This is a digital copy of a book that was preserved for generations on library shelves before it was carefully scanned by Google as part of a project
to make the world's books discoverable online.
It has survived long enough for the Copyright to expire and the book to enter the public domain. A public domain book is one that was never subject
to Copyright or whose legal Copyright term has expired. Whether a book is in the public domain may vary country to country. Public domain books
are our gateways to the past, representing a wealth of history, culture and knowledge that's often difficult to discover.
Marks, notations and other marginalia present in the original volume will appear in this file - a reminder of this book's long journey from the
publisher to a library and finally to you.
Usage guidelines
Google is proud to partner with libraries to digitize public domain materials and make them widely accessible. Public domain books belong to the
public and we are merely their custodians. Nevertheless, this work is expensive, so in order to keep providing this resource, we have taken Steps to
prevent abuse by commercial parties, including placing technical restrictions on automated querying.
We also ask that you:
+ Make non-commercial use of the file s We designed Google Book Search for use by individuals, and we request that you use these flies for
personal, non-commercial purposes.
+ Refrain from automated querying Do not send automated queries of any sort to Google's System: If you are conducting research on machine
translation, optical character recognition or other areas where access to a large amount of text is helpful, please contact us. We encourage the
use of public domain materials for these purposes and may be able to help.
+ Maintain attribution The Google "watermark" you see on each file is essential for informing people about this project and helping them find
additional materials through Google Book Search. Please do not remove it.
+ Keep it legal Whatever your use, remember that you are responsible for ensuring that what you are doing is legal. Do not assume that just
because we believe a book is in the public domain for users in the United States, that the work is also in the public domain for users in other
countries. Whether a book is still in Copyright varies from country to country, and we can't off er guidance on whether any specific use of
any specific book is allowed. Please do not assume that a book's appearance in Google Book Search means it can be used in any manner
any where in the world. Copyright infringement liability can be quite severe.
About Google Book Search
Google's mission is to organize the world's Information and to make it universally accessible and useful. Google Book Search helps readers
discover the world's books while helping authors and publishers reach new audiences. You can search through the füll text of this book on the web
atjhttp : //books . qooqle . com/
r f
i * tk
[' I
^ V .« \: ^fc
-%
»/ is.
M>
% » •
O» % i
i.p
LtrH.ir.5
Ifailiarb College ILibraro.
FROM THS
MARY OSGOOD LEGACY.
**To purchase such books as »hall bc most
rn.-ede4 for the Colltge Library« so m
best to promote the objeets
of the College/1
R«*iv«d XI jjdt:* j L$.fßZ+
/*
"1
Digitized by
Google
Digitized by
Google
Digitized by
Google
Digitized by
Google
Digitized by
Google
Mecklenburgische
Volksüberlieferungen.
^/m
Digitized by
Google
Digitized by
Google
e
Mecklenburgische
VolksüberlieferungeR.
Im Auftrage
des Vereins für mecklenburgische Geschichte und
Altertumskunde
gesammelt und herausgegeben
von
Richard Wbssidlcx
Zweiter Band:
Die Tiere im Munde des Volkes.
Erster Teil.
-*-«&*£>-*-
WISMAR.
Hinstorffsohe Hofbuchhandlung Verlagsconto.
1899.
Digitized by
Google
0\
i (• ' - - .
( FEB 21 H-G!« " '
Digitized by
Google
Meinen
lieben^ Mitarbeitern
gewidmet.
Digitized by
Google
Digitized by
Google
Inhaltsübersicht.
Seite
Vorwort I— VI
Zweites Orts- und Mitarbeiterverzeichnis . VII— XIII
Tiergespräche, Tiersprüche und Deutungen
von Tierstimmen
Tiergespräche 3 — 23
Was die Tiere sagen 23—28
Apologische Sprichwörter 29—42
Bezeichnungen der Tierlaute 43—44
Deutungen von Tierstimmcn in Märchenform . . 45—65
Deutungen von Tierstimmen in Form von Ge-
sprächen verschiedener Tiere 66 — 64
Deutungen der Stimmen einzelner Tiere . . 64—142
Anrufe an Tiere 143—202
Sonstige Tier-Reime und Lieder
Das Verwunderungslied 205—251
Klipper klapper adeboor 252—264
Die Vogelhochzeit 254—256
Achter den aben, dor danzen de raben . . . 256—262
Ball der Tiere 262—263
De wind dee weiht, de hahn dee kreiht . . 263—269
De kukuk up den tune satt 269—273
Der kukuk ist ein braver mann 273—275
Auf einem bäum ein kukuk sass 276
Kukuk in'n haben, kann schriben, kann läsen . . 276
Digitized by
Google
Seite
De kukuk un de nachtigaal 277
De kukuk un de sparling (u. a.) 277—278
De kukuk un de pimpelmeis* 278
De kukuk un de kiwitt (u. a.) 278—281
Kiwitt, wo blief ik? 281—282
Der sperling hat ein schnäbelein 282—283
De katt dee seet in 'n nettelbusch 283 — 287
Misemaukätting, wo wisst du hen? .... 287—290
Katze und Katzmann 290—300
Des Häsleins Klage 300—304
Der wunde Hirsch 305
Floh und Laus 305—310
Zweites Verzeichnis der für die Anmer-
kungen benutzten volkskundlichen
Litteratur . 313—325
(vgl. 455—456)
Anmerkungen 326—454
Verzeichnis der Tiere 457—464
Scherz-, Ehren- und Scheltnamen der Tiere 465—473
Register 474—502
Melodien zu Nr. 1572 und 1764 503-504
**ggJt*
Digitized by
Google
Vorwort.
Die Sammlung mecklenburgischer Volksüberlieferungen hat
seit dem Erscheinen des ersten Bandes sehr erfreuliche Fort-
schritte gemacht. Die Hoffnung freilich, dass das Rätselbu^h
selbst in weitere Kreise dringen und dem Unternehmen eine
grössere Zahl neuer Freunde zufuhren werde, erfüllte sich nicht.
Die Anlage des Buches bereitete wohl Manchem eine Ent-
täuschung; man hatte leichtere Unterhaltung erwartet. So
schien denn erneute Werbearbeit um so dringender geboten,
als auch die Mehrzahl der alten Helfer lässig zu werden begann.
Die Sammlung als abgeschlossen anzusehen, konnte mir nach
den Erfahrungen, die ich selbst bei fortgesetzter Sammelthätigkeit
hier in Waren und in der Umgegend machte, nicht ernstlich in
den Sinn kommen. Der Aufgabe, die gehobenen Schätze zu
ordnen, werden sich auch Andere nach mir willig unterziehen;
für das Sammeln gilt es Tag und Stunde zu nutzen.
Schon die im Sommer 1897 vorgenommene Versendung
eines von mir entworfenen Fragebogens über die Ijpimische
Sagenwelt* weckte neues Leben. Aber erst der bis ins
Kleinste durchgeführte Fragebogen über das Tierleben im Munde
des Volkes, den ich im Frühjahr 1898 in 2000 Exemplaren ins
Land sandte, hatte einen vollen Erfolg Einzelne neue, hervor-
ragend tüchtige Mitarbeiter widmeten sich mit hingebender Lust
dem liebgewonnenen Werke. Das Erscheinen von E. H. Meyers
schönem Buche „Deutsche Volkskunde" kam äusserst gelegen,
solchen Genossen den Blick zu erweitern, ihre Sammelarbeit zu
vertiefen und fruchtbringender zu gestalten. Der Stoff zum Tier-
leben schwoll immer mehr an; und Sagen und Reime und
Redensarten allerlei Art fielen ernstlichem Bemühen zu leichter
Beute.
* Dieser Fragebogen steht auf Anfordern Jedermann gern
zu Diensten.
Digitized by
Google
II
Durch diese unerwarteten Erfolge ermutigt, Hess ich im
Sommer d. J. mehrere Hundert Werbebriefe und Karten (mit
Rückantwort) mit Anfragen über ganz bestimmte einzelne Punkte
(seltene Tiemamen, Anrufe an Tiere u. ä.) an Landlehrer
ergehen. Enttäuschungen blieben nicht erspart. Viele würdigten
die Anfrage überall keiner Antwort; Andere erklärten, dass in
ihrem Wohnorte derlei nicht aufzutreiben sei. Aber auch
erfreuliche Ergebnisse blieben nicht aus. Wo ich dann in den
Antworten irgend verständnisvolles Entgegenkommen zu finden
glaubte, suchte ich durch Zueignung des Rätselbuches oder
meiner Erslingsschrift* die erwachte Teilnahme zu beleben.
Auch ein Vortrag im Mirower Seminar, der Besuch der Lehrer-
versammlung in Stargard und wiederholte Reisen thaten ihre
Wirkung. Das Lübtheener Seminar und mehrere höhere
Schulen des Landes stellten tüchtige Helfer.
So strömte es denn wieder von allen Seiten herbei. Allein
in dem Einen Jahre 1898 liefen 607 Beiträge ein; auch in bis-
her wenig berührten Gegenden war's endlich gelungen, festeren
Boden zu gewinnen. Die mecklenburgische Lehrerschaft vor
allem hat sich durch emsige Mitarbeit ein bleibendes Verdienst
erworben und ein Beispiel gegeben, das in anderen deutschen
Ländern zur Nacheiferung anspornen wird.**
Freilich, als ich dann im Spätherbst d. J. an die Bearbeitung
des Tierlebens ging, erschlaffte die Teilnahme bald. Es zeigt
sich eben immer mehr, dass ein Einzelner, der seine beste Kraft
dem Berufe zu widmen hat, unfähig ist, neben der Leitung der
Sammelarbeit zugleich die Verarbeitung des Stoffes und die
Vergleichung der Fachlitteratur zu beschaffen. So werde ich
die aufreibende Werbearbeit nach jedem Bande von Neuem
beginnen müssen. Nur immer wieder erneute Versendung von
Fragebogen, unausgesetzte Anregung durch vertrauten Brief-
wechsel, eingehende Mitteilungen über den Wert und die Be-
deutung einzelner Stücke, nur das volle Einsetzen der Persön-
lichkeit vermag einen grösseren Kreis williger Helfer bei der
Arbeit festzuhalten.
* Volkstümliches aus Meklenburg. Erstes Heft. Beiträge
zum Thier- und Pflanzenbuch. Rostock 1885.
** In einem neuen Berichte, der demnächst in den Zeitungen
des Landes erscheinen wird, werden die Verdienste der Mitarbeiter
im Einzelnen hervorgehoben werden.
Digitized by
Google
III
Der zweite Band des Sammelwerkes sollte nach dein ur-
sprünglichen Plane umfassen: Das Tier- und Naturleben im
Munde des Volkes. Dass das Naturleben gesondert zu be-
handeln sei, zeigte sich bald. Nun hat auch vom Tierleben nur
etwa der dritte Teil in diesem Bande Platz rinden können.
Allein an Tiernamen und Sprichwörtern und Redensarten, in
denen Tiere vorkommen, liegen aus Mecklenburg nahezu
24 000 Nummern vor. Die Redaktions- Kommission fasste den
Beschluss, herauszugreifen, was den grössten Reiz zu bieten
und zugleich ein geschlossenes Ganze darzustellen schien:
Tiergespräche, Tiersprüche und Deutungen von Tierstimmen,
Anrufe an Tiere, und sonstige Tierreime und Lieder. Die zahl-
reichen eigentlichen Tiersagen und die weitschichtige Masse des
Aberglaubens über Tiere mussten zurückgestellt werden; Sagen
und Märchen freilich, die entweder auf Deutungen von Tier-
stimmen hinauslaufen, oder ein durchgeführtes Gespräch von
Tieren enthalten, durften hier nicht fehlen.
Die Fülle des Stoffes wird auch Kundige überraschen.
Wie die Anmerkungen zeigen, bringt der Band mehrfach das
Fünf- und Zehnfache von dem, was bisher aus dem ganzen übrigen
Deutschland ans Licht gebracht worden ist.* Und doch hat
auch hier wieder der wirkliche Besitz unseres Volkes nicht im
Entferntesten als erschöpft zu gelten. Gerade dieser Stoff liegt
nicht an der Oberfläche; reiche Nachträge stehen sicher zu er-
warten. Die üblichen Vorstellungen von dem heutigen Stande
volkstümlicher Überlieferung bedürfen eben einer völligen Um-
gestaltung; das Klagen über den Verlust des alten Erbgutes
muss endlich aufhören.
Bei der Sichtung des Stoffes glaube ich mit der nötigen
Strenge verfahren zu sein. Immer wieder habe ich durch Rück-
fragen bei den Mitarbeitern über die Quellen Klarheit zu
gewinnen gesucht. Was verdächtig erschien, ist gestrichen oder
* Der Band enthält — unter Einrechnung der mit a. b. c. . .
oder 1. 2. 3; . . . bezeichneten selbständigen Fassungen 2622 Nummern,
die Zahl der Varianten beträgt 1831; das macht zusammen 4453 Über-
lieferungen.
Digitized by
Google
IV
in die Anmerkungen verwiesen worden.* Derbe und geschlecht-
liche Dinge berührende Stücke bringt auch dieser Band, wenn
auch in erheblich geringerer Zahl. Die Aufnahme solcher Stücke
in den ersten Band ist von der Fachkritik ausnahmslos gebilligt
worden. Jede Änderung musste als Fälschung verwerflich
erscheinen; und jedes Abweichen von dem Grundsatze, ein
ungeschminktes Bild volksmässigen Empfindens zu geben, würde
zu Halbheiten führen und dem Sammelwerke den Charakter
eines urkundlichen Ouellenwerkes rauben.
Die Anordnung des Stoffes Hess namentlich innerhalb der
ersten Gruppe der Willkür ziemlich erheblichen Spielraum. Die
Ordnung der verschiedenen Fassungen und Varianten bot zum
Teil arge Schwierigkeiten. Irgend ein Muster für die Ver-
arbeitung von mehr als zweihundert Fassungen eines einzelnen
Volksreimes lag nicht vor. Koppmann's Rat half vielfach einen
gangbaren Weg finden. In der Bearbeitung des Verwunderungs-
liedes hätte ich vielleicht noch grössere Knappheit erstreben
sollen.
Bei den Deutungen der Tierstimmen habe ich auf eine
möglichst genaue Wiedergabe der Laute grundsätzlich verzichtet.
Klangfarbe, Tonfall und Rythmus lassen sich ja doch nicht
wiedergeben; willige Leser werden das Fehlende zu ergänzen
Avissen. Die in vielen Reimen auftretende eigenartige Mischung
mundartlicher und schriftsprachlicher Wortformen habe ich sorg-
sam bewahrt. Von der im ersten Bande durchgeführten
Schreibung der mundartlichen Wörter abzugehen, lag keine
Veranlassung vor. Die Erfüllung des von der Kritik mehrfach
geäusserten Wunsches, in den Anmerkungen oder im Register
Worterklärungen in weiterem Umfange gegeben zu sehen, war
schon durch Raummangel verboten; auch wäre ja ein Ende
gar nicht abzusehen.
In den Anmerkungen habe ich das, was in den trefflichen
Arbeiten Karl Schillers „Zum Thier- und Kräuterbuche des
mecklenburgischen Volkes" zu finden ist, meist nur in kurzen
Hinweisungen berührt. Im Übrigen glaubte ich, in der Erkenntnis,
dass nur eine umfassende Vergleichung der Überlieferungen
anderer Völker den Reichtum der lieben Heimat in das rechte
Licht rücken könne, und in der Hoffnung, eine brauchbare
Grundlage für künftige Forschung zu liefern, die Fachliteratur
* Auch die Nummern 1874 ff. hätten besser in den Anmerkungen
Platz gefanden.
Digitized by
Google
in weiterem Umfange heranziehen zu sollen, als dies im ersten
Bande geschehen ist. Die Stellung an der Spitze der ver-
wandten grossen Sammelwerke, die der Zufall unserem mecklen-
burgischen Unternehmen nun einmal zugewiesen hat,* legt eben
besondere Pflichten auf. Die Register suchte ich durch Zu-
sammenstellung grösserer Gruppen nutzbringender zu gestalten.
Der Redaktions - Kommission bin ich für die meinen
Wünschen entgegenkommende Entscheidung über die Gestaltung
des Bandes und für wertvolle Fingerzeige im Einzelnen zu leb-
haftem Danke verpflichtet. Herr Heidmüller in Wismar hat
mich auch bei diesem Bande in steter Hilfsbereitschaft mit sach-
kundigem Rate unterstützt. Auch ist es mir eine liebe Pflicht,
Herrn Schriftsetzer Tiedt in Wismar für seine treue Arbeit
auch an dieser Stelle herzlich zu danken.
Meinen Mitarbeitern ist der vorliegende Band gewidmet.
Das Entgegenkommen des Vereinsausschusses und der Verlags-
handlung werden es mir ermöglichen, ihn allen denen in die
Hände zu legen, die sich ernstlich um das Werk bemühten.
Dass gerade dieser Band an solcher Stelle eine freundliche Auf-
nahme finden werde, glaube ich zuversichtlich erwarten zu dürfen.
Was sich hier darbietet, geschöpft aus jener ahnungsvollen, mit-
empfindenden, von goldigem Humor belebten Beobachtung des
Tierlebens, die Jacob Grimm so unübertrefflich an unserem
Altertum zu rühmen weiss, wie sollte es nicht das Herz eines
Jeden erfreuen, der überall einmal redlich versuchte, volks-
mässige Art verstehen zu lernen. Möchten alle jene lieben
Genossen mir helfen, dem Volke wiederzugeben, was aus ihm
genommen ist; ich weiss aus eigenster Erfahrung, wie dankbar
es ist, wenn man ihm einmal einen vollen Trunk aus den
Quellen heimatlicher Erde bietet. Möchten vor allem auch die
Lehrer in Stadt und Land es nicht verschmähen, hie und da
den Kindern an einem der sinnigen Märchen zu zeigen, wie
eng sich die Vorzeit mit der Tierwelt verbunden wusste;
leuchtende Augen werden 's ihnen lohnen. Und wenn meine
Mitarbeiter in der Freude an dem Bande zugleich eine Anregung
finden wollten, sich dem vaterländischen Werke mit neuem Eifer
* Es sei mir gestattet, hier — gegenüber Darlegungen an
anderer Stelle — darauf hinzuweisen, dass der Plan zu unserem
Sammelwerke ohne jede Anregung von aussen her entstanden ist, dass
in Sonderheit die Gründung des Berliner Vereins für Volkskunde erst
erfolgt ist, als unser Unternehmen bereits in der Ausführung begriffen war.
Digitized by
Google
VI
hinzugeben, so würde mir das eine gar freundliche Ermunterung
sein, der Sache, der mein ganzes Herz gehört, in treuer Arbeit
zu dienen. Unermessliche Schätze harren noch der glücklichen
Hand; was ich thun kann, den Weg zu ihnen finden zu helfen,
das soll geschehen.
Der dritte und vielleicht auch der vierte Band werden
einen Teil der Volks- und Kinderreime bringen. Dann sollen
mehrere Bände Sagen und Gebräuche folgen, die eine erstaun-
liche Fülle echtester Volkspoesie enthüllen werden. Und im
Hintergrunde steht neben vielem anderem das mecklenburgische
Idiotikon, das das erste umfassende Wörterbuch einer nieder-
deutschen Mundart zu werden bestimmt ist. Freilich, das alles
wird nur möglich sein, wenn Regierungen und Landtag weitere
Mittel zur Verfügung stellen. Dass das geschehen werde, ist
meine gewisse Hoffnung. Erhebliche Aufwendungen sind nun
einmal unbedingt notwendig, um das grosse Sammelwerk der
Vollendung zuzuführen; nur mit eigenen Opfern habe ich es bis
hierher fördern können. Den wissenschaftlichen Wert des Werkes
wird ja wohl nach der Aufnahme, die der erste Band in den
Kreisen der Fachgelehrten gefunden hat, Niemand mehr be-
streiten wollen. Aber ich vertraue, dass auch jene Erkenntnis
von der der Volkskunde innewohnenden nationalen Bedeutung,
die der jungen Wissenschaft in deutschen Landen von Gau zu
Gau immer zahlreichere Freunde gewinnt, auch in den leitenden
Kreisen der engeren Heimat immer mehr sich Bahn brechen
wird. Beurteiler des Rätselbuches haben hervorgehoben, dass
nur ein im Kern durch und durch gesunder Volksstamm eine
solche Fülle echten Volkstums bewahren konnte. Wir haben
Ursache, uns eines solchen Urteils zu freuen und dürfen hoffen,
dass das Unternehmen, wenn ihm ein glücklicher Fortgang
beschieden sein sollte, die Aufgabe voll erfüllen werde, die ihm
bei seinem Entstehen zugewiesen ward: alt -mecklenburger Art
weithin zu neuen Ehren zu bringen.
Waren im Oktober 1899.
Riehard Wossidlo.
Oberlehrer.
Digitized by
Google
Zweites Orts- und Mitarbeiter-Verzeichnis. '
Altkaien bei Neukaien.
Augzin bei Goldberg.
Gross-Bäbelin bei Krakow.
Badow bei Wittenburg.
Bahlen bei Boizenburg.
tBarnstorf bei Rostock.
Baumgarten bei Bützow.
Beckerwitz bei Wismar.
Klein- Bengerstorf bei
Boizenburg,
Benthen bei Lübz.
Blücher bei Malchow.
Bocksee bei Waren.
fBockup bei Dömitz.
Boek bei Waren.
fBoiensdorf bei Neubukow.
Böken bei Schwerin.
Botelsdorf bei Gadebusch.
Neu -Brenz bei Neustadt.
fBresegard bei Eldena.
Brünkendorf bei Marlow.
Brunow bei Parchim.
tBützow.
Herr Lehrer Grambow.
» > Burmeister.
» » Buchholz.
» » Sigglow.
> » Betcke.
» » Tödt.
» » Wiedow.
» » Boldt.
» » Ebel.
* » Lembcke.
Der Quintaner Schulze in
Waren.
Herr Lehrer Otto.
» » Kruse.
» Boldt.
» » Schröder.
» » Engel.
» » Gosse lk (vgl.
Stresendorf in Band I).
» Praeparand Brusch in
Neukloster.
» Lehrer Buhse.
» » Alms.
> Korff.
» Realgymn.-LehrerH a ack.
» » Voss.
Die Realgymnasiasten Bor-
chert, Dau, Harm,
Schlomann, Schlünz.
* Ein f steht v°r solchen Ortschaften, die schon im ersten
Bande genannt, hier aber durch einen oder mehrere neue Mit-
arbeiter vertreten sind. Im Übrigen verweise ich auf meine Be-
merkungen auf Seite IX des ersten Bandes.
Mecklenb. Volksüberlieferungen Bd. II. &
Digitized by
Google
VIII
fDamm bei Parchim.
Damshagen bei Grevis-
mühlen.
fDassow.
Poststempel Diedrichs-
hagen bei Grevismühlen.
•Döbbersen bei Wittenburg.
fDoberan.
fDümmerhütte bei Witten-
burg.
Ehmkendorf bei Marlow.
Fahrenholz bei Staven-
hagen.
Faulenrost bei Malchin.
Friedrichshagen bei
Grevismühlen.
Gallin bei Boizenburg.
Garden bei Goldberg.
Garlitz bei Wittenburg.
Gletzow bei Rehna.
Goddin bei Stavenhagen.
fGor losen bei Eldena.
Grammow bei Sülze.
Granzin bei Hagenow.
Grittel bei Eldena.
Grubenhagen bei Waren.
Güstow bei Gadebusch.
fGüstrow.
*Hallalit bei Waren.
Hanstorf bei Doberan.
Harmshagen bei Grevis-
mühlen.
Hastorf bei Doberan.
Heinrichswalde bei Fried-
land.
Herr Lehrer Orgel.
» Pastor Peeck.
» Lehrer Passehl.
» Cantor Timm.
Absender nicht genannt.
Herr Lehrer Hesse (vgl.Grevis-
mühlen in Band I).
» Lehrer Zimmermann.
Der Gymnasiast v. St engl in.
Herr Schumacher H. Dähling.
» Lehrer Wergin.
» Levenhagen.
» Schneeberg.
» J arm atz (vgl.
Raddenfort in Band I).
Lehrer Garbe.
» Martens.
» Burmeister.
» Borgwedel (vgl.
Besitz in Band I).
» Schmidt.
» Bremer.
» Neese.
» Klasen.
» Engel (vgl.Hinter-
hagen in Band I).
» Mahn.
Pastor Hoyer.
Lehrer Zietzmann.
Realgymnasial - Lehrer
Zierow.
Lehrer Koss.
» Fehlandt.
» Schultz (vgl.
Recknitz in Band I).
Lehrer Rodust.
» Becker.
Digitized by
Google
IX
•Helpt bei Woldegk.
tHinterhagen beiBoizenburg.
Holzendorf bei Brüel.
*Holzendorf bei Woldegk.
Ho ort bei Hagenow.
Hornkaten bei Ludwigslust.
•Jatzke bei Friedland.
Kamin bei Neubukow.
tKämmerich bei Dargun.
Karenz bei Dömitz.
Alt- Kar in bei Kröpelin.
fKirchdorf auf Poel.
*K laber bei Teterow.
Klingendorf bei Schwaan.
fKlockenhagen bei Ribnitz.
Klocksin bei Waren.
fKloddram bei Hagenow.
fKölpin bei Stargard.
fDorf-Körkwitz bei Ribnitz.
fGross-Krambs bei Hagenow.
Kreien bei Lübz.
•(•Kummer bei Ludwigslust.
Laase bei Sternberg.
Lange nha gen bei Goldberg.
Langsdorf bei Sülze.
Laupin bei Dömitz.
*Lehsen bei Wittenburg.
Leppin bei Stargard.
Letschow bei Schwaan.
tLichtenhagen bei Doberan.
Loosen bei Lübtheen.
Lübberstorf bei Neukloster.
Neu-Lüblow bei Ludwigs-
lust.
fLübtheen.
Herr Lehrer Wolf.
» Brandt (vgl.
Börgerende in Band I).
Lehrer Sternberg.
» Schäning.
» Glöder.
» Richter.
» Märten.
» Jensen.
» Fohl.
> Busch.
» Koss.
» Rausch.
» Fischer.
» Cordes.
» Kiecksee.
» Krüger.
» Pohl.
» Kosten
» Kopeke.
» Laudan.
» Köster.
» Bull.
» Brusch.
» Pegel(vgl.Tews-
Woos).
» Meyer.
Gutssekretär Hacker.
Geh. Legat ionsrat von
Oertzen.
Lehrer Radioff.
> Hacker.
» Sa ss.
» Haacker.
» Fust.
> Richtstieg.
Die Herren Seminaristen
Anthon, Buchholz,
Cordes, Hoth, Lüth,
Möller, Pagel, Seyer.
Digitized by
Google
X
Lüningsdorf bei Güstrow.
fMalchow.
Marin bei Penzlin.
Mechow bei Ratzeburg.
Mechow bei Feldberg.
Melz bei Röbel.
Mestlin bei Goldberg.
fMinzow bei Röbel.
fMirow.
Nätebow bei Röbel.
*Neucanow bei Wesenberg.
Neuhof bei Warin.
fNeukloster.
fNeustrelitz.
fNevern bei Neukloster.
Niendorf bei Rostock.
*Nienhagen bei Teterow.
Oertzenhof bei Woldegk.
fParchim.
Pepelow bei Neubukow.
Perdöhl bei Wittenburg.
Poltnitz bei Parchim.
fPrillwitz bei Neust relitz.
Quassel bei Lübtheen.
Rabensteinfeld bei
Schwerin.
Rachow bei Teterow.
Herr Lehrer Schwerin.
Frau Hella Rehberg.
Herr Lehrer Wiechert.
» Völkner.
» Lehrer Warnke in
Triepkendorf.
» » Hacker undFrau.
» » Mamerow.
» » Voigt.
*> cand. min. Funk.
Die Herren Seminaristen und
Praeparanden B r e e s t ,
Kummerow, Brenner,
Levin, Luther,
Tretow, Warnke
u. a.
Herr Lehrer Roese.
» » Rohde.
» » Linshöft.
Die Herren Praeparanden Buss,
Giencke, Haacker,
Reyer, Schmidt und
viele andere.
Herr Professor Becker.
Die Gymnasiasten Breithaupt,
Hager, Jacoby, Karbe.
Herr Lehrer Jarchow.
» » Timm.
» Bahnhofs vo rsteherB rock-
mann.
» C. Paepke.
Die Gymnasiasten Ehlers,
Jastram,NeckeI, Puls,
Rasch.
Herr Lehrer Dunze.
» » Schröder.
» » G e i c k.
» Pastor Jacoby.
» Lehrer Millahn.
» » Hintz.
» » Wolter.
Digitized by
Google
XI
Rambehl bei Rehna.
Rechlin bei Mirow.
*Remlin bei Teterow.
Reppelin bei Tessin.
fRetzow bei Mirow.
Rittermannshagen bei
Malchin.
Ritzerow bei Stavenhagen.
Klein-Rogahn bei Schwerin.
Gross-Roge bei Teterow.
Roggentin bei Rostock.
Roloffshagen bei Grevis-
mühlen.
fKirch- Rosin bei Güstrow.
tRostock.
Rovers hagen bei Rostock.
Roxin bei Grevismühlen.
Samow bei Gnoien.
Scharpzow bei Malchin.
tSchlagsdorf bei Ratzeburg.
Sc h 1 i e f f e n b e r g bei Güstrow.
Schönen kam p beiNeukalen.
Schulenberg bei Marlow.
tSchwerin.
Herr Lehrer Baack.
» » Knuths.
» » Wiedenhöft.
» » Wessel.
» » Meyer.
> Grohmann.
Frau Lehrer Ibendorff.
Herr » Goldschmidt.
» » Schröder.
» » Schraep.
» » Rosenow.
» » Wandschneider.
» » R. Ahrens.
» Senator a. D. Carl
E^&f ers.
» Bibliothekar Dr. Hof-
meister.
» Lehrer Aug. Howe (vgl.
Friedland in Band I).
» Lehrer Jaap.
» Landgerichtsrat a. D.
Dr. Knitschky.
» W. Neumann.
Die Gymnasiasten Ahrens,
Bosselmann, Branden-
burg, Chrestin, Dau,
Evers, Pries, Schlett-
wein, Wiencke.
Herr Lehrer Hansen.
» » Oldag.
» » Richter.
» » Westphal.
» * Seelig.
» » Krüger.
» Üekonom Paul Jesse
(vgl. Wolken in Band I).
» Lehrer Schumacher.
> Oberlehrer Dr. Hamann.
» Regierungsrat Schildt.
> Oberlehrer A. Stein.
Der Gymnasiast Trabant.
Digitized by
Google
XII
Seedorf bei Malchin.
Stavenhagen.
Gross-Strömkendorf bei
Wismar.
Sukow bei Parchim.
Suiten bei Stavenhagen.
Tarnow bei Stavenhagen.
Teutenwinkel bei Rostock.
Thulendorf bei Rostock.
Trebs bei Lübtheen.
Triepkendorf bei Feld-
berg.
Gross -Upahl bei Güstrow.
Upost bei Dargun.
Vellahn bei Wittenburg.
Hohen- Viechein bei
Wismar.
Vorbeck bei Schwaan.
Vorderhagen bei Boizen-
burg.
Hohen -Wangelin bei
Malchow.
Warbelow bei Gnoien.
tWaren.
fWarnemünde.
fWarnkenhagen bei KIüz.
Warnow bei Bützow.
Herr Lehrer Hacker.
» » Altmüller.
» Nathan.
> Lehrer Kreuzfei dt.
» > Klink.
» » Paarmann.
» » Ziegerahn.
» Pastor Eggers.
» Lehrer Knoll.
» » Ahrncke.
» » Warnke (vgl.
Mechow).
» > Brüning.
» » Menning.
» Cantor Schröder (vgl.
Dambeck in Band I).
» Lehrer J es sei.
» » Wiedow.
» » Bollow.
» » Blohm.
» » Adam.
> Tischler Ahlgrimm.
* Oberkellner Holstein.
» Buchbinder Maass.
» Lehrer Otto.
» Gerichtsassessor Peters.
» Rentier Schröder.
» Sonnenkalb.
» Struve.
» Lehrer Tiedt.
» Aktuar Zürens.
Die Gymnasiasten Franck,
Glantz, Kohfeldt,
Meyer, Schulze,
M. Wolff und viele
andere.
Herr Lehrer A. Ahrens.
> » Wiese.
» » Lüth.
Digitized by
Google
#Waschow bei Wittenburg.
Mittel-Wendorf bei
Wismar.
Willershagen bei Rostock.
tWismar.
fWittenburg.
Witzin bei Sternberg.
*Woez bei Wittenburg.
Woggersinbei Neubranden-
burg.
Wo kühl bei Strelitz.
Tews-Woos bei Dömitz.
Wotenitz bei Grevismühlen.
Zähren bei Penzlin.
Zarfzow bei Neubukow.
Zehna bei Güstrow.
Zickhusen bei Schwerin.
Zielow bei Röbel.
*Zirtow bei Mirow.
Züsow bei Neukloster.
XIII
Herr Lehrer Unmack.
» » Tiede mann (vgl.
Retzow in Band I).
» Schriftsteller Edler.
» Schriftsetzer Witt.
Der Primaner Wüstney.
Herr Seilermeister Oemer.
Die Schüler Drenkhahn,
Grützmacher, Güsloff,
Heuer, Kahler, Müller,
Page ls,Röper, Schmidt,
Schröder.
Herr Lehrer Ziemann.
Knak.
Schulz.
Pegel in Laupin.
Zander.
Beese.
Pohls.
Wulff.
Schmaal.
Ross.
Ahrens.
Etwa 150 andere Lehrer haben von mir versandte Post-
karten (mit Rückantwort) mit Anfragen über Tiernamen und
Tierreime beantwortet.
Ausserdem haben mich durch Mitteilungen unterstützt:
Fräulein Dora und Auguste Greve in Neuhaus a. E.,
Herr Oberlehrer Dr. Brunk in Stettin, Herr Oberlehrer Dr.
Mentz in Delitzsch, Herr Lehrer K. Seemann in Berlin.
Digitized by
Google
Digitized by
Google
Tiergespräche, Tiersprüche
und
Deutungen von Tierstimmen.
Digitized by
Google
Digitized by
Google
Tiergespräche.
Goden abend, fru abendblank.
L De looffrosch is eens de quadüx begegent un hett to
ehr secht: Goden abend, fru abendblank. — Goden abend,
Jungfer grönen. Se weeten de Jungfer ok noch recht to nömen.
Gistern abend begegent mi de oll scharpenwäwer, de oll
bluwwerupp, dee schüll mi von breetfoot; ik weet, wo't mi
verdrott, mi juckt de kader noch.
Arbeiter in Lichtenhagen aus Tarnow.
Das Tiergespräch, dessen Mittelpunkt die Anrede: goden
abend, fru abendblank bildet, liegt mir in 215 Fassungen vor,
von denen 109 von mir selbst gesammelt worden sind. In
mehreren Dörfern sind mir zwei und drei Fassungen begegnet.
Jüngeren Leuten ist das Stück meist völlig unbekannt Viel-
fach ist die Überlieferung zertrümmert. Eine Bestimmung der
auftretenden Tiere war oft nicht zu erlangen; ich habe in solchen
Fällen statt des Tiernamens das Zeichen: (— ) eingesetzt. Als
fru abendblank hat überall da, wo nicht anderes bemerkt ist,
die Kröte zu gelten. Die auf volksetymologischer TJmdeutung
beruhende Gestaltung, die zum Mittelpunkte des Gespräches den
Fisch Rotauge macht, ist auf einen kleinen Teil des Strelitzer
Landes beschränkt. Näheres sagen die Anmerkungen.
Diejenigen Fassungen, die nur in einzelnen Teilen Besonder-
heiten aufwiesen, habe ich sämtlich, um nicht zu ermüden, in
einzelne Varianten aufgelöst. Diese mögen hier zunächst Platz
finden, unter Ausschluss der Abweichungen zur Roddog'-Gruppe,
die unten hinter Nr. 89 folgen.
Ehrennamen der Kröte.
Fru von abendblank: Karauf; fru abendlank: Wulkenzin;
Jungfer abendlanken: Qross-Gievüz; Jungfer abengang:
Eetschow; Jungfer abendank: ebendort; Jungfer abendglanz:
Born; fru abendblink : Poel, Doberan; fru abendblinken (vgl.
1*
Digitized by
Google
— 4 —
unten Nr. 2. 21. 58): auch Züsow; fru abendblänken:
Scharrentin; Jungfer abendroot: Brüel; fru morgenblanken
(vgl. unten Nr. 10): Auch; Waren, Rostock; fru blank:
Gross-Laasch; fränkki w^anblank: Ribnitz; goden abend,
popperdäünchen, sittst ök noch hinner 't tüünchen: aus
Parchim. — herr abendblank (frosch): Drefahl.
Ehrennamen anderer Tiere.
Laubfrosch: Jungfer gröön: Flatow; herr gröönjack:
Waren; gröön könig (vgl. unten Nr. 2): auch Vizen.
Heuspringer: herr gröönkleed: Käterhagen; Johann
gröönkleed : Poel; jung schriwer du gröönkleed: Bössow;
Johann gröneken : Kisserow ; herr spring in 't feld : Wtdkenxin ;
könig ut Engelland (vgl. unten Nr. 10 und 58): auch Rostock.
Storch: herr könig von Engelland (vgl. unten mehrfach): auch
aus Rostock; herr von Engelland (vgl. unten Nr. 39): auch
Krickow; könig ut Morgenland: Strasen; herr rotebein (vgl.
unten Nr. 12 und 38): auch Schillersdorf, Waren, Krakow;
herr langebein: Krakow.
Fuchs: herr könig von Engelland: Retschow; herr könig
von Dännemark : Harkensee; herr forstmeister : Benekenhagen,
Bartelshagen; Hans Hinnrick: Doberan {Laiendorf D. M. VII
S. 502).
Hase: könig ut Engelland (vgl unten Nr. 29): auch Ritter-
mannshagen.
Maulwurf): herr pliiüsfelsen: Schorrentin; bruder sanft
ins feWiHelpt; Peter buurmmniWölschendorf; herr köhn:
PriUwitz.
Krähe: klaas Schreiber (vgl. unten Nr. 16): auch Giilze.
Für Tiere, deren Bestimmung nicht gelingen wollte:
(herr) könig von (ut) Engelland (vgl. unten mehrfach): auch
Ziddorf, Darze, MeslUn, Oletzow, Drefahl; herr königssoen
ut Engfeiland: Randow; könig ut Morgenland: Gülzow; herr
püüschenfeld: Rostocker-WiUfshagen ; Hinnrich schriwer (vgl.
unten Nr. 65) : auch Kurzen - Trechow ; Hans schriwer :
Steffenshagen; herr schriefmeister: Bartelshagen; herr regel-
stein: Gülzow.
Scheltnamen der Kröte.
Breetfoot (vgl. unten vielfach): im Ganzen 43mal; breete-
foot: Labberstorf; Jungfer breetfoot: Bartelshagen; breetfötige
hüx: Wülkenzin; oll breetfoot't wief: Nevem; breetpatt:
Flatow; pattfoot: Laupin; brettfoot (vgl. unten Nr. 21):
auch Bernitt, Kurzen - Trechow , GrevismÜlüen, Harkensee,
Klüz. — slarpfoot (vgl. unten Nr. 24. 25): auch Waren,
Drefahl; fru slarpfoot (vgl. unten Nr. 26): auch Darze;
madam slarpbein im maandschein : Waren; slartfoot: Lexow\
Digitized by
Google
— 5 —
klorrfoot: Priüwitz; wockfoot: Gülzow; rundfoot: Gülze;
blankfoot: Gross-Laasch. — puffmuul (vgl. unten Nr. 33 — 36
und 59) : auch Qielow, Schorrentin, Rümitz, Rostocker- Wulfs-
hagen; Jungfer puschmuul: Walkendorf. — glorrog: Prill-
witx; glorraug': Neilbrandenburg. — fru schrupp: Torgelow;
oll schrumpelpunn, huppet hier ok noch achtern tuun: aus
Rostock; kruupstbster: Bartelshagen; olle duck: Kuhstorf;
oll nachtschurk: Meteisdorf; oll krokodill: Kisserow; oll
quedux, oll üssepüsse: Züsow. — dick un dann (vgl. unten
Nr. 56. 57): auch Spomitz; pendick penduun: Bariin; bün
dick bünduun (büstdick bästduun): ebendort (Gillhoff, Volks-
rätsel S. 34 Nr. 201); oll pageluun: Neustadter Gegend. —
rootog1 (vgl. unten Nr. 82): auch Gross- Gievitz; fru root-
ogen: WuScenzin; rootog' dickkoppri&w; oll roddog (vgl.
unten Nr. 87): auch Krvkow; oll klarrfoot, oll schruppsch,
oll rootog' : Helpt.
Scheltnamea anderer Tiere«
Maulwurf : de oll mullworm, de oll dullwonn: Karauf \ de oll
mussworm-pussworm (busswonn) kruup in't lock: Bernitt
(Randow); de hussworm-pussworm: Bernitt; de bullworm:
Cammin, Gülzow ; de schietkruup, de busselworm: Bartelshagen ;
de oll mollen, de oll kruup in'n hollen: Grevismühlen\ de oll
mull, kruup in't hüll: aus Rostock; de oll molt, kruup in't
holt: Waren; de oll wöhlworm, de scharpschitenrüker :
Steffenshagen; de olle hoorworm, de kruup dörch de schiet:
Bernitt; de oll swartrockt bussei in't schiet: aus Neu-
kloster; de wiessnutige wohl in'n dreck: Torgelow; de mull
in't sand: Wulkenxin; de kruup ut't lock: Neustadter Gegend;
de klarr inn noors, de purr in'n dreck, de schorfkopp:
Wokern; de hollnoors, boÜnoors, kruup in't lock: Doberan
(Laiendorf D. M. VII S. 502), Vizen; de oll pussmuul:
Krvkow.
Mistkäfer: de käwersworm, de busselworm: Gross-Gievüz;
de acharrnbull, de busselborch : Bössow; de bussei in de (dat)
schiet: Poel (Rom); de huschbusch, de kruup in't schiet:
Krickow; musch schriwiet, de scharrnwäwer : Käterhagen ;
de ierdenkrttper, de schitenkrüper: Laupin.
Storch: de olle langfoot: Gühe; de oll langbeent jilf:
Kurxen-Trechow; de oll langbeente (langschinkte) knicker-
been : Qremsmühlen (Harkensee) ; Johann klapperbeen : Poel.
Fuchs: de langswanzte voss, de hohnerdeef (vgl unten
Nr. 32. 60): auch Walkendorf, Rostocker -Wulfshagen; dor
keem de olle wriwwelwrawwel, de olle schrichelschrachel, de
oUe hangennoors, de olle sangennoors: Teterower Gegend; de
oll schrichelschrachel, brichelbrachel: Nienhagen bei Teterow.
Digitized by
Google
— 6 —
De oll kruup in 't lock (zaunkönig): Plan; de oll ver-
buchte krüper (— ): Drefahl; de oll krummpucklig griesjack
(— ): Flatow.
Dankworte der Kröte.
Danzig, herr könig von Engelland (— ), Se silnd ok noch 'n
mann, dee Jungfern un herren titelliren kann: Barnstorf;
dat's noch'n ordentlichen mann, dee fru abendblanken so
tituleiren kann: Gülxe; du büst noch n mann, dee 'ne jung*
fru begröten kann : Bössow ; Se sünd noch de mann, dee mit
'ne fru spräken kann: Grevisrnühlen ; du büst 'n mann, dee
'ne jung fru ihren und wihren kann: Meteisdorf; dat is
noch 'n held, dee weet ne dam' to ihren: Bockup; dat is
ok noch *n mann, dat ik nich verdreeten kann: Grevisrnühlen.
Klage der Kröte.
Dor heff ik soeben johr lim weent: Born; ik weent mi dat
rod' ut de ogen rut: Karauf; de ogen sünd mi so root, un
de kopp so dick, ik heff gor keen schick: Brüel; dorvon is
mi de kopp so groot: aus Bostock; dee schüll mi von dick
un dann, dat mi de ogen in 'n kopp würden bruun, un de
kopp würd mi weh dohn, dat ik keenen eenen danz mihr
mücht dohn: Spornitz; wo mi dat jverdroot, de ogen würden
mi root, de kopp würd mi grag, ik künn 'n ganzen dach
nich huppen oder springen: Grossen-Klein; dat mi verdroot,
mien ogen root, mien noors bloot, dat 'k *n heelen abend nich
to'n danzen keem: Poel; kannst di wol denken, wat 't mi
verdroot, mi würden de ogen so root un de noors so breet,
ik künn nich eenen danz dohn: Pepehw; wo mi dat verdroot,
ik danzt den ganzen abend nich goot: Gletxow; ik kann in
acht dag* nich uppe hochtiet danzen : Plan; dat verdroot mi,
de kader floot mi: Krickow; ik heff mi ärgert, dat mi de
kinn jückert: Steffenshagen] ik heff mi ärgert, dat mi dat
hart in'n liw* sik timdreiht: Krukow.
2. De gröön Jäger hett to de schorspogg secht: Goden
abend, fru abendblinken. — Schön dank, gröön könig. Du
grüsst ok noch, so as *t sik hüürt; oewer de oll hussepusse, de
schietklusse, de kruup in *t lock, de hundsfott (maulwurf), dee
schull mi von breetfoot. Tagelöhnerfrau in Kämmerich.
3. De scharrnwäwer is de pogg vörbigahn: Goden abend,
fru breetfoot, hett he secht Annern dach is de gröön Jäger
ankamen: Goden abend, fru abendbleeken. — Schön dank,
herr gröönkleeten. Dat is n mann, dee de jung fru begleiten
Digitized by
Google
— 7 —
kann. Gistern abend keem de busselworm, de schitenkleier,
de klei in 'n sand, dee schüll mi von breetfoot, de ogen würden
mi root, de kopp würd mi bloot, dat ik uppe ganz hochtiet
nich eenmal danzen künn. Alte Frau in Zepelin.
4. Laubfrosch zur kröte: Goden abend, mudder grawen. —
Schön dank, Johann gröönjack. Du büst de mann, dee de jungen
frugens noch recht gröten kann; oewer dor is de oll scharrn-
wäwer, de oll hausterbauster, schüll mi von breetfoot, dat mi
verdroot, de ogen würden mi root, dat oorslock würd mi bloot,
de fööt würden mi so weh dohn, ik künn de ganz nacht nich
eenen danz mihr dohn.
Tagelöhnerfrau in Gross- Strömkendorf.
5. Goden abend, Jungfer abendblinken. — Goden abend, henr
gröönkranz ( — ).
Das Übrige war vergessen. Arbeiter in Waren.
6. Goden abend, Jungfer abendling. — Schön dank, klein
grünling eingespring (heu Springer). Du weest noch *ne haw'-
jungfer to grüssen; oewer de oll purr in de schiet (mistkäfer)
schüll mi von breetfoot. IHnrichshagen.
7. Goden abend, iungfer abendblank. — Schön dank, herr
könig von Engellana (storch). Dat is 'n mann, dee 'n jungfer-
titel estemeiren kann; oewer de oll swartrock, kruup in de
schiet (mistkäfer), dee schellt mi von breetfoot; ik weet,
wo *t mi vörwaut, ik heff mi so väl ärgert, dat mi de kinn-
backen hüüt un dissen dach noch puckern. Stresendorf.
8. De aadboor hett to de pag* secht: Goden morgen,
Jungfer abendblank. — Schön dank, könig von Engelland. De
oll bussei in 't lock, oll kratz in de schiet (maulwurf), schüll
mi von breetfoot; gott dee weet, wo *t mi verdroot, de kader
wuppelt mi noch. Alter Häusler in Dütschow.
9. Goden abend, fru abendblank. — Schön dank, könig von
Engelland (— ). Dat is *n wuurt, wat mi ihrt ; oewer dor keem
de oll mullworm, de oll pullworm, de oll kruup in 't lock,
dee säd' to mi: breetfoot; ik heff mi ärgert, dat mi de buuk
bäwert un de kinn muckert. Frau in Steinbeck.
10. Goden morgen, fru morgenblanken. — Schön dank, herr
könig von Engelland (hottpierd). Dat is noch 'n mann, dee
Digitized by
Google
— 8 —
ne fru mit ihr beglücken kann; oewer de oll purrpurr, de
kruup an 'n tuun, de purr in 't lock (— ), dee säd* to mi : breetfoot.
Alte Frau in Waren.
11. De scharrnbull im de quadux hebben tosamen danzt,
im dorbi hebben se sik vertüürnt, un de scharrnbull hett breet-
foot to de quadux secht. Donn kümmt naher de adeboor
und secht: Goden abend Jungfer abendblank. Donn verteilt
se em dat: de scharrnbull, de kruup inne schiet säd' breetfoot
to mi, ik danz den ganzen abend nich wedder mit em.
Bauer in Käterhagen.
12. Goden abend, fru abendblanken. — Schön dank ok, herr
roterbein (storch); cewer so'n huddeleputt, so n kruup in de
schiet (mistkäfer), dee secht: kumm breetfoot, willn beid*
eens danzen? Poel.
13. Goden abend, fru abendblank. — Schön dank, herr
linkumlank (storch). Dat 's ok noch *n goden mann, dee 'ne oll
fru richtig tituliren kann; cewer de hussworm, de bussworm
(maulwurf), dee schüll mi von breetfoot, ik heff mi de ogen
root weent as n teegelsteen, dat ik nich eenen lustigen danz
künn up mien hochtiet sehn. Frau in Bemitt.
14. De äädbeer hett to de pogg secht: Goden abend, fru
rosenblanken. — Goden abend, herr burgemeister, secht de pogg.
Se weeten noch 'ne fru to ihren; cewer de oll wackeldei (maus),
dee schüll mi von breetfoot. Dor frett de äädbeer de pogg up.
Alte Frau in Eldena.
15. Goden abend, goden abend, Jungfer abendblank. —
Schön dank, schön dank, herr schreibermann (storch); das ist
ein schöner mann, dee Jungfer abendblank so begegen kann.
Weiteres war vergessen. Alte Frau auf Poel
16. De kreih dröppt eens de pogg un secht: Goden abend,
fru abendblanken, Se kamen jo so snelling den stiech entlanken. —
Schönen dank, Klaas schriwer. Se sünd noch 'n mann, dee fru
abendblanken tituliren kann. Dor keem de olle hoochschinkt
an (storch), dee säd': du olle breetfoot; gott weet, wo mi
dat verdroot, ik weent mi mien ogen ganz root.
Frau in Waschow aus Lreüützow.
17. Goden abend, fru abendblank. — Schön dank, Klaas
Schreiber (— ). Gistern abend begegent mi de oll schuffjack,
Digitized by
Google
_ 9 -
de oll smallback (storch), dee säd' to mi: breetfoot; weest
du nich, dat mi verdroot dörch all mien ädern un mien bloot,
ik heff" röhrt, mien ogeu sünd noch root. Wittenburg.
18. Goden abend, Jungfer abendblank. — Schön dank, herr
Schneider (hahn). Das ist ein rechter hübscher cavalier, der
weiss noch ne junge frau zu titulier; oewer de du welsche moll,
kruup in't holl, de singlock (maulwurf) schüll mi von breet-
foot; ik weet, wo't mi verdroot, mien ogen sünd noch root,
künn up mien ganze hochtiet nich eens danzen.
Alte Frau in Waren.
19. De scharpenwäwer hett to de hüx secht: Goden abend,
Jungfer abendblank. — Schön dank, musche schneiden Du
bist auch ein rechter kerl, der so 'ne Jungfer titeliren kann.
Gistem abend keem de düsingsche moll aus Holl, der singlock
(maulwurf), der schall mich von breetfoot; ik weent mi de
ogen so root, ich könnt die ganze nacht auf der hochzeit nicht
tanzen.
„Dat mööt hübsch utsehn hebben, as dee danzt hett", fügte der
Gewährsmann hinzu. Forstarbeiter in Haüalit.
20. Storch zur kröte: Goden abend, goden abend, fru
abendblanken, wat hüppt se so rasch den stiech entlanken? —
Wat büst du doch vor *n braven mann, dee eenen so tituliren
kann; dor keem de olle swartkopp (rabe) an, dee säd* to mi:
wat deist du olle breetbeen hier, donn heff ik weent so väl,
dat mi noch de ogen sünd root. Wittenburg.
21. De schüttreiher is bi de pogg kamen: Goden abend,
fru abendblinken. — Schön dank, herr könig, kamen Se
reis't von Engelland? Wat meenen Se man, un wat denken
Se sik dorvan! hier kümmt äben oll koesel in de schiet (mist-
käfer) un secht: goden abend, fru brettfoot; ik heff mi
de ogen so root weent, ik künn de ganze nacht nich eenmal
up de hochtiet danzen. Quassel.
22. Storch zur kröte: Goden abend, fru abendblank, wie
schön kömmst du den stiech herlang. — Das ist mal ein freund-
licher herr und gratulant; cewer de oll maikäwer, de kruup
ut de schiet, dee schüll mi von oll brattschfoot; wie mich dat
verdroot, ik heflf weent, mien ogen sünd noch root.
Vorderhagen.
Digitized by
Google
— 10 —
23. Mistkäfer zur kröte: Goden abend, fru plattfoot. —
Scharrnwäwer, kruup in *n dreck, wat deist du vor mien heck !
Grossen-Klein.
24. Goden abend, fru abendblank. — Schön dank, herr könig
ut Engelland (laubfrosch). Ik heff mi oewerden verfluuchten
schitenruker (maulwurf) so ärgert, dat mi de kinn muckert
im de buuk bast't; dee säd* to mi: slarpfoot. Kisserow.
25. De wulf is ankamen bi de hüx: Goden morgen, Jungfer
unner'n busch. — Goden morgen ok. Denn mach ik 'n jungen
herrn ok *n fründlichen goden morgen beeden ; cewer gistern
wier hier de oll langstart't (fuchs), dee schüll mi von slarpfoten.
Alter Forstarbeüer in Zirtow.
26. Goden abend, fru abendblank. — Dat hadd 'k nich dacht,
dat 'n jung* männken (— ) n jung fruken so ihren künn;
cewer gistern abend begegent mi de entfamige dolchstart ( — ),
dee säd' to mi: fru slarpföötken ; ik meen man, wo mi dat
verdrööt, ik künn den ganzen abend nich eens danzen.
Wesenberg.
In einer Fassung aus Kisserow tritt dolkstart als Bezeichnung
des Fuchses auf.
27. Die kröte hat den fuchs begrüsst: Goden abend, herr
voss. Der aber hat ihr geantwortet: Schön dank, fru slarpfoot.
Triepkendorf.
28. Ihrst kümmt de scharrnbull an: Goden morgen, klarr-
foot. — Goden morgen, du schääwsche schitenkleier. Nahst
kümmt de sceg': Goden morgen, fru abendblank. — Goden
morgen, fru königin ut Morgenland. Wo ihr in is, geit ihr ut.
Born.
29. Goden abend, fru abendblank. — Schön dank, herr könig
von Engelland (hase). Gistern keem de oll aant, dee säd' to
mi: goden abend, klarrfoot, un perrt mi barst up'n kopp.
Alte Frau in Gross-Parikow.
30. Goden abend, fru abendblank. — Schön dank, fru gröön-
kohl (laubfrosch). Dat laat ik mi gefallen; cewer dor keem
de olle lus'jahn, de olle kruup in de schiet ( — ), dee säd' to mi :
olle glarrog'.. Krickow.
31. Guten abend, Jungfer abendblank. — Schön dank, herr
samesfeld (hase). — Jungfer abendblank, du hast ja solche
Digitized by
Google
— 11 —
rote äugen? — Ja, es kam der fuchs, der grobe ucks, der
sagte zu mir: pulsmaul; darüber hab ich so viel geweint, dass
mir meine äugen rot geworden sind. Ballin.
32. Goden morgen ok, Jungfer morgenblinken. — Goden
morgen ok, herr von pelschenpüüschen ( — ). Dat nenn ik ok
noch *n mann, dee de Jungfer ihren kann; oewer de langswanz,
de hohnerdeef, de kruup in't lock (fuchs), dee secht: goden
abend ok, puschmuul. Arbeiterfrau in Waren aus Molxow.
33. Goden abend, Jungfer abendblänk. — Schön dank, herr
von plüüs in't feld (—). Wat meenst, gistern abend keem de
voss, de langes wanz, dee säd' to mi: puffmuul. Dierhagen.
34. Ente zur unke: Goden abend, fru abendblank. — Schön
dank, fru entinpelz. Gistern abend wier hier de olle voss, de
hohnerdeef, de gos'deef, de aantendeef, dee säd' to mi : du olle
puffmuul. Bauer in Nkndorf bei Rostock.
35. Goden abend, Jungfer abendblink. — Schön dank, grün-
ting (— )• Gistern abend keem de olle scharrnwäwer, de oll
bussei in *n dreck, dee säd': goden abend, puffmuul; dat verdroot
mi, de noors dee floot mi. Wustrow.
36. De voss kümmt abends antogahn: Goden abend, ihr
Jungfer abendblank; he denkt, dat is n has\ Dor secht de
pogg: Goden dach, herr prükenfell. Oll puffmuul, secht de
voss, un geit sinen gang. Büdnerfrau in Graal.
37. Frosch zum storch: Goden morgen, goden morgen, herr
langebein. — Goden morgen, du olle pussmuul. Chemnitz.
38. De swinägel will to hochtiet. Unnerwäg's kümmt he
*ne hüx vörbi: Goden dach, mudder schruupsch, secht he. —
Schön dank, swinägel. Nahst kümmt de adeboor bi de
hüx an: Goden abend, fru abendblank. — Schön dank, herr
rotebein. Du kannst ok noch 'ne Jungfer grüssen; ihrst keem
de swinägel, dee säd* to mi: mu4der schruupsch; he kann sik
vermoden sien, dat ik em uppe hochtiet den danz versech.
AUer Nachtwächter in Wulkenzin.
39. Goden abend, Jungfer abendblank. — Schön dank, herr
von Engelland (storch). Dor keem cewer de mullworm,
de spitzsnuut, de klierog', de landverwüüster, dee säd': goden
abend ok mudder schuppsch; dat hett mi so verdraten, de kader
Digitized by
Google
— 12 —
hett mi flaten, ik hefif em oewer gistern abend ok den danz
versecht. Ballin.
40. Goden abend, Jungfer abendblank. — Goden abend, herr
könig von Engelland (storch). Oll has', oll stümmelstiert, is
sülben nicks wiert, säd* to mi: goden abend, fru kruup up 'n buuk;
dat mi verdroot, mien ogen würden mi root, mien ganz lief un
laben flööt. Bartelshagen.
41. Goden abend, Jungfer abendblank. — Goden abend, du
grüner könig aus Engelland (heuspringer). — Worum hest
du so weent, du hest jo ganz rod' ogen? — Ja, de oll hurrer-
burrer, de purr in de schiet (mistkäfer), dee schimpt mi von
ierdenkruper. Bademacher in Hof-Korkwilz.
42. De voss is ankamen bi de schorfpogg un hett secht:
Goden abend, fru abendherin. — Goden abend, herr ober-
forstmeister. Nahst kümmt de scharrnbull antofleegen, dee
is jo ok abends begäng , un secht : Goden abend, krupensüster.
Goden abend, du hurrerburrer, schitenpurrer, hett se em ant-
wuurt't Alter Sehneider in Benekenhagen.
43. Goden abend, Jungfer abendlingen. — Schön dank, Jungfer
gröönkleed (laubfrosch). Dat mach 'k ok liden, dat du so
to mi sechst; oewer de oll hurrerpurrer, de oll dreckracker
(mistkäfer), dee schüll mi von krummsüster; dorüm heff ik
so väl schri't, dat mi de ogen hütit un dissen dach noch root
sünd. Bartelshagen.
44. De scharrnbull hett to de pogg secht: Goden abend,
Jungfer abendblank. — Goden abend, herr könig von Engelland.
Donn deit de scharrnbull so, as hadd he sik versehn, un secht:
wo draap ik di noch so laat mit dinen krummen puckel hinner
den tuun! Dor weent de pogg un klag't ehr nawers, wo ehr
dat gähn wier. Zimmermann in Wütenburg.
45. De mullworm is de schorfpogg begegent: Goden
abend, du olle dicke rummel du, hett he secht. Goden abend,
du olle singmoorst kruup in 't holt, hett se antwuurt't. Annern
abend begegent ehr de scharrnwäwer, dee secht: Goden
abend, Jungfer von Abendland. — Goden abend, herr von
Engelland. — Kümmst mit na de kost? — Ne, hier wier gistern
abend de oll singmoorst kruup in't holt, dee säd' to mi: du
olle dicke rummel du; ik heff mi de ogen in 'n kopp so dick
weent, ik kann gor nich up de kost danzen.
Schneiderfrau in Laage.
Digitized by
Google
— 13 —
46. De voss hett to de pogg secht: Goden abend, Jungfer
abendblank. — Goden dank, herr könig ut Morgenland. Dat
is'n mann, dee de Jungfer grüssen kann; oewer de oll murr-
mull (— ), dee seet in aat holt, dee schüll mi von oll rumpel-
pumpel; oh, gott dee weet, wo mi dat verdrööt, ik ween mi
mien ogen so root, de kader muckert mi noch. Kreien.
47. De has* hett to de quad'pog* secht: Goden abend, fru
abendblank. — Schön dank, herr has\ Dat is noch so *n mann,
dee so n fru ihren kann. Dor keem de oll scharr in 't sand,
de kmup in *t lock (fuchs), dee säd': goden abend, fru
pümmelken; dat mi verdrööt, mien ogen würden mi root, un
mien ganz nalatels dat 's flaut. Sehr alte Frau in Warnow.
48. De pogg will to hochtiet. Dor kümmt de scharr n bull
an : Hümpeldümeling, wo wisst du noch hento ? Nahst kümmt
de fledermuus: Goden abend, Jungfer abendling, wo willn Se
denn noch hento? Hinrichshagen.
49. Kröte zum mistkäfer: Du hillerbrand, du wohl in't
sand, schellst mi von muddelduun.
Das Übrige war vergessen. Alte Frau in Tewswoos.
50. Maulwurf zur kröte: Du oll quaalhüx, breetfoot, hucke-
duun, wat huckeist du hier achter n tuun un betrettst den wech
mi hier? Hase: goden abend, iungfer abendblank. — Schön
dank, herr Junker spring in 't feld. Züh, dit is de mann, dee
de Jungfer grüssen kann; dor keem cewer de oll s warte mull-
wöhler, dee säd' to mi: du oll huckeduun, wat sittst hier achter 'n
tuun; un dat verdroot mi so, dat ik mi mien ögleins root
weent heff. Zirtow.
51. De aderbaar hett secht to de pogg: Goden abend, fru
abendblänken, sitzen Sie auch noch in der kühlen schenken?
Dor hett de pogg secht: Dat is'n mann, dee so'ne fru ihren
kann; dor keem oewer de oll multapult (maulwurf), dat oll
kniepögig ding, dee schult mi ut vor wackaduun; dor heff ik
so oewer weent, dat ik hüüt noch rod* ogen heff.
Ziegler aus der Woldegker Gegend.
52. Goden abend ok, fru abendblanken. — Goden abend ok. —
Sitten Se ok noch in Ehr kühles gedränk? — Züh, dat 's n
mann ( — ), dee 'ne fru tituliren kann; cewer dor keem dat oll
humpelpumpel, plinkogiges ding, dat olles hurenkind ( — ), schull
mi von wackerduun ut; ik schull, dat mi *t kader so flooch;
dorvon sünd mi de ogen so root un de noors so bloot.
Tagelöhner in Schönbeck.
Digitized by
Google
— 12 —
hett mi flaten, ik heff em oewer gistern abend ok den danz
versecht. Battin.
40. Goden abend, Jungfer abendblank. — Goden abend, herr
könig von Engelland (storch). Oll has', oll stümmelstiert, is
sülben nicks wiert, säd* to mi: goden abend, fru kruup up 'n buuk;
dat mi verdroot, mien ogen würden mi root, mien ganz lief un
laben flööt. Bartelshagen.
41. Goden abend, Jungfer abendblank. — Goden abend, du
grüner könig aus Engelland (heu Springer). — Worum hest
du so weent, du hest jo ganz rod' ogen? — Ja, de oll hurrer-
burrer, de purr in de schiet (mistkäfer), dee schimpt mi von
ierdenkruper. Bademacher in Hof-Körkivitz.
42. De voss is ankamen bi de schorfpogg un hett secht:
Goden abend, fru abendherin. — Goden abend, herr ober-
forstmeister. Nahst kümmt de scharrnbull antofleegen, dee
is jo ok abends begäng*, un secht: Goden abend,, krupensüster.
Goden abend, du hurrerburrer, schitenpurrer, hett se em ant-
wuurt't Alter Schneider in Benekenhagen.
43. Goden abend, Jungfer abendlingen. — Schön dank, Jungfer
gröönkleed (laubfrosch). Dat mach 'k ok liden, dat du so
to mi sechst; cewer de oll hurrerpurrer, de oll dreckracker
(mistkäfer), dee schüll mi von krummsüster; dorüm heff ik
so väl schri't, dat mi de ogen hüüt un dissen dach noch root
sünd. Bartelshagen.
44. De scharrnbull hett to de pogg secht: Goden abend,
Jungfer abendblank. — Goden abend, herr könig von Engelland.
Donn deit de scharrnbull so, as hadd he sik versehn, un secht:
wo draap ik di noch so laat mit dinen krummen puckel hinner
den tuunl Dor weent de pogg un klag't ehr nawers, wo ehr
dat gähn wier. 22immermann in Wittenburg.
45. De mullworm is de schorfpogg begegent: Goden
abend, du olle dicke rummel du, hett he secht. Goden abend,
du olle singmoorst kruup in 't holt, hett se antwuurt't. Annern
abend begegent ehr de scharrnwäwer, dee secht: Goden
abend, Jungfer von Abendland. — Goden abend, herr von
Engelland. — Kümmst mit na de kost? — Ne, hier wier gistern
abend de oll singmoorst kruup in't holt, dee säd' to mi: du
olle dicke rummel du; ik heff mi de ogen in 'n kopp so dick
weent, ik kann gor nich up de kost danzen.
Schneiderfrau in Laage.
Digitized by
Google
— 13 —
46. De voss hett to de pogg secht: Goden abend, Jungfer
abendblank. — Goden dank, herr könig ut Morgenland. Dat
is'n mann, dee de Jungfer grüssen kann; cewer de oll murr-
mull ( — ), dee seet in aat holt, dee schüll mi von oll rumpel-
pumpel; oh, gott dee weet, wo mi dat verdrööt, ik ween mi
mien ogen so root, de kader muckert mi noch. Kreien.
47. De has' hett to de quad'pog' secht: Goden abend, fru
abendblank. — Schön dank, herr has\ Dat is noch so *n mann,
dee so 'n fru ihren kann. Dor keem de oll scharr in *t sand,
de kmup in 't lock (fuchs), dee säd': goden abend, fru
pümmelken; dat mi verdrööt, mien ogen würden mi root, im
mien ganz nalatels dat s flaut. Sehr alte Frau in Warnow.
48. De pogg will to hochtiet. Dor kümmt de scharr n bull
an : Hümpeldümeling, wo wisst du noch hento ? Nahst kümmt
de fledermuus: Goden abend, Jungfer abendling, wo willn Se
denn noch hento? Hinrichshagen.
49. Kröte zum mistkäfer: Du hillerbrand, du wohl in't
sand, schellst mi von muddelduun.
Das Übrige war vergessen. Alle Frau in Tewswoos.
50. Maulwurf zur kröte: Du oll quaalhüx, breetfoot, hucke-
duun, wat huckeist du hier achter n tuun un betreust den wech
mi hier? Hase: goden abend, iungfer abendblank. — Schön
dank, herr Junker spring in 't feld. Züh, dit is de mann, dee
de Jungfer grüssen kann; dor keem cewer de oll swarte mull-
wöhler, dee säd' to mi: du oll huckeduun, wat sittst hier achter 'n
tuun; un dat verdroot mi so, dat ik mi mien ögleins root
weent heff. Zvrtvw.
51. De a derb aar hett secht to de pogg: Goden abend, fru
abendblänken, sitzen Sie auch noch in der kühlen schenken?
Dor hett de pogg secht: Dat is'n mann, dee so ne fru ihren
kann; dor keem cewer de oll multapult (maulwurf)» dat oll
kniepögig ding, dee schull mi ut vor wackaduun; dor heff ik
so cewer weent, dat ik hüüt noch rod* ogen heff.
Ziegler aus der Woldegker Gegend.
52. Goden abend ok, fru abendblanken. — Goden abend ok. —
Sitten Se ok noch in Ehr kühles gedränk? — Züh, dat 's n
mann ( — ), dee 'ne fru tituliren kann; cewer dor keem dat oll
humpelpumpel, plinkogiges ding, dat olles hurenkind ( — ), schull
mi von wackerouun ut; ik schull, dat mi 't kader so flooch;
dorvon sünd mi de ogen so root un de noors so bloot.
Tagelöhner in Schönbeck.
Digitized by
Google
- 14 -
53. Kröte zum hasen: Dat oll plinkögisch hurenkind
(schlänge) säd* to mi: fru dickbenduun.
Malchiner Gegend.
54. Dat looffröschen hett to de schoorpogg secht:
Coden abend, fru abendblank. — Ach, frau von der laube,
was geben Sie mich vor ne ihr. Dor keem gistern abend dat
plierögig ding, dat oll huurkind ( — ), dee säd* to mi: mudder
schruupsch, un as ik em dorup abends den danz verseggen ded',
reep he, als he mit sien anner dam1 danzen ded': ut'n wäg*,
olle grootögige täw\ Alte Tagelöhnerfrau in Chemnitz.
55. Goden abend, fru nägendank. — Goden abend, fru königin
ut Engelland (laubfrosch). Se weeten noch ne oll fru to
grüssen; cewer de oll hudderbudder, de hundsföttsche kruup
in \ lock (maulwurf), dee säd* to mi: goden abend, dickben-
duun, wat deist du hier so spät achter 'n tuun! wer weet, wo
em gott bedroot, ik heff röhrt, mi sünd de ogen noch root.
Mädchen in Waren aus Torgelow.
56. De voss will hen un stählen höhner, unnerwäg's dröppt
he de schoorpogg un secht to ehr: Goden abend, fru dick
un duun, wat deist du deuwel so laat achter 'n tuun! Dor röhrt
de oll Mariekmoder so väl, se hett jo hüüt noch rod' ogen.
Nahst kümmtde heusp ringen Goden abend, fru abendblank. —
Goden abend, herr gröönblank. De oll hohnerdeef, dee säd* to
mi: fru dick un duun. Alter in Qraal aus Blankenhagen.
57. De pogg hett achter n tuun säten, dor is de scharrn-
wäwer ankamen: Goden abend, fru dick un duun, wat deist
du hier so spät achter 'n tuun. Dat passt de oll pogg jo
nich. Nahst kümmt de heuspringer: Goden abend, fru
abendblick. — Schön dank, Johann gröönkleed. Hier wass mal
eens *n ollen pusselhoeker, ollen pussel in de schiet, dee schüll
mi von dick un duun; ik weet wol, wo 't mi verdroot, mi
würden de ogen so root, un dat oorslock so bloot, ik künn
den ganzen abend nich danzen im springen.
Frau in Bargeshagen.
58. De schorrpogg hett abends achter *n tuun säten; dor
kümmt de voss an un secht: Goden abend, fru dick bi 'n duum,
wat sittst du hier so spät achter n tuun. — Schön dank, du
langswanzte hund, wat schellst du mi von dick bi 'n duum.
Dorup kümmtde scharrnwäwer antofleegen unr secht-: Goden
abend, quackeldunenbuuk. — Du hurrepurre, du dreckpurre,
Digitized by
Google
— 15 —
du kruup in *t lock, du hundsfott, wat schellst du mi von
quackeldunenbuuk. Nahsten kümmt dat hottpierken (libelle)
antofleegen, dee secht: Goden abend, fru abendblinken. —
Schön dank, herr könig von Engelland. Se weeten doch noch,
woans dat'n orig minsch titeliert warden mööt. Hier kämm de
voss, de langswanzte hund, un schüll mi von dick bi'n duum;
un nahsten kämm de hurrepurre, de dreckpurre, de kruup in 't
lock, de hundsfott, un schimpt mi von quackeldunenbuuk; dat
verdroot mi, un ik heff mien blödigen thranen röhrt, dat ik 't
keenen minschen seggen kann. Dorvon hett de schorrpogg sik
de ogen root weent.
Ein Wirtschafter aus der Lauger Gegend bei Bariseh B. I S. 520.
59. Ihrst is de voss ankamen: Goden abend, appeldüneken,
krüppst ok noch achter *t tüneken! — Schön dank, du olle
langstart'te vosskijeh. Nahst kümmt de muH wohl er: Goden
abend, madam puffmuul. — Schön dank, oll ruuchrock, stümmel-
start, kruup in 't lock, wat schellst mi noch von madam puff-
muul. Toletzt kümmt de adeboor: Goden abend, Jungfer
abendblank. — Schön dank, könig aus Engelland, Se . . . .,
oewer dor keem de . . . ., dee säd* . . . ., un nahsten keem
de . . . ., dee säd* .... Alte Frau in WoJcern.
60. De pogg sitt unner'n stickelbeerenbusch. Dor kümmt
de voss an: Goden abend, fru dickbuken. Nahst kümmt 'n
anner tier (ik glöw, dat is de murrworm wäst): Goden
abend, Jungfer abendblänk (de ogen hebben ehr so blänkert). —
Guten tag, herr prüüss in *t feld. Je, wat meenst, de oll lang-
swanz, de hohnerdeef, de kruup in *t lock, dee säd' to mi : fru
dickbuken; wur mi dat verdroot, dat mi de kader flooch, de
ogen in n kopp würden mi root, nu ward mien ganzes nalaat so.
Alte Frau in Ribnitz.
61. Goden abend, Jungfer abendblank. — Goden abend,
Krischan gröönrock (— ). Züh, dat is noch 'n mann, dee n
minschen titeliren kann. Gistern abend danzt ik mit den russel-
pussel, schitenklarrer ( — ), dee secht: danz man to, oll dickbuuk,
breetfoot. Frau in Orevismühlen aus Roxi7i.
62. a. Goden abend, fru abendblank. — - Goden abend, Peter
ierdmann (maul wur f). — Fru abendblank, wo geit't? — Je,
Peter ierdmann, wo geit't? Gistern abend begegent mi de oll
groot langbeen jicht ( — ), dee säd* to mi: du oll dickbuuk,
breetfoot, du glööwst nich, wo mi dat verdroot, ik japp den
ganzen abend nich eens wedder to. Poststempel Diedrichshagen.
Digitized by
Google
- 16 —
b. Goden abend, fru abendroot. — Schön dank, Peter wöhl-
mann (maulwurf). He weet ornlich, wo de fru ihrt warden
mööt; oewer gistern abend begegent mi de langschinkt jicht
(storch), dee säd' to mi: grootog', dickbuuk, breetfoot, ik
weet, wo mi dat verdroot, ik danz den ganzen abend up de
schöne hochtiet nich mihr. Bauer in Neu-Vüense.
63. Goden dach, schön abendblank. — Goden dach, küülpeter
langmann (storch). Gistern abend hett dat mi verdraten, dat
mi de ogen inn kopp noch root, noch root, noch root.
Das Übrige war vergessen. Tagelöhnerfrau in Questin.
64. De Wirtschafter 0) dröppt de quad'pogg un secht:
Guten abend, Jungfer abend. — Väl schönen dank, herr schriwer.
Wo ihr in is, geit ok weck ut; cewer gistern abend begegent
mi de langbeente klapperbeen (storch), dee säd' to mi: wisst
di wohren, oll qualsterhals, oder ik stak di, dat de darm dorbi
bummeln. Gross-Tessin.
65. Goden abend, fru abendblank. Schön dank, Hinnrick
schriwer ( — ). Gistern abend begegent mi de oll langbeent
jirpjarp (storch), dee säd1 to mi: wohr di, du qualster, oder
ik stak di, dat di de darm ut 'n liw' hängen.
Alier in Selow*
66. De scharrnwäwer hett to de schorspogg secht:
Goden abend, fru abendblänken. — Schön dank, herr ihren-
kröönken. Dat is noch 'n gruss ; cewer de oll kruup dörch de
schiet (maulwurf), dee säd': oll qualhuck.
Alter Schneider in Levin.
67. Kröte: Dor keem *n oll ding ut de ier to krupen (maul-
wurf), dee schüll mi von lusige nachtschoort, ik schüll em
von schitenklarrer.
Das Übrige war vergessen. Mann in Selow aus Beckeruritz.
68. Goden dach ok, Jungfer kloen. — Goden dach ok, hagel-
basch junker. — Wovon sünd di de ogen so root? — Dor
keem oll mullepolk, dat güng mi so verdrott, dorvon sünd mi
de ogen so root.
Deutung und das Übrige war vergessen.
Maurer frau in Friedland aus der Wismarer Gegend-
Digitized by
Google
— 17 —
69. Goden dach, fru abendblank. — Goden dach, du gnädigst
madam von Engelland; ik heff mi so väl ärgert, dat mi de
kinn hückert un jückert.
Deutung und das Übrige war vergessen.
Frm in Diedrichshagen.
70. De lütt hüx hett to de groot secht: Goden abend, fru
abendblank, willn beid* eens danzen. Nee, hett de groot
secht, ik versech di den danz. Altes Mädchen in Neuenkirchen.
71. De mullworm hett to de schorfpogg secht: Goden
abend, fru abendblanken. Goden abend, herr wöhlinspekter,
hett dee antwuurt't. Alter Forstarbeiter in Gresenhorst.
72. Goden abend, fru abendblank, wat gähn Se so spät de
straat entlank? — Du muH inne ier, du kruup achter 'n tuun
(maulwurf), wat kümmerst du di um mien gähn!
Gremsmühlen.
73. De scharrnbull hett den hasen anräd't: Guten abend,
herr hääsche moschü. Goden abend, puup up de kruuk,
hett de has* em antwuurt't. Frau aus der Grevismühlener Gegend.
74. De pogg un de scharpenbull begegen sik enen abend.
Guten abend, gnädigster herr könig, secht de pogg; se denkt,
de scharpenbull sali ehr ok 'n feinen titel gäben. (Ewer de
scharpenbull antwuurt't : Goden abend, Greetlieschen. Doroewer
hett sik de pogg so väl ärgert, dat ehr noch hüüt de kinn
bäwert As se sik 'n annern abend wedder drapen, secht de
pogg: Goden abend, wohl in't schiet. Hm, secht de scharpen-
bull, dee verfiert sik jo; un he brummt hüüt noch ümmer,
wenn he ümherflücht; den'n arger kann he gor nich wedder
vergäten. Alter Mann aus Liibtheen.
75. Goden abend, fru abendblank ( — ). Schön dank, herr
landrat (maulwurf). Ik mööt Se mien noot klagen; schorf-
kopp (kröte) hett mi up de snuut slagen.
Tagelöhnerfrau in Krickow.
76. Goden abend, fru abendblank, ward Se de tiet ok lang? —
Schön dank, herr regel von zegel ( — ), Se weeten de Jungfern
ornlich to grüssen. Aus Neukloster.
Nein, du heker von zeker (storch): Käterhagen.
77. Der storch sagt zum frosch: Goden abend, Jungfer
abendblank, wird Ihnen die zeit auch lang? Seien Sie gegrüsst
von lickende zwickende schnappauf (— ). Niendorf bei Rostock.
Mecklenb. VolkaftberlieferungeD, Bd. II. 2
Digitized by
Google
— 18 —
78. De murrworm secht to de rid'pogg: Goden abend,
Jungfer abendblank. — Schön dank, herr plüiisrock.
Das Übrige war vergessen. Frau in Malchin aus Gidotv.
79. Goden abend, fru abendblanken, wo geit se so spät
nimmerwanken? — Ja, Jungfer schön (— ), so wat hett de
düwel nich sehn. TriepJcendorf.
80. De adeboor hett to de pogg secht: Goden abend,
Jungfer abendblank. — Schön dank, könig von Engelland, lk
sitt verschüren an de wand, un holl de döör, so lang* ik kann;
gode nacht, du könig von Engelland.
Dat anner heff ik vergäten; has' un kanienken wiren dor
ok roank. Alle Frau in Waren aus der Stavenhagencr Gegend.
81. De snaak is ankamen bi de schorspogg: Goden abend,
fru abendblank. — Schön dank, könig von Engelland, lk
will *n fest anrichten, de mätens scelen de kcek goot rein hollen,
dor kümmt n mann mit 'n sanftrock (maulwurf), den'n heff
ik nödigt. Aller in Brudersdorf van seiner Mutler.
82. Goden abend, fru abendblank. — Schön dank, könig von
Engelland (storch). So ein herr weiss mal ein jung fräulein
im mondschein zu grüssen; cewer de scharrnwäwer, de
bursenkäwer, dekruup in *t holt, dee säd' to mi: du olle rootog';
wo mi dat verdrooch (?), de ogen wurden mi so root, de kopp
würd mi so dick, ik künn n ganzen abend nich eens up de
hochtiet danzen. Aus Parchim.
83. De aderbaar secht to de pogg: Goden morgen, Jungfer
morgenstiern. — Schön dank ok, kütchen Rudolf. De oll
quuddelduun, kruup dörch'n tuun, de olle röbendeef (maul-
wurf), dee schüll mi vor 'ne rootögig hex; oewer ik will ok
up de hochtiet nich mit em danzen. Dor secht de aderbaar,
se süll *n bäten rut kamen, he künn dat nich ornlich hüren.
As se nu rut kümmt, frett he se up. Alter in Pasenow.
84. Goden abend, fru abendblank. — Schön dank, herr könig
von Engelland (storch). Ach, Se sünd de mann, dee de
Jungfer titeliren kann; cewer dor keem ruschelbuschel, kruup
in't holt (— ), dee säd': ut'n wäg, du oll rootögig täw'; dat
verdroot mi, ft kader flooch mi, un dat muul dat güng mi
Digitized by
Google
— 19 -
hopp hopp hopp. Wie der storch nun die kröte verzehren
will, schreit diese: henjes', mien leewken.
Alte Frau in Peiersdorf bei WoUegk.
85. De hüx hett reis't un de voss ok. Goden abend, Jungfer
abendblank, hett dee to ehr secht. — Goden abend, herr roland.
De oll busskäwer, de kruup in de schiet, de schitenschurrer,
dee säd' to mi; utn wäg', du olle rootögige täw'; ik heff mi
binah de ogen ut *n kopp weent, dat ik gor nich mihr küssen kann.
Alter in Bowa.
86. Goden abend, fru abendblank. — Schön dank, du herr
könig von Engelland ( — ). Du büst noch so n jungen kappelirer,
de mamsell to tituliren; oewer de mullworm, kruup up *n
buuk, dee secht: hüpp ut'n wäg1, du rootög'te sceg\
Mädchen in Hoort.
87* De mullwöhler hett to de pogg secht: Goden abend ok,
fru abendblank. — Schön dank, glatte Junker. De oll rugel-
duun, kruup dörch 'n tuun, snuuf in de schiet (igel), dee schüll
mi von roddog*. Tagelöhnerfrau in Kämmerich.
88. Goden abend, fru abendblank. — Goden abend, fru
königin ut Morgenland (storch). Dor seet de olle güster
in 't rühr, dee schüll mi von roddog' huur.
Flösser in Waren aus Lärz.
89. Barsch zum fisch rotauge: Goden abend, Jungfer Ann-
düürten. — Dat is 'n mann , dee de Jungfern grüssen kann ;
oewer de oll langhals, de oll kiek dörch 't rühr (hecht), dee
schellt mi ut vörne rootröcksche huur. Lmssow.
Vadder Andrees: Wrechen; herr Andrees: Userin (Lotender f,
D. M. V S. 285); de langsnabel, de blanksnabel: Mädchen
in Kisserow von einem Prahm fahrer \ de oll langsnutige kiek
ut't rnhr: Qualxow; de oll langsnuut, de oll spitzsnuut, de
oll kiek üm't rühr: Wrechen; de slicker dörch 't rühr:
Userin (Latendarf, D. M V S. 285).
90. Barsch zum rotauge: Goden abend, Jungfer abendblank.
— Schön dank, herr könig von Engelland. Se sünd 'n ganz
annern mann, as de olle langsnappente schelm, de sliek in 't
rühr (hecht), dee schüll mi gistern abend vor de rootög'te huur.
AUe Frau in Qualxow.
Digitized by
Google
— 20 —
91. Barsch zum rotauge: Goden abend, Jungfer blanken. —
Schön dank, prinz Karl ut Engelland. Dat is de mann, dee
de Jungfrau grüssen kann; oewer de langhals, de smallback, de
kiek in't rühr (hecht), dee schüll mi gistern abend vor *ne
rootög'te huur. Latendorf, D. M. V S. 285 (aus Userin).
92. Barsch zum rotauge: Goden abend, fru abendblanken,
wat dohn Se so spät hinner 't rühr to wanken? — Schönen
dank, schönen dank, vetter Andreesmann. Dit 's de mann, dee
mi titeliren kann; de spitzsnuut (hecht) keek ut't rühr un
schüll mi ut vor de roddog's huur. Starsow.
93. Barsch zum rotauge: Goden abend, Jungfer abend-
blank. — Dat is noch *n mann, dee de jungferbruut grüssen
kann; dor keem cewer gistern abend de spitzsnuut, snucker
in't rühr (hecht), dee säd' to mi: rootög'te huur.
Alter Zimmermann in Neustrelüz.
94. Rotauge zum hecht: Du oll langnäs', snüffel in't rühr,
schimpst mi gistern abend vor 'ne rootnäs't huur; dor is mien
broder Andrees (barsch), dat is 'n ganz annern mann, dee de
Jungfer küssen kann. Starsow.
95. Rotauge: Spitzsnuut (hecht) keek ut't rühr, reep mi
ut vor roddog's huur; dor is broder schönroot (barsch) 'n
annern mann, dee de Jungfer grüssen kann.
Frau in Starsow.
96. Rotauge zum hecht: Oll spitzkopp, oll krüüzkopp, oll
kiek in't rühr, schüllst mi vor 'ne rootnäs huur; ik weet wol,
wo 't mi verdroot, mi sünd de ogen in n kopp noch root.
Greisin in Granzow.
97. De hakt is satt wäst un kümmt bi den roddog': Goden
abend, fru abendblank. — Goden abend, herr langsnabel;
gistern abend roddog't huur un hüüt abend fru abendblank!
hm hm, hadd se secht.
Zimmermann in Nossentiner-Hütte, der es früher als Flösser
bei Fürstenberg hörte.
98. De hakt will den roddog' an sik ran locken un secht
to em : Goden abend, Jungfer abendblank. Schön dank okt
paster luurjahn, secht de roddog*, dorbi geit he trüch. Ach
ja, secht dor de hakt, du olle rootögig huur kümmst noch
ümmer ran. Fischer in der Stargarder Gegend.
Digitized by
Google
— 21 —
Igel und Sau.
99. De swinägel hett to de soeg* secht: wat hest du vor fine
hoor. Ja, hett de sceg* em antwuurt't, feine leute haben feine
Sachen. AUe trau in Berniit.
Bolle und Eber.
100. a. De bull hett to den bieren secht, he bruukte jo so
lang* tiet, wenn he bi de soeg wier. Ja, hett dee secht, du
bruukst jo ok man een nüchtern kalf to maken, ik mööt n
ganz deel farken fang maken un weck soelen ok noch bunt sien.
Alter in Malchow aus Kisserow.
b. De bull hett eens den bieren frag't, wat he so lang bi
de soeg' to dohn hadd. Je, hett de bier secht, de lud* willen
jo von allerhand klüür köpen ; dat mööt ik jo all ihrst nadenken,
dor hüürt tiet to. Ne, hett de bull secht, ik gäw blos 'n schupps.
Bademacher in Hof-Körkuntz.
c. De bier is eens bi 't farkenmaken un de bull fröcht em,
wat he so lang* dorbi grüwelt. Je, hett de bier secht, ik will
alle lud* to gefallen laben; weck willen dat bunt, weck gäl,
weck swart hebben. Ne, hett de bull secht, ik gäw em eenen
stoot, dat ward denn swart, witt oder root.
Alter Tagelöhner in Remlin.
Fuchs (Wolf) und Storch.
101. a. De voss hett to 'n aadboor secht, dat müsst so inricht't
warden, dat de poggen up land güngen un de gös in de wisch.
De tiere warden jo nu tosaamropen un de tuunkönig sali recht
spräken. De adeboor sleit dat jo nu vor, un de voss secht:
ja, de mann mit de roden strümp hett recht. (Ewer dat is
nich annahmen. Arbeiter in Waren.
b. De adeboor hadd secht: ik wull, dat de gös* in'n holt
gähn un de poggen uppe braak huppen deden. Dor secht de
voss: du hest recht, langbeen, spräk wider.
Büdner in Bartelshagen.
c. De wulf hett secht : ik wull, dat all de schaap in 'n brook
wiren. Ja, hett de adeboor secht, ik wull, dat all de poggen
up 'n lann wiren. De mann mit de roden strümp hett ganz
recht, hett donn de wulf meent. Laupin.
Digitized by
Google
— 22 —
Storch und Sperling.
102. a. De adeboor hett to *n sparling secht: wer bi anner lud*
will in sien, mööt fromm un still sien. De sparling hett em
antwuurt't: ne, dat kann mi de weit nich dreegen, wer väl
plappert, mööt väl leegen. Triepkendorf.
b. De adeboor hett to n sparling secht, he süll still sien,
süss smeet he em rut. Arbeiter in Ribnitz.
c. Wenn de adeboor knappert, seggen de sparlings, he
süll still sien, he wüsst doch wol, dat he to mieth inwahnt.
Leussotv bei Eldena.
Storch (Schwalbe) und Sperling (Zaunkönig).
103. a. De sparling hett to *n adeboor secht: bi di to huus is
dat wol ne gröbbliche küll, di sünd jo de been so root froren ;
kumm bi mi, dor stäken se knuppen in *n aben as mien küül
dick un noch dicker. AUer in Waren aus Wulkenzin.
b. De sparling hett ton adeboor secht, he hadd jo so n
rod* fööt; in sien land wier wol väl holt, dat dor so dull inbött
\Vürd. Ne, hett de adeboor secht. Na, secht de sparling, in
mien land sünd knüppel as mien küül dick un denn noch väl
riesholt. Kuhhirte in Jabel.
c. Wat he sik hier plagen ded' mit dat holt, hadd de
sparling to'n adeboor secht, he süll kamen na sien land, dor
wier dat all so *n holt as sien küül dick un denn noch gnisterwark.
Bauer in Jabel.
d. Wier di dat oewer n füür, säd1 de sparling to n adeboor,
dor brennt di n knuppen holt as mien been dick un dor noch
lütt holt bi. Bademacher in Hof-Körkwitz.
e. De sparling hett to Petrus secht, as dat in'n winter so
kolt wäst is: wenn ik so väl künn as du, denn schöw ik
knuppen in as mien küül dick, denn süll't wol warm warden.
Gielow.
f. De swcelk hett secht: hu, wo wier't dor kolt, wo ik
herkaam. Dor hett de sparling antwuurt't: je, minsch, worum
bliffst du nich hier, hier stäken se kloben inn aben as mien
küül dick un denn noch lütt holt. Batiey.
g. De tuunkönig hett to'n adeboor secht: blief doch bi
uns, hier steckt de buur knuppen in as mien vader sien küül
dick un denn noch lütt holt mank, Arbeiter in Waren.
Digitized by
Google
- 23 —
Scholle und Hering.
104. De bütt un de hiring begegen sik eens. De bütt secht:
kiek mal, wo ik mi glatt maakt heff, ik heff mi *ne witt schört
vörbunnen. Ik heff mi noch väl glarrer maakt, secht de
hiring, ik heff mi 'n sülwern kleed antrocken. Dor ward de
bütt falsch un maakt em 'n scheef muul to. Dat is ehr bestahn
bläben ; dorvon hett de bütt noch so 'n breet muul.
Aus Wismar.
Was die Tiere sagen.
Pferd.
105. a. Das pferd sagt:
Barch up jaach nich, barch daal draw nich,
up %n äben schoon mi nich, anne kniff vergät mi nich.
Rademacher in Hof-Kvrkwitz.
Barch up ob werdrief mi nich iTriepkendorf Witzin; barch daal
slah mi mchiNeustrelitz; barch daal schonet mich, barch up
säumet nich: Sembzin; sacht ut'n stall, sacht in'n stall,
barch daal . . . : Mestlin; bi swere fahr laat sachten galin,
bi leddig kniff laat mi nich st&kn: Mestlin. — äben flach
verschoon mi mch: Laupin; uppe landstraat schoon mi nich:
Waren\ up n goden wech verschoon mi mch: Neuhof; uppe
friheit schoon mi nich: Niendorf bei Rostock; gradut (up *n
äben) laat mi gähn: aus Rostock (Witzin); wo *t äben is,
laat mi lopen: Plau. — in'n stall vergät mi nich: Börzow;
in'n stall plääch mi: Gross- Strömkendorf '; in'n stall vergät
ok dat putzen un strigeln nich: Schlagsdorf.
b. Barch daal holl mi, barch up schoon mi, un up n äben
bruuk mi. Mürüz.
Up äben ier: Tessin.
c. Barch up slah mi, barch daal holl mi,
up 'n äben schoon mi, anne kniff lohn mi. Hof-Körkwitz.
d. Barch rup cewerlad* mi nich, barch daal cewerjaach mi nich,
up *n äben slaach mi nich, anne krüff vergät mi nich. Zehna.
e. Barch daal jaach nich, barch auf trab nich,
auf der fläche säume nicht, vor der kripp spar nicht. Oorbsen.
Digitized by
Google
— 24 —
f. Im stall vergiss mich nicht, ausser dem stall überlad
mich nicht, bergan treib mich nicht, bergab übereil mich nicht
Qross-Nemerow.
Kuh.
106. Die kuh sagt:
a. Gieb mir gutes futter,
geb ich dir milch und butter. Aus Doberan.
b. Giebst du mir kein futter,
geb ich dir keine milch und butter. WMershagen.
Sau.
107. De sceg* hett secht, wenn man *n schötteldook in 't water
utwringt wier, wier se all tofräden. Alte Frau in Dütschow.
108. De diere sünd eens all to hochtiet nödigt De soeg' heit
frag't, as de hochtidenbidder kamen is: sünd ok kliben dor?
Alter in Burotc.
Maus.
109. Die maus sagt:
a. Wenn du nich machst, wat ik biet,
mööst du äten, wat ik schiet. Allgemein.
b. Machst du dat nich, wo ik af biet,
denn kannst du äten, wo ik mank schiet. Ghoss-Lantow.
c Wisst du nich äten, wat ik doh biten,
mööst du äten, wat ik doh schiten. Triepkendorf.
d. Wenn du nich wisst äten, wo ik von fräten (af bäten),
denn mööst du äten, wo ik heff mank schäten.
Oadebusch. Qross-Methling. (Betkwisch).
e. Wenn du nich machst, wat ik ät,
mööst mcegen minen schät. Ganxlin.
f. Wisst du nich äten, wat ik gnupper,
denn mööst du äten, wat ik pupper.
AÜenteilerin in Niendorf bei Rostock.
Hahn.
110. De hahn hett cewer de muskanten spijöökt. Wat sünd
dat vor dinger, hett he secht, dee hebben jo keenen klang, cewer
mien klang, dat is n himmelhang. Tagelöhner frau in Schönbeck.
Digitized by
Google
- 25 -
Ameise.
111. a. De ameis* hett secht, een mann wier bäter as tein
frugenslüd' von deshalb: de mann lett de krümeis von sien
broot uppe ier fallen un nimmt se nich up; de frugenslüd*
laten't up'n schoot fallen un sammeln dat all wedder tosaam.
AUer in Picher.
b. De eemk secht: een jung is bäter as dree dierns. Se
mach jo giern broot; de jungens laten de krömels uppe ier
feilen, de mätens äten se ut ehren schoot.
Irau in Wismar aus Brunshaupten.
Laus.
112. De luus hett secht:
a. De büük is man 'ne süük,
oewer dat kaken geit dörch mark un knaken. Reehlin.
b. Büken dat 's man süken,
oewerst kaken, dat geit dörch mark un knaken.
Niendorf bei Dömitz.
Kreuzotter und Ringelnatter.
Die hier verzeichneten Sprüche für Kreuzotter (adder)
und Ringelnatter (snaak) gehen durcheinander; das Volk ver-
wechselt vielfach die Namen beider Tiere.
113. De snaak secht:
Ik stak so lising as ne fedder,
un wat ik stak, dat ward wol wedder;
oewer de adder secht:
Ik stak, ik stak dörch 't ledder,
un wat ik stak, dat ward nich wedder. So vielfach paarweise.
Dann einzeln von der ringelnatter:
114. a. Ik stak, ik stak dörch ledder,
un wat ik stak, dat ward noch wedder.
Bartsch B. II S. 181 (aus Bettin).
Ik stak fix dörch 't ledder: Gletxow; ik stak frisch up't
ledder: Qüstow. — Irrtümlich: dat ward nich wedder:
vielfach.
b. Ik stak, ik stak in't hackenledder,
wat ik stak, dat heilt wol wedder. Mehrfach.
Digitized by
Google
— 26 —
c. lk biet, ik biet dörch hackenledder,
un wat ik biet, dat ward noch wedder.
Alte Frau in Gross- Gievitz.
d. Ik stak so dull, dat geit dörch ledder,
doch wat ik stak, dat ward ok wedder. Eostocker Gegend.
Von der adder:
115. a. Ik stak, ik stak dörch hackenledder,
wat ik stak, dat heilt nich wedder. Vielfach.
Dörch gäles ledder: Börgerende; dörch stäwelledder: Neu-
Brenz; dörch holt un ledder: Waren; ik stak un stak dörch
pick un ledder: Kittendorf, Bitzerow, Lexow, Sembzin;
dörch huut un ledder: Neubrandenburg; dörch isen, stahl un
ledder: Witten forden; ik stak frisch up't ledder: Redefin,
Pamprin. — Irrtümlich: dat heilt wol wedder: vielfach.
b. Ik stak so lising as *ne fedder,
un wat ik stak, dat ward nich wedder. Kisseroiv. Beckenvitz.
116. a. Adder vadder (adder wadder),
un wat ik biet, dat ward noch wadder.
Forstarbeiter in Hohen-Woos. Frau in Bocktip. (Tewswoos.)
b. Adder adder, mien leew' vadder,
wat ik stak, ward bald wedder badder.
Seminarist in Mirow aus Baüin.
Ringelnatter.
117. a. Ik stak, ik stak so giern,
un wat ik stak, is wedder to kuriern.
Allgemein. (Bartsch B. II S. 181.)
b. Ik biet un biet ganz giern,
un wat ik biet, lett sik kuriern.
Barisch B. II S. 181 (aus Gadebusch).
c. lk stak, ik stak ungiern,
un wat ik stak, kann jeder dokter und scheper kuriern.
Klockenhagen.
Kreuzotter.
118. lk stak, ik stak so giern,
un wat ik stak, kann keen dokter wedder kuriern. Warsow.
119. a. lk stak, ik stak unnod\
un wat ik stak, dat kümmt to dod\ Allgemein.
Ik stak unnod', ik stak unnod': Wütenhur g\ ik stak un biet
unnod': Remlin; dat mööt to dod*: mehrfach; dat geit to
Digitized by
Google
— 27 —
dod*: Lehsen; dat stak 1k flrarts to dod': mehrfach; dat
stak ik dod': aus Neukloster.
b. Ik stak, ik stak ut grote noot,
wat ik stak, dat is ball doot.
Bartsch B. U S. 485 (aus Hof-Körkwitz).
Ik Btäk in noot: Woggersin.
Ringelnatter.
120. Ik stak, ik stak up 'n witten dook,
wat ik stak, dat ward wedder goot. Aus dem Batxeburgischen.
Aber auch wieder: de adder, dee is nich giftig, dee secht:
ik biet dörch 'n witten dook, un wat ik biet, dat ward wedder
goot: Frau in Wittenburg aus Kneese.
Blindschleiche.
Die Blindschleiche sagt:
121. Wenn ik so goot sehn as hüren künn, denn wull ik
dat kind inne (isern) weeg' nich verschonen. Allgemein.
Wenn ik so prick sehn künn: Sclwnbeck; wenn ik so sehn
künn as ik lopen künn: Plau; wenn ik so goot hüren un
sehn as rüken künn: Vixen, Neukloster, Pepelow ; künn ik
so goot sehn as ik biten kann: Klockenhagen; wenn ik so
goot sehn künn, as mien broder hüren künn: ScJwrsow;
as ji 't hüren künnen: Rüxerow; wenn ik ogen hadd: Schön-
beck; wenn ik sehn künn, wenn ik sehn künn: Laupin;
wenn ik so sehn künn as mien swester snaak: Trebs, Klein-
Gischouo; nu dat ik ob wer nich kann sehn, nu stak ik, wat
ik draap: Plau; wenn ik sehn künn, denn steek ik di:
Upald; denn steek ik dörch *n hartsten steen un verschoont
dat kind in de weeg* nich: mehrfach; so verschoont ik dat
lüttst kind nich: Klockenhagen; dat (lüttst) kind in de gollen
weeg' : Frau in Waren, Bauer in Bernitt , Bechlin, Klein-
Gischow, Klocksin; dat eddelmanns kind in de weeg*: alle
Frau in Nossentiner Hütte, Quassel; denn leet ik den eddel-
mann sien kind nich in de isern weeg' liggen: Praeparand
in Neukloster; denn leet ik dat kind in de isern glönig
weeg nich liggen: Neu-Ganow; leet ik dat kind in de isern
weeg keen fräd': Malchow; in 'ne isern verslaten weeg':
Waren; so verschoont ik dat kind in de weeg' nich, un
wenn se soeben miel na de ier rin steek : Lärx ; nagen miel :
Triepkendorf; nagen klafter: Alter in Babke; verschoont ik
dat kind nich, un wenn't acht eilen in de ier sitten ded':
Seminarist in Mirow, Arbeiter in Behhof; wenn't noch so
deep in de ier leech : Bauer in Quassow ; un wenn 't haben
Digitized by
Google
— 28 —
an'n balken hting: alieFrau in Priüuntz; wenn't ok baben
an'n b(Bn häng: Bauerfrau in Quassow, Schönbeck; denn
verschoont ik 't kind inne isem weeg' an n vagel anner n
blagen himmel nich: Weber in Klockenhagen; un den vagel
in de luft nich: Bachow; denn krööp ik na'n sloetellock
lin: Waren; ik stak dörch *ne isern weeg' : Bothenmoor.
122. a. Künn ik bloot hüren un sehn,
ik beet dörch stahl un steen. Mehrfach im Südwesten.
Dörch isen un steen : Bartsch B. TL S. 181 (aus Qadebusclt) ;
ik steek dörch n harten steen: Wittenburger Gegend.
b. Wenn ik künn sehn,
denn vvull ik stäken dörch ;n harten steen. Laupin.
c. Ik kann nich hüren noch sehn,
un stak dörch 'n hartsten steen. Schönbeck.
123. Künn ik hüren, künn ik sehn,
biten wull ik dörch 'n flintensteen. Schiller Heft I S. 2.
124. Wier *k nich doof un blind,
ik steek dörch stahl un flint. Gross-Laasch.
125. a. Künn ik sehn as broder Lang' (de snaak),
steek ik dörch isen un stang\ Bedefin. Wittenburg.
As mien broder herr von Langen: Frau in Vorderhagen.
b. De blinn'worm hett secht:
Wenn ik so'n ogen hadd as mien broder Lang*,
denn steek ik dörch't isen un dörch stang\ Wismar.
126. a. Hadd ik ogen as mien broder slang',
steek ik dörch isen un dörch stang*.
Vielfach (Scliiüer Heft I S. 2).
Dörch isen, stahl un stang' : MesÜin.
b. Künn ik sehn as mien swester slang,
steek ik dörch isen un dörch stang",
un schoon ok de lütten kinner in de weeg* nich.
Hofien-Viecheln
c. Künn ik sehn as adder un slang',
steek ik dörch stahl un stang*. Tischler in Belsch.
Dörch stahl un isern stang*: Banxkow.
127. Wenn ik künn sehn as mien broder Hein,
steek ik dörch 'n hartsten stein. Bauer in Tewswoos.
Digitized by
Google
29
Sprichwörter,
in welchen Tiere redend eingeführt werden.
128. Is mann cewergang, säd* de voss, dor trocken se em
dat feil oewer de uhren. Allgemein.
129. Adschüüs, säd* de voss to sien jungen, iip de Leipziger
mess sehn wi uns wedder. Aus JRookliorst.
130. Dit is't letzt, säd' de voss,. donn hadd he't hart utspft.
Neu-Brenz.
131. a. Dee is mi ok all to heet wäst, säd' de voss, dor
schööt em de Jäger den swanz af. Tagelöhnerfrau in Qülzow.
b. Dat 's mi nich leed, säd* de voss, as de Jäger em den
swanz afschaten hadd, in'n sommer is dat ding mi allemal to
warm. Züsow.
132. Alles ünner water, säd* de voss, dor sweet't he vor angst.
Mehrfach.
133. Dee spass is nich to'n lachen, hadd de voss secht, as he
mit de beiden been in't isen säten hadd.
Alter Fuhrmann in Waren.
134. Wer lang hett, lett lang hängen, säd' de voss, donn keem
he mit 'n steert in 't isen. Laupin.
135. Wo man singt, da lass dich ruhig nieder, säd' de voss,
donn sett't he sik inn immenrump (immenswarm).
Waren (Walkendorf).
136. Dat wier ok man'n spass, säd* de voss, dor hadd he 'n
beerboomblatt vor *ne beer ansehn. Aus Plau.
137. a. Föllt dor keen, denn mach ik se nich, säd' de voss,
donn slööch he mit'n Start an'n beerboom. Neustrelüz.
Wenn keen kümmt, will ik ok keen: Waren, aus Schlagsdorf;
wo keen fallen, kann 'k ok keen nähmen : Helpt
b. Dee fallen jo nich, secht de voss, un kloppt mit 'n swanz
gegen den beerboom. Mehrfach.
Ob wol een föllt: Doberan, aus Wismar.
138. a. Dee wurst mach ik nich, säd' de voss, donn hadd se
em to hooch hungen. Helpt.
b. Se is mi to krumm, säd* de voss, dor hüng de wurst
an'n balken. Aus Schlagsdorf.
Digitized by
Google
— 30 —
c. Se is mi to krumm, ik kann se doch nich fräten, säd*
de voss, as de kreih em de wurst nahmen hadd.
FeMberger Gegend.
139. Dee is mi to olt, säd' de voss, as de hahn up'n boom
seet. Büdner in Gresenhorst.
140. a. Ik mach em ok nich, he is mi to olt, hett de voss secht.
De voss is n ganzen dach hinner n bullen angahn. Middags is
de büdel lang wäßt, abends hett he em uptreckt hatt. Dor hett
he secht: he mücht em ok nich, he wier em to olt HaUalit.
b. Dat kümmt nich ümmer so, as man denkt, hett de voss
ok secht.
He wier n ganzen dach hinner *n bullen hergahn, hadd ümmer
dacht, dee still den btidel verlieren ; wenn 't half so keem, wier
ik ok tofräden, hett he meent Neustreliizer Gegend.
c. Denken drücht, säd* de voss.
He hadd 'n ganzen dach hinner n bullen angahn un ümmer dacht,
he süll 'n büdel verheizen. Aus Boizenburg.
d. Denken un meenen bedrücht mennicheenen, hadd de
voss ok secht.
He hadd hinner 'n grashalm säten un'n bullen einen büdel bekäken
un ümmer luert, he süll affallen. Abends geit de bull mit sinen
büdel to huus, cewer den voss hadd de hund wat schäten.
Malchower Gegend.
e. Ogenmaat drücht, hett de wulf to'n voss secht.
De kobhirer hett höddt un de wulf hett dat sehn, dat den bullen
sien büdel morgens ümmer länger ward. Dor denkt he: tööf,
dee Mit af, un hungert n ganzen dach dor up. Abends as de
sünn daalgeit, ward de büdel wedder ümmer kruser un lütter,
dor hett he to 'n voss secht; vaddermann, ogenmaat drücht
Alter i?i Gielow.
141. Reisen lud* mööt'n nich uphollen, säd' de voss, dor hadd
he den hasen nich faatvt kragen. Mehrfach.
142. Goot ding will wiel hebben, säd* de voss, as de buur
em den hohnerstall vor de näs' toslööt. Börgerende.
143. Is doch wat, säd' de voss, dor reet he den hahn *ne
ledder ut'n start.
Vgl Nr. 226. Aus Prüzier.
144. Bäter wat as gor nicks, hadd de voss secht, hadd an'n
gos'stall lickt Kuhhirte in Waren.
An'n hohnerwiem i Höfer Nr. 667 {„aus Mecklenburg'*).
Digitized by
Google
— 31 —
145. Bäter wat as gor nicks, säd' de voss, dor nehm he
Möllern sien blind höhn mit. Bauer in HaUaUt.
146. 1k kaam bald wedder, säd' de voss, dor hadden se em
ut *t dörp jag t. Höfer Nr. 668.
147. Up 'n wiem dörfst du wol wisen, oewer nich up't höhn,
säd' de voss. Ilöfer Nr. 673.
148. Wer ihrlich dörch de weit will, mööt n bäten to stählen,
säd* de voss, donn wier he in'n hohnerstall.
Aus Walsmühlen.
149. Mach sien, as't will, säd' de voss, cewer'n höhn smeckt
doch goot.
Vgl. Nr. 187. Höfer Nr. 644.
150. Gewunnen, secht de voss, as he den hahn bi de uhren hadd.
Neubrandenburger Gegend.
151. Een gähn, säd* de voss, donn nehm he fuurts twee höhner.
Vgl. Nr. 219. Brünchmdorf.
152. Mit verlööf, säd' de voss, donn nehm he den buurn dat
höhn von 'n hof. Gross-BäbeMn.
153. Ik kann dor nich vor, säd' de voss, dor drööch he'n
buurn sien goos wech. Höfer Nr. 643.
154. Is doch goot, wenn een unner dack un fack is, säd* de
voss, dor hadd he sik in'n gosf stall släken. Höfer Nr. 656.
155. Goden dach ok .(goden morgen), säd1 de voss, dor keek
he in de gos'bucht. Hof-Körkwitx. (Waren.)
156. Dat is *ne schöne insicht, säd* de voss, dor keek he in 'n
gosstall.
Vgl. Nr. 175 und 186. Mestlin,
157. Minetwägen kann de buur sien gös' inn brook jagen,
säd* de voss, iK frät keen gras. Aus Kalkhoist.
Minetwägen koenen ji ümmer gös' höden in 'n busch . . . :
Ganzlin; ji kosnen de gös ümmer na de heid' rin driben:
Neustrelitx) miens muuls halben koenen de gös* in't holt
gähn: Ribnitxer Gegend.
158. a. Sund rädensoorten (dat 's man so 'n sech, so n lüdVäd*,
so'n droensnack, dat is nich wohr), säd1 de voss, se nähmen
mi doch nich to'n gos'höder. Allgemein.
b. Se warden mi nich ton gos'höder nähmen, säd* de
voss, gras wüsst ik nooch. Aus Mrow und Lübtheen.
Digitized by
Google
— 32 —
159. Dat is de goos ganz recht, worum is se nich bi dag* na
huus gähn, säd' de voss, dor beet he ehr n kopp af.
Aus Plan. Bargeshagen.
160. Nimm *t nich oewel, säd* de voss, dor hadd he de goos
bi de wickel. Aus Rostock.
161. Strafe muss sein, säd' de voss, donn beet he de aant
den kopp af. Helpt.
162. Verfier di nich, sädf de voss, dor sprüng he up n hahn
(dor seet he 'n hahn up *n puckel, dor leep he up *t höhn in,
dor sprüng he den hasen up'n kopp).
Vgl. Nr. 213 und 236. Allgemein.
163. Kumm hääschen, willn danzen, säd' de voss to 'n hasen,
donn freet he em up. Zehna.
164. Nicks as muul, säd' de voss, dor slöök he'ne nachtigall
cewer.
Vgl. Nr. 250. Parchim.
165. Olt mach ik se nich, säd' de voss, dor fratt he'ne jung
zäg up. Hofer Nr. 670.
166. Snacken dedfst du goot, cewer wisen as'n schelm, hett
de voss ok secht. Vielfach.
167. Ihrst haddst du mi, nu heff ik di, säd* de voss, dor beet
he den Jäger in n noors. Schneider in Pamprin.
168. Vor de rust't flint wohrt juuch, säd' de voss to sien
kinner, vor de blank bruukt ji nich bang' to sien.
Von einem Rostocker.
169. Maak di doch keen ümstänn', säd' de voss, as de teckel
bi em in 't rühr krööp. Aus Neukloster.
170. Ik flaut di wat, säd* de voss, donn tröck he'n stiert
mank de been un kneep ut. Aus Lübtheen.
171. Ik treck, säd* de voss, donn wiren em de hunn uppe
hacken.
Vgl. Nr. 282.
Derboeck, Spledder un Spöhn, Berlin o. J., B. II S. 170.
172. Ok all wedder dor, säd* de voss to 'n swinägel, dor lepen
se weddbahn.
Vgl. Nr. 212 a. Höfer Nr. 652.
Digitized by
Google
— 33 —
173. a. Hu vaddermann, wat't buten wol vor wäder is, hett
de voss to n wulf secht, hett hinner 'n mardelhalm säten.
Alte Tagelöhnerwüioe in Qross-GievUz.
b. Wat't up'n rumen wol vor wäder is, säd* de voss, dor
seet he hinner n neddelbusch (strohhalm).
Wittenburg. (Schlagsdorf.)
Wo 't buten wol hus't : Dobbertin ; hier is 't bäter as buten :
Kisserow.
c. Wo den'n minschen wol to mod' is, dee buten sitt, säd'
de voss, un seet achter 'n windhalm (achter de ägtähn).
ffifer Nr. 657*
d. Wol den 'n, dee ünner dack sitt, säd' de voss, dor seet
he ünner 'ne äg\ Müritz.
e. Is goot, dat ik in'n drögen sitt, säd1 de voss, hadd
achter 'n meddelhalm säten. KuWiirte in Waren.
f. Half busch, half rock, hadd de voss secht, hadd sik
mit 'n noors achter n diestelbusch stellt. Büdner in Brunshaupten.
g. Half rock, half stock, half oewerwind, säd' de voss,
donn seet he achter n mardelhalm. Bedefin.
Is gliek *n rock warmer . . . : Wismar. Vgl. Nr. 193.
174. a. Wo de weit up un daal geit, hadd de voss secht, dor
hadd he up'n pumpenswängel säten. Bariin.
b. Ümmer up un daal, säd' de voss, un seet up'n soot-
swängel. Langen-Trechow.
c. So geif t in de weit, bald ünner, bald baben, säd' de
voss, as he up n sootswängel seet. Alter Zimmenneister m Klüz.
175. Dat is *ne deepe insicht, säd' de voss, dor keek he
in'n soot.
Vgl. Nr. 156. Mehrfach.
176. Awwesselung mööt sien, säd' de voss, un streek sinen
svvanz gälgröön an. Grammow.
177. Wer lang hett, lett lang hängen, secht de voss, un
bind't sik 'ne latt an *n swanz.
Vgl Nr. 134. Aus Friedland.
178. Dat lang enn* is hinnen, säd' de voss, donn red' he
uppe schupp. Leussow.
Mecklenb. YoUuüberlfefenmgen Bd. IL 3
Digitized by
Google
— 34 —
179. a. Is wat groots, säd' de voss, dor leech he in't
höhnernest.
Vgl. Nr. 200 und 247. Arbeiterfrau in Waren.
b. Kleinigkeit, säd* de voss, as de esel in de weeg* leech.
Aus Boixenburg.
180. Dat 's 'ne angst, säd* de voss, as he inne weeg* leech,
un de gängel güngen em cewer 'n Start. Mädchen in Waren.
181. Gedahne arbeit is goot rohgen, säd' de voss, dor wischt
he sik ihrst 'n noors un naher scheet he. Soldat in Rostock,
182. a. Wo rook is, is ok tüür, secht de voss, un schitt
up 't ies. Mehrfach.
b. Wo füür is, mööt ok rook sien, säd1 de voss, as he
up't ies kackt hadd un dat hinner sik roken, sehch.
Klorkenliagen.
c. Dit sall'n füürken warden, hadd de voss secht, dor
hadd he up 't ies kackt. Von einem Poppcndorfer.
Kann noch n groot füür warden : Parchimer Gegend.
d. Kann noch n füürwark warden, säd* de voss, donn
kackt he up 't ies un smeet ris* up, as he sehch, dat 't dampt.
Bocksee,
183. Scheisserumscheiss, is viel zu heiss, hett de wulf ok secht.
In'n winter hett he ümmer secht: wenn't sommer ward,
will ik mi *n huns bogen; as de sommer kamen is, is 't
em wedder to heet wäst Aus Wismar.
184. Wat all, wat väl, hadd de wulf secht, dor hadd he in 'n
schaapstall käken. Schönbeck.
185. Sund all mien, säd' de wulf, as he in'n schaapstall
keem. Darguner Gegend.
186. Is ne nette gesellschaft, säd1 de wulf, un keek in *n
schaapstall.
Vgl. Nr. 156. Aus Rookhorst.
187. Dat 's nich um minetwillen, secht de wulf, cewerst so 'n
schaap smeckt doch goot.
Vgl. Nr. 149. Raabe, Plattdeutsches Volksbuch S. 25.
188. lk ward keen narr sien, säd* de wulf, un mi von de
schaap biten laten. Mehrfach.
189. Du büst mi to taach, säd* de wulf ton swinägel.
Klink.
Digitized by
Google
- 35 —
190* Jenn has' secht: jeder geit sien wäg*.
Aus Neubrandenburg.
191. Willn mal sehn, secht de has', wo de voss de äg' treckt.
Schlachter in Büixow.
192. Wo is de weit doch groot, säd* de has', as he achter n
kohlkopp seet. AUe Frau in Bedefin.
193. Ach wo warm, säd' de has', un seet achter n mardel-
halm (diestelbusch).
Vgl. Nr. 173. Gramin. (Qucstin.)
194. a. Ihrst wat ümschuben, secht de oss. Mehrfach.
b. Ihrst kümmt een fohr, säd* de oss, naher de anner.
Neu-Bren%.
c. Ihrst een stück um, hett de oss ok secht.
De koh hett den ossen fragt: wo geit't denn hen, wenn dit um
is? Ihrst een stück um, hett de oss secht, nahst geit't wider.
Mehrfach
Der bolle will den ganzen schlag umreissen, der ochse mahnt :
dit man ihrst Umstülpen: Bauer in Tewswoos; ochse und
pferd pflügen zusammen. Das pferd fragt: wat gifft nahst,
wenn dit stück um is? Denn gifft n bund heu un n emmer
water : Aus Lübtheen.
195. Kopparbeit grippt an, säd' de oss, donn treckt he to fn
ihrsten mal in 'n plooch. Hofer Nr. 1504.
196. a. Dit heff 'k mi sülfst inbrockt, säd' de oss, donn müsst
he den mess to feil' trecken. Ganzlin.
b. Wi hebben uns wat schön s anriehst, säd* de een oss
to *n annern, as se ehren eegen mess den barch rup trecken
müssten. Aus Schwerin.
197. Dat is ümmer so anhöltlich (anhänglich), secht de oss,
wenn n in *n kohstall kickt. Schäfer in OiUxow. (Waren.)
198. Wat ik nich weet, maakt mi nich heet, säd' de oss, as
he brad't würd. Lehrer aus Qrabow.
199. Lang* sträng is scharp, hadd de oss secht, hadd de fleeg
mit 'n swanz doot slagen. Wulkenzin.
200. Dat 's wat groots, hadd dat kalf secht, un hadd den
ossen weeg't.
Vgl. Nr. 179 und 247. Mirow.
201. Dat smeckt, säd' de bück, lickt de zäg' an't huurn.
Bauer in Wilmshagcn.
Digitized by
Google
— 36 —
202. Dat blifft in de fründschaft, säd* de zägenbuck, donn
freet he den snider den kohl af. HoJien-Wangelin.
203. Wat räd't de minsch nich, wenn he in *n drunk is, hett
de zägenbuck ok secht, as de wulf achter em stahn hett.
Mehrfach
204. Hart gegen hart, secht de bück, dor stött he mit 'n kopp
gegen de hawerkist. Schüler Heft JH S. 9.
205. a. Dat höllt hart, säd' de bück, dor süll he lammen.
Allgemein.
b. Dat höllt hart, säd' de bier, donn süll he farken krigen.
Wredenhagen.
206. Wo ihr utgeit, geit ok ihr wedder in, hadd de soeg'
secht, donn hadd s* sik vor n swienskcetel neig't. Bedefin.
207. Dat is muul as salaat, secht de esel, as he diesteln fratt.
In Karl Schükr's Nachlass.
208. Ihrst kaam ik, secht de esel. Aus Mxrow.
209. Wen dit quartier nich geföllt, dee treck ut, hett de
swinägel ok secht.
De swinägel is harwstoewers to'n mtdlworm kamen un
hett em frag't, ob he nich bi em intrecken ktinn. Ja,
recht giem. As he rin is, hett he sik so breet maakt,
dat de mullworm gor nich mal ruum hatt hett.
Bildner in Wulkenxin.
210. Ik pruust di wat, säd' de tunägel to n hund, donn würd
he sik uprullen. Derboeck, Spledder un Spöhn B. II S. 17 L
211. Rühr mi nich an, säd* de swinägel, donn seet he up'n
mess. Aus Warnemünde*
212. a. All wedder dor, secht de swinägel to'n hasen.
Vgl. Nr. 172. Aus Tamow bei Stavenhagen. Miritz.
b. Dat kümmt up 'n versöök an, säd' de swinägel to 'n hasen.
Hofer Nr. 1798.
213. Man nich so ängstlich, säd* de kater to n katteeker,
donn fohrt he mit em to bcen.
Vgl. Nr. 162 und 236. Aus IMtheen.
214. Jeder na sien mceg', säd' de katt, un leep mit 'n papagei
to bcen. Laupin.
215. a. Hoochup to n leewen gott, säd' de katt, donn steech
se mitn bookfinken na'n bcen rup.
Vgl. Nr. 252. Bedefin.
Digitized by
Google
— 37 —
b. Maak di fang, ik gah hooch, hadd de kater to 't küken
secht. Arbeiter in Waren.
c. Nu geit de reis* los, säd' de muus, dor leep de katt
mit ehr to boen (to balken). Mehrfach.
216. Kiek, säd* de katt, dor keek s* in'n pott Aus Eostock.
217. Wenn fn 't man ihrst gewohnt is, säd' de katt, as mit ehr
de backaben utwischt würd. Aus Ilof-KörJcuritz.
218. Alle dag' wat nig's, secht de katt, un verbrennt sik de
tung* (näs*) an de heete melk. Vielfach.
219- Is all een gang, secht de kater, un nimmt twee würst
mit eens.
Vgl. Nr. 151. Neustreläz.
220. Bäter gewiss as ungewiss, säd* de katt, donn steech se
in 't emmer un sööp de melk ut. Aus Pritzicr.
221. a. Ik sitt ganz goot, säd' de katt, donn seet se up 't speck.
Schiller Heß III S. 6.
b. Hier sitt ik goot, hadd de rott secht, hadd baben up 't
speck säten. Waren.
222. Dat brüden geh um, säd' de muus, un freet de katt
de melk ut. Warm.
223. Dat mahl is bitter, säd' de muus, as se satt wier.
Bocksee.
224. Machst ok spedk, säd' de muus, as se bi de wurst wier.
Dassow.
225. Is all een gesöff, hadd de goos secht, hadd ut nagen
adelpööl sapen. tJRedefin.
226. Is doch wat, hadd de aant secht, hadd een jung* hatt.
Vgl. Nr. 143. Wustrow. Bibnüx.
227. Laat 't warden, wat ward, säd* de arpel un tratt
Allgemein.
Sarr de arpel: Waschow.
228. Hüüt mi, morgen di, säd* de aant to *n maddick.
Vgl. Nr. 238. Hagenower Gegend.
229- Dat heff 'k achter mi, säd* dat höhn, donn hadden s'
em *n swanz uträten. Aus Rostock.
Digitized by
Google
— 38 —
230. Ik nahm gliek n gastenkuurn vor de pari, secht de hahn.
Mehrfach.
231. Irren is minschlich, säd* de hahn, dor träd1 he 'ne
aant. HaUalit. Hofer Nr. 749*
Dor träd't he 'n farken : Passee; 'ne imm : Kublank; säd' de
ganter, un trädVne aant:ütede/m; säd* de arpel, donn träd*
he dat höhn : Lenssow, dat farken : aus Lübtheen; säd' de
papagei, un träd 'n wädick: Tessiner Gegend.
232. Nun lasst uns gehn und treten, säd' de hahn ton arpel.
Waren.
233. Gah nich rut, säd' de hahn to de katt, dat rägent di
pieplings up 'n kopp. Aus Schwerin.
234. Hier muss man die beine aufheben, sagte der hahn, als
er in den Pferdestall ging. Baumgarten bei Bütxow.
235. a. Nimm de fööt wech , säd' de hahn to 't sadelpierd,
süss perr ik di.
Vgl Nr. 262. Aus Bostoch.
Säd* de höhn to'n hingst: Schlagsdorf.
b. Gah he betto, säd* de hahn to den ossen, oder ik
perr di. Lübxer Gegend.
236. Man nich ängstlich, säd' de hahn to 'n rägenworm.
Vgl. Nr. 162 und 213. Allgemein.
237. a. So geit't nich los, säd' de hahn, donn wull de maddick
in't lock krupen. Aus Walsmühlen.
b. Laat 't wrangen man sien, säd' de hahn to 'n maddick,
fräten doh 'k di doch. Hungerstorf.
c. Tööf, karnallj, wi sünd noch nich ut 'n anner, säd' de
kuhnhahn to de daumaddick, as se em um den snabel spaddelt.
Beuter B. VI S. 82.
238. Wat sechst nu, säd' de hahn to 'n maddick, un freet
em up.
Vgl Nr. 228. Aus Eichhof.
239. a. Wat sechst nu, secht de adeboor, frett 'ne snaak up
un holt 'n noors an de wand. Malchin.
b. Wat sechst nu, säd* de adeboor to de pogg, as he ehr
den kopp afbäten hadd. Klochenhagen.
240. So wat läw't nich, säd' de adeboor, hadd 'ne dodig pogg
funnen. • Mehrfach.
Digitized by
Google
— 39 —
241. Nich fisch, noch fleesch, säd* de adeboor, dor fratt he
'ne pogg. Aus Walsmühlen.
242. Dat sünd hochbeent johren, säd* de adeboor, un stünn
bet unner *n buuk in 't water. Aus Elmenhorst bei Klüx.
243. a. Dit ward di wol jceken, säd* de sparling, as he den
adeboor träd't hadd. Gülzow.
b. Sali di grootlock wol hoegen, hett de sparling to *n
adeboor secht. Poel.
c Dat sali di wol schrinen warden, hett de sparling to *n
adeboor secht, süss mööst *ne bleckern hebben.
Hof-Körkwitz.
d. Dor kann *n arbeiten un arbeiten, hett de sparling ok
secht, hest wol *ne bleckern. Arbeiter in Waren.
244. a. Hollt juuch wiss, säd* de sparling, donn wull he den
adeboor träden. Dobbertin.
b. Knickerbeen, stah still, hett de sparlins: to *n adeboor
secht, dor kamen noch hart puff. Siargarder Gegend.
c. Knickerbeen, stah wiss, dat gifft pupp.
Parchimer Gegend.
d. De hartsten puff kamen noch ihrst, hett de sparling
ok secht. Arbeiter in Waren.
245. a. Tööf, di kamen wi stiwer, hadd de sparling to *n adeboor
secht, hadd em in *n noors bug't. Ihrst hadd he em in sien
nest bug't hatt. Arbeiter in Waren.
b. Tööf, ik will di anners kamen, hett de sparling to 'n
adeboor secht, ik will di dat nest in'n noors bugen un denn
giebt es stösse. Waren.
c. Möten em neger kamen, säd' de sparling, hett den
köster (buum) in n noors bug't. Mehrfach (Hofer Nr. 1835).
d. Ik ward di stiwer kamen, hadd de swoelk secht, donn
hadd se den preester mit arftstroh in'n noors bug't.
Woldegher Gegend.
246. Dat gifft *n (groot) lock, secht de sparling (lünck), dor
süll he 'n gos'ei leggen. Mehrfach (Schiller Heft H S. 15).
247. Is ganz wat groots, hett de sparling secht, hett *n ossen
in de weeg* hatt.
Vgl. Nr. 179 und 200. Arbeiter in Waren.
Digitized by
Google
— 40 —
248. Ik suup mi duun, säd* de sparling, donn hadd he'n
gastenkuurn in dat water smäten. Aus Niendorf bei Rostock.
249. Mi dücht, dat dutist't hier, säd' de sparling, donn föll he
doot ut *n tuun. Aus Parchim-
250. Droensnack is \ doch man, säd* de sparling (de uhl, de
papagei), as de nachtigall utsungen hadd.
Vgl. Nr. 164. Mehrfach (ITöfer Nr. 1836).
251. lk ward mi noch strüwen, säd* de sparling (de papagei),
as de kater mit ein to bcen wull. Waren. (Oramnioto.)
252. a. Nu geit de post (de snellpost) af (nu geit't na haben,
to boen), hadd de papagei (paapjeu) secht, dor wier de kater
mit em to boen stägen (as de katt mit em to boen fohrt).
Vgl. Nr. 215. Vielfach.
b. Adschüüs, Herr Klasen (Herr Bartels), nu gähn wi,
säd' de papagei, dor hadd em de katt in 't muul.
Aus Stavenhagen. {Aus Rostock.)
Adschüüs Mariken, nu geit 't to boen : Kalkhorst.
253. Wer nich hüren will, mööt fohlen, säd* de nachtigall,
donn fratt se den mählworm up.
Müller-Friese, Fcldbhumen Norden 1889 S. 38.
254. Wrickel man to, hett de swoelk ok secht.
Arbeiter in Reäefin.
255. Nu kann *k % nu kann 'k 't, hett de duw* ok secht.
Vielfach.
256. Knapp, secht de kreih. Allgemein,
257. Vörlang, secht de kreih. Mehrfach.
258. Verwalter to warden, dat 's keen kunst, oewer Verwalter
to hüben, dat is 'ne kirnst, hadd de kreih secht. Ribnitx.
259. Geit di 't all 'n bäten bäjer, säd* de kreih to dat küken,
dor hackt se em dat anner og' ok ut. Parchim.
260. Wenn't noch so je wier, säd* de kiwitt, donn hadd
em de koh dat ganze nest vull schäten.
Alter in Gielow. Cammin.
261. a. Vor mien ogen is mien kind dat gladdst, secht de uhl.
Mcdclhow.
b. De uhl secht, ehr kinner wiren de besten, se hadden
de gröttsten ogen. Zdckhuscn.
Digitized by
Google
— 41 —
262. Wohrt jug1 been, säd* de pogg, dor giing se raank
de pier.
Vgl. Nr. 235. Ikdefin.
263. Dat flutscht, sädf de pogg, hadd de aant den noors rasiert.
JabcL
264. Dat flutsch\ säd* de kräwt, dor scheert he de pogg
de hoor. Bcdefm.
Dor treckt he de pogg de huut af: Bechlin\ vgl Höfer
Nr. 1173.
265. Vorwärts as ik, säd' de kräwt. Mehrfach.
266. Dat starben is ok *n kunststück, säd* de aal, dor würd
em de huut oewer n kopp strööpt Aus Rostock.
267. a. Dor sünd wi groten all, hadd de kuulboors secht,
hadd midden mank de hakt stahn. Alter Bauer in Jabel.
b. Hier sünd wi groten fisch all, säd' de st ä kling, donn
swömm he näben *n hakt. Aus iMdivigslust.
268. Dat ward hüüt noch 'n heeten dach vor mi, säd' de
hakt, donn süll he kaakt warden. Laupin.
269. Dee saak hett 'n haken, säd' de hakt, donn seet he an
de angel. Wismar.
270. Kaam ik hüüt nich, kaam ik morgen, säd* de snick,
dor freet se de raw\ Firmenich B. III S. 72 Nr. 73.
271. Laat uns tosaam gähn, säd* de snick to 'n badengänger.
Li Karl Schülers Nachlass.
272. Ahn äx geit dat nich af, säd* de floh, as he doot maakt
warden süll. Ati-Karin.
273. De fööt mööt man warm hollen, säd* de floh (mutt), un
seet in n wullen strump.
Aus IIof-Körkwitz. (Aus Bostock, aus Blau.)
274. a. Wat ost, wat west, to huus is dat best, säd' de flöh,
donn sprüng he ut vadder sien smierstäwel in grossmudder
ehren ünnerrock. Wittenburg.
b. Laat *n wind sien as he will, süd oder west, to huus
is 't best, hadd de floh secht, dor sprüng he ut vader sien
smeerstäwel in mudder ehren ünnerrock. Bibnüz. Bostock.
c Bäter is bäter, *säd' de floh, wier ut varer sinen stäwel-
schacht in maurers ehren ünnerrock sprungen. Aus Schlagsdorf.
Digitized by
Google
— 42 -
275. Is *n herrliches laben (dat is 'n fett laben), säd* de luus,
dor seet s* baben in *n schorf. Waren. (Aus Rostock.)
276. a. All bott helpt, hadd de müch secht, hadd in de Eldf
pisst. Kisserow.
In n IUstroom : Dobcran ; in n Rhein : Reuter B. IV S. 321 ;
in't apenboor meer: Malchow; in de groot see: Wismar ;
säd' dem eis', dor hadd se in't apenboor haff pisst: Waren;
säd' de meiw', un spi't in't viotenDierhagen.
b. Is doch *ne hülp, säd' de müch, un spi't in 'n Rhein.
Aus Schwerin.
c. Allen goden gotthelp, säd* de müch, donn pisst se
in't solthaff. Wismar.
d. Alle vörtel gellen, säd' de floh, un pisst in 'n diek.
Rrunshaupten.
Säd' de meis', un pisst in 't solthaff: Müritx.
e. Een drupp helpt 'n annern up, säd* de meis*, un pisst
in de Tollens*. Aus Neustrelitx.
f. Dat humpelt, säd* de fleeg', dor spuckt se in't water.
Tagelöhner in Helpt.
g. Wenn 't man nich cewerlöppt, säd' de müch, donn hadd
se inne ostsee spuckt Aus Doberan.
h. Holt stopp, secht de müch, dit ward slicht wäder, dorbi
spuckt se na de ostsee rin. Gram?now.
277. Hier is 't gor nich kolt, säd* de müch, dor feel se in de
kakende melk. Aus Rostock.
278. Fründ, fründ, secht de müch, dorbi steckt s* ümmer düller.
Wismar.
279. Doh du mi nicks, herr pierd, säd* de müch, denn doh 'k
di ok nicks. Mi, Wörterbuch S. 56 s. v. mügg.
280. Kiekt mal lud', wat ik vor stoff maak, hett de fleeg*
secht, hett sik up 'n austwagen sett't Lübtheener Gegend.
281. Hier lett dat bannig düüster, säd* de fleeg', dor steek
ehr de jung in dat blackfatt. Aus Rostock.
282. Nu burr ik af, säd* de maikäfer, as he den sparling
achter de schüün pipen hüürt.
Vgl. Nr. 171. Biinckman, Voss un Swinegel
Rostock 1877 S. 20.
Digitized by
Google
— 43 —
Deutungen von Tierstimmen.
Bezeichnungen der Tierlaute.
283. 1. Pferd: brenschen, wrenschen (wrensken), krieschen,
juuchen, nörksen, snorksen, nörricken, nöwwicken, krönnicken,
kröchen, punsten, pruusten, pruuschen, brammen, geiern.
2. Rind: brüllen, bröllen, bölken, juuchen, jauchzen,
jölen, tuten, trumpeten (de trumpeters kamen), brummen,
brummen, lümmeln, brenschen, parken, blarren.
3. Schwein: grunzen, grunsen, gnurren, röcheln, kröchein,
kröchzen, krönnicken, krüüschen, nörksen, nörricken, günsen,
hulen, brammen, geiern, quirren, quiken, quietschen.
4. Schaf: blarren, blärren, blöken, marren, geiern,
plärren, lämmern.
5. Ziege: meckern, gnöckern, blarren, hirren, hirricken.
6. Hund: bläken, blaffen, blaufen, waufen, wuffen, muffen,
hulen, jaufen, jaulen, jaumeln, jauken, jaukeln, jautern, jautzen,
jölen, julen, jalken, jalpern, kliffen, blewwern, loddern, jiwweln,
jawweln, zawweln, zawwern, zabbern, zaffen, zauern, zauken,
zaustern, jifljaffen, gickjachen, jickjacken, jichern, jickern, jachem,
günsen, jünsen, günseln, winseln, marren, gnurren, knurren.
7. Katze: maugen, mauken, mauen, miauen, mijauen,
miaugen, jaugen, gaulen, murren, mulen un marren, quarren,
mietzen, snurren, spinnen, pruusten.
8. Maus: pipen.
9. Fuchs: bellen, bläken, klaffen.
10. Hirsch: brüllen, bröllen, bläken.
11. Reh: bläken.
12. Vögel. Allgemeines: zirpen, jipen, jipern, jilpen,
jirpen, jirpsen, jilkern, quikern, quinkeliren, twiddeln, grcelen.
13. Huhn: gakeln, gackern, kakeln, mirakeln, kraaschen,
kraatschen, kraastern, schracheln, schrakein, scharken, scharrjeken,
schinjeken, klucken, kurren, gilpen, jarpen, lärmen, jölen.
14. Truthahn: kullern, kollern, grullen, garwen, jarpen.
Digitized by
Google
— 44 —
15. Rebhuhn: zirren, smirken, schirricken, tirricken, stirr-
jidden, kirrjacken.
16. Gans: snatern, snattern, snottern, tottern, tattern,
kraatschen, karken, gigacken, pijalken, pilljalken, krejalken,
jalschen, jalpern, pipen, gilken, kilken, quiken, brenschen, zesen,
zissen, zirsen.
17. Ente: snatern, snattern, parken, paken.
18. Taube: kurren, gurren, girren, turren, turken.
19. Eule: juuchen, juuchten, hulen, huucheln, quiken,
pipen.
20. Specht: knarren.
21. Kukuk: kukuken, ropen, bölkcn, lachen.
22. Krähe (Rabe): garren, garken, jarpen, quarren,
quarken, quackeln, karken, parken, paken, kraken, slarricken,
scharracken, klungen, maugen.
23. Elster: scharren, schackern, tscharken, tschitscharken,
schalken, tschalken, schraken.
24. H e h e r : scharricken, schrarricken, scharken, schraastern,
kraatschen, schrapen.
25. Sperling: zirken (pipen, piepsen, jipen, gilpen, jilpen).
26. Schwalbe: sirken, swirsen.
27. Lerche: pipen, quinkeleren, twinkeleren.
28. Zaunkönig: snirren.
29. Rohrdommel: brüllen, körren. .
30. Kreuzotter: zissen, zesen, jilsen, puusten.
31. Frosch: singen, grcelen, röcheln, racheln, rackern,
raggen, rargen, rätern, quarren, quarken, quirken.
32. Unke: quaugen, quauken,
33. Heuspringer: zirpen, zirken, zirricken, pinken.
34. Heimchen: zirken.
35. Biene: summen, summen, tuten, tüten.
36. Käfer: brummen, summen, surren, burren, hulen.
Digitized by
Google
— 45 —
Deutungen von Tierstimmen in Märchenform.
Rohrdommel und Wiedehopf.
284. De rodump (rohrdommel) röppt den buurn to: Haak
bunt, haak bunt. AUer Häusler in Wulkenxin.
285. a. De rodump is früher n buur wäst. Den *n sien oss
is inne mad' sitten bläben, un de buur hett : Rut bunt, rut bunt
ropen. Alter Tischler auf Poel.
b. De rodump is n verwünschten buur, dee hett eens haakt,
he hett *n bunten ossen hatt. Hott bunt, hett he ümmer secht.
Tagelöhner in Ahrensberg.
c. Den rodump nennten wi bi mi to huus ok vagelbunt
oder turrbunt. He hett jo sien ossen nich hollen künnt un
ümmer ropen: Turr bunt.
Alter in Bemlin aus der Wismarer Gegend.
d. Die rohrdommel ruft : Radump, radump, hott, oss, kumm.
Aus Poppentin.
286. a. De kukuksköster ( Wiedehopf) un de rodump sünd
früher ossenhoekers wäst. De kukuksköster hett ümmer so
leech fodert, dee hett sien nich upkrigen künnt: Up up up up,
hett he ümmer secht un ehr uppe schufft kloppt. De anner
hett so dull fodert, dee hett ümmer: Prr bunt ropen.
Alter Seemann in Börgerende.
De wadendump hett mit sien fetten ossen in de grund haakt :
hüül bunt, hett he ümmer ropen. De wedderhopp hett mit
sien leg* veh up n barch hantiert : up up up, hett he secht :
aus der Onoiener Gegend ; den rodump sien ossen sünd so
wälig worden; holt holt holt, hett he ümmer ropen: aus
Wismar.
b. De kukuksköster hett sien ossen up 'n barch äben so
fetthöden wullt, as de rumpdump in de grund. (Ewer sien
hebben gor nich upstahn wullt: Up up up up, hett he ümmer
secht. De rumpdump hett ümmer ropen: Trr bunt, trr bunt.
Kuhhirte in Müsselmou\
Der rohrdommel hütet auf fetter wiese; ihm laufen die kühe
abends, als er eintreiben will, davon; bunt herum, ruft er.
Der Wiedehopf, der auf dürrem berge gehütet hat, schreit :
up up up: Mussaeus, Meekl. Jahrb. V 77 f. (Grimm, Märchen
Nr. 173).
Digitized by
Google
— 46 —
c. De wäd'hopp is enen buurn sien ossenhirer wäst un de
wadendump *n annern buurn sien. Dee nu de wadendump is,
dee hett sien ossen bäter höddt; he hett se gornich mächtigen
künnt ; Hott bunt, hott bunt, hett he (immer ropen. (Ewer de
anner hett so lang' slapen; dee hett sien ossen (immer weckt:
Up up up up, wenn de annern hebben all ümmer oewer de
weid* gähn. Arbeiter in Waren aus Qrabowltöfe.
d. Ruhrdummel un kukuksköster sünd beid' scheper wäst.
De kukuksköster is so knullig fuul wäst un hett sien schaap
nich fodern mücht un (immer: Up up secht. De wäd'hopp hett
so dull fodert, dat em sien schaap ümmer wechlopen sünd;
Prr bunt, hett he ropen. Hohen-Lukow.
287. De radump un de wälhopp hebben mal eens mit ossen
führt un sünd dorbi dörch 'ne sumpige, suppige gegend kamen.
De radump will jo dor mit gewalt dörch un sleit up sien ossen
in un röppt ümmer: Hott bunt, hott bunt. Dorbi hett he sik
natürlich in 'n sump fast führt un is dor nich wedder ruter
kamen, un he sitt hüüt noch ümmer in *n sump un röppt: Hott
bunt. (Ewer de wälhopp flöttert ümmer so an de siet rüm un
schellt un sleit nich up sien ossen; he feuert ehr blos so recht
zärtlich an: Hott hott hott hott. Un so is he dörch de grund
dörch kamen un he sitt hüüt noch up'n boom un röppt: Hott
hott hott hott. Alter Bauer in Starsow.
288. De oss sali heu ut de wisch trecken; oewer de wisch is
week un he föllt in. De jung steit dorbi un roort; he kann
em nich rut krigen. Donn kümmt de kukuksköster un röppt:
Up up up, up up up; cewer de oss kümmt nich up. Dor
röppt de rumpdump ut vullen hals: Rubunt rubunt. Donn
verfielt sik de oss un springt up un treckt dat heu rut ut de
wisch. Ik hadd em nich rutkrägen, wenn he mi nich hulpen
hadd, hett de jung donn meent. Hokendorf.
Wiedehopf (Wildtaube), Kukuk.
289. Die Schildkröte soll ursprünglich ein könig mit kröne
und panzer gewesen sein. Man hat ihm aber die kröne
gestohlen (wer sie stahl, kann ich nicht erfahren) und nur den
panzer gelassen. Die gestohlene kröne trägt jetzt der Wiede-
hopf, der es jedem mitteilt, dass er die kröne auf dem köpfe
hat. Deshalb ruft er immer: Up up up.
Lehrer aus Lübtheeh von seinem alten Vater.
Digitized by
Google
- 47 -
290. Wiedehopf, wilde taube und kukuk halten sich
zusammen eine kuh. Die fallt in einen sumpf. Der kukuk
bemerkt es zuerst und ruft die anderen herbei (was er sagt,
war vergessen). Der Wiedehopf ruft nun der kuh zu: Up up,
oll up, und die wilde taube jammert: Uns' schöne kuh.
Aus Neustrelitz.
291. De wäd'hopp röppt ümmer: Wuut wuut wuut Worum,
dat weet ik ok nich. Forstarbeiter in HaUalit.
292. Uns* herrgott geit eens betteln bi ne buurfru, dee is so
nerig wäst. As he nu rinkickt in de stuw' un um n almosen
biddt, geit se in een eck stahn un röppt: Kukuk; as uns herr-
gott dor hen geit, geit se uppe anner siet in de eck stahn un
röppt wedder: Kukuk. Dor fröcht uns* herrgott, worum se
dat ded\ Ja, se hadd ehr lust dor an. Na, denn sali se ok
ehr lebenstiet kukuk ropen un ehr nakcemlinge ok, wenn de
johrstiet is, un nahst soelen se sik ernähren as ruffvcegel; un
ehr mann sali ton wäd'hopp, warden un ümmer: Puup puup
ropen. Alter Kuhhirte in Jabel
293. De kukuk is 'n verwünschtes mäten. Dat hett ehr kind
in de dannen utsetten wullt un hett ümmer mit em „kukuk"
spält, dat dat ehr nich hett nakamen süllt; so hett se sik dor
allmählich von af spält. Dee is in *n kukuk verwandelt worden.
Loppin.
294. De kukuk is n jung wäst, dee hett nich lihren künnt.
Donn hett sien mudder em verwünscht. So kümmt dat, dat
de kukuk noch hüüt un dissen dach wider nicks weet as sien:
Kukuk. Wittenberg.
Wildtaube und Elster u. a.
295. Als der liebe gott die vögel erschaffen hatte, lehrte er
einen jeden sein nest bauen. So kam auch die Wildtaube
daran. Der liebe gott legte erst ein paar trockene zweige zur
unterläge; da rief die taube: Nu week't, nu week't, und flog
davon. Seitdem kann die taube kein ordentliches nest bauen.
Aus der Dömitxer Gegend.
296. a. De hääster kann jo so geschickt sien nest bugen,
dee bug't jo so hooch in de pöppeln. Bi den'n is de will duw'
in de lihr wäst. Se hebben utmaakt, wenn he ehr dat lihren
wull, süll he ehr koh hebben. As he nu ehr dat wisen will
im jüst 'n poor sprock henlecht hett, secht se all: Nu week't,
nu week 't. Na, denn is 't jo goot. Dor hett se em de koh
Digitized by
Google
— 48 —
gäben müsst; oewer ehr nest kann se «noch hüüt man just so
bugen, dat de eier nich dörchfallen. Nu röppt senoch ümmer:
Mien kuh, mien kuh. Arbeiter in Waren.
Die taube sagt: ik weet, ik weet, ik weet: Leussow bei
Eldena; nü week, nu week: Selow; nu geit't all, nu geit't
all: Ribnitz; nu week't, nu seh' k't: Wütenburg; nu heff
ik't, nu weet ik't: Rostock; ik kann't, ik kann't: Wolken;
nu kann k't, nu kann' k't: Tnepkendorf. gut gut gut:
Speck ; ik trug't, ik trug't, hett de duw' secht, dat secht se
hüüt noch : Waren, die taube klagt : weiss kuh : Hof-Kbrkwitz ;
kuh kuh kuh: Bibnitz; kuh kuh kuh, die schöne bunte kuh :
Bövershagen; bunte kuh kuh kuh: Waren; kuhu kuhu kuhu :
Loosen; huhu hu, mien bunte kuh: Schwarze; meine bunte
kuh kuh: Waren; fu fu, schöne bunte kuh: Bartelshagen;
fu fu, mien bunte kuh: Holzendorf bei Woldegk, Ziehw;
meine schöne kuh: Wölschendorf; mien kuh, mien kuh, kuh
kuh: aus LübtJieen; meine fette fette kuh kuh kuh kuh:
Dässin; fru fru, meine bunte kuh kuh: Schönbeck; kuh kuh,
rucke die kuh (mitderDeutuug: zurück die k u h ) : Hagenow ;
huhu, meine schwarzbunte kuh und meine sechs Schilling dazu :
Warsow. — der storch will lehrmeister sein, aber legt nur ein
paar reiser hin ; die taube klagt : huhuhu, meine bunte bunte kuh,
meine fünf gülden dazu zu zu: Klockenhagen. — die drossel
lehrt, die taube ruft: dat kann'k ok: Mirow. — der Zaun-
könig lehrt, die taube ruft: nu kann 'k't: Bemlin. — die
schwalbe lehrt, die taube ruft: nu kann 'k't ok, nu
kann 'k't ok: Bemlin. — die krähe lehrt, die taube ruft:
ju ju, rote kuh : Bartsch B. I S. 520. — der kukuk lehrt:
Quasscl. — die lerche lehrt: Oertzenhof.
b. De hääster hett de duw' ehr bunte koh hebben wullt;
he mach jo giern fleesch. Nu weet ik 't all, nu weet ik *t all,
hett de duw' ropen, as de hääster *n poor sprickel henlecht
hett. Weste west, denn bug' dien nest, hett de hääster dor
secht. Alte Frau in Schorsow aus Baumgarten bei Bützow.
Wenn du 't weest, denn west, denn bog' man dien eegen nest :
Loppin.
c. De heister lacht sik fürchterlich, dat he de duw' so
anfuhrt hett; dorvon lacht he hüüt noch ümmer: Hahahaha, un
de duw' röppt: Kuh kuh kuh kuh, annern gesang hett se nich.
Alter in Waschow.
d. De hääster hett jo früher nich so *n hübschen rock an-
hatt as nu un hett to de duw' secht, wenn se em ehren rock
gäben wull, denn wull he ehr dat nest bugen lihren. Se raaken
nu 'n akkord doroewer un as de hääster n poor stöcker henlecht
Dig
tizedfcyC
— 49 —
hett, secht de duw' : Nu kann 'k 't all. Dor mööt se em lohnen,
un dorvon hett de hääster sinen bunten rock un de duw' klag't:
Uf wuf, mien bunte rock. Alter in Gielow.
Die taube verspricht der elster ihr buntes kleid und zwölf
gülden : Goldberg.
297. Die wilde taube ruft: Söök doch uns* bunt kuh, mien oll
trug* fru fru fru. Bartelshagen.
298. Ein taubenpaar hat einmal eine bunte kuh besessen, die
ihm abhanden gekommen ist. Noch immer jammern männchen
und weibchen darüber. Ersteres ruft: Du du du, mien bunte
kuh; und das weibchen antwortet: Kuldudi hett mien bunte kuh.
Büdner in Züsow.
299. Die kyh soll das nest der wilden taube, die ursprünglich
an der erde lebte, zerstört haben. Daher ruft die taube noch
heute: Kuh kuh, du olle bunte kuh. Ziegendorf.
300. En buur hett ne koh verköfft in de Stadt un de soeben
gülden, dee he dorvör böört hett, hett he versapen. As he nu
na huus geit, sitt 'ne will duw' up'n telgen in n boom un schriV.
Hu hu, die schöne kuh kuh, und die sieben gülden dazuzuzu.
Ackerbürger in Waren aus Sommerstorf.
Kiebitz u. a.
301. a. Einem bauern sind fünf schafe (pferde, seh weine) ent-
laufen, vier weisse und ein schwarzes. Als er sie sucht, hört
er den kiebitz rufen und versteht: Fiw' witt, fiw* witt. Er
glaubt, der kiebitz rede zu ihm und fragt; Wier dor keenen
swarten bi?
Allgemein. (Lotender f, MecUenb. Zeitung 1862 vom 7. juni.)
Fiw* witt. 'n swarten ok. Fiw' witt. *n swarten ok: Belsch;
wenu du fiw* sehn hest, denn weest du den annern ok:
Gletxow; hest minen ollen swarten nich ok sehn? Lexow.
b. De heiljung hett fief pier verhöddt un söcht se. Fiw'
witt, röppt de kiwitt em to. De jung süht toletzt de pier
achter den brook gähn und röppt den kiwitt to: Dor süna se
jo, un de swart is jo ok dorbi. (Ewer de kiwitt röppt wider:
Fiw' witt, un röppt hüüt noch so. Kuhhirte in Müsselmow.
c Der schäfer sucht bei einem torfmoor. Der kiebitz ruft:
Fiw* witt. Un een swart is dor mit, antwortet der schäfer.
Er läuft ihm nach und fällt in 's moor. Fliemstorf
Mecklenb. Volksüberliefenmgen Bd. II. 4
Digitized by
Google
- 50 —
302. a. En buur haakt, dee hett vier witt pier un eenen swarten
hatt. De kiwitt schritt bi em rüm : Fiw' witt, fiw' witt. Toletzt
ward he arg', nimmt 'n knüppel un will den kiwitt smiten; he
dröppt oewer sinen ossen un smitt den'n doot. Siggdkow.
b. En buur, dee keen schimmeis up sinen hof hett liden künnt,
haakt up 'n felln un de kiwitt flucht ümmer um em rüm un
röppt: Fiw' witt, nV witt. Dor secht de buur, he sali „fiw* s wart"
ropen, süss jöcht he em wech von sinen acker. AUer in Graal.
303. a. En jung hett söss schaap höddt, fief witt un een swart.
He is inslapen un de schaap sünd wider gähn. As nu de kiwitt
oewer den barch to fleegen kümmt, waakt de jung up. Fiw*
witt, fiw' witt! Wier dor keenen swarten mank? Kumm
kumm kumm. He löppt em na; as he oewer *n barch kümmt,
is de buur dor, dor kricht he dat ledder vull.
Bademacher in Hof-Körkwitx.
b. Fiw' witt. Wier dor nich een swartbunt mank ? Kumm
kumm kumm, secht de kiwitt un buppert so mit de flüchten.
Dor maracht de buur achter em an un rin na de maratz, dat
he gor nich wedder rutkamen kann; he mach dor hüüt noch
in stäken. Alter in Waren.
c. Fiw* witt. Gor nich eenen swarten mank? De kiwitt
flucht, de flüchten seggen: Kurrkurr; de buur versteit : Kumm
kumm. He löppt den kiwitt na bet in't water. Ne, secht he,
as he wedder rut wad't is, eens heff ik den kiwitt hüürt, oewer
nich wedder. Neukloster.
Kumm kumm komm. Wider kann 'k di nich nakamen,
ik stah jo all bet an'n kopp in'n see: Waren.
304. De buur söcht sien schaap; de kiwitt röppt: Fiw* witt
un een swart. Dat sünd mien, secht de buur, un löppt em na.
So kümmt he na de mergelkuhl ran, dor sitten de poggen in
un ropen: Bück bück bück. Dor denkt de buur, dat dee dor
sinen bück in hebben un springt rin na't water.
Alter Forstarbeiter in Torf brücke.
Die frösche im wasserloch rufen: quackuck, quackuck.
Is dor mien swart bück? ruft der bauer und springt hinein:
Cliemnitx.
305. En scheper, dee 'n bäten düsig wäst is, will sien fief
schaap söken, dee em wechlopen sünd. As he an de wisch
kümmt, röppt de kiwitt: Fiw* witt, fiw' witt. Ne, secht de
scheper, dat 's nich wohr; 't sünd dree witt un twee swart
Digitized by
Google
— 51 —
(Ewer de kiwitt blifft bi sien ropen un de scheper denkt, he
kann sik jo ok versehn hebben un geit na huus un teilt na.
Ne, dree witt un twee swart fahlen em. Nu geit he jo wedder
up't söken; oewer wiel dat he sik cewer den kiwitt so ärgert
hett, geit he nich wedder na de wisch, un geit to holt. As he
ran kümmt, sitt dor ne kreih up 'n boom, dee schri't: All
swart, all swart. Dunnernarren, secht de scheper, büst du hier
de dumm oder ik? Du du du du röppt de kukuk donn.
Dor vertiert sik de oll scheper dägern un geit wedder na huus
un will noch eens natellen. As he nu richtig tokickt, stahn
sien fief schaap achter 't wagenschuur. Züh, secht he donn,
heff 'k nich doch recht hatt? Aus Laage.
306. a. En dachlöhner hett in de wisch *n schönes metzer
funnen, dat will he behollen. As he dormit wider geit, hantiert
de kiwitt bi em rüm un schri't ümmer düller. Hest du 't sehn,
dat ik dat nahmen heff? fröcht de dachlöhner. De kiwitt lärmt
wider. Wat hett *t denn vor ne schaal? secht de anner wedder.
Krid'witt, krid'witt, röppt de kiwitt. Dor hest 't, secht de oll,
un smitt dat metz in de wisch. Nossentiner Hütte.
b. Wenn man den kiebitz fragt: Wo sühst du ut? antwortet
er: Krid'witt, krid'witt (unter dem bauche nämlich). Witzin.
307* En buur will sik ok mal 'n lütt vergnögen maken un
geit to krooch. Unnerwägens röppt de kiwitt: Wo blief ik, wo
blief ik 1 Dor seh du to, ik gah na 'n Kiether krooch. In
den krooch kricht he nu 'ne düchtig jack vull släg'. As he na
huus geit, röppt de kiwitt : Wenn 't so je wier. Is man to väl
worden, secht de buur. Jabel.
Ik gah na'n Serrahnschen krooch: Loppin; na n Mäkel-
börger krooch: Wismarer Gegend; ik gah to krooch:
Witteriburg.
308. En handwarksburss hett tidig in'n frühjohr sien stäwel
versett't un geit barss. As he nu in de wisch geit, röppt de
kiwitt: Kiwitt, wo blief ik, in Gievitzer krooch! Dor kaam
ik her, secht de handwarksburss; dor heff'k mien stäwel ver-
sett't un mööt nu bet an de enkel in'n snee waden.
Frau in Babke.
309. En buur geit na Doemtz un süppt sik n lütten an. As
he trüch kümmt, röppt de kiwitt: Kiwitt, wo blief ik! Dor
denkt de buur: Züh, dor is een, dee weet ok nich na huus to
finnen; denn is dat best, du geist ok wedder na Doemtz. Dat
hett he denn ok dahn. Waren.
Digitized by
Google
— 52 —
310. De kiwitt un de kreih un de adeboor willen tohoop
ne wisch afmeihgen. Den kiwitt ward dat toihrst cewer un he
röppt: Wo blief ik, wo blief ik. Dor secht de kreih: Treck
jacK ut, treck jack ut; un de adeboor meiht ümmer wider:
Ümmer schritt vor schritt, hett he secht.
Stationsarbeüer in OerixenJwf aus der Feldberger Gegend.
Kranich (Fischreiher u. a.) und Fuchs u. a.
311. a. De kroon hett up *t kuurn gähn; de voss sitt in n
graben un will ehr beluern. As he ran is, biddt se, he sali ehr
doch man laben laten, se will em ok 'ne god' kunst lihren. Ik
verstah all nägenunnägentig künst, secht de voss. Denn lihr
ik di de hunnertst. Wat dat denn vor een wier? Se wull em
dat fleegen lihren. Na, am enn* kricht de voss dor lust to ; he
mööt sik up de kroon setten un de reis' geit af. As se em
'n enn' hooch torrt hett, secht se, nu müsst he dat fleegen
kcenen, un lett em fallen. De voss schürt jo nu daal. Schreg ,
schreg1, röppt de kroon. Ja, wenn ik man ihrst grad* daal wier!
Bademacher in Hof-Körkwitz.
b. De voss hett sik 'ne kroon gräpen. Dee secht to
em, se wull em dat fleegen lihren, denn künn he sik jo goot
wat gripen. Ja, dee saak geföllt em. Se nimmt em uppe
flüchten un reis't mit em af, ümmer höger. Toletzt secht se:
So, hier is de luft all so sweer, nu mööt 'k di fallen laten. De
voss sägelt daal. Schrader, schrader, röppt de kroon; so röppt
se hüüt noch. Tagelöhner in Remlin.
c. De voss hett to den krönen secht, wenn he doch ok
so fleegen künn. Oh, dat wullen se em wol lihren. Twee
kronenhahns krigen em denn nu ok bi de wickel. As he nu
daal sus't, röppt de schüttreiher, dee hett grad* an'n see säten
un fischt: Schraat schraat. Wenn ik man grad' daal kaam,
schrft de voss. He küselt sik jo nu ümmer rundum, bald is
de noors baben wäst, bald de kopp. Nahst hett he meent,
dat fleegent güng ganz goot, oewer dat settent hadd nich döcht.
Alter Kuhhirte in Jabel.
d. Wenn de schüttendreiher cewer 'n see flucht, röppt
he ümmer: Schreg* schreg*. Dat sali dorvon kamen: Eens sett't
he sik an't land daal, dor is dor grad' de voss; dee secht to
em, he mücht giern eens de seepartie mit em maken, ob he
em nich mitnähmen wull. Ja, dat wull he wol dohn. As se
Digitized by
Google
— 53 —
nu midden up n see sünd, lett em de schüttendreiher fallen.
Schreg' schreg', röppt he. Ja, secht de voss, dat mach den
deuwel schreg' gähn, geit ümmer grad* daal. Dor is he in'n
see versapen. Vipperow.
De schüttreiher röppt den vosb to: schreg' schreg*,
dorvon röppt he hüüt noch so: Krickow; de voss schri't:
ik fall, ik fall. Schreg' schreg', röppt de reih er: Triepken-
dorf; de schitterreiher secht to den v o s s , he sali düchtig
mit den swanz weihgen un mit de been stangeln un röppt
em to: verschreep: Müsselmow; verschraat: Waren, Mecklen-
burg; de schüttreh nimmt den voss mit up'n boom un
röppt: inne schreg': Vor -Wendorf. — vom fischreiher
angefordert, klettert der fuchs auf den bäum, um sich die
jungen aus dem nest zu holen ; als er oben ist, flattern diese
zur erde. Der fischreiher rät, ihnen schnell zu folgen und
höhnt, als der fuchs herunterstürzt: mööst schreg1 fleegen:
Helpt. — de schüttreiher nimmt den mullworm mit in
de luft un röppt: schreg': Wesenberg. — de voss sitt in'n
boom un Mit rut. De kreih röppt: schreg' wech. Ach,
ik wull gott danken, wenn'k man ihrst grad' daal wier:
Gielow. — deadeboor hett den voss na 't dack rupnahmen
un em wis 't, wo he rodern sali. De voss föllt jo nu daal.
Na frtind, wo geit dat fleegen? Oh, dat fleegen geit ganz
goot, CBwer dat setten döcht nich: Tagelöhner in Steffens-
hagen] auf das setzen versteh ich mich noch immer nicht:
Benekenhagen.
Fischreiher.
312. Im' kriege der vögel mit den anderen tieren sollte der
fischreiher den befehl zum kämpfe geben. Daher ruft er noch
jetzt: Scheet scheet. Aus Neukloster.
313. Johann ritt up 'n binnen dörch *n busch na de Stadt.
Unnerwäg's röppt de reih er: Scheet, scheet. Johann denkt, dor
sünd räubers un jammert: Ach, scheet 't doch nich. Dor flucht
em 'n busskäwer an n kopp. He denkt, dat is *n schuss un
föllt vor schreck unner't pierd. Dat fängt grad' an to strullen
un Johann grad' na n mund rin. Ach, jammert he dor, mööt
ik in mien eegen bloot sticken. Neuslrelitz.
Zaunkönig.
314. De nettelkönig is jo könig worden, as de vageis in de
wedd flagen hebben; dorvon röppt he ümmer: Idelidelitt, könig
bün ik; so didelt he ümmer noch, he is jo de öbberst.
Älter tri Remlhu
Digitized by
Google
_ 54 —
Wide Wide witt, tidelidelitt, li li litt, tick tick, könig bün ik:
vielfach ; könig bün ik, könig bün ik: Karenz; nettelkönig
bün ik: Waren; ikik\kik:Lichtenhagen; ik bün de höchst :
Wüxin ; schideriet, schideriet : Damm.
Nachtigall.
315. a. De nachtigall is *n verwünschten scheperknecht Dorüm
secht he noch ümmer: To bucht, to bucht, trau in Grevismiihlen.
b. Die nachtigall ruft als verwünschte Schäferin: David
David David, drief drief drief drief, to bucht, to bucht, to bucht.
Frau aus Malchin.
Gänserich.
316. De ganter röppt: Ararat. As nämlich bi de sündflut de
diere all von Noah in den kästen bröcht worden sünd, is de
ganter vergäten worden. Dat grote water hett em jo nu nicks
dohn könnt, cewer dat heimweh na sien goosmudding hett em
doch hellsehen pisackt un he is ümmer den kästen naswommen.
As sik de kästen toletzt up dat gebirge Ararat daallaten hett
un alle diere rutlaten sünd, donn hett de ganter ümmer vor
freuden ropen: Ararat, un so röppt he hüüt noch.
Alter Lehrer aus der Feldberger Gegend.
Krähe (und Frösche).
317. a. Ein mäher mäht am wasser. Jenseit des wassers sitzt
eine krähe und ruft immer: Is krumm, is krumm. Als der
mäher essen will, entdeckt er, dass seine wurst aus der kiepe
verschwunden ist. Da ruft er der krähe zu: Wenn s* ok krumm
is, haddst se mi jo liker laten künnt. Laupin. JRedefin.
b. Eine krähe sitzt im bäum und frisst bei einer wurst;
der fuchs lauert in der nähe. Die krähe lässt die wurst fallen
und der fuchs verzehrt sie. Krumm krumm, ruft die krähe.
Wenn s ok krumm is, ik mach se liker, antwortet der fuchs.
Hoart.
318. En dachlöhner geit na de Stadt to markt. Unnerwägs
röppt em de kreih to: Mark, garw. As he abends triieh kümmt,
quarren de poggen in 'n diek: Ward wat, ward wat. Is all to
väl worden, secht de anner. Bedefin.
Digitized by
Google
— 55 —
Frösche (Hund).
319. En buur hett 'ne koh verköfft un soeben dahler dorvör
kragen. As he na huus geit, sitten de poggen in'n diek un
ropen ümmer: Acht acht acht. Ne, soeben heff 'k man kragen,
secht de buur. (Ewer de poggen ropen wider ehr „acht achta.
Dor ward de buur arg' un smitt de soeben dahler nan diek
rin: Denn teilt sülben na, woväl dat sünd. Allgemein.
Der bauer ruft den fröschen zu : ihr rackerpatzer, dickköpfe,
klotzaugen, halt't euer maul; ihr könnt schreien, dass einem
die obren weh thun und könnt nicht einmal sieben thaler
zählen: Gülxow.
320. a. En königsdochter hett nich lachen künnt. Nu is dor
'n buur wäst, dee hett 'ne koh slacht't, soeben dahler un vier
groschen hett he dorvör kragen. As he na huus kümmt, ropen
de poggen in't waterlock: Acht, acht. Teilt juuch *t alleen,
secht de buur un smitt dat geld rin. Nahst slacht't he noch
een koh un dat fleesch will he in de Stadt verköpen. As he
bin slachter vörbikümmt, bellen de hunn em an: Was was.
Ik heff fleesch to verköpen, secht de buur. Betahlen, betahlen,
ropen de hunn'. Nu is dor so *n groten hund mank, denn
gifft he dat fleesch, dee sali dorvör verantwuurtlich sien. De
hunn* fräten dat up, de groot hund geit na *t slachterhuus rin ;
de buur achter em an, he will sien geld hebben. De slachter
haut em dat ledder vull. Dor geit he na 'n könig un klag't
em sien leed, wo em dat mit de beiden köh gähn hadd. Doroewer
mööt de königsdochter lachen. Dor hett he noch *n schönes
stück geld to kragen. Alter Ziegler in Gielow.
b. De könig hett väl geld utbaden hatt, wer sien dochter
wedder in 't lachen kreech. Nu is dor 'n buur, dee hett 'ne
koh slacht't, dee stellt sik mit dat fleesch up 'n markt hen ; he
hett lütt stücken hatt un groot. Dor kümmt 'n slachter mit
twee hunn* an, de groot hund secht: Häuf häuf, un de lütt:
Haff haff. Aha, secht de buur, du wisst 'n groten häufen hebben
un du man 'n lütten happen; dat soelt ji hebben; oewer nu
geld her. De hunn' laten em stahn. Den rest verköfft he vor
soeben dahler. De poggen ropen: Acht acht. He smitt dat
geld rin; de poggen springen an de siet un ropen wedder:
Acht acht. Ne, denn koent ji nich richtig teilen, secht de buur,
denn gäwt dat man wedder her. He luert ümsüss. Dor geit
he na n könig, dee sali em'n bäten geld dohn, un verteilt em
dat. Doroewer mööt de prinzessin lachen un de buur kricht
dat groot geschenk, wat de könig utbaden hett. Bauer in Loosen.
Digitized by
Google
— 56 -
Deutungen von Tierstimmen in Form von
Gesprächen verschiedener Tiere.
Bolle und Bock.
321. a. Den bullen hett dat all ümmer ärgert, dat de schaap-
buck so'n groten büdel hadd. Nu kümmt he jo eens von sien
hod' af un kümmt bi den bück un donn jauchzt he recht so
hell : Johann Rüüsch, Johann Rüüsch (dorbi hett he de ier braken),
Umsehen, tuuschen. Nimmermähr, secht de bück, un geit sinen
gang. Rade?nacfier in Hof-KörJcwitz.
b. Du lütte bingel, du lütte bingel, mit *n groten büdel,
groten büdel, n bäten tuuschen, n bäten tuuschen. Nä,
mien läder nich. Kaufmann in Rostock aus Poppendorf.
c Du rüge rüge düwel, wat hest du vor n groten büdel,
willn tuuschen. Nä. Kuhhirte in Jabel
d. Lütten düwel, lütten düwel, hett so *n groten büdel,
groten büdel, tuuschen. In'n ganzen laben nich. Klüx.
e. Büst so *n lütt diert, lütt diert, hest so n groten büdel,
willn tuuschen, tuuschen, tuuschen. Nä. Jabel
f. Lütten kierl, groten büdel, willn tuuschen, tuuschen.
Schiller Heft U Seite 4.
322. a. De schaapbuck un de bull sünd beid' tohoop uppe
weid*. De bück bekickt sik den bullen von hinnen un secht
so in sik: Hm, wat'n büdel, wat'n büdel. Willn beid' tuuschen,
röppt de bull. Feldberger Gegend.
b. Hest man *n lütten büdel. Leih mi dinen. Nä.
_____ Sternberger Gegend.
Krähe (Storch u. a.) und Maus (Frosch u. a.).
323. Krähe und Maus. Kumm rut. Ne, du bittst mi.
Verwahre mich, verwahre mich. Die maus kommt endlich aus
dem loche heraus und büsst ihr vertrauen mit dem tode. —
Bedenk dien eid, bedenk dien eid. Dat acht ik nich.
Laiendorf D. M. V & 285.
324. De swinägel sitt eens vor de muus ehr nest un röppt:
Kumm rut, sasst n ei hebben. lk kaam nich rut, du bickerst
mi, secht de muus. Ik swuur di, ik swuur di, secht de
Digitized by
Google
— 57 —
swinägel. As se nu oewer rutkümmt, frett he se doch up un
de muus dee jaumelt: Dink an dien swuur.
Bademachcr in Hof-Kvrkwüx,.
Krähe und Frosch.
325. a. Kumm an 't land. Du hackst mi. Fürwahr nich. —
Holl dien eid. Ik schwuur nich, Bemplin.
Kumm to barch : Qöhlcn ; — du frisst mich. Ich fress dich
nicht: Schivaaner Gegend; — verwohr nich : Hohen- Woos\ ver-
wuhr nich : Göhlen ; — betracht den eid : Neu-Kaliss, Karft ; —
hab 's ja nich geschworen : Tressow ; — heff 'k *t all schwuren ?
Nen-Kaliss.
b. Kumm bet ran. Du hackst mi. Wahrhaftig nich. —
Breckst dinen eid. Dat schadet em nich. Triepkendorf.
c. Kumm bet ran, kumm bet ran. Du hackst, du
hackst. Bewohr nich, bewohr nich. — Du säd'st, du säd'st.
Ik swoor nich, ik swoor nich. Kwserotv.
d. Kumm rut. Du hackerst mi. Bewahre, bewahre. —
Du hast geschwuren. Ik säd* man so. Spornüx.
e. Kumm rut. Du hackst mi. — Brich dien eid nich.
Ich hab zwar gesagt, aber nich geswuurn. Alter in Kisserow.
f. Kumm rut. Du hackst mi. Ik will di toswören. —
Breckst eid, breckst eid. Ik acht *n nich. Bocksee.
g. Is warm, is warm. Komm raus. Du frisst mir.
Ih bewahre. Schwörst du? Ich schwöre. — Du hast
geschworen. Musst sterben. Aus Wulfsahl.
h. Metzing kumm rut. Ne, du bittst mi. Ih, wo
ward 'k. Kann 'k *t wol wagen? Ja, wag't man. — Dat
heff *k wol dacht. KHckow.
326. a. Krähe und Frosch. Kahlkopp, kiek ut't lock.
Ne, du bickerst mi. Keusiadter Gegend.
b. Storch und Frosch. Kahlkopf komm heraus.
Nein, du hackerst mi. Gross-Strömhendorf.
327. Storch und Frosch. Kumm rut. Ne, du hackst
mi. Fürwahr nicht. — Denk an dien eid, denk an dien
eid. Den hab ich längst vergessen, ich suche mir ein abend-
essen. Rankendorf.
Digitized by
Google
— 58 -
Tiere auf der Hochzeit.
328. Dor wier mal eens ne hochtiet, im de lud* hebben 'ne
koh hatt un 'ne soeg' mit farken un ok höhner im aanten.
Fridach sali nu de hochtiet wäsen un dunnerdachs ward jo dat
veh nich mihr recht uppasst, un to de koh kamen se blos to 'n
melken, oewer fodern dohn se ehr nich. Dor fangt se denn
an to bölken: Is de hochtiet noch nich ball ut? Un de sceg*
runscht in de denn un kröchzt: Ik mööt wol bald ran ran ran.
Un ik un ik, un ik un ik, seggende lütten farken; dee willen
jo sugen. (Ewer de hahn, dee is mank dat tüffelmähl, dat
hebben se up 'n disch to 'n drögen rutersett't un ok vergäten
rint obringen; dee kreiht nu: Ik wull, dat 't noch n johr wohrt,
'n johr wohrt. Dat gäw gott, secht de aant, dee sammelt
sik dat unnen up, wat de hahn afkratzt. Racke af, racke af,
röppt se em noch to; oewer de waedick secht: Sacht, sacht
(dat se ehr nich gewohr warden).
Bademacher in Hof-Körkwitx.
De hahn is up n moltboen : Waren ; uppe hill mank n weiten :
Neustadter Gegend \ bi 'n gastensack: Waren] bi *n ries:
Waren. — die gans Mast auf, was der hahn herunter rackt
und ruft. : woll gott, woll gott, woll gott : Waren. — enterich:
dat hadd 'k nich dacht: Kambs; ok wat, ok wat: Klüx; is doch
wat wat wat : Borkow; all snasselwark: Gielow; all pladder-
wark: Poe/. — die enten werden nicht gefüttert und rufen:
gifft bald wat? Mestlin.
329. Kalb: Duurt de hochtiet noch lang'?
Hahn auf dem kornboden: Acht dag* ut un dut
Kalb: Denn mööt 'k starben.
Enterich auf dem adelpool: Dat is n snack.
Latendorf D. M. V S. 426.
Acht dag* utdideldut: mehrfach; dree dag' um un dum:
Hinriehshagen; de ganze woch vullup: Laupin; dee duurt
noch viertein dag': Gross-Lantow. — is de kost noch nich
bald ut: Tessin bei Wütenburg; is lichtmiss noch nich bald
ut: Laupin. — hahn: den deukert ok: Plaie. — hahn: in
dree dag' noch nich; gans: ach gott ach gott: Waren. —
huhn: klock klock acht : Borkow. — ente: wenn 't wohr
weer, wenn 't wohr weer; schaf: denn möten wi ok all
starben; hahn: scheer di to'n düwel: Seminarist in Neu~
kloster. — kalb: denn mööt ik jo starben; hahn: scheer
di na'n düwel: Tarnow bei Stavenhagen. — kalb: denn
ward 'k bald slacht't : Klockenhagen. — katze: heff nicks
to fräten kragen; hund: nooch nooch nooch: Waren.
Digitized by
Google
— 59 —
330. Kuh: Duurt de hochtiet noch lang'?
Hahn: Bet morgen früh.
Ente: Wenn *t so wat wier. Aus Schwerin.
331. Hahn: Hüüt is pingsten.
Kuh: Is pingsten bald ut?
Enterich: Ik wull, dat *t noch länger wier.
Poststempel DiedricJishagen.
332. Hahn: Is de hochtiet noch nich bald ut?
Kuh: Dat wohrt noch acht dag.
Bolle: Morgen gifft supp.
Sau: lk heff in 'n poor dag* nicks mihr sehn.
Alte, Frau in Ribnitz.
Weihnachten.
333. a. In der weihnachtsnacht reden die tiere.
Hahn: Christus ist geboren.
Kuh: Wur?
Ziege (Schaf): Zu Bethlehem.
Wuücenzin. Waren. Klockenhagen. (Suckow.)
b. Hahn: Christus ist geboren.
Taube: Wo denn, wo denn?
Lamm: Zu Bethlehem, zu Bethlehem. Nengarten.
Seefahrt.
334. a. De zägenbuck un de aant un de hahn hebben
eens to see führen wullt. Unnerwäg's föllt nu unwäder in, un
dat rägent von 'n himmel daal, as wenn mit mollen gaten würd.
De zägenbuck, dee perrt denn nu so hoochfarig in't water
rüm, aee mach jo keenen ragen; un ok den hahn warden
de flüchten so klamm; blos de aant, dee mach dit wäder, dee
sitt vor de spigaten, wo dat water utflütt, un süppt ümmer düller.
