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Full text of "Mecklenburgische Volksüberlieferungen"

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Mecklenburgische 

Volksüberlieferungen. 


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Mecklenburgische 

VolksüberlieferungeR. 


Im  Auftrage 

des  Vereins  für  mecklenburgische  Geschichte  und 
Altertumskunde 

gesammelt  und  herausgegeben 
von 

Richard  Wbssidlcx 


Zweiter  Band: 

Die  Tiere  im  Munde  des  Volkes. 

Erster  Teil. 


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WISMAR. 

Hinstorffsohe  Hofbuchhandlung  Verlagsconto. 
1899. 


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Meinen 


lieben^  Mitarbeitern 


gewidmet. 


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Inhaltsübersicht. 


Seite 

Vorwort I— VI 

Zweites  Orts-  und  Mitarbeiterverzeichnis    .    VII— XIII 

Tiergespräche,   Tiersprüche  und  Deutungen 
von  Tierstimmen 

Tiergespräche 3 — 23 

Was  die  Tiere  sagen 23—28 

Apologische  Sprichwörter 29—42 

Bezeichnungen  der  Tierlaute 43—44 

Deutungen  von  Tierstimmcn  in  Märchenform    .     .   45—65 
Deutungen  von  Tierstimmen  in  Form  von  Ge- 
sprächen verschiedener  Tiere 66 — 64 

Deutungen  der  Stimmen  einzelner  Tiere      .     .       64—142 

Anrufe  an  Tiere 143—202 

Sonstige  Tier-Reime  und  Lieder 

Das  Verwunderungslied 205—251 

Klipper  klapper  adeboor 252—264 

Die  Vogelhochzeit 254—256 

Achter  den  aben,  dor  danzen  de  raben  .     .     .  256—262 

Ball  der  Tiere       262—263 

De  wind  dee  weiht,  de  hahn  dee  kreiht      .     .  263—269 

De  kukuk  up  den  tune  satt 269—273 

Der  kukuk  ist  ein  braver  mann 273—275 

Auf  einem  bäum  ein  kukuk  sass 276 

Kukuk  in'n  haben,  kann  schriben,  kann  läsen  .     .     276 


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Seite 

De  kukuk  un  de  nachtigaal 277 

De  kukuk  un  de  sparling  (u.  a.) 277—278 

De  kukuk  un  de  pimpelmeis* 278 

De  kukuk  un  de  kiwitt  (u.  a.) 278—281 

Kiwitt,  wo  blief  ik? 281—282 

Der  sperling  hat  ein  schnäbelein 282—283 

De  katt  dee  seet  in  'n  nettelbusch 283  —  287 

Misemaukätting,  wo  wisst  du  hen?       ....     287—290 

Katze  und  Katzmann 290—300 

Des  Häsleins  Klage 300—304 

Der  wunde  Hirsch 305 

Floh  und  Laus 305—310 

Zweites   Verzeichnis    der    für    die    Anmer- 
kungen   benutzten    volkskundlichen 

Litteratur     . 313—325 

(vgl.  455—456) 

Anmerkungen 326—454 

Verzeichnis  der  Tiere 457—464 

Scherz-,  Ehren-  und  Scheltnamen  der  Tiere  465—473 

Register       474—502 

Melodien  zu  Nr.  1572  und  1764 503-504 


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Vorwort. 


Die  Sammlung  mecklenburgischer  Volksüberlieferungen  hat 
seit  dem  Erscheinen  des  ersten  Bandes  sehr  erfreuliche  Fort- 
schritte gemacht.  Die  Hoffnung  freilich,  dass  das  Rätselbu^h 
selbst  in  weitere  Kreise  dringen  und  dem  Unternehmen  eine 
grössere  Zahl  neuer  Freunde  zufuhren  werde,  erfüllte  sich  nicht. 
Die  Anlage  des  Buches  bereitete  wohl  Manchem  eine  Ent- 
täuschung; man  hatte  leichtere  Unterhaltung  erwartet.  So 
schien  denn  erneute  Werbearbeit  um  so  dringender  geboten, 
als  auch  die  Mehrzahl  der  alten  Helfer  lässig  zu  werden  begann. 
Die  Sammlung  als  abgeschlossen  anzusehen,  konnte  mir  nach 
den  Erfahrungen,  die  ich  selbst  bei  fortgesetzter  Sammelthätigkeit 
hier  in  Waren  und  in  der  Umgegend  machte,  nicht  ernstlich  in 
den  Sinn  kommen.  Der  Aufgabe,  die  gehobenen  Schätze  zu 
ordnen,  werden  sich  auch  Andere  nach  mir  willig  unterziehen; 
für  das  Sammeln  gilt  es  Tag  und  Stunde  zu  nutzen. 

Schon  die  im  Sommer  1897  vorgenommene  Versendung 
eines  von  mir  entworfenen  Fragebogens  über  die  Ijpimische 
Sagenwelt*  weckte  neues  Leben.  Aber  erst  der  bis  ins 
Kleinste  durchgeführte  Fragebogen  über  das  Tierleben  im  Munde 
des  Volkes,  den  ich  im  Frühjahr  1898  in  2000  Exemplaren  ins 
Land  sandte,  hatte  einen  vollen  Erfolg  Einzelne  neue,  hervor- 
ragend tüchtige  Mitarbeiter  widmeten  sich  mit  hingebender  Lust 
dem  liebgewonnenen  Werke.  Das  Erscheinen  von  E.  H.  Meyers 
schönem  Buche  „Deutsche  Volkskunde"  kam  äusserst  gelegen, 
solchen  Genossen  den  Blick  zu  erweitern,  ihre  Sammelarbeit  zu 
vertiefen  und  fruchtbringender  zu  gestalten.  Der  Stoff  zum  Tier- 
leben schwoll  immer  mehr  an;  und  Sagen  und  Reime  und 
Redensarten  allerlei  Art  fielen  ernstlichem  Bemühen  zu  leichter 
Beute. 


*   Dieser   Fragebogen    steht   auf   Anfordern   Jedermann  gern 
zu  Diensten. 


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II 

Durch  diese  unerwarteten  Erfolge  ermutigt,  Hess  ich  im 
Sommer  d.  J.  mehrere  Hundert  Werbebriefe  und  Karten  (mit 
Rückantwort)  mit  Anfragen  über  ganz  bestimmte  einzelne  Punkte 
(seltene  Tiemamen,  Anrufe  an  Tiere  u.  ä.)  an  Landlehrer 
ergehen.  Enttäuschungen  blieben  nicht  erspart.  Viele  würdigten 
die  Anfrage  überall  keiner  Antwort;  Andere  erklärten,  dass  in 
ihrem  Wohnorte  derlei  nicht  aufzutreiben  sei.  Aber  auch 
erfreuliche  Ergebnisse  blieben  nicht  aus.  Wo  ich  dann  in  den 
Antworten  irgend  verständnisvolles  Entgegenkommen  zu  finden 
glaubte,  suchte  ich  durch  Zueignung  des  Rätselbuches  oder 
meiner  Erslingsschrift*  die  erwachte  Teilnahme  zu  beleben. 
Auch  ein  Vortrag  im  Mirower  Seminar,  der  Besuch  der  Lehrer- 
versammlung in  Stargard  und  wiederholte  Reisen  thaten  ihre 
Wirkung.  Das  Lübtheener  Seminar  und  mehrere  höhere 
Schulen  des  Landes  stellten  tüchtige  Helfer. 

So  strömte  es  denn  wieder  von  allen  Seiten  herbei.  Allein 
in  dem  Einen  Jahre  1898  liefen  607  Beiträge  ein;  auch  in  bis- 
her wenig  berührten  Gegenden  war's  endlich  gelungen,  festeren 
Boden  zu  gewinnen.  Die  mecklenburgische  Lehrerschaft  vor 
allem  hat  sich  durch  emsige  Mitarbeit  ein  bleibendes  Verdienst 
erworben  und  ein  Beispiel  gegeben,  das  in  anderen  deutschen 
Ländern  zur  Nacheiferung  anspornen  wird.** 

Freilich,  als  ich  dann  im  Spätherbst  d.  J.  an  die  Bearbeitung 
des  Tierlebens  ging,  erschlaffte  die  Teilnahme  bald.  Es  zeigt 
sich  eben  immer  mehr,  dass  ein  Einzelner,  der  seine  beste  Kraft 
dem  Berufe  zu  widmen  hat,  unfähig  ist,  neben  der  Leitung  der 
Sammelarbeit  zugleich  die  Verarbeitung  des  Stoffes  und  die 
Vergleichung  der  Fachlitteratur  zu  beschaffen.  So  werde  ich 
die  aufreibende  Werbearbeit  nach  jedem  Bande  von  Neuem 
beginnen  müssen.  Nur  immer  wieder  erneute  Versendung  von 
Fragebogen,  unausgesetzte  Anregung  durch  vertrauten  Brief- 
wechsel, eingehende  Mitteilungen  über  den  Wert  und  die  Be- 
deutung einzelner  Stücke,  nur  das  volle  Einsetzen  der  Persön- 
lichkeit vermag  einen  grösseren  Kreis  williger  Helfer  bei  der 
Arbeit  festzuhalten. 


*  Volkstümliches  aus  Meklenburg.  Erstes  Heft.  Beiträge 
zum  Thier-  und  Pflanzenbuch.    Rostock  1885. 

**  In  einem  neuen  Berichte,  der  demnächst  in  den  Zeitungen 
des  Landes  erscheinen  wird,  werden  die  Verdienste  der  Mitarbeiter 
im  Einzelnen  hervorgehoben  werden. 


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III 


Der  zweite  Band  des  Sammelwerkes  sollte  nach  dein  ur- 
sprünglichen Plane  umfassen:  Das  Tier-  und  Naturleben  im 
Munde  des  Volkes.  Dass  das  Naturleben  gesondert  zu  be- 
handeln sei,  zeigte  sich  bald.  Nun  hat  auch  vom  Tierleben  nur 
etwa  der  dritte  Teil  in  diesem  Bande  Platz  rinden  können. 
Allein  an  Tiernamen  und  Sprichwörtern  und  Redensarten,  in 
denen  Tiere  vorkommen,  liegen  aus  Mecklenburg  nahezu 
24  000  Nummern  vor.  Die  Redaktions- Kommission  fasste  den 
Beschluss,  herauszugreifen,  was  den  grössten  Reiz  zu  bieten 
und  zugleich  ein  geschlossenes  Ganze  darzustellen  schien: 
Tiergespräche,  Tiersprüche  und  Deutungen  von  Tierstimmen, 
Anrufe  an  Tiere,  und  sonstige  Tierreime  und  Lieder.  Die  zahl- 
reichen eigentlichen  Tiersagen  und  die  weitschichtige  Masse  des 
Aberglaubens  über  Tiere  mussten  zurückgestellt  werden;  Sagen 
und  Märchen  freilich,  die  entweder  auf  Deutungen  von  Tier- 
stimmen hinauslaufen,  oder  ein  durchgeführtes  Gespräch  von 
Tieren  enthalten,   durften  hier  nicht  fehlen. 

Die  Fülle  des  Stoffes  wird  auch  Kundige  überraschen. 
Wie  die  Anmerkungen  zeigen,  bringt  der  Band  mehrfach  das 
Fünf-  und  Zehnfache  von  dem,  was  bisher  aus  dem  ganzen  übrigen 
Deutschland  ans  Licht  gebracht  worden  ist.*  Und  doch  hat 
auch  hier  wieder  der  wirkliche  Besitz  unseres  Volkes  nicht  im 
Entferntesten  als  erschöpft  zu  gelten.  Gerade  dieser  Stoff  liegt 
nicht  an  der  Oberfläche;  reiche  Nachträge  stehen  sicher  zu  er- 
warten. Die  üblichen  Vorstellungen  von  dem  heutigen  Stande 
volkstümlicher  Überlieferung  bedürfen  eben  einer  völligen  Um- 
gestaltung; das  Klagen  über  den  Verlust  des  alten  Erbgutes 
muss  endlich  aufhören. 

Bei  der  Sichtung  des  Stoffes  glaube  ich  mit  der  nötigen 
Strenge  verfahren  zu  sein.  Immer  wieder  habe  ich  durch  Rück- 
fragen bei  den  Mitarbeitern  über  die  Quellen  Klarheit  zu 
gewinnen  gesucht.     Was  verdächtig  erschien,  ist  gestrichen  oder 


*  Der  Band  enthält  —  unter  Einrechnung  der  mit  a.  b.  c. .  . 
oder  1.  2.  3;  . . .  bezeichneten  selbständigen  Fassungen  2622  Nummern, 
die  Zahl  der  Varianten  beträgt  1831;  das  macht  zusammen  4453  Über- 
lieferungen. 


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IV 

in  die  Anmerkungen  verwiesen  worden.*  Derbe  und  geschlecht- 
liche Dinge  berührende  Stücke  bringt  auch  dieser  Band,  wenn 
auch  in  erheblich  geringerer  Zahl.  Die  Aufnahme  solcher  Stücke 
in  den  ersten  Band  ist  von  der  Fachkritik  ausnahmslos  gebilligt 
worden.  Jede  Änderung  musste  als  Fälschung  verwerflich 
erscheinen;  und  jedes  Abweichen  von  dem  Grundsatze,  ein 
ungeschminktes  Bild  volksmässigen  Empfindens  zu  geben,  würde 
zu  Halbheiten  führen  und  dem  Sammelwerke  den  Charakter 
eines  urkundlichen  Ouellenwerkes  rauben. 

Die  Anordnung  des  Stoffes  Hess  namentlich  innerhalb  der 
ersten  Gruppe  der  Willkür  ziemlich  erheblichen  Spielraum.  Die 
Ordnung  der  verschiedenen  Fassungen  und  Varianten  bot  zum 
Teil  arge  Schwierigkeiten.  Irgend  ein  Muster  für  die  Ver- 
arbeitung von  mehr  als  zweihundert  Fassungen  eines  einzelnen 
Volksreimes  lag  nicht  vor.  Koppmann's  Rat  half  vielfach  einen 
gangbaren  Weg  finden.  In  der  Bearbeitung  des  Verwunderungs- 
liedes hätte  ich  vielleicht  noch  grössere  Knappheit  erstreben 
sollen. 

Bei  den  Deutungen  der  Tierstimmen  habe  ich  auf  eine 
möglichst  genaue  Wiedergabe  der  Laute  grundsätzlich  verzichtet. 
Klangfarbe,  Tonfall  und  Rythmus  lassen  sich  ja  doch  nicht 
wiedergeben;  willige  Leser  werden  das  Fehlende  zu  ergänzen 
Avissen.  Die  in  vielen  Reimen  auftretende  eigenartige  Mischung 
mundartlicher  und  schriftsprachlicher  Wortformen  habe  ich  sorg- 
sam bewahrt.  Von  der  im  ersten  Bande  durchgeführten 
Schreibung  der  mundartlichen  Wörter  abzugehen,  lag  keine 
Veranlassung  vor.  Die  Erfüllung  des  von  der  Kritik  mehrfach 
geäusserten  Wunsches,  in  den  Anmerkungen  oder  im  Register 
Worterklärungen  in  weiterem  Umfange  gegeben  zu  sehen,  war 
schon  durch  Raummangel  verboten;  auch  wäre  ja  ein  Ende 
gar  nicht  abzusehen. 

In  den  Anmerkungen  habe  ich  das,  was  in  den  trefflichen 
Arbeiten  Karl  Schillers  „Zum  Thier-  und  Kräuterbuche  des 
mecklenburgischen  Volkes"  zu  finden  ist,  meist  nur  in  kurzen 
Hinweisungen  berührt.  Im  Übrigen  glaubte  ich,  in  der  Erkenntnis, 
dass  nur  eine  umfassende  Vergleichung  der  Überlieferungen 
anderer  Völker  den  Reichtum  der  lieben  Heimat  in  das  rechte 
Licht  rücken  könne,  und  in  der  Hoffnung,  eine  brauchbare 
Grundlage   für  künftige  Forschung  zu  liefern,  die  Fachliteratur 


*  Auch  die  Nummern  1874  ff.  hätten  besser  in  den  Anmerkungen 
Platz  gefanden. 


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in  weiterem  Umfange  heranziehen  zu  sollen,  als  dies  im  ersten 
Bande  geschehen  ist.  Die  Stellung  an  der  Spitze  der  ver- 
wandten grossen  Sammelwerke,  die  der  Zufall  unserem  mecklen- 
burgischen Unternehmen  nun  einmal  zugewiesen  hat,*  legt  eben 
besondere  Pflichten  auf.  Die  Register  suchte  ich  durch  Zu- 
sammenstellung grösserer  Gruppen  nutzbringender  zu  gestalten. 
Der  Redaktions  -  Kommission  bin  ich  für  die  meinen 
Wünschen  entgegenkommende  Entscheidung  über  die  Gestaltung 
des  Bandes  und  für  wertvolle  Fingerzeige  im  Einzelnen  zu  leb- 
haftem Danke  verpflichtet.  Herr  Heidmüller  in  Wismar  hat 
mich  auch  bei  diesem  Bande  in  steter  Hilfsbereitschaft  mit  sach- 
kundigem Rate  unterstützt.  Auch  ist  es  mir  eine  liebe  Pflicht, 
Herrn  Schriftsetzer  Tiedt  in  Wismar  für  seine  treue  Arbeit 
auch  an  dieser  Stelle  herzlich  zu  danken. 

Meinen  Mitarbeitern  ist  der  vorliegende  Band  gewidmet. 
Das  Entgegenkommen  des  Vereinsausschusses  und  der  Verlags- 
handlung werden  es  mir  ermöglichen,  ihn  allen  denen  in  die 
Hände  zu  legen,  die  sich  ernstlich  um  das  Werk  bemühten. 
Dass  gerade  dieser  Band  an  solcher  Stelle  eine  freundliche  Auf- 
nahme finden  werde,  glaube  ich  zuversichtlich  erwarten  zu  dürfen. 
Was  sich  hier  darbietet,  geschöpft  aus  jener  ahnungsvollen,  mit- 
empfindenden, von  goldigem  Humor  belebten  Beobachtung  des 
Tierlebens,  die  Jacob  Grimm  so  unübertrefflich  an  unserem 
Altertum  zu  rühmen  weiss,  wie  sollte  es  nicht  das  Herz  eines 
Jeden  erfreuen,  der  überall  einmal  redlich  versuchte,  volks- 
mässige  Art  verstehen  zu  lernen.  Möchten  alle  jene  lieben 
Genossen  mir  helfen,  dem  Volke  wiederzugeben,  was  aus  ihm 
genommen  ist;  ich  weiss  aus  eigenster  Erfahrung,  wie  dankbar 
es  ist,  wenn  man  ihm  einmal  einen  vollen  Trunk  aus  den 
Quellen  heimatlicher  Erde  bietet.  Möchten  vor  allem  auch  die 
Lehrer  in  Stadt  und  Land  es  nicht  verschmähen,  hie  und  da 
den  Kindern  an  einem  der  sinnigen  Märchen  zu  zeigen,  wie 
eng  sich  die  Vorzeit  mit  der  Tierwelt  verbunden  wusste; 
leuchtende  Augen  werden 's  ihnen  lohnen.  Und  wenn  meine 
Mitarbeiter  in  der  Freude  an  dem  Bande  zugleich  eine  Anregung 
finden  wollten,  sich  dem  vaterländischen  Werke  mit  neuem  Eifer 


*  Es  sei  mir  gestattet,  hier  —  gegenüber  Darlegungen  an 
anderer  Stelle  —  darauf  hinzuweisen,  dass  der  Plan  zu  unserem 
Sammelwerke  ohne  jede  Anregung  von  aussen  her  entstanden  ist,  dass 
in  Sonderheit  die  Gründung  des  Berliner  Vereins  für  Volkskunde  erst 
erfolgt  ist,  als  unser  Unternehmen  bereits  in  der  Ausführung  begriffen  war. 


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VI 

hinzugeben,  so  würde  mir  das  eine  gar  freundliche  Ermunterung 
sein,  der  Sache,  der  mein  ganzes  Herz  gehört,  in  treuer  Arbeit 
zu  dienen.  Unermessliche  Schätze  harren  noch  der  glücklichen 
Hand;  was  ich  thun  kann,  den  Weg  zu  ihnen  finden  zu  helfen, 
das  soll  geschehen. 

Der  dritte  und  vielleicht  auch  der  vierte  Band  werden 
einen  Teil  der  Volks-  und  Kinderreime  bringen.  Dann  sollen 
mehrere  Bände  Sagen  und  Gebräuche  folgen,  die  eine  erstaun- 
liche Fülle  echtester  Volkspoesie  enthüllen  werden.  Und  im 
Hintergrunde  steht  neben  vielem  anderem  das  mecklenburgische 
Idiotikon,  das  das  erste  umfassende  Wörterbuch  einer  nieder- 
deutschen Mundart  zu  werden  bestimmt  ist.  Freilich,  das  alles 
wird  nur  möglich  sein,  wenn  Regierungen  und  Landtag  weitere 
Mittel  zur  Verfügung  stellen.  Dass  das  geschehen  werde,  ist 
meine  gewisse  Hoffnung.  Erhebliche  Aufwendungen  sind  nun 
einmal  unbedingt  notwendig,  um  das  grosse  Sammelwerk  der 
Vollendung  zuzuführen;  nur  mit  eigenen  Opfern  habe  ich  es  bis 
hierher  fördern  können.  Den  wissenschaftlichen  Wert  des  Werkes 
wird  ja  wohl  nach  der  Aufnahme,  die  der  erste  Band  in  den 
Kreisen  der  Fachgelehrten  gefunden  hat,  Niemand  mehr  be- 
streiten wollen.  Aber  ich  vertraue,  dass  auch  jene  Erkenntnis 
von  der  der  Volkskunde  innewohnenden  nationalen  Bedeutung, 
die  der  jungen  Wissenschaft  in  deutschen  Landen  von  Gau  zu 
Gau  immer  zahlreichere  Freunde  gewinnt,  auch  in  den  leitenden 
Kreisen  der  engeren  Heimat  immer  mehr  sich  Bahn  brechen 
wird.  Beurteiler  des  Rätselbuches  haben  hervorgehoben,  dass 
nur  ein  im  Kern  durch  und  durch  gesunder  Volksstamm  eine 
solche  Fülle  echten  Volkstums  bewahren  konnte.  Wir  haben 
Ursache,  uns  eines  solchen  Urteils  zu  freuen  und  dürfen  hoffen, 
dass  das  Unternehmen,  wenn  ihm  ein  glücklicher  Fortgang 
beschieden  sein  sollte,  die  Aufgabe  voll  erfüllen  werde,  die  ihm 
bei  seinem  Entstehen  zugewiesen  ward:  alt -mecklenburger  Art 
weithin  zu  neuen  Ehren  zu  bringen. 


Waren  im  Oktober  1899. 


Riehard  Wossidlo. 

Oberlehrer. 


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Zweites  Orts-  und  Mitarbeiter-Verzeichnis. ' 


Altkaien  bei  Neukaien. 
Augzin  bei  Goldberg. 
Gross-Bäbelin  bei  Krakow. 
Badow  bei  Wittenburg. 
Bahlen  bei  Boizenburg. 
tBarnstorf  bei  Rostock. 
Baumgarten  bei  Bützow. 
Beckerwitz  bei  Wismar. 
Klein-  Bengerstorf    bei 

Boizenburg, 
Benthen  bei  Lübz. 
Blücher  bei  Malchow. 

Bocksee  bei  Waren. 
fBockup  bei  Dömitz. 

Boek  bei  Waren. 
fBoiensdorf  bei  Neubukow. 

Böken  bei  Schwerin. 

Botelsdorf  bei  Gadebusch. 

Neu -Brenz  bei  Neustadt. 

fBresegard  bei  Eldena. 

Brünkendorf  bei  Marlow. 

Brunow  bei  Parchim. 
tBützow. 


Herr  Lehrer  Grambow. 

»  >  Burmeister. 

»  »  Buchholz. 

»  »  Sigglow. 

>  »  Betcke. 

»  »  Tödt. 

»  »  Wiedow. 

»  »  Boldt. 

»         »       Ebel. 
*         »       Lembcke. 
Der   Quintaner   Schulze   in 

Waren. 
Herr  Lehrer  Otto. 
»         »      Kruse. 
»       Boldt. 
»         »       Schröder. 
»         »       Engel. 
»         »      Gosse lk    (vgl. 
Stresendorf  in  Band  I). 
»    Praeparand    Brusch   in 

Neukloster. 
»    Lehrer  Buhse. 
»         »      Alms. 
>      Korff. 
»    Realgymn.-LehrerH a  ack. 
»  »  Voss. 

Die  Realgymnasiasten  Bor- 
chert,  Dau,  Harm, 
Schlomann,   Schlünz. 


*  Ein  f  steht  v°r  solchen  Ortschaften,  die  schon  im  ersten 
Bande  genannt,  hier  aber  durch  einen  oder  mehrere  neue  Mit- 
arbeiter vertreten  sind.  Im  Übrigen  verweise  ich  auf  meine  Be- 
merkungen auf  Seite  IX  des  ersten  Bandes. 

Mecklenb.  Volksüberlieferungen  Bd.  II.  & 


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VIII 


fDamm  bei  Parchim. 
Damshagen    bei  Grevis- 
mühlen. 
fDassow. 

Poststempel    Diedrichs- 
hagen  bei  Grevismühlen. 
•Döbbersen  bei  Wittenburg. 
fDoberan. 


fDümmerhütte   bei  Witten- 
burg. 

Ehmkendorf  bei  Marlow. 

Fahrenholz  bei  Staven- 
hagen. 

Faulenrost  bei  Malchin. 

Friedrichshagen  bei 
Grevismühlen. 

Gallin  bei  Boizenburg. 

Garden  bei  Goldberg. 

Garlitz  bei  Wittenburg. 

Gletzow  bei  Rehna. 

Goddin  bei  Stavenhagen. 
fGor losen  bei  Eldena. 

Grammow  bei  Sülze. 
Granzin  bei  Hagenow. 

Grittel  bei  Eldena. 
Grubenhagen  bei  Waren. 
Güstow  bei  Gadebusch. 
fGüstrow. 

*Hallalit  bei  Waren. 

Hanstorf  bei  Doberan. 

Harmshagen    bei    Grevis- 
mühlen. 

Hastorf  bei  Doberan. 

Heinrichswalde  bei  Fried- 
land. 


Herr  Lehrer  Orgel. 

»    Pastor  Peeck. 
»    Lehrer  Passehl. 
»    Cantor  Timm. 

Absender  nicht  genannt. 

Herr  Lehrer  Hesse  (vgl.Grevis- 

mühlen  in  Band  I). 

»    Lehrer  Zimmermann. 

Der  Gymnasiast  v.  St  engl  in. 

Herr  Schumacher  H.  Dähling. 
»    Lehrer  Wergin. 


»      Levenhagen. 

»       Schneeberg. 

»  J  arm  atz  (vgl. 
Raddenfort  in  Band  I). 
Lehrer  Garbe. 

»      Martens. 

»       Burmeister. 

»       Borgwedel  (vgl. 
Besitz  in  Band  I). 

»      Schmidt. 

»       Bremer. 

»       Neese. 

»       Klasen. 

»       Engel  (vgl.Hinter- 
hagen  in  Band  I). 

»      Mahn. 
Pastor  Hoyer. 
Lehrer  Zietzmann. 
Realgymnasial  -  Lehrer 
Zierow. 
Lehrer  Koss. 

»       Fehlandt. 

»       Schultz    (vgl. 
Recknitz  in  Band  I). 
Lehrer  Rodust. 

»       Becker. 


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IX 


•Helpt  bei  Woldegk. 
tHinterhagen  beiBoizenburg. 

Holzendorf  bei  Brüel. 
*Holzendorf  bei  Woldegk. 

Ho  ort  bei  Hagenow. 

Hornkaten  bei  Ludwigslust. 
•Jatzke  bei  Friedland. 

Kamin  bei  Neubukow. 
tKämmerich  bei  Dargun. 

Karenz  bei  Dömitz. 

Alt- Kar  in  bei  Kröpelin. 
fKirchdorf  auf  Poel. 
*K laber  bei  Teterow. 

Klingendorf  bei  Schwaan. 
fKlockenhagen  bei  Ribnitz. 

Klocksin  bei  Waren. 
fKloddram  bei  Hagenow. 
fKölpin  bei  Stargard. 
fDorf-Körkwitz  bei  Ribnitz. 
fGross-Krambs  bei  Hagenow. 

Kreien  bei  Lübz. 
•(•Kummer  bei  Ludwigslust. 

Laase  bei  Sternberg. 

Lange  nha gen  bei  Goldberg. 

Langsdorf  bei  Sülze. 

Laupin  bei  Dömitz. 

*Lehsen  bei  Wittenburg. 
Leppin  bei  Stargard. 


Letschow  bei  Schwaan. 
tLichtenhagen  bei  Doberan. 

Loosen  bei  Lübtheen. 

Lübberstorf  bei  Neukloster. 

Neu-Lüblow  bei  Ludwigs- 
lust. 
fLübtheen. 


Herr  Lehrer  Wolf. 

»      Brandt    (vgl. 
Börgerende  in  Band  I). 
Lehrer  Sternberg. 

»       Schäning. 
»       Glöder. 

»  Richter. 

»  Märten. 

»  Jensen. 

»  Fohl. 

>  Busch. 
»  Koss. 
»  Rausch. 
»  Fischer. 
»  Cordes. 
»  Kiecksee. 
»  Krüger. 
»  Pohl. 
»  Kosten 
»  Kopeke. 
»  Laudan. 
»  Köster. 
»  Bull. 
»  Brusch. 
»  Pegel(vgl.Tews- 

Woos). 
»       Meyer. 
Gutssekretär  Hacker. 
Geh.    Legat  ionsrat   von 
Oertzen. 
Lehrer  Radioff. 

>  Hacker. 
»      Sa  ss. 
»      Haacker. 

»      Fust. 

>  Richtstieg. 
Die    Herren    Seminaristen 

Anthon,    Buchholz, 
Cordes,    Hoth,    Lüth, 
Möller,    Pagel,   Seyer. 


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X 


Lüningsdorf  bei  Güstrow. 
fMalchow. 
Marin  bei  Penzlin. 
Mechow  bei  Ratzeburg. 
Mechow  bei  Feldberg. 

Melz  bei  Röbel. 

Mestlin  bei  Goldberg. 
fMinzow  bei  Röbel. 
fMirow. 


Nätebow  bei  Röbel. 
*Neucanow  bei  Wesenberg. 

Neuhof  bei  Warin. 
fNeukloster. 


fNeustrelitz. 


fNevern  bei  Neukloster. 

Niendorf  bei  Rostock. 
*Nienhagen  bei  Teterow. 

Oertzenhof  bei  Woldegk. 


fParchim. 


Pepelow  bei  Neubukow. 
Perdöhl  bei  Wittenburg. 
Poltnitz  bei  Parchim. 
fPrillwitz  bei  Neust relitz. 
Quassel  bei  Lübtheen. 
Rabensteinfeld    bei 

Schwerin. 
Rachow  bei  Teterow. 


Herr  Lehrer  Schwerin. 

Frau  Hella  Rehberg. 

Herr  Lehrer  Wiechert. 

»    Völkner. 

»    Lehrer  Warnke    in 

Triepkendorf. 

»         »       Hacker  undFrau. 

»         »       Mamerow. 

»         »       Voigt. 

*>    cand.  min.  Funk. 

Die  Herren  Seminaristen   und 

Praeparanden    B  r  e  e  s  t , 

Kummerow,  Brenner, 

Levin,     Luther, 

Tretow,    Warnke 

u.    a. 

Herr  Lehrer  Roese. 

»         »      Rohde. 

»         »       Linshöft. 

Die  Herren  Praeparanden Buss, 

Giencke,     Haacker, 

Reyer,    Schmidt    und 

viele  andere. 

Herr  Professor  Becker. 

Die  Gymnasiasten  Breithaupt, 

Hager,  Jacoby,  Karbe. 

Herr  Lehrer  Jarchow. 

»         »       Timm. 

»    Bahnhofs vo rsteherB rock- 

mann. 

»    C.  Paepke. 

Die    Gymnasiasten    Ehlers, 

Jastram,NeckeI,  Puls, 

Rasch. 

Herr  Lehrer  Dunze. 

»         »       Schröder. 

»         »       G  e  i  c  k. 

»    Pastor  Jacoby. 

»    Lehrer  Millahn. 

»         »       Hintz. 

»         »       Wolter. 

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XI 


Rambehl  bei  Rehna. 

Rechlin  bei  Mirow. 
*Remlin  bei  Teterow. 

Reppelin  bei  Tessin. 
fRetzow  bei  Mirow. 

Rittermannshagen    bei 
Malchin. 

Ritzerow  bei  Stavenhagen. 

Klein-Rogahn  bei  Schwerin. 

Gross-Roge  bei  Teterow. 

Roggentin  bei  Rostock. 

Roloffshagen   bei    Grevis- 

mühlen. 
fKirch- Rosin  bei  Güstrow. 
tRostock. 


Rovers hagen  bei  Rostock. 
Roxin  bei  Grevismühlen. 
Samow  bei  Gnoien. 
Scharpzow  bei  Malchin. 
tSchlagsdorf  bei  Ratzeburg. 
Sc h  1  i e  f f  e n b e  r g  bei  Güstrow. 
Schönen  kam  p  beiNeukalen. 

Schulenberg  bei  Marlow. 
tSchwerin. 


Herr  Lehrer  Baack. 
»         »       Knuths. 
»         »       Wiedenhöft. 
»         »      Wessel. 
»         »      Meyer. 

>  Grohmann. 
Frau  Lehrer  Ibendorff. 
Herr       »       Goldschmidt. 

»    »   Schröder. 
»    »   Schraep. 

»         »       Rosenow. 

»         »      Wandschneider. 

»         »       R.  Ahrens. 

»    Senator    a.    D.    Carl 
E^&f  ers. 

»    Bibliothekar   Dr.  Hof- 
meister. 

»    Lehrer  Aug.  Howe  (vgl. 
Friedland  in  Band  I). 

»    Lehrer  Jaap. 

»    Landgerichtsrat  a.   D. 
Dr.  Knitschky. 

»    W.  Neumann. 
Die    Gymnasiasten    Ahrens, 
Bosselmann,  Branden- 
burg,   Chrestin,   Dau, 
Evers,  Pries,  Schlett- 
wein,  Wiencke. 
Herr  Lehrer  Hansen. 

»         »       Oldag. 

»         »       Richter. 

»         »       Westphal. 

»         *       Seelig. 

»         »       Krüger. 

»    Üekonom  Paul  Jesse 
(vgl.  Wolken  in  Band  I). 

»    Lehrer  Schumacher. 

>  Oberlehrer  Dr.  Hamann. 
»    Regierungsrat  Schildt. 

>  Oberlehrer  A.  Stein. 
Der    Gymnasiast  Trabant. 


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XII 


Seedorf  bei  Malchin. 
Stavenhagen. 

Gross-Strömkendorf  bei 
Wismar. 

Sukow  bei  Parchim. 

Suiten  bei  Stavenhagen. 

Tarnow  bei  Stavenhagen. 

Teutenwinkel  bei  Rostock. 

Thulendorf  bei  Rostock. 

Trebs  bei  Lübtheen. 

Triepkendorf  bei  Feld- 
berg. 

Gross -Upahl  bei  Güstrow. 

Upost  bei  Dargun. 

Vellahn  bei  Wittenburg. 

Hohen- Viechein    bei 

Wismar. 
Vorbeck  bei  Schwaan. 
Vorderhagen    bei   Boizen- 

burg. 
Hohen -Wangelin    bei 

Malchow. 
Warbelow  bei  Gnoien. 
tWaren. 


fWarnemünde. 
fWarnkenhagen  bei  KIüz. 
Warnow  bei  Bützow. 


Herr  Lehrer  Hacker. 
»         »       Altmüller. 
»    Nathan. 

>  Lehrer  Kreuzfei  dt. 
»         >       Klink. 

»         »       Paarmann. 

»         »       Ziegerahn. 

»    Pastor  Eggers. 

»    Lehrer  Knoll. 

»         »      Ahrncke. 

»         »       Warnke    (vgl. 

Mechow). 
»         >      Brüning. 
»         »       Menning. 
»    Cantor   Schröder    (vgl. 
Dambeck  in  Band  I). 

»    Lehrer  J  es  sei. 
»         »       Wiedow. 

»         »      Bollow. 

»         »      Blohm. 
»         »       Adam. 

>  Tischler  Ahlgrimm. 

*    Oberkellner  Holstein. 
»    Buchbinder  Maass. 
»    Lehrer  Otto. 
»   Gerichtsassessor  Peters. 
»    Rentier  Schröder. 
»    Sonnenkalb. 
»    Struve. 
»    Lehrer  Tiedt. 
»    Aktuar  Zürens. 
Die  Gymnasiasten   Franck, 
Glantz,    Kohfeldt, 
Meyer,    Schulze, 
M.    Wolff    und    viele 
andere. 
Herr  Lehrer  A.  Ahrens. 

>  »      Wiese. 
»         »       Lüth. 


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#Waschow  bei  Wittenburg. 
Mittel-Wendorf   bei 

Wismar. 
Willershagen  bei  Rostock. 

tWismar. 


fWittenburg. 


Witzin  bei  Sternberg. 
*Woez  bei  Wittenburg. 

Woggersinbei  Neubranden- 
burg. 

Wo  kühl  bei  Strelitz. 

Tews-Woos  bei  Dömitz. 

Wotenitz  bei  Grevismühlen. 

Zähren  bei  Penzlin. 

Zarfzow  bei  Neubukow. 

Zehna  bei  Güstrow. 

Zickhusen  bei  Schwerin. 

Zielow  bei  Röbel. 
*Zirtow  bei  Mirow. 

Züsow  bei  Neukloster. 


XIII 


Herr  Lehrer  Unmack. 

»         »       Tiede mann  (vgl. 
Retzow  in  Band  I). 
»    Schriftsteller  Edler. 
»    Schriftsetzer  Witt. 
Der   Primaner  Wüstney. 
Herr  Seilermeister  Oemer. 
Die   Schüler   Drenkhahn, 
Grützmacher,  Güsloff, 
Heuer,  Kahler,  Müller, 
Page  ls,Röper,  Schmidt, 
Schröder. 
Herr  Lehrer  Ziemann. 


Knak. 

Schulz. 

Pegel  in  Laupin. 

Zander. 

Beese. 

Pohls. 

Wulff. 

Schmaal. 

Ross. 

Ahrens. 


Etwa  150  andere  Lehrer  haben  von  mir  versandte  Post- 
karten (mit  Rückantwort)  mit  Anfragen  über  Tiernamen  und 
Tierreime  beantwortet. 


Ausserdem  haben  mich  durch  Mitteilungen  unterstützt: 
Fräulein  Dora  und  Auguste  Greve  in  Neuhaus  a.  E., 
Herr  Oberlehrer  Dr.  Brunk  in  Stettin,  Herr  Oberlehrer  Dr. 
Mentz  in  Delitzsch,  Herr  Lehrer  K.  Seemann  in  Berlin. 


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Tiergespräche,  Tiersprüche 

und 

Deutungen  von  Tierstimmen. 


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Tiergespräche. 


Goden  abend,  fru  abendblank. 

L  De  looffrosch  is  eens  de  quadüx  begegent  un  hett  to 
ehr  secht:  Goden  abend,  fru  abendblank.  —  Goden  abend, 
Jungfer  grönen.  Se  weeten  de  Jungfer  ok  noch  recht  to  nömen. 
Gistern  abend  begegent  mi  de  oll  scharpenwäwer,  de  oll 
bluwwerupp,  dee  schüll  mi  von  breetfoot;  ik  weet,  wo't  mi 
verdrott,  mi  juckt  de  kader  noch. 

Arbeiter  in  Lichtenhagen  aus  Tarnow. 

Das  Tiergespräch,  dessen  Mittelpunkt  die  Anrede:  goden 
abend,  fru  abendblank  bildet,  liegt  mir  in  215  Fassungen  vor, 
von  denen  109  von  mir  selbst  gesammelt  worden  sind.  In 
mehreren  Dörfern  sind  mir  zwei  und  drei  Fassungen  begegnet. 
Jüngeren  Leuten  ist  das  Stück  meist  völlig  unbekannt  Viel- 
fach ist  die  Überlieferung  zertrümmert.  Eine  Bestimmung  der 
auftretenden  Tiere  war  oft  nicht  zu  erlangen;  ich  habe  in  solchen 
Fällen  statt  des  Tiernamens  das  Zeichen:  (— )  eingesetzt.  Als 
fru  abendblank  hat  überall  da,  wo  nicht  anderes  bemerkt  ist, 
die  Kröte  zu  gelten.  Die  auf  volksetymologischer  TJmdeutung 
beruhende  Gestaltung,  die  zum  Mittelpunkte  des  Gespräches  den 
Fisch  Rotauge  macht,  ist  auf  einen  kleinen  Teil  des  Strelitzer 
Landes  beschränkt.    Näheres  sagen  die  Anmerkungen. 

Diejenigen  Fassungen,  die  nur  in  einzelnen  Teilen  Besonder- 
heiten aufwiesen,  habe  ich  sämtlich,  um  nicht  zu  ermüden,  in 
einzelne  Varianten  aufgelöst.  Diese  mögen  hier  zunächst  Platz 
finden,  unter  Ausschluss  der  Abweichungen  zur  Roddog'-Gruppe, 
die  unten  hinter  Nr.  89  folgen. 

Ehrennamen  der  Kröte. 

Fru  von  abendblank:  Karauf;  fru  abendlank:  Wulkenzin; 
Jungfer  abendlanken:  Qross-Gievüz;  Jungfer  abengang: 
Eetschow;  Jungfer  abendank:  ebendort;  Jungfer  abendglanz: 
Born;  fru  abendblink :  Poel,  Doberan;  fru  abendblinken  (vgl. 

1* 


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—     4     — 

unten  Nr.  2.  21.  58):  auch  Züsow;  fru  abendblänken: 
Scharrentin;  Jungfer  abendroot:  Brüel;  fru  morgenblanken 
(vgl.  unten  Nr.  10):  Auch;  Waren,  Rostock;  fru  blank: 
Gross-Laasch;  fränkki  w^anblank:  Ribnitz;  goden  abend, 
popperdäünchen,  sittst  ök  noch  hinner 't  tüünchen:  aus 
Parchim.    —    herr  abendblank  (frosch):  Drefahl. 

Ehrennamen  anderer  Tiere. 

Laubfrosch:  Jungfer  gröön:  Flatow;  herr  gröönjack: 
Waren;  gröön  könig  (vgl.  unten  Nr.  2):  auch  Vizen. 
Heuspringer:  herr  gröönkleed:  Käterhagen;  Johann 
gröönkleed :  Poel;  jung  schriwer  du  gröönkleed:  Bössow; 
Johann  gröneken :  Kisserow ;  herr  spring  in  't  feld :  Wtdkenxin ; 
könig  ut  Engelland  (vgl.  unten  Nr.  10  und  58):  auch  Rostock. 
Storch:  herr  könig  von  Engelland  (vgl.  unten  mehrfach):  auch 
aus  Rostock;  herr  von  Engelland  (vgl.  unten  Nr.  39):  auch 
Krickow;  könig  ut  Morgenland:  Strasen;  herr  rotebein  (vgl. 
unten  Nr.  12  und  38):  auch  Schillersdorf,  Waren,  Krakow; 
herr  langebein:  Krakow. 

Fuchs:  herr  könig  von  Engelland:  Retschow;  herr  könig 
von  Dännemark :  Harkensee;  herr  forstmeister :  Benekenhagen, 
Bartelshagen;  Hans  Hinnrick:  Doberan  {Laiendorf  D.  M.  VII 
S.  502). 

Hase:  könig  ut  Engelland  (vgl  unten  Nr.  29):  auch  Ritter- 
mannshagen. 

Maulwurf):  herr  pliiüsfelsen:  Schorrentin;  bruder  sanft 
ins  feWiHelpt;  Peter  buurmmniWölschendorf;  herr  köhn: 
PriUwitz. 

Krähe:  klaas  Schreiber  (vgl.  unten  Nr.  16):  auch  Giilze. 
Für  Tiere,  deren  Bestimmung  nicht  gelingen  wollte: 
(herr)  könig  von  (ut)  Engelland  (vgl.  unten  mehrfach):  auch 
Ziddorf,  Darze,  MeslUn,  Oletzow,  Drefahl;  herr  königssoen 
ut  Engfeiland:  Randow;  könig  ut  Morgenland:  Gülzow;  herr 
püüschenfeld:  Rostocker-WiUfshagen ;  Hinnrich  schriwer  (vgl. 
unten  Nr.  65) :  auch  Kurzen  -  Trechow ;  Hans  schriwer : 
Steffenshagen;  herr  schriefmeister:  Bartelshagen;  herr  regel- 
stein: Gülzow. 

Scheltnamen  der  Kröte. 
Breetfoot  (vgl.  unten  vielfach):  im  Ganzen  43mal;  breete- 
foot:  Labberstorf;  Jungfer  breetfoot:  Bartelshagen;  breetfötige 
hüx:  Wülkenzin;  oll  breetfoot't  wief:  Nevem;  breetpatt: 
Flatow;  pattfoot:  Laupin;  brettfoot  (vgl.  unten  Nr.  21): 
auch  Bernitt,  Kurzen  - Trechow ,  GrevismÜlüen,  Harkensee, 
Klüz.  —  slarpfoot  (vgl.  unten  Nr.  24.  25):  auch  Waren, 
Drefahl;  fru  slarpfoot  (vgl.  unten  Nr.  26):  auch  Darze; 
madam  slarpbein  im  maandschein :  Waren;  slartfoot:  Lexow\ 


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—     5     — 

klorrfoot:  Priüwitz;  wockfoot:  Gülzow;  rundfoot:  Gülze; 
blankfoot:  Gross-Laasch.  —  puffmuul  (vgl.  unten  Nr.  33 — 36 
und  59) :  auch  Qielow,  Schorrentin,  Rümitz,  Rostocker-  Wulfs- 
hagen; Jungfer  puschmuul:  Walkendorf.  —  glorrog:  Prill- 
witx;  glorraug':  Neilbrandenburg.  —  fru  schrupp:  Torgelow; 
oll  schrumpelpunn,  huppet  hier  ok  noch  achtern  tuun:  aus 
Rostock;  kruupstbster:  Bartelshagen;  olle  duck:  Kuhstorf; 
oll  nachtschurk:  Meteisdorf;  oll  krokodill:  Kisserow;  oll 
quedux,  oll  üssepüsse:  Züsow.  —  dick  un  dann  (vgl.  unten 
Nr.  56.  57):  auch  Spomitz;  pendick  penduun:  Bariin;  bün 
dick  bünduun  (büstdick  bästduun):  ebendort  (Gillhoff,  Volks- 
rätsel S.  34  Nr.  201);  oll  pageluun:  Neustadter  Gegend.  — 
rootog1  (vgl.  unten  Nr.  82):  auch  Gross- Gievitz;  fru  root- 
ogen:  WuScenzin;  rootog' dickkoppri&w;  oll  roddog  (vgl. 
unten  Nr.  87):  auch  Krvkow;  oll  klarrfoot,  oll  schruppsch, 
oll  rootog' :  Helpt. 

Scheltnamea  anderer  Tiere« 

Maulwurf :  de  oll  mullworm,  de  oll  dullwonn:  Karauf \  de  oll 
mussworm-pussworm  (busswonn)  kruup  in't  lock:  Bernitt 
(Randow);  de  hussworm-pussworm:  Bernitt;  de  bullworm: 
Cammin,  Gülzow ;  de  schietkruup,  de  busselworm:  Bartelshagen ; 
de  oll  mollen,  de  oll  kruup  in'n  hollen:  Grevismühlen\  de  oll 
mull,  kruup  in't  hüll:  aus  Rostock;  de  oll  molt,  kruup  in't 
holt:  Waren;  de  oll  wöhlworm,  de  scharpschitenrüker : 
Steffenshagen;  de  olle  hoorworm,  de  kruup  dörch  de  schiet: 
Bernitt;  de  oll  swartrockt  bussei  in't  schiet:  aus  Neu- 
kloster; de  wiessnutige  wohl  in'n  dreck:  Torgelow;  de  mull 
in't  sand:  Wulkenxin;  de  kruup  ut't  lock:  Neustadter  Gegend; 
de  klarr  inn  noors,  de  purr  in'n  dreck,  de  schorfkopp: 
Wokern;  de  hollnoors,  boÜnoors,  kruup  in't  lock:  Doberan 
(Laiendorf  D.  M.  VII  S.  502),  Vizen;  de  oll  pussmuul: 
Krvkow. 

Mistkäfer:  de  käwersworm,  de  busselworm:  Gross-Gievüz; 
de  acharrnbull,  de  busselborch :  Bössow;  de  bussei  in  de  (dat) 
schiet:  Poel  (Rom);  de  huschbusch,  de  kruup  in't  schiet: 
Krickow;  musch  schriwiet,  de  scharrnwäwer :  Käterhagen ; 
de  ierdenkrttper,    de  schitenkrüper:  Laupin. 

Storch:  de  olle  langfoot:  Gühe;  de  oll  langbeent  jilf: 
Kurxen-Trechow;  de  oll  langbeente  (langschinkte)  knicker- 
been :  Qremsmühlen  (Harkensee) ;  Johann  klapperbeen :  Poel. 

Fuchs:  de  langswanzte  voss,  de  hohnerdeef  (vgl  unten 
Nr.  32.  60):  auch  Walkendorf,  Rostocker -Wulfshagen;  dor 
keem  de  olle  wriwwelwrawwel,  de  olle  schrichelschrachel,  de 
oUe  hangennoors,  de  olle  sangennoors:  Teterower  Gegend;  de 
oll  schrichelschrachel,  brichelbrachel:  Nienhagen  bei  Teterow. 


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—     6     — 

De  oll  kruup  in 't  lock  (zaunkönig):  Plan;  de  oll  ver- 
buchte krüper  (— ):  Drefahl;  de  oll  krummpucklig  griesjack 
(— ):  Flatow. 


Dankworte  der  Kröte. 

Danzig,  herr  könig  von  Engelland  (— ),  Se  silnd  ok  noch  'n 
mann,  dee  Jungfern  un  herren  titelliren  kann:  Barnstorf; 
dat's  noch'n  ordentlichen  mann,  dee  fru  abendblanken  so 
tituleiren  kann:  Gülxe;  du  büst  noch  n  mann,  dee  'ne  jung* 
fru  begröten  kann :  Bössow ;  Se  sünd  noch  de  mann,  dee  mit 
'ne  fru  spräken  kann:  Grevisrnühlen ;  du  büst  'n  mann,  dee 
'ne  jung  fru  ihren  und  wihren  kann:  Meteisdorf;  dat  is 
noch  'n  held,  dee  weet  ne  dam'  to  ihren:  Bockup;  dat  is 
ok  noch  *n  mann,  dat  ik  nich  verdreeten  kann:  Grevisrnühlen. 

Klage  der  Kröte. 

Dor  heff  ik  soeben  johr  lim  weent:  Born;  ik  weent  mi  dat 
rod'  ut  de  ogen  rut:  Karauf;  de  ogen  sünd  mi  so  root,  un 
de  kopp  so  dick,  ik  heff  gor  keen  schick:  Brüel;  dorvon  is 
mi  de  kopp  so  groot:  aus  Bostock;  dee  schüll  mi  von  dick 
un  dann,  dat  mi  de  ogen  in  'n  kopp  würden  bruun,  un  de 
kopp  würd  mi  weh  dohn,  dat  ik  keenen  eenen  danz  mihr 
mücht  dohn:  Spornitz;  wo  mi  dat  jverdroot,  de  ogen  würden 
mi  root,  de  kopp  würd  mi  grag,  ik  künn  'n  ganzen  dach 
nich  huppen  oder  springen:  Grossen-Klein;  dat  mi  verdroot, 
mien  ogen  root,  mien  noors  bloot,  dat  'k  *n  heelen  abend  nich 
to'n  danzen  keem:  Poel;  kannst  di  wol  denken,  wat  't  mi 
verdroot,  mi  würden  de  ogen  so  root  un  de  noors  so  breet, 
ik  künn  nich  eenen  danz  dohn:  Pepehw;  wo  mi  dat  verdroot, 
ik  danzt  den  ganzen  abend  nich  goot:  Gletxow;  ik  kann  in 
acht  dag*  nich  uppe  hochtiet  danzen :  Plan;  dat  verdroot  mi, 
de  kader  floot  mi:  Krickow;  ik  heff  mi  ärgert,  dat  mi  de 
kinn  jückert:  Steffenshagen]  ik  heff  mi  ärgert,  dat  mi  dat 
hart  in'n  liw*  sik  timdreiht:  Krukow. 


2.  De  gröön  Jäger  hett  to  de  schorspogg  secht:  Goden 
abend,  fru  abendblinken.  —  Schön  dank,  gröön  könig.  Du 
grüsst  ok  noch,  so  as  *t  sik  hüürt;  oewer  de  oll  hussepusse,  de 
schietklusse,  de  kruup  in  *t  lock,  de  hundsfott  (maulwurf),  dee 
schull  mi  von  breetfoot.  Tagelöhnerfrau  in  Kämmerich. 

3.  De  scharrnwäwer  is  de  pogg  vörbigahn:  Goden  abend, 
fru  breetfoot,  hett  he  secht  Annern  dach  is  de  gröön  Jäger 
ankamen:  Goden  abend,  fru  abendbleeken.  —  Schön  dank, 
herr  gröönkleeten.    Dat  is  n  mann,  dee  de  jung  fru  begleiten 


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—     7     — 

kann.  Gistern  abend  keem  de  busselworm,  de  schitenkleier, 
de  klei  in  'n  sand,  dee  schüll  mi  von  breetfoot,  de  ogen  würden 
mi  root,  de  kopp  würd  mi  bloot,  dat  ik  uppe  ganz  hochtiet 
nich  eenmal  danzen  künn.  Alte  Frau  in  Zepelin. 

4.  Laubfrosch  zur  kröte:  Goden  abend,  mudder  grawen.  — 
Schön  dank,  Johann  gröönjack.  Du  büst  de  mann,  dee  de  jungen 
frugens  noch  recht  gröten  kann;  oewer  dor  is  de  oll  scharrn- 
wäwer,  de  oll  hausterbauster,  schüll  mi  von  breetfoot,  dat  mi 
verdroot,  de  ogen  würden  mi  root,  dat  oorslock  würd  mi  bloot, 
de  fööt  würden  mi  so  weh  dohn,  ik  künn  de  ganz  nacht  nich 
eenen  danz  mihr  dohn. 

Tagelöhnerfrau  in  Gross- Strömkendorf. 

5.  Goden  abend,  Jungfer  abendblinken.  —  Goden  abend,  henr 
gröönkranz  ( — ). 

Das  Übrige  war  vergessen.  Arbeiter  in  Waren. 

6.  Goden  abend,  Jungfer  abendling.  —  Schön  dank,  klein 
grünling  eingespring  (heu Springer).  Du  weest  noch  *ne  haw'- 
jungfer  to  grüssen;  oewer  de  oll  purr  in  de  schiet  (mistkäfer) 
schüll  mi  von  breetfoot.  IHnrichshagen. 


7.  Goden  abend,  iungfer  abendblank.  —  Schön  dank,  herr 
könig  von  Engellana  (storch).  Dat  is  'n  mann,  dee  'n  jungfer- 
titel  estemeiren  kann;  oewer  de  oll  swartrock,  kruup  in  de 
schiet  (mistkäfer),  dee  schellt  mi  von  breetfoot;  ik  weet, 
wo  *t  mi  vörwaut,  ik  heff  mi  so  väl  ärgert,  dat  mi  de  kinn- 
backen  hüüt  un  dissen  dach  noch  puckern.  Stresendorf. 

8.  De  aadboor  hett  to  de  pag*  secht:  Goden  morgen, 
Jungfer  abendblank.  —  Schön  dank,  könig  von  Engelland.  De 
oll  bussei  in  't  lock,  oll  kratz  in  de  schiet  (maulwurf),  schüll 
mi  von  breetfoot;  gott  dee  weet,  wo  *t  mi  verdroot,  de  kader 
wuppelt  mi  noch.  Alter  Häusler  in  Dütschow. 

9.  Goden  abend,  fru  abendblank.  —  Schön  dank,  könig  von 
Engelland  (— ).  Dat  is  *n  wuurt,  wat  mi  ihrt ;  oewer  dor  keem 
de  oll  mullworm,  de  oll  pullworm,  de  oll  kruup  in  't  lock, 
dee  säd'  to  mi:  breetfoot;  ik  heff  mi  ärgert,  dat  mi  de  buuk 
bäwert  un  de  kinn  muckert.  Frau  in  Steinbeck. 

10.  Goden  morgen,  fru  morgenblanken.  —  Schön  dank,  herr 
könig  von  Engelland  (hottpierd).     Dat  is  noch  'n  mann,  dee 


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—     8     — 

ne  fru  mit  ihr  beglücken   kann;    oewer   de   oll    purrpurr,   de 
kruup  an  'n  tuun,  de  purr  in  't  lock  (— ),  dee  säd*  to  mi :  breetfoot. 

Alte  Frau  in  Waren. 


11.  De  scharrnbull  im  de  quadux  hebben  tosamen  danzt, 
im  dorbi  hebben  se  sik  vertüürnt,  un  de  scharrnbull  hett  breet- 
foot to  de  quadux  secht.  Donn  kümmt  naher  de  adeboor 
und  secht:  Goden  abend  Jungfer  abendblank.  Donn  verteilt 
se  em  dat:  de  scharrnbull,  de  kruup  inne  schiet  säd'  breetfoot 
to  mi,  ik  danz  den  ganzen  abend  nich  wedder  mit  em. 

Bauer  in  Käterhagen. 

12.  Goden  abend,  fru  abendblanken.  —  Schön  dank  ok,  herr 
roterbein  (storch);  cewer  so'n  huddeleputt,  so  n  kruup  in  de 
schiet  (mistkäfer),  dee  secht:  kumm  breetfoot,  willn  beid* 
eens  danzen?  Poel. 

13.  Goden  abend,  fru  abendblank.  —  Schön  dank,  herr 
linkumlank  (storch).  Dat  's  ok  noch  *n  goden  mann,  dee  'ne  oll 
fru  richtig  tituliren  kann;  cewer  de  hussworm,  de  bussworm 
(maulwurf),  dee  schüll  mi  von  breetfoot,  ik  heff  mi  de  ogen 
root  weent  as  n  teegelsteen,  dat  ik  nich  eenen  lustigen  danz 
künn  up  mien  hochtiet  sehn.  Frau  in  Bemitt. 

14.  De  äädbeer  hett  to  de  pogg  secht:  Goden  abend,  fru 
rosenblanken.  —  Goden  abend,  herr  burgemeister,  secht  de  pogg. 
Se  weeten  noch  'ne  fru  to  ihren;  cewer  de  oll  wackeldei  (maus), 
dee  schüll  mi  von  breetfoot.       Dor  frett  de  äädbeer  de  pogg  up. 

Alte  Frau  in  Eldena. 

15.  Goden  abend,  goden  abend,  Jungfer  abendblank.  — 
Schön  dank,  schön  dank,  herr  schreibermann  (storch);  das  ist 
ein  schöner  mann,  dee  Jungfer  abendblank  so  begegen  kann. 

Weiteres  war  vergessen.  Alte  Frau  auf  Poel 

16.  De  kreih  dröppt  eens  de  pogg  un  secht:  Goden  abend, 
fru  abendblanken,  Se  kamen  jo  so  snelling  den  stiech  entlanken.  — 
Schönen  dank,  Klaas  schriwer.  Se  sünd  noch  'n  mann,  dee  fru 
abendblanken  tituliren  kann.  Dor  keem  de  olle  hoochschinkt 
an  (storch),  dee  säd':  du  olle  breetfoot;  gott  weet,  wo  mi 
dat  verdroot,  ik  weent  mi  mien  ogen  ganz  root. 

Frau  in  Waschow  aus  Lreüützow. 

17.  Goden  abend,  fru  abendblank.  —  Schön  dank,  Klaas 
Schreiber  (— ).     Gistern  abend   begegent   mi  de  oll  schuffjack, 


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de  oll  smallback  (storch),  dee  säd'  to  mi:  breetfoot;  weest 
du  nich,  dat  mi  verdroot  dörch  all  mien  ädern  un  mien  bloot, 
ik  heff"  röhrt,  mien  ogeu  sünd  noch  root.  Wittenburg. 

18.  Goden  abend,  Jungfer  abendblank.  —  Schön  dank,  herr 
Schneider  (hahn).  Das  ist  ein  rechter  hübscher  cavalier,  der 
weiss  noch  ne  junge  frau  zu  titulier;  oewer  de  du  welsche  moll, 
kruup  in't  holl,  de  singlock  (maulwurf)  schüll  mi  von  breet- 
foot; ik  weet,  wo't  mi  verdroot,  mien  ogen  sünd  noch  root, 
künn  up  mien  ganze  hochtiet  nich  eens  danzen. 

Alte  Frau  in  Waren. 

19.  De  scharpenwäwer  hett  to  de  hüx  secht:  Goden  abend, 
Jungfer  abendblank.  —  Schön  dank,  musche  schneiden  Du 
bist  auch  ein  rechter  kerl,  der  so  'ne  Jungfer  titeliren  kann. 
Gistem  abend  keem  de  düsingsche  moll  aus  Holl,  der  singlock 
(maulwurf),  der  schall  mich  von  breetfoot;  ik  weent  mi  de 
ogen  so  root,  ich  könnt  die  ganze  nacht  auf  der  hochzeit  nicht 
tanzen. 

„Dat  mööt  hübsch  utsehn  hebben,  as  dee  danzt  hett",  fügte  der 
Gewährsmann  hinzu.  Forstarbeiter  in  Haüalit. 


20.  Storch  zur  kröte:  Goden  abend,  goden  abend,  fru 
abendblanken,  wat  hüppt  se  so  rasch  den  stiech  entlanken?  — 
Wat  büst  du  doch  vor  *n  braven  mann,  dee  eenen  so  tituliren 
kann;  dor  keem  de  olle  swartkopp  (rabe)  an,  dee  säd*  to  mi: 
wat  deist  du  olle  breetbeen  hier,  donn  heff  ik  weent  so  väl, 
dat  mi  noch  de  ogen  sünd  root.  Wittenburg. 

21.  De  schüttreiher  is  bi  de  pogg  kamen:  Goden  abend, 
fru  abendblinken.  —  Schön  dank,  herr  könig,  kamen  Se 
reis't  von  Engelland?  Wat  meenen  Se  man,  un  wat  denken 
Se  sik  dorvan!  hier  kümmt  äben  oll  koesel  in  de  schiet  (mist- 
käfer)  un  secht:  goden  abend,  fru  brettfoot;  ik  heff  mi 
de  ogen  so  root  weent,  ik  künn  de  ganze  nacht  nich  eenmal 
up  de  hochtiet  danzen.  Quassel. 

22.  Storch  zur  kröte:  Goden  abend,  fru  abendblank,  wie 
schön  kömmst  du  den  stiech  herlang.  —  Das  ist  mal  ein  freund- 
licher herr  und  gratulant;  cewer  de  oll  maikäwer,  de  kruup 
ut  de  schiet,  dee  schüll  mi  von  oll  brattschfoot;  wie  mich  dat 
verdroot,  ik  heflf  weent,  mien  ogen  sünd  noch  root. 

Vorderhagen. 


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—     10     — 

23.  Mistkäfer  zur  kröte:  Goden  abend,  fru  plattfoot.  — 
Scharrnwäwer,  kruup  in  *n  dreck,  wat  deist  du  vor  mien  heck ! 

Grossen-Klein. 

24.  Goden  abend,  fru  abendblank.  —  Schön  dank,  herr  könig 
ut  Engelland  (laubfrosch).  Ik  heff  mi  oewerden  verfluuchten 
schitenruker  (maulwurf)  so  ärgert,  dat  mi  de  kinn  muckert 
im  de  buuk  bast't;  dee  säd*  to  mi:  slarpfoot.  Kisserow. 

25.  De  wulf  is  ankamen  bi  de  hüx:  Goden  morgen,  Jungfer 
unner'n  busch.  —  Goden  morgen  ok.  Denn  mach  ik  'n  jungen 
herrn  ok  *n  fründlichen  goden  morgen  beeden ;  cewer  gistern 
wier  hier  de  oll  langstart't  (fuchs),  dee  schüll  mi  von  slarpfoten. 

Alter  Forstarbeüer  in  Zirtow. 

26.  Goden  abend,  fru  abendblank.  —  Dat  hadd  'k  nich  dacht, 
dat  'n  jung*  männken  (— )  n  jung  fruken  so  ihren  künn; 
cewer  gistern  abend  begegent  mi  de  entfamige  dolchstart  ( — ), 
dee  säd'  to  mi:  fru  slarpföötken ;  ik  meen  man,  wo  mi  dat 
verdrööt,   ik   künn   den  ganzen  abend  nich  eens  danzen. 

Wesenberg. 
In  einer  Fassung  aus  Kisserow  tritt  dolkstart  als  Bezeichnung 
des  Fuchses  auf. 

27.  Die  kröte  hat  den  fuchs  begrüsst:  Goden  abend,  herr 
voss.    Der  aber  hat  ihr  geantwortet:  Schön  dank,  fru  slarpfoot. 

Triepkendorf. 

28.  Ihrst  kümmt  de  scharrnbull  an:  Goden  morgen,  klarr- 
foot.  —  Goden  morgen,  du  schääwsche  schitenkleier.  Nahst 
kümmt  de  sceg':  Goden  morgen,  fru  abendblank.  —  Goden 
morgen,   fru  königin  ut  Morgenland.    Wo  ihr  in  is,  geit  ihr  ut. 

Born. 

29.  Goden  abend,  fru  abendblank.  —  Schön  dank,  herr  könig 
von  Engelland  (hase).  Gistern  keem  de  oll  aant,  dee  säd'  to 
mi:  goden  abend,  klarrfoot,  un  perrt  mi  barst  up'n  kopp. 

Alte  Frau  in  Gross-Parikow. 

30.  Goden  abend,  fru  abendblank.  —  Schön  dank,  fru  gröön- 
kohl  (laubfrosch).  Dat  laat  ik  mi  gefallen;  cewer  dor  keem 
de  olle  lus'jahn,  de  olle  kruup  in  de  schiet  ( — ),  dee  säd'  to  mi : 
olle  glarrog'..  Krickow. 

31.  Guten  abend,  Jungfer  abendblank.  —  Schön  dank,  herr 
samesfeld  (hase).    —    Jungfer  abendblank,   du  hast  ja  solche 


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—    11   — 

rote  äugen?  —  Ja,  es  kam  der  fuchs,  der  grobe  ucks,  der 
sagte  zu  mir:  pulsmaul;  darüber  hab  ich  so  viel  geweint,  dass 
mir  meine  äugen  rot  geworden  sind.  Ballin. 

32.  Goden  morgen  ok,  Jungfer  morgenblinken.  —  Goden 
morgen  ok,  herr  von  pelschenpüüschen  ( — ).  Dat  nenn  ik  ok 
noch  *n  mann,  dee  de  Jungfer  ihren  kann;  oewer  de  langswanz, 
de  hohnerdeef,  de  kruup  in't  lock  (fuchs),  dee  secht:  goden 
abend  ok,  puschmuul.  Arbeiterfrau  in  Waren  aus  Molxow. 

33.  Goden  abend,  Jungfer  abendblänk.  —  Schön  dank,  herr 
von  plüüs  in't  feld  (—).  Wat  meenst,  gistern  abend  keem  de 
voss,  de  langes wanz,  dee  säd'  to  mi:  puffmuul.  Dierhagen. 

34.  Ente  zur  unke:  Goden  abend,  fru  abendblank.  —  Schön 
dank,  fru  entinpelz.  Gistern  abend  wier  hier  de  olle  voss,  de 
hohnerdeef,  de  gos'deef,  de  aantendeef,  dee  säd'  to  mi :  du  olle 
puffmuul.  Bauer  in  Nkndorf  bei  Rostock. 

35.  Goden  abend,  Jungfer  abendblink.  —  Schön  dank,  grün- 
ting  (— )•  Gistern  abend  keem  de  olle  scharrnwäwer,  de  oll 
bussei  in  *n  dreck,  dee  säd':  goden  abend,  puffmuul;  dat  verdroot 
mi,  de  noors  dee  floot  mi.  Wustrow. 

36.  De  voss  kümmt  abends  antogahn:  Goden  abend,  ihr 
Jungfer  abendblank;  he  denkt,  dat  is  n  has\  Dor  secht  de 
pogg:  Goden  dach,  herr  prükenfell.  Oll  puffmuul,  secht  de 
voss,  un  geit  sinen  gang.  Büdnerfrau  in  Graal. 

37.  Frosch  zum  storch:  Goden  morgen,  goden  morgen,  herr 
langebein.  —  Goden  morgen,  du  olle  pussmuul.  Chemnitz. 


38.  De  swinägel  will  to  hochtiet.  Unnerwäg's  kümmt  he 
*ne  hüx  vörbi:  Goden  dach,  mudder  schruupsch,  secht  he.  — 
Schön  dank,  swinägel.  Nahst  kümmt  de  adeboor  bi  de 
hüx  an:  Goden  abend,  fru  abendblank.  —  Schön  dank,  herr 
rotebein.  Du  kannst  ok  noch  'ne  Jungfer  grüssen;  ihrst  keem 
de  swinägel,  dee  säd*  to  mi:  mu4der  schruupsch;  he  kann  sik 
vermoden  sien,  dat  ik  em  uppe  hochtiet  den  danz  versech. 

AUer  Nachtwächter  in  Wulkenzin. 

39.  Goden  abend,  Jungfer  abendblank.  —  Schön  dank,  herr 
von  Engelland  (storch).  Dor  keem  cewer  de  mullworm, 
de  spitzsnuut,  de  klierog',  de  landverwüüster,  dee  säd':  goden 
abend  ok  mudder  schuppsch;  dat  hett  mi  so  verdraten,  de  kader 


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—     12     — 

hett  mi  flaten,  ik  hefif  em  oewer  gistern  abend  ok  den  danz 
versecht.  Ballin. 

40.  Goden  abend,  Jungfer  abendblank.  —  Goden  abend,  herr 
könig  von  Engelland  (storch).  Oll  has',  oll  stümmelstiert,  is 
sülben  nicks  wiert,  säd*  to  mi:  goden  abend,  fru  kruup  up  'n  buuk; 
dat  mi  verdroot,  mien  ogen  würden  mi  root,  mien  ganz  lief  un 
laben  flööt.  Bartelshagen. 

41.  Goden  abend,  Jungfer  abendblank.  —  Goden  abend,  du 
grüner  könig  aus  Engelland  (heuspringer).  —  Worum  hest 
du  so  weent,  du  hest  jo  ganz  rod'  ogen?  —  Ja,  de  oll  hurrer- 
burrer,  de  purr  in  de  schiet  (mistkäfer),  dee  schimpt  mi  von 
ierdenkruper.  Bademacher  in  Hof-Korkwilz. 

42.  De  voss  is  ankamen  bi  de  schorfpogg  un  hett  secht: 
Goden  abend,  fru  abendherin.  —  Goden  abend,  herr  ober- 
forstmeister.  Nahst  kümmt  de  scharrnbull  antofleegen,  dee 
is  jo  ok  abends  begäng ,  un  secht :  Goden  abend,  krupensüster. 
Goden  abend,  du  hurrerburrer,  schitenpurrer,  hett  se  em  ant- 
wuurt't  Alter  Sehneider  in  Benekenhagen. 

43.  Goden  abend,  Jungfer  abendlingen.  —  Schön  dank,  Jungfer 
gröönkleed  (laubfrosch).  Dat  mach  'k  ok  liden,  dat  du  so 
to  mi  sechst;  oewer  de  oll  hurrerpurrer,  de  oll  dreckracker 
(mistkäfer),  dee  schüll  mi  von  krummsüster;  dorüm  heff  ik 
so  väl  schri't,  dat  mi  de  ogen  hütit  un  dissen  dach  noch  root 
sünd.  Bartelshagen. 

44.  De  scharrnbull  hett  to  de  pogg  secht:  Goden  abend, 
Jungfer  abendblank.  —  Goden  abend,  herr  könig  von  Engelland. 
Donn  deit  de  scharrnbull  so,  as  hadd  he  sik  versehn,  un  secht: 
wo  draap  ik  di  noch  so  laat  mit  dinen  krummen  puckel  hinner 
den  tuun!  Dor  weent  de  pogg  un  klag't  ehr  nawers,  wo  ehr 
dat  gähn  wier.  Zimmermann  in  Wütenburg. 

45.  De  mullworm  is  de  schorfpogg  begegent:  Goden 
abend,  du  olle  dicke  rummel  du,  hett  he  secht.  Goden  abend, 
du  olle  singmoorst  kruup  in  't  holt,  hett  se  antwuurt't.  Annern 
abend  begegent  ehr  de  scharrnwäwer,  dee  secht:  Goden 
abend,  Jungfer  von  Abendland.  —  Goden  abend,  herr  von 
Engelland.  —  Kümmst  mit  na  de  kost?  —  Ne,  hier  wier  gistern 
abend  de  oll  singmoorst  kruup  in't  holt,  dee  säd'  to  mi:  du 
olle  dicke  rummel  du;  ik  heff  mi  de  ogen  in  'n  kopp  so  dick 
weent,  ik  kann  gor  nich  up  de  kost  danzen. 

Schneiderfrau  in  Laage. 


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—     13     — 

46.  De  voss  hett  to  de  pogg  secht:  Goden  abend,  Jungfer 
abendblank.  —  Goden  dank,  herr  könig  ut  Morgenland.  Dat 
is'n  mann,  dee  de  Jungfer  grüssen  kann;  oewer  de  oll  murr- 
mull  (— ),  dee  seet  in  aat  holt,  dee  schüll  mi  von  oll  rumpel- 
pumpel;  oh,  gott  dee  weet,  wo  mi  dat  verdrööt,  ik  ween  mi 
mien  ogen  so  root,  de  kader  muckert  mi  noch.  Kreien. 

47.  De  has*  hett  to  de  quad'pog*  secht:  Goden  abend,  fru 
abendblank.  —  Schön  dank,  herr  has\  Dat  is  noch  so  *n  mann, 
dee  so  n  fru  ihren  kann.  Dor  keem  de  oll  scharr  in  't  sand, 
de  kmup  in  *t  lock  (fuchs),  dee  säd':  goden  abend,  fru 
pümmelken;  dat  mi  verdrööt,  mien  ogen  würden  mi  root,  un 
mien  ganz  nalatels  dat 's  flaut.  Sehr  alte  Frau  in  Warnow. 

48.  De  pogg  will  to  hochtiet.  Dor  kümmt  de  scharr n bull 
an :  Hümpeldümeling,  wo  wisst  du  noch  hento  ?  Nahst  kümmt 
de  fledermuus:  Goden  abend,  Jungfer  abendling,  wo  willn  Se 
denn  noch  hento?  Hinrichshagen. 

49.  Kröte  zum  mistkäfer:  Du  hillerbrand,  du  wohl  in't 
sand,  schellst  mi  von  muddelduun. 

Das  Übrige  war  vergessen.  Alte  Frau  in  Tewswoos. 

50.  Maulwurf  zur  kröte:  Du  oll  quaalhüx,  breetfoot,  hucke- 
duun,  wat  huckeist  du  hier  achter  n  tuun  un  betrettst  den  wech 
mi  hier?  Hase:  goden  abend,  iungfer  abendblank.  —  Schön 
dank,  herr  Junker  spring  in  't  feld.  Züh,  dit  is  de  mann,  dee 
de  Jungfer  grüssen  kann;  dor  keem  cewer  de  oll  s warte  mull- 
wöhler,  dee  säd'  to  mi:  du  oll  huckeduun,  wat  sittst  hier  achter  'n 
tuun;  un  dat  verdroot  mi  so,  dat  ik  mi  mien  ögleins  root 
weent  heff.  Zirtow. 

51.  De  aderbaar  hett  secht  to  de  pogg:  Goden  abend,  fru 
abendblänken,  sitzen  Sie  auch  noch  in  der  kühlen  schenken? 
Dor  hett  de  pogg  secht:  Dat  is'n  mann,  dee  so'ne  fru  ihren 
kann;  dor  keem  oewer  de  oll  multapult  (maulwurf),  dat  oll 
kniepögig  ding,  dee  schult  mi  ut  vor  wackaduun;  dor  heff  ik 
so  oewer  weent,  dat  ik  hüüt  noch  rod*  ogen  heff. 

Ziegler  aus  der  Woldegker  Gegend. 

52.  Goden  abend  ok,  fru  abendblanken.  —  Goden  abend  ok.  — 
Sitten  Se  ok  noch  in  Ehr  kühles  gedränk?  —  Züh,  dat  's  n 
mann  ( — ),  dee  'ne  fru  tituliren  kann;  cewer  dor  keem  dat  oll 
humpelpumpel,  plinkogiges  ding,  dat  olles  hurenkind  ( — ),  schull 
mi  von  wackerduun  ut;  ik  schull,  dat  mi  *t  kader  so  flooch; 
dorvon  sünd  mi  de  ogen  so  root  un  de  noors  so  bloot. 

Tagelöhner  in  Schönbeck. 


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—     12     — 

hett  mi  flaten,  ik  heff  em  oewer  gistern  abend  ok  den  danz 
versecht.  Battin. 

40.  Goden  abend,  Jungfer  abendblank.  —  Goden  abend,  herr 
könig  von  Engelland  (storch).  Oll  has',  oll  stümmelstiert,  is 
sülben  nicks  wiert,  säd*  to  mi:  goden  abend,  fru kruup  up  'n  buuk; 
dat  mi  verdroot,  mien  ogen  würden  mi  root,  mien  ganz  lief  un 
laben  flööt.  Bartelshagen. 

41.  Goden  abend,  Jungfer  abendblank.  —  Goden  abend,  du 
grüner  könig  aus  Engelland  (heu Springer).  —  Worum  hest 
du  so  weent,  du  hest  jo  ganz  rod'  ogen?  —  Ja,  de  oll  hurrer- 
burrer,  de  purr  in  de  schiet  (mistkäfer),  dee  schimpt  mi  von 
ierdenkruper.  Bademacher  in  Hof-Körkivitz. 

42.  De  voss  is  ankamen  bi  de  schorfpogg  un  hett  secht: 
Goden  abend,  fru  abendherin.  —  Goden  abend,  herr  ober- 
forstmeister.  Nahst kümmt  de  scharrnbull  antofleegen,  dee 
is  jo  ok  abends  begäng*,  un  secht:  Goden  abend,,  krupensüster. 
Goden  abend,  du  hurrerburrer,  schitenpurrer,  hett  se  em  ant- 
wuurt't  Alter  Schneider  in  Benekenhagen. 

43.  Goden  abend,  Jungfer  abendlingen.  —  Schön  dank,  Jungfer 
gröönkleed  (laubfrosch).  Dat  mach  'k  ok  liden,  dat  du  so 
to  mi  sechst;  cewer  de  oll  hurrerpurrer,  de  oll  dreckracker 
(mistkäfer),  dee  schüll  mi  von  krummsüster;  dorüm  heff  ik 
so  väl  schri't,  dat  mi  de  ogen  hüüt  un  dissen  dach  noch  root 
sünd.  Bartelshagen. 

44.  De  scharrnbull  hett  to  de  pogg  secht:  Goden  abend, 
Jungfer  abendblank.  —  Goden  abend,  herr  könig  von  Engelland. 
Donn  deit  de  scharrnbull  so,  as  hadd  he  sik  versehn,  un  secht: 
wo  draap  ik  di  noch  so  laat  mit  dinen  krummen  puckel  hinner 
den  tuunl  Dor  weent  de  pogg  un  klag't  ehr  nawers,  wo  ehr 
dat  gähn  wier.  22immermann  in  Wittenburg. 

45.  De  mullworm  is  de  schorfpogg  begegent:  Goden 
abend,  du  olle  dicke  rummel  du,  hett  he  secht.  Goden  abend, 
du  olle  singmoorst  kruup  in  't  holt,  hett  se  antwuurt't.  Annern 
abend  begegent  ehr  de  scharrnwäwer,  dee  secht:  Goden 
abend,  Jungfer  von  Abendland.  —  Goden  abend,  herr  von 
Engelland.  —  Kümmst  mit  na  de  kost?  —  Ne,  hier  wier  gistern 
abend  de  oll  singmoorst  kruup  in't  holt,  dee  säd'  to  mi:  du 
olle  dicke  rummel  du;  ik  heff  mi  de  ogen  in 'n  kopp  so  dick 
weent,  ik  kann  gor  nich  up  de  kost  danzen. 

Schneiderfrau  in  Laage. 


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—     13     — 

46.  De  voss  hett  to  de  pogg  secht:  Goden  abend,  Jungfer 
abendblank.  —  Goden  dank,  herr  könig  ut  Morgenland.  Dat 
is'n  mann,  dee  de  Jungfer  grüssen  kann;  cewer  de  oll  murr- 
mull  ( — ),  dee  seet  in  aat  holt,  dee  schüll  mi  von  oll  rumpel- 
pumpel;  oh,  gott  dee  weet,  wo  mi  dat  verdrööt,  ik  ween  mi 
mien  ogen  so  root,  de  kader  muckert  mi  noch.  Kreien. 

47.  De  has'  hett  to  de  quad'pog'  secht:  Goden  abend,  fru 
abendblank.  —  Schön  dank,  herr  has\  Dat  is  noch  so  *n  mann, 
dee  so  'n  fru  ihren  kann.  Dor  keem  de  oll  scharr  in  *t  sand, 
de  kmup  in  't  lock  (fuchs),  dee  säd':  goden  abend,  fru 
pümmelken;  dat  mi  verdrööt,  mien  ogen  würden  mi  root,  im 
mien  ganz  nalatels  dat  s  flaut.  Sehr  alte  Frau  in  Warnow. 

48.  De  pogg  will  to  hochtiet.  Dor  kümmt  de  scharr n bull 
an :  Hümpeldümeling,  wo  wisst  du  noch  hento  ?  Nahst  kümmt 
de  fledermuus:  Goden  abend,  Jungfer  abendling,  wo  willn  Se 
denn  noch  hento?  Hinrichshagen. 

49.  Kröte  zum  mistkäfer:  Du  hillerbrand,  du  wohl  in't 
sand,  schellst  mi  von  muddelduun. 

Das  Übrige  war  vergessen.  Alle  Frau  in  Tewswoos. 

50.  Maulwurf  zur  kröte:  Du  oll  quaalhüx,  breetfoot,  hucke- 
duun,  wat  huckeist  du  hier  achter  n  tuun  un  betreust  den  wech 
mi  hier?  Hase:  goden  abend,  iungfer  abendblank.  —  Schön 
dank,  herr  Junker  spring  in  't  feld.  Züh,  dit  is  de  mann,  dee 
de  Jungfer  grüssen  kann;  dor  keem  cewer  de  oll  swarte  mull- 
wöhler,  dee  säd'  to  mi:  du  oll  huckeduun,  wat  sittst  hier  achter  'n 
tuun;  un  dat  verdroot  mi  so,  dat  ik  mi  mien  ögleins  root 
weent  heff.  Zvrtvw. 

51.  De  a  derb  aar  hett  secht  to  de  pogg:  Goden  abend,  fru 
abendblänken,  sitzen  Sie  auch  noch  in  der  kühlen  schenken? 
Dor  hett  de  pogg  secht:  Dat  is'n  mann,  dee  so  ne  fru  ihren 
kann;  dor  keem  cewer  de  oll  multapult  (maulwurf)»  dat  oll 
kniepögig  ding,  dee  schull  mi  ut  vor  wackaduun;  dor  heff  ik 
so  cewer  weent,  dat  ik  hüüt  noch  rod*  ogen  heff. 

Ziegler  aus  der  Woldegker  Gegend. 

52.  Goden  abend  ok,  fru  abendblanken.  —  Goden  abend  ok.  — 
Sitten  Se  ok  noch  in  Ehr  kühles  gedränk?  —  Züh,  dat  's  n 
mann  ( — ),  dee  'ne  fru  tituliren  kann;  cewer  dor  keem  dat  oll 
humpelpumpel,  plinkogiges  ding,  dat  olles  hurenkind  ( — ),  schull 
mi  von  wackerouun  ut;  ik  schull,  dat  mi  't  kader  so  flooch; 
dorvon  sünd  mi  de  ogen  so  root  un  de  noors  so  bloot. 

Tagelöhner  in  Schönbeck. 


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53.  Kröte  zum  hasen:  Dat  oll  plinkögisch  hurenkind 
(schlänge)    säd*    to    mi:    fru   dickbenduun. 

Malchiner  Gegend. 

54.  Dat  looffröschen  hett  to  de  schoorpogg  secht: 
Coden  abend,  fru  abendblank.  —  Ach,  frau  von  der  laube, 
was  geben  Sie  mich  vor  ne  ihr.  Dor  keem  gistern  abend  dat 
plierögig  ding,  dat  oll  huurkind  ( — ),  dee  säd*  to  mi:  mudder 
schruupsch,  un  as  ik  em  dorup  abends  den  danz  verseggen  ded', 
reep  he,  als  he  mit  sien  anner  dam1  danzen  ded':  ut'n  wäg*, 
olle  grootögige  täw\  Alte  Tagelöhnerfrau  in  Chemnitz. 

55.  Goden  abend,  fru  nägendank.  —  Goden  abend,  fru  königin 
ut  Engelland  (laubfrosch).  Se  weeten  noch  ne  oll  fru  to 
grüssen;  cewer  de  oll  hudderbudder,  de  hundsföttsche  kruup 
in  \  lock  (maulwurf),  dee  säd*  to  mi:  goden  abend,  dickben- 
duun, wat  deist  du  hier  so  spät  achter 'n  tuun!  wer  weet,  wo 
em  gott  bedroot,  ik  heff  röhrt,  mi  sünd  de  ogen  noch  root. 

Mädchen  in  Waren  aus  Torgelow. 

56.  De  voss  will  hen  un  stählen  höhner,  unnerwäg's  dröppt 
he  de  schoorpogg  un  secht  to  ehr:  Goden  abend,  fru  dick 
un  duun,  wat  deist  du  deuwel  so  laat  achter  'n  tuun!  Dor  röhrt 
de  oll  Mariekmoder  so  väl,  se  hett  jo  hüüt  noch  rod'  ogen. 
Nahst  kümmtde  heusp ringen  Goden  abend,  fru  abendblank.  — 
Goden  abend,  herr  gröönblank.  De  oll  hohnerdeef,  dee  säd*  to 
mi:  fru  dick  un  duun.  Alter  in  Qraal  aus  Blankenhagen. 

57.  De  pogg  hett  achter  n  tuun  säten,  dor  is  de  scharrn- 
wäwer  ankamen:  Goden  abend,  fru  dick  un  duun,  wat  deist 
du  hier  so  spät  achter  'n  tuun.  Dat  passt  de  oll  pogg  jo 
nich.  Nahst  kümmt  de  heuspringer:  Goden  abend,  fru 
abendblick.  —  Schön  dank,  Johann  gröönkleed.  Hier  wass  mal 
eens  *n  ollen  pusselhoeker,  ollen  pussel  in  de  schiet,  dee  schüll 
mi  von  dick  un  duun;  ik  weet  wol,  wo  't  mi  verdroot,  mi 
würden  de  ogen  so  root,  un  dat  oorslock  so  bloot,  ik  künn 
den    ganzen   abend   nich   danzen   im  springen. 

Frau  in  Bargeshagen. 

58.  De  schorrpogg  hett  abends  achter  *n  tuun  säten;  dor 
kümmt  de  voss  an  un  secht:  Goden  abend,  fru  dick  bi  'n  duum, 
wat  sittst  du  hier  so  spät  achter  n  tuun.  —  Schön  dank,  du 
langswanzte  hund,  wat  schellst  du  mi  von  dick  bi  'n  duum. 
Dorup  kümmtde  scharrnwäwer  antofleegen  unr secht-:  Goden 
abend,  quackeldunenbuuk.    —   Du  hurrepurre,  du  dreckpurre, 


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—     15    — 

du  kruup  in  *t  lock,  du  hundsfott,  wat  schellst  du  mi  von 
quackeldunenbuuk.  Nahsten  kümmt  dat  hottpierken  (libelle) 
antofleegen,  dee  secht:  Goden  abend,  fru  abendblinken.  — 
Schön  dank,  herr  könig  von  Engelland.  Se  weeten  doch  noch, 
woans  dat'n  orig  minsch  titeliert  warden  mööt.  Hier  kämm  de 
voss,  de  langswanzte  hund,  un  schüll  mi  von  dick  bi'n  duum; 
un  nahsten  kämm  de  hurrepurre,  de  dreckpurre,  de  kruup  in  't 
lock,  de  hundsfott,  un  schimpt  mi  von  quackeldunenbuuk;  dat 
verdroot  mi,  un  ik  heff  mien  blödigen  thranen  röhrt,  dat  ik  't 
keenen  minschen  seggen  kann.  Dorvon  hett  de  schorrpogg  sik 
de  ogen  root  weent. 

Ein  Wirtschafter  aus  der  Lauger  Gegend  bei  Bariseh  B.  I S.  520. 

59.  Ihrst  is  de  voss  ankamen:  Goden  abend,  appeldüneken, 
krüppst  ok  noch  achter  *t  tüneken!  —  Schön  dank,  du  olle 
langstart'te  vosskijeh.  Nahst  kümmt  de  muH  wohl  er:  Goden 
abend,  madam  puffmuul.  —  Schön  dank,  oll  ruuchrock,  stümmel- 
start,  kruup  in  't  lock,  wat  schellst  mi  noch  von  madam  puff- 
muul. Toletzt  kümmt  de  adeboor:  Goden  abend,  Jungfer 
abendblank.  —  Schön  dank,  könig  aus  Engelland,  Se  .  .  .  ., 
oewer  dor  keem  de  .  .  . .,  dee  säd*  .  .  .  .,  un  nahsten  keem 
de  .  .  .  .,  dee  säd*  ....  Alte  Frau  in  WoJcern. 

60.  De  pogg  sitt  unner'n  stickelbeerenbusch.  Dor  kümmt 
de  voss  an:  Goden  abend,  fru  dickbuken.  Nahst  kümmt  'n 
anner  tier  (ik  glöw,  dat  is  de  murrworm  wäst):  Goden 
abend,  Jungfer  abendblänk  (de  ogen  hebben  ehr  so  blänkert).  — 
Guten  tag,  herr  prüüss  in  *t  feld.  Je,  wat  meenst,  de  oll  lang- 
swanz,  de  hohnerdeef,  de  kruup  in  *t  lock,  dee  säd'  to  mi :  fru 
dickbuken;  wur  mi  dat  verdroot,  dat  mi  de  kader  flooch,  de 
ogen  in  n  kopp  würden  mi  root,  nu  ward  mien  ganzes  nalaat  so. 

Alte  Frau  in  Ribnitz. 

61.  Goden  abend,  Jungfer  abendblank.  —  Goden  abend, 
Krischan  gröönrock  (— ).  Züh,  dat  is  noch  'n  mann,  dee  n 
minschen  titeliren  kann.  Gistern  abend  danzt  ik  mit  den  russel- 
pussel,  schitenklarrer  ( — ),  dee  secht:  danz  man  to,  oll  dickbuuk, 
breetfoot.  Frau  in  Orevismühlen  aus  Roxi7i. 

62.  a.  Goden  abend,  fru  abendblank.  — -  Goden  abend,  Peter 
ierdmann  (maul wur f).  —  Fru  abendblank,  wo  geit't?  —  Je, 
Peter  ierdmann,  wo  geit't?  Gistern  abend  begegent  mi  de  oll 
groot  langbeen  jicht  ( — ),  dee  säd*  to  mi:  du  oll  dickbuuk, 
breetfoot,  du  glööwst  nich,  wo  mi  dat  verdroot,  ik  japp  den 
ganzen  abend  nich  eens  wedder  to.       Poststempel  Diedrichshagen. 


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-     16     — 

b.  Goden  abend,  fru  abendroot.  —  Schön  dank,  Peter  wöhl- 
mann  (maulwurf).  He  weet  ornlich,  wo  de  fru  ihrt  warden 
mööt;  oewer  gistern  abend  begegent  mi  de  langschinkt  jicht 
(storch),  dee  säd'  to  mi:  grootog',  dickbuuk,  breetfoot,  ik 
weet,  wo  mi  dat  verdroot,  ik  danz  den  ganzen  abend  up  de 
schöne  hochtiet  nich  mihr.  Bauer  in  Neu-Vüense. 

63.  Goden  dach,  schön  abendblank.  —  Goden  dach,  küülpeter 
langmann  (storch).  Gistern  abend  hett  dat  mi  verdraten,  dat 
mi  de  ogen  inn  kopp  noch  root,  noch  root,  noch  root. 

Das  Übrige  war  vergessen.  Tagelöhnerfrau  in  Questin. 


64.  De  Wirtschafter  0)  dröppt  de  quad'pogg  un  secht: 
Guten  abend,  Jungfer  abend.  —  Väl  schönen  dank,  herr  schriwer. 
Wo  ihr  in  is,  geit  ok  weck  ut;  cewer  gistern  abend  begegent 
mi  de  langbeente  klapperbeen  (storch),  dee  säd'  to  mi:  wisst 
di  wohren,  oll  qualsterhals,  oder  ik  stak  di,  dat  de  darm  dorbi 
bummeln.  Gross-Tessin. 

65.  Goden  abend,  fru  abendblank.  Schön  dank,  Hinnrick 
schriwer  ( — ).  Gistern  abend  begegent  mi  de  oll  langbeent 
jirpjarp  (storch),  dee  säd1  to  mi:  wohr  di,  du  qualster,  oder 
ik   stak   di,   dat   di   de   darm    ut  'n   liw'   hängen. 

Alier  in  Selow* 

66.  De  scharrnwäwer  hett  to  de  schorspogg  secht: 
Goden  abend,  fru  abendblänken.  —  Schön  dank,  herr  ihren- 
kröönken.  Dat  is  noch  'n  gruss ;  cewer  de  oll  kruup  dörch  de 
schiet   (maulwurf),    dee  säd':    oll    qualhuck. 

Alter  Schneider  in  Levin. 

67.  Kröte:  Dor  keem  *n  oll  ding  ut  de  ier  to  krupen  (maul- 
wurf), dee  schüll  mi  von  lusige  nachtschoort,  ik  schüll  em 
von  schitenklarrer. 

Das  Übrige  war  vergessen.  Mann  in  Selow  aus  Beckeruritz. 

68.  Goden  dach  ok,  Jungfer  kloen.  —  Goden  dach  ok,  hagel- 
basch  junker.  —  Wovon  sünd  di  de  ogen  so  root?  —  Dor 
keem  oll  mullepolk,  dat  güng  mi  so  verdrott,  dorvon  sünd  mi 
de  ogen  so  root. 

Deutung  und  das  Übrige  war  vergessen. 

Maurer frau  in  Friedland  aus  der  Wismarer  Gegend- 


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69.  Goden  dach,  fru  abendblank.  —  Goden  dach,  du  gnädigst 
madam  von  Engelland;  ik  heff  mi  so  väl  ärgert,  dat  mi  de 
kinn  hückert  un  jückert. 

Deutung  und  das  Übrige  war  vergessen. 

Frm  in  Diedrichshagen. 

70.  De  lütt  hüx  hett  to  de  groot  secht:  Goden  abend,  fru 
abendblank,  willn  beid*  eens  danzen.  Nee,  hett  de  groot 
secht,  ik  versech  di  den  danz.         Altes  Mädchen  in  Neuenkirchen. 

71.  De  mullworm  hett  to  de  schorfpogg  secht:  Goden 
abend,  fru  abendblanken.  Goden  abend,  herr  wöhlinspekter, 
hett  dee  antwuurt't.  Alter  Forstarbeiter  in  Gresenhorst. 

72.  Goden  abend,  fru  abendblank,  wat  gähn  Se  so  spät  de 
straat  entlank?  —  Du  muH  inne  ier,  du  kruup  achter  'n  tuun 
(maulwurf),    wat   kümmerst   du   di    um   mien    gähn! 

Gremsmühlen. 

73.  De  scharrnbull  hett  den  hasen  anräd't:  Guten  abend, 
herr  hääsche  moschü.  Goden  abend,  puup  up  de  kruuk, 
hett  de  has*  em  antwuurt't.      Frau  aus  der  Grevismühlener  Gegend. 

74.  De  pogg  un  de  scharpenbull  begegen  sik  enen  abend. 
Guten  abend,  gnädigster  herr  könig,  secht  de  pogg;  se  denkt, 
de  scharpenbull  sali  ehr  ok  'n  feinen  titel  gäben.  (Ewer  de 
scharpenbull  antwuurt't :  Goden  abend,  Greetlieschen.  Doroewer 
hett  sik  de  pogg  so  väl  ärgert,  dat  ehr  noch  hüüt  de  kinn 
bäwert  As  se  sik  'n  annern  abend  wedder  drapen,  secht  de 
pogg:  Goden  abend,  wohl  in't  schiet.  Hm,  secht  de  scharpen- 
bull, dee  verfiert  sik  jo;  un  he  brummt  hüüt  noch  ümmer, 
wenn  he  ümherflücht;  den'n  arger  kann  he  gor  nich  wedder 
vergäten.  Alter  Mann  aus  Liibtheen. 

75.  Goden  abend,  fru  abendblank  ( — ).  Schön  dank,  herr 
landrat  (maulwurf).  Ik  mööt  Se  mien  noot  klagen;  schorf- 
kopp   (kröte)   hett   mi   up  de  snuut  slagen. 

Tagelöhnerfrau  in  Krickow. 

76.  Goden  abend,  fru  abendblank,  ward  Se  de  tiet  ok  lang?  — 
Schön  dank,  herr  regel  von  zegel  ( — ),  Se  weeten  de  Jungfern 
ornlich  to  grüssen.  Aus  Neukloster. 

Nein,  du  heker  von  zeker  (storch):  Käterhagen. 

77.  Der  storch  sagt  zum  frosch:  Goden  abend,  Jungfer 
abendblank,  wird  Ihnen  die  zeit  auch  lang?  Seien  Sie  gegrüsst 
von  lickende  zwickende  schnappauf  (— ).        Niendorf  bei  Rostock. 

Mecklenb.  VolkaftberlieferungeD,  Bd.  II.  2 


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78.  De  murrworm  secht  to  de  rid'pogg:  Goden  abend, 
Jungfer  abendblank.  —  Schön  dank,  herr  plüiisrock. 

Das  Übrige  war  vergessen.  Frau  in  Malchin  aus  Gidotv. 

79.  Goden  abend,  fru  abendblanken,  wo  geit  se  so  spät 
nimmerwanken?  —  Ja,  Jungfer  schön  (— ),  so  wat  hett  de 
düwel  nich  sehn.  TriepJcendorf. 

80.  De  adeboor  hett  to  de  pogg  secht:  Goden  abend, 
Jungfer  abendblank.  —  Schön  dank,  könig  von  Engelland,  lk 
sitt  verschüren  an  de  wand,  un  holl  de  döör,  so  lang*  ik  kann; 
gode  nacht,  du  könig  von  Engelland. 

Dat  anner  heff  ik  vergäten;   has'  un  kanienken  wiren  dor 
ok  roank.  Alle  Frau  in  Waren  aus  der  Stavenhagencr  Gegend. 

81.  De  snaak  is  ankamen  bi  de  schorspogg:  Goden  abend, 
fru  abendblank.  —  Schön  dank,  könig  von  Engelland,  lk 
will  *n  fest  anrichten,  de  mätens  scelen  de  kcek  goot  rein  hollen, 
dor  kümmt  n  mann  mit 'n  sanftrock  (maulwurf),  den'n  heff 
ik  nödigt.  Aller  in  Brudersdorf  van  seiner  Mutler. 


82.  Goden  abend,  fru  abendblank.  —  Schön  dank,  könig  von 
Engelland  (storch).  So  ein  herr  weiss  mal  ein  jung  fräulein 
im  mondschein  zu  grüssen;  cewer  de  scharrnwäwer,  de 
bursenkäwer,  dekruup  in  *t  holt,  dee  säd'  to  mi:  du  olle  rootog'; 
wo  mi  dat  verdrooch  (?),  de  ogen  wurden  mi  so  root,  de  kopp 
würd  mi  so  dick,  ik  künn  n  ganzen  abend  nich  eens  up  de 
hochtiet  danzen.  Aus  Parchim. 

83.  De  aderbaar  secht  to  de  pogg:  Goden  morgen,  Jungfer 
morgenstiern.  —  Schön  dank  ok,  kütchen  Rudolf.  De  oll 
quuddelduun,  kruup  dörch'n  tuun,  de  olle  röbendeef  (maul- 
wurf), dee  schüll  mi  vor 'ne  rootögig  hex;  oewer  ik  will  ok 
up  de  hochtiet  nich  mit  em  danzen.  Dor  secht  de  aderbaar, 
se  süll  *n  bäten  rut  kamen,  he  künn  dat  nich  ornlich  hüren. 
As  se  nu  rut  kümmt,  frett  he  se  up.  Alter  in  Pasenow. 

84.  Goden  abend,  fru  abendblank.  —  Schön  dank,  herr  könig 
von  Engelland  (storch).  Ach,  Se  sünd  de  mann,  dee  de 
Jungfer  titeliren  kann;  cewer  dor  keem  ruschelbuschel,  kruup 
in't  holt  (— ),  dee  säd':  ut'n  wäg,  du  oll  rootögig  täw';  dat 
verdroot  mi,   ft   kader   flooch   mi,    un  dat  muul  dat  güng  mi 


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hopp  hopp  hopp.  Wie  der  storch  nun  die  kröte  verzehren 
will,  schreit  diese:   henjes',   mien  leewken. 

Alte  Frau  in  Peiersdorf  bei  WoUegk. 

85.  De  hüx  hett  reis't  un  de  voss  ok.  Goden  abend,  Jungfer 
abendblank,  hett  dee  to  ehr  secht.  —  Goden  abend,  herr  roland. 
De  oll  busskäwer,  de  kruup  in  de  schiet,  de  schitenschurrer, 
dee  säd'  to  mi;  utn  wäg',  du  olle  rootögige  täw';  ik  heff  mi 
binah  de  ogen  ut  *n  kopp  weent,  dat  ik  gor  nich  mihr  küssen  kann. 

Alter  in  Bowa. 

86.  Goden  abend,  fru  abendblank.  —  Schön  dank,  du  herr 
könig  von  Engelland  ( — ).  Du  büst  noch  so  n  jungen  kappelirer, 
de  mamsell  to  tituliren;  oewer  de  mullworm,  kruup  up  *n 
buuk,  dee  secht:  hüpp  ut'n  wäg1,  du  rootög'te  sceg\ 

Mädchen  in  Hoort. 

87*  De  mullwöhler  hett  to  de  pogg  secht:  Goden  abend  ok, 
fru  abendblank.  —  Schön  dank,  glatte  Junker.  De  oll  rugel- 
duun,  kruup  dörch  'n  tuun,  snuuf  in  de  schiet  (igel),  dee  schüll 
mi  von  roddog*.  Tagelöhnerfrau  in  Kämmerich. 

88.  Goden  abend,  fru  abendblank.  —  Goden  abend,  fru 
königin  ut  Morgenland  (storch).  Dor  seet  de  olle  güster 
in  't  rühr,  dee  schüll  mi  von  roddog'  huur. 

Flösser  in  Waren  aus  Lärz. 


89.  Barsch  zum  fisch  rotauge:  Goden  abend,  Jungfer  Ann- 
düürten.  —  Dat  is  'n  mann ,  dee  de  Jungfern  grüssen  kann ; 
oewer  de  oll  langhals,  de  oll  kiek  dörch 't  rühr  (hecht),  dee 
schellt  mi  ut  vörne  rootröcksche  huur.  Lmssow. 

Vadder  Andrees:  Wrechen;  herr  Andrees:  Userin  (Lotender f, 
D.  M.  V  S.  285);  de  langsnabel,  de  blanksnabel:  Mädchen 
in  Kisserow  von  einem  Prahm  fahrer  \  de  oll  langsnutige  kiek 
ut't  rnhr:  Qualxow;  de  oll  langsnuut,  de  oll  spitzsnuut,  de 
oll  kiek  üm't  rühr:  Wrechen;  de  slicker  dörch  't  rühr: 
Userin  (Latendarf,  D.  M  V  S.  285). 

90.  Barsch  zum  rotauge:  Goden  abend,  Jungfer  abendblank. 
—  Schön  dank,  herr  könig  von  Engelland.  Se  sünd  'n  ganz 
annern  mann,  as  de  olle  langsnappente  schelm,  de  sliek  in  't 
rühr  (hecht),  dee  schüll  mi  gistern  abend  vor  de  rootög'te  huur. 

AUe  Frau  in  Qualxow. 


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—     20    — 

91.  Barsch  zum  rotauge:  Goden  abend,  Jungfer  blanken.  — 
Schön  dank,  prinz  Karl  ut  Engelland.  Dat  is  de  mann,  dee 
de  Jungfrau  grüssen  kann;  oewer  de  langhals,  de  smallback,  de 
kiek  in't  rühr  (hecht),  dee  schüll  mi  gistern  abend  vor  *ne 
rootög'te  huur.  Latendorf,  D.  M.  V  S.  285  (aus  Userin). 

92.  Barsch  zum  rotauge:  Goden  abend,  fru  abendblanken, 
wat  dohn  Se  so  spät  hinner 't  rühr  to  wanken?  —  Schönen 
dank,  schönen  dank,  vetter  Andreesmann.  Dit  's  de  mann,  dee 
mi  titeliren  kann;  de  spitzsnuut  (hecht)  keek  ut't  rühr  un 
schüll  mi  ut  vor  de  roddog's  huur.  Starsow. 

93.  Barsch  zum  rotauge:  Goden  abend,  Jungfer  abend- 
blank. —  Dat  is  noch  *n  mann,  dee  de  jungferbruut  grüssen 
kann;  dor  keem  cewer  gistern  abend  de  spitzsnuut,  snucker 
in't  rühr  (hecht),  dee  säd'  to  mi:  rootög'te  huur. 

Alter  Zimmermann  in  Neustrelüz. 

94.  Rotauge  zum  hecht:  Du  oll  langnäs',  snüffel  in't  rühr, 
schimpst  mi  gistern  abend  vor  'ne  rootnäs't  huur;  dor  is  mien 
broder  Andrees  (barsch),  dat  is 'n  ganz  annern  mann,  dee  de 
Jungfer  küssen  kann.  Starsow. 

95.  Rotauge:  Spitzsnuut  (hecht)  keek  ut't  rühr,  reep  mi 
ut  vor  roddog's  huur;  dor  is  broder  schönroot  (barsch)  'n 
annern   mann,    dee   de  Jungfer   grüssen    kann. 

Frau  in  Starsow. 

96.  Rotauge  zum  hecht:  Oll  spitzkopp,  oll  krüüzkopp,  oll 
kiek  in't  rühr,  schüllst  mi  vor  'ne  rootnäs  huur;  ik  weet  wol, 
wo  't  mi  verdroot,  mi  sünd  de  ogen  in  n  kopp  noch  root. 

Greisin  in  Granzow. 

97.  De  hakt  is  satt  wäst  un  kümmt  bi  den  roddog':  Goden 
abend,  fru  abendblank.  —  Goden  abend,  herr  langsnabel; 
gistern  abend  roddog't  huur  un  hüüt  abend  fru  abendblank! 
hm  hm,  hadd  se  secht. 

Zimmermann  in  Nossentiner-Hütte,  der  es  früher  als  Flösser 
bei  Fürstenberg  hörte. 

98.  De  hakt  will  den  roddog'  an  sik  ran  locken  un  secht 
to  em :  Goden  abend,  Jungfer  abendblank.  Schön  dank  okt 
paster  luurjahn,  secht  de  roddog*,  dorbi  geit  he  trüch.  Ach 
ja,  secht  dor  de  hakt,  du  olle  rootögig  huur  kümmst  noch 
ümmer  ran.  Fischer  in  der  Stargarder  Gegend. 


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—     21     — 

Igel  und  Sau. 

99.  De  swinägel  hett  to  de  soeg*  secht:  wat  hest  du  vor  fine 
hoor.  Ja,  hett  de  sceg*  em  antwuurt't,  feine  leute  haben  feine 
Sachen.  AUe  trau  in  Berniit. 

Bolle  und  Eber. 

100.  a.  De  bull  hett  to  den  bieren  secht,  he  bruukte  jo  so 
lang*  tiet,  wenn  he  bi  de  soeg  wier.  Ja,  hett  dee  secht,  du 
bruukst  jo  ok  man  een  nüchtern  kalf  to  maken,  ik  mööt  n 
ganz  deel  farken  fang  maken  un  weck  soelen  ok  noch  bunt  sien. 

Alter  in  Malchow  aus  Kisserow. 

b.  De  bull  hett  eens  den  bieren  frag't,  wat  he  so  lang  bi 
de  soeg'  to  dohn  hadd.  Je,  hett  de  bier  secht,  de  lud*  willen 
jo  von  allerhand  klüür  köpen ;  dat  mööt  ik  jo  all  ihrst  nadenken, 
dor  hüürt  tiet  to.    Ne,  hett  de  bull  secht,  ik  gäw  blos  'n  schupps. 

Bademacher  in  Hof-Körkuntz. 

c.  De  bier  is  eens  bi  't  farkenmaken  un  de  bull  fröcht  em, 
wat  he  so  lang*  dorbi  grüwelt.  Je,  hett  de  bier  secht,  ik  will 
alle  lud*  to  gefallen  laben;  weck  willen  dat  bunt,  weck  gäl, 
weck  swart  hebben.  Ne,  hett  de  bull  secht,  ik  gäw  em  eenen 
stoot,  dat  ward  denn  swart,  witt  oder  root. 

Alter  Tagelöhner  in  Remlin. 

Fuchs  (Wolf)  und  Storch. 

101.  a.  De  voss  hett  to  'n  aadboor  secht,  dat  müsst  so  inricht't 
warden,  dat  de  poggen  up  land  güngen  un  de  gös  in  de  wisch. 
De  tiere  warden  jo  nu  tosaamropen  un  de  tuunkönig  sali  recht 
spräken.  De  adeboor  sleit  dat  jo  nu  vor,  un  de  voss  secht: 
ja,  de  mann  mit  de  roden  strümp  hett  recht.  (Ewer  dat  is 
nich  annahmen.  Arbeiter  in  Waren. 

b.  De  adeboor  hadd  secht:  ik  wull,  dat  de  gös*  in'n  holt 
gähn  un  de  poggen  uppe  braak  huppen  deden.  Dor  secht  de 
voss:  du  hest  recht,  langbeen,  spräk  wider. 

Büdner  in  Bartelshagen. 

c.  De  wulf  hett  secht :  ik  wull,  dat  all  de  schaap  in  'n  brook 
wiren.  Ja,  hett  de  adeboor  secht,  ik  wull,  dat  all  de  poggen 
up  'n  lann  wiren.  De  mann  mit  de  roden  strümp  hett  ganz 
recht,  hett  donn  de  wulf  meent.  Laupin. 


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—    22    — 

Storch  und  Sperling. 

102.  a.  De  adeboor  hett  to  *n  sparling  secht:  wer  bi  anner  lud* 
will  in  sien,  mööt  fromm  un  still  sien.  De  sparling  hett  em 
antwuurt't:  ne,  dat  kann  mi  de  weit  nich  dreegen,  wer  väl 
plappert,  mööt  väl  leegen.  Triepkendorf. 

b.  De  adeboor  hett  to  n  sparling  secht,  he  süll  still  sien, 
süss  smeet  he  em  rut.  Arbeiter  in  Ribnitz. 

c.  Wenn  de  adeboor  knappert,  seggen  de  sparlings,  he 
süll  still  sien,  he  wüsst  doch  wol,  dat  he  to  mieth  inwahnt. 

Leussotv  bei  Eldena. 

Storch  (Schwalbe)  und  Sperling  (Zaunkönig). 

103.  a.  De  sparling  hett  to  *n  adeboor  secht:  bi  di  to  huus  is 
dat  wol  ne  gröbbliche  küll,  di  sünd  jo  de  been  so  root  froren ; 
kumm  bi  mi,  dor  stäken  se  knuppen  in  *n  aben  as  mien  küül 
dick  un  noch  dicker.  AUer  in  Waren  aus  Wulkenzin. 

b.  De  sparling  hett  ton  adeboor  secht,  he  hadd  jo  so  n 
rod*  fööt;  in  sien  land  wier  wol  väl  holt,  dat  dor  so  dull  inbött 
\Vürd.  Ne,  hett  de  adeboor  secht.  Na,  secht  de  sparling,  in 
mien  land  sünd  knüppel  as  mien  küül  dick  un  denn  noch  väl 
riesholt.  Kuhhirte  in  Jabel. 

c.  Wat  he  sik  hier  plagen  ded'  mit  dat  holt,  hadd  de 
sparling  to'n  adeboor  secht,  he  süll  kamen  na  sien  land,  dor 
wier  dat  all  so  *n  holt  as  sien  küül  dick  un  denn  noch  gnisterwark. 

Bauer  in  Jabel. 

d.  Wier  di  dat  oewer  n  füür,  säd1  de  sparling  to  n  adeboor, 
dor  brennt  di  n  knuppen  holt  as  mien  been  dick  un  dor  noch 
lütt  holt  bi.  Bademacher  in  Hof-Körkwitz. 

e.  De  sparling  hett  to  Petrus  secht,  as  dat  in'n  winter  so 
kolt  wäst  is:  wenn  ik  so  väl  künn  as  du,  denn  schöw  ik 
knuppen  in  as  mien  küül  dick,   denn  süll't  wol  warm  warden. 

Gielow. 

f.  De  swcelk  hett  secht:  hu,  wo  wier't  dor  kolt,  wo  ik 
herkaam.  Dor  hett  de  sparling  antwuurt't:  je,  minsch,  worum 
bliffst  du  nich  hier,  hier  stäken  se  kloben  inn  aben  as  mien 
küül  dick  un  denn  noch  lütt  holt.  Batiey. 

g.  De  tuunkönig  hett  to'n  adeboor  secht:  blief  doch  bi 
uns,  hier  steckt  de  buur  knuppen  in  as  mien  vader  sien  küül 
dick  un  denn  noch  lütt  holt  mank,  Arbeiter  in  Waren. 


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-     23    — 

Scholle  und  Hering. 

104.  De  bütt  un  de  hiring  begegen  sik  eens.  De  bütt  secht: 
kiek  mal,  wo  ik  mi  glatt  maakt  heff,  ik  heff  mi  *ne  witt  schört 
vörbunnen.  Ik  heff  mi  noch  väl  glarrer  maakt,  secht  de 
hiring,  ik  heff  mi  'n  sülwern  kleed  antrocken.  Dor  ward  de 
bütt  falsch  un  maakt  em  'n  scheef  muul  to.  Dat  is  ehr  bestahn 
bläben ;   dorvon  hett  de  bütt  noch  so  'n  breet  muul. 

Aus  Wismar. 


Was  die  Tiere  sagen. 


Pferd. 

105.  a.  Das  pferd  sagt: 

Barch  up  jaach  nich,  barch  daal  draw  nich, 

up  %n  äben  schoon  mi  nich,    anne  kniff  vergät  mi  nich. 

Rademacher  in  Hof-Kvrkwitz. 

Barch  up  ob  werdrief  mi  nich  iTriepkendorf  Witzin;  barch  daal 
slah  mi  mchiNeustrelitz;  barch  daal  schonet  mich,  barch  up 
säumet  nich:  Sembzin;  sacht  ut'n  stall,  sacht  in'n  stall, 
barch  daal  . . . :  Mestlin;  bi  swere  fahr  laat  sachten  galin, 
bi  leddig  kniff  laat  mi  nich  st&kn:  Mestlin.  —  äben  flach 
verschoon  mi  mch: Laupin;  uppe  landstraat  schoon  mi  nich: 
Waren\  up  n  goden  wech  verschoon  mi  mch: Neuhof;  uppe 
friheit  schoon  mi  nich:  Niendorf  bei  Rostock;  gradut  (up  *n 
äben)  laat  mi  gähn:  aus  Rostock  (Witzin);  wo  *t  äben  is, 
laat  mi  lopen:  Plau.  —  in'n  stall  vergät  mi  nich:  Börzow; 
in'n  stall  plääch  mi:  Gross- Strömkendorf ';  in'n  stall  vergät 
ok  dat  putzen  un  strigeln  nich:  Schlagsdorf. 

b.  Barch  daal  holl  mi,  barch  up  schoon  mi,  un  up  n  äben 
bruuk  mi.  Mürüz. 

Up  äben  ier:  Tessin. 

c.  Barch  up  slah  mi,  barch  daal  holl  mi, 

up  'n  äben  schoon  mi,  anne  kniff  lohn  mi.  Hof-Körkwitz. 

d.  Barch  rup  cewerlad*  mi  nich,  barch  daal  cewerjaach  mi  nich, 
up  *n  äben  slaach  mi  nich,  anne  krüff  vergät  mi  nich.      Zehna. 

e.  Barch   daal  jaach   nich,    barch  auf  trab  nich, 

auf  der  fläche  säume  nicht,  vor  der  kripp  spar  nicht.    Oorbsen. 


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f.    Im  stall  vergiss   mich   nicht,   ausser  dem  stall  überlad 
mich  nicht,  bergan  treib  mich  nicht,  bergab  übereil  mich  nicht 

Qross-Nemerow. 

Kuh. 
106.    Die  kuh  sagt: 

a.  Gieb  mir  gutes  futter, 

geb  ich  dir  milch  und  butter.  Aus  Doberan. 

b.  Giebst  du  mir  kein  futter, 

geb  ich  dir  keine  milch  und  butter.  WMershagen. 


Sau. 

107.  De  sceg*  hett  secht,  wenn  man  *n  schötteldook  in  't  water 
utwringt  wier,  wier  se  all  tofräden.  Alte  Frau  in  Dütschow. 

108.  De  diere  sünd  eens  all  to  hochtiet  nödigt    De  soeg'  heit 
frag't,    as  de  hochtidenbidder  kamen  is:   sünd  ok  kliben  dor? 

Alter  in  Burotc. 

Maus. 

109.  Die  maus  sagt: 

a.  Wenn  du  nich  machst,  wat  ik  biet, 

mööst  du  äten,  wat  ik  schiet.  Allgemein. 

b.  Machst  du  dat  nich,  wo  ik  af  biet, 

denn  kannst  du  äten,  wo  ik  mank  schiet.  Ghoss-Lantow. 

c    Wisst  du  nich  äten,  wat  ik  doh  biten, 
mööst  du  äten,  wat  ik  doh  schiten.  Triepkendorf. 

d.  Wenn  du  nich  wisst  äten,  wo  ik  von  fräten  (af  bäten), 
denn  mööst  du  äten,  wo  ik  heff  mank  schäten. 

Oadebusch.    Qross-Methling.    (Betkwisch). 

e.  Wenn  du  nich  machst,  wat  ik  ät, 

mööst  mcegen  minen  schät.  Ganxlin. 

f.  Wisst  du  nich  äten,  wat  ik  gnupper, 
denn  mööst  du  äten,  wat  ik  pupper. 

AÜenteilerin  in  Niendorf  bei  Rostock. 


Hahn. 

110.  De  hahn  hett  cewer  de  muskanten  spijöökt.  Wat  sünd 
dat  vor  dinger,  hett  he  secht,  dee  hebben  jo  keenen  klang,  cewer 
mien  klang,  dat  is  n  himmelhang.  Tagelöhner  frau  in  Schönbeck. 


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Ameise. 

111.  a.  De  ameis*  hett  secht,  een  mann  wier  bäter  as  tein 
frugenslüd'  von  deshalb:  de  mann  lett  de  krümeis  von  sien 
broot  uppe  ier  fallen  un  nimmt  se  nich  up;  de  frugenslüd* 
laten't  up'n  schoot  fallen   un  sammeln  dat  all  wedder  tosaam. 

AUer  in  Picher. 
b.   De  eemk  secht:    een  jung  is  bäter  as  dree  dierns.    Se 
mach  jo   giern   broot;    de  jungens  laten  de  krömels   uppe  ier 
feilen,  de  mätens  äten  se  ut  ehren  schoot. 

Irau  in  Wismar  aus  Brunshaupten. 

Laus. 

112.  De  luus  hett  secht: 

a.  De  büük  is  man  'ne  süük, 

oewer  dat  kaken  geit  dörch  mark  un  knaken.  Reehlin. 

b.  Büken  dat 's  man  süken, 

oewerst  kaken,  dat  geit  dörch  mark  un  knaken. 

Niendorf  bei  Dömitz. 

Kreuzotter  und  Ringelnatter. 

Die  hier  verzeichneten  Sprüche  für  Kreuzotter  (adder) 
und  Ringelnatter  (snaak)  gehen  durcheinander;  das  Volk  ver- 
wechselt vielfach  die  Namen  beider  Tiere. 

113.  De  snaak  secht: 

Ik  stak  so  lising  as  ne  fedder, 

un  wat  ik  stak,  dat  ward  wol  wedder; 

oewer  de  adder  secht: 
Ik  stak,  ik  stak  dörch  't  ledder, 
un  wat  ik  stak,  dat  ward  nich  wedder.         So  vielfach  paarweise. 

Dann  einzeln  von  der  ringelnatter: 

114.  a.  Ik  stak,  ik  stak  dörch  ledder, 
un  wat  ik  stak,  dat  ward  noch  wedder. 

Bartsch  B.  II  S.  181  (aus  Bettin). 
Ik  stak  fix  dörch 't  ledder:  Gletxow;  ik  stak  frisch  up't 
ledder:  Qüstow.  —  Irrtümlich:  dat  ward  nich  wedder: 
vielfach. 

b.  Ik  stak,  ik  stak  in't  hackenledder, 
wat  ik  stak,  dat  heilt  wol  wedder.  Mehrfach. 


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—     26     — 

c.  lk  biet,  ik  biet  dörch  hackenledder, 
un  wat  ik  biet,  dat  ward  noch  wedder. 

Alte  Frau  in  Gross- Gievitz. 

d.  Ik  stak  so  dull,  dat  geit  dörch  ledder, 

doch  wat  ik  stak,  dat  ward  ok  wedder.  Eostocker  Gegend. 

Von  der  adder: 

115.  a.  Ik  stak,  ik  stak  dörch  hackenledder, 

wat  ik  stak,  dat  heilt  nich  wedder.  Vielfach. 

Dörch  gäles  ledder:  Börgerende;  dörch  stäwelledder:  Neu- 
Brenz;  dörch  holt  un  ledder:  Waren;  ik  stak  un  stak  dörch 
pick  un  ledder:  Kittendorf,  Bitzerow,  Lexow,  Sembzin; 
dörch  huut  un  ledder:  Neubrandenburg;  dörch  isen,  stahl  un 
ledder:  Witten  forden;  ik  stak  frisch  up't  ledder:  Redefin, 
Pamprin.  —  Irrtümlich:  dat  heilt  wol  wedder:  vielfach. 

b.    Ik  stak  so  lising  as  *ne  fedder, 
un  wat  ik  stak,  dat  ward  nich  wedder.         Kisseroiv.  Beckenvitz. 

116.  a.  Adder  vadder  (adder wadder), 
un  wat  ik  biet,  dat  ward  noch  wadder. 

Forstarbeiter  in  Hohen-Woos.   Frau  in  Bocktip.  (Tewswoos.) 

b.    Adder  adder,  mien  leew'  vadder, 
wat  ik  stak,  ward  bald  wedder  badder. 

Seminarist  in  Mirow  aus  Baüin. 

Ringelnatter. 

117.  a.   Ik  stak,  ik  stak  so  giern, 
un  wat  ik  stak,  is  wedder  to  kuriern. 

Allgemein.    (Bartsch  B.  II  S.  181.) 

b.  Ik  biet  un  biet  ganz  giern, 
un  wat  ik  biet,  lett  sik  kuriern. 

Barisch  B.  II  S.  181  (aus  Gadebusch). 

c.  lk  stak,  ik  stak  ungiern, 

un  wat  ik  stak,  kann  jeder  dokter  und  scheper  kuriern. 

Klockenhagen. 
Kreuzotter. 

118.  lk  stak,  ik  stak  so  giern, 

un  wat  ik  stak,  kann  keen  dokter  wedder  kuriern.  Warsow. 

119.  a.  lk  stak,  ik  stak  unnod\ 

un  wat  ik  stak,  dat  kümmt  to  dod\  Allgemein. 

Ik  stak  unnod',  ik  stak  unnod':  Wütenhur g\  ik  stak  un  biet 
unnod':    Remlin;   dat  mööt  to  dod*:   mehrfach;    dat  geit  to 


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—    27    — 

dod*:  Lehsen;    dat  stak  1k   flrarts  to  dod':   mehrfach;   dat 
stak  ik  dod':  aus  Neukloster. 

b.  Ik  stak,  ik  stak  ut  grote  noot, 
wat  ik  stak,  dat  is  ball  doot. 

Bartsch  B.  U  S.  485  (aus  Hof-Körkwitz). 
Ik  Btäk  in  noot:  Woggersin. 

Ringelnatter. 

120.     Ik  stak,  ik  stak  up  'n  witten  dook, 

wat  ik  stak,  dat  ward  wedder  goot.  Aus  dem  Batxeburgischen. 
Aber  auch  wieder:  de  adder,  dee  is  nich  giftig,  dee  secht: 
ik  biet  dörch  'n  witten  dook,  un  wat  ik  biet,  dat  ward  wedder 
goot:  Frau  in  Wittenburg  aus  Kneese. 


Blindschleiche. 

Die  Blindschleiche  sagt: 

121.      Wenn  ik  so  goot   sehn  as   hüren  künn,    denn  wull  ik 
dat  kind  inne  (isern)  weeg'  nich  verschonen.  Allgemein. 

Wenn  ik  so  prick  sehn  künn:  Sclwnbeck;  wenn  ik  so  sehn 
künn  as  ik  lopen  künn:  Plau;  wenn  ik  so  goot  hüren  un 
sehn  as  rüken  künn:  Vixen,  Neukloster,  Pepelow ;  künn  ik 
so  goot  sehn  as  ik  biten  kann:  Klockenhagen;  wenn  ik  so 
goot  sehn  künn,  as  mien  broder  hüren  künn:  ScJwrsow; 
as  ji  't  hüren  künnen:  Rüxerow;  wenn  ik  ogen  hadd:  Schön- 
beck; wenn  ik  sehn  künn,  wenn  ik  sehn  künn:  Laupin; 
wenn  ik  so  sehn  künn  as  mien  swester  snaak:  Trebs,  Klein- 
Gischouo;  nu  dat  ik  ob  wer  nich  kann  sehn,  nu  stak  ik,  wat 
ik  draap:  Plau;  wenn  ik  sehn  künn,  denn  steek  ik  di: 
Upald;  denn  steek  ik  dörch  *n  hartsten  steen  un  verschoont 
dat  kind  in  de  weeg*  nich:  mehrfach;  so  verschoont  ik  dat 
lüttst  kind  nich:  Klockenhagen;  dat  (lüttst)  kind  in  de  gollen 
weeg' :  Frau  in  Waren,  Bauer  in  Bernitt ,  Bechlin,  Klein- 
Gischow,  Klocksin;  dat  eddelmanns  kind  in  de  weeg*:  alle 
Frau  in  Nossentiner  Hütte,  Quassel;  denn  leet  ik  den  eddel- 
mann  sien  kind  nich  in  de  isern  weeg'  liggen:  Praeparand 
in  Neukloster;  denn  leet  ik  dat  kind  in  de  isern  glönig 
weeg  nich  liggen:  Neu-Ganow;  leet  ik  dat  kind  in  de  isern 
weeg  keen  fräd':  Malchow;  in  'ne  isern  verslaten  weeg': 
Waren;  so  verschoont  ik  dat  kind  in  de  weeg'  nich,  un 
wenn  se  soeben  miel  na  de  ier  rin  steek :  Lärx ;  nagen  miel : 
Triepkendorf;  nagen  klafter:  Alter  in  Babke;  verschoont  ik 
dat  kind  nich,  un  wenn't  acht  eilen  in  de  ier  sitten  ded': 
Seminarist  in  Mirow,  Arbeiter  in  Behhof;  wenn't  noch  so 
deep  in  de  ier  leech :  Bauer  in  Quassow ;    un  wenn  't  haben 


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—     28     — 

an'n  balken  hting:  alieFrau  in  Priüuntz;  wenn't  ok  baben 
an'n  b(Bn  häng:  Bauerfrau  in  Quassow,  Schönbeck;  denn 
verschoont  ik  't  kind  inne  isem  weeg'  an  n  vagel  anner  n 
blagen  himmel  nich:  Weber  in  Klockenhagen;  un  den  vagel 
in  de  luft  nich:  Bachow;  denn  krööp  ik  na'n  sloetellock 
lin:  Waren;    ik  stak  dörch  *ne  isern  weeg' :  Bothenmoor. 

122.  a.  Künn  ik  bloot  hüren  un  sehn, 

ik  beet  dörch  stahl  un  steen.  Mehrfach  im  Südwesten. 

Dörch  isen  un  steen :  Bartsch  B.  TL  S.  181  (aus  Qadebusclt) ; 
ik  steek  dörch  n  harten  steen:  Wittenburger  Gegend. 

b.  Wenn  ik  künn  sehn, 

denn  vvull  ik  stäken  dörch  ;n  harten  steen.  Laupin. 

c.  Ik  kann  nich  hüren  noch  sehn, 

un  stak  dörch  'n  hartsten  steen.  Schönbeck. 

123.  Künn  ik  hüren,  künn  ik  sehn, 

biten  wull  ik  dörch  'n  flintensteen.  Schiller  Heft  I  S.  2. 

124.  Wier  *k  nich  doof  un  blind, 

ik  steek  dörch  stahl  un  flint.  Gross-Laasch. 

125.  a.   Künn  ik  sehn  as  broder  Lang'  (de  snaak), 

steek  ik  dörch  isen  un  stang\  Bedefin.    Wittenburg. 

As  mien  broder  herr  von  Langen:  Frau  in  Vorderhagen. 

b.    De  blinn'worm  hett  secht: 
Wenn  ik  so'n  ogen  hadd  as  mien  broder  Lang*, 
denn  steek  ik  dörch't  isen  un  dörch  stang\  Wismar. 

126.  a.  Hadd  ik  ogen  as  mien  broder  slang', 
steek   ik   dörch  isen  un  dörch  stang*. 

Vielfach  (Scliiüer  Heft  I  S.  2). 
Dörch  isen,  stahl  un  stang' :  MesÜin. 

b.  Künn  ik  sehn  as  mien  swester  slang, 
steek  ik  dörch  isen  un  dörch  stang", 

un  schoon  ok  de  lütten  kinner  in  de  weeg*  nich. 

Hofien-Viecheln 

c.  Künn  ik  sehn  as  adder  un  slang', 

steek  ik  dörch  stahl  un  stang*.  Tischler  in  Belsch. 

Dörch  stahl  un  isern  stang*:  Banxkow. 

127.  Wenn  ik  künn  sehn  as  mien  broder  Hein, 

steek  ik  dörch  'n  hartsten  stein.  Bauer  in  Tewswoos. 


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Sprichwörter, 

in  welchen  Tiere  redend  eingeführt  werden. 

128.  Is  mann  cewergang,  säd*  de  voss,  dor  trocken  se  em 
dat  feil  oewer  de  uhren.  Allgemein. 

129.  Adschüüs,  säd*  de  voss  to  sien  jungen,  iip  de  Leipziger 
mess  sehn  wi  uns  wedder.  Aus  JRookliorst. 

130.  Dit  is't  letzt,  säd'  de  voss,.  donn  hadd  he't  hart  utspft. 

Neu-Brenz. 

131.  a.   Dee   is   mi  ok  all   to  heet  wäst,   säd'  de   voss,   dor 
schööt  em  de  Jäger  den  swanz  af.  Tagelöhnerfrau  in  Qülzow. 

b.  Dat 's  mi  nich  leed,  säd*  de  voss,  as  de  Jäger  em  den 
swanz  afschaten  hadd,  in'n  sommer  is  dat  ding  mi  allemal  to 
warm.  Züsow. 

132.  Alles  ünner  water,  säd*  de  voss,  dor  sweet't  he  vor  angst. 

Mehrfach. 

133.  Dee  spass  is  nich  to'n  lachen,  hadd  de  voss  secht,  as  he 
mit  de  beiden  been  in't  isen  säten  hadd. 

Alter  Fuhrmann  in  Waren. 

134.  Wer  lang  hett,  lett  lang  hängen,  säd'  de  voss,  donn  keem 
he  mit  'n  steert  in  't  isen.  Laupin. 

135.  Wo  man  singt,  da  lass  dich  ruhig  nieder,   säd'  de  voss, 
donn  sett't  he  sik  inn  immenrump  (immenswarm). 

Waren  (Walkendorf). 

136.  Dat  wier  ok  man'n  spass,  säd*  de  voss,  dor  hadd  he 'n 
beerboomblatt  vor  *ne  beer  ansehn.  Aus  Plau. 

137.  a.  Föllt  dor  keen,   denn  mach  ik  se  nich,   säd'  de  voss, 
donn  slööch  he  mit'n  Start  an'n  beerboom.  Neustrelüz. 

Wenn  keen  kümmt,  will  ik  ok  keen:  Waren,  aus  Schlagsdorf; 
wo  keen  fallen,  kann  'k  ok  keen  nähmen :  Helpt 

b.   Dee  fallen  jo  nich,  secht  de  voss,  un  kloppt  mit  'n  swanz 
gegen  den  beerboom.  Mehrfach. 

Ob  wol  een  föllt:  Doberan,  aus  Wismar. 

138.  a.  Dee  wurst  mach  ik  nich,   säd'  de  voss,  donn  hadd  se 
em  to  hooch  hungen.  Helpt. 

b.    Se  is  mi  to  krumm,   säd*  de  voss,    dor  hüng  de  wurst 
an'n  balken.  Aus  Schlagsdorf. 


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c.    Se  is  mi  to  krumm,   ik  kann  se  doch  nich  fräten,   säd* 
de  voss,   as  de  kreih  em  de  wurst  nahmen  hadd. 

FeMberger  Gegend. 

139.  Dee  is  mi  to  olt,  säd'  de  voss,  as  de  hahn  up'n  boom 
seet.  Büdner  in  Gresenhorst. 

140.  a.  Ik  mach  em  ok  nich,  he  is  mi  to  olt,  hett  de  voss  secht. 
De  voss  is  n  ganzen  dach  hinner  n  bullen  angahn.  Middags  is 
de  büdel  lang  wäßt,  abends  hett  he  em  uptreckt  hatt.  Dor  hett 
he  secht:  he  mücht  em  ok  nich,  he  wier  em  to  olt        HaUalit. 

b.  Dat  kümmt  nich  ümmer  so,  as  man  denkt,  hett  de  voss 
ok  secht. 

He  wier  n  ganzen  dach  hinner  *n  bullen  hergahn,  hadd  ümmer 
dacht,  dee  still  den  btidel  verlieren ;  wenn  't  half  so  keem,  wier 
ik  ok  tofräden,  hett  he  meent  Neustreliizer  Gegend. 

c.  Denken  drücht,  säd*  de  voss. 

He  hadd  'n  ganzen  dach  hinner  n  bullen  angahn  un  ümmer  dacht, 
he  süll  'n  büdel  verheizen.  Aus  Boizenburg. 

d.  Denken  un  meenen  bedrücht  mennicheenen,  hadd  de 
voss  ok  secht. 

He  hadd  hinner  'n  grashalm  säten  un'n  bullen  einen  büdel  bekäken 
un  ümmer  luert,  he  süll  affallen.  Abends  geit  de  bull  mit  sinen 
büdel  to  huus,  cewer  den  voss  hadd  de  hund  wat  schäten. 

Malchower  Gegend. 

e.  Ogenmaat  drücht,   hett  de   wulf  to'n  voss  secht. 

De  kobhirer  hett  höddt  un  de  wulf  hett  dat  sehn,  dat  den  bullen 
sien  büdel  morgens  ümmer  länger  ward.  Dor  denkt  he:  tööf, 
dee  Mit  af,  un  hungert  n  ganzen  dach  dor  up.  Abends  as  de 
sünn  daalgeit,  ward  de  büdel  wedder  ümmer  kruser  un  lütter, 
dor  hett  he  to  'n  voss  secht;   vaddermann,  ogenmaat  drücht 

Alter  i?i  Gielow. 

141.  Reisen  lud*  mööt'n  nich  uphollen,  säd'  de  voss,  dor  hadd 
he  den  hasen  nich  faatvt  kragen.  Mehrfach. 

142.  Goot   ding   will  wiel  hebben,   säd*  de  voss,    as  de  buur 
em  den  hohnerstall  vor  de  näs'  toslööt.  Börgerende. 