De hahn flucht toletzt na 'n mast rup un will sehn, ob noch
keen land kümmt, un as he haben rup klaspert is, dor röppt
he daal: Ik seh Helsingüür, Helsingüür. Dat sik gott erbarm, secht
de zägenbuck. Wat 's dat vor *n snack, röppt de aant, dee
ärgert dat, dat all land to sehn is. Rademacher in Hof-Körkwüx.
Ziegenbock: dat gäw de leew* gott: Brunow.
b. Das schiff wird leck, die ziege steuert.
Hahn vom mast: Kükirikü, ik seh Helsingü.
Ziege: Dat sik gott erbarm.
Ente: Laat't warden, wat ward. Klockenhagen.
Digitized by
Google
— 60 —
c Ein kapitän fuhrt eine erbsenladung nach Kopenhagen
und hat einen hahn und eine ente an bord. Der hahn ist der
seefahrt müde und ruft: lk seh Helsingüür. Die ente ist bei
den erbsen und ruft ärgerlich : Wat 's dat vor n snack.
Alter in Wismar.
d. De zägenbuck un de hahn un de aant fuhren eens in n
kahn. As se midden up *t water sünd, fängt de kahn an to
schunkeln. Dor secht de zägenbuck: Gott erbarm sik; un
de hahn röppt: Süht trurig ut; Gewer de aant secht: Laat
gähn, geit goot. Arbeiter in Waren.
335. Bei einer Überschwemmung wird der schweinekofen mit
dem darauf befindlichen hühnerwiem fortgetrieben. Da ruft der
hahn: Wo geit't hen, wo geit 't hen? das schw ein antwortet:
Na Röchlitz, na Röchlitz. Alter Häusler in Klein- Strömkendorf.
Schlechte Wirtschaft.
336. a. Hahn: Mien herr hett schulden maakt.
Ente: He ward s ok wol betahlen.
Ziege: Nimmermähr. Bartelshagen.
Klosterbuur hett schulden: Witteribnrg.
b. Hahn: Uns' na wer Schutt is alle lud* schuldig.
Ente auf Schütt's hofe: Dat ward he wol betahlen.
Ziegenbock: In *n ganzen laben nich.
Enterich: Ward ward ward ward doch.
Planer Gegend.
Fuhrmann in Not.
337. a. Mit n waedick un ne aant is slicht reisen. De waedick
secht ümmer: Rasch rasch rasch, un de aant: Sacht sacht sacht.
Gresenhorst.
b. Dat is n dachlöhner wäst, Tödt hett he heeten, dee is
von Ankershagen mit kühnen un aanten na Penzlin führt. Dee
hett naher sinen herrn baden, he süll em nich wedder mit so n
veehwark to Stadt schicken. Na, woans he denn führt hadd?
Oh, hett he secht, ik heff in *t middel führt, bald dull un bald
äben ; ik bünn beid' to gefallen wäst, so as se befahlen hebben.
De kühnen säden ümmer: Jaach, jaach, un de aanten:
Sacht, sacht. Forstarbeüer in HaUalit.
Digitized by
Google
— 61 —
De buur hett naher meent, so fn herrschaften to führen wier
'n gefährlich ding: Gieloiv; der knecht bringt sie zuletzt mit
der peitsche zur ruhe: Hungerstorf; der knecht wirft zuletzt
im zorn das ganze federvieh vom wagen: Waren; als der
wagen an einen stein fährt, ruft der hahn dazwischen: heff
mi an'n noors stött: Waren.
c. Kuhnhahn: Stuckeljaach.
Ente: Führ äben. Falirenholx bei Stavenliagen.
d. Enten: Hart hart hart.
Enterich: Sacht sacht sacht. Gi-aal.
Krieg. Soldaten.
338. Hahn: Gifft noch krieg.
Enten: Wat wat wat?
Hund: Wo wo wo?
Katze: In Polen, in Polen.
Huhn: Ach du leewe gott.
Schaf: Warden *t erlaben.
Bock (hustend): Ik nich, ik nich.
Kuhn hahn (scheltend): Dat di de dunnerwedder.
Wismarer Gegend.
339. Gänse und Gänserich:
Johann Friederich, Hans Diederich, is krieg, is krieg.
Harre gott, harre gott. Biendvrf.
340. Hahn: Ward krieg.
Gans: Soldaten kamen.
Ente: Laat warden, wat ward.
Alte Frau in Kakeldütt.
341. a. Wenn de gös* uppe hocken sitten, un de höders kamen
un willen se wechjagen, denn ropen se:
Soldaten kamen, Soldaten kamen. Krichwo.
b. Gänserich und Gans:
Thrienlis', de Soldaten kamen.
Ach gott, ach gott, ach gott.
Frau in Damm aus der Bostocker Gegend.
342. a. Hahn: Wat bedüd't dat?
Huhn: Soldaten kamen.
Gans: Harre gott, harre gott. Aus Neukloster.
b. Hahn: Wat wat bedüd't dat?
Huhn: Soldatenpack, soldatenpack. Aus Wismar.
Digitized by
Google
62 —
343.
344.
Gänse: Jakob. Isack.
Hott hott hott hott.
Soldaten dee kamen. Väl? Fiw\
Waren.
Gans: Soldaten kommen, Soldaten kommen.
Gänserich: Still still still.
Gössel: Wil Wil Wilhelm.
345. a. Ente:
Hund:
Hahn:
Soldaten kamen.
Wo?
Sie sind schon hier.
b. Gänserich: De Franzosen kamen.
Enterich: Kotz zackerment.
Hahn im bäum: Se sünd jo all hier.
Damm.
Gorloscn.
Alter in Selowm
346. Gänserich: Soldaten kamen, Soldaten kamen.
Gans: Wowonäbend?
Ente: Wat kaakt wi?
Huhn: Kaak pölltüffel.
Hahn: Dat 's nich bedüdend.
Alte Ilätislerfrau in Züsovc.
347. a. Hahn: Soldaten kommen.
Ente: Was sind 's für welche?
Hahn: Reitende artillerie. Gülxe.
b. Hühner: Dor kamen Soldaten.
Ente: Wat wat wat wat vor weck?
Hahn: Artollerie. Schwastorf.
c. Hühner auf dem boden: De Soldaten kamen.
Hahn auf dem balken: Artellerie.
Ente auf der diele: Wat wat wat. Hoort.
348. a. Enten: Soldaten kamen.
Hund: Von wo?
Katze: Von Bernau. Gh-abow.
Von Bordeaux iZehmen.
b. Ente: Dor kamen Soldaten.
Gans: Wo kamen dee her?
Kater: Von Bernau.
Hahn: Sünd jo all hier.
Truthahn: Gottsdunnerwetter. Triepkendorf.
Digitized by
Google
— 63 —
Ente: Soldaten kamen.
Hund: Von wo?
Katze: Von Bernau.
Hahn: Bring bier her.
Huhn: Wieviel?
Frösche: Einen quark.
Taube: Immer ruh, immer ruh. Aus Miroiv
Reich und Arm.
349. a. Up 'n lütten enn\ wo de hüüslers wähnen, seggen de
aanten: All pracherwark, pracherwark. Up n grooten enn\
wo de buurn wähnen, röppt de hahn: Hier wähnen de riken
lud'. Büdner in Besitz.
b. Hahn: Mien lud' sünd rike lud'.
Enterich: Prachermarten, prachermarten. Dicrhagen.
c Hahn: lk deen bi riek lud*.
Ente: Luter pracherwoor. Tagelöhner in Ahrensberg.
Dat prachergoot: PoeL
d. Hahn: Rike rike lud'.
Ente:' Poverete, poverete. Aus Neukloster.
e. Hahn: Dit sünd riek lud*.
Ente: Wenn't wat wier, wenn *t wat wier. Spornüz.
350. Leute fragen auf einem hofe um arbeit an.
Ente: Snurrerpack.
Hahn: Dat sünd god* lud*.
Fahrenhoh bei StavenJiagen.
Die Musikanten kommen!
351. a. Wenn die musikanten zum erntefest auf den hof
kommen, werden sie vom geflügel begrüsst.
Hahn: Nu kamen vornahm lüd\
Gänserich: Nu kamen muskanten.
Ente auf dem teich: Is rackerpack, is rackerpack.
AUer Fuhrmann in Waren.
Hahn auf dem zäun: nroakanten, dat sünd wol vornähme
lud1; enterich hinter dem zäun: dit 's ob wer schönes
rackerpack : Alter in Gidow.
Digitized by
Google
— 64 —
b. Gänserich: Muskanten kamen.
Enterich: Oll pracherpack.
Hahn: Oll liederlich lud*. Datnbcck.
Luter hog' ltid. Luter rasselpack: Waren; snurrerpack,
snnrrerpack: Gross -Wüsten fehle; dat pack, dat pack:
Waren.
Verschiedenes.
352. Wenn de äänt bi n möller is, denn secht se ümmer:
Matt matt matt matt, (de möller sali goot matten); un de
du w wer, dee kullert jo so, dee secht denn: Huhupen huhupen,
(he meent, de möller sali noch 'n goden hupen maken uppe
matt). Fuhrmann in Waren.
353. Auf dem bauerhofe steht ein fuder körn. Der hahn
fliegt oben hinauf und ruft: Kikeriki, all mien, all mien. Die
enten schnappen nach den herunterhängenden ähren und
schreien: Laat mi ok wat, laat mi ok wat. Waren.
354. Ente: Stargard sali afbrennen.
Hahn: Potz dusend zackerloot. Aus Neuläoster.
355* Ente: Back back back.
Huhn: Hab ja kein mehl. Aus Mrow.
356. Hahn: Gah na frömd* lud'.
Ziegenbock: Nä. Waren.
Treck in'n deenst: Waren.
357. Laubfrosch: Natt natt natt natt.
Krähe: Quark ok, quark ok. Retxow.
358. Gelbgans im winter: Lid* lid' keen noot, heff to biten.
Krähe: Hest n quark, hest 'n quark.
Büdner in Langsdorf.
Deutungen der Stimmen einzelner Tiere.
Kuh.
359. Die kuh ruft im stall:
Nu nu nu, laat mi rut,
süss kriech ik nicks vor de snuut,
un nicks in n buuk. Aus NeuUoster.
Digitized by
Google
— 65 —
Kalb.
360. Wenn dat kalf börrnt warden will, schrTt dat ümmei:
Melk, melk. Altenteiler in Helpt.
Bolle.
361. a. Der bolle ist stets missvergnügt über sein futter:
Ji hebben mi verspraken,
ik süll juuch de kälwer maken,
ji wullen mi gäben brinkheu,
ji gäben mi rüg' heu, rüg* heu. Schüler Heft II S. 4.
b. De buur hett mi brinkheu verspraken,
dorvör süll ik em kalwer maken,
nu gifft he mi nich dat wischheu, wischheu. Starsow.
c. Ji wullt mi gäben brinkheu,
un ik heff kragen stinkheu. Pepelow.
362. De buur hett mi verspraken,
ik süll em de kalwer maken,
he lücht, he lücht. * Arbeiter in Waren.
363. Wenn de bull mank de hod* rümmer geit un frett, denn
brummt he:
Ik gah hier ümmer rümmer rümmer so,
un maak den buurn de kalwer blos bi stroh, bi stroh.
Banaler auf Poel.
364. De bull röppt de lud* to:
Blieft mi von 'n liw'. Woggersin.
365. En schoostergesell hett Johann Rüüsch heeten, dee hett
in de frömd' wullt. As he bi de koppel kümmt, röppt de
bull em to:
Johann Rüüsch, blief to huus.
Ik will ok man bet Güstrow, secht de anner. Wokem.
366. Als ein bürgermeister an einer kuhherde vorbeikommt,
ruft der bolle: Lümmel lümmel Himmel. Ik bün dien lümmel
nich, ik bün de börgermeister. Du büst *t, du büst *t, brüllt
der bolle. Seminarist in Mirow.
367. Das brüllen des boilen wird gedeutet:
Uns' vadder, uns vadder is to huus kamen, is to huus kamen.
(Wat secht he?) Lümmel lümmel lümmel. Biendorf.
Meoklenb. Volksüberlieferungen, Bd. IL 5
/Google
Digitized by *
— 66 —
3(58. In Nibrandenborg hebben de wäwers quartal fiert. De
bull geil vor de döör stabn un rr>j)j)t: Lümmel Himmel Himmel
Himmel. Still still, secht de oltgesell, Hier ist das hochlöbliche
weben juartal, der junggesell stein vor der offenen lade.
AUer in Waren ans Wnlhenxin.
361). a. De schonst ers hebben eens (juartal hatt un dat duert
lang; noch morgens is dat dor so lustig un läwig. Dor kümmt
de bull vor de döör: Schuster, schuster. De oltgesell löppt rut:
Herr oberstledermacher, Sie möchten verzeihen, wir haben ein
bischen lustbarkeit gehabt. Nu nu, secht de bull, un geit wider.
Altrr in (iielmr.
Mein lieber Herr ledermacher: WtUenbnr<j; Herr oberleder-
meistcr: Wamotr bei H'rilxotc; heiT ledenneister: Notklost/r;
de oltgesell nimmt 'n hoot af : Herr oberkalbermachermeister
und gesell: Waren; mien gnädigster Herr bull: Klorkm-
lnnjcn.
b. Ji schoosters, ji schoosters! Oh, herr bolle, wir haben
nur (juartal. Nu nu nu. Klocksin.
Es ist nur 'ne kleine Vorlesung: Dnnt tnrr/täffe; dat is mau
breef liisen: (irerisni'nJ/len ; wir haben rechnungsablegung:
Warm ; die Herren Schuhmacher haben heute abend ihren
schmaus : WiUenlntrej.
c. Der bolle vor der schusterherberge : Suup ut, suuj) ut.
Altgeselle: Herr bull, wi hebben hier hüiit (juartal. So so so so.
Trirjtkcndorf.
d. De bull kümmt vor de sniderharbarg' : Wat 's hier los?
liier is dat hochlöbliche snideramt tosaam. Nu nu nu, secht
de bull. Mädchen i)i Warnt.
Was hier, was hier? . . . Nun gut, nun gut: Lause.
e. Die maurerhaben (juartal. Der bolle ruft: Kroochdach.
Da kommt der altgesell heraus: Minsch, du irrst di, wi hebben
man (juartal. Nnt-Lübhw.
Huuch kroochdach : Gadebnseh ; krugtag: Waren; hochtiet,
hochtiet : St rasen.
f. De Teterowschen hebben 'ne tosamenkunft hatt. De
bull fröcht; Kroochdach, kroochdach? Nein, secht de börger-
meister, lass nur, 's ist nur 'ne kleine Versammlung. Jhtnlow.
370. En schoosterjung begegent enen mann mit n bullen un
secht: Herr oberledermacherfabrikant, wi hebben hüüt (juartal.
kiimmst doch ok wol n bäten hen. lim hm hm, secht de bull.
Hohen-Lukow.
Digitized by
Google
— 67 —
371. De schoosters in Marlow hebben 'n supen hatt. De bull
bölkt rin na dat huus; To huus, to huus, to huus. Dor kümmt
een ruttolopen: Wi gähn gliek. Na man to, na man to, secht
de bull. Alter in dranl.
372. As de Teterowschen ehr kirch bug't hebben, hebben se
jo dat licht vergäten; de stadtbull hett jo mit sien hüürn n lock
instött, so hett de kirch licht kragen. Dor bedanken sik de
Teterowschen bi den bullen, he süll ok eens wat god's to
drinken hebben. Poor dag' naher hebben de schoosters quartal.
Nu is dor 'n hölterntüffelmaker, den 'n hett dat so arm gähn,
dee is dorüm nich to quartal gähn. Dor kümmt de bull dörch
de Stadt to brüllen un de hölterntüffelmaker versteh ümmer:
Schooster jülk, schooster jülk; he denkt, he will sien drinken
hebben. Dor löppt he rut: Mien leew' herr bull, ik bün n
armen hölterntüffelmaker, ik heff nicks. Nu nu, secht de
oll bull. Arbeifer in Waren.
373. Dor wier mal 'n buur, dee hett ümmer slicht hier hatt,
dor hebben sien lud* ümmer schoosterjüch to secht. Nu driben
ok eens de köh ruter un de bull stellt sik vor de döör hen
un kriescht: Schoosterbier jüch, schoosterbier jüch. Ach, mein
lieber alter, secht de buur, ist nicht besser geraten, soll nächstes
mal besser werden. Kneclit ans der Itostocler Getjewl
374. a. Der bolle vor der schusterherberge ruft: Lümmel,
Himmel, ledderverfupper, ledderverfupper, bier jüch, bier jüch.
Wittenburg.
b. Ji schoosters, ji schoosters, jug' bier is jüch, jug' bier is
jüch. Ihllhi.
375. a. Schulten mudder hett bier brug't. De bull hett sik los-
räten un all dat bier ut dat bruküben utsapen. Nahst löppt he
dat dörp lank un brüllt: Oll jüch, oll jüch. Wahmühlen.
b. De Teterowschen hebben eens so n slicht bier brug't,
dat hebben se in 'n rönnsteen gaten. De bull süppt dor toihrst
von un schellt: Luter oll jüch. Aus Wolken.
376. En gastwirt hett sinen bullen rutlaten, dee geit bi den
bäcker vor de döör stahn, dee grad'cewer wahnt un röppt:
Kiekbusch, Kiekbusch. Dor kümmt de fru rut un secht: Mien
mann is nich to huus. Na denn nich, brummt de bull.
Alter in St rase )i.
Digitized by
Google
- 68 —
Esel.
377. Der esel ruft:
Broot broot broot, semmel ok im meschüken.
WarnkenJiagen.
Schwein.
378. a. Sau und ferkel:
Ik wull, dat *k nich geburen wier. Un ik un ik un ik.
Mehrfach. (Laiendorf D. M. V S. 284.)
b. Sau und ferkel:
öch öch, ach war ich nie geboren. Ok ik nich, ok ik nich.
Neukirchen bei Bütxow.
379. Sau und ferkel:
Man ümmer sauber as ik. Un ik un ik. Fküow.
380. Wenn de farken sugen willen, schrigen se:
- Un ik un ik un ik, giff mi n bäten titt, ik ik ik ik toihrst.
Arbeiter in Waren*
381. Der eber bei der sau: Löcher löcher löcher!
Sau: Hinnen hinnen. Bauer in Quassow.
Schaf.
382. Dat schaap röppt cewer sinen futterkraam:
Mehr her, mehr her.
Alter in Wittenburg aus dortiger Gegend.
383. Lamm: Wo is mien mamah? Gletzow.
384. Lamm, dem die mutter abhanden gekommen ist:
Mudder bläben? Schaf: Hier. Böhm.
385. Lamm: Mömme, kumme her. Alter in Selow.
386. Lamm und mutterschaf:
a. Mudder. Wat wutt? Titte. Kumm her. Schwansee.
Mäh. Bäh. TittL Komm her: Schönbeck.
b. Wo is mien mudder bläben? Kumm hier man her.
Questin.
387. Lamm und bock:
Hest mömme (mien mudder) nich sehn? Nä.
Poel. Bocksee. {Wismar)
388. Lamm und bock:
Wo is mien mudder bläben? Achter *n barch.
Waren.
Digitized by
Google
— 69 —
389. Lamm und bock:
Wo is mien mömme (mudding) bläben? Is to balken stägen.
Kümmt se nich bald wedder? In'n laben nich. Allgemein.
Dee hängt in *n haben: Lärz; an *n galgen: Waren; kümmt
se nich bald wedder ? Se hängt (is) all uppe ledder : Pepelow,
(Frau aus Malchin); kümmt se nich bald wedder? Mien
läder nich: Gross- Gievitx; selärer nich : Bemplin ; all mien
läwe nich: Yorderhagen; all un mien läder nich: Schorreniin;
all mien läbdage nich : Gnoien. — denn mööt ik wol starben.
Wardst wol wedder war den: Vorderhagen.
390. Lamm- und hammel:
Wo is mien mudder bläben ? Dee is bi 'n slachter na *n wagen
rupstägen. Wo sali ik denn von laben? Ik will di wol wat
gäben. Seminarist in Neukloster aus Brunshaupten.
391. Schafe und bock:
Wo 's de meister (der schäfer) bläben? Na'n boen rupstägen.
Wat deit he dor? Hahlt heu vor uns all all all.
Fratt in Gielow.
Hahlt stroh, is keen heu: Klockerihagen.
392. a. Lamm und mutterschaf:
Wenn *t mai wier. Dat wardst du bald erlaben. Güstrow.
b. Lämmer: Wenn de mai man wier. Mutterschaf:
Wi warden 't erlaben. Alter hammel hustend: Öch öch, ik
nich mihr. Stargarder Gegend.
393. Schaf und hammel:
Wenn man ihrst Maregen (Marien) wier. Je, wer *t
afläw't. Wesenberg.
394. Lamm und bock:
Wenn *t man ihrst warm wier. Dat ward ok wol warm warden.
ZieslÜbbe.
395. a. Lamm: Mamme, titte her. Schaf: Wenn man ihrst
gras war. Hammel: Wird wohl bald was kommen. Bock:
Nimmernimmermehr. Bauer in Börgerende.
Kann noch kamen. Nimmermehr: Qross-Lantow.
b. Schaf: Wenn dor man ihrst gras war. Bock: Dor
mööt ihrst wat warden. Lamm: Dor ward sienläder nicks.
Lriibtheen*
Kümmt man sienläre nicks: Vorderliagcn.
c Lamm: Wenn dor gras war. Schaf: Will wol wat
warden. Bock: Wer 't afläw't. Alter in Picher.
Digitized by
Google
— 70 —
396. Lamm und bock:
Mach ik wol wedder warden? Wenn man ihrst gras vvasst,
denn machst wol wedder warden. Kmerow.
397. a. Lamm und schaf:
Wenn 'k man ihrst groot wier. Wardst wol warden. Wenn 'k
man nich doot blief. Wardst nich starben.
Woldcgker Gegend.
b. Lamm und schaf:
Wenn 'k man nich doot frier. Wardst jo wol nich starben.
Kneesa.
398. Wenn die lahmgewordenen schafe hinter der herde her
stümpern, rufen sie:
Ik ward wol noch wedder warden, ward wol noch wedder warden.
Starsow.
399. Schafe zu einander:
Süll 'k wol noch wedder warden? Nä. Aus Xeukloster.
400. Wenn de ollen jarrlings de süük so hebben, denn seggen
se (immer:
Tz tz tz acht. Iiademarlicr in Hof- Korkte itx.
401. Schafe im herbst: Perfekt; im frühjahr: Drääch mi dör.
Alte Frau in Bernitt.
402. a. Wenn weck schaap so möd' sünd un achteran stümpern,
denn ropen se den scheper to: Drägen, drägen. Ik drääch di
nich, secht de scheper. Starben, starben. Ik aashans di,
secht dee wedder. Ihdemacher in Hof-Körkieitx.
Drääch mi, süss starw ik: Malchin.
b. Lamm: Scheper, scheper, drääch mi. Bock: starw,
starw. Xcustadtcr Gegend.
403. Schafe, wenn sie die räude haben:
Herr scheper smier mi, oder ik starw. Alter in Banxkow.
Scheper smeer, oder ik starw: Gletxoiv.
404. Wenn das gras auf der weide knapp wird, rufen die kühe:
Sali 'k nicks mihr hebben?
und die schafe:
Ji mööYt mi drägen. Vorderhagen.
405. Wenn dat abend ward, ropen de schaap:
Soeben, acht, nagen,
warden wi noch nich bald rinnerdräben ? Aus Rostock.
Digitized by
Google
— 71 —
406. Wenn de jud' den schaapbuck begegent, denn secht de
jud': Goden morgen, broder, woväl smaatschen (lämmer)
best mi all maakt? Denn secht de bück: Nagen.
(iross-IMlc.
Ziege.
407. Wenn de zäg' hunger hett un na foder jankt, röppt se :
Heddt, reddt. Twjelnhnrr in Srlttaistorf.
408. Die ziege verlangt nach futter:
Immer mehr. Wot/yrrsih.
409. Ziege und bock:
Immer mehr. Noch mal probieren.
Iiä(\otrrr Grycnd.
410. Ziegenbock: Se hebben mi slagcn. (Womit denn?)
Mit'n mählsack. Ans Oniwnhof.
411. Wenn der ziege die kehle abgeschnitten wird, ruft sie:
Meister, meine seel, meine seel. Zirlow.
412. Ein mann fragt seine ziege, ob sie futter haben wolle:
Ja. Die ziege stösst das eimer um. Auf die frage, ob sie das
nicht wieder thun wolle, antwortet sie: Nä. Als sie es trotz-
dem noch einmal thut, erhält sie schlage und antwortet nun
auf die wiederholte frage: Nimmermehr. Ahmtsbn-f/.
413. a. En zägenbuck is haben uppe mcelenrod' rupkrapen
un röppt den möller to: Meister, ik verreis'. Du wirst doch
wiederkommen, secht de möller. In'n laben nich.
Frau in Jnl\kr.
b. Eine ziege ist auf den heuboden geklettert. Da ruft
ihr herr ihr nach, wo sie hin wolle, lk will verreisen. Auf
die frage, sie komme doch wohl wieder, antwortet sie:
Nimmermehr. Mirotr.
c. Die ziege ruft:
Ik will verreisen, ik will na Crivitz. Scltmicdctjrxdh in Vorbn-k.
414. Ziegenbock und Schneidermeister: Meister? Wat wisst
du, gesell? Will minen lohn. Wat wisst du denn, gesell?
Will reisen. Wann kümmst wedder, gesell? Nimmermehr.
Gadobusch.
415. Dat heuken röhrt: Wo 's mama blähen? Denn secht de
bück: Na'n heubcen rupstägen. Kümmt se nich bald run?
Nimmermehr. Ahrcnsbcry.
Digitized by
Google
- 72 —
Katze.
416. a. Kater und katze:
Frau, frau. Jau, jau. Witienburg. Cliemnitz.
b. Frau. Mann. Priejmt.
417. Katze: Ik sitt so nau nau.
Latcndorf D. M. V S. 2S4. Krickow. Waren.
418. a. Kater und katze:
Se sitt so nau. Se ritt intwei.
Arbeiter in Waren aus Tvrgcl&iv.
b. Sitt so nau. Kumm bet rup. Purr na. Du rittst mi
alles intwei, intwei. Feldberger Gegend.
c.' Mien frau. Jau, ik bün dau. — Junger junger au, dat
deit weh. Jau jau, he passt oewer ganz genau. Rehna.
419. Katze und kater:
Du rittst mi s' intwei. Doh 'k nich.
Malchower Gegend.
420. Katze und kater:
Ik sitt so nau. Ik purr di. Alte Frau in Warm.
421. a. Katze:
Ludwig, dien oll knaken deit ok so weh, so weh.
Arbeiter in Waren.
b. Katze und kater:
Dat deit so weh. Ne. Ja. Waren.
c. Kater und katze:
Sali *k mal? Deit weh. Lübtheen.
422. Kater und katze:
Ik will di mal so äwing. Dat will ik nich.
Darguner Gegend.
423. Katze und kater:
Is nooeh. Nich. Malchower Gegend.
424. Kater und katze:
Woväl wisst hebben, söss? Ne, soeben.
Gegend von KcuUoster.
425. Katze und kater:
Wisst du gähn. Jau jau, jau jau. Bemplin.
426. Katze:
Mi joekt, purr na. Lübberstorf.
Digitized by
Google
— 73 —
427. a. Katze und kater:
Mi joekt s\ Ik klei s\ Tewswoos.
b. Mi joekt. Mi ok. Gülxe.
c. Mi joekt s'. Ik ward di s* purren. Nu ritt s* intwei. Waren.
d. Purr na. Ja ja. Oraal
Purr mi auch: Bastorf.
428. a Kater:
Fru nawer, kumm 'n bäten roewer. Bocksee.
b. Katze und kater:
Herr nawer, kumm bet roewer. Kann nirgens kamen.
Altenteiler in Triepkendorf.
c. Kater und katze:
Nawersch, kumm *n bäten roewer. Kann *k 't wol dohn ?
Ja. Petersdorf.
Kann *k 't wol wagen? . . . Herrje, herrje: Bastorf.
429. Kater und katze:
Mariken, maak mi apen. Kumm rin, kumm rin.
Aus Minzow.
430. Wenn de katten balstern, denn secht de kater:
Mriken Mriken Mriken.
Korl Korl Korl hchch, secht de katt.
Bademaclier in Hof-Körkwitx.
431. Kater:
Hest Mriek nich sehn? Petersdorf
432» a. Wenn de katten sik biten willen, seggen se:
Verschoon mi de ogen, verschoon mi de ogen.
Wenn se oewerst bi't biten sünd, seggen se:
Ogen un backen, ogen un backen. Bauer inBörgerende.
Du kannst mi kratzen, wo du wisst, man hlos nich in
de ogen: Strohkirchen.
b. Katzen, sich beissend:
Man nich in de ogen. Ja, grad* in de ogen.
Aus Schwerin.
433. a. Man kneift den kater in den schwänz und fragt:
Kater, wo büst du her? Von Bernau.
Sünd dor ok husoren? Jau. ,
Wo gähn s* dor gekleed't? Blau. Neucanow.
b. Büst soldat wäst? Jau. Wo? In Bernau.
Wat hest vor *ne mondirung? Grau.
Tagelöhner in HelpL
Digitized by
Google
— 74 —
434. a. Hier kneifen die knaben die katze in den schwänz und
fragen: Wat kost de bodder? Dann sagt die katze: Een mark,
een mark. Oder: Wo steit dat raathuus? An'n mark, an 'n
mark. Aus Lawje.
b. Ebenso: Wer wahnt an de bäk? Mau. Oder: Wo
wahnt de börgermeister? An 'n mark. Schwann.
c Wo is de apteek? An 'n mark. Mehrfach.
Hund.
435. a. Wenn de hund so bläkt, denn secht he:
Mien herr hett backbeeren nooeh nooeh nooeh;
un wenn 'n em denn smitt, denn hinkt he af :
Ach du gott, ach du gott.
Rademacher in Ho/ -Kork w it. x.
Häuf häuf . . . : Wolkendorf; tauf tauf: ebenda ; uns' oll
mudder lictt noch klump un baekbeeren nooeh: Allbukow;
^rossmudder backt backbeeren nooeh: Waren; mien buur
(uns* buurs) hett backbeeren nooeh: Salon- hei Makhow,
(Mecl{1enhar<i)\ schultenmudder : Wolken; mien herr hett
noch plummen nooeh: W<»jtjersin\ liest du backbeeren
nooeh V Relhwisvh.
b. Wauf wauf wauf, uns' mudder hett backbeeren nooeh
nooeh nooeh, uns' vadder kricht in 'n laben nich nooeh.
Istupin.
436. Uns' herr is riek nooeh nooeh nooeh.
Xiendorf hei Rostock.
437. Mien mien mudder hett mihr backbeeren as jug' jug\
Ribniti.
438. a. Vor Jakobi rufen die hunde: Jakob kumm ball ball;
nachjakobi: Nu backbeeren nooeh nooeh nooeh. Wismar.
b. Wenn de schüüns un de kuurnbeens leddig sünd, ropen
de hunn': Jakow', kumm ball ball ball ball. Triepkendorf.
c. Jakobi kumm ball ball ball ball,
minen buurn sien brootkuurn is all all all all.
Jws Schwerin.
d. Minen nawer güng dat so leech. Denn sien hund, so
säden wi in n dörp, reep ümmer:
Jakow' Jakow*, kumm ball, kumm ball,
dat broot is all all all.
Harwstcewers, wenn de appeltiet wier, reep he:
Appelmaus maus maus. Alter in Waren aus Widkenx-in.
Digitized by
Google
— 75 —
439. Minen herrn sien broot is düür, düür. Woggersin.
440. Der bauerhund ruft:
Minen vadder sien rüg' hüll hüll hüll. Vorderhagen.
441. Mien buur drinkt ut n ierden putt putt pult putt,
is 'n höltern stülp up up up up.
]Iol\wdrferfraa in Xienh"g<n.
442. Der hund bellt dem fremden zu:
Rut rut, wisst du rut rut rut.
A us dem Hat \ ebargisehen .
443. Wenn de muskanten vorn duur blasen, röppt de hund ehr to:
Lud* nooeh nooeh nooeh;
se soelen nich mihr ranblasen, denn is he jo dat Iidenste deel.
Arbeiter in Waren,
444. In de aust steit de hofhund vor 'n duur un röppt:
Frömd* nooeh nooeh nooeh;
he is bang , dat em dat foder enttreckt ward, wenn noch mihr
frömd* arbeiter annahmen warden. Arbrifcr in Waren.
445. Wenn man so dörch 'n buurdörp geit, ropen de hunn' enen to:
Brüjams nooeh nooeh nooeh.
Arbeifer in Wittenberg aas der Grcrisniählrner Gegend.
446. Wenn de knecht bi 'n annern hof vörbikümmt, röppt de
hund em to: Uns' mäkens hebben bäter ding as jug' jug' jug'.
Büdner in Widlenxin.
Uns* mäken hett *ue bäter as jug jug : Tagelöhner in
Sfdtönbeek.
447. Ein grosser und ein kleiner hund fressen aus einer schüssel.
Der kleine ruft: Ät, ät. Der grosse beisst ihn fort: 1k heff all,
ik heff all. Da hinkt der kleine ab: Denn drink, denn drink.
Krirh'otr. Jlestltn.
448. De Weitendörper hunn* bläken:
Torfmakers kamen all wedder wedder wedder.
Alter in Ban ikoa:.
449. Die fürstlichen hunde auf den schulzengehöften, die von
den freischulzen im Strelitzer lande frei durchgefüttert werden
müssen, rufen den bauerhunden zu:
Ji sünd man dahlershunn', cewer wi sünd liijeduurshunn'.
Bauer in Leussow.
450. Hunde jagend:
Tööf, tööf, ik will di krigen. DrefaJd.
Haff haff, ik kriech di: Xeuenäorf.
Digitized by
Google
— 76 —
451. Wenn der hund hinter dem hasen her läuft, bellt er so kurz:
Hebben, hebben. Aus Wismar.
452. Wenn die hunde jagen, rufen sie: Jaach, jaach; wenn
sie das wild gepackt haben: All uns', all uns*. Warm.
453. Hunde auf der spur :
Wur wur? Ik seh *n all, ik seh *n all. Griep em.
jHI C. D. Staudinger, Ernstes und Heiteres aus Mecklenburg,
' Bostock 1897, S. 119.
Fuchs. Hase.
454. Wenn der fuchs in der ranzzeit hinter der füchsin hergeht,
ruft er: Tööf tööf tööf tööf. Bookhorst.
455. Der fuchs hinter dem hasen:
Tööf tööf, di heff *k bald faat 't. Klein- Schmälen.
456. Wenn de voss achter den hasen an is, denn bläkt he:
Wenn 'k den *n hadd. Tagelöhner in Warbelow.
457. Wenn de hunn* den hasen faat't krigen, schritt de has':
Kragen, kragen. Alter in Waren.
458. Der hase schreit, wenn die hunde hinter ihm sind:
Mien mög', mien mög* (magen). Aus Bostock.
459. Der hase schreit, wenn ihn der fuchs gepackt hat:
Vergäw, vergäw. Holzwärter in Waren.
460. Der hase schreit:
Oh weh, oh weh. Wittenburg.
461. Der hase schreit:
Den dägen her. Bocksee.
Huhn.
462. a. Wenn die hühner unruhig werden und lärmen, ruft der
hahn: Wat wat wat wat bedüd't dit? Karenz.
Wat bedüd't dit, wat bedüd't dit, hahl juuch de düwel:
Hagenow ; wat bedüd 't dat , rufen die hühner, wenn man
sie aus dem garten jagt: Triepkendorf; ruft der hahn,
wenn man ihn, im begriff, die hühner zu tasten, aus dem
stall wirft: Wismar.
Digitized by
Google
— 77 —
b. Wenn die henne ausgelegt hat und das ei besieht, ruft sie:
Dat dat dat wat bedüd't dat? Aus dem Batxeburgischen.
Kakeldacksteen, wat bedüd't dat: Gülzow.
c. Die henne ruft beim eilegen: Harre gott, harre gott;
der hahn, wenn er das ei sieht: Wat wat wat sali 't bedüden?
Bandeistorf.
Henne.
463. Kakel kakel klüüt. Allgemein.
Mit dem Zusatz: lech mien eier hüüt: Brudersdorf,
Kämmerich; eier smecken ßütit: Flatow. — kaakt klüüt:
Bartelshagen.
464. Kakel kakel ei. Trebs.
465. Ik ik ik heff *n ei lecht, dat brad't juuch. Waren.
Ik heff 'n eiken lecht, dat kaak di : Waren; nu kaak di 't :
JReischow; dat dat dat kaak di: Meteisdorf Nienhagen,
Börgerende; wenn ji 't nicht kaken willn, denn brad't
jauch, brad't juuch: Bartelshagen; kaak un brad' di dat
Wittenburg; dat ei, wat ik di lech, sasst du dh kaken
Hof-Körkwitx ; kukekukeradi, heff 'n eilecht, dat brad* di
Plau; kakeldüüt, ik heff 'n ei lecht, dat hahl di, dat
hahl di: Suiten.
466. Bün 't ei los. Warsow.
467. a. Ein ein ein ein ei. Woosten.
b. Tuck tuck tuck en ei. Tessin bei Boixenburg.
c. Tick tick ei gelegt. Aus Rostock.
468. Gut gut gut gelegt. Gross-Laasch.
469. Ik lech morgen mihr. Alter Häusler in Meteisdorf
470- Gack gack gack en ei,
baben up 'n boen in 't heu. Warnow bei Bütxow.
471. Gaak gaak gaak gasten. Aus Neukloster.
472. Wenn die henne ein ei gelegt hat, steht sie auf dem nest
und ruft: Kaak kaak kaak de eier all. Dann fragt der hahn
Woväl hest all lecht? und die henne antwortet: Acht acht acht.
Wittenburg.
473. a. Hüüt heff'k lecht, gistern heff'k lecht, un liker mööt
ik barst gähn. Frau in Damm aus der Rostocker Gegend
Digitized by
Google
— 78 —
b. Henne und hahn:
Ik heff n ei lecht un gab barst.
Verkööp dien ei un kööp di schon. Strohkircheu.
Ik ik ik ik lech eier un g.üi barst: Wilfatfairy.
474. Henne nach dem legen:
Ik will mien ei betablt hebben. Wismar.
475. Wenn dat höhn lecht hett, röppt dat :
Ver ver verköfft. ()uasseL
476. De lütten küken ropen ümmer:
Grütt grütt grütt. Iiademwhcr in Hof-Körhcit\.
477. De buur geit up n hof un de hahn röppt:
Kümmt de diiwel!
Wat sechst du, secht de buur, na denn sali he di ok hahlen;
dorbi kricht he den hahn faat't un dreiht em den kopp af.
Schneider in GnJ\ow.
478. Huhn und hahn:
Dat dat dat dat dat is Jakob.
Dat dat dat dat is de düwel. Klir..
471). De haawk will höhner gripen, kricht cewer den hahn an'n
swanz to faten. Dor lopen de höhner all na *n hof un ro])en:
Uns' herrgott kümmt, uns' herrgott kümmt.
De hahn awer schri't:
Dat is de düwel, dat is de düwel. Hohendorf.
480. Huhn und hahn:
Willn *n putt putt putt putt verköpen.
Willn 'n düwel dohn. Alte Frau in Besitz.
Ik will mien pött pött putt pütt verköpen. Düwel ok,
düwel ok : Eide na.
481. Der hahn ruft den hühnern zu:
Kaamt ji man her. Vorbeck.
482. Hahn zu den hühnern:
Köster sien lud'. Gärtner in Zähmt.
483. Hahn zu den hühnern:
Na Schütten sien schüün! Penxliner Gegend.
484. Hahn:
Du ok, du ok, du ok, mein hühnchen. Kisserow.
Digitized by
Google
— 79 -
485. Wenn dat höhn leggen will, secht dat; Wat wat wat
is hier to dohn; wenn 't lecht hett: Ik bün soldat. Denn
kümmt de hahn: Düker di, ik bün korporal. Rütiwj.
486. Hahn: Wat wat wat wat bedüd't dat? Ein huhn:
Leibweh. Andere hühner: Geh doch zum dok dok dok dokter
Hueter. Aus Sha-rriu.
487. Huhn und hahn:
Mi hebben s' vor *n noors stött. Doktorierkierl.
Alte Krau iu Waren aas (iross-]hlh\
488. Wenn man dat höhn schüchert, röppt dat:
Wat sleist du mi vor 'n noors. Schüfer in Ofih.atr.
489. Wenn man de höhner schüchert, denn kakeln se jo so;
denn segnen se: liest mi vor 'n noors stött, vor 'n noors stött.
Is de düwel mank, schellt de hahn denn. Nahstcn löppt.he j<>
näben de höhner her, denn secht he: Ward sik wol wedder
gäben. Haut ninrhrr in I[of-K<">r/;tri/\.
490. a. Huhn und hahn:
Hest mi vor 'n bloten noors stött.
Dat ward di wol wedder vergahn. Virlfnrh.
liest up 'n knaken stött : rirlfarh ; du du du du doeskopp,
hest mi vorn noors stött: Jahr/; mi 'n lock lock lock
stött stött stött: Wismar; dat liett di wol gähnt, dat laat
di man wedder vergahn: (Ytrit\n- Gc</u«I; ik lieft' di
doch nicks to nah dahn: WoUInjk; hett di dat wat schad't:
Ja hei ; willn uns wedder verdragen: Neustadt; kann noch
mal so kamen : llanliu ; dat di de diiwel nich plag' : Ph-her.
b. Wo hackst du up mien knaken.
Ward wol wol wedder vergahn. Wesenbenjer (j<<jend.
491. Dat höhn röppt : liest mi vor 'n noors stött. Denn secht
de hahn: Wull, dat 'k doot weer (ein treckt dat so dull an,
dat se em so utschämen). Alter in Srbtr.
492. a. Huhn und hahn:
Hest mi vor *n noors stött.
Du verfluchtiges aas, ik träd' di gliek noch mal.
Krau in Waren aus Ilohrn-Dmr.iit.
b. Du olle spektakler, hest mi an *n knaken stött.
Kriech di gliek noch mal. Alte Krau auf Poe!.
493. Der hahn nach dem treten:
Maak di noch mal parat. Alte Krau in Schorrenfin.
Digitized by
Google
— 80 —
Sett di'n bäten daal: Bcmdow; sett di daal, laat mi noch
mal: Wismar \ düker di mal daal: Hungerstorf, Waren;
düker di *n bäten daal. Heff 'k jo nich nödig: Goldberg.
494. Hahn zum huhn:
Hadd *k di kragen, hadd 'k di träden.
Woldegker Gegend.
495. a. Huhn nach dem eilegen, und hahn:
Ach mien lock, mien lock, mien lock.
Treckt sik wedder to to to. Wismarer Gegend.
b. Ach gott, ach gott, mien oorslock.
Laat di't man vergahn. Aus Rostock.
496. Huhn und hahn:
Ach gott, ach gott, mien aarsch.
Passt so grad' hen. Neukloster.
497. Wenn de hahn träd't hett un sik so in de flüchten peddt,
röppt he dat höhn to:
Hurr weiter. Sternberger Gegend.
498. Wenn de hahn so näben dat höhn herlöppt un sik so
in de flüchten peddt, denn secht he:
Ach, du büst ok gor to kahl vor *n noors.
Alter in Waren aus Wulkenzin.
499. Hahn zum huhn:
Du hest fürwahr de best. AUer in Strasen.
500. Hahn zum huhn:
Kiek kiek kiek, wo du di hest. Poppentin.
501. Huhn: Mien joek, mien joek. Anderes huhn: Mien ok,
mien ok. Hahn: Ik kaam, ik kaam. Qrevismühlener Gegend.
502. Dat leggelhohn röppt: Mi mi mi mi joekt. Denn secht
de kluck: Mi ok, mi ok. Gadebuscher Gegend.
Hahn:
503. Mien henr is nich to huus. Waren.
504. Uns' herr is duun. Vielfach.
De murers (timmerlüdf) sünd all wedder äxiwi: vielfach;
de snider is dann: Hagenower Gegend; lnter duun lud':
Gielow; all de versapen sünd hier lEedefin.
505. Weet't ji wat nig'sl Warnkenhagen.
Digitized by
Google
— 81 —
506. Kikeriki, schön ist 's in der früh.
Praeparand in Neukloster aus Goldberg.
507. Kikeriki, wie alt ist die Marie? Drefahl.
508. Morgen is so 'n wäder as hüüt. Tagelöhner in Helpt.
509. Fiek hett de schiterie. Oielow.
510. Korl, du hest de rüd\ Waren.
511. De koeksch dee hett lüs\ Waren.
Krischan hett lüs' : Krakow.
512. Slah hier her, luter riek lud'. Latendorf D. M. V S. 426.
513. Wenn lud* vörbigahn an'n buurhof, röppt de hahn:
Oh, wat rüge lud*. Waren.
514. Wenn der hahn auffliegt und kräht, und sieht einem
dabei ins fenster, so bekommt man besuch. Er ruft dann:
Kaamt noch frörnd* lud'. Laupin. Oadebusch.
515. Henre, wat lud'. Fahrenholx bei Stavenhagen.
516. Wat vor lud* sünd dat? Reihwisch.
517. Wenn de koeksch sünndag's sik upputzt hett un na de
kirch gähn will, röppt de hahn:
Kiek uns' Thrien an. Dassow*
518. Wenn de hahn up n tuun steit un so mit . de flüchten
sleit, röppt he:
Alle frugenslüd' (frugens) sünd mien.
Arbeiter in Waren. (Suiten.)
519. De pracher wahnt hier. Bocksee.
520. Wenn man na'n hohnerstall rinkickt, röppt de hahn:
Wat doht ji deuwels hier ;
wenn man wechgeit, secht he:
Nu gaht, nu gaht. Schioastorf,
Gott behöde un bewohre, wat will de deuwel hier, maakt
doch de döör to : Wismar.
521. Der hahn ruft morgens:
Fulen ces* rut. Alte Frau in Meteisdorf.
522. a. Morgens ruft der hahn:
Petrus bött fuür. Wulkenzm.
b. Morgens weckt der hahn:
Peter, bööt füür. Eichhof.
Mecklenb. Volksüberlleferungeii Bd. IL
Digitized by
Google
— 82 —
523. a. Jungfern sünd düür. Vielfach.
b. Jungfern sünd düür,
vor n Schilling gifft vier. Neukloster.
Frugenslüd' sünd düür, vör'n dahler gifft vier: Waren.
524. a. Aas is düür!
(Mit dem aas sind die Würmer, engerlinge u. s. w. gemeint.)
Vorbeck.
b. Utverschaamt lud', putten (würmer) sünd düür.
Klockenhagen.
c. Kükerüküür, pierschiet is düür. Walnistorf.
d. Kohraat (kuhdünger) is düür! Krakow.
e. Zucker is düür. Quassel.
525. Kätel hängt up 't füür. Krakow.
526. Peter geit vor. Seminarist in Lübtheen aus Krakow.
527. Achter de groot döör. Forstarbeiter in Hallalit.
528. Wo mi dat hceg't. Vorderliagen.
529. Zacharias mahlt. Arbeiter in Waren aus Torgelow*
530. Wenn de hahn abends up de stang1 flucht, röppt he:
Ik bün de allerhööchst. Quassel
531. De jungen hajins keenen jo noch nich so utluden as de
ollen. Wenn dee anfangen to kreihgen, ropen se:
Mi puckert dat been. Alter in Jaixke.
532. Wenn zwei hähne sich beissen, ruft der dritte dem
schwächeren zu:
Fleech doch inne hööcht. Itibnitz.
533. Hahn zum kampfgenossen:
Lick mi an'n noors. Strasen.
534. a. Wenn man den hahn schüchert, röppt he enen to:
Oll grootklööt, oll grootklööt. Alter Tagelöhner in Bemlin.
b. Oll fleez, oll fleez. Bövcrshagen.
c Laat mi sien. Walkendorf.
535. Wenn man den hahn zu greifen sucht, ruft, er:
Ik sali slacht't warden. Vorbeck.
Digitized by
Google
— 83 -
536. En hahn hett slacht't warden süllt; dee hett alf'n dach
vorher ümmer ropen:
Hüüt man noch hier, morgen nich mihr.
Alte Frau in Kossentiner Hütte*
537. Christus ist erhöht. Alte Bauerfrau in BernitL
538. As uns' Herr Christus von Petrus verleugnet is, hett de
hahn ropen:
Gott der henr hüürt *t.
Alter Hausier in Wulkenzin. Betscliow.
539. Wenn der hahn morgens im stall zuerst kräht, ruft er:
Gott der henr hör'. Schönbeck.
540. Der fuchs will den hahn verzehren. Der hahn sagt:
Ne vaddermann, ihrst ward bäd't un denn äten. Als der fuchs
einwilligt, fliegt der hahn auf einen bäum und ruft: Gott erhört.
Mirow.
Puter und Perlhuhn.
541. De kuhnhahn stammt jo von *n eddelmann af. Wenn
dee sik so dükert, secht he:
Slau slau. Rademaclier in Schwastorf.
542. De kuhnhahn röppt:
Auter auter auter;
he meent, he wier de auter, de boebelst up'n hof.
Arbeiter in Waren aus Federow.
543. De kuhnhahn röppt ümmer:
Snappenlicker, snappenlicker. Alter Tagelöhner in Helpt.
544. Die kuhnhenne ruft:
Mien mien mien, kort kort kort;
dann fällt der kuhnhahn ein: jack jack jack jack jack jack.
Klocksin.
545. Der kuhnhahn ruft:
Franz mit de rod' jack jack jack. Wamekow.
546. Wenn de jungens den kuhnhahn argern un ein 'n rod*
dook vörhollen, röppt he:
Truut truut trudelludelluut, ik heff mihr root as du.
Wismar.
547. Wenn man de kühnen so *n bäten narrt, denn schrigen se:
Ik riet di de kullduun ut. Arbeiter in Waren.
548. Kuhnhahn:
Slah n düwel doot. Aus Rostock.
6*
Digitized by
Google
— 84 —
549* Der kuhnhahn sitzt im nessel und ruft: Ik wull, dat *k
nich geburen wier. Kühne: lk ok, ik ok, ik ok. Junge
kühnen: Un ik, un ik, un ik. Alter in Diedrichshagen.
550. a. Wenn de kühnen so jarpen dohn, seggen se:
Müüschen joekt. Gülzow.
b. Kühnen zu einander:
Mien joek joek joek. Mien ok ok ok.
Alte Frau in Waren.
c. Mien püten joekt. Joekt ok. Schweriner Gegend.
d. Kühne und kuhnhahn:
Püüsken joekt. Ik staek den ganzen dutt rin.
Neustrelüxer Gegend.
551. Kühne:
Stick stick stick. Hof-Körkwitx. Wismar.
552. Kühne:
Höger rup. Bütxower Gegend.
553. De hexen sünd jo früher up 'n kuhnhahn na *n blocksbarch
räden; dorvon ropen de kuhnhahns noch hüüt un dissen dach:
Jaach jaach jaach.
De kühn hett ropen, as de hex in'n stall käken hett:
To piep, to piep. Alter Tagelöhner in Hbkendorf beiWoldegk.
554. Up so n hoew', wo kuhnhahns un perlhahns hollen warden,
seggen wi lütten lud', dor is dat nich richtig; de kuhnhahn röppt
ümmer: Jaach, jaach; un de perlhahn: Galopp, galopp;
dor sali dat ümmer vör't störten gähn.
Tagelöhner in Schönbeck aus Kublank.
555. Perlhuhn:
Klock acht, klock acht. Allgemein.
Klock acht ok: Wismar; klock acht, wo ward *t: Schwerin;
klock acht, klock acht, gah ik up de wacht: Pepelow ;
kontrakt, kontrakt, klock acht, klock acht: Helpt.
Gans.
556. a. Wenn von johannis bis jakobi das gras auf der brache
knapp wird, und daher die gänse mager sind, dann sagen sie
immer, mit dem köpf vornüber wackelnd :
Blag' Jakob, blag' Jakob. lüockenhagen.
Digitized by
Google
-ss-
fa. In 'n juli ropen de gös* :
Philippi, Jakobi, kumm bald bald bald;
se willen Stoppel hebben. Gross-Nemerow.
Jakow\ jakow* : Krickow ; Jakob komm ball ball ball:
Waren; Jakow' kumm ball, süss starben wi di all:
Boggenhagen; süss verdarben wi all: Triepkendorf ;
Jakobi, dat gras is all : Älter in Wittenburg.
557. a. Wenn de gös' sik'n bäten insöcht hebben und denn
so mit de flüchten slahn im sik weihern, denn ropen se:
Macheel, Macheel;
denn kamen se jo in n fettstall, dor freugen se sik to. Waren.
Micbeel: Wesenberg; Micheel kumm bald: Barielshagen\
is bald Macheel? Waren; is Micheel noch wiet? SrMn-
beck; hüüt is 't Micheel (denn warden se verköfft): Jabel.
b. Wenn de gös* in *n sommer toihrst shcht weid' hebben,
denn kamen se abends antotrecken, as wenn se de knaken
nich drägen koenen : Jiep jiep jiep. (Ewer wenn dat Micheli
ward un se sik den kropp vull fräten hebben, wat sünd se
denn vor kroensche kierls, denn kamen se antobrennschen :
Micheel, Micheel; se weeten, denn is ehr tiet.
Tagelöhner in Remlin.
c. Wenn dat gosmarkt kümmt, röppt de goos:
All wedder Macheil.
De ganter cewer röppt recht so in'n hellen ton:.
Macheli, Macheli. Quassel.
558. Gänse auf dem marsche:
Abraham. Isaak. Jakob. Sünd de vöddelsten noch wiet?
Ja. Ach gott, ach gott. Bocksee.
559. a. Gänse, von der weide heimkehrend:
Wo wahnt Rührdanz? Up jen enn\ Is *t noch wiet?
Noch gor to wiet. Ach gott, ach gott.
Schäfer in Tarnow bei Stavenhagen.
b. Wo wahnt Elitt? Achtern kirchhof. Ach gott, ach gott.
Waren.
c. Wo wahnt mudder Ehlersch? Dor baben rup. Is *t
noch wiet? Ja. Ach gott, ach gott. Warm%
d. Wo wahnt de Elitt? Baben in *t dörp. Is 't noch
wiet? Ja, wa wa wa wa wat wull't nich. Marin.
Digitized by
Google
— 86 —
560. a. Auf dem heimweg von der brache fragen die müden:
Is *t noch wiet na n krooch? Dee noch fix gähn koenen, seggen
denn: Noch annerthalw stunn. Ach gott, ach gott.
Arbeiter in Waren.
b. Die zugschliessende gans ruft: Elitsch, Elitsch, is de
krooch noch wiet? Die zugführende antwortet: Half miel,
half miel. Chor: Ach gott, ach gott, ach gott, ach gott.
Latendorf R M. V. S. 284.
Kigack, is de krooch noch wiet: Speck; Jakob, is de
krooch noch wiet? Achter 'n barch : Bemplin ; titorototoot,
is dat water noch wiet? Waren; is dat water noch
wiet? Dunnerwedder, dunnerwedder: Tew&woos; is dat
water noch wiet? Hinnen achter *n barch. Herre gott,
herre gott: Tarnow bei Stavenhagen.
c. Wenn de gös* frühjohrs na de braak kamen, denn sünd
se jo noch power. Denn ropen de gössel: Is de braak noch
wiet wiet wiet wiet? Denn seggen de ollen gös': Man ümmer
fort, man ümmer fort. Wulkenzin.
Is de weid* wiet :JRechlin; is dat Stoppel noch sihr wiet:
Mirow\ Jochen, is de braak noch wiet: Schönbeck;
möd\ möd\ is de braak noch wiet : Kriesow.
d. Lahmes gössel zum gesunden:
Fritz, is de braak noch wiet? Ja. Ach herrje.
Alte Frau in Fakrenholz bei Stavenliagen.
561. Gössel vor braakkluten:
Ach Gott Jesus, wo kaam *k hier rcewer.
Latendorf D. M. V S. 284.
562. a. Gänse und gänserich:
Jakob. Isaak. Kumm, willn na *n gasten gähn. Tattaratattatt.
Lübberstorf.
b. Gans und gänserich:
Aulgatt. Gack gack gack gack. Na'n water gähn.
Alter auf Poel.
c. Gänserich: Aulgatt. Gans: Martin. Gänserich: Kumm,
willn na *n gasten gähn. Gans: So kumm, so kumm, so kumm.
Gössel: Un wi, un wi. Alte Frau auf Poel
Komm, Thrien, willn na *n gasten gabn: Kuhstorf \
Thrienmriek komm : Holzendorf.
d. Gänserich: Gigack. Gans: Tarrack, kumm, willn na'n
gasten gähn. Gössel: Wi ok, wi ok, wi ok. Wisniar.
Digitized by
Google
— 87 —
Gössel: na'n gasten gähn; gänserich: will ok mit gähn:
Bernitt; gänse: na'n gasten gähn; gössel: un wi, unwi:
Poel; gänserich zu den gössein: na'n gästenslach, na'n
gästenslach: Bartelshagen; gössel: wenn vader an mudder
nade gast geit, willn wi ok mit, willn wi ok mit: Wismar ;
gänserich zu den gössein: na't braak, na't braak : jüe/jrf.
563. Gänse und gänserich:
Jiraat, kumm mit na de saat. Na weckern sien? Na'n herrn
sien. Macheil Macheil. Gross-Wüstenfelde.
564. Gänse: Willn na 'n schulten sinen hawern gähn.
Gänserich: Eihrgistern (dee is all henwäst). Waren.
565. a. As de Franzosen hier wäst sünd 1813, dor hebben jo
weck von de gos'spraak verstahn. De een hett hüürt, dat se
sik dat berad't hebben: se wullen na Gureisen gähn; dat is 'n
ackerstück wäst. Alter Forstarbeiter in Hohen- Woos.
Se wullen na 'n Zabbelkamp gähn: Alter in Picher; hüüt
sünd wi in de Leniest wäst, morgen gähn wi naDdwwel-
aas : Alter in Warlow.
b. En Franzos* hett to minen grossvadder secht, ob dor
'ne woort wier dicht bi 't dörp. Ja. Na, dor willen de gös'
morgen früh hen. AUe Frau in Bartelshagen.
c En handwarksburss hett de gös' räden hüürt: Willn
na'n Hingststücken gähn un roggen fräten. NeurKrenxlin.
d. En soldat hett to de buurfru secht: Mutter, wissen Sie
wohl, was die gänse sagen? Nee, dee kann ik nich verstahn.
Ja, die sagen : Obermorgen wollen wir nach 'n Päperbarch nach
das körn. Tagelöhner in Bemlin.
e. En Franzos' hett dat verstahn, as se snackt hebben:
Willn na 'n Rauf (dat is n ackerstück wäst) gähn, hett een secht.
Ja, wenn de panner man nich kümmt, hebben de annern dor
ropen. Picher.
566. Wenn eine herde gänse ins körn geht, sagen die gössel:
Se krigen uns, se krigen uns; wenn sie dann gefasst werden,
ruft die alte gans: Dat dacht ik wol, dat dacht ik wol.
Bartelshagen.
567. a. Gänse und gänserich:
De panner kümmt. Gott zapperdiloot. Trebs.
b. De ganter röppt: De panner dee kümmt. Denn secht
de goos to de gössel: So gah, so gah; un de gössel wackeln
mit n kopp un schrigen : Gott zackerloot. Quassel
Digitized by
Google
— 88 —
568 a. Wenn de gös* na *t kuurn rin gähn, secht de gant:
De schriwer dee kümmt. Ach gott, ach gott, ach gott, seggen
denn de gös\ Waren.
Bewahre gott, bewahre gott: BartelsJiagcn.
b. Gänserich und gans:
Thriendüürt Jakob. Schriwer Möller kümmt. Laat uns
gähn, laat uns gähn. Büdner in der Fcldbcrger Gegend.
c. Gans und gänserich: ♦
Jakob. Thrienlis' kumm, schriwer Möller kümmt.
Keucanow.
569. Gänserich und gänse:
Wer da? De bergmann kümmt. Zackerloot, zackerloot.
Älter Häusler in Laupin.
570. Gänserich: Wi willn den buurn in'n hawer gähn. Gans:
Wenn he nu kümmt, wenn he nu kümmt. Gössel : Nu kümmt
he, nu kümmt he. Niendorf bei Rostock.
571. Gänserich und gans:
Ach Greet, wer is dat, de achter 'n barch steit?
De teeglerjung, de teeglerjung.
Möten gähn, will uns slahn, stäken uns in 'n sack sack sack sack.
Alter in Dändorf.
572. Gänse und gänserich:
Wur is de köster, wur is de köster?
Achter de kirch, achter de kirch. Gross-Wüstcnfelde.
573. Wenn de goos dräben ward, röppt se:
Pedd mi nich in de hacken. Rademacher in Eclpt.
574. Die gans ruft:
Jakob, maak 't hecken up. Wesenberg.
575. Mutter stah up, de gant secht: Dat is dach, dat is dach,
un de gössel ropen: Klock is fiw', klock is fiw*. Boixenburg.
576. Wenn de goos de gössel utsäten hett, is se jo so leech,
denn kricht se alleen wat god's to fräten. Denn smitt de
buurfru den ganten rut; dee röppt denn:
Gertrud, hest mi ok noch leef?
De goos is jo denn bi un frett ümmer düller, dee secht denn:
Dit is nu un dat was donn. Alte Frau in Waschow.
Digitized by
Google
— 89
577. De goos un de gant sünd von huus wechreis't im hebben
utmaakt, se willen sik nich vertaten. As se in'n holt kamen,
slickt sik de voss ran un kricht den ganten bi de uhren. De
goos flucht up n boom. Dor schri't de gant: Thrienmriek, du
wusst mi jo nich vertaten. Dat wier donn un dit is nu. —
Ach gott, ach gott, ach gott, schri't de gant Arbeiter in Waren.
578.
579.
De gant frag't de gös*:
Hefft ji ne god* nacht hatt hatt hatt hatt?
Gans und gänserich:
Mien mien mien, joek jcek jcek. Mi mi
Banzkow.
mi ok.
Passin.
580. Gössel und alte gans:
Wi wi wi ok leewe kinner sünd.
581. De jungen gös' fragen de ollen:
Wat gifft morgen?
Denn seggen de ollen:
Rappstoppel, rappstoppel.
582.
Ja wol, ja wol.
Bartelshagen.
Schönbeck.
Wenn die gänse im stall sind, rufen sie:
Water water water water, wörtel wörtel wörtel wörtel.
Robertsdorf.
583. De lütten gössel ropen ümmer:
Nettel nettel nettel nettel nettel;
den'n mcegen se jo giern. Waren.
584. Gänse beim fressen:
Ik heff all wat, ik heff all wat, ik kriech wat, ik kriech wat.
Riizerow.
585. a. Wenn de gössel na dat Stoppel rup kamen, seggen se
to eenanner:
Du nimm ditting un ik nahm datting.
Alte Tagelöhnerfrau in Gross- Oievitz.
Ditting nahm ik mi an datting nimmst da di: Latcndwf
D. M. V S. 284; dit will ik an dat sasst du, ha ha
ha ha: Gross-Wüstenfelde.
c.
Nimmst du dit, so nahm ik dat,
nimmst du dat, so nahm ik dit.
Wile wile witt, dit nahm ik,
wile wile wat, du nimm dat
Grammow.
Kriesow.
Digitized by
Google
— 90 —
d. Dit is mien un dat is dien, dit 's 'n god' happ,
ik nahm dit, oewer du nimmst dat.
Rademacher in HelpL
e. Dit is mien un dat is dien. Warbende.
Dit is mien, dat is dien, dit is minen herrn sien: Neuen-
dorf \ dit is mien un dat is dien, en jeder blifft vor sik :
Waren; all dree ohr is mien, all dree ohr is mien:
Zirtow.
f. Wenn zwei gänseriche sich beissen, sagen sie:
Dit is mien, dit is dien. Trebs.
586. a. Wenn die gössel gesättigt unter die gans kriechen,
sagen sie:
Mi friert, mi friert. Lübtheen.
b. De lütten gössel ropen in *n frühjohr:
Mich friert, mich friert. Alte Frau in Bede/in. Vorderhagen.
c. Piep, mien been. Waren.
587. Wenn de lütten gössel rökert warden in't säw\ ropen
se ümmer:
Heit heit heit heit. Alte Frau in Waren.
Ente.
588. a. Ente und enterich:
Wat ward *t? Laat 't warden, wat *t ward, wat ward 't
wol warden. Allgemein.
Laat warden, wat 't will, wat ward't doch: allgemein ;
dat ward, wat 't ward, dat ward doch wat warden : Frau
in Jatxlce.
b. Ward 't wat?
Wat wat warden wat, dat ward wat. Warlow.
c. Wur't wol ward, wur't wol ward.
Wat wat wat wat. Gktxow.
d. Wenn die ente brütet, sagt der enterich:
Dat ward wat. Kropelin.
e. Wenn de arpel dat höhn träd't, röppt de hahn:
Wat ward dat warden? Denn secht de arpel: Laat warden,
wat't ward, 't ward doch wat. Woldegker Geaend.
Digitized by
Google
— 91 —
589. a. Wenn de aant bi't fräten is, secht se ümmer:
Wenn 'k man wat heff, wenn 'k man wat heff;
dorbi frett se ümmer düller. Arbeiter in Waren.
b. Hadd ik doch wat wat wat.
Präparand in Neukloster aus Borkow.
c Wenn *t wat is, wenn 't wat is. Wittenburg. Vorderliagen.
590. Eine ente hat im wasser etwas gefunden. Sogleich rufen
die übrigen:
Wat wat wat wat wat?
Der enterich aber fährt dazwischen:
Dat pack, dat pack. Seminarist in Mrow.
591. Enterich zu den enten:
Dat zapperment sali rin slahn. Ganxlin.
592. a. Ente:
Dat ward natt natt natt. Woggersin.
b. Dat water is natt natt natt natt. Warnkenlmgen.
593. Wenn de aanten fräten willen, seggen se:
Half part, half pari;
wenn se oewer wat krigen, ropen se:
Jeder vor sich, jeder vor sich. Lübberstorf.
594. Ente:
Is dien hart (herz) ok so as mien hart hart hart?
Gross-Eoge.
595. Die ente sagt, wenn der herbst herankommt:
Harst harst harst harst Büdner in Meclww bei Feldberg.
596. Ente:
Uns* Mariek hett *ne ganz swart swart swart.
Malchow bei Parchim.
597. Ente und enterich:
Uns* kceksch is ganz swart. Ganz witt, ganz witt.
Poststempel Dkdrichshagen.
598. Die ente ruft:
Will backen, will backen. Woggersin.
599. De aant dreiht sik jo oft so kort um; denn röppt se:
Kort achter, kort achter. Rademacher in Hof-Körkwitx.
600. Wenn de aant sik so dükert, secht se:
Goden dach, goden dach, goden dach. Walkendorf.
Digitized by
Google
— 92 —
601. Wenn die enten beim gehen mit hals und köpf nicken,
sagen sie:
Snack sachten, snack sachten. Lubstorf.
602. Wenn de aant ut'n stall kümmt, dreiht se sik jo so;
denn secht de arpel:
Oll snurrerpack, oll snurrerpack. Arbeiter in Waren.
603. Der enterich sagt zur ente:
Oll swabbellieschen, oll swabbellieschen.
Arbeiter in Waren.
604. Eine ente wurde einmal von einem schwein verfolgt.
In ihrer angst rief sie immer:
Nu ward *k nich mihr, nu ward *k nich mihr.
Im augenblick der höchsten not erreicht sie ein wasser, in das
sie sich eiligst hineinstürzt, freudig rufend:
Nu ward 'k, nu ward 'k.
Seminarist inMirow aas der Woldegker Gegend.
605. De voss hett fne aant gripen wullt. De aant flurrert cewer
*n diek un schri't:
Ik mööt starben. Golden.
606. a. Wenn de arpel träden will, löppt he so näben de aant her:
Ik will di so sachting;
wenn he träd't hett, röppt se:
Hart hart hart hart. Alter Häusler in Wulkenzm.
Ik will di sacht sacht sacht sacht. Du hest mi so hart
hart hart hart: Eöbeler Gegend.
b. Enterich und ente:
Sachte sachte. Mi kannst ganz hart hart hart.
Qivitxer Gegend.
Man sacht. Ganz hart: vielfach', ümmer sachting.
Hart hart: Jabel; laat mi ganz sachting. Kannst ok
ganz hart hart: Malchow-, man sacht Man ümmer so
dull as du kannst kannst kannst: Star garder Gegend \
sacht. Scharp: Waren.
c. Ente und enterich:
Man sacht. Ach wat. Neubuhower Gegend.
607. Ente und enterich:
Prijickel, prijickel. Wenn 't man goot geit. Laat 't warden,
laat 't warden. Bäten sacht, bäten sacht. Hest mi ok wedder
to hart hart hart. Baaernsohn in Tewswoos.
Digitized by
Google
— 93 —
608. Ente zum enterich:
Mi ok *n bäten vor 't gatt gatt gatt gatt. Pinnow.
609. Enterich und ente:
Wat sali 'k, wat sali 'k? Kannst mi an'n sack sack sack.
Hohetn-Lukow.
610. De arpel löppt hinner 'n höhn an. Dat höhn schri't:
Drückst mi doot;
de arpel secht:
Dat 's so 'n snack. Gielow.
611. a. Wenn die ente morgens, aus dem stall kommend, in's
wasser läuft, ruft sie:
Mien mann hett mi de ganze nacht nacht nacht;
dann sagt der enterich:
Weib weib, schweig schweig schweig.
AÜer Forstarbeiter in Zirtow.
b. Wenn die ente morgens aus dem stall gelassen wird,
ruft sie : Mien pH hett mi de nacht oewer . . . Was still, was
still, fährt der enterich drein. Feldberger Gegend.
c. Hüüt nacht hett mien mann brav brav brav.,
Brahlstorf.
612. a. Ente und enterich:
Mi joekt de pus* pus' pus*. Na, man sacht.
Wütenburger Gegend.
b. Mien joekt jcekt joekt. Ok ok ok. Robertsdorf.
c. Enterich und ente:
Wat maakt dien lütt zuckerdos'? Joekt joekt.
. Alter in Gielow.
Schwalbe.
613. As ik wecketööch, as ik wecketööch, wier huus un
schüün vull; as ik wedderkeem, as ik wedderkeem, wier alles
verslickslacksliert. Allgemein.
„Dat secht se jo richtig, dat hüren wi jo all", sagte mir ein Alter,
in "Wittenburg.
"Wenn ik wechgah, wenn ik wechgah; wenn ik utwank, wenn
ik utwank; wetsch wetsch, wenn ikwecketeih; as ikwecken-
tog't; as ik wechentreckt; als ich wegging; as ik wechkeem;
as ik utgüng, as ik ntgüng; as ik fuurt güng; as ik afreis't;
as ik wechflööch; as ik utflööch; als ich im herbst wegzog,
Digitized by
Google
— 94 —
als ich im frühling wiederkam; wenn ik ut den hus* gab,
wenn ik wedder inkaam. — als ich wechezog, hatt ich
meinen beutel voll; as ik wechtööch, drööch ik kisten un
kästen voll; hadd ik kisten un kästen vnllpackt; war kisten
und kästen zu; waren alle kistenkasten voll; wiren kisten
un kästen vull geld; hadd ik huus un kästen vull; wiren
kisten un kamern vull; wiren kipen un kisten vull. — wier
huus un hof vull ; wiren hüser un nester vull ; wiren schüün
un keller vull; waren schuppen und scheunen voll; waren
scheun und kammern voll ; wiren alle schünen un hüser vull ;
wiren schüün un kceken vull ; wiren schünen un facken vull ;
wiren alle fäker vull; wier de schüün fickefacke vull; sünd
all de lütten schüüns vull ; is alles dick un vull ; wier schüün
un huus alles vull, quick quack quurr.
As ik wedderkeem, wier alles verändert un verschutert;
verheert un verzehrt; tognirrt; zerknirscht; verfliddert, ver-
fladdert, verflirrt; verklickert, verklackert un verterrt; ver-
klirrt un verklarrt; verklippert, verklappert un vertehrt;
verklitscht; verklitschert un verklatschert ; verknittert un
verknattert un verzehrt; verknickert un verknackert un ver-
zehrt; verkrietzt un verkraatzt; verlickert, verlackert un
vertirrt; verpirrert, verparrert un verpurrt; verquickert un
verqueiTt; verquickelt, verquackelt, verquirrt; verquirrert un
verquarrert; terquiddert, terauaddert, terquirrt; toquiddert,
toquaddert, toquurrt; verquis't un verquast; verquitscbt un
verquas't; verquiestert un verquos't; verquisst un verques't;
verquietzt; verquietscht; verslickert, verslackert, verslurrt;
versliddert un verslarrt ; verslickert un verslirrt un verslarrt;
versluckt, verslickt, versliert; verslirrickt, verslarrickt un
verslerrt; verslickert un verslackert, verlippert un verläppert
un verteert; versmoort un versmeert; versnarrt; versniddert,
versnaddert un vertehrt; versnickert, versnackert, vertiert;
versnippelt un versnappelt ; tersnittert un tersnirrt; verspillt;
verswirrt, verswarrt, verswunnen; wier alles vertirrt, vertirrt;
alles verwickelt un verwirrt; alles verwüüst't; wier alles
verzerrt; verzillt; verzürt zirrt; verzehrt un verzarrt; ver-
zittert un verzehrt; verhickert, verzickert un verzehrt; ver-
zickert, verzackert, verzirrt; verzirst; verzickelt un verzeckelt
un verzerrt; verzirrt un vertirrt; verzwickert, verzwackert,
verzehrt; verzwittert, verzwuttert, verzwirrt; versnäden un
vertiert; wier alles versapen un verdahn, switt swatt swurr;
wier alles verquickt, tick tack turr; wier alles verlattert un
verdorben.
614. a. As ik hier dit johr was, as ik hier dat johr was, was
dit fack vull, was dat fack vull; nu is alles verslickslacksliert.
Mädchen in Bedefin.
Digitized by
Google
— 95 —
b. As ik hier was, as ik dor was, was dit fack vull, was
dat fack vull; nu ik wedderkamm, is alles verslippt, verslappt,
verslirrt. Dierhagm.
615. a. Als ich wegzog, als ich wegzog, waren kisten und
kästen schwirr; als ich wiederkam, als ich wiederkam, war
alles lirr. Züsow.
As ik wedderkeem, wier alles ler r; larg'; alles lirr larr lerr;
lirr un leer; licht un leer; leddig un leer; öd un leer; wier
alles so klipper klapper leddig. — wenn ik wedderkaam, is
alles slirr; zirr; zipp; flirr; flitter; wier alles slick slack
slirr; wier alles leer, slirr slirr slirr; snirt snirt snurr; is
dor nicks un null ; wier alles futsch, brrr. — als ich wieder-
kam, war alles abgedroschen, alles aufgefressen; wenn ik
wedderkaam, is keenrissel un zwissel von na; is wider nicks
as neddel un kohl; wier nicks as neddelkohl; wier alles
leddig, nu frett du neddel un kohl, dat di de noors quirrt
b. Wenn ich abzieh, wenn ich abzieh, ist alles schwer;
wenn ich wiederkomm, wenn ich wiederkomm, ist alles leer.
Tornow.
c. As ik wechtööch, wiren kisten un kästen swoor; as ik
wedderkeem, wier alles roor. Vorderhagen.
d. Wecketeihn, wecketeihn, kisten un kästen vull ; wedder-
kamen, wedderkamen, kisten un kästen leer. Boek.
e. As 'k hier donn keem, as 'k hier donn keem, wier
kistenkasten vull; as 'k nu keem, as *k nu keem, wier kisten-
kasten leddig. Schwarxenhof bei Waren.
616. As ik hier vorig johr was, donn wüss hier loof un gras;
dit johr is hier nicks nicks nicks. Lange.
617. Wenn ik wechteih, wenn ik wechteih, sünd alle schünen
un balken vull; wenn ik wedderkaam, wenn ik wedderkaam,
find ik nicks as de leddigen sleet.
Frau in Waschow aus Dreilütxow.
618. Wenn wi wechteihn, is alles lier; wenn wi wedderkamen,
sünd fleegen un mucken väl mihr. Bocksee.
As wi wedderkemen, wiren mucken un fleegen nooch an n
diek : Krickow.
619. Wenn ik wecketeih, wenn ik wecketeih, sünd schüün un
dälen vull; wenn ik wedderkaam, wenn ik wedderkaam, licht
alles in de flurr. Prangendorf
Digitized by
Google
— 96 —
620. Wenn ik wechteih, is mien kisselkassel vull; wenn ik
wedderkaam, hett de oll dick in flirrt. Hungerstorf.
621. Flick flack flüün, ik sitt up 'n buurn sien schüün;
as ik wechflooch, wier't schüünfack vull, as ik wedderkeem,
wier 't all upfräten, flick flack flurr. Zvckhusen.
622. Harwsttiet, wenn ik wechfleech, is alles vull; frühjohrs,
wenn ik wedderkaam, is alles schiet. Laupin.
623. As ik wechtrook, was schüün un fack vull, was't huus
bet an't dadc vull; as ik wedderkamm, was alles upfräten,
alles utschäten, slirr. Dierhagen.
As ik wedderkeem, hadd ik 'n schat, 'n dreck; wier dor 'n
schät; fünn ik nicks as schiet; wier alles vull schiet; is alles
schiet an mull; wier alles ziet; as ikwechtööch, hadd ik dat
fein rein maakt, as ik wedderkeem, hadden s' mi dor in
schäten; as ik wedderkeem, wiren s' all bisquiet, wier alles
quiet; is alles vnll iest un quiest. — as ik wedder inkeem,
wier alles upfräten, alles utschäten, plirr plurr; wier't
utfräten, utschäten, alles girr; war alles aufgefressen, durch
geschissen, swipp swapp swirr; wier't upfräten, wechschäten,
switsch swatsch swuit; vörgäten, upfräten, jipp japp jirr;
upfräten, vor de döör utschäten, rrr; upfräten, utschäten,
slicke slacke slirr; alles utfräten, locker vuUschäten, tirretie;
wier't all upfräten, all utschäten, di wrickel di wrackel di
wrie; wier 't all dörchfräten un schäten, zirr ; hat mich der
dickkopf (sperling) das nest so voll geschissen, flirt;
utfräten, vullschäten, kumm her, lick mi in de firr; wier
alles vullschäten, snitt snatt snirr; wier't all vullschäten,
wide witt witt den swirs'; terräten, vullschäten, schewitt,
schewatt, schewurr; verfräten, verschäten, vertehrt; ver-
schäten un vermägen. — wier 't fli fli fli flart; is't all flitt
un flarr; beflirrert un beflarrert — wier't all upfräten,
utschäten, snipp snapp snurz: snitt snatt snurr; swirt swart
swurt; switsch swatsch swurs ; switt swatt swurr; snirredirr;
snirrsnarr; kirrwirr; killwitsch; kikeriki; wide wide witt.
624. As ik wechflooch, wier mien huus noch heil; as ik
wedderkamm, wier 't intwei. Krickow.
625. As ik wechgüng, wier mien nest so rein un fein; as ik
wedderkeem, wier't verpickt, verpackt, verpurrt.
Knecht in Wulkenzin.
626. Als ich wegflog, war mein nest so schön; als ich wieder-
kam, war mein nest zerrissen und zerstört« Warsow.
Digitized by
Google
— 97 —
As ik utflttöch, hadd ik n glatt nest; wier mien nest schier
un glatt ; fix un farig ; wier mien huus goot; as ik wedder-
keem, hadden de sparlings mien nest zerknittert an zerknirrt;
as ik wedderkamen ded', hadd de spenn spannen.
627. Als ich wegzog, als ich wegzog, war mein haus fertig;
als ich wiederkam, als ich wiederkam, hatt der quutschbuuk
(sperling) alles verquirrt un verquarrt, verquirrt un verquarrt.
Salem.
Hadd de olle dickbunk alles verzirrt; hett Korl quutschbuuk
alles verswirrt un verswarrt; hat der quitschbuuk un der
quutschbuuk alles verquiddert un verquaddert un verzehrt.
628. Als ich aus meinem haus zog, war alles voll; als ich
wieder einkam, hatt der dicke sperling alles verzwitscher-
witscherwitscht. Laupin.
629. Wenn ich weggeh, wenn ich weggeh, lass ich meinen
hof stehn; wenn ich wiederkomm, wenn ich wiederkomm, hat
der dickkopf, der dickkopf (sperling) alles ruiniert. Grebbin.
Peter dickkopf; Sparrer dickkopp; möde wittkopp; broder
dickkopp; mein dickkopp bruder; musche dickkopp; meister
dickkopp; de oll dickkoppt sparling; vader grosskopf, vader
grosskopf ; Karl rootkopp. — hat der sperling, der dickkopf,
der dickkopf, alles verzehrt; sparling dickkopp, sparling dick-
kopp hett alles verterrt; da sass der dickkopf darein; hett
de dickkopp dat lerr; hatt der alte dickkopp alles utlirrt;
hadd de entfamtige dickkopp alles verknirrt; hadden de ollen
grisen sparlings alles vertirrt ; hebben de dickköppten sparlings
alles verslirrert un verslurrt.
630. As ik wecketag', as ik wecketag*, hadd ik all mien
kästen füllt; as ik wedderkamm, as ik wedderkamm, hadd de
dickkopp (der dreschflegel) alles vertehrt. Vicxen.
Hadd de dickkopp, de nägenmürer alles vertehrt :Nossentiner
Hütte, Boek; hadd Peter dickkopp (der ochse) alles ver-
sliddert, versladdert un verslungen: Oothmann; hett de
fledermuus alles rut burrt : Babensteinfeld; hadd 't de oll wäder-
hex allut:ifafe/m; hadd't de düwel utfräten, snirt: Hohen-
Woos\ hadd de oll zirr alles vertehrt: Nossentiner Hätte.
631. Schwalbe zum sperling:
As ik wechgüng, as ik wechgüng, wier schüün un huus
vull; as ik wedderkeem, as ik wedderkeem, wier 't utfräten,
wier 't all vullschäten, frät, dat du wörgst. Neukloster.
Mecklenb. Volksüberlleferungen Bd. II. 7
Digitized by
Google
— 98 —
Frät, dat du girrst; dat du bast; nu tritt du, dat du
schittst; frät du di de quirr; dat dien mag quirrt
632. 011 dickbuuk, wenn ik wechtreck, is kisten un kästen
vull; wenn ik wedderkaam, hest du alles to girr un garr raten.
Seedorf.
Du dickkopp, du dickkopp, as ik wechflööch . . . ; du dick-
kopfter hund; du sparling, du liederlicher hund.
633. Sparling du dickkopp, hast mein nest entzweigerissen,
kannst mir 's auch wieder flicken, ich hab keinen zwirn.
Waren.
634. Wenn die kinder nicht artig sind, nicht artig sind,
mit der rute vor *n arsch, mit der rute vor n arsch, swipp
swapp swurr. Dassow.
635. Wenn du nich wisst, wat ik will, denn gifft dat weck
mit de rod* vör'n noors. Goddin.
636. De gös' dee kamen, de kinner to bedd; wenn s' dat
nich willn, mit de rod* vör'n noors, snipp snapp snirr. Klink.
637. a. Lütt kinner lütt stück broot, groot kinner groot stück
broot; wenn s* dat nich willn, mit de rod' vor *n noors, dat *t
so klirrt. Muchow.
Lütt kinning lütt bodding, groot kinning groot bodding:
Jltbukow; bodding: Mestlin) lütt mann mööt lütt stück
hebben, groot mann mööt groot stück hebben: Kisserow;
lütten lütt stück, groten groot stück: Garwitx, Wismar,
Goldberg; lütt jung lütt stück broot: Karenz. — wenn s'
dat nich willn, weck mit de rod' vör'n noors, so dat se
röhren; dat se quirren; knitts knatts knarr; dat *t man
so swirrt; swurrt; dat 't klirrt; dat *t man ornlich so
snirrt; swirr; swicke de swacke de swirr; swicke swacke
swirr; zick zack zurg; swittsch swittsch swirr; switt
swatt swirr; switt swatt swurr; swick swack swurr;
swipp swapp swurr; swipp swapp swull; mit de rod'
vör'n niera, swick swack swirr; denn geit dat ümmer
quitsch quatsch quirr; quitsch quatsch quurr; dat 't
ümmer so quitscht, quatscht, quurrt; dat 't ümmer so
strrr seggen deit: Kirch-Rosin; dee dat nich will, dee kricht
wat vor de flirreflirr: Wismar.
Digitized by
Google
- 99 —
b. As ik lütt wier, kreech ik 'n lütt stück, as ik groot
«wier, kreech ik *n groot stück; as ik dat nich mücht, barken
ro<T vor 'n noors, dat *t ornlich so swirr. Waren.
638. Die schwalbe, auf der kuhstallthür sitzend, ruft:
Giff 'n lütten wat, giff *n groten wat, giflf mi ok wat, terr.
Lübstorf.
639. Lütt diern, giff mi *n stück bodderbroot, oder süss lick mi
in de sliwirr. Pepelow.
640. Lütt diern bodderbroot, groot diern drög' broot, wenn s*
dat nich willn, flirr. Speck.
641. Mien lütte diern kricht *n lütt bodding, mien groot diern
kricht n groot bodding, wenn s dat nich willn, krigen s weck
vor de snirr. Fahrenholz bei Stavenhagen.
642. Lütt diern, sech groot diern, sali di bodderbroot sniden,
un wenn s* dat nich dohn will, slah s* an 't muul, dat *t ümmer
so girrt. Brumm.
Hang' se vor de slirr: Bössow, Torfbrücke \ an 'n snirt:
Upost; denn slah s' vor de slipp slapp slirr: Widkenxm;
slah s' flatsch vor de flirr: Neubrandenburg] kricht s* weck
uppe fingern, dat't so snirrt: Waren.
643. Lütt diern, lütt diern, giff groot diern bodderbroot; wenn
se 't nich mach, smiet *t ehr vor 'n noors, dat 't so slirrt.
Alter Fuhrmann in Qielow.
644. De dicke diern sali de lütt diern wat afgäben, süss kricht
s' wat vor de snirt, vor de snirt. Starsow.
645. Groot mäken wull lütt mäken bodding gäben; as s' dat
nich mücht, geew s' ehr klirr. Wesenberg.
646. Kaamt her, lütt dierns, ik will juuch n bodderbroot gäben,
wenn ji dat nich mcegen, flurr. Marin.
647. Lütte lütt Fiek, grote groot Fiek, wenn du dat nich
wisst, denn mit de rod' vor n noors, dat 't man so smirrt.
Vorderhagen.
648. a. Lütt diern, groot diern, all liek groot slirr. Klüz.
Likelank slirr: Graal; linkelank snirr: Klüz; linklank
swirr iRechlin; lieklank flirr: Bastorf; hebben beid' liek
groot snirr iFedefin; lütt mäten, groot mäten, slipp slapp
slirr: Qresenhorst, Bninkcndorf
7*
Digitized by
Google
— 100 —
b. De lütte magd, de grote magd, de linkelanke flirr.
Vorderhagen,
649. Dat wiwervolk is düwelsvolk, hebben all *ne snarr.
Klein-Bogahn.
650. De swoelk sitt up 't heck un röppt na 't huus rin :
Wrickel wrackel, wrickel wrackel, geit *t goot rin in de leewe
lange slirr? Alter Tagelöhner in Bemlin.
Wrickel wrackel mit de lange slirr: Remlin] wenn du man
an to wroegeln fängst, denn wardst du wol rinner kamen na
de grote dicke lange Blirr: Poel; lütte diern un grote diern
link un lank slirr, wrickel du man, wrickel du man, se ward
sik wol widen : Hof-Körkwitz.
651. Pamüdiken, pamüdiken, pamüüsken sitt vull sweet;
probier du man, probier du man, das wird wohl gehn.
Wesenberger Gegend.
652. Lütte finger, grote finger, fingerring, snirr. Gresenhorst.
653. Snidermäten, snidermäten, leihn mi dien schier; will di s*
wedder dohn, will di s' wedder dohn, bidd di so sihr. Waren.
654. Flick mien swart bücks, dee is vör'n noors intwei, sett
enen swarten flicken up mit swarten twiern. Aus Wismar.
655. a. Ich wollte meine jacke flicken, der flicken wollte sich
nicht schicken, ich hatt auch keinen zwirn. Bützower Gegend.
b. Ich bin ausgezogen, hab meine kleider zerrissen, wollt
sie wieder flicken, hab keinen zwirn. Meierstorf.
c. Hosen flicken, hosen flicken, hab keinen zwirn.
Wtdfsahl.
656. a. Wollt gern meinen kittel flicken, hab keinen zwirn,
hab noch ein ganz klein endichen, das muss ich lange zirrn.
Schneider in Wismar aus Gaegelow.
b. Ich wollte meinen kittel flicken und hatte keinen zwern ;
hatte nur ein kurzes endchen, da musst ich lange zerrn.
Ludtvigslust.
657. Ik bug' mien huus mit fliet fliet fliet, ik bug' mien huus
ut luter schiet schiet schiet. Jabel.
658. Du dumme dicke jung mit de swutsch (peitsche),
stöttst 't wedder ut; will *t wedder bugen mit schiet, mit schiet.
Schönbeeh
Digitized by
Google
— 101 —
659. a. Wer klicken will, dee klicke, wenn ik klicke, denn is *t
tiet. Neustadt.
b. Kleem, wenn ik kleem, wenn ik kleem, denn höllt *t,
denn höllt 't. Warsow. Wismar.
Denn hackt 't: Eelpl.
c Buur buur, kleem, wenn ik kleem. Triepkendorf.
660. Kliester, den'n ik kliester, dee höllt ganz gewiss*
Betschow.
661. a. Klicke wie ik, klicke wie ik.
Büdner in Mechow bei Feldberg.
b. Klicke as ik, klick dat 't nich föllt, mööst flicken, mööst
flicken, dat 't höllt. Mädchen in Bariin.
662. De swcelk röppt ümmer: Söök 'n dreck, söök'n dreck;
(wo se mit bugen will). Waren.
663. Rauchschwalbe zum knecht:
Johannjochen, wenn du wüsst, wat ik weet; ik weet, woväl
Jungfern dat 't hier noch gifft. Hausier in Wtdkenxin.
664. Friederiek, all de dicken buurfrugens liggen in *t bedd
un schiten, dat 't man so knarrt. Tagelöhner in Helpt.
665. De lütte diern, dee mach ik nich, de groot, de groot, de
buurdiern. Brudersdorf.
666. Lütt fisch, groot fisch, ät ik nich, ät ik nich, cewer de
boors. Brudersdorf
667. Pamel mach ik nich, semmel heff ik nich, cewer Zwieback,
Zwieback. Woldegker Gegend.
668. a. Bi mi to huus, bi mi to huus, dor brennen se holt as
mien been dick, mankedörch ok n bäten dünn*.
Alle Frau auf Poel.
b. In mien land, in mien land is ganz anner holt as in
jug1 land, all as mien küül dick, all as mien küül dick, lütt
mankedörch. Tagelöhner in Passin.
669. a. Widenholt, widenholt is keen god* kielholt, dat is nich
goot hart. Wittenburg.
b. Widenholt god' kielholt, cewer week. FkUow.
Digitized by
Google
— 102 —
c Eekholt is go<T blockholt, widenholt is god* kielholt,
swick swack swurr. Alter Hausier in Tewswoos.
670. De swöörk secht:
Buur buur, leihn mi dien schüün, süss lick, wat ik nich will.
Bechlin.
671. Wenn die schwalben rufen: Witt witt witt witt, dann
wird es gutes wetten Hornkaten.
672. Wenn die schwalbe so dicht am erdboden dahinst reicht,
dann ruft sie:
Katt griep, katt griep. Wendelstorf.
673. Zwiegespräch zweier schwalben :
Nawersch, woväl hest in *t nest? Vier fiw\ vier fiw\
Triepkendorf
Hausschwalbe und Rauchschwalbe (u. a.)
Schwalbe und Kiebitz (Lerche).
674. a. Hausschwalbe und rauchschwalbe :
Dat wiwervolk, dat wiwervolk, dat beste volk up eerden.
Wenn du se kennst, as ik se kenn, wo würdst du di verferen.
Bartsch B. II S. 174 (aus Gadebusch).
b. Wat is dat frugensvolk fien, wenn se gaht to kark.
Wenn du se sehgst, wenn ik se seh, denn süsst di verfarren.
Brakistorf.
c. Wo nüüdlich, wo nüüdlich is dat wiwervolk, wenn dat
geit na de kark. Du narrk, sasst s' sehn, wenn ik se seh,
morgens, wenn de köh rut gähn, sasst di hellsehen verfiren.
Ribnitx.
d. Mauerschwalbe und erdschwalbe:
Züh wo nett, züh wo nett, wenn de lütten dierns gähn na de
kirch. Je, du süsst s' sehn, wenn ik se seh, morgens, wenn
de kohhierd klappt, denn süsst du di verfiren. Wismar.
675. De leink (lerche) röppt: Ach, die mädchens sind so
schön. Denn secht de rookswcelk: Wenn du sie sähst,
wenn ich sie seh, wenn sie aus dem bette kommen, denn
sollst du dich verfiren. Alte Frau in Gothmann.
Digitized by
Google
— 103 —
676. Schwalbe:
Wenn du dat sehgst, wat ik seh, morgens, wenn de heir drifft,
denn gähn de frugens mit n terplus'ten kopp, dor kann enen
vor grugen warden. Langenheide.
677. Die schwalbe, die an der kirche ihr nest baut, und die
rauchschwalbe:
Ach, wat vor glatte frugens sünd dat, sünd dat. Ach, wat
vor swarte frugens sünd dat, sünd dat. Woldegker Gegend.
678. Die männliche schwalbe singt: Witt witt wiwervolk.
Dann antwortet das weibchen: Wenn du dat so goot wüsst
as ik, würdst du seggen: du oll smudellis\ Ballin.
679. Wenn de wiwer mit all de witten schörten na'n melken
gähn, secht de butenswcelk: Wat kridewitte wiwer; cewer
de anner, dee ehr nest an't huus bug't hett, dee secht: Du
weest man nich, wat *t vor oll vermuddelken sünd.
Tagelöhnerfrau in Nevern.
Rauchschwalbe: wenn ji man wüssen, wenn ji man wüssen,
wat ik weet, wat ik weet, wat vor swart muUings dat sünd:
Hastorf; wenn da dat wüsst, wat dat vor oll smuddefutten
mremPetschow; wat dat vor 'ne smuddelthrien is: Tarnow
bei Stavenhagen; wat *t ne oll smuddeltilT is: Lichtenhagen;
wat vor muddeltillschen dat dat sünd: Bargesfiagen; wat dat
vor ne muddelkist wier: Gross-Laasch; wat dat vor muddel-
säck sünd sünd : Lexow ; muddelkens sünd't : Eldena, Baum-
garten bei Bütxow; murlkens sünd't: Fürstenhagen; swart
muddles sünd't: Mecklenburg; muri muri is is is: Zacliow;
de olle murlsceg': Krickow; de muddelsoeg': Waren; fu, du
muddelkesoBg* : Bariin ; twi, du olle murkesceg': Darguner
Gegend; sunt grad' ut as 'ne oll gris' soßg': Chemnitz; wenn
du dat so wüsst, as ik dat weet, wo manche in sien huus
besteit, de muH mull soag : Dierlvagen.
680. Wenn de manns middag's to huus kamen, sitt de swcelk
up *n schosteen un röppt ehr to:
Wenn du dat so wüsst, wat ik so weet, wo de oll gris soeg*
in *n hus' rümgeit un nicks nich deit, de olle muddelsoeg*.
Arbeiter in Waren aus Kargow.
681. Schwalbe:
Witte witte frugens, puddelsmuddel in*n hus'.
Mädchen in Ribnitx.
Digitized by
Google
— 104 —
Kiebitz und Schwalbe.
682. Oh, wur sünd de lütten dierns fein, wenn se to feld
gähn. (Ewer ji süllt ge sehn, wenn s' in de koek stahn,
wenn s' vor den pott stahn, süllen s' sik wat schämen.
Betschow.
683. Wenn de mätens to heu gähn, röppt de kiwitt: Gotts,
wur witt, gotts, wur witt. Denn secht de swcelk: Oll smudel-
mateh, oll smudelmateh. Grossen-Klein.
684. Witte mäten, witt witte mäten, witt. Smurrken sünd't,
smurrken sünd't. Letschow.
685. De Witten wiwer, de Witten wiwer. De swarten muddel-
putten, de swarten muddelputten. Alte Frau in Waren.
686. Wat 'n Wittes wiwing, wat n Wittes wiwing. Wenn
du *t wüsst, wenn du 't wüsst, wat vör'n swart muddelken
dat is. Holxwärterfrau in Nierihagen.
687. Wat is *t wiwervolk smuck, wat is *t wiwervolk smuck.
Oll smuddelpott is 't, oll smuddelpott is *t, wenn du 't so goot
wüsst as ik. Büdner in Völkshagen.
688. Schier un witt, smuck wiwervolk. Wenn du't so goot
wüsst, as ik dat wol weet, wie 't alle dag* in 'n hus* togeit,
muddle muddle soeg*. Liepen.
689. Glatt wief, glatt wief wief. Wenn du 't so goot wüsst
as ik, as ik; wenn de düütscher rüm snacken geit, süht se ut,
süht se ut as so *n vermuddelte soeg' soeg\ Mecklenburg.
690. Züh, wat witte wiwer. Wenn du se sehgst, as ik se
seh, so 'n olle swarte maussei as dat is, pfui ack, pfui ack.
Alte Frau auf Poel.
691. Wie witt, wie witt, wie witt. Wenn du wüsst, wat 't
vor fule mulucken in *n hus' wiren. Rethioisch.
692. De buurfru hett sik upputzt un geit na de kirch. Dorbi
kümmt se dörch *ne wisch. Dor röppt de kiwitt : Hübsch wief,
hübsch wief; cewer de swcelk secht: Wenn du *t so goot wüsst,
as ik *t weet, wo de düwel in *n hus' geit, wo swart, wo swart.
Mecklenburg.
"Wo 't in mien huus utsüht, wat vor swart wiwer dat sünd:
Poel; wenn du wüsst, wat ik wüsst, wur *t in minen hus*
utsehch, vermuddelt vermuddelt, verknittelt verknittelt, zirp:
AUkalen ; wat dat vor 'n swarten pudel is, pfui ack : Lübberstorf.
Digitized by
Google
— 105 —
693. Schwalbe zum kiebitz:
Wenn de dierns na'n melken gähn, denn gähn se so witt, so
witt; oewer wenn du wüsst, wat vor 'ne muddel dat dat war.
Grammow.
Lerche und Schwalbe.
694. Wenn s' to ruum kamen, wo s* glatt gähn. Wenn ji
dat so goot wüsst as ik, in *n hus' sünd 't de swarten muddlers.
Frau in Flau aus Vietlübbe.
695. Wat gifft vor hübsches wiwertüüch, wiwertüüch. Muddelk,
wo büst, muddelk, wo büst? Alte Frau in BerniM.
696. Wenn de dierns na n austent gähn, singt de lerch:
Ach, wat sünd de frugenslüd' hübsch un witt. Denn secht de
swcelk: Wenn du't so goot wüsst as ik, wenn du 't so goot
wüsst as ik, dat sünd oll wohre suwwicks.
Alte Frau in Bibnitz.
697. Morgens, wenn de frugens na 'n binnen gähn, binnen gähn,
hebben se so 'n witte schörten vor vor vor. Wenn du 't
wüsst, as ik 't wol weet, as ik *t wol weet, wat 't vor muddelken
sünd, muddelken sünd, un hebben so 'ne grote slirr.
Hinrichshagen.
698. Wur nüüdlich is dat wiwervolk. Wenn du se sehgst
s morgens in dat huus, wur hässlich, wur hässlich. Wamekaw.
Lerche: dat wiwertüüch, dat wiwertüüch, dat is doch ganz
famoses tüüch: Kirch-JRosin; de frugenslüd' dat is so *n tüüch,
dat is so n tüüch, dat is so *n glarr tüüch tüüch tüüch:
Pepelow; schön wiefchen: Tarnow bei Stavenhagen; —
schwalbe: wenn se des morgens früh upstahn un rinner na
den kohstail gähn, de slipp, de slarr, de slirr: Onoien;
wenn so 'n groot diern vor de huusdöör steit un gor nicks
deit, pfui, wo lett ehr dat g&: Bemplin] wenn du man
wüsst, wat ik weet, dat de fru in 'n hus* rümgeit un nicks
deit, de olle fule scßg' : Neustadt ; morgens früh, wenn s'
upsteit, wenn s* vor de döör geit, wenn s' sik vor n noors
sleit, wo s* denn utsüht, wo s' denn utsüht: Bartelshagen;
wo morgens früh de oll soe^ upsteit un sik n noors klei't,
pfu ah, pfu ah, pfu ah: Jabel\ wenn du 't so goot wüsst,
as ik dat weet, wo de lütt diern de strümp utseht, pfui ark,
pfui ark : aus Karft.
Digitized by
Google
— 106 —
Schwalbe zur unsauberen Hausfrau.
699. Ik seh di wol, ik seh di wol bi huus lank gähn, bi huus
lank gähn, olle bemuddelte sceg' sceg\ Mecklenburg.
700. Büst noch so n oll smuddelthrien, büst noch so 'n oll
smuddelthrien, pfui ark, pfui ark. DamsJiagen.
701. Büst ok upstahn, as ik upstünn? büst eisch, büst eisch.
Wismar.
702. Swartrochelken, swartrochelken, in dinen wiem is nicks
wider as luter schiet. Triepkendorf.
703. Rauchschwalbe :
Wenn du wierst, wo ik wier, süsst mal sehn, wo smutzig un
smerig du wierst. Arbeiter in Ivendorf
Krähe.
704. In n sommer hett de kreih jo vullup to fräten. Denn is
se krüd'sch un röppt: Pierkcetel sarp. In 'n winter, wenn de
snee vor beid' dören licht, is se tofräden, wenn se man pier-
schiet hett. Denn röppt se: Pierkoetel vier mark.
Alter in Dütschow.
Kark, pierkoetel kost 't vier mark: Gross -Bengerstorf ;
rossappel acht mark: Klink; fujark fojark, swienskoatel
kost't vier mark: Gross- Strömkendorf; hadd 'k man n
swienskoetel, ik geew dree mark, dree mark: Pepelow;
de rogg kost't fief mark: Poel.
705. a. Im sommer: Fi aas; im winter: Wat kost't de brad'?
Fief mark. Wolken.
Aas fuark: Neu-Belise.
b. Pfui ack. — Swienskoetel kost't fief mark, wenn 'k *i\
dormit man hadd. Gletxow.
706. a. Im sommer: Hock 'n Schilling; im winter: Schäpel *ne
mark. Polz.
Hock n Witten : Lichteriliagen, Gletxow.
b. Hock *n schillk. — Een garw* vier mark.
Gross-Laasch.
Hock veir mark: Gross-Laasclu
Digitized by
Google
— 107 —
707. In *n sommer rög't de kreih jo den pierdreck nich an,
denn secht se: Is aa, is aa. In 'n winter pöllt se den pier-
kcetel mit n snabel ut n anner un röppt: Is honnig, is honnig.
Triepkendorf.
Is quark : Hagenower Heide; gark, pierkcetel is hart: Nien-
Iiagen, Waren; smeckt sarp — smeckt sööt: Ganzlin; koetel
honnig: Oothmann; is zacker, is zacker: Loosen; sänd
noßt : lAibtlieen.
708. a. Im sommer: Swienschiet is suur (sarp); im winter:
Swienschiet is sööt. Chemnitz. (Uelpt.)
b. Pierschiet is aas, is aas. — Pierschiet smeckt sööt,
smeckt sööt. Wulkenzin.
709. Im sommer: Weit smeckt schön; im winter: Swienschiet
is zars\ Wittenburg.
Uppe hock smeckt *t sööt: Dobbertin.
710. Krähe beim käse: Sarp sarp, basch basch; beim speck:
Dat glitt, dat glitt. Alter Tagelöhner in Helpt.
711. a. In n sommer secht de kreih: Wenn *k n küürnken
müchU In *n winter hett se jo so ne rüg* stimm, denn secht se:
Wenn 'k *n küürnken hadd. Arbeiter in Waren.
Ach, möch *k man *n kuurn : Remlin; wenn *k 'n krömen
mticht: Neukloster; wer na wol grönen rogg mücht: Quassel;
wenn 'k man 'n aas mächt : Speck ; wenn 'k 'n küürnken
mücht, heff *k keen water dorbi: Waren.
b. Wenn 'k *n küürnken mücht, een mücht, een mücht. —
Wenn Tc 'n küürnken hadd, een hadd, een hadd. RUxerow.
712. Wenn 'k *n kcetel möcht. — Wenn 'k n hadd.
Kienhagen.
713. a. Wenn 'k ft nu so mücht — Wenn *k 't nu so hadd.
Aus Rostock*
b. Ik weet nich, wat ik mach. — Wenn *k man hadd.
Wölscliendorf.
Ik nich mach : Gross-Bengerstorf; wat *k wol mücht :
Laupin; wenn 'k na man wüsst, wat *k möcht: Selow.
714. Oll kuurn* — Hadd 'k man. Besitz.
715. Wer mach? — Wer hett wat? PicJwr.
716. Im winter: Kark kark, wenn 'k *n bäten hadd hadd.
Rethwisclu
Digitized by
Google
— 108 —
Gark gark, wenn *k man n knaken hadd: Friedrichshagen ;
wenn 'k *n knaken h&H<L:Dierhagen; hadd 'k man 'n lütten
knaken: Meteisdorf '; kark kark, wenn 'k nu man hadd,
wat 'k donn versmad': BetscJww; koetelken hadd: Hinrichs-
hagen; park park, wenn 'k noch *n drögen swienskoBtel
hadd hadd hadd: Lüdersdorf.
717. Im herbst, wenn die nahrung knapp wird, ruft die krähe:
Lang* harst. Walkendorf.
718. Krähe im winter auf dem misthaufen:
Keen worm mank. Warlow.
719. Im sommer ruft die krähe den leuten zu:
Da hest, da hest. Müritx.
720. Sommerdach, wenn de kreih up n kirschboom sitt, secht se:
Genooch genooch. Wittenburg.
Küürnken nooch: Waren.
721. a. Im sommer:
Nu bün 'k dick. Qvlxow.
b. Wo satt, wo satt. Börzow.
722. Wenn man de kreih zommers von de hock jag *t, röppt
se (se jaug 't jo so): Du narr, du narr, heff nooch, heff nooch;
dorbi maakt se den kopp so krumm. Winters sitt se up 'n
piermess un röppt: Knapp knapp. Bademaeher in Hof-Kortovitz.
723. Im sommer: Vullupp vullup; im winter: Knapp knapp.
Bedefin.
Im herbst: ward knapp: Wokem; im winter: fleesch un
broot is knapp \ Bartelshagen \ is knapp, is knapp, nn gah'k
na 't dörp: Wogger sin\ knapp knapp, gäwt mi doch 'n knaken
af: Bethivisch; giff man 'n happen ('n brocken) af: Nett-
Krenxlin (Neukloster).
724. Im winter: Knapp knapp is'n bettelmann sien sack.
Plau.
725. Vor Jakobi: Knapp knapp; nach Jakobi: Kann eddel-
mann warden. Kirch-Bosin.
726. Im Spätherbst: Fleesch is knapp; im winter: Wenn'k'n
küürnken hadd; im sommer: Nu bün *k *n eddelmann.
Bibnitz.
Digitized by
Google
— 109 —
727. a. Im sommer ruft die krähe:
Verwalter warden. Allgemein.
Verwalter vrBrriNeu-Rehse; stracks Verwalter warden:
Perniek, Bargeshagen; pächter warden : Waren; verwalte
garben: Gross-Pankow.
b. Wenn die krähe über die saatenfelder fliegt, ruft sie:
Ik will Verwalter warden. Goldberg.
728. Krähe im frühling: Verwalter ward 'k; im sommer:
Verwalter bün 'k. Arbeiter in Waren aus Jabel.
729. In'n sommer will se hooch rut; denn secht se: Ik bün
verwalten In *n winter hett se nicks to koop: Een pier-
koetel soeben mark. Mecklenburg.
730. Krähen im sommer: Klaus, Klaus, will Verwalter warden.
Im winter: Wat kost't de brad'? Fief mark. Wenn *k
man 'n swienskoetel hadd. Walsmühlen.
731. Krähe im sommer: Verwalter; im herbst: Verarmt;
im winter: Swienschiet zucker. Neubrandenburg.
732. Wenn de kreih inn sommer uppe hock sitt, secht se:
Ik heff pacht't, ik heff pacht't. Meielsdorf.
733. Die krähe ruft, auf der hocke sitzend:
Uppe hock, uppe hock, wenn Verwalter kümmt, pankrott.
Levin.
734. Beim Sonnenaufgang im winter ruft die krähe:
Welche pracht, welche pracht. Crivitz.
735. Wenn dat rägent, röppt de kreih up 'n tuun: Slark
slark; (se meent, dat is slackrig wäder).
AUe Frau in Wismar.
736. Die krähe neckt beim regen den arbeiter, der unter einer
tanne schütz gesucht hat:
Du narr, du narr. Crivitz.
737. Wenn die krähe den köpf so vorstreckt, sagt sie:
Schurk, schurk. CJiemnüz.
738. Wenn die krähe bei grosser hitze auf dem zäune sitzt
und mit dem köpfe nicktv sagt sie zur nachbarin :
Vaddersch vaddersch, morgen willn wi backen.
Tagelöhner in Ahrensberg.
Digitized by
Google
— 110 —
739. Zwei krähen:
Swart swart Wasch di, wasch dk
Frau in Waren aus Neu-Sehlön.
Krähen auf dem Markte.
740. Is mark, is mark, Wonäw', wonäw'? Achter n barch,
achter 'n barch. Poststempel DiedricJishagen.
741. Büst henwäst na *t mark, hest köfft poor schoh? Gark
gark. Krickow.
742. a. Wo büst du wäst? To mark, to mark. Hest dor
dahn? Pott köfft. Woväl hest gäben? Dree mark, dree
mark. Hest 'n laten? Achter 'n barch. Siggelkow.
b. Gark, wo wisst hen? To mark. Wat wisst dor?
Schöttel un pött köpen. Kost 't geld, kost \ geld.
Bauer in Laupin.
743. a. To mark, to mark. Wat wisst dor, wat wisst dor?
Pier köpen, pier köpen. Wat kosten s', wat kosten s'? Fief
mark, fief mark. Seminarist in Neukloster.
b. Heff mi 'n pierd köfft. Wat kost't? Fief mark,
fief mark. Du luchst, du luchst. Drefahl.
744 a. Wo kümmst du her? Von 'n mark. Wat hest dor
dahn? Krack köfft. Brav wat an? Huut un knaken.
Puul dit af. Zieslübbe.
b. Kark kark, kaam von 'n mark. Wat hest di köfft?
Oll krack. Wat sitt dor an? Huut un knaken. Puul af.
Kittendorf.
Krähen beim Aas.
745. a. Mi ok 'n knaken. Puul af. Wismar.
b. Krähe: Puul af, puul af. Ente: Wat denn, wat denn?
Krähe: Den knaken, den knaken. Wittenburg.
746. Puul af, puul af. Acker fu, acker fii. Aus Neukloster.
747. a. Klaas, wo aas? Achter 'n barch, puul af.
Holicn-Woos.
Hinner 'n tuun licht aas: IAndow\ du narr, du narr, achter 'n
barch licht aas: Vettahn; inne grund : Qrossen-Klein.
Digitized by
Google
— 111 —
b. Klungen klungen Klaas, achter n barch licht aas. Puul af.
Warnow bei Bütxow.
748. Weet aas. Wo licht 't ? Schinnerbarch, kumm mit.
Strasm.
749. Hinner n barch licht aas. Wenn 'k 't man hadd.
Quassow.
750. Aas. Wonäwt' ? In 't schultenhuus. Babensteinfeld.
751. Broder. Wat? Puul af. Wat? Knaken. Wo
licht *t? Achter 'n barch. Ik kaam. Ik ok. Beide: Hurra.
Woldegker Gegend.
752. a. Achter 'n barch is ne oll gnurr. Huut un knaken.
Gielow.
b. Krähe: Achter *n barch licht aas. Taube: Luter
knurr un knaken. Krähe: Puul af, puul af. Plate.
c. Achter *n barch licht 'n kalf. Is okfleeschan? Huut
un knaken. Puul af. Pepelow.
d. Weet *n pierd. Wonäbend? Achter *n barch. Puul
af. Sturren knaken. Warnow bei Bütxow.
753. Weet aas, weet aas. Wur wur? Achter *n barch,
achter n barch. Is dor wat an, is dor wat an? Huut un
knaken, huut un knaken. Und an ort und stelle: Kloor talch.
Puul af. Latendorf D. M. V S. 284.
754. Achter n barch licht aas. Brav an, brav an? Kloor
talch, kloor talch. Bocksee.
755. Gark gark, achter *n barch licht aas. Smeckt goot,
brav fett? Klung klung. Rostocker Gegend.
756. Wohen? Korl Lembk. Wat dor? En Pierd. Is ok
wat an? All talch. Bostocker Gegend.
757. Achtern barch, dor licht aas. Is *t goot fett? All
talch. Is dor ok water? Nooch. Siggelkow.
758. Puul aas. Ok water? Kloor diek. Waren.
759. Swager. Wat denn? Weestwat? weet aas. Wonäw't?
Achter n barch. Is ok water? Kneedeep kneedeep.
Alte Frau in Dütschow.
760. Klaus, achter n barch licht 'n groot stück aas. Wier
ok brav wat an? Fuustendick fuustendick. Wier dor ok
water bi? Kneedeep kneedeep, Alter in Graal.
Digitized by
Google
— 112 —
761. Ik weet aas. Wo dor? Achter 'n barch. Is 't ok
fett? De schiere speck. Ok water bi? Kneedeep.
Eichhof.
762. Schultenbrook. Is dor? En pierd. Ok water?
Kneedeep. Pinnow.
763. Drei krähen:
Hier is aas. Man *n knaken. Is knapp. Dorf-Körkwitx.
764. Drei krähen:
Knaken funn. Is to taach. Mööst *n kogen (kauen).
Wütenburg.
765- Wenn de kreihgen school hollen, secht de een: Knapp
knapp; un de tweet: Hinner 'n barch licht aas; de drüdd:
Knaken düür; de viert: Kloor speck; de föfft: Schier talch.
Krickow.
766. Zwei krähen fliegen auf beute aus. Die eine findet eine
tote maus, hofft aber auf besseren frass und ruft der anderen
zu: Licht n braden. Wonäw't? Achter *n barch. Die
zweite macht sich dabei. Als nun die erste auf ihrem zuge
nichts findet, kehrt sie zur genossin zurück in dem augenblick,
als diese das mahl gerade beendet hat. Puul af, puul af,
muss sie sich nun zurufen lassen. Aus Wismar.
767. Twee kreihgen sitten up'n koppelsleet. In de koppel
licht 'n pierd uppe siet un rohgt sik, den swanz hett dat so
retour hatt. Dor secht de een kreih, dee denkt, dat is doot:
Ik wag 't, ik wag 't. Doh 't nich, doh *t nich, secht de tweet.
(Ewer de anner geit dat pierd up *n kopp sitten un puult, löppt
Up 'n puckel lank, steckt den kopp na *t swanzlock rin un
pickt dat pierd in n noors. Dor sleit dat pierd mit *n swanz to
un knippt de kreih fast. Reddt reddt, röppt de kreih. Heff 'k
mi dacht, heff *k mi dacht, secht de anner dor.
Alter Briefträger in Waren.
Krähe und Frohner, Schäfer, Pflüger, Fischer,
Maurer u. a.
768. Krähe zum frohner:
Laat liggen, laat liggen. Witzin.
769. En schinner haalt eens 'n dodig pierd ut en dörp. As
he dormit na huus fuhrt, warden em *n poor kreihgen gewohr,
dee ropen em to: Graf graf; se willen em smeicheln, dat he
Digitized by
Google
— 118 —
ehr dat aas gifft. (Ewer de schinner führt ruhte wider. Dor
kamen wedder *n poor an un ropen: Knaken Knaken. He
kihrt sik an nicks. As he *n enn* wider is, sett 't he sik 'n
bäten in *n ce wer wind, um sik sien piep antosticken. Dor hüürt
he wedder 'n poor kreihgen schrigen: Achter n barch, achter 'n
barch. Duurt nich lang', dor is de ganze hcxT bi em un jöölt
ümmer dörchenanner: Graf graf, knaken knaken, achter *n
barch, achtern barch. Den schinner ward dat geschricht
cewer; em ward dat duern, un he smitt ehr toletzt dat pierd
achter *n barch hen. As he nu na huus kümmt, verteilt he
sien fru dat, wo em dat gähn is. Dee kricht sik 'n bessenstäl
her un sleit em düchtig de jack vull. Von dee tiet an kcenen
de schinners un de kreihgen sik nich verdrägen.
Bauer in Belsch.
770. In n winter geit de kreih uppe soeg* sitten un röppt:
Trünnel rut, trünnel rut;
(se sali den kcetel hergäben). Älter in Selow.
771. a. Enen scheper is 'n schaap doot bläben in 'n stall. Dor
kümmt 'ne kreih vor de döör un röppt em to: Smiet ut,
smiet ut Ik mööt mi ihrst stäwel antrecken, secht de scheper.
Up slarpen, up slarpen, secht de kreih, Alter in Tatschow.
b. En scheper hett eens süük in sien hod' hatt, un is
dorbi un treckt *n schaap dat feil af. De kreihgen sitten dorbi.
Dor secht de een kreih: Dat aas, dat aas, puult er af, puult
er af; un en anner: Smiet 't rut, smiet 't rut. Tööf so lang',
bet ik de joop run heff, secht de scheper. Mit de joop, mit
de joop, ropen de kreihgen wedder. Dor ward de scheper
arg', un smitt mit'n krückstock mank. Dor verfiren sik de
kreihgen so, dat se ganz blass warden, un dorvon hebben se
noch hüüt so'n grau feddern. Büdner in Lübberstorf aus Perniek.
c. Die krähe auf dem dache sagt zum schäfer, der auf
der diele einen hammel schlachtet: Smiet rut, smiet rut. Oll
ding, ik mööt em doch ihrst dat feil aftrecken, erwidert der
schäfer. Stracks stracks, mahnt die krähe. Büting.
772. Wenn de scheper drifft, un so'n verdrög'ten jarrling
achteran geit, denn steit de kreih up 'n barch un wis't mit den
snabel dor up hen un röppt: Puul 'n af, puul *n af.
Arbeiter in Waren aus Kargow.
Meeklenb. Volksüberiltfenrngen, Bd. II. 8
Digitized by
Google
— 114 —
773. De scheper will grad' bi im 'n schaap aftrecken. De
kreih sitt vor de döör un röppt em to: Treck af, treck af,
barch daal, barch daal (he sali von'n kopp to aftrecken).
Arbeiter in Waren aus BredenfeMe.
774. Wenn dem schäfer draussen ein schaf fällt, so zieht er
es gewöhnlich gleich ab, am liebsten unter einem schattigen
bäum. Die krähe, die oben im bäum sitzt, ruft ihm zu: Brav
fett, brav fett? talch talch? Als ihr der schäfer nichts abgiebt,
beginnt sie zu schimpfen: Aashans aashans, plaasterjunker
plaasterjunker. Starsow.
775. Mudder Kraalsch höddt eens gös'; donn kümmt ne kreih
un secht to ehr: Kraalsch Kraalsch, ein übrig, ein übrig? brav
fett, brav fett? Luter knaken, luter knaken.
Seminarist in Mirow.
776. Drei krähen bei einem mageren pferd:
Stööt 'n um. Plück *n af. Is nicks an.
Arbeiter aus Tarnow.
777. a. Krähen sehen einen pflüger mit sehr mageren pferden
und rufen:
Fall um, hack af. Bauer in Laupin.
b. Gut krack. Riet daal. Klüx,
Smacht daal: Waren; treck daal, riet'n daal, puuk af:
Althagen.
778. Beim Schweineschlachten ruft die krähe den leuten zu:
Knaken knaken, sulten stillen;
(die knochen will sie haben, das fleisch sollen die leute salzen).
Fahrenhoh bei Starenhagen.
779. Wenn de lud' haken, denn lopen de kreihgen so achter an:
Herr hceker, herr hoeker, to flack, to flack.
AUei% in Waren aus Wulkenxin.
Herr hoeker, haak deeper:aws Oertxenhof; goden morgen,
hceker, to flack, bäten dee^er : Dewitx; goden dach, hoeker,
to flack, to flack : Peetsch ; to flack, to flack, knapp knapp :
Lärx; brav maden: Woldegker Gegend; hack maden ut:
DrefaJil; bald kamen maden: Belpt; buttmad', frät up:
Waren; goot sacht, goot sacht: Jlelpt; zum flach-
hakenden: to flack, zum tief hakenden: ok water? Gross-
Lantow.
Digitized by
Google
— 115 —
780. a. Wenn de haken frühjohrs to feil* geit, secht de kreih:
Goden morgen, goden morgen, herr hceker, herr hceker, poor
maden, poor maden, goot deep, goot deep. Wenn denn de
haken utsett't, schimpt se: Schurrt he hen, schurrt he hen.
Alter Tagelöhner in Holzendorf bei Woldegk.
b. Goden morgen, herr hoeker, keen mad1, keen mad'?
to flack, to flack, du schurrst, du schurrst. Triepkendorf
c. To flack, steck deeper, dat schurrt, to deep.
Tagelöhner in Helpt.
781. De kreih secht to 'n hceker: To fuul, to fuul.
Tagelöhner in Schönbeck.
782. Krähe zum fischer:
Treck up, treck up. Widkenzin.
783. Die krähe sagt zum fischer: Kaspar, giff mi n boors,
*n boors. Als der fischer ihr statt des barsches einen güster
hinwirft, ruft sie unwillig: Knack doch, knack doch, (sie meint,
den güster solle der fischer nur selber verzehren). Wesenberg.
784. Die krähe ruft im frühling dem fischer zu: Aal aal aal.
Erhält sie nichts, so sagt sie : Wenn 'k man *n lütten stäkling
hadd. Vorbeck.
785. Die krähe ruft, während sie beim abwiegen der fische
zusieht: Knapp knapp knapp. Woosten.
786. Die krähe sagt zum fischkarrer, der unterwegs, auf seiner
karre sitzend, einnickt: Slöppst du, slöppst du? slaap man,
slaap man. Ganzlin.
787. Die krähe sagt zum maurer im sommer: Spoor spoor;
im winter: Puul af, puul af. Warnemünde.
788. Dem maurer. ruft die krähe zu:
Schitenklarrer, schitenklarrer. fieth wisch.
Krähe zum Kinde.
789. Krähe zum ungekämmten kinde:
Swart nörks. Helpt
790. Wenn ein kind sich nicht waschen lassen will, sagt man
zu ihm: de kreih secht: Swart, swart. Nach dem waschen:
nu secht de kreih: Witt witU Triepkendorf.
8*
Digitized by
Google
— 116 -
791* Wenn kinder sich nich kämmen lassen, sagt man zu
ihnen: wur secht de kreih: Pudelkopp, pudelkopp. Nachher:
nu secht de kreih: Glaltkopp, glattkopp. THepkendorf.
Ruuchkopp: Goddin.
792. Kindern, die sich den nasenschleim auf die jacke gewischt
haben, ruft die krähe zu: Snappmaug'. Vielfach.
Snappmaug', klarr af: Wismar; snappnäs': Barnstorf.
793. Wenn das kind so viel schreit, sagt die mutter wohl:
hüürst du nich, wat de kreih röppt: Wat quarrst, wat quarrst.
Seminarist in Lübtheen aus Brunow.
Krähe zu den Teterowern u. a.
794. a. De Teterowschen hebben eens n bohnenstaken verdwass
up n wagen hatt un hebben nich dörch 't duur kamen künnt.
Dor hett de kreih ropen: Scharp, scharp. Wenn dee nich
dor grad* roewerflagen wier, wiren se hüüt noch nich dörch 't
duur. Forstarbeiter in Hallalit.
De Teterowschen hebben n räksleet verdwass rutdrägen wallt :
Bemlin.
b. Zimmerleute wollten einmal einen grossen balken quer
ins haus tragen. Da ruft ihnen die krähe zu: Scharp vor,
scharp vor. Laupm.
Ebenso zu den reitern, die ins Teterower thor wollten und
die lanze quer hielten: Borkow; de Hagenowschen hebben
nich mit de peek ut 't duur kamen künnt, as se den pipen-
buck hebben rutjagen wullt: Loosen.
c En buur hett mit de stakelfork vor 'n tuun säten, hett
nich dörchkamen künnt. Scharp enn* vor, hett de kreih ropen.
JabeL
795. De Teterowschen hebben langholt verdwass rinfuhren
wullt na 't duur. Dor hett de kreih ropen: To lang, to laner.
Widkenxin*
Törlang: ^V^chow ; lang, \&ng:HeJpL Vörlang, zu den
Grevismiüiloncrn: Woex, Wismar.
796. Den Vielankern, die den wiesbaum quer über den ernte-
wagen gebunden hatten und nicht ins dorf kommen konnten,
rief die krähe zu: Viellang, viellang. Daher hat das dorf
seinen namen. Laupin.
Verlang : Niendorf bei Dömitz ; vörlang : Lübtheen.
Digitized by
Google
- 117 —
Rohrsperling.
797. a. Karl Karl Karl Karl, kiek kiek kiek. Wecker wecker
wecker wecker? De dick, de dick, de dick.
Ixitendorf D. M. V S. 284.
De dick, de dick, de dick, Fiek Fiek Piek: Fdhrenholx bei
Stavenhagen; de bäckerdiem, de bäckerdiern, de dick, de
dick, de dick: Krickow; preesterdiern, preesterdiern: Orivüxer
Gegend; de lütt, de dick, lang bet her: Gross-Laasch.
b. Korl kiek, Korl kiek. Wecker wecker? De lütt,
de lütt. Dobbertin.
798. Vadder vadder vadder vadder, de lütt diern, de lütt
diern, de groot, de groot. Poststempel Diedrichshagen.
799. Korl Korl Korl Korl Korl Korl kiek, de diern, de diern,
de diern, de diern, dick Liesch, dick Liesch, dick Liesch, dick
Liesch. Graal.
800. Korl Korl, küss de diern, küss de diern. Vielfach.
Pickel de diern, prickel de diern, kraff de diern, drück de
diern, straak de diern, lick de diern: mehrfach.
801. Johann Johann, griep mi de diern, de lüttje, de lüttje,
de lüttje, de Mariek, de Mariek. Klein-Schmölen.
802. Korl Korl, rack rack, de olle dicke Fiek Fiek.
Strasen.
803. Vadder Korl, krapp krapp, schiet schiet schiet, püük de
diern, püük de diern, de dick, de dick. Waren.
804. a. karre karre, kiek kiek kiek, de lütt diern joek 't ding
ding ding. Hagenoiver Gegend.
b. Karre karre, kiek kiek kiek, all lütt dierns hebben 'n
ding ding ding, joek joek joek, raak raak raak.
ScJiweriner Gegend.
805. a. Korl Korl, kiek kiek, uns* Mriken püüschen joekt joekt
joekt. Denn piek s\ Brudersdorf.
b. Püüsten joek joek joek, kraw kraw kraw, fütamidi
iütamidi. Alte Frau m Granzow.
806. Krapp krapp, minen minen minen, büdel büdel büdel.
Woldegker Gegend.
Digitized by
Google
— 118 —
807. Karl kiek, Karl kiek, Karl kiek, kiek wat hebben de
dierns vor grote büük büük büük. Hausier in Widkenxin.
808. Fiken Fiken dee is dick dick dick. Arbeiter in Waren.
809. Korl kiek, Korl kiek, Mriek Mriek Mriek, süht 't süht 't
süht 't. Forstarbeiter in HaUalit.
810. Jochen Jochen, kiek kiek kiek, nu kümmt Fiek Fiek Fiek,
Jochen Jochen freu di. Schorrentin.
811. Kiek kiek, vader hög't (haut) Fiek Fiek.
Klein-Rogahn.
812. Zuck zuck zuck, reit reit reit, pötte pötte, piep piep,
vadder vadder, kiek kiek, vadder vadder vadder, piep, kiek.
Mendorf bei Dömitz.
813. Korl Korl, kiek kiek kiek, Friedrich Friedrich, Jörg'
Jörg'. Bernitt.
Jörs Jörs: Holxendorf.
814. Karra karra karra, kiek kiek, Frierick Frierick
Frierick, züh züh züh, Philipp Philipp Philipp.
Petersdorf bei Makliow.
815. Vadder vadder vadder, kiek kiek kiek, rack rack rack,
fidel fidel fidel. Altenteüer in Triepkendorf.
816. Korl Korl Korl Korl, grütt grütt grütt grütt, büdel büdel
büdel büdel. Aus Gletzow.
817. Korl kiek kiek kiek, Korl kiek kiek kiek, Korl kiek
mal in mien nest, wat licht dor in, wat licht dor in, mien kind
mit grise west. Naiebow.
818. Karra karra, kiek kiek, mit de bunte jack jack, karra
karra kiek. Woldegker Gegend.
819. Karre karre, kiek kiek, scherk. Schwarze.
820. Vaddermann kiek, vaddermann kiek. Waren.
821. Kiek kiek kiek, rasch rasch. Relxow.
822. Kater kater, kiek. Zehna.
823. Vadder vadder vadder, kiek kiek kiek, de jung dee
rookt 'ne lang' piep piep piep. KUix.
824. Korl kiek, is de roggen noch nich bald riep?
Peetsch. PrieperU
Digitized by
Google
— 119 —
825. Korl Korl, kiek kiek, sünd de kirschen noch nich bald
riep riep? Kambs.
826. Ruhr rühr, riep riep riep. Ahrensberg.
827. Korl Korl, kiek kiek, hest de bücks vull schiet schiet.
Diemüx.
828. Korl kiek kiek kiek, is schiet, is schiet. Aus Plau.
829. Korl Korl, kiek kiek, joek joek, schiet schiet. Waren.
Der Rohrsperling neckt den Fischer.
830. Vadder hier, vadder hier, kiek kiek kiek, züh züh züh,
kumm kumm kumm. Ein etwas schwachsinniger fischer war
dem rufe des vogels gefolgt, ins tiefe wasser geraten und fast
ertrunken. Böbeler Gegend.
831. Karla Karla, kiek kiek kiek, hier hier, dor dor dor.
Neubrandenburg.
832. Hakt hakt hakt, boors boors boors, karp karp, widick
widick, schät ok, schät ok. Eichhof.
Lerche.
833. a. Dir dir, mein gott, allein. Alter in Picher. Makhm.
b. Dir dir allein, gott in der höh, sei ehr.
Neustadter Gegend.
c Dir dir loben wir, gott den herren hoch in ehren.
Drefahl.
834. Dir dir, Jehovah, will ich singen. Arbeiter in Rostock.
835. Dir dir dir, o grosser gott allein, dir will ich ewig dank-
bar sein. Fräulein in Wismar aus Käselow.
836. Dich dich, mein gott, will loben ich, dich dich für deine
treu. Laupin.
837. Dir dir dir, wollen wir wir, grosser gott im himmel
droben, danken und auch loben. Bauer in Loosen.
838. Hooch fleech ik, siet sink ik, an minen leewen herrgott
denk ik. Ribnitz.
839. a. Ach, was ist das schön. Arbeiter in Waren.
Digitized by
Google
— lao —
b. Ach, wie ist es schön, schön ist es doch. Wismar.
c. In der luft ist 's so schön, so schön, so schön.
Bauer in Laupin.
840. Liri liri lie, (wie) schön ist 's in der früh.
Grevismühlen. Dümmerhütte. (Brünkendorf.)
841. Lirilie, de Frühling is all wedder hie.
Bahnwärter aus Plate.
842. Ich liebe dich. Dewitx.
843. Lick up, lick up, wat ik schiet schiet schiet, schiet un
dreck. Tagelöhner in Goddin.
844. Die lerche singt im frühjahr:
Snid* föötling af, snid' föötling af, snid' ok nich to wiet wiet wiet.
Arbeiter in Waren aus Federow.
845. De lewark singt: \
Bewohr mi gott vor 'n kukuk, vor 'n voss, vor 'n häwk, vor 'n
häwk, vor 'n deuwel, vor 'n deuwel. Aus Upost.
846. a. Unser bauer hat sieben töchter, sieben töchter, haben alle
sieben sieben sieben löcher, nicht weit, nicht breit, aber tief
tief tief tief tief. Alter Forstarbeiter in Gresenhorst.
Unser herr: Waren ; meine mutter: Graal, Redefin, Ribnitz,
Örtxenhof; die haben sieben schöne löcher: Woldegker Gegend;
weit weit, tief tief (denn geit se wedder daal): Tagelöhner in
JRemlin.
b. Ein bauer hatte sieben töchter, sie hatten alle sieben
löcher, waren nicht sehr gross, aber tief tief tief.
Feldberger Gegend.
847. Meine frau hat sieben töchter, und die sieben töchter
hatten sieben löcher, und die sieben löcher waren alle gleich
tief tief. Reihwisch.
848. a. Meine mutter hat sieben töchter, sieben töchter, und
die haben alle löcher, nicht gross, nicht gross, aber tief tief tief.
Waren.
b. Meine mutter hat sieben töchter, sieben sieben töchter,
sie haben auch alle sieben sieben löcher, sieben sieben sieben
löcher, (so blifft se ümmer to bi).
Alter Tagelöhner in Holxendorf bei Woldegk.
c. Meine mutter hat sieben töchterlein, töchterlein, davon
hat jede ein löchelein, löchelein, aber sehr sehr tief. Zirtow.
Digitized by
Google
— 121 —
849. Hinner n barch, hinnern barch, sitt *n mäken, sitt 'n
mäken, hat sieben löcher, sieben löcher, sind nicht gross, nicht
gross, aber tief tief. Woldegker Gegend.
850. Abraham hatte sieben töchter, die sieben töchter hatten
sieben löcher, aber tief tief tief. Tagelöhner in Schönbeck.
851. Eva Eva Eva hatte sieben töchter, sieben töchter, sieben
töchter, sie hatten alle löcher, alle löcher, aber tief tief tief.
Mirow.
852* Ein schmied, ein schmied, hat sieben söhne, sieben söhne,
und die sieben söhne haben auch alle sieben töchter, lind die
sieben töchter haben auch alle sieben löcher, sieben löcher,
wenn auch nicht gross, aber doch tief tief.
Alter Kuhhirte in der Bobeier Gegend.
853. Hört hört, bauern haben sieben sieben sieben töchter,
alle haben sieben sieben sieben löcher, aber doch nicht so
wie ich. Wesenberger Gegend.
854. Es hat ein bauer sieben sieben sieben sieben töchter,
sieben sieben sieben sieben töchter haben vierzehn löcher,
haar haar haar haar um 's loch, haar um 's loch.
Büdner in Döbbersen.
855. Ein bauer hatte sieben töchter, sieben töchter, sie waren
alle dieb dieb. * Vorbeck.
856. Ein bauer hatte sieben töchter, sieben töchter hatt der
bauer. Vorbeck.
857. a. As mien vadder na'n himmel flööch, dor wull ik mit,
dor schull ik nich; as he wedderkeem, dor schult ik mit, dor
wull ik nich, fli fli flarr. Aller in AÜ-Qühe.
As mien vadder na den himmel reis't . . . tridelidee: Chemnitz.
b. As mien broder Dierick na'n himmel keem, dor wull
ik ok hen, dor süll ik nich; nu sali ik hen, nu will ik nich,
nu will ik nich. AÜe Frau in Gothmann.
c As ik na'n himmel rinsüll, donn wull ik nich, un as ik
wull, donn süll ik nich, kumm Diederich, kumm Diederich,
help mi na'n himmel rin. Quassel.
d. Ik un mien broder Heinrich wi wullen tosaam na'n
himmel rupfleegen; wenn ik wull, denn wull he nich, un wenn
he wull, denn wull ik nich. Schwansee.
Digitized by
Google
— 122 -
Buchfink.
858. Dem höchsten sei lob, preis und ehr.
Frau aus der Laager Gegend.
859. a. Ich bin der lustige Sekretär. Ludungslusto- Gegend.
b. Ik ik ik bün herr von finksekretär ik.
Holzwärter in Damm.
c. Herr herr herr waldsekretär. Schwarxenhof.
860. Wat vor 'n feinen kierl bün ik, wat denn ! Schönbeck.
861. Ik bün de vagel lodderboort. Bauer in Laupin.
862. a. Ik ik ik studier. Nätebow.
b. Ik ik ik will geistlich studieren. Gross-Roge.
c. Ik ik ik heff preester studiert. Schliefferiberg.
863. Ich bin ein buchfink und komm aus anderen ländern
daher. Fräulein in Wismar aus Käsclow.
864. Herz herzliebster bruder, ich bin auch hier. Rookhorst.
865. Kiek mal her, hier sitt *k.
W. Heyse, Mecklenburg- Strclitzsche Landesxeüung 1892 vom 22. mai.
866. Fink fink fink, hier is dien nest.
Präparand in Neukloster aus Hagenow.
867. a. Dit is cewer en schönes quartier. Klocksin.
b. Dit dit dit is mien quartier. Laase.
c. Dies dies dies dies ist ja mein quartier.
Aus Schwerin.
868. Sich sich sich sich sich, wie der reiter da exerziert, sich.
Alter in Strasen.
Sieh sieh, wie der reiter exerziert: Priepert.
869. Bring mi mal dat kürassierpierd. Wismar.
870. a. Fritz, wisst mit mi to bier gähn? Ne ne, is mi noch
to früh. Aus Rostock.
b. Wief wief wief, laat uns in *t wirtshuus gähn.
Aus dem Ratzeburgischen.
Digitized by
Google
— 133 —
871. Siep siep, hast mein weibchen nicht gesehn? Lübtheen.
872. Di dat di dat di dat regiment, herzens Regina.
Baumgarten bei Bütxow.
873. Mien leew' leew' leew' leew\ sööt sööt sööt Marie.
Starsow.
874. Ik ik ik ik heff twee jungens un twee dierns.
Dümmerhüite. Schtvaan. Kirch-Rosin.
TJn twee dierns heff ik: Picher.
875. Mien diem is 'ne einzige diern, Fiek, Fiekl (se sali sik
sehn laten). JBauer in Klein-Bogahn.
876. Wat heff ik di giern, du söte diern. Bütxow.
877. De schult hett 'ne lüttje verdeuwelte diern.
Schneider in Wismar aus Qägelow.
878. a. Griep griep mi mal de lütte flinke preesterdiern.
Pinnow.
b. Süh süh de preesterdiern. Büken.
c Süh de oll lütt dick preestermamsell. Wotemtx.
879. Du du du, ik mach de diern, du du du, ik heff s* man
nich. Orevismühlen.
880« Wat schiet schiet schiet schiet an de lütt hübsche diem.
Babensteinfeld.
881. Lütt diern, wies mi dien, wies mi dien.
Wätenburger Gegend.
882. Nu kümmst, nu kümmst, du dick, du dick, man flink,
man flink. Pepelow.
883. Stripp strapp strull, lütt diern, hest dien emmer noch nich
bald vull? Schäfer in Tarnow bei Stavenlvagen.
884. a. Du lütt diern, bring mi mal eens den reep her, un dat
sogliek. Arbeiter in Waren.
b. Lütt lütt diern, bring *n reep her. Waren.
c. Bring bring bring mi den reep her. Triepkendorf.
885. Der buchfink ruft den durch 's holz gehenden leuten zu :
Laat di man nich in'n reep sneren. Fahrenholz bei Stavenhagen.
Digitized by
Google
— 124 —
886. Kiek, wie de sünn* schient. Augzin.
887. Wur is dat heit hier. Alter Häusler in Minxow.
888. Wenn de bookfink röppt: Wind wind, denn gifft dat
unwäder. Frau in Oletxow aus der Laager Gegend. Dierhagen.
889. Harken harken, schwind schwind.
Seminarist in Mirow aus Feldberg.
890. a. Der buchfink ruft im frühling:
Tiet is um, tiet is um. Dassowcr Gegend.
b. De tiet is her, de tiet is her, (to n nester bugen un
bröden). Kloekenhagen. Broock.
891. Is de ha wer noch nich bald riep? Aus Neukloster.
892. Gries gries gries gries gries is de beer.
Aus dem Bcäxebargischen.
893. Der buchfink sagt zum holzhauer:
Widenholt is keen kielholt, is to week week week.
Bocksee.
894. Snid* ding af. Bauer in Karft.
895« Di di di di sali de dunnerwedder regieren.
Nossentiner-Hütte.
896. Schinkendeef, schinkendeef.
Mehrfach. (Mantxel, Bützower Ruhestunden HI S. 53.)
897. Dies ist das dreiunddreissigste fass. Atter Weber in Wismar.
898. Für fünfundzwanzig Schilling grüne heringe. Palingen.
899. Wite wite wite, twintigst half johr. Plan.
Pirol.
900. a. Ich bin der vogel Bülow. Allgemein.
Ich bin der beste vogel Bülow: Mecklenburg] ik bün de vagel
Bülow : Klocksin.
b. Ik bün de vagel Bülow, kaam alle johr in'n frühjohr,
cewer nich to tidig. Bauernsohn in Tewswoos.
901* a. Das männchen ruft: Vagel Bülow; das weibchen
erwidert: Schät. Büdner in Züsow.
b. De vagel Bülow hett to sien recht fru noch 'n keeks-
Wief. Röppt he dee to: Vagel Bülow, denn secht sien fru:
Are, arz. Forstarbeiter in Laupin.
Digitized by
Google
— 125 —
902. a. Ik bün de schult von Bülow. Mehrfach.
b. Schult ut Bülow, hett sien fru ut Milow. Dütschow.
903. a. Vagel Bülow ut Zülow. DüvimerhüMe.
b. Vagel Bülow, sünd Se viellicht ut Gielow? Waren.
904. a. Vogel Bülow, wo geit de wech na Rülow? Schönbeck.
Na Bülow : Ballin.
b. Vagel Bülow, wo geit de wech na Zülow? Ümmer
grad' ut, grad* ut. Crivitz.
c. Hanne vagel Bülow, wo geit de wech na Mirow?
Arbeiter in Waren.
905. Der pirol sagt zum Schweinehirten:
Ik bün de vagel Bülow, doh mi dien külo, dat 'k de swien
höden kann. Bauer in Laupin.
906. Vagel Bülow, bring mi speck un küül wedder.
Ntendorf bei Dömitz.
907. De vagel Bülow röppt: Krischan Kniepog'; un dorüm
heet he ok so. Schäfer in Tarnow bei Stavenhagen.
908. Im frühjahr ruft der männliche pfingstvogel dem weibchen
zu: Vogel Bülow, kumm mit na Mirow, buddel wien köpen.
Das weibchen will davon nichts wissen und antwortet mit seiner
krächzenden stimme: Schät. Im herbst lockt der vogel seine
bereits flüggen jungen: Vogel Bülow, lütt jung, wo bütt du?
Die jungen antworten: Äk. Starsow.
909. De vagel Bülow röppt ümmer:
Pingsten bier halen, utsupen, mihr halen. Laage. Neukloster.
910. Kumm mit, kumm mit, na Wollig (Woldegk).
(Wat wisst dor?) Sluck drinken, sluck drinken.
Alter in Oolm.
911. Ik smiet di mit't biel in 't lief. Doh 't nich. Ik doh \
doch. Arbeiterfrau in Waren.
912. Dor is *n holthauger wäst, Bihrens hett he heeten. Dee
hett n knorrenlock fri haugen wullt un dorbi den vagel Bülow
sien nest uthaugt. Dorvon röppt de vagel noch ümmer:
Wilhelm Bihrens, Wilhelm Bihrens, hett mi't nest uthaug't
dorbi hett he sik in 'n knee haug't, knee haug 't.
Arbeiter in Waren.
Digitized by
Google
— 126 —
Dl 3. a. Schult von Bülow, hett sik in 'n knee haugt.
Wulfsalü.
b. Ik will di in 'n knee haugen. Goldberg.
c Ik beff mi in *n knee haugt, heff ok vörbi haug't.
Kriesoiv.
d. Hett vörbi haug't, in 'n knee haug't. AUer in Picker.
914. a. Friedrich Gielow, bringt biel her. (Wat sali dat?)
Knee haugen. Ldepen.
b. Doh 't biel her, in 'n knee haugen. Dat di de deubel
hahlt. Kriesoiv.
915. a. Will *n deuwel in de knee haugen. Ollen schät.
Alte Frau in Strasen.
h. Äx un biel halen, knee haugen. Schät schät.
Waren.
916. a. Wisst mit na Mirow, na'n kneehaugen? Dat ward
weh dohn. Arbeiter in Waren aus Kargow.
b. Ik bün uppe knee follen. Hett 't ok weh dahn?
Wittenburg.
917. Wenn Johann Bülow to dörp kümmt, denn ward 't ragen;
denn hett he *ne ganz anner stimm: Biel halen, knee haugen.
Alter in Wulkenxin.
918. De vagel Bülow röppt ok: Fritze Wolter, Fritze Wolter,
biel halen, biel halen, knee haugen, knee haugen. Denn
ward *t meist ragen, wenn he so anfängt.
Alter in Waren aus Wulkenxin.
919. Wenn de verdammte vagel röppt: Vagel Bülow, haut *n
kiel rut, denn ward *t ragen. AUer in Jatzke.
920. Wenn dat sünnenschienwäder is, röppt de vagel Bülow
in't holt:
Dat is glatt, dat ig glatt. Vorbeck.
921. De vagel Bülow röppt: Nawer Fink, nawer Fink. En
oll !" 3.im ut Gielow hett Christoph Kink heeten; dee geit eens
in n holt un hüürt den vagel Bülow so ropen. He versteit em
oewer, as wenn he sinen namen ropen deit. As he nu wider
röppt: Vagel Bülow, versteiht he: Büst ut Gielow? un ant-
wuurt't: Ja, ik bün ut Gielow. Gielow.
Digitized by
.Google
— 127 —
922. a. Wicfhok wid'holt, is keen god' kielholt kielholt, is
wrack, is wrack, Muchoiv.
h. Widen kielholt is week. Priepert.
c WidTiolt is god' kielholt, is goot week. Strafen.
923. Lütte bunte diern, laat di mal den knick ümdreihn.'
Dorf-Körkwitz.
924. Büst *n schönen sniderjochen, sniderjochen. Wulfsahl
925. a. De vagel Bülow röppt ümmer:
Zebedaeus Zebedaeus. Tagelöhner in HelpL
b. Zickedei Zickedei, snider Dietz, snider Dietz. HelpL
Goldammer (Gälgööschen).
926. Gelbgans im winter: Buur buur, leihn mi dien schüün;
im sommer: Lick lick, wat ik schiet. Allgemein,
Buurvadder, laat mi in dien schüün : Malchow; nimm mi up in
dien schüün: Gülzow; bring mi in dien schüün: Waren\
fründ fründ, leihn mi dien schüün : Woltern ; wier 'k in n
buurn sien schüün : Mecklenburg ; ik kiek, ik kiek in de
schüün : Mecklenburg.
927. Im winter: Buur buur, leihn mi dien schüün, in *n sommer
will 'k di helpen tüün. Triepkendorf.
Buur, leihn mi dien schüün, in n sommer ward ik s di
tönen : Frau in Jatxke ; tüün tüün, ik lech in 'n buurn sien
schüün : Mecklenburg.
928. a. Im frühling: Nu gah 'k nich mihr mit mit na schüün.
Tagelöhner fr au in Questin.
b. Buur, ik fraach väl na dien schüün. Suckow.
929. a. Im sommer: Ik schiet den buurn in de schüün.
Torfbrücke. Poel. Tessin.
Ik schiet schiet schiet in n buurn sien schüün: Kisaerow\
ik schiet, ik schiet in dien schüün: Karft; null null null
ntiün, ik schiet den buurn inne schüün : Hokendorf.
b. Schiet schiet den buurn in de schüün, dat dat dat dat
stinkt. Aus Rostock.
930. Im winter sagt die gelbganszum bauern: Herr Verwalter,
herr Verwalter ; im sommer: Buur buur, ik lach in dien schüün.
Dassower Gegend.
Digitized by
Google
— 128 —
931. Im herbst: Bauer, miet mich, bauer, miet mich; im
frühling: Bauer, behalt deinen dienst. Sch&nbecL
932. Im winter: Buur fründ, buur fründ; im sommer: Buur
buur, lick mi in *n moors. Waren.
933. Im winter ruft die gelbgans bittend:
En bittschen, en Wuschen. ITiiriit.
934. a. Frühjohrs, wenn 't buten herrlich ward, röppt de gälgoos:
Lick lick lick lick, ik schiet.
„Dat kann 'n verstahn, dat se so secht." Alier in WUtenburg.
Buur buur, ät (frät), wat ik schiet : Bocksee (Triepkendorf) ;
ät ät, wat ik schiet : Stresendorf; frät, wat ik skiet: Neu-
Moster ; lick lick lick lick schiet : EichJiof\ nimm nimm, wat
ik di schiet iHagenow; gah wech, ik schiet : Bedefln ; ik ik
ik ik ik schiet : Plate ; liti liti liti schiet: Walsmühlen; ik
ik ik, lick up, wat ik schiet: Qross-Roge.
b. Ik ik ik dünn* schiet. Wüxin.
c. Ik smiet den buurn mit schiet. Eichhof.
935. Schiet schiet schiet schiet is gäl. Klüx.
936. Im sommer: Buur buur, lick schiet; im winter: Hadd
ik 't, hadd ik 't. t Alter in Waschow.
937. De gälegäusch secht ümmer:
Mriken Mriken, holl de schört up, oder ik schiet.
Zimmermann in WUxin.
938. Wenn sucht wäder kümmt, sitf de gälgoos up'n boom
un röppt:
Schiet schiet schiet schiet schiterie. WUtenburg.
939. Wide wide witt, ik stink. Karenz.
940. a. Wenn die gelbgans vom nest aufgejagt wird, fliegt sie
nicht hoch, sondern läuft erst eine strecke fort, dabei singend:
Mien nest is wiet wiet wiet.
Büdner in Züsow. Bethvnsch.
b. Nest nest wiet wech. Brunshaupten. Parum.
c. Mien nest, mien nest is wiet wech.
Nienhagen. Döberan. Boiensdorf.
Digitized by
Google
— 129 —
941. Mien mien nest is nich wiet
Präparand in Neukloster aus Brenz.
942. Ik ik ik heff 'n nest in'n busch, dat findst du nich.
Käterhagen.
943. a. Jung jung, ik vertid\ Broock.
b. Mien mien mien nest heff 'k vertid't. Bössow.
944. a. Mien nest sitt siet siet. Zickhusen.
b. Ik bug' mien nest in n siden. Wölschendorf.
c Gliek gliek siet. Schwerin.
945. Ik sitt, ik sitt inne wid\ Wismar.
946. Kiek kiek kiek, ik bün ok all wcdder hier.
Bauer in Laupin.
947. Sünn* sünn* sünn* sünn' schient. Witzin.
948. Is is is noch viel zu früh. Ludwigslust.
949. Wie wie hab ich dich lieb.
Ludwigslust. Dewitx. Poppmün.
950. Lütt lütt Fiek. Grevismühlen.
951. Diern diern, du hest *ne slirz. Palingen,
Meise.
952. a. Die blaumeise ruft:
Sich dich für, sich dich für. Wulfsahl.
b. Die kohlmeise ruft:
Sich dich vor, sich dich vor. Bookhorst.
c. En vagel röppt:
Sich dich vor, sich dich vor, fall auch nicht in 'n dreck.
Jatzke.
d. En bruutmann will 'n mäten verführen; dee secht to
em, ob he den vagel nich singen hüren ded': Sich dich vor,
sich dich vor. Wulkenzin.
e. En mäten is bi *n melken. De lütt vagel röppt ümmer
recht so grell : Sich dich vor, sich dich vor. Dor secht ne oll fru
to de diern: Seh di nu ok vor, wenn du mit de melk na huus
geist, dat du nich föllst. De diern stött an *n steen un dat
Mecklenb. Volksüberiiefenmgen Bd. II. 9
Digitized by
Google
— 130 —
melkemmer föllt um. Sühst du, secht de oll fru, wat hett de
vagel ropenl Tagelöhner in Schönbeck
f. En Franzos' is hier begahn bläben, dee hett ümmer
hooch spraken. As he nu eens in n holt geit to 'n plücken,
röppt de vagel ümmer: Sich dich vor, sich dich vor. Ich will
mich wohl vorsehn, secht he. Nu hett he jo den plückelsack
up n nacken, un as he oewer dat stech gähn will, föllt he na
de bäk rin. Sich dich vor, sich dich vor, röppt dor wedder
de vagel. Tagelöhnerfrau in Kämmerich.
g. En vagel (wecker dat is, weet ik nich) röppt ümmer:
Sich dich vor, sich dich vor. Nu geit ok eens'n dachlöhner
to *n kohköpen; sinen nawer hett he bi sik. Unnerwägens
kamen se dörch'n holt. Dor secht de nawer: Hüürst du,
woans de vagel röppt: Sich dich vor, sich dich vor. Oh, laat
em man, wi hebben de ogen jo beid' bi uns. As se nu mit
de koh to huus ankamen, gifft se man ut dree titten melk un
hett groot wratten up *n üter. Dor fangt de ollsch gefährlich
an to schellen, wenn se dor nich sülben mit bi wier, denn
güng dat ümmer verkihrt. Den dachlöhner ward dat toletzt
oewer, se will sik gor nich daal gäben; toletzt geit he mit *n
reep na 'n busch rin un will sik uphängen. Dor sitt dor wedder
so n lütten vagel up 'n telgen, dee röppt ümmer: Doh doh doh
doh den reep her. Dor hest dat schiet, secht de dachlöhner,
smitt em den reep rup na'n telgen un geit wedder na huus.
Arbeiter in Waren aus Kargow.
953. Das kohlmeisen-männchen hat im herbst das Weibchen
Verstössen. Im frühling lockt es wieder:
Wiwiken wiwiken wiwiken. Klocksin.
954. Kohlmeise:
Scheperdüürt, scheperdüürt. Bedefin.
955. a. Kohlmeise:
Spinn dicke, spinn dicke. Slrasen.
b. En vagel singt:
Spinn dicke, spinn dicke, alle dage dree stücke.
Zimmermann in Wütenburg.
c. Mien mudder säd1 ümmer, wenn de winter to enn'
güng: wi möten uns ranhollen mit 't spinnen; wenn de vagel
ihrst achter \ finster kümmt un singt: Spinn dick, spinn dick,
denn hett dat spinnen keen oort mihr.
Frau in Wittenburg aus Kogel.
Digitized by
Google
131 -
Laase.
Hohwärier in Waren.
Trieplcendorf.
956. Kohlmeise :
Snid' diestel, snid1 diestel.
957. Scharp sagen, scharp sagen.
958. Flitig flitig flitig flitig.
959. a. Kohlmeise ruft im frühling:
Tiet is her, tiet is her. Schönberg. Wiitenburg.
Tiet is dor: Neustrelitz.
b. Jetzt ist 's zeit. Pappentm.
960. a. De meis* röppt ümmer:
Kiek in *t ei, kiek in 't ei. Mehrfach.
b. Schiet in 't ei, schiet in *t ei. Waren.
c. Kiek in 't nest, kiek in *t nest. Waren.
961. Kohlmeise im frühjahr: Schiet in'tdörp, schiet in'tdörp;
dann zieht sie aus den dörfern in wald und feld.
Aus Rostodc.
962. Blaumeise:
Schiet in *t heu, schiet in 't heu.
963. a. Meise im frühling:
Schink is goor, schink is goor.
b. Snid' schinken, snid* schinken.
Mehrfach.
Aus Wismar.
Mehrfach.
Sperling.
964. Schilling Schilling Schilling Schilling.
965. Dieb dieb dieb.
Allgemein.
Vielfach.
966.
Wenn de sparlings sik schellen, seggen se:
Delf delf delf delf. Bastorf.
967.
Teil teil teil, den delf delf delf, dieb, schillk.
Lehrer aus Kröpelin.
968.
Dill dill dill. Züsow.
969.
Gieb gieb gieb. Neubrandenburg.
970.
Piep piep piep, giff mi wat ut de kiep kiep kiep.
Warnkenhagen.
971.
Jipp japp, broot her. Schusler in Tewswoos.
9*
Digitized by
Google
— 132 —
1)72» Buur buur, leihn mi dien schuur. Sehwarzenhof.
Leihn mi dien schüün: Eachow.
973. Sitt sitt inne wid*. Kamin.
974. Verliebt verliebt. Horrikaten.
975. Der sperling sagt zu seiner frau:
Mariken Mariken Mariken. Federow.
976. De sparling röppt morgens ümmer: Is tiet, is tiet (zum
aufstehen). Helpt.
977. Wenn de sparlings ropen: Plurrick plurrick plurrick,
denn ward't ragen. Oresenhorst.
978. De sparling röppt de katt to: Kriech mi, kriech mi.
Wenn se em faatt hett, schri't he: Tiet tiet tiet.
DachdecJcer in Klein-Rogahn.
979. Wenn de Jäger mit de schrootflint kümmt, secht de
sparling:
Mi nich, mi nich, den'n, den'n. Rüting.
Drossel.
980. De widendraussel is de spraakmeister ; dee gifft de annern
vcegel de spraak. Ihrst sitt se jo up'n telgen: Friederiek,
Friederiek, de diem, de diern, de dick, de dick. Denn geit se
inne spitz sitten: Jakob Jakob, Johannjochen Johannjochen,
Christopher kiek, Christopher kiek. Älter Fuhrmann in Waren.
981. Singdrossel:
Uns' lütt Friederich küsst de diern, de diern in *t holt.
Stargarder Gegend.
982. Drossel:
Küss de bruut, küss de bruut. Neustrelitx.
983. De grag' draussel röppt ihrst: Sophie Sophie Sophie;
nahst röppt se (se breckt jo ümmer af)'. Quinaue, fiefunviertig.
Arbeiter in Wismar.
984. Drossel im frühjahr:
Wir lieben uns. Suiten.
985. Drossel:
Wilhelm Wilhelm, söök mi doch, söök mi doch, dor
bün ik, dor bün ik. Aus Schtverin.
Digitized by
Google
— 133 -
986. Wenn de draussel in 't buur sitt, röppt se:
Mariken, schateelken, wo geit mi dat.
Handwerker in Wismar aus der Malchiner Gegend.
Wiedehopf.
987. a. Ich bin der stolze Wiedehopf,
und trag die kröne auf meinem köpf,
doch sagen die leute, ich stink. Alte Frau in Waren,
b. Ich bin der kleine Wiedehopf,
ich trag die krön auf meinem köpf,
die leute sagen, ich stink,
bin doch ein schöner fink.
Frau in Waren aus Nim-Schlön.
c. Ich bin ein guter wiedehopp hopp hopp,
ich trag meine kröne auf dem kopp kopp kopp,
doch sagen die leute, ich stink, ich stink, ich stink.
Kublank.
Ik btin de schöne weihopp hopp hopp : Neucanow.
d. Wäd'hopp, wäd'hopp, heff *n töppel up 'n kopp,
doch seggen de lud', ik stink. Kämmerich.
e. Heff n töppel up *n kopp, heff *n töppel up n kopp,
un likers seggen de lud, ik stink;
dat maakt, ik bug' mien huus von minschenschiet,
dorüm seggen de lud' ik stink.
Tarnow bei Stavenhagen.
f. Ik bün de töppelwäd'hopp,
ik heff de kroon up minen kopp,
de lud' dee seggen, ik stink;
ik schiet ehr wat, ik schiet ehr wat,
ik schiet ehr nägenmal wat. Dierhagen.
g. Ik heff *ne kroon up minen kopp,
de lud* dee seggen, ik stink;
dat schitt ehr wat, dat hett ehr lang* wat schäten hatt.
Bademacher in Hof-Körkwitz.
h. Ik bün de töppelwäd'hopp wäd'hopp,
heff 'n groten töppel up 'n kopp, töppel up 'n kopp,
de lud' dee seggen, ik stink, ik stink;
ik schiet ehr wat, ik schiet ehr wat,
ik heff ehr all lang* wat schäten hatt. Klockenhagen.
Digitized by
Google
- 134 —
Alle leute sagen, ich stink, ich stink;
dat schitt ehr wat, dat schitt ehr wat,
ik stink man vor mien oorsgatt.
Alte Frau in Oresenhorst.
Wachtel.
988. Fürchte gott, fürchte gott. Dobbertin.
Lobe gott: Brudersdorf; liebe gott: Crivitz; träne gott:
Qivüz; danke gott: Karft; walte gott: Kreutzer bei Nieder-
höffer, Meckknburg's Volkssagen B. III S. 184.
989. Wenn die wachtel kommt, ruft sie: Grüss di gott, grüss
di gott; wenn sie wegzieht: Hut di gott, hüt di gott.
Lehrer aus Oolm.
990. Flick de bücks, flick de bücks. Allgemein.
Flickt de bücks : Meteisdorf.
991. Flick de bücks, flick de bücks, faule magd, faule magd,
furchte gott, fürchte gott. Mestlin.
992. Bücks to lütt, bücks to lütt. Bocksee.
993. Huus to lütt, huus to lütt. Pepelow.
994. Ik bün dick, ik bün dick. Banzkow.
995. Bind de tööm, bind de tööm. Börzow.
Wachtel zum Mäher.
996. Furcht mi nich, furcht mi nich. Ziclow.
997. Pedd mi nich, pedd mi nich. Lehrer aus Oolm. Helpt.
998. a. Bück den rück, bück den rück. Mehrfach.
b. Esel bück di, esel bück di. Aus Wismar.
999. Scharp sträk, scharp sträk. Woldegker Gegend.
Taube.
1000. Die Wildtaube ruft:
Hier bug't keen will duw'. Arbeiter in Kluess,
1001. a. De groot blag* duw* nennen wi tackenduw* oder
knorrenduw', dee bug t jo in de knorrenlöcker. De fru sitt
Digitized by
Google
— 135 —
up't nest un röppt: Mi grug't, mien puting, mi grug't. Denn
secht he: Büst mien trug fru. Arbeiter in Waren aus Lehsten.
b. Hu hu, mien puting. Tagelöhnerfrau in Hungerstorf.
c. Duw* duw', mi grug't. Neukloster.
1002. Der täuberich ruft der taube zu:
Du duw* du. Gühow.
Ducke duw', ducke &\iv?' : Boek.
1003. a. Trutenfru trutenfru. Allgemein. {Bartsch B. II S. 178.)
Mien trage fru: aus Kirch -Bosin; mien trug' frag:
Pepelow; tru du fru: Flatow ; treu frug' : Wismar ;
mien trugen fru, tööf du : Käterhagen.
b. Leew' frug', blief mi trug'. Bethivisch.
c. Kumm fru, kumm fru. Schonbeck:
d. Ik söök mien fru. Woggersin.
1004. Schurk duw\ Ahrensberg.
1005. Mamamaken, mamamaken. Damm.
1006. a. Haustaube: Stutenfru, stutenfru. Vielfach.
b. Lachtaube: Lachelduw*, stutenfrug'.
Tagelöhnerfrau in Kämmerich.
1007. a. Wenn de duben morgens rut willen ut den duben-
slach, un de döör is noch to, denn ropen se:
Rucke die kuh, die thür ist noch zu.
Vipperow. Gletzow.
Rucke de guh : Grevismühlen ; rucker di guh : aus Schwerin.
b. Früh früh früh (frühe), rucke die kuh, die thür ist noch
zu, früh früh früh. Präparand in Neukloster aus Goldberg.
Eule.
1008. a. Die eulen rufen sich zu:
Kumm mit, kumm mit. Mi grug't, mi grug't.
Allgemein.
Huhu, kumm mit, kumm mit: mehrfach ; kumm mit, kumm
mit na 'n uhlenbarch : Parchim, Holxendorf; na 'n sand-
barch : Woosten; na *n dodenbarch : WUtenburg, Schwan-
see, Betschow, Gross-Wüstenfelde, Friedrichshagen ; na'n
Digitized by
Google
— 136 —
dodendamm : Käterhagen; na 'n dodenhof: Hohen- Viechein;
na 'n judenbarch : Ribnitz] na *n duurnbusch : Goldberg. —
das Weibchen ruft: kumm mit, kumm mit; das männchen
antwortet: mi grug't : Neuralen; umgekehrt: Barnstorf ;
ebenso känzchen und evleiBehw.
b. Wenn dat scharp friert, hurricken de uhlen so in de
schüün; denn seggen se:
Huhu, wo grug't mi. Arbeiter in Rostock.
1009. Wenn die eule in der nähe eines hauses ruft: Kled* di
witt, kled1 di witt, dann giebt es in dem hause bald einen toten.
Alte Frau in Wölschendorf aus Yolkenshagen.
Verschiedene Vögel.
1010. Die wilden gänse rufen:
Killgack killgack. Gothmann.
1011. a. De klaashahn röppt:
Klaas Klaas audelitt. PoeL
Au au merlick : Mürilz', aulick aulick : Dierhagen.
b. Klaashahn nick nick nick,
wat n bunten rock heff ik ik ik.
Alte Bauerfrau in Rethtoisch.
c. Klaashahnick nick nick, uppe see bün ik. PoeL
d. Klaashahn heet ik, ünner water scheet ik,
klaashahn nick nick, ünner water bün ik. Wustrow.
e. Nicke nacke neidi, klaashahn heet ik,
ünner *t water scheet ik. Wustrow.
1012. De möw* is 'ne verwünschte nonn ut 'n kloster; dee
schri't noch ümmer:
Hadd 'k man fri't, hadd *k man fri't.
Alter Fischer in Börgerende.
1013. Wenn de düker de fisch jag't, steit de fischreiher
an 'n lann* un grippt sik fisch; un wenn he väl fangt, röppt he
den düker to:
Dat schafft, dat schafft. Fischer in Witzin.
1014. Inn frühjohr, wenn de nohrung knapp is, röppt de
fischreiher: Hakt hakt; dat is jo de ihrste fisch, dee laikt. In
de laiktiet hett he so 'ne grawe stimm, denn röppt he: Sund
man röddog* roddog*. Stargarder Gegend.
Digitized by
Google
— 137 —
1015. Die rohrdommel ruft dem vorübergehenden zu
Du lump, du lump. Staudinger L l. S. 135.
1016. De rodump röppt:
Rodump rodump, hier sitt de düwel in 'n sump.
Aus Goldberg.
1017. Wenn de krönen kamen, ropen se: Nu is 't tiet, dat
speck is riep. Wenn se wedder aftrecken, hebben se 'ne ganz
anner stimm, denn ropen se : Nu is 't oll galstrig speck all.
Alter in Waren.
1018. Wenn snee infollen is in *n frühjohr, denn löppt de
kiwitt so krümming in de wisch rüm un röppt:
Mien fööt, mien fööt.
Bademacher in Hof-Körkuntx. Besitz. Klein-Bogahn.
1019. De strandlöper röppt: '
Togliek togliek. Poel.
Ttititlünt : Dierluigen ; tüüttüüt : aus Rostock ; tülüüt, glüde
glüde:Poe£.
1020. De strandlöper röppt ümmer:
De Hower, de Hower,
(die bewohner des fischerdorfes Hoben bei Wismar).
Aus Wismar.
1021. Der Wachtelkönig wird nach seinem rufe „Snarten-
darta genannt. Allgemein.
1022. a. De hawerzäg' röppt:
Ik heff minen hawern all mäg't,
un du hest dinen noch nich säg't. Triepkendorf%
b. Is de hawer all säg't? Suiten.
1023. Wenn de haberzäg* uppe ier daal flucht, denn lacht se
sik so: Häh häh häh; dat is ehr so lächerlich, wo dat hier
uppe weit so herrschen deit. Nahst flucht se wedder to hööcht.
Forstarbeiter in Hallalit.
1024. a. Den regenvagel hebben de ollen vor ne oll Jungfer
hollen, he sali ropen:
Heurat, heurat. Frau in Damm aus der Rostocker Gegend.
b. De regenvagel röppt ümmer:
Heurat, heurat, is tiet, is tiet.
Alte Bauernwitwe in Rethwisch.
Digitized by
Google
— 138 —
1025. Der specht ruft:
Wief wief. Laupin.
1026. Die bachstelze geht hinter dem pflüger her und ruft
ihm zu:
Riet rüm, riet rüm. Bauer in Laupin.
1027. Die bachstelze ruft:
Water is natt, water is natt, fall nich rin. Tarnow.
1028. a. Die gartenammer ruft:
Dick dick dick dick Thrien. Vielfach.
b. Dick dick dick Marie. Belsch.
c. Is noch so früh, dicke dicke Marie. Kummer.
1029. Kiek kiek kikerien, höd' den buurn de swien.
Barnstorf.
1030. Ein mann geht zur Stadt, um sich einen anzug zu
kaufen. Unterwegs hört er den ortolan rufen: Zwillich Zwillich
zwillich. Nein, sagt er, samt mit tressen drauf. In der Stadt
vertrinkt er alles geld. Als er nun auf dem heimwege den
vogel wieder sein „zwillich zwillich" rufen hört, sagt er reuevoll :
ja, hadd 'k man zwillich. Ncustrelitz.
1031. De gröön iritsch röppt:
Ik schiet, ik schiet in Spanien;
(er hat nun genug zu fressen). Karft.
1032. Grasmücke:
Lisetteken Lisetteken Lisetteken. Poel.
1033. Plück plück plück plück plück ierdbeeren. RetscJww.
1034. Zebedäi. Stargarder Gegend.
Zippidee : Strafen.
1035. Zeisig:
Teig* mi dien been, ik teig' di mien auch.
Baumgarten bei Bütxow.
1036. En lütt vagel röppt ümmer, wenn dat so heet is:
Jippjapp jippjapp, Zickzack Zickzack.
Neubrandenburger Gegend.
1037. En vagel röppt ümmer:
Riet ut, riet ut. Itibnitz.
Digitized by
Google
— 139 —
1038. Schliet dien tiet, secht dat voegelken.
Mantxel, Bütxower Ruhestunden V S. 35 (III S. 52).
1039- Zu kindern, die sich nicht waschen lassen wollen, sagt
die mutter: du weest doch, wat de vagel röppt:
Witting wasching, witting wasching. Jatxke.
1040. En lütt vagel röppt:
Korl Lüth, Korl Lüth, Korl Leidi. Vielank.
1041. En lütt vagel röppt ümmer:
Slikert slikert. Waren.
1042. Ein vogel ruft:
Karoline, mach feuer. Aus Neukbster.
Frosch und Unke.
1 043. Froschgespräch :
a. Morgen willn wi backen backen backen. Morgen willn
wi ok backen backen. Schivaaner Gegend.
b. Vaddersch vaddersch, wenn backst, wenn backst?
Morgen morgen. Ik ok. ok ok ok. Neubrandenburg.
Vader vader: Admannshagen.
c. Wenn backst? Morgen morgen. Ik ok, ik ok.
Bademacher in Hof-Körkwitx.
d. Wenn backst du? Morgen. Wenn du backst, denn
back icke icke ok. Zieslübbe.
e. Morgen back ik. Ik ik ok. Borg* mi 'n troch.
Schönbeck.
1044. a. In *n frühjohr ropen de poggen:
Wörtel wörtel wörtel. Kbckenhagen. Böhm.
b. Ik bün to gastmahl wäst, un heff wider nicks kragen
as wörtel wörtel wörtel wörtel. Warnkenhagen.
c. Wo büst henwäst? To kost. Wat hest kragen?
Wörtel wörtel wörtel wörtel. Tagelöhner in Questin.
Na de hochtiet. Wat hest äten: Dar guner Gegend.
Digitized by
Google
— 140 —
1045. Wenn de poggen anfangen to krupen, denn ropen
weck: Papst papst papst papst. Denn seggen de annern:
Luther Luther Luther Luther ; dee striden sik um *n ^globen.
Alte Frau in Waren aus Gross-Helle. Mustin.
1046. Die frösche rufen immer:
Rike rack, Rike rack. Klocksin.
1047. Wenn das wasser eines teiches von der schafwäsche
dick und stinkrig wird, kommt der frosch zu lande und sagt:
Hett gährt, hett gährt. Waren.
1048." De grönen Jägers ropen ümmer:
Vadder Ohrens, vadder Ohrens. Nevern.
1049. Wenn dat ragen warden will, röppt de looffrosch ümmer:
Natt natt natt natt. Allgemein.
Natt natt, gifft bald wedder wat: Wulf saht.
1050. Die unken rufen:
Unk unk unk, dat kind is verdrunken in'n sump.
Ratschow.
1051. Die grünen Jäger rufen:
Mien kind is doot. Mien ok. Un nu, un nu.
Latendorf D. M. V S. 284.
1052. De grönen Jägers ropen sik to:
Polunt pölunt, mien kind is sund. Mien kind is
doot. Een wedder maken von plunt.
Alte Tagelöhnerfrau in Siggelkow.
1053. Die unke sagt: Puup, mien kind is doot, is doch ornlich
sünn\ Dann sagen die wasserfrösche : Is man een von plünn\
KlocJcenhagen. Waren.
1054. a. Die unken rufen einander zu:
Puuk, mien kind is doot. Puuk, een wedder maken.
Puuk, wout? Puuk, ut plünn'. Puuk, is sünn\
Vielfach.
Plump, mien kind is doot: Gülzow; pump: Gothmann;
plumbump: Wismar; podeut: Hungerstorf '; räche räche:
Laage. — Een wedder maken. Woup? Up'n trank:
Waren, Quassow; een wedder maken von pnnp puup:
Wuücenxin; wo sali 'k een wedder krigen? von knaken
kann 'k keen maken: Wismar; een wedder maken von
kot: Waren; mit n pook: Nossentiner Hütte, Krickow;
von pook : Zepelin; von pook. Mi ok: Waren; von pook,
geitok: Warnow bei Bützow. — denn doh 'k sünn': Poe/;
geit to grünn* : Bössow.
Digitized by
Google
- 141 -
b. Puup, mien kind is doot, wo sali *k een wedder
krigen? Laat di een maken von puup. Mirow.
c. Unk unk, mien kind is doot. Wind't in plünn'. Is
sünn', is sünn*. Eethwisch.
d. Puup, mien kind is doot. Een wedder maken. Wo-
von? Von plünn\ Is sünn\ Von mad\ Is schad\ Von
stroh. Man to. Alte Frau in Klüx.
Von stroh. Dat doh : Lübstorf.
e. Tuut, mien fru is doot. Tuut, mien ok. Tuut, een
wedder maken. Tuut, wout? Tuut, ut stroh. Tuut, dat
geit jo nich. Tuut, oh jo. IAndow.
f. Puup, mien kind is doot. Puup, mien ok. Puup,
morgen ward *t begraben. Puup, mien ok. Puup, mit schupp
un spaden. Puup, mien ok, Mirow.
g. Puup, mien fru is doot; puup, morgen ward s' begraben
mit schuppen un spaden. Mien ok. Krickow.
h. Puup puup, mien kind is doot. Wennihr sali 't
begraben warden? CEwermorgen abend. Puup puup, mien ok.
Tagelöhnerfrau in Helpt.
1055. a. Die unken sind verwünschte mädchen, die nicht
heiraten wollten und nun zur strafe im teich leben müssen.
Deshalb rufen sie:
Unk unk unk, nicht mehr jung,
hätt ich einen mann genommen,
war ich nicht in den teich gekommen;
unk unk unk, nicht mehr jung. Mehrfach.
Einst war ich jung: mehrfach; hättet da einen mann
genommen, wärst da nicht in den teich gekommen:
Schwerin.
b. Unk unk, ach war ich doch noch jung;
hätt ich mir einen mann genommen,
war ich leicht davon gekommen.
Mädchen in Giilxow. Backup.
c. Unk unk, vor Zeiten war ich jung;
hätt ich mir 'ne frau genommen,
war ich nicht in den teich gekommen. Waren.
d. Unk unk, in johrdach bun ik jung;
hadd ik mi keeneti mann nahmen,
wier ik nich in 't water kamen. Tagelöhner in Steffenshagen.
Digitized by
Google
— 142 —
Mücke.
1056. »Wenn de müggen so bi eenen rümbrummen, denn
seggen se: Fründ fründ. Denn seggen wi: Ik bün dien fründ
nich, gah man. Kuhhirte in Jabel
Du büst mien fründ: Waren; fründ fründ, holl still, holl
still: Chemnitz; fründing fründing : Brudersdorf, Mirow ;
früun frünn' : Waren.
1057. a. Die mücke summt:
Will di wol finn\ Vielfach.
Ik ward di wol finn: Poel; ik will di wol finn finn finn':,
Priepert; ik will di wol krigen: Wustrow.
b. Wenn man abends im bett liegt, und die mucken
summen im Schlafzimmer umher, dann sagen sie:
Kann nich finn1. Broock. Waren. Althagen.
1058. Die mücke summt, indem sie sich auf den köpf des
menschen setzt:
Hest nich mihr as dirs*? (diese: nämlich haare). Witzin.
Bremse.
1059. a. Wenn de groot bröms* so summt, denn secht se:
Hast den hirten nicht vernommen? (se will de koh dat bloot
utsugen). Arbeiter in Waren.
Hast du den kuhhirten nicht vernommen: Latendorf D. M.
V S. 284; habt ihr den kuhhirten nicht vernommen, ver-
nommen: Malchin; hast den bauer nicht vernommen: Strasen;
nichts vernommen: Quassow.
b. Wenn so um Johanni ut de bröms' achter *n fischkarrer
hersummt, denn secht se: Hest du von 'n fischkarrer nicks
vernommen? (denn kickt dee sik mal um). Alter in Babke.
Hummel.
1060. Die hummel sagt zum maurergesellen:
Hast den meist er nicht vernommen? Wölschendorf.
Biene.
1061. Wenn die zeit des schwärmens kommt, rufen die alten
bienen : Fuurt fuurt ; aber die jungen : Bliben bliben. Aus Wismar.
1062. Mien oll vadder säd* ümmer, in de wihnachtsnacht
t wischen twölf un een, wenn uns' heiland geburen is, denn
süngen de immen. Denn künn man hengahn un horchen;
wer denn gläubig wier, dee künn se singen hüren:
Ehre sei gott in der höhe. Frau in Mirow.
Digitized by
Google
Anrufe an Tiere.
>^
Digitized by
Google
Digitized by
Google
Bolle und Bock.
1063. Wenn man den bullen reizen will, röppt man em to:
Lümmel lümmel juuch.
Denn ward he wild un kümmt up enen in. Aus Wismar.
1064. a. Wenn der bolle nach seinem jauchzen noch still vor
sich hinbrummt, so nennt man dies: lümmeln. Der kinder-
singsang lautet:
Lümmel lümmel läpelstäl, unse Jakob frett so väl.
An anderen orten giebt es eine Variation, welche heisst:
Rühr rühr läpelstäl, unse Jakob frett so väl.
Anmerkung 32 zu Beuter B. II S. 286.
b. Lümmel lümmel läpelstäl,
uns* oll Jackel (bolle) freet nich väl.
Alle Frau in Makhow.
1065. a. Wenn die kühe ausgetrieben werden, rufen die kinder
dem bollen zu:
Bulle bulle wehr di, stierkopp stött di. Triepkendorf.
Stier stier stött di: Mirow; osse osse stött di: Hof-Körk-
uritx, Klockenhagen.
b. Büller büller wehr di; wittkopp stött di.
Mehrfach im Strelüzer Lande.
Mit dem Zusätze: Wur an? Doran, an 'n ollen holtkopp :
Neucanow.
c. Bulle bulle wehr di, kruuskopp stött di.
Ahrensberg. Waren.
1066. Bull bull bodderbroot, stööt mi nich in'n deepen soot,
süss krichst du keen bodderbroot. Vielfach.
Süss krichst da keen fett stück bodderbroot: BohenrWoos;
süss krichst da 'n teerbodderbroot: Woex, Laupin; keen
teerbodderbroot :Hoort; stöttst da mi in'n deepen soot,
gäw ik di keen bodderbroot: Nienhagen; ik gäw di ok
fett bodderbroot : Klein-Bogahn.
Heeklenb. Volkaüberllefenuigen, Bd. IL 10
Digitized by
Google
— 146 —
1067. Bull bull bull bodderbroot,
stööt mi nich in n keller doot,
laat mi noch *n bäten laben,
ik will di *n bodderbroot gäben. Woosten.
1068. Bulle bulle bodderbroot, stööt mi nich in *n deepen soot,
stööt mi in dat gröne gras, dat 't bald wedder wasst.
Alte Frau in Besitx.
Dat ik morgen wedder wass: Lübtheen.
1069. a. Bulle bulle boor, stööt mi nich in de foor,
stööt mi nich in den deepen soot,
krichst du ok keen kes' un broot.
Schwansee. Questin. UpaJil.
Stööt mi nich inne hoor : Dambeck ; krichst du keen sööt
bodderbroot: Schonbeck.
b. Bück bück boor, stööt mi nich in de foor,
stööt mi nich in den deepen soot,
denn krichst du keen abendbroot (bodderbroot).
Jeese. (Diedrichsliagen)
1070. Bulle bulle boor, stööt mi nich in de foor,
hau ik di in de snuut, spi'st du bloot ut. Beckerunix.
1071. Bull bull bodderbroot, stööt mi nich doot,
stööt du dien eegen oll huur doot.
Alte Frau in Nicnhagen.
1072. Bull bull bodderbroot, stööt mi nich in 'n deepen soot,
stööt leewer dinen eegen herrn doot. Satow.
1073. Bull bull bodderbroot, stööt de dierns in de koppel doot.
Alter in Graal.
Stööt den herrn sien kinner in de koppel doot: Rostocker
Gegend; stööt mi nich in de koppel doot: Walkendorf,
Willersfiagcn.
1074. Bull bull büdelbroot, slah dinen vadder un mudder doot.
Bockup.
1075. Bull bull bodderbroot,
stööt minen vader un moder nich doot.
Yielfacli. (Schüler lieft II S. 4.)
Stööt mi nich mien mudder doot: Neucanow.
1076. Bulle bulle bäckerbroot, stööt mi keen kinner doot.
Boek.
Digitized by
Google
— 147 —
1077. Bull bull bodderbroot, stött (sleit) gien ecgen kinner doot
Melx. (Faulcnrost. Ahrensberg.
1078. Bull bull bull bull bodderbroot,
stööt dien eegen kinner (kind) nich doot. Vielfach.
Bolle bulle 08senbroot:ifefw»/ra; bull bull bull, oh grote
noot iDamerow; bttller büller boddersttiller: Mirow ; bull
bull bull boddeijaan: atis Rostock; bull bull bodderklööt:
Gross- Schmälen; bull bull bodderbloom: Gross- Pankow \
Mirow; bulle bulle ticken Elmenhorst ; buDe bulle btidel:
. Lehsen, Klein-Bogahn ; bulle bulle puff: Lichtenhagen. —
stööt dien leewen kinner nich doot: Bernlin; un anner
lud' ehr ok nich: Waren; nagen liggen all in'n soot:
Grabower Gegend.
1079. Bull bull bodderbroot, stööt de nagen kinner doot,
laat di nich krigen. Alter in Remplin.
1080. Bulle bulle bodderbroot, stööt de armen kinner nich doot,
ihrst giff mi bodderbroot, denn stööt s' alltosatnen doot.
Malchin. Teterow. Schorrentin.
Stööt keen arm kinner doot, ihrst giff ehr 'n bodderbroot,
nahst stööt s* all doot: aus Doberan; stööt de lütten
kinner uppe straat nich doot: Graal.
1081. Bull bull bodderbroot,
stööt mi nich de leewen kinner doot,
een will *k di gäben,
anner laat mi laben. Kuhhirte in Jabel
Twee laat mi laben: Hohen felde; een laat mi laben, de
annern will 'k di gäben: Bargeshagen; soeben heff'k di
gäben, de annern laat mi laben: Marlow.
1082. Bull bull bodderbroot, du stöttst mi all de kinner doot,
dat een dat will Tc di gäben,
dat anner kannst di nähmen,
dat drüdd dat lettst mi laben. Schwarxenhof.
1083. Bull bull bull bull bodderbroot,
stööt mien koh im kalf nich doot,
dat kalf dat will 'k di gäben,
de koh dee laat mi laben. Bocksee.
1084. a. Bulle bulle ossenbroot, slah de luus up *n töller doot,
will s nich knacken, slah s* in n nacken,
denn ward s* wol knacken. Remplin.
Lümmel lümmel bodderbroot: Rethioisch; stööt de luus
in'n keller doot: Zieslübbe; slah (scheet) de muus up 'n
teuer doot : Meio-storf, (Bockup).
10*
Digitized by
Google
— 148 —
b. Bulle bulle bodderbroot, slah de luus up'n töller doot,
will s* nich knacken, slah s' up *n hacken,
knirre knarre knuust, gah na dien oll schitig huus.
Malchow.
Gries graas gruus, gah man hen na huus : Hohendorf;
gah na dien beschäten huus: Gross-Bäbelin; gah na dien
eegen huus: Torgelow; en jeder geit in sien poppieren
huuBiKisserow; de luus dee woll nich knacken, bescheet
sik de hacken, knicke knacke knuust, bescheet sik de fuust:
Pepelow. 4
1085. Bull bull bodderbroot, stööt den düwel up 'n töller doot.
Warnow bei Bütxow.
1086. Bull bull bodderbroot, wohr di wech, ik stööt di doot.
Aus Wismar.
1087. Bull bull bodderbroot, vadder un mudder dee sünd doot.
Plan.
1088. Bull bull bodderbroot, schulten sien oll katt is doot.
Witzin.
1089. a. Bulle bulle bö, smiet mi nich in *t hö (heu).
Meierstorf.
Biüler biüler bö : Drefahl.
. b. Bücke bücke bö, stööt mi nich in 't hö. Drefahl.
1090« Bulle bulle büdel, mudder laat di trudeln.
Lüttenhagen.
1091. a. Dem wütenden bollen wird zugerufen:
Bull bull bös', kennst ok haak un ös? Vorbeck.
b. Bulle bulle bös', giff mi haak un ös'.
Frau in Bockup.
1092. a. Bülling bülling bösing, gah na dokter Lösing,
der verschreibt dir dokterpillen,
dormit kannst du dat oorslock stillen. Vorbeck.
b. Bölling, büst du bösing, gah nah dokter Lösing,
dee verschrifft di dokterpillen,
dee sali di dat noorslock stillen. Vorbeck.
Dee verschrifft di wat, enen muulhacks: Vorbeck.
1093. Bulle bulle böse, nimm mi uppe höse,
smiet mi in den deepen graben,
kriech mi ok wedder rut Dambeck.
Digitized by
Google
— 149 —
1094. Bulle bulle böse bock, nimm mi up de hüürn,
smiet mi in dat gröne gras, wo de bunten blomen wasst.
Meierstorf,
1095. Bull bull büdelsack, riet (snid') den bullen den büdel af.
Yorbeck. . (Wüstenmark bei Schwerin.)
1096. Bulle bulle päpersack, hett sik hinnen un vor bekackt.
Betxow.
1097. Bull bull bodderfatt, schitt sinen eegen vadder wat.
Gross-Bäbelin.
1098. Bulle bulle boddermelk, wur bullert di de buuk,
dat deit de blage boddermelk,
dee will dor nich wedder rut. Marin.
1099. Bull bull bodderstull, giff 'n ganzen emmer vull.
Brohm.
1100. Bulle bulle boor, leihn mi dien oll koor,
leihn mi dien oll bodderfatt, heff ik nagen johr wat.
Vor -Wendorf.
Hest du soeben johr wat : Schwansee.
1101. Bull bull bull bull stööt mi nich,
hawergrütt dee machst du nich,
weetengrütt dee krichst du nich,
bull bull bull bull stööt mi nich. Bargeshagen. Betschow.
1102. Bull bull stööt mi nich, hawergrütt dee mach ik nich,
speck in de pann dat mach ik wol,
wenn ik dat man hebben sali. Warnemünde.
1103. Bück bück stööt mi nich, schaapfleesch ät ik nich.
Bethwisch.
1104. Bück bück stööt mi nich, hawergrütt mach ik nich,
bookweetengrütt kriech ik nich,
bi minen herrn blief ik nich. Wismar. Lübsee.
Bücke bücke stööt mi nich: Pepelow; hamelfleesch dat
mach ik nich : Bethwisch, Gorlosen; hawergrütt kriech ik
nich, mählgrütt mach ik nich: Wütenburg; gastengrütt
kriech ik nich: Betschow ; bodder un kes* kriech ik nich:
Kneese; kes' un broot dat kriech ik nich, bi den ollen
kierl blief ik nich : Dassow ; bi minen buurn blief ik
nich: Wismar, Schlagsdorf, Qaüin\ bi minen bück blief
ik nich : Pepelow.
Digitized by
Google
— 150 —
1105. Bücke bücke buben stööt mi nich,
hawergrütt un gruben mach ik nich. Pepeww.
Ziegenbock.
1106. a. Man ruft dem Ziegenbock zu: Meister. Dann ant-
wortet er: Mäh. Wismar.
b. Meister, doh mi dinen kleister. Mäh.
Alte Frau in Wismar.
1107. Man ruft dem Ziegenbock zu:
Zick zick zägenbuck, leihn mi dien schier.
Dann antwortet er:
Gor to giern, hadd 'k s* man hier. Alis Wismar.
Hase.
1108. Beim gewahren eines hasen rufen die kinder:
Teh has\ teh has'! Karenz.
1109. a. Einem fliehenden hasen rufen die kinder zu:
Martin, tööf *n bäten (loop nich so dull), sasst *n breef
mitnähmen. Vielfach.
He, Martin: Helpt; Martin has', da he:Bemlin; Matten,
nimm n breef mit: Wütenburg; Mauken: Waren; Moken:
Bocksee\ Möking : Waren ; gratyack, tööf : Appelhagen.
b. Du, Lampe, stah mal still, sasst 'n breef mitnähmen.
Triepkendorf.
Mussjö Lampe, nimm 'n breef mit: Goldberg.
c. Hett hett has', hest (heflf ?) n breef verloren, wenn du *n
wedderfindst, sasst n dahler hebben. Helpt.
1110. a. Du, Martin, sasst mi vör'n Schilling sluck (vor fief
penning priem) mitbringen. Tagelöhner in Schönbeck.
b. Bring mi ne tüüt vull bonbons un *ne rull priem-
toback mit. Tagelöhner in Warbehw.
1111. Häsing häsing loop, de jäger kümmt mit n knoop,
häsing häsing wind, de jäger kümmt mit de flint.
Oa'nxlin.
Digitized by
Google
— 151 —
Fledermaus.
1112. Fledermuus, fleech cewer 't huus,
bring uns (mi) goot wäder to huus.
Klüx. Mestlin. (Walkendorf.)
1113. Die knaben werfen die mutze in die höhe und rufen:
Fledermuus, sett di in 'n hoot,
denn ward morgen dat wäder goot. Pepelotv.
1114. Fleedermuus, fleech cewer 't huus,
bring mi glück un sägen in *t huus. Barnstorf.
Un bring sägen in dat huus: aus Neukloster.
1115- Fledermuus, fleech um *t huus,
bring de bruut dat broot in *t huus. Krickow.
1116. Fledermuus flucht cewer dat huus,
haalt all de lütten gössel to huus. Stresendorf.
1117. Fledermuus, kumm to huus, ik gäw di speck un broot.
Plan.
1118. Fledermuus, fleech cewer 't huus.
suup mi all de boddermelk ut. LübtJveen.
1119. Fledermuus, kumm to huus,
se (wi) fräten di all de pölltüfften ut.
Schönbeck. {Triepkendorf.)
1 120. Fledermuus, wur is dien huus? Achter 'n ollen raathuus.
Tessin. Grammow.
1121. Fledermuus fledermuus, ik gah to huus.
Lübsce. Wölschendorf.
1122. Fledermaus fledermaus, rauf mir nicht die haare aus,
lass mir meine zöpfe stehen, dass ich kann zu tanze gehen.
Frau in Fricdland au* Schillersdorf.
Weihe,
1123. Früher riefen die gösselhirten, indem sie ihr taschen-
messer mit der schneide nach oben hielten, einer herannahenden
weihe zu:
Oll vvih, oll wih, oll hex, fleech cewer dit scharp metz,
dat bloot dat sali di rullen up vieruntwintig stunn\
Mecklenburg.
Digitized by
Google
— 152 —
1124. Wih wih wäderhex, ik stak di mit dat blanke metz,
dat bloot sali di runnen in vieruntwintig stunn'.
VielfacJi.
Schiwih schiwih du wäderhex: Grammow; schüwih: viel-
fach; Lawiesch Lawiesch Lawäderhex: Bemlin\ wide
wide hex: Kreieti; widu widu wäderhex: Wismar; fleech
dörch dit mien blankes metz: Kalkhorst; ik wies di dat
blanke metz: Warsow; da geist np dien oll blankes metz:
Neukloster] wies mi dien oll blankes metz: Baumgarten
bei Bütxow; bring mi 'n blankes metz: Zurow; giff mi
dien scharpes metz: P lau; wat deist du mit dien blankes
metz: Satow bei Mahhow; fleech cewer dat blanke metz,
fleech »wer *n duurnbnsch : Bechlin ; fleech cewer dat blank
metz, fleech cewer de schupp vull gasten :Kieve; dat metz
dat sali di stäken: Wiek, Lübow; dat bloot dat sali di
strömen, wenn du cewer dien oll blank metz fluchst:
Wismar. — wat deist du hier mit dien blanke lex:
Bernitt; gah du mit dien blanke lex: Konow; giff mi dien
oll blanke lex: HalMU; wies mi dine bunte lex, dee heff
ik in minen kästen, dat bloot sali di basten: Bblkmv;
fleech cewer dien blankes nest: Neukloster; wies mi dine
blanke hess, söök di 'n kropp vull gasten . . . : Waren.
Fleech cewer minen blanken kästen, dat feil dat sali di
basten : Holzendorf, SucJcow; fleech oewer 'ne hand vull
gasten, dat herzbloot sali di basten: Rüxeroiv; fleech cBwer
mien küürnken gasten: Warnow bei Bütxow; ik gäw
di 'ne hand vull gasten : Borkow ; de buuk sali di basten
mit vieruntwintig: schäpel gasten : Parchim ; dat fleesch
sali di basten in 'n schäpel gasten: Qrammow.
Dat bloot sali di runnen in een viertel stunn' : Kambs,
Rüting , Göldenitx; in fief viertel stunn': Rattalit; up
föfftig, ftfftig stunn* : Nossentiner-Eütte; dat bloot sali di
gerannen in fiefunföfftig stunn': Kämmerich; torunnen:
Minxow; in vieruntwintig stunn' is dien bloot gerannen:
Poltnitx; in vierun viertig stunn* is *t bloot entrannen:
Satow; dat bloot sali di rullen dreiviertel stunn': Alt-
Kaien; dat bloot dat sali di strullen na (in) fiefuntwintig
stunn: in Karl Schüler's Nachlass, (Göttin); in vierun-
twintig stunn': Gross-Upahl; in fiefunviertig stunn': Gross-
Böge; laat 't bloot strullen fiefuntwintig stunn': Woserin;
dat bloot sali di rullen in 'n ganzen laben rundum: Wiek;
in vieranföfftig stunn', denn geit de weit to grunn':
Langenhagen.
1125. Wih du olle wäderhex, stak du di in dat blanke metz,
dat bloot sali to grunn' gähn,
un sali 'ne viertel stunn* stahn. Prangendorf
Digitized by
Google
— 153 —
1126. Schlavvih schlawih schlawäderhex,
ik smiet di mit dat blanke metz,
dat metz dat güng to grunn' in fiefunföfftig stunn*.
Gross-Kötliel
1127. 011 wih, oll wih, oll hex, fleech oewer mien blank lex,
fleech cewer minen küben vull gasten,
de been soelen di basten,
dat bloot sali di rullen von vieruntwintig strullen.
Frau in Parum.
1128. Sehe wih schewih du olle hex,
dien mudder sitt in 'n boom mit *n viert gasten,
lief sali di basten,
bloot sali di runnen in vieruntwintig stuiin',
denn geit de wih to grunn*. FaulenrosL
1129. Wih wih wäderhex, wies mi dien oll blanke lex,
wies mi dinen kukasten, buuk sali di bubasten,
bloot sali di runnen in vieruntwintig stunn*.
Alte Frau in Darxe.
Wo hest du dien blankes metz? In *n kukukasten, hart
sali di basten . . . : Arbeiter in Waren.
1130. Wih wih wäderhex, leihn mi dien oll scharpes metz,
buuk sali di platzen von ha wem un von gasten,
bloot geit to grunn' in vieruntwintig stunn',
kümmt de mann mit äx un biel, sleit di kopp un kahl af.
Woosten.
Bloot sali to grunn gähn in vierunföfftig stunn'; dor
keem 'n mann mit äx un biel un haug't di kopp un kahl
af : Langenhagen.
1131. Wih wih wäderhex, ik stak di mit dat blanke metz,
ik stak di in de siden, de voss sali di krigen,
dat bloot sali di runnen in vieruntwintig stunn*.
Mädchen in Gresenhorst
Ik stak di in de siden, oh wo wardst du schriden:
Volkenshagen bei Rostock.
1 1 32. Schüwih schüwäderhex, ik stak di mit dat blanke metz,
in vieruntwintig srunn' geist du to grunn*,
denn wardst du begraben mit schüffei un mit spaden,
mit eeken un mit böken,
dat ward in *n laben nich wedder spöken. Schulenberg.
Twischen twee eeken un twee böken sali 't in *n laben
nich wedder spöken: Ehmkendorf; in eeken un böken,
Digitized by
Google
— 154 —
da sasst in n laben nich wedder spöken : Bampe, Walken-
dorf; ünner eeken un böken sasat du nich wedder spöken:
Langsdorf; mit eeken un mit böken, morgen abend sasst
du spöken: Woltow bei Tessin.
1133. Wih wih waterhex, ieihn mi dien oll watermetz,
dat bloot sali di runnen in vierunföfftig stunn*.
Bucliholx bei Krakow.
1134. Wih, oh wih, oh waterhex, fleech mit dien oll blanke kretz,
in vieruntwintig stunn', denn geit de weit to grunn*.
Aus AU-Karin.
1135. Widu widu waterhex, snid* di nich in 't blanke metz.
Marin.
1136. Wide wide wex, stak dien oll kind up *t metz,
stak dien oll kind up 'n tuunpahl, föllt *t inne suppenschaal,
wide wide wex. Zäddericli.
1137. Wih wih wäderhex, ik stak di in mien blankes metz,
fleech cewer den nigen blanken maan,
un laat mien gössel un küken gähn. Nienhagen*
1138. Oll wih, oll wih, oll hex, fleech cewer mien blank metz,
fleech cewer mien dree schritten, laat mi mien gössel sitten.
Frau aus Schimm.
Laat mi goos un gössel sitten: Warnemünde.
1139. Wihe wäderhex, nimm mien kluck un küken nich wech.
Godem.
1140. Schewih schewih du wäderhex,
dien vadder is *n schinnerknecht,
dee stählt mi de gössel wech. Brudersdorf.
Dien mudder sitt an 'n duurwech un nimmt mi all de
gössel wech: Benthen.
1141. Oh wih, oh wih, oh wäderhex,
dien mudder licht in 'n Sülter wech,
se stählt uns all de küken un gösseis wech. Vüx.
1142. a. Wih, oll wih, oll wäderhex,
ik smiet di mit den (minen) stäwelknecht. Mehrfach.
b. Wih wih wäderhex, nimmst du mi *n gössel wech,
slah ik di mit 'n stäwelknecht. Woosten.
Denn krichst du weck mit *n stäwelknecht: Qodern.
Digitized by
Google
— 155 —
1143. Wih vvih wäderhex,
du sasst brummen vieruntwintig stunn\ Sarmstorf.
1144. Wih wih wäderhex, du hest de fru in *n bedd behext.
Sarmstorf.
1145. Wih wih wäderhex,
de stähler kricht inn laben nicks.
Poststempel Diedrichshagen.
De prahler hett in *n laben nicks : Sievershagen bei Qrevis-
miihlen.
1146. 011 wih, oll wih, oll haur, fleech du na dien kranzmau'r;
oll wih, oll wih, oll wäderhex,
ik stak di mit dat blanke metz.
In Karl Schiller's Nacldass.
1147. a. Hawih hawih du olle huur,
dien mudder sitt up *t möllenduur,
hett *n kropp vull gasten, buuk sali ehr basten.
{Zander) Bunte Bitter ut min' Kinnerjokren Neustrelitz 1876 S. 128.
b. Wih wih waur, dien mudder sitt in *t maur,
hett den kropp vull gasten, buuk sali ehr basten,
bloot sali ehr runnen in vieruntwintig stunn\ Waren.
Huweh huweh du olle duur: Schönbeck; schewih schewih
du gäle taterhuur, dat kind dat licht up n moBlenduur,
mit *n schäpel gasten, dat hart dat sali di basten . . . :
Arbeiter in Ribnitx; wiche wiche ollenbuur, mudder sitt
in *n moelenduur, frett sik *n kropp vull gasten : Wogger sin ;
wiche wiche ollenbusch, mien mudder sitt in 'n duurn-
busch un frett sik n kropp vull gasten: Woggersin; weihe
weihe wuur, fleech OBwer n duur, fleech oewer'n gasten :
Faulenrost; wih wih wuur, wat steit vor unsern duur?
Enen pümmel gasten, de buuk sali di basten : Klink; oll
wih, oll wih, oll waur, wat fluchst mi oawer mien maur,
hart sali di basten: Warnow; oll wih, oll wih, oll haur,
fleech oewer 'n blanken maur, fleech cewer 'n blagen
himmel: Qletxow; wih wih wih wih waur, treck oewer n
s warten maur, treck ob wer 'n blanken see: Waschow; fleech
os wer 't blanke maur, fleech oewer 'nripen gasten iMestlin;
fleech du na dien groot maur: Dändorf; weh wih wuur,
fleech oBwer'n duur: Kloster- Wulfshagen; fleech oewer 't
duur, fleech oBwer *n ossendiek: Waren; fleech oBwer 'n
duur, fleech oewer n gasten: Vipperow; bring nii'n muul
vull gasten : Klink ; oh weh, oh weh, du olle huur, dien
vadder sitt in nagen muur, dien mudder sitt in n tubben
vull gasten: Granxow; wih wih wulkenduur, dien mudder
Digitized by
Google
— 156 —
sitt in 'n ollen dunr, hett'n kropp voll gasten iLansen
hett de schört vull gasten, dat lief sali ehr basten
Wulkenzin; hett de kiep vull gasten: Schwichtenberg
hett 'n korf vull gasten, de korf dee sali ehr basten
Dargun ; wihe wihe wuur, dien mudder sitt in *t schnür,
dien mudder hett de schört vull gasten : Faulenrost
Wire wire aure maure, maure sitt up 'n moelenduur:
Bocksee ; schewih schewih du olle huurn, dien mauders
leech in 'n mcBlenduuni: Brudersdorf; dien vadder un
mudder sitt up't möllenduur : Mirow ; dien vadder licht
in 'n moelenbrook: Ribnitz ; dien mudder sitt in rosenduurn:
Krickow, Waren ; up ft rosenduur: Gross- Gievüz, Waren,
Dargun; in *n rosenduur: Zähren; dien mudder sitt up'n
roden duur: Hallalit; sitt in 't babenduur: Hohen- Zieritz;
in n scheewen duur : Klocksin ; sitt up't schultenduur:
Larz\ fläut't ut n ollen duur: Waren; scherwih scherwih
du adeboor, de mudder licht in n roden muur, mit n sack
vull gasten, dat bloot sali ehr rasten : Neukakner Gegend;
wih wih olle duur, dien kind sitt to Rothenmuur : Seminarist
in Neuklosier; dat kind dat licht in *t rodenmuur mit den
küben vull gasten: Neuenkirchen, Levenstorf, Lansen;
wije wije haur, dien kinner liggen in 't Roetzer maur,
dien buuk sali di basten von 'n schäpel gasten : Lexow ;
dien kinner liggen in *t Sülter muur mit nagen schäpel
gasten: Marhwer Gegend; de kinner liggen in de maur,
mit nagen schäpel gasten, se fräten, dat se basten:
Grcsenhorst ; dat metzer sali di wunnen in vieruntwintog
stunn: Ja&e/; in vierunföfftig stunn* : vielfach.
1148. Oll wih, oll wih, oll waur, fleech oewer schulten waurt,
de kätel geit to grunn* in vierunföfftig stunn.
Gross-Lantoiv.
1149. Wih wih wih wih waur, flucht oewer Tiedenmaur,
Tiedenmaur is so la,ng, wih wih waur is nich bang*.
Lehrer aus Cammin.
1150. Wih wih haur, fleech du man hen na *n maur,
fleech du na dinen dudelkasten,
dor sasst du hunnert johr in kratzen.
trau in WUtenburg aus PlauerJiagen.
1151. Schewih schewih du olle huur,
dien kinner liggen in n mcelenbuur,
mit nagen schäpel gasten, dat bloot sali di wasten,
dat bloot sali di runnen, in vieruntwintig stunn*
will ik di begraben mit schüffei un mit spaden,
Digitized by
Google
— 157 —
ünner de eeken, ünner de böken,
du sasst mienläder nich wedder spöken.
Mädchen in Ribnitx.
1152. Schawih schawih schaollewuur, sittst in rosenduur,
hest 'n kropp vull gasten, dat bloot sali di basten,
dat bloot sali di runnen in vierunföfftig stunn',
du olle grise wäderhex, geist noch nich bald to grunn* ?
Tarnow bei Stavenhagen.
1153. Lowiesch Lowiesch Loaleluur,
wo hest dien vadder un mudder laten?
Up n ollen mcelenduur.
Dat bloot dat sali ehr basten in vierunviertig nachten,
dat bloot dat sali ehr runnen in vierunviertig stunn'.
Arbeiterfrau in Waren aus Torgelow.
1154. Wih wih waur, fleech na'n grünen maur,
dor steit *n sack vull gasten, dor kannst du di mit mästen.
Präparand in Neuldoster aus Bothenmow.
1155« Oh weh, oh weh, du olle huur,
dien vadder seet up 't fahlenduur,
hadd'n buuk vull gasten, buuk wull em basten,
pfui schäm di wat, du olle huur. Quassow.
1156. Wische wische alehuur,
dien maurers licht in moelenduurn.
Wat hett se dor? En lütt kind.
Wo sali 't heeten? Petrus sali 't heeten.
Wo sairt wähnen? Bi de Afrikanen.
Gnoiener Gegend.
1157. a. Huwih huwih huwuur, den deuwel sien huur,
den deuwel sien ackersmann,
dee di den kopp mit äx un biel afhaken kann.
Mädchen in Waren aus der Gegend von Mölln.
b. Huweh huweh du huur, der deubel is dien buur,
der deubel is dien ackersmann,
dat ik di 'n kopp af haugen kann,
mit nagen äx un biel. Helpt.
1158. Huweh huweh oh adeboor,
de deuwel sitt up *t kcekendöör,
mit luter äx un biel, dee sali di den kopp verkilen.
Woldegker Gegend.
Digitized by
Google
— 158 —
1159. Wige wige haur, fleech du na dien maur,
in dinen katen sünd soeben Soldaten.
AUe Frau in GresenJwrsL
1160. Schewih schewih schewuur,
dien mudder licht vor *n Sülter duur,
mit *n ganz regiment Soldaten, se kann se nich all laten.
Tessin.
1161. Wige wige waur, dien kinner liggen in 'n maur,
mit nagen Soldaten, koenen nicks mihr laten.
Barnstorf.
1162. Wih wih aur, dien kinner liggen in 'n maur,
mit nagen jungen Soldaten, dor sasst du di mit faten,
dat bloot sali di runnen in vieruntwintig stunn*.
Cammin.
1163. a. Huweh du olle huur, fluchst oewer de muur,
mit nagen Soldaten, kannst huren nich laten. Mwow.
b. Wih wih haur, fleech oewer dat blank maur,
fleech oewer nagen Soldaten, kannst hauren nich laten.
Alter in AU-Gübx.
c. Wih wih wih wih haur, fleech oewer *t blanke maur,
mit soeben Soldaten, kannst huren nich laten,
dien grossmudder is mit fiiür un bloot begaten.
Wittenburg.
1164. a. Die günsehirten, die vor dem Mühlenthore hüten,
rufen der weihe zu:
Wih wih wih du gäle uhl,
wat deist du vor mien Mcelenduur,
gah du na dien Rostocker duur;
und umgekehrt die vor dem Rostocker thore:
wat deist du vor mien Rostocker duur,
gah du na dien Mcelenduur. Gnoien.
b. Lowiesch Lowiesch du gäle huur,
wat deist du up mien Rostocker duur,
wisst mal maken, dat du na *n Mcelenduur kümmst!
dien vader is de schinnerknecht,
dee nimmt mi all de gössel wech,
dien moder is de gäle dam,
dee maakt mi all de gössel lahm. Gnoien.
1165. Wih wih waur, treck oewer mien maur,
treck oewer mien wicken, laat mi dat gössel sitten.
Brütxkow.
Digitized by
Google
— 159 —
1166. Wih wib wih haur, fleech oewer dat maur,
fleech hooch in den haben, laat mien gössel man laben.
Schiller lieft I S. 10 (aus der Batxenburger Gegend).
1167. Howeh howeh howuur, fleech oewer *t duur,
fleech oewer 'n blanken see,
nimm den buurn all dat veh;
hex, fiiürhex, füür vör'n noors,
pfui schäm di wat, du gäle gatt, wo lett di dat.
Krickow.
1168. Hu weh huweh du olle huur, fleech oewer 't möllenduur,
fleech oewer 'n swarten see, nimm den köster küken twee,
nimm den swarten hahn, laat de armen küken gähn.
Wesenberg.
1169. Schewih schewih schewuur, fleech oewer minen muur,
fleech oewer minen blanken saal,
un laat mi mien lütt gössel gähn.
Bademacher in Warsow.
1170. Weihe weihe wuur, mien vadder is *n buur,
dien vadder is 'n schinnerknecht,
dee hahlt uns alle gössel wech. Dassow.
1171. Weije weije wuur (wih wih wuur), dien vader is *n buur,
dien moder is 'ne wäderhex,
nimmt uns all de gössel wech.
Alter in Vipperow. (Kläden.)
Nimm uns man keen gössel wech: Moitin\ du olle grise
wäderhex, nimmst mi all de gössel wech: Altenfiof; dien
mudder is'n schinnerknecht, nimmt all de lud' de gössel
wech: Schwarxenhof.
1172. Oh wih, oh wih, oh wuur, dien vadder is *n buur,
dien soen dee is Vi schinnerknecht,
dee nimmt uns all de gössel wech. Bocksee.
1173. a. Wih wih huur, dien vadder is *n buur,
dien mudder sitt in'n rosengoorn,
spinnt de spool mit flässen goorn. Alte Frau in Waren,
b. Wiedsche wiedsche olle duurn,
dien mudder sitt in 'n rosengoorn,
spinnt de spool vull flässen goorn,
hett *n kropp vull gasten, buuk sali ehr platzen.
lederow.
Digitized by
Google
— 160 —
1174. Wih wih witt, mit'n roden titt;
wih wih wäderhex, wo hest du dien blankes metz?
In 't küben. Dat bloot sali di rüben,
dat bloot sali di runnen in vieruntwintig stunn\
Qross-Lantow.
1175« Wige wige witt, wies mi dinen titt.
Wo groot ? As 'n ossenbroot, morgen blifft de wih doot.
Mädchen in Bemplin.
Widi widi witt: Zähren; hnweh hnweh hu Witten, wies
mi dien dree vier titten : Kölpin ; schowih schowih schowitt,
dien mndder hett n titt. Wo groot? . . . : Lanken; war
breet? As'n boot: Vilz; war lang? As'n band. "Wut
root? As bloot, morgen sünd all de hawehen doot:
Kublank; morgen root, morgen root, is de schöne wih
doot: Wulkenzin; morgen früh sünd alle huwehen doot:
Schönbeck.
1176. Weh weh Witten (weh mit 'n witten), wies mi dien titten.
Wo groot? As'n broot. Wo lang? As 'ne bank,
morgen is de weh doot. Qranxow. (Helpt.)
1177. Huweh huweh huwitten, mit vier rode titten.
Wut root? As dat bloot, morgen is huweh all doot.
Lvndow.
1178. Wih wih witten, ik seh dien blanke titten.
Wo groot? As *n broot, morgen is de wih doot.
Wecker treckt de klocken? Müs* un de rotten.
Wecker maakt de kuul? Peter un de zuul.
MädcJim in WuUcenzin.
"Wer sali de klocken trecken? Hand an de köter: Fite;
Wennihr ward s' begraben ? (Ewermorgen abend. Wecker
maakt de kuul? Scheper sien oll zuul. Wecker treckt
de klocken? De müs an de rotten : Tarnow bei Staven-
hagen*
1179. Wih wih witt, leihn mi dinen titt,
leihn mi dien wittes broot, morgen blifft de wih doot.
Faulenrost.
1180. Wische wische witten, ik seh dien roden titten,
fuürroot, wassroot, morgen blifft de wih doot,
cewermorgen ward s* begraben mit de schupp un spaden.
Seminarist in Mrow.
Digitized by
Google
— 161 —
1181. Wih wih witt, wies mi dien titt.
Wur groot ? As *n broot, morgen blifft de seh wäring doot.
Schwäring schwäring du oll hex,
wo hest dinen vadder un mudder laten?
Heff s* in n soebenten himmel slaten;
Wennihr wisst se wedder rutlaten?
Wenn de kukuk röppt: kukuk kukuk. Kriesow.
1182. Wih wih witten, mit dien blanken titten,
wo hest du vadder un mudder laten?
Ik heff s' in kisten un kästen slaten.
Wennihr wisst du s* ruter laten?
Wenn de rogge riep is, wenn de pogge piep is,
wenn de gälen beeren up den boom so geren.
Feidberger Gegend.
1183. Wih wih, oll witt, wo hest du dinen titt,
wo hest du dien dree hurenkinner?
De een hett sik versapen, de een hett sik verkrapen,
de drüdd hett sik dat knick afschaten. Zidow.
1184. Lowiesch Lowiesch Lowitt, ik seh dinen blanken titt,
bet unner de arm, morgen sasst starben.
Frau in Brudersdorf.
1185. Wih wih witt, wies mi dinen titt,
wies mi dinen langen arm, morgen sali de wih starben.
Friedland.
1186. Oll wih, oll wih, oll witten, wur bummeln di de titten,
unner de arm; oewermorgen sasst du starben,
ik will di ok bedecken mit kohschiet un staketten.
WaUcendorf.
1187. Wische wische wicken, wo fleegen di de titten,
bet unner de arm; morgen sasst du starben,
wi willn di begraben mit schüffei un spaden,
wi willn di bedecken mit duurn un staketten.
Onoiener Gegend.
Womit sali 'k s' begraben? Mit schuppen un spaden;
Womit sall'k s' bedecken? Mit duurn un mit hecken:
Gielow; Wo sali he denu mit todeckt warden? Mit stock
un steen un kluten: Hdpt; mit schüf fei un spaden will ik
di begraben, denn hacken di de raben: Bartelshagen; mit
schtiffel, hack un spaden: Upost.
Ward begraben mit schupp un spaden, ward beklingt mit
gollen ringen : Lüningsdarf; womit ward s* beklingelt?
Mecklenb. Volksüberlieferungen Bd. II. 11
Digitized by
Google
— 162 —
Mit den stock up de ribben :Fahrenholx bei Stavenhagen\
ik will di beklingen mit ' n goden schacht uppe rippen :
Goddin,
Ik will di begraben mit schupp un spaden, ik will di
besluten mit slott un sloetel: Dargun, Brudersdorf; ik will
di ok besluten mit sloetel un mit slott, de adeboor sali
kamen un klappern an dien slott :Bemlin; ik will di
bedecken mit diestel un mit ketten, de adeboor sali kamen
un klappern an dien ädern : Kämmerich.
Ik will di begraben mit schüffei un spaden, mit eeken un
böken, annern dach geit de anner wih na *n söken:
Zarfxow; de eeken un de böken sasst du in n laben nich
wedder söken : Dorf-KörJaoitz.
1188. Schewih schewih schewitten, wo fleegen di de titten,
von unner bet baben, morgen wardst begraben,
mit schupp un spaden achter *n aben. Kütxerhof.
1189. Schewih schewih schewitten, mit dine gäle titten,
mit dine roden schoh, slaap un doh dien ogen to.
(Se sali de ogen tomaken, dat se de gössel nich süht.)
Alte Frau in Waren aus Varchenlin.
U90. Oll weh, oll weh, oll wicken, wies mi dien flicken,
wenn du s' mi nich wisen wisst, smiet ik di in n graben,
fräten di de raben. Krickow*
1191. Wih wih witten, fleech oewer mien wicken,
laat mien gössel ok jo sitten. Blüclter.
1192. Wih wih witt, nimm mi mit. Büting.
1193. Huweh huweh huwitten, wolang* sali ik noch sitten?
Neustrelitz.
1194. Oh weh, oh weh, oh witt, dor sitt 'n mann un schitt.
Tagelöhner in Helpt.
1195. Howeh howeh to walen, de deuwel sali di halen,
mit nagen äx un bilen, dor willn wi di den kopp verkilen.
Forstarbeiter in Zachow.
Mit äx un biel, mit isern kiel: Speck] mit äx un biel un
füürhaak:/a/££e; mit äx un biel un möllenstiel, pfui du
olle füilrhex: Seminarist in Mirow; mit äx un biel, mit
äx un biel, de deuwel sali di den kopp afkilen : Palingen ;
sali di fuurts den kopp terkilen: Wokuhlx he sali di
dtichtig den kopp verkilen : Mirow \ sali di kahl un kopp
Digitized by
Google
— 163 —
afkilen: Wtdkenxin; keem n mann mit äx un biel, wull
di hals un kopp afkilen, pfui schäm di wat, du olle huur:
Neuenkirchen.
1196. Huweh huweh huwalen, de deuwel sali di halen,
mit isern schupp un spaden, dor sali he di mit begraben.
Krickow. Triepkendorf. Neucanow.
1197. Huweh huweh huwalen, de deuwel sali di halen,
de schinner sali di krigen, bloot sasst migen. Brohm.
Mit dem Zusatz: so lang as 'n band, so groot as'n broot:
Zachow.
1198. Wih wih walen, de deuwel sali di halen,
mit 'n grotes hasenbroot,
morgen früh sünd alle wihen doot. Chemnitz.
1199. Weih weih walen, de schinner sali di halen,
in dree viertelstunn', dat bloot geit all to grunn*.
Tagelöhner in NeurBehse.
1200. Huweh huweh huwalen, du hest mi jo wat stahlen,
een broot, twee broot, morgen is *t huweh doot.
Brohm.
Wat denn? Een broot, slah de oll huweh &oot: Helpt.
1201. Huweh huweh huwalen, du hest mi jo wat stahlen,
du hest mi jo 'n gössel nahmen,
di sali doch gliek de deuwel halen. Kublank.
1202. Huweh huweh huwalen, fleech cewer't bahlen,
fleech cewer *n blanken see, köster dree, preester vier,
laat uns de armen pliters hier. Kublank. Schönbeck.
Fleech na 'n blanken see , dor steit 'n buurn sien veh :
Neustrelitzer Gegend ; de köster hett twee, de preester
hett vier, laat all mien leewen pliters hier :Helpt; nimm
den köster twee, den preester dree, laat mi all mien
leewen pliters gähn : IAndow.
1203. Huweh huweh, fleech cewer'n see,
nimm 'n köster twee küken wech,
un laat mi mien gössel gähn. Woldegker Gegend.
1204. Huweih hu weih huwadel, wies mi dine waden,
wenn du dat nich dohn wisst, smiet ik di in 'n graben.
Babke.
11*
Digitized by VjOOQIC
— 164 —
1205. Huweh huweh huwaden, wo sasst wähnen ?
In de pütten. Unner oder haben?
Tagelöhnerfrau in Helpt.
1206. Huweh huweh huweh huwäden,
wies mi dien fuürroot tähnen.
Wur root? As bloot, morgen is huweh all doot.
Woldegker Gegend.
1207. Huweh huweh huwäder, mit de blanke föder,
mit den blanken hoot, morgen is't huweh all doot.
Woldegker Gegend.
1208. Wische wische wecken, fleech cewer de hecken,
mit soeben Soldaten, denn ward di 't goot laten.
Arbeiterfrau in Waren aus Torgeknv.
1209. Weih weih weih, fleech cewer de heid\
fleech cewer den heck mit *t ganz getreck.
Klein-Schmölen.
1210. Wih wih wih, wat dohn mien gösseis di. AÜ-SammiL
1211. Wih wih wih, kumm nich her to mi. Göhren.
1212. Wih wih, äg' mal.
(Sie soll oben in der luft im kreise herumfliegen.)
Lehrer aus Dümmerhütte.
1213. a. Beim wegfliegen der gabelweihe rufen die hütekinder:
Oll hex, hest fiiür vor *n noors. Brohm.
b. Weh weh, hett fiiür in 'n noors. Mirow.
c. Pfui huweh, hett fuür vor *n noors, wo brennt dat.
Neucanow.
Pfui, wo dampt dat fiiür: HelpL
d. Huweh huweh, hett füür vor n noors,
hett all de darm hinner sik. Neueanow.
Krähe.
1214. Oll kreih, oll kreih, oll knochen,
dien moder licht in wochen.
Wat sali s* hebben? Enen lütten jung.
Wo sali he heeten? Peterus.
Wo sali he wähnen? Baben up'n schiethuus.
Walkendorf
Digitized by
Google
— 165 —
Schekreik schekreih schekrochen: Wulkenzin; kreische
kreische krochen: Waren; zekark zekark du knochen:
Wokern; dien mndder sali in wochen: Gross- Gievitx;
schekreihnen kreihnen kraken, mien mndder licht in
wochen : Fahrenholx bei Stavenhagen; mien vadder nn
mndder Sitten in wochen: Woldegker Gegend»
Wo sali he heeten? Petrus Paulus: FaJirenholz bei
Stavenhagen; Wo sali he heeten? Daniel Peeten; Wo
sali he wähnen? In n huurn sinen 8wienkaben:Är?'cAx^;
Wo sali he heeten? Christopher Weeten. Wo sali he
wähnen? Achter 'n buurkaten: Gross-Lunow. — Wo sali
he wähnen? In dulanen: Älter in Neucanow; hinnen
in't schiethuus: Woldegker Gegend; achter *n buurn sinen
schiethopen: Fahrenholx bei Stavenhagen; haben in Jn
, buurn sien schüün: Neukloster ; in 'n eckhuus: Schönbeck ;
1 in 'n hogen timmer : Walkendorf; hinnen in de aaskuul :
Mirow; in n ellerbrook : Liiningsdorf.
1215. Kreih kreih krocken, mudder sitt in hocken,
hett *n lütten jung kragen.
Wo sali he heeten? Petrus Petrus.
Wo sali he wähnen?
Hinnen in n buurn sien schietecken. Neucanow.
1216. Lewiesch Lewiesch du knochen,
dien mauder licht in wochen,
mit *n jungen scen.
Wo sali he heeten? Petrus.
Wo sali he wähnen? In't schiethuus.
Wo sali he mit bedeckt warden? Mit steen un mit stöcker.
Wo sali he mit begraben warden ? Mit schüffei un spaden.
AUe Frau in Waren aus der Malchiner Gegend.
1217. Kreih kreih knochen, dien mudder sitt in wochen,
hett enen jungen scen.
Wo sali he heeten? Korl Greeten.
Wo sali he liggen? Up 'n witt linnen.
Wo sali he slapen? Up 'n witt laken.
Wo sali he wähnen ? Up n buurn sien schiethuus.
Mädchen in Waren aus der Möllner Gegend.
1218. Lowiesch Lowiesch du knochen,
dien moder licht in wochen,
mit *n jungen scen.
Wo sali he denn wol heeten? Christopher Leeten.
Un wo sali he slapen? In Christopher bruut sien laken.
AUe Frau in Ribnitx aus der Teterower Gegend.
Digitized by
Google
— 166 —
1219. Krähe krähe krochen, meine mutter liegt in wochen,
mein vater der will starben, wo sali dat nu wol warden,
Bemlin.
1220. Kreih kreih krochen, dien mudder licht in wochen,
mit 'n schäpel roggen,
mit *n schäpel gasten, dat lief sali ehr basten,
dat bloot sali ehr runnen, in vierunföfftig stunn.
Frau in Schwann aus Gross- Wüstenfelde.
1221. Kreih kreih krocken, fleech oewer *t hocken,
fleech cewer'n gasten, de buuk sali di basten,
dat bloot sali di runnen in achtunviertig stunn*
Kublank.
1222. Kreih kreih krocken, dien mudder sitt in de hocken,
hett'n kropp vull gasten, de buuk dee sali ehr basten.
Schönbeck.
1223. Kreih kreih krochen, dien mudder sitt in wochen,
dien scen dee is *n schinnerknecht,
he nimmt uns all de gössel wech. Bocksee.
1224. Kreih kreih kraken, vadder licht inn graben,
mudder is de wäderhex, nimmt all de lud* de gössel wech.
Melz.
1225. Oll kreih, oll kreih, oll muur, dien vadder is 'n buur,
dien mudder is *n schinnerknecht,
stählt mi all de gössel wech. Walkendorf.
1226. Kreihge kreihge olle huur,
dien mudder licht inn moelenmuur,
de buuk sali ehr basten,
bloot sali ehr runnen in tweemal vieruntwintig stunn*.
Fahrenholz bei Stavenhagen.
Schekreih Schekreih da olle haar, dien maader sitt in
moölenduarn, mit 'n kropp vall gasten . . . : Wulkmxin.
1227. Kreih kreih kralen, de deuwel sali di halen,
mit äx un biel, mit äx un biel,
he sali dinen ganzen kopp affilen. BaUm.
1228. Kreih kreih kraken, dien mudder sitt upn staken,
un wenn de staken breckt,
denn licht dien mudder in'n dreck. Leussow.
De muß' dee hängen an'n staken, an wenn de staken
breckt, denn feilen de 0108* in'n dreck: Woldegker Gegend.
Digitized by
Google
— 167 —
1229. Kreih kreih kruur, fleech cewer 'n duur,
fleech cewer n tritt, nimm mi mit. Wüdkuhl.
1230. Kreih, fleech oewer heid* un weid',
fleech nich cewer mien gössel. Suckow.
1231. Kreih kreih kraken, dien vadder licht in *t laken,
dien mudder sitt in 'n rosengoorn,
spinnt de spool vull flässen goorn. Arbeiterfrau in Warm.
1232. Kreih kreih, slah mi nich dat ei intwei. Plan.
1233. Kreih aas, kreih aas, hett föür vor *n noors,
dat bunkert hier un dor. Helpt.
1234. Den krähen wird zugerufen:
Köster kark. Aus Lichtenhagen.
1235. a. Kark, morgen is mark. Alte Frau in Bedefin.
Kark kark, morgen is Klüzer mark: Warnow.
b. Kark kark, treck to mark. Karenz,
c. Gark gark, nimm mi mit to mark. Kummer.
1236. a. Kark, bring mi n stuten mit von *n mark. Peckatel.
Kreih kark, fleech to mark, bring mi 'n stuten : Hungerstorf.
b. Gark, fleech to mark, bring mi *n koken mit. Upahl.
1237. Gark gark gark, giff mi een mark mark mark.
Warnkenhagen.
1238. Park park park, ik gah to mark,
ik kaam di in 't huus, ik siah di up de muus,
ik slah di up n kopp, denn büst <m pankerott.
Faulenrost.
1239. Garr garr gei, de düwel lecht n ei,
lecht dat in dat bodderfatt, hu hei, wo rummelt dat.
Gnoiener Gegend.
1240. Wenn die krähen abends scharenweise zusammenfliegen
wird ihnen zugerufen:
Oh wat kreiden, fiefhunnertteiden. Schwaaner Gegend.
1241. Wenn die krähen abends ihren nestern zuziehen, rufen
die kinder ihnen zu:
Nasitters nasitters, secht ji mi, wo jug' school is, denn
sünd ji keen nasitters. Gross-Laasch.
Digitized by
Google
— 168 —
1242. Kreihgen kamen ut de school, hebben 'n book verloren,
hebben *n noors vull kragen.
Mann in Rostock aus der Gadebuscher Gegend.
1243. Kreihgen kamen ut de school,
bringen mi 'n pott vull kohl,
kreihgen kamen ut *n himmel,
bringen mi'n pott vull kringel,
mi een, di een, vadder un mudder ok een,
anner kinner gor keen. Gadebusclier Gegend.
Storch.
1244. Adeboor du goder (roder), bring mi 'n lütten broder;
adeboor du bester (nester), bring mi 'ne lütte swester.
Allgemein.
Adobar: Bartsch B. II S. 170; aderboor :ebendort; ader-
bader : Dömitxer Gegend; adeboor du rauder : Beider B. IV
S. 103, Carl Gildemeister, Jochen Frank Rostock 1895
S. 77; adebarer roder: Schiller Heft I S. 3; araboor to
roder: (Zander) Bunte Biller S. 127; adeboor du rore:
Bartsch l. L; du raurer lebendort; von roder iDamerow;
adebade rore: Bartsch l. L; knäppner to roder: Tornow;
adeboor du haurer : Klüz ; to horer: Feldberg; du waure:
Barnstorf; adeborre laure: Brenz; aderborer loder:
Wülershagen; adebaar du Iure: aus dem Ratzeburgischen;
adebar du luder, bring mir (mich) *n kleinen bruder:
Hagenower Gegend (Schiller l. /.); äbeer aurer: Boixen-
burg; äbär du aure: Gothmann; äädbeer to aure:
Lüningsdorf; adeboor du ander : Klockenhagen ; du noder :
Warnow bei Bützow; to nauder: Gielow; to naude:
Ludung Wagtmnitgott , Anning un Mriken Stavenhagen
o. J. S. 62; to naure: Zahrenstorf; hainotter du naure:
Bockup; adeboor du nanrer: Kambs; adeboor naurer: Haüalit ;
maurer: Waren; mauder: Dömitz; to maure: Schlagsdorf;
de maure :aus Lübtheen; du maurer: Züsow; arrerbuur
du gaurer: Wittenburg; — adeboor duester: Grevismühlen;
gester : Hagenower Gegend ; to nester, du neste, von neste,
up nester: mehrfach] äbär neste: Vorderhagen; ottebär
to neste : Priepert.
Swester mach ik leewer liden, broder kannst du wedder
krigen (oder auch umgekehrt): mehrfach; ik will ok
timmer goot weegen, ik will ok nich leegen : mehrfach ;
ik will di nicks vörleegen : Bartsch B. U S. 170; ik will
ok flitig weegen, ik will di nich bedreegen: Neuenkirchen;
lech dat in de stigen, will 't ok fleissig wiegen: Babke ;
Digitized by
Google
— 169 —
smiet em in den goorn, ik will em wohren, smiet em in
de aschen, ik will em wedder waschen '.Rostock; smiet
em in'n goorn, will em ok weegen un wohren: Goth-
mann ; ik will 'n ok weegen un wohren in *n warmen
goorn : Tarnow bei Stavenhagen.
1245. Adeboor du s warte bär, bring mi 'ne lüttje s wester her.
Questin.
1246. Adeboor du ise, bring mi *ne lütt Lise.
Alter in Mecklenburg.
1247. Adeboor du langebeen, bring mi 'n lütten stangelbeen.
Vielfach im Strelitxer und im östlichen Schweriner Lande.
1248. Adeboor du poggenbiter,
bring mi 'n lütten bücksenschiter. Sdwnbeck.
1249. Adeboor up *n bcen, bring mi *n lütten scen.
+ Lehrer aus der Wismarer Gegend.
1250. Adeboor fleech cewer 't huus, ,
bring mi n lütten broder (*ne lütt swester) to huus.
Lichtenhagen.
1251. Adeboor to natt, bring mi *ne lütt bunt katt.
Aus Wismar.
1252. Adeboor du langebeen, wennihr wisst du wechetehn?
Wenn de rogge riep is, wenn de pogge piep is,
wenn de gälen beeren an den boom so geren,
wenn de roden appeln an den boom so klappern,
wenn de blagen plummen an den boom so summen.
Allgemein.
Adeboor du slackerbeen : Frau auf Poel; oreborer lange-
been: Waren; aderbader \angerbeen: Boixenburger Gegend;
adeboor du langebein, wennihr wisst du wech hier teihn :
Reuter B. IV S. 102; adebade langebeen, wenn wisst du
na Femen tehn: Bartsch B.II S. 171 (aus der Eibgegend);
wennehr wisst du in 't anner land tehn: Kirch-Bosi?i;
äbär du langebeen, wennehr wullt du to lann' tehn:
Vorderhagen; adebore langschinker , wennehr wisst du
weckehinke: Wanzlitz*
Wenn de rog' riep is, wenn de pog piep is: vielfacli;
wenn de rogg riept; wenn de hawer riep is; wenn de
stahl stiep is; wenn de vagel piep is; wenn de pogg
piep, quiek secht; wenn de pogg quiekt; wenn de pogg
quiek is ; wenn de poggen quiet sünd ; wenn de rogg riep
Digitized by
Google
— 170 —
is, un de voögel piep seggen, an de dahlers knacken, fallen
se di in 'n nacken : Metz.
"Wenn de gälen beeren up den bome (in de tonn') geren,
gieren, sweren, sneren; wenn de ripen beeren in de
taschen smeren; wenn de gälen beeren lim de mnnd rüm
smeren, enen datmuulbesmeren; — wenn de gälen appeln
up den boom quabbeln, babbeln, bammeln, wappeln,
wackeln, päppeln, swabbeln, rappeln, zappeln, krappein;
up dat water fladdern; wenn de ripen appeln vor de döör
rüm klappein ; wenn de roden (gälen) appeln von den boom
so trappeln, tröppeln, päppeln ; wenn de gollen appel von
den boom klappein, klappen, klacken; in de körben
rappeln; vor de finstern klappern; in de lad* so klappern;
vor de döör kläckern ; — wenn de roden kirschen up den
boom so hirschen, birschen, birsen ; an den boom girschen ;
wenn de swarten kirschen an den boom gnirschen, knirschen,
kwirschen; vor de döör sirschen, zirschen, zirsen; wenn
de ripen kirschen um de mund rüm smirschen; — wenn
de blagen plummen up n telgen (achter 'n finster, ünner 'n
boom) glummen ; wenn de grönen plummen von den boom
so bummen, in n sack brummen ; wenn de suern plummen
an den boom summen, na uns' döör rinbrummen; wenn
de swarten plummen in de kästen brummen; wenn de
blagen plummen den buurn in 'n noors brummen : Lichten-
hagen; wenn de gälen plummen vor uns' dönsk brummen,
wenn de gäle aust vor uns* dönsk rauscht : Khddmm ; —
wenn de gälen (brunen) kreeken an (von) den boom queeken,
vor unsere dören bleeken, vor de döör leiken; wenn de
gollen pingstarn vor de dören klingen warden: aus dem
Ratzeburgischen .
Wenn de blanken wagen in de stadt rin jagen: Neuliof
bei Warin\ wenn de swarten wagen vor de kirchdöör
jagen: Bernitt; wenn de blagen wagen vor de döör jagen:
Petersdorf bei Rostock ; wenn de oornwag' vor de döör
jagt : aus dem Raixeburgischen ; wenn de gollen wagens
vor 't Frankenhuus jagen : Tagelöhnerfrau in Hof-Körkwüz ;
wenn de gollen wagen in den busch so jagen, burre burre
wech oewer dat stech, denn is he wech: Tagelöhner in
Ahrensberg; wenn de Witten wagen vor de döör jagen:
Wittenburg; wenn de lütten wagen vor de döör jagen,
wenn de groten wagen up de straat bullern: Seminarist
in Neukloster; wenn de gollen wagens up den mark so
jagen: Malchin] wenn de gollen wagen in de kirch jagen:
Krukow; ... un de gullen kutschen in den wech so
rutschen: Goddin; wenn de golle kutsch up den dämm so
rutsch: Babke; wenn de blanke kutsch vor de döör rutsch :
Zarfxow ; wenn de goldene kutsch um de kirch so rutsch :
Digitized by
Google
— 171 —
Waren; wenn de roden kutschen vor de döör ratschen:
Zepkow; wenn de gäle rutsch in de kirch so klutscht:
Wulkenzin; vor de döör so kutscht : Reehlin ; wenn de
swarten kutschen in den wech rutschen, wenn de blanken
wagen vor de döör jagen, nawersch, kiek mal eenmal ut,
wat is dat vor *ne gestickte bruut: Frau in Schwaan aus
Gross- Wüsten felde ; wenn de gollen kutschen up iden
dämm so rutschen, wenn de blagen wagen in den wech so
jagen, wenn de gälen klingen in den wech so singen:
Bemlin ; .wenn de gollen ratschen in den busch so klatschen,
un de gollen läppen up den boom so klappen : Tagelöhner-
frau in Scliönbeck; wenn de gollen wagen in de Straten
jagen, wenn de gollen poppen an dat finster kloppen:
Ribnitz; wenn de blanken wagen na de kirchen jagen,
wenn de gollen ringen in de kirchen klingen: Völkshagen;
wenn de gollen ringen vor de finstern klingen, wenn de
gollen wagen up den hof rup jagen : Rostocker Gegend;
wenn de gollen Nwagen up den felln so jagen, wenn de
gollen ringen in de kirch so klingen: Weitin; wenn de
gälen ringen up de Straten klingen: Waren; wenn de
gälen ringen in de kistenkasten so klingen; wenn de
gollen ringen \ in ide Schachtel klingen (springen) : mehr-
facli; wenn de gälen ringen in de kirchen klingen, denn
willn wi all danzen un springen : Minxow ; wenn de gollen
ringen in de kist so klingen, huuch, wo sali denn de
bruut springen: aus Wismar; wenn de gälen ringen in
de kirch klingen, wenn de dören gnarren, danzen all de
narren: Woldegker Gegend; singen all de narren : Kublank,
Stargard; lachen alle narren: Helpt; wenn de dören
knarren un de gören quarren : Heinrichswalde ; wenn de
hellen klocken in de kirch so locken: Krukow.
Wenn de Junggesellen meihen, denn will ik wecketeihn:
in Karl Schillefs Nachlass; wenn de spis* ward lütt un
klein, denn will ik adeboor wechteihn : Friedland, Zarfzow;
wenn de pogg ward lütt un klein, denn ihrst will ik
wechteihn: Waren; dann, dann wolln wir wegziehn:
Flalow; denn will ik wecketehn mit de langen roden
been: Kambs; denn will ik uttehn: Wismar; denn will
langbeen (adeboor) ok to lann' tehn : Rethivisch, Dändorf
(Ganxlin); denn will ik langebeen ut dat land tehn:
Gross-Lantow ; denn will ik langebeen oewer *n schosteen
hentehn : Benekenhagen ; dor tüht he hen: Rostock; denn
sali uns' hochtiet sien : Ribnitxer Gegend.
1253. Adebuur du langebeen, wennehr wisst du wechtehn,
wennehr wisst du wedder kamen?
Wenn de buurn hen graben gähn. In Karl Schüter's Nachlass.
Digitized by
Google
- 172' -
1254. Äbier du langebeen,
ik heff di in soeben johr nich mihr sehn,
wonneihr kümmst du to lann'? Wenn de rogg riep is . . .
(Das Folgende wie in 1252.) Oothmann.
1255. Adeboor du langeschinken, wennihr kümmst du wedder?
Anner johr um disse tiet, wenn de roggen riep is.
Aus dem JRatxeburgischen.
1256. Adeboor du langebeen, wennehr kümmst du wedder?
Nächstes johr, wenn de rogg is goor,
wenn de gast is riep, wenn de pogg secht piep,
wenn de gälen beeren . . . Dassowcr Gegend.
1257. Adeboor du langebein, wo hest du dine kindelein?
Aus Neukloster.
1258« Arerboor du rorerbeen, wo hest du de kinner laten?
In den groten boomplaten.
Wennihr wisst du s* ruter krigen?
Wenn de rogg riept, wenn de pogg piept . . . Dassow.
1259 Areboor du langebeen, wo hest dien fru mit kinner laten?
lk heff s* in *n hogen boom verslaten.
Wennihr wisst du s* wedder rut laten?
Wenn de rogg riep is . . . Grevismühkn.
Äbier du langebeen . . . tokumm johr um diss* tiet, wenn
de rogg riept ...: Alt-Jabel; tokumm johr um diss' tiet,
wenn . . . denn will ik mien fru un kinner wedder ruter
laten: Poststempel DiedricJishagen; denn will ik mien
lütten kinner ut n himmel laten : Znchhusen.
1260. Adeboor du langespoor, wo hest du dien kinner laten ?
Heff s' in 'n hogen boom verslaten.
Wennihr wisst du s' wedder ruter laten ? Wenn . . .
Mehrfach.
Adeboor du langeboor : Dargun ; du langeswoor : Klüx \
du rodespoor : Zickhusen ; adeboor du langeschinken : Trebs,
Leussow bei Eldena, Lübsee; du langeschink: Wüteriburg]
du langschinkt been : Pielier; adeboor du langesnabel:
Welzin, Oorbsen; adeboor du langespoor, wennihr
kümmst du wedder? Wenn de rogg riept ...: Schlags-
darf; — Wo hest du dien kinner laten? In'n hööchsten
boom slaten : Klüz\ in n hogen boom beslaten : Qucstin\ —
adeboor du langestäken, wo hest du dien (lütten) kinner
laten? Heff s in'n hogen himmel slaten: Woosten,
Digitized by
Google
- 173 —
(Kummer); adeboor da langesnappen, wo hest da dien
lütt kinner (dien grossmadder) laten: Spornitz, (Wulf saht).
1261. Adeboor du langebeen, wo hest du all dien kinner laten?
Ik heff s* in *n bogen himmel slaten.
Wennihr wisst du s wedder rutlaten?
Wenn de klocken klingen, wenn de slcetel springen.
Boizeriburg.
1262. Oddebodder langebeen, sett dinen foot np *n sliepsteen;
wo hest all dien leewen kinner laten?
In *n hogen himmel slaten. Barnstorf.
Mit dem Zusatz: "Wennihr soelen s' wedder rat kamen?
Wenn de rogg riep is, wenn de pogg piep is : Parchim.
1263. Äbär du langebeen, ik heff di so lang* nich sehn,
wonäw' büst du bläben? In *n hogen haben.
Wo hest all dien kinner laten?
Dee heff *k all in n himmel slaten.
Wennihr wüllt du & wedder rutkrigen?
Wenn de rogg riept . . . Vorderhagen.
1264. Storch storch steine, was stehst du hier alleine,
wo hest du all dien lütten kinner laten?
All in'n Schweriner see verslaten. Hoort.
1265. Adeboor du rodebeen, hest dien kind in 'n see versehn.
Zimmermannsfrau in Upahl.
1266. Adeboor du langebeen, hest du mien lütt kind nich sehn?
Dat is in'n hogen himmel flagen.
Wennihr sali 't wedder run kamen?
Wenn de rogg riept . . . Neukloster.
1267. Adeboor du langebeen, hest du mien lütt kind nich sehn?
Is in 'n hogen himmel flagen.
Wennihr sali *t wedder ruter kamen ?
Morgen früh klock een, up *n gollen steen.
Lehrer aus der Hagenower Gegend.
1268. Adeboor du langbeen, hest du mien lütt kind nich sehn?
Is wiet wech gähn. Laat *t bald wedder kamen.
Schwaan.
1269. Adeboor du langebeen,
hest minen lütten broder nich sehn? Waren.
Digitized by
Google
— 174 —
1270. Aadboor rootbeen,
hest mien beiden lütten swestern nich *>ehn? Dassow.
1271. Adeboor du langemankdebeen,
hest du minen vadder nich sehn?
mien mudder will mi nicks to äten gäben,
hadd ik minen vadder man an *n laben.
Tagelöhnerfrau in Questin.
1272. Orebore langebeen, hest minen vader un moder sehn?
Dor buten in de heid', dor hängen se all beid*.
Bartsch B. US. 171 (aus Gadebusck).
1273. Orebore langebeen, hest minen varer nich hängen sehn?
Ja ja. Wur ? Achter *t hoge duur.
Barisch B. II S. 171 (aus Qadebusch).
1274. Adeboor langbeen, hest dinen vader hangen sehn?
Ja ja, in 't kiwitzmuur. Kambs.
1275. Äbier du langerbeen, heff dinen vadder so lang* nich sehn.
Wo is he denn? In Golgatha.
Wat deit he dor? He kämmt sik dat hoor.
Wat scelt de hoor? Herren hebben.
Wat scelt de herren? Köh kämmen.
Wat scelt de köh?
Land ümplögen, dat du wat to laben hest. Boixenburg.
1276 Adeboor du langebeen, hest minen vader nich sehn?
Ja, up *n kiwittsbarch.
Wat deit he dor? Kämmt sien hoor.
Wat scelt de hoor? Prüken von maken.
Wat scelt de prüken? Bedden von maken.
Wat scelt de bedden? Herren in slapen.
Wat scelt de herren? Köh köpen.
Wat scelt de köh? Melk gäben.
Wat sali de melk? Katten slappen.
Wat scelt de katten? Müs* fangen.
Wat scelt de müs'? Hackeis sniden.
Wat sali dat hackeis? Pier upfräten.
Wat scelt de pier? Land ümplögen.
Wat sali dat land? Kuurn up wassen.
Wat sali dat kuurn? Broot von backen.
Wat sali dat broot? Arm lud* gäben.
Wat scelt de arm lud'? Wat dohn, all wat to dohn is.
Balingen.
Digitized by
Google
— 175 —
1277. Adeboor du langebeen,
wann lettst du di wedder in Düütschland sehn?
Malchoiv.
1278. Adeboor du langebeen, ik heff di jo so lang* nich sehn.
Klein- Schmälen. Dömüz. Lehsen.
1279. Adeboor du langebeen, laat di nich inne kohschiet sehn.
Wismar. Borkow. Neuhof bei Warin. Zickhusen.
1280. Adeboor du rodebeen, laat di nich in *n schosteen sehn.
Pepelow.
1281. Adeboor du roderbeen, laat di nich vor *n kukuk sehn.
Arbeitsmann in Niendorf bei Rostock.
1282. Adeboor langebeen, mach di nich sehn. Warnkenhagm.
1288. Adeboor du langebeen,
stick di man keen Stoppel inne been. Aus Wismar.
1284. Adeboor du langebeen, hest *n düwel nich danzen sehn?
Alte Frau in Wismar.
1285. a. Adeboor langbeen, sitt up 'n schosteen,
hett so 'ne rode strümp an, süht ut as 'n eddelmann.
Poel. Brunshauptcn.
Sittst — hest — sühst : Hoort.
b. Adeboor langbeen, sitt up *n langen schosteen,
hett rod* strümp an, is *n groten eddelmann. Dassow.
c Aderboor langbeen, steist up *n schosteen,
hest rode strümp an, hoochgeburen eddelmann.
Benekeriltagen.
1286. Stork stork langebeen, steist up *n breeden steen,
hest rod* strümp an, geist as *n eddelmann. Zarfxow.
Storch storch langebeen, steist np 'n groten steen . . . :
Qoddin.
1287. Storch storch steine, hast ja rote beine,
hast ja rote strumpfe an, gehst ja wie ein edelmann.
Mirow.
1288. a. Adeboor langbeen, wat deist du up 'n dammsteen;
he hett so 'ne rode strümp an,
he holt sik vor *n eddelmann. Steffenshagen. Zarfxow.
Digitized by
Google
— 176 —
b. Adeboor du langebeen, wat deist up unsern dammsteen;
hest jo rode strümp an, geist jo as so *n eddelmann,
bettelmann, katzenkopp, lick *n hund an *t oorslock.
Tagelöhner in Ahrensberg.
1289. a. Storch storch steine, mit dem langen beine,
mit dem kurzen knie, Jungfrau Marie,
hat ein kind gefunden, war in gold gebunden,
hole drei becher raus,
mir eins, und dir eins, andre kinder gar keins.
Kutscherfrau in Gross-Stove.
b. Storch storch steine, mit de langen beine,
mit den kurzen knien, Jungfrau Marien,
hat ein kind gefunden, war in gold gebunden,
flog über 's bäckerhaus, holt drei wecken raus,
mir einen, dir einen, allen guten kindern einen.
Pepelow.
War in gold gewanden . . . vadder un mudder ok een,
anner kinner gor keen : Bör gerende ; flieg über 's bäcker-
haus, mir einen, dir einen, andern kindern gar keinen:
Mecklenburg) war mit gold verbunden, fliegt über 's
bäckerhaus, holt drei wecken raus, mir eine, dir eine,
und den anderen gar keine: Tarnow bei Stavenhagen.
c. Storch storch steine, mit de langen beine,
mit de kurzen knie, Jungfrauen Marie,
war ein kind gefunden, war in gold gebunden,
flieg über 's bäckers haus, hol uns weck heraus,
dir eine, mir eine, und ihr auch eine.
Bartsdi B. II S. 172 (aus der Eibgegend).
1290. Adeboor du langeschinken,
wennihr wisst du kaffee drinken?
Morgen früh klock ein (tein), up 'n gollen stein.
Bedefin.
1291. Adeboor gah sitten, scheperdiern kricht titten.
Alte Frau in Picher.
1292. a. Storch storch stein, mit de langen bein,
mit den langen swäpstart, alle kinner bringt he wat.
Qross-Lantow.
b. Stork stork langbeen, mit de roden been,
mit den langen zwickzwack, all de kinner bringst wat.
Der Sonntagsbote. Beilage zum Mecklenburger Tagesblatt 1891
vom 3. Mai. Zarfxow.
Digitized by
Google
— 177 —
1293. Storch storch steine, mit de langen beine,
mit dem langen schnibelschnabel,
mit der langen heuengabel,
mit den langen beinen, wenn die sonn thut scheinen.
feldberger Gegend.
1294. Storch storch fliege heim, stehe nicht auf einem bein,
deine frau im neste liegt, wo sie ihre jungen wiegt;
das eine wird gehängt, das andre wird gesengt,
das dritte wird gespiesset, das vierte wird geschiesset.
Tarnow bei Stavenhagen.
Das andre wird versengt, das dritte man erschiesst, wenn
man das vierte spiesst: Schuster in Fürstehhagen.
Kukuk.
1295. Kukuk von (an) *n haben, wolang* sali ik noch laben?
Allgemein. {Beuter B. TV S. 70.)
Wolang* sali ik noch laben? So lang' as ik law: Betxow;
so lang1 as he röppt, so lang' laben vn: Betxow; so oft
as de kukuk kuukt, so väl johr sali 'k laben : Klocksin.
Wenn der kukuk auf die frage hin nicht ruft, so setzt
der fragende hinzu: Scheer di wech von miiPriepert.
1296. Kukuk kukuk an 'n haben,
wo väl johr wisst mi noch gäben? Petersdorf bei Bostoek.
1297. Kukuk in'n haben, wolang' sali ik laben?
Dree johr un dree nacht, is 'n kukuk sien wacht.
Alte Frau in Gothmann.
Dree dag* un dree nacht: Oletxow; dree johr un dree
nacht, dree hbenägessLiig: Schwansee; dree dag* un dree
nacht, bi den kukuk up de wacht: AUenteilerin in Updhl;
dree dag', dree nacht, dat heff ik mi dacht: Ludwigstuster
Gegend, Garbsen; dree johr un dree wäken, dat is dien
räken: Alte Frau in Upahl; een johr, twee johr, anner
johr noch n poor: Wesenberger Gegend; dörrtig johr is
nich genooch: Petersdorf; ewig un dree dag': Waren.
1298. a. Kukuk von 'n haben, wolang* sali ik laben?
sett di in't (in de) gröne grastiet,
un teil (all) mien johrstiet. Mehrfach.
Sett di in de gröne gras, tiet un teil dien johrstiet: Vor-
beck; kumm in't gröne gras un teil mien johrstiet:
Augzin; sett di in't gröne gratiet (?), un erläw dien
johrslied : Häusler frau in Gletxow.
tfecklenb. Volksüberlieferosgen Bd. II. 12
Digitized by
Google
— 178 —
b. Kukuk sett di in dat gröne gras, teil mien tiedsläben af.
Ooddin.
Teil mien läbenstiden af : Suckow.
c. Kukuk in 'n grönen twiech, sech mi mien johrtiet.
Gothmann.
1299. Kukuksknecht, sech mi recht, woväl johr ik laben sali;
beleech mi nich, bedreech mi nich,
süss büst du de rechte kukuk nich. Willershagen.
1300. Kukuk, speckbuuk, sech mi doch,
woväl johr law ik noch? Upahl.
1301. Kukuk an'n haben, wolang* sali ik laben,
kukuk an'n himmel, wolang* sali ik bimmeln?
Karow bei Plau.
1302. Kukuk an'n haben, wolang' sali ik laben,
kukuk anne grund, wolang' bün ik noch gesund?
Niendorf bei Rostock.
1303. De lud', dee *n fähler hebben, ropen den kukuk to,
wenn he toihrst röppt:
Kukuk in'n haben,
wolang' sali 'k minen fahler noch drägen? Dümmerhütte.
1304. Kukuk an 'n haben, laat mi lang' laben. Kuhstorf.
1305. Kukuk an 'n haben, wolang' wisst du laben?
Langmhagen.
1306. a. Kukuk up 'n breeden stein,
wolang' sali ik noch Jungfer sein? Allgemein.
Von 'n breeden stein: Walkendorf; am breiten stein:
Rostock ; ik sitt up 'n breeden stein: Rachow; kukuk am
lichten stein : Alter Schneider in Levi?i ; — wolang' sali ik
as Jungfer deenen: Deivitz; wolang' sali 'k jung noch
sein: Rankendorf.
b. De dierns repen:
Kukuk an'n haben, wolang' sali ik laben?
Denn würd teilt, un denn noch eens frag't:
Kukuk up'n breeden stein,
wolang' sali ik noch Jungfer sein?
AÜer Arbeiter in Ribnitz.
c. Kukuk an 'n haben, wolang' sali ik laben,
wolang' sali 'k noch Jungfer sien,
wolang' sali 'k noch up *n breeden steen stahn?
Alle Frau in Jabel.
Digitized by
Google
— 179 —
1307. Kukuk kukuk an 'n haben, wolang* sali ik laben,
wolang* sali ik Jungfer sien, so lang' as du röppst?
Alte Frau in Wokern.
1308. Kukuk an 'n haben, wolang' sali ik noch laben?
So lang' as du noch Jungfer büst,
so lang* sasst du noch laben. Langen-Treckow.
1309. Kukuk in'n hogen haben,
wolang1 sali 'k noch Jungfer wäsen? Loosen.
1310. a. Kukuk in de eeken,
wolang* sali mien bruutlaken noch bleeken? Vielfach.
Ünner de eeken: Melz; von eeken: Bede fin; hinner de
böken : Zirtow ; kukuk von nagen eeken: Wittenburg; in
de holl eek: Lehsen; kukuk to Leeken: Schillersdorf;
wolang1 sali mien bruutlinnen noch bleeken : Seminarist in
Mirow, Gorlosen; mien bruuthemd: Oanxlin; bruutbedd:
Neu-Krenzlin; bruutschleier: Karfl; bruutkleed: Grevis-
mühlen.
b. Kukuk in hogen eeken,
wolang* sali ik mien bruutlaken bleeken? Upahl.
c. Kukuk in de schönen eeken,
wolang* sali ik noch bleeken? Flatow.
1311. Kukuk in de hogen böken,
wolang' sali 'k minen bruutmann noch söken?
Mädchen in Waren aus Hohen-Demxin.
1312. a. Kukuk in de grönen twigen,
wolang* sali ik Jungfer bliben ? Alte Frau in Besitz.
b. Kukuk up 'n grönen twiech,
wolang* ik wol noch Jungfer blief? Gross-Krams.
1313. Kukuk up *n (von 'n) hoppenstaken,
wolang* sali ik noch as Jungfer slapen?
Mehrfach im Slrelitzer Lande. *
1314. Kukuk up'n hohnerwiem,
wolang' sali ik as Jungfer bliben? Drwiiz.
"Wolang' sali ik Jungfer sien: Gichiv.
1315. Kukuk in de boddertien,
wolang* sali ik noch Jungfer sien?
Giilxe. Tewswoos. Waschow.
Ut de boddertien : Eichhof; achter de dranktien : Kirchdorf.
12*
Digitized by VjOOQIC
— 180 —
1316. a. Der handwerksbursche fragt den kukuk:
Kukuk achter de oken, wolang* sali 'k noch lopen ?
Veertig dag' un veertig nacht,
un wenn du denn noch keen arbeit hest, krichst Schacht.
Alter Häusler in Gorlosen.
b. Kukuk achter de oken, wolang' sali 'k noch lopen?
Dree dag' un dree nacht. Dat heff 'k mi wol dacht.
Häusler in Gorlosen.
1317. Kukuk an'n haben, morgen ward't wol ragen?
AÜer in Gökren.
1318. Kukuk up *n langen steen, hest all enen dickbuuk sehn?
Tagelöhner in Faulenrost.
1319. Kukuk an 'n breeden steen, hest mien lütt diern nich sehn ?
Ja, ik heff se sehn, seet up 'n süll, hadd ne bunt schört vor.
Dassow.
1320. Kukuk kukuk nägensteem,
hest den bunten nich fögen sehn?
Alter Häusler in Gorlosen.
1321. Kukuk, ik seh di, wenn ik di kriech, denn freu ik mi.
Tagelöhnerfrau in Ahrensberg.
1322. Kukuk, suup ut, dickbuuk, roop ut. Poet.
1323. a. Kukuk, suup ut, speckbuuk (bodderbuuk).
Tagelöhner in Ahrensberg. {Wismar)
b. Kukuk, suup ut, wittbuuk. Aus Wismar.
1324. Kukuk, suup ut, lütt Fiek, dickbuuk.
Tagelöhnerfrau in Gross- Strömkendorf.
1325. a. Kukuk, suuput, so gut. Bauer in Lichtenhagen.
b. Suup ut, suup ut. Woggersin.
1326. a. Kukuk, suup ut, dicksnuut. ßedefin. Warnkenhagen.
b. Kukuk, suuput, swiensnuut. Beehlin.
1327. a. Kukuk, dickbuuk, snappsnuut, suup ut. Mehrfach.
Snappsnuut, schiet ut: Gross-Bengerstorf, Wanzlitz.
b. Kukuk, suup ut, snuuf ut, snappsnuut. KarfL
c. Kukuk, dickbuuk, snappsnuut, snuuf ut.
Laupin. VeUahn. Tessin bei Boixenburg*
Digitized by
Google
— 181 —
d. Kukuk, dickbuuk, snappsnuut, küttelbuuk.
Poststempel DiedricJishagen.
1328. a. Kukuk, dickbuuk, snappsnuut, süppst mi all de eier ut
Pepeloiu.
b. Kukuk, suup ut, suup den buurn (all) de eier ut.
Malehow bei Parchim. {Steffenshagen)
Suup uns all de eier ut : Plate; suuput, alle eier ut: Woserin.
c. Kukuk, dickbuuk, suup ut, eier ut, all ut.
Gross-Lantow.
d. Kukuk, dickbuuk, suup alle eier ut. Bärgerende.
e. Kukuk, suup ut, suup den köster ok nich alle eier ut.
Malehow.
f. Kukuk, dickbuuk, suup mi nich all de eier ut.
Präparand in Neukloster.
1329. Kukuk, dickbuuk, suup all de sööt melk ut.
Alte Frau in Besitz.
1330. Kukuk, suup ut,
kümmt de blag* boddermelk noch nich bald rut?
Barnstorf,
1331. a. Kukuk, dickbuuk, laat de gös1 ut. Mann.
b. Kukuk, dickbuuk, laat de swien rut. Wüxin.
1332. Kukuk, dickbuuk, pahl de bohnen ut. Loosen.
1333. Kukuk, dickbuuk, snappsnuut, puust de lamp ut.
Kiendarf bei Dömitz.
1334. a. Kukuk, treck di barst ut. Widfsahl. Qorlosen.
b. Kukuk, treck de strümp ut. Mehrfach.
c. Kukuk, suup ut, treck dien strümp un schoh ut.
Woserin.
d. Kukuk, dickbuuk, treck den buurn de stäwel ut.
Präparand in Neukloster aus Borkow.
e. Kukuk, treck de west ut. Dümmerhiitte
f. Kukuk, treck de hannschen ut. Brützkow.
Digitized by
Google
— 182 -
Verschiedene Vögel.
1335. Man neckt den kuhnhahn, indem man ihm ein rotes
tuch zeigt und dabei ruft:
Kuhnhahn, ik heff väl mihr root as du.
Präparand in Neukloster aus Göldenitz.
Puter, ik heff noch mihr root as du: Trebs; ik hün roder
as du: Waren.
1336. Man reizt den kuhnhahn, indem man ihm zuruft:
Schnorrerschnuut, bull bull. HelpU
1337. Man ruft dem kuhnhahn zu:
Putz di, putz di. Minxow.
1338. Dem pfauhahn wird zugerufen:
Pageluun, kiek up dien fööt. Aus Rostock.
1339. a. Den kranichen rufen die kinder zu:
Kroon hinnelst, kroon vöddelst, hett 'n pahl in 'n noors.
Starsow.
b. Kroon hinnen, kroon vor, kroon stahl hinnen in 'n noors.
Starsow.
1340. Kroon hinnen, kroon vor,
de hinnelst hett n fuürbrand vor *n noors.
Jabel. HaUalit.
Kroon ünner, kroon baben: Waren; wecker de hinnelst
is, dee kricht n fuürbrand vor 'n noors: Woldegker Gegend;
de hinnelst flucht *ne fütirflamm vör'n noors iRibnitz.
1341. Kroon hier, kroon dor, slah fuür vor 'n noors»
Arbeiter in Waren.
Kroondierick, kroondierick, slah füür vör'n noors: Neur
kloster.
1342. Kroon hinnen, kroon vor, de middelst in de döör (?),
de hinnelst hett 'n brand hinnen vor. Zielow.
1343. De willen gös* ropen de kinner to:
De hinnelst will goos hett füür vör'n noors.
Wenn man ropen deit, trecken se sik up *n hümpel. Nimhagen.
Hinnelsten na vor: Laupin.
1344. Dem klaashahn wird zugerufen:
Klaashahn, düker di, düker di,
ik fang di in 'n strick, wohr di, wohr di. Warnemünde.
Digitized by
Google
— 183 —
1345. Dem langhals rufen die kinder zu:
Langhals, langhals, scheet ünner,
kumm inne halw stunn' nich wedder rut, pulduuz.
Oriiritz.
1346. Der eule wird zugerufen:
Uhl, mi grug't inne düüster nacht,
kumm un mööt mi 'n grugel af. Frau aus Below.
1347. Der eist er wird zugerufen:
Heister mit den langen stiert,
hest uns all datfflass verwiert. Zickhusen.
1348. Der goldammer ruft man zu:
Gälgöösch mit n gälen Start,
ob dat wol goot wäder ward? Barnstorf.
Fische.
1349. a. Huurnfisch, du piperjahn,
wisst du düwel (kannst du nich) na Dierhagen gähn.
Wustrow.
b. Huurnfisch, du snepperjahn,
wisst mal na Graal un Müritz gähn. Dierhagen.
c. Ih, du oller slappeijahn,
kannst du nich na Graal un Müritz hengahn. Dierhagen.
1350. Huurnfisch, du snaterjahn, mit dinen langen snabel,
mit dien grönen graden, di will ik mi braden.
Warnemünde.
1351. Beim hechtstechen wird gerufen:
Hakt, wo hest du di verstäkt? Bostock.
1352. Ukelei, Ukelei, fräten de dierns de büük intwei.
So riefen wir als knaben, wenn der fisch an die angel biss.
Lehrer aus der Feldberger Qegend.
Schnecke.
1353. Snickermuus kumm herut,
stak dien vierfach hüürn herut. Allgemein.
Vielfach mit dem Zusatz:
Wenn du dat nich dohn wisst, smiet ik di in 'n graben,
denn fräten di de raben.
Digitized by
Google
— 184 —
Snickemuu8 gah to haus: Wismar, Zieslübbe; kruup to
huus: Ganzlin; snickerinüüschen kumm herut: Malchin,
Rachow, Kämmerich ; snicker snickermüüschen : Neukloster •;
snickermüüscbing : Damm, Ritzerow; snickennüüsching,
kruup ut't hüüsching : Nienhagen ; snickehuus: Zarfzow,
Evershagen; snickehüüssing : Witzin] snickenhüüssing :
Hastorf; snicke snickehüüschen : Rothenmoor] slingemuus
slingemuus kumm herut: Barnstorf, Schwerin] sliermuus:
Wismar; snicking snicking kumm herut : Fahrenholz \
snick snaak kumm herut: Gross-Helle] snick snick snaak:
in Karl Schillers Nachlass; snicke snaak, snicke snaak:
Helpt. W
Snickemuus, stak dien blanken öges ut: Poel; stak dien
groten hüürn rut: Güstrow; stak dien vierfach huurn
herut: Triepkendorf] de vierfacht hüürn: Reuter B. VII
S. 297; stak de fieffatt hüürn ut: mehrfach; stak dien
vierfatt föten ntiaus Rostock; stak dien fieflfatt ühring
rut : Gross- Wüstenfelde ; dien fieffatt hönig : Dorf-Körkwitz ;
stak dien vier lütten ühring Mt: Kämmerich; stak dien
natt hüürn rut: Helpt] stak dien fief lütt hüürn rut:
Rostock; dien vier tief roden hüürn: Leussow; stak dien
vier poor pötings rut: Rachow; stak dien fief von vier ut:
Barnstorf] stak dien dree vier fingern ut : Damm, Wamow;
dien vier vier fingern : Retschow ; dien vier fief fingern:
Gnoien, Ritzerow; stak dien finger un hörning ut:
Qrahower Gegend; stak dien piep un (mit) hüürn rut:
Züsow, (Rostock); bring mi de jungen tahnen rut:
Güstrow.
1354. Snicken snicken kumm herut,
stak dien Zickzack hüürnchen ut. Remlin.
1355. Snickenmüsing kumm to hüsing,
stak dien lütten fingers ut. Wiüershagen.
1356. Schlingenmüüssing kumm herut,
stak dien vier vier fingings ut. Reinsliagen.
1357. Snick snack flerermuus,
stak dien vier fack finster (vier fief fingern) ut.
Parchim.
1358. Snick snick snuut, holl dien hüürn rut. Helpt.
1359. Snickermuus kumm herut,
kumm mit gold un sülwer rut. Aus Neukloster.
Bring mi gold un sülwer rntiKessin.
Digitized by
Google
— 185 —
1360. Snickermuus kumm herut ut dien blank huus.
Mecklenburg.
1361. Snickemuus kruup ut't huus,
kruup ok nich so krumm ut't huus. Warnkenliagen.
1362. Snicking snicking kumm rut,
ik will di speck un broot gäben. Völkshagen.
1363. a. Snickermuus kruup herut,
süss stak ik dien huus un hof an. Poel.
b. Snickermuus kumm herut; wenn du dat nich dohn wisst,
denn brenn ik di huus un hof af. Mirojv.
Denn bräk ik di huus un hof intwei : Bemplin ; slah ik
di dien huus up 'n kopp intwei : Suiten ; terbräk ik di mit
isen un stahl: Bartsch B. II S. 186 (Dömitxer Gegend) \
krichst du nägenunnägentig mal wat in to bräken: Pelina \
wisst du dien hütirn nich ruterstäken, ward 'k di huus
un hof terbräken : Bethwisch ; will ik di mit steen besmiten,
sasst all dien law* nich wedder ruter kiken : Parchim ; will ik
dien huus vull steen smiten, sasst nie nich wedder utkiken :
Federow.
1364. Snidermuus kruup ut dien huus,
stick dien vierfach büürn rut;
wisst du s nich utstäken,
so ward ik s* di utbräken. Schönberg.
1365. Fleddermuus kumm herut, stick dien vierfack hören ut,
wisst du s' nich utstäken, so will ik s' di utbräken.
Bartsch B. II S. 186 (aus Gadebusch).
1366. Snidermuschel kumm herut,
stak dien sösstein hüürn herut;
wenn du dat nich dohn wisst,
denn will ik dien huus terbräken. Warnemünde.
1367. Snickenhuus, stick dien fööt vor de hüürn ut,
süss maak ik di dat huus intwei. Gothmann.
1368. Snickermuus kumm rut, stak dien fief fix fingern ut,
süss smiet 'k dien huus vull steine. Poel.
1369. Snick kumm herut, stak dien twee poor hüürn ut,
wenn du dat nich wisst, denn smiet ik di an *n ecksteen.
UpaliL
1370. Snickermuus kruup ut dien huus,
süss stak ik di mit 'n metzer rut. Aus Neukloster.
Digitized by
Google
"— 186 —
1371. Snick snick snüür, wies mi dine hüür;
wenn du s* mi nich wisen wisst,
denn stick ik di huus un hof an. KublanL
So brenn ik di haus an hof af: Schönbeck ; slah ik di
mit n tüffel up 'n kopp: ebendorl; wenn du dat nich wisen
wisst, schenk ik di dat laben nich : Mirow.
1372. Schneck schneck schnüür, wies mi dien gehüür;
wenn du *t mi nich wisen wisst,
smiet ik di in 'n graben, fräten di all de raben.
Firmenich B. III S. 64 (Strelitxer Oegend\
Snick snack snüür, wies mi dien gehüür: Userin; snick
snaak snüürken, wies mi dien hüürken: Friedland; snick
snick snüren: Suiten, Molxmo; snick snick snick snick
snüürken, wies mi dien lütt hüürnken: Quassow; sneck
sneck snüürn, wies mi dien lütt hüürn : Triepkendorf;
snick snick snüring, wies midinehüring: Vipperow; snick
snick hüring, wies mi dine ühring : Boek ; snick snick
snüür, wies mi dien vier iDewitx; snick snack snaden,
wies mi dine waden: BabJce.
1373. Schneck schneck schnüür, wies mi dine hüür;
un wenn du s* mi nich wisen wisst,
denn smiet ik di in 't füür,
denn smiet ik di in n graben,
denn fräten di all de maden. Feldberg.
1374. Snick snack snüürken, wies mi dien ührken;
wenn du dat nich dohn wisst, häng ik di an'n hogen boom,
wenn de boom breckt,
denn f&llt de snick snack snüürken (de schiet) in 'n dreck.
Praeparand in Mirow. (Daberlcow.)
1375. Snick snick snüürchen, wies mi dien ührchen.
Wo grot? As so'n broot,
morgen is snicksnüürchen doot. Neuenkirchen.
1376. a. Snicke snicke kumm herut,
dien huus brennt up. Upahl
b. Snick snaak kumm herut,
dien lütt huus dat brennt di up. Parchim.
*c. Snickermuus kumm herut,
dien eegen huus un hof brennt af. Krakow.
Digitized by
Google
- 187 —
d. Snicken snicken kumm herut,
dien huus un schüün brennt af.
1377. a. Snicking kumm ruting,
dien hüsing brennt af.
Dien httüsching: Waren.
b. Snicking kümm rüting,
dien hüsing un höffing brennt an.
Bartelshagen*
Neuenkirchen. Marin.
Waren.
1378. Snickhüüschen snickhüüschen,
dien huus un diep hof is verbrennt. Barnstorf.
1379. Snick kumm rat, dien huus brennt an,
geet *ne bütt vull water an. Waren.
1380. Snickenhüüschen kumm herut,
ik will di kes' un bodder gäben,
in dien huus is fiiür. Hastorf.
1381. a. Sneck sneck snöter, kumm ruter,
dien mudder sitt up n steen un weent,
huus un hof brennt af.
b. Snick snick snöter, kumm ruter,
mudder sitt up 'n breeden steen,
hett sik beid* ogen- utweent.
Woldegker Gegend.
Tagelöhner in Helpt.
Sonnenkäfer.
1382. Sünnenkäwer, sünnenkäwer,
bring mi morgen schön wäder. Schtvichtenberg.
1383. Sünnenworm, sünnenworm,
bring mi morgen goot wäder. Göttin.
1384. Sünnenworm sünnenworm sitt,
bring mi morgen goot wäder mit. Perdöhl.
1385. Sünnenworm fleech oewer mien huus,
bring mi morgen goot wäder to (in *t) huus.
Vielfach im Schweriner Lande.
Bring mien mudder goot wäder to huus: Goldenstädt;
bring mi sünnenschien in't huus: HohenrSprenz, Goldberg]
wenn du dat nich dohn deist, smiet ik di in n graben,
denn fräten di de raben ; Präparand in Neukloster ;
Digitized by
Google
— 188 —
1386. Sünnenworm fleech oewer *t dack,
dat morgen goot wäder ward. Waren. WiUershagen.
1387. Sünnenworm fleech in de luft, bring mi morgen goot wäder,
cewermorgen noch bäter. Parchim.
Fleech na'n himmel rin : Laupin \ fleech na 'n blagen
himinel rin: JVoosmer; bring mi hüüt un cewermorgen
goot wäder: Vielank; bring uns morgen goot wäder,
cewermorgen kumm wedder, mit de blanke fedder : Bkndorf.
1388. Sünnenworm fleech wech, fleech cewer nawers huus,
bring mi morgen goot sünnenwäder. Hornkaim.
1389. Sünnenworm fleech wech,
fleech cewer *t lütt huus, fleech oewer 't groot huus,
bring mi morgen goot wäder to huus. Kämmerich.
1390. Sünnenworm fleech cewer mien huus,
fleech cewer dien huus,
fleech cewer gott sien huus,
bring mi goot wäder in't huus.. Retzow.
Nur: sünnenworm fleech wech, oewer mien huus, oewer
dien huus : aus Schwerin, Wilsen.
1391. a. Sünnenworm fleech wech, fleech naunsern leewen herrgott,
sech em, dat he hüüt un morgen un alle dag goot wäder
warden lett. Bibnitx.
Fleech du na unsern leewen götting: Schorrentin\ fleech
to *n leewen gott, fraach, ob 't morgen goot wäder ward :
Ritzcrow ; fleech na n leewen gott hen, kumm cewermorgen
wedder, bring ok goot wäder mit: Qresse\ fleech hen
na 'n leewen gott, sech em, he süll hüüt un OBwermorgen
goot wäder laten : Petersdorf \ sech em, he sali gäben, dat
hüüt un morgen goot wäder ward: Dierhagen.
b. Sünnenworm fleech wech, fleech na dinen leewen herrgott,
sech em, bidd em, dat he uns morgen goot wäder gifft.
Prangendorf.
c. Sünnenworm fleech wech, fleech na dinen leewen herrgott,
sech em, sech em, sali uns *n bäten goot wäder gäben
un 'n bäten ragen. Dorf-Körkwitz.
Sech em, he sali alle dag' goot wäder gäben un ok 'n
bäten ragen: Brunow.
d. Sünnenworm fleech in de luft, bidd den leewen herrgott,
sali uns hüüt, morgen un cewermorgen goot wäder gäben.
Holien- Schönberg.
Digitized by
Google
— 189 —
1392. a. Sünnenwörming fleech up *n dack,
sech dinen vadder un mudder dat,
dat 't morgen goot wäder ward.
Mehrfach an der Ostseeküste.
b. Sünnenworm fleech wech na dinen vadder un mudder,
sech ehr, se scelen uns n bäten goot wäder gäben.
Brunshaupten.
1393. a. Sünnenworm fleech fuurt, fleech oewer 't moelenduur,
sech dinen vadder un mudder,
dat dat morgen goot wäder ward. BostocJcer Gegend.
Fleech cewer't möllerstech : Hastorf \ fleech na möllers
duurwech, bring mi dirs' woch un anner woch goot wäder:
Vielank.
b. Sünnenworm fleech wech, fleech oewer 'n mcelenstech,
fleech oewer *n schultendack,
dat dat morgen goot wäder ward.
Volkenshagen bei Rostock.
c. Sünnenworm fleech wech, fleech oewer *n duurnwech,
fleech oewer *n schultenhuus,
bring mi morgen goot wäder to huus.
Niendorf bei Rostock.
1394. Sünnenworm fleech na Raden rüm,
un bring goot wäder mit. Sterhberger Gegend.
1395. Sünnenschiner (sünnenschining) fleech oewer uns* huus,
bring uns morgen goot wäder to huus. Vielfach.
Mit dem Zusatz: Dat ik morgen waschen kann: Baum-
garten bei Bütxow.
1396. a. Sünnenschiner fleech oewer *t dack,
bring uns morgen goot wäder raf. Mrow.
b. Sünnenschiner fleech oewer 't dack,
bring mi goot wäder uppe nack. Rosenow.
c. Sünnenschiner fleech oewer mien dack,
bring mi morgen goot wäder in't fack. Zickhusen.
In'n sack: Chemnitz.
1397. Sünnenkinning fleech oewer *t dack,
dat *t morgen goot wäder ward. Pod. Wismar.
Sünnenkind fleech cewer dien huus: Bartelshagen, Hunger-
storf bei Grevismühkn, Questin.
Digitized by
Google
— 190 —
1398. Sünnenvagel fleech wech (cewer mien huus),
im bring mi ok goot wäder (to huus).
Oranzin bei Hagenow. (Piclier.)
1399. Sünnemriken fleech wech,
bring uns goot wäder. Quassel.
1400. Leew' sünning, leew' sünning, fleech oewer mien huus,
bring mi goot wäder to huus.
Vielfach im östlichen Schweriner Lande.
1401. Buköken fleech cewer uns* huus,
dat morgen goot wäder ward. Kammer.
1402. Leew* herrgottsküken, fleech hooch in *n haben,
laat morgen ok goot wäder wäsen. Gross-Krams.
1403. Leew' gott fleech wech, fleech na n hogen himmel rin,
bring mi morgen goot wäder mit.
Mädchen in Tewstvoos.
1404. a. Papejees bring morgen schön wäder. Laupin.
b. Papejees bring morgen warm wäder,
cewermorgen noch väl bäter. Laupin.
1405. Sünnenworm fleech wech, fleech oewer *t cewerstech,
fleech an *n hogen himmel, bring mi 'n sack vull kringel,
bring mi ok goot wäder un sünnenschien mit.
AUe Frau in Ribnitx.
1406. Sünnenwörming fleech wech,
fleech oewer 't schultenhuus wech,
fleech bet an den himmel,
bring mi *n korf vull kringel. Ntenliagen.
Fleech ob wer *n schultenstech : Betscliow ; oewer den groten
stech : Steffenshagen ; oewer 't himmelsstech : fünfmal an
der Ostsecküste, Kirch-Rosin, Finkentlial] fleech an *n
hogen himmelswech : Rethwkch.
1407. Sünnenworm fleech na himmel,
bring mi n pott vull eierkringel.
Bartsch B. II S. 185 (aus der Eibgegend).
Bring mi *n dook vull kringel : Schlagsdorf; bring mi n
sack voll sadenkringel : Bölkow ; 'n korf vull zuckerkringel :
aus Alt-Karin \ bring uns *n korf vull Stuten: Woosmer;
haal mi 'u korf vull semmel : Qross-Bengerstorf.
Digitized by
Google
— 191 —
1408. Sünnenworm fleech to n himmel,
bring mi 'n pott vull kringel,
mi eenen, di eenen, unsern leewen herrgott ok eenen.
Bartsch B. II S. 185 (aus Demern).
Un den leewen herrgott eenen: Oross-Bengerstorf, Melz.
1409. Sünnenworm burr up, burr up to *n hogen himmel,
bring mi 'n sack vull kringel,
mi eenen, di eenen, vader un mauder ok eenen,
anner kinner gor keenen. Bartsch B. II S. 185. Zarfxow.
Burr wech: Bamstorf\ na *n blagen himmel: Kamin ;
vadding un mudding ok eenen: Hof-Körhwüx.
1410. Sünnenwörming fleech wech, fleech oewer'n barch,
bring mi ok 'n koken mit,
mi eenen, di eenen, grossmudder ok eenen,
anner kinner gor keenen. Barnstorf.
1411. Sünnenkäfer fleech in 'n himmel,
bring mi zucker un kringel. Tornow.
1412. Sünnenschining fleech to himmel,
bring mi 'n ganzen korf vull kringel. Ahrensberg.
1413. Sünnenvagel fleech wech, fleech na *n- hogen himmel rin,
bring mi n korf vull kringel rut.
Alte Frau in Hohen-Woos.
Sünnenvagel: auch Siggelkow; herrgottsvagel fleech in n
himmel : Wismar, Baumgarten bei Bütxow ; herrgottsworm :
Wulfsahl.
1414. Himmelworm flooch hooch to himmel,
brach mi *n groten (ganzen) sack vull kringel;
sack vull kringel is nich nooch,
bring mi noch *n korf vull to. Schulkinder in Gorlosen.
Fleech . . . un breng . . . : ebcndort ; himmelworm : auch
Dadow, Bresegard, Siggelkow\ himmelsworm: Leussow
bei Eldena.
1415 Herrgottspierdken fleech na 'n himmel,
bring mi n korf vull bodder (zucker, Bremer) kringel.
Schiller H. I S. 11.
Herrgottspierdken fleech gen himmel : Wütenburg ; herrgotts-
pierdken fleech ut : Beyer, Mehl. Jahrb. XX S. 183 ; herr-
gottapierd: Plau, Blievenstorf; himmelpiern: Pampin ;
himmelpeedken : Drefahl; sünnenpierken : Lehsen ; sünnen-
Digitized by
Google
— 192 —
peerken (sünnenpierdken) : Schwaan ; sünnenpierd : aus Neu-
kloster, aus dem Ratzeburgischen; sünnenpeerden : Karenz ;
süniienpiern: Schlagsdorf, Dümmerhütte; sünnenpüürten :
FalkenJiagenbei Behna; himmelsbüürken fleech to hööcht:
Xeu-Brenz.
1416. Sünnenkoh fleech wech. Wohen? Na 'ivhogen himmel,
bring 'n korf vull kringel,
mi eenen, di eenen, alle leewen kinner eenen. Satow.
Herrgottskoh fleech wech: Seminarist in Mirow aus
Salow bei Friedland; sünnenkalf : Seminarist in Neukloster
aus Bagenow.
1417. Leew' höhn fleech wech,
bring uns 'n sack vull kringel. Alte Frau in Bockup.
Leew1 höhningen: BelscJi; himmelshohn: Tewswoos; himmel-
hohn : Konow, Niendorf bei Dömitz; leew* gott sien höhn
(höhning) fleech wech, fleech wech cewer *t himmelsstech :
Tewswoos ; leew' gotts höhn : Trebs ; sünnenküken : Friedland.
1418. Hartenparten fleech in 'n himmel,
bring mi n groten sack vull kringel.
Leizcn. Ziegendorf. Drefahl. Falkenhagen bei Eehna.
Hädenmäden, härenmät : Drefahl.
1419. Mantenpierd fleech inne luft, fleech in *n hogen himmel,
bring mi *n korf vull kringel. AÜenhof.
1420* Marienblömer fleech hooch to himmel,
bring mi *n groten korf vull kringel. Polz.
1421. a. Sünnenkind fleech in 'n himmel,
bring uns 'n sack vull zuckerkringel,
mi eenen, di eenen, vadder un mudder ok eenen,
denn hebbeti wi alltosaam eenen.
Alte Frau in Oothmann.
b. Sünnenkind fleech oewer dat dack,
haal mi *n schoot vull kringel,
mi eenen, di eenen, un den leewen gott ok eenen.
Upahl.
Bring mi 'n schoot vull zuckerkringel . . . vor uns alltohoop
eenen : Hinterlegen; mi eenen, di eenen, unse leewe mudder
ok eenen : Dassower Gegend.
1422. Sünnenschining fleech cewer 't huus,
bring mi *n goot stück fleesch un broot. Waren.
Digitized by
Google
— 193 —
1423* Sünnenschiner fleech wech,
bring mi schöttel un pött mit. Mirow.
1424. Sünnenwörming fleeching weching,
dien hüsing brennt üpping. Klink.
1425« Sünnenvagel fleech up,
dien half huus brennt up. Oranzin bei Hagenow.
1426. Sünnenworm fleech wech, fleech cewer dat feld;
dien huus dat brennt, dien mudder sitt dorin,
dee spinnt so fien as n hoor up 'n kopp. Dierhagen
1427. Sünnenkind fleech cewer mien huus,
dat huus dat brennt, de kinner dee weent. Schwcmsee
1428 a. Sünnenworm fleech wech,
dat kind dat sitt an 'n weenwech. Mirow.
b. Sünnenschiner fleech wech,
dien arm kinner sitten up de dack un ween wech (!).
Lindow.
1429. Marien würmchen fliege, dein vater ist im kriege,
deine mutter ist in Pommerland, ►
Pommerland ist abgebrannt.
Büzerow. Schwarze. JMestlin. Dömitx.
1430. Sonnenkäfer fliege, der vater ist im kriege,
die mutter ist in Posenland, Posenland ist abgebrannt,
sonnenkäfer fliege. KrümnieL
1431. a. Sünnenwörming fleech cewer mien huus,
bring mi glück un sägen to huus.
Klink. Barnsiorf. Schönbeck.
b. Sünnenkäfer fleech cewer uns* huus,
un bring mien mudder väl sägen in't huus. Dassow.
1432. Sünnenkäfer fleech wech,
grüss unkel un tanten. Bechlin.
1433. Kumm, sünnenschining, sett di daal,
kumm, sünnenschining, platt di mal,
wol up den gollen duurnbusch. Beuter B. III S. 102.
Hecklenb. Yolksüberlieferungen, Bd. IL 13
Digitized by
Google
— 192 —
peerken (sünnenpierdken) : Schwaan ; sünnenpierd : aus Neu-
kloster, aus dem Ratxeburgischen; sünnenpeerden : Karenz ;
sünnenpiern: Schlagsdorf, Dümmerhütte; sünnenpüürten :
Falkenhagen bei Behna] himmelsbüörken fleech to hööcht:
Neu-Brenz.
1416. Sünnenkoh fleech wech. Wohen? Na 'ivhogen himmel,
bring 'n korf vull kringel,
mi eenen, di eenen, alle leewen kinner eenen. Satow.
Herrgottskoh fleech wech: Seminarist in Mirow aus
Salow bei Friedland\ sünnenkalf : Seminarist in Neukloster
aus Bagenow.
1417. Leew* höhn fleech wech,
bring uns 'n sack vull kringel. Alte Frau in Bochup.
Leew' höhningen: Belsch; himmelshohn: Tewswoos ; himmel-
hohn: Konow, Niendorf bei Dömitz; leew* gott sien höhn
(höhning) fleech wech, fleech wech oewer *t hlmuielsstech:
Tewswoos ; leew' gotts höhn : Trebs ; sünnenktiken : Friedland.
1418. Hartenparten fleech in *n himmel,
bring mi n groten sack vull kringel.
Leixcn. Ziegendorf. Drefahl. Falkenhagen bei Behna.
Hädenmäden, härenmät : Drefahl.
1419. Mantenpierd fleech inne luft, fleech in'n hogen himmel,
bring mi *n korf vull kringel. AÜenhof.
1420* Marienblömer fleech hooch to himmel,
bring mi *n groten korf vull kringel. Foix.
1421. a. Sünnenkind fleech in 'n himmel,
bring uns *n sack vull zuckerkringel,
mi eenen, di eenen, vadder un mudder ok eenen,
denn hebben wi alltosaam eenen.
Alte Frau in Oothmann.
b. Sünnenkind fleech cewer dat dack,
haal mi *n schoot vull kringel,
mi eenen, di eenen, un den leewen gott ok eenen.
üpahl.
Bring mi n schoot vull zuckerkringel . . . vor uns alltohoop
eenen : Hinter Ixagen ; mi eenen, di eenen, unse leewe mudder
ok eenen : Dassower Gegend.
1422. Sünnenschining fleech cewer't huus,
bring mi *n goot stück fleesch un broot. Waren.
Digitized by
Google
— 193 —
1423' Sünnenschiner fleech wech,
bring mi schöttel un pött mit. Mirow.
1424. Sünnenwörming fleeching weching,
dien hüsing brennt üpping. KUnk.
1425' Sünnenvagel fleech up,
dien half huus brennt up. Qranzin bei Eagenow.
1426. Sünnenworm fleech wech, fleech cewer dat feld;
dien huus dat brennt, dien mudder sitt dorin,
dee spinnt so fien as n hoor up *n kopp. Dierhagen
1427. Sünnenkind fleech cewer mien huus,
dat huus dat brennt, de kinner dee weent. Schwcmsee
1428 a. Sünnenworm fleech wech,
dat kind dat sitt an'n weenwech. Mirow.
b. Sünnenschiner fleech wech,
dien arm kinner sitten up de dack un ween wech (!).
Lindow.
14*29. Marien würmchen fliege, dein vater ist im kriege,
deine mutter ist in Pommerland, *•
Pommerland ist abgebrannt.
Räzerow. Schwarze. Mestlin. Dömitx.
1430. Sonnenkäfer fliege, der vater ist im kriege,
die mutter ist in Posenland, Posenland ist abgebrannt,
sonnenkäfer fliege. KrümmeL
143L a. Sünnenwörming fleech cewer mien huus,
bring mi glück un sägen to huus.
Klink. Barnslorf. Schönbeck.
b. Sünnenkäfer fleech oewer uns* huus,
un bring mien mudder väl sägen in't huus. Dassow.
1432. Sünnenkäfer fleech wech,
grüss unkel un tanten. Reehlin.
1433. Kumm, sünnenschining, sett di daal,
kumm, sünnenschining, platt di mal,
wol up den gollen duurnbusch. Beuter B. III S. 102.
Mecklenb. YolksüberUeferungen, Bd. IL 13
Digitized by
Google
— 194 —
1434. Sünnenschiner flieg,
damit dat ik di nich kriech. Tagelöhnerfrau in Krakow.
1435. Sünnenworm sett di,
näs* un mund blött di. Damerow.
1436. Sünn sünn sünnworm sett di,
sünn sünn sünnworm fleech wiet wech. Minxow.
1437. Sünnenworm fleech wech, fleech oewer *t möllenstech,
möller dee sali hinken, mahl dat sali stinken.
Tarnow bei Staveyihagen.
1438. Sünnenworm fleech na n haben,
dor sasst du in freuden laben.
Barisch B. II S. 185 (aus Gadebusch).
Maikäfer.
1439. Maikäfer flieg, dein vater ist im krieg,
deine mutter ist in Pommerland,
Pommerland ist abgebrannt,
maikäfer flieg. Allgemein.
Deine uiutter ist in Pulverland : Barnstorf; in Griechen-
land: Ncukloster; in Engelland : mehrfach ; mein vater ist
im krieg: Hoort; — mit dem Zusatz: maikäfer kumm, du
olle dumme jung: UpahL
1440. Maikäfer flieg, deine mutter ist im krieg,
dein vater ist in Engelland, Engelland ist abgebrannt,
maikäfer flieg. Mehrfach.
Engelland ist zugeschlossen, Schlüssel ist drin abgebrochen,
maikäfer flieg: Ganzlin; dein vater ist in Pommerland,
Pommerland ist zugeschlossen, Schlüssel is entzwei gebrochen :
Warnow bei Butxow; Pommerland is toslaten, un de
sloetel is dörchbraken : Nossentincr Hütte.
1441. Maikäfer flieg, mein vater ist im krieg,
meine mutter ist in Pommerland,
der Schwed hat unser haus verbrannt. Tbrnow.
1442. Maikäfer flieg, dien vadder is in 'n krieg,
dien mudder is in 'n rosengoorn,
hett de schoh un strümp verloren. Aus Wismar.
Digitized by
Google
— 195 —
1443.
1444.
1445.
1446.
1447.
1448.
Maikäfer fleech wech,
oewer schultenduur wech.
Lehsen.
Maikäfer fleech wech, fleech oewer 't möllenstech,
möllenstech füng an to brennen,
wat künn de schooster rönnen. Doberan.
Maikäfer burr wech, burr na 'n hogen himmel rin,
bring mi *n sack vull kringel,
mi eenen un di eenen, vadder un mudder ok eenen.
Warnemünde.
Maikäfer burr, burr in n hogen himmel: Granxin bei
Ilagenow; unsern ollen grisen kater ok eenen .Babke.
Maikäfer maikäfer fleech wech,
bring mi morgen goot wäder.
Maikäfer sett di,
fleesch un broot dat smeckt di.
Maikäfer giff mi sapp,
süss dreih ik di *t lütt köppken af.
Springkäfer.
1449. Dem springkäfer rufen die kinder zu:
Hans Häwerning, spring so hooch.
Mistkäfer.
1450. Scharnbull fleech oewer *t huus,
bring mi morgen goot wäder.
Dömüxer Gegend.
Woosten.
Woldegker Gegend.
Güstrow «
Dömitxer Gegend.
Ohrwurm.
1451. Dem ohrwurm rufen die kinder zu:
Knipe knipe knalle, doh mi 'n bäten salle,
sünst kopp un been hebben. Brünkendorf.
Spinne.
1452. Der spinne wird zugerufen:
Spennwäwer, bringst glück, so stah,
bringst Unglück, denn gah.
Dewüz.
13*
Digitized by
Google
— 196 —
Mücke.
1453. Wenn die mucken oben in der luft herum summten,
riefen wir knaben:
Müggen, kaamt to dale,
ik will juuch wat to fräten gäben,
ji scelt mi nicks wedder gäben.
AUer Lehrer aus Biendorf
Heuspringer.
1454. Wenn wi uns zommers n lock snäden hadden, denn
grepen wi uns n heuspringer un holen denn dorcewer,
so lang1 bet he utspucken ded', dorbi repen wi ümmer:
Heuspringer giff mi zapp,
dat dat lock wedder bäter ward.
Wenn he saft utlaten hadd, denn leten wi em wedder
springen. Frau in Mecklenburg.
1455. a. Heuspringer giff mi sapp,
biet mi ok mien wratten af. Lindow,
b. Heuspringer giff mi saft,
ik gäw di mine wratt. Arbeiter in Waren,
1456. a. Heuspringer giff mi saft,
süss dreih (riet) ik di dinen kopp af.
Barnstorf. (Boiensdorf)
b. Heuspringer giff mi saff,
süss riet ik di dat köpping af. Ahrensberg*
Süss riet ik di näs* un müle af : AU-Schlagstorf
c. Hüppenspringer giff mi zapp,
süss riet ik di den kopp af. Brunshaupten.
d. Giff mi zapp, giff mi zapp,
süss sali di de kopp heraf. Züsou\
1457. Heuhüpper bring mi öl,
öl bring mi heuhüpper. Orwitzer Gegend.
1458. As ik lütt wier, sett'ten wi den heuspringer uppe
hand un repen denn:
Heuhüpper, heuhüpper, giff mi kraft,
süss riet ik dinen lütten köpping af.
Arbeiterfrau in Waren aus Mohow.
Digitized by
Google
— 197 —
Libelle.
1459. a. Hottepierken sett di, platt di, up den gollen duurnbusch.
Fritz Beuter in Karl Schiller's Nachlass.
b. Hottepierten sett di, platt di, siet siet siet.
Siemssen, Monatsschrift von und für Mecklenburg, 1790 S. 629.*
1460. Hotterpierd sett di,
näs* im münde blött di. Wütenbarg.
1461. Goldspierken sett di, näs* tin mund blött di,
ik will di wedder fleegen laten. Flatow.
1462. Bullenbiter sett di,
een uhr blött di. Präparand in Neukloster aus Grabow.
Schmetterling.
1463. a. Smetterling seit di,
een uhr blött di. Kambs.
Languhr blött di: Gross-Bäbelin.
b. Smetterlinge sette di,
näs* un müle blötte di. Bampe.
Näsemtile : Wismar.
1464. Smetteling sett di, näs' un mund blött di,
ik will di *t wedder heil maken,
un denn di wedder fleegen laten. Parchim.
1465 a. Rupenschiter sett di,
näs' un muul blött di. Wilsen.
Näß* un müle: Woserin, Satow bei MaIchow\ näs' un
mund : Babensteinfeld, Holzendorf \ een uhr : Woserin, See-
dorf Bölkow; dien linke uhr: Qiclow.
b. Rupenschiting sett di,
een uhr (näs* un müling) blött di. Gross-Baden.
Dien lütt köpping blött di : Bethwisch.
1466. a< Kätelböter (kätelbäuter) sett di,
näs' un muul blött di.
Büting. Sarmstorf Pastin. Meielsdorf. Gägelow.
Hungerstorf bei Grevismühlen.
Digitized by
Google
— 198 —
Näs* un mund blött di: GUtzow, Brützkow, Güstow, Vor-
Wendorf, Sievershagen bei Grevismühlen ; maulmoöler blött
di: Mecklenburg. — käterböter : Damshagen; kätelbötel:
Qranzin bei Hagenow; kätelbäurer: Ziekhusen; kätel-
bänre : Roloffshagen ; kädelbäuter : Palingen ; kärerbäuter :
Warnkenhagen; kätelbödde: Bartsch B. II S. 185 {aus
Gadebusch); kätelböner: AJirendsee; käterbäder: Wieschen-
dorf; kätelflicker : HoJien-Lukow.
b. Kärerbäuter sett di,
näs' un müler blött di.
c. Kälebäule sett di,
näs' un münne blött di.
d. Käderbäder sette di,
näs1 un münne blötte di.
Wüstenmark bei Schwerin.
Wütenförden.
Grevismühlen.
e. Kätelblätel sett di,
mund un näs* blött di.
Bartsch B. II S. 185 (aus der Eibgegend).
1467. Kätelböter sett di, dien näs' blött di,
ik will di s' wedder red'n (rein) maken,
nah will *k di fleegen laten.
1468. Kätelböter sett di, dien näs1 blött di,
dien kleed ward root, denn bliffst bald doot.
1469. a. Olepüle sett di,
näs un müle blött di.
Upahl
UpahL
Züsow. Qross-Strbmkendorf. AU-Karin. LÜbberstorf. Kirch-Mulsow.
Näs1 un mÜhngiNiendorf bei Rostock, Passee; näs* un
muul: Proseken, Lübow: näsemüle: MtSchlagstorf; näs'
un mund: Zurow; näs un münning: Kamin, Wotenüz;
näs* un manne: Wismar, Zarfxow. — ülebtile: Benz bei
Wismar.
b. Üle üle sett di,
näs' un müle blött di.
c. Ülerbüler sett di,
snuut un muul blött di.
d. Hülebüle sette di,
näs' un müle blötte di.
e. Büler büler setter di,
näs un müler blötter di.
Gross-Roge.
Poltnitz.
Hinrichshagen.
Gross-Köthel.
Digitized by
Google
- 199 —
1470. Üling üling sett di,
näs' un müling blött di.
Poppenhagen. Eeppelin. Ribnitxer Gegend.
1471. Olepüle sett di, näs* un müling blött di,
sett di in dat gröne gras,
dat dat morgen goot wäder ward. Vortoangern.
1472. Ulebodder sett di,
näs' un muul blött di. Dümmerhütte,
Een uhr blött di: Schwaberow.
1473. a. Bodderlicker sett di, näs' un muul blött di.
Tessin bei Boixenburg. Bälden. Bretxin. Woex. Lehsen.
Oranxin bei Hagenow. Alt-Jamel.
Näs* un müle: Klein-Bogahn\ näs* un mund : Pamvrin,
Kogel, Oresse, Hinterhagen, Oranxin bei Boixenburg,
Gallin, Godem; näs* un mtinne: Wittenforden: snuut un
muul: Garlitx, Trebs, Quassd, Hornkaten; näs unuhren:
Gühe, Lehsen; een uhr : Neu-Zachun, Bennin, Gross-
Bengerstorf, Oranxin bei Boixenburg, Oresse, Vielank,
Woosmer, Laupin, Jessenitx, Probst- Jesar; nägenmuul,
nägenog: Woosmer-, nägenuhr : Kummer.
b. Bodderlicker sette di,
og* un uhren blötte di. Aus Neukloster.
c. Bodderlicker sett di, een uhr blött di,
anner uhr ward di blöden. Belseh.
1474. Boddervagel sett di,
muulschäl blött di. Bochup.
Mirenmuul blött di: Karenx; näs' un mtile, nägenmuul,
möllemüle blött di : Laupin \ snuut un muul: Laupin,
Polx, Bresegard, Klein-Schmölen\ een og' : Konow \ een
ukr : Backup, Loosen.
1475. Börrevagel sett di,
snuut un muul blött di. Kummer.
1476. a. Sommervagel sett di,
muul blött di. Siggeücow.
Muul un näs* blött di: Pamprin; mund un näs': Poltnitx;
een uhr: Zierxow bei Orabow; mulimuli: Oross-Laasch;
nägenmuul: Hohen-Woos.
Digitized by
Google
— 200 —
b. Sommervagel sette di,
näs* un mule blötte di. Zierzow bei Grabow.
c. Sommervagel sette di,
dien lütt nute (nase) blötte di.
Lehrer in Rostock aus der Grabower Gegend.
1477. Semmelvagel sett di,
näs* un münner blött di. Gorlosen.
Näs1 un een uhr: Poststempel Grabow ; snuut un muul:
Dadow.
1478. Smetterling sett di, näs' un münding blött di,
kes'bodder smeckt di, smetterling sett di. Chemnitz.
1479. Rupenschiter sett di,
kes* un broot smeckt di. Göhren.
Fleesch un broot: Garwitz; bodderbroot : Pinnow; kes*
un bodder: ans Neukloster; kes' un broot, mit dem Anruf
kätelböter : Bartsch II S. 186 {aus der Dömitxer Gegend) ;
mit bodderlicker : Godern; mit sommervagel: Zierzow bei
Grabow.
1480. a. Üling üling (büling) sett di,
fleesch un broot smeckt di. Bartelshagen. {Schulenberg.)
b. Ülepüle sett di,
broot un kes' smeckt di. Lübberstorf.
1481. Semmelvagel sett di,
broot un speck dat smeckt di. Gorlosen.
1482. Smetterling sett di, platt di,
ik will di fleesch un broot gäben,
un wenn du nich nooch hest,
will *k di noch wat to gäben. Rechlin.
1483. Rupenschiter sett di, up *n duurn platt di,
ik will di ok kes* un broot afgäben. Gross- Gievüz.
1484. Rupenschiter sett di, platt di,
ik will di kes* un broot gäben,
ik will di noch wat to gäben.
Wulkenzin. Licpen. Bocksee. Quassow. Babke. Helpt.
Ik gäw di fleesch un broot: Triepkendorf; mit dem Zusatz:
timmer sider, timmer sider : Firmenich B. III S. 64 {aus
Strelitx).
Digitized by
Google
— 201 —
1485* Rupenschiter sett di (mit de blanken feddi),
ik gäw di kes* un broot,
dor bliffst du nich von doot. Altenhof. (Parchim.)
1486. Lummenschiter sett di, platt di,
ik will di fleesch un broot gäben. Wulkenxin.
Lumpenschiter: aus Neustrclitx; luntenschiter: Penxliner
Gegend; ik will di 'n bittseben broot gäben, sitt ok
reining still :IIclpt.
1487. Sommervagel sett di, splett di,
ik gäw di kes* un broot un noch wat to. Drefahl.
1488. Smetterling sett di, kes* un broot smeckt mi,
alle lud* freugen sik, bruut un brüjam frigen sik.
Warnow bei Bütxow.
1489. Bodderlicker sett di,
söten zucker smeckt mi. Kirch-Eosin.
1490. Üling üling sett di,
bet 'k mien fleesch un broot up heff. Kämmerich.
1491. a. Smetterling sett di,
vadder un mudder röppt di. Parchim. Schwerin.
Ebenso mit dem Anruf rupenschiter: Basse; mit ülepüle:
Kirch-Mulsow; mit ulebodder : Hoort; mit bodderlicker:
Wütenburg; mit börrevagel: Kummer; mit sommervagel:
PoltniU.
1492. Smetterling sett di,
platt di, siet siet. Fhiow.
Ohne siet siet: Schvnchtenberg.
1493. Smetterling sett di, sett di in dat gröne gras,
(dat du wedder bäter wardst)- /Schlagsdorf. (Suckow.)
1494. Boddervagel sett di,
sünn* un maan dee platt di. Aus KeuUoster.
1495. Semmelvagel sett di,
up *n grönen netti. WtdfsaJiL
1496. Rupenschiter sett di,
up n duurn splett di. Malchin.
Tip n duurnbusch un splett di : Dämelow.
Digitized by
Google
— 202 —
1497. Rupenschiting sett di, up den duurn sett di,
sühst du nich den rägenbagen?
laat den ragen oe wergahn,
laat em na Federow gähn. Waren.
1498. Rupenschiter kumm wedder,
mit dien blanke fedder. Arbeiter in Waren.
1499. Smetterling burr up, to *n hogen himmel up,
bring mi 'n sack vull kringel. Laase.
1500. Uulbuul sett di,
din huus brennt up. Qranzin bei Eagenow.
1501. Ülebüle sett di,
de kreih kümmt un frett di. Walkendorf.
1502. Bodderlicker sette di,
Desermudder (!) quälet di. Zarrenti?i.
1503. Sunnvagel sett di, Onsnest (!) brött di,
wenn du dat nich dohn wisst,
kannst du dohn, wat du wisst. Bauerfrau in Blievenstorf.
1504. Ülepüle aurer,
bring mi 'n lütten braurer. Elmenhorst.
Digitized by
Google
Sonstige Tier-Reime und Lieder.
>^r
Digitized by
Google
Ich gebe hier nur solche Volksreime über Tiere, denen
eine selbständige Stellung zukommt. Kinderreime, Tanzlieder
und andere Reime, in denen Tiere gelegentlich vorkommen,
werden in späteren Bänden Platz finden.
— <$tfA&~-
Digitized by
Google
Das Verwunderungslied.
Das sogenannte Verwunderungslied liegt mir in 238 Fassungen
aus Mecklenburg vor. Die ganze Fülle im Wortlaut wiederzu-
geben, verbot sich von selbst. Alle Stücke, die zugleich in
Anfang, Mitte und Schluss starke Besonderheiten aufweisen, Hess
ich unverstümmelt. Die Auflösung des ganzen Reimes in ein-
zelne Varianten andererseits habe ich nur in wenigen geeigneten
Fällen vorgenommen. Bei dem Werte dieses uralten Reimes
erschien es meist geboten, da wo der vollständige Abdruck
sich als unnötig erwies, wenigstens Anfang und Mitte oder
Anfang und Schluss bei einander zu lassen. Alles, was ich
aus solchen Stücken fortliess, habe ich am Schlüsse des Ganzen
mit den übrigen Varianten in zusammenfassenden Angaben ver-
arbeitet. Die einzelnen Gruppen, Hahn auf der Freite, Franken-
fahrt u. s. w. zeigen auch im Mittel- und Schlussteile bemerkens-
werte Unterschiede, die von der wunderbaren Zähigkeit der
Überlieferung Zeugnis geben. Näheres, auch über die Ver-
breitung der Gruppen in den einzelnen Landstrichen, besagen
die Anmerkungen.
Eine Melodie liegt mir nur zur zweiten Gruppe und auch
hier nur von Einem Gewährsmanne vor; mir selbst ist der
Reim stets vorgesprochen, nicht vorgesungen worden. Doch
sind nähere Nachforschungen über diesen Punkt erwünscht.
Erste Gruppe.
Der Hahn auf der Freite.
Mir liegen 57 zur Hahn -Gruppe gehörende Fassungen vor.
Das folgende in manchen Zügen entstellte Stück stelle ich des-
halb an den Anfang, weil es das einzige ist, in welchem der
freiende Hahn auf der Fahrt nach Franken begriffen erscheint.
Digitized by
Google
— 206 —
Indem so diese Fassung die gelockerte Verbindung der ersten
Gruppe mit der zweiten herstellt, schien ihr der vorderste Platz
zu gebühren. Die Einreihung der übrigen Nummern ist auf
Grund sorgfältigster Erwägungen und immer wieder erneuter
Prüfung erfolgt. Eine Anordnung nach den auftretenden Orts-
namen (Warnemünde u. s. w.) erwies sich als völlig unthunlich.
1505. Uns* oll hahn woll hüüt abend na'n friden gähn;
as he na Franken keem, sehch em dat groot wunner an.
de koh leech up den fuürhierd,
dat kalf leech inne weeg1,
de hund dee hödd de bodder,
de fledermuus dee fäg't dat huus,
de scharrnwäwer drecht 't muH rut,
de müs* gähn na de schüün un söken sik kapüün,
se haalten sik kort hawerkaff,
dor brug'ten se sik sööt bier af.
dat bier füng an to brusen, dat stünn ehr ut den husen,
de kreih up 't nest verdrünk allen gest,
de kreih up den tuun verdrünk allen schuum.
de kukuk un de korup,
dee putzen de bruut de hoor up,
se danzen up den dönssenboen,
dat heet de bruut ehr swestersoen;
de heister mit sinen langen swanz,
dee deit mal 'n nüüdlichen vördanz.
Aufzeichnung eines Schulkindes in Bähwisch
nach dem Diktat seiner Mutter.
In einer anderen im übrigen nahezu wörtlich überein-
stimmenden Fassung aus demselben Dorfe lautet der Anfang:
Kikeriki secht uns' oll bunt hahn, he will hüüt abend
na'n frigen gähn, he tööch sien blanken sporen an; an
as he vor dat duur kämm, sach em dat groot wunner an.
1506. Kükerüwih kreiht uns1 oll bunt hahn,
morgen willn wi na Warnmünn' gähn;
un as wi in Warnmünn' kernen,
dor seligen wi den groten wunner an.
de hund dee wascht den. schötteldook,
de katt dee haalt de bodder,
de scharrnwäwer fäg't dat muH, un dat bet an de schüün;
dor döschten se poppüün,
Digitized by
Google
— 207 —
dor döschten se prrhawerkaff,
dor brug'ten se schammbairisch von.
schammbairsch füng an to brusen,
vier balken ut den husen;
hääster up 't nest mit all den gest,
kreih up *n tuun mit all den schuum. Nienhagen.
1507. Kumm, secht uns* groot hahn,
wi willn all beid* na Rom hen gähn;
as wi dor wol henne keinen,
dor stünn de magd vor 't füür un spaan (!),
de hund lickt de schöttel, de katt boddert,
fledermuus kihrt dat huus,
de müch dee drööch dat muH herut;
hinner de groot döör, dor stünnen dree kapunen vor,
dor hadden se goot hawerkaff, dor brugen se goot beir af.
dat beir Ring an to brusen, de latten up n husen,
de hahn up *n wimen fung an to beswimen,
de hähn up 't heck, dee scheet in *t dreck,
de heester up *n pahl, dee scheet in de kuschaal.
Alte Frau in Bedefin.
1508- Kükerühühahn, wi willn beid* na *n frigen gähn;
as he bi de windmcel keem,
keem em dat so wunnig vor.
de koh dee stünn up *n fuürhierd,
de katt dee horkt de bodder af,
de müs* drögen de schüüm.
Alte Blinde in Nienhagen bei Teterow.
1509. Kürekükü heet unser hahn,
kumm, wi willn hen frigen gähn;
as wi vor kükürükü kernen,
sehgen wi *n groten wunner an „u. s. w.a
Laiendorf in Mannhardfs Germaniscfien Mythen S. 486 Anm. 2.
1510. Kükerü säd* unse hahn, na n frigen wull he riden gähn;
as he to Bernakel kämm, sach he sien wunner an . . .
Bauer in Bariin.
1511. Kükerü säd* uns* oll bunt hahn,
he säd\ he wull na n frigen gähn;
as he von dat frigengahn kämm,
sehch he groot wunner an.
he keem wol bet de groot schüün,
Digitized by
Google
— 208 —
dor stünnen 'n poor grote hühn,
dee döschten dor kort hawerkaff,
dor brug'ten se goot bier von af. Nierihagen.
1512. Kükrükü secht uns* oll hahn,
morgen will he na n friden gähn,
treckt sien bunten spöörlings an,
kiek mal eens wur bunting an.
he güng na de schüün, dor döscht he kümüün,
dor döscht he kort hawerkaff . . . Khcketthagen.
1513. Kükrükü secht unser hahn,
mit blank sporen wull he na'n flauten gähn;
as he von den flauten keem,
donn Jammer em de hunger an.
de kater hoor de bodder,
de müggen drögen dat muH herut,
un drögen 't in schultenschüün, dor döschten se kattpüün,
dor döschten se katthawerstroh,
dor brugen se sik beir von;
dat beir fiing an to brusen, de stänners ut unsen husen.
1514. Uns' hahn wull hen frigen gähn,
he tröök sien blanken sporen an;
as he bet herin kämm, sach em dat so wunder an.
dat kalf lach inne weeg' . . .
dat bier füng an to susen, dree balken von unsen husen,
de köh in 'n stall swemmen allcewerall,
de swien up *n kaben flöten all dor baben,
de höhner up 'n wimen wullen all beswimen,
de kreih up 'n tuunpahl föll inne suppenschaal.
Alter in Robertsdorf.
1515. Kükrükü kreiht unse bunte hahn,
as he wull na frigen gähn,
blanke sporen treckt he sik an, papier up sine siden;
as he to Ükermünn kämm,
dor ^ach he sinen wunner an.
dat kalf leech inne weeg' . . .
dat bier fiing an to brusen, von stänner un von husen,
de kreih up n tuun verdrünk in allen schuum,
de adeboor up *t nest verdrünk in allen gest,
de kiwitt up de harre braak,
dee schritt, dat em de hals knackt. Klochenhagen.
In einem Bruchstück: blanke sporen tröök he an, papieren
bi de siden: Besitz.
Digitized by
Google
— 209 —
1516. Kükerükü kreiht uns* oll bunt hahn,
he wull morgen früh na 'n frigen utgahn ;
as he nu bet an dat wide wide feld keem,
donn sehch he sien leewen wunner an.
dat kalf leech in de weeg' . . .
dat bier fiing an to susen, de stänners ut *n husen,
de kleemstaken ut de wand,
de kreih dee seet up 'n tuun, verdrünk in all den schuum,
de adeboor seet up dat nest, verdrünk in all den gest,
de kiwitt up de harde braak,
dee reep, dat em de hals knackt.
Alte Frau in Benckenhagm,
1517. Uns* oll groot hahn woll na'n frigen gähn;
as he wedder raffer kämm, sach he sien wunner an . . .
dat bier füng an to brusen, stünn ut unsen husen,
höhn up *t nest verdrünk in 'n gest,
kukuk up de harre braak leep, dat em de hals afknackt,
kreih up 'n tuunpahl würd duun un föll daal.
Oresenhorst.
Bruchstück: Katteiking in dat nesting versööp in all den
gesting, de kiwitt up de harte braak, dee leep, dat em de
hals terbraak: Dändorf.
1518. Unser hahn säd' kireriki,
dee wull morgen na 't friden gähn,
de hund dee haal de bodder,
de katt dee wusch de schöttel,
de fledermuus dee putz das huus,
de kukuk schöw dat muH herut,
dee schöw bet schultenschüün, dor döschen dree puterään.
wat döschen se? kort hawerkaff;
dor brug* uns* maurers dat bier af;
dat bier fiing an to susen, stänner ut husen,
balken ut bcen, bescheert uns* huusfru 'n soen.
de heister up dat nest verdrünk uns all den gest,
de kiwitt up de harde braak,
dee leep, dat em de halsknaak bröök,
sparling, du oll rottending, büst de bruut ehr haurirind.
Knabe in Wismar aus Moüin.
1519. Kükerükü säd unse hahn, he wull mal na *n friden gähn,
he tröök sien blanken stäwel an,
un gung ok wol up siden hen.
; Mecklenb. Volkaüberlleferungen Bd. IL 14
Digitized by
Google
— 210 —
de koh dee leech inne weeg\
dat kalf dat stünn up 'n fiiürhierd,
de hund dee hoort de bodder,
de katt dee schüfft dat Schotter,
de scharpenbull dee schüfft dat muH;
bet hinner schultenschüün, dor döschen se kapüün,
dor döschen se schön hawerstroh,
im brug'ten se schön bier af.
dat bier fiing an to susen, dree stänners ut den husen,
dree stänners ut den balkenbcen,
dor fallt den schult sien jungen scen. Wismar.
1520. Kikeriki säd' uns' oll groot hahn,
he wull mal eens na *n frigen gähn,
he tröök sien blanken sporen an,
un sehch sien äben wunner an.
de koh dee kaakt wat äten,
dat kalf dat licht in de weeg* . . .
dat beir füng an to susen, twee stänners ut den husen,
balkenbcen un stubenbcen,
gott bescheer uns *n swiegersoen,
de ollen buurn an unsern disch
glöwen, dat all dag* hochtiet is,
de ollen buurn kamen an to springen,
dat de ruten in de finstern klingen.
Tagelöhner in Steffenshagen.
1521. Kükerühü, du blanke mann,
as ik von Kükerü inkamm, sehch ik enen elend doran.
de koh dee seet up *n fiiürhierd,
de .katt dee hoort de bodder,
de fledermuus dee fäg't dat huus,
scharpenwäwer drecht mudden rut;
de kreih up'n tuun seet so vull schuum,
de hahn up *n wimen wull ok beswimen. Klocksin.
1522. As ik na Okermünd kämm,
dar sach ik mien wunner an . . .
dat bier fung an to brusen, un stött uns ut den husen,
de heister flooch up 't heck, de kreih dee feel in 'n dreck.
Latendarf, Zts. f. d. Myth. III S. 398.
Ebenso mir aus Neustrelitx mitgeteilt.
Digitized by
Google
— 21J -
1523. Dor wier mal eens en kükerükühahn,
dee tröök sien blanken stäwet an,
he wull mal na den kösterhus' gähn;
dor sach he sien wunner an.
de katt dee lickt de bodder,
de fledermuus dee putzt dat huus „u. s. w.fc
Aus Bohlen.
1524. Kükürühahn will morgen na 't frigen utgahn,
blanke sporen tröök he an, lustig wull he riden;
as he to Brookshusen keem,
seech he näben (!) wunner an.
de koh leech in't fuür,
de hund dee leech un tont de bodder,
de fledermuus dee fäg't dat huus,
de kiwitt schüfft dat muH rot ut de döör,
schüfit bet schultenschüün, dor döschen poor kupuuns;
mennicheen dee mach dat nich,
un mennicheen stippt dat broot dor in.
AUe Häuslerfrau in Neu-Karin.
1525. Kükriikü säd' uns* oll hahn, na'n frigen wull he gähn;
as he na Kakelmünsen kämm, sach he sien wunner an.
dat kalf leech inne weeg',
de hund dee lickt de schöttel, de katt frett de bodder,
de müs* dee lopen na de schüün
un döschen sik kapüün . . .
de kreih seet in dat nest, verdrünk in all den gest.
de kukuk up den tune satt,
un dat würd ragen un he würd natt,
wat schad't den ollen kukuk dat.
Alter Bauer in Schutow.
1526. Kükerü säd* unse hahn . . .
dat bier füng an to susen, dree stänners stüben ut *n hus',
hahn up !n wimen wull ok verswimen,
de kreih up *t nest verdrünk in *n gest.
de sparling un de bookfink
seten an 't fuür un wärmten sik,
de sparling verbrennt sik, oh, wo schritt de bookfink.
Frau in Bargeshagen.
1527. Uns* oll grote bunte hahn
wull mal na Warnmünn' rin gähn;
un as he nu ranner kämm, sehch he grotes wunner an.
14*
Digitized by
Google
— 212 —
de koh dee leech in 't fuür, dat kalf dat leech inne weeg\
de katt wier bodderlicker, de hund wier 't schöttelwief ;
de fledermuus putz dat huus,
scharmwäwer schüfft dat muH,
bet an de schüün, dor döschen se in kamüün,
dor döschen se kort hawerstroh,
dor brugen se goot bier van.
dat bier fiing an to susen, baben ut 'n husen ;
kreih up \ nest süppt den schönsten gest,
vagel up *n tuun süppt den allerbesten schuum.
adeboor is klockenträder, kukuk is kulengräwer,
kiwitt is de schöler mit all sien swester un bröder.
Arbeiter in Ivendorf*
1528. Uns' oll grote bunte hahn
wull so giern na *n friden gähn;
as he bet Gemüns' keem, säd' de grote bunte hahn:
kalf licht inne weeg', koh up *n füürhierd . . .
dree kreihgen in 't nest drin (!) in gest, %
de heister un rattenfenger.
un as de bruut morgens in *n dang* güng,
dor kaakt de kiwitt grütt,
de adeboor scheet 'n klump bodder,
kümmt mit *n läpel bi, un de annern kregen nicks af.
tdhrenholz*
Ähnlich in einem Bruchstück: de kreih up dat nest
verdrünk in den gest; de heister un de rottenfinger.
as de bruut dor föhr morgens in den dau, kaakt de
kiwitt grütt, de adeboor stickt n stück bodder in, de
jungens dee kamen mit 'n läpel bi, de dierns dee warden
nicks nütt: Büdner frau in Lambrechtshagen.
1529. Uns1 oll grote bunte hahn wull ok mal na 't frigen gähn;
as he bi Küriminten kämm,
tritt ihm ein grosses wunder an.
kalf leech inne weeg' ...
kreih up 't nest verdrünk in *n gest.
des morgens in den dau, dor kaakt de kiwitt grütt,
de adeboor ded' de bodder to.
dor fohrten de dierns mit läpels bi,
de jungens wiren nicks bi nütz« Rostock.
1530. Uns9 oll grote bunte hahn
wull so giern na 'n friden gähn.
Digitized by
Google
- 313 -
dat kalf leech inne weeg* . . .
dat bier fung an to brusen, dree balken unner'n husen,
kreih up *t nest, vördrunken gest,
de adeboor scheet klumpen bodder in,
de diems güngen all mit läpel bi,
de jungens würden nicks bi nütt. Rostocker Gegend.
1531. Kükerükü secht unser bahn, na'n finden wull he riden,
he treckt sien blanken Sporen an, papier wol up de siden;
as he na Kükemünning kämm,
sehch he sien eegen wunner an.
dat kalf leech in de weeg', de koh dee mörr de fleeg',
de scharrawäwer drööch dat mull to bcen,
dat wier de bruut ehr süsterscen. Brünkendorf.
1532. a. Kükerehü sech uns' oll hahn,
un as he woll na frigen gähn,
tröök he sien blanken sporen an;
un as he vor de frige keem,
donn seech he all sien wunner an.
de kooh dee leech up *n füürhierd,
dat kalf dat leech inne weeg\
de fledermuus dee fäg't dat huus,
de müch dee schöw dat mull rut,
de adeboor, de knippertähn,
dat was de bruut ehr swiegerscen,
de hääster sprüng all um aen disch,
un meen, dat all hüüt hochtiet is. Mittel-Wendorf.
b. Kikiriki secht unser hahn,
he wull ok mal hen frigen gähn,
sien blanken stäwel tooch he an,
donn sach he all sien wunner an.
de adeboor, de klappertähn,
dat is de bruut ehr swiegerscen,
de heister flööch wol um den disch,
meent ok, dat alle dag' hochtiet is.
Ruischerfrau in Ravemberg.
Bruchstück: de adeboor dee klappert de däl daal, dat
was de braut ehr swiegerscen, de heister sprüng dreemal
up n disch, he meent, dat alle dag' hochtiet is: Frau in
Bedentin. — In einem anderen Bruchstück: adeboor, de
klappertähn, wier oll fru ehr swiegerscen : Peipdow.
Digitized by
Google
— 214 -
1533. Kükerühü säd* unsre hahne, hen frigen wull he riden,
he tööch de blanken sporen an
im ded' de ükremünners an;
as he to Ükremünde kämm,
dor sach he sine wunder an.
dat kalf leech in de weeg', de hund dee wohrt de bodder,
de fledermuus dee fäg't dat huus,
de scharpenbull schürrt dat muH ut.
de hääster mit n langen swanz,
dat wier de bruut ehr vördanz,
kiwitt kiwitt up den boen, dat wier de bruut ehr süstersoen.
Alte Frau in Bedtfin.
1534. Kükerükü säd* unse hahn,
dormit wull he na'n frigen gähn;
as he in Travmünn' kämm,
sehch he dat grote wunner an.
dat kalf leech in de weeg', de koh satt bi dat füür . . .
de kukuk in dat nest versööp in all den gest,
de schuufut up den düüstern bcen,
dat wier de bruut ehr süstersoen,
de heister mit den langen swanz,
dat wier de bruut ehr vördanz.
Handwerker in Wismar aus Malchin.
1535* Kükeraan secht uns' oll hahn,
he will hüüt abend hen frigen gähn;
he kümmt wol bet de sühe, dor kricht he wat to hüren.
de katt licht up den fiiürhierd,
de hund licht up den boen,
dor kümmt een mit 'n langen swanz,
hadd mal *n nüüdlichen vördanz.
kiwitt, wur blief ik? in n brummelbeerbusch,
dor danz ik, dor sing ik, dor heff ik mien lust.
Reihwisch.
1536. Kükerühü säd* uns* bunt hahn,
dormit wull he na *n friden gähn;
as he to Warnemünn* kämm,
keem em de grote wunner an.
de koh dee leech in *t füür, dat kalf leech inne weeg* . . .
dat beir füng an to susen,
dree balken hooch ünner'n husen,
Digitized by
Google
- 215 —
de kreih up *t nest, dee drünk den gest,
de kukuk up 'n tuun, dee drünk den schuum,
de hääster mit den langen swanz,
dee ded* de bruut den vördanz. VoUcshagen.
1537. Uns' oll hahn will abends na 'n friden gähn,
laat sehn, laat sehn, wurwiet he kümmt;
he kümmt wol bet de schüün,
dor kricht he wat to hüren.
de koh licht up 'n fuürhierd, dat kalf licht in de weeg',
de hund lickt de bodder,
de fledermuus fäg't ut, de scharrnwäwer drecht mull rut,
de müs' lopen all na de schüün un döschen sik de püün,
un döschen sik kort hawerstroh, dor brugen se bier ut.
dat bier fang an to susen, stünn all up niten husen,
de heister up 't nest verdrünk alle gest,
de kukuk un de korock putzen de bruut de hoor,
dor danz mal een mit 'n langen swanz,
dee ded' *n nüüdlichen vördanz.
Tagelöhnerfrau in Lambrechtshagm.
1538. Kükerükü secht unse hahn, as he wull na frigen gähn,
stäwel un sporen treckt he an;
as he bi Warnmünn* kämm, dor sach he sien wunner an.
de kukuk un de korock,
dee stickten de bruut dat hoor up,
de sparling, dat lütte ding, bröcht de bruut den truring,
de wädehopp, de lusekopp,
dee bröcht de bruut den nachtpott.
dat kalf lach in de weeg', de katt dee hoort de bodder,
de hund dee wascht de schöttel ut,
de fledermuus fäg't dat huus ut,
de mullworm drööch dat mull rut,
dee schurrt dat twischen de linnen,
dor slögen sik de blinnen,
de blinnen slögen sik in 't hawerkaff,
dor brug'ten se dat bier af.
dat bier füng an to susen un to brusen,
all de gäwel Stegen inn husen,
de kreih up *n mess verdrünk in *n gest,
de hääster up n tuun verdrünk in n schuum,
ik wier ok dor mank,
hadd nooch to dohn, dat 'k mank ruter kämm.
Neubrandenburg.
Digitized by
Google
— 216 —
1539. Kükerü kreiht unser hahn,
kumm, wi willn na *n frigen gähn ;
as wi von dat frigen kernen,
sehgen wi den groten wunner an . . .
schuufup, sett de bruut de huw' up,
heester, du langeswanz, doh de bruut den vördanz,
sparling, du lüttes ding, schenk de bruut den gollen ring.
Latendorf, Ndd. Kon: Bl III S. 12 (aus Userin).
1540. Kükürü de rode hahn,
he säd', he wull na'n frigen gähn;
as he na Ukermünde kämm,
dor sehch he sien wunner an.
de koh lach up den fiiürhierd,
dat kalf jööch ehr de fleegen af,
de katt dee hoort de bodder,
de hund dee wascht de schöttel,
fledermuus fäg't ut dat huus,
de mullworm drööch dat muH herut;
de sparling, dat lütte ding, bröcht de bruut den truring,
hääster, de langestart, maakt de bruut den vördanz.
Suiten.
1541. Kikeriki secht unse hahn,
he wull hüüt abend na 'n frigen gähn ;
as he wedder her kämm, sach en jeder sien wunner an.
koh leech achter *n hus' in *n stall,
kalf leech inne weeg* un sung . . .
aant up dat nest, dee söpen all den gest,
kreih up n tuun sööp sik rein duun,
heister mit n langen swanz gew de bruut den vördanz,
sparling, du lüttes ding, gewst de bruut den gollen ring,
adeboor mit *n langen knaken,
will de bruut dat bedd upmaken, Warnemünde.
1542. Wi wollen beidf na fn frigen gähn.
as wi in Kappeniren kernen,
dor sehgen wi dat wunder an.
de katt wascht af, de muus fög't ut,
scharpen wäwer schreef se rut,
dor slögen s' sik all ut *n hus* rut,
de adeboor mit *n langen knaken,
dee woll so giern de bruut beslapen,
hääster mitn bunten swanz maakt de bruut den vördanz.
AUe Frau in Bibnitz aus der Teierower Gegend.
Digitized by
Google
— 217 -
1543. Kükerükü secht unser groot hahn,
up den spaan (!) wull he wol gähn;
as he an den mcelendcor kämm,
sehch he all dat wunner an.
de hund dee wascht de schottet,
de katt dee haalt de bodder,
de fledermuus fäg't huus ut,
de scharrnwäwer schüffeit dat muH herut.
de kiwitt mit sinen bunten kränz,
dee ded* mit de bruut den stubendanz,
de adeboor mit sinen langen knaken,
dee woll de nacht bi de bruut wol slapen. Dierhagen.
1544. Kükerühü säd' uns* oll bunt hahn,
he wull to hochtiet gähn, na de kükerüwih;
as he dor in n krooch kämm,
donn sach he sik dat wunner an.
dat kalf dat leech inne weeg* un süng,
de koh dee seet vor 't bedd un spünn . . .
de hääster mit den langen swanz
ded' mit de bruut den vördanz,
de adeboor stellt sik up eenen been,
up dee oort künn he 't bäter sehn. Mecklenburg.
1545 Kükerü säd' unse hahn, as he wull na'n frigen gähn;
as he bi de windmcel keem, sehch he sinen wunner an.
dat kind leech in de weeg1, de katt dee hoort de bodder,
de fledermuus dee stöw't dat huus,
de scharrnwäwer drööch 't muH rut,
dor brug'ten se sik bier,
dat bier füng an to susen, den kleemstock ut'n husen,
de kluck von *t nest verdrünk in *n gest,
de kreih up 'n tuun verdrünk in 'n schuum,
adeboor, de klipperklapper,
dee slööch de bruut de trummel vor. Scliorsow.
1546. Kükrükü, de bunte hahn,
as he wull nan frigen gähn, tröök he sine sporen an . . .
dat bier füng an to susen, dree kleemstaken ut *n husen,
de kluck up *t nest verdrünk in 'n gest,
adeboor, du klipperklapper, sparling, du rottending.
1547. Kükerükü secht uns* stolze hahn,
he tööcht wol hen na'n friden;
as he up 'n felde kämm, donn sach he sien wunner an.
Digitized by
Google
- 218 —
de fledermuus dee fag't ut,
de sparling drecht de müll wech;
de gös* dee gähn na *n ganten, dat sünd de muskanten.
Melz.
1548. As Hans na 'n friden güng, treckt he blank sporen an;
as he nahst wedderkeem, dor schient de koop em düür.
de koh dee leech an *t füür,
dat kalf leech inne weegen, dat steken all de fleegen,
de hund dee seet'bi't bodderfatt,
de katt dee wascht de schötteln af,
de fledermuus fäg't dönssen ut,
scharrnwäwer drööch dat muH herut;
in de grote schüün, dor döschten twee kapüün,
dor döschten se dat hawergatt,
un brug'ten ok schön bier up *t fatt.
de goos dee seet up 't nest, un verdrünk in all den gest,
de kreih seet up 'n tuunpahl,
un möök em wat inne suppenschaal,
de heister seet up de brüch,
de brüch füng an to knacken,
donn scheten s' sik all uppe hacken. Völkshagen.
1549. Kükerüküh secht unser hahn, grote sporen hett he an,
dat maakt, he will ut frigen gähn, na de küükwih;
un as he in den huse kämm,
donn tred* em ok dat wunner an.
de koh leech in dat bedd, dat kalf leech in de weeg\
de fledermuus dee fäg't dat huus,
de katt dee drööch dat muH herut,
de specht sett't ehr torecht,
un as de bruut von'n wagen kämm,
begegent ehr de brüdigam.
gunn dach, gunn dach, mien leewe bruut,
worum hest du so *n witte huut?
dat maakt, ik heff mi bad't.
Das Übrige war vergessen.
Dame in Wismar von ihrer verstorbenen Mutter.
1550. Kükrühü sagt unser hahn, im frühling wollt er reiten,
er zieht die blanken sporen an,
un reit't nach Ükrümünden an;
als er in Ükrümünde kam, da sah er seine wunder an.
dat kalf dat leech inne weeg', de hund dee haalt de bodder,
Digitized by
Google
— 219 ~-
de fledermuus dee fäg't dat huus,
de scharrnwäwer fäg't mull ut.
schuufut, du lütte ding, dat is de braut ehr truring.
un.as se na de kirch hengüng, donn wier se goot geflochten,
as se ut de kirch inkeem, Hadd se 'ne junge dochter.
lud', lud', alle lud1, hüüt is hochtiet un kinnelbier,
hüüt is duwwelt freude. Knabe in Wismar aus Dammhusen.
1551. Kükerürü secht uns' oll hahn,
donn woll he na n friten gähn;
un as he na de däl rupkeem,
donn sehch he sien wunner an.
sien nige bostdook wier toräten,
sien morgenbroot wier ok upfräten.
minen kater heff ik so lang* hatt,
nu hett he mi de melk ümstött,
mien swien dat is von 'n kaben braken,
mien kuhnhahn hett sik ok versapen,
mien knecht dee leep ok up den faalt,
drüm heff ik em ok wechjag't. Pepelow.
1552. Kükerükü kreiht uns' oll bunt hahn,
wann wisst du na de bruut hengahn?
de bruut fung an to schrigen, de hahn füng an to wigen.
tweeuntwintig lud* bi'n disch,
de bruut weet wol, wat huushollen is;
huushollen is arbeit, stratengahn is fuulheit.
up de straat is 't prächtig, in de kirch andächtig,
achter *n disch is *t mündlich, in dat bedd is *t fründlich.
peterzill un königskruut, hüüt bün ik 'ne junge bruut.
Nimhagen.
Ähnlich in einem Bruchstück: de hahn fangt an to
schrigen, de braut fangt an to krigen; twintig lud' Sitten
achter 'n disch, weeten nich, wat huushollen is; huus-
hollen is arbeiten, stratengahn is faulenzen; bi de kirch
dor döcht dat nich, stratengahn is prächtig: Wismar.
1553. a. Krükrü kreih mien hahn,
kumm, wi willn na'n frigen gähn;
as wi von den frigen kernen,
sehgten wi'n groten wunner an.
de koh stünn up *n füürreet, dat kalf leech in de weeg\
de katt dee wascht de schöttel af,
fledermuus putzt dat huus.
Digitized by
Google
— 220 —
valleri vallera valleritzensteen,
hest du de bruut wol sitten sehn?
se seet up *n breeden steen,
un hadd sik all de ogen root weent;
alle mäkens kregen 'n mann,
se müsst sitten un kiken dat an ;
as dat to den letzten kämm,
kreech se noch den besten mann;
he rookt nich, he smookt nich,
he keek ok nich in *t schapp, he rookt ok nich taback.
Mirow.
He rooch ehr nich, he slooch ehr nich, un rookt ok nich
toback: ebendort.
Kumm, wi willn na de heirat gähn;
as wi von de heirat kernen, wier en groot wunner bedacht.
de katt up den fiiürrett, de hund up den pott.
heri heru herutschensteen, hestmien bruut nich sitten sehn?
alle mäkens kregen 'n mann,
se müsst sitten un kiken dat an;
as se bi den letzten kämm,
kreech se noch den besten mann;
dee rookt nich, de smookt nich,
dee kickt ok nich in dat brannwiensschapp. Wesenberg.
Zweite Gruppe.
Das Lied von Peter Ott. Die Frankenfahrt.
1554. Ik weet wol wat, wat du nich weest,
dat lihrt mi Peter Ott;
ik wull dat pierd den toom upstäken,
donn slööch *t mi vor den kopp.
ik sett't mi up den blanken, un red' donn hen na Franken;
as ik in Franken huus ankeem,
donn wier keen minsch to huus,
as en oll katt, as en oll hund, as en oll fledermuus;
de katt dee drööch de bodder ut,
de hund dee wascht dee schalen ut,
de fledermuus dee putzt dat huus. Hoort.
Digitized by
Google
- 221 —
1555. Ik weet n leed, wat niemand weet,
dat lihrt mi Peter sien Ott;
ik süll dat pierd *n toom andohn,
donn slööch *t mi an den kopp.
ik süll dormit na Franken riden, Frank wier nich to huus
Frankenmaurer boddert, un de hund dee lickt de bodder,
de katt dee lickt de schodder.
achter unsern hus', dor döschten se glatt hawerkafF,
dor brug'ten se glatt beir van.
dat beir würd so susen, de balken in den husen;
de hingsten in den stall, dee schrig'ten oewerall;
de kreih up 'n tuun, dat wier de pageluun,
de hääster mit den bunten swanz,
dee ded' de bruut den vördanz. Gadebusch.
1556. a. Ik weet mal wat, wat du nich weest, dat lihr mi Peter Ott;
ik süll dat pierd den toom andohn,
de toom dee wier to kort.
ik süll dormit na Frank henriden, Frank wier nich to huus.
un as ik wedder to huus keem,
donn seet de kluck bi de weeg* un weeg* dat kind,
dat't sus* achter unsern hus', dor döschten se kabus* . . .
de lud' achter 'n disch, dee eten n gericht fisch,
de katt freet mit, donn hadden s* *n goden schitt.
Vor-Wendorf.
Herren achter *n disch, eten n gericht fisch, de kater *n
goden dreck: Beckerwitz; fahlen ut n stall lepen alloewerall,
lud' bi 'n disch eten gerichte fisch : Bössow.
b. . . . Ik süll dormit na Frankreich riden,
de Frankreicher wier nich in.
kluck dee seet mit de küük vor de döör,
kluck wo sünd dien lud'?
achter de schüün, döschen ehr kepüün . . .
kreih up *n tuun versüppt den schuum,
lud' bi n disch, eten 'n gericht fisch,
de katt eet mit, de kreih kreech nicks. Mütd-Wendvrf.
Ik süll dormit na Prankreich riden, Frankreich wier nich
to huus. dor seet en kluck mit küken vor de döör;
kluck wo sünd de lud' ? achter de groot schüün . . . :
Oägelotc.
1557. Ik weet 'n leed . . .
dor süll ik mit na Franken riden, Frank wier nich to huus-
dor wier anners keener to huus as *ne olle fru.
Digitized by
Google
— 212 —
de koh dee leech in *t fiiür, dat kalf dat leech inne weeg',
de katt wier bodderlicker, de hund wier *t schöttelwief ;
de fledermuus putz dat huus,
scharrnwäwer schüfft dat muH,
bet an de schüün, dor döschen se in kamüun,
dor döschen se kort hawerstroh,
dor brugen se goot bier van.
dat bier fung an to susen, baben ut *n husen;
kreih up 't nest süppt den schönsten gest,
vagel up 'n tuun süppt den allerbesten schuum.
adeboor is klockenträder, kukuk is kulengräwer,
kiwitt is de schöler mit all sien swester un bröder.
Arbeiter in Ivendorf.
1528. Uns* oll grote bunte hahn
wull so giern na *n friden gähn;
as he bet Gemüns' keem, säd* de grote bunte hahn:
kalf licht inne weeg\ koh up *n füürhierd . . .
dree kreihgen in *t nest drin (!) in gest, %
de heister un rattenfenger.
un as de bruut morgens in *n daug' güng,
dor kaakt de kiwitt grütt,
de adeboor scheet *n klump bodder,
kümmt mit 'n läpel bi, un de annern kregen nicks af.
tdfirenholx.
Ähnlich in einem Bruchstück: de kreih up dat nest
verdrtink in den gest; de heister un de rottenfinger.
as de bruut dor föhr morgens in den dau, kaakt de
kiwitt grütt, de adeboor stickt n stück bodder in, de
jungens dee kamen mit fn läpel bi, de dierns dee warden
nicks nütt : Büdnerfrau in Lambrecktshagen.
1529. Uns1 oll grote bunte hahn wull ok mal na 't frigen gähn;
as he bi Küriminten kämm,
tritt ihm ein grosses wunder an.
kalf leech inne weeg' ...
kreih up 't nest verdrünk in *n gest.
des morgens in den dau, dor kaakt de kiwitt grütt,
de adeboor ded* de bodder to.
dor fohrten de dierns mit läpels bi,
de jungens wiren nicks bi nütz. Rostock.
1530. Uns' oll grote bunte hahn
wull so giern na 'n friden gähn.
Digitized by
Google
- 313 -
dat kalf leech inne weeg* . . .
dat bier fung an to brusen, dree balken unner'n husen,
kreih up 't nest, vördrunken gest,
de adeboor scheet klumpen bodder in,
de diems güngen all mit läpel bi,
de jungens würden nicks bi nütt. Rostocker Gegend.
1531. Kükerükü secht unser bahn, na'n friden wull he riden,
he treckt sien blanken sporen an, papier wol up de siden;
as he na Kükemünning kämm,
sehch he sien eegen wunner an.
dat kalf leech in de weeg', de koh dee mörr de fleeg',
de scharrnwäwer drööch dat mull to bcen,
dat wier de bruut ehr süstersoen. Brünkendorf.
1532. a. Kükerehü sech uns' oll hahn,
un as he woll na frigen gähn,
tröök he sien blanken sporen an;
un as he vor de frige keem,
donn seech he all sien wunner an.
de kooh dee leech up *n füürhierd,
dat kalf dat leech inne weeg\
de fledermuus dee fäg't dat huus,
de müch dee schöw dat mull rut,
de adeboor, de knippertähn,
dat was de bruut ehr swiegersoen,
de hääster sprüng all um den disch,
un meen, dat all hüüt hochtiet is. Mittel-Wendorf.
b. Kikiriki secht unser hahn,
he wull ok mal hen frigen gähn,
sien blanken stäwel tooch he an,
donn sach he all sien wunner an.
de adeboor, de klappertähn,
dat is de bruut ehr swiegersoen,
de heister flööch wol um den disch,
meent ok, dat alle dag* hochtiet is.
Kvischerfrau in Ravensberg.
Bruchstück: de adeboor dee klappert de däl daal, dat
was de bruut ehr swiegersoen, de heister sprüng dreemal
up n disch, he meent, dat alle dag' hochtiet is : Frau in
Redeniin. — In einem anderen Bruchstück: adeboor, de
klappertähn, wier oll fru ehr swiegerscön : Pepelow.
Digitized by
Google
— 214 -
1533. Kükerühü sä(T unsre hahne, hen frigen wull he riden,
he tööch de blanken sporen an
un ded' de ükremünners an;
as he to Ükremünde kämm,
dor sach he sine wunder an.
dat kalf leech in de weeg', de hund dee wohrt de bodder,
de fledermuus dee fäg't dat huus,
de scharpenbull schurrt dat muH ut.
de hääster mit n langen swanz,
dat wier de bruut ehr vördanz,
kiwitt kiwitt up den bcen, dat wier de bruut ehr süstersoen.
Alte Frau in Redefin.
1534. Kükerükü säd' unse hahn,
dormit wull he na *n frigen gähn;
as he in Travmünn1 kämm,
sehch he dat grote wunner an.
dat kalf leech in de weeg', de koh satt bi dat füür . . .
de kukuk in dat nest versööp in all den gest,
de schuufut up den düüstern bcen,
dat wier de bruut ehr süstersoen,
de heister mit den langen swanz,
dat wier de bruut ehr vördanz.
Handwerker in Wismar aus Malchin.
1535. Kükeraan secht uns' oll hahn,
he will hüüt abend hen frigen gähn;
he kümmt wol bet de sühe, dor kricht he wat to hüren.
de katt licht up den fiiürhierd,
de hund licht up den boen,
dor kümmt een mit *n langen swanz,
hadd mal 'n nüüdlichen vördanz.
kiwitt, wur blief ik? in n brummelbeerbusch,
dor danz ik, dor sing ik, dor heff ik mien lust.
Bdhivisch.
1536. Kükerühü säd* uns' bunt hahn,
dormit wull he na *n friden gähn;
as he to Warnemünn' kämm,
keem em de grote wunner an.
de koh dee leech in 't füür, dat kalf leech inne weeg* . . .
dat beir fang an to susen,
dree balken hooch ünner'n husen,
Digitized by
Google
— 215 —
de kreih up 't nest, dee drünk den gest,
de kukuk up'n tuun, dee drünk den schuum,
de hääster mit den langen swanz,
dee ded* de bruut den vördanz. Völkshagen.
1537. Uns1 oll hahn will abends na 'n friden gähn,
laat sehn, laat sehn, wurwiet he kümmt;
he kümmt wol bet de schüün,
dor kricht he wat to hüren.
de koh licht up *n fuürhierd, dat kalf licht in de weeg',
de hund lickt de bodder,
de fledermuus fäg't ut, de scharrnwäwer drecht muH rut,
de müs* lopen all na de schüün un döschen sik de püün,
un döschen sik kort hawerstroh, dor brugen se bier ut.
dat bier Ring an to susen, stünn all up niten husen,
de heister up *t nest verdrünk alle gest,
de kukuk un de korock putzen de bruut de hoor,
dor danz mal een mit 'n langen swanz,
dee ded* *n nüüdlichen vördanz.
Tagelöhnerfrau in Lanibrechtsfiagm.
1538. Kükerükü secht unse hahn, as he wull na frigen gähn,
stäwel un sporen treckt he an;
as he bi Warnmünn kämm, dor sach he sien wunner an.
de kukuk un de korock,
dee stickten de bruut dat hoor up,
de sparling, dat lütte ding, bröcht de bruut den truring,
de wädehopp, de lusekopp,
dee bröcht de bruut den nachtpott.
dat kalf lach in de weeg, de katt dee hoort de bodder,
de hund dee wascht de schöttel ut,
de fledermuus fäg't dat huus ut,
de mullworm drööch dat muH rut,
dee schurrt dat twischen de linnen,
dor slögen sik de blinnen,
de blinnen slögen sik in *t hawerkaff,
dor brug'ten se dat bier af.
dat bier füng an to susen un to brusen,
all de gäwel Stegen in'n husen,
de kreih up 'n mess verdrünk in 'n gest,
de hääster up n tuun verdrünk in n schuum,
ik wier ok dor mank,
hadd nooch to dohn, dat 'k mank ruter kämm.
Neubrandenburg.
Digitized by
Google
— 216 —
1539. Kükerü kreiht unser hahn,
kumm, wi willn na *n frigen gähn ;
as wi von dat frigen kernen,
sehgen wi den groten wunner an . . .
schuufup, sett de bruut de huw' up,
heester, du langeswanz, doh de bruut den vördanz,
sparling, du lüttes ding, schenk de bruut den gollen ring.
Latendorf, Ndd. Korr. Bl III S. 12 (aus Userin).
1540. Kükürü de rode hahn,
he säd', he wull na'n frigen gähn;
as he na Ukermünde kämm,
dor sehch he sien wunner an.
de koh lach up den fiiürhierd,
dat kalf jööch ehr de fleegen af,
de katt dee hoort de bodder,
de hund dee wascht de schöttel,
fledermuus fäg1t ut dat huus,
de mullworm drööch dat mull herut;
de sparling, dat lütte ding, bröcht de bruut den truring,
hääster, de langestart, maakt de bruut den vördanz.
Suiten.
1541. Kikeriki secht unse hahn,
he wull hüüt abend na'n frigen gähn;
as he wedder her kämm, sach en jeder sien wunner an.
koh leech achter n hus' in 'n stall,
kalf leech inne weeg* un sung . . .
aant up dat nest, dee söpen all den gest,
kreih up n tuun sööp sik rein duun,
heister mit n langen swanz gew de bruut den vördanz,
sparling, du lüttes ding, gewst de bruut den gollen ring,
adeboor mit *n langen knaken.
will de bruut dat bedd upmaken. Wamemünde.
1542. Wi wollen beid* na n frigen gähn,
as wi in Kappeniren kernen,
dor sehgen wi dat wunder an.
de katt wascht af, de muus fag't ut,
scharpenwäwer schreef se rut,
dor slögen s' sik all ut 'n hus* rut,
de adeboor mit *n langen knaken,
dee woll so giern de bruut beslapen,
hääster mitn bunten swanz maakt de bruut den vördanz.
Alte Frau in Bibnitx aus der Teterower Gegend.
Digitized by
Google
- 917 -
1543. Kükerükü secht unser groot hahn,
up den spaan (!) wull he wol gähn;
as he an den mcelendcor kämm,
sehch he all dat wunner an.
de hund dee wascht de schöttel,
de katt dee haalt de bodder,
de fledermuus fag't huus ut,
de scharrnwäwer schüffeit dat muH herut.
de kiwitt mit sinen bunten kränz,
dee ded* mit de bruut den stubendanz,
de adeboor mit sinen langen knaken,
dee woll de nacht bi de bruut wol slapen. Bierhagen.
1544. Kükeruhü säd* uns* oll bunt hahn,
he wull to hochtiet gähn, na de kükerüwih;
as he dor in n krooch kämm,
donn sach he sik dat wunner an.
dat kalf dat leech inne weeg* un süng,
de koh dee seet vor 't bedd un spünn . . .
de hääster mit den langen swanz
ded' mit de bruut den vördanz,
de adeboor stellt sik up eenen been,
up dee oort künn he *t bäter sehn. Mecklenburg.
1545 Kükerü säd' unse hahn, as he wull na'n frigen gähn;
as he bi de windmoel keem, sehch he sinen wunner an.
dat kind leech in de weeg, de katt dee hoort de bodder,
de fledermuus dee stöw't dat huus,
de scharrnwäwer drööch *t mull rut,
dor brug'ten se sik bier,
dat bier Ring an to susen, den kleemstock ut'n husen,
de kluck von *t nest verdrünk in *n gest,
de kreih up 'n tuun verdrünk in *n schuum,
adeboor, de klipperklapper,
dee slööch de bruut de trummel vor. Sclwrsow.
1546. Kükrükü, de bunte hahn,
as he wull na'n frigen gähn, tröök he sine sporen an . . .
dat bier füng an to susen, dree kleemstaken ut *n husen,
de kluck up *t nest verdrünk in 'n gest,
adeboor, du klipperklapper, sparling, du rottending.
1547. Kükerükü secht uns* stolze hahn,
he tööcht wol hen na'n friden;
as he up *n felde kämm, donn sach he sien wunner an.
Digitized by
Google
— 218 —
de fledermuus dee fäg't ut,
de sparling drecht de müll wech;
de gös' dee gähn na n ganten, dat sünd de muskanten.
Melx.
1548. As Hans na *n friden güng, treckt he blank sporen an;
as he nahst wedderkeem, dor schient de koop em düür.
de koh dee leech an 't füür,
dat kalf leech inne weegen, dat steken all de fleegen,
de hund dee seefbi't bodderfatt,
de katt dee wascht de schötteln af,
de fledermuus fäg't dönssen ut,
scharm wäwer drööch dat muH herut;
in de grote schüün, dor döschten twee kapüün,
dor döschten se dat hawergatt,
un brug'ten ok schön bier up 't fatt.
de goos dee seet up *t nest, un verdrünk in all den gest,
de kreih seet up 'n tuunpahl,
un möök em wat inne suppenschaal,
de heister seet up de brüch,
de brüch füng an to knacken,
donn scheten s* sik all uppe hacken. Völkshagen.
1549. Kükerüküh secht unser hahn, grote sporen hett he an,
dat maakt, he will ut frigen gähn, na de küükwih;
un as he in den huse kämm,
donn tred' em ok dat wunner an.
de koh leech in dat bedd, dat kalf leech in de weeg\
de fledermuus dee fag't dat huus,
de katt dee drööch dat muH herut,
de specht sett't ehr torecht,
un as de bruut von'n wagen kämm,
begegent ehr de brüdigam.
gunn dach, gunn dach, mien leewe bruut,
worum hest du so'n witte huut?
dat maakt, ik heff mi bad't.
Das Übrige war vergessen.
Dame in Wismar von ihrer verstorbenen Mutter.
1550. Kükrühü sagt unser hahn, im frühling wollt er reiten,
er zieht die blanken sporen an,
un reit't nach Ükrümünden an;
als er in Ükrümünde kam, da sah er seine wunder an.
dat kalf dat leech inne weeg', de hund dee haalt de bodder,
Digitized by
Google
— 219 ~
de fledermuus dee fäg't dat huus,
de scharrnwäwer ßg't muH ut.
schuufut, du lütte ding, dat is de bruut ehr truring.
un.as se na de kirch hengüng, donn wier se goot geflochten,
as se ut de kirch inkeem, Hadd se 'ne junge dochter.
lud', lud', alle lud', hüüt is hochtiet un kinnelbier,
hüüt is duwwelt freude. Knabe in Wismar aus Dammhusm.
1551. Kükerürü secht uns1 oll hahn,
donn woll he na'n friten gähn;
un as he na de däl rupkeem,
donn sehch he sien wunner an.
sien nige bostdook wier toräten,
sien morgenbroot wier ok upfräten.
minen kater heff ik so lang* hatt,
nu hett he mi de melk ümstött,
mien swien dat is von 'n kaben braken,
mien kuhnhahn hett sik ok versapen,
mien knecht dee leep ok up den faalt,
drüm heff ik em ok wechjag't. Pepelow.
1552. Kükerükü kreiht uns' oll bunt hahn,
wann wisst du na de bruut hengahn?
de bruut fung an to schrigen, de hahn fung an to wigen.
tweeuntwintig lud* bi 'n disch,
de bruut weet wol, wat huushollen is;
huushollen is arbeit, stratengahn is fuulheit.
up de straat is 't prächtig, in de kirch andächtig,
achter 'n disch is 't mündlich, in dat bedd is 't fründlich.
peterzill un königskruut, hüüt bün ik 'ne junge bruut.
Nienhagen.
Ähnlich in einem Bruchstück: de hahn fangt an to
schrigen, de braut fangt an to krigen; twintig lud' Sitten
achter n disch, weeten nich, wat huushollen is; huus-
hollen is arbeiten, stratengahn is fuulenzen; bi de kirch
dor döcht dat nich, stratengahn is prächtig: Wismar.
1553. a. Krükrü kreih mien hahn,
kumm, wi willn na'n fingen gähn;
as wi von den frigen kernen,
sehgten wi'n groten wunner an.
de koh stünn up 'n füürreet, dat kalf leech in de weeg',
de katt dee wascht de schöttel af,
fledermuus putzt dat huus.
Digitized by
Google
— 220 —
valleri vallera valleritzensteen,
hest du de bruut wol sitten sehn?
se seet up *n breeden steen,
un hadd sik all de ogen root weent;
alle mäkens kregen *n mann,
se müsst sitten un kiken dat an ;
as dat to den letzten kämm,
kreech se noch den besten mann;
he rookt nich, he smookt nich,
he keek ok nich in *t schapp, he rookt ok nich taback.
Mirow.
He rooch ehr nich, he slooch ehr nich, un rookt ok nich
toback: ebendort
Kumm, wi willn na de heirat gähn;
as wi von de heirat kernen, wier en groot wunner bedacht.
de katt up den füürrett, de hund up den pott.
heri heru herutschensteen, hest mien bruut nich sitten sehn?
alle mäkens kregen 'n mann,
se müsst sitten un kiken dat an;
as se bi den letzten kämm,
kreech se noch den besten mann;
dee rookt nich, de smookt nich,
dee kickt ok nich in dat brannwiensschapp. Wesenberg.
Zweite Gruppe.
Das Lied von Peter Ott. Die Frankenfahrt.
1554* 1k weet wol wat, wat du nich weest,
dat lihrt mi Peter Ott;
ik wull dat pierd den toom upstäken,
donn slööch *t mi vor den kopp.
ik sett't mi up den blanken, un red* donn hen na Franken;
as ik in Frankenhuus ankeem,
donn wier keen minsch to huus,
as en oll katt, as en oll hund, as en oll fledermuus;
de katt dee drööch de bodder ut,
de hund dee wascht dee schalen ut,
de fledermuus dee putzt dat huus. Hoort.
Digitized by
Google
- 221 —
1555. Ik weet n leed, wat niemand weet,
dat lihrt mi Peter sien Ott;
ik süll dat pierd *n toom andohn,
donn slööch 't mi an den kopp.
ik süll dormit na Franken riden, Frank wier nich to huus
Frankenmaurer boddert, un de hund dee lickt de bodder,
de katt dee lickt de schodder.
achter unsern husf, dor döschten se glatt hawerkafF,
dor brug'ten se glatt beir van.
dat beir würd so susen, de balken in den husen;
de hingsten in den stall, dee schrig'ten cewerall;
de kreih up 'n tuun, dat wier de pageluun,
de hääster mit den bunten swanz,
dee ded' de bruut den vördanz. Gadebusch.