143.  Is  doch  wat,   säd'  de  voss,    dor   reet  he  den  hahn  *ne 
ledder  ut'n  start. 

Vgl  Nr.  226.  Aus  Prüzier. 

144.  Bäter  wat  as  gor  nicks,  hadd  de  voss  secht,  hadd  an'n 
gos'stall  lickt  Kuhhirte  in  Waren. 

An'n  hohnerwiem i  Höfer  Nr.  667  {„aus  Mecklenburg'*). 


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145.  Bäter  wat  as  gor  nicks,  säd'  de  voss,  dor  nehm  he 
Möllern  sien  blind  höhn  mit.  Bauer  in  HaUaUt. 

146.  1k  kaam  bald  wedder,  säd'  de  voss,  dor  hadden  se  em 
ut  *t  dörp  jag  t.  Höfer  Nr.  668. 

147.  Up 'n  wiem  dörfst  du  wol  wisen,  oewer  nich  up't  höhn, 
säd'  de  voss.  Ilöfer  Nr.  673. 

148.  Wer  ihrlich  dörch  de  weit  will,  mööt  n  bäten  to  stählen, 
säd*   de  voss,   donn   wier   he   in'n   hohnerstall. 

Aus  Walsmühlen. 

149.  Mach  sien,  as't  will,  säd'  de  voss,  cewer'n  höhn  smeckt 
doch  goot. 

Vgl.  Nr.  187.  Höfer  Nr.  644. 

150.  Gewunnen,  secht  de  voss,  as  he  den  hahn  bi  de  uhren  hadd. 

Neubrandenburger  Gegend. 

151.  Een  gähn,  säd*  de  voss,  donn  nehm  he  fuurts  twee  höhner. 

Vgl.  Nr.  219.  Brünchmdorf. 

152.  Mit  verlööf,  säd'  de  voss,  donn  nehm  he  den  buurn  dat 
höhn  von  'n  hof.  Gross-BäbeMn. 

153.  Ik  kann  dor  nich  vor,  säd'  de  voss,  dor  drööch  he'n 
buurn  sien  goos  wech.  Höfer  Nr.  643. 

154.  Is  doch  goot,  wenn  een  unner  dack  un  fack  is,  säd*  de 
voss,  dor  hadd  he  sik  in'n  gosf stall  släken.  Höfer  Nr.  656. 

155.  Goden  dach  ok  .(goden  morgen),  säd1  de  voss,  dor  keek 
he  in  de  gos'bucht.  Hof-Körkwitx.  (Waren.) 

156.  Dat  is  *ne  schöne  insicht,  säd*  de  voss,  dor  keek  he  in  'n 
gosstall. 

Vgl.  Nr.  175  und  186.  Mestlin, 

157.  Minetwägen  kann  de  buur  sien  gös'  inn  brook  jagen, 
säd*  de  voss,  iK  frät  keen  gras.  Aus  Kalkhoist. 

Minetwägen  koenen  ji  ümmer  gös'  höden  in  'n  busch . . . : 
Ganzlin;  ji  kosnen  de  gös  ümmer  na  de  heid'  rin  driben: 
Neustrelitx)  miens  muuls  halben  koenen  de  gös*  in't  holt 
gähn:  Ribnitxer  Gegend. 

158.  a.  Sund  rädensoorten  (dat 's  man  so 'n  sech,  so  n  lüdVäd*, 
so'n  droensnack,  dat  is  nich  wohr),  säd1  de  voss,  se  nähmen 
mi  doch  nich  to'n  gos'höder.  Allgemein. 

b.    Se  warden   mi   nich  ton   gos'höder   nähmen,   säd*  de 
voss,  gras  wüsst  ik  nooch.  Aus  Mrow  und  Lübtheen. 


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—    32     — 

159.  Dat  is  de  goos  ganz  recht,  worum  is  se  nich  bi  dag*  na 
huus  gähn,  säd'  de  voss,  dor  beet  he  ehr  n  kopp  af. 

Aus  Plan.  Bargeshagen. 

160.  Nimm  *t  nich  oewel,  säd*  de  voss,  dor  hadd  he  de  goos 
bi  de  wickel.  Aus  Rostock. 

161.  Strafe  muss  sein,  säd'  de  voss,  donn  beet  he  de  aant 
den  kopp  af.  Helpt. 

162.  Verfier  di  nich,  sädf  de  voss,  dor  sprüng  he  up  n  hahn 
(dor  seet  he  'n  hahn  up  *n  puckel,  dor  leep  he  up  *t  höhn  in, 
dor  sprüng  he  den  hasen  up'n  kopp). 

Vgl.  Nr.  213  und  236.  Allgemein. 

163.  Kumm  hääschen,  willn  danzen,  säd'  de  voss  to  'n  hasen, 
donn  freet  he  em  up.  Zehna. 

164.  Nicks  as  muul,  säd'  de  voss,  dor  slöök  he'ne  nachtigall 
cewer. 

Vgl.  Nr.  250.  Parchim. 

165.  Olt  mach  ik  se  nich,  säd'  de  voss,  dor  fratt  he'ne  jung 
zäg   up.  Hofer  Nr.  670. 

166.  Snacken  dedfst  du  goot,  cewer  wisen  as'n  schelm,  hett 
de  voss  ok  secht.  Vielfach. 

167.  Ihrst  haddst  du  mi,  nu  heff  ik  di,  säd*  de  voss,  dor  beet 
he  den  Jäger  in  n  noors.  Schneider  in  Pamprin. 

168.  Vor  de  rust't  flint  wohrt  juuch,  säd'  de  voss  to  sien 
kinner,   vor  de  blank  bruukt  ji  nich  bang'  to  sien. 

Von  einem  Rostocker. 

169.  Maak  di  doch  keen  ümstänn',  säd'  de  voss,  as  de  teckel 
bi  em  in  't  rühr  krööp.  Aus  Neukloster. 

170.  Ik  flaut  di  wat,  säd*  de  voss,  donn  tröck  he'n  stiert 
mank  de  been  un  kneep  ut.  Aus  Lübtheen. 

171.  Ik  treck,  säd*  de  voss,  donn  wiren  em  de  hunn  uppe 
hacken. 

Vgl.  Nr.  282. 

Derboeck,  Spledder  un  Spöhn,  Berlin  o.  J.,  B.  II S.  170. 

172.  Ok  all  wedder  dor,  säd*  de  voss  to  'n  swinägel,  dor  lepen 
se  weddbahn. 

Vgl.  Nr.  212  a.  Höfer  Nr.  652. 


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—    33     — 

173.  a.  Hu  vaddermann,  wat't  buten  wol  vor  wäder  is,  hett 
de  voss  to  n  wulf  secht,  hett  hinner  'n  mardelhalm  säten. 

Alte  Tagelöhnerwüioe  in  Qross-GievUz. 

b.  Wat't  up'n  rumen  wol  vor  wäder  is,  säd*  de  voss,  dor 
seet   he   hinner  n   neddelbusch   (strohhalm). 

Wittenburg.  (Schlagsdorf.) 
Wo  't  buten  wol  hus't :  Dobbertin ;  hier  is  't  bäter  as  buten  : 
Kisserow. 

c.  Wo  den'n  minschen  wol  to  mod'  is,  dee  buten  sitt,  säd' 
de  voss,  un  seet  achter 'n  windhalm  (achter  de  ägtähn). 

ffifer  Nr.  657* 

d.  Wol  den  'n,  dee  ünner  dack  sitt,  säd'  de  voss,  dor  seet 
he  ünner  'ne  äg\  Müritz. 

e.  Is   goot,   dat  ik  in'n  drögen  sitt,   säd1  de  voss,   hadd 
achter  'n  meddelhalm  säten.  KuWiirte  in  Waren. 

f.  Half  busch,   half  rock,   hadd  de  voss  secht,    hadd  sik 
mit  'n  noors  achter  n  diestelbusch  stellt.     Büdner  in  Brunshaupten. 

g.  Half  rock,   half  stock,   half  oewerwind,   säd'  de  voss, 
donn  seet  he  achter  n  mardelhalm.  Bedefin. 

Is  gliek  *n  rock  warmer  .  . . :  Wismar.    Vgl.  Nr.  193. 

174.  a.  Wo  de  weit  up  un  daal  geit,  hadd  de  voss  secht,  dor 
hadd  he  up'n  pumpenswängel  säten.  Bariin. 

b.  Ümmer  up  un  daal,  säd'  de  voss,  un  seet  up'n  soot- 
swängel.  Langen-Trechow. 

c.  So  geif  t  in  de  weit,   bald  ünner,  bald  baben,   säd'  de 
voss,  as  he  up  n  sootswängel  seet.       Alter  Zimmenneister  m  Klüz. 

175.  Dat   is  *ne   deepe   insicht,   säd'   de  voss,   dor  keek   he 
in'n  soot. 

Vgl.  Nr.  156.  Mehrfach. 

176.  Awwesselung  mööt  sien,   säd'  de  voss,   un  streek  sinen 
svvanz  gälgröön  an.  Grammow. 

177.  Wer   lang  hett,   lett   lang   hängen,   secht  de   voss,  un 
bind't  sik  'ne  latt  an  *n  swanz. 

Vgl  Nr.  134.  Aus  Friedland. 

178.  Dat  lang   enn*  is  hinnen,   säd'  de  voss,   donn   red'  he 
uppe  schupp.  Leussow. 

Mecklenb.  YoUuüberlfefenmgen  Bd.  IL  3 


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—     34    — 

179.  a.    Is    wat    groots,    säd'   de    voss,    dor    leech    he   in't 
höhnernest. 

Vgl.  Nr.  200  und  247.  Arbeiterfrau  in  Waren. 

b.    Kleinigkeit,  säd*  de  voss,  as  de  esel  in  de  weeg*  leech. 

Aus  Boixenburg. 

180.  Dat 's  'ne  angst,    säd*  de  voss,    as  he  inne  weeg*  leech, 
un  de  gängel  güngen  em  cewer  'n  Start.  Mädchen  in  Waren. 

181.  Gedahne  arbeit  is  goot  rohgen,  säd'  de  voss,  dor  wischt 
he  sik  ihrst  'n  noors  un  naher  scheet  he.  Soldat  in  Rostock, 

182.  a.  Wo   rook   is,   is    ok   tüür,   secht  de   voss,   un  schitt 
up  't  ies.  Mehrfach. 

b.  Wo  füür  is,    mööt  ok  rook  sien,    säd1  de  voss,    as  he 
up't  ies   kackt  hadd   un  dat  hinner  sik  roken,  sehch. 

Klorkenliagen. 

c.  Dit    sall'n  füürken  warden,    hadd  de  voss  secht,    dor 
hadd  he  up  't  ies  kackt.  Von  einem  Poppcndorfer. 

Kann  noch  n  groot  füür  warden :  Parchimer  Gegend. 

d.  Kann    noch  n   füürwark   warden,    säd*  de  voss,    donn 
kackt  he  up  't  ies  un  smeet  ris*  up,  as  he  sehch,  dat  't  dampt. 

Bocksee, 

183.  Scheisserumscheiss,  is  viel  zu  heiss,  hett  de  wulf  ok  secht. 

In'n  winter  hett  he  ümmer  secht:  wenn't  sommer  ward, 
will  ik  mi  *n  huns  bogen;  as  de  sommer  kamen  is,  is  't 
em  wedder  to  heet  wäst  Aus  Wismar. 

184.  Wat  all,  wat  väl,  hadd  de  wulf  secht,  dor  hadd  he  in  'n 
schaapstall  käken.  Schönbeck. 

185.  Sund  all  mien,    säd'   de   wulf,   as   he  in'n   schaapstall 
keem.  Darguner  Gegend. 

186.  Is  ne   nette   gesellschaft,   säd1  de   wulf,   un   keek   in  *n 
schaapstall. 

Vgl.  Nr.  156.  Aus  Rookhorst. 

187.  Dat  's  nich  um  minetwillen,   secht  de  wulf,   cewerst  so  'n 
schaap  smeckt  doch  goot. 

Vgl.  Nr.  149.  Raabe,  Plattdeutsches  Volksbuch  S.  25. 

188.  lk  ward   keen  narr  sien,   säd*  de  wulf,   un  mi  von  de 
schaap  biten  laten.  Mehrfach. 

189.  Du   büst  mi   to  taach,   säd*  de   wulf  ton   swinägel. 

Klink. 


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-    35    — 

190*    Jenn   has'   secht:   jeder   geit   sien   wäg*. 

Aus  Neubrandenburg. 

191.  Willn  mal  sehn,  secht  de  has',  wo  de  voss  de  äg'  treckt. 

Schlachter  in  Büixow. 

192.  Wo  is  de  weit  doch  groot,  säd*  de  has',   as  he  achter  n 
kohlkopp  seet.  AUe  Frau  in  Bedefin. 

193.  Ach  wo  warm,   säd'  de  has',    un  seet  achter  n  mardel- 
halm  (diestelbusch). 

Vgl.  Nr.  173.  Gramin.   (Qucstin.) 

194.  a.  Ihrst  wat  ümschuben,  secht  de  oss.  Mehrfach. 

b.  Ihrst  kümmt  een  fohr,   säd*  de  oss,   naher  de  anner. 

Neu-Bren%. 

c.  Ihrst  een  stück  um,  hett  de  oss  ok  secht. 

De  koh  hett  den  ossen  fragt:  wo  geit't  denn  hen,  wenn  dit  um 
is?    Ihrst  een  stück  um,  hett  de  oss  secht,  nahst  geit't  wider. 

Mehrfach 
Der  bolle  will  den  ganzen  schlag  umreissen,  der  ochse  mahnt : 
dit  man  ihrst  Umstülpen:  Bauer  in  Tewswoos;  ochse  und 
pferd  pflügen  zusammen.  Das  pferd  fragt:  wat  gifft  nahst, 
wenn  dit  stück  um  is?  Denn  gifft  n  bund  heu  un  n  emmer 
water :  Aus  Lübtheen. 

195.  Kopparbeit  grippt  an,  säd'  de  oss,   donn  treckt  he  to  fn 
ihrsten  mal  in  'n  plooch.  Hofer  Nr.  1504. 

196.  a.  Dit  heff  'k  mi  sülfst  inbrockt,  säd'  de  oss,  donn  müsst 
he  den  mess  to  feil'  trecken.  Ganzlin. 

b.  Wi  hebben  uns  wat  schön  s  anriehst,  säd*  de  een  oss 
to  *n  annern,  as  se  ehren  eegen  mess  den  barch  rup  trecken 
müssten.  Aus  Schwerin. 

197.  Dat  is    ümmer  so  anhöltlich  (anhänglich),   secht  de  oss, 
wenn  n  in  *n  kohstall  kickt.  Schäfer  in  OiUxow.  (Waren.) 

198.  Wat  ik  nich  weet,   maakt  mi  nich  heet,  säd'  de  oss,  as 
he  brad't  würd.  Lehrer  aus  Qrabow. 

199.  Lang*  sträng  is  scharp,  hadd  de  oss  secht,  hadd  de  fleeg 
mit  'n  swanz  doot  slagen.  Wulkenzin. 

200.  Dat 's  wat   groots,  hadd  dat   kalf  secht,   un   hadd  den 
ossen  weeg't. 

Vgl.  Nr.  179  und  247.  Mirow. 


201.    Dat  smeckt,  säd'  de  bück,  lickt  de  zäg'  an't  huurn. 

Bauer  in  Wilmshagcn. 


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—    36     — 

202.  Dat   blifft   in   de   fründschaft,   säd*  de  zägenbuck,    donn 
freet  he  den  snider  den  kohl  af.  HoJien-Wangelin. 

203.  Wat  räd't  de  minsch  nich,  wenn  he  in  *n  drunk  is,  hett 
de  zägenbuck  ok  secht,  as  de  wulf  achter  em  stahn  hett. 

Mehrfach 

204.  Hart  gegen  hart,  secht  de  bück,  dor  stött  he  mit  'n  kopp 
gegen  de  hawerkist.  Schüler  Heft  JH  S.  9. 

205.  a.  Dat  höllt  hart,  säd'  de  bück,  dor  süll  he  lammen. 

Allgemein. 

b.   Dat  höllt  hart,  säd'  de  bier,  donn  süll  he  farken  krigen. 

Wredenhagen. 

206.  Wo   ihr   utgeit,   geit   ok  ihr  wedder  in,   hadd  de   soeg' 
secht,  donn  hadd  s*  sik  vor  n  swienskcetel  neig't.  Bedefin. 

207.  Dat  is  muul  as  salaat,  secht  de  esel,  as  he  diesteln  fratt. 

In  Karl  Schükr's  Nachlass. 

208.  Ihrst  kaam  ik,  secht  de  esel.  Aus  Mxrow. 


209.  Wen   dit   quartier    nich   geföllt,  dee  treck  ut,    hett    de 
swinägel  ok  secht. 

De  swinägel  is  harwstoewers  to'n  mtdlworm  kamen  un 
hett  em  frag't,  ob  he  nich  bi  em  intrecken  ktinn.  Ja, 
recht  giem.  As  he  rin  is,  hett  he  sik  so  breet  maakt, 
dat  de  mullworm  gor  nich  mal  ruum  hatt  hett. 

Bildner  in  Wulkenxin. 

210.  Ik  pruust  di  wat,  säd'  de  tunägel  to  n  hund,  donn  würd 
he  sik  uprullen.  Derboeck,  Spledder  un  Spöhn  B.  II  S.  17 L 

211.  Rühr  mi  nich  an,    säd*  de  swinägel,    donn  seet  he  up'n 
mess.  Aus  Warnemünde* 

212.  a.  All  wedder  dor,  secht  de  swinägel  to'n  hasen. 

Vgl.  Nr.  172.  Aus  Tamow  bei  Stavenhagen.  Miritz. 

b.   Dat  kümmt  up  'n  versöök  an,  säd'  de  swinägel  to  'n  hasen. 
Hofer  Nr.  1798. 

213.  Man  nich  so   ängstlich,   säd*  de  kater  to  n   katteeker, 
donn  fohrt  he  mit  em  to  bcen. 

Vgl.  Nr.  162  und  236.  Aus  IMtheen. 

214.  Jeder  na  sien  mceg',  säd'  de  katt,  un  leep  mit  'n  papagei 
to  bcen.  Laupin. 

215.  a.  Hoochup  to  n  leewen  gott,  säd'  de  katt,  donn  steech 
se  mitn  bookfinken  na'n  bcen  rup. 

Vgl.  Nr.  252.  Bedefin. 


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—     37     — 

b.  Maak  di  fang,  ik  gah  hooch,  hadd  de  kater  to  't  küken 
secht.  Arbeiter  in  Waren. 

c.  Nu  geit  de  reis*  los,   säd'  de  muus,   dor  leep  de  katt 
mit  ehr  to  boen  (to  balken).  Mehrfach. 

216.  Kiek,  säd*  de  katt,  dor  keek  s*  in'n  pott     Aus  Eostock. 

217.  Wenn  fn  't  man  ihrst  gewohnt  is,  säd'  de  katt,  as  mit  ehr 
de  backaben  utwischt  würd.  Aus  Ilof-KörJcuritz. 

218.  Alle  dag'  wat  nig's,  secht  de  katt,   un  verbrennt  sik  de 
tung*  (näs*)  an  de  heete  melk.  Vielfach. 

219-    Is  all  een   gang,   secht  de  kater,  un  nimmt  twee  würst 
mit  eens. 

Vgl.  Nr.  151.  Neustreläz. 

220.  Bäter  gewiss  as  ungewiss,    säd*  de  katt,  donn  steech  se 
in  't  emmer  un  sööp  de  melk  ut.  Aus  Pritzicr. 

221.  a.  Ik  sitt  ganz  goot,  säd'  de  katt,  donn  seet  se  up  't  speck. 

Schiller  Heß  III  S.  6. 

b.    Hier  sitt  ik  goot,  hadd  de  rott  secht,  hadd  baben  up  't 
speck  säten.  Waren. 

222.  Dat  brüden  geh  um,    säd'  de   muus,   un   freet  de  katt 
de  melk  ut.  Warm. 

223.  Dat  mahl  is  bitter,   säd'  de  muus,    as  se  satt  wier. 

Bocksee. 

224.  Machst  ok  spedk,  säd'  de  muus,  as  se  bi  de  wurst  wier. 

Dassow. 

225.  Is  all  een  gesöff,    hadd  de  goos   secht,   hadd  ut  nagen 
adelpööl  sapen.  tJRedefin. 

226.  Is  doch  wat,   hadd  de  aant  secht,  hadd  een  jung*  hatt. 

Vgl.  Nr.  143.  Wustrow.   Bibnüx. 

227.  Laat  't  warden,  wat  ward,  säd*  de  arpel  un  tratt 

Allgemein. 
Sarr  de  arpel:  Waschow. 

228.  Hüüt  mi,  morgen  di,  säd*  de  aant  to  *n  maddick. 

Vgl.  Nr.  238. Hagenower  Gegend. 

229-    Dat  heff  'k  achter  mi,   säd*  dat  höhn,   donn  hadden  s' 
em  *n  swanz  uträten.  Aus  Rostock. 


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—    38    — 

230.  Ik  nahm  gliek  n  gastenkuurn  vor  de  pari,  secht  de  hahn. 

Mehrfach. 

231.  Irren   is    minschlich,   säd*    de    hahn,    dor    träd1  he  'ne 
aant.  HaUalit.    Hofer  Nr.  749* 

Dor  träd't  he 'n  farken :  Passee;  'ne  imm :  Kublank;  säd'  de 
ganter,  un  trädVne  aant:ütede/m;  säd*  de  arpel,  donn  träd* 
he  dat  höhn :  Lenssow,  dat  farken :  aus  Lübtheen;  säd'  de 
papagei,  un  träd  'n  wädick:  Tessiner  Gegend. 

232.  Nun  lasst  uns  gehn  und  treten,  säd'  de  hahn  ton  arpel. 

Waren. 

233.  Gah  nich  rut,    säd'  de    hahn  to  de  katt,    dat  rägent  di 
pieplings  up  'n  kopp.  Aus  Schwerin. 

234.  Hier  muss  man  die  beine  aufheben,  sagte  der  hahn,   als 
er  in  den  Pferdestall  ging.  Baumgarten  bei  Bütxow. 

235.  a.  Nimm   de  fööt  wech ,    säd'  de   hahn  to  't   sadelpierd, 
süss  perr  ik  di. 

Vgl  Nr.  262.  Aus  Bostoch. 

Säd*  de  höhn  to'n  hingst:  Schlagsdorf. 

b.  Gah   he   betto,    säd*  de   hahn   to   den   ossen,    oder  ik 
perr  di.  Lübxer  Gegend. 

236.  Man  nich  ängstlich,  säd'  de  hahn  to  'n  rägenworm. 

Vgl.  Nr.  162  und  213.  Allgemein. 

237.  a.   So  geit't  nich  los,  säd'  de  hahn,  donn  wull  de  maddick 
in't  lock  krupen.  Aus  Walsmühlen. 

b.  Laat  't  wrangen  man  sien,  säd'  de  hahn  to  'n  maddick, 
fräten  doh  'k  di  doch.  Hungerstorf. 

c.  Tööf,  karnallj,   wi  sünd  noch  nich  ut  'n  anner,  säd'  de 
kuhnhahn  to  de  daumaddick,  as  se  em  um  den  snabel  spaddelt. 

Beuter  B.  VI  S.  82. 

238.  Wat  sechst  nu,   säd'  de  hahn  to  'n  maddick,    un   freet 
em  up. 

Vgl  Nr.  228.      Aus  Eichhof. 

239.  a.  Wat  sechst  nu,  secht  de  adeboor,  frett 'ne  snaak  up 
un  holt  'n  noors  an  de  wand.  Malchin. 

b.   Wat  sechst  nu,  säd*  de  adeboor  to  de  pogg,  as  he  ehr 
den  kopp  afbäten  hadd.  Klochenhagen. 

240.  So  wat  läw't  nich,  säd'  de  adeboor,  hadd  'ne  dodig  pogg 
funnen.  •  Mehrfach. 


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—    39    — 

241.  Nich  fisch,   noch  fleesch,   säd*  de  adeboor,   dor  fratt  he 
'ne  pogg.  Aus  Walsmühlen. 

242.  Dat  sünd  hochbeent  johren,  säd*  de  adeboor,   un  stünn 
bet  unner  *n  buuk  in  't  water.  Aus  Elmenhorst  bei  Klüx. 


243.  a.  Dit  ward  di  wol  jceken,  säd*  de  sparling,  as  he  den 
adeboor  träd't  hadd.  Gülzow. 

b.  Sali  di  grootlock  wol  hoegen,  hett  de  sparling  to  *n 
adeboor  secht.  Poel. 

c  Dat  sali  di  wol  schrinen  warden,  hett  de  sparling  to  *n 
adeboor   secht,    süss   mööst  *ne  bleckern   hebben. 

Hof-Körkwitz. 

d.  Dor  kann  *n  arbeiten  un  arbeiten,  hett  de  sparling  ok 
secht,  hest  wol  *ne  bleckern.  Arbeiter  in  Waren. 

244.  a.  Hollt  juuch  wiss,  säd*  de  sparling,  donn  wull  he  den 
adeboor  träden.  Dobbertin. 

b.  Knickerbeen,  stah  still,  hett  de  sparlins:  to  *n  adeboor 
secht,  dor  kamen  noch  hart  puff.  Siargarder  Gegend. 

c.  Knickerbeen,  stah   wiss,    dat   gifft   pupp. 

Parchimer  Gegend. 

d.  De  hartsten  puff  kamen  noch  ihrst,  hett  de  sparling 
ok  secht.  Arbeiter  in  Waren. 

245.  a.  Tööf,  di  kamen  wi  stiwer,  hadd  de  sparling  to  *n  adeboor 
secht,  hadd  em  in  *n  noors  bug't.  Ihrst  hadd  he  em  in  sien 
nest  bug't  hatt.  Arbeiter  in  Waren. 

b.  Tööf,  ik  will  di  anners  kamen,  hett  de  sparling  to  'n 
adeboor  secht,  ik  will  di  dat  nest  in'n  noors  bugen  un  denn 
giebt  es  stösse.  Waren. 

c.  Möten  em  neger  kamen,  säd'  de  sparling,  hett  den 
köster  (buum)  in  n  noors  bug't.  Mehrfach  (Hofer  Nr.  1835). 

d.  Ik  ward  di  stiwer  kamen,  hadd  de  swoelk  secht,  donn 
hadd  se  den  preester  mit  arftstroh  in'n  noors  bug't. 

Woldegher  Gegend. 

246.  Dat  gifft  *n  (groot)  lock,  secht  de  sparling  (lünck),  dor 
süll  he  'n  gos'ei  leggen.  Mehrfach  (Schiller  Heft  H  S.  15). 

247.  Is  ganz  wat  groots,  hett  de  sparling  secht,  hett  *n  ossen 
in  de  weeg*  hatt. 

Vgl.  Nr.  179  und  200.  Arbeiter  in  Waren. 


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248.  Ik  suup  mi  duun,   säd*  de   sparling,    donn   hadd  he'n 
gastenkuurn  in  dat  water  smäten.  Aus  Niendorf  bei  Rostock. 

249.  Mi  dücht,  dat  dutist't  hier,  säd'  de  sparling,  donn  föll  he 
doot  ut  *n  tuun.  Aus  Parchim- 

250.  Droensnack  is  \  doch  man,  säd*  de  sparling  (de  uhl,  de 
papagei),  as  de  nachtigall  utsungen  hadd. 

Vgl.  Nr.  164.  Mehrfach  (ITöfer  Nr.  1836). 

251.  lk  ward  mi  noch  strüwen,  säd*  de  sparling  (de  papagei), 
as  de  kater  mit  ein  to  bcen  wull.  Waren.   (Oramnioto.) 


252.  a.  Nu  geit  de  post  (de  snellpost)  af  (nu  geit't  na  haben, 
to  boen),  hadd  de  papagei  (paapjeu)  secht,  dor  wier  de  kater 
mit  em  to  boen  stägen  (as  de  katt  mit  em  to  boen  fohrt). 

Vgl.  Nr.  215.  Vielfach. 

b.    Adschüüs,  Herr   Klasen   (Herr  Bartels),   nu   gähn  wi, 
säd'  de  papagei,  dor  hadd  em  de  katt  in  't  muul. 

Aus  Stavenhagen.   {Aus  Rostock.) 
Adschüüs  Mariken,  nu  geit  't  to  boen :  Kalkhorst. 

253.  Wer  nich  hüren  will,  mööt  fohlen,  säd*  de  nachtigall, 
donn  fratt  se  den  mählworm  up. 

Müller-Friese,  Fcldbhumen  Norden  1889  S.  38. 

254.  Wrickel  man  to,   hett  de  swoelk  ok  secht. 

Arbeiter  in  Reäefin. 

255.  Nu  kann  *k  %  nu  kann  'k  't,  hett  de  duw*  ok  secht. 

Vielfach. 

256.  Knapp,  secht  de  kreih.  Allgemein, 

257.  Vörlang,  secht  de  kreih.  Mehrfach. 

258.  Verwalter  to  warden,  dat  's  keen  kunst,  oewer  Verwalter 
to  hüben,  dat  is  'ne  kirnst,  hadd  de  kreih  secht.  Ribnitx. 

259.  Geit  di  't  all  'n  bäten  bäjer,  säd*  de  kreih  to  dat  küken, 
dor  hackt  se  em  dat  anner  og'  ok  ut.  Parchim. 

260.  Wenn't  noch  so  je  wier,  säd*  de  kiwitt,  donn  hadd 
em  de  koh  dat  ganze  nest  vull  schäten. 

Alter  in  Gielow.    Cammin. 

261.  a.  Vor  mien  ogen  is  mien  kind  dat  gladdst,  secht  de  uhl. 

Mcdclhow. 

b.   De  uhl  secht,  ehr  kinner  wiren  de  besten,  se  hadden 
de  gröttsten  ogen.  Zdckhuscn. 


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262.  Wohrt  jug1  been,  säd*  de  pogg,  dor  giing  se  raank 
de  pier. 

Vgl.  Nr.  235.  Ikdefin. 

263.  Dat  flutscht,  sädf  de  pogg,  hadd  de  aant  den  noors  rasiert. 

JabcL 

264.  Dat  flutsch\  säd*  de  kräwt,  dor  scheert  he  de  pogg 
de  hoor.  Bcdefm. 

Dor   treckt  he   de   pogg   de   huut  af:  Bechlin\   vgl   Höfer 
Nr.  1173. 

265.  Vorwärts  as  ik,  säd'  de  kräwt.  Mehrfach. 

266.  Dat  starben  is  ok  *n  kunststück,  säd*  de  aal,  dor  würd 
em  de  huut  oewer  n  kopp  strööpt  Aus  Rostock. 

267.  a.  Dor  sünd  wi  groten  all,  hadd  de  kuulboors  secht, 
hadd  midden  mank  de  hakt  stahn.  Alter  Bauer  in  Jabel. 

b.  Hier  sünd  wi  groten  fisch  all,  säd'  de  st ä kling,  donn 
swömm  he  näben  *n  hakt.  Aus  iMdivigslust. 

268.  Dat  ward  hüüt  noch  'n  heeten  dach  vor  mi,  säd'  de 
hakt,  donn  süll  he  kaakt  warden.  Laupin. 

269.  Dee  saak  hett  'n  haken,  säd'  de  hakt,  donn  seet  he  an 
de  angel.  Wismar. 

270.  Kaam  ik  hüüt  nich,  kaam  ik  morgen,  säd*  de  snick, 
dor  freet  se  de  raw\  Firmenich  B.  III  S.  72  Nr.  73. 

271.  Laat  uns  tosaam  gähn,  säd*  de  snick  to  'n  badengänger. 

Li  Karl  Schülers  Nachlass. 

272.  Ahn  äx  geit  dat  nich  af,  säd*  de  floh,  as  he  doot  maakt 
warden  süll.  Ati-Karin. 

273.  De  fööt  mööt  man  warm  hollen,  säd*  de  floh  (mutt),  un 
seet   in  n   wullen   strump. 

Aus  IIof-Körkwitz.  (Aus  Bostock,  aus  Blau.) 

274.  a.  Wat  ost,  wat  west,  to  huus  is  dat  best,  säd'  de  flöh, 
donn  sprüng  he  ut  vadder  sien  smierstäwel  in  grossmudder 
ehren  ünnerrock.  Wittenburg. 

b.  Laat  *n  wind  sien  as  he  will,  süd  oder  west,  to  huus 
is  't  best,  hadd  de  floh  secht,  dor  sprüng  he  ut  vader  sien 
smeerstäwel  in  mudder  ehren  ünnerrock.  Bibnüz.   Bostock. 

c  Bäter  is  bäter,  *säd'  de  floh,  wier  ut  varer  sinen  stäwel- 
schacht  in  maurers  ehren  ünnerrock  sprungen.        Aus  Schlagsdorf. 


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275.  Is  *n  herrliches  laben  (dat  is  'n  fett  laben),  säd*  de  luus, 
dor  seet  s*  baben  in  *n  schorf.  Waren.   (Aus  Rostock.) 

276.  a.  All  bott  helpt,  hadd  de  müch  secht,  hadd  in  de  Eldf 
pisst.  Kisserow. 

In  n  IUstroom :  Dobcran ;  in  n  Rhein :  Reuter  B.  IV  S.  321 ; 
in't  apenboor  meer:  Malchow;  in  de  groot  see:  Wismar ; 
säd' dem  eis',  dor  hadd  se  in't  apenboor  haff  pisst:  Waren; 
säd'  de  meiw',  un  spi't  in't  viotenDierhagen. 

b.  Is  doch  *ne  hülp,  säd'  de  müch,  un  spi't  in 'n  Rhein. 

Aus  Schwerin. 

c.  Allen    goden   gotthelp,    säd*   de  müch,    donn   pisst  se 
in't  solthaff.  Wismar. 

d.  Alle  vörtel  gellen,  säd'  de  floh,  un  pisst  in  'n  diek. 

Rrunshaupten. 
Säd'  de  meis',  un  pisst  in  't  solthaff:  Müritx. 

e.  Een  drupp  helpt  'n  annern  up,  säd*  de  meis*,   un  pisst 
in  de  Tollens*.  Aus  Neustrelitx. 

f.  Dat  humpelt,  säd*  de  fleeg',  dor  spuckt  se  in't  water. 

Tagelöhner  in  Helpt. 

g.  Wenn  't  man  nich  cewerlöppt,  säd'  de  müch,  donn  hadd 
se  inne  ostsee  spuckt  Aus  Doberan. 

h.    Holt  stopp,  secht  de  müch,  dit  ward  slicht  wäder,  dorbi 
spuckt  se  na  de  ostsee  rin.  Gram?now. 

277.  Hier  is  't  gor  nich  kolt,  säd*  de  müch,  dor  feel  se  in  de 
kakende  melk.  Aus  Rostock. 

278.  Fründ,  fründ,  secht  de  müch,  dorbi  steckt  s*  ümmer  düller. 

Wismar. 

279.  Doh  du  mi  nicks,  herr  pierd,  säd*  de  müch,  denn  doh  'k 
di  ok  nicks.  Mi,  Wörterbuch  S.  56  s.  v.  mügg. 

280.  Kiekt  mal  lud',    wat  ik  vor  stoff  maak,    hett   de   fleeg* 
secht,  hett  sik  up  'n  austwagen  sett't  Lübtheener  Gegend. 

281.  Hier  lett   dat  bannig  düüster,   säd*  de  fleeg',    dor   steek 
ehr  de  jung  in  dat  blackfatt.  Aus  Rostock. 

282.  Nu  burr  ik  af,   säd*  de  maikäfer,    as  he  den    sparling 
achter  de  schüün  pipen  hüürt. 

Vgl.  Nr.  171.  Biinckman,  Voss  un  Swinegel 

Rostock  1877  S.  20. 


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Deutungen  von  Tierstimmen. 


Bezeichnungen  der  Tierlaute. 

283.  1.  Pferd:  brenschen,  wrenschen  (wrensken),  krieschen, 
juuchen,  nörksen,  snorksen,  nörricken,  nöwwicken,  krönnicken, 
kröchen,  punsten,  pruusten,  pruuschen,  brammen,  geiern. 

2.  Rind:  brüllen,  bröllen,  bölken,  juuchen,  jauchzen, 
jölen,  tuten,  trumpeten  (de  trumpeters  kamen),  brummen, 
brummen,  lümmeln,  brenschen,  parken,  blarren. 

3.  Schwein:  grunzen,  grunsen,  gnurren,  röcheln,  kröchein, 
kröchzen,  krönnicken,  krüüschen,  nörksen,  nörricken,  günsen, 
hulen,  brammen,  geiern,  quirren,  quiken,  quietschen. 

4.  Schaf:  blarren,  blärren,  blöken,  marren,  geiern, 
plärren,  lämmern. 

5.  Ziege:   meckern,  gnöckern,  blarren,  hirren,  hirricken. 

6.  Hund:  bläken,  blaffen,  blaufen,  waufen,  wuffen,  muffen, 
hulen,  jaufen,  jaulen,  jaumeln,  jauken,  jaukeln,  jautern,  jautzen, 
jölen,  julen,  jalken,  jalpern,  kliffen,  blewwern,  loddern,  jiwweln, 
jawweln,  zawweln,  zawwern,  zabbern,  zaffen,  zauern,  zauken, 
zaustern,  jifljaffen,  gickjachen,  jickjacken,  jichern,  jickern,  jachem, 
günsen,  jünsen,  günseln,  winseln,  marren,  gnurren,  knurren. 

7.  Katze:  maugen,  mauken,  mauen,  miauen,  mijauen, 
miaugen,  jaugen,  gaulen,  murren,  mulen  un  marren,  quarren, 
mietzen,  snurren,  spinnen,  pruusten. 

8.  Maus:   pipen. 

9.  Fuchs:    bellen,  bläken,  klaffen. 

10.  Hirsch:   brüllen,  bröllen,  bläken. 

11.  Reh:   bläken. 

12.  Vögel.  Allgemeines:  zirpen,  jipen,  jipern,  jilpen, 
jirpen,  jirpsen,  jilkern,  quikern,  quinkeliren,  twiddeln,  grcelen. 

13.  Huhn:  gakeln,  gackern,  kakeln,  mirakeln,  kraaschen, 
kraatschen,  kraastern,  schracheln,  schrakein,  scharken,  scharrjeken, 
schinjeken,  klucken,  kurren,  gilpen,  jarpen,  lärmen,  jölen. 

14.  Truthahn:    kullern,  kollern,  grullen,  garwen,  jarpen. 


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15.  Rebhuhn:  zirren,  smirken,  schirricken,  tirricken,  stirr- 
jidden,  kirrjacken. 

16.  Gans:  snatern,  snattern,  snottern,  tottern,  tattern, 
kraatschen,  karken,  gigacken,  pijalken,  pilljalken,  krejalken, 
jalschen,  jalpern,  pipen,  gilken,  kilken,  quiken,  brenschen,  zesen, 
zissen,  zirsen. 

17.  Ente:    snatern,  snattern,  parken,  paken. 

18.  Taube:   kurren,  gurren,  girren,  turren,  turken. 

19.  Eule:  juuchen,  juuchten,  hulen,  huucheln,  quiken, 
pipen. 

20.  Specht:   knarren. 

21.  Kukuk:    kukuken,  ropen,  bölkcn,  lachen. 

22.  Krähe  (Rabe):  garren,  garken,  jarpen,  quarren, 
quarken,  quackeln,  karken,  parken,  paken,  kraken,  slarricken, 
scharracken,  klungen,  maugen. 

23.  Elster:  scharren,  schackern,  tscharken,  tschitscharken, 
schalken,  tschalken,  schraken. 

24.  H  e  h  e  r :  scharricken,  schrarricken,  scharken,  schraastern, 
kraatschen,  schrapen. 

25.  Sperling:   zirken  (pipen,  piepsen,  jipen,  gilpen,  jilpen). 

26.  Schwalbe:    sirken,  swirsen. 

27.  Lerche:    pipen,  quinkeleren,  twinkeleren. 

28.  Zaunkönig:    snirren. 

29.  Rohrdommel:    brüllen,  körren.  . 

30.  Kreuzotter:    zissen,  zesen,  jilsen,  puusten. 

31.  Frosch:  singen,  grcelen,  röcheln,  racheln,  rackern, 
raggen,  rargen,  rätern,  quarren,  quarken,  quirken. 

32.  Unke:   quaugen,  quauken, 

33.  Heuspringer:    zirpen,  zirken,  zirricken,  pinken. 

34.  Heimchen:    zirken. 

35.  Biene:    summen,  summen,  tuten,  tüten. 

36.  Käfer:    brummen,  summen,  surren,  burren,  hulen. 


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Deutungen  von  Tierstimmen  in  Märchenform. 


Rohrdommel  und  Wiedehopf. 

284.  De  rodump  (rohrdommel)  röppt  den  buurn  to:  Haak 
bunt,  haak  bunt.  AUer  Häusler  in  Wulkenxin. 

285.  a.  De  rodump  is  früher  n  buur  wäst.  Den  *n  sien  oss 
is  inne  mad'  sitten  bläben,  un  de  buur  hett :  Rut  bunt,  rut  bunt 
ropen.  Alter  Tischler  auf  Poel. 

b.  De  rodump  is  n  verwünschten  buur,  dee  hett  eens  haakt, 
he  hett  *n  bunten  ossen  hatt.    Hott  bunt,  hett  he  ümmer  secht. 

Tagelöhner  in  Ahrensberg. 

c.  Den  rodump  nennten  wi  bi  mi  to  huus  ok  vagelbunt 
oder  turrbunt.  He  hett  jo  sien  ossen  nich  hollen  künnt  un 
ümmer  ropen:  Turr  bunt. 

Alter  in  Bemlin  aus  der  Wismarer  Gegend. 

d.  Die  rohrdommel  ruft :  Radump,  radump,  hott,  oss,  kumm. 

Aus  Poppentin. 

286.  a.  De  kukuksköster  ( Wiedehopf)  un  de  rodump  sünd 
früher  ossenhoekers  wäst.  De  kukuksköster  hett  ümmer  so 
leech  fodert,  dee  hett  sien  nich  upkrigen  künnt:  Up  up  up  up, 
hett  he  ümmer  secht  un  ehr  uppe  schufft  kloppt.  De  anner 
hett  so  dull  fodert,  dee  hett  ümmer:  Prr  bunt  ropen. 

Alter  Seemann  in  Börgerende. 
De  wadendump  hett  mit  sien  fetten  ossen  in  de  grund  haakt : 
hüül  bunt,  hett  he  ümmer  ropen.  De  wedderhopp  hett  mit 
sien  leg*  veh  up  n  barch  hantiert :  up  up  up,  hett  he  secht : 
aus  der  Onoiener  Gegend ;  den  rodump  sien  ossen  sünd  so 
wälig  worden;  holt  holt  holt,  hett  he  ümmer  ropen:  aus 
Wismar. 

b.  De  kukuksköster  hett  sien  ossen  up  'n  barch  äben  so 
fetthöden  wullt,  as  de  rumpdump  in  de  grund.  (Ewer  sien 
hebben  gor  nich  upstahn  wullt:  Up  up  up  up,  hett  he  ümmer 
secht.    De  rumpdump  hett  ümmer  ropen:  Trr  bunt,  trr  bunt. 

Kuhhirte  in  Müsselmou\ 
Der  rohrdommel  hütet  auf  fetter  wiese;  ihm  laufen  die  kühe 
abends,  als  er  eintreiben  will,  davon;  bunt  herum,  ruft  er. 
Der  Wiedehopf,  der  auf  dürrem  berge  gehütet  hat,  schreit : 
up  up  up:  Mussaeus,  Meekl.  Jahrb.  V  77  f.  (Grimm,  Märchen 
Nr.  173). 


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c.  De  wäd'hopp  is  enen  buurn  sien  ossenhirer  wäst  un  de 
wadendump  *n  annern  buurn  sien.  Dee  nu  de  wadendump  is, 
dee  hett  sien  ossen  bäter  höddt;  he  hett  se  gornich  mächtigen 
künnt ;  Hott  bunt,  hott  bunt,  hett  he  (immer  ropen.  (Ewer  de 
anner  hett  so  lang'  slapen;  dee  hett  sien  ossen  (immer  weckt: 
Up  up  up  up,  wenn  de  annern  hebben  all  ümmer  oewer  de 
weid*  gähn.  Arbeiter  in  Waren  aus  Qrabowltöfe. 

d.  Ruhrdummel  un  kukuksköster  sünd  beid'  scheper  wäst. 
De  kukuksköster  is  so  knullig  fuul  wäst  un  hett  sien  schaap 
nich  fodern  mücht  un  (immer:  Up  up  secht.  De  wäd'hopp  hett 
so  dull  fodert,  dat  em  sien  schaap  ümmer  wechlopen  sünd; 
Prr  bunt,  hett  he  ropen.  Hohen-Lukow. 

287.  De  radump  un  de  wälhopp  hebben  mal  eens  mit  ossen 
führt  un  sünd  dorbi  dörch  'ne  sumpige,  suppige  gegend  kamen. 
De  radump  will  jo  dor  mit  gewalt  dörch  un  sleit  up  sien  ossen 
in  un  röppt  ümmer:  Hott  bunt,  hott  bunt.  Dorbi  hett  he  sik 
natürlich  in  'n  sump  fast  führt  un  is  dor  nich  wedder  ruter 
kamen,  un  he  sitt  hüüt  noch  ümmer  in  *n  sump  un  röppt:  Hott 
bunt.  (Ewer  de  wälhopp  flöttert  ümmer  so  an  de  siet  rüm  un 
schellt  un  sleit  nich  up  sien  ossen;  he  feuert  ehr  blos  so  recht 
zärtlich  an:  Hott  hott  hott  hott.  Un  so  is  he  dörch  de  grund 
dörch  kamen  un  he  sitt  hüüt  noch  up'n  boom  un  röppt:  Hott 
hott  hott  hott.  Alter  Bauer  in  Starsow. 

288.  De  oss  sali  heu  ut  de  wisch  trecken;  oewer  de  wisch  is 
week  un  he  föllt  in.  De  jung  steit  dorbi  un  roort;  he  kann 
em  nich  rut  krigen.  Donn  kümmt  de  kukuksköster  un  röppt: 
Up  up  up,  up  up  up;  cewer  de  oss  kümmt  nich  up.  Dor 
röppt  de  rumpdump  ut  vullen  hals:  Rubunt  rubunt.  Donn 
verfielt  sik  de  oss  un  springt  up  un  treckt  dat  heu  rut  ut  de 
wisch.  Ik  hadd  em  nich  rutkrägen,  wenn  he  mi  nich  hulpen 
hadd,  hett  de  jung  donn  meent.  Hokendorf. 


Wiedehopf  (Wildtaube),  Kukuk. 

289.  Die  Schildkröte  soll  ursprünglich  ein  könig  mit  kröne 
und  panzer  gewesen  sein.  Man  hat  ihm  aber  die  kröne 
gestohlen  (wer  sie  stahl,  kann  ich  nicht  erfahren)  und  nur  den 
panzer  gelassen.  Die  gestohlene  kröne  trägt  jetzt  der  Wiede- 
hopf, der  es  jedem  mitteilt,  dass  er  die  kröne  auf  dem  köpfe 
hat.    Deshalb  ruft  er  immer:    Up  up  up. 

Lehrer  aus  Lübtheeh  von  seinem  alten  Vater. 


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290.  Wiedehopf,  wilde  taube  und  kukuk  halten  sich 
zusammen  eine  kuh.  Die  fallt  in  einen  sumpf.  Der  kukuk 
bemerkt  es  zuerst  und  ruft  die  anderen  herbei  (was  er  sagt, 
war  vergessen).  Der  Wiedehopf  ruft  nun  der  kuh  zu:  Up  up, 
oll  up,  und  die  wilde  taube  jammert:  Uns'  schöne  kuh. 

Aus  Neustrelitz. 

291.  De  wäd'hopp  röppt  ümmer:  Wuut  wuut  wuut  Worum, 
dat  weet  ik  ok  nich.  Forstarbeiter  in  HaUalit. 

292.  Uns*  herrgott  geit  eens  betteln  bi  ne  buurfru,  dee  is  so 
nerig  wäst.  As  he  nu  rinkickt  in  de  stuw'  un  um  n  almosen 
biddt,  geit  se  in  een  eck  stahn  un  röppt:  Kukuk;  as  uns  herr- 
gott dor  hen  geit,  geit  se  uppe  anner  siet  in  de  eck  stahn  un 
röppt  wedder:  Kukuk.  Dor  fröcht  uns*  herrgott,  worum  se 
dat  ded\  Ja,  se  hadd  ehr  lust  dor  an.  Na,  denn  sali  se  ok 
ehr  lebenstiet  kukuk  ropen  un  ehr  nakcemlinge  ok,  wenn  de 
johrstiet  is,  un  nahst  soelen  se  sik  ernähren  as  ruffvcegel;  un 
ehr  mann  sali  ton  wäd'hopp,  warden  un  ümmer:  Puup  puup 
ropen.  Alter  Kuhhirte  in  Jabel 

293.  De  kukuk  is  'n  verwünschtes  mäten.  Dat  hett  ehr  kind 
in  de  dannen  utsetten  wullt  un  hett  ümmer  mit  em  „kukuk" 
spält,  dat  dat  ehr  nich  hett  nakamen  süllt;  so  hett  se  sik  dor 
allmählich  von  af  spält.     Dee  is  in  *n  kukuk  verwandelt  worden. 

Loppin. 

294.  De  kukuk  is  n  jung  wäst,  dee  hett  nich  lihren  künnt. 
Donn  hett  sien  mudder  em  verwünscht.  So  kümmt  dat,  dat 
de  kukuk  noch  hüüt  un  dissen  dach  wider  nicks  weet  as  sien: 
Kukuk.  Wittenberg. 

Wildtaube  und  Elster  u.  a. 

295.  Als  der  liebe  gott  die  vögel  erschaffen  hatte,  lehrte  er 
einen  jeden  sein  nest  bauen.  So  kam  auch  die  Wildtaube 
daran.  Der  liebe  gott  legte  erst  ein  paar  trockene  zweige  zur 
unterläge;  da  rief  die  taube:  Nu  week't,  nu  week't,  und  flog 
davon.     Seitdem  kann  die  taube  kein  ordentliches  nest  bauen. 

Aus  der  Dömitxer  Gegend. 

296.  a.  De  hääster  kann  jo  so  geschickt  sien  nest  bugen, 
dee  bug't  jo  so  hooch  in  de  pöppeln.  Bi  den'n  is  de  will  duw' 
in  de  lihr  wäst.  Se  hebben  utmaakt,  wenn  he  ehr  dat  lihren 
wull,  süll  he  ehr  koh  hebben.  As  he  nu  ehr  dat  wisen  will 
im  jüst  'n  poor  sprock  henlecht  hett,  secht  se  all:  Nu  week't, 
nu  week  't.    Na,    denn  is  't  jo  goot.    Dor  hett  se  em  de  koh 


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gäben  müsst;  oewer  ehr  nest  kann  se  «noch  hüüt  man  just  so 
bugen,  dat  de  eier  nich  dörchfallen.  Nu  röppt  senoch  ümmer: 
Mien  kuh,  mien  kuh.  Arbeiter  in  Waren. 

Die  taube  sagt:  ik  weet,  ik  weet,  ik  weet:  Leussow  bei 
Eldena;  nü  week,  nu  week:  Selow;  nu  geit't  all,  nu  geit't 
all:  Ribnitz;  nu  week't,  nu  seh' k't:  Wütenburg;  nu  heff 
ik't,  nu  weet  ik't:  Rostock;  ik  kann't,  ik  kann't:  Wolken; 
nu  kann  k't,  nu  kann'  k't:  Tnepkendorf.  gut  gut  gut: 
Speck ;  ik  trug't,  ik  trug't,  hett  de  duw'  secht,  dat  secht  se 
hüüt  noch :  Waren,  die  taube  klagt :  weiss  kuh :  Hof-Kbrkwitz ; 
kuh  kuh  kuh:  Bibnitz;  kuh  kuh  kuh,  die  schöne  bunte  kuh : 
Bövershagen;  bunte  kuh  kuh  kuh:  Waren;  kuhu  kuhu  kuhu : 
Loosen;  huhu  hu,  mien  bunte  kuh:  Schwarze;  meine  bunte 
kuh  kuh:  Waren;  fu  fu,  schöne  bunte  kuh:  Bartelshagen; 
fu  fu,  mien  bunte  kuh:  Holzendorf  bei  Woldegk,  Ziehw; 
meine  schöne  kuh:  Wölschendorf;  mien  kuh,  mien  kuh,  kuh 
kuh:  aus  LübtJieen;  meine  fette  fette  kuh  kuh  kuh  kuh: 
Dässin;  fru  fru,  meine  bunte  kuh  kuh:  Schönbeck;  kuh  kuh, 
rucke  die  kuh  (mitderDeutuug:  zurück  die  k u h ) :  Hagenow ; 
huhu,  meine  schwarzbunte  kuh  und  meine  sechs  Schilling  dazu : 
Warsow.  —  der  storch  will  lehrmeister  sein,  aber  legt  nur  ein 
paar  reiser  hin ;  die  taube  klagt :  huhuhu,  meine  bunte  bunte  kuh, 
meine  fünf  gülden  dazu  zu  zu:  Klockenhagen.  —  die  drossel 
lehrt,  die  taube  ruft:  dat  kann'k  ok:  Mirow.  —  der  Zaun- 
könig lehrt,  die  taube  ruft:  nu  kann  'k't:  Bemlin.  —  die 
schwalbe  lehrt,  die  taube  ruft:  nu  kann 'k't  ok,  nu 
kann 'k't  ok:  Bemlin.  —  die  krähe  lehrt,  die  taube  ruft: 
ju  ju,  rote  kuh :  Bartsch  B.  I  S.  520.  —  der  kukuk  lehrt: 
Quasscl.  —  die  lerche  lehrt:  Oertzenhof. 

b.  De  hääster  hett  de  duw'  ehr  bunte  koh  hebben  wullt; 
he  mach  jo  giern  fleesch.  Nu  weet  ik  't  all,  nu  weet  ik  *t  all, 
hett  de  duw'  ropen,  as  de  hääster  *n  poor  sprickel  henlecht 
hett.  Weste  west,  denn  bug'  dien  nest,  hett  de  hääster  dor 
secht.  Alte  Frau  in  Schorsow  aus  Baumgarten  bei  Bützow. 

Wenn  du  't  weest,  denn  west,  denn  bog'  man  dien  eegen  nest : 
Loppin. 

c.  De  heister  lacht  sik  fürchterlich,  dat  he  de  duw'  so 
anfuhrt  hett;  dorvon  lacht  he  hüüt  noch  ümmer:  Hahahaha,  un 
de  duw'  röppt:  Kuh  kuh  kuh  kuh,  annern  gesang  hett  se  nich. 

Alter  in  Waschow. 

d.  De  hääster  hett  jo  früher  nich  so  *n  hübschen  rock  an- 
hatt  as  nu  un  hett  to  de  duw'  secht,  wenn  se  em  ehren  rock 
gäben  wull,  denn  wull  he  ehr  dat  nest  bugen  lihren.  Se  raaken 
nu  'n  akkord  doroewer  un  as  de  hääster  n  poor  stöcker  henlecht 


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hett,  secht  de  duw' :  Nu  kann  'k  't  all.  Dor  mööt  se  em  lohnen, 
un  dorvon  hett  de  hääster  sinen  bunten  rock  un  de  duw'  klag't: 
Uf  wuf,  mien  bunte  rock.  Alter  in  Gielow. 

Die  taube  verspricht  der  elster  ihr  buntes  kleid  und  zwölf 

gülden :  Goldberg. 

297.  Die  wilde  taube  ruft:  Söök  doch  uns*  bunt  kuh,  mien  oll 
trug*  fru  fru  fru.  Bartelshagen. 

298.  Ein  taubenpaar  hat  einmal  eine  bunte  kuh  besessen,  die 
ihm  abhanden  gekommen  ist.  Noch  immer  jammern  männchen 
und  weibchen  darüber.  Ersteres  ruft:  Du  du  du,  mien  bunte 
kuh;  und  das  weibchen  antwortet:  Kuldudi  hett  mien  bunte  kuh. 

Büdner  in  Züsow. 

299.  Die  kyh  soll  das  nest  der  wilden  taube,  die  ursprünglich 
an  der  erde  lebte,  zerstört  haben.  Daher  ruft  die  taube  noch 
heute:  Kuh  kuh,  du  olle  bunte  kuh.  Ziegendorf. 

300.  En  buur  hett  ne  koh  verköfft  in  de  Stadt  un  de  soeben 
gülden,  dee  he  dorvör  böört  hett,  hett  he  versapen.  As  he  nu 
na  huus  geit,  sitt  'ne  will  duw'  up'n  telgen  in  n  boom  un  schriV. 
Hu  hu,  die  schöne  kuh  kuh,  und  die  sieben  gülden  dazuzuzu. 

Ackerbürger  in  Waren  aus  Sommerstorf. 

Kiebitz  u.  a. 

301.  a.  Einem  bauern  sind  fünf  schafe  (pferde,  seh  weine)  ent- 
laufen, vier  weisse  und  ein  schwarzes.  Als  er  sie  sucht,  hört 
er  den  kiebitz  rufen  und  versteht:  Fiw'  witt,  fiw*  witt.  Er 
glaubt,  der  kiebitz  rede  zu  ihm  und  fragt;  Wier  dor  keenen 
swarten  bi? 

Allgemein.  (Lotender f,  MecUenb.  Zeitung  1862  vom  7.  juni.) 
Fiw*  witt.  'n  swarten  ok.  Fiw'  witt.  *n  swarten  ok:  Belsch; 
wenu  du  fiw*  sehn  hest,  denn  weest  du  den  annern  ok: 
Gletxow;  hest  minen  ollen  swarten  nich  ok  sehn?   Lexow. 

b.  De  heiljung  hett  fief  pier  verhöddt  un  söcht  se.  Fiw' 
witt,  röppt  de  kiwitt  em  to.  De  jung  süht  toletzt  de  pier 
achter  den  brook  gähn  und  röppt  den  kiwitt  to:  Dor  süna  se 
jo,  un  de  swart  is  jo  ok  dorbi.  (Ewer  de  kiwitt  röppt  wider: 
Fiw'  witt,  un  röppt  hüüt  noch  so.  Kuhhirte  in  Müsselmow. 

c  Der  schäfer  sucht  bei  einem  torfmoor.  Der  kiebitz  ruft: 
Fiw*  witt.  Un  een  swart  is  dor  mit,  antwortet  der  schäfer. 
Er  läuft  ihm  nach  und  fällt  in  's  moor.  Fliemstorf 

Mecklenb.  Volksüberliefenmgen  Bd.  II.  4 


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302.  a.  En  buur  haakt,  dee  hett  vier  witt  pier  un  eenen  swarten 
hatt.  De  kiwitt  schritt  bi  em  rüm :  Fiw'  witt,  fiw'  witt.  Toletzt 
ward  he  arg',  nimmt  'n  knüppel  un  will  den  kiwitt  smiten;  he 
dröppt  oewer  sinen  ossen  un  smitt  den'n  doot.  Siggdkow. 

b.  En  buur,  dee  keen  schimmeis  up  sinen  hof  hett  liden  künnt, 
haakt  up  'n  felln  un  de  kiwitt  flucht  ümmer  um  em  rüm  un 
röppt:  Fiw'  witt,  nV  witt.  Dor  secht  de  buur,  he  sali  „fiw*  s wart" 
ropen,  süss  jöcht  he  em  wech  von  sinen  acker.      AUer  in  Graal. 

303.  a.  En  jung  hett  söss  schaap  höddt,  fief  witt  un  een  swart. 
He  is  inslapen  un  de  schaap  sünd  wider  gähn.  As  nu  de  kiwitt 
oewer  den  barch  to  fleegen  kümmt,  waakt  de  jung  up.  Fiw* 
witt,  fiw'  witt!  Wier  dor  keenen  swarten  mank?  Kumm 
kumm  kumm.  He  löppt  em  na;  as  he  oewer  *n  barch  kümmt, 
is  de  buur  dor,  dor  kricht  he  dat  ledder  vull. 

Bademacher  in  Hof-Körkwitx. 

b.  Fiw'  witt.  Wier  dor  nich  een  swartbunt  mank  ?  Kumm 
kumm  kumm,  secht  de  kiwitt  un  buppert  so  mit  de  flüchten. 
Dor  maracht  de  buur  achter  em  an  un  rin  na  de  maratz,  dat 
he  gor  nich  wedder  rutkamen  kann;  he  mach  dor  hüüt  noch 
in  stäken.  Alter  in  Waren. 

c.  Fiw*  witt.  Gor  nich  eenen  swarten  mank?  De  kiwitt 
flucht,  de  flüchten  seggen:  Kurrkurr;  de  buur  versteit :  Kumm 
kumm.  He  löppt  den  kiwitt  na  bet  in't  water.  Ne,  secht  he, 
as  he  wedder  rut  wad't  is,  eens  heff  ik  den  kiwitt  hüürt,  oewer 
nich  wedder.  Neukloster. 

Kumm  kumm  komm.     Wider   kann  'k  di    nich    nakamen, 
ik  stah  jo  all  bet  an'n  kopp  in'n  see:  Waren. 

304.  De  buur  söcht  sien  schaap;  de  kiwitt  röppt:  Fiw*  witt 
un  een  swart.  Dat  sünd  mien,  secht  de  buur,  un  löppt  em  na. 
So  kümmt  he  na  de  mergelkuhl  ran,  dor  sitten  de  poggen  in 
un  ropen:  Bück  bück  bück.  Dor  denkt  de  buur,  dat  dee  dor 
sinen  bück  in  hebben  un  springt  rin  na't  water. 

Alter  Forstarbeiter  in  Torf  brücke. 
Die  frösche  im  wasserloch  rufen:  quackuck,  quackuck. 
Is  dor  mien  swart  bück?  ruft  der  bauer  und  springt  hinein: 
Cliemnitx. 

305.  En  scheper,  dee  'n  bäten  düsig  wäst  is,  will  sien  fief 
schaap  söken,  dee  em  wechlopen  sünd.  As  he  an  de  wisch 
kümmt,  röppt  de  kiwitt:  Fiw*  witt,  fiw'  witt.  Ne,  secht  de 
scheper,   dat 's  nich  wohr;  't  sünd  dree   witt   un   twee  swart 


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(Ewer  de  kiwitt  blifft  bi  sien  ropen  un  de  scheper  denkt,  he 
kann  sik  jo  ok  versehn  hebben  un  geit  na  huus  un  teilt  na. 
Ne,  dree  witt  un  twee  swart  fahlen  em.  Nu  geit  he  jo  wedder 
up't  söken;  oewer  wiel  dat  he  sik  cewer  den  kiwitt  so  ärgert 
hett,  geit  he  nich  wedder  na  de  wisch,  un  geit  to  holt.  As  he 
ran  kümmt,  sitt  dor  ne  kreih  up 'n  boom,  dee  schri't:  All 
swart,  all  swart.  Dunnernarren,  secht  de  scheper,  büst  du  hier 
de  dumm  oder  ik?  Du  du  du  du  röppt  de  kukuk  donn. 
Dor  vertiert  sik  de  oll  scheper  dägern  un  geit  wedder  na  huus 
un  will  noch  eens  natellen.  As  he  nu  richtig  tokickt,  stahn 
sien  fief  schaap  achter  't  wagenschuur.  Züh,  secht  he  donn, 
heff  'k  nich  doch  recht  hatt?  Aus  Laage. 

306.  a.  En  dachlöhner  hett  in  de  wisch  *n  schönes  metzer 
funnen,  dat  will  he  behollen.  As  he  dormit  wider  geit,  hantiert 
de  kiwitt  bi  em  rüm  un  schri't  ümmer  düller.  Hest  du  't  sehn, 
dat  ik  dat  nahmen  heff?  fröcht  de  dachlöhner.  De  kiwitt  lärmt 
wider.  Wat  hett  *t  denn  vor  ne  schaal?  secht  de  anner  wedder. 
Krid'witt,  krid'witt,  röppt  de  kiwitt.  Dor  hest  't,  secht  de  oll, 
un  smitt  dat  metz  in  de  wisch.  Nossentiner  Hütte. 

b.   Wenn  man  den  kiebitz  fragt:  Wo  sühst  du  ut?  antwortet 
er:  Krid'witt,  krid'witt  (unter  dem  bauche  nämlich).  Witzin. 

307*    En    buur  will  sik  ok  mal  'n  lütt  vergnögen  maken   un 

geit  to  krooch.     Unnerwägens  röppt  de  kiwitt:  Wo  blief  ik,  wo 

blief  ik  1       Dor  seh  du  to,    ik  gah  na  'n  Kiether  krooch.    In 

den  krooch  kricht  he  nu  'ne  düchtig  jack  vull  släg'.    As  he  na 

huus  geit,  röppt  de  kiwitt :  Wenn  't  so  je  wier.    Is  man  to  väl 

worden,  secht  de  buur.  Jabel. 

Ik   gah  na'n   Serrahnschen  krooch:  Loppin;    na  n  Mäkel- 

börger    krooch:   Wismarer    Gegend;     ik    gah   to    krooch: 

Witteriburg. 

308.  En  handwarksburss  hett  tidig  in'n  frühjohr  sien  stäwel 
versett't  un  geit  barss.  As  he  nu  in  de  wisch  geit,  röppt  de 
kiwitt:  Kiwitt,  wo  blief  ik,  in  Gievitzer  krooch!  Dor  kaam 
ik  her,  secht  de  handwarksburss;  dor  heff'k  mien  stäwel  ver- 
sett't  un  mööt  nu  bet  an  de  enkel  in'n  snee  waden. 

Frau  in  Babke. 

309.  En  buur  geit  na  Doemtz  un  süppt  sik  n  lütten  an.  As 
he  trüch  kümmt,  röppt  de  kiwitt:  Kiwitt,  wo  blief  ik!  Dor 
denkt  de  buur:  Züh,  dor  is  een,  dee  weet  ok  nich  na  huus  to 
finnen;  denn  is  dat  best,  du  geist  ok  wedder  na  Doemtz.  Dat 
hett  he  denn  ok  dahn.  Waren. 


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310.  De  kiwitt  un  de  kreih  un  de  adeboor  willen  tohoop 
ne  wisch  afmeihgen.  Den  kiwitt  ward  dat  toihrst  cewer  un  he 
röppt:  Wo  blief  ik,  wo  blief  ik.  Dor  secht  de  kreih:  Treck 
jacK  ut,  treck  jack  ut;  un  de  adeboor  meiht  ümmer  wider: 
Ümmer  schritt  vor  schritt,  hett  he  secht. 

Stationsarbeüer  in  OerixenJwf  aus  der  Feldberger  Gegend. 


Kranich  (Fischreiher  u.  a.)  und  Fuchs  u.  a. 

311.  a.  De  kroon  hett  up  *t  kuurn  gähn;  de  voss  sitt  in  n 
graben  un  will  ehr  beluern.  As  he  ran  is,  biddt  se,  he  sali  ehr 
doch  man  laben  laten,  se  will  em  ok  'ne  god'  kunst  lihren.  Ik 
verstah  all  nägenunnägentig  künst,  secht  de  voss.  Denn  lihr 
ik  di  de  hunnertst.  Wat  dat  denn  vor  een  wier?  Se  wull  em 
dat  fleegen  lihren.  Na,  am  enn*  kricht  de  voss  dor  lust  to ;  he 
mööt  sik  up  de  kroon  setten  un  de  reis'  geit  af.  As  se  em 
'n  enn'  hooch  torrt  hett,  secht  se,  nu  müsst  he  dat  fleegen 
kcenen,  un  lett  em  fallen.  De  voss  schürt  jo  nu  daal.  Schreg , 
schreg1,  röppt  de  kroon.   Ja,  wenn  ik  man  ihrst  grad*  daal  wier! 

Bademacher  in  Hof-Körkwitz. 

b.  De  voss  hett  sik  'ne  kroon  gräpen.  Dee  secht  to 
em,  se  wull  em  dat  fleegen  lihren,  denn  künn  he  sik  jo  goot 
wat  gripen.  Ja,  dee  saak  geföllt  em.  Se  nimmt  em  uppe 
flüchten  un  reis't  mit  em  af,  ümmer  höger.  Toletzt  secht  se: 
So,  hier  is  de  luft  all  so  sweer,  nu  mööt  'k  di  fallen  laten.  De 
voss  sägelt  daal.  Schrader,  schrader,  röppt  de  kroon;  so  röppt 
se  hüüt  noch.  Tagelöhner  in  Remlin. 

c.  De  voss  hett  to  den  krönen  secht,  wenn  he  doch  ok 
so  fleegen  künn.  Oh,  dat  wullen  se  em  wol  lihren.  Twee 
kronenhahns  krigen  em  denn  nu  ok  bi  de  wickel.  As  he  nu 
daal  sus't,  röppt  de  schüttreiher,  dee  hett  grad*  an'n  see  säten 
un  fischt:  Schraat  schraat.  Wenn  ik  man  grad'  daal  kaam, 
schrft  de  voss.  He  küselt  sik  jo  nu  ümmer  rundum,  bald  is 
de  noors  baben  wäst,  bald  de  kopp.  Nahst  hett  he  meent, 
dat  fleegent  güng  ganz  goot,  oewer  dat  settent  hadd  nich  döcht. 

Alter  Kuhhirte  in  Jabel. 

d.  Wenn  de  schüttendreiher  cewer  'n  see  flucht,  röppt 
he  ümmer:  Schreg*  schreg*.  Dat  sali  dorvon  kamen:  Eens  sett't 
he  sik  an't  land  daal,  dor  is  dor  grad'  de  voss;  dee  secht  to 
em,  he  mücht  giern  eens  de  seepartie  mit  em  maken,  ob  he 
em  nich  mitnähmen  wull.    Ja,    dat  wull  he  wol  dohn.    As  se 


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nu  midden  up  n  see  sünd,  lett  em  de  schüttendreiher  fallen. 
Schreg'  schreg',  röppt  he.  Ja,  secht  de  voss,  dat  mach  den 
deuwel  schreg'  gähn,  geit  ümmer  grad*  daal.  Dor  is  he  in'n 
see  versapen.  Vipperow. 

De  schüttreiher  röppt  den  vosb  to:  schreg'  schreg*, 
dorvon  röppt  he  hüüt  noch  so:  Krickow;  de  voss  schri't: 
ik  fall,  ik  fall.  Schreg' schreg',  röppt  de  reih  er:  Triepken- 
dorf;  de  schitterreiher  secht  to  den  v o s s ,  he  sali düchtig 
mit  den  swanz  weihgen  un  mit  de  been  stangeln  un  röppt 
em  to:  verschreep:  Müsselmow;  verschraat:  Waren,  Mecklen- 
burg; de  schüttreh  nimmt  den  voss  mit  up'n  boom  un 
röppt:  inne  schreg':  Vor -Wendorf.  —  vom  fischreiher 
angefordert,  klettert  der  fuchs  auf  den  bäum,  um  sich  die 
jungen  aus  dem  nest  zu  holen ;  als  er  oben  ist,  flattern  diese 
zur  erde.  Der  fischreiher  rät,  ihnen  schnell  zu  folgen  und 
höhnt,  als  der  fuchs  herunterstürzt:  mööst  schreg1  fleegen: 
Helpt.  —  de  schüttreiher  nimmt  den  mullworm  mit  in 
de  luft  un  röppt:  schreg':  Wesenberg.  —  de  voss  sitt  in'n 
boom  un  Mit  rut.  De  kreih  röppt:  schreg'  wech.  Ach, 
ik  wull  gott  danken,  wenn'k  man  ihrst  grad'  daal  wier: 
Gielow.  —  deadeboor  hett  den  voss  na 't  dack  rupnahmen 
un  em  wis  't,  wo  he  rodern  sali.  De  voss  föllt  jo  nu  daal. 
Na  frtind,  wo  geit  dat  fleegen?  Oh,  dat  fleegen  geit  ganz 
goot,  CBwer  dat  setten  döcht  nich:  Tagelöhner  in  Steffens- 
hagen] auf  das  setzen  versteh  ich  mich  noch  immer  nicht: 
Benekenhagen. 

Fischreiher. 

312.  Im'  kriege  der  vögel  mit  den  anderen  tieren  sollte  der 
fischreiher  den  befehl  zum  kämpfe  geben.  Daher  ruft  er  noch 
jetzt:  Scheet  scheet.  Aus  Neukloster. 

313.  Johann  ritt  up  'n  binnen  dörch  *n  busch  na  de  Stadt. 
Unnerwäg's  röppt  de  reih  er:  Scheet,  scheet.  Johann  denkt,  dor 
sünd  räubers  un  jammert:  Ach,  scheet 't  doch  nich.  Dor  flucht 
em  'n  busskäwer  an  n  kopp.  He  denkt,  dat  is  *n  schuss  un 
föllt  vor  schreck  unner't  pierd.  Dat  fängt  grad'  an  to  strullen 
un  Johann  grad'  na  n  mund  rin.  Ach,  jammert  he  dor,  mööt 
ik  in  mien  eegen  bloot  sticken.  Neuslrelitz. 


Zaunkönig. 

314.  De  nettelkönig  is  jo  könig  worden,  as  de  vageis  in  de 
wedd  flagen  hebben;  dorvon  röppt  he  ümmer:  Idelidelitt,  könig 
bün  ik;    so  didelt  he  ümmer  noch,  he  is  jo  de  öbberst. 

Älter  tri  Remlhu 


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_     54    — 

Wide  Wide  witt,  tidelidelitt,  li  li  litt,  tick  tick,  könig  bün  ik: 
vielfach ;  könig  bün  ik,  könig  bün  ik: Karenz;  nettelkönig 
bün  ik:  Waren;  ikik\kik:Lichtenhagen;  ik  bün  de  höchst : 
Wüxin ;   schideriet,  schideriet :  Damm. 

Nachtigall. 

315.  a.  De  nachtigall  is  *n  verwünschten  scheperknecht  Dorüm 
secht  he  noch  ümmer:  To  bucht,  to  bucht,     trau  in  Grevismiihlen. 

b.    Die    nachtigall   ruft   als  verwünschte    Schäferin:    David 
David  David,  drief  drief  drief  drief,  to  bucht,  to  bucht,  to  bucht. 

Frau  aus  Malchin. 

Gänserich. 

316.  De  ganter  röppt:  Ararat.  As  nämlich  bi  de  sündflut  de 
diere  all  von  Noah  in  den  kästen  bröcht  worden  sünd,  is  de 
ganter  vergäten  worden.  Dat  grote  water  hett  em  jo  nu  nicks 
dohn  könnt,  cewer  dat  heimweh  na  sien  goosmudding  hett  em 
doch  hellsehen  pisackt  un  he  is  ümmer  den  kästen  naswommen. 
As  sik  de  kästen  toletzt  up  dat  gebirge  Ararat  daallaten  hett 
un  alle  diere  rutlaten  sünd,  donn  hett  de  ganter  ümmer  vor 
freuden  ropen:  Ararat,  un  so  röppt  he  hüüt  noch. 

Alter  Lehrer  aus  der  Feldberger  Gegend. 


Krähe  (und  Frösche). 

317.  a.  Ein  mäher  mäht  am  wasser.  Jenseit  des  wassers  sitzt 
eine  krähe  und  ruft  immer:  Is  krumm,  is  krumm.  Als  der 
mäher  essen  will,  entdeckt  er,  dass  seine  wurst  aus  der  kiepe 
verschwunden  ist.  Da  ruft  er  der  krähe  zu:  Wenn  s*  ok  krumm 
is,  haddst  se  mi  jo  liker  laten  künnt.  Laupin.   JRedefin. 

b.  Eine  krähe  sitzt  im  bäum  und  frisst  bei  einer  wurst; 
der  fuchs  lauert  in  der  nähe.  Die  krähe  lässt  die  wurst  fallen 
und  der  fuchs  verzehrt  sie.  Krumm  krumm,  ruft  die  krähe. 
Wenn  s  ok  krumm  is,  ik  mach  se  liker,   antwortet  der  fuchs. 

Hoart. 

318.  En  dachlöhner  geit  na  de  Stadt  to  markt.  Unnerwägs 
röppt  em  de  kreih  to:  Mark,  garw.  As  he  abends  triieh  kümmt, 
quarren  de  poggen  in  'n  diek:  Ward  wat,  ward  wat.  Is  all  to 
väl  worden,  secht  de  anner.  Bedefin. 


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—    55    — 

Frösche  (Hund). 

319.  En  buur  hett  'ne  koh  verköfft  un  soeben  dahler  dorvör 
kragen.  As  he  na  huus  geit,  sitten  de  poggen  in'n  diek  un 
ropen  ümmer:  Acht  acht  acht.  Ne,  soeben  heff  'k  man  kragen, 
secht  de  buur.  (Ewer  de  poggen  ropen  wider  ehr  „acht  achta. 
Dor  ward  de  buur  arg'  un  smitt  de  soeben  dahler  nan  diek 
rin:  Denn  teilt  sülben  na,  woväl  dat  sünd.  Allgemein. 

Der  bauer  ruft  den  fröschen  zu :  ihr  rackerpatzer,  dickköpfe, 
klotzaugen,  halt't  euer  maul;  ihr  könnt  schreien,  dass  einem 
die  obren  weh  thun  und  könnt  nicht  einmal  sieben  thaler 
zählen:  Gülxow. 

320.  a.  En  königsdochter  hett  nich  lachen  künnt.  Nu  is  dor 
'n  buur  wäst,  dee  hett  'ne  koh  slacht't,  soeben  dahler  un  vier 
groschen  hett  he  dorvör  kragen.  As  he  na  huus  kümmt,  ropen 
de  poggen  in't  waterlock:  Acht,  acht.  Teilt  juuch  *t  alleen, 
secht  de  buur  un  smitt  dat  geld  rin.  Nahst  slacht't  he  noch 
een  koh  un  dat  fleesch  will  he  in  de  Stadt  verköpen.  As  he 
bin  slachter  vörbikümmt,  bellen  de  hunn  em  an:  Was  was. 
Ik  heff  fleesch  to  verköpen,  secht  de  buur.  Betahlen,  betahlen, 
ropen  de  hunn'.  Nu  is  dor  so  *n  groten  hund  mank,  denn 
gifft  he  dat  fleesch,  dee  sali  dorvör  verantwuurtlich  sien.  De 
hunn*  fräten  dat  up,  de  groot  hund  geit  na  *t  slachterhuus  rin ; 
de  buur  achter  em  an,  he  will  sien  geld  hebben.  De  slachter 
haut  em  dat  ledder  vull.  Dor  geit  he  na  'n  könig  un  klag't 
em  sien  leed,  wo  em  dat  mit  de  beiden  köh  gähn  hadd.  Doroewer 
mööt  de  königsdochter  lachen.  Dor  hett  he  noch  *n  schönes 
stück  geld  to  kragen.  Alter  Ziegler  in  Gielow. 

b.  De  könig  hett  väl  geld  utbaden  hatt,  wer  sien  dochter 
wedder  in  't  lachen  kreech.  Nu  is  dor  'n  buur,  dee  hett  'ne 
koh  slacht't,  dee  stellt  sik  mit  dat  fleesch  up  'n  markt  hen ;  he 
hett  lütt  stücken  hatt  un  groot.  Dor  kümmt  'n  slachter  mit 
twee  hunn*  an,  de  groot  hund  secht:  Häuf  häuf,  un  de  lütt: 
Haff  haff.  Aha,  secht  de  buur,  du  wisst  'n  groten  häufen  hebben 
un  du  man  'n  lütten  happen;  dat  soelt  ji  hebben;  oewer  nu 
geld  her.  De  hunn'  laten  em  stahn.  Den  rest  verköfft  he  vor 
soeben  dahler.  De  poggen  ropen:  Acht  acht.  He  smitt  dat 
geld  rin;  de  poggen  springen  an  de  siet  un  ropen  wedder: 
Acht  acht.  Ne,  denn  koent  ji  nich  richtig  teilen,  secht  de  buur, 
denn  gäwt  dat  man  wedder  her.  He  luert  ümsüss.  Dor  geit 
he  na  n  könig,  dee  sali  em'n  bäten  geld  dohn,  un  verteilt  em 
dat.  Doroewer  mööt  de  prinzessin  lachen  un  de  buur  kricht 
dat  groot  geschenk,  wat  de  könig  utbaden  hett.     Bauer  in  Loosen. 


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—     56     - 

Deutungen  von  Tierstimmen  in  Form  von 
Gesprächen  verschiedener  Tiere. 

Bolle  und  Bock. 

321.  a.  Den  bullen  hett  dat  all  ümmer  ärgert,  dat  de  schaap- 
buck  so'n  groten  büdel  hadd.  Nu  kümmt  he  jo  eens  von  sien 
hod'  af  un  kümmt  bi  den  bück  un  donn  jauchzt  he  recht  so 
hell :  Johann  Rüüsch,  Johann  Rüüsch  (dorbi  hett  he  de  ier  braken), 
Umsehen,  tuuschen.  Nimmermähr,  secht  de  bück,  un  geit  sinen 
gang.  Rade?nacfier  in  Hof-KörJcwitz. 

b.  Du  lütte  bingel,  du  lütte  bingel,  mit  *n  groten  büdel, 
groten  büdel,  n  bäten  tuuschen,  n  bäten  tuuschen.  Nä, 
mien  läder  nich.  Kaufmann  in  Rostock  aus  Poppendorf. 

c  Du  rüge  rüge  düwel,  wat  hest  du  vor  n  groten  büdel, 
willn  tuuschen.       Nä.  Kuhhirte  in  Jabel 

d.  Lütten  düwel,  lütten  düwel,  hett  so  *n  groten  büdel, 
groten  büdel,  tuuschen.      In'n  ganzen  laben  nich.  Klüx. 

e.  Büst  so  *n  lütt  diert,  lütt  diert,  hest  so  n  groten  büdel, 
willn  tuuschen,  tuuschen,  tuuschen.       Nä.  Jabel 

f.  Lütten  kierl,  groten  büdel,  willn  tuuschen,  tuuschen. 

Schiller  Heft  U  Seite  4. 

322.  a.  De  schaapbuck  un  de  bull  sünd  beid'  tohoop  uppe 
weid*.  De  bück  bekickt  sik  den  bullen  von  hinnen  un  secht 
so  in  sik:  Hm,  wat'n  büdel,  wat'n  büdel.  Willn  beid'  tuuschen, 
röppt  de  bull.  Feldberger  Gegend. 

b.    Hest  man  *n  lütten  büdel.       Leih  mi  dinen.      Nä. 

_____  Sternberger  Gegend. 

Krähe  (Storch  u.  a.)  und  Maus  (Frosch  u.  a.). 

323.  Krähe  und  Maus.  Kumm  rut.  Ne,  du  bittst  mi. 
Verwahre  mich,  verwahre  mich.  Die  maus  kommt  endlich  aus 
dem  loche  heraus  und  büsst  ihr  vertrauen  mit  dem  tode.  — 
Bedenk  dien  eid,  bedenk  dien   eid.      Dat  acht  ik  nich. 

Laiendorf  D.  M.  V  &  285. 

324.  De  swinägel  sitt  eens  vor  de  muus  ehr  nest  un  röppt: 
Kumm  rut,  sasst  n  ei  hebben.  lk  kaam  nich  rut,  du  bickerst 
mi,    secht    de   muus.       Ik    swuur   di,    ik    swuur    di,    secht   de 


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—     57     — 

swinägel.  As  se  nu  oewer  rutkümmt,  frett  he  se  doch  up  un 
de  muus  dee  jaumelt:  Dink  an  dien  swuur. 

Bademachcr  in  Hof-Kvrkwüx,. 

Krähe  und  Frosch. 

325.  a.  Kumm  an  't  land.  Du  hackst  mi.  Fürwahr  nich.  — 
Holl  dien  eid.       Ik  schwuur  nich,  Bemplin. 

Kumm  to  barch :  Qöhlcn ;  —  du  frisst  mich.  Ich  fress  dich 
nicht:  Schivaaner  Gegend;  —  verwohr  nich :  Hohen- Woos\  ver- 
wuhr  nich :  Göhlen ;  —  betracht  den  eid :  Neu-Kaliss,  Karft ;  — 
hab  's  ja  nich  geschworen :  Tressow ;  —  heff  'k  *t  all  schwuren  ? 
Nen-Kaliss. 

b.  Kumm  bet  ran.  Du  hackst  mi.  Wahrhaftig  nich.  — 
Breckst  dinen  eid.       Dat  schadet  em  nich.  Triepkendorf. 

c.  Kumm  bet  ran,  kumm  bet  ran.  Du  hackst,  du 
hackst.  Bewohr  nich,  bewohr  nich.  —  Du  säd'st,  du  säd'st. 
Ik  swoor  nich,  ik  swoor  nich.  Kwserotv. 

d.  Kumm  rut.  Du  hackerst  mi.  Bewahre,  bewahre.  — 
Du  hast  geschwuren.      Ik  säd*  man  so.  Spornüx. 

e.  Kumm  rut.  Du  hackst  mi.  —  Brich  dien  eid  nich. 
Ich  hab  zwar  gesagt,  aber  nich  geswuurn.  Alter  in  Kisserow. 

f.  Kumm  rut.  Du  hackst  mi.  Ik  will  di  toswören.  — 
Breckst  eid,  breckst  eid.       Ik  acht  *n  nich.  Bocksee. 

g.  Is  warm,  is  warm.  Komm  raus.  Du  frisst  mir. 
Ih  bewahre.  Schwörst  du?  Ich  schwöre.  —  Du  hast 
geschworen.      Musst  sterben.  Aus  Wulfsahl. 

h.  Metzing  kumm  rut.  Ne,  du  bittst  mi.  Ih,  wo 
ward 'k.  Kann 'k  *t  wol  wagen?  Ja,  wag't  man.  —  Dat 
heff  *k  wol  dacht.  KHckow. 

326.  a.  Krähe  und  Frosch.  Kahlkopp,  kiek  ut't  lock. 
Ne,  du  bickerst  mi.  Keusiadter  Gegend. 

b.  Storch  und  Frosch.  Kahlkopf  komm  heraus. 
Nein,  du  hackerst  mi.  Gross-Strömhendorf. 

327.  Storch  und  Frosch.  Kumm  rut.  Ne,  du  hackst 
mi.  Fürwahr  nicht.  —  Denk  an  dien  eid,  denk  an  dien 
eid.  Den  hab  ich  längst  vergessen,  ich  suche  mir  ein  abend- 
essen.  Rankendorf. 


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—     58     - 

Tiere  auf  der  Hochzeit. 

328.  Dor  wier  mal  eens  ne  hochtiet,  im  de  lud*  hebben  'ne 
koh  hatt  un  'ne  soeg'  mit  farken  un  ok  höhner  im  aanten. 
Fridach  sali  nu  de  hochtiet  wäsen  un  dunnerdachs  ward  jo  dat 
veh  nich  mihr  recht  uppasst,  un  to  de  koh  kamen  se  blos  to  'n 
melken,  oewer  fodern  dohn  se  ehr  nich.  Dor  fangt  se  denn 
an  to  bölken:  Is  de  hochtiet  noch  nich  ball  ut?  Un  de  sceg* 
runscht  in  de  denn  un  kröchzt:  Ik  mööt  wol  bald  ran  ran  ran. 
Un  ik  un  ik,  un  ik  un  ik,  seggende  lütten  farken;  dee  willen 
jo  sugen.  (Ewer  de  hahn,  dee  is  mank  dat  tüffelmähl,  dat 
hebben  se  up  'n  disch  to  'n  drögen  rutersett't  un  ok  vergäten 
rint obringen;  dee  kreiht  nu:  Ik  wull,  dat  't  noch  n  johr  wohrt, 
'n  johr  wohrt.  Dat  gäw  gott,  secht  de  aant,  dee  sammelt 
sik  dat  unnen  up,  wat  de  hahn  afkratzt.  Racke  af,  racke  af, 
röppt  se  em  noch  to;  oewer  de  waedick  secht:  Sacht,  sacht 
(dat  se  ehr  nich  gewohr  warden). 

Bademacher  in  Hof-Körkwitx. 

De  hahn  is  up  n  moltboen :  Waren ;  uppe  hill  mank  n  weiten : 
Neustadter  Gegend  \  bi  'n  gastensack:  Waren]  bi  *n  ries: 
Waren.  —  die  gans  Mast  auf,  was  der  hahn  herunter  rackt 
und  ruft. :  woll gott,  woll gott,  woll  gott :  Waren.  —  enterich: 
dat  hadd  'k  nich  dacht:  Kambs;  ok  wat,  ok  wat:  Klüx;  is  doch 
wat  wat  wat :  Borkow;  all  snasselwark:  Gielow;  all  pladder- 
wark:  Poe/.  —  die  enten  werden  nicht  gefüttert  und  rufen: 
gifft  bald  wat?  Mestlin. 

329.  Kalb:    Duurt  de  hochtiet  noch  lang'? 

Hahn    auf  dem  kornboden:  Acht  dag*  ut  un  dut 

Kalb:    Denn  mööt  'k  starben. 

Enterich  auf  dem  adelpool:  Dat  is  n  snack. 

Latendorf  D.  M.  V  S.  426. 

Acht  dag*  utdideldut: mehrfach;  dree  dag'  um  un  dum: 
Hinriehshagen;  de  ganze  woch  vullup:  Laupin;  dee  duurt 
noch  viertein  dag':  Gross-Lantow.  —  is  de  kost  noch  nich 
bald  ut:  Tessin  bei  Wütenburg;  is  lichtmiss  noch  nich  bald 
ut:  Laupin.  —  hahn:  den  deukert  ok:  Plaie.  —  hahn:  in 
dree  dag'  noch  nich;  gans:  ach  gott  ach  gott:  Waren.  — 
huhn:  klock  klock  acht :  Borkow.  —  ente:  wenn  't  wohr 
weer,  wenn 't  wohr  weer;  schaf:  denn  möten  wi  ok  all 
starben;  hahn:  scheer  di  to'n  düwel:  Seminarist  in  Neu~ 
kloster.  —  kalb:  denn  mööt  ik  jo  starben;  hahn:  scheer 
di  na'n  düwel:  Tarnow  bei  Stavenhagen.  —  kalb:  denn 
ward 'k  bald  slacht't :  Klockenhagen.  —  katze:  heff  nicks 
to  fräten  kragen;   hund:  nooch  nooch  nooch:  Waren. 


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—    59    — 

330.  Kuh:     Duurt  de  hochtiet  noch  lang'? 
Hahn:  Bet  morgen  früh. 

Ente:  Wenn  *t  so  wat  wier.  Aus  Schwerin. 

331.  Hahn:    Hüüt  is   pingsten. 
Kuh:      Is  pingsten  bald  ut? 

Enterich:    Ik  wull,  dat  *t  noch  länger  wier. 

Poststempel  DiedricJishagen. 

332.  Hahn:     Is  de  hochtiet  noch  nich  bald  ut? 
Kuh:       Dat  wohrt  noch  acht  dag. 
Bolle:     Morgen   gifft   supp. 

Sau:        lk  heff  in  'n  poor  dag*  nicks  mihr  sehn. 

Alte,  Frau  in  Ribnitz. 

Weihnachten. 

333.  a.  In  der  weihnachtsnacht  reden  die  tiere. 

Hahn:  Christus  ist  geboren. 

Kuh:     Wur? 

Ziege   (Schaf):    Zu  Bethlehem. 

Wuücenzin.    Waren.   Klockenhagen.  (Suckow.) 
b.    Hahn:     Christus  ist  geboren. 
Taube:  Wo  denn,  wo  denn? 
Lamm:  Zu  Bethlehem,  zu  Bethlehem.  Nengarten. 

Seefahrt. 

334.  a.  De  zägenbuck  un  de  aant  un  de  hahn  hebben 
eens  to  see  führen  wullt.  Unnerwäg's  föllt  nu  unwäder  in,  un 
dat  rägent  von  'n  himmel  daal,  as  wenn  mit  mollen  gaten  würd. 
De  zägenbuck,  dee  perrt  denn  nu  so  hoochfarig  in't  water 
rüm,  aee  mach  jo  keenen  ragen;  un  ok  den  hahn  warden 
de  flüchten  so  klamm;  blos  de  aant,  dee  mach  dit  wäder,  dee 
sitt  vor  de  spigaten,  wo  dat  water  utflütt,  un  süppt  ümmer  düller. 
De  hahn  flucht  toletzt  na  'n  mast  rup  un  will  sehn,  ob  noch 
keen  land  kümmt,  un  as  he  haben  rup  klaspert  is,  dor  röppt 
he  daal:  Ik  seh  Helsingüür,  Helsingüür.  Dat  sik  gott  erbarm,  secht 
de  zägenbuck.  Wat  's  dat  vor  *n  snack,  röppt  de  aant,  dee 
ärgert  dat,  dat  all  land  to  sehn  is.       Rademacher  in  Hof-Körkwüx. 

Ziegenbock:  dat  gäw  de  leew*  gott:  Brunow. 

b.    Das  schiff  wird  leck,  die  ziege  steuert. 

Hahn  vom  mast:  Kükirikü,  ik  seh  Helsingü. 

Ziege:  Dat  sik  gott  erbarm. 

Ente:    Laat't  warden,  wat  ward.  Klockenhagen. 


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c  Ein  kapitän  fuhrt  eine  erbsenladung  nach  Kopenhagen 
und  hat  einen  hahn  und  eine  ente  an  bord.  Der  hahn  ist  der 
seefahrt  müde  und  ruft:  lk  seh  Helsingüür.  Die  ente  ist  bei 
den  erbsen  und  ruft  ärgerlich :  Wat  's  dat  vor  n  snack. 

Alter  in  Wismar. 

d.  De  zägenbuck  un  de  hahn  un  de  aant  fuhren  eens  in  n 
kahn.  As  se  midden  up  *t  water  sünd,  fängt  de  kahn  an  to 
schunkeln.  Dor  secht  de  zägenbuck:  Gott  erbarm  sik;  un 
de  hahn  röppt:  Süht  trurig  ut;  Gewer  de  aant  secht:  Laat 
gähn,  geit  goot.  Arbeiter  in  Waren. 

335.  Bei  einer  Überschwemmung  wird  der  schweinekofen  mit 
dem  darauf  befindlichen  hühnerwiem  fortgetrieben.  Da  ruft  der 
hahn:  Wo  geit't  hen,  wo  geit 't  hen?  das  schw ein  antwortet: 
Na  Röchlitz,  na  Röchlitz.         Alter  Häusler  in  Klein- Strömkendorf. 


Schlechte  Wirtschaft. 

336.  a.  Hahn:   Mien  herr  hett  schulden  maakt. 

Ente:    He  ward  s  ok  wol  betahlen. 

Ziege:   Nimmermähr.  Bartelshagen. 

Klosterbuur  hett  schulden:  Witteribnrg. 

b.    Hahn:    Uns'  na  wer  Schutt  is  alle  lud*  schuldig. 
Ente  auf  Schütt's  hofe:   Dat  ward  he  wol  betahlen. 
Ziegenbock:   In  *n  ganzen  laben  nich. 
Enterich:    Ward  ward  ward  ward  doch. 

Planer  Gegend. 

Fuhrmann  in  Not. 

337.  a.   Mit  n  waedick  un  ne  aant  is  slicht  reisen.  De  waedick 
secht  ümmer:  Rasch  rasch  rasch,  un  de  aant:  Sacht  sacht  sacht. 

Gresenhorst. 

b.  Dat  is  n  dachlöhner  wäst,  Tödt  hett  he  heeten,  dee  is 
von  Ankershagen  mit  kühnen  un  aanten  na  Penzlin  führt.  Dee 
hett  naher  sinen  herrn  baden,  he  süll  em  nich  wedder  mit  so  n 
veehwark  to  Stadt  schicken.  Na,  woans  he  denn  führt  hadd? 
Oh,  hett  he  secht,  ik  heff  in  *t  middel  führt,  bald  dull  un  bald 
äben ;  ik  bünn  beid'  to  gefallen  wäst,  so  as  se  befahlen  hebben. 
De  kühnen  säden  ümmer:  Jaach,  jaach,  un  de  aanten: 
Sacht,  sacht.  Forstarbeüer  in  HaUalit. 


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—    61     — 

De  buur  hett  naher  meent,  so  fn  herrschaften  to  führen  wier 
'n  gefährlich  ding:  Gieloiv;  der  knecht  bringt  sie  zuletzt  mit 
der  peitsche  zur  ruhe:  Hungerstorf;  der  knecht  wirft  zuletzt 
im  zorn  das  ganze  federvieh  vom  wagen:  Waren;  als  der 
wagen  an  einen  stein  fährt,  ruft  der  hahn  dazwischen:  heff 
mi  an'n  noors  stött:  Waren. 

c.  Kuhnhahn:   Stuckeljaach. 

Ente:   Führ  äben.  Falirenholx  bei  Stavenliagen. 

d.  Enten:  Hart  hart  hart. 

Enterich:  Sacht  sacht  sacht.  Gi-aal. 


Krieg.    Soldaten. 

338.  Hahn:  Gifft  noch  krieg. 
Enten:  Wat  wat  wat? 
Hund:  Wo  wo  wo? 
Katze:  In  Polen,  in  Polen. 
Huhn:  Ach  du  leewe  gott. 
Schaf:  Warden  *t  erlaben. 
Bock  (hustend):    Ik  nich,  ik  nich. 

Kuhn  hahn  (scheltend):  Dat  di  de  dunnerwedder. 

Wismarer  Gegend. 

339.  Gänse   und  Gänserich: 

Johann  Friederich,  Hans  Diederich,  is  krieg,  is  krieg. 
Harre  gott,  harre  gott.  Biendvrf. 

340.  Hahn:     Ward  krieg. 
Gans:      Soldaten  kamen. 
Ente:      Laat  warden,   wat  ward. 

Alte  Frau  in  Kakeldütt. 

341.  a.  Wenn  de  gös*  uppe  hocken  sitten,  un  de  höders  kamen 
un  willen  se  wechjagen,  denn  ropen  se: 

Soldaten  kamen,  Soldaten  kamen.  Krichwo. 

b.    Gänserich  und   Gans: 
Thrienlis',  de  Soldaten  kamen. 
Ach  gott,  ach  gott,  ach  gott. 

Frau  in  Damm  aus  der  Bostocker  Gegend. 

342.  a.  Hahn:  Wat  bedüd't  dat? 

Huhn:  Soldaten  kamen. 

Gans:    Harre  gott,  harre  gott.  Aus  Neukloster. 

b.  Hahn:  Wat  wat  bedüd't  dat? 

Huhn:  Soldatenpack,  soldatenpack.  Aus  Wismar. 


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62    — 


343. 
344. 


Gänse:  Jakob.   Isack. 
Hott  hott  hott  hott. 


Soldaten  dee  kamen.  Väl?  Fiw\ 

Waren. 


Gans:    Soldaten  kommen,  Soldaten  kommen. 
Gänserich:    Still  still  still. 
Gössel:    Wil  Wil  Wilhelm. 


345.  a.  Ente: 
Hund: 
Hahn: 


Soldaten  kamen. 

Wo? 

Sie  sind  schon  hier. 


b.  Gänserich:    De  Franzosen  kamen. 
Enterich:     Kotz  zackerment. 
Hahn  im  bäum:  Se  sünd  jo  all  hier. 


Damm. 


Gorloscn. 


Alter  in  Selowm 


346.  Gänserich:   Soldaten  kamen,  Soldaten  kamen. 
Gans:    Wowonäbend? 

Ente:  Wat  kaakt  wi? 
Huhn:  Kaak  pölltüffel. 
Hahn:  Dat 's  nich  bedüdend. 

Alte  Ilätislerfrau  in  Züsovc. 

347.  a.  Hahn:  Soldaten  kommen. 

Ente:    Was  sind 's  für  welche? 

Hahn:  Reitende  artillerie.  Gülxe. 

b.  Hühner:   Dor  kamen  Soldaten. 
Ente:    Wat  wat  wat  wat  vor  weck? 

Hahn:   Artollerie.  Schwastorf. 

c.  Hühner  auf  dem  boden:  De  Soldaten  kamen. 
Hahn   auf  dem   balken:  Artellerie. 

Ente  auf  der  diele:   Wat  wat  wat.  Hoort. 

348.  a.  Enten:  Soldaten  kamen. 

Hund:  Von  wo? 

Katze:  Von  Bernau.  Gh-abow. 

Von  Bordeaux  iZehmen. 

b.    Ente:   Dor  kamen  Soldaten. 
Gans:   Wo  kamen  dee  her? 
Kater:  Von  Bernau. 
Hahn:  Sünd  jo  all  hier. 
Truthahn:  Gottsdunnerwetter.  Triepkendorf. 


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—    63    — 

Ente:        Soldaten  kamen. 

Hund:      Von  wo? 

Katze:      Von  Bernau. 

Hahn:  Bring  bier  her. 

Huhn:  Wieviel? 

Frösche:  Einen  quark. 

Taube:  Immer  ruh,  immer  ruh.  Aus  Miroiv 


Reich  und  Arm. 

349.  a.  Up  'n  lütten  enn\  wo  de  hüüslers  wähnen,  seggen  de 
aanten:  All  pracherwark,  pracherwark.  Up  n  grooten  enn\ 
wo  de  buurn  wähnen,  röppt  de  hahn:  Hier  wähnen  de  riken 
lud'.  Büdner  in  Besitz. 

b.    Hahn:    Mien  lud'  sünd  rike  lud'. 

Enterich:   Prachermarten,  prachermarten.      Dicrhagen. 

c    Hahn:  lk  deen  bi  riek  lud*. 

Ente:    Luter  pracherwoor.  Tagelöhner  in  Ahrensberg. 

Dat  prachergoot:  PoeL 

d.  Hahn:  Rike  rike  lud'. 

Ente:'   Poverete,  poverete.  Aus  Neukloster. 

e.  Hahn:  Dit  sünd  riek  lud*. 

Ente:    Wenn't  wat  wier,  wenn  *t  wat  wier.     Spornüz. 

350.  Leute   fragen   auf  einem   hofe   um   arbeit   an. 

Ente:   Snurrerpack. 
Hahn:  Dat  sünd  god*  lud*. 

Fahrenhoh  bei  StavenJiagen. 


Die  Musikanten  kommen! 

351.    a.   Wenn    die   musikanten    zum    erntefest    auf  den    hof 
kommen,  werden  sie  vom  geflügel  begrüsst. 

Hahn:  Nu  kamen  vornahm  lüd\ 

Gänserich:    Nu  kamen  muskanten. 

Ente  auf  dem  teich:   Is  rackerpack,  is  rackerpack. 

AUer  Fuhrmann  in  Waren. 

Hahn  auf  dem  zäun:  nroakanten,  dat  sünd  wol  vornähme 
lud1;  enterich  hinter  dem  zäun:  dit 's  ob  wer  schönes 
rackerpack :  Alter  in  Gidow. 


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—    64    — 

b.    Gänserich:  Muskanten  kamen. 

Enterich:    Oll  pracherpack. 

Hahn:    Oll  liederlich  lud*.  Datnbcck. 

Luter  hog'  ltid.  Luter  rasselpack:  Waren;  snurrerpack, 
snnrrerpack:  Gross -Wüsten fehle;  dat  pack,  dat  pack: 
Waren. 

Verschiedenes. 

352.  Wenn  de  äänt  bi  n  möller  is,  denn  secht  se  ümmer: 
Matt  matt  matt  matt,  (de  möller  sali  goot  matten);  un  de 
du  w wer,  dee  kullert  jo  so,  dee  secht  denn:  Huhupen  huhupen, 
(he  meent,  de  möller  sali  noch  'n  goden  hupen  maken  uppe 
matt).  Fuhrmann  in  Waren. 

353.  Auf  dem  bauerhofe  steht  ein  fuder  körn.  Der  hahn 
fliegt  oben  hinauf  und  ruft:  Kikeriki,  all  mien,  all  mien.  Die 
enten  schnappen  nach  den  herunterhängenden  ähren  und 
schreien:   Laat  mi  ok  wat,  laat  mi  ok  wat.  Waren. 

354.  Ente:    Stargard  sali  afbrennen. 

Hahn:  Potz  dusend  zackerloot.  Aus  Neuläoster. 

355*    Ente:   Back  back  back. 

Huhn:  Hab  ja  kein  mehl.  Aus  Mrow. 

356.  Hahn:    Gah  na  frömd*  lud'. 

Ziegenbock:    Nä.  Waren. 

Treck  in'n  deenst:  Waren. 

357.  Laubfrosch:   Natt  natt  natt  natt. 

Krähe:    Quark  ok,  quark  ok.  Retxow. 

358.  Gelbgans  im  winter:    Lid*  lid'  keen  noot,  heff  to  biten. 
Krähe:    Hest  n  quark,  hest 'n  quark. 

Büdner  in  Langsdorf. 


Deutungen  der  Stimmen  einzelner  Tiere. 

Kuh. 
359.     Die  kuh  ruft  im  stall: 
Nu  nu  nu,  laat  mi  rut, 
süss  kriech  ik  nicks  vor  de  snuut, 
un  nicks  in  n  buuk.  Aus  NeuUoster. 


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—    65    — 

Kalb. 

360.  Wenn  dat  kalf  börrnt  warden  will,   schrTt   dat   ümmei: 

Melk,  melk.  Altenteiler  in  Helpt. 

Bolle. 

361.  a.  Der  bolle  ist  stets  missvergnügt  über  sein  futter: 

Ji  hebben  mi  verspraken, 

ik  süll  juuch  de  kälwer  maken, 

ji  wullen  mi  gäben  brinkheu, 

ji  gäben  mi  rüg'  heu,  rüg*  heu.         Schüler  Heft  II  S.  4. 

b.  De  buur  hett  mi  brinkheu  verspraken, 
dorvör  süll  ik  em  kalwer  maken, 

nu  gifft  he  mi  nich  dat  wischheu,  wischheu.       Starsow. 

c.  Ji  wullt  mi  gäben  brinkheu, 

un  ik  heff  kragen  stinkheu.  Pepelow. 

362.  De  buur  hett  mi  verspraken, 
ik  süll  em  de  kalwer  maken, 

he  lücht,  he  lücht.         *  Arbeiter  in  Waren. 

363.  Wenn  de  bull  mank  de  hod*  rümmer  geit  un  frett,  denn 
brummt  he: 

Ik  gah  hier  ümmer  rümmer  rümmer  so, 
un  maak  den  buurn  de  kalwer  blos  bi  stroh,  bi  stroh. 
Banaler  auf  Poel. 

364.  De  bull  röppt  de  lud*  to: 

Blieft  mi  von  'n  liw'.  Woggersin. 

365.  En  schoostergesell  hett  Johann  Rüüsch  heeten,  dee  hett 
in  de  frömd'  wullt.  As  he  bi  de  koppel  kümmt,  röppt  de 
bull  em  to: 

Johann  Rüüsch,  blief  to  huus. 
Ik  will  ok  man  bet  Güstrow,  secht  de  anner.  Wokem. 

366.  Als  ein  bürgermeister  an  einer  kuhherde  vorbeikommt, 
ruft  der  bolle:  Lümmel  lümmel  Himmel.  Ik  bün  dien  lümmel 
nich,  ik  bün  de  börgermeister.  Du  büst  *t,  du  büst  *t,  brüllt 
der  bolle.  Seminarist  in  Mirow. 

367.  Das  brüllen  des  boilen  wird  gedeutet: 

Uns'  vadder,  uns  vadder  is  to  huus  kamen,  is  to  huus  kamen. 
(Wat  secht  he?)    Lümmel  lümmel  lümmel.  Biendorf. 


Meoklenb.  Volksüberlieferungen,  Bd.  IL  5 

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—     66     — 

3(58.  In  Nibrandenborg  hebben  de  wäwers  quartal  fiert.  De 
bull  geil  vor  de  döör  stabn  un  rr>j)j)t:  Lümmel  Himmel  Himmel 
Himmel.  Still  still,  secht  de  oltgesell,  Hier  ist  das  hochlöbliche 
weben  juartal,  der  junggesell  stein  vor  der  offenen  lade. 

AUer  in   Waren  ans  Wnlhenxin. 

361).  a.  De  schonst ers  hebben  eens  (juartal  hatt  un  dat  duert 
lang;  noch  morgens  is  dat  dor  so  lustig  un  läwig.  Dor  kümmt 
de  bull  vor  de  döör:  Schuster,  schuster.  De  oltgesell  löppt  rut: 
Herr  oberstledermacher,  Sie  möchten  verzeihen,  wir  haben  ein 
bischen  lustbarkeit  gehabt.     Nu  nu,  secht  de  bull,  un  geit  wider. 

Altrr  in  (iielmr. 
Mein  lieber  Herr  ledermacher:  WtUenbnr<j;  Herr  oberleder- 
meistcr:  Wamotr  bei  H'rilxotc;  heiT  ledenneister:  Notklost/r; 
de  oltgesell  nimmt  'n  hoot  af :  Herr  oberkalbermachermeister 
und  gesell:  Waren;  mien  gnädigster  Herr  bull:  Klorkm- 
lnnjcn. 

b.  Ji  schoosters,  ji  schoosters!  Oh,  herr  bolle,  wir  haben 
nur  (juartal.       Nu  nu  nu.  Klocksin. 

Es  ist  nur 'ne  kleine  Vorlesung:  Dnnt tnrr/täffe;  dat  is  mau 
breef liisen:  (irerisni'nJ/len ;  wir  haben  rechnungsablegung: 
Warm ;  die  Herren  Schuhmacher  haben  heute  abend  ihren 
schmaus :  WiUenlntrej. 

c.  Der  bolle  vor  der  schusterherberge :  Suup  ut,  suuj)  ut. 
Altgeselle:  Herr  bull,  wi  hebben  hier  hüiit  (juartal.      So  so  so  so. 

Trirjtkcndorf. 

d.  De  bull  kümmt  vor  de  sniderharbarg' :  Wat 's  hier  los? 
liier  is  dat  hochlöbliche  snideramt  tosaam.  Nu  nu  nu,  secht 
de  bull.  Mädchen  i)i    Warnt. 

Was  hier,  was  hier?  .  . .     Nun  gut,  nun  gut:  Lause. 

e.  Die  maurerhaben  (juartal.  Der  bolle  ruft:  Kroochdach. 
Da  kommt  der  altgesell  heraus:  Minsch,  du  irrst  di,  wi  hebben 
man  (juartal.  Nnt-Lübhw. 

Huuch  kroochdach :  Gadebnseh ;  krugtag:  Waren;  hochtiet, 
hochtiet :  St  rasen. 

f.  De  Teterowschen  hebben  'ne  tosamenkunft  hatt.  De 
bull  fröcht;  Kroochdach,  kroochdach?  Nein,  secht  de  börger- 
meister,  lass  nur,  's  ist  nur  'ne  kleine  Versammlung.     Jhtnlow. 

370.  En  schoosterjung  begegent  enen  mann  mit  n  bullen  un 
secht:  Herr  oberledermacherfabrikant,  wi  hebben  hüüt  (juartal. 
kiimmst  doch  ok  wol  n  bäten  hen.      lim  hm  hm,  secht  de  bull. 

Hohen-Lukow. 


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—     67     — 

371.  De  schoosters  in  Marlow  hebben  'n  supen  hatt.  De  bull 
bölkt  rin  na  dat  huus;  To  huus,  to  huus,  to  huus.  Dor  kümmt 
een  ruttolopen:  Wi  gähn  gliek.  Na  man  to,  na  man  to,  secht 
de  bull.  Alter  in  dranl. 

372.  As  de  Teterowschen  ehr  kirch  bug't  hebben,  hebben  se 
jo  dat  licht  vergäten;  de  stadtbull  hett  jo  mit  sien  hüürn  n  lock 
instött,  so  hett  de  kirch  licht  kragen.  Dor  bedanken  sik  de 
Teterowschen  bi  den  bullen,  he  süll  ok  eens  wat  god's  to 
drinken  hebben.  Poor  dag'  naher  hebben  de  schoosters  quartal. 
Nu  is  dor  'n  hölterntüffelmaker,  den  'n  hett  dat  so  arm  gähn, 
dee  is  dorüm  nich  to  quartal  gähn.  Dor  kümmt  de  bull  dörch 
de  Stadt  to  brüllen  un  de  hölterntüffelmaker  versteh  ümmer: 
Schooster  jülk,  schooster  jülk;  he  denkt,  he  will  sien  drinken 
hebben.  Dor  löppt  he  rut:  Mien  leew'  herr  bull,  ik  bün  n 
armen  hölterntüffelmaker,  ik  heff  nicks.  Nu  nu,  secht  de 
oll  bull.  Arbeifer  in  Waren. 

373.  Dor  wier  mal  'n  buur,  dee  hett  ümmer  slicht  hier  hatt, 
dor  hebben  sien  lud*  ümmer  schoosterjüch  to  secht.  Nu  driben 
ok  eens  de  köh  ruter  un  de  bull  stellt  sik  vor  de  döör  hen 
un  kriescht:  Schoosterbier  jüch,  schoosterbier  jüch.  Ach,  mein 
lieber  alter,  secht  de  buur,  ist  nicht  besser  geraten,  soll  nächstes 
mal  besser  werden.  Kneclit  ans  der  Itostocler  Getjewl 

374.  a.  Der  bolle  vor  der  schusterherberge  ruft:  Lümmel, 
Himmel,   ledderverfupper,   ledderverfupper,   bier  jüch,  bier  jüch. 

Wittenburg. 

b.  Ji  schoosters,  ji  schoosters,  jug'  bier  is  jüch,  jug'  bier  is 
jüch.  Ihllhi. 

375.  a.  Schulten mudder  hett  bier  brug't.  De  bull  hett  sik  los- 
räten  un  all  dat  bier  ut  dat  bruküben  utsapen.  Nahst  löppt  he 
dat  dörp  lank  un  brüllt:  Oll  jüch,  oll  jüch.  Wahmühlen. 

b.  De  Teterowschen  hebben  eens  so  n  slicht  bier  brug't, 
dat  hebben  se  in  'n  rönnsteen  gaten.  De  bull  süppt  dor  toihrst 
von  un  schellt:  Luter  oll  jüch.  Aus  Wolken. 

376.  En  gastwirt  hett  sinen  bullen  rutlaten,  dee  geit  bi  den 
bäcker  vor  de  döör  stahn,  dee  grad'cewer  wahnt  un  röppt: 
Kiekbusch,  Kiekbusch.  Dor  kümmt  de  fru  rut  un  secht:  Mien 
mann  is  nich  to  huus.        Na  denn  nich,  brummt  de  bull. 

Alter  in  St  rase  )i. 


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-     68    — 

Esel. 

377.  Der  esel  ruft: 

Broot  broot  broot,  semmel  ok  im  meschüken. 

WarnkenJiagen. 

Schwein. 

378.  a.  Sau  und  ferkel: 

Ik  wull,  dat  *k  nich  geburen  wier.      Un  ik  un  ik  un  ik. 
Mehrfach.   (Laiendorf  D.  M.  V  S.  284.) 

b.  Sau  und  ferkel: 

öch  öch,  ach  war  ich  nie  geboren.     Ok  ik  nich,  ok  ik  nich. 

Neukirchen  bei  Bütxow. 

379.  Sau  und  ferkel: 

Man  ümmer  sauber  as  ik.       Un  ik   un  ik.  Fküow. 

380.  Wenn  de  farken  sugen  willen,  schrigen  se: 

-   Un  ik  un  ik  un  ik,  giff  mi  n  bäten  titt,  ik  ik  ik  ik  toihrst. 

Arbeiter  in  Waren* 

381.  Der  eber  bei  der  sau:   Löcher  löcher  löcher! 

Sau:  Hinnen  hinnen.  Bauer  in  Quassow. 


Schaf. 

382.  Dat  schaap  röppt  cewer  sinen  futterkraam: 

Mehr  her,  mehr  her. 

Alter  in  Wittenburg  aus  dortiger  Gegend. 

383.  Lamm:  Wo  is  mien  mamah?  Gletzow. 

384.  Lamm,    dem    die    mutter    abhanden    gekommen    ist: 

Mudder  bläben?      Schaf:    Hier.  Böhm. 

385.  Lamm:  Mömme,  kumme  her.  Alter  in  Selow. 

386.  Lamm  und  mutterschaf: 

a.  Mudder.      Wat  wutt?     Titte.      Kumm  her.       Schwansee. 

Mäh.   Bäh.  TittL  Komm  her:  Schönbeck. 

b.  Wo  is  mien  mudder  bläben?      Kumm  hier  man  her. 

Questin. 

387.  Lamm  und  bock: 

Hest  mömme  (mien  mudder)  nich  sehn?     Nä. 

Poel.  Bocksee.   {Wismar) 

388.  Lamm  und  bock: 

Wo  is  mien  mudder  bläben?     Achter  *n  barch. 

Waren. 


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—     69     — 

389.  Lamm  und  bock: 

Wo  is  mien  mömme  (mudding)  bläben?      Is  to  balken  stägen. 

Kümmt  se  nich  bald  wedder?      In'n  laben  nich.  Allgemein. 

Dee  hängt  in  *n  haben:  Lärz;  an  *n  galgen:  Waren;  kümmt 
se  nich  bald  wedder  ?  Se  hängt  (is)  all  uppe  ledder :  Pepelow, 
(Frau  aus  Malchin);  kümmt  se  nich  bald  wedder?  Mien 
läder  nich:  Gross- Gievitx;  selärer  nich : Bemplin ;  all  mien 
läwe  nich:  Yorderhagen;  all  un  mien  läder  nich:  Schorreniin; 
all  mien  läbdage  nich :  Gnoien.  —  denn  mööt  ik  wol  starben. 
Wardst  wol  wedder  war  den:  Vorderhagen. 

390.  Lamm- und  hammel: 

Wo  is  mien  mudder  bläben  ?  Dee  is  bi  'n  slachter  na  *n  wagen 
rupstägen.  Wo  sali  ik  denn  von  laben?  Ik  will  di  wol  wat 
gäben.  Seminarist  in  Neukloster  aus  Brunshaupten. 

391.  Schafe  und  bock: 

Wo  's  de  meister  (der  schäfer)  bläben?  Na'n  boen  rupstägen. 
Wat  deit  he  dor?     Hahlt  heu  vor  uns  all  all  all. 

Fratt  in  Gielow. 
Hahlt  stroh,  is  keen  heu:  Klockerihagen. 


392.  a.  Lamm  und  mutterschaf: 

Wenn  *t  mai  wier.      Dat  wardst  du  bald  erlaben.  Güstrow. 

b.  Lämmer:  Wenn  de  mai  man  wier.  Mutterschaf: 
Wi  warden  't  erlaben.  Alter  hammel  hustend:  Öch  öch,  ik 
nich  mihr.  Stargarder  Gegend. 

393.  Schaf  und  hammel: 

Wenn  man  ihrst  Maregen  (Marien)  wier.     Je,   wer  *t 
afläw't.  Wesenberg. 

394.  Lamm  und  bock: 

Wenn  *t  man  ihrst  warm  wier.     Dat  ward  ok  wol  warm  warden. 

ZieslÜbbe. 

395.  a.  Lamm:  Mamme,  titte  her.  Schaf:  Wenn  man  ihrst 
gras  war.  Hammel:  Wird  wohl  bald  was  kommen.  Bock: 
Nimmernimmermehr.  Bauer  in  Börgerende. 

Kann  noch  kamen.    Nimmermehr:  Qross-Lantow. 

b.  Schaf:  Wenn  dor  man  ihrst  gras  war.  Bock:  Dor 
mööt  ihrst   wat  warden.      Lamm:    Dor   ward  sienläder  nicks. 

Lriibtheen* 
Kümmt  man  sienläre  nicks:  Vorderliagcn. 

c  Lamm:  Wenn  dor  gras  war.  Schaf:  Will  wol  wat 
warden.      Bock:   Wer 't  afläw't.  Alter  in  Picher. 


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—     70     — 

396.  Lamm  und  bock: 

Mach  ik  wol  wedder  warden?  Wenn  man  ihrst  gras  vvasst, 
denn  machst  wol  wedder  warden.  Kmerow. 

397.  a.  Lamm  und  schaf: 

Wenn  'k  man  ihrst  groot  wier.  Wardst  wol  warden.  Wenn  'k 
man   nich   doot   blief.       Wardst  nich   starben. 

Woldcgker  Gegend. 
b.    Lamm  und  schaf: 
Wenn  'k  man  nich  doot  frier.      Wardst  jo  wol  nich  starben. 

Kneesa. 

398.  Wenn  die  lahmgewordenen  schafe  hinter  der  herde  her 
stümpern,  rufen  sie: 

Ik  ward  wol  noch  wedder  warden,  ward  wol  noch  wedder  warden. 

Starsow. 

399.  Schafe  zu  einander: 

Süll  'k  wol  noch  wedder  warden?      Nä.  Aus  Xeukloster. 

400.  Wenn  de  ollen  jarrlings  de  süük  so  hebben,  denn  seggen 
se  (immer: 

Tz  tz  tz  acht.  Iiademarlicr  in  Hof- Korkte  itx. 

401.  Schafe  im  herbst:  Perfekt;    im  frühjahr:    Drääch  mi  dör. 

Alte  Frau  in  Bernitt. 

402.  a.  Wenn  weck  schaap  so  möd'  sünd  un  achteran  stümpern, 
denn  ropen  se  den  scheper  to:  Drägen,  drägen.  Ik  drääch  di 
nich,  secht  de  scheper.  Starben,  starben.  Ik  aashans  di, 
secht  dee  wedder.  Ihdemacher  in  Hof-Körkieitx. 

Drääch  mi,  süss  starw  ik:  Malchin. 

b.    Lamm:    Scheper,    scheper,    drääch  mi.      Bock:   starw, 
starw.  Xcustadtcr  Gegend. 

403.  Schafe,  wenn  sie  die  räude  haben: 

Herr  scheper  smier  mi,  oder  ik  starw.    Alter  in  Banxkow. 
Scheper  smeer,  oder  ik  starw:  Gletxoiv. 

404.  Wenn  das  gras  auf  der  weide  knapp  wird,  rufen  die  kühe: 

Sali  'k  nicks  mihr  hebben? 
und  die  schafe: 

Ji  mööYt  mi  drägen.  Vorderhagen. 

405.  Wenn  dat  abend  ward,  ropen  de  schaap: 

Soeben,  acht,  nagen, 

warden  wi  noch  nich  bald  rinnerdräben  ?       Aus  Rostock. 


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—     71     — 

406.  Wenn  de  jud'  den  schaapbuck  begegent,  denn  secht  de 
jud':  Goden  morgen,  broder,  woväl  smaatschen  (lämmer) 
best  mi  all    maakt?     Denn  secht  de  bück:   Nagen. 

(iross-IMlc. 

Ziege. 

407.  Wenn  de  zäg'  hunger  hett  un  na  foder  jankt,  röppt  se : 

Heddt,  reddt.  Twjelnhnrr  in  Srlttaistorf. 

408.  Die  ziege  verlangt  nach  futter: 

Immer  mehr.  Wot/yrrsih. 

409.  Ziege  und  bock: 

Immer   mehr.       Noch    mal    probieren. 

Iiä(\otrrr  Grycnd. 

410.  Ziegenbock:  Se  hebben  mi  slagcn.  (Womit  denn?) 
Mit'n  mählsack.  Ans  Oniwnhof. 

411.  Wenn  der  ziege  die  kehle  abgeschnitten  wird,  ruft   sie: 

Meister,  meine  seel,  meine  seel.  Zirlow. 

412.  Ein  mann  fragt  seine  ziege,  ob  sie  futter  haben  wolle: 
Ja.  Die  ziege  stösst  das  eimer  um.  Auf  die  frage,  ob  sie  das 
nicht  wieder  thun  wolle,  antwortet  sie:  Nä.  Als  sie  es  trotz- 
dem noch  einmal  thut,  erhält  sie  schlage  und  antwortet  nun 
auf  die  wiederholte  frage:    Nimmermehr.  Ahmtsbn-f/. 

413.  a.  En  zägenbuck  is  haben  uppe  mcelenrod'  rupkrapen 
un  röppt  den  möller  to:  Meister,  ik  verreis'.  Du  wirst  doch 
wiederkommen,  secht  de  möller.      In'n  laben  nich. 

Frau  in  Jnl\kr. 

b.  Eine  ziege  ist  auf  den  heuboden  geklettert.  Da  ruft 
ihr  herr  ihr  nach,  wo  sie  hin  wolle,  lk  will  verreisen.  Auf 
die  frage,  sie  komme  doch  wohl  wieder,  antwortet  sie: 
Nimmermehr.  Mirotr. 

c.  Die  ziege  ruft: 

Ik  will  verreisen,  ik  will  na  Crivitz.        Scltmicdctjrxdh  in  Vorbn-k. 

414.  Ziegenbock  und  Schneidermeister:  Meister?  Wat  wisst 
du,  gesell?  Will  minen  lohn.  Wat  wisst  du  denn,  gesell? 
Will  reisen.      Wann  kümmst  wedder,  gesell?     Nimmermehr. 

Gadobusch. 

415.  Dat  heuken  röhrt:  Wo  's  mama  blähen?  Denn  secht  de 
bück:  Na'n  heubcen  rupstägen.  Kümmt  se  nich  bald  run? 
Nimmermehr.  Ahrcnsbcry. 


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-     72     — 

Katze. 

416.  a.  Kater  und  katze: 

Frau,  frau.      Jau,  jau.  Witienburg.  Cliemnitz. 

b.    Frau.      Mann.  Priejmt. 

417.  Katze:   Ik  sitt  so  nau  nau. 

Latcndorf  D.  M.  V  S.  2S4.    Krickow.     Waren. 

418.  a.  Kater  und  katze: 

Se  sitt  so  nau.       Se  ritt  intwei. 

Arbeiter  in  Waren  aus  Tvrgcl&iv. 

b.  Sitt  so  nau.      Kumm  bet  rup.     Purr  na.     Du  rittst  mi 
alles  intwei,  intwei.  Feldberger  Gegend. 

c.'  Mien  frau.     Jau,  ik  bün  dau.  —  Junger  junger  au,  dat 
deit  weh.      Jau  jau,  he  passt  oewer  ganz  genau.  Rehna. 

419.  Katze  und  kater: 

Du  rittst  mi  s'  intwei.     Doh  'k  nich. 

Malchower  Gegend. 

420.  Katze  und  kater: 

Ik  sitt  so  nau.      Ik  purr  di.  Alte  Frau  in  Warm. 

421.  a.  Katze: 

Ludwig,  dien  oll  knaken  deit  ok  so  weh,  so  weh. 

Arbeiter  in  Waren. 

b.  Katze  und  kater: 

Dat  deit  so  weh.      Ne.      Ja.  Waren. 

c.  Kater  und  katze: 

Sali  *k  mal?      Deit  weh.  Lübtheen. 

422.  Kater  und  katze: 

Ik  will  di  mal  so  äwing.      Dat  will  ik  nich. 

Darguner  Gegend. 

423.  Katze  und  kater: 

Is  nooeh.      Nich.  Malchower  Gegend. 

424.  Kater  und  katze: 

Woväl  wisst  hebben,  söss?      Ne,  soeben. 

Gegend  von  KcuUoster. 

425.  Katze  und  kater: 

Wisst  du  gähn.     Jau  jau,  jau  jau.  Bemplin. 

426.  Katze: 

Mi  joekt,  purr  na.  Lübberstorf. 


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427.  a.  Katze  und  kater: 

Mi  joekt  s\      Ik  klei  s\  Tewswoos. 

b.  Mi  joekt.      Mi  ok.  Gülxe. 

c.  Mi  joekt  s'.   Ik  ward  di  s*  purren.  Nu  ritt  s*  intwei.    Waren. 

d.  Purr  na.     Ja  ja.  Oraal 

Purr  mi  auch:  Bastorf. 


428.  a  Kater: 

Fru  nawer,  kumm  'n  bäten  roewer.  Bocksee. 

b.  Katze  und  kater: 

Herr  nawer,  kumm  bet  roewer.      Kann  nirgens  kamen. 

Altenteiler  in  Triepkendorf. 

c.  Kater  und  katze: 

Nawersch,  kumm  *n  bäten  roewer.     Kann  *k  't  wol  dohn  ? 
Ja.  Petersdorf. 

Kann  *k  't  wol  wagen?  .  . .  Herrje,  herrje:  Bastorf. 

429.  Kater  und  katze: 

Mariken,  maak  mi  apen.     Kumm  rin,  kumm  rin. 

Aus  Minzow. 

430.  Wenn  de  katten  balstern,  denn  secht  de  kater: 

Mriken  Mriken  Mriken. 

Korl  Korl  Korl  hchch,  secht  de  katt. 

Bademaclier  in  Hof-Körkwitx. 

431.  Kater: 

Hest  Mriek  nich  sehn?  Petersdorf 

432»  a.  Wenn  de  katten  sik  biten  willen,  seggen  se: 

Verschoon  mi  de  ogen,  verschoon  mi  de  ogen. 
Wenn  se  oewerst  bi't  biten  sünd,  seggen  se: 

Ogen  un  backen,  ogen  un  backen.     Bauer  inBörgerende. 
Du  kannst  mi  kratzen,    wo  du  wisst,   man  hlos  nich  in 
de  ogen:  Strohkirchen. 
b.  Katzen,  sich  beissend: 

Man  nich  in  de  ogen.      Ja,  grad*  in  de  ogen. 

Aus  Schwerin. 

433.  a.  Man  kneift  den  kater  in  den  schwänz  und  fragt: 
Kater,  wo  büst  du  her?     Von  Bernau. 
Sünd  dor  ok  husoren?     Jau.  , 

Wo  gähn  s*  dor  gekleed't?     Blau.  Neucanow. 

b.  Büst  soldat  wäst?     Jau.       Wo?     In  Bernau. 
Wat  hest  vor  *ne  mondirung?      Grau. 

Tagelöhner  in  HelpL 


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—     74     — 

434.  a.  Hier  kneifen  die  knaben  die  katze  in  den  schwänz  und 
fragen:  Wat  kost  de  bodder?  Dann  sagt  die  katze:  Een  mark, 
een  mark.  Oder:  Wo  steit  dat  raathuus?  An'n  mark,  an 'n 
mark.  Aus  Lawje. 

b.    Ebenso:    Wer  wahnt  an  de  bäk?      Mau.      Oder:    Wo 
wahnt  de  börgermeister?      An  'n  mark.  Schwann. 

c    Wo  is  de  apteek?      An  'n  mark.  Mehrfach. 

Hund. 

435.  a.  Wenn  de  hund  so  bläkt,  denn  secht  he: 

Mien  herr  hett  backbeeren  nooeh  nooeh  nooeh; 
un  wenn  'n  em  denn  smitt,  denn  hinkt  he  af : 
Ach  du  gott,  ach  du  gott. 

Rademacher  in  Ho/ -Kork  w  it. x. 
Häuf  häuf .  .  . :  Wolkendorf;  tauf  tauf:  ebenda ;  uns'  oll 
mudder  lictt  noch  klump  un  baekbeeren  nooeh:  Allbukow; 
^rossmudder  backt  backbeeren  nooeh:  Waren;  mien  buur 
(uns*  buurs)  hett  backbeeren  nooeh:  Salon-  hei  Makhow, 
(Mecl{1enhar<i)\  schultenmudder :  Wolken;  mien  herr  hett 
noch  plummen  nooeh:  W<»jtjersin\  liest  du  backbeeren 
nooeh  V  Relhwisvh. 
b.  Wauf  wauf  wauf,  uns'  mudder  hett  backbeeren  nooeh 
nooeh  nooeh,    uns'  vadder  kricht  in  'n  laben  nich  nooeh. 

Istupin. 

436.  Uns'  herr  is  riek  nooeh  nooeh  nooeh. 

Xiendorf  hei  Rostock. 

437.  Mien  mien  mudder  hett  mihr  backbeeren  as  jug'  jug\ 

Ribniti. 

438.  a.  Vor  Jakobi  rufen  die  hunde:  Jakob  kumm  ball  ball; 
nachjakobi:    Nu  backbeeren  nooeh  nooeh  nooeh.  Wismar. 

b.  Wenn  de  schüüns  un  de  kuurnbeens  leddig  sünd,  ropen 
de  hunn':    Jakow',  kumm  ball  ball  ball  ball.  Triepkendorf. 

c.  Jakobi  kumm  ball  ball  ball  ball, 

minen  buurn  sien  brootkuurn  is  all  all  all  all. 

Jws  Schwerin. 

d.  Minen  nawer  güng  dat  so  leech.    Denn  sien  hund,  so 
säden  wi  in  n  dörp,  reep  ümmer: 

Jakow'  Jakow*,  kumm  ball,  kumm  ball, 
dat  broot  is  all  all  all. 
Harwstcewers,  wenn  de  appeltiet  wier,  reep  he: 

Appelmaus  maus  maus.        Alter  in  Waren  aus  Widkenx-in. 


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439.  Minen  herrn  sien  broot  is  düür,  düür.  Woggersin. 

440.  Der  bauerhund  ruft: 

Minen  vadder  sien  rüg'  hüll  hüll  hüll.  Vorderhagen. 

441.  Mien  buur  drinkt  ut  n  ierden  putt  putt  pult  putt, 
is  'n  höltern  stülp  up  up  up  up. 

]Iol\wdrferfraa  in  Xienh"g<n. 

442.  Der  hund  bellt  dem  fremden  zu: 

Rut  rut,  wisst  du   rut  rut  rut. 

A us   dem   Hat  \ ebargisehen . 

443.  Wenn  de  muskanten  vorn  duur  blasen,  röppt  de  hund  ehr  to: 

Lud*  nooeh  nooeh  nooeh; 
se  soelen  nich  mihr  ranblasen,  denn  is  he  jo  dat   Iidenste  deel. 

Arbeiter  in    Waren, 

444.  In  de  aust  steit  de  hofhund  vor  'n  duur  un  röppt: 

Frömd*  nooeh  nooeh  nooeh; 
he  is  bang ,  dat  em  dat  foder  enttreckt  ward,   wenn  noch  mihr 
frömd*  arbeiter  annahmen  warden.  Arbrifcr  in  Waren. 

445.  Wenn  man  so  dörch  'n  buurdörp  geit,  ropen  de  hunn'  enen  to: 

Brüjams  nooeh  nooeh  nooeh. 

Arbeifer  in  Wittenberg  aas  der  Grcrisniählrner  Gegend. 

446.  Wenn  de  knecht  bi  'n  annern  hof  vörbikümmt,  röppt  de 
hund  em  to:   Uns'  mäkens  hebben  bäter  ding  as  jug'  jug'  jug'. 

Büdner  in  Widlenxin. 
Uns*  mäken  hett  *ue  bäter  as  jug  jug  :  Tagelöhner  in 
Sfdtönbeek. 

447.  Ein  grosser  und  ein  kleiner  hund  fressen  aus  einer  schüssel. 
Der  kleine  ruft:  Ät,  ät.  Der  grosse  beisst  ihn  fort:  1k  heff  all, 
ik  heff  all.      Da  hinkt  der  kleine  ab:    Denn  drink,  denn  drink. 

Krirh'otr.     Jlestltn. 

448.  De  Weitendörper  hunn*  bläken: 

Torfmakers  kamen  all  wedder  wedder  wedder. 

Alter  in  Ban  ikoa:. 

449.  Die  fürstlichen  hunde  auf  den  schulzengehöften,  die  von 
den  freischulzen  im  Strelitzer  lande  frei  durchgefüttert  werden 
müssen,  rufen  den  bauerhunden  zu: 

Ji  sünd  man  dahlershunn',  cewer  wi  sünd  liijeduurshunn'. 

Bauer  in  Leussow. 

450.  Hunde  jagend: 

Tööf,  tööf,  ik  will  di  krigen.  DrefaJd. 

Haff  haff,  ik  kriech  di:  Xeuenäorf. 


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451.  Wenn  der  hund  hinter  dem  hasen  her  läuft,  bellt  er  so  kurz: 

Hebben,  hebben.  Aus  Wismar. 

452.  Wenn  die   hunde  jagen,   rufen  sie:   Jaach,  jaach;    wenn 
sie  das  wild  gepackt  haben:    All  uns',  all  uns*.  Warm. 

453.  Hunde  auf  der  spur : 

Wur  wur?      Ik  seh  *n  all,  ik  seh  *n  all.      Griep  em. 
jHI  C.  D.  Staudinger,  Ernstes  und  Heiteres  aus  Mecklenburg, 
'  Bostock  1897,  S.  119. 


Fuchs.    Hase. 

454.  Wenn  der  fuchs  in  der  ranzzeit  hinter  der  füchsin  hergeht, 
ruft  er:    Tööf  tööf  tööf  tööf.  Bookhorst. 

455.  Der  fuchs  hinter  dem  hasen: 

Tööf  tööf,    di  heff  *k  bald  faat  't.  Klein- Schmälen. 

456.  Wenn  de  voss  achter  den  hasen    an  is,    denn  bläkt  he: 

Wenn  'k  den  *n  hadd.  Tagelöhner  in  Warbelow. 