1556. a. Ik weet mal wat, wat du nich weest, dat Uhr mi Peter Ott;
ik süll dat pierd den toom andohn,
de toom dee wier to kort.
ik süll dormit na Frank henriden, Frank wier nich to huus.
un as ik wedder to huus keem,
donn seet de kluck bi de weeg* un weeg' dat kind,
dat't sus* achter unsern hus, dor döschten se kabus* . . .
de lud* achter *n disch, dee eten n gericht fisch,
de katt freet mit, donn hadden s* *n goden schitt.
Vor-Wendorf.
Herren achter 'n disch, eten n gericht fisch, de kater 'n
goden dreck: Beckerwitx\ fahlen ut n stall lepen alloewerall,
lud1 bi 'a disch eten gerichte fisch : Bössow.
b. . . . Ik süll dormit na Frankreich riden,
de Frankreicher wier nich in.
kluck dee seet mit de küük vor de döör,
kluck wo sünd dien lud'?
achter de schüün, döschen ehr kepüün . . .
kreih up *n tuun versüppt den schuum,
lud* bi n disch, eten 'n gericht fisch,
de katt eet mit, de kreih kreech nicks. Mütd-Wendarf.
Ik süll dormit na Frankreich riden, Frankreich wier nich
to haus, dor seet en kluck mit käken vor de döör;
kluck wo sünd de lud* ? achter de groot schüün . . . :
Gägetow.
1557. Ik weet 'n leed . . .
dor süll ik mit na Franken riden, Frank wier nich to huus-
dor wier anners keener to huus as *ne olle fru.
Digitized by
Google
- 222 —
de kluck dee wohrt de küken,
de hund dee wohrt de bodder,
de katt dee wohrt den kes', de fledermuus fögt't huus ut,
de scharrnwäwer drecht de muH herut. Passin.
1558. . . . Ik wull mal eens na Franken riden,
un Franken wier nich in.
dor wier wol en oll kluckhohn in, dee wohr ehr kind.
de fledermuus dee fäg' dat huus,
de mullworm smeet dat rut,
dee smeet dat na de grote schüün . . .
von dat beir füngen an to susen de balken achter *n husen,
dree hahnen up dat heck verdrünken in den dreck,
dree hingsten in den stall, dee schriden oewerall,
dree buurn achter *n disch sünd munter un frisch. Palingen.
. . . Dor red' ik hen na Banken, un as ik to Banken
keem, de fledermuus ... de buur satt achter 'n disch un
höll sik munter un frisch: OruU, Ndd. Korr.-Bl. VHS. 37
Nr. 53 (aus Wismar).
1559. . . . Ik sett't mi up den blanken, un red* dorup na Ranken;
as ik in Ranken kamen ded',
donn seet dor 'ne fru un sögt dat kind,
de katt dee knäd1 de bodder, de hund dee lickt de schöttel,
de fledermuuß dee putzt dat huus bet an de schultenschüün;
donn kernen poor gebüürken,
dee döschten luter hawerkaff,
dor wullen se bier von brugen;
se göten dat in de tunn*, donn fiing dat an to brummen,
se göten dat in dat bodderfatt,
donn bullert dat cewer de ganze Stadt. Hagenower-Heide.
1560. . . . Ik sett mi up den blanken, un rid' dormit na Franken;
Franken wier nümms in as katt un hund;
de hund dee lickt de schalen, de katt dee lickt de bodder,
de fledermuus . . . Kothendorf.
1561. . . . Ik wull dormit na Franken riden, Franken wier nich in.
de muus dee fäg't de däl af, de rott dee drööch dat stroh af,
de katt dee drööch de schiet rut,
un achter schultenschüün dor döschen twee kapüün . . .
Rating.
1562. . . . Dor sett't ik mi up lanken, un fuhr dormit na Franken ;
as ik na Franken keem, donn seet de paap up 'n gos'stall,
un möök de frische bodder, de fledermuus . . .
Leussow bei Eldena.
Digitized by
Google
— 223 —
1563. . . . Ik süll dormit na Eli riden, Eli wier nich in;
dor wier ne fru, dee knäd' de bodder,
de hund dee lickt de schotte!,
de fledermuus flööch oewer 't huus . . . Wismar.
1564. . . . Ik woll dormit na den heister riden,
de heister wier nich in.
dor wier 'ne fru, dee knäd* de bodder,
de hund dee lickt dat schell, de fledermuus . . .
Wismar.
1565. . . • Dorup wull ik na Franken reisen,
dor wier keen minsch to huus;
de olle kluck dee weeg't dat kind,
dat kalf leech in de weeg', de flerermuus . . .
twee stänner ut'n hyis', twee balken ut'n bcen,
mien Putzing hett 'n jungen scen. Aus Plan.
1566. . . . Ik süll noch 'n bäten na Franken riden,
im Franken wier nich to huus.
wo sünd denn all de annern bläben?
achter de schultenschüün, achter de schultenschüün,
dor döschen se kort hawerkaff,
dor brugen se all dat bier af;
dat bier fung an to brusen, twee balken hinner 'n husen,
von den balken up den bcen,
donn hadd schulten sien dochter 'n lütten soen.
HoUingsdorf.
1567. . . . Dor süll ik up naBene riden, unBene wier nich to huus.
dor wier 'ne fru, dee knäd' de bodder,
de hund dee lickt de schöttel ut, de fledermuus . . .
dat bier füng an to susen, twee steen flögen ut 'n husen,
twee balken ut 'n bcen, Korl Stark hadd 'n scen.
Kamin.
1568. Ik weet 'n lied, wat niemand weet,
dat weet mien broder Ott,
ik süll dat pierd den toom andohn,
he slööch mi vor den kopp.
ik süll mit em na Bankow riden,
in Bankow wahnt man een oll wief;
de katt dee knäd' de bodder ut,
de hund dee wascht de schöttel ut,
fledermuus dee fäg't ut, de scharrnbull streut ut,
ok slachten se'n kapuunhahn, dor brugen se wälig bier von.
Digitized by
Google
— 224 —
dat bier fangt an to hulen,
de Ständer ut de hüser rut, balkens von den boen.
de heister seet up *t hecken un versööp in 'n drecken ;
de kreih seet up 'n tuun un versööp in den schuum.
Aus Parckim.
1569. . . . Ik süll damit na *n Franken riden,
de Frank wier nich to huus;
de olle kluck seet bi de weeg', se weeg* dat lütte kind,
de hund dee üürt de bodder, de katt dee lickt de schöttel,
de fledermuus . . . Eldena.
1570. Ik weet dat leed, dat niemand weet,
dat weet mien broder Ott;
as ik dat pierd den toom ümded',
donn slööch he mi vor *n kopp.
ik oewer ded' nich wanken, un red' doch hen na Ranken.
un as ik hen na Ranken kämm,
dor seech ik 'n grotes wunner an.
dor weeg't de koh de kinner, de katt dee knäd1 de bodder,
de hund dee wascht de schöttel ut, de fledermuus . . .
de hahn seet up den wimen, dee fiing sik an to grinen,
dat höhning up dat nest versööp sik in den gest,
de kreih dor up den tuunpahl versööp in all de kollschaal,
de heister mit den langen swanz,
dee ded' de bruut den vördanz.
Frau in Wütenburg aus Perlin,
1571. Ik weet n leed, dat niemand weet, dat lihrt mi broder Ott;
he wull dat pierd *n toom ümdohn,
donn slööch em dat vor *n kopp.
donn leddt he mit na Franken,
dee hadd'n bedd vull kranken,
donn leddt he mit na Krusen,
dee hadd 'n küben vull bier, un dat fiing an to brusen.
de hahn up 'n tuun, dee föll in 'n schuum.
de kluck in't nest, dee föll inn gest,
de höhner up n wimen, dee wullen dor up verswimen,
de vagel uppe stubenklink, dee würd ganz stockenblind.
Alte Frau in Waschow.
1572. ... He süll dormit na Franken riden;
dor wier nümms in as en oll fru, dee bodder,
de hund dee lickt dat schöttel, de fledermuus . . .
dat beir fang an to brusen, dree bargen cewer n husen,
Digitized by
Google
— 225 —
arebuur in't nest verdriink in all den gest,
kreih up 'n tuun versööp in all den schuum,
vagel up'n dönnssenklink, de oll fru weir stockenblind.
Pokrent.
1573. ... He wull dormit na'n Fahlen riden,
dor wier keen minsch to huus;
dor wier 'ne oll fru, dee bodder,
de katt dee wusch de schalen ut,
de kukuk up *n dönnskenbcen
wier de oll fru ehr swiegerscen. ZapeL
1 574. ... He red* na schulten vadder hen, schultenmudder bodder,
de katt dee lickt dat schoelken ut, de fledermuus . . .
Gletxow.
1575. 1k weet mal wat, wat du nich weest,
dat lihrt mi Peter Hopp;
du sasst dat pierd den toom updohn
un riden dormit na Blanken.
as he bi den Blanken keem, dor wier dejenig nich to huus.
de kluck dee seet un weeg't dat kind,
de katt dee seet un hotterpottert,
de fledermuus dee putzt dat huus,
de scharrnwäwer drecht \ mull herut.
Alte Blinde in Nierihagen bei Tderow.
1576. Ik weet *n leed, wat niemand weet, dat lihrt mi Peter Krus* ;
ik süll dat pierd den toom updohn
un riden dormit na Frankreich.
as ik dor keem, döschten se hawerkaff,
dor drögen de müs* dat mcelrad raf,
dor wullen se hier von brugen.
dat sus't, dat brus't,' twee balken ut'n hus\
dree föllen ut *n stall, dee lepen oewerall ;
de kluck up't nest versööp in de gest,
de kreih up *n tuun versööp in *n schuum. Eratzeburg.
1577. Wat ik nich weet, dat weet mien broder Hott;
ik wull dat pierd den toom andohn,
de toom dee wier to kort.
donn wier ik hen na Frinkfrank,
Frinkfrank wier nich to huus.
de fledermuus . . . Kalkhorst.
Wat ik nich weet, dat lihrt mi Peter Hott . . . ik siill
dormit na Ehlers riden, Ehlers dee wier nich to huus . . . :
Questin.
Mecklenb. Volksüberlief erringen Bd. IL 15
Digitized by
Google
— 226 —
1578. Ik seh mal wat, wat du nich sühst, dat hett mi mine rott (!);
ik süll dat pierd den toom updohn,
donn slööch *t mi vor den kopp.
donn red1 ik na Elefanten, Elefanten wiren nich to huus;
donn red* ik na de schüün, dor döschten se kabüün,
dor döschten se kababelstroh,
dor wulln se bier von brugen.
klippe klappe adeboor, slah de diern de trummel vor.
wur vor? wur vor? vor de düüster kamerdöör.
Klocksin.
Bruchstück : ik weet n leed wat niemand weet, dat lihrt
mi de oll rott . . . : Wittcnbiirg.
1579. Ik weet mal wat, wat du nich weest,
dat weet mien Peter Ott,
ik wull mien pierd den toom updohn,
donn slööch he mi vor den kopp.
ik sett't mi up den blanken, un red* na Friedrich Franz;
Friedrich Franz dee wier nich in.
dor wier mal en oll frag', de oll frug* dee knäd* de bodder,
de oll katt dee lickt dat schöttel, de fledermuus . . .
kluck up ft nest, seih mi all den gest,
vagel up n tuun, seih mi all den schuum.
knick knack moelenrad, giff *n ollen mann wat,
laat em ok nich to lang* stahn,
he will hüüt abend noch wider gähn;
ut'n wäg', ut'n wäg', wo is he kamen, wo kümmt he her?
von n moelenbarch. Frau in Wismar aus Kkin-Krankow.
1580. Ik weet mal 'n leed, dat niemand weet,
dat lihrt mi Peter Ott;
ik süll dat pierd den toom updohn, ik fööt em an den zopp.
ik red* dormit na Hamborg hen,
dor wier keen minsch to huus as en olle fru;
de katt dee wascht de schalen ut,
de fledermuus dee fäg't dat huus,
dor slögen sik twee monarchen up dat hawerkaff,
dor brugten se sik goot bier von.
dat bier fung an to susen, de stänners ut den husen,
höhning up 't nest verdrünk sik in n gest,
de kreih up den tuun, dee sööp sik so duun,
hääster, du langestart, büst de bruut ehr vördanz;
sparling, du rottending, büst de bruut ehr huurkind.
haug' den schelm den kopp intwei,
Digitized by
Google
— 227 —
dat he ward to'n hohnerei;
hohnerei dat bün ik nich, un wat ik ward, dat weet ik nich.
Tagelöhnerfrau in Mestlin.
1581. Ik weet mal 'n leed, wat niemand weet,
dat lihr mi Peter Ott;
ik wull mien pier den toom updohn,
de toom dee wier to kort,
ik wull dormit na Franken riden,
de Frank dee wier nich in,
dor wier nich mihr als en oll kluck,
de kluck dee wohr de kinner, de fledermuus . . .
dat bier fiing an to susen, dree balken oewer *n husen,
dree balken cewer n fahlenstall,
von n fahlenstall cewer 't ganze land;
de vagel up *n tuun versööp sik in 'n schuum,
de kreih up *t heck versööp sik in 'n dreck,
de mullworm dee wull kinnelbeir hollen,
kumm, Krischaan, wi willn ok hengahn,
wi willn den buurn in *n keller krupen,
un willn em all den wien utsupen. Gallin.
In anderen Fassungen beginnt der Reim ohne Einleitung
unmittelbar mit der Frankenfahrt:
1582. Ik red' mal hier hen, ik red' mal dor hen,
ik red* mal na de Franken hen;
un as ik bi de Franken keem,
dor müsst ik mien verwunnerung sehn.
kalf leech in de weeg' un slöftp,
de koh stünn bi dat füür un spünn,
fledermuus fäg't dat huus,
de swaalken mit de spitze snuut,
dee drögen all dat muH herut.
de voss dee mit 'n langen swanz,
dee möök de bruut den vördanz;
de adeboor mit de langen been,
dat wier de bruut ehr swestersoen. Frau in Klüz.
1583. Ik sett't mi up *n blanken, un red* na könig Frank;
Frank wier nich to huus.
dor red* ik na sien schüün, dor döschten se kapüün . . .
Mädchen in Ribnüx.
*
15
Digitized by
Google
— 228 —
1584. Ik sett mi up den blanken, im rid' dormit na Franken,
as ik vor Franken ehr döör kämm,
dor stünn *ne oll fru un bodder,
de hund dee lick den boddertöller,
de katt dee lick de schöttel, de fledermuus . . .
de gös* in den stall, dee schrigen oewerall,
de vagel up de dönnssenklink,
dee würden alle stockenblind,
de aadboor up dat nest, dee sööp von all den gest,
de kreih up den tuun, dee sööp von all den schuum.
Pamprin.
1585. Vadder un mudder bieben doot,
geben mi nicks as kes* un broot;
kes' un broot dat niücht ik nich;
sett't ik mi up *n blanken, red* ik hen na Franken.
as ik nu na Franken kämm:
de hund dee putzt de schöttel ut,
de katt dee wascht de bodder, de fledermuus . . .
höhn up *t nest versööp in all den gest,
hahn up 'n wimen woll sik ok beswimen,
kreih up *n tuunpahl föll in de suppenschaal.
hääster du langeswanz, doh de bruut den vördanz,
kukuk korock, flecht de bruut de hoor ut.
Atis Parchim*
1586. Führ führ Franken, ich reise mal erst nach Blanken,
dor wir keener to huus as de fledermuus;
de katt dee kaakt de fisch,
de mullworm bröcht s* to disch,
de rott dee fäg't de däl af, wo süll se denn dat müll laten t
dat drööch se na de schüün rin,
dor döschten poor kapuunhahns . . . Ahrensberg^
1587. Führ fohr na Franken, dor wiren gor keen kranken;
as wi dor ankemen, wier keener to huus as de fledermuus ;
de hahn dee maakt de bodder rein,
de katt dee fäg't de däl af,
de muus dee drööch dat mull herut,
wur drööch se dat wol hen?
dat drööch se na de schüündäl,
dor döschten twee kapuunhahns . . . Aus Bostock*
1588. Ik wull mal eens na Finkfank riden, Finkfank weer nich in.
dor seet de kluck mit de küken vor de döör.
kluck, wo sünd dien lud'?
Digitized by
Google
- 229 -
achter de groot schüün döschen se kopüün,
dor brug* mien mudder goot beer von.
dat beer fung an to brusen, twee balken ut* husen,
twee fahlen ut 'n stall, twee hingsten cewerall;
de kreih up dat nest versööp in *n gest,
de kukuk up *n tuun versööp in *n schuum. Mechow.
1589* 1k wull mal eens naFranke gähn, Franke wier nich to huus.
dor seet so'n lüttsche kluck vor de döör.
kluck wo sünd dien lud'?
achter de groot schüün, dor sniden se den gasten af,
dat beir ward dorvon susen . . . Dassower Gegend.
1590. Ik wull eens na Franken riden.
as ik dor keem, dor wier *ne kluck, dee weeg't dat kind,
de hund dee wusch dat schottel up,
de katt dee hoort de bodder,
de fledermuus dee putz dat huus,
de schüwer schow dat mull herut;
achter schultenschüün, dor stünnen dree gabusen,
dee döschten, dat se hawer kregen,
dor wollen se bier von brugen;
dree fahlen in'n stall, dee flögen all up de rall,
de kreih versööp sik in den gest,
de hääster versööp sik in den schuum,
hooch, Johann, mit de holten kann, nu is *t tiet.
Schlagsdorf.
Dritte Gruppe.
Hopp hopp Hawermann.
1591. a. Hott hott Hadermann, treck dinen vadder sien stäwel an,
sett di up dat beste pierd, büst du hunnert dahler wiert.
he red' bet hier, he red* bet dor,
he red* wol hen na Franken,
un as he hen na Franken keem,
dor müsst he sien Verwunderung sehn,
dor seet de koh bi 't fiiür un spünn, dat kalf . . .
dat bier fung an to susen, de bruut leep ut den husen,
de voss mit den langen swanz,
dee maakt de bruut den vördanz,
Digitized by
Google
— 226 —
1578. Ik seh mal wat, wat du nich sühst, dat hett mi mine rott (!);
ik süll dat pierd den toom updohn,
donn slööch *t mi vor den kopp.
donn red1 ik na Elefanten, Elefanten wiren nich to huus;
donn red* ik na de schüün, dor döschten se kabüün,
dor döschten se kababelstroh,
dor wulln se bier von brugen.
klippe klappe adeboor, slah de diern de trummel vor.
wur vor? wur vor? vor de düüster kamerdöör.
Klocksin.
Bruchstück : ik weet n leed wat niemand weet, dat lihrt
mi de oll rott . . . : Wittenberg,
1579. Ik weet mal wat, wat du nich weest,
dat weet mien Peter Ott,
ik wull mien pierd den toom updohn,
donn slööch he mi vor den kopp.
ik sett't mi up den blanken, un red' na Friedrich Franz;
Friedrich Franz dee wier nich in.
dor wier mal en oll frug\ de oll folg' dee knäd* de bodder,
de oll katt dee lickt dat schöttel, de fledermuus . . .
kluck up 't nest, seih mi all den gest,
vagel up *n tuun, seih mi all den schuum.
knick knack moelenrad, giff n ollen mann wat,
laat em ok nich to lang* stahn,
he will hüüt abend noch wider gähn;
ut'n wäg', ut'n wäg', wo is he kamen, wo kümmt he her?
von n mcelenbarch. Frau in Wismar aus Klein-Krarikow.
1580. Ik weet mal 'n leed, dat niemand weet,
dat lihrt mi Peter Ott;
ik süll dat pierd den toom updohn, ik fööt em an den zopp.
ik red' dormit na Hamborg hen,
dor wier keen minsch to huus as en olle fru;
de katt dee wascht de schalen ut,
de fledermuus dee fäg't dat huus,
dor slögen sik twee monarchen up dat hawerkaff,
dor brug'ten se sik goot bier von.
dat bier fiing an to susen, de stänners ut den husen,
höhning up *t nest verdrünk sik in n gest,
de kreih up den tuun, dee sööp sik so duun,
hääster, du langestart, büst de bruut ehr vördanz;
sparling, du rottending, büst de bruut ehr huurkind.
haug* den schelm den kopp intwei,
Digitized by
Google
— 227 —
dat he ward to'n hohnerei;
hohnerei dat bün ik nich, un wat ik ward, dat weet ik nich.
Tagelöhnerfrau in Mestlin.
1581. Ik weet mal 'n leed, wat niemand weet,
dat lihr mi Peter Ott;
ik wull mien pier den toom updohn,
de toom dee wier to kort,
ik wull dormit na Franken riden,
de Frank dee wier nich in,
dor wier nich mihr als en oll kluck,
de kluck dee wohr de kinner, de fledermuus . . .
dat bier fiing an to susen, dree balken oewer *n husen,
dree balken cewer'n fahlenstall,
von'n fahlenstall cewer *t ganze land;
de vagel up *n tuun versööp sik in *n schuum,
de kreih up 't heck versööp sik in *n dreck,
de mullworm dee wull kinnelbeir hollen,
kumm, Krischaan, wi willn ok hengahn,
wi willn den buurn in *n keller krupen,
un willn em all den wien utsupen. Gallin.
In anderen Fassungen beginnt der Reim ohne Einleitung
unmittelbar mit der Frankenfahrt:
1582. Ik red* mal hier hen, ik red' mal dor hen,
ik red* mal na de Franken hen;
un as ik bi de Franken keem,
dor müsst ik mien verwunnerung sehn.
kalf leech in de weeg' un slööp,
de koh stünn bi dat füür un spünn,
fledermuus fäg't dat huus,
de swaalken mit de spitze snuut,
dee drögen all dat muH herut.
de voss dee mit *n langen swanz,
dee möök de bruut den vördanz;
de adeboor mit de langen been,
dat wier de bruut ehr swestersoen. Frau in Klüz.
1583. Ik sett't mi up 'n blanken, un red* na könig Frank;
Frank wier nich to huus.
dor red* ik na sien schüün, dor döschten se kapüün . . .
Mädchen in Ribnitx.
15«
Digitized by
Google
— 228 —
1584. Ik sett mi up den blanken, im rid' dormit na Franken,
as ik vor Franken ehr döör kämm,
dor stünn *ne oll fru un bodder,
de hund dee lick den boddertöller,
de katt dee lick de schöttel, de fledermuus . . .
de gös* in den stall, dee schrigen cewerall,
de vagel up de dönnssenklink,
dee würden alle stockenblind,
de aadboor up dat nest, dee sööp von all den gest,
de kreih up den tuun, dee sööp von all den schuum.
Pamprin.
1585. Vadder un mudder bieben doot,
geben mi nicks as kes* un broot;
kes* un broot dat mücht ik nich;
sett't ik mi up *n blanken, red' ik hen na Franken.
as ik nu na Franken kämm:
de hund dee putzt de schöttel ut,
de katt dee wascht de bodder, de fledermuus . . .
höhn up *t nest versööp in all den gest,
hahn up *n wimen woll sik ok beswimen,
kreih up *n tuunpahl föll in de suppenschaal.
hääster du langeswanz, doh de bruut den vördanz,
kukuk korock, flecht de bruut de hoor ut.
Aus Parchim*
1586. Führ fuhr Franken, ich reise mal erst nach Blanken,
dor wir keener to huus as de fledermuus;
de katt dee kaakt de fisch,
de mullworm bröcht s* to disch,
de rott dee fäg't de däl af, wo süll se denn dat müll laten ?•
dat drööch se na de schüün rin,
dor döschten poor kapuunhahns . . . Ahrensburg.
1587. Führ fohr na Franken, dor wiren gor keen kranken;
as wi dor ankemen, wier keener to huus as de fledermuus ;
de hahn dee maakt de bodder rein,
de katt dee fäg't de däl af,
de muus dee drööch dat mull herut,
wur drööch se dat wol hen?
dat drööch se na de schüündäl,
dor döschten twee kapuunhahns . . . Aus Rostocks
1588. Ik wull mal eens na Finkfank riden, Finkfank weer nich in.
dor seet de kluck mit de küken vor de döör.
kluck, wo sünd dien lud'?
Digitized by
Google
- 229 -
achter de groot schüün döschen se kopüün,
dor brug* mien mudder goot beer von.
dat beer fung an to brusen, twee balken ut* husen,
twee fahlen ut *n stall, twee hingsten cewerall;
de kreih iip dat nest versööp in *n gest,
de kukuk up 'n tuun versööp in *n schuum. Mechow.
1589. 1k wull mal eens naFranke gähn, Franke wier nich to huus.
dor seet so'n lüttsche kluck vor de döör.
kluck wo sünd dien lud'?
achter de groot schüün, dor sniden se den gasten af,
dat beir ward dorvon susen . . . Dassower Gegend.
1590. Ik wull eens na Franken riden.
as ik dor keem, dor wier *ne kluck, dee weeg't dat kind,
de hund dee wusch dat schottel up,
de katt dee hoort de bodder,
de fledermuus dee putz dat huus,
de schüwer schow dat mull herut;
achter schultenschüün, dor stünnen dree gabusen,
dee döschten, dat se hawer kregen,
dor wollen se bier von brugen;
dree fahlen in *n stall, dee flögen all up de rall,
de kreih versööp sik in den gest,
de hääster versööp sik in den schuum,
hooch, Johann, mit de höhen kann, nu is *t tiet.
Schlagsdorf.
Dritte Gruppe.
Hopp hopp Hawermann.
1591. a. Hott hott Hadermann, treck dinen vadder sien stäwel an,
sett di up dat beste pierd, büst du hunnert dahler wiert.
he red' bet hier, he red* bet dor,
he red' wol hen na Franken,
un as he hen na Franken keem,
dor müsst he sien Verwunderung sehn,
dor seet de koh bi *t (uür un spünn, dat kalf . . .
dat bier fung an to susen, de bruut leep ut den husen,
de voss mit den langen swanz,
dee maakt de bruut den vördanz,
Digitized by
Google
- 230 —
de aderboor wol iip den bcen,
dat wier de bruut ehr swestersoen,
de höhner up den wimen, dee deden dorvon beswimen,
de heister up den tuun, dee würd dorvon so duun,
de kukuk in *t nest versööp in den gest,
kalf in n stall, pierd inne eck,
hähn up't reck, kükerükü.
Frau in Wismar aus Gägelow.
Hahn up 'n dreck, kikeriki: Lüningsdorf.
b. Hopp hopp Havelmann, treck dinen jung de stäwel an,
treck em ok de joop an, denn ritt he as 'n koopmann,
sett em up dat beste pierd, denn is he hunnert dahler wiert.
he ritt von hier, he ritt bet dor, he ritt wol hen na Franken,
un as he hen na Franken keem,
donn müsst he sien Verwunderung sehn, de katt . . .
dat bier füng an to susen, de bruut leep ut den husen,
de adeboor up den boen wier de bruut ehr swesterscen,
de kreih up den tuun, dee würd dorvon so duun,
un de hääster in dat nest versööp in all den gest,
un de höhner in n stall un de hahn up *n wiem,
dee röpen all: kükerükü. Federow.
Dat bier fting an to susen, de bruut leep ut den husen»
de hääster mit den langen swanz, dat is de bruut ehr
vördanz, de kukuk up den tuun, dee lacht dorbi so bruun,
de adeboor up eenen been, dat is de bruut ehr swestersoen,
kalf in de eck, hahn up 'n reck, kikeriki: Frau in
Malchin aus der Parchimer Gegend.
1592. a. Hopp hopp Habermann, zieh dem bauer die Stiefel an,
so reit't er wie ein edelmann,
edelmann aus Spanien, reitet nach Oranien;
und was sah er da für Wunderdinge an. die katz
der hahn auf dem wimen, der will sich schier tot grinen,
die henn auf dem nest ersäuft sich in dem gest,
der kukuk und der Sperling,
die sitzen am feuer und wärmen sich,
da verbrennt der kukuk sich,
huuch, wie lacht der sperling sich. Warsow.
b. Hopp hopp hopp Havermann,
treck den buurn de stäwel an,
reitet nach Pannonia.
was sieht er da für Wunderdinge? de katt . . .
Digitized by
Google
— 231 —
de kukuk un de sparling dee sitten bi 'n füür un warmen sik ;
de kukuk dee verbrennt sik,
juuchhe, wat lacht de sparlitig sik. Gross ■ -Wehin.
1593. Zuck zuck zuck zuck Hawermann.
treckt den buurn de stäwel an,
dor ritt he mit na Amsterdam, von Amsterdam [na Leiden;
un as de buur in Leiden kämm,
dor seet de fni bi *n aben un spann, de kalt . . .
dat bier füng an to susen, de balken ut den husen,
de vagel up dat nest, mien Max is de allerbest.
Wüteriburg.
1594. Hopp hopp hopp hopp Hawermann,
treck unsern jung de stäwel an,
treck s' mi ut, treck s' em an, ritt he as *n eddelmann,
eddelmann von Spaden, hadd so 'n grote waden.
fledermuus flööch oewer dat huus . . . Wismar.
Eddelmann von Spaden , hett so 'n dünne waden . . . :
Bandow.
1595. a. Hopp hopp hopp Hawermann,
treck den buurn de stäwel an,
treck em rock un joop an, ritt he as *n koopmann.
wohen sali he denn riden? von hier bet Süden,
as he dor kämm, sach he sien wunner an.
de oss dee ging bi de winn un wunn,
de kater un de katt, de hund dee wusch de schottet ut,
de fledermuus dee kihrt dat huus.
ist das nicht 'ne grosse schände, im bände (!). im lande?
Alte Frau in Wredenhagen.
b. . . . Wo wull he denn hen ridefn? na süden.
as he nu na süden kämm, sach he sien wunner an.
de katt dee leech in de weeg' gespannt,
de hund dee lickt de schöttel ut,
de fleddermuus dee fäg't dat huus.
is dat nich *n schann* för 't ganze land ?
Prien, Ndd. Kon. BI III S. 11 (aus Strelitx).
c. . . . Wo will he denn hen riden ? na n süden.
as ik na n süden kämm, donn sach ik mien wunner an.
de koh satt bi de weeg* un spunn,
dat kalf lach in de weeg* un sung,
de katt dee kraw't, de hund dee leckt de schötteln ut,
de flerremuus dee fäg't dat huus.
is dat nich ne schann' in *n ganzen lann* ? Aus Doberan.
Digitized by
Google
— 232 —
1596. Hopp hopp hopp hopp Habermann,
treck den buurn de stäwel an,
treck den buurn de joop an, ritt he as 'n koopmann.
wo sali he denn hen riden? na Süden, na süden.
wat sali he dor? alle bunten geschichten sehn.
un as he nu dor keem, wat kreech he dor to sehn?
de katt leech in de weeg* un süng,
de fledermuüs fäg't de stuw* ut,
de hund dee güng na *n hasenjagen,
den n willn wi mien lütt Rike braden. Cammin.
1597. Hopp hopp hopp hopp Hawermann,
buur, snall dien pierd de sporen an,
rid' dormit na Amsterdam, von Amsterdam na Spanien,
von Spanien na Uranien;
as ik na Uranien kämm, sehch ik en grotes wunner an.
dor wier ok nicks mihr drinne as en oll lütt gluckhenne;
de koh . . . dat kalf ... de hund ... de katt . . .
de fledermuüs ... de swoelken drögen dat muH herut,
wol ut de langen dören;
de goos dee brug't dat bier,
dat bier füng an to brusen, dat alles ut den husen;
de ossen in den stall, dee swemmten cewerall,
adeboor mit 'n langen snabel
drööch sien bruut na'n kanken (!) hawern,
dee hadden wat an, dee hadden wat an,
dee hadden *n oll bullerisch röckschen an. Barnstorf.
1598. Hopp hopp Hawermann, doh dien pierd de sporen an,
rid dormit na Spanien, von Spanien na Oranien;
un as ik na Oranien kämm, sehch ik en grotes wunner an.
de koh . . . dat kalf . . . de fledermuüs ... de swoelken . . .
de kreihgen smückten de wanden mit rootsiden banden ;
baben stünn de bruut, hadd n groten rock an,
dor hüngen wol dusend klocken an,
de klocken fungen an to klingen,
de engeis fungen an to singen.
Frau in Wolken aus der Wittenburger Gegend.
In einem Bruchstück : de heister kläw't de wand mit roden
siden band: aus Neukloster.
Digitized by
Google
— 233 —
Vierte Gruppe.
Fastnachtreime. Fahrt nach Fehmarn.
1599. Fastelabend hiring, ik stak minen foot in füring,
ik stak 'n inne asch, ik wasch *n wedder af,
ik stak *n inne emer, ik rid* dormit na Fehmern.
as ik dor kämm, dor wier de böse odder,
dor hödd de katt de bodder,
dor sichten se dat hawerkaff, dor brug'ten se dat bier af,
dat bier fiing an to brusen, twee stänners ut *n husen,
twee balken ut *n boen,
ik wünsch de huusfru 'n jungen soen. Poet.
1600. Fastelabend hiring, stick *n foot up.'n füürhierd,
stick em in de asch, ward he wedder wascht,
stick em inne emer, red* dor mit na Fehmer.
as ik in Fehmern keem, wier keener to huus,
as de katt un de muus,
de katt bewohrt de bodder, de hund bewacht de schöttel ;
dor döschen se hawergarben, dor brugen se bier von.
dat bier füng an to brusen, dree stänner ut *n husen,
dree balken von *n boen,
dat künftige johr gifft de leew' gott de fru *n lütten soen.
Poel
1601. Fastelabend ist angekommen up enen witten pierdgen,
hett so väles mitgebröcht vor sine lüttje dierning.
fastelabend is hier nich, stak dinen foot in 't füür nich,
stak 'n inne asch, laat em wedder waschen,
stak 'n inne emer, rid* dor mit na Fehmer.
as ik hen na Fehmer kämm, was dor niemand inne,
as de grote fledermuus, dee fäg't dat huus.
de müs' dee drögen dat kaff dorvon,
dee drögen ok wol goot hawerkaff,
dor brug'ten se goot bier af,
dat bier füng an to brusen, balken ut n husen,
hahn in 'n wimen ded* beswimen,
kreih up 'n tuun versööp in 'n schuum,
heister uppe heck versööp inne gest,
voss in *n brook vernamm den smook,
leep wider, leep wider, leep wider to brook.
Aus Baumgarten bei Bütxow.
Digitized by
Google
— 234 —
1602. Fastelabend hiring, stick *n foot in *t firing,
stick *n inne asch, wasch 'n wedder af,
rid* dor mit na Fährmannshuus,
Fährmannshuus wier keen to huus.
fru dee knäd' de bodder, katt dee lickt de schört af,
fledermuus seet up dat huus mit de krumme küül;
dor döschen se kemüün, dee döschen af kort hawerkaff,
beir füng an to brusen, balken föll von *n boen,
donn kreech uns* fru *n jungen soen. Pod.
1603. Fastelabend hier nich, stak dinen foot in \ füür nich,
stak dinen foot in eem, reis* dormit na Deem.
as ik keem in Deem, dor duschten twee kapöten,
dee döschten so *n schön hawerkaff,
dor brug'ten se so n schön bier von,
dat bier dat kreech dat susen, dreef stänners ut *n husen,
de vagel up de dönnssenklink,
dee würd von all dat susen blind,
de kreih up *n tuun verdrünk sik in n schuum,
de henn up *t nest verdrünk sik in *n gest,
de hahn up *n stubenboen,
dat würd de oll fru ehr swiegerscen.
Aus der Wittenburger Gegend.
Fünfte Gruppe.
Der alte Mann vor dem Nachbarhause.
1604. Ik will di mal wat verteilen, von röben un kamellen,
von enen ollen mann, dee den bück wol dreihgen kann,
he güng wol in de liren, morgen wull he fiern;
he keem wol unner en oll böök,
dor funn he wider nicks as en stück holt;
donn köfft he sik n oll pierd,
dat hadd weder oors noch stiert,
dor red* he mit vor schultendöör,
dor keem em dat so wunner vor.
de fledermuus dee fäg't dat huus ut,
de küken dee drööch dat muH rut.
donn red* he na de schüün,
dor döschten se hawerkaff, dor brug'ten se beir von,
Digitized by
Google
- 235 -
beir füng an to brusen, dree steen ut *n husen,
dree balken ut'n boen,
dat bedüd't den schulten *n jungen soen. Passin.
1605. Dor wier mal eens *n mann, dee wucken ümdreihn kann:
de mann dee güng to holt, dor funn he 'n klugen gold.
dor güng he mit vor de schünendöör,
dor döschten dree kapünings vor,
kapünings döschten hawerkaff,
dor brug'ten se stark bierken af;
stark bierken füng an to susen, dree steen achter n husen,
dree balken achter 'n boen, dor keem 'n jungen soen.
Tagelöhnerfrau in Hanstorf.
1606. Wier mal eens 'n ollen mann,
dee woll 'n wocken dreihgen kann;
keem unner'n boom, fünn 'n klumpen gold;
köfft sik 'n pierd, pierd hadd *n stiert.
red' dormit na 't jnawershuus,
sehch sik dor dat wunner an . . .
de kukuk up dat nest versööp in all den gest,
de heister up den düüstern boen,
dat wier de bruut ehr swesterscen,
de wäpstart mit den langen swanz,
dat wier de bruut ehr vördanz. Wismar.
Dor wier mal eens 'n mann, dee köfft sik 'n pierd, dat
hadd ok'n stiert; dor red' he mit na nawersdörp, sehch
sik de grote wunner an. dor döschen se kapüning . . . :
Mecklenburg.
1607. Dor wier mal eens *n ollen mann,
dee bück un Her nich drägen kann.
donn gung he eens to holt, donn funn he n klugen gold ;
dor köfft he sik 'n lütt pierding vor,
dor red' he mit vor de nawersdöör.
dor döschten twee kapuunhahns,
dee döschten in dat hawerkaff,
dat bier füng an to brusen, ecksteen up husen,
twee kreihgen up dack, wier dat nich *n dummen snack?
Laage.
1608. Dor wier mal eens 'n mann, dee wrucken dreihgen kann,
de wrucken un de her, dee köfften sik papier,
dee köfften sik Jne prüün, se döschten up de schüün,
se köfften sik koppha werstroh,
Digitized by
Google
- 236 —
dor wulln se bier von brugen.
klipper klapper adeboor, slah de dierns de trummel vor.
wurvör, wurvör? vor de olle kamerdöör. Melx.
1609. Bücken un Bellien, dee köfften sik *n pierd;
dee reden vor mien dtför,
dor keem ehr dat wunnerlich vor.
dat kalf dat leech inne weeg',
fledermuus fäg* de stuw* ut, küken drecht *t mull wech,
bet an de schultenschüün, dor döschten se koppküün,
dor döschten se kopphawerkaff, dor brug'ten se dat bier;
dat bier fiing an to susen, dree stänners von husen,
dree balkens von boen,
gott bescheert em *n lütten jungen soen.
dree dierns dee güngen oewer de brüch,
de brüch füng an to knacken, bescheten s* sik de hacken.
Frau in Wismar.
1610. Ik will di wat verteilen, von rosen un kameilen,
von enen ollen mann, dee sinen bück wol riden kann,
de bück dee red* to bier, up sine sösse vier,
he red* na ene eekeken,
dor fünn he 'n groot stück goldeken,
dor köfft he sik en pierdken vor;
dor red* he mit na 't nabershuus,
dor sehch he mal en wunner an. dat kalf . . .
de swien up n kaben, dee swemmten all dor baben,
de hahn up *n tuunpahl föll plumps in de suppenschaal.
Modellen in Wismar.
1611. Ik will di wat verteilen, von röben un kameilen,
von enen ollen mann, den *n ik nich hollen kann;
he red* up ene äg' un sehch dat wunner an.
dat kalf licht in de rih, de katt dee lickt de sih,
de fledermuus fäg't huus ut,
de hund dee läppt de schalen ut,
bet an de grote linn', dor slögen sik poor blinn',
dor döschten se dat hawerkaff,
dor brug'ten se frisch bier af;
höhner up *n wimen, hahn up 't nest,
sünd all uns* Mriken ehr gast. Dierhagen.
1612. Oll mann woll hören un hadd keen ohren,
donn güng he ünner twee böken,
dor woll he sien ohren söken.
Digitized by
Google
— 237 —
donn funn he 'n klumpen gold,
dor künn he mit maken, wat he wollt;
donn köfft he sik'n pierd, mit ohren un mit stiert;
donn red* he na sien frünn',
dee geben em, wat s* em günnten.
de koh stünn uppe däl, dat kalf leech in de weeg';
hüppeldepüppel de däl entlank,
dor döschten poor kapuunhahns schön hawerkaff,
un fledermuus fag't de däl af.
klabutter klabutter den barch hendaal,
ik hüürt de kreih wol hoosten,
ik dacht, dat 't mien leew' Hanning wier,
donn wier *t *n swarten draussel. Parchim.
Sechste Gruppe.
Fahrt nach Pipenhagen.
1613. Ik hadd n kind un slööch 't ok nich,
ik sett't *t up 'n halben wagen,
un woll dormit na Pipenhagen jagen.
as ik dor kämm, wier dor wider nicks nümms,
as de olle kluck, dee weeg't dat kind;
de fledermuus dee fäg't dat huus,
de scharrnbull drööch *t wol bet de schüündöör,
dor döschten poor kabuners vor,
dee döschten dor ok hawerkaff,
dor brug'ten se goot bier af.
dat bier fung an to schümen,
de vcegel in dat nest versöpen in den gest,
de kreihgen up den tuun versöpen in den schuum;
gälgööschen, gälgööschen,
kruup du de bruut in't eierhüüschen ;
un as de voss in't dunkel kämm,
dor güng de rechte sprung wol an.
Jute Tagelöhnerwitwe in Gross- Qievitx.
1614. Krune krane witte swane,
wisst du mit na Engelland, halen weeg' un wickelband?
Engelland ist zugeschlossen, schlüssel ist entzweigebrochen ;
hen na Pipenhagen ; dor wier nich mihr as een oll kluck,
de hund ... de fledermuus . . . achter schultenschüün . . .
Aus Pepelow.
Digitized by
Google
— 238 —
Krime krane witte swane, kumm, wi willn na Engelland
gähn; Engelland is verslaten, vier pier vor eenen wagen,
hadd ik 'ne pietsch, wo wull ik jagen; dor keem ik na
de schüün, dor döschen se kapüün . . . : Uethwisch.
1615. a. Ege bimege bemiech mi nich,
ik hadd 'n lütt kind, dat slööch ik nich,
dat sett 't ik np den halben wagen,
dor jööch ik mit na Pipenhagen.
un as ik wedder von Pipenhagen keem,
dor seet de hääster mit n langen start,
de bruut dee ded* den vördanz.
de katt dee kaakt de fisch, de muus dee drööch s* to disch,
de rott tappt dat bier, dor seten se all vier. Klocksin.
As ik wedder von Pipenhagen keera, seet de hääster blank-
start, bruut ded' 'n vördanz, katt . . . : Mädchen in Waren
aus Hohen-Demzin; as ik na Pipenhagen keem, kaakt de
katt de fisch, de muus dee drööch s' to disch, de rott dee
tappt dat bier, se nödigt mi to gast, ik mücht nich äten,
ik mücht nich drinken, se hängten mi up de wacht:
Walkendorf.
Bruchstücke ohne die Fahrt nach Pipenhagen:
Hääster mit den blanken start, de bruut dee deit den
vördanz, de katt . . . nu sitten se also vier bi dat blanke
bier : Laarje ; de hääster seet up 'n langen swanz, de bruut
dee ded' den vördanz, de katt . . . dor seten wi all vier:
Güstrow; de katt dee brad't de fisch, de muus dee drecht
s' to disch, de rott dee tappt dat bier af, dor güngen se
all vier af: Werk.
b. Eenke bemeenke bemiech mi nich,
ik hadd 'n lütten jung, denn slööch ik nich,
ik sett't em up *n rull wagen un führt mit em na Pipenhagen.
as ik dor keem, seet de hääster up *n langen start,
he ded* de bruut den vördanz.
de katt . . . Nossentiner Kutte.
1616. Hipen pipen verklaach mi nich,
ik nahm dien kind un slaach *t ok nich,
ik sett 't up 'n halben wagen
un führ dormit na Pipenhagen.
as ik dor keem, donn kaakt de katt de fisch, de muus . . .
donn eten s' dor all vier Waren.
1617. Mine Mine begiess mich nich,
ik heff 'ne lütt diern, dee slööch mi nich,
Digitized by
Google
— 239 —
ik sett't mi up den kuurwagen un fuhrt na Krakow,
un as ik na Krakow keem, dor wier keener to huus.
de katt . . . dor seten wi herren all vier. Betzow.
1618. Hänschen seet in'n schosteen un flickt sien schoh,
keem 'n jung' mäten an, freute sik dorto.
se setten sik beid* up *n blanken wagen
un führen hen na Pipenhagen.
Pipenhagen wier nich in, leech *n lütten klüter in.
klüter fag't de stuw* ut, sparling drecht de muH rut,
de katt . . . dor drünken se all vier dat schöne beste bier.
[ Waren.
Den folgenden Varianten gehen allerlei verschiedene
Fassungen des bekannten Liedes „Hänschen sass im Schorn-
stein" voran, die hier nicht zum Abdruck zu bringen sind:
Sett'ten sik beid' up 'n halben wagen, un führten hen na
Pipenhagen; Pipenhagen wier nich to huus, blos de lütte
klüter; klüter fag t de stuw' ut, swoelken drööch dat mull
rut, hääster mit'n langen swanz ded' de bruut den vör-
danz : Mirow.
Setten sik up'n pipenwagen, führen hen na Ankershagen;
Ankershagen wier nich in, sitt n lütten klüter in ; klüter,
du oll lüttes ding, schenk de bruut den gollen ring:
Waren.
Setzten sik up'n wagen, führten hen na Pipenhagen;
sparling, smetterling, schenk de bruut 'n sülwern ring,
hääster mit'n langen swanz, maak de brunt den vördanz:
Qiudzow.
Hans sett't sik up n halben wagen, karjickelt, karjackelt
na Hinrichshagen ; Hinrichshagen wier nich to huus;
klüter fag't de stuw' ut, rapphohn drecht den müll herut;
sparling, dat lütte ding, schenkt de bruut den sülwern
ring : Mirow. •
. . . Klüter fäg't stuw' ut, sparling bröcht müll rut,
hääster mit den langen swanz, doh de bruut den vördanz,
kruus up, kraus up, sett de braut de huw' up: Woldegker
Gegend.
. . . Klüter fägt de stuw' ut, sparling drecht dat mull rut,
iiüppel de püppel de däl entlank, hüür den kukuk hoosten,
dat is de leewe draussel: Helpt.
Digitized by
Google
— 240 —
1619- Hallo hallo de köh dee kamen.
Wo kamen se her? Von'n bodderbarch.
Wat bringen se mit? De blanke bruut.
Wo blifft de bruut? Inne bäk versapen.
Wo blifft de bäk? De köh supen s' ut.
Wo bliben de köh? Achter 'n duurnbusch.
Wo blifft de busch? De äx haut 'n af.
Wo blifft de äx? De smidt versmäd't s\
Wo blifft de smidt? Streut arften ut.
Wo bliben de arften? De duben frätens' up.
Wo bliben de duben ? Achter *n klockentorm.
klipper klapper adeboor, vor de blanke herrendöör.
as ik dor herinne keem, flögen dor de flaken vor;
as ik wedder ruter keem, hadd *k 'ne lütte dochter.
sett't mi dormit in den wagen, jööch dormit naPipenhagen;
Pipenhagen wier nich in, wier 'n lütten klüter in.
klüter süll de stuvv* utfägen, sparling süll de muH rutdrägen;
sparling wier so 'n lüttes ding, schenkt de bruut 'n truring.
as he wedder von Pipenhagen keem,
seet dor hääster blankstart.
bruut hööl den vördanz,
katt kaakt fisch, muus drööch s' to disch,
rott tappt bier, donn eten s* all vier. Klink.
1620. As de fru na de kirch güng, flögen ehr de flocken,
as se wedder ruter keem, hadd se 'ne junge dochter;
sett'tensik up'n halben wagen, führten hen naPipenhagen,
Pipenhagen wier nich to huus; dor wier de kleine klüter in,
klüter fäg't de stuw* ut, sparling drecht dat muH rut,
heister mit den langen Start, dee maakt uns dat füür warm.
Ingelland mit binnelband, weeg* mit vijonen;
huchheissa hoppenstaken,
morgen willn wi blanken maandach maken;
de ollen gähn na'n tüff kenbuddeln,
de jungen dee koenen sik bücken.
Tarnow bei Stavenhagen.
1621. Als die braut zur kirche ging, war sie bunt und blank;
als sie wieder heraus kam, hatt sie *n jungen mann,
setzten sich auf'n halben wagen,
fuhren hin nach Pipenhagen.
Pipenhagen war nicht zu haus, war ein kleiner sperling,
sperling fegt die stube aus, hääster trägt das muH heraus.
Schwarze.
Digitized by
Google
— 241 —
1622- Mudder im vadder güngen na kirch;
as se ringüngen, wiren s' gefochten,
as se rutkemen, wiren s* in kinnergeföhl.
mudder un vadder güngen na Plath,
diems güngen na Pipenhagen,
in Pipenhagen wier keen to huus;
de kleene klüter wier to huus,
klüter fäg't de stuw' ut, sparling drööch dat müll rut,
hääster mit den langen Start maakt de bruut den vördanz.
wovor? vor de blanke kamerdöör.
schuufup, schuufup, schuuf de bruut de huw' up.
Tagelöhnerfrau in Helpt.
Siebente Gruppe.
Verschiedenes. Teile des Verwunderungsliedes
hinter anderen Reimen.
1623. Bi unsern nawer Buse, dor is dat sihr confuse,
dat kalf licht in de weeg', de fledermuus . . . Güstrow.
1624. Dor achter unsern hus\ dor wahn oll Peter Krus',
dor brugen se *t oll bier af, dat bier fung an to brusen . . .
Bankendorf.
1625. De klock dee wier een, donn brug't uns' mudder dat bier,
dat bier fiing an to brusen . . .
hääster, hääster, langeswanz,
maak de bruut enen vörkranz.
hüppel hüppel däle lang,
de voss dee leet de trummel slahn,
donn hüür ik mal wat hoosten,
ik meen, dat dat mien nawer wier,
donn wier *t de swarte draussel. Aus Malchow.
1 626. De köh dee kamen. Wo kamen se her? Von *n moelenduur.
Wat bringen se mit? Ene junge täk.
Wo blifft de täk? Se föllt inne bäk.
Wo blifft de bäk? De ossen supen s* ut.
Wo bliben de ossen ? Se bissen in *t holt.
Wo blifft dat holt? De äx haug't \ af.
Wo blifft de äx? De smidt inne smäd\
Wo blifft de smidt'? Dee seit de wicken.
Hecklenb. Volksüberlieferungen Bd. II. 16
Digitized by VjOOQIC
— 242 —
Wo bliben de wicken? De uhlen fräten s* af.
Wo blifft de uhl?
Dee flucht oewer'n hogen klappadiel klappaduul,
klappajanzen sien swaan, dor trummelt de bück,
dor fidelt de soeg', dor geit dat so smuck,
dor töömt sik *ne witte mähr up,
dee red* wol na dat buurhuus.
is de bruut denn noch nich dor?
so rid' noch *n bäten bet to.
as ik nu bet to kamen ded', de katt dee ferr de bodder ut,
de hund dee lickt de schöttel, scharrnwäwer fäg't huus ut,
fledermuus drecht muH na de schüündäl.
dor keem een, wull gest hebben;
heisternest gaff em gest, höhn up 'n wiem wull beswiem,
heister, heister, langeswanz,
kumm, un danz mit mien Greten den langen danz.
GrossenrKkin.
1627. Im Maschenmerkreim aus Wismar Zeile 75 ff.:
Wer sall'n dreck utdrägen? dat sali uns* Jan Jödter dohn,
mit sinen rullwagen sali he dat afhalen.
smiet't man achter de grote husedöör,
dor stahn dree grote kapuunhahns vor,
de een dee bru'te goot bier, de anner bru'te goot molt,
de drüdd bru'te goot hanekopp af.
dat bier füng an to brusen, de latten ut den husen,
de latten von de schünendäl,
uns' kluck kann wol beswimen,
hunnert treppen möten wi stigen,
ihr wi unsen groten kullerhahn wedderkrigen;
hier brugen wi bier, hier backen wi broot,
x hier slachten wi *ne grote koh,
dor hüürt gewaltig väl water to u. s. w.
Ndd. Korr.-Bl. IV S. 66.
1628. Huhei abenstaken, morgen wollt wi middach maken;
ripen roggen wollt wi meden, stoppel scelt bestahn bliben,
ollen gaht up knicken, jungen kcent sik bücken,
abends wenn de maan upgeit, kaakt de kukuk grütt;
katt dee knäd't de bodder . . .
de bahn up den wimen, dee wüsst sik to buttgrinen.
de kukuk un de sparling,
dee seten vör't füür un wärmten sik;
de kukuk dee verbrenn sik, oh je, wat lacht de sparling.
Gross-Bmgerstorf.
Digitized by
Google
— 243 —
1629. Ik güng up'n barch sitten un wull mien schoh flicken;
da kam ein kater an un nehm mi 'n bunten flicken wech.
ik leep em na bet Hamburg un bet Lübeck.
dor sett't ik mi up *n bück un red* na de schüün.
bierwater brus't, ledder reckt oewer de dack;
kreih sitt up'n tuunpahl, föll in de suppenschaal ;
gälgoos, schnitterling, is uns* Thrine ehr fingerring.
Ziegendorf.
1630. Ik güng up'n barch sitten, wull mien schoh flicken;
dor keem de gris* katt, nehm mien swart läpp.
ik sett't mi up den blanken, un red* na Franken.
as ik vor Franken duur keem,
donn keem de bull un bölk mi an;
bull, laat du dien bölken man, ik will nich na di gähn,
ik will na mien leewing gähn. Bethwisch.
1631. De wind dee weiht, de hahn dee kreiht,
de voss seet up *n tuun, dor döschten se glubüün,
dor döschten se gulbabelstroh,
dor wullen wi bier von brugen. Klocksin.
1632. Rolle rolle ross, sadelt mi den voss,
sadelt mi den jipperjahn, dor will ik up sitten gähn,
dor will ik up na Frankreich riden.
un as ik eens na Frankreich keem,
dor wusch de hund de schötteln ut,
de lüttje muus dee fäg dat huus,
de fledermuus drööch 't mull herut;
achter de grote schüne, dor stünnen twee kapüne . . .
de goos up dat nest versööp in all den gest,
de hahn up den wimen, dee wull dorvör beswimen.
de kukuk up den tune satt,
un dat würd ragen un he würd natt,
he seet un plück sik plummen af,
ik säd\ he süll mi eene gäben,
he säd', he wull mi steene gäben,
donn säd *k: du olle hundsfott. Aus Zarrentin.
1633. Hodde hodde ho, na Pampelow hento,
de Pampelowschen gösings, dee drinken all ut krösings ;
donn reis't ik eens na Pampelow,
dor wier keen minsch to huus.
donn güng ik na de schüün,
dor döschten poor in kommüün;
16*
Digitized by
Google
~ 244 —
donn söcht ik mi'n bäten hawerkaflf,
dor brug't ik mi 'n bäten bier von af . . . Malchin.
1634. Hopp hopp hopp hceling, Hans dee ritt up 'n foehling,
Grete up de bunte koh, so geit dat > na de inoel hento.
un as se na de moel henkemen,
dor wier dor nümms to huus.
de katt dee wusch de schöttel af,
de hund dee güng na'n melken;
un achter unse schüün, dor döschten poor kapüün,
dee döschten af vull hawerfack,
un brugen feines bier heraf;
uns' Grete wull dat ok mal sehn,
\ui föll mit de näs' in'n rönnsteen. Burow.
Un as se in de möU ankemen, donn wier dor nümms to
huus, as en lütt kridewitte maus, donn güng dat ümmer
lapump, lapump : Ahrensberg.
1635. Hutt hutt hutt na moeligen, de dochter up dat foehligen,
de mudder up de bunte koh,
so rid't se na de mcel hento.
as se na de moel henkemen, dor wier keener to huus.
de hund ... de katt ... de fledermuus . . .
achter de groot döör, dor döschen se ehr dracht ha wer ut,
donn fangt dat an to susen, un leep rüm um 'n husen,
en oll frug* wull *t ok noch sehn,
dee föll mit *n kopp in *n rönnsteen. Gothmann.
1636. Hopp hopp hopp hopp hoeleken, Fritzing up dat foehleken,
Miken up de bunte koh,
donn reden se beid' na de moel hento.
un as se in de moele kernen,
dor wier keen minsch to huus.
donn wier dor en oll olle kluck, dee futtert all de kükelein,
de katt ... de hund ... de fledermuus . . .
de brummer haalt de köh to huus,
un achter unsern hus', dor döschen dree kapuun . . .
heister up *t nest versööp in *n gest,
lüning up de klink, ach, wo schri't dat arme ding.
Mechow*
1637. Wiegenlied:
Eija brummsuse, twee weegen in *n huse,
twee fahlen in'n stall, dee lepen oewerall,
twee heesters up dat nest versöpen sik in den gest,
Digitized by
Google
, _ 245 —
de kreih up *n tuun versööp sik in den schuum ;
de heester mit'n langen swanz kreech den ihrsten vördanz.
Patingm.
1638. Wiegenlied:
Slaap, kinning, slaap, dien vadder höddt de schaap,
dien mudder sitt in 'n rosengoorn,
un spinnt dat allerfienste goorn;
kümmt hüüt abend nich to huus,
kricht ok nicks von de fledermuus;
fledermuus fäg't ut, mullworm schuppt ut Stuer.
Se kümmt hüüt wol nich to huus, se is wol bi de fleder-
muus; de fledermuus flucht oewer't huus, de müggen
spälen in'n möUerhuus : Bemplin.
1639. Spielreim:
Gäle gäle göösching, kaamt to huus.
Wi dörben jo nich. Worum denn nich?
Wol vor den wulf. Wo is de wulf?
Achter de düün, achter de düün, dor döscht he kapüün
dor brug't he von dat hawerkaff
dat allerschönste bier sik af.
dat henning up dat nest verdrünk in all den gest;
de kreih up *n tuun verdrünk von all den schuum.
Dierhagen.
1640. Spielreim:
De gälegoos dee lecht dat ei,
de witt dee secht, du bittst't entwei,
de hund dee wascht dat schöttel up,
de katt dee haalt de bodder rup,
de kreih sitt up n tuunpahl, versüppt inne ganz kollschaal.
ÄUe Frau m Bedefin.
1641. Abzählreim:
Flööch 'n vagel cewer *n mark,
Wat hadd he in den kropp? Teihn tunnen topp,
teihn tunnen bier, snider mit de schier,
schooster mit n pickdraht, wahnt in de kahlenstraat.
hingsten in n stall schri't oewerall;
kreih up n tuun is 'n pageluun.
VoUcenshagen beiRehna.
Digitized by
Google
— 246 —
Achte Gruppe.
Bruchstücke (ohne Einleitung).
Aus den zahlreichen mir vorliegenden Bruchstücken gebe
ich im Folgenden eine Auswahl.
1642. Dor seet so'n lüttsche gluck vor de döör,
ik frööch: wo sünd dien lud'?
achter de groot schüün, dor döschen se kolpüün,
dor döschen se den gasten af, um beir von to bragen.
dat beir . . . Dassower Gegend.
1643* Dat kalf leech in de weeg',
de hund dee wusch de schöttel up,
de katt dee wusch de töllers af . . . Güstrow.
1644. De katt wascht af, de hund fäg't ut,
de muH worin wöhlt de schiet ut 'n hus', bet de grote schüün;
in de grote schüün, dor döschen twee pampünings.
pampünings, wat dösch ji?
wi dösch so *n schön hawerkaff,
dor willn wi uns schön bier von brugen. Walkendorf.
1645* Die mause fegen die stube aus,
die scharren die drei müller raus.
dor achter de dree schünen,
dor döschen se dree poor brünen,
dor döschen se goot hawerkaff,
dor brugen se goot beir raf.
dat beir füng an to brusen, wi geeten dat in de tunn',
wi geeten dat in dat bodderfatt,
dor löppt dat de straat entlank.
hahn up den wiem, he sali dat wol verswigen,
höhn up dat nest verdreefst mien gast,
hääster mit den langen swanz
maakt de bruut den vördanz,
vördanz, dat will ik nich, dat is so -wat, dat kenn ik nich.
Ganodin.
1646. De fledermuus ... de katt . . . achter de schüün . . .
dat bier kreech dat susen, stünn wol ut den husen,
höhn up 't nest drunk von *n gest,
kreih up *n tuun drunk von 'n schuum,
hääster, du langeswanz,
hest de bruut von *n fuürhierd danzt,
mi bekannt, di bekannt, hab ich'n schwarzen draussel.
AUe Frau in Zepkow.
Digitized by
Google
— 247 —
1647. De fledermuus dee fäg't dat huus,
de müs' dee schuben dat müll herut,
bet schultenschüning, dor döschen twee kapüning,
kort hawerkaff, kort hawerkaff,
dor brugen de lud' bier von.
höhning up dat nestchen, un süppt uns all den gestchen,
de kukuk sitt up'n stubenboen,
dat was de ollsch ehr swiegerscen. Barnstorf.
1648. Fledermuus fäg't dat huus, scharrnbull • . .
dat bier fung an to susen un brusen,
stänner ut'n hus', kleemstaken ut de wand,
de kreih up den tuun, dee jappt wol na den schuum,
aderboor dor in dat nest, dee verdrinkt wol in den gest.
Benekenhagen.
1649. Fledermuus fäg't dat huus,
bet an de schultenschüün, dor döschten se pollüün . . .
dree balken ut 'n boen, gott bescheer 'n lütten soen.
t Lubberstorf.
1650. Fledermuus fäg' de stuw' ut,
de küken drecht dat muH rut, vor de grote schüün . . .
Brook bei Klüx.
1651. De fledermuus dee fäg't dat huus, bet up de grote däf,
dor döschen se kopüün . . . Lübstorf.
1652. Fledermuus schuuf dat huus, schuuf dat na de schüün . . .
de kukuk up den tuun sööp den schuum,
de kreih up 't nest sööp den gest,
de hääster mit den langen swanz
danzt mit de bruut den vördanz;
schruufup, schruufup, sett't de bruut de huw' up,
sparling, du lüttes ding, schenkt de bruut 'n gollen ring.
Barnstorf.
1653. De fledermuus dee putzt dat huus,
de mullworm schüfft dat muH herut, dor achter de schüün . . .
lütt Schmetterling liekliek satt (!),
de kukuk röppt von 'n tuun heraf,
denn dit ward ragen un he ward natt,
donn keem ein warmer sünnenschien,
de kukuk dee was hübsch un fien.
Bostocker- Wulfshagen.
1654. De fledermuus dee fäg't dat huus,
de rott dee drecht dat muH herut,
achter de groot schüün, dor döschen s* in kemüün . . .
Digitized by
Google
— 248 —
de pier in *n stall, dee lepen oewerall,
un achter n hus', dor danzen poor zagen,
dee hadden nicks kragen, /
dor fidein de müs', dor trummelt de bück,
donn söpen se *t ut. Grevismühlen.
1655. Fledermuus fäg't dat huus, fäg't dat ut de schüündöör;
dor kernen twee pageluun her,
un freten all minen hawern af. Aus Neukloster.
1656. De fledermuus dee fäg't dat huus,
de müggen drögen dat muH rut. Qletxow.
1657- In ene lange schüünchen, dor döschen dree kapüünchen,
in en langes hawerfatt, dor brug't man däglich bier af.
dat bier fung an to brusen, de vagel in den husen,
de höhn up dat nest versööp in all den gest . . .
müs* fagen de däl af, rotten kihren dat molt um,
un de heister mit den langen swanz
deit de bruut den vördanz. Wismar.
1658. Dor döschten dree gapünes, dee döschten in de schünes,
döschten se goot hawerkaff, brugen se goot beir af.
dat beir füng an to susen, dree balgen hogen husen,
dat sus't de ganze Stadt henlanken.
de hähn up dat nest verdrünk sik in den gest,
de kreih up den tuun verdrünk sik in den schuum,
de vcegel up de dönnssenklink,
dee weiren sogor bald stockenblind,
de hääster mit den langen swanz,
dat weir uns* kinner ehr vördanz.
Tagdöhiurfrau in QuesHn.
1659. Up uns* olle schüün döschten wi kapüün,
döschten wi kappagesack, brug'ten wi dat bier von.
bier fung an to susen, kukuk up den husen,
hääster up dat nest, wur versüppt se in? Fahrenholz.
1660« Achter de schultenschüün, dor döschten dree kapüün . . .
dree fahlen ut 'n stall, dat güng knall oewerall,
de kukuk up *n tuun versööp in all den schuum,
de sparling in dat nest versööp in all den gest.
Schüler R II S. 12.
Digitized by
Google
— 249 —
1661. Achter schulten tuun (löschten dree kapuun,
(löschten ne hand vull hawerstroh, brug'ten stark bier von.
dat bier fang an to susen, balkenhooch in 'n husen . . .
Aus Rostock.
1662. Achter unsern hus\ dor döschen se kabus',
dor brugen se goot bier, dat bier füng an to susen,
de balken ut 'n hus', dee fallen oewerall . • •
Wölschendorf.
1663. Achter de schüün döschten twee kapüün,
se döschten so väl hawerkuurn,
dor brug'ten se bier un malz dorvon. Aus Mrow.
1664. Katt up *n dack würd klceternatt,
kluck up 't nest versööp in n gest,
kreih up *n tuun versööp in *n schuum. Schwarxenhof.
1665. Kreih up *n tuun sööp all den schuum,
adeboor up't nest sööp all den gest;
sparling, du oll lüttes ding,
schenk de bruut *n poor uhrring,
juuchup, juuchup, sett ehr ok de huw* up.
Schorsow.
Varianten.
1666. 1. De ole kluck seet bi de weeg' un weeg't dat lütte klnd:
Mecklenburg-, kalf leech in de weeg' un süng: dreimal;
kalf licht in de weeg'; viermal; kalf licht in de weeg\
koh up'n füürhierd: dreimal; de koh leech bi't flittr:
zweimal; dat kalf leech in de weeg', dat kind leech bi to :
Kämmerich.
2. Hund boddert: Qresenhorst; hund ßtünn un bodder:
Latendorf, Ndd. Karr. BI. III S. 12; hund wohrt de
bodder: dreimal; hund knäd' de bodder: dreimal; hund
knäd't ut : Neustrelitz ; hund hoort de bodder : dreimal; —
katt knäd't (knäd') de bodder: viermal; katt hoort de
bodder: dreimal; wohrt: Gresenhorst; de katt dee drööch
de bodder rut: Wismar \ de katt dee freet de bodder:
Poel ; de katt dee kaakt wat äten, de muus dee höddt de
bodder : Peckatel ; — de hund dee wascht (wusch) de schöttel :
sechsmal; putzt: dreimal; lickt de (den) schöttel: sechs-
mal; — de katt dee wascht de schöttel af : dreimal; de
töDers: zweimal; katt lickt dat (de) schöttel: fünfmal.
Digitized by
Google
— 250 —
De fledermuus (flerrermnns) dee fäg't dat huus: fünfund-
dreissigmal; dee putzt dat huus: siebenmal; fledermuus
flööch ob wer 't huus, flööch oewer schultenschüün, dor
döschen dree kapüün . . . : Lübsee ; de fledermuus dee
drööch dat molt bet achter de groot schüün: Grevismühlen;
de scharrnbull (scharrnwäwer) drööch (drecht, schüfft) dat
muH rut: dreizehnmal; scharrnbull stört't 't müll oewer 'n
süH: Klein- Schmölen; scharrnbull stöw't dat ut: Gülzow;
scharrnbull schöw na: Gresenhorst; de schatten drööch't
mull wech: Bobertsdorf; scharrnwäwer schüfft dat huus
bet an de schüündöör: Kothendorf; de mullworm drecht
dat mull herut: zweimal; de mügg (de müggen): viermal;
küking drecht dat mülling rut: Woosten; kiwitt schuft
dat mull ut de döör : aus Neukloster ; de swo&lken mit ehr
lütte (spitze) snuut, dee drögen all dat müll herut: dreimal.
Dor stürmen twee kapuunhahns: Kothendorf; dor wiren twee
kapunen : Robertsdorf; dor döschen twee bähnken: Peckatel;
dor wiren twee kapüneken, dee döschten in dat schüneken :
zweimal; dor wier so *n lütt korpüünken, dee döschen in
de schüünken: Perlin; dor stünnen *n poorkopüün: Wüten-
bürg; kopüüns: Neukloster; de kapüün: Feder ow. dree
(twee) kapüün: vielfach; de kapüner: Benekenhagen ;
twee kapüners: GresenJwrst; dree klapüün: Gross-
Bengerstorf; dree kamüün: Wismar; twee oll püün:
Wismar; dor döschen twee kommüün: Klockenhagen;
dor döschen se kommüün: Wismar, Benekenhagen;
dor döschen se kapüün: vielfach; n bäten lupüün:
Pamprin ; dor döschten se kottmüün, dor döschten se kott-
hawerkaff: Kamin; dor döschen se witt hawerkaff:
Kothendorf; se döschten up, se döschten af, dat hawer-
kaff: Welzin; dor döschen se n fack hawerkaff: Wölschen-
dorf; se döschten in dat hawerfack : Rostock ; se döschen
ne hand vull hawer ut : Fahrenholz; se döschten dat
blanke gastenkaff, wo man goot bier ut brugen mach:
Güstrow; se döschen etwas bollkaff: Gresenhorst; dor
döschen se still hawerkaff, dor brugen se still bier von:
Eldena; dor döschten se kopphawergarben : Lichtenhagen ;
dor brugen se bier af, de boom söpen, as wenn dor hoch-
tiet un kinnelbier wier: Waren.
Dat bier füng an to susen un brusen: zweimal: dat bier
füng au to brusen, dat gest füng an to susen: Wittenburg;
dat bier füng an to susen oewer schulten husen: Wölschen-
dorf; oewer balken un oewer husen : Lambrechtshagen ;
dat stünn ut unsen husen: zweimal; dat bier füng an to
susen, dree balken ut'n husen: dreimal; dree (twee)
balken (hooch) oewer 'n husen : siebenmal ; dree balken
hoocb von't husen: Wölsctiendorf; den drüdden stänner
Digitized by
Google
— 251 —
»
ut'n husen: Klein-Schmalen; dree latten von 'n husen,
dree latten von de schüündäl: Wismar; den kleemstaken
ut de wand: zweimal] farken ut'n husen: Rostock] dree
stänner ut 'n husen, dree fahlen ut 'n stall: Lübstorf; twee
balken ut'n husen, twee fahlen ut'n stall, dee lepen oewerall:
zweimal; dat hier fang an to schumen, dor fangen se an
to rumen: Schwarzenhof
6. Dree fahlen ut'n stall, dat bier güng oewerall: Partim;
dree fahlen ut 'n stall, so löppt t oewerall: Meteisdorf ';
dree fahlen ut 'n stall, dee Bchrigen CBwerall : GrevismüMen ;
dree ossen ut den stall, dree moelen oewerall: Wismar; de
kreih up den tuunpahl föll in all den schuum daal, fahlen
ut den stall lepen CBwerall: aus Wismar; de kreih up'n
tuun versööp in all den schuum: zwölfmal; de hääster:
zweimal; dat küking: Wittenburg; kluck up'n tuunpahl
versööp in de suppenschaal: Güstrow; de kluck un de
küken up 'n messfaal versöpen in de suppenschaal: Güstrow;
de adeboor up 't nest versööpt sik in de gest, de hääster
up den ruum versööpt sik in den schuum, de kreih up
ehren pahl feel kopphääster hendaal: Neubrandenburg;
de hahn up't heck versööp in all den dreck: fünfmal;
heister up't heck versööp in'n dreck: zweimal; vagel
up't nest versööp in all den gest: zweimal; de hähn
up't nest: Eldena; de henn : dreimal; dat höhn: viermal;
de höhner: dreimal; de kluck: dreimal; de kreih: drei-
mal; de heister: zweimal; de adeboor: zweimal; kreih
up'n tuun süppt sik dick un duun, hääster up't nest
kreech kloren gest: Sandhagen; höhn seet up'n nest,
dee scheet so välen gest, de hahn seet up'n wimen un
woll sik doot grinen: Gorlosen; de bruut leep ut'n husen,
de hahn sitt up 'n telgen, lacht sik as'nschelm: Alte Frau
in Gothmann; de hahn up'n wimen, dee wull dorvon
beswimen: dreimal; de sparling up de klink, dee würd
stockenblind: Eldena; de vagel up de dönnssenklink, dee
wtird ganz stockenblind: Kneese.
7. De heister mit n langen swanz ded' de bruut den vor-
danz: siebenmal; heister mit 'n langen swanz, maak
(doh) de bruut den vördanz: zweimal; heister mit n
langen swanz, dee ded' den brüjamsdanz: Grevismühlen;
de heister mit den langen stiert ded' mit sien bruut den
vördanz: Wölschendarf; heister mit 'n langen swanz ded'
den buur den vördanz nich: Wölschendorf; de hamel mit'n
langen swanz ded' de bruut den vördanz: Mecklenburg;
de heister mit den langen swanz, dat wier de bruut ehr
vördanz, sparling, dat lütte ding, dat wier de bruut ehr
hoorkind: Peckatel; sparling, du rottending, dat is de bruut
ehr huurkind: Wustrow; adeboor süll vadder stahn, hadd
sien geld versapen: Frau in Passin.
Digitized by
Google
— 252 —
Klipper klapper adeboor.
1667. a. Klipper klapper adeboor, slah de braut de trummel vor.
Wurvör, wurvör? Vor de hoge kamerdöör. Vielfach.
Vor de hööchste kamerdöör: Walkendorf; vor de bunte
kamerdöör: Willershagen; vor de düüster kamerdöör:
Reppelin; vor de braut ehr kamerdöör: Rethunseh; vor
de blanke huusdöör: Wulkenzin; vor de blanke abendöör:
Brünkendorf; vor de witte kirchendöör: Faulenrost:
vor de hoge stubendöör, nagen äl in 't water: aus Rostock;
vor de lastige kamerdöör, dor is gor keen knäbel vor:
Retschow; danze mit vor de kamerdöör, stahn twee grote
knüppel vor : JRachow.
b. Klipper klapper adeboor,
holl du dien bruut de trummel vor.
Wurvör? Vor de hööchste kamerdöör.
Petersdorf bei Rostock.
c. Klapper klapper adeboor,- slah mien fru de trummel vor.
Wurvör, wurvör? Vor ehr grote kamerdöör.
Nienhagen.
d. Kukuk up de kamerdöör,
de nachtigall steit dor mit de trummel vor. Trebs.
1668 a. Klipper klapper adeboor ... vor de blanke kamerdöör.
juuchup, sett de bruut de huw' up;
specht, sett s* wedder trecht;
sparling, du lüttes ding, giff de bruut den truring;
wäpstart, du langeswanz, maak de bruut den vördanz.
Remlin.
b. . . . Schruufup, schruufup, sett de bruut de huw* up;
sparling, du lüttes ding, giff de bruut *n gollen ring;
kreih, fäg* de stuw* ut,
Johann Weber (!), drääch de muH rut. Schulenberg.
c. • . . Schruufup, schruufup, sett de bruut de huw* up;
sparling, du rottending, doh de bruut den sülwerring;
hääster, du langeswanz, doh de bruut den vördanz;
adeboor mit sinen langen snaken,
dee woll de nacht bi de bruut noch slapen. Dierhagm.
d Schuuf herin, schuufherut, sett de bruut de huw' up;
sparling, du oll lüttes ding, doh de bmut den fingerring;
hääster mit 'n langen swanz, doh de bruut den vörendanz.
Waren.
Digitized by
Google
— 253 —
e. . . . Sparling, du lächlading (!),
sei de bruut dat jungferkind;
hääschen mit den langen swanz, sei de bruut den vördanz;
schuufup, schuufup, sett de bruut de huw' up.
Arbeiter in Brüel.
f . . . . Sparling, du oll lüttes ding,
doh dien bruut den sülwern ring;
vössling, du mit'n langen swanz,
doh dien bruut den vördanz. Alte Batterfrau in Bariin.
g. . . . Sparling, du oll lüttes ding,
schenk de bruut den gollen ring;
hääster, du oll breetswanz, doh de bruut den vördanz.
Volkshagen.
h. . . . Sparling, du lüttes ding, bring de bruut 'n gollen ring,
gollen ring mit krönen, weegen mit vijolen. Warsvw.
i. . . . Häster mitn langen swanz deit de bruut den vördanz;
kreih up 'n tuunpahl kickt de bruut inne suppenschaal ;
kukuk gifft kinnelbier, kiwitt kaakt grütt,
lütte dierns haalt läpels her, lütte jungens ät't mit.
Mestim.
Sparling, bring de bruut n sülwern ring : Bostock ; sparling,
da düwelsding, doh de braut den fingerring: Gletzow;
Schmetterling, da hübsches ding, schenk mien bruut 'n
sülwerring: Kölpin; Schmetterling, du lüttes ding, wies
de bruut den driersring, driersring is dat nich, dat is en
vergülltes ding: Tagelöhnerfrau in Schönbeck; smetterling,
du lüttes ding, schiet de bruut *n driersring: Schönbeck]
hääster mit 'n langen swanz, schenkt de bruut den hochtiets-
kranz: Friedland.
1669. Sparling, du lüttes ding, bring de bruut den gollen ring;
huufup, schuufup, schuuf de bruut de huw* up;
klipp klapp adeboor, slah de bruut de trummel vor.
Wurvör? Vor de hoge kamerdöör. Ahrensberg.
1670. Klipper klapper adeboor, spält de bruut de trummel vor.
Wovor? Wol vor de lustige kamerdöör.
sparling, dat lütte ding, schenkt de bruut 'n gollen ring.
kukuk up den tune satt,
un dat würd ragen un he würd natt, natt natt natt.
tweeuntwintig lud' bi 'n disch,
weest du wol, wat huushollen is,
huushollen is arbeit, stratengahn is fuulheit,
kirchengahn is Seligkeit. Dierhagen.
Digitized by
Google
— 254 -
1671. a. Wat kümmt dor her von'n mcelenduur? 'Ne gollen bruut.
de bruut hett n hakt, dee spingt in de bäk . • .
Das Folgende ähnlich wie in Nr. 1619.
Wo blifft de uhl? Up n glockenturm.
klipp klapp aderboor,
fidel de bruut de trummel vor, vor de kamerdöör.
sparling, du oll lüttes ding, giff de bruut den gollen rin<?.
Rähtvisch.
Ähnlich am Schiasse eines längeren altertümlichen Keimes :
wo bieben de duben? flögen all na'n hogen klocktorn rup;
klipper klapper adebaar . . . sparling, du lüttes ding,
schenk de bruut den gollen ring, schuufut, schuufut, sett
de bruut de huw' up, nimm s' ehr ok wedder af, de letzte
lustige abend, so männigen bedröw'ten dach: Latendorf,
Ndd. Korr.-Bl. IV 21 f.
b. De kirchensloetel is verloren. Wo is he bläben?
He licht in de bäk . . .
Wo bliben de duben ? In n klocktorm.
huufup, schuufup, sett du de bruut de huw* up;
hääster mit den langen swanz,
laat du de bruut den vördanz.
Alte Tagelöhnerwitwe in Gross- Gievüx.
c. De köh dee kamen.
Wo kamen se her? Von *n mcelenduur.
Wat bringen se mit? Enen groten hakt.
Wo blifft de hakt? Dee springt in de bäk . . .
Wo bliben de düwings?
Dee fleegen hooch oewer diestel un duurn,
cewer'n hogen klockentuurn ;
dor keem de hääster mit *n langen swanz,
un maakt mit de düwings den ihrsten danz.
Käterliagen.
Die Vogelhochzeit.
1672. Es thut ein vogel hochzeit machen,
wohl in dem grünen wald.
der sperling, der sperling,
der bringt der braut den trauring.
der Wiedehopf, der Wiedehopf,
setzt eine krön* ihr auf den köpf.
Digitized by
Google
— 255 —
die gänse und die aanten, das sind die musikanten.
die nachtigall, die nachtigall,
die sang dazu mit hellem schall.
die meise, die meise, die zirpte nur ganz leise.
die lerche, die lerche, die führt sie in die kerche.
und einen vogel weiss ich noch,
ich darf ihn nur nicht nennen,
wenn ihn des dorfes mädchen sehn,
die werden ihn schon kennen.
Aus der Wesenberger Gegend.
1673. Die vöglein wollten hochzeit halten,
wohl in dem grünen wald, juchhe.
der sperling (kukuk) und die pimpelmeis,,
die wälzten sich im wagengleis\
sie wälzten sich den ganzen tag,
bis dass der sperling oben lag.
die ente, die ente, das war der superedente.
der kolibri, der kolibri, war einer von den musici.
der storch mit seinem langen schnabel,
der bracht das hochzeitsmesser und gabel.
die taube, die taube, die bracht der braut die haube.
der rabe, der rabe, schrie: gebt mir auch was abe.
da rief der wackere pusterhahn :
lasst doch mich armen auch mal an. Aus Eichhof.
1674. Es wollt ein vöglein hochzeit machen,
wohl in dem grünen wald.
die amsel war die braut, der drossel war der bräutigam.
die taube, die taube, die bringt der braut die haube.
der Wiedehopf, der Wiedehopf,
der bringt der braut den pisspott.
Das Übrige war vergessen. Fuhrmann in Waren.
1675. Die lerch das war die bräutigam, die nachtigall die braut,
der sperling, der sperling,
der bracht der braut den trauring.
die taube, die taube, die bracht der braut die haube.
der specht, der specht, der bracht der braut 'n hecht.
die gälegaus die bracht die braut wohl in das haus.
der heister mit dein langen schwänz,
der that der braut den vornetanz.
Das Übrige war vergessen. Alte Bauerfrau in Bernitt.
Digitized by
Google
— 256 —
1676. De gös1 un de ganten, dat wiren de muskanten,
de wäd'hopp dee bringt de bruut den nachtpott.
de Stieglitz dee fuhrt de bruut wol achter *n disch.
de sparling, das kleine ding,
dee bringt de bruut den truring.
de hääster mit den langen swanz,
dee führt de bruut to 'n hochtietsdanz.
de storch mit dem langen schnabel,
dat sünd de metzer un de gabel.
de wäpstart dee bringt de bruut den hochtietskranz.
de schuufut dee sett't de bruut de mutz up.
de kukuk dee sett't de bruut de kroon up.
Das Übrige war vergessen.
Alte Tagelöhnerfrau in Krickow.
1677. Die schwarze rab, die schwarze rab, das war der koch,
der Sperling, das liederliche ding,
der trug der braut ihren trauring.
die taube, die taube, die bracht der braut die haube.
der Wiedehopf, der Wiedehopf,
der bracht der frau den pissepott.
Das Übrige war vergessen. Alte Frau in Kim.
1678. Der Wiedehopf bringt der braut den milchtopf,
der storch mit seinem langen schnabel
bringt der braut die messer und gabel. Wismar.
Achter den aben, dor danzen de raben.
1679. Achter den aben, dor danzen de raben,
dor fidelt de bück, dor geit dat so smuck. Allgemein.
Dor achter Titensgraben, dor danzen de raben: Dierliagen;
achter unsern aben, dor seten gistern abend dree raben:
Gross-Upahl; — dor tründelt de bück, war lett em dat
smuck: Gross-Lantow.
Dann auch vielfach mit einem Zusatz aus den vorher
behandelten Reimen:
Dor ktimmt de heister mit 'n langen swanz, un fidelt de
lud* enen langen danz: Pepelow; dor flucht de heister mit
den langen swanz, deit de bruut den vördanz: Wismar;
donn kümmt vosshas' mit 'n langen swanz, un maakt de
bruut den vördanz: Waren; he mit sinen langen swanz
stünn dor so stuur mank: Trams. Vgl. auch Nr. 1689—91
und Nr. 1703-05.
Digitized by
Google
- 257 —
Oder in naher Berührung mit der sechsten Gruppe des
Verwunderungsliedes :
Danze danze, poolsche braut, de slachter gifft sien dochter
ut, mit de läwer, mit de lung', mit de poolsche ossentung ;
se setten sik up n poolschen wagen (up n fittelwagen),
führten hen na Trittelhagen; dor trummelt de bück, dor
geit dat so smuck, dor kümmt de hääster mit n langen
swanz, all de lütten dierns krigen *n vördanz: Laage.
Oder am Schluss von Kettenreimen wie oben Nr. 1619:
De köh dee kamen. Wo kamen se her? Von'n moölen-
diek. Wat bringen se mit? De blanke braut "Wo
blifft de braut? Dee föllt in de bäk u. s. w. Wo bliben de
uhlen? Dee fleegen baben ob wer 'n hogen klockentuurn
rcßwer; dor is diestel un duurn, dor pipen de müs', un
trummelt de bück, dor geit dat so smuck, kümmt 'n
esel mit'n langen swanz, Marikebrutlt un Jogen to'n
vördanz: Tagelöhnerfrau in Passin; ... dor kümmt de
esel mit 'n langen swanz, un deit de braut den vördanz:
Klein- Gischow. — Wo kamen de ossen her? Von de
mcBlenbäk. Wat bringen se mit? Ene blanke braut . . .
Wo blifft de uhl? Dee flucht cewern hogen klocktuurn,
cewer diestel un duurn ; dor danzen de zagen, dor trammein
de bücken, dor kümmt de hääster mit 'n langen swanz,
un haalt Mariken to 'n vördanz : Vorderhagen; — Wo blifft
de uhl? Dee flucht up'n hogen hogen klocktuurn; dor
pipen de müs', dor danzen de lüs', dor kümmt de heister
mit'n langen swanz, un bringt de braut den vördanz:
Güstrow ; ... dor trummelt de bück, dor geit dat so
smuck, dor kümmt de hääster mit 'n langen swanz, maakt
Hans un Oret den vördanz: Züsow; — Wo bliben de
uhlen? Uppe Rostocker dranktunn'; dor pipen de müs',
dor trummelt de bück, dor kümmt de fläuthas' mit'n
langen swanz, un sett't sien braut up'n vördanz: Alte
Frau in Wokern.
Das Stück ist auch mit allerlei anderen Volksreimen ver-
bunden worden. So schliesst eine Fassung des weit-
verbreiteten „engelbengel draachband" . . . : as ik vor 'n
könig sien döör keem, leech 'ne rott mit 'n langen swanz,
un achter den aben, dor danzen de raben . . . : Wismar.
Oder hinter: mein vater hat mich ausgesandt . . .: dor
güngen se beid' achter n backaben stahn, dor piepten de
müs , dor danzten de lüs', dor brummelt de bück, dat güng
mal smuck : Friedland.
Oder hinter: ik güng up'n barch Bitten . ..: un red*
em so wiet na bet achter den backaben; dor pipen de
müs', dor danzen de lüs', dor trummelt de bück, dor güng
dat mal smuck: Grevismühlen.
Hecklenb. Volksüberlieferangen Bd. II. 17
Digitized by VjOOQIC
— 258 —
Oder hiuter : kiwitt wo blief ik . . . : dor huppen de zagen,
dor danzen de mägen, dor trummelt de bück, dor geit dat
so smuck: AUbukow.
Oder : Johann spann an, de katten doran, de müs' dorvör,
vor *n scheper sien döör ; dor licht *n bund heu, dor danzen
de flöh, dor fideltde bück, dor geit he so smuck: Flatow.
1680. Achter *n aben, dor danzen de raben,
dor fidelt de bück, dor geit dat fuck fuck.
Aus Neukloster.
1681. Achter 'n aben, dor danzen de swawen (schaben),
de fidel spält de bück, dat lett gor to smuck.
Alte Frau in Malchin.
1682. Achter den aben, dor danzen twee raben,
dor trummelt de bück, dor schiet ik wat up.
Frau in Börgerende.
1683. Baben up *n aben, dor pipen de müs',
dor danzen de katten wol achter de slüs',
de witten, de swarten, dor fidelt de bück,
dor geit dat mal smuck. Parchim.
1684. Achter 'n aben, dor danzen de raben,
dor fidelt de bück, dor geit dat so smuck;
dor baben bi den discher, dor is dat so hell,
dor danzt de kajack mit de murermamsell. Pepeloiu.
1685. a. Pingsten up 'n is', dor danzen de müs',
dor fidelt de bück, dor geit dat mal smuck;
dor kamen de muskanten, dor willn wi mal danzen,
hu hu hu ho, bet an den helligen morgen hento.
Barnstorf.
b. Pingsten up *n is', dor danzen de müs',
dor fidelt de bück,
geit dat nich recht schön, geit dat nich recht smuck?
Brunow.
1686. a. Achter Blankenhagen, dor danzen de raben,
dor fidelt de bück, dor is dat so smuck;
alle lütten dierns dee hebben 'n mann,
Mariken mööt stahn un kiken dat an;
Mariken putz di man, Mariken putz di man,
hüüt abend krichst du ok n mann. Gresenhorst.
b. Achter den aben . . . dor geit dat so smuck.
de lütten dierns dee krigen 'n mann,
Digitized by
Google
— 259 —
ik kann stahn un sehn dat an,
tokumm iohr krieg *k ok wol eenen,
dor will k mi nich doot um weenen. Vor-Wendorf.
1687. Up diss siet Schwaan, iip dee siet Schwaan,
dor fidein de müs', dor danzen de lüs',
dor trummelt de bück, dor geit dat mal smuck.
Ivendorf.
1688. Achter dee siet Schwaan,
dor pipen de müs', dor danzen de lüs',
dor trummelt de bück, dor lecht de scheper den knüppel up.
Sehutow.
1689. Dor keem de vosshas' mit sinen langen swanz,
un sett't uns de bruut up *n vördanz;
an dee siet Schwaan, dor pipen de müs', dor danzen de lüs',
dor trummelt de bück, dor geit dat mal smuck;
un dor huppen poor zagen, un dor danzen poor mägen,
un dor is dien bedd achter de grootdöör bemägen.
Alter auf Poel.
1690. Up dee siet Schwaan, dor güng dat mal smuck,
dor fidelt mal een, dor trummelt de bück;
dor danzt de bunt heister mit sinen langen swanz,
un ded* Johannen den abenddanz.
Alte Frau in Beinshagen.
Dann auch wieder am Ende des Kettenreimes: Wo bliben
de uhlen ? Dee fleegen na Schwaan henoewer, cewer 'n hogen
klocktuurn; dor pipen de müs', dor rummeln de rotten,
dor danzt de hääster mit'n langen swanz, un deit uns.
lütt höhning den vördanz : Frau in Wismar aus Göttin.
1691. Achter Lütten-Siemen, dor pipen de müs',
dor rummeln de rotten,
dor danzt de hääster mit *n langen swanz,
gifft de bruut 'n schönen vördanz. Trams.
1692. Achter den aben, dor pipen de raben,
dor pipen de müs', dat ganze huus sitt stief vull lüs*.
Upahl.
1693. Achter den aben, dor danzen de raben,
dor rummeln de rotten,
dor pipen de müs* in grossvaders hüs'. Wismar*
1694. In grossvadder sinen hus\ dor pipen de müs',
dor klingen de klocken, dor danzen de poppen.
Präparana in Neukloster.
17*
Digitized by
Google
— 260 —
1695. Hinner den aben, dor danzen de raben,
dor danzt de bull, dat is to dull. Waren.
1696. Achter den aben, dor danzen de raben,
dor bläuhgen de bööm, dor lett dat so schön.
Hohenfelde.
1697. Achter unsern backaben, dor danzen drei gänse,
snider wippwupp, snider wappwupp,
wo flogen ehr de swänse. Alte Frau in Gotivmann*
1698. a. Achter den backaben, dor wahnt mien swager,
dor träd't de gant, dor stöw't dat sand,
dor spälen de zagen, dor danzen de mägen,
dor trummelt de bück, dor geit dat mal smuck.
Gülzow.
Dor trellt de gant, dor stöwert dat sand: Witzin; dor
troddelt de gant, dor stöw't de sand: Kronskamp ; wo
fidelt de zäg, wo gttng dat to wäg': Waren.
b. Achter 'n backaben, achter 'n backaben,
dor wahnt mien swager,
dor hett he di danzt, dor stöwert dat sand,
dor fidein de zagen, dor danzen de mätens,
dor trummelt de bück, un dat geit recht smuck.
Dierhagen*
1699. Achter 'n backaben, achter 'n backaben,
dor wahnt mien swager,
dor tigelt de gant, dor stöw't dat sand,
dor kamen twee mätens von n knüppelbarch her;
dee danzen ball hier, dee danzen ball dor,
dee danzen ball vor mudder Prahlersch ehr döör;
mudder Prahlersch schickt ehr Fiken rut,
keem Johann Niemann un nehm s' to 'ne bruut.
Gross- Wüstenfelde*
1700. To Hinrichshagen wahnt mien swager,
dor trummelt de bück, dor geit dat so smuck,
dor fidelt de zäg', dor danzen alle snidermägd.
Frau in Waren*
1701. a. Achter den backaben, dor danzen de zagen,
mudder, wat wull du dien dochter mitgäben?
Een poor schoh un 'ne bunte koh,
brüjam, wenn du dat wullt, denn slah man to.
Boixenburg.
Digitized by
Google
1702.
1703.
1704.
1705.
— 261 —
Achter den backaben blarren twee zagen,
schultenmudder, wat wisst dien dochter mitgäben?
Een wittbunt koh, een swartbunt koh, denn slah to.
Raddenfort.
Achter den backaben, dor danzen deraben,
ach mudder, wat sali ik mien dochter mitgaben?
Een pund bodder un een melk koh.
Ja, mudder, un denn man to (denn slah man to).
Laupin.
Achter den busch, dor wahnt de leewe lust,
dor huppen de zagen, dor danzen de mägden,
dor trummelt de bück, dor geit dat so smuck;
dor smeren se de schoh, dor geit dat lustig to,
dor slachten se 1n swien, dor drinken se eens wien,
dor sali 'ne lustig hochtiet sien. Pepelow.
Achter den busch, dor wahnt de leew* lust,
dor danzen de zagen, dor fidelt de bück,
dor geit dat so smuck,
de heister keem mit 'n langen swanz,
Hans un Gretel hebben vördanzt. Zarfxow.
Achter 'n busch, dor heff ik mien lust,
dor huppen de zagen, dor danzen de mätens,
un Hans un Gret hebben *n lustigen vördanz. Züsow.
Dor achter den busch, dor wahnt allerlei lust,
dor pipen de müs', dor danzen de lüs',
dor rummelt de bück,
dor keem de heister mit'n langen swanz,
dee ded' 'n ihrsten vördanz. Poel.
J706. Achter Berlin, dor danzen de swien,
dor fidelt de bück, dor is dat mal smuck.
Schönbeck.
1707. Achter Penzin, dor danzen de swien,
dor fidelt de bier, dor geit dat so schier.
Baumgarten bei Bütxow.
1708. a. Hänschen fideldänzchen, komm mit mir auf 's dorf,
da singen die vöglein, da klappert der storch;
da fidelt die laus, da tanzet die maus,
da gucket die mieskatt zum fenster hinaus.
Alter Hausier in Strasen.
Digitized by
Google
— 262 —
b. Hänschen stiglänzchen, zieh mit mir auf's land,
da singen die vögel, da klappert der storch,
da summt die maus, da tanzt die laus,
da hüpfen die flöhe zum fenster hinaus. Aus Parchim.
1709. Hurre burree, poor weegen in'n see,
poor Jungfern in 'n sarch, poor blasen up *n mark ;
dor pipen de müs', dor maugen de katten,
dor spält de grönister, dor danzt de kockien;
ik kann nich mihr danzen, mien buuk is to dünn',
ik heff dor man vier pund hesegrütt in.
Arbeäerfrau in Prangendorf.
1710. Hinter Schulzens schuppen, da geht es lustig zu,
tanzt der polnische ochse mit der wendschen kuh.
Baumgarten bei Bütxow.
1711. Voss, wo wierst du gistern abend?
Wo de piep un trummel güng.
Huuch, dor wier ik ok. Flatow.
Ball der Tiere.
1712. Ich glaub, wir geben n ball, so sprach die kleine nachtigall.
so? sagte der floh.
werden wir auch tanzen? fragten die wanzen.
was werden wir trinken? zirpten die finken.
thee, sagte das reh. bier, brüllte der stier,
nein, wein, grunzte das schwein.
na denn man zu, brummte die kuh.
Büdnertochter in Triepkendorf.
1713. Wir geben einen ball, sprach die nachtigall.
(was werden wir speisen? fragten die meisen.
nudel, bellte der pudel.)
was werden wir trinken? sangen die finken.
bier, brüllte der stier, wein, grunzte das schwein.
kümmel, wieherte der schimmel. ach thee, bat das reh«
(im tanzen siegen, meinten die fliegen.)
wer wird uns blasen? fragten die hasen.
hirt wird flöten, unkten die kröten.
wie lange? fragte die schlänge.
Digitized by
Google
— 263 —
bis zwölfe, heulten die wölfe.
aber wo? fragte der floh.
im Jägerhaus, sagte die maus, und so war die Sitzung aus.
Kamin. (Barnstorf.)
De wind dee weiht, de hahn dee kreiht
1714. De wind dee weiht, de hahn dee kreiht,
de voss dee seet up 'n tuun un plückt so 'ne gäle pluum ;
ik säd', he süll mi een gäben,
he säd', he wuli mi 'n steen gäben.
donn nehm ik minen witten stock,
un slööch em up den kahlen kopp,
donn reep he ümmer: Hans Jakob. Cammin.
Donn nehm ik mi den gälen stock un hang1 em np den
kahlen kopp, donn reep he: meister Jakob: Präparand in
Neukbster; ik slööch em np den kahlen kopp, dat he sik
snell achtern tuun verkrööp: Dömitz; donn nehm ik
enen stock, un haug't em np den kopp, oh, wo schri't de
arme tropf: Dorf-Kärkwitx.
He säd', he wull mi steen gäben ; plummensteen dee mach
ik nich, doch gebraden aal versmad' ik nich: Lübtheener
Gegend \ he säd', he wull mi steene gäben, steene süll
ik n buurn gäben, bnnr süll mi stroh gäben, stroh soll
ik bnkoh gäben, bukoh süll mi melk gäben, melk süll ik
mnnskatt gäben, muuskatt süll mi müs fangen, müs' süll
ik in *n rook hangen : Schlagsdorf.
1715. De wind dee weiht, de hahn dee kreiht,
de voss dee sitt up 'n tuun un plückt sik'ne gäle blomen;
ik säd1, he süll mi eene gäben,
he säd\ he wull mi steene gäben.
dor nehm ik minen fetten stock,
un slööch den ollen voss up *n kopp;
dor reep he: broder Jakob, laat mi laben,
ik will di ok *n gollen vagel gäben.
In Karl Schülers Naehlass.
1716. De wind dee weiht, de hahn dee kreiht,
de voss sitt up'n tuun un schüttelt sik de pluum;
ik säd', he süll mi eine gäben,
he säd', he wull mi steine gäben.
donn nehm he sik *n witten stock,
un haug't mi up den kahlen kopp,
donn reep ik: meister Jakob. Aus Plau*
Digitized by
Google
— 264 —
Im \*jh\ ¥?et achter 'n tuun un scliürrte sine plum: aus
;v ht/fffirt.
1717. Da hahn dee ritt up *n tuun un plückt sik ene gäle pluum;
jk *<A\ he ßull mi een afgäben,
he »ad\ du kannst steine krigen;
ik riWch den hahn up *n kopp,
4fjun reep he: meister Jakob. Bockup.
1718 De wind dee weiht, de hahn dee kreiht,
de katt ritt up n tuun un plückt sik eine bluum;
ik *äd\ be süll mi eine gäben,
*c had', se wull mi steine gäben.
dorm nehm ik mi 'n Witten stock,
un ri<V>ch ehr up den kahlen kopp,
dorm Fiid' se: pageluun. Dömüxer Gegefid.
171U De wind dee weiht, de hahn dee kreiht,
he ritt up 'n tuun un plückt sik gäle bluum;
ik b.'u]' ein, gifT mi een af, he gew mi stock un steen af.
dorm nehm ik enen ollen Witten stock,
un hOüch ein up den kahlen kopp,
dorm *ad* he ümmer: kükerü. Alter in Göhren.
1720. De wind dee weiht, de hahn dee kreiht,
de \o^s dee sitt up 'n tuun un plückt sik *ne pluum;
ik hiul\ he süll mi ok een gäben, he gew mi *n Witten steen,
dotin nehm ik mi *n witten stock,
un rituell cm up den kahlen kopp,
dotm iccp de hahn: kükürükü. Schönbeck*
1721» De \os* seet up'n tuun un plückt sik ene bluum;
ik *äd\ he bull mi eine gäben,
Uo *ad\ he wull mi steine gäben;
It.ue Mein wull ik nich, grote stein süll ik nich,
d< r n<»hm ik enen groten stock,
titi >I<h ih ein up den kahlen kopp. Byizcnlurg.
HV2 rt, \)0 \<*> dee sitt up n tuun un plückt sik 'ne gäle bhium;
\V *Ui\\ he »ull mi een afgäben.
<l<tm t.ohm he *n stock un steen
un Äincci mi up dat Schulterblatt,
< ii |.ctti<\ wo bullert dat. G:*noscn.
I I »c U.,Ui,U ><et up'ntuun un plück sik 'ne gäle bluum;
u* o.*<!" <*;u, hc süll mi ck eea afgäben.
<!• i,i, >: * <h he mi up dat schulierblatt,
«h \uh <h uch, wc bullert dat. Xcm-JaboL
Digitized by
Google
- 265 —
Im Maschenmerkreim aus Wismar Zeile 100 ff. heisst es:
Bescheden deel kricht jedweder kind, all wat dor weiligt,
dat deit de wind, all wat dor kreihgt, dat deit de hahn,
junfer braut dee wall ut nawern gähn; se nehm woll 'n
kleen bäten von'n Witten stock, un slööch sik dormit up
den kopp; oh moder, wo weh deit dat; stak ji jag' näs'
in 't tinnfatt . . . : Ndd. Karr. Bl IV S. 67.
1723. De voss dee leech in 'n kruul (!);
ik säd', he süll mi een afgäben, he gew mi stock un steen.
ik sned* mi *n Witten widen stock,
un haugt em up 'n kahlen kopp.
kumm, mien leewing, kumm, wi willn hen danzen gähn,
wi gähn nich scheel wi gähn nich krumm,
wi gähn hier längs de widen rüm. Büdner in Pejyelow.
1724. De wind dee weiht, de hahn dee kreiht,
de voss dee sitt up 'n tuun un plückt sik eine bluum;
donn säd* ik em, he süll mi ein gäben,
he säd', he wull mi *n stein gäben.
donn hadd ik so'n ollen vvitten stock,
un slooch Peter Jakob oewer 'n naakten kopp.
Peter Jakob, Peter Jakob, dien bücks is so bunt,
spring lustig, spring lustig, du scheefbeente hund.
Alte Frau in Laupin.
1725. De wind dee weiht, de hahn dee kreiht,
de kreih dee sitt up *n tuun;
un wenn de bruut von *n kirchhof geit,
denn röppt se: pageluun, un plückt sik ene bluum.
ik säd', he süll mi een gäben, he oewer wull dat nich;
donn reep ik: vadder Jakob.
vadder Jakob seet in *n winkel,
un hadd n gebraden Schinken,
den schinken smeet he in 't water, '
un verbrenn sik de knaken. Boitzenburg.
1726. De wind dee weiht, de hahn dee kreiht,
hu, wo grug't mi. Qletxow.
1727. Wenn der wind arg pfiff, sang Grossmutter uns vor:
Hu, hüürst du wol, wo de wind weiht!
huur, de voss dee sitt in *n krud\
de papst dee röppt so lud'.
Fräulein in Wismar aus Brunshaupten.
Digitized by
Google
— 256 —
1676. De gös1 im de ganten, dat wiren de muskanten,
de wäd'hopp dee bringt de bruut den nachtpott.
de Stieglitz dee fuhrt de bruut wol achter 'n disch.
de sparling, das kleine ding,
dee bringt de bruut den truring.
de hääster mit den langen swanz,
dee fuhrt de bruut to *n hochtietsdanz.
de storch mit dem langen schnabel,
dat sünd de metzer un de gabel.
de wäpstart dee bringt de bruut den hochtietskranz.
de schuufut dee sett't de bruut de mutz up.
de kukuk dee sett't de bruut de kroon up.
Das Übrige war vergessen.
AUe Tagelöhnerfrau in Krickow.
1677. Die schwarze rab, die schwarze rab, das war der koch,
der Sperling, das liederliche ding,
der trug der braut ihren trauring.
die taube, die taube, die bracht der braut die haube.
der Wiedehopf, der Wiedehopf,
der bracht der frau den pissepott.
Das Übrige war vergessen. AUe Frau in Kive.
1678. Der Wiedehopf bringt der braut den milchtopf,
der storch mit seinem langen schnabel
bringt der braut die messer und gabel. Wismar.
Achter den aben, dor danzen de raben.
1679* Achter den aben, dor danzen de raben,
dor fidelt de bück, dor geit dat so smuck. Allgemein.
Dor achter Titensgraben, dor danzen de raben: Dierhagen;
achter unsern aben, dor seten gistern abend dree raben:
Oross-Upahl; — dor tründelt de bück, wur lett em dat
smuck: Qross-Lantow.
Dann auch vielfach mit einem Zusatz aus den vorher
behandelten Keimen:
Dor kümmt de heister mit 'n langen swanz, un fidelt de
lud' enen langen danz: Pepelow; dor flucht de heister mit
den langen swanz, deit de bruut den vördanz: Wismar;
donn kümmt vosshas' mit 'n langen swanz, un maakt de
bruut den vördanz: Waren; he mit sinen langen swanz
stünn dor so stuur mank: Trams. Vgl. auch Nr. 1689-91
und Nr. 1703-05.
Digitized by
Google
- 257 —
Oder in naher Berührung mit der sechsten Gruppe des
Verwunderungsliedes :
Danze danze, poolsche braut, de slachter gifft sien dochter
ut, mit de läwer, mit de lung\ mit de poolsche ossentung ;
se setten sik up n poolschen wagen (up n fittelwagen),
führten hen na Trittelhagen; dor trummelt de bück, dor
geit dat so smuck, dor ktimmt de hääster mit 'n langen
swanz, all de lütten dierns krigen 'n vördanz: Laage.
Oder am Schluss von Kettenreimen wie oben Nr. 1619:
De köh dee kamen. Wo kamen se her? Von'n moölen-
diek. Wat bringen se mit? De blanke bruut "Wo
blifft de bruut? Dee föllt in de bäk u. s. w. Wo bliben de
uhlen? Dee fleegen haben cewer'n hogen klockentuurn
rcBwer; dor is diestel un duurn, dor pipen de müs', un
trummelt de bück, dor geit dat so smuck, kümmt 'n
esel mit'n langen swanz, Marikebruttt un Jogen to'n
vördanz: Tagelöhnerfrau in Passin; ... dor kümmt de
esel mit 'n langen swanz, un deit de bruut den vördanz:
Klein- Gischow. — "Wo kamen de ossen her? Von de
mcBlenbäk. "Wat bringen se mit? Ene blanke bruut . . .
Wo blifft de uhl? Dee flächt cewern hogen klocktnurn,
oewer diestel un duurn ; dor danzen de zagen, dor trummein
de bücken, dor kümmt de hääster mit 'n langen swanz,
un haalt Mariken to 'n vördanz : Vorderhagen; — Wo blifft
de uhl? Dee flucht up'n hogen hogen klocktnurn; dor
pipen de müs', dor danzen de lüs', dor kümmt de heister
mit'n langen swanz, un bringt de bruut den vördanz:
Güstrow ; ... dor trummelt de bück, dor geit dat so
smuck, dor kümmt de hääster mit 'n langen swanz, maakt
Hans un Gret den vördanz: Züsow; — Wo bliben de
uhlen? Uppe Eostocker dranktunn'; dor pipen de müs1,
dor trummelt de bück, dor kümmt de fläuthas' mit'n
langen swanz, un sett't sien bruut up'n vördanz: Alte
Frau in Wokem.
Das Stück ist auch mit allerlei anderen Volksreimen ver-
bunden worden. So schliesst eine Fassung des weit-
verbreiteten „engelbengel draachband" . . . : as ik vor *n
könig sien döör keem, leech 'ne rott mit n langen swanz,
un achter den aben, dor danzen de raben . . . : Wismar.
Oder hinter : mein vater hat mich ausgesandt . . . : dor
güngen se beid' achter 'n backaben stahn, dor piepten de
müs , dor danzten de lüs', dor brummelt de bück, dat güng
mal smuck : Friedland.
Oder hinter: ik güng up'n barch sitten . ..: un red*
em so wiet na bet achter den backaben; dor pipen de
müs', dor danzen de lüs', dor trummelt de bück, dor güng
dat mal smuck: Grevismühlen.
Mecklenb. Volksüberliefertragen Bd. II. 17
Digitized by VjOOQIC
— 256 —
1676. De gös1 im de ganten, dat wiren de muskanten,
de wäd'hopp dee bringt de bruut den nachtpott.
de Stieglitz dee fuhrt de bruut wol achter *n disch.
de sparling, das kleine ding,
dee bringt de bruut den truring.
de hääster mit den langen swanz,
dee führt de bruut to *n hochtietsdanz.
de storch mit dem langen schnabel,
dat sünd de metzer un de gabel.
de wäpstart dee bringt de bruut den hochtietskranz.
de schuufut dee sett't de bruut de mutz up.
de kukuk dee sett't de bruut de kroon up.
Das Übrige war vergessen.
Alte Tagelöhnerfrau in Krickow.
1677. Die schwarze rab, die schwarze rab, das war der koch,
der Sperling, das liederliche ding,
der trug der braut ihren trauring.
die taube, die taube, die bracht der braut die haube.
der Wiedehopf, der Wiedehopf,
der bracht der frau den pissepott.
Das Übrige war vergessen. Alte Frau in Kiiv*
1678. Der wiedehopf bringt der braut den milchtopf,
der storch mit seinem langen schnabel
bringt der braut die messer und gabel. Wismar.
Achter den aben, dor danzen de raben.
1679. Achter den aben, dor danzen de raben,
dor fidelt de bück, dor geit dat so smuck. Allgemein.
Dor achter Titensgraben, dor danzen de raben: ZHerhagen;
achter nnsern aben, dor seten gistern abend dree raben:
Gross-Upahl; — dor tründelt de bück, wur lett em dat
smuck: Gross-Lantow.
Dann auch vielfach mit einem Zusatz ans den vorher
behandelten Reimen:
Dor kiimmt de heister mit 'n langen swanz, un fidelt de
lud* enen langen danz: Pepelow; dor flucht de heister mit
den langen swanz, deit de bruut den vördanz: Wismar;
donn kümmt vosshas* mit *n langen swanz, un maakt de
bruut den vördanz: Waren; he mit sinen langen swanz
stünn dor so stuur mank: Trams. Vgl. auch Nr. 1689-91
und Nr. 1703-05.
Digitized by
Google
- 257 —
Oder in naher Berührung mit der sechsten Gruppe des
Verwunderungsliedes :
Danze danze, poolsche bruut, de slachter gifft sien dochter
ut, mit de läwer, mit de lung', mit de poolsche ossentung' ;
se setten sik up n poolschen wagen (up n fittelwagen),
führten hen na Trittelhagen; dor trummelt de huck, dor
geit dat so smuck, dor ktimmt de Master mit n langen
swanz, all de lütten dierns krigen 'n vördanz: Lauge.
Oder am Schluss von Kettenreimen wie oben Nr. 1619:
De köh dee kamen. Wo kamen se her? Von'n moölen-
diek. Wat bringen se mit? De blanke bruut "Wo
blifft de bruut? Dee föllt in de bäk u. s. w. Wo bliben de
uhlen? Dee fleegen baben cewer'n hogen klockentuurn
roewer; dor is diestel un duurn, dor pipen de müs', un
trummelt de bück, dor geit dat so smuck, kümmt 'n
esel mit'n langen swanz, Marikebrutlt un Jogen to'n
vördanz: Tagelöhnerfrau in Passin; ... dor kümmt de
esel mit 'n langen swanz, un deit de bruut den vördanz :
Kkin-Gischow. — Wo kamen de ossen her? Von de
moBlenbäk. Wat bringen se mit? Ene blanke bruut . . .
Wo blifft de uhl? Dee flucht cewern hogen klocktuurn,
oewer diestel un duurn ; dor danzen de zagen, dor trummein
de bücken, dor kümmt de hääster mit n langen swanz,
un haalt Mariken to 'n vördanz : Vorderhagen ; — Wo blifft
de uhl? Dee flucht up'n hogen hogen klocktuurn; dor
pipen de müs', dor danzen de lüs', dor kümmt de heister
mit'n langen swanz, un bringt de bruut den vördanz:
Güstrow ; ... dor trummelt de bück, dor geit dat so
smuck, dor kümmt de hääster mit 'n langen swanz, maakt
Hans un Gret den vördanz: Züsow; — Wo bliben de
uhlen? Uppe Eostocker dranktunn'; dor pipen de müs',
dor trummelt de bück, dor kümmt de fläuthas mit'n
langen swanz, un sett't sien bruut up'n vördanz: AUe
Frau in Wokern.
Das Stück ist auch mit allerlei anderen Volksreimen ver-
bunden worden. So schüesst eine Fassung des weit-
verbreiteten „engelbengel draachband" . . . : as ik vor 'n
könig sien döör keem, leech 'ne rott mit 'n langen swanz,
un achter den aben, dor danzen de raben . . . : Wismar.
Oder hinter: mein vater hat mich ausgesandt . . .: dor
güngen se beid' achter 'n backaben stahn, dor piepten de
müs , dor danzten de lüs', dor brummelt de bück, dat güng
mal smuck : Friedland.
Oder hinter; ik güng up'n barch sitten . ..: un red*
em so wiet na bet achter den backaben; dor pipen de
müs', dor danzen de lüs, dor trummelt de bück, dor güng
dat mal smuck: Orevismühlen.
Mecklenb. Volk süberlief ertragen Bd. II. 17
Digitized by VjOOQIC
— 258 —
Oder hiuter : kiwitt wo blief ik . . . : dor huppen de zagen,
dor danzen de mägen, dor trommelt de back, dor geit dat
so smuck: Altbukow.
Oder : Johann spann an, de katten doran, de müs dorvör,
vor *n scheper sien döör ; dor licht 'n bund hen, dor danzen
de flöh, dor fideltde bück, dor geit he so smuck: Flatow.
1680. Achter *n aben, dor danzen de raben,
dor fidelt de bück, dor geit dat fuck flick.
Aus Neukloster.
1681. Achter *n aben, dor danzen de swawen (schaben),
de fidel spält de bück, dat lett gor to smuck.
Alte Frau in Malchin.
1682. Achter den aben, dor danzen twee raben,
dor trummelt de bück, dor schiet ik wat up.
Frau in Börgerende.
1683« Baben up 'n aben, dor pipen de müs\
dor danzen de katten wol achter de slüs',
de witten, de swarten, dor fidelt de bück,
dor geit dat mal smuck. Parchim.
1684. Achter *n aben, dor danzen de raben,
dor fidelt de bück, dor geit dat so smuck;
dor baben bi den discher, dor is dat so hell,
dor danzt de kajack mit de murermamsell. Pepelow.
1685. a. Pingsten up *n is', dor danzen de müs',
dor fidelt de bück, dor geit dat mal smuck;
dor kamen de muskanten, dor willn wi mal danzen,
hu hu hu ho, bet an den helligen morgen hento.
Barnstorf.
b. Pingsten up *n is', dor danzen de müs',
dor fidelt de bück,
geit dat nich recht schön, geit dat nich recht smuck?
Brunow.
1686. a. Achter Blankenhagen, dor danzen de raben,
dor fidelt de bück, dor is dat so smuck;
alle lütten dierns dee hebben *n mann,
Mariken mööt stahn un kiken dat an;
Mariken putz di man, Mariken putz di man,
hüüt abend krichst du ok 'n mann. GresenJiorst.
b. Achter den aben . . . dor geit dat so smuck.
de lütten dierns dee krigen 'n mann,
Digitized by
Google
— 259 —
ik kann stahn im sehn dat an,
tokumm johr krieg 'k ok wol eenen,
dor will k mi nich doot um weenen. Var-Wendorf.
1687. Up diss siet Schwaan, up dee siet Schwaan,
dor fidein de müs\ dor danzen de lüs',
dor trummelt de bück, dor geit dat mal smuck.
Ivendorf.
1688. Achter dee siet Schwaan,
dor pipen de müs', dor danzen de lüs',
dor trummelt de bück, dor lecht de scheper den knüppel up.
Schutow.
1689. Dor keem de vosshas' mit sinen langen swanz,
un sett't uns de bruut up 'n vördanz;
an dee siet Schwaan, dor pipen de müs', dor danzen de lüs',
dor trummelt de bück, dor geit dat mal smuck;
un dor huppen poor zagen, un dor danzen poor mägen,
un dor is dien bedd achter de grootdöör bemägen.
Alter auf Poel.
1690- Up dee siet Schwaan, dor güng dat mal smuck,
dor fidelt mal een, dor trummelt de bück;
dor danzt de bunt heister mit sinen langen swanz,
un ded* Johannen den abenddanz.
Alte Frau in JReinshagen.
Dann auch wieder am Ende des Kettenreimes: Wo bliben
de uhlen? Dee fleegen na Schwaan henoewer, cewer 'n hogen
klocktuurn; dor pipen de mtiV, dor rummeln de rotten,
dor danzt de hääster mit n langen swanz, un deit uns.
lütt höhning den vördanz : Frau in Wismar aus Göttin.
1691. Achter Lütten-Siemen, dor pipen de müs',
dor rummeln de rotten,
dor danzt de hääster mit *n langen swanz,
gifft de bruut *n schönen vördanz. Trams.
1692. Achter den aben, dor pipen de raben,
dor pipen de müs', dat ganze huus sitt stief vull lüs*.
Upahl.
161)3. Achter den aben, dor danzen de raben,
dor rummeln de rotten,
dor pipen de müs' in grossvaders hüs'. Wismar*
1694. In grossvadder sinen hus', dor pipen de müs',
dor klingen de klocken, dor danzen de poppen.
Präparand in Neukloster.
17*
Digitized by
Google
— 260 —
1695. Hinner den aben, dor danzen de raben,
dor danzt de bull, dat is to dull. Waren.
1696. Achter den aben, dor danzen de raben,
dor bläuhgen de bööm, dor lett dat so schön.
Hohenfelde.
1697. Achter unsern backaben, dor danzen drei gänse,
snider wippwupp, snider wappwupp,
wo flogen ehr de swänse. AUe Frau in Qotlvmann.
1698. a. Achter den backaben, dor wahnt mien s wager,
dor träd't de gant, dor stöw't dat sand,
dor spälen de zagen, dor danzen de mägen,
dor trummelt de bück, dor geit dat mal smuck.
Oülxow.
Dor trellt de gant, dor stöwert dat sand: Witzin; dor
troddelt de gant, dor stöw't de sand: Kronskamp ; wo
fidelt de zäg, wo güng dat to wäg': Waren.
b. Achter *n backaben, achter 'n backaben,
dor wahnt mien swager,
dor hett he di danzt, dor stöwert dat sand,
dor Adeln de zagen, dor danzen de mätens,
dor trummelt de bück, un dat geit recht smuck.
DUrhagen*
1699. Achter 'n backaben, achter 'n backaben,
dor wahnt mien swager,
dor tigelt de gant, dor stöw't dat sand,
dor kamen twee mätens von'n knüppelbarch her;
dee danzen ball hier, dee danzen ball dor,
dee danzen ball vor mudder Prahlersch ehr döör;
mudder Prahlersch schickt ehr Fiken rut,
keem Johann Niemann un nehm s* to *ne bruut.
Gross- Wüstenfelde*
1700. To Hinrichshagen wahnt mien swager,
dor trummelt de bück, dor geit dat so smuck,
dor fidelt de zäg', dor danzen alle snidermägd.
Frau in Warm*
1701. a. Achter den backaben, dor danzen de zagen,
mudder, wat wull du dien dochter mitgäben?
Een poor schoh un *ne bunte koh,
brüjam, wenn du dat wullt, denn slah man to.
Boixehburg*
Digitized by
Google
— 261 —
b. Achter den backaben blarren twee zagen,
schultenmudder, wat wisst dien dochter mitgäben?
Een wittbunt koh, een swartbunt koh, denn slah to.
Baddenfort.
c. Achter den backaben, dor danzen deraben,
ach mudder, wat sali ik mien dochter mitgaben?
Een pund bodder un een melk koh.
Ja, mudder, un denn man to (denn slah man to).
Laupin.
1702. Achter den busch, dor wahnt de leewe lust,
dor huppen de zagen, dor danzen de mägden,
dor trummelt de bück, dor geit dat so smuck;
dor smeren se de schob, dor geit dat lustig to,
dor slachten se 'n swien, dor drinken se eens wien,
dor sali 'ne lustig hochtiet sien. Pepelow.
1703. Achter den busch, dor wahnt de leew' lust,
dor danzen de zagen, dor fidelt de bück,
dor geit dat so smuck,
de heister keem mit *n langen swanz,
Hans un Gretel hebben vördanzt. Zarfxow.
1704. Achter 'n busch, dor heff ik mien lust,
dor huppen de zagen, dor danzen de mätens,
un Hans un Gret hebben *n lustigen vördanz. Züsow.
1705. Dor achter den busch, dor wahnt allerlei lust,
dor pipen de müs', dor danzen de lüs\
dor rummelt de bück,
dor keem de heister mit'n langen swanz,
dee ded' *n ihrsten vördanz. Poel.
J706. Achter Berlin, dor danzen de swien,
dor fidelt de bück, dor is dat mal smuck. Schönbeck.
1707. Achter Penzin, dor danzen de swien,
dor fidelt de bier, dor geit dat so schier.
Baumgarten bei Bitixow.
1708. a. Hänschen fideldänzchen, komm mit mir auf 's dorf,
da singen die vöglein, da klappert der storch;
da fidelt die laus, da tanzet die maus,
da gucket die mieskatt zum fenster hinaus.
Alter Häusler in Strasen.
Digitized by
Google
— 262 —
b. Hänschen stiglänzchen, zieh mit mir auf's land,
da singen die vögel, da klappert der storch,
da summt die maus, da tanzt die laus,
da hüpfen die flöhe zum fenster hinaus. Aus Parchim.
1709. Hurre burree, poor weegen in 'n see,
poor Jungfern in *n sarch, poor blasen up *n mark;
dor pipen de müs', dor maugen de katten,
dor spält de grönister, dor danzt de kockien;
ik kann nich mihr danzen, mien buuk is to dünn',
ik heff dor man vier pund hesegrütt in.
Arbeiterfrau in Prangendorf.
1710. Hinter Schulzens schuppen, da geht es lustig zu,
tanzt der polnische ochse mit der wendschen kuh.
Baumgarten bei Bützow*
1711. Voss, wo wierst du gistern abend?
Wo de piep un trummel güng.
Huuch, dor wier ik ok. Flatow.
Ball der Tiere.
1712. Ich glaub, wir geben fn ball, so sprach die kleine nachtigall.
so? sagte der floh.
werden wir auch tanzen? fragten die wanzen.
was werden wir trinken? zirpten die finken.
thee, sagte das reh. bier, brüllte der stier,
nein, wein, grunzte das schwein.
na denn man zu, brummte die kuh.
Büdnertochter in Triepkendorf
1713. Wir geben einen ball, sprach die nachtigall.
(was werden wir speisen? fragten die meisen.
nudel, bellte der pudel.)
was werden wir trinken? sangen die finken.
bier, brüllte der stier, wein, grunzte das schwein.
kümmel, wieherte der schimmel. ach thee, bat das reh«
(im tanzen siegen, meinten die fliegen.)
wer wird uns blasen? fragten die hasen.
hirt wird flöten, unkten die kröten.
wie lange? fragte die schlänge.
Digitized by
Google
— 263 —
bis zwölfe., heulten die wölfe.
aber wo? fragte der floh.
im Jägerhaus, sagte die maus, und so war die Sitzung aus.
Kamin, (Barnstorf.)
De wind dee weiht, de hahn dee kreiht
1714- De wind dee weiht, de hahn dee kreiht,
de voss dee seet up *n tuun un plückt so *ne gäle pluum ;
ik säd', he süü mi een gäben,
he säd', he wull mi *n steen gäben.
donn nehm ik minen witten stock,
un slööch em up den kahlen kopp,
donn reep he ümmer: Hans Jakob. Cammin.
Donn nehm ik mi den gälen stock un hang' em up den
kahlen kopp, donn reep he: meister Jakob: Präpara?id in
Neukloster; ik slööch em up den kahlen kopp, dat he sik
snell achter 'n tuun verkrööp: Dömitz; donn nehm ik
enen stock, un hangt em up den kopp, oh, wo schri't de
arme tropf: Dorf-Körhwitz.
He säd', he wull mi steen gäben ; plummensteen dee mach
ik nich, doch gebraden aal versmad' ik nich: Lübtlieener
Geaend; he säd', he wull mi steene gäben, steene süll
ik n buurn gäben, buur süll mi stroh gäben, stroh süll
ik bukoh gäben, bukoh süll mi melk gäben, melk süll ik
muuskatt gäben, muuskatt süll mi müs fangen, müs' süll
ik in 'n rook hangen: Schlagsdorf.
1715. De wind dee weiht, de hahn dee kreiht,
de voss dee sitt up *n tuun un plückt sik'ne gäle blomen;
ik säd\ he süll mi eene gäben,
he säd', he wull mi steene gäben.
dor nehm ik minen fetten stock,
un slööch den ollen voss up *n kopp;
dor reep he: broder Jakob, laat mi laben,
ik will di ok 'n gollen vagel gäben.
In Karl Schülers Nachlass.
1716. De wind dee weiht, de hahn dee kreiht,
de voss sitt up'n tuun un schüttelt sik de pluum;
ik säd', he süll mi eine gäben,
he säd', he wull mi steine gäben.
donn nehm he sik n witten stock,
un haug't mi up den kahlen kopp,
donn reep ik: meister Jakob. Aus Pfau*
Digitized by
Google
— 264 —
De vosb seet achter 'n tuun un schurrte sine pluum: aus
Schwerin.
1717. Da hahn dee sitt up *n tuun un plückt sik ene gäle pluum;
ik säd', he süll mi een afgäben,
he säd\ du kannst steine krigen;
ik slööch den hahn up *n kopp,
donn reep he: meister Jakob. Bockiip.
1718. De wind dee weiht, de hahn dee kreiht,
de katt sitt up n tuun un plückt sik eine bluum ;
ik säd\ se süll mi eine gäben,
se säd', se wull mi steine gäben.
donn nehm ik mi *n Witten stock,
un slööch ehr up den kahlen kopp,
donn säd' se: pageluun. Dömitxer Gegend.
1719. De wind dee weiht, de hahn dee kreiht,
he sitt up 'n tuun un plückt sik gäle bluum ;
ik säd* em, giff mi een af, he gew mi stock un steen af.
donn nehm ik enen ollen witten stock,
un hööch em up den kahlen kopp,
donn säd* he ümmer: kükerü. AUer in Göhren.
1720. De wind dee weiht, de hahn dee kreiht,
de voss dee sitt up 'n tuun un plückt sik 'ne pluum ;
ik säd\ he süll mi ok een gäben, he gew mi 'n witten steen.
donn nehm ik mi *n witten stock,
un slööch em up den kahlen kopp,
donn reep de hahn: kükürükü. Schönbeck.
1721. De voss seet up'n tuun un plückt sik ene bluum;
ik säd1, he süll mi eine gäben,
he säd', he wull mi steine gäben;
lütte stein wull ik nich, grote stein süll ik nich,
dor nehm ik enen groten stock,
un slööch em up den kahlen kopp. Boitzenburg.
1722. a. De voss dee sitt up n tuun un plückt sik *ne gäle bluum ;
ik säd', he süll mi een afgäben.
donn nehm he 'n stock un steen
un smeet mi up dat schullerblatt,
oh herrje, wo bullert dat. Gorlosen.
b. De kukuk seet up 'n tuun un plück sik ne gäle bluum ;
ik säd* em, he süll mi ok een afgäben.
donn slööch he mi up dat schullerblatt,
oh weh, oh weh, wo bullert dat. Ncu-JabeL
Digitized by
Google
- 265 —
Im Maschenmerkreim ans Wismar Zeile 100 ff. heisst es:
Bescheden deel kricht jedweder kind, all wat dor weihgt,
dat deit de wind, all wat dor kreibgt, dat deit de hahn,
jonfer brnnt dee wall nt na wem gähn; se nehm woll n
kleen bäten von'n Witten stock, un slööch sik dormit np
den kopp; oh moder, wo weh deit dat; stak ji jng* näs'
in 't tinnfatt . . . : Ndd. Karr. Bl IV S. 67.
1723. De voss dee leech in 'n kruul (!);
ik säd', he süll mi een afgäben, he gew mi stock un steen.
ik snecT mi *n witten widen stock,
un haugt em up 'n kahlen kopp.
kumm, mien leewing, kumm, wi willn hen danzen gähn,
wi gähn nich scheel wi gähn nich krumm,
wi gähn hier längs de widen rüm. Büdner in Pepdow.
1724. De wind dee weiht, de hahn dee kreiht,
de voss dee sitt up *n tuun un plückt sik eine bluum;
donn säd' ik em, he süll mi ein gäben,
he säd', he wull mi *n stein gäben.
donn hadd ik so'n ollen witten stock,
un slooch Peter Jakob cewer 'n naakten kopp.
Peter Jakob, Peter Jakob, dien bücks is so bunt,
spring lustig, spring lustig, du scheefbeente hund.
Alte Frau in Laupin*
1725. De wind dee weiht, de hahn dee kreiht,
de kreih dee sitt up *n tuun;
un wenn de bruut von *n kirchhof geit,
denn röppt se: pageluun, un plückt sik ene bluum.
ik säd', he süll mi een gäben, he cewer wull dat nich;
donn reep ik: vadder Jakob.
vadder lakob seet in 'n winkel,
un hadd n gebraden Schinken,
den schinken smeet he in 't water} '
un verbrenn sik de knaken. Boitzenburg.
1726. De wind dee weiht, de hahn dee kreiht,
hu, wo grug't mi. Oletxow.
1727. Wenn der wind arg pfiff, sang Grossmutter uns vor:
Hu, hüürst du wol, wo de wind weiht!
huur, de voss dee sitt in 'n krud\
de papst dee röppt so lud'.
Fräulein in Wismar aus Brunshaupten.
Digitized by
Google
— 266 —
1728. De wind dee weiht, de hahn dee kreiht,
de voss seet up *n tuun un röppt ümmer: huhu.
Eetschow.
De voss dee sitt in 't rühr, hurr hurr : Alt-Karin ; de voss
dee löppt to bu: Walkendorf; de voss dee löppt in *t busch:
Grammow; de voss dee seet in n krusen : ilelpt ; de voss
dee leep in'n kruden, de spillmann spält np un doppeldnnn:
Alte Frau in Plate; de voss dee seet up 'n tuun, un wenn
de preester prädigen deit, denn prädigt he sik duun:
Dierhagen; de voss dee sitt up n tuun un maakt 'n
pageluun: Dauer inBockup; de voss licht achter *n tuun,
un wier dat ganze oorslock brutin: Karft.
1729. De wind dee weiht, de hahn dee kreiht,
de voss dee geit to krud',
un wenn de bruut to kirchen geit,
denn röppt de voss so lud'. Altbukow.
De voss dee löppt to kruden, un as de bruut to kirchen
güng, donn reep de voss luden : Jlelx.
1730. De wind dee weiht, de hahn dee kreiht,
de voss sitt (licht) achter 'n tuun;
un wenn de bruut na karken (to kirchen) geit,
denn röppt de pageluun. Aus Schwerin. (Carloiv).
Un wenn de bruut na de kirch rin geit (na'n kirchhof
geit), denn blas't de pageluun: Upahl, (Kothendorf); un
as de bruut ut de kirch inkeem, donn reep de pageluun:
Laiipin ; de voss dee satt in n krude, un as de bruut to
kirchen güng, donn reep de pagelune: Wismar; wenn de
fru to kirch geit, denn röppt de pageluun : GaUin ; wenn
de lud' von de kirch inkamen, röppt de pageluun: Loosen;
hinter : Hänschen sass im Schornstein . . . : as de bruut
to kirchen güng, reep de pageluun; Hans un Gret stünn
vor de trug , Hans un Gret was mann un frag* : Bernüt.
Un as de bruut na de kirch hengüng, donn secht he:
pageluun: Gorlosen; un wenn de bruut na de kark hen-
geit, denn röppt he: pageluun: Gülxe; wenn de lütten
kinner na kirch gähn, denn röppt he:. pageluun: Post-
stempel DiedrichsJiagen; un wenn de fru na de kirch to
geit, denn röppt he: hagelnun: Hoort.
1731. De hahn dee kreiht, de voss licht achter *n tuun un fläut't;
un wenn de kinner na de kirch gähn,
denn röppt de pageluun. Laupin.
Digitized by
Google
- 267 —
1732. De wind dee weiht, de hahn dee kreiht,
de kukuk sitt up *n tuun ;
un wenn de buurn to kirch gähn,
denn röppt he: poppeluun. Zarfxow.
1733. De wind dee weiht, de hahn dee kreiht,
de hund licht achter *n tuun ;
as de bruut von de kirch inkeem,
donn reep de hund: pageluun. Gross-Krams.
1734. De wind dee weiht, de hahn dee kreiht,
de voss seet achter *n tuun ;
un as de bruut na Stadt henkeem, donn reep de pageluun :
dat stech is glatt, dat stech is glatt;
donn föll de bruut up *t oorsgatt. Vorderhagen.
1735. a. De wind dee weiht, de hahn dee kreiht,
de voss dee seet in *t krud',
un as de bruut to kirchen güng,
donn süng de köster lud*. Klockenhagen.
De voss dee licht in 't kraut, un wenn de bruut to kirchen
geit, denn singt de köster luut: Qktzow\ de voss dee sitt
in'n krude, un as de bruut von de kirch inkeem, donn
süng de köster lüde: Waren; de voss dee licht in 't kuurn,
un as de bruut to kirchen güng, donn süng de köster lud' :
Dargun\ wenn de bruut to kirchen geit, denn röppt de
köster: hu: Vipperow.
b. De wind dee weiht, de hahn dee kreiht,
de voss dee löppt in'n kruden,
un as de bruut to Kirchen güng^donn lürrt de köster luden.
Melx.
1736. De wind dee weiht, de hahn dee kreiht,
de voss bläkt in de kuul,
un as de fru to kirchen güng, wischt sik de köster \ muul.
Qross-Lantow*
1737. De wind dee weiht, de hahn dee kreiht,
de voss dee leep in *n krusen ;
as de bruut inne kirchen güng, singt de köster luut;
as se wedder ruterkeem, hadd se 'ne junge dochter.
vadder nehm den roden wagen,
wull dat kind na'n himmel jagen;
mudder säd': blief man hier, morgen hollen wi kinnelbier.
Grammow.
Digitized by
Google
— 268 —
1738.
1739.
1740.
1741.
1742.
1743.
1744.
1745.
1746.
De wind dee weiht, de hahn dee kreiht,
de voss dee leep in 't krud* ;
as de bruut to kirchen güng, süng de köster lud':
goden abend, junge bruut, dien füür geit ut,
dien elend geit an, du krichst n jungen mann,
mit de lütte vigelien, mit de grote brummbass. Warsow.
De wind dee weiht, de hahn dee kreiht,
de voss licht in 'n kruut ;
un as de bruut to kirch güng, dor reep he noch so luut;
mudder wat's dit, mudder wat's dat,
jung, du krichst mit de füürtang wat. Alte Frau in Klüx.
De wind dee weiht, de hahn dee kreiht,
de voss sitt up *n tuun,
de bruut dee will to kirchen gähn,
dat kind dat schrig't so lud*. Nevern.
De wind dee weiht, de hahn dee kreiht,
de kreih sitt achter'n tuun.
De wind dee weiht, de hahn dee kreiht,
de kukuk röppt, de vagel dee slöppt.
De wind dee weiht, de hahn dee kreiht,
de hund dee jaug't, de katt dee maug't.
De wind dee weiht, de hahn dee kreiht,
he sitt up *n wiem un röppt Kathrien;
Kathrien Kathraan hett kinnelbier dahn,
hett mi nich baden, is 'n schät an gelägen,
kumm, willn doch hengahn,
willn de oll diern de klott afslahn.
Parchim.
Zarfxow.
Garbsen.
Pähtvisch.
De wind dee weiht, de hahn dee kreiht,
de snider sitt up *n tuun un neiht.
Barnstorf. Petersdorf bei Rostock.
Up *t dack: Bedefin, Kotliendorf; up 'n tappen: Woggersm;
up *n disch : Benekenkagen] de schooster sitt up 't aack un
neiht : Dümmerhütte\ vadding hett sik 'n poor hosen neiht :
Flatow\ schultenmudder sitt up 'n disch un neiht : Tewswoos.
De wind dee weiht, de hahn dee kreiht,
de maan dee schient, de kukuk dee grient,
de bäcker dee backt, de klock sleit acht.
Heft von Dr. Wiechmann-Kadow.
Digitized by
Google
— 269 —
Ohne Zeile 2: Lübzer Gegend; de bäcker backt, de ies-
bär kackt: Vorderhagen ; — Lied beim Laternentragen:
de bäcker dee backt, de wind dee weiht, de klock sleit
acht, de hahn dee kreiht, na is dat ut, wi gähn to haus:
aus der Dömiixer Gegend. Ebenso beim Laternentragen:
de wind dee weiht, de hahn dee kreiht, dat licht geit ut,
wi gähn to huus, nn morgen stahn wi wedder np: Pfau;
nn stahn morgen früh klock söss wedder np: Dargun.
1747. De wind dee weiht, de hahn dee kreiht,
bist du nicht mein schneeweiss röselein?
Tagelöhnerfrau in Schönbeck.
1748. De wind dee weiht, de hahn dee kreiht,
de kreih dee slöört, denn sleit't uppe däu. Warsow.
Ik glöw, dat sleit to de dän: Wolken.
1749. De wind dee weiht, de hahn dee kreiht,
dat lämming dat röppt bah,
im wenn wi nicks to äten krigen, denn ropen wi mama.
Doberan.
Kukuk, Kiebitz u. a.
De kukuk up den tune satt.
1750. De kukuk up den tune satt,
de kukuk up den tune satt,
de kukuk up den tune satt, dideldatt,
un dat würd ragen un he würd natt, dideldatt.
Un as de sünn* nu wedder schien, :,: :,: dideldien,
donn würd de kukuk wedder fien, dideldien.
De kukuk breid't sien feddern ut, :,: :,: didelduut,
he breid't s' wol oewer goldsmidts huus, didelduut.
Oh goldsmidt, leewe goldsmidt mien, :,: :,: dideldien,
maak mi von gold ein kränzelien, dideldien.
Maak mi von gold enen rosenkranz, :,: :,: dideldanz,
dormit ik kaam in dissen danz, dideldanz.
In dissen danz kümmt keener in, :,: :,: dideldien,
dat mööt de bruut sülben sien, dideldien.
Alter in Kalkhorst.
Digitized by
Google
— 270 —
1751. De kukuk up den Urne satt,
im dat würd ragen un he würd natt.
der kukuk streckt seine federn aus,
und flog wohl über des goldschmieds haus.
guten tag, guten tag, herr goldschmiedelein,
schmäd mir von gold ein ringelein,
schmäd mir von perlen einen kränz,
dass ich mitkomm in diesen tanz.
in diesen tanz kommt niemand ein,
und möcht 's die braut auch selber sein. Parchim.
Kukuk breit't seine federn aus, und fliegt weit über gold-
schmieds haus; ach goldschmied, lieber goldschmied mein,
mach mich von gold ein ringelein, und von gold einen
rosenkranz, damit ich komm in diesen tanz; in diesen tanz
kommt keiner ein, dat sali de könig siilben sien: Metz;
ach goldschmied, lieber goldschmied mir, und schmeiss er
sie in ehrenkranz heraus, und voll nach einen lastigen
tanz (!) : Frau in Vielarik.
1752. De kukuk up den tuunpahl satt,
dat würd ragen un he würd natt
nach regen kommt bald Sonnenschein,
dann wird der kukuk hübsch und fein,
und glänzet nach die sonne hinein,
ach, du mein lieber goldschmied mein,
smäd' mir von gold ein ringeslein,
smäd* mir von gold ein rosenkranz,
damit komm ich in diesen danz.
in diesen danz kommt niemand rein,
auch wird der braut von silber sein.
Alte Frau in Waschow.
1753. Der kukuk up den tune sass,
un dat würd ragen un he würd natt;
na ragen keem wedder Sonnenschein,
donn würd kukuk hübsch un fein.
kukuk smitt gleich federn aus,
die smitt er nach goldschmieds haus.
ach goldschmied, lieber goldschmied mein,
mach mir ein goldnes ringelein,
mach mir einen goldnen kränz,
dass ich auch komm in diesen tanz.
in diesen tanz kommt niemand hinein,
das soll die braut selber sein.
das erste jähr den jungen prinz,
Digitized by
Google
— 271 —
das zweite jähr einen apfelflinz (!),
koekengahn is ehrbarkeit, vor de döör sitten de fulen leut
Tagelöhnerfrau in Loosen.
Ach goldschmied, liebster goldschmied mein, mach mir von
gold ein ringelein, mach mir von gold einen goldenen
kränz, den will ich tragen in diesem tanz; in diesen tanz
kommt niemand ein, als ich und mein feinsliebelein ; ich
wünsch der braut eine goldene krön, und um ein jähr
einen jungen söhn: Alte Frau aus der Rostocker Gegend.
1754. De kukuk up *n tune satt,
im dat ward ragen im he ward natt;
er breitet seine flügel aus,
und flog über 's liebe goldschmiedshaus.
das liebe goldschmiedstöchterlein
schenkt mir ein ring von golde rein,
macht mir einen goldnen rosenkranz,
den will ich tragen auf diesem tanz.
zu diesem tanz kommt niemand ein,
als ich und mein feinsliebülein.
künftig jähr und noch ein paar,
das sind vierundzwanzig jähr;
vierundzwanzig an einem tisch,
so weiss die frau, was haushalten ist;
haushalten ist arbeit, zur kirche gehn ist frömmigkeit,
vor der thür stehn ist faulheit.
Frau i?i Nkndorf bei Rostock.
Der kukuk auf dem zäune sass ... in diesen tanz kommt
niemand ein, als ich und mein feinsliebchen allein; zum
ersten eine tochter, zum andern einen söhn, bis dass es
fünfundzwanzig sein ; fünfundzwanzig an einem tisch, dann
weiss die frau, was haushalten ist; haushalten ist arbeit,
kirchengehn ist ehrbarkeit, strassengehn ist faulheit: Flau.
1755. Kukuk up den tune satt, dat würd ragen, ik ward nalt;
na ragen folg' schön sünnenschien,
denn ward de kukuk hübsch un fien.
donn nehm he sine flüchten up,
un flööch na dat schön goldsmidts huus.
goldsmidt, leew* herr goldsmidt mein,
maak Se mi twee lütt ringelein,
vor mi un vor dat schätzchen mein. Waren.
Der kukuk breit't die flügel aus, er flog wohl über des
goldschmieds haus; goldschmied, schmied mir ein ringelein,
von gold so fein, den schenk ich mein feinsliebelein: Krickow.
Digitized by
Google
— 272 —
1756. De kukuk iip den tune satt,
un dat würd ragen im he würd natt.
de kukuk sperrt sein flüglein aus,
wohl über das ganze goldschmiedshaus.
ach goldschmied, lieber goldschmied mein,
schmied mir ein schön rot ringelein,
ein ringelein von goldelein,
ein ringelein von rosenrot, dideldoot. ~ . . . _ . ,, ,
° Greisin inFHedland.
1757. De kukuk up den tune satt,
dat würd ragen un he würd natt;
es flog ihm wohl eine feder aus,
sie flog wohl über den goldschmied sein haus.
ach goldschmied, lieber goldschmied mein,
mach mir daraus ein kränzelein;
in diesen kränz kommt niemand ein,
und wenn ich die braut auch selber sei.
se setten de bruut de kroon up,
un nehmen s* ehr ok wedder af;
up ene solche lustige hochtiet
folgt manchen bedröw'ten dach.
den hochtietsdach ik lustig bün,
den annern dach ik sorgen mööt,
vor holt, vor solt, vor grütt un mahl,
so *n sorgen kamen noch gor to väl. Wismar.
1758. Buköking, bahlämming, wo kümmst du her?
Von'n mcelenduur.
Wat bringst du mit? Ene junge bruut.
Wen sali dee hebben? De kukuk.
de kukuk up den tune satt,
un dat würd ragen un he würd natt,
der kukuk sperrt seine federn aus . . .
in diesen tanz kann niemand ein,
als ich und mein feinsliebelein. Dierhagen.
1759. Kukuk up den tune satt,
un dat würd räeen un he würd natt,
vadder, giff de küken wat.
es kam ein warmer Sonnenschein,
schmiede mir von gold ein ringelein,
schmiede mir von gold einen rosenkranz,
damit ich komm in diesen tanz.
in diesen tanz kommt niemand hinein,
als ich und mein feinsliebchen allein.
Digitized by
Google
— 273 -
die erste sitzt und milcht die kuh,
die andre trug die näpfen zu,
die dritte macht das bett so weiss,
die vierte macht das haus so rein,
die fünfte schuppt das müll heraus,
dann weiss die frau, was haushalten ist.
kirchengehn ist ehrbarkeit, strassengehn ist faulheit.
Müllerfrau in der Siargarder Gegend.
1 760. De kukuk up *n tune satt,
de buur dee führt mit bodder na de Stadt,
dat würd ragen un he würd natt. Waren..
Kiwitt up'n bülten satt, dat ward ragen, he ward natt:
Grosscn-Klein.
1761. Es sass ein kukuk auf dem tisch,
und es ward regnen und er ward nass.
da kam ein wackres mädchen her und sah so fleissig zu :
ach, kukuk, frieret dir, so komm doch her zu mir.
Alte Einliegerfrau in Laupin.
Der kukuk ist ein braver mann.
1762. De kukuk up den tune satt,
un dat würd ragen un he würd natt.
der kukuk ist ein braver mann,
er schafft sich zwölf jung mädchen an.
die erste macht das bett zurecht,
die zweite sucht den Stiefelknecht,
die dritte macht das feuer an,
die vierte butter in die pfann,
die fünfte fegt die stube aus,
die sechste trägt das müll heraus,
die siebente die deckt den tisch,
die acht trägt braten auf den tisch.
Das Übrige war vergessen. Krickow.
1763 Der kukuk ist ein braver mann, zum diwi-dillit-dillitt-ditt;
er schafft sich zwölf frauen, nudenuut,
er schafft sich zwölf junge frauensleut an.
Die erste fegt die stube aus, zum di wi-dillitt-dillitt-ditt ;
die zweite trägt das müll her — nudenuut,
die zweite trägt das müll heraus.
Mecklenb. Volksüberlieferungen, Bd, II. 18
Digitized by
Google
— 274 —
Die dritte macht das feuer an, zum diwi-dillitt-dillitt-ditt,
die vierte holt das holz her — nudenuut,
die vierte holt das holz heran.
Die fünfte geht und milcht die kuh,
zum diwi-dillitt-dillitt-ditt,
die sechste die holt satten, nudenuut,
die sechste die holt satten her.
Die siebente geht und macht den wein,
zum diwi-dillitt-dillitt-ditt,
die achte die schenkt fleissig, nudenuut,
die achte die schenkt fleissig ein. Flatow.
1764 Der kukuk ist ein braver mann,
zum diwel-diwel-diwel-diwel-dipp-dipp-dipp,
er schafft sich zwölf junge frauensleut an,
zum diwel-diwel-diwel-diwel-dipp-dipp-dipp.
die erste geht und milcht die kuh,
die zweite trug die satten zu,
die dritte fegt die stube aus,
die vierte trug das müll heraus,
die fünfte macht das feuer an,
die sechste holt das holz heran,
die siebente holt den Stiefelknecht,
die achte trägt ihn wieder weg,
die neunte holt eine kanne mit wein,
die zehnte die schenkt fleissig ein,
die elfte macht das bette warm,
die zwölfte schläft in seinem arm,
das kirchengehn ist ehrbarkeit,
das strassengehn ist faulheit. Tricpkendorf.
17t)5. Der kukuk ist ein braver mann,
der nahm sich zwölf jung frauen an.
die erste fegt die stube aus,
die zweite trägt das müll heraus,
die dritte muss das holz kurz hacken,
die vierte muss 's in *n drögen packen,
die fünfte legt das feuer an,
die sechste legt das holz daran,
die siebente holt eine kanne mit wein,
die achte schenkt feinslustig ein,
die neunte macht das bett zurecht,
die zehnte sucht den Stiefelknecht,
die elfte macht das bette warm,
Digitized by
Google
— 275 —
die zwölfte schläft in kukuks arm.
dazu kriegt sie alle jähr ein kind,
bis dass es vierundzwanzig sind;
und sitzen all vierundzwanzig an einem tisch,
die frau weiss, was haushalten ist;
das haushalten ist ein schwere pein,
die frau wollt gern geholfen sein. Altenteüer in Helpt.
Ähnlich — mit geringen Abweichungen — : Oertxenhof,
Kublank, ScJiönbecJc, Badresch.
1766. a. Der kukuk ist ein braver mann,
er schafft sich vierzehn weiber an. .
die erste fegt die stube aus,
die zweite trägt das müll heraus,
die dritte kocht den süssen brei,
die vierte legt das holz dabei,
die fünfte kocht den süssen kohl,
die sechste sprach: er schmeckt mir wohl,
die siebente kocht das essen gar,
die achte trägt 's dem kukuk vor,
die neunte holt den kühlen wein,
die zehnte sprach: er schmeckt mir fein,
die elfte macht des kukuks bett,
die zwölfte legt das kissen zurecht,
die dreizehnte nahm er in seinen arm,
die vierzehnte sprach: ach gott erbarm.
Büdner in Laupin.
b, Kukuk ist ein braver mann,
er schafft sich vierzehn weiber an.
die erste fegt die stube aus,
die zweite trägt den besen raus,
die dritte kocht den haferbrei,
die vierte legt das holz dabei,
die fünfte kocht den braunen kohl,
die sechste sprach: es schmeckt mir wohl,
die siebente zapft den kühlen wein,
die achte nahm den groschen ein,
die neunte macht das kukuks bett,
die zehnte legt das küssen zurecht,
die elfte kocht das essen gar,
die zwölfte trug 's dem kukuk vor,
die dreizehnte nahm ihn in seinen arm,
die vierzehnte sprach: dass sich gott erbarm.
Alte Frau in Upahl.
18*
Digitized by
Google
276
Auf einem bäum ein kukuk sass.
1767. Auf einem bäum ein kukuk,
bimmsaladimm bammbasala dusaladimm,
auf einem bäum ein kukuk sass.
Da kam ein junger Jäger,
schnelle wie die welle wie die juck juck juck,
da kam ein junger Jägersmann.
Der scüoss den armen kukuk,
bimmsaladimm bammbasala dusaladimm,
der schoss den armen kukuk tot.
Und als ein jähr vergangen,
schnelle wie die welle, wie die juck juck juck,
und als ein jähr vergangen war:
Da war der kukuk wieder,
bimmsaladimm, bammbasala dusaladimm,
da war der kukuk wieder da. Warsow.
Kukuk in 'n haben, kann schriben, kann läsen.
1768. a. Kukuk in (von) *n haben, kann schriben, kann läsen,
kann haken, kann braken, kann isern klump kaken.
Damm, ( Vor - Wendorf.)
Kann spinnen, kann wäben: Siggdkow, Ziegendorf, Gor-
losen; kann hacken . . . bracken . . . kacken: Drefahl;
kann weiten klump kaken: Wulfsahl\ klackerklümp :
Gorlosen.
b. Kukuk van'n haben, kann läsen un baden,
kann hcekern un bcekern, kann isern klump koekern.
AUenhof
c. Kukuk an'n haben, kann swäben, kann wäben,
kann isern klump gäben. Frau aus Alt- Schlagstorf
1769. De kukuk an'n haben, kann spinnen, kann wäben,
kann flicken, kann neihgen,
kann sik up *n töller rümdreihgen. Zarfxow.
1770. Kukuk in'n haben, dee hadd 'ne lütt deern,
künn spinnen, künn wäben, künn haspeln, künn tweern ;
de lütt jung künn fidein, künn brummen,
de lütt vigelien, de grote brummbass. Frau in Suchow.
Digitized by
Google
— 277 —
De kukuk un de nachtigaal.
1771. De kukuk un de nachtigaal,
dee danzten beid* (tosaam) up eenen saal,
de kukuk feel de trepp hendaal,
oh, wo (wat) lacht de nachtigaal.
Mehrfach im Südwesten.
1772. a. Kukuk un de nachtigaal
danzten (kernen) beid' up (in) eenen saal,
künnen sik nich verdrägen, slögen sik an'n brägen.
Flau. I (Krebs forden.)
Se künnen sik nich verdrägen, se stöddensik den brägen,
bescheten sik de hacken, oh je, wo würd dat knacken:
Frau in Waren aus Jabel.
b. De kukuk un de nachtigaal seten beid' up eenen pahl,
künnen sik nich verdrägen, stödden sik beid* an'n brägen.
Frau in Mecklenburg aus Tarnewitx.
1773. De kukuk un de nachtigaal, dee seten beid* up eenen saal,
de nachtigaal dee slööch, un de kukuk bedrööch.
Grammow.
1774. De kukuk dee hett teer fräten, de nachtigall wischt 'n af,
donn maken sik beid* fein un schier,
un gähn uppe nawerschaft. Frau in Flau aus Plauerliagen.
De kukuk un de sparling (u. a.).
1775. a. De kukuk un de sparling seten an 't fuür un wärmten sik;
de kukuk dee verbrenn sik, oh, wat lacht de sparling sik.
Schüler H. II S. 12.
Dee seeten tohoop tip 'n füürhierd, de kukuk dee verbrennt
sien ding . . . : Laupin ; de kukuk verbrenn sik 't ding,
oh, wo lach de sparling: Vor -Wendorf \ hurra, wat lacht
de sparling sik: Beckerwitx.
b. De kukuk un de sparling, dee wärmten sik de fööt,
de kukuk dee verbrennt sik flink,
herre mein, wo lacht de sparling. Witteriburg.
1776. Kukuk un kiwitt, dee sitten an 'n aben,
kiwitt dee verbrennt sik, oh, wo lacht de kukuk sik.
Oresenhorsl.
1777. a. De sparling un de bookfink,
dee seten bi (an) *t füür un wärmten sik,
de sparling dee verbrennt sien ding,
oh, wo lacht de bookfink. Hinrichshagen.
Digitized by
Google
— 278 —
Sparling verbrenn sik, un bookfink lach sik: jRostocker-
Wulfshagen) huuch, wo freut sik bookfink: Dämehw.
b. Sparling un de bookfink güngen tosamen un wärmten sik;
sparling hadd sik 'ri noors verbrennt,
oh, wur lacht de bookfink. Tagelöhnerfrau in Questin.
De kukuk un de pimpelmeis'.
1778. De kukuk un de pimpelmeis',
dee wälzten sik in *n wagengleis',
dee wälzten sik den ganzen dach,
bet dat de kukuk baben lach. Aus Waren.
1779. De kukuk un de zimpelmeis', dee lepen beid* in *t holt;
de kukuk hadd 'n stiben stiert un stödd de meis* in *t og':
ach, kukuk, mien og* is ut. Alte Frau in Picher.
De kukuk un de kiwitt (u. a.).
1780. De kukuk un de kiwitt danzten up den butendiek;
dor keem de lüttje spreen, dee wull dat spill ansehn,
dor nehm de kukuk *n groten steen,
un smeet de lüttje spreen an *n been;
oh weh, oh weh, mien been;
arme lüttje spreen, haddst du buten bläben,
haddst keenen schaden nich kragen. Alter in Oöhren.
Danzten np de baten wisch . . . dor schri't de lütte spreen,
oh je, oh je, mien been; du lütte Jungfer spreen, wierst
du buten bläben, denn haddst du keenen schaden kragen:
Frau in Mecklenburg aus Tarnewitz,
1781. De kukuk un de nachtigaal
vertüürnten sik bi *t vespermahl ;
donn keem de spreen, dat ok to sehn,
donn nehm de kukuk *n groten steen,
un smeet den spreen wol up den been. Vorderhagen.
1782. De kiwitt un de kukuk, dee danzten up ehren buukbuuk ;
donn keem de oll lütt spreen,
dee wull sik dat spill ansehn.
donn nehm de kiwitt 'n steen,
un smeet den spreen an'n been;
dee säd': oh weh, oh weh, mien been. Belscfu
Digitized by
Google
— 279 —
1783. a. De kiwitt un de kroon, dee reis'ten beid' na Zickeroon ;
de kiwitt nehm enen breeden steen,
un smeet de kroon wol an den been,
bicks backs boegelbeen. Zielow.
b. Im Spielreim der Grebser Pferdejungen heisst es:
De kiwitt un de kröne, dee flögen beid' to hone;
de kiwitt nehm den breeden steen,
un smeet de kröne an den been.
de kröne güng hen klagen, ziwe ziwe zagen,
bicke backe böbikomm, de paap dee smeet tip 'n steen,
de köster wull *t em nadohn . . . Bartsch B. II S. 279.
1784. Kiwitt von balkensteen, flööch en kroon an *n been.
de kroon güng hen klagen, de kiwitt würd slagen.
de kiwitt is bunt, de Schilling is rund,
de Gägelowschen klocken liggen in de grund.
Präparand in Neukhster aus Bcrrkow.
1785. Kukuk in'n hogen oort, du mit dinen ollen stohlboort.
kukuk is bunt, väl dinger sünd rund,
all lud' laten sik stcekern von den ollen köterhund.
Loosen.
1786. Kukuk kiwitt nägenstiert,
all de lütten kinner mcegen dat giern. Aus Schwerin.
1787. Kukuk kukuk soebenstiem,
alle lütten dierns dee moegen 't giern,
mit den hamer up den buuk, kümmt *n lütten kukuk rut.
Arbeiter in Rostock aus der Goldberger Gegend.
1788. a. Kukuk up *n büken satt, kiwitt keem lopen,
he hadd witt hosen an, dorvon künn he snell lopen.
Wismar.
b. Kiwitt up 'n büken satt, kukuk kumm her,
hadd so 'n rod* hösings an, künn so snell rönnen.
Alte Bauer fr au in Schutow.
1789. Kukuk von Besendahl, kiwitt von Mölln,
hett so *n langen knäbelboort, kann so goot grcelen.
Präparand in Neukloster.
1790. a. Kiwitt up 'n büken satt, kiwitt kamellen,
hett so 'n bunt röckschen an, kann so snell rönnen.
"t Wismar.
Digitized by
Google
— 280 —
b. Kivvitt mit n bunzelsack, kiwitt kameilen,
hett so 'n rod* hääschen (strumpfe) an,
kann so snell rönnen.
kiwitt mit *n bunten hoot, is vor Smidten Bertha goot.
Tagelöhnerfrau in Questin.
1791. Kukuk maakt kinnelbeer, kiwitt räuhrt grütt;
de lütten dierns haalt läpels her,
de lütten jungens ät't mit. Vorderlvagen.
1792. Kiwitt gifft kinnelbier, jungens scelt all mit;
dierns haalt de läpels her, süss gifft dat weck inne tüüt.
Alter Tagelöhner in Gletxow.
1793. Abends, wenn de maan upgeit, denn kaakt de kiwitt grütt,
denn gähn de lütten dierns mit 'n läpel bi,
denn ett de kiwitt mit. Alte Frau in Göhren.
Denn kamen de lütten dierns mit 'n läpel rin un äten
bäten mit: Zarfxow; de dierns halen läpels rin, de jungens
dee warden nicks nütt : Gross-Lunow ; de jungens dee kamen
mit *n läpel an, de dierns dee warden nicks nütt : Klocken-
hagen; de jungens fallen mit n läpel bi un äten sik goot
dick: Gross-Upahl; — de kukuk stickt de bodder an, de
dierns dee warden nicks nütz: Iiethwisch; de kukuk schitt
de bodder rin, de lütten dierns füllt s* mit läpels in, denn
ward de jungens nicks nütt : Strohktrchcn; — denn steckt
de adeboor bodder in, dor fallen de jungens mit 'n läpel
bi, de mätens ward dat nich nütt: Dkrliagen\ dor fallen
de dierns mit 'n läpel rin, dor warden de jungens nicks
nütt: Warnemünde; — de hahn dee deit de bodder an,
denn weet he, wo dat rückt: Gothmann.
1794. Abends, wenn de maan upgeit, denn kaakt de kiwitt grütt;
he deit de bodder in, dat dat man schitt. Vorderhagen.
1795. Wenn de maan upgeit, wenn de maan upgeit,
denn kaakt de kiwitt grütt;
bring 'n läpel her, bring 'n läpel her, un ät 'n bäten mit.
Hohmfelde.
Denn kamen de lütten gören un äten bäten mit: Bartels-
liagen.
1796. Morgen früh, wenn de maan upgeit,
denn kaakt de kiwitt grütt;
denn stahn de dierns mit de läpels bi,
un slöten de jungens in de pütt. Belsch.
Denn fallen de jungens mit n läpel bi, un stöten de dierns
in de bütt: Frau in Picher.
Digitized by
Google
- 281 —
1797. Wenn maan upgeit, wenn maan upgeit,
denn kaakt de kiwitt grütt;
de kreih dee kümmt mit bodder an,
un steckt se in de grütt;
de jungens dee kamen mit *n läpel an,
de dierns gähn mit de knütt. Gnoien.
1798. Wenn de sünn' upgeit, wenn de sünn* upgeit,
denn kaakt de kiwitt grütt;
de adeboor sleit de eier an, denn äten wi all 'n bäten mit.
Brunow.
1799. Wenn de sünn* ünnergeit, wenn de sünn* ünnergeit,
denn kaakt de kiwitt grütt;
kümmt de adeboor, kümmt de adeboor,
un maakt de grütt tonicht.
Päparand in Neukloster aus Domüz.
Kiwitt, wo blief ik?
1800 Kiwitt, wo blief ik? In *n brummelbeerbusch,
dor danz ik, dor spring ik, dor heff ik mien lust.
Allgemein (Reuter B. IV S. 70).
In n brummelbeergraben : Poel; in n hasselbeerbusch :
Quassow; in n stickelbeernbusch : HinricJishagen, Karft;
iu 'n duarnbusch : Woggersin ; in 'n drummelbeerenbasch :
Walkendorf in n drunkelbeerenbusch : Niendorf bei Rostock ;
in n drunkelbeerenbusch, dor seet ik, dor satt ik, dor hadd
ik mien Inst: Alte Bauerfrau in Bernitt; kiwitt, kiwitt,
wo blief ik? In n drunkelbeerenbnsch, dor flaut ik,
dor sing ik, dor spring ik, dor heff ik mien lust:
Mestlin ; dor satt ik, dor iratt ik : Rüting ; dor hüpp ik,
dor danz ik: Uinriclis)iagen\ dor sitt ik, dor lieh ik:
Wchin] dor law ik, dor wäw ik: Eichhof; dor law ik,
dor starw ik : Plau, Lüblheen ; dor flick ik, dor stopp ik :
Poel; dor blief ik, dor drief ik: Kcustrelitz; dor söök
ik, dor Ann ik, dor heff ik mien lust: Hinriehshagen; dor
sing ik, dor danz ik un spring ik vor lust: Sc1iönbcck\
dor sing ik, dor spring ik, dor heff ik mien huus : Klocken-
hagen; dor danz ik, dor spring ik, dor geit dat husch
husch: Hohen felde\ dor danz ik, dor frig* ik: Boek; dor
Adel ik, dor flaut ik: Walkendorf; dor ät ik, dor drink
ik: Zickhusen; — dor lech ik mien eier in 't warme nest,
dor bröd' ik mien jungen, un dat is dat best: Dassower
Gegend.
Mit dem Zusatz : abends wenn de maan upgeit, denn kaak
ik mien grütt, stak ik 'n stück bodder an, denn ward se
Digitized by
Google
— 282 —
wat nütt : Pamprin ; — maak mi *n poor pipen von adeboors
feddern, un kaam bald in N. mal wedder: Dachdecker in
Kkin-Ifogahn.
Dann auch mit allerlei Zusätzen aus anderen Reimen:
dor klingen de klocken, dor danzen de poggen, dor pipen
de müs' in grossvadders hüs': liatnpe; — dor huppen de
zagen, dor danzen de mägen, dor trummelt de bück, dor
geit dat mal smuck : Altbukow ; — dor danzen de zagen,
dor huppen de bück, dor keem de heister mit sinen langen
swanz: Wismar \ — dor drinken wi wien, un slachten wi
swien, dor sali lütt Fiken ehr hochtiet denn sien : Präparand
in Neukloster aus Dömitz.
1801. Kiwitt, wo blief ik? In *n brummelbeernbusch,
dor sing ik, dor spring ik, dor heff ik mien lust.
der seig' ik mien saat, dor weid' ik mien kruut,
dor reis' ik mit freuden ut Questin rut.
Questin, Questin is *n niedlichen uurt,
dee dor man rut is, kümmt ok wol fuurt.
Tagelöhner frau in Qucstitu
Dor plant ik mien arften, dor seig* ik mien kruut, ach,
wier ik man ihrst ut ftoloffshagen fuurt; Roloffshagen is
so 'n wunnerlichen uurt, dee dor nich is, kümmt liker wol
fuurt: Eoloffshagen; hier seig* ik mien saat, dor weid* ik
mien kruut, vor freuden gah ik ut Redefin ut : AUe Frau
in fiedefin; mit freuden gah ik ut Wismar rut; de
Wismarschen lud' dee sünd so roor, se betteln sik ehr
broot un pudeln (pudern) sik 't hoor: Frau in Wismar
aus Klein-Krankow; un trurig gah ik ut't heimatsland
rut: Kneese; ik treck oewer harwst ut Boek rut: Boek;
dor seig ik mien saat, dor meih ik mien kruut, dor reis'
ik mit na Engelland: Gleixow.
1802. Kiwitt, wo blief ik? In Pommerland,
dor is mien vadder un mudder in bekannt.
Alte Tagelöhnerfrau in Krickow. Vossurinkel.
Dor is dien vadder un mudder bekannt: Wesenberg.
Der Sperling hat ein schnäbelein.
1 803. Der sperling hat ein schnäbelein, er schnäbelt hin und her,
und wenn er bei seinem liebchen kommt,
dann schnäbelt er noch mehr,
wat is dat nich ein schönes ding,
dat ümmer secht: scherrlink, scherrlink.
Digitized by
Google
- 283 -
Der Sperling hat zwei äugelein, er äugelt hin und her,
und wenn er bei seinem liebchen kommt,
dann äugelt er noch mehr, wat is dat nich . . .
Der sperling hat zwei flügelein, er flügelt hin und her,
und wenn er bei seinem liebchen kommt,
dann flügelt er noch mehr, wat is dat nich . . .
Der sperling hat zwei fusselein, er füsselt hin und her,
und wenn er bei seinem liebchen kommt,
dann füsselt er noch mehr, wat is dat nich . . .
Der sperling hat ein schwänzelein,
er schwänzelt hin und her,
und wenn er bei seinem liebchen kommt,
dann schwänzelt er noch mehr, wat fs dat nich . . .
Tagelöhner in Ahrensberg.
Der sperling hat zwei äugelein, und äugelt hin und her,
und wenn er bei der liebsten ist, dann äugelt er noch
mehr; ist es nich ein schönes ding, das immer sagt:
Schilling, Schilling; der sperling hat zwei flügelein, er
flügelt hin und her . . . , zwei füsselein, er füsselt hin und
her, zwei federlein, er federt hin und her : HallalU.
Nur: der sperling hat ein schnäbelein, er schnäbelt hin
und her ...: Arbeiter in Tewswoos; nur: der sperling
* hat zwei äugelein, er äugelt hin und her . . . : Bauerfrau
in Laupin.
De katt dee seet in 'n nettelbusch.
1804. De katt dee seet in *n nettelbusch,
in *n nettelbusch verborgen,
dor keem de lütte könig rut un böd' ehr goden morgen,
goden morgen, musch in *n nettelbusch,
wat sittst du hier in sorgen;
nich wohr, wenn du de (dien) flünken (flüchten) haddst,
denn spis't du mi to (*n) morgen. Mehrfach.
Goden morgen, muus in *n nettelbusch: Wölschendorf,
Lelisen: goden morgen, müüschen in *n nettelbusch:
Barnstorf', wat sittst du hier in 'n nettel, wat hest du
hier vor sorgen: Hermannshagen] — stak du dien lütten
fötings rut, un laat dat man bet morgen: Loosen; —
goden morgen, musch in n nettelbusch, du denkst, du büst
verborgen, un wenn du man de flünken haddst, denn spis't
du mi to morgen : Ahrensberg ; — wat sittst du musch in n
nettelbusch, wat sittst du so in sorgen; wenn du den Kitten
Digitized by
Google
— 284 —
künig haddst, denn freetst du em to morgen : aus Kalk-
hörst; — fran mauchen, watt sittst du hier in sorgen;
wierst du mien f rauchen, so wierstdu geborgen: Zarfzow;
— goden morgen musch in'n nettelbusch, watt sittst du
hier vull sorgen? Ja, wenn ik ok so'n flünken hadd,
denn hadd ik ok keen sorgen: Mann in Wismar aus
Biibelin'y — goden morgen, fru in'n nettelblatt, wat sittst
du hier in sorgen? Ik luur up de lütt müüsching hier,
un bed* ehr goden morgen: Poe/.
1805. De katt dee sitt in 'n nettelbusch,
in 'n nettelbusch verborgen ;
dor kickt de lütt tuunkönig rut un bütt ehr goden morgen!
goden morgen, Jungfer nettelbusch,
wat deist du hier verborgen;
ik woll, dat du den mückenhals
mi spisen ded'st to 'n morgen. Frau in Ribnitz.
1806. De muus dee seet in 'n kellerlock,
in n kellerlock verborgen;
donn keem uns' lütte kater rut un böd' ehr goden morgen.
goden morgen, muus in 'n kellerlock,
wat sittst du hier in sorgen;
nich wohr, wenn du de flünken haddst,
denn spis't du mi to morgen. Bandow.
1807. De katt dee seet in 'n nettelbusch,
in'n nettelbusch verborgen;
un wenn de graue dach anbreckt,
denn röppt se: goden morgen. Zarfxoiv.
1808. De katt de seet in'n nettelbusch,
se meent, se wier verborgen;
dor keem 'n ollen snidermann,
un böd' de katt goden morgen.
du ritzenkopp, du ratzenkopp, du snider,
gah du man 'n kleen bäten wider.
Alte Frau in Bedentin.
1809. De katt dee seet in'n nettelbusch,
in n nettelbusch verborgen ;
dor keem *n lumpen snider her,
und bot mir keinen guten morgen.
du ratzenkopp, du Ziegenbock, du lumpenhund, du snider,
du botst mir keinen guten morgen. Gross-Lantow.
Digitized by
Google
— 285 —
1810. De katt dee satt in *n nettelbusch
in *n nettelbusch verborgen ;
dor keem de kater antogahn,
un säd* de katt goden morgen.
wisst du nich ball to huse gähn,
de klock hett söss un so väl slahn.
de disch is gedeckt, de schütteln sünd geleckt,
de schinken is gekaakt, in mückenfett gebrad't,
oh rickenbock, du snider, nu is mien leed nich wider.
Baumgarten bei Bützoiv.
De fru dee hett den disch gedeckt, acht gerichter sünd
all goor, twee flöhen un eeu schütterwoor , du zägen-
buck, du rodenkopp, du snider: Poel] komm, wir wolln
nach hause gähn, die klocke hat schon zehn geschlagen, oh
zickebock, oh zägenhoor, de fleegenschinken sünd all goor:
Poel
1811. De katt dee seet in 'n nettelbusch,
se meen, se wier verborgen;
dor keem de kater von achtern to,
un böd' ehr goden morgen.
wisst du nich to huse gähn,
de klock dee hett all nagen slahn,
du rottenkopp, du kattenkopp, du snider. Muchow.
Katt, wisst du nich to huse gähn, de klock dee hett all
teihn slahn, de zickebuck, de snider: Wismar ; katt, wisst
du nich to hüüschen gähn, de klock dee hett all teihn
slahn: Frau in Tarneuritz; — mit dem Anhang: in de
Dankwartstraat, vor de klinkhamerdöör, dor seet'ne oll
fru mit pannkoken vor . . . : Wismar ; wisst noch nich
bald na hüseken gähn, de klock hett söss un soeben slahn ;
mit dem Anhang: hau't den kater den swanz af, haut
em nich to lang af, laat't 'n lütten stummel an, wo de
kater an denken kann: Grcvismühkn.
1812. De katt dee seet in 'n nettelbusch verborgen, verborgen,
de kater keem un böd* de katt
goden morgen, goden morgen.
guten morgen, liebes kätzechen,
willst du noch nich bald aufstehn,
die uhr die hat schon zehn geschlagen.
jedoch die katze macht die äugen zu,
und schlief noch lang in schöner ruh,
verborgen, verborgen. Frau in Mecklenburg aus Tarnewiiz.
Digitized by
Google
— 286 —
1813 De katt dee seet in'n nettelbusch,
in *n nettelbusch verborgen ;
dor keem 'ne fru ut Mäkelborch,
dee säd' to de mieskatt goden morgen,
de mieskatt säd' wol schönen dank,
tööf, du oll mäkelbörger stank.
dor keem *n mann mit kipen, dee wull de mieskatt gripen,
un de mieskatt dee leep wech. Häusler in Tewstcoos.
1814. De katt dee sitt in 'n nettelbusch,
in *n nettelbusch verborgen ;
dor keem de kater un säd* ehr goden morgen.
katt, katt, katt wohr di, de köster steit achter di,
he will di krigen, un di den didelumdei hinnen afsniden.
Frau in Wismar.
1815 De katt dee seet in 't ketüffelkruut,
un meen, se wier verborgen;
donn keem de muus antogahn,
un böd' de katt goden morgen.
de katt dee wier cewer nich to fuul,
un nehm ehr soforts in 't muul.
Fi-au in Wismar aus Göttin.
1816. a. De katt dee seet in 't tüflelkruut,
se meent, se wier verborgen,
dor keem de schöne kater rut, un böd1 ehr goden morgen.
de katt dee würd so root utsehn, se wull den kater biten,
de kater kreech den dägen rut,
un steek de katt de ogen ut. Frau in Laage.
De katt dee wier donn nich to fuul, un nehm den kater
in dat muul; de kater tröök den dägen rut, un steek de
katt de ogen ut: Grröss-Bengerstörf\ — dor keem de olle
Krischaan an, un böd' ehr goden morgen; de katt dee
würd so iwerig, un wull den Krischaan biten, Krischaan
kreech den säbel rut . . . : aus Wismar ; dor keek de
kleine Junker rut, un böd' ehr goden morgen; de junker
kreech den säbel rut . . . : Neucanow.
b. De katt dee seet in'n nettelbusch,
se dacht, se wier verborgen;
donn keem de musche kater an,
un böd* de katt goden morgen.
de katt dee sehch so fürig ut, he dacht, se wull em biten;
de kater treckt sinen dägen rut,
un steek de katt.de ogen ut;
donn künn se nifch mihr kiken. Alter Tagelöhner in HclpL
Digitized by
Google
— 287 —
c. De katt dee seet in *n nettelbusch,
in *n nettelbusch verborgen;
dor keem de kater von unner rup,
un secht de katt'goden morgen,
donn ward de katt so böös un dull,
un will den kater biten;
de kater kreech sinen säbel rut,
un stick de katt de ogen ut,
donn künn de katt nich kiken. Zarfxow.
J817. De kiwitt seet in *n duurnbusch,
he meen, he wier verborgen;
donn keem de kukuk antogahn un böd' em goden morgen,
donn kreech de kukuk sinen dägen rut,
un steek den kiwitt de ogen ut. Schwansee.
Misemaukätting, wo wisst du hen?
1818. Mizemaukätzchen leep oewer den dämm,
se hadd 'n graugrises rauröckchen an.
Mizemaukätzchen, wo wollest du hin?
Ich will nach mein grossvaterland wiseken hin;
dor slachten se swien, dor drinken se wien,
dor, dor ward uns* N. ehr (sien) hochtiet wol sien.
AltenJwf.
1819. Mieskätting leep oewer 'n dack,
hadd *n wittbunt kleding an.
Mieskätting, wo wisst du hen?
Ik will na minen gross vadding sien huus;
dor slachten wi swien, dor drinken wi wien,
hei, dor willn wi lustig sien. Malchin.
Mäte mäte mäh, wo wisst du hen? Na den grossvadder
sien hüseken . . . : Zapcl.
1820. Misemaukätting leep up un daal,
misemaukätting leep cewer den saal,
hadd *n lütt griesgrau röcking an.
Misemaukätting, wo wisst du hengahn?
Ik will na mien grossmudding ehren hus' hengahn;
dor brugen s', dor backen s', dor slachten se swien,
morgen abend, morgen abend sali hochtiet sien. Plan.
Digitized by
Google
— 286 —
1813. De katt dee seet in'n nettelbusch,
in *n nettelbusch verborgen ;
dor keem 'ne iru ut Mäkelborch,
dee säd' to de mieskatt goden morgen.
de mieskatt säd* wol schönen dank,
tööf, du oll mäkelbörger stank.
dor keem 'n mann mit kipen, dee wull de mieskatt gripen,
un de mieskatt dee leep wech. Häusler in Tewsivoos.
1814. De katt dee sitt in 'n nettelbusch,
in *n nettelbusch verborgen;
dor keem de kater un säd' ehr goden morgen,
katt, katt, katt wohr di, de köster steit achter di,
he will di krigen, un di den didelumdei hinnen afsniden.
Frau in Wismar.
1815 De katt dee seet in 't ketüffelkruut,
un meen, se wier verborgen;
donn keem de muus antogahn,
un böd* de katt goden morgen,
de katt dee wier cewer nich to fuul,
un nehm ehr soforts in 't mmil.
Frau in Wismar aus Göllin.
1816. a. De katt dee seet in 't tüffelkruut,
se meent, se wier verborgen,
dor keem de schöne kater rut, un böd1 ehr goden morgen.
de katt dee würd so root utsehn, se wull den kater biten,
de kater kreech den dägen rut,
un steek de katt de ogen ut. Frau in Laage.
De katt dee wier donn nich to fuul, un nehm den kater
in dat muul; de kater tröök den dägen rut, un steek de
katt de ogen ut: Grcfss-Bengerstorf; — dor keem de olle
Krischaan an, un böd* ehr goden morgen; de katt dee
würd so iwerig, un wull den Krischaan biten, Krischaan
kreech den säbel rut ...: aus Wismar; dor keek de
kleine Junker rut, un böd' ehr goden morgen; de Junker
kreech den säbel rut . . . : Neucanow.
b. De katt dee seet in'n nettelbusch,
se dacht, se wier verborgen;
donn keem de musche kater an,
un böd* de katt goden morgen.
de katt dee sehch so fürig ut, he dacht, se wull em biten;
de kater treckt sinen dägen rut,
un steek de katt de ogen ut;
donn künn se nich mihr kiken. Alter Tagelöhner in Helpt.
Digitized by
Google
— 287 —
c. De katt dee seet in 'n nettelbusch,
in *n nettelbusch verborgen;
dor keem de kater von unner rup,
un secht de katt'goden morgen,
donn ward de katt so böös un dull,
un will den kater biten;
de kater kreech sinen säbel ritt,
un stick de katt de ogen ut,
donn künn de katt nich kiken. Zarfxow.
1817. De kiwitt seet in *n duurnbusch,
he meen, he wier verborgen;
donn keem de kukuk antogahn un böd' em goden morgen,
donn kreech de kukuk sinen dägen rut,
un steek den kiwitt de ogen ut. Schwansee.
Misemaukätting, wo wisst du hen?
1818. Mizemaukätzchen leep cewer den dämm,
se hadd 'n graugrises rauröckchen an.
Mizemaukätzchen, wo wollest du hin?
Ich will nach mein grossvaterland wiseken hin;
dor slachten se swien, dor drinken se wien,
dor, dor ward uns* N. ehr (sien) hochtiet wol sien.
Altenhof.
1819. Mieskätting leep cewer 'n dack,
hadd *n wittbunt kleding an.
Mieskätting, wo wisst du hen?
Ik will na minen gross vadding sien huus;
dor slachten wi swien, dor drinken wi wien,
hei, dor willn wi lustig sien. Malchin.
Mäte mäte mäh, wo wis9t du hen? Na den grossvadder
sien hüseken . . . : Zapcl.
1820. Misemaukätting leep up un daal,
misemaukätting leep cewer den saal,
hadd 'n lütt griesgrau röcking an.
Misemaukätting, wo wisst du hengahn?
Ik will na mien grossmudding ehren hus' hengahn;
dor brugen s', dor backen s\ dor slachten se swien,
morgen abend, morgen abend sali hochtiet sien. Flau.
Digitized by
Google
— 288 —
1821. Mieskatt löppt cewer *n barch, hadd *n roden rock an.
Mieskatt, wo wisst du hen?
Na mien grossmudder. Wat dohn se dor?
Dor slachten se swien, dor drinken se wien,
dor willn wi all goot lustig sien. Bartelsliagen.
1822. Mieskatt dee leep cewer 'n dämm.
Mieskatt, wo wisst du hen?
Ik will na grossmudder Susing. Wat dohn se dor?
Dor slachten se swien, dor drinken se wien,
dor sali uns N. ehr hochtiet sien. Warsow.
1823. Muschkatting leep oewer dat feld,
se hadd 'n büdel un doch keen geld.
Muschkatting, wo wisst du hen?
1k will na mien grossmudding hen. Wat wisst du dor?
Dor drinken wi wien, dor slachten wi swien,
kumm mit, dor sali uns' hochtiet sien. Doberan
1824. Katermies, katermies, wo wisst du hen?
Na grossmudder, grossmudder hüseken.
Wat wisst du dor in dohn?
Dor slachten se swien, dor drinken se wien,
dor sali katermies ehr hochtiet sien. Waren.
Na grossmudders hüsiken: Gmbenhagen.
1825. Katermuus, katermuus, wo wisst du hen?
Achter'n barch na 't bruuthuus hen;
dor drinken se wien, dor slachten se swien,
dor sali katermuus sien hochtiet sien. Laupin.
Karemies, karemies: Looseti; Hans kater, wo wisst du
hen ? (Ewer de muur, na *n schulthuus hen, dor . . . :
aus Neukloster.
1826. Muschemuschekätting leep oewer den dämm,
se hadd jo 'n wittbuntes röckigen an.
Muschemuschekätting, wo wisst du denn hen?
Ik will na 'n dämm oewer *t bruuthuus hen;
dor drinken se wien, dor slachten se swien,
dor sali mien lütt muschkatting ehr hochtiet sien. Plau.
Miesmuschekätting leep oawer den dämm, se hadd so 'n
wittbuntes röckeichen an: P1au\ — musemusekätzchen,
wo wisst du hento? Ik will ob wer dat feld na'n bruut-
huus hen: aus Schwerin \ mitemutekätzchen, wo wisst du
bento? (Ewer dat water na't bruuthuus hento: aus der
Dömitzcr Gegend.
Digitized by
Google
— 289 —
1827. Musemusekätzchen leep oewer den barch,
hadd so'n lütt griesgrau röckchen an.
Musemusekätzchen, wo wullt du hento?
Achter den bruuthuus, dor woll ik wol hen;
dor slachten se swien, dor drünken se wien,
dor woll uns' lütt muuskätzchen ok lustig sien.
Vorderhagen.
Ik will na Buxtehude . . . : ebendcni.
1828. Musemusekättschen, wo wull du denn hen?
Dor achter den barch na *n bruuthuus hen;
dor slachten se steir, dor drinken se beir,
dor slachten se swien, dor drinken se wien,
dor sali mien lütt Anna ehr hochtiet sien. Boizenburg.
1829. Mieskatting, mieskatting leep cewer den dämm,
se leep wol na ehren brüdigam;
dor slachten se swien, dor drünken se wien,
dor möcht mieskatting ehr hochtiet sien. Mestlin.
1830. Musekättschen güng oewer den dämm,
hadd so 'n kakelbunt röckschen an.
ik frööch: Musekättschen, wo wisst du hen?
Ik will man 'n bäten na nawers huus;
dor slachten se swien, dor drünken se wien,
dor wull ik man n ogenblick lustig bi sien. Questin.
Musekätzchen güng oewer den dämm, se hadd so n speegel-
blank röckschen an: Witzin; — Mieskatt, mieskatt wol
oewer den boen, mieskatt, mieskatt wo wisst da hen gähn:
Goddin.
1831. Musemusekättschen, wo wisst du denn hen,
mit dien rod* röckschen? Na *t nawershuus hen;
dor slachten se swien, dor drünken se wien,
wollt ik un musekättschen recht lustig bi sien.
Holienkirchen.
J832. Misemaukätzchen ging über den wald,
hat ein rotbuntes Jäckchen an.
Misemaukätzchen, wo willst du hin?
Ich will zu meiner nachbarin,
da schlachten sie schwein, da trinken sie wein,
da wollen wir alle recht lustig sein. Neubrandenburg
1833. Mizekätting leep oewer 'n saal,
hadd so'n hübsch bunt kleding an.
Mizekätting, wo wisst hengahn r
Mecklenb. Volksüberliefenragen Bd. U. 19
Digitized by
Google
— 290 —
Ik will na nawers kätting hengahn.
Mizekätting, kumm bald to huus,
dor buten weihgt de wind,
kumm, mien lütt kätting, un weeg* mien lütt kind.
ik wull dat wol weegen, dat köpping sali fleegen,
ik wull dat wol weegen, dat is nich mien eegen.
Dargwi.
1834. Mieschemau leep cewer 'n dämm,
hadd so 'n blanke schöhkens an.
Mieschemau, wo wisst du hen? Na't nawershuus;
ward swien slacht't, ward wien drunken, juuch laben.
Wismar.
1835. a. Hudebude midekatt, wo wisst du hento ?
Ik will na Bolten sien hüsung gähn;
dor slachten se *ne koh, dor slachten se 'n swien,
dor drinken se wien,
dor soelen uns* lütten katten mal lustig sien. Diitschow.
b. Ruse ruse musekatt, wo wisst du denn hento?
Ik will na Bolten sien hüsung gähn;
dor slachten se *ne koh, dor slachten se *n grotes swien,
dor drinken se ok roden wien,
dor scelen mien lütten katten mal lustig sien.
Dargun. Mestlin.
Katze und Katzmann.
1836. Katt un kater güngen mal na 'n ncetplücken. De kater
hadd 'n groten büdel up n nacken, cewer de katt plückt nich
mihr, as se upeet. As se nooeh hebben un na huus gähn
willen, hett de kater sik enen ncetkarrn in *n hals slaken un
hett sik donn so dägern in den hasselbusch vertüdert, dat he
nich trüch oder vorwärts kann. Dor röppt he: Fru, help;
se versteit: Fru, melk, un geit na de koh:
Köhken mi melk, Kasper melk,
Kasper woll ncet langen, bleef in *n hassel behängen.
As se mit de melk henkümmt, hett Kasper sik bi dat spalken
doot sneert. Se drecht em na ehr kamer un röhrt. Duurt nich
lang', kloppt wat an de döör. Dor kümmt 'n kater rin un
secht to de jung katt, dee dor as diern deent: Guten
morgen, Jungfer kädewitz. Guten morgen. Was machen Sie?
Digitized by
Google
— 291 —
Ich esse weisses brot und weissen käs', beliebt dem jungen
herrn auch was? Nein, ich bin selber reich; wo hat Sie denn
Ihre frau? «
Sie sitzt in der kammer und klagt ihren Jammer,
ihren jammer und grosse not,
ihr lieber herr kaatzmann ist tot.
Geh Sie hin und sag Sie frau kaatzmännin, sie soll sich nicht
grämen, ich will sie wieder nehmen. De diern meldet dat.
Dor fröcht de katt: Ist er auch so bunt geschnürt wie mein
herr kaatzmann? Nein. Hat er ein weisses pfötchen? Nein.
Hat er auch ein blümchen auf dem schwänz? Nein. So
speis' ihn mit saden und braden und lass ihn damit gehen.
Nahst kümmt noch een. De katt fröcht wedder: Ist er auch
so bunt geschnürt wie mein herr kaatzmann? Ja. Hat er
ein weisses pfötchen ? Ja. Hat er auch ein blümchen auf dem
schwänz? Ja. So lass ihn hereinkommen. Er kommt hinein.
Magd, schmier mir meine Stiefel und schuh,
dass ich mit dem jungen herrn kaatzmann spazieren thu,
feg mir das haus aus,
und schmeiss mir den alten stinkenden kaatzmann hinaus.
JRütcrmannshagen.
1837. Katt un kater güngen na *n noetplücken in *t holt. De
kater hüng sik dorbi in *n husch up un röppt de katt: Help, help.
De katt versteit: Melk, melk. Se löppt to huus na de Koh un
secht:
Koh, giff melk, kaasmann sien melk,
kaasmann in *n boom hangt,
kaasmann na de melk verlangt.
As se mit de melk trüch kümmt, is ehr mann doot. Se
nimmt em mit na huus un röhrt un winselt fürchterlich. Donn
kümmt 'n anner kater un fröcht, ob se em nich wedder frigen
will. Dor secht se to ehr dochter: Diern, fäg' ut, fäg' dat
stinkend diert rut. Quassel.
1838. De kater is fasthackt in 'n noetbusch. Dor röppt he:
Help, help. De katt versteit: Melk, melk, un löppt na de koh:
Koh, du mi melk gäben, melk ik kater gäben,
kater hängt in *n noetbusch.
Dor secht de koh : Gah ihrst hen na *n döscher un haal mi stroh.
Dor löppt de katt na *n döscher:
Döscher, du mi stroh gäben, stroh ik koh gäben,
koh mi melk gäben, melk ik kater gäben,
kater hängt in *n noetbusch.
19*
Digitized by
Google
— 292 —
Dor secht de döscher: Gah ihrst hen na 'n bruger un haal mi bier»
Dor löppt de katt nan bruger:
Bruger, du mi bier gäben, bier ik döscher gäben,
döscher mi stroh gäben, stroh ik koh gäben,
koh mi melk gäben, melk ik kater gäben,
kater hängt in 'n ncetbusch.
Dor secht de bruger: Gah ihrst hen nan soot un haal mi water»
Dor löppt de katt nan soot:
Soot, du mi water gäben, water ik bruger gäben,
bruger mi bier gäben, bier ik döscher gäben,
döscher mi stroh gäben, stroh ik koh gäben,
koh mi melk gäben, melk ik kater gäben,
kater hängt in 'n ncetbusch.
Dor secht de soot: Gah hen na *n smidt un haal mi *ne käd'»
De katt löppt hen na'n smidt:
Smidt, du mi käd* gäben, käd* ik spot gäben,
soot mi water gäben, water ik bruger gäben,
bruger mi bier gäben, bier ik döscher gäben,
döscher mi stroh gäben, stroh ik koh gäben,
koh mi melk gäben, melk ik kater gäben,
kater hängt in'n ncetbusch.
De smidt gifft ehr *ne käd', dee bringt se na *n soot, dee gifft
ehr water, dat bringt se na 'n bruger, dee gifft ehr bier, dat
bringt se na *n döscher, dee gifft ehr stroh, dat bringt se na de
koh, dee gifft ehr melk; as se henkümmt na'n ncetbusch, is
de kater doot. Dor nimmt de katt em up *n nacken un drecht
em na huus un geit sitten un röhrt. Nu hett se 'ne jung* katt,
dat is ehr deensten wäst To dee kümmt 'n groten swarten
kater: Goden dach, kättschen. Schön dank ok. Wat maken
Se? Ik ät 'n bäten braden aal un warm broot. Was macht
denn Ihre frau kätschelein?
Sie sitzt in der kammer, beweint ihren Jammer,
ihre äugen sind so rot, ihr katzmännlein ist tot.
Gah hen un sech ehr, se sali sik nich grämen, hier is een, dee
will ehr wedder nähmen. Se geit hen. Wat is *t vor eenen l
'N Swarten. Den'n will ik nich. Se geit wedder trüch na
den kater: De fru will em nich. Nahst kümmt wedder een;
dee räd't grad* so mit de jung katt. Dee geit wedder hen.
Wat is *t vor eenen? 'N Witten. Den'n will ik nich. —
De fru will em nich. Toletzt kümmt *n grisen. De jung katt
frag't wedder an. Laat em mal herkamen. De gris* kater
kümmt rin. — Magd, kumm her, smiet't aas oewer'n tuun,
haal n bruutstohl rin. Alte Tagdöhnerwitwe in Gross-Gievüx.
Digitized by
Google
- 293 —
Fru katzmann, hier is'n kaatzmann, ob Se em hebben
wollen. "Wat is 't vor eenen ? 'N grisen. Ne, den'n
will ik nich. Auch der gelbe und bunte werden ab-
gewiesen; der schwarze wird erwählt: Meh\ — Was hat
er für ein kleid an? Ein graues. Lass gehn, lass
gehn. — Ein schwarzes. Lass kommen, lass kommen:
Dewitx\ — Smiet 'n ollen (Bwer'n tuun, hahl *n bruutstohl
rin, dat de jungen lud' ruum krigen: Müritz.
1839- . • • Die katze geht zum gerben
Garwer mi ledder, schooster ledder,
schooster mi stäwel, watersteiler stäwel,
watersteller mi water, möller water,
möller mi molt, bruger molt,
bruger mi bier, döscher bier,
döscher mi stroh, köhken stroh,
köhken mi melk, kater melk,
kater wull hasselncet plücken
un bleef in 'n hasselboom behängen.
Die magd meldet: Da ist ein kater. Hat er einen roten rock
an? Nein. Hat er zwei stocke in der hand? Nein. Dann
ßieb ihm saden un braden und lass ihn wieder weggehn. —
Da ist ein kater. Hat er einen roten rock an? Ja. Hat
er zwei stöcker in der hand? Ja. Dann lass ihn rauf
kommen. — Magd, schmeiss mir den alten stinkrigen kater
hinaus und wichse mir meine schuhe, dass ich mit meinem
jungen herrn spazieren gehen kann. Lischow.
1840. Katz un katzmann gingen nach'n nusspflücken, katz-
mann wollt nuss ablangen, blieb im hasselbusch behangen.
Da rief katzmann: Help, help, und da verstand die katze:
Melk, melk . . . Linde gab ihr laub, see wasser, brauer bier
drescher stroh, kuh milch; als sie hinkommt, ist katzmann
schon tot. Es kommt ein hässlicher kater und freit. Nein.
Dann kommt ein hübscher kater. Ja. — Diern, smiet 't fuul
aas cewer 'n tuun, kaak ries un brad', willn hochtiet maken.
Waren.
Smiet 't aas rut cewer 'n tuun, lock alle mikemaukattings,
ttiffel schellen, hochtiet hollen: Walkendorf.
1841. Hans kater un mieskatt stigen beid na 'n hasselboom rin.
Hans föllt rut un blifft mit 'n kopp inne twäl hangen. — De
katt geit na'n soot:
Soot mi water, bruger water,
bruger mi bier, döscher bier,
Digitized by
Google
— 294 -
döscher mi stroh, bukoh stroh,
bukoh mi melk, Hans kater melk,
kater muusland is in 'n hasselboom hängen bläben.
As se henkümmt, is Hans kater doot. Se sticht rin na *n
boom, stött em rut un svvengt em sik up *n nacken. Nu hett
se to huus en lütt mieskättschen, dat gifft se 'n stück broot, dat
sali se sik in essig stippen, un denn vor de döör hensetten un
uppassen. Dor kümmt 'n voss antogahn. Guten tag, mies«
katzchen, was machst du? Ik stipp mien broot in essig.
Was ' macht denn deine frau kätzerin? Sie sitzt in der
kammer . . . Geh, sag ihr . . .
Nein, lass ihn nur streichen,
er ist nicht von meines gleichen.
Nahst kümmt 'n has*. Dee mööt ok wedder aftrecken. Toletzt
kümmt en Hans kater: Lass ihn rein kommen. — Nimm 't aas,
smiet *n deuwel oewer n tuun, he stinkt all. Un donn läw'ten se
herrlich un in freuden un wenn s* nich doot sünd, laben se
hüüt noch. OaUin.
Erst kommt der ütis: Ach nein, das ist nicht meines-
gleichen, lass den man streichen, den will ich nich. Dann
der marder. Zuletzt der kater: Ach ja, das ist meines-
gleichen, der soll nicht länger streichen, den will ich:
Alte Frau in Schorsoiv.
1842. . . . Die katze geht zum brauen
Bruger mi bier, döscher mi stroh, köhken mi melk,
herr kaatzmann wollte nüsse fangen
und blieb im bäum behangen.
Am andern morgen geht ein junger herr vorüber. Guten
morgen, mädchen, was backst du? Kuchen. Wo ist die frau . . .
Sag ihr . . . Sie meldet ihn an. Wie sieht er aus? Weiss.
Sag nur nein. — Schwarz. Sag nur nein. — Grau. Lass
ihn rein kommen. — Schmeiss die alte hex zum fenster hinaus.
Dann wurde hochzeit. Auf der erde wurde gegessen und auf
den tischen wurde getanzt. Und als der reis gekocht wurde,
musste N. (hier wird einer der Anwesenden genannt) den reis
rühren. Er liess ihn aber anbrennen und erhielt mit der kelle
eins vor den hintern, dass er hierher flog.
Aus Neubrandenburg.
1843. ... De katt geit na'n möller:
Möller mi molt, bruger molt,
bruger mi bier, döscher bier,
döscher mi stroh, bukoh stroh,
Digitized by
Google
— 295 —
bukoh mi melk, katermann melk,
kaiermann wull na 'n ncetplücken
un is in 'n boom behängen bläben.
De möller gifft ehr molt . . . ; as se henkümmt, hängt katermann
doot in'n boom. Se nimmt em mit to huus, lecht em in ehr kamer
vor sik hen un weent ümmer to. Annern morgen kümmt *n jungen
has' bi ehr kammerjungfer an, dee sitt vor de huusdöör un ett
frühstück. Goden dach, kammerkättschen, wat maakst du
hier? lk stipp mien broot un ät *t so giern; is den jungen
herrn ok *n bäten gefällig? Ne, ik dank; wat maakt denn de fru?
Dee sitt in de kamer un beweent ehren Jammer,
oh jammer un noot, ehr katermann is doot.
Na, denn gah hen un frag* ehr, ob se mi nich hebben will. — Fru,
hier äben 'n jungen herr kamen, dee fröcht, ob Se em nich frigen
willen. Ne, sech em man, ik hadd hier eenen liggen vor mi uppe
bräd', den'n vergeet ik all mien dag' nich. — Annern morgen
kümmt 'n rehbuck; dee kricht dat sülwig order. Den drüdden
dach kümmt n jungen katermann an. De diern geit rin: Fru, hier
äben 'n jungen herr ankamen, hett äben so 'n ogen as uns* selig
herr, hett äben so 'n boort as uns* selig herr, hett äben so 'n
swanz as uns' selig herr, ob Se den'n* nich hebben willen.
Diern, sett de bruutstöhl trecht, sech den jungen herrn, he sali
rinner kamen, un denn smiet den stinken kater oewer *n tuun.
As de diern den ollen stinken kater oewer'n tuun smitt, flucht
de noet ut sinen hals, he läw't wedder up, geit rin na de stuw'
un bitt den jungen kater so väl, dat dee wechlopen mööt.
Donn läw't he mit sien katzmannsch glücklich un tofräden wider,
un wenn se gistern nich storben sünd, laben se hüüt noch.
Gutspächterfrau aus der Wittenhurger Gegend
von ihrem Grossvater.
Eine Anzahl von Fassungen dieses sehr alten Tiermärchens
hat nur den ersten Teil bewahrt.
1844. Katt un kater gähn na 'n ncetplücken. De katt springt
cewer 'ne bäk, un de kater kann nich roewer kamen un blifft
in'n duurnbusch behangen... De katt geit na'n schooster:
Schooster mi stäwel, koopmann stäwel,
koopmann mi bier, döscher bier,
döscher mi stroh, koh stroh,
koh mi melk, kater melk,
kater is in 'n duurnbusch behangen bläben. Bethwisch.
Digitized by
Google
— 296 —
. . . Koh mi melk, kater nüsselank hett sik in *n hassel-
busch uphängt. Haal mi ihrst gras. He bringt dat de
koh und kricht de melk; as he dor mit ankämmt, is de
kater all lang' doot: Kobrow.
. . . Wasserloch mir wasser, bäum wasser, bäum mir laub,
sau laub, sau mir pick, schuster pick, schuster mir schuh,
braut schuh, braut mir reis, brauer reis, brauer mir bier,
drescher bier, drescher mir stroh, kuh stroh, kuh mir milch,
kater milch, kater hat einen nusskern übergeschluckt.
Als die katze dem kater die milch bringt, da wird der
kater wieder gesund: Rethwisch.
. . . Wind mi wind, möller wind, möller mi molt, bruger molt,
bruger mi drank, soeg' drank, soeg' mi hosten, schooster
hosten, schooster mi tüffel, bruut tüffel, bruut mi sid',
boom sid', boom mi loof, see loof, see mi water, kröger water,
kröger mi bier, döscher bier, döscher mi stroh, koh stroh,
koh mi melk, katzmann melk, katzmann wier so bang'
un bleef in 'n hasselbusch hangen : Piiiparand in Neu-
kloster aus Malkwitz.
. . . Soeg' mi hosten, schooster hosten, schooster mi schon,
braut schob, bruut mi linnen, wasser linnen, wasser mi
wasser, krüger wasser, krüger mi bier, döscher bier,
döscher mi stroh, koh stroh, koh mi melk, Kaasmann sien
melk, Kaasmann hangt, dee sali de melk erlangen: Alte
Frau in Hohenwoos.
. . . Soeg' mi hoor, schooster hoor, schooster mi schoh,
bruut schoh, bruut mi ries, see ries, see mi sand, meiner
sand, meiher mi heu, koh heu, koh mi melk, kater noet-
schell („Schnellsprech-Vers"): Glöde, Ndd. Korr.-Bl. XVI
S. 23 [aus der Warincr Gegend).
. . . Goldschmidt mi gold, garwer gold, garwer mi ledder,
schooster ledder, schooster mi schoh, bruut schoh,
bruut mi ries, see ries, see mi sand, . . . ? . . . , koh
heu, koh mi melk, kater melk, kater mit de noetschell:
Bartelshagen.
Koh mi melk, kater melk, kater güng na'n nüssehangen,
kater bleibt in n boom behangen (das Übrige war ver-
gessen): Frau in Wismar.
Katt un kater wullen hen kassbeeren plücken (das Übrige
war vergessen) : Poststempel Diedrichshagen.
Andere Fassungen wieder setzen mit dem Tode des
Katers ein.
1845. Früher hebben de katten jo noch snacken künnt. Nu
is dor eens 'n kater doot bläben, un de katt hett em so leef
Digitized by
Google
— 297 —
hatt, dee hett sik gor nich von em trennen künnt un den
doden (immer bi sik vor 't og* hatt. Dor kümmt ehr Jungfer
rin un secht: Hier is *n kaasmann, dee hett äben so n swänzlein
un äben so *n köpf lein as uns* süff herr. Dor secht de katt :
Fäg* ut un stöw' ut un smiet *t stinkeit aas rut, ik will mit 'n
jungen herrn in 't gröne gähn.
Alte Forslarbeiterfrau in üolienwoos.
1846. Ein kater kommt zur jungen katze:
Mizemau, wo ist Ihre frau?
Sie sitzt in der kammer und weint grossen Jammer,
ihr mann, der alte kater ist tot.
Geh hin . . . Guten tag, frau kätchen. Schön dank, mädchen,
was wollt Ihr? Hier ist einer, der fragt, ob Sie ihn haben
wollen. Was hat er für ein röckchen an? Ein graues. Ach
nein, ach nein. — Ein buntes. Lass *n rein kommen, lass *n
rein kommen. —
Spinn 'n körten dicken faden,
smiet *n ollen cewer *n graben,
dat *n de hunn* un de raben vertehren.
Woldegker Gegend.
1847. Dor wiren mal eens dree katten, katersvader un katten-
mudder un kattendiern. Katersvader bleef doot. Dor keem *n
grisen kater bi de diern in de kcek un frööch: Wo ist denn
die frau kaatsch?
vSie sitzt in der kammer, ihre äugen sind rot,
und weint, ihr alter herr kater ist tot.
Fragen Sie mal, ob sie mir haben will. Dor is 'n grisen kater.
Schmeiss ihn zur thür hinaus. Annern dach keem *n swartun-
witten kater. Schmeiss ihn zur thür hinaus. Annern dach
keem n swarten. Such meine ledernen pantoffel aus und
schmeiss den alten herrn kater raus, dass ich mit meinem jungen
herrn kater spazieren kann gehen. Büdnertochter in Laupin.
1848. Der kater ist gestorben. Als freiersmann kommt zuerst
jung voss. Die katze sagt zu ihm:
Di kann ik woll nich nähmen,
du hest to lange tähnen.
Dann kommt jung has':
Du hest to lange uhren,
ik mööt noch lang* luern.
Zuletzt kommt jung katermann :
. Du sühst mi ganz un gor so an,
du büst noch bäter as mien mann;
Digitized by
Google
— 298 —
diern, smiet dat aas in'n graben,
un laat em vertehren de kreihgen im raben.
Yölkshagen.
1849- Der kater hat sich beim nüssepflücken erhängt. Ein
junger hase fragt: Was macht frau kätzchen? Sie sitzt in der
kammer . . . kater miesland is doot. Geh hinein . . . Wie
sieht er aus? Ganz grau und 'ne schwarze blume auf dem
weissen schwänz. . Lass ihn gehen. Dann kommt ein alter
hase. Wie sieht er aus? Ganz grau und ne schwarze blume
auf dem weissen schwänz und einen bliss. Lass ihn gehen.
Dann kommt ein junger fuchs. Wie sieht er aus? Braun
und *n kränzel um den hals und *n bliss. Lass ihn gehen.
Zuletzt kommt ein alter fuchs. Wie sieht er aus ? Vier weisse
füsse und *n kränzel um den hals und *n bliss. Lass ihn rein
kommen. — Smiet *t oll stinkrig aas an *n tuun, morgen willn wi
hochtiet hollen. Fi-au in Proseken.
1850. Der kater ist gestorben. Ein hase fragt das mädchen:
Ist frau kätzerin zu haus'?
Ja, sie sitzt oben auf der kammer,
und beweinet ihren Jammer,
ihre äugen sind seidenrot,
ihr herzvielgeliebter mann ist tot.
Geh hinauf, sag ihr, sie sollt sich nicht so viel grämen, ich will
sie wieder nehmen. Die katze lief die treppe tripp trapp,
zog den sagel zick zack, guckt hinein: Gegrüsset seist du, schönes
fräulein; hier ist jemand, der fragt nach dir. Was will er mir?
Junker hase ungeritten, ungeschritten sagt:
Sollst dich nicht so viel grämen,
er will dich wieder nehmen.
Hat er auch graue äugen, wie mein voriger mann? Nein, er
hat braune äugen. Sag ihm, ich will ihn nicht. Auch ein
zweiter kater mit blauen äugen wird abgewiesen. Endlich
kommt ein dritter mit grauen äugen. Lass ihn herauf kommen.
— Thrien, kumm rin, smiet't aas oewer'n tuun, komm, wir
wollen hochzeit machen. Bartelshagen.
1851. Die katzenwitwe spricht:
Da liegt er vor mir auf dem brett,
der mir so viel gutes that,
der mir bracht nach hause die allerschönsten m$use.
(Das Übrige war vergessen.) Bibnitzer Gegend
Digitized by
Google
— 299 —
1852. Frau kaderwitsch (katze) ist zofe bei der verwitweten
frau fuchsin. Zu ihr kommt ein junger hund : Guten tag, frau
kaderwitsch, was machst du da? Ich esse käs* und weisses
brot, beliebt dem herrn auch was ? Ich danke, was macht die
frau fuchsin?
Sie sitzt in der kammer, beweinet ihren Jammer,
ihre äuglein sind so rosenrot,
das macht, der alte herr fuchs ist tot.
Frag sie, ob sie mich will wieder haben. Frau kaderwitsch
geht zu frau fuchsin:
Es kömmt ein junger hund daher gesprungen,
ob Sie ihn wohl bezwungen,
ob Sie ihn wohl wollten wieder haben?
Muss weiter gehen. Darauf kommt ein junger wolf; der wird
ebenso abgewiesen. Zuletzt kommt ein junger fuchs . . .
Es kömmt ein junger fuchs daher geritten,
ob Sie ihn wohl bestritten,
ob Sie ihn wohl wollten wieder haben?
Huse brummbuse, wo weiht de wind, smiet den ollen stinkrigen
voss to *n finster rut. Alter Lehrer aus der Boixenburger Gegend.
1853. De kater hett *n ncetkarm cewerslaken un mööt sticken.
Donn truern se all um em : de mess rookt, de huusdöör gnarrt,
dat heck gnirrt, de hahn ritt all sien feddern ut, de preester-
mamsell sleit sik den kroos up 'n kopp intwei un de köster lett
all de doden upstahn. Melx.
In anderen Stücken wieder ist nur die Frage des Freiers
und die Antwort der Kammerzofe übrig geblieben.
1854. a. Mise mise mau, wo ist denn deine frau?
Die frau sitzt in der kammer, und weint in ihrem Jammer;
frau katzen ihre äugen sein rot,
frau katzen ihr allergnädigster kater ist tot. Zepkow.
Sie sitzt in der kammer, betrübt in ihrem jammer, weinet
ihre äuglein rot, ihr herr gemahl ist tot: Witteriburg\ —
ihre äuglein sind so seidenrot, ihr lieber katermann ist
tot: Nienhagen\ ihr mann, der alte kater ist tot: Krickow\
ihr lieber kätzermann ist tot, das ist wohl ihre grosse not:
Ltierhagen; beweinet ihre not, weil der alte herr fuchs
ist tot : Ritzerow.
Digitized by
Google
- 300 —
b. Miessekätte mau, wo hast du deine frau?
Die frau ist in der kammer, beweinet ihren Jammer,
ihre äugelein so rot, ihr katermann ist mausetot
Neubukow.
1855. Mize mize mau, wo hast du deine frau?
Die sitzt in der Speisekammer,
und da macht sie grossen Jammer.
Mize mize mau, wo hast du deine frau?
Feldberger Gegend.
Die ist in der Speisekammer, hat einen katzenjammer (als
Abzählreim) : Bcdefin.
1856. Spiellied:
In der Mitte des Kreises steht die Katze mit verbundenen Augen.
Einige (oder die ganze Gesellschaft) rufen:
Was macht frau katz?
Darauf antwortet der ganze Chor:
Sie sitzet in der kammer, beweinet ihren Jammer.
Dann folgt das Klagelied der Katze:
Oh weh, oh weh, mein mann ist tot,
kommt, leute, ruft die bauern,
und gebt mir meinen schwarzen rock,
und helft ihn mir betrauern;
...?... dass ich einen andern mir kann nehmen.
Sie greift sich nun einen aus dem Kreise als neuen Mann heraus.
Woldegker Gegend.
Des Häsleins Klage.
1857. Ich armer has* in's weite feld,
wie sehr werd ich da nachgestellt;
bei tagen und bei nachten, da sie mir thun nachtrachten,
sie trachten mir nach das leben mein,
wo bleib ich armes häselein.
Ich esse nichts als das gräselein grün,
was kann ich dann für schaden thun,
und trinke wasser aus dem dreivier,
und geh nachher nach mein pläsier.
Digitized by
Google
— 301 —
Und wenn ich komme aus dem busch,
ich dacht, ich hätte die beste Just,
da thun sie mir nachstellen, da sie mir mögen fällen.
der eine bückt sich und knallt nach mich,
und geht's vorbei, so freu ich mich.
Und wenn mich dann die hunde sehn,
muss ich ein gängschen mit ihnen gehn;
ich mag mich tummeln gleich wie die wilden hummeln,
ich mag mich tummeln, so viel ich will,
zuletzt verlier ich doch das spül.
Und wenn mich dann der Jäger find't,
thut er mir an sein sattel fest binden;
ei, so mag der pranger, einen hasen hab ich gefangen;
denn slicker un slacker ich hin un her,
als wenn ein dieb in den galgen war.
Und wenn sie kämen mit mir nach 's haus,
reissen sie mir all mein ingeweid* aus,
und reissen mir ab mein haar und feil,
und spielen mit mir eine scharpe well,
der has* wird gebraten wie ein fisch,
und wird getragen auf den herrentisch.
Dann setzen sie all ihre blanken messer daran,
der eine schneid't sich ab den bein,
der andre nimmt sich das gegenteil,
der dritte kriegt das schwänzchenstück.
Esst, ihr lieben gast, es ist mir lieb, wenn ihr esst;
aber wenn ihr so grosse stücke schneid't, das thut mir leid,
frau wirtin, schenken Sie ein ein gläschen wein,
es muss ein gebratenes häselein sein.
Alte Frau in Gükow.
1858. Ich armer hase im weiten feld,
wie wird mich denn so nachgestellt,
bei tage und bei nachten, wie thun sie mich nachtrachten,
sie trachten mich bis an das leben,
wo bleib ich armes häselein.
Das wasser trink ich zu mein klavier (!),
und suche dadurch mein pläsier.
Und wenn mich dann die hunde sehn,
dann muss ich ein gängchen mit ihnen gehn,
dann geht es an ein tummeln,
gleich wie die wilden hummeln,
Digitized by
Google
— 302 ' —
dann tummel ich mich noch so viel,
zuletzt verlier ich doch mein spiel.
und wenn mich dann erhascht der wind,
der Jäger an den sattel bind't,
dann nimmt er mich mit nach haus,
nimmt mir 's eingeweide aus dem leibe raus.
dann werde ich gekocht und gebraten,
vor die herren auf 'n tisch getragen;
dann essen sie von fetter maden fisch.
esset, weil ihr noch alle meine brüder seid;
hütet euch vor dem Jäger, bis dass er sich leget.
schlicker de schlacker wohl hin und her,
als wenn der dieb an galgen war. I<)au in Nencanow.
1859. Armer has' ins weite feld,
wie wird mir denn so nachgestellt,
bei tage und bei nachten, da thun sie mir nachtrachten,
sie trachten mir nach das leben mein,
wo bleib ich armes häselein.
Gras ich mir ins gräslein grün,
was kann ihn das für schaden thun;
an einem grünen blättchen, da thu ich mich an sättgen,
ich trinke wasser auf meinem revier,
und geh in dem walde nach meinem plosier.
Und krigen mich dann die hunde zu sehn,
so muss ich in ängsten mit ihnen gehn,
durch hecken und durch tallen, merken über allen,
spricht der Jäger: hoppzaza, du hast verspielt, viktoria.
Und unihascht mich dann der wind,
der Jäger mich an den sattel hing,
dann schlicker und schlacker ich hin und her,
als wenn ich ein dieb an dem galgen war.
Und komm ich dann in der küchin ihr hand,
so werd ich gehangen an nagelwand,
sie krigen mich ans feuer und drehen mich herum,
die herren kommen gegangen, merken thun sie prangen.
drum, liebe herren, esset frisch,
ihr kriegt einen gebratenen hasen zu tisch.
Drum ihr liebsten brüder mein,
so viel ihr in dem walde nur sein,
hüt't euch für den Jäger, hüt't euch für den flegel,
Digitized by
Google
— 303 —
laufet geschwind und säumet nicht,
gute, gute nacht, bruder, merke und spricht. Melx.
1860. Ein armes, armes häselein im weiten, weiten feld,
wie wird mir armes häs'ken nur nachgestellt,
von einem bäum das blättiken,
davon thu ich mir sättigen,
und trinke das wasser aus reinem revier,
dann gehe ich wieder hin nach mein quartier.
Krigen mich dann aber die hunde zu sehn,
dann muss ich mich ängstigen und mit ihnen gehn,
wohl über strupp und über stein,
wohl über thal und über höhen.
so ruft denn der Jäger: hohoppsasasa,
ach haschen, hast verloren, viktoria.
Kriegt mich der koch in seine hand,
so muss ich, Matten, hangen an der wand;
sie krigen mich auf's feuer und drehen mich herum;
das mädchen kommt gegangen, die herren thut verlangen,
sie ässen, sie sässen so munter und so frisch,
wir haben einen gebratenen hasen auf dem tisch.
Meierstorf,
1861. Ich armer has* in weitem feld,
wie wird mir grausam nachgestellt,
bei nacht und auch bei tagen, da thut man mir nachjagen;
und hat man mich gefangen, ich armer has* muss hangen;
da fasst mich der Jäger bei meinem schöpf,
und bindet mich an den säbelknopf;
da bummel ich so hin, da bummel ich so her,
als wenn ich ein dieb am galgen war. Rostock.
1862. Ich armes haschen in der weiten weit,
warum werd ich denn so nachgestellt.
ich esse nur ein läppchen, damit kann ich mich sättgen,
ich esse nur ein wenig grün,
was kann euch das schaden thun. Klocksin.
1863. Gestern abend bei die nacht, geh ich auf die hasenjagd;
sass ein häslein in dem strauss,
schaut mit seinen äuglein raus,
armes häslein, was du mir sagst,
und ganz heimlich zu mir klagst.
Digitized by
Google
— 304 —
Was will denn der weidemann,
er hitzt mir seine hündlein an.
wenn der Jäger mich ertappt,
und sein Windspiel mich erschnappt,
zeigt er mir die flint gleich her,
als wenn sonst kein has* mehr war.
Wenn der Jäger mir bringt nach haus,
er zieht mir pelz und höslein aus,
legt mir auf das küchenbrett,
spickt mir *n puckel brav mit speck,
sticht mir *n spiess von hinten hinein,
ei, wie kann er so grob doch sein.
Wenn ich dann gebraten bin,
trägt man mich zu der tafel hin,
der eine schneid't sich ab sein teil,
der andre bricht mir *n lauf entzwei,
der dritte nimmt das allerbest,
nun nehmt vorlieb, ihr lieben gast.
Nun bin ich armer has',
ich werd nicht fressen mehr kein gras,
ich werd dem bauern nicht mehr gehn ins kraut,
ich hab 's bezahlt mit meiner haut:
wenn ich an meinen Schicksal gedenk,
so es mir recht von herzen kränkt.
Lange obren, das maul ist breit,
und der köpf sehr ungescheit,
stumpfe zahnen, langen bart,
als wenn er war von katzenart:
wenn ich an meinen häsen gedenk,
so es mir recht von herzen kränkt.
Ein Schwänzchen hat er und der ist klein,
ich wünsche, er möcht noch *n bisschen grösser sein ;
weil er dann nicht grösser ist,
so muss er bleiben wie er ist:
wenn ich an meinen häsen gedenk,
so es mir recht von herzen kränkt. Rostock.
Digitized by
Google
— 305 —
Der wunde Hirsch.
1864. Hirschlein ging im wald spazieren,
trieb allda sein artig spiel,
dass es allen anderen tieren als ein lustger freud gefiel,
aber hinter einer linde hielt der Jäger und sein hund,
und der Jäger mit der flinte schoss das arme tierlein wund,
hirschlein kann nun nicht mehr springen,
denn sein wundes bein thut weh,
aber wenn die vöglein singen,
legt sich 's weinend in den klee. Qothmann.
Floh und Laus.
1865. a. En smidt kümmt dor oewer to, as sien fru enen floh
hett doot maken wullt; abends warden jo doch ihrst flöh jag't.
Dor secht he to de ollsch, se künn em doch nich so doot
maken, se müsst doch ihrst *n gebett oewer maken. He kricht
den floh denn nu her mit de tang' un secht:
Du bist ein tierchen arm und klein,
mit todesmacht umgeben, ,
du tracht'st dem menschen nach fleisch und bein, •
es kostet dir dein leben;
du bist ein floh und keine kuh,
und ich drück dir die äugen zu,
Franz Walter und du musst sterben.
Dor hett he em up *n amboss lecht un em mit *n hamer doot
slagen. Alte Frau in Waren aus Varchentm.
b. Hier liegst du armes würmelein, mit todesnot umgeben,
du saugst das blut aus meinem bein,
das kostet dir dein leben;
du bist eine floh und keine kuh,
drum drück ich dir die äugen zu,
du schwarzbraun, du musst sterben.
Grevismühlen. Questin.
Da armes kleines schwarzes tier, mit todesangst umgeben,
du saugst das blut ans mein gebein, und darum musst du
sterben: Hirsehburg; — mit not unü tod umgeben: Rüting;
tf ecklenb. Volkßüberllefeningen Bd. II. 20
Digitized by
Google
— 306 —
du kannst nich länger leben: Wismar, Züsow\ schwarz-
braunlein, du musst sterben: Vor -Wendorf \ — eine floh
und keine laus, drück ich dir die äugen aus, schwarz-
brauner, du musst sterben: Gletzow.
1866. Und der daum wird eingenetzt,
und der floh in die ess gesetzt,
schwarzer floh, du musst krepieren,
du musst meinen daum erhören,
glaub mir 's sicherlich. Malchin.
1867. a. Jetzt hab ich dich gegriffen, du schwarzes rabenaas,
dieweil du mich gebissen, nun wirst du sterben müssen,
knipps knipps, wie gefällt dir das? Mkowdorf.
Tööf, du schwarzes rabenaas, wie hast du mich gebissen . . . :
BüHng.
b. Du hast mich sehr gebissen, du schwarzes rabenaas,
jetzt wirst du sterben müssen, knipps, wie gefällt dir das?
Aus Wismar.
1868. a. Ihr höllengeister packet euch,
dies haus gehört in Jesu reich,
hier habt ihr nichts zu schaffen. Aus Pfau.
b. Ihr höllengeister packet euch,
ihr habt hier nichts zu schaffen,
dies ist mein mann sein königreich,
er wird sein sach wohl machen.
AUe Tagelöhnerfrau in Krickow.
Ihr höllengeister packet euch, hier eilt ihr ins verderben:
Qarwdin.
1869. a. Der floh lebt herrlich in der weit,
weil er sich bei der Jungfrau hält,
er saugt der Jungfrau schönstes blut,
wie hat es doch der floh so gut. Qrabower Gegend.
b. Der floh lebt herrlich in der weit,
er ist ein junger Springinsfeld,
er trinkt der Jungfrau reines blut,
wie hat doch so ein floh es gut Penxliner Gegend.
Digitized by
Google
— 307 —
1870. Der floh lebt herrlich in der weit,
was fehlt dem kleinen Springinsfeld,
er hüpft am weissen strumpf empor,
und kommt an das paradieses thor;
was manchem mann verborgen war,
das liegt vor ihm so hell und klar.
Wittenburger Gegend,
1871. Der Floh sagt:
a. Dann hab ich die besten Zeiten,
wenn sie bei dem liebsten sitzt,
denn sie schämt sich, mich zu greifen,
wenn ich sie auch noch so stich. Kublank.
b. Dann hab ich die besten Zeiten,
wenn sie bei dem liebsten ist,
und den kaffee thut bereiten, und vor liebe ist erhitzt;
mich zu greifen schämt sie sich,
wenn ich sie auch noch so stich.
Alte Frau in Dütschow.
1872. a. Ich bin ein echter Jägersmann,
und schiess nach einem reh und einem bunten specht;
und dieser specht hat keine feder,
den ich erwisch in dem gebüsch bei diesem leben,
sah ich von fern ein mädchen stehn,
die war so nett, stand vor dem bett und jagte flöhen.
HelpL
b. Ich bin ein lustiger Jägersknecht, schiesse recht,
schiess nach einem bunten specht;
dieser specht hat keine feder,
der im gebüsch, den ich erwisch in diesem leben,
ich hätt so gerne mitgemacht diese jagd,
diese schöne flöhenjagd, hättst du mir ein wort gesagt,
ich sah von fern ein mädchen stehen, die war so nett,
stand vor dem bett und jagte flöhen. HelpL
1873. De fru is achter de flöh; denn seggen de flöh to eenanner:
Hi ha flohjagd, hätt so gerne mitgemacht;
hättst du mir ein wort gesagt, von der jagd,
hätt so gerne mitgemacht, hi ha flohjagd.
Frau in Waren aus der NeurStrelüxer Gegend.
Digitized by
20*
Google
— 308 —
1874. a. Des abends, wenn ich vorm fenster steh,
und mir das hemd beseh,
da seh ich einen mit langen beinen;
der wird tot geknackt, ins sarg gepackt,
kommt der leichenwagen, wird weggefahren,
dann wird er eingebuddelt, und ein lied dabei genuddelt.
Edpt
b. Gestern abend, als ich vor dem fenster steh,
und mir das hemd beseh,
da seh ich einen krauschen;
der wird tot gemacht, in sand gepackt,
und dann kommt der leichenwagen, er wird begraben.
Helpt.
1875. Wenn ich mal einst eine floh sah,
dann ward sie angepackt, dann ward sie tot geknackt,
dann kam der leichenwagen, dann ward sie aufgeladen,
dann ward sie nach *n kirchhof gefahren,
und dort ward sie eingegraben. Vorbeck.
1876. Wenn ich zu bette geh, hab ich einen floh ertappt;
dann wird er tot gemacht, dann kommt der leichenwagen,
dann wird er fortgetragen;
sag ich : adieu, mein lieber floh, beiss mir nicht wieder so.
Görlitz*
1877. Ach mein lieber floh, beiss mich nicht wieder so,
sonst wirst du tot geknackt, und in den sack gepackt;
dann kommt der leichenwagen, dann wirst du fortgefahren,
dann weinen alle flöh, und springen in die höh.
Aus N&ukloster.
1878. a. Widi-widi-witt, mich beisst die floh,
widi-widi-witt, weiss blos nich wo,
widi-widi-witt, da muss sie sein,
widi-widi-witt, im hosenbein.
dann wird sie totgeknackt,
und warm (in den sarg) eingepackt,
dann kommt der leichenwagen,
dann wird sie weggefahren (still begraben),
dann ruf (bitt) ich: lieber floh, beiss mich nicht wieder so.
Barnstorf.
In das linke hosenbein, ganz gewiss da muss sie sein : Rostock.
b. Wide-wide-witt, mich beisst ein floh,
wide-wide-witt, ich weiss nicht wo,
wide-wide-witt, am linken bein,
wide-wide-witt, da sitzt das schwein.
Digitized by
Google
— 309 —
trarabumdide, wenn ich ein flöhlein seh,
dann wird es totgeknackt, dann kommt der leichenwagen,
dann wird es fortgetragen;
dann sag ich: lieber floh,
beiss mich nicht wieder so an den popo.
Aus Neukloster.
1879. Eine grosse mordgeschichte ist geschehn zu Oldesloe,
eine frau in ihrem bette
hat ermordet hundert (fünfzig) flöh. Schwansee (Waren).
Zu Lorenzhöh (so sangen wir früher hier in Wismar,
wenn zum Pfingstmarkt die Orgeldreher mit ihren Schauer-
bildern hier waren): Wismar; zu Aschenaloh : Wittenburg.
1880. Scheusslich ist die mordgeschichte,
die ein mensch begangen hat,
eine frau in ihrem bette einen floh ermordet hat.
Oanxlin.
1881. Eine grosse mordgeschichte, die sich zugetragen hat,
eine frau in ihrem bette fünfzehn flöh getötet hat,
und zwei wanzen noch daneben,
welches ein geschrei gegeben. Lübtheen.
1882- Eine frau in ihrem bette hat ermordet einen floh,
nein, sie hat noch mehr begangen,
hat zwei wanzen aufgehangen,
und zwei lause tot geknackt, und sie in ihr brot gebackt.
Blücher.
1883. In dem fremden Ungarlande
ist eine grausame that geschehn;
die frau in ihrem bette eine floh ermordet hat.
diese biss ihr in die waden, sie griff gar eilig zu,
und kriegte sie beim kragen, drückt ihr die kehle zu.
Meierstorf.
1884. Wo geit dat in dat schoolhuus her,
dor biten uns de wanzen,
de grisen faten ok noch an,
de flöhbück springen un danzen.
Büdnertochter in Triepkendorf.
1885. Einst sass ich hinter dem* zäun und laus'te meinen rock,
und als ich in die ärmel kam, da sass ein halbes schock,
und als ich in die seite kam, da sassen noch viel mehr,
und als ich auf den rücken kam, da sass ein ganzes heer;
Digitized by
Google
— 310 —
da ging es immer: geknicker geknacker,
die nägel die waren rot,
und all die andern lause schrien: wie bitter ist der tod.
Deputatknecht in HelpL
1886. Als ich mal aus Polen kam, da laus't ich meinen rock,
auf die rechte seite sass ein ganzes schock,
auf die linke seite sassen noch viel mehr,
mitten auf dem rücken, da sass die ganze armee;
da ging es an die gnitsche gnatsche gne,
die nägel wurden rot,
ach, wie schrei'n die armen lause, wie bitter ist ihr tod.
Alte Tagelöhnerwitwe in Gross- Gievitz.
1887. Als ich aus Polen kam, da laus't ich meinen rock,
als ich in den kragen kam, da sass ein halbes schock,
als ich in den rücken kam, da sassen noch viel mehr,
als ich unter die ärmel kam, da sass das ganze heer;
da ging es immer: die knick die knack,
die nägel wurden rot,
ach gott, was schrieen die lause :
wie bitter ist mir mein tod. Alter in Schönbeck.
Die knitschel die knatechel: Lindow.
1888- Es war mal einst ein Schneider, die laus auf seinem rock,
und auf der rechten seite waren fünfhundert schock,
und auf der linken noch viel mehr,
und auf dem rücken das ganze heer.
da fing er an zu schlachten, die nägel wurden ihm rot,
da schrieen die armen lause: wie bitter ist der tod.
kramsvogel, du musst sterben, du lässt mir keine ruh,
nu thu die äuglein zu, und schlaf in guter ruh.
Briefträger in Vipperow.
1889. Schon wieder ein lied gesungen,
da folgt ein schnäppschen drauf;
in Russland und in Polen, da ist es so gebrauch,
und als ich in die herberg kam, besah ich meinen rock,
und als ich da die ärmel nahm, fand ich ein halbes schock;
und dann ging 's immer : die knicker die knacker,
meine nägel die wurden mir rot,
stirb, du mein armes tierchen, stirb du einen bittern tod.
Gross-Lantow.
Digitized by
Google
Anmerkungen.
*^r
Digitized by
Google
Digitized by
Google
Zweites Verzeichnis
der von mir benutzten volkskundlichen Litteratur.
Sämtliche im ersten Bande (S. 259-271) genannten Werke sind
auch für diesen Band benutzt worden, ebenso die Fortführungen der
dort verzeichneten Zeitschriften. Die dort gebrauchten Abkürzungen
sind hier beibehalten.
Um das Verzeichnis nicht über Gebühr anschwellen zu lassen,
nenne ich hier — mit einigen begründeten Ausnahmen — aus der
von mir benutzten Litteratur nicht:
L Die mecklenburgische und die sonstige niederdeutsche Dialekt-
Litteratur.
Beuter ist nach der Volksausgabe citiert.
IL Die Idiotika.
Alle Hauptwerke sind durchgesehen. Schw. Wtb. =
Schweizerisches Idiotikon, bearbeitet von Staub und Tobler,
Frauenfeld 1881 ff.; Eis. Wtb. = Wörterbuch der elsassischen
Mundarten, bearbeitet von E. Martin und H. Lienhart, Strass-
burg 1897 ff.
III. Die Sprichwörter -Litteratur.
Die Hauptwerke sind benutzt.
IV. Die Litteratur der eigentlichen Volkslieder.
Vollständigkeit ist flu* die neuere Zeit erstrebt worden.
V. Die Litteratur über das Tierepos und sonstige Werke der
älteren Zeit.
Es werden u. a. citiert: Konrad von Megenberg nach
der Ausgabe von Pfeiffer, der Esopus des Burkhard
Waldis nach der Ausgabe von Kurz, Rollenhagen's
Froschmeuseler nach der Ausgabe von Goedeke.
VI. Die Litteratur über Sagen, Märchen und Gebräuche.
Die Hauptwerke aus deutschen Ländern sind durchgesehen.
Aus der sonstigen Litteratur sind u. a. benutzt die Werke von
Digitized by
Google
— 314 —
Wolf, Mont-Cock, Landschoot, J008, Lehemrbe,
Gittäe - Lemoine, Campbell, Henderson, Hyde,
Asbjörnson - Moe., Cavallius - Stephens, Maurer,
Arnason, Russwurm, Schreck, Bienemann, Jannsen,
Leskien- Brugmann, Jurkschat, Genetz, Holz-
mayer, Bernhard Schmidt, Hahn, Pedersen, Groh-
mann, Krauss, Wlislocki, "Wenzig, Cosquin,
Säbillot, Blad£, Carnoy, Seidel u. a. m.
VII. Die Litterat ur über Tiersymbolik.
Die Litteratur über einzelne Tiere wird am betreffenden Orte
angeführt werden.
Alle citierten Werke sind, soweit nicht das Gegenteil aus-
drücklich bemerkt ist, von mir selbst eingesehen.
Mecklenburg.
Chytraeus: Nomenciator Latinosaxonicus denuo editus.
Rostochii anno M. DC. IV.
Mi: Wörterbuch der Mecklenburgisch- Yorpommerschen Mundart
von Mi (Sibeth). Leipzig 1876.
B o 1 1 : Abriss der meklenburgischen Landeskunde. Von Ernst
Boll. Wismar und Ludwigslust 1861. (Die Fauna S. 95-146.)
Sienissen, Mag.: Linnäische Synonymie zu den Meklen-
burgisch platten zoologischen Benennungen. In seinem: Magazin für
die Naturkunde und Oekonomie Meklenburgs. I Schwerin 1791
S. 168-177.
Siemssen, Mon. 1790: Beitrag zur Naturkunde Mecklen-
burgs. Verfasst von A. C. Siemssen: Monatsschrift von und für
Mecklenburg 1790 S. 623-636. (Vgl. 1791 S. 329 f. 339 f.)
Siemssen, Vögel: Handbuch zur systematischen Kenntniss
der Meklenburgischen Land= und Wasservögel von M. Adolph Christian
Siemssen. Rostock und Leipzig 179*4.
Siemssen, Fische: Die Fische Meklenburgs von M.Adolph
Christian Siemssen. Rostock und Leipzig 1794.
Zander, Vögel: H. D. F. Zander. Naturgeschichte der Vögel
Mecklenburgs. Acht Theile. Wismar 1838.
Zander: Systematische Uebersicht der Vögel Meklenburgs.
Archiv des Vereins der Freunde der Naturgeschichte in Meklenburg
J. XV 1861 S. 44 ff.
Besondere Schriften über das Tierleben im Volksmunde.
Aus der im ersten Bande verzeichneten Litteratur kommen für
das Tierleben vornehmlich in Betracht:
Digitized by
Google
— 315 —
Simrock, Kinderbuch S. 146-172 und S. 179-196, Grote
S. 221-254, Strackerjan II S. 80-113, Wegener I S. 67-101,
Dierinissen S. 28-41, Fiedler S. 89-98, Curtze S. 279-286,
HaltrichS. 1-102, S. 152-157, Baumgarten S. 70-124, Dunger
S. 75-81, Peter I S. 61-70, S. 75-85, Rochholz S. 66-98,
Stöber S. 69-86, E. Meier S. 22-32. Ausserdem vor allem
Pomm. Bl. (Brunk u. a.), Urquell (Brunk u. a.), Volks-
kunde und Firmenich.
Franz: Animalium Historia sacra...a Wolfgango Franzio.
Editio quinta. Amstelodami 1643.
Gesner: Conradi Gesneri medici Tignrini Historiae animalium
libri I-IV. Tiguri 1551-58.
Medicus: Die Naturgeschichte nach Wort und Spruch des
Volkes. Von Dr. Wilhelm Medicus. Nördlingen 1867.
Steiner: Die Tierwelt nach ihrer Stellung in Mythologie und
Volksglauben von Carl J. Steiner. Gotha 1891.
Müllenhoff: Die Natur im Volksmunde. Von Karl Müllen-
hoff. Berlin 1898.
Masius: Naturstudieu. Skizzen von Hermann Masius. Zwei
Bände. Achte Auflage. Leipzig 1874.
Dähnhardt, Naturgesch. Volksm.: Naturgeschichtliche
Volksmärchen aus nah und fern. Gesammelt von Oskar Dähnhardt.
Leipzig 1898.
Marx August: Griechische Märchen von dankbaren Tieren und
Verwandtes. Stuttgart 1889.
Gubernatis: Die Thiere in der indogermanischen Mythologie
von Angelo de Gubernatis. Aus dem Englischen übersetzt von
M. Hartmann. Leipzig 1874.
Hopf: Thierorakel und Orakelthiere in alter und neuer Zeit
von Dr. Ludwig Hopf. Stuttgart 1888.
Köhler: Das Tierleben im Sprichwort der Griechen und
Römer von Carl Sylvio Köhler. Leipzig 1881.
Keller: Thiere des classischen Alterthums in culturgeschicht-
licher Beziehung von Otto Keller. Innsbruck 1887.
Wackernagel, Voc. var.: Voces variae animantium. Ein
Beitrag zur Naturkunde und zur Geschichte der Sprache von Wilhelm
Wackernagel. Basel 1869.
Winteler: Naturlaute und Sprache. Ausführungen zu
W. Wackernagels Voces variae animalium (sie !). Von Dr. J. Winteler.
Aarau 1892.
U hl and: Fabellieder. Uhlands Schriften zur Geschichte der
Dichtung und Sage. Band HI S. 52 ff.
Digitized by
Google
— 316 —
Seelmann: Die Vogelsprachen (Vogelparlamente) der mittel*
alterlichen Litteratur. Ndd. Jahrb. XIV S. 101 ff.
Landau Marcus: Tierhochzeiten. Zs. f. vgl. Litteraturgesch.
N. F. I S. 372.
Waldbrühl Wilhelm v.: Der Vogelgesang und das Volkslied.
Sechstes Ergänzungs-Heft zur Zeitschrift „Die Natur". Halle 1865.
S. 1-9.
Jacoby Dr. L. : Über die Nachahmung von Naturstimmen in
der deutschen Poesie. Frommel-Pfaff's Sammlung von Vorträgen für
das deutsche Volk. II Heidelberg 1880 Nr. 10 S. 341-371.
Westfalens Tierleben in Wort und Bild. Herausgegeben
von der zoologischen Sektion für Westfalen und Lippe unter Leitung
ihres Vorsitzenden Prof. Dr. H. Landois. Paderborn I 1883/4.
H 1886. III 1892. (Vgl. I S. 384 ff. II 337 ff.j
Holt mann M. : Naturstimmen im Frühlinge. Neunzehnter
Jahresbericht des Westfälischen Provinzial-Vereins für Wissenschaft
und Kunst für 1890. Münster 1891. S. 50-62.
Schwerin: Vöggel - Sproak un Snack. In plattdeutsche Reim-
verse gebracht durch Fritz Schwerin. Neuhaldensleben o. J.
Bujack: Naturgeschichte der höheren Thiere mit besonderer
Berücksichtigung der Fauna Prussica von Johann Gottlieb Bujack.
Königsberg 1837.
Toppen: Thiersprache und Thiermährchen. Nach Büchern
und aus dem Munde des Volks mitgetheilt von Dr. M. Toppen. Neue
Preussische Provincial-Blätter I. Königsberg 1846. S. 435—454.
FriBchbier: Zur volkstümlichen Naturkunde. Beiträge
aus Ost- und Westpreussen von H. Frischbier. (S. A. aus der
Altpreuss. Monatsschrift)
Treichel: Provinzielle Sprache zu und von Thieren und
ihre Namen. Von A. Treichel. Altpreuss. Monatsschrift, XXnc
S. 152-212. XXX S. 309-338.
Wilhelm: Thiernamen in volkstümlichen Zusammensetzungen
und Redensarten des Saazer Landes von Franz Wilhelm. Saaz
o. J. (1898.)
Blaas CM.: Volkstümliches aus Niederösterreich über Thiere.
Germania XX. 1875. S. 349-356.
Sloet: De dieren in het germaansche volksgeloof en volks-
gebruik door Mr. L. A. J. W. Baron Sloet 'S-Gravenhage 1888.
F. L. Grundtvig: Fuglene i Folkets Digtning og Tro.
Fire Foredrag, holdte i Foraaret 1881 af F. L. Grundtvig. Kjaben-
havn 1883.
Digitized by
Google
— 317 —
Pontoppidan: Erich Pontoppidans Versuch einer natürlichen
Historie von Norwegen. Aus dem Dänischen übersetzt von Johann
Adolph Scheiben. Zwei Theile. Kopenhagen 1753. 1754.
Swainson: The folk-lore and provincial names of britisch
birds by Charles Swainson. London 1886.
Rolland F. p.: Faune populaire de la France. Sechs Bände.
Paris 1877-83.
Cibele Angela Nardo: Zoologia popolare Veneta specialmente
Bellunese. Palermo 1887.
"Wald au Alfred: Die Vogelsprache bei den Cechen. Mag. f.
d. Lit. des Ausl. 72. Band (Berlin 1867) S. 542-544.
Waldau Alfred: Die Vögel in den böhmischen Kinderliedern.
Mag. f. d. Lit. des Ausl. 73. Band (1868) S. 348-349.
Bleek: Reineke Fuchs in Afrika. Von Dr. W. H. J. Bleek.
Weimar 1870.
Tiernamen.
Ich nenne hier:
N e m n i c h : Allgemeines Polyglotten - Lexicon der Natur-
Geschichte mit erklärenden Anmerkungen von Philipp Andreas
Nemnich. Hamburg und Halle 1793 ff.
Edlinger: Erklärung > der Tier -Namen aus allen Sprach-
gebieten von August v. Edlinger. Landshut 1886.
Junius: Nomenciator Francofvrti 1596 (De animalibus
S. 36-74).
Lübben August: Die Thiernamen im Reineke Vos. Programm
des Gymnasiums zu Oldenburg 1863.
0. Glöde: Über Tiernamen im Volksmund und in der Dichtung.
Zs. f. d. TJnt. V S. 741 ff. VII S. 115 ff.
A. Höfer: Tier- und Pflanzennamen. Germania XVHi
(1873) S. 9-12.
Schumann Colmar, Lüb. Mitt: Mitteilungen des Vereins
für Lübeckische Geschichte und Alterthumskunde 5. Heft (1891.
1892) S. 11 ff. 27 ff. 41 ff.
Sundermann Fr.: Volksthümliche Thiernamen in Ostfriesland.
Ostfries. Jahrb. I. Emden und Aurich 1870. S. 88 ff.
J. ten Doornkaat Koolman, Ndd. Jahrb. XI S. 111 ff.:
Tier- und Pflanzennamen aus Ostfriesland.
Mühling: Provinzial- Namen der Thiere Preussens. Der
neuen Preussischen Provinzial -Blätter andere Folge. VIIE Königs-
berg 1855 S. 167-179.
Digitized by
Google
— 318 —
Wurm Fr.: Provincialnamen von Thieren und Pflanzen. Mit-
teilungen des Nordböhmischen Excursions - Clubs. Redigiert von Prof.
A. Paudler. HI Böhm.-Leipa 1880. S. 250-253.
Branky Franz: Einige Vogelnamen aus dem nördlichen
Böhmen. Zts. f. d. Phil. XXI 1889 S. 207-214.
Naumannia 1853 S. 94 ff., S. 391 ff., 1855 S. 70 ff.,
313 ff., 317 ff.
Birlinger, D. M. VII 92 ff.: Zur Sprache der bairischen
Vogel- und Fischwaid.
Dalla Torre: Die volkstümlichen Thiernamen in Tirol. und
Vorarlberg. Von Prof. Dr. K. W. v. Dalla Torre. Beiträge zur
Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte von Tirol. Festschrift
Innsbruck 1894. S. 57-156.
Defrecheux: Vocabulaire de la faune Wallonne par Joseph
Defrecheux. Bulletin de la soctete ltegeoise de litterature Wallonne.
Deuxieme sene. Tome XII Liege 1889 S. 11 241.
Vgl. vor allem auch D. M., Ndd. Korr.-Bl., Pomm. Bl.
Sonstige im ersten Bande nicht verzeichnete Litteratur
aus Deutschland.
J. G. Büsching, W. N.: Wöchentliche Nachrichten III 1817,
IV 1819.
Böhme, Kinderlied: Deutsches Kinderlied und Kinderspiel.
Herausgegeben von Franz Magnus Böhme. Leipzig 1897.
Dichtungen aus der Kinderwelt. Hamburg 1815.
Dorenwell: Niedersächsisches Volksbuch herausgegeben von
K. Dorenwell. Zwei Bände. Hannover 1884. 1886.
Jev. Kai.: De plattdütsche Kienner herutgewen von Karl
Friderk B-n. Jever 1868-1871.
Plattdütsche Hu sf rund. Redigirt von Willem Kastner. II- V
Leipzig 1877 ff.
Fröhlich: Lügen Konfallgen. Plattdütsche Bimels un swarte
Biller voer sine lütten goden Frünn von Onkel Karl Fröhlich. Berlin
o. J. (1858). (Enthält Bearbeitungen von Volksreimeü.)
Günther: Neuester Wiegen- Lieder -Kranz in plattdeutscher
Mundart. . . . von Johann Christian Günther jun. Magdeburg 1848.
Kuhn-Schwartz N. S. : Norddeutsche Sagen, Märchen und
^Gebräuche. Gesammelt und herausgegeben von A. Kuhn und
W. Schwartz. Leipzig 1848. (Tierreime S. 451-453.)
Kuhn W. S.: Sagen, Gebräuche und Märchen aus Westfialen.
Gesammelt und herausgegeben von Adalbert Kuhn. Zwei Theile.
Leipzig 1859. (Tierreime II S. 68-82.)
Digitized by
Google
— 319 —
Kuhn A., v. d. H. Germ.: Proben niederdeutscher Mundarten.
Von der Hagens Germania V 1843 S. 246-251. Kinderlieder.
Zumeist in Berlin gesammelt Ebendort VIII 1848 S. 226-238.
Schi. -Holst. Jahrb.: Jahrbuch ftir die Landeskunde der
Herzogtümer Schleswig, Holstein und Lauenburg. I-X. Kiel 1858 ff.
Die Heimat: Monatsschrift des Vereins zur Pflege der Natur-
und Landeskunde in Schleswig-Holstein, Hamburg, Lübeck u. dem
Fürstentum Lübeck. Kiel 1897 ff.
Hansen: Characterbilder aus den Herzogtümern Schleswig,
Holstein und Lauenburg, den Hansestädten Hamburg und Lübeck,
wie dem Fürstenthum Lübeck von A. TL Hansen. Hamburg 1858.
Holm: Kost und Kinnerbeer. Und sowat mehr. Zwei
Erzählungen aus dem holsteinischen Landleben von Adolf Holm.
Leipzig 1897. (Enthält allerlei Volkstümliches.)
Bär mann, S. B.: Dat sülwern Book van Jürgen Nikiaas
Bärmann. Tweede Uplaag. Hamborg 1859.
Nathansen: Aus Hamburgs alten Tagen. Ernste und heitere
Mitteilungen von W. Nathansen. Hamburg 1894. (S. 116-136: Die
der Altenwallstrasse bis zum Jahre 1842 eigentümlichen Kinder-
lieder . . .)
Schumann Colmar: Beiträge zur lübeckischen Volkskunde.
Vaterstädtische Blätter. Lübeck 1897 ff. (Ich citiere nach dem mir
vorliegenden, im Druck noch nicht vollendeten Abdruck. Tier-
verse S. 43 ff.)
(De ecke): Hundert Lübsche Volksreime. Herrn Dr. med.
C. Pabst und Herrn Dr. med. W. von Bippen freundschaftlich geweiht
am 8. Juni 1858.
E. M. Arndt: Mährchen und Jngenderinnerungen. Erster
Theil. Zweite Ausgabe. Berlin 1842. Zweiter Theil. Berlin 1843.
Jahn: Volkssagen aus Pommern und Bügen. Gesammelt
und herausgegeben von Dr. Ulrich Jahn. Zweite Auflage. Berlin
1889. (Tier-Sagen und Reime S. 433 ff.)
Drosihn: Deutsche Kinderreime und Verwandtes, aus dem
Munde des Volkes vornehmlich in Pommern gesammelt von Friedrich
Drosihn. Nach seinem Tode herausgegeben von Carl Bolle und
Friedrich Polle. Leipzig 1897. (Tierstimmen und Verwandtes
S. 73-77.)
Haas: Schnurren, Schwanke und Erzählungen von der
Insel Bügen. Gesammelt und herausgegeben von Dr. A. Haas.
Greifswald 1899. (S. 98-109: Tiersprache und Tiermärchen.)
Brunk, Volkslieder: Plattdeutsche Volkslieder aus Pommern.
Von August Brunk. Beiträge zur Geschichte und Alterthumskunde
Pommerns. Festschrift. Stettin 1898. S. 246 ff.
Digitized by
Google
— 320 —
Schwerin Fritz: Der Altmärker. Neuhaldensleben o. J.
Frömmel: Kinder -Heime Lieder und Spiele. Gesammelt von
Otto Frömmel. Erstes Heft. Berlin 1899.
Keusch: Sagen des Preussischen Samlandes von R. Reusch.
Zweite Auflage. Königsberg i. Pr. 1863. (Thiersprache S. 1 19-126.)
Toeppen: Aberglauben aus Masuren mit einem Anhange,
enthaltend: Masurische Sagen Und Mährchen. Mitgetheilt von Dr.
M. Toeppen. Zweite Auflage. Danzig 1867.
Viol£t: Neringia oder Geschichte der Danziger Nehrung von
Alex. Ferdinand Viotet Danzig 1864.
Frischbier: Preussische Volkslieder in plattdeutscher
Mundart. Mit Anmerkungen herausgegeben von H. Frischbier.
Königsberg i. Pr. 1877.
Treichel: Volkslieder und Volksreime aus Westpreussen.
Gesammelt von Alexander Treichel. Danzig 1895.
Böhm Eduard: TJtem bernsteenwinkel. Königsberg 1893.
(S. 143 ff. : Allerlei utem volksmund.)
Winter F., Magd. Gesch. -Bl. : Volksreime und Kinder
lieder aus dem Magdeburger Lande. Geschichts-Blätter für Stadt und
Land Magdeburg. X (Magdeburg 1875) S. 303-335, XII (1877)
S. 381-395.
Wegener, Magd. Gesch.-Bl.: Spiele aus dem Magdeburger
Lande mit Beiträgen aus anderen Gegenden Nord - Deutschlands (zur
Ergänzung der Volkstümlichen Lieder aus Norddeutschland) gesammelt
von Ph. Wegener. Geschichts-Blätter für Stadt und Land Magdeburg.
XVH 1882 S. 400-437. Vgl. XVIII 1883 S. 1-16, S. 146-184.
Pröhle, Harzbilder: Sitten und Gebräuche aus dem Harz-
gebirge. Von Heinrich Pröhle. Leipzig 1853.
Andree: Braunschweiger Volkskunde von Richard Andree.
Braunschweig 1896. (Die Tiere in den Volksreimen S. 336—341.)
Jellinghaus, Westf. Gr.: Westfälische Grammatik. Die
Laute und Flexionen der Ravensbergischen Mundart mit einem
Wörterbuche von Hermann Jellinghaus. Bremen 1877. (S. 110-114:
Bäthsel und Kinderreime.)
Woeste Friedr., v. d. H. Germ.: Mitteilungen aus West-
feien. Von der Hagen's Germania IX (1850) S. 284-295; Volks-
reime aus Grafschaft Mark. Ebendort X (1853) S. 65-80.
Fricke: Das mittelalterliche Westfalen oder die alten Sitten,
Gesetze, Gerichte, Zustände und Gewohnheiten der roten Erde von
W. Fricke. Minden i. W. 1890. (Enthält viel Volkstümliches.)
Hartmann Hermann: Bilder aus Westfalen. Osnabrück
1871. Neue Folge. Minden i. W. 1884.
Prüm er Karl: Westfälische Volksweisheit. Barmen 1881.
Digitized by
Google
— 321 —
Bahlmann, Lieder: Münsterische Lieder und Sprichwörter
in plattdeutscher Sprache. Von Dr. P. Bahlmann. Münster 1896.
Bahlmann, Märchen: Münsterländische Märchen, Sagen,
Lieder und Gebräuche. Gesammelt und herausgegeben von Dr.
P. Bahlmann. Münster i. W. 1898.
Bahlmann, Westf. Gesch.-Bl.: Mundartliches aus dem
Münsterlande. Westfälische Geschichtsblätter B. I Porta Westphalica
1895 S. 53 ff.
Kem-Willms: Ostfriesland wie es denkt und spricht. Von
W. G. Kern & W. Willms. Norden 1869. (Das Thier im Sprich-
wort S. 57-80.)
Lüpkes: Alte Heimatklänge. Dreissig ostfriesische Festlieder
und Dreihundert Reimsprüche. Von Wiard Lüpkes. Emden und
Borkum 1888.
Volckmar: Zur Stammes- und Sagengeschichte der Priesen
und Chauken. Programm des Königlichen Gymnasiums zu Aurich.
Ostern 1867. (Anhang S. 39 ff.: Alte Volkslieder.)
Norrenberg: Beiträge zur Localgeschichte des Niederrheins.
I. Aus dem alten Viersen. Viersen 1873. III. Chronik der Stadt Dülken,
Viersen und Dülken 1874. (Vogelnamen und Vogelstimmen S. 116 f.)
Eskuche: Siegerländische Kinderliedchen. Aus
Volksmund gesammelt und erläutert von Dr. Gustav Eskuche.
Siegen o. J. (Vgl. S. 44-46.)
Weyden Ernst: Köln am Rhein vor fünfzig Jahren.
Köln 1862.
Köln. Sprich w.: Sprichwörter und alte Volks- und Kinder«
lieder in kölnischer Mundart. Köln o. J. (1899).
Mülhause: Die Urreligion des deutschen Volkes in
hessischen Sitten, Sagen, Redensarten, Sprüchwörtern und Namen von
Elard Mülhause. Cassel 1860.
Künzel: Geschichte von Hessen, insbesondere Geschichte des
Grossherzogthums Hessen und bei Rhein von Heinrich Künzel.
Friedberg 1858. (S. 434 ff. : Kinderliedchen und Kinderreime aus der
Wetterau.)
Belli- öontard: Sammelsorium der alten Frankfurter und
Sachsenhäuser Volkslieder, Geschichten und Redensarten von M. Belli=
Gontard. Frankfurt am Main, 1875.
Regel: Die Ruhlaer Mundart dargestellt von Karl Regel.
Weimar 1868. (Anhang: Kinderverschen u. s. w. S. 298 ff.)
Volk m er: Kinderreime, -Lieder und -Spiele aus der Grafschaft
Glatz. Vierteljahrs8chiift für Geschichte und Heimatskunde der Graf-
schaft Glatz IX 1889/90. S. 1-66.
Sachs. Mit t.: Mittheilungen des Vereins für Sächsische Volks-
kunde. Herausgegeben von Prof. Dr. E. Mogk. Dresden 1897 ff.
Mecklenb. Volk Ȇberlieferungen Bd. II. 21
Digitized by
Google
— 322 —
Dähnhardt: Volkstümliches aus dem Königreich Sachsen
auf der Thomasschule gesammelt von Dr. Oskar Dähnhardt. Zwei
Hefte. Leipzig 1898.
Meiche: Sagenbuch der sächsischen Schweiz herausgegeben
von Altred Meiche. Leipzig 1894. (S. 105-113: Kinderverse u. s. w.)
Unser Egerland: Zeitschrift des Vereins für Egerländer
Volkskunde. Herausgeber: Alois John. Eger 1897 ff.
Tieze Franz: Unse liebe Hejmt. III. Theil (Volksreime)
Warnsdorf 1895.
Wittstock: Sagen und Lieder aus dem Nösner Gelände,
gesammelt von Heinrich Wittstock, ßistritz 1860.
Na äff, Böhm. Mit t.: Mitteilungen des Vereins für Geschichte
der Deutschen in Böhmen. B. XX ff. (Volksreime z. B. XXI
125 ff. 329 ff. u. a.)
Bei nsberg-Düringsfeld: Fest-Kalender aus Böhmen.
Von 0. Frh. von Beinsberg-Düringsfeld. Wien und Prag 1861.
Bank: Aus dem Böhmerwalde. Bilder und Erzählungen aus
dem Volksleben von Josef Bank. Drei Bände. Leipzig 1851.
Fronius: Bilder aus dem sächsischen Bauernleben in Sieben-
bürgen. Ein Beitrag zur deutschen Cuiturgesclüchte. Von Fr. Fr.
Fronius. Wien 1879.
Schüttelkopf: Kinderreime und Kinderspiele gesammelt im
obern Görtschitzthale, am Krapfeide und um Osterwitz vom Lehrer
Balthasar Schüttelkopf. Neue Carinthia Klagenfurt 1890 S. 131 ff.,
S. 191 ff., und Carinthia Band 81 (I) 1891 S. 23 ff. 80 ff. 121 ff. 157 ff.
Willibald Müller: Beiträge zur Volkskunde der Deutschen
in Mähren. Gesammelt und herausgegeben von Willibald Müller.
Wien und Olmütz 1893.
Lerond: Lothringische Sammelmappe. Lieder, Kinderreime,
Sprüche und sprichwörtliche Redensarten aus Lothringen von H. Lerond.
Forbach 1890. Zweites Heft 1891.
Els.-Lothr. Jahrb.: Jahrbuch für Geschichte, Sprache und
Litteratur Elsass- Lothringens herausgegeben von dem Historisch-
Litterarischen Zweigverein des Vogesen-Clubs. Strassburg 1885 ff.
Alsatia: herausgegeben von August Stöber. Mühlhausen 1850 ff.
Weckerlin: Chansons populaires de 1' Alsace par J. B. Weckerlin.
Zwei Bände. Paris 1883. (Enthält auch Kinderreime.)
Alemannia: Zeitschrift für Sprache, Litteratur und Volks-
kunde des Elsasses und Oberrheins, herausgegeben von Dr. Anton
Birlinger. Bonn 1873 ff.
Herzog: Alemannisches Kinderbuch. Dargestellt von
H. Herzog. Lahr 1885. (Tierreime S. 26-29 und 30-31.)
Digitized by
Google
— 323 —
Tob ler, Ykl.: Schweizerische Volkslieder. Mit Einleitung
und Anmerkungen herausgegeben von Dr. Ludwig Tobler. Zwei
Bände. Frauenfeld 1882. 1884. (Kinderreime: II S. 234-247.)
Schweiz. Archiv: Schweizerisches Archiv für Volkskunde.
Herausgegeben von Ed. Hoffmann - Krayer. Zürich 1897 ff.
(Brenner): Baslerische Kinder- und Volksreime aus der
mündlichen Ueberlieferung gesammelt. Basel 1857.
Jecklin: Volkstümliches aus Graubünden. Drei Theiie.
Zürich 1874. Chur 1876. 1878.
Vonbun: Beiträge zur deutschen mythologie. Gesammelt
in Churrhaetien von Dr. F. J. Vonbun. Chur, 1862. (Tierreime
auf S. 104-123.)
Bayr. Mitt: Mittheilungen und Umfragen zur bayerischen
Volkskunde. Herausgegeben im Auftrage des Vereins für bayerische
Volkskunde und Mundartforschung. 1895 ff.
Heyl: Volkssagen, Bräuche und Meinungen aus Tirol. Ge-
sammelt und herausgegeben von Joh. Adolf Heyl. Brixen 1897.
(S. 810 ff.: Kinderreime, volkstümliche Sprüche und Redensarten.)
Zts. f. Ost. Vkk.: Zeitschrift für österreichische Volkskunde.
Organ des Vereins für österreichische Volkskunde in Wien redigiert
von Dr. Michael Haberlandt. Wien und Prag 1895 ff. (II S. 204 ff.,
278 ff., 320 ff.: Die Thiere in Sprache, Brauch und Glauben des
Egerlandes von Prof. J. Neubauer.)
Süss: Salzburgische Volks -Lieder mit ihren Singweisen.
Gesammelt von Maria Vinzenz Süss. Salzburg 1865. (S. 1-22:
Wiegen- und Klein -Kinder -Lieder und Sprüche.)
Blaas C. M.t Niederösterreichische Kindersprüche und Reime.
Germania XXIV (1879) S. 66-71.
Baumgarten, Das Jahr: Das Jahr und seine Tage in
Meinung und Brauch der Heimat von Amand Baumgarten. Programm
des Gymnasiums zu Kremsmünster. Linz 1860.
Vernaleken-Branky: Spiele und Reime der Kinder in
Oesterreich. Gesammelt und herausgegeben von Th. Vernaieken und
Frz. Branky. Neue Ausgabe. Wien, 1876.
Fremde Sprachen.
Schneider-Clement: Der Lappenkorb von Gabe Schneider
ans Westfrisland, mit Zuthaten aus Nord - Frisland. Bearbeitet und
herausgegeben von K. J. Clement. Leipzig o. J. (1846).
Kalff: Het lied in de middeleeuwen. Door G. Kalff.
Leiden 1884.
21*
Digitized by VjOOQIC
— 324 —
Snellaert: Oude en nieuwe Liedjes bijeen verzameld door
F. A. Snellaert Tweede vermeerderde Uitgave Gent und 'S Graven-
hage 1864.
Wodana: Museum voor nederduitsche oudheidskunde uitgegeven
door J. W. Wolf. Ge»t 1843.
L o o t e n 8- Fey 8 : Chants populaires flamands recueillis a Bruges
par Adolphe Lootens et J. M. E. Feys. Bruges 1879.
Halliwell J. 0.: Populär rhymes and nursery tales.
London 1849.
Russwurm: Eibofolke oder die Schweden an den Küsten
Ehstlands und auf Runö. Von G. Russwurm. Zwei Theile. Reval
1855. (Tierreime in B. II S. 187-204.)
Svenska landsm. : Nyare bidrag tili kännedom om de svenska
landsmälen ock svenskt folk&f. Utgifven genom J. A. Lundell.
Stockholm 1879 ff.
Dania: Tidsskrift for Folkemäl og Folkeminder, udgivet af
Otto Jespersen og Kristoffer Nyrop. Kopenhagen 1890 ff.
Kanteletar: die Volkslyrik der Finnen. Ins Deutsche über-
tragen von Hermann Paul. Helsingfors 1882.
Wiedemann: Aus dem inneren und äusseren Leben der Ehsten
von Dr. F. J. Wiedemann. St Petersburg 1876.
Tetzner: Dainos. Litauische Volksgesänge, herausgegeben
von F. und H. Tetzner. Leipzig Reclam.
Schulenburg, Volkssagen: Wendische Volkssagen und
Gebräuche aus dem Spreewald. Von Wilibald von Schulenburg.
Leipzig 1880. (Tierreime S. 257-267.)
Schulenburg, Volksthum: Wendisches Volksthum in Sage,
Brauch und Sitte. Von Wilibald von Schulenburg. Berlin 1882.
(Tierreime S. 150-161.)
Sanders, Neugr. VkL: Das Volksleben der Neugriechen
dargestellt und erklärt aus Liedern, Sprichwörtern, Kunstgedichten
von Dr. H. Sanders. Mannheim 1844.
Wallonia: Recueil mensuel de folklore fond£ par 0. Colson,
Jos. Defrecheux et G. Willame. LuSge 1893 ff.
Revue: Revue des traditions populaires. Tome I— XIII.
Paris 1886 ff.
Melusine Tome I-Vm. Paris 1878 ff.
Rolland: Rinies et jeux de l'enfance. Paris 1883.
S6billot, H. Br.: Litt^rature orale de la Baute -Bretagne
par Paul S^billot. Paris 1881. (S. 341-349 : Formulettes animales.)
Söbillot, Auv.: Littärature orale de l'Auvergne par Paul
S^billot. Paris 1898.
Digitized by
Google
- 326 -
Sauv£: Le folk-lore des Hautes-Vosges par L. P. Sauv&
Paria 1889.
Sauv£: Revue celtique publice par H. Gaidoz. Tome V.
Paris 1881-83. S. 157 ff.: Formulettes et traditions diverses de la
Basse-Bretagne (8. 189-194: Langage des animanx).
Bladö: Po&ies populaires en langue fran^aise recueillies dans
rArmagnac et l'Agenais par M. Jean-Fran^ois Bladö. Paris 1879.
Pineau: Le Folk-Lore du Poitou par L&m Pineau. Paris 1892.
Bulletins de la soctetö de statistique, sciences, lettres et arts
du döpartement des Deux-S6vres. Tome quatrtäme. Ni ort 1879-81.
{Enthält reiche Sammlungen volkstümlichen Stoffes von Desaivre,
Souchö u. a.)
+f^&r
Digitized by
Google
-Anmerkungen.
1 98. Über dies schöne Tierniärchen habe ich eingehender
gesprochen in meiner achtzehnten Skizze : „Volkstümliches aus Mecklen-
burg: Zwei Tiermärchen*' (Rostocker Zeitung Nr. 131 vom 19. März
1893). Ich gebe zunächst die Litteratur aus anderen Ländern und
lasse bei der Bedeutung dieser Überlieferung die fremden Fassungen
in vollem Wortlaut folgen.
Das Tiermärchen ist bisher nur aus niederdeutschem Gebiet ans
Licht gebracht worden.
1. In .1. M. Wagners Archiv für die Geschichte deutscher
Sprache und Dichtung B. I (1874) S. 224* giebt H. v. F. (Fallersleben)
„aus ,Etlike Körte und Verstandelike Kling - Gedichte* (1645-1650)
S. 125. 126" folgenden Beitrag: „Zur Thierfabel" :
Des Eberen Groet an Junfer Poggin. Jungfer Poggin
mit örem grönen rocke satt biem dicke hinder einem arften schocke,
darto sprack de ebeer: ,goden avend, junfer platvoth!' woraver de
poggin ward bleck und roth, ock darup in dat water spranck und
wüste dem eberen des groetes nenen dank, do averst den anderen
avend de poggin sat uppem stege, unde de voss wandelde desüiven
wege, sprack he: ,Goden avend, junfer aventblenk*. Nam se dat an
als ein grot geschenck, antwordede balde: »Her Beinhart, leve here,
ick danke juw sehr und noch veel mehre, dat gy eine junfern recht
weten to gröetn, und nich sprecken van platten henden und vöeten,
darum ick nu drey dage und nachte so sehr gewenet, lüde und sachte,
dat my de ogen noch roth sind und schmarten, wiel meck de schimp
so deep trat to harten, do mit dem langen schnavel dat hobenede
wicht my und minen namen wolde kennen nicht, nu, wolde gott, dat
he und all sien geschlechte, nümmer an einen poggen mehr gedechte,
scholde der eberen ock wol wat min werden, und to lest öres bliwena
nich mehr sin up erden alse «ne bereith in Engelland kein stern wei
iüchten, welckes den nemmens lever iss als mines geliken, se wohnen
uppem lande, in graven oder dicken.
2. Aus der Lübecker Gegend. Schumann S. 47 Nr. 184:
* Den Hinweis auf diese Stelle verdanke ich Herrn Dr.
Chr. Walther in Hamburg.
Digitized by
Google
— 327 —
a. (Travemünde). Goden abend, Jungfer abendblanken! Goden
abend, vadder ibss ! Süh, dat 's noch en mann, de mi ehren deiht un
kann, aber de langhals, de smaalback, de schietstebel (storch), de
seggt to mi: drammel! wo mi dat verdroot! de ogen in 'n kopp
würdn mi rood.
b. Goden abend, frnn abendblanken! Schöön dank, herr könig
von Engelland (frosch)! gistern abend eeden s to mi: oll dick-
foot, oll breedfoot! wo mi dat verdroot! ik danz up de lustige kost
ok nich eenmal to.
c (Tramm.) Goden abend, fruu abendblanken! Schöön dank,
herr könig von Engelland (frosch)! dat 's noch en jungen herrn,
de weet noch n jung fruu to ehren, aber gistern abend de oll krup-
intholt (maikäfer), de schüll mi vor 'n plattfoot. wer weet, wo
ini 't verdroot.
d. Goden abend, fruu abendblanken! Schöön dank ok, Peter
willmann ( — )! gistern abend weer de oU langbeent jicht (storch)
bi mi, de schüll mi so veel ut von oll dickbuuk, oll breedfoot, oll
roodoog, du glööfst nich, wo mi dat verdroot. ik spröök den ganzen
abend nich mehr.
3. Aus Holstein (Eutiner Gegend) durch Dr. Wisser. Heimat
1899 S. 107 f. : Auf der Hochzeit der Katze sagt der Fuchs zur Kröte
(ton brettfot): Gun abent, schön abendblank. Gun abent, köni vun
Engelland, secht de brettfot, du wess noch n jumfer to grüssen. Awer
de ol spinnwewer, de oi scharrnwewer, de nett mi utschull'n vcer n
„oln klunsterfot, du kanns je gar ne danz'n." Ik heff mi all de ogen
so root weent as n tegelsteen.
4. Aus der Herrschaft Breitenburg in Holstein. Firmen ich
III S. 55 („Bruchstücke eines alten Volksliedes"): Go* mär'n, jümfer
äralang! Dank, könig von Schottland! da keem min selig plattfoot,
oha! wo mi dat verdroot, dat mi de ogen in kopp roth warn.
5. Aus Pommern. Po mm. Bl. I S. 164 (aus Zwilipp durch
Asmus).
Kater Hinz ist gestorben. Frau Mietze heiratet wieder. Alle
Tiere werden zur Hochzeit eingeladen, unter ihnen auch der Maulwurf
und die Kröte. Diese aber fühlte sich von dem Maulwurf beleidigt
und klagte das der Braut mit folgenden Worten : dei moll, dei pbll, dei
piss up 't holl, dat pinkögt ding, dat hornitzending, dat säd to mi :
huk bet tau, du schorf krötending ! wenn dat wat tom danzen goa,
war ik di de hand verschmoar wo dei lud am strammsten stoa.
6. Herr Oberlehrer Müsebeck in Herford i. W., früher in
Waren, fand, als erlauf meine Bitte hin in seiner Heimat, der
Wolgaster Gegend, Umfrage hielt, folgende Fassung:
Goden abend, fru abendblank. Schön dank, herr sanftblüüster ( — ).
gistern abend kämm de (.?.) to mi, dee säd1 to mi: du oll budd in
de ier ; wo mi cewer dat verdroot, de ogen in 'n kopp würden mi root.
Digitized by
Google
— 328 -
7. Aus Ostpreussen. F.rischbier, Preussische Sprichwörter I
S. 53 Nr. 687:
Schlango: Goden dag, fru breede. Kröte: Schön dank, fru
schmäle, wat von ehre öss, wet söck to ehre! nich wie de foss, dei
grawer oss, dei seggt: schraggel, schraggel, ohle beeskrät, ut dem
wegg. oeck hebbe geschräge, dat öck hebb rode oge gekrage, on
kindeskinder wäre rode oge behole.
8. Aus Samland. Frischbier, Altpreuss. Monatsschr. XXVlli
S. 590 Nr. 63:
Frosch: Gode morge, fru morgeröthe. Kröte: Schön dank, fru
greenkrute. wat von ehre ös, weet söck to ehre, jüngst kämm
Petersch lang Peter ( — ) gegange on säd: schorf, huckst du da.
9. Aus Westpreussen. Von mir aus dem Munde einer dorther
stammenden Frau in Waren gesammelt:
Hase : Goden morgen oll schlurr. Schönen dank, oll hippelwippel
in de weit, du olle kohldeef. Maulwurf: Goden morgen, liljenblattke.
Schönen dank, sanftröckje, so as man mi to ihren kttmmt, so ihr ik
wedder. oewer jen god\ dee hett to mi secht: oll schlurr, dor heff
ik mi de ogen in'n kopp um root weent.
10. Aus Schwaneberg (Kreis Wanzleben). Wegener I S. 91
Nr. 313:
*N klapperstorch wollt' moal noa ne hochtiet joan, junk ewwer
'ne wiesche, bejaejent ne ihtsche. Jun dach, Martn von dar haide.
Jun dach, klapperschtorch, wat heer ek dat sau jaeren; doa war de
muulworm, de schpitze schnute, dee schult mick uut vor jumfer huckel-
traute, ick sae, ick wollt' et aenen kloan, hae soll mick hoechl^'e noth
dann. Wat biste denn sau blank op dien'n puck'1? Lautr fett,
laut'r fett. Schnapp, harr he se wech.
11. Aus Iserlohn. Woeste, D. M. VI S. 432 (Wörterbuch
S. 147 s. v. krune):
Gu'en eauwend, frau hucke (kröte) oppem peaute (pfütze)!
gistern eauwend deau kwam de lankermansjunge, de libbertunge (— )^
dai sagte: gu'en dach, du kreune.
12. Aus Braunschweig. Andree S. 339:
Heilebart: Gu'en morgen, junfer blanke deren. Ütsche: Ei der
deuker, dat hör ik geren. Heilebart: Kumm, lat tisch en beten
slappsliren gan. Ütsche: Ne, du wut mik wol in dinen hals
slappsliren gan.
. 13. Aus Waldeck liegt nur die kurze Mitteilung (bei Curtze
S. 238 Nr. 74) vor:
Der Frosch hat sieben Jahre geweint und hat sich rote Augen
geweint
Dazu ist etwa noch zu vergleichen, was W. Loose in der Ger-
mania B. XXIV S. 76 aus dem auf der Nürnberger Stadtbibliothek
befindlichen Hausbuch des Kaufmanns Hans Braun v. J. 1472 ver-
öffentlicht hat:
Digitized by
Google
— 329 —
Ein schwabe hett ein frosch gefangen. Den fraget ein ander
schwabe: Losa, wanna, gastha? Ich gang ans dem haga. Was hasch
gefangen? Ein fegele. Wie sind im die ougen als root? Da hatz
vil gewonet. Wie sind im die fiess als broaytt? Da hatz nye kein
schuch angeloaytt. Wie ist es am bouch als gell? Do istz ein eytei
schmer, Wirffs ouff, lass fliegen 1 Got noain, ich wils eim krat versieda.
Entfernt verwandt ist endlich die niederländische Erzählung bei
Joos, Vertelsels I S. 25: van den kei, den mol en de padde. Auf
die schmeichelnde Anrede jouffrouw trezeken hin ist die padde bereit,
Feuer zu gewähren, das sie dem unhöflichen mol-drol versagt hat.
Dass unser Tiermärchen in Tausenden von Fassungen über ganz
Niederdeutschland verbreitet ist, scheint mir zweifellos. Auch ich habe
aus der heimatlichen Fülle gewiss nur einen kleinen Teil erbeutet.
Gerade an diesem Stücke habe ich erkannt, dass die bisherige Art
des Sammeins völlig unzureichend ist, dass nur ein plannlässiges
Erforschen eng begrenzter Bezirke durch geschulte Mitarbeiter einen
ungefähren Begriff von dem unerschöpflichen Reichtum deutscher
Landschaften zu geben vermag.
Einige Nachträge aus Mecklenburg mögen hier folgen:
14. Goden abend, Jungfer abendroot. Schön dank, herr
Andrees ( — ) . . . gistern abend keem de hullerdibuller, de kruup
dörch *n tuun ( — ), dee säd* : du olle krumme hüx ; dat verdroot mi,
mien kader flooch mi, mien muul güng mi puff puff puff.
Alte Dame in Rostock aus Neubrandenburg.
15. ... Goden abend, Klaas herr (rabe), ... de olle lang-
foot (storch) dee säd* to mi: goden abend plattfoot . . .
Niendarf bei Dömitx.
16. De futirhüx kümmt bi den mullworm: Guten tag, herr
sanftinsfeld. Schön dank, fru rootog. Züh, dat is n mann, dee ne
fru estemieren kann, (»wer de oll voss dee säd' hex to mi.
Tagelöhner in Helpt.
17. ... De oll moll, kruup in 't holl, dee schtill mi von hüxkatoii . . .
Suiten.
18. Barchmann, de ünnerierdsch jäger ahn schoontiet heisst
der Maulwurf in einer Fassung aus Bennin.
19. De voss hett de hüx schullen: oll hurenbucksch , sasst
schorfig un kahl bliben. Dorvon hett se so väl weent.
Alter Tagelöhner in Brohm.
20. De hüx hett sik dorvon rod' ogen weent, dat de voss ehr
mit de füürschüpp haug't hett. Altenteiler in Helpt.
21. Die Überlieferung, welche Bartsch B. I S. 122 f. aus
Raddenfort mitteilt, habe ich im Texte nicht verwertet, weil ich aus
Gründen, deren Erörterung hier zu weit führen würde, die Zuver-
lässigkeit des Einsenders anzweifeln muss und zu der Annahme gelangt
Digitized by
Google
— 330 —
bin, dass dieser das Tiergespräch in die Hexensage hineingebracht
hat. Hier sagt die Kröte zur Katze:
Gun abend, fru abenblank, wisst da nich to ringeldanz?
Schön dank, frölen watersank, ik mach nich to ringeldanz. Ach, ik
mach ok nich, de scharrnwäwer, de schmutzkläwer, schall mi von
breetfoot, ik weet, wo mi 't verdroot
Von besonderem Werte endlich sind zwei Mitteilungen, die
Zeugnis davon geben, wie eng noch im Anfange dieses Jahrhunderts
das Märchen mit der Vorstellung unseres Volkes verbunden war:
22. Goden abend, herr abendblank : goden abend, fru slarpfoot
Mit dieser Wechselrede sollen sich früher die Dienstboten in der
Rostock - Doberaner Gegend im Vorbeigehen geneckt haben.
Aus Lübstorf von einer alten Schneiderin.
23. In Zirtow haben die Leute früher den Reim : goden abend,
fru abendblank beim Spielen gesungen und gesprochen.
Aus Wesrnberg, von einer Frau aus Roggentin.
Näheres war leider nicht zu erfahren.
Für die roten Augen der Kröte weiss unser Volk übrigen»
auch eine andere Erklärung in einer Geschichte zu geben, die zwar
sehr anstössig ist, hier aber nicht übergangen werden darf:
De pogg un de scharrnwäwer reisen tohoop. Dat ward abend,
dor drapen se ne diern in n graben, dee is inslapen. Dor krupen so
beid' rin, de pogg vorn in dat waterlock, de scharrnwäwer hinnen in
dat messlock. Nahst kümmt de Jäger an un bislöppt de diern. Dor
verteilt nahsten de pogg den scharrnwäwer: dor keem een mit'ne
bräkstang un nahst spi't he mi de ogeii vull. Dorvon hett se noch
den krummen puckei un de roden ogen. Ja, secht de scharrnwäwer,
dat vvier 'n soldat, vor mien döör hüng n groten tornüster.
Brudersdorf; ti Juri ich mehrfach.
Eine dritte Erklärung wird gleich unten folgen.
Es ist hier nicht der Ort, den Versuch zu macheu, durch eine
eingehende Vergleichung der verschiedenen einheimischen und aus-
wärtigen Fassungen in die Geschichte der Überlieferung einzudringen ;
ich muss mich auf kurze Hinweise beschränken. Den Mittelpunkt
unseres Märchens, das zu der grossen Gruppe der über die ganze
Erde verbreiteten ätiologischen Tiermärchen gehört, nimmt die Kröte
ein, und zwar die gemeine Landkröte, rana bufo vulgaris, deren feuer-
rote Augen die Phantasie des Volkes zu einer Erklärung herausfordern
mussten. Schon Zingerle (Die Kröten und der Volksglaube in Tirol:
Zts. f. d. Myth. I S. 7 ff.), L. Freitag (Urquell HI S. 191 f.) und
Andere haben darauf hingewiesen, welch hervorragende Rolle gerade
die Kröte in dem Vorstellungsleben aller Völker spiele. Auch unser
Volk sieht in dem unschuldigen, nützlichen Tier noch immer vielfach
ein geheimnisvolles Wesen und meidet es mit abergläubischer Scheu:
Digitized by
Google
— 331 —
Kröten sind giftig. Vielfach.
Wenn man Kröten tötet, kommen dieselben in der Nacht zu
einem ins Bett. Hclpt.
De hüxen sali man nich doot maken, dat sc&len jo ünnerierdsche
sien. Vielfach. Vgl Bartsch 1 S. 90 Nr. 99.
Kröten soll man nicht töten; es sind verwünschte Menschen.
De schoorpogg sali 'ne verwünschte prinzessin sien. ™
Alte Frau in Bartelshagen.
Die Kröte ist eine verwünschte Hexe und hat deshalb noch heute
rote Augen. Tagelöhner in Helpt.
De hexen hebben na ehren dod' keen rauh, denn warden se
to ne quaalhüx. Dorüm dörf man dee nich doot slagen, denn passiert
eenen wat. Alte Fran in Waren.
Wenn einem eine Kröte über den Weg hüpft, so bedeutet das
Unglück. . Vielfach,
Ähnliche Anschauungen gehen durch ganz Deutschland. In den
Niederlanden heisst es : de padden zijn toveraars ( Volksleven VII S. 190).
Aber wie der Humor der niederdeutschen Volksstämme sich
auch das Widrige unterthan macht, so hat er auch um diesen vör-
gyfftigen schüssliken Worm, wie der Rostocker Prediger Gryse die
Kröte nennt, eine Scenerie aus dem Tierleben gebildet von einer
Frische und einer aus sinniger Beobachtung der Gewohnheiten
der auftretenden Tiere heraus geschöpften Lebenswahrheit, wie sie
wohl nur auf niederdeutschem Boden möglich war. Das Streben des
Volkes, durch Gegensätze die Wirkung zu mehren, trieb dazu, dem
beleidigenden Gesellen, der die Kröte zum Weinen bringt, den höflich
grüssenden Cavalier gegenüberzustellen, dem die Gekränkte ihren
Kummer klagen kann. Dem Mistkäfer, dem die Kröte auf ihren abend-
lichen Wanderungen vielfach hindernd in den Weg tritt, wird von
alters her die Rolle des Beleidigers zugewiesen sein. Laubfrosch
andererseits, grüner Jäger und Libelle treten überall als Tröster auf.
Der Maulwurf wechselt seinen Platz. Seine Ehrennamen sind alter-
tümlich, die Scheltnamen decken sich vielfach mit denen des Mist-
käfers. Den Storch der Kröte zuzugesellen, lag nahe.* Reineke darf
* Nach der Beobachtung unseres Volkes, die ich in naturgeschicht-
lichen Werken (Rösel von Rosenhof, Historia naturalis ranarum
nostratium Nürnberg 1758 S. 88 u. A.) bestätigt finde, verschont
der Storch die rotäugige Kröte nicht. Konrad von Megenberg S. 175
Zeile 26 ff. sagt zwar: er izt niht kroten, in twing dann grözer hunger.
da pei prüeft man, daz diu krot gar poes ist . . . Unser Volk aber
ist anderer Meinung:
Der Storch frisst alle Frösche und Kröten, nur nicht die
apoggen, die ein lateinisches A auf dem Rücken tragen, die sind ihm
vom Herrgott verboten. Ans Züsow.
Digitized by
Google
— 332 —
in diesem Kreis nicht fehlen. Hase und Wolf folgen ihm nach. Dann
dringen auch andere Tiere ein. Das Gedächtnis lässt im Stich, die
Phantasie gerät auf Abwege und verliert das Ziel aus dem Auge.
Ja selbst an Stelle der Kröte treten andere Tiere, zunächst — wohl
im Gefolge des Storches — der vielfach den gleichen Namen tragende
Frosch, in neuerer Zeit dann in einem seen- und fischreichen Striche
des Strelitzer Landes der Fisch Rotauge; darüber wird unten noch zu
sprechen sein. Der Ehrenname der Kröte: fru (Jungfer) abendblank
geht, wie die Übereinstimmung der auswärtigen Fassungen lehrt, in
sehr alte Zeit zurück. In ihren Scheltnamen dagegen herrscht
überall grösste Mannigfaltigkeit. Das bei uns vorwaltende breetfoot
tritt anderwärts als ein, wie wir sehen werden, altüberlieferter Gattungs-
name der Kröte auf. Der Einfall, die Begegnung der Tiere auf einer
Hochzeit oder einem Tanzfeste geschehen zu lassen, belebt das Bild
durch neue Züge voll köstlichen Humors. Die Verbindung unseres
Märchens aber mit der Erzählung von der Hochzeit der Katzenwitwe,
wie sie oben in Nr. 3 und 5 eingetreten ist, scheint mir gesucht und
neueren Ursprungs zu sein.
Bevor ich nun einige Erläuterungen zu den einzelnen Fassungen
gebe, schicke ich, um Wiederholungen zu vermeiden, einige Angaben
über die Namen der auftretenden Tiere voraus.
Namen der Kröte.
Vgl. Grimm, D. Wtb. V S. 2414 ff., Schiller H. 1 S. 4 f.,
und vor allem W. Schwartz: Die volkstümlichen Namen für Kröte,
Frosch und Regenwurm in Nord -Deutschland nach ihren landschaft-
lichen Gruppierungen: Zts. d. V. f. Vkk. V S. 246-264.
1. Kr©t. Der Name kroet ist in Mecklenburg nur als Schelt-
wort (oll. kroet u. a.) oder Kosewort (lütt kroßt u. ä.) üblich.
2. Pogg. Neben pogg (Plural poggen) erscheinen die Formen
poch, pog', pook, poorg', pag (so z. B. Nr. 8, auch bei Reuter
IV S. 417). Pogg ist in Mecklenburg wie in Vorpommern und Bügen
(vgl. Schwartz S. 262) gemeinsame Bezeichnung für Frosch und Kröte ;*
doch wird die Kröte meist durch Zusammensetzungen bezeichnet:
De adeboor frett allens, gröönjägers un schoorpoggen, älditzen,
snaken un slangen, dee verschoont nicks; blos de apoggen, dee 'n
latiensch A up n nacken hebben, rög't he nich an. Mi hebben se
secht, dat ded he dorüm nich, wiel sien naam (adeboor) jo ok mit 'ne
A schräben ward. Alter Arbeiter in Waren,
Die Erklärung ist höchst bezeichnend. Der Name apogg ist mir
auch sonst Vielfach im Lande begegnet; nach der Beschreibung der
Leute ist damit der Grasfrosch (rana temporaria) gemeint. Nach
Oken VI S. 488 verzehrt der Storch nicht bufo calamites, bombina
ignea und bufo fuscus.
* Wie auch sonst vielfach die Namen der beiden Tiere durch-
einandergehen: vgl. Grimm, D. Wtb. IV 1 a S. 250 und V S. 2415 f.,
Schw. Wtb. in S. 876 f. und Schwartz 1. 1.
Digitized by
Google
— 333 —
a. Breede pogg.
Berne ene brede poggen to pulvere: Rost Arznei b. 16a lt.
Schiller -Lübben III S. 358. Ist heute in Mecklenburg nicht
mehr üblich, wohl aber in Holstein: bei Ehlers, Rätselbuch
8. 76 zu Nr. 68: breedpock eine kröte; Belege aus älterer £eit
fehlen. Dagegen hat das Mittelniederdeutsche zwei andere Namen,
die ich für Mecklenburg nicht nachweisen kann: brGtworm, brede
worm: Schiller-Lübben I S. 421 s. v. brSt, vgl. Teuth. 39b
und 189a; und br&vöt: Schiller-Lübben I S. 422 s. v.
Schütze I S. 153 sagt: brettfoot nennt man ihrer platten Füsse
wegen die Kröte, wo nicht lieber breetfoot; und III S. 224 s. v.
puuspogg: auchbrett- oder breetfoot. Brettfoot auch bei Holm, Kost
S. 100 und 102 und oben Nr. 3. Dieses brettfoot erscheint ja bei
uns (Text S. 4 und Nr. 21) neben breetfoot als Schelte. Tgl. endlich
oben Nr. 7: fru breede (so auch bei Frischbier, Sprichwörter
I S. 258 Nr. 3701), und dazu oberd. braiting, braitling m. bei
Schmeiler-Frommann I S. 370, wo auf ahd. preita (Graff
III 364) hingewiesen wird, und broatling bei Baumgarten I S. 114.
b. Quad'pogg.
In Mecklenburg. Quade pogge: Gryse, Leien Bibel I D
3b, I N 2a; oft in Hexenprotocollen : Bartsch H S. 14 ff. (böse
pogge S. 24). Noch heute im Westen des Landes vielfach im Gebrauch,
in Strelitz und im östlichen Schweriner Lande, soweit ich sehe, nicht
üblich. Quad'pogg im Text: Nr. 64; quad'pog': Nr. 47; dann: quaal-
P°gg (Ostseektistee), quackpogg (Zarrentin), quaakpooch (Gross-
Bengerstorf ) , quörkpooch ( Neu - Zachun ) , quockpook , quottpook
(Brützkow).
Im sonstigen Niederdeutschland. Quaadpogge: Brem. Wtb. V
S. 439, Schütze HE S. 253 (der davon unterscheidet: een quaje
pogg, ein hässlicher Frosch), Schumann, Lüb. Mitt. V S. 27. Vgl.
das ostpreussische böskrät, b&krät: Frischbier, Naturkunde
S. 310 und oben Nr. 7.
c. Schorfpogg: gemeine Landkröte.
In Mecklenburg. Schorfpogg (wiel dat se so schorfig utsüht, vgl.
auch oben Nr. 19) : allgemein, im Text Nr. 42. 45. 71 ; daneben : schoorpogg
(auch Nr. 54. 56), (schoorpoggensupp heisst in der Bibnitzer Gegend die
Brotsuppe), schorrpogg (auch Nr. 58), schöörpogg, schorepogg, schors-
pogg (auch Nr. 2. 66. 81), schosspogg, schottspogg, schottpogg. Alle
diese Namen stammen aus dem östlichen Teile des Schweriner Landes.
Im übrigen Niederdeutschland. Schorfpogg auch in Vorpommern :
Dähnert S. 412 s. v., W. Schwartz 1. 1. S. 262 mit den Neben-
formen: schortpogg, schottpogg, schaporg; in Hinterpommern: Knoop,
Programm Rogasen 1890 S. 26, neben schorfkraet; vgl. schorf kröten-
ding oben Nr. 5. Dieses schorf krät (und schorfge krät) auch in
Ostpreussen: Frischbier, Naturkunde S. 310; vgl. auch oben.
Nr. 8: schorf, huckst du da.
Digitized by
Google
— 334 —
d. Aus Mecklenburg sind mir als Namen der Kröte noch mit-
geteilt : ierpogg (mehrfach), ielpogg ( Vilz), kleepoch (Alt - Kann), stein-
pook (Klein- Rogahn).
Über rid'pogg, rietpogg' vgl. Anmerkung zu Nr. 78.
e. Puuspogg hat Schütze III S. 224; so auch bei J. H. Fehrs,
Allerhand Slag Lud (1887) S. 166. Dat sali wol de püüster sien,
sagte mir eine alte Frau in Jabel, als ich ihr von fru abendblank
erzählte. Vgl. auch schwellkrad: Schwartz S. 264 Anmerkung 40.
3. Üze, ütze, quadüz.
Das weit über Niederdeutschland verbreitete üze (vgl. Schiller-
Lübben V S. 187, Schiller und Schwartz) ist mir in einfacher
Gestalt aus Mecklenburg nicht bekannt geworden, doch vgl. üssepüsse
im Text S. 5 (üsse bei Schwartz S. 261 aus Lippe). Aber quadüz
{quadüütsch, quedüütsch) kennen auch wir. (Quaadütze: Brern. Wtb.
V S. 439; quaadüz: Schütze III S. 253). Auch pogüz ist mir
mehrfach in Mecklenburg begegnet. (Poggütz: Schütze IV S. 327,
Schumann, Lüb. Mitt. V S. 27, Schwartz 1. 1. S. 260 aus
Stade, Hamburg, Lüneburg.)
4. Huck, hux, hüx, quadux.
Huck (Altenhof), hücksch (Wredenhagen); vgl. huckeduun Nr. 50.
(Hucksche, hüksche, huggel bei Seh wart z, hucke, huksche bei Schiller).
Hux: vielfach im Osten und Süden unseres Landes; vgl. unten paddehux.
Hüx (Nr. 19. 38. 85; Siemssen, Monatsschrift 1790 S. 629) ist in
Strelitz und im östlichen Schweriner Lande allgemein üblich. Lütt
hüx (wohl bombina ignea) un groot hüx: Nr. 70. Füürhüx (oben Nr. 16):
in Strelitz. Dann auch schorfhüx, wie schorfpogg: Waren.
Auch dieses huck, hux, hüx wird mit quade zusammengesetzt
und dabei entsteht nun eine Fülle von Formen:
Qualhuck: Nr. 66. Quad'hüx hörte ich noch aus dem Munde
«iner alten Frau in Tressow. Quadüx: Nr. 1 ; quadux: allgemein, auch
Nr. 11; „quadux, gleichsam quadehüxe": Mantzel, Monatsschrift 1791
S. 337); Brinckman, Kasper Ohm S. 156 und S. 303: qwaduxen-
dings; quodux, quödux, quedux, kadux, kedux; quadutz, quodutsch,
queduutsch, kappeditsch; quaarhüx (Nossentiner Hütte), quaarhux,
quarrerhux, korlhtix, quaalhtix (auch Nr. 50), quaalhux, qualdux:
Derboeck, Spledder un Spöhn I S. 142 (is di 'ne qualdux äwern weg
krapen?), qualldux, kalldux, quolldux, quölldux, quulldux; quallducksch,
•quöllducksch, quackeldux, quackaflux, quackeldutsch, quackdutt; kolldux,
kulldux, kolldüx, kulldüx, kollhüx (vielfach), kullhux, klohux; kladux,
kledux, klodux, köwux, krodux, krewux, krullhux; purrhüx, pohux,
podux, porrdux, polldux. Alle diese Formen sind aus anderen Ländern
nicht bekannt geworden. In einigen von diesen entstellten Bildungen mag
übrigens auch das oben verzeichnete üz stecken. Anderen wieder liegt
wohl das duck zu Grunde, das im Text S. 5 als Schelte erscheint,
und auch in Nebenformen auftritt: ducker in der Klüzer Gegend, dux
im Ratzeburgischen; Belege aus anderen Ländern fehlen.
Digitized by
Google
- 335 —
5. Padde.
Das weit verbreitete padde, was Seh war tz S 257 auch ans
Rostock beibringt, ist mir nur in der Zusammensetzung paddehnx
begegnet (padhucke: Woeste 8. 193, padducksche: Seh war tz
S. 257; padde, padduckse -» frosch: Rubehn, Oderbruch S. 58;
und daraus wohl meckl. porucksch; vgl. parucksche, parucke >>ei
Schwartz), und in verstärkenden Bildungen wie : paddensatt, padden-
doot (z.B. Reuter IV S. 412, V 8. 92), paddenmöd' (z. B. Reuter
V S. 221, VII S. 52), auch piddenpaddenmöd', wie sonst poggenraöd*
(z. B. Mi S. 64 s. v.).
6. Röblk: Feuer -Unke. Dee is haben swart un unner'n buuk
gäl un hett so 'n patschige been un 'n swanz as 'ne aalquapp. Dee
reinigt dat water un nimmt dat gift dor rut. Arbeiter in Waren.
Vgl. Schwartz: röhlen, röhling, rtihle; Parisius: de rölen,
de rölken singen.
7. Lork (vgl. Schwartz) wird in Mecklenburg nur als Schelt-
wort gebraucht; oder als Bezeichnung für einen verwegenen Gesellen.
8. Muck, muggel, muchel (vgl. Schwartz) sind in Mecklen-
burg unbekannt.
9. Bemerkenswert sind die mecklenburgischen Bezeichnungen:
grossmudder (Waren, Poel, Grunow), grootniööm (Rostocker Gegend),
mudder möömk (Dargun), Mariekmoder (Nr. 56), düwels grossmudder
(Basse). Aus niederdeutschem Gebiet weiss ich diese Bezeichnungen
nicht zu belegen. Aber bei Menghin S. 109 finde ich: kinder,
seht liier die nadl (grossmutter).
Mäumken heissen bei Penzlin die Unken: de mäumken schrigen
so dull (vgl. auch watermööm: Bartsch II S. 153 und 394). Ebenso
oberd.: das müemelein, die Unke, Kröte beiSchmeller-Frommann
I S. 1599 s. v.
10. Andere Namen bieten Schwartz 1. 1. und Nemnich
Vierte Lief. S. 1123. Es sind hinzuzufügen u. a.:
Prikkel: Schütze III S. 234 (prückel: Dörr, Pld. Kai.
1858 S. 119).
Bodenlerch (kumm, ich zeig dir e bodenlerch): Eis. Wtb.
S. 609 s. v.
Feldhatsch (hatsch von schleppender Bewegung): Schw. Wtb.
II S. 1798.
Rüdegügger (riedgucker) und muerauk (moorunke): Torre S.86.
Endlich die wertvolle Angabe: die Kröte wird luada genannt,
um sie nicht bei ihrem eigentlichen Namen zu nennen: Baum-
garten I S. 114.
Namen des Mistkäfers.
Vgl. Schiller H. I S. 11.
1. Scharrnwäwer: allgemein ndd., Belege bei Schiller.
Ros8kefer bein Sachsen genant scharnewewer : Rollenhagen,
Digitized by
Google
— 336 —
Froschmeuseler 3, 3, 12, 3 f. Scharpenwäwer : vielfach in
Mecklenburg, im Text in Nr. 1 und 19. Schaddewäver : Sttiren-
burg S. 211. Scharrnbull: in Mecklenburg allgemein üblich.
Aach Brem. Wtb. IV 8. 609, Brunk, Volkslieder 8. 249.
Scharrmbull hörte ich in Remlin; ebenso scharmbolln bei Fehrs,
Allerhand Slag Lud I in der Vorrede. Scharpenbull : im Text Nr. 74.
Suerbier, kliben un scharpenbullen, dat gifft 'n fasten kierl : Schweriner
Gegend. Vgl. noch das Rätsel B. I Nr. 734, und die Redensart: bi
dat füür kann man 'n bullen braden un wenn 't ok 'n scharpenbull is.
Grundbull heisst in Laupin der Gründling. Vgl. auch hoorbull, harts-
bull, hitzbull bei Schiller H. II S. 4, gösebull — Gänserich bei
Mantzel, Bütz. Ruh. 25 S. 63 Nr. 25, wie huenermunni = Hahn
Schw. Wtb. IV S. 317. Scharnbuck, schanbunk: Brunk, Volks-
lieder S. 249; scharrkatt, scharebazzen : Schütze IV 8. 25,
dänisch skarnbasser: Pontoppidan II S. 91; skadenkater in Helgo-
land: D. M. III S. 33. Messkäwer bringt Schiller aus Mecklen-
burg bei. Schietwabbel: Frischbier, Wtb. II S. 139 s. v. pferd-
dreckskäfer; scheisskäfer: Hertel S. 206, scheissbrame : Vilmar
S. 50, dreckwibel: Kehrein S. 116, schitefreter: Woeste S. 229,
koidreckfressa: Neubauer, Zts. f. öst. Vkk. I S. 231.
2. Busskäwer: Siemssen, Monatsschrift 1790 8. 627, im
Text Nr. 85 und 313, bursenkäwer Nr. 82; busswäwer wird mir aus
Zielow mitgeteilt; vgl. auch busselworm 8. 5. Bullkäwer, bullwäwer:
Danneil 8. 27, bullkäber: auch Maass, Ndd. Jahrb. IV S. 34;
busbunk: Po mm. Bl. I S. 55. Dazu: brömmeler, paerdsbrommel bei
Schütz, Das Siegerländer Sprachidiom II S. 19.
3. Andere Namen. Panzewel: Ndd. Korr.-Bl. XVI 8. 27,
pawömmel: Sohns, Die Natur Jahrgang 1890 S. 402, pädsheer:
Honig Wtb. S. 123, pfarsmuckel: Hertel S. 168, rossweibel:
Schmeller-Frommann II S. 152, gaulskäfer: Hertel S. 103,
wagenpuemel: Woeste S. 314, farzglock: Kehr ein S. 133,
mummelkutsch : Kehr ein S. 285, faschkerumpel : Spiess S. 56.
Anderes bei Schiller.
Namen des Maulwürfe.
Schiller H. I S. 5 bringt aus Mecklenburg bei: mullworm,
muliworp, mullwarp, wöhler, wennworp. Es sind hinzufügen: muli-
wöhler: vielfach, im Text Nr. 50, 59, 87; mullwöller: Plaaz; murr-
weller: Gutow; murrworm: vielfach, im Text Nr. 60 und 78; wöhl-
worm: mehrfach, im Text S. 5, vgl. Peter wöhlmann Nr. 62 b; boos-
worm : Poltnitz, busselworm : Dierhagen, auch beiDolberg, Küsten-
wanderung S. 156, im Text S. 5; raffelworm: Roxin, wimmworm,
winnworm : Gletzow, windworm : Eemlin. Blosses moll, wie im Text
Nr. 18. 19. oben Nr. 17 (mull, molt S. 5), ist allgemein ndd. Andere
Namen bietet Schiller. Neuere Idiotika bringen zahlreiche
Ergänzungen. Bemerkenswert sind:
Wüeler: Dalla Torre S. 120 u. A, wuelscher: Gredler,
D. M. IV S. 56, vgl franz. busson, bousserot u. ä. = qui pousse la
Digitized by
Google
— 337 —
terre, foyan von fodere u. ä.: Rolland, F. p. I 8. 9 ff.; hügeler:
Crecelius I S. 469, mootdühfei: Fischbach-Giese S. 143.
Ich gehe nunmehr dazu über, einige Bemerkungen zu den ein-
zelnen Stücken zu geben; dabei werden die Scheit- and Ehrennamen
der Tiere, soweit nötig, erläutert werden.
Die Anordnung der verschiedenen Fassungen bot erhebliche
Schwierigkeiten. Auf Koppmann's Hat habe ich die der Kröte zu-
gerufene Schelte (breetfoot u. s. w.) grundleglich gemacht.
1. Bluwwerup soll das brummende Geräusch andeuten, das der
Mistkäfer beim Fliegen hören Jässt Bluwwern, bluffen wird sonst
auch von brummendem Schelten gebraucht.
Jungfer grönen, herr gröönjack (S. 4), gröönkönig (Nr. 2)
u. s. w. Grööqjackser hörte ich hier einen alten Mann den Wasser-
frosch nennen. Grünrock heisst ein Frosch in Rollenhagen's
Froschmeuseler 1, 1, 2, 147 und 3, 3, 9, 200 u. a., grünhösler
in Abraham a St Clara's Judas IV (Passau 1835) S. 60; vgl.
riQuoouios in der Batrachomyomachie V. 234 u. a. Buntrock
heisst der Frosch bei Haupt-Schmaler I S. 116.
In einem nach Herausgabe des ersten Bandes aus Dassow mit-
geteilten Rätsel sagt der Bach zum Frosch: Gröönsnuut, breetsnuut,
wat geilt di dat an!
Ein anderes, jüngst in Wismar gefundenes Rätsel vom „grünen
jäger" lautet: Güngen dree herren wol ob wer den diek, se hadden 'n
rock an von pikerapiek, se hadden 'n rock an von grönen ratest,
rad't, mine herren, wat is dat wol wäst?
Breetfoot Vgl. oben. Breitfuss heisst ein Frosch im Frosch-
meuseler 3, 3, 8, 343. Ebenso die Gans im Rätsel B. I Nr. 1000,4,
und vielfach im Hausstandsreim : breedefoot, breedef uss heet mien goos.
In dat kuurn is Breetfoot in wäst, hörte ich in Tarnow, wofür sonst gesagt
wird : Bartelmeis (Bartholomaeus) mit de breeden been hett dat daalperrt.
S. 4. Popperdtiünchen. Vgl. appeldüneken in Nr. 59.
Jung schriwer, herr schriefmeister u. ä. Vgl. herr schreiber-
mann in Nr. 15. Writing master für die Goldammer hat Swainson
S. 70 (from the curious irregulär lines on the egg, resembling writing) ;
derselbe Vogel heisst ^crivain, schrijver (in Nord-Brabant) nach
Rolland, F. p. II S. 201.
Heuspringer: herr spring in't feld. Ebenso der Hase Nr. 50,
der Floh Nr. 1869 f.
Storch: könig von Engelland. Hoochmut, hogemoot heisst der
Storch im Rätsel B. I Nr. 12. König von Engelland auch hier oben
(S.327) Nr. 2 b. 2 c. 3; könig von Schottland oben Nr. 4. König von
Engelland heisst der Hahn im Rätsel: Renk, Zts. d. V. f. Vkk.
V S. 152 Nr. 81; ebenso der Hahn im Rätsel: könig von Morgenland
bei Zingerle ö. 274 Nr. 45, könig von Pommern bei Engelien-
Lahn S. 208 Nr. 125. Über das in mecklenburgischen Reimen und
Mecklenb. Volksüberliefenuigen Bd. II. 22
Digitized by
Google
— 338 —
Sagen immer wieder auftauchende Engelland wird an anderer Stelle
im Zusammenhang zu handeln sein.
Storch : herr rotebein. Vgl. auch Nr. 1258 ff. Im Rätsel B. I
Nr. 171 e: hadd rode strürap an; de mann mit de roden strümp:
Nr. 101a. c. Dazu vgl.: Bu bu, guck h'rut, ob der rothstrümp
kümmt, dat he ods nich mit nimmt: Mühling S. 167 s. v. adebar,
de herr möt de rode fot: Frischbier, Naturkunde S. 310.
Storch: herr langebein. Vgl. S. 5 unter Storch, Nr. 37. 62. 65,
Nr. 101b., Nr. 1247. 1252 ff.; küülpeter langmann Nr. 63. Herr van
Langebeen bei H. Schröder, As 't de Garv givt S. 22; de langbeen,
musjö langbeen u. ä. heisst der Storch auch sonst vielfach bei uns im
Volksmunde. In Ostpreussen stakbein : F r i s c h b i e r , W t b. H S. 359.
Rochholz, Zts. f. d. Phil. I S. 348 bringt fränk. Stiegelbein, franz.
long-herry bei. Langbein als Name für den Wachtelkönig bei Jacke 1,
Naumannia 1853 S. 397. Ähnlich heisst der Fischreiher engl.
Jemmy langlegs: Swainson S. 145.
De adeboor is hinner de pogg anwäst. As se dicht bi't water
is un markt, dat he ehr doch wol noch faat't kricht, secht se to em:
oh herr, wat hett he vor lange schiere been. Dor kickt de adeboor
sik na de ioöt, un wuttsch is se na't water rin.
Alter Fuhrmann in Gielow.
Fuchs: herr forstmeister. Vgl. herr Oberforstmeister Nr. 42.
Das ist eine schöne Bestätigung dessen, was Jacob Grimm vor-
ahnend schrieb (R. F. S. 76) : Von weitem schreit Reinard, gleichsam
Forstmeister, welcher Frevler in dem Bannwald Holz fälle. Im E s e 1 -
könig S. 18 erscheint unter dem Hofstaat: Herr Leutsch, der Wolff,
ein Franzos, forstmeister; ebendort S. 214: daz Eilend, forstmeister.
Hans Hinnrick. Die zahlreichen mit Vornamen gebildeten Tier-
namen aus Mecklenburg, die in diesem Bande vorkommen, sind im
Index s. v. Vornamen verzeichnet; viele andere solche Bildungen aus
fremden Ländern wird man unten finden. Ich verweise im übrigen
auf Lübben, Thiernamen im Reineke Vos und Wackernagel,
Kl. Sehr. III S. 59 ff.
Pattfoot. Patschfotke heisst die Gans im Rätsel bei Frisch-
bier XI S. 356 Nr. 80. Plattfoot Nr. 23; oben Nr. 1. 2 c. 4. 15.
Slarpfoot: vgl. Nr. 24 ff., oben Nr. 22. Von Menschen: oll
slarpjürn, slarpjochen, slarplieschen, slarpenarftpahl u. ä.
Madam slarpbein im maandschein. Vgl. jung fräulein im mond-
schein: Nr. 82. Dee geit (hiippt) as de pogg in'n maandschien:
allgemein ndd.
S. 5. Klorrfoot, wockfoot: auch von Menschen, wie klunsfoot
(vgl. klunsterfot oben Nr. 3), kulpfoot, klumpfoot, klifoot, klorhack u. a.
Puffmuul, pulsmuul. Von Menschen: floppsmuul, flappsmuul,
quabbmuul.
Kruupsüster. Krupschke als Name der Kröte bei Schwartz
1. 1. S. 259 aus dem Kreise Jerichow.
Digitized by
Google
— 339 —
Nachtschurk. Vgl. nachtschoort Nr. 67.
Maulwurf: purr in 'n dreck. De gräwer heisst der Maulwurf
im Rätsel B. I Nr. 18.
Schorfkopp. Vgl. Nr. 75.
Musch schriwiet. Musche Schneider Nr. 19, hääschemoschü
Nr. 73. Musche voss wird oft vom Fuchs gesagt. Dies musch (aus
monsieur) wird auch sonst in allerlei Zusammensetzungen gebraucht:
rausche blix (auch bei Brinckman, Kasper Ohm S. 113), musch
nüdlich (ebendort S. 312), musch nüdling (auch bei Reuter HI
S. 329), musch Urian heisst der Teufel (auch bei W. Hey se, Frische
Kamiten S. 27), musch Püsterich der Wind bei Reuter II S. 130.
Vgl. Lauremberg III 217 ff.
Schriwiet. Striedewiet: einer der lange Schritte macht:
Mantzel, Bütz. Ruh. 8 Nr. 86 S. 64; vgl. Franck, Altes und
Neues Mecklenburg I S. 91.
Storch: knickerbeen. Vgl. Nr. 244b. c.
Fuchs: de hohnerdeef. , Ebenso Nr. 32. 56. 60. Vgl. Nr. 83:
röbendeef vom Maulwurf, und oben Nr. 9: kohldeef vom Hasen;
garndieb heisst der Storch nach Ja ekel, Naumannia 1853 S. 398.
Fuchs: brichelbrachel. Knibbele-knabbele heisst der Fuchs im
Rätsel bei J oos S. 77 Nr. 301.
Fuchs: de hangennoors, de sangennoors, Sittnoors heisst der
Fuchs im Märchen vom fliehenden Pfannkuchen. Bei den Isländern
wird er euphemistisch lägfaeta genannt (der mit niedrigen Füssen)
nach Maurer, Island. Volkssagen S. 169. Vgl. auch singmoorst
vom Maulwurf Nr. 45, singlock Nr. 18. 19.
S. 6. Krummpucklig griesjack ist jedenfalls der Hase. In der
Jägersprache heisst er auch bei uns der krumme, sonst auch musch
gris'; graujack in Nr. 1109aV.
Danzig, herr könig. Danzig wird bei uns allgemein so gebraucht.
Nu sölen Se Danzig hebben, sagte zu mir ein Alter in Neuhqf. Dann
auch in Verbindung mit Leipzig: sasst Danzig hebben, Leipzig sasst
uppe schuufkoor halen: Kisserow; wenn ik Danzig heff, sasst du
Leipzig hebben, hörte ich in Redefin. Vgl. Eckart S. 73 und
W ander III S. 1647 s. v. Reisen Nr. 55.
Dor heff ik soeben johr um weent. Vgl. oben Nr. 13.
Ik kann nich uppe hochtiet danzen. Eine Hochzeit wird erwähnt
in den Nr. 3. 13. 18. 19. 21. 38. 48. 82. 83; kümmst mit na de kost:
Nr. 45; vgl. oben Nr. Ib. Von blossem Tanzen wird gesprochen
in den Nr. 4. 11. 12. 26. 39. 54. 57. 61. 62. 70.
2. Kruup in 't lock. Die imperativischen Wortbildungen sind
im Index zusammengestellt. Ein graw worme, hiess der kraup in die
erde: in einem Hexenprotokoll (vom J. 1584) bei Bartsch II S. 24.
22*
Digitized by
Google
— 340 —
3. Schitenkleier: auch Nr. 28. Ebenso von einem Menschen*
der im Unflat wühlt: Brem. Wtb. IV S. 663.
4. Johann grööqjack. Gröne Jan heisst der Gelbschnabel ia
Holstein nach Schütze II S. 73.
De oll hausterbauster. Heusterbeuster, von lärmender Hast: bei
Mantzel, Bütz. Ruh. 25 Nr. 6L.
7. Estemieren (auch oben Nr. 16) ist bei uns durchaus volks-
tümlich: se hadden dat goot estemeirt; he wull dat nich estemeiren,
dat he anschaten wier; he ward nicks verestimiert : Brinckman,
Voss und Swinegel S. 23; se verestimieren mi dat plattdüütschsnacken.
(machen es mir schimpflich).
8. Aadboor. Äädbeer Nr. 14, aderbaar Nr. 51 und 83. VgL
Anmerkung zu Nr. 1244.
Gott dee weet, wo 't mi verdroot Ebenso Nr. 16. 46. Vgl. im
B. I Nr. 65: dat weet ik un gott alleen.
10. Hottpierd. Hottpierken Nr. 58. Über die Namen der
Libelle vgl. Anmerkung zu Nr. 1459.
12. Huddeleputt. Huddelpuddel wird bis uns von kleinen.
Kindern gebraucht, die noch auf der Erde kriechen.
13. Heff mi de ogen root weent as 'n teegelsteen. Ebenso
oben Nr. 3.
14. Fru rosenblanken. Vgl. liljenblattke oben Nr. 9.
16. Hoochschinkt. Langschinkt Nr. 62 b. Hoochschinkt varer
im Rätsel von der Bohne B. I Nr. 134 a.
17. Storch: de oll smallback. Ebenso oben 2a; Nr. 91 vom
Hecht. Madamm Small heisst der Storch im Rätsel B. I Nr. 172 V.
Dee deent bi de smallbackten fräuleins, wird bei uns vom Schweine-
knecht gesagt.
Dat mi verdroot dörch all mien ädern un mien bloot. Ähnlich
vielfach im Volksmunde. Schämt sik de kierl nich in sien ader un
bloot: Müller-Friese, Feldblaumen S. 87 und 127; dat duert mi
in't bloot u. a. m.
18. Cavalier. Kappelirer Nr. 86. Cavalier heisst auch der
Floh im Rätsel B. I Nr. 61 a V.
19. De moll aus Holl. Im Rätsel (B. I Nr. 98) sagt der
Maulwurf: in Holland regier ik.
21. Schüttreiher. Über die Namen des Fischreihers vgl An-
merkung zu Nr. 311.
25. Jungfer unner 'n busch. Vgl. Nr. 60: de pogg sitt unner 'n
stickelbeerenbusch. Bei den Esthen wird die Schlange euphemistisch
genannt: die unterm busch wohnende: Holzmayer, Osiliana (1873)
S. 38 Nr. 1. Jungfer unner n busch heisst hier in Waren auch die
Kresse (tropaeolum).
Digitized by
Google
- 341 —
26 V. Fachs: dolkstart. Im Märchen vom fliehenden Pfann-
kuchen heisst der Fachs: dickstart, dickswanz. Unkel dickstart wird
«r aach sonst im Volksmunde genannt.
28. Wo ihr in is, geit ihr nt. Ebenso Nr. 64. Vgl. Nr. 206
und oben Nr. 7 und 8.
30. De olle lus'jahn, de olle kruup in de schiet ist jedenfalls
der Mistkäfer. Läuswibel heisst er bei Kehrein 8. 259.
De swinägel an de scharrnbull hebben eens tosamen reis't up
de Wanderschaft, de swinägel hett gor to väl lüs' hatt. Donn hebben
se eens tosamen in een bedd slapen an de swinägel hett nu dorbi den
scharrnbull mit lüs* bisett't Biet dee tied her hett de scharrnbull so
väl lüV. Fuhrmann in Wittenburg aus Dümmer.
Über die Läuse des Mistkäfers in der Bauernpraktik vgl.
Schiller H. I 8. 11.
31. Hase: herr samesfeld. Herr junker spring in 't feld:
Nr. 50. Vgl. oben Nr. 9: hippelwippel in de weit In der franzö-
sischen Tierfabel: galopin und sauterez (springer): Grimm, R. F.
S. 236 f. Bei den Inselschweden: letfotad (leichtfuss) : Russwurm,
Eibofolke H S. 200.
Der fuchs, der grobe ucks. Vgl. oben Nr. 7: de foss, de
grawer oss.
32. Fuchs : krunp in 't lock, wie die Dächsin in der Tierfabel
slupecade: Grimm, R. F. S. 235.
38. De swinägel will to hochtiet In Bernitt sagt man : dee
geit, as wenn de swinägel to hochtiet birsen deit
39. Maulwurf: de spitzsnuut. Ebenso oben Nr. 10. Vom
Hecht Nr. 89 V. 92. 93.
Maulwurf: de klierog'. Vgl. dat kniepögig ding Nr. 51,
Nr. 52. 53, und oben Nr. 5.
Eine französische Überlieferung sagt: la taupe a perdu les
yeux, parceque le crapaud a un jour pissä dessus: Rolland, F. p.
III S. 56: ein bemerkenswertes Zeugnis der Feindschaft zwischen
Maulwurf und Kröte.
Über den Maulwurf als Symbol der Blindheit vgl. Friedreich,
Symbolik S. 387.
40. Hase: sttimmelstiert. Stummel: Krauss, Sagen S. 41;
franz. caouö (excaudatus) : Rolland, F. p. I S. 80; kurzschwanz:
H a 1 1 r i c h S. 8. Vgl. stümmelstart vom Maulwurf : Nr. 59. Stttmmel-
stiert kommt bei uns auch als Pferdename vor. Woher der Hase den
kurzen Schwanz hat, erzählen Haltrich S. 60 Nr. 23 (vgl. S. 513),
Russwurm, Sagen (1861) S. 169, Revue V S. 244, Bleek
S. 80 Nr. 44.
Sonstige Namen des Hasen: wippsteert, wipparsch, wippnoors,
wuppnoors, wuppwupp, kohlmuul: im Pfannkuchen -Märchen. Gries-
Digitized by
Google
— 342 —
muul: Westf. Tierl. I S. 386; glotzauge: Schreck S. 184 und
223; der mit den gläsernen äugen: Haltrick S. 8. Andere unten
zu Nr. 1109.
42. De scharrnbull is jo ok abends begäng. Vgl. die Redens-
art: he kricht dat z abends as de busskäwer (auch beiBoll, Globus
VIII S. 274). Kehrein S. 133 fuhrt aus Diefenbach, Gloss. an:
ruysch scarabaei sonat in fine diei.
Wenn man den Mistkäfer Abends bei bewölktem Himmel fliegen
sieht, so kann man daraus schliessen, dass die Sonne schon unter-
gegangen ist: Wiedemann S. 456.
"Wenn der Mistkäfer Abends fliegt, bestellt er gutes Wetter:
he secht an to n backen. Vgl. Schiller 1. 1.
Weck seggen ok: flucht he abends na'n morgen rin, ward
dat n annern dach goot wäder ; flucht he na n abend rin, ward *t ragen.
Aus Dümmerhülte*
43. Krummsüster. Vgl. krumme hüx oben Nr. 14. Du geist
jo so krumm as *ne hux, ist eine bei Ribnitz übliche Redensart.
Krummrücker heisst ein Frosch im Froschmeuseler 2, 1, 5, 13.
45. Dicke rummel. Vgl. drummel oben Nr. 2 a.
50. Huckeduun. Vgl. Jungfer huckeltruute oben Nr. 10, fru
hucke oppem peaute oben Nr. 11.
52 ff. Hurenkind. Vgl. hurenbucksch oben Nr. 19.
54. Dat looffröschen. Lauffröschelink aus dem Ravensbergischen
bei Berghaus II S. 344 s. v. Schon Höfer, Germania XVIII
S. 9 und Norrenberg ILI S. 116 haben auf die Fülle von Deminutiv-
Formen unter den niederdeutschen Tiernamen aufmerksam gemacht.
Frau von der laube. Vgl. läuwerken bei Berghaus II S. 345
und lauber: Eis. Wtb. S. 539.
Ut'n wäg'. Ebenso oben Nr. 7.
Täw\ Ebenso Nr. 84. 85. Täw' zunächst Hündin, dann
Schelte für Frauenzimmer.
Ein Streit um die Tänzerin auf des Wolfes Hochzeit begegnet
bei Wenzig S. 244 f. Die Flunder will nicht mit dem Hering
tanzen: Po mm. Bl. V S. 139.
58. Quackeldunenbuuk. Herr quackebruch heisst ein Frosch
im Froschmeuseler 3, 1, 14, 13.
59. Voss-kijeh = kujon. In der Tierfabel: nequam, sceleratus:
Grimm, R. F. S. 31 f.; bei uns hier und da: Broder listig.
60. Fru dickbuken. Von einem Dickwanst heisst es bei uns:
dee hett n quaduxenbuuk.
Nu ward mien ganzes nalaat so. Vgl. oben Nr. 7: on kindes-
kinder wäre rode oge behole.
61. Schitenklarrer ist auch ein Spottname für den Maurer ;
vgl. Nr. 788.
Digitized by
Google
— 343 —
62 a. Maulwurf: Peter ierdmann. Peter Krus* heisst der Maul-
wurf im Rätsel B. I Nr. 53. Peter ierdmann ist sonst bei uns
verhüllende Bezeichnung des Grabes: ik frie wol bald Peter ierdmann,
dee slöppt nu ok all bi Peter ierdmann u. ä.
Ik japp nich eens wedder to. Jarpup, jarchup heisst der Frosch
im Rätsel B. I Nr. 113d.
62 b. Peter wöhlmann. Vgl. Peter willmann oben Nr. 2 d. Die
nahe Verwandschaft der Stücke 62 a. b. mit der Überlieferung aus
dem nahen Lübeck springt in die Augen.
63. Küülpeter. Vgl. Petersen lang Peter oben Nr. 8. Der
Storch wird vielfach mit Vornamen bezeichnet Kütchen Rudolf
Nr. 83. Barthold heisst er im Reinke Vos, Barthold Leisetritt
im Froschmeuseler, Joseph im Rätsel B. I Nr. 12k, Heini in
der Schweiz: Schw. Wtb. II S. 1314.
64. Qualsterhals. Du qualster: Nr. 65. Vgl. Bartsch
II S. 28: breide steinwürme, quadepoggen, qualstere, die so stincken.
Ik stak (hau) di, dat di de darm dorbi bummeln, ist eine
übliche Drohung.
65. Storch: jirpjarp. Jööljapp heisst der Storch im Rätsel
B. I Nr. 12.
71. Maulwurf: wöhlinspekter. Schüüninspekter heisst der
Kater in einer Erzählung aus Gresenhorst.
73. Paup up de kruuk. Vgl. die Redensart: dee hett so'n
spitzen noors, dee kann inne apteekerkruuk schiten.
Denn arger kann de scharpenbull nich wedder vergäten. Hier
sei eingefügt:
Woans kann man *n busskäwer argem? Wenn man enen
busskäwer fleegen hüürt, steckt man 'n finger in n noors un höllt
em denn hen. Dee kümmt jo denn antobrummen un freut sik, *
dat he sik up frischen mess setten kann. Wenn he just ran is, steckt
man den tinger in'n mund un lickt em af; denn ärgert sik de buss-
käwer ganz bannig. Woldegker Gegend.
75. Herr landrat. Vgl. herr burgemeister Nr. 14.
Ik mööt Se mien noot klagen. Vgl. oben Nr. 10.
77. Das lickende zwickende schnappauf erinnert an das libber-
tunge oben Nr. 11.
78. Rid'pogg, rid'worm, rihworm, rietworm : gryllus gryllotalpa
(nicht Kröte, wie Seh war tz S. 262 angiebt). Vgl. Schiller H. I S. 6. »
81. Maulwurf: de mann mit 'n sanftrock. Vgl. sanftröckje
oben Nr. 9, sanftblüüster oben Nr. 6, glatte Junker Nr. 87. Unser
Volk weiss eine Erklärung:
De mullwöhler sali ne prinzessin sien, dee is in ollen tiden ver-
wünscht. Dorvon hett he noch so iines hoor.
Alter Tagelöhner in Rem! in.
Digitized by
Google
— 344 —
De mullworin is ne verwünschte prinzessin, dee hett sik so
inbild't, hett ümmer in sainft an sid' galin un hett sik ehr samften
kleed nich von de leew' sünn' beschinen laten wullt. Dor hett uns
herrgott secht, wenn se de sünn' nich achten ded', denn süll se för
ümmer in de ier wöhlen, un hett se to n mullworm maakt. Dortim
kann de mullworm noch de sünn' nich verdrägen.
Alte Frau in Bartelshagen.
Vgl. Jahn, Yolkssagen S. 450, Mülle nhoff, Sagen 8. 357,
83. Jungfer morgenstiern. Vgl, fru morgeröthe oben Nr. 8.
Maulwurf: kruup dörch *n tuun. Ebenso der Igel Nr. 87; ebenso
im Rätsel die Ringelnatter: B. I Nr. 525. Percehaie heisst der Fuchs
in der Tierfabel: Grimm, R. F. S. 231.
Rootögig hex. Vgl. oben Nr. 16 und S. 331.
Se süll n bäten rut kamen, he künn dat nich ornlich hüren.
Durch dieselbe List erwischt im Märchen das Schwein den fliehenden
Pfannkuchen.
84. Dat muul güng mi hopp hopp hopp. Vgl. oben Nr. 14.
85. Fuchs: herr roland. Sicher sehr alt. Es ist beachtens-
wert, dass der Name Reinhard nur in der Bearbeitung oben Nr. 1
erscheint. Reineke, Reinke ist bei uns nicht eigentlich volkstümlich.
89 ff. Die roddog -Fassung ist beschränkt auf die Gegend
Mirow-Neustrelitz -Wesenberg; in anderen Teilen des Strelitzer Landes
wie im Schweriner Lande ist sie völlig unbekannt. Eine alte Frau in
Granzow bei Mirow, wo sonst die roddog'-Form herrscht, erinnerte sich
dunkel, in ihrer Jugend die breetfoot-Fassung gehört zu haben . . . mi
wier de ganze hochtiet verdorben. Die Stücke Nr. 54 (grootögige täw'),
62b. (grootog), 82 ff., oben Nr. Id. 16 (rootögig täw', rootog*, roddog)
zeigen den Weg, auf dem sich die Umwandlung vollzogen hat In
Nr. 88 tritt schon ein Fisch, der güster (Brachsen: vgl. Schiller
H. I S. 7) als Beleidiger auf. Die Anrede herr Andrees andererseits
erscheint schon in der oben unter Nr. 14 mitgeteilten Neubranden-
burger Fassung.
Über den Namen roddog', roddo (cyprinus erythrophthalmus)
vgl. Schiller H. II S. 20. Ich hörte auch roggog und rorrog.
Eine andere Erklärung für die roten Augen des Fisches ward
mir aus Neustrelitz mitgeteilt:
Nahe bei Christi Kreuz war ein Teich. Als der Heiland starb,
streckten die Fische alle ihre Köpfe heraus. Ein Fisch, der dem
Kreuze am nächsten war, weinte blutige Thränen. Daher stammen
die roten Augen des Fisches Rotauge.
Ein dänisches Märchen, das die roten Augen der Weissfische
erklärt, findet sich bei Dähnhardt, Naturgesch. Volksm. S. 75 (aus
Grundtvig-Strodtmann II S. 1 ff.).
Auf einem im Strassburger Archiv befindlichen Blatt aus dem
16. Jahrhundert (Alsatia 1873/74 S. 127 heisst es vom rottel: Ein
Sterpgnseher, darumb er hat rote Ougen und sihet in den Himmel.
Digitized by
Google
— 345 —
Der Hecht in feindlichem Gegensatz zum Barsch begegnet auch bei
Wander II S. 460 8. v. Hecht Nr. 15 (aus T endlau, Sprichwörter
und Redensarten deutsch -jüdischer Vorzeit): Hecht, du bist gerecht.
Berschling (Bors), du, wie kommst du dazu? Zu vergleichen sind
endlich die bedeutsamen russischen Sagen, die Gubernatis S. 604 ff.
aus Afanassieff mitteilt. Hier wird der Barsch als Angeklagter
vor das Tribunal der Fische gefordert, entgeht aber der Strafe durch
allerlei Listen.
89 V. Hecht: spitzsnuut. Spitzgoschete Hechten bei Abraham
a St. Clara, Judas II S. 47.
91. Barsch: prinz Karl ut Engelland. Aus Dassow ward mir
mitgeteilt: der Barsch ist der Fischkönig. Näheres war nicht zu
erfahren.
92. Der Gewährsmann, ein Bauer in Starsow, fügte erklärend
hinzu: Raubfisch sünd se jo beid\ de hakt un de boors; oewer de
hakt stellt den wittfisch doch väl düller na as de boors.
98. Siemssen, Fische S. 74 sagt: Die Rothauge ist ein sehr
schlauer Fisch, und lässt sich nicht leicht fangen.
99. Sonst nicht bekannt. Das Schwein rühmt sich gegenüber
dem Kaulbarsch: Asmus-Knoop, Sagen (1898) S. 69.
100. Sonst nicht bekannt. Dat is man noch 'n bullensprung,
'n bullenschupps ist bei uns eine Bezeichnung für eine kurze Strecke
Weges. In Redefin hörte ich die Redensart: mit 'n zug, as wenn de
bull kalwer maakt
101. Ähnlich Burkhard Waldis, Esopus 4,94.
102. Sonst nicht bekannt. In Burkhard Waldis* Esopus
4,94 S. 254 Z. 257 f. sagt der Fuchs vom Storch: der der kleinen
Sperling thut verschonen, in sein genisst vnd sunst lesst wonen. De
sparlings sünd 'n adeboor sien med'slüd' : sagte mir ein Kuhhirte in Jabel.
103. Als Gespräch zwischen Sperling und Storch sonst nicht
bekannt. Vgl. den Gesang der Schwalbe Nr. 668, den der Lerche in
Pommern: Brunk, Urquell V S. 55.
a. In Burkhard Waldis' Esopus 4,94 S. 254 Z. 237 f.
sagt der Fuchs vom Storch: das sein schnabel und bein so roth, von
grossem frost dasselbig hot.
e. Wenn ik so väl künn as du. Das erinnert an die Anrede
des Februar an den Januar: wenn ik so väl künn as du, leet ik de
pött vor kaken un hinnen frieren u. ä. m.
g. Vgl. den Gesang des Zaunkönigs: Volkskunde I S. 79,
Gitt^e, Urdsbrunnen VI S. 73, Cornelissen, Volksleven I S. 97
und Urquell N. F. II S. 43 f. Ähnlich Sauvö, Revue celtique
V S. 190: däns mon pays il y a du bois de corde gros, gros, gros,
aussi gros que ma jambe; und Pin e au, Revue des trad. pop. V
igitized by
Google
— 346 -
S. 571. Der Zaunkönig wundert sich, dass der Zweig nicht unter
ihm bricht: Sauv£ 1. 1., Rolland, F. p. 11 S. 295 Nr. 6. Der
Zaunkönig will mit seinen Beinen die Himmel halten: Ulli and III
S. 84; vgl. Liebrecht, Zur Volkskunde S. 103. Wenn der Strand-
läufer schläft, hat er die Füsse aufwärts gerichtet, aus Furcht, dass sonst
der Himmel bricht: Benfey, Pantechatantra II S. 89 Nr. 357. Bei
Campbell, Pop. tales IS. 270 Nr. 7 sagt der Zaunkönig zum
Fuchs: if you had seen my grandfathers strokes . . . Vgl. noch das
Testament von Robin redbreast: Unland III S. 84.
104. Gewöhnlich wird zur Erklärung des schiefen Maules der
Maischolle die von Schiller H. III S. 21 aus Raabe wiedergegebene
Sage von der Königswahl der Fische erzählt (Reuter B. II S. 146 f.).
Zu der bei Schiller angeführten Litteratur ist hinzuzufügen: Po nun.
Bl. II S. 151 und besonders V S. 139 f.; Haas, Rügensche Sagen
S. 150 f. und Jahn, Volkssagen S. 483: die Butte erklärt, sie wolle
sich noch erst eine weisse Schürze vorbinden (man beachte den
Anklang an unseren Text); Mont-Cock, Dit zijn vlaamsche ver-
telsels S. 97 f., Volksleven I S. 56, Joos, Vertelsels I S. 29 f.;
Dykstra II S. 139: der Hering singt, als er siegt: haring haring
spant de kroon boven alle visschen schoon. — Hering in aller weit ich
heisz, über alle fische hab ich den preisz, bin ihr könig von groszer
macht ... Toppen, Volkstümliche Dichtungen S. 83 Nr. 60. —
Von einem Fisch Papst redet der Schreiber des oben erwähnten
Strassburger Blattes ( AI satia 1873/74 S. 128): Wer diss nit glouben
wil, der vare mittel in Meers Grünt, do vindet er aller Visen Bobst,
den frage er eygentlich nach der Warheit.
Aus Mecklenburg ist nachzutragen:
As de hiring as könig vörbischütt, hett een butt rechts un de
anner links achter 'n groten felsen rutkäken un n scheef muul maakt.
Dorvon hett noch hüüt de een oort butt dat muul scheef na rechts
un de anner na links. Frau in Wismar.
Uns' Herr Christus is eens an'n strann gähn un hett de bütt
frag't: bütt, löppst du in'n sann'? Dor hett de bütt em dat napaug't :
bütt, löppst du in'n sann', un 'n scheef muul maakt. Dat is ehr nu
to straaf so stahn bläben. Wismar.
Ähnlich Johansen S. 28, Pomm. Bl. II S. 151, Russ-
wurm, Sagen aus Hapsal (1856) S. 10. — Die Scholle ärgert sich
über die Garnele: Kern-WillmsS. 61 Nr. 604.
Dee hett n büttmuul, maakt n muul as 'ne bütt, wird an der
Ostseeküste gesagt.
Auf Island heisst der Flunder heilag fiski: Maurer S. 195.
105. Bergab jage mich nicht, damit dass mir das knick nich
bricht, bergan überlad mich nicht, damit dass ich dein pferd auch bleib,
und auf der ebene schon mich nicht, dass du mein herr auch bleibst.
Alter Bauw in JabeL
Digitized by
Google
— 347 —
Litteratur : Schambach, Sprichwörter II S. 4 Nr. 1 3, C u r t z e
S. 295 Nr. 10 und S. 316 Nr. 39, Drosihn S. 77 Nr. 151, Sim-
rock, Räthselbuch S. 35, Kirchhofer (1824) S. 294, Rochholz
S. 222 Nr. 7, Schuster S. 166 Nr. 189. Birlinger, So sprechen
die Schwaben S. 66 Nr. 639.
106. Du jam mi faader, do skel jam maalk ha üs aather
(buttermilch) , an du jam mi strä, do skel jam nian maalk sä:
Schneider-Clement, Lappenkorb S. 295 Nr. 15, Johansen
S. 96. — Vgl. die mecklenburgischen Sprichwörter: Wer gut futtert,
der gut buttert; de koh melkt dörch n hals; wie ähnlich: dat pierd
treckt dörch 't muul ; oder : huut un knaken soelen den plooch nich
trecken, dat sali de hawer dohn.
107. Sonst nicht bekannt«
108. Vgl. Österley zu Kirchhofs Wendunmuth 5,38,
W. Franz, Animal. H. S. Praefatio S. 6, Höfer Nr. 1651.
109. Andree S. 336, Volksmann, Urquell IU S. 141,
Doornkaat Koolman, Wtb. II S. 632, Kern-Willms S. 74
Nr. 785, Honig, Sprichwörter Nachtrag S. 9, Dirksen S. 56
(min gebeet-gescheet), Schollen, Aach. Zts. X S. 159 Nr. 184
(gebess-geschess), Schw. Wtb. IV S. 474. Ebenso von der Ratte:
Svenska landsm. V, S. 165 Nr. 299. — Von schlechtem Futter
heisst es in der Rehnaer Gegend: Willt se dor nich up biten, denn
koBnt se dor up schiten.
AVisst du nich äten, wo de katt up sitt, denn mööst du äten,
wo de muus up schitt: so hörte ich in Jatzke.
110. Sonst nicht bekannt. Vgl. Schuster S. 346 Nr. 88:
der Hund, wenn er das Posthorn hört, ruft : o wi, o wi, wor hisch.
111. So sonst nicht bekannt. Die Ameisen beklagen sich bei
Gott, dass die Bauern die Brotkrumen wegwerfen: Reusch, Sagen
(1863) S. 41, Frischbier, Naturkunde S. 314, Russwurm,
Eibofolke II S. 188. Vgl. Frosch und Spinne bei W i e d e m a n n S. 454.
Im finnischen Liede (Kanteletar S. 322) sagt der Kranich:
hol der kuckuck alle mädchen, seht wie emsig sie sich bücken, meine
schönen beeren pflücken; umgekehrt bei den Lappen im Lied des
Eichhörnchens: es mögen alle mädchen leben, und es mögen alle
Jünglinge sterben ...: Donner S. 126 Nr. 15.
112. Aus Deutschland sonst nicht bekannt. Aber ganz ähnlich
in der Franche - Comte* (Rolland, F. p. III S. 260 Nr. 21): qui me
noie, me baigne, qui me roule, m' endort, qui me toque, me saigne,
le feu c'est mon sort.
Eine alte Frau in Wismar meinte: dat kaken koenen de lüs ok
noch cewerstahn, oewer dat plätten nich. — De lusen laten sück
waschen un wringen, un ook wer in de schapp bringen: Kern-
Willms S. 72 Nr. 761.
Digitized by
Google
— 348 —
Ich kann mir nicht versagen, hier ein neues, jüngst von mir
erbeutetes Rätsel von der Laus beizufügen, das unverkennbare Merk-
male höchsten Alters an sich trägt:
Dor stünnen nV achter de horksdöör. Wat fünnen se dor?
Enen hungrigen bück. Wo bieben se mit? Uppe huurnsbrög; as
se dor mit kernen, müsst he sien läbent laten. Forstarbeiter in HaUalit.
Zu dieser Gruppe von Tiersprüchen gehört noch der Aus-
spruch des Schlachterhundes: mammelspeck üss maar'n geleck, ewel
farkesfüt, die schmake süt: Dirksen, Ndd. Korr.-Bl. XVI S. 90. —
Was anderwärts als Ausspruch des Fuchses erscheint (Schambach,
Sprich wöiter II S. 12 Nr. 44: de stunne vor der sunnen tut dor de
plunnen; Seh w. Wtb. IS. 656 : wenn die sonne im winter siebenmal
aufstände, müsste ich siebenmal erfrieren; vgl. auch Strackerjan
II S. 95) hörte ich als Sprichwort:, twischen de sünn un den dag*
nett de voss sien gröttst plag'. — Anders: de voss secht: de jäger-
lumpen, de bliklumpen un langnäs'te hunn hett de deuwel erfunn :
Strohoot S. 91 Nr. 4.
113-115. Jahn, Yolkssagen S. 486, Gilow S. 26, S. 526.
Die Namen adder und snaak sind allgemein ndd.; aller hat
Holm, Kost S. 103, ädder Jahn, Yolkssagen S. 484. Andere h<L
Namen übergehe ich hier.
Die Tatern, so erzählen sich die Leute in Walkendorf, haben
die Eingelnattern gegessen und gesagt, das seien Landaale.
De adder sucht all dat gift ut de ier; wenn se von de ier wech
is, hett se keen gift. Alter Arbeiter in Eibnitz.
In Thüringen sagen die Kinder, ehe sie in den Wald gehen:
atter, atter beiss mich nich, ech breng der o viel beäre met, und legen
bei der Heimkehr einige Beeren als Dankopfer auf einen Stein:
Witschel II S. 296. — Formeln gegen den Schlangenbiss bei
Bartsch H S. 453 ff.
116. Sonst nicht bekannt.
117-118. Vgl. Jahn S. 486.
119a. Ebenso Kosegarten, Wtb. 8. 96, Gilow S. 26,
Jahn S. 486.
120. Sonst nicht bekannt
Namen der Blindschleiche.
1. Blindsliker: Chytraeus S. 391 (vgl. unten), der blinde-
schleicher: Crecelius I S. 177 f., der blindschleich: Neubauer,
Zts. f. öst Vkk. II S. 326, der blindschling: Hertel S. 212, der
plingeschlink : Liesenberg S. 129: vgl. zu diesen männlichen
Formen Grimm, D.W. II S. 126; plintschink: Torre S. 78,
brindschling (Oberkärnten) : Zts. f. d. Unt. 1897 S. 603, binnschlä,
binnschnäl : K e h r e i n S. 78 ; das blindschleich, blindschlacht : B a u m -
garten I S. 120; bliunworm: inKemplin und Nr. 125b., blindwurm:
Nemnich I S. 308; blinne slange: Schambach S. 193; bling-
schlang : Sperber -Niborski S. 7; blendling, blennling: mehrfach
in Mecklenburg; blenning: Jahn, Yolkssagen S. 486.
Digitized by
Google
- 349 —
2. Hartworm, hattworm. In Mecklenburg ganz allgemein
(Siemssen, Magazin I S. 171). Auch bei Schumann, Lüb.
Mitt Y S. 27, Jahn, Volkssagen S. 486; hatworm bei Krause,
Zts. f. d. Myth. U S. 295.
En oll fru hett nich ornlich snacken künnt; dee is eens ut 'n
holt kamen un hett verteilt: dor wiren luter schnarren, schnökern,
schnaditzen un schnattwörm; addern, snaken, älditzen un hartworm
hett se meent. Alte Frau in Rostock.
3. Haselwurm: Nemnich I S. 308, Baumgarten I 8. 120,
haselworm : Schambach 8. 75, haselworm, hasselworm : K r a u 8 e 1. 1.,
Berghaus I S. 659; vgl. Schiller-Lttbben II 8. 213 und
Grimm, D.W. IV, 2 S. 534.
4. Doofworm oder dauworm: Haas, Rügensche Sagen 8. 152;
wimmer, winnelworm: Jahn, Volkssagen 8. 486.
De blindschleicher is *n wringworm ; he bitt nich un he steckt
nich, he wriug't sik rin in 't fleesch. En Jäger hett eens 'n lütt mäten
in'n holt drapen, bi dee hett de blindschleicher sik na de lenden rin-
wrungen hatt, he hett em rutsniden müsst. Alter Arbeiter in Waren.
5. Sünn'nrang: Schiller H. IS. 2, sänndrang: Hansen 8. 30,
Schumann, Lüb. Mitt. V S. 27.
6. Andere Namen. Kruupellditts : *B erghaus II 8. 267;
hödslange, h&Lslfke: Woeste 8. 97 (vgL heidsnack: Danneil 8. 79);
Streicher: Gredler, D.M. IV S.55; fressblatter : Knothe S.231 ;
schiesBotter : Hoffmeister 8. 181.
121. De blendling hett secht: wenn ik kiken künn so goot as
hüren, denn ded* ik alle minschen mtiürden.
W. Heyse, Punsckendörp S. 128.
Litteratur: Jahn, Volkssagen S. 486. — Blindschleiche zur
Otter : sah ich so gut wie du, so vergiftet' ich das Kalb in der Kuh :
Schles. Mitt. VI S. 37. — If i could hear as see, nor man nor
beast should pass by me: Notes and Queries 1,2, 231 nach
Rolland III S. 21. — Die aiter-slaaska sagt zur Kupferschlange:
Wenn ich Augen hätte wie du, so sollten das ganze Jahr hindurch
täglich neunmal die Glocken läuten über die durch mich Getöteten : R u s s -
wurm, Eiblofolke II S. 190. — Blindschleiche zur Kreuzotter: Meine
Base, wenn ich ein Auge hätte, dann hätte ich von den Leuten Brücken
gelegt: Schulenburg, Volkssagen S. 265. — Donnez-moi des yeux,
dit Tannivet, et je tuerai un cheval et son cavalier: Revue XII
S. 550. — Wenn die Ludern sehen könnten, war der Reiter am Pferd
niet sicher vor ihnen: Torre S. 78. — Si l'orvet voyait, si le sourd
entendait, pas un homme ne vivrait u. ä. m. : R o 1 1 a n d , F. p. m S. 20. —
Se i orbesini ghe vedesse e le vipere ghe sentisse, no ghe saria omo
che vivesse: Cibele S. 137. — Die Blindschleiche prahlt, sie könne
durch neun eiserne Ofenplatten stechen, sie verschone aber auch das
Junge im Mutterleibe nicht: Wucke-Ullrich S. 3; sie will in
einer Nacht die Augen von neun Menschen zumachen: Wiedemann,
Digitized by
Google
— 350 —
S. 455; sie will dem Bauer die Speichen im Rade zerbrechen : Jahn,
Volkssagen S. 484.
Über den Glauben des Volkes an die Giftigkeit der Blind-
schleiche vgl. Müllenhoff, Natur S. 2 f., Schiller H. I S. 2.
De hartworm mööt alle johr eens stäken. Wenn he wider nicks
hett, mööt he in'n boom stäken; dee sali denn verdrögen.
Schäfer in Gühoiv.
"Wenn eine Blindschleiche getötet wird, so stirbt der Schwanz erst
nach Sonnenuntergang. Warnow bei Bütxow.
Der Biss der Blindschleiche erzeugt neun Löcher; jedes Jahr
heut ein Loch; wenn das letzte zugeheilt ist, stirbt der Gebissene:
Frischbier, Naturkunde S. 308.
Die Blindschleiche will die Strahlen der Sonne in sich aufzehren ;
wer eine Blindschleiche tötet, dem vergiebt Gott viele Sünden : Holz-
mayer S. 38 Nr. 3.
Alle hunnert johr kann de hartworm eens sehn.
Büdner m Gross-Laasch.
De hartworm hett sien ogen utleihnt an de snaak, dee hett
früher keen ogen hatt; wenn de dann ehr loof afföllt, denn sali he
sien ogen wedder hebben.
Kuhhirte in Jabel. Frau in Waren. HdpL
De hartworm hett sien ogen utleihnt an den adeboor; dee is
früher nich so scharpsichtig wäst, he hett de poggen nich ornlich sehn
künnt. Wenn dat loof von de bööm fööl, denn süll he se wedder
hebben. Dat geschüht jo nich un so hett de hartworm sien ogen nich
wedder kragen. Arbeitet' in Waren.
De duw' hett to hochtiet wollt; dee hett man een og' hatt
un de hartworm ok. Dor hett se den hartworm baden, he süll ehr
sien og' to dohn, se wull em dat ok wedder gäben; se hett dat cewer
behollen. Schäfer in Gühow.
Die Nachtigall kommt zur Blindschleiche: nawersch, leihn mi
dien og'; ik bün to gevatter baden, un kann doch mit mien een og*
nich hengahn. Sie erhält es und bringt es nicht wieder.
Tritpkendorf.
Litteratur bei Dähnhardt, Naturgesch. Yolksm. S. 49-51,
Rolland, F.p. III S. 21 f.; vgl. R. Köhler, Kl. Sehr. I S. 72 ff.
121 V. Wenn ik so sehn künn, as ik lopen künn. Anliche
Fälle der Angleichung in Tempus und Modus habe ich mehrfach aus
dem Volksmunde aufgezeichnet.
Dat kind in de gollen weeg'. Bemerkenswerter Anklang an
heimische Sagen.
122a. Ebenso Schütze, AVtb. IV S. 198; dörch mark un
been: Haas, Rügensche Sagen S. 152.
De hartworm hett secht, he beet ihrer dörch isen un stahl, as
dörch 'n wullfaden; dorüm gähn de lud* nich barss na de wisch rin.
Alter in Picher.
Digitized by
Google
— 351 —
De adder hett secht, se beet ihrer dörch isen un stahl, as
dörch 'n wallen strump. Laupin.
Ähnlich von der adder Chambers S. 186. — Bläsvorm auf
Mors kann durch sieben Kirchmauern blasen, aber nicht durch ge-
strickte Strümpfe (aus Molbech dial. lex. 43): Grimm, D. M.4
1U S. 199.
123. Ebenso Müllenhoff, Sagen S. 479, Gilow S. 393.
125. Broder Lang. Längi n. die Schlange: Schw. Wtb.
HE S. 1337. Langmann, fru lang' heisst im Rätsel der Regenwurm:
B. I Xr. 215.
127. Wenn ik künn sehn as mien broder Kein. As mien
brod'r Een: Volksmann, Urquell II S. 27 Nr. 5; kunn ick sehn
twischen twölf un een as mien brod'r Kassen: ebendort; as min
broder Karst'n: Urquell VI S. 159 (aus Holstein).
Apologische Sprichwörter (Nr. 128-282).
Über solche Sprichwörter im Allgemeinen vgl. die wertvollen
Bemerkungen von Latendorf, D. M. VII S. 496 ff., der weitere
Litteratur heranzieht. Höfer ist im Text und hier unten nach der
achten Auflage (Stuttgart 1876) citiert. Leider erst nach vollendetem
Druck des Textes kam mir zu Gesicht die Arbeit von Boll: Zur
Charakteristik des niederdeutschen Volkes. Von Dr. Ernst Boll in
Neu * Brandenburg. Globus VIU Hüdburghausen 1865 S. 175 ff. 213 ff.
272 ff. Ergänzungen daraus werden unten mit anderen Nachträgen
folgen.
128. Allgemein verbreitet. Litteratur bei Wand er IV
S. 1392 f. s. v. Uebergang. Die Fabel bei Hai trieb S. 61 f.;
vom Wolf: vgl. Grimm, R. F. S. 217.
Is man 'n oewergang, säd' de voss, donn hadden se em mit de
schottsch äg' dörchrummelt. Tagelöhner in Schönbeck.
Vgl. dazu, was der Frosch erzählt, der von der Egge hin und
her gezerrt ist: Russwurm, Sagen (1861) S. 177, und aus Minnes.
Frühl. (Zts. f. d. Alt. IV S. 178): alles herren, sprach der vrosch,
dö gie diu eide über in.
Is mann oewergang, säd' de voss un treckt de goos (den hahn,
den hasen) dat feil oewer de uhren. Mehrfach.
Anderes bei Wand er 1. 1.
129. Vgl. Grimm, R. F. S. 214, Schuppius, Schriften
I S. 839, Wander V S. 227 s. v. Wiedertreffen.
Wo kamen alle vöss tosamen? Bi'n kürschner. Helpt.
130. Sonst von der alten Frau u. A. Vgl. W ander III
S. 47 s. v. Letztes Nr. 3.
181. Vgl. Wander I S. 1251 s. v. Fuchs Nr. 270.
132. Ebenso Höfer Nr. 684, Pomm. Bl. VI S. 41.
Digitized by
Google
— 352 —
133. Dit is jo rein to *n swanz utriten, hadd de voss secht, donn
hadd he mit de fahn in n swanenhals säten.
Brinckman, Uns' Herrgott up Reisen S. 196.
134. Sonst meist vom Teufel u. A.: vgl. Wand er II S. 1783
s. v. Lang Nr. 15 ff.
Dat doch de langen swänz' nt de mod' kamen, secht de voss,
donn bleef em sien swanz in de fall bisitten. BeckerwiU.
Ebenso Jever Kai. 1867 S. 72 Nr. 7.
135. Ähnlich Pomm. Bl. VI S. 41. Sonst vom Teufel u. A.
Vgl. Wander IV S. 568 s. v. Singen Nr. 88 f.
J36. Litteratur bei Wand er IV S. 663 s. v. Spass Nr. 9.
137. Doornkaat Koolman I S. 546. Vgl. Burkhard
Waldis'Esopus 3,73 und Anmerkung B. II S. 133 f., Eyering^
(Eisleben 1601 ff.) I S. 460 f., II S. 404, Grimm, R. F. S. 264,
Rolland, F. p. I S. 169 Nr. 11. Ähnlich sagt der Affe, der die
Traube nicht erreichen kann: du bist schwarz: Schiefn er, Versuch
über das Awarische (1862) S. 28.
138. Litteratur bei Wander II S. 1646 s. v. Krumm Nr. 16 f.,
HI S. 691 s. v. Mögen Nr. 3, V S. 467 s. v. Wurst Nr. 5 f. ;
ausserdem Pomm. BL I S. 83.
138 c. De Voss haait sik 'ne krumm wurst ut'n wiem; dor
kamen de hunn' achter em un he lett se fallen. De kreih nimmt de
wurst un flucht dormit na 'n boom rin. Dor secht de voss : ät du b'
man up; mi wier s' to krumm, süss hadd ik se nich wechsmäten.
Arbeiter in Rehhof.
140. Aus Deutschland kann ich nur beibringen: denk'n drtiggr,
seggt de foss (ohne Erklärung): Danneil S. 258 (Höfer Nr. 663).
Aber ähnlich indisch und persisch: vgl. Benfey, Pantschatantra
II S. 194 ff. (die Hoden des Stiers). Bei uns auch als Redensart:
em geit't as den voss, dee den bück naluert: Triepkendorf.
140 e. Vaddermann. Der Fuchs heisst bei uns ganz allgemein
vaddermann, vaddermann voss. Vgl. aber diese Anrede und ähnliche
Namen die schönen Bemerkungen von Grimm, R. F. S. 26 ff. Ich
füge hinzu: Der Wolf heisst vaddermann: im Text Nr. 173a, herr
gevatter: Sieb. Korr.-Bl. XVII S. 118. Der Fuchs sagt zum
Frosch: gevatter: Haupt-Schmaler I S. 116. Der Fuchs redet
den Wolf mit bruderherz an: Schreck S. 186. Onkel Musuris:
Hahn IL S. 94 f. Kassenohm heisst der Maulwurf im Rätsel:
Wegener II S. 125 Nr. 43. Vgl. grootmööm u. a. oben.
143. Ähnlich Westfäl. Tierleben I S. 391; vgl. auch
Wander I S. 901 s. v. Etwas Nr. 14.
147. Wander V S. 229 s. v. Wiemen Nr. 2, Doornkaat
Koolman I S. 546.
152. Sonst auch bei uns: Mit verlööf, säd1 de eddelmann,
nehm 'n buurn de koh ut *n stall.
Digitized by
Google
— 353 —
153. Mi entgeist wol, cewer unsern herrgott nich, säd' de
gos'hierd, as de voss em de goos stahlen hadd. Mehrfach.
Mi kannst da wol entiopen, man unsern hingst nich, säd' de
buur, as de voss mit de goos wechleep. Doli, Globus VIII S. 215.
154. Nu verdrag't jauch, säd' de buur, spunnt ne goos to 'n
voss in den holtstall. Müller-Friese, Feldblaamcn S. 77.
155. Litteratur bei Wander IV S. 1003 s. v. Tag Nr. 278.
Gott grüsz uch hirin uberal, alz sprach der wolf und kuckte in den
genszestaU: vgl. Müller, Zts. f. d. Unt. 1899 S. 21.
157. Frischbier, Sprichwörter II Nr. 823.
158. Höfer Nr. 671, Frischbier, Sprichwörter II Nr. 816
und 821, Doornkaat Koolman I S. 546.
Wenn de gös* un de gössel rutkamen in'n frühjohr, frag't de
voss: All dörch 'n frost? Denn secht de gos'hirer: Machst ok
gös'klümp? Aus Wismar.
159. Schambach, Sprichwörter II S. 184, Hetzel, Wie
der Deutsche spricht (1896) S. 101 s. v. Fuchs.
160. Litteratur bei Wander IV S. 1387 s. v. Übel (Adv.)
Nr. 33. Ausserdem: Seifart, Sagen II S. 121, Westfäl. Tier-
leben I S. 390.
Nicks vor ungoot, säd' de voss, und beet de goos den kopp af ;
Boll, Globus VIII S.215. Ebenso Bär mann, Sülwern'Book S. 27,
Höfer Nr. 641 (Lüneburg).
161. Von Anderen: Wander IV S. 887 s. v. Strafe Nr. 29 ff.
162. Bärmann, Sülwern' Book S. 35, Höfer Nr. 636.
164. Viel geschrei und wenig dabei, säd' de voss, as he de
nachtigall upfreet. Waren.
Ähnlich vom Wolf: Henisch bei Wander I S. 1600 s. v.
Geschrei Nr. 25. Sonst vom Teufel, Schlachter u. A. : vgl. Wander 1. 1.
De voss hüürt'n kukuk in'n boom ropen un denkt so bi sik,
denn müchst du wol eens to'n frühstück äten. He lecht sik unner
den boom up 'n rücken hen un wählt sik, un lett sinen swanz danzen.
De kukuk ward niegierig un flucht daal. De voss kricht em faat't
un frett em up. Dor hett he cewer meent, dor wier nich väl an, dat
wier man bloot 'n grotes muul. Tagelöhner in Masslow.
166. Über die zu Grunde liegende Sage vgl. Kurz zu
Burkhard Waldis' Esopus 3,44, R. Köhler, Kl. Sehr. I S. 1 ff,
Haltrich S. 517 f.
167. Sonst nicht bekannt. Vgl. das Rätselmärchen B. I Nr. 978.
Vaddermann, holl 'n noors stramm, säd' de Jäger to 'n voss, as
he em scheeten ded'. Brünkendorf.
170. Höfer Nr. 653 (Osnabrück), Doornkaat Kool-
man I S. 546.
Mecklenb. Volksüberlieferungen Bd. II. 23
Digitized by
Google
— 354 —
171. Vgl. Woeste, D. M. III S. 256 Nr. 38.
Dat is tiet, secht de voss to den hasen, hüiirst da nich den
jager blasen? Boü, Globus VIII S. 215 (Höfer Nr. 678).
172. Über die bekannte Sage vgl. R. Köhler, Kl. Sehr.