457.  Wenn  de  hunn*  den  hasen  faat't  krigen,  schritt  de  has': 

Kragen,  kragen.  Alter  in  Waren. 

458.  Der  hase  schreit,  wenn  die  hunde  hinter  ihm  sind: 

Mien  mög',  mien  mög*  (magen).  Aus  Bostock. 

459.  Der  hase  schreit,  wenn  ihn  der  fuchs  gepackt  hat: 

Vergäw,  vergäw.  Holzwärter  in  Waren. 

460.  Der  hase  schreit: 

Oh  weh,    oh  weh.  Wittenburg. 

461.  Der  hase  schreit: 

Den  dägen  her.  Bocksee. 


Huhn. 

462.  a.  Wenn  die  hühner  unruhig  werden  und  lärmen,  ruft  der 
hahn:     Wat  wat  wat  wat  bedüd't  dit?  Karenz. 

Wat  bedüd't  dit,  wat  bedüd't  dit,  hahl  juuch  de  düwel: 
Hagenow ;  wat  bedüd  't  dat ,  rufen  die  hühner,  wenn  man 
sie  aus  dem  garten  jagt:  Triepkendorf;  ruft  der  hahn, 
wenn  man  ihn,  im  begriff,  die  hühner  zu  tasten,  aus  dem 
stall  wirft:  Wismar. 


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b.  Wenn  die  henne  ausgelegt  hat  und  das  ei  besieht,  ruft  sie: 
Dat  dat  dat  wat  bedüd't  dat?      Aus  dem  Batxeburgischen. 

Kakeldacksteen,  wat  bedüd't  dat:  Gülzow. 

c.  Die  henne  ruft  beim  eilegen:    Harre  gott,   harre  gott; 
der  hahn,  wenn  er  das  ei  sieht:  Wat  wat  wat  sali  't  bedüden? 

Bandeistorf. 

Henne. 

463.  Kakel  kakel  klüüt.  Allgemein. 

Mit  dem  Zusatz:  lech  mien  eier  hüüt:  Brudersdorf, 
Kämmerich;  eier  smecken  ßütit:  Flatow.  —  kaakt  klüüt: 
Bartelshagen. 

464.  Kakel  kakel  ei.  Trebs. 

465.  Ik  ik  ik  heff  *n  ei  lecht,  dat  brad't  juuch.  Waren. 

Ik  heff  'n  eiken  lecht,  dat  kaak  di :  Waren;    nu  kaak  di 't : 
JReischow;    dat   dat  dat  kaak  di:  Meteisdorf  Nienhagen, 
Börgerende;    wenn  ji 't  nicht  kaken  willn,    denn  brad't 
jauch,  brad't  juuch:  Bartelshagen;    kaak  un  brad'  di  dat 
Wittenburg;    dat  ei,   wat  ik  di  lech,   sasst  du  dh  kaken 
Hof-Körkwitx ;  kukekukeradi,  heff 'n  eilecht,  dat  brad* di 
Plau;    kakeldüüt,  ik  heff  'n  ei  lecht,   dat  hahl  di,  dat 
hahl  di:  Suiten. 

466.  Bün  't  ei  los.  Warsow. 

467.  a.  Ein  ein  ein  ein  ei.  Woosten. 

b.  Tuck  tuck  tuck  en  ei.  Tessin  bei  Boixenburg. 

c.  Tick  tick  ei  gelegt.  Aus  Rostock. 

468.  Gut  gut  gut  gelegt.  Gross-Laasch. 

469.  Ik  lech  morgen  mihr.  Alter  Häusler  in  Meteisdorf 

470-    Gack  gack  gack  en  ei, 

baben  up  'n  boen  in  't  heu.  Warnow  bei  Bütxow. 

471.  Gaak  gaak  gaak  gasten.  Aus  Neukloster. 

472.  Wenn  die  henne  ein  ei  gelegt  hat,  steht  sie  auf  dem  nest 
und  ruft:   Kaak  kaak  kaak  de  eier  all.     Dann  fragt  der  hahn 
Woväl  hest  all  lecht?   und  die  henne  antwortet:  Acht  acht  acht. 

Wittenburg. 

473.  a.  Hüüt  heff'k  lecht,    gistern  heff'k  lecht,   un  liker  mööt 
ik  barst  gähn.  Frau  in  Damm  aus  der  Rostocker  Gegend 


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b.   Henne  und  hahn: 

Ik  heff  n  ei  lecht  un  gab  barst. 

Verkööp  dien  ei  un  kööp  di  schon.  Strohkircheu. 

Ik  ik  ik  ik  lech  eier  un  g.üi  barst:  Wilfatfairy. 

474.  Henne  nach  dem  legen: 

Ik  will  mien  ei  betablt  hebben.  Wismar. 

475.  Wenn  dat  höhn  lecht  hett,  röppt  dat : 

Ver  ver  verköfft.  ()uasseL 

476.  De  lütten  küken  ropen  ümmer: 

Grütt  grütt  grütt.  Iiademwhcr  in  Hof-Körhcit\. 

477.  De  buur  geit  up  n  hof  un  de  hahn  röppt: 

Kümmt  de  diiwel! 
Wat  sechst  du,   secht  de  buur,   na  denn  sali  he  di  ok  hahlen; 
dorbi  kricht  he  den  hahn  faat't  un  dreiht  em  den  kopp  af. 

Schneider  in  GnJ\ow. 

478.  Huhn  und  hahn: 

Dat  dat  dat  dat  dat  is  Jakob. 

Dat  dat  dat  dat  is  de  düwel.  Klir.. 

471).     De  haawk  will  höhner  gripen,  kricht  cewer  den  hahn  an'n 
swanz  to  faten.     Dor  lopen  de  höhner  all  na  *n  hof  un  ro])en: 

Uns'  herrgott  kümmt,  uns'  herrgott  kümmt. 
De  hahn  awer  schri't: 

Dat  is  de  düwel,  dat  is  de  düwel.  Hohendorf. 

480.  Huhn  und  hahn: 

Willn  *n  putt  putt  putt  putt  verköpen. 

Willn  'n  düwel  dohn.  Alte  Frau  in  Besitz. 

Ik  will  mien   pött  pött  putt  pütt   verköpen.    Düwel  ok, 
düwel  ok :  Eide  na. 

481.  Der  hahn  ruft  den  hühnern  zu: 

Kaamt  ji  man  her.  Vorbeck. 

482.  Hahn  zu  den  hühnern: 

Köster  sien  lud'.  Gärtner  in  Zähmt. 

483.  Hahn  zu  den  hühnern: 

Na  Schütten  sien  schüün!  Penxliner  Gegend. 

484.  Hahn: 

Du  ok,  du  ok,  du  ok,  mein  hühnchen.  Kisserow. 


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—     79     - 

485.  Wenn  dat  höhn  leggen  will,  secht  dat;  Wat  wat  wat 
is  hier  to  dohn;  wenn  't  lecht  hett:  Ik  bün  soldat.  Denn 
kümmt  de  hahn:    Düker  di,  ik  bün  korporal.  Rütiwj. 

486.  Hahn:  Wat  wat  wat  wat  bedüd't  dat?  Ein  huhn: 
Leibweh.  Andere  hühner:  Geh  doch  zum  dok  dok  dok  dokter 
Hueter.  Aus  Sha-rriu. 

487.  Huhn  und  hahn: 

Mi  hebben  s'  vor  *n  noors  stött.      Doktorierkierl. 

Alte  Krau  iu    Waren  aas  (iross-]hlh\ 

488.  Wenn  man  dat  höhn  schüchert,  röppt  dat: 

Wat  sleist  du  mi  vor 'n  noors.  Schüfer  in  Ofih.atr. 

489.  Wenn  man  de  höhner  schüchert,  denn  kakeln  se  jo  so; 
denn  segnen  se:  liest  mi  vor 'n  noors  stött,  vor 'n  noors  stött. 
Is  de  düwel  mank,  schellt  de  hahn  denn.  Nahstcn  löppt.he  j<> 
näben  de  höhner  her,  denn  secht  he:  Ward  sik  wol  wedder 
gäben.  Haut  ninrhrr  in  I[of-K<">r/;tri/\. 

490.  a.  Huhn  und  hahn: 

Hest  mi  vor  'n  bloten  noors  stött. 

Dat  ward  di  wol  wedder  vergahn.  Virlfnrh. 

liest  up  'n  knaken  stött :  rirlfarh ;  du  du  du  du  doeskopp, 
hest  mi  vorn  noors  stött:  Jahr/;  mi 'n  lock  lock  lock 
stött  stött  stött:  Wismar;  dat  liett  di  wol  gähnt,  dat  laat 
di  man  wedder  vergahn:  (Ytrit\n-  Gc</u«I;  ik  lieft'  di 
doch  nicks  to  nah  dahn:  WoUInjk;  hett  di  dat  wat  schad't: 
Ja hei ;  willn  uns  wedder  verdragen:  Neustadt;  kann  noch 
mal  so  kamen :  llanliu ;  dat  di  de  diiwel  nich  plag' :  Ph-her. 

b.    Wo  hackst  du  up  mien  knaken. 

Ward  wol  wol  wedder  vergahn.        Wesenbenjer  (j<<jend. 

491.  Dat  höhn  röppt :  liest  mi  vor 'n  noors  stött.  Denn  secht 
de  hahn:  Wull,  dat  'k  doot  weer  (ein  treckt  dat  so  dull  an, 
dat  se  em  so  utschämen).  Alter  in  Srbtr. 

492.  a.  Huhn  und  hahn: 

Hest  mi  vor  *n  noors  stött. 

Du  verfluchtiges  aas,  ik  träd'  di  gliek  noch  mal. 

Krau  in  Waren  aus  Ilohrn-Dmr.iit. 
b.  Du  olle  spektakler,  hest  mi  an  *n  knaken  stött. 

Kriech  di  gliek  noch  mal.  Alte  Krau  auf  Poe!. 

493.  Der  hahn  nach  dem  treten: 

Maak  di  noch  mal  parat.  Alte  Krau  in  Schorrenfin. 


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—     80     — 

Sett  di'n  bäten  daal:  Bcmdow;  sett  di  daal,  laat  mi  noch 
mal:  Wismar  \  düker  di  mal  daal: Hungerstorf,  Waren; 
düker  di  *n  bäten  daal.    Heff  'k  jo  nich  nödig:  Goldberg. 

494.  Hahn  zum  huhn: 

Hadd  *k  di  kragen,   hadd  'k  di  träden. 

Woldegker  Gegend. 

495.  a.  Huhn  nach  dem  eilegen,  und  hahn: 

Ach  mien  lock,  mien  lock,  mien  lock. 

Treckt  sik  wedder  to  to  to.  Wismarer  Gegend. 

b.  Ach  gott,  ach  gott,  mien  oorslock. 

Laat  di't  man  vergahn.  Aus  Rostock. 

496.  Huhn  und  hahn: 

Ach  gott,  ach  gott,  mien  aarsch. 

Passt  so  grad'  hen.  Neukloster. 

497.  Wenn  de  hahn  träd't  hett  un  sik  so  in  de  flüchten  peddt, 
röppt  he  dat  höhn  to: 

Hurr  weiter.  Sternberger  Gegend. 

498.  Wenn  de  hahn   so  näben  dat  höhn  herlöppt  un  sik  so 
in  de  flüchten  peddt,  denn  secht  he: 

Ach,  du  büst  ok  gor  to  kahl  vor  *n  noors. 

Alter  in  Waren  aus  Wulkenzin. 

499.  Hahn  zum  huhn: 

Du  hest  fürwahr  de  best.  AUer  in  Strasen. 

500.  Hahn  zum  huhn: 

Kiek  kiek  kiek,  wo  du  di  hest.  Poppentin. 

501.  Huhn:  Mien  joek,  mien  joek.     Anderes  huhn:  Mien  ok, 
mien  ok.    Hahn:  Ik  kaam,  ik  kaam.         Qrevismühlener  Gegend. 

502.  Dat  leggelhohn  röppt:    Mi  mi  mi  mi  joekt.    Denn  secht 
de  kluck:  Mi  ok,  mi  ok.  Gadebuscher  Gegend. 

Hahn: 

503.  Mien  henr  is  nich  to  huus.  Waren. 

504.  Uns'  herr  is  duun.  Vielfach. 

De  murers  (timmerlüdf)  sünd  all  wedder  äxiwi:  vielfach; 
de  snider  is  dann: Hagenower  Gegend;  lnter  duun  lud': 
Gielow;  all  de  versapen  sünd  hier  lEedefin. 

505.  Weet't  ji  wat  nig'sl  Warnkenhagen. 


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—    81    — 

506.  Kikeriki,  schön  ist  's  in  der  früh. 

Praeparand  in  Neukloster  aus  Goldberg. 

507.  Kikeriki,  wie  alt  ist  die  Marie?  Drefahl. 

508.  Morgen  is  so  'n  wäder  as  hüüt.  Tagelöhner  in  Helpt. 

509.  Fiek  hett  de  schiterie.  Oielow. 

510.  Korl,  du  hest  de  rüd\  Waren. 

511.  De  koeksch  dee  hett  lüs\  Waren. 

Krischan  hett  lüs' :  Krakow. 

512.  Slah  hier  her,  luter  riek  lud'.     Latendorf  D.  M.  V  S.  426. 

513.  Wenn  lud*  vörbigahn  an'n  buurhof,  röppt  de  hahn: 

Oh,  wat  rüge  lud*.  Waren. 

514.  Wenn   der  hahn   auffliegt   und   kräht,   und  sieht  einem 
dabei  ins  fenster,  so  bekommt  man  besuch.    Er  ruft  dann: 

Kaamt  noch  frörnd*  lud'.  Laupin.    Oadebusch. 

515.  Henre,  wat  lud'.  Fahrenholx  bei  Stavenhagen. 

516.  Wat  vor  lud*  sünd  dat?  Reihwisch. 

517.  Wenn  de  koeksch  sünndag's  sik  upputzt  hett  un  na  de 
kirch  gähn  will,  röppt  de  hahn: 

Kiek  uns'  Thrien  an.  Dassow* 

518.  Wenn  de  hahn  up  n  tuun  steit   un  so  mit .  de  flüchten 
sleit,  röppt  he: 

Alle  frugenslüd'  (frugens)  sünd  mien. 

Arbeiter  in  Waren.   (Suiten.) 

519.  De  pracher  wahnt  hier.  Bocksee. 

520.  Wenn   man  na'n  hohnerstall  rinkickt,   röppt  de  hahn: 

Wat  doht  ji  deuwels  hier ; 
wenn  man  wechgeit,  secht  he: 

Nu  gaht,  nu  gaht.  Schioastorf, 

Gott  behöde  un  bewohre,  wat  will  de  deuwel  hier,  maakt 

doch  de  döör  to :  Wismar. 

521.  Der  hahn  ruft  morgens: 

Fulen  ces*  rut.  Alte  Frau  in  Meteisdorf. 

522.  a.  Morgens  ruft  der  hahn: 

Petrus  bött  fuür.  Wulkenzm. 

b.  Morgens  weckt  der  hahn: 

Peter,  bööt  füür.  Eichhof. 


Mecklenb.  Volksüberlleferungeii  Bd.  IL 


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—     82     — 

523.  a.  Jungfern  sünd  düür.  Vielfach. 

b.  Jungfern  sünd  düür, 

vor  n  Schilling  gifft  vier.  Neukloster. 

Frugenslüd'  sünd  düür,  vör'n  dahler  gifft  vier:  Waren. 

524.  a.  Aas  is  düür! 

(Mit  dem  aas  sind  die  Würmer,  engerlinge  u.  s.  w.  gemeint.) 

Vorbeck. 

b.  Utverschaamt  lud',  putten  (würmer)  sünd  düür. 

Klockenhagen. 

c.  Kükerüküür,  pierschiet  is  düür.  Walnistorf. 

d.  Kohraat  (kuhdünger)  is  düür!  Krakow. 

e.  Zucker  is  düür.  Quassel. 

525.  Kätel  hängt  up  't  füür.  Krakow. 

526.  Peter  geit  vor.  Seminarist  in  Lübtheen  aus  Krakow. 

527.  Achter  de  groot  döör.  Forstarbeiter  in  Hallalit. 

528.  Wo  mi  dat  hceg't.  Vorderliagen. 

529.  Zacharias  mahlt.  Arbeiter  in  Waren  aus  Torgelow* 

530.  Wenn  de  hahn  abends  up  de  stang1  flucht,  röppt  he: 

Ik  bün  de  allerhööchst.  Quassel 


531.  De  jungen  hajins  keenen  jo  noch  nich  so  utluden  as  de 
ollen.    Wenn  dee  anfangen  to  kreihgen,  ropen  se: 

Mi  puckert  dat  been.  Alter  in  Jaixke. 

532.  Wenn   zwei  hähne    sich    beissen,    ruft   der    dritte  dem 
schwächeren  zu: 

Fleech  doch  inne  hööcht.  Itibnitz. 

533.  Hahn  zum  kampfgenossen: 

Lick  mi  an'n  noors.  Strasen. 

534.  a.  Wenn  man  den  hahn  schüchert,  röppt  he  enen  to: 

Oll  grootklööt,  oll  grootklööt.    Alter  Tagelöhner  in  Bemlin. 

b.  Oll  fleez,  oll  fleez.  Bövcrshagen. 

c  Laat  mi  sien.  Walkendorf. 

535.  Wenn  man  den  hahn  zu  greifen  sucht,  ruft,  er: 

Ik  sali  slacht't  warden.  Vorbeck. 


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—    83     - 

536.    En  hahn  hett  slacht't  warden  süllt;  dee  hett  alf'n  dach 
vorher  ümmer  ropen: 

Hüüt  man  noch  hier,  morgen  nich  mihr. 

Alte  Frau  in  Kossentiner  Hütte* 


537.  Christus  ist  erhöht.  Alte  Bauerfrau  in  BernitL 

538.  As  uns'  Herr  Christus  von  Petrus  verleugnet  is,  hett  de 
hahn  ropen: 

Gott  der  henr  hüürt  *t. 

Alter  Hausier  in  Wulkenzin.    Betscliow. 

539.  Wenn  der  hahn  morgens  im  stall  zuerst  kräht,    ruft  er: 

Gott  der  henr  hör'.  Schönbeck. 

540.  Der  fuchs  will  den  hahn  verzehren.  Der  hahn  sagt: 
Ne  vaddermann,  ihrst  ward  bäd't  un  denn  äten.  Als  der  fuchs 
einwilligt,  fliegt  der  hahn  auf  einen  bäum  und  ruft:  Gott  erhört. 

Mirow. 

Puter  und  Perlhuhn. 

541.  De  kuhnhahn  stammt  jo  von  *n  eddelmann  af.  Wenn 
dee  sik  so  dükert,  secht  he: 

Slau   slau.  Rademaclier  in  Schwastorf. 

542.  De  kuhnhahn  röppt: 

Auter  auter  auter; 
he  meent,  he  wier  de  auter,  de  boebelst  up'n  hof. 

Arbeiter  in  Waren  aus  Federow. 

543.  De  kuhnhahn  röppt  ümmer: 

Snappenlicker,  snappenlicker.       Alter  Tagelöhner  in  Helpt. 

544.  Die  kuhnhenne  ruft: 

Mien  mien  mien,  kort  kort  kort; 
dann  fällt  der  kuhnhahn  ein:  jack  jack  jack  jack  jack  jack. 

Klocksin. 

545.  Der  kuhnhahn  ruft: 

Franz  mit  de  rod'  jack  jack  jack.  Wamekow. 

546.  Wenn  de  jungens  den  kuhnhahn  argern  un  ein  'n  rod* 
dook  vörhollen,  röppt  he: 

Truut  truut  trudelludelluut,  ik  heff  mihr  root  as  du. 

Wismar. 

547.  Wenn  man  de  kühnen  so  *n  bäten  narrt,  denn  schrigen  se: 

Ik  riet  di  de  kullduun  ut.  Arbeiter  in  Waren. 

548.  Kuhnhahn: 

Slah  n  düwel  doot.  Aus  Rostock. 

6* 


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549*  Der  kuhnhahn  sitzt  im  nessel  und  ruft:  Ik  wull,  dat  *k 
nich  geburen  wier.  Kühne:  lk  ok,  ik  ok,  ik  ok.  Junge 
kühnen:  Un  ik,  un  ik,  un  ik.  Alter  in  Diedrichshagen. 

550.  a.  Wenn  de  kühnen  so  jarpen  dohn,  seggen  se: 

Müüschen  joekt.  Gülzow. 

b.  Kühnen  zu  einander: 

Mien  joek  joek  joek.      Mien  ok  ok  ok. 

Alte  Frau  in  Waren. 

c.  Mien  püten  joekt.      Joekt  ok.  Schweriner  Gegend. 

d.  Kühne  und  kuhnhahn: 

Püüsken  joekt.      Ik  staek  den  ganzen  dutt  rin. 

Neustrelüxer  Gegend. 

551.  Kühne: 

Stick  stick  stick.  Hof-Körkwitx.     Wismar. 

552.  Kühne: 

Höger  rup.  Bütxower  Gegend. 

553.  De  hexen  sünd  jo  früher  up  'n  kuhnhahn  na  *n  blocksbarch 
räden;  dorvon  ropen  de  kuhnhahns  noch  hüüt  un  dissen  dach: 

Jaach  jaach  jaach. 
De  kühn  hett  ropen,  as  de  hex  in'n  stall  käken  hett: 

To  piep,  to  piep.    Alter  Tagelöhner  in Hbkendorf  beiWoldegk. 

554.  Up  so  n  hoew',  wo  kuhnhahns  un  perlhahns  hollen  warden, 
seggen  wi  lütten  lud',  dor  is  dat  nich  richtig;  de  kuhnhahn  röppt 
ümmer:  Jaach,  jaach;  un  de  perlhahn:  Galopp,  galopp; 
dor  sali  dat  ümmer  vör't  störten  gähn. 

Tagelöhner  in  Schönbeck  aus  Kublank. 

555.  Perlhuhn: 

Klock  acht,  klock  acht.  Allgemein. 

Klock  acht  ok:  Wismar;  klock  acht,  wo  ward  *t:  Schwerin; 
klock  acht,  klock  acht,  gah  ik  up  de  wacht:  Pepelow ; 
kontrakt,  kontrakt,  klock  acht,  klock  acht:  Helpt. 


Gans. 


556.  a.  Wenn  von  johannis  bis  jakobi  das  gras  auf  der  brache 
knapp  wird,  und  daher  die  gänse  mager  sind,  dann  sagen  sie 
immer,  mit  dem  köpf  vornüber  wackelnd : 

Blag'  Jakob,  blag'  Jakob.  lüockenhagen. 


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-ss- 
fa.  In  'n  juli  ropen  de  gös* : 

Philippi,  Jakobi,  kumm  bald  bald  bald; 
se  willen  Stoppel  hebben.  Gross-Nemerow. 

Jakow\  jakow* : Krickow ;  Jakob  komm  ball  ball  ball: 
Waren;  Jakow'  kumm  ball,  süss  starben  wi  di  all: 
Boggenhagen;  süss  verdarben  wi  all:  Triepkendorf ; 
Jakobi,  dat  gras  is  all :  Älter  in  Wittenburg. 

557.  a.  Wenn  de  gös'  sik'n  bäten  insöcht   hebben   und  denn 
so  mit  de  flüchten  slahn  im  sik  weihern,  denn  ropen  se: 

Macheel,  Macheel; 
denn  kamen  se  jo  in  n  fettstall,  dor  freugen  se  sik  to.        Waren. 

Micbeel:  Wesenberg;  Micheel  kumm  bald:  Barielshagen\ 
is  bald  Macheel?  Waren;  is  Micheel  noch  wiet?  SrMn- 
beck;   hüüt  is  't  Micheel  (denn  warden  se  verköfft):  Jabel. 

b.  Wenn  de  gös*  in  *n  sommer  toihrst  shcht  weid'  hebben, 
denn  kamen  se  abends  antotrecken,  as  wenn  se  de  knaken 
nich  drägen  koenen :  Jiep  jiep  jiep.  (Ewer  wenn  dat  Micheli 
ward  un  se  sik  den  kropp  vull  fräten  hebben,  wat  sünd  se 
denn  vor  kroensche  kierls,  denn  kamen  se  antobrennschen : 
Micheel,  Micheel;    se  weeten,  denn  is  ehr  tiet. 

Tagelöhner  in  Remlin. 

c.  Wenn  dat  gosmarkt  kümmt,  röppt  de  goos: 
All  wedder  Macheil. 
De  ganter  cewer  röppt  recht  so  in'n  hellen  ton:. 

Macheli,  Macheli.  Quassel. 


558.  Gänse  auf  dem  marsche: 

Abraham.     Isaak.     Jakob.     Sünd   de   vöddelsten    noch    wiet? 
Ja.      Ach  gott,  ach  gott.  Bocksee. 

559.  a.  Gänse,  von  der  weide  heimkehrend: 

Wo    wahnt    Rührdanz?       Up   jen    enn\        Is  *t    noch    wiet? 
Noch  gor  to  wiet.       Ach  gott,  ach  gott. 

Schäfer  in  Tarnow  bei  Stavenhagen. 

b.  Wo  wahnt  Elitt?    Achtern  kirchhof.     Ach  gott,  ach  gott. 

Waren. 

c.  Wo  wahnt    mudder  Ehlersch?      Dor  baben  rup.     Is  *t 
noch  wiet?      Ja.      Ach  gott,  ach  gott.  Warm% 

d.  Wo  wahnt  de  Elitt?      Baben   in  *t  dörp.      Is  't   noch 
wiet?      Ja,  wa  wa  wa  wa  wat  wull't  nich.  Marin. 


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560.  a.  Auf  dem  heimweg  von  der  brache  fragen  die  müden: 
Is  *t  noch  wiet  na  n  krooch?  Dee  noch  fix  gähn  koenen,  seggen 
denn:    Noch  annerthalw  stunn.      Ach  gott,  ach  gott. 

Arbeiter  in  Waren. 

b.  Die  zugschliessende  gans  ruft:  Elitsch,  Elitsch,  is  de 
krooch  noch  wiet?  Die  zugführende  antwortet:  Half  miel, 
half  miel.     Chor:    Ach  gott,  ach  gott,  ach  gott,  ach  gott. 

Latendorf  R  M.  V.  S.  284. 
Kigack,  is  de  krooch  noch  wiet:  Speck;  Jakob,  is  de 
krooch  noch  wiet?  Achter  'n  barch :  Bemplin ;  titorototoot, 
is  dat  water  noch  wiet?  Waren;  is  dat  water  noch 
wiet?  Dunnerwedder,  dunnerwedder:  Tew&woos;  is  dat 
water  noch  wiet?  Hinnen  achter  *n  barch.  Herre  gott, 
herre  gott:  Tarnow  bei  Stavenhagen. 

c.  Wenn  de  gös*  frühjohrs  na  de  braak  kamen,  denn  sünd 
se  jo  noch  power.  Denn  ropen  de  gössel:  Is  de  braak  noch 
wiet  wiet  wiet  wiet?  Denn  seggen  de  ollen  gös':  Man  ümmer 
fort,  man  ümmer  fort.  Wulkenzin. 

Is  de  weid*  wiet :JRechlin;  is  dat  Stoppel  noch  sihr  wiet: 
Mirow\  Jochen,  is  de  braak  noch  wiet:  Schönbeck; 
möd\  möd\  is  de  braak  noch  wiet :  Kriesow. 

d.  Lahmes  gössel  zum  gesunden: 

Fritz,  is  de  braak  noch  wiet?      Ja.      Ach  herrje. 

Alte  Frau  in  Fakrenholz  bei  Stavenliagen. 

561.  Gössel  vor  braakkluten: 

Ach  Gott  Jesus,  wo  kaam  *k  hier  rcewer. 

Latendorf  D.  M.  V  S.  284. 

562.  a.  Gänse  und  gänserich: 

Jakob.    Isaak.     Kumm,  willn  na  *n  gasten  gähn.     Tattaratattatt. 

Lübberstorf. 

b.  Gans  und  gänserich: 

Aulgatt.      Gack  gack  gack  gack.      Na'n  water  gähn. 

Alter  auf  Poel. 

c.  Gänserich:  Aulgatt.  Gans:  Martin.  Gänserich:  Kumm, 
willn  na  *n  gasten  gähn.  Gans:  So  kumm,  so  kumm,  so  kumm. 
Gössel:  Un  wi,  un  wi.  Alte  Frau  auf  Poel 

Komm,  Thrien,  willn  na  *n  gasten  gabn:  Kuhstorf \ 
Thrienmriek  komm :  Holzendorf. 

d.  Gänserich:  Gigack.  Gans:  Tarrack,  kumm,  willn  na'n 
gasten  gähn.      Gössel:  Wi  ok,  wi  ok,  wi  ok.  Wisniar. 


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Gössel:  na'n  gasten  gähn;  gänserich:  will  ok  mit  gähn: 
Bernitt;  gänse:  na'n  gasten  gähn;  gössel:  un  wi,  unwi: 
Poel;  gänserich  zu  den  gössein:  na'n  gästenslach,  na'n 
gästenslach:  Bartelshagen;  gössel:  wenn  vader  an  mudder 
nade  gast  geit,  willn  wi  ok  mit,  willn  wi  ok  mit:  Wismar ; 
gänserich  zu  den  gössein:  na't  braak,  na't  braak :  jüe/jrf. 

563.  Gänse  und  gänserich: 

Jiraat,  kumm  mit  na  de  saat.  Na  weckern  sien?  Na'n  herrn 
sien.      Macheil  Macheil.  Gross-Wüstenfelde. 

564.  Gänse:  Willn  na  'n  schulten  sinen  hawern  gähn. 
Gänserich:    Eihrgistern  (dee  is  all  henwäst).  Waren. 

565.  a.  As  de  Franzosen  hier  wäst  sünd  1813,  dor  hebben  jo 
weck  von  de  gos'spraak  verstahn.  De  een  hett  hüürt,  dat  se 
sik  dat  berad't  hebben:  se  wullen  na  Gureisen  gähn;  dat  is  'n 
ackerstück  wäst.  Alter  Forstarbeiter  in  Hohen- Woos. 

Se  wullen  na  'n  Zabbelkamp  gähn:  Alter  in  Picher;  hüüt 
sünd  wi  in  de  Leniest  wäst,  morgen  gähn  wi  naDdwwel- 
aas :  Alter  in  Warlow. 

b.  En  Franzos*  hett  to  minen  grossvadder  secht,  ob  dor 
'ne  woort  wier  dicht  bi  't  dörp.  Ja.  Na,  dor  willen  de  gös' 
morgen  früh  hen.  AUe  Frau  in  Bartelshagen. 

c  En  handwarksburss  hett  de  gös'  räden  hüürt:  Willn 
na'n  Hingststücken  gähn  un  roggen  fräten.  NeurKrenxlin. 

d.  En  soldat  hett  to  de  buurfru  secht:  Mutter,  wissen  Sie 
wohl,  was  die  gänse  sagen?  Nee,  dee  kann  ik  nich  verstahn. 
Ja,  die  sagen :  Obermorgen  wollen  wir  nach  'n  Päperbarch  nach 
das  körn.  Tagelöhner  in  Bemlin. 

e.  En  Franzos'  hett  dat  verstahn,  as  se  snackt  hebben: 
Willn  na  'n  Rauf  (dat  is  n  ackerstück  wäst)  gähn,  hett  een  secht. 
Ja,  wenn  de  panner  man  nich  kümmt,  hebben  de  annern  dor 
ropen.  Picher. 

566.  Wenn  eine  herde  gänse  ins  körn  geht,  sagen  die  gössel: 
Se  krigen  uns,  se  krigen  uns;  wenn  sie  dann  gefasst  werden, 
ruft  die  alte  gans:   Dat  dacht  ik  wol,  dat  dacht  ik  wol. 

Bartelshagen. 

567.  a.  Gänse  und  gänserich: 

De  panner  kümmt.       Gott  zapperdiloot.  Trebs. 

b.  De  ganter  röppt:  De  panner  dee  kümmt.  Denn  secht 
de  goos  to  de  gössel:  So  gah,  so  gah;  un  de  gössel  wackeln 
mit  n  kopp  un  schrigen :    Gott  zackerloot.  Quassel 


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—     88     — 

568  a.  Wenn  de  gös*  na  *t  kuurn  rin  gähn,  secht  de  gant: 
De  schriwer  dee  kümmt.  Ach  gott,  ach  gott,  ach  gott,  seggen 
denn  de  gös\  Waren. 

Bewahre  gott,  bewahre  gott: BartelsJiagcn. 

b.  Gänserich  und  gans: 

Thriendüürt  Jakob.  Schriwer  Möller  kümmt.  Laat  uns 
gähn,  laat  uns  gähn.  Büdner  in  der  Fcldbcrger  Gegend. 

c.  Gans  und  gänserich:  ♦ 
Jakob.      Thrienlis'   kumm,    schriwer   Möller   kümmt. 

Keucanow. 

569.  Gänserich  und  gänse: 

Wer  da?      De  bergmann  kümmt.      Zackerloot,  zackerloot. 

Älter  Häusler  in  Laupin. 

570.  Gänserich:  Wi  willn  den  buurn  in'n  hawer  gähn.  Gans: 
Wenn  he  nu  kümmt,  wenn  he  nu  kümmt.  Gössel :  Nu  kümmt 
he,    nu  kümmt  he.  Niendorf  bei  Rostock. 

571.  Gänserich  und  gans: 

Ach  Greet,  wer  is  dat,  de  achter  'n  barch  steit? 
De  teeglerjung,  de  teeglerjung. 

Möten  gähn,  will  uns  slahn,  stäken  uns  in  'n  sack  sack  sack  sack. 

Alter  in  Dändorf. 

572.  Gänse  und  gänserich: 

Wur  is  de  köster,  wur  is  de  köster? 

Achter  de  kirch,  achter  de  kirch.  Gross-Wüstcnfelde. 


573.  Wenn  de  goos  dräben  ward,  röppt  se: 

Pedd  mi  nich  in  de  hacken.  Rademacher  in  Eclpt. 

574.  Die  gans  ruft: 

Jakob,  maak  't  hecken  up.  Wesenberg. 

575.  Mutter  stah  up,  de  gant  secht:  Dat  is  dach,  dat  is  dach, 
un  de  gössel  ropen:    Klock  is  fiw',  klock  is  fiw*.        Boixenburg. 

576.  Wenn  de  goos  de  gössel  utsäten  hett,  is  se  jo  so  leech, 
denn  kricht  se  alleen  wat  god's  to  fräten.  Denn  smitt  de 
buurfru  den  ganten  rut;  dee  röppt  denn: 

Gertrud,  hest  mi  ok  noch  leef? 
De  goos  is  jo  denn  bi  un  frett  ümmer  düller,  dee  secht  denn: 
Dit  is  nu  un  dat  was  donn.  Alte  Frau  in  Waschow. 


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—    89 


577.  De  goos  un  de  gant  sünd  von  huus  wechreis't  im  hebben 
utmaakt,  se  willen  sik  nich  vertaten.  As  se  in'n  holt  kamen, 
slickt  sik  de  voss  ran  un  kricht  den  ganten  bi  de  uhren.  De 
goos  flucht  up  n  boom.  Dor  schri't  de  gant:  Thrienmriek,  du 
wusst  mi  jo  nich  vertaten.  Dat  wier  donn  un  dit  is  nu.  — 
Ach  gott,  ach  gott,  ach  gott,  schri't  de  gant      Arbeiter  in  Waren. 


578. 


579. 


De  gant  frag't  de  gös*: 
Hefft  ji   ne  god*  nacht  hatt  hatt  hatt  hatt? 

Gans  und  gänserich: 
Mien  mien  mien,   joek  jcek  jcek.       Mi  mi 


Banzkow. 


mi  ok. 

Passin. 


580.  Gössel  und  alte  gans: 

Wi  wi  wi  ok  leewe  kinner  sünd. 

581.  De  jungen  gös'  fragen  de  ollen: 

Wat  gifft  morgen? 
Denn  seggen  de  ollen: 

Rappstoppel,  rappstoppel. 

582. 


Ja  wol,  ja  wol. 

Bartelshagen. 


Schönbeck. 


Wenn  die  gänse  im  stall  sind,  rufen  sie: 
Water  water  water  water,  wörtel  wörtel  wörtel  wörtel. 

Robertsdorf. 

583.  De  lütten  gössel  ropen  ümmer: 

Nettel   nettel   nettel   nettel   nettel; 
den'n  mcegen  se  jo  giern.  Waren. 

584.  Gänse  beim  fressen: 

Ik  heff  all  wat,    ik  heff  all  wat,    ik  kriech  wat,    ik  kriech  wat. 

Riizerow. 

585.  a.  Wenn  de  gössel  na  dat  Stoppel  rup  kamen,  seggen  se 
to  eenanner: 

Du  nimm  ditting  un  ik  nahm  datting. 

Alte  Tagelöhnerfrau  in  Gross- Oievitz. 

Ditting  nahm  ik  mi  an  datting  nimmst  da  di:  Latcndwf 
D.  M.  V  S.  284;  dit  will  ik  an  dat  sasst  du,  ha  ha 
ha  ha:  Gross-Wüstenfelde. 


c. 


Nimmst  du  dit,  so  nahm  ik  dat, 
nimmst  du  dat,  so  nahm  ik  dit. 

Wile  wile  witt,  dit  nahm  ik, 
wile  wile  wat,  du  nimm  dat 


Grammow. 


Kriesow. 


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—    90     — 

d.  Dit  is  mien  un  dat  is  dien,  dit  's  'n  god'  happ, 
ik  nahm  dit,  oewer  du  nimmst  dat. 

Rademacher  in  HelpL 

e.  Dit  is  mien  un  dat  is  dien.  Warbende. 

Dit  is  mien,  dat  is  dien,  dit  is  minen  herrn  sien:  Neuen- 
dorf \  dit  is  mien  un  dat  is  dien,  en  jeder  blifft  vor  sik : 
Waren;  all  dree  ohr  is  mien,  all  dree  ohr  is  mien: 
Zirtow. 

f.  Wenn  zwei  gänseriche  sich  beissen,  sagen  sie: 

Dit  is  mien,  dit  is  dien.  Trebs. 

586.  a.  Wenn   die   gössel   gesättigt    unter    die   gans   kriechen, 
sagen  sie: 

Mi  friert,  mi  friert.  Lübtheen. 

b.  De  lütten  gössel  ropen  in  *n  frühjohr: 

Mich  friert,  mich  friert.    Alte  Frau  in  Bede/in.  Vorderhagen. 

c.  Piep,  mien  been.  Waren. 

587.  Wenn  de  lütten  gössel   rökert   warden  in't  säw\  ropen 
se  ümmer: 

Heit  heit  heit  heit.  Alte  Frau  in  Waren. 


Ente. 

588.  a.  Ente  und  enterich: 

Wat  ward  *t?     Laat  't  warden,  wat  *t  ward,  wat  ward  't 
wol  warden.  Allgemein. 

Laat  warden,    wat 't  will,  wat  ward't  doch:  allgemein ; 

dat  ward,  wat  't  ward,  dat  ward  doch  wat  warden :  Frau 

in  Jatxlce. 

b.  Ward  't  wat? 

Wat  wat  warden  wat,  dat  ward  wat.  Warlow. 

c.  Wur't  wol  ward,  wur't  wol  ward. 

Wat  wat  wat  wat.  Gktxow. 

d.  Wenn  die  ente  brütet,  sagt  der  enterich: 

Dat  ward  wat.  Kropelin. 

e.  Wenn  de  arpel  dat  höhn  träd't,  röppt  de  hahn: 
Wat  ward  dat  warden?  Denn  secht  de  arpel:  Laat  warden, 
wat't  ward,  't  ward  doch  wat.  Woldegker  Geaend. 


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—     91     — 

589.  a.  Wenn  de  aant  bi't  fräten  is,  secht  se  ümmer: 

Wenn  'k  man  wat  heff,   wenn  'k  man  wat  heff; 
dorbi  frett  se  ümmer  düller.  Arbeiter  in  Waren. 

b.    Hadd  ik  doch  wat  wat  wat. 

Präparand  in  Neukloster  aus  Borkow. 

c    Wenn  *t  wat  is,  wenn  't  wat  is.      Wittenburg.  Vorderliagen. 

590.  Eine  ente  hat  im  wasser  etwas  gefunden.     Sogleich  rufen 
die  übrigen: 

Wat  wat  wat  wat  wat? 
Der  enterich  aber  fährt  dazwischen: 

Dat  pack,  dat  pack.  Seminarist  in  Mrow. 

591.  Enterich  zu  den  enten: 

Dat  zapperment  sali  rin  slahn.  Ganxlin. 

592.  a.  Ente: 

Dat  ward  natt  natt  natt.  Woggersin. 

b.  Dat  water  is  natt  natt  natt  natt.  Warnkenlmgen. 

593.  Wenn  de  aanten  fräten  willen,  seggen  se: 

Half  part,  half  pari; 
wenn  se  oewer  wat  krigen,  ropen  se: 

Jeder  vor  sich,  jeder  vor  sich.  Lübberstorf. 

594.  Ente: 

Is  dien  hart  (herz)  ok  so  as  mien  hart  hart  hart? 

Gross-Eoge. 

595.  Die  ente  sagt,  wenn  der  herbst  herankommt: 

Harst  harst  harst  harst     Büdner  in  Meclww  bei  Feldberg. 

596.  Ente: 

Uns*  Mariek  hett  *ne  ganz  swart  swart  swart. 

Malchow  bei  Parchim. 

597.  Ente  und  enterich: 

Uns*  kceksch  is  ganz  swart.       Ganz  witt,  ganz  witt. 

Poststempel  Dkdrichshagen. 

598.  Die  ente  ruft: 

Will  backen,  will  backen.  Woggersin. 

599.  De  aant  dreiht  sik  jo  oft  so  kort  um;  denn  röppt  se: 

Kort  achter,  kort  achter.       Rademacher  in  Hof-Körkwitx. 

600.  Wenn  de  aant  sik  so  dükert,  secht  se: 

Goden  dach,  goden  dach,  goden  dach.  Walkendorf. 


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601.  Wenn  die  enten  beim  gehen   mit  hals  und  köpf  nicken, 
sagen  sie: 

Snack  sachten,  snack  sachten.  Lubstorf. 

602.  Wenn  de   aant  ut'n  stall   kümmt,    dreiht  se  sik  jo  so; 
denn  secht  de  arpel: 

Oll  snurrerpack,  oll  snurrerpack.  Arbeiter  in  Waren. 

603.  Der  enterich  sagt  zur  ente: 

Oll  swabbellieschen,    oll   swabbellieschen. 

Arbeiter  in  Waren. 

604.  Eine    ente    wurde   einmal   von    einem   schwein  verfolgt. 
In  ihrer  angst  rief  sie  immer: 

Nu  ward  *k  nich  mihr,  nu  ward  *k  nich  mihr. 
Im  augenblick  der  höchsten  not  erreicht  sie  ein  wasser,   in  das 
sie  sich  eiligst  hineinstürzt,  freudig  rufend: 

Nu  ward  'k,  nu  ward  'k. 

Seminarist  inMirow  aas  der  Woldegker  Gegend. 

605.  De  voss  hett  fne  aant  gripen  wullt.    De  aant  flurrert  cewer 
*n  diek  un  schri't: 

Ik  mööt  starben.  Golden. 


606.  a.  Wenn  de  arpel  träden  will,  löppt  he  so  näben  de  aant  her: 

Ik  will  di  so  sachting; 
wenn  he  träd't  hett,  röppt  se: 

Hart  hart  hart  hart.  Alter  Häusler  in  Wulkenzm. 

Ik  will   di  sacht  sacht  sacht  sacht.    Du  hest  mi  so  hart 

hart  hart  hart:  Eöbeler  Gegend. 

b.  Enterich  und  ente: 

Sachte  sachte.      Mi  kannst  ganz  hart  hart  hart. 

Qivitxer  Gegend. 
Man  sacht.  Ganz  hart:  vielfach',  ümmer  sachting. 
Hart  hart:  Jabel;  laat  mi  ganz  sachting.  Kannst  ok 
ganz  hart  hart:  Malchow-,  man  sacht  Man  ümmer  so 
dull  as  du  kannst  kannst  kannst:  Star  garder  Gegend  \ 
sacht.    Scharp:  Waren. 

c.  Ente  und  enterich: 

Man  sacht.      Ach  wat.  Neubuhower  Gegend. 

607.  Ente  und  enterich: 

Prijickel,  prijickel.  Wenn  't  man  goot  geit.  Laat  't  warden, 
laat  't  warden.  Bäten  sacht,  bäten  sacht.  Hest  mi  ok  wedder 
to  hart  hart  hart.  Baaernsohn  in  Tewswoos. 


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608.  Ente  zum  enterich: 

Mi  ok  *n  bäten  vor  't  gatt  gatt  gatt  gatt.  Pinnow. 

609.  Enterich  und  ente: 

Wat  sali  'k,  wat  sali  'k?    Kannst  mi  an'n  sack  sack  sack. 

Hohetn-Lukow. 

610.  De  arpel  löppt  hinner  'n  höhn  an.    Dat  höhn  schri't: 

Drückst  mi  doot; 
de  arpel  secht: 

Dat  's  so  'n  snack.  Gielow. 

611.  a.  Wenn  die  ente  morgens,  aus  dem  stall  kommend,  in's 
wasser  läuft,  ruft  sie: 

Mien  mann  hett  mi  de  ganze  nacht  nacht  nacht; 
dann  sagt  der  enterich: 

Weib  weib,  schweig  schweig  schweig. 

AÜer  Forstarbeiter  in  Zirtow. 

b.  Wenn  die  ente  morgens  aus  dem  stall  gelassen  wird, 
ruft  sie :  Mien  pH  hett  mi  de  nacht  oewer . . .  Was  still,  was 
still,  fährt  der  enterich  drein.  Feldberger  Gegend. 

c.  Hüüt  nacht  hett  mien  mann  brav  brav  brav., 

Brahlstorf. 

612.  a.  Ente  und  enterich: 

Mi  joekt  de  pus*  pus'  pus*.      Na,  man  sacht. 

Wütenburger  Gegend. 

b.  Mien  joekt  jcekt  joekt.       Ok  ok  ok.  Robertsdorf. 

c.  Enterich  und  ente: 

Wat  maakt  dien  lütt  zuckerdos'?      Joekt  joekt. 

.   Alter  in  Gielow. 


Schwalbe. 


613.  As  ik  wecketööch,  as  ik  wecketööch,  wier  huus  un 
schüün  vull;  as  ik  wedderkeem,  as  ik  wedderkeem,  wier  alles 
verslickslacksliert.  Allgemein. 

„Dat  secht  se  jo  richtig,  dat  hüren  wi  jo  all",  sagte  mir  ein  Alter, 
in  "Wittenburg. 

"Wenn  ik  wechgah,  wenn  ik  wechgah;  wenn  ik  utwank,  wenn 
ik  utwank;  wetsch  wetsch,  wenn  ikwecketeih;  as  ikwecken- 
tog't;  as  ik  wechentreckt;  als  ich  wegging;  as  ik  wechkeem; 
as  ik  utgüng,  as  ik  ntgüng;  as  ik  fuurt  güng;  as  ik  afreis't; 
as  ik  wechflööch;  as  ik  utflööch;  als  ich  im  herbst  wegzog, 


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als  ich  im  frühling  wiederkam;  wenn  ik  ut  den  hus*  gab, 
wenn  ik  wedder  inkaam.  —  als  ich  wechezog,  hatt  ich 
meinen  beutel  voll;  as  ik  wechtööch,  drööch  ik  kisten  un 
kästen  voll;  hadd  ik  kisten  un  kästen  vnllpackt;  war  kisten 
und  kästen  zu;  waren  alle  kistenkasten  voll;  wiren  kisten 
un  kästen  vull  geld;  hadd  ik  huus  un  kästen  vull;  wiren 
kisten  un  kamern  vull;  wiren  kipen  un  kisten  vull.  —  wier 
huus  un  hof  vull ;  wiren  hüser  un  nester  vull ;  wiren  schüün 
un  keller  vull;  waren  schuppen  und  scheunen  voll;  waren 
scheun  und  kammern  voll ;  wiren  alle  schünen  un  hüser  vull ; 
wiren  schüün  un  kceken  vull ;  wiren  schünen  un  facken  vull ; 
wiren  alle  fäker  vull;  wier  de  schüün  fickefacke  vull;  sünd 
all  de  lütten  schüüns  vull ;  is  alles  dick  un  vull ;  wier  schüün 
un  huus  alles  vull,  quick  quack  quurr. 

As  ik  wedderkeem,  wier  alles  verändert  un  verschutert; 
verheert  un  verzehrt;  tognirrt;  zerknirscht;  verfliddert,  ver- 
fladdert,  verflirrt;  verklickert,  verklackert  un  verterrt;  ver- 
klirrt un  verklarrt;  verklippert,  verklappert  un  vertehrt; 
verklitscht;  verklitschert  un  verklatschert ;  verknittert  un 
verknattert  un  verzehrt;  verknickert  un  verknackert  un  ver- 
zehrt; verkrietzt  un  verkraatzt;  verlickert,  verlackert  un 
vertirrt;  verpirrert,  verparrert  un  verpurrt;  verquickert  un 
verqueiTt;  verquickelt,  verquackelt,  verquirrt;  verquirrert  un 
verquarrert;  terquiddert,  terauaddert,  terquirrt;  toquiddert, 
toquaddert,  toquurrt;  verquis't  un  verquast;  verquitscbt  un 
verquas't;  verquiestert  un  verquos't;  verquisst  un  verques't; 
verquietzt;  verquietscht;  verslickert,  verslackert,  verslurrt; 
versliddert  un  verslarrt ;  verslickert  un  verslirrt  un  verslarrt; 
versluckt,  verslickt,  versliert;  verslirrickt,  verslarrickt  un 
verslerrt;  verslickert  un  verslackert,  verlippert  un  verläppert 
un  verteert;  versmoort  un  versmeert;  versnarrt;  versniddert, 
versnaddert  un  vertehrt;  versnickert,  versnackert,  vertiert; 
versnippelt  un  versnappelt ;  tersnittert  un  tersnirrt;  verspillt; 
verswirrt,  verswarrt,  verswunnen;  wier  alles  vertirrt,  vertirrt; 
alles  verwickelt  un  verwirrt;  alles  verwüüst't;  wier  alles 
verzerrt;  verzillt;  verzürt  zirrt;  verzehrt  un  verzarrt;  ver- 
zittert un  verzehrt;  verhickert,  verzickert  un  verzehrt;  ver- 
zickert,  verzackert,  verzirrt;  verzirst;  verzickelt  un  verzeckelt 
un  verzerrt;  verzirrt  un  vertirrt;  verzwickert,  verzwackert, 
verzehrt;  verzwittert,  verzwuttert,  verzwirrt;  versnäden  un 
vertiert;  wier  alles  versapen  un  verdahn,  switt  swatt  swurr; 
wier  alles  verquickt,  tick  tack  turr;  wier  alles  verlattert  un 
verdorben. 

614.  a.  As  ik  hier  dit  johr  was,  as  ik  hier  dat  johr  was,  was 
dit  fack  vull,   was  dat  fack  vull;    nu  is  alles  verslickslacksliert. 

Mädchen  in  Bedefin. 


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b.  As  ik  hier  was,  as  ik  dor  was,  was  dit  fack  vull,  was 
dat  fack  vull;  nu  ik  wedderkamm,  is  alles  verslippt,  verslappt, 
verslirrt.  Dierhagm. 

615.  a.  Als  ich  wegzog,  als  ich  wegzog,  waren  kisten  und 
kästen  schwirr;  als  ich  wiederkam,  als  ich  wiederkam,  war 
alles  lirr.  Züsow. 

As  ik  wedderkeem,  wier  alles  ler r;  larg';  alles  lirr  larr  lerr; 
lirr  un  leer;  licht  un  leer;  leddig  un  leer;  öd  un  leer;  wier 
alles  so  klipper  klapper  leddig.  —  wenn  ik  wedderkaam,  is 
alles  slirr;  zirr;  zipp;  flirr;  flitter;  wier  alles  slick  slack 
slirr;  wier  alles  leer,  slirr  slirr  slirr;  snirt  snirt  snurr;  is 
dor  nicks  un  null ;  wier  alles  futsch,  brrr.  —  als  ich  wieder- 
kam, war  alles  abgedroschen,  alles  aufgefressen;  wenn  ik 
wedderkaam,  is  keenrissel  un  zwissel  von  na;  is  wider  nicks 
as  neddel  un  kohl;  wier  nicks  as  neddelkohl;  wier  alles 
leddig,  nu  frett  du  neddel  un  kohl,  dat  di  de  noors  quirrt 

b.  Wenn  ich  abzieh,  wenn  ich  abzieh,  ist  alles  schwer; 
wenn  ich  wiederkomm,  wenn  ich  wiederkomm,  ist  alles  leer. 

Tornow. 

c.  As  ik  wechtööch,  wiren  kisten  un  kästen  swoor;  as  ik 
wedderkeem,  wier  alles  roor.  Vorderhagen. 

d.  Wecketeihn,  wecketeihn,  kisten  un  kästen  vull ;  wedder- 
kamen, wedderkamen,  kisten  un  kästen  leer.  Boek. 

e.  As  'k  hier  donn  keem,  as  'k  hier  donn  keem,  wier 
kistenkasten  vull;  as  'k  nu  keem,  as  *k  nu  keem,  wier  kisten- 
kasten  leddig.  Schwarxenhof  bei  Waren. 

616.  As  ik  hier  vorig  johr  was,  donn  wüss  hier  loof  un  gras; 
dit  johr  is  hier  nicks  nicks  nicks.  Lange. 

617.  Wenn  ik  wechteih,  wenn  ik  wechteih,  sünd  alle  schünen 
un  balken  vull;  wenn  ik  wedderkaam,  wenn  ik  wedderkaam, 
find  ik  nicks  as  de  leddigen  sleet. 

Frau  in  Waschow  aus  Dreilütxow. 

618.  Wenn  wi  wechteihn,  is  alles  lier;  wenn  wi  wedderkamen, 
sünd  fleegen  un  mucken  väl  mihr.  Bocksee. 

As  wi  wedderkemen,  wiren  mucken  un  fleegen  nooch  an  n 
diek :  Krickow.  

619.  Wenn  ik  wecketeih,  wenn  ik  wecketeih,  sünd  schüün  un 
dälen  vull;  wenn  ik  wedderkaam,  wenn  ik  wedderkaam,  licht 
alles  in  de  flurr.  Prangendorf 


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—    96    — 

620.  Wenn  ik  wechteih,  is  mien  kisselkassel  vull;  wenn  ik 
wedderkaam,  hett  de  oll  dick  in  flirrt.  Hungerstorf. 

621.  Flick  flack  flüün,  ik  sitt  up 'n  buurn  sien  schüün; 
as  ik  wechflooch,  wier't  schüünfack  vull,  as  ik  wedderkeem, 
wier  't  all  upfräten,  flick  flack  flurr.  Zvckhusen. 

622.  Harwsttiet,  wenn  ik  wechfleech,  is  alles  vull;  frühjohrs, 
wenn  ik  wedderkaam,  is  alles  schiet.  Laupin. 

623.  As  ik  wechtrook,  was  schüün  un  fack  vull,  was't  huus 
bet  an't  dadc  vull;  as  ik  wedderkamm,  was  alles  upfräten, 
alles  utschäten,  slirr.  Dierhagen. 

As  ik  wedderkeem,  hadd  ik  'n  schat,  'n  dreck;  wier  dor  'n 
schät;  fünn  ik  nicks  as  schiet;  wier  alles  vull  schiet;  is  alles 
schiet  an  mull;  wier  alles  ziet;  as  ikwechtööch,  hadd  ik  dat 
fein  rein  maakt,  as  ik  wedderkeem,  hadden  s'  mi  dor  in 
schäten;  as  ik  wedderkeem,  wiren  s'  all  bisquiet,  wier  alles 
quiet;  is  alles  vnll  iest  un  quiest.  —  as  ik  wedder  inkeem, 
wier  alles  upfräten,  alles  utschäten,  plirr  plurr;  wier't 
utfräten,  utschäten,  alles  girr;  war  alles  aufgefressen,  durch 
geschissen,  swipp  swapp  swirr;  wier't  upfräten,  wechschäten, 
switsch  swatsch  swuit;  vörgäten,  upfräten,  jipp  japp  jirr; 
upfräten,  vor  de  döör  utschäten,  rrr;  upfräten,  utschäten, 
slicke  slacke  slirr;  alles  utfräten,  locker  vuUschäten,  tirretie; 
wier't  all  upfräten,  all  utschäten,  di  wrickel  di  wrackel  di 
wrie;  wier  't  all  dörchfräten  un  schäten,  zirr ;  hat  mich  der 
dickkopf  (sperling)  das  nest  so  voll  geschissen,  flirt; 
utfräten,  vullschäten,  kumm  her,  lick  mi  in  de  firr;  wier 
alles  vullschäten,  snitt  snatt  snirr;  wier't  all  vullschäten, 
wide  witt  witt  den  swirs';  terräten,  vullschäten,  schewitt, 
schewatt,  schewurr;  verfräten,  verschäten,  vertehrt;  ver- 
schäten  un  vermägen.  —  wier  't  fli  fli  fli  flart;  is't  all  flitt 
un  flarr;  beflirrert  un  beflarrert  —  wier't  all  upfräten, 
utschäten,  snipp  snapp  snurz:  snitt  snatt  snurr;  swirt  swart 
swurt;  switsch  swatsch  swurs  ;  switt  swatt  swurr;  snirredirr; 
snirrsnarr;  kirrwirr;  killwitsch;  kikeriki;  wide  wide  witt. 


624.  As   ik   wechflooch,    wier   mien   huus   noch   heil;   as   ik 
wedderkamm,  wier  't  intwei.  Krickow. 

625.  As  ik  wechgüng,  wier  mien  nest  so  rein  un  fein;    as  ik 
wedderkeem,  wier't  verpickt,  verpackt,  verpurrt. 

Knecht  in  Wulkenzin. 

626.  Als  ich  wegflog,  war  mein  nest  so  schön;  als  ich  wieder- 
kam, war  mein  nest  zerrissen  und  zerstört«  Warsow. 


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—     97    — 

As  ik  utflttöch,  hadd  ik  n  glatt  nest;  wier  mien  nest  schier 
un  glatt ;  fix  un  farig ;  wier  mien  huus  goot;  as  ik  wedder- 
keem, hadden  de  sparlings  mien  nest  zerknittert  an  zerknirrt; 
as  ik  wedderkamen  ded',  hadd  de  spenn  spannen. 

627.  Als  ich  wegzog,  als  ich  wegzog,  war  mein  haus  fertig; 
als  ich  wiederkam,  als  ich  wiederkam,  hatt  der  quutschbuuk 
(sperling)  alles  verquirrt  un  verquarrt,  verquirrt  un  verquarrt. 

Salem. 
Hadd  de  olle  dickbunk  alles  verzirrt;  hett  Korl  quutschbuuk 
alles  verswirrt  un  verswarrt;  hat  der  quitschbuuk  un  der 
quutschbuuk  alles  verquiddert  un  verquaddert  un  verzehrt. 

628.  Als  ich  aus  meinem  haus  zog,  war  alles  voll;  als  ich 
wieder  einkam,  hatt  der  dicke  sperling  alles  verzwitscher- 
witscherwitscht.  Laupin. 

629.  Wenn  ich  weggeh,  wenn  ich  weggeh,  lass  ich  meinen 
hof  stehn;  wenn  ich  wiederkomm,  wenn  ich  wiederkomm,  hat 
der  dickkopf,  der  dickkopf  (sperling)  alles  ruiniert.      Grebbin. 

Peter  dickkopf;  Sparrer  dickkopp;  möde  wittkopp;  broder 
dickkopp;  mein  dickkopp  bruder;  musche  dickkopp;  meister 
dickkopp;  de  oll  dickkoppt  sparling;  vader  grosskopf,  vader 
grosskopf ;  Karl  rootkopp.  —  hat  der  sperling,  der  dickkopf, 
der  dickkopf,  alles  verzehrt;  sparling  dickkopp,  sparling  dick- 
kopp hett  alles  verterrt;  da  sass  der  dickkopf  darein;  hett 
de  dickkopp  dat  lerr;  hatt  der  alte  dickkopp  alles  utlirrt; 
hadd  de  entfamtige  dickkopp  alles  verknirrt;  hadden  de  ollen 
grisen  sparlings  alles  vertirrt ;  hebben  de  dickköppten  sparlings 
alles  verslirrert  un  verslurrt. 

630.  As  ik  wecketag',  as  ik  wecketag*,  hadd  ik  all  mien 
kästen  füllt;  as  ik  wedderkamm,  as  ik  wedderkamm,  hadd  de 
dickkopp  (der  dreschflegel)  alles  vertehrt.  Vicxen. 

Hadd  de  dickkopp,  de  nägenmürer  alles  vertehrt  :Nossentiner 
Hütte,  Boek;  hadd  Peter  dickkopp  (der  ochse)  alles  ver- 
sliddert,  versladdert  un  verslungen:  Oothmann;  hett  de 
fledermuus  alles  rut  burrt :  Babensteinfeld;  hadd  't  de  oll  wäder- 
hex  allut:ifafe/m;  hadd't  de  düwel  utfräten,  snirt:  Hohen- 
Woos\   hadd  de  oll  zirr  alles  vertehrt:  Nossentiner  Hätte. 


631.     Schwalbe  zum  sperling: 

As  ik  wechgüng,  as  ik  wechgüng,  wier  schüün  un  huus 
vull;  as  ik  wedderkeem,  as  ik  wedderkeem,  wier  't  utfräten, 
wier  't  all  vullschäten,  frät,  dat  du  wörgst.  Neukloster. 

Mecklenb.  Volksüberlleferungen  Bd.  II.  7 


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—     98    — 

Frät,   dat   du   girrst;    dat  du    bast;     nu  tritt  du,    dat  du 
schittst;  frät  du  di  de  quirr;  dat  dien  mag  quirrt 

632.  011    dickbuuk,    wenn  ik  wechtreck,   is  kisten  un  kästen 
vull;  wenn  ik  wedderkaam,  hest  du  alles  to  girr  un  garr  raten. 

Seedorf. 

Du  dickkopp,   du  dickkopp,    as  ik  wechflööch  .  . . ;    du  dick- 
kopfter  hund;  du  sparling,  du  liederlicher  hund. 

633.  Sparling   du   dickkopp,    hast   mein  nest   entzweigerissen, 
kannst  mir 's   auch   wieder  flicken,  ich  hab  keinen  zwirn. 

Waren. 


634.  Wenn  die  kinder  nicht  artig  sind,  nicht  artig  sind, 
mit  der  rute  vor  *n  arsch,  mit  der  rute  vor  n  arsch,  swipp 
swapp  swurr.  Dassow. 

635.  Wenn  du  nich  wisst,  wat  ik  will,  denn  gifft  dat  weck 
mit  de  rod*  vör'n  noors.  Goddin. 

636.  De  gös'  dee  kamen,  de  kinner  to  bedd;  wenn  s'  dat 
nich  willn,  mit  de  rod*  vör'n  noors,   snipp  snapp  snirr.     Klink. 

637.  a.  Lütt  kinner  lütt  stück  broot,  groot  kinner  groot  stück 
broot;  wenn  s*  dat  nich  willn,  mit  de  rod'  vor  *n  noors,  dat  *t 
so  klirrt.  Muchow. 

Lütt  kinning  lütt  bodding,  groot  kinning  groot  bodding: 
Jltbukow;  bodding:  Mestlin)  lütt  mann  mööt  lütt  stück 
hebben,  groot  mann  mööt  groot  stück  hebben:  Kisserow; 
lütten  lütt  stück,  groten  groot  stück:  Garwitx,  Wismar, 
Goldberg;  lütt  jung  lütt  stück  broot:  Karenz.  —  wenn  s' 
dat  nich  willn,  weck  mit  de  rod'  vör'n  noors,  so  dat  se 
röhren;  dat  se  quirren;  knitts  knatts  knarr;  dat  *t  man 
so  swirrt;  swurrt;  dat  't  klirrt;  dat  *t  man  ornlich  so 
snirrt;  swirr;  swicke  de  swacke  de  swirr;  swicke  swacke 
swirr;  zick  zack  zurg;  swittsch  swittsch  swirr;  switt 
swatt  swirr;  switt  swatt  swurr;  swick  swack  swurr; 
swipp  swapp  swurr;  swipp  swapp  swull;  mit  de  rod' 
vör'n  niera,  swick  swack  swirr;  denn  geit  dat  ümmer 
quitsch  quatsch  quirr;  quitsch  quatsch  quurr;  dat  't 
ümmer  so  quitscht,  quatscht,  quurrt;  dat 't  ümmer  so 
strrr  seggen  deit:  Kirch-Rosin;  dee  dat  nich  will,  dee  kricht 
wat  vor  de  flirreflirr:  Wismar. 


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-    99    — 

b.  As  ik  lütt  wier,  kreech  ik  'n  lütt  stück,  as  ik  groot 
«wier,  kreech  ik  *n  groot  stück;  as  ik  dat  nich  mücht,  barken 
ro<T  vor  'n  noors,  dat  *t  ornlich  so  swirr.  Waren. 

638.  Die  schwalbe,  auf  der  kuhstallthür  sitzend,  ruft: 
Giff  'n  lütten  wat,  giff  *n  groten  wat,  giflf  mi  ok  wat,  terr. 

Lübstorf. 

639.  Lütt  diern,  giff  mi  *n  stück  bodderbroot,  oder  süss  lick  mi 
in  de  sliwirr.  Pepelow. 

640.  Lütt  diern  bodderbroot,  groot  diern  drög'  broot,  wenn  s* 
dat  nich  willn,  flirr.  Speck. 

641.  Mien  lütte  diern  kricht  *n  lütt  bodding,  mien  groot  diern 
kricht  n  groot  bodding,  wenn  s  dat  nich  willn,  krigen  s  weck 
vor  de  snirr.  Fahrenholz  bei  Stavenhagen. 

642.  Lütt  diern,  sech  groot  diern,  sali  di  bodderbroot  sniden, 
un  wenn  s*  dat  nich  dohn  will,  slah  s*  an  't  muul,  dat  *t  ümmer 
so  girrt.  Brumm. 

Hang'  se  vor  de  slirr:  Bössow,  Torfbrücke \  an  'n  snirt: 
Upost;  denn  slah  s'  vor  de  slipp  slapp  slirr:  Widkenxm; 
slah  s'  flatsch  vor  de  flirr:  Neubrandenburg]  kricht  s*  weck 
uppe  fingern,  dat't  so  snirrt:  Waren. 

643.  Lütt  diern,  lütt  diern,  giff  groot  diern  bodderbroot;  wenn 
se  't  nich  mach,  smiet  *t  ehr  vor  'n  noors,  dat  't  so  slirrt. 

Alter  Fuhrmann  in  Qielow. 

644.  De  dicke  diern  sali  de  lütt  diern  wat  afgäben,  süss  kricht 
s'  wat  vor  de  snirt,  vor  de  snirt.  Starsow. 

645.  Groot  mäken  wull  lütt  mäken  bodding  gäben;  as  s'  dat 
nich  mücht,  geew  s'  ehr  klirr.  Wesenberg. 

646.  Kaamt  her,  lütt  dierns,  ik  will  juuch  n  bodderbroot  gäben, 
wenn  ji  dat  nich  mcegen,  flurr.  Marin. 

647.  Lütte  lütt  Fiek,  grote  groot  Fiek,  wenn  du  dat  nich 
wisst,  denn  mit  de  rod'  vor  n  noors,  dat  't  man  so  smirrt. 

Vorderhagen. 

648.  a.  Lütt  diern,  groot  diern,  all  liek  groot  slirr.  Klüz. 

Likelank  slirr:  Graal;  linkelank  snirr:  Klüz;  linklank 
swirr iRechlin;  lieklank  flirr:  Bastorf;  hebben  beid'  liek 
groot  snirr  iFedefin;  lütt  mäten,  groot  mäten,  slipp  slapp 
slirr:  Qresenhorst,  Bninkcndorf 

7* 


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—    100    — 

b.   De  lütte  magd,  de  grote  magd,  de  linkelanke  flirr. 

Vorderhagen, 

649.  Dat  wiwervolk  is  düwelsvolk,  hebben  all  *ne  snarr. 

Klein-Bogahn. 

650.  De  swoelk  sitt  up  't  heck  un  röppt  na  't  huus  rin : 
Wrickel  wrackel,  wrickel  wrackel,  geit  *t  goot  rin  in  de  leewe 
lange  slirr?  Alter  Tagelöhner  in  Bemlin. 

Wrickel  wrackel  mit  de  lange  slirr:  Remlin]  wenn  du  man 
an  to  wroegeln  fängst,  denn  wardst  du  wol  rinner  kamen  na 
de  grote  dicke  lange  Blirr:  Poel;  lütte  diern  un  grote  diern 
link  un  lank  slirr,  wrickel  du  man,  wrickel  du  man,  se  ward 
sik  wol  widen :  Hof-Körkwitz. 

651.  Pamüdiken,  pamüdiken,  pamüüsken  sitt  vull  sweet; 
probier  du  man,  probier  du  man,  das  wird  wohl  gehn. 

Wesenberger  Gegend. 

652.  Lütte  finger,  grote  finger,  fingerring,  snirr.        Gresenhorst. 

653.  Snidermäten,  snidermäten,  leihn  mi  dien  schier;  will  di  s* 
wedder  dohn,  will  di  s'  wedder  dohn,  bidd  di  so  sihr.      Waren. 

654.  Flick  mien  swart  bücks,  dee  is  vör'n  noors  intwei,  sett 
enen  swarten  flicken  up  mit  swarten  twiern.  Aus  Wismar. 

655.  a.  Ich  wollte  meine  jacke  flicken,  der  flicken  wollte  sich 
nicht  schicken,  ich  hatt  auch  keinen  zwirn.        Bützower  Gegend. 

b.  Ich  bin  ausgezogen,   hab  meine  kleider  zerrissen,  wollt 
sie  wieder  flicken,  hab  keinen  zwirn.  Meierstorf. 

c.  Hosen  flicken,  hosen  flicken,  hab  keinen  zwirn. 

Wtdfsahl. 

656.  a.  Wollt  gern  meinen  kittel  flicken,  hab  keinen  zwirn, 
hab  noch  ein  ganz  klein  endichen,  das  muss  ich  lange  zirrn. 

Schneider  in  Wismar  aus  Gaegelow. 

b.    Ich  wollte  meinen  kittel  flicken  und  hatte  keinen  zwern  ; 
hatte  nur  ein  kurzes  endchen,  da  musst  ich  lange  zerrn. 

Ludtvigslust. 

657.  Ik  bug'  mien  huus  mit  fliet  fliet  fliet,  ik  bug'  mien  huus 
ut  luter  schiet  schiet  schiet.  Jabel. 

658.  Du  dumme  dicke  jung  mit  de  swutsch  (peitsche), 
stöttst  't  wedder  ut;  will  *t  wedder  bugen  mit  schiet,  mit  schiet. 

Schönbeeh 


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—     101     — 

659.  a.  Wer  klicken  will,  dee  klicke,  wenn  ik  klicke,  denn  is  *t 
tiet.  Neustadt. 

b.    Kleem,   wenn  ik  kleem,    wenn  ik  kleem,  denn  höllt  *t, 
denn  höllt 't.  Warsow.    Wismar. 

Denn  hackt  't:  Eelpl. 

c    Buur  buur,  kleem,  wenn  ik  kleem.  Triepkendorf. 

660.  Kliester,  den'n  ik  kliester,  dee  höllt  ganz  gewiss* 

Betschow. 

661.  a.  Klicke  wie  ik,   klicke  wie  ik. 

Büdner  in  Mechow  bei  Feldberg. 

b.    Klicke  as  ik,  klick  dat  't  nich  föllt,  mööst  flicken,  mööst 
flicken,  dat  't  höllt.  Mädchen  in  Bariin. 

662.  De  swcelk  röppt  ümmer:    Söök 'n  dreck,  söök'n  dreck; 
(wo  se  mit  bugen  will).  Waren. 


663.  Rauchschwalbe  zum  knecht: 

Johannjochen,    wenn    du   wüsst,  wat  ik  weet;   ik  weet,   woväl 
Jungfern  dat  't  hier  noch  gifft.  Hausier  in  Wtdkenxin. 

664.  Friederiek,    all   de   dicken  buurfrugens  liggen  in  *t  bedd 
un  schiten,  dat  't  man  so  knarrt.  Tagelöhner  in  Helpt. 

665.  De  lütte  diern,  dee  mach  ik  nich,  de  groot,  de  groot,  de 
buurdiern.  Brudersdorf. 

666.  Lütt  fisch,   groot  fisch,    ät  ik  nich,  ät  ik  nich,    cewer  de 
boors.  Brudersdorf 

667.  Pamel  mach  ik  nich,  semmel  heff  ik  nich,  cewer  Zwieback, 
Zwieback.  Woldegker  Gegend. 

668.  a.  Bi  mi  to  huus,  bi  mi  to  huus,   dor  brennen  se  holt  as 
mien  been  dick,  mankedörch  ok  n  bäten  dünn*. 

Alle  Frau  auf  Poel. 

b.  In  mien  land,  in  mien  land  is  ganz  anner  holt  as  in 
jug1  land,  all  as  mien  küül  dick,  all  as  mien  küül  dick,  lütt 
mankedörch.  Tagelöhner  in  Passin. 

669.  a.  Widenholt,  widenholt  is  keen  god*  kielholt,  dat  is  nich 
goot  hart.  Wittenburg. 

b.    Widenholt  god'  kielholt,  cewer  week.  FkUow. 


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—     102    — 

c   Eekholt   is   go<T  blockholt,    widenholt   is   god*  kielholt, 
swick  swack  swurr.  Alter  Hausier  in  Tewswoos. 

670.  De  swöörk  secht: 

Buur  buur,  leihn  mi  dien  schüün,  süss  lick,  wat  ik  nich  will. 

Bechlin. 

671.  Wenn  die  schwalben  rufen:    Witt  witt  witt  witt,    dann 
wird  es  gutes  wetten  Hornkaten. 

672.  Wenn  die  schwalbe  so  dicht  am  erdboden  dahinst reicht, 
dann  ruft  sie: 

Katt  griep,   katt  griep.  Wendelstorf. 

673.  Zwiegespräch  zweier  schwalben : 

Nawersch,  woväl  hest  in  *t  nest?      Vier  fiw\    vier  fiw\ 

Triepkendorf 


Hausschwalbe    und   Rauchschwalbe    (u.  a.) 
Schwalbe  und  Kiebitz  (Lerche). 

674.  a.  Hausschwalbe  und  rauchschwalbe : 

Dat  wiwervolk,  dat  wiwervolk,  dat  beste  volk  up  eerden. 
Wenn  du  se  kennst,  as  ik  se  kenn,  wo  würdst  du  di  verferen. 

Bartsch  B.  II  S.  174  (aus  Gadebusch). 

b.  Wat  is  dat  frugensvolk  fien,  wenn  se  gaht  to  kark. 
Wenn  du  se  sehgst,  wenn  ik  se  seh,  denn  süsst  di  verfarren. 

Brakistorf. 

c.  Wo  nüüdlich,  wo  nüüdlich  is  dat  wiwervolk,  wenn  dat 
geit  na  de  kark.  Du  narrk,  sasst  s'  sehn,  wenn  ik  se  seh, 
morgens,  wenn  de  köh    rut  gähn,   sasst  di  hellsehen  verfiren. 

Ribnitx. 

d.  Mauerschwalbe  und  erdschwalbe: 

Züh  wo  nett,  züh  wo  nett,  wenn  de  lütten  dierns  gähn  na  de 
kirch.  Je,  du  süsst  s'  sehn,  wenn  ik  se  seh,  morgens,  wenn 
de  kohhierd  klappt,    denn  süsst  du  di  verfiren.  Wismar. 

675.  De  leink  (lerche)  röppt:  Ach,  die  mädchens  sind  so 
schön.  Denn  secht  de  rookswcelk:  Wenn  du  sie  sähst, 
wenn  ich  sie  seh,  wenn  sie  aus  dem  bette  kommen,  denn 
sollst  du  dich  verfiren.  Alte  Frau  in  Gothmann. 


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—     103     — 

676.  Schwalbe: 

Wenn  du  dat  sehgst,  wat  ik  seh,  morgens,  wenn  de  heir  drifft, 
denn  gähn  de  frugens  mit  n  terplus'ten  kopp,  dor  kann  enen 
vor  grugen  warden.  Langenheide. 

677.  Die  schwalbe,  die  an  der  kirche  ihr  nest  baut,  und  die 
rauchschwalbe: 

Ach,  wat  vor  glatte  frugens  sünd  dat,  sünd  dat.  Ach,  wat 
vor  swarte  frugens  sünd  dat,  sünd  dat.  Woldegker  Gegend. 

678.  Die  männliche  schwalbe  singt:  Witt  witt  wiwervolk. 
Dann  antwortet  das  weibchen:  Wenn  du  dat  so  goot  wüsst 
as  ik,  würdst  du  seggen:  du  oll  smudellis\  Ballin. 

679.  Wenn  de  wiwer  mit  all  de  witten  schörten  na'n  melken 
gähn,  secht  de  butenswcelk:  Wat  kridewitte  wiwer;  cewer 
de  anner,  dee  ehr  nest  an't  huus  bug't  hett,  dee  secht:  Du 
weest  man  nich,  wat  *t  vor  oll  vermuddelken  sünd. 

Tagelöhnerfrau  in  Nevern. 

Rauchschwalbe:  wenn  ji  man  wüssen,  wenn  ji  man  wüssen, 
wat  ik  weet,  wat  ik  weet,  wat  vor  swart  muUings  dat  sünd: 
Hastorf;  wenn  da  dat  wüsst,  wat  dat  vor  oll  smuddefutten 
mremPetschow;  wat  dat  vor  'ne  smuddelthrien  is:  Tarnow 
bei  Stavenhagen;  wat  *t  ne  oll  smuddeltilT  is:  Lichtenhagen; 
wat  vor  muddeltillschen  dat  dat  sünd:  Bargesfiagen;  wat  dat 
vor  ne  muddelkist  wier:  Gross-Laasch;  wat  dat  vor  muddel- 
säck  sünd  sünd :  Lexow ;  muddelkens  sünd't :  Eldena,  Baum- 
garten  bei  Bütxow;  murlkens  sünd't:  Fürstenhagen;  swart 
muddles  sünd't:  Mecklenburg;  muri  muri  is  is  is:  Zacliow; 
de  olle  murlsceg':  Krickow;  de  muddelsoeg':  Waren;  fu,  du 
muddelkesoBg* :  Bariin ;  twi,  du  olle  murkesceg':  Darguner 
Gegend;  sunt  grad'  ut  as  'ne  oll  gris'  soßg':  Chemnitz;  wenn 
du  dat  so  wüsst,  as  ik  dat  weet,  wo  manche  in  sien  huus 
besteit,  de  muH  mull  soag  :  Dierlvagen. 

680.  Wenn  de  manns  middag's  to  huus  kamen,  sitt  de  swcelk 
up  *n  schosteen  un  röppt  ehr  to: 

Wenn  du  dat  so  wüsst,  wat  ik  so  weet,  wo  de  oll  gris  soeg* 
in  *n  hus'  rümgeit  un  nicks  nich  deit,  de  olle  muddelsoeg*. 

Arbeiter  in  Waren  aus  Kargow. 

681.  Schwalbe: 

Witte  witte  frugens,  puddelsmuddel  in*n  hus'. 

Mädchen  in  Ribnitx. 


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—     104    — 

Kiebitz  und  Schwalbe. 

682.  Oh,  wur  sünd  de  lütten  dierns  fein,  wenn  se  to  feld 
gähn.  (Ewer  ji  süllt  ge  sehn,  wenn  s'  in  de  koek  stahn, 
wenn  s'  vor  den  pott  stahn,  süllen  s'  sik  wat  schämen. 

Betschow. 

683.  Wenn  de  mätens  to  heu  gähn,  röppt  de  kiwitt:  Gotts, 
wur  witt,  gotts,  wur  witt.  Denn  secht  de  swcelk:  Oll  smudel- 
mateh,  oll  smudelmateh.  Grossen-Klein. 

684.  Witte  mäten,  witt  witte  mäten,  witt.  Smurrken  sünd't, 
smurrken  sünd't.  Letschow. 

685.  De  Witten  wiwer,  de  Witten  wiwer.  De  swarten  muddel- 
putten,  de  swarten  muddelputten.  Alte  Frau  in  Waren. 

686.  Wat  'n  Wittes  wiwing,  wat  n  Wittes  wiwing.  Wenn 
du  *t  wüsst,  wenn  du 't  wüsst,  wat  vör'n  swart  muddelken 
dat  is.  Holxwärterfrau  in  Nierihagen. 

687.  Wat  is  *t  wiwervolk  smuck,  wat  is  *t  wiwervolk  smuck. 
Oll  smuddelpott  is  't,  oll  smuddelpott  is  *t,  wenn  du  't  so  goot 
wüsst  as  ik.  Büdner  in  Völkshagen. 

688.  Schier  un  witt,  smuck  wiwervolk.  Wenn  du't  so  goot 
wüsst,  as  ik  dat  wol  weet,  wie  't  alle  dag*  in  'n  hus*  togeit, 
muddle  muddle  soeg*.  Liepen. 

689.  Glatt  wief,  glatt  wief  wief.  Wenn  du  't  so  goot  wüsst 
as  ik,  as  ik;  wenn  de  düütscher  rüm  snacken  geit,  süht  se  ut, 
süht  se  ut  as  so  *n  vermuddelte  soeg'  soeg\  Mecklenburg. 

690.  Züh,  wat  witte  wiwer.  Wenn  du  se  sehgst,  as  ik  se 
seh,  so  'n  olle  swarte  maussei  as  dat  is,  pfui  ack,  pfui  ack. 

Alte  Frau  auf  Poel. 

691.  Wie  witt,  wie  witt,  wie  witt.  Wenn  du  wüsst,  wat  't 
vor  fule  mulucken  in  *n  hus'  wiren.  Rethioisch. 

692.  De  buurfru  hett  sik  upputzt  un  geit  na  de  kirch.  Dorbi 
kümmt  se  dörch  *ne  wisch.  Dor  röppt  de  kiwitt :  Hübsch  wief, 
hübsch  wief;  cewer  de  swcelk  secht:  Wenn  du  *t  so  goot  wüsst, 
as  ik  *t  weet,  wo  de  düwel  in  *n  hus'  geit,  wo  swart,  wo  swart. 

Mecklenburg. 
"Wo  't  in  mien  huus  utsüht,  wat  vor  swart  wiwer  dat  sünd: 
Poel;  wenn  du  wüsst,  wat  ik  wüsst,  wur  *t  in  minen  hus* 
utsehch,  vermuddelt  vermuddelt,  verknittelt  verknittelt,  zirp: 
AUkalen ;  wat  dat  vor  'n  swarten  pudel  is,  pfui  ack :  Lübberstorf. 


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—     105    — 

693.    Schwalbe  zum  kiebitz: 

Wenn  de  dierns  na'n  melken  gähn,  denn  gähn  se  so  witt,  so 
witt;   oewer  wenn  du  wüsst,   wat  vor  'ne  muddel  dat  dat  war. 

Grammow. 


Lerche  und  Schwalbe. 

694.  Wenn  s'  to  ruum  kamen,  wo  s*  glatt  gähn.  Wenn  ji 
dat  so  goot  wüsst  as  ik,  in  *n  hus'  sünd  't  de  swarten  muddlers. 

Frau  in  Flau  aus  Vietlübbe. 

695.  Wat  gifft  vor  hübsches  wiwertüüch,  wiwertüüch.  Muddelk, 
wo  büst,  muddelk,  wo  büst?  Alte  Frau  in  BerniM. 

696.  Wenn  de  dierns  na  n  austent  gähn,  singt  de  lerch: 
Ach,  wat  sünd  de  frugenslüd'  hübsch  un  witt.  Denn  secht  de 
swcelk:  Wenn  du't  so  goot  wüsst  as  ik,  wenn  du 't  so  goot 
wüsst  as  ik,  dat  sünd  oll  wohre  suwwicks. 

Alte  Frau  in  Bibnitz. 

697.  Morgens,  wenn  de  frugens  na  'n  binnen  gähn,  binnen  gähn, 
hebben  se  so  'n  witte  schörten  vor  vor  vor.  Wenn  du  't 
wüsst,  as  ik  't  wol  weet,  as  ik  *t  wol  weet,  wat  't  vor  muddelken 
sünd,  muddelken  sünd,  un  hebben  so  'ne  grote  slirr. 

Hinrichshagen. 

698.  Wur  nüüdlich  is  dat  wiwervolk.  Wenn  du  se  sehgst 
s  morgens  in  dat  huus,  wur  hässlich,  wur  hässlich.      Wamekaw. 

Lerche:  dat  wiwertüüch,  dat  wiwertüüch,  dat  is  doch  ganz 
famoses  tüüch:  Kirch-JRosin;  de  frugenslüd'  dat  is  so  *n  tüüch, 
dat  is  so  n  tüüch,  dat  is  so  *n  glarr  tüüch  tüüch  tüüch: 
Pepelow;  schön  wiefchen:  Tarnow  bei  Stavenhagen;  — 
schwalbe:  wenn  se  des  morgens  früh  upstahn  un  rinner  na 
den  kohstail  gähn,  de  slipp,  de  slarr,  de  slirr:  Onoien; 
wenn  so  'n  groot  diern  vor  de  huusdöör  steit  un  gor  nicks 
deit,  pfui,  wo  lett  ehr  dat  g&:  Bemplin]  wenn  du  man 
wüsst,  wat  ik  weet,  dat  de  fru  in  'n  hus*  rümgeit  un  nicks 
deit,  de  olle  fule  scßg' :  Neustadt ;  morgens  früh,  wenn  s' 
upsteit,  wenn  s*  vor  de  döör  geit,  wenn  s'  sik  vor  n  noors 
sleit,  wo  s*  denn  utsüht,  wo  s'  denn  utsüht:  Bartelshagen; 
wo  morgens  früh  de  oll  soe^  upsteit  un  sik  n  noors  klei't, 
pfu  ah,  pfu  ah,  pfu  ah:  Jabel\  wenn  du  't  so  goot  wüsst, 
as  ik  dat  weet,  wo  de  lütt  diern  de  strümp  utseht,  pfui  ark, 
pfui  ark :  aus  Karft. 


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—     106    — 

Schwalbe  zur  unsauberen  Hausfrau. 

699.  Ik  seh  di  wol,  ik  seh  di  wol  bi  huus  lank  gähn,  bi  huus 
lank  gähn,  olle  bemuddelte  sceg'  sceg\  Mecklenburg. 

700.  Büst   noch    so  n   oll   smuddelthrien,   büst  noch  so  'n  oll 
smuddelthrien,  pfui  ark,  pfui  ark.  DamsJiagen. 

701.  Büst  ok  upstahn,  as  ik  upstünn?   büst  eisch,   büst  eisch. 

Wismar. 

702.  Swartrochelken,    swartrochelken,    in  dinen  wiem  is  nicks 
wider  as  luter  schiet.  Triepkendorf. 

703.  Rauchschwalbe : 

Wenn  du  wierst,    wo  ik  wier,    süsst  mal  sehn,  wo  smutzig  un 
smerig  du  wierst.  Arbeiter  in  Ivendorf 


Krähe. 


704.  In  n  sommer  hett  de  kreih  jo  vullup  to  fräten.  Denn  is 
se  krüd'sch  un  röppt:  Pierkcetel  sarp.  In  'n  winter,  wenn  de 
snee  vor  beid'  dören  licht,  is  se  tofräden,  wenn  se  man  pier- 
schiet  hett.     Denn  röppt  se:    Pierkoetel  vier  mark. 

Alter  in  Dütschow. 
Kark,  pierkoetel  kost  't  vier  mark:  Gross -Bengerstorf ; 
rossappel  acht  mark: Klink;  fujark  fojark,  swienskoatel 
kost't  vier  mark:  Gross- Strömkendorf;  hadd  'k  man  n 
swienskoetel,  ik  geew  dree  mark,  dree  mark:  Pepelow; 
de  rogg  kost't  fief  mark:  Poel. 

705.  a.  Im  sommer:  Fi  aas;  im  winter:  Wat  kost't  de  brad'? 
Fief  mark.  Wolken. 

Aas  fuark:  Neu-Belise. 

b.   Pfui  ack.    —   Swienskoetel  kost't  fief  mark,  wenn  'k  *i\ 
dormit  man  hadd.  Gletxow. 

706.  a.  Im  sommer:  Hock  'n  Schilling;  im  winter:  Schäpel  *ne 
mark.  Polz. 

Hock  n  Witten :  Lichteriliagen,  Gletxow. 

b.   Hock  *n  schillk.    —  Een  garw*  vier  mark. 

Gross-Laasch. 
Hock  veir  mark:  Gross-Laasclu 


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—     107    — 

707.  In  *n  sommer  rög't  de  kreih  jo  den  pierdreck  nich  an, 
denn  secht  se:  Is  aa,  is  aa.  In  'n  winter  pöllt  se  den  pier- 
kcetel  mit  n  snabel  ut  n  anner  un  röppt:    Is  honnig,  is  honnig. 

Triepkendorf. 
Is  quark :  Hagenower  Heide;  gark,  pierkcetel  is  hart:  Nien- 
Iiagen,  Waren;  smeckt  sarp  —  smeckt  sööt:  Ganzlin;  koetel 
honnig:  Oothmann;  is  zacker,  is  zacker:  Loosen;  sänd 
noßt :  lAibtlieen. 

708.  a.  Im  sommer:  Swienschiet  is  suur  (sarp);  im  winter: 
Swienschiet  is  sööt.  Chemnitz.    (Uelpt.) 

b.    Pierschiet  is  aas,    is  aas.    —    Pierschiet    smeckt    sööt, 
smeckt  sööt.  Wulkenzin. 

709.  Im  sommer:  Weit  smeckt  schön;  im  winter:  Swienschiet 
is  zars\  Wittenburg. 

Uppe  hock  smeckt  *t  sööt:  Dobbertin. 

710.  Krähe  beim  käse:  Sarp  sarp,  basch  basch;  beim  speck: 
Dat  glitt,  dat  glitt.  Alter  Tagelöhner  in  Helpt. 


711.  a.  In  n  sommer  secht  de  kreih:  Wenn  *k  n  küürnken 
müchU  In  *n  winter  hett  se  jo  so  ne  rüg*  stimm,  denn  secht  se: 
Wenn  'k  *n  küürnken  hadd.  Arbeiter  in  Waren. 

Ach,  möch  *k  man  *n  kuurn :  Remlin;  wenn  *k  'n  krömen 
mticht:  Neukloster;  wer  na  wol  grönen  rogg  mücht:  Quassel; 
wenn  'k  man  'n  aas  mächt :  Speck ;  wenn  'k  'n  küürnken 
mücht,  heff  *k  keen  water  dorbi:  Waren. 

b.    Wenn  'k  *n  küürnken  mücht,  een  mücht,  een  mücht.  — 
Wenn  Tc  'n  küürnken  hadd,  een  hadd,  een  hadd.         RUxerow. 

712.  Wenn  'k  *n  kcetel  möcht.  —  Wenn  'k  n  hadd. 

Kienhagen. 

713.  a.  Wenn  'k  ft  nu  so   mücht  —  Wenn  *k  't  nu  so  hadd. 

Aus  Rostock* 

b.  Ik  weet  nich,  wat  ik  mach.  —  Wenn  *k  man  hadd. 

Wölscliendorf. 
Ik  nich  mach :  Gross-Bengerstorf;  wat  *k  wol  mücht : 
Laupin;    wenn  'k  na  man  wüsst,   wat  *k  möcht:  Selow. 

714.  Oll  kuurn*  —  Hadd  'k  man.  Besitz. 

715.  Wer  mach?  —  Wer  hett  wat?  PicJwr. 

716.  Im  winter:  Kark  kark,  wenn  'k  *n  bäten  hadd  hadd. 

Rethwisclu 


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—     108    — 

Gark  gark,  wenn  *k  man  n  knaken  hadd:  Friedrichshagen ; 
wenn  'k  *n  knaken  h&H<L:Dierhagen;  hadd  'k  man  'n  lütten 
knaken:  Meteisdorf ';  kark  kark,  wenn  'k  nu  man  hadd, 
wat  'k  donn  versmad':  BetscJww;  koetelken  hadd:  Hinrichs- 
hagen;  park  park,  wenn  'k  noch  *n  drögen  swienskoBtel 
hadd  hadd  hadd:  Lüdersdorf. 


717.  Im  herbst,  wenn  die  nahrung  knapp  wird,  ruft  die  krähe: 

Lang*  harst.  Walkendorf. 

718.  Krähe  im  winter  auf  dem  misthaufen: 

Keen  worm  mank.  Warlow. 

719.  Im  sommer  ruft  die  krähe  den  leuten  zu: 

Da  hest,  da  hest.  Müritx. 

720.  Sommerdach,  wenn  de  kreih  up  n  kirschboom  sitt,  secht  se: 

Genooch  genooch.  Wittenburg. 

Küürnken  nooch:  Waren. 

721.  a.  Im  sommer: 

Nu  bün  'k  dick.  Qvlxow. 

b.  Wo  satt,  wo  satt.  Börzow. 

722.  Wenn  man  de  kreih  zommers  von  de  hock  jag  *t,  röppt 
se  (se  jaug  't  jo  so):  Du  narr,  du  narr,  heff  nooch,  heff  nooch; 
dorbi  maakt  se  den  kopp  so  krumm.  Winters  sitt  se  up  'n 
piermess  un  röppt:  Knapp  knapp.     Bademaeher  in  Hof-Kortovitz. 

723.  Im  sommer:    Vullupp  vullup;    im  winter:  Knapp  knapp. 

Bedefin. 
Im  herbst:  ward  knapp:  Wokem;  im  winter:  fleesch  un 
broot  is  knapp  \  Bartelshagen  \  is  knapp,  is  knapp,  nn  gah'k 
na  't  dörp:  Wogger sin\  knapp  knapp,  gäwt  mi  doch  'n  knaken 
af:  Bethivisch;  giff  man  'n  happen  ('n  brocken)  af:  Nett- 
Krenxlin  (Neukloster). 

724.  Im  winter:   Knapp  knapp   is'n  bettelmann   sien  sack. 

Plau. 

725.  Vor  Jakobi:  Knapp  knapp;  nach  Jakobi:  Kann  eddel- 
mann  warden.  Kirch-Bosin. 

726.  Im  Spätherbst:  Fleesch  is  knapp;  im  winter:  Wenn'k'n 
küürnken  hadd;    im   sommer:   Nu  bün  *k  *n  eddelmann. 

Bibnitz. 


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—     109    — 

727.  a.  Im  sommer  ruft  die  krähe: 

Verwalter  warden.  Allgemein. 

Verwalter  vrBrriNeu-Rehse;  stracks  Verwalter  warden: 
Perniek,  Bargeshagen;  pächter  warden :  Waren;  verwalte 
garben:  Gross-Pankow. 

b.  Wenn  die  krähe  über  die  saatenfelder  fliegt,  ruft  sie: 
Ik  will  Verwalter  warden.  Goldberg. 

728.  Krähe  im  frühling:  Verwalter  ward  'k;  im  sommer: 
Verwalter  bün  'k.  Arbeiter  in  Waren  aus  Jabel. 

729.  In'n  sommer  will  se  hooch  rut;  denn  secht  se:  Ik  bün 
verwalten  In  *n  winter  hett  se  nicks  to  koop:  Een  pier- 
koetel  soeben  mark.  Mecklenburg. 

730.  Krähen  im  sommer:  Klaus,  Klaus,  will  Verwalter  warden. 
Im  winter:  Wat  kost't  de  brad'?  Fief  mark.  Wenn  *k 
man  'n  swienskoetel  hadd.  Walsmühlen. 

731.  Krähe  im  sommer:  Verwalter;  im  herbst:  Verarmt; 
im  winter:  Swienschiet  zucker.  Neubrandenburg. 

732.  Wenn  de   kreih  inn  sommer  uppe  hock  sitt,   secht  se: 

Ik  heff  pacht't,  ik  heff  pacht't.  Meielsdorf. 

733.  Die  krähe  ruft,  auf  der  hocke  sitzend: 

Uppe  hock,  uppe  hock,  wenn  Verwalter  kümmt,  pankrott. 
Levin. 

734.  Beim  Sonnenaufgang  im  winter  ruft  die  krähe: 

Welche  pracht,  welche  pracht.  Crivitz. 

735.  Wenn  dat  rägent,  röppt  de  kreih  up  'n  tuun:  Slark 
slark;    (se   meent,    dat    is    slackrig    wäder). 

AUe  Frau  in  Wismar. 

736.  Die  krähe  neckt  beim  regen  den  arbeiter,  der  unter  einer 
tanne  schütz  gesucht  hat: 

Du  narr,   du  narr.  Crivitz. 

737.  Wenn  die  krähe  den  köpf  so  vorstreckt,  sagt  sie: 

Schurk,   schurk.  CJiemnüz. 

738.  Wenn  die  krähe  bei  grosser  hitze  auf  dem  zäune  sitzt 
und  mit  dem  köpfe  nicktv  sagt  sie  zur  nachbarin : 

Vaddersch  vaddersch,  morgen  willn  wi  backen. 

Tagelöhner  in  Ahrensberg. 


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—    110    — 

739.     Zwei  krähen: 

Swart  swart       Wasch  di,  wasch  dk 

Frau  in  Waren  aus  Neu-Sehlön. 


Krähen  auf  dem  Markte. 

740.  Is  mark,  is  mark,  Wonäw',  wonäw'?  Achter  n  barch, 
achter  'n  barch.  Poststempel  DiedricJishagen. 

741.  Büst  henwäst  na  *t  mark,  hest  köfft  poor  schoh?  Gark 
gark.  Krickow. 

742.  a.  Wo  büst  du  wäst?  To  mark,  to  mark.  Hest  dor 
dahn?  Pott  köfft.  Woväl  hest  gäben?  Dree  mark,  dree 
mark.       Hest 'n  laten?      Achter 'n  barch.  Siggelkow. 

b.  Gark,    wo    wisst   hen?      To    mark.       Wat  wisst  dor? 
Schöttel  un  pött  köpen.      Kost  't  geld,  kost  \  geld. 

Bauer  in  Laupin. 

743.  a.  To  mark,  to  mark.  Wat  wisst  dor,  wat  wisst  dor? 
Pier  köpen,  pier  köpen.  Wat  kosten  s',  wat  kosten  s'?  Fief 
mark,  fief  mark.  Seminarist  in  Neukloster. 

b.  Heff   mi  'n    pierd   köfft.       Wat    kost't?      Fief  mark, 
fief  mark.       Du  luchst,  du  luchst.  Drefahl. 

744  a.  Wo  kümmst  du  her?  Von  'n  mark.  Wat  hest  dor 
dahn?  Krack  köfft.  Brav  wat  an?  Huut  un  knaken. 
Puul  dit  af.  Zieslübbe. 

b.    Kark  kark,   kaam  von 'n  mark.       Wat  hest  di  köfft? 
Oll  krack.       Wat  sitt  dor  an?      Huut  un  knaken.       Puul  af. 

Kittendorf. 

Krähen  beim  Aas. 

745.  a.  Mi  ok  'n  knaken.      Puul  af.  Wismar. 

b.  Krähe:  Puul  af,  puul  af.     Ente:  Wat  denn,  wat  denn? 
Krähe:  Den  knaken,  den  knaken.  Wittenburg. 

746.  Puul  af,  puul  af.       Acker  fu,  acker  fii.       Aus  Neukloster. 

747.  a.  Klaas,    wo  aas?      Achter 'n  barch,   puul  af. 

Holicn-Woos. 
Hinner 'n  tuun  licht  aas:  IAndow\  du  narr,  du  narr,  achter 'n 
barch  licht  aas:  Vettahn;    inne  grund :  Qrossen-Klein. 


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—  111   — 

b.  Klungen  klungen  Klaas,  achter  n  barch  licht  aas.     Puul  af. 

Warnow  bei  Bütxow. 

748.  Weet   aas.      Wo  licht  't  ?       Schinnerbarch,   kumm   mit. 

Strasm. 

749.  Hinner  n  barch   licht  aas.       Wenn  'k  't  man  hadd. 

Quassow. 

750.  Aas.       Wonäwt'  ?      In  't  schultenhuus.         Babensteinfeld. 

751.  Broder.  Wat?  Puul  af.  Wat?  Knaken.  Wo 
licht  *t?     Achter 'n  barch.     Ik  kaam.     Ik  ok.      Beide:  Hurra. 

Woldegker  Gegend. 

752.  a.  Achter  'n  barch  is  ne  oll  gnurr.      Huut  un  knaken. 

Gielow. 

b.  Krähe:    Achter  *n   barch   licht   aas.      Taube:    Luter 
knurr  un  knaken.      Krähe:    Puul  af,  puul  af.  Plate. 

c.  Achter  *n  barch  licht  'n  kalf.     Is  okfleeschan?      Huut 
un  knaken.      Puul  af.  Pepelow. 

d.  Weet  *n  pierd.      Wonäbend?      Achter  *n  barch.      Puul 
af.      Sturren  knaken.  Warnow  bei  Bütxow. 

753.  Weet  aas,  weet  aas.  Wur  wur?  Achter  *n  barch, 
achter  n  barch.  Is  dor  wat  an,  is  dor  wat  an?  Huut  un 
knaken,  huut  un  knaken.  Und  an  ort  und  stelle:  Kloor  talch. 
Puul  af.  Latendorf  D.  M.  V  S.  284. 

754.  Achter  n  barch  licht  aas.  Brav  an,  brav  an?  Kloor 
talch,  kloor  talch.  Bocksee. 

755.  Gark  gark,  achter  *n  barch  licht  aas.  Smeckt  goot, 
brav  fett?       Klung  klung.  Rostocker  Gegend. 

756.  Wohen?  Korl  Lembk.  Wat  dor?  En  Pierd.  Is  ok 
wat  an?       All  talch.  Bostocker  Gegend. 

757.  Achtern  barch,  dor  licht  aas.  Is  *t  goot  fett?  All 
talch.      Is  dor  ok  water?       Nooch.  Siggelkow. 

758.  Puul  aas.      Ok  water?      Kloor  diek.  Waren. 

759.  Swager.  Wat  denn?  Weestwat?  weet  aas.  Wonäw't? 
Achter  n  barch.       Is  ok  water?      Kneedeep   kneedeep. 

Alte  Frau  in  Dütschow. 

760.  Klaus,  achter  n  barch  licht  'n  groot  stück  aas.  Wier 
ok  brav  wat  an?  Fuustendick  fuustendick.  Wier  dor  ok 
water  bi?       Kneedeep   kneedeep,  Alter  in  Graal. 


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—     112     — 

761.  Ik  weet  aas.  Wo  dor?  Achter  'n  barch.  Is  't  ok 
fett?      De  schiere  speck.      Ok  water  bi?      Kneedeep. 

Eichhof. 

762.  Schultenbrook.  Is  dor?  En  pierd.  Ok  water? 
Kneedeep.  Pinnow. 

763.  Drei  krähen: 

Hier  is  aas.       Man  *n  knaken.       Is  knapp.  Dorf-Körkwitx. 

764.  Drei  krähen: 

Knaken  funn.      Is  to  taach.       Mööst  *n  kogen  (kauen). 

Wütenburg. 

765-  Wenn  de  kreihgen  school  hollen,  secht  de  een:  Knapp 
knapp;  un  de  tweet:  Hinner 'n  barch  licht  aas;  de  drüdd: 
Knaken  düür;    de  viert:    Kloor  speck;    de  föfft:    Schier  talch. 

Krickow. 

766.  Zwei  krähen  fliegen  auf  beute  aus.  Die  eine  findet  eine 
tote  maus,  hofft  aber  auf  besseren  frass  und  ruft  der  anderen 
zu:  Licht  n  braden.  Wonäw't?  Achter  *n  barch.  Die 
zweite  macht  sich  dabei.  Als  nun  die  erste  auf  ihrem  zuge 
nichts  findet,  kehrt  sie  zur  genossin  zurück  in  dem  augenblick, 
als  diese  das  mahl  gerade  beendet  hat.  Puul  af,  puul  af, 
muss  sie  sich  nun  zurufen  lassen.  Aus  Wismar. 

767.  Twee  kreihgen  sitten  up'n  koppelsleet.  In  de  koppel 
licht  'n  pierd  uppe  siet  un  rohgt  sik,  den  swanz  hett  dat  so 
retour  hatt.  Dor  secht  de  een  kreih,  dee  denkt,  dat  is  doot: 
Ik  wag  't,  ik  wag  't.  Doh  't  nich,  doh  *t  nich,  secht  de  tweet. 
(Ewer  de  anner  geit  dat  pierd  up  *n  kopp  sitten  un  puult,  löppt 
Up  'n  puckel  lank,  steckt  den  kopp  na  *t  swanzlock  rin  un 
pickt  dat  pierd  in  n  noors.  Dor  sleit  dat  pierd  mit  *n  swanz  to 
un  knippt  de  kreih  fast.  Reddt  reddt,  röppt  de  kreih.  Heff  'k 
mi  dacht,  heff  *k  mi  dacht,  secht  de  anner  dor. 

Alter  Briefträger  in  Waren. 


Krähe  und  Frohner,    Schäfer,   Pflüger,  Fischer, 
Maurer  u.  a. 

768.  Krähe  zum  frohner: 

Laat  liggen,  laat  liggen.  Witzin. 

769.  En  schinner  haalt  eens  'n  dodig  pierd  ut  en  dörp.  As 
he  dormit  na  huus  fuhrt,  warden  em  *n  poor  kreihgen  gewohr, 
dee  ropen  em  to:    Graf  graf;    se  willen  em  smeicheln,  dat  he 


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—    118    — 

ehr  dat  aas  gifft.  (Ewer  de  schinner  führt  ruhte  wider.  Dor 
kamen  wedder  *n  poor  an  un  ropen:  Knaken  Knaken.  He 
kihrt  sik  an  nicks.  As  he  *n  enn*  wider  is,  sett  't  he  sik  'n 
bäten  in  *n  ce  wer  wind,  um  sik  sien  piep  antosticken.  Dor  hüürt 
he  wedder 'n  poor  kreihgen  schrigen:  Achter  n  barch,  achter 'n 
barch.  Duurt  nich  lang',  dor  is  de  ganze  hcxT  bi  em  un  jöölt 
ümmer  dörchenanner:  Graf  graf,  knaken  knaken,  achter  *n 
barch,  achtern  barch.  Den  schinner  ward  dat  geschricht 
cewer;  em  ward  dat  duern,  un  he  smitt  ehr  toletzt  dat  pierd 
achter  *n  barch  hen.  As  he  nu  na  huus  kümmt,  verteilt  he 
sien  fru  dat,  wo  em  dat  gähn  is.  Dee  kricht  sik  'n  bessenstäl 
her  un  sleit  em  düchtig  de  jack  vull.  Von  dee  tiet  an  kcenen 
de   schinners   un  de   kreihgen   sik   nich   verdrägen. 

Bauer  in  Belsch. 

770.  In  n  winter  geit  de  kreih  uppe  soeg*  sitten  un  röppt: 

Trünnel  rut,   trünnel  rut; 
(se  sali  den  kcetel  hergäben).  Älter  in  Selow. 

771.  a.  Enen  scheper  is  'n  schaap  doot  bläben  in  'n  stall.  Dor 
kümmt  'ne  kreih  vor  de  döör  un  röppt  em  to:  Smiet  ut, 
smiet  ut  Ik  mööt  mi  ihrst  stäwel  antrecken,  secht  de  scheper. 
Up  slarpen,  up  slarpen,  secht  de  kreih,  Alter  in  Tatschow. 

b.  En  scheper  hett  eens  süük  in  sien  hod'  hatt,  un  is 
dorbi  un  treckt  *n  schaap  dat  feil  af.  De  kreihgen  sitten  dorbi. 
Dor  secht  de  een  kreih:  Dat  aas,  dat  aas,  puult  er  af,  puult 
er  af;  un  en  anner:  Smiet  't  rut,  smiet  't  rut.  Tööf  so  lang', 
bet  ik  de  joop  run  heff,  secht  de  scheper.  Mit  de  joop,  mit 
de  joop,  ropen  de  kreihgen  wedder.  Dor  ward  de  scheper 
arg',  un  smitt  mit'n  krückstock  mank.  Dor  verfiren  sik  de 
kreihgen  so,  dat  se  ganz  blass  warden,  un  dorvon  hebben  se 
noch  hüüt  so'n  grau  feddern.     Büdner  in  Lübberstorf  aus  Perniek. 

c.  Die  krähe  auf  dem  dache  sagt  zum  schäfer,  der  auf 
der  diele  einen  hammel  schlachtet:  Smiet  rut,  smiet  rut.  Oll 
ding,  ik  mööt  em  doch  ihrst  dat  feil  aftrecken,  erwidert  der 
schäfer.      Stracks  stracks,  mahnt  die  krähe.  Büting. 

772.  Wenn  de  scheper  drifft,  un  so'n  verdrög'ten  jarrling 
achteran  geit,  denn  steit  de  kreih  up  'n  barch  un  wis't  mit  den 
snabel  dor  up  hen  un  röppt:  Puul  'n  af,  puul  *n  af. 

Arbeiter  in  Waren  aus  Kargow. 
Meeklenb.  Volksüberiltfenrngen,  Bd.  II.  8 


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773.  De  scheper  will  grad'  bi  im  'n  schaap  aftrecken.  De 
kreih  sitt  vor  de  döör  un  röppt  em  to:  Treck  af,  treck  af, 
barch  daal,  barch  daal  (he  sali  von'n  kopp  to  aftrecken). 

Arbeiter  in  Waren  aus  BredenfeMe. 

774.  Wenn  dem  schäfer  draussen  ein  schaf  fällt,  so  zieht  er 
es  gewöhnlich  gleich  ab,  am  liebsten  unter  einem  schattigen 
bäum.  Die  krähe,  die  oben  im  bäum  sitzt,  ruft  ihm  zu:  Brav 
fett,  brav  fett?  talch  talch?  Als  ihr  der  schäfer  nichts  abgiebt, 
beginnt  sie  zu  schimpfen:  Aashans  aashans,  plaasterjunker 
plaasterjunker.  Starsow. 

775.  Mudder  Kraalsch  höddt  eens  gös';  donn  kümmt  ne  kreih 
un  secht  to  ehr:  Kraalsch  Kraalsch,  ein  übrig,  ein  übrig?  brav 
fett,    brav  fett?       Luter   knaken,    luter   knaken. 

Seminarist  in  Mirow. 

776.  Drei  krähen  bei  einem  mageren  pferd: 

Stööt  'n  um.      Plück  *n  af.      Is  nicks  an. 

Arbeiter  aus  Tarnow. 

777.  a.  Krähen  sehen  einen  pflüger  mit  sehr  mageren  pferden 
und  rufen: 

Fall  um,    hack  af.  Bauer  in  Laupin. 

b.    Gut  krack.     Riet  daal.  Klüx, 

Smacht  daal:  Waren;    treck  daal,  riet'n  daal,   puuk  af: 
Althagen. 

778.  Beim  Schweineschlachten  ruft  die  krähe  den  leuten  zu: 

Knaken  knaken,  sulten  stillen; 
(die  knochen  will  sie  haben,  das  fleisch  sollen  die  leute  salzen). 

Fahrenhoh  bei  Starenhagen. 


779.     Wenn  de  lud'  haken,  denn  lopen de  kreihgen  so  achter  an: 
Herr  hceker,  herr  hoeker,  to  flack,  to  flack. 

AUei%  in  Waren  aus  Wulkenxin. 

Herr  hoeker,  haak  deeper:aws  Oertxenhof;  goden  morgen, 
hceker,  to  flack,  bäten  dee^er :  Dewitx;  goden  dach,  hoeker, 
to  flack,  to  flack :  Peetsch ;  to  flack,  to  flack,  knapp  knapp : 
Lärx;  brav  maden:  Woldegker  Gegend;  hack  maden  ut: 
DrefaJil;  bald  kamen  maden:  Belpt;  buttmad',  frät  up: 
Waren;  goot  sacht,  goot  sacht:  Jlelpt;  zum  flach- 
hakenden: to  flack,  zum  tief  hakenden:  ok  water?  Gross- 
Lantow. 


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—     115     — 

780.  a.  Wenn  de  haken  frühjohrs  to  feil*  geit,  secht  de  kreih: 
Goden  morgen,  goden  morgen,  herr  hceker,  herr  hceker,  poor 
maden,  poor  maden,  goot  deep,  goot  deep.  Wenn  denn  de 
haken  utsett't,  schimpt  se:  Schurrt  he  hen,  schurrt  he  hen. 

Alter  Tagelöhner  in  Holzendorf  bei  Woldegk. 

b.  Goden  morgen,   herr  hoeker,    keen  mad1,    keen  mad'? 
to  flack,  to  flack,  du  schurrst,  du  schurrst.  Triepkendorf 

c.  To  flack,  steck  deeper,  dat  schurrt,  to  deep. 

Tagelöhner  in  Helpt. 

781.  De  kreih  secht  to  'n  hceker:    To  fuul,  to  fuul. 

Tagelöhner  in  Schönbeck. 

782.  Krähe  zum  fischer: 

Treck  up,  treck  up.  Widkenzin. 

783.  Die  krähe  sagt  zum  fischer:  Kaspar,  giff  mi  n  boors, 
*n  boors.  Als  der  fischer  ihr  statt  des  barsches  einen  güster 
hinwirft,  ruft  sie  unwillig:  Knack  doch,  knack  doch,  (sie  meint, 
den  güster  solle  der  fischer  nur  selber  verzehren).        Wesenberg. 

784.  Die  krähe  ruft  im  frühling  dem  fischer  zu:  Aal  aal  aal. 
Erhält  sie  nichts,  so  sagt  sie :  Wenn  'k  man  *n  lütten  stäkling 
hadd.  Vorbeck. 

785.  Die  krähe  ruft,  während  sie  beim  abwiegen  der  fische 
zusieht:  Knapp  knapp  knapp.  Woosten. 

786.  Die  krähe  sagt  zum  fischkarrer,  der  unterwegs,  auf  seiner 
karre  sitzend,  einnickt:  Slöppst  du,  slöppst  du?  slaap  man, 
slaap  man.  Ganzlin. 

787.  Die  krähe  sagt  zum  maurer  im  sommer:  Spoor  spoor; 
im  winter:  Puul  af,  puul  af.  Warnemünde. 

788.  Dem  maurer. ruft  die  krähe  zu: 

Schitenklarrer,  schitenklarrer.  fieth wisch. 

Krähe  zum  Kinde. 

789.  Krähe  zum  ungekämmten  kinde: 

Swart  nörks.  Helpt 

790.  Wenn  ein  kind  sich  nicht  waschen  lassen  will,  sagt  man 
zu  ihm:  de  kreih  secht:  Swart,  swart.  Nach  dem  waschen: 
nu  secht  de  kreih:    Witt  witU  Triepkendorf. 

8* 


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—     116     - 

791*  Wenn  kinder  sich  nich  kämmen  lassen,  sagt  man  zu 
ihnen:  wur  secht  de  kreih:  Pudelkopp,  pudelkopp.  Nachher: 
nu  secht  de  kreih:   Glaltkopp,  glattkopp.  THepkendorf. 

Ruuchkopp:  Goddin. 

792.  Kindern,  die  sich  den  nasenschleim  auf  die  jacke  gewischt 
haben,  ruft  die  krähe  zu:   Snappmaug'.  Vielfach. 

Snappmaug',  klarr  af:  Wismar;   snappnäs':  Barnstorf. 

793.  Wenn  das  kind  so  viel  schreit,  sagt  die  mutter  wohl: 
hüürst  du  nich,  wat  de  kreih  röppt:   Wat  quarrst,  wat  quarrst. 

Seminarist  in  Lübtheen  aus  Brunow. 


Krähe  zu  den  Teterowern  u.  a. 

794.  a.  De  Teterowschen  hebben  eens  n  bohnenstaken  verdwass 
up  n  wagen  hatt  un  hebben  nich  dörch  't  duur  kamen  künnt. 
Dor  hett  de  kreih  ropen:  Scharp,  scharp.  Wenn  dee  nich 
dor  grad*  roewerflagen  wier,  wiren  se  hüüt  noch  nich  dörch  't 
duur.  Forstarbeiter  in  Hallalit. 

De  Teterowschen  hebben  n  räksleet  verdwass  rutdrägen  wallt : 
Bemlin. 

b.  Zimmerleute  wollten  einmal  einen  grossen  balken  quer 
ins  haus  tragen.  Da  ruft  ihnen  die  krähe  zu:  Scharp  vor, 
scharp  vor.  Laupm. 

Ebenso  zu  den  reitern,  die  ins  Teterower  thor  wollten  und 
die  lanze  quer  hielten:  Borkow;  de  Hagenowschen  hebben 
nich  mit  de  peek  ut  't  duur  kamen  künnt,  as  se  den  pipen- 
buck  hebben  rutjagen  wullt:  Loosen. 

c  En  buur  hett  mit  de  stakelfork  vor  'n  tuun  säten,  hett 
nich  dörchkamen  künnt.    Scharp  enn*  vor,  hett  de  kreih  ropen. 

JabeL 

795.  De  Teterowschen  hebben  langholt  verdwass  rinfuhren 
wullt  na  't  duur.    Dor  hett  de  kreih  ropen:   To  lang,   to  laner. 

Widkenxin* 
Törlang:  ^V^chow ;  lang,  \&ng:HeJpL  Vörlang,  zu  den 
Grevismiüiloncrn:  Woex,  Wismar. 

796.  Den  Vielankern,  die  den  wiesbaum  quer  über  den  ernte- 
wagen  gebunden  hatten  und  nicht  ins  dorf  kommen  konnten, 
rief  die  krähe  zu:  Viellang,  viellang.  Daher  hat  das  dorf 
seinen  namen.  Laupin. 

Verlang :  Niendorf  bei  Dömitz ;   vörlang :  Lübtheen. 


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Rohrsperling. 

797.  a.  Karl  Karl  Karl  Karl,  kiek  kiek  kiek.  Wecker  wecker 
wecker  wecker?     De  dick,  de  dick,  de  dick. 

Ixitendorf  D.  M.  V  S.  284. 

De  dick,  de  dick,  de  dick,  Fiek  Fiek  Piek:  Fdhrenholx  bei 
Stavenhagen;  de  bäckerdiem,  de  bäckerdiern,  de  dick,  de 
dick,  de  dick:  Krickow;  preesterdiern,  preesterdiern:  Orivüxer 
Gegend;   de  lütt,  de  dick,  lang  bet  her:  Gross-Laasch. 

b.    Korl   kiek,   Korl   kiek.      Wecker    wecker?     De   lütt, 
de  lütt.  Dobbertin. 

798.  Vadder  vadder  vadder  vadder,  de  lütt  diern,  de  lütt 
diern,  de  groot,  de  groot.  Poststempel  Diedrichshagen. 

799.  Korl  Korl  Korl  Korl  Korl  Korl  kiek,  de  diern,  de  diern, 
de  diern,  de  diern,  dick  Liesch,  dick  Liesch,  dick  Liesch,  dick 
Liesch.  Graal. 

800.  Korl  Korl,  küss  de  diern,  küss  de  diern.  Vielfach. 

Pickel  de  diern,  prickel  de  diern,  kraff  de  diern,  drück  de 
diern,  straak  de  diern,  lick  de  diern:  mehrfach. 

801.  Johann  Johann,  griep  mi  de  diern,  de  lüttje,  de  lüttje, 
de  lüttje,  de  Mariek,  de  Mariek.  Klein-Schmölen. 

802.  Korl  Korl,   rack  rack,   de  olle   dicke  Fiek  Fiek. 

Strasen. 

803.  Vadder  Korl,  krapp  krapp,  schiet  schiet  schiet,  püük  de 
diern,  püük  de  diern,  de  dick,  de  dick.  Waren. 

804.  a.  karre  karre,  kiek  kiek  kiek,  de  lütt  diern  joek  't  ding 
ding  ding.  Hagenoiver  Gegend. 

b.    Karre  karre,   kiek  kiek  kiek,   all  lütt  dierns  hebben  'n 
ding  ding  ding,  joek  joek  joek,  raak  raak  raak. 

ScJiweriner  Gegend. 

805.  a.  Korl  Korl,  kiek  kiek,  uns*  Mriken  püüschen  joekt  joekt 
joekt.     Denn  piek  s\  Brudersdorf. 

b.  Püüsten   joek  joek  joek,    kraw   kraw    kraw,    fütamidi 
iütamidi.  Alte  Frau  m  Granzow. 

806.  Krapp  krapp,  minen  minen  minen,  büdel  büdel  büdel. 

Woldegker  Gegend. 


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807.  Karl  kiek,  Karl  kiek,  Karl  kiek,  kiek  wat  hebben  de 
dierns  vor  grote  büük  büük  büük.  Hausier  in  Widkenxin. 

808.  Fiken  Fiken  dee  is  dick  dick  dick.        Arbeiter  in  Waren. 

809.  Korl  kiek,  Korl  kiek,  Mriek  Mriek  Mriek,  süht  't  süht  't 
süht  't.  Forstarbeiter  in  HaUalit. 

810.  Jochen  Jochen,  kiek  kiek  kiek,  nu  kümmt  Fiek  Fiek  Fiek, 
Jochen  Jochen  freu  di.  Schorrentin. 

811.  Kiek   kiek,    vader   hög't   (haut)    Fiek  Fiek. 

Klein-Rogahn. 

812.  Zuck  zuck  zuck,  reit  reit  reit,  pötte  pötte,  piep  piep, 
vadder  vadder,  kiek  kiek,  vadder  vadder  vadder,  piep,  kiek. 

Mendorf  bei  Dömitz. 

813.  Korl  Korl,  kiek  kiek  kiek,  Friedrich  Friedrich,  Jörg' 
Jörg'.  Bernitt. 

Jörs  Jörs:  Holxendorf. 

814.  Karra  karra  karra,  kiek  kiek,  Frierick  Frierick 
Frierick,    züh  züh  züh,    Philipp  Philipp  Philipp. 

Petersdorf  bei  Makliow. 

815.  Vadder  vadder  vadder,  kiek  kiek  kiek,  rack  rack  rack, 
fidel  fidel  fidel.  Altenteüer  in  Triepkendorf. 

816.  Korl  Korl  Korl  Korl,  grütt  grütt  grütt  grütt,  büdel  büdel 
büdel  büdel.  Aus  Gletzow. 

817.  Korl  kiek  kiek  kiek,  Korl  kiek  kiek  kiek,  Korl  kiek 
mal  in  mien  nest,  wat  licht  dor  in,  wat  licht  dor  in,  mien  kind 
mit  grise  west.  Naiebow. 

818.  Karra  karra,  kiek  kiek,  mit  de  bunte  jack  jack,  karra 
karra  kiek.  Woldegker  Gegend. 

819.  Karre  karre,  kiek  kiek,  scherk.  Schwarze. 

820.  Vaddermann  kiek,  vaddermann  kiek.  Waren. 

821.  Kiek  kiek  kiek,  rasch  rasch.  Relxow. 

822.  Kater  kater,  kiek.  Zehna. 

823.  Vadder  vadder  vadder,  kiek  kiek  kiek,  de  jung  dee 
rookt  'ne  lang'  piep  piep  piep.  KUix. 

824.  Korl  kiek,  is  de  roggen  noch  nich  bald  riep? 

Peetsch.    PrieperU 


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825.  Korl  Korl,  kiek  kiek,  sünd  de  kirschen  noch  nich  bald 
riep  riep?  Kambs. 

826.  Ruhr  rühr,  riep  riep  riep.  Ahrensberg. 

827.  Korl  Korl,  kiek  kiek,  hest  de  bücks  vull  schiet  schiet. 

Diemüx. 

828.  Korl  kiek  kiek  kiek,  is  schiet,  is  schiet.  Aus  Plau. 

829.  Korl  Korl,  kiek  kiek,  joek  joek,  schiet  schiet.  Waren. 

Der  Rohrsperling  neckt  den  Fischer. 

830.  Vadder  hier,  vadder  hier,  kiek  kiek  kiek,  züh  züh  züh, 
kumm  kumm  kumm.  Ein  etwas  schwachsinniger  fischer  war 
dem  rufe  des  vogels  gefolgt,  ins  tiefe  wasser  geraten  und  fast 
ertrunken.  Böbeler  Gegend. 

831.  Karla  Karla,  kiek  kiek  kiek,  hier  hier,  dor  dor  dor. 

Neubrandenburg. 

832.  Hakt  hakt  hakt,  boors  boors  boors,  karp  karp,  widick 
widick,  schät  ok,  schät  ok.  Eichhof. 


Lerche. 

833.  a.  Dir  dir,  mein  gott,  allein.  Alter  in  Picher.    Makhm. 

b.  Dir  dir  allein,   gott  in  der  höh,    sei  ehr. 

Neustadter  Gegend. 

c  Dir  dir  loben  wir,  gott  den  herren  hoch  in  ehren. 

Drefahl. 

834.  Dir  dir,  Jehovah,  will  ich  singen.  Arbeiter  in  Rostock. 

835.  Dir  dir  dir,  o  grosser  gott  allein,  dir  will  ich  ewig  dank- 
bar sein.  Fräulein  in  Wismar  aus  Käselow. 

836.  Dich  dich,  mein  gott,  will  loben  ich,  dich  dich  für  deine 
treu.  Laupin. 

837.  Dir  dir  dir,    wollen    wir   wir,    grosser   gott    im   himmel 
droben,  danken  und  auch  loben.  Bauer  in  Loosen. 

838.  Hooch  fleech  ik,  siet  sink  ik,  an  minen  leewen  herrgott 
denk  ik.  Ribnitz. 

839.  a.  Ach,  was  ist  das  schön.  Arbeiter  in  Waren. 


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—   lao   — 

b.  Ach,  wie  ist  es  schön,  schön  ist  es  doch.  Wismar. 

c.  In  der  luft  ist  's  so  schön,  so  schön,  so  schön. 

Bauer  in  Laupin. 
840.    Liri  liri  lie,  (wie)  schön  ist  's  in  der  früh. 

Grevismühlen.    Dümmerhütte.    (Brünkendorf.) 

841.  Lirilie,   de   Frühling  is  all  wedder  hie. 

Bahnwärter  aus  Plate. 

842.  Ich  liebe  dich.  Dewitx. 

843.  Lick  up,  lick  up,  wat  ik  schiet  schiet  schiet,  schiet  un 
dreck.  Tagelöhner  in  Goddin. 

844.  Die  lerche  singt  im  frühjahr: 

Snid*  föötling  af,  snid'  föötling  af,  snid'  ok  nich  to  wiet  wiet  wiet. 

Arbeiter  in  Waren  aus  Federow. 

845.  De  lewark  singt:  \ 

Bewohr  mi  gott  vor  'n  kukuk,  vor  'n  voss,  vor  'n  häwk,  vor  'n 
häwk,  vor  'n  deuwel,  vor  'n  deuwel.  Aus  Upost. 

846.  a.  Unser  bauer  hat  sieben  töchter,  sieben  töchter,  haben  alle 
sieben  sieben  sieben  löcher,  nicht  weit,  nicht  breit,  aber  tief 
tief  tief  tief  tief.  Alter  Forstarbeiter  in  Gresenhorst. 

Unser  herr:  Waren ;  meine  mutter:  Graal,  Redefin,  Ribnitz, 
Örtxenhof;  die  haben  sieben  schöne  löcher:  Woldegker  Gegend; 
weit  weit,  tief  tief  (denn  geit  se  wedder  daal):  Tagelöhner  in 
JRemlin. 

b.  Ein  bauer  hatte  sieben  töchter,  sie  hatten  alle  sieben 
löcher,  waren  nicht  sehr  gross,  aber  tief  tief  tief. 

Feldberger  Gegend. 

847.  Meine  frau  hat  sieben  töchter,  und  die  sieben  töchter 
hatten  sieben  löcher,  und  die  sieben  löcher  waren  alle  gleich 
tief  tief.  Reihwisch. 

848.  a.  Meine  mutter  hat  sieben  töchter,  sieben  töchter,  und 
die  haben  alle  löcher,  nicht  gross,  nicht  gross,  aber  tief  tief  tief. 

Waren. 

b.  Meine  mutter  hat  sieben  töchter,  sieben  sieben  töchter, 
sie  haben  auch  alle  sieben  sieben  löcher,  sieben  sieben  sieben 
löcher,  (so  blifft  se  ümmer  to  bi). 

Alter  Tagelöhner  in  Holxendorf  bei  Woldegk. 

c.  Meine  mutter  hat  sieben  töchterlein,  töchterlein,  davon 
hat  jede  ein  löchelein,  löchelein,  aber  sehr  sehr  tief.         Zirtow. 


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849.  Hinner  n  barch,  hinnern  barch,  sitt  *n  mäken,  sitt 'n 
mäken,  hat  sieben  löcher,  sieben  löcher,  sind  nicht  gross,  nicht 
gross,  aber  tief  tief.  Woldegker  Gegend. 

850.  Abraham  hatte  sieben  töchter,  die  sieben  töchter  hatten 
sieben  löcher,  aber  tief  tief  tief.  Tagelöhner  in  Schönbeck. 

851.  Eva  Eva  Eva  hatte  sieben  töchter,  sieben  töchter,  sieben 
töchter,  sie  hatten  alle  löcher,  alle  löcher,  aber  tief  tief  tief. 

Mirow. 

852*  Ein  schmied,  ein  schmied,  hat  sieben  söhne,  sieben  söhne, 
und  die  sieben  söhne  haben  auch  alle  sieben  töchter,  lind  die 
sieben  töchter  haben  auch  alle  sieben  löcher,  sieben  löcher, 
wenn  auch  nicht  gross,  aber  doch  tief  tief. 

Alter  Kuhhirte  in  der  Bobeier  Gegend. 

853.  Hört  hört,  bauern  haben  sieben  sieben  sieben  töchter, 
alle  haben  sieben  sieben  sieben  löcher,  aber  doch  nicht  so 
wie  ich.  Wesenberger  Gegend. 

854.  Es  hat  ein  bauer  sieben  sieben  sieben  sieben  töchter, 
sieben  sieben  sieben  sieben  töchter  haben  vierzehn  löcher, 
haar  haar  haar  haar  um  's  loch,  haar  um  's  loch. 

Büdner  in  Döbbersen. 

855.  Ein  bauer  hatte  sieben  töchter,  sieben  töchter,  sie  waren 
alle  dieb  dieb.      *  Vorbeck. 

856.  Ein  bauer  hatte  sieben  töchter,  sieben  töchter  hatt  der 
bauer.  Vorbeck. 

857.  a.  As  mien  vadder  na'n  himmel  flööch,  dor  wull  ik  mit, 
dor  schull  ik  nich;  as  he  wedderkeem,  dor  schult  ik  mit,  dor 
wull  ik  nich,  fli  fli  flarr.  Aller  in  AÜ-Qühe. 

As  mien  vadder  na  den  himmel  reis't . . .  tridelidee:  Chemnitz. 

b.  As  mien  broder  Dierick  na'n  himmel  keem,  dor  wull 
ik  ok  hen,  dor  süll  ik  nich;  nu  sali  ik  hen,  nu  will  ik  nich, 
nu  will  ik  nich.  AÜe  Frau  in  Gothmann. 

c  As  ik  na'n  himmel  rinsüll,  donn  wull  ik  nich,  un  as  ik 
wull,  donn  süll  ik  nich,  kumm  Diederich,  kumm  Diederich, 
help  mi  na'n  himmel  rin.  Quassel. 

d.  Ik  un  mien  broder  Heinrich  wi  wullen  tosaam  na'n 
himmel  rupfleegen;  wenn  ik  wull,  denn  wull  he  nich,  un  wenn 
he  wull,  denn  wull  ik  nich.  Schwansee. 


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Buchfink. 

858.  Dem  höchsten  sei  lob,  preis  und  ehr. 

Frau  aus  der  Laager  Gegend. 

859.  a.  Ich  bin  der  lustige  Sekretär.  Ludungslusto-  Gegend. 

b.  Ik  ik  ik  bün  herr  von  finksekretär  ik. 

Holzwärter  in  Damm. 

c.  Herr  herr  herr  waldsekretär.  Schwarxenhof. 

860.  Wat  vor  'n  feinen  kierl  bün  ik,  wat  denn !         Schönbeck. 

861.  Ik  bün  de  vagel  lodderboort.  Bauer  in  Laupin. 

862.  a.  Ik  ik  ik  studier.  Nätebow. 

b.  Ik  ik  ik  will  geistlich  studieren.  Gross-Roge. 

c.  Ik  ik  ik  heff  preester  studiert.  Schliefferiberg. 

863.  Ich   bin  ein   buchfink    und   komm  aus  anderen  ländern 
daher.  Fräulein  in  Wismar  aus  Käsclow. 

864.  Herz  herzliebster  bruder,  ich  bin  auch  hier.       Rookhorst. 

865.  Kiek  mal  her,  hier  sitt  *k. 

W.  Heyse,  Mecklenburg- Strclitzsche  Landesxeüung  1892  vom  22.  mai. 

866.  Fink  fink  fink,  hier  is  dien  nest. 

Präparand  in  Neukloster  aus  Hagenow. 

867.  a.  Dit  is  cewer  en  schönes  quartier.  Klocksin. 

b.  Dit  dit  dit  is  mien  quartier.  Laase. 

c.  Dies  dies  dies  dies  ist  ja  mein  quartier. 

Aus  Schwerin. 

868.  Sich  sich  sich  sich  sich,  wie  der  reiter  da  exerziert,  sich. 

Alter  in  Strasen. 
Sieh  sieh,  wie  der  reiter  exerziert:  Priepert. 

869.  Bring  mi  mal  dat  kürassierpierd.  Wismar. 

870.  a.  Fritz,  wisst  mit  mi  to  bier  gähn?     Ne  ne,  is  mi  noch 
to  früh.  Aus  Rostock. 

b.    Wief  wief  wief,  laat  uns  in  *t  wirtshuus  gähn. 

Aus  dem  Ratzeburgischen. 


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871.  Siep  siep,  hast  mein  weibchen  nicht  gesehn?       Lübtheen. 

872.  Di  dat   di  dat   di  dat  regiment,  herzens  Regina. 

Baumgarten  bei  Bütxow. 

873.  Mien  leew'  leew'  leew'  leew\  sööt  sööt  sööt  Marie. 

Starsow. 

874.  Ik  ik  ik  ik  heff  twee  jungens  un  twee  dierns. 

Dümmerhüite.    Schtvaan.    Kirch-Rosin. 
TJn  twee  dierns  heff  ik:  Picher. 

875.  Mien  diem  is  'ne  einzige  diern,   Fiek,    Fiekl    (se  sali  sik 
sehn  laten).  JBauer  in  Klein-Bogahn. 

876.  Wat  heff  ik  di  giern,  du  söte  diern.  Bütxow. 

877.  De  schult  hett  'ne  lüttje  verdeuwelte  diern. 

Schneider  in  Wismar  aus  Qägelow. 

878.  a.  Griep  griep  mi  mal  de  lütte  flinke  preesterdiern. 

Pinnow. 

b.  Süh  süh  de  preesterdiern.  Büken. 

c  Süh  de  oll  lütt  dick  preestermamsell.  Wotemtx. 

879.  Du  du  du,  ik  mach  de  diern,   du  du  du,  ik  heff  s*  man 
nich.  Orevismühlen. 

880«     Wat  schiet  schiet  schiet  schiet  an  de  lütt  hübsche  diem. 

Babensteinfeld. 

881.  Lütt  diern,    wies  mi  dien,    wies  mi  dien. 

Wätenburger  Gegend. 

882.  Nu  kümmst,   nu  kümmst,  du  dick,  du  dick,    man   flink, 
man  flink.  Pepelow. 

883.  Stripp  strapp  strull,  lütt  diern,  hest  dien  emmer  noch  nich 
bald  vull?  Schäfer  in  Tarnow  bei  Stavenlvagen. 

884.  a.  Du  lütt  diern,  bring  mi  mal  eens  den  reep  her,  un  dat 
sogliek.  Arbeiter  in  Waren. 

b.  Lütt  lütt  diern,  bring  *n  reep  her.  Waren. 

c.  Bring  bring  bring  mi  den  reep  her.  Triepkendorf. 

885.  Der  buchfink  ruft  den  durch  's  holz  gehenden  leuten  zu : 
Laat  di  man  nich  in'n  reep  sneren.     Fahrenholz  bei  Stavenhagen. 


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886.  Kiek,  wie  de  sünn*  schient.  Augzin. 