I S. 535 f. Nachtrage unterlasse ich hier.
173. Litteratur bei Wander I S. 517 s. v. Busch Nr. 14,
S. 545 s. v. Dach Nr. 26, IV S. 379 s. v. Schulen Nr. 1 f., V S. 213
s. v.Wetter Nr. 101; vgl. auch Harre bom^e II S. 215 s.v. Beiger:
dat luwt een beetje, zei de reiger, en hij zat achter eene bies.
•• ßWat baten wol vor wäder is, hett de scheperknecht secht, hett.
achter 'n knüttelsticken säten. Waren.
Half busch, half rock, hadd de scheper secht, wier achter n
handstock stahn gähn in'n ragen. Lüningsdorf.
174. Wand er V S. 175 s. v. Welt Nr. 447 (vom Teufel
S. 179 Nr. 554). Vgl. dazu die Sage vom Fuchs und Wolf (Bär).
im Brunnen: Haltrich S. 497 f., Eyering III S. 134, Höfer,
v. d. Hagen's Germ. VI S. 100 Nr. 45, Wander V S. 171 s. v.
Welt Nr. 361, Mont-Cock, Dit zijn vlaamsche vertelsels S. 87 f.
175. Sonst auch zum Überklugen: ja, du hest'ne deepe insicht,
wenn du in'n soot kickst.
176. Gewöhnlich bei uns vom Teufel.
r" 178. Sonst auch: dat dick end' kümmt na, hadd de buur secht,
hadd 'n däsen utschäten u. ä m.
181. Meist von Eulenspiegel.
182. Litteratur bei Wander III S. 1502 s. v. Bauch Nr. 105;
dazu Woeste, Wtb. S. 307 s. v. foss. Vgl.: Dit fier beet' ik, sä1
de goos, do de' se wat up't ihs: Firmenich III S. 24 (Oldenburg).
Der Pastor singt ab: Wo rauch ist, ist auch feuer. Da ant-
wortet der Küster: Ne, herr paster, dat schitt juueh wat; mien koh
güng gistern abend oewer de dal an scheet, dat rookt un wier doch
keen füür. Alte Frau in Wismar.
Hier mögen noch einige Nachträge aus Mecklenburg Platz finden :
1. Wohr dien been dor iim, säd* de voss to *t pierd, süss pedd
ik di dorup. Laupin.
Vgl. Grimm, B. F. S. 75.*
2. Vier sparren stahn all, säd' de voss, dor leech he up den
rücken un höll de been in de lucht: Boll} Globus VIII S. 215.
Ähnlich Woeste, Wtb. S. 307 s. v. foss.
3. Verwandte seelen (gebildete leute) treffen sich, säd* de voss,
donn güng he mit de goos in 'n holt spazieren.
Büdner in Lübberstorf. (Schwerin).
4. Hahi up, sünd kulboors an, secht de voss to 'n wulf, Bocksee.
Digitized by
Google
— 355 —
5. Markst du wat, hett de voss ok secht, as den wulf de
swanz in't ies fastfroren wier. Waren.
Vgl. Höfer Nr. 661. Über die bekannte Sage vom Fisch-
fang vgl. R. Köhler, Kl. Schi-. I S. 70 und S. 197, Dähnhardt,
Naturgesch. Yolksm. S.127 ff.; dazu Eyering III S. 135, Kurz zu
Waldis' Esopus 3, 91, Mont-Cock, Dit zjjn vlaamsche vertelsels
S. 89 f., Lehemrbe 8. 51 f., Volkskunde H S. 65 f., Volks-
leven II 8. 113, Gittäe-Lemoine 8. 165 f., Jurkschat (1898)
S. 38 f., Revue I 8. 364.
6. Geit drang', säd' de voss und voegelt de katt Remplin.
Ähnlich Frischbier, Sprichwörter II Nr. 640, 1065, 863
(huckt op e ekkatz).
7. Dat danzen geföllt mi nich, säd* de voss, as he bi't
kumpelment mit de näs in'n neddel stippte.
Reinhold, De Schatxgräwer un sien Kind (1884) S. 40.
Noch andere finden sich bei Höfer Nr. 640 ff., Prümer
8. 11 f. Nr. 118 ff., Westfäl. Tierl. I S. 390, Schönwerth,
Sprichwörter S. 11.
183. Vgl. oben in der Anmerkung zu Nr. 182 Nr. 2, und
Frischbier, Volksreime S. 65 Nr. 247. Von einem Hause, in
welchem Wolf und Fuchs wohnten, erzählt eine Sage bei Kuhn,
W. 8. I Nr. 93.
187. Wanderlll 8. 575 s. v. Meinetwegen Nr. 2.
188. Wander III 8.903 s. v. Narr Nr. 581, W.Schröder,
Jan Peik 8. 216 Nr. 260.
Bei uns als Redensart: Dee is so dumm, lett sik von *n
schaap biten.
189. Andere vom Wolf bei Höfer Nr. 2058 ff., Neander
ed. Latendort S. 8, S. 10, Seb. Franck (1541) II S. 40b, Kirch-
hofer (1824) 8. 302, Sailer (1810) 8. 127, Eyering II S. 508,
Lübben, D. M. II S. 390 Nr. 55, Frischbier, Sprichwörter
II Nr. 569, Seifart, Sagen II S. 121, Prümer S. 23 Nr. 264,
Strackerjan, D. M. HI S. 39 Nr. 42, Russwurm, Eibofolke
II S. 130 und 132.
19L 1k will dj wisen, wo j (^d>j äg" treckt, ist bei inis
eine allgemein übliche ~
1U2. Wo is 44' "^^H fe äiuT de jung, achter
Crivitz liggcii ok noch ~ TW |^^ Waren.
YgLWaotU'i- ^55*
und Nr. 562.
IM. Ä
194.
von dilti» tili
Campbell,
same Pflügen li
— 354 —
171. Vgl. Woeste, D. M. III S. 256 Nr. 38.
Dat is tiet, secht de voss to den hasen, hüürst da nich den
jäger blasen? BoU, Globus VIII S. 215 (Höfer Nr. 678).
172. Über die bekannte Sage vgl. R. Köhler, Kl. Sehr.
I S. 535 f. Nachträge unterlasse ich hier.
173. Litteratur bei Wand er I S. 517 s. v. Busch Nr. 14,
S. 545 s. v. Dach Nr. 26, IV S. 379 s. v. Schulen Nr. 1 f., V S. 213
s. v.Wetter Nr. 101; vgl. auch Harrebom^e II S.215 s. v.Eeiger:
dat luwt een beetje, zei de reiger, en hij zat achter eene bies.
•* ßWat buten wol vor wäder is, hett de scheperknecht secht, hett.
achter 'n knüttelsticken säten. Waren.
Half busch, half rock, hadd de scheper secht, wier achter 'n
handstock stahn gähn in'n ragen. Lüningsdorf.
174. Wand er V S. 175 s. v. Welt Nr. 447 (vom Teufel
S. 179 Nr. 554). Vgl. dazu die Sage vom Fuchs und Wolf (Bär),
im Brunnen: Haltrich S. 497 f., Eyering III S. 134, Höfer,
v. d. Hagen's Germ. VI S. 100 Nr. 45, Wander V S. 171 s. v.
Welt Nr. 361, Mont-Cock, Dit zijn vlaamsche vertelsels S. 87 f.
175. Sonst auch zum Überklugen: ja, du hest'ne deepe insicht,
wenn du in n soot kickst
176. Gewöhnlich bei uns vom Teufel.
^ 178. Sonst auch: dat dick end' kümmt na, hadd de buur secht,
hadd 'n däsen utschäten u. ä m.
181. Meist von Eulenspiegel.
182. Litteratur bei Wander III S. 1502 s. v. Rauch Nr. 105;
dazu Woeste, Wtb. S. 307 s. v. foss. Vgl.: Dit fier beef ik, sä'
de goos, do de se wat up't ihs: Firmenich III S. 24 (Oldenburg).
Der Pastor singt ab : Wo rauch ist, ist auch feuer. Da ant-
wortet der Küster: Ne, herr paster, dat schitt juueh wat; mien koh
güng gistern abend oewer de dal un scheet, dat rookt un wier doch
keen füür. ÄÜe Frau in Wismar.
Hier mögen noch einige Nachträge aus Mecklenburg Platz finden :
1. Wohr dien been dor Um, säd' de voss to 't pierd, süss pedd
ik di dorup. Laupin.
Vgl. Grimm, R. F. S. 75.*
2. Vier sparren stahn all, säd* de voss, dor leech he up den
rücken un höll de been in de lucht: Bolly Globus VIII S. 215.
Ähnlich Woeste, Wtb. S. 307 s. v. foss.
3. Verwandte seelen (gebildete leute) treffen sich, säd* de voss,
donn güng he mit de goos in n holt spazieren.
Büdner in Lübberstorf. (Schwerin).
4. Hahl up, sünd kulboors an, secht de voss to 'n wulfc Bocksee.
Digitized by
Google
— 355 —
5. Markst du wat, hett de voss ok secht, as den wulf de
Bwanz in't ies fastfroren wier. Waren.
Vgl. Höfer Nr. 661. Über die bekannte Sage vom Fisch-
fang vgl. R. Köhler, KL Schi-. I S. 70 und S. 197, Dähnhardt,
Naturgescb. Volksm. S. 127 ff.; dazuEyeringlü S. 135, Kurz zu
Waldis' Esopus 3, 91, Mont-Cock, Dit zijn vlaamsche vertelsels
8. 89 f., Lehemrbe S. 51 f., Volkskunde H S. 65 f., Volks-
leven II S. 113, Gittöe-Lemoine S. 165 l, Jurkschat (1898)
S. 38 f., Revue I S. 364
6. Qeit drang, säd' de voss und voegelt de katt Bemplin.
Ähnlich Frischbier, Sprichwörter II Nr. 640, 1065, 863
(huckt op e ekkatz).
7. Dat danzen geföllt mi nich, säd' de voss, as he bi't
kumpelment mit de näs' in'n neddel stippte.
Beinhold, De Schatxgräwer un sien Kind (1884) S. 40.
Noch andere finden sich bei Höfer Nr. 640 ff., Prtimer
S. 11 f. Nr. 118 ff., Westfäl. Tierl. I S. 390, Schönwerth,
Sprichwörter S. 11.
183. Vgl. oben in der Anmerkung zu Nr. 182 Nr. 2, und
Frischbier, Volksreime S. 65 Nr. 247. Von einem Hause, in
welchem Wolf und Fuchs wohnten, erzählt eine Sage bei Kuhn,
W. S. I Nr. 93.
187. Wanderin S. 575 s. v. Meinetwegen Nr. 2.
188. Wanderin S.903 s. v. Narr Nr. 581, W.Schröder,
Jan Peik S. 216 Nr. 260.
Bei uns als Redensart: Dee is so dumm, lett sik von 'n
schaap biten.
189. Andere vom Wolf bei Höfer Nr. 2058 ff., Neander
ed. Latendorf S. 8, 8. 10, Seb. Franck (1541) II S. 40b, Kirch-
hofer (1824) 8. 302, Sailer (1810) 8. 127, Eyering II S. 508,
Ltibben, D. M. II S. 390 Nr. 55, Frischbier, Sprichwörter
II Nr. 569, Seifart, Sagen II S. 121, Prümer S. 23 Nr. 264,
Strackerjan, I). M. III S. 39 Nr. 42, Busswurm, Eibofolke
II S. 130 und 132.
191. Ik will di wisen, wo de voss de äg treckt, ist bei uns
eine allgemein übliche Drohung.
192. Wo is de weit doch groot, mudder, säd* de jung, achter
Crivitz liggen ok noch wedder hüser. Waren.
Vgl. Wander V S. 175 s. v. Welt Nr. 465, S. 179 Nr. 556
und Nr. 562.
193. Ähnlich vom Hasen: Bär mann, Sülwern' Book S. 28
194. Aas Deutschland mir sonst nicht bekannt. Ganz ähnlich
von einem alten und jungen Pferde, die zusammen pflügen: J. C.
C ampbell, Clan traditions (1895) S. 124. Wie der Ochse das lang-
same Pflügen lernt, erzählt Harou (Luxemburg), Revue XIII S. 344 f
23*
Digitized by
Google
— 346 -
S. 571. Der Zaunkönig wundert sich, dass der Zweig nicht unter
ihm bricht: Sauve' 1. 1., Rolland, F. p. 11 S. 295 Nr. 6. Der
Zaunkönig will mit seinen Beinen die Himmel halten: II hl and III
8. 84; vgl. Liebrecht, Zur Volkskunde S. 103. Wenn der Strand-
läufer schläft, bat er die Füsse aufwärts gerichtet, aus Furcht, dass sonst
der Himmel bricht: Benfey, Pantschatantra II S. 89 Nr. 357. Bei
Campbell, Pop. tales I 8. 270 Nr. 7 sagt der Zaunkönig zum
Fuchs: if you had seen my grandfathers strokes . . . Vgl. noch das
Testament von Robin redbreast: Unland III S. 84.
104. Gewöhnlich wird zur Erklärung des schiefen Maules der
Maischolle die von Schiller H. III 8. 21 aus Raabe wiedergegebene
Sage von der Königswahl der Fische erzählt (Reuter B. II S. 146 f.).
Zu der bei Schiller angeführten Litteratur ist hinzuzufügen: Poinm.
Bl. II S. 151 und besonders V 8. 139 f.; Haas, Rügensche Sagen
S. 150 f. und Jahn, Volkssagen S. 483: die Butte erklärt, sie wolle
sich noch erst eine weisse Schürze vorbinden (man beachte den
Anklang an unseren Text); Mont-Cock, Dit zijn vlaamsche ver-
telsels S. 97 f, Volksleven I S. 56, Joos, Vertelsels I S. 29 f.;
Dykstra II S. 139: der Hering singt, als er siegt: haring haring
spant de kroon boven alle visschen schoon. — Hering in aller weit ich
heisz, über alle fische hab ich den preisz, bin ihr könig von groszer
macht ... Toppen, Volkstümliche Dichtungen 8. 83 Nr. 60. —
Von einem Fisch Papst redet der Schreiber des oben erwähnten
Strassburger Blattes ( AI satia 1873/74 S. 128): Wer diss nit glouben
wil, der vare mittel in Meers Grünt, do vindet er aller Visen Bobst,
den frage er eygentlich nach der Warheit.
Aus Mecklenburg ist nachzutragen:
As de hiring as könig vörbischütt, hett een butt rechts un de
anner links achter n groten felsen rutkäken un 'n scheef muul maakt.
Dorvon hett noch hüüt de een oort butt dat muul scheef na rechts
un de anner na links. Frau in Wismar.
Uns' Herr Christus is eens an n strann gähn un hett de bütt
frag't: bütt, löppst du in'n sann'? Dor hett de bütt em dat napaug't :
bütt, löppst du in'n sann', un 'n scheef muul maakt. Dat is ehr nu
to straaf so stahn bläben. Wismar.
Ähnlich Johansen S. 28, Pomm. Bl. II S. 151, Russ-
wurm, Sagen aus Hapsal (1856) S. 10. — Die Scholle ärgert sich
über die Garnele: Kern-Willms S. 61 Nr. 604.
Dee hett n büttmuul, maakt n muul as ne bütt, wird an der
Ostseeküste gesagt.
Auf Island heisst der Flunder heilag fiski: Maurer S. 195.
105. Bergab jage mich nicht, damit dass mir das knick nich
bricht, bergan überlad mich nicht, damit dass ich dein pferd auch bleib,
und auf der ebene schon mich nicht, dass du mein herr auch bleibst.
Alter Bauer in JabeL
Digitized by
Google
— 347 —
Litteratur : Schambach, Sprichwörter II S. 4 Nr. 13, Curtze
S. 295 Nr. 10 und S. 316 Nr. 39, Drosihn S. 77 Nr. 151, Sim-
rock, Räthselbuch S. 35, Kirchhofer (1824) S. 294, Rochholz
S. 222 Nr. 7, Schuster S. 166 Nr. 189. Birlinger, So sprechen
die Schwaben S. 66 Nr. 639.
106. Du jam mi faader, do skei jain maalk ha üs aather
(buttermilch) , an du jam mi strä, do skel jam nian maalk sä:
Schneider-Clement, Lappenkorb S. 295 Nr. 15, Johansen
S. 96. — Vgl. die mecklenburgischen Sprichwörter: Wer gut futtert,
der gut buttert; de koh melkt dörch n hals; wie ähnlich: dat pierd
treckt dörch 't muul ; oder : huut un knaken soelen den plooch nich
trecken, dat sali de hawer dohn.
107. Sonst nicht bekannt«
108. Vgl. Österley zu Kirchhofs Wendunmuth 5,38,
W. Franz, Animal. H. S. Praefatio S. 6, Höfer Nr. 1651.
109. Andree S. 336, Volksmann, Urquell III S. 141,
Doornkaat Koolman, Wtb. II S. 632, Kern-Willms S. 74
Nr. 785, Honig, Sprichwörter Nachtrag S. 9, Dirksen S. 56
(min gebeet-gescheet), Schollen, Aach. Zts. X S. 159 Nr. 184
(gebess-geschess), Schw. Wtb. IV S. 474. Ebenso von der Ratte:
Svenska landsm. V, S. 165 Nr. 299. — Von schlechtem Futter
heisst es in der Rehnaer Gegend: Willt se dor nich up biten, denn
koent se dor up schiten.
Wisst du nich äten, wo de katt up sitt, denn mööst du äten,
wo de muus up schitt: so hörte ich in Jatzke.
110. Sonst nicht bekannt. Vgl. Schuster S. 346 Nr. 88:
der Hund, wenn er das Posthorn hört, ruft: o wi, o wi, wor hisch.
111. So sonst nicht bekannt. Die Ameisen beklagen sich bei
Gott, dass die Bauern die Brotkrumen wegwerfen: Reusch, Sagen
(1863) S. 41, Frischbier, Naturkunde S. 314, Russwurm,
Eibofolkell S. 188. Vgl. Frosch und Spinne bei Wiede mann S. 454.
Im finnischen Liede (Kanteietar S. 322) sagt der Kranich:
hol der kuckuck alle mädchen, seht wie emsig sie sich bücken, meine
schönen beeren pflücken; umgekehrt bei den Lappen im Lied des
Eichhörnchens: es mögen alle mädchen leben, und es mögen alle
Jünglinge sterben . . .: Donner S. 126 Nr. 15.
112. Aus Deutschland sonst nicht bekannt Aber ganz ähnlich
in der Franche - Comt^ (Rolland, F. p. 111 S. 260 Nr. 21): qui me
noie, me baigne, qui me roule, m' endort, qui me toque, me saigne,
le feu c'est raon sort.
Eine alte Frau in Wismar meinte: dat kaken koenen de lüs ok
noch oewerstahn, oewer dat plätten nich. — De lusen laten sück
waschen un wringen, un ook wer in de scbapp bringen: Kern-
Willms S. 72 Nr. 761.
Digitized by
Google
— 348 —
Ich kann mir nicht versagen, hier ein neues, jüngst von mir
erbeutetes Rätsel von der Laus beizufügen, das unverkennbare Merk-
male höchsten Alters an sich trägt:
Dor stünnen fiw* achter de horksdöör. Wat fünnen se dor?
Enen hungrigen bück. Wo bieben se mit? Uppe huurnsbrög ; as
se dor mit kernen, müsst he sien läbent laten. Forstarbeiter in Hallalit.
Zu dieser Gruppe von Tiersprüchen gehört noch der Aus-
spruch des Schlachterhundes: mammelspeck üss maar'n geleck, ewel
farkesfüt, die schmake süt: Dirksen, Ndd. Korr.-Bl. XVI S.90. —
Was anderwärts als Ausspruch des Fuchses erscheint (Schambach,
Sprichwörter II S. 12 Nr. 44: de stunne vor der sunnen tut dor de
plunnen; Schw. Wtb. IS. 656: wenn die sonne im winter siebenmal
aufstände, müsste ich siebenmal erfrieren; vgl. auch Strackerjan
II S. 95) hörte ich als Sprichwort:, twischen de sünn un den dag'
hett de voss sien gröttst plag'. — Anders: de voss secht: de jäger-
lumpen, de bliklumpen un langnäVte hunn hett de deuwel erfunn :
Strohoot S. 91 Nr. 4.
113-115. Jahn, Yolkssagen S. 486, Gilow S. 26, S. 526.
Die Namen adder und snaak sind allgemein ndd.; aller hat
Holm, Kost S. 103, ädder Jahn, Volkssagen S. 484. Andere hd.
Namen übergehe ich hier.
Die Tatern, so erzählen sich die Leute in Walkendorf, haben
die Ringelnattern gegessen und gesagt, das seien Landaale.
De adder sucht all dat gift ut de ier ; wenn se von de ier wech
is, hett se keen gift. Älter Arbeiter in Ribnitx.
In Thüringen sagen die Kinder, ehe sie in den Wald gehen:
atter, atter beiss mich nich, ech breng der o viel beäre met, und legen
bei der Heimkehr einige Beeren als Dankopfer auf einen Stein:
Witsch 'el II S. 296. — Formeln gegen den Schlangenbiss bei
Bartsch II S. 453 ff.
116. Sonst nicht bekannt.
117-118. Vgl. Jahn S. 486.
119a. Ebenso Kosegarten, Wtb. 8. 96, Gilow S. 26,
Jahn S. 486.
120. Sonst nicht bekannt.
Namen der Blindschleiche.
1. Blindsliker: Chytraeus S. 391 (vgl. unten), der blinde-
schleicher: Crecelius I S. 177 f., der blindschleich: Neubauer,
Zts. f. öst Vkk. II S. 326, der blindschling: Hertel S. 212, der
plingeschlink : Liesenberg S. 129: vgl. zu diesen männlichen
Formen Grimm, D.W. II S. 126; plintschink: Torre S. 78,
brindschling (Oberkärnten) : Zts. f. d. Unt. 1897 S. 603, binnschlä,
binnschnäl : K e h r e i n S. 78 ; das blindschleich, blindschlacht : B a u m -
garten I S. 120; bliunworm: in Kemplin und Nr. 125b., blindwurm:
Nemnich I S. 308; blinne slange: Schambach S. 193; bling-
schlang': Sperber-Niborski S. 7; blendling, blennling: mehrfach
in Mecklenburg; blenning: Jahn, Yolkssagen S. 486.
Digitized by
Google
- 349 —
2. Hartworm, hattworm. In Mecklenburg ganz allgemein
(Siemssen, Magazin I S. 171). Aach bei Schamann, Lüb.
Mitt Y S. 27, Jahn, Volkssagen S. 486; hatworm bei Krause,
Zts. f. d. Myth. II 8. 295.
En oll fru hett nich ornlich snacken künnt; dee is eens ut 'n
holt kamen un hett verteilt: dor wiren luter schnarren, schnökern,
schnaditzen un schnattwörm; addern, snaken, älditzen un hartworm
hett se meent. Alte Frau in Rostock.
3. Haselwurm: Nemnich I S. 308, Baumgarten I S. 120,
haselworm: Schambach S. 75, haselworm, hasselworm : K r a u s e 1. 1.,
Berghaus I S. 659; vgl. Schiller-Lttbben II S. 213 und
Grimm, D.W. IV, 2 S. 534.
4. Doofworm oder dauworm: Haas, Rügensche Sagen S. 152;
wimmer, winnelworm: Jahn, Volkssagen S. 486.
De blindschleicher is *n wringworm ; he bitt nich un he steckt
nich, he wringt sik rin in *t fleesch. En Jäger hett eens 'n lütt mäten
inn holt drapen, bi dee hett de blindschleicher sik na de lenden rin-
wrungen hatt, he hett em rutsniden müsst. Alter Arbeiter in Waren.
5. Sünnnrang: Schiller H. I S. 2, sünndrang: Hansen S. 30,
Schumann, Lüb. Mitt. V S. 27.
6. Andere Namen. Kruupellditts : *B erghaus II S. 267;
hddslange, h&lslike: Woeste S. 97 (vgl. heidsnack: Danneil S. 79);
Streicher: Gredler, D.M. TV S. 55; fressblatter : KnotheS.231;
Schiessotter : Hoff meist er S. 181.
121. De blendling hett secht: wenn ik kiken künn so goot as
hüren, denn ded' ik alle minschen müürden.
W. Heyse, Punschendörp S. 128.
Litteratur: Jahn, Volkssagen S. 486. — Blindschleiche zur
Otter : sah ich so gut wie du, so vergiftet* ich das Kalb in der Kuh :
Schles. Mitt. VI S. 37. — If i could hear as see, nor man nor
beast should pass by me: Notes and Queries 1,2, 231 nach
Rolland m S. 21. — Die aiter-slaaska sagt zur Kupferschlange:
Wenn ich Augen hätte wie du, so sollten das ganze Jahr hindurch
täglich neunmal die Glocken läuten über die durch mich Getöteten : R u s s -
wurm, Eiblofolke II S. 190. — Blindschleiche zur Kreuzotter: Meine
Base, wenn ich ein Auge hätte, dann hätte ich von den Leuten Brücken
gelegt: Schulenburg, Volkssagen S. 265. — Donnez-moi des yeux,
dit Tannivet, et je tuerai un cheval et son cavalier: Revue XII
S. 550. — "Wenn die Ludern sehen könnten, war der Reiter am Pferd
niet sicher vor ihnen: Torre S. 78. — Si 1' orvet voyait, si le sourd
entendait, pas un homme ne vivrait u. ä. m. : R o 1 1 a n d , F. p. HE S. 20. —
Se i orbesini ghe vedesse e le vipere ghe sentisse, no ghe saria omo
che vivesse: Cibele S. 137. — Die Blindschleiche prahlt, sie könne
durch neun eiserne Ofenplatten stechen, sie verschone aber auch das
Junge im Mutterleibe nicht: Wucke-Ullrich S. 3; sie will in
einer Nacht die Augen von neun Menschen zumachen: Wiedemann,
Digitized by
Google
— 350 —
S. 455; sie will dem Bauer die Speichen im Rade zerbrechen : Jahn,
Yolkssagen S. 484.
Über den Glauben des Volkes an die Giftigkeit der Blind-
schleiche vgl. Müllenhoff, Natur S. 2 f., Schiller H. I S. 2.
De hartworra mööt alle johr eens stäken. Wenn he wider nicks
hett, mööt he in'n boom stäken; dee sali denn verdrögen.
Schäfer in Gülzow.
"Wenn eine Blindschleiche getötet wird, so stirbt der Schwanz erst
nach Sonnenuntergang. Warnow bei Bütxow.
Der Biss der Blindschleiche erzeugt neun Löcher; jedes Jahr
heilt ein Loch; wenn das letzte zugeheilt ist, stirbt der Gebissene:
Frischbier, Naturkunde S. 308.
Die Blindschleiche will die Strahlen der Sonne in sich aufzehren ;
wer eine Blindschleiche tötet, dem vergiebt Gott viele Sünden : Holz-
mayer S. 38 Nr. 3.
Alle hunnert johr kann de hartvvonn eens sehn.
Büdner m Gross-Laasch.
De hartworm hett sien ogen utleihnt an de snaak, dee hett
früher keen ogen hatt; wenn de dann ehr loof afföllt, denn sali he
sien ogen wedder hebben.
Kuhhirte in Jabcl. Frau in Waren. Helpt.
De hartworm hett sien ogen utleihnt an den adeboor; dee is
früher nich so scharpsichtig wäst, he hett de poggen nich ornlich sehn
künnt. Wenn dat loof von de bööm fööl, denn süll he se wedder
hebben. Dat geschäht jo nich un so hett de hartworm sien ogen nich
wedder kragen. Arbeiter in Waren.
De duw' hett to hochtiet wallt; dee hett man een og' hatt
un de hartworm ok. Dor hett se den hartworm baden, he süll ehr
sien og' to dohn, se wull em dat ok wedder gäben; se hett dat oewer
behollen. Schäfer in Gülzow.
Die Nachtigall kommt zur Blindschleiche: nawersch, leihn mi
dien og'; ik bün to gevatter baden, un kann doch mit mien een og*
nich hengahn. Sie erhält es und bringt es nicht wieder.
T)icpkendorf.
Litteratur bei Dähnhardt, Naturgesch. Yolksm. S. 49-51,
Rolland, F. p. III S. 21 f.; vgl. R. Köhler, Kl. Sehr. I S. 72 ff.
121 V. Wenn ik so sehn künn, as ik lopen künn. Änliche
Fälle der Angleichung in Tempus und Modus habe ich mehrfach aus
dem Yolksmunde aufgezeichnet.
Dat kind in de gollen weeg. Bemerkenswerter Anklang an
heimische Sagen.
122 a. Ebenso Schütze, Wtb. IV S. 198; dörch mark un
been: Haas, Rügensche Sagen S. 152.
De hartworm hett secht, he beet ihrer dörch isen un stahl, as
dörch 'n wullfaden; dorüm gähn de lud* nich barss na de wisch rin.
Alter in Picher.
Digitized by
Google
— 351 —
De adder hett secht, se beet ihrer dörch isen un stahl, as
dörch n wullen strump. Laupin.
Ähnlich von der adder Chambers S. 186. — Bläsvorm auf
Mors kann durch sieben Kirchmauern blasen, aber nicht durch ge-
strickte Strümpfe (aus Molbech dial. lex. 43): Grimm, D. M.4
III S. 199.
123. Ebenso Müllen hoff, Sagen S. 479, Gilow S, 393.
125. Broder Lang'. Längi n. die Schlange: Schw. Wtb.
HI S. 1337. Langmann, fru lang' heisst im Rätsel der Regenwurm:
B. I Nr. 215.
127. Wenn ik künn sehn as mien broder Hein. As mien
brod'r Een: Volksmann, Urquell II S. 27 Nr. 5; kunn ick sehn
twischen twölf un een as mien brod'r Kassen: ebendort; as min
broder Karst n: Urquell VI S. 159 (aus Holstein).
Apologische Sprichwörter (Nr. 128-282).
Über solche Sprichwörter im Allgemeinen vgl. die wertvollen
Bemerkungen von Latendorf, D. M. VII S. 496 ff., der weitere
Litteratur heranzieht. Höfer ist im Text und hier unten nach der
achten Auflage (Stuttgart 1876) citiert. Leider erst nach vollendetem
Druck des Textes kam mir zu Gesicht die Arbeit von Boll: Zur
Charakteristik des niederdeutschen Volkes. Von Dr. Ernst Boll in
Neu * Brandenburg. Globus VIII Hüdburghausen 1865 S. 175 ff. 213 ff.
272 ff. Ergänzungen daraus werden unten mit anderen Nachträgen
folgen.
128. Allgemein verbreitet. Litteratur bei "Wand er IV
S. 1392 f. s. v. Uebergang. Die Fabel bei Haltrich S. 61 f.;
vom Wolf: vgl. Grimm, R. F. S. 217.
Is man 'n oewergang, säd' de voss, donn hadden se em mit de
schottsch äg dörchrummelt. Tagelöhner in Schönbeck.
Vgl. dazu, was der Frosch erzählt, der von der Egge hin und
her gezerrt ist: Russwurm, Sagen (1861) S. 177, und aus Minnes.
Frühl. (Zts. f. d. Alt. IV S. 178): alles herren, sprach der vrosch,
dö gie diu eide über in.
Is man'n oewergang, säd' de voss un treckt de goos (den hahn,
den hasen) dat feil ob wer de uhren. Mehrfach.
Anderes bei Wand er 1. 1.
129. Vgl. Grimm, R. F. S. 214, Schuppius, Schriften
I S. 839, Wander V S. 227 s. v. Wiedertreffen.
Wo kamen alle vöss tosamen? Bi'n kürschner. Helpt.
130. Sonst von der alten Frau u. A. Vgl. W an dar III
S. 47 s. v. Letztes Nr. 3.
131. Vgl. Wander I S. 1251 s. v. Fuchs Nr. 270.
132. Ebenso Höfer Nr. 684, Pomra. Bl. VI S. 41.
Digitized by
Google
— 352 —
133. Dit is jo rein to 'n swanz utriten, hadd de voss secht, donn
hadd he mit de fahn in n swanenhals säten.
Brinckmariy Uns' Herrgott up Beisen & 196.
134. Sonst meist vom Teufel u. A.: vgl. Wander II S. 1783
s. v. Lang Nr. 15 ff.
Dat doch de langen, swänz' nt de mod' kamen, secht de voss,
donn bleef em sien swanz in de fall bisitten. Beckerwüz.
Ebenso Jever Kai. 1867 S. 72 Nr. 7.
135. Ähnlich Pomm. Bl. VI S. 41. Sonst vom Teufel iL A.
Vgl. Wand er IV S. 568 s. v. Singen Nr. 88 f.
J36. Litteratur bei Wand er IV S. 663 s. v. Spass Nr. 9.
137. Doornkaat Koolman I S. 546. Vgl. Burkhard
Waldis' Esopus 3,73 und Anmerkung B. II S. 133 f., Eyering
(Eisleben 1601 ff.) I S. 460 f., II S. 404, Grimm, R. F. S. 264,
Rolland , F. p. I S. 169 Nr. 11. Ähnlich sagt der Affe, der die
Traube nicht erreichen kann: du bist schwarz: Schiefn er, Versuch
über das Awarische (1862) S. 28.
138. Litteratur bei Wander II S. 1646 s. v. Krumm Nr. 16 f.,
IE S. 691 s. v. Mögen Nr. 3, V S. 467 s. v. Wurst Nr. 5 f. ;
ausserdem Pomm. BL I S. 83.
138 c. De voss haalt sik 'ne krumm wurst ut n wiem ; dor
kamen de hunn' achter em un he lett se fallen. De kreih nimmt de
wurst un flucht dormit na *n boom rin. Dor secht de voss : ät du 8*
man up; mi wier s' to krumm, süss hadd ik se nich wechsmäten.
Arbeiter in Behhof.
140. Aus Deutschland kann ich nur beibringen: denk'n drüggt,
seggt de foss (ohne Erklärung): Danneil S. 258 (Höfer Nr. 663).
Aber ähnlich indisch und persisch: vgl. Benfey, Pantschatantra
II S. 194 ff. (die Hoden des Stiers). Bei uns auch als Redensart:
em geit't as den voss, dee den bück naluert: Triepkendorf.
140e. Vaddermann. Der Fuchs heisst bei uns ganz allgemein
vaddermann, vaddermann voss. Vgl. über diese Anrede und ähnliche
Namen die schönen Bemerkungen von Grimm, R. F. S. 26 ff. Ich
fuge hinzu: Der Wolf heisst vaddermann: im Text Nr. 173a, herr
gevatter: Sieb. Korr.-Bl. XVII S. 118. Der Fuchs sagt zum
Frosch: gevatter: Haupt-Schmaler I S. 116. Der Fuchs redet
den Wolf mit bruderherz an: Schreck S. 186. Onkel Musuris:
Hahn IL S. 94 f. Kassenohm heisst der Maulwurf im Rätsel:
Wegener II S. 125 Nr. 43. Vgl. grootmööm u. a. oben.
143. Ähnlich Westfäl. Tierleben I S. 391; vgl. auch
Wander I S. 901 s. v. Etwas Nr. 14.
147. Wander V S. 229 s. v. Wiemen Nr. 2, Doornkaat
Koolman I S. 546.
152. Sonst auch bei uns: Mit verlööf, säd' de eddelmann,
nehm n buurn de koh ut n stall.
Digitized by
Google
— 353 —
153. Mi entgeist wol, cewer unsern herrgott nich, säd' de
gos'hierd, as de voss em de goos stahlen hadd. Mehrfach.
Mi kannst da wol entlopen, man unsern hingst nich, säd' de
buur, as de voss mit de goos wechleep. Boü, Globus VIII S. 215.
154. Nu verdrag't juuch, säd' de buur, spunnt 'ne goos to *n
voss in den holtstall. Müller-Friese, Feldblaumen S. 77.
155. Litteratur bei Wand er IV S. 1003 s. v. Tag Nr. 278.
Gott grüsz uch hirin uberal, alz sprach der wolf und kuckte in den
genszestaU: vgl. Müller, Zts. f. d. Unt. 1899 S. 21.
157. Frischbier, Sprichwörter II Nr. 823.
158. Höfer Nr. 671, Frischbier, Sprichwörtern Nr. 816
und 821, Doornkaat Koolman I S. 546.
Wenn de gös* un de gössel rutkamen in n frühjohr, frag't de
voss: All dörch 'n frost? Denn secht de gos'hirer: Machst ok
gös'klümp? Aus Wismar.
159. Schambach, Sprichwörter II S. 184, Hetzel, Wie
der Deutsche spricht (1896) S. 101 s. v. Fuchs.
160. Litteratur bei Wander IV S. 1387 s. v. Übel (Adv.)
Nr. 33. Ausserdem: Seifart, Sagen II S. 121, Westfäl. Tier-
leben I S. 390.
Nicks vor ungoot, säd' de voss, und beet de goos den kopp af :
Boll, Globus VIII S.215. Ebenso Bär mann, Sülwern'Book S. 27,
Höfer Nr. 641 (Lüneburg).
161. Von Anderen: Wander IV S. 887 s. v. Strafe Nr. 29 ff.
162. Bärmann, Sülwern' Book S. 35, Höfer Nr. 636.
164. Viel geschrei und wenig dabei, säd' de voss, as he de
nachtigall upfreet. Waren.
Ähnlich vom Wolf: Henisch bei Wander I S. 1600 s. v.
Geschrei Nr. 25. Sonst vom Teufel, Schlachter u. A. : vgl. Wander 1. 1.
De voss hüürt'n kukuk inn boom ropen un denkt so bi sik,
denn machst du wol eens ton frühstück äten. He lecht sik unner
den boom up n rücken hen un wählt sik, un lett sinen swanz danzen.
De kukuk ward niegierig un flucht daal. De voss kricht em faat't
un frett em up. Dor hett he cewer meent, dor wier nich väl an, dat
wier man bloot *n grotes muul. Tagelöhner in Masslow.
166. Über die zu Grunde liegende Sage vgl. Kurz zu
Burkhard Waldis' Esopus 3,44, B, Köhler, Kl. Sehr. I S. 1 ff,
Haltrich S. 517 f.
167. Sonst nicht bekannt. Vgl. das Rätselmärchen B. I Nr. 978.
Vaddermann, holl 'n noors stramm, säd' de Jäger to 'n voss, as
he em scheeten ded\ Brünkendorf.
170. Höfer Nr. 653 (Osnabrück), Doornkaat Kool-
man I S. 546.
Jfecklenb. Volksüberlieferungen Bd. II. 23
Digitized by
Google
— 354 —
171. Vgl. Woeste, D. M. HI S. 256 Nr. 38.
Dat is tiet, secht de voss to den hasen, hüürst da nich den
jäger blasen? Boll, Obbus VIII S. 215 (Höfer Nr. 678).
172. Über die bekannte Sage vgl. B. Köhler, Kl. Sehr.
I S. 535 f. Nachträge unterlasse ich hier.
173. Litteratur bei Wander I S. 517 s. v. Busch Nr. 14,
S. 545 s. v. Dach Nr. 26, IV S. 379 s. v. Schulen Nr. 1 f., V S.213
s.v.Wetter Nr. 101; vgl. auch Harre bomöe II S. 215 s.v. Beiger:
dat luwt een beetje, zei de reiger, en hij zat achter eene bies.
» (JWat buten wol vor wäder is, hett de scheperknecht secht, hett.
achter n knüttelsticken säten. Waren.
Half busch, half rock, hadd de scheper secht, wier achter 'n
handstock stahn gähn in n ragen. Lüningsdorf.
174. Wand er V S. 175 s. v. Welt Nr. 447 (vom Teufel
S. 179 Nr. 554). Vgl. dazu die Sage vom Fuchs und Wolf (Bär).
im Brunnen: Haltrich S. 497 f., Eyering III S. 134, Höfer,
v. d. Hagen's Germ. VI S. 100 Nr. 45, Wander V S. 171 s. v.
Welt Nr. 361, Mont-Cock, DU zijn vlaamsche vertelsels S. 87 f.
175. Sonst auch zum Überklugen: ja, du hest'ne deepe insicht,
wenn du in 'n soot kickst
176. Gewöhnlich bei uns vom Teufel.
*" 178. Sonst auch: dat dick end' kümmt na, hadd de buur secht,
hadd 'n däsen utschäten u. ä m.
181. Meist von Eulenspiegel.
182. Litteratur bei Wander III S. 1502 s. v. Bauch Nr. 105;
dazu Woeste, Wtb. S. 307 s. v. foss. Vgl.: Dit fier beet' ik, sä'
de goos, do de' se wat up't ins: Firmenich III S. 24 (Oldenburg).
Der Pastor singt ab : Wo rauch ist, ist auch feuer. Da ant-
wortet der Küster: Ne, herr paster, dat schitt juueh wat; mien koh
güng gistern abend cewer de däl un scheet, dat rookt un wier doch
keen füür. Alte Frau in Wismar.
Hier mögen noch einige Nachträge aus Mecklenburg Platz finden :
1. Wohr dien been dor um, säd* de voss to 't pierd, süss pedd
ik di dorup. Laupin.
Vgl. Grimm, B. F, S. 75.*
2. Vier sparren stahn all, säd' de voss, dor leech he up den
rücken un höll de been in de lucht: Boü} Obbus VIII S. 215.
Ähnlich Woeste, Wtb. S. 307 s. v. foss.
3. Verwandte seelen (gebildete leute) treffen sich, säd1 de voss,
donn güng he mit de goos in 'n holt spazieren.
Büdner in Lübberstorf. (Schwerin).
4. Hahl up, sünd kulboors an, secht de voss to 'n wulfc Bocksee.
Digitized by
Google
— 355 —
5. Markst da wat, hett de voss ok secht, as den wulf de
swanz in't ies fastfroren wier. Waren.
Vgl. Höfer Nr. 661. Über die bekannte Sage vom Fisch-
fang vgl. R. Köhler, KL Schi-. I S. 70 und S. 197, Dähnhardt,
Naturgesch. Yolksm. S.127 ff.; dazu Eyering III S. 135, Kurz zu
Waldis' Esopas 3, 91, Mont-Cock, Dit zijn vlaamsche vertelsels
8. 89 f., Lehemrbe 8. 51 f., Volkskunde H S. 65 f., Volks-
leven II 8. 113, GitteVLemoine 8. 165 tt Jurkschat (1898)
8. 38 f., Revue I S. 364.
6. Geit drang', säd' de voss und vosgelt de katt Bemplin.
Ähnlich Frischbier, Sprichwörter II Nr. 640, 1065, 863
(huckt op e ekkatz).
7. Dat danzen geföllt mi nich, säd' de voss, as he bi't
kumpelment mit de näs' in'n neddel stippte.
Beinhold, De Schaizgräwer un sien Kind (1884) S. 40.
Noch andere finden sich bei Höfer Nr. 640 ff., Prümer
8. 11 f. Nr. 118 ff, Westfäl. Tierl. I 8. 390, Schönwerth,
Sprichwörter 8. 11.
183. Vgl. oben in der Anmerkung zu Nr. 182 Nr. 2, und
Frischbier, Volksreime 8. 65 Nr. 247. Von einem Hause, in
welchem Wolf und Fuchs wohnten, erzählt eine Sage bei Kuhn,
W. S. I Nr. 93.
187. Wanderin 8. 575 s. v. Meinetwegen Nr. 2.
188. Wander in a903 s. v. Narr Nr. 581, W.Schröder,
Jan Peik 8. 216 Nr. 260.
Bei uns als Redensart: Dee is so dumm, lett sik von 'n
schaap biten.
189. Andere vom Wolf bei Höfer Nr. 2058 ff., Neander
ed. Latendort S. 8, S. 10, Seb. Franck (1541) II S. 40b, Kirch-
hofer (1824) S. 302, Sailer (1810) S. 127, Eyering II 8. 508,
Ltibben, D. M. II 8. 390 Nr. 55, Frischbier, Sprichwörter
II Nr. 569, Seifart, Sagen II S. 121, Prümer S. 23 Nr. 264,
Strackerjan, D. M. III S. 39 Nr. 42, Russwurm, Eibofolke
II S. 130 und 132.
191. Ik will di wisen, wo de voss de äg' treckt, ist bei uns
eine allgemein übliche Drohung.
192. Wo is de weit doch groot, mudder, säd' de jung, achter
Crivitz liggen ok noch wedder hüser. Waren.
Vgl. Wander V S. 175 s. v. Welt Nr. 465, S. 179 Nr. 556
und Nr. 562.
193. Ähnlich vom Hasen: Bär mann, Sülwern' Book S. 28.
194. Aus Deutschland mir sonst nicht bekannt Ganz ähnlich
von einem alten und jungen Pferde, die zusammen pflügen: J. C.
Campbell, Clan traditions (1895) S. 124. Wie der Ochse das lang-
same Pflügen lernt, erzählt Harou (Luxemburg), Revue XIII S. 344 f.
23*
Digitized by
Google
_ 356 —
195. Ebenso Prümer S. 20 Nr. 222.
Kopparbeit grippt an, herr paster, dat seh ik an'n ossen, hett
de buur secht. Mehrfach (Höfer Nr. 102).
Ein Bauer findet die Forderung eines Advokaten zu hoch.
Ja, sagt der Advokat, kopparbeit ward bäter betahlt as dien. Ih wo,
antwortet der Bauer, mien ossen hebben den wagen doch ok nich
mit n svvanz hertrocken. Tarnow bei Slavenhagen.
196. Höfer Nr. 1502, Hetzel S. 230 s. v. Ochse. Die mü
macht ich mir selbs, spricht der esel, do fürt er synen mist ausz : aus
Hauer' s Grammatik (1520) bei Latendorf zu Passavant S. 28; vgl.
auch Müller, Zts. f. d. Unt. 1899 S. 21.
200. Is keen lütt saak, wenn de oss in de weeg' licht un
hett 'n esel ton koppküssen: Waren; wenn de oss in de weeg' licht,
höllt de vier been in 'n enn', dor hüürt weegen to : Brunshaupten ;
wenn de oss in de weeg' licht un de aap sali weegen: Remplin; is
keen kleinigkeit, wenn de oss in de weeg licht, un is mit 'n elephanten
todeckt: Doberan; is wat groots (dulls), säd' de jang (de buur), as
de oss in de weeg leech un de start herute keek: Klockenhagen
{Dorf Körkwitz). Vgl. WanderU S. 1391 s v. Kleinigkeit Nr. 1,
IY 8. 663 s. v. Spass Nr. 14. Is keen lütt saak, wenn de oss in't
hohnernest sitt un de swanz kickt rut: Waren. Ähnlich in den
Lügendichtungen: die kuh die liegt im Schwalbennest . . .
Noch andere vom Ochsen bei Höfer Nr. 1503 ff.
201. Ähnlich Wander IV S. 257 s. v. Schmecken Nr. 4.
Smeckt schön, secht de snider, lickt den zägenbuck an n noors :
imhrfach; vgl. Schiller H. in S. 9.
203. De zägenbuck hett sien bild in 'n water sehn und hett
dor so bi sik secht: ik will mi wol mit *n boren faten. Man her,
secht de boor. Ach, wat räd't de minsch nich, wenn he in 'n
drunk is: Wismar; de zägenbuck hett secht: ik will mi wol mit *n
düwel faten: Triepkendorf; de low* hett achter em stahn: Schönbeck^
Wander I S. 415 s. v. Bock Nr. 4, S. 416 Nr. 57.
204. Vgl. W and er H S. 365 s. v. Hart Nr. 10 ff.
205a. Litteratur bei Wander II S. 364 s. v. Hart Nr. 1.
Vgl. die Redensart: dat ward wol swer hollen, dat de bück
lammt : Bastorf; und die scherzhafte Antwort auf die Frage nach der
Herkunft: oh, mi hett de bück up *t ies lammt: Carlow.
206. Vgl. Anmerkung zu Nr. 28.
207. Alse de mundt ys, so ys ock der sallath, sprickt der esel*
alse he de distelen fratt: Gryse, Spegel des Pawestdoms S. 90.
Litteratur bei Wander HI S. 507 s. v. Maul Nr. 126,
in S. 1844 s. v. Salat Nr. 2 f., S. 1845 Nr. 9. Dazu: Sailer
S. 84, Stroboot S. 132 Nr. 18. Vgl. Schuster S. 163 Nr. 162
und Vridank S. 140.
Digitized by
Google
— 357 -
209. Vgl. Kurz zu Burkhard Waldis' Esopus 2,98, und
Österley zu Kirchhofs Wendunmuth VII, 74. — Weisstu wie der
igel sprach, vil guot ist eigen gemach: Sperrvogel bei Wacker-
nagel, Kl. Sehr. H S. 309. — Der igel treibt den baren aus dem
nest: Wiedemann S. 169.
210. Ebenso Seifart, Sagen II S. 122.
Auf die Frage eines Spielers, wer angeben solle, wird wohl
geantwortet: Hunnschiet, hett de swinägel ok secht;
212. Vgl. Anmerkung zu Nr. 172. — Von langsamem Gang:
Mit denn kann de swinägel in de wedd lopen: Bedefin.
214. Sonst auch: Jeder na sien moeg', vadder, ät ji klump, ik
ät fleesch, hett de jung secht
216. Vgl. Höfer Nr. 1090 (aus Lippe).
217. Sonst auch: Is all gewohnheit, säd' de bäcker, donn
wischt he mit de katt den aben ut. Vgl. Anmerkung zu Nr. 266.
221a. Litteratur bei Wander IV S. 580 s. v. Sitzen
Nr. 20. 22. 23.
Holl dat muul, säd' de katt to den braatfisch: Boüt Globus
VIII S. 214. Ebenso Höfer Nr. 1087 aus Danzig.
Dat is mi to stark, säd' de katt, donn röök se in't päper-
fatt: aus Beckerwitz. Ebenso Eckart S. 498.
222. Dat brüdengeit um, ist Titel einer BrinckmanschenErzählung.
223. Ebenso Wand er I S. 390 s. v. Bitter Nr. 8 (aus West-
falen). Meist als einfaches Sprichwort: wenn de muus satt is, is dat
mahl bitter.
Andere von der Maus: Höfer Nr. 1401 ff., Schuster S. 167
Nr. 206, Eckart S. 309.
225. Ähnlich Höfer Nr. 695, Bärmann, Sülwern Book
S. 5, W. Schröder, Jan Peik S. 206 Nr. 126, Schneider-
Clement, Lappenkorb S. 296 Nr. 18.
Du sasst mi wol her, hadd *t hinken gössel secht, hadd den Post-
wagen inhalen wullt Aus Wismar.
227. Vgl. Nr. 588.
230. Vgl. Österley zu Kirchhofs Wendunmuth 7,3, Kurz
zu Burkhard Waldis' Esopus 1,1, Eyering in S. 355, Wander
I S. 1575 s. v. Gerstenkorn Nr. 4.
231. Vgl. Wander II S. 965 s. v. Irren Nr. 5 ff. Dazu
Bärmann, Sülwern' Book S. 22.
234. Vgl. Fisch art bei Wander I S. 1297 s. v. FussNr. 58/
und oben in der Anmerkung zu Nr. 182 Nr. 1.
235. W ander I S. 301 s. v. Bein Nr. 61, Diermissen
S. 36 Nr. 165 (vom Pfau), Höfer, v. d. Hagen's German. VI
S. 100 Nr. 42. Vgl. Müller, Zts. f. d. Unt 1899 S. 21. —
Digitized by
Google
— 358 —
Trette keiner den andern, sagt der Hahn zum Pferd, wir sind euch
zum Haupten gewachsen, and nnser Fäss sind mit Eisen beschlagen:
Schuppius, Schriften I S. 832.
236. Bärmann, Sülwern' Book S. 25, D. M. Vn 8. 84
Nr. 166 (aus Krefeld). Vgl. Wander I S. 90 s. v. Aengstlich Nr. 2,
Dykstra II S. 340.
237. Prümer S. 13 Nr. 135, Schröder, Jan Peik S. 212
Nr. 207.
238. Ich habe nachzutragen:
Dat ward ragen, secht de hahn, ik bün natt, secht de katt,
ik ok, secht de back, allerdings, secht de hingst.
Granzin bei Boizenburg.
Eine ähnliche Aneinanderreihung bei Baumgarten I S. 105.
240. So wat läw't nich, säd' Neumann, donn fünn he 'ne dodig
pogg: mehrfach; donn hadd he 'n dodig farken in 'n sack: Laupin. — •
Vgl. Wander n S. 1854 s. v. Leben (Verb.) Nr. 174 ff.
242. Dat sünd hoochbeent johren, hadd de fru secht, hadd sik
de strümp oewer de knee tobunnen. Tarnow.
243. Dat sali di wol schrinen, hadd de lünink secht, hadd den
adeboor dörch den tuun träden wullt. Aus Wismar.
Frischbier, Sprichwörter US. 82 Nr. 1223 (böst woU holl öm tfw).
Ik heff noch gor nicks markt, hett de adeboor secht, as de
sparling em träd't hett. Woldegker Gegend.
244. Frischbier, Sprichwörter I S. 252 Nr. 3604, II S. 174
Nr. 2560. Über den Sperling als erotisches Symbol vgl. Friedreich,
Symbolik S. 519.
246. Litteratur bei Wander III S. 213 s. v. Loch Nr. 11;
dazu Prümer S. 19 Nr. 214, Mechelnburg (friesisch), Zts. f. d.
Alt Vm S. 354 Nr. 58. — Wir haben ein Sprichwort: Wenn de
sparling schiten will aa 'ne kreih, denn bast t em dat oorslock.
Ahnlich von der Schwalbe: Seifart, Sagen II S. 122. — Über lünk
vgl. Anmerkung zu Nr. 964 ff.
248. Pomm. Bl. II S. 55, S. 151 f. Der Sperling soll Trinken
zur Hochzeit herbeischaffen und bringt ein Malzkorn: Uhland III
S. 77. Vgl. auch OHlow S. 586: de sparling brügte gastgedränk.
250. Seb. Franc k I S. 106: Ein Stimm und Gedön bleibt es,
sonst nichts, wie der Wolff zur Nachtgallen sagt. Vgl. Anmerkung
zu Nr. 164.
Andere vom Sperling: Jever Kai. 1867 S. 72 Nr. 3, Bär-
mann, Sülwern* Book S. 20.
252. Wander m S. 1644 s. v. Reise Nr. 20; dazu: Bär-
mann, Sülwern' Book S. 28, Doornkaat Koolman II S. 701,
Treichel, Altpr. Monatsschr. XXIX S. 154 f , Pomm. Bl. V S. 58,
Joos, Vertelsels I 8. 142.
Digitized by
Google
— 359 —
Andere vom Papagei: Seb. Franck II S. 124, Eyering
I S. 603, Harrebomäe II S. 171.
254. Vgl. Nr. 650.
255. Vgl. Nr. 296.
256. Vgl. Nr. 722 ff. Knapp knapp, segg de nie: West f.
Tierl. n S. 349.
257. Vgl. Nr. 794 ff.
258. Vgl. Nr. 727 ff
259. Wat seggst de nn, hadde de rawe seggt, dao hadde he
den hahn en äuge utbietten: West f. Tierl. II S. 348.
Ik btin von bogen kuramraf, secht de kreih, mien vadder bett
mi von 'n telgen smäten : Frau in Wismar. Sonst : dee is von bogen
knmmberaf, sien vadder is tnrmwäcbter wäst, bett np n boßn wahnt u. ä.
Dat ward alle dage slecbter, säd' de kreih, dor bröken se den
galgen af. Boll, Globus VIU S. 273.
Ähnlich Seifart, Sagen H S. 121.
260. Vgl. Nr. 307.
261. Campbell, Clan traditions S. 122. — De ahl hefft ehr
ühlken so leew as de duve ehr düveken: Mantzel, Bütz. Ruh.
V S. 14 Nr. 37. Vgl. Wander I S. 902 s. v. Eule Nr. 26, II
8. 1562 s. v. Krähe Nr. 1, Asbjörnsen-Moe, deutsch von Brese-
mann I S. 78 Nr. 11. — Aber auch: Dat es lelk (garstig), sei de
tihl, do sog se Öhr jongen an: Firmenich IS. 407 (aus Meurs),
vgl. Höfer Nr. 473.
263. Na denn helpt dat nich, as de pogg to den brümmer säd',
den n he tofällig ünner de ierdbeeren drööp.
Brinckman, Uns Herrgott up Reisen {Rostock 1870) S. 97.
Andere vom Frosch bei Bärmann, Sülwern Book S. 13,
Höfer Nr. 626 ff, Stroboot a 131 Nr. 4, Wander IS. 1297 s.v.
Fuss Nr. 38, Rolland, F. p. in S. 54 Nr. 21. Vgl. auch oben
Anmerkung zu Nr. 128.
264. Dat scheert wall, säd* de dUwel, donn scheer he de pogg.
Mehrfach.
265. Litteratur bei Wand er IV S. 1707 s. v. Vorwärts
Nr. 6. 7. 10. Vgl. auch das griechische Skolion bei Latendorf,
zu Passavant S. 29.
266. Ebenso Pomm.Bl. VII S.20. — Dat mööt man wenn't
warden, säd' de fru to den aal, dor treckt se em de buut af : Boll
Olobus VIII S. 274. — Dor gewöhnt man sik an, as de aal an 't
aftrecken: Laupin.
267 a. Von kleinen Menschen sagen wir: dat is *n kierl as n
kuulboorskönig; oder: dee is de ihrst flügelsmann bi 't kuulboors-
regiment.
Digitized by
Google
— 360 -
267 b. Stäkling. Über die Namen des Stichlings im Nieder-
deutschen vgl. Ndd. Korr.-Bl. S. 47 f., X S. 27. Andere Namen
bei Danneil S. 208, Schambach S. 207 und S. 209, Pomm.
Bl. V S. 140, und vor allem Frischbier, Wtb. II S. 359.
Hie stehn wir fisch, sagt der stigling zu der Schnecken: Seb.
Franck II S. 47. — Dar ga wi fisken mitnander hen, harr de
garnat tegen de butt seggt: Kern- Will ms S. 61 Nr. 604. — Vgl.
auch: Hie stehn wir helden, sagt der frosch zum Schwaben: Seb.
Franck II S. 47, Kirchhofer S. 93, Sailer S. 133. — Da
schwimmen wir Öpfel daher, sagt jhener Rosstreck, schwamm er mit
andern Öpffeln den Bach ab: Seb. Franck II S. 47; ähnlich
Eyering I S. 510, Burkhard Waldis' Esopus 4,48, Eckart
S. 16 und S. 477.
268. Dat ward hüüt noch *n heeten dach, säd' de hex, dor süll
se brennt warden. Vielfach,
Won ok allerwäg't hengeraden kann, säd' de hiring, dor würd
he in essig lecht. IIof-Körkuritz.
270. Von langsamem Fahren heisst es bei uns: bi denn kann
de snick vörrider wäsen.
271. Lass mich mit dir lauften, a< sagt jhene schneck zu einem
botten: Seb. Franck II S. 47. — Ähnliche von der Langsamkeit
der Schnecke bei Prüm er S. 21 Nr. 237 und 238, Schuster
S. 171 Nr. 243 und 244, Kirchhofer S. 141, Sutermeister,
Sprichwörter S. 42, Schneller S. 195, Alemannia XV S. 54,
XX S. 218.
275. Sonst als Redensart : dee hett n laben as de luus in *n schorf.
276. All hülp gellt, säd' de swoelk, donn spig't se in'n see.
Stillfried, Wilhelmsliäger Kosterlüd I (1887) S. 177.
Litteratur bei Wander I S. 43 s. v. Allbott, II S. 813 s. v.
Hülfe Nr. 5, IV S. 1335 s. v. Tropfen Nr. 11. Es sind nachzutragen:
Schambacb, Sprichwörter I S. 21, Prümer S. 19 Nr. 218,
Bueren, Jahrbüchlein 1841 S. 23, Schütze, Wtb. II S. 130,
Beck, Zts. d. V. f. Vkk. Vm S. 303 (Braunschweig), Walter,
Sprichwörter aus Recklinghausen (1896) S. 34, Firmenich III S. 12
(Oldenburg), D. M. VII S. 79 Nr. 30 (Krefeld), Fi rmenich HI S. 698
Nr. 18 (Flandern), Schneider- Clement S. 294 Nr. 3, Hecheln-
bürg, Zts. f. d. Alt. VIII S. 358 Nr. 120. Schwedisch: Svenska
Landsm. XI, 2 S. 25 Nr. 277.
Als Redensart ist bei uns üblich: dat is so väl, as wenn de
müch in't meer (in't solthaff, in de moelenbäk) pisst u. ä. m. —
Dat is so 'n bäten müggenpiss, wird von feinem Regen gesagt; auch :
de oewerlandscheu müggen hebben noch nich utpisst.
277. Vgl. das griechische Sprichwort: Neue Jahrbücher
für das klass. Altertum 1898 S. 311.
278. Vgl. Nr. 1056.
Digitized by
Google
— 361 —
279. Die Mücke rühmt sich: Ich, der Kerl, bin bis Michaelis,
die Bremse, der Lump, nur bis Bartholmäi: Wiedemann S. 456.
280. Die Fliege sacht: jrleut, seht zu, habt acht, den grossen
staub hab ich gemacht: Burkhard Waldis' Esopus 2,47; vgl.
die Anmerkung von Kurz. — Was mach ich für staub, sprach die
mücke, da sass sie auf einem wagen: Latendorf, zu Passavant
S. 28 (mündlich aus der Pfalz). — Vgl. auch: 'S bind', hat der spatz
gsat, als er sich em bur uff de wiesbam g'sitzt hat: Lerond
I 8. 97 Nr. 124.
282. Siechte Wirtschaft dor binnen, säd* de bandworm, as he
afdräwen worden. Boll, Globus VIII S. 274.
Litteratur bei Wand er V S. 286 s. v. Wirthschaft Nr. 8;
dazu Bärmann, Süiwern Book S. 31.
283. Die einzelnen Ausdrücke aus anderen Ländern zu belegen,
fehlt hier der Kaum. Umfangreichere Zusammenstellungen solcher
Verba haben nach Wackernagel vor allem Rolland in seiner Faune
populaire, und Birlinger in der Alemannia (IV S. 160, XI S. 44 f.,
XII S. 41 ff.) gegeben. Vgl. auch Sundermann, Ostfries. Jahrb.
I S. 105, und Ehrentraut: Bezeichnung einiger Thierlaute (in
Wangerog): Friesisches Archiv I (Oldenburg 1849) S. 346 f. Zu
Wackernagel ist auch nachzutragen die Stelle bei Eye ring II
S. 129 f., wo mehr als 30 solcher Ausdrücke aneinandergereiht werden.
Ergänzungen zu meinem Verzeichnisse aus Mecklenburg werden
sich in grösserer Zahl finden; sehr vieles, was mir nur vereinzelt
entgegengetreten war, habe ich unterdrückt. Ich unterlasse Belege
aus der heimischen Dialekt-Litteratur und beschränke mich auf einige
kurze Bemerkungen.
Rohren, das im Texte fehlt, wird bei uns von vielen Tieren
gebraucht. Ich habe es angemerkt für Rind, Schwein, Schaf, Ziege,
Eule, Taube, Rohrdommel, Specht, Kukuk.
Rind: juuchen. Wenn de bull juucht, denn mööt dat rad
(spinnrad) na 'n boen. Jatzke.
Rind: de trumpeters kamen. Auch: de hornisten, de obegisten
kamen. Trumpeters heissen auch die Kraniche und Wildgänse.
Rind: brummen. Der Bolle heisst noch heute bei Wismar de
brümmer; brömmer: Monatsschrift 1791 S. 332. Brummert:
Dähnert S. 58, brummerbeutel : Weinhold, Beiträge S. 12 s. v.
Bremmel. Anderes bei Nemnich I S. 646 f. Vgl. Schw. Wtb.
IV S. 317. — Zu lümmeln vgl. Nr. 366 ff. und 1063 f.
Schwein : grunsen, gnurren. Dee deent bi de grünzengels, wird
vom Schweineknecht gesagt; oder auch: dee is bi't gnurrregiment, bi
madamm Gnurr, bi gnurrmajurn, dat is de gnurrkummzor u. a. m.
Gnurrmansien, gnurregrien u. ä. heisst das Schwein im Hausstandsreim.
Hund. Bellering heisst der Hund im Rätsel B. I. Nr. 419a,
kewwrebell Nr. 999, 2.
Digitized by
Google
— 362 —
Namen der Rohrdommel.
Ausser den im Texte vorkommenden nnd den bei Schiller
H. II S. 14 verzeichneten Namen kann ich aus Mecklenburg noch
beibringen: roordump, redumper, vageldump, grööndump, wäden-
dump, wodendump, und aus der Boizenburger Gegend: iprumphu
(vgl. iprump bei Schiller). Dat is jo grad' as wenn de wadendump
röppt, oder: du hest wol *n wadendump in'n noors, heisst es hier bei
Waren, wenn Jemand einen starken Farz hören lässt. Dieses waden-
dump mit seinen Nebenformen scheint auf den östlichen Teil des
Schweriner Landes beschränkt zu sein ; Belege aus dem übrigen Nieder-
deutschland fehlen. Andere ndd. Namen bei Schiller. Ich fuge hinzu :
rossdomp bei Norrenberg IV S. 103 (vgl. niederl. rosedomel, rose-
drommel bei Schiller-Lübben III S. 506), roddump: Schumann,
Mb. Mitt. V S. 15, ruhrdromm: E. Lemke II S. 301. Viele hd.
Namen bei Nemnich I S. 441, Gesner ITC S. 209 f., Junius,
Nomenciator S. 54; Schw. Wtb. IS. 694: harvogel, von ihrem Rufe
har, m S. 95: möschue, rörchue, rörmuni, vgl. S. 219 u. a. m.
Engl, butter bump, bitter bum u. a.: Swainson S. 146.
Namen des Wiedehopfes.
Ausser huppup, wäd'hopp, wälhopp, wedderhopp hörte ich auch
galhopp. Viele andere Namen bei Schiller H. II S. 12 f.,
Rolland, F. p. II S. 99 f., Nemnich IV S. 1526 f., Torre
S. 152, Naumannia 1853 S. 96, S. 394. Ich nenne noch: quäkker
bei Schütze IL S. 335, höfferig: Kehrein S. 199; stenkhupp:
Fischbach-Giese S. 169; puvagel, puuposs: Brem. Wtb. III
S. 368, vgl. puup-weehopp V S. 220, ossepuper: Frischbier,
Wtb. II S. 113, 08supup: JDrosihn S. 76, blßsch pupes: Haltrich
S. 141, puphahn, stinkhahn, wutthahn, kothahn: Eis. W tb. I S. 340 f.,
schissdreck vogel : ebendort S. 101, wachmeister: Mühling S. 179.
Kukuksköster. Colerus, Calendar. S. 83 bei Schiller 1. L:
Die Meckelburger sagen, der Widehopflfe sey des Guckucks-Küster,
Denn wenn sich der mit seinem Närrischen gelächter oder geschrey
auff den Bewmen hören lest, so lest sich auch bald hernach
der ander Narr, der Gukgug hören: denn ich halte die zweene vor
Narren vnter den Vögeln, das es ja war sey, Stultorum plena sunt
omnia. — Dazu Konrad von Megenberg S. 228: Und hat neur
ain gesank und ain stimm, wan er singet neur hoz hoz hoz, sam der
gauch singt guck guck, ich hän auch dick gemerkt ze Megenperch, dö
ich ain kindel was, daz die zw£n vogel zuo enander säzen und sangen
mit ahn wehsei, der gauch vor,, der widhopf nach, und wand ich, der
widhopf waer des gauches roz und daz si staetes pei ainander weren. —
De wäd'hopp is 'n kukuk sien köster ; dee kümmt jo ihrer, dee mööt
den kukuk anmellen, dat he kümmt, sagte mir eine alte Frau in
Speck. — De kukuk is toihrst wäd'hopp un röppt hupp hupp; nahst
verwandelt he sik in den kukuk un röppt denn kukuk : Georgenhof. —
De kukuk8köster röppt hupp up up up; kukuk kann he nich ropen
Digitized by
Google
— 363 —
aus der Parchimer Gegend. — Der Wiedehopf heisst hier bei einigen
kukukskönig: aus Wütenburg. — Der Wiedehopf ist vom Teufel oder
dessen Leibvogel, dem Kukuk, in allerlei Satanskünste eingeweiht:
Hey 1 S. 790 f. — Vgl. auch Kukuk und Wiedehopf: Zts. f. öst.
Vkk. I S. 242 (Mähren). — Kukuksköster ist allgemein ndd., vgl.
Schiller 1. 1., Grimm, D. W. V S. 2525; dazu noch: Schumann
S. 61 Nr. 222, 'und Ltib. Mitt V S. 15, Westf. Tierl. II S. 338;
vgl. auch Germania XXIV S. 414 f. — So schloag den kukuk un
den köster en schnipsken : W. Bornemann, Gedichte (1827) S. 340. —
Kukukslakai: Alpenburg, Mythen und Sagen Tirols S. 386. —
Die Grasmücke heisst bei den Esthen kuckucksknecht : Wiedemann
S. 218; vgl. auch Swainson S. 106 f. und 121: cuckoos companion
und cuckoos mate. — Schütze II S. 335: den nachtigall sin köster
nennt man auch einen Vogel, ich glaube Lisch allerlei, der der
Nachtigall nachtönt, sie nachahmen zu wollen scheint
Huppup. Der Wiedehopf ruft hupp bupp bupp: Qüritx; huuk
huuk huuk: Boek, hupp hupp hupp: mehrfach. — Wenn der Wiede-
hopf dreimal huppup ruft, wird der Hafer billig: mehrfach. —
Huppup heisst bei uns auch ein elendes Stück Vieh. — De huppke
helpt de ole kobbels ut em grawe: Frischbier, Sprichwörter II
S. 1299. — Der Wiedehopf ruft im Frühling hupp hupp: Eis und
Schnee sollen sich heben: Frischbier, Volksreime S. 71 Nr. 270. —
Gilow S. 317: Der Wiedehopf ruft up up: die Bauern sollen die
Ställe öffnen und die Kühe auf die Weide schicken.
286. Das Märchen ist bearbeitet von W. Heyse, Punschen-
dörp S. 129 f. (purrbunt — up up up). — Litteratur: Frisch bier,
Naturkunde S. 290 f. (bunt heröm — hopp hopp); Schwerin S. 19 f.
(huppk: up up up — drossel: buntkopp mm, ho ho); Drosihn
S. 76 Nr. 146 (rohrdommel: prr bunt — ossupup: oss up up);
Rochholz S. 91 f., Sutermeister, Märchen, S. 179 (widhopf:
hüpp hüpp — rohrdommel: oha).
287. Der Wiedehopf als Fuhrmann ruft hott wud, hott wud :
Branky, Zts. f. d. Phil. XXI S. 211.
288. Ähnlich rumänisch aus M a r i a n , Ornithologie Roumaine :
Revue IX S. 626 f.
Vgl. auch noch die Deutung des Rufes der Rohrdommel Nr. 1015 f.
Andere Sagen vom Wiedehopf bei Rolland II S. 103 ff., Revue
IX S. 626 (aus Marian), E. M. Arndt, Märchen I S. 357 ff.
289. Der Kukuk borgt seine Krone dem Wiedehopf: Groh-
mann, Sagen S. 245; rumänisch, aus Marian: Revue IX S. 627. —
Der Fuchs sagt zum Enterich; du hast dem König die Krone ge-
stohlen und trägst sie auf dem Kopf: Hahn, Märchen II S. 102.
290. Engelien-Lahn S. 111 f. (peädehupe: olle up up —
kukuk: kruepruet — Wildtaube : mine schöne kuö). Vgl. Asbjoernsen-
Moe I S. 158.
Digitized by
Google
— 364 —
292. Litteratur bei Dähnliardt, Naturgesch. Volksin. S. 138 ff.
Ich füge hinzu: Yonbun, Beiträge S. 107, Grohmann, Sagen
S. 245, Rochholz S. 77 f. — Ähnlich von der Eule: Menzel,
Christliche Sj'mbolik I S. 257 (aus Wallis), vgl. Shakespeare,
Hamlet 4, fr; und vom Specht: Po mm. Bl. V S. 31 Nr. 9, Russ
wurm, Sagen (1861) S. 171 f., Eibofolke II S. 198, Asbjörnsen-
Moe I S. 8 f.
293. Pomm. Bl. I S. 164 f. Ähnlich Jahn, Volkssagen
S. 472 Nr. 588.
294:. Andere Jahn, Volkssagen S. 472 f. Nr. 589. — Andere
Sagen vom Kukuk übergehe ich hier.
296. Litteratur: Haas, Rügensche Sagen S. 145 f., Schnurren
S. 100 (mien bunte kuh, mine fief gülden dartu), Danneil, Wtb.
S. 44 s. v. duwk'n, Masius I S. 390, Schwerin S. 18 f. (heister,
ick bin de meister), Engelien-Lahn S. 112 ff., Die Heimat
VII S. 85 und S. 180, Strackerjan II S.99f., Woeste, Volks-
überlief. S. 38 f., Frischbier, Naturkunde S. 296, Treicbel,
Altpr. Mon. XXIX S. 156; luxemburgisch: Fontaine S. 34 Nr. 13
(o du meng gutt rot ko a mei gutt rot kallef derzo) ; niederländisch :
Volksleven II S. 127, Mont-Cock, Dit zijn vlaamsche vertelsels
S. 68 ff.; vgl. Swainson S. 166 f. und Svenska landsm. V, 5
S. 158 f. und XI, 4 S. 31; magyarisch: Revue VII S. 480 f. —
Der Kukuk weist das Anerbieten der Goldammer, ihn die Kunst des
Nestbauens zu lehren, ab: Frischbier, Naturkunde S. 294. —
Das roede koe wird der Taube zugelegt, die Noah ausfliegen liess:
Volkskunde VII S. 146: vgl. dazu auch Bartsch II S. 490. —
Die Elster will von der Taube den Gang lernen: Vridank S. 142 f.;
vgl. Vorrede S. 77 f.
De duw* hett den haäster anspraken, he süll ehr mit dat nest-
bugen to gang helpen. Wat, hett dee secht, so fuul büst du, dat du
nich alleen n nest bugen kannst; denn gah man na'n katteeker hen,
dee ward di dat wol wisen. De duw' geit ok hen, de katteeker kricht
se bi'n kopp un vertehrt se. AUer in Darxe.
De heister is *n timmermann wäst; dee bug't jo so hübsch.
De diddelduw' is 'n vehhändler wäst; dee röppt jo ümmer: mien kuh.
Aus Wismar.
Heister, heester, häster: vgl. Schiller H. I S. 9 f. Die
Idiotika bringen zahllose andere Namensformen.
Nu week 't, nu kann 'k 't. So auch sprichwörtlich, vgl. Nr. 255.
Auch : di geit't as de will duw', wenn Jemand voreilig erklärt, etwas
zu verstehen.
296 aV. Bücke die kuh: vgl. Nr. 1007.
298. Die Taube wird vom Huhn betrogen: Schreck S. 222 f.
299. Die Elstern lernen den Nestbau von der Kuh und ver-
weisen auch die Lachtaube an diese: Schumann, S. 58 zu Nr. 210.
Digitized by
Google
— 365 —
Vgl. auch Halliwell, Populär Rhymes S. 172 f. (Kuhn, v. d.
Hagen's German. VII S. 434). — Andere Sagen von der Wildtaube:
Panzer II S. 171, Schönwerth I S.235, WallouiaIV S. 117.
301-305. Nur bei Schumann S. 58 Nr. 214b. und
Strackerjan II S. 104. — Namen des Kibitzes bei Grimm,
D. W. V S. 657 ff.; Nachträge unterlasse ich. — Spitzkopp, tummle
dich, hadd de buur secht, hadd up n kiwitt räden : Parchimer Gegend.
Vgl.: drei di, slippkopp, sä de düwel, do reet he upn kiewiet:
Strackerjan I S. 263.
Der Kiebitz sagt: Fiw* witt (nämlich Eier); die Krähe ant-
wortet : Keen swarr (swart) ? Präparand in Neukloster aus Borkow.
303 a. Das kumm kumm kommt ähnlich in der bekannten
Erzählung von Bauer Kiwitt vor.
306. Ebenso von der Taube: Svenska landsm. V, 5
S. 167 Nr. 306.
307 ff. Kiwitt, wo blief ik. Vgl. Nr. 1800 ff.
310. De kiwitt is früher buur wäst. Dor hett he meihgen
süllt, dat hett he nich künnt. Dorvon kümmt dat noch her: wenn
de seiss sträken ward, denn geit he wech.
Tagelöhner in Ahrensberg.
311. Nur bei Asmus, Pomm. Bl. VII S. 15 (Storch),
Schreck S. 238 (Kranich); vgl. unten das Sprichwort aus Ost-
preussen. — Der junge Fuchs will fliegen, macht sich Flügel aus
Hennenfedern, stürzt vom Kirchturm in eine Hechel und erklärt : das
Niedersitzen war herb: Birlinger, Nimm mich mit S. 217 f. —
Die Schnecke will vom Adler das Fliegen lernen: Bon er hrsg. von
Pfeiffer S. 112 f. Nr. 64. — Der am Baume geschunden hangende
Fuchs erklärt, er lerne fliegen: Halt rieh S. 62 Nr. 26.
Namen des Kranichs bei Grimm, D. W. V S. 2020 f. Kroon
ist bei uns die allgemein übliche Form. Über die Kronenwächter
vgl. Krause, Ndd. Korr.-Bl. XV S. 8. Aus Neustrelitz wird mir
kroening mitgeteilt. Die Bezeichnung de trumpeters ist oben erwähnt.
Aus der Grevismühler Gegend wird mir mitgeteilt, dass die Kraniche
dort de Frugenmarker muskanten heissen; Bremer stadtmuskanten
hörte ich selbst in Wahlow bei Malchow.
311 a. Ik verstah all nägenunnägentig känst. Der Fuchs
rühmt sich dem Igel gegenüber, er habe siebenundsiebzigfacben
Verstand: Krauss, Sagen 8. 44 f., Schönwerth, Sprichwörter
S. 48. Ich han ein sack voll: Keller, Altd. Erzähl. S. 526; ich
habe einen ganzen Tornister voll Künste: Haltrich S. 61, vgl.
S. 513 f. Anderes bei R. Köhler, Kl. Sehr. I S. 408 und 534;
Nachträge unterlasse ich.
311a. Vaddermann schreg', wird in Barnstorf sprichwörtlich
gebraucht, als Anruf an einen Betrunkenen. Ähnlich: vadder voss,
hool sträm: Frischbier, Sprichwörter I Nr. 3949.
Digitized by
Google
— 366 —
311 c Dat fleegen güng recht goot, ob wer dat setten döcbt nich,
hadd de dachdecker secht, aa he von't dack follen wier: Granzin.
Dat fleegen güng goot, oewer, broder, dat setten, dat setten, säd' de
murer, as he von ft gerüst fallen wier : Walsmühlen.
Namen des Fischreihers.
Schiller H. II S. 15 hat aas Mecklenburg die Formen:
fischreier, schittrei, schitterrei, schüttre", schüttreer. Ich füge hinzu:
schittreiher, schittereiher, schitterreiher (wie auch im Text), schütt-
reiher (wie auch im Text), schüttenreiher, schüttendreiher (wie auch
im Text), schettrei, schetterei. Andere Namen bei Grimm, D. W.
VHI S. 659, Schiller 1. 1., Swainson S. 144, Rolland H
S. 371 f., Pomm. Bl. VI S. 137; stedereijer, schetereijer hat K u h n ,
v. d. Hagen's German. V S. 249 (aus Usedom).
311 dV. Der Fischreiher nimmt den Maulwurf in die Luft.
Darauf zielt wohl auch das Sprichwort: Dat is n swar stuck, sä de
mulwörp, do sull he waterpedden lehrn: Flattd. Husfründ
IV 8. 60.
312. Die Nachtigall fordert im Krieg der Tiere zum Kampfe
auf durch den Zuruf: schüt, stiek :WaldbrühlS.7 (aus Westfalen). —
Vom Krieg der „fliegenden" und „laufenden44 Tiere weiss unser Volk
viel zu erzählen.
313. Sonst nicht bekannt
Namen des Zaunkönigs«
Schiller H. II S. 17 bringt aus Mecklenburg bei: tünkönning,
tünkrtiper, nettelkönning, gröt Jochen. Groot Jöching hat Brinck-
uian, Vagel Grip S. 232 s. v. Ich hörte auch: lütt Jochen. —
Andere ndd. und hd. Namen bei Schiller 1. 1., Gesner III S. 626,
Torre S. 154 f., Rolland II S. 288, Swainson S. 35 f., Mass-
mann, v. d. Hagen's German. IX S. 66 f., Nemnich III S. 623,
Edlinger S. 113 f. Ich nenne noch: roi Bertrand, roi Berteaud:
Rolland 1. 1., kitty Jenny, Sally, Tiddy, Bobby: Swainson 1. 1.;
kruperke, hägekruperke: Doornkaat Koolman, Ndd. Jahrb. XI
S. 111 f., tunhüpper: Schumann, Ndd. Korr.-Bl. XVI S. 84,
tünkeschliker Frischbier, Wtb. II S. 488; kükemück: Andree,
Ndd. Korr.-Bl. XIX S. 56; mespelköningske : Norrenberg IV
S. 103* kinivogerl, aussi-eini (Steiermark): Branky, Zts. f. d. Phil.
XXI S. 209; nassarsch: Kehrein S. 291.
314:. Über das allbekannte Märchen von der Königswahl der
Vögel vgl. R. Köhler, Kl. Sehr. I S. 70 und S. 197. Nachträge
unterlasse ich; mir ist das Märchen im Ganzen an 41 Stellen be-
gegnet. — Siemssen, Monatsschrift 1790 S. 631 f. sagt: Der
gemeine Mann hält die Fabel vom Zaunkönig für ein wahres Factum
und erzählt noch manche Farzen aus der Vorzeit, die seine Gross-
ältern selbst erlebt haben sollen, und die doch eigentlich aus Bau-
mann's satyrischer Chronik genommen sind (1).
Digitized by
Google
— 367 —
315. De nachtigall sali man nich doot maken; dat isn ver-
wünschten scheperknecht, dorvon sali dee so schön singen koenen.
Mien grossmudcfing säd' ümmer : dor fläut't de scheperknecht all wedder.
Alte Frau in Waren aus Gross-Helle.
En scheper hadd *ne scheperdiern to brnut. (Ewer dee wier em
nich tru an güng abends ümmer wech, nn denn müss he ehr schaap
mit höden. As he dor achter keem, dat se em antra wier, würd he
so bös, dat he ehr wünschen ded', se süll nacht an dach keen rah
hebben an ümmer rümqainkeliren. Dor is se to *ne nachtigall worden.
Mechow.
Litteratur: Kuhn, W. S. II S. 75 (Trizy to bacht), Haas,
Rügensche Sagen S. 146, Schnurren S. 108. Drosihn S. 76 (David,
da buchte doch). Vgl. auch Jahn, Volkssagen S. 475. — Andere
Sagen von der Nachtigall: Pineau S. 515, Revue III S. 267,
VI S. 149.
316. Sonst nicht bekannt.
317b. Vgl. Nr. 138 b.c.
318. Sonst nicht bekannt
319. Haas, Rügensche Sagen S. 232 ff., E. Lemke B. II
S. 251 ff., Schambach-Müller, Sagen S. 319, Gitt^e-Lemoine
S. 88 ff.; vgl. R. Köhler, Kl. Sehr. I S. 65, und Schneller
S. 167. — Die Frösche rufen: Gieb acht: Abraham a St. Clara
(Urquell VI S. 216). — Die Frösche rufen: Wat wat, die sieben
Schwaben waten durch den See: Wackernagel, Voc. Var. S. 17 f. —
Andere missverstandene Rufe von Tieren bei U bland III S. 97 f.
320. Krauss, Sagen S. 244 ff. — Der Ochse wird an die
Eule verkauft: vgl. R. Köhler, Kl. Sehr. I S. 492.
Zu dieser Gruppe gehört noch die folgende Erzählung:
De zäg' is in 'n soot follen. Dat swien hüürt dat gejaumel,
kickt rin un secht: rup rup rup. Is nich moeglich, röppt de zäg'.
Dorvon her hebben de minschen de spraak lihrt.
Alter Maurer in Woldegk.
Vgl. dazu, wie Gans, Ente und Taube die böhmische Sprache
stiften: Brentano bei Wackernagel, Voc. var. S. 12 Anmerkung 7.
Hier seien auch einige Erzählungen über redende Papageien
beigefügt :
1. En bäcker hett to lütt broot backt. As de polizei kümmt
an nasüht, röppt de papagei: Lütt broot licht in *n keller. Dar ward
de bäcker arg an schurrt em an smitt em in'n rönnsteen. As he
dor nu sitt un sik ptikert, kümmt de soeg an un smitt sik bi em daal.
Dor secht de papagei: Hest ok von *t lütt broot snackt?
Waren, ähnlich vielfach.
Strackerjan HS. 105, Schulenburg, Volkssagen 8. 262 f.
(von einem Star), vgl. Menzel, Unsterblichkeitslehre I S. 181.
Digitized by
Google
— 3H8 —
2. Jemand fuhrt rüm in de Stadt un verköfft torf. As he na
een huus rinkickt un fragt, ob he torf afladen kann, röppt de papagei :
Ja. De mann lad't af un will sien geld hebben. Dor kricht de
papagei schacht un secht nahst to de katt, dee ok so terplus't utsüht:
Hest ok torf köfft? Waren, ähnlich mehrfach*
Pomra. Bl. I S. 149 f., V S. 58.
3. En papagei hett üramer napludert, wat de mätens dahn
hebben. En diern hett eens wedder nascht; dor hett se den papagei
den noors toneiht, dat he dootbliben still. Dor is de papagei so küüm
worden un hett ümmer rtimdrus't upn hof un garrt: Fru, magd
prütin noors to. As he doot blähen is, un de fru em besüht, dor
versteiht se ihrst, wat he meent hett.
Alte Frau in Bclhwisch; ähnlich vielfach.
Schütze, Wtb. III S. 237, Baumgarten I S. 104 (von
einem Zeiserl), Mitt des Nordböhm. Excurs.-C lubs XIX
S. 43 f. (von einem Star).
4. En herr hett 'n hunnertmarkschien up *n disch lecht nn sinen
papagei secht, he sali nppassen. As de herr wech is, geit dat deenst-
mäten bi, nimmt sik de rock cewem kopp un hoekelt sik den schien
von'n disch. As de herr trüch kümmt un den vagel frag't, wer dat
dahn hett, secht de papagei: Komisch, lütt mann, dick gesicht, näs'
nich, muul in de hog kant, boort ünner. Waren.
Herr, ik nich kenn, mann mit 'n starken kinnboort, näs' gor nich,
mund verlangs, un man een og, ob wer stark vull gesicht: Pepebw;
ja, 'n mannsminsch is 't wäst, snauzboort, muul verdwas": Waren; breit
von angesicht, Schnurrbart, aber keine nase: Laupin; twee backen
un keen näs': Waren.
Po mm. Bl. V S. 58. — Von dem Papagei oder der Elster und
der ehebrecherischen Frau: vgl. R. Köhler, Kl. Sehr. I S. 342.
321 f. Reusch, Sagen S. 125, Frischbier, Naturkunde
S. 270, Treichel, Altpr. Mon. XXX S. 326 und 329, Schumann
S. 68, Dörr's Pld. Kai. 1859 S. 78 (Lübeck), Gilow S. 88,
Eckart S.515, Kuhn, W.S. II S. 81, Höf er Nr: 350 (Lüneburg).
Der Bolle klagt auch : Ik heff so väl frugens, heff so väl frugens,
un doch mööt ik mit eenen kahlen btidel lopen: Bahnarbeiter in
Oertxcnlwf. Ähnlich Wegen er I S. 69 Nr. 223. — Dat is so gewiss,
as de bull *n büdel hett, hörte ich in Redefin. — Den Milchmädchen
wird zugerufen: Vergät *n bullen ok nich, oder sie werden gefragt:
Hest *n eentittigen ok melkt? — As de diern na *n melken güng,
keem se unner den bullen, he nu deuwel, wat 's dat vor 'n ding, dat
will jo gor nich strullen : mehrfach. — Der Bolle heisst auch vader :
papa hett keen geld, mama hett keen broot in 't schapp, vadder is de
brootverdeener, vader geit mank de köh: Waren.
Digitized by
Google
— 369 —
321a. Johann Rüüsch: vgl. Nr. 365. Rüüsch, ingerüüsch ist
eine Bezeichnung für das Eingeweide vom Schlachtvieh, soweit es
essbar ist: vgl. Dähnert S. 389.
323 ff. Kuhn-Schwartz, Ndd. S. S. 360 (du kralst mi),
Gilow S.437, Brunk, Urquell V S. 31 (du knickst mi), Frisch-
bier, Altpr. Hon. XXVIII S. 588 Nr. 54 (du hackst mi), Stracker-
jan II S. 107 (du hickebickest mi), Jahn, Volkssagen S. 467 (Eule
und Maus), Volksmann, Urquell II S. 175 (mien'r seil ni — mien
seil sitt in *n mars). Niederländisch : Firmenich III S. 689, Volks-
kunde II S. 110, Mont-Cock, Dit zijn vlaamsche vertelsels S. 83
(vgl. Anmerkung zu Volkskunde XI S. 80), Joos, Vertelsels I
S. 133 (Eeiher und Frosch). — Vgl. die apologischen Sprichwörter:
Diermissen S. 34 Nr. 154, Prümer S. 20 Nr. 225, Höfer
Nr. 1162 f.
325 h. Metzing. Anneke, kumm to mi an bord — nä, Hinnerk :
Strackerjan 1. 1. Vgl. Metje: Brem. Wtb. III S. 155, Mätz:
Schmeller-Frommann I S. 1701; Metke heisst die Ziege im
Reinke Vos 1771, Gelemätte = Ammerling: Woeste, Wtb.
S.75, Mätz == Hündin: Schw.Wtb. IV S.612, Eis. Wtb. I S. 743.
326a. Kahlkopp, kiek ut't lock: ist formelhaft, vgl. B. I
Anmerkung zu Nr. 131. Kahlkopp, kumm herut: Strackerjan 1. 1.
327. Auch unser Volk kennt die Sage vom Froschkönig:
De adeboor is de poggen elir könig. Ihrst hebben se *n annern
hatt, *n vagel is dat ok wäst, dee hett se slagen, wenn se quarrt
hebben, dat hett nich hulpen. Dor hett dee den adeboor to 'n könig
insett't, dee straft strenger, dee frett se fuurts up.
Alte Tagelöhnerwitwe in Gross- Qu ritz.
328 ff. Gilow S. 140, Pomm. Bl. VII S. 13, Haas,
Schnurren S. 101 f., Drosihn S. 74 Nr. 136, vgl. auch S. 76
Nr. 143, Wegener 1 S. 100 Nr. 336, Diermissen S. 30 Nr. 128,
Smidt S. 45 und darnach Simrock, Kinderbuch S. 193 Nr. 794
(is fastelavend noch nich ute: vgl. lichtmiss in unserer Nr. 329 V),
Schumann S. 69 Nr. 256, Strackerjan II S. 85 und S. 98 f.,
Hoffmeister, Hess. Volksd. S. 16 Nr. 13, Pröhle, Kinder- und
Volksmärchen S. 134 f., Andree S. 340 (nur von der Kuh). Vgl.
auch S^billot, H. Br. S. 341 f., Wenzig S. 128, und die Sage
bei Kuhn, Mark. Sagen S. 61 f.
333. Schumann S. 68, Simrock, Kinderbuch S. 192,
Kehrein, Volkstümliches S. 243, Siebenb. Korr.-Bl. XVII
S. 107, Baumgarten I S. 94, Blaas, Germ. XXIV S. 68, Zts.
f. öst Vkk. I S. 244 (aus Steiermark), Els.-Lothr. Jahrb.
VII S. 115 (vom Jahre 1625), Wallonia IV S. 119 (Esel hihamus
-= eamus). — Christus natus est. Ubi? Bethlehem: auf alten Holz-
schnitten, vgl. Rochholz S. 69 f., Stöber S. 157. — Das Schaf
ruft Bethteem, als Maria nach Aegypten flieht: Revue II S. 492. —
Mecklenb. Volksüberlieferungen Bd. II. 24
Digitized by
Google
— 370 —
Die bekannten Sagen vom Reden der Tiere (Ochsen, Pferde u. 8. w.)
in der Christnacht kennt auch unser Volk. Vgl. auch Nr. 1062.
334 a— c. Sonst nicht bekannt.
d. Keusch, Sagen S. 120, Gilow S. 139, Diermissen
S. 28 Nr. 115. Ähnlich Brunk, Urquell V S. 32. — Hahn und
Ente beim Regen: Reusch 1. 1., Diermissen S. 33 Nr. 147,
Gilow S. 139.
335. Mir aus gedruckten Quellen nicht bekannt Ein in
Wismar lebender junger Kaufmann aus Sachsen kennt das Stück in
folgender Form : Hahn: Wo geht 's denn hin? Schwein: Nach Röchlitz.
Ziege: Das is nich möglich.
336. Ähnlich Schumann S. 69 Nr. 255, J. A. E. Köhler,
Yoigtland S. 227; französisch: Rolland VI S. 112 Nr. 134,
St ob er S. 157 (aus dem Jura). Vgl. Perron, Proverbes de la
Franche-Comte' S. 97.
337. Sonst nicht bekannt.
338 ff. Ähnlich: Gilow S. 140, Reusch, Sagen S. 119,
Fontaine S. 32 Nr. 1. Vgl. Brunk, Pomm. Bl. I S. 70 f.
(Hahn: d' kommission kümmt — Ente: mien arm lewen).
345b. Ähnlich Wackernagel , Voc.Var. S. 11, Frisch-
bier, Volksreime S. 66.
347. Artollerie. Artoleri bei Schmeller - Frommann
I S. 150.
348. Schumann S. 68, Gilow S. 139, Brunk, Pomm.Bl.
I S. 70 ('t sind nur füsilier), Dörr's Pld. Kai. 1859 S. 78 (von
Katerau), Wunderhorn (Reclam) S. 810. — Von Bernau. Vgl.
auch Nr. 433.
348c. Ähnlich Jacoby S. 362, Steiner S. 247.
349a. Ebenso Diermissen S. 33 Nr. 146, Volksmann,
Urquell HI S. 141; vgl. auch Drosihn S. 76 Nr. 143, Revue
XII S. 57.
349 b. Prachermarten. Pracherhinnrick wird bei uns sprich-
wörtlich gebraucht: dor is Pracherhinnrick inrückt.
350-354. 356-358. Sonst nicht bekannt.
355. Si in rock, Kinderbuch S. 193 Nr. 796, Brunk,
Pomm. Bl. VII S. 111 (Gans: nimm doch klij).
Andere Tiergespräche finden sich bei Müllen hoff, Sagen
S. 590, Drosihn S. 74 Nr. 135, Peter I S. 70 Nr. 183, Baum-
garten I S. 94, Rochholz S. 80, Wackernagel, Voc. Var.
S. 11, Wallonia IV S. 117, Revue celtique V S. 193.
Digitized by
Google
— 371 —
359 f. Sonst nicht bekannt.*
Die Kuh ruft:
Bring her, bring her, de krüff is leer. Wittenburg.
Muh muh, die wiese gehört mir zu. Iloort.
361a. Gilow, Nadrag to de Diere S. 8 (Urquell V S. 56).
365. Ein Bauernsobn ist Soldat geworden und erzählt seinen
Kameraden von seinem Fortgänge aus dem heimatlichen Dorfe. Den
Abschied von Vater und Mutter habe er ertragen; oewer as ik ob wer 'n
barch keem, dor reep de rootbunt oss: Adjü, Jochen I Dat tröök mi
an 't hart. Mehrfach,
366 ff. Lümmel. Vgl. Nr. 1063 f.
368. Reusen, Sagen S. 125 (lömmel — de schauster).
369. Fiedler S. 92 Nr. 156, Würdig S. 45.
De bull is jo schoosteroltmeister dorbi worden.
Das Nähere war vergessen. Alter in Waschow.
Oberledermeister u. s. w. Unser Volk sagt: De bull maakt
den ihrsten stich to 'n poor kalfstäwel. — Oberratzenmeister heisst der
Kater im Rätsel B. I Nr. 999, 3.
369 eV. Hochtiet. Gilow S. 87 f. (hier is hochtiet — hier
is man kinnelbier).
In Berlin is eens *n bull na *n laden rinkamen un hett de vör-
poten up 'n disch lecht. Mein lieber herr, was befehlen Sie ? hett de
ladendeener em fragt. Hm hm, hett he secht, un is wedder afgahn.
Arbeiter in Waren,
376. Po mm. Bl. VII S. 14 (schuuster — mien mann is nich
to huus). — Der hungrige Ochse ruft den Namen seines Herrn:
Juro, Juro: Schulenburg, Volkssägen S. 257.
Anderes vom Bollen bei Reusch, Sagen S. 125, Drosihn
S. 77 Nr. 150.
378. Ähnlich Gilow S. 554, Simrock, Kinderbuch S. 192,
Schuster S. 347, Haltrich S. 153, Stöber S. 70. Vgl. auch
Eckart S. 434, Svenska landsm. V, 5 S. 167 Nr. 305. — Vgl.
auch Nr. 549.
378 b. Öch öch. Dee is koeksch bi de öch -öch, heisst es bei
uns vom Schweinemädchen. — Vgl. oui-oui aus Holt ei bei Wacker-
nagel, Voc. Var. S. 11.
379. Das Schwein ruft nach Futter: Supp, supp, supp.
Warnkenhagen.
* Ich unterlasse es im Folgenden, diese Bemerkung immer wieder
zu machen. Von allen denjenigen Stücken, die ich nicht belegt habe,
bitte ich anzunehmen, dass sie mir in der Fachliteratur nicht
begegnet sind.
24* -
Digitized by
Google
- 372 —
380. Wat is 't vor n miiskant, säd' Asmus, donn hadd he 'n
farken in'n sack. Mehrfach*
383. Das Lamm ruft: Wenn *k bi mien mudder war.
Wismar.
386. Hammel: Mäh, bäten frühstück. Lamm: Mäh, heffnoch
nicks kragen. Mutterschaf: Mäh, komm her. Aus Wismar.
387. Schumann S. 67.
389. Gilow S. 501, Drosihn S. 73. — Vgl auch Nr. 415.
389 V. Alien läder nicb, selärer nich. Vgl. Nr. 321b. 395 b.
und Index zu B. I S. 356 s. v. leben. — Ik heff all mennig sienläder
sienläder beläw't, cewer so n sienläder all sienläder noch nich: Alte
Frau in Wismar. Ähnlich schwefcerisch : Brenner S. 82.
391. De meister. Vgl. Nr. 413 f.
392 ff. Gilow S. 501, Pomm. Bl. VII S. 111, Brunk,
Urquell V S. 56, Reusch, Sagen S. 125, Krause, Zts. f. d. Myth.
in S. 179 (Northeim), Haase, Urquell N. F. I S. 171, Andree
S. 340, Schulenburg, Volkssagen S. 257 f., Svenska landsm.
V, 5 S. 159 f.
397 b. Wenn 'k man nich doot frier. Vgl. Ziege und Widder
bei Wenzig S. 128.
402 a. Ik aashans di. Aashans ist einer der vielen Spottnamen
des Schäfers. Vgl. Nr. 774.
405. Ähnlich Pomm. Bl. I S. 61 (gän wi ball heem —
't ward balle warn), Fiedler S. 92, Volkmer IX S. 10, Peter
I S. 70, Böhme, Kinderlied S. 220, Rochholz S. 97, Stöber
S. 70. — Vgl. auch Anmerkung zu Nr. 408.
407. Reddt. Vgl. Nr. 767.
408. Ziege: Mäh, wenn man gras wäh. Bock: Ward wol
wassen. Frau in Wismar.
411 ff. Meister. Pomm. Bl. I S. 60. Vgl. Nr. 1106.
413. Brunk, Urquell V S. 56 f., Schulenburg, Volks-
sagen S. 257. Vgl. enfant et mouton: Revue IV S. 408.
414. Ein Schneidermeister und sein Geselle haben sich erzürnt.
Der Geselle will fortgehen. Der Meister fragt ihn, ob er wieder-
komme. Da fällt der Ziegenbock ein: Nimmermehr. Waren.
415. Heuken. Vgl. Schiller H. in S. 9 f.
Anderes von der Ziege: Kehrein, Volkstümliches S. 243,
Birlinger, Nimm mich mit S. 80, Wackernagel, Voc. Var. S. 30.
416 ff. De katt un de kater sünd früher ganz still wäst bi
dat geschäft. As se nu ok eens wedder dorbi sünd, ward dor 'ne muus
lopen, un de kater, dee grad' dull hungig is, löppt ihrst dorna. Dor
Digitized by
Google
— 373 —
hebben se dat so insett't, dat se dor so n lärm bi maken wollen, dat
sik so wat nich sehn lett. Alter Arbeiter in Ribnitz.
Ein hiesiger alter Fuhrmann antwortete mir auf meine Frage
nach einer Deutung der Katzenstimme: Ne, dat weet ik nich, dat is
so 'n gequarr, dat kann ik nich verstahn.
416. Schumann S. 68 Nr. 248. Vgl. Schles. Mitt.
H. n S. 86.
418. Ähnlich Schuster S. 347 Nr. 91 , Wallonia IV
S. 117. Vgl. auch Gilow S. 276.
427. Mi jcekt. Vgl. Nr. 502 (Huhn), 550 (Kühne), 579 (Gans),
612 (Ente), 805 (Rohrsperling).
428. Schumann S. 68 Nr. 249.
428b. Herr nawer. So auch ein Htfnd zum anderen: har
nouber: Sieb. Korr.-Bl. XVH S. 107.
4SI. Der von Latendorf, D. M. V S. 284 mitgeteilte
„Dialog zwischen Katzen'*: Miessen, ik sali di grüüssen von Tiessen,
gehört unter die Sagen von gespenstischen Tieren.
433. Ähnlich Schumann S. 68 Nr. 250, Smidt S. 45,
Brunk, Urquell V S. 56.
Anderes von der Katze bei Schumann S. 68, Kehrein,
Volksthümliches S. 243, S c h u s t e r S. 347 Nr. 90, R o c h h o 1 z S. 96,
Baumgarten I S. 82, Stöber S. 70, Rehsener, Zts. d. V. f.
Vkk. VI S. 316, Volkskunde I S. 180, Wallonia IV S. 117,
Revue celtique V S. 194.
435. Gilow S. 244, Schumann S. 67 Nr. 247b.
IJp 'n lann' säden wi, wenn 'n hund slag' kragen hadd : dee hett
all wedder backbeeren nooch, sagte mir ein Arbeiter in Waren.
Buurn ut Loosen sünd früher eens dörch Bockup kamen. Dor
sitt den schulten sien hund an 'n duurpost — stahn hett he vor hunger
nich mihr künnt — un bellt: Häuf häuf, uns' mudder hett brad'beeren
nooch nooch. Un de nawershund hett sik n lock ünner'n tuun kratzt,
dor steckt he'n kopp dörch un blafft: Sankt Jakob kümmt bald bald.
Loosen.
438. Knoop, Volkssagen S. 17. — Jakob kumm ball.
Vgl. Nr. 556.
442. Schumann S. 67 Nr. 247a.
447. Gilow S. 244.
449. Vgl. B ah 1 mann, Lieder S. 137 Nr. 812.
450. Kleiner Hund: Se kamen, se kamen. Grosser Hund:
Tööf tööf. Laupin.
Anderes vom Hund bei Frischbier, Volksreime S. 65,
Andree S. 340, Schuster S. 346 f. Nr. 88 f., Haltrich S. 153,
Siebenb. Korr.-BL XVII S. 107, Kehrein, Volksthümliches
Digitized by
Google
— 374 —
S. 243, Svenska landsm. V, 5 S. 161 Nr. 279, S^billot
H. Br. S. 342.
456. Anderes vom Fuchs Haltrich S. 152 f.
458. Maeken vom Schrei des Hasen: Woeste, Wtb. S. 169;
vgl. Eis. Wtb. I S. 797 s. v. Näz.
460. Haltrich S. 153: et dft jri.
Wenn der Hase bergauf läuft, sagt er: Bios-mer ins füdli,
wenn bergab: Ei ocheli, mins herz: Schw. Wtb. II S. 1665; ik
mak di wat up de näs: Schumann S. 68 Nr. 252.
462. Gilow S. 211, Haas, Schnurren S. 99, Drosihn
S. 75 Nr. 142, Schumann S. 56 Nr. 202c, Waldbrühl S. 4.
463 ff. Ähnlich Haas, Schnurren S. 99, Gilow S. 219,
Norrenberg III S. 116, Schumann S. 56 Nr. 202a b, Fon-
taine S. 32 Nr. 2, Waldbrühl S. 4.
473. Archut, Pomm. Bl. I S. 73, Treichel, Altpr. Mon.
XXX S. 312, Chambers S. 197, Halliwell, Populär Rhymes
S. 174, Asbjörnsen-Moe I S. 157.
475. Anderes von der kakelnden Henne bei Wackernagel,
Voc. Yar. S. 25, Fischart bei Stöber S. 74, Gilow S. 219,
Andree S. 340, Wegener I S. 79, Peter I S. 69, Schuster
S. 349 Nr. 103, Haltrich S. 155, Spiess, Volkstümliches S. 68,
K e h r e i n , Volkstümliches S. 243, Baumgarten I S. 93, E.Meier
S. 32 Nr. 104; Volkskunde I S. 83 Nr. 20, Rolland VI S. 23,
Wal da u, Magazin 72 S. 544. — Von der Gluckhenne: Rochholz
S. 79, Kaindl, Zts. d. V. f. Vkk. Vm S. 183 Nr. 262, Wlis-
locki, Veckenstedt's Zts. I S. 478.
476. Anderes von den Küchlein Baumgarten I S. 93.
477. Vgl. Haas, Schnurren S. 99.
479. Uns' herrgott kümmt. Vgl. Burkhard Waldis'
Esopus 4,53 Z. 28. — Anderes bei Gilow S. 211, Brunk,
Urquell V S. 54, Haltrich S. 155.
480. Huhn nach dem Eilegen und Hahn: Ik will mien kutt
kutt kutt kutt verköpen. Du warst jo nich. Giebw.
Vgl. dazu Knoop, Ndd. Jahrb. XV S. 59 Nr. 151.
481. Pomm. Bl. I S. 75, Schumann S. 56 Nr. 201c.
485. Wat 's dorbi to dann: Gilow S. 219. — Ich bin soldat.
Tauch dich hi, ich bi korp'ral: J. A. E. Köhler, Voigtland S. 227. —
Vgl. auch Anmerkung zu Nr. 492.
490. Ähnlich Gilow S. 211, Brunk, Urquell V S. 54»
Schumann S. 56 Nr. 202d, Beusch, Sagen S. 119, Andree
S. 340, Spiess, Beitrage S. 87 s. v. Haar.
Digitized by
Google
— 375 —
Huhn: Hest mi vor 'n noors stött. Hahn: Mit mien klöten.
Woklegker Gegend.
492 f. Brunk 1. 1., vgl. Schumann S. 56 Nr. 201 b.
Hahn: Ik bün de korporal, un fiiter di noch mal.
Vgl. Nr. 485. Stavenhagener Gegend.
495. Brunk, Urquell V S. 54, Frischbier, Altpr. Mon.
XXVIII S. 588, Treichel, Altpr. Mon. XXX S. 312, Hart-
mann, Ndd. Korr.-Bl. X S. 5; vgl. Holtmann S. 57 Nr. 21.
499. Brunk, Urquell V S. 54: 't is wat rares.
501 f. Vgl. Anmerkung zu Nr. 426 f.
Anderes von Hahn und Henne: Rolland VI S. 112 ff.,
Waldau, Magazin 72 S. 544.
504. Ähnlich Revue celtique V S. 194 (Hahn —
Katze — Hund).
506. Kikeriki. Vgl.Grimm, D.W. VS. 703, Wackernagel,
Voc. Var. S. 25, Rolland VI S. 22, Kaindl, Zts. d. V. f. Vkk.
VIII S. 183. — Anderes bei Wegener I S.80, Danneil S. 267,
Schüttelkopf, Neue Caiinthia 1890 S. 135 Nr. 1, Spiess, Volks-
thüraliches S. 68 Nr. 22 ff., Blaas, German. XXIV S. 68, Zingerle
S. 250 Nr. 112, E. Meier S. 32 Nr. 105, Eis. Wtb. I S. 203,
Stöber S. 74 f., Schild III S. 19.
Kükerüh, kukerjan, kükeldan, kirian heisst der Hahn im Haus-
standsreim. Vgl. auch Nr. 1505 ff.
512. Ähnlich Gilow S. 219, Schumann S. 56 Nr. 201 d,
Rochholz S. 80 Nr. 159. — Vgl. auch Nr. 349.
521 f. Vgl. Volkskunde I S. 83 Nr. 20, Waldau,
Magaziu 72 S. 544. — Vgl. auch unten die Anmerkung zu Nr. 673
(Schwalbe).
523. Schumann S. 56 Nr. 201a.
Kutten sünd düür. Vielfach.
Zur zeit, wenn die eier selten sind, ruft der hahn dem eier-
händler zu: Leggekutten sünd düür. Stavenhagener Gegend.
524 e. Gilow S. 211, Danneil S. 77.
530. lk bin de herr: Brunk, Urquell V S. 54. — Der Bär
ruft: ech bän der grest: Haltrich S. 152.
535. Vgl. Brunk, Urquell V S. 54: fricassäe, Theen,
Urquell VI S. 217: frickadella.
537. Vgl. Andree S. 340. — Über den Hahn als Sinnbild
Christi vgl. Wackernagel, Kl. Sehr. III S. 184.
539. Schollen S. 24 Nr. 82. Vgl. auch Schuster S. 348
Nr. 102.
Anderes vom Hahn (Huhn) bei Gilow S. 211 und S. 219,
Woeste, Volk8überlief. S. 7, Frischbier, Volksreime S. 65,
Digitized by
Google
— 376 —
Waldbrühl S. 4, Kehrein, Volkstkümliches S. 243, Haltrick
S. 155 f., Fontaine R. 32 Nr. 1, Peter I S. 69, Stöber S. 69,
Alsatia 1875 S. 197, Bochholz S.79f., Schw. "Wtb. II S. 1628;
Volkskunde I S. 179 Nr. 20, Chambers S. 196, Svenska
landsm. V, 5 S. 162, Wlislocki in Veckenstedt's Zts. I S. 478,
Wiedemann S. 296, Waldan, Magazin 72 S. 544, Wallonia
IV S. 117, S^billot, H.Br. S. 343, Revue celtiqueV S.191f.,
Rolland VI S. 113.
541. Über die Namen de3 Kuhnhahns vgl. Schiller H. III
S. 17 f.
542. Exaud'r: Dunger S. 127; Gaudr gaudr: Knötel,
Schles. Prov.-Bl. N. F. IX S. 606. Vgl. Torre S. 146.
543. Vgl. auch Nr. 1336 f.
546. Vgl. auch Nr. 1335.
549. Vgl. Nr. 378.
550. Vgl. Treichel, Altpr. Mon. XXX S. 311. Vgl. An-
merkung zu Nr. 426.
Püüsken. Vgl. Brem. Wtb. III S. 331, V S. 313, S. 442,
W o e s t e , v. d. Hagen's German. X S. 74. Vgl. Ruuspuus im Rätsel
B. I Nr. 131. Püüschenlicker heisst bei uns ein Schosshund.
Anderes vom Truthahn: Gilow S. 319, Waldbrühl S. 4,
Woeste, Volksüberlief. S. 7 Nr. 11, Treichel, Altpr. Mon. XXX
S. 311, Schuster S. 349 Nr. 106.
555. Schumann S. 58 Nr. 212, Gilow S. 418, Haas,
Schnurren S. 99. Anderes vom Perlhuhn bei Gilow 1. 1., Frisch -
hier, Volksreime S. 70.
556. Vgl. auch Nr. 438.
Vor der Einte rufen die Gänse immer: Is Jakobi noch wiet?
Ziehw.
557. Diermissen S. 32 Nr. 143 (Märten — is bald Martini).
Wi höderjungens säden so in'n harwst to de gös': Nu roopt
man middlewiel Macheil, Macheil ; denn is dat höden vörbi — dat wi
dorvon afkamen deden. Arbeiter in Waren.
560. Gilow S. 180 (Jakob, Isack, is 't wate noch wfd).
562. Ähnlich Sundermann, Ostfries. Jahrb. I S. 114,
Treichel, Altpr. Mon. XXIX S. 161 (Irgas hier), Treichel,
Altpr. Mon. XXX S. 314 (Agata), Urquell in S. 281 (aus
Böhmen: Agath, Berta).
Gänserich und Gans: Thriengreet. Wat wisst? Na 'n hawern.
Niendorf bei Dömitz.
Die Gans ruft : Jakob, Jakob, Jakokob. Maurer in Waren.
562 a. Tattaratattatt. Tarrack Nr. 562 d. Tantarant heisst der
Gänserich im Hausstandsreim ; Tattaratt im Rätsel B. I Nr. 998, 2 V,
Digitized by
Google
— 377 —
Tatrica ebendort Nr. 998, 3. Vgl. auch Tatteratter im Ei -Rätsel
ebendort Nr. 20 c.
562 b. Gack. Gigack. Vgl. Wacker na gel, Voc.Var. S. 24.
Gigack heisst die Gans auch im Märchen vom fliehenden Pfannkuchen ;
gösing gösing gigagack kommt in einem Wiegenliede vor; General
Gigack, Kigack u. ä. im Rätsel B. I. Nr. 998. Vgl. killgack Nr. 1010.
562 c. Aulgatt. Alheyt heisst die Gans im Reinke Vos
1779. Vgl. Lübben, Thiernamen S. 33 ff.
565. Peter II S. 32, Russwurm, Eibofolke II S. 193.
Vgl. auch Schulenburg, Volkssagen S. 82, Birlinger, Volks-
tümliches I S. 335, Masius I S. 372.
566. Winter, Magdeb. Gesch. Bl. XII S. 383 (Philipp, der
buer kiramt — dat sappernient, dat dacht ik schon). Vgl. Gans,
Hahn, Ente und Huhn bei Peter I S. 70. — Ähnlich auch bei uns
und anderwärts von der Karre des Holzdiebes.
568. Gilow S. 179 (de schriwe kümmt), Pomm. Bl. I S.69
(Rührdanz kümmt), Schumann S. 57 Nr. 204 (gooshein kümmt).
575. Vgl. Anmerkung zu Nr. 521 f.
577. Pomm.Bl. VI S. 42 (Lisbeth), Drosihn S. 77 Nr. 152,
Jellinghaus, Ndd. Korr.-Bl. I S. 91. Vgl. auch Woeste, Ndd.
Korr.-Bl. II S. 72.
579. Vgl. Anmerkung zu Nr. 426 f.
585. GiUw S. 180, Reusch, Sagen S. 120. Ähnlich von
den Enten: Gilow S. 140, von den Küken: Siebenb. Korr.-Bl.
XVII S. 107.
587. Unser Volk sagt: Wenn de jungen (gös') ihrst so snacken
warden as de ollen, denn mööt man sik na god' stäwel ümsehn: aus
Wittenburg. — Oder: Wenn de lütten schrigen as de ollen, mööt de
timmermann sien geld tosamenhollen : Waren. — Ähnlich Glock
S. 62 Nr. 156.
Anderes von der Gans: Gilow S. 180, Pomm. Bl. I S. 73,
Schumann S. 57 Nr. 205, Waldbrühl S. 4, Schuster S. 349
Nr. 104, Waldau, Magazin 72 S. 544, Rolland VI S. 176.
Aus Mecklenburg habe ich noch nachzutragen :
Wenn die gans auf dem wasser schwimmt, und die wellen ein
wenig gehen, ruft sie: So geit he goot, so geit he goot.
Alter in Wismar.
De gant hett den smidt dat sweissen lihrt. He hett sweissen
wuÜt un dat hett nicks warden wullt. Bor is dor 'n gant vörbigahn,
dee hett ropen: Sand, sand. Dorbi hett de smidt dat lihrt, dat he
dor sand mank smiten müsst. Waren.
Der Teufel verrät das dem Schmied: Kanteletar S. 314 ff.
Die Phantasie des Volkes schafft immer noch neue Deutungen.
Vor zwei Jahren hatte sich hier in Waren eine Anzahl Gänse, die
Digitized by
Google
— 378 —
ein Tagelöhner zum Markte antrieb, aufgenommen und war in den
Tiefwaren See geflogen. Einige Wochen drauf erzählte mir ein alter
Bauer im nahen Jabel: De oll goos un de jungen hebben sik jo richtig
berad't. Wo ward dit, wo ward dit, hett de oll secht. Wechfleegen,
wechfleegen, hebben de jungen ropen. Je geit dat, je geit dat?
Man to, man to. Kekiek, kekiek, hett dor de oll ropen, und burr!
is de reis* losgahn.
Namen des Enterichs«
W. H. Mielck, Ndd. Korr.-Bl. YT S. 51 ff. (vgl. S. 15,
S. 38 f., S. 92 f.) hat darauf hingewiesen, dass eine genaue Unter-
suchung über die Verbreitung der verschiedenen ndd. Namen für den
Enterich (erpel - arpel, wetick - wiek, drake und wart) für die
Kolonisations- Geschichte der ostelbischen Lande bedeutungsvoll werden
kann. Mir liegen aus Mecklenburg Nachrichten aus 263 Ortschaften
vor. Das Ergebnis meiner Nachforschungen werde ich an anderer
Stelle zusammen mit einer vergleichenden Prüfung sonstiger für die
Kolonisationsgeschichte der Heimat nutzbarer Überlieferungen aus-
führlicher besprechen. Hier nur kurz soviel:
1. Wart und drake sind in Mecklenburg völlig unbekannt.
Die Angabe K. E. H. Krause's (Ndd. Korr.-Bl. VI S. 92), dass
drake in Rostock vorkomme, habe ich nicht bestätigt gefunden.
2. Arpel, erpel (auch erbel, arber, erber) ist ausschliesslich im
Gebrauch im ganzen Strelitzer Lande, in den Gegenden Penzlin - Waren -
Köbel-Plau-Malchow - Goldberg-Lübz , Waren- Malchin-Teterow-Staven-
hagen, Waren-Krakow-Güstrow-Laage. Wi seggen arpel, wädick sali
wol mihr hoochdüütsch sien : hörte ich in diesen Gegenden öfter sagen.
Meist ist wädick den Leuten völlig unbekannt.
3. Wädick (wätick, wärick, wedick, weddick, wäding) ist aus-
schliesslich üblich an der ganzen Ostseeküste, sowie in der Gegend
Bützow-Schwaan-Neukioster-Brüel-Warin-Schwerin-Rehna. Wi seggen
wädick, arpel is finerer, hurte ich in Remlin ; wi oort seggen wädick,
erpel dat seggen bloot de finen lud', meinte ein Häusler in Züsow.
4. Beide Namen gehen durcheinander in der Gegend Lübz-
Parchim-Crivitz, und Dargun-Gnoien-Laage-Tessin-Bostock.
5. Im ganzen Südwesten des Landes sind arpel und auch wädick
nahezu völlig unbekannt. Hier werden gebraucht die Formen: wätk,
wädke, wät, wäpk, wäpkt, oder wähnk, wähnke, wähnker, wähnger.
über wänack vgl. Mielck 1.1. Vgl. noch Schumann, Ndd.
Korr.-Bl. XVI S. 84 (wek, wet), und Frischbier, Wtb. H S. 460
(wed'k, wederik).
588. Gilow S. 139, Brunk, Urquell V S. 32, Fiedler
S. 91 Nr. 153, Beusch, Sagen S. 120, Treichel, Altpr. Mon.
XXX S. 313. Vgl. Nr. 227 und Wander V S. 192 s. v.
Werden Nr. 5.
De waedick röppt : Wat sali hier warden. Am Wismar.
589c. Schumann S. 57 Nr. 207.
Digitized by
Google
— 379 —
590. Ebenso Jacob y S. 356 (Steiner S. 248).
592. Ähnlich Wo est e, "Wtb. S. 183 s. v. nät, Schumann
S. 57 Nr. 206a, Danneil S. 8.
595. Vgl. Nr. 717.
598. Will backen. Vgl. Nr. 355 (Ente und Huhn), Nr. 738
(Krähen), Nr. 1043 (Frösche).
601. Snaterpus', snatrius heisst die Ente in einem Volksreim,
suater in't sand im Märchen vom fliehenden Pfannkuchen, snack-
vördant u. ä. im Hausstandsreim.
602. Snurrerpack. Pracherwark: GilowS. 139, Schumann
S. 57 Nr. 206 d. — Vgl. Nr. 349 ff.
606. Man sacht. Auch Schumann S. 57 Nr. 207. Hart:
Gilow S. 139.
611. Brunk, Urquell V S. 32, Potnm. Bl. I S. 74,
Treichel, Altpr. Mon. XXX S. 313.
- 612. Vgl. Anmerkung zu Nr. 426 f.
Anderes von der Ente bei Gilow S. 139, Schumann S. 57
Nr. 206, Danneil S. 8, Wegener I S. 78, Schuster S. 349
Nr. 105, S i m r o c k , Kinderbuch S. 362 Nr. 793 », R o 1 1 a n d VI S. 188.
Aus Mecklenburg trage ich nach:
De arpel röppt timmer: Arg* arg arg arg*.
Maurer in Waren.
Namen der Schwalbe.
Die landläufige Form ist bei uns swcelk. Daneben aber finden
sich, namentlich im Südwesten, allerlei altüberlieferte Nebenformen.
Swoewelk: mehrfach im Südwesten; swäwilk: Gadow; swäbelk:
Lüningsdorf, Niendorf bei Dömitz ; swäfelk : Lübtheen, Loosen, Belsch ;
swafelk: Quassel; swäweling: Probst- Jesar, Laupin; swätlink: mehr-
fach in der Lübtheener Gegend ; swaalk: mehrfach; swoeg: mehrfach;
swcek: Triepkendorf; swöörk: Kechlin (im Text Nr. 670), Altenhof
bei Plan. — Den swoelk hörte ich in Lexo w ; dat swoelk hat W. H e y s e ,
Punschendörp S. 101. — Aus dem übrigen Niederdeutschland nenne
ich hier nur: swaalke: B rem. Wtb. IV S. 1110 u. A., swöägelk:
Schwerin S. 12, swäfelk, swallig, sweigelk: Danneil S. 217,
swanck: Schumann, Lüb. Mitt. V S. 16.
613 ff. Bei der Bedeutung der Überlieferung gebe ich die mir
vorliegende Litteratur vollständig, unter Hervorhebung der bemerkens-
werten Ausdrücke:
Schumann S. 65 Nr. 241 e-k (verhirrt un versnirrt —
affreten, tweereten, quick quack quurr — verfreten, verscheten, ricke-
derirr — verleckert un verteert). Gilow S. 544 (wie unsere
Nr. 614a); Das liebe Pommerland I S. 228 und Pomm. Bl.
I S. 57 (hadd' ick nischt); Pomm. Bl. V S. 60 (wide witt); Jahn,
Digitized by
Google
— 380 —
Volkssagen S. 481 f. (vier Fassungen: upfreten un verschlungen tm
verklungen — harr ik nist as en kal flerermüs — kurara, lick mi't
fliiT — frett, datdu barschte warscht) ; Drosihn 8. 74 f. Nr. 138 f.
(ntfreten, voll scheten). Keusch, Sagen S. 121 (freet, datt du di
wargst) ; Frischbier, Volksreime S. 68 (frett, dat du di terwargst —
frett, dat du barsch t); Treichel, Altpr. Mon. XXX S. 310; ich
hörte hier von einer aus Westpreussen gebürtigen Frau: ... frät
ji ok, dat ji möge warden barsch. Danneil S. 217 (fritt nettelköl
un schit schit schmir — waor allens ut, wenn't jümm man nich
belurrt) ; Kuhn, v. d. Hagen s German. V S. 250 (aus der Altmark :
funt ick nist as nettelquast, schietswirt) ; WegenerlS. 86 Nr. 300 f.
(aus Mieste : fritt n groen natt'lkauhl, dat du schittst zwiiT). Würdig
S. 43. — Urdsbrunnen B. VIS. 80 (aus Schwienhusen in Holstein:
all'ns opfreet'n un utscheet'n, flitter flurr); Diermissen S. 37
Nr. 171 (verschickt, verschackt, verschiert) ; Claus Harms bei
R. Köhler, Zts. f. d. Myth. II S. 115. Smidt S. 43 (ähnlich wie unsere
Nr. 614a). Schambach, Wtb. S. 256 s. v. fak. Krause (Stade),
Zts. f. d. Myth. III S. 179 (alles leer). Andree S. 337 (verquickelt,
verquackelt, verhört un vertSrt — verslickert, verslüert). Stracker-
jan II S. 100 Nr. 1 (wie unsere Nr. 614a), ebendortNr. 2 (harrn 't
ole wiwer all inne flirr); Aus dem Kinderleben S. 95 (nu 's 't all
uut). Willms, Redelköst S. 19 f. (wassen alle hoken un hörns
vull, un nu is 't all verschlickert un verschlackert un vertirrelirrelirt).
Kuhn, W. S. II S. 72; Münst. Gesch. S. 232; Hartmann,
Ndd.Korr.-Bl. X S.4 (ähnlich wie unsere Nr. 614 a.); Waldbrühl
N. 4 (aus Westfalen: verriten, versliten, verspliten); Firmenich
I S. 348 (aus Soest: verquickelt, verquackelt, verdüäräst); Fuhl-
hage (Minden), Ndd. Korr.-Bl. I S. 85 (olle ecken und bünen füll —
olles verslickert un versligert); Holt mann S. 55 (verschlüört,
düöräöst); Fr icke S. 12; Woeste, v. d. Hagels German. IX S. 292
Nr. 38; Woeste, Volksüberlief. S. 7 Nr. 7 (verrieten, verslieten,
verdrieten, versplieten).
Eskuche, Hess. Kinderl. S. 61 (wenn ich wiederkomm', hab'
ich kein fädchen zwirra). Grimm, Altd. Wälder II S. 88. Hocker,
Zts. f. d. Myth. I S. 239. Volkmer IX S. 10. Peter I S. 66.
Schles. Mitt. H. II S. 86. Schuster S. 4 Nr. 2; Haltrich
S. 154. Müller, Mähr. Volkskunde S. 274. Neues Laus.
Mag. B. 44 S. 61. Fontaine S. 32 Nr. 5. Baumgarten
I S. 101 f. (drei Fassungen: vafi'lt und vade'lt — vadiglt und vadaglt).
Zingerle S. 89 Nr. 755 und S. 266, Leoprechting S. 83,
Schmeller-Frommannll S. 631, Blaas, German. XXIV S.68
Nr. 33, Els.-Lothr. Jahrb. VHS. 115 (vom Jahre 1625), Stöber
S. 78 Nr. 319, vgl. Alsatia 1853 S. 105, Boelme, Kinderlied
S. 218 f., Praetorius, Zts. d. V. f. Vkk. V & 355.
Volkskunde I S. 81 f. (fünf Fassungen: is naar de merkt
en door de kert verfrutseld en verwreven — verkwitterd, verkwetterd,
verkwietom — wat voor een vuile boer isdat); G i 1 1 € e , Urdsbrunnen
Digitized by
Google
— 381 —
Band VI S. 73 (uitgewroet, uitgewreven, tititititit) ; Volksleven
I S 96 f. (verteerd, versmeerd, verfirlefeerd); ebendort VII S. 33
(vertierelierd); ebendort S. 57 (verkwitterd, verkwetterd, door't gat
gespetterd, verdestrueerd); ebendort VITI S. 11 (versnipt en ver-
snapt en verteerd); Volk en Taal III S. 5 (verkwitteld, verkweiteld,
verdestrueerd — verkwist en verkwast); ebendort IV S. 37 f.
(verzwieteld en verzwateld — 't was allemale in kwiete kwate —
was 't al vertuurluurlunt).
Grundtvig, Faglene S. 24. Svenska landsm. V, 5
S. 166 f. Nr. 302. Wallonia IV 8.116. Stöber S. 168. Vgl.
anch Wiederaann S. 295.
Kaabe S. 105, Wiegenlieder S. 44, Weingärtner
S. 34, Schwerin S. 13, Grote S. 237, Cornelissen, Urquell
N. F. II S. 43 u. A. bieten nichts Eigenes. — Naumann VI 8. 61
und Oken VII S. 93, die Schiller H. H S. 16 anfuhrt, habe ich
nicht einsehen können.
Ebenso von der Nachtigall: Münst. Gesch. S. 232, Wallonia
IV S. 116; von der Lerche: Ehrentraut, Fries. Archiv II S. 4
(aus Wangerog : farswisket un fardrisket); ähnlich von den Fröschen:
Dirksen S. 27.
627 ff. Dier missen S. 37 Nr. 172 (de lünk, de spitzbov,
hett allens verterrd); Kuhn-Schwartz, Ndd. S. S. 453 (hatt der
sperling, der dickkopf, der dickkopf alles verzehrt). Ähnlich Masius
I S. 408, Waldbrühl S. 4, Winkler, Volkskunde I S. 82. Vgl.
auch Schulenburg, Volkssagen S. 264.
Du busselst di dor in as de sparling in't swcelkennest, hörte
ich in Ribnitz. — Vgl. auch Kaindl, Zts. d. V. f. Vkk. VIII
S. 183. — Über das Einmauern des Sperlings durch die Schwalbe
vgl. D. M. V S. 138 f., Zts. f. öst. Vkk. III S. 345.
637. Ähnlich polnisch : T r e i c h e 1 , Altpr. Mon. XXX S. 31 1 ;
vgl. Wald au, Magazin 72 S. 543.
642 ff. P o m m. B 1. 1 S. 58 (dat 't so snurrt), Jahn, Volkssageu
S.481 (vor de blerr), Schumann S. 65 Nr. 241a (vor de flirr). —
Mir ward aus Pommern mitgeteilt: Lütt mäten, giff groot mäten bäten
bodding af ; wenn s' dat nich mach, smiet 't in de luft, dat 't so knirrt.
650. Nur Gilow S. 710 (Wachtel: kutt to lütt — ohne
Erzählung), Keusch, Sagen S. 38 (Töh toröck, mött bedacht —
fitschel, titschel). Vielleicht ist zu vergleichen, was die Schwalbe in
der „Vogelsprache" sagt: Des morgens spreke ick wriff in! wriff in!
also Bta yck in der frouwen syn: Ndd. Jahrb. XIV S. 141 Nr. 18.
De swcelk is früher butenvagel wäst, in'n hus hett se nich
töw't; un de snartendart is'n huu9vagel wäst. Nu is eens de knecht
oewer dat mäten her un de snartendart röppt ümmer: Kutt to lütt.
Wrickel du man, wrickel du man, hett de swoelk secht. Dor is dee
huusvagel worden un de snartendart is rutjag't.
AUer Arbeiter in Ribnitx.
Digitized by
Google
— 382 —
De wachtel hett früher in 'n schosteen bug't ; nahst, as se ropen
hett: kutt to lütt, hett de knecht se mit de gaffel rutdräben un de
rookswoelk hett dat recht kragen, in 'n hus' to bugen.
Wittenburger Gegend.
De diern hett sik so ärgert oewer de wachtel, un hett na ehr
gräpen un ehr den swanz uträten. Dorvon hett de wachtel hüüt noch
keenen swanz. Kuhhirte in der Bobeier Gegend,
Flickdebücks hett toihrst in n schosteen bug't. As sik nu Adam
un Eva bi 'n füürhierd to schaffen maken, hett se ropen : Kutt to lütt,
(Ewer de swoelk hett ropen : Bäten wrigel noch 'n bäten, na ward 't
wol gähn. Tagelöhner in der Woldegker Gegend.
Die Überb'eferung geht durch das ganze Land; ich gebe noch
einige Varianten:
To lütt, to lütt, to lütt. Wricke, wricke man herin: Tessiner
Gegend; wrickel man n bäten, wrickel man 'n bäten, denn geit he rin :
Wittenburger Gegend; wrickel un wrackel du man, du krichst 'n wol
rin: Ziddorf; wrickel wroegel man: Poel; wrickel du man to, dat
ward wol gähn: Waren; wrickel du man, wrickel du man, jetzt
wird's wohl gehn: Wittenburger Gegend; wrickel man hen un her,
denn ward 't wol gähn , denn ward 't wol gähn : Waren ; bäten
wriwweln, bäten wrawweln, denn ward't wol warden: Kienhagen;
driwwel du man, driwwel du man, denn ward dat wol gähn : Woldegker
Gegend; jickel jackel, jickel jackel rin: aus Wismar.
Der Zuruf der Schwalbe wird auch sprichwörtlich gebraucht:
Wrickel du man, hadd de swoßlk ok secht, hörte ich in Redefin einen
Arbeiter zu einem anderen sagen, der damit beschäftigt war, einen
Zaunpfahl einzutreiben.
653. Snidermäken, snidermäken, leih mi dien schier, wedder-
bringe, wedderbringe, nu un nimmermehr.
Frau in Waren aus Westpreussen.
656. Gilow S. 544, Danneil S. 217, Fiedler S. 90
Nr. 148, Schumann S. 65 Nr. 241c, Masius I S. 408 (aus der
Berliner Gegend), Drosihn S. 74 Nr. 137 (aus Leipzig); ähnlich
Baumgarten I S. „102, Volkmer IX S. 10, Blaas, German.
XX S. 352 Nr. 54. Ähnlich auch wendisch: Schulenburg, Volks-
sagen S. 263. — Ebenso vom Star: Schumann S. 62 Nr. 228, von
der Lerche: Böhme, Kinderlied Nr. 1114.
659 ff. Gilow S. 544, Danneil S. 217.
662. Lehmswoelken, auch dreckswcelken ist bei uns ein Schimpf-
name der Maurer.
668. Vgl. Nr. 103.
669. Vgl. Nr. 893 und 922.
670. Vgl. Nr. 926 ff. und Nr. 972.
672. Baumgarten I S. 102 (zur Katze: geh weg, geh
weg). Vgl. auch Nr. 978.
Digitized by
Google
— 383 —
Aus Mecklenburg habe ich noch nachzutragen :
Wat ik nich weit, dat du doch weitet, morgen früh upsteist,
dat füür ansieist, uns' mudder steit uppe eck, eck, eck. Waren.
De schwätzigen schwätzigen wiwer, dee hebben keen füür up n
hierd, up'n hierd. Witzin.
Geschwitzige, geschwätzige weiber, haben sie kein feuer, haben
sie kein licht, schreien sie: oh jerum: Neukloster; haben den ganzen
tag geschwatzt, haben kein feuer an, sprechen meinjerum : Ncukalen.
Ähnlich Rochholz S. 82 f., E. Meier S. 31 Nr. 99, Stöber
S. 69 (Alsatia 1853 S. 169).
Anderes von der Schwalbe: Min n es. II 369a bei Wackernagel
Voc. Var. S. 12, Schumann S. 65 Nr. 241 b und d, Wegener
IS. 86; Treichel, Altpr. Mon. XNX S. 310 (du dieb: vgl.
Wackernagel 1. 1.), Volkmer IX S. 10 (zu einem spät Heim-
kehrenden: ich weide wetta, du kernst ärst hem); Schild III S. 41
(... ha niit g'funge^ as alti wyber); Schw. Wtb. I S. 790 (fulat,
magst nüd ufstan, wottst verfule?), vgl. Jacoby S. 358 , Gilow
S. 544, Schulenburg, Volkssagen S. 263 f.; Zts. f. öst. Vkk.
I S. 242 (aus Mähren), Wenzig S. 213; Volkskunde 1 S. 178
Nr. 15 (mijn boterpot is uit); Svenska landsm. V, 5 S. 166 f.
Nr. 304, Grundtvig, Fuglene S. 103 Nr. 191; Wiedemann
S. 295, Wlislocki, Veckenstedt's Zts. I S. 479.
674-698. Schumann S. 66 Nr. 241 1 (Schwalbe allein:
in 'n huus gabt se as en peekpus') , ebendort Nr. 241 m (ähnlich
wie unsere Nr. 674a). Kuhn-Schwartz, Ndd. S. S. 452 f. aus
Ilseburg (wenn se in de koken gat, seit se ut as de düvel in de hölle).
Kuhn, W. S. II S. 73 Nr. 219 (dos weibsbüd, dos zade büd —
wenn . . . dann würstu dos nit szag£). Fiedler S. 90 Nr. 147
(Schwalbe ruft dem Freier zu: wenn du sie sehst, wie ich sie seh',
des morgens wenn s' innen kuhstall gehn). Dior missen S. 35 f.
Nr. 162 und Gilow S. 544 f., Masius I S. 408 f.. (Lerche: alle
Jungfern sünd schöne ... — Schwalbe : wenn se in de kök gaen un
bi 'n pott staen, denn sölt se sik wat schämen). Dann eil, Wtb.
S. 126 s. v. L£rk (Lerche: dat wiw'rtüg is scharmantes tüg —
Schwalbe: wenn ... du müst di bräk'n); ebendort (Lerche: de
frünslüd de draog'n doch gaor to nüdlich tüg — Schwalbe : wenn . . .
denn geit de slibb de slabb de slirrrr). Andree S. 340 (Fink:
dat fruenstüch ... — Schwalbe: ... du harrest dik verfürt). Vgl.
auch Schw. Wtb. III S. 674 (Wenn der guckauch ruft: bluttmul,
klepft die wachtel widerumben: lützel hübsch).
682. Alle mädchen, die sind schön, wenn sie ins feld gehn,
wenn sie ins feld gehn, aber du sollt'st sie sehn, wenn ich sie seh,
wenn sie beim herd stehn, sollten sie sich schämen.
Lehrer in Doberan.
Digitized by
Google
— 384 —
691. Kiebitz: Wie witt, wie witt, wie krid'witt! Schwalbe:
Ik weet't, ik weet't, muddelkutten sünd't, muddelkutten sünd't
Lübzer Gegend.
704-706. Schumann S. 59 f., Haas, Rügensche Sagen
S. 148, Svenska landsm. V,5 S. 164 Nr. 291 ff.
Über die Krähe als den Wintervogel vgl. Wackernagel,
Kl. Sehr. III S. 182. De kreih is de winterlerch, hörte ich hier von
einem Useriner.
707-709. Pomm. Bl. I S. 71, Frischbier, Volksreime
S. 67, Treichel, Altpr. Mon. XXX S. 315, Danneil S. 171.
711-713. Schumann S. 60, Smidt S. 44, Jever Kai.
1867 S. 72 Nr. 5.
717. Vgl. Nr. 595.
719. Da best. Ebenso bei uns und anderwärts vom Hobel
des Tischlers.
722. Du narr. Ebenso Nr. 736. Vgl. Groth, Quickboru
S. 9 ff.
723. Knapp. Vgl. Nr. 256.
738. Vgl. Anmerkung zu Nr. 598.
740 ff. Nur Schumann S. 59 Nr. 220 d: To mark.
743 b. Du luchst. Vgl. Nr. 362.
745 ff. Schumann S. 59; Pomm. Bl. I S. 71, Brunk,
Urquell V S. 54, Jahn, Volkssagen S. 468 f., S. 565; Keusch,
Sagen S. 121, Frischbier, Volksreime S. 66 f., Altpr. Mon.
XXVIII S. 588; Diermissen S. 34 Nr. 151 f., Strohoot S. 95
Nr. 12, Danneil S. 116, Haase, Urquell I S. 189, Würdig
S. 44, Fiedler S.91; Hartmann, Ndd. Korr.-Bl. X S. 5, Wald-
brühl S. 4, Woeste, Wtb. S. 149 s. v. kiilap; Simrock, Kinder-
buch Nr. 781, Schles. Mitt. H. II S. 48, Peter IS. 68, Schuster
S. 348 Nr. 98, D. M. V S. 132 (aus dem Fichtelgebirge), Leo-
prechting S. 81 f., Rochholz S. 81 f.; Chambers S. 195,
Swainson S. 83, Schnlenburg, Volkssagen S. 261, Revue
XII S. 55.
Puul af. Pulaf rustici vocant corvum vel cornicem: Mantzel,
Bütz. Ruhest. 9 S. 76 Nr. 51.
747. Klaas. Vgl. S. 4, Nr. 16 f., Nr. 730, Nr. 760. Chlaus
im Krähengespräch auch bei Schild III S. 41. Klaas als Name der
Dohle: allgemein ndd. Klas in Koburg für den Hasen: vgl.
Schiller H. III S. 1.
757. Is dor ok water? Der Glaube, dass die Krähe während
der Erntezeit kein Wasser trinke, ist auch bei uns verbreitet.
767. Vgl. Jahn, Volkssagen S. 565 Nr. 706. — Reddt auch
von der Ziege: Nr. 407.
Digitized by
Google
— 385 -
774. Aashans. Vgl. Anmerkung zu Nr. 402 a.
787. Schumann S. 59 Nr. 220 f.: Spaar, spaar. Spar zum
Matrosen: Schneider-Clement, Lappenkorb S. 295 Nr. 14.
789. Bläsnörks ist der Name des Wasserhuhns (folica atra):'
vgl. Schiller H. I S. 10. — Auch hörte ich: hest du di cewer
innörkst = beschmutzt.
790. Ebenso A r ch u t, Pomm. Bl. I S. 57. Vgl. auch Nr. 1039.
791. Pomm. BL VII S. 111 (strubuller — glattkopp),
E. Lemke II S. 286 (zodderkopf), Frischbier, Naturkunde S. 283
(ruschelkopp — glattkoppke). Die Eule ruft rukopp : Schwerins. 4.
792. Bi di kümmt gewiss noch de kreih un klarrt af, sagt
man zu solchen Kindern. Oder wenn der Schleim aus der Nase hängt:
de kreih sali di de näs' afbiten, oder : de kreih sali kamen und bicken
di dat wech.
Vgl. zu dieser Gruppe noch Engelien-Lahn S. 200 (pissaek:
zu Kindern, die das Bett nässen), und dazu : pissak, pissake = Krähe (!),
bei Kubehn, Oderbruch S. 59 s. v.
794 ff. Schumann S. 60 Nr. 220 q (scharp vor), Brunk,
Urquell V S. 54 (längs: zu den Zanowern). Vgl. auch Nr. 257.
795 V. Grevismühlen heisst Kreihgendörp im Volksmunde;
de Grevismcehlschen duben heissen die Krähen im Klüzer Ort Ähnlich :
Plüggentiner canarienvo&gel bei Haas, Rügensche Sagen S. 148,
Rossitt'sche hener bei Frischbier, Sprichwörter II Nr. 1248.
Die Dohlen heissen in Strelitz Frälanner höhner, in Pommern Goll-
nower ratsherren und Zanower duben: Pomm. Bl. V S. 12. —
An sonstigen Namen der Krähe nenne ich noch: den schinner sien
duben, de aaspulers, de swartröck, de swartjackten, de swarten tymmer-
lüde (so bei Gryse, Leien Bibel I N 1 b). Krabbjack und Mutter
Maria heisst die Krähe in zwei im ersten Bande noch nicht veröffent-
lichten Fassungen des Jööljapp - Rätsels. In der Doberaner Gegend
wird die Krähe vielfach Liescb genannt, wie Annstien in Vorpommern
(nach einer Mitteilung des Oberlehrers Miisebeck in Herford).
Andere Deutungen des Rufes der Krähe (des Raben) finden sich :
Pomm. Bl. I S. 68, Schumann S. 59 f., Waldbrühl S. 4;
Kehrein, Volkstümliches S.243, Schuster S.348 Nr. 97, Sieb.
Korr.-Bl. IX S. 58, Baumgarten I S. 95, S. 98, Schild HI
S. 41; Schulenburg, Volksthum S. 153 f., Grohmann, Aber-
glauben S. 66 Nr. 458.
Aus Mecklenburg trage ich nach:
Jemand hat Klösse gestohlen. Die Krähe hat es beobachtet
und ruft dem Dieb zu: Kluutdeef, kluutdeef. Chemnitz.
Ein abergläubischer Pastor in der Wismarer Gegend hat eine
Frau bestellt, ihm am Abdon-Tage die Leichdörner zu schneiden.
(Vgl. Bartsch II Nr. 1465). Sie vergisst den Namen des Tages,
Mecklenb. Volksüberlieferungen Bd. II. 25
Digitized by
Google
— 386 —
wird aber durch den Ruf der Krähe : Abdonn, Abdonn wieder daran
erinnert. Aus Wismar.
805. Vgl. Anmerkung zu Nr. 426 f.
819 f. Vgl. Schumann S. 61 Nr. 226, Gilow S. 482,
Engelien-Lahn S. 200, Schulenburg, Volksthum S. 158,
Vloten S. 96.
824 f. Vgl. Nr. 891, Engelien-Lahn S. 200. Von der
Drossel: Gilow S. 116.
826. Gilow S. 482.
828. Vgl. Treichel, Altpr. Mon. XXX S. 311: dreck, quark.
Anderes vom Rohrsperling : Waldbrühl S. 5, Schulenburg,
Volkssagen S. 265, Vloten S. 96, Volksleven VII S. 33, Volks-
kunde I S. 78, S. 159 ('t nestje zit in't riet).
Namen der Lerche.
In Mecklenburg: lewark, leiwark, lewalk, lerch, lerk, leerk,
larch, lark. In manchen Dörfern ist lewark völlig unbekannt, und
nur lerch üblich; eine genaue Abgrenzung bestimmter Gegenden hat
mir bisher nicht gelingen wollen. Im Südwesten des Landes sind
wieder eigenartige Formen im Gebrauch: lierk, leirk, leierk, leik,
leij', leink, leing, ierdleing, erleink, irlink. — Andere ndd. Namen bei
Schiller H. II S. 13. Ich füge noch hinzu: der lirch: E. Lemke
II S. 286, 16rk auch lierk: Parisius S. 62, lireke: Rubehn,
Oderbruch S. 57, lauerke: Jever Kai. 1868 S. 94, lurk oder
löwick: Hansen S. 24 (de lurken auch in Dörr's Plattd. Kai.
1858 8. 81), liverlängske: Norrenberg III S. 116. Noch andere
bei Woeste, Wtb. S. 159 s. v. lewerk, Prischbier, Wtb. II
S. 24 f.
834. Schwerin S. 27. Vgl. Jacoby S. 359.
835. Schumann S. 64 Nr. 239b.
839. Gilow S. 336, Schumann S. 64 Nr. 239 d.
840. Schumann S. 64 Nr. 239c
843. Vgl. Nr. 934.
844. De handwarksburss hett sien strümp un schoh wechsmäten
un barft gähn wullt, as de lewark Bungen hett; cewer nahst is dat
wedder kolt worden. Dor hett he meent : Die lerch hat mich betrogen,
aber der kukuk ist der echte sommervogel. Alter Arbeiter in Bibnitz.
Der lerch hat mich betrogen, aber der kukuk ist der beste
sommervogel: Forstarbeiter in Hallalit; die lerche ist ein spitzbube,
aber der kukuk ist ein braver vogel: Eibgegend; die lerche ist ein
bedrooglicher vogel: Alter in Waschow; de lierk un de leink, dee
is'n bedreeglichen vagel, oöwer de kukuk dat is de wohre sommer-
vagel: Bauer in Laupin aus Vielank; der vogel juckjuck, das ist der
richtige sommervogel: Qletxow; die lerche, die lerche hat mich
betrogen, doch der vogel juckjuck, der hat nicht gelogen: Bauer in
Digitized by
Google
— 387 -
Neu-Vitense ; de handwarksburss hett up de lerch schollen, dat wier
keen sommeiTagel, dat wier de kukuk. (Ewer de richtig sommervagel
dat is de groot bröms* : AUe Frau in Gross - Gievitz.
Litteratur: Gilow S. 316 (de kukuk is de wore soramevagel) ;
D anneil S. 126 (de 16rk iss n lork, je düller he schrlt, je ärger *t snlt) ;
Diermis8en S. 35 Nr. 161 (. . , averst de kukuk un de achternagel,
dat sünd de rechten sommervagel). — Vgl. von der Schwalbe: Kirch-
hofs Wendunmuth 7, 122, Burkhard Waldis' Esopus 3,71,
Uhlandlü S. 87, Neue Jahrbücher für das klass. Alt.
1898 S. 319. — Vgl. auch Rolland II S. 235, und II S. 86 (neige
du coucou), und Schw. Wtb. I S. 796: 's merzenfülli (der Grün-
specht) hed sehne im födlech.
Als die lerche sang, da mein schimmel sprang, als der kukuk
rief, da mein schimmel schlief. De buur hett sinen schimmel to tidig
in de koppel bröcht; dor is noch nicks in to fräten wäst, so is he
doot hungert: Tagelöhner in Remlin. De oll fru hett secht: Licht-
missen, as de lerch sung, donn mien koh noch sprung; as de kukuk
rööp, donn mien koh all slööp: Alte Frau in Woez; de lerch dee sung,
de koh dee sprung, de kukuk reep, de koh dee sleep: Gletzow.
Der kukuk ruft, die lerche singt, dass mir das herz im leibe
springt. Tischler in Pasenow.
Wer 'ne lerch doot maakt, dee ktimtot na 't höllenfüür rin.
Arbeiter in Waren aus Federow.
Ein Glaser hat auf einem Hofe gut gefrühstückt und geht mit
seinem Glaskasten weiter. Unterwegs sieht er eine Lerche und sagt:
Sing, liebe lerche, dass der liebe gott dir auch was beschert. Er sieht
ihr nach, den Kopf im Nacken, fällt dabei auf den Bücken, und das
Glas zerbricht. Da schilt er : Sing, un wenn du na n düwel singst.
Arbeiter in Wismar m
845. Vgl. Frischbier, Sprichwörter II Nr. 370.
846 ff. Brunk, Urquell V S. 55, Jahn, Volkssagen S. 482,
Peter I S. 66 Nr. 167 (sieben grosse nasenlöcher), E. Meier S. 30
Nr. 97, darnach Gilow S. 336 ('s ist e könig im Schwarzwald, hat
siebe töchter). — Ebenso von der Grasmücke: Frischbier, Volks-
reime S. 69, Altpr. Mon. XXVIII S. 589.
857. So unbekannt Verwandt sind: Schw. Wtb. HI S. 1380,
S im rock, Kinderbuch Nr. 759 (ist so weit), (Gilow S. 336 scheint
danach gemacht).
Anderes von der Lerche: Schumann S. 64, Woeste, Volks-
überlief. S. 7, Waldbrühl S.4, Frischbier, Naturkunde S. 280 f. ;
Fontaine S. 33 Nr. 8, Schuster S. 349 Nr. 108, Schild HI
S. 128 Nr. 58, Els.-Lothr. Jahrb. VII S. 115; Volkskunde
I S. 77 f., S. 159, Volksleven III S. 14; Chambers S. 192 f.;
Schulenburg, Volkssagen S. 264 f., Rolland TL S. 209 f.,
Revue XII S. 57, Revue celtique V S. 190 f.
25*
Digitized by
Google
— 388 —
859. Brunk, Urquell V S. 32 (ich bin der Unteroffizier),
Jahn, Volkssagen S. 482 (mein mann ist gerichtsvollzieher), E n g e 1 i e n-
Lahn S. 200 (ik bin vetter Rietsche), Revue XII S. 56 (je suis
citoyen).
862. Vgl. Schumann S. 62 Nr. 230 d.
867b. Ebenso Schumann S. 62 Nr. 230 c.
869. Pomm. Bl. I S. 58: ich bin der bunte karazjeh.
870. Ähnlich Holtmann S. 57 Nr. 17, Frischbier, Volks-
reime S. 70, Müllenhoff, Natur S. 88, Fontaine S. 33 Nr. 6,
Waldbrühl S. 6.
871. Vgl. Woeste, Volksüberlief. S. 6 Nr. 2.
878. Preesterdiern und preestermamsell spielen in den Redens-
arten unseres Volkes eine grosse Rolle. Vgl. auch Nr. 1853.
881. Spiess, Beiträge S. 216 vom Rothschwänzchen: mädle,
weis mir deinen schlitz.
883. Sonst als neckische Anrede an melkende Mädchen gebraucht.
888. Haas, Schnurren S. 100.
890. Vgl. Nr. 959.
891. Norrenberg HI S. 116 (Sint Pitter, Sint Pool, ist
kööken bald riep). — Vgl. Nr. 824.
893. Vgl. Nr. 669 und Nr. 922.
896. Andree S. 340: schink un speck«
Anderes vom Buchfinken: Schumann 1. L, Diermissen
S. 31 Nr. 136, Frischbier 1. 1., Danneil S. 21, Kuhn, W. S.
II S. 75, Holtmann 1. 1., Hartmann, Ndd. Korr.Bl. X S. 4,
Norrenberg IV S. 102; Peter I S. 66, Volkmer IX S. 10,
Schuster S. 348, E. Meier S. 30, Stöber S. 69, Rochholz
S. 76, Schild III S. 41, Zingerle S. 266; Volkskunde I S. 82,
S. 161; Schulenburg, Volksthum S. 157, Revue celtique V
S. 192 f., Pineau S. 518, S. 526, Rolland II S. 179. — Über
Finkenschläge (reit herzu u. a.) vgl. Birlinger, D.M. VII S. 97 f.
Aus Mecklenburg habe ich nachzutragen:
Jetzt, jetzt, jetzt leb ich wieder nach mein plaisir. Waren.
Madamming, madamming, mach den garten zurecht, dass der
herr in spazieren kann. Alter Fuhrmann in Waren.
900. Schumann S. 61, Diermissen S. 36, Frischbier,
Wtb. I S. 82 (junker Bülow u. a.), E. Lemke I S. 97 (Jungfrau
Bülo), Dann eil S. 189 (schult von Tiüau, koch von Külau),
Engelien-Lahn S. 200 (schulze von Priort), Naumannia 1855
S.320 (schulz von Prieros), Müllenhoff, Natur S. 49 (Schmidt von
Bülow), Jacoby S. 360 (onkel Bülow); Rolland II S. 233: je
suis le compöre Loriot. — Konrad von Megenberg S. 216:
Digitized by
Google
— 389 —
pruoder Piro; Els.-Lothr. Jahrb. VII S. 113: bruoder Bierolff.
Viele andere Namen des Vogels bei Birlinger, D. M. VII S. 99 f.,
Gesner III S. 684 u. A.
909. Schumann 1. 1., Gilow S. 688, Frischbier, Natur-
kunde S. 281, Fiedler S. 94. Vgl. Pomm. Bl. I S. 58, Dier-
missen 1. 1., Treichel, Altpr.Mon. XXX S.311, Danneil 1.1.,
Wackernagel, Voc. Var. 8. 13, Froschmeuseler 2, 3, 7, 77 f.
913 f. Gilow 1. 1., Danneil 1.1. (in 'n btidel haut). —
Ähnlich vom Finken: Blaas, Gernian. XXIV S. 68 Nr. 37.
917. Vgl. Nr. 919. Regenkatte heisst der Pfingstvogel bei
Schambach S. 169, schauervogel bei Baumgarten I S. 94.
922. Cornelissen, Urquell N. F. H S. 45. — Vgl. Nr. 669
und Nr. 893.
Anderes vom Pfingstvogel bei Holt mann S. 60 Nr. 42 (driew
küh ut), Hartmann, Ndd. Korr.-Bl. X S. 4 (vicksbauhnen planten),
Norrenberg IV S. 102; Baumgarten I S. 94, Els.-Lothr.
Jahrb. VII S. 115; Volkskunde VI S. 153, Volksleven VH
S. 58; Schulenburg, Volksthum S. 155 f., Volkssagen S. 262;
Wallonia IV S. 116, S. 118, Revue VH S. 166 f., X S. 666.
Namen der Goldammer.
In Mecklenburg: gäälgoos, gäälgööschen, gälegäusch (Nr. 937).
Andere Namen bei Schiller H. II S. 11. Ich füge hinzu: gellgaus,
gälgass u. a.: Pomm. Bl. V S. 30, gälgüschken: Norrenberg
III S. 116, geeljüsch: Müller-Weitz S. 64, gelemätte, gelgäseken:
Woeste, Wtb. S. 75, gäle Jackob: W. Schmitz, Die Misch-
mundart (1893) S. 50, gele-gel-kommer: Vilmar S. 122, golmer:
Crecelius I S. 430. Anderes bei Swainson S. 69 f. Vgl. auch
Anmerkung S. 337 zu S. 4.
926 ff. Schumann S. 63 f., Gilow S. 175, Brunk,
Urquell V S. 53, Pomm. Bl. I S. 68, Drosihn S. 75, Frisch-
bier, Volksreime S. 68, Altpr. Mon. XXVIII S. 589 (wi lata dem
bfire e fist), Danneil S. 60, Engelien-Lahn S. 200, Scham-
bach S. 67 s. v. goldöaemerken, Krause, Zts. f. d. Myth. HE
S. 178, Andree S. 340, Hartmann, Ndd. Korr.-Bl. X S. 4,
Schollen S. 24 Nr. 82, Schuster S. 348 Nr. 96 (här föter);
Schulenburg, Volksthum S. 157 f., Volkssagen S. 264. — Ähnlich
von der Meise und der Haubenlerche: Pomm. Bl. I S. 68; vom
Sperling: Schumann S. 62 Nr. 227 k., Schulenburg, Volkssagen
S. 264; vom Zeisig: Frischbier, Volksreime S. 67, Alemannia
XVI S. 71. — Vgl. Nr. 670 und Nr. 972.
934. Diermissen S. 32, Theen, Urquell VI S. 216,
Alemannia XVI S. 71, Volksleven VIII S. 11. Vgl Nr. 843.
940. Schumann S. 64 Nr.238d. VgLEls Wtb. I S. 100,
Swainson S. 70.
943. Ik vertid\ Vgl. vertiggen : Woeste S. 296, verthiggen :
Vilmar S. 412, vertüggen: Echterling, D. M. VI S. 492.
Digitized by
Google
— 390 —
949. Julius Mosen nach Jacoby S. 359.
Anderes von der Goldammer: Schumann l. 1, Po mm. Bl.
I S. 56, Frischbier, Volksreime 8. 68, Theen, Urquell VI
S. 217, Danneil S. 60, Müllenhoff, Natur S. 48, Woeste,
-Volksüberlief. S. 6, Norrenberg IV S. 102; Urquell HI S. 281
(aus dem Isergebirge), Peter IS. 67, Eskuche, Hess. KinderL
S. 62, Schleicher S. 101 Nr. 41, Fontaine S. 33 Nr. 7, Müller,
Mähr. Volkskunde S. 274, Urquell N. F. II S. 188 (aus Österreich),
Stöber S. 69, Els.-Lothr. Jahrb. VII S. 115; Volkskunde
I S. 83; Waldau, Magazin 72 S. 543.
951. Vgl. Nr. 648 f.
952. Allgemein ndd. und hd.
955. Spinn dicke: allgemein ndd. Vom Fliegenschnäpper;
Schumann S. 63 Nr. 235.
956. Vgl. Schumann S. 65 Nr. 240 e.
959. Allgemein. Vgl. auch Nr. 890.
960. Danneil S. 163, Pomm. Bl. I S. 73.
961. Andree S. 340, Krause, Zts. f. d. Myth. III S. 178.
962. Ebenso von der Haubenlerche: Pomm. Bl. I S. 68.
Anderes von der Meise an 45 Stellen.
Namen des Sperlings.
In Mecklenburg: sparling, spaling, spalling, lüning, dacklünk.
Ausserdem hie und da : Jochen, Philipp (Vellahn), Hans driest, Johann
driest, dackpeter (im Ratzeburgischen), Korl Schilling, de stratenjung,
de gris' dachlöhner, de gris\ Johann kloppstart, dickkopp (vgl.
Nr. 629), de jiper, jierjalk (Göhlen). — Über lüning, lüünk, liinck
vgl. Schiller H. II S. 15, Ndd. Korr.-Bl. IV S. 52 f., S. 68 f.,
V S. 55 f. und Glöde, Zts. f. d. Unt VIII 8. 122, S. 267 f.
Dieses lüning mit seinen Nebenformen ist völlig unbekannt im Strelitzer
Lande und im östlichen und mittleren Teile Mecklenburg- Schwerins.
Seine eigentliche Heimat ist das Fürstentum Ratzeburg (vgl. Nr. 1636)
und die Boizenburger Gegend. Auch sonst im Westen des Landes, etwa
von Wismar ab, ist es hie und da im Munde älterer Leute üblich. Eine
genaue Abgrenzung vermag ich noch nicht zu geben. In der Dialekt-
Litteratur kommt es vor bei Brinckman, Uns Herrgott up Reisen
S. 71, Höger up S. 19, und bei Gildemeister, Jochen Frank S. 79. —
An sonstigen Namen nenne ich: am Niederrhein Kapp (Kaspar):
Crecelius, Ndd. Korr.-Bl. IV S. 53; däkmöss u. a. : Spee, Ndd.
Korr.-Bl. IV S. 69, dackratsch: Norrenberg III S. 116 (dackpeter
auch bei Schumann, Lüb. Mitt. V S. 15); tschirip: Sieb. Korr.-
Bl. IX S. 120, spunsk: Hertel S. 232, spautz, sperk: Zts. f. öst.
Vkk. II S. 323, spauling, speiling: Pomm. Bl. V S. 42, gerret:
FiBchbach-Giese S. 99. Noch andere bei W. Schmitz, Die
Mischmundart S. 53, Rolland II S.156f. (moineau, pierrot, grosbec
u. a.), Swainson S. 60 (Philip u. a.).
Digitized by
Google
— 391 —
964. Pomra. Bl. V S. 42, Schwerin S. 10, Knötel,
Sehte. Prov.-Bl. N. F. X S. 393. Vgl. Korl Schilling oben und
Westfäl. Tierl. H S. 343. Vgl. auch Nr. 1803.
965. Allgemein hd. ndd. und ndl.; des Spatzen Diebs- und
Z wilchsgeschrey : Eselkönig S. 223. Ebenso von der Meise:
Müller, Mähr. Volkskunde S. 274; von den Küchlein: Baum-
garten I S. 93.
966. Gilow S. 585: schelm.
967. Holtmann S. 57 Nr. 20.
969. Schumann S. 62 Nr. 227 f., Gilow S. 585, Masius
I S. 410. Ebenso von der kleinen Pute: Treichel, Altpr. Mon.
XXX S. 311.
972. Ähnlich Curtze S. 286, Waldbrühl S. 5, Zts. f.
öst.Vkk. I S. 242, Schulenburg, Volksthum S. 158, Volkssagen
S. 264. Vgl. auch Anmerkung zu Nr. 926 ff.
974. Dar umb habent si den namen ze latein passer, daz ist
ain leider, wan welhez tier diu prunst der unkäusch vil rüert, daz hat
vil leidens: Konrad von Megenberg S. 220. — Kennt ich
karessiren wie ein spaz, war ich aller mädchen schaz (auf einer Ofen-
.kachel): Alemannia VIII S. 261 Nr. 109.
975. Fontaine S. 32 Nr. 4: Filipp, Marijenn.
976. Schumann S. 61 Nr. 227a.
977. Wenn de sparlings school hollen, ward dat rägendig
wäder: aus Berniit. Man sagt auch: de sparlings Bitten up'n raat.
Vgl. Anmerkung zu Nr. 1241. Mien oll grossmudder säd ümmer:
de sparlings hollen ehr kirch af (wenn se so in hupen in n boom sitten
deden). De ünnelsten fleegen jo denn höger; dee am besten singen
kcenen, dee gähn na baben: Frau in Wittenburg.
978. Schumann S. 62 Nr. 227 d e. Vgl. Nr. 672. Vgl.
noch Anmerkung zu Nr. 1030.
Anderes vom Sperling: Schumann 1. 1., Brunk, Urquell V
S. 55; Kehrein, Volkstümliches S. 243, Köhler, Voigtland S. 227,
Peterl S.69, Schuster S. 347, Fontaine 1. 1., Baumgarten
I S. 103, Zts. f. öst. Vkk. I S. 242, Wallonia II S. 208.
985. Vgl. Woeste, Volksüberlief. S. 6 Nr. 5 (Fillipp, bu
büstu? Im siepen), und Holtmann S. 60 Nr. 44.
Anderes von der Drossel an 19 Stellen.
987. Nur Jahn, Volkssagen S. 482. Waldbrühl S. 5:
hupp hupp, die kappe up, die feder drupp ... — In Spangen -
berg's Gansskönig wollen die Vögel den Wiedehopf zum König
wählen, weil er die Krone auf dem Kopfe trage. Vgl. unsere Nr. 289.
Ik stink. Im Vogelparlament sagt er: Seet here in myn nest,
unrenichhet is aller best: Ndd. Jahrb. XIV S. 110, vgl. S. 135. —
Digitized by
Google
— 392 —
Dee maakt dat as de wäd'kopp, dee kackt sik in't eegen nest, wird
bei uns gesagt. Sein vater sey ein widhopff gevest, dann er scheiss
in seyn eigen nest: Eye ring I S. 542. — Die Vögel wollen nicht,
dass der Wiedehopf obenan sitze: Burkhard Waldis* Esopus
2,76; vgl. Kirchhofs Wenduninuth 7,60. Die Brautjungfern
auf der Vogelhochzeit wollen nicht mit ihm tanzen, weil's um ihn
pflegt zu stinken: Haupt-Schmaler I S. 257. — Der wydhopff
must das scheisshaus fegen: Burkhard Waldis' Esopus 2,27
Zeile 42. — Die hup die liess einen p . ., dass die braut die nase stup :
in einer Vogelhochzeit beiNorrenberglV S. 102. Vgl. unsere
Nr. 1674 ff. Vgl. auch W. Franz, Anim. Hist. S. S. 357 f.
987 e. Pineau S. 518: mon nid est fait de marde de chen et
de loup; vgl. Rolland II 8. 102. Anders Schulenburg, Volks-
thum S. 155.
987 h. Ik schiet ehr wat . . . Ähnlich vom Klappern der
Mühle: dat schitt ehr wat, dat schitt ehr wat, dat hett ehr lang
wat schäten hatt: Helpt.
988. Gilow S. 710. Vgl. die Wachtelwacht: Wunder-
hörn S. 108 f.
989. Behööd di gott: Schumann S. 57 Nr. 209b.
990. Schumann S. 57 Nr. 209a, Gilow S. 710, Jahn,
Volkssagen S. 482, Frischbier, Altpr. Mon. XXVHI S. 589,
Danneil S. 242, Diermissen S. 39, Fricke S. 206, Andree
S 340. Flick de bücks gilt bei uns und anderwärts auch als Name
des Vogels. — En gos'hirerjung hüürt ok de wachtel ropen: Flick de
bücks. Dor besüht he sien un secht: mien bücks is heil, is gistern
abend ihrst von mien wääsch flickt: Jabel.
994. Hick kurrwick: aus Kröpelin; puttgelütt: Liehtenhagen.
Ähnliches bei Schiller H. II S. 11. Ich füge hinzu: putpurlut bei
Frischbier, Wtb. II S. 194, kuttke plick: Brunk, JJrquell
V S. 55, tütjeblick, kütjeblick: Strackerjan HS. 106.
997a. Tritt mich nit: Alemannia IV S. 161 (aus dem
Jahre 1690), smitt mi nit: Woeste, Wtb. S. 244, schnid mi nich:
Gilow S. 710, gang m'r ewäg: Schild III S. 42.
998 a. Allgemein ndd. und hd. Schon im Eselkönig S. 223:
der Wachteln Bück den Ruck.
998 b. Esel bück di, wird bei uns sonst dem zugerufen, der in
Gefahr ist, sich den Kopf zu stossen.
999. Vgl. vom Wachtelkönig: Gilow S. 711.
Anderes von der Wachtel an 37 Stellen.
1000. Schumann S. 58 Nr. 210 b. — Mi grug't. Vgl.
Nr. 1008.
Anderes von der Wildtaube: Woeste, Volküberlief. 7 Nr. 10,
Fiedler S. 92, Fontaine S. 34 Nr. 14, Schüttelkopf, Neue
Digitized by
Google
— 393 —
Carinthia 1890 S. 136 Nr. 6, Baumgarten I S. 103, Schild III
S. 42, Swainson S. 166 f. Vgl. Anmerkung zu Nr. 299. — Die
Holztaube rühmt sich ihrer Jungen gegenüber der Krähe: Wie de-
in ann S. 296.
1003. Schumann S. 58 f., Frischbier, Volksreime
S. 70, Diermissen S. 39, Andree S. 340, Masius I S. 390.
Vgl Waldbrühl S. 4, Volkskunde I S. 180 Nr. 21, Revue
celtique V S. 191.
1007. Schumanns. 59 Nr. 210 e, Pomm.Bl. VII S. 111.—
Rucke die kuh. So auch Nr. 296a V. Vgl. Rochholz S. 89.
Anderes von der Taube: Brunk, Urquell V S. 55, Peter I
S. 69, Fontaine S. 34 Nr. 12, Schulenburg, Volksthum S. 154.
1008. Allgemein. Wenn de uhl ehr kuwitt röppt: Rein-
hold, De Schatzgräwer un sien Kind S. 110. Ebenso Urquell I
S. 124. Kiwiet: Schumann S. 58 Nr. 214b.
Mi grug't. Vgl Nr. 1001 c und Nr. 1346.
1008 aV. Dodendamm. Vgl. B. I Nr. 967,33 f.
1008 b. Wutsch oder stainäul: wenn er schreit, so schreit er
zitterent hu hu hu, als ob in friese oder er zandklaffe vor froscht:
Konrad von Megenberg S. 224. — Schuderihu: Schw. Wtb.
II S. 1823. To-whoo, cold toe: Chambers S. 191. Vgl. auch
Rolland II S. 44: der Kauz muss immer frieren, weil er sich
weigerte, den roitelet bekleiden zu helfen.
1009. Schumann S. 58 Nr.215a, Woeste S. 130, Kuhn-
Schwartz, Ndd. S. S. 452, Urquell I S. 74, Grundtvig,
Fuglene S. 39. Vgl. Curtze S. 476 (klawitt), Vilmar S. 206
(kridewiszchen), Hertel S. 136 (kleiderweiss).
1010. Kogok: Schulenburg, Volksthum S. 152. Vgl.
Anmerkung zu Nr. 562 (gigack).
1011. Klaashahn. Vgl. Schiller H. I S. 10. Dazu
Schumann, Mb. Mitt. V S. 15.
1012. Vgl. Nr. 1024. — De ollen Jungfern kamen nich in'n
himmel; dee möten as snartendarts in de luft rümfleegen: Stresendorf.
Holzmayer S. 80: Alte Jungfern gehen in Brachvögel über. Vgl.
Tobler, Kl. Sehr. S. 140, sowie Nr. 1024 und Nr. 1055. — Die
Möven, die beim Sturm hinter dem Schiffe her schreien, sollen alte
Seeleute sein: aus Wismar.
1014. Vgl. Steiner S. 233 f.
1015. Anders Diermissen S. 36 Nr. 168 (bot füer), Reusch,
Sagen S. 124 (ek versup). Vgl. Ndd. Jahrb. XIV S. 141 Nr. 21.
Der Besitzer des jetzigen Hausgutes Woosten war vor langer
Zeit ein Herr von Linstow. Dieser hatte einen Dienstmann, der sich
dem Trünke ergeben hatte und trotz aller Mahnungen des Geistlichen
nicht von dem Laster lassen wollte. Als nun der Pastor am Sonntag
Digitized by
Google
— 394 —
zur Kirche ging, und sah, dass der Säufer wieder beim Trinken war,
verfluchte er ihn, ewig als Rohrdommel im Bruch zu leben und seinen
letzten Wunsch zu rufen : 'N rum, n rum. Tagelöhner in Woosten.
Über das Brüllen der Rohrdommel vgl. Sprenger, Ndd. Korr.-
Bl. XVI S. 40, Russwurm, Eibofolke II S. 198, L. Tobler,
Kl. Sehr. S. 142.
1017. Den ihrsten kroon mööt man mit de letzt speckwäd' smiten,
denn kamen keen maden in't fleesch. Mehrfach.
1018. Schumann S. 58 Nr. 214, Jahn, Volkssagen S. 470,
Pomm. Bl. I S. 56, Frischbier, Naturkunde S. 283, Schulen-
burg, Volksthum S. 154. — Der Star ruft bei strenger Kälte im
Frühjahr: Pfuii, pfuii: Belsch. — Vgl. Schulen bürg S. 151 f.
(vom Kranich), Revue XII S. 55, Rolland VI S. 188.
1019. Vgl. Schiller H. II S. 17.
1021. Snartendart. Vgl. Schiller H. II S. 18. Ebenso:
Pomm. Bl. I S. 67. Vgl. auch Anmerkung zu Nr. 1012.
1022. Vgl. Schiller H. I S. 8.
1023. De blarrt (meckert) as ne hawerzäg , sagt unser Volk
von albernem Lachen.
1025. Mariken röhrt so väl, dat gifft ragen, hörte ich hier in
Waren.
1026. Schulenburg, Volksthum S. 157: Grab durch.
1028. Dick Trin von der Haubenlerche und Grauammer:
Pomm. Bl. I S. 72.
1030. Zwillich, zwillich ruft der Sperling: aus Wismar.
Ebenso E. Meier S. 31 Nr. 101. Vgl. auch Anmerkung zu Nr.«965.
1032. Lisebett vom Amselhahn: Pomm. Bl. I S. 59; von
der Drossel: Gilow S. 116, Woeste, Volksüberlief. S. 7.
1038. Ebenso von der Bachstelze: Schumann S. 63 Nr. 236.
1039. Vgl. Nr. 790.
1043. Schumann S. 67 Nr. 243, Gilow S. 436, Jahn,
Volkssagen S. 487, Drosihn S. 76 f. Nr. 147 f., Frischbier,
Naturkunde S. 309, Engelien-Lahn S. 200, Danneil S. 159,
Wegener I S. 77, Wegener, Magdeb. Gesch.-Bl. XVIII S. 382,
Strackerjan II S. 107, Smidt S. 44. — Vgl. Anmerkung
zu Nr. 598.
Wenn de poggen quarren, seggen de kinner: se krigen tähnen.
Aus Perdöhl.
1045. Bair. Mitt. 1898 Nr. 3 S. 1 (paap-Märtl), Asmus,
Pomm. Bl. VH S. 111 (Luther — papst — rabbi). — Polnische und
deutsche Frösche: T reich el, Altpr. Mon. XXX S. 338.
1048. Vgl. Pomm. Bl. I S. 56 (Die Frösche höhnen den
Amtsflscher Mürck, indem sie dessen Namen rufen).
Digitized by
Google
- 395 —
1049. Schumann S. 66 f. Nr. 242, Pomm. Bl. I S. 68.
Wlislocki, Veckenstedt's Zts. I S. 481: regen fällt Vgl. auch
Reuter B. IV S. 45. Vagel natt: vgl. Schiller H. I S. 4. —
De poggen ropen natt natt, gifft wat uppe jack: Grevismühkn.
1051-1054, Schümanns. 67 (mien fru is dood, eenwedder
harn), Haas, Schnurren S. 101, Diermissen S. 41 Nr. 192 (min
kind is dod, sali en gräun kleed anhebben). Vgl. Strackerjan II
S. 107 (Hinnerk, din vader is dod — Frärk, min moder is dod).
1052. Polunt. Vgl. tulunk: Froschmeuseler 1, 1, 2, 69;
utrunk, corunk, klunkerlekunk : ebendort 2, 4, 2, 41. — Auf die
Frage: wo hest da stahn (als Soldat), wird bei uns im Scherz ge-
antwortet: ik heff ünner de brüch stahn, wo se seggen: puup, kack ut,
oder: ik heff bi de Jägers stahn unner de brüch, de ümmer
prrbump seggen.
1055. Gilow S. 680, Pomm. Bl. I S.69, Haas, Schnurren
S. 109 (die Unke war einst eine Prinzessin, die alle Freier zurück-
wies); Holm, Kost un Kinnerbeer S. 101, Dunger S. 81,
Fontaine S. 34 Nr. 17. Vgl. Drosihn S. 77 Nr. 149 (nu krieg
ik keinen mann - dat is di gaud). Vgl. auch Grohmann, Aber-
glauben S. 83 Nr. 598. — De ollen Jungfern kamen up de groot
wisch; dor möten se ropen as de poggen hnpark: Vipperow. Vgl.
Anmerkung zu Nr. 1012.
Anderes vom Frosch und der Unke : S c h u m a n n S. 67 Nr. 244 a,
Gilow S. 437, Strackerjan II S. 107 (vgl. Kern- Willms S. 2
Nr. 7), Holtmann S. 51, D. M. V S. 55, Haltrich S. 156,
Rochholz S. 95; Volkskunde I S. 180, Wlislocki, Vecken
stedt's Zts. I S. 481, Sdbillot, H. Br. S. 346, A. Seidel
Geschichten und Lieder der Afrikaner S. 156 f. Vgl. Wacker
nagel, Voc. Var. S. 13. S. 17. S. 18. S. 29. S. 31, Frosch
meu seier 2, 5, 4, 70. — Hest du den rotstrump nich sehn u. ä.
(vgl. Anmerkung zu S. 4: herr rotebein): Gilow S. 436, Smidt
S. 44, Fontaine S. 34 Nr. 16, Rochholz S. 94 f., Brenner
S. 53 Nr. 144, Herzog, Kinderbuch S. 30 f. Vgl. Frischbier,
Altpr. Mon. XXVIII S. 590 Nr. 64 (kömmt de rotfot, schleit ons
alle dot, woll wi grine ui ui ui). Anders Baumgarten I S. 112
(Jagl, hast ön Stöffl nia göseha).
Der Unkenruf wird der Ringelnatter zugeschrieben: Vilmar
S. 424, dem Molch: Schw. Wtb. IV S. 172.
Aus Mecklenburg habe ich nachzutragen:
Die Frösche rufen : Frische fröschle kröne jeck jeck jeck.
Alter Holländer in Rostock aus Besitz.
1056. Volks mann, Urquell HI S. 141; vgl. Jahn, Volks-
sagen S. 459 (die Mücke ruft so im .Krieg der Tiere). — Vgl. auch
Nr. 278. — De müggen frünnigen sik so dull bi eenen an, sagte zu
mir einmal ein Alter.
Digitized by
Google
— 396 —
1057. Gilow 8. 381, Fiedler S. 92 Nr. 158. Würdig
S. 44: "Wir kommen alle sieben.
1058. He9t nich mihr an as dirs'. Ebenso wird bei nns nnd
anderwärts das Sausen des Ostwindes gedeutet: dirs', nämlich
Böcke, Kleider.
1059. Zwei Drescher sind auf der Scheundiele, Erbsen zn
dreschen, der eine auf diesem, der andere auf jenem Ende. Der erste
schlägt zu und fragt: Bruder, hast du was vernommen ? Nein. Na,
Bruder, denn komm. (Das Korn ist noch nicht dreschreif; die Erbsen
pahlen nicht aus). Holzwärter in Damerote.
1061. Strackerjan II S. 111: lat ut, Fricke S. 15:
tüh fut.