887.  Wur  is  dat  heit  hier.  Alter  Häusler  in  Minxow. 

888.  Wenn  de  bookfink   röppt:    Wind  wind,    denn   gifft   dat 
unwäder.         Frau  in  Oletxow  aus  der  Laager  Gegend.    Dierhagen. 

889.  Harken  harken,  schwind  schwind. 

Seminarist  in  Mirow  aus  Feldberg. 

890.  a.  Der  buchfink  ruft  im  frühling: 

Tiet  is  um,  tiet  is  um.  Dassowcr  Gegend. 

b.  De  tiet  is  her,    de  tiet  is  her,  (to  n  nester  bugen  un 
bröden).  Kloekenhagen.   Broock. 

891.  Is  de  ha  wer  noch  nich  bald  riep?  Aus  Neukloster. 

892.  Gries  gries  gries  gries  gries  is  de  beer. 

Aus  dem  Bcäxebargischen. 

893.  Der  buchfink  sagt  zum  holzhauer: 

Widenholt  is  keen  kielholt,  is  to  week  week  week. 

Bocksee. 

894.  Snid*  ding  af.  Bauer  in  Karft. 

895«    Di  di  di  di  sali  de  dunnerwedder  regieren. 

Nossentiner-Hütte. 

896.  Schinkendeef,  schinkendeef. 

Mehrfach.    (Mantxel,  Bützower  Ruhestunden  HI  S.  53.) 

897.  Dies  ist  das  dreiunddreissigste  fass.   Atter  Weber  in  Wismar. 

898.  Für  fünfundzwanzig  Schilling  grüne  heringe.  Palingen. 

899.  Wite  wite  wite,  twintigst  half  johr.  Plan. 


Pirol. 

900.  a.  Ich  bin  der  vogel  Bülow.  Allgemein. 

Ich  bin  der  beste  vogel  Bülow:  Mecklenburg]  ik  bün  de  vagel 
Bülow :  Klocksin. 

b.  Ik  bün  de  vagel  Bülow,  kaam  alle  johr  in'n  frühjohr, 
cewer  nich  to  tidig.  Bauernsohn  in  Tewswoos. 

901*  a.  Das    männchen    ruft:     Vagel    Bülow;    das    weibchen 
erwidert:  Schät.  Büdner  in  Züsow. 

b.  De  vagel  Bülow  hett  to  sien  recht  fru  noch  'n  keeks- 
Wief.  Röppt  he  dee  to:  Vagel  Bülow,  denn  secht  sien  fru: 
Are,  arz.  Forstarbeiter  in  Laupin. 


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902.  a.  Ik  bün  de  schult  von  Bülow.  Mehrfach. 
b.  Schult  ut  Bülow,  hett  sien  fru  ut  Milow.           Dütschow. 

903.  a.  Vagel  Bülow  ut  Zülow.  DüvimerhüMe. 
b.  Vagel  Bülow,  sünd  Se  viellicht  ut  Gielow?  Waren. 

904.  a.  Vogel  Bülow,  wo  geit  de  wech  na  Rülow?       Schönbeck. 

Na  Bülow  :  Ballin. 

b.  Vagel  Bülow,   wo  geit  de  wech  na  Zülow?      Ümmer 
grad'  ut,  grad*  ut.  Crivitz. 

c.  Hanne  vagel  Bülow,  wo  geit  de  wech  na  Mirow? 

Arbeiter  in  Waren. 

905.  Der  pirol  sagt  zum  Schweinehirten: 

Ik  bün  de  vagel  Bülow,  doh  mi  dien  külo,  dat  'k  de  swien 
höden  kann.  Bauer  in  Laupin. 

906.  Vagel  Bülow,  bring  mi  speck  un  küül  wedder. 

Ntendorf  bei  Dömitz. 

907.  De  vagel  Bülow  röppt:  Krischan  Kniepog';  un  dorüm 
heet  he  ok  so.  Schäfer  in  Tarnow  bei  Stavenhagen. 

908.  Im  frühjahr  ruft  der  männliche  pfingstvogel  dem  weibchen 
zu:  Vogel  Bülow,  kumm  mit  na  Mirow,  buddel  wien  köpen. 
Das  weibchen  will  davon  nichts  wissen  und  antwortet  mit  seiner 
krächzenden  stimme:  Schät.  Im  herbst  lockt  der  vogel  seine 
bereits  flüggen  jungen:  Vogel  Bülow,  lütt  jung,  wo  bütt  du? 
Die  jungen  antworten:  Äk.  Starsow. 

909.  De  vagel  Bülow  röppt  ümmer: 

Pingsten  bier  halen,  utsupen,  mihr  halen.  Laage.  Neukloster. 

910.  Kumm  mit,  kumm  mit,  na  Wollig  (Woldegk). 
(Wat  wisst  dor?)      Sluck  drinken,   sluck   drinken. 

Alter  in  Oolm. 

911.  Ik  smiet  di  mit't  biel  in  't  lief.  Doh  't  nich.  Ik  doh  \ 
doch.  Arbeiterfrau  in  Waren. 

912.  Dor  is  *n  holthauger  wäst,  Bihrens  hett  he  heeten.    Dee 
hett  n  knorrenlock  fri  haugen  wullt  un  dorbi  den  vagel  Bülow 
sien  nest  uthaugt.    Dorvon  röppt  de  vagel  noch  ümmer: 
Wilhelm   Bihrens,    Wilhelm   Bihrens,   hett   mi't  nest   uthaug't 
dorbi  hett  he  sik  in  'n  knee  haug't,  knee  haug  't. 

Arbeiter  in  Waren. 


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Dl 3.  a.  Schult  von  Bülow,  hett  sik  in  'n  knee  haugt. 

Wulfsalü. 

b.  Ik  will  di  in  'n  knee  haugen.  Goldberg. 

c  Ik  beff  mi  in  *n  knee  haugt,  heff  ok  vörbi  haug't. 

Kriesoiv. 

d.  Hett  vörbi  haug't,  in  'n  knee  haug't.         AUer  in  Picker. 

914.  a.  Friedrich  Gielow,  bringt  biel  her.  (Wat  sali  dat?) 
Knee  haugen.  Ldepen. 

b.  Doh  't  biel  her,  in  'n  knee  haugen.      Dat  di  de  deubel 
hahlt.  Kriesoiv. 

915.  a.  Will  *n  deuwel  in  de  knee  haugen.      Ollen  schät. 

Alte  Frau  in  Strasen. 

h.  Äx  un  biel  halen,  knee  haugen.      Schät  schät. 

Waren. 

916.  a.  Wisst  mit  na  Mirow,  na'n  kneehaugen?  Dat  ward 
weh  dohn.  Arbeiter  in  Waren  aus  Kargow. 

b.  Ik  bün  uppe  knee  follen.      Hett  't  ok  weh  dahn? 

Wittenburg. 

917.  Wenn  Johann  Bülow  to  dörp  kümmt,  denn  ward  't  ragen; 
denn  hett  he  *ne  ganz  anner  stimm:    Biel  halen,    knee  haugen. 

Alter  in  Wulkenxin. 

918.  De  vagel  Bülow  röppt  ok:  Fritze  Wolter,  Fritze  Wolter, 
biel  halen,  biel  halen,  knee  haugen,  knee  haugen.  Denn 
ward  *t  meist  ragen,   wenn  he  so  anfängt. 

Alter  in  Waren  aus  Wulkenxin. 

919.  Wenn  de  verdammte  vagel  röppt:  Vagel  Bülow,  haut  *n 
kiel  rut,  denn  ward  *t  ragen.  AUer  in  Jatzke. 

920.  Wenn  dat  sünnenschienwäder  is,  röppt  de  vagel  Bülow 
in't  holt: 

Dat  is  glatt,  dat  ig  glatt.  Vorbeck. 

921.  De  vagel  Bülow  röppt:  Nawer  Fink,  nawer  Fink.  En 
oll  !" 3.im  ut  Gielow  hett  Christoph  Kink  heeten;  dee  geit  eens 
in  n  holt  un  hüürt  den  vagel  Bülow  so  ropen.  He  versteit  em 
oewer,  as  wenn  he  sinen  namen  ropen  deit.  As  he  nu  wider 
röppt:  Vagel  Bülow,  versteiht  he:  Büst  ut  Gielow?  un  ant- 
wuurt't:    Ja,  ik  bün  ut  Gielow.  Gielow. 


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922.  a.  Wicfhok   wid'holt,    is   keen   god'  kielholt    kielholt,   is 
wrack,  is  wrack,  Muchoiv. 

h.  Widen  kielholt  is  week.  Priepert. 

c  WidTiolt  is  god'  kielholt,  is  goot  week.  Strafen. 

923.  Lütte  bunte  diern,  laat  di  mal  den  knick  ümdreihn.' 

Dorf-Körkwitz. 

924.  Büst  *n  schönen  sniderjochen,  sniderjochen.  Wulfsahl 

925.  a.  De  vagel  Bülow  röppt  ümmer: 

Zebedaeus   Zebedaeus.  Tagelöhner  in  HelpL 

b.  Zickedei  Zickedei,  snider  Dietz,  snider  Dietz.  HelpL 


Goldammer  (Gälgööschen). 

926.  Gelbgans  im  winter:    Buur  buur,    leihn  mi  dien  schüün; 
im  sommer:  Lick  lick,  wat  ik  schiet.  Allgemein, 

Buurvadder,  laat  mi  in  dien  schüün :  Malchow;  nimm  mi  up  in 
dien  schüün:  Gülzow;  bring  mi  in  dien  schüün:  Waren\ 
fründ  fründ,  leihn  mi  dien  schüün :  Woltern ;  wier  'k  in  n 
buurn  sien  schüün :  Mecklenburg ;  ik  kiek,  ik  kiek  in  de 
schüün :  Mecklenburg. 

927.  Im  winter:  Buur  buur,  leihn  mi  dien  schüün,  in  *n  sommer 
will  'k  di  helpen  tüün.  Triepkendorf. 

Buur,  leihn  mi  dien  schüün,  in  n  sommer  ward  ik  s  di 
tönen :  Frau  in  Jatxke ;  tüün  tüün,  ik  lech  in  'n  buurn  sien 
schüün :  Mecklenburg. 

928.  a.  Im  frühling:    Nu  gah  'k  nich  mihr  mit  mit  na  schüün. 

Tagelöhner  fr  au  in  Questin. 
b.  Buur,  ik  fraach  väl  na  dien  schüün.  Suckow. 

929.  a.  Im  sommer:    Ik  schiet  den  buurn  in  de  schüün. 

Torfbrücke.  Poel.  Tessin. 
Ik  schiet  schiet  schiet  in  n  buurn  sien  schüün:  Kisaerow\ 
ik  schiet,  ik  schiet  in  dien  schüün:  Karft;  null  null  null 
ntiün,  ik  schiet  den  buurn  inne  schüün :  Hokendorf. 

b.  Schiet  schiet  den  buurn  in  de  schüün,  dat  dat  dat  dat 
stinkt.  Aus  Rostock. 

930.  Im  winter  sagt  die  gelbganszum  bauern:  Herr  Verwalter, 
herr  Verwalter ;    im  sommer:  Buur  buur,  ik  lach  in  dien  schüün. 

Dassower  Gegend. 


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—     128    — 

931.  Im   herbst:    Bauer,    miet  mich,    bauer,    miet   mich;    im 
frühling:   Bauer,  behalt  deinen  dienst.  Sch&nbecL 

932.  Im  winter:   Buur  fründ,  buur  fründ;  im   sommer:   Buur 
buur,  lick  mi  in  *n  moors.  Waren. 

933.  Im  winter  ruft  die  gelbgans  bittend: 

En  bittschen,    en  Wuschen.  ITiiriit. 


934.  a.  Frühjohrs,  wenn  't  buten  herrlich  ward,  röppt  de  gälgoos: 
Lick  lick  lick  lick,  ik  schiet. 

„Dat  kann  'n  verstahn,  dat  se  so  secht."  Alier  in  WUtenburg. 
Buur  buur,  ät  (frät),  wat  ik  schiet :  Bocksee  (Triepkendorf) ; 
ät  ät,  wat  ik  schiet :  Stresendorf;  frät,  wat  ik  skiet:  Neu- 
Moster ;  lick  lick  lick  lick  schiet :  EichJiof\  nimm  nimm,  wat 
ik  di  schiet  iHagenow;  gah  wech,  ik  schiet :  Bedefln ;  ik  ik 
ik  ik  ik  schiet : Plate ;  liti  liti  liti  schiet:  Walsmühlen;  ik 
ik  ik,  lick  up,  wat  ik  schiet:  Qross-Roge. 

b.  Ik  ik  ik  dünn*  schiet.  Wüxin. 

c.  Ik  smiet  den  buurn  mit  schiet.  Eichhof. 

935.  Schiet  schiet  schiet  schiet  is  gäl.  Klüx. 

936.  Im  sommer:  Buur  buur,    lick  schiet;    im  winter:    Hadd 
ik  't,  hadd  ik  't.  t  Alter  in  Waschow. 

937.  De  gälegäusch  secht  ümmer: 

Mriken  Mriken,  holl  de  schört  up,  oder  ik  schiet. 

Zimmermann  in  WUxin. 

938.  Wenn  sucht  wäder   kümmt,   sitf  de  gälgoos  up'n  boom 
un  röppt: 

Schiet  schiet  schiet  schiet  schiterie.  WUtenburg. 

939.  Wide  wide  witt,  ik  stink.  Karenz. 


940.  a.  Wenn  die  gelbgans   vom  nest  aufgejagt  wird,   fliegt  sie 
nicht  hoch,  sondern  läuft  erst  eine  strecke  fort,   dabei  singend: 

Mien  nest  is  wiet  wiet  wiet. 

Büdner  in  Züsow.    Bethvnsch. 

b.  Nest  nest  wiet  wech.  Brunshaupten.    Parum. 

c.  Mien  nest,  mien  nest  is  wiet  wech. 

Nienhagen.    Döberan.    Boiensdorf. 


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—    129    — 

941.  Mien  mien  nest  is  nich  wiet 

Präparand  in  Neukloster  aus  Brenz. 

942.  Ik  ik  ik  heff  'n  nest  in'n  busch,  dat  findst  du  nich. 

Käterhagen. 

943.  a.  Jung  jung,  ik  vertid\  Broock. 
b.    Mien  mien  mien  nest  heff  'k  vertid't.                  Bössow. 

944.  a.  Mien  nest  sitt  siet  siet.  Zickhusen. 
b.  Ik  bug'  mien  nest  in  n  siden.  Wölschendorf. 
c    Gliek  gliek  siet.  Schwerin. 

945.  Ik  sitt,  ik  sitt  inne  wid\  Wismar. 

946.  Kiek  kiek  kiek,  ik  bün  ok  all  wcdder  hier. 

Bauer  in  Laupin. 

947.  Sünn*  sünn*  sünn*  sünn'  schient.  Witzin. 

948.  Is  is  is  noch  viel  zu  früh.  Ludwigslust. 

949.  Wie  wie  hab  ich  dich  lieb. 

Ludwigslust.    Dewitx.    Poppmün. 

950.  Lütt  lütt  Fiek.  Grevismühlen. 

951.  Diern  diern,  du  hest  *ne  slirz.  Palingen, 


Meise. 

952.  a.  Die  blaumeise  ruft: 

Sich  dich  für,  sich  dich  für.  Wulfsahl. 

b.  Die  kohlmeise  ruft: 

Sich  dich  vor,  sich  dich  vor.  Bookhorst. 

c.  En  vagel  röppt: 

Sich  dich  vor,  sich  dich  vor,  fall  auch  nicht  in  'n  dreck. 

Jatzke. 

d.  En  bruutmann  will  'n  mäten  verführen;  dee  secht  to 
em,  ob  he  den  vagel  nich  singen  hüren  ded':  Sich  dich  vor, 
sich  dich  vor.  Wulkenzin. 

e.  En  mäten  is  bi  *n  melken.  De  lütt  vagel  röppt  ümmer 
recht  so  grell :  Sich  dich  vor,  sich  dich  vor.  Dor  secht  ne  oll  fru 
to  de  diern:  Seh  di  nu  ok  vor,  wenn  du  mit  de  melk  na  huus 
geist,   dat  du   nich  föllst.     De  diern   stött  an  *n  steen  un  dat 

Mecklenb.  Volksüberiiefenmgen  Bd.  II.  9 


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—     130     — 

melkemmer  föllt  um.    Sühst  du,  secht  de  oll  fru,   wat  hett  de 
vagel  ropenl  Tagelöhner  in  Schönbeck 

f.  En  Franzos'  is  hier  begahn  bläben,  dee  hett  ümmer 
hooch  spraken.  As  he  nu  eens  in  n  holt  geit  to  'n  plücken, 
röppt  de  vagel  ümmer:  Sich  dich  vor,  sich  dich  vor.  Ich  will 
mich  wohl  vorsehn,  secht  he.  Nu  hett  he  jo  den  plückelsack 
up  n  nacken,  un  as  he  oewer  dat  stech  gähn  will,  föllt  he  na 
de  bäk  rin.  Sich  dich  vor,  sich  dich  vor,  röppt  dor  wedder 
de  vagel.  Tagelöhnerfrau  in  Kämmerich. 

g.  En  vagel  (wecker  dat  is,  weet  ik  nich)  röppt  ümmer: 
Sich  dich  vor,  sich  dich  vor.  Nu  geit  ok  eens'n  dachlöhner 
to  *n  kohköpen;  sinen  nawer  hett  he  bi  sik.  Unnerwägens 
kamen  se  dörch'n  holt.  Dor  secht  de  nawer:  Hüürst  du, 
woans  de  vagel  röppt:  Sich  dich  vor,  sich  dich  vor.  Oh,  laat 
em  man,  wi  hebben  de  ogen  jo  beid'  bi  uns.  As  se  nu  mit 
de  koh  to  huus  ankamen,  gifft  se  man  ut  dree  titten  melk  un 
hett  groot  wratten  up  *n  üter.  Dor  fangt  de  ollsch  gefährlich 
an  to  schellen,  wenn  se  dor  nich  sülben  mit  bi  wier,  denn 
güng  dat  ümmer  verkihrt.  Den  dachlöhner  ward  dat  toletzt 
oewer,  se  will  sik  gor  nich  daal  gäben;  toletzt  geit  he  mit  *n 
reep  na  'n  busch  rin  un  will  sik  uphängen.  Dor  sitt  dor  wedder 
so  n  lütten  vagel  up  'n  telgen,  dee  röppt  ümmer:  Doh  doh  doh 
doh  den  reep  her.  Dor  hest  dat  schiet,  secht  de  dachlöhner, 
smitt  em  den  reep  rup  na'n  telgen  un  geit  wedder  na  huus. 

Arbeiter  in  Waren  aus  Kargow. 

953.  Das  kohlmeisen-männchen   hat  im   herbst  das  Weibchen 
Verstössen.     Im  frühling  lockt  es  wieder: 

Wiwiken  wiwiken  wiwiken.  Klocksin. 

954.  Kohlmeise: 

Scheperdüürt,  scheperdüürt.  Bedefin. 

955.  a.  Kohlmeise: 

Spinn  dicke,  spinn  dicke.  Slrasen. 

b.  En  vagel  singt: 

Spinn  dicke,  spinn  dicke,  alle  dage  dree  stücke. 

Zimmermann  in  Wütenburg. 

c.  Mien  mudder  säd1  ümmer,  wenn  de  winter  to  enn' 
güng:  wi  möten  uns  ranhollen  mit 't  spinnen;  wenn  de  vagel 
ihrst  achter  \  finster  kümmt  un  singt:  Spinn  dick,  spinn  dick, 
denn  hett  dat  spinnen  keen  oort  mihr. 

Frau  in  Wittenburg  aus  Kogel. 


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131     - 


Laase. 

Hohwärier  in  Waren. 

Trieplcendorf. 


956.  Kohlmeise : 

Snid'  diestel,  snid1  diestel. 

957.  Scharp  sagen,  scharp  sagen. 

958.  Flitig  flitig  flitig  flitig. 

959.  a.  Kohlmeise  ruft  im  frühling: 

Tiet  is  her,  tiet  is  her.  Schönberg.    Wiitenburg. 

Tiet  is  dor:  Neustrelitz. 

b.  Jetzt  ist  's  zeit.  Pappentm. 

960.  a.  De  meis*  röppt  ümmer: 

Kiek  in  *t  ei,  kiek  in  't  ei.  Mehrfach. 

b.  Schiet  in  't  ei,  schiet  in  *t  ei.  Waren. 

c.  Kiek  in  't  nest,  kiek  in  *t  nest.  Waren. 

961.  Kohlmeise  im  frühjahr:  Schiet  in'tdörp,  schiet  in'tdörp; 
dann  zieht  sie  aus    den  dörfern  in  wald  und  feld. 

Aus  Rostodc. 

962.  Blaumeise: 

Schiet  in  *t  heu,  schiet  in  't  heu. 

963.  a.  Meise  im  frühling: 

Schink  is  goor,  schink  is  goor. 

b.  Snid'  schinken,  snid*  schinken. 


Mehrfach. 

Aus  Wismar. 
Mehrfach. 


Sperling. 

964.  Schilling  Schilling  Schilling  Schilling. 

965.  Dieb  dieb  dieb. 


Allgemein. 
Vielfach. 


966. 

Wenn  de  sparlings  sik  schellen,  seggen  se: 
Delf  delf  delf  delf.                                                Bastorf. 

967. 

Teil  teil  teil,  den  delf  delf  delf,  dieb,  schillk. 

Lehrer  aus  Kröpelin. 

968. 

Dill  dill  dill.                                                                 Züsow. 

969. 

Gieb  gieb  gieb.                                              Neubrandenburg. 

970. 

Piep  piep  piep,  giff  mi  wat  ut  de  kiep  kiep  kiep. 

Warnkenhagen. 

971. 

Jipp  japp,  broot  her.                            Schusler  in  Tewswoos. 

9* 

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—     132    — 

1)72»     Buur  buur,  leihn  mi  dien  schuur.  Sehwarzenhof. 

Leihn  mi  dien  schüün:  Eachow. 

973.  Sitt  sitt  inne  wid*.  Kamin. 

974.  Verliebt  verliebt.  Horrikaten. 

975.  Der  sperling  sagt  zu  seiner  frau: 

Mariken  Mariken  Mariken.  Federow. 

976.  De  sparling  röppt  morgens  ümmer:    Is  tiet,  is   tiet   (zum 
aufstehen).  Helpt. 

977.  Wenn   de   sparlings   ropen:    Plurrick   plurrick    plurrick, 
denn  ward't  ragen.  Oresenhorst. 

978.  De   sparling   röppt   de   katt   to:    Kriech  mi,    kriech  mi. 
Wenn  se  em  faatt  hett,  schri't  he:   Tiet  tiet  tiet. 

DachdecJcer  in  Klein-Rogahn. 

979.  Wenn   de  Jäger   mit   de    schrootflint   kümmt,    secht  de 
sparling: 

Mi  nich,  mi  nich,  den'n,  den'n.  Rüting. 


Drossel. 


980.  De  widendraussel  is  de  spraakmeister ;  dee  gifft  de  annern 
vcegel  de  spraak.  Ihrst  sitt  se  jo  up'n  telgen:  Friederiek, 
Friederiek,  de  diem,  de  diern,  de  dick,  de  dick.  Denn  geit  se 
inne  spitz  sitten:  Jakob  Jakob,  Johannjochen  Johannjochen, 
Christopher  kiek,  Christopher  kiek.      Älter  Fuhrmann  in  Waren. 

981.  Singdrossel: 

Uns'  lütt  Friederich  küsst  de  diern,  de  diern  in  *t  holt. 

Stargarder  Gegend. 

982.  Drossel: 

Küss  de  bruut,  küss  de  bruut.  Neustrelitx. 

983.  De  grag'  draussel  röppt  ihrst:  Sophie  Sophie  Sophie; 
nahst  röppt  se  (se  breckt  jo  ümmer  af)'.  Quinaue,  fiefunviertig. 

Arbeiter  in  Wismar. 

984.  Drossel  im  frühjahr: 

Wir  lieben  uns.  Suiten. 

985.  Drossel: 

Wilhelm  Wilhelm,  söök  mi  doch,   söök  mi  doch,  dor 
bün  ik,  dor  bün  ik.  Aus  Schtverin. 


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—     133    - 

986.     Wenn  de  draussel  in  't  buur  sitt,  röppt  se: 
Mariken,  schateelken,  wo  geit  mi  dat. 

Handwerker  in  Wismar  aus  der  Malchiner  Gegend. 


Wiedehopf. 

987.  a.  Ich  bin  der  stolze  Wiedehopf, 

und  trag  die  kröne  auf  meinem  köpf, 

doch  sagen  die  leute,  ich  stink.         Alte  Frau  in  Waren, 

b.  Ich  bin  der  kleine  Wiedehopf, 

ich  trag  die  krön  auf  meinem  köpf, 
die  leute  sagen,  ich  stink, 
bin  doch  ein  schöner  fink. 

Frau  in  Waren  aus  Nim-Schlön. 

c.  Ich  bin  ein  guter  wiedehopp  hopp  hopp, 

ich  trag  meine  kröne  auf  dem  kopp  kopp  kopp, 
doch  sagen  die  leute,  ich  stink,  ich  stink,  ich  stink. 

Kublank. 
Ik  btin  de  schöne  weihopp  hopp  hopp :  Neucanow. 

d.  Wäd'hopp,  wäd'hopp,  heff  *n  töppel  up  'n  kopp, 
doch  seggen  de  lud',  ik  stink.  Kämmerich. 

e.  Heff  n  töppel  up  *n  kopp,  heff  *n  töppel  up  n  kopp, 
un  likers  seggen  de  lud,  ik  stink; 

dat  maakt,  ik  bug'  mien  huus  von  minschenschiet, 
dorüm  seggen  de  lud'  ik  stink. 

Tarnow  bei  Stavenhagen. 
f.  Ik  bün  de  töppelwäd'hopp, 
ik  heff  de  kroon  up  minen  kopp, 
de  lud'  dee  seggen,  ik  stink; 
ik  schiet  ehr  wat,  ik  schiet  ehr  wat, 
ik  schiet  ehr  nägenmal  wat.  Dierhagen. 

g.  Ik  heff  *ne  kroon  up  minen  kopp, 
de  lud*  dee  seggen,  ik  stink; 

dat  schitt  ehr  wat,  dat  hett  ehr  lang*  wat  schäten  hatt. 

Bademacher  in  Hof-Körkwitz. 

h.  Ik  bün  de  töppelwäd'hopp  wäd'hopp, 

heff  'n  groten  töppel  up  'n  kopp,  töppel  up  'n  kopp, 

de  lud'  dee  seggen,  ik  stink,  ik  stink; 

ik  schiet  ehr  wat,  ik  schiet  ehr  wat, 

ik  heff  ehr  all  lang*  wat  schäten  hatt.         Klockenhagen. 


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Alle  leute  sagen,  ich  stink,  ich  stink; 
dat  schitt  ehr  wat,  dat  schitt  ehr  wat, 
ik  stink  man  vor  mien  oorsgatt. 

Alte  Frau  in  Oresenhorst. 


Wachtel. 

988.  Fürchte  gott,  fürchte  gott.  Dobbertin. 

Lobe  gott: Brudersdorf;  liebe  gott:  Crivitz;  träne  gott: 
Qivüz;  danke  gott:  Karft;  walte  gott:  Kreutzer  bei  Nieder- 
höffer,  Meckknburg's  Volkssagen  B.  III  S.  184. 

989.  Wenn  die  wachtel  kommt,  ruft  sie:    Grüss  di  gott,  grüss 
di  gott;    wenn  sie  wegzieht:  Hut  di  gott,  hüt  di  gott. 

Lehrer  aus  Oolm. 

990.  Flick  de  bücks,  flick  de  bücks.  Allgemein. 

Flickt  de  bücks :  Meteisdorf. 

991.  Flick  de  bücks,   flick  de  bücks,  faule  magd,  faule  magd, 
furchte  gott,  fürchte  gott.  Mestlin. 

992.  Bücks  to  lütt,  bücks  to  lütt.  Bocksee. 

993.  Huus  to  lütt,  huus  to  lütt.  Pepelow. 

994.  Ik  bün  dick,  ik  bün  dick.  Banzkow. 

995.  Bind  de  tööm,  bind  de  tööm.  Börzow. 


Wachtel  zum   Mäher. 

996.  Furcht  mi  nich,  furcht  mi  nich.  Ziclow. 

997.  Pedd  mi  nich,  pedd  mi  nich.         Lehrer  aus  Oolm.    Helpt. 

998.  a.  Bück  den  rück,  bück  den  rück.  Mehrfach. 
b.  Esel  bück  di,  esel  bück  di.                            Aus  Wismar. 

999.  Scharp  sträk,  scharp  sträk.  Woldegker  Gegend. 

Taube. 

1000.  Die  Wildtaube  ruft: 

Hier  bug't  keen  will  duw'.  Arbeiter  in  Kluess, 

1001.  a.    De   groot  blag*  duw*    nennen  wi   tackenduw*  oder 
knorrenduw',   dee   bug  t  jo   in    de  knorrenlöcker.     De  fru  sitt 


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up't  nest  un  röppt:    Mi  grug't,  mien  puting,   mi  grug't.     Denn 
secht  he:  Büst  mien  trug   fru.         Arbeiter  in  Waren  aus  Lehsten. 

b.  Hu  hu,  mien  puting.  Tagelöhnerfrau  in  Hungerstorf. 

c.  Duw*  duw',  mi  grug't.  Neukloster. 

1002.  Der  täuberich  ruft  der  taube  zu: 

Du  duw*  du.  Gühow. 

Ducke  duw',  ducke  &\iv?' :  Boek. 

1003.  a.  Trutenfru  trutenfru.     Allgemein.    {Bartsch  B.  II  S.  178.) 

Mien  trage  fru:  aus  Kirch -Bosin;  mien  trug'  frag: 
Pepelow;  tru  du  fru:  Flatow ;  treu  frug' :  Wismar ; 
mien  trugen  fru,  tööf  du :  Käterhagen. 

b.  Leew'  frug',  blief  mi  trug'.  Bethivisch. 

c.  Kumm  fru,  kumm  fru.  Schonbeck: 

d.  Ik  söök  mien  fru.  Woggersin. 

1004.  Schurk  duw\  Ahrensberg. 

1005.  Mamamaken,  mamamaken.  Damm. 

1006.  a.  Haustaube:  Stutenfru,  stutenfru.  Vielfach. 

b.  Lachtaube:    Lachelduw*,  stutenfrug'. 

Tagelöhnerfrau  in  Kämmerich. 

1007.  a.  Wenn  de  duben  morgens   rut  willen    ut  den  duben- 
slach,  un  de  döör  is  noch  to,  denn  ropen  se: 

Rucke  die  kuh,  die  thür  ist  noch  zu. 

Vipperow.     Gletzow. 
Rucke  de  guh :  Grevismühlen  ;  rucker  di  guh :  aus  Schwerin. 

b.    Früh  früh  früh  (frühe),  rucke  die  kuh,  die  thür  ist  noch 
zu,  früh  früh  früh.  Präparand  in  Neukloster  aus  Goldberg. 


Eule. 

1008.  a.  Die  eulen  rufen  sich  zu: 

Kumm  mit,  kumm  mit.       Mi  grug't,  mi  grug't. 

Allgemein. 
Huhu,  kumm  mit,  kumm  mit:  mehrfach ;  kumm  mit,  kumm 
mit  na  'n  uhlenbarch :  Parchim,  Holxendorf;  na  'n  sand- 
barch :  Woosten;  na  *n  dodenbarch :  WUtenburg,  Schwan- 
see,  Betschow,  Gross-Wüstenfelde,  Friedrichshagen ;   na'n 


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dodendamm :  Käterhagen;  na 'n  dodenhof:  Hohen- Viechein; 
na  'n  judenbarch :  Ribnitz]  na  *n  duurnbusch :  Goldberg. — 
das  Weibchen  ruft:  kumm  mit,  kumm  mit;  das  männchen 
antwortet:  mi  grug't :  Neuralen;  umgekehrt: Barnstorf ; 
ebenso  känzchen  und  evleiBehw. 

b.    Wenn  dat  scharp   friert,   hurricken  de  uhlen  so  in  de 
schüün;  denn  seggen  se: 

Huhu,  wo  grug't  mi.  Arbeiter  in  Rostock. 

1009.     Wenn  die  eule  in  der  nähe  eines  hauses  ruft:  Kled*  di 

witt,  kled1  di  witt,  dann  giebt  es  in  dem  hause  bald  einen  toten. 

Alte  Frau  in  Wölschendorf  aus  Yolkenshagen. 


Verschiedene  Vögel. 

1010.  Die  wilden  gänse  rufen: 

Killgack  killgack.  Gothmann. 

1011.  a.    De  klaashahn  röppt: 

Klaas  Klaas  audelitt.  PoeL 

Au  au  merlick :  Mürilz',    aulick  aulick :  Dierhagen. 

b.  Klaashahn  nick  nick  nick, 

wat  n  bunten  rock  heff  ik  ik  ik. 

Alte  Bauerfrau  in  Rethtoisch. 

c.  Klaashahnick  nick  nick,  uppe  see  bün  ik.  PoeL 

d.  Klaashahn  heet  ik,  ünner  water  scheet  ik, 
klaashahn  nick  nick,  ünner  water  bün  ik.  Wustrow. 

e.  Nicke  nacke  neidi,  klaashahn  heet  ik, 

ünner  *t  water  scheet  ik.  Wustrow. 

1012.  De  möw*  is  'ne  verwünschte  nonn  ut 'n  kloster;  dee 
schri't  noch  ümmer: 

Hadd  'k  man  fri't,  hadd  *k  man  fri't. 

Alter  Fischer  in  Börgerende. 

1013.  Wenn  de  düker  de  fisch  jag't,  steit  de  fischreiher 
an  'n  lann*  un  grippt  sik  fisch;  un  wenn  he  väl  fangt,  röppt  he 
den  düker  to: 

Dat  schafft,   dat  schafft.  Fischer  in  Witzin. 

1014.  Inn  frühjohr,  wenn  de  nohrung  knapp  is,  röppt  de 
fischreiher:  Hakt  hakt;  dat  is  jo  de  ihrste  fisch,  dee  laikt.  In 
de  laiktiet  hett  he  so  'ne  grawe  stimm,  denn  röppt  he:  Sund 
man  röddog*  roddog*.  Stargarder  Gegend. 


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1015.  Die  rohrdommel  ruft  dem  vorübergehenden  zu 

Du  lump,  du  lump.  Staudinger  L  l.  S.  135. 

1016.  De  rodump  röppt: 

Rodump  rodump,  hier  sitt  de  düwel  in  'n  sump. 

Aus  Goldberg. 

1017.  Wenn  de  krönen  kamen,  ropen  se:  Nu  is  't  tiet,  dat 
speck  is  riep.  Wenn  se  wedder  aftrecken,  hebben  se  'ne  ganz 
anner  stimm,  denn  ropen  se :  Nu  is  't  oll  galstrig  speck  all. 

Alter  in  Waren. 

1018.  Wenn  snee  infollen  is  in  *n  frühjohr,  denn  löppt  de 
kiwitt  so  krümming  in  de  wisch  rüm  un  röppt: 

Mien  fööt,  mien  fööt. 

Bademacher  in  Hof-Körkuntx.    Besitz.    Klein-Bogahn. 

1019.  De  strandlöper  röppt:  ' 

Togliek  togliek.  Poel. 

Ttititlünt :  Dierluigen ;  tüüttüüt :  aus  Rostock ;  tülüüt,  glüde 
glüde:Poe£. 

1020.  De  strandlöper  röppt  ümmer: 
De  Hower,  de  Hower, 

(die  bewohner  des  fischerdorfes  Hoben  bei  Wismar). 

Aus  Wismar. 

1021.  Der  Wachtelkönig  wird  nach  seinem  rufe  „Snarten- 
darta   genannt.  Allgemein. 

1022.  a.    De  hawerzäg'  röppt: 

Ik  heff  minen  hawern  all  mäg't, 

un  du  hest  dinen  noch  nich  säg't.  Triepkendorf% 

b.    Is  de  hawer  all  säg't?  Suiten. 

1023.  Wenn  de  haberzäg*  uppe  ier  daal  flucht,  denn  lacht  se 
sik  so:  Häh  häh  häh;  dat  is  ehr  so  lächerlich,  wo  dat  hier 
uppe  weit  so  herrschen  deit.    Nahst  flucht  se  wedder  to  hööcht. 

Forstarbeiter  in  Hallalit. 

1024.  a.  Den  regenvagel  hebben  de  ollen  vor  ne  oll  Jungfer 
hollen,  he  sali  ropen: 

Heurat,   heurat.      Frau  in  Damm  aus  der  Rostocker  Gegend. 

b.   De  regenvagel  röppt  ümmer: 
Heurat,  heurat,  is  tiet,  is  tiet. 

Alte  Bauernwitwe  in  Rethwisch. 


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1025.  Der  specht  ruft: 

Wief   wief.  Laupin. 

1026.  Die  bachstelze  geht  hinter  dem  pflüger  her  und  ruft 
ihm  zu: 

Riet  rüm,   riet  rüm.  Bauer  in  Laupin. 

1027.  Die  bachstelze  ruft: 

Water  is  natt,  water  is  natt,  fall  nich  rin.  Tarnow. 

1028.  a.   Die  gartenammer  ruft: 

Dick  dick  dick  dick  Thrien.  Vielfach. 

b.  Dick  dick  dick  Marie.  Belsch. 

c.  Is  noch  so  früh,  dicke  dicke  Marie.  Kummer. 

1029.  Kiek  kiek  kikerien,  höd'  den  buurn  de  swien. 

Barnstorf. 

1030.  Ein  mann  geht  zur  Stadt,  um  sich  einen  anzug  zu 
kaufen.  Unterwegs  hört  er  den  ortolan  rufen:  Zwillich  Zwillich 
zwillich.  Nein,  sagt  er,  samt  mit  tressen  drauf.  In  der  Stadt 
vertrinkt  er  alles  geld.  Als  er  nun  auf  dem  heimwege  den 
vogel  wieder  sein  „zwillich  zwillich"  rufen  hört,  sagt  er  reuevoll : 
ja,  hadd  'k  man  zwillich.  Ncustrelitz. 

1031.  De  gröön  iritsch  röppt: 

Ik  schiet,  ik  schiet  in  Spanien; 
(er  hat  nun  genug  zu  fressen).  Karft. 

1032.  Grasmücke: 

Lisetteken  Lisetteken  Lisetteken.  Poel. 

1033.  Plück  plück  plück  plück  plück  ierdbeeren.        RetscJww. 

1034.  Zebedäi.  Stargarder  Gegend. 

Zippidee :  Strafen. 

1035.  Zeisig: 

Teig*  mi  dien  been,  ik  teig'  di  mien  auch. 

Baumgarten  bei  Bütxow. 

1036.  En  lütt  vagel  röppt  ümmer,  wenn  dat  so  heet  is: 
Jippjapp  jippjapp,  Zickzack  Zickzack. 

Neubrandenburger  Gegend. 

1037.  En  vagel  röppt  ümmer: 

Riet  ut,  riet  ut.  Itibnitz. 


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1038.     Schliet  dien  tiet,  secht  dat  voegelken. 

Mantxel,  Bütxower  Ruhestunden  V  S.  35  (III  S.  52). 

1039-     Zu  kindern,  die  sich  nicht  waschen  lassen  wollen,  sagt 
die  mutter:  du  weest  doch,  wat  de  vagel  röppt: 

Witting  wasching,  witting  wasching.  Jatxke. 

1040.  En  lütt  vagel  röppt: 

Korl  Lüth,  Korl  Lüth,  Korl  Leidi.  Vielank. 

1041.  En  lütt  vagel  röppt  ümmer: 

Slikert  slikert.  Waren. 

1042.  Ein  vogel  ruft: 

Karoline,  mach  feuer.  Aus  Neukbster. 


Frosch  und  Unke. 

1 043.  Froschgespräch : 

a.  Morgen  willn  wi  backen  backen  backen.      Morgen  willn 
wi  ok  backen  backen.  Schivaaner  Gegend. 

b.  Vaddersch    vaddersch,    wenn    backst,     wenn    backst? 
Morgen  morgen.       Ik  ok.  ok  ok  ok.  Neubrandenburg. 

Vader  vader:  Admannshagen. 

c.  Wenn  backst?      Morgen  morgen.       Ik  ok,  ik  ok. 

Bademacher  in  Hof-Körkwitx. 

d.  Wenn  backst  du?      Morgen.      Wenn  du  backst,  denn 
back  icke  icke  ok.  Zieslübbe. 

e.  Morgen  back  ik.      Ik  ik  ok.       Borg*  mi  'n  troch. 

Schönbeck. 

1044.  a.    In  *n  frühjohr  ropen  de  poggen: 

Wörtel  wörtel  wörtel.  Kbckenhagen.    Böhm. 

b.  Ik  bün  to  gastmahl  wäst,   un  heff  wider  nicks  kragen 
as  wörtel  wörtel  wörtel  wörtel.  Warnkenhagen. 

c.  Wo    büst    henwäst?      To    kost.       Wat   hest   kragen? 
Wörtel  wörtel  wörtel  wörtel.  Tagelöhner  in  Questin. 

Na  de  hochtiet.      Wat  hest  äten:  Dar guner  Gegend. 


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1045.  Wenn  de  poggen  anfangen  to  krupen,  denn  ropen 
weck:  Papst  papst  papst  papst.  Denn  seggen  de  annern: 
Luther  Luther  Luther  Luther ;    dee  striden  sik  um  *n  ^globen. 

Alte  Frau  in  Waren  aus  Gross-Helle.    Mustin. 

1046.  Die  frösche  rufen  immer: 

Rike  rack,  Rike  rack.  Klocksin. 

1047.  Wenn  das  wasser  eines  teiches  von  der  schafwäsche 
dick  und  stinkrig  wird,  kommt  der  frosch  zu  lande  und  sagt: 

Hett  gährt,  hett  gährt.  Waren. 

1048."  De  grönen  Jägers  ropen  ümmer: 

Vadder  Ohrens,  vadder  Ohrens.  Nevern. 

1049.  Wenn  dat  ragen  warden  will,  röppt  de  looffrosch  ümmer: 
Natt  natt  natt  natt.  Allgemein. 

Natt  natt,  gifft  bald  wedder  wat:  Wulf  saht. 

1050.  Die  unken  rufen: 

Unk  unk  unk,  dat  kind  is  verdrunken  in'n  sump. 

Ratschow. 

1051.  Die  grünen  Jäger  rufen: 

Mien  kind  is  doot.       Mien  ok.       Un  nu,  un  nu. 

Latendorf  D.  M.  V  S.  284. 

1052.  De  grönen  Jägers  ropen  sik  to: 

Polunt    pölunt,    mien    kind    is    sund.        Mien   kind   is 
doot.       Een  wedder  maken  von  plunt. 

Alte  Tagelöhnerfrau  in  Siggelkow. 

1053.  Die  unke  sagt:  Puup,  mien  kind  is  doot,  is  doch  ornlich 
sünn\     Dann  sagen  die  wasserfrösche :  Is  man  een  von  plünn\ 

KlocJcenhagen.     Waren. 

1054.  a.    Die  unken  rufen  einander  zu: 

Puuk,  mien  kind  is  doot.      Puuk,  een  wedder  maken. 

Puuk,  wout?      Puuk,  ut  plünn'.      Puuk,  is  sünn\ 

Vielfach. 
Plump,  mien  kind  is  doot:  Gülzow;  pump:  Gothmann; 
plumbump:  Wismar;  podeut:  Hungerstorf ';  räche  räche: 
Laage.  — Een  wedder  maken.  Woup?  Up'n  trank: 
Waren,  Quassow;  een  wedder  maken  von  pnnp  puup: 
Wuücenxin;  wo  sali  'k  een  wedder  krigen?  von  knaken 
kann  'k  keen  maken:  Wismar;  een  wedder  maken  von 
kot:  Waren;  mit  n  pook:  Nossentiner  Hütte,  Krickow; 
von  pook :  Zepelin;  von  pook.  Mi  ok:  Waren;  von  pook, 
geitok:  Warnow  bei  Bützow.  —  denn  doh  'k  sünn':  Poe/; 
geit  to  grünn* :  Bössow. 


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b.  Puup,  mien  kind  is  doot,  wo  sali  *k  een  wedder 
krigen?      Laat  di  een  maken  von  puup.  Mirow. 

c.  Unk  unk,  mien  kind  is  doot.  Wind't  in  plünn'.  Is 
sünn',  is  sünn*.  Eethwisch. 

d.  Puup,  mien  kind  is  doot.  Een  wedder  maken.  Wo- 
von? Von  plünn\  Is  sünn\  Von  mad\  Is  schad\  Von 
stroh.       Man  to.  Alte  Frau  in  Klüx. 

Von  stroh.    Dat  doh :  Lübstorf. 

e.  Tuut,  mien  fru  is  doot.  Tuut,  mien  ok.  Tuut,  een 
wedder  maken.  Tuut,  wout?  Tuut,  ut  stroh.  Tuut,  dat 
geit  jo  nich.       Tuut,  oh  jo.  IAndow. 

f.  Puup,  mien  kind  is  doot.  Puup,  mien  ok.  Puup, 
morgen  ward  *t  begraben.  Puup,  mien  ok.  Puup,  mit  schupp 
un  spaden.       Puup,  mien  ok,  Mirow. 

g.  Puup,  mien  fru  is  doot;  puup,  morgen  ward  s'  begraben 
mit  schuppen  un  spaden.       Mien  ok.  Krickow. 

h.  Puup  puup,  mien  kind  is  doot.  Wennihr  sali  't 
begraben  warden?     CEwermorgen  abend.     Puup  puup,  mien  ok. 

Tagelöhnerfrau  in  Helpt. 

1055.  a.  Die  unken  sind  verwünschte  mädchen,  die  nicht 
heiraten  wollten  und  nun  zur  strafe  im  teich  leben  müssen. 
Deshalb  rufen  sie: 

Unk  unk  unk,  nicht  mehr  jung, 
hätt  ich  einen  mann  genommen, 
war  ich  nicht  in  den  teich  gekommen; 
unk  unk  unk,  nicht  mehr  jung.  Mehrfach. 

Einst  war  ich  jung:  mehrfach;  hättet  da  einen  mann 
genommen,  wärst  da  nicht  in  den  teich  gekommen: 
Schwerin. 

b.  Unk  unk,  ach  war  ich  doch  noch  jung; 
hätt  ich  mir  einen  mann  genommen, 
war  ich  leicht  davon  gekommen. 

Mädchen  in  Giilxow.    Backup. 

c.  Unk  unk,  vor  Zeiten  war  ich  jung; 
hätt  ich  mir  'ne  frau  genommen, 

war  ich  nicht  in  den  teich  gekommen.  Waren. 

d.  Unk  unk,  in  johrdach  bun  ik  jung; 
hadd  ik  mi  keeneti  mann  nahmen, 

wier  ik  nich  in  't  water  kamen.     Tagelöhner  in  Steffenshagen. 


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Mücke. 

1056.  »Wenn  de  müggen  so  bi  eenen  rümbrummen,  denn 
seggen  se:  Fründ  fründ.  Denn  seggen  wi:  Ik  bün  dien  fründ 
nich,  gah  man.  Kuhhirte  in  Jabel 

Du  büst  mien  fründ:  Waren;  fründ  fründ,  holl  still,  holl 
still:  Chemnitz;  fründing  fründing : Brudersdorf,  Mirow ; 
früun   frünn' :  Waren. 

1057.  a.    Die  mücke  summt: 

Will  di  wol  finn\  Vielfach. 

Ik  ward  di  wol  finn:  Poel;  ik  will  di  wol  finn  finn  finn':, 
Priepert;   ik  will  di  wol  krigen:  Wustrow. 

b.    Wenn   man   abends    im    bett   liegt,    und   die    mucken 
summen  im  Schlafzimmer  umher,  dann  sagen  sie: 

Kann  nich  finn1.  Broock.    Waren.  Althagen. 

1058.  Die  mücke  summt,  indem  sie  sich  auf  den  köpf  des 
menschen  setzt: 

Hest  nich  mihr  as  dirs*?  (diese:  nämlich  haare).    Witzin. 


Bremse. 
1059.  a.  Wenn  de  groot   bröms*  so   summt,    denn   secht  se: 
Hast  den  hirten  nicht  vernommen?    (se  will  de  koh  dat  bloot 
utsugen).  Arbeiter  in  Waren. 

Hast  du  den  kuhhirten  nicht  vernommen: Latendorf  D. M. 
V  S.  284;   habt  ihr  den  kuhhirten  nicht  vernommen,  ver- 
nommen: Malchin;  hast  den  bauer  nicht  vernommen:  Strasen; 
nichts  vernommen:  Quassow. 
b.    Wenn  so  um  Johanni  ut  de  bröms'  achter  *n  fischkarrer 
hersummt,    denn   secht   se:    Hest  du  von  'n   fischkarrer  nicks 
vernommen?    (denn  kickt  dee  sik  mal  um).  Alter  in  Babke. 


Hummel. 
1060.     Die  hummel  sagt  zum  maurergesellen: 

Hast  den  meist  er  nicht  vernommen?  Wölschendorf. 


Biene. 

1061.  Wenn  die  zeit  des  schwärmens  kommt,  rufen  die  alten 
bienen :  Fuurt  fuurt ;  aber  die  jungen :  Bliben  bliben.     Aus  Wismar. 

1062.  Mien  oll  vadder  säd*  ümmer,  in  de  wihnachtsnacht 
t wischen  twölf  un  een,  wenn  uns'  heiland  geburen  is,  denn 
süngen  de  immen.  Denn  künn  man  hengahn  un  horchen; 
wer  denn   gläubig  wier,   dee  künn  se  singen  hüren: 

Ehre  sei  gott  in  der  höhe.  Frau  in  Mirow. 


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Anrufe  an  Tiere. 


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Bolle  und  Bock. 

1063.  Wenn  man  den  bullen  reizen  will,  röppt  man  em  to: 
Lümmel  lümmel  juuch. 

Denn  ward  he  wild  un  kümmt  up  enen  in.  Aus  Wismar. 

1064.  a.  Wenn  der  bolle  nach  seinem  jauchzen  noch  still  vor 
sich  hinbrummt,  so  nennt  man  dies:  lümmeln.  Der  kinder- 
singsang  lautet: 

Lümmel  lümmel  läpelstäl,  unse  Jakob  frett  so  väl. 
An  anderen  orten  giebt  es  eine  Variation,  welche  heisst: 
Rühr  rühr  läpelstäl,  unse  Jakob  frett  so  väl. 

Anmerkung  32  zu  Beuter  B.  II  S.  286. 

b.   Lümmel  lümmel  läpelstäl, 

uns*  oll  Jackel  (bolle)  freet  nich  väl. 

Alle  Frau  in  Makhow. 

1065.  a.  Wenn  die  kühe  ausgetrieben  werden,  rufen  die  kinder 
dem  bollen  zu: 

Bulle  bulle  wehr  di,  stierkopp  stött  di.  Triepkendorf. 

Stier  stier  stött  di:  Mirow;  osse  osse  stött  di:  Hof-Körk- 
uritx,  Klockenhagen. 

b.  Büller  büller  wehr  di;  wittkopp  stött  di. 

Mehrfach  im  Strelüzer  Lande. 
Mit  dem  Zusätze:  Wur  an?  Doran,  an  'n  ollen  holtkopp : 
Neucanow. 

c.  Bulle  bulle  wehr  di,  kruuskopp  stött  di. 

Ahrensberg.     Waren. 

1066.  Bull  bull  bodderbroot,  stööt  mi  nich  in'n  deepen  soot, 
süss  krichst  du  keen  bodderbroot.  Vielfach. 

Süss  krichst  da  keen  fett  stück  bodderbroot:  BohenrWoos; 
süss  krichst  da  'n  teerbodderbroot:  Woex,  Laupin;  keen 
teerbodderbroot  :Hoort;  stöttst  da  mi  in'n  deepen  soot, 
gäw  ik  di  keen  bodderbroot:  Nienhagen;  ik  gäw  di  ok 
fett  bodderbroot :  Klein-Bogahn. 

Heeklenb.  Volkaüberllefenuigen,  Bd.  IL  10 


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—    146     — 

1067.  Bull  bull  bull  bodderbroot, 
stööt  mi  nich  in  n  keller  doot, 
laat  mi  noch  *n  bäten  laben, 

ik  will  di  *n  bodderbroot  gäben.  Woosten. 

1068.  Bulle  bulle  bodderbroot,  stööt  mi  nich  in  *n  deepen  soot, 
stööt  mi  in  dat  gröne  gras,  dat  't  bald  wedder  wasst. 

Alte  Frau  in  Besitx. 
Dat  ik  morgen  wedder  wass:  Lübtheen. 

1069.  a.  Bulle  bulle  boor,  stööt  mi  nich  in  de  foor, 

stööt  mi  nich  in  den  deepen  soot, 
krichst  du  ok  keen  kes'  un  broot. 

Schwansee.     Questin.     UpaJil. 

Stööt  mi  nich  inne  hoor :  Dambeck ;    krichst  du  keen  sööt 

bodderbroot:  Schonbeck. 

b.    Bück  bück  boor,  stööt  mi  nich  in  de  foor, 
stööt  mi  nich  in  den  deepen  soot, 
denn  krichst  du  keen  abendbroot  (bodderbroot). 

Jeese.  (Diedrichsliagen) 

1070.  Bulle  bulle  boor,  stööt  mi  nich  in  de  foor, 

hau  ik  di  in  de  snuut,  spi'st  du  bloot  ut.        Beckerunix. 

1071.  Bull  bull  bodderbroot,  stööt  mi  nich  doot, 
stööt  du  dien  eegen  oll  huur  doot. 

Alte  Frau  in  Nicnhagen. 

1072.  Bull  bull  bodderbroot,  stööt  mi  nich  in  'n  deepen  soot, 
stööt  leewer  dinen  eegen  herrn  doot.  Satow. 

1073.  Bull  bull  bodderbroot,  stööt  de  dierns  in  de  koppel  doot. 

Alter  in  Graal. 
Stööt  den  herrn  sien  kinner  in  de  koppel  doot:  Rostocker 
Gegend;  stööt  mi  nich  in  de  koppel  doot:  Walkendorf, 
Willersfiagcn. 

1074.  Bull  bull  büdelbroot,  slah  dinen  vadder  un  mudder  doot. 

Bockup. 

1075.  Bull  bull  bodderbroot, 

stööt  minen  vader  un  moder  nich  doot. 

Yielfacli.    (Schüler  lieft  II  S.  4.) 
Stööt  mi  nich  mien  mudder  doot:  Neucanow. 

1076.  Bulle  bulle  bäckerbroot,  stööt  mi  keen  kinner  doot. 

Boek. 


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—     147    — 

1077.  Bull  bull  bodderbroot,  stött  (sleit)  gien  ecgen  kinner  doot 

Melx.  (Faulcnrost.    Ahrensberg. 

1078.  Bull  bull  bull  bull  bodderbroot, 

stööt  dien  eegen  kinner  (kind)  nich  doot.  Vielfach. 

Bolle  bulle  08senbroot:ifefw»/ra;  bull  bull  bull,  oh  grote 
noot iDamerow;  bttller  büller  boddersttiller: Mirow ;  bull 
bull  bull  boddeijaan:  atis  Rostock;  bull  bull  bodderklööt: 
Gross- Schmälen;  bull  bull  bodderbloom:  Gross- Pankow \ 
Mirow;  bulle  bulle  ticken  Elmenhorst ;  buDe  bulle  btidel: 
.  Lehsen,  Klein-Bogahn ;  bulle  bulle  puff:  Lichtenhagen.  — 
stööt  dien  leewen  kinner  nich  doot:  Bernlin;  un  anner 
lud'  ehr  ok  nich:  Waren;  nagen  liggen  all  in'n  soot: 
Grabower  Gegend. 

1079.  Bull  bull  bodderbroot,  stööt  de  nagen  kinner  doot, 
laat  di  nich  krigen.  Alter  in  Remplin. 

1080.  Bulle  bulle  bodderbroot,  stööt  de  armen  kinner  nich  doot, 
ihrst  giff  mi  bodderbroot,  denn  stööt  s'  alltosatnen  doot. 

Malchin.  Teterow.  Schorrentin. 
Stööt  keen  arm  kinner  doot,  ihrst  giff  ehr  'n  bodderbroot, 
nahst  stööt  s*  all  doot:  aus  Doberan;  stööt  de  lütten 
kinner  uppe  straat  nich  doot:  Graal. 

1081.  Bull  bull  bodderbroot, 

stööt  mi  nich  de  leewen  kinner  doot, 

een  will  *k  di  gäben, 

anner  laat  mi  laben.  Kuhhirte  in  Jabel 

Twee  laat  mi  laben:  Hohen felde;  een  laat  mi  laben,  de 
annern  will 'k  di  gäben: Bargeshagen;  soeben  heff'k  di 
gäben,  de  annern  laat  mi  laben: Marlow. 

1082.  Bull  bull  bodderbroot,  du  stöttst  mi  all  de  kinner  doot, 
dat  een  dat  will  Tc  di  gäben, 

dat  anner  kannst  di  nähmen, 

dat  drüdd  dat  lettst  mi  laben.  Schwarxenhof. 

1083.  Bull  bull  bull  bull  bodderbroot, 
stööt  mien  koh  im  kalf  nich  doot, 
dat  kalf  dat  will  'k  di  gäben, 

de  koh  dee  laat  mi  laben.  Bocksee. 

1084.  a.  Bulle  bulle  ossenbroot,  slah  de  luus  up  *n  töller  doot, 

will  s   nich  knacken,  slah  s*  in  n  nacken, 
denn  ward  s*  wol  knacken.  Remplin. 

Lümmel  lümmel  bodderbroot:  Rethioisch;  stööt  de  luus 
in'n  keller  doot:  Zieslübbe;  slah  (scheet)  de  muus  up  'n 
teuer  doot :  Meio-storf,  (Bockup). 

10* 


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—     148     — 

b.   Bulle  bulle  bodderbroot,  slah  de  luus  up'n  töller  doot, 
will  s*  nich  knacken,  slah  s'  up  *n  hacken, 
knirre  knarre  knuust,  gah  na  dien  oll  schitig  huus. 

Malchow. 
Gries  graas  gruus,  gah  man  hen  na  huus :  Hohendorf; 
gah  na  dien  beschäten  huus:  Gross-Bäbelin;  gah  na  dien 
eegen  huus:  Torgelow;  en  jeder  geit  in  sien  poppieren 
huuBiKisserow;  de  luus  dee  woll  nich  knacken,  bescheet 
sik  de  hacken,  knicke  knacke  knuust,  bescheet  sik  de  fuust: 
Pepelow.  4 

1085.  Bull  bull  bodderbroot,  stööt  den  düwel  up  'n  töller  doot. 

Warnow  bei  Bütxow. 

1086.  Bull  bull  bodderbroot,  wohr  di  wech,   ik  stööt  di  doot. 

Aus  Wismar. 

1087.  Bull  bull  bodderbroot,  vadder  un  mudder  dee  sünd  doot. 

Plan. 

1088.  Bull  bull  bodderbroot,  schulten  sien  oll  katt  is  doot. 

Witzin. 


1089.  a.  Bulle  bulle  bö,    smiet  mi  nich  in  *t  hö  (heu). 

Meierstorf. 
Biüler  biüler  bö :  Drefahl. 

.  b.    Bücke  bücke  bö,  stööt  mi  nich  in  't  hö.  Drefahl. 

1090«     Bulle   bulle   büdel,   mudder   laat   di  trudeln. 

Lüttenhagen. 

1091.  a.  Dem  wütenden  bollen  wird  zugerufen: 

Bull  bull  bös',  kennst  ok  haak  un  ös?  Vorbeck. 

b.    Bulle  bulle  bös',    giff  mi   haak  un   ös'. 

Frau  in  Bockup. 

1092.  a.  Bülling  bülling  bösing,  gah  na  dokter  Lösing, 

der  verschreibt  dir  dokterpillen, 

dormit  kannst  du  dat  oorslock  stillen.  Vorbeck. 

b.    Bölling,  büst  du  bösing,  gah  nah  dokter  Lösing, 
dee  verschrifft  di  dokterpillen, 

dee  sali  di  dat  noorslock  stillen.  Vorbeck. 

Dee  verschrifft  di  wat,  enen  muulhacks:  Vorbeck. 

1093.  Bulle  bulle  böse,  nimm  mi  uppe  höse, 
smiet  mi  in  den  deepen  graben, 

kriech  mi  ok  wedder  rut  Dambeck. 


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—    149    — 

1094.  Bulle  bulle  böse  bock,  nimm  mi  up  de  hüürn, 

smiet  mi  in  dat  gröne  gras,  wo  de  bunten  blomen  wasst. 
Meierstorf, 

1095.  Bull  bull  büdelsack,  riet  (snid')  den  bullen  den  büdel  af. 

Yorbeck. .  (Wüstenmark  bei  Schwerin.) 

1096.  Bulle  bulle  päpersack,  hett  sik  hinnen  un  vor  bekackt. 

Betxow. 

1097.  Bull  bull  bodderfatt,  schitt  sinen  eegen  vadder  wat. 

Gross-Bäbelin. 

1098.  Bulle  bulle  boddermelk,  wur  bullert  di  de  buuk, 
dat  deit  de  blage  boddermelk, 

dee  will  dor  nich  wedder  rut.  Marin. 

1099.  Bull  bull  bodderstull,    giff  'n  ganzen  emmer  vull. 

Brohm. 

1100.  Bulle  bulle  boor,  leihn  mi  dien  oll  koor, 

leihn  mi  dien  oll  bodderfatt,  heff  ik  nagen  johr  wat. 

Vor -Wendorf. 
Hest  du  soeben  johr  wat :  Schwansee. 


1101.  Bull  bull  bull  bull  stööt  mi  nich, 
hawergrütt  dee  machst  du  nich, 
weetengrütt  dee  krichst  du  nich, 

bull  bull  bull  bull  stööt  mi  nich.    Bargeshagen.  Betschow. 

1102.  Bull  bull  stööt  mi  nich,  hawergrütt  dee  mach  ik  nich, 
speck  in  de  pann   dat  mach  ik  wol, 

wenn  ik  dat  man  hebben  sali.  Warnemünde. 

1103.  Bück  bück  stööt  mi  nich,  schaapfleesch  ät  ik  nich. 

Bethwisch. 

1104.  Bück  bück  stööt  mi  nich,  hawergrütt  mach  ik  nich, 
bookweetengrütt  kriech  ik  nich, 

bi  minen  herrn  blief  ik  nich.  Wismar.    Lübsee. 

Bücke  bücke  stööt  mi  nich:  Pepelow;  hamelfleesch  dat 
mach  ik  nich :  Bethwisch,  Gorlosen;  hawergrütt  kriech  ik 
nich,  mählgrütt  mach  ik  nich:  Wütenburg;  gastengrütt 
kriech  ik  nich:  Betschow ;  bodder  un  kes*  kriech  ik  nich: 
Kneese;  kes'  un  broot  dat  kriech  ik  nich,  bi  den  ollen 
kierl  blief  ik  nich :  Dassow ;  bi  minen  buurn  blief  ik 
nich:  Wismar,  Schlagsdorf,  Qaüin\  bi  minen  bück  blief 
ik  nich :  Pepelow. 


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—     150    — 

1105.     Bücke  bücke  buben  stööt  mi  nich, 

hawergrütt  un  gruben  mach  ik  nich.  Pepeww. 


Ziegenbock. 

1106.  a.  Man  ruft   dem  Ziegenbock  zu:    Meister.    Dann  ant- 
wortet er:  Mäh.  Wismar. 

b.   Meister,  doh  mi  dinen  kleister.      Mäh. 

Alte  Frau  in  Wismar. 

1107.  Man  ruft  dem  Ziegenbock  zu: 

Zick  zick  zägenbuck,  leihn  mi  dien  schier. 
Dann  antwortet  er: 

Gor  to  giern,  hadd  'k  s*  man  hier.  Alis  Wismar. 


Hase. 

1108.  Beim  gewahren  eines  hasen  rufen  die  kinder: 

Teh  has\  teh  has'!  Karenz. 

1109.  a.  Einem  fliehenden  hasen  rufen  die  kinder  zu: 

Martin,  tööf  *n  bäten  (loop  nich  so  dull),  sasst  *n  breef 

mitnähmen.  Vielfach. 

He,  Martin: Helpt;   Martin  has',  da  he:Bemlin;    Matten, 

nimm  n  breef  mit:  Wütenburg;  Mauken:  Waren;  Moken: 

Bocksee\  Möking :  Waren ;   gratyack,  tööf :  Appelhagen. 

b.  Du,  Lampe,  stah  mal  still,  sasst  'n  breef  mitnähmen. 

Triepkendorf. 
Mussjö  Lampe,  nimm  'n  breef  mit:  Goldberg. 

c.  Hett  hett  has',  hest  (heflf ?)  n  breef  verloren,  wenn  du  *n 
wedderfindst,  sasst  n  dahler  hebben.  Helpt. 

1110.  a.   Du,   Martin,    sasst  mi  vör'n  Schilling  sluck   (vor  fief 
penning  priem)  mitbringen.  Tagelöhner  in  Schönbeck. 

b.   Bring   mi    ne   tüüt  vull   bonbons    un   *ne    rull    priem- 
toback  mit.  Tagelöhner  in  Warbehw. 

1111.  Häsing  häsing  loop,  de  jäger  kümmt  mit  n  knoop, 
häsing  häsing  wind,  de  jäger  kümmt  mit  de  flint. 

Oa'nxlin. 


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—     151     — 

Fledermaus. 

1112.  Fledermuus,  fleech  cewer  't  huus, 
bring  uns  (mi)  goot  wäder  to  huus. 

Klüx.    Mestlin.    (Walkendorf.) 

1113.  Die  knaben  werfen  die  mutze  in  die  höhe  und  rufen: 
Fledermuus,  sett  di  in  'n  hoot, 

denn  ward  morgen  dat  wäder  goot.  Pepelotv. 

1114.  Fleedermuus,  fleech  cewer 't  huus, 

bring  mi  glück  un  sägen  in  *t  huus.  Barnstorf. 

Un  bring  sägen  in  dat  huus:  aus  Neukloster. 

1115-     Fledermuus,  fleech  um  *t  huus, 

bring  de  bruut  dat  broot  in  *t  huus.  Krickow. 

1116.  Fledermuus  flucht  cewer  dat  huus, 

haalt  all  de  lütten  gössel  to  huus.  Stresendorf. 

1117.  Fledermuus,  kumm  to  huus,  ik  gäw  di  speck  un  broot. 

Plan. 

1118.  Fledermuus,  fleech  cewer  't  huus. 

suup  mi  all  de  boddermelk  ut.  LübtJveen. 

1119.  Fledermuus,  kumm  to  huus, 

se  (wi)  fräten  di  all  de  pölltüfften  ut. 

Schönbeck.    {Triepkendorf.) 

1 120.  Fledermuus,  wur  is  dien  huus?      Achter  'n  ollen  raathuus. 

Tessin.     Grammow. 

1121.  Fledermuus  fledermuus,  ik  gah  to  huus. 

Lübsce.     Wölschendorf. 

1122.  Fledermaus  fledermaus,  rauf  mir  nicht  die  haare  aus, 
lass  mir  meine  zöpfe  stehen,  dass  ich  kann  zu  tanze  gehen. 

Frau  in  Fricdland  au*  Schillersdorf. 


Weihe, 

1123.  Früher  riefen  die  gösselhirten,  indem  sie  ihr  taschen- 
messer  mit  der  schneide  nach  oben  hielten,  einer  herannahenden 
weihe  zu: 

Oll  vvih,  oll  wih,  oll  hex,  fleech  cewer  dit  scharp  metz, 
dat  bloot  dat  sali  di  rullen  up  vieruntwintig  stunn\ 

Mecklenburg. 


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—     152    — 

1124.  Wih  wih  wäderhex,  ik  stak  di  mit  dat  blanke  metz, 
dat  bloot  sali   di  runnen  in  vieruntwintig  stunn'. 

VielfacJi. 
Schiwih  schiwih  du  wäderhex:  Grammow;  schüwih: viel- 
fach; Lawiesch  Lawiesch  Lawäderhex:  Bemlin\  wide 
wide  hex:  Kreieti;  widu  widu  wäderhex:  Wismar;  fleech 
dörch  dit  mien  blankes  metz:  Kalkhorst;  ik  wies  di  dat 
blanke  metz:  Warsow;  da  geist  np  dien  oll  blankes  metz: 
Neukloster]  wies  mi  dien  oll  blankes  metz: Baumgarten 
bei  Bütxow;  bring  mi 'n  blankes  metz:  Zurow;  giff  mi 
dien  scharpes  metz:  P lau;  wat  deist  du  mit  dien  blankes 
metz:  Satow  bei  Mahhow;  fleech  cewer  dat  blanke  metz, 
fleech  »wer  *n  duurnbnsch :  Bechlin ;  fleech  cewer  dat  blank 
metz,  fleech  cewer  de  schupp  vull  gasten  :Kieve;  dat  metz 
dat  sali  di  stäken:  Wiek,  Lübow;  dat  bloot  dat  sali  di 
strömen,  wenn  du  cewer  dien  oll  blank  metz  fluchst: 
Wismar.  —  wat  deist  du  hier  mit  dien  blanke  lex: 
Bernitt;  gah  du  mit  dien  blanke  lex:  Konow;  giff  mi  dien 
oll  blanke  lex:  HalMU;  wies  mi  dine  bunte  lex,  dee  heff 
ik  in  minen  kästen,  dat  bloot  sali  di  basten:  Bblkmv; 
fleech  cewer  dien  blankes  nest:  Neukloster;  wies  mi  dine 
blanke  hess,  söök  di  'n  kropp  vull  gasten .  . . :  Waren. 
Fleech  cewer  minen  blanken  kästen,  dat  feil  dat  sali  di 
basten :  Holzendorf,  SucJcow;  fleech  oewer  'ne  hand  vull 
gasten,  dat  herzbloot  sali  di  basten:  Rüxeroiv;  fleech  cBwer 
mien  küürnken  gasten:  Warnow  bei  Bütxow;  ik  gäw 
di  'ne  hand  vull  gasten :  Borkow ;  de  buuk  sali  di  basten 
mit  vieruntwintig:  schäpel  gasten :  Parchim ;  dat  fleesch 
sali  di  basten  in  'n  schäpel  gasten:  Qrammow. 
Dat  bloot  sali  di  runnen  in  een  viertel  stunn' :  Kambs, 
Rüting ,  Göldenitx;  in  fief viertel  stunn':  Rattalit;  up 
föfftig,  ftfftig  stunn* :  Nossentiner-Eütte;  dat  bloot  sali  di 
gerannen  in  fiefunföfftig  stunn':  Kämmerich;  torunnen: 
Minxow;  in  vieruntwintig  stunn'  is  dien  bloot  gerannen: 
Poltnitx;  in  vierun viertig  stunn*  is  *t  bloot  entrannen: 
Satow;  dat  bloot  sali  di  rullen  dreiviertel  stunn':  Alt- 
Kaien;  dat  bloot  dat  sali  di  strullen  na  (in)  fiefuntwintig 
stunn:  in  Karl  Schüler's  Nachlass,  (Göttin);  in  vierun- 
twintig stunn':  Gross-Upahl;  in  fiefunviertig  stunn':  Gross- 
Böge;  laat 't  bloot  strullen  fiefuntwintig  stunn':  Woserin; 
dat  bloot  sali  di  rullen  in  'n  ganzen  laben  rundum:  Wiek; 
in  vieranföfftig  stunn',  denn  geit  de  weit  to  grunn': 
Langenhagen. 

1125.  Wih  du  olle  wäderhex,  stak  du  di  in  dat  blanke  metz, 
dat  bloot  sali  to  grunn'  gähn, 

un  sali  'ne  viertel  stunn*  stahn.  Prangendorf 


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—     153     — 

1126.  Schlavvih  schlawih  schlawäderhex, 
ik  smiet  di  mit  dat  blanke  metz, 

dat  metz  dat  güng  to  grunn'  in  fiefunföfftig  stunn*. 

Gross-Kötliel 

1127.  011  wih,  oll  wih,  oll  hex,  fleech  oewer  mien  blank  lex, 
fleech  cewer  minen  küben  vull  gasten, 

de  been  soelen  di  basten, 

dat  bloot  sali  di  rullen  von  vieruntwintig  strullen. 

Frau  in  Parum. 

1128.  Sehe  wih  schewih  du  olle  hex, 

dien  mudder  sitt  in  'n  boom  mit  *n  viert  gasten, 

lief  sali  di  basten, 

bloot  sali  di  runnen  in  vieruntwintig  stuiin', 

denn  geit  de  wih  to  grunn*.  FaulenrosL 

1129.  Wih  wih  wäderhex,  wies  mi  dien  oll  blanke  lex, 
wies  mi  dinen  kukasten,  buuk  sali  di  bubasten, 
bloot  sali  di  runnen  in  vieruntwintig  stunn*. 

Alte  Frau  in  Darxe. 
Wo  hest  du  dien  blankes  metz?  In  *n  kukukasten,  hart 
sali  di  basten  .  . . :  Arbeiter  in  Waren. 

1130.  Wih  wih  wäderhex,  leihn  mi  dien  oll  scharpes  metz, 
buuk  sali  di  platzen  von  ha  wem  un  von  gasten, 
bloot  geit  to  grunn'  in  vieruntwintig  stunn', 

kümmt  de  mann  mit  äx  un  biel,  sleit  di  kopp  un  kahl  af. 

Woosten. 
Bloot  sali  to  grunn  gähn  in  vierunföfftig  stunn';  dor 
keem  'n  mann  mit  äx  un  biel  un  haug't  di  kopp  un  kahl 
af :  Langenhagen. 

1131.  Wih  wih  wäderhex,  ik  stak  di  mit  dat  blanke  metz, 
ik  stak  di  in  de  siden,  de  voss  sali  di  krigen, 

dat  bloot  sali  di  runnen  in  vieruntwintig  stunn*. 

Mädchen  in  Gresenhorst 
Ik  stak  di  in  de  siden,  oh  wo  wardst  du  schriden: 
Volkenshagen  bei  Rostock. 

1 1 32.  Schüwih  schüwäderhex,  ik  stak  di  mit  dat  blanke  metz, 
in  vieruntwintig  srunn'  geist  du  to  grunn*, 

denn  wardst  du  begraben  mit  schüffei  un  mit  spaden, 

mit  eeken  un  mit  böken, 

dat  ward  in  *n  laben  nich  wedder  spöken.  Schulenberg. 
Twischen  twee  eeken  un  twee  böken  sali  't  in  *n  laben 
nich   wedder   spöken:  Ehmkendorf;    in  eeken  un  böken, 


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—     154    — 

da  sasst  in  n  laben  nich  wedder  spöken :  Bampe,  Walken- 
dorf;  ünner  eeken  un  böken  sasat  du  nich  wedder  spöken: 
Langsdorf;  mit  eeken  un  mit  böken,  morgen  abend  sasst 
du  spöken:  Woltow  bei  Tessin. 

1133.  Wih  wih  waterhex,  ieihn  mi  dien  oll  watermetz, 
dat  bloot  sali  di  runnen  in  vierunföfftig  stunn*. 

Bucliholx  bei  Krakow. 

1134.  Wih,  oh  wih,  oh  waterhex,  fleech  mit  dien  oll  blanke  kretz, 
in  vieruntwintig  stunn',  denn  geit  de  weit  to  grunn*. 

Aus  AU-Karin. 

1135.  Widu  widu  waterhex,  snid*  di  nich  in  't  blanke  metz. 

Marin. 

1136.  Wide  wide  wex,  stak  dien  oll  kind  up  *t  metz, 

stak  dien  oll  kind  up  'n  tuunpahl,  föllt  *t  inne  suppenschaal, 
wide  wide  wex.  Zäddericli. 


1137.  Wih  wih  wäderhex,  ik  stak  di  in  mien  blankes  metz, 
fleech  cewer  den  nigen  blanken  maan, 

un  laat  mien  gössel  un  küken  gähn.  Nienhagen* 

1138.  Oll  wih,  oll  wih,  oll  hex,  fleech  cewer  mien  blank  metz, 
fleech  cewer  mien  dree  schritten,  laat  mi  mien  gössel  sitten. 

Frau  aus  Schimm. 
Laat  mi  goos  un  gössel  sitten:  Warnemünde. 

1139.  Wihe  wäderhex,  nimm  mien  kluck  un  küken  nich  wech. 

Godem. 

1140.  Schewih  schewih  du  wäderhex, 
dien  vadder  is  *n  schinnerknecht, 

dee  stählt  mi  de  gössel  wech.  Brudersdorf. 

Dien  mudder  sitt   an  'n  duurwech  un   nimmt  mi  all  de 
gössel  wech:  Benthen. 

1141.  Oh  wih,  oh  wih,  oh  wäderhex, 
dien  mudder  licht  in  'n  Sülter  wech, 

se  stählt  uns  all  de  küken  un  gösseis  wech.  Vüx. 

1142.  a.  Wih,  oll  wih,  oll  wäderhex, 

ik  smiet  di  mit  den  (minen)  stäwelknecht.         Mehrfach. 

b.  Wih  wih  wäderhex,  nimmst  du  mi  *n  gössel  wech, 
slah  ik  di  mit  'n  stäwelknecht.  Woosten. 

Denn  krichst  du  weck  mit  *n  stäwelknecht:  Qodern. 


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—     155     — 

1143.  Wih  vvih  wäderhex, 

du  sasst  brummen  vieruntwintig  stunn\  Sarmstorf. 

1144.  Wih  wih  wäderhex,    du  hest  de  fru  in  *n  bedd  behext. 

Sarmstorf. 

1145.  Wih  wih  wäderhex, 

de  stähler  kricht  inn  laben  nicks. 

Poststempel  Diedrichshagen. 
De  prahler  hett  in  *n  laben  nicks :  Sievershagen  bei  Qrevis- 
miihlen. 


1146.  011  wih,  oll  wih,  oll  haur,  fleech  du  na  dien  kranzmau'r; 
oll  wih,  oll  wih,  oll  wäderhex, 

ik  stak  di  mit  dat  blanke  metz. 

In  Karl  Schiller's  Nacldass. 

1147.  a.  Hawih  hawih  du  olle  huur, 

dien  mudder  sitt  up  *t  möllenduur, 
hett  *n  kropp  vull  gasten,  buuk  sali  ehr  basten. 
{Zander)  Bunte  Bitter  ut  min' Kinnerjokren  Neustrelitz  1876  S.  128. 

b.  Wih  wih  waur,  dien  mudder  sitt  in  *t  maur, 
hett  den  kropp  vull  gasten,  buuk  sali  ehr  basten, 
bloot  sali  ehr  runnen  in  vieruntwintig  stunn\  Waren. 
Huweh  huweh  du  olle  duur:  Schönbeck;  schewih  schewih 
du  gäle  taterhuur,  dat  kind  dat  licht  up  n  moBlenduur, 
mit  *n  schäpel  gasten,  dat  hart  dat  sali  di  basten .  .  . : 
Arbeiter  in  Ribnitx;  wiche  wiche  ollenbuur,  mudder  sitt 
in  *n  moelenduur,  frett  sik  *n  kropp  vull  gasten :  Wogger  sin ; 
wiche  wiche  ollenbusch,  mien  mudder  sitt  in  'n  duurn- 
busch  un  frett  sik  n  kropp  vull  gasten:  Woggersin;  weihe 
weihe  wuur,  fleech  OBwer  n  duur,  fleech  oewer'n  gasten : 
Faulenrost;  wih  wih  wuur,  wat  steit  vor  unsern  duur? 
Enen  pümmel  gasten,  de  buuk  sali  di  basten :  Klink;  oll 
wih,  oll  wih,  oll  waur,  wat  fluchst  mi  oawer  mien  maur, 
hart  sali  di  basten:  Warnow;  oll  wih,  oll  wih,  oll  haur, 
fleech  oewer  'n  blanken  maur,  fleech  cewer  'n  blagen 
himmel:  Qletxow;  wih  wih  wih  wih  waur,  treck  oewer  n 
s  warten  maur,  treck  ob  wer 'n  blanken  see:  Waschow;  fleech 
os wer  't  blanke  maur,  fleech  oewer  'nripen  gasten  iMestlin; 
fleech  du  na  dien  groot  maur: Dändorf;  weh  wih  wuur, 
fleech  oBwer'n  duur: Kloster- Wulfshagen;  fleech  oewer 't 
duur,  fleech  oBwer  *n  ossendiek:  Waren;  fleech  oBwer  'n 
duur,  fleech  oewer  n  gasten:  Vipperow;  bring  nii'n  muul 
vull  gasten :  Klink ;  oh  weh,  oh  weh,  du  olle  huur,  dien 
vadder  sitt  in  nagen  muur,  dien  mudder  sitt  in  n  tubben 
vull  gasten:  Granxow;  wih  wih  wulkenduur,  dien  mudder 


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—     156     — 

sitt  in 'n  ollen  dunr,  hett'n  kropp  voll  gasten  iLansen 
hett  de  schört  vull  gasten,  dat  lief  sali  ehr  basten 
Wulkenzin;  hett  de  kiep  vull  gasten:  Schwichtenberg 
hett  'n  korf  vull  gasten,  de  korf  dee  sali  ehr  basten 
Dargun ;  wihe  wihe  wuur,  dien  mudder  sitt  in  *t  schnür, 
dien  mudder  hett  de  schört  vull  gasten :  Faulenrost 

Wire  wire  aure  maure,  maure  sitt  up  'n  moelenduur: 
Bocksee ;  schewih  schewih  du  olle  huurn,  dien  mauders 
leech  in  'n  mcBlenduuni:  Brudersdorf;  dien  vadder  un 
mudder  sitt  up't  möllenduur :  Mirow ;  dien  vadder  licht 
in  'n  moelenbrook:  Ribnitz ;  dien  mudder  sitt  in  rosenduurn: 
Krickow,  Waren ;  up  ft  rosenduur:  Gross-  Gievüz,  Waren, 
Dargun;  in  *n  rosenduur:  Zähren;  dien  mudder  sitt  up'n 
roden  duur:  Hallalit;  sitt  in  't  babenduur:  Hohen- Zieritz; 
in  n  scheewen  duur : Klocksin ;  sitt  up't  schultenduur: 
Larz\  fläut't  ut  n  ollen  duur:  Waren;  scherwih  scherwih 
du  adeboor,  de  mudder  licht  in  n  roden  muur,  mit  n  sack 
vull  gasten,  dat  bloot  sali  ehr  rasten :  Neukakner  Gegend; 
wih  wih  olle  duur,  dien  kind  sitt  to  Rothenmuur :  Seminarist 
in  Neuklosier;  dat  kind  dat  licht  in  *t  rodenmuur  mit  den 
küben  vull  gasten:  Neuenkirchen,  Levenstorf,  Lansen; 
wije  wije  haur,  dien  kinner  liggen  in  't  Roetzer  maur, 
dien  buuk  sali  di  basten  von  'n  schäpel  gasten :  Lexow ; 
dien  kinner  liggen  in  *t  Sülter  muur  mit  nagen  schäpel 
gasten:  Marhwer  Gegend;  de  kinner  liggen  in  de  maur, 
mit  nagen  schäpel  gasten,  se  fräten,  dat  se  basten: 
Grcsenhorst ;  dat  metzer  sali  di  wunnen  in  vieruntwintog 
stunn:  Ja&e/;    in  vierunföfftig  stunn* :  vielfach. 

1148.  Oll  wih,  oll  wih,  oll  waur,  fleech  oewer  schulten  waurt, 
de  kätel  geit  to  grunn*  in  vierunföfftig  stunn. 

Gross-Lantoiv. 

1149.  Wih  wih  wih  wih  waur,  flucht  oewer  Tiedenmaur, 
Tiedenmaur  is  so  la,ng,  wih  wih  waur  is  nich  bang*. 

Lehrer  aus  Cammin. 

1150.  Wih  wih  haur,  fleech  du  man  hen  na  *n  maur, 
fleech  du  na  dinen  dudelkasten, 

dor  sasst  du  hunnert  johr  in  kratzen. 

trau  in  WUtenburg  aus  PlauerJiagen. 

1151.  Schewih  schewih  du  olle  huur, 
dien  kinner  liggen  in  n  mcelenbuur, 

mit  nagen  schäpel  gasten,  dat  bloot  sali  di  wasten, 
dat  bloot  sali  di  runnen,  in  vieruntwintig  stunn* 
will  ik  di  begraben  mit  schüffei  un  mit  spaden, 


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—     157    — 

ünner  de  eeken,  ünner  de  böken, 

du  sasst  mienläder  nich  wedder  spöken. 

Mädchen  in  Ribnitx. 

1152.  Schawih  schawih  schaollewuur,  sittst  in  rosenduur, 
hest  'n  kropp  vull  gasten,  dat  bloot  sali  di  basten, 
dat  bloot  sali  di  runnen  in  vierunföfftig  stunn', 

du  olle  grise  wäderhex,  geist  noch  nich  bald  to  grunn*  ? 

Tarnow  bei  Stavenhagen. 

1153.  Lowiesch  Lowiesch  Loaleluur, 

wo  hest  dien  vadder  un  mudder  laten? 

Up  n  ollen  mcelenduur. 

Dat  bloot  dat  sali  ehr  basten  in  vierunviertig  nachten, 

dat  bloot  dat  sali  ehr  runnen  in  vierunviertig  stunn'. 

Arbeiterfrau  in  Waren  aus  Torgelow. 

1154.  Wih  wih  waur,  fleech  na'n  grünen  maur, 

dor  steit  *n  sack  vull  gasten,  dor  kannst  du  di  mit  mästen. 
Präparand  in  Neuldoster  aus  Bothenmow. 

1155«      Oh  weh,  oh  weh,  du  olle  huur, 
dien  vadder  seet  up  't  fahlenduur, 
hadd'n  buuk  vull  gasten,  buuk  wull  em  basten, 
pfui  schäm  di  wat,  du  olle  huur.  Quassow. 

1156.  Wische  wische  alehuur, 

dien  maurers  licht  in  moelenduurn. 
Wat  hett  se  dor?        En  lütt  kind. 
Wo  sali  't  heeten?      Petrus  sali  't  heeten. 
Wo  sairt  wähnen?     Bi  de  Afrikanen. 

Gnoiener  Gegend. 

1157.  a.  Huwih  huwih  huwuur,  den  deuwel  sien  huur, 

den  deuwel  sien  ackersmann, 

dee  di  den  kopp  mit  äx  un  biel  afhaken  kann. 

Mädchen  in  Waren  aus  der  Gegend  von  Mölln. 

b.   Huweh  huweh  du  huur,  der  deubel  is  dien  buur, 
der  deubel  is  dien  ackersmann, 
dat  ik  di  'n  kopp  af  haugen  kann, 
mit  nagen  äx  un  biel.  Helpt. 

1158.  Huweh  huweh  oh  adeboor, 

de  deuwel  sitt  up  *t  kcekendöör, 

mit  luter  äx  un  biel,  dee  sali  di  den  kopp  verkilen. 

Woldegker  Gegend. 


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—     158    — 

1159.  Wige  wige  haur,  fleech  du  na  dien  maur, 
in  dinen  katen  sünd  soeben  Soldaten. 

AUe  Frau  in  GresenJwrsL 

1160.  Schewih  schewih  schewuur, 

dien  mudder  licht  vor  *n  Sülter  duur, 
mit  *n  ganz  regiment  Soldaten,  se  kann  se  nich  all  laten. 

Tessin. 

1161.  Wige  wige  waur,  dien  kinner  liggen  in 'n  maur, 
mit   nagen   Soldaten,    koenen  nicks   mihr  laten. 

Barnstorf. 

1162.  Wih  wih  aur,  dien  kinner  liggen  in 'n  maur, 

mit  nagen  jungen  Soldaten,  dor  sasst  du  di  mit  faten, 
dat  bloot  sali  di   runnen  in  vieruntwintig  stunn*. 

Cammin. 

1163.  a.  Huweh  du  olle  huur,  fluchst  oewer  de  muur, 

mit  nagen  Soldaten,  kannst  huren  nich  laten.        Mwow. 

b.  Wih  wih  haur,  fleech  oewer  dat  blank  maur, 

fleech  oewer  nagen  Soldaten,  kannst  hauren  nich  laten. 

Alter  in  AU-Gübx. 

c.  Wih  wih  wih  wih  haur,  fleech  oewer  *t  blanke  maur, 
mit  soeben  Soldaten,  kannst  huren  nich  laten, 
dien  grossmudder  is  mit  fiiür  un  bloot  begaten. 

Wittenburg. 

1164.  a.   Die    günsehirten,    die    vor    dem   Mühlenthore    hüten, 
rufen  der  weihe  zu: 

Wih  wih  wih  du  gäle  uhl, 
wat  deist  du  vor  mien  Mcelenduur, 
gah  du  na  dien  Rostocker  duur; 
und  umgekehrt  die  vor  dem  Rostocker  thore: 
wat  deist  du  vor  mien  Rostocker  duur, 
gah  du  na  dien  Mcelenduur.  Gnoien. 

b.  Lowiesch  Lowiesch  du  gäle  huur, 
wat  deist  du  up  mien  Rostocker  duur, 
wisst  mal  maken,  dat  du  na  *n  Mcelenduur  kümmst! 
dien  vader  is  de  schinnerknecht, 
dee  nimmt  mi  all  de  gössel  wech, 
dien  moder  is  de  gäle  dam, 
dee  maakt  mi  all  de  gössel  lahm.  Gnoien. 

1165.  Wih  wih  waur,  treck  oewer  mien  maur, 

treck  oewer  mien  wicken,  laat  mi  dat  gössel  sitten. 

Brütxkow. 


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—     159     — 

1166.  Wih  wib  wih  haur,  fleech  oewer  dat  maur, 

fleech  hooch  in  den  haben,  laat  mien  gössel  man  laben. 
Schiller  lieft  I  S.  10  (aus  der  Batxenburger  Gegend). 

1167.  Howeh  howeh  howuur,  fleech  oewer  *t  duur, 
fleech  oewer 'n  blanken  see, 

nimm  den  buurn  all  dat  veh; 

hex,  fiiürhex,  füür  vör'n  noors, 

pfui  schäm  di  wat,    du  gäle  gatt,    wo  lett  di  dat. 

Krickow. 

1168.  Hu  weh  huweh  du  olle  huur,  fleech  oewer 't  möllenduur, 
fleech  oewer  'n  swarten  see,  nimm  den  köster  küken  twee, 
nimm  den  swarten  hahn,  laat  de  armen  küken  gähn. 

Wesenberg. 

1169.  Schewih  schewih  schewuur,  fleech  oewer  minen  muur, 
fleech  oewer  minen  blanken  saal, 

un  laat  mi  mien  lütt  gössel  gähn. 

Bademacher  in  Warsow. 

1170.  Weihe  weihe  wuur,  mien  vadder  is  *n  buur, 
dien  vadder  is  'n  schinnerknecht, 

dee  hahlt  uns  alle  gössel  wech.  Dassow. 

1171.  Weije  weije  wuur  (wih  wih  wuur),  dien  vader  is  *n  buur, 
dien  moder  is  'ne  wäderhex, 

nimmt  uns  all  de  gössel  wech. 

Alter  in  Vipperow.  (Kläden.) 
Nimm  uns  man  keen  gössel  wech:  Moitin\  du  olle  grise 
wäderhex,  nimmst  mi  all  de  gössel  wech:  Altenfiof;  dien 
mudder  is'n  schinnerknecht,  nimmt  all  de  lud'  de  gössel 
wech:  Schwarxenhof. 

1172.  Oh  wih,  oh  wih,  oh  wuur,  dien  vadder  is  *n  buur, 
dien  soen  dee  is  Vi  schinnerknecht, 

dee  nimmt  uns  all  de  gössel  wech.  Bocksee. 

1173.  a.  Wih  wih  huur,  dien  vadder  is  *n  buur, 

dien  mudder  sitt  in'n  rosengoorn, 

spinnt  de  spool  mit  flässen  goorn.       Alte  Frau  in  Waren, 

b.  Wiedsche  wiedsche  olle  duurn, 
dien  mudder  sitt  in  'n  rosengoorn, 
spinnt  de  spool  vull  flässen  goorn, 
hett  *n  kropp  vull  gasten,  buuk  sali  ehr  platzen. 

lederow. 


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—     160    — 

1174.     Wih  wih  witt,  mit'n  roden  titt; 

wih  wih  wäderhex,  wo  hest  du  dien  blankes  metz? 

In  't  küben.     Dat  bloot  sali  di  rüben, 

dat  bloot  sali  di  runnen  in  vieruntwintig  stunn\ 

Qross-Lantow. 

1175«     Wige  wige  witt,  wies  mi  dinen  titt. 

Wo  groot  ?    As  'n  ossenbroot,  morgen  blifft  de  wih  doot. 

Mädchen  in  Bemplin. 

Widi  widi  witt:  Zähren;  hnweh  hnweh  hu  Witten,  wies 
mi  dien  dree  vier  titten :  Kölpin ;  schowih  schowih  schowitt, 
dien  mndder  hett  n  titt.  Wo  groot?  . . . :  Lanken;  war 
breet?  As'n  boot:  Vilz;  war  lang?  As'n  band.  "Wut 
root?  As  bloot,  morgen  sünd  all  de  hawehen  doot: 
Kublank;  morgen  root,  morgen  root,  is  de  schöne  wih 
doot:  Wulkenzin;  morgen  früh  sünd  alle  huwehen  doot: 
Schönbeck. 

1176.  Weh  weh  Witten  (weh  mit  'n  witten),  wies  mi  dien  titten. 
Wo  groot?  As'n  broot.  Wo  lang?  As  'ne  bank, 
morgen  is  de  weh  doot.  Qranxow.  (Helpt.) 

1177.  Huweh  huweh  huwitten,  mit  vier  rode  titten. 

Wut  root?     As  dat  bloot,  morgen  is  huweh  all  doot. 

Lvndow. 

1178.  Wih  wih  witten,  ik  seh  dien  blanke  titten. 

Wo  groot?     As  *n  broot,  morgen  is  de  wih  doot. 
Wecker  treckt  de  klocken?     Müs*  un  de  rotten. 
Wecker  maakt  de  kuul?     Peter  un  de  zuul. 

MädcJim  in  WuUcenzin. 

"Wer  sali  de  klocken  trecken?  Hand  an  de  köter:  Fite; 
Wennihr  ward  s'  begraben  ?  (Ewermorgen  abend.  Wecker 
maakt  de  kuul?  Scheper  sien  oll  zuul.  Wecker  treckt 
de  klocken?  De  müs  an  de  rotten :  Tarnow  bei  Staven- 
hagen* 

1179.  Wih  wih  witt,  leihn  mi  dinen  titt, 

leihn  mi  dien  wittes  broot,  morgen  blifft  de  wih  doot. 

Faulenrost. 

1180.  Wische  wische  witten,  ik  seh  dien  roden  titten, 
fuürroot,  wassroot,  morgen  blifft  de  wih  doot, 
cewermorgen  ward  s*  begraben  mit  de  schupp  un  spaden. 

Seminarist  in  Mrow. 


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—     161     — 

1181.  Wih  wih  witt,  wies  mi  dien  titt. 

Wur  groot  ?   As  *n  broot,  morgen  blifft  de  seh wäring  doot. 

Schwäring  schwäring  du  oll  hex, 

wo  hest  dinen  vadder  un  mudder  laten? 

Heff  s*  in  n  soebenten  himmel  slaten; 

Wennihr  wisst  se  wedder  rutlaten? 

Wenn  de  kukuk  röppt:  kukuk  kukuk.  Kriesow. 

1182.  Wih  wih  witten,  mit  dien  blanken  titten, 
wo  hest  du  vadder  un  mudder  laten? 

Ik  heff  s'  in  kisten  un  kästen  slaten. 
Wennihr  wisst  du  s*  ruter  laten? 
Wenn  de  rogge  riep  is,  wenn  de  pogge  piep  is, 
wenn  de  gälen  beeren  up  den  boom  so  geren. 

Feidberger  Gegend. 

1183.  Wih  wih,  oll  witt,  wo  hest  du  dinen  titt, 
wo  hest  du  dien  dree  hurenkinner? 

De  een  hett  sik  versapen,  de  een  hett  sik  verkrapen, 
de  drüdd  hett  sik  dat  knick  afschaten.  Zidow. 


1184.  Lowiesch  Lowiesch  Lowitt,  ik  seh  dinen  blanken  titt, 
bet  unner  de  arm,  morgen  sasst  starben. 

Frau  in  Brudersdorf. 

1185.  Wih  wih  witt,  wies  mi  dinen  titt, 

wies  mi  dinen  langen  arm,  morgen  sali  de  wih  starben. 

Friedland. 

1186.  Oll  wih,  oll  wih,  oll  witten,  wur  bummeln  di  de  titten, 
unner  de  arm;    oewermorgen  sasst  du  starben, 

ik  will  di  ok  bedecken  mit  kohschiet  un  staketten. 

WaUcendorf. 

1187.  Wische  wische  wicken,  wo  fleegen  di  de  titten, 
bet  unner  de  arm;    morgen  sasst  du  starben, 
wi  willn  di  begraben  mit  schüffei  un  spaden, 
wi  willn  di  bedecken  mit  duurn  un  staketten. 

Onoiener  Gegend. 
Womit  sali 'k  s'  begraben?  Mit  schuppen  un  spaden; 
Womit  sall'k  s'  bedecken?  Mit  duurn  un  mit  hecken: 
Gielow;  Wo  sali  he  denu  mit  todeckt  warden?  Mit  stock 
un  steen  un  kluten:  Hdpt;  mit  schüf  fei  un  spaden  will  ik 
di  begraben,  denn  hacken  di  de  raben:  Bartelshagen;  mit 
schtiffel,  hack  un  spaden:  Upost. 

Ward  begraben  mit  schupp  un  spaden,  ward  beklingt  mit 
gollen  ringen :  Lüningsdarf;    womit  ward  s*  beklingelt? 

Mecklenb.  Volksüberlieferungen  Bd.  II.  11 


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—    162    — 

Mit  den  stock  up  de  ribben  :Fahrenholx  bei  Stavenhagen\ 
ik  will  di  beklingen  mit ' n  goden  schacht  uppe  rippen : 
Goddin, 

Ik  will  di  begraben  mit  schupp  un  spaden,  ik  will  di 
besluten  mit  slott  un  sloetel:  Dargun,  Brudersdorf;  ik  will 
di  ok  besluten  mit  sloetel  un  mit  slott,  de  adeboor  sali 
kamen  un  klappern  an  dien  slott  :Bemlin;  ik  will  di 
bedecken  mit  diestel  un  mit  ketten,  de  adeboor  sali  kamen 
un  klappern  an  dien  ädern :  Kämmerich. 
Ik  will  di  begraben  mit  schüffei  un  spaden,  mit  eeken  un 
böken,  annern  dach  geit  de  anner  wih  na  *n  söken: 
Zarfxow;  de  eeken  un  de  böken  sasst  du  in  n  laben  nich 
wedder  söken :  Dorf-KörJaoitz. 

1188.  Schewih  schewih  schewitten,  wo  fleegen  di  de  titten, 
von  unner  bet  baben,  morgen  wardst  begraben, 

mit  schupp  un  spaden  achter  *n  aben.  Kütxerhof. 

1189.  Schewih  schewih  schewitten,  mit  dine  gäle  titten, 
mit  dine  roden  schoh,  slaap  un  doh  dien  ogen  to. 

(Se  sali  de  ogen  tomaken,  dat  se  de  gössel  nich  süht.) 
Alte  Frau  in  Waren  aus  Varchenlin. 

U90.       Oll  weh,  oll  weh,  oll  wicken,  wies  mi  dien  flicken, 

wenn  du  s'  mi  nich  wisen  wisst,  smiet  ik  di  in  n  graben, 
fräten  di  de  raben.  Krickow* 

1191.  Wih  wih  witten,  fleech  oewer  mien  wicken, 

laat  mien  gössel  ok  jo  sitten.  Blüclter. 

1192.  Wih  wih  witt,  nimm  mi  mit.  Büting. 

1193.  Huweh  huweh  huwitten,  wolang*  sali  ik  noch  sitten? 

Neustrelitz. 

1194.  Oh  weh,   oh  weh,   oh  witt,  dor  sitt  'n  mann  un  schitt. 

Tagelöhner  in  Helpt. 

1195.  Howeh  howeh  to  walen,  de  deuwel  sali  di  halen, 

mit  nagen  äx  un  bilen,  dor  willn  wi  di  den  kopp  verkilen. 

Forstarbeiter  in  Zachow. 
Mit  äx  un  biel,  mit  isern  kiel:  Speck]  mit  äx  un  biel  un 
füürhaak:/a/££e;  mit  äx  un  biel  un  möllenstiel,  pfui  du 
olle  füilrhex:  Seminarist  in  Mirow;  mit  äx  un  biel,  mit 
äx  un  biel,  de  deuwel  sali  di  den  kopp  afkilen :  Palingen ; 
sali  di  fuurts  den  kopp  terkilen:  Wokuhlx  he  sali  di 
dtichtig  den  kopp  verkilen :  Mirow  \    sali  di  kahl  un  kopp 


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afkilen:  Wtdkenxin;  keem  n  mann  mit  äx  un  biel,  wull 
di  hals  un  kopp  afkilen,  pfui  schäm  di  wat,  du  olle  huur: 
Neuenkirchen. 

1196.  Huweh  huweh  huwalen,  de  deuwel  sali  di  halen, 

mit  isern  schupp  un  spaden,  dor  sali  he  di  mit  begraben. 
Krickow.    Triepkendorf.    Neucanow. 

1197.  Huweh  huweh  huwalen,  de  deuwel  sali  di  halen, 

de  schinner  sali  di  krigen,  bloot  sasst  migen.  Brohm. 
Mit  dem  Zusatz:  so  lang  as  'n  band,  so  groot  as'n  broot: 
Zachow. 

1198.  Wih  wih  walen,  de  deuwel  sali  di  halen, 
mit  'n  grotes  hasenbroot, 

morgen  früh  sünd  alle  wihen  doot.  Chemnitz. 

1199.  Weih  weih  walen,  de  schinner  sali  di  halen, 

in  dree  viertelstunn',  dat  bloot  geit  all  to  grunn*. 

Tagelöhner  in  NeurBehse. 

1200.  Huweh  huweh  huwalen,  du  hest  mi  jo  wat  stahlen, 
een  broot,   twee  broot,    morgen  is  *t  huweh  doot. 

Brohm. 
Wat  denn?    Een  broot,  slah  de  oll  huweh  &oot:  Helpt. 

1201.  Huweh  huweh  huwalen,  du  hest  mi  jo  wat  stahlen, 
du  hest  mi  jo  'n  gössel  nahmen, 

di  sali  doch  gliek  de  deuwel  halen.  Kublank. 

1202.  Huweh  huweh  huwalen,  fleech  cewer't  bahlen, 

fleech  cewer  *n  blanken  see,  köster  dree,  preester  vier, 
laat  uns  de  armen  pliters  hier.  Kublank.    Schönbeck. 

Fleech  na  'n  blanken  see ,  dor  steit  'n  buurn  sien  veh : 
Neustrelitzer  Gegend ;  de  köster  hett  twee,  de  preester 
hett  vier,  laat  all  mien  leewen  pliters  hier  :Helpt;  nimm 
den  köster  twee,  den  preester  dree,  laat  mi  all  mien 
leewen  pliters  gähn :  IAndow. 

1203.  Huweh  huweh,  fleech  cewer'n  see, 
nimm  'n  köster  twee  küken  wech, 

un  laat  mi  mien  gössel  gähn.  Woldegker  Gegend. 

1204.  Huweih  hu  weih  huwadel,  wies  mi  dine  waden, 

wenn  du  dat  nich  dohn  wisst,  smiet  ik  di  in  'n  graben. 

Babke. 

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1205.  Huweh  huweh  huwaden,  wo  sasst  wähnen  ? 
In  de  pütten.      Unner  oder  haben? 

Tagelöhnerfrau  in  Helpt. 

1206.  Huweh  huweh  huweh  huwäden, 
wies  mi  dien  fuürroot  tähnen. 

Wur  root?     As  bloot,  morgen  is  huweh  all  doot. 

Woldegker  Gegend. 

1207.  Huweh  huweh  huwäder,  mit  de  blanke  föder, 

mit  den  blanken  hoot,  morgen  is't  huweh  all  doot. 

Woldegker  Gegend. 

1208.  Wische  wische  wecken,  fleech  cewer  de  hecken, 
mit  soeben  Soldaten,  denn  ward  di  't  goot  laten. 

Arbeiterfrau  in  Waren  aus  Torgeknv. 

1209.  Weih  weih  weih,  fleech  cewer  de  heid\ 
fleech  cewer  den  heck  mit  *t  ganz  getreck. 

Klein-Schmölen. 

1210.  Wih  wih  wih,  wat  dohn  mien  gösseis  di.      AÜ-SammiL 

1211.  Wih  wih  wih,  kumm  nich  her  to  mi.  Göhren. 

1212.  Wih  wih,  äg'  mal. 

(Sie  soll  oben  in  der  luft  im  kreise  herumfliegen.) 

Lehrer  aus  Dümmerhütte. 

1213.  a.  Beim  wegfliegen  der  gabelweihe  rufen  die  hütekinder: 

Oll  hex,  hest  fiiür  vor  *n  noors.  Brohm. 

b.  Weh  weh,  hett  fiiür  in  'n  noors.  Mirow. 

c.  Pfui  huweh,  hett  fuür  vor  *n  noors,  wo  brennt  dat. 

Neucanow. 
Pfui,  wo  dampt  dat  fiiür:  HelpL 

d.  Huweh  huweh,  hett  füür  vor  n  noors, 

hett  all  de  darm  hinner  sik.  Neueanow. 


Krähe. 


1214.      Oll  kreih,  oll  kreih,  oll  knochen, 
dien  moder  licht  in  wochen. 
Wat  sali  s*  hebben?      Enen  lütten  jung. 
Wo  sali  he  heeten?      Peterus. 
Wo  sali  he  wähnen?    Baben  up'n  schiethuus. 

Walkendorf 


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Schekreik  schekreih  schekrochen:  Wulkenzin;  kreische 
kreische  krochen:  Waren;  zekark  zekark  du  knochen: 
Wokern;  dien  mndder  sali  in  wochen:  Gross-  Gievitx; 
schekreihnen  kreihnen  kraken,  mien  mndder  licht  in 
wochen : Fahrenholx  bei  Stavenhagen;  mien  vadder  nn 
mndder  Sitten  in  wochen:  Woldegker  Gegend» 
Wo  sali  he  heeten?  Petrus  Paulus:  FaJirenholz  bei 
Stavenhagen;  Wo  sali  he  heeten?  Daniel  Peeten;  Wo 
sali  he  wähnen?  In  n  huurn  sinen  8wienkaben:Är?'cAx^; 
Wo  sali  he  heeten?  Christopher  Weeten.  Wo  sali  he 
wähnen?  Achter 'n  buurkaten:  Gross-Lunow.  —  Wo  sali 
he  wähnen?  In  dulanen:  Älter  in  Neucanow;  hinnen 
in't  schiethuus:  Woldegker  Gegend;  achter  *n  buurn  sinen 
schiethopen:  Fahrenholx   bei   Stavenhagen;     haben   in  Jn 

,  buurn  sien  schüün:  Neukloster ;   in  'n  eckhuus:  Schönbeck ; 

1  in  'n   hogen  timmer :  Walkendorf;    hinnen  in  de  aaskuul : 

Mirow;    in  n  ellerbrook :  Liiningsdorf. 

1215.  Kreih  kreih  krocken,  mudder  sitt  in  hocken, 
hett  *n  lütten  jung  kragen. 

Wo  sali  he  heeten?      Petrus  Petrus. 

Wo  sali  he  wähnen? 

Hinnen  in  n  buurn  sien  schietecken.  Neucanow. 

1216.  Lewiesch  Lewiesch  du  knochen, 
dien  mauder  licht  in  wochen, 
mit  *n  jungen  scen. 

Wo  sali  he  heeten?     Petrus. 
Wo  sali  he  wähnen?      In't  schiethuus. 
Wo  sali  he  mit  bedeckt  warden?    Mit  steen  un  mit  stöcker. 
Wo  sali  he  mit  begraben  warden  ?   Mit  schüffei  un  spaden. 
AUe  Frau  in  Waren  aus  der  Malchiner  Gegend. 

1217.  Kreih  kreih  knochen,  dien  mudder  sitt  in  wochen, 
hett  enen  jungen  scen. 

Wo  sali  he  heeten?      Korl  Greeten. 

Wo  sali  he  liggen?       Up  'n  witt  linnen. 

Wo  sali  he  slapen?      Up  'n  witt  laken. 

Wo  sali  he  wähnen  ?   Up  n  buurn  sien  schiethuus. 

Mädchen  in  Waren  aus  der  Möllner  Gegend. 

1218.  Lowiesch  Lowiesch  du  knochen, 
dien  moder  licht  in  wochen, 
mit  *n  jungen  scen. 

Wo  sali  he  denn  wol  heeten?     Christopher  Leeten. 
Un  wo  sali  he  slapen?    In  Christopher  bruut  sien  laken. 
AUe  Frau  in  Ribnitx  aus  der  Teterower  Gegend. 


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1219.  Krähe  krähe  krochen,  meine  mutter  liegt  in  wochen, 
mein  vater  der  will  starben,  wo  sali  dat  nu  wol  warden, 

Bemlin. 

1220.  Kreih  kreih  krochen,  dien  mudder  licht  in  wochen, 
mit  'n  schäpel  roggen, 

mit  *n  schäpel  gasten,  dat  lief  sali  ehr  basten, 
dat  bloot  sali  ehr  runnen,  in  vierunföfftig  stunn. 

Frau  in  Schwann  aus  Gross- Wüstenfelde. 

1221.  Kreih  kreih  krocken,  fleech  oewer  *t  hocken, 
fleech  cewer'n  gasten,  de  buuk  sali  di  basten, 
dat  bloot  sali  di  runnen  in  achtunviertig  stunn* 

Kublank. 

1222.  Kreih  kreih  krocken,  dien  mudder  sitt  in  de  hocken, 
hett'n  kropp  vull  gasten,  de  buuk  dee  sali  ehr  basten. 

Schönbeck. 

1223.  Kreih  kreih  krochen,  dien  mudder  sitt  in  wochen, 
dien  scen  dee  is  *n  schinnerknecht, 

he  nimmt  uns  all  de  gössel  wech.  Bocksee. 

1224.  Kreih  kreih  kraken,  vadder  licht  inn  graben, 
mudder  is  de  wäderhex,  nimmt  all  de  lud*  de  gössel  wech. 

Melz. 

1225.  Oll  kreih,  oll  kreih,  oll  muur,  dien  vadder  is  'n  buur, 
dien  mudder  is  *n  schinnerknecht, 

stählt  mi  all  de  gössel  wech.  Walkendorf. 

1226.  Kreihge  kreihge  olle  huur, 

dien  mudder  licht  inn  moelenmuur, 

de  buuk  sali  ehr  basten, 

bloot  sali  ehr  runnen  in  tweemal  vieruntwintig  stunn*. 

Fahrenholz  bei  Stavenhagen. 
Schekreih  Schekreih  da  olle  haar,  dien  maader  sitt  in 
moölenduarn,  mit  'n  kropp  vall  gasten . . . :  Wulkmxin. 

1227.  Kreih  kreih  kralen,  de  deuwel  sali  di  halen, 
mit  äx  un  biel,  mit  äx  un  biel, 

he  sali  dinen  ganzen  kopp  affilen.  BaUm. 

1228.  Kreih  kreih  kraken,  dien  mudder  sitt  upn  staken, 
un  wenn  de  staken  breckt, 

denn  licht  dien  mudder  in'n  dreck.  Leussow. 

De  muß'  dee   hängen  an'n  staken,    an  wenn  de  staken 
breckt,  denn  feilen  de  0108*  in'n  dreck:  Woldegker  Gegend. 


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1229.  Kreih  kreih  kruur,  fleech  cewer  'n  duur, 

fleech  cewer  n  tritt,  nimm  mi  mit.  Wüdkuhl. 

1230.  Kreih,  fleech  oewer  heid*  un  weid', 

fleech  nich  cewer  mien  gössel.  Suckow. 

1231.  Kreih  kreih  kraken,  dien  vadder  licht  in  *t  laken, 
dien  mudder  sitt  in  'n  rosengoorn, 

spinnt  de  spool  vull  flässen  goorn.  Arbeiterfrau  in  Warm. 

1232.  Kreih  kreih,  slah  mi  nich  dat  ei  intwei.  Plan. 

1233.  Kreih  aas,  kreih  aas,  hett  föür  vor  *n  noors, 

dat  bunkert  hier  un  dor.  Helpt. 

1234.  Den  krähen  wird  zugerufen: 

Köster  kark.  Aus  Lichtenhagen. 

1235.  a.  Kark,  morgen  is  mark.  Alte  Frau  in  Bedefin. 

Kark  kark,  morgen  is  Klüzer  mark:  Warnow. 

b.  Kark  kark,  treck  to  mark.  Karenz, 

c.  Gark  gark,  nimm  mi  mit  to  mark.  Kummer. 

1236.  a.  Kark,  bring  mi  n  stuten  mit  von  *n  mark.  Peckatel. 

Kreih  kark,  fleech  to  mark,  bring  mi  'n  stuten :  Hungerstorf. 

b.  Gark,  fleech  to  mark,  bring  mi  *n  koken  mit.        Upahl. 

1237.  Gark  gark  gark,  giff  mi  een  mark  mark  mark. 

Warnkenhagen. 

1238.  Park  park  park,  ik  gah  to  mark, 

ik  kaam  di  in  't  huus,  ik  siah  di  up  de  muus, 
ik  slah  di  up  n  kopp,  denn  büst  <m  pankerott. 

Faulenrost. 

1239.  Garr  garr  gei,  de  düwel  lecht  n  ei, 

lecht  dat  in  dat  bodderfatt,  hu  hei,  wo  rummelt  dat. 

Gnoiener  Gegend. 

1240.  Wenn  die  krähen  abends  scharenweise  zusammenfliegen 
wird  ihnen  zugerufen: 

Oh  wat  kreiden,  fiefhunnertteiden.        Schwaaner  Gegend. 

1241.  Wenn  die  krähen  abends  ihren  nestern  zuziehen,  rufen 
die  kinder  ihnen  zu: 

Nasitters  nasitters,  secht  ji  mi,   wo  jug'  school  is,  denn 
sünd  ji  keen  nasitters.  Gross-Laasch. 


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1242.  Kreihgen  kamen  ut  de  school,  hebben  'n  book  verloren, 
hebben  *n  noors  vull  kragen. 

Mann  in  Rostock  aus  der  Gadebuscher  Gegend. 

1243.  Kreihgen  kamen  ut  de  school, 
bringen  mi  'n  pott  vull  kohl, 
kreihgen  kamen  ut  *n  himmel, 
bringen  mi'n  pott  vull  kringel, 

mi  een,  di  een,  vadder  un  mudder  ok  een, 

anner  kinner  gor  keen.  Gadebusclier  Gegend. 


Storch. 

1244.      Adeboor  du  goder  (roder),  bring  mi  'n  lütten  broder; 
adeboor  du  bester  (nester),  bring  mi  'ne  lütte  swester. 

Allgemein. 
Adobar:  Bartsch  B.  II  S.  170;  aderboor  :ebendort;  ader- 
bader :  Dömitxer  Gegend;  adeboor  du  rauder :  Beider  B.  IV 
S.  103,  Carl  Gildemeister,  Jochen  Frank  Rostock  1895 
S.  77;  adebarer  roder:  Schiller  Heft  I  S.  3;  araboor  to 
roder:  (Zander)  Bunte  Biller  S.  127;  adeboor  du  rore: 
Bartsch  l.  L;  du  raurer  lebendort;  von  roder  iDamerow; 
adebade  rore:  Bartsch  l.  L;  knäppner  to  roder:  Tornow; 
adeboor  du  haurer :  Klüz ;  to  horer:  Feldberg;  du  waure: 
Barnstorf;  adeborre  laure:  Brenz;  aderborer  loder: 
Wülershagen;  adebaar  du  Iure:  aus  dem  Ratzeburgischen; 
adebar  du  luder,  bring  mir  (mich)  *n  kleinen  bruder: 
Hagenower  Gegend  (Schiller  l.  /.);  äbeer  aurer:  Boixen- 
burg;  äbär  du  aure:  Gothmann;  äädbeer  to  aure: 
Lüningsdorf;  adeboor  du  ander :  Klockenhagen ;  du  noder : 
Warnow  bei  Bützow;  to  nauder:  Gielow;  to  naude: 
Ludung  Wagtmnitgott ,  Anning  un  Mriken  Stavenhagen 
o.  J.  S.  62;  to  naure:  Zahrenstorf;  hainotter  du  naure: 
Bockup;  adeboor  du  nanrer:  Kambs;  adeboor  naurer:  Haüalit ; 
maurer:  Waren;  mauder:  Dömitz;  to  maure:  Schlagsdorf; 
de  maure  :aus  Lübtheen;  du  maurer:  Züsow;  arrerbuur 
du  gaurer:  Wittenburg;  —  adeboor  duester:  Grevismühlen; 
gester :  Hagenower  Gegend ;  to  nester,  du  neste,  von  neste, 
up  nester:  mehrfach]  äbär  neste:  Vorderhagen;  ottebär 
to  neste :  Priepert. 

Swester  mach  ik  leewer  liden,  broder  kannst  du  wedder 
krigen  (oder  auch  umgekehrt):  mehrfach;  ik  will  ok 
timmer  goot  weegen,  ik  will  ok  nich  leegen :  mehrfach ; 
ik  will  di  nicks  vörleegen :  Bartsch  B.  U  S.  170;  ik  will 
ok  flitig  weegen,  ik  will  di  nich  bedreegen:  Neuenkirchen; 
lech  dat  in  de   stigen,   will  't  ok  fleissig  wiegen:  Babke ; 


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smiet  em  in  den  goorn,  ik  will  em  wohren,  smiet  em  in 
de  aschen,  ik  will  em  wedder  waschen '.Rostock;  smiet 
em  in'n  goorn,  will  em  ok  weegen  un  wohren:  Goth- 
mann ;  ik  will  'n  ok  weegen  un  wohren  in  *n  warmen 
goorn :  Tarnow  bei  Stavenhagen. 


1245.  Adeboor  du  s warte  bär,  bring  mi  'ne  lüttje  s wester  her. 

Questin. 

1246.  Adeboor  du  ise,  bring  mi  *ne  lütt  Lise. 

Alter  in  Mecklenburg. 

1247.  Adeboor  du  langebeen,  bring  mi  'n  lütten  stangelbeen. 

Vielfach  im  Strelitxer  und  im  östlichen  Schweriner  Lande. 

1248.  Adeboor  du  poggenbiter, 

bring  mi  'n  lütten  bücksenschiter.  Sdwnbeck. 

1249.  Adeboor  up  *n  bcen,  bring  mi  *n  lütten  scen. 

+      Lehrer  aus  der  Wismarer  Gegend. 

1250.  Adeboor  fleech  cewer  't  huus,  , 
bring  mi  n  lütten  broder  (*ne  lütt  swester)  to  huus. 

Lichtenhagen. 

1251.  Adeboor  to  natt,  bring  mi  *ne  lütt  bunt  katt. 

Aus  Wismar. 


1252.      Adeboor  du  langebeen,  wennihr  wisst  du  wechetehn? 
Wenn  de  rogge  riep  is,  wenn  de  pogge  piep  is, 
wenn  de  gälen  beeren  an  den  boom  so  geren, 
wenn  de  roden  appeln  an  den  boom  so  klappern, 
wenn  de  blagen  plummen  an  den  boom  so  summen. 

Allgemein. 
Adeboor  du  slackerbeen :  Frau  auf  Poel;  oreborer  lange- 
been: Waren;  aderbader  \angerbeen:  Boixenburger  Gegend; 
adeboor  du  langebein,  wennihr  wisst  du  wech  hier  teihn : 
Reuter  B.  IV  S.  102;  adebade  langebeen,  wenn  wisst  du 
na  Femen  tehn:  Bartsch  B.II  S.  171  (aus  der  Eibgegend); 
wennehr  wisst  du  in  't  anner  land  tehn:  Kirch-Bosi?i; 
äbär  du  langebeen,  wennehr  wullt  du  to  lann'  tehn: 
Vorderhagen;  adebore  langschinker ,  wennehr  wisst  du 
weckehinke:  Wanzlitz* 

Wenn  de  rog'  riep  is,  wenn  de  pog  piep  is:  vielfacli; 
wenn  de  rogg  riept;  wenn  de  hawer  riep  is;  wenn  de 
stahl  stiep  is;  wenn  de  vagel  piep  is;  wenn  de  pogg 
piep,  quiek  secht;  wenn  de  pogg  quiekt;  wenn  de  pogg 
quiek  is ;  wenn  de  poggen  quiet  sünd ;   wenn  de  rogg  riep 


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is,  un  de  voögel  piep  seggen,  an  de  dahlers  knacken,  fallen 
se  di  in  'n  nacken :  Metz. 

"Wenn  de  gälen  beeren  up  den  bome  (in  de  tonn')  geren, 
gieren,  sweren,  sneren;  wenn  de  ripen  beeren  in  de 
taschen  smeren;  wenn  de  gälen  beeren  lim  de  mnnd  rüm 
smeren,  enen  datmuulbesmeren;  —  wenn  de  gälen  appeln 
up  den  boom  quabbeln,  babbeln,  bammeln,  wappeln, 
wackeln,  päppeln,  swabbeln,  rappeln,  zappeln,  krappein; 
up  dat  water  fladdern;  wenn  de  ripen  appeln  vor  de  döör 
rüm  klappein ;  wenn  de  roden  (gälen)  appeln  von  den  boom 
so  trappeln,  tröppeln,  päppeln ;  wenn  de  gollen  appel  von 
den  boom  klappein,  klappen,  klacken;  in  de  körben 
rappeln;  vor  de  finstern  klappern;  in  de  lad*  so  klappern; 
vor  de  döör  kläckern ;  —  wenn  de  roden  kirschen  up  den 
boom  so  hirschen,  birschen,  birsen ;  an  den  boom  girschen ; 
wenn  de  swarten  kirschen  an  den  boom  gnirschen,  knirschen, 
kwirschen;  vor  de  döör  sirschen,  zirschen,  zirsen;  wenn 
de  ripen  kirschen  um  de  mund  rüm  smirschen;  —  wenn 
de  blagen  plummen  up  n  telgen  (achter  'n  finster,  ünner  'n 
boom)  glummen ;  wenn  de  grönen  plummen  von  den  boom 
so  bummen,  in  n  sack  brummen ;  wenn  de  suern  plummen 
an  den  boom  summen,  na  uns'  döör  rinbrummen;  wenn 
de  swarten  plummen  in  de  kästen  brummen;  wenn  de 
blagen  plummen  den  buurn  in  'n  noors  brummen :  Lichten- 
hagen;  wenn  de  gälen  plummen  vor  uns'  dönsk  brummen, 
wenn  de  gäle  aust  vor  uns*  dönsk  rauscht :  Khddmm ;  — 
wenn  de  gälen  (brunen)  kreeken  an  (von)  den  boom  queeken, 
vor  unsere  dören  bleeken,  vor  de  döör  leiken;  wenn  de 
gollen  pingstarn  vor  de  dören  klingen  warden:  aus  dem 
Ratzeburgischen . 

Wenn  de  blanken  wagen  in  de  stadt  rin  jagen:  Neuliof 
bei  Warin\  wenn  de  swarten  wagen  vor  de  kirchdöör 
jagen:  Bernitt;  wenn  de  blagen  wagen  vor  de  döör  jagen: 
Petersdorf  bei  Rostock ;  wenn  de  oornwag'  vor  de  döör 
jagt :  aus  dem  Raixeburgischen ;  wenn  de  gollen  wagens 
vor  't  Frankenhuus  jagen :  Tagelöhnerfrau  in  Hof-Körkwüz ; 
wenn  de  gollen  wagen  in  den  busch  so  jagen,  burre  burre 
wech  oewer  dat  stech,  denn  is  he  wech:  Tagelöhner  in 
Ahrensberg;  wenn  de  Witten  wagen  vor  de  döör  jagen: 
Wittenburg;  wenn  de  lütten  wagen  vor  de  döör  jagen, 
wenn  de  groten  wagen  up  de  straat  bullern:  Seminarist 
in  Neukloster;  wenn  de  gollen  wagens  up  den  mark  so 
jagen:  Malchin]  wenn  de  gollen  wagen  in  de  kirch  jagen: 
Krukow;  ...  un  de  gullen  kutschen  in  den  wech  so 
rutschen:  Goddin;  wenn  de  golle  kutsch  up  den  dämm  so 
rutsch:  Babke;  wenn  de  blanke  kutsch  vor  de  döör  rutsch : 
Zarfxow ;   wenn  de  goldene  kutsch  um  de  kirch  so  rutsch : 


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—     171     — 

Waren;  wenn  de  roden  kutschen  vor  de  döör  ratschen: 
Zepkow;  wenn  de  gäle  rutsch  in  de  kirch  so  klutscht: 
Wulkenzin;  vor  de  döör  so  kutscht :  Reehlin ;  wenn  de 
swarten  kutschen  in  den  wech  rutschen,  wenn  de  blanken 
wagen  vor  de  döör  jagen,  nawersch,  kiek  mal  eenmal  ut, 
wat  is  dat  vor  *ne  gestickte  bruut:  Frau  in  Schwaan  aus 
Gross-  Wüsten felde ;  wenn  de  gollen  kutschen  up  iden 
dämm  so  rutschen,  wenn  de  blagen  wagen  in  den  wech  so 
jagen,  wenn  de  gälen  klingen  in  den  wech  so  singen: 
Bemlin ;  .wenn  de  gollen  ratschen  in  den  busch  so  klatschen, 
un  de  gollen  läppen  up  den  boom  so  klappen :  Tagelöhner- 
frau  in  Scliönbeck;  wenn  de  gollen  wagen  in  de  Straten 
jagen,  wenn  de  gollen  poppen  an  dat  finster  kloppen: 
Ribnitz;  wenn  de  blanken  wagen  na  de  kirchen  jagen, 
wenn  de  gollen  ringen  in  de  kirchen  klingen:  Völkshagen; 
wenn  de  gollen  ringen  vor  de  finstern  klingen,  wenn  de 
gollen  wagen  up  den  hof  rup  jagen :  Rostocker  Gegend; 
wenn  de  gollen  Nwagen  up  den  felln  so  jagen,  wenn  de 
gollen  ringen  in  de  kirch  so  klingen:  Weitin;  wenn  de 
gälen  ringen  up  de  Straten  klingen:  Waren;  wenn  de 
gälen  ringen  in  de  kistenkasten  so  klingen;  wenn  de 
gollen  ringen  \  in  ide  Schachtel  klingen  (springen) :  mehr- 
facli;  wenn  de  gälen  ringen  in  de  kirchen  klingen,  denn 
willn  wi  all  danzen  un  springen :  Minxow ;  wenn  de  gollen 
ringen  in  de  kist  so  klingen,  huuch,  wo  sali  denn  de 
bruut  springen:  aus  Wismar;  wenn  de  gälen  ringen  in 
de  kirch  klingen,  wenn  de  dören  gnarren,  danzen  all  de 
narren:  Woldegker  Gegend;  singen  all  de  narren :  Kublank, 
Stargard;  lachen  alle  narren:  Helpt;  wenn  de  dören 
knarren  un  de  gören  quarren :  Heinrichswalde ;  wenn  de 
hellen  klocken  in  de  kirch  so  locken:  Krukow. 
Wenn  de  Junggesellen  meihen,  denn  will  ik  wecketeihn: 
in  Karl  Schillefs  Nachlass;  wenn  de  spis*  ward  lütt  un 
klein,  denn  will  ik  adeboor  wechteihn :  Friedland,  Zarfzow; 
wenn  de  pogg  ward  lütt  un  klein,  denn  ihrst  will  ik 
wechteihn:  Waren;  dann,  dann  wolln  wir  wegziehn: 
Flalow;  denn  will  ik  wecketehn  mit  de  langen  roden 
been:  Kambs;  denn  will  ik  uttehn:  Wismar;  denn  will 
langbeen  (adeboor)  ok  to  lann'  tehn :  Rethivisch,  Dändorf 
(Ganxlin);  denn  will  ik  langebeen  ut  dat  land  tehn: 
Gross-Lantow ;  denn  will  ik  langebeen  oewer  *n  schosteen 
hentehn :  Benekenhagen ;  dor  tüht  he  hen:  Rostock;  denn 
sali  uns'  hochtiet  sien :  Ribnitxer  Gegend. 


1253.     Adebuur  du  langebeen,  wennehr  wisst  du  wechtehn, 
wennehr  wisst  du  wedder  kamen? 
Wenn  de  buurn  hen  graben  gähn.  In  Karl  Schüter's  Nachlass. 


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-     172'   - 

1254.  Äbier  du  langebeen, 

ik  heff  di  in  soeben  johr  nich  mihr  sehn, 
wonneihr  kümmst  du  to  lann'?   Wenn  de  rogg  riep  is  . . . 
(Das  Folgende  wie  in  1252.)  Oothmann. 

1255.  Adeboor  du  langeschinken,  wennihr  kümmst  du  wedder? 
Anner  johr  um  disse  tiet,  wenn  de  roggen  riep  is. 

Aus  dem  JRatxeburgischen. 

1256.  Adeboor  du  langebeen,  wennehr  kümmst  du  wedder? 
Nächstes  johr,  wenn  de  rogg  is  goor, 

wenn  de  gast  is  riep,  wenn  de  pogg  secht  piep, 
wenn  de  gälen  beeren  . . .  Dassowcr  Gegend. 


1257.      Adeboor  du  langebein,  wo  hest  du  dine  kindelein? 

Aus  Neukloster. 

1258«      Arerboor  du  rorerbeen,  wo  hest  du  de  kinner  laten? 
In  den  groten  boomplaten. 
Wennihr  wisst  du  s*  ruter  krigen? 
Wenn  de  rogg  riept,  wenn  de  pogg  piept . . .    Dassow. 

1259       Areboor  du  langebeen,  wo  hest  dien  fru  mit  kinner  laten? 
lk  heff  s*  in  *n  hogen  boom  verslaten. 
Wennihr  wisst  du  s*  wedder  rut  laten? 
Wenn  de  rogg  riep  is  .  . .  Grevismühkn. 

Äbier  du  langebeen . . .  tokumm  johr  um  diss*  tiet,  wenn 
de  rogg  riept  ...:  Alt-Jabel;  tokumm  johr  um  diss'  tiet, 
wenn  . . .  denn  will  ik  mien  fru  un  kinner  wedder  ruter 
laten:  Poststempel  DiedricJishagen;  denn  will  ik  mien 
lütten  kinner  ut  n  himmel  laten :  Znchhusen. 

1260.      Adeboor  du  langespoor,  wo  hest  du  dien  kinner  laten  ? 

Heff  s'  in  'n  hogen  boom  verslaten. 

Wennihr  wisst  du  s'  wedder  ruter  laten  ?      Wenn  . . . 

Mehrfach. 
Adeboor  du  langeboor :  Dargun ;  du  langeswoor :  Klüx  \ 
du  rodespoor :  Zickhusen ;  adeboor  du  langeschinken :  Trebs, 
Leussow  bei  Eldena,  Lübsee;  du  langeschink:  Wüteriburg] 
du  langschinkt been :  Pielier;  adeboor  du  langesnabel: 
Welzin,  Oorbsen;  adeboor  du  langespoor,  wennihr 
kümmst  du  wedder?  Wenn  de  rogg  riept ...:  Schlags- 
darf;  —  Wo  hest  du  dien  kinner  laten?  In'n  hööchsten 
boom  slaten :  Klüz\  in  n  hogen  boom  beslaten :  Qucstin\  — 
adeboor  du  langestäken,  wo  hest  du  dien  (lütten)  kinner 
laten?     Heff  s    in'n    hogen   himmel    slaten:    Woosten, 


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-     173     — 

(Kummer);   adeboor  da  langesnappen,  wo  hest  da  dien 
lütt  kinner  (dien grossmadder)  laten:  Spornitz,  (Wulf saht). 

1261.  Adeboor  du  langebeen,  wo  hest  du  all  dien  kinner  laten? 
Ik  heff  s*  in  *n  bogen  himmel  slaten. 

Wennihr  wisst  du  s  wedder  rutlaten? 

Wenn  de  klocken  klingen,  wenn  de  slcetel  springen. 

Boizeriburg. 

1262.  Oddebodder  langebeen,  sett  dinen  foot  np  *n  sliepsteen; 
wo  hest  all  dien  leewen  kinner  laten? 

In  *n  hogen  himmel  slaten.  Barnstorf. 

Mit  dem  Zusatz:    "Wennihr  soelen  s'  wedder  rat  kamen? 
Wenn  de  rogg  riep  is,  wenn  de  pogg  piep  is :  Parchim. 

1263.  Äbär  du  langebeen,  ik  heff  di  so  lang*  nich  sehn, 
wonäw'  büst  du  bläben?      In  *n  hogen  haben. 
Wo  hest  all  dien  kinner  laten? 

Dee  heff  *k  all  in  n  himmel  slaten. 

Wennihr  wüllt  du  &  wedder  rutkrigen? 

Wenn  de  rogg  riept . .  .  Vorderhagen. 

1264.  Storch  storch  steine,  was  stehst  du  hier  alleine, 
wo  hest  du  all  dien  lütten  kinner  laten? 

All  in'n  Schweriner  see  verslaten.  Hoort. 

1265.  Adeboor  du  rodebeen,  hest  dien  kind  in  'n  see  versehn. 

Zimmermannsfrau  in  Upahl. 

1266.  Adeboor  du  langebeen,  hest  du  mien  lütt  kind  nich  sehn? 
Dat  is  in'n  hogen  himmel  flagen. 

Wennihr  sali  't  wedder  run  kamen? 

Wenn  de  rogg  riept . .  .  Neukloster. 

1267.  Adeboor  du  langebeen,  hest  du  mien  lütt  kind  nich  sehn? 
Is  in  'n  hogen  himmel  flagen. 

Wennihr  sali  *t  wedder  ruter  kamen  ? 
Morgen  früh  klock  een,  up  *n  gollen  steen. 

Lehrer  aus  der  Hagenower  Gegend. 

1268.  Adeboor  du  langbeen,  hest  du  mien  lütt  kind  nich  sehn? 
Is  wiet  wech  gähn.       Laat  *t  bald  wedder  kamen. 

Schwaan. 

1269.  Adeboor  du  langebeen, 

hest  minen  lütten  broder  nich  sehn?  Waren. 


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—    174    — 

1270.  Aadboor  rootbeen, 

hest  mien  beiden  lütten  swestern  nich  *>ehn?       Dassow. 

1271.  Adeboor  du  langemankdebeen, 
hest  du  minen  vadder  nich  sehn? 

mien  mudder  will  mi  nicks  to  äten  gäben, 
hadd  ik  minen  vadder  man  an  *n  laben. 

Tagelöhnerfrau  in  Questin. 

1272.  Orebore  langebeen,  hest  minen  vader  un  moder  sehn? 
Dor  buten  in  de  heid',  dor  hängen  se  all  beid*. 

Bartsch  B.  US.  171  (aus  Gadebusck). 

1273.  Orebore  langebeen,  hest  minen  varer  nich  hängen  sehn? 
Ja  ja.      Wur  ?      Achter  *t  hoge  duur. 

Barisch  B.  II  S.  171  (aus  Qadebusch). 

1274.  Adeboor  langbeen,  hest  dinen  vader  hangen  sehn? 

Ja  ja,  in  't  kiwitzmuur.  Kambs. 

1275.  Äbier  du  langerbeen,  heff  dinen  vadder  so  lang*  nich  sehn. 
Wo  is  he  denn?      In  Golgatha. 

Wat  deit  he  dor?       He  kämmt  sik  dat  hoor. 

Wat  scelt  de  hoor?      Herren  hebben. 

Wat  scelt  de  herren?      Köh  kämmen. 

Wat  scelt  de  köh? 

Land  ümplögen,  dat  du  wat  to  laben  hest.    Boixenburg. 

1276      Adeboor  du  langebeen,  hest  minen  vader  nich  sehn? 
Ja,  up  *n  kiwittsbarch. 
Wat  deit  he  dor?      Kämmt  sien  hoor. 
Wat  scelt  de  hoor?      Prüken  von  maken. 
Wat  scelt  de  prüken?      Bedden  von  maken. 
Wat  scelt  de  bedden?      Herren  in  slapen. 
Wat  scelt  de  herren?       Köh  köpen. 
Wat  scelt  de  köh?       Melk  gäben. 
Wat  sali    de  melk?      Katten  slappen. 
Wat  scelt  de  katten?      Müs*  fangen. 
Wat  scelt  de  müs'?      Hackeis  sniden. 
Wat  sali  dat  hackeis?       Pier  upfräten. 
Wat  scelt  de  pier?      Land  ümplögen. 
Wat  sali  dat  land?      Kuurn  up  wassen. 
Wat  sali  dat  kuurn?      Broot  von  backen. 
Wat  sali  dat  broot?      Arm  lud*  gäben. 
Wat  scelt  de  arm  lud'?     Wat  dohn,  all  wat  to  dohn  is. 