1062. Dieselbe Frau erzählte mir: Nijohrsnacht güng mien
oll vadder na 'n immenstock hen. Denn schööt he dor dreemal roßwer
un säd' : So, immen, nu wünsch ik juueh n fröhliches nijohr.
Dans la nuit de Noel on entend les ruches d'abeilles ce'le'brer
par un cantique merveilleux la naissance du Sauveur: Kolland III
S. 268 Nr. 7 (aus Oli vier, le canton de Vaud I S. 327). — Bienen
bilden um eine fortgeworfene Hostie eine Monstranz von Wachs:
Menzel, Symbolik I S. 130. — In der Normandie glaubt man, dass
die Bienen alles verstehen, was man sagt, und sich für Beleidigungen
rächen: Menzel, Unsterblichkeitslehre II S. 128.
1063 f. Lümmel. Dann eil S. 267. Vgl. Nr. 366 & —
Kuhn, W. S. II S. 82 (aus Rügen: zum Bock: lümmel, lümmel,
dickop, giv mi dinen kop, willen beide tuschen).
1064. Gilow S. 88. — Lümmeln. Der Stier lädemlet:
Schw. Wtb. in S. 1071.
Unse Jakob (Jackel) frett so väl. Der Bolle heisst Jäx: Eis.
Wtb. I S. 414, Jodel: Schmeller-Frommann I S. 1201.
1065. Bulle bulle wehr di, ihrst ät abendbroot, nahst stööt
s* all doot. AÜkalen.
Anders Wegener I S. 68: bulle bulle kmskopp, laewet diene
fruu noch . . .
1078. Ebenso Gilow S. 88.
1081. Ähnlich Pomm. Bl. VII S. 60, Kuhn, W. S. H
S. 82 (stött en armen man nich döt).
1084. Slah de luus up 'n töller doot . . . : das stammt aas
einem weit verbreiteten Abzählreim.
1093 f. Ähnlich Wegener I S. 67 f.
1094. Anders Fiedler S. 96 f. Nr. 171 (drag mek bet nan
Blockenbarg).
Digitized by
Google
— 397 —
1098. Wo bullert di de btrak . . . Das ist aas einem anderen
Volksreim entlehnt: du lütt diern mit'n roden rock, wo bullert di
de buuk . . .
1100. Ähnlich Schumann S. 43.
Andere Anrufe an den Bollen: Pomm. Bl. VII S. 60 (bull
bull bie, zick zick zie), Wegener I S. 68 f. Nr. 222, Crecelius
IS. 208 (brommele beattsacher), Weinhold, Beiträge S. 12 (brummer-
beutel, vesperläutel), Schles. Mitt. H. II S. 45 (brommelochse,
stfrochse, zöppelmötze, toback), Schuster S. 344 Nr. 74, Sieb.
Korr.-Bl. XVII S. 106, Stöber S. 71, Blaas, German. XX
S. 350 Nr. 27; Rolland V S. 14, S. 30.
Aus Mecklenburg trage ich nach:
Bulle bulle bätzen, stööt mi mich de kätzen. Priepert.
Bulle bulle basten, de köh dee gähn in n gasten, de köh dee
gähn in 't winterkuurn, Korl kricht weck an de uhren. Boiensdorf.
1104. Wegener I S. 69 f., Tuxen S. 67, Augustiny
S. 112. Als Spielreim: Schl.-Holst Jahrb. III S. 451, Schütze
II S. 88, Frischbier, Volksreime S. 25. Strohoot S. 108: an
dat eegensinnig Kind.
1106. Meister. Vgl. Nr. 411 ff.
1108. Teh. Vgl. zehe, zeho: Hildebrand bei Dähnhardt,
Volkstüml. II S. 135 f.
1109. Sasst 'n breef mitnähmen. Reinke Vos 4484: Lampen,
de myne breue plach to dre&hen. — Der Hase war ein brieffträger:
Burkhard Waldis' Esopus 2,27, vgl. 3,21. — Portalettere bei
Widter-Wolf S. 280; vgl. R. Köhler, Kl. Sehr. I S. 323. —
Man könne ihn gebrauchen an statt eines postilions oder postbotten:
Schuppius, Schriften I S. 107.
Namen des Hasen.
Martin. Auch broder Martin hörte ich den Hasen nennen.
Vgl. unten Nr. 1860. — Über Lampe vgl. Grimm R. F. S. 169,
Lübben, Thiernamen S. 31, Glöde, Zts. f. d. Unt. V S. 585,
S. 741 ff., VII S. 115 ff. Vgl. auch Lampreel tür das Kaninchen:
Martin, Reinaert S. XL. — Koord, Kördkeri (vgl. Woeste, Ndd.
Jahrb. HI S. 111); Klaas, Frerk: bei Schiller H. ni S. 1. —
Graujack. De gris', musch gris heisst bei uns der Hase. Vgl. An-
merkung zu S. 6. — In der Schweiz heisst der Hase jud ( „mit dem
tert. comp, vielfacher Verfolgung"): Schw. Wtb. HI S. 13. —
Andere Namen in der Anmerkung zu Nr. 40.
1111. Vgl. Wegener I S. 70 Nr. 231, Drosihn S. 73
Nr. 131, und den Abzählreim bei Kuhn, v. d. Hagen's German.
Vni S. 230.
Digitized by
Google
— 398 —
Noch ein anderer Anruf an den Hasen bei Birlinger, Nimm
mich mit 8. 108: Has', has, langohr, du gibst einen guten tampor
(tambour).
1117. Ähnlich Gitte'e, Urdsbrunnen B. VI S. 73, Vloten
S. 99, Volkskunde I S. 83 Nr. 17, S. 178 f. D' flödaumaus
gukt allö" hafal aus: Baumgarten I S. 110. — Über den Glauben,
dass die Fledermäuse Speck fressen, vgl. Mülle nhoff, Die Natur S. 7.
1119. W.Schmitz, Die Misch-Mundart S. 67: dr düfel frett
dech de melk ut.
1120. Strackerjan II S. 93, Dirksen S. 27 und D. M.
VI S. 423 f. (Firmenich I S. 286) aus dem Münsterlande: bawen
up dat rathus. — Gilow S. 162: fleig mi nich in't radhus. —
Woeste, Volksüberlief. S. 6: ba hiäs du din hus — orame
bremmen-stene; vgl. Gilow S. 162. Woeste, D. M. V S. 277:
wa kömste 'rus, us dem älden hus 'erus; ähnlich Fontaine S. 28.
1122. Vgl. Fiedler S. 94 Nr. 163, Schuster S. 343 Nr. 72.
Andere Anrufe an die Fledermaus: Der richtige Berliner
(1880) S. 103 Nr. 123 (zieh den bäcker de hosen aus), Gelbe,
German. XXII S. 298; Schulenburg, Volkssagen S. 259, Volks-
thum S. 151. Vieles andere (franz. ital. engl.) bei Rolland I S. 5 ff .
Aus Mecklenburg trage ich nach:
Fledermuus, kruup dörch't huus, wies mi dien kleen ögling:
wenn du dat nich dohn wisst, smiet ik di in *n graben , fräten di
de raben. BeiseJimc.
1123. In einzelnen Gegenden des Landes, in denen die Weihe
selten ist, sind Anrufe an den Raubvogel völlig unbekannt. — Die
Litteratur aus anderen Ländern ist gegenüber der heimischen Fülle
auffallend spärlich. — Die Anrufe an die Weihe, den Habicht, die
Krähe und den Haben gehen vielfach durcheinander.
Im Strelitzer Lande sind mir abergläubische Mittel gegen die
Schädigung des jungen Geflügels durch Raubvögel in grosser Zahl
begegnet. Ich greife hier nur zwei Proben heraus:
Wenn man die kleinen Gössel auf die Weide bringt, so macht
man dort drei Knoten in einen grünen Strauch, und sagt dabei: Hier
bring ik mien gössel rut, hier binn ik an dissen struuk kreih un
weih un all de anner deuwelei: im namen gottes ...: Leussow;
ähnlich mehrfach. Oder : Will direr, hier bring ik juuch tamm direr,
dor scßlt ji nich ihrer von äten, ihrer Mudder Maria ehr kind nett
vergäten: Alte Tagelöhnerfrau in Krickow.
Von einem Schielenden hörte ich hier in Waren sagen: dee is
to lang* bi de gös' wäst, nett ümmer na de wih käken.
1124. Wäderhex. Schlagen krähende Hennen während des
Krähens mit den Flügeln, so heissen sie weedahexn, und werden
Digitized by
Google
- 399 -
sofort dem Juden verkauft: Urban, Zts. f. öst Vkk. III S. 115.
Wäderhex wird bei uns auch als Scheltname für Frauenzimmer
gebraucht, wie auch dunnerhex ; vgl. unten ftiürhex. Stöppelhex wird
die Weihe gescholten bei Treichel, Altpr. Mon. XXX S. 316.
1124 V. In vierunviertig (fiefunföfftig) stonn. Die Zahlen 44,
55, 77, 99 begegnen vielfach in Reimen und Sagen unseres Volkes.
Denn geit de weit to grunn\ Vgl. Nr. 1134. — Kiwit, wur
bliew ick, wenn de weit vergeht: Haas, Schnurren S. 101.
1132. Ähnlich Po mm. Bl. II S. 91 Nr. 5.
1133 ff. Waterhex. Wasserhex für die Libelle: Eis. Wtb.
I S. 397.
1146 ff. Gilow S. 506 (schawi, du olle hur, din mutte sitt
up'n moelendur); Knoop, Volkssagen S. 174 („an die Krähe":
wi wi wauer, du ull hauer, wi wi wex, du ull hex).
1147 aV. Gäle taterhuur. Kinder rufen hinter einer Hexe
her: Hexen, fexen, Tatersch gel, riden up'n bessenstehl: Derboeck,
Spledder un Spöhn II S. 68. — Dee is gäl as 'n Tater. — Von
Tatern erzählen viele Sagen unseres Volkes. Taterglow' = Aber-
glaube. Taterpack — Pöbel. Vgl. Tatern im Rätsel B. I Nr. 435 a
und c Vgl. auch Nr. 1164b: dien moder is de gäle dam.
1156. Vgl. Nr. 1214 ff.
1157 b. Der deubel is dien buur, der deubel is dien ackers-
mann. Vgl. im Anruf an den Habicht: der deibel is dein bruder,
der kuckuck ist dein ackersmann: Po mm. Bl. II S. 91.
1163 c. Dien grossmudder is mit füür un bloot begaten. Dat
gessel is möt blie on blot begate: Frischbier, Volksreime S. 54;
Günther S. 7 Nr. 18 (Gilow S. 738, Firmenich I S. 165):
wi wi witte tungen, din kinne sünd veschlungen, sünd in'n roden
kästen schlaten, sünd all heil mit blaud begaten; ähnlich Fiedler
S. 95 Nr. 166; Härtung, Zts. d. V. f. Vkk. VI S. 217: hulewih
du dicke trummel, deine gänschen sind mit rotem blut begossen.
1166. Ebenso Diermissen S. 39 Nr. 178.
1167. Füürhex ist bei uns auch als Scheltwort für Frauen-
zimmer üblich, wie brennhex und füürdüwel, füürmäuser, füürbrenner.
1170 ff. Sohnrey, Ndd. Korr.-Bl. VI S. 72: weike stehl-
deif, din vader is n mehldeif, din mutter is 'n pannenflicker, lärt deck
alle schelmenstücke; Wegener S. 91 f. Nr. 316 f.: dien voad'r is n
stehldieb, diene mutt'r iss ne huure mit ne blanke schnüre, oder:
sitt op 'ne joldne schnüre; Kuhn-Schwartzt Ndd. S. S. 453, danach
Firmen ich in S. 120: raweih, du kükendßf, din vader un modder
is en dßf, to Neistadt hangen beie ant galgenrad. — Vgl. auch Nr. 1225.
1173. Dien mudder sitt in'n rosengoorn ...: ist aus dem
bekannten Wiegenliede entlehnt. Vgl. auch Nr. 1231 und Nr. 1638.
Digitized by
Google
— 400 —
1175. Wies mi dinen titt. So auch Frischbier, Volksreime
S. 57, Treichel, Altpr. Mon. XXIX S. 163; Drosihn S. 69
Nr. 114: haiewich witte . . . wo lang? as e strähleatrang. — "Wo
groot? As n broot u. s. w. Ähnlich im Anruf an die Schnecke:
Sieb. Korr.-Bl. XVII S. 106, und im Spielreim: Kuhn, v. d.
Hagen's German. VIII S. 231.
1178. Wecker treckt de klocken? Wecker maakt de kuul?
Im Glockenreim : bumm bumm beier . . . heisst es : kukuk is de kulen-
gräwer, adeboor de klockenlüdder, kiwitt is de schöler mit sien swester
un bröder. Vgl. auch Nr. 1527.
1181. Sehr alter Reim. Ähnlich Po mm. Bl. II S. 112 aus
der nahen Demminer Gegend : Schewih schewex, du büst 'ne olle hex.
Wo hest din vadder un mutter laten ? In n hogen himmel schlaten.
Wenn eh' wist du s' wedderhalen? Wenn de kuckuk röppt; mit dem
Zusätze des Einsenders : während wir in schier endloser Wiederholung
kuckuck kuckuck riefen, hatten wir die Vorstellung, dass die Weihe
fortflöge, um Vater und Mutter zu erlösen.
1182. Wenn de rogge riep is . . . Vgl. Nr. 1252 ff.
1187. Ähnlich Pomm. Bl. I S. 74 f.
1187 V. De adeboor sali kamen und klappern an dien slott.
Vgl. im Anruf an den Storch: heilebart du klippteklapp, sluut dat
slötchen vor dat schapp: Wegener I S. 90 Nr. 309.
1191. Wegener S. 93 Nr. 322: loat de gösseln sittfn;
and'rt joahr schasst n graut'n gant'r hoal'n.
1195. Dor willn wi di den kopp verkilen. I möcht der de
chopf verspalte: Rochholz S. 91.
1200. De (dat) huweh. Huwih, huweh, hawih werden in
Mecklenburg-Strelitz vielfach als Namen des Vogels gebraucht, Dor
flüggt 'ne hawih: (Zander), Bunte Biller ut min* Kinnerjohren
S. 127. Vgl. auch Nr. 1175 V und Nr. 1206 f. Ebenso schawi:
Gilow S. 506, schawik (= Habicht): Woeste, Wtb. S. 226,
haweih: Kehrein S. 189; ähnlich hopp dekröe für die Krähe:
Weinhold, Beiträge S. 46.
1202. Fleech oewer n blanken see. So auch Drosihn S. 69
Nr. 114 f. Anders Gilow S. 506: schawi du olle, fleig .na bärwolle,
fleig cewer'n breiden stein un terbreck di arm un bein.
1212. Äg' mal Mach mer nen ringe: Rochholz S. 90;
mach mir sieben (dreizehn) ring': Wlislocki, Veckenstedt's Zta.
I S. 481; Herzog, Kinderbuch S. 27, Schw. Wtb. II S. 1272:
weih, mach— mer en höchen ring, oder ich schlo-der en fiirigen
hammer in grind. Ähnlich an den Habicht: Curtze S. 281: hinkel-
hopch, flieg in runden krees, sollst ö das beste hinkein honn; flayg
dreymal um und um, kraygst an alts henna drum: Schönwerth
I S. 351, ähnlich Firmenich IE S. 561; Birlinger, Nimm mich
mit S. 86: kennen vogel, mach den ring, dass der boden nicht verspring;
Digitized by
Google
— 401 —
zum Bassard: fais trois fois le tour de la maison: Rolland II S. 15;
ähnlich an den Raben : rapp rapp, mach mer en ring, oder da bist ds
teufelskind: Vonbun, Beiträge S. 109, vgl. Rochholz S. 91.
1213. Vgl. Nr. 1233 und 1340 ff.
Andere Anrufe an die Weihe bei Wegener S. 92 f., Frisch-
bier, Volksreime S. 57 f., S. 279, Naturkunde S. 286, Treichel,
Altpr. Mon. XXIX S. 164, XXX S. 315 f., Fiedler S. 95 Nr. 166V
(ulewei, deine kinder schreien), Haase, Urquell N. F. I S. 116 (dinn
huss brennt, dinne fraue wennt), Stöber S. 78 Nr. 320, Herzog 1.1.
Nachträglich ist mir auch ein Anruf an den Habicht zugegangen :
Haawk haawk kükendeef, wat büst da vör'n bunten sleef.
Von einem Bütxower.
Andere Anrufe an den Habicht bei Gilow S. 222, Fr icke
S. 219, Woeste, Volksüberlief. S. 5, Kuhn, W. S. II S. 77,
Frischbier, Volksreime S. 57, Wegener S. 79, Prümer 8. 82
Nr. 33, Seitz, Allitteration S. 72, Sohnrey, Ndd. Korr.-Bl. VI
8. 72, Curtze S. 281, Schuster S. 343 Nr. 69, Fronius S. 43,
Peter I S. 63 f., Fontaine S. 28 Nr. 9, E. Meier S. 23,
Kaindl, Zts. d. V. f. Vkk. VIII 8. 187 Nr. 303, Wiedemann S.407.
1214-1243. Die hier mitgeteilten Anrufe an die Krähe sind
mir sämtlich in der Litteratur nicht begegnet.
1214 ff. Vgl. Nr. 1156. Wo sali he heeten? Ähnlich an
die Fledermaus: Firmenich I S. 286. ,Vgl. darüber Landau,
Zts. d. V. f. Vkk. IX 8. 72 ff. Aus Helpt wird mir jüngst ein
Abzählreim mitgeteilt: Vater reis't nach brummbär, holt n kleinen
jungen her. Wie soll er heissen? Prinz von Preussen. Wer
soll die windel waschen? Anna mit de klappertaschen.
1214 V. In *n ellerbrook. Das ist bedeutsam. In den Ellerbruch
werden Geister gebannt. Dee is bi'n leewen gott in n ellernbrook,
sagt unser Volk von einem Verstorbenen oder einem in tiefem
Schlafe Ruhenden. — Vgl. auch Pomm. Bl. III 8.43 und Knoop,
Volkssagen S. 174.
1225. Vgl. Nr. 1170 ff.
1231. Vgl. Anmerkung zu Nr. 1173.
1 234 ff. Hans kark, ze kark wird auch als Scheuehruf gebraucht.
1235. De kreihgen hollen mark, seggen wi, wenn se na de
aust uppe Stoppel tohoop Sitten: Karft; wenn de kreihgen all up
eenen platz sik sammeln deden, säden wi, se trecken to mark : Arbeiter
in Waren; de kreihgen hollen termin: aus Nienkagen; de kreihgen
lanjldagen, dat ward unwäder: Dobbertin. — Die Raben halten im
Herbste Gemeindeversammlung, um die Höfe des Bezirkes unter sich
zu verteilen: Maurer, Island. Volkssagen 8. 170. — Die Krähen
halten Hochzeit im Herbste: Baum garten I 8. 95.
1241. In unserem Garten war eine grosse Silberpappel, darin
hielten die Krähen gerne „Schule"; wenn dann die Hauptmasse abzog,
Uecklenb. Volksüberlieferungen Bd. II. 26
Digitized by
Google
— 402 —
nannten wir die Zurückbleibenden „nasitters": aus der Büixower
Gegend; nu is school, säden wi, dat is de kreihgenköster : wenn eeu
so ne deepe stimm hadd: Waren; so 'n lütten dannenküsel, wo de
kreihgen abends infallen, nennen wi de kreihgenschool : von einem
Mariner; dat was seker ne schow kreihen, de dor nu tau scbaui
trocken, as de dörpjungs seggen : Brinckman, Uns' Herrgott vp Reisen
S. 139; wenn die Krähen auf dem Kirchendache sitzen, so sagt man:
se hollen kircb; die auf der Turmspitze heisst de preester: Klocksin;
de kreihgen hollen kirch, säden wi, wenn se hümpelwis' uppe braak
sitten deden: Pinnow ; wi säden as jungens, wenn de kreihgen so
toboop fleegen deden, de vördelst hadd dat gesangbook in *n snabel :
Arbeiter in Waren. Vgl. auch Anmerkung zu Nr. 977.
Vgl. auch Smidt S. 44: Kreiölken, dat door kumt to.
1243. Ähnlich in einem Glockenreim: adeboor sali klocken
trecken, kreih flächt na n himmel, hahlt n korf vull kringel, ik een,
du een, uns' oll katt mach ok een: Nienliagen; ähnlich in einem
Schaukelreim : Briinkendorf.
Andere Anrufe an die Krähe bei Na t ha nsen S. 129, Dirksen
S. 26, Firmenich III S. 502 (aus der Neumark — danach Gilow
S. 306), Schollen, Aach. Zts. X S. 158 Nr. 176, Frischbier,
Volksreime S. 54 f. (kräh kräh gesseldeew — kreeg kreeg schnodda-
freter — hutsche ha, du kreegefoot — de hafke bitt di in de hacke),
Weinhold, Beiträge S. 46 ( P e t e r I S. 63), Hruschka-Toischer
S. 423 Nr. 277, Baumgarten I S. 94; Volk en Taal I S. 8,
Gittere, Urdsbrunnen B. VI S. 72, Volkskunde I S. 77, S. 158 f.,
S. 178; vgl. auch die Stelle aus Gesner in der Zts. f. d. Myth.
IV S. 122; Grohmann, Aberglauben S. 66 Nr. 456, Feifalik,
Zts. f. d. Myth. IV S. 333, S. 391, GubernatisS. 534. — Anrufe
an den Raben: Curtze S. 281 f., Firmenich II S. 101 (danach
Gilow S. 456), Mülhause, Urreligion S. 275, Eskuche, Siegerl.
Kinderl. S. 46 Nr. 79, Fontaine S. 29, Spiess S. 70 Nr. 46,
Vonbun, Beiträge S. 109, Baumgarten I S. 98, Böhme,
Kinderlied S. 156 Nr. 742, Stöber S. 78, Heilig, Alemannia XXI
S. 203, E. Meier S. 22 f., Kochholz S. 82, Zingerle S. 249.
Namen des Storches.
1. Zu den in Nr. 1244 ff. verzeichneten zahlreichen Neben-
formen von adeboor vergleiche man noch die Anmerkung zu Nr. 8.
Im Übrigen verweise ich auf Schiller H. I S. 3 f. Nachträge
aus anderen Mundarten unterlasse ich hier. — Als „ländliches Hoch-
deutsch" wird mir aus Neustrelitz folgendes Gespräch mitgeteilt:
Papa. Was denn, Thedar? Da fleigt een vagel. Den lass man
fleigen, den kannst du doch nich kreigen, das is n atabater.
2. Das in Nr. 1244 V aus Bockup angeführte hainotter ist, soweit
ich sehe, auf die Gegend Dömitz- Ludwigslust- Eldena beschränkt.
Neben hainotter hörte ich hannotter; vgl. hannotte-schurn bei Bartsch
IIS. 170 Nr. 809. — Hannotter, heinotter: Danneil S. 7, hannotter
Digitized by
Google
— 403 —
auch bei Parisius S. 55, Wegener S. 90, hainotter bei Masius
I S. 392 (aus der Altmark), hernotter: Schwerin S. 8, hanneter:
DrosihD S. 68.
3. Heilebart ist in Mecklenburg völlig unbekannt. Vgl.
darüber K. E. H. Krause, Ndd. Korr.-Bl. V S. 55. Ich finde es
bei Fiedler S. 94, Andree S.338f. ; hailebat, halebott hat K u h n-
Schwartz, Ndd. S. S. 452; heileboar: Beck (Braunschweig), Zts.
d. V. f. Vkk. Vni S. 302, Danneil S. 7, Wegener S. 87 ff.;
oaleboart: Wegener S. 89. — Dazu vergleiche man Frosch-
meuseler 2, 5, 3, 41 f.: Wie sie mich denn in freundschaft kennen,
ihm storch, heilbot und alvater (otterwehr) nenuen; und Eselkönig
S. 217: Also das sie den Storeken auch daher an etlichen orten Heyl-
bote nennen, als der ihnen Heyl und Glück verkündige.
4. Das in Nr. 1244 V aus Tornow bei Fürstenberg aufgeführte
knäppner ist in Mecklenburg auf die Grenzdörfer zwischen Fürsten-
berg und Dannenwalde beschränkt. — Knepner hat schon Weise,
Erzn. 449 nach Grimm, D. W. IV 1, 1 S. 251; kneppner u. ä. viel-
fach aus der Mark (Engelien-Lahn S. 182 f., Firmenich
I S. 143 u. A.); kneppenträger : Naumann ia 1855 S. 320 (aus der
Mark), Engelien-Lahn S. 94, Rubehn, Oderbruch S. 56;
knappendrager : Firmenich III S. 502 (aus Soldin), Po mm. Bl.
I S. 21 (aus Pyritz).
5. Knackober, knackawer u. ä. bei Haas S. 4, Drosihn
S. 69, Frischbier, Wtb. I S. 16 s. v. adebar.
6. Aus der Dömitzer Gegend wird mir klapphei als Name des
Storches mitgeteilt; klappermann hörte ein Mitarbeiter in Vellahn.
Über die Bedeutung des Storches im Volksglauben vergleiche man :
Haas: Der Storch im Munde des pommerschen Volkes.
Stettin 1894.
ffcochholz: Der Storch nach schweizerischen Volksglauben:
Zts. f. d. Phil. I S. 344-350.
v. Buchwald: Atebar und Uhu im germanischen Elementar-
gedanken: Globus B. 69 (1896) S. 255 ff.
Unser mecklenburgisches Volk hat eine grosse Fülle schöner
Storch -Sagen bewahrt, die von der uralten Heiligkeit des Vogels
Zeugnis geben. Es sei mir gestattet, aus den von mir selbst ge-
sammelten Stücken hier eine Auswahl zu geben:
De adeboors laben in ehr land as minschen: allgemein» — De
adeboor sali *n verwünschten eddelmann sien : mehrfach. — De adeboor
sali n verwünschten prinzen sien. Wenn he so trurig dorsteit, lopen
em oft de thranen daal; denn denkt he sik na, wat he früher wäst is:
Tagelöhner in Schönbeck. — Vgl. Roch holz 1. ]., R. Köhler,
Kl. Sehr. I S. 367. Nachträge unterlasse ich hier.
De adeboor treckt cewer dat läwermeer: allgemein. — De
adeboors trecken in'n harwst na de maan: Eeppelin. — En schipp
hett fohrt, dat kümmt an ne groot klipp ; dor sitt n adeboor up un
26*
Digitized by
Google
— 404 —
klappert Dor mööt een rupklattern na de steenklipp; dee klappt in
de hänn' un springt roewer. Den tweeten dohn se 'n ends tau an, dat
so em wedder roewer trecken koenen; dee hett nich spräken ktinnt
Dat hebben se so utlecht, as wenn dat de paradiesgoorn wol wier:
Alter Arbeiter in Bibnitz.
En adeboor hett eens in Holland up 'n lütten swienstall bug t
Den n hebben de lud' gräpen an em n missingsch schild um 'n hals
bannen, an dor upschräben, se müchten giern weeten, wo de adeboor
in 'n winter wier. Anner johr is he trüchkamen an hett *n golleü schild
um hatt, dor hett apstahn: Dieser vogel ist uns wohlbekannt, wir
wissen nichts von Holland: Arbeite)' in Waren. — De lud* hebben
eens enen adeboor *n isern ring um n hals dann, 'n gollen hett he
wedder mitbröcht. Dor hett upstalin, se handelten nich mit isen, se
handelten mit sülwer an goid, an wo dat land heeten ded\ dat bruukten
de düütschen narren nich to weeten: Frau in Waren aus der Wesen-
berger Gegend. — Ähnliche Erzählungen gehen durch das ganze Land.
Ich gebe noch einige der Aufschriften, die der Ring oder das Band,
der Zettel getragen haben sollen: Dat land heet Storchenland : Bemlin;
Johannisland ist wohlbekannt, aber Mecklenburg ist unbekannt:
Arbeiter in Waren; Amsterdam in Holland is Nijohannsland nich
bekannt: Alter in Wittenburg; Sankt Jehannsland is de Swastörper
herren wol sihr unbekannt : Hungerstorf; Wir wohnen in Schlaraffen-
land, Deutschland und Holland ist nicht bekannt: Arbeiter in Waren
aus Grresenhorst ; Wir hier in Unterland wissen viel vom Stover amt:
Maurer in Wittenburg; Schlachtet nicht .unsere gänse; sie sind uns
sehr teuer: Tagelöhner in Bemlin. — Ähnlich Jahn, Volkssagen
S. 465, S. 564, Rochholz S. 84 f., Dykstra II S. 269.
Auch Sagen von der Art, wie sie Haas S. 25-34 mitteilt, von dem
Schiffer, der sein Messer, mit dem er den Storch verwundete, im fremden
Lande wiederfindet u. ä., sind mir in Mecklenburg in mannichfachster
Gestalt begegnet. — Enen buur hett dat heil nootliedend gähn. Bi
denn is de adeboor den winter oewer blähen. Meist hett he up de
lütt döör säten ; de lud' hebben em mit dörchfodert, obschonst ehr dat
so armselig gähn hett Den annern harwst is de adeboor wechtreckt,
un as he den nächsten frühjohr wedderkümmt, sett't he sik wedder
up sien oll flach hen, un hett so väl demanten hen spi't uppe schüiin-
däl, dat de lud' nie nich wat mangelt hett : Alter Bauer in Döbbersen. —
Ähnlich Wolf, Niederl. Sagen S. 53, Engelien-Lahn S. 94 f.;
vgl. auch Marx S. 52.
De adeboor röhrt as 'n kind. Dor heff ik oft up räkent, dat den
adeboor dat water so an 'n snabel daal driben ded' : Arbeiter in Waren.
De adeboor weent as n lütt kind. Hans N. hett eens eenen schaten un
em röhren hüürt In sinen laben, säd' he, wull he dat nich wedder dohn ;
so gottserbärmlich hadd de vagel schrig't : Nienhagen. Hier in de gegend
wier 'n rökerkaten af brennt, dor wier von ollerstiden her 'n adeboorsnest
up wäst, un de vagel hadd alle johr sien med' betahlt, denn 'ne fedder,
denn 'n ei, un denn *n jungen. As nu de katen afbrennt wier, würd de
adeboor trurig ; se maakten em 'n nest uppe schüün, oewer dor wull he
Digitized by
Google
— 405 —
nich bi. Toletzt leet de herr em in 't buurken setten. Dor heff ik em ad
kind oft röhren sehn, de thranen boosselten em so ut de ogen ; wi gören
hebben oft nooch mit weent: Alte Frau in Wütenburg. — En mann
hier bi uns hett 'n vagelgesicht un verkrüppelte hänn\ Denn sien
vadder hett enen adeboor de been afsnäden; nahst is de fru in wochen
kamen, un dat kind is son kroepel worden. Uns' herrgott lett nicks
ungestraft: Ein Alter in einer Stadt im Südwesten. — En mann hett
den adeboor nich liden künnt; dee hett timmer stöcker fallen laten,
dat hett em ärgert. Du doowe aas, hett he secht, un em ut't nest
stött un em de tung' afsnäden. Nahst is sien fru in wochen kamen,
de beiden kinner sünd stumm worden, de een dochter wahnt hier noch
uppe nawerschaft: Alte Frau in Wittenburg.
1244. Allgemein ndd.: mit den mannigfachsten Storch -Namen
an 51 verschiedenen Stellen. Ausserdem Dähnhardt I S. 20 f.,
Eskuche, Hess. Kinderl. S. 6, Siegerl. Kinderl. S. 45, Schi es.
Mitt. II S. 46, Urquell, N. F. I S. 114. Meist mit goder, roder,
oder — nester, bester, ester. Aure: auch Haas S. 7; roder —
rester: Haas S. 6, lister (bring mi ne syster): Masius I S. 400;
luder — bruder: 13mal, uder: E. Lemke I S. 97; mit dem Zusatz:
adboar ut, bring mi 'ne brat: Haas S. 7. — Ähnlich an den Habicht
(hawukdu luder — läster): Winter, Magdeb. Gesch.-BL XII S. 383
(Wegener S. 79); vgl. auch unsere Nr. 1504 (an den Schmetterling). —
Ik will ok flitig weegen: ähnlich Smidt S. 43, Wegener S. 87 f.,
Kuhn-Schwartz, Ndd. S. S. 452, H. Meier S. 221, Krause,
Zts. f. d. Myth. III S. 176. — Smiet em in 'n goorn . . . Leg es in
den garten, ich will es fein warten: schon Praetor ins, Zts. d. V. f
Vkk. V S. 355, ebenso Dähnhardt I S. 21.
Der Anruf ist bearbeitet von Brinckman, Vagel Grip S. 30 f.
1245. Du swarte bär. Du langebär: Strackerjan II
S. 101, Smidt S. 43, Masius I S. 400.
1247. Frömmel S. 20 Nr. 63: klapperstorch du langbein,
bring uns doch *n kind heim ; euver pielepoot, breng een kindje in
moeders schoot: Vloten S. 97. — Über langebeen vgl. die Anmerkung
S. 338 oben; lange Luks (Lukas): Kosegarten S. 100 (aus der
Colberger Gegend).
Der Storch gilt bei uns — bis auf das Fischland — allgemein
als der Kinderbringer. Wi verteilen de kinner: De adeboor haalt de
kinner ut 'n Planer see. He smitt se na 'n schosteen rin un de
häwamm steit unner un höllt de schört up. De mudder steit ok up *n
fütirhierd ; dee bitt de adeboor in n been, dorvon licht se denn *n poor
dag' in 't bedd: Tagelöhner in Wahlotv, ähnlich überall; de hadd de
adebor in'n faut beten: auch bei Still fr ied, Wilh. Kost. (1888) II
S. 120. — De kinner ward secht: den adeboor ward Jn büdel mit-
gäben, dor sali he de kinner in mitbringen: Tagelöhnerfrau in Helpt. —
Wenn de adeboor cewer n huus flucht, seggen wi : dee koenen de weeg'
man prat krigen: Waren; de adeboor kickt in'n schosteen, wenn
Digitized by
Google
— 406 —
dee man nicks los kickt: Parchim; dor sitt de adeboor ok all up 't
hecken: Wulkenxin; dee hebben den adeboor all wedder bescheed
secht: Waren; wenn de adeboor in de anst so dicht na de binners
rankümmt, seggen de manns: wohrt jauch man, süss stickt he jauch:
JRedefin; wenn de dierns up'n lann toihrst n adeboor sehn, hollen
se sik 'ne schört vor de ogen, dat he ehr nicks lütts bringt: Jabel;
aadboor, aadboors mudder heisst vielfach die Hebamme ; aadboors vader
hörte ich in Schlagsdorf deren Ehemann nennen. — "Was Scham-
bach, Wtb. S. 53 mitteilt, dass der Storch auch den Tieren die
Jungen bringe, kenne ich aus Mecklenburg nicht. Bei uns wird den
Kindern gesagt: de koh rackt de kalwer ünner de krüff rut — Im
"Winter bringt der Fischreiher die Kinder: vielfach; die Krähe:
Wismar; die Eule: Gägebw, Walkendorf, Brunow. — Auf dem
Fischlande ist an die Stelle des Storches der Schwan getreten: dee is
uppe 8waanjagd, na'n swaanslagen, heisst es dort von der Thätigkeit
der Hebamme. Vgl. Haas, Rügensche Sagen S. 143 f. — Im
Übrigen verweise ich kurz auf die ergebnisreiche Umfrage „Woher
kommen die Kinder'' im Urquell B. IV ff.
1252. Ähnlich allgemein ndd.: 34mal; Dykstra-Meulen
S. 31, Hecheln bürg, Zts. f. d. Alt. VIII S. 374 Nr. 349,
Schneider-Clement, Lappenkorb S. 333. Ähnlich bei Dähn-
hardt II S. 21 als Abzählreim. Anders hd.: Weckerlin II S. 32,
Roch holz 1.1. S. 350. — Wenn de rogg riep is . . ., auch in
anderen Volksreimen, z. B. bei Norrenberg III S. 119, Bartsch
II S. 263, K n o o p , Volkssagen S. 1 76 u. a. m. Vgl. auch unsere Nr. 1 182.
1252 V. Slackerbeen. Slappsack heisst der Storch im Rätsel
B. I Nr. 12 r. — Wenn wisst du na Femen tehn. Na Femern auch
bei Müllenhoff S. 477, Schumann S. 45 Nr. 179, S. 52. — Wenn de
pogge piep is: vgl. darüber Fouqu£, Büschings Wöch. Nachr. IV
S. 53 (Zwei mecklenburgische Volkssprache). Wenn de aar piep is :
Wegener S. 89, Volksmann, Urquell II S. 179; wenn de kreie
loiet (träge ist): Smidt S. 43; wenn de wagen quiek secht:
Härtmann, Ndd. Korr.-Bl. X S. 5, wenn de wage piepet: Curtze
S. 279, wenn de wagen piep is: H. Meier S. 222; wenn de müse
pypet, wenn de wagen stille steit, wenn de plauch te feile geit:
Hoffmann von Fallersieben, D. M. V S. 147, Wegener
S. 89. — Wenn de hawer riep is. De adeboor mööt noch ihrst
Cßwer 't bawerstoppel gähn , ihrer he wechtüht, sagt unser Volk ;
sonst auch: Bartelmeis geit de adeboor oewer de scheid*. Wenn de
hoaber riept, wenn de schoapr piept: Wegener S. 89. — Pingstarn
(pingstharten) ist im Westen des Landes eine Bezeichnung fdr die
Mirabelle. — Wenn de gollen wagen up de Straten jagen: auch
Schumann S. 46, Wegener S. 89; wenn de gollen kutschen up
de Straten rutschen: auch Haas S. 24. — Wenn de dören gnarren,
danzen all de narren: ebenso Frischbier, Volksreime S. 51
(Firmenich HI S. 112). — Wenn de spis' ward lütt un klein: so
auch Drosihn S. 68, Masius I S. 393, Wegener S. 89.
Digitized by
Google
- 407 —
1258 ff. Vgl. auch Nr. 1181 f. Im buuk verslate (im Anruf
an den Habicht) : Frischbier, Volksreime S. 57 ; oen 'er hell ver-
achtete (an die Krähe): ebendort S. 54.
1264. Kuhn-Schwartz, Ndd. S. S. 452: wo heste dine
kinder? TJppen möllendfk.
1267. Up 'n gollen steen. Vgl. Nr. 1290. So auch im Reim:
Schulten sien oll katt is doot . . . : wennihr ward s' begraben?
Morgen früh klock een, upn gollen steen: QuasseL
1272. Ebenso inDörr'sPld. Kai. 1859 S. 111. — Stracker-
jan II S. 102: to Baken up de langen staken; ebendort S. 101,
Fricke S. 219 f.: tüsken de glönigen Stangen; Hartmann, Ndd.
Korr.-Bl. X S. 5: tüsken de plömpen tangen. Vgl. auch den Anruf
an die Weihe: Kuhn-Schwartz, Ndd. S. S. 453.
1273. Ebenso in Dörr's Pld. Kai. 1859 S. 111. - Kern-
Willms S. 77: up dat böge böhntje; H. Meier S. 221, Dirksen,
Zts. d. V. f. Vkk. II S. 83 (mit Melodie): up dat lüttje böntje.
1274. Haas S. 20, Die Heimat 1898 S. 154, Firmenich
III S. 56 (aus Holstein). — Ein Anklang an diese Storchreime findet
sich in holsteinischen Nachbarreimen (Schi. -Holst. Jahrb. IX
S. 124): Peter Heutmann langbeen, Eggert Mehlert hett'n hangen
sehn; ähnlich S. 125.
1276. Ähnlich Schumann S. 30 f., Diermissen S. 37
Nr. 173, Müllenhoff S. 478, Tuxen S. 76, Wegener III
S. 319 ff.
1285 ff. Ähnlich ndd. 18mal. — Der trat her wie ein Edel-
man, vnd het zwo Rote hosen an: Burkhard Waldis' Esopus
1, 17, 65 f. Vgl. auch die Rätsel B. I Nr. 171 ff, und: Das liebe
Pommerland I S. 228.
1286. Steist up n breeden steen. Vgl. Anmerkung zu Nr. 1306.
1289. Haas S. 20 (als Abzählreim), Wegener S. 88 f.,
Frischbier, Volksreime S. 51, Weigand, Zts. f. d. Myth. I
S. 475 (Alemannia XIV S. 201), Kolbe, Hess. Volks-Sitten S. 160,
Mülhause, Urreligion S. 12, Mannhardt, German. Mythen S. 529
Anmerkung 1 und S. 689, Eskuche, Siegerl. Kinderl. S. 46; vgl.
auch Bindewald, Alemannia VIII S. 72.
1289 b. Holt drei wecken raus . . . Ähnlich (ohne Jungfrau
Marie): Curtze S. 280, hd. 27 mal. Ebenso auch sonst vielfach in
hd. Volksreimen.
1290. Vgl. Anmerkung zu Nr. 1267.
1292b. Ähnlich Woeste, v. d. Hagen's German. IX S. 290.
1293. Ähnlich Frischbier, Volksreime S. 50.
1294. Der Reim wird mir nachträglich auch aus Wismar mit-
geteilt (erhängt — versengt — erschiesst — gespiesst).
Digitized by
Google
— 408 —
Noch andere Anrufe an den Storch an 34 Stellen: ndd. 10 mal,
VlotenS. 97 f., Dykstra-Meulen S. 30 f., md. 4mal (Schuster
S. 343 Nr. 71: bring e guldich käinjt), oberd. 15 mal (besonders
wertvoll: Rochholz S. 83 ff., Brenner S. 51 f., E.Meier
S. 28 ff.); dänisch: Mannhardt, German. Mythen S. 426 f.;
masurisch: Frischbier, Naturkunde S. 303; mährisch: Feifalik,
Zts. f. d. Myth. IV S. 338.
Aus Mecklenburg trage ich noch einige Beime nach, deren
Echtheit mir zweifelhaft zu sein scheint:
Adeboor du langespoor , wie lang wisst du bliben dor in *t
frömde land, un äten dien broot, un maken dien lütten kinner groot.
Schneider in Wismar aus Gägelow.
Storch storch schnibel schnabel, kömmst mit dine lange gabel,
nimmst den frosch ut 't water rut, bringst dien jungen den'n in 't huus.
Mädchen in Waren aus Gross-HeUe.
Adeboor alleen mit de roden been, sech, wat maakst du dor
an'n diek, söchst du poggen fett und quick ? hest du noch keen kinner
funnen, hahl se rut ut'n deepen brunnen. Frau in Upalil.
Adeboor fleech oewer mien huus, bring mi morgen goot wäder
to huus. Erbpächter in Ncu-RnesL
Kukuk.
Über die Bedeutung des Kukuks im Volksglauben haben wir
zwei wertvolle Abhandlungen:
Mannhardt: Der Kukuk. Zts. f. d. Myth. III S. 209-298.
Nachträge: ebendort IV S. 447.
Hardy: Populär history of the cuckoo. The Folk-lore Becord
Vol. II (London 1879) S. 47-91.
Über den Kukuk im mecklenburgischen Volksglauben vergleiche
man Bartsch II S. 174. f. Ich gebe hier einige Nachträge:
Maidach kricht de kukuk sien spraak: Jabel; wenn de kukuk
vor maidach nich ropen kann, denn mööt he platzen: aus Eichhof;
nagen dag' vor Jacobi mööt de kukuk uphüren to ropen, süss bast't
he: Redcfin. Vgl. auch das Bätsei B. I Nr. 929, wozu ich nach-
tragen kann: Worum röppt de kukuk nie vörmiddag's, oder: Röppt
de kukuk in *n busch oder buten busch ? (he röppt ümmer kukuk) :
aus Oertzenhof. — De kukuk swicht ihrer nich, bet de meiher de
seissel strickt; dee kann de seissel nich verdrägen: Alter in Waschow.
Ähnlich französisch: Bulletins (Niort) IV S. 175, Söbillot,
H. Br. S. 344. Vgl. auch die Anmerkung zu Nr. 310. — Über die
Bufzeit des Vogels verweise ich im Übrigen auf Mannhardt
S. 211 f. — Sehr bedeutsam ist die folgende Überlieferung: "Wenn de
kukuk in'n boom sitt un röppt un eener steit dor ünner, denn kann
he sik dree deel wünschen, dat sali indrapen: Alter Arbeiter in
Ribnitx. — De soebeustiern is den kukuk sien fru mit söss kinner;
dee hebben sik vertüürnt: QuasseL Vgl. Bartsch II S. 175 und
unten Anmerkung zu Nr. 1316, sowie Nr. 1787.
Digitized by
Google
— 409 —
1295. Allgemein ndd.: 15 mal.
1295V. Scheer di wech von mi. Derber in der Schweiz:
guggmer is loch (statt gug mer i's loh: sing mir im walde): Roch-
holz S. 79.
1297 V. Dree dag' un dree nacht Ebenso Eschenburg,
Die Heimat 1897 S. 143, Mannhardt S. 233 (aus Holstein).
Hondert jaar en eenen dag: Volkskunde I S. 79 vgl. Mann-
hardt 1. 1. Dor sasst du drei dag' un drei nacht von laben, im
Anruf an den Schmetterling: Po mm. Bl. VI S. 92. Über ähnliche
Zeitangaben vgl. R. Köhler, Kl. Sehr. I S. 6.
1298a. Ebenso Müllenhoff S. 509.
1299. Curtze S. 282 (süss bist du din lewedage en schelm);
hd.: Simrock, Kinderbuch Nr. 659. Kukuksknecht als An-
rede vielfach.
1303. Vgl. Swainson S. 117. — Abwasche mich meine
sprussen, dass se dich bestehn un mich vergehn: Fiedler S. 94
Nr. 162, danach Gilow S. 316. — Kuckuk op de greene hassel,
woveel jähr war öck noch wasse: Frischbier, Volksreime S. 55.
Andere Fragen an den Kukuk nach der Lebensdauer ndd. 6 mal,
hd. 19 mal. Zeugnisse aus älterer Zeit (Caesarius von Heisterbach
u. A.) bei Grimm, D.Myth.4II S. 563 ff., Zingerle, Kinderspiel
im Mittelalter S. 34, Wackernagel, Kl. Sehr. HI S. 183,
Österley zu Pauli S. 506. Aus neuerer Zeit führe ich noch einiges
an, was bei Mannhardt fehlt: Kukuk, min 16wken, watt steit in din
brSwken: Dann eil S. 120; ähnlich franz.: Revue III S. 343 ff.,
Perron S. 21: regarde voir en ton grand livre, combien d'ans j'ai
encore ä vivre. — Gugger uf dem breite - loh, roth, wie mäng's johr
leb i no: Roch holz S. 79. — Kuckuck, alter mo, sog mir, wi lang
leb ih noh: Jäckel, Abhandl. der Naturhist. Ges. zu Nürnberg II
(1861) S. 232 Nr. 240. — Kuckuk, wie lange steht meine wallfahrt:
Hartmann, Bilder aus Westfalen S. 132. — Kuckuck im tannen-
wald, sag* mer: starb i bald: Böhme, Kinderlied Nr. 711 (aus dem
Ober-Elsass). — Kuckuk obern slarmra, vonaier sallek starbm:
Wegen er I S. 82. — Kukuk überm hüttel, wann krieg ich meinen
Sterbekittel: Wander II S. 1700 s. v. Kukuk Nr. 49 (aus
Thüringen). — Anderes bei Mannhardt 1. 1., Svenska landsm.
XIII, 1 S. 13, Grundtvig, Fuglene S. 22 f., Hardy S. 87 f.,
Chambers S. 193, Rolland II S. 93, Perron S. 21, Se'billot
H. Br. S. 343 f., Schulenburg, Volkssagen S. 262; masurisch:
Frischbier, Altpr. Mon. XXVHI S. 586; slovakisch: Feifalik,
Zts. f. d.Myth. IV S. 333; neugriechisch: Grimm, D. Myth. 1. 1. —
Die Frage nach der Lebensdauer wird auch an den Sonnenkäfer
gerichtet: SmidtS. 45, StrackerjanI S.91, Kern-Willms S.61.
1306. Up'n breeden steen. Vgl. darüber Kopp mann, Ndd.
Korr.-Bl. IH S. 75, Haas, Pomm. Bl. I S. 6 f., VI S. 125,
Digitized by
Google
— 410 —
Brunk, Volkslieder S. 10, Carstens, Urdsbrunnen B. IV S. 111,
Sieb. Korr.- Bl. XVI S. 14. Vgl. auch Nr. 1286, Nr. 1319 und
Nr. 1553 a.
Ich habe nachzutragen:
Kukuk an *n haben, wolang' sali ik noch laben ? ik stah up
enen breeden stein, wer mich liebt, der hol mich ein.
Alte Frau in Wahlow.
Kukuk auf dem breiten stein, wielang' soll ich noch bei dir sein?
Perniek.
1310. Müllenhoff S. 480, Diermissen S. 34 Nr. 158,
Pomm. Bl. VI S. 26 (achter de hecken).
1314. Kukuk in n ellerwiem, wolang* sali ik noch Jungfer sien?
Laupin.
Litteratur: Colshorn, Weimar. Jahrb. III S. 362 (up den
wimen), Andree S. 337 (up'r wien), We gen er I S. 82 (oppte
wiehe), Strackerjan I S. 91 in den sunnenschin. — Ähnlich:
Kuckuk op de greene ficht, woveel jähr war öck noch bliewe onbefrigt:
Frischbier, Volksreime S. 55; kukuk über dem stock, wann krieg1
ich meinen bratitrock: Wand er II S. 1700 Nr. 49 (aus Thüringen),
Hetzel S. 183.
Andere Fragen lediger Mädchen an den Kukuk: Buu lange sali
ick osse määken nach in de kerke gohn : Curtze S. 283; buviel
friggers in düsem jar: Woeste, Wtb. S. 147 s. v. ; hoeveel jaar
zal ik nog dit kranske dragen: Volksleven VII S. 18, Vloten
S. 98 f.; werd ich lange ohne häubchen gehn müssen: Kanteleta r
S. 57. — Noch anders: Engelien-Lahn S. 279, Stöber S. 79,
E. Meier S. 27, Busch, Volksglaube S. 212; Swainson S. 116,
Bulletins (Niort) 1881 S. 425, Cibele S. 57 f., Schneller
S. 245, Wlislocki, Veckenstedt's Zts. I S. 479. — Apud super-
stitiosos veteres habebatur ales Junonis, unde adhuc hodie^iostri ex
numeratis eius cantibus colligere conantur tempns ducendae uxoris,
jmmo etiam ipsam longaevitatem ridicula ratione: W. Franz, Anim.
Hist. S. S. 332. — Vgl. auch die Anrufe an den Sonnenkäfer unten.
Aus Mecklenburg habe ich noch wieder einige Stücke nachzu-
tragen, deren volksmässiger Ursprung mir zweifelhaft erscheint:
Kukuk sech mi tru un wohr, woväl johr heff ik bet to 'n tru-
altoor? Flatow.
Kukuk im eichenhain, wie lang soll ich Jungfer sein?
Aus ScJiwenn.
Kukuk an'n haben, wann sali N. N. sik verleewen?
Schwarxenhof bei Dargun.
Kukuk in'n laken, wolang sali ik.noch ketüffel kaken?
Netüiof bei Warin.
Aus anderen Ländern liegen auch Anfragen lediger Männer vor :
Kuckuck hinter der stand, wie lang soll ich noch warten auf
meine braut: Mannhardt, Zts. f. d. Myth. IV S. 447 (aus Hildburg-
Digitized by
Google
— 411 —
hausen) ; , kuckuck äbber dr aue, wann eher krieg ich eine fraue :
Urquell, N. F. I S. 114 (aus Niedcrgebra) ; wie lansr dass ich noch
soll Junggeselle sein: Kuhn, v. d. Hagen's German. VIII S. 237. —
Aber auch nach der Zahl der Kinder wird der Kukuk befragt: Wi
ville wer ik kinger krien: Engelien-Lahn S. 279; ähnlich Kohl-
rusch, Sagen S. 339, Grohmann, Aberglauben S. 69 Nr. 479. —
Und noch anders: Kukuk in den epeltern (ahorn). 'wonßr sali eck
vadder wern: Sohnrey, Ndd. Korr. ßl. VI S. 53; kuckuk oppm
groinn plaon, wannehr sallek vadder staon: Wegener I S. 82.
1316 a. Viertig dag' un viert ig nacht darf de kukuk sik man
sehn laten, denn is dat soebenstiern hier wech ; wenn dat wedderkümmt,
denn mööt de kukuk wider: aus Wismar.
1321. Gilo w S. 316 : kukuk, ick sei di, heiss'a, wat freug *k mi.
1322 ff. Kukuk, dickbuuk auch: Frischbier, Sprichwörter
I Nr. 2229, Eschenburg, Die Heimat 1897 S. 145 (kukuk,
suput, dickbuk).
1323. Speckbuuk auch: Gilow S. 316, Müllenhof f S. 509;
kukuk, speckbuk, oll grötsnüt: Dann eil S. 120. Das Kukuks-
Weibchen ruft dem Männchen zu: Kukuk, speckbük, langnäs, dick-
snüt: ebendort. — Kukuk. snid speck up: Schambach, Sprich-
wörter II (1863) S. 69 Nr. 279, Krause, Zts. f. d. Myth. in S. 178,
Andree S. 337, Curtze S. 285 (Firmenich I S. 325, vgl. III
S. 121). Wegener I S 82: kuuk, kricht' et speck rut. — Wenn
man den kukuk hüürt, is de speck riep; denn mööt dat ansnäden
warden, denn ward't dat johr nich all: vielfach. Ik heff den kukuk
all mit 't spitt in 'n nacken smäten, sagt die Hausfrau, wenn im Früh-
jahr Speck und Würste verzehrt sind ; ebenso : dee smitt 'n kukuk
mit 't spitt in de ogen. Wi sünd nu in *t kukuksvierteljohr, dat is
de knapp tiet: sagt man in Redefin. Vgl. auch Nr. 1017 und die
Anmerkung dazu.
Bodderbuuk. Vgl. Mannhardt S. 242. Breebuuk : H. Meier
S. 222.
1324. Lütt Fiek, dickbuuk. Vgl. Brunk, Urquell V S. 55
(aus Mecklenburg): der Kukuk neckt die Magd: dickbuk; aber diese
bestreitet es: is nich wahr.
1326. Schumann S. 60 Nr. 221 b: suuput, dicksnuut,
krüütsnuut.
1328. Schumann S. 60 Nr. 221 c: kukuk, suuput, suup
nich all de eier ut; Eschenburg, Die Heimat 1897 S. 145: kukuk,
sup de eier ut, legt'r ok een weller rin; Strackerjan II S. 104,
Hartmann, Ndd. Korr.-Bl. X S. 5: kukuk, maibuk, legg'n ei,
sttp't ut; kukuk, sup en ai ut, friet de schale met, dann wärstu dick
un fett: Woeste, Volksüberlief. 8. 5, Kuhn, W. S. II S. 75,
Fricke S. 219. — Kern-Willms S. 71, D. M. V S. 274,
Wegener I S. 82: eierdeef; ebenso niederl. eierdief: Volkskunde
Digitized by
Google
— 412 —
I S. 79, S. 160 u. A.; Gitt^e, Urdsbrunnen B. TT S. 72: koekoef,
eierdief, vuübroek; Wald brüh 1 S. 2, vgl. D.M. IT S.261: kukuk,
eierschluck; Schmitz, die Mischmundart S. 66: eierschluck, mohs-
brut. Tgl. suck- egg: Swainson S. 115.
1334c. Ähnlich an den Storch: treck mi de hasen un hölske
ut: Strackerjan II S. 101.
1334e. Tgl. TlotenS.97, Dykstra-MeulenS. 31: koekut,
de broek ut . . .
1334 f. Ebenso Schumann S. 60 Kr. 221 d.
Noch andere Anrufe an den Kukuk: Dähnhardt II S. 20,
Stöber S. 79, Böhme, Kinderlied S. 152 Nr. 721, Menghin
8. 151, Zingerle S. 247; Tolkskunde I S. 79, S. 160, S. 178,
Tolk en Taal I S. 70, II S. 45, Tloten S. 97; Grohmann,
Aberglauben S. 69 Nr. 485; rothgügger, bist scho lang dem tüfel
versproche: Rochholz S. 78; gugger, wo bist de winter gsi? Uf
ra hoha tanna domna. Warum bist net aha gfloga? Will mi die
alta wiber in ofa ihi gschoppet hätten: Tonbun, Beiträge S. 107.
1335. Ebenso Schambach S. 133 und S. 162; ähnlich
Stöber S. 75. Ternaleken-Branky S. 119 Nr. 32: rot und
blau steht nicht schön, der truthahn, der muss betteln gehn; Dirksen
S. 27 : schruuthaan, trek de roje rok aan . . . Tgl. auch Nr. 545 f.
1336. Eis. Wtb. I S. 213: Gulle gulle rotznas, het e gelbe
pfif im arsch; ebendort I S. 341: e schnudelnas wie e wälschhahn.
Tgl. auch Nr. 543.
1337. Blaas, Gernian. XX S. 354 Nr. 80: pfui, schneuz da.
Anders bei Hruschka-Toischer S. 423 Nr. 282 (trudla,
mach a radl), und Rolland TI S. 146 (j&uite).
1338. Pageluun. Tgl. Schiller H. I S. 9. Dee geit up
de been as'n pageluun, wird bei uns oft gehört.
1339. Knoop, Tolkssagen S. 174 (de hingerste na vär),
Rolland II S. 369 f.
1340. Tgl. Nr. 1213 und 1223.
Andere Anrufe an die Kraniche: Woeste, Ndd. Korr.-Bl. I
S. 95, Dirksen S. 27, Revue III S. 344. — Was Wegener I
S. 81 als Anruf an die Kraniche giebt : kroon, hast vesp'rbraut stoaPn,
kenne ich als Sprichwort: de krönen nähmen dat vesperbroot mit,
wie ähnlich bei Wiedemann S. 79.
1343. Woeste, Tolksuberlief. S. 5 (latt' rümme gan, latt
den ächtsten vüörgan); Schulenburg, Tolkssagen S. 260 (die
hinterste läuft den eisten nach); Wiedemann S. 453. Anders:
Chambers S. 194.
1344. Tgl. Nr. 1011.
Digitized by
Google
— 413 —
1346. Vgl. Nr. 1008.
Ule ule witt, nimm de jungens mit.
Aus der Ludivigslnster Gegend.
1347. Heester bromeester, wat hest in dinen sack? Fidel un
flauten un goden taback. Karft.
Andere Anrufe an die Elster: Baumgarten I S. 88, Schw.
Wtb. II 8. 1827, Kirchhofer S. 273, Wlislocki, Veckenstedt's
Zts. I S. 477.
1349. Wenn der Hornfisch kommt, verschwinden die Heringe.
1352. Ukelei. Vgl. Schiller H. III S. 23; dazu Porom.
Bl. V S. 128.
Schnecke.
1353 ff. Anrufe an die Schnecke sind in ganz Europa üblich.
Aus Deutschland notierte ich 121 Stellen: ndd. 61, md. 32, oberd. 28;
dazu ndl.-fries. 5 mal. Viele franz. ital. engl. slav. Reime hat
Rolland III S. 196-207 zusammengestellt. Ich füge hinzu: Svenska
landsm. V, 5 S. 203 ff.; Wiedemann S.407 f.; Cibele S. 131 f.,
Schneller S. 250; Revue XII S. 552, XHI S. 393, Bulletins
(Niort) 1881 S. 424; Schulenburg, Volksthum S. 161; Wlis-
locki, Veckenstedt's Zts. I S. 482; Feifalik, Zts. f. d. Myth. IV
S. 390 f.; serbisch: Urquell I S. 18, S. 92, aus der Bukowina:
Kaindl, Zts. d. V. f. Vkk. VII S. 146, VIII S. 183.
1353. Smiet ik di in *n graben, denn fräten di de raben. Vgl.
Nr. 1385 V. Ähnlich vielfach in Bastlösereimen und anderen Volks-
reimen. — Fressen dich die ratten und raben: Köhler, Voigtland
S. 184; kommen die grossen fleischerhunde, ziehen dir 's feil vom
arsch runder: Weinhold, Btr. S. 77 s. v. recken.
1353 V. Snickehuus. Sniggenhuus auch Schütze IV S. 144,
DiermissenS. 40, D.M. V S.294, Bahlmann, Märchen S. 243,
Nathansen S. 129. — Sllnge(n)muus: auch Firmenich III
S. 480 (aus Lübeck), Schumann S. 48 Nr. 185, Müllenhoff
S. 509. Siingenhüs: Andree S. 339.
Hier seien andere Namen der Schnecke aus den Anrufen auf-
gezählt: Snaierlus: Hansen S. 29, Volksmann, Urquell IV
S. 149, Wegener I S. 76; schneikenhouren : Sieb. Korr.-Bl.
XVII S. 106; schnickeschnuogel, roek den zuogel: ebendort XII
S. 71; snik snik snawel: Pomm. Bl. III S. 43; snigge pupigge:
H. Meier S. 222, Schnecke pumpecke: Frömmel S. 19 u. A.;
toekeltuet: Müllenhoff S. 509, tikeltakel: mehrfach aus Ost-
friesland, tingel tangel tuts: Urquell I S. 92 (aus Holstein);
ninge nange nutang: Dörr's Pld. Kai. 1858 S. 10; sprüt-tit:
Danneil S. 207; Anton Anton Gederut: Strackerjan II S. 113,
Gedruut: Stürenburg S. 67; Anneken-uit: Volkskunde I
S. 139; wouter kabuis, kom uit je huis: Vloten S. 96.
Stak de fieffatt hüürn ut. Fieffack: Urquell I S. 92 (aus
Holstein), Firmenich III S. 480 (aus Lübeck); streck aus das
Digitized by
Google
— 414 —
mittelhorn, ich geb dir einen goldring auf jedes einzige hörn:
Arnason II S. 22.
1354. Stak dien Zickzack htiürnchen ut So auch DrosihnS.71.
1359. Ähnlich an den Sonnenkäfer: tu m'apporteras de Tor
et de T argent : Rolland III S. 355.
1362. Ik will di speck un broot gäben. Ebenso Haas,
Rügensche Sagen S. 153. Kriagst guats brät und nussnkearn:
Schüttelkopf, Neue Carinthia 1890 S. 136 Nr. 11; ich gaa dr
pottr an kernr: Peter IS. 61; gij zult wat zoete boter h£n al van
de bonte koe: Volkskunde I S. 139.
1363. Süss stak ik dien huus un hof an. Schlag' ich dir dein
goldnes haus ein: Peter I S. 61, Volkmer IX S. 11.
1364. Snidermuus. Snick snick snidermus: Ellen Lucia,
Olle Scharteken I (1876) S. 61; sniremuus: Schumann, Lüb.
Mitt. V S. 30.
1368. Süss smiet 'k dien huus vull steine. Ähnlich Haas,
Rügensche Sagen S. 153.
1369. Smiet ik di an 'n ecksteen. Oder i schlo di uff e grosse,
grosse mühlistei: Schild III S. 18; schlah di an en fü'rige stei,
dass d' zerschmetterist wie nes ei: Rochholz S. 98; oder i werf die
zu-nere firige brück üssa: Els.-Lothr. Jahrb. XIII S. 81; oder
i wirf di üewer siebedausigh hiser 'nüs: Stob er S. 86; oder i wirf
di übern galge naus: E. Meier S. 24; i wirf di in's pfarrerhaus,
jagent di die hunt dawaus: Lexer, Zts. f. d. Myth. III S. 33; oder
ich stech dir deine schönen goldeigel aus: Schles. Mitt. II S. 48;
of ik sla u zoo plat als een luis: Volksleven VIII S. 15.
1371 ff. Die Anrufe snick snick snüür u. ä. sind auf Strelitz
und das östliche Schwerin beschränkt. — Schneck schneck schnüür:
auch Urquell I S. 92; Schnecke Schnecke schniere: Fiedler S. 95,
Hruschka-Toischer S. 421.
1375. Wo groot? As 'n broot . . . Vgl. Nr. 1175 ff.
1376. Ähnlich vielfach. Volksmann, Urquell IV S. 149:
din hüs dat brennt, dln kinner de schrfgt, oh oh oh; din huus dat
brennt, din fro de lügt in weken: Firmenich III S. 57 (aus
Holstein), Müllenhoff S. 509; din huuske brennt, din gröttke
rennt äwer, dine kinderkes schriee na botterbrot: Frischbier, Volks-
reime S. 60 f. Vgl. auch Nr. 1424 ff.
Sonnenkäfer.
1382 ff. Auch Anrufe an den Sonnenkäfer (coccinella.
septempunctata) sind über ganz Europa verbreitet Mir liegen an
154 Stellen 258 Reime vor: davon ndd. 66, md. 81, oberd. 51, aus
fremden Sprachen 60. Die Zahl der Namen des Käfers ist noch weit
grösser. Umfangreichere Sammlungen von Namen und Anrufen findet
man bei Grimm, D. Myth. 4 II S. 578 f., in S. 201, Rochholz
S. 92 ff, Stöber S. 177 ff., Melusine I S. 441 ff, Neubauer,
Digitized by
Google
— 415 —
Zts. f. öst. Vkk. II S. 329, und vor allem bei Mannhardt, German.
Mythen S. 243 ff. und S. 347 ff., und Rolland, F. p. III S. 349 ff.
Viele Namen giebt auch Nemnich I S. 1086 f. Die bei Grimm,
D. W. V S. 2550 citierten Zusammenstellungen von Gradl in
Kuhns Zts. XIX S. 57, und Pott, ebendort IV S. 174 habe ich
nicht einsehen können. Die neuere Fachlitteratur bietet zahlreiche
Ergänzungen. — Die Namen für den Sonnenkäfer (coccinella) und den
Goldkäfer ^chrysomela), sowie die Anrufe an den Maikäfer und den
Sonnenkäfer gehen vielfach durcheinander. Auch Schmetterling und
Libelle tragen zum Teil verwandte Namen.
Von den heimischen Benennungen des Sonnenkäfers ist sünnen-
worm allgemein üblich ; sünnenschiner ist dem Strelitzer und dem öst-
lichen Schweriner Lande eigen, sünnenkind dagegen im ganzen Westen
verbreitet. Die übrigen Namen sind auf einen kleinen Raum begrenzt.
Auch hier zeichnet sich der Südwesten wiederum durch eine erstaun-
liche Fülle schöner Namen aus. Ich belege nun zunächst, soweit
angängig, die heimischen Namen. Ausdrücke aus fremden Sprachen
ziehe ich im Allgemeinen nur heran, soweit sie bei Mannhardt fehlen.
Sünnenworm. Ebenso Gilow S. 627, sonnewärmel: Dähn-
hardt I S. 20. Vgl. auch sünteworm bei Woeste S. 263 s.v. —
Sünnenschiner, sünnenschining. Sünnenschining : Gilow S. 627,
sunnenschienken : Woeste, Volksüberlief. S. 4; sunnenschinken —
riägenschfnken : Woeste bei Kuhn, W. S. II S. 79; sunne-
schfneken - häwerkf neken : Woeste bei Mannhardt S. 249, Kuhn,
W. S. II S. 78. — Leew' sünning (Nr. 1400). Böhmisch:
ßlunicko (sonnchen) bei Mannhardt S. 245, vgl. auch Schulen-
burg, Volksthum S. 158 f. — Sünnenkind, sünnenkinning. Sünnen-
kind: Gilow S. 627, Dähnert S. 474, Schütze IV S. 225,
StrohootS.110, Schumann, Lüb. Mitt. V S. 43, Urdsbrunnen
B. VI S. 175 (aus Lüneburg), Wegener I S. 72; sünnskinning :
Po mm. Bl. VII S. 85; süunkinting, sünnskinting : Pauli, Ndd.
Korr.-Bl. III S. 30; sunnenkinken : Woeste S. 98; sunnenkuint,
raanenkuint: Jellinghaus, Westfäl. Gramm. S. 113 Nr. 26. —
Sünnenpierd (Nr. 1415) weiss ich nicht zu belegen. — Sünnenkoh
(Nr. 1416). Sonnenkuh bei Rochholz S. 93 (aus Lenz, Gemeinnütz.
Naturgesch.). — Sünnenkalf (Nr. 1416 V). Sunnenkalf: Scham -
bach S. 219; sonnenkalbel : Grimm, D. Myth.4 III S. 201 (aus
Österreich); sunnenkalf— mahnkalf: Simrock, Kinderbuch Nr. 602.
Sunneschäfel: Dunger S. 78 f. — Sünnenvagel. Sunnevüelken :
Woeste, Zts. f. d. Myth. II S. 94, sonnenvögele: E. Meier S. 23.
Ebenso für den Schmetterling : W o e s t e , Wtb. S. 263 und T o r r e S. 134.
Sunnvagel: Nr. 1503. — Sünnenküken (Nr. 1417 V). Sünneküken:
StürenburgS.273, StrackerjanllS. 112.D.M.VS. 274; sunnen-
küken : W e ge n e r I S. 71; sunnekieken : S m i d t S. 45 ; sünneküken — mane-
küken: Strackerjan I S. 91. Sunnenhäuneken : AndreeS. 339. —
Sünnskürnken : Kuhn, W. S. II S. 91 (aus Bügen). — Sünnemriken.
(Nr. 1399). Sunnekathrine: Strackerjan II S. 112; Marlenen:
Kegel S. 298; Maria - Mariola: Cibele S. 8; Katerinli: Schw.
Digitized by
Google
— 416 —
Wtb. III S. 560 f.; Ankethrineli : Rochholz 8. 93; Katharinen-
vögele Eis. Wtb. I S. 100.
Himmel (s)worm (Nr. 1414) und himmelhohn (Nr. 1417 V) sind
mir nicht begegnet. — Himmelpiern (hiinmelsbüürken?) (Nr. 1415 V).
Himmelpferdchen : Schulenburg, Volksthum 8. 159. Himmels-
pferdchen = Libelle: Frischbier, Wtb. I S. 286. — Ich füge
hinzu: Himmelskühchen : Mannhardt S. 347; himmelsküchlichen :
ebendort S. 349 (aus Danzig); himmelmiezchen : Hertel S. 119;
hiemelsniöschke : W. Schmitz, Die Mischmundart S. 51, 8. 66;
himmelstierchen : J. H. Schmitz I S. 73, Eskuche, Siegerl.
Kinderl. S. 46; himmelskindken : Fricke S. 219; himmelsprinzerl :
Landsteiner bei Branky, Zts. f. d. Phil. V S. 156. Himmels-
vogg'l = Schmetterling: Dann eil S. 82.
Leew' gott (Nr. 1403): sonst unbekannt. Leev* -> engelke :
Stürenburg S. 273, S. 350; petit ange du bon dien: Söbillot,
H. Br. S. 347. Indisch: Indragöpa bei Roch holz S. 93. — Papejees
(Nr. 1404). Kinneken -geist: Hoff mann von Fallersieben,
D. M. V S. 150. Papa l£j: Revue celtique V S. 175. Pater:
Mannhardt S. 249 (aus J e ver). G £s - wallplka (Jesu hirtenmädchen),
gßshßna (Jesu huhn): Russwurm, Eibofolke II S. 122; b&e ä J&us:
Revue VII S. 107. Herrgottsäönkn: Danneil 8. 81, herrgotte-
söhnek'n, flieg in't boemekn: We gener I 8. 71 f., herrgotts-
söhneken, fleg int vömken: Fricke S. 219 (von der unteren Elbe). —
Herrgottspierd, herrgottspierdken (Nr. 1415). Herrgottspferdchen :
Frischbier, Volksreime S. 58 f., hiärguatspiärreken : Woeste,
Zts. f. d. Myth. II S. 94, herrchatspfadl: Neubauer, Zts. f. öst
Vkk. IS.230, IIS. 284, vgl. Hruschka-Toischer S. 422Nr.268,
cheval a Dieu: Mannhardt S. 244; uns herrgott syn best päert:
Müllenhoff S. 509; huttjepeerdken : Schütze n S. 165; marrieken-
pGrdken: Pomm. Bl. VII S. 85. Vgl. die Namen der Libelle
Nr. 1459 ff. und Anmerkung. — Hartenparten, hädenmäden, hären-
mät (Nr. 1418). Härenpärd = Libelle: Stürenburg S. 79. —
Mantenpierd (Nr. 1419). Marspäert, markpäert: Müllenhoff
S. 509. — Herrgottskoh (Nr. 1416 V). Herrgottskohke : Frisch-
bier, Volksreime 8. 58 f.; herrgottskuhchen, dein lammchen schreit
bäh: E. Lemke I 8. 92; herrgottenkühle, frauenkühle, muttergottes-
kühle, ladycow u. ä. bei Grimm, D. W. V S. 2550, Vonbun,
Beiträge 8. 115, und Mannhardt; vachedeDieu: Revue celtique
V S. 178; kanneskühle ( Johanniskühleu^ : Firmenich II S. 404,
vgl. Schmeller-Frommann I S. 1206. Vgl. auch unten zu Bnköken.
Hoergodfszken u. ä. (herrgottöchslein) : mehrfach aus Siebenbürgen;
herrgottkalberl: Feifalik, Zts. f. d. Myth. IV S. 326, liebgott-
chälbeli: Rochholz S. 94; herrgottsschäfel u. ä.: mehrfach;
lievenheerslaemken : bei Mannhardt S. 251 (aus Groenlo), godes-
lemken: Scham b ach S. 66, vgl. auch unten; herrgottsmäuschen, den
lern god sin maisgen: Hertel S. 165. — Leew' gott sien höhn u. ä.
(Nr. 1417), leew' herrgottsküken (Nr. 1402). Herrgottshäuneken :
Andree 8. 308, Woeste, Volksüberlief. 8. 4, Fricke S. 219,
Digitized by
Google
— 417 —
Kuhn, W. S. II S. 78 f., Curtze S. 283 f.; leiw*härs.höhnken:
Bahlmann, Märchen S. 241; poule du bon Dieu: Revue XIII
S. 394; lievenheershantje, vorherreshöne, der liebe froue henje, Mari-
höne, gallina del Signore u. a. : bei Manuhardt S. 244 f. —
Herrgottsvagel (Nr. 1413 V). Ebenso Wegener I S. 71, leew-
herrgottsvoBgel : Strackerjan II S. 112, hergodsviiegelken : Woeste
S. 98, herrgottsvogelchen: Frischbier, Wtb. I S. 286, herrgotts-
vogel : vielfach hd. Marti - vögeli : S c h w. Wtb. I S. 695 ;
leve*niannss vögelke: Stürenburg S. 350, H. Meier S. 222;
ladybird: Hai Uwe 11 , Pop. Rhymes S. 4. — Herrgottsworm
(Nr. 1413 V). Herrgottswörmeken : A n d r e e S. 339, D a n n e i 1 S. 81 .
Herrgottswerwei :Hruschka-ToischerS. 422 Nr. 269. Herrgotts-
ratickel, ladyfly: Mannhardt S. 245. Herrgottstierchen u. ä. :
mehrfach. Gehanesdeerchen : Fontaine S. 30 Nr. 14. — Endlich:
lieweherrgott * schüehlele : Stöber S. 84.
Buköken (Nr. 1401). Dieses buköken bringt Rochholz S. 93
(and nach ihm Mannhardt, Schiller u. A.) aus Fiedler bei (ohne
Seitenzahl). Das beruht aber auf einem Versehen ; bei Fiedler kommt
buköken nur (S. 17) in dem bekannten Wiegenliede vor. — Mutsche-
kühchen: Hertel S. 170 u. A., muhkühchen: Böhme, Kinderlied
Nr. 823, mukaiwechen: Hertel S. 165, muhkewichen, flieg nach
Halberstade: Urquell, N. F. I S. 115 (aus Niedergebra) ; bling
kuhchen: E. Lemke II S. 285; müschäpken: Andree S. 339.
Marienblömer (Nr. 1420) ist mir sonst nicht begegnet.
Ich lasse nun noch einige andere, zumeist bei Mannhardt
fehlende Namen folgen:
Sammerfl üelgen : Woeste S. 98; suraraerkalble : Schi es. Mitt.
II S. 47 U.A., sommerschäfel : Dunger S. 79 U.A., summ'rkaaf'rla:
Peter I S. 62 u. A.; sommerwürmel : Hruschka-Toischer
S 422 Nr. 274 f.; summawärmel: Tieze III S. 116; summ'rkerwla:
Hruschka-Toischer S. 422 Nr. 271; summerbätzela : Dunger
S. 78; summabräundl: Feifalik, Zts. f. d. Myth. IV S. 326.
Sommervagel = Schmetterling, vgl. Anmerkung zu Nr. 1476. —
Maikalbla: Sc hl es. Mitt. H. IV S. 21; maikatt, fLügg weg, stüff
weg: Müllenhoff S. 508, SchL-Holst. Jahrb. VIII S. 97; mäi-
vüggelche: Fischbach-Giese S. 137. Maivagel = Schmetterling:
Brem. Wtb. III S. 111.
Guueldküüla: Schleicher S. 101; goldschäfel: Dunger
S.78; goldvogel: Mannhardt S. 245; goldhähnchen: Dichtungen
aus der Kinderwelt S. 78, gullh§na: Russwurm, Eibofolke
II S. 122; goldwörbele: Hruschka-Toischer S. 422 Nr. 270.
Goldmätzel = chrysomela: Köhler > Voigtland S. 184. Goldvögeli
= gelber Schmetterling: Schw. Wtb. I S. 693.
Gnadenvögele: Eis. Wtb. I S. 100; paradiesvogel : ebendort
S. 101; hemkenfl ügel : Strackerjan II S. 112; pfithön, putworm:
Danneil S. 81; suwendkäfer (flieg in brunn, bring uns ei schöne
sunn): Panzer II S. 547; ankenchäferli : Schw. Wtb. EIS. 161;
Mecklenb. Volksüberlieferungen Bd. II. 27
Digitized by
Google
— 418 -
bottervagel im Anruf an den Sonnenkäfer: Strackerjan II S. 112,
sonst — Schmetterling; beikwermke: Knoop, Volkssagen S. 174,
beikweitkßrnke: Po mm. Bl. VII S. 85, baukwetwömke: Drosihn
S. 69: grüttwörmke: ebendort S. 70; melgerflüetschen (fleig op
Maria sin schüetschen) : Norrenberg IV S. 104; flimflämke-jodes-
lämke (fleig op Maria schotsche): D. M. VII S. 89 (aus Krefeld);
fligeflämke-goldestämke: Dirksen S. 26; vgl. Iure- Iure -lämpken:
Erk, Neue Sammlung VI Nr. 44; spreanzale - meanzale , oder:
stanzerle -wanzerle: Schüttelkopf, Neue Carinthia 1890 S. 136;
barbuttke: D. M. III S. 378 (aus Ostpreussen), berbutchen, buter-
butchen, berbuschke, borbuschke, busche-busche-bake: Frischbier,
Wtb.I S. 121; ruthkathla: Hruschka-Toischer S.422 Nr. 272b,
Knothe, Wtb. S. 453; krüpkedraeger : Pomm. Bl. VII S. 85;
Mitzl: Urquell V S. 291 (aus Böhmen). — Fremdsprachliche Namen
bringen noch: Svenska landsm. V, 5 S. 201 ff., Revue celtique
V S. 178, Söbillot, H. Br. S. 347, Rolland 1. L, Cibele
S. 8 f., u. A.
1382 ff. Bring mi goot wäder: so vielfach ndd. und ähnlich hd.
Ebenso an den Maikäfer Nr. 1446, an den Mistkäfer: Nr. 1450, an
den Storch S. 408, an die Fledermaus Nr. 1112 f. — Wenn man
den sünnenkäfer up n rüggen lecht, denn tillfööt't he jo, dat he
wedder uppe been ktiramt. Wi säden ümmer: so väl mal as he
tillföten ded', so väl dag' wier goot wäder: Alte Frau in Woex. —
Wenn mann sünnenworm doot maakt, gifft't den annern dach ragen:
aus Wismar. — Dat bäten ragen lickt een sünnenworm wedder up,
hörte ich in Ribnitz. — Ich füge hier bei: Mien mudder säd' oft to
uns, maakt keenen sünnenworm doot, denn kaamt ji nich in n himmel :
Arbeiter in Waren. — Die Eltern sagen zum Kinde: Den sünnen-
worm mööst du in de hand nähmen, denn läwst du lang* : aus Nevem.
1385 V. Smiet ik di in n graben . . . Vgl. Anmerkung zu
Nr. 1353.
1387 V. Fleech na n blagen himmel rin. Fleeg na 'n gollnen
himmel: Schumann S. 49 Nr. 187a; fleeg na n himmel rup, baben
sitt Maria, unnen sitt Margreta: ebendort Nr. 187 b; flieg in
herrgottsgärtchen : J. H. Schmitz IS. 73; sett dick oppm schimm'l,
rie noan himm'l: Wegener I S. 72.
Kumm wredder mit de blanke fedder. So sonst bei uns und
anderswo im Anruf an die Sonne. Vgl. auch Nr. 1498.
1391 a V. Die Deminutivform götting wird in unserer Mundart
oft gebraucht; bei Reuter B. II S. 328. Auch göttel hörte ich:
dunnergöttel, wat hett de kierl vor ne gäl wörtel.
1394. Ragen gah na Raden rüm, un was den heim gnädig,
wird in der Sternberger Gegend -oft gehört.
1395. Dat ik morgen waschen kann. Sunnensginken flügh
op, moaren hange ve tügh op: Wo est e, Ndd. Korr.-Bl. I S. 95.
1401. Aus demselben Dorfe wird mir als Anruf an den Sonnen-
käfer mitgeteilt : Buköken brumm, wenn ik di roop denn kumm, kumm
Digitized by
Google
— 419 —
mit mi na 'n klewerkamp, dor wasst dat gras ne äl lang. Ich kenne
den Reim sonst nur als Wiegenlied.
1404. Der Name papejees ist in Laupin allen Kindern bekannt;
die mitgeteilten Anrufe sind dort allgemein üblich.
J406V (1417 V). Fleech .oewer 't himmelsstech, an 'n hogen
himmelswech. Diese sehr bemerkenswerten Ausdrücke sind mir aus-
wärts nicht begegnet.
1407 ft Bring mi 'n pott (sack) vull kringel . . . unsern herr-
gott ok eenen. Vgl. Nr. 1243. Haol mi en korf vull kring'l, mi een,
di een, annern maienkind ok een: Wegener IS. 72 (aus Lüneburg) ;
fliag eber dr Khi, breng dr müatergottes e scheppele wi. un thüa-n-a-ra
a zuckerbredli dri: Eis.- Lot hr. Jahrb. XIII S. 80.
1423. Bring mi schöttel un pött mit. Ich trage nach: Bring
mi morgen god* strtimp (stäwel) to huus: Barnstorf. Sonnenkäfer
fliege. Wohin ? Nach Posen, bring mir rock und hosen : aus Suiten. —
Herrchotstierche, breng mer 'n neue chuldne rock: Kuhn, W. S. II
S. 78 (aus dem Siegenschen) ; brenk mi 'ne güllne ki 'e met: Woeste,
Volkstiberlief. S. 4; breng mr a goldenes messerla mit: Müller,
Mähr. Volksk. S. 438; bring a goldis schüssela runder und a goldis
wickelkindla drunder: Roch holz, Schweizersagen aus dem Aargau
I S. 345 (aus Mittelfranken); bring dr muttrgottes (unserm herrgott)
a güldenes kläd, oder: bring unserm herrgott an guldan Schimmel:
Feifalik, Zts. f. d. Myth. IV S. 326.
1424 ff. Dien huus brennt. Ebenso an die Schnecke : Nr. 1376 ff.,
an den Schmetterling : Nr. 1500, an die Weihe: Anmerkung zu Nr. 1213,
an den Maikäfer : vielfach.
1426. Dien mudder spinnt so fien as'n hoor up n kopp.
D müeter sitzt im gorten, spinnt e langen foden; der vater sitzt im
wurtshus, suft alü gläser us: Eis. Wtb. I S. 100.
1427. Dat huus dat brennt, de kinner dee weent. Ähnlich
vielfach; vgl. Mannhardt S. 349 ff. Dat häusche brennt, de
engeiche schrein: Kuhn, W. S. II S. 78; din hüske barnt, din
kinnekes weine, din gössle schriege, din köjkes brülle, din schapkes
blare, din perdkes wri&hle: Drosihn S. 69 f., ähnlich Frisch-
bier, Volksreime S. 59 f.; de engelcher schräije on haa kai broet:
Eskuche, Siegerl. Kinderl. S. 46; diene mäume raupet, diene
kingerken grienen: Curtze S. 283.
1428. Din kinnekes sitte vöre dör un weine so seh: Drosihn
S. 70; sei sitten upp'n stein un weinen, denn sei sünd so alleine:
Pauli, Ndd. Korr.-Bl. HI S. 30.
1429. Vgl. die Anrufe an den Maikäfer Nr. 1439 ff. Ebenso
— mit verschiedenen Namen — Engelien-Lahn S. 183, Stracker-
jan II S. 112 f., Hruschka-Toischer S. 421 Nr. 267b, Eis.
Wtb. I S. 100, Feifalik, Zts. f. d. Myth. IV S. 325, Schulen-
burg, Volksthum S. 159; in Bumerland: Els.-Lothr. Jahrb.
X S. 242; Pommerland ist abgebrannt, es steht nur noch die halbe -
27*
Digitized by
Google
— 420 +-
wand: bei Mannhardt S. 347; deine mutter ist in Engelland:
Frischbier, Naturkunde S. 313, Volkmer IX S. 10 f.; deine
mutter ist in Sachsen, wo die goldschäfle wachsen: Dunger S. 78;
dei mutter is in Unterland (Vatterland) : Schleicher S. 101.
1430. Der Reim stammt vielleicht von einem aus "Westpreussen
gebürtigen Schnitter.
1431. Vgl. Nr. 1114. — Ich fiige hier einige andere Anrufe
bei: Fitich vor mines nabers hus, locke mi de brut herut: Woeste,
Volksüberlief. S. 5; wannaer sali ek brät sin: Woeste bei Kuhn,
W. S. II S. 79; vole, marichö, du cöt£, oü je me marierai: Perron»
Proverbes S. 19, vgl. auch Grohmann, Aberglauben S. 83 f.
Nr. 599; steig afn fingrspitz, und schau, wo mei ällerliabster sitzt:
Schüttelkopf, Neue Carinthia 1890 S. 136; fly, where the man
is found, that J love best: bei Mannhardt S. 417; ähnlich
schwedisch bei Mannhardt S. 252 f.; du cötö, que tu t'envoleras,
ma maitresse sera: Revue Xu S. 552; herrchotshäunken, wo sali
ik hin? innen himmel, in de helle, oder int fiägefiur: Kuhn, W. S.
II S. 78; fliigh hin, wu ich waar ofs juur hiin zun (sagt die Dienst-
magd): Peter II S. 256; sünnküken leefe, wat steit dar in de breefe :
H. Meier S. 222; wo lange schall ik leven: Smidt S. 45 u. A.,
vgl. Anmerkung zu Nr. 1303. So mer, won de Tirke kun, so mer,
won de Tatt're kun u. ä.: mehrfach aus Siebenbürgen.
1433. Vgl. Nr. 1459 und 1482 ff. Die Übertragung des
Anrufes sett di- platt di auf den Sonnenkäfer beruht wohl auf
einem Irrtum Reuters.
1435. Ist aus den Anrufen an den Schmetterling entlehnt.
1437. Vgl. Nr. 1393 und Nr. 1444.
Maikäfer.
Namen des Maikäfers bei Schiller H. I S. 11 f. Dazu:
Pomm. Bl. VI S. 61. Anderes übergehe ich. — An Anrufen liegen
mir 121 Stück vor.
Über den Gebrauch, Maikäfer an Faden flattern zu lassen, vgl.
Mannhardt, German. Mythen S. 369, Zingerle, Kinderspiel
S. 31. — Wenn der Maikäfer kurz vor dem Auffliegen die Fühler
ausbreitet, sagen die Kinder bei uns: he teilt Ebenso Danneil
S. 222 s. v. tell'n; er recht: Stob er S. 176.
1439. Ebenso ndd. 22, md. 19 mal. Über dieses Pommerland
vgl. Mannhardt, German. Mythen S. 347, und vor allem Knoop,
Pomm. Bl. II S. 154 ff., S. 167 ff. Pommerland ist abgebrannt: das
kommt auch in anderen Volksreimen vor: z.B. Frischbier, Volks-
reime S. 24, Pomm. Bl. VII S. 108 (in einem Wiegenlied), vgl.
auch Tieze III S. 100.
Ich lasse nun die Varianten folgen : Deine mutter ist im Pummer-
lrnd: Schles. Mitt. II S. 86, Eis. Wtb. I S. 426; em Pomper-
Digitized by
Google
— 421 —
land: Joerres S. 35; in Bommeland: Firmenich I S. 431 (ans
Düsseldorf); in Bommerland: DirksenS. 26 ;d mueter ist zu Pelz-
pummeren, d kinder losst si verhungeren : Eis. Wtb. I S. 426; in
Pulverland (wie im Text aus Barnstorf): Wunderhorn S. 159,
Erk-Irmer IV Nr. 4, Eskuche, Hess. Kinderl. S. 60; in Polen-
land: Drosihn S. 71 Nr. 123; in Pole: D. M. VII S. 469 (aus
Ulm); in Engelland: Fricke S. 12, Hruschka-Toischer S. 421,
Drosihn S. 71 Nr. 122, K. Köhler bei Mannhardt, German.
Mythen S. 348; dei mutter is in Engelond, is de gonze stodt ver-
bronnt: Hruschka-Toischer S. 420; die mutter ist in Holland,
Holland ist ganz verbrannt: Goetz S. 26; in Hollerland (?) : Blind
bei Böhme, Kinderlied S. 176; dein vater ist im Hohland: Heilig,
Alemannia XX S. 196; deine mutter ist im Hoppenland: Schu-
mann 8. 48 Nr. 186; deine mutter sitzt im Hessenland : Kehr ein,
Volkstümliches 8. 83 (so auch: deine mutter ess em Hesseland, im
Anruf an den Raben: Mül hause, Urreligion S. 275, vgl. Curtze
S. 281 f.); komm zu deiner mueter ins Schwabeland: Herrmann-
Pogatschnigg II S. 21 Nr. 66; tin muter es em Owerlant, se
prent ter e schenes rosepant: Els.-Lothr. Jahrb. V S. 140; din
mutter ist im Ungerland, bringt e säckel vull silwersand: Els.-
Lothr. Jahrb. XI S. 67 Nr. 19, vgl. Glock S. 39; dei mueter
is in Babylon: Herrmann-Pogatschnigg II S. 21 Nr. 65;
säwwäk fleg wit, din mudder iss in'n hunger- nn kummerstand:
Danneil S. 180. Maikäfer flieg, der Hecker ist im kriag, der
Struve ist im Oberland, und macht d republik bekannt: D. M. VII
S. 469 (in Ulm 1848 und 49), E. Meier S. 25 Nr. 78 (aus Tübingen).
Dein vadder iss in Kowelenz, unn treecht e barick mit siwwe schwenz :
Firmenich II S. 64 (aus Frankfurt a. M.). Olle huttut satt'r in'n
kriech: "Wegen er I S. 73. Die mutter ist in aschen, sie will dein
hemd noch waschen: Schümanns. 48, Mannhardt, German. Mythen
S. 348. Dien vahder is en fuchs, diene mutter hört tau de meer-
katzen: Firmenich I S. 164 (so ähnlich sonst in Wiegenliedern).
1441. Aus demselben Tornow wird mir mitgeteilt:
Maikäfer fliege, mein vater ist im kriege, meine mutter ist
gestorben, mein bruder ist verdorben, ich bin so ganz alleine und
weine; maikäfer fliege.
1443 f. Vgl. Nr. 1393.
1445. Ähnlich Magd. Gesch.-Bl. XII S. 384, D.M. II
S. 40 (aus Hildesheim). Vgl. Nr. 1416 ff. — Fluig in deiner ahne
haus: Firmenich II S. 419 (aus dem Allgäu) ; flieg in meiner ahne
haus, bring mir aepfel und bire: E. Meier S. 24; flug in deiner
lieben frauen häusle, gibt dir aepfel und a knäusle: E. Meier S. 25;
fliegh jn's aide grossvadders htis, friss 'm alle subbe üs: Stob er
S. 83; dau dtne alle vor fftchen up : Schambach S. 129; do din
all veer fittchen op, willst se nich updoen, will 'k di 'n kopp af hauen :
Diermissen S. 40 Nr. 186.
Digitized by
Google
— 422 -
1446. Bring mi morrn gut wedder mit: Urdsbrunnen
B. V S. 128. Vgl. Anmerkung zu Nr. 1382 ff.
1447. Vgl. Nr. 1480.
1448. Vgl. Nr. 1454 ff.
Ich führe noch einige Anrufe an den Maikäfer an: D' Heide
kumme, d* Dirke kumme, si wän d'r di kindele brode : S t ö b e r S. 83 ;
d* judde kumme, d'heide kumme, welle dich un dini liewe kinder alli
z'samme ze dodt steche: eben dort S. 82. Firio, din hi9ele brennt:
ebendort Treib die ahlen weiber aus: Urquell V S. 291 (aua
Böhmen). Zulla gogl, spinn a garn: Zingerle, Zts. f. d. Myth.
II S. 364. Maiatzel, dreck9patzel, drei eilen, guggngs: Eis. Wtb.
I S. 86. Sage mir, maikäferlein, wo werd' ich über m jähre sein:
Grohmann bei Heinsberg = Düringsfeld, Fest = Kalender S. 223.
Anderes: Vloten S. 99, Volkskunde I S. 140, Rolland HI
S. 328 ff, Melusine I S. 557, Bulletins (Niort) 1831 S. 424,
S. 576.
1449. Hans He vernick hat Mi S. 30. Ludwig Krause
in Rostock schreibt mir: Für den elater hörte ich den Namen meister
ebeling hupp ; ich kenne sonst die Familie unter den Namen knuppser
nach dem Geräusch, das diese Käfer, wenn man sie auf den Bücken
legt, beim Emporschnellen machen. — Hanseli gumpuf: Schw. Wtb.
II S. 1470; hüpfauf: Hertel S. 124; schnappauf: Köhler, Voigt-
land S. 291.
1450. Vgl. Anmerkung zu Nr. 42 und zu Nr. 1382 ff. Aus
Ganzlin wird mir noch mitgeteilt: Lett sik de scharrnbull abendt
hüren, denn secht he haw'order an, denn ward't goot wäder; brumms
he morgens, denn secht he af.
1451. Kniper kniper knalbar, giv mi beten salbar, wenn du
mi ken salbar giwst, sali de kopp rann: Neubouro, MecJd. Nachr.
1892 Nr. 297 vom 20. December (aus Schwur xenhof).
1452. Jahn, Volkssagen S. 489, Engelien-Lahn S. 184,
Moritz Spiess, Aberglauben des Obererzgebirges (Programm Anna-
berg 1862) S. 19, Schulenburg, Volksthum 8. 161; vgl. auch
Mannhardt, Zts. f. d. Myth. IV S. 448, und Rolland HI
S. 241 f. — Ähnlich an die Elster: Holzmayer S. 44 Nr. 16;
an den Sonnenkäfer: ben je van den duivel, dan ga van my, ben je
van onzen lieven heer, dann blyf by my: Mannhardt, Ger man.
Mythen S. 251 (aus Groenlo).
Namen des Heuspringers.
Schiller H. II S. 18 nennt aus Mecklenburg neben heu-
springer: grashüpper und austbuck. Hüppenspringer : Nr. 1456 c;
heuhüpper: Nr. 1457 f. Über wrattenbiter unten. — Namen aus
anderen Ländern giebt Schiller. Ich fuge hinzu: Hedkenspringer:
Pomm. Bl. VII S. 88, heedsprenger (1) : ebendort VI S. 48
Digitized by
Google
— 423 —
Springhansel: Halt rieb S. 345 Nr. 11; sprenkhoust: Sieb. Korr.-
Bl. XVII S. 118; saltamartin u. a.: Torre S. 108; raattengumper :
Eis. Wtb. I S. 220, schmelmehepper: Kehr ein S. 357.
1455. Wrattenfräter und wrattenbiter werden mir aus Wismar
als Namen des Heuspringers mitgeteilt. Schiller 1. 1. hat warten-
biter. Wrattenbiter auch : P o m ra. B 1. VII S. 88, wartbitare : R u s s -
wurm, Eibofolke II S.225; bleinbiter: StürenburgS. 19; schell -
biter: Schumann, Lüb. Mitt. V S. 43.
1456. Ähnlich Frischbier, Volksreime S. 60, Wiede-
mann S. 407, Grohmann, Aberglauben S. 85 Nr. 612. Vgl. auch
Nr. 1448.
1457. Vgl. Wegener I S. 73 Nr. 246.
Andere Anrufe an die Heuschrecke: Svenska landsm. V, 5
S. 203 Nr. 449.
Namen der Libelle.
Zahlreiche Namen der Libelle hat Schiller H. II S. 19
zusammengestellt. Ich füge hinzu aus Mecklenburg: huttpierken: bei
Dömitz; gadspirken, gottspirken: Mi S. 24, jöpspirken: Brinck-
man, Uns' Herrgott up Reisen S. 202. Vgl. dazu oben die Namen
des Sonnenkäfers; gottespferdken u. ä. auch für den Heuspringer:
vgl. Schiller H. II S. 18 f. — Aus anderen Ländern nenne ich
noch: Hospeerd: Schumann, Lüb. Mitt. V S. 42 ; hatzpferd: Jahn,
Volkssagen S. 488; Hans Peters pärd: Strackerjan II S. 5;
Görgenpferdlein: Frischbier, Wtb. I S. 286; deezekespeerd : Volks-
leven I S. 49; ridders van Maltha: ebendort. Weiter: fröschen-
hüeter: Schw. Wtb. II S. 1797; blinnesnider : Woeste, Wtb.
S. 35; neijumfer: Schumann, Lüb. Mitt. V S. 43; farwer: eben-
dort S. 42; glaser: Eis. Wtb. I S. 262; madam: Eis. Wtb. I
S. 649, Franzmadam: Köhler, Voigtland S. 287; schuurschotte :
Stürenburg S. 239; wassermutter : Frischbier, Wtb. II S.458,
wasserhex: Eis. Wtb. I S. 397; hexenvogel: ebenda S. 100,
hexennodel: ebenda S. 758; tüfels - grossmueter : Schw. Wtb. IV
S. 592 ; todtengräber : K n o t h e , Wtb. S. 1 80. Anderes bei R o 1 1 a n d
III S. 284.
1459. Der Reim ist bearbeitet von Fröhlich, Lügen Kon-
fallgen S. 5 (gottespürken) und Gilow S. 240. Frischbier,
Volksreime S. 60: fru medder, sett ju nedder; oder: feddernedder,
ha hi sett di. — Vgl. auch Nr. 1433 und 1482 ff.
1461. Wegener I S. 74: Goldschmitt, schmädi, mor'n iss
buss- un baedi.
Andere Anrufe an die Libelle bei Smidt S. 46: Reereert, ga
Sitten, de kukkuk de kumt; und bei Engelien-Lahn S. 183:
Schullerbuck, sette di, plette di, ik jeäw di bier un brantewien.
Digitized by
Google
— 424 —
Schmetterling.
Mitteilungen über den Namen des Schmetterlings liegen mir
aus 207 Ortschaften der Heimat vor.
1. Rupenschiter ist der allgemein übliche Ausdruck in Strelitz
und im östlichen Schwerin, ist aber auch in der Mitte des Landes und
an der Ostseeküste bekannt. — Lummenschiter, lumpenschiter, lunten-
schiter sind auf Strelitz und die Gegend Penzlin- Neubrandenburg
beschränkt. — Ülkenschiter kenne ich nur aus dem Buche: Platt -
dütsche Diskurse... Von 'n ollen Meckelbörger. H
(Leipzig 1865) S. 53: orer sünd de minschen ülkenschieters, dee von
een blom up de anner burren.
2. Kätelböter sowie ülepüle mit ihren Nebenformen sind üblich
an der ganzen Ostseeküste und in der Mitte des Landes. Beide Aus-
drücke sind völlig unbekannt in Strelitz und im Süden des Schweriner
Landes. Ketelbeuters ist der Titel einer Gedichtsammlung von
Gildemeister. Kätelböter als Kubnamen nennt Schiller H. II
S. 3. Puttuhl ist mir gemeldet aus Vilz, Pölitz und Gross -Roge.
3. Bodderlicker ist im ganzen Südwesten des Landes allgemein
verbreitet, und etwa bis Schwerin hin anzutreffen. Im Osten und in
Strelitz ist es völlig unbekannt. Bodderflicker wird mir aus Picher
mitgeteilt. — Boddervagel, sommervagel, semmelvagel, sunnvagel sind
auf den Südwesten beschränkt; boddervagel, soweit ich sehe, auf die
Gegend Dömitz-Ludwigslust, die anderen Namen auf die Gegend Parchira-
Grabow. — Ulebodder (Nr. 1472) ist mir auch aus Hoort und
Gresse mitgeteilt.
Die Belege für diese Namen aus anderen Ländern gebe ich
unten zu den einzelnen Anrufen.
Mir liegen nur 55 Anrufe an den Schmetterling vor, davon
ndd. 32, hd. nur 16.
1463 ff. Näs' un müle blötte di. Dien oesken blött die:
Wegener I S. 74.
1465. Anrufe mit rupenschiter begegnen nur in Pommern:
Po mm. Bl. VI S. 92. Rupenschiter als Name des Nachtfalters
findet sich auch bei Danneil S. 23, rupenschisser : Pf ister
S. 229. Rupenkind: Diermissen S. 40 Nr. 190 (Strohoot
S. 110). Rupenvogel: Eis. Wtb. I S. 101. Krautscheisser : Nord-
böhm. Excurs. III S. 252. Boterschijte Flandris: Junius,
Nomenciator S. 71.
1466. Anrufe mit kätelböter: Schumann S. 49 Nr. 188,
Firmenich III S. 480 (aus Lübeck), Müllenhoff S. 509, Haas,
Rügensche Sagen S. 152, Kuhn, W. S. II S. 78 (aus Rügen),
Pauli, Ndd. Korr.-Bl. III S. 30 (aus Barth), Pomm. Bl. VI S. 91.
Der Name auch bei D ähner t 8. 225; kaedelbloeder und kaedel-
beudke: Pomm. Bl. 1. 1.
Digitized by
Google
- 425 —
1469. Anruf mit ülepüle wieder nur in Pommern: Pomm.
Bl. VI S. 92. Uleke, üleke als Name des Nachtfalters: Scham -
bach S. 239; M: Frischbier, Wtb. I S. 178.
1473. Botterlicker nur: Schumann S. 49 Nr. 188.
1474. Anrufe mit bottervagel : M ü 1 1 e n h o f f S. 509, W e g e n e r
IS. 74, Kuhn, v.d. Hagen's German. V S. 251, Kuhn-Schwartz,
Ndd. S. S. 453, Parisius S. 50, Andree S. 339, Krause, Zts.
f. d. Myth. III S. 176, Günther S. 36 f. Boddervagel - sigelsagel :
Diermissan S. 40 Nr. 189 (Strohoot S. 110); bottervoggl-gigel-
gaogl: Dann eil S. 23. — Bottervagel, buttervogel als Name:
ndd. 8, md. 4mal. Vgl. oben die Namen des Sonnenkäfers. Botter-
vagel für anas rutila: Schumann, Ndd. Korr.-Bl. XVI S. 82. —
Bott'rslappe : Wegener I S. 74; botterhahn: ebendort; botterhex:
Pomm. Bl. VI S. 176, Maass, Ndd. Jahrb. IV S. 34, Stüren-
burg S. 154 s. v. mulkentöver. Lange lange röige, botter botter-
fleige: Krause, Zts. f. d. Myth. III S. 177; botervlieghe als Name
auch bei Junius, Nomenciator S. 71 ; vgl. engl, butterfly.
1476. Anrufe mit sommervagel: Müllenhoff S. 509, Fir-
men ich III S. 57 (aus Holstein). Somraervegele, loss di setze, der
liewe gott hatt's g'sait : Böhme, Kinderlied Nr. 874 (aus dem Elsass).
Sommervogel als Name : vielfach; somelär: Schmeller-Froramann
II S. 559.
1477. Semmel vagel ist mir sonst nirgends begegnet.
1482. Platt di. Vgl. auch Nr. 1433 und 1459. Sik plätten
vom Schmetterling auch bei Reuter VI S. 365, und Gildemeister,
Jochen Frank S. 139.
Ik will di fleesch un broot gäben. Ik will di beer un brod
geben: Diermissen S. 40 Nr. 190 (Strohoot S. 110).
1486. Lummen8chiter u. s. w.: sonst unbekannt.
1491. Vadder un mudder röppt di. Ebenso Gilow S. 524,
Kuhn, v. d. Hagen s German. V S. 251, Kuhn-Schwartz, Ndd. S.
S. 453.
1497. Laat den ragen cewergahn . . . Sonst als Regenlied
üblich in mannigfachen Abweichungen.
1498. Vgl. Anmerkung zu Nr. 1387 V.
1500. Vgl. Anmerkung zu Nr. 1424 ff.
1501. De kreih kümmt un frett di. Kömmt e pogg, de frett
di: Frisch bier, Volksreime S. 60. Sparling kömmt on frett di
(an die Libelle): ebendort.
1503. Sunnvagel. Vgl. oben S. 415.
1504. Vgl. Nr. 1244.
Ich lasse nun noch einige andere Anrufe und Namen folgen:
Digitized by
Google
— 426 -
Anrufe mit molketewer: Frischbier, Volksreime S. 60.
Über dieses molkentewer u. ä. (molkendieb, milchdieb u. s. w.) vgl.
Frommann, D. M. VI S. 77. Smandlecker: Woeste S. 243;
schloppermilch : Nordböhm. Excurs. III S. 252. — Anruf mit
scheddrümken : Wegen er I S. 74; schedderum als Name auch:
Pomm. Bl. VI S. 91. — Anrufe mit floerloer und schomaker:
Müllenhoff S. 509. — Midschonke sott di, mül un nese blött di:
Kuhn, v. d. Hagen's German. V S. 251. — Anrufe mit miller-maler :
vielfach nid. und oberd., Wegener I S. 75; vgl. Mannhardt,
German. Mythen S. 373 f. — Noch andere Anrufe bei Dunger
S. 80, Schleicher S. 100, Wilhelm S. 49, Haltrich 8. 238,
D M. VI S. 111 (aus Österreich). Anrufe aus fremden Sprachen
bei Kolland III S. 313 ff.; vgl. auch Säbillot, H. Br. S. 348.
An Namen nenne ich hier noch: Hippendaif: Woeste, Wtb.
S. 103; muetergottes-vogelü (henni): Schw. Wtb. I S. 693; muni-
mälen: Schw. Wtb. IV S. 170; jyt (Jude): Heilig, Beiträge S.9
(vgl. oben S. 397 jud = Hase). Viele andere Namen bei Woeste,
D. M. VI S. 76 f., Schmeller-Frommann I S. 1588, Torre
S. 134 u. A. Niederländische Namen sind verzeichnet: Volks-
kunde I S. 139.
Das Verwunderungslied.
Auf den Wert des sogenannten Verwunderungsliedes hatte bereits
Mannhardt hingewiesen (Zts. f. d. Myth. m S. 225 f., German.
Mythen S. 483 ff.). W. H. Mi e Ick aber gebührt das Verdienst,
durch eine eingehende Besprechung und vergleichende Zusammen-
stellung der erreichbaren Varianten die Aufmerksamkeit weiterer
Kreise auf dieses uralte, bedeutsame Lied gelenkt zu haben (Ndd.
Korr.-Bl. H S. 7-12, in S. 9-13, VII S. 33-43); er erfand auch
den seitdem beibehaltenen Namen „Verwunderungslied". Koppmann
(Ndd. Korr.-Bl. III S. 1-3) gab dann eindringende Bemerkungen zur
Geschichte der Überlieferung und versuchte einen Wiederaufbau der
ältesten Gestalt des Liedes. Die pommerschen Fassungen hat jüngst
Brunk (Volkslieder S. 247-256) genauer behandelt.
Den 238 mecklenburgischen Fassungen habe ich 113 aus dem
übrigen Europa gegenüberzustellen. Mielck hat 81 Nummern zusammen-
gebracht: an der zuerst genannten Stelle Nr. 1-26, dann Nr. 27-39,
zuletzt Nr. 40-81. Davon stammen 5 aus Mecklenburg (Nr. 10. 18.
31. 35. 53), 5 (Nr. 39. 74. 75. 76. 77) sind als fremdartig auszu-
scheiden; es verbleiben also 71. Dazu kommt die Fassung aus dem
niederländischen Friesland, die Winkler (Ndd. Korr.-Bl. III S. 13)
mitteilt. Ich zähle nun auf, was Mielck übersehen hat und was seit
seiner letzten Zusammenstellung ans Licht gekommen ist. Ich setze
dabei die Mielcksche Zählung fort, und werde der Kürze halber im
Folgenden stets alle ausländischen Fassungen nach diesen Zahlen citieren.
Digitized by
Google
— 427 —
82-90: 9 Fassungen aas Lübeck und Umgegend, bei Schu-
mann S. 50-53.
91: Nathansen (Hamburg) S. 120 f.
92-102: 11 neue Fassungen aus Pommern, bei Brunk 1. 1.
Von diesen ist Nr. 92 (bei Brunk Nr. 1, nahezu = Mielck Nr. 34)
entnommen aus Er k- Böhme I Nr. 165, Nr. 93 (2) = Po mm. Bl.
I S. 126, Nr. 95 (7) - Drosihn S. 42 Nr. 7, Nr. 96 (8) = Pomm.
BL II S. 138, IV S. 107, Nr. 97 (9) = Pomm. Bl. IV S. 107,
Nr. 99 und 100 (11 und 12) = Pomm. Bl. V S. 15. Nr. 94 (4),
98 (10), 101 und 102 (13 mit Variante) waren bisher nicht ver-
öffentlicht. Brunk's Nr. 3 =» Mielck's Nr. 54; seine Nummern 5
und 6 sind wieder auszuscheiden.
103: Bruchstück bei Engelien- Lahn S. 188 Nr. 24 e.
104: Bah 1 mann, Märchen S. 241 Nr. XII.
105: Bruchstück in den Mün st. Gesch. S. 213.
106: Fricke S. 230 (nahe verwandt mit Mielck's Nr. 22).
107: Dirksen S. 35 (ebenso Zts. d. V. f. Vkk. H S. 325).
108: Israels 8. 72.
109: Joerres S. 39.
110: Fischbach-Giese S. 56.
111-113: Schuster S. 382 Nr. 182 A. B. C. (vgl. auch
Siebenb. Archiv N. F. X S. 107).
114: Siebenb. Korr.-Bl. III S. 123.
115: Ebendort XVH S. 106.
116-117: Volkskunde VIII S. 30 f.
118: Volksleven IV S. 178.
119: Ebendort VIII S. 171 f.
120: Ebendort VIII S. 226 f.
121: Volk en Taal H S. 6 f.
Von diesen 121 (oder vielmehr nach obiger Zählung 112)
Fassungen stammen aus Schleswig -Holstein -Lübeck -Hamburg 33,
aus Pommern 13, aus Ost- und Westpreussen 5, aus Ostfriesland-Olden-
burg 10, aus Westfalen 9, aus dem übrigen Niederdeutschland 7,
aus ndd. Gebiet ohne genauere Quellenangabe 8, vom Niederrhein und
aus Siebenbürgen 18, aus den Niederlanden 9.
Endlich fand ich in der Revue des trad. popul. I S. 129 in dem
Aufsatze von David Fitzgerald: Le Folk-Lore dans les iles
Britanniques die Bemerkung : Les formulettes anglaises et germaniques
se correspondent exactement . . . . : the cow she sat by the Are and
spun ... In vollständiger Gestalt ist mir die englische Überlieferung
nicht begegnet. Mannhardt, German. Mythen S. 487 hat einen weiter-
abstehenden Beim aus Chambers S. 45 (zweite Auflage S. 27) ver-
Digitized by
Google
— 428 —
glichen. In ganz Oberdeutschland and im md. Sprachgebiet mit Aus-
nahme des Ripuarischen und des Siebenbürgischen sind keine Spuren
nachzuweisen. Die md. und oberd. Reime, welche Martin (Ndd.
Korr.-Bl. IU S. 13) und Bern he im (Zts. d. V. f. Vkk. VI S. 209,
vgl. ebenda S. 345 f.) heranziehen, ebenso wie Mielck's Nr. 39 und
74-77 und Brunk's Nr. 5 und 6, alles Bruchstücke eines sogenannten
„Lügenliedes", ruhen, wie mir scheint, auf anderem Grunde. Zu der
Gruppe solcher Lügendichtungen, über welche U hl and (Schriften
III S. 224 ff.) eingehender gehandelt hat, gehört ja freilich auch unser
Lied; 15 Fassungen schliessen mit einer ausdrücklich darauf hin-
zielenden Bemerkung: sünd dat nich dicke loegen n. ä. Allein von
wesentlichen Bestandteilen unseres Liedes, der Ausreise des freienden
Hahns oder der Fahrt ins fremde Wunderland, sowie von dem Brauen
des betäubenden Bieres ist in diesen Reimen nichts enthalten; auch
die Schilderung der wunderlichen Wirtschaft enthält Züge, die sich
im Verwunderungsliede nirgends finden.
In Bezug auf die Geschichte des Liedes beschränke ich mich hier
auf kurze Andeutungen. Für eine eingehende Untersuchung fehlt
hier der Raum , auch scheint mir die Zeit dazu noch nicht gekommen.
Ich hege die gewisse Erwartung, dass nunmehr meine lieben Mitarbeiter,
von dem Werte der Überlieferung überzeugt, weitere Massen neuer
mecklenburgischer Fassungen ans Licht bringen werden ; zugleich steht
wohl zu hoffen, dass auch im übrigen Niederdeutschland die Sammel-
arbeit sich diesem alten Liede mit neuem Eifer zuwenden wird.
Zur ersten Gruppe (Der Hahn auf der Freite) gehören von den
ausländischen Fassungen 43, zur zweiten (Die Frankenfahit) 14, zur
dritten 11, zur fünften 3. Die Fahrt nach Fehmarn begegnet nur in
zwei Stücken (aus Holstein und Lübeck) ; die Fahrt nach Prpenhagen
nur fünfmal in Pommern. Näheres sage ich unten. Die Beobachtung
Mielck's, dass auf fränkischem Gebiete nur die Hahn -Version vor-
komme, die Frankenfahrt dagegen auf das östliche und nördliche
Deutschland beschränkt sei, wird durch die obigen Nachträge nicht
widerlegt. Die Hahn -Version haben auch die Siebenbürger Sachsen
aus ihrer alten Heimat herübergenommen. Mielck hat die Vermutung
ausgesprochen, dass das Lied als eine Spottrede wider die Franken
wegen ihrer Erzählungen von redenden Tieren anzusehen sei. Die
Annahme Koppmann's, der, daran anknüpfend, die Verbindung der
Reise des freienden Hahns mit der Fahrt ins Frankenland der ursprüng-
lichen Gestalt des Liedes zuwies, findet durch unsere Nr. 1505
glänzende Bestätigung.
Der altertümliche Ton und die gute Erhaltung vieler mecklen-
burgischer Stücke springt in die Augen. Eigentümlich ist der
heimischen Überlieferung die immer wiederkehrende Verbindung des
eigentlichen Verwunderungsliedes mit Stücken aus der Vogelhochzeit:
de sjparling bringt de bruut den truring, schuufut sett't de bruut de
huw up, heister mit den langen swanz maakt de bruut den vördanz,
Digitized by
Google
— 429 —
de adeboor (kiwitt, knkuk) wol up den boBn, dat is de braut ehr
8we8ter8oen u. a. m. Es ist beachtenswert, dass diese Verbindung der
Vogelhochzeit mit dem Verwunderungsliede sich mit Sicherheit nur
im benachbarten Schleswig -Holstein -Lübeck (Nr. 6. 16. 29. 30. 47/
84. 87), sowie in Pommern (Nr. 34 = 92. 54. 96. 97. 98. 101. 102) und
Stade (Nr. 30) nachweisen lässt. Der Schluss der Oldenburger Fassung
(Nr. 45, eng verwandt mit unserer Nr. 1597) lässt eine sichere Deutung
nicht zu. Die Verbindung beider Lieder muss in hohes Alter zurückgehen,
weil in diesen Fassungen des Verwunderungsliedes sich vielfach Züge aus
der Vogelhochzeit erhalten haben, die bei uns und anderwärts in dem
Liede von der Vogelhochzeit selbst nicht mehr vorkommen. Darunter
finden sich einige deutliche Hinweise auf geschlechtliche Dinge. So
z. B. in Nr. 1542: de adeboor mit n langen knaken, dee woil so giern
de bruut beslapen. Ähnlich in Nr. 1543, vgl. 1668 c; versteckter in
Nr. 1541: dee will de bruut dat bedd upmaken: wie in Pommern
in Nr. 34 --92. Auch in den seltsamen, von Brunk fiir verderbt
angesehenen Versen in einer anderen pommerschen Fassung (Nr. 96):
knackorber steht up'm hoge boene, pusst de brut ehre katersoene —
dürfte eine dunkle Anspielung auf obscoene Dinge zu sehen sein.
Noch bedeutsamer klingt der Schluss von Nr. 1613: gälgööschen, gäl-
gööschen, kruup du de bruut in 't eierhüüschen ; un as de voss in 't
dunkel kämm, dor güng de rechte sprang wol an. Ich finde mehr-
fach den Nachweis, dass in slavischen Ländern noch in der Gegenwart
Lieder von Tierhochzeiten auf Hochzeitsfesten vorgetragen werden.
Für ältere Zeiten einen solchen Brauch auch für Deutschland anzu-
setzen, scheint um so mehr erlaubt, als ja auch das Lied vom Kukuk
auf dem Zaune als uraltes deutsches Hochzeitslied erkannt ist. Eben
durch diesen, die Erinnerung immer wieder auffrischenden Brauch
würde sich, so will mir scheinen, die Erhaltung der Überlieferung
und die Fülle der Varianten am besten erklären lassen.
Dass das Verwunderungslied selbst mit hochzeitlichen Bräuchen
in Verbindung gebracht ist, darauf führen noch andere Spuren. Eine
alte Tagelöhnerfrau in Nevern erinnerte sich eines alten Spruches,
der früher auf Hochzeiten der Braut vorgesprochen sei: Gott gäw di,
wat ik di wünsch, in *t künftig johr enen prinz, un denn nochmal
eens ümundüm, so lang bet't vieruntwintig sünd; vieruntwintig um
den disch, denn weet de bruut, wat huushollen is. Ein ganz ähnlicher
Spruch kommt in einem Liede vor, das früher auf der Hochzeit bei
dem Tanz um den Tisch gesungen ward, bei Norrenberg IV S. 90,
vgl. auch Erk-Böhme II Nr. 413b und c. Und ebenso schliesst
mehrfach das Lied vom Kukuk auf dem Zaune: vgl. Nr. 1753 f.
Dieser auf reichen Kindersegen gerichtete Wunsch findet sich nun
auch im Verwunderungsliede: Nr. 1552; vgl. auch Nr. 1670. In 13.
anderen Fassungen aus den verschiedenen Gruppen (Nr. 1518. 1519.
1520. 1565. 1566. 1567. 1599. 1600. 1602. 1604. 1605. 1609. 1649)
ist der auf die Geburt eines Kindes hinzielende Wunsch noch enger
mit dem Verwunderungsliede verbunden. Hier schliesst die Schilderung
von der Kraft des Bieres: dree stänners ut'n husen, dree balken
Digitized by
Google
— 430 —
von'n boen, dat bedüd't 'n jungen soen* o. ä. In ausländischen Stücken
ist merkwürdiger Weise davon keine Spur erhalten. Andere An-
spielungen auf Brautschaft und Hochzeit finden sich in grösserer Zahl.
Wenn auch andere Länder planmässig durchforscht sein werden, wird
auf alle diese Beziehungen helleres Licht fallen.
Über die Verschmelzung sonstiger Volksreime mit unserem Liede
sind unten die nötigen Hinweise gegeben.
Ich gehe nunmehr dazu über, zu den einzelnen Gruppen und
Stücken einige Erläuterungen zu geben; dabei überall auf die zahl-
losen verderbten Stellen aufmerksam zu machen, schien überflüssig.
Von den heimischen Fassungen stammen von der Ostseeküste 99,
aus dem Südwesten 43t, aus dem Süden und Osten 49, aus Strelitz 34,
aus der wenig erforschten Mitte des Landes 13. Die Hahn -Gruppe
ist über das ganze Schweriner und Strelitzer Land verbreitet;
namentlich die Ostseeküste zeigt grossen Reichtum an schönen Stücken.
1505. Über friden, friten vergleiche man den Index.
De Hund dee hödd de bodder. Hödd: auch Nr. 1599 und
Nr. 1666,2. Wohrt: Nr. 1533. 1557. 1666,2; bewohrt: Nr. 1600.
Auswärts kommen diese Ausdrücke nicht vor.
De fledermuus dee fäg't dat huus. Das ist der festeste Bestand-
teil der ganzen Überlieferung: es begegnet in den ausländischen
Fassungen 64 mal.
De 8charrnwäwer drecht 't muH rut. So oder ähnlich vom
Mistkäfer in Mecklenburg 33 mal ; sonst nur in Pommern (Nr. 34 - 92.
54. 93). Dat svin dat drog dat scharn ut: Nr. 28. 29, de swiens:
Nr. 47.
Kapüün. Vgl. Anmerkung zu Nr. 1507.
Hawerkaff. So bei uns durchgängig; auswärts 19 mal. Gasten-
kaff u. a.: Nr. 1666,4; vgl. 1589. 1642.
De kukuk un de korup, dee putzen de bruut de hoor np. De
kukuk un de korock: 1537. 1538. 1585. Karak, karok ist die Saat-
krähe: Siemssen, Vögel S. 59. Die Verse stammen aus der Vogel-
hochzeit, vgl. Nr. 1676. Auswärts kommen sie nicht vor.
Se danzen up den dönssenboen, dat heet de bruut ehr swester-
soen. De adeboor wier de bruut ehr swestersoen: Nr. 1582. 1591;
de heister up den düüstern boen, dat wier de bruut ehr swestersoen:
Nr. 1606; kiwitt — süstersoen: Nr. 1533; schuufut — süstersoen:
Nr. 1534; scharrnwäwer — süstersoen: Nr. 1531; de adeboor was
de bruut ehr swiegersoßn: Nr. 1532; de kukuk wier de oll fru (de
ollsch) ehr swiegersoen: Nr. 1573 (1647); de hahn würd de oll fru
ehr swiegersoen: Nr. 1603. — Auswärts nur: Nr. 6 (Holstein): de
adebaer — de bruet äer süstersaen; Nr. 11 (Hamburg): kukuk —
N. N. sin (er) swestersaen; Nr. 98 (Pommern): kräj — brud ehr
* Wie unser Volk von einem Hause, in welchem eine Geburt
erwartet wird, sagt: de balken ward all knacken, oder: de boen föllt
bald daal.
Digitized by
Google
- 431 —
süstersähn; Nr. 99 (Pommern) kuki^k — is dat ne votterschwestersöhn.
Vgl. Brunk S. 256.
De heister deit 'n vördanz. So und ähnlich in Mecklenburg
36 mal; vgl. Nr. 1666, 7 und 1668 ff., 1679 ff. Sonst nur in Schleswig-
Holstein (Nr. 16. 29. 47) und Pommern (Nr. 34 = 92. 96); vgl. auch
Nr. 30 (Stade) und Frischbier, Volksreime S. 57 Nr. 218. De
voss möök de bruut den vördanz: Nr. 1582. 1591, vgl. Nr. 1668 f.,
1679 V, 1689; ebenso Nr. 6 (Holstein), Nr. 84. 87 (Lübeck); de kiwitt
mit sinen bunten kränz, dee ded' mit de bruut den stubendanz : Nr. 1543 ;
de wäpstart wier de bruut ehr vördanz: Nr. 1606; vgl. Nr. 1668a.
1506. Morgen willn wi na Warnmünn' gähn. Warnemünde
als Ziel der Reise des Hahns erscheint auch in Nr. 1527. 1536. 1538.
Travmünn: 1534. Ukermünd', Ükermünn u. ä.: 1515. 1522. 1533.
1540. 1550. Kakelmünsen: 1525. Gemüns': 1528. Kükemünning:
1531. Küriminten: 1529. Na de Küükwih: 1549, kükerüwih: 1544.
Von Kükerü: 1521, vor Kükürükü: 1509. Kappeniren r 1542.
Brookshusen: 1524. Bernakel: 1510. Rom: 1507. Bet de Sühe:
1535. — Auswärts kommen in der Hahn -Version vor: Ükermünde
Nr. 34 (92). 54 (Pommern). Kurukmünika : 93 (Pommern). England :
58 (Grafschaft Mark). Amsterdam: 13 (Westfalen). Amsterdam-
Spanien-Oranien (?) : 67 V (Ostfriesland). Land Marigen : 19. 20
(Pommerellen). Lombardijen: 117. 120 (vgl. Nr. 69), Lommerdije:
118 (Niederlande). Lambardiden: 67. 68, Lammerdiden: 36. 64.
65. 66. 108 (Ostfriesland). Labberdiän: 57, Lappedeien: 107, Land
vanDeien: 59, Lonk der Deier: 60, Hawerdeien: 21. 78. 80, Hohner-
deien: 61. 79, Klamertheiäkes : 81 (Niederrhein). Domenaen: 112
(Siebenbürgen) (vgl. Domnian 114, Blomena 111). Nao Diämstern
(Darmstadt): 104 (Münster). Nam dymen: 14 (Westfalen).
De katt haalt de bodder. Haalt (haal): auch Nr. 1518. 1543.
1550. Auswärts nirgends.
Dor brugten se schammbairisch von. God hawerbeer: Nr. 1.
Leckerbeer — smeckebeer: 5. 15. 16. 50. 91; garstenbeer - leckerbeer -
von dat beste beer: 33.
1507. As wi dor wol henne kernen. Tnne: 16Ö1, drinne: 1597,
herinne: 1619. Unsre hahne: 1533, achter de schüne: 1632, in de
mcele: 1636, up'n felde: 1547, in den huse: 1549, von de frige:
1532 a u. a. m.
De müch dee drööch dat mull herut: so bei uns 8 mal, aus-
wärts ebenso oft.
Dor stünnen dree kapunen vor. In den heimischen Stücken
herrscht in der Bezeichnung der Kapaune grösste Mannigfaltigkeit:
vgl. Nr. 1666, 4. Ich hebe hier noch heraus (die Nummern wird man
im Index finden): kapünings, kabuners, kupuuns, gabusen, kapöten,
gebüürken, poppüün, puterään, pampünings. In den ausländischen
Fassungen überwiegt durchaus: dree kapüün, dree kapunen, kapuun-
hahns u. ä. Poar kalkuhnen : Nr. 54, de karpüne : 43, poar gulpun : 93,
dree papün: 1, de kamün: 41. Bei uns ist dann vielfach statt des
nicht verstandenen Namens der Kapaune" ein kapüün u. ä. als Objekt
Digitized by
Google
— 432 —
eingesetzt: dor döschen se kapüün, kolpüün, glubüün, pollüün, katt-
püün, koppküün, kümüün, kemüän, kabns u. a. m.; oder auch: dor
döschen se in kemüün, kommüiin, kamüün. Vgl. Nr. 1666,4.
Beir: So bei uns 12 mal. Weir: Nr. 1572. 1658.
De hahn up'n wimen fung an to beswimen. So und ähnlich
16 mal. Auswärts: Nr. 6. 7. 50.
De hähn. Ebenso Nr. 1591a. 1658. 1666,6. Auswärts: Nr. 5.
28. 30. 40. 42.
Kuschaal. Kollschaal: Nr. 1570. 1640; warmbeerschaal : 72.
Föllt in de suppenschaal u. ä. : 8 mal.
1508. As he bi de windmoel keem. Ebenso Nr. 1545. As
he an den moelendoor kämm: Nr. 1543.
1511. As he von dat frigengahn kämm. As wi von dat (den)
frigen kernen: Nr. 1539 (1553a); as he vor de frige keem: 1532a;
as he wedder raffer kämm: 1517.
1513. De kater hoor de bodder. Hoor(t) auch: Nr. 1513.
1519. 1521. 1538. 1540. 1545. 1590. 1666,2. Auswärts: Nr. 25.
34*92. 93. Über dieses hören der Butter vgl. Mielck VII
8. 33 f. — Ich stelle hier die anderen Ausdrücke zusammen: De
katt horkt de bodder af: Nr. 1508; de hund üürt de bodder: 1569;
de katt ferr de bodder ut: 1626; wascht de bodder: 1585 (wosch:
auch Nr. 13); de hahn maakt de bodder rein: 1587 (ebenso Nr. 56);
de hund (katt, fru) knäd' de bodder: bei uns 9 mal, auswärts: Nr. 6.
50. 55. 59; de katt klei't de bodder ut: Nr. 1. 5; de hund kemmde
d* botter: 64 (kam: Ndd. Korr.-Bl. VII S. 34); de katt häkelt de
botter: 37; de katt möök de botter up: 84.
1514. De swien up'n kaben flöten all dor haben. Swemmten
all dor haben: 1610. De swien in den kaben, de fangen an to
draben : 72. De kalwer op 'n kaben . ? . : 42.
1515. Papier up sine siden. Papier wol up de siden: 1531.
Portpee up sine siden : 34 ; den degen an de siden : 86. 92. Un gung
ok wol up siden hen: 1519.
1515 ff. De kiwitt (kukuk) up de harre braak . . . Das kommt
in ausländischen Fassungen nicht vor.
1516. De kleemstaken ut de wand. Ebenso Nr. 1648, 1666,5;
dree kleemstaken ut n husen: 1546; den kleemstock ut n husen: 1545.
Auswärts nicht.
1517 V. Katteiking . . . Das Eichhörnchen begegnet im
Verwunderungsliede und den verwandten Reimen nur an dieser Stelle.
1518. De kukuk schöw dat muH herut. Nur hier. Die Be-
seitigung des Mulls wird immer wieder anderen Tieren zugeschrieben:
der Katze: 1549. 1561; der Maus: 1587. 1647 (1601). 12. 96. 97, de
graute mues de kiärd dat hues, de kleine schrapd' den dreck derut: 71,
mousz, kier det housz, wisel, drag ed ousz: 111; der Batte: 1654.
(vgl. 1657). 42. 94; dem Hund (Pepus): 58; der Fledermaus: 1626.
Digitized by
Google
- 433 —
1632. 13; dem Hahn: 43. 99; dem Küken: 1604. 1609. 1650; dem
Rebhuhn: 1618 V; der Ente: 67.68; Krähe: 61; Eule: 80;
Elster: 1621; dem Kiebitz: 1524. 1666,2; den Möven: 1; der
padde: 63; der Fliege: 56. Vgl. auch Anmerkung zu Nr. 1505
(Mistkäfer), 1507 (Mücke), 1538 (Maulwurf), 1547 (Sperling),
1582 (Schwalbe).
1518. Wat döschen se? Derartige, die Schilderung belebende
Fragen kehren in unserem Liede vielfach wieder : Wat sali he dor . . .
wat kreech he dor to sehn: 1596 (vgl. 1592b); wat dösch ji:
1645; wo sünd denn de annern blähen: 1566; wo süll se denn dat
muH laten: 1586; wur drööch se dat wol hen: 1587; kluck, wo sünd
dien lud': mehrfach; wo wull he denn hen riden: 1595, u. a. m.
Ebenso auswärts: wowit wult du dermit riden: 36; wo drogen se dat
hin? . . . wat döschen se dar: 42; wat säden sine lüde: 34 (92) u. a.
Balken ut boen . . . Vgl. dazu, was oben gesagt ist.
Sparling, du oll rottending, büst de bruut ehr haurkind. Ebenso
Nr. 1580. Sparling, dat lütte ding, dat wier de bruut ehr hoorkind:
1666,7. Vgl. 1668 e. Das ist wieder ein Stück aus der Vogel-
hochzeit. Sparling, du rottending: Uuch Nr. 1546. 1668c. Aus-
wärts nirgends.
1519. De katt dee schüfft dat Schotter. De katt dee lickt de
schodder: 1555.
1520. Seech sien äben wunner an. Naben wunner: 1524;
sien leewen wunner : 1516; sien eegen wunner: 1531.
De koh dee kaakt wat äten. De katt: 1666, 2 und 90.
De ollen buurn an unsern disch . . . Vgl. 1532. 1558.
1521. Sehch ik enen elend doran. Da sach he sinen Jammer
au: 94. Vgl. auch Nr. 1513.
1524. Mennicheen dee mach dat nich . . . Das stammt aus
dem Rätsel vom Bienenkorb (B. I Nr. 43). Die Übertragung ist wohl
durch den Anklang des „kubuuns" an das „kabus'" hervorgerufen.
1525. De müs' dee lopen na de schüün: vgl. Nr. 1505. 1537.
De kukuk up den tune satt . . . Ebenso 1632. 1653. 1670. Nr. 3.
Vgl. Nr. 1750 ff.
1526. De sparling un de bookfink .'. . Vgl. Nr. 1777, und
Anmerkung zu Nr. 1592.
1527. Adeboor is klockenträder . . . Vgl. Anmerkung zu Nr. 1 1 78.
1528 ff. Un as de bruut morgens in 'n daug güng . . . Ähnlich
1628. 1668 i. Vgl. Nr. 1791 ff.
1531. De koh dee mörr de fleeg'. Dat kalf jööch ehr (der
Kuh) de fleegen af: 1540; dat kalf steken all de fleegen: 1548.
Auswärts: De ko kieden de flegen: 62; et höndche jahch de fleege: 109;
de katz de feng de flehge: 110; vgl. 80.
Mecklenb. Volksüberlieferungen Bd. IL 28
Digitized by
Google
— 434 —
1535. Dor kricht he wat to hüren. Ebenso 1537.
Kiwitt, wur blief ik . . . Vgl. Nr. 1800.
1538. Sparling, du lüttes ding, schenk de braut den gollen
ring. Ähnlich 1540. 1541. 1618 V. 1619. 1652. 1665. Vgl.
Nr. 1667 ff. 1672 ff. Auswärts nur ür Pommern: 34 = 92. 54. 97.
98, vgl. 101. 102.
De wädehopp . . . Wieder aus der Vogelhochzeit. Vgl. Nr. 1674 ff.
De mullworm drööch dat mull rut. Ebenso bei uns 7 mal;
auswärts: Nr. 34 = 92, 98 (Pommern).
Dor slögen sik de blinn'. Ebenso Nr. 1611. Vgl. auch 1580.
Auswärts nirgends.
1539. Schuufup (statt schuufut), sett de bruut de huw* up.
Ähnlich: 1550. 1618 V. 1622. 1652. 1665. 1668 ff. Vgl. Nr. 1676
und die Anmerkung zu 1668 d. Auswärts nur: Nr. 54 (Pommern).
Vgl. auch 1534.
1540. De rode hahn. So bei uns nur hier. Auswärts mehrfach.
1541 ff. De adeboor w\ll de bruut dat bedd upmaken u. s. w.
Vgl. oben S. 429.
1545 f. Adeboor, de klipperklapper . . . Ebenso 1578. 1608.
1619. 1622. Vgl. Nr. 1667 ff.
1547. De sparling drecht de müll wech. Ebenso 1618 ff.
Auswärts: 19. 21. 62. 100. 103. 109.
De gös' dee gähn na 'n ganten, dat sünd de muskanten. Wieder
aus der Vogelhochzeit: vgl. Nr. 1672. 1676.
1548. De brüdi fung an to knacken . . . Ebenso in Nr. 1609;
vgl. Nr. 1772 aV.
1549. Donn tred' em ok dat wunner an. Tritt ihm ein
grosses wunder an: 1529.
De specht sett't ehr torecht. Wieder aus der Vogelhochzeit.
Vgl 1668 a.
1550. As se (de bruut) na de kirch hen güng, donn wier se
goot geflochten . . , Bruchstück eines alten, bei uns weit verbreiteten
Volksreimes. Vgl. auch Nr. 1619 ff.
1552. Tweeuntwintig lud' bi n disch . . . Vgl oben 8. 429.
Up de straat is 't prächtig . . . Ähnlich mehrfach in heimischen
Leberreimen.
Peterzill un königskruut, hüüt bün ik 'ne junge bruut Godet
petersiljenkruut, tokum jähr is use dogter bruut: 22 (Ostfriesland).
1553. Se seet up'n breeden steen . . . Vgl. Anmerkung zu
Nr. 1306.
Alle mäkens kregen 'n mann. Bruchstück eines weit verbreiteten
Volksreimes. Vgl. auch Nr. 1686 und Anmerkung zu Nr. 1785
unter Nr. 5.
Digitized by
Google
— 435 —
Aus Helpt ward mir mitgeteilt: Kukuk sitt up *n breeden steen,
hett sik binah de ogen utweent; all kregen s' n mann, he kreech
keenen mann ; he jooch s* nich, he slooch s' nich, he rookt keen piep
toback, un bröcht ok nich n stück in 't schapp.
Zweite Gruppe. Die Frankenfahrt ist, nach den bisherigen
Funden zu urteilen, im Westen des Schweriner Landes mehr ver-
breitet als im Osten und im Strelitzer Gebiet.
Koppmann hält die in den ausländischen Fassungen mehrfach
begegnende Wendung, dass der nach Franken Fahrende sich auf die
„planken" (d. h. auf ein Schiff) setzt, für ursprünglich. Ik wull.'n
mal na Franken un set mi op de planken: 42 (Holstein); ik sett mi
oppe planken un fohr dahen na Franken : 50 (unbestimmter Herkunft) ;
ik gung mal op na Franken, sett mi op de planken: 5 (Holstein?);
ik gung enmal na Franken, do steg ik op de planken: 51 (Holstein);
ik se't mal up de planken un jög mal hen na Franken: 3. 4 (Lüne-
burg). Dann entstellt: ik saetter mi op de schranken un reiser na
Franken: 28 (Angeln); dat schriew ick an de planken un reis' dar-
mit na Franken: 40 (Holstein), ähnlich 27 (Bremen), 2 (Holstein);
ik gung mal hen na Grambke, da keek ik aver de planke : 8 (Bremen) ;
de böhrde mir ober de planke, da keem ik hin nah Gramke: 52
(Hamburg). Aus dieser Fahrt auf „planken" ist bei uns einmal
(Nr. 1562) geworden: dor sett't ik mi up lanken. Dann aber 8 mal:
ik sett't mi up den blanken (1554. 1559. 1560. 1579. 1583. 1584.
1585. 1630). Aber auch: du sasst dormit riden na Blanken 1575;
ich reise nach Blanken 1586; ik siill na Bankow riden 1568. Dieses
Blanken kommt auswärts nur einmal vor: don tröck ick mienen
Blanken un ree dormit na Franken: 43 (Lüneburg).
Die Einleitung: ik weet 'n leed, wat du nich weest ... ik süll
dat pierd den toom updohn ... u. ä. kommt auswärts 8 mal vor.
Peter Ott als Lehrmeister tritt ausser bei uns nur noch im nahen
Lübeck auf: Nr. 85; Hans Ott in Holstein: Nr. 1. Sonst werden
andere Namen genannt: Dat hett mioll Jan Meyer lehrt: 27 (Bremen),
Albert Jansen: 52 (Hamburg); dat hett mi meister Jürgen lehrt, de
gode mann, de so god spielen kann: 50 (unbestimmter Herkunft);
dat lehr ick vun de ohl Margret: 40 (Holstein), dat weet ik van
myn oel Margreet: 2 (Holstein). In Nr. 82 fehlen die beiden ersten
Zeilen. In Nr. 2 und 85 heisst es in der ersten Zeile : ik weet n
land ...
Peter Ott kommt bei uns auch in einer Erzählung vor von der
geizigen Haushälterin, die da betet : ach, du mien leewer gott, giff mi
minen Peter Ott . . .
Hier mögen auch zwei Neubildungen Platz finden:
Ik weet'n leed, wat niemand weet, dat weet mien broder Ott;
ik wull de dierns de strümp upbinnen, donn fööt ik ehr an'n zopp.
Am Neufdosür.
Digitized by
Google
- 436 -
Ik weet n leed, dat niemand weet, dat weet oll Peter Krus' ;
Hans dee treckt de brüch up, donn keem 'ne düster wulk rap; snider
seet (scheet?) in't bodderfatt, oh herrje, wo bullert dat. Loosetu
1554. Donn wier keen minsch to huus . . . Ähnlich bei una
19 mal: dor wier nümms in, dor wier anners keener to haus as de
katt . . ., dor wier niemand inne as de gluckhenne . . . n. ä. m. Es
ist beachtenswert, dass diese Bemerkung, die Koppmann für späteren
Zusatz hält, bei uns in der Hahn -Version nirgends vorkommt. Aus-
wärts begegnet sie 18 mal, darunter 9 mal in der Frankenfahrt, 2 mal
in der Hahn -Version : Nr. 13 (Westfalen), Nr. 58 (Grafschaft Mark).
1555. De kreih up n tuun, dat wier de pageluun. Ebenso
Nr. 1641.
1556 a. Donn seet de kluck bi de weeg' un weeg* dat kind.
Ebenso Nr. 1565. 1569. 1575. 1590. 1613. Auswärts: 5. 47. En oll
kluckhohn wohr dat kind: 1558; en oll kluck wohr de kinner: 1581;
de kluck wohrt de küken: 1557; en oll olle kluck, dee futtert all de
kükelein: 1636. Dor wier nicks in as een oll kluck u. ä.: 1597. 1614;
auswärts: 28. 40. 42. 45. 82. 97. 98. 99. Dieser Zug ist der Hahn-
Version durchaus fremd, auch in den ausländischen Fassungen.
1556 b. Ik süll dormit na Frankreich riden. Ebenso 1576.
1632. Ik weer enmal in Frankerich: 47 (Schleswig).
Kluck wo sünd dien lüd\ Ebenso 1588. 1589. 1642; aus-
wärts nirgends.
1557. Dor wier anners keen to huus as 'ne oll fru. Vgl.
1559. 1563. 1564. 1567. 1568. 1572. 1573. 1579. 1580. 1584. 1593.
1602. Auch das Auftreten der alten Frau ist bei uns der Hahn-
Version nicht eigen.
1558. Dre buurn achter 'n disch sünd munter un frisch.
Vgl. Nr. 1520. 1666, 4. De buren würden drunken: Nr. 36. 64. 65. —
Eine Fassung des bekannten Tanzliedes goos uppe däl . . . schliefst :
Dree mal güngen wi um dat huus, de ollen buurn sünd noch so frisch,,
meinen, dat morgen hochtiet is.
1558 V. Dor red' ik hen na Ranken. Ebenso 1559. 1570.
Ik wul mal na Rangn, dat schrev ik op de tangn: 48 (Holstein).
1563. Fledermuus flööch cewer't huus. Ebenso 1594. 1666,3.
1568. Wälig hier. Däglich bier: 1657.
1570. De hahn fting sik an to grinen. Vgl. 1592 a.
1628. 1666,6.
1571. De vagel uppe stubenklink, dee würd ganz stockenblind.
Ähnlich 1584. 1603. 1658. 1666,6. 1572. Nicht in der Hahn -Version.
Auswärts nur in Lübeck (Nr. 90): de vagel up de klink weer tein
stunn'n blind.
1572. Die Melodie zu diesem Stücke wird am Schlüsse des
Bandes Platz finden.
Digitized by
Google
— 437 —
1575. Das Stück stammt aus derselben Quelle wie die Fassang
der Hahn -Version Nr. 1508.
1576. Peter Krus\ Vgl. 1571, oben S. 436. 1624. 1630, und
Index zu B. I S. 355.
Dor drögen de müs dat moelrad raf, dor wollen se bier von
brugen. Das kommt nur hier vor. Vgl. auch 1579.
1577. Frinkfrank. Finkfank 1588.
1581. De mullworm dee wull kinnelbeir hollen. So nur hier.
Kumm Krischaan, wi willn ok hengahn . . . Das ist aus einem
Abzählreim entlehnt.
1582. De swaalken mit de spitze snuut, dee drögen all dat
mull herut Ebenao 1666,3; auswärts: 6. 50. Ähnlich 1597 f.
1618 V; auswärts 33 mal.
1585. Vadder un mudder bieben doot . . . Anfang eines
alten Volksreimes.
1586. De katt dee kaakt de fisch. Vgl. Nr. 1615 ff.
Dritte Gruppe» Auch diese Gruppe ist im Westen des
Schweriner Landes am stärksten vertreten. Von den ausländischen
Fassungen stammen aus Schleswig -Holstein- Lübeck -Hamburg 5
(6. 29. 72. 83. 91), aus Ostfriesland - Oldenburg - Bremen 4 (23. 24.
37. 45), aus Jericho 1 (46). Spanien— Oralen, wie bei uns in 1598
und 1592, werden als Reiseziel auch genannt in Nr. 72. Amsterdam—
Spanien - Oranien : Nr. 23. 24. 37. 44. 45. 46 (wie in der Hahn- Version:
Nr. 67 V?). Uranien: 1597. Aranien: 29. Moranien: 83. Amster-
dam-Leiden, wie in unserer Nr. 1593: 91. Pannonia begegnet nur
in unserer Nr. 1592 b; na Süden nur in Nr. 1595 f. Nr. 83 und 91
haben statt Habermann u. s. w.: Herr Kramer. Nr. 44 hat eine
andere Einleitung.
1591. Diese Fassung stimmt nahezu wörtlich mit der
holsteinischen Müllenhoffs (Nr. 6) überein. Nur in diesen beiden
Stücken findet sich innerhalb dieser Gruppe als Ziel der Fahrt
Franken genannt. Im letzten Teil nahe verwandt ist auch das
Lübecker Bruchstück (Nr. 87) mit dem Schlüsse: kikriki, seed
de haho.
De bruut leep ut den husen. Ebenso 1666, 6. Don löp n se
ut'n husen: 43.
1592. Der kukuk und der sperling . . . Ebenso 1628. Vgl.
Nr. 1775 und Nr. 1526.
1593. Spann. Die Zahl der unserer Mundart widerstrebenden
Wortformen innerhalb des Verwunderungsliedes ist beträchtlich:
spunn, wusch, sung, sehgten, tööcht u. a. m. Vgl. Anmerkung zu
Nr. 1507. Von dem Versuch einer Erklärung sehe ich hier ab.
Digitized by
Google
— 438 —
1595 f. Von hier bet Süden. Vgl. 1535: he kümmt wol bet
de Sühe.
Ist das nicht 'ne schände . . . Ähnlich 44. 46. 67. 68. 120. —
Aus Faulenrost ward mir als Anruf an die Fledermaus mitgeteilt:
Fledermuus, fluchst um mien huus, is dat nich 'ne schann' in't ganze
land. — Kinder rufen beim Absingen der Sommerlieder, wenn sie
keine Gaben erhalten : is dos ni ne schände ei dam ganza lande :
Volkmer IX S. 31.
1595 a. De oss dee ging bi de winn un wann. De kat de set
un wun: 42 (Holstein). Aus Gresse ward mir ein Reim der
Spinnerinnen mitgeteilt: dreimal hab ich umgesponnen, viermal
wieder abgewonnen. Vgl. auch Anmerkung zu Nr. 1770.
De katt dee leech in de weeg' gespannt. Da war de koh för *t
für gespannen: 21 (Westfalen).
1595 c. De koh satt bi de weeg' un spunn, dat kalf lach in
de weeg' un sung. Ähnlich auswärts 31 mal.
1596. De hund dee güng na 'n hasenjagen . . . Das ist aus
einem Wiegenliede entlehnt.
1597. Das Stück ist nahezu wörtlich gleich der Oldenburger
Fassung Nr. 45. Der Schluss lautet dort : adeboor mit 'n langen
snawel, dee drog de brut nan karkhawe, se harr wat an, se harr nich
an, se harr 'n ölen pultrigen rock an.
De goos dee brug't dat bier. Dar bru de krei gut bßr af :
42 (Holstein).
1598. Der ostfriesische Reim Nr. 23, der nahezu wörtlich
gleich lautet, hat noch einen Anhang : Hierhen, daarhen, haben wahnt
de rike mann . . ., der von Mannhardt mythologisch gedeutet ist ; vgl.
Mielck II S. 9.
De kreihgen smückten (de heister kläw't) de wanden mit root-
siden banden. De heisters bekläwden (kläwden) de wanden . . . :
46 (45); de heister kleedt de wand: 37; de hekster kleem de wand,
dat weer hum unbekannt: 66. De heisters smeten't an de wand: 44;
swaalfke schmeet't weer an de wand: 67. 68.
Vierte Gruppe. Die Verbindung des Verwunderungsliedes mit
Fastnachtreimen ist nur Mecklenburg eigen. Die Fahrt nach Fehmarn
ist in Lübeck (Nr. 90) an den Storchreim adeboor du langebeen . . .
angeschlossen; die Holsteiner Fassung (Nr. 9) beginnt damit: as ick
mal na Femern gung . . .
1601. Voss in 'n brook vernamm den smook ... So nur hier.
1602. Fledermuus seet up dat huus mit de krumme kütil.
Auch das begegnet anderwärts nicht.
Fünfte Gruppe« Verwandt sind nur drei auswärtige Fassungen :
Nr. 38 (Westfalen): Fritken Floetbiek es en man, de dat wüörksel
drajjen kan, gink na muinen frünnen, de woer'n en niks to giinnen . . .
Digitized by
Google
- 439 —
funnn stücke golt, kaft* sik en wit piart vor ...; Nr. 63 (Kleve):
ick will juck watt verteilen von schnipp un schnapp un schnellen,
von n guud'n mann, der de wockn dreihen kann, de wocken nn de
lieren, de will 'wen sonndach fieren ; ick jink wol in de eikn, dao
wollk 'n heering soikn, .... doa wül 'k mick vor koep m *n paert,
dat hat weder hoern noch staert . . . ; und etwa noch der Schluss der
zur Hahn -Version gehörenden Nr. 58 (Grafschaft Mark) : nu koft he
sik en perdken . . . do würr de hahn so argerlik un nehm dat perd
un slacht et sik.
1607. Wier dat nich 'n dummen snack? Auswärts meist:
siind dat nich dicke lcegeu o. ä.: Nr. 8. 14. 20. 32. 52. 59. 64. 66.
69. 71. 108. 118. 119. 120, Winkler, Ndd. Korr.-Bl. m S. 13; vgl.
auch 107.
1612. Klabutter klabutter den barch hendaal . . . Vgl. 1618 V.
1625. 1646. Das stammt aus einem Kinderreim.
Sechste Gruppe* Die Gruppe, die bei uns nahezu ganz auf
Strelitz und das östliche Schwerin beschränkt ist, ist auswärts nur in
Pommern vertreten : Nr. 96 (Piepershage). 97 (Piperhage). 98 (Piepen-
hägen). 99 (Pieperhagen). 102 (Günteshaga). ßrunk S. 253 macht
darauf aufmerksam, dass ein Dorf Piepenhagen zwischen Labes und
Schivelbein liegt.
1613. Nicks nümms. Doppelte Negation ist unserer Mondart
ganz geläufig: nümms nich, nie nich (oben S. 404), narrends nich u. ä. m.
Gälgööschen . . . Vgl. oben S. 429.
Un as de voss in *t dunkel kämm ... Un as de voss mit dei
fiedel kämm, donn ging dat rechte danzen an: Nr. 54 (Hahn -Version
aus Pommern).
1614. Krune krane witte swane . . . Anfang eines bekannten
Volksreimes.
1615. Ege bimege bemiech mi nich. Der Gewährsmann
meinte: dormit is wol dat miecheemken (eine Ameisenart) meent.
1618. Leech 'n klütten klüter in. Über klüter vgl. Schiller
H. m S. 14.
1618 V. Vgl. auch Nr. 1668 und 1679 V.
1619. Vgl. 1626. 1671. 1679 V. 1690 V. - Ähnliche Ketten-
reime mit anderem Schluss liegen mir aus Mecklenburg in grosser
Anzahl vor.
1620. Ingelland mit binnelland, weeg mit vijonen. Aus einem
alten Volksreim. Vgl. auch Nr. 97.
Huchheissa hoppenstaken . . . Vgl. Nr. 1628.
1622. Plath ist ein Dorf in der Woldegker Gegend.
Hier trage ich nach : Goden abend, junge bruut, dien fiiür geit
ut, dien sorgen gähn an, du krichst n jungen mann, as de bruut to
Digitized by
Google
— 440 —
kirchen güng, dünn güng se blink un blank, un as se wedder ruter
kämm, donn hadd se 'n jungen mann. Friedrich, du langhals, giff de
bruut 'n gollen kränz, Friedrich, du lütt ding, giff de bruut n gollen
ring, Friedrich, tag' de stuw' ut, sparling drecht de müll rut; enten
von Canow, wo flunkert de kränz, laat n man flunkern, dat gifft 'n
goden danz, mit de lütte vigelien, mit de grote brummbass, mit nägel
beslagen, mit rosen bedacht: Frau in Mirowdorf.
Siebente Gruppe. Alle Reime anzuführen, die in auswärtigen
Fassungen als Einleitung unseres Liedes dienen, scheint unnötig.
Schon die heimischen Fassungen zeigen, wie sich Bruchstücke des
Liedes überall da ansetzen, wo ein verwandter Ton erklingt.
1624. Dor achter unsern hus\ dor wahn oll Peter Krus\
Ähnlich beginnen mehrfach heimische llätsel: vgl. B. I Nr. 47 ff.
1626. Bor trummelt de bück. Vgl. Nr. 1679 ff.
1627. Hier slachten wi 'ne grote koh, dor hüürt gewaltig väl
water to. Ähnlich in Nr. 42 (Holstein): se bruen dar, se slachen
dar en fetter ko; rad' mal, wa vßi ammer water hören darto?
1629 f. Ik güng up 'n barch Sitten . . . Anfang eines bei uns
weit verbreiteten Volksreimes.
1630. Bull, laat du dien bölken man . . . Ähnlich mehrfach
in dem eben erwähnten Volksreime.
1631. De wind dee weiht . . . Vgl. Nr. 1714 ff. Auch
Nr. 43 (Lüneburg) beginnt mit diesem Keim.
1632. Bolle rolle ross . . . Bekanntes Reiterlied.
He seet un plück sik plummen af . . . Vgl. Nr. 1714 ff. Vgl.
auch Nr. 3. 4.
1633 ff. Hodde hodde ho na Pampelow hento . . . Hopp hopp
hoeleken ... u. s. w. Gleichfalls Anfänge bekannter Reiterlieder.
1634. Ähnlich beginnt Nr. 25. Vgl. auch 100 und 101.
De hund dee güng na'n melken. So nur hier. De flegen dee
schullen maelken: Nr. 15. 16. 28.
Uns' Grete wull dat ok mal sehn, un füll mit de näs' in'n
rönnsteen. Vgl. 1635. Ähnlich in Lübeck (Nr. 89): dünn keem ne
oll fruu, wull nipp tosehn, un füll mit de nes* in 'n rönnsteen. Nr. 28
(Angeln): da kern en lytje spre un vull dat spül ansen, de füll mit
de nses in de rönnsten; vgl. dazu Nr. 1780.
1636. De brummer haalt de köh to huus. Ebenso Nr. 15
(Schleswig). 16 (Nordfriesland). 33 (Holstein). De bremsen op de
kö: Nr. 28.
Lüning up de klink, ach wo schri't dat arme ding. So nur
hier. Vgl. Anmerkung zu Nr. 1571.
1637. Eija bruramsuse . . . Auch die pommerschen Fassungen
Nr. 95. 96. 97. 98. 102 sind an Wiegenlieder angeschlossen.
1638. Se is wol bi de fledermuus . . . Ähnlich Nr. 103.
Digitized by
Google
- 441 —
Achte Gruppe. Eine dunkle Erinnerung an das Lied hatten
fast alle alten Frauen, die ich befragte; sehr viele aber vermochten
zusammenhängende Teile nicht mehr herauszubringen.
1645. Die scharren die drei müller raus. Dafür ist offenbar
zu setzen: de scharrnwäwer drecht dat müll rut
Dor löppt dat de straat entlank. Vgl. 1658: dat sus't de ganze
Stadt henlanken, und 1559: donn bullert dat cevver de ganze Stadt. —
In Schleswig -Holsteiner Stücken werden mehrfach bestimmte Ort-
schaften genannt: dat beer fong an to brusen von hier hen na
Barmhusen: Nr. 1, na Bargenhusen: 55, na Kellinghusen : 29. 72, na
güntsid husen (Husum): 41. VgL auch Nr. 38 (Westfalen): dat piart
dat schait küödel bet na Bänninklüusen, und Nr. 42.
1646. Hääster, du langeswanz, hest de bruut von n füürhierd
danzt. Vgl. Nr. 30 (Stade): de heister mit sin langen steert, danz
woll mit de brud üm'n heerd.
1654. Dor danzen poor zagen . . . Vgl. Nr. 1679 V.
Donn söpen se 't ut. Nr. 42 schliesst: do kern de kuknk un
8op dat all rein ut, ut, ut, ut, ut.
1664. Katt up 'n dack würd kloeternatt. So nur hier.
1666,6. De hahn sitt up'n telgen, lacht sik as 'n schelm.
Vgl. Anmerkung zu Nr. 1667 d. Kätzge sohss onderem schahf
(Schrank), on hätt sech bahl krommpuckelech gelaach: Nr. 109; vgl.
Nr. 73. VgL auch Bernheim 1. 1. und die unten angeführten
hd. Keime.
1666, 7. Adeboor süll vadder stahn . . . Ich hörte mehrfach
erzählen: De adeboor hett bi dat ihrst frugensminsch gevadder stahn
un ehr as patengeschenk sien tung1 schenkt. Dorvon hett de adeboor
noch hütigen dag's keen tung un de frngenslüd' hebben twee.
Hier am Schlüsse gebe ich die Litteratur der oben S. 428 ge-
streiften hd. Reime, unter Fortlassung der dort bereits genannten
Stellen: Wegen er I S. 98, II S. 150 f., K e h r e i n , Volkstümliches
S. 115, Dähnhardt II S. 12, S. 127, Hruschka-Toischer
S. 432 Nr. 328b, Knothe, Wörterbuch S. 65, Lerond I S. 69,
Pogatschnigg-Herrraann II S. 12, Alemannia XIV S. 203,
XXIII S. 17, Böhme, Kinderlied S. 550 f., E. Meier, Volksmährchen
S. 294. — Die Reime gleichen einander sehr ; näher darauf einzugehen,
scheint unnötig.
1667 ff. Es schien richtiger, diese bei uns selbständig auf-
tretenden Reime von der Vogelhochzeit zu trennen. Auswärts sind
sie mir in dieser Gestalt nicht begegnet. Vgl. auch Anmerkung
zu Nr. 1545.
1667 d. De kukuk sitt uppe kamerdöör, un trummelt sien oll
bruut watvör; de hahn sitt up'n wimen, un weet sik mal to grimen,
de schelm sitt up'n boenen, un weet sik mal to grämen.
Häusler in Tewswoos.
Digitized by
Google
'— 442 -
1668. Schuuf herin - schuuf herut, schuufup, schruufup,
juuchup = schuufut (Uhu). Vgl. Nr. 1676 und Anmerkung zu Nr. 1539.
1668 b. Johann Weber ward mir auf Rückfrage bestätigt;
steht offenbar statt scharrnwäwer.
1668h. Gollen ring mit krönen, weegen mit vijolen. Aus
einem alten Volksreim. Vgl. auch Verwunderungslied Nr. 97.
1672 ff. Die Vogclhochzeit. Litteratur bei Erk-Böhme
I Nr. 163, und Böckel S. XCIV. Ich füge hinzu: Fiedler
S. 201 f., Norrenberg IV S. 102, Peter I S. 75 f., Schles.
Mitt. H. II S. 25. Frischbier, Altpr. Mon. XXVm S. 584
hat nur ein Bruchstück : De oadeboar de backt de fru de floade goar,
de kreeg de bringt de fru de weeg. Beide Züge kommen anderwärts
nicht vor. — Alle Einzelheiten zu belegen unterlasse ich. Im Übrigen
verweise ich auf meine Bemerkungen zum Verwunderungsliede. —
Über die von den Kindern in der Oberlausitz am 25. Januar gefeierte
,, Hochzeit der Vögel" vergleiche Knauthe, Urquell IV S. 56. —
Über Tierhochzeiten im allgemeinen hat eingehender gesprochen
Uhl and, Schriften III S. 75 ff. Reiche Litteratur giebt Böckel
S. XCV. Ich füge hinzu: Slav. bei Wen zig S. 239, S. 241 ff.,
Haupt-Schmaler I S. 256 ff., S. 362 ff, S. 383 ff., II S. 56,
S. 144, Gröhmann, Aberglauben S. 123, Pomm. Bl. VII S. 58;
galiz.: Kaindl, Zts. d. V. f. Vkk. VII S. 427; lit.: Schleicher
8. 224 f. ; franz. (les noces du roitelet, de 1* alouette, de la me^ange,
de la belasse, du pinson, du papillon u. s. w.): Melusine I S. 193 f.,
S. 288, S. 552 f., Revue I S. 3 f., S. 331, II S. 110, S. 152 f.,
V S. 15 ff., Rolland II S. 180, S. 213, III S. 317, Wallonia
V S. 138 f.
Der sperling bringt der braut den trauring. Ähnlich 7 mal in
den auswärtigen Texten. De sparlink bröcht de brüd den fingerink:
als einzelner Reim auch bei Gi 1 o w S. 516. Vgl. Anmerkung zu Nr. 1538.
Die gänse und die aanten, das sind die musikanten. Vgl.
Nr. 1676 und 1547. So mehrfach in den anderen Texten: Erk-
Böhme c. d. f., Peter, Schles. Mitt Vgl. auch Gilow
S. 176. Der Reim weist auf ursprünglich niederdeutsche Gestalt der
Vogelhochzeit: vgl. Wackernagel bei Erk-Böhme I S. 513. —
In einem Reiterliede aus der Schweriner Gegend heisst es: de
Pankelowschen ganten dee spälen as muskanten.
1673. Der sperling (kukuk) und die pimpelmeis, . . . Vgl.
Nr. 1778.
1674 ff. Der Wiedehopf bringt der braut den pisspott Vgl.
Nr. 1538. Den nachttopf: Erk-Böhme d Vers 10, wassertopf:
e Vers 3, küchentopf: c Vers 9. Vgl. Anmerkung zu Nr. 987.
1679 ff. Vgl. Nr. 1654. Litteratur: Schumann S. 36
Nr. 147 (als Tanzlied), Post, Urquell VI S. 1 18, Magdeb. Gesch.-
Bl. XII S. 394 (XVII S. 436). Vgl. auch Diermissen S. 61
Nr. 319, Wegener HI S. 285 f., und Engelien-Lahn S. 182 f.
(im Anruf an den Sonnenkäfer).
Digitized by
Google
— 443 —
1679 V. Danze danze, poolsche bruut ... Ist der Anfang
eines alten Volksreimes.
1684. Kajack ist der Name der Dohle.
1687. Vgl. Nr. 1626.
1692. Mir ward folgender Spottreim auf den „Kinnjees" mit-
geteilt: Achter den abpn dor danzen de raben, dor pipen de müV, de
kannjees hett lüs\ Zarfxow.
1694. Vgl. Nr. 1800 V.
1698. Ein Tanzlied lautet: Achter unsern backhuus dor blarrt
'ne oll zag', un wenn de knechts iideln, denn danzen de mägd; Hans
fidel nich mihr, Hans fidel nich mihr, ik danz mi sünst doot, scheet-
hacken man to, dat hett noch keen noot. Pocl.
1701. Ähnlich Schumann S. 38 Nr. 152, Willibald
Walter S. 305 f. Nr. 195.
1706. Ähnlich (in OUen-Ruppin) Haase, Zts. d. V. f. Vkk.
IV S. 75, als Bastlösereim.
1708. Ähnlich Pomm. Bl. VI . S. 13, Drosihn S. 83
(S. 147), Knoop, Progr. Rogasen 1890 S. 8, Frischbier, Volks-
reime S. 76 f., E. Lemke I S. 123, Fiedler S. 114, Wegener
I S. 99, Weinhold. Beiträge S. 75, Peter I S. 74, Schles.
Mitt. HS. 25, Haupt, Schles. Prov.-Bl. N.F. X S.437, Urquell
ET S. 297 f. (Böhmen), Volkmer IX S. 7, Hruschka-Toischer
S. 408 Nr. 162 a, S. 418 Nr. 254 b, Dähnhardt H S. 125, Grote
S. 322, Dichtungen aus der Kinderwelt S. 27. — Etwas
weiter ab stehen: Frischbier, Volksreime S. 121, Wegener
I S. 98 f., Nordböhm. Excurs. XIX S. 36 (als Bastlösereim),
Hruschka-Toischer S. 418 f., Tieze in S. 104, Wilhelm
S. 54, Köhler, Voigtland S. 321, Dunger S. 98 f., Müller,
Erzgebirge S. 216 f. — Verwandt ist endlich auch das Lied von des
Bettelmanns Hochzeit: Wunderhorn S. 832, Schleicher S. 98,
Spiess S. 67, Zingerle S. 257 Nr. 150, Birlinger, Nimm mich
mit S. 77, Haas, Vögisheim S. 4, Eis. Wtb. I S. 202 (S. 358),
Tobler I S. 206 f., Brenner S. 17.
1712 f. Frischbier, Volksreime S. 71 f., Volksmann,
Urquell III S. 281. Vgl. auch Alemannia XX S. 279 f.
1714-1724. Vgl. oben Anmerkung zu Nr. 1631 und 1632.
Litteratur: Graf Stolberg, Ndd. Korr.-ßl. in S. 14 f. (Wernige-
rode), Frischbier, ebendort S. 29 (Voiksreime S. 49, Altpr. Mon.
XXVHI S. 583), Schumann S. 55 Nr. 200a, Schütze IV
S.355, Wegener IH S. 316 ff., Magdeb. Gesch.-Bl. XU S. 394,
Firmenich I S. 165 (Magdeburg), Jellinghaus, Westf. Gramm.
S.114, Bahlmann, Märchen S. 244, FrickeS. 235, Fiedler S. 79.
Firmenich III S. 148 (Bückeburg), Smidt S. 10, H. Meier S. 243^
Strackerjan II S. 95 f., Günther S. 17 f., Grote S. 249, Plattd.
Digitized by
Google
- 444 -
Husfründ III S. 18. Vgl. auch Woeste, v. d. Hagen's German. IX
8. 292 Nr. 39: Christine Christane, bu röppt de hane: kückerückü,
e sittet op ra tune un plückt sik 'ne plume . . ., und den Bastlösereim
bei Woeste, ebendort X S. 68 Kr. 10: ... da kam de bröer Joakop
und hoch ne an den dicken kop. Verwandt ist auch das Lied von
St. Peter mit dem Sack voll Aposteln bei B ah 1 mann, Märchen
S. 195 : . . . dao gaff he mi nich eenen, dao namm ick mienen däörnen-
stock, un slaog em dermet up sienen kahlen kopp ; dao reip he : o weh,
o weh, o waopen, laot mi no eemaol loopen, ick will di aposteln
genog verkoopen.
Die beiden ersten Verse finden sich schon im Liede von Henneke
knecht: vgl. Crecelius, Ndd. Korr.-Bl. III S. 61. Ein Tanzreim
mit demselben Anfang steht: Po mm. Bl. VI S. 131. — Mien
kuntrakt geit so lang', as de hahn kreiht un de wind weiht hörte
ich einmal von einem alten Müller. Kuhn, W. S. II S. 70: wind
wagge, hane kragge, smeit mi äine b£r awe. Über das Formelhafte
der Wendung vgl. auch Wein hold, Zts. d. V. f. Vkk. VIII
S. 337 f.
1730. Schumann S. 56 Kr. 200b; Diermissen S. 25
Nr. 91: und wenn de brut na kark hengait. so röpt de pöpper in n
hus': leven kinder, blievt hier doch, hier is kost und kindelbeer, lust
und leben sfreud'.
1745. Ähnlich Bahlmann, Märchen S. 244.
1746. Ähnlich Schütze I S. 14, Firmenich I S. 56
(Holstein).
1750 ff. Vgl. die Fassungen des Verwunderungsliedes Nr. 1525.
1632. 1653 und Nr. 1670. Litteratur bei Reifferscheid, Westfal.
Volkslieder S. 145 ff., E r k - B ö h m e II Nr. 880, W o 1 f r a m S. 381. Ich
fuge hinzu: Gilow S. 317, Wegener I S. 83, Strackerjan II
S. 104 (alle drei Stücke enthalten nur die ersten zwei Strophen),
Andree S. 337 (nur zwei Zeilen), Arndt, Mährchen S. 352 f.,
Bahlmann, Märchen S. 177, Urquell V S. 19 (aus Westfalen,
mit dem Refrain: hoi blaumen - Herthe) , Krüger, Westfälische
Volks -- Sagen 1845 S. 46 f. (mit dem Schluss: kikiriki), Baum-
garten I S. 96 f. Vgl. auch E. Meier, Volkslieder S. 307, und
Schiller-Lübben II S. 591 s. v. kukuk. — Nach Wertheimer
Hexenprocessakten v. J. 1644 sagt eine Angeschuldigte aus,
man habe bei den Hexentaufen und -Tänzen neben anderen auch das
Gassenlied gesungen : Ein kuckuck auf dem zäune sass . . . fein, der
kuckuck hob sein flügel auf, er flog den grünen wald aus, aus, wohl für
das haus, wohl für die thür, man trug ihm essen und trinken herfür:
Kaufmann in Veckenstedt's Zts. III S. 26. — Ein alter, nunmehr
verstorbener Lehrer schrieb mir: Das Lied „de kukuk up den tune
satt" ist früher zum Tanz gesungen worden. Näheres konnte ich
nicht erfahren. — Schiller H. II S. 12 bemerkt: Bas bekannte
Lied „de kukuk up den tune satt u. s. w." pflegt von Spöttern hier
Digitized by
Google
— 445 —
Betrunkenen und solchen Mädchen, die schon „schweres Fuesses'4
gegangen, nachgesungen zu werden. Eine Bestätigung dieser Angabe
habe ich nicht erlangen können.
Das zweifellos sehr alte Lied war schon von Böhme (Liederb.
S. 260) als Hochzeitslied erkannt worden. Reif f er scheid hat dann
weiter unter scharfsinniger Begründung die Ansicht verfochten, dass
in dem Liede „die Umbildung eines uralten heidnischen Hochzeits-
liedes, welches durchaus mythisch war", zu sehen sei. Diese
Auffassung ist, wie ich aus Erk-Böhme sehe, von Rein hold Köhler
( Anz. f. d. Alt. V S. 269) bekämpft worden. Der mythische Charakter
des Liedes dürfte durch mehrere sehr altertümliche Z\\get die in den
heimischen Fassungen begegnen, in helleres Licht treten. Dass wir
aber in dem Liede ein altes Hochzeitslied zu sehen haben, wird, wie
mir scheint, zur Gewissheit durch eine von Reifferscheid übersehene
Nachricht, welche zeigt, dass das Lied thatsächlich bis in die jüngste
Zeit hinein als Hochzeitslied Verwendung gefunden hat. In Schul-
mann's Stippstörken un Legendchen (Zweite Auflage: Hildesheim
1858) S. 45 heisst es: As de jungen lüde (die jungen Eheleute in
der Hochzeitsnacht) in der kamer weren, da stellen seck de Jung-
gesellen up r Straten under dat fenster und sungen lue : De kuckuck
up den tune satt . . . gott gew* der brut wat eck ehr wünsch, up 't
jähr en jungen gladden prinz, up *t andre jähr en mädelein, bet dat et
veir un twintig sein, un alle veir un twintig um den disch, den weit
de fru wat hushöllig is. Die Fassung selbst, im Verein mit den
heimischen Stücken Nr. 1753. 1754. 1757. 1759, bestätigt Reifferscheid's
Ansicht (gegenüber Mannhardt S. 259), dass in den meist verloren
gegangenen Versen, in denen der Braut ein reicher Ehesegen gewünscht
wird, ein alter Bestandteil des Liedes zu erkennen sei; ich verweise
auf meine Bemerkungen zum Verwunderungsliede oben S. 429.
Bei uns wie auch anderwärts wird das Lied auch als Zähl-
reim verwendet:
Auf einem bäum ein kukuck sass, es regnete und er ward nass ;
da kam ein heisser Sonnenschein, es müssen zweiunddreissig sein.
(Bei jeder Silbe wird ein Strich auf die Tafel geschrieben.) Laupin.
De kukuk up den tune satt, donn würd dat ragen un he würd
natt; da kam der liebe Sonnenschein, es müssen zweiunddreissig sein.
Redefin. Gletzow.
De kukuk up den tune satt, un dit würd ragen un dat würd
natt, wat schad't den ollen kukuk dat; donn keem de leewe sünnen-
schien, dat müssten dreeundörtig sien. Passin.
Ähnlich: Erk-Böhme III Nr. 1740 (1738), Mannhardt
S. 224, Frischbier, Altpr. Mon. XXVIH S. 629 f., Zts. d. V.
f. Vkk. VI S. 198 Nr. 19 (aus Posen), Rochholz S. 112 (S. 77);
Brenner S. 37: es sitzt ein specht auf einem dach.
1757. Als alter Hochzeitsspruch ward mir mitgeteilt der Reim :
Ik sett de bruut de kroon up un nahm s' ehr ok wedder af, up ene
lustige hochtiet folgt manchen bedröw'ten dach.
Digitized by
Google
— 446 —
1758. Wen sali dee hebben. Wen ist als Subjekt zu fassen.
So bei uns im Munde alter Leute vielfach: wen is dor u. ä. m.
1760. Hier seien noch einige zugehörige Eegenlieder angeführt:
Dat ward ragen, dat ward natt, de kukuk sitt up'n tuun un
jappt. Kloekenhagen.
Dat ward ragen, dat ward natt, kukuk sitt (krüppt) in't
bodderfatt. Qnoien (Kloekenhagen) .
Dat rägent, dat rägent, de kukuk ward natt, wi Sitten in'n
drögen, wat schad't uns denn dat (un. äten wat). Eede/in.
Ragen ragen rusch, de könig fuhrt to busch, de kukuk flucht
to nest, dat gifft noch n lütten rest. Grammotv.
Vgl. dazu Reifferscheid S. 146.
1762 ff. Litteratur bei Erk- Böhme II Nr. 881, Mann-
hardt, Zts. f. d. Myth. III S. 251 ff., Mittler Nr. 568 ff. Ich
füge hinzu: Po mm. Bl. II S. 89 f. (das Lied wird als Strickgedicht
verwendet), ebendort V S. 143, Engelien- Lahn S. 193,
Wegeuer I S. 83, Grote S. 320, Schleicher S. 92 f.,
Wolfram S. 379 f., Müller, Erzgebirge S. 215 f., Hruschka-
Toischer S. 216, Volkmer IX S. 10, Vernaleken-B ranky
S 119, Mündel S. 274. — Unser Volk hat ähnliche Lieder mit
anderem Anfang: Kolumbus was 'n riken mann, he schaffte sik twölf
frugens an, de ihrst . . . (ebenso Po mm. Bl. I S. 143 f.). Oder:
Ein alter mann ist weiberlos, er hat nicht mehr als zwölf zu haus,
die erste . .. (vgl. auch Latendorf bei Mannhardt S. 403, und
Dykstra-Meulen S. 114 f.). Ähnlich vom Jäger: E. Meier,
Volkslieder S. 407 f. Dann auch: Es waren einmal zwölf männer
im haus, der erste fegt die stube aus . . .
1764. Die Melodie zu diesem Texte wird am Schlüsse des
Bandes Platz finden.
1767. Melodie bei Erk-Böhme HE Nr. 1739.
1768 ff. Der Reim ist mir auswärts nicht begegnet. Ähnlich
gebildet sind bei uns allerlei Neckreime auf Vornamen, wie z. B. :
Hannemann neiken, kann fidein, kann flauten, kann haken,
kann braken, kann isern klump kaken. Qualzow.
Oder: Hans mit de blanken hasen, kann trummein, kann
blasen, kann haken, kann kaken, hett 'ne bücks mit dree follen, kann 't
snurtiock nich hollen. Wismar. Biendorf.
1770. Hier seien zwei andere Volksreime beigefügt:
Goden abend junge bruut, dien füür geit ut, dien Orgel geit an,
du krich8t n jungen mann; du krichst ne lütte diern, kann haspeln
un twiern, du krichst 'n lütten jung, kann flauten un brummen;
adschüüs nawersch. — Vgl. Nr. 1738. Dierhagen.
Digitized by
Google
— 447 —
Und ein sehr merkwürdiger Reim:
De maan dee schien so hell, de wölken dee löpen so snell, ik
seet up Anna Marie ehren schoot, un kreech 'n grotes bodderbroot;
ik kreech 'ne lütt diern, künn spinnen un winnen, ik kreech n lütten
jung, künn fidein un flauten. Tagelöhnerfrau in Bavcnsberg.
1771. Schumann S. 47 Nr. 183, Die Heimat VII S. 146.
Der Heim findet sich bei uns auch als Anhängsel im
Abzählvers :
Äuge räuge (äuke mäuke, ene mene) rupennest, du büst in
minen goorn wäst, hest mi alle appel un beeren stahlen, tööf, di sali
de kukuk hahlen; de kukuk un de nachtigaal . . . brägen. piff puff
paff, du büst af : Siggelkow. Stresendorf. Ziegendorf.
1772 aV. Bescheten sik de hacken .. . Vgl. Nr. 1548 und 1609.
1773. Anders Mannhardt, Zts. f. d. Myth. in S. 236,
Frischbier, Volksreime S. 56 Nr. 213 (Firmenich in S. 112):
de kukuk on de nachtgal, de beide wuUe na de Stadt gähn, kukuk
stohl wegge, nachtgal wull segge . . ., und Frischbier, 1. 1. Nr. 214:
de kukuk on de nachtgal dee ginge beide schap stehle, de kuckuk fund
e leggei, de nachtgal wull et segge . . .
1775. Schumann S. 47 Nr. 182, Mannhardt, Zts. f. d.
Myth. HI S. 246 (aus Holstein), Die Heimat VII S. 146. Vgl.
Nr. 1592 und 1628.
1777. Vgl. Nr. 1526.
1778. Peter I S. 64: dr guckuuk and bloomääse schluugha
anandr aim waanglääse; dr guckuuk kaam uba, dass d faadan schtuuba;
Volkskunde VIII S. 30: de koekoek en de pimpelmees vochten
om een pilleken vleesch, dat de pluimen stoven, de koekoek zat er
boven. Vgl. Nr. 1673, und Spee I S. 10 (im Kuhhirten-Heim).