Balingen. 


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—     175     — 

1277.  Adeboor  du  langebeen, 

wann  lettst  du  di  wedder  in  Düütschland  sehn? 

Malchoiv. 

1278.  Adeboor  du  langebeen,  ik  heff  di  jo  so  lang*  nich  sehn. 

Klein- Schmälen.  Dömüz.  Lehsen. 

1279.  Adeboor  du  langebeen,  laat  di  nich  inne  kohschiet  sehn. 

Wismar.   Borkow.   Neuhof  bei  Warin.    Zickhusen. 

1280.  Adeboor  du  rodebeen,  laat  di  nich  in  *n  schosteen  sehn. 

Pepelow. 

1281.  Adeboor  du  roderbeen,  laat  di  nich  vor  *n  kukuk  sehn. 

Arbeitsmann  in  Niendorf  bei  Rostock. 

1282.  Adeboor  langebeen,  mach  di  nich  sehn.    Warnkenhagm. 

1288.     Adeboor  du  langebeen, 

stick  di  man  keen  Stoppel  inne  been.  Aus  Wismar. 

1284.      Adeboor  du  langebeen,  hest  *n  düwel  nich  danzen  sehn? 

Alte  Frau  in  Wismar. 


1285.  a.  Adeboor  langbeen,  sitt  up  'n  schosteen, 

hett  so  'ne  rode  strümp  an,  süht  ut  as  'n  eddelmann. 

Poel.   Brunshauptcn. 
Sittst  —  hest  —  sühst :  Hoort. 

b.   Adeboor  langbeen,  sitt  up  *n  langen  schosteen, 

hett  rod*  strümp  an,  is  *n  groten  eddelmann.      Dassow. 

c    Aderboor  langbeen,  steist  up  *n  schosteen, 
hest  rode  strümp  an,  hoochgeburen  eddelmann. 

Benekeriltagen. 

1286.  Stork  stork  langebeen,  steist  up  *n  breeden  steen, 

hest  rod*  strümp  an,  geist  as  *n  eddelmann.  Zarfxow. 
Storch  storch  langebeen,  steist  np  'n  groten  steen .  . . : 
Qoddin. 

1287.  Storch  storch  steine,  hast  ja  rote  beine, 

hast  ja  rote  strumpfe  an,  gehst  ja  wie  ein  edelmann. 

Mirow. 

1288.  a.  Adeboor  langbeen,  wat  deist  du  up 'n  dammsteen; 

he  hett  so  'ne  rode  strümp  an, 

he  holt  sik  vor  *n  eddelmann.        Steffenshagen.  Zarfxow. 


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—     176     — 

b.   Adeboor  du  langebeen,  wat  deist  up  unsern  dammsteen; 
hest  jo  rode  strümp  an,  geist  jo  as  so  *n  eddelmann, 
bettelmann,  katzenkopp,  lick  *n  hund  an  *t  oorslock. 

Tagelöhner  in  Ahrensberg. 

1289.  a.  Storch  storch  steine,  mit  dem  langen  beine, 
mit  dem  kurzen  knie,  Jungfrau  Marie, 
hat  ein  kind  gefunden,  war  in  gold  gebunden, 
hole  drei  becher  raus, 
mir  eins,  und  dir  eins,  andre  kinder  gar  keins. 

Kutscherfrau  in  Gross-Stove. 

b.  Storch  storch  steine,  mit  de  langen  beine, 
mit  den  kurzen  knien,  Jungfrau  Marien, 

hat  ein  kind  gefunden,  war  in  gold  gebunden, 
flog  über  's  bäckerhaus,  holt  drei  wecken  raus, 
mir  einen,  dir  einen,  allen  guten  kindern  einen. 

Pepelow. 
War  in  gold  gewanden  .  . .  vadder  un  mudder  ok  een, 
anner  kinner  gor  keen :  Bör gerende ;  flieg  über  's  bäcker- 
haus, mir  einen,  dir  einen,  andern  kindern  gar  keinen: 
Mecklenburg)  war  mit  gold  verbunden,  fliegt  über 's 
bäckerhaus,  holt  drei  wecken  raus,  mir  eine,  dir  eine, 
und  den  anderen  gar  keine:  Tarnow  bei  Stavenhagen. 

c.  Storch  storch  steine,  mit  de  langen  beine, 
mit  de  kurzen  knie,  Jungfrauen  Marie, 

war  ein  kind  gefunden,  war  in  gold  gebunden, 
flieg  über  's  bäckers  haus,  hol  uns  weck  heraus, 
dir  eine,  mir  eine,  und  ihr  auch  eine. 

Bartsdi  B.  II  S.  172  (aus  der  Eibgegend). 


1290.  Adeboor  du  langeschinken, 
wennihr  wisst  du  kaffee  drinken? 

Morgen  früh  klock  ein  (tein),  up  'n  gollen  stein. 

Bedefin. 

1291.  Adeboor  gah  sitten,  scheperdiern  kricht  titten. 

Alte  Frau  in  Picher. 

1292.  a.  Storch  storch  stein,  mit  de  langen  bein, 

mit  den  langen  swäpstart,  alle  kinner  bringt  he  wat. 

Qross-Lantow. 
b.    Stork  stork  langbeen,  mit  de  roden  been, 

mit  den  langen  zwickzwack,  all  de  kinner  bringst  wat. 
Der  Sonntagsbote.  Beilage  zum  Mecklenburger  Tagesblatt  1891 
vom  3.  Mai.     Zarfxow. 


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—     177     — 

1293.  Storch  storch  steine,  mit  de  langen  beine, 
mit  dem  langen  schnibelschnabel, 

mit  der  langen  heuengabel, 

mit  den  langen  beinen,  wenn  die  sonn  thut  scheinen. 

feldberger  Gegend. 

1294.  Storch  storch  fliege  heim,  stehe  nicht  auf  einem  bein, 
deine  frau  im  neste  liegt,  wo  sie  ihre  jungen  wiegt; 
das  eine  wird  gehängt,  das  andre  wird  gesengt, 

das  dritte  wird  gespiesset,  das  vierte  wird  geschiesset. 

Tarnow  bei  Stavenhagen. 
Das  andre  wird  versengt,  das  dritte  man  erschiesst,  wenn 
man  das  vierte  spiesst:  Schuster  in  Fürstehhagen. 


Kukuk. 

1295.  Kukuk  von  (an)  *n  haben,   wolang*  sali  ik  noch  laben? 

Allgemein.  {Beuter  B.  TV  S.  70.) 
Wolang*  sali  ik  noch  laben?  So  lang'  as  ik  law:  Betxow; 
so  lang1  as  he  röppt,  so  lang'  laben  vn:  Betxow;  so  oft 
as  de  kukuk  kuukt,  so  väl  johr  sali  'k  laben :  Klocksin. 
Wenn  der  kukuk  auf  die  frage  hin  nicht  ruft,  so  setzt 
der  fragende  hinzu:  Scheer  di  wech  von  miiPriepert. 

1296.  Kukuk  kukuk  an  'n  haben, 

wo  väl  johr  wisst  mi  noch  gäben?     Petersdorf bei  Bostoek. 

1297.  Kukuk  in'n  haben,  wolang'  sali  ik  laben? 

Dree  johr  un  dree  nacht,  is  'n  kukuk  sien  wacht. 

Alte  Frau  in  Gothmann. 
Dree  dag*  un  dree  nacht:  Oletxow;  dree  johr  un  dree 
nacht,  dree  hbenägessLiig:  Schwansee;  dree  dag*  un  dree 
nacht,  bi  den  kukuk  up  de  wacht:  AUenteilerin  in  Updhl; 
dree  dag',  dree  nacht,  dat  heff  ik  mi  dacht:  Ludwigstuster 
Gegend,  Garbsen;  dree  johr  un  dree  wäken,  dat  is  dien 
räken:  Alte  Frau  in  Upahl;  een  johr,  twee  johr,  anner 
johr  noch  n  poor:  Wesenberger  Gegend;  dörrtig  johr  is 
nich  genooch: Petersdorf;    ewig  un  dree  dag':  Waren. 

1298.  a.  Kukuk  von 'n  haben,  wolang*  sali  ik  laben? 

sett  di  in't  (in  de)  gröne  grastiet, 

un  teil  (all)  mien  johrstiet.  Mehrfach. 

Sett  di  in  de  gröne  gras,  tiet  un  teil  dien  johrstiet:  Vor- 
beck; kumm  in't  gröne  gras  un  teil  mien  johrstiet: 
Augzin;  sett  di  in't  gröne  gratiet  (?),  un  erläw  dien 
johrslied :  Häusler  frau  in  Gletxow. 

tfecklenb.  Volksüberlieferosgen  Bd.  II.  12 


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—     178     — 

b.    Kukuk  sett  di  in  dat  gröne  gras,  teil  mien  tiedsläben  af. 

Ooddin. 
Teil  mien  läbenstiden  af :  Suckow. 

c.   Kukuk  in  'n  grönen  twiech,  sech  mi  mien  johrtiet. 

Gothmann. 

1299.  Kukuksknecht,  sech  mi  recht,  woväl  johr  ik  laben  sali; 
beleech  mi  nich,  bedreech  mi  nich, 

süss  büst  du  de  rechte  kukuk  nich.  Willershagen. 

1300.  Kukuk,  speckbuuk,  sech  mi  doch, 

woväl  johr  law  ik  noch?  Upahl. 

1301.  Kukuk  an'n  haben,  wolang*  sali  ik  laben, 
kukuk  an'n  himmel,  wolang*  sali  ik  bimmeln? 

Karow  bei  Plau. 

1302.  Kukuk  an'n  haben,  wolang'  sali  ik  laben, 
kukuk  anne  grund,  wolang'  bün  ik  noch  gesund? 

Niendorf  bei  Rostock. 

1303.  De  lud',   dee  *n  fähler  hebben,    ropen  den  kukuk  to, 
wenn  he  toihrst  röppt: 

Kukuk  in'n  haben, 

wolang'  sali  'k  minen  fahler  noch  drägen?     Dümmerhütte. 

1304.  Kukuk  an  'n  haben,  laat  mi  lang'  laben.  Kuhstorf. 

1305.  Kukuk  an  'n  haben,  wolang'  wisst  du  laben? 

Langmhagen. 

1306.  a.  Kukuk  up  'n  breeden  stein, 

wolang'  sali  ik  noch  Jungfer  sein?  Allgemein. 

Von  'n  breeden  stein:  Walkendorf;  am  breiten  stein: 
Rostock ;  ik  sitt  up  'n  breeden  stein:  Rachow;  kukuk  am 
lichten  stein :  Alter  Schneider  in  Levi?i ;  —  wolang'  sali  ik 
as  Jungfer  deenen:  Deivitz;  wolang'  sali  'k  jung  noch 
sein:  Rankendorf. 

b.  De  dierns  repen: 

Kukuk  an'n  haben,  wolang'  sali  ik  laben? 
Denn  würd  teilt,  un  denn  noch  eens  frag't: 
Kukuk  up'n  breeden  stein, 
wolang'  sali  ik  noch  Jungfer  sein? 

AÜer  Arbeiter  in  Ribnitz. 

c.  Kukuk  an  'n  haben,  wolang'  sali  ik  laben, 
wolang'  sali  'k  noch  Jungfer  sien, 

wolang'  sali  'k  noch  up  *n  breeden  steen  stahn? 

Alle  Frau  in  Jabel. 


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—     179    — 

1307.  Kukuk  kukuk  an  'n  haben,  wolang*  sali  ik  laben, 
wolang*  sali  ik  Jungfer  sien,   so  lang'  as  du  röppst? 

Alte  Frau  in  Wokern. 

1308.  Kukuk  an  'n  haben,  wolang'  sali  ik  noch  laben? 
So  lang'  as  du  noch  Jungfer  büst, 

so  lang*  sasst  du  noch  laben.  Langen-Treckow. 

1309.  Kukuk  in'n  hogen  haben, 

wolang1  sali  'k  noch  Jungfer  wäsen?  Loosen. 

1310.  a.  Kukuk  in  de  eeken, 

wolang*  sali  mien  bruutlaken  noch  bleeken?  Vielfach. 
Ünner  de  eeken: Melz;  von  eeken:  Bede fin;  hinner  de 
böken :  Zirtow ;  kukuk  von  nagen  eeken:  Wittenburg;  in 
de  holl  eek:  Lehsen;  kukuk  to  Leeken:  Schillersdorf; 
wolang1  sali  mien  bruutlinnen  noch  bleeken :  Seminarist  in 
Mirow,  Gorlosen;  mien  bruuthemd:  Oanxlin;  bruutbedd: 
Neu-Krenzlin;  bruutschleier:  Karfl;  bruutkleed:  Grevis- 
mühlen. 

b.  Kukuk  in  hogen  eeken, 

wolang*  sali  ik  mien  bruutlaken  bleeken?  Upahl. 

c.  Kukuk  in  de  schönen  eeken, 

wolang*  sali  ik  noch  bleeken?  Flatow. 

1311.  Kukuk  in  de  hogen  böken, 

wolang'  sali  'k  minen  bruutmann  noch  söken? 

Mädchen  in  Waren  aus  Hohen-Demxin. 

1312.  a.  Kukuk  in  de  grönen  twigen, 

wolang*  sali  ik  Jungfer  bliben  ?  Alte  Frau  in  Besitz. 

b.    Kukuk  up  'n  grönen  twiech, 

wolang*  ik  wol  noch  Jungfer  blief?  Gross-Krams. 

1313.  Kukuk  up  *n  (von  'n)  hoppenstaken, 
wolang*  sali  ik  noch  as  Jungfer  slapen? 

Mehrfach  im  Slrelitzer  Lande.  * 

1314.  Kukuk  up'n  hohnerwiem, 

wolang'  sali  ik  as  Jungfer  bliben?  Drwiiz. 

"Wolang'  sali  ik  Jungfer  sien:  Gichiv. 

1315.  Kukuk  in  de  boddertien, 
wolang*  sali  ik  noch  Jungfer  sien? 

Giilxe.     Tewswoos.     Waschow. 
Ut  de  boddertien :  Eichhof;   achter  de  dranktien :  Kirchdorf. 

12* 

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—     180     — 

1316.  a.  Der  handwerksbursche  fragt  den  kukuk: 

Kukuk  achter  de  oken,  wolang*  sali  'k  noch  lopen  ? 
Veertig  dag'  un  veertig  nacht, 

un  wenn  du  denn  noch  keen  arbeit  hest,  krichst  Schacht. 

Alter  Häusler  in  Gorlosen. 

b.    Kukuk  achter  de  oken,  wolang'  sali 'k  noch  lopen? 
Dree  dag'  un  dree  nacht.      Dat  heff  'k  mi  wol  dacht. 

Häusler  in  Gorlosen. 

1317.  Kukuk  an'n  haben,  morgen  ward't  wol  ragen? 

AÜer  in  Gökren. 

1318.  Kukuk  up  *n  langen  steen,  hest  all  enen  dickbuuk  sehn? 

Tagelöhner  in  Faulenrost. 

1319.  Kukuk  an  'n  breeden  steen,  hest  mien  lütt  diern  nich  sehn  ? 
Ja,  ik  heff  se  sehn,  seet  up  'n  süll,  hadd  ne  bunt  schört  vor. 

Dassow. 

1320.  Kukuk  kukuk  nägensteem, 

hest  den  bunten  nich  fögen  sehn? 

Alter  Häusler  in  Gorlosen. 

1321.  Kukuk,  ik  seh  di,  wenn  ik  di  kriech,  denn  freu  ik  mi. 

Tagelöhnerfrau  in  Ahrensberg. 


1322.  Kukuk,  suup  ut,  dickbuuk,  roop  ut.  Poet. 

1323.  a.  Kukuk,  suup  ut,  speckbuuk  (bodderbuuk). 

Tagelöhner  in  Ahrensberg.    {Wismar) 

b.  Kukuk,  suup  ut,  wittbuuk.  Aus  Wismar. 

1324.  Kukuk,  suup  ut,  lütt  Fiek,  dickbuuk. 

Tagelöhnerfrau  in  Gross- Strömkendorf. 

1325.  a.  Kukuk,  suuput,  so  gut.  Bauer  in  Lichtenhagen. 
b.  Suup  ut,  suup  ut.  Woggersin. 

1326.  a.  Kukuk,  suup  ut,  dicksnuut.  ßedefin.     Warnkenhagen. 
b.  Kukuk,  suuput,  swiensnuut.  Beehlin. 

1327.  a.  Kukuk,  dickbuuk,  snappsnuut,  suup  ut.  Mehrfach. 

Snappsnuut,  schiet  ut:  Gross-Bengerstorf,  Wanzlitz. 

b.  Kukuk,  suup  ut,  snuuf  ut,  snappsnuut.  KarfL 

c.  Kukuk,  dickbuuk,  snappsnuut,  snuuf  ut. 

Laupin.     VeUahn.    Tessin  bei  Boixenburg* 


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—     181     — 

d.  Kukuk,  dickbuuk,  snappsnuut,  küttelbuuk. 

Poststempel  DiedricJishagen. 

1328.  a.  Kukuk,  dickbuuk,  snappsnuut,  süppst  mi  all  de  eier  ut 

Pepeloiu. 

b.  Kukuk,  suup  ut,  suup  den  buurn  (all)  de  eier  ut. 

Malehow  bei  Parchim.  {Steffenshagen) 
Suup  uns  all  de  eier  ut :  Plate;  suuput,  alle  eier  ut:  Woserin. 

c.  Kukuk,  dickbuuk,  suup  ut,  eier  ut,  all  ut. 

Gross-Lantow. 

d.  Kukuk,  dickbuuk,  suup  alle  eier  ut.  Bärgerende. 

e.  Kukuk,  suup  ut,  suup  den  köster  ok  nich  alle  eier  ut. 

Malehow. 

f.  Kukuk,  dickbuuk,  suup  mi  nich  all  de  eier  ut. 

Präparand  in  Neukloster. 

1329.  Kukuk,  dickbuuk,  suup  all  de  sööt  melk  ut. 

Alte  Frau  in  Besitz. 

1330.  Kukuk,  suup  ut, 

kümmt  de  blag*  boddermelk  noch  nich  bald  rut? 

Barnstorf, 

1331.  a.  Kukuk,  dickbuuk,  laat  de  gös1  ut.  Mann. 

b.  Kukuk,  dickbuuk,  laat  de  swien  rut.  Wüxin. 

1332.  Kukuk,  dickbuuk,  pahl  de  bohnen  ut.  Loosen. 

1333.  Kukuk,  dickbuuk,  snappsnuut,  puust  de  lamp  ut. 

Kiendarf  bei  Dömitz. 

1334.  a.  Kukuk,  treck  di  barst  ut.  Widfsahl.    Qorlosen. 
b.  Kukuk,  treck  de  strümp  ut.  Mehrfach. 

c.  Kukuk,  suup  ut,  treck  dien  strümp  un  schoh  ut. 

Woserin. 

d.  Kukuk,  dickbuuk,  treck  den  buurn  de  stäwel  ut. 

Präparand  in  Neukloster  aus  Borkow. 

e.  Kukuk,  treck  de  west  ut.  Dümmerhiitte 

f.  Kukuk,  treck  de  hannschen  ut.  Brützkow. 


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—     182     - 

Verschiedene  Vögel. 

1335.  Man  neckt  den  kuhnhahn,  indem  man  ihm  ein  rotes 
tuch  zeigt  und  dabei  ruft: 

Kuhnhahn,  ik  heff  väl  mihr  root  as  du. 

Präparand  in  Neukloster  aus  Göldenitz. 
Puter,  ik  heff  noch  mihr  root  as  du:  Trebs;  ik  hün  roder 
as  du:  Waren. 

1336.  Man  reizt  den  kuhnhahn,  indem  man  ihm  zuruft: 
Schnorrerschnuut,  bull  bull.  HelpU 

1337.  Man  ruft  dem  kuhnhahn  zu: 

Putz  di,  putz  di.  Minxow. 

1338.  Dem  pfauhahn  wird  zugerufen: 

Pageluun,  kiek  up  dien  fööt.  Aus  Rostock. 

1339.  a.  Den  kranichen  rufen  die  kinder  zu: 

Kroon  hinnelst,  kroon  vöddelst,  hett  'n  pahl  in  'n  noors. 

Starsow. 

b.  Kroon  hinnen,  kroon  vor,  kroon  stahl  hinnen  in  'n  noors. 

Starsow. 

1340.  Kroon  hinnen,  kroon  vor, 

de  hinnelst  hett  n  fuürbrand  vor  *n  noors. 

Jabel.  HaUalit. 
Kroon  ünner,  kroon  baben:  Waren;  wecker  de  hinnelst 
is,  dee  kricht  n  fuürbrand  vor  'n  noors:  Woldegker  Gegend; 
de  hinnelst  flucht  *ne  fütirflamm  vör'n  noors  iRibnitz. 

1341.  Kroon  hier,  kroon  dor,  slah  fuür  vor  'n  noors» 

Arbeiter  in  Waren. 
Kroondierick,  kroondierick,  slah  füür  vör'n  noors:  Neur 
kloster. 

1342.  Kroon  hinnen,  kroon  vor,  de  middelst  in  de  döör  (?), 
de  hinnelst  hett  'n  brand  hinnen  vor.  Zielow. 

1343.  De  willen  gös*  ropen  de  kinner  to: 

De  hinnelst  will  goos  hett  füür  vör'n  noors. 
Wenn  man  ropen  deit,  trecken  se  sik  up  *n  hümpel.     Nimhagen. 
Hinnelsten  na  vor: Laupin. 

1344.  Dem  klaashahn  wird  zugerufen: 
Klaashahn,  düker  di,  düker  di, 

ik  fang  di  in  'n  strick,  wohr  di,  wohr  di.    Warnemünde. 


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—     183    — 

1345.  Dem  langhals  rufen  die  kinder  zu: 
Langhals,  langhals,  scheet  ünner, 

kumm  inne  halw  stunn'  nich  wedder  rut,  pulduuz. 

Oriiritz. 

1346.  Der  eule  wird  zugerufen: 

Uhl,  mi  grug't  inne  düüster  nacht, 

kumm  un  mööt  mi  'n  grugel  af.  Frau  aus  Below. 

1347.  Der  eist  er  wird  zugerufen: 
Heister  mit  den  langen  stiert, 

hest  uns  all  datfflass  verwiert.  Zickhusen. 

1348.  Der  goldammer  ruft  man  zu: 
Gälgöösch  mit  n  gälen  Start, 

ob  dat  wol  goot  wäder  ward?  Barnstorf. 


Fische. 

1349.  a.  Huurnfisch,  du  piperjahn, 

wisst  du  düwel  (kannst  du  nich)  na  Dierhagen  gähn. 

Wustrow. 

b.  Huurnfisch,  du  snepperjahn, 

wisst  mal  na  Graal  un  Müritz  gähn.  Dierhagen. 

c.  Ih,  du  oller  slappeijahn, 

kannst  du  nich  na  Graal  un  Müritz  hengahn.    Dierhagen. 

1350.  Huurnfisch,  du  snaterjahn,  mit  dinen  langen  snabel, 
mit  dien  grönen  graden,  di  will  ik  mi  braden. 

Warnemünde. 

1351.  Beim  hechtstechen  wird  gerufen: 

Hakt,  wo  hest  du  di  verstäkt?  Bostock. 

1352.  Ukelei,  Ukelei,  fräten  de  dierns  de  büük  intwei. 

So  riefen  wir  als  knaben,  wenn  der  fisch  an  die  angel  biss. 
Lehrer  aus  der  Feldberger  Qegend. 


Schnecke. 
1353.     Snickermuus  kumm  herut, 

stak  dien  vierfach  hüürn  herut.  Allgemein. 

Vielfach  mit  dem  Zusatz: 

Wenn  du  dat  nich  dohn  wisst,  smiet  ik  di  in  'n  graben, 

denn  fräten  di  de  raben. 


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—     184    — 

Snickemuu8  gah  to  haus:  Wismar,  Zieslübbe;  kruup  to 
huus:  Ganzlin;  snickerinüüschen  kumm  herut:  Malchin, 
Rachow,  Kämmerich ;  snicker  snickermüüschen :  Neukloster •; 
snickermüüscbing :  Damm,  Ritzerow;  snickennüüsching, 
kruup  ut't  hüüsching :  Nienhagen ;  snickehuus:  Zarfzow, 
Evershagen;  snickehüüssing :  Witzin]  snickenhüüssing : 
Hastorf;  snicke  snickehüüschen :  Rothenmoor]  slingemuus 
slingemuus  kumm  herut:  Barnstorf,  Schwerin]  sliermuus: 
Wismar;  snicking  snicking  kumm  herut :  Fahrenholz \ 
snick  snaak  kumm  herut:  Gross-Helle]  snick  snick  snaak: 
in  Karl  Schillers  Nachlass;  snicke  snaak,  snicke  snaak: 
Helpt.  W 

Snickemuus,  stak  dien  blanken  öges  ut:  Poel;  stak  dien 
groten  hüürn  rut:  Güstrow;  stak  dien  vierfach  huurn 
herut:  Triepkendorf]  de  vierfacht  hüürn:  Reuter  B.  VII 
S.  297;  stak  de  fieffatt  hüürn  ut:  mehrfach;  stak  dien 
vierfatt  föten  ntiaus  Rostock;  stak  dien  fieflfatt  ühring 
rut :  Gross-  Wüstenfelde ;  dien  fieffatt  hönig :  Dorf-Körkwitz ; 
stak  dien  vier  lütten  ühring  Mt:  Kämmerich;  stak  dien 
natt  hüürn  rut: Helpt]  stak  dien  fief  lütt  hüürn  rut: 
Rostock;  dien  vier  tief  roden  hüürn:  Leussow;  stak  dien 
vier  poor  pötings  rut:  Rachow;  stak  dien  fief  von  vier  ut: 
Barnstorf]  stak  dien  dree  vier  fingern  ut :  Damm,  Wamow; 
dien  vier  vier  fingern :  Retschow ;  dien  vier  fief  fingern: 
Gnoien,  Ritzerow;  stak  dien  finger  un  hörning  ut: 
Qrahower  Gegend;  stak  dien  piep  un  (mit)  hüürn  rut: 
Züsow,  (Rostock);  bring  mi  de  jungen  tahnen  rut: 
Güstrow. 


1354.  Snicken  snicken  kumm  herut, 

stak  dien  Zickzack  hüürnchen  ut.  Remlin. 

1355.  Snickenmüsing  kumm  to  hüsing, 

stak  dien  lütten  fingers  ut.  Wiüershagen. 

1356.  Schlingenmüüssing  kumm  herut, 

stak  dien  vier  vier  fingings  ut.  Reinsliagen. 

1357.  Snick  snack  flerermuus, 

stak  dien  vier  fack  finster  (vier  fief  fingern)  ut. 

Parchim. 

1358.  Snick  snick  snuut,  holl  dien  hüürn  rut.  Helpt. 

1359.  Snickermuus  kumm  herut, 

kumm  mit  gold  un  sülwer  rut.  Aus  Neukloster. 

Bring  mi  gold  un  sülwer  rntiKessin. 


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—    185    — 

1360.  Snickermuus  kumm  herut   ut  dien  blank  huus. 

Mecklenburg. 

1361.  Snickemuus  kruup  ut't  huus, 

kruup  ok  nich  so  krumm  ut't  huus.  Warnkenliagen. 

1362.  Snicking  snicking  kumm  rut, 

ik  will  di  speck  un  broot  gäben.  Völkshagen. 


1363.  a.  Snickermuus  kruup  herut, 

süss  stak  ik  dien  huus  un  hof  an.  Poel. 

b.  Snickermuus  kumm  herut;  wenn  du  dat  nich  dohn  wisst, 
denn  brenn  ik  di  huus  un  hof  af.  Mirojv. 

Denn  bräk  ik  di  huus  un  hof  intwei :  Bemplin ;  slah  ik 
di  dien  huus  up  'n  kopp  intwei :  Suiten ;  terbräk  ik  di  mit 
isen  un  stahl:  Bartsch  B.  II  S.  186  (Dömitxer  Gegend)  \ 
krichst  du  nägenunnägentig  mal  wat  in  to  bräken:  Pelina  \ 
wisst  du  dien  hütirn  nich  ruterstäken,  ward  'k  di  huus 
un  hof  terbräken :  Bethwisch ;  will  ik  di  mit  steen  besmiten, 
sasst  all  dien  law*  nich  wedder  ruter  kiken :  Parchim ;  will  ik 
dien  huus  vull  steen  smiten,  sasst  nie  nich  wedder  utkiken : 
Federow. 

1364.  Snidermuus  kruup  ut  dien  huus, 
stick  dien  vierfach  büürn  rut; 
wisst  du  s  nich  utstäken, 

so  ward  ik  s*  di  utbräken.  Schönberg. 

1365.  Fleddermuus  kumm  herut,  stick  dien  vierfack  hören  ut, 
wisst  du  s'  nich  utstäken,  so  will  ik  s'  di  utbräken. 

Bartsch  B.  II  S.  186  (aus  Gadebusch). 

1366.  Snidermuschel  kumm  herut, 
stak  dien  sösstein  hüürn  herut; 
wenn  du  dat  nich  dohn  wisst, 

denn  will  ik  dien  huus  terbräken.  Warnemünde. 

1367.  Snickenhuus,  stick  dien  fööt  vor  de  hüürn  ut, 

süss  maak  ik  di  dat  huus  intwei.  Gothmann. 

1368.  Snickermuus  kumm  rut,  stak  dien  fief  fix  fingern  ut, 
süss  smiet  'k  dien  huus  vull  steine.  Poel. 

1369.  Snick  kumm  herut,  stak  dien  twee  poor  hüürn  ut, 
wenn  du  dat  nich  wisst,  denn  smiet  ik  di  an  *n  ecksteen. 

UpaliL 

1370.  Snickermuus  kruup  ut  dien  huus, 

süss  stak  ik  di  mit  'n  metzer  rut.  Aus  Neukloster. 


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"—     186     — 

1371.  Snick  snick  snüür,  wies  mi  dine  hüür; 
wenn  du  s*  mi  nich  wisen  wisst, 

denn  stick  ik  di  huus  un  hof  an.  KublanL 

So  brenn  ik  di  haus  an  hof  af:  Schönbeck ;  slah  ik  di 
mit  n  tüffel  up  'n  kopp:  ebendorl;  wenn  du  dat  nich  wisen 
wisst,  schenk  ik  di  dat  laben  nich :  Mirow. 

1372.  Schneck  schneck  schnüür,  wies  mi  dien  gehüür; 
wenn  du  *t  mi  nich  wisen  wisst, 

smiet  ik  di  in  'n  graben,  fräten  di  all  de  raben. 

Firmenich  B.  III  S.  64  (Strelitxer  Oegend\ 

Snick  snack  snüür,  wies  mi  dien  gehüür:  Userin;  snick 
snaak  snüürken,  wies  mi  dien  hüürken:  Friedland;  snick 
snick  snüren:  Suiten,  Molxmo;  snick  snick  snick  snick 
snüürken,  wies  mi  dien  lütt  hüürnken:  Quassow;  sneck 
sneck  snüürn,  wies  mi  dien  lütt  hüürn :  Triepkendorf; 
snick  snick  snüring,  wies  midinehüring:  Vipperow;  snick 
snick  hüring,  wies  mi  dine  ühring :  Boek ;  snick  snick 
snüür,  wies  mi  dien  vier iDewitx;  snick  snack  snaden, 
wies  mi  dine  waden:  BabJce. 

1373.  Schneck  schneck  schnüür,  wies  mi  dine  hüür; 
un  wenn  du  s*  mi  nich  wisen  wisst, 

denn  smiet  ik  di  in  't  füür, 

denn  smiet  ik  di  in  n  graben, 

denn  fräten  di  all  de  maden.  Feldberg. 

1374.  Snick  snack  snüürken,  wies  mi  dien  ührken; 

wenn  du  dat  nich  dohn  wisst,  häng  ik  di  an'n  hogen  boom, 
wenn  de  boom  breckt, 

denn  f&llt  de  snick  snack  snüürken  (de  schiet)  in  'n  dreck. 
Praeparand  in  Mirow.    (Daberlcow.) 

1375.  Snick  snick  snüürchen,  wies  mi  dien  ührchen. 
Wo  grot?      As  so'n  broot, 

morgen  is  snicksnüürchen  doot.  Neuenkirchen. 


1376.  a.  Snicke  snicke  kumm  herut, 

dien  huus  brennt  up.  Upahl 

b.  Snick  snaak  kumm  herut, 

dien  lütt  huus  dat  brennt  di  up.  Parchim. 

*c.  Snickermuus  kumm  herut, 

dien  eegen  huus  un  hof  brennt  af.  Krakow. 


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-     187    — 


d.  Snicken  snicken  kumm  herut, 
dien  huus  un  schüün  brennt  af. 

1377.  a.  Snicking  kumm  ruting, 
dien  hüsing  brennt  af. 
Dien  httüsching:  Waren. 

b.  Snicking  kümm  rüting, 

dien  hüsing  un  höffing  brennt  an. 


Bartelshagen* 


Neuenkirchen.    Marin. 


Waren. 


1378.  Snickhüüschen  snickhüüschen, 

dien  huus  un  diep  hof  is  verbrennt.  Barnstorf. 

1379.  Snick  kumm  rat,  dien  huus  brennt  an, 

geet  *ne  bütt  vull  water  an.  Waren. 

1380.  Snickenhüüschen  kumm  herut, 
ik  will  di  kes'  un  bodder  gäben, 

in  dien  huus  is  fiiür.  Hastorf. 

1381.  a.  Sneck  sneck  snöter,  kumm  ruter, 
dien  mudder  sitt  up  n  steen  un  weent, 


huus  un  hof  brennt  af. 

b.  Snick  snick  snöter,  kumm  ruter, 
mudder  sitt  up  'n  breeden  steen, 
hett  sik  beid*  ogen-  utweent. 


Woldegker  Gegend. 


Tagelöhner  in  Helpt. 


Sonnenkäfer. 

1382.  Sünnenkäwer,  sünnenkäwer, 

bring  mi  morgen  schön  wäder.  Schtvichtenberg. 

1383.  Sünnenworm,  sünnenworm, 

bring  mi  morgen  goot  wäder.  Göttin. 

1384.  Sünnenworm  sünnenworm  sitt, 

bring  mi  morgen  goot  wäder  mit.  Perdöhl. 

1385.  Sünnenworm  fleech  oewer  mien  huus, 
bring  mi  morgen  goot  wäder  to  (in  *t)  huus. 

Vielfach  im  Schweriner  Lande. 

Bring  mien  mudder  goot  wäder  to  huus:  Goldenstädt; 
bring  mi  sünnenschien  in't  huus:  HohenrSprenz,  Goldberg] 
wenn  du  dat  nich  dohn  deist,  smiet  ik  di  in  n  graben, 
denn  fräten  di  de  raben ;  Präparand  in  Neukloster ; 


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—     188     — 

1386.  Sünnenworm  fleech  oewer  *t  dack, 

dat  morgen  goot  wäder  ward.         Waren.     WiUershagen. 

1387.  Sünnenworm  fleech  in  de  luft,  bring  mi  morgen  goot  wäder, 
cewermorgen  noch  bäter.  Parchim. 

Fleech  na'n  himmel  rin :  Laupin  \  fleech  na 'n  blagen 
himinel  rin:  JVoosmer;  bring  mi  hüüt  un  cewermorgen 
goot  wäder:  Vielank;  bring  uns  morgen  goot  wäder, 
cewermorgen  kumm  wedder,  mit  de  blanke  fedder :  Bkndorf. 

1388.  Sünnenworm  fleech  wech,  fleech  cewer  nawers  huus, 
bring  mi  morgen  goot  sünnenwäder.  Hornkaim. 

1389.  Sünnenworm  fleech  wech, 

fleech  cewer  *t  lütt  huus,  fleech  oewer  't  groot  huus, 
bring  mi  morgen  goot  wäder  to  huus.  Kämmerich. 

1390.  Sünnenworm  fleech  cewer  mien  huus, 
fleech  cewer  dien  huus, 

fleech  cewer  gott  sien  huus, 

bring  mi  goot  wäder  in't  huus..  Retzow. 

Nur:    sünnenworm  fleech  wech,   oewer  mien  huus,   oewer 

dien  huus :  aus  Schwerin,  Wilsen. 

1391.  a.  Sünnenworm  fleech  wech,  fleech  naunsern  leewen  herrgott, 

sech  em,  dat  he  hüüt  un  morgen  un  alle  dag  goot  wäder 
warden  lett.  Bibnitx. 

Fleech  du  na  unsern  leewen  götting:  Schorrentin\  fleech 
to  *n  leewen  gott,  fraach,  ob  't  morgen  goot  wäder  ward : 
Ritzcrow ;  fleech  na  n  leewen  gott  hen,  kumm  cewermorgen 
wedder,  bring  ok  goot  wäder  mit:  Qresse\  fleech  hen 
na  'n  leewen  gott,  sech  em,  he  süll  hüüt  un  OBwermorgen 
goot  wäder  laten :  Petersdorf  \  sech  em,  he  sali  gäben,  dat 
hüüt  un  morgen  goot  wäder  ward:  Dierhagen. 

b.  Sünnenworm  fleech  wech,  fleech  na  dinen  leewen  herrgott, 
sech  em,  bidd  em,  dat  he  uns  morgen  goot  wäder  gifft. 

Prangendorf. 

c.  Sünnenworm  fleech  wech,  fleech  na  dinen  leewen  herrgott, 
sech  em,  sech  em,  sali  uns  *n  bäten  goot  wäder  gäben 
un  'n  bäten  ragen.  Dorf-Körkwitz. 

Sech  em,  he  sali  alle  dag'  goot  wäder  gäben  un  ok  'n 
bäten  ragen:  Brunow. 

d.  Sünnenworm  fleech  in  de  luft,  bidd  den  leewen  herrgott, 
sali  uns  hüüt,  morgen  un  cewermorgen  goot  wäder  gäben. 

Holien- Schönberg. 


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—     189     — 

1392.  a.  Sünnenwörming  fleech  up  *n  dack, 

sech  dinen  vadder  un  mudder  dat, 
dat  't  morgen  goot  wäder  ward. 

Mehrfach  an  der  Ostseeküste. 

b.  Sünnenworm  fleech  wech  na  dinen  vadder  un  mudder, 
sech  ehr,  se  scelen  uns  n  bäten  goot  wäder  gäben. 

Brunshaupten. 

1393.  a.  Sünnenworm  fleech  fuurt,  fleech  oewer  't  moelenduur, 

sech  dinen  vadder  un  mudder, 

dat  dat  morgen  goot  wäder  ward.  BostocJcer  Gegend. 

Fleech  cewer't  möllerstech :  Hastorf  \  fleech  na  möllers 
duurwech,  bring  mi  dirs'  woch  un  anner  woch  goot  wäder: 
Vielank. 

b.  Sünnenworm  fleech  wech,  fleech  oewer  'n  mcelenstech, 
fleech  oewer  *n  schultendack, 

dat  dat  morgen  goot  wäder  ward. 

Volkenshagen  bei  Rostock. 

c.  Sünnenworm  fleech  wech,  fleech  oewer  *n  duurnwech, 
fleech  oewer  *n  schultenhuus, 

bring  mi  morgen  goot  wäder  to  huus. 

Niendorf  bei  Rostock. 

1394.  Sünnenworm  fleech  na  Raden  rüm, 

un  bring  goot  wäder  mit.  Sterhberger  Gegend. 


1395.  Sünnenschiner  (sünnenschining)  fleech  oewer  uns*  huus, 
bring  uns  morgen  goot  wäder  to  huus.  Vielfach. 

Mit  dem  Zusatz:   Dat  ik  morgen  waschen  kann:  Baum- 
garten bei  Bütxow. 

1396.  a.  Sünnenschiner  fleech  oewer  *t  dack, 

bring  uns  morgen  goot  wäder  raf.  Mrow. 

b.  Sünnenschiner  fleech  oewer  't  dack, 

bring  mi  goot  wäder  uppe  nack.  Rosenow. 

c.  Sünnenschiner  fleech  oewer  mien  dack, 

bring  mi  morgen  goot  wäder  in't  fack.  Zickhusen. 

In'n  sack:  Chemnitz. 

1397.  Sünnenkinning  fleech  oewer  *t  dack, 

dat  *t  morgen  goot  wäder  ward.  Pod.    Wismar. 

Sünnenkind  fleech  cewer  dien  huus:  Bartelshagen,  Hunger- 
storf bei  Grevismühkn,  Questin. 


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—     190    — 

1398.  Sünnenvagel  fleech  wech  (cewer  mien  huus), 
im  bring  mi  ok  goot  wäder  (to  huus). 

Oranzin  bei  Hagenow.    (Piclier.) 

1399.  Sünnemriken  fleech  wech, 

bring  uns  goot  wäder.  Quassel. 

1400.  Leew'  sünning,  leew'  sünning,  fleech  oewer  mien  huus, 
bring  mi  goot  wäder  to  huus. 

Vielfach  im  östlichen  Schweriner  Lande. 

1401.  Buköken  fleech  cewer  uns*  huus, 

dat  morgen  goot  wäder  ward.  Kammer. 

1402.  Leew*  herrgottsküken,  fleech  hooch  in  *n  haben, 

laat  morgen  ok  goot  wäder  wäsen.  Gross-Krams. 

1403.  Leew'  gott  fleech  wech,  fleech  na  n  hogen  himmel  rin, 
bring  mi  morgen  goot  wäder  mit. 

Mädchen  in  Tewstvoos. 

1404.  a.  Papejees  bring  morgen  schön  wäder.  Laupin. 

b.  Papejees  bring  morgen  warm  wäder, 
cewermorgen  noch  väl  bäter.  Laupin. 


1405.  Sünnenworm  fleech  wech,  fleech  oewer  *t  cewerstech, 
fleech  an  *n  hogen  himmel,  bring  mi  'n  sack  vull  kringel, 
bring  mi  ok  goot  wäder  un  sünnenschien  mit. 

AUe  Frau  in  Ribnitx. 

1406.  Sünnenwörming  fleech  wech, 
fleech  oewer  't  schultenhuus  wech, 
fleech  bet  an  den  himmel, 

bring  mi  *n  korf  vull  kringel.  Ntenliagen. 

Fleech  ob  wer  *n  schultenstech :  Betscliow ;  oewer  den  groten 
stech :  Steffenshagen ;  oewer  't  himmelsstech :  fünfmal  an 
der  Ostsecküste,  Kirch-Rosin,  Finkentlial]  fleech  an  *n 
hogen  himmelswech :  Rethwkch. 

1407.  Sünnenworm  fleech  na  himmel, 
bring  mi  n  pott  vull  eierkringel. 

Bartsch  B.  II  S.  185  (aus  der  Eibgegend). 

Bring  mi  *n  dook  vull  kringel :  Schlagsdorf;  bring  mi  n 
sack  voll  sadenkringel :  Bölkow ;  'n  korf  vull  zuckerkringel : 
aus  Alt-Karin  \  bring  uns  *n  korf  vull  Stuten:  Woosmer; 
haal  mi  'u  korf  vull  semmel :  Qross-Bengerstorf. 


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—     191     — 

1408.  Sünnenworm  fleech  to  n  himmel, 
bring  mi  'n  pott  vull  kringel, 

mi  eenen,  di  eenen,  unsern  leewen  herrgott  ok  eenen. 
Bartsch  B.  II  S.  185  (aus  Demern). 
Un  den  leewen  herrgott  eenen:  Oross-Bengerstorf,  Melz. 

1409.  Sünnenworm  burr  up,  burr  up  to  *n  hogen  himmel, 
bring  mi  'n  sack  vull  kringel, 

mi  eenen,  di  eenen,  vader  un  mauder  ok  eenen, 
anner  kinner  gor  keenen.     Bartsch  B.  II S.  185.  Zarfxow. 

Burr  wech:  Bamstorf\     na  *n  blagen  himmel:  Kamin ; 

vadding  un  mudding  ok  eenen:  Hof-Körhwüx. 

1410.  Sünnenwörming  fleech  wech,  fleech  oewer'n  barch, 
bring  mi  ok  'n  koken  mit, 

mi  eenen,  di  eenen,  grossmudder  ok  eenen, 

anner  kinner  gor  keenen.  Barnstorf. 


1411.  Sünnenkäfer  fleech  in  'n  himmel, 

bring  mi  zucker  un  kringel.  Tornow. 

1412.  Sünnenschining  fleech  to  himmel, 

bring  mi  'n  ganzen  korf  vull  kringel.  Ahrensberg. 

1413.  Sünnenvagel  fleech  wech,  fleech  na  *n-  hogen  himmel  rin, 
bring  mi  n  korf  vull  kringel  rut. 

Alte  Frau  in  Hohen-Woos. 
Sünnenvagel:  auch  Siggelkow;  herrgottsvagel  fleech  in  n 
himmel :  Wismar,  Baumgarten  bei  Bütxow ;  herrgottsworm : 
Wulfsahl. 

1414.  Himmelworm  flooch  hooch  to  himmel, 
brach  mi  *n  groten  (ganzen)  sack  vull  kringel; 
sack  vull  kringel  is  nich  nooch, 

bring  mi  noch  *n  korf  vull  to.  Schulkinder  in  Gorlosen. 
Fleech  .  .  .  un  breng  . .  . :  ebcndort ;  himmelworm :  auch 
Dadow,  Bresegard,  Siggelkow\  himmelsworm:  Leussow 
bei  Eldena. 

1415      Herrgottspierdken  fleech  na  'n  himmel, 

bring  mi  n  korf  vull  bodder  (zucker,  Bremer)  kringel. 

Schiller  H.  I  S.  11. 
Herrgottspierdken  fleech  gen  himmel :  Wütenburg ;  herrgotts- 
pierdken fleech  ut :  Beyer,  Mehl.  Jahrb.  XX  S.  183 ;  herr- 
gottapierd:  Plau,  Blievenstorf;  himmelpiern:  Pampin ; 
himmelpeedken :  Drefahl;    sünnenpierken :  Lehsen ;   sünnen- 


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—     192    — 

peerken  (sünnenpierdken) :  Schwaan ;  sünnenpierd :  aus  Neu- 
kloster, aus  dem  Ratzeburgischen;  sünnenpeerden :  Karenz ; 
süniienpiern:  Schlagsdorf,  Dümmerhütte;  sünnenpüürten : 
FalkenJiagenbei  Behna;  himmelsbüürken  fleech  to  hööcht: 
Xeu-Brenz. 

1416.  Sünnenkoh  fleech  wech.    Wohen?    Na  'ivhogen  himmel, 
bring  'n  korf  vull  kringel, 

mi  eenen,  di  eenen,  alle  leewen  kinner  eenen.  Satow. 
Herrgottskoh  fleech  wech:  Seminarist  in  Mirow  aus 
Salow  bei  Friedland;  sünnenkalf :  Seminarist  in  Neukloster 
aus  Bagenow. 

1417.  Leew'  höhn  fleech  wech, 

bring  uns  'n  sack  vull  kringel.  Alte  Frau  in  Bockup. 
Leew1  höhningen:  BelscJi;  himmelshohn:  Tewswoos;  himmel- 
hohn :  Konow,  Niendorf  bei  Dömitz;  leew*  gott  sien  höhn 
(höhning)  fleech  wech,  fleech  wech  cewer  *t  himmelsstech : 
Tewswoos ;  leew'  gotts  höhn :  Trebs ;  sünnenküken :  Friedland. 

1418.  Hartenparten  fleech  in  'n  himmel, 
bring  mi  n  groten  sack  vull  kringel. 

Leizcn.    Ziegendorf.    Drefahl.    Falkenhagen  bei  Eehna. 
Hädenmäden,  härenmät :  Drefahl. 

1419.  Mantenpierd  fleech  inne  luft,  fleech  in  *n  hogen  himmel, 
bring  mi  *n  korf  vull  kringel.  AÜenhof. 

1420*     Marienblömer  fleech  hooch  to  himmel, 

bring  mi  *n  groten  korf  vull  kringel.  Polz. 

1421.  a.  Sünnenkind  fleech  in  'n  himmel, 

bring  uns  'n  sack  vull  zuckerkringel, 

mi  eenen,  di  eenen,  vadder  un  mudder  ok  eenen, 

denn  hebbeti  wi  alltosaam  eenen. 

Alte  Frau  in  Oothmann. 

b.  Sünnenkind  fleech  oewer  dat  dack, 
haal  mi  *n  schoot  vull  kringel, 
mi  eenen,  di  eenen,  un  den  leewen  gott  ok  eenen. 

Upahl. 
Bring  mi  'n  schoot  vull  zuckerkringel .  .  .  vor  uns  alltohoop 
eenen :  Hinterlegen;  mi  eenen,  di  eenen,  unse  leewe  mudder 
ok  eenen :  Dassower  Gegend. 

1422.  Sünnenschining  fleech  cewer  't  huus, 

bring  mi  *n  goot  stück  fleesch  un  broot.  Waren. 


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—     193    — 

1423*     Sünnenschiner  fleech  wech, 

bring  mi  schöttel  un  pött  mit.  Mirow. 


1424.     Sünnenwörming  fleeching  weching, 

dien  hüsing  brennt  üpping.  Klink. 

1425«     Sünnenvagel  fleech  up, 

dien  half  huus  brennt  up.  Oranzin  bei  Hagenow. 

1426.  Sünnenworm  fleech  wech,  fleech  cewer  dat  feld; 
dien  huus  dat  brennt,  dien  mudder  sitt  dorin, 

dee  spinnt  so  fien  as  n  hoor  up  'n  kopp.        Dierhagen 

1427.  Sünnenkind  fleech  cewer  mien  huus, 

dat  huus  dat  brennt,  de  kinner  dee  weent.      Schwcmsee 

1428  a.  Sünnenworm  fleech  wech, 

dat  kind  dat  sitt  an  'n  weenwech.  Mirow. 

b.  Sünnenschiner  fleech  wech, 

dien  arm  kinner  sitten  up  de  dack  un  ween  wech  (!). 

Lindow. 

1429.  Marien  würmchen  fliege,  dein  vater  ist  im  kriege, 
deine  mutter  ist  in  Pommerland,  ► 
Pommerland  ist  abgebrannt. 

Büzerow.  Schwarze.  JMestlin.  Dömitx. 

1430.  Sonnenkäfer  fliege,  der  vater  ist  im  kriege, 

die  mutter  ist  in  Posenland,  Posenland  ist  abgebrannt, 
sonnenkäfer  fliege.  KrümnieL 


1431.  a.  Sünnenwörming  fleech  cewer  mien  huus, 

bring  mi  glück  un  sägen  to  huus. 

Klink.    Barnsiorf.    Schönbeck. 

b.  Sünnenkäfer  fleech  cewer  uns*  huus, 

un  bring  mien  mudder  väl  sägen  in't  huus.        Dassow. 

1432.  Sünnenkäfer  fleech  wech, 

grüss  unkel  un  tanten.  Bechlin. 

1433.  Kumm,  sünnenschining,  sett  di  daal, 
kumm,  sünnenschining,  platt  di  mal, 

wol  up  den  gollen  duurnbusch.  Beuter  B.  III S.  102. 

Hecklenb.  Yolksüberlieferungen,  Bd.  IL  13 


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—     192    — 

peerken  (sünnenpierdken) :  Schwaan ;  sünnenpierd :  aus  Neu- 
kloster, aus  dem  Ratxeburgischen;  sünnenpeerden :  Karenz ; 
sünnenpiern:  Schlagsdorf,  Dümmerhütte;  sünnenpüürten : 
Falkenhagen  bei  Behna]  himmelsbüörken  fleech  to  hööcht: 
Neu-Brenz. 

1416.  Sünnenkoh  fleech  wech.    Wohen?    Na  'ivhogen  himmel, 
bring  'n  korf  vull  kringel, 

mi  eenen,  di  eenen,  alle  leewen  kinner  eenen.  Satow. 
Herrgottskoh  fleech  wech:  Seminarist  in  Mirow  aus 
Salow  bei  Friedland\  sünnenkalf :  Seminarist  in  Neukloster 
aus  Bagenow. 

1417.  Leew*  höhn  fleech  wech, 

bring  uns  'n  sack  vull  kringel.  Alte  Frau  in  Bochup. 
Leew'  höhningen:  Belsch;  himmelshohn:  Tewswoos ;  himmel- 
hohn:  Konow,  Niendorf  bei  Dömitz;  leew*  gott  sien  höhn 
(höhning)  fleech  wech,  fleech  wech  oewer  *t  hlmuielsstech: 
Tewswoos ;  leew'  gotts  höhn :  Trebs ;  sünnenktiken :  Friedland. 

1418.  Hartenparten  fleech  in  *n  himmel, 
bring  mi  n  groten  sack  vull  kringel. 

Leixcn.    Ziegendorf.    Drefahl.    Falkenhagen  bei  Behna. 
Hädenmäden,  härenmät :  Drefahl. 

1419.  Mantenpierd  fleech  inne  luft,  fleech  in'n  hogen  himmel, 
bring  mi  *n  korf  vull  kringel.  AÜenhof. 

1420*     Marienblömer  fleech  hooch  to  himmel, 

bring  mi  *n  groten  korf  vull  kringel.  Foix. 

1421.  a.  Sünnenkind  fleech  in  'n  himmel, 

bring  uns  *n  sack  vull  zuckerkringel, 

mi  eenen,  di  eenen,  vadder  un  mudder  ok  eenen, 

denn  hebben  wi  alltosaam  eenen. 

Alte  Frau  in  Oothmann. 

b.  Sünnenkind  fleech  cewer  dat  dack, 
haal  mi  *n  schoot  vull  kringel, 
mi  eenen,  di  eenen,  un  den  leewen  gott  ok  eenen. 

üpahl. 
Bring  mi  n  schoot  vull  zuckerkringel . .  .  vor  uns  alltohoop 
eenen :  Hinter Ixagen ;  mi  eenen,  di  eenen,  unse  leewe  mudder 
ok  eenen :  Dassower  Gegend. 

1422.  Sünnenschining  fleech  cewer't  huus, 

bring  mi  *n  goot  stück  fleesch  un  broot.  Waren. 


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—     193    — 

1423'     Sünnenschiner  fleech  wech, 

bring  mi  schöttel  un  pött  mit.  Mirow. 


1424.     Sünnenwörming  fleeching  weching, 

dien  hüsing  brennt  üpping.  KUnk. 

1425'     Sünnenvagel  fleech  up, 

dien  half  huus  brennt  up.  Qranzin  bei  Eagenow. 

1426.  Sünnenworm  fleech  wech,  fleech  cewer  dat  feld; 
dien  huus  dat  brennt,  dien  mudder  sitt  dorin, 

dee  spinnt  so  fien  as  n  hoor  up  *n  kopp.         Dierhagen 

1427.  Sünnenkind  fleech  cewer  mien  huus, 

dat  huus  dat  brennt,  de  kinner  dee  weent.      Schwcmsee 

1428  a.  Sünnenworm  fleech  wech, 

dat  kind  dat  sitt  an'n  weenwech.  Mirow. 

b.  Sünnenschiner  fleech  wech, 

dien  arm  kinner  sitten  up  de  dack  un  ween  wech  (!). 
Lindow. 

14*29.     Marien  würmchen  fliege,  dein  vater  ist  im  kriege, 

deine  mutter  ist  in  Pommerland,  *• 

Pommerland  ist  abgebrannt. 

Räzerow.  Schwarze.  Mestlin.  Dömitx. 

1430.     Sonnenkäfer  fliege,  der  vater  ist  im  kriege, 

die  mutter  ist  in  Posenland,  Posenland  ist  abgebrannt, 
sonnenkäfer  fliege.  KrümmeL 


143L  a.  Sünnenwörming  fleech  cewer  mien  huus, 
bring  mi  glück  un  sägen  to  huus. 

Klink.    Barnslorf.    Schönbeck. 

b.  Sünnenkäfer  fleech  oewer  uns*  huus, 

un  bring  mien  mudder  väl  sägen  in't  huus.        Dassow. 

1432.  Sünnenkäfer  fleech  wech, 

grüss  unkel  un  tanten.  Reehlin. 

1433.  Kumm,  sünnenschining,  sett  di  daal, 
kumm,  sünnenschining,  platt  di  mal, 

wol  up  den  gollen  duurnbusch.  Beuter  B.  III S.  102. 

Mecklenb.  YolksüberUeferungen,  Bd.  IL  13 


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—     194     — 

1434.  Sünnenschiner  flieg, 

damit  dat  ik  di  nich  kriech.        Tagelöhnerfrau  in  Krakow. 

1435.  Sünnenworm  sett  di, 

näs*  un  mund  blött  di.  Damerow. 

1436.  Sünn  sünn  sünnworm  sett  di, 

sünn  sünn  sünnworm  fleech  wiet  wech.  Minxow. 

1437.  Sünnenworm  fleech  wech,  fleech  oewer  *t  möllenstech, 
möller  dee  sali  hinken,  mahl  dat  sali  stinken. 

Tarnow  bei  Staveyihagen. 

1438.  Sünnenworm  fleech  na  n  haben, 
dor  sasst  du  in  freuden  laben. 

Barisch  B.  II  S.  185  (aus  Gadebusch). 


Maikäfer. 

1439.  Maikäfer  flieg,  dein  vater  ist  im  krieg, 
deine  mutter  ist  in  Pommerland, 
Pommerland  ist  abgebrannt, 

maikäfer  flieg.  Allgemein. 

Deine  uiutter  ist  in  Pulverland :  Barnstorf;  in  Griechen- 
land: Ncukloster;  in  Engelland :  mehrfach ;  mein  vater  ist 
im  krieg:  Hoort;  —  mit  dem  Zusatz:  maikäfer  kumm,  du 
olle  dumme  jung:  UpahL 

1440.  Maikäfer  flieg,  deine  mutter  ist  im  krieg, 

dein  vater  ist  in  Engelland,  Engelland  ist  abgebrannt, 
maikäfer  flieg.  Mehrfach. 

Engelland  ist  zugeschlossen,  Schlüssel  ist  drin  abgebrochen, 
maikäfer  flieg:  Ganzlin;  dein  vater  ist  in  Pommerland, 
Pommerland  ist  zugeschlossen,  Schlüssel  is  entzwei  gebrochen : 
Warnow  bei  Butxow;  Pommerland  is  toslaten,  un  de 
sloetel  is  dörchbraken :  Nossentincr  Hütte. 

1441.  Maikäfer  flieg,  mein  vater  ist  im  krieg, 
meine  mutter  ist  in  Pommerland, 

der  Schwed  hat  unser  haus  verbrannt.  Tbrnow. 

1442.  Maikäfer  flieg,  dien  vadder  is  in  'n  krieg, 
dien  mudder  is  in  'n  rosengoorn, 

hett  de  schoh  un  strümp  verloren.  Aus  Wismar. 


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—  195  — 


1443. 
1444. 

1445. 


1446. 
1447. 
1448. 


Maikäfer  fleech  wech, 
oewer  schultenduur  wech. 


Lehsen. 


Maikäfer  fleech  wech,  fleech  oewer  't  möllenstech, 

möllenstech  füng  an  to  brennen, 

wat  künn  de  schooster  rönnen.  Doberan. 

Maikäfer  burr  wech,  burr  na  'n  hogen  himmel  rin, 

bring  mi  *n  sack  vull  kringel, 

mi  eenen  un  di  eenen,  vadder  un  mudder  ok  eenen. 

Warnemünde. 
Maikäfer  burr,  burr  in  n  hogen  himmel:  Granxin  bei 
Ilagenow;  unsern  ollen  grisen  kater  ok  eenen  .Babke. 

Maikäfer  maikäfer  fleech  wech, 
bring  mi  morgen  goot  wäder. 


Maikäfer  sett  di, 

fleesch  un  broot  dat  smeckt  di. 

Maikäfer  giff  mi  sapp, 

süss  dreih  ik  di  *t  lütt  köppken  af. 


Springkäfer. 

1449.     Dem  springkäfer  rufen  die  kinder  zu: 
Hans  Häwerning,  spring  so  hooch. 


Mistkäfer. 


1450.     Scharnbull  fleech  oewer  *t  huus, 
bring  mi  morgen  goot  wäder. 


Dömüxer  Gegend. 


Woosten. 


Woldegker  Gegend. 


Güstrow « 


Dömitxer  Gegend. 


Ohrwurm. 

1451.     Dem  ohrwurm  rufen  die  kinder  zu: 

Knipe  knipe  knalle,  doh  mi  'n  bäten  salle, 

sünst  kopp  un  been  hebben.  Brünkendorf. 


Spinne. 

1452.     Der  spinne  wird  zugerufen: 

Spennwäwer,  bringst  glück,  so  stah, 
bringst  Unglück,  denn  gah. 


Dewüz. 


13* 


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—     196     — 


Mücke. 


1453.  Wenn  die  mucken  oben  in  der  luft  herum  summten, 
riefen  wir  knaben: 

Müggen,  kaamt  to  dale, 

ik  will  juuch  wat  to  fräten  gäben, 

ji  scelt  mi  nicks  wedder  gäben. 

AUer  Lehrer  aus  Biendorf 

Heuspringer. 

1454.  Wenn  wi  uns  zommers  n  lock  snäden  hadden,  denn 
grepen  wi  uns  n  heuspringer  un  holen  denn  dorcewer, 
so  lang1  bet  he  utspucken  ded',  dorbi  repen  wi  ümmer: 

Heuspringer  giff  mi  zapp, 

dat  dat  lock  wedder  bäter  ward. 
Wenn  he  saft  utlaten  hadd,   denn  leten  wi  em  wedder 
springen.  Frau  in  Mecklenburg. 

1455.  a.  Heuspringer  giff  mi  sapp, 

biet  mi  ok  mien  wratten  af.  Lindow, 

b.  Heuspringer  giff  mi  saft, 

ik  gäw  di  mine  wratt.  Arbeiter  in  Waren, 

1456.  a.  Heuspringer  giff  mi  saft, 

süss  dreih  (riet)  ik  di  dinen  kopp  af. 

Barnstorf.   (Boiensdorf) 

b.  Heuspringer  giff  mi  saff, 

süss  riet  ik  di  dat  köpping  af.  Ahrensberg* 

Süss  riet  ik  di  näs*  un  müle  af :  AU-Schlagstorf 

c.  Hüppenspringer  giff  mi  zapp, 

süss  riet  ik  di  den  kopp  af.  Brunshaupten. 

d.  Giff  mi  zapp,  giff  mi  zapp, 

süss  sali  di  de  kopp  heraf.  Züsou\ 

1457.  Heuhüpper  bring  mi  öl, 

öl  bring  mi  heuhüpper.  Orwitzer  Gegend. 

1458.  As  ik  lütt  wier,  sett'ten  wi  den  heuspringer  uppe 
hand  un  repen  denn: 

Heuhüpper,  heuhüpper,  giff  mi  kraft, 
süss  riet  ik  dinen  lütten  köpping  af. 

Arbeiterfrau  in  Waren  aus  Mohow. 


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—     197    — 

Libelle. 

1459.  a.  Hottepierken  sett  di,  platt  di,  up  den  gollen  duurnbusch. 

Fritz  Beuter  in  Karl  Schiller's  Nachlass. 

b.  Hottepierten  sett  di,  platt  di,  siet  siet  siet. 
Siemssen,  Monatsschrift  von  und  für  Mecklenburg,  1790  S.  629.* 

1460.  Hotterpierd  sett  di, 

näs*  im  münde  blött  di.  Wütenbarg. 

1461.  Goldspierken  sett  di,  näs*  tin  mund  blött  di, 

ik  will  di  wedder  fleegen  laten.  Flatow. 

1462.  Bullenbiter  sett  di, 

een  uhr  blött  di.  Präparand  in  Neukloster  aus  Grabow. 


Schmetterling. 

1463.  a.  Smetterling  seit  di, 

een  uhr  blött  di.  Kambs. 

Languhr  blött  di:  Gross-Bäbelin. 

b.  Smetterlinge  sette  di, 

näs*  un  müle  blötte  di.  Bampe. 

Näsemtile :  Wismar. 

1464.  Smetteling  sett  di,  näs'  un  mund  blött  di, 
ik  will  di  *t  wedder  heil  maken, 

un  denn  di  wedder  fleegen  laten.  Parchim. 


1465  a.  Rupenschiter  sett  di, 

näs'  un  muul  blött  di.  Wilsen. 

Näß*  un  müle:  Woserin,  Satow  bei  MaIchow\  näs'  un 
mund :  Babensteinfeld,  Holzendorf  \  een  uhr :  Woserin,  See- 
dorf Bölkow;    dien  linke  uhr:  Qiclow. 

b.  Rupenschiting  sett  di, 

een  uhr  (näs*  un  müling)  blött  di.  Gross-Baden. 

Dien  lütt  köpping  blött  di :  Bethwisch. 


1466.  a<  Kätelböter  (kätelbäuter)  sett  di, 
näs'  un  muul  blött  di. 

Büting.    Sarmstorf    Pastin.   Meielsdorf.    Gägelow. 
Hungerstorf  bei  Grevismühlen. 


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—     198     — 


Näs*  un  mund  blött  di:  GUtzow,  Brützkow,  Güstow,  Vor- 
Wendorf,  Sievershagen  bei  Grevismühlen ;  maulmoöler  blött 
di:  Mecklenburg.  —  käterböter :  Damshagen;  kätelbötel: 
Qranzin  bei  Hagenow;  kätelbäurer:  Ziekhusen;  kätel- 
bänre :  Roloffshagen ;  kädelbäuter :  Palingen ;  kärerbäuter : 
Warnkenhagen;  kätelbödde:  Bartsch  B.  II  S.  185  {aus 
Gadebusch);  kätelböner:  AJirendsee;  käterbäder:  Wieschen- 
dorf;    kätelflicker :  HoJien-Lukow. 


b.  Kärerbäuter  sett  di, 
näs'  un  müler  blött  di. 

c.  Kälebäule  sett  di, 

näs'  un  münne  blött  di. 

d.  Käderbäder  sette  di, 
näs1  un  münne  blötte  di. 


Wüstenmark  bei  Schwerin. 


Wütenförden. 


Grevismühlen. 


e.  Kätelblätel  sett  di, 
mund  un  näs*  blött  di. 

Bartsch  B.  II  S.  185  (aus  der  Eibgegend). 


1467.  Kätelböter  sett  di,  dien  näs'  blött  di, 

ik  will  di  s'  wedder  red'n  (rein)  maken, 
nah  will  *k  di  fleegen  laten. 

1468.  Kätelböter  sett  di,  dien  näs1  blött  di, 

dien  kleed  ward  root,  denn  bliffst  bald  doot. 

1469.  a.  Olepüle  sett  di, 

näs   un  müle  blött  di. 


Upahl 
UpahL 


Züsow.  Qross-Strbmkendorf.  AU-Karin.  LÜbberstorf.  Kirch-Mulsow. 

Näs1  un  mÜhngiNiendorf  bei  Rostock,  Passee;  näs*  un 
muul:  Proseken,  Lübow:  näsemüle:  MtSchlagstorf;  näs' 
un  mund:  Zurow;  näs  un  münning:  Kamin,  Wotenüz; 
näs*  un  manne:  Wismar,  Zarfxow.  —  ülebtile:  Benz  bei 
Wismar. 


b.  Üle  üle  sett  di, 

näs'  un  müle  blött  di. 

c.  Ülerbüler  sett  di, 
snuut  un  muul  blött  di. 

d.  Hülebüle  sette  di, 
näs'  un  müle  blötte  di. 

e.  Büler  büler  setter  di, 
näs  un  müler  blötter  di. 


Gross-Roge. 


Poltnitz. 


Hinrichshagen. 


Gross-Köthel. 


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-     199     — 

1470.  Üling  üling  sett  di, 
näs'  un  müling  blött  di. 

Poppenhagen.    Eeppelin.    Ribnitxer  Gegend. 

1471.  Olepüle  sett  di,  näs*  un  müling  blött  di, 
sett  di  in  dat  gröne  gras, 

dat  dat  morgen  goot  wäder  ward.  Vortoangern. 

1472.  Ulebodder  sett  di, 

näs'  un  muul  blött  di.  Dümmerhütte, 

Een  uhr  blött  di:  Schwaberow. 


1473.  a.  Bodderlicker  sett  di,  näs'  un  muul  blött  di. 

Tessin  bei  Boixenburg.   Bälden.   Bretxin.    Woex.   Lehsen. 

Oranxin  bei  Hagenow.  Alt-Jamel. 
Näs*  un  müle:  Klein-Bogahn\  näs*  un  mund :  Pamvrin, 
Kogel,  Oresse,  Hinterhagen,  Oranxin  bei  Boixenburg, 
Gallin,  Godem;  näs*  un  mtinne:  Wittenforden:  snuut  un 
muul:  Garlitx,  Trebs,  Quassd,  Hornkaten;  näs  unuhren: 
Gühe,  Lehsen;  een  uhr :  Neu-Zachun,  Bennin,  Gross- 
Bengerstorf,  Oranxin  bei  Boixenburg,  Oresse,  Vielank, 
Woosmer,  Laupin,  Jessenitx,  Probst- Jesar;  nägenmuul, 
nägenog:  Woosmer-,   nägenuhr :  Kummer. 

b.  Bodderlicker  sette  di, 

og*  un  uhren  blötte  di.  Aus  Neukloster. 

c.  Bodderlicker  sett  di,  een  uhr  blött  di, 

anner  uhr  ward  di  blöden.  Belseh. 


1474.  Boddervagel  sett  di, 

muulschäl  blött  di.  Bochup. 

Mirenmuul  blött  di:  Karenx;  näs'  un  mtile,  nägenmuul, 
möllemüle  blött  di :  Laupin \  snuut  un  muul:  Laupin, 
Polx,  Bresegard,  Klein-Schmölen\  een  og' :  Konow  \  een 
ukr :  Backup,  Loosen. 

1475.  Börrevagel  sett  di, 

snuut  un  muul  blött  di.  Kummer. 


1476.  a.  Sommervagel  sett  di, 

muul  blött  di.  Siggeücow. 

Muul  un  näs*  blött  di:  Pamprin;  mund  un  näs':  Poltnitx; 
een  uhr:  Zierxow  bei  Orabow;  mulimuli:  Oross-Laasch; 
nägenmuul:  Hohen-Woos. 


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—     200     — 

b.  Sommervagel  sette  di, 

näs*  un  mule  blötte  di.  Zierzow  bei  Grabow. 

c.  Sommervagel  sette  di, 

dien  lütt  nute  (nase)  blötte  di. 

Lehrer  in  Rostock  aus  der  Grabower  Gegend. 

1477.  Semmelvagel  sett  di, 

näs*  un  münner  blött  di.  Gorlosen. 

Näs1  un  een  uhr:  Poststempel  Grabow ;  snuut  un  muul: 
Dadow.  

1478.  Smetterling  sett  di,  näs'  un  münding  blött  di, 
kes'bodder  smeckt  di,  smetterling  sett  di.  Chemnitz. 

1479.  Rupenschiter  sett  di, 

kes*  un  broot  smeckt  di.  Göhren. 

Fleesch  un  broot:  Garwitz;  bodderbroot :  Pinnow;  kes* 
un  bodder:  ans  Neukloster;  kes'  un  broot,  mit  dem  Anruf 
kätelböter :  Bartsch  II  S.  186  {aus  der  Dömitxer  Gegend) ; 
mit  bodderlicker :  Godern;  mit  sommervagel:  Zierzow  bei 
Grabow. 

1480.  a.  Üling  üling  (büling)  sett  di, 

fleesch  un  broot  smeckt  di.       Bartelshagen.  {Schulenberg.) 

b.  Ülepüle  sett  di, 

broot  un  kes'  smeckt  di.  Lübberstorf. 

1481.  Semmelvagel  sett  di, 

broot  un  speck  dat  smeckt  di.  Gorlosen. 


1482.  Smetterling  sett  di,   platt  di, 

ik  will  di  fleesch  un  broot  gäben, 

un  wenn  du  nich  nooch  hest, 

will  *k  di  noch  wat  to  gäben.  Rechlin. 

1483.  Rupenschiter  sett  di,  up  *n  duurn  platt  di, 

ik  will  di  ok  kes*  un  broot  afgäben.  Gross-  Gievüz. 

1484.  Rupenschiter  sett  di,  platt  di, 
ik  will  di  kes*  un  broot  gäben, 
ik  will  di  noch  wat  to  gäben. 

Wulkenzin.  Licpen.  Bocksee.  Quassow.  Babke.  Helpt. 
Ik  gäw  di  fleesch  un  broot:  Triepkendorf;  mit  dem  Zusatz: 
timmer  sider,  timmer  sider :  Firmenich  B.  III  S.  64  {aus 
Strelitx). 


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—     201     — 

1485*     Rupenschiter  sett  di  (mit  de  blanken  feddi), 
ik  gäw  di  kes*  un  broot, 
dor  bliffst  du  nich  von  doot.  Altenhof.    (Parchim.) 

1486.  Lummenschiter  sett  di,  platt  di, 

ik  will  di  fleesch  un  broot  gäben.  Wulkenxin. 

Lumpenschiter:  aus  Neustrclitx;  luntenschiter:  Penxliner 
Gegend;  ik  will  di  'n  bittseben  broot  gäben,  sitt  ok 
reining  still  :IIclpt. 

1487.  Sommervagel  sett  di,  splett  di, 

ik  gäw  di  kes*  un  broot  un  noch  wat  to.  Drefahl. 


1488.  Smetterling  sett  di,  kes*  un  broot  smeckt  mi, 
alle  lud*  freugen  sik,  bruut  un  brüjam  frigen  sik. 

Warnow  bei  Bütxow. 

1489.  Bodderlicker  sett  di, 

söten  zucker  smeckt  mi.  Kirch-Eosin. 

1490.  Üling  üling  sett  di, 

bet  'k  mien  fleesch  un  broot  up  heff.  Kämmerich. 


1491.  a.  Smetterling  sett  di, 

vadder  un  mudder  röppt  di.  Parchim.    Schwerin. 

Ebenso  mit  dem  Anruf  rupenschiter:  Basse;  mit  ülepüle: 
Kirch-Mulsow;  mit  ulebodder :  Hoort;  mit  bodderlicker: 
Wütenburg;  mit  börrevagel:  Kummer;  mit  sommervagel: 
PoltniU. 

1492.  Smetterling  sett  di, 

platt  di,  siet  siet.  Fhiow. 

Ohne  siet  siet:  Schvnchtenberg. 

1493.  Smetterling  sett  di,  sett  di  in  dat  gröne  gras, 

(dat  du  wedder  bäter  wardst)-        /Schlagsdorf.    (Suckow.) 

1494.  Boddervagel  sett  di, 

sünn*  un  maan  dee  platt  di.  Aus  KeuUoster. 

1495.  Semmelvagel  sett  di, 

up  *n  grönen  netti.  WtdfsaJiL 

1496.  Rupenschiter  sett  di, 

up  n  duurn  splett  di.  Malchin. 

Tip  n  duurnbusch  un  splett  di :  Dämelow. 


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—     202     — 

1497.  Rupenschiting  sett  di,  up  den  duurn  sett  di, 
sühst  du  nich  den  rägenbagen? 

laat  den  ragen  oe  wergahn, 

laat  em  na  Federow  gähn.  Waren. 

1498.  Rupenschiter  kumm  wedder, 

mit  dien  blanke  fedder.  Arbeiter  in  Waren. 

1499.  Smetterling  burr  up,  to  *n  hogen  himmel  up, 

bring  mi  'n  sack  vull  kringel.  Laase. 

1500.  Uulbuul  sett  di, 

din  huus  brennt  up.  Qranzin  bei  Eagenow. 

1501.  Ülebüle  sett  di, 

de  kreih  kümmt  un  frett  di.  Walkendorf. 

1502.  Bodderlicker  sette  di, 

Desermudder  (!)  quälet  di.  Zarrenti?i. 

1503.  Sunnvagel  sett  di,  Onsnest  (!)  brött  di, 
wenn  du  dat  nich  dohn  wisst, 

kannst  du  dohn,  wat  du  wisst.   Bauerfrau  in  Blievenstorf. 

1504.  Ülepüle  aurer, 

bring  mi  'n  lütten  braurer.  Elmenhorst. 


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Sonstige  Tier-Reime  und  Lieder. 


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Ich  gebe  hier  nur  solche  Volksreime  über  Tiere,  denen 
eine  selbständige  Stellung  zukommt.  Kinderreime,  Tanzlieder 
und  andere  Reime,  in  denen  Tiere  gelegentlich  vorkommen, 
werden  in  späteren  Bänden  Platz  finden. 


— <$tfA&~- 


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Das  Verwunderungslied. 


Das  sogenannte  Verwunderungslied  liegt  mir  in  238  Fassungen 
aus  Mecklenburg  vor.  Die  ganze  Fülle  im  Wortlaut  wiederzu- 
geben, verbot  sich  von  selbst.  Alle  Stücke,  die  zugleich  in 
Anfang,  Mitte  und  Schluss  starke  Besonderheiten  aufweisen,  Hess 
ich  unverstümmelt.  Die  Auflösung  des  ganzen  Reimes  in  ein- 
zelne Varianten  andererseits  habe  ich  nur  in  wenigen  geeigneten 
Fällen  vorgenommen.  Bei  dem  Werte  dieses  uralten  Reimes 
erschien  es  meist  geboten,  da  wo  der  vollständige  Abdruck 
sich  als  unnötig  erwies,  wenigstens  Anfang  und  Mitte  oder 
Anfang  und  Schluss  bei  einander  zu  lassen.  Alles,  was  ich 
aus  solchen  Stücken  fortliess,  habe  ich  am  Schlüsse  des  Ganzen 
mit  den  übrigen  Varianten  in  zusammenfassenden  Angaben  ver- 
arbeitet. Die  einzelnen  Gruppen,  Hahn  auf  der  Freite,  Franken- 
fahrt u.  s.  w.  zeigen  auch  im  Mittel-  und  Schlussteile  bemerkens- 
werte Unterschiede,  die  von  der  wunderbaren  Zähigkeit  der 
Überlieferung  Zeugnis  geben.  Näheres,  auch  über  die  Ver- 
breitung der  Gruppen  in  den  einzelnen  Landstrichen,  besagen 
die  Anmerkungen. 

Eine  Melodie  liegt  mir  nur  zur  zweiten  Gruppe  und  auch 
hier  nur  von  Einem  Gewährsmanne  vor;  mir  selbst  ist  der 
Reim  stets  vorgesprochen,  nicht  vorgesungen  worden.  Doch 
sind  nähere  Nachforschungen  über  diesen  Punkt  erwünscht. 


Erste  Gruppe. 

Der  Hahn  auf  der  Freite. 

Mir  liegen  57  zur  Hahn -Gruppe  gehörende  Fassungen  vor. 
Das  folgende  in  manchen  Zügen  entstellte  Stück  stelle  ich  des- 
halb an  den  Anfang,  weil  es  das  einzige  ist,  in  welchem  der 
freiende  Hahn  auf  der  Fahrt  nach  Franken  begriffen  erscheint. 


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—     206    — 

Indem  so  diese  Fassung  die  gelockerte  Verbindung  der  ersten 
Gruppe  mit  der  zweiten  herstellt,  schien  ihr  der  vorderste  Platz 
zu  gebühren.  Die  Einreihung  der  übrigen  Nummern  ist  auf 
Grund  sorgfältigster  Erwägungen  und  immer  wieder  erneuter 
Prüfung  erfolgt.  Eine  Anordnung  nach  den  auftretenden  Orts- 
namen (Warnemünde  u.  s.  w.)  erwies  sich  als  völlig  unthunlich. 

1505.  Uns*  oll  hahn  woll  hüüt  abend  na'n  friden  gähn; 

as  he  na  Franken  keem,  sehch  em  dat  groot  wunner  an. 

de  koh  leech  up  den  fuürhierd, 

dat  kalf  leech  inne  weeg1, 

de  hund  dee  hödd  de  bodder, 

de  fledermuus  dee  fäg't  dat  huus, 

de  scharrnwäwer  drecht  't  muH  rut, 

de  müs*  gähn  na  de  schüün   un  söken  sik  kapüün, 

se  haalten  sik  kort  hawerkaff, 

dor  brug'ten  se  sik  sööt  bier  af. 

dat  bier  füng  an  to  brusen,  dat  stünn  ehr  ut  den  husen, 

de  kreih  up  't  nest   verdrünk  allen  gest, 

de  kreih  up  den  tuun    verdrünk  allen  schuum. 

de  kukuk  un  de  korup, 

dee  putzen  de  bruut  de  hoor  up, 

se  danzen  up  den  dönssenboen, 

dat  heet  de  bruut  ehr  swestersoen; 

de  heister  mit  sinen  langen  swanz, 

dee  deit  mal  'n  nüüdlichen  vördanz. 

Aufzeichnung  eines  Schulkindes  in  Bähwisch 
nach  dem  Diktat  seiner  Mutter. 

In    einer   anderen    im    übrigen    nahezu    wörtlich    überein- 
stimmenden Fassung  aus  demselben  Dorfe  lautet  der   Anfang: 

Kikeriki  secht  uns'  oll  bunt  hahn,  he  will  hüüt  abend 
na'n  frigen  gähn,  he  tööch  sien  blanken  sporen  an;  an 
as  he  vor  dat  duur  kämm,  sach  em  dat  groot  wunner  an. 

1506.  Kükerüwih  kreiht  uns1  oll  bunt  hahn, 
morgen  willn  wi  na  Warnmünn'  gähn; 
un  as  wi  in  Warnmünn'  kernen, 

dor  seligen  wi  den  groten  wunner  an. 

de  hund  dee  wascht  den.  schötteldook, 

de  katt  dee  haalt  de  bodder, 

de  scharrnwäwer  fäg't  dat  muH,  un  dat  bet  an  de  schüün; 

dor  döschten  se  poppüün, 


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dor  döschten  se  prrhawerkaff, 

dor  brug'ten  se  schammbairisch  von. 

schammbairsch  füng  an  to  brusen, 

vier  balken  ut  den  husen; 

hääster  up  't  nest    mit  all  den  gest, 

kreih   up  *n  tuun    mit  all  den  schuum.  Nienhagen. 

1507.     Kumm,  secht  uns*  groot  hahn, 

wi  willn  all  beid*  na  Rom  hen  gähn; 

as  wi  dor  wol  henne  keinen, 

dor  stünn  de  magd  vor  't  füür  un  spaan  (!), 

de  hund  lickt  de  schöttel,    de  katt  boddert, 

fledermuus  kihrt  dat  huus, 

de  müch  dee  drööch  dat  muH  herut; 

hinner  de  groot  döör,    dor  stünnen  dree  kapunen  vor, 

dor  hadden  se  goot  hawerkaff,   dor  brugen  se  goot  beir  af. 

dat  beir  Ring  an  to  brusen,    de  latten  up  n  husen, 

de  hahn  up  *n  wimen    fung  an  to  beswimen, 

de  hähn  up  't  heck,    dee  scheet  in  *t  dreck, 

de  heester  up  *n  pahl,    dee  scheet  in  de  kuschaal. 

Alte  Frau  in  Bedefin. 

1508-     Kükerühühahn,    wi  willn  beid*  na  *n  frigen  gähn; 
as  he  bi  de  windmcel  keem, 
keem  em  dat  so  wunnig  vor. 
de  koh  dee  stünn  up  *n  fuürhierd, 
de  katt  dee  horkt  de  bodder  af, 
de  müs*  drögen  de  schüüm. 

Alte  Blinde  in  Nienhagen  bei  Teterow. 

1509.  Kürekükü  heet  unser  hahn, 
kumm,  wi  willn  hen  frigen  gähn; 
as  wi  vor  kükürükü  kernen, 

sehgen  wi  *n  groten  wunner  an    „u.  s.  w.a 
Laiendorf  in  Mannhardfs  Germaniscfien  Mythen  S.  486  Anm.  2. 

1510.  Kükerü  säd*  unse  hahn,    na  n  frigen  wull  he  riden  gähn; 
as  he  to  Bernakel  kämm,    sach  he  sien  wunner  an  . .  . 

Bauer  in  Bariin. 

1511.  Kükerü  säd*  uns*  oll  bunt  hahn, 
he  säd\  he  wull  na  n  frigen  gähn; 
as  he  von  dat  frigengahn  kämm, 
sehch  he  groot  wunner  an. 

he  keem  wol  bet  de  groot  schüün, 


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dor  stünnen  'n  poor  grote  hühn, 

dee  döschten  dor  kort  hawerkaff, 

dor  brug'ten  se  goot  bier  von  af.  Nierihagen. 

1512.  Kükrükü  secht  uns*  oll  hahn, 
morgen  will  he  na  n  friden  gähn, 
treckt  sien  bunten  spöörlings  an, 
kiek  mal  eens  wur  bunting  an. 

he  güng  na  de  schüün,    dor  döscht  he  kümüün, 

dor  döscht  he  kort  hawerkaff .  .  .  Khcketthagen. 

1513.  Kükrükü  secht  unser  hahn, 

mit  blank  sporen  wull  he  na'n  flauten  gähn; 

as  he  von  den  flauten  keem, 

donn  Jammer  em  de  hunger  an. 

de  kater  hoor  de  bodder, 

de  müggen  drögen  dat  muH  herut, 

un  drögen  't  in  schultenschüün,   dor  döschten  se  kattpüün, 

dor  döschten  se  katthawerstroh, 

dor  brugen  se  sik  beir  von; 

dat  beir  fiing  an  to  brusen,    de  stänners  ut  unsen  husen. 

1514.  Uns'  hahn  wull  hen  frigen  gähn, 
he  tröök  sien  blanken  sporen  an; 

as  he  bet  herin  kämm,   sach  em  dat  so  wunder  an. 

dat  kalf  lach  inne  weeg'  .  .  . 

dat  bier  füng  an  to  susen,    dree  balken  von  unsen  husen, 

de  köh  in  'n  stall    swemmen  allcewerall, 

de  swien  up  *n  kaben    flöten  all  dor  baben, 

de  höhner  up  'n  wimen    wullen  all  beswimen, 

de  kreih  up  'n  tuunpahl   föll  inne  suppenschaal. 

Alter  in  Robertsdorf. 

1515.  Kükrükü  kreiht  unse  bunte  hahn, 
as  he  wull  na  frigen  gähn, 

blanke  sporen  treckt  he  sik  an,    papier  up  sine  siden; 

as  he  to  Ükermünn   kämm, 

dor  ^ach  he  sinen  wunner  an. 

dat  kalf  leech  inne  weeg'  .  . . 

dat  bier  fiing  an  to  brusen,  von  stänner  un  von  husen, 

de  kreih  up  n  tuun    verdrünk  in  allen  schuum, 

de  adeboor  up  *t  nest   verdrünk  in  allen  gest, 

de  kiwitt  up  de  harre  braak, 

dee  schritt,  dat  em  de  hals  knackt.  Klochenhagen. 

In  einem  Bruchstück:   blanke  sporen  tröök  he  an,  papieren 

bi  de  siden:  Besitz. 


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1516.  Kükerükü  kreiht  uns*  oll  bunt  hahn, 

he  wull  morgen  früh  na  'n  frigen  utgahn ; 

as  he  nu  bet  an  dat  wide  wide  feld  keem, 

donn  sehch  he  sien  leewen  wunner  an. 

dat  kalf  leech  in  de  weeg'  .  .  . 

dat  bier  fiing  an  to  susen,    de  stänners  ut  *n  husen, 

de  kleemstaken  ut  de  wand, 

de  kreih  dee  seet  up  'n  tuun,  verdrünk  in  all  den  schuum, 

de  adeboor  seet  up  dat  nest,    verdrünk  in  all  den  gest, 

de  kiwitt  up  de  harde  braak, 

dee  reep,  dat  em  de  hals  knackt. 

Alte  Frau  in  Benckenhagm, 

1517.  Uns*  oll  groot  hahn    woll  na'n  frigen  gähn; 

as  he  wedder  raffer  kämm,  sach  he  sien  wunner  an  .  .  . 

dat  bier  füng  an  to  brusen,   stünn  ut  unsen  husen, 

höhn  up  *t  nest    verdrünk  in  'n  gest, 

kukuk  up  de  harre  braak    leep,  dat  em  de  hals  afknackt, 

kreih  up  'n  tuunpahl    würd  duun  un  föll  daal. 

Oresenhorst. 
Bruchstück:  Katteiking  in  dat  nesting  versööp  in  all  den 
gesting,  de  kiwitt  up  de  harte  braak,  dee  leep,  dat  em  de 
hals  terbraak:  Dändorf. 

1518.  Unser  hahn  säd'  kireriki, 

dee  wull  morgen  na  't  friden  gähn, 
de  hund  dee  haal  de  bodder, 
de  katt  dee  wusch  de  schöttel, 
de  fledermuus  dee  putz  das  huus, 
de  kukuk  schöw  dat  muH  herut, 
dee  schöw  bet  schultenschüün,  dor  döschen  dree  puterään. 
wat  döschen  se?    kort  hawerkaff; 
dor  brug*  uns*  maurers  dat  bier  af; 
dat  bier  fiing  an  to  susen,   stänner  ut  husen, 
balken  ut  bcen,   bescheert  uns*  huusfru  'n  soen. 
de  heister  up  dat  nest    verdrünk  uns  all  den  gest, 
de  kiwitt  up  de  harde  braak, 
dee  leep,  dat  em  de  halsknaak  bröök, 
sparling,  du  oll  rottending,    büst  de  bruut  ehr  haurirind. 

Knabe  in  Wismar  aus  Moüin. 

1519.  Kükerükü  säd  unse  hahn,  he  wull  mal  na  *n  friden  gähn, 
he  tröök  sien  blanken  stäwel  an, 

un  gung  ok  wol  up  siden  hen. 

;    Mecklenb.  Volkaüberlleferungen  Bd.  IL  14 


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de  koh  dee  leech  inne  weeg\ 

dat  kalf  dat  stünn  up  'n  fiiürhierd, 

de  hund  dee  hoort  de  bodder, 

de  katt  dee  schüfft  dat  Schotter, 

de  scharpenbull    dee  schüfft  dat  muH; 

bet  hinner  schultenschüün,    dor  döschen  se  kapüün, 

dor  döschen  se  schön  hawerstroh, 

im  brug'ten  se  schön  bier  af. 

dat  bier  fiing  an  to  susen,   dree  stänners  ut  den  husen, 

dree  stänners  ut  den  balkenbcen, 

dor  fallt  den  schult  sien  jungen  scen.  Wismar. 

1520.  Kikeriki  säd'  uns'  oll  groot  hahn, 
he  wull  mal  eens  na  *n  frigen  gähn, 
he  tröök  sien  blanken  sporen  an, 
un  sehch  sien  äben  wunner  an. 

de  koh  dee  kaakt  wat  äten, 

dat  kalf  dat  licht  in  de  weeg*  .  .  . 

dat  beir  füng  an  to  susen,   twee  stänners  ut  den  husen, 

balkenbcen  un  stubenbcen, 

gott  bescheer  uns  *n  swiegersoen, 

de  ollen  buurn  an  unsern  disch 

glöwen,  dat  all  dag*  hochtiet  is, 

de  ollen  buurn  kamen  an  to  springen, 

dat  de  ruten  in  de  finstern  klingen. 

Tagelöhner  in  Steffenshagen. 

1521.  Kükerühü,  du  blanke  mann, 

as  ik  von  Kükerü  inkamm,   sehch  ik  enen  elend  doran. 

de  koh  dee  seet  up  *n  fiiürhierd, 

de  .katt  dee  hoort  de  bodder, 

de  fledermuus  dee  fäg't  dat  huus, 

scharpenwäwer  drecht  mudden  rut; 

de  kreih  up'n  tuun    seet  so  vull  schuum, 

de  hahn  up  *n  wimen    wull  ok  beswimen.         Klocksin. 

1522.  As  ik  na  Okermünd  kämm, 
dar  sach  ik  mien  wunner  an  .  .  . 

dat  bier  fung  an  to  brusen,   un  stött  uns  ut  den  husen, 
de  heister  flooch  up  't  heck,  de  kreih  dee  feel  in  'n  dreck. 
Latendarf,  Zts.  f.  d.  Myth.  III  S.  398. 
Ebenso  mir  aus  Neustrelitx  mitgeteilt. 


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—    21J     - 

1523.  Dor  wier  mal  eens  en  kükerükühahn, 
dee  tröök  sien  blanken  stäwet  an, 

he  wull  mal  na  den  kösterhus'  gähn; 

dor  sach  he  sien  wunner  an. 

de  katt  dee  lickt  de  bodder, 

de  fledermuus  dee  putzt  dat  huus  „u.  s.  w.fc 

Aus  Bohlen. 

1524.  Kükürühahn    will  morgen  na  't  frigen  utgahn, 
blanke  sporen  tröök  he  an,   lustig  wull  he  riden; 
as  he  to  Brookshusen  keem, 

seech  he  näben  (!)  wunner  an. 

de  koh  leech  in't  fuür, 

de  hund  dee  leech  un  tont  de  bodder, 

de  fledermuus  dee  fäg't  dat  huus, 

de  kiwitt  schüfft  dat  muH  rot  ut  de  döör, 

schüfit  bet  schultenschüün,   dor  döschen  poor  kupuuns; 

mennicheen  dee  mach  dat  nich, 

un  mennicheen  stippt  dat  broot  dor  in. 

AUe  Häuslerfrau  in  Neu-Karin. 

1525.  Kükriikü  säd'  uns*  oll  hahn,  na'n  frigen  wull  he  gähn; 
as  he  na  Kakelmünsen  kämm,  sach  he  sien  wunner  an. 
dat  kalf  leech  inne  weeg', 

de  hund  dee  lickt  de  schöttel,   de  katt  frett  de  bodder, 

de  müs*  dee  lopen  na  de  schüün 

un  döschen  sik  kapüün  .  .  . 

de  kreih  seet  in  dat  nest,    verdrünk  in  all  den  gest. 

de  kukuk  up  den  tune  satt, 

un  dat  würd  ragen  un  he  würd  natt, 

wat  schad't  den  ollen  kukuk  dat. 

Alter  Bauer  in  Schutow. 

1526.  Kükerü  säd*  unse  hahn  .  . . 

dat  bier  füng  an  to  susen,  dree  stänners  stüben  ut  *n  hus', 
hahn  up  !n  wimen   wull  ok  verswimen, 
de  kreih  up  *t  nest   verdrünk  in  *n  gest. 
de  sparling  un  de  bookfink 
seten  an  't  fuür  un  wärmten  sik, 

de  sparling  verbrennt  sik,    oh,  wo  schritt  de  bookfink. 

Frau  in  Bargeshagen. 

1527.  Uns*  oll  grote  bunte  hahn 

wull  mal  na  Warnmünn'  rin  gähn; 
un  as  he  nu  ranner  kämm,   sehch  he  grotes  wunner  an. 

14* 


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—     212     — 

de  koh  dee  leech  in  't  fuür,  dat  kalf  dat  leech  inne  weeg\ 

de  katt  wier  bodderlicker,   de  hund  wier  't  schöttelwief ; 

de  fledermuus  putz  dat  huus, 

scharmwäwer  schüfft  dat  muH, 

bet  an  de  schüün,    dor  döschen  se  in  kamüün, 

dor  döschen  se  kort  hawerstroh, 

dor  brugen  se  goot  bier  van. 

dat  bier  fiing  an  to  susen,    baben  ut  'n  husen ; 

kreih  up  \  nest    süppt  den  schönsten  gest, 

vagel  up  *n  tuun    süppt  den  allerbesten  schuum. 

adeboor  is  klockenträder,    kukuk  is  kulengräwer, 

kiwitt  is  de  schöler    mit  all  sien  swester  un  bröder. 

Arbeiter  in  Ivendorf* 

1528.  Uns'  oll  grote  bunte  hahn 
wull  so  giern  na  *n  friden  gähn; 

as  he  bet  Gemüns'  keem,   säd'  de  grote  bunte  hahn: 
kalf  licht  inne  weeg',    koh  up  *n  füürhierd  .  .  . 
dree  kreihgen  in  't  nest    drin  (!)  in  gest,  % 
de  heister  un  rattenfenger. 
un  as  de  bruut  morgens  in  *n  dang*  güng, 
dor  kaakt  de  kiwitt  grütt, 
de  adeboor  scheet  'n  klump  bodder, 
kümmt  mit  *n  läpel  bi,  un  de  annern  kregen  nicks  af. 

tdhrenholz* 

Ähnlich  in  einem  Bruchstück:  de  kreih  up  dat  nest 
verdrünk  in  den  gest;  de  heister  un  de  rottenfinger. 
as  de  bruut  dor  föhr  morgens  in  den  dau,  kaakt  de 
kiwitt  grütt,  de  adeboor  stickt  n  stück  bodder  in,  de 
jungens  dee  kamen  mit  'n  läpel  bi,  de  dierns  dee  warden 
nicks  nütt:  Büdner frau  in  Lambrechtshagen. 

1529.  Uns1  oll  grote  bunte  hahn  wull  ok  mal  na  't  frigen  gähn; 
as  he  bi  Küriminten  kämm, 

tritt  ihm  ein  grosses  wunder  an. 

kalf  leech  inne  weeg'  ... 

kreih  up  't  nest    verdrünk  in  *n  gest. 

des  morgens  in  den  dau,   dor  kaakt  de  kiwitt  grütt, 

de  adeboor  ded'  de  bodder  to. 

dor  fohrten  de  dierns  mit  läpels  bi, 

de  jungens  wiren  nicks  bi  nütz«  Rostock. 

1530.  Uns9  oll  grote  bunte  hahn 
wull  so  giern  na  'n  friden  gähn. 


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-     313     - 

dat  kalf  leech  inne  weeg*  . . . 

dat  bier  fung  an  to  brusen,   dree  balken  unner'n  husen, 

kreih  up  *t  nest,    vördrunken  gest, 

de  adeboor  scheet  klumpen  bodder  in, 

de  diems  güngen  all  mit  läpel  bi, 

de  jungens  würden  nicks  bi  nütt.  Rostocker  Gegend. 

1531.  Kükerükü  secht  unser  bahn,  na'n  finden  wull  he  riden, 
he  treckt  sien  blanken  Sporen  an,  papier  wol  up  de  siden; 
as  he  na  Kükemünning  kämm, 

sehch  he  sien  eegen  wunner  an. 

dat  kalf  leech  in  de  weeg',   de  koh  dee  mörr  de  fleeg', 

de  scharrawäwer  drööch  dat  mull  to  bcen, 

dat  wier  de  bruut  ehr  süsterscen.  Brünkendorf. 

1532.  a.  Kükerehü  sech  uns'  oll  hahn, 

un  as  he  woll  na  frigen  gähn, 

tröök  he  sien  blanken  sporen  an; 

un  as  he  vor  de  frige  keem, 

donn  seech  he  all  sien  wunner  an. 

de  kooh  dee  leech  up  *n  füürhierd, 

dat  kalf  dat  leech  inne  weeg\ 

de  fledermuus  dee  fäg't  dat  huus, 

de  müch  dee  schöw  dat  mull  rut, 

de  adeboor,  de  knippertähn, 

dat  was  de  bruut  ehr  swiegerscen, 

de  hääster  sprüng  all  um  aen  disch, 

un  meen,  dat  all  hüüt  hochtiet  is.  Mittel-Wendorf. 

b.  Kikiriki  secht  unser  hahn, 

he  wull  ok  mal  hen  frigen  gähn, 
sien  blanken  stäwel  tooch  he  an, 
donn  sach  he  all  sien  wunner  an. 
de  adeboor,  de  klappertähn, 
dat  is  de  bruut  ehr  swiegerscen, 
de  heister  flööch  wol  um  den  disch, 
meent  ok,  dat  alle  dag'  hochtiet  is. 

Ruischerfrau  in  Ravemberg. 

Bruchstück:  de  adeboor  dee  klappert  de  däl  daal,  dat 
was  de  braut  ehr  swiegerscen,  de  heister  sprüng  dreemal 
up  n  disch,  he  meent,  dat  alle  dag'  hochtiet  is:  Frau  in 
Bedentin.  —  In  einem  anderen  Bruchstück:  adeboor,  de 
klappertähn,  wier  oll  fru  ehr  swiegerscen :  Peipdow. 


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—    214    - 

1533.  Kükerühü  säd*  unsre  hahne,   hen  frigen  wull  he  riden, 
he  tööch  de  blanken  sporen  an 

im  ded'  de  ükremünners  an; 
as  he  to  Ükremünde  kämm, 
dor  sach  he  sine  wunder  an. 

dat  kalf  leech  in  de  weeg',  de  hund  dee  wohrt  de  bodder, 
de  fledermuus  dee  fäg't  dat  huus, 
de  scharpenbull  schürrt  dat  muH  ut. 
de  hääster  mit  n  langen  swanz, 
dat  wier  de  bruut  ehr  vördanz, 

kiwitt  kiwitt  up  den  boen,  dat  wier  de  bruut  ehr  süstersoen. 

Alte  Frau  in  Bedtfin. 

1534.  Kükerükü  säd*  unse  hahn, 
dormit  wull  he  na'n  frigen  gähn; 
as  he  in  Travmünn'  kämm, 
sehch  he  dat  grote  wunner  an. 

dat  kalf  leech  in  de  weeg',  de  koh  satt  bi  dat  füür  .  .  . 

de  kukuk  in  dat  nest    versööp  in  all  den  gest, 

de  schuufut  up  den  düüstern  bcen, 

dat  wier  de  bruut  ehr  süstersoen, 

de  heister  mit  den  langen  swanz, 

dat  wier  de  bruut  ehr  vördanz. 

Handwerker  in  Wismar  aus  Malchin. 

1535*     Kükeraan  secht  uns'  oll  hahn, 

he  will  hüüt  abend  hen  frigen  gähn; 

he  kümmt  wol  bet  de  sühe,   dor  kricht  he  wat  to  hüren. 

de  katt  licht  up  den  fiiürhierd, 

de  hund  licht  up  den  boen, 

dor  kümmt  een  mit  'n  langen  swanz, 

hadd  mal  *n  nüüdlichen  vördanz. 

kiwitt,  wur  blief  ik?    in  n  brummelbeerbusch, 

dor  danz  ik,  dor  sing  ik,  dor  heff  ik  mien  lust. 

Reihwisch. 

1536.     Kükerühü  säd*  uns*  bunt  hahn, 

dormit  wull  he  na  *n  friden  gähn; 

as  he  to  Warnemünn*  kämm, 

keem  em  de  grote  wunner  an. 

de  koh  dee  leech  in  *t  füür,  dat  kalf  leech  inne  weeg* .  . . 

dat  beir  füng  an  to  susen, 

dree  balken  hooch  ünner'n  husen, 


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-     215    — 

de  kreih  up  *t  nest,    dee  drünk  den  gest, 

de  kukuk  up  'n  tuun,   dee  drünk  den  schuum, 

de  hääster  mit  den  langen  swanz, 

dee  ded*  de  bruut  den  vördanz.  VoUcshagen. 

1537.  Uns'  oll  hahn  will  abends  na  'n  friden  gähn, 
laat  sehn,  laat  sehn,  wurwiet  he  kümmt; 
he  kümmt  wol  bet  de  schüün, 

dor  kricht  he  wat  to  hüren. 

de  koh  licht  up  'n  fuürhierd,  dat  kalf  licht  in  de  weeg', 

de  hund  lickt  de  bodder, 

de  fledermuus  fäg't  ut,  de  scharrnwäwer  drecht  mull  rut, 

de  müs'  lopen  all  na  de  schüün    un  döschen  sik  de  püün, 

un  döschen  sik  kort  hawerstroh,    dor  brugen  se  bier  ut. 

dat  bier  fang  an  to  susen,    stünn  all  up  niten  husen, 

de  heister  up  't  nest  verdrünk  alle  gest, 

de  kukuk  un  de  korock    putzen  de  bruut  de  hoor, 

dor  danz  mal  een  mit  'n  langen  swanz, 

dee  ded'  *n  nüüdlichen  vördanz. 

Tagelöhnerfrau  in  Lambrechtshagm. 

1538.  Kükerükü  secht  unse  hahn,    as  he  wull  na  frigen  gähn, 
stäwel  un  sporen  treckt  he  an; 

as  he  bi  Warnmünn*  kämm,  dor  sach  he  sien  wunner  an. 

de  kukuk  un  de  korock, 

dee  stickten  de  bruut  dat  hoor  up, 

de  sparling,  dat  lütte  ding,  bröcht  de  bruut  den  truring, 

de  wädehopp,  de  lusekopp, 

dee  bröcht  de  bruut  den  nachtpott. 

dat  kalf  lach  in  de  weeg',    de  katt  dee  hoort  de  bodder, 

de  hund  dee  wascht  de  schöttel  ut, 

de  fledermuus  fäg't  dat  huus  ut, 

de  mullworm  drööch  dat  mull  rut, 

dee  schurrt  dat  twischen  de  linnen, 

dor  slögen  sik  de  blinnen, 

de  blinnen  slögen  sik  in  't  hawerkaff, 

dor  brug'ten  se  dat  bier  af. 

dat  bier  füng  an  to  susen  un  to  brusen, 

all  de  gäwel  Stegen  inn  husen, 

de  kreih  up  *n  mess   verdrünk  in  *n  gest, 

de  hääster  up  n  tuun   verdrünk  in  n  schuum, 

ik  wier  ok  dor  mank, 

hadd  nooch  to  dohn,  dat  'k  mank  ruter  kämm. 

Neubrandenburg. 


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—     216     — 

1539.  Kükerü  kreiht  unser  hahn, 
kumm,  wi  willn  na  *n  frigen  gähn ; 
as  wi  von  dat  frigen  kernen, 
sehgen  wi  den  groten  wunner  an  .  .  . 
schuufup,    sett  de  bruut  de  huw'  up, 

heester,  du  langeswanz,    doh  de  bruut  den  vördanz, 
sparling,  du  lüttes  ding,   schenk  de  bruut  den  gollen  ring. 
Latendorf,  Ndd.  Kon:  Bl  III  S.  12  (aus  Userin). 

1540.  Kükürü  de  rode  hahn, 

he  säd',  he  wull  na'n  frigen  gähn; 

as  he  na  Ukermünde  kämm, 

dor  sehch  he  sien  wunner  an. 

de  koh  lach  up  den  fiiürhierd, 

dat  kalf  jööch  ehr  de  fleegen  af, 

de  katt  dee  hoort  de  bodder, 

de  hund  dee  wascht  de  schöttel, 

fledermuus  fäg't  ut  dat  huus, 

de  mullworm  drööch  dat  muH  herut; 

de  sparling,  dat  lütte  ding,    bröcht  de  bruut  den  truring, 

hääster,  de  langestart,    maakt  de  bruut  den  vördanz. 

Suiten. 

1541.  Kikeriki  secht  unse  hahn, 

he  wull  hüüt  abend  na  'n  frigen  gähn ; 

as  he  wedder  her  kämm,   sach  en  jeder  sien  wunner  an. 

koh  leech  achter  *n  hus'  in  *n  stall, 

kalf  leech  inne  weeg*  un  sung  . .  . 

aant  up  dat  nest,   dee  söpen  all  den  gest, 

kreih  up  n  tuun   sööp  sik  rein  duun, 

heister  mit  n  langen  swanz   gew  de  bruut  den  vördanz, 

sparling,  du  lüttes  ding,  gewst  de  bruut  den  gollen  ring, 

adeboor  mit  *n  langen  knaken, 

will  de  bruut  dat  bedd  upmaken,  Warnemünde. 

1542.  Wi  wollen  beidf  na  fn  frigen  gähn. 
as  wi  in  Kappeniren  kernen, 

dor  sehgen  wi  dat  wunder  an. 
de  katt  wascht  af,   de  muus  fög't  ut, 
scharpen wäwer  schreef  se  rut, 
dor  slögen  s'  sik  all  ut  *n  hus*  rut, 
de  adeboor  mit  *n  langen  knaken, 
dee  woll  so  giern  de  bruut  beslapen, 
hääster  mitn  bunten  swanz  maakt  de  bruut  den  vördanz. 
AUe  Frau  in  Bibnitz  aus  der  Teierower  Gegend. 


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—     217     - 

1543.  Kükerükü  secht  unser  groot  hahn, 
up  den  spaan  (!)  wull  he  wol  gähn; 
as  he  an  den  mcelendcor  kämm, 
sehch  he  all  dat  wunner  an. 

de  hund  dee  wascht  de  schottet, 

de  katt  dee  haalt  de  bodder, 

de  fledermuus  fäg't  huus  ut, 

de  scharrnwäwer  schüffeit  dat  muH  herut. 

de  kiwitt  mit  sinen  bunten  kränz, 

dee  ded*  mit  de  bruut  den  stubendanz, 

de  adeboor  mit  sinen  langen  knaken, 

dee  woll  de  nacht  bi  de  bruut  wol  slapen.      Dierhagen. 

1544.  Kükerühü  säd'  uns*  oll  bunt  hahn, 

he  wull  to  hochtiet  gähn,   na  de  kükerüwih; 

as  he  dor  in  n  krooch  kämm, 

donn  sach  he  sik  dat  wunner  an. 

dat  kalf  dat  leech  inne  weeg*  un  süng, 

de  koh  dee  seet  vor  't  bedd  un  spünn  .  .  . 

de  hääster  mit  den  langen  swanz 

ded'  mit  de  bruut  den  vördanz, 

de  adeboor  stellt  sik  up  eenen  been, 

up  dee  oort  künn  he  't  bäter  sehn.  Mecklenburg. 

1545      Kükerü  säd'  unse  hahn,    as  he  wull  na'n  frigen  gähn; 
as  he  bi  de  windmcel  keem,  sehch  he  sinen  wunner  an. 
dat  kind  leech  in  de  weeg1,  de  katt  dee  hoort  de  bodder, 
de  fledermuus  dee  stöw't  dat  huus, 
de  scharrnwäwer  drööch  't  muH  rut, 
dor  brug'ten  se  sik  bier, 

dat  bier  füng  an  to  susen,  den  kleemstock  ut'n  husen, 
de  kluck  von  *t  nest   verdrünk  in  *n  gest, 
de  kreih   up  'n  tuun    verdrünk  in  'n  schuum, 
adeboor,  de  klipperklapper, 
dee  slööch  de  bruut  de  trummel  vor.  Scliorsow. 

1546.  Kükrükü,  de  bunte  hahn, 

as  he  wull  nan  frigen  gähn,  tröök  he  sine  sporen  an  . .  . 
dat  bier  füng  an  to  susen,  dree  kleemstaken  ut  *n  husen, 
de  kluck  up  *t  nest    verdrünk  in  'n  gest, 
adeboor,  du  klipperklapper,  sparling,  du  rottending. 

1547.  Kükerükü  secht  uns*  stolze  hahn, 
he  tööcht  wol  hen  na'n  friden; 

as  he  up  'n  felde  kämm,  donn  sach  he  sien  wunner  an. 


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-     218     — 

de  fledermuus  dee  fag't  ut, 
de  sparling  drecht  de  müll  wech; 
de  gös*  dee  gähn  na  *n  ganten,   dat  sünd  de  muskanten. 

Melz. 

1548.  As  Hans  na  'n  friden  güng,  treckt  he  blank  sporen  an; 
as  he  nahst  wedderkeem,  dor  schient  de  koop  em  düür. 
de  koh  dee  leech  an  *t  füür, 

dat  kalf  leech  inne  weegen,    dat  steken  all  de  fleegen, 

de  hund  dee  seet'bi't  bodderfatt, 

de  katt  dee  wascht  de  schötteln  af, 

de  fledermuus  fäg't  dönssen  ut, 

scharrnwäwer  drööch  dat  muH  herut; 

in  de  grote  schüün,    dor  döschten  twee  kapüün, 

dor  döschten  se  dat  hawergatt, 

un  brug'ten  ok  schön  bier  up  *t  fatt. 

de  goos  dee  seet  up  't  nest,  un  verdrünk  in  all  den  gest, 

de  kreih  seet  up  'n  tuunpahl, 

un  möök  em  wat  inne  suppenschaal, 

de  heister  seet  up  de  brüch, 

de  brüch  füng  an  to  knacken, 

donn  scheten  s'  sik  all  uppe  hacken.  Völkshagen. 

1549.  Kükerüküh  secht  unser  hahn,   grote  sporen  hett  he  an, 
dat  maakt,  he  will  ut  frigen  gähn,   na  de  küükwih; 
un  as  he  in  den  huse  kämm, 

donn  tred*  em  ok  dat  wunner  an. 
de  koh  leech  in  dat  bedd,    dat  kalf  leech  in  de  weeg\ 
de  fledermuus  dee  fäg't  dat  huus, 
de  katt  dee  drööch  dat  muH  herut, 
de  specht  sett't  ehr  torecht, 
un  as  de  bruut  von'n  wagen  kämm, 
begegent  ehr  de  brüdigam. 
gunn  dach,  gunn  dach,  mien  leewe  bruut, 
worum  hest  du  so  *n  witte  huut? 
dat  maakt,  ik  heff  mi  bad't. 
Das  Übrige  war  vergessen. 

Dame  in  Wismar  von  ihrer  verstorbenen  Mutter. 

1550.  Kükrühü  sagt  unser  hahn,  im  frühling  wollt  er  reiten, 
er  zieht  die  blanken  sporen  an, 

un  reit't  nach  Ükrümünden  an; 

als  er  in  Ükrümünde  kam,  da  sah  er  seine  wunder  an. 

dat  kalf  dat  leech  inne  weeg',  de  hund  dee  haalt  de  bodder, 


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—    219     ~- 

de  fledermuus  dee  fäg't  dat  huus, 

de  scharrnwäwer  fäg't  mull  ut. 

schuufut,  du  lütte  ding,    dat  is  de  braut  ehr  truring. 

un.as  se  na  de  kirch  hengüng,  donn  wier  se  goot  geflochten, 

as  se  ut  de  kirch  inkeem,   Hadd  se  'ne  junge  dochter. 

lud',  lud',  alle  lud1,   hüüt  is  hochtiet  un  kinnelbier, 

hüüt  is  duwwelt  freude.  Knabe  in  Wismar  aus  Dammhusen. 

1551.  Kükerürü  secht  uns'  oll  hahn, 
donn  woll  he  na  n  friten  gähn; 
un  as  he  na  de  däl  rupkeem, 
donn  sehch  he  sien  wunner  an. 
sien  nige  bostdook  wier  toräten, 
sien  morgenbroot  wier  ok  upfräten. 
minen  kater  heff  ik  so  lang*  hatt, 
nu  hett  he  mi  de  melk  ümstött, 

mien  swien  dat  is  von  'n  kaben  braken, 

mien  kuhnhahn  hett  sik  ok  versapen, 

mien  knecht  dee  leep  ok  up  den  faalt, 

drüm  heff  ik  em  ok  wechjag't.  Pepelow. 

1552.  Kükerükü  kreiht  uns'  oll  bunt  hahn, 
wann  wisst  du  na  de  bruut  hengahn? 

de  bruut  fung  an  to  schrigen,  de  hahn  füng  an  to  wigen. 

tweeuntwintig  lud*  bi'n  disch, 

de  bruut  weet  wol,  wat  huushollen  is; 

huushollen  is  arbeit,  stratengahn  is  fuulheit. 

up  de  straat  is  't  prächtig,  in  de  kirch  andächtig, 

achter  *n  disch  is  *t  mündlich,  in  dat  bedd  is  *t  fründlich. 

peterzill   un  königskruut,   hüüt  bün  ik  'ne  junge  bruut. 

Nimhagen. 
Ähnlich  in  einem  Bruchstück:  de  hahn  fangt  an  to 
schrigen,  de  braut  fangt  an  to  krigen;  twintig  lud'  Sitten 
achter 'n  disch,  weeten  nich,  wat  huushollen  is;  huus- 
hollen is  arbeiten,  stratengahn  is  faulenzen;  bi  de  kirch 
dor  döcht  dat  nich,    stratengahn  is  prächtig:  Wismar. 

1553.  a.  Krükrü  kreih  mien  hahn, 

kumm,  wi  willn  na'n  frigen  gähn; 

as  wi  von  den  frigen  kernen, 

sehgten  wi'n  groten  wunner  an. 

de  koh  stünn  up  *n  füürreet,   dat  kalf  leech  in  de  weeg\ 

de  katt  dee  wascht  de  schöttel  af, 

fledermuus  putzt  dat  huus. 


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—     220    — 

valleri  vallera  valleritzensteen, 
hest  du  de  bruut  wol  sitten  sehn? 
se  seet  up  *n  breeden  steen, 
un  hadd  sik  all  de  ogen  root  weent; 
alle  mäkens  kregen  'n  mann, 
se  müsst  sitten  un  kiken  dat  an ; 
as  dat  to  den  letzten  kämm, 
kreech  se  noch  den  besten  mann; 
he  rookt  nich,  he  smookt  nich, 

he  keek  ok  nich  in  *t  schapp,  he  rookt  ok  nich  taback. 

Mirow. 

He  rooch  ehr  nich,    he  slooch  ehr  nich,  un  rookt  ok  nich 

toback:  ebendort. 

Kumm,  wi  willn  na  de  heirat  gähn; 

as  wi  von  de  heirat  kernen,  wier  en  groot  wunner  bedacht. 

de  katt  up  den  fiiürrett,    de  hund  up  den  pott. 

heri  heru  herutschensteen,  hestmien  bruut  nich  sitten  sehn? 

alle  mäkens  kregen  'n  mann, 

se  müsst  sitten  un  kiken  dat  an; 

as  se  bi  den  letzten  kämm, 

kreech  se  noch  den  besten  mann; 

dee  rookt  nich,  de  smookt  nich, 

dee  kickt  ok  nich  in  dat  brannwiensschapp.    Wesenberg. 


Zweite  Gruppe. 

Das  Lied  von  Peter  Ott.    Die  Frankenfahrt. 

1554.     Ik  weet  wol  wat,  wat  du  nich  weest, 
dat  lihrt  mi  Peter  Ott; 
ik  wull  dat  pierd  den  toom  upstäken, 
donn  slööch  *t  mi  vor  den  kopp. 
ik  sett't  mi  up  den  blanken,  un  red'  donn  hen  na  Franken; 
as  ik  in  Franken  huus  ankeem, 
donn  wier  keen  minsch  to  huus, 
as  en  oll  katt,  as  en  oll  hund,  as  en  oll  fledermuus; 
de  katt  dee  drööch  de  bodder  ut, 
de  hund  dee  wascht  dee  schalen  ut, 
de  fledermuus  dee  putzt  dat  huus.  Hoort. 


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-     221     — 

1555.  Ik  weet  n  leed,  wat  niemand  weet, 
dat  lihrt  mi  Peter  sien  Ott; 

ik  süll  dat  pierd  *n  toom  andohn, 

donn  slööch  *t  mi  an  den  kopp. 

ik  süll  dormit  na  Franken  riden,  Frank  wier  nich  to  huus 

Frankenmaurer  boddert,  un  de  hund  dee  lickt  de  bodder, 

de  katt  dee  lickt  de  schodder. 

achter  unsern  hus',  dor  döschten  se  glatt  hawerkafF, 

dor  brug'ten  se  glatt  beir  van. 

dat  beir  würd  so  susen,    de  balken  in  den  husen; 

de  hingsten  in  den  stall,    dee  schrig'ten  oewerall; 

de  kreih  up  'n  tuun,   dat  wier  de  pageluun, 

de  hääster  mit  den  bunten  swanz, 

dee  ded'  de  bruut  den  vördanz.  Gadebusch. 

1556.  a.  Ik  weet  mal  wat,  wat  du  nich  weest,  dat  lihr  mi  Peter  Ott; 

ik  süll  dat  pierd  den  toom  andohn, 

de  toom  dee  wier  to  kort. 

ik  süll  dormit  na  Frank  henriden,  Frank  wier  nich  to  huus. 

un  as  ik  wedder  to  huus  keem, 

donn  seet  de  kluck  bi  de  weeg*  un  weeg*  dat  kind, 

dat't  sus*  achter  unsern  hus',  dor  döschten  se  kabus*  .  .  . 

de  lud'  achter  'n  disch,    dee  eten  n  gericht  fisch, 

de  katt  freet  mit,    donn  hadden  s*  *n  goden  schitt. 

Vor-Wendorf. 
Herren  achter  *n  disch,  eten  n  gericht  fisch,  de  kater  *n 
goden  dreck:  Beckerwitz;  fahlen  ut  n  stall  lepen  alloewerall, 
lud'  bi  'n  disch  eten  gerichte  fisch :  Bössow. 

b.  .  .  .  Ik  süll  dormit  na  Frankreich  riden, 
de  Frankreicher  wier  nich  in. 
kluck  dee  seet  mit  de  küük  vor  de  döör, 
kluck  wo  sünd  dien  lud'? 
achter  de  schüün,  döschen  ehr  kepüün  .  .  . 
kreih  up  *n  tuun    versüppt  den  schuum, 
lud'  bi  n  disch,    eten  'n  gericht  fisch, 
de  katt  eet  mit,  de  kreih  kreech  nicks.   Mütd-Wendvrf. 

Ik  süll  dormit  na  Prankreich  riden,  Frankreich  wier  nich 

to   huus.    dor  seet  en  kluck  mit  küken   vor  de  döör; 

kluck  wo   sünd  de  lud'  ?    achter  de  groot  schüün  . .  . : 

Oägelotc. 

1557.  Ik  weet  'n  leed  .  .  . 

dor  süll  ik  mit  na  Franken  riden,  Frank  wier  nich  to  huus- 
dor  wier  anners  keener  to  huus  as  *ne  olle  fru. 


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—    212     — 

de  koh  dee  leech  in  *t  fiiür,  dat  kalf  dat  leech  inne  weeg', 

de  katt  wier  bodderlicker,    de  hund  wier  *t  schöttelwief ; 

de  fledermuus  putz  dat  huus, 

scharrnwäwer  schüfft  dat  muH, 

bet  an  de  schüün,    dor  döschen  se  in  kamüun, 

dor  döschen  se  kort  hawerstroh, 

dor  brugen  se  goot  bier  van. 

dat  bier  fung  an  to  susen,   baben  ut  *n  husen; 

kreih  up  't  nest    süppt  den  schönsten  gest, 

vagel  up  'n  tuun    süppt  den  allerbesten  schuum. 

adeboor  is  klockenträder,    kukuk  is  kulengräwer, 

kiwitt  is  de  schöler    mit  all  sien  swester  un  bröder. 

Arbeiter  in  Ivendorf. 

1528.  Uns*  oll  grote  bunte  hahn 
wull  so  giern  na  *n  friden  gähn; 

as  he  bet  Gemüns'  keem,   säd*  de  grote  bunte  hahn: 
kalf  licht  inne  weeg\    koh  up  *n  füürhierd  .  .  . 
dree  kreihgen  in  *t  nest    drin  (!)  in  gest,  % 
de  heister  un  rattenfenger. 
un  as  de  bruut  morgens  in  *n  daug'  güng, 
dor  kaakt  de  kiwitt  grütt, 
de  adeboor  scheet  *n  klump  bodder, 
kümmt  mit  'n  läpel  bi,  un  de  annern  kregen  nicks  af. 

tdfirenholx. 

Ähnlich  in  einem  Bruchstück:  de  kreih  up  dat  nest 
verdrtink  in  den  gest;  de  heister  un  de  rottenfinger. 
as  de  bruut  dor  föhr  morgens  in  den  dau,  kaakt  de 
kiwitt  grütt,  de  adeboor  stickt  n  stück  bodder  in,  de 
jungens  dee  kamen  mit  fn  läpel  bi,  de  dierns  dee  warden 
nicks  nütt :  Büdnerfrau  in  Lambrecktshagen. 

1529.  Uns1  oll  grote  bunte  hahn  wull  ok  mal  na  't  frigen  gähn; 
as  he  bi  Küriminten  kämm, 

tritt  ihm  ein  grosses  wunder  an. 

kalf  leech  inne  weeg'  ... 

kreih  up  't  nest    verdrünk  in  *n  gest. 

des  morgens  in  den  dau,   dor  kaakt  de  kiwitt  grütt, 

de  adeboor  ded*  de  bodder  to. 

dor  fohrten  de  dierns  mit  läpels  bi, 

de  jungens  wiren  nicks  bi  nütz.  Rostock. 

1530.  Uns'  oll  grote  bunte  hahn 
wull  so  giern  na  'n  friden  gähn. 


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-     313     - 

dat  kalf  leech  inne  weeg*  . . . 

dat  bier  fung  an  to  brusen,   dree  balken  unner'n  husen, 

kreih  up  't  nest,    vördrunken  gest, 

de  adeboor  scheet  klumpen  bodder  in, 

de  diems  güngen  all  mit  läpel  bi, 

de  jungens  würden  nicks  bi  nütt.  Rostocker  Gegend. 

1531.  Kükerükü  secht  unser  bahn,  na'n  friden  wull  he  riden, 
he  treckt  sien  blanken  sporen  an,  papier  wol  up  de  siden; 
as  he  na  Kükemünning  kämm, 

sehch  he  sien  eegen  wunner  an. 

dat  kalf  leech  in  de  weeg',   de  koh  dee  mörr  de  fleeg', 

de  scharrnwäwer  drööch  dat  mull  to  bcen, 

dat  wier  de  bruut  ehr  süstersoen.  Brünkendorf. 

1532.  a.  Kükerehü  sech  uns'  oll  hahn, 

un  as  he  woll  na  frigen  gähn, 

tröök  he  sien  blanken  sporen  an; 

un  as  he  vor  de  frige  keem, 

donn  seech  he  all  sien  wunner  an. 

de  kooh  dee  leech  up  *n  füürhierd, 

dat  kalf  dat  leech  inne  weeg\ 

de  fledermuus  dee  fäg't  dat  huus, 

de  müch  dee  schöw  dat  mull  rut, 

de  adeboor,  de  knippertähn, 

dat  was  de  bruut  ehr  swiegersoen, 

de  hääster  sprüng  all  um  den  disch, 

un  meen,  dat  all  hüüt  hochtiet  is.  Mittel-Wendorf. 

b.  Kikiriki  secht  unser  hahn, 

he  wull  ok  mal  hen  frigen  gähn, 
sien  blanken  stäwel  tooch  he  an, 
donn  sach  he  all  sien  wunner  an. 
de  adeboor,  de  klappertähn, 
dat  is  de  bruut  ehr  swiegersoen, 
de  heister  flööch  wol  um  den  disch, 
meent  ok,  dat  alle  dag*  hochtiet  is. 

Kvischerfrau  in  Ravensberg. 

Bruchstück:  de  adeboor  dee  klappert  de  däl  daal,  dat 
was  de  bruut  ehr  swiegersoen,  de  heister  sprüng  dreemal 
up  n  disch,  he  meent,  dat  alle  dag'  hochtiet  is :  Frau  in 
Redeniin.  —  In  einem  anderen  Bruchstück:  adeboor,  de 
klappertähn,  wier  oll  fru  ehr  swiegerscön :  Pepelow. 


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—    214    - 

1533.  Kükerühü  sä(T  unsre  hahne,   hen  frigen  wull  he  riden, 
he  tööch  de  blanken  sporen  an 

un  ded'  de  ükremünners  an; 
as  he  to  Ükremünde  kämm, 
dor  sach  he  sine  wunder  an. 

dat  kalf  leech  in  de  weeg',  de  hund  dee  wohrt  de  bodder, 
de  fledermuus  dee  fäg't  dat  huus, 
de  scharpenbull  schurrt  dat  muH  ut. 
de  hääster  mit  n  langen  swanz, 
dat  wier  de  bruut  ehr  vördanz, 

kiwitt  kiwitt  up  den  bcen,  dat  wier  de  bruut  ehr  süstersoen. 

Alte  Frau  in  Redefin. 

1534.  Kükerükü  säd'  unse  hahn, 
dormit  wull  he  na  *n  frigen  gähn; 
as  he  in  Travmünn1  kämm, 
sehch  he  dat  grote  wunner  an. 

dat  kalf  leech  in  de  weeg',  de  koh  satt  bi  dat  füür  .  .  . 

de  kukuk  in  dat  nest    versööp  in  all  den  gest, 

de  schuufut  up  den  düüstern  bcen, 

dat  wier  de  bruut  ehr  süstersoen, 

de  heister  mit  den  langen  swanz, 

dat  wier  de  bruut  ehr  vördanz. 

Handwerker  in  Wismar  aus  Malchin. 

1535.  Kükeraan  secht  uns'  oll  hahn, 

he  will  hüüt  abend  hen  frigen  gähn; 

he  kümmt  wol  bet  de  sühe,    dor  kricht  he  wat  to  hüren. 

de  katt  licht  up  den  fiiürhierd, 

de  hund  licht  up  den  boen, 

dor  kümmt  een  mit  *n  langen  swanz, 

hadd  mal  'n  nüüdlichen  vördanz. 

kiwitt,  wur  blief  ik?    in  n  brummelbeerbusch, 

dor  danz  ik,  dor  sing  ik,  dor  heff  ik  mien  lust. 

Bdhivisch. 

1536.  Kükerühü  säd*  uns'  bunt  hahn, 
dormit  wull  he  na  *n  friden  gähn; 
as  he  to  Warnemünn'  kämm, 
keem  em  de  grote  wunner  an. 

de  koh  dee  leech  in  't  füür,  dat  kalf  leech  inne  weeg* .  . . 

dat  beir  fang  an  to  susen, 

dree  balken  hooch  ünner'n  husen, 


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—     215    — 

de  kreih  up  't  nest,    dee  drünk  den  gest, 

de  kukuk  up'n  tuun,   dee  drünk  den  schuum, 

de  hääster  mit  den  langen  swanz, 

dee  ded*  de  bruut  den  vördanz.  Völkshagen. 

1537.  Uns1  oll  hahn  will  abends  na  'n  friden  gähn, 
laat  sehn,  laat  sehn,  wurwiet  he  kümmt; 
he  kümmt  wol  bet  de  schüün, 

dor  kricht  he  wat  to  hüren. 

de  koh  licht  up  *n  fuürhierd,  dat  kalf  licht  in  de  weeg', 

de  hund  lickt  de  bodder, 

de  fledermuus  fäg't  ut,  de  scharrnwäwer  drecht  muH  rut, 

de  müs*  lopen  all  na  de  schüün    un  döschen  sik  de  püün, 

un  döschen  sik  kort  hawerstroh,    dor  brugen  se  bier  ut. 

dat  bier  Ring  an  to  susen,    stünn  all  up  niten  husen, 

de  heister  up  *t  nest  verdrünk  alle  gest, 

de  kukuk  un  de  korock    putzen  de  bruut  de  hoor, 

dor  danz  mal  een  mit  'n  langen  swanz, 

dee  ded*  *n  nüüdlichen  vördanz. 

Tagelöhnerfrau  in  Lanibrechtsfiagm. 

1538.  Kükerükü  secht  unse  hahn,    as  he  wull  na  frigen  gähn, 
stäwel  un  sporen  treckt  he  an; 

as  he  bi  Warnmünn  kämm,  dor  sach  he  sien  wunner  an. 

de  kukuk  un  de  korock, 

dee  stickten  de  bruut  dat  hoor  up, 

de  sparling,  dat  lütte  ding,  bröcht  de  bruut  den  truring, 

de  wädehopp,  de  lusekopp, 

dee  bröcht  de  bruut  den  nachtpott. 

dat  kalf  lach  in  de  weeg,    de  katt  dee  hoort  de  bodder, 

de  hund  dee  wascht  de  schöttel  ut, 

de  fledermuus  fäg't  dat  huus  ut, 

de  mullworm  drööch  dat  muH  rut, 

dee  schurrt  dat  twischen  de  linnen, 

dor  slögen  sik  de  blinnen, 

de  blinnen  slögen  sik  in  *t  hawerkaff, 

dor  brug'ten  se  dat  bier  af. 

dat  bier  füng  an  to  susen  un  to  brusen, 

all  de  gäwel  Stegen  in'n  husen, 

de  kreih  up  'n  mess   verdrünk  in  'n  gest, 

de  hääster  up  n  tuun   verdrünk  in  n  schuum, 

ik  wier  ok  dor  mank, 

hadd  nooch  to  dohn,  dat  'k  mank  ruter  kämm. 

Neubrandenburg. 


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—     216     — 

1539.  Kükerü  kreiht  unser  hahn, 
kumm,  wi  willn  na  *n  frigen  gähn ; 
as  wi  von  dat  frigen  kernen, 
sehgen  wi  den  groten  wunner  an  .  .  . 
schuufup,    sett  de  bruut  de  huw'  up, 

heester,  du  langeswanz,    doh  de  bruut  den  vördanz, 
sparling,  du  lüttes  ding,   schenk  de  bruut  den  gollen  ring. 
Latendorf,  Ndd.  Korr.  Bl  III  S.  12  (aus  Userin). 

1540.  Kükürü  de  rode  hahn, 

he  säd',  he  wull  na'n  frigen  gähn; 

as  he  na  Ukermünde  kämm, 

dor  sehch  he  sien  wunner  an. 

de  koh  lach  up  den  fiiürhierd, 

dat  kalf  jööch  ehr  de  fleegen  af, 

de  katt  dee  hoort  de  bodder, 

de  hund  dee  wascht  de  schöttel, 

fledermuus  fäg1t  ut  dat  huus, 

de  mullworm  drööch  dat  mull  herut; 

de  sparling,  dat  lütte  ding,    bröcht  de  bruut  den  truring, 

hääster,  de  langestart,    maakt  de  bruut  den  vördanz. 

Suiten. 

1541.  Kikeriki  secht  unse  hahn, 

he  wull  hüüt  abend  na'n  frigen  gähn; 

as  he  wedder  her  kämm,   sach  en  jeder  sien  wunner  an. 

koh  leech  achter  n  hus'  in  'n  stall, 

kalf  leech  inne  weeg*  un  sung  .  .  . 

aant  up  dat  nest,   dee  söpen  all  den  gest, 

kreih  up  n  tuun    sööp  sik  rein  duun, 

heister  mit  n  langen  swanz   gew  de  bruut  den  vördanz, 

sparling,  du  lüttes  ding,  gewst  de  bruut  den  gollen  ring, 

adeboor  mit  *n  langen  knaken. 

will  de  bruut  dat  bedd  upmaken.  Wamemünde. 

1542.  Wi  wollen  beid*  na  n  frigen  gähn, 
as  wi  in  Kappeniren  kernen, 

dor  sehgen  wi  dat  wunder  an. 
de  katt  wascht  af,   de  muus  fag't  ut, 
scharpenwäwer  schreef  se  rut, 
dor  slögen  s'  sik  all  ut  'n  hus*  rut, 
de  adeboor  mit  *n  langen  knaken, 
dee  woll  so  giern  de  bruut  beslapen, 
hääster  mitn  bunten  swanz  maakt  de  bruut  den  vördanz. 
Alte  Frau  in  Bibnitx  aus  der  Teterower  Gegend. 


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-     917     - 

1543.  Kükerükü  secht  unser  groot  hahn, 
up  den  spaan  (!)  wull  he  wol  gähn; 
as  he  an  den  mcelendcor  kämm, 
sehch  he  all  dat  wunner  an. 

de  hund  dee  wascht  de  schöttel, 

de  katt  dee  haalt  de  bodder, 

de  fledermuus  fag't  huus  ut, 

de  scharrnwäwer  schüffeit  dat  muH  herut. 

de  kiwitt  mit  sinen  bunten  kränz, 

dee  ded*  mit  de  bruut  den  stubendanz, 

de  adeboor  mit  sinen  langen  knaken, 

dee  woll  de  nacht  bi  de  bruut  wol  slapen.      Bierhagen. 

1544.  Kükeruhü  säd*  uns*  oll  bunt  hahn, 

he  wull  to  hochtiet  gähn,    na  de  kükerüwih; 

as  he  dor  in  n  krooch  kämm, 

donn  sach  he  sik  dat  wunner  an. 

dat  kalf  dat  leech  inne  weeg*  un  süng, 

de  koh  dee  seet  vor  't  bedd  un  spünn  .  .  . 

de  hääster  mit  den  langen  swanz 

ded'  mit  de  bruut  den  vördanz, 

de  adeboor  stellt  sik  up  eenen  been, 

up  dee  oort  künn  he  *t  bäter  sehn.  Mecklenburg. 

1545      Kükerü  säd'  unse  hahn,    as  he  wull  na'n  frigen  gähn; 
as  he  bi  de  windmoel  keem,  sehch  he  sinen  wunner  an. 
dat  kind  leech  in  de  weeg,  de  katt  dee  hoort  de  bodder, 
de  fledermuus  dee  stöw't  dat  huus, 
de  scharrnwäwer  drööch  *t  mull  rut, 
dor  brug'ten  se  sik  bier, 

dat  bier  Ring  an  to  susen,  den  kleemstock  ut'n  husen, 
de  kluck  von  *t  nest   verdrünk  in  *n  gest, 
de  kreih  up  'n  tuun    verdrünk  in  *n  schuum, 
adeboor,  de  klipperklapper, 
dee  slööch  de  bruut  de  trummel  vor.  Sclwrsow. 

1546.  Kükrükü,   de  bunte  hahn, 

as  he  wull  na'n  frigen  gähn,  tröök  he  sine  sporen  an  . .  . 
dat  bier  füng  an  to  susen,  dree  kleemstaken  ut  *n  husen, 
de  kluck  up  *t  nest    verdrünk  in  'n  gest, 
adeboor,  du  klipperklapper,  sparling,  du  rottending. 

1547.  Kükerükü  secht  uns*  stolze  hahn, 
he  tööcht  wol  hen  na'n  friden; 

as  he  up  *n  felde  kämm,  donn  sach  he  sien  wunner  an. 


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—     218     — 

de  fledermuus  dee  fäg't  ut, 
de  sparling  drecht  de  müll  wech; 
de  gös'  dee  gähn  na  n  ganten,   dat  sünd  de  muskanten. 

Melx. 

1548.  As  Hans  na  *n  friden  güng,  treckt  he  blank  sporen  an; 
as  he  nahst  wedderkeem,  dor  schient  de  koop  em  düür. 
de  koh  dee  leech  an  't  füür, 

dat  kalf  leech  inne  weegen,    dat  steken  all  de  fleegen, 

de  hund  dee  seefbi't  bodderfatt, 

de  katt  dee  wascht  de  schötteln  af, 

de  fledermuus  fäg't  dönssen  ut, 

scharm wäwer  drööch  dat  muH  herut; 

in  de  grote  schüün,   dor  döschten  twee  kapüün, 

dor  döschten  se  dat  hawergatt, 

un  brug'ten  ok  schön  bier  up  't  fatt. 

de  goos  dee  seet  up  *t  nest,  un  verdrünk  in  all  den  gest, 

de  kreih  seet  up  'n  tuunpahl, 

un  möök  em  wat  inne  suppenschaal, 

de  heister  seet  up  de  brüch, 

de  brüch  füng  an  to  knacken, 

donn  scheten  s*  sik  all  uppe  hacken.  Völkshagen. 

1549.  Kükerüküh  secht  unser  hahn,  grote  sporen  hett  he  an, 
dat  maakt,  he  will  ut  frigen  gähn,   na  de  küükwih; 

un  as  he  in  den  huse  kämm, 
donn  tred'  em  ok  dat  wunner  an. 
de  koh  leech  in  dat  bedd,    dat  kalf  leech  in  de  weeg\ 
de  fledermuus  dee  fag't  dat  huus, 
de  katt  dee  drööch  dat  muH  herut, 
de  specht  sett't  ehr  torecht, 
un  as  de  bruut  von'n  wagen  kämm, 
begegent  ehr  de  brüdigam. 
gunn  dach,  gunn  dach,  mien  leewe  bruut, 
worum  hest  du  so'n  witte  huut? 
dat  maakt,  ik  heff  mi  bad't. 
Das  Übrige  war  vergessen. 

Dame  in  Wismar  von  ihrer  verstorbenen  Mutter. 

1550.  Kükrühü  sagt  unser  hahn,  im  frühling  wollt  er  reiten, 
er  zieht  die  blanken  sporen  an, 

un  reit't  nach  Ükrümünden  an; 

als  er  in  Ükrümünde  kam,  da  sah  er  seine  wunder  an. 

dat  kalf  dat  leech  inne  weeg',  de  hund  dee  haalt  de  bodder, 


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—    219     ~ 

de  fledermuus  dee  fäg't  dat  huus, 

de  scharrnwäwer  ßg't  muH  ut. 

schuufut,  du  lütte  ding,    dat  is  de  bruut  ehr  truring. 

un.as  se  na  de  kirch  hengüng,  donn  wier  se  goot  geflochten, 

as  se  ut  de  kirch  inkeem,   Hadd  se  'ne  junge  dochter. 

lud',  lud',  alle  lud',   hüüt  is  hochtiet  un  kinnelbier, 

hüüt  is  duwwelt  freude.  Knabe  in  Wismar  aus  Dammhusm. 

1551.  Kükerürü  secht  uns1  oll  hahn, 
donn  woll  he  na'n  friten  gähn; 
un  as  he  na  de  däl  rupkeem, 
donn  sehch  he  sien  wunner  an. 
sien  nige  bostdook  wier  toräten, 
sien  morgenbroot  wier  ok  upfräten. 
minen  kater  heff  ik  so  lang*  hatt, 
nu  hett  he  mi  de  melk  ümstött, 

mien  swien  dat  is  von  'n  kaben  braken, 

mien  kuhnhahn  hett  sik  ok  versapen, 

mien  knecht  dee  leep  ok  up  den  faalt, 

drüm  heff  ik  em  ok  wechjag't.  Pepelow. 

1552.  Kükerükü  kreiht  uns'  oll  bunt  hahn, 
wann  wisst  du  na  de  bruut  hengahn? 

de  bruut  fung  an  to  schrigen,  de  hahn  fung  an  to  wigen. 

tweeuntwintig  lud*  bi  'n  disch, 

de  bruut  weet  wol,  wat  huushollen  is; 

huushollen  is  arbeit,  stratengahn  is  fuulheit. 

up  de  straat  is  't  prächtig,  in  de  kirch  andächtig, 

achter  'n  disch  is  't  mündlich,  in  dat  bedd  is  't  fründlich. 

peterzill   un  königskruut,   hüüt  bün  ik  'ne  junge  bruut. 

Nienhagen. 
Ähnlich  in  einem  Bruchstück:  de  hahn  fangt  an  to 
schrigen,  de  braut  fangt  an  to  krigen;  twintig  lud'  Sitten 
achter  n  disch,  weeten  nich,  wat  huushollen  is;  huus- 
hollen is  arbeiten,  stratengahn  is  fuulenzen;  bi  de  kirch 
dor  döcht  dat  nich,    stratengahn  is  prächtig:  Wismar. 

1553.  a.  Krükrü  kreih  mien  hahn, 

kumm,  wi  willn  na'n  fingen  gähn; 

as  wi  von  den  frigen  kernen, 

sehgten  wi'n  groten  wunner  an. 

de  koh  stünn  up  'n  füürreet,    dat  kalf  leech  in  de  weeg', 

de  katt  dee  wascht  de  schöttel  af, 

fledermuus  putzt  dat  huus. 


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—     220    — 

valleri  vallera  valleritzensteen, 
hest  du  de  bruut  wol  sitten  sehn? 
se  seet  up  *n  breeden  steen, 
un  hadd  sik  all  de  ogen  root  weent; 
alle  mäkens  kregen  *n  mann, 
se  müsst  sitten  un  kiken  dat  an ; 
as  dat  to  den  letzten  kämm, 
kreech  se  noch  den  besten  mann; 
he  rookt  nich,  he  smookt  nich, 

he  keek  ok  nich  in  *t  schapp,  he  rookt  ok  nich  taback. 

Mirow. 

He  rooch  ehr  nich,    he  slooch  ehr  nich,  un  rookt  ok  nich 

toback:  ebendort 

Kumm,  wi  willn  na  de  heirat  gähn; 

as  wi  von  de  heirat  kernen,  wier  en  groot  wunner  bedacht. 

de  katt  up  den  füürrett,    de  hund  up  den  pott. 

heri  heru  herutschensteen,  hest  mien  bruut  nich  sitten  sehn? 

alle  mäkens  kregen  'n  mann, 

se  müsst  sitten  un  kiken  dat  an; 

as  se  bi  den  letzten  kämm, 

kreech  se  noch  den  besten  mann; 

dee  rookt  nich,  de  smookt  nich, 

dee  kickt  ok  nich  in  dat  brannwiensschapp.    Wesenberg. 


Zweite  Gruppe. 

Das  Lied  von  Peter  Ott.    Die  Frankenfahrt. 

1554*     1k  weet  wol  wat,  wat  du  nich  weest, 
dat  lihrt  mi  Peter  Ott; 
ik  wull  dat  pierd  den  toom  upstäken, 
donn  slööch  *t  mi  vor  den  kopp. 
ik  sett't  mi  up  den  blanken,  un  red*  donn  hen  na  Franken; 
as  ik  in  Frankenhuus  ankeem, 
donn  wier  keen  minsch  to  huus, 
as  en  oll  katt,  as  en  oll  hund,  as  en  oll  fledermuus; 
de  katt  dee  drööch  de  bodder  ut, 
de  hund  dee  wascht  dee  schalen  ut, 
de  fledermuus  dee  putzt  dat  huus.  Hoort. 


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-     221     — 

1555.  Ik  weet  n  leed,  wat  niemand  weet, 
dat  lihrt  mi  Peter  sien  Ott; 

ik  süll  dat  pierd  *n  toom  andohn, 

donn  slööch  't  mi  an  den  kopp. 

ik  süll  dormit  na  Franken  riden,  Frank  wier  nich  to  huus 

Frankenmaurer  boddert,  un  de  hund  dee  lickt  de  bodder, 

de  katt  dee  lickt  de  schodder. 

achter  unsern  husf,  dor  döschten  se  glatt  hawerkafF, 

dor  brug'ten  se  glatt  beir  van. 

dat  beir  würd  so  susen,    de  balken  in  den  husen; 

de  hingsten  in  den  stall,    dee  schrig'ten  cewerall; 

de  kreih  up  'n  tuun,   dat  wier  de  pageluun, 

de  hääster  mit  den  bunten  swanz, 

dee  ded'  de  bruut  den  vördanz.  Gadebusch. 

1556.  a.  Ik  weet  mal  wat,  wat  du  nich  weest,  dat  Uhr  mi  Peter  Ott; 

ik  süll  dat  pierd  den  toom  andohn, 

de  toom  dee  wier  to  kort. 

ik  süll  dormit  na  Frank  henriden,  Frank  wier  nich  to  huus. 

un  as  ik  wedder  to  huus  keem, 

donn  seet  de  kluck  bi  de  weeg*  un  weeg'  dat  kind, 

dat't  sus*  achter  unsern  hus,  dor  döschten  se  kabus*  .  .  . 

de  lud*  achter  *n  disch,    dee  eten  n  gericht  fisch, 

de  katt  freet  mit,   donn  hadden  s*  *n  goden  schitt. 

Vor-Wendorf. 
Herren  achter  'n  disch,  eten  n  gericht  fisch,  de  kater  'n 
goden  dreck:  Beckerwitx\  fahlen  ut  n  stall  lepen  alloewerall, 
lud1  bi  'a  disch  eten  gerichte  fisch :  Bössow. 

b.  .  .  .  Ik  süll  dormit  na  Frankreich  riden, 
de  Frankreicher  wier  nich  in. 
kluck  dee  seet  mit  de  küük  vor  de  döör, 
kluck  wo  sünd  dien  lud'? 
achter  de  schüün,  döschen  ehr  kepüün  .  .  . 
kreih  up  *n  tuun    versüppt  den  schuum, 
lud*  bi  n  disch,    eten  'n  gericht  fisch, 
de  katt  eet  mit,  de  kreih  kreech  nicks.   Mütd-Wendarf. 

Ik  süll  dormit  na  Frankreich  riden,  Frankreich  wier  nich 

to   haus,    dor  seet  en  kluck  mit  käken   vor  de   döör; 

kluck  wo   sünd   de   lud*  ?    achter  de  groot  schüün  .  .  . : 

Gägetow. 

1557.  Ik  weet  'n  leed  .  .  . 

dor  süll  ik  mit  na  Franken  riden,  Frank  wier  nich  to  huus- 
dor  wier  anners  keener  to  huus  as  *ne  olle  fru. 


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-     222    — 

de  kluck  dee  wohrt  de  küken, 

de  hund  dee  wohrt  de  bodder, 

de  katt  dee  wohrt  den  kes',  de  fledermuus  fögt't  huus  ut, 

de  scharrnwäwer  drecht  de  muH  herut.  Passin. 

1558.  .  .  .  Ik  wull  mal  eens  na  Franken  riden, 
un  Franken  wier  nich  in. 

dor  wier  wol  en  oll  kluckhohn  in,   dee  wohr  ehr  kind. 
de  fledermuus  dee  fäg'  dat  huus, 
de  mullworm  smeet  dat  rut, 
dee  smeet  dat  na  de  grote  schüün  .  . . 
von  dat  beir  füngen  an  to  susen  de  balken  achter  *n  husen, 
dree  hahnen  up  dat  heck   verdrünken  in  den  dreck, 
dree  hingsten  in  den  stall,    dee  schriden  oewerall, 
dree  buurn  achter  *n  disch  sünd  munter  un  frisch.  Palingen. 
. .  .  Dor  red'  ik   hen   na  Banken,   un  as  ik  to  Banken 
keem,  de  fledermuus  ...   de  buur  satt  achter  'n  disch  un 
höll  sik  munter  un  frisch:  OruU,  Ndd.  Korr.-Bl.  VHS.  37 
Nr.  53  (aus  Wismar). 

1559.  . .  .  Ik  sett't  mi  up  den  blanken,  un  red*  dorup  na  Ranken; 
as  ik  in  Ranken  kamen  ded', 

donn  seet  dor  'ne  fru  un  sögt  dat  kind, 

de  katt  dee  knäd1  de  bodder,  de  hund  dee  lickt  de  schöttel, 

de  fledermuuß  dee  putzt  dat  huus  bet  an  de  schultenschüün; 

donn  kernen  poor  gebüürken, 

dee  döschten  luter  hawerkaff, 

dor  wullen  se  bier  von  brugen; 

se  göten  dat  in  de  tunn*,  donn  fiing  dat  an  to  brummen, 

se  göten  dat  in  dat  bodderfatt, 

donn  bullert  dat  cewer  de  ganze  Stadt.    Hagenower-Heide. 

1560.  .  .  .  Ik  sett  mi  up  den  blanken,  un  rid'  dormit  na  Franken; 
Franken  wier  nümms  in   as  katt  un  hund; 

de  hund  dee  lickt  de  schalen,  de  katt  dee  lickt  de  bodder, 
de  fledermuus  .  .  .  Kothendorf. 

1561.  . .  .  Ik  wull  dormit  na  Franken  riden,  Franken  wier  nich  in. 
de  muus  dee  fäg't  de  däl  af,  de  rott  dee  drööch  dat  stroh  af, 
de  katt  dee  drööch  de  schiet  rut, 

un  achter  schultenschüün  dor  döschen  twee  kapüün  . . . 

Rating. 

1562.  .  .  .  Dor  sett't  ik  mi  up  lanken,  un  fuhr  dormit  na  Franken ; 
as  ik  na  Franken  keem,  donn  seet  de  paap  up  'n  gos'stall, 
un  möök  de  frische  bodder,   de  fledermuus  .  .  . 

Leussow  bei  Eldena. 


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—    223     — 

1563.  .  .  .  Ik  süll  dormit  na  Eli  riden,    Eli  wier  nich  in; 
dor  wier  ne  fru,  dee  knäd'  de  bodder, 

de  hund  dee  lickt  de  schotte!, 

de  fledermuus  flööch  oewer  't  huus  .  .  .  Wismar. 

1564.  .  .  .  Ik  woll  dormit  na  den  heister  riden, 
de  heister  wier  nich  in. 

dor  wier  'ne  fru,  dee  knäd*  de  bodder, 

de  hund  dee  lickt  dat  schell,   de  fledermuus  .  .  . 

Wismar. 

1565.  .  .  •  Dorup  wull  ik  na  Franken  reisen, 
dor  wier  keen  minsch  to  huus; 

de  olle  kluck  dee  weeg't  dat  kind, 

dat  kalf  leech  in  de  weeg',    de  flerermuus  .  .  . 

twee  stänner  ut'n  hyis',  twee  balken  ut'n  bcen, 

mien  Putzing  hett  'n  jungen  scen.  Aus  Plan. 

1566.  .  .  .  Ik  süll  noch  'n  bäten  na  Franken  riden, 
im  Franken  wier  nich  to  huus. 

wo  sünd  denn  all  de  annern  bläben? 

achter  de  schultenschüün,    achter  de  schultenschüün, 

dor  döschen  se  kort  hawerkaff, 

dor  brugen  se  all  dat  bier  af; 

dat  bier  fung  an  to  brusen,  twee  balken  hinner  'n  husen, 

von  den  balken  up  den  bcen, 

donn  hadd  schulten  sien  dochter  'n  lütten  soen. 

HoUingsdorf. 

1567.  . . .  Dor  süll  ik  up  naBene  riden,  unBene  wier  nich  to  huus. 
dor  wier  'ne  fru,   dee  knäd'  de  bodder, 

de  hund  dee  lickt  de  schöttel  ut,    de  fledermuus  .  . . 
dat  bier  füng  an  to  susen,    twee  steen  flögen  ut  'n  husen, 
twee  balken  ut  'n  bcen,  Korl  Stark  hadd  'n  scen. 

Kamin. 

1568.  Ik  weet  'n  lied,  wat  niemand  weet, 
dat  weet  mien  broder  Ott, 

ik  süll  dat  pierd  den  toom  andohn, 

he  slööch  mi  vor  den  kopp. 

ik  süll  mit  em  na  Bankow  riden, 

in  Bankow  wahnt  man  een  oll  wief; 

de  katt  dee  knäd'  de  bodder  ut, 

de  hund  dee  wascht  de  schöttel  ut, 

fledermuus  dee  fäg't  ut,   de  scharrnbull  streut  ut, 

ok  slachten  se'n  kapuunhahn,  dor  brugen  se  wälig  bier  von. 


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—    224    — 

dat  bier  fangt  an  to  hulen, 

de  Ständer  ut  de  hüser  rut,   balkens  von  den  boen. 
de  heister  seet  up  *t  hecken  un  versööp  in  'n  drecken ; 
de  kreih  seet  up  'n  tuun   un  versööp  in  den  schuum. 

Aus  Parckim. 

1569.  .  .  .  Ik  süll  damit  na  *n  Franken  riden, 
de  Frank  wier  nich  to  huus; 

de  olle  kluck  seet  bi  de  weeg',  se  weeg*  dat  lütte  kind, 
de  hund  dee  üürt  de  bodder,  de  katt  dee  lickt  de  schöttel, 
de  fledermuus  .  .  .  Eldena. 

1570.  Ik  weet  dat  leed,   dat  niemand  weet, 
dat  weet  mien  broder  Ott; 

as  ik  dat  pierd  den  toom  ümded', 

donn  slööch  he  mi  vor  *n  kopp. 

ik  oewer  ded'  nich  wanken,  un  red'  doch  hen  na  Ranken. 

un  as  ik  hen  na  Ranken  kämm, 

dor  seech  ik  'n  grotes  wunner  an. 

dor  weeg't  de  koh  de  kinner,  de  katt  dee  knäd1  de  bodder, 

de  hund  dee  wascht  de  schöttel  ut,   de  fledermuus  .  .  . 

de  hahn  seet  up  den  wimen,   dee  fiing  sik  an  to  grinen, 

dat  höhning  up  dat  nest   versööp  sik  in  den  gest, 

de  kreih  dor  up  den  tuunpahl  versööp  in  all  de  kollschaal, 

de  heister  mit  den  langen  swanz, 

dee  ded'  de  bruut  den  vördanz. 

Frau  in  Wütenburg  aus  Perlin, 

1571.  Ik  weet  n  leed,  dat  niemand  weet,  dat  lihrt  mi  broder  Ott; 
he  wull  dat  pierd  *n  toom  ümdohn, 

donn  slööch  em  dat  vor  *n  kopp. 
donn  leddt  he  mit  na  Franken, 
dee  hadd'n  bedd  vull  kranken, 
donn  leddt  he  mit  na  Krusen, 

dee  hadd  'n  küben  vull  bier,  un  dat  fiing  an  to  brusen. 
de  hahn  up  'n  tuun,    dee  föll  in  'n  schuum. 
de  kluck  in't  nest,    dee  föll  inn  gest, 
de  höhner  up  n  wimen,  dee  wullen  dor  up  verswimen, 
de  vagel  uppe  stubenklink,  dee  würd  ganz  stockenblind. 

Alte  Frau  in  Waschow. 

1572.  ...  He  süll  dormit  na  Franken  riden; 

dor  wier  nümms  in  as  en  oll  fru,  dee  bodder, 
de  hund  dee  lickt  dat  schöttel,  de  fledermuus  .  . . 
dat  beir  fang  an  to  brusen,  dree  bargen  cewer  n  husen, 


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—    225    — 

arebuur  in't  nest   verdriink  in  all  den  gest, 
kreih  up  'n  tuun   versööp  in  all  den  schuum, 
vagel  up'n  dönnssenklink,  de  oll  fru  weir  stockenblind. 

Pokrent. 

1573.  ...  He  wull  dormit  na'n  Fahlen  riden, 
dor  wier  keen  minsch  to  huus; 

dor  wier  'ne  oll  fru,  dee  bodder, 

de  katt  dee  wusch  de  schalen  ut, 

de  kukuk  up  *n  dönnskenbcen 

wier  de  oll  fru  ehr  swiegerscen.  ZapeL 

1 574.  ...  He  red*  na  schulten vadder  hen,  schultenmudder  bodder, 
de  katt  dee   lickt  dat  schoelken  ut,    de  fledermuus  .  .  . 

Gletxow. 

1575.  1k  weet  mal  wat,  wat  du  nich  weest, 
dat  lihrt  mi  Peter  Hopp; 

du  sasst  dat  pierd  den  toom  updohn 

un  riden  dormit  na  Blanken. 

as  he  bi  den  Blanken  keem,  dor  wier  dejenig  nich  to  huus. 

de  kluck  dee  seet  un  weeg't  dat  kind, 

de  katt  dee  seet  un  hotterpottert, 

de  fledermuus  dee  putzt  dat  huus, 

de  scharrnwäwer  drecht  \  mull  herut. 

Alte  Blinde  in  Nierihagen  bei  Tderow. 

1576.  Ik  weet  *n  leed,  wat  niemand  weet,  dat  lihrt  mi  Peter  Krus* ; 
ik  süll  dat  pierd  den  toom  updohn 

un  riden  dormit  na  Frankreich. 

as  ik  dor  keem,  döschten  se  hawerkaff, 

dor  drögen  de  müs*  dat  mcelrad  raf, 

dor  wullen  se  hier  von  brugen. 

dat  sus't,  dat  brus't,'  twee  balken  ut'n  hus\ 

dree  föllen  ut  *n  stall,    dee  lepen  oewerall ; 

de  kluck  up't  nest   versööp  in  de  gest, 

de  kreih  up  *n  tuun    versööp  in  *n  schuum.    Eratzeburg. 

1577.  Wat  ik  nich  weet,  dat  weet  mien  broder  Hott; 
ik  wull  dat  pierd  den  toom  andohn, 

de  toom  dee  wier  to  kort. 

donn  wier  ik  hen  na  Frinkfrank, 

Frinkfrank  wier  nich  to  huus. 

de  fledermuus  .  .  .  Kalkhorst. 

Wat  ik  nich  weet,  dat  lihrt  mi  Peter  Hott  . .  .  ik  siill 
dormit  na  Ehlers  riden,  Ehlers  dee  wier  nich  to  huus  . . . : 
Questin. 

Mecklenb.  Volksüberlief erringen  Bd.  IL  15 


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1578.  Ik  seh  mal  wat,  wat  du  nich  sühst,  dat  hett  mi  mine  rott  (!); 
ik  süll  dat  pierd  den  toom  updohn, 

donn  slööch  *t  mi  vor  den  kopp. 

donn  red1  ik  na  Elefanten,  Elefanten  wiren  nich  to  huus; 

donn  red*  ik  na  de  schüün,   dor  döschten  se  kabüün, 

dor  döschten  se  kababelstroh, 

dor  wulln  se  bier  von  brugen. 

klippe  klappe  adeboor,    slah  de  diern  de  trummel  vor. 

wur  vor?    wur  vor?     vor  de  düüster  kamerdöör. 

Klocksin. 

Bruchstück :  ik  weet  n  leed  wat  niemand  weet,  dat  lihrt 

mi  de  oll  rott  .  .  . :  Wittcnbiirg. 

1579.  Ik  weet  mal  wat,  wat  du  nich  weest, 
dat  weet  mien  Peter  Ott, 

ik  wull  mien  pierd  den  toom  updohn, 

donn  slööch  he  mi  vor  den  kopp. 

ik  sett't  mi  up  den  blanken,  un  red*  na  Friedrich  Franz; 

Friedrich  Franz  dee  wier  nich  in. 

dor  wier  mal  en  oll  frag',  de  oll  frug*  dee  knäd*  de  bodder, 

de  oll  katt  dee  lickt  dat  schöttel,    de  fledermuus  .  .  . 

kluck  up  ft  nest,   seih  mi  all  den  gest, 

vagel  up  n  tuun,    seih  mi  all  den  schuum. 

knick  knack  moelenrad,    giff  *n  ollen  mann  wat, 

laat  em  ok  nich  to  lang*  stahn, 

he  will  hüüt  abend  noch  wider  gähn; 

ut'n  wäg',  ut'n  wäg',  wo  is  he  kamen,  wo  kümmt  he  her? 

von  n  moelenbarch.      Frau  in  Wismar  aus  Kkin-Krankow. 

1580.  Ik  weet  mal  'n  leed,  dat  niemand  weet, 
dat  lihrt  mi  Peter  Ott; 

ik  süll  dat  pierd  den  toom  updohn,  ik  fööt  em  an  den  zopp. 

ik  red*  dormit  na  Hamborg  hen, 

dor  wier  keen  minsch  to  huus  as  en  olle  fru; 

de  katt  dee  wascht  de  schalen  ut, 

de  fledermuus  dee  fäg't  dat  huus, 

dor  slögen  sik  twee  monarchen  up  dat  hawerkaff, 

dor  brugten  se  sik  goot  bier  von. 

dat  bier  fung  an  to  susen,  de  stänners  ut  den  husen, 

höhning  up  't  nest    verdrünk  sik  in  n  gest, 

de  kreih  up  den  tuun,    dee  sööp  sik  so  duun, 

hääster,  du  langestart,  büst  de  bruut  ehr  vördanz; 

sparling,  du  rottending,  büst  de  bruut  ehr  huurkind. 

haug'  den  schelm  den  kopp  intwei, 


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dat  he  ward  to'n  hohnerei; 

hohnerei  dat  bün  ik  nich,  un  wat  ik  ward,  dat  weet  ik  nich. 

Tagelöhnerfrau  in  Mestlin. 

1581.     Ik  weet  mal 'n  leed,  wat  niemand  weet, 
dat  lihr  mi  Peter  Ott; 
ik  wull  mien  pier  den  toom  updohn, 
de  toom  dee  wier  to  kort, 
ik  wull  dormit  na  Franken  riden, 
de  Frank  dee  wier  nich  in, 
dor  wier  nich  mihr  als  en  oll  kluck, 
de  kluck  dee  wohr  de  kinner,    de  fledermuus  .  .  . 
dat  bier  fiing  an  to  susen,   dree  balken  oewer  *n  husen, 
dree  balken  cewer  n  fahlenstall, 
von  n  fahlenstall  cewer 't  ganze  land; 
de  vagel  up  *n  tuun   versööp  sik  in  'n  schuum, 
de  kreih  up  *t  heck    versööp  sik  in  'n  dreck, 
de  mullworm  dee  wull  kinnelbeir  hollen, 
kumm,  Krischaan,  wi  willn  ok  hengahn, 
wi  willn  den  buurn  in  *n  keller  krupen, 
un  willn  em  all  den  wien  utsupen.  Gallin. 


In  anderen  Fassungen  beginnt  der  Reim  ohne  Einleitung 
unmittelbar  mit  der  Frankenfahrt: 

1582.  Ik  red'  mal  hier  hen,   ik  red'  mal  dor  hen, 
ik  red*  mal  na  de  Franken  hen; 

un  as  ik  bi  de  Franken  keem, 

dor  müsst  ik  mien  verwunnerung  sehn. 

kalf  leech  in  de  weeg'  un  slöftp, 

de  koh  stünn  bi  dat  füür  un  spünn, 

fledermuus  fäg't  dat  huus, 

de  swaalken  mit  de  spitze  snuut, 

dee  drögen  all  dat  muH  herut. 

de  voss  dee  mit  'n  langen  swanz, 

dee  möök  de  bruut  den  vördanz; 

de  adeboor  mit  de  langen  been, 

dat  wier  de  bruut  ehr  swestersoen.  Frau  in  Klüz. 

1583.  Ik  sett't  mi  up  *n  blanken,   un  red*  na  könig  Frank; 
Frank  wier  nich  to  huus. 

dor  red*  ik  na  sien  schüün,  dor  döschten  se  kapüün  . . . 

Mädchen  in  Ribnüx. 


* 


15 


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—     228     — 

1584.  Ik  sett  mi  up  den  blanken,  im  rid'  dormit  na  Franken, 
as  ik  vor  Franken  ehr  döör  kämm, 

dor  stünn  *ne  oll  fru  un  bodder, 
de  hund  dee  lick  den  boddertöller, 
de  katt  dee  lick  de  schöttel,    de  fledermuus  .  .  . 
de  gös*  in  den  stall,    dee  schrigen  oewerall, 
de  vagel  up  de  dönnssenklink, 
dee  würden  alle  stockenblind, 

de  aadboor  up  dat  nest,   dee  sööp  von  all  den  gest, 
de  kreih  up  den  tuun,   dee  sööp  von  all  den  schuum. 

Pamprin. 

1585.  Vadder  un  mudder  bieben  doot, 
geben  mi  nicks  as  kes*  un  broot; 
kes'  un  broot  dat  niücht  ik  nich; 

sett't  ik  mi  up  *n  blanken,    red*  ik  hen  na  Franken. 

as  ik  nu  na  Franken  kämm: 

de  hund  dee  putzt  de  schöttel  ut, 

de  katt  dee  wascht  de  bodder,   de  fledermuus  .  .  . 

höhn  up  *t  nest   versööp  in  all  den  gest, 

hahn  up  'n  wimen   woll  sik  ok  beswimen, 

kreih  up  *n  tuunpahl    föll  in  de  suppenschaal. 

hääster  du  langeswanz,    doh  de  bruut  den  vördanz, 

kukuk  korock,    flecht  de  bruut  de  hoor  ut. 

Atis  Parchim* 

1586.  Führ  führ  Franken,   ich  reise  mal  erst  nach  Blanken, 
dor  wir  keener  to  huus  as  de  fledermuus; 

de  katt  dee  kaakt  de  fisch, 

de  mullworm  bröcht  s*  to  disch, 

de  rott  dee  fäg't  de  däl  af,  wo  süll  se  denn  dat  müll  laten  t 

dat  drööch  se  na  de  schüün  rin, 

dor  döschten  poor  kapuunhahns  . . .  Ahrensberg^ 

1587.  Führ  fohr  na  Franken,  dor  wiren  gor  keen  kranken; 
as  wi  dor  ankemen,  wier  keener  to  huus  as  de  fledermuus ; 
de  hahn  dee  maakt  de  bodder  rein, 

de  katt  dee  fäg't  de  däl  af, 

de  muus  dee  drööch  dat  mull  herut, 

wur  drööch  se  dat  wol  hen? 

dat  drööch  se  na  de  schüündäl, 

dor  döschten  twee  kapuunhahns  .  .  .  Aus  Bostock* 

1588.  Ik  wull  mal  eens  na  Finkfank  riden,  Finkfank  weer  nich  in. 
dor  seet  de  kluck  mit  de  küken  vor  de  döör. 

kluck,  wo  sünd  dien  lud'? 


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-     229     - 

achter  de  groot  schüün  döschen  se  kopüün, 

dor  brug*  mien  mudder  goot  beer  von. 

dat  beer  fung  an  to  brusen,   twee  balken  ut*  husen, 

twee  fahlen  ut  'n  stall,   twee  hingsten  cewerall; 

de  kreih  up  dat  nest   versööp  in  *n  gest, 

de  kukuk  up  *n  tuun   versööp  in  *n  schuum.       Mechow. 

1589*     1k  wull  mal  eens  naFranke  gähn,  Franke  wier  nich  to  huus. 
dor  seet  so'n  lüttsche  kluck  vor  de  döör. 
kluck  wo  sünd  dien  lud'? 

achter  de   groot  schüün,  dor  sniden  se  den  gasten  af, 
dat  beir  ward  dorvon  susen  .  .  .  Dassower  Gegend. 

1590.     Ik  wull  eens  na  Franken  riden. 

as  ik  dor  keem,  dor  wier  *ne  kluck,  dee  weeg't  dat  kind, 

de  hund  dee  wusch  dat  schottel  up, 

de  katt  dee  hoort  de  bodder, 

de  fledermuus  dee  putz  dat  huus, 

de  schüwer  schow  dat  mull  herut; 

achter  schultenschüün,    dor  stünnen  dree  gabusen, 

dee  döschten,  dat  se  hawer  kregen, 

dor  wollen  se  bier  von  brugen; 

dree  fahlen  in'n  stall,   dee  flögen  all  up  de  rall, 

de  kreih  versööp  sik  in  den  gest, 

de  hääster  versööp  sik  in  den  schuum, 

hooch,  Johann,  mit  de  holten  kann,  nu  is  *t  tiet. 

Schlagsdorf. 


Dritte  Gruppe. 

Hopp  hopp  Hawermann. 

1591.  a.  Hott  hott  Hadermann,  treck  dinen  vadder  sien  stäwel  an, 
sett  di  up  dat  beste  pierd,  büst  du  hunnert  dahler  wiert. 
he  red'  bet  hier,  he  red*  bet  dor, 
he  red*  wol  hen  na  Franken, 
un  as  he  hen  na  Franken  keem, 
dor  müsst  he  sien  Verwunderung  sehn, 
dor  seet  de  koh  bi  't  fiiür  un  spünn,   dat  kalf  . .  . 
dat  bier  fung  an  to  susen,  de  bruut  leep  ut  den  husen, 
de  voss  mit  den  langen  swanz, 
dee  maakt  de  bruut  den  vördanz, 


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—     226     — 

1578.  Ik  seh  mal  wat,  wat  du  nich  sühst,  dat  hett  mi  mine  rott  (!); 
ik  süll  dat  pierd  den  toom  updohn, 

donn  slööch  *t  mi  vor  den  kopp. 

donn  red1  ik  na  Elefanten,  Elefanten  wiren  nich  to  huus; 

donn  red*  ik  na  de  schüün,   dor  döschten  se  kabüün, 

dor  döschten  se  kababelstroh, 

dor  wulln  se  bier  von  brugen. 

klippe  klappe  adeboor,    slah  de  diern  de  trummel  vor. 

wur  vor?    wur  vor?     vor  de  düüster  kamerdöör. 

Klocksin. 

Bruchstück :  ik  weet  n  leed  wat  niemand  weet,  dat  lihrt 

mi  de  oll  rott  .  .  . :  Wittenberg, 

1579.  Ik  weet  mal  wat,  wat  du  nich  weest, 
dat  weet  mien  Peter  Ott, 

ik  wull  mien  pierd  den  toom  updohn, 

donn  slööch  he  mi  vor  den  kopp. 

ik  sett't  mi  up  den  blanken,  un  red'  na  Friedrich  Franz; 

Friedrich  Franz  dee  wier  nich  in. 

dor  wier  mal  en  oll  frug\  de  oll  folg'  dee  knäd*  de  bodder, 

de  oll  katt  dee  lickt  dat  schöttel,    de  fledermuus  .  .  . 

kluck  up  't  nest,   seih  mi  all  den  gest, 

vagel  up  *n  tuun,    seih  mi  all  den  schuum. 

knick  knack  moelenrad,    giff  n  ollen  mann  wat, 

laat  em  ok  nich  to  lang*  stahn, 

he  will  hüüt  abend  noch  wider  gähn; 

ut'n  wäg',  ut'n  wäg',  wo  is  he  kamen,  wo  kümmt  he  her? 

von  n  mcelenbarch.      Frau  in  Wismar  aus  Klein-Krarikow. 

1580.  Ik  weet  mal  'n  leed,  dat  niemand  weet, 
dat  lihrt  mi  Peter  Ott; 

ik  süll  dat  pierd  den  toom  updohn,  ik  fööt  em  an  den  zopp. 

ik  red'  dormit  na  Hamborg  hen, 

dor  wier  keen  minsch  to  huus  as  en  olle  fru; 

de  katt  dee  wascht  de  schalen  ut, 

de  fledermuus  dee  fäg't  dat  huus, 

dor  slögen  sik  twee  monarchen  up  dat  hawerkaff, 

dor  brug'ten  se  sik  goot  bier  von. 

dat  bier  fiing  an  to  susen,   de  stänners  ut  den  husen, 

höhning  up  *t  nest    verdrünk  sik  in  n  gest, 

de  kreih  up  den  tuun,    dee  sööp  sik  so  duun, 

hääster,  du  langestart,  büst  de  bruut  ehr  vördanz; 

sparling,  du  rottending,  büst  de  bruut  ehr  huurkind. 

haug*  den  schelm  den  kopp  intwei, 


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—     227     — 

dat  he  ward  to'n  hohnerei; 

hohnerei  dat  bün  ik  nich,  un  wat  ik  ward,  dat  weet  ik  nich. 

Tagelöhnerfrau  in  Mestlin. 

1581.     Ik  weet  mal  'n  leed,  wat  niemand  weet, 
dat  lihr  mi  Peter  Ott; 
ik  wull  mien  pier  den  toom  updohn, 
de  toom  dee  wier  to  kort, 
ik  wull  dormit  na  Franken  riden, 
de  Frank  dee  wier  nich  in, 
dor  wier  nich  mihr  als  en  oll  kluck, 
de  kluck  dee  wohr  de  kinner,    de  fledermuus  .  .  . 
dat  bier  fiing  an  to  susen,   dree  balken  oewer  *n  husen, 
dree  balken  cewer'n  fahlenstall, 
von'n  fahlenstall  cewer  *t  ganze  land; 
de  vagel  up  *n  tuun   versööp  sik  in  *n  schuum, 
de  kreih  up  't  heck    versööp  sik  in  *n  dreck, 
de  mullworm  dee  wull  kinnelbeir  hollen, 
kumm,  Krischaan,  wi  willn  ok  hengahn, 
wi  willn  den  buurn  in  *n  keller  krupen, 
un  willn  em  all  den  wien  utsupen.  Gallin. 


In  anderen  Fassungen  beginnt  der  Reim  ohne  Einleitung 
unmittelbar  mit  der  Frankenfahrt: 

1582.  Ik  red*  mal  hier  hen,    ik  red'  mal  dor  hen, 
ik  red*  mal  na  de  Franken  hen; 

un  as  ik  bi  de  Franken  keem, 

dor  müsst  ik  mien  verwunnerung  sehn. 

kalf  leech  in  de  weeg'  un  slööp, 

de  koh  stünn  bi  dat  füür  un  spünn, 

fledermuus  fäg't  dat  huus, 

de  swaalken  mit  de  spitze  snuut, 

dee  drögen  all  dat  muH  herut. 

de  voss  dee  mit  *n  langen  swanz, 

dee  möök  de  bruut  den  vördanz; 

de  adeboor  mit  de  langen  been, 

dat  wier  de  bruut  ehr  swestersoen.  Frau  in  Klüz. 

1583.  Ik  sett't  mi  up  'n  blanken,   un  red*  na  könig  Frank; 
Frank  wier  nich  to  huus. 

dor  red*  ik  na  sien  schüün,  dor  döschten  se  kapüün  . . . 

Mädchen  in  Ribnitx. 


15« 


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—     228     — 

1584.  Ik  sett  mi  up  den  blanken,  im  rid'  dormit  na  Franken, 
as  ik  vor  Franken  ehr  döör  kämm, 

dor  stünn  *ne  oll  fru  un  bodder, 
de  hund  dee  lick  den  boddertöller, 
de  katt  dee  lick  de  schöttel,   de  fledermuus  .  .  . 
de  gös*  in  den  stall,    dee  schrigen  cewerall, 
de  vagel  up  de  dönnssenklink, 
dee  würden  alle  stockenblind, 

de  aadboor  up  dat  nest,   dee  sööp  von  all  den  gest, 
de  kreih  up  den  tuun,    dee  sööp  von  all  den  schuum. 

Pamprin. 

1585.  Vadder  un  mudder  bieben  doot, 
geben  mi  nicks  as  kes*  un  broot; 
kes*  un  broot  dat  mücht  ik  nich; 

sett't  ik  mi  up  *n  blanken,    red'  ik  hen  na  Franken. 

as  ik  nu  na  Franken  kämm: 

de  hund  dee  putzt  de  schöttel  ut, 

de  katt  dee  wascht  de  bodder,   de  fledermuus  .  .  . 

höhn  up  *t  nest   versööp  in  all  den  gest, 

hahn  up  *n  wimen   woll  sik  ok  beswimen, 

kreih  up  *n  tuunpahl   föll  in  de  suppenschaal. 

hääster  du  langeswanz,    doh  de  bruut  den  vördanz, 

kukuk  korock,   flecht  de  bruut  de  hoor  ut. 

Aus  Parchim* 

1586.  Führ  fuhr  Franken,   ich  reise  mal  erst  nach  Blanken, 
dor  wir  keener  to  huus  as  de  fledermuus; 

de  katt  dee  kaakt  de  fisch, 

de  mullworm  bröcht  s*  to  disch, 

de  rott  dee  fäg't  de  däl  af,  wo  süll  se  denn  dat  müll  laten  ?• 

dat  drööch  se  na  de  schüün  rin, 

dor  döschten  poor  kapuunhahns  . . .  Ahrensburg. 

1587.  Führ  fohr  na  Franken,  dor  wiren  gor  keen  kranken; 
as  wi  dor  ankemen,  wier  keener  to  huus  as  de  fledermuus ; 
de  hahn  dee  maakt  de  bodder  rein, 

de  katt  dee  fäg't  de  däl  af, 

de  muus  dee  drööch  dat  mull  herut, 

wur  drööch  se  dat  wol  hen? 

dat  drööch  se  na  de  schüündäl, 

dor  döschten  twee  kapuunhahns  .  .  .  Aus  Rostocks 

1588.  Ik  wull  mal  eens  na  Finkfank  riden,  Finkfank  weer  nich  in. 
dor  seet  de  kluck  mit  de  küken  vor  de  döör. 

kluck,  wo  sünd  dien  lud'? 


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-     229     - 

achter  de  groot  schüün  döschen  se  kopüün, 

dor  brug*  mien  mudder  goot  beer  von. 

dat  beer  fung  an  to  brusen,   twee  balken  ut*  husen, 

twee  fahlen  ut  *n  stall,   twee  hingsten  cewerall; 

de  kreih  iip  dat  nest   versööp  in  *n  gest, 

de  kukuk  up  'n  tuun   versööp  in  *n  schuum.       Mechow. 

1589.  1k  wull  mal  eens  naFranke  gähn,  Franke  wier  nich  to  huus. 
dor  seet  so'n  lüttsche  kluck  vor  de  döör. 

kluck  wo  sünd  dien  lud'? 

achter  de   groot  schüün,  dor  sniden  se  den  gasten  af, 

dat  beir  ward  dorvon  susen  .  .  .  Dassower  Gegend. 

1590.  Ik  wull  eens  na  Franken  riden. 

as  ik  dor  keem,  dor  wier  *ne  kluck,  dee  weeg't  dat  kind, 

de  hund  dee  wusch  dat  schottel  up, 

de  katt  dee  hoort  de  bodder, 

de  fledermuus  dee  putz  dat  huus, 

de  schüwer  schow  dat  mull  herut; 

achter  schultenschüün,   dor  stünnen  dree  gabusen, 

dee  döschten,  dat  se  hawer  kregen, 

dor  wollen  se  bier  von  brugen; 

dree  fahlen  in  *n  stall,   dee  flögen  all  up  de  rall, 

de  kreih  versööp  sik  in  den  gest, 

de  hääster  versööp  sik  in  den  schuum, 

hooch,  Johann,  mit  de  höhen  kann,  nu  is  *t  tiet. 

Schlagsdorf. 


Dritte  Gruppe. 

Hopp  hopp  Hawermann. 

1591.  a.  Hott  hott  Hadermann,  treck  dinen  vadder  sien  stäwel  an, 
sett  di  up  dat  beste  pierd,  büst  du  hunnert  dahler  wiert. 
he  red'  bet  hier,  he  red*  bet  dor, 
he  red'  wol  hen  na  Franken, 
un  as  he  hen  na  Franken  keem, 
dor  müsst  he  sien  Verwunderung  sehn, 
dor  seet  de  koh  bi  *t  (uür  un  spünn,   dat  kalf  .  .  . 
dat  bier  fung  an  to  susen,   de  bruut  leep  ut  den  husen, 
de  voss  mit  den  langen  swanz, 
dee  maakt  de  bruut  den  vördanz, 


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-     230     — 

de  aderboor  wol  iip  den  bcen, 

dat  wier  de  bruut  ehr  swestersoen, 

de  höhner  up  den  wimen,  dee  deden  dorvon  beswimen, 

de  heister  up  den  tuun,    dee  würd  dorvon  so  duun, 

de  kukuk  in  *t  nest    versööp  in  den  gest, 

kalf  in  n  stall,    pierd  inne  eck, 

hähn  up't  reck,    kükerükü. 

Frau  in  Wismar  aus  Gägelow. 
Hahn  up  'n  dreck,  kikeriki:  Lüningsdorf. 

b.  Hopp  hopp  Havelmann,  treck  dinen  jung  de  stäwel  an, 
treck  em  ok  de  joop  an,  denn  ritt  he  as  'n  koopmann, 
sett  em  up  dat  beste  pierd,  denn  is  he  hunnert  dahler  wiert. 
he  ritt  von  hier,  he  ritt  bet  dor,  he  ritt  wol  hen  na  Franken, 
un  as  he  hen  na  Franken  keem, 

donn  müsst  he  sien  Verwunderung  sehn,     de  katt  .  .  . 
dat  bier  füng  an  to  susen,  de  bruut  leep  ut  den  husen, 
de  adeboor  up  den  boen  wier  de  bruut  ehr  swesterscen, 
de  kreih  up  den  tuun,  dee  würd  dorvon  so  duun, 
un  de  hääster  in  dat  nest    versööp  in  all  den  gest, 
un  de  höhner  in  n  stall  un  de  hahn  up  *n  wiem, 
dee  röpen  all:   kükerükü.  Federow. 

Dat  bier  fting  an  to  susen,  de  bruut  leep  ut  den  husen» 
de  hääster  mit  den  langen  swanz,  dat  is  de  bruut  ehr 
vördanz,  de  kukuk  up  den  tuun,  dee  lacht  dorbi  so  bruun, 
de  adeboor  up  eenen  been,  dat  is  de  bruut  ehr  swestersoen, 
kalf  in  de  eck,  hahn  up 'n  reck,  kikeriki:  Frau  in 
Malchin  aus  der  Parchimer  Gegend. 

1592.  a.  Hopp  hopp  Habermann,  zieh  dem  bauer  die  Stiefel  an, 
so  reit't  er  wie  ein  edelmann, 
edelmann  aus  Spanien,  reitet  nach  Oranien; 
und  was  sah  er  da  für  Wunderdinge  an.     die  katz 
der  hahn  auf  dem  wimen,  der  will  sich  schier  tot  grinen, 
die  henn  auf  dem  nest    ersäuft  sich  in  dem  gest, 
der  kukuk  und  der  Sperling, 
die  sitzen  am  feuer  und  wärmen  sich, 
da  verbrennt  der  kukuk  sich, 
huuch,  wie  lacht  der  sperling  sich.  Warsow. 

b.  Hopp  hopp  hopp  Havermann, 
treck  den  buurn  de  stäwel  an, 
reitet  nach  Pannonia. 
was  sieht  er  da  für  Wunderdinge?     de  katt  .  .  . 


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—     231    — 

de  kukuk  un  de  sparling  dee  sitten  bi  'n  füür  un  warmen  sik ; 

de  kukuk  dee  verbrennt  sik, 

juuchhe,  wat  lacht  de  sparlitig  sik.  Gross ■ -Wehin. 

1593.  Zuck  zuck  zuck  zuck  Hawermann. 
treckt  den  buurn  de  stäwel  an, 

dor  ritt  he  mit  na  Amsterdam,  von  Amsterdam  [na  Leiden; 
un  as  de  buur  in  Leiden  kämm, 
dor  seet  de  fni  bi  *n  aben  un  spann,    de  kalt  .  .  . 
dat  bier  füng  an  to  susen,    de  balken  ut  den  husen, 
de  vagel  up  dat  nest,    mien  Max  is  de  allerbest. 

Wüteriburg. 

1594.  Hopp  hopp  hopp  hopp  Hawermann, 
treck  unsern  jung  de  stäwel  an, 

treck  s'  mi  ut,  treck  s'  em  an,  ritt  he  as  *n  eddelmann, 
eddelmann  von  Spaden,  hadd  so  'n  grote  waden. 
fledermuus  flööch  oewer  dat  huus  . .  .  Wismar. 

Eddelmann  von   Spaden ,    hett  so  'n   dünne  waden  .  .  .  : 

Bandow. 

1595.  a.  Hopp  hopp  hopp  Hawermann, 

treck  den  buurn  de  stäwel  an, 
treck  em  rock  un  joop  an,    ritt  he  as  *n  koopmann. 
wohen  sali  he  denn  riden?      von  hier  bet  Süden, 
as  he  dor  kämm,  sach  he  sien  wunner  an. 
de  oss  dee  ging  bi  de  winn  un  wunn, 
de  kater  un  de  katt,  de  hund  dee  wusch  de  schottet  ut, 
de  fledermuus  dee  kihrt  dat  huus. 
ist  das  nicht  'ne  grosse  schände,  im  bände  (!).  im  lande? 

Alte  Frau  in  Wredenhagen. 

b.  .  .  .  Wo  wull  he  denn  hen  ridefn?     na  süden. 

as  he  nu  na  süden  kämm,  sach  he  sien  wunner  an. 
de  katt  dee  leech  in  de  weeg'  gespannt, 
de  hund  dee  lickt  de  schöttel  ut, 
de  fleddermuus  dee  fäg't  dat  huus. 
is  dat  nich  *n  schann*  för  't  ganze  land  ? 

Prien,  Ndd.  Kon.  BI  III  S.  11  (aus  Strelitx). 

c.  .  .  .  Wo  will  he  denn  hen  riden  ?    na  n  süden. 

as  ik  na  n  süden  kämm,  donn  sach  ik  mien  wunner  an. 

de  koh  satt  bi  de  weeg*  un  spunn, 

dat  kalf  lach  in  de  weeg*  un  sung, 

de  katt  dee  kraw't,  de  hund  dee  leckt  de  schötteln  ut, 

de  flerremuus  dee  fäg't  dat  huus. 

is  dat  nich  ne  schann'  in  *n  ganzen  lann*  ?    Aus  Doberan. 


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—     232    — 

1596.  Hopp  hopp  hopp  hopp  Habermann, 
treck  den  buurn  de  stäwel  an, 

treck  den  buurn  de  joop  an,  ritt  he  as  'n  koopmann. 

wo  sali  he  denn  hen  riden?      na  Süden,  na  süden. 

wat  sali  he  dor?      alle  bunten  geschichten  sehn. 

un  as  he  nu  dor  keem,  wat  kreech  he  dor  to  sehn? 

de  katt  leech  in  de  weeg*  un  süng, 

de  fledermuüs  fäg't  de  stuw*  ut, 

de  hund  dee  güng  na  *n  hasenjagen, 

den  n  willn  wi  mien  lütt  Rike  braden.  Cammin. 

1597.  Hopp  hopp  hopp  hopp  Hawermann, 
buur,  snall  dien  pierd  de  sporen  an, 

rid'  dormit  na  Amsterdam,  von  Amsterdam  na  Spanien, 

von  Spanien  na  Uranien; 

as  ik  na  Uranien  kämm,  sehch  ik  en  grotes  wunner  an. 

dor  wier  ok  nicks  mihr  drinne  as  en  oll  lütt  gluckhenne; 

de  koh  . . .    dat  kalf  ...    de  hund  ...    de  katt  . . . 

de  fledermuüs  ...    de  swoelken  drögen  dat  muH  herut, 

wol  ut  de  langen  dören; 

de  goos  dee  brug't  dat  bier, 

dat  bier  füng  an  to  brusen,   dat  alles  ut  den  husen; 

de  ossen  in  den  stall,    dee  swemmten  cewerall, 

adeboor  mit  'n  langen  snabel 

drööch  sien  bruut  na'n  kanken  (!)  hawern, 

dee  hadden  wat  an,    dee  hadden  wat  an, 

dee  hadden  *n  oll  bullerisch  röckschen  an.       Barnstorf. 

1598.  Hopp  hopp  Hawermann,  doh  dien  pierd  de  sporen  an, 
rid   dormit  na  Spanien,  von  Spanien  na  Oranien; 

un  as  ik  na  Oranien  kämm,  sehch  ik  en  grotes  wunner  an. 
de  koh  . . .  dat  kalf . . .  de  fledermuüs  ...  de  swoelken  . . . 
de  kreihgen  smückten  de  wanden  mit  rootsiden  banden ; 
baben  stünn  de  bruut,    hadd  n  groten  rock  an, 
dor  hüngen  wol  dusend  klocken  an, 
de  klocken  fungen  an  to  klingen, 
de  engeis  fungen  an  to  singen. 

Frau  in  Wolken  aus  der  Wittenburger  Gegend. 

In  einem  Bruchstück :  de  heister  kläw't  de  wand  mit  roden 
siden  band:  aus  Neukloster. 


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—    233    — 

Vierte  Gruppe. 

Fastnachtreime.     Fahrt  nach  Fehmarn. 

1599.  Fastelabend  hiring,    ik  stak  minen  foot  in  füring, 
ik  stak  'n  inne  asch,    ik  wasch  *n  wedder  af, 

ik  stak  *n  inne  emer,    ik  rid*  dormit  na  Fehmern. 

as  ik  dor  kämm,  dor  wier  de  böse  odder, 

dor  hödd  de  katt  de  bodder, 

dor  sichten  se  dat  hawerkaff,   dor  brug'ten  se  dat  bier  af, 

dat  bier  fiing  an  to  brusen,    twee  stänners  ut  *n  husen, 

twee  balken  ut  *n  boen, 

ik  wünsch  de  huusfru  'n  jungen  soen.  Poet. 

1600.  Fastelabend  hiring,    stick  *n  foot  up.'n  füürhierd, 
stick  em  in  de  asch,    ward  he  wedder  wascht, 
stick  em  inne  emer,   red*  dor  mit  na  Fehmer. 
as  ik  in  Fehmern  keem,   wier  keener  to  huus, 
as  de  katt  un  de  muus, 

de  katt  bewohrt  de  bodder,  de  hund  bewacht  de  schöttel ; 
dor  döschen  se  hawergarben,  dor  brugen  se  bier  von. 
dat  bier  füng  an  to  brusen,  dree  stänner  ut  *n  husen, 
dree  balken  von  *n  boen, 

dat  künftige  johr  gifft  de  leew'  gott  de  fru  *n  lütten  soen. 

Poel 

1601.  Fastelabend  ist  angekommen   up  enen  witten  pierdgen, 
hett  so  väles  mitgebröcht  vor  sine  lüttje  dierning. 
fastelabend  is  hier  nich,    stak  dinen  foot  in  't  füür  nich, 
stak  'n  inne  asch,   laat  em  wedder  waschen, 

stak  'n  inne  emer,  rid*  dor  mit  na  Fehmer. 

as  ik  hen  na  Fehmer  kämm,  was  dor  niemand  inne, 

as  de  grote  fledermuus,    dee  fäg't  dat  huus. 

de  müs'  dee  drögen  dat  kaff  dorvon, 

dee  drögen  ok  wol  goot  hawerkaff, 

dor  brug'ten  se  goot  bier  af, 

dat  bier  füng  an  to  brusen,  balken  ut  n  husen, 

hahn  in  'n  wimen    ded*  beswimen, 

kreih  up  'n  tuun    versööp  in  'n  schuum, 

heister  uppe  heck    versööp  inne  gest, 

voss  in  *n  brook   vernamm  den  smook, 

leep  wider,   leep  wider,    leep  wider  to  brook. 

Aus  Baumgarten  bei  Bütxow. 


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1602.  Fastelabend  hiring,    stick  *n  foot  in  *t  firing, 
stick  *n  inne  asch,  wasch  'n  wedder  af, 
rid*  dor  mit  na  Fährmannshuus, 
Fährmannshuus  wier  keen  to  huus. 

fru  dee  knäd'  de  bodder,    katt  dee   lickt  de  schört  af, 
fledermuus  seet  up  dat  huus  mit  de  krumme  küül; 
dor  döschen  se  kemüün,  dee  döschen  af  kort  hawerkaff, 
beir  füng  an  to  brusen,  balken  föll  von  *n  boen, 
donn  kreech  uns*  fru  *n  jungen  soen.  Pod. 

1603.  Fastelabend  hier  nich,   stak  dinen  foot  in  \  füür  nich, 
stak  dinen  foot  in  eem,  reis*  dormit  na  Deem. 

as  ik  keem  in  Deem,  dor  duschten  twee  kapöten, 

dee  döschten  so  *n  schön  hawerkaff, 

dor  brug'ten  se  so  n  schön  bier  von, 

dat  bier  dat  kreech  dat  susen,  dreef  stänners  ut  *n  husen, 

de  vagel  up  de  dönnssenklink, 

dee  würd  von  all  dat  susen  blind, 

de  kreih  up  *n  tuun    verdrünk  sik  in  n  schuum, 

de  henn  up  *t  nest   verdrünk  sik  in  *n  gest, 

de  hahn  up  *n  stubenboen, 

dat  würd  de  oll  fru  ehr  swiegerscen. 

Aus  der  Wittenburger  Gegend. 


Fünfte  Gruppe. 

Der  alte  Mann  vor  dem  Nachbarhause. 

1604.     Ik  will  di  mal  wat  verteilen,   von  röben  un  kamellen, 
von  enen  ollen  mann,  dee  den  bück  wol  dreihgen  kann, 
he  güng  wol  in  de  liren,   morgen  wull  he  fiern; 
he  keem  wol  unner  en  oll  böök, 
dor  funn  he  wider  nicks  as  en  stück  holt; 
donn  köfft  he  sik  n  oll  pierd, 
dat  hadd  weder  oors  noch  stiert, 
dor  red*  he  mit  vor  schultendöör, 
dor  keem  em  dat  so  wunner  vor. 
de  fledermuus  dee  fäg't  dat  huus  ut, 
de  küken  dee  drööch  dat  muH  rut. 
donn  red*  he  na  de  schüün, 
dor  döschten  se  hawerkaff,  dor  brug'ten  se  beir  von, 


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beir  füng  an  to  brusen,   dree  steen  ut  *n  husen, 

dree  balken  ut'n  boen, 

dat  bedüd't  den  schulten  *n  jungen  soen.  Passin. 

1605.  Dor  wier  mal  eens  *n  mann,  dee  wucken  ümdreihn  kann: 
de  mann  dee  güng  to  holt,  dor  funn  he  'n  klugen  gold. 
dor  güng  he  mit  vor  de  schünendöör, 

dor  döschten  dree  kapünings  vor, 

kapünings  döschten  hawerkaff, 

dor  brug'ten  se  stark  bierken  af; 

stark  bierken  füng  an  to  susen,  dree  steen  achter  n  husen, 

dree  balken  achter  'n  boen,  dor  keem  'n  jungen  soen. 

Tagelöhnerfrau  in  Hanstorf. 

1606.  Wier  mal  eens  'n  ollen  mann, 

dee  woll  'n  wocken  dreihgen  kann; 

keem  unner'n  boom,  fünn  'n  klumpen  gold; 

köfft  sik  'n  pierd,    pierd  hadd  *n  stiert. 

red'  dormit  na  't  jnawershuus, 

sehch  sik  dor  dat  wunner  an  .  .  . 

de  kukuk  up  dat  nest    versööp  in  all  den  gest, 

de  heister  up  den  düüstern  boen, 

dat  wier  de  bruut  ehr  swesterscen, 

de  wäpstart  mit  den  langen  swanz, 

dat  wier  de  bruut  ehr  vördanz.  Wismar. 

Dor  wier  mal  eens  'n  mann,  dee  köfft  sik  'n  pierd,  dat 
hadd  ok'n  stiert;  dor  red'  he  mit  na  nawersdörp,  sehch 
sik  de  grote  wunner  an.  dor  döschen  se  kapüning  . . . : 
Mecklenburg. 

1607.  Dor  wier  mal  eens  *n  ollen  mann, 
dee  bück  un  Her  nich  drägen  kann. 

donn  gung  he  eens  to  holt,  donn  funn  he  n  klugen  gold ; 
dor  köfft  he  sik  'n  lütt  pierding  vor, 
dor  red'  he  mit  vor  de  nawersdöör. 
dor  döschten  twee  kapuunhahns, 
dee  döschten  in  dat  hawerkaff, 
dat  bier  füng  an  to  brusen,    ecksteen  up  husen, 
twee  kreihgen  up  dack,  wier  dat  nich  *n  dummen  snack? 

Laage. 

1608.  Dor  wier  mal  eens  'n  mann,  dee  wrucken  dreihgen  kann, 
de  wrucken  un  de  her,   dee  köfften  sik  papier, 

dee  köfften  sik  Jne  prüün,    se  döschten  up  de  schüün, 
se  köfften  sik  koppha werstroh, 


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dor  wulln  se  bier  von  brugen. 

klipper  klapper  adeboor,  slah  de  dierns  de  trummel  vor. 

wurvör,  wurvör?     vor  de  olle  kamerdöör.  Melx. 

1609.  Bücken  un  Bellien,  dee  köfften  sik  *n  pierd; 
dee  reden  vor  mien  dtför, 

dor  keem  ehr  dat  wunnerlich  vor. 
dat  kalf  dat  leech  inne  weeg', 

fledermuus  fäg*  de  stuw*  ut,    küken  drecht  *t  mull  wech, 
bet  an  de   schultenschüün,    dor  döschten  se  koppküün, 
dor  döschten  se  kopphawerkaff,  dor  brug'ten  se  dat  bier; 
dat  bier  fiing  an  to  susen,  dree  stänners  von  husen, 
dree  balkens  von  boen, 
gott  bescheert  em  *n  lütten  jungen  soen. 
dree  dierns  dee  güngen  oewer  de  brüch, 
de  brüch  füng  an  to  knacken,  bescheten  s*  sik  de  hacken. 

Frau  in  Wismar. 

1610.  Ik  will  di  wat  verteilen,  von  rosen  un  kameilen, 

von  enen  ollen  mann,  dee  sinen  bück  wol  riden  kann, 
de  bück  dee  red*  to  bier,    up  sine  sösse  vier, 
he  red*  na  ene  eekeken, 
dor  fünn  he  'n  groot  stück  goldeken, 
dor  köfft  he  sik  en  pierdken  vor; 
dor  red*  he  mit  na  't  nabershuus, 
dor  sehch  he  mal  en  wunner  an.     dat  kalf  .  .  . 
de  swien  up  n  kaben,   dee  swemmten  all  dor  baben, 
de  hahn  up  *n  tuunpahl  föll  plumps  in  de  suppenschaal. 

Modellen  in  Wismar. 

1611.  Ik  will  di  wat  verteilen,  von  röben  un  kameilen, 
von  enen  ollen  mann,  den  *n  ik  nich  hollen  kann; 
he  red*  up  ene  äg'  un  sehch  dat  wunner  an. 

dat  kalf  licht  in  de  rih,  de  katt  dee  lickt  de  sih, 

de  fledermuus  fäg't  huus  ut, 

de  hund  dee  läppt  de  schalen  ut, 

bet  an  de  grote  linn',  dor  slögen  sik  poor  blinn', 

dor  döschten  se  dat  hawerkaff, 

dor  brug'ten   se  frisch  bier  af; 

höhner  up  *n  wimen,  hahn  up  't  nest, 

sünd  all  uns*  Mriken  ehr  gast.  Dierhagen. 

1612.  Oll  mann  woll  hören  un  hadd  keen  ohren, 
donn  güng  he  ünner  twee  böken, 

dor  woll  he  sien  ohren  söken. 


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donn  funn  he  'n  klumpen  gold, 

dor  künn  he  mit  maken,  wat  he  wollt; 

donn  köfft  he  sik'n  pierd,    mit  ohren  un  mit  stiert; 

donn  red*  he  na  sien  frünn', 

dee  geben  em,  wat  s*  em  günnten. 

de  koh  stünn  uppe  däl,  dat  kalf  leech  in  de  weeg'; 

hüppeldepüppel  de  däl  entlank, 

dor  döschten  poor  kapuunhahns  schön  hawerkaff, 

un  fledermuus  fag't  de  däl  af. 

klabutter  klabutter  den  barch  hendaal, 

ik  hüürt  de  kreih  wol  hoosten, 

ik  dacht,  dat  't  mien  leew'  Hanning  wier, 

donn  wier  *t  *n  swarten  draussel.  Parchim. 


Sechste  Gruppe. 

Fahrt  nach  Pipenhagen. 

1613.  Ik  hadd  n  kind  un  slööch  't  ok  nich, 
ik  sett't  *t  up  'n  halben  wagen, 

un  woll  dormit  na  Pipenhagen  jagen. 

as  ik  dor  kämm,  wier  dor  wider  nicks  nümms, 

as  de  olle  kluck,   dee  weeg't  dat  kind; 

de  fledermuus  dee  fäg't  dat  huus, 

de  scharrnbull  drööch  *t  wol  bet  de  schüündöör, 

dor  döschten  poor  kabuners  vor, 

dee  döschten  dor  ok  hawerkaff, 

dor  brug'ten  se  goot  bier  af. 

dat  bier  fung  an  to  schümen, 

de  vcegel  in  dat  nest  versöpen  in  den  gest, 

de  kreihgen  up  den  tuun   versöpen  in  den  schuum; 

gälgööschen,  gälgööschen, 

kruup  du  de  bruut  in't  eierhüüschen ; 

un  as  de  voss  in't  dunkel  kämm, 

dor  güng  de  rechte  sprung  wol  an. 

Jute  Tagelöhnerwitwe  in  Gross-  Qievitx. 

1614.  Krune  krane  witte  swane, 

wisst  du  mit  na  Engelland,  halen  weeg'  un  wickelband? 
Engelland  ist  zugeschlossen, schlüssel  ist  entzweigebrochen ; 
hen  na  Pipenhagen ;  dor  wier  nich  mihr  as  een  oll  kluck, 
de  hund  ...  de  fledermuus  . . .  achter  schultenschüün  . . . 

Aus  Pepelow. 


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Krime  krane  witte  swane,  kumm,  wi  willn  na  Engelland 
gähn;  Engelland  is  verslaten,  vier  pier  vor  eenen  wagen, 
hadd  ik  'ne  pietsch,  wo  wull  ik  jagen;  dor  keem  ik  na 
de  schüün,  dor  döschen  se  kapüün  . . . :  Uethwisch. 

1615.  a.  Ege  bimege  bemiech  mi  nich, 

ik  hadd  'n  lütt  kind,  dat  slööch  ik  nich, 

dat  sett  't  ik  np  den  halben  wagen, 

dor  jööch  ik  mit  na  Pipenhagen. 

un  as  ik  wedder  von  Pipenhagen  keem, 

dor  seet  de  hääster  mit  n  langen  start, 

de  bruut  dee  ded*  den  vördanz. 

de  katt  dee  kaakt  de  fisch,  de  muus  dee  drööch  s*  to  disch, 

de  rott  tappt  dat  bier,  dor  seten  se  all  vier.      Klocksin. 

As  ik  wedder  von  Pipenhagen  keera,  seet  de  hääster  blank- 
start,  bruut  ded'  'n  vördanz,  katt  .  .  . :  Mädchen  in  Waren 
aus  Hohen-Demzin;  as  ik  na  Pipenhagen  keem,  kaakt  de 
katt  de  fisch,  de  muus  dee  drööch  s'  to  disch,  de  rott  dee 
tappt  dat  bier,  se  nödigt  mi  to  gast,  ik  mücht  nich  äten, 
ik  mücht  nich  drinken,  se  hängten  mi  up  de  wacht: 
Walkendorf. 

Bruchstücke  ohne  die  Fahrt  nach  Pipenhagen: 
Hääster  mit  den  blanken  start,  de  bruut  dee  deit  den 
vördanz,  de  katt  .  . .  nu  sitten  se  also  vier  bi  dat  blanke 
bier :  Laarje ;  de  hääster  seet  up  'n  langen  swanz,  de  bruut 
dee  ded'  den  vördanz,  de  katt  .  .  .  dor  seten  wi  all  vier: 
Güstrow;  de  katt  dee  brad't  de  fisch,  de  muus  dee  drecht 
s'  to  disch,  de  rott  dee  tappt  dat  bier  af,  dor  güngen  se 
all  vier  af:  Werk. 

b.  Eenke  bemeenke  bemiech  mi  nich, 

ik  hadd  'n  lütten  jung,  denn  slööch  ik  nich, 

ik  sett't  em  up  *n  rull  wagen  un  führt  mit  em  na  Pipenhagen. 

as  ik  dor  keem,   seet  de  hääster  up  *n  langen  start, 

he  ded*  de  bruut  den  vördanz. 

de  katt  .  .  .  Nossentiner  Kutte. 

1616.  Hipen  pipen  verklaach  mi  nich, 

ik  nahm  dien  kind  un  slaach  *t  ok  nich, 

ik  sett  't  up  'n  halben  wagen 

un  führ  dormit  na  Pipenhagen. 

as  ik  dor  keem,  donn  kaakt  de  katt  de  fisch,  de  muus  . . . 

donn  eten  s'  dor  all  vier  Waren. 

1617.  Mine  Mine  begiess  mich  nich, 

ik  heff  'ne  lütt  diern,   dee  slööch  mi  nich, 


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ik  sett't  mi  up  den  kuurwagen  un  fuhrt  na  Krakow, 
un  as  ik  na  Krakow  keem,  dor  wier  keener  to  huus. 
de  katt  .  .  .     dor  seten  wi  herren  all  vier.  Betzow. 


1618.     Hänschen  seet  in'n  schosteen  un  flickt  sien  schoh, 
keem  'n  jung'  mäten  an,  freute  sik  dorto. 
se  setten  sik  beid*  up  *n  blanken  wagen 
un  führen  hen  na  Pipenhagen. 
Pipenhagen  wier  nich  in,  leech  *n  lütten  klüter  in. 
klüter  fag't  de  stuw*  ut,    sparling  drecht  de  muH  rut, 
de  katt  .  .  .  dor  drünken  se  all  vier  dat  schöne  beste  bier. 

[  Waren. 

Den  folgenden  Varianten  gehen  allerlei  verschiedene 
Fassungen  des  bekannten  Liedes  „Hänschen  sass  im  Schorn- 
stein" voran,  die  hier  nicht  zum  Abdruck  zu  bringen  sind: 

Sett'ten  sik  beid'  up  'n  halben  wagen,  un  führten  hen  na 
Pipenhagen;  Pipenhagen  wier  nich  to  huus,  blos  de  lütte 
klüter;  klüter  fag  t  de  stuw'  ut,  swoelken  drööch  dat  mull 
rut,  hääster  mit'n  langen  swanz  ded'  de  bruut  den  vör- 
danz :  Mirow. 

Setten  sik  up'n  pipenwagen,  führen  hen  na  Ankershagen; 
Ankershagen  wier  nich  in,  sitt  n  lütten  klüter  in ;  klüter, 
du  oll  lüttes  ding,  schenk  de  bruut  den  gollen  ring: 
Waren. 

Setzten  sik  up'n  wagen,  führten  hen  na  Pipenhagen; 
sparling,  smetterling,  schenk  de  bruut  'n  sülwern  ring, 
hääster  mit'n  langen  swanz,  maak  de  brunt  den  vördanz: 
Qiudzow. 

Hans  sett't  sik  up  n  halben  wagen,  karjickelt,  karjackelt 
na  Hinrichshagen ;  Hinrichshagen  wier  nich  to  huus; 
klüter  fag't  de  stuw'  ut,  rapphohn  drecht  den  müll  herut; 
sparling,  dat  lütte  ding,  schenkt  de  bruut  den  sülwern 
ring :  Mirow.    • 

.  .  .  Klüter  fäg't  stuw'  ut,  sparling  bröcht  müll  rut, 
hääster  mit  den  langen  swanz,  doh  de  bruut  den  vördanz, 
kruus  up,  kraus  up,  sett  de  braut  de  huw'  up:  Woldegker 
Gegend. 

.  . .  Klüter  fägt  de  stuw'  ut,  sparling  drecht  dat  mull  rut, 
iiüppel  de  püppel  de  däl  entlank,  hüür  den  kukuk  hoosten, 
dat  is  de  leewe  draussel:  Helpt. 


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1619-     Hallo  hallo  de  köh  dee  kamen. 

Wo  kamen  se  her?  Von'n  bodderbarch. 

Wat  bringen  se  mit?       De  blanke  bruut. 

Wo  blifft  de  bruut?         Inne  bäk  versapen. 

Wo  blifft  de  bäk?  De  köh  supen  s'  ut. 

Wo  bliben  de  köh?         Achter 'n  duurnbusch. 

Wo  blifft  de  busch?         De  äx  haut  'n  af. 

Wo  blifft  de  äx?  De  smidt  versmäd't  s\ 

Wo  blifft  de  smidt?  Streut  arften  ut. 

Wo  bliben  de  arften?      De  duben  frätens'  up. 

Wo  bliben  de  duben  ?     Achter  *n  klockentorm. 

klipper  klapper  adeboor,  vor  de  blanke  herrendöör. 

as  ik  dor  herinne  keem,  flögen  dor  de  flaken  vor; 

as  ik  wedder  ruter  keem,  hadd  *k  'ne  lütte  dochter. 

sett't  mi  dormit  in  den  wagen,  jööch  dormit  naPipenhagen; 

Pipenhagen  wier  nich  in,  wier  'n  lütten  klüter  in. 

klüter  süll  de  stuvv*  utfägen,  sparling  süll  de  muH  rutdrägen; 

sparling  wier  so  'n  lüttes  ding,  schenkt  de  bruut  'n  truring. 

as  he  wedder  von  Pipenhagen  keem, 

seet  dor  hääster  blankstart. 

bruut  hööl  den  vördanz, 

katt  kaakt  fisch,  muus  drööch  s'  to  disch, 

rott  tappt  bier,    donn  eten  s*  all  vier.  Klink. 

1620.  As  de  fru  na  de  kirch  güng,  flögen  ehr  de  flocken, 
as  se  wedder  ruter  keem,   hadd  se  'ne  junge  dochter; 
sett'tensik  up'n  halben  wagen,  führten  hen  naPipenhagen, 
Pipenhagen  wier  nich  to  huus;  dor  wier  de  kleine  klüter  in, 
klüter  fäg't  de  stuw*  ut,  sparling  drecht  dat  muH  rut, 
heister  mit  den  langen  Start,  dee  maakt  uns  dat  füür  warm. 
Ingelland  mit  binnelband,  weeg*  mit  vijonen; 
huchheissa  hoppenstaken, 

morgen  willn  wi  blanken  maandach  maken; 
de  ollen  gähn  na'n  tüff kenbuddeln, 
de  jungen  dee  koenen  sik  bücken. 

Tarnow  bei  Stavenhagen. 

1621.  Als  die  braut  zur  kirche  ging,  war  sie  bunt  und  blank; 
als  sie  wieder  heraus  kam,   hatt  sie  *n  jungen  mann, 
setzten  sich  auf'n  halben  wagen, 

fuhren  hin  nach  Pipenhagen. 

Pipenhagen  war  nicht  zu  haus,  war  ein  kleiner  sperling, 
sperling  fegt  die  stube  aus,   hääster  trägt  das  muH  heraus. 

Schwarze. 


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1622-     Mudder  im  vadder  güngen  na  kirch; 
as  se  ringüngen,  wiren  s'  gefochten, 
as  se  rutkemen,  wiren  s*  in  kinnergeföhl. 
mudder  un  vadder  güngen  na  Plath, 
diems  güngen  na  Pipenhagen, 
in  Pipenhagen  wier  keen  to  huus; 
de  kleene  klüter  wier  to  huus, 

klüter  fäg't  de  stuw'  ut,  sparling  drööch  dat  müll  rut, 
hääster  mit  den  langen  Start  maakt  de  bruut  den  vördanz. 
wovor?    vor  de  blanke  kamerdöör. 
schuufup,  schuufup,  schuuf  de  bruut  de  huw'  up. 

Tagelöhnerfrau  in  Helpt. 


Siebente  Gruppe. 

Verschiedenes.    Teile  des  Verwunderungsliedes 
hinter  anderen  Reimen. 

1623.  Bi  unsern  nawer  Buse,  dor  is  dat  sihr  confuse, 

dat  kalf  licht  in  de  weeg',  de  fledermuus  .  .  .    Güstrow. 

1624.  Dor  achter  unsern  hus\  dor  wahn  oll  Peter  Krus', 
dor  brugen  se  *t  oll  bier  af,  dat  bier  fung  an  to  brusen  . . . 

Bankendorf. 

1625.  De  klock  dee  wier  een,  donn  brug't  uns'  mudder  dat  bier, 
dat  bier  fiing  an  to  brusen  .  . . 

hääster,  hääster,  langeswanz, 

maak  de  bruut  enen  vörkranz. 

hüppel  hüppel  däle  lang, 

de  voss  dee  leet  de  trummel  slahn, 

donn  hüür  ik  mal  wat  hoosten, 

ik  meen,  dat  dat  mien  nawer  wier, 

donn  wier  *t  de  swarte  draussel.  Aus  Malchow. 

1 626.  De  köh  dee  kamen.  Wo  kamen  se  her?  Von  *n  moelenduur. 
Wat  bringen  se  mit?       Ene  junge  täk. 

Wo  blifft  de  täk?  Se  föllt  inne  bäk. 

Wo  blifft  de  bäk?  De  ossen  supen  s*  ut. 

Wo  bliben  de  ossen  ?  Se  bissen  in  *t  holt. 

Wo  blifft  dat  holt?  De  äx  haug't  \  af. 

Wo  blifft  de  äx?  De  smidt  inne  smäd\ 

Wo  blifft  de  smidt'?  Dee  seit  de  wicken. 

Hecklenb.  Volksüberlieferungen  Bd.  II.  16 

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—     242    — 

Wo  bliben  de  wicken?     De  uhlen  fräten  s*  af. 

Wo  blifft  de  uhl? 

Dee  flucht  oewer'n  hogen  klappadiel  klappaduul, 

klappajanzen  sien  swaan,   dor  trummelt  de  bück, 

dor  fidelt  de  soeg',  dor  geit  dat  so  smuck, 

dor  töömt  sik  *ne  witte  mähr  up, 

dee  red*  wol  na  dat  buurhuus. 

is  de  bruut  denn  noch  nich  dor? 

so  rid'  noch  *n  bäten  bet  to. 

as  ik  nu  bet  to  kamen  ded',  de  katt  dee  ferr  de  bodder  ut, 

de  hund  dee  lickt  de  schöttel,  scharrnwäwer  fäg't  huus  ut, 

fledermuus  drecht  muH  na  de  schüündäl. 

dor  keem  een,  wull  gest  hebben; 

heisternest  gaff  em  gest,  höhn  up  'n  wiem  wull  beswiem, 

heister,  heister,  langeswanz, 

kumm,  un  danz  mit  mien  Greten  den  langen  danz. 

GrossenrKkin. 

1627.  Im  Maschenmerkreim  aus  Wismar  Zeile  75  ff.: 

Wer  sall'n  dreck  utdrägen?  dat  sali  uns*  Jan  Jödter  dohn, 
mit  sinen  rullwagen  sali  he  dat  afhalen. 
smiet't  man  achter  de  grote  husedöör, 
dor  stahn  dree  grote  kapuunhahns  vor, 
de  een  dee  bru'te  goot  bier,  de  anner  bru'te  goot  molt, 
de  drüdd  bru'te  goot  hanekopp  af. 
dat  bier  füng  an  to  brusen,   de  latten  ut  den  husen, 
de  latten  von  de  schünendäl, 
uns'  kluck  kann  wol  beswimen, 
hunnert  treppen  möten  wi  stigen, 
ihr  wi  unsen  groten  kullerhahn  wedderkrigen; 
hier  brugen  wi  bier,   hier  backen  wi  broot, 
x        hier  slachten  wi  *ne  grote  koh, 

dor  hüürt  gewaltig  väl  water  to   u.  s.  w. 

Ndd.  Korr.-Bl.  IV  S.  66. 

1628.  Huhei  abenstaken,  morgen  wollt  wi  middach  maken; 
ripen  roggen  wollt  wi  meden,  stoppel  scelt  bestahn  bliben, 
ollen  gaht  up  knicken,  jungen  kcent  sik  bücken, 
abends  wenn  de  maan  upgeit,  kaakt  de  kukuk  grütt; 
katt  dee  knäd't  de  bodder  .  .  . 

de  bahn  up  den  wimen,  dee  wüsst  sik  to  buttgrinen. 
de  kukuk  un  de  sparling, 
dee  seten  vör't  füür  un  wärmten  sik; 
de  kukuk  dee  verbrenn  sik,  oh  je,  wat  lacht  de  sparling. 

Gross-Bmgerstorf. 


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—     243     — 

1629.  Ik  güng  up'n  barch  sitten  un  wull  mien  schoh  flicken; 
da  kam  ein  kater  an  un  nehm  mi  'n  bunten  flicken  wech. 
ik  leep  em  na  bet  Hamburg  un  bet  Lübeck. 

dor  sett't  ik  mi  up  *n  bück  un  red*  na  de  schüün. 
bierwater  brus't,  ledder  reckt  oewer  de  dack; 
kreih  sitt  up'n  tuunpahl,   föll  in  de  suppenschaal ; 
gälgoos,  schnitterling,  is  uns*  Thrine  ehr  fingerring. 

Ziegendorf. 

1630.  Ik  güng  up'n  barch  sitten,  wull  mien  schoh  flicken; 
dor  keem  de  gris*  katt,  nehm  mien  swart  läpp. 

ik  sett't  mi  up  den  blanken,  un  red*  na  Franken. 

as  ik  vor  Franken  duur  keem, 

donn  keem  de  bull  un  bölk  mi  an; 

bull,  laat  du  dien  bölken  man,  ik  will  nich  na  di  gähn, 

ik  will  na  mien  leewing  gähn.  Bethwisch. 

1631.  De  wind  dee  weiht,  de  hahn  dee  kreiht, 

de  voss  seet  up  *n  tuun,  dor  döschten  se  glubüün, 

dor  döschten  se  gulbabelstroh, 

dor  wullen  wi  bier  von  brugen.  Klocksin. 

1632.  Rolle  rolle  ross,  sadelt  mi  den  voss, 

sadelt  mi  den  jipperjahn,  dor  will  ik  up  sitten  gähn, 

dor  will  ik  up  na  Frankreich  riden. 

un  as  ik  eens  na  Frankreich  keem, 

dor  wusch  de  hund  de  schötteln  ut, 

de  lüttje  muus  dee  fäg   dat  huus, 

de  fledermuus  drööch 't  mull  herut; 

achter  de  grote  schüne,    dor  stünnen  twee  kapüne  .  .  . 

de  goos  up  dat  nest   versööp  in  all  den  gest, 

de  hahn  up  den  wimen,  dee  wull  dorvör  beswimen. 

de  kukuk  up  den  tune  satt, 

un  dat  würd  ragen  un  he  würd  natt, 

he  seet  un  plück  sik  plummen  af, 

ik  säd\  he  süll  mi  eene  gäben, 

he  säd',  he  wull  mi  steene  gäben, 

donn  säd  *k:   du  olle  hundsfott.  Aus  Zarrentin. 

1633.  Hodde  hodde  ho,  na  Pampelow  hento, 

de  Pampelowschen  gösings,  dee  drinken  all  ut  krösings ; 
donn  reis't  ik  eens  na  Pampelow, 
dor  wier  keen  minsch  to  huus. 
donn  güng  ik  na  de  schüün, 
dor  döschten  poor  in  kommüün; 

16* 


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~     244     — 

donn  söcht  ik  mi'n  bäten  hawerkaflf, 

dor  brug't  ik  mi  'n  bäten  bier  von  af  .  .  .  Malchin. 

1634.  Hopp  hopp  hopp  hceling,  Hans  dee  ritt  up 'n  foehling, 
Grete  up  de  bunte  koh,  so  geit  dat  >  na  de  inoel  hento. 
un  as  se  na  de  moel  henkemen, 

dor  wier  dor  nümms  to  huus. 

de  katt  dee  wusch  de  schöttel  af, 

de  hund  dee  güng  na'n  melken; 

un  achter  unse  schüün,   dor  döschten  poor  kapüün, 

dee  döschten  af  vull  hawerfack, 

un  brugen  feines  bier  heraf; 

uns'  Grete  wull  dat  ok  mal  sehn, 

\ui  föll  mit  de  näs'  in'n  rönnsteen.  Burow. 

Un  as  se  in  de  möU  ankemen,  donn  wier  dor  nümms  to 
huus,  as  en  lütt  kridewitte  maus,  donn  güng  dat  ümmer 
lapump,  lapump :  Ahrensberg. 

1635.  Hutt  hutt  hutt  na  moeligen,  de  dochter  up  dat  foehligen, 
de  mudder  up  de  bunte  koh, 

so  rid't  se  na  de  mcel  hento. 

as  se  na  de  moel  henkemen,  dor  wier  keener  to  huus. 

de  hund  ...    de  katt  ...    de  fledermuus  .  .  . 

achter  de  groot  döör,  dor  döschen  se  ehr  dracht  ha  wer  ut, 

donn  fangt  dat  an  to  susen,  un  leep  rüm  um  'n  husen, 

en  oll  frug*  wull  *t  ok  noch  sehn, 

dee  föll  mit  *n  kopp  in  *n  rönnsteen.  Gothmann. 

1636.  Hopp  hopp  hopp  hopp  hoeleken,  Fritzing  up  dat  foehleken, 
Miken  up  de  bunte  koh, 

donn  reden  se  beid'  na  de  moel  hento. 

un  as  se  in  de  moele  kernen, 

dor  wier  keen  minsch  to  huus. 

donn  wier  dor  en  oll  olle  kluck,  dee  futtert  all  de  kükelein, 

de  katt  ...   de  hund  ...    de  fledermuus  . .  . 

de  brummer  haalt  de  köh  to  huus, 

un  achter  unsern  hus',  dor  döschen  dree  kapuun  . .  . 

heister  up  *t  nest  versööp  in  *n  gest, 

lüning  up  de  klink,    ach,  wo  schri't  dat  arme  ding. 

Mechow* 

1637.  Wiegenlied: 

Eija  brummsuse,  twee  weegen  in  *n  huse, 

twee  fahlen  in'n  stall,    dee  lepen  oewerall, 

twee  heesters  up  dat  nest   versöpen  sik  in  den  gest, 


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,  _    245    — 

de  kreih  up  *n  tuun  versööp  sik  in  den  schuum ; 
de  heester  mit'n  langen  swanz  kreech  den  ihrsten  vördanz. 

Patingm. 

1638.  Wiegenlied: 

Slaap,  kinning,  slaap,  dien  vadder  höddt  de  schaap, 

dien  mudder  sitt  in  'n  rosengoorn, 

un  spinnt  dat  allerfienste  goorn; 

kümmt  hüüt  abend  nich  to  huus, 

kricht  ok  nicks  von  de  fledermuus; 

fledermuus  fäg't  ut,  mullworm  schuppt  ut  Stuer. 

Se  kümmt  hüüt  wol  nich  to  huus,  se  is  wol  bi  de  fleder- 
muus; de  fledermuus  flucht  oewer't  huus,  de  müggen 
spälen  in'n  möUerhuus :  Bemplin. 

1639.  Spielreim: 

Gäle  gäle  göösching,  kaamt  to  huus. 

Wi  dörben  jo  nich.      Worum  denn  nich? 

Wol  vor  den  wulf.      Wo  is  de  wulf? 

Achter  de  düün,  achter  de  düün,  dor  döscht  he  kapüün 

dor  brug't  he  von  dat  hawerkaff 

dat  allerschönste  bier  sik  af. 

dat  henning  up  dat  nest   verdrünk  in  all  den  gest; 

de  kreih  up  *n  tuun   verdrünk  von  all  den  schuum. 

Dierhagen. 

1640.  Spielreim: 

De  gälegoos  dee  lecht  dat  ei, 
de  witt  dee  secht,  du  bittst't  entwei, 
de  hund  dee  wascht  dat  schöttel  up, 
de  katt  dee  haalt  de  bodder  rup, 
de  kreih  sitt  up  n  tuunpahl,  versüppt  inne  ganz  kollschaal. 

ÄUe  Frau  m  Bedefin. 

1641.  Abzählreim: 

Flööch  'n  vagel  cewer  *n  mark, 

Wat  hadd  he  in  den  kropp?    Teihn  tunnen  topp, 

teihn  tunnen  bier,   snider  mit  de  schier, 

schooster  mit  n  pickdraht,  wahnt  in  de  kahlenstraat. 

hingsten  in  n  stall   schri't  oewerall; 

kreih  up  n  tuun   is  'n  pageluun. 

VoUcenshagen  beiRehna. 


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—     246    — 

Achte  Gruppe. 
Bruchstücke  (ohne  Einleitung). 

Aus  den  zahlreichen  mir  vorliegenden  Bruchstücken  gebe 
ich  im  Folgenden  eine  Auswahl. 

1642.     Dor  seet  so'n  lüttsche  gluck  vor  de  döör, 

ik  frööch:  wo  sünd  dien  lud'? 

achter  de  groot  schüün,  dor  döschen  se  kolpüün, 

dor  döschen  se  den  gasten  af,  um  beir  von  to  bragen. 

dat  beir  .  .  .  Dassower  Gegend. 

1643*     Dat  kalf  leech  in  de  weeg', 

de  hund  dee  wusch  de  schöttel  up, 

de  katt  dee  wusch  de  töllers  af  . .  .  Güstrow. 

1644.     De  katt  wascht  af,  de  hund  fäg't  ut, 

de  muH  worin  wöhlt  de  schiet  ut 'n  hus',  bet  de  grote  schüün; 

in  de  grote  schüün,  dor  döschen  twee  pampünings. 

pampünings,  wat  dösch  ji? 

wi  dösch  so  *n  schön  hawerkaff, 

dor  willn  wi  uns  schön  bier  von  brugen.  Walkendorf. 
1645*     Die  mause  fegen  die  stube  aus, 

die  scharren  die  drei  müller  raus. 

dor  achter  de  dree  schünen, 

dor  döschen  se  dree  poor  brünen, 

dor  döschen  se  goot  hawerkaff, 

dor  brugen  se  goot  beir  raf. 

dat  beir  füng  an  to  brusen,  wi  geeten  dat  in  de  tunn', 

wi  geeten  dat  in  dat  bodderfatt, 

dor  löppt  dat  de  straat  entlank. 

hahn  up  den  wiem,  he  sali  dat  wol  verswigen, 

höhn  up  dat  nest   verdreefst  mien  gast, 

hääster  mit  den  langen  swanz 

maakt  de  bruut  den  vördanz, 

vördanz,  dat  will  ik  nich,  dat  is  so -wat,  dat  kenn  ik  nich. 

Ganodin. 
1646.     De  fledermuus  ...    de  katt  .  . .   achter  de  schüün  .  .  . 

dat  bier  kreech  dat  susen,  stünn  wol  ut  den  husen, 

höhn  up  't  nest  drunk  von  *n  gest, 

kreih  up  *n  tuun  drunk  von  'n  schuum, 

hääster,  du  langeswanz, 

hest  de  bruut  von  *n  fuürhierd  danzt, 

mi  bekannt,  di  bekannt,  hab  ich'n  schwarzen  draussel. 

AUe  Frau  in  Zepkow. 


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—     247    — 

1647.  De  fledermuus  dee  fäg't  dat  huus, 
de  müs'  dee  schuben  dat  müll  herut, 

bet  schultenschüning,  dor  döschen  twee  kapüning, 

kort  hawerkaff,  kort  hawerkaff, 

dor  brugen  de  lud'  bier  von. 

höhning  up  dat  nestchen,  un  süppt  uns  all  den  gestchen, 

de  kukuk  sitt  up'n  stubenboen, 

dat  was  de  ollsch  ehr  swiegerscen.  Barnstorf. 

1648.  Fledermuus  fäg't  dat  huus,  scharrnbull  •  .  . 
dat  bier  fung  an  to  susen  un  brusen, 
stänner  ut'n  hus',  kleemstaken  ut  de  wand, 

de  kreih  up  den  tuun,    dee  jappt  wol  na  den  schuum, 
aderboor  dor  in  dat  nest,  dee  verdrinkt  wol  in  den  gest. 

Benekenhagen. 

1649.  Fledermuus  fäg't  dat  huus, 

bet  an  de  schultenschüün,  dor  döschten  se  pollüün  .  .  . 
dree  balken  ut  'n  boen,  gott  bescheer  'n  lütten  soen. 

t  Lubberstorf. 

1650.  Fledermuus  fäg'  de  stuw'  ut, 

de  küken  drecht  dat  muH  rut,  vor  de  grote  schüün  . .  . 

Brook  bei  Klüx. 

1651.  De  fledermuus  dee  fäg't  dat  huus,  bet  up  de  grote  däf, 
dor  döschen  se  kopüün  .  . .  Lübstorf. 

1652.  Fledermuus  schuuf  dat  huus,  schuuf  dat  na  de  schüün  .  . . 
de  kukuk  up  den  tuun   sööp  den  schuum, 

de  kreih  up  't  nest    sööp  den  gest, 
de  hääster  mit  den  langen  swanz 
danzt  mit  de  bruut  den  vördanz; 
schruufup,  schruufup,  sett't  de  bruut  de  huw'  up, 
sparling,  du  lüttes  ding,  schenkt  de  bruut  'n  gollen  ring. 

Barnstorf. 

1653.  De  fledermuus  dee  putzt  dat  huus, 

de  mullworm  schüfft  dat  muH  herut,  dor  achter  de  schüün . . . 

lütt  Schmetterling  liekliek  satt  (!), 

de  kukuk  röppt  von  'n  tuun  heraf, 

denn  dit  ward  ragen  un  he  ward  natt, 

donn  keem  ein  warmer  sünnenschien, 

de  kukuk  dee  was  hübsch  un  fien. 

Bostocker-  Wulfshagen. 

1654.  De  fledermuus  dee  fäg't  dat  huus, 
de  rott  dee  drecht  dat  muH  herut, 

achter  de  groot  schüün,  dor  döschen  s*  in  kemüün  . . . 


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—    248    — 

de  pier  in  *n  stall,  dee  lepen  oewerall, 

un  achter  n  hus',  dor  danzen  poor  zagen, 

dee  hadden  nicks  kragen,  / 

dor  fidein  de  müs',  dor  trummelt  de  bück, 

donn  söpen  se  *t  ut.  Grevismühlen. 

1655.  Fledermuus  fäg't  dat  huus,  fäg't  dat  ut  de  schüündöör; 
dor  kernen  twee  pageluun  her, 

un  freten  all  minen  hawern  af.  Aus  Neukloster. 

1656.  De  fledermuus  dee  fäg't  dat  huus, 

de  müggen  drögen  dat  muH  rut.  Qletxow. 

1657-     In  ene  lange  schüünchen,  dor  döschen  dree  kapüünchen, 
in  en  langes  hawerfatt,    dor  brug't  man  däglich  bier  af. 
dat  bier  fung  an  to  brusen,  de  vagel  in  den  husen, 
de  höhn  up  dat  nest  versööp  in  all  den  gest  .  . . 
müs*  fagen  de  däl  af,  rotten  kihren  dat  molt  um, 
un  de  heister  mit  den  langen  swanz 
deit  de  bruut  den  vördanz.  Wismar. 

1658.  Dor  döschten  dree  gapünes,  dee  döschten  in  de  schünes, 
döschten  se  goot  hawerkaff,  brugen  se  goot  beir  af. 
dat  beir  füng  an  to  susen,    dree  balgen  hogen  husen, 
dat  sus't  de  ganze  Stadt  henlanken. 

de  hähn  up  dat  nest   verdrünk  sik  in  den  gest, 

de  kreih  up  den  tuun   verdrünk  sik  in  den  schuum, 

de  vcegel  up  de  dönnssenklink, 

dee  weiren  sogor  bald  stockenblind, 

de  hääster  mit  den  langen  swanz, 

dat  weir  uns*  kinner  ehr  vördanz. 

Tagdöhiurfrau  in  QuesHn. 

1659.  Up  uns*  olle  schüün   döschten  wi  kapüün, 
döschten  wi  kappagesack,  brug'ten  wi  dat  bier  von. 
bier  fung  an  to  susen,  kukuk  up  den  husen, 
hääster  up  dat  nest,    wur  versüppt  se  in?       Fahrenholz. 

1660«     Achter  de  schultenschüün,  dor  döschten  dree  kapüün  . . . 
dree  fahlen  ut  'n  stall,  dat  güng  knall  oewerall, 
de  kukuk  up  *n  tuun  versööp  in  all  den  schuum, 
de  sparling  in  dat  nest    versööp  in  all  den  gest. 

Schüler  R  II  S.  12. 


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—    249    — 

1661.  Achter  schulten  tuun  (löschten  dree  kapuun, 
(löschten  ne  hand  vull  hawerstroh,  brug'ten  stark  bier  von. 
dat  bier  fang  an  to  susen,  balkenhooch  in  'n  husen  . . . 

Aus  Rostock. 

1662.  Achter  unsern  hus\  dor  döschen  se  kabus', 

dor  brugen  se  goot  bier,  dat  bier  füng  an  to  susen, 
de  balken  ut  'n  hus',  dee  fallen  oewerall .  •  • 

Wölschendorf. 

1663.  Achter  de  schüün  döschten  twee  kapüün, 
se  döschten  so  väl  hawerkuurn, 

dor  brug'ten  se  bier  un  malz  dorvon.  Aus  Mrow. 

1664.  Katt  up  *n  dack   würd  klceternatt, 
kluck  up  't  nest   versööp  in  n  gest, 

kreih  up  *n  tuun    versööp  in  *n  schuum.      Schwarxenhof. 

1665.  Kreih  up  *n  tuun  sööp  all  den  schuum, 
adeboor  up't  nest   sööp  all  den  gest; 
sparling,  du  oll  lüttes  ding, 

schenk  de  bruut  *n  poor  uhrring, 

juuchup,  juuchup,   sett  ehr  ok  de  huw*  up. 

Schorsow. 


Varianten. 


1666.  1.  De  ole  kluck  seet  bi  de  weeg'  un  weeg't  dat  lütte  klnd: 
Mecklenburg-,  kalf  leech  in  de  weeg'  un  süng:  dreimal; 
kalf  licht  in  de  weeg';  viermal;  kalf  licht  in  de  weeg\ 
koh  up'n  füürhierd:  dreimal;  de  koh  leech  bi't  flittr: 
zweimal;  dat  kalf  leech  in  de  weeg',  dat  kind  leech  bi  to : 
Kämmerich. 
2.  Hund  boddert:  Qresenhorst;  hund  ßtünn  un  bodder: 
Latendorf,  Ndd.  Karr.  BI.  III  S.  12;  hund  wohrt  de 
bodder:  dreimal;  hund  knäd'  de  bodder:  dreimal;  hund 
knäd't  ut :  Neustrelitz ;  hund  hoort  de  bodder :  dreimal;  — 
katt  knäd't  (knäd')  de  bodder:  viermal;  katt  hoort  de 
bodder:  dreimal;  wohrt:  Gresenhorst;  de  katt  dee drööch 
de  bodder  rut:  Wismar \  de  katt  dee  freet  de  bodder: 
Poel ;  de  katt  dee  kaakt  wat  äten,  de  muus  dee  höddt  de 
bodder :  Peckatel ;  —  de  hund  dee  wascht  (wusch)  de  schöttel : 
sechsmal;  putzt:  dreimal;  lickt  de  (den)  schöttel:  sechs- 
mal; —  de  katt  dee  wascht  de  schöttel  af :  dreimal;  de 
töDers:  zweimal;   katt  lickt  dat  (de)  schöttel:  fünfmal. 


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—     250    — 

De  fledermuus  (flerrermnns)  dee  fäg't  dat  huus:  fünfund- 
dreissigmal;  dee  putzt  dat  huus:  siebenmal;  fledermuus 
flööch  ob  wer  't  huus,  flööch  oewer  schultenschüün,  dor 
döschen  dree  kapüün  . . . :  Lübsee ;  de  fledermuus  dee 
drööch  dat  molt  bet  achter  de  groot  schüün:  Grevismühlen; 
de  scharrnbull  (scharrnwäwer)  drööch  (drecht,  schüfft)  dat 
muH  rut:  dreizehnmal;  scharrnbull  stört't  't  müll  oewer 'n 
süH:  Klein- Schmölen;  scharrnbull  stöw't  dat  ut:  Gülzow; 
scharrnbull  schöw  na:  Gresenhorst;  de  schatten  drööch't 
mull  wech:  Bobertsdorf;  scharrnwäwer  schüfft  dat  huus 
bet  an  de  schüündöör:  Kothendorf;  de  mullworm  drecht 
dat  mull  herut:  zweimal;  de  mügg  (de  müggen):  viermal; 
küking  drecht  dat  mülling  rut:  Woosten;  kiwitt  schuft 
dat  mull  ut  de  döör :  aus  Neukloster ;  de  swo&lken  mit  ehr 
lütte  (spitze)  snuut,  dee  drögen  all  dat  müll  herut:  dreimal. 

Dor  stürmen  twee  kapuunhahns:  Kothendorf;  dor  wiren  twee 
kapunen :  Robertsdorf;  dor  döschen  twee  bähnken:  Peckatel; 
dor  wiren  twee  kapüneken,  dee  döschten  in  dat  schüneken : 
zweimal;  dor  wier  so  *n  lütt  korpüünken,  dee  döschen  in 
de  schüünken:  Perlin;  dor  stünnen  *n  poorkopüün:  Wüten- 
bürg;  kopüüns:  Neukloster;  de  kapüün:  Feder  ow.  dree 
(twee)  kapüün:  vielfach;  de  kapüner:  Benekenhagen ; 
twee  kapüners:  GresenJwrst;  dree  klapüün:  Gross- 
Bengerstorf;  dree  kamüün:  Wismar;  twee  oll  püün: 
Wismar;  dor  döschen  twee  kommüün:  Klockenhagen; 
dor  döschen  se  kommüün:  Wismar,  Benekenhagen; 
dor  döschen  se  kapüün:  vielfach;  n  bäten  lupüün: 
Pamprin ;  dor  döschten  se  kottmüün,  dor  döschten  se  kott- 
hawerkaff:  Kamin;  dor  döschen  se  witt  hawerkaff: 
Kothendorf;  se  döschten  up,  se  döschten  af,  dat  hawer- 
kaff: Welzin;  dor  döschen  se  n  fack  hawerkaff:  Wölschen- 
dorf;  se  döschten  in  dat  hawerfack :  Rostock ;  se  döschen 
ne  hand  vull  hawer  ut : Fahrenholz;  se  döschten  dat 
blanke  gastenkaff,  wo  man  goot  bier  ut  brugen  mach: 
Güstrow;  se  döschen  etwas  bollkaff:  Gresenhorst;  dor 
döschen  se  still  hawerkaff,  dor  brugen  se  still  bier  von: 
Eldena;  dor  döschten  se  kopphawergarben :  Lichtenhagen ; 
dor  brugen  se  bier  af,  de  boom  söpen,  as  wenn  dor  hoch- 
tiet  un  kinnelbier  wier:  Waren. 

Dat  bier  füng  an  to  susen  un  brusen:  zweimal:  dat  bier 
füng  au  to  brusen,  dat  gest  füng  an  to  susen:  Wittenburg; 
dat  bier  füng  an  to  susen  oewer  schulten  husen:  Wölschen- 
dorf;  oewer  balken  un  oewer  husen :  Lambrechtshagen ; 
dat  stünn  ut  unsen  husen:  zweimal;  dat  bier  füng  an  to 
susen,  dree  balken  ut'n  husen:  dreimal;  dree  (twee) 
balken  (hooch)  oewer  'n  husen :  siebenmal ;  dree  balken 
hoocb  von't  husen:  Wölsctiendorf;   den   drüdden   stänner 


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—    251    — 

» 

ut'n  husen:  Klein-Schmalen;  dree  latten  von 'n  husen, 
dree  latten  von  de  schüündäl:  Wismar;  den  kleemstaken 
ut  de  wand:  zweimal]  farken  ut'n  husen:  Rostock]  dree 
stänner  ut  'n  husen,  dree  fahlen  ut  'n  stall:  Lübstorf;  twee 
balken  ut'n  husen,  twee  fahlen  ut'n  stall,  dee  lepen  oewerall: 
zweimal;  dat  hier  fang  an  to  schumen,  dor  fangen  se  an 
to  rumen:  Schwarzenhof 

6.  Dree  fahlen  ut'n  stall,  dat  bier  güng  oewerall:  Partim; 
dree  fahlen  ut  'n  stall,  so  löppt  t  oewerall:  Meteisdorf '; 
dree  fahlen  ut  'n  stall,  dee  Bchrigen  CBwerall :  GrevismüMen ; 
dree  ossen  ut  den  stall,  dree  moelen  oewerall:  Wismar;  de 
kreih  up  den  tuunpahl  föll  in  all  den  schuum  daal,  fahlen 
ut  den  stall  lepen  CBwerall:  aus  Wismar;  de  kreih  up'n 
tuun  versööp  in  all  den  schuum:  zwölfmal;  de  hääster: 
zweimal;  dat  küking:  Wittenburg;  kluck  up'n  tuunpahl 
versööp  in  de  suppenschaal:  Güstrow;  de  kluck  un  de 
küken  up  'n  messfaal  versöpen  in  de  suppenschaal:  Güstrow; 
de  adeboor  up  't  nest  versööpt  sik  in  de  gest,  de  hääster 
up  den  ruum  versööpt  sik  in  den  schuum,  de  kreih  up 
ehren  pahl  feel  kopphääster  hendaal:  Neubrandenburg; 
de  hahn  up't  heck  versööp  in  all  den  dreck:  fünfmal; 
heister  up't  heck  versööp  in'n  dreck:  zweimal;  vagel 
up't  nest  versööp  in  all  den  gest:  zweimal;  de  hähn 
up't  nest:  Eldena;  de  henn : dreimal;  dat  höhn:  viermal; 
de  höhner:  dreimal;  de  kluck:  dreimal;  de  kreih:  drei- 
mal; de  heister:  zweimal;  de  adeboor:  zweimal;  kreih 
up'n  tuun  süppt  sik  dick  un  duun,  hääster  up't  nest 
kreech  kloren  gest:  Sandhagen;  höhn  seet  up'n  nest, 
dee  scheet  so  välen  gest,  de  hahn  seet  up'n  wimen  un 
woll  sik  doot  grinen:  Gorlosen;  de  bruut  leep  ut'n  husen, 
de  hahn  sitt  up  'n  telgen,  lacht  sik  as'nschelm:  Alte  Frau 
in  Gothmann;  de  hahn  up'n  wimen,  dee  wull  dorvon 
beswimen:  dreimal;  de  sparling  up  de  klink,  dee  würd 
stockenblind: Eldena;  de  vagel  up  de  dönnssenklink,  dee 
wtird  ganz  stockenblind:  Kneese. 

7.  De  heister  mit  n  langen  swanz  ded'  de  bruut  den  vor- 
danz:  siebenmal;  heister  mit 'n  langen  swanz,  maak 
(doh)  de  bruut  den  vördanz:  zweimal;  heister  mit  n 
langen  swanz,  dee  ded'  den  brüjamsdanz:  Grevismühlen; 
de  heister  mit  den  langen  stiert  ded'  mit  sien  bruut  den 
vördanz:  Wölschendarf;  heister  mit  'n  langen  swanz  ded' 
den  buur  den  vördanz  nich:  Wölschendorf;  de  hamel  mit'n 
langen  swanz  ded'  de  bruut  den  vördanz:  Mecklenburg; 
de  heister  mit  den  langen  swanz,  dat  wier  de  bruut  ehr 
vördanz,  sparling,  dat  lütte  ding,  dat  wier  de  bruut  ehr 
hoorkind:  Peckatel;  sparling,  du  rottending,  dat  is  de  bruut 
ehr  huurkind:  Wustrow;  adeboor  süll  vadder  stahn,  hadd 
sien  geld  versapen:  Frau  in  Passin. 


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—    252    — 

Klipper  klapper  adeboor. 

1667.  a.  Klipper  klapper  adeboor,  slah  de  braut  de  trummel  vor. 
Wurvör,  wurvör?  Vor  de  hoge  kamerdöör.  Vielfach. 
Vor  de  hööchste  kamerdöör:  Walkendorf;  vor  de  bunte 
kamerdöör:  Willershagen;  vor  de  düüster  kamerdöör: 
Reppelin;  vor  de  braut  ehr  kamerdöör:  Rethunseh;  vor 
de  blanke  huusdöör:  Wulkenzin;  vor  de  blanke  abendöör: 
Brünkendorf;  vor  de  witte  kirchendöör:  Faulenrost: 
vor  de  hoge  stubendöör,  nagen  äl  in  't  water:  aus  Rostock; 
vor  de  lastige  kamerdöör,  dor  is  gor  keen  knäbel  vor: 
Retschow;  danze  mit  vor  de  kamerdöör,  stahn  twee  grote 
knüppel  vor :  JRachow. 

b.  Klipper  klapper  adeboor, 

holl  du  dien  bruut  de  trummel  vor. 
Wurvör?    Vor  de  hööchste  kamerdöör. 

Petersdorf  bei  Rostock. 

c.  Klapper  klapper  adeboor,-  slah  mien  fru  de  trummel  vor. 
Wurvör,  wurvör?    Vor  ehr  grote  kamerdöör. 

Nienhagen. 

d.  Kukuk  up  de  kamerdöör, 

de  nachtigall  steit  dor  mit  de  trummel  vor.  Trebs. 

1668  a.  Klipper  klapper  adeboor  ...   vor  de  blanke  kamerdöör. 
juuchup,  sett  de  bruut  de  huw'  up; 
specht,  sett  s*  wedder  trecht; 
sparling,  du  lüttes  ding,  giff  de  bruut  den  truring; 
wäpstart,  du  langeswanz,  maak  de  bruut  den  vördanz. 

Remlin. 

b. . . .  Schruufup,  schruufup,  sett  de  bruut  de  huw*  up; 
sparling,  du  lüttes  ding,  giff  de  bruut  *n  gollen  ring; 
kreih,  fäg*  de  stuw*  ut, 
Johann  Weber  (!),  drääch  de  muH  rut.  Schulenberg. 

c.  • . .  Schruufup,  schruufup,  sett  de  bruut  de  huw*  up; 
sparling,  du  rottending,  doh  de  bruut  den  sülwerring; 
hääster,  du  langeswanz,  doh  de  bruut  den  vördanz; 
adeboor  mit  sinen  langen  snaken, 
dee  woll  de  nacht  bi  de  bruut  noch  slapen.     Dierhagm. 

d Schuuf herin,  schuufherut,  sett  de  bruut  de  huw'  up; 

sparling,  du  oll  lüttes  ding,  doh  de  bmut  den  fingerring; 
hääster  mit  'n  langen  swanz,  doh  de  bruut  den  vörendanz. 

Waren. 


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—     253    — 

e.  .  . .  Sparling,  du  lächlading  (!), 
sei  de  bruut  dat  jungferkind; 

hääschen  mit  den  langen  swanz,  sei  de  bruut  den  vördanz; 
schuufup,  schuufup,  sett  de  bruut  de  huw'  up. 

Arbeiter  in  Brüel. 

f .  . . .  Sparling,  du  oll  lüttes  ding, 
doh  dien  bruut  den  sülwern  ring; 
vössling,  du  mit'n  langen  swanz, 

doh  dien  bruut  den  vördanz.        Alte  Batterfrau  in  Bariin. 

g.  .  .  .  Sparling,  du  oll  lüttes  ding, 
schenk  de  bruut  den  gollen  ring; 

hääster,  du  oll  breetswanz,  doh  de  bruut  den  vördanz. 

Volkshagen. 

h.  .  . .  Sparling,  du  lüttes  ding,  bring  de  bruut 'n  gollen  ring, 

gollen  ring  mit  krönen,  weegen  mit  vijolen.        Warsvw. 

i.  .  . .  Häster  mitn  langen  swanz  deit  de  bruut  den  vördanz; 
kreih  up  'n  tuunpahl  kickt  de  bruut  inne  suppenschaal ; 
kukuk  gifft  kinnelbier,  kiwitt  kaakt  grütt, 
lütte  dierns  haalt  läpels  her,   lütte  jungens  ät't  mit. 

Mestim. 
Sparling,  bring  de  bruut  n  sülwern  ring :  Bostock ;  sparling, 
da  düwelsding,  doh  de  braut  den  fingerring:  Gletzow; 
Schmetterling,  da  hübsches  ding,  schenk  mien  bruut  'n 
sülwerring:  Kölpin;  Schmetterling,  du  lüttes  ding,  wies 
de  bruut  den  driersring,  driersring  is  dat  nich,  dat  is  en 
vergülltes  ding:  Tagelöhnerfrau  in  Schönbeck;  smetterling, 
du  lüttes  ding,  schiet  de  bruut  *n  driersring:  Schönbeck] 
hääster  mit  'n  langen  swanz,  schenkt  de  bruut  den  hochtiets- 
kranz:  Friedland. 

1669.  Sparling,  du  lüttes  ding,  bring  de  bruut  den  gollen  ring; 
huufup,  schuufup,  schuuf  de  bruut  de  huw*  up; 

klipp  klapp  adeboor,  slah  de  bruut  de  trummel  vor. 
Wurvör?     Vor  de  hoge  kamerdöör.  Ahrensberg. 

1670.  Klipper  klapper  adeboor,  spält  de  bruut  de  trummel  vor. 
Wovor?     Wol  vor  de  lustige  kamerdöör. 

sparling,  dat  lütte  ding,  schenkt  de  bruut  'n  gollen  ring. 

kukuk  up  den  tune  satt, 

un  dat  würd  ragen  un  he  würd  natt,  natt  natt  natt. 

tweeuntwintig  lud'  bi  'n  disch, 

weest  du  wol,  wat  huushollen  is, 

huushollen  is  arbeit,  stratengahn  is  fuulheit, 

kirchengahn  is  Seligkeit.  Dierhagen. 


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—     254     - 

1671.  a.  Wat  kümmt  dor  her  von'n  mcelenduur?  'Ne  gollen  bruut. 

de  bruut  hett  n  hakt,  dee  spingt  in  de  bäk  .  •  . 
Das  Folgende  ähnlich  wie  in  Nr.  1619. 

Wo  blifft  de  uhl?     Up  n  glockenturm. 

klipp  klapp  aderboor, 

fidel  de  bruut  de  trummel  vor,    vor  de  kamerdöör. 

sparling,  du  oll  lüttes  ding,  giff  de  bruut  den  gollen  rin<?. 

Rähtvisch. 
Ähnlich  am  Schiasse  eines  längeren  altertümlichen  Keimes : 
wo  bieben  de  duben?  flögen  all  na'n  hogen  klocktorn  rup; 
klipper  klapper  adebaar  .  .  .  sparling,  du  lüttes  ding, 
schenk  de  bruut  den  gollen  ring,  schuufut,  schuufut,  sett 
de  bruut  de  huw'  up,  nimm  s'  ehr  ok  wedder  af,  de  letzte 
lustige  abend,  so  männigen  bedröw'ten  dach:  Latendorf, 
Ndd.  Korr.-Bl.  IV  21  f. 

b.  De  kirchensloetel  is  verloren.    Wo  is  he  bläben? 
He  licht  in  de  bäk  .  .  . 

Wo  bliben  de  duben  ?     In  n  klocktorm. 
huufup,  schuufup,  sett  du  de  bruut  de  huw*  up; 
hääster  mit  den  langen  swanz, 
laat  du  de  bruut  den  vördanz. 

Alte  Tagelöhnerwitwe  in  Gross- Gievüx. 

c.  De  köh  dee  kamen. 

Wo  kamen  se  her?    Von  *n  mcelenduur. 

Wat  bringen  se  mit?     Enen  groten  hakt. 

Wo  blifft  de  hakt?     Dee  springt  in  de  bäk  .  .  . 

Wo  bliben  de  düwings? 

Dee  fleegen  hooch  oewer  diestel  un  duurn, 

cewer'n  hogen  klockentuurn ; 

dor  keem  de  hääster  mit  *n  langen  swanz, 

un  maakt  mit  de  düwings  den  ihrsten  danz. 

Käterliagen. 


Die  Vogelhochzeit. 


1672.     Es  thut  ein  vogel  hochzeit  machen, 
wohl  in  dem  grünen  wald. 
der  sperling,  der  sperling, 
der  bringt  der  braut  den  trauring. 
der  Wiedehopf,  der  Wiedehopf, 
setzt  eine  krön*  ihr  auf  den  köpf. 


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—     255     — 

die  gänse  und  die  aanten,    das  sind  die  musikanten. 

die  nachtigall,  die  nachtigall, 

die  sang  dazu  mit  hellem  schall. 

die  meise,  die  meise,   die  zirpte  nur  ganz  leise. 

die  lerche,  die  lerche,  die  führt  sie  in  die  kerche. 

und  einen  vogel  weiss  ich  noch, 

ich  darf  ihn  nur  nicht  nennen, 

wenn  ihn  des  dorfes  mädchen  sehn, 

die  werden  ihn  schon  kennen. 

Aus  der  Wesenberger  Gegend. 

1673.  Die  vöglein  wollten  hochzeit  halten, 
wohl  in  dem  grünen  wald,  juchhe. 

der  sperling  (kukuk)  und  die  pimpelmeis,, 

die  wälzten  sich  im  wagengleis\ 

sie  wälzten  sich  den  ganzen  tag, 

bis  dass  der  sperling  oben  lag. 

die  ente,  die  ente,  das  war  der  superedente. 

der  kolibri,  der  kolibri,  war  einer  von  den  musici. 

der  storch  mit  seinem  langen  schnabel, 

der  bracht  das  hochzeitsmesser  und  gabel. 

die  taube,  die  taube,  die  bracht  der  braut  die  haube. 

der  rabe,  der  rabe,  schrie:  gebt  mir  auch  was  abe. 

da  rief  der  wackere  pusterhahn : 

lasst  doch  mich  armen  auch  mal  an.  Aus  Eichhof. 

1674.  Es  wollt  ein  vöglein  hochzeit  machen, 
wohl  in  dem  grünen  wald. 

die  amsel  war  die  braut,  der  drossel  war  der  bräutigam. 
die  taube,  die  taube,  die  bringt  der  braut  die  haube. 
der  Wiedehopf,  der  Wiedehopf, 
der  bringt  der  braut  den  pisspott. 

Das  Übrige  war  vergessen.  Fuhrmann  in  Waren. 

1675.  Die  lerch  das  war  die  bräutigam,  die  nachtigall  die  braut, 
der  sperling,  der  sperling, 

der  bracht  der  braut  den  trauring. 

die  taube,  die  taube,  die  bracht  der  braut  die  haube. 

der  specht,  der  specht,  der  bracht  der  braut  'n  hecht. 

die  gälegaus  die  bracht  die  braut  wohl  in  das  haus. 

der  heister  mit  dein  langen  schwänz, 

der  that  der  braut  den  vornetanz. 

Das  Übrige  war  vergessen.  Alte  Bauerfrau  in  Bernitt. 


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—     256    — 

1676.  De  gös1  un  de  ganten,  dat  wiren  de  muskanten, 
de  wäd'hopp   dee  bringt  de  bruut  den  nachtpott. 
de  Stieglitz  dee  fuhrt  de  bruut  wol  achter  *n  disch. 
de  sparling,  das  kleine  ding, 

dee  bringt  de  bruut  den  truring. 
de  hääster  mit  den  langen  swanz, 
dee  führt  de  bruut  to  'n  hochtietsdanz. 
de  storch  mit  dem  langen  schnabel, 
dat  sünd  de  metzer  un  de  gabel. 
de  wäpstart  dee  bringt  de  bruut  den  hochtietskranz. 
de  schuufut  dee  sett't  de  bruut  de  mutz  up. 
de  kukuk  dee  sett't  de  bruut  de  kroon  up. 
Das  Übrige  war  vergessen. 

Alte  Tagelöhnerfrau  in  Krickow. 

1677.  Die  schwarze  rab,  die  schwarze  rab,  das  war  der  koch, 
der  Sperling,  das  liederliche  ding, 

der  trug  der  braut  ihren  trauring. 

die  taube,  die  taube,  die  bracht  der  braut  die  haube. 

der  Wiedehopf,  der  Wiedehopf, 

der  bracht  der  frau  den  pissepott. 

Das  Übrige  war  vergessen.  Alte  Frau  in  Kim. 

1678.  Der  Wiedehopf  bringt  der  braut  den  milchtopf, 
der  storch  mit  seinem  langen  schnabel 

bringt  der  braut  die  messer  und  gabel.  Wismar. 


Achter  den  aben,  dor  danzen  de  raben. 


1679.     Achter  den  aben,  dor  danzen  de  raben, 

dor  fidelt  de  bück,  dor  geit  dat  so  smuck.  Allgemein. 
Dor  achter  Titensgraben,  dor  danzen  de  raben:  Dierliagen; 
achter  unsern  aben,  dor  seten  gistern  abend  dree  raben: 
Gross-Upahl;  —  dor  tründelt  de  bück,  war  lett  em  dat 
smuck:  Gross-Lantow. 

Dann  auch  vielfach  mit  einem  Zusatz  aus  den  vorher 
behandelten  Reimen: 

Dor  ktimmt  de  heister  mit  'n  langen  swanz,  un  fidelt  de 
lud*  enen  langen  danz:  Pepelow;  dor  flucht  de  heister  mit 
den  langen  swanz,  deit  de  bruut  den  vördanz:  Wismar; 
donn  kümmt  vosshas'  mit  'n  langen  swanz,  un  maakt  de 
bruut  den  vördanz:  Waren;  he  mit  sinen  langen  swanz 
stünn  dor  so  stuur  mank:  Trams.  Vgl.  auch  Nr.  1689—91 
und  Nr.  1703-05. 


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-     257    — 

Oder  in  naher  Berührung  mit  der  sechsten  Gruppe  des 
Verwunderungsliedes : 

Danze  danze,  poolsche  braut,  de  slachter  gifft  sien  dochter 
ut,  mit  de  läwer,  mit  de  lung',  mit  de  poolsche  ossentung ; 
se  setten  sik  up  n  poolschen  wagen  (up  n  fittelwagen), 
führten  hen  na  Trittelhagen;  dor  trummelt  de  bück,  dor 
geit  dat  so  smuck,  dor  kümmt  de  hääster  mit  n  langen 
swanz,  all  de  lütten  dierns  krigen  *n  vördanz:  Laage. 
Oder  am  Schluss  von  Kettenreimen  wie  oben  Nr.  1619: 
De  köh  dee  kamen.  Wo  kamen  se  her?  Von'n  moölen- 
diek.  Wat  bringen  se  mit?  De  blanke  braut  "Wo 
blifft  de  braut?  Dee  föllt  in  de  bäk  u.  s.  w.  Wo  bliben  de 
uhlen?  Dee  fleegen  baben  ob  wer 'n  hogen  klockentuurn 
rcßwer;  dor  is  diestel  un  duurn,  dor  pipen  de  müs',  un 
trummelt  de  bück,  dor  geit  dat  so  smuck,  kümmt  'n 
esel  mit'n  langen  swanz,  Marikebrutlt  un  Jogen  to'n 
vördanz:  Tagelöhnerfrau  in  Passin;  ...  dor  kümmt  de 
esel  mit  'n  langen  swanz,  un  deit  de  braut  den  vördanz: 
Klein- Gischow.  —  Wo  kamen  de  ossen  her?  Von  de 
mcBlenbäk.  Wat  bringen  se  mit?  Ene  blanke  braut  . . . 
Wo  blifft  de  uhl?  Dee  flucht  cewern  hogen  klocktuurn, 
cewer  diestel  un  duurn ;  dor  danzen  de  zagen,  dor  trammein 
de  bücken,  dor  kümmt  de  hääster  mit  'n  langen  swanz, 
un  haalt  Mariken  to  'n  vördanz :  Vorderhagen;  —  Wo  blifft 
de  uhl?  Dee  flucht  up'n  hogen  hogen  klocktuurn;  dor 
pipen  de  müs',  dor  danzen  de  lüs',  dor  kümmt  de  heister 
mit'n  langen  swanz,  un  bringt  de  braut  den  vördanz: 
Güstrow ;  ...  dor  trummelt  de  bück,  dor  geit  dat  so 
smuck,  dor  kümmt  de  hääster  mit  'n  langen  swanz,  maakt 
Hans  un  Oret  den  vördanz:  Züsow;  —  Wo  bliben  de 
uhlen?  Uppe  Rostocker  dranktunn';  dor  pipen  de  müs', 
dor  trummelt  de  bück,  dor  kümmt  de  fläuthas'  mit'n 
langen  swanz,  un  sett't  sien  braut  up'n  vördanz:  Alte 
Frau  in  Wokern. 

Das  Stück  ist  auch  mit  allerlei  anderen  Volksreimen  ver- 
bunden worden.  So  schliesst  eine  Fassung  des  weit- 
verbreiteten „engelbengel  draachband"  .  . . :  as  ik  vor  'n 
könig  sien  döör  keem,  leech  'ne  rott  mit  'n  langen  swanz, 
un  achter  den  aben,  dor  danzen  de  raben  .  . . :  Wismar. 
Oder  hinter:  mein  vater  hat  mich  ausgesandt  . . .:  dor 
güngen  se  beid'  achter  n  backaben  stahn,  dor  piepten  de 
müs ,  dor  danzten  de  lüs',  dor  brummelt  de  bück,  dat  güng 
mal  smuck :  Friedland. 

Oder  hinter:  ik  güng  up'n  barch  Bitten  .  ..:  un  red* 
em  so  wiet  na  bet  achter  den  backaben;  dor  pipen  de 
müs',  dor  danzen  de  lüs',  dor  trummelt  de  bück,  dor  güng 
dat  mal  smuck:  Grevismühlen. 

Hecklenb.  Volksüberlieferangen  Bd.  II.  17 

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—    258     — 

Oder  hiuter :  kiwitt  wo  blief  ik  . . . :  dor  huppen  de  zagen, 
dor  danzen  de  mägen,  dor  trummelt  de  bück,  dor  geit  dat 
so  smuck:  AUbukow. 

Oder :  Johann  spann  an,  de  katten  doran,  de  müs'  dorvör, 
vor  *n  scheper  sien  döör ;  dor  licht  *n  bund  heu,  dor  danzen 
de  flöh,  dor  fideltde  bück,  dor  geit  he  so  smuck:  Flatow. 

1680.  Achter  *n  aben,   dor  danzen  de  raben, 
dor  fidelt  de  bück,  dor  geit  dat  fuck  fuck. 

Aus  Neukloster. 

1681.  Achter 'n  aben,  dor  danzen  de  swawen  (schaben), 
de  fidel  spält  de  bück,   dat  lett  gor  to  smuck. 

Alte  Frau  in  Malchin. 

1682.  Achter  den  aben,  dor  danzen  twee  raben, 
dor  trummelt  de  bück,  dor  schiet  ik  wat  up. 

Frau  in  Börgerende. 

1683.  Baben  up  *n  aben,  dor  pipen  de  müs', 
dor  danzen  de  katten  wol  achter  de  slüs', 
de  witten,  de  swarten,  dor  fidelt  de  bück, 

dor  geit  dat  mal  smuck.  Parchim. 

1684.  Achter  'n  aben,  dor  danzen  de  raben, 

dor  fidelt  de  bück,   dor  geit  dat  so  smuck; 

dor  baben  bi  den  discher,  dor  is  dat  so  hell, 

dor  danzt  de  kajack  mit  de  murermamsell.        Pepeloiu. 

1685.  a.  Pingsten  up  'n  is',  dor  danzen  de  müs', 

dor  fidelt  de  bück,  dor  geit  dat  mal  smuck; 

dor  kamen  de  muskanten,    dor  willn  wi  mal  danzen, 

hu  hu  hu  ho,  bet  an  den  helligen  morgen  hento. 

Barnstorf. 
b.  Pingsten  up  *n  is',  dor  danzen  de  müs', 
dor  fidelt  de  bück, 

geit  dat  nich  recht  schön,  geit  dat  nich  recht  smuck? 

Brunow. 

1686.  a.  Achter  Blankenhagen,  dor  danzen  de  raben, 

dor  fidelt  de  bück,  dor  is  dat  so  smuck; 

alle  lütten  dierns  dee  hebben  'n  mann, 

Mariken  mööt  stahn  un  kiken  dat  an; 

Mariken  putz  di  man,  Mariken  putz  di  man, 

hüüt  abend  krichst  du  ok  n  mann.  Gresenhorst. 

b.  Achter  den  aben  .  .  .     dor  geit  dat  so  smuck. 
de  lütten  dierns  dee  krigen  'n  mann, 


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—    259    — 

ik  kann  stahn  un  sehn  dat  an, 

tokumm  iohr  krieg  *k  ok  wol  eenen, 

dor  will  k  mi  nich  doot  um  weenen.  Vor-Wendorf. 

1687.  Up  diss  siet  Schwaan,  iip  dee  siet  Schwaan, 
dor  fidein  de  müs',   dor  danzen  de  lüs', 

dor  trummelt  de  bück,  dor  geit  dat  mal  smuck. 

Ivendorf. 

1688.  Achter  dee  siet  Schwaan, 

dor  pipen  de  müs',   dor  danzen  de  lüs', 
dor  trummelt  de  bück,  dor  lecht  de  scheper  den  knüppel  up. 

Sehutow. 

1689.  Dor  keem  de  vosshas'  mit  sinen  langen  swanz, 
un  sett't  uns  de  bruut  up  *n  vördanz; 

an  dee  siet  Schwaan,  dor  pipen  de  müs',  dor  danzen  de  lüs', 
dor  trummelt  de  bück,  dor  geit  dat  mal  smuck; 
un  dor  huppen  poor  zagen,  un  dor  danzen  poor  mägen, 
un  dor  is  dien  bedd  achter  de  grootdöör  bemägen. 

Alter  auf  Poel. 

1690.  Up  dee  siet  Schwaan,  dor  güng  dat  mal  smuck, 
dor  fidelt  mal  een,  dor  trummelt  de  bück; 

dor  danzt  de  bunt  heister  mit  sinen  langen  swanz, 

un  ded*  Johannen  den  abenddanz. 

Alte  Frau  in  Beinshagen. 
Dann  auch  wieder  am  Ende  des  Kettenreimes:  Wo  bliben 
de  uhlen  ?  Dee  fleegen  na  Schwaan  henoewer,  cewer  'n  hogen 
klocktuurn;  dor  pipen  de  müs',  dor  rummeln  de  rotten, 
dor  danzt  de  hääster  mit'n  langen  swanz,  un  deit  uns. 
lütt  höhning  den  vördanz :  Frau  in  Wismar  aus  Göttin. 

1691.  Achter  Lütten-Siemen,  dor  pipen  de  müs', 
dor  rummeln  de  rotten, 

dor  danzt  de  hääster  mit  *n  langen  swanz, 

gifft  de  bruut  'n  schönen  vördanz.  Trams. 

1692.  Achter  den  aben,  dor  pipen  de  raben, 

dor  pipen  de  müs',  dat  ganze  huus  sitt  stief  vull  lüs*. 

Upahl. 

1693.  Achter  den  aben,  dor  danzen  de  raben, 
dor  rummeln  de  rotten, 

dor  pipen  de  müs*  in  grossvaders  hüs'.  Wismar* 

1694.  In  grossvadder  sinen  hus\   dor  pipen  de  müs', 
dor  klingen  de  klocken,  dor  danzen  de  poppen. 

Präparana  in  Neukloster. 

17* 


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—    260    — 

1695.  Hinner  den  aben,  dor  danzen  de  raben, 

dor  danzt  de  bull,  dat  is  to  dull.  Waren. 

1696.  Achter  den  aben,  dor  danzen  de  raben, 

dor  bläuhgen  de  bööm,    dor  lett  dat  so  schön. 

Hohenfelde. 

1697.  Achter  unsern  backaben,  dor  danzen  drei  gänse, 
snider  wippwupp,  snider  wappwupp, 

wo  flogen  ehr  de  swänse.  Alte  Frau  in  Gotivmann* 

1698.  a.  Achter  den  backaben,  dor  wahnt  mien  swager, 

dor  träd't  de  gant,  dor  stöw't  dat  sand, 
dor  spälen  de  zagen,  dor  danzen  de  mägen, 
dor  trummelt  de  bück,   dor  geit  dat  mal  smuck. 

Gülzow. 
Dor  trellt  de  gant,  dor  stöwert  dat  sand:  Witzin;  dor 
troddelt  de  gant,  dor  stöw't  de  sand:  Kronskamp ;  wo 
fidelt  de  zäg,  wo  gttng  dat  to  wäg':  Waren. 

b.  Achter  'n  backaben,  achter 'n  backaben, 
dor  wahnt  mien  swager, 
dor  hett  he  di  danzt,    dor  stöwert  dat  sand, 
dor  fidein  de  zagen,  dor  danzen  de  mätens, 
dor  trummelt  de  bück,  un  dat  geit  recht  smuck. 

Dierhagen* 

1699.  Achter  'n  backaben,  achter  'n  backaben, 
dor  wahnt  mien  swager, 

dor  tigelt  de  gant,  dor  stöw't  dat  sand, 

dor  kamen  twee  mätens  von  n  knüppelbarch  her; 

dee  danzen  ball  hier,  dee  danzen  ball  dor, 

dee  danzen  ball  vor  mudder  Prahlersch  ehr  döör; 

mudder  Prahlersch  schickt  ehr  Fiken  rut, 

keem  Johann  Niemann  un  nehm  s'  to  'ne  bruut. 

Gross-  Wüstenfelde* 

1700.  To  Hinrichshagen  wahnt  mien  swager, 

dor  trummelt  de  bück,  dor  geit  dat  so  smuck, 
dor  fidelt  de  zäg',  dor  danzen  alle  snidermägd. 

Frau  in  Waren* 

1701.  a.  Achter  den  backaben,  dor  danzen  de  zagen, 

mudder,  wat  wull  du  dien  dochter  mitgäben? 

Een  poor  schoh  un  'ne  bunte  koh, 

brüjam,  wenn  du  dat  wullt,  denn  slah  man  to. 

Boixenburg. 


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1702. 


1703. 


1704. 


1705. 


—  261  — 

Achter  den  backaben  blarren  twee  zagen, 
schultenmudder,  wat  wisst  dien  dochter  mitgäben? 
Een  wittbunt  koh,  een  swartbunt  koh,  denn  slah  to. 

Raddenfort. 

Achter  den  backaben,  dor  danzen  deraben, 
ach  mudder,  wat  sali  ik  mien  dochter  mitgaben? 
Een  pund  bodder  un  een  melk  koh. 
Ja,  mudder,  un  denn  man  to  (denn  slah  man  to). 

Laupin. 
Achter  den  busch,  dor  wahnt  de  leewe  lust, 
dor  huppen  de  zagen,  dor  danzen  de  mägden, 
dor  trummelt  de  bück,   dor  geit  dat  so  smuck; 
dor  smeren  se  de  schoh,   dor  geit  dat  lustig  to, 
dor  slachten  se  1n  swien,  dor  drinken  se  eens  wien, 
dor  sali  'ne  lustig  hochtiet  sien.  Pepelow. 

Achter  den  busch,  dor  wahnt  de  leew*  lust, 

dor  danzen  de  zagen,  dor  fidelt  de  bück, 

dor  geit  dat  so  smuck, 

de  heister  keem  mit  'n  langen  swanz, 

Hans  un  Gretel  hebben  vördanzt.  Zarfxow. 

Achter  'n  busch,  dor  heff  ik  mien  lust, 

dor  huppen  de  zagen,  dor  danzen  de  mätens, 

un  Hans  un  Gret  hebben  *n  lustigen  vördanz.       Züsow. 

Dor  achter  den  busch,  dor  wahnt  allerlei  lust, 

dor  pipen  de  müs',  dor  danzen  de  lüs', 

dor  rummelt  de  bück, 

dor  keem  de  heister  mit'n  langen  swanz, 

dee  ded'  'n  ihrsten  vördanz.  Poel. 


J706.     Achter  Berlin,  dor  danzen  de  swien, 

dor  fidelt  de  bück,  dor  is  dat  mal  smuck. 


Schönbeck. 


1707.  Achter  Penzin,  dor  danzen  de  swien, 
dor  fidelt  de  bier,  dor  geit  dat  so  schier. 

Baumgarten  bei  Bütxow. 