Hier möge noch ein anderer Reim von der pimpelmeise
Platz finden:
Pimpelmeis' un sengelsteert dee danzen tohoop up unsern heerd,
ohne keen un ünner (ohne?) licht, pimpelmeischen stööt di nich.
Häusler in Laupin.
Vgl. dazu Kuhn, v. d. Hagen's German. VIEL S. 236 (Sim-
rock, Kinderbuch S. 12).
1780. Schumann S. 46 Nr. 181, Gilow S. 598, Müllen-
hof f S. 479, Böhme, Kinderlied S. 153 Nr. 726 (aus Schleswig),
Wegener I S. 83 f. (Holstein), Diermissen S. 35 Nr. 160, Die
Heimat VII S. 146, Augustiny S. 108. Vgl. auch den Schiuss
des Verwunderungsliedes in Nr. 5 und 28. — Volkskunde VIII
S. 30: de koekoek en de lawerk timmerden daar een kerk . . . en
kwakkel sloeg de kerk in twee.
1781. Ähnlich Tuxen S. 80 f.
Digitized by
Google
— 44S —
1783. Frischbier, Volksreime S. 57 hat einen anderen
Reim vom Kiebitz und Kranich: De kiebitz on de kranke, de satte
op ene dannke, de kiebitz war e flinke vagel, on nehm den kranke
bi em zagel.
1785 ff. Auch in einer Gruppe anderer Reime tritt die
phallische Natur des Kukuks, über die Mannhardt in der früher
angeführten Arbeit eingehend gesprochen hat, deutlich hervor:
1. Ik güng wol na den boornbrook, un hüür den boren brummen;
dor keem dat olle scheperwief mit ehr rüge fumm'. rüge rüge duben-
nest, mank de been is *t allerbest, mit den büdel up den buuk, keem *n
jungen kukuk rut. kukuk wier von gode oort, kreech *n groten snabel-
boort, suabelboort wull litten, un de diern kreech titteu.
Bütxower Gegend.
2. Ik güng wol na den bullenbrook, un hüür den bullen dor
brummen ; dor keem n olles scheperwief, dee hadd so ne rüge fumm'.
ruges ruges dubennest, mank de fööt is 't allerbest, mit de eier up
den buuk, keem dorn Jütten kukuk rut. kukuk wier von modevs
oort, hadd 'n krummen snabelboort, snabelboort mit lippen, alle lütte
dierns hebben titten, ut de titten kümmt söte melk, dat de lütten
dierns de muus nich verwelkt. PoeL
3. Ik güng wol eens na 'n boornbrook, un hüürt den boren
brummen, dor keem dat oll dick scheperwief mit all ehr grisen hunn.
struuk oewer n buuk, de kukuk keek dor rut, de kukuk wier von
gode oort, hadd ok n krummen snabelboort ; de snabelboort wier so
krickelkrumm, as ik in den winkel stuun. ting tang, vier pier vör'n
wagen, so as ik sitt, so will ik jagen, up de ledder, up de lien,
pöstenakel du büst mien. Neilbrandenburger Gegend.
4. Ik güng mal eens na't borrmbrook, un leet den borrni
brummen; dor keem 'ne arme scheperdiern mit de kahle plumm'.
he drog't ehr mit den knüppel up dat lief, dor keem n jungen kukuk
rut; de kukuk wier so stichelbunt, sog' alle dierns den titt so rund.
Schlagsdorf.
5. Ik güng mal eens na 't borrmbrook hen, un leet den borrm-
brook brummen; donn keem de wacker scheperdochter mit all de
kahlen plummen. eddelmann up den buuk, keem 'n lütten jungen
kukuk rut; kukuk weir so stickelbunt, möök alle lütten dierns den titt
so rund, alle lütten dierns dee krigen n mann, ik möss «tahn un
kiken dat an ; tokumm johr heff 'k ok noch keenen, denn mööt *k
water un bloot weenen. Gletzow.
Ein verbreiteter Tanzreim lautet:
Schepermäken, dickbuuk, wies mi dinen kukuk; minen kukuk
wies* ik nich, schepermäken blief ik nich o. ä.
1791 ff. Vgl. Nr. 1528. 1529. 1530. 1628. 1668, i. 1800 V.
Litteratur: Gilow S. 316, Müllenhoff S. 479, Diermissen
S. 35 Nr. 159, Augustiny S. 110, Wegener I S. 98 (de kreih
de drög de läp'ln äff, de hatbaar eet mit). Bei Schumann S. 38
Digitized by
Google
— 449 —
Nr. 152 steht der Reim als Anhängsel hinter: achter den hackaben . . .
(Nr. 1701).
Ein anderer Reim über Kukok und Kiebitz musste unten
(Nr. 1817) seinen Platz finden. — Es sei noch hingewiesen auf den
Reim: Kukuk kiwitt, Sünter Märten David ... beiDoornkaat
Koolmann II S. 225, Seitz, Allitteration S. 80.
Auch in Kinderreimen tritt der Kukuk mehrfach auf, z. B. :
Hüür, manning, hüür, de kukuk sitt in't rühr, dee frett uns
all de bodder up, smiet em doch ut *t rühr rut. Neuhof bei Warin.
Oder: Eija pelleija will ik di vorsingen, appeln un beeren
sali de kukuk di bringen. Ebendort.
1800. Vgl. Nr. 1535. 1679 V und 307 ff. (dazu Jahn, Volks-
sagen S. 482), sowie Grimm's Märchen Nr. 171. An das Marleneken-
Märchen sei kurz erinnert. — Litteratur: Schumann S. 46 Nr. 180,
Gilow S. 287, Pomm. Bl. V S. 74, Kuhn, v. d. Hagen s German.
V S. 251, Danneil S. 101, Drosihn S. 75 (aus Hannover: im
hollerbeerbusch), Wegenerl S. 80, Firmenich I S. 187 (aus
Kaienberg), Frischbier, Volksreime S. 69 f., Hoff mann von
Fallersleben, D. M. V S. 150, Strackerjan II S. 104,
Krause, Zts. f. d. Myth. III S. 179, Andree S. 338, Wald-
brüh 1 S. 5. Wenn de Welt vergeht un nix mihr steht: Hart-
mann, Ndd. Korr.-Bl. X S. 5, Fricke S. 220. Wenn man den
Kiebitz anredet: Kiwit, wur bliwwst du, wenn de weit vergeht?
so antwortet er: Unner'n durnbusch: Haas, Schnurren S. 101. —
Andree 1. 1. bemerkt: Das Verschen scheint mir nicht recht volks-
tümlich; denn entgegen der feinen Naturbeobachtung des Volkes ist
fast alles unrichtig. Nie setzt sich ein Kiebitz in einen Busch; das
Volk nennt seinen Ruf niemals „Gesang", und dass dieser Vogel
springe, hat auch noch keiner gesehen. — Ein Mädchen in Levenstorf
sagte mir, als ich ihr den Reim vorsprach : dat is jo n danzlied.
Vgl. die Beschreibung des Kinderspieles „Kiwittdans" bei Danneil
S. 101, und ähnlich Magdeb. Gesch. -Bl. XVII S. 437 Nr. 61
(kiewit danz'n datt wullick nich, doa danzick dän hepp'rling), und
Würdig S. 22; vgl. auch Pf ister S. 76. — Als Spielreim ward
mir aus der Boizenburger Gegend mitgeteilt: Kiwitt, kiwitt, söök
dien nest hinnern brummelbeernbusch.
1802. Wegener I S. 80 Nr. 276 V: in Holland, da
schriew ick.
1803. Ich liess im Text fort den sechsten Vers:
Der Sperling ist ein vögelein, er vögelt hin und her, und wenn
er bei seinem liebchen kommt, dann vögelt er noch mehr. Wat is
dat nich ein schönes ding, dat ümmer secht: scherrlink, scherrlink.
Litteratur: Holm, Kost un Kinnerbeer S. 12, Fromme 1
S. 20 Nr. 62 (nur schwänzelt), Peter I S. 78. Anders E. Lemke
II S. 245, Simrock, Kinderbuch S. 158.
Mecklenb. Volksüberlieferungen Bd. II. 29
Digitized by
Google
— 450 —
1804 ff. Grotli; Quickborn, Zweiter Teil (1871) S. 304,
Müllenhof f S. 479, Diermissen S. 30 Nr. 127: do keem de
klene könig heruet; Strackerjan II 8. 91: do kämm en Jung-
geselle här, do sä de katt: go'n morgen! morn katt, katt, katt.
Vgl. auch Frisch bi er, Volksreime S. 121: oeck ging ön e garde
bare lese, oeck docht, öck war verborge, kern det ohle schöpperwiew,
on bot mi gode morge . . . Verwandt ist in der Einleitung auch das
Lied vom Pater Guardian : die klosterfrau im Schneckenhaus, die meint.
sie wrär verborgen, da kommt der Pater Guardian, und wünscht Un-
guten morgen. Litteratur geben Weinhold, Zts. d. V. f. Vkk.
IV 8. 334, und Englert, ebendort S. 437 ff.; vgl. Biels, ebenda
S. 332 ff., und Pichler S. 199, Feilberg, ebenda V S. 106 f.,
VIII S. 96 f. Ich füge hinzu: Süss S. 6, Fontaine S. 31 Nr. 19
(Gilow S. 529 ist wohl aus hochdeutscher Vorlage zurecht gemacht).
1808 ff. Einen ähnlichen von E. M. Arndt gesammelten Reim
giebt Crecelius im Festgruss an Erk S. 43 f., und berichtigt im Ndd.
Korr.-Bl. VII S. 4 f. : da kernen drei lumpensnider gähn ... de klock
de hett all tein slan, du zickelbuck, du rottenkopp, du snider.
1810 V. Twee flöhen un een schütterwoor. Bei Arndt: drei
lüs' un eene schullerswar.
1811V. Hau't den kater den swanz af . . . Bekannter
Tanzreim.
1812. Hier sei nachgetragen:
Kätzchen sass im nettelbusch verborgen, da kam der kater un
bot ihr guten morgen, ach, lieber kater, lass du mich zufrieden, ich
sitz in meinem nettelbusch so müde, alsobald ging das kätzchen aus
dem hause; da kam der kater und fand sie nicht zu hause, niemand
weiss, wo das kätzchen ist gewesen; da kam der kater und fand sie
mause lesen, komm, ach kätzchen, wir wollen uns umfassen, alles
trauern wollen wir fahren lassen; kater dacht in seinem sinn
geschwinde, ich werd ja wohl ein anderes kätzchen finden.
Aus Wölschendorf.
Ähnlich im Anfang ist der Reim bei Frischbier, Volksreime
S. 63 (Firmenich III S. 112): kater, gah on lat mi doch tofrede,
oeck sott ön minem nettelbusch so möde . . .
1813. Da keem de snider von Mekelnborg un sä de katt go*
marg'n: Firmenich III S. 56 (aus Holstein).
1815. Mir liegen noch zwei ähnliche, sehr schmutzige Fassungen
vor: De muus de seet in't hawerstroh, se dacht, se wier verborgen,
de füüthahn . . .
1816. Hier ist noch nachzutragen:
Un nu is 't ut, un nu is 't ut, de Poolsch dee licht in 't tüffel-
kruut, ik meen, he wier verborgen; donn keem Friedrich mit n dägen
rut, un steek den Poolschen de ogen ut. Walkcndorf.
Digitized by
Google
— 451 —
1818 ff. GilowS. 372 (missemau katting ... na grotvadders
hus); Die Heimat 1899 S. 128 (suse musekätschen ... na't bru-
hus); Wiegenlieder S. 5 (suse buse kättjen ... na nabers huse
to); Wegener I S. 23 f., Magdeb. Gesch-Bl. XII 8. 384
(misemau kätzk'n, snse buse kättjen . . . noa grossvader Mausen, na
grootvoadr Kruhsen, na Habens huse); Firmenich I S. 164 (aus
Magdeburg: müsemau kättchen ... na grohtvaders huse); Andree
S. 319 (suse musekättche ... na groteva'ers huse); Jellinghaus,
Ndd. Korr.-Bl. XIII S. 81 (aus dem Ravensbergischen : siuse muin
kätken ... na gräutvadder Kriuse); Münst. Gesch. S. 235 (mis-
kättken ... up de hochtied); Woeste, Volksüberlief. S. 6 (ruse
musekättken ... na bestevars hüsken); Bah Im an n, Lieder S. 48
(suse musekättken . . . nao usse frau Susemuse). Dann auch als Ein-
leitung zum Yerwunderungsliede Nr. 32 (aus Westfalen: rosenbus-
kättken, hadde 'n rosenrod kläidken an . . . na grossfatters hüsken).
Melodie bei Böhme, Kinderlied S. 145. Der Reim ist bearbeitet
von Günther S. 14 und S. 29 f.
Dor slachten se swien . . . Vgl. auch Nr. 1800 V und Frisch-
bier, Volksreime S. 22 f.
1825 ff. Wir haben ein Wiegenlied: Huse brummsuse, wo
weiht de wind hen? Achter in Köln na't bruuthus hen; dor slachten
se swien, dor drinken se wien, dor sali uns lütt N. sien hochtiet
wol sien. Bcdefhi.
Hier ist noch nachzutragen:
Bruut Mariken, wo wisst du Lcn? Achter n barch na't schult
huus hen; dor slachten se de swien, dor drinken se wien, dor sal
bruut Mariken ehr hochtiet sien. ik sitt hier up'n breeden steen,
dat sunt gott un jedereen, all de lütten dierns krigen n mann, ik
mööt sitten un sehn dat an; den ollen bengel nahm ik nich, ne
mudder, dat doh ik nich; de oll bengel fidelt to väl, naher kriech ik
von vadern släg. Aus LudwigslusL
1833. Dor buten weihgt de wind . . . Aus einem Wiegenliede.
1836 ff. Das vollständige Märchen steht: Pomm. Bl. II
S. 120 f. (Hase, Reh, Fuchs ... we is dat, de an min ring rögt, un
mi arme wittfru bedröwt . . . dann scha he riden alle wege widen . . .
Kater . . . rüm ut, stüm ut, sett mi minen brutstauhl to grad). In
Verbindung mit dem Krötenmärchen fru abendblank: Die Heimat
1899 S. 106 f.
1842. Und als der reis gekocht wurde . . . Vgl. den Schluss
bei E. Lemke II S. 39 f.
1844. Ähnlich StrohootS. 86 ff, Pomm. Bl. II S. 150 f.
Nahe verwandt mit unserem Märchen in seinem ersten Teile ist
auch das bekannte Märchen von dem Tode des Hühnchens; vgl.
Grimm 's Märchen III S. 128 f., R. Köhler, KL Sehr. I S. 184 f.,
29*
Digitized by
Google
— 452 —
Cosquin I S. 281 ff. Nachträge unterlasse ich hier. Vgl. auch
pou et puce: Cosquin I S. 201 ff. u. A.
1845 ff. E. Lemke II S. 37 ff. (Kater von verschiedenen
Farben), S. 40 f. (Fuchs, Bär, Kater); Po mm. Bl. I S. 164: wieder
in Verbindung mit fru abendblank.
Brunk, Pomm. Bl. VII S. 63 weist darauf hin, dass Geliert
dieses Tiermärchen seinem Märchen „Die Witwe " zu Grunde
gelegt hat.
1851. Die Heimat 1899 S. 106 f.: Fuchs ... och ne, hier
lieh 'e up 'n bre\ hett mi hegt, hett mi plegt, hett mi so nienni mus
todragen. Kater . . . herut mit *n ol n düwel.
1852. Ähnlich Nathansen S. 124 (Katzwitz . . . ihre
äuglein sein carmosinroth, weil der herre fuchs ist tot); Grimm'»
Märchen Nr. 38, vgl. B. in S. 66 f.
1853. Thürchen knarrt, Mistchen brennt: auch in Grimm'a
Märchen Nr. 30. Vgl. über solche Klagen R. Köhler, KL Sehr.
I S. 365.
1854. Ähnlich Schumann S. 43, Diermissen S. 29
(Strohoot S. 107), Pomm. Bl. VII S. 85, Drosihn S. 66
Nr. 103, Grote S. 247. Vgl. auch Würdig S. 21.
1854 V. Weil herr fuchs ist tot. So auch Drosihn S. 67
Nr. 104.
Neueren Ursprungs sind folgende Reime:
1. Mize kätze mau, was macht denn deine frau? Die frau
sitzt in der kammer, und weinet ihren Jammer, miez ist in die ktich*
gelaufen, ist gesprungen über 'n häufen, hat zerbrochen tass und teller,
ist gesprungen in den keller, ist den napf herauf gekrochen, hat den
ganzen napf zerbrochen, und die frau in ihrer kammer weinet um
den grossen Jammer, keine tass und keinen teller, nichts in küch und
nichts in keller, keinen speck und keinen Schinken, nichts zu essen,
nichts zu trinken, warte, mize kätze mau, so zu kränken deine frau*
Waren.
Ähnliche Reime liegen mir vor aus Retschow, Klockenhagen
und Wismar.
2. Mi ma mau, wo ist denn deine frau? die kämmt sich nicht»
die wascht sich nicht, die ist ne alte sau. Frau in Schlagsdorf.
1857 ff. Vgl. Unland III S. 70 f. Litteratur bei Erk-
Böhme I Nr. 167 ff., Bolte, Ndd. Jahrb. XIV S. 91.
Ich füge hinzu: Münst. Gesch. S. 234, Pröhle, Volkslieder
S. 87, Peter I S. 80 ff., Hruschka-Toischer S. 237 f.r
E. Meier, Volkslieder S. 245 f., Tobler, Volkslieder I S. 176 ff.,
Vernaleken-Branky S. 118 f.; Volkskunde IX S. 182 f.,
Zts. d. V. f. Vkk. VII S. 332 (aus Bols).
Digitized by
Google
— 453 —
Mass ich ein gängschen mit ihnen gehen. Een gängsken mit
eenander wagen: Brem. Wtb. II S. 482.
1865. Hansdampf und du musst sterben: Tob ler, Volkslieder
I S. 178; Debald, du musst sterben: Mas ins I S. 317. — In den
Schl.-Holst. Jahrb. m S. 450 unter Nr. 32 teüt C. Kindt mit:
An die Regierung auf Gottorf kam einst ein drei Bogen langes, auf
Bleistift geschriebenes Gesuch von einer Person in Schafstedt im
Ditmarschen, die sich beklagte, sie sei bei einer alten Frau eingemietet,
wo sie es vor Ungeziefer nicht aushalten könne. Die Frau habe ihr
aber gesagt, sie solle eine Laus auf den Tisch legen und, indem sie
dieselbe mit dem Nagel tot knacke, sprechen : Hans Walter, du machst
mir beschwerde, Hans Walter, du bringst mich zur erde, Hans Walter,
da lässt mir keine ruh, darum drück ich dir die äugen zu. Dann
würden sie fortgehen.
1867. Rochholz S. 223 Nr. 11: 's giltet ke bruederschaft
und brueder; stirb, du schwarzbrün chaibelueder ; Peter S. 120
Nr. 339 (S im rock, Räthselbuch S. 45): schwarzer gärber, du musst
sterben... ei du schwarzes rabenthier, knix, knax, wie gefällt
es dir.
1870. Der floh lebt herrlich in der weit, er ist ein kleiner
spring ins feld; er trinket täglich Jungfrauenblut, wie hat es doch
der floh so gut. Er hüpft am weissen strumpf empor, bis an des
paradieses thor, dort wo der Schenkel sich erhöht, und wo ein kleines
fleckchen steht. In diesem duftgen myrtenhain, da legt er seine
eierlein; die duft'ge wärme brütet sie in dieser kleinen waldpartie.
War ich ein floh, ich hüpft sogleich in dieses paradieses reich; ich
schlug ihr meinen Stachel ein, sie sollte laut vor wonne schrei'n.
Woldegker Gegend; ähnlich in Wismar.
1872. Vgl. Simrock, Volkslieder Nr. 260. Anders
Böckel S. 52.
1878. Hier mögen noch einige andere Flohreime Platz finden:
Hailoh hailoh, ich hab n floh, ich weiss auch wo, an dem popo.
Plan.
Vgl. Eis. Wtb. I S. 163.
Hüpfen und springen thut der floh, ohne balancierstange über
den popo. Rostock.
Hosianna in der höh, oewer nacht biten mi de flöh.
WiUershagen.
Suse burree, wo bitt mi de flöh. Kumm mit mi achter'n kachel-
aben, dor will ik di de flöh aijagen. SüUen.
Vgl. Pomm. Bl. VI S. 99.
Hurre burree, Jochen hett flöh. Wat vor flöh? Trudel de weit.
Beckerwitz.
Digitized by
Google
— 454 —
Lüs' un flöh, dat is mien veh, wenn ik slaap, denn arbeiten
(danzen) se. Laupin. Lehsen. (Quassel).
Laus und Floh werden von unserem Volke vielfach einander
gegenübergestellt. Der Handwerksbursche sagt: Wart, du schwarzes
rabentier, dich soll der teufel krigen; aber du kleiner grauer pluscher,
du bleibst sitzen : Cleve. "Weiss laus, brav laus, schwarz laus, deuwels
laus, hüpp hüpp zum fenster hinaus: Waren. Weisse floh, gute floh,
wenn die sich dick gefressen hat, geht sie zu quartier; schwarze floh,
deuwels floh, wenn die sich satt gefressen hat, will sie erst tanzen : Waren.
Lieschen, das sanfte tierchen, das setz ich wieder ein: aber der ver-
dammte hopphopp: Schorsoiv. Die marschierlangsam sein ganz gut,
aber die verfluchtigen hopp hopp: Waren. — De franzos is in de
apteek kamen: Geben Sie mich mal was, nich für die hopp hopp,
sondern für die dusemangmarschier : Alte Irau in Waren. — Namen
für die Laus und Scherze über „Lausenester" hat unser Volk in
grosser Fülle.
1885. Unter meinem hut sitzt ein stolzer mut; unter meinem
Unterhemd marschiert ein ganzes regiment Aus Neukloster.
Ähnlich von Flöhen: Stöber S. 85 Nr. 344.
Den Läusen gilt auch folgender Reim:
Baben iip 'n kopp fräten s sik 'n kropp, in n nacken gähn s'
na n kacken, hinner de uhren gähn s' na n luern. Mirower Gegend.
Achter de uhren warden s' geburen, in'n nacken gähn s' hen
kacken, midden up n kopp hebben s ehren johrmark. Gross- Gievitz.
1886. Nur Fiedler S. 119.
Als ich mal aus Polen kam: Nepomuck hett de lüs* na de
Wallachei karrt, in Düütschland is af un to 'n ding anlagen, in Polen
hett he s' utschürrt : Alter Arbeiter in Waren.
1888. Kramsvogel wird auch sonst bei uns vielfach als Be-
zeichnung für die Laus gebraucht
Der Schneider und die laus, die forderten sich heraus ; war nicht
der floh dazwischen gesprungen, hätt die laus den Schneider bezwungen.
Vielfach.
De snider un de luus, dee grepen sik um dat huus; wier de
ollsch nich twischen Sprüngen, hadd de luus den snider drangen.
Goddin.
Andere Lieder und Reime von Schneider und Laus werden
besser für spätere Bände zurückgestellt.
1889. Schon wieder ein lied gesungen, ein schnäppschen folgt
darauf; in Polen muss man hungern, und lause giebt 's dort auch.
Einst sass ich unterm tannenbaum und lauste meinen rock, und als
ich kam ans ärmelloch, fand ioh ein ganzes schock . . . Laupin.
Digitized by
Google
Alphabetisches Verzeichnis der angeführten
Fachliteratur.
Um das Auffinden der genauen Titel der angeführten Werke zu
erleichtern, gebe ich im Folgenden — unter Fortlassung des Unwesent-
lichen — eine alphabetische Aufzählung der in meinen beiden Ver-
zeichnissen aufgeführten Fachliteratur. Die Seiten 259 — 271 beziehen
sich auf das Verzeichnis im ersten, die Seiten 313 — 325 auf das Ver-
zeichnis im zweiten Bande. Im Übrigen verweise ich noch einmal
auf meine Bemerkungen im zweiten Bande S. 313 f.
Alemannia 322, Alsatia 322, Andree 320, Archut 262, Arndt 319,
Asmus 262, Augustiny 264.
Bahlmann 321, Bärmann 264. 319, Baumgarten 267. 323,
Bayr. Mitt. 323, Belli-Gontard 321, Bielenstein 270, Birlinger 271. 318,
Nimm mich mit 268, Blaas 316. 323, Blade' 325, Bleek 317, Böhm 320,
Böhme 318, BoU 314, Branky 267. 318, Brenner 323, Brunk 262. 319,
Bulletins (Niort) 325, Burkhard Waldis Esopus 313, Büsching 318,
Butsch 260.
Carstensen 269, Chambers 269, Chytraeus 314, Cibele 317,
Curtze 264
. D. M. 261, Dähnhardt 315. 322, Dania 324, Danneil 262,
Deecke 319, Dichtungen aus der Kinderwelt 318, Diermissen 264,
Dirksen 265, Donner 270, Doornkaat-Koolman 265, Dorenwell 318,
Dörr Plattd. Kai. 262, Dorr 263, Drosihn 262. 319, Dunger 266,
Dykstra 269, Dykstra - Meulen 269.
Eckart 261, Edlinger 317, Egerland 322, Ehlers 263, Els.-
Lothr. Jahrb. 322, Eis. Wtb. 313, Engelien-Lahn 262, Erk-Böhme 261,
Eskuche Hess. Kinderl. 267, Siegerl. Kinderl. 321.
Feifalik 268, Fiedler 267, Firmenich 261, Fischbach - Giese 266,
Fischer 263, Fontaine 266, Franz 315, Fricke 320, Friedreich 259,
Frischbier 263. 316. 320, Fries. Archiv 269, Fröhlich 318, Frömmel
320, Fronius 322.
Gander 271, Gelbe 267, Gesner 315, Güow 262, Glöde 317,
Gregor 269, Grimm Märchen 270, Grossmann 266, Grote 261,
Grundtvig 271. 316, Gubernatis 315, Günther 318.
Haas 319, Haase 262. 267, Hagen 259, Halliwell 269. 324,
Haltrich 267, Handelmann 264, Hansen 319, Hartmann 320, Karl
Hartmann 266, Hauffen 268, Haug 259, Hayn 259, Die Heimat 319,
Herzog 322, Heyl 323, Hoffmeister 271, Holm 319, Holtmann 316,
Hopf 315, Hruschka 259, Hruschka - Toischer 267.
Israels 265.
Jacoby 316, Jahn 271. 319, Jecklin 323, Jellinghaus 320, Jev.
Kai. 318, Joerres 266, Johansen 269, Joos 269. 271, Junius 317.
Digitized by
Google
— 456 —
Kalff 323, Kanteletar 324, Kehrein Volkstümliches 266,
Keller 260, Kern -Willms 321, aus dem Kinderleben 265, Knoop 271,
J. A. E. Köhler Voigtland 266, R. Köhler 260, Köln. Sprichw. 321,
Konrad von Megenberg 313, Kuhn W. S. 318. 319, Kuhn-Schwartz
Kdd. S. 318, Künzel 321.
Laube 267, E. Lemke 263, Lerond 322, Lexer 268, Lootens-
Feys 324, Lübben 317, Lübkes 321, Ludwig 260, Lyra 265.
Marx 315, Masius 315, Medicus 315, Meiche 322, E. Meier
208. 271, H. Meier 265 (hinzuzufügen ist: Ostfriesland in Bildern
und Skizzen, Leer 1868), Meinert 268, Melusine 270 (324), Menghin 268,
Merkens270, Mi 314, MoneAnz. 260, Mülhause321, Müllenhoff 264,
Müllenhoff Die Natur 315, A. Müller Erzgebirge 266, W. Müller
Mähr. Volkskunde 322, Münst. Gesch. 264.
Naaff 322, Nathansen 319, Naumannia 318, Ndd. Korr.-Bl. 261,
Nemnich 317, Norrenberg 265. 321.
Ohlert 259, Ostfr. Jahrbüchlein 270, Ostfr. Monatsblatt 265.
Parisius 262, Paschke 263, Peter 267, Pfister 267, Pineau 325,
Plattd. Husfründ 318, Poestion 270, Pomm. Bl. 262, Das liebe Pommer-
land 262, Pontoppidan 317, Post 264, Pröhle 270. 320, Prümer 320.
Raabe 261, Rank 322, Regel 321, Heinsberg- Düringsfeld 321,
Renk 268, Reterbüchlein 260, Reusch 320, Revue 324, Rochholz 268,
Rolland 270. 317. 324, Rollenhagen Fioschmeuseler 313, Russ-
wurm 269. 324.
Sachs. Mitt. 321, Sanders 324, Sauve* 325, Schambach 264,
Schambach - Müller 270, Schell 265, Schild 268, Schildbürgerbuch 260,
Schleicher 267. 270, Schi. -Holst. Jahrb. 319, Schles. Mitt. 267,
Schlieben 259, J. H. Schmitz 266, W. Schmitz Die Mischmundart 266,
Schneider- Clement 323, Schneller 270, Schollen 266, Schönwerth 271,
Schöpf 268, Schulenburg 324, Schulmann 264, Schumann 317. 319,
Schuster 267, Schüttelkopf 322, Schütze 264, Schw. Wtb. 313,
Schweiz. Archiv 323, Schwerin 316. 320, S£billot 324, Seelmann 316,
Sieb. Korr.-Bl. 267, Siemssen 314, Simrock 261, Sloet 316, Smidt 264,
Snellaert 324, Spee 265, Spiess Volkstümliches 266, Steiner 315,
Stöber 268, Strackerjan 265, Strohoot 264, Sundermann 317, Süss 323,
Svenska landsm. 324, Swainson 317.
Tetzner 324, Therander 260, Tieze 322, Tobler 268. 323, Toppen
316. 320, Torre 318, Treichel 263. 316. 320, Tschiedel 270, Tuxen 264.
Unland 315, Urdhsbrunnen 261, Urquell 261.
Vernaleken-Branky 323, Viotet 320, Vloten 269, Volk en
Taal 269, Volkmer 321, Volkskunde 269, Volksleven 269, Volks-
mann 264, Vonbun 268. 323.
Wackernagel 260. 315, Waldau 317, Waldbrühl 316, Wallonia
324, Weckerlin 322, Wegener 262. 320, Weigand266, Weingärtner 264,
Weinhold 267, Westfäl. Tierl. 316, Weyden 321, Wiedemann 324,
Wiegen-Lieder 264, Wilhelm 316, Willms 265, Winteler 315, Winter 320,
Wittstock 322, Wodana 324, Woeste 265. 320, Wolf 269, Würdig 267.
Zander 314, Zeitvertreib 260, Zingerle 260. 268, Zts. f. Ost
Vkk. 323.
Digitized by
Google
Verzeichnis der Tiere.*
Die in den Anmerkungen vorkommenden, bisher ungedruckten Stücke
aus anderen Ländern (S. 327 Nr. 6, 642* und 795* aus Pommern,
S. 328 Nr. 9 und 653* aus Westpreussen, 335* aus Sachsen) sind
für die Register nicht verwertet worden.
A.
aal 266. Vgl. 113*.
äffe 200*.
ameise 111.
eemk 111 b.
miecheemken 1615*.
ammer 1028.
amsel 1674.
B.
bachstelze 1026 f.
wäpstart 1606. 1668a.
1676.
bandwurm S. 361.
bär 203*.
adeboor, du swarte
bär 1245.
iesbär 1746 V.
brummbär 1214*.
boornbrook 1785,
1. 3.*
barsch 89-95. 91*.
666. 783. 832.
kuulboors 182, 4*.
267 a.
kuulboorskönig ,
flügelsmann bi 't
kuulboorsregiment
267 a*.
bekassine (hawerzäg')
1022 a.
biene 231 V. 283, 35.
1061 f.
immenrump 135.
bock 140*. 201. 204.
205 a. 238. 321 f.
338.1069 b. 1089 b
(bücke bücke bö).
1094. 1103 f. 1105
(bücke bücke
buben). 1626. 1654.
1679 ff. Vgl. 112*
austbuck (heusprin-
ger) S. 422.
pipenbuck 794 b V.
bremse 844*. 1059.
D.
dohle 795*.
kajack 1684.
drossel296aV. 980 ff.
1674 (der drossel).
draussel 1612.
1618V. 1625.1646.
E.
eichhörnchen ( katt-
eeker) 213. 296*.
katteiking 1517 V.
elephant 200*. vgl.
1578.
elster (heester, heister,
hääster) 283.23.
296. 1347. 1505 ff.
heester bromeester
1347*.
heistemest 1626.
vgl. 1564.
ente, enterich 29. 34. j
161.226 f.231f.263.
283,17.328-355.
588 ff. 588*. 612*.
745 b. 1541. 1622*.
1672 f.
Namen des enterichs
S.378(arpel,erpel
u. ä. — wädick,
wäpk,wähnku.ä.).
eisente (klaashahn)
1011. 1344.
esell79b. 200*. 207 f.
377. 1679 V.
esel bück di 998 b.
eule 250. 261. 283, 19.
1008 ff. 1247*. 1346.
1346*. (1626.
1671 a. 1679 V.
1690 V.) Vgl.
1164 a.
ühlken 261*.
uhlenbarch 1008aV.
vgl. auch die Namen
des Schmetterlings
S. 424.
uhu : schuufut 1534.
1550. 1671 a V.
1676.
schuuf herin - schuuf-
herut 1668 d.
schuuf up 1539. 1622.
1668 e. 1669.
1671 b.
schruufup 1652.
1668 b c.
huufup 1669. 1671b.
juuchup 1665.
1668 a.
kruusup 1618 V.
* Die mit einem Stern versehenen Nummern beziehen sich auf
die Anmerkungen.
Digitized by
Google
— 458 —
F.
finken 1712 f.
buchfink 215 a. 858.
1526. 1777.
fische.
königsw„ahl der
fische 101*.
fischkönig (barsch)
91*.
fischreiher 21. 311 ff.
1013 f. 1247*.
Namen (schittreiher,
schüttendreiher,
schettrei u. ä.)
S. 366.
flcdermaus 48. 630 V.
1112 ff. 1505 ff.
flerre(r)muus 1595 c.
1666, 3.
snick snack flerer-
muus 1357.
fleddermuus (an die
Schnecke) 1365.
fliege 199. 276 f. 280 f.
1713. (618.) 1531.
1540. 1548.
fleegenschinken
1810.
brümmer 263*.
brummer 1636.
floh 272 ff. 1679 V.
1708b. 1712f.l865ff.
1870*. 1878*.
1888*.
flöhbück 1884.
flohjagd 1873.
flöhenjagd 1872 b.
frosch S. 4. 37. 77.
S. 330. S. 338.
101. 239 ff. 262 ff.
283,31.304. 318 ff.
325ff.348c.l043ff.
1252 V*. (1294*.)
1800 V.
apogg S. 332.
laubfroschl.S.4.4.
30.43.55.357.1049.
dat looffröschen 54.
gröön Jäger 2. 3.
1048. 1051 f.
froschkönig 327*.
fröschle 1055*.
poggenmöd' S. 335.
fuchs S. 4 f. 25 ff.
31 ff. 36. 42. 46 f.
56. 58 ff. 85.
S. 329 Nr. 16. 19.
20. 101 ab. 112*.
128-182. 191.
283,9. 311.317 b.
454 ff. 540. 577.
605. 845. 1131.
1582. 1591a. 1601.
1613. 1625. 1631.
1711. 1714 ff. 1841.
1848 f. 1852.
1854 aV.
vössling 1668 f.
vosshas' 1679 V.
1689.
G.
gans 101 ab. (144 ff.)
225.283,16.328V.
339-351. 556 ff.
556*. 557*. 562*.
587*. (775. 1116.)
1123*. 1331a.
1547 f. 1584. 1597.
1632. 1672. 1676.
1697. 1698 a.
S. 404.
gösings 1633.
ganter 231 V. 316.
557 c. 567 b.
gös'klümp 158*.
pliters 1202.
wildgans 1010.1343.
S. 361.
gelbgans, goldammer
(gälgoos, gäl-
gööschen) 358.
926 ff. 934 a. 1348.
1613. 1629. 1640.
de gälegaus 1675.
de gälegäusch 937.
gälegälegöösching
1639.
Namen S. 389.
grasmucke 1032 ff.
grönister 1709.
grundbull (gründling)
S. 336.
güster 88. 783.
H.
habicht 1213*.
haawk 479.
häwk 845.
hänfling (gröön iritsch)
1031.
hase S. 4. 29. 31. (36.)
40. 47. 50. 53. 73.
80.141.162 f. 190ff.
212. 451. 455 ff.
1108 ff. 1713 1841.
1843. 1848 ff.
1857 ff.
Namen 40*. S. 397.
Moken , Mauken ,
Möking 1109 aV.
meinen häsen 1863.
häsing 1111.
häselein 1857 ff.
haschen 1862.
häs'ken 1860.
hääschenl63.1668e.
hääsche moschti 73.
fläuthas' 1679 V.
hasenbroot 1198.
hecht 89-98. 267 ff.
832. 1014. 1351.
heher 283, 24.
heimchen 283, 34.
hering 104. 104*.
(1349*.)
heuspringer S. 4. 6. 41 .
56f. 283,33.1454ft
Namen auch S. 422
(heuhüpper, gras-
hüpper, hüppen-
springer, wratten-
biter u.ä.,austbuck.)
Digitized by
Google
459 —
hirsch 283, 10.
hirschlein 1864.
hornfisch 1349 f.
huhn, hahn 18. 110.
139. (L42 ff. 200*.)
215 b. 229 ff. 259.
283,13. 328-356.
462 ff. 492*. 588 e.
610.1505ff.l714ff.
(1759.) 1793 V.
1853.
hähnken 1666,4.
höhning 1570. 1580.
1647. 1690 V.
mein hühnchen 484.
henning 1639.
hähn 1507. 1591a.
1658. 1666,6.
küking 1666,3.6.
kükelein 1636.
mit de küük 1 556 b.
leggelhohn 502.
gluckhenne 1597.
gluck 1642.
kluckhohn 1558.
klncken Verb.
283, 13.
poor brünen 1645.
klüter 1618 ff.
himmelhohn , leew'
gotts höhn, leew'
höhningen , herr-
gottskuken,sünnen-
küken u. a. vgl.
sonnenkäfer.
füüthahn 1815*.
kapuun , kapunen,
kapuunhahns, ka-
püün, kapüne, ka-
püner , kapüners
vielfach im Ver-
wunderungsliede ,
vgl. S. 431 f.
kapüningl605f.l647.
kapüneken 1666, 4.
kapüünchen 1657.
korpüünken 1666, 4.
gebüürken 1559.
pampünings 1644.
kupuuns 1524.
kabüün 1578.
kepüün 1556 b.
kopüün 1651.1666,4.
klapüün 1666,4.
kolpüün 1642.
glubüün 1631.
lupüün 1666,4.
gapünes 1658.
kabuners 1613.
gabusen 1590.
kabus 1556 a. 1662.
kapöten 1603.
kamüünl527. 1666,4.
kemüün 1602. 1654.
kümüün 1512.
kommüün 1633.
1666, 4.
kottmtiün 1666,4.
koppküün 1609.
kattpüün 1513.
düün 1639.
püün 1537. 1666,4.
prütin 1608.
pollüün 1649.
poppüün 1506.
puterään 1518.
kühne , kuhnhahn
237c.283,14.337f.
541ff. 1335 ff. 1551.
mien puting 1001.
kullerhahn 1627.
pusterhahn 1673.
perlhuhn 554 f.
hummel 1060. 1857 f.
hund 140 d. 171.210.
283,6.320.329 V.
338. 345 a. 348 a c.
435 ff. 435*. 450.*
1505 ff. 1733. 1743.
1846. 1852. 1857.
hündlein 1863.
köter 1178 V.
köterhund 1785.
täw' 54. 84 f.
zuul 1178.
pudel 1713.
' n swarten pudel
692 V.
teckel 169.
der wind 1858 f.
Windspiel 1863.
lick den hund an 't
oorslock 1288 b.
hunn'schiet 210*.
hundsfott 2. 58.
1632.
hundsföttsch 55.
I.
igel (swinägel) 30*.
38. 38*. 87. 99. 172.
189.209-212.324.
tnunägel 210.
iltis 1841 V.
K.
käfer 283, 36.
käwersworm (mist-
käfer) S. 5.
kanienchen 80.
karpfen (karp) 832.
katze, kater S. 330
Nr. 21. 71*. 109*.
182, 6*. 213 ff. 233.
238*. 251 f. 283,7.
S. 368 Nr. 2. 329V.
338.348.416ff.416*.
672. (822.) 978.
1088.(1250.1276.)
1445 V. 1506 ff.
1629. 1683. 1709.
1718. 1743. 1804 ff.
kätzechen 1812.
kätzchen 1812*.
kätting 1833.
frau kätzchen 1849.
kättschen 1838.
kätschelein 1838.
frau kätzerin 1841.
1850.
frau kätchen 1846.
katzmann 1838 V.
1840. 1844 V.
katzmännlein 1838.
Digitized by
Google
460 —
katzmannsch 1843. '
kätzermannl854aV. '
(herr) kaatzmann |
1836. 1838V. 1842. :
frau kaatzmännin
1836.
frau kaatsch 1847.
kaasmann 1837.
1844Y. 1845.
katersvader, katten-
mudder,kattendiern
1847.
frau kaderwitsch
1852.
jun^fer kädewitz
1836.
katermann 1843.
1854.
kater raieslandl849
kater muusland
1841.
kater nüsselank
1&44V.
musche katerl816 b.
katermies 1824.
karemies 1825 V.
katermuus 1825.
midekatt 1835 a.
mieskatt 1708 a.
1813. 1841.
mieskatting 1829.
mieskatting 1819.
mieskättschen 1841.
mizekätting 1833.
rauuskatt 1714 V.
ruse rose musekatt
1835 b.
muuskätzchen 1827.
muschkatting 1823.
muse musekätzcheu
1826 V. 1827.
1830 V.
musemusekättschen
1828. 1831.
muschemusche-
kätting 1826.
mitemutekätzchen
1826 V.
miesmuschekätting |
1826 V. I
mizekätze man
1854, 1*.
mizemau 1846.
mize mize mau 1855.
mise mise mau 1854a.
mieschemau 1834.
mimamaul854,2*.
frau manchen 1804 V.
miessekätte mau
1854 b.
mizemaukätzchen
1818. 1832.
misemaukätting
1820.
mikemaukattiiigs
1840 V.
kammerkättschen
1843.
katzenjammer
1855 V.
katzenkopp 1288 b.
kattenkopp 1811.
kiebitz 260. 301 ff.
682 ff. 691*. 1018.
1178*. 1515 ff.
1524. 1527 ff. 1533.
1535. 1543. 1666,3.
1668 i. 1679 V.
1760 V. 1776.
1780 ff. 1800 ff.
1817.
kiwitzmuur 1274.
kiwittsbarch 1276.
kockien 1709.
kolibri 1673.
krähe S.4. 16. 138 c.
246*. 256ff. 283,22.
296 aV. 301*. 305.
310. 311 dV. 317 f.
323. 325 f. 357 f.
704ff.l214ff.(kreih
kreih krocken ,
kraken , kralen,
kruur , knochen,
schekreih u. a.)
1247*.1501.1505ff.
1668 b. 1741. 1797.
1848.
Namen 745*. 795*.
korockl537f.l585.
korup 1505.
kreibgenschool,
kreihgenköster
1241*.
kreihgendörp 795*.
kranich (kroon) 311.
S. 361. 1017.
1339 ff. 1783 f.
Namen ( kroening
u. a.) S. 311.
kronenhahns 311 c.
krnnekrane..l614.
krebs 264 f.
krötelff.S.329ff.l713.
unke 34. 283, 32.
1050 ff.
Namen 8. 332 ff.
(pog, pag u. ä.,
ierpogg, steinpook,
schorfpogg, schors-
pogg u. ä., quad'-
pogg» quörkpooch
n. ä., quadux, koll-
hux, quadutsch und
vieles andere, huck,
hüx, qualhüx n. a.,
füürhtix , pogüz,
paddehux, püüster,
ducker, porucksch,
kroBt, lork, röölk).
quaduxenbuuk 60*.
paddensatt n. ä.;
piddenpaddenmöd'
S. 335.
kukuk 164*. 283,21.
290 ff. 296 a V.
305. 8.362. 8. 408.
844*. 845. 1178.
1181. 1281. 1295 ff.
1505. 1517 f 1525.
1527. 1534. 1536 ff.
1553*. 1573. 1588.
1591f.l606.1618V.
1628. 1632. 1647.
Digitized by
Google
— 46L —
1652 f. 1659 f.
1667d.1663i.1670.
1673.1676.1722 b.
1732. 1742. 1746.
1750ff.l791*1817.
knknk spülen 293.
kukuksköster 286.
288. S. 362 f.
kukuksknecht 1299.
kukukskönigS.363.
kukuks viertelj ohr
1323*.
L.
laus 112. 112*. 275.
1084. 1687 ff. 1692.
1705. 1708. 1878*.
1885 ff. 1885*.
1886* 1888*. Vgl.
30. 67. 1538.
lerche 283,27. 296 aV.
675. 694 ff. 833 ff.
844*. 1672. 1675.
Namen S. 386 (lercli,
lark, lewark, leirk,
leink, irlink u. a.)
winterlerch (krähe)
704*.
libelle 10. 58. 1459 ff.
Namen auch S. 423
(hotterpierd u. ä.,
gottspirken u. ä.,
jöpspirken, gold-
spierken, bullen-
biter).
löwe 203*.
M.
made 779 V. 1373.
buttmad' 779 V.
maikäfer 22. 282.
1439 ff.
marder 1841V.
maulwurf 2. S. 4 f.
8. 9. 13. 18. 19.
24. 39.45.50.51.
55. 59. 60. 62. 66.
67. 71. 72. 75. 78.
81. 81*. 83. 86. 87.
S. 329 Nr. 16. 18.
209. 311 dV. 1538.
1540. 1558. 1581.
1586. 1638. 1644.
1653. 1666, 3.
Namen S. 336 (mull-
worp u. ä., wöhler,
mullwöhler u. ä.,
murrweller, murr-
worm, wöhlworm,
boosworm, bussel-
worm, raffelworm,
wimmworm, wenn-
worp u. ä.; moll,
mull, mollen. molt
S. 5).
maulwurfsgrille(rid'-
pogg,rietwormu ä.)
78. 78*.
maus 14. 109. 109*.
215 c. 222 ff. 283, 8.
323 f. (766.
1084 aV.) 1178.
1228V. 1508. 1525.
1537. 1542. 1561.
1576. 1601. 1615 ff.
1645. 1654. 1657.
1679 ff. 1713.
1800 V. 1804 V.
1806. 1815.
müüsching 1804 V.
mehlwurm 253.
meise276. 952 ff. 1672.
1713.
pimpelmeis' 1673.
1778.
pimpelmelschen
1778*.
zimpelmeis' 1779.
mistkäfer 1. 8. 5. 3.
4. 6.7. 11. 12. 19.
21. 23. 28. 30*.
35. 41. 42. 42*.
43. 44. 45. 48. 49.
57. 58. 66. 73. 73*.
74. 82. 85. S. 330.
313. 1450. 1450*.
1505 ff.
Namen auch S.335 f.
(scharrnwäwer,
scharpenwäwer
(auch 1521. 1542),
8charrnbull,
scharrmbull,
scharpenbull
(auch 1519. 1533),
messkäwer , buss-
käwer,busswäwer),
bursenkäwer 82.
motte 273, vgl. 1521.
möve 1012.
meiw' 276 aV.
mücke 276 ff. (618).
1056ff.l453.1507ff.
1638 V.
mückenhals 1805.
mückenfett 1810.
mückenpiss 276*.
N.
nachtigall 121*. 164.
164*. 250. 253.
315. 1667 d. 1672.
1675.1712f.l771ff.
1781.
neuntöter (nagen -
mürer) 630 V.
0.
Ohrwurm 1451.
deböseodder(?)1599.
P-
papagei 214. 231 V.
250 ff. 320*.
paapjeu 252 a.
pfau (pageluun) 1338.
1555. 1641. 1655.
1718.1725.1728 V.
1730 ff. Vgl. S.5.
hageluun 1730 V.
poppeluun 1732.
pferd, hengst, fohlen
105. 153*. 194 cV.
(234 f.) 238*. 262.
279. 283,1. (313.)
S. 354,1. (776 f)
Digitized by
Google
462 —
1555. 1558. 1588.
1591a. 1641. 1654.
1660. 1666,6.
schimmel844*.1713.
mähr 1626.
föllen 1576.
pierding 1607.
pierdgen 1601.
pierdken 1610.
foehling 1634.
foehligen 1635.
foehleken 1636.
pierkoetel 704. 729.
pierdreck 707.
pierschiet 524c. 704.
708 b.
rossappel 704 V.
na 'n hingststücken
565 c.
Vgl. die Namen des
Sonnenkäfers (sün-
nenpierd, himmel-
pierdken u. a.) und
der Libelle (hotte- j
pierten u. a.) i
pirol 900 ff. I
I
R. !
rabe20. S. 329 Nr. 15. '
270.283,22.1122*.
1187 V. 1353. 1372.
1385 V. 1673. !
1677. 1679ff. 1846. |
1848. Vgl. 1867. ,
1878*. I
ratte 221b. (1178.)
1561. 1586. 1615 ff.
1654.1657.1679V.
1690 ff. vgl. 1578.
rattenfenger 1528.
rottenfinger 1528V.
Vgl. rottending im
nächsten Register.
du ritzenkopp, du
ratzenkopp 1808.
ratzenkopp 1809.
rottenkopp 1811.
rebhuhn 283, 15.
1618 V.
regenvogel 1024.
regen wurm (maddick)
228. 236 ff.
daumaddick 237 c.
reh 283,11. 1712f.l843
rind 283, 2.
kuh. kalb 106.
182*. 194 c V.
200. 260. 299.
328 ff. 359. 359*.
360. 404. 844*.
1247*. (1276).
1505 ff. (1701.)
1712.
köhken 1836.
bukoh 1714V. 1841.
buköhking 1758.
buköhken — Sonnen-
käfer 1401.
kohschietll86.1279.
kohraat 524 d.
Vgl. die Namen des
Sonnenkäfers
sünnenkoh,sünnen -
kalt' u a
bollel00.140.194cV.
283, 2. 283* (de
brümmer u. ä. ).
321 f. 332. 361 ff.
369*. 1063 ff. (bulle,
bulle, büller; bulle
bulle bö u.a. 1089.
bulle bulle boor
1100. bulle bulle
basten 1100*).
1630. 1695.
bülling,böllingl092.
bullensprung, bullen-
schupps 100*.
bullenbrookl785,2*.
bullenbiter = Li-
belle 1462.
scharrnbull, grund-
bull u. a. vgl.S.336
stier 1065 a V.
1712 f.
steir 1828.
stierkopp 1065 a.
ochse 194 ff. 235 b.
247. 285 ff. 365*.
630V. 1595a. 1597.
1626.1666,6.1710.
osse osse 1065 aV.
ossenbroot 1078 V.
1084 a. 1175.
ossentung' 1679 V.
ossenhoekers 286 a.
ossendiek 1147bV.
rohrdommel 283, 29.
284 ff. 1015 f.
Namen auch S. 362
(rodump, radump,
rumpdump u. ä.,
wadendump u. ä.,
grööndump, vagel-
dump , vagelbunt,
iprumphu).
rohrsperling 797 ff.
rotauge 89-98. 1014.
Namen (roddog u.a.)
89*.
S.
schabe 1681.
schaf (101c) 184 ff.
283, 4. 329 V. 333.
338. 382 ff. 383*.
386*. 771ff. 1666,7.
vgl. bock,
lämming 1749.
bahlämming 1758.
lämmern 283,4.
jarrling 400. 772.
smaatschen 406.
lammen 205 a.
Schildkröte 289.
schlänge 53. 1713.
kreuzotter (adder)
113. 115 f. 118 f.
126 c. 283,30.
schnarren S. 349.
ringelnatter (snaak)
81. 113 f. 113*.
117. 120. 121V.
121*. 125 a. 239 a.
Digitized by
Google
— 463
schnökern S. 319.
blindschleichel21ff.
121*.
Namen S. 348 f
(blindsliker u. ä.,
blinnworm, blend-
ling u. ä., hart-
worm , hattworm,
sünnrang).
schnattwörm S. 319.
Schmetterling 1463 ff.
1653. 1668 iV.
Namen auch S.424 f.
(rupenschiter,
rupenschiting,
lummenschiter u.a.,
ülkenschiter, kätel-
böter und viele9
ähnliche , kätel-
flicker, tile, üling,
ülepüle , hülebüle
u. ä., uulbuul, putt-
uhl, ulebodder,
bodderlicker ,
bodderflicker ,
boddervagel, börre-
vagel , semmel-
vagel , sommer-
vagel, sunnvagel).
Schnecke 270. 1353 ff.
(snick , snicking
u. ä., snickehuus,
snickhüüschen u.a.,
snickemuus,
snickermüüsching
u. ä., slingemuus,
sliermuus , snider-
muus , snider -
muschel, snick
snack snüürken,
snick snick snüring
u. ä., snick snick
snaak u. ä, snick
snick snuut, sneck
sneck snöter).
schölle 104. 104*.
büttmuul 104*.
schwalbe 103 f. 245 d.
251. 276*. 283,26.
296aV.613ff.1582.
1597 f. 1618 V.
1666, 3.
Namen S. 379
(swoelk, swaalk,
swafelk, swäbelk,
swäweling, swöörk
u. a.).
rookswoelk 675.
lehmswoölken,dreck-
swcelken 662*.
schwan 133*. 1247*
(swaanjagd, swaan-
slagen). 1614.1626.
schwein, eber (bier),
sau, ferkel 28. 99.
100. 107 f. 205 b.
206. 231 V. (240*.)
283,3. 320*. 328.
332. 335. 378 ff.
379*. 604. 770.
1331b. 1514.1551.
1610.1626.1666,5.
1706 f. 1712 f.
1844 V.
swiensnuut 1326 b.
swienkaben 1214 V.
swienschiet 708 a
709. 731.
swienskcetel 704 V.
705 b. 716 V. 730.
Boeg als Scheltwort
86. 679 V. 680.
688 f. 698 V. 699.
vgl. sau 1854, 2.
sonnenkäfer 1382 ff.
Namen auch S.414ff.
(sünnenkäfer,
sünnenworm,
sünnenwörming,
sünnenschiner,
sünnenschining,
sünning , sännen«
kind, sünnen-
kinning, sünnen-
koh , sünnenkalf,
sünnenpierd ,
sünnenpeerken
u. ä., sünnenvagel,
sunnenküken,
sünnemriken,
himmelworm,
himmelpiern u. ä.t
himmel8hohn, lew'-
gott , papejees,
herrgottskoh,
herrgottspierd ,
herrgottsworra ,
herrgottsvagel ,
herrgottsküken ,
lew* gott sienhohn
u. ä. , buköhken,
hartenpaiten,
hädenmäden u. ä.;
raantenpierd,
marien würmchen,
marienblömer).
specht 283, 20. 1025.
1025*. 1549.1668a.
1675.
sperling 102 f. (282.)
283 , 25. 623 V.
627 ff. 964 ff. 1030*
1518 ff. 1668 ff.
1672 ff. 1775 ff.
1803.
Namen S. 390 (spal-
ling, lüning, dack-
lünk, jiper, jier-
jalk u. a.).
spinne 626 V.
spennwäwer 1452.
springkäfer 1449.
1449*. (knuppser
u. a )
star 1018*.
spreen 1780 ff.
stichling ( stäkling )
267 b. 784.
Namen 267 b*.
Stieglitz 1676.
storch S. 4 f. S. 338.
7 f. 11-17. 20.
22. 37-40. 51.
59. 62-65. 76 f.
Digitized by
Google
- 464
80. 82-84. S8.
S.329Nr.l5.10lff.
121*.239ff.296aV.
310. 311 dV. 326 b.
327. 327*. 1178*
1187 V. 1243*
1244 ff. (adeboor
da goder, gaurer,
aurer , roder ,
haurer , waure ,
laure, luder, noder,
mauder und vieles
ähnliche — bester,
gester, nester u. ä. ;
storch storch steine
u. a.) 1515 f.
1527-1532.1541-
1546. 1578. 1582.
1591. 1597. 1608.
1619. 1648. 1665.
1666, 6. 7. 1667 ff.
1673. 1676. 1678.
1708. 1793 V.
1798 f. 1800 V.
Namen S. 402 f.
(adeboor, aderboor,
aderbaar, adebade,
arrerbuur,aadboor,
äädbeer, äbär,
äbier, orebore,
oddebodder und
vieles ähnliche ,
hainotter, knäpp-
ner, klappermaun,
klapphei).
aadboors mudder
(vader) 1247*.
Strandläufer 1019 f.
T.
täk 1626.
taube, Wildtaube 121*.
255. 283,18. 290.
295 ff. 333 b. 348 c.
352. 752 b. 1000 ff.
1619. 1671 ff.
diddelduw' 296*.
tackenduw\knorren-
duw' 1001a.
lachelduw' 1006 b.
diiwwer 352.
düwings 1671c.
düveken 261*.
ducke duw' 1002V.
rüge rüge duben-
nest 1785, 1. 2.
(1785, 1. 2*)
taucher 1013. 1345.
Y.
vogel allgemein
283, 12.
ruffvcegel 292.
krieg der fliegenden
und laufenden tiere
312. 312*.
W.
wachtel 650*. 988 ff.
Wachtelkönig (snarten-
dart) 650*. 1012*.
1021.
wanze 1712. 1881 f.
1884.
Wasserhuhn ( bläss
nörks) 789*.
weihe 1123 ff. (wih,
weh , weih , wih
wih wuur , wije
wije haur , weije
weije wuur, wide
wide wex , widi
widi witt, weih
weih walen, wische
wische wicken, oh
weh oh weh oh
witt, weh weh
Witten, wige wige
witt, schüwih,
schewih, scherwih,
schlawih , schwä-
ring, huweh, ha-
wih, howeh howeh
ho wuur, huweh
huweh huwaden,
huweih huweihhu-
wadel, huweh hu-
weh huwitten und
vieles andere mehr),
widick 832.
Ukelei 1352.
Wiedehopf 286 ff. 987.
1538. 1672 ff.
Namen S. 862 (wäd'-
hopp,wälhoppu.ä.,
gälhopp, huppup,
kuknksköster).
wolf 25. 101c. 140 e.
173 a. 182,4*.
182, 5*. 183 ff. 203.
1639. 1713. 1852.
wurm 524.
putten 524 b.
käwersworm S. 5.
wringworm S. 349.
Z.
Zaunkönig S. 6. 101 a.
103 g. 283, 28.
296 aV. 314.1805.
Namen S. 366 (tucii-
könnig , tunuu-
krüper, nettel-
könig u. ä.).
zeisig 1035.
ziege 165. 201 ff.
283, 5. 820*. 333 a.
334. 336. 856.
407 ff. 408* 414*
1106f.l654.1679ff.
vgl. auch bock,
heuken 415.
zick zick zägenbuck
1107.
oh zickebock, oh
zägenhoor 1810V.
de zickebuck, de
snider 1811V.
rickenbock 1810.
Digitized by
Google
Scherz-, Ehren- und Scheltnamen
der Tiere.
A-
kreih aas 1233.
aaspulers (krähen)
795*.
fru (Jungfer) abend-
blank (kröte) 1 ff.
fru von abendblank
S. 3.
schön abendblank
63.
herr abendblank
(froscb) S. 4.
Jungfer abend -
blank(en), aben-
dank , abengang
S. 3.
fru ( Jungfer) abend-
blänk(en) S.4. 33.
51. 60. 66.
abendblink(en) S. 3.
2. 5. 21. 35. 58.
fru abendbleeken 3.
fru ( Jungfer) abend-
blick 57.
abendling(en) 6. 43.
48.
fru abendherin 42.
Jungfer abend 64.
Jungfer abendglanz
S. 3.
fru (Jungfer) abend-
root S. 4. 62 b.
S. 329 Nr. 14. #
mein lieber alter (zum
bollen) 373.
appeldüneken (kröte)
59.
B.
barchmann (maulwurf)
S. 329 Nr. 18.
fru blank (kröte) S. 4.
Jungfer blanken (rot-
auge) 91.
blankfoot (kröte) S. 5.
blankstart (elster)
1615aV. 1619.
bluwwerup (mist-
käfer) 1.
bodderbuuk (an den
kukuk) 1323 a.
brattschfoot (kröte) 22.
breetfoot (kröte) 1 ff.
breettfötige htix S. 4.
oll breetfoot't wief
S. 4.
breetefoot S. 4.
breedefuss heetmien
goos S. 337.
breetbeen (kröte) 20.
breetpatt (kröte) S. 4.
breetsnuut (frosch) 1*.
breetswanz (elster)
1668 g.
brettfoot (kröte) S. 4.
21.
broder 751 (im krähen-
gespräch ; ebenso
759 swager).
mien broder Andrees
(barsch) 94.
broder Martin (hase)
S. 397.
mien broder Hein
(schlänge) 127.
mein dickkopp
bruder, broder
dickkopp (sperling)
629 V.
broder listig (fuchs)
59*.
broderLang, broder
(swester) slang'
125 ff.
bullworm (maulw.)
S. 5.
busselborch (mistk.)
S. 5.
busselworm S. 5
(mistk. , maulw.).
3 (mistk.)
herr bürgermeister
(storch) 14.
Peter buurmann
(maulw.) S. 4.
D.
de gris' dachlöhner
(sperling) S. 390.
dahlershunn , luje-
duurshunn 449.
de oll dick (sperling)
620.
fru dick un duun(kröte)
S. 6. 56 f.
dickbenduun 53. 55.
pendickpenduun 8.5.
fru dick bi'nduum58.
dickbuuk61f. (kröte);
627 V. 632 (sper-
ling).1322ff.(kukuk).
vgl 1318. 1785*.
Mecklenb. Volksuberliefenmgen Bd. II.
30
Digitized by
Google
fru dickbuken 60
(kröte).
dickkopp , dickkopf
S. 5 (kröte). 319 V
(frosch). 623.629 ff.
(sperling).
de dickkoppt 629 V.
dickkopfter hund
632 V.
meister dickkopp,
musche dickkopp
629V. VgLbruder.
dicksnant (an d,en
kukuk) 1326 a.
unkel dickstart, dick-
swanz (fuchs)
26 V*.
dolkstart (fuchs) 26 V.
dolchstart(— )* 26.
dreckpurre (mistk.) 58.
dreckracker(mistk.)43.
Hans (Johann) driest
(sperling) S. 390.
duck (kröte) S. 5.
dullworm (maulw.) S.5.
düwels gi-ossmudder
(kröte) S. 335.
den deuwel sien
huur (an die weihe)
1157 a.
deuwelsfloh 1878*.
sparling, du düwels-
ding 1668 iV.
de düwelschemolll8.
de düsingsche moll
aus Holl 19.
E.
fru entinpelz 34.
F.
herr forstmeister
(fuchs) S. 4.
herr oberforst-
meister (fuchs) 42.
— 466 —
! Frälanner höhner
(dohlen) 795*.
G.
glarrog' (kröte) 30.
glorrog1 , glorraug
S. 5.
mien gnädigster herr
bull 369 aV.
gnädigster herr
könig (mistk.) 74.
gnädigst madam
von Engelland
(kröte) 69.
Vgl. auch 1854 a.
dee deent bi madam
gnurr, bi dat gnurr-
regiment ( vom
gnurrkummzor,
gnurrmajur:
schweineknecht)
S. 361.
gnurregrien, gnurr-
mansien (schwein)
283*.
graujack(hase) 1 109aV.
de krummpucklig
griesjack (— ) S. 6.
de gris', musch gris'
(hase) S. 397.
de gris' (sperling)
S. 390.
mudder grawen (kröte)
4.
Jungfer gröön S. 4.
Jungfer grönen 1.
Johann gröneken
S. 4.
grünling 35.
klein grünling ein-
gespring 6.
gröön könig S. 4. 2.
herr gröönkleed S.4.
herr gröönkleeten 3.
Johann gröönkleed
S. 4. 57.
Jungfer gröönkleed
43.
jung schriwer, du
gröönkleed S. 4.
Krischan gröönrock
61.
herr gröönjack S. 4.
Johann grööiyack 4.
grööirjackser 1*.
gröönsnuut 1*.
fru gröönkohl 30.
herr gröönblank 56.
herr gröönkranz 5
(laubfrosch, grüner
jäger oder heu-
springer).
grootlock (storch)
243 b.
grootog' (kröte)- 62 b.
grootögige täw* 54.
vader grosskopf (sper-
ling) 629 V.
grossmudder, groot-
mööm(kröte)S.335.
mudder möömk, de
mäumken (unken)
S. 335.
Mariek moder
(kröte) 56.
grunzengels(schweine)
S. 361.
HL
hangennoors - sangen -
noors (fuchs) S. 5.
hauste rbauster(mistk.)
4.
heker von zeker
(storch) 76 V.
dat is noch 'n held S. 6.
hexe S. 329 Nr. 16
(kröte).
Vielfach in den An-
rufen an die Weihe
' 1123 ff. vgl. auch
1842.
Über das Zeichen ( — ) vergleiche man S. 3.
Digitized by
Google
füürhex (weihe)
1167. 1195 V.
wäderhex630V(— ).
1124 ff. (weihe).
1224 (krähe),
waterhex 1133 ff.
(weihe).
hiüerbrand(mistk.)49.
hohnerdeef (fuchs) S. 5.
32. 56. 60.
de gos'deef, de
aantendeef 34.
kükendeef (an den
habicht) 1213*.
hollnoors- bollnoors
(maulw.) S. 5.
de hoochschinkt
(storch) 16.
hoorworm(maulw.)S.5.
hopp hopp (floh)1878*.
de hornisten (kühe)
S. 361.
huckeduun (kröte) 50.
huddeleputt (mistk.)12.
hudderbudder(maulw.)
55.
hullerdibuller (— )
S. 329 Nr. 14.
hümpeldümeling
(kröte) 48.
humpelpumpel( — ) 52.
hungrig ,buck (laus)
112*.
hurrerburi'er (mistk.)
41 f.
hurrerpuner (mistk.)
43. 58.
huschbusch(mistk.)S.5.
huss worin - pussworm
(bussworm) (maul-
wurf) S. 5. 13.
hussepusse (maulw.) 2.
huur 88 (kröte). 89 ff.
(rotauge) vgl. 1071.
Vielfach in den An-
rufen an die Weihe
1147 ff., an die
Krähe 1226.
— 467 —
haur 1146 f. 1150.
1163b. 1166.
gäle huur 1164 b.
taterhuur 1147 bV.
hurenbucksch
(kröte)S.329Nr.l9.
huurkind 54 ( — ).
1580.1666, 7, haur-
kind 1518, hoor-
kind 1666, 7 (Sper-
ling).
hurenkind 52 (— ).
53 (schlänge), vgl.
1183.
L
ierdenkrüper (mistk.)
S. 5.
ierdenkrüper (kröte)
41.
Peter ierdmann (maul-
wurf) 62 a.
herr ihrenkröönken
(mistk.) 66.
J.
de ünnerierdsch Jäger
ahn schoontied
(maulw.) S. 329
Nr. 18.
de langschinkt jicht
(storch) 62.
de langbeent jilf
(storch) S. 5.
j ipperjahn (pferd)l 632.
de langbeent jirpjarp
(storch) 65.
der vogel juckjuck
(kukuk) 844*.
Jungfer unner'n busch
(kröte) 25.
Jungfer spreen 1780 V.
jung fräulein im mond-
schein (kröte) 82.
vgl. Jungfer nettel-
busch 1805.
de glatte junker (maul-
wurf) 87.
de kleine junker(-)
1816 aV.
junker hase 1850.
de hagelbasch
(Havelbergische?)
junker ( — ) 68.
K.
kahlkopp (frosch) 326.
hüx katoll S.329Nr.l7.
kavalier 18.
kappelirer 86.
voss krjeh 59.
de langbeente klapper-
been (storch) 64.
Johann klapperbeen
S. 5.
klappertähn (storch)
1532 b.
klarrfoot (kröte) S. 5.
28 f.
klierog' (maulw.) 89.
klipperklapper(storch)
1545 f. 1578. 1608.
1619. 1622. 1667 ff.
Jungfer Kloen (kröte)
68.
Johann kloppstart
(sperling) S. 390.
klorrfoot (kröte) S. 5.
klotzaugen (frösche)
319 V.
kohlmuul (hase) 40*.
herr Köhn (maulw.)
S. 4
knickerbeen (storch)
S. 5. 244 b c.
Krischan kniepog'
(pirol) 907.
dat kniepögig ding
(maulw.) 51.
knippertähn (storch)
1532 a.
(herr) könig von (ut)
Engelland 7. 8.
40. 59. 80. 82. 84.
herrvonE.S.4.39
(storch).S.4(fuchs).
30*
Digitized by
Google
— 468 -
S. 4. 29 (hase).
44. 45 (mistk.)
24. 55 (laubfrosch).
10. 58 (libelle).
S. 4. 41 (heu-
springer).81(ringel-
natter).90(barsck).
S.4.S.6.9.86(— ).
herr könig, kamen
Sereis't von Engel-
land? (fischreiher)
21.
herr königsscen ut
Engelland (-)S.4.
prinz Karl ut Engel-
land (barsch) 91.
herr könig von Dänne-
mark (fuchs) S. 4.
könig ut Morgenland
S. 4 (storch. — ).
46 (fuchs).
fru königin ut Morgen-
land 28 (sau). 88
(storch). Jungfer
von Abendland
(kröte) 45.
krabbjack (krähe)
795*
kramsvogel(laus)1888.
krauschen (floh) 1874b.
krokodill (kröte) S. 5.
krumrasüster (kröte)
43.
krupensüster ( kröte )
42.
kruupsüster S. 5.
krüper (— ) S. 6.
kruuskopp (bolle)
1065 c.
krütizkopp (hecht) 96.
kükeldaan u. a. (hahn)
506*.
kütchenRudolf (storch)
83.
küttelbuuk (an den
kukuk) 1327 d.
küülpeter langmann
(storch) 63.
sparling, du läch-
lading 1668 e.
landaale ( ringel-
nattern) 113*.
herr landrat (maulw.)
75.
landverwüüster (maul-
wurf) 39.
lang(e)been (storch)
101b. 1247 ff.
herr langebein S. 4.
37.
langermankdebeen
1271.
langfoot S. 5.
S. 329 Nr. 15.
langschlnktbeen
1260.
langschinkerl252V.
langeschink ( en )
1255. 1260V. 1290.
de langschinkte S. 5.
langeboor , lange-
swoor 1260 V.
langespoor 1260.
1294*
langestaken 1260 V.
herr von Langen
(ringelnatter)
125 aV.
langesnappen (storch)
1260 V.
de langsnappente
schelm (hecht) 90.
lang(e)swanz S. 5 32 f.
60 (fuchs). 1539 ff.
(elster). de lang-
swanzte hund
(fuchs) 58.
langestart (elster)
1540. 1580.
de oll langstart't
(fuchs) 25. 59.
langhals 89. 91 (hecht).
1622* (— ).
langnäs' (hecht) 94.
langsnuut 89 V.
de langsnabel,de blank-
snabel (hecht) 89 V.
herr langsnabel 97.
langesnabel (storch)
1260 V.
frau von der laube
(laubfrosch) 54.
lickende zwickende
schnappauf (— ) 77.
herr linkumlank
(storch) 13.
ik bün de vagel lodder-
boort (buchfink)
861.
de wädehopp, de luse-
kopp 1538.
de hunahn (— ) 30.
paster luurjahn (hecht)
98.
M.
Mutter Maria (krähe)
795*.
marschierlangsam,
dusemangmarschier
(laus) 1878*.
fru morgenblanken
(kröte) S. 4. 10.
Jungfer morgen-
blinken 32.
Jungfer morgen-
stiern 83.
hääsche moschü 73.
mussjö Lampe
1109 b V. Vgl.
1804.
muddelduun (kröte) 49.
muUepolk (— ) 68.
multapult (maulw.) 51.
murrmull ( — ) 46.
de Frugenmarker
muskanten , de
Bremer Stadt -
muskanten ( kra-
niche) 811*.
mussworm (maulw.)
S. 5.
Digitized by
Google
— 469 —
N.
lasige nachtschoort
(kröte) 67.
nachtschurk S. 5.
fru nägendank (kröte)
55.
nägensteern (kukuk)
1320.
nägenstiert 1786.
nawersch 428 c (im
katzengespräch).
673 (schwalbe),
fru (herr) nawer
428 ab.
0.
obegisten (kühe) S.361.
herr oberkalber-
machermeister und
gesell, herr ober-
ledermeister, herr
oberledermacher-
fabrikant, herr
oberstledermacher
u. ä. (bolle) 369 f.
dee is kceksch bi de
öch öch (vom
schweinemädchen)
378*.
P.
oll pageluun (kröte)
S. 5.
pattfoot (kröte) S. 4.
herr von pelschen-
ptiüschen ( — ) 32.
herr plüüsfelsen (maul-
wurf) S. 4.
herr püüschenfeld («— )
S. 4.
piperjahn (hornfisch)
1349 a.
plattfoot (kröte) 23.
S. 329 Nr. 15.
plierögig ding (— ) 54.
plinkogiges ding ( — )
52.
dat plinkögisch huren-
kind (schlänge) 53.
du kleiner grauer
pluscher ( laus )
1878*.
herr plüüsrock (maul-
wurf) 78. Ö
adeboor du poggen-
biter 1248.
popperdüünchen
(kröte) S. 4.
herr prükenfell (fuchs)
36.
puffmuul (kröte) S. 5.
33 ff.
madam puffmuul 59.
pulsmaul 31.
puschmuul S. 5. 32.
pussmuul 37; S. 5
(maulw.).
pullworm (maulw.) 9.
fru pümmelken (kröte)
47.
purrpurr ( — ) 10.
pusselhoeker (mistk.)
57.
pütischenlicker (schoss-
hund) 550*.
Q.
quackeldunenbuuk
(kröte) 58.
qualster, qualsterhals
(kröte) 64 f.
quuddelduun (maulw.)
83.
quutschbuuk (sperling)
627.
der quitschbuuk un
der quutschbuuk
627 Y.
R.
rabenaas (zum floh)
1867 a.
rabentier 1878*.
rackerpatzer (frösche)
319 V.
herr regei von zegel
(-) 76.
herr regelstein (-) S. 4.
röbendeef (maulwurf)
83.
herr Boland (fuchs)85.
Korl rootkopp (sper-
ling) 629 V.
rootogv (kröte) S. 5.
82. S. 329 Nr. 16.
roddog' S. 5. 87.
fru rootogen S. 5.
rootögig hex 83.
rootög'te sceg' 86.
rootögige täw* 84 f.
rootög'te, roddog't,
roddog's huur u. ä.
(rotauge) 89 ff.
rootnäs'(t) huur 94.
96.
rootröcksche huur89.
fru rosenblanken
(kröte) 14.
herr rotebein (storch)
S. 4. 38.
herr roterbein 12.
aadboor rootbeen
1270.
rodebeen 1265.1280.
roderbeen 1281.
rorerbeen 1258.
rodespoor 1260 V.
de mann mit de
roden strtimplOla c.
sparling, du rotten-
ding 1518. 1546.
1580. 1666, 7.
1668 c.
rugelduun (igel) 87.
dicke rummel (kröte)
45.
rumpelpumpel (kröte)
46.
rundfoot (kröte) S. 5.
ruschelbu8chel( — ) 84.
russelpussel ( — ) 61.
ruuchrock (maulw.)
59.
Johann Eüttsch (bock)
321a (vgl. 365).
Digitized by
Google
470 —
S.
herrsamesfeld(hase)31 .
bruder (herr) sanft-
insfeld ( maulw. )
S. 4 (S. 329 Nr. 16).
sanftrock (maulw.) 81.
Korl Schilling (Sper-
ling) S. 390.
den schinner sien
duben (krähen)
795*.
schitenklarrer 61 ( — ).
67 (maulw.)
schitenkleier (mistk.)3.
du schääwsche
schitenkleier 28.
schitenkrüper (mistk.) i
S. 5.
schietkruup (maul-
wurf) S. 5.
schitenpurrer (mistk.)
42.
schitenruker (maulw.)
24.
scharpBchitenrüker
S. 5.
schitenschurrer (mist-
käfer) 85.
8chietklusse (maul w.)2.
schmutzklä wer (mistk. )
S. 330 Nr. 21.
herr Schneider (hahn)
18.
musche Schneider
(mistk.) 19.
schnorrerschnuut (an
denkuhnhahn)1336.
jüngfer schön (— ) 79.
broder schönroot
(barsch) 95.
schorfkopp S. 5 (maul-
wurf). 75 (kröte).
schrichelschrachel-
brichelbrachel
(fuchs) S. 5.
Hans schriwer(— ) S.4.
Hinnrick schriwer
(-) S. 4. 65.
Klaas schriwer
(krähe) 16.
Klaas Schreiber ( — )
17.
jung schriwer (heu-
springer) S. 4.
herr schriefmeister
(-) S. 4.
herr schreibermann
(storch) 15.
musch schriwiet (mist-
käfer) S. 5.
schrumpelpunn (kröte)
S. 5.
fru schrupp (kröte),
ollschruppschS.5.
mudder schruupsch
38. 54.
schuffjack (storch) 17.
mudder schuppsch
(kröte) 39.
schtiüninspekter
(kater) 71*.
schwarzbraun(lein)
(floh) 1865 b.
herr von fink sekretär,
waldsekretär (Ruf
desBuchfinken)859.
sengelsteert(— )1778*.
singlock (maulw.) 19.
de singmoorst (maul-
wurf) 45.
sittnoors (fuchs) S.339.
slackerbeen (storch)
1252 V.
slapperjahn (hornflsch)
1349 c.
madam slarpbein im
maandschein(kröte)
S. 4.
slarpfoot (kröte) S. 4
24 f. S. 330 Nr. 22.
fru slarpfoot S. 4.
27.
fru slarpföötken 26.
slartfoot S. 4.
smallbackl7 (storch).
91 (hecht).
de smallbackten
fräuleins(schweine)
17*.
snackvördant (ente)
601*.
snappsnuut (an den
kukuk) 1327 ff.
snaterpus', snatrius
(ente) 601*.
snaterjahn (hornflsch)
1350.
snepperjahn ( hörn -
fisch) 1349 b.
der rechte sommer-
vogel(kukuk)844*.
speckbuuk (an den
kukuk)1300.1323a.
spitzkopp 96 (hecht).
801* (kiebitz),
spitzsnuut 39(maulw.).
89 ff. (hecht).
stratenjung (sperling)
S. 390.
stümmelstart (maulw.)
59.
stümmelstiert (hase)
40.
swabbellieschen (ente)
603.
swartkopp (rabe) 20.
swartrock (mistk.) 7.
de s wartrockt (maul-
wurf) S. 5.
de swartrock , de
swartjackten
(krähen) 795*.
T.
tantarant (gant) 562*.
de eentittig (bolle)
321*.
de trumpeters 283, 2
(kühe). S. 361
( kraniche und
wildgänse).
de swarten tymmer-
lüde (krähen)
795*
Digitized by
Google
— 471
ü.
der fuchs, der grobe
ucks 31.
gäle uhl (zur weihe)
1164 a.
üssepüsse (kröte) S. 5.
vaddermann 140 e
(fuchs zum wolf).
167* (fuchs). 173 a
(fuchs zum wolf).
311a* (fuchs). 540
(bahn zum fuchs).
820 (ruf des rohr-
sperlings).
vaddersch 738 (im
krähengespräch).
1043 b (im frosch-
gespräch).
vetter Andreesmann
(barsch) 92. Vgl.
oben broder.
W.
wackeldei (maus) 14.
wackaduun (kröte) 51.
wackerduun 52.
frölen watersank
(kröte) S. 330
Nr. 21.
fräulein wiesenblank
(kröte) S. 4.
winterlerch ( krähe )
704*.
wipparsch, wippnoors,
wippsteert (hase)
wittbuuk (an den
kukuk) 1323 b.
wittkopp (bolle)1065b.
möde wittkopp ( — )
629 V.
wockfoot (kröte) S. 5.
herr wöhlinspekter
(maulw.) 71.
Peter wöhlmann(maul-
wurf) 62 b.
wriwwelwrawwel-
schrichelschrachel
(fuchs) S. 5.
wuppnoors, wupp wupp
(hase) 40*.
Imperativische Bildungen.
bussei in'n dreck
(mistk.) 35.
bussei in 't lock (maul-
wurf) 8.
bussei in de (dat)
schiet ( maulw.
mistk.) S. 5.
kiek in 't (um 't, ut %
dörch 't) rühr
(hecht} 89 ff.
klarr in n noors
(maulw.) S. 5.
klei in n sand (mistk.)
3.
koesel in de schiet
(mistk.) 21.
kratz in de schiet
(maulw.) 8.
kruup achter n tuun
(maulw.) 72.
kruup an n tuun ( — )
10.
kruup dörch 'n tuun
10 (— ).83(maulw.)
87 (igel). S. 329
Nr. 14 (-).
kruup dörch de schiet
(maulw.) S. 5. 66.
kruup in 'n dreck
(mistk.) 23.
kruup in n hollen
(maulw.) S. 5.
kruup in *t holl 18.
S. 329 Nr. 17.
kruup in *t hüll
S. 5.
kruup in 't holt S. 5.
45; 82 (mistk.).
84 (-).
kruup in't lock S. 5.
2. 9. 55. 59 (maul-
wurf); 32. 47. 60
(fuchs); 58(mistk.);
S. 6 (zaunkönig).
kruup in de (in't)
schiet (mistk.) S. 5.
7. 11. 12. 85; 30
kruup ut t lock
(maulw.) S. 5.
kruup ut de schiet
(maikäfer) 22.
kruup up n buuk
(maulw.) 86.
fru kruup up n
buuk (kröte) 40.
muH inne ier (maulw.)
72. >
muH in 't sand (maulw.)
S. 5.
herr von plüüs in 't
feld (— ) 33.
herr prtiüs in 't feld
(maulw. ?) 60.
purr in 'n dreck
(maulw.) S. 5.
Digitized by
Google
— 472 -
purr in 't lock ( — )
10.
purr in de schiet
(mistk.) 6. 41.
pussel in de schiet
(mistk.) 57.
puup up de krank
(mistk.) 73.
scharr in 't sand
(fuchs) 47. %
slicker dörch *t rnhr
(hecht) 89 V.
sliek in 't rnhr (hecht)
90.
snater in 't sand (ente)
601*
snncker in 't rnhr
(hecht) 94.
snüffel in 't ruhr(hecht)
94.
snunf in de schiet
(igel) 87.
spring in 't feld (floh)
1869 f. 1870*.
herr spring in 't
feld (heuspringer)
S. 4.
herr j unker spring
in 't feld (hase) 50.
de wiessnntige wohl
in'n dreck (manlw.)
S. 5.
wohl in 't sand (mistk.)
49.
wohl in 't schiet
(mistk.) 74.
Vgl. endlich auch
schnappauf ( — )
77.
Bildungen mit Vornamen.
(Die ohen bereits erwähnten Bildungen sind hier nicht wieder
aufgeführt)
herr Andrees (barsch)
89V. S. 329 Nr. 14.
Jungfer Anndüürten
(rotauge) 89.
kroondierick (an den
kranich) 1341V.
Franz Walter (floh)
1865 a.
Greetlieschen (kröte)
74.
Hans Häwerning
(springkäfer) 1449.
Hans Hevernick ,
Ebeling hupp
1449*.
Hans Hinnrick (fuchs)
S. 4.
Hans kark (an die
krähe) 1234*.
Hans kater 1825 V.
1841.
unse Jakob, uns' oll
Jackel(bolle)1064.
Jochen (sperling)
S. 390.
groot (lütt) Jochen
(Jöching) S. 366
(zaunkönig).
Johann Bülow 917.
Hanne vagel Bülow
904 c.
Kasper (kater) 1836.
Klaas herr (rabe)
8. 329 Nr. 15.
Lampe (hase) 1109 b.
Liesch (krähe) 795*.
Lieschen, das sanfte
tierchen (laus)
1878*.
Vgl. die Anrufe an
dieWeiheLowiesch
Lowiesch Lowitt
u. ä. 1124 ff. und
andieKrähel216ff.
Mariken(specht)1025*.
Martin (hase) 1109 f.
Matten 11 09 aV. 1860.
Metzing (krähe zum
frosch) 325 h.
dackpeter (sperling)
S. 390.
Philipp (sperling)
S. 390.
dick Thrien (ammer)
1028 a (auch Name
des Vogels).
Ausserdem kommen zahlreiche Vornamen in den Deutungen der
Tierstimmen (Gesprächen zwischen Männchen und Weibchen) vor:
Digitized by
Google
— 473 —
Mariken, Korl, Lud-
wig (im Katzen-
Gespräch) 421.
429 ff.
Thrien (im Katzen-
märchen) 1850.
Klaas (im Krähen-
gespräch) 730. 747.
Klaus 760.
Abraham, Fritz,
Jakob, Jochen,
Isaak, Martin,
Wilhelm , Hans
Diederich, Johann
Friederich, Ger-
trud, Greet,Thrien,
Thriendüürt,
Thriengreet,
Thrienlis', Thrien-
mriek, Aulgatt,
Elitt, Elitsch,
Jiraat, Tarrack
(im Gespräch der
Gänse) 339 ff.
558 ff
Korl , Karre und
vieles andere (im
Gesang des Rohr-
sperlings) 797 ff.
mien broder Dierick
(Diederich) , mien
broder Heinrich
(im Gesang der
Lerche) 857.
Fiek, sööt Marie,
herzens Regina,
Fritz (im Ruf des
Buchfinken) 870 ff.
Lisetteken (Ruf der
Grasmücke) 1032.
Mariken ( ruft der
Sperling dem Weib-
chen zu) 975.
986 (im Ruf der
Drossel).
<%$&'
Digitized by
Google
Register.
Bevor ich zum alphabetischen Register übergehe, stelle ich einige
zusammengehörende Gruppen voran.
Asmus 380*.
Bartels 252 b.
Bellien 1609.
Bene 1567.
na Bolten sien hüsung
1835.
Bücken 1609.
Bülow vgl. 900 ff.
Buse 1623.
Desermudder 1502.
Ehlers 1577.
Ehlersch 559 c.
Eli 1563.
Eulenspiegel 181*.
na'n Fahlen 1573.
Finkfank 1588.
Frank, Franke 1555 ff.
könig Frank 1583,
vgl. untenFranken.
Frankenmaurer 1555.
Friedrich Franz 1579.
Frinkfrank 1577.
Korl Greeten 1217.
Eigennamen.
Habermann, Hader-
mann, Havermann,
Hawermann,Havel-
mann 1591 ff.
Peter Hopp 1575.
Peter Hott 1577 V.
mien broder Hott
1577.
dokter Hueter 486.
Herr Klasen 252 b.
Kolumbus 1762*.
Peter Krus' 1576.
1624 (nicht 1630,
wie 1576* irrtüm-
lich angegeben).
S. 436.
na Krusen'1571.
Kuldudi 298.
Jan Jödter 1627.
Christopher Leeten
1218.
dokter Lösing 1092.
Korl Lüth 1040.
Nepomuck 1186*.
Onsnest 1503.
Peter Ott, broder Ott
1554 ff. S. 435.
Daniel Peeten 1214V.
mudder Prahlersch
1699.
Prinz von Preussen
1214*.
Putzing 1565.
herr Roland vgl. oben.
Rührdanz 559 a.
Schutt 483.
grossmudder Susing
1822.
Christopher Weeten
1214V.
Zacharias 529.
Zebedäus 925 a.
Zebedäi, Zippidee
1034.
Zickedei 925 b.
Christopher 980.
David 315 b.
scheperdüürt 954.
Fiek 509. 647. 797 ff.
950. 1324.
Franz 545.
Friedrich 813. 981.
1622*. 1816*.
Vornamen.
Frierick 814.
Friederiek 664. 980.
Grete 1626.
Hans 1548. 1698*.
Hans un Greet 1679V.
1704. 1730 V.
Hannemann 1768*.
Häuschen (sass im
Schornstein) 1618.
1730 V.
Häuschen fideldänz-
chen, stiglänzchen
1708.
aashans 402 a. 774.
pracherhinnrick
349 b*.
Digitized by
Google
— 475 —
Hans Jakob, Peter,
meister , vadder
Jakob 1714 ff.
Jakob 478. 574. 980.
Jochen 810. 1878*.
Jogen 1679 V.
sniderjochen 924.
Johannjochen 663.
980.
Johann 801. 1690.
Jörg', Jörs 813.
Karoline 1042.
Kaspar 783.
Kathrien - Kathraan
1744.
Krischaan 511 V.
18L6a V.
Liesch 799.
Lise 1246.
smudellis' 678.
Marie, Mariek, Ma-
riken , Mfiken
252 b V. 507. 596.
801. 805 a. 809.
937. 1028 b c.
1679 V.
Marikebruutl679V.
bruut Mariken
1825*.
prachermarten 349 b.
Peter 522 b. 526. 1178.
Petrus 1156. 1215 f.
Peterus 1214.
Petrus Paulus
1214 V.
Philipp 814.
Rike 1046.
Sophie 983.
Thrine 517. 1629.
srauddelthrien679V.
700.
smuddeltill' , muddel-
tillschen 679 V.
Wilhelm 985.
Abendland vgl. oben,
bi de Afrikanen 1156.
Amsterdaml593.1597.
Ankershagen 1618 V.
Ararat 316.
Aschensloh 1879 V.
Bankow 1568.
Berlin 1706.
Bernakel 1510.
Bernau 348. 433.
Besendahl 1789.
Bethlehem 333.
Blanken 1575. 1586.
Biankenhagen 1686 a.
Blocksbarch 553.
Bordeaux 348 a.
Bremer stadt-
muskanten vgl. oben.
Bremer kringel 1415.
Brookshusen 1524.
Buxtehude 1827 V.
Bülow 904 a.
schult von Bülow
902. 913a.
Canow 1622*.
Crivitz 413 c.
Dännemark vgl. oben
unter könig.
Danzig S. 6. S. 339.
Deem 1603.
Ortsnamen u. ä.
in Dulanen 1214 V.
de düütschen narren
S. 404.
Eide, Illstroom 276 a.
Engelland 1439 V.
1440. 1614. 1801V.
Ingelland 1620. vgl.
oben S. 467 f. s. v.
könig.
Pehmern 1599.
Fehmer 1600.
Fehmen 1252 V.
Fährmannshuus
1602.
Franken 1505. 1554 ff.
1591. 1630. vgl.
oben Frank.
Frankenhuus
1252 V. 1554.
Frankreich 1556 b.
1576. 1632.
de Frankreicher
1556 b.
Franzosen 345 b. 565.
952 f. 1878*.
de Gägelowschen
klocken 1784.
Gemüns' 1528.
Gielow 902.
Gievitzer krooch 308.
Golgatha 1275.
Grevismtihlen 795 V.
795 V*.
Griechenland 1439 V.
Hagenow 794 bV.
Hamburg 1580. 1629.
Havelberg (?) vgl. oben
unter j unker.
Helsingüür 334.
Hinrichshagen 1618V.
1700.
Holland S. 404.
de Hower 1020.
Johannisland , Sankt
Jehannsland , Ni-
johannsland (Woh-
nung der Störche)
S. 404.
Kakelmünsen 1525.
Kappeniren 1542.
Kiether krooch 307.
Köln 1825*.
Krakow 1617.
Kükemünning 1531.
Ktikerü 1521.
Kükerttwihl506.1544.
Küukwih 1549.
Küriminten 1529.
Läwermeer S. 403.
Leeken 1310 aV.
Digitized by
Google
j
— 476 —
Leiden 1593.
Leipzig S. 339.
Leipziger niess 129.
Lorenzhöh 1879 V.
Lübeck 1629.
Mäkelbörger stank
1813.
Mäkelbörger krooch
307 V.
Milow 902 b.
Mirow 904c. 908. 916a.
Mölln 1789.
Morgenland vgl. oben.
Oldesloe 1879.
Oranien 1592 a. 1598.
Uranien 1597.
Ostsee 276 g h.
Pampelow 1633.
Pannonia 1592 b.
Penzin 1707.
Pipenhagen 1613 ff.
Plath 1622.
Polen 338. 1886 ff.
1886*. 1889*.
de Poolsch 1816*.
poolsche braut
1679 V.
den poolschen wagen
1679 V.
tanzt der polnische
ochse mit der wend-
schen kuh 1710.
Pommerland 1429.
1439 ff. 1802.
Posenland 1430.
Prinz von Preussen
1214*.
Pulverland 1439 V.
Ranken 1558 V. 1559.
1570.
Rhein 276.
Röchlitz 335.
Rom 1507.
Rostocker dranktunn'
1679 V.
Rothenmuur 1 147 b V.
Rülow 904 a.
Russland 1889.
Schlaraffenland (Woh-
nung der Störche)
S. 404.
Schwaan 1687 ff.
der Schwed 1441.
Schweriner see 1264.
Serrahnsche krooch
307 V.
Lütten-Siemen 1691.
Spaden 1594.
I Spanien 1592 a. 1597 f.
Stargard 354.
Storchenland S. 404.
bet de Sühe 1535.
Tatern 113*. 1147*
(Tatersch , tater-
glow' , taterpack).
gäle taterhuur
1147V.
Teterow 369 f. 372.
375 b. 794 f.
Tollens' 276 e.
TravemüW 1534.
Trittelhagen 1679 V.
Ükermündel515.1522.
1533.
Ukermünde 1540.
Ükrümünden 1550.
Ungarland 1883.
Unterland S. 404.
Vielank 796.
Wallachei 1886*.
Warneraünde 1506.
1527. 1536. 1538.
wendsche kuh vgl.
oben Polen.
WoUig(Woldegk)910.
Zickeroon 1783 a.
Zülow 902.
Ackerstücke, Wald und Feld u. s. w.
bäk: vielfach,
moelenbäk 276*.
1679 V.
bodderbarch 1619.
dodenbarch, uhlen-
barch, judenbarch,
sandbarchl008aV.
knüppelbarch 1699.
moBlenbarch 1579.
päperbarch 565 d.
schinnerbarch 748.
borrmbrook , boren-
brook, bullenbrook
1785*.
ellerbrook 1214 V.
1214*.
moelenbrookl 147bV.
schultenbrook 762.
butendiek 1780.
moelendiek 1679 V.
dodendamm, dodenhof
1008 aV.
Duwwelaas 565 aV.
eichenhain 1314*.
ellerbrook vgl. oben,
ellerwiem 1314*.
rosengoorn 1173.1231.
1638.
Titens graben 1679 V.
öureisen 565 a.
haff, solthaff 276.
276*.
heid' 1209. 1272.
na 'n Hingststücken
565 c.
Zabbelkamp 565 aV.
Leniest 565 aV.
cewer *n blanken maur
1147bV. 1163.
in 'n roden maur
1147 bV.
kranzmaur 1146.
Roetzer maur, Sül-
ter muur 1147bV.
Tiedenmaur 1149.
moelenmuur 1226.
apenboor meer 276 aV.
na'n Rauf 565 e.
Digitized by
Google
- 477 —
oewer 'n blanken see
1147bV. 1167. 1202.
oBwer n swarten see
1168.
Dankwartstraat
1811 V.
von ollerstiden her
S. 404.
läbenstiet u. a. vgl.
unten unter laben.
im frühling wollt er
reiten 1550.
sommerdach 720.
Vgl. sommervagel
oben s.v. Schmetter-
ling.
harwsttiet 622.
lang harst 717.
in'n winter, wenn de
snee vor beid'
dören licht 704.
frühjohrs 560 c. 622.
934 a.
zommers 722. 1454.
winters 722.
harwst(Bwer8209.438d.
z' abends 42*.
bei nachten 1857 ff.
dien dree vier titten
1175 V.
dien dree vier
fingern 1353 V.
dien vier fief fingern
1353 V. 1357.
dien vier fief roden
hüüra 1353 V.
vierfack , vierfacht ,
vierfatt, fieffatt
1353 ff.
Kahlenstraat 1641.
woort 565 b.
schultenwaurt 1148.
Sftlter wech 1141.
buten wisch 1780 V.
de ollen Jungfern
Zeitangaben.
(Vgl. auch Zahlen.)
hütit un oewermorgen
1387 V. 1391 aV.
dree johr un dree
nacht(wäken)1297.
dree dag' un dree
nacht 1297 V.
1316 b.
ewig un dree dag'
1297 V.
nagen dag* S. 408.
veertig dag' un veertig
nacht 1316 aV.
johrtiet, johrstiet 1298.
johrslied 1298 aV.
in johrdach 1055 d.
tokumm johr 1259 V.
1686 b. 1785,5*.
soeben johr S. 6.
1100 V. 1254.
nagen johr 1100.
dörrtig johr 1297 V.
hunnert johr 1150.
Zahlen.
(Vgl. auch Zeitangaben.)
up sine sösse vier 1610.
Boss un so väl 1810.
sieben 1081 V.
soeben Soldaten 1159.
1163 c. 1208.
sieben töchter 846 ff.
soeben miel 121 V.
soeben johr vgl.oben.
in'n scßbenten him-
mel slaten 1181.
acht eilen 121 V.
kamen up de groot
wisch 1055*.
nach mein gross*
Vaterland wiseken
1818.
blanken maandach
maken 1620.
dunnerdach 328.
Abdon 795*.
Bartelmeis 1*. 1252*.
Jakobi 556*. Jakow'
438. 556 bV.
Sankt Jakob 435*.
blag' Jakob 556 a.
Philippi Jakobi
556 b.
Micheel , Macheel ,
Macheil , Macheli
557. 563.
Maregen 393.
lichtmiss 329 V.
lichtmissen 844*.
mai 392.
Weihnachten 333.1062.
neujahr 1062*.
pfingsten331.909.1685
tastelabend 1599 ff.
nagen 1078 V.
nagen Soldaten
1161 ff.
nagen johr (dag')
vgl. oben,
nagen miel 121 V.
nagen äl 1167 aV.
nagen klafter
121V.
nagen eeken
1310aV.
Digitized by
Google
j
— 478 —
in nagen Hiuttr
1147 bV.
in nagen adelpööl
225.
nagen schäpel gasten
1147bV. 1151.
mit nagen äx nn
biel 1157 b. 1195V.
ik schiet ehr nagen -
mal wat 987 f.
nägenmuul 1473 ff.
schiet is gäl 935.
wo lett ehr dat gäl
698 V.
de gäle dam 1164 b.
de gäle huur 1164b.
gäle taterhuur
1147bV.
tatersch gäl 1147*.
du gäle uhl 1164 a.
du gäle gatt 1167.
dien gäle titten
1189.
de gälen ringen, de
gälen klingen, de
gäle rutsch , de
gäle aust 1252 V.
gälgröön 176.
dien roden hüürn
1353 V.
dien roden tittenll80.
mit dien roden scholl
1189.
de rode hahn 1540.
den roden wagen
1737.
de roden kutschen
1252 V.
up 'n roden duur,
in 'n roden muur
1147bV.
dien f üürroot tähnen
1206.
füörroot , wassroot
1180.
seidenroot 1850.
1854aV.
nägenuhr, nägenog
1473 aV.
nägendank , nägen-
stiert, nägensteern
vgl. oben.
24 stunnen 1123 ff.
in tweenial 24
stunnen 1226.
in 25 stunnen 1124 V.
in 44 stunnen 1124V.
1153.
Farben.
rootsiden 1598.
broder schönroot
vgl. oben,
root as n teegelsteen
13.
rosenrootl 756.1852.
morgen root, morgen
root 1175 V.
kled' di witt (Ruf der
Eule) 1009.
de Witten wagen
1252 V.
krid'witt 306. 691*.
kridewitt 679.
1634 V%
schneeweiss röselein
1747.
oewer 'n swarten see
1168.
cewer den swarten
maur 1147bV.
swartrochelken 702.
swarr 301*.
Vgl. swartrock,
schwarzbraun u. ä.
oben,
bruun lachen 1591 bV.
grag S. 6.
1 graugries 1818.
i griesgraul820.1827.
grise wäderhexl 152.
1171.
Vgl. de gris', musch
gris' u. a. oben,
de blagen wagen
1252 V.
45: 1124 V.
48: 1221.
50: 1124V.
54: 1124 ff. 1220.
55: 1124 V. 1126.
ik versteh all nägenun-
nägentig künst31 la.
nägenunnägentigmal
1363b V.
! oh, wat kreiden, fief-
I hunnertteiden!240.
na 'n grünen maur
1154.
Vgl. gröönrocku.a.
oben,
den bunten 1320.
Vgl. 285 ff.
rootbunt 1832.
wittbunt 1826.
swartbunt 303 b.
sett 't 8ik up'n blanken
u. ä. 1554. 1559 f.
1579. 1583 ff. 1630.
fru blank u. a. vgl.
oben,
dien blanken öges
1353 V.
dien blanke titten
1178.
blankes nietz 1174.
mit de blanke fedder
1387 V.
dien blank huus
1360.
oewer minen blanken
saal 1169.
oßwer *n blanken see
1147 bV. 1167.
1202.
in 'n blanken maur
1147 bV. 1163 b c.
oewer den nigen
blanken maanll37.
blanken maandach
maken 1620.
speegelblankl830V.
Digitized by
Google
— 479 —
de gollen wagens, de
göllen wagens, de
gullen kntsch
1252 V.
de gollen appel, de
gollen pingstarn, de
gollen läppen, de
gollen poppen, de
gollen ratschen
1252 V.
gollen ringen 1187 V.
1252 V.
Golden.
gollen ring, sülwern
ring 1668 ff.
goldener kränz 1750 ff.
gollen schild S. 404.
dat kind in de gollen
weeg 121V.
up 'n gollen steen
1267. 1267*. 1290.
up den gollen duurn-
busch 1433.
1459 a.
gollen vagel 1715.
'ne gollen braut
1671 a.
Vgl. goldspierken
(libelle) oben.
komm mit gold un
sülwer rut (an die
Schnecke) 1359.
kind, war in gold ge-
bunden 1289.
en vergülltes ding
1668 i V.
gott 21 5a. 292.295.334.
479. 538ff. 833 ff.
988 ff. 1062. S. 435.
götting 1391 aV.
göttel 1391 aV*.
«wer gott sien
huus 1390.
ach gott 558 ff.
herre gott 560 bV.
harre gott 339.342a.
462 c.
gott weet 8. 16. 46.
dat sunt gott un
jedereen 1825*.
allen goden gotthelp
276 c.
woll gott 328 V.
gottserbärmlich
S. 404.
gottsdunnerwetter
348 b.
gott», wur witt 683.
gott zapperdiloot
567 a.
kotz zackerment345b.
gott behöde un be-
wohre 520 V. be-
wahre gott 568aV.
Vgl. oben unter
sonnenkäfer.
Kirchliches.
Jehovah 834.
Hosianna in der höh
1878*.
Christus 89*. 104*.
333. 537 f.
ach gott Jesus 561.
in Jesu reich 1868 a.
Vgl. papejees
(sonnenkäfer) oben,
herrjes' 84.
herrje 428 cV.
oh herrje S. 436.
1722 a.
ach herrje 560 d.
oh jerum, meinjerum
672*.
herre mein 1775 b.
herre 515.
MutterMaria vgl.oben.
JungfrauMariel 289.
Vgl. Anna Marie
1770*.
marien würmchen,
marienblömer vgl.
oben.
Petrus 103 e. 522 a.
538. Vgl. oben
Vornamen.
Adam und Eva 650*.
Eva 851.
Noah 316.
Abraham 850. Vgl.
Abraham, Isaak
oben,
teufel (dtiwel) 176*.
203*. 264*. 321.
477 ff. 489. 630 V.
692. 844*. 1016.
1239. 1349 a.
düwel ok 480 V.
will *n düwel dohn
480.
scheer di to *n düwel
329 V.
haal juuch de düwel
462 aV.
dat di de düwel
nich plag 490 aV.
sowat nett de düwel
nich sehn 79.
hest n düwel nich
danzen sehn 1284.
slah n düwel doot
548. 1085.
düwelsding u.a.oben.
düwelsvolk 649.
füürdüwel 1167*.
deuwel 56. 311 d.
520. 845. 915 a.
1157f.ll95ff.1227.
Digitized by
Google
480 —
he nu deuwel 321*.
de anner deuwelei
1123*.
verdeuwelt 877.
deubel 914 b. 1157b.
den deukert ok
329 V.
de düütscher 689.
grunzengels vgl. oben,
hexe S. 331. 268*.
553. 1147*. 1842.
Vgl. oben S. 466.
brennhex , füürhex
1167*.
behext 1144.
na 'n blagen himmel
1147bV. 1387 V.
1409 V.
den vagel unner 'n
blagen himmell2 IV.
na 'n himmel jagen
1737.
in'n himmel slaten
1261 ff.
in'n soebenten him-
mel 1181.
himmelsstech
1406 V. 1417 V.
himmelswech 1406 V.
liimmelhang 110.
Vgl. himmelworm
u. a. oben unter
sonnenkäfer.
Vgl. haben unten,
paradies 1870. 1870*.
paradiesgoornS.404.
hölienfüür 844*.
höllengeister 1868.
hellsehen 674 c.
kark(kirche)674.1730.
kirch hollen 977* (Sper-
linge). 124 1*( krähen),
school hollen 765
(krähen),
kirchengehn 1754V.
1759. 1764.
kirchendöör 1667 a.
kirchensloetell 67 1 b.
• paster, preester 182*.
195*. 245 d. 1202.
1241*. 1728V.
Vgl. paster luur-
jahn oben,
preesterdiern
797 aV. 878 ab.
preestermamsell
878 c. 1853.
küster 182*. 245c. 482.
572. 1168. 1202 f.
1328 e. 1735 ff.
1783 b. 1814. 1853.
vgl. 1234.
kösterhus' 1523.
superedente 1673.
nonne 1012.
klosterbuur 336 aV.
paap 1562. 1783 b.
papst 1727.
papst- Luther 1045.
Jude 406.
j udenbarch vgl.oben.
König und Edelmann.
könig 1679 V. 1751V.
1760*. 1804.
Vgl. könig Frank,
könig von Engel-
land u. a. oben.
königstochter
320 a.
königskruut 1552.
prinz 1753. Vgl. prinz
Karl ut Engelland
oben,
monarchen 1580.
haw'jungfer 6.
eddelmann 121V. 152*.
541. 725 f. 1285 ff.
1785,5*.
hooehgeburen eddel-
mann 1285 c
graf 769.
plaasterjunker
(schäfer) 774.
Vgl. junker oben.
Vgl. kavalier oben.
Familie. Mann und Weib.
vader 274 b. 321*.
629 V. 1409.
vader un moderl272.
mauder 1216. 1226V.
1049.Vgl.Franken-
maurer oben,
mauders 1147bV.
maurers 274 c. 1156.
1518.
mama(h) 383. 415.
Braut
1005.
mamamaken
mamme 395 a.
mömme385.387.389.
möömk vgl. oben,
grossmudder 274 a.
435 aV. 1163 c.
1260 V. 1410.
swestersoen 1505.1582.
1591. 1606.
sü8tersoenl531.1533f.
Jungfer u. ä.
Vgl. kruupeüster
u. a. oben,
wääsch 990*.
dam 1164 b.
madamming 896*.
mamsell 86.
musch vgl. S. 339 und
oben S. 468.
dat frugensvolk 674 b.
frauensleut 1764.
Digitized by
Google
— 481 —
wiwervolk 649. 674.
678. 687 f. 698.
wiwertüüch 695.
698 V.
wiefchen 698 V.
wiwiken 953.
wiwing 686.
trutenfru 1003 a.
fruken 26.
frauchen. 1804 V.
n jung männken 26.
mannsminsch 320,4*.
keekawief 901b.
alte Jungfern 1012*.
1024a. 1055.1055*.
Jungfertitel 7.
Jungfern 523. 663.
jungferkind 1668, e.
Junggesellen 1252 V.
feinsliebchen , feins -
liebelein u. ä.
1754 ff.
mien leewken 84.
mien leewing 1630.
1723.
de jungferbruut 93.
Vgl. Mariken oben.
brnutmann952d. 1311.
*ne gollen bruut 1671a.
ene gestickte bruut
1252 V.
hauch, wo sali de
bruut springen
1252 V.
bruutbedd, bruut-
laken, bruutlinnen,
bruutkleed, bruut-
hemd,bruutschleier
1310.
bruuthuus 1825 ff.
1825*.
bruutstohl 1838.
1843.
Vgl, breiter stein
unten s. v. stein,
huren, hauren V. 1 163.
Vgl. huur, haur,
hurenbucksch,
hurenkind, tater-
huur, den deuwel
sien huur u.a. oben.
Allitteration.
Zu den zahlreichen
Beispielen, die an an-
deren Stellen aufge-
führt sind, füge ich
hier noch hinzu:
blink un blank 1622*.
dick un duun 1666,6.
Vgl. oben S. 466.
diestel un duurn 1671c.
1679 V.
fidein un fläutenl347*.
1768*. 1770*
1800 V.
dien fief fix fingern
1368.
nick fisch noch fleesch
241.
fix un farig 626 V.
huus un hof 613 V.
1363.
kisten un kästen 613V.
632. 1182.
kisten un kamern
613 V.
kipen un kisten 613V.
kopp un kahl 1130.
Grammatisches.
I leddig un leer, licht
un leer 615 aV.
de leewe lange slirr
650.
lief und laben 40.
midden mank 267 a.
sarp (suur) — sööt
707.
schuppen un Scheunen
613 V.
dor seet ik, dor satt
ik 1800.
mit slott un sloetel
1187 V.
smutzig un smerig703.
dörch stahl un stang'
126aV.c.
stahl un steen 122 a.
stock un steen 1719.
1722 f.
mit steen un mit
stöcker 1216.
über strupp und stein
1860.
sumpig suppig 287.
weegen un wohren
1244 V.
kiek, säd' de katt, dor
Mecklenb. Volksüberlieferungen Bd. II.
keek s' inn pott
216.
Assonanz.
Ich nenne hier noch:
dack un fack 154.
heid' un weid* 1230.
rein un fein 625.
not und tod 1865 bV.
hückert un jückert 69.
hacken — bracken —
kacken 1768 aV.
hcßkern — bcßkern —
koekern 1768 b.
dor blief ik — dor
drief ik, dor satt
ik — dorfrattik,
dor sing ik — dor
spring ik, dor law
ik — dor wäw ik
1800 V.
Deminutiva.
Deminutiva enthält
dieser Band in ausser-
ordentlicher Fülle.
Ausser den zahl-
reichen, an anderen
31
Digitized by
Google
— 482 -
Stellen genannten For-
men gebe ich hier
noch eine Auswahl:
I.
dierning 1601.
fingings 1356.
fötings 1804 V.
fründing 1056 V.
hösings 1788 b.
hüring 1372 V.
hörning 1353 V.
hüsing 1355. 1377 a.
hüsing an höffing
1377 b.
htiüsching 1353 V.
1377 aV.
kinning 637 aV.
kleding 1819. 1833.
manning 1791*.
münding 1478.
nesting — gesting
1517 V.
pötings 1353 V.
röcking 1820.
tihring 1353 V. 1372V.
ögling 1122*.
de öges 1353 V.
ditting — datting
585 a.
äwing 422.
bösing 1092.
bunting 1512.
krümming 1018.
lising 113*. 115 b.
reining 1486 V.
snelling 16.
witting wasching
1039.
fleeching weching
1424.
kümm rtiting 1377 b.
üpping 1424.
niuling , mule , müle,
manne , näsemtile
u.ä.,müler,münner
a. ä. 1463 ff.
smetterling sette di,
näs' an male blötte
di, näs1 un müler
blötter di u. ä.
1463 ff.
wo bütt da 908.
wat wutt 386 a.
n.
Werken 1605.
blättiken 1860.
eekeken 1610.
eiken 465 V.
füürken 182 c.
goldeken 1610.
hüsekenl811V.1819V.
1824.
httsiken 1824 V.
hüürnken, hüürken
1372 V.
köppken 1448.
koetelken 716 V.
küürnken 711. 720 V.
726. 1124 V.
schöhkens 1834.
schoelken 1574.
schüönken, schöneken
1666,4.
tüneken 59.
ührken 1374.
voegelken 1038.
moeligen 1635.
röckigen 1826.
gängchen 1858.
gestchen 1647.
Jäckchen 1832.
nestchen 1647.
schüünchen 1657.
tüünchen S. 4.
ührchen 1375.
endichen 656 a.
röckeichen 1826 V.
en bittschen 933.
1486 V.
gängschen 1857.
hüüschen 1811V.
müüschen 550 a.
röckschen 1597. 1790a.
1830 f.
m.
äugelein 1854 b.
mien ögleins 50.
eierlein 1870*.
goldelein 1756.
herr goldschmiedelein
1751.
gräselein 1857.
gräslein 1859.
höslein 1863.
kindelein 1257.
kränzelein 1757.
kränzelien 1750.
löchelein 848 c.
ringelein 1751 ff.
würmelein 1865 b.
kränzel 1849.
Genus.
de dunnerwedder 338.
895.
enen elend 1521.
den wanner 1506 ff.
de schiet 1561. 1644.
up de dack 1428 b.
na de gast 562 dV.
in de grund 286 b.
747 aV. 1302.
uppe nack 1396 b.
na^t braak 562 d V.
in't basch 1728 V.
ap 't kcekendöör 1158.
dat gest 1666, 5.
na't mark 741.
dat gos'markt 557 c.
dat schottel 1572.
1590.
dat Stoppel 560 cV.
585 a. 1252*.
cewer den heck 1209.
appe heck 1601.
dat heck vielfach,
den stech 1406 V.
dat stech vielfach,
den brook 301 b.
dat brook vielfach.
Digitized by
Google
Pluralbildung.
Ich nenne hier:
dahlers 1252 V.
deuwels 520.
engeis 1598.
fingers 1855.
fingings 1356.
gösseis 1141.
• hahns 531.
mädchens 675.
manns 680. 1247*.
föker 613 V.
gerichter 1810 V.
stöcker 296 d. 1216.
S. 405.
bücken 1679 V.
facken 613V.
flöhen 1810 V.
hahnen 1558.
nachten 1153.
zahnen 1863.
Casus.
Accusativ.
wen (wer) sali dee
hebben 1758.
äben flach verschoon
mi nich 105 aV.
Fährmannshuus wier
keen to huus 1602.
Vgl. sommerdach,
harwsttiet oben
unter der Rubrik
„Zeitliches".
Genitiv.
Vgl. oben „Zeitliches".
Pronomina.
icke icke ok 1043 d.
he in der Anrede 62 b.
235 b.
as . . . , wier dejenig
nich to huus 1575.
up jen enn 559 a.
gott un jedereen 1 825*.
na Weckern sien? 568.
- 483 -
wecker de hinneigt is,
dee ... 1340V.
wat vor muddeltill-
schen dat dat sünd
679 V.
Praepositionen und
Adverbia,
up *t babenduur
1147 bV.
buten busch S. 408.
butendiek 1780..
butenswoBlk 679.
butenvagel 650*.
butenwisch 1780V.
sik daal gäben 952 g.
dör 401.
mankedörch 668.
in't lachen krigen
320 b.
von deshalb lila,
miens muuls halben
157 V.
entlank 72. 1645.
enüanken 16. 20.
henlauken 1658.
herlang 22.
bi huus lank 699.
CBwer harwst 1801 V.
harwstoewers 209.
438 d.
dat cBwerstech 1405.
von achtern to 1811.
hento 48. 1634. 1636.
1685 a. 1826 ff.
ik will di toswören
325 f.
tim un dum 329 V.
ut un dut 329.
utdideldut 329 V.
Vgl. up un doppel-
duun 1728 V.
van 1527.
dorvan 21.
wecketeihn 613 ff.
as ik weckentog't,
wechentreckt,
wechezog 613 V.
weckehinke 1252V.
dieweil 1867 a.
wonäw' 740. 1268.
wonäbend846.752d.
wonäw 't 750. 759.
766.
raffer 1517.
ranner 1527
rinner 698 V.
ruter 1538.
de bcßbelst 542.
de öbberst 314.
de hümelst 1339 ff.
de vöddelst 558.
1339 a.
de middelst 1342.
Negation.
nümms 1560. 1572.
1634.
nicks nümms 1613.
nicks nich 680.
nie nich 1363bV.
S. 404.
narrends nichl613*.
keenen eenen danz
S. 6.
is keen to huus 1602.
is nicks un null 615a V.
Verbalformen.
Praeterita.
kämm 58. 614 b. 623 f.
630. 1511 ff.
vernamm 1601.
sach 1505 ff. vielfach,
lach (lag) 1514. 1538.
1540.1595 c. 1778.
lach (lachte) 1777aV.
satt 1534. 1595c. 1653.
1670.1750ff.l788ff.
1800 V.
fratt 207.241.1800V.
tratt 227.
wass 57. 614-616.
spann 1593.
31*
Digitized by
Google
484 —
spaan 1507.
haal 1518.
jammer 1513.
japp 62 a.
danz 62 b.
brach (brachte) 1414.
versniad' 716 V.
terbraak 1517 V.
sarr (sagte) 227.
schall (schalt) 19.
fög' 1558. 1609. 1682.
1650.
knäd' 1559. 1563 f.
1567 f. 1570. 1579.
1602. 1666,2.
hang 1714 V.
verbrenn 1628. 1725.
1775 a. 1777 aV.
ferr 1626.
sech 1532 a.
weeg' 1556 a. 1569.
kreih 1553.
lick 1584.
schien 1750.
dat't so swirr 637 b.
bodder 1572 ff. 1584.
1666,2.
folg 1755.
he woll 1532 a. 1612.
1805.
flooch 1414.
floot S. 6. 35.
jooch-slooch 1553*.
tooch 1532 b.
tööch 1505V. 1533.
schow 1590.
wohr 1558. 1581.
hödd 1505. 1599.
verdrööt 26. 46 f.
verdrottl (vgl. 68).
flööt 40.
bölk 1630.
möök 1548. 1562.1582.
mörr (mordete) 1531.
ik möss 1785,5*.
sus' 1556 a.
putz 1518. 1527. 1590.
scholl (schalt) 2. 51 f.
schull (sollte) 857 a.
8ung 1541. 1595 c
gong 1519. 1607.
ging 1595 a.
spann 1595 c.
wann 1595 a.
wusch 1518. 1595 a.
plück 1632.
sehgten 1553 a.
weckentog't 613 V.
wecketag 630.
tööcht 1547.
'Sonstige Verbal-
formen,
breng (bringe) 1414V.
teig* 1035.
fritt 631 V.
sie stich 1871.
wecketeih 613V. 619.
wenn ji wtissen 679V.
ik swuur di 324.
weste west 296 bV
wo wollest du hinl818.
wo wuilduhen 1828.
wullt du 1252 V.
1701a. 1827.
wollt wi 1628.
wäsen 1309. 1402.
was (Imperativ)
611b.
Dritte Person Pluralis
Praesentis auf t
674 b. 698V. 1094.
1276. 1427. 1628.
1635. 1791.
du haddst blähen 1 780.
äugeln, federn, Hügeln,
füsseln, schnäbeln,
schwänzeln 1803.
Infinitiv.
kiwitt keem lopen
1788 a.
nan frigen wull he
liden gähn 1510.
he will ut frigen gähn
1549.
dee wull ut nawern
gähn 1722 bV.
wenn de buurn hen
graben gähn 1253.
he wull hen frigen
gähn u. ä. 1509.
1514. 1532. 1533.
1535.
as he von dat frigen-
gähn kämm 1511.
dat bier kreech dat
susen 1603. 1646.
dree johr un dree
wäken, dat is dien
räken 1297 V.
en Franzos' is hier
begahn bläben
952 f.
na *n austent gähn 696.
dat fleegent, datsettent
311c.
sien läbent 112*.
Participium.
dat stinken aas 1845.
dat hinken gössei 225*.
tokumm johr 1259 V.
1686 b. 1785,5*.
Vgl. een melk koh
1701c.
Angleichung in
Modus und Tempus»
wenn ik so sehn künn,
as ik lopen künn
121V.
wenn du dat wüsst,
wat dat vor
smuddef utten wiren
679 V.
ähnlich 691. 692V.
693.
Bemerkenswerte
Dialektformen.
beir 1507.1513.1520.
1536. 1555. 1558.
1572. 1589. 1602.
Digitized by
Google
485 —
1642. 1645. 1658.
1828.
kinnelbeir 1581.
heir (hirte) 801b. 676.
veir 706 bV.
steir 1828.
weir 1572. 1658.
1785,5*
weer 829V. 1588.
eihrgistern 564.
wonneihr 1254.
wennehr 1252 V..
1256.
estemeiren 7.
tituleiren S. 6.
räuhrt 1791.
huurnsbrög 112*.
pog\ rog' 1252 V.
dang' 1528.
frug, trug 1730V.
mäg't, sägt 1022.
meden (mähen) 1628.
red'n (rein) 1467.
bingel 321b.
dink 324.
Ingelland vgl. oben,
föllen (fohlen) 1576.
möll vgl. unten,
hö (heu) 1089.
friden 1505. 1512.
1518 £1528.1530 f.
1536 f. 1548.
friten 1551.
schriden 1558.
kogen (kauen) 764.
högen (hauen) 811.
skiet 934 aV.
Vgl. dönnsk unten.
henne, drinne u. a.
vgl. 1507*.
früh (frühe) 1007 b.
stiüt (süss) 463 V.
bluum, pluum 1714 ff.
mitgaben 1701c
geschiesset 1294.
„ländliches Hoch-
deutsch" S. 402.
Digitized by
Google
Alphabetisches Register.*
-jErfs^
A,
aa 707.
aas 524 a.
verfluchtiges aas
492 a.
ji fulen oes* 521.
aaskuul 1214 V.
Vgl. aaspulers und
aashans oben,
abendgesang 1297 V.
ablangen 1840.
ackersmann 1157.
adelpool 225. 329.
ädern 1187 V.
ädern un bloot 17.
adjü 365*.
affilen 1227.
afhaken 1157 a.
afknacken 1517.
äg' mal 1212.
äg'tähn 173 c.
schottsch äg 128*.
äk 908.
akkord maken 296 d.
alloewerall 1514.
anhöltlich 197.
antreten 1529. 1549.
apenboor meer 276aV.
apfelflinz 1753.
äppeln 1252 V.
äppelmaus 435 d.
apteekerkruuk 73*.
ärmelloch 1889*.
armselig S. 404.
arz 901b.
arsch 634. Vgl. wipp-
arsch u. a. oben,
aarsch 496.
oors 1604.
noors passim.
moors 932. Vgl.
singmoorst u. a.
oben,
niers 637 aV.
popo 1878 b. 1878*.
oorslock4.57. 246*.
495b.l092a.l288b.
1728 V.
noorslock 1092 b.
oorsgatt 987 i. 1734.
gatt 608. 1167.
artellerie , artollerie
348.
äuge ränge, äuke
mäuke 1771*.
auter 542.
B.
babbeln 1252 V.
bäckerbroot 1076.
backbeeren 435 ff.
badder (besser) 116 b.
bahlen 1202.
balancierstange 1878*.
balkenhooch 1661.
baU (bald) 119 b. 438.
556 bV.
bammeln 1252 V.
barft 844*.
barss 122a*. 308.
barst 29. 473. 1334a
basch 710.
bätzen 1100*.
bedacht 1553 b.
bedreeglich, bedroog-
lich 844*
begäng 42.
beklingen, beklingeln
1187 V.
beluern 311a.
bergmann 569.
bescheeden deel
1722bV.
beslapen 1542.
besluten (schliessen)
1187V.
bestritten 1852.
betreten 50.
bezwungen 1852.
bicke backe böbikomm
1783 b.
bicken 792*.
bickern 324. 326 a.
bicks backs boegelbeen
1783 a.
bierwater 1629.
bimmeln 1301.
bimmsaladimm 1767.
binnelband 1620.
birsen 38*. 1252 V.
birschen 1252 V.
bisquiet 623 V.
bissen 1626.
* Alles, was in einem der früheren Register bereits erwähnt
ist, wird hier — mit einigen begründeten Ausnahmen — nicht wieder
aufgefühit oder nur in Hinweisungen berührt.
Digitized by
Google
— 487
blackfatt 281.
blaffen 283, 6.
bläken 283, 6. 9 ff.
1736.
blankem 60.
blarren 283, 2ff. 1698*
1701 b.
blärren 283,4.
blasen Subst 1709.
blaufen 283, 6.
bleckern 243 c.
bleeken 1252 V.
blewwern 283,6.
blind vgl.stockenblind.
blinkem 1233.
bliss 1849.
blöken 283,4.
blockholt 669 c.
bloot vgl. ädern ; vgl.
füür.
water un bloot
weenen 1785, 5*.
blödige thranen 58.
bluwwern 1*.
bodderbloom 1078 V.
bodderbuuk 1323 a.
bodderjaan 1078 V.
bodderklööt 1078 V.
boddermelk 1098.
1118. 1330.
bodderstull 1099.
bodderstülierl078V.
boddertien 1315.
Vgl. bodderbarch,
bodderlicker n. a.
oben.
Vgl. kes'bodder.
bodding (butterbrot)
637 aV. 641.
bödding637aV.645.
bölken 283, 2. 21.
bollkaff 1666, 4.
boosseln S. 405.
boomplaten 1258.
boren (geld) 300.
borrmbrook vgl. oben,
börrnen 360.
boßtdook 1551.
bott, all bott 276 a.
brad'beeren 435*.
brägen 1772.
braken 1768 a.
bräkstang' S. 330
Nr. 23.
brammen 283, 1. 3.
brannwienschapp
1553 b.
breefläsen 369 bV.
brennschen 283, 1. 2.
16. 557 b.
brett(totenbrett)1843.
1851.
brinkhen 361.
brocken 723 V.
bröden 890 b.
bröllen 283,2. 10.
brr 615aV.
brüden 222.
braküben 375 a.
brammbass 1622*.
1738. 1770.
brnmmelbeerbu8ch
1800 f.
brummelbeergraben
1800 V.
brummein 1679 V.
brummen 283, 2.
bubasten 1129.
to bucht 315.
bücksenschiter vgl.
schiten.
buddeln 1620.
büdelbroot 1074.
büdelsack 1095.
bull bull 1336.
bullerisch 1597.
bullern S. 436. 1098.
1252 V. 1559.
1722 a.
bülten 1760 V. 1788.
bummeln 64. 1186.
bummen 1252 V.
bunzelsack 1790 b.
bupp S. 363.
buppem 303 b.
burr 587*.
burren 282. 630 V.
1252V. 1409. 1445.
1499.
busseln 627*.
btitt 1379. 1796 V.
buttgrinen 1628.
buukbuuk 1782.
büük, büken 112.
uns' buurs 435 aV.
klosterbuur 336 aV.
buurkaten 1214 V.
buurvadder 926 V.
buurken S. 405.
D.
dägera 305. 1836.
däglich bier 1657.
dammateen 1288.
den langen danz 1626.
vördanz 1505 ff.
vörendanz 1668 d.
vornetanz 1675.
brüjamsdanz 1666,7.
ringeldanz S. 330
Nr. 21.
stubendanz 1543.
abenddanz 1690.
vgl. kiebitztanz
1800*
dor danzende poppen
1694.
hett all de dann hinner
sik 1213 d.
däsen 178*.
däu f. 1748.
deensten (dienstbote)
1838.
delf 966 f.
demant S. 404.
dideldumdei 1814.
dideln 314.
dill 968.
direr 1123*.
kann keen dokter
kuriren 117 c. 118.
doktorierkierl 487.
dokterpillen 1092.
Digitized by
Google
— 488 —
dönnsk 1252 V.
fög't dönnssen ut
1548.
dfinnskenboen 1573.
dönnssenklink 1572.
1584. 1603. 1658.
1666, 6.
de lütt döör S. 404.
de groot döör 1689.
husedöör 1627.
herrendöör 1619.
Vgl. klinkhamer-
döör nnd horks-
döör.
dörchfräten 623 V.
dörchrummeln 128*.
doeskopp 490 aV.
dracht hawer 1635.
drang 182,.6*.
dranktien 1315 V.
dranktunn* 1679 V.
dreegen 102 a.
Drescher 1059*.
driwweln 650*.
driersring 1668 iV.
droensnack 158 a.
250.
drummelbeerenbusch,
drnnkelbeerenbosch
1800 V.
drusen: rümdrusen
320, 3*.
dudelkasten 1150.
dükernsik 485. 493V.
541. 600. 1344.
dunnernarren 305.
dunnerwedder 338.
560 bV. 895.
dunsten 249.
düsig 305.
dutt m. 550 d.
babenduur 1147 bV.
schultenduur
1147 bV. 1448.
Vgl. moelenduur.
fahlendaur 1155.
up n roden daar
1147 bV.
rosenduur 1147bV.
1152.
Rostocker daar
1164 a.
Sülter daar 1160.
in'n scheewen duar
1147bV.
wulkenduurl 147bV.
daurnbusch 1008 aV.
1124 V. 1147 bV.
E.
eckhaas 1214 V.
ecksteen 1369.
eekholt 669 c.
eeken an böken
1187 V.
eenke bemeenke, ege
bimege 1615.
ehrbarkeit 1753.
1754V. 1759. 1764.
ehrenkranz 1751V.
eierhüüschen 1613.
eya brummsuse 1637.
eija pelleija 1791*.
einbuddeln 1874a.
eisch 701.
ellerbrook vgl. oben,
emer 1599 f.
eem 1603.
n ends tau S. 404.
ene mene 1771*.
entronnen 1124 V.
entfamig 26.
entfamtig 629 V.
erschnappen 1863.
ess f. 1866.
estemieren 7*. S. 829
Nr. 16.
estemeiren 7.
T.
faalt 1551.
famos 698 V.
feddi 1485.
feinslustig 1765.
feuert ehr an 287.
fickefecke voll 613 V.
Häuschen fideldänz-
chen 1708 a.
fidein 1825*.
firr 623 V.
Fischkarrer 786.
1059 b.
fladdern 1252 V.
flaken 1619.
flappsmuul S. 338.
flässen goorn 1173.
flatsch 642 V.
flauten gähn 1513;
vgl. 1147 bV.
mien nalatels is
flaut 47.
flegel 1859.
fli fli flarr 857 a.
fli fli flart 623 V.
flick flack flurr 621.
flick flack flüün 621.
flintensteen 123.
stahl un flint 124.
flirr 615 aV. 640.642.
648.
flirreflirr 637 aV.
flirren 620.
beflirrert an beflarrert
623 V.
flirt 628 V.
flitt un flarr 628 V.
flitter 615 aV.
floppsmual S. 338.
flöttern 287.
flügelsmann 267 a*.
flünken, flüchten 1804.
1806.
flunkern 1622*.
flurr 619. 646.
flurrern 605.
flutschen 263 f.
follen (falten) 1768*.
föötling 844.
sik anfrünnigen 1056*.
fuck fuck 1680.
fumm' 1785, 1. 2*.
fürwahr 499.
Digitized by
Google
- 489 -
fürwahr nich 825 a.
verwohr , verwahr
nich 325 aV.
hewohr nich 325 c.
filtern 492*. Vgl
füüthahn oben,
futamidi 805 b.
fatterkraam 382.
futsch 615 aV.
nich to faul . . . 1815.
1816aV.
mit füür an bloot be-
raten 1163 c.
füürbrand 1340.
fütirflamm 1340 V.
fuürhaak 1195 V.
Vgl. füürhex, fiiür-
däwel oben,
füürbrenner, fuür-
mäuser 1167*.
füürreet , füürrett
1553.
Vgl. füürroot oben,
furig 1816 b.
furing 1599.
firing 1602.
faustendick 760.
G-
gaak 471.
gack 470. 562 b.
gackern,gakelD283,13.
dat hett di wol gähnt
490 aV.
gähren 1047.
galstrig speck 1017.
to gang' helpen 296*.
gängel 180.
gark 707 V. 716 V.
741 f. 755. 1235 ff.
garken 283, 22.
garr garr gei 1239.
garren23S, 22. 320,8*
garwen 283, 14.
gastenkaff 1666, 4.
gastenslach562dV.
gatt vgl. arsch.
gaulen 283,7.
gebett 1865 a.
gedränk 52.
to gefallen laben 100 c.
gegenteil 1857.
gehtiür 1372.
geiern 283, 1. 8. 4.
geren 1252.
gerannen 1124 V.
geschricht 769.
gesöff 235.
getreck 1209.
gickjachen 283,6.
gigacken 283, 16.
gigack 562 d.
gigagack 562 b*.
gilken 283, 16.
gilpen 283, 18. 25.
girr 623 V.
to girr nn garr raten
632.
girren 283,18. 631V.
642.
girschen 1252 V.
glarr 698 V.
glattkopp 791.
gieren 1252 V.
glnmmen 1252 V.
gnarren 1252V. 1853.
gnirren 1858.
gnirschen 1252 V.
gnisterwark 103 c.
die gnitsche gnatsche
gne 1886.
gnöckern 283, 5.
gnuppern 109 f.
gnurr 752 a.
gnurren 283, 3. 6.
grämen 1667 d*.
grasüet(gratiet?)1298.
gratulant 22.
grell 952 e.
gries graas graos
1084 bV.
grimen 1667 d*.
grinen 1570. 1592 a.
1666, 6. Vgl. butt-
grinen oben.
gröbblich 103 a.
gralen 283,12.
grootklööt 534 a.
gröten 4.
begröten S. 6.
grugel 1346.
grullen 283, 14.
to grünn' 1054 aV.
grunsen,grunzen283,3.
mählgrütt 1104 V.
gastengrütt 1104 V.
hawergrütt 1101 ff.
weetengrütt 1101.
bookweetengrütt
1104.
hesegrütt 1709.
golbabelstroh 1631.
gurren 283, 18.
günseln 283,6.
gunsen 283, 3. 6.
H.
haak nn öV 1091.
hääschen (strumpfe)
1790.
hasen 1768*.
haben 389 V. 1166.
1263.1295 ff. 1317.
1402. 1438.
hackenledder 114 f.
hackern 325 d. 326 b.
haff haff 320 b. 450.
haff, solthaff vgl. oben,
hallo 1619. 1878*.
Handwerksbursche
565 c. 844*.
hantiren 286 aV. 306a.
happ 585 d.
haspeln 1770. 1770».
hasselboom 1839. 1841.
hasselbusch 1836.
1840.
ha8selbeerbusch
1800V.
hasselnoet 1839.
häuf häuf 320b.435aV.
435*.
Digitized by
Google
_ j
— 490
haushalten(huushollen)
1552. 1670. 1754.
1759. 1765.
hawerkaff 1505 ff.
prrhawerkaff 1506.
koppha werkaff 1 609.
kotthawerkaff
1666,4.
kopphawergarben
1666, 4.
kopphawerstroh
1608.
katthawerstroh
1513.
haw'order 1450*.
Hebamme 1247*.
den heelen abend S. 6.
hei 1819.
he 1109 aV.
heimatsland 1801V.
wenn 't baten herrlich
ward 934 a.
wo dat hier so herr-
schen deit 1023.
heru heru herutschen-
steen 1553 b.
herzbloot 1124 V.
herzens Regina 872.
ihr herzvielgeliebter
mann 1850.
hesegrütt vgl. grütt.
dien blanke hess
1124V.
hett hett has' 1109 c.
heuengabel 1293.
hi ha 1873.
hick kurwick 994*.
hill 328 V.
hipen pipen 1616.
hirren,hirricken 283,5.
hirschen V. 1252 V.
Hirte vgl. 153*. 674d.
1059.
de höders 341a.
gos'höder 158.
höderjungens 557*.
osseninrer 286 c.
gos'hirer 158*.
de heir 676.
heirjung 301b.
anhitzen 1863.
hobel vgl. 719*.
hochtidenbidder 108.
hodde hodde ho 1633.
hoßgen 243 b. 528.
hoekeln 320, 4*.
holtkopp 1065 bV.
to hone 1783 b.
hönig 1353 V.
hooch spräken (hoch-
deutsch) 952 f.
hoochup 215 a.
hoochbeent johren 242.
hoochfarig 334 a.
hoochlöblich 368 l
to hööcht 1023.
hopp hopp 84.
hopp hopp hoeleken
1636.
hopp hopp hceling
1634.
hoppzaza 1859.
hohoppsasasa 1860.
hoppenstaken 1313.
1620.
horksdöör 112*.
hosenbein 1878 a.
hott 285 ff. 343.
hotterpottern 1575.
hören (die butter) vgl.
1513*.
afhorken 1508.
huhul001b.1008.1728.
huhuhu 296 aV
hu hei 1239.
huhei abenstaken
1628.
ha ha ha ho 1685 a.
huckeln 50.
htickern 69.
huddelpaddel 12*.
hadebade 1835 a.
htihn 1511.
hüll 440.
humpeln V. 276 f.
hümpelwis' 1241*.
hangig (hangrig)416*.
hupark 1055*.
hüppel hüppel 1625.
hüppeldepüppel
1612. 1618 V.
harr harr 1728 V.
harra 751. 1775a V.
harre barree 1709.
1878*
harren 497.
hurricken 1008 b.
husch hasch 1800 V.
huse brummsusel825*.
1852.
husen V. 173 b.
husoren 433 a.
hüsung 1835.
hüte hutt 1635.
huuch heissa 1620.
huucheln 283, 19.
huuk S. 363.
hüül 286 aV
huur 1727.
hüür 1371. 1373.
huurnsbrög' 112*.
idelidelitt 314.
ierdmann (grab) 62 a*.
iest un quiest 623 V.
inbrocken 196 a.
infallen(vom unwetter)
334 a. 1018.
ingerüüsch 321a*.
insöken 557 a.
ise 1246.
isenun stahl 1363 bV.
iwerig 1816 aV.
J.
jachern 283, 6.
jalken 283, 6.
jalpern 283, 6. 16.
jalschen 283, 16.
jammer em de hunger
an 1513.
Digitized by
Google
— 491 —
janken 407.
jappen 62 a. 1648.
1760*
jarpen 283, 18. 14. 22.
550 a.
jau 416 a. 418 c. 425.
433 ab.
jauchzen 283,2. 321a.
jaufen 283, 6.
jaugen 283, 7. 722.
1743.
jauken, jaukeln, jaulen
283 6
jaumeln 283, 6. 824.
gejaumel 820*.
jantern 283,6.
jautzen 283, 6.
jawweln 283,6.
wenn 't so je wier 260.
307.
jeck 1055*.
jichern, jickern 283, 6.
jickjacken 283,6.
jickeljackel 650*.
jiep 557 b.
jiffjaffen 283,6.
jilkern 283, 12.
jilpen 283, 12. 25.
jilsen 283, 30.
jipen 283,12. 25.
jipern 283, 12;
jippjapp 971. 1036.
jippjappjirr 623 V.
jirpen, jirpsen 283,12.
jiwweln 283, 6.
jölen 283, 2. 6. 13.
joop 771 b. 1595 f.
ju ju 296 aV.
jtich 373 ff.
juck juck 1767.
juckern S. 6. 69.
julen 283, 6.
junger junger au 418 c.
jünsen 283, 6.
juuch 1063.
juuchhe 1592 b.
1673.
juuch laben 1834.
juuchen283,1.2.19.
juuchten 283,19.
K.
kababelstroh 1578.
kacken 1885*.
bekacken 1096.
utkacken 1052*.
kakel 463 ff.
kakeldüüt 465 V.
kakeldacksteen462bV.
kakelbunt 1830.
kakeln 283, 13.
kameilen 1604. 1610 f.
1790.
kannjees 1692*.
kappagesack 1659.
karjickeln - karjackeln
1618 7.
kark704V. 716.744b.
1234 ffl
zekark 1214 V.
1234*.
karken 283, 16. 22.
karnallj 287 c.
kartoffel: ketüffel-
kruut, tüffelkruut
1815 f.
tüffken 1620. Vgl.
pölltüfften.
kassbeeren 1844.
kätzen 1100*.
keen (kien) 1778*.
kellerlock 1806.
kiek kiek kikerien
1029.
kekiek 587*.
kes'bodder 1478.
kielholt 669 a. 893.
922
kigack 560 bV.
killgack 1010.
küdriki 506 ff. 623 V.
kükrükü, kükerü
und vieles andere
1505 ft 1719 f.
kükirikü 334 b.
kükerükuür 524 c.
afkilen, verkilen 1158.
1195.
kilken 283, 16.
killwitsch 623 V.
kinnelbier 1550. 1581.
1666,4.1737.1744.
1791.
kinnergeföhl 1622.
kirrjacken 288, 15.
kirrwirr 623 V.
mien kisselkassel 620.
kistenkasten 613 V.
615 e. 1252 V.
klabutter 1612.
klacken 1252 V.
klackerklümpl768aV.
kläckern 1252 V.
klaffen 283, 10.
klamm 334 a.
klappadiel-klappaduul ,
klappajanzen 1626.
klappein 1252 V.
klappertasche 1214*.
afklarren 792 V.
klaspern 334 a.
klatschen 1252 V.
kleemen 659 bc.
kleemstaken 1516.
1546.1648.1666,5.
kleemstock 1545.
kleien 427 a. 698V.
kleister 1106 b.
kliestern 660.
kliben 108*.
klicken 659 a. 661.
kliffen 283,6.
klifoot S. 338.
de klingen 1252 V.
klink 1636. 1666 6.
stubenklink 1571.
vgl. dönss.
klinkhamerdöör
1811V.
klipperklapper615aV.
klirr 645.
klirren 637 a.
Digitized by
Google
— 492 —
kloben 103 f.
klockenträder 1527.
klorrhack S. 338.
de klöten 490*. Vgl.
grootklööt
kloeternatt 1664.
klott 1744.
klugen 1605. 1607.
klumpfoot S. 338.
klung 755.
klangen 283, 22. 747b.
klansfoot S. 338.
klatschen 1252 V.
klautdeef 795*.
halsknaak 1518.
knäbelboort 1789.
knacken (verzehren)
783.
knall cewerall 1660.
knappern 102 c.
knarren 283,20. 664.
kneedeep 759 ff.
knick knack 1579.
knicke knacke knuust
1084b V.
die knick die knack
1887.
die knicker die knacker
1889.
geknicker geknacker
1885.
knipe knipe knalle
1451.
knipps 1867 a.
knirre knarre knuust
1084 b.
knirschen 1252 V.
die knitschel die
knatschel 1887.
knitts knatts knarr
637 aV.
knorrenlock912.1001a.
knallig faul 286 d.
knappen (holz) 103.
knarr an knaken 752b.
knarren 283,6.
knütt 1797.
knüttelstickenl73*.
koekengahn 1753.
kollern 283,14.
kollschaal 1570. 1640.
kuschaal 1507.
konfuse 1623.
kontrakt 555 V.
schient de koop em
düür 1548.
koppelsleet vgl. sleet
kopphääster 1666,6.
korporal 485.
körren 283, 29.
de kost 45. 329 V.
1044 c.
kot 1054 aV.
kcetel 712.
kraaschen, kraastern
283, 13.
kraatschen 283,13.
16. 24.
krack 744. 777 b.
kraken 283,22.
krapp 803. 806.
krappein 1252 V.
krawen 805 b. 1595 c;
vgl. 800 V.
kreeken 1252 V.
krejalken 283, 16.
krepieren 1866.
kretz 1134.
krickelkrumm 1785,3*.
bodderkringel 1415.
eierkringel 1407.
sadenkringell407V.
zuckerkringel
1407 V. 1415.
1421 a.
Vgl Bremer kringel
oben,
kröchen 283, 1.
kröchein 283, 3.
kröchzen 283, 3. 328.
n krömen 711 aV.
krömels, krümels
111b.
krönnicken 283, 1. 3.
kroensch 557 b.
kroochdach (krugtag)
369 e f.
kroos 1853.
krösings 1633.
krückstock 771b.
krüd'sch 704.
krüüschen 283,3.
küchin 1859.
kuhu 296 aV.
kukasten, kukukasten
1129.
kokekukeradi 465 V.
kulengräwer 1527.
koUdunn 547.
kullern 283,14. 352.
külo 905.
kulpfoot S. 338.
is von hogen kumm-
raf 259*.
kürassierpierd 869.
kurieren 117.
kurr kurr 303 c
karren 283, 13. 18.
dannenküsel 1241*.
sik küseln 311c.
kutschen V. 1252 V.
kutt 480*. 523*. 650*.
leggekutten 523*.
Vgl. muddelkutten.
ktiüm 320, 3*.
kuwitt 1008*.
kwirschen 1252 V.
L.
ehr läbenstied 292.
mien läbenstiden,
mien tiedsläben
1298 b.
sienläder 389 *V.
395 b.
sienläre 395 bV.
selärer nich 389 V.
mienläder321b.ll51.
mien läder nich, all
nnmien läder nich,
all mien läwe nich,
all mien läbdage
nich 389 V.
Digitized by
Google
493 —
all dien läw'1363bV.
afläben 393. 395 c.
läwig 369 a.
lacht braun 1591 bV.
lacht as 'n schelm
1666,6. \
landdagen 1235*.
langholt 795.
languhr 1463 aV.
np lanken 1562.
läpelstäl 1064.
läpp 1252 V. 1630.
utlappen 1611.
lapump 1634 V.
larg 615 aV.
de leewe lust 1702 f.
de leewe lange slirr
650.
sien leewen wanner
1516.
leibweh 486.
leiken 1252 V.
lerr 615 aV. 629V.
lex 1124 V. 1127.
1129.
li li litt 314 V.
Ucker 1078 V.
dat lidenste deel 443.
liekliek 1653.
lier (leer) 618.
Her 1607 f.
liren 1604.
likers 987 e.
linklank, linkelank,
likelank, lieklank
648.
link un lank 650V.
lirilie 840 f.
lirr, lirr un leer, lirr
larr lerr 615.
liti Hü schiet 934 aV.
litten 1785, 1*.
loddern 283,6.
mööt em lohnen 296 d.
loof un gras 616.
lucht (luft) 182,2*.
luder 1244 V.
lüd'räd' 158 a.
liyeduurshunn vgl.
oben,
lümmel 366 ff. 374 a.
1063 f. 1084 aV.
Iümmeln283,2.1064a.
lumpensnider 1809.
lustbarkeit 369 a.
wi lütten lud' 554.
lüttje 801. 877.1245.
1601. 1780.
lüttsche 1589.
M.
mächtigen Verb, trans.
286c.
magd 1507.
mägd 1698*.
de mägden 1702.
de mägen 1689.
1698 a. 1800 V.
mäken 446. 645.
849. 1553.
marachen 303 b. '
maratz 303 b.
mardelhalm 173 a g.
193.
meddelhalm 173 e.
mark un knaken 112.
marren 283, 4. 6. 7.
sik mästen (mästen)
1154.
mätemätemähl819V.
mauen, mauken 283, 7.
maugen 283, 7. 22.
1709. 1743.
mausetot 1854 b.
maussei 690.
meckern 283, 5.
med'slüd' 102*.
meschtiken (Zwieback)
377.
messfaal 1666,6.
messlock S. 330 Nr. 23.
metzer 1370.
miauen, miaugen, mi-
jauen 283,7.
in't middel 337 b.
mietzen 283,7.
migen 1197.
bemigen 1615 a.
1689.
vermägen 623 V.
mirakeln 283, 13.
mirenmuul 1474 V.
na sien moeg' 214.
214*.
moeg' (magen) 458.
möllemüle 1474 V.
mit mollen geeten334a.
mond S. 403. 1628.
1746. 1793 ff.
cöwer den nigen
blanken maan 1137.
sünn un maan dee
platt di 1494.
de maan dee schien
so hell, de wölken
dee löpen so snell
1770*.
mondirung 433 b.
mordgeschichte 1879.
morgenbroot 1551.
afmöten 1346.
muckern 9. 24. 46.
muddei 693.
muddles 679 V.
muddlers 694.
muddelk 679 V. 686.
695. 697.
vermuddelken 679.
muri, murlkens, mul-
lings 679 V.
vermuddelt 689.
692 V.
bemuddelte sceg,699.
muddelkescBg',
murkesoBg' , mull-
mullsceg u. ä.
679 V. 680. 688.
muddelkist 679 V.
muddelkutten 691*.
muddelputten 685.
muddelsäck 679 V.
muddeltillschen
679 V.
Digitized by
Google
— 494 —
muffen 283,6.
muten un marren283,7.
mulimuli 1476 aV.
Müller 413 a. 1437.
1839.
dree moelen oewerall
1666,6.
windmoel 1508.1545.
moelenrad 1576.
1579.
möllerhuus 1631V.
moelenbarch, moelen-
bäk, moelenbrook,
mcelendiek, moelen-
muur vgl. oben,
moelenduur 1 147.
1153. 1164a. 1393a.
1626. 1671.
möllenduur 1147.
1168.
mcelendoor 1543.
in mo3lenduurnll56.
1226 V.
moelenbuur 1151.
möll 1634 V.
moelenstech 1393 b.
möllenstech 1437.
1444.
möllerstech 1393aV.
möUenstiel 1195 V.
das klappern der
mühte gedeutet
987 h*.
mulucken 691.
mundlich 1552.
murermamsell 1684.
Musikanten 110. 443.
1685 a.
muulbacks 1092 bV.
muulmoeler 1466 aV.
muulschäl 1474.
mtiürden 121*.
müüschen 550 a.
N.
nachtrachten 1857 f.
nachtpott 1538. 1676.
I nakcemlinge 292.
nalaat 60.
nalatels 47.
naluern 140*.
näpfen 1759.
narr 722. 736. 747 aV.
1252 V. S. 404.
narrk 674 c.
narren V. 547.
Vgl. dunnernarren.
nasitters 1241.
nau 417 ff.
nawern gähn 1722 bV.
neddelkohl 615 aV.
neiken 1768*.
| nerig 292.
netti 1495.
netzen: eingenetzt
1866.
nicke nacke neidi
1011 c.
nömen 1.
nootlidend S. 404.
nörksen , nörricken ,
nöwwicken283, 1.3.
innörksen 789*.
noBtbusch 292. 1838.
noetschell 1844 V.
nuddeln 1874 a.
null nüllnüün 929 aV.
nute (nase) 1476 c.
nüüdlich 674 c. 698.
1505. 1535. 1537.
niedlich 1801.
(>•
öch öch 378 b.
öd 615 aV.
ogenmaat drücht 140e.
oken 1316.
örgel 1770*.
cewerdriben , cewer-
jagen, oewerladen
105.
OBwerlandsch 276*.
pack 351 bV. 590.
paken 283, 17. 22.
pamel 667.
pamüdiken,pamüüsken
651.
pankerott 733. 1238.
panner 565 e. 567.
päpersack 1096.
Vgl päperbarch
oben,
papier 1515. 1608.
poppieren huus
1084 bV.
päppeln, päppeln
1252 V.
parat 493.
park 716 V. 1238.
parken 283, 2. 17. 22.
half part 593.
patschig S. 335.
napaugen 104*.
peek 794 bV.
perfekt 401.
perlen 1751.
peterzill 1552.
pfui 698 V. 1195 V.
1213 c.
pfuü 1018*.
tu 679 V.
fufu 296 aV.
fi aas 705a.
pfui ack 690. 692V.
705 b.
pfui ark 698V. 700.
fuark 705 aV.
fujark 704 V.
pfu ah 698 V.
acker fu 746.
Vgl. auch twi.
pickein 800 V.
piep 553. 586c. 1252 V.
pieplings 233.
piepsen 283, 25.
piff puff paff 1771*
pyalken, pilljalken
283, 16.
Digitized by
Google
- 495 —
piken 805 a.
pikerapiek 1*.
pmgsteni 1252 V.
pingstharten 1252*.
pinken 283, 33.
pisspott 1674.
pissepott 1677.
plaasterjunker vgl.
oben,
pladderwark 328 V.
plärren 283, 4.
pläsier 896* 1857 f.
plosier 1859.
plätten sik 1433. 1459a.
1482 ff. 1492. 1494.
plirr plurr 623 V.
plückelsack 952 f.
napludem 320, 3*.
plumbump , plump
1054 aV.
plumps 1610.
plünn* 1054 a.
plunt 1052.
plurrick 977.
podeut 1054 aV.
pöllen 707.
pölltüfften 1119.
polunt 1052.
pook 1054 aV.
pöppel 296 a.
pöstenakel 1785,3*.
power 560 c.
poveretä 349 d.
prachergoot, pracher-
märten , pracher-
wark, pracherwoor
349.
pracherpack 351b.
pracherhinnrick
349 b*.
prahler 1145 V.
prangen 1859.
pranger 1857.
prick 121V.
prickeln 800 V.
prijickeln 607.
priem 1110.
prrbump 1052*.
prrbunt 286 d.
prüünnoora 320, 3*.
pruuschen 283, 1.
pruusten210.283,1.7.
puckern 7. 531.
puddelsmuddel 681.
pudelkopp 791.
pudeln (pudern) 1801V.
puff 1078V.
puff puff puff S. 329
Nr. 14.
puff 244 b d.
püken 803.
pükern 320* Nr. 1.
pulduuz 1345.
pulen 744 ff.
pümmel gasten
1147bV.
pump 1054 aV.
pupp 244 c.
puppern 109 f.
purren, napurren418ff.
pus' 612 a.
püüschen 805 a.
püüsken 550 d.
püüsten 805 b.
püten 550 c.
Vgl. püü8chenlicker
oben,
putt 441. 480.
pütt 1205. 1796.
puttgelütt 994*.
puuk 1054 a.
puup 1053 f.
Q.
quabbeln 1252 V.
quabbmuul S. 338.
quackeln 283,22.
quackuck 304 V.
quark 348 c. 357 f.
707 V.
quarken 283,22. 31.
quarren 283, 7. 31.
793. 1252 V.
gequarr 416*.
quartier 867 a. 1860.
1878*.
quaugen , quauken
283, 32.
queeken 1252 V.
quick 1294*.
quick quack quurr
613 V.
quiek 1252 V
quiest vgl. iest.
quiet 623 V. 1252 V.
quietschen 283,3.
quiken 283, 19.
quikern 283, 12.
quinkeleren 283,27.
quinkeliren 283, 12.
315*.
quirken 283,31.
quirr 631 V.
quirren283,3. 615 aV.
631V. 637 aV.
quitsch quatsch quirr
(quurr) 637a V.
R.
up n raat 977*.
raathuus 434a. 1120.
räche räche 1054 aV.
racheln 283,31.
racken 802. 815.
rackern 283, 31.
rackerpack 351a.
ragen ragen rusch
1760*.
rägenbagen 1497.
rägendig 977*.
raggen 283,31.
raken 804 b.
räksleet vgl. sleet.
rall 1590.
rappeln 1252 V.
rappstoppel 581.
rargen 283, 31.
rasiren 263.
rasselpack 351 bV.
rasten 1147bV.
rätern 283 31.
ratest 337*.
ratsch 1252 V.
Digitized by
Google
— 496 —
Rätsel. Nene , im
ersten Bande nicht
veröffentlichte Rät-
sel finden sich in
den Anmerkungen
zu Nr. 112. 129.
795 und S. 337.
S. 408.
rauröckchen 1818.
rauschen 1252 V.
reck 1591 bV.
regiinent 872.
reit (röhr) 812.
retour 767.
revier 1859 f.
dreivier 1857.
klavier 1858.
rih 1611.
ris' 182 d.
riesholt 103 b.
keen rissel un zwissel
615aV.
röcheln 283, 3. 31.
rodenkopp 1810 V.
rodern 311dV.
röhren 283*.
rökerkaten S. 404.
rolle rolle ross 1632.
roor 615 c 1801V.
rosenduur, rosengoorn,
schneeweis röse-
lein, rosenroot, fru
rosenblanken vgl.
oben.
rrr 623 V.
rüben V. 1174.
rucke die kuh 296 V.
1007 a.
rucke de guh, rucker
di guh 1007 aV.
rüd' (räude) 510.
ruUen 1123.
rummeln 1239. 1690 ff.
1705.
runnen 1124 ff. 1221.
runschen 328.
ruten 1520.
rutsch,rut8chenl252V.
ruuchkopp 791V.
to ruum kamen 694.
up'n rumen 173 b.
rumen V. 1666, 5.
S.
saden un braden 1836.
1839.
sadenkringel vgl.
kringel.
sachte, sachting 606.
sachten 105 aV. 601.
saff (saft) 1456 b.
sapp 1448. 1455 a.
sagel 1850.
salaat 207.
salle 1451.
samften kleed 81*.
sanftrock vgl. oben.
sarp704. 707 V. 708 a.
710.
sättgen 1859. 1862.
Schacht 1187 V.
schackern, Schalken
283, 23.
Schäfer 173*. 391.
402 f. 402*. 771 ff.
1178 V. 1679 V.
1688.
kann keen scheper
kuriren 117 c.
scheperknecht 173*.
315*.
scheperdochter
1785, 5*.
scheperdiern 1291.
1785, 4*.
schepermäkenl 785*.
scheperdtiürt vgl.
oben,
scheperwief 1785, 1.
2. 3*.
pfui, schäm di wat
1155. 1167. Vgl.
utschämen.
schammbairisch 1506.
schände 1595.
scharrjeken 283, 13.
scharken 283,13. 24.
scharpskhtig S. 350.
scharracken 283,22.
scharren 283,23.
scharricken 283,24.
schateelken 986.
schäwsch 28.
scheefbeent 1724.
scheefhacken 1698*.
dat schell 1564.
in der kühlen schenken
51.
scherk 819.
scherrlink 1803.
schewitt schewatt
schewurr 623 V.
Schilling 1784.
schillk 706 b. 967.
Korl Schilling vgl.
oben,
schinkendeef 896.
schinner 795*. 1197.
1199.
schinnerknecht
1140.1164b.ll70ff.
1223. 1225.
schinnerbarch vgL
oben,
schirricken 283,15.
schirrjeken 283, 13.
schiten: ik schiet ehr
wat u. ä. 987;
vgl. 1097.
dat dat schitt 1794.
'n goden schittl556a.
schitig 1084 b.
schiterie 509. 938.
minen schät 109 e.
schät 623 V. 901a.
908.
ollen schät 915.
schät ok 832
is'n schät an ge-
lägen 1744.
schideriet 314 V.
scheissrumscheiss
183.
schietecken 1215.
Digitized by
Google
— 497
schiethuas 1214 ff.
np'n schiethopen
1214V.
schitenklarrer n. a.
oben.
bücksenschiterl248.
Vgl. rupenschiter
ii. a. oben.
8ik beschiten
1772 a V.
dien beschäten haus
1084 bV.
ntachiten,verschiten,
wechschiten 623V.
«chliet dien tiet
1038.
schnelle 1767.
schnibelschnabel 1293.
1294*.
schnitterling 1629.
<lat schorf 275.
schorfig S. 329.
Vgl. schorfpogg u. a.
oben,
schötteldook 107*.
schöttelwief 1527.
schraastern 283, 24.
schracheln, schrakein
283, 13.
schraken 283,23.
«chrapen 283, 24.
schrarricken 283,24.
flchreg' 311.
inneschreg' 311 dV.
schraat 311 c.
schrader 311b.
verschraat 311 dV.
verschreep 311 dV.
schrinen 243 c. 243*.
schachern 488 f. 534 a.
nppe schafft 286 a.
schämen 1666,5.
schunkeln 334 d.
«ehalt 564. 877. 1088.
schultenvadder —
schaltenmudder
(375 a). 435 aV.
1574. 1745 V.
scholtenhnas 750.
1393 c. 1406.
schalthaas 1825 V.
1825*.
schaltendack 1393 b.
schaltenduar vgl.
daar.
schaltenstech
1406 V.
schaltenbrook,
schultenwaart vgl.
oben,
schünendöör 1605.
schupp 178.
utschüppen 1638.
schapps 100 b.
scharren 780.
schark 737. 1004.
nachtschnrk vgl.
oben,
schütterwoor 1810 V.
de schütim 1508.
dat schuor 972.
1147bV.
schwänzchenstück
1857.
de schwätzigen wiwer
672*.
geschwitzige ge-
schwätzige weiber
672*.
schwirr 615 a.
so 'n sech 158 a.
seepartie 31 Id.
seihen 1579.
seissel S. 408.
seiss 310*.
sichten 1599.
np siden 1519.
rootsiden, seidenroot
vgl. oben,
siep 871.
siet 1492.
sider 1484V.
in 'n siden 944 b.
de sih 1611.
sirken 283,26.
sirschen 1252 V.
Mecklenb. Volksüberlieferungen Bd. II.
slackrig 735.
slah hierher 512.
slappen 1276.
slark 735.
slarpen 771a.
slarpjürn, slarpenarft-
pahl n. a. S. 338.
slarricken 283, 22.
slan 541.
sleef 1213*.
sleet 617.
koppelsleet 767.
räksleet 794 aV.
slick slack slirr 6 1 5a V.
slicke slacke slirr
623 V.
slickem an slackern
1857 ff.
sliepsteen 1262.
slikert 1041.
slipp slapp slirr 642V.
648 aV.
de slipp de slarr
de slirr 698 V.
slirr 615 a V. 623.
de slirr 642 V. 648a.
650. 697.
slirren 643.
de slirz 951.
de sliwirr 639.
slören 1748.
de slüs' 1683.
smacht 777 bV.
smeren, besmeren
1252 V.
smeerstäwel , smier -
stäwel 274.
smeicheln 769.
smirken 283,15.
smirren 647.
smirschen 1252 V.
sinoken 1553.
den smook 1553.
smuddefutten 679 V.
smaddelpott 687.
smuddelthrien679V.
700.
smadeltill' 679 V.
32
Digitized by
Google
— 498 —
VgL puddelsmuddel
oben,
smudellis' 678.
smudelmaieh 683.
smurrken 684.
snabelboort 1785, 1.
2. 3*.
mit einen langen
snaken 1668 c.
snappenlicker 543.
snappmaug 792.
snappnäs' 792 V.
'ne snarr 649.
-snaeselwark 328 V.
snatern, snattern
283,16. 17.
snanzboort 320, 4*.
snellpost 252 a.
sneren 1252 V.
snidermann 1806.
snipp snapp snirr 636.
snipp snapp snurz
623 V.
snirr 652.
de snirr 641. 648.
snirredirr 623V.
snirren 283,2a
637 aV. 642 V.
snirrsnarr 623 V.
snirt 630 V.
ann snirt 642 V.
vor de snirt 644.
snirt snart snort
615 aV.
snitt snatt snirr 623V.
snitt snatt snurr
623 V.
snorksen 283, 1.
snottern 283,16.
snorren 283,7.
snnrrerpack 350.
351 bV. 602.
snnrtlock 1768*.
snuuf nt 1327 b.
soebenstiern 1316*.
1787. S. 408.
8oldaten8.330Nr.23.
340 ff. 485. 565d.
1159 ff.
soldatenpack 342 b.
Sonne 1752. 1798 f.
Vgl. sünn'rang, sonn-
vagel, sünnenkind
u. a. oben,
sünnenwäder 1388.
sünnenschienwäder
920.
soot 1838 ff.
np den spaan 1543.
spaddeln 237 c.
spalken 1836.
vier sparren 182,2*.
speegelblank 1830V.
spektakler 492 b.
aussperren 1756. 1758.
de spigaten 334 a.
spijöken 110.
spül 1780. 1782. 1857.
spillmann 1728 V.
spinnen (von der katze)
283,7.
dat spitt 1323*.
sikspletten 1487.1496.
spöken 1132. 1151.
spöörlings 1512.
spraakmeister 980.
poor sprickel 296 b.
poor sprock 296a.
de stähler 1145.
stakelfork 794c.
staketten 1186 f.
stangelbeen 1247.
stangeln 311 d 7.
da Mäkelbörger stank
vgl. oben,
stäwelschacht 274 c.
Stein, de braut seet
up'n breeden steen
1553.
ik sitt (hier) ap 'n
breeden steen
1306 aV. 1825*.
steist up *n breeden
steen u. ä. 1286 (an
den storch); 1306.
1306*. 1319.1553a*
(an den kukuk) ;
vgl auch 1783.
dien mudder sitt
up n (breeden)
steen un weent
(an die Schnecke)
1381.
kukuk am lichten
stein 1306 a V.
up 'n gollen steen
1267. 1267*. 1290.
kukuk up n langen
steen 1318.
kiwitt von balken-
steen 1784.
stichelbunt 1785,4*.
stickelbunt 1785,5*.
stickelbeerenbusch 60.
1800 V.
stiep 1252 V.
Häuschen stigiänzchen
vgl. oben,
stinkrig 1839. 1849.
1852.
stinkheu 361c
stinjidden 283,15.
stockenblind 1571 f.
1584.1658.1666,6.
stohlboort 1785.
stoßkern (coire) 1785.
holt stopp 276 h.
sali vor t störten gähn
554.
stowen 1545.
utstöwen 1666,3.
stöwern 1698.
stracks 727 aV. 771c.
scharp sträk 999.
strassengehn (straten-
gahn) 1552. 1670.
1754 V. 1759. 1764.
lass ihn streichenl841 ..
strigeln 105 aV.
stripp strapp strull
dat't so strr secht
637 aV.
Digitized by
Google
«trollen 313. 321*
1124V. 1127.
sik strtiwen 251.
Stäben ut'nhus' 1526.
stackejjaach 337 c
geistlich studieren
862 b.
preester studieren
862 c.
stülp 441.
achteran stümpern
402 a.
sturren knaken 752 d.
Stuten (semmel) 1407V.
stutenfru 1006.
uns* stiff (seliger) herr
1845.
süll bier 1666,4.
still (schwelle) 1319.
1666,3.
sulten 778.
summen 283,35.
sumpig 287.
sund (gesund) 1052.
suppig 287.
surren 283, 36.
suse burree 1878*.
süük 112 a. 771b.
Büken 112 b.
suwwicks 696.
swängel 174.
swäpstart 1292 a.
sweissen 587*.
sweren 1252 V.
swick swack swirr,
swicke (de) swacke
(de) swirr 637 aV.
swick swack swurr
637 aV. 669c.
beswimen 1507 ff.
yerswimen 1526.
1571.
swipp swapp swirr
623V.
swipp swapp swull
637 aV.
swipp swapp swurr
634. 637 aV.
— 499 —
swirr 637 aV.
de swirr 648 aV.
swirren 637.
swirs' 623V.
swirsen 283, 26.
swirt swart swurt
623V.
switsch switsch swirr
637aV.
switsch swatsch
swurr 623 V.
switsch swatsch
swurs' 623 V.
switt swatt swiri'
637 aV.
switt swatt swurr
613 V. 623 V.
637 aV.
swoor 615 c.
swurren 637 aV.
swuttsch 658.
T.
tallen 1859.
tannenbaum 1889*.
tappen 1745 V.
tattaratattatt 562 a.
tattern 283, 16.
tauf 435 a V.
teerbodderbroot
1066 V.
teh has' 1108.
telgen 1666,6.
terküen 1195 V.
termin holten (von den
krähen) 1235*.
terplust 320,2*. 676.
terquiddert, ter-
quaddert, terquirrt
613V.
terr 638.
tersnittert un tersnirrt
613V.
tick tick 314V. 467 c.
tick tack turr 613V.
tidelidelitt 314 V.
dranktien vgl. drank.
boddertien vgl.
bodder.
tigeln 1699.
tillföten 1382*.
ting tang 1785,3*.
tinnfatt 1722 bV.
tirretie 623 V.
tirricken 283, 15.
titorototoot 560 bV.
titt 1174 ff. 1291.
1785, 1. 2. 4*.
titte 386 a. 395 a.
ütti 386 aV.
de eentittig vgl.oben.
tituliren, titelirenl3 ff.
tituleiren S. 6.
Tod. todesangst, todes-
macht, todesnot
1865.
Totenbrett vgl.brett.
doden upstahn laten
1853.
Vgl. dodenbarch
u. a. oben,
tognirrt 613 V.
töppel 987.
toquiddert, toquaddert,
toquurt 613 V.
torren 311a. 1524.
torunnen 1124 V.
tottern 283,16.
trappeln 1252 V.
trarabumdide 1878 b.
trellen 1698 aV.
tridelidee#857aV.
tripp trapp 1850.
troddeln 1698 aV.
tropf 1714 V.
tröppeln 1252 V.
trudel de weit 1878*.
trudeln 1090.
trompeten 283,2.
tründeln 1679 V.
trtinneln 770.
tschalken , tscharken,
tschitscharken
283,23.
tubben 1147bV.
32*
Digitized by
Google
— 500 —
tuck 467 b.
tummeln 1857 f.
tönen 927.
turren, turken 283,18.
tuten 283, 2. 35.
tüten 283, 35.
tuut 1054 e.
tüüt 1792.
twäl 1841.
twi 679 V.
twiddeln 283, 12.
twiern, tweern V.1770.
twinkeleren 283, 27.
tz 400.
U.
uf wuf 296 d.
umhaschen 1859.
umstülpen 194 c V.
ungeritten , unge -
schritten 1850.
ungescheit 1863.
unnod1 119 a.
üren (die butter) 1569.
utlirren 629 V.
uüuden 531.
utpissen 276*.
ut^chämen 491.
utwringen 107.
V.
vadder stahn(gevatter)
1666,7.
valleri vallera valle-
ritzensteen 1553 a.
veehwark 337 b.
vesperbroot 1340*.
vespermahl 1781.
verdwass 320,4*. 794a.
sik verfiren 674 f.
verferen 674 a.
verfarren 674 b.
verfliddert verfladdert
verflirrt 613 V.
verfluchtig 1878*.
vgl. aas.
verändert un ver-
schutert 613 V.
verfräten 623 V.
ledderverfupper 374 a.
verheert un verzehrt
613 V.
verhickert verzickert
un verzehrt 613V.
verhöddt 301 b.
verklickert ver-
klackert verterrt
613 V.
verklippert ver -
klappert un ver-
tehrt 613 V.
verklirrt un verklarrt
613 V.
verklitscht 613 V.
verklitschert un ver-
klatschert 613V.
verknickert un ver-
knackert 613 V.
verknittelt 692 V.
verknirrt 629 V.
verknittert un ver-
knattert 613 V.
verkrietzt un ver-
kraatzt 613 V.
verlattert un verdorben
613 V.
verlippert un ver-
läppert 613 V.
mit verlööf 152.
verpickt verpackt ver-
purrt 625.
verpirrert verparrert
verpurrt 613 V.
verquickelt ver-
quackelt verquirrt
613 V.
verquickert un ver-
querrt 613 V.
verquickt 613 V.
verquiddert un ver-
quaddert 627 V.
verquiestert un ver-
quos't 613 V.
verquirrert un ver-
quarrert 613 V.
verquirrt un verquarrt
627.
verquietscht 613 7.
verquietzt 613 V.
verquis't un verquas't
613 V.
verquisst un verques't
613 V.
verquitscht un ver-
quas't 613V.
verschüren 80.
versehn 1265.
verslickslacksliert 613.
614a.
verslickert un ver-
slackert 613 V.
verslickert un verslirrt
un verslarrt 613V.
verslickert verslackert
verslurrt (vertirrt)
613V.
versliddert versladdert
verslungen 630 V.
versliddert un verslarrt
613 V.
verslippt verslappt ver-
slirrt 614 b.
verslirrickt ver-
8larrickt un ver-
slerrt 613 V.
verslirrert un verslurrt
629 V.
versluckt verslickt ver-
sUert 613 V.
versmaden 716 V.
1714 V.
versmoort un ver-
smeeii; 613 V.
versnäden un vertiert
613 V.
versnarrt 61ä V.
versnickert ver-
snackert vertiert
613 V.
versniddert versnad-
dertunvertehrt613V.
Digitized by
Google
- 501
versnippelt un ver-
snappelt 613 V.
verspiilt613V.
vers wirrt un verswar rt
627 V.
verswirrt verswarrt
verswunnen 613V.
verterrt613V. 629V.
vertiden 943.
vertirrt 613 V. 629V.
vertüdern 1836.
verwahre mich 323.
Verwalter 258. 727 ff.
930.
verwickelt un verwirrt
613V.
verwiren 1347.
verwüüst't 613 V.
verzehrt un vertarrt
613 V.
verzerrt 613 V.
verzickelt un ver-
zeckelt un verzerrt
613 V.
verzickert verzackert
verzirrt 613 V.
verzillt 613 V.
verzirrt 613 V. 627 V.
verzirrt un vertirrt
613 V.
verzirst 613 V.
verzittert un verzehrt
613 V.
verzwickert ver-
zwackert verzehrt
613 V.
verzwitscherwitscher-
witscht 628.
verzwittert ver-
zwuttert verzwirrt
613 V.
vyolen 1668 h.
Viktoria 1859 f.
vcegeln 182,6*.
vögeln 1803*.
vörgäten 623 V.
vörlang 257. 796 V.
verlang 796 V.
verlangs 320,4*.
Vorlesung 369 bV.
vullup 329 V. 704.
723.
W.
wacht 1297.
speckwäd' 1017*.
wadder (wieder) 116a.
wäk (woche) vgl.
oben,
wälig 286 aV.
wälig bier 1568.
sett't ßik up'n halben
wagen 1613 ff.
de rode wagen, de
gollen wagen, de
blanken, blagen,
Witten wagen, de
roden kutschen
vgl. oben,
de oornwag* 1252V.
rullwagen 1615 b.
1627.
Ieichenwagenl874ff.
kuurwagen 1617.
fittelwagen 1679 V.
pipenwagen 1618V.
wagengleis' 1673.
1778.
rümmerwanken 79.
utwanken 613 V.
wappeln 1252 V.
wassroot vgl. oben,
wasten 1151.
waterlock S. 330
Nr. 23.
watermetz 1133.
watersteller 1839.
wauf 435 b.
waufen 283, 6.
waur 1147 b. 1165.
weck (semmel) 1289.
weddbahn lopen 172.
gollen weeg', isern
weeg', isern glönig
weeg* 121.
weiberlos 1762*.
weiden (jäten) 1801.
weihern 557 a.
weenen vgl. bloot.
weenwech 1428.
well 1857.
geit de weit to grunn
1124 V. 1134.
trudel de weit vgl.
trudel.
wetsch 613 V.
bi de Wickel 160.
311c.
wickelband 1614.
Wicken 1165. 1191.
wide wide witt 314V.
623 V. 939. 1878.
widen V. 650 V.
wigen 1552.
ihren un wihren S. 5.
sausen des Ostwindes
gedeutet 1058*.
windhalm 173 c.
winn 1595 a.
winnen 1770*.
abgewonnen 1595a*.
winseln 283,6.
wippwupp-wappwupp
1697.
wite wite 899.
'n Witten (münze)
706 aV.
wocken 1606.
wucken 1605.
wohren 64 f. 262.
wörgen 631.
wrack 922 a.
wrangen 237 b.
wratt 952 g. 1455.
wrenschen, wrensken
283, 1.
wrickei wrackel 650.
di wrickei di wrackel
di wrie 623 V.
wrickei wrcegel
650*.
wrickeln 254. 650V.
650*.
Digitized by
Google
503 —
wricken 650*.
wrigeln 650*.
bäten wriwweln, bäten
wrawweln 650*.
wrcegeln 650 V.
wracken 1608.
waffen 283, 6.
wnnd Adj. 1864.
Wunderdinge 1592.
verwunnerung 1582.
1591.
wannen V. 1147 bV.
wanner Adj. 1604 ;
vgl. 1514.
wannig 1508.
wunnerlich 1609.
1801 V.
wappeln 8.
wattsch S. 338.
Z.
zabbern 283,6.
zackerloot 354. 567 b.
569.
gott zapperdiloot,
kotz zackerment
vgl. oben.
dat zapperment 591.
zaffen 283, 6.
zapp 1454. 1456 c.
zappeln 1252 V.
zars' 709.
zauern, zanken,
zaustem 283,6.
zawweln, zawwern
283, 6.
zerknirscht 613 V.
zerknittert un zer-
kniiTt 626 V.
zesen 283, 16. 30.
Zickzack 1036. 1354.
1850.
zick zack zurg* 637aV
ziet 623 V.
zipp 615 aV.
zirken 283, 25. 33. 34.
zirp 692 V.
zirpen 283, 12. 33.
zirr 615 aV. 623V.
630V.
zirren 283, 15.
zirrn 656 a.
zirricken 283, 33.
zirsen 283, 16.
zirechen 1252 V.
zissen 283, 16. 30.
ziwe ziwe zagen
1783 b.
zuckerdos* 612 c.
zwern 656 b.
zwickzwack 1292 b.
zwillich 1030.
zwissel vgl. rissel.
*$&
Digitized by
Google
Verwunderungslied.
Langsam.
(Nr. 1572.)
i
n=k i J J £3
-^j-4-a
Ik weet en leed, dat niemand weet, dat lihrt mien broder
he süll dat pierd den toom üm-dohn, dat slööch em vor den
^i
3^E5EE2
&
zstz
-19-
konn 1 ^e ^^ dor-mit na Franken riden, dor ^eir ntimms in,
prjrr-r+-^f==f*i^^^
aß en oll fru, dee bod-der, \
de bund dee lickt dat schot-tel, J
de fle - dermuus dee
i
s
3=3:
£=*=g
T=3:
*=r*z
-* *-
fag't dat buus bet up de grote sehüün-däl, dor döscbten poor ka-
^^=jr3=£rTTi j j j^^
pünen, dee döschten dor goot ha-wer-kaff, dor brug'-ten se goot
toi-ü=±=i
3=
^5^_
-# «•
beir af, dat beir fang an to brusen, dree bar - gen oe - wer'n
&k
i^rtfcrr'^Jf^-rgj: j J jpg
r
j
husen, a - re - buur in't nest, ver-drünk in all den gest,
Digitized by
Google
— 504 —
3-
fefel^gi*^
otzzäzz
kreih up'n tuun, ver-sööp in all den schuum, va-gel up'n
m
g^s
-ö-
dürni - ssen - klink, de oll fru weir sto - cken - blind.
Der Kukuk ist ein braver Mann.
(Nr. 1764).
Ep=
i-^-»-l-»
^
fr »c-
4— V-=P'
j?=3^
^
-* — ^
Der Ku - kuk ist ein bra - ver Mann, zum di - wel di - wel
V r h. h. ff fc
* • » #
Vf_^ C P _r _p
9 m .
• P
-fe— *•— »— * — *-
j* l> L> l>
U P ■
p J
r V . w W
^ y -
y •
*>
p
r
di - wel di - wel dipp dipp dipp, er schafft sich zwölf junge
^mp^nüssm
Frauensleut' an, zum di - wel di- wel di - wel di - wel dipp dipp dipp.
Eberhardt'sche Hof- und Raths-Buchdruckerei in Wismar.
Digitized by
Google
Digitized by
Google
Digitized by
Google
Digitized by
Google
Digitized by VjOOQ IC " \
\
Digitiz
dby Google
F f \J\t\J
I i\
.
** - » —
|
9 ^ ,
t / ff Ja
n ■ 7
1
>^>
<-•" • . *■ V i .
k%% <* m • *•
>T - ■' . .
4 VI * ..* .-#
T A 4
^ ; *% ••■
■
LT1 /'," - \
4