1708.  a.  Hänschen  fideldänzchen,   komm  mit  mir  auf  's  dorf, 

da  singen  die  vöglein,  da  klappert  der  storch; 

da  fidelt  die  laus,  da  tanzet  die  maus, 

da  gucket  die  mieskatt  zum  fenster  hinaus. 

Alter  Hausier  in  Strasen. 


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—     262    — 

b.  Hänschen  stiglänzchen,  zieh  mit  mir  auf's  land, 
da  singen  die  vögel,  da  klappert  der  storch, 
da  summt  die  maus,  da  tanzt  die  laus, 
da  hüpfen  die  flöhe  zum  fenster  hinaus.      Aus  Parchim. 

1709.  Hurre  burree,  poor  weegen  in'n  see, 

poor  Jungfern  in  'n  sarch,  poor  blasen  up  *n  mark ; 
dor  pipen  de  müs',   dor  maugen  de  katten, 
dor  spält  de  grönister,  dor  danzt  de  kockien; 
ik  kann  nich  mihr  danzen,  mien  buuk  is  to  dünn', 
ik  heff  dor  man  vier  pund  hesegrütt  in. 

Arbeäerfrau  in  Prangendorf. 

1710.  Hinter  Schulzens  schuppen,  da  geht  es  lustig  zu, 
tanzt  der  polnische  ochse  mit  der  wendschen  kuh. 

Baumgarten  bei  Bütxow. 

1711.  Voss,  wo  wierst  du  gistern  abend? 
Wo  de  piep  un  trummel  güng. 

Huuch,  dor  wier  ik  ok.  Flatow. 


Ball  der  Tiere. 


1712.  Ich  glaub,  wir  geben  n  ball,  so  sprach  die  kleine  nachtigall. 
so?   sagte  der  floh. 

werden  wir  auch  tanzen?    fragten  die  wanzen. 
was  werden  wir  trinken?    zirpten  die  finken. 
thee,  sagte  das  reh.      bier,  brüllte  der  stier, 
nein,  wein,  grunzte  das  schwein. 
na  denn  man  zu,  brummte  die  kuh. 

Büdnertochter  in  Triepkendorf. 

1713.  Wir  geben  einen  ball,    sprach  die  nachtigall. 
(was  werden  wir  speisen?  fragten  die  meisen. 
nudel,   bellte  der  pudel.) 

was  werden  wir  trinken?   sangen  die  finken. 

bier,    brüllte  der  stier,      wein,  grunzte  das  schwein. 

kümmel,  wieherte  der  schimmel.    ach  thee,  bat  das  reh« 

(im  tanzen  siegen,    meinten  die  fliegen.) 

wer  wird  uns  blasen?    fragten  die  hasen. 

hirt  wird  flöten,  unkten  die  kröten. 

wie  lange?  fragte  die  schlänge. 


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—    263     — 

bis  zwölfe,   heulten  die  wölfe. 
aber  wo?   fragte  der  floh. 

im  Jägerhaus,  sagte  die  maus,  und  so  war  die  Sitzung  aus. 

Kamin.   (Barnstorf.) 

De  wind  dee  weiht,  de  hahn  dee  kreiht 

1714.  De  wind  dee  weiht,   de  hahn  dee  kreiht, 

de  voss  dee  seet  up  'n  tuun  un  plückt  so  'ne  gäle  pluum ; 

ik  säd',  he  süll  mi  een  gäben, 

he  säd',  he  wuli  mi  'n  steen  gäben. 

donn  nehm  ik  minen  witten  stock, 

un  slööch  em  up  den  kahlen  kopp, 

donn  reep  he  ümmer:  Hans  Jakob.  Cammin. 

Donn  nehm  ik  mi  den  gälen  stock  un  hang1  em  np  den 
kahlen  kopp,  donn  reep  he:  meister  Jakob:  Präparand  in 
Neukbster;  ik  slööch  em  np  den  kahlen  kopp,  dat  he  sik 
snell  achtern  tuun  verkrööp:  Dömitz;  donn  nehm  ik 
enen  stock,  un  haug't  em  np  den  kopp,  oh,  wo  schri't  de 
arme  tropf:  Dorf-Kärkwitx. 

He  säd',  he  wull  mi  steen  gäben ;  plummensteen  dee  mach 
ik  nich,  doch  gebraden  aal  versmad'  ik  nich:  Lübtheener 
Gegend  \  he  säd',  he  wull  mi  steene  gäben,  steene  süll 
ik  n  buurn  gäben,  bnnr  süll  mi  stroh  gäben,  stroh  soll 
ik  bnkoh  gäben,  bukoh  süll  mi  melk  gäben,  melk  süll  ik 
mnnskatt  gäben,  muuskatt  süll  mi  müs  fangen,  müs'  süll 
ik  in  *n  rook  hangen :  Schlagsdorf. 

1715.  De  wind  dee  weiht,  de  hahn  dee  kreiht, 

de  voss  dee  sitt  up  'n  tuun  un  plückt  sik'ne  gäle  blomen; 

ik  säd1,  he  süll  mi  eene  gäben, 

he  säd\  he  wull  mi  steene  gäben. 

dor  nehm  ik  minen  fetten  stock, 

un  slööch  den  ollen  voss  up  *n  kopp; 

dor  reep  he:   broder  Jakob,  laat  mi  laben, 

ik  will  di  ok  *n  gollen  vagel  gäben. 

In  Karl  Schülers  Naehlass. 

1716.  De  wind  dee  weiht,  de  hahn  dee  kreiht, 

de  voss  sitt  up'n  tuun  un  schüttelt  sik  de  pluum; 

ik  säd',  he  süll  mi  eine  gäben, 

he  säd',  he  wull  mi  steine  gäben. 

donn  nehm  he  sik  *n  witten  stock, 

un  haug't  mi  up  den  kahlen  kopp, 

donn  reep  ik:   meister  Jakob.  Aus  Plau* 


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—    264    — 

Im  \*jh\  ¥?et  achter 'n  tuun  un  scliürrte  sine  plum:  aus 
;v  ht/fffirt. 

1717.     Da  hahn  dee  ritt  up  *n  tuun  un  plückt  sik  ene  gäle  pluum; 
jk  *<A\  he  ßull  mi  een  afgäben, 
he  »ad\  du  kannst  steine  krigen; 
ik  riWch  den  hahn  up  *n  kopp, 
4fjun  reep  he:   meister  Jakob.  Bockup. 

1718      De  wind  dee  weiht,  de  hahn  dee  kreiht, 

de  katt  ritt  up  n  tuun  un  plückt  sik  eine  bluum; 

ik  *äd\  be  süll  mi  eine  gäben, 

*c  had',   se  wull  mi  steine  gäben. 

dorm  nehm  ik  mi  'n  Witten  stock, 

un  ri<V>ch  ehr  up  den  kahlen  kopp, 

dorm  Fiid'  se:   pageluun.  Dömüxer  Gegefid. 

171U      De  wind  dee  weiht,   de  hahn  dee  kreiht, 

he  ritt  up 'n  tuun   un  plückt  sik  gäle  bluum; 

ik  b.'u]'  ein,  gifT  mi  een  af,  he  gew  mi  stock  un  steen  af. 

dorm  nehm  ik  enen  ollen  Witten  stock, 

un  hOüch  ein  up  den  kahlen  kopp, 

dorm  *ad*  he  ümmer:   kükerü.  Alter  in  Göhren. 

1720.      De  wind  dee  weiht,   de  hahn  dee  kreiht, 

de  \o^s  dee  sitt  up  'n  tuun  un  plückt  sik  *ne  pluum; 

ik  hiul\  he  süll  mi  ok  een  gäben,  he  gew  mi  *n  Witten  steen, 

dotin  nehm  ik  mi  *n  witten  stock, 

un  rituell  cm  up  den  kahlen  kopp, 

dotm  iccp  de  hahn:    kükürükü.  Schönbeck* 

1721»     De  \os*  seet  up'n  tuun   un  plückt  sik  ene  bluum; 
ik  *äd\  he  bull  mi  eine  gäben, 
Uo  *ad\  he  wull  mi  steine  gäben; 
It.ue  Mein  wull  ik  nich,  grote  stein  süll  ik  nich, 
d<  r  n<»hm  ik  enen  groten  stock, 
titi  >I<h  ih  ein  up  den  kahlen  kopp.  Byizcnlurg. 

HV2  rt,  \)0  \<*>  dee  sitt  up  n  tuun  un  plückt  sik  'ne  gäle  bhium; 
\V  *Ui\\  he  »ull  mi  een  afgäben. 
<l<tm  t.ohm  he  *n  stock  un  steen 
un  Äincci  mi  up  dat  Schulterblatt, 

<  ii  |.ctti<\    wo  bullert  dat.  G:*noscn. 

I     I  »c  U.,Ui,U  ><et  up'ntuun  un  plück  sik  'ne  gäle  bluum; 
u*  o.*<!"  <*;u,  hc  süll  mi  ck  eea  afgäben. 
<!•  i,i,  >:  *  <h  he  mi  up  dat  schulierblatt, 
«h  \uh    <h  uch,   wc  bullert  dat.  Xcm-JaboL 


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-    265    — 

Im  Maschenmerkreim  aus  Wismar  Zeile  100  ff.  heisst  es: 
Bescheden  deel  kricht  jedweder  kind,  all  wat  dor  weiligt, 
dat  deit  de  wind,  all  wat  dor  kreihgt,  dat  deit  de  hahn, 
junfer  braut  dee  wall  ut  nawern  gähn;  se  nehm  woll  'n 
kleen  bäten  von'n  Witten  stock,  un  slööch  sik  dormit  up 
den  kopp;  oh  moder,  wo  weh  deit  dat;  stak  ji  jag'  näs' 
in  't  tinnfatt  . . . :  Ndd.  Karr.  Bl  IV  S.  67. 

1723.  De  voss  dee  leech  in  'n  kruul   (!); 

ik  säd',  he  süll  mi  een  afgäben,  he  gew  mi  stock  un  steen. 

ik  sned*  mi  *n  Witten  widen  stock, 

un  haugt  em  up  'n  kahlen  kopp. 

kumm,  mien  leewing,  kumm,  wi  willn  hen  danzen  gähn, 

wi  gähn  nich  scheel  wi  gähn  nich  krumm, 

wi  gähn  hier  längs  de  widen  rüm.      Büdner  in  Pejyelow. 

1724.  De  wind  dee  weiht,  de  hahn  dee  kreiht, 

de  voss  dee  sitt  up  'n  tuun   un   plückt  sik  eine  bluum; 

donn  säd*  ik  em,  he  süll  mi  ein  gäben, 

he  säd',  he  wull  mi  *n  stein  gäben. 

donn  hadd  ik  so'n  ollen  vvitten  stock, 

un  slooch  Peter  Jakob  oewer  'n  naakten  kopp. 

Peter  Jakob,  Peter  Jakob,  dien  bücks  is  so  bunt, 

spring  lustig,  spring  lustig,  du  scheefbeente  hund. 

Alte  Frau  in  Laupin. 

1725.  De  wind  dee  weiht,  de  hahn  dee  kreiht, 
de  kreih  dee  sitt  up  *n  tuun; 

un  wenn  de  bruut  von  *n  kirchhof  geit, 

denn  röppt  se:  pageluun,  un  plückt  sik  ene  bluum. 

ik  säd',  he  süll  mi  een  gäben,  he  oewer  wull  dat  nich; 

donn  reep  ik:   vadder  Jakob. 

vadder  Jakob  seet  in  *n  winkel, 

un  hadd  n  gebraden  Schinken, 

den  schinken  smeet  he  in  't  water,  ' 

un  verbrenn  sik  de  knaken.  Boitzenburg. 


1726.  De  wind  dee  weiht,  de  hahn  dee  kreiht, 

hu,  wo  grug't  mi.  Qletxow. 

1727.  Wenn  der  wind  arg  pfiff,  sang  Grossmutter  uns  vor: 
Hu,  hüürst  du  wol,  wo  de  wind  weiht! 

huur,  de  voss  dee  sitt  in  *n  krud\ 
de  papst  dee  röppt  so  lud'. 

Fräulein  in  Wismar  aus  Brunshaupten. 


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—     256    — 

1676.  De  gös1  im  de  ganten,  dat  wiren  de  muskanten, 
de  wäd'hopp   dee  bringt  de  bruut  den  nachtpott. 
de  Stieglitz  dee  fuhrt  de  bruut  wol  achter  'n  disch. 
de  sparling,  das  kleine  ding, 

dee  bringt  de  bruut  den  truring. 
de  hääster  mit  den  langen  swanz, 
dee  fuhrt  de  bruut  to  *n  hochtietsdanz. 
de  storch  mit  dem  langen  schnabel, 
dat  sünd  de  metzer  un  de  gabel. 
de  wäpstart  dee  bringt  de  bruut  den  hochtietskranz. 
de  schuufut  dee  sett't  de  bruut  de  mutz  up. 
de  kukuk  dee  sett't  de  bruut  de  kroon  up. 
Das  Übrige  war  vergessen. 

AUe  Tagelöhnerfrau  in  Krickow. 

1677.  Die  schwarze  rab,  die  schwarze  rab,  das  war  der  koch, 
der  Sperling,  das  liederliche  ding, 

der  trug  der  braut  ihren  trauring. 

die  taube,  die  taube,  die  bracht  der  braut  die  haube. 

der  Wiedehopf,  der  Wiedehopf, 

der  bracht  der  frau  den  pissepott. 

Das  Übrige  war  vergessen.  AUe  Frau  in  Kive. 

1678.  Der  Wiedehopf  bringt  der  braut  den  milchtopf, 
der  storch  mit  seinem  langen  schnabel 

bringt  der  braut  die  messer  und  gabel.  Wismar. 


Achter  den  aben,  dor  danzen  de  raben. 

1679*     Achter  den  aben,  dor  danzen  de  raben, 

dor  fidelt  de  bück,  dor  geit  dat  so  smuck.  Allgemein. 
Dor  achter  Titensgraben,  dor  danzen  de  raben:  Dierhagen; 
achter  unsern  aben,  dor  seten  gistern  abend  dree  raben: 
Oross-Upahl;  —  dor  tründelt  de  bück,  wur  lett  em  dat 
smuck:  Qross-Lantow. 

Dann  auch  vielfach  mit  einem  Zusatz  aus  den  vorher 
behandelten  Keimen: 

Dor  kümmt  de  heister  mit  'n  langen  swanz,  un  fidelt  de 
lud'  enen  langen  danz:  Pepelow;  dor  flucht  de  heister  mit 
den  langen  swanz,  deit  de  bruut  den  vördanz:  Wismar; 
donn  kümmt  vosshas'  mit  'n  langen  swanz,  un  maakt  de 
bruut  den  vördanz:  Waren;  he  mit  sinen  langen  swanz 
stünn  dor  so  stuur  mank:  Trams.  Vgl.  auch  Nr.  1689-91 
und  Nr.  1703-05. 


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-     257    — 

Oder  in  naher  Berührung  mit  der  sechsten  Gruppe  des 
Verwunderungsliedes : 

Danze  danze,  poolsche  braut,  de  slachter  gifft  sien  dochter 
ut,  mit  de  läwer,  mit  de  lung\  mit  de  poolsche  ossentung  ; 
se  setten  sik  up  n  poolschen  wagen  (up  n  fittelwagen), 
führten  hen  na  Trittelhagen;  dor  trummelt  de  bück,  dor 
geit  dat  so  smuck,  dor  ktimmt  de  hääster  mit  'n  langen 
swanz,  all  de  lütten  dierns  krigen  'n  vördanz:  Laage. 
Oder  am  Schluss  von  Kettenreimen  wie  oben  Nr.  1619: 
De  köh  dee  kamen.  Wo  kamen  se  her?  Von'n  moölen- 
diek.  Wat  bringen  se  mit?  De  blanke  bruut  "Wo 
blifft  de  bruut?  Dee  föllt  in  de  bäk  u.  s.  w.  Wo  bliben  de 
uhlen?  Dee  fleegen  haben  cewer'n  hogen  klockentuurn 
rcBwer;  dor  is  diestel  un  duurn,  dor  pipen  de  müs',  un 
trummelt  de  bück,  dor  geit  dat  so  smuck,  kümmt  'n 
esel  mit'n  langen  swanz,  Marikebruttt  un  Jogen  to'n 
vördanz:  Tagelöhnerfrau  in  Passin;  ...  dor  kümmt  de 
esel  mit  'n  langen  swanz,  un  deit  de  bruut  den  vördanz: 
Klein- Gischow.  —  "Wo  kamen  de  ossen  her?  Von  de 
mcBlenbäk.  "Wat  bringen  se  mit?  Ene  blanke  bruut  . . . 
Wo  blifft  de  uhl?  Dee  flächt  cewern  hogen  klocktnurn, 
oewer  diestel  un  duurn ;  dor  danzen  de  zagen,  dor  trummein 
de  bücken,  dor  kümmt  de  hääster  mit  'n  langen  swanz, 
un  haalt  Mariken  to  'n  vördanz :  Vorderhagen;  —  Wo  blifft 
de  uhl?  Dee  flucht  up'n  hogen  hogen  klocktnurn;  dor 
pipen  de  müs',  dor  danzen  de  lüs',  dor  kümmt  de  heister 
mit'n  langen  swanz,  un  bringt  de  bruut  den  vördanz: 
Güstrow ;  ...  dor  trummelt  de  bück,  dor  geit  dat  so 
smuck,  dor  kümmt  de  hääster  mit  'n  langen  swanz,  maakt 
Hans  un  Gret  den  vördanz:  Züsow;  —  Wo  bliben  de 
uhlen?  Uppe  Eostocker  dranktunn';  dor  pipen  de  müs1, 
dor  trummelt  de  bück,  dor  kümmt  de  fläuthas'  mit'n 
langen  swanz,  un  sett't  sien  bruut  up'n  vördanz:  Alte 
Frau  in  Wokem. 

Das  Stück  ist  auch  mit  allerlei  anderen  Volksreimen  ver- 
bunden worden.  So  schliesst  eine  Fassung  des  weit- 
verbreiteten „engelbengel  draachband"  .  . . :  as  ik  vor  *n 
könig  sien  döör  keem,  leech  'ne  rott  mit  n  langen  swanz, 
un  achter  den  aben,  dor  danzen  de  raben  . . . :  Wismar. 
Oder  hinter :  mein  vater  hat  mich  ausgesandt  . . . :  dor 
güngen  se  beid'  achter 'n  backaben  stahn,  dor  piepten  de 
müs ,  dor  danzten  de  lüs',  dor  brummelt  de  bück,  dat  güng 
mal  smuck :  Friedland. 

Oder  hinter:  ik  güng  up'n  barch  sitten  .  ..:  un  red* 
em  so  wiet  na  bet  achter  den  backaben;  dor  pipen  de 
müs',  dor  danzen  de  lüs',  dor  trummelt  de  bück,  dor  güng 
dat  mal  smuck:  Grevismühlen. 

Mecklenb.  Volksüberliefertragen  Bd.  II.  17 

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—     256    — 

1676.  De  gös1  im  de  ganten,  dat  wiren  de  muskanten, 
de  wäd'hopp   dee  bringt  de  bruut  den  nachtpott. 
de  Stieglitz  dee  fuhrt  de  bruut  wol  achter  *n  disch. 
de  sparling,  das  kleine  ding, 

dee  bringt  de  bruut  den  truring. 
de  hääster  mit  den  langen  swanz, 
dee  führt  de  bruut  to  *n  hochtietsdanz. 
de  storch  mit  dem  langen  schnabel, 
dat  sünd  de  metzer  un  de  gabel. 
de  wäpstart  dee  bringt  de  bruut  den  hochtietskranz. 
de  schuufut  dee  sett't  de  bruut  de  mutz  up. 
de  kukuk  dee  sett't  de  bruut  de  kroon  up. 
Das  Übrige  war  vergessen. 

Alte  Tagelöhnerfrau  in  Krickow. 

1677.  Die  schwarze  rab,  die  schwarze  rab,  das  war  der  koch, 
der  Sperling,  das  liederliche  ding, 

der  trug  der  braut  ihren  trauring. 

die  taube,  die  taube,  die  bracht  der  braut  die  haube. 

der  Wiedehopf,  der  Wiedehopf, 

der  bracht  der  frau  den  pissepott. 

Das  Übrige  war  vergessen.  Alte  Frau  in  Kiiv* 

1678.  Der  wiedehopf  bringt  der  braut  den  milchtopf, 
der  storch  mit  seinem  langen  schnabel 

bringt  der  braut  die  messer  und  gabel.  Wismar. 


Achter  den  aben,  dor  danzen  de  raben. 


1679.     Achter  den  aben,  dor  danzen  de  raben, 

dor  fidelt  de  bück,  dor  geit  dat  so  smuck.  Allgemein. 
Dor  achter  Titensgraben,  dor  danzen  de  raben:  ZHerhagen; 
achter  nnsern  aben,  dor  seten  gistern  abend  dree  raben: 
Gross-Upahl;  —  dor  tründelt  de  bück,  wur  lett  em  dat 
smuck:  Gross-Lantow. 

Dann  auch  vielfach  mit  einem  Zusatz  ans  den  vorher 
behandelten  Reimen: 

Dor  kiimmt  de  heister  mit  'n  langen  swanz,  un  fidelt  de 
lud*  enen  langen  danz:  Pepelow;  dor  flucht  de  heister  mit 
den  langen  swanz,  deit  de  bruut  den  vördanz:  Wismar; 
donn  kümmt  vosshas*  mit  *n  langen  swanz,  un  maakt  de 
bruut  den  vördanz:  Waren;  he  mit  sinen  langen  swanz 
stünn  dor  so  stuur  mank:  Trams.  Vgl.  auch  Nr.  1689-91 
und  Nr.  1703-05. 


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-     257    — 

Oder  in  naher  Berührung  mit  der  sechsten  Gruppe  des 
Verwunderungsliedes : 

Danze  danze,  poolsche  bruut,  de  slachter  gifft  sien  dochter 
ut,  mit  de  läwer,  mit  de  lung',  mit  de  poolsche  ossentung' ; 
se  setten  sik  up  n  poolschen  wagen  (up  n  fittelwagen), 
führten  hen  na  Trittelhagen;  dor  trummelt  de  huck,  dor 
geit  dat  so  smuck,  dor  ktimmt  de  Master  mit  n  langen 
swanz,  all  de  lütten  dierns  krigen  'n  vördanz:  Lauge. 
Oder  am  Schluss  von  Kettenreimen  wie  oben  Nr.  1619: 
De  köh  dee  kamen.  Wo  kamen  se  her?  Von'n  moölen- 
diek.  Wat  bringen  se  mit?  De  blanke  bruut  "Wo 
blifft  de  bruut?  Dee  föllt  in  de  bäk  u.  s.  w.  Wo  bliben  de 
uhlen?  Dee  fleegen  baben  cewer'n  hogen  klockentuurn 
roewer;  dor  is  diestel  un  duurn,  dor  pipen  de  müs',  un 
trummelt  de  bück,  dor  geit  dat  so  smuck,  kümmt  'n 
esel  mit'n  langen  swanz,  Marikebrutlt  un  Jogen  to'n 
vördanz:  Tagelöhnerfrau  in  Passin;  ...  dor  kümmt  de 
esel  mit  'n  langen  swanz,  un  deit  de  bruut  den  vördanz : 
Kkin-Gischow.  —  Wo  kamen  de  ossen  her?  Von  de 
moBlenbäk.  Wat  bringen  se  mit?  Ene  blanke  bruut  . . . 
Wo  blifft  de  uhl?  Dee  flucht  cewern  hogen  klocktuurn, 
oewer  diestel  un  duurn ;  dor  danzen  de  zagen,  dor  trummein 
de  bücken,  dor  kümmt  de  hääster  mit  n  langen  swanz, 
un  haalt  Mariken  to  'n  vördanz :  Vorderhagen ;  —  Wo  blifft 
de  uhl?  Dee  flucht  up'n  hogen  hogen  klocktuurn;  dor 
pipen  de  müs',  dor  danzen  de  lüs',  dor  kümmt  de  heister 
mit'n  langen  swanz,  un  bringt  de  bruut  den  vördanz: 
Güstrow ;  ...  dor  trummelt  de  bück,  dor  geit  dat  so 
smuck,  dor  kümmt  de  hääster  mit  'n  langen  swanz,  maakt 
Hans  un  Gret  den  vördanz:  Züsow;  —  Wo  bliben  de 
uhlen?  Uppe  Eostocker  dranktunn';  dor  pipen  de  müs', 
dor  trummelt  de  bück,  dor  kümmt  de  fläuthas  mit'n 
langen  swanz,  un  sett't  sien  bruut  up'n  vördanz:  AUe 
Frau  in  Wokern. 

Das  Stück  ist  auch  mit  allerlei  anderen  Volksreimen  ver- 
bunden worden.  So  schüesst  eine  Fassung  des  weit- 
verbreiteten „engelbengel  draachband"  .  . . :  as  ik  vor  'n 
könig  sien  döör  keem,  leech  'ne  rott  mit  'n  langen  swanz, 
un  achter  den  aben,  dor  danzen  de  raben  . . . :  Wismar. 
Oder  hinter:  mein  vater  hat  mich  ausgesandt  . . .:  dor 
güngen  se  beid'  achter 'n  backaben  stahn,  dor  piepten  de 
müs ,  dor  danzten  de  lüs',  dor  brummelt  de  bück,  dat  güng 
mal  smuck :  Friedland. 

Oder  hinter;  ik  güng  up'n  barch  sitten  .  ..:  un  red* 
em  so  wiet  na  bet  achter  den  backaben;  dor  pipen  de 
müs',  dor  danzen  de  lüs,  dor  trummelt  de  bück,  dor  güng 
dat  mal  smuck:  Orevismühlen. 

Mecklenb.  Volk  süberlief ertragen  Bd.  II.  17 

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—     258     — 

Oder  hiuter :  kiwitt  wo  blief  ik  . . . :  dor  huppen  de  zagen, 
dor  danzen  de  mägen,  dor  trommelt  de  back,  dor  geit  dat 
so  smuck:  Altbukow. 

Oder :  Johann  spann  an,  de  katten  doran,  de  müs  dorvör, 
vor  *n  scheper  sien  döör ;  dor  licht  'n  bund  hen,  dor  danzen 
de  flöh,  dor  fideltde  bück,  dor  geit  he  so  smuck:  Flatow. 

1680.  Achter  *n  aben,   dor  danzen  de  raben, 
dor  fidelt  de  bück,  dor  geit  dat  fuck  flick. 

Aus  Neukloster. 

1681.  Achter  *n  aben,  dor  danzen  de  swawen  (schaben), 
de  fidel  spält  de  bück,   dat  lett  gor  to  smuck. 

Alte  Frau  in  Malchin. 

1682.  Achter  den  aben,  dor  danzen  twee  raben, 
dor  trummelt  de  bück,   dor  schiet  ik  wat  up. 

Frau  in  Börgerende. 

1683«     Baben  up  'n  aben,  dor  pipen  de  müs\ 

dor  danzen  de  katten  wol  achter  de  slüs', 
de  witten,  de  swarten,  dor  fidelt  de  bück, 
dor  geit  dat  mal  smuck.  Parchim. 

1684.  Achter  *n  aben,  dor  danzen  de  raben, 

dor  fidelt  de  bück,   dor  geit  dat  so  smuck; 

dor  baben  bi  den  discher,  dor  is  dat  so  hell, 

dor  danzt  de  kajack  mit  de  murermamsell.        Pepelow. 

1685.  a.  Pingsten  up  *n  is',  dor  danzen  de  müs', 

dor  fidelt  de  bück,  dor  geit  dat  mal  smuck; 

dor  kamen  de  muskanten,    dor  willn  wi  mal  danzen, 

hu  hu  hu  ho,  bet  an  den  helligen  morgen  hento. 

Barnstorf. 
b.  Pingsten  up  *n  is',  dor  danzen  de  müs', 
dor  fidelt  de  bück, 

geit  dat  nich  recht  schön,  geit  dat  nich  recht  smuck? 

Brunow. 

1686.  a.  Achter  Blankenhagen,  dor  danzen  de  raben, 

dor  fidelt  de  bück,  dor  is  dat  so  smuck; 

alle  lütten  dierns  dee  hebben  *n  mann, 

Mariken  mööt  stahn  un  kiken  dat  an; 

Mariken  putz  di  man,  Mariken  putz  di  man, 

hüüt  abend  krichst  du  ok  'n  mann.  GresenJiorst. 

b.  Achter  den  aben  .  .  .     dor  geit  dat  so  smuck. 
de  lütten  dierns  dee  krigen  'n  mann, 


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—    259    — 

ik  kann  stahn  im  sehn  dat  an, 

tokumm  johr  krieg  'k  ok  wol  eenen, 

dor  will  k  mi  nich  doot  um  weenen.  Var-Wendorf. 

1687.  Up  diss  siet  Schwaan,  up  dee  siet  Schwaan, 
dor  fidein  de  müs\  dor  danzen  de  lüs', 

dor  trummelt  de  bück,  dor  geit  dat  mal  smuck. 

Ivendorf. 

1688.  Achter  dee  siet  Schwaan, 

dor  pipen  de  müs',  dor  danzen  de  lüs', 
dor  trummelt  de  bück,  dor  lecht  de  scheper  den  knüppel  up. 

Schutow. 

1689.  Dor  keem  de  vosshas'  mit  sinen  langen  swanz, 
un  sett't  uns  de  bruut  up  'n  vördanz; 

an  dee  siet  Schwaan,  dor  pipen  de  müs',  dor  danzen  de  lüs', 

dor  trummelt  de  bück,  dor  geit  dat  mal  smuck; 

un  dor  huppen  poor  zagen,  un  dor  danzen  poor  mägen, 

un  dor  is  dien  bedd  achter  de  grootdöör  bemägen. 

Alter  auf  Poel. 
1690-     Up  dee  siet  Schwaan,  dor  güng  dat  mal  smuck, 

dor  fidelt  mal  een,  dor  trummelt  de  bück; 

dor  danzt  de  bunt  heister  mit  sinen  langen  swanz, 

un  ded*  Johannen  den  abenddanz. 

Alte  Frau  in  JReinshagen. 
Dann  auch  wieder  am  Ende  des  Kettenreimes:  Wo  bliben 
de  uhlen?  Dee  fleegen  na  Schwaan  henoewer,  cewer  'n  hogen 
klocktuurn;  dor  pipen  de  mtiV,  dor  rummeln  de  rotten, 
dor  danzt  de  hääster  mit  n  langen  swanz,  un  deit  uns. 
lütt  höhning  den  vördanz :  Frau  in  Wismar  aus  Göttin. 

1691.  Achter  Lütten-Siemen,  dor  pipen  de  müs', 
dor  rummeln  de  rotten, 

dor  danzt  de  hääster  mit  *n  langen  swanz, 

gifft  de  bruut  *n  schönen  vördanz.  Trams. 

1692.  Achter  den  aben,  dor  pipen  de  raben, 

dor  pipen  de  müs',  dat  ganze  huus  sitt  stief  vull  lüs*. 

Upahl. 
161)3.     Achter  den  aben,  dor  danzen  de  raben, 
dor  rummeln  de  rotten, 
dor  pipen  de  müs'  in  grossvaders  hüs'.  Wismar* 

1694.     In  grossvadder  sinen  hus',  dor  pipen  de  müs', 

dor  klingen  de  klocken,  dor  danzen  de  poppen. 

Präparand  in  Neukloster. 

17* 


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—    260    — 

1695.  Hinner  den  aben,  dor  danzen  de  raben, 

dor  danzt  de  bull,  dat  is  to  dull.  Waren. 

1696.  Achter  den  aben,  dor  danzen  de  raben, 

dor  bläuhgen  de  bööm,    dor  lett  dat  so  schön. 

Hohenfelde. 

1697.  Achter  unsern  backaben,  dor  danzen  drei  gänse, 
snider  wippwupp,  snider  wappwupp, 

wo  flogen  ehr  de  swänse.  AUe  Frau  in  Qotlvmann. 

1698.  a.  Achter  den  backaben,  dor  wahnt  mien  s wager, 

dor  träd't  de  gant,  dor  stöw't  dat  sand, 
dor  spälen  de  zagen,  dor  danzen  de  mägen, 
dor  trummelt  de  bück,   dor  geit  dat  mal  smuck. 

Oülxow. 
Dor  trellt  de  gant,  dor  stöwert  dat  sand:  Witzin;  dor 
troddelt  de  gant,  dor  stöw't  de  sand:  Kronskamp ;  wo 
fidelt  de  zäg,  wo  güng  dat  to  wäg':  Waren. 

b.  Achter  *n  backaben,  achter 'n  backaben, 
dor  wahnt  mien  swager, 
dor  hett  he  di  danzt,    dor  stöwert  dat  sand, 
dor  Adeln  de  zagen,  dor  danzen  de  mätens, 
dor  trummelt  de  bück,  un  dat  geit  recht  smuck. 

DUrhagen* 

1699.  Achter  'n  backaben,  achter  'n  backaben, 
dor  wahnt  mien  swager, 

dor  tigelt  de  gant,  dor  stöw't  dat  sand, 

dor  kamen  twee  mätens  von'n  knüppelbarch  her; 

dee  danzen  ball  hier,  dee  danzen  ball  dor, 

dee  danzen  ball  vor  mudder  Prahlersch  ehr  döör; 

mudder  Prahlersch  schickt  ehr  Fiken  rut, 

keem  Johann  Niemann  un  nehm  s*  to  *ne  bruut. 

Gross-  Wüstenfelde* 

1700.  To  Hinrichshagen  wahnt  mien  swager, 

dor  trummelt  de  bück,  dor  geit  dat  so  smuck, 
dor  fidelt  de  zäg',  dor  danzen  alle  snidermägd. 

Frau  in  Warm* 

1701.  a.  Achter  den  backaben,  dor  danzen  de  zagen, 

mudder,  wat  wull  du  dien  dochter  mitgäben? 

Een  poor  schoh  un  *ne  bunte  koh, 

brüjam,  wenn  du  dat  wullt,  denn  slah  man  to. 

Boixehburg* 


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b.  Achter  den  backaben  blarren  twee  zagen, 
schultenmudder,  wat  wisst  dien  dochter  mitgäben? 
Een  wittbunt  koh,  een  swartbunt  koh,  denn  slah  to. 

Baddenfort. 

c.  Achter  den  backaben,  dor  danzen  deraben, 
ach  mudder,  wat  sali  ik  mien  dochter  mitgaben? 
Een  pund  bodder  un  een  melk  koh. 

Ja,  mudder,  un  denn  man  to  (denn  slah  man  to). 

Laupin. 

1702.  Achter  den  busch,  dor  wahnt  de  leewe  lust, 
dor  huppen  de  zagen,  dor  danzen  de  mägden, 
dor  trummelt  de  bück,   dor  geit  dat  so  smuck; 
dor  smeren  se  de  schob,   dor  geit  dat  lustig  to, 

dor  slachten  se  'n  swien,  dor  drinken  se  eens  wien, 
dor  sali  'ne  lustig  hochtiet  sien.  Pepelow. 

1703.  Achter  den  busch,  dor  wahnt  de  leew'  lust, 
dor  danzen  de  zagen,  dor  fidelt  de  bück, 
dor  geit  dat  so  smuck, 

de  heister  keem  mit  *n  langen  swanz, 

Hans  un  Gretel  hebben  vördanzt.  Zarfxow. 

1704.  Achter  'n  busch,  dor  heff  ik  mien  lust, 

dor  huppen  de  zagen,  dor  danzen  de  mätens, 

un  Hans  un  Gret  hebben  *n  lustigen  vördanz.       Züsow. 

1705.  Dor  achter  den  busch,  dor  wahnt  allerlei  lust, 
dor  pipen  de  müs',  dor  danzen  de  lüs\ 

dor  rummelt  de  bück, 

dor  keem  de  heister  mit'n  langen  swanz, 

dee  ded'  *n  ihrsten  vördanz.  Poel. 

J706.     Achter  Berlin,  dor  danzen  de  swien, 

dor  fidelt  de  bück,  dor  is  dat  mal  smuck.      Schönbeck. 

1707.  Achter  Penzin,  dor  danzen  de  swien, 
dor  fidelt  de  bier,  dor  geit  dat  so  schier. 

Baumgarten  bei  Bitixow. 

1708.  a.  Hänschen  fideldänzchen,   komm  mit  mir  auf  's  dorf, 

da  singen  die  vöglein,  da  klappert  der  storch; 

da  fidelt  die  laus,  da  tanzet  die  maus, 

da  gucket  die  mieskatt  zum  fenster  hinaus. 

Alter  Häusler  in  Strasen. 


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b.  Hänschen  stiglänzchen,  zieh  mit  mir  auf's  land, 
da  singen  die  vögel,  da  klappert  der  storch, 
da  summt  die  maus,  da  tanzt  die  laus, 
da  hüpfen  die  flöhe  zum  fenster  hinaus.     Aus  Parchim. 

1709.  Hurre  burree,   poor  weegen  in  'n  see, 

poor  Jungfern  in  *n  sarch,  poor  blasen  up  *n  mark; 
dor  pipen  de  müs',  dor  maugen  de  katten, 
dor  spält  de  grönister,  dor  danzt  de  kockien; 
ik  kann  nich  mihr  danzen,  mien  buuk  is  to  dünn', 
ik  heff  dor  man  vier  pund  hesegrütt  in. 

Arbeiterfrau  in  Prangendorf. 

1710.  Hinter  Schulzens  schuppen,  da  geht  es  lustig  zu, 
tanzt  der  polnische  ochse  mit  der  wendschen  kuh. 

Baumgarten  bei  Bützow* 

1711.  Voss,  wo  wierst  du  gistern  abend? 
Wo  de  piep  un  trummel  güng. 

Huuch,  dor  wier  ik  ok.  Flatow. 


Ball  der  Tiere. 


1712.  Ich  glaub,  wir  geben fn  ball,  so  sprach  die  kleine  nachtigall. 
so?   sagte  der  floh. 

werden  wir  auch  tanzen?   fragten  die  wanzen. 
was  werden  wir  trinken?    zirpten  die  finken. 
thee,  sagte  das  reh.      bier,  brüllte  der  stier, 
nein,  wein,  grunzte  das  schwein. 
na  denn  man  zu,  brummte  die  kuh. 

Büdnertochter  in  Triepkendorf 

1713.  Wir  geben  einen  ball,    sprach  die  nachtigall. 
(was  werden  wir  speisen?  fragten  die  meisen. 
nudel,   bellte  der  pudel.) 

was  werden  wir  trinken?  sangen  die  finken. 

bier,    brüllte  der  stier,      wein,  grunzte  das  schwein. 

kümmel,  wieherte  der  schimmel.    ach  thee,  bat  das  reh« 

(im  tanzen  siegen,   meinten  die  fliegen.) 

wer  wird  uns  blasen?    fragten  die  hasen. 

hirt  wird  flöten,  unkten  die  kröten. 

wie  lange?  fragte  die  schlänge. 


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bis  zwölfe.,   heulten  die  wölfe. 
aber  wo?   fragte  der  floh. 

im  Jägerhaus,  sagte  die  maus,  und  so  war  die  Sitzung  aus. 

Kamin,   (Barnstorf.) 

De  wind  dee  weiht,  de  hahn  dee  kreiht 

1714-     De  wind  dee  weiht,   de  hahn  dee  kreiht, 

de  voss  dee  seet  up  *n  tuun  un  plückt  so  *ne  gäle  pluum ; 

ik  säd',  he  süü  mi  een  gäben, 

he  säd',  he  wull  mi  *n  steen  gäben. 

donn  nehm  ik  minen  witten  stock, 

un  slööch  em  up  den  kahlen  kopp, 

donn  reep  he  ümmer:   Hans  Jakob.  Cammin. 

Donn  nehm  ik  mi  den  gälen  stock  un  hang'  em  up  den 
kahlen  kopp,  donn  reep  he:  meister  Jakob:  Präpara?id  in 
Neukloster;  ik  slööch  em  up  den  kahlen  kopp,  dat  he  sik 
snell  achter 'n  tuun  verkrööp:  Dömitz;  donn  nehm  ik 
enen  stock,  un  hangt  em  up  den  kopp,  oh,  wo  schri't  de 
arme  tropf:  Dorf-Körhwitz. 

He  säd',  he  wull  mi  steen  gäben ;  plummensteen  dee  mach 
ik  nich,  doch  gebraden  aal  versmad'  ik  nich:  Lübtlieener 
Geaend;  he  säd',  he  wull  mi  steene  gäben,  steene  süll 
ik  n  buurn  gäben,  buur  süll  mi  stroh  gäben,  stroh  süll 
ik  bukoh  gäben,  bukoh  süll  mi  melk  gäben,  melk  süll  ik 
muuskatt  gäben,  muuskatt  süll  mi  müs  fangen,  müs'  süll 
ik  in  'n  rook  hangen:  Schlagsdorf. 

1715.  De  wind  dee  weiht,  de  hahn  dee  kreiht, 

de  voss  dee  sitt  up  *n  tuun  un  plückt  sik'ne  gäle  blomen; 

ik  säd\  he  süll  mi  eene  gäben, 

he  säd',  he  wull  mi  steene  gäben. 

dor  nehm  ik  minen  fetten  stock, 

un  slööch  den  ollen  voss  up  *n  kopp; 

dor  reep  he:   broder  Jakob,  laat  mi  laben, 

ik  will  di  ok  'n  gollen  vagel  gäben. 

In  Karl  Schülers  Nachlass. 

1716.  De  wind  dee  weiht,  de  hahn  dee  kreiht, 

de  voss  sitt  up'n  tuun  un  schüttelt  sik  de  pluum; 

ik  säd',  he  süll  mi  eine  gäben, 

he  säd',  he  wull  mi  steine  gäben. 

donn  nehm  he  sik  n  witten  stock, 

un  haug't  mi  up  den  kahlen  kopp, 

donn  reep  ik:    meister  Jakob.  Aus  Pfau* 


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De  vosb  seet  achter 'n  tuun  un  schurrte  sine  pluum:  aus 
Schwerin. 

1717.  Da  hahn  dee  sitt  up  *n  tuun  un  plückt  sik  ene  gäle  pluum; 
ik  säd',  he  süll  mi  een  afgäben, 

he  säd\  du  kannst  steine  krigen; 

ik  slööch  den  hahn  up  *n  kopp, 

donn  reep  he:  meister  Jakob.  Bockiip. 

1718.  De  wind  dee  weiht,  de  hahn  dee  kreiht, 

de  katt  sitt  up  n  tuun  un  plückt  sik  eine  bluum ; 

ik  säd\  se  süll  mi  eine  gäben, 

se  säd',  se  wull  mi  steine  gäben. 

donn  nehm  ik  mi  *n  Witten  stock, 

un  slööch  ehr  up  den  kahlen  kopp, 

donn  säd'  se:   pageluun.  Dömitxer  Gegend. 

1719.  De  wind  dee  weiht,  de  hahn  dee  kreiht, 

he  sitt  up  'n  tuun  un  plückt  sik  gäle  bluum ; 

ik  säd*  em,  giff  mi  een  af,  he  gew  mi  stock  un  steen  af. 

donn  nehm  ik  enen  ollen  witten  stock, 

un  hööch  em  up  den  kahlen  kopp, 

donn  säd*  he  ümmer:   kükerü.  AUer  in  Göhren. 

1720.  De  wind  dee  weiht,  de  hahn  dee  kreiht, 

de  voss  dee  sitt  up  'n  tuun  un  plückt  sik  'ne  pluum ; 

ik  säd\  he  süll  mi  ok  een  gäben,  he  gew  mi  'n  witten  steen. 

donn  nehm  ik  mi  *n  witten  stock, 

un  slööch  em  up  den  kahlen  kopp, 

donn  reep  de  hahn:   kükürükü.  Schönbeck. 

1721.  De  voss  seet  up'n  tuun   un  plückt  sik  ene  bluum; 
ik  säd1,  he  süll  mi  eine  gäben, 

he  säd',  he  wull  mi  steine  gäben; 

lütte  stein  wull  ik  nich,  grote  stein  süll  ik  nich, 

dor  nehm  ik  enen  groten  stock, 

un  slööch  em  up  den  kahlen  kopp.  Boitzenburg. 

1722.  a.  De  voss  dee  sitt  up  n  tuun  un  plückt  sik  *ne  gäle  bluum ; 

ik  säd',  he  süll  mi  een  afgäben. 

donn  nehm  he  'n  stock  un  steen 

un  smeet  mi  up  dat  schullerblatt, 

oh  herrje,   wo  bullert  dat.  Gorlosen. 

b.  De  kukuk  seet  up  'n  tuun  un  plück  sik  ne  gäle  bluum ; 
ik  säd*  em,  he  süll  mi  ok  een  afgäben. 
donn  slööch  he  mi  up  dat  schullerblatt, 
oh  weh,  oh  weh,  wo  bullert  dat.  Ncu-JabeL 


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Im  Maschenmerkreim  ans  Wismar  Zeile  100  ff.  heisst  es: 
Bescheden  deel  kricht  jedweder  kind,  all  wat  dor  weihgt, 
dat  deit  de  wind,  all  wat  dor  kreibgt,  dat  deit  de  hahn, 
jonfer  brnnt  dee  wall  nt  na  wem  gähn;  se  nehm  woll  n 
kleen  bäten  von'n  Witten  stock,  un  slööch  sik  dormit  np 
den  kopp;  oh  moder,  wo  weh  deit  dat;  stak  ji  jng*  näs' 
in  't  tinnfatt  . . . :  Ndd.  Karr.  Bl  IV  S.  67. 

1723.  De  voss  dee  leech  in 'n  kruul   (!); 

ik  säd',  he  süll  mi  een  afgäben,  he  gew  mi  stock  un  steen. 

ik  snecT  mi  *n  witten  widen  stock, 

un  haugt  em  up  'n  kahlen  kopp. 

kumm,  mien  leewing,  kumm,  wi  willn  hen  danzen  gähn, 

wi  gähn  nich  scheel  wi  gähn  nich  krumm, 

wi  gähn  hier  längs  de  widen  rüm.      Büdner  in  Pepdow. 

1724.  De  wind  dee  weiht,  de  hahn  dee  kreiht, 

de  voss  dee  sitt  up  *n  tuun   un  plückt  sik  eine  bluum; 

donn  säd'  ik  em,  he  süll  mi  ein  gäben, 

he  säd',  he  wull  mi  *n  stein  gäben. 

donn  hadd  ik  so'n  ollen  witten  stock, 

un  slooch  Peter  Jakob  cewer  'n  naakten  kopp. 

Peter  Jakob,  Peter  Jakob,  dien  bücks  is  so  bunt, 

spring  lustig,  spring  lustig,  du  scheefbeente  hund. 

Alte  Frau  in  Laupin* 

1725.  De  wind  dee  weiht,  de  hahn  dee  kreiht, 
de  kreih  dee  sitt  up  *n  tuun; 

un  wenn  de  bruut  von  *n  kirchhof  geit, 

denn  röppt  se:   pageluun,  un  plückt  sik  ene  bluum. 

ik  säd',  he  süll  mi  een  gäben,  he  cewer  wull  dat  nich; 

donn  reep  ik:   vadder  Jakob. 

vadder  lakob  seet  in  'n  winkel, 

un  hadd  n  gebraden  Schinken, 

den  schinken  smeet  he  in  't  water}  ' 

un  verbrenn  sik  de  knaken.  Boitzenburg. 


1726.  De  wind  dee  weiht,  de  hahn  dee  kreiht, 

hu,  wo  grug't  mi.  Oletxow. 

1727.  Wenn  der  wind  arg  pfiff,  sang  Grossmutter  uns  vor: 
Hu,  hüürst  du  wol,  wo  de  wind  weiht! 

huur,  de  voss  dee  sitt  in  'n  krud\ 
de  papst  dee  röppt  so  lud'. 

Fräulein  in  Wismar  aus  Brunshaupten. 


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1728.  De  wind  dee  weiht,  de  hahn  dee  kreiht, 

de  voss  seet  up  *n  tuun  un  röppt  ümmer:  huhu. 

Eetschow. 
De  voss  dee  sitt  in  't  rühr,  hurr  hurr :  Alt-Karin ;  de  voss 
dee  löppt  to  bu:  Walkendorf;  de  voss  dee  löppt  in  *t  busch: 
Grammow;  de  voss  dee  seet  in  n  krusen :  ilelpt ;  de  voss 
dee  leep  in'n  kruden,  de  spillmann  spält  np  un  doppeldnnn: 
Alte  Frau  in  Plate;  de  voss  dee  seet  up  'n  tuun,  un  wenn 
de  preester  prädigen  deit,  denn  prädigt  he  sik  duun: 
Dierhagen;  de  voss  dee  sitt  up  n  tuun  un  maakt 'n 
pageluun:  Dauer  inBockup;  de  voss  licht  achter  *n  tuun, 
un  wier  dat  ganze  oorslock  brutin:  Karft. 

1729.  De  wind  dee  weiht,  de  hahn  dee  kreiht, 
de  voss  dee  geit  to  krud', 

un  wenn  de  bruut  to  kirchen  geit, 

denn  röppt  de  voss  so  lud'.  Altbukow. 

De  voss  dee  löppt  to  kruden,  un  as  de  bruut  to  kirchen 

güng,  donn  reep  de  voss  luden :  Jlelx. 


1730.  De  wind  dee  weiht,  de  hahn  dee  kreiht, 
de  voss  sitt  (licht)  achter 'n  tuun; 

un  wenn  de  bruut  na  karken  (to  kirchen)  geit, 

denn  röppt  de  pageluun.  Aus  Schwerin.  (Carloiv). 

Un  wenn  de  bruut  na  de  kirch  rin  geit  (na'n  kirchhof 
geit),  denn  blas't  de  pageluun:  Upahl,  (Kothendorf);  un 
as  de  bruut  ut  de  kirch  inkeem,  donn  reep  de  pageluun: 
Laiipin ;  de  voss  dee  satt  in  n  krude,  un  as  de  bruut  to 
kirchen  güng,  donn  reep  de  pagelune:  Wismar;  wenn  de 
fru  to  kirch  geit,  denn  röppt  de  pageluun :  GaUin ;  wenn 
de  lud'  von  de  kirch  inkamen,  röppt  de  pageluun:  Loosen; 
hinter :  Hänschen  sass  im  Schornstein . .  . :  as  de  bruut 
to  kirchen  güng,  reep  de  pageluun;  Hans  un  Gret  stünn 
vor  de  trug ,  Hans  un  Gret  was  mann  un  frag* :  Bernüt. 
Un  as  de  bruut  na  de  kirch  hengüng,  donn  secht  he: 
pageluun:  Gorlosen;  un  wenn  de  bruut  na  de  kark  hen- 
geit,  denn  röppt  he:  pageluun:  Gülxe;  wenn  de  lütten 
kinner  na  kirch  gähn,  denn  röppt  he:. pageluun:  Post- 
stempel DiedrichsJiagen;  un  wenn  de  fru  na  de  kirch  to 
geit,  denn  röppt  he:  hagelnun:  Hoort. 

1731.  De  hahn  dee  kreiht,  de  voss  licht  achter  *n  tuun  un  fläut't; 
un  wenn  de  kinner  na  de  kirch  gähn, 

denn  röppt  de  pageluun.  Laupin. 


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1732.  De  wind  dee  weiht,   de  hahn  dee  kreiht, 
de  kukuk  sitt  up  *n  tuun ; 

un  wenn  de  buurn  to  kirch  gähn, 

denn  röppt  he:  poppeluun.  Zarfxow. 

1733.  De  wind  dee  weiht,   de  hahn  dee  kreiht, 
de  hund  licht  achter  *n  tuun ; 

as  de  bruut  von  de  kirch  inkeem, 

donn  reep  de  hund:  pageluun.  Gross-Krams. 

1734.  De  wind  dee  weiht,  de  hahn  dee  kreiht, 
de  voss  seet  achter  *n  tuun ; 

un  as  de  bruut  na  Stadt  henkeem,  donn  reep  de  pageluun : 

dat  stech  is  glatt,  dat  stech  is  glatt; 

donn  föll  de  bruut  up  *t  oorsgatt.  Vorderhagen. 


1735.  a.  De  wind  dee  weiht,  de  hahn  dee  kreiht, 

de  voss  dee  seet  in  *t  krud', 

un  as  de  bruut  to  kirchen  güng, 

donn  süng  de  köster  lud*.  Klockenhagen. 

De  voss  dee  licht  in  't  kraut,  un  wenn  de  bruut  to  kirchen 
geit,  denn  singt  de  köster  luut:  Qktzow\  de  voss  dee  sitt 
in'n  krude,  un  as  de  bruut  von  de  kirch  inkeem,  donn 
süng  de  köster  lüde:  Waren;  de  voss  dee  licht  in  't  kuurn, 
un  as  de  bruut  to  kirchen  güng,  donn  süng  de  köster  lud' : 
Dargun\  wenn  de  bruut  to  kirchen  geit,  denn  röppt  de 
köster:  hu:  Vipperow. 

b.  De  wind  dee  weiht,  de  hahn  dee  kreiht, 
de  voss  dee  löppt  in'n  kruden, 

un  as  de  bruut  to  Kirchen  güng^donn  lürrt  de  köster  luden. 

Melx. 

1736.  De  wind  dee  weiht,  de  hahn  dee  kreiht, 
de  voss  bläkt  in  de  kuul, 

un  as  de  fru  to  kirchen  güng,  wischt  sik  de  köster  \  muul. 

Qross-Lantow* 

1737.  De  wind  dee  weiht,  de  hahn  dee  kreiht, 
de  voss  dee  leep  in  *n  krusen ; 

as  de  bruut  inne  kirchen  güng,  singt  de  köster  luut; 
as  se  wedder  ruterkeem,  hadd  se  'ne  junge  dochter. 
vadder  nehm  den  roden  wagen, 
wull  dat  kind  na'n  himmel  jagen; 
mudder  säd':  blief  man  hier,  morgen  hollen  wi  kinnelbier. 

Grammow. 


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—  268  — 


1738. 


1739. 

1740. 

1741. 
1742. 
1743. 
1744. 


1745. 


1746. 


De  wind  dee  weiht,   de  hahn  dee  kreiht, 

de  voss  dee  leep  in  't  krud* ; 

as  de  bruut  to  kirchen  güng,  süng  de  köster  lud': 

goden  abend,  junge  bruut,  dien  füür  geit  ut, 

dien  elend  geit  an,  du  krichst  n  jungen  mann, 

mit  de  lütte  vigelien,  mit  de  grote  brummbass.    Warsow. 

De  wind  dee  weiht,  de  hahn  dee  kreiht, 

de  voss  licht  in  'n  kruut ; 

un  as  de  bruut  to  kirch  güng,  dor  reep  he  noch  so  luut; 

mudder  wat's  dit,    mudder  wat's  dat, 

jung,  du  krichst  mit  de  füürtang   wat.  Alte  Frau  in  Klüx. 

De  wind  dee  weiht,   de  hahn  dee  kreiht, 

de  voss  sitt  up  *n  tuun, 

de  bruut  dee  will  to  kirchen  gähn, 

dat  kind  dat  schrig't  so  lud*.  Nevern. 


De  wind  dee  weiht,  de  hahn  dee  kreiht, 
de  kreih  sitt  achter'n  tuun. 

De  wind  dee  weiht,  de  hahn  dee  kreiht, 
de  kukuk  röppt,  de  vagel  dee  slöppt. 

De  wind  dee  weiht,  de  hahn  dee  kreiht, 
de  hund  dee  jaug't,   de  katt  dee  maug't. 

De  wind  dee  weiht,  de  hahn  dee  kreiht, 
he  sitt  up  *n  wiem  un  röppt  Kathrien; 
Kathrien  Kathraan  hett  kinnelbier  dahn, 
hett  mi  nich  baden,  is  'n  schät  an  gelägen, 
kumm,  willn  doch  hengahn, 
willn  de  oll  diern  de  klott  afslahn. 


Parchim. 


Zarfxow. 


Garbsen. 


Pähtvisch. 


De  wind  dee  weiht,  de  hahn  dee  kreiht, 

de  snider  sitt  up  *n  tuun  un  neiht. 

Barnstorf.  Petersdorf  bei  Rostock. 
Up  *t  dack:  Bedefin,  Kotliendorf;  up  'n  tappen:  Woggersm; 
up  *n  disch :  Benekenkagen]  de  schooster  sitt  up  't  aack  un 
neiht :  Dümmerhütte\  vadding  hett  sik  'n  poor  hosen  neiht : 
Flatow\  schultenmudder  sitt  up  'n  disch  un  neiht :  Tewswoos. 


De  wind  dee  weiht,  de  hahn  dee  kreiht, 
de  maan  dee  schient,  de  kukuk  dee  grient, 
de  bäcker  dee  backt,  de  klock  sleit  acht. 

Heft  von  Dr.  Wiechmann-Kadow. 


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—    269    — 

Ohne  Zeile  2:  Lübzer  Gegend;  de  bäcker  backt,  de  ies- 
bär  kackt:  Vorderhagen ;  —  Lied  beim  Laternentragen: 
de  bäcker  dee  backt,  de  wind  dee  weiht,  de  klock  sleit 
acht,  de  hahn  dee  kreiht,  na  is  dat  ut,  wi  gähn  to  haus: 
aus  der  Dömiixer  Gegend.  Ebenso  beim  Laternentragen: 
de  wind  dee  weiht,  de  hahn  dee  kreiht,  dat  licht  geit  ut, 
wi  gähn  to  huus,  nn  morgen  stahn  wi  wedder  np:  Pfau; 
nn  stahn  morgen  früh  klock  söss  wedder  np:  Dargun. 


1747.  De  wind  dee  weiht,  de  hahn  dee  kreiht, 
bist  du  nicht  mein  schneeweiss  röselein? 

Tagelöhnerfrau  in  Schönbeck. 

1748.  De  wind  dee  weiht,  de  hahn  dee  kreiht, 

de  kreih  dee  slöört,  denn  sleit't  uppe  däu.        Warsow. 
Ik  glöw,  dat  sleit  to  de  dän:  Wolken. 

1749.  De  wind  dee  weiht,  de  hahn  dee  kreiht, 
dat  lämming  dat  röppt  bah, 

im  wenn  wi  nicks  to  äten  krigen,  denn  ropen  wi  mama. 

Doberan. 


Kukuk,  Kiebitz  u.  a. 


De  kukuk  up  den  tune  satt. 

1750.     De  kukuk  up  den  tune  satt, 
de  kukuk  up  den  tune  satt, 
de  kukuk  up  den  tune  satt,   dideldatt, 
un  dat  würd  ragen  un  he  würd  natt,   dideldatt. 

Un  as  de  sünn*  nu  wedder  schien,  :,:  :,:    dideldien, 
donn  würd  de  kukuk  wedder  fien,  dideldien. 

De  kukuk  breid't  sien  feddern  ut,  :,:  :,:    didelduut, 
he  breid't  s'  wol  oewer  goldsmidts  huus,   didelduut. 

Oh  goldsmidt,  leewe  goldsmidt  mien,  :,:  :,:   dideldien, 
maak  mi  von  gold  ein  kränzelien,    dideldien. 

Maak  mi  von  gold  enen  rosenkranz,  :,:  :,:    dideldanz, 
dormit  ik  kaam  in  dissen  danz,   dideldanz. 

In  dissen  danz  kümmt  keener  in,  :,: :,:    dideldien, 
dat  mööt  de  bruut  sülben  sien,    dideldien. 

Alter  in  Kalkhorst. 


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—    270     — 

1751.  De  kukuk  up  den  Urne  satt, 

im  dat  würd  ragen  un  he  würd  natt. 

der  kukuk  streckt  seine  federn  aus, 

und  flog  wohl  über  des  goldschmieds  haus. 

guten  tag,  guten  tag,  herr  goldschmiedelein, 

schmäd  mir  von  gold  ein  ringelein, 

schmäd  mir  von  perlen  einen  kränz, 

dass  ich  mitkomm  in  diesen  tanz. 

in  diesen  tanz  kommt  niemand  ein, 

und  möcht  's  die  braut  auch  selber  sein.  Parchim. 

Kukuk  breit't  seine  federn  aus,  und  fliegt  weit  über  gold- 
schmieds haus;  ach  goldschmied,  lieber  goldschmied  mein, 
mach  mich  von  gold  ein  ringelein,  und  von  gold  einen 
rosenkranz,  damit  ich  komm  in  diesen  tanz;  in  diesen  tanz 
kommt  keiner  ein,  dat  sali  de  könig  siilben  sien:  Metz; 
ach  goldschmied,  lieber  goldschmied  mir,  und  schmeiss  er 
sie  in  ehrenkranz  heraus,  und  voll  nach  einen  lastigen 
tanz  (!) :  Frau  in  Vielarik. 

1752.  De  kukuk  up  den  tuunpahl  satt, 
dat  würd  ragen  un  he  würd  natt 
nach  regen  kommt  bald  Sonnenschein, 
dann  wird  der  kukuk  hübsch  und  fein, 
und  glänzet  nach  die  sonne  hinein, 
ach,  du  mein  lieber  goldschmied  mein, 
smäd'  mir  von  gold  ein  ringeslein, 
smäd*  mir  von  gold  ein  rosenkranz, 
damit  komm  ich  in  diesen  danz. 

in  diesen  danz  kommt  niemand  rein, 
auch  wird  der  braut  von  silber  sein. 

Alte  Frau  in  Waschow. 

1753.  Der  kukuk  up  den  tune  sass, 

un  dat  würd  ragen  un  he  würd  natt; 

na  ragen  keem  wedder  Sonnenschein, 

donn  würd  kukuk  hübsch  un  fein. 

kukuk  smitt  gleich  federn  aus, 

die  smitt  er  nach  goldschmieds  haus. 

ach  goldschmied,  lieber  goldschmied  mein, 

mach  mir  ein  goldnes  ringelein, 

mach  mir  einen  goldnen  kränz, 

dass  ich  auch  komm  in  diesen  tanz. 

in  diesen  tanz  kommt  niemand  hinein, 

das  soll  die  braut  selber  sein. 

das  erste  jähr  den  jungen  prinz, 


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—     271     — 

das  zweite  jähr  einen  apfelflinz  (!), 

koekengahn  is  ehrbarkeit,  vor  de  döör  sitten  de  fulen  leut 

Tagelöhnerfrau  in  Loosen. 
Ach  goldschmied,  liebster  goldschmied  mein,  mach  mir  von 
gold  ein  ringelein,  mach  mir  von  gold  einen  goldenen 
kränz,  den  will  ich  tragen  in  diesem  tanz;  in  diesen  tanz 
kommt  niemand  ein,  als  ich  und  mein  feinsliebelein ;  ich 
wünsch  der  braut  eine  goldene  krön,  und  um  ein  jähr 
einen  jungen  söhn:  Alte  Frau  aus  der  Rostocker  Gegend. 

1754.  De  kukuk  up  *n  tune  satt, 

im  dat  ward  ragen  im  he  ward  natt; 

er  breitet  seine  flügel  aus, 

und  flog  über 's  liebe  goldschmiedshaus. 

das  liebe  goldschmiedstöchterlein 

schenkt  mir  ein  ring  von  golde  rein, 

macht  mir  einen  goldnen  rosenkranz, 

den  will  ich  tragen  auf  diesem  tanz. 

zu  diesem  tanz  kommt  niemand  ein, 

als  ich  und  mein  feinsliebülein. 

künftig  jähr  und  noch  ein  paar, 

das  sind  vierundzwanzig  jähr; 

vierundzwanzig  an  einem  tisch, 

so  weiss  die  frau,  was  haushalten  ist; 

haushalten  ist  arbeit,  zur  kirche  gehn  ist  frömmigkeit, 

vor  der  thür  stehn  ist  faulheit. 

Frau  i?i  Nkndorf  bei  Rostock. 
Der  kukuk  auf  dem  zäune  sass  ...  in  diesen  tanz  kommt 
niemand  ein,  als  ich  und  mein  feinsliebchen  allein;  zum 
ersten  eine  tochter,  zum  andern  einen  söhn,  bis  dass  es 
fünfundzwanzig  sein ;  fünfundzwanzig  an  einem  tisch,  dann 
weiss  die  frau,  was  haushalten  ist;  haushalten  ist  arbeit, 
kirchengehn  ist  ehrbarkeit,  strassengehn  ist  faulheit:  Flau. 

1755.  Kukuk  up  den  tune  satt,  dat  würd  ragen,  ik  ward  nalt; 
na  ragen  folg'  schön  sünnenschien, 

denn  ward  de  kukuk  hübsch  un  fien. 

donn  nehm  he  sine  flüchten  up, 

un  flööch  na  dat  schön  goldsmidts  huus. 

goldsmidt,  leew*  herr  goldsmidt  mein, 

maak  Se  mi  twee  lütt  ringelein, 

vor  mi  un  vor  dat  schätzchen  mein.  Waren. 

Der  kukuk  breit't  die  flügel  aus,  er  flog  wohl  über  des 
goldschmieds  haus;  goldschmied,  schmied  mir  ein  ringelein, 
von  gold  so  fein,  den  schenk  ich  mein  feinsliebelein:  Krickow. 


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—    272     — 

1756.  De  kukuk  iip  den  tune  satt, 

un  dat  würd  ragen  im  he  würd  natt. 

de  kukuk  sperrt  sein  flüglein  aus, 

wohl  über  das  ganze  goldschmiedshaus. 

ach  goldschmied,  lieber  goldschmied  mein, 

schmied  mir  ein  schön  rot  ringelein, 

ein  ringelein  von  goldelein, 

ein  ringelein  von  rosenrot,  dideldoot.   ~    .  .    .   _  .  ,,     , 
°  Greisin  inFHedland. 

1757.  De  kukuk  up  den  tune  satt, 

dat  würd  ragen  un  he  würd  natt; 

es  flog  ihm  wohl  eine  feder  aus, 

sie  flog  wohl  über  den  goldschmied  sein  haus. 

ach  goldschmied,  lieber  goldschmied  mein, 

mach  mir  daraus  ein  kränzelein; 

in  diesen  kränz  kommt  niemand  ein, 

und  wenn  ich  die  braut  auch  selber  sei. 

se  setten  de  bruut  de  kroon  up, 

un  nehmen  s*  ehr  ok  wedder  af; 

up  ene  solche  lustige  hochtiet 

folgt  manchen  bedröw'ten  dach. 

den  hochtietsdach  ik  lustig  bün, 

den  annern  dach  ik  sorgen  mööt, 

vor  holt,  vor  solt,  vor  grütt  un  mahl, 

so  *n  sorgen  kamen  noch  gor  to  väl.  Wismar. 

1758.  Buköking,  bahlämming,  wo  kümmst  du  her? 
Von'n  mcelenduur. 

Wat  bringst  du  mit?     Ene  junge  bruut. 

Wen  sali  dee  hebben?     De  kukuk. 

de  kukuk  up  den  tune  satt, 

un  dat  würd  ragen  un  he  würd  natt, 

der  kukuk  sperrt  seine  federn  aus  .  . . 

in  diesen  tanz  kann  niemand  ein, 

als  ich  und  mein  feinsliebelein.  Dierhagen. 

1759.  Kukuk  up  den  tune  satt, 

un  dat  würd  räeen  un  he  würd  natt, 

vadder,  giff  de  küken  wat. 

es  kam  ein  warmer  Sonnenschein, 

schmiede  mir  von  gold  ein  ringelein, 

schmiede  mir  von  gold  einen  rosenkranz, 

damit  ich  komm  in  diesen  tanz. 

in  diesen  tanz  kommt  niemand  hinein, 

als  ich  und  mein  feinsliebchen  allein. 


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—     273     - 

die  erste  sitzt  und  milcht  die  kuh, 

die  andre  trug  die  näpfen  zu, 

die  dritte  macht  das  bett  so  weiss, 

die  vierte  macht  das  haus  so  rein, 

die  fünfte  schuppt  das  müll  heraus, 

dann  weiss  die  frau,  was  haushalten  ist. 

kirchengehn  ist  ehrbarkeit,   strassengehn  ist  faulheit. 

Müllerfrau  in  der  Siargarder  Gegend. 

1  760.     De  kukuk  up  *n  tune  satt, 

de  buur  dee  führt  mit  bodder  na  de  Stadt, 
dat  würd  ragen  un  he  würd  natt.  Waren.. 

Kiwitt  up'n  bülten  satt,  dat  ward  ragen,  he  ward  natt: 
Grosscn-Klein. 

1761.     Es  sass  ein  kukuk  auf  dem  tisch, 

und  es  ward  regnen  und  er  ward  nass. 

da  kam  ein  wackres  mädchen  her  und  sah  so  fleissig  zu : 

ach,  kukuk,  frieret  dir,  so  komm  doch  her  zu  mir. 

Alte  Einliegerfrau  in  Laupin. 


Der  kukuk  ist  ein  braver  mann. 

1762.     De  kukuk  up  den  tune  satt, 

un  dat  würd  ragen  un  he  würd  natt. 

der  kukuk  ist  ein  braver  mann, 

er  schafft  sich  zwölf  jung  mädchen  an. 

die  erste  macht  das  bett  zurecht, 

die  zweite  sucht  den  Stiefelknecht, 

die  dritte  macht  das  feuer  an, 

die  vierte  butter  in  die  pfann, 

die  fünfte  fegt  die  stube  aus, 

die  sechste  trägt  das  müll  heraus, 

die  siebente  die  deckt  den  tisch, 

die  acht  trägt  braten  auf  den  tisch. 

Das  Übrige  war  vergessen.  Krickow. 

1763      Der  kukuk  ist  ein  braver  mann,  zum  diwi-dillit-dillitt-ditt; 
er  schafft  sich  zwölf  frauen,  nudenuut, 
er  schafft  sich  zwölf  junge  frauensleut  an. 
Die  erste  fegt  die  stube  aus,    zum  di wi-dillitt-dillitt-ditt ; 
die  zweite  trägt  das  müll  her  —  nudenuut, 
die  zweite  trägt  das  müll  heraus. 

Mecklenb.  Volksüberlieferungen,  Bd,  II.  18 


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—    274     — 

Die  dritte  macht  das  feuer  an,  zum  diwi-dillitt-dillitt-ditt, 

die  vierte  holt  das  holz  her  —  nudenuut, 

die  vierte  holt  das  holz  heran. 

Die  fünfte  geht  und  milcht  die  kuh, 

zum  diwi-dillitt-dillitt-ditt, 

die  sechste  die  holt  satten,  nudenuut, 

die  sechste  die  holt  satten  her. 

Die  siebente  geht  und  macht  den  wein, 

zum  diwi-dillitt-dillitt-ditt, 

die  achte  die  schenkt  fleissig,   nudenuut, 

die  achte  die  schenkt  fleissig  ein.  Flatow. 

1764      Der  kukuk  ist  ein  braver  mann, 

zum  diwel-diwel-diwel-diwel-dipp-dipp-dipp, 

er  schafft  sich  zwölf  junge  frauensleut  an, 

zum  diwel-diwel-diwel-diwel-dipp-dipp-dipp. 

die  erste  geht  und  milcht  die  kuh, 

die  zweite  trug  die  satten  zu, 

die  dritte  fegt  die  stube  aus, 

die  vierte  trug  das  müll  heraus, 

die  fünfte  macht  das  feuer  an, 

die  sechste  holt  das  holz  heran, 

die  siebente  holt  den  Stiefelknecht, 

die  achte  trägt  ihn  wieder  weg, 

die  neunte  holt  eine  kanne  mit  wein, 

die  zehnte  die  schenkt  fleissig  ein, 

die  elfte  macht  das  bette  warm, 

die  zwölfte  schläft  in  seinem  arm, 

das  kirchengehn  ist  ehrbarkeit, 

das  strassengehn  ist  faulheit.  Tricpkendorf. 

17t)5.     Der  kukuk  ist  ein  braver  mann, 

der  nahm  sich  zwölf  jung  frauen  an. 

die  erste  fegt  die  stube  aus, 

die  zweite  trägt  das  müll  heraus, 

die  dritte  muss  das  holz  kurz  hacken, 

die  vierte  muss  's  in  *n  drögen  packen, 

die  fünfte  legt  das  feuer  an, 

die  sechste  legt  das  holz  daran, 

die  siebente  holt  eine  kanne  mit  wein, 

die  achte  schenkt  feinslustig  ein, 

die  neunte  macht  das  bett  zurecht, 

die  zehnte  sucht  den  Stiefelknecht, 

die  elfte  macht  das  bette  warm, 


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—     275     — 

die  zwölfte  schläft  in  kukuks  arm. 

dazu  kriegt  sie  alle  jähr  ein  kind, 

bis  dass  es  vierundzwanzig  sind; 

und  sitzen  all  vierundzwanzig  an  einem  tisch, 

die  frau  weiss,  was  haushalten  ist; 

das  haushalten  ist  ein  schwere  pein, 

die  frau  wollt  gern  geholfen  sein.         Altenteüer  in  Helpt. 

Ähnlich  —  mit  geringen   Abweichungen  — :  Oertxenhof, 

Kublank,  ScJiönbecJc,  Badresch. 

1766.  a.  Der  kukuk  ist  ein  braver  mann, 

er  schafft  sich  vierzehn  weiber  an.    . 

die  erste  fegt  die  stube  aus, 

die  zweite  trägt  das  müll  heraus, 

die  dritte  kocht  den  süssen  brei, 

die  vierte  legt  das  holz  dabei, 

die  fünfte  kocht  den  süssen  kohl, 

die  sechste  sprach:  er  schmeckt  mir  wohl, 

die  siebente  kocht  das  essen  gar, 

die  achte  trägt  's  dem  kukuk  vor, 

die  neunte  holt  den  kühlen  wein, 

die  zehnte  sprach:   er  schmeckt  mir  fein, 

die  elfte  macht  des  kukuks  bett, 

die  zwölfte  legt  das  kissen  zurecht, 

die  dreizehnte  nahm  er  in  seinen  arm, 

die  vierzehnte  sprach:   ach  gott  erbarm. 

Büdner  in  Laupin. 
b,  Kukuk  ist  ein  braver  mann, 

er  schafft  sich  vierzehn  weiber  an. 

die  erste  fegt  die  stube  aus, 

die  zweite  trägt  den  besen  raus, 

die  dritte  kocht  den  haferbrei, 

die  vierte  legt  das  holz  dabei, 

die  fünfte  kocht  den  braunen  kohl, 

die  sechste  sprach:   es  schmeckt  mir  wohl, 

die  siebente  zapft  den  kühlen  wein, 

die  achte  nahm  den  groschen  ein, 

die  neunte  macht  das  kukuks  bett, 

die  zehnte  legt  das  küssen  zurecht, 

die  elfte  kocht  das  essen  gar, 

die  zwölfte  trug  's  dem  kukuk  vor, 

die  dreizehnte  nahm  ihn  in  seinen  arm, 

die  vierzehnte  sprach:    dass  sich  gott  erbarm. 

Alte  Frau  in  Upahl. 

18* 


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276 


Auf  einem  bäum  ein  kukuk  sass. 

1767.     Auf  einem  bäum  ein  kukuk, 

bimmsaladimm  bammbasala  dusaladimm, 
auf  einem  bäum  ein  kukuk  sass. 

Da  kam  ein  junger  Jäger, 

schnelle  wie  die  welle  wie  die  juck  juck  juck, 

da  kam  ein  junger  Jägersmann. 

Der  scüoss  den  armen  kukuk, 
bimmsaladimm  bammbasala  dusaladimm, 
der  schoss  den  armen  kukuk  tot. 

Und  als  ein  jähr  vergangen, 

schnelle  wie  die  welle,  wie  die  juck  juck  juck, 

und  als  ein  jähr  vergangen  war: 

Da  war  der  kukuk  wieder, 

bimmsaladimm,  bammbasala  dusaladimm, 

da  war  der  kukuk  wieder  da.  Warsow. 


Kukuk  in  'n  haben,  kann  schriben,  kann  läsen. 

1768.  a.  Kukuk  in  (von)  *n  haben,  kann  schriben,  kann  läsen, 

kann  haken,  kann  braken,  kann  isern  klump  kaken. 

Damm,  ( Vor  -  Wendorf.) 
Kann  spinnen,  kann  wäben:  Siggdkow,  Ziegendorf,  Gor- 
losen; kann  hacken  . . .  bracken  . . .  kacken:  Drefahl; 
kann  weiten  klump  kaken:  Wulfsahl\  klackerklümp : 
Gorlosen. 

b.  Kukuk  van'n  haben,  kann  läsen  un  baden, 

kann  hcekern  un  bcekern,   kann  isern  klump  koekern. 

AUenhof 

c.  Kukuk  an'n  haben,  kann  swäben,  kann  wäben, 
kann  isern  klump  gäben.  Frau  aus  Alt- Schlagstorf 

1769.  De  kukuk  an'n  haben,  kann  spinnen,  kann  wäben, 
kann  flicken,  kann  neihgen, 

kann  sik  up  *n  töller  rümdreihgen.  Zarfxow. 

1770.  Kukuk  in'n  haben,  dee  hadd  'ne  lütt  deern, 

künn  spinnen,  künn  wäben,  künn  haspeln,  künn  tweern ; 

de  lütt  jung  künn  fidein,  künn  brummen, 

de  lütt  vigelien,  de  grote  brummbass.      Frau  in  Suchow. 


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—    277    — 

De  kukuk  un  de  nachtigaal. 

1771.  De  kukuk  un  de  nachtigaal, 

dee  danzten  beid*  (tosaam)  up  eenen  saal, 
de  kukuk  feel  de  trepp  hendaal, 
oh,  wo  (wat)  lacht  de  nachtigaal. 

Mehrfach  im  Südwesten. 

1772.  a.  Kukuk  un  de  nachtigaal 

danzten  (kernen)  beid'  up  (in)  eenen  saal, 

künnen  sik  nich  verdrägen,  slögen  sik  an'n  brägen. 

Flau.  I (Krebs forden.) 
Se  künnen  sik  nich  verdrägen,  se  stöddensik  den  brägen, 
bescheten  sik  de  hacken,  oh  je,  wo  würd  dat  knacken: 
Frau  in  Waren  aus  Jabel. 

b.  De  kukuk  un  de  nachtigaal  seten  beid'  up  eenen  pahl, 

künnen  sik  nich  verdrägen,  stödden  sik  beid*  an'n  brägen. 

Frau  in  Mecklenburg  aus  Tarnewitx. 

1773.  De  kukuk  un  de  nachtigaal,  dee  seten  beid*  up  eenen  saal, 
de  nachtigaal  dee  slööch,  un  de  kukuk  bedrööch. 

Grammow. 

1774.  De  kukuk  dee  hett  teer  fräten,  de  nachtigall  wischt 'n  af, 
donn  maken  sik  beid*  fein  un  schier, 

un  gähn  uppe  nawerschaft.     Frau  in  Flau  aus  Plauerliagen. 

De  kukuk  un  de  sparling  (u.  a.). 

1775.  a.  De  kukuk  un  de  sparling  seten  an  't  fuür  un  wärmten  sik; 

de  kukuk  dee  verbrenn  sik,  oh,  wat  lacht  de  sparling  sik. 

Schüler  H.  II  S.  12. 
Dee  seeten  tohoop  tip  'n  füürhierd,  de  kukuk  dee  verbrennt 
sien  ding  . .  . :  Laupin ;  de  kukuk  verbrenn  sik  't  ding, 
oh,  wo  lach  de  sparling:  Vor -Wendorf \  hurra,  wat  lacht 
de  sparling  sik:  Beckerwitx. 

b.  De  kukuk  un  de  sparling,  dee  wärmten  sik  de  fööt, 
de  kukuk  dee  verbrennt  sik  flink, 
herre  mein,  wo  lacht  de  sparling.  Witteriburg. 

1776.  Kukuk  un  kiwitt,  dee  sitten  an  'n  aben, 

kiwitt  dee  verbrennt  sik,  oh,  wo  lacht  de  kukuk  sik. 

Oresenhorsl. 

1777.  a.  De  sparling  un  de  bookfink, 

dee  seten  bi  (an)  *t  füür  un  wärmten  sik, 

de  sparling  dee  verbrennt  sien  ding, 

oh,  wo  lacht  de  bookfink.  Hinrichshagen. 


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—     278     — 

Sparling  verbrenn  sik,    un  bookfink  lach  sik:  jRostocker- 
Wulfshagen)    huuch,  wo  freut  sik  bookfink:  Dämehw. 

b.  Sparling  un  de  bookfink  güngen  tosamen  un  wärmten  sik; 
sparling  hadd  sik  'ri  noors  verbrennt, 
oh,  wur  lacht  de  bookfink.        Tagelöhnerfrau  in  Questin. 


De  kukuk  un  de  pimpelmeis'. 

1778.  De  kukuk  un  de  pimpelmeis', 
dee  wälzten  sik  in  *n  wagengleis', 
dee  wälzten  sik  den  ganzen  dach, 

bet  dat  de  kukuk  baben  lach.  Aus  Waren. 

1779.  De  kukuk  un  de  zimpelmeis',  dee  lepen  beid*  in  *t  holt; 
de  kukuk  hadd  'n  stiben  stiert  un  stödd  de  meis*  in  *t  og': 
ach,  kukuk,  mien  og*  is  ut.  Alte  Frau  in  Picher. 


De  kukuk  un  de  kiwitt  (u.  a.). 

1780.  De  kukuk  un  de  kiwitt  danzten  up  den  butendiek; 
dor  keem  de  lüttje  spreen,  dee  wull  dat  spill  ansehn, 
dor  nehm  de  kukuk  *n  groten  steen, 

un  smeet  de  lüttje  spreen  an  *n  been; 

oh  weh,  oh  weh,  mien  been; 

arme  lüttje  spreen,  haddst  du  buten  bläben, 

haddst  keenen  schaden  nich  kragen.  Alter  in  Oöhren. 
Danzten  np  de  baten  wisch  . .  .  dor  schri't  de  lütte  spreen, 
oh  je,  oh  je,  mien  been;  du  lütte  Jungfer  spreen,  wierst 
du  buten  bläben,  denn  haddst  du  keenen  schaden  kragen: 
Frau  in  Mecklenburg  aus  Tarnewitz, 

1781.  De  kukuk  un  de  nachtigaal 
vertüürnten  sik  bi  *t  vespermahl ; 
donn  keem  de  spreen,  dat  ok  to  sehn, 
donn  nehm  de  kukuk  *n  groten  steen, 

un  smeet  den  spreen  wol  up  den  been.       Vorderhagen. 

1782.  De  kiwitt  un  de  kukuk,  dee  danzten  up  ehren  buukbuuk ; 
donn  keem  de  oll  lütt  spreen, 

dee  wull  sik  dat  spill  ansehn. 

donn  nehm  de  kiwitt  'n  steen, 

un  smeet  den  spreen  an'n  been; 

dee  säd':  oh  weh,  oh  weh,  mien  been.  Belscfu 


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—     279     — 

1783.  a.  De  kiwitt  un  de  kroon,  dee  reis'ten  beid'  na  Zickeroon ; 

de  kiwitt  nehm  enen  breeden  steen, 

un  smeet  de  kroon  wol  an  den  been, 

bicks  backs  boegelbeen.  Zielow. 

b.  Im  Spielreim  der  Grebser  Pferdejungen  heisst  es: 
De  kiwitt  un  de  kröne,  dee  flögen  beid'  to  hone; 
de  kiwitt  nehm  den  breeden  steen, 
un  smeet  de  kröne  an  den  been. 
de  kröne  güng  hen  klagen,  ziwe  ziwe  zagen, 
bicke  backe  böbikomm,  de  paap  dee  smeet  tip  'n  steen, 
de  köster  wull  *t  em  nadohn  .  .  .        Bartsch  B.  II S.  279. 

1784.  Kiwitt  von  balkensteen,  flööch  en  kroon  an  *n  been. 
de  kroon  güng  hen  klagen,  de  kiwitt  würd  slagen. 
de  kiwitt  is  bunt,  de  Schilling  is  rund, 

de  Gägelowschen  klocken  liggen  in  de  grund. 

Präparand  in  Neukhster  aus  Bcrrkow. 

1785.  Kukuk  in'n  hogen  oort,  du  mit  dinen  ollen  stohlboort. 
kukuk  is  bunt,  väl  dinger  sünd  rund, 

all  lud'  laten  sik  stcekern   von  den  ollen  köterhund. 

Loosen. 

1786.  Kukuk  kiwitt  nägenstiert, 

all  de  lütten  kinner  mcegen  dat  giern.        Aus  Schwerin. 

1787.  Kukuk  kukuk  soebenstiem, 

alle  lütten  dierns  dee  moegen  't  giern, 
mit  den  hamer  up  den  buuk,  kümmt  *n  lütten  kukuk  rut. 
Arbeiter  in  Rostock  aus  der  Goldberger  Gegend. 


1788.  a.  Kukuk  up  *n  büken  satt,  kiwitt  keem  lopen, 

he  hadd  witt  hosen  an,  dorvon  künn  he  snell  lopen. 

Wismar. 

b.  Kiwitt  up  'n  büken  satt,  kukuk  kumm  her, 

hadd  so  'n  rod*  hösings  an,  künn  so  snell  rönnen. 

Alte  Bauer fr  au  in  Schutow. 

1789.  Kukuk  von  Besendahl,  kiwitt  von  Mölln, 

hett  so  *n  langen  knäbelboort,  kann  so  goot  grcelen. 

Präparand  in  Neukloster. 

1790.  a.  Kiwitt  up  'n  büken  satt,  kiwitt  kamellen, 

hett  so  'n  bunt  röckschen  an,  kann  so  snell  rönnen. 

"t  Wismar. 


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—     280     — 

b.  Kivvitt  mit  n  bunzelsack,  kiwitt  kameilen, 
hett  so 'n  rod*  hääschen  (strumpfe)  an, 
kann  so  snell  rönnen. 

kiwitt  mit  *n  bunten  hoot,  is  vor  Smidten  Bertha  goot. 

Tagelöhnerfrau  in  Questin. 

1791.  Kukuk  maakt  kinnelbeer,  kiwitt  räuhrt  grütt; 
de  lütten  dierns  haalt  läpels  her, 

de  lütten  jungens  ät't  mit.  Vorderlvagen. 

1792.  Kiwitt  gifft  kinnelbier,  jungens  scelt  all  mit; 

dierns  haalt  de  läpels  her,  süss  gifft  dat  weck  inne  tüüt. 

Alter  Tagelöhner  in  Gletxow. 

1793.  Abends,  wenn  de  maan  upgeit,  denn  kaakt  de  kiwitt  grütt, 
denn  gähn  de  lütten  dierns  mit  'n  läpel  bi, 

denn  ett  de  kiwitt  mit.  Alte  Frau  in  Göhren. 

Denn  kamen  de  lütten  dierns  mit  'n  läpel  rin  un  äten 
bäten  mit:  Zarfxow;  de  dierns  halen  läpels  rin,  de  jungens 
dee  warden  nicks  nütt :  Gross-Lunow ;  de  jungens  dee  kamen 
mit  *n  läpel  an,  de  dierns  dee  warden  nicks  nütt :  Klocken- 
hagen;  de  jungens  fallen  mit  n  läpel  bi  un  äten  sik  goot 
dick:  Gross-Upahl;  —  de  kukuk  stickt  de  bodder  an,  de 
dierns  dee  warden  nicks  nütz:  Iiethwisch;  de  kukuk  schitt 
de  bodder  rin,  de  lütten  dierns  füllt  s*  mit  läpels  in,  denn 
ward  de  jungens  nicks  nütt :  Strohktrchcn;  —  denn  steckt 
de  adeboor  bodder  in,  dor  fallen  de  jungens  mit  'n  läpel 
bi,  de  mätens  ward  dat  nich  nütt:  Dkrliagen\  dor  fallen 
de  dierns  mit  'n  läpel  rin,  dor  warden  de  jungens  nicks 
nütt:  Warnemünde;  —  de  hahn  dee  deit  de  bodder  an, 
denn  weet  he,  wo  dat  rückt:  Gothmann. 

1794.  Abends,  wenn  de  maan  upgeit,  denn  kaakt  de  kiwitt  grütt; 
he  deit  de  bodder  in,  dat  dat  man  schitt.     Vorderhagen. 

1795.  Wenn  de  maan  upgeit,  wenn  de  maan  upgeit, 
denn  kaakt  de  kiwitt  grütt; 

bring  'n  läpel  her,  bring  'n  läpel  her,  un  ät  'n  bäten  mit. 

Hohmfelde. 
Denn  kamen  de  lütten  gören  un  äten  bäten  mit:  Bartels- 
liagen. 

1796.  Morgen  früh,  wenn  de  maan  upgeit, 
denn  kaakt  de  kiwitt  grütt; 

denn  stahn  de  dierns  mit  de  läpels  bi, 

un  slöten  de  jungens  in  de  pütt.  Belsch. 

Denn  fallen  de  jungens  mit  n  läpel  bi,  un  stöten  de  dierns 

in  de  bütt:  Frau  in  Picher. 


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-     281     — 

1797.  Wenn  maan  upgeit,  wenn  maan  upgeit, 
denn  kaakt  de  kiwitt  grütt; 

de  kreih  dee  kümmt  mit  bodder  an, 

un  steckt  se  in  de  grütt; 

de  jungens  dee  kamen  mit  *n  läpel  an, 

de  dierns  gähn  mit  de  knütt.  Gnoien. 

1798.  Wenn  de  sünn'  upgeit,  wenn  de  sünn*  upgeit, 
denn  kaakt  de  kiwitt  grütt; 

de  adeboor  sleit  de  eier  an,  denn  äten  wi  all  'n  bäten  mit. 

Brunow. 

1799.  Wenn  de  sünn*  ünnergeit,    wenn  de  sünn*  ünnergeit, 
denn  kaakt  de  kiwitt  grütt; 

kümmt  de  adeboor,   kümmt  de  adeboor, 
un  maakt  de  grütt  tonicht. 

Päparand  in  Neukloster  aus  Domüz. 


Kiwitt,  wo  blief  ik? 

1800      Kiwitt,  wo  blief  ik?      In  *n  brummelbeerbusch, 

dor  danz  ik,  dor  spring  ik,  dor  heff  ik  mien  lust. 

Allgemein  (Reuter  B.  IV  S.  70). 
In  n  brummelbeergraben :  Poel;  in  n  hasselbeerbusch : 
Quassow;  in  n  stickelbeernbusch :  HinricJishagen,  Karft; 
iu  'n  duarnbusch :  Woggersin ;  in  'n  drummelbeerenbasch : 
Walkendorf  in  n  drunkelbeerenbusch :  Niendorf  bei  Rostock ; 
in  n  drunkelbeerenbusch,  dor  seet  ik,  dor  satt  ik,  dor  hadd 
ik  mien  Inst:  Alte  Bauerfrau  in  Bernitt;  kiwitt,  kiwitt, 
wo  blief  ik?  In  n  drunkelbeerenbnsch,  dor  flaut  ik, 
dor  sing  ik,  dor  spring  ik,  dor  heff  ik  mien  lust: 
Mestlin ;  dor  satt  ik,  dor  iratt  ik :  Rüting ;  dor  hüpp  ik, 
dor  danz  ik:  Uinriclis)iagen\  dor  sitt  ik,  dor  lieh  ik: 
Wchin]  dor  law  ik,  dor  wäw  ik:  Eichhof;  dor  law  ik, 
dor  starw  ik :  Plau,  Lüblheen ;  dor  flick  ik,  dor  stopp  ik : 
Poel;  dor  blief  ik,  dor  drief  ik:  Kcustrelitz;  dor  söök 
ik,  dor  Ann  ik,  dor  heff  ik  mien  lust:  Hinriehshagen;  dor 
sing  ik,  dor  danz  ik  un  spring  ik  vor  lust:  Sc1iönbcck\ 
dor  sing  ik,  dor  spring  ik,  dor  heff  ik  mien  huus :  Klocken- 
hagen;  dor  danz  ik,  dor  spring  ik,  dor  geit  dat  husch 
husch:  Hohen felde\  dor  danz  ik,  dor  frig*  ik:  Boek;  dor 
Adel  ik,  dor  flaut  ik:  Walkendorf;  dor  ät  ik,  dor  drink 
ik:  Zickhusen;  —  dor  lech  ik  mien  eier  in 't  warme  nest, 
dor  bröd'  ik  mien  jungen,  un  dat  is  dat  best:  Dassower 
Gegend. 

Mit  dem  Zusatz :  abends  wenn  de  maan  upgeit,  denn  kaak 
ik  mien  grütt,   stak  ik  'n  stück  bodder  an,   denn  ward  se 


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—     282     — 

wat  nütt :  Pamprin ;  —  maak  mi  *n  poor  pipen  von  adeboors 
feddern,  un  kaam  bald  in  N.  mal  wedder:  Dachdecker  in 
Kkin-Ifogahn. 

Dann  auch  mit  allerlei  Zusätzen  aus  anderen  Reimen: 
dor  klingen  de  klocken,  dor  danzen  de  poggen,  dor  pipen 
de  müs'  in  grossvadders  hüs':  liatnpe;  —  dor  huppen  de 
zagen,  dor  danzen  de  mägen,  dor  trummelt  de  bück,  dor 
geit  dat  mal  smuck :  Altbukow ;  —  dor  danzen  de  zagen, 
dor  huppen  de  bück,  dor  keem  de  heister  mit  sinen  langen 
swanz:  Wismar  \  —  dor  drinken  wi  wien,  un  slachten  wi 
swien,  dor  sali  lütt  Fiken  ehr  hochtiet  denn  sien :  Präparand 
in  Neukloster  aus  Dömitz. 

1801.  Kiwitt,  wo  blief  ik?     In  *n  brummelbeernbusch, 
dor  sing  ik,  dor  spring  ik,  dor  heff  ik  mien  lust. 
der  seig'  ik  mien  saat,  dor  weid'  ik  mien  kruut, 
dor  reis'  ik  mit  freuden  ut  Questin  rut. 
Questin,  Questin  is  *n  niedlichen  uurt, 

dee  dor  man  rut  is,  kümmt  ok  wol  fuurt. 

Tagelöhner frau  in  Qucstitu 
Dor  plant  ik  mien  arften,  dor  seig*  ik  mien  kruut,  ach, 
wier  ik  man  ihrst  ut  ftoloffshagen  fuurt;  Roloffshagen  is 
so  'n  wunnerlichen  uurt,  dee  dor  nich  is,  kümmt  liker  wol 
fuurt:  Eoloffshagen;  hier  seig*  ik  mien  saat,  dor  weid*  ik 
mien  kruut,  vor  freuden  gah  ik  ut  Redefin  ut :  AUe  Frau 
in  fiedefin;  mit  freuden  gah  ik  ut  Wismar  rut;  de 
Wismarschen  lud'  dee  sünd  so  roor,  se  betteln  sik  ehr 
broot  un  pudeln  (pudern)  sik  't  hoor:  Frau  in  Wismar 
aus  Klein-Krankow;  un  trurig  gah  ik  ut't  heimatsland 
rut:  Kneese;  ik  treck  oewer  harwst  ut  Boek  rut:  Boek; 
dor  seig  ik  mien  saat,  dor  meih  ik  mien  kruut,  dor  reis' 
ik  mit  na  Engelland:  Gleixow. 

1802.  Kiwitt,  wo  blief  ik?     In  Pommerland, 

dor  is  mien  vadder  un  mudder  in  bekannt. 

Alte  Tagelöhnerfrau  in  Krickow.     Vossurinkel. 
Dor  is  dien  vadder  un  mudder  bekannt:  Wesenberg. 


Der  Sperling  hat  ein  schnäbelein. 

1 803.     Der  sperling  hat  ein  schnäbelein,  er  schnäbelt  hin  und  her, 
und  wenn  er  bei  seinem  liebchen  kommt, 
dann  schnäbelt  er  noch  mehr, 
wat  is  dat  nich  ein  schönes  ding, 
dat  ümmer  secht:  scherrlink,  scherrlink. 


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-     283     - 

Der  Sperling  hat   zwei  äugelein,   er  äugelt  hin  und  her, 
und  wenn  er  bei  seinem  liebchen  kommt, 
dann  äugelt  er  noch  mehr,     wat  is  dat  nich  .  .  . 

Der  sperling  hat  zwei  flügelein,   er  flügelt  hin  und  her, 

und  wenn  er  bei  seinem  liebchen  kommt, 

dann  flügelt  er  noch  mehr,     wat  is  dat  nich  .  .  . 

Der  sperling  hat  zwei  fusselein,    er  füsselt  hin  und  her, 
und  wenn  er  bei  seinem  liebchen  kommt, 
dann  füsselt  er  noch  mehr,     wat  is  dat  nich  .  .  . 

Der  sperling  hat  ein  schwänzelein, 

er  schwänzelt  hin  und  her, 

und  wenn  er  bei   seinem  liebchen  kommt, 

dann  schwänzelt  er  noch  mehr,     wat  fs  dat  nich  .  .  . 

Tagelöhner  in  Ahrensberg. 
Der  sperling  hat  zwei  äugelein,  und  äugelt  hin  und  her, 
und  wenn  er  bei  der  liebsten  ist,  dann  äugelt  er  noch 
mehr;  ist  es  nich  ein  schönes  ding,  das  immer  sagt: 
Schilling,  Schilling;  der  sperling  hat  zwei  flügelein,  er 
flügelt  hin  und  her  .  .  . ,  zwei  füsselein,  er  füsselt  hin  und 
her,  zwei  federlein,  er  federt  hin  und  her :  HallalU. 
Nur:  der  sperling  hat  ein  schnäbelein,  er  schnäbelt  hin 
und  her  ...:  Arbeiter  in  Tewswoos;  nur:  der  sperling 
*  hat  zwei  äugelein,  er  äugelt  hin  und  her  . .  . :  Bauerfrau 
in  Laupin. 


De  katt  dee  seet  in  'n  nettelbusch. 

1804.     De  katt  dee  seet  in  *n  nettelbusch, 
in  *n  nettelbusch  verborgen, 

dor  keem  de  lütte  könig  rut  un  böd'  ehr  goden  morgen, 
goden  morgen,  musch  in  *n  nettelbusch, 
wat  sittst  du  hier  in  sorgen; 

nich  wohr,  wenn  du  de  (dien)  flünken  (flüchten)  haddst, 
denn  spis't  du  mi  to  (*n)  morgen.  Mehrfach. 

Goden  morgen,  muus  in  *n  nettelbusch:  Wölschendorf, 
Lelisen:  goden  morgen,  müüschen  in  *n  nettelbusch: 
Barnstorf',  wat  sittst  du  hier  in  'n  nettel,  wat  hest  du 
hier  vor  sorgen:  Hermannshagen]  —  stak  du  dien  lütten 
fötings  rut,  un  laat  dat  man  bet  morgen:  Loosen;  — 
goden  morgen,  musch  in  n  nettelbusch,  du  denkst,  du  büst 
verborgen,  un  wenn  du  man  de  flünken  haddst,  denn  spis't 
du  mi  to  morgen :  Ahrensberg ;  —  wat  sittst  du  musch  in  n 
nettelbusch,  wat  sittst  du  so  in  sorgen;  wenn  du  den  Kitten 


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—     284     — 

künig  haddst,  denn  freetst  du  em  to  morgen :  aus  Kalk- 
hörst;  —  fran  mauchen,  watt  sittst  du  hier  in  sorgen; 
wierst  du  mien  f rauchen,  so  wierstdu  geborgen:  Zarfzow; 
—  goden  morgen  musch  in'n  nettelbusch,  watt  sittst  du 
hier  vull  sorgen?  Ja,  wenn  ik  ok  so'n  flünken  hadd, 
denn  hadd  ik  ok  keen  sorgen:  Mann  in  Wismar  aus 
Biibelin'y  —  goden  morgen,  fru  in'n  nettelblatt,  wat  sittst 
du  hier  in  sorgen?  Ik  luur  up  de  lütt  müüsching  hier, 
un  bed*  ehr  goden  morgen:  Poe/. 

1805.  De  katt  dee  sitt  in  'n  nettelbusch, 
in  'n  nettelbusch  verborgen ; 

dor  kickt  de  lütt  tuunkönig  rut  un  bütt  ehr  goden  morgen! 

goden  morgen,  Jungfer  nettelbusch, 

wat  deist  du  hier  verborgen; 

ik  woll,  dat  du  den  mückenhals 

mi  spisen  ded'st  to  'n  morgen.  Frau  in  Ribnitz. 

1806.  De  muus  dee  seet  in  'n  kellerlock, 
in  n  kellerlock  verborgen; 

donn  keem  uns'  lütte  kater  rut  un  böd'  ehr  goden  morgen. 

goden  morgen,  muus  in  'n  kellerlock, 

wat  sittst  du  hier  in  sorgen; 

nich  wohr,  wenn  du  de  flünken  haddst, 

denn  spis't  du  mi  to  morgen.  Bandow. 

1807.  De  katt  dee  seet  in  'n  nettelbusch, 
in'n  nettelbusch  verborgen; 

un  wenn  de  graue  dach  anbreckt, 

denn  röppt  se:    goden  morgen.  Zarfxoiv. 

1808.  De  katt  de  seet  in'n  nettelbusch, 
se  meent,  se  wier  verborgen; 
dor  keem  'n  ollen  snidermann, 
un  böd'  de  katt  goden  morgen. 

du  ritzenkopp,  du  ratzenkopp,  du  snider, 
gah  du  man  'n  kleen  bäten  wider. 

Alte  Frau  in  Bedentin. 

1809.  De  katt  dee  seet  in'n  nettelbusch, 
in  n  nettelbusch  verborgen ; 

dor  keem  *n  lumpen  snider  her, 

und  bot  mir  keinen  guten  morgen. 

du  ratzenkopp,  du  Ziegenbock,  du  lumpenhund,  du  snider, 

du  botst  mir  keinen  guten  morgen.  Gross-Lantow. 


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—     285     — 

1810.  De  katt  dee  satt  in  *n  nettelbusch 
in  *n  nettelbusch  verborgen ; 

dor  keem  de  kater  antogahn, 

un  säd*  de  katt  goden  morgen. 

wisst  du  nich  ball  to  huse  gähn, 

de  klock  hett  söss  un  so  väl  slahn. 

de  disch  is  gedeckt,  de  schütteln  sünd  geleckt, 

de  schinken  is  gekaakt,  in  mückenfett  gebrad't, 

oh  rickenbock,  du  snider,  nu  is  mien  leed  nich  wider. 

Baumgarten  bei  Bützoiv. 
De  fru  dee  hett  den  disch  gedeckt,  acht  gerichter  sünd 
all  goor,  twee  flöhen  un  eeu  schütterwoor ,  du  zägen- 
buck,  du  rodenkopp,  du  snider:  Poel]  komm,  wir  wolln 
nach  hause  gähn,  die  klocke  hat  schon  zehn  geschlagen,  oh 
zickebock,  oh  zägenhoor,  de  fleegenschinken  sünd  all  goor: 
Poel 

1811.  De  katt  dee  seet  in 'n  nettelbusch, 
se  meen,  se  wier  verborgen; 

dor  keem  de  kater  von  achtern  to, 

un  böd'  ehr  goden  morgen. 

wisst  du  nich  to  huse  gähn, 

de  klock  dee  hett  all  nagen  slahn, 

du  rottenkopp,  du  kattenkopp,  du  snider.  Muchow. 

Katt,  wisst  du  nich  to  huse  gähn,  de  klock  dee  hett  all 
teihn  slahn,  de  zickebuck,  de  snider:  Wismar ;  katt,  wisst 
du  nich  to  hüüschen  gähn,  de  klock  dee  hett  all  teihn 
slahn:  Frau  in  Tarneuritz;  —  mit  dem  Anhang:  in  de 
Dankwartstraat,  vor  de  klinkhamerdöör,  dor  seet'ne  oll 
fru  mit  pannkoken  vor  .  . . :  Wismar ;  wisst  noch  nich 
bald  na  hüseken  gähn,  de  klock  hett  söss  un  soeben  slahn ; 
mit  dem  Anhang:  hau't  den  kater  den  swanz  af,  haut 
em  nich  to  lang  af,  laat't  'n  lütten  stummel  an,  wo  de 
kater  an  denken  kann:  Grcvismühkn. 

1812.  De  katt  dee  seet  in  'n  nettelbusch  verborgen,  verborgen, 
de  kater  keem  un  böd*  de  katt 

goden  morgen,  goden  morgen. 

guten  morgen,  liebes  kätzechen, 

willst  du  noch  nich  bald  aufstehn, 

die  uhr  die  hat  schon  zehn  geschlagen. 

jedoch  die  katze  macht  die  äugen  zu, 

und  schlief  noch  lang  in  schöner  ruh, 

verborgen,  verborgen.    Frau  in  Mecklenburg  aus  Tarnewiiz. 


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—     286     — 

1813      De  katt  dee  seet  in'n  nettelbusch, 
in  *n  nettelbusch  verborgen ; 
dor  keem  'ne  fru  ut  Mäkelborch, 
dee  säd'  to  de  mieskatt  goden  morgen, 
de  mieskatt  säd'  wol  schönen  dank, 
tööf,  du  oll  mäkelbörger  stank. 

dor  keem  *n  mann  mit  kipen,  dee  wull  de  mieskatt  gripen, 
un  de  mieskatt  dee  leep  wech.         Häusler  in  Tewstcoos. 

1814.     De  katt  dee  sitt  in  'n  nettelbusch, 

in  *n  nettelbusch  verborgen ; 

dor  keem  de  kater  un  säd*  ehr  goden  morgen. 

katt,  katt,  katt  wohr  di,  de  köster  steit  achter  di, 

he  will  di  krigen,  un  di  den  didelumdei  hinnen  afsniden. 

Frau  in  Wismar. 
1815      De  katt  dee  seet  in  't  ketüffelkruut, 

un  meen,  se  wier  verborgen; 

donn  keem  de  muus  antogahn, 

un  böd'  de  katt  goden  morgen. 

de  katt  dee  wier  cewer  nich  to  fuul, 

un  nehm  ehr  soforts  in  't  muul. 

Fi-au  in  Wismar  aus  Göttin. 

1816.  a.  De  katt  dee  seet  in  't  tüflelkruut, 

se  meent,  se  wier  verborgen, 

dor  keem  de  schöne  kater  rut,  un  böd1  ehr  goden  morgen. 

de  katt  dee  würd  so  root  utsehn,  se  wull  den  kater  biten, 

de  kater  kreech  den  dägen  rut, 

un  steek  de  katt  de  ogen  ut.  Frau  in  Laage. 

De  katt  dee  wier  donn  nich  to  fuul,  un  nehm  den  kater 
in  dat  muul;  de  kater  tröök  den  dägen  rut,  un  steek  de 
katt  de  ogen  ut:  Grröss-Bengerstörf\  —  dor  keem  de  olle 
Krischaan  an,  un  böd'  ehr  goden  morgen;  de  katt  dee 
würd  so  iwerig,  un  wull  den  Krischaan  biten,  Krischaan 
kreech  den  säbel  rut  .  .  . :  aus  Wismar ;  dor  keek  de 
kleine  Junker  rut,  un  böd'  ehr  goden  morgen;  de  junker 
kreech  den  säbel  rut  .  . . :  Neucanow. 

b.  De  katt  dee  seet  in'n  nettelbusch, 
se  dacht,  se  wier  verborgen; 
donn  keem  de  musche  kater  an, 
un  böd*  de  katt  goden  morgen. 

de  katt  dee  sehch  so  fürig  ut,  he  dacht,  se  wull  em  biten; 
de  kater  treckt  sinen  dägen  rut, 
un  steek  de  katt.de  ogen  ut; 
donn  künn  se  nifch  mihr  kiken.    Alter  Tagelöhner  in  HclpL 


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—     287     — 

c.  De  katt  dee  seet  in  *n  nettelbusch, 
in  *n  nettelbusch  verborgen; 
dor  keem  de  kater  von  unner  rup, 
un  secht  de  katt'goden  morgen, 
donn  ward  de  katt  so  böös  un  dull, 
un  will  den  kater  biten; 
de  kater  kreech  sinen  säbel  rut, 
un  stick  de  katt  de  ogen  ut, 
donn  künn  de  katt  nich  kiken.  Zarfxow. 

J817.     De  kiwitt  seet  in  *n  duurnbusch, 
he  meen,  he  wier  verborgen; 

donn  keem  de  kukuk  antogahn  un  böd'  em  goden  morgen, 
donn  kreech  de  kukuk  sinen  dägen  rut, 
un  steek  den  kiwitt  de  ogen  ut.  Schwansee. 


Misemaukätting,  wo  wisst  du  hen? 

1818.  Mizemaukätzchen  leep  oewer  den  dämm, 
se  hadd  'n  graugrises  rauröckchen  an. 
Mizemaukätzchen,  wo  wollest  du  hin? 

Ich  will  nach  mein  grossvaterland  wiseken  hin; 

dor  slachten  se  swien,  dor  drinken  se  wien, 

dor,  dor  ward  uns*  N.  ehr  (sien)  hochtiet  wol  sien. 

AltenJwf. 

1819.  Mieskätting  leep  oewer  'n  dack, 
hadd  *n  wittbunt  kleding  an. 
Mieskätting,  wo  wisst  du  hen? 

Ik  will  na  minen  gross vadding  sien  huus; 

dor  slachten  wi  swien,  dor  drinken  wi  wien, 

hei,  dor  willn  wi  lustig  sien.  Malchin. 

Mäte  mäte  mäh,  wo  wisst  du  hen?    Na  den  grossvadder 
sien  hüseken  .  .  . :  Zapcl. 

1820.  Misemaukätting  leep  up  un  daal, 
misemaukätting  leep  cewer  den  saal, 
hadd  *n  lütt  griesgrau  röcking  an. 
Misemaukätting,  wo  wisst  du  hengahn? 

Ik  will  na  mien  grossmudding  ehren  hus'  hengahn; 
dor  brugen  s',  dor  backen  s',  dor  slachten  se  swien, 
morgen  abend,  morgen  abend  sali  hochtiet  sien.     Plan. 


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—     286     — 

1813.  De  katt  dee  seet  in'n  nettelbusch, 
in  *n  nettelbusch  verborgen ; 

dor  keem  'ne  iru  ut  Mäkelborch, 

dee  säd'  to  de  mieskatt  goden  morgen. 

de  mieskatt  säd*  wol  schönen  dank, 

tööf,  du  oll  mäkelbörger  stank. 

dor  keem  'n  mann  mit  kipen,  dee  wull  de  mieskatt  gripen, 

un  de  mieskatt  dee  leep  wech.         Häusler  in  Tewsivoos. 

1814.  De  katt  dee  sitt  in  'n  nettelbusch, 
in  *n  nettelbusch  verborgen; 

dor  keem  de  kater  un  säd'  ehr  goden  morgen, 
katt,  katt,  katt  wohr  di,  de  köster  steit  achter  di, 
he  will  di  krigen,  un  di  den  didelumdei  hinnen  afsniden. 

Frau  in  Wismar. 
1815      De  katt  dee  seet  in  't  ketüffelkruut, 
un  meen,  se  wier  verborgen; 
donn  keem  de  muus  antogahn, 
un  böd*  de  katt  goden  morgen, 
de  katt  dee  wier  cewer  nich  to  fuul, 
un  nehm  ehr  soforts  in  't  mmil. 

Frau  in   Wismar  aus  Göllin. 

1816.  a.  De  katt  dee  seet  in  't  tüffelkruut, 

se  meent,  se  wier  verborgen, 

dor  keem  de  schöne  kater  rut,  un  böd1  ehr  goden  morgen. 

de  katt  dee  würd  so  root  utsehn,  se  wull  den  kater  biten, 

de  kater  kreech  den  dägen  rut, 

un  steek  de  katt  de  ogen  ut.  Frau  in  Laage. 

De  katt  dee  wier  donn  nich  to  fuul,  un  nehm  den  kater 
in  dat  muul;  de  kater  tröök  den  dägen  rut,  un  steek  de 
katt  de  ogen  ut:  Grcfss-Bengerstorf;  —  dor  keem  de  olle 
Krischaan  an,  un  böd*  ehr  goden  morgen;  de  katt  dee 
würd  so  iwerig,  un  wull  den  Krischaan  biten,  Krischaan 
kreech  den  säbel  rut  ...:  aus  Wismar;  dor  keek  de 
kleine  Junker  rut,  un  böd'  ehr  goden  morgen;  de  Junker 
kreech  den  säbel  rut  .  . . :  Neucanow. 

b.  De  katt  dee  seet  in'n  nettelbusch, 
se  dacht,  se  wier  verborgen; 
donn  keem  de  musche  kater  an, 
un  böd*  de  katt  goden  morgen. 

de  katt  dee  sehch  so  fürig  ut,  he  dacht,  se  wull  em  biten; 
de  kater  treckt  sinen  dägen  rut, 
un  steek  de  katt  de  ogen  ut; 
donn  künn  se  nich  mihr  kiken.    Alter  Tagelöhner  in  Helpt. 


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—     287     — 

c.  De  katt  dee  seet  in  'n  nettelbusch, 
in  *n  nettelbusch  verborgen; 
dor  keem  de  kater  von  unner  rup, 
un  secht  de  katt'goden  morgen, 
donn  ward  de  katt  so  böös  un  dull, 
un  will  den  kater  biten; 
de  kater  kreech  sinen  säbel  ritt, 
un  stick  de  katt  de  ogen  ut, 
donn  künn  de  katt  nich  kiken.  Zarfxow. 

1817.     De  kiwitt  seet  in  *n  duurnbusch, 
he  meen,  he  wier  verborgen; 

donn  keem  de  kukuk  antogahn  un  böd'  em  goden  morgen, 
donn  kreech  de  kukuk  sinen  dägen  rut, 
un  steek  den  kiwitt  de  ogen  ut.  Schwansee. 


Misemaukätting,  wo  wisst  du  hen? 

1818.  Mizemaukätzchen  leep  cewer  den  dämm, 
se  hadd  'n  graugrises  rauröckchen  an. 
Mizemaukätzchen,  wo  wollest  du  hin? 

Ich  will  nach  mein  grossvaterland  wiseken  hin; 

dor  slachten  se  swien,  dor  drinken  se  wien, 

dor,  dor  ward  uns*  N.  ehr  (sien)  hochtiet  wol  sien. 

Altenhof. 

1819.  Mieskätting  leep  cewer 'n  dack, 
hadd  *n  wittbunt  kleding  an. 
Mieskätting,  wo  wisst  du  hen? 

Ik  will  na  minen  gross vadding  sien  huus; 

dor  slachten  wi  swien,   dor  drinken  wi  wien, 

hei,  dor  willn  wi  lustig  sien.  Malchin. 

Mäte  mäte  mäh,  wo  wis9t  du  hen?    Na  den  grossvadder 
sien  hüseken  . .  . :  Zapcl. 

1820.  Misemaukätting  leep  up  un  daal, 
misemaukätting  leep  cewer  den  saal, 
hadd  'n  lütt  griesgrau  röcking  an. 
Misemaukätting,  wo  wisst  du  hengahn? 

Ik  will  na  mien  grossmudding  ehren  hus'  hengahn; 
dor  brugen  s',  dor  backen  s\  dor  slachten  se  swien, 
morgen  abend,  morgen  abend  sali  hochtiet  sien.     Flau. 


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—     288     — 

1821.  Mieskatt  löppt  cewer  *n   barch,  hadd  *n  roden  rock  an. 
Mieskatt,  wo  wisst  du  hen? 

Na  mien  grossmudder.      Wat  dohn  se  dor? 

Dor  slachten  se  swien,  dor  drinken  se  wien, 

dor  willn  wi  all  goot  lustig  sien.  Bartelsliagen. 

1822.  Mieskatt  dee  leep  cewer 'n  dämm. 
Mieskatt,  wo  wisst  du  hen? 

Ik  will  na  grossmudder  Susing.      Wat  dohn  se  dor? 

Dor  slachten  se  swien,  dor  drinken  se  wien, 

dor  sali  uns  N.  ehr  hochtiet  sien.  Warsow. 

1823.  Muschkatting  leep  oewer  dat  feld, 

se  hadd  'n  büdel  un  doch  keen  geld. 

Muschkatting,    wo  wisst  du  hen? 

1k  will  na  mien  grossmudding  hen.     Wat  wisst  du  dor? 

Dor  drinken  wi  wien,  dor  slachten  wi  swien, 

kumm  mit,  dor  sali  uns'  hochtiet  sien.  Doberan 

1824.  Katermies,  katermies,   wo  wisst  du  hen? 
Na  grossmudder,  grossmudder  hüseken. 
Wat  wisst  du  dor  in  dohn? 

Dor  slachten  se  swien,  dor  drinken  se  wien, 
dor  sali  katermies  ehr  hochtiet  sien.  Waren. 

Na  grossmudders  hüsiken:  Gmbenhagen. 

1825.  Katermuus,  katermuus,  wo  wisst  du  hen? 
Achter'n  barch  na 't  bruuthuus  hen; 

dor  drinken  se  wien,   dor  slachten  se  swien, 
dor  sali  katermuus  sien  hochtiet  sien.  Laupin. 

Karemies,  karemies:  Looseti;  Hans  kater,  wo  wisst  du 
hen  ?  (Ewer  de  muur,  na  *n  schulthuus  hen,  dor  .  .  . : 
aus  Neukloster. 

1826.  Muschemuschekätting  leep  oewer  den  dämm, 
se  hadd  jo  'n  wittbuntes  röckigen  an. 
Muschemuschekätting,  wo  wisst  du  denn  hen? 
Ik  will  na 'n  dämm  oewer  *t  bruuthuus  hen; 
dor  drinken  se  wien,  dor  slachten  se  swien, 

dor  sali  mien  lütt  muschkatting  ehr  hochtiet  sien.  Plau. 
Miesmuschekätting  leep  oawer  den  dämm,  se  hadd  so  'n 
wittbuntes  röckeichen  an:  P1au\  —  musemusekätzchen, 
wo  wisst  du  hento?  Ik  will  ob  wer  dat  feld  na'n  bruut- 
huus hen:  aus  Schwerin  \  mitemutekätzchen,  wo  wisst  du 
bento?  (Ewer  dat  water  na't  bruuthuus  hento:  aus  der 
Dömitzcr  Gegend. 


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—     289     — 

1827.  Musemusekätzchen  leep  oewer  den  barch, 
hadd  so'n  lütt  griesgrau  röckchen  an. 
Musemusekätzchen,  wo  wullt  du  hento? 
Achter  den  bruuthuus,  dor  woll  ik  wol  hen; 
dor  slachten  se  swien,  dor  drünken  se  wien, 
dor  woll  uns'  lütt  muuskätzchen  ok  lustig  sien. 

Vorderhagen. 
Ik  will  na  Buxtehude  . . . :  ebendcni. 

1828.  Musemusekättschen,  wo  wull  du  denn  hen? 
Dor  achter  den  barch  na  *n  bruuthuus  hen; 
dor  slachten  se  steir,  dor  drinken  se  beir, 
dor  slachten  se  swien,  dor  drinken  se  wien, 

dor  sali  mien  lütt  Anna  ehr  hochtiet  sien.      Boizenburg. 

1829.  Mieskatting,  mieskatting  leep  cewer  den  dämm, 
se  leep  wol  na  ehren  brüdigam; 

dor  slachten  se  swien,  dor  drünken  se  wien, 

dor  möcht  mieskatting  ehr  hochtiet  sien.  Mestlin. 

1830.  Musekättschen  güng  oewer  den  dämm, 
hadd  so  'n  kakelbunt  röckschen  an. 

ik  frööch:   Musekättschen,  wo  wisst  du  hen? 

Ik  will  man  'n  bäten  na  nawers  huus; 

dor  slachten  se  swien,  dor  drünken  se  wien, 

dor  wull  ik  man  n  ogenblick  lustig  bi  sien.  Questin. 
Musekätzchen  güng  oewer  den  dämm,  se  hadd  so  n  speegel- 
blank  röckschen  an:  Witzin;  —  Mieskatt,  mieskatt  wol 
oewer  den  boen,  mieskatt,  mieskatt  wo  wisst  da  hen  gähn: 
Goddin. 

1831.  Musemusekättschen,  wo  wisst  du  denn  hen, 

mit  dien  rod*  röckschen?      Na  *t  nawershuus  hen; 
dor  slachten  se  swien,  dor  drünken  se  wien, 
wollt  ik  un  musekättschen  recht  lustig  bi  sien. 

Holienkirchen. 
J832.     Misemaukätzchen  ging  über  den  wald, 
hat  ein  rotbuntes  Jäckchen  an. 
Misemaukätzchen,  wo  willst  du  hin? 
Ich  will  zu  meiner  nachbarin, 
da  schlachten  sie  schwein,  da  trinken  sie  wein, 
da  wollen  wir  alle  recht  lustig  sein.        Neubrandenburg 

1833.     Mizekätting  leep  oewer  'n  saal, 

hadd  so'n  hübsch  bunt  kleding  an. 
Mizekätting,  wo  wisst  hengahn  r 

Mecklenb.  Volksüberliefenragen  Bd.  U.  19 


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—     290    — 

Ik  will  na  nawers  kätting  hengahn. 

Mizekätting,  kumm  bald  to  huus, 

dor  buten  weihgt  de  wind, 

kumm,  mien  lütt  kätting,  un  weeg*  mien  lütt  kind. 

ik  wull  dat  wol  weegen,  dat  köpping  sali  fleegen, 

ik  wull  dat  wol  weegen,  dat  is  nich  mien  eegen. 

Dargwi. 

1834.  Mieschemau  leep  cewer  'n  dämm, 
hadd  so  'n  blanke  schöhkens  an. 

Mieschemau,  wo  wisst  du  hen?    Na't  nawershuus; 
ward  swien  slacht't,  ward  wien   drunken,   juuch  laben. 

Wismar. 

1835.  a.  Hudebude  midekatt,  wo  wisst  du  hento  ? 

Ik  will  na  Bolten  sien  hüsung  gähn; 

dor  slachten  se  *ne  koh,  dor  slachten  se  'n  swien, 

dor  drinken  se  wien, 

dor  soelen  uns*  lütten  katten  mal  lustig  sien.     Diitschow. 

b.  Ruse  ruse  musekatt,  wo  wisst  du  denn  hento? 
Ik  will  na  Bolten  sien  hüsung  gähn; 
dor  slachten  se  *ne  koh,  dor  slachten  se  *n  grotes  swien, 
dor  drinken  se  ok  roden  wien, 
dor  scelen  mien  lütten  katten  mal  lustig  sien. 

Dargun.    Mestlin. 


Katze  und  Katzmann. 


1836.  Katt  un  kater  güngen  mal  na  'n  ncetplücken.  De  kater 
hadd  'n  groten  büdel  up  n  nacken,  cewer  de  katt  plückt  nich 
mihr,  as  se  upeet.  As  se  nooeh  hebben  un  na  huus  gähn 
willen,  hett  de  kater  sik  enen  ncetkarrn  in  *n  hals  slaken  un 
hett  sik  donn  so  dägern  in  den  hasselbusch  vertüdert,  dat  he 
nich  trüch  oder  vorwärts  kann.  Dor  röppt  he:  Fru,  help; 
se  versteit:  Fru,  melk,   un  geit  na  de  koh: 

Köhken  mi  melk,  Kasper  melk, 

Kasper  woll  ncet  langen,  bleef  in  *n  hassel  behängen. 
As  se  mit  de  melk  henkümmt,  hett  Kasper  sik  bi  dat  spalken 
doot  sneert.  Se  drecht  em  na  ehr  kamer  un  röhrt.  Duurt  nich 
lang',  kloppt  wat  an  de  döör.  Dor  kümmt  'n  kater  rin  un 
secht  to  de  jung  katt,  dee  dor  as  diern  deent:  Guten 
morgen,  Jungfer  kädewitz.      Guten  morgen.      Was  machen  Sie? 


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—     291     — 

Ich  esse  weisses  brot  und  weissen  käs',  beliebt  dem  jungen 
herrn  auch  was?  Nein,  ich  bin  selber  reich;  wo  hat  Sie  denn 
Ihre  frau?  « 

Sie  sitzt  in   der  kammer  und  klagt  ihren  Jammer, 

ihren  jammer  und  grosse  not, 

ihr  lieber  herr  kaatzmann  ist  tot. 
Geh  Sie  hin  und  sag  Sie  frau  kaatzmännin,  sie  soll  sich  nicht 
grämen,  ich  will  sie  wieder  nehmen.  De  diern  meldet  dat. 
Dor  fröcht  de  katt:  Ist  er  auch  so  bunt  geschnürt  wie  mein 
herr  kaatzmann?  Nein.  Hat  er  ein  weisses  pfötchen?  Nein. 
Hat  er  auch  ein  blümchen  auf  dem  schwänz?  Nein.  So 
speis'  ihn  mit  saden  und  braden  und  lass  ihn  damit  gehen. 
Nahst  kümmt  noch  een.  De  katt  fröcht  wedder:  Ist  er  auch 
so  bunt  geschnürt  wie  mein  herr  kaatzmann?  Ja.  Hat  er 
ein  weisses  pfötchen  ?  Ja.  Hat  er  auch  ein  blümchen  auf  dem 
schwänz?      Ja.      So  lass  ihn  hereinkommen.      Er  kommt  hinein. 

Magd,  schmier  mir  meine  Stiefel  und  schuh, 

dass  ich  mit  dem  jungen  herrn  kaatzmann  spazieren  thu, 

feg  mir  das  haus  aus, 

und  schmeiss  mir  den  alten  stinkenden  kaatzmann  hinaus. 

JRütcrmannshagen. 

1837.  Katt  un  kater  güngen  na  *n  noetplücken  in  *t  holt.  De 
kater  hüng  sik  dorbi  in  *n  husch  up  un  röppt  de  katt:  Help,  help. 
De  katt  versteit:  Melk,  melk.  Se  löppt  to  huus  na  de  Koh  un 
secht: 

Koh,  giff  melk,  kaasmann  sien  melk, 

kaasmann  in  *n  boom  hangt, 

kaasmann  na  de  melk  verlangt. 
As  se  mit  de  melk  trüch  kümmt,  is  ehr  mann  doot.  Se 
nimmt  em  mit  na  huus  un  röhrt  un  winselt  fürchterlich.  Donn 
kümmt  'n  anner  kater  un  fröcht,  ob  se  em  nich  wedder  frigen 
will.  Dor  secht  se  to  ehr  dochter:  Diern,  fäg'  ut,  fäg'  dat 
stinkend  diert  rut.  Quassel. 

1838.  De  kater  is  fasthackt  in 'n  noetbusch.  Dor  röppt  he: 
Help,  help.     De  katt  versteit:  Melk,  melk,  un  löppt  na  de  koh: 

Koh,  du  mi  melk  gäben,  melk  ik  kater  gäben, 

kater  hängt  in  *n  noetbusch. 
Dor  secht  de  koh :  Gah  ihrst  hen  na  *n  döscher  un  haal  mi  stroh. 
Dor  löppt  de  katt  na  *n  döscher: 

Döscher,  du  mi  stroh  gäben,  stroh  ik  koh  gäben, 

koh  mi  melk  gäben,  melk  ik  kater  gäben, 

kater  hängt  in  *n  noetbusch. 

19* 


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—     292     — 

Dor  secht  de  döscher:  Gah  ihrst  hen  na  'n  bruger  un  haal  mi  bier» 
Dor  löppt  de  katt  nan  bruger: 

Bruger,  du  mi  bier  gäben,  bier  ik  döscher  gäben, 
döscher  mi  stroh  gäben,   stroh  ik  koh  gäben, 
koh  mi  melk  gäben,  melk  ik  kater  gäben, 
kater  hängt  in  'n  ncetbusch. 
Dor  secht  de  bruger:  Gah  ihrst  hen  nan  soot  un  haal  mi  water» 
Dor  löppt  de  katt  nan  soot: 

Soot,  du  mi  water  gäben,  water  ik  bruger  gäben, 
bruger  mi  bier  gäben,  bier  ik  döscher  gäben, 
döscher  mi  stroh  gäben,   stroh  ik  koh  gäben, 
koh  mi  melk  gäben,  melk  ik  kater  gäben, 
kater  hängt  in  'n  ncetbusch. 
Dor  secht  de  soot:    Gah  hen  na  *n  smidt  un  haal  mi  *ne  käd'» 
De  katt  löppt  hen  na'n  smidt: 

Smidt,  du  mi  käd*  gäben,  käd*  ik  spot  gäben, 
soot  mi  water  gäben,  water  ik  bruger  gäben, 
bruger  mi  bier  gäben,  bier  ik  döscher  gäben, 
döscher  mi  stroh  gäben,  stroh  ik  koh  gäben, 
koh  mi  melk  gäben,  melk  ik  kater  gäben, 
kater  hängt  in'n  ncetbusch. 
De  smidt  gifft  ehr  *ne  käd',   dee  bringt  se  na  *n  soot,  dee  gifft 
ehr  water,    dat  bringt  se  na  'n  bruger,    dee  gifft  ehr  bier,  dat 
bringt  se  na  *n  döscher,  dee  gifft  ehr  stroh,  dat  bringt  se  na  de 
koh,    dee  gifft   ehr  melk;    as  se  henkümmt  na'n  ncetbusch,   is 
de  kater  doot.      Dor  nimmt  de  katt  em  up  *n  nacken  un  drecht 
em  na  huus  un  geit  sitten  un  röhrt.     Nu  hett  se  'ne  jung*  katt, 
dat  is  ehr  deensten  wäst      To  dee   kümmt  'n  groten  swarten 
kater:   Goden  dach,  kättschen.      Schön  dank  ok.      Wat  maken 
Se?      Ik  ät  'n  bäten  braden  aal  un  warm  broot.      Was  macht 
denn  Ihre  frau  kätschelein? 

Sie  sitzt  in  der  kammer,  beweint  ihren  Jammer, 
ihre  äugen  sind  so  rot,  ihr  katzmännlein  ist  tot. 
Gah  hen  un  sech  ehr,  se  sali  sik  nich  grämen,  hier  is  een,  dee 
will  ehr  wedder  nähmen.  Se  geit  hen.  Wat  is  *t  vor  eenen  l 
'N  Swarten.  Den'n  will  ik  nich.  Se  geit  wedder  trüch  na 
den  kater:  De  fru  will  em  nich.  Nahst  kümmt  wedder  een; 
dee  räd't  grad*  so  mit  de  jung  katt.  Dee  geit  wedder  hen. 
Wat  is  *t  vor  eenen?  'N  Witten.  Den'n  will  ik  nich.  — 
De  fru  will  em  nich.  Toletzt  kümmt  *n  grisen.  De  jung  katt 
frag't  wedder  an.  Laat  em  mal  herkamen.  De  gris*  kater 
kümmt  rin.  —  Magd,  kumm  her,  smiet't  aas  oewer'n  tuun, 
haal  n  bruutstohl  rin.  Alte  Tagdöhnerwitwe  in  Gross-Gievüx. 


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-     293     — 

Fru  katzmann,  hier  is'n  kaatzmann,  ob  Se  em  hebben 
wollen.  "Wat  is  't  vor  eenen  ?  'N  grisen.  Ne,  den'n 
will  ik  nich.  Auch  der  gelbe  und  bunte  werden  ab- 
gewiesen; der  schwarze  wird  erwählt:  Meh\  —  Was  hat 
er  für  ein  kleid  an?  Ein  graues.  Lass  gehn,  lass 
gehn.  —  Ein  schwarzes.  Lass  kommen,  lass  kommen: 
Dewitx\  —  Smiet  'n  ollen  (Bwer'n  tuun,  hahl  *n  bruutstohl 
rin,  dat  de  jungen  lud'  ruum  krigen:  Müritz. 

1839-     .  •  •  Die  katze  geht  zum  gerben 

Garwer  mi  ledder,  schooster  ledder, 

schooster  mi  stäwel,  watersteiler  stäwel, 

watersteller  mi  water,  möller  water, 

möller  mi  molt,  bruger  molt, 

bruger  mi  bier,  döscher  bier, 

döscher  mi  stroh,  köhken  stroh, 

köhken  mi  melk,  kater  melk, 

kater  wull  hasselncet  plücken 

un  bleef  in  'n  hasselboom  behängen. 
Die  magd  meldet:  Da  ist  ein  kater.  Hat  er  einen  roten  rock 
an?  Nein.  Hat  er  zwei  stocke  in  der  hand?  Nein.  Dann 
ßieb  ihm  saden  un  braden  und  lass  ihn  wieder  weggehn.  — 
Da  ist  ein  kater.  Hat  er  einen  roten  rock  an?  Ja.  Hat 
er  zwei  stöcker  in  der  hand?  Ja.  Dann  lass  ihn  rauf 
kommen.  —  Magd,  schmeiss  mir  den  alten  stinkrigen  kater 
hinaus  und  wichse  mir  meine  schuhe,  dass  ich  mit  meinem 
jungen  herrn  spazieren  gehen  kann.  Lischow. 

1840.  Katz  un  katzmann  gingen  nach'n  nusspflücken,  katz- 
mann  wollt  nuss  ablangen,  blieb  im  hasselbusch  behangen. 
Da  rief  katzmann:  Help,  help,  und  da  verstand  die  katze: 
Melk,  melk  .  .  .  Linde  gab  ihr  laub,  see  wasser,  brauer  bier 
drescher  stroh,  kuh  milch;  als  sie  hinkommt,  ist  katzmann 
schon  tot.  Es  kommt  ein  hässlicher  kater  und  freit.  Nein. 
Dann  kommt  ein  hübscher  kater.  Ja.  —  Diern,  smiet  't  fuul 
aas  cewer  'n  tuun,  kaak  ries  un  brad',  willn  hochtiet  maken. 

Waren. 
Smiet  't  aas  rut  cewer  'n  tuun,  lock  alle  mikemaukattings, 
ttiffel  schellen,  hochtiet  hollen:  Walkendorf. 

1841.  Hans  kater  un  mieskatt  stigen  beid  na  'n  hasselboom  rin. 
Hans  föllt  rut  un  blifft  mit  'n  kopp  inne  twäl  hangen.  —  De 
katt  geit  na'n  soot: 

Soot  mi  water,  bruger  water, 
bruger  mi  bier,  döscher  bier, 


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—     294     - 

döscher  mi  stroh,  bukoh  stroh, 
bukoh  mi  melk,  Hans  kater  melk, 
kater  muusland  is  in  'n  hasselboom  hängen  bläben. 
As    se    henkümmt,    is   Hans    kater  doot.       Se   sticht  rin  na  *n 
boom,  stött  em  rut  un  svvengt  em  sik  up  *n  nacken.     Nu  hett 
se  to  huus  en  lütt  mieskättschen,  dat  gifft  se  'n  stück  broot,  dat 
sali  se  sik  in  essig  stippen,  un   denn  vor  de  döör  hensetten  un 
uppassen.      Dor  kümmt  'n  voss    antogahn.      Guten  tag,    mies« 
katzchen,    was    machst   du?       Ik   stipp   mien    broot    in    essig. 
Was  '  macht    denn    deine    frau    kätzerin?        Sie     sitzt    in    der 
kammer  .  .  .      Geh,  sag  ihr  .  .  . 

Nein,  lass  ihn  nur  streichen, 
er  ist  nicht  von  meines  gleichen. 
Nahst  kümmt  'n  has*.  Dee  mööt  ok  wedder  aftrecken.  Toletzt 
kümmt  en  Hans  kater:  Lass  ihn  rein  kommen.  —  Nimm  't  aas, 
smiet  *n  deuwel  oewer  n  tuun,  he  stinkt  all.  Un  donn  läw'ten  se 
herrlich  un  in  freuden  un  wenn  s*  nich  doot  sünd,  laben  se 
hüüt  noch.  OaUin. 

Erst  kommt  der  ütis:  Ach  nein,  das  ist  nicht  meines- 
gleichen, lass  den  man  streichen,  den  will  ich  nich.  Dann 
der  marder.  Zuletzt  der  kater:  Ach  ja,  das  ist  meines- 
gleichen, der  soll  nicht  länger  streichen,  den  will  ich: 
Alte  Frau  in  Schorsoiv. 

1842.  .  .  .  Die  katze  geht  zum  brauen 

Bruger  mi  bier,  döscher  mi  stroh,  köhken  mi  melk, 

herr  kaatzmann  wollte  nüsse  fangen 

und  blieb  im  bäum  behangen. 
Am  andern  morgen  geht  ein  junger  herr  vorüber.  Guten 
morgen,  mädchen,  was  backst  du?  Kuchen.  Wo  ist  die  frau  . . . 
Sag  ihr  .  .  .  Sie  meldet  ihn  an.  Wie  sieht  er  aus?  Weiss. 
Sag  nur  nein.  —  Schwarz.  Sag  nur  nein.  —  Grau.  Lass 
ihn  rein  kommen.  —  Schmeiss  die  alte  hex  zum  fenster  hinaus. 
Dann  wurde  hochzeit.  Auf  der  erde  wurde  gegessen  und  auf 
den  tischen  wurde  getanzt.  Und  als  der  reis  gekocht  wurde, 
musste  N.  (hier  wird  einer  der  Anwesenden  genannt)  den  reis 
rühren.  Er  liess  ihn  aber  anbrennen  und  erhielt  mit  der  kelle 
eins  vor  den  hintern,    dass  er  hierher  flog. 

Aus  Neubrandenburg. 

1843.  ...  De  katt  geit  na'n  möller: 
Möller  mi  molt,  bruger  molt, 
bruger  mi  bier,  döscher  bier, 
döscher  mi  stroh,  bukoh  stroh, 


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—     295     — 

bukoh  mi  melk,   katermann  melk, 

kaiermann  wull  na  'n  ncetplücken 

un  is  in  'n  boom  behängen  bläben. 
De  möller  gifft  ehr  molt  .  .  . ;  as  se  henkümmt,  hängt  katermann 
doot  in'n  boom.  Se  nimmt  em  mit  to  huus,  lecht  em  in  ehr  kamer 
vor  sik  hen  un  weent  ümmer  to.  Annern  morgen  kümmt  *n  jungen 
has'  bi  ehr  kammerjungfer  an,  dee  sitt  vor  de  huusdöör  un  ett 
frühstück.  Goden  dach,  kammerkättschen,  wat  maakst  du 
hier?  lk  stipp  mien  broot  un  ät  *t  so  giern;  is  den  jungen 
herrn  ok  *n  bäten  gefällig?     Ne,  ik  dank;  wat  maakt  denn  de  fru? 

Dee  sitt  in  de  kamer  un  beweent  ehren  Jammer, 

oh  jammer  un  noot,  ehr  katermann  is  doot. 
Na,  denn  gah  hen  un  frag*  ehr,  ob  se  mi  nich  hebben  will.  —  Fru, 
hier  äben  'n  jungen  herr  kamen,  dee  fröcht,  ob  Se  em  nich  frigen 
willen.  Ne,  sech  em  man,  ik  hadd  hier  eenen  liggen  vor  mi  uppe 
bräd',  den'n  vergeet  ik  all  mien  dag'  nich.  —  Annern  morgen 
kümmt  'n  rehbuck;  dee  kricht  dat  sülwig  order.  Den  drüdden 
dach  kümmt  n  jungen  katermann  an.  De  diern  geit  rin:  Fru,  hier 
äben  'n  jungen  herr  ankamen,  hett  äben  so  'n  ogen  as  uns*  selig 
herr,  hett  äben  so  'n  boort  as  uns*  selig  herr,  hett  äben  so  'n 
swanz  as  uns'  selig  herr,  ob  Se  den'n*  nich  hebben  willen. 
Diern,  sett  de  bruutstöhl  trecht,  sech  den  jungen  herrn,  he  sali 
rinner  kamen,  un  denn  smiet  den  stinken  kater  oewer  *n  tuun. 
As  de  diern  den  ollen  stinken  kater  oewer'n  tuun  smitt,  flucht 
de  noet  ut  sinen  hals,  he  läw't  wedder  up,  geit  rin  na  de  stuw' 
un  bitt  den  jungen  kater  so  väl,  dat  dee  wechlopen  mööt. 
Donn  läw't  he  mit  sien  katzmannsch  glücklich  un  tofräden  wider, 
un  wenn  se  gistern  nich  storben  sünd,  laben  se  hüüt  noch. 

Gutspächterfrau  aus  der  Wittenhurger  Gegend 
von  ihrem  Grossvater. 


Eine  Anzahl  von  Fassungen  dieses  sehr  alten  Tiermärchens 
hat  nur  den  ersten  Teil  bewahrt. 

1844.  Katt  un  kater  gähn  na  'n  ncetplücken.  De  katt  springt 
cewer  'ne  bäk,  un  de  kater  kann  nich  roewer  kamen  un  blifft 
in'n  duurnbusch  behangen...     De  katt  geit  na'n  schooster: 

Schooster  mi  stäwel,  koopmann  stäwel, 

koopmann  mi  bier,  döscher  bier, 

döscher  mi  stroh,  koh  stroh, 

koh  mi  melk,  kater  melk, 

kater  is  in  'n  duurnbusch  behangen  bläben.      Bethwisch. 


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—     296     — 

. . .  Koh  mi  melk,  kater  nüsselank  hett  sik  in  *n  hassel- 
busch  uphängt.  Haal  mi  ihrst  gras.  He  bringt  dat  de 
koh  und  kricht  de  melk;  as  he  dor  mit  ankämmt,  is  de 
kater  all  lang'  doot:  Kobrow. 

. . .  Wasserloch  mir  wasser,  bäum  wasser,  bäum  mir  laub, 
sau  laub,  sau  mir  pick,  schuster  pick,  schuster  mir  schuh, 
braut  schuh,  braut  mir  reis,  brauer  reis,  brauer  mir  bier, 
drescher  bier,  drescher  mir  stroh,  kuh  stroh,  kuh  mir  milch, 
kater  milch,  kater  hat  einen  nusskern  übergeschluckt. 
Als  die  katze  dem  kater  die  milch  bringt,  da  wird  der 
kater  wieder  gesund:  Rethwisch. 

. . .  Wind  mi  wind,  möller  wind,  möller  mi  molt,  bruger  molt, 
bruger  mi  drank,  soeg'  drank,  soeg'  mi  hosten,  schooster 
hosten,  schooster  mi  tüffel,  bruut  tüffel,  bruut  mi  sid', 
boom  sid',  boom  mi  loof,  see  loof,  see  mi  water,  kröger  water, 
kröger  mi  bier,  döscher  bier,  döscher  mi  stroh,  koh  stroh, 
koh  mi  melk,  katzmann  melk,  katzmann  wier  so  bang' 
un  bleef  in  'n  hasselbusch  hangen :  Piiiparand  in  Neu- 
kloster  aus  Malkwitz. 

.  . .  Soeg'  mi  hosten,  schooster  hosten,  schooster  mi  schon, 
braut  schob,  bruut  mi  linnen,  wasser  linnen,  wasser  mi 
wasser,  krüger  wasser,  krüger  mi  bier,  döscher  bier, 
döscher  mi  stroh,  koh  stroh,  koh  mi  melk,  Kaasmann  sien 
melk,  Kaasmann  hangt,  dee  sali  de  melk  erlangen:  Alte 
Frau  in  Hohenwoos. 

.  . .  Soeg'  mi  hoor,  schooster  hoor,  schooster  mi  schoh, 
bruut  schoh,  bruut  mi  ries,  see  ries,  see  mi  sand,  meiner 
sand,  meiher  mi  heu,  koh  heu,  koh  mi  melk,  kater  noet- 
schell  („Schnellsprech-Vers"):  Glöde,  Ndd.  Korr.-Bl.  XVI 
S.  23  [aus  der  Warincr  Gegend). 

. . .  Goldschmidt  mi  gold,  garwer  gold,  garwer  mi  ledder, 
schooster  ledder,  schooster  mi  schoh,  bruut  schoh, 
bruut  mi  ries,  see  ries,  see  mi  sand,  . . .  ?  .  . . ,  koh 
heu,  koh  mi  melk,  kater  melk,  kater  mit  de  noetschell: 
Bartelshagen. 

Koh  mi  melk,  kater  melk,  kater  güng  na'n  nüssehangen, 
kater  bleibt  in  n  boom  behangen  (das  Übrige  war  ver- 
gessen): Frau  in  Wismar. 

Katt  un  kater  wullen  hen  kassbeeren  plücken  (das  Übrige 
war  vergessen) :  Poststempel  Diedrichshagen. 


Andere   Fassungen    wieder    setzen    mit    dem    Tode   des 
Katers  ein. 

1845.     Früher  hebben  de  katten  jo  noch  snacken  künnt.     Nu 
is  dor  eens  'n  kater  doot  bläben,   un  de  katt  hett  em  so  leef 


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hatt,  dee  hett  sik  gor  nich  von  em  trennen  künnt  un  den 
doden  (immer  bi  sik  vor  't  og*  hatt.  Dor  kümmt  ehr  Jungfer 
rin  un  secht:  Hier  is  *n  kaasmann,  dee  hett  äben  so  n  swänzlein 
un  äben  so  *n  köpf  lein  as  uns*  süff  herr.  Dor  secht  de  katt : 
Fäg*  ut  un  stöw'  ut  un  smiet  *t  stinkeit  aas  rut,  ik  will  mit  'n 
jungen  herrn  in  't  gröne  gähn. 

Alte  Forslarbeiterfrau  in  üolienwoos. 

1846.  Ein  kater  kommt  zur  jungen  katze: 
Mizemau,  wo  ist  Ihre  frau? 

Sie  sitzt  in  der  kammer  und  weint  grossen  Jammer, 

ihr  mann,  der  alte  kater  ist  tot. 
Geh  hin  .  .  .  Guten  tag,  frau  kätchen.  Schön  dank,  mädchen, 
was  wollt  Ihr?  Hier  ist  einer,  der  fragt,  ob  Sie  ihn  haben 
wollen.  Was  hat  er  für  ein  röckchen  an?  Ein  graues.  Ach 
nein,  ach  nein.  —  Ein  buntes.  Lass  *n  rein  kommen,  lass  *n 
rein  kommen.  — 

Spinn  'n  körten  dicken  faden, 

smiet  *n  ollen  cewer  *n  graben, 

dat  *n  de  hunn*  un  de  raben  vertehren. 

Woldegker  Gegend. 

1847.  Dor  wiren  mal  eens  dree  katten,  katersvader  un  katten- 
mudder  un  kattendiern.  Katersvader  bleef  doot.  Dor  keem  *n 
grisen  kater  bi  de  diern  in  de  kcek  un  frööch:  Wo  ist  denn 
die  frau  kaatsch? 

vSie  sitzt  in  der  kammer,  ihre  äugen  sind  rot, 
und  weint,  ihr  alter  herr  kater  ist  tot. 
Fragen  Sie  mal,  ob  sie  mir  haben  will.  Dor  is  'n  grisen  kater. 
Schmeiss  ihn  zur  thür  hinaus.  Annern  dach  keem  *n  swartun- 
witten  kater.  Schmeiss  ihn  zur  thür  hinaus.  Annern  dach 
keem  n  swarten.  Such  meine  ledernen  pantoffel  aus  und 
schmeiss  den  alten  herrn  kater  raus,  dass  ich  mit  meinem  jungen 
herrn  kater  spazieren  kann  gehen.  Büdnertochter  in  Laupin. 

1848.  Der  kater  ist  gestorben.  Als  freiersmann  kommt  zuerst 
jung  voss.      Die  katze  sagt  zu  ihm: 

Di  kann  ik  woll  nich  nähmen, 

du  hest  to  lange  tähnen. 
Dann  kommt  jung  has': 

Du  hest  to  lange  uhren, 

ik  mööt  noch  lang*  luern. 
Zuletzt  kommt  jung  katermann : 

.  Du  sühst  mi  ganz  un  gor  so  an, 

du  büst  noch  bäter  as  mien  mann; 


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diern,  smiet  dat  aas  in'n  graben, 

un  laat  em  vertehren  de  kreihgen  im  raben. 

Yölkshagen. 

1849-  Der  kater  hat  sich  beim  nüssepflücken  erhängt.  Ein 
junger  hase  fragt:  Was  macht  frau  kätzchen?  Sie  sitzt  in  der 
kammer  .  .  .  kater  miesland  is  doot.  Geh  hinein  .  .  .  Wie 
sieht  er  aus?  Ganz  grau  und  'ne  schwarze  blume  auf  dem 
weissen  schwänz.  .  Lass  ihn  gehen.  Dann  kommt  ein  alter 
hase.  Wie  sieht  er  aus?  Ganz  grau  und  ne  schwarze  blume 
auf  dem  weissen  schwänz  und  einen  bliss.  Lass  ihn  gehen. 
Dann  kommt  ein  junger  fuchs.  Wie  sieht  er  aus?  Braun 
und  *n  kränzel  um  den  hals  und  *n  bliss.  Lass  ihn  gehen. 
Zuletzt  kommt  ein  alter  fuchs.  Wie  sieht  er  aus  ?  Vier  weisse 
füsse  und  *n  kränzel  um  den  hals  und  *n  bliss.  Lass  ihn  rein 
kommen.  —  Smiet  *t  oll  stinkrig  aas  an  *n  tuun,  morgen  willn  wi 
hochtiet  hollen.  Fi-au  in  Proseken. 

1850.  Der  kater  ist  gestorben.  Ein  hase  fragt  das  mädchen: 
Ist  frau  kätzerin  zu  haus'? 

Ja,  sie  sitzt  oben  auf  der  kammer, 

und  beweinet  ihren  Jammer, 

ihre  äugen  sind  seidenrot, 

ihr  herzvielgeliebter  mann  ist  tot. 
Geh  hinauf,  sag  ihr,  sie  sollt  sich  nicht  so  viel  grämen,  ich  will 
sie  wieder  nehmen.  Die  katze  lief  die  treppe  tripp  trapp, 
zog  den  sagel  zick  zack,  guckt  hinein:  Gegrüsset  seist  du,  schönes 
fräulein;  hier  ist  jemand,  der  fragt  nach  dir.  Was  will  er  mir? 
Junker  hase  ungeritten,  ungeschritten  sagt: 

Sollst  dich  nicht  so  viel  grämen, 

er  will  dich  wieder  nehmen. 
Hat  er  auch  graue  äugen,  wie  mein  voriger  mann?  Nein,  er 
hat  braune  äugen.  Sag  ihm,  ich  will  ihn  nicht.  Auch  ein 
zweiter  kater  mit  blauen  äugen  wird  abgewiesen.  Endlich 
kommt  ein  dritter  mit  grauen  äugen.  Lass  ihn  herauf  kommen. 
—  Thrien,  kumm  rin,  smiet't  aas  oewer'n  tuun,  komm,  wir 
wollen  hochzeit  machen.  Bartelshagen. 

1851.  Die  katzenwitwe  spricht: 

Da  liegt  er  vor  mir  auf  dem  brett, 
der  mir  so  viel  gutes  that, 

der  mir  bracht  nach  hause   die  allerschönsten  m$use. 
(Das  Übrige  war  vergessen.)  Bibnitzer  Gegend 


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—     299     — 

1852.  Frau  kaderwitsch  (katze)  ist  zofe  bei  der  verwitweten 
frau  fuchsin.  Zu  ihr  kommt  ein  junger  hund :  Guten  tag,  frau 
kaderwitsch,  was  machst  du  da?  Ich  esse  käs*  und  weisses 
brot,  beliebt  dem  herrn  auch  was  ?  Ich  danke,  was  macht  die 
frau  fuchsin? 

Sie  sitzt  in  der  kammer,  beweinet  ihren  Jammer, 

ihre  äuglein  sind  so  rosenrot, 

das  macht,  der  alte  herr  fuchs  ist  tot. 
Frag  sie,  ob  sie  mich  will  wieder  haben.       Frau  kaderwitsch 
geht  zu  frau  fuchsin: 

Es  kömmt  ein  junger  hund  daher  gesprungen, 

ob  Sie  ihn  wohl  bezwungen, 

ob  Sie  ihn  wohl  wollten  wieder  haben? 
Muss  weiter  gehen.     Darauf  kommt  ein  junger  wolf;  der  wird 
ebenso  abgewiesen.     Zuletzt  kommt  ein  junger  fuchs  .  .  . 

Es  kömmt  ein  junger  fuchs  daher  geritten, 

ob  Sie  ihn  wohl  bestritten, 

ob  Sie  ihn  wohl  wollten  wieder  haben? 

Huse  brummbuse,  wo  weiht  de  wind,  smiet  den  ollen  stinkrigen 
voss  to  *n  finster  rut.  Alter  Lehrer  aus  der  Boixenburger  Gegend. 

1853.  De  kater  hett  *n  ncetkarm  cewerslaken  un  mööt  sticken. 
Donn  truern  se  all  um  em :  de  mess  rookt,  de  huusdöör  gnarrt, 
dat  heck  gnirrt,  de  hahn  ritt  all  sien  feddern  ut,  de  preester- 
mamsell  sleit  sik  den  kroos  up  'n  kopp  intwei  un  de  köster  lett 
all  de  doden  upstahn.  Melx. 


In  anderen  Stücken  wieder  ist  nur  die  Frage  des  Freiers 
und  die  Antwort  der  Kammerzofe  übrig  geblieben. 

1854.  a.  Mise  mise  mau,  wo  ist  denn  deine  frau? 

Die  frau  sitzt  in  der  kammer,  und  weint  in  ihrem  Jammer; 

frau  katzen  ihre  äugen  sein  rot, 

frau  katzen  ihr  allergnädigster  kater  ist  tot.         Zepkow. 

Sie  sitzt  in  der  kammer,  betrübt  in  ihrem  jammer,  weinet 
ihre  äuglein  rot,  ihr  herr  gemahl  ist  tot:  Witteriburg\  — 
ihre  äuglein  sind  so  seidenrot,  ihr  lieber  katermann  ist 
tot:  Nienhagen\  ihr  mann,  der  alte  kater  ist  tot:  Krickow\ 
ihr  lieber  kätzermann  ist  tot,  das  ist  wohl  ihre  grosse  not: 
Ltierhagen;  beweinet  ihre  not,  weil  der  alte  herr  fuchs 
ist  tot :  Ritzerow. 


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-     300     — 

b.  Miessekätte  mau,   wo  hast  du  deine  frau? 

Die  frau  ist  in  der  kammer,  beweinet  ihren  Jammer, 
ihre  äugelein  so  rot,  ihr  katermann  ist  mausetot 

Neubukow. 

1855.  Mize  mize  mau,  wo  hast  du  deine  frau? 
Die  sitzt  in  der  Speisekammer, 

und  da  macht  sie  grossen  Jammer. 
Mize  mize  mau,  wo  hast  du  deine  frau? 

Feldberger  Gegend. 

Die  ist  in  der  Speisekammer,  hat  einen  katzenjammer  (als 

Abzählreim) :  Bcdefin. 

1856.  Spiellied: 

In  der  Mitte  des  Kreises  steht  die  Katze  mit  verbundenen  Augen. 
Einige  (oder  die  ganze  Gesellschaft)  rufen: 

Was  macht  frau  katz? 
Darauf  antwortet  der  ganze  Chor: 

Sie  sitzet  in  der  kammer,  beweinet  ihren  Jammer. 
Dann  folgt  das  Klagelied  der  Katze: 

Oh  weh,  oh  weh,  mein  mann  ist  tot, 

kommt,  leute,  ruft  die  bauern, 

und  gebt  mir  meinen  schwarzen  rock, 

und  helft  ihn  mir  betrauern; 

...?...    dass  ich  einen  andern  mir  kann  nehmen. 
Sie  greift  sich  nun  einen  aus  dem  Kreise  als  neuen  Mann  heraus. 

Woldegker  Gegend. 


Des  Häsleins  Klage. 


1857.     Ich  armer  has*  in's  weite  feld, 

wie  sehr  werd  ich  da  nachgestellt; 

bei  tagen  und  bei  nachten,  da  sie  mir  thun  nachtrachten, 

sie  trachten  mir  nach  das  leben  mein, 

wo  bleib  ich  armes  häselein. 

Ich  esse  nichts  als  das  gräselein  grün, 
was  kann  ich  dann  für  schaden  thun, 
und  trinke  wasser  aus  dem  dreivier, 
und  geh  nachher  nach  mein  pläsier. 


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—     301     — 

Und  wenn  ich  komme  aus  dem  busch, 

ich  dacht,  ich  hätte  die  beste  Just, 

da  thun  sie  mir  nachstellen,  da  sie  mir  mögen  fällen. 

der  eine  bückt  sich  und  knallt  nach  mich, 

und  geht's  vorbei,  so  freu  ich  mich. 

Und  wenn  mich  dann  die  hunde  sehn, 

muss  ich  ein  gängschen  mit  ihnen  gehn; 

ich  mag  mich  tummeln  gleich  wie  die  wilden  hummeln, 

ich  mag  mich  tummeln,  so  viel  ich  will, 

zuletzt  verlier  ich  doch  das  spül. 

Und  wenn  mich  dann  der  Jäger  find't, 

thut  er  mir  an  sein  sattel  fest  binden; 

ei,  so  mag  der  pranger,  einen  hasen  hab  ich  gefangen; 

denn  slicker  un  slacker  ich  hin  un  her, 

als  wenn  ein  dieb  in  den  galgen  war. 

Und  wenn  sie  kämen  mit  mir  nach 's  haus, 
reissen  sie  mir  all  mein  ingeweid*  aus, 
und  reissen  mir  ab  mein  haar  und  feil, 
und  spielen  mit  mir  eine  scharpe  well, 
der  has*  wird  gebraten  wie  ein  fisch, 
und  wird  getragen  auf  den  herrentisch. 

Dann  setzen  sie  all  ihre  blanken  messer  daran, 
der  eine  schneid't  sich  ab  den  bein, 
der  andre  nimmt  sich  das  gegenteil, 
der  dritte  kriegt  das  schwänzchenstück. 

Esst,  ihr  lieben  gast,  es  ist  mir  lieb,  wenn  ihr  esst; 
aber  wenn  ihr  so  grosse  stücke  schneid't,  das  thut  mir  leid, 
frau  wirtin,  schenken  Sie  ein  ein  gläschen  wein, 
es  muss  ein  gebratenes  häselein  sein. 

Alte  Frau  in  Gükow. 
1858.     Ich  armer  hase  im  weiten  feld, 

wie  wird  mich  denn  so  nachgestellt, 

bei  tage  und  bei  nachten,  wie  thun  sie  mich  nachtrachten, 

sie  trachten  mich  bis  an  das  leben, 

wo  bleib  ich  armes  häselein. 

Das  wasser  trink  ich  zu  mein  klavier  (!), 
und  suche  dadurch  mein  pläsier. 

Und  wenn  mich  dann  die  hunde  sehn, 
dann  muss  ich  ein  gängchen  mit  ihnen  gehn, 
dann  geht  es  an  ein  tummeln, 
gleich  wie  die  wilden  hummeln, 


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—     302    '  — 

dann  tummel  ich  mich  noch  so  viel, 
zuletzt  verlier  ich  doch  mein  spiel. 

und  wenn  mich  dann  erhascht  der  wind, 

der  Jäger  an  den  sattel  bind't, 

dann  nimmt  er  mich  mit  nach  haus, 

nimmt  mir  's  eingeweide  aus  dem  leibe  raus. 

dann  werde  ich  gekocht  und  gebraten, 

vor  die  herren  auf  'n  tisch  getragen; 

dann  essen  sie  von  fetter  maden  fisch. 

esset,  weil  ihr  noch  alle  meine  brüder  seid; 

hütet  euch  vor  dem  Jäger,  bis  dass  er  sich  leget. 

schlicker  de  schlacker  wohl  hin  und  her, 

als  wenn  der  dieb  an  galgen  war.       I<)au  in  Nencanow. 

1859.     Armer  has'  ins  weite  feld, 

wie  wird  mir  denn  so  nachgestellt, 

bei  tage  und  bei  nachten,   da  thun  sie  mir  nachtrachten, 

sie  trachten  mir  nach  das  leben  mein, 

wo  bleib  ich  armes  häselein. 

Gras  ich  mir  ins  gräslein  grün, 

was  kann  ihn  das  für  schaden  thun; 

an  einem  grünen  blättchen,  da  thu  ich  mich  an  sättgen, 

ich  trinke  wasser  auf  meinem  revier, 

und  geh  in  dem  walde  nach  meinem  plosier. 

Und  krigen  mich  dann  die  hunde  zu  sehn, 

so  muss  ich  in  ängsten  mit  ihnen  gehn, 

durch  hecken  und  durch  tallen,   merken  über  allen, 

spricht  der  Jäger:   hoppzaza,  du  hast  verspielt,  viktoria. 

Und  unihascht  mich  dann  der  wind, 

der  Jäger  mich  an  den  sattel  hing, 

dann  schlicker  und  schlacker  ich  hin  und  her, 

als  wenn  ich  ein  dieb  an  dem  galgen  war. 

Und  komm  ich  dann  in  der  küchin  ihr  hand, 

so  werd  ich  gehangen  an  nagelwand, 

sie  krigen  mich  ans  feuer  und  drehen  mich  herum, 

die  herren  kommen  gegangen,  merken  thun  sie  prangen. 

drum,  liebe  herren,  esset  frisch, 

ihr  kriegt  einen  gebratenen  hasen  zu  tisch. 

Drum  ihr  liebsten  brüder  mein, 

so  viel  ihr  in  dem  walde  nur  sein, 

hüt't  euch  für  den  Jäger,  hüt't  euch  für  den  flegel, 


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—     303     — 

laufet  geschwind  und  säumet  nicht, 

gute,  gute  nacht,  bruder,  merke  und  spricht.  Melx. 

1860.  Ein  armes,  armes  häselein  im  weiten,  weiten  feld, 
wie  wird  mir  armes  häs'ken  nur  nachgestellt, 
von  einem  bäum  das  blättiken, 

davon  thu  ich  mir  sättigen, 

und  trinke  das  wasser  aus  reinem  revier, 

dann  gehe  ich  wieder  hin  nach  mein  quartier. 

Krigen  mich  dann  aber  die  hunde  zu  sehn, 

dann  muss  ich  mich  ängstigen  und  mit  ihnen  gehn, 

wohl  über  strupp  und  über  stein, 

wohl  über  thal  und  über  höhen. 

so  ruft  denn  der  Jäger:  hohoppsasasa, 

ach  haschen,  hast  verloren,  viktoria. 

Kriegt  mich  der  koch  in  seine  hand, 

so  muss  ich,  Matten,  hangen  an  der  wand; 

sie  krigen  mich  auf's  feuer  und  drehen  mich  herum; 

das  mädchen  kommt  gegangen,  die  herren  thut  verlangen, 

sie  ässen,  sie  sässen  so  munter  und  so  frisch, 

wir  haben  einen  gebratenen  hasen  auf  dem  tisch. 

Meierstorf, 

1861.  Ich  armer  has*  in  weitem  feld, 
wie  wird  mir  grausam  nachgestellt, 

bei  nacht  und  auch  bei  tagen,  da  thut  man  mir  nachjagen; 

und  hat  man  mich  gefangen,  ich  armer  has*  muss  hangen; 

da  fasst  mich  der  Jäger  bei  meinem  schöpf, 

und  bindet  mich  an  den  säbelknopf; 

da  bummel  ich  so  hin,  da  bummel  ich  so  her, 

als  wenn  ich  ein  dieb  am  galgen  war.  Rostock. 

1862.  Ich  armes  haschen  in  der  weiten  weit, 
warum  werd  ich  denn  so  nachgestellt. 

ich  esse  nur  ein  läppchen,  damit  kann  ich  mich  sättgen, 

ich  esse  nur  ein  wenig  grün, 

was  kann  euch  das  schaden  thun.  Klocksin. 


1863.     Gestern  abend  bei  die  nacht,  geh  ich  auf  die  hasenjagd; 
sass  ein  häslein  in  dem  strauss, 
schaut  mit  seinen  äuglein  raus, 
armes  häslein,  was  du  mir  sagst, 
und  ganz  heimlich  zu  mir  klagst. 


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—     304     — 

Was  will  denn  der  weidemann, 
er  hitzt  mir  seine  hündlein  an. 
wenn  der  Jäger  mich  ertappt, 
und  sein  Windspiel  mich  erschnappt, 
zeigt  er  mir  die  flint  gleich  her, 
als  wenn  sonst  kein  has*  mehr  war. 

Wenn  der  Jäger  mir  bringt  nach  haus, 
er  zieht  mir  pelz  und  höslein  aus, 
legt  mir  auf  das  küchenbrett, 
spickt  mir  *n  puckel  brav  mit  speck, 
sticht  mir  *n  spiess  von  hinten  hinein, 
ei,  wie  kann  er  so  grob  doch  sein. 

Wenn  ich  dann  gebraten  bin, 
trägt  man  mich  zu  der  tafel  hin, 
der  eine  schneid't  sich  ab  sein  teil, 
der  andre  bricht  mir  *n  lauf  entzwei, 
der  dritte  nimmt  das  allerbest, 
nun  nehmt  vorlieb,  ihr  lieben  gast. 

Nun  bin  ich  armer  has', 

ich  werd  nicht  fressen  mehr  kein  gras, 

ich  werd  dem  bauern  nicht  mehr  gehn  ins  kraut, 

ich  hab  's  bezahlt  mit  meiner  haut: 

wenn  ich  an  meinen  Schicksal  gedenk, 

so  es  mir  recht  von  herzen  kränkt. 

Lange  obren,  das  maul  ist  breit, 
und  der  köpf  sehr  ungescheit, 
stumpfe  zahnen,  langen  bart, 
als  wenn  er  war  von  katzenart: 
wenn  ich  an  meinen  häsen  gedenk, 
so  es  mir  recht  von  herzen  kränkt. 

Ein  Schwänzchen  hat  er  und  der  ist  klein, 

ich  wünsche,  er  möcht  noch  *n  bisschen  grösser  sein ; 

weil  er  dann  nicht  grösser  ist, 

so  muss  er  bleiben  wie  er  ist: 

wenn  ich  an  meinen  häsen  gedenk, 

so  es  mir  recht  von  herzen  kränkt.  Rostock. 


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—    305     — 


Der  wunde  Hirsch. 


1864.     Hirschlein  ging  im  wald  spazieren, 
trieb  allda  sein  artig  spiel, 

dass  es  allen  anderen  tieren  als  ein  lustger  freud  gefiel, 
aber  hinter  einer  linde  hielt  der  Jäger  und  sein  hund, 
und  der  Jäger  mit  der  flinte  schoss  das  arme  tierlein  wund, 
hirschlein  kann  nun  nicht  mehr  springen, 
denn  sein  wundes  bein  thut  weh, 
aber  wenn  die  vöglein  singen, 
legt  sich  's  weinend  in  den  klee.  Qothmann. 


Floh  und  Laus. 

1865.  a.  En  smidt  kümmt  dor  oewer  to,  as  sien  fru  enen  floh 
hett  doot  maken  wullt;  abends  warden  jo  doch  ihrst  flöh  jag't. 
Dor  secht  he  to  de  ollsch,  se  künn  em  doch  nich  so  doot 
maken,  se  müsst  doch  ihrst  *n  gebett  oewer  maken.  He  kricht 
den  floh  denn  nu  her  mit  de  tang'  un  secht: 
Du  bist  ein  tierchen  arm  und  klein, 
mit  todesmacht  umgeben,  , 

du  tracht'st  dem  menschen  nach  fleisch  und  bein,  • 
es  kostet  dir  dein  leben; 
du  bist  ein  floh  und  keine  kuh, 
und  ich  drück  dir  die  äugen  zu, 
Franz  Walter  und  du  musst  sterben. 
Dor  hett  he  em  up  *n  amboss  lecht  un  em  mit  *n  hamer  doot 
slagen.  Alte  Frau  in  Waren  aus  Varchentm. 

b.  Hier  liegst  du  armes  würmelein,  mit  todesnot  umgeben, 
du  saugst  das  blut  aus  meinem  bein, 
das  kostet  dir  dein  leben; 
du  bist  eine  floh  und  keine  kuh, 
drum  drück  ich  dir  die  äugen  zu, 
du  schwarzbraun,  du  musst  sterben. 

Grevismühlen.  Questin. 
Da  armes  kleines  schwarzes  tier,  mit  todesangst  umgeben, 
du  saugst  das  blut  ans  mein  gebein,  und  darum  musst  du 
sterben:  Hirsehburg;  —  mit  not  unü  tod  umgeben:  Rüting; 

tf  ecklenb.  Volkßüberllefeningen  Bd.  II.  20 


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—     306     — 

du  kannst  nich  länger  leben:  Wismar,  Züsow\  schwarz- 
braunlein, du  musst  sterben:  Vor -Wendorf \  —  eine  floh 
und  keine  laus,  drück  ich  dir  die  äugen  aus,  schwarz- 
brauner, du  musst  sterben:  Gletzow. 

1866.     Und  der  daum  wird  eingenetzt, 
und  der  floh  in  die  ess  gesetzt, 
schwarzer  floh,  du  musst  krepieren, 
du  musst  meinen  daum  erhören, 
glaub  mir  's  sicherlich.  Malchin. 


1867.  a.  Jetzt  hab  ich  dich  gegriffen,  du  schwarzes  rabenaas, 

dieweil  du  mich  gebissen,  nun  wirst  du  sterben  müssen, 
knipps  knipps,  wie  gefällt  dir  das?  Mkowdorf. 

Tööf,  du  schwarzes  rabenaas,  wie  hast  du  mich  gebissen . . . : 
BüHng. 

b.  Du  hast  mich  sehr  gebissen,  du  schwarzes  rabenaas, 
jetzt  wirst  du  sterben  müssen,  knipps,  wie  gefällt  dir  das? 

Aus  Wismar. 

1868.  a.  Ihr  höllengeister  packet  euch, 

dies  haus  gehört  in  Jesu  reich, 

hier  habt  ihr  nichts  zu  schaffen.  Aus  Pfau. 

b.  Ihr  höllengeister  packet  euch, 
ihr  habt  hier  nichts  zu  schaffen, 
dies  ist  mein  mann  sein  königreich, 
er  wird  sein  sach  wohl  machen. 

AUe  Tagelöhnerfrau  in  Krickow. 

Ihr  höllengeister  packet  euch,  hier  eilt  ihr  ins  verderben: 
Qarwdin. 


1869.  a.  Der  floh  lebt  herrlich  in  der  weit, 
weil  er  sich  bei  der  Jungfrau  hält, 
er  saugt  der  Jungfrau  schönstes  blut, 
wie  hat  es  doch  der  floh  so  gut.  Qrabower  Gegend. 

b.  Der  floh  lebt  herrlich  in  der  weit, 
er  ist  ein  junger  Springinsfeld, 
er  trinkt  der  Jungfrau  reines  blut, 
wie  hat  doch  so  ein  floh  es  gut  Penxliner  Gegend. 


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—     307     — 

1870.  Der  floh  lebt  herrlich  in  der  weit, 
was  fehlt  dem  kleinen  Springinsfeld, 
er  hüpft  am  weissen  strumpf  empor, 
und  kommt  an  das  paradieses  thor; 
was  manchem  mann  verborgen  war, 
das  liegt  vor  ihm  so  hell  und  klar. 

Wittenburger  Gegend, 

1871.  Der  Floh  sagt: 

a.  Dann  hab  ich  die  besten  Zeiten, 
wenn  sie  bei  dem  liebsten  sitzt, 
denn  sie  schämt  sich,  mich  zu  greifen, 

wenn  ich  sie  auch  noch  so  stich.  Kublank. 

b.  Dann  hab  ich  die  besten  Zeiten, 
wenn  sie  bei  dem  liebsten  ist, 

und  den  kaffee  thut  bereiten,  und  vor  liebe  ist  erhitzt; 
mich  zu  greifen  schämt  sie  sich, 
wenn  ich  sie  auch  noch  so  stich. 

Alte  Frau  in  Dütschow. 


1872.  a.  Ich  bin  ein  echter  Jägersmann, 

und  schiess  nach  einem  reh   und  einem  bunten  specht; 
und  dieser  specht  hat  keine  feder, 
den  ich  erwisch  in  dem  gebüsch  bei  diesem  leben, 
sah  ich  von  fern  ein  mädchen  stehn, 
die  war  so  nett,  stand  vor  dem  bett  und  jagte  flöhen. 

HelpL 
b.  Ich  bin  ein  lustiger  Jägersknecht,  schiesse  recht, 
schiess  nach  einem  bunten  specht; 
dieser  specht  hat  keine  feder, 
der  im  gebüsch,  den  ich  erwisch  in  diesem  leben, 
ich  hätt  so  gerne  mitgemacht  diese  jagd, 
diese  schöne  flöhenjagd,  hättst  du  mir  ein  wort  gesagt, 
ich  sah  von  fern  ein  mädchen  stehen,  die  war  so  nett, 
stand  vor  dem  bett  und  jagte  flöhen.  HelpL 

1873.  De  fru  is  achter  de  flöh;  denn  seggen  de  flöh  to  eenanner: 
Hi  ha  flohjagd,  hätt  so  gerne  mitgemacht; 

hättst  du  mir  ein  wort  gesagt,  von  der  jagd, 
hätt  so  gerne  mitgemacht,  hi  ha  flohjagd. 

Frau  in  Waren  aus  der  NeurStrelüxer  Gegend. 


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20* 

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—     308     — 

1874.  a.  Des  abends,  wenn  ich  vorm  fenster  steh, 

und  mir  das  hemd  beseh, 

da  seh  ich  einen  mit  langen  beinen; 

der  wird  tot  geknackt,   ins  sarg  gepackt, 

kommt  der  leichenwagen,  wird  weggefahren, 

dann  wird  er  eingebuddelt,  und  ein  lied  dabei  genuddelt. 

Edpt 
b.  Gestern  abend,  als  ich  vor  dem  fenster  steh, 
und  mir  das  hemd  beseh, 
da  seh  ich  einen  krauschen; 
der  wird  tot  gemacht,  in  sand  gepackt, 
und  dann  kommt  der  leichenwagen,   er  wird  begraben. 

Helpt. 

1875.  Wenn  ich  mal  einst  eine  floh  sah, 

dann  ward  sie  angepackt,  dann  ward  sie  tot  geknackt, 
dann  kam  der  leichenwagen,  dann  ward  sie  aufgeladen, 
dann  ward  sie  nach  *n  kirchhof  gefahren, 
und  dort  ward  sie  eingegraben.  Vorbeck. 

1876.  Wenn  ich  zu  bette  geh,  hab  ich  einen  floh  ertappt; 
dann  wird  er  tot  gemacht,  dann  kommt  der  leichenwagen, 
dann  wird  er  fortgetragen; 

sag  ich :  adieu,  mein  lieber  floh,  beiss  mir  nicht  wieder  so. 

Görlitz* 

1877.  Ach  mein  lieber  floh,  beiss  mich  nicht  wieder  so, 
sonst  wirst  du  tot  geknackt,  und  in  den  sack  gepackt; 
dann  kommt  der  leichenwagen,  dann  wirst  du  fortgefahren, 
dann  weinen  alle  flöh,  und  springen  in  die  höh. 

Aus  N&ukloster. 

1878.  a.  Widi-widi-witt,  mich  beisst  die  floh, 

widi-widi-witt,  weiss  blos  nich  wo, 
widi-widi-witt,  da  muss  sie  sein, 
widi-widi-witt,  im  hosenbein. 
dann  wird  sie  totgeknackt, 
und  warm  (in  den  sarg)  eingepackt, 
dann  kommt  der  leichenwagen, 
dann  wird  sie  weggefahren  (still  begraben), 
dann  ruf  (bitt)  ich:   lieber  floh,  beiss  mich  nicht  wieder  so. 

Barnstorf. 
In  das  linke  hosenbein,  ganz  gewiss  da  muss  sie  sein :  Rostock. 
b.  Wide-wide-witt,  mich  beisst  ein  floh, 
wide-wide-witt,  ich  weiss  nicht  wo, 
wide-wide-witt,  am  linken  bein, 
wide-wide-witt,  da  sitzt  das  schwein. 


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—     309    — 

trarabumdide,  wenn  ich  ein  flöhlein  seh, 

dann  wird  es  totgeknackt,  dann  kommt  der  leichenwagen, 

dann  wird  es  fortgetragen; 

dann  sag  ich:  lieber  floh, 

beiss  mich  nicht  wieder  so  an  den  popo. 

Aus  Neukloster. 

1879.  Eine  grosse  mordgeschichte  ist  geschehn  zu  Oldesloe, 
eine  frau  in  ihrem  bette 

hat  ermordet  hundert  (fünfzig)  flöh.  Schwansee  (Waren). 
Zu  Lorenzhöh  (so  sangen  wir  früher  hier  in  Wismar, 
wenn  zum  Pfingstmarkt  die  Orgeldreher  mit  ihren  Schauer- 
bildern hier  waren):  Wismar;   zu  Aschenaloh :  Wittenburg. 

1880.  Scheusslich  ist  die  mordgeschichte, 
die  ein  mensch  begangen  hat, 

eine  frau  in  ihrem  bette  einen  floh  ermordet  hat. 

Oanxlin. 

1881.  Eine  grosse  mordgeschichte,  die  sich  zugetragen  hat, 
eine  frau  in  ihrem  bette  fünfzehn  flöh  getötet  hat, 
und  zwei  wanzen  noch  daneben, 

welches  ein  geschrei  gegeben.  Lübtheen. 

1882-     Eine  frau  in  ihrem  bette  hat  ermordet  einen  floh, 
nein,  sie  hat  noch  mehr  begangen, 
hat  zwei  wanzen  aufgehangen, 

und  zwei  lause  tot  geknackt,  und  sie  in  ihr  brot  gebackt. 

Blücher. 

1883.  In  dem  fremden  Ungarlande 

ist  eine  grausame  that  geschehn; 
die  frau  in  ihrem  bette  eine  floh  ermordet  hat. 
diese  biss  ihr  in  die  waden,  sie  griff  gar  eilig  zu, 
und  kriegte  sie  beim  kragen,  drückt  ihr  die  kehle  zu. 

Meierstorf. 

1884.  Wo  geit  dat  in  dat  schoolhuus  her, 
dor  biten  uns  de  wanzen, 

de  grisen  faten  ok  noch  an, 

de  flöhbück  springen  un  danzen. 

Büdnertochter  in  Triepkendorf. 


1885.  Einst  sass  ich  hinter  dem*  zäun  und  laus'te  meinen  rock, 
und  als  ich  in  die  ärmel  kam,  da  sass  ein  halbes  schock, 
und  als  ich  in  die  seite  kam,  da  sassen  noch  viel  mehr, 
und  als  ich  auf  den  rücken  kam,  da  sass  ein  ganzes  heer; 


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—     310    — 

da  ging  es  immer:   geknicker  geknacker, 
die  nägel  die  waren  rot, 

und  all  die  andern  lause  schrien:  wie  bitter  ist  der  tod. 

Deputatknecht  in  HelpL 

1886.  Als  ich  mal  aus  Polen  kam,  da  laus't  ich  meinen  rock, 
auf  die  rechte  seite  sass  ein  ganzes  schock, 

auf  die  linke  seite  sassen  noch  viel  mehr, 
mitten  auf  dem  rücken,  da  sass  die  ganze  armee; 
da  ging  es  an  die  gnitsche  gnatsche  gne, 
die  nägel  wurden  rot, 

ach,  wie  schrei'n  die  armen  lause,  wie  bitter  ist  ihr  tod. 
Alte  Tagelöhnerwitwe  in  Gross- Gievitz. 

1887.  Als  ich  aus  Polen  kam,  da  laus't  ich  meinen  rock, 

als  ich  in  den  kragen  kam,   da  sass  ein  halbes  schock, 
als  ich  in  den  rücken  kam,   da  sassen  noch  viel  mehr, 
als  ich  unter  die  ärmel  kam,  da  sass  das  ganze  heer; 
da  ging  es  immer:  die  knick  die  knack, 
die  nägel  wurden  rot, 
ach  gott,  was  schrieen  die  lause : 

wie  bitter  ist  mir  mein  tod.  Alter  in  Schönbeck. 

Die  knitschel  die  knatechel:  Lindow. 

1888-     Es  war  mal  einst  ein  Schneider,  die  laus  auf  seinem  rock, 
und  auf  der  rechten  seite  waren  fünfhundert  schock, 
und  auf  der  linken  noch  viel  mehr, 
und  auf  dem  rücken  das  ganze  heer. 
da  fing  er  an  zu  schlachten,  die  nägel  wurden  ihm  rot, 
da  schrieen  die  armen  lause:  wie  bitter  ist  der  tod. 
kramsvogel,  du  musst  sterben,  du  lässt  mir  keine  ruh, 
nu  thu  die  äuglein  zu,  und  schlaf  in  guter  ruh. 

Briefträger  in  Vipperow. 

1889.     Schon  wieder  ein  lied  gesungen, 
da  folgt  ein  schnäppschen  drauf; 
in  Russland  und  in  Polen,  da  ist  es  so  gebrauch, 
und  als  ich  in  die  herberg  kam,  besah  ich  meinen  rock, 
und  als  ich  da  die  ärmel  nahm,  fand  ich  ein  halbes  schock; 
und  dann  ging  's  immer :  die  knicker  die  knacker, 
meine  nägel  die  wurden  mir  rot, 

stirb,  du  mein  armes  tierchen,  stirb  du  einen  bittern  tod. 

Gross-Lantow. 


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Anmerkungen. 


*^r 


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Zweites  Verzeichnis 
der  von  mir  benutzten  volkskundlichen  Litteratur. 


Sämtliche  im  ersten  Bande  (S.  259-271)  genannten  Werke  sind 
auch  für  diesen  Band  benutzt  worden,  ebenso  die  Fortführungen  der 
dort  verzeichneten  Zeitschriften.  Die  dort  gebrauchten  Abkürzungen 
sind  hier  beibehalten. 

Um  das  Verzeichnis  nicht  über  Gebühr  anschwellen  zu  lassen, 
nenne  ich  hier  —  mit  einigen  begründeten  Ausnahmen  —  aus  der 
von  mir  benutzten  Litteratur  nicht: 

L  Die  mecklenburgische  und  die  sonstige  niederdeutsche  Dialekt- 
Litteratur. 
Beuter  ist  nach  der  Volksausgabe  citiert. 
IL  Die  Idiotika. 

Alle  Hauptwerke  sind  durchgesehen.  Schw.  Wtb.  = 
Schweizerisches  Idiotikon,  bearbeitet  von  Staub  und  Tobler, 
Frauenfeld  1881  ff.;  Eis.  Wtb.  =  Wörterbuch  der  elsassischen 
Mundarten,  bearbeitet  von  E.  Martin  und  H.  Lienhart,  Strass- 
burg  1897  ff. 

III.  Die  Sprichwörter -Litteratur. 

Die  Hauptwerke  sind  benutzt. 

IV.  Die  Litteratur  der  eigentlichen  Volkslieder. 

Vollständigkeit  ist  flu*  die  neuere  Zeit  erstrebt  worden. 

V.  Die  Litteratur  über  das  Tierepos  und  sonstige  Werke  der 
älteren  Zeit. 
Es  werden  u.  a.  citiert:  Konrad  von  Megenberg  nach 
der  Ausgabe  von  Pfeiffer,  der  Esopus  des  Burkhard 
Waldis  nach  der  Ausgabe  von  Kurz,  Rollenhagen's 
Froschmeuseler  nach  der  Ausgabe  von  Goedeke. 

VI.  Die  Litteratur  über  Sagen,  Märchen  und  Gebräuche. 

Die  Hauptwerke  aus  deutschen  Ländern  sind  durchgesehen. 
Aus  der  sonstigen  Litteratur  sind  u.  a.  benutzt  die  Werke  von 


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—     314     — 

Wolf,  Mont-Cock,  Landschoot,  J008,  Lehemrbe, 
Gittäe  -  Lemoine,  Campbell,  Henderson,  Hyde, 
Asbjörnson  -  Moe.,  Cavallius  -  Stephens,  Maurer, 
Arnason,  Russwurm,  Schreck,  Bienemann,  Jannsen, 
Leskien-  Brugmann,  Jurkschat,  Genetz,  Holz- 
mayer, Bernhard  Schmidt,  Hahn,  Pedersen,  Groh- 
mann,  Krauss,  Wlislocki,  "Wenzig,  Cosquin, 
Säbillot,   Blad£,  Carnoy,  Seidel  u.  a.  m. 

VII.  Die  Litterat ur  über  Tiersymbolik. 

Die  Litteratur  über  einzelne  Tiere  wird  am  betreffenden  Orte 
angeführt  werden. 

Alle  citierten  Werke  sind,  soweit  nicht  das  Gegenteil  aus- 
drücklich bemerkt  ist,  von  mir  selbst  eingesehen. 

Mecklenburg. 

Chytraeus:  Nomenciator  Latinosaxonicus  denuo  editus. 
Rostochii  anno  M.  DC.  IV. 

Mi:  Wörterbuch  der  Mecklenburgisch- Yorpommerschen Mundart 
von  Mi  (Sibeth).     Leipzig  1876. 

B  o  1 1 :  Abriss  der  meklenburgischen  Landeskunde.  Von  Ernst 
Boll.     Wismar  und  Ludwigslust  1861.     (Die  Fauna  S.  95-146.) 

Sienissen,  Mag.:  Linnäische  Synonymie  zu  den  Meklen- 
burgisch  platten  zoologischen  Benennungen.  In  seinem:  Magazin  für 
die  Naturkunde  und  Oekonomie  Meklenburgs.  I  Schwerin  1791 
S.  168-177. 

Siemssen,  Mon.  1790:  Beitrag  zur  Naturkunde  Mecklen- 
burgs. Verfasst  von  A.  C.  Siemssen:  Monatsschrift  von  und  für 
Mecklenburg  1790  S.  623-636.     (Vgl.  1791    S.  329  f.   339  f.) 

Siemssen,  Vögel:  Handbuch  zur  systematischen  Kenntniss 
der  Meklenburgischen  Land=  und  Wasservögel  von  M.  Adolph  Christian 
Siemssen.    Rostock  und  Leipzig  179*4. 

Siemssen,  Fische:  Die  Fische  Meklenburgs  von  M.Adolph 
Christian  Siemssen.    Rostock  und  Leipzig  1794. 

Zander,  Vögel:  H.  D.  F.  Zander.  Naturgeschichte  der  Vögel 
Mecklenburgs.    Acht  Theile.     Wismar  1838. 

Zander:  Systematische  Uebersicht  der  Vögel  Meklenburgs. 
Archiv  des  Vereins  der  Freunde  der  Naturgeschichte  in  Meklenburg 
J.  XV  1861  S.  44  ff. 

Besondere  Schriften  über  das  Tierleben  im  Volksmunde. 

Aus  der  im  ersten  Bande  verzeichneten  Litteratur  kommen  für 
das  Tierleben  vornehmlich  in  Betracht: 


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—     315    — 

Simrock,  Kinderbuch  S.  146-172  und  S.  179-196,  Grote 
S.  221-254,  Strackerjan  II  S.  80-113,  Wegener  I  S.  67-101, 
Dierinissen  S.  28-41,  Fiedler  S.  89-98,  Curtze  S.  279-286, 
HaltrichS.  1-102,  S.  152-157,  Baumgarten  S.  70-124,  Dunger 
S.  75-81,  Peter  I  S.  61-70,  S.  75-85,  Rochholz  S.  66-98, 
Stöber  S.  69-86,  E.  Meier  S.  22-32.  Ausserdem  vor  allem 
Pomm.  Bl.  (Brunk  u.  a.),  Urquell  (Brunk  u.  a.),  Volks- 
kunde und  Firmenich. 

Franz:  Animalium  Historia  sacra...a  Wolfgango  Franzio. 
Editio  quinta.    Amstelodami  1643. 

Gesner:  Conradi  Gesneri  medici  Tignrini  Historiae  animalium 
libri  I-IV.    Tiguri  1551-58. 

Medicus:  Die  Naturgeschichte  nach  Wort  und  Spruch  des 
Volkes.    Von  Dr.  Wilhelm  Medicus.    Nördlingen  1867. 

Steiner:  Die  Tierwelt  nach  ihrer  Stellung  in  Mythologie  und 
Volksglauben  von  Carl  J.  Steiner.    Gotha  1891. 

Müllenhoff:  Die  Natur  im  Volksmunde.  Von  Karl  Müllen- 
hoff.    Berlin  1898. 

Masius:  Naturstudieu.  Skizzen  von  Hermann  Masius.  Zwei 
Bände.    Achte  Auflage.    Leipzig  1874. 

Dähnhardt,  Naturgesch.  Volksm.:  Naturgeschichtliche 
Volksmärchen  aus  nah  und  fern.  Gesammelt  von  Oskar  Dähnhardt. 
Leipzig  1898. 

Marx  August:  Griechische  Märchen  von  dankbaren  Tieren  und 
Verwandtes.    Stuttgart  1889. 

Gubernatis:  Die  Thiere  in  der  indogermanischen  Mythologie 
von  Angelo  de  Gubernatis.  Aus  dem  Englischen  übersetzt  von 
M.  Hartmann.    Leipzig  1874. 

Hopf:  Thierorakel  und  Orakelthiere  in  alter  und  neuer  Zeit 
von  Dr.  Ludwig  Hopf.    Stuttgart  1888. 

Köhler:  Das  Tierleben  im  Sprichwort  der  Griechen  und 
Römer  von  Carl  Sylvio  Köhler.    Leipzig  1881. 

Keller:  Thiere  des  classischen  Alterthums  in  culturgeschicht- 
licher  Beziehung  von  Otto  Keller.    Innsbruck  1887. 


Wackernagel,  Voc.  var.:  Voces  variae  animantium.  Ein 
Beitrag  zur  Naturkunde  und  zur  Geschichte  der  Sprache  von  Wilhelm 
Wackernagel.    Basel  1869. 

Winteler:  Naturlaute  und  Sprache.  Ausführungen  zu 
W.  Wackernagels  Voces  variae  animalium  (sie !).  Von  Dr.  J.  Winteler. 
Aarau  1892. 

U  hl  and:  Fabellieder.  Uhlands  Schriften  zur  Geschichte  der 
Dichtung  und  Sage.    Band  HI  S.  52  ff. 


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—     316     — 

Seelmann:  Die  Vogelsprachen  (Vogelparlamente)  der  mittel* 
alterlichen  Litteratur.    Ndd.  Jahrb.  XIV  S.  101  ff. 

Landau  Marcus:  Tierhochzeiten.  Zs.  f.  vgl.  Litteraturgesch. 
N.  F.  I  S.  372. 

Waldbrühl  Wilhelm  v.:  Der  Vogelgesang  und  das  Volkslied. 
Sechstes  Ergänzungs-Heft  zur  Zeitschrift  „Die  Natur".  Halle  1865. 
S.  1-9. 

Jacoby  Dr.  L. :  Über  die  Nachahmung  von  Naturstimmen  in 
der  deutschen  Poesie.  Frommel-Pfaff's  Sammlung  von  Vorträgen  für 
das  deutsche  Volk.    II  Heidelberg  1880  Nr.  10  S.  341-371. 

Westfalens  Tierleben  in  Wort  und  Bild.  Herausgegeben 
von  der  zoologischen  Sektion  für  Westfalen  und  Lippe  unter  Leitung 
ihres  Vorsitzenden  Prof.  Dr.  H.  Landois.  Paderborn  I  1883/4. 
H  1886.    III  1892.    (Vgl.  I  S.  384  ff.    II  337  ff.j 

Holt  mann  M. :  Naturstimmen  im  Frühlinge.  Neunzehnter 
Jahresbericht  des  Westfälischen  Provinzial-Vereins  für  Wissenschaft 
und  Kunst  für  1890.    Münster  1891.    S.  50-62. 

Schwerin:  Vöggel  -  Sproak  un  Snack.  In  plattdeutsche  Reim- 
verse gebracht  durch  Fritz  Schwerin.    Neuhaldensleben  o.  J. 

Bujack:  Naturgeschichte  der  höheren  Thiere  mit  besonderer 
Berücksichtigung  der  Fauna  Prussica  von  Johann  Gottlieb  Bujack. 
Königsberg  1837. 

Toppen:  Thiersprache  und  Thiermährchen.  Nach  Büchern 
und  aus  dem  Munde  des  Volks  mitgetheilt  von  Dr.  M.  Toppen.  Neue 
Preussische  Provincial-Blätter  I.    Königsberg  1846.    S.  435—454. 

FriBchbier:  Zur  volkstümlichen  Naturkunde.  Beiträge 
aus  Ost-  und  Westpreussen  von  H.  Frischbier.  (S.  A.  aus  der 
Altpreuss.  Monatsschrift) 

Treichel:  Provinzielle  Sprache  zu  und  von  Thieren  und 
ihre  Namen.  Von  A.  Treichel.  Altpreuss.  Monatsschrift,  XXnc 
S.  152-212.    XXX  S.  309-338. 

Wilhelm:  Thiernamen  in  volkstümlichen  Zusammensetzungen 
und  Redensarten  des  Saazer  Landes  von  Franz  Wilhelm.  Saaz 
o.  J.  (1898.) 

Blaas  CM.:  Volkstümliches  aus  Niederösterreich  über  Thiere. 
Germania  XX.    1875.   S.  349-356. 


Sloet:  De  dieren  in  het  germaansche  volksgeloof  en  volks- 
gebruik  door  Mr.  L.  A.  J.  W.  Baron  Sloet    'S-Gravenhage  1888. 

F.  L.  Grundtvig:  Fuglene  i  Folkets  Digtning  og  Tro. 
Fire  Foredrag,  holdte  i  Foraaret  1881  af  F.  L.  Grundtvig.  Kjaben- 
havn  1883. 


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—    317     — 

Pontoppidan:  Erich  Pontoppidans  Versuch  einer  natürlichen 
Historie  von  Norwegen.  Aus  dem  Dänischen  übersetzt  von  Johann 
Adolph  Scheiben.    Zwei  Theile.    Kopenhagen  1753.  1754. 

Swainson:  The  folk-lore  and  provincial  names  of  britisch 
birds  by  Charles  Swainson.    London  1886. 

Rolland  F.  p.:  Faune  populaire  de  la  France.  Sechs  Bände. 
Paris  1877-83. 

Cibele  Angela  Nardo:  Zoologia  popolare  Veneta  specialmente 
Bellunese.    Palermo  1887. 

"Wald au  Alfred:  Die  Vogelsprache  bei  den  Cechen.  Mag.  f. 
d.  Lit.  des  Ausl.    72.  Band  (Berlin  1867)  S.  542-544. 

Waldau  Alfred:  Die  Vögel  in  den  böhmischen  Kinderliedern. 
Mag.  f.  d.  Lit.  des  Ausl.  73.  Band  (1868)   S.  348-349. 

Bleek:  Reineke  Fuchs  in  Afrika.  Von  Dr.  W.  H.  J.  Bleek. 
Weimar  1870. 


Tiernamen. 

Ich  nenne  hier: 

N  e  m  n  i  c  h :  Allgemeines  Polyglotten  -  Lexicon  der  Natur- 
Geschichte  mit  erklärenden  Anmerkungen  von  Philipp  Andreas 
Nemnich.    Hamburg  und  Halle  1793  ff. 

Edlinger:  Erklärung  >  der  Tier -Namen  aus  allen  Sprach- 
gebieten von  August  v.  Edlinger.    Landshut  1886. 

Junius:  Nomenciator  Francofvrti  1596  (De  animalibus 
S.  36-74). 

Lübben  August:  Die  Thiernamen  im  Reineke  Vos.  Programm 
des  Gymnasiums  zu  Oldenburg  1863. 

0.  Glöde:  Über  Tiernamen  im  Volksmund  und  in  der  Dichtung. 
Zs.  f.  d.  TJnt.  V  S.  741  ff.  VII  S.  115  ff. 

A.  Höfer:  Tier-  und  Pflanzennamen.  Germania  XVHi 
(1873)  S.  9-12. 

Schumann  Colmar,  Lüb.  Mitt:  Mitteilungen  des  Vereins 
für  Lübeckische  Geschichte  und  Alterthumskunde  5.  Heft  (1891. 
1892)  S.  11  ff.  27  ff.   41  ff. 

Sundermann  Fr.:  Volksthümliche  Thiernamen  in  Ostfriesland. 
Ostfries.  Jahrb.  I.    Emden  und  Aurich  1870.    S.  88  ff. 

J.  ten  Doornkaat  Koolman,  Ndd.  Jahrb.  XI  S.  111  ff.: 
Tier-  und  Pflanzennamen  aus  Ostfriesland. 

Mühling:  Provinzial- Namen  der  Thiere  Preussens.  Der 
neuen  Preussischen  Provinzial -Blätter  andere  Folge.  VIIE  Königs- 
berg 1855  S.  167-179. 


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—     318    — 

Wurm  Fr.:  Provincialnamen  von  Thieren  und  Pflanzen.  Mit- 
teilungen des  Nordböhmischen  Excursions  -  Clubs.  Redigiert  von  Prof. 
A.  Paudler.    HI  Böhm.-Leipa  1880.    S.  250-253. 

Branky  Franz:  Einige  Vogelnamen  aus  dem  nördlichen 
Böhmen.    Zts.  f.  d.  Phil.  XXI  1889  S.  207-214. 

Naumannia  1853  S.  94  ff.,  S.  391  ff.,  1855  S.  70  ff., 
313  ff.,   317  ff. 

Birlinger,  D.  M.  VII  92  ff.:  Zur  Sprache  der  bairischen 
Vogel-  und  Fischwaid. 

Dalla  Torre:  Die  volkstümlichen  Thiernamen  in  Tirol. und 
Vorarlberg.  Von  Prof.  Dr.  K.  W.  v.  Dalla  Torre.  Beiträge  zur 
Anthropologie,  Ethnologie  und  Urgeschichte  von  Tirol.  Festschrift 
Innsbruck  1894.    S.  57-156. 

Defrecheux:  Vocabulaire  de  la  faune  Wallonne  par  Joseph 
Defrecheux.  Bulletin  de  la  soctete  ltegeoise  de  litterature  Wallonne. 
Deuxieme  sene.    Tome  XII   Liege  1889  S.  11   241. 

Vgl.  vor  allem  auch  D.  M.,  Ndd.  Korr.-Bl.,  Pomm.  Bl. 

Sonstige  im  ersten  Bande  nicht  verzeichnete  Litteratur 
aus  Deutschland. 

J.  G.  Büsching,  W.  N.:  Wöchentliche  Nachrichten  III  1817, 
IV  1819. 

Böhme,  Kinderlied:  Deutsches  Kinderlied  und  Kinderspiel. 
Herausgegeben  von  Franz  Magnus  Böhme.    Leipzig  1897. 

Dichtungen  aus  der  Kinderwelt.    Hamburg  1815. 

Dorenwell:  Niedersächsisches  Volksbuch  herausgegeben  von 
K.  Dorenwell.    Zwei  Bände.    Hannover  1884.   1886. 

Jev.  Kai.:  De  plattdütsche  Kienner  herutgewen  von  Karl 
Friderk  B-n.    Jever  1868-1871. 

Plattdütsche  Hu sf  rund.  Redigirt  von  Willem  Kastner.  II- V 
Leipzig  1877  ff. 

Fröhlich:  Lügen  Konfallgen.  Plattdütsche  Bimels  un  swarte 
Biller  voer  sine  lütten  goden  Frünn  von  Onkel  Karl  Fröhlich.  Berlin 
o.  J.  (1858).    (Enthält  Bearbeitungen  von  Volksreimeü.) 

Günther:  Neuester  Wiegen-  Lieder  -Kranz  in  plattdeutscher 
Mundart.  . . .  von  Johann  Christian  Günther  jun.    Magdeburg  1848. 

Kuhn-Schwartz  N.  S. :  Norddeutsche  Sagen,  Märchen  und 
^Gebräuche.  Gesammelt  und  herausgegeben  von  A.  Kuhn  und 
W.  Schwartz.    Leipzig  1848.    (Tierreime  S.  451-453.) 

Kuhn  W.  S.:  Sagen,  Gebräuche  und  Märchen  aus  Westfialen. 
Gesammelt  und  herausgegeben  von  Adalbert  Kuhn.  Zwei  Theile. 
Leipzig  1859.    (Tierreime  II  S.  68-82.) 


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—     319    — 

Kuhn  A.,  v.  d.  H.  Germ.:  Proben  niederdeutscher  Mundarten. 
Von  der  Hagens  Germania  V  1843  S.  246-251.  Kinderlieder. 
Zumeist  in  Berlin  gesammelt    Ebendort  VIII  1848  S.  226-238. 

Schi. -Holst.  Jahrb.:  Jahrbuch  ftir  die  Landeskunde  der 
Herzogtümer  Schleswig,  Holstein  und  Lauenburg.    I-X.    Kiel  1858  ff. 

Die  Heimat:  Monatsschrift  des  Vereins  zur  Pflege  der  Natur- 
und  Landeskunde  in  Schleswig-Holstein,  Hamburg,  Lübeck  u.  dem 
Fürstentum  Lübeck.    Kiel  1897  ff. 

Hansen:  Characterbilder  aus  den  Herzogtümern  Schleswig, 
Holstein  und  Lauenburg,  den  Hansestädten  Hamburg  und  Lübeck, 
wie  dem  Fürstenthum  Lübeck  von  A.  TL  Hansen.    Hamburg  1858. 

Holm:  Kost  und  Kinnerbeer.  Und  sowat  mehr.  Zwei 
Erzählungen  aus  dem  holsteinischen  Landleben  von  Adolf  Holm. 
Leipzig  1897.    (Enthält  allerlei  Volkstümliches.) 

Bär  mann,  S.  B.:  Dat  sülwern  Book  van  Jürgen  Nikiaas 
Bärmann.    Tweede  Uplaag.    Hamborg  1859. 

Nathansen:  Aus  Hamburgs  alten  Tagen.  Ernste  und  heitere 
Mitteilungen  von  W.  Nathansen.  Hamburg  1894.  (S.  116-136:  Die 
der  Altenwallstrasse  bis  zum  Jahre  1842  eigentümlichen  Kinder- 
lieder .  .  .) 

Schumann  Colmar:  Beiträge  zur  lübeckischen  Volkskunde. 
Vaterstädtische  Blätter.  Lübeck  1897  ff.  (Ich  citiere  nach  dem  mir 
vorliegenden,  im  Druck  noch  nicht  vollendeten  Abdruck.  Tier- 
verse S.  43  ff.) 

(De ecke):  Hundert  Lübsche  Volksreime.  Herrn  Dr.  med. 
C.  Pabst  und  Herrn  Dr.  med.  W.  von  Bippen  freundschaftlich  geweiht 
am  8.  Juni  1858. 

E.  M.  Arndt:  Mährchen  und  Jngenderinnerungen.  Erster 
Theil.    Zweite  Ausgabe.    Berlin  1842.    Zweiter  Theil.    Berlin  1843. 

Jahn:  Volkssagen  aus  Pommern  und  Bügen.  Gesammelt 
und  herausgegeben  von  Dr.  Ulrich  Jahn.  Zweite  Auflage.  Berlin 
1889.    (Tier-Sagen  und  Reime  S.  433  ff.) 

Drosihn:  Deutsche  Kinderreime  und  Verwandtes,  aus  dem 
Munde  des  Volkes  vornehmlich  in  Pommern  gesammelt  von  Friedrich 
Drosihn.  Nach  seinem  Tode  herausgegeben  von  Carl  Bolle  und 
Friedrich  Polle.  Leipzig  1897.  (Tierstimmen  und  Verwandtes 
S.  73-77.) 

Haas:  Schnurren,  Schwanke  und  Erzählungen  von  der 
Insel  Bügen.  Gesammelt  und  herausgegeben  von  Dr.  A.  Haas. 
Greifswald  1899.    (S.  98-109:  Tiersprache  und  Tiermärchen.) 

Brunk,  Volkslieder:  Plattdeutsche  Volkslieder  aus  Pommern. 
Von  August  Brunk.  Beiträge  zur  Geschichte  und  Alterthumskunde 
Pommerns.    Festschrift.    Stettin  1898.    S.  246  ff. 


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—     320     — 

Schwerin  Fritz:    Der  Altmärker.    Neuhaldensleben  o.  J. 

Frömmel:  Kinder -Heime  Lieder  und  Spiele.  Gesammelt  von 
Otto  Frömmel.    Erstes  Heft.    Berlin  1899. 

Keusch:  Sagen  des  Preussischen  Samlandes  von  R.  Reusch. 
Zweite  Auflage.    Königsberg  i.  Pr.  1863.    (Thiersprache  S.  1 19-126.) 

Toeppen:  Aberglauben  aus  Masuren  mit  einem  Anhange, 
enthaltend:  Masurische  Sagen  Und  Mährchen.  Mitgetheilt  von  Dr. 
M.  Toeppen.    Zweite  Auflage.    Danzig  1867. 

Viol£t:  Neringia  oder  Geschichte  der  Danziger  Nehrung  von 
Alex.  Ferdinand  Viotet    Danzig  1864. 

Frischbier:  Preussische  Volkslieder  in  plattdeutscher 
Mundart.  Mit  Anmerkungen  herausgegeben  von  H.  Frischbier. 
Königsberg  i.  Pr.  1877. 

Treichel:  Volkslieder  und  Volksreime  aus  Westpreussen. 
Gesammelt  von  Alexander  Treichel.    Danzig  1895. 

Böhm  Eduard:  TJtem  bernsteenwinkel.  Königsberg  1893. 
(S.  143  ff. :  Allerlei  utem  volksmund.) 

Winter  F.,  Magd.  Gesch. -Bl. :  Volksreime  und  Kinder 
lieder  aus  dem  Magdeburger  Lande.  Geschichts-Blätter  für  Stadt  und 
Land  Magdeburg.  X  (Magdeburg  1875)  S.  303-335,  XII  (1877) 
S.  381-395. 

Wegener,  Magd.  Gesch.-Bl.:  Spiele  aus  dem  Magdeburger 
Lande  mit  Beiträgen  aus  anderen  Gegenden  Nord  -  Deutschlands  (zur 
Ergänzung  der  Volkstümlichen  Lieder  aus  Norddeutschland)  gesammelt 
von  Ph.  Wegener.  Geschichts-Blätter  für  Stadt  und  Land  Magdeburg. 
XVH  1882  S.  400-437.     Vgl.  XVIII  1883  S.  1-16,  S.  146-184. 

Pröhle,  Harzbilder:  Sitten  und  Gebräuche  aus  dem  Harz- 
gebirge.   Von  Heinrich  Pröhle.    Leipzig  1853. 

Andree:  Braunschweiger  Volkskunde  von  Richard  Andree. 
Braunschweig  1896.    (Die  Tiere  in  den  Volksreimen  S.  336—341.) 

Jellinghaus,  Westf.  Gr.:  Westfälische  Grammatik.  Die 
Laute  und  Flexionen  der  Ravensbergischen  Mundart  mit  einem 
Wörterbuche  von  Hermann  Jellinghaus.  Bremen  1877.  (S.  110-114: 
Bäthsel  und  Kinderreime.) 

Woeste  Friedr.,  v.  d.  H.  Germ.:  Mitteilungen  aus  West- 
feien. Von  der  Hagen's  Germania  IX  (1850)  S.  284-295;  Volks- 
reime aus  Grafschaft  Mark.    Ebendort  X  (1853)  S.  65-80. 

Fricke:  Das  mittelalterliche  Westfalen  oder  die  alten  Sitten, 
Gesetze,  Gerichte,  Zustände  und  Gewohnheiten  der  roten  Erde  von 
W.  Fricke.    Minden  i.  W.  1890.    (Enthält  viel  Volkstümliches.) 

Hartmann  Hermann:  Bilder  aus  Westfalen.  Osnabrück 
1871.    Neue  Folge.  Minden  i.  W.  1884. 

Prüm  er  Karl:  Westfälische  Volksweisheit.    Barmen  1881. 


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—     321     — 

Bahlmann,  Lieder:  Münsterische  Lieder  und  Sprichwörter 
in  plattdeutscher  Sprache.    Von  Dr.  P.  Bahlmann.    Münster  1896. 

Bahlmann,  Märchen:  Münsterländische  Märchen,  Sagen, 
Lieder  und  Gebräuche.  Gesammelt  und  herausgegeben  von  Dr. 
P.  Bahlmann.    Münster  i.  W.  1898. 

Bahlmann,  Westf.  Gesch.-Bl.:  Mundartliches  aus  dem 
Münsterlande.  Westfälische  Geschichtsblätter  B.  I  Porta  Westphalica 
1895  S.  53  ff. 

Kem-Willms:  Ostfriesland  wie  es  denkt  und  spricht.  Von 
W.  G.  Kern  &  W.  Willms.  Norden  1869.  (Das  Thier  im  Sprich- 
wort S.  57-80.) 

Lüpkes:  Alte  Heimatklänge.  Dreissig  ostfriesische  Festlieder 
und  Dreihundert  Reimsprüche.  Von  Wiard  Lüpkes.  Emden  und 
Borkum  1888. 

Volckmar:  Zur  Stammes-  und  Sagengeschichte  der  Priesen 
und  Chauken.  Programm  des  Königlichen  Gymnasiums  zu  Aurich. 
Ostern  1867.    (Anhang  S.  39  ff.:  Alte  Volkslieder.) 

Norrenberg:  Beiträge  zur  Localgeschichte  des  Niederrheins. 
I.  Aus  dem  alten  Viersen.  Viersen  1873.  III.  Chronik  der  Stadt  Dülken, 
Viersen  und  Dülken  1874.    (Vogelnamen  und  Vogelstimmen  S.  116  f.) 

Eskuche:  Siegerländische  Kinderliedchen.  Aus 
Volksmund  gesammelt  und  erläutert  von  Dr.  Gustav  Eskuche. 
Siegen  o.  J.    (Vgl.  S.  44-46.) 

Weyden  Ernst:  Köln  am  Rhein  vor  fünfzig  Jahren. 
Köln  1862. 

Köln.  Sprich w.:  Sprichwörter  und  alte  Volks-  und  Kinder« 
lieder  in  kölnischer  Mundart.    Köln  o.  J.  (1899). 

Mülhause:  Die  Urreligion  des  deutschen  Volkes  in 
hessischen  Sitten,  Sagen,  Redensarten,  Sprüchwörtern  und  Namen  von 
Elard  Mülhause.    Cassel  1860. 

Künzel:  Geschichte  von  Hessen,  insbesondere  Geschichte  des 
Grossherzogthums  Hessen  und  bei  Rhein  von  Heinrich  Künzel. 
Friedberg  1858.  (S.  434  ff. :  Kinderliedchen  und  Kinderreime  aus  der 
Wetterau.) 

Belli- öontard:  Sammelsorium  der  alten  Frankfurter  und 
Sachsenhäuser  Volkslieder,  Geschichten  und  Redensarten  von  M.  Belli= 
Gontard.    Frankfurt  am  Main,  1875. 

Regel:  Die  Ruhlaer  Mundart  dargestellt  von  Karl  Regel. 
Weimar  1868.    (Anhang:  Kinderverschen  u.  s.  w.   S.  298  ff.) 

Volk m er:  Kinderreime,  -Lieder  und  -Spiele  aus  der  Grafschaft 
Glatz.  Vierteljahrs8chiift  für  Geschichte  und  Heimatskunde  der  Graf- 
schaft Glatz  IX  1889/90.    S.  1-66. 

Sachs.  Mit t.:  Mittheilungen  des  Vereins  für  Sächsische  Volks- 
kunde.   Herausgegeben  von  Prof.  Dr.  E.  Mogk.    Dresden  1897  ff. 

Mecklenb.  Volk  Ȇberlieferungen  Bd.  II.  21 


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—     322     — 

Dähnhardt:  Volkstümliches  aus  dem  Königreich  Sachsen 
auf  der  Thomasschule  gesammelt  von  Dr.  Oskar  Dähnhardt.  Zwei 
Hefte.    Leipzig  1898. 

Meiche:  Sagenbuch  der  sächsischen  Schweiz  herausgegeben 
von  Altred  Meiche.    Leipzig  1894.   (S.  105-113:  Kinderverse  u.  s.  w.) 

Unser  Egerland:  Zeitschrift  des  Vereins  für  Egerländer 
Volkskunde.    Herausgeber:  Alois  John.    Eger  1897  ff. 

Tieze  Franz:  Unse  liebe  Hejmt.  III.  Theil  (Volksreime) 
Warnsdorf  1895. 

Wittstock:  Sagen  und  Lieder  aus  dem  Nösner  Gelände, 
gesammelt  von  Heinrich  Wittstock,    ßistritz  1860. 

Na  äff,  Böhm.  Mit  t.:  Mitteilungen  des  Vereins  für  Geschichte 
der  Deutschen  in  Böhmen.  B.  XX  ff.  (Volksreime  z.  B.  XXI 
125  ff.   329  ff.  u.  a.) 

Bei nsberg-Düringsfeld:  Fest-Kalender  aus  Böhmen. 
Von  0.  Frh.  von  Beinsberg-Düringsfeld.    Wien  und  Prag  1861. 

Bank:  Aus  dem  Böhmerwalde.  Bilder  und  Erzählungen  aus 
dem  Volksleben  von  Josef  Bank.    Drei  Bände.    Leipzig  1851. 

Fronius:  Bilder  aus  dem  sächsischen  Bauernleben  in  Sieben- 
bürgen. Ein  Beitrag  zur  deutschen  Cuiturgesclüchte.  Von  Fr.  Fr. 
Fronius.    Wien  1879. 

Schüttelkopf:  Kinderreime  und  Kinderspiele  gesammelt  im 
obern  Görtschitzthale,  am  Krapfeide  und  um  Osterwitz  vom  Lehrer 
Balthasar  Schüttelkopf.  Neue  Carinthia  Klagenfurt  1890  S.  131  ff., 
S.  191  ff.,  und  Carinthia  Band  81  (I)  1891  S.  23  ff.  80  ff.  121  ff.  157  ff. 

Willibald  Müller:  Beiträge  zur  Volkskunde  der  Deutschen 
in  Mähren.  Gesammelt  und  herausgegeben  von  Willibald  Müller. 
Wien  und  Olmütz  1893. 

Lerond:  Lothringische  Sammelmappe.  Lieder,  Kinderreime, 
Sprüche  und  sprichwörtliche  Redensarten  aus  Lothringen  von  H.  Lerond. 
Forbach  1890.  Zweites  Heft  1891. 

Els.-Lothr.  Jahrb.:  Jahrbuch  für  Geschichte,  Sprache  und 
Litteratur  Elsass-  Lothringens  herausgegeben  von  dem  Historisch- 
Litterarischen  Zweigverein  des  Vogesen-Clubs.    Strassburg  1885  ff. 

Alsatia:  herausgegeben  von  August  Stöber.  Mühlhausen  1850  ff. 

Weckerlin:  Chansons  populaires  de  1' Alsace  par  J.  B.  Weckerlin. 
Zwei  Bände.    Paris  1883.    (Enthält  auch  Kinderreime.) 

Alemannia:  Zeitschrift  für  Sprache,  Litteratur  und  Volks- 
kunde des  Elsasses  und  Oberrheins,  herausgegeben  von  Dr.  Anton 
Birlinger.    Bonn  1873  ff. 

Herzog:  Alemannisches  Kinderbuch.  Dargestellt  von 
H.  Herzog.    Lahr  1885.    (Tierreime  S.  26-29  und  30-31.) 


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—     323     — 

Tob ler,  Ykl.:  Schweizerische  Volkslieder.  Mit  Einleitung 
und  Anmerkungen  herausgegeben  von  Dr.  Ludwig  Tobler.  Zwei 
Bände.    Frauenfeld  1882.  1884.    (Kinderreime:  II  S.  234-247.) 

Schweiz.  Archiv:  Schweizerisches  Archiv  für  Volkskunde. 
Herausgegeben  von  Ed.  Hoffmann  -  Krayer.    Zürich  1897  ff. 

(Brenner):  Baslerische  Kinder-  und  Volksreime  aus  der 
mündlichen  Ueberlieferung  gesammelt.    Basel  1857. 

Jecklin:  Volkstümliches  aus  Graubünden.  Drei  Theiie. 
Zürich  1874.    Chur  1876.  1878. 

Vonbun:  Beiträge  zur  deutschen  mythologie.  Gesammelt 
in  Churrhaetien  von  Dr.  F.  J.  Vonbun.  Chur,  1862.  (Tierreime 
auf  S.  104-123.) 

Bayr.  Mitt:  Mittheilungen  und  Umfragen  zur  bayerischen 
Volkskunde.  Herausgegeben  im  Auftrage  des  Vereins  für  bayerische 
Volkskunde  und  Mundartforschung.    1895  ff. 

Heyl:  Volkssagen,  Bräuche  und  Meinungen  aus  Tirol.  Ge- 
sammelt und  herausgegeben  von  Joh.  Adolf  Heyl.  Brixen  1897. 
(S.  810  ff.:  Kinderreime,  volkstümliche  Sprüche  und  Redensarten.) 

Zts.  f.  Ost.  Vkk.:  Zeitschrift  für  österreichische  Volkskunde. 
Organ  des  Vereins  für  österreichische  Volkskunde  in  Wien  redigiert 
von  Dr.  Michael  Haberlandt.  Wien  und  Prag  1895  ff.  (II  S.  204  ff., 
278  ff.,  320  ff.:  Die  Thiere  in  Sprache,  Brauch  und  Glauben  des 
Egerlandes  von  Prof.  J.  Neubauer.) 

Süss:  Salzburgische  Volks -Lieder  mit  ihren  Singweisen. 
Gesammelt  von  Maria  Vinzenz  Süss.  Salzburg  1865.  (S.  1-22: 
Wiegen-  und  Klein -Kinder -Lieder  und  Sprüche.) 

Blaas  C.  M.t  Niederösterreichische  Kindersprüche  und  Reime. 
Germania  XXIV  (1879)  S.  66-71. 

Baumgarten,  Das  Jahr:  Das  Jahr  und  seine  Tage  in 
Meinung  und  Brauch  der  Heimat  von  Amand  Baumgarten.  Programm 
des  Gymnasiums  zu  Kremsmünster.    Linz  1860. 

Vernaleken-Branky:  Spiele  und  Reime  der  Kinder  in 
Oesterreich.  Gesammelt  und  herausgegeben  von  Th.  Vernaieken  und 
Frz.  Branky.    Neue  Ausgabe.    Wien,  1876. 

Fremde  Sprachen. 

Schneider-Clement:  Der  Lappenkorb  von  Gabe  Schneider 
ans  Westfrisland,  mit  Zuthaten  aus  Nord  -  Frisland.  Bearbeitet  und 
herausgegeben  von  K.  J.  Clement.    Leipzig  o.  J.  (1846). 

Kalff:  Het  lied  in  de  middeleeuwen.  Door  G.  Kalff. 
Leiden  1884. 

21* 

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—     324     — 

Snellaert:  Oude  en  nieuwe  Liedjes  bijeen  verzameld  door 
F.  A.  Snellaert  Tweede  vermeerderde  Uitgave  Gent  und  'S  Graven- 
hage  1864. 

Wodana:  Museum  voor  nederduitsche  oudheidskunde  uitgegeven 
door  J.  W.  Wolf.    Ge»t  1843. 

L  o  o  t  e  n  8-  Fey  8 :  Chants  populaires  flamands  recueillis  a  Bruges 
par  Adolphe  Lootens  et  J.  M.  E.  Feys.    Bruges  1879. 

Halliwell  J.  0.:  Populär  rhymes  and  nursery  tales. 
London  1849. 

Russwurm:  Eibofolke  oder  die  Schweden  an  den  Küsten 
Ehstlands  und  auf  Runö.  Von  G.  Russwurm.  Zwei  Theile.  Reval 
1855.    (Tierreime  in  B.  II  S.  187-204.) 

Svenska  landsm. :  Nyare  bidrag  tili  kännedom  om  de  svenska 
landsmälen  ock  svenskt  folk&f.  Utgifven  genom  J.  A.  Lundell. 
Stockholm  1879  ff. 

Dania:  Tidsskrift  for  Folkemäl  og  Folkeminder,  udgivet  af 
Otto  Jespersen  og  Kristoffer  Nyrop.    Kopenhagen  1890  ff. 

Kanteletar:  die  Volkslyrik  der  Finnen.  Ins  Deutsche  über- 
tragen von  Hermann  Paul.    Helsingfors  1882. 

Wiedemann:  Aus  dem  inneren  und  äusseren  Leben  der  Ehsten 
von  Dr.  F.  J.  Wiedemann.    St  Petersburg  1876. 

Tetzner:  Dainos.  Litauische  Volksgesänge,  herausgegeben 
von  F.  und  H.  Tetzner.    Leipzig  Reclam. 

Schulenburg,  Volkssagen:  Wendische  Volkssagen  und 
Gebräuche  aus  dem  Spreewald.  Von  Wilibald  von  Schulenburg. 
Leipzig  1880.    (Tierreime  S.  257-267.) 

Schulenburg,  Volksthum:  Wendisches  Volksthum  in  Sage, 
Brauch  und  Sitte.  Von  Wilibald  von  Schulenburg.  Berlin  1882. 
(Tierreime  S.  150-161.) 

Sanders,  Neugr.  VkL:  Das  Volksleben  der  Neugriechen 
dargestellt  und  erklärt  aus  Liedern,  Sprichwörtern,  Kunstgedichten 
von  Dr.  H.  Sanders.    Mannheim  1844. 

Wallonia:  Recueil  mensuel  de  folklore  fond£  par  0.  Colson, 
Jos.  Defrecheux  et  G.  Willame.    LuSge  1893  ff. 

Revue:  Revue  des  traditions  populaires.  Tome  I— XIII. 
Paris  1886  ff. 

Melusine  Tome  I-Vm.    Paris  1878  ff. 

Rolland:  Rinies  et  jeux  de  l'enfance.    Paris  1883. 

S6billot,  H.  Br.:  Litt^rature  orale  de  la  Baute -Bretagne 
par  Paul  S^billot.    Paris  1881.    (S.  341-349 :  Formulettes  animales.) 

Söbillot,  Auv.:  Littärature  orale  de  l'Auvergne  par  Paul 
S^billot.    Paris  1898. 


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-     326     - 

Sauv£:  Le  folk-lore  des  Hautes-Vosges  par  L.  P.  Sauv& 
Paria  1889. 

Sauv£:  Revue  celtique  publice  par  H.  Gaidoz.  Tome  V. 
Paris  1881-83.  S.  157  ff.:  Formulettes  et  traditions  diverses  de  la 
Basse-Bretagne  (8.  189-194:  Langage  des  animanx). 

Bladö:  Po&ies  populaires  en  langue  fran^aise  recueillies  dans 
rArmagnac  et  l'Agenais  par  M.  Jean-Fran^ois  Bladö.    Paris  1879. 

Pineau:  Le  Folk-Lore  du  Poitou  par  L&m  Pineau.  Paris  1892. 

Bulletins  de  la  soctetö  de  statistique,  sciences,  lettres  et  arts 
du  döpartement  des  Deux-S6vres.  Tome  quatrtäme.  Ni  ort  1879-81. 
{Enthält  reiche  Sammlungen  volkstümlichen  Stoffes  von  Desaivre, 
Souchö  u.  a.) 


+f^&r 


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-Anmerkungen. 


1  98.  Über  dies  schöne  Tierniärchen  habe  ich  eingehender 
gesprochen  in  meiner  achtzehnten  Skizze :  „Volkstümliches  aus  Mecklen- 
burg: Zwei  Tiermärchen*'  (Rostocker  Zeitung  Nr.  131  vom  19.  März 
1893).  Ich  gebe  zunächst  die  Litteratur  aus  anderen  Ländern  und 
lasse  bei  der  Bedeutung  dieser  Überlieferung  die  fremden  Fassungen 
in  vollem  Wortlaut  folgen. 

Das  Tiermärchen  ist  bisher  nur  aus  niederdeutschem  Gebiet  ans 
Licht  gebracht  worden. 

1.  In  .1.  M.  Wagners  Archiv  für  die  Geschichte  deutscher 
Sprache  und  Dichtung  B.  I  (1874)  S.  224*  giebt  H.  v.  F.  (Fallersleben) 
„aus  ,Etlike  Körte  und  Verstandelike  Kling  -  Gedichte*  (1645-1650) 
S.  125.  126"  folgenden  Beitrag:  „Zur  Thierfabel" : 

Des  Eberen  Groet  an  Junfer  Poggin.  Jungfer  Poggin 
mit  örem  grönen  rocke  satt  biem  dicke  hinder  einem  arften  schocke, 
darto  sprack  de  ebeer:  ,goden  avend,  junfer  platvoth!'  woraver  de 
poggin  ward  bleck  und  roth,  ock  darup  in  dat  water  spranck  und 
wüste  dem  eberen  des  groetes  nenen  dank,  do  averst  den  anderen 
avend  de  poggin  sat  uppem  stege,  unde  de  voss  wandelde  desüiven 
wege,  sprack  he:  ,Goden  avend,  junfer  aventblenk*.  Nam  se  dat  an 
als  ein  grot  geschenck,  antwordede  balde:  »Her  Beinhart,  leve  here, 
ick  danke  juw  sehr  und  noch  veel  mehre,  dat  gy  eine  junfern  recht 
weten  to  gröetn,  und  nich  sprecken  van  platten  henden  und  vöeten, 
darum  ick  nu  drey  dage  und  nachte  so  sehr  gewenet,  lüde  und  sachte, 
dat  my  de  ogen  noch  roth  sind  und  schmarten,  wiel  meck  de  schimp 
so  deep  trat  to  harten,  do  mit  dem  langen  schnavel  dat  hobenede 
wicht  my  und  minen  namen  wolde  kennen  nicht,  nu,  wolde  gott,  dat 
he  und  all  sien  geschlechte,  nümmer  an  einen  poggen  mehr  gedechte, 
scholde  der  eberen  ock  wol  wat  min  werden,  und  to  lest  öres  bliwena 
nich  mehr  sin  up  erden  alse  «ne  bereith  in  Engelland  kein  stern  wei 
iüchten,  welckes  den  nemmens  lever  iss  als  mines  geliken,  se  wohnen 
uppem  lande,  in  graven  oder  dicken. 

2.  Aus  der  Lübecker  Gegend.    Schumann  S.  47  Nr.  184: 

*  Den  Hinweis  auf  diese  Stelle  verdanke  ich  Herrn  Dr. 
Chr.  Walther  in  Hamburg. 


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—    327    — 

a.  (Travemünde).  Goden  abend,  Jungfer  abendblanken!  Goden 
abend,  vadder  ibss !  Süh,  dat  's  noch  en  mann,  de  mi  ehren  deiht  un 
kann,  aber  de  langhals,  de  smaalback,  de  schietstebel  (storch),  de 
seggt  to  mi:  drammel!  wo  mi  dat  verdroot!  de  ogen  in  'n  kopp 
würdn  mi  rood. 

b.  Goden  abend,  frnn  abendblanken!  Schöön  dank,  herr  könig 
von  Engelland  (frosch)!  gistern  abend  eeden  s  to  mi:  oll  dick- 
foot,  oll  breedfoot!  wo  mi  dat  verdroot!  ik  danz  up  de  lustige  kost 
ok  nich  eenmal  to. 

c  (Tramm.)  Goden  abend,  fruu  abendblanken!  Schöön  dank, 
herr  könig  von  Engelland  (frosch)!  dat 's  noch  en  jungen  herrn, 
de  weet  noch  n  jung  fruu  to  ehren,  aber  gistern  abend  de  oll  krup- 
intholt  (maikäfer),  de  schüll  mi  vor 'n  plattfoot.  wer  weet,  wo 
ini  't  verdroot. 

d.  Goden  abend,  fruu  abendblanken!  Schöön  dank  ok,  Peter 
willmann  ( — )!  gistern  abend  weer  de  oU  langbeent  jicht  (storch) 
bi  mi,  de  schüll  mi  so  veel  ut  von  oll  dickbuuk,  oll  breedfoot,  oll 
roodoog,  du  glööfst  nich,  wo  mi  dat  verdroot.  ik  spröök  den  ganzen 
abend  nich  mehr. 

3.  Aus  Holstein  (Eutiner  Gegend)  durch  Dr.  Wisser.  Heimat 
1899  S.  107  f. :  Auf  der  Hochzeit  der  Katze  sagt  der  Fuchs  zur  Kröte 
(ton  brettfot):  Gun  abent,  schön  abendblank.  Gun  abent,  köni  vun 
Engelland,  secht  de  brettfot,  du  wess  noch  n  jumfer  to  grüssen.  Awer 
de  ol  spinnwewer,  de  oi  scharrnwewer,  de  nett  mi  utschull'n  vcer  n 
„oln  klunsterfot,  du  kanns  je  gar  ne  danz'n."  Ik  heff  mi  all  de  ogen 
so  root  weent  as  n  tegelsteen. 

4.  Aus  der  Herrschaft  Breitenburg  in  Holstein.  Firmen  ich 
III  S.  55  („Bruchstücke  eines  alten  Volksliedes"):  Go*  mär'n,  jümfer 
äralang!  Dank,  könig  von  Schottland!  da  keem  min  selig  plattfoot, 
oha!    wo  mi  dat  verdroot,  dat  mi  de  ogen  in  kopp  roth  warn. 

5.  Aus  Pommern.  Po  mm.  Bl.  I  S.  164  (aus  Zwilipp  durch 
Asmus). 

Kater  Hinz  ist  gestorben.  Frau  Mietze  heiratet  wieder.  Alle 
Tiere  werden  zur  Hochzeit  eingeladen,  unter  ihnen  auch  der  Maulwurf 
und  die  Kröte.  Diese  aber  fühlte  sich  von  dem  Maulwurf  beleidigt 
und  klagte  das  der  Braut  mit  folgenden  Worten :  dei  moll,  dei  pbll,  dei 
piss  up  't  holl,  dat  pinkögt  ding,  dat  hornitzending,  dat  säd  to  mi : 
huk  bet  tau,  du  schorf krötending !  wenn  dat  wat  tom  danzen  goa, 
war  ik  di  de  hand  verschmoar  wo  dei  lud  am  strammsten  stoa. 

6.  Herr  Oberlehrer  Müsebeck  in  Herford  i.  W.,  früher  in 
Waren,  fand,  als  erlauf  meine  Bitte  hin  in  seiner  Heimat,  der 
Wolgaster  Gegend,  Umfrage  hielt,  folgende  Fassung: 

Goden  abend,  fru  abendblank.  Schön  dank,  herr  sanftblüüster  ( — ). 
gistern  abend  kämm  de  (.?.)  to  mi,  dee  säd1  to  mi:  du  oll  budd  in 
de  ier ;  wo  mi  cewer  dat  verdroot,  de  ogen  in  'n  kopp  würden  mi  root. 


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—     328     - 

7.  Aus  Ostpreussen.  F.rischbier,  Preussische  Sprichwörter  I 
S.  53  Nr.  687: 

Schlango:  Goden  dag,  fru  breede.  Kröte:  Schön  dank,  fru 
schmäle,  wat  von  ehre  öss,  wet  söck  to  ehre!  nich  wie  de  foss,  dei 
grawer  oss,  dei  seggt:  schraggel,  schraggel,  ohle  beeskrät,  ut  dem 
wegg.  oeck  hebbe  geschräge,  dat  öck  hebb  rode  oge  gekrage,  on 
kindeskinder  wäre  rode  oge  behole. 

8.  Aus  Samland.  Frischbier,  Altpreuss. Monatsschr.  XXVlli 
S.  590  Nr.  63: 

Frosch:  Gode  morge,  fru  morgeröthe.  Kröte:  Schön  dank,  fru 
greenkrute.  wat  von  ehre  ös,  weet  söck  to  ehre,  jüngst  kämm 
Petersch  lang  Peter  ( — )  gegange  on  säd:  schorf,  huckst  du  da. 

9.  Aus  Westpreussen.  Von  mir  aus  dem  Munde  einer  dorther 
stammenden  Frau  in  Waren  gesammelt: 

Hase :  Goden  morgen  oll  schlurr.  Schönen  dank,  oll  hippelwippel 
in  de  weit,  du  olle  kohldeef.  Maulwurf:  Goden  morgen,  liljenblattke. 
Schönen  dank,  sanftröckje,  so  as  man  mi  to  ihren  kttmmt,  so  ihr  ik 
wedder.  oewer  jen  god\  dee  hett  to  mi  secht:  oll  schlurr,  dor  heff 
ik  mi  de  ogen  in'n  kopp  um  root  weent. 

10.  Aus  Schwaneberg  (Kreis  Wanzleben).  Wegener  I  S.  91 
Nr.  313: 

*N  klapperstorch  wollt'  moal  noa  ne  hochtiet  joan,  junk  ewwer 
'ne  wiesche,  bejaejent  ne  ihtsche.  Jun  dach,  Martn  von  dar  haide. 
Jun  dach,  klapperschtorch,  wat  heer  ek  dat  sau  jaeren;  doa  war  de 
muulworm,  de  schpitze  schnute,  dee  schult  mick  uut  vor  jumfer  huckel- 
traute, ick  sae,  ick  wollt'  et  aenen  kloan,  hae  soll  mick  hoechl^'e  noth 
dann.  Wat  biste  denn  sau  blank  op  dien'n  puck'1?  Lautr  fett, 
laut'r  fett.    Schnapp,  harr  he  se  wech. 

11.  Aus  Iserlohn.  Woeste,  D.  M.  VI  S.  432  (Wörterbuch 
S.  147  s.  v.  krune): 

Gu'en  eauwend,  frau  hucke  (kröte)  oppem  peaute  (pfütze)! 
gistern  eauwend  deau  kwam  de  lankermansjunge,  de  libbertunge  (— )^ 
dai  sagte:   gu'en  dach,  du  kreune. 

12.  Aus  Braunschweig.    Andree  S.  339: 

Heilebart:  Gu'en  morgen,  junfer  blanke  deren.  Ütsche:  Ei  der 
deuker,  dat  hör  ik  geren.  Heilebart:  Kumm,  lat  tisch  en  beten 
slappsliren  gan.  Ütsche:  Ne,  du  wut  mik  wol  in  dinen  hals 
slappsliren  gan. 

.   13.    Aus  Waldeck  liegt  nur  die  kurze  Mitteilung  (bei  Curtze 
S.  238  Nr.  74)  vor: 

Der  Frosch  hat  sieben  Jahre  geweint  und  hat  sich  rote  Augen 
geweint 

Dazu  ist  etwa  noch  zu  vergleichen,  was  W.  Loose  in  der  Ger- 
mania B.  XXIV  S.  76  aus  dem  auf  der  Nürnberger  Stadtbibliothek 
befindlichen  Hausbuch  des  Kaufmanns  Hans  Braun  v.  J.  1472  ver- 
öffentlicht hat: 


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—    329    — 

Ein  schwabe  hett  ein  frosch  gefangen.  Den  fraget  ein  ander 
schwabe:  Losa,  wanna,  gastha?  Ich  gang  ans  dem  haga.  Was  hasch 
gefangen?  Ein  fegele.  Wie  sind  im  die  ougen  als  root?  Da  hatz 
vil  gewonet.  Wie  sind  im  die  fiess  als  broaytt?  Da  hatz  nye  kein 
schuch  angeloaytt.  Wie  ist  es  am  bouch  als  gell?  Do  istz  ein  eytei 
schmer,  Wirffs  ouff,  lass  fliegen  1    Got  noain,  ich  wils  eim  krat  versieda. 

Entfernt  verwandt  ist  endlich  die  niederländische  Erzählung  bei 
Joos,  Vertelsels  I  S.  25:  van  den  kei,  den  mol  en  de  padde.  Auf 
die  schmeichelnde  Anrede  jouffrouw  trezeken  hin  ist  die  padde  bereit, 
Feuer  zu  gewähren,  das  sie  dem  unhöflichen  mol-drol  versagt  hat. 

Dass  unser  Tiermärchen  in  Tausenden  von  Fassungen  über  ganz 
Niederdeutschland  verbreitet  ist,  scheint  mir  zweifellos.  Auch  ich  habe 
aus  der  heimatlichen  Fülle  gewiss  nur  einen  kleinen  Teil  erbeutet. 
Gerade  an  diesem  Stücke  habe  ich  erkannt,  dass  die  bisherige  Art 
des  Sammeins  völlig  unzureichend  ist,  dass  nur  ein  plannlässiges 
Erforschen  eng  begrenzter  Bezirke  durch  geschulte  Mitarbeiter  einen 
ungefähren  Begriff  von  dem  unerschöpflichen  Reichtum  deutscher 
Landschaften  zu  geben  vermag. 

Einige  Nachträge  aus  Mecklenburg  mögen  hier  folgen: 

14.  Goden  abend,  Jungfer  abendroot.  Schön  dank,  herr 
Andrees  ( — )  .  . .  gistern  abend  keem  de  hullerdibuller,  de  kruup 
dörch  *n  tuun  ( — ),  dee  säd* :  du  olle  krumme  hüx ;  dat  verdroot  mi, 
mien  kader  flooch  mi,  mien  muul  güng  mi  puff  puff  puff. 

Alte  Dame  in  Rostock  aus  Neubrandenburg. 

15.  ...  Goden  abend,  Klaas  herr  (rabe),  ...  de  olle  lang- 
foot  (storch)  dee  säd*  to  mi:  goden  abend  plattfoot  . .  . 

Niendarf  bei  Dömitx. 

16.  De  futirhüx  kümmt  bi  den  mullworm:  Guten  tag,  herr 
sanftinsfeld.  Schön  dank,  fru  rootog.  Züh,  dat  is  n  mann,  dee  ne 
fru  estemieren  kann,  (»wer  de  oll  voss  dee  säd'    hex  to  mi. 

Tagelöhner  in  Helpt. 

17.  ...  De  oll  moll,  kruup  in  't  holl,  dee  schtill  mi  von  hüxkatoii . . . 

Suiten. 

18.  Barchmann,  de  ünnerierdsch  jäger  ahn  schoontiet  heisst 
der  Maulwurf  in  einer  Fassung  aus  Bennin. 

19.  De  voss  hett  de  hüx  schullen:  oll  hurenbucksch ,  sasst 
schorfig  un  kahl  bliben.    Dorvon  hett  se  so  väl  weent. 

Alter  Tagelöhner  in  Brohm. 

20.  De  hüx  hett  sik  dorvon  rod'  ogen  weent,  dat  de  voss  ehr 
mit  de  füürschüpp  haug't  hett.  Altenteiler  in  Helpt. 

21.  Die  Überlieferung,  welche  Bartsch  B.  I  S.  122  f.  aus 
Raddenfort  mitteilt,  habe  ich  im  Texte  nicht  verwertet,  weil  ich  aus 
Gründen,  deren  Erörterung  hier  zu  weit  führen  würde,  die  Zuver- 
lässigkeit des  Einsenders  anzweifeln  muss  und  zu  der  Annahme  gelangt 


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—     330    — 

bin,    dass   dieser  das  Tiergespräch  in  die  Hexensage    hineingebracht 
hat.    Hier  sagt  die  Kröte  zur  Katze: 

Gun  abend,  fru  abenblank,  wisst  da  nich  to  ringeldanz? 
Schön  dank,  frölen  watersank,  ik  mach  nich  to  ringeldanz.  Ach,  ik 
mach  ok  nich,  de  scharrnwäwer,  de  schmutzkläwer,  schall  mi  von 
breetfoot,  ik  weet,  wo  mi  't  verdroot 

Von  besonderem  Werte  endlich  sind  zwei  Mitteilungen,  die 
Zeugnis  davon  geben,  wie  eng  noch  im  Anfange  dieses  Jahrhunderts 
das  Märchen  mit  der  Vorstellung  unseres  Volkes  verbunden  war: 

22.  Goden  abend,  herr  abendblank :  goden  abend,  fru  slarpfoot 
Mit  dieser  Wechselrede  sollen  sich  früher  die  Dienstboten  in  der 
Rostock  -  Doberaner  Gegend  im  Vorbeigehen  geneckt  haben. 

Aus  Lübstorf  von  einer  alten  Schneiderin. 

23.  In  Zirtow  haben  die  Leute  früher  den  Reim :  goden  abend, 
fru  abendblank  beim  Spielen  gesungen  und  gesprochen. 

Aus  Wesrnberg,  von  einer  Frau  aus  Roggentin. 
Näheres  war  leider  nicht  zu  erfahren. 

Für  die  roten  Augen  der  Kröte  weiss  unser  Volk  übrigen» 
auch  eine  andere  Erklärung  in  einer  Geschichte  zu  geben,  die  zwar 
sehr  anstössig  ist,  hier  aber  nicht  übergangen  werden  darf: 

De  pogg  un  de  scharrnwäwer  reisen  tohoop.  Dat  ward  abend, 
dor  drapen  se  ne  diern  in  n  graben,  dee  is  inslapen.  Dor  krupen  so 
beid'  rin,  de  pogg  vorn  in  dat  waterlock,  de  scharrnwäwer  hinnen  in 
dat  messlock.  Nahst  kümmt  de  Jäger  an  un  bislöppt  de  diern.  Dor 
verteilt  nahsten  de  pogg  den  scharrnwäwer:  dor  keem  een  mit'ne 
bräkstang  un  nahst  spi't  he  mi  de  ogeii  vull.  Dorvon  hett  se  noch 
den  krummen  puckei  un  de  roden  ogen.  Ja,  secht  de  scharrnwäwer, 
dat  vvier  'n  soldat,  vor  mien  döör  hüng  n  groten  tornüster. 

Brudersdorf;  ti  Juri  ich  mehrfach. 

Eine  dritte  Erklärung  wird  gleich  unten  folgen. 

Es  ist  hier  nicht  der  Ort,  den  Versuch  zu  macheu,  durch  eine 
eingehende  Vergleichung  der  verschiedenen  einheimischen  und  aus- 
wärtigen Fassungen  in  die  Geschichte  der  Überlieferung  einzudringen ; 
ich  muss  mich  auf  kurze  Hinweise  beschränken.  Den  Mittelpunkt 
unseres  Märchens,  das  zu  der  grossen  Gruppe  der  über  die  ganze 
Erde  verbreiteten  ätiologischen  Tiermärchen  gehört,  nimmt  die  Kröte 
ein,  und  zwar  die  gemeine  Landkröte,  rana  bufo  vulgaris,  deren  feuer- 
rote Augen  die  Phantasie  des  Volkes  zu  einer  Erklärung  herausfordern 
mussten.  Schon  Zingerle  (Die  Kröten  und  der  Volksglaube  in  Tirol: 
Zts.  f.  d.  Myth.  I  S.  7  ff.),  L.  Freitag  (Urquell  HI  S.  191  f.)  und 
Andere  haben  darauf  hingewiesen,  welch  hervorragende  Rolle  gerade 
die  Kröte  in  dem  Vorstellungsleben  aller  Völker  spiele.  Auch  unser 
Volk  sieht  in  dem  unschuldigen,  nützlichen  Tier  noch  immer  vielfach 
ein  geheimnisvolles  Wesen  und  meidet  es  mit  abergläubischer  Scheu: 


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—     331     — 

Kröten  sind  giftig.  Vielfach. 

Wenn  man  Kröten   tötet,   kommen  dieselben  in  der  Nacht  zu 

einem  ins  Bett.  Hclpt. 

De  hüxen  sali  man  nich  doot  maken,  dat  sc&len  jo  ünnerierdsche 
sien.  Vielfach.     Vgl  Bartsch  1  S.  90  Nr.  99. 

Kröten  soll  man  nicht  töten;  es  sind  verwünschte  Menschen. 

De  schoorpogg  sali  'ne  verwünschte  prinzessin  sien.  ™ 

Alte  Frau  in  Bartelshagen. 

Die  Kröte  ist  eine  verwünschte  Hexe  und  hat  deshalb  noch  heute 
rote  Augen.  Tagelöhner  in  Helpt. 

De  hexen  hebben  na  ehren  dod'  keen  rauh,  denn  warden  se 
to  ne  quaalhüx.  Dorüm  dörf  man  dee  nich  doot  slagen,  denn  passiert 
eenen  wat.  Alte  Fran  in  Waren. 

Wenn  einem  eine  Kröte  über  den  Weg  hüpft,  so  bedeutet  das 
Unglück.  .  Vielfach, 

Ähnliche  Anschauungen  gehen  durch  ganz  Deutschland.  In  den 
Niederlanden  heisst  es :  de  padden  zijn  toveraars  ( Volksleven  VII S.  190). 

Aber  wie  der  Humor  der  niederdeutschen  Volksstämme  sich 
auch  das  Widrige  unterthan  macht,  so  hat  er  auch  um  diesen  vör- 
gyfftigen  schüssliken  Worm,  wie  der  Rostocker  Prediger  Gryse  die 
Kröte  nennt,  eine  Scenerie  aus  dem  Tierleben  gebildet  von  einer 
Frische  und  einer  aus  sinniger  Beobachtung  der  Gewohnheiten 
der  auftretenden  Tiere  heraus  geschöpften  Lebenswahrheit,  wie  sie 
wohl  nur  auf  niederdeutschem  Boden  möglich  war.  Das  Streben  des 
Volkes,  durch  Gegensätze  die  Wirkung  zu  mehren,  trieb  dazu,  dem 
beleidigenden  Gesellen,  der  die  Kröte  zum  Weinen  bringt,  den  höflich 
grüssenden  Cavalier  gegenüberzustellen,  dem  die  Gekränkte  ihren 
Kummer  klagen  kann.  Dem  Mistkäfer,  dem  die  Kröte  auf  ihren  abend- 
lichen Wanderungen  vielfach  hindernd  in  den  Weg  tritt,  wird  von 
alters  her  die  Rolle  des  Beleidigers  zugewiesen  sein.  Laubfrosch 
andererseits,  grüner  Jäger  und  Libelle  treten  überall  als  Tröster  auf. 
Der  Maulwurf  wechselt  seinen  Platz.  Seine  Ehrennamen  sind  alter- 
tümlich, die  Scheltnamen  decken  sich  vielfach  mit  denen  des  Mist- 
käfers.   Den  Storch  der  Kröte  zuzugesellen,  lag  nahe.*    Reineke  darf 

*  Nach  der  Beobachtung  unseres  Volkes,  die  ich  in  naturgeschicht- 
lichen Werken  (Rösel  von  Rosenhof,  Historia  naturalis  ranarum 
nostratium  Nürnberg  1758  S.  88  u.  A.)  bestätigt  finde,  verschont 
der  Storch  die  rotäugige  Kröte  nicht.  Konrad  von  Megenberg  S.  175 
Zeile  26  ff.  sagt  zwar:  er  izt  niht  kroten,  in  twing  dann  grözer  hunger. 
da  pei  prüeft  man,  daz  diu  krot  gar  poes  ist  .  .  .  Unser  Volk  aber 
ist  anderer  Meinung: 

Der  Storch  frisst  alle  Frösche  und  Kröten,  nur  nicht  die 
apoggen,  die  ein  lateinisches  A  auf  dem  Rücken  tragen,  die  sind  ihm 
vom  Herrgott  verboten.  Ans  Züsow. 


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—     332    — 

in  diesem  Kreis  nicht  fehlen.  Hase  und  Wolf  folgen  ihm  nach.  Dann 
dringen  auch  andere  Tiere  ein.  Das  Gedächtnis  lässt  im  Stich,  die 
Phantasie  gerät  auf  Abwege  und  verliert  das  Ziel  aus  dem  Auge. 
Ja  selbst  an  Stelle  der  Kröte  treten  andere  Tiere,  zunächst  —  wohl 
im  Gefolge  des  Storches  —  der  vielfach  den  gleichen  Namen  tragende 
Frosch,  in  neuerer  Zeit  dann  in  einem  seen-  und  fischreichen  Striche 
des  Strelitzer  Landes  der  Fisch  Rotauge;  darüber  wird  unten  noch  zu 
sprechen  sein.  Der  Ehrenname  der  Kröte:  fru  (Jungfer)  abendblank 
geht,  wie  die  Übereinstimmung  der  auswärtigen  Fassungen  lehrt,  in 
sehr  alte  Zeit  zurück.  In  ihren  Scheltnamen  dagegen  herrscht 
überall  grösste  Mannigfaltigkeit.  Das  bei  uns  vorwaltende  breetfoot 
tritt  anderwärts  als  ein,  wie  wir  sehen  werden,  altüberlieferter  Gattungs- 
name der  Kröte  auf.  Der  Einfall,  die  Begegnung  der  Tiere  auf  einer 
Hochzeit  oder  einem  Tanzfeste  geschehen  zu  lassen,  belebt  das  Bild 
durch  neue  Züge  voll  köstlichen  Humors.  Die  Verbindung  unseres 
Märchens  aber  mit  der  Erzählung  von  der  Hochzeit  der  Katzenwitwe, 
wie  sie  oben  in  Nr.  3  und  5  eingetreten  ist,  scheint  mir  gesucht  und 
neueren  Ursprungs  zu  sein. 

Bevor  ich  nun  einige  Erläuterungen  zu  den  einzelnen  Fassungen 
gebe,  schicke  ich,  um  Wiederholungen  zu  vermeiden,  einige  Angaben 
über  die  Namen  der  auftretenden  Tiere  voraus. 

Namen  der  Kröte. 

Vgl.  Grimm,  D.  Wtb.  V  S.  2414  ff.,  Schiller  H.  1  S.  4  f., 
und  vor  allem  W.  Schwartz:  Die  volkstümlichen  Namen  für  Kröte, 
Frosch  und  Regenwurm  in  Nord -Deutschland  nach  ihren  landschaft- 
lichen Gruppierungen:  Zts.  d.  V.  f.  Vkk.  V  S.  246-264. 

1.  Kr©t.  Der  Name  kroet  ist  in  Mecklenburg  nur  als  Schelt- 
wort (oll.  kroet  u.  a.)  oder  Kosewort  (lütt  kroßt  u.  ä.)  üblich. 

2.  Pogg.  Neben  pogg  (Plural  poggen)  erscheinen  die  Formen 
poch,  pog',  pook,  poorg',  pag  (so  z.  B.  Nr.  8,  auch  bei  Reuter 
IV  S.  417).  Pogg  ist  in  Mecklenburg  wie  in  Vorpommern  und  Bügen 
(vgl.  Schwartz  S.  262)  gemeinsame  Bezeichnung  für  Frosch  und  Kröte  ;* 
doch  wird  die  Kröte  meist  durch  Zusammensetzungen  bezeichnet: 


De  adeboor  frett  allens,  gröönjägers  un  schoorpoggen,  älditzen, 
snaken  un  slangen,  dee  verschoont  nicks;  blos  de  apoggen,  dee 'n 
latiensch  A  up  n  nacken  hebben,  rög't  he  nich  an.  Mi  hebben  se 
secht,  dat  ded  he  dorüm  nich,  wiel  sien  naam  (adeboor)  jo  ok  mit  'ne 
A  schräben  ward.  Alter  Arbeiter  in  Waren, 

Die  Erklärung  ist  höchst  bezeichnend.  Der  Name  apogg  ist  mir 
auch  sonst  Vielfach  im  Lande  begegnet;  nach  der  Beschreibung  der 
Leute  ist  damit  der  Grasfrosch  (rana  temporaria)  gemeint.  Nach 
Oken  VI  S. 488  verzehrt  der  Storch  nicht  bufo  calamites,  bombina 
ignea  und  bufo  fuscus. 

*  Wie  auch  sonst  vielfach  die  Namen  der  beiden  Tiere  durch- 
einandergehen:  vgl.  Grimm,  D.  Wtb.  IV 1  a  S.  250  und  V  S.  2415  f., 
Schw.  Wtb.  in  S.  876  f.  und  Schwartz  1.  1. 


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a.  Breede  pogg. 

Berne  ene  brede  poggen  to  pulvere:  Rost  Arznei b.  16a  lt. 
Schiller -Lübben  III  S.  358.  Ist  heute  in  Mecklenburg  nicht 
mehr  üblich,  wohl  aber  in  Holstein:  bei  Ehlers,  Rätselbuch 
8.  76  zu  Nr.  68:  breedpock  eine  kröte;  Belege  aus  älterer  £eit 
fehlen.  Dagegen  hat  das  Mittelniederdeutsche  zwei  andere  Namen, 
die  ich  für  Mecklenburg  nicht  nachweisen  kann:  brGtworm,  brede 
worm:  Schiller-Lübben  I  S.  421  s.  v.  brSt,  vgl.  Teuth.  39b 
und  189a;  und  br&vöt:  Schiller-Lübben  I  S.  422  s.  v. 
Schütze  I  S.  153  sagt:  brettfoot  nennt  man  ihrer  platten  Füsse 
wegen  die  Kröte,  wo  nicht  lieber  breetfoot;  und  III  S.  224  s.  v. 
puuspogg:  auchbrett-  oder  breetfoot.  Brettfoot  auch  bei  Holm,  Kost 
S.  100  und  102  und  oben  Nr.  3.  Dieses  brettfoot  erscheint  ja  bei 
uns  (Text  S.  4  und  Nr.  21)  neben  breetfoot  als  Schelte.  Tgl.  endlich 
oben  Nr.  7:  fru  breede  (so  auch  bei  Frischbier,  Sprichwörter 
I  S.  258  Nr.  3701),  und  dazu  oberd.  braiting,  braitling  m.  bei 
Schmeiler-Frommann  I  S.  370,  wo  auf  ahd.  preita  (Graff 
III  364)  hingewiesen  wird,  und  broatling  bei  Baumgarten  I  S.  114. 

b.  Quad'pogg. 

In  Mecklenburg.  Quade  pogge:  Gryse,  Leien  Bibel  I  D 
3b,  I  N  2a;  oft  in  Hexenprotocollen :  Bartsch  H  S.  14  ff.  (böse 
pogge  S.  24).  Noch  heute  im  Westen  des  Landes  vielfach  im  Gebrauch, 
in  Strelitz  und  im  östlichen  Schweriner  Lande,  soweit  ich  sehe,  nicht 
üblich.  Quad'pogg  im  Text:  Nr.  64;  quad'pog':  Nr.  47;  dann:  quaal- 
P°gg  (Ostseektistee),  quackpogg  (Zarrentin),  quaakpooch  (Gross- 
Bengerstorf ) ,  quörkpooch  ( Neu  -  Zachun ) ,  quockpook ,  quottpook 
(Brützkow). 

Im  sonstigen  Niederdeutschland.  Quaadpogge:  Brem.  Wtb.  V 
S.  439,  Schütze  HE  S.  253  (der  davon  unterscheidet:  een  quaje 
pogg,  ein  hässlicher  Frosch),  Schumann,  Lüb.  Mitt.  V  S.  27.  Vgl. 
das  ostpreussische  böskrät,  b&krät:  Frischbier,  Naturkunde 
S.  310  und  oben  Nr.  7. 

c.  Schorfpogg:  gemeine  Landkröte. 

In  Mecklenburg.  Schorfpogg  (wiel  dat  se  so  schorfig  utsüht,  vgl. 
auch  oben  Nr.  19) :  allgemein,  im  Text  Nr.  42. 45.  71 ;  daneben :  schoorpogg 
(auch  Nr.  54.  56),  (schoorpoggensupp  heisst  in  der  Bibnitzer  Gegend  die 
Brotsuppe),  schorrpogg  (auch  Nr.  58),  schöörpogg,  schorepogg,  schors- 
pogg  (auch  Nr.  2.  66.  81),  schosspogg,  schottspogg,  schottpogg.  Alle 
diese  Namen  stammen  aus  dem  östlichen  Teile  des  Schweriner  Landes. 

Im  übrigen  Niederdeutschland.  Schorfpogg  auch  in  Vorpommern : 
Dähnert  S.  412  s.  v.,  W.  Schwartz  1.  1.  S.  262  mit  den  Neben- 
formen: schortpogg,  schottpogg,  schaporg;  in  Hinterpommern:  Knoop, 
Programm  Rogasen  1890  S.  26,  neben  schorfkraet;  vgl.  schorf  kröten- 
ding  oben  Nr.  5.  Dieses  schorf  krät  (und  schorfge  krät)  auch  in 
Ostpreussen:  Frischbier,  Naturkunde  S.  310;  vgl.  auch  oben. 
Nr.  8:  schorf,  huckst  du  da. 


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d.  Aus  Mecklenburg  sind  mir  als  Namen  der  Kröte  noch  mit- 
geteilt :  ierpogg  (mehrfach),  ielpogg  ( Vilz),  kleepoch  (Alt  -  Kann),  stein- 
pook  (Klein- Rogahn). 

Über  rid'pogg,  rietpogg'  vgl.  Anmerkung  zu  Nr.  78. 

e.  Puuspogg  hat  Schütze  III  S.  224;  so  auch  bei  J.  H.  Fehrs, 
Allerhand  Slag  Lud  (1887)  S.  166.  Dat  sali  wol  de  püüster  sien, 
sagte  mir  eine  alte  Frau  in  Jabel,  als  ich  ihr  von  fru  abendblank 
erzählte.    Vgl.  auch  schwellkrad:  Schwartz  S.  264  Anmerkung  40. 

3.  Üze,  ütze,  quadüz. 

Das  weit  über  Niederdeutschland  verbreitete  üze  (vgl.  Schiller- 
Lübben  V  S.  187,  Schiller  und  Schwartz)  ist  mir  in  einfacher 
Gestalt  aus  Mecklenburg  nicht  bekannt  geworden,  doch  vgl.  üssepüsse 
im  Text  S.  5  (üsse  bei  Schwartz  S.  261  aus  Lippe).  Aber  quadüz 
{quadüütsch,  quedüütsch)  kennen  auch  wir.  (Quaadütze:  Brern.  Wtb. 
V  S.  439;  quaadüz:  Schütze  III  S.  253).  Auch  pogüz  ist  mir 
mehrfach  in  Mecklenburg  begegnet.  (Poggütz:  Schütze  IV  S.  327, 
Schumann,  Lüb.  Mitt.  V  S.  27,  Schwartz  1.  1.  S.  260  aus 
Stade,  Hamburg,  Lüneburg.) 

4.  Huck,  hux,  hüx,  quadux. 

Huck  (Altenhof),  hücksch  (Wredenhagen);  vgl.  huckeduun  Nr.  50. 
(Hucksche,  hüksche,  huggel  bei  Seh  wart  z,  hucke,  huksche  bei  Schiller). 
Hux:  vielfach  im  Osten  und  Süden  unseres  Landes;  vgl.  unten  paddehux. 
Hüx  (Nr.  19.  38.  85;  Siemssen,  Monatsschrift  1790  S.  629)  ist  in 
Strelitz  und  im  östlichen  Schweriner  Lande  allgemein  üblich.  Lütt 
hüx  (wohl  bombina  ignea)  un  groot  hüx:  Nr.  70.  Füürhüx  (oben  Nr.  16): 
in  Strelitz.    Dann  auch  schorfhüx,  wie  schorfpogg:  Waren. 

Auch  dieses  huck,  hux,  hüx  wird  mit  quade  zusammengesetzt 
und  dabei  entsteht  nun  eine  Fülle  von  Formen: 

Qualhuck:  Nr.  66.  Quad'hüx  hörte  ich  noch  aus  dem  Munde 
«iner  alten  Frau  in  Tressow.  Quadüx:  Nr.  1 ;  quadux:  allgemein,  auch 
Nr.  11;  „quadux,  gleichsam  quadehüxe":  Mantzel,  Monatsschrift  1791 
S.  337);  Brinckman,  Kasper  Ohm  S.  156  und  S.  303:  qwaduxen- 
dings;  quodux,  quödux,  quedux,  kadux,  kedux;  quadutz,  quodutsch, 
queduutsch,  kappeditsch;  quaarhüx  (Nossentiner  Hütte),  quaarhux, 
quarrerhux,  korlhtix,  quaalhtix  (auch  Nr.  50),  quaalhux,  qualdux: 
Derboeck,  Spledder  un  Spöhn  I  S.  142  (is  di  'ne  qualdux  äwern  weg 
krapen?),  qualldux,  kalldux,  quolldux,  quölldux,  quulldux;  quallducksch, 
•quöllducksch,  quackeldux,  quackaflux,  quackeldutsch,  quackdutt;  kolldux, 
kulldux,  kolldüx,  kulldüx,  kollhüx  (vielfach),  kullhux,  klohux;  kladux, 
kledux,  klodux,  köwux,  krodux,  krewux,  krullhux;  purrhüx,  pohux, 
podux,  porrdux,  polldux.  Alle  diese  Formen  sind  aus  anderen  Ländern 
nicht  bekannt  geworden.  In  einigen  von  diesen  entstellten  Bildungen  mag 
übrigens  auch  das  oben  verzeichnete  üz  stecken.  Anderen  wieder  liegt 
wohl  das  duck  zu  Grunde,  das  im  Text  S.  5  als  Schelte  erscheint, 
und  auch  in  Nebenformen  auftritt:  ducker  in  der  Klüzer  Gegend,  dux 
im  Ratzeburgischen;  Belege  aus  anderen  Ländern  fehlen. 


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5.  Padde. 

Das  weit  verbreitete  padde,  was  Seh  war  tz  S  257  auch  ans 
Rostock  beibringt,  ist  mir  nur  in  der  Zusammensetzung  paddehnx 
begegnet  (padhucke:  Woeste  8.  193,  padducksche:  Seh  war  tz 
S.  257;  padde,  padduckse  -»  frosch:  Rubehn,  Oderbruch  S.  58; 
und  daraus  wohl  meckl.  porucksch;  vgl.  parucksche,  parucke  >>ei 
Schwartz),  und  in  verstärkenden  Bildungen  wie :  paddensatt,  padden- 
doot  (z.B.  Reuter  IV  S.  412,  V  8.  92),  paddenmöd'  (z.  B.  Reuter 
V  S.  221,  VII  S.  52),  auch  piddenpaddenmöd',  wie  sonst  poggenraöd* 
(z.  B.  Mi  S.  64  s.  v.). 

6.  Röblk:  Feuer -Unke.  Dee  is  haben  swart  un  unner'n  buuk 
gäl  un  hett  so  'n  patschige  been  un  'n  swanz  as  'ne  aalquapp.  Dee 
reinigt  dat  water  un  nimmt  dat  gift  dor  rut.  Arbeiter  in  Waren. 

Vgl.  Schwartz:  röhlen,  röhling,  rtihle;  Parisius:  de  rölen, 
de  rölken  singen. 

7.  Lork  (vgl.  Schwartz)  wird  in  Mecklenburg  nur  als  Schelt- 
wort gebraucht;  oder  als  Bezeichnung  für  einen  verwegenen  Gesellen. 

8.  Muck,  muggel,  muchel  (vgl.  Schwartz)  sind  in  Mecklen- 
burg unbekannt. 

9.  Bemerkenswert  sind  die  mecklenburgischen  Bezeichnungen: 
grossmudder  (Waren,  Poel,  Grunow),  grootniööm  (Rostocker  Gegend), 
mudder  möömk  (Dargun),  Mariekmoder  (Nr.  56),  düwels  grossmudder 
(Basse).  Aus  niederdeutschem  Gebiet  weiss  ich  diese  Bezeichnungen 
nicht  zu  belegen.  Aber  bei  Menghin  S.  109  finde  ich:  kinder, 
seht  liier  die  nadl  (grossmutter). 

Mäumken  heissen  bei  Penzlin  die  Unken:  de  mäumken  schrigen 
so  dull  (vgl.  auch  watermööm:  Bartsch  II  S.  153  und  394).  Ebenso 
oberd.:  das  müemelein,  die  Unke,  Kröte  beiSchmeller-Frommann 

I  S.  1599  s.  v. 

10.  Andere  Namen  bieten  Schwartz  1.  1.  und  Nemnich 
Vierte  Lief.  S.  1123.    Es  sind  hinzuzufügen  u.  a.: 

Prikkel:  Schütze  III  S.  234  (prückel:  Dörr,  Pld.  Kai. 
1858  S.  119). 

Bodenlerch  (kumm,  ich  zeig  dir  e  bodenlerch):  Eis.  Wtb. 
S.  609  s.  v. 

Feldhatsch  (hatsch  von  schleppender  Bewegung):  Schw.  Wtb. 

II  S.  1798. 

Rüdegügger  (riedgucker)  und  muerauk  (moorunke):  Torre  S.86. 

Endlich  die  wertvolle  Angabe:  die  Kröte  wird  luada  genannt, 
um  sie  nicht  bei  ihrem  eigentlichen  Namen  zu  nennen:  Baum- 
garten  I  S.  114. 

Namen  des  Mistkäfers. 

Vgl.  Schiller  H.  I  S.  11. 

1.  Scharrnwäwer:  allgemein  ndd.,  Belege  bei  Schiller. 
Ros8kefer    bein    Sachsen    genant    scharnewewer :     Rollenhagen, 


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Froschmeuseler  3,  3,  12,  3  f.  Scharpenwäwer :  vielfach  in 
Mecklenburg,  im  Text  in  Nr.  1  und  19.  Schaddewäver :  Sttiren- 
burg  S.  211.  Scharrnbull:  in  Mecklenburg  allgemein  üblich. 
Aach  Brem.  Wtb.  IV  8.  609,  Brunk,  Volkslieder  8.  249. 
Scharrmbull  hörte  ich  in  Remlin;  ebenso  scharmbolln  bei  Fehrs, 
Allerhand  Slag  Lud  I  in  der  Vorrede.  Scharpenbull :  im  Text  Nr.  74. 
Suerbier,  kliben  un  scharpenbullen,  dat  gifft  'n  fasten  kierl :  Schweriner 
Gegend.  Vgl.  noch  das  Rätsel  B.  I  Nr.  734,  und  die  Redensart:  bi 
dat  füür  kann  man  'n  bullen  braden  un  wenn  't  ok  'n  scharpenbull  is. 
Grundbull  heisst  in  Laupin  der  Gründling.  Vgl.  auch  hoorbull,  harts- 
bull,  hitzbull  bei  Schiller  H.  II  S.  4,  gösebull  —  Gänserich  bei 
Mantzel,  Bütz.  Ruh.  25  S.  63  Nr.  25,  wie  huenermunni  =  Hahn 
Schw.  Wtb.  IV  S.  317.  Scharnbuck,  schanbunk:  Brunk,  Volks- 
lieder S.  249;  scharrkatt,  scharebazzen :  Schütze  IV  8.  25, 
dänisch  skarnbasser:  Pontoppidan  II  S.  91;  skadenkater  in  Helgo- 
land: D.  M.  III  S.  33.  Messkäwer  bringt  Schiller  aus  Mecklen- 
burg bei.  Schietwabbel:  Frischbier,  Wtb.  II  S.  139  s.  v.  pferd- 
dreckskäfer;  scheisskäfer:  Hertel  S.  206,  scheissbrame :  Vilmar 
S.  50,  dreckwibel:  Kehrein  S.  116,  schitefreter:  Woeste  S.  229, 
koidreckfressa:  Neubauer,  Zts.  f.  öst.  Vkk.  I  S.  231. 

2.  Busskäwer:  Siemssen,  Monatsschrift  1790  8.  627,  im 
Text  Nr.  85  und  313,  bursenkäwer  Nr.  82;  busswäwer  wird  mir  aus 
Zielow  mitgeteilt;  vgl.  auch  busselworm  8.  5.  Bullkäwer,  bullwäwer: 
Danneil  8.  27,  bullkäber:  auch  Maass,  Ndd.  Jahrb.  IV  S.  34; 
busbunk:  Po  mm.  Bl.  I  S.  55.  Dazu:  brömmeler,  paerdsbrommel  bei 
Schütz,  Das  Siegerländer  Sprachidiom  II  S.  19. 

3.  Andere  Namen.  Panzewel:  Ndd.  Korr.-Bl.  XVI  8.  27, 
pawömmel:  Sohns,  Die  Natur  Jahrgang  1890  S.  402,  pädsheer: 
Honig  Wtb.  S.  123,  pfarsmuckel:  Hertel  S.  168,  rossweibel: 
Schmeller-Frommann  II  S.  152,  gaulskäfer:  Hertel  S.  103, 
wagenpuemel:  Woeste  S.  314,  farzglock:  Kehr  ein  S.  133, 
mummelkutsch :  Kehr  ein  S.  285,  faschkerumpel :  Spiess  S.  56. 
Anderes  bei  Schiller. 

Namen  des  Maulwürfe. 

Schiller  H.  I  S.  5  bringt  aus  Mecklenburg  bei:  mullworm, 
muliworp,  mullwarp,  wöhler,  wennworp.  Es  sind  hinzufügen:  muli- 
wöhler:  vielfach,  im  Text  Nr.  50,  59,  87;  mullwöller:  Plaaz;  murr- 
weller:  Gutow;  murrworm:  vielfach,  im  Text  Nr.  60  und  78;  wöhl- 
worm:  mehrfach,  im  Text  S.  5,  vgl.  Peter  wöhlmann  Nr.  62  b;  boos- 
worm :  Poltnitz,  busselworm :  Dierhagen,  auch  beiDolberg,  Küsten- 
wanderung S.  156,  im  Text  S.  5;  raffelworm:  Roxin,  wimmworm, 
winnworm :  Gletzow,  windworm :  Eemlin.  Blosses  moll,  wie  im  Text 
Nr.  18.  19.  oben  Nr.  17  (mull,  molt  S.  5),  ist  allgemein  ndd.  Andere 
Namen  bietet  Schiller.  Neuere  Idiotika  bringen  zahlreiche 
Ergänzungen.    Bemerkenswert  sind: 

Wüeler:  Dalla  Torre  S.  120  u.  A,  wuelscher:  Gredler, 
D.  M.  IV  S.  56,  vgl  franz.  busson,  bousserot  u.  ä.  =  qui  pousse  la 


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terre,  foyan  von  fodere  u.  ä.:   Rolland,  F.  p.  I  8.  9  ff.;  hügeler: 
Crecelius  I  S.  469,  mootdühfei:  Fischbach-Giese  S.  143. 


Ich  gehe  nunmehr  dazu  über,  einige  Bemerkungen  zu  den  ein- 
zelnen Stücken  zu  geben;  dabei  werden  die  Scheit-  and  Ehrennamen 
der  Tiere,  soweit  nötig,  erläutert  werden. 

Die  Anordnung  der  verschiedenen  Fassungen  bot  erhebliche 
Schwierigkeiten.  Auf  Koppmann's  Hat  habe  ich  die  der  Kröte  zu- 
gerufene Schelte  (breetfoot  u.  s.  w.)  grundleglich  gemacht. 

1.  Bluwwerup  soll  das  brummende  Geräusch  andeuten,  das  der 
Mistkäfer  beim  Fliegen  hören  Jässt  Bluwwern,  bluffen  wird  sonst 
auch  von  brummendem  Schelten  gebraucht. 

Jungfer  grönen,  herr  gröönjack  (S.  4),  gröönkönig  (Nr.  2) 
u.  s.  w.  Grööqjackser  hörte  ich  hier  einen  alten  Mann  den  Wasser- 
frosch  nennen.  Grünrock  heisst  ein  Frosch  in  Rollenhagen's 
Froschmeuseler  1,  1,  2,  147  und  3,  3,  9,  200  u.  a.,  grünhösler 
in  Abraham  a  St  Clara's  Judas  IV  (Passau  1835)  S.  60;  vgl. 
riQuoouios  in  der  Batrachomyomachie  V.  234  u.  a.  Buntrock 
heisst  der  Frosch  bei  Haupt-Schmaler  I  S.  116. 

In  einem  nach  Herausgabe  des  ersten  Bandes  aus  Dassow  mit- 
geteilten Rätsel  sagt  der  Bach  zum  Frosch:  Gröönsnuut,  breetsnuut, 
wat  geilt  di  dat  an! 

Ein  anderes,  jüngst  in  Wismar  gefundenes  Rätsel  vom  „grünen 
jäger"  lautet:  Güngen  dree  herren  wol  ob  wer  den  diek,  se  hadden  'n 
rock  an  von  pikerapiek,  se  hadden  'n  rock  an  von  grönen  ratest, 
rad't,  mine  herren,  wat  is  dat  wol  wäst? 

Breetfoot  Vgl.  oben.  Breitfuss  heisst  ein  Frosch  im  Frosch- 
meuseler 3,  3,  8,  343.  Ebenso  die  Gans  im  Rätsel  B.  I  Nr.  1000,4, 
und  vielfach  im  Hausstandsreim :  breedefoot,  breedef uss  heet  mien  goos. 
In  dat  kuurn  is  Breetfoot  in  wäst,  hörte  ich  in  Tarnow,  wofür  sonst  gesagt 
wird :  Bartelmeis  (Bartholomaeus)  mit  de  breeden  been  hett  dat  daalperrt. 

S.  4.    Popperdtiünchen.    Vgl.  appeldüneken  in  Nr.  59. 

Jung  schriwer,  herr  schriefmeister  u.  ä.  Vgl.  herr  schreiber- 
mann in  Nr.  15.  Writing  master  für  die  Goldammer  hat  Swainson 
S.  70  (from  the  curious  irregulär  lines  on  the  egg,  resembling  writing) ; 
derselbe  Vogel  heisst  ^crivain,  schrijver  (in  Nord-Brabant)  nach 
Rolland,  F.  p.  II  S.  201. 

Heuspringer:  herr  spring  in't  feld.  Ebenso  der  Hase  Nr.  50, 
der  Floh  Nr.  1869  f. 

Storch:  könig  von  Engelland.  Hoochmut,  hogemoot  heisst  der 
Storch  im  Rätsel  B.  I  Nr.  12.  König  von  Engelland  auch  hier  oben 
(S.327)  Nr.  2  b.  2  c.  3;  könig  von  Schottland  oben  Nr.  4.  König  von 
Engelland  heisst  der  Hahn  im  Rätsel:  Renk,  Zts.  d.  V.  f.  Vkk. 
V  S.  152  Nr.  81;  ebenso  der  Hahn  im  Rätsel:  könig  von  Morgenland 
bei  Zingerle  ö.  274  Nr.  45,  könig  von  Pommern  bei  Engelien- 
Lahn  S.  208  Nr.  125.     Über  das  in  mecklenburgischen  Reimen  und 

Mecklenb.  Volksüberliefenuigen  Bd.  II.  22 


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Sagen  immer  wieder  auftauchende  Engelland  wird  an  anderer  Stelle 
im  Zusammenhang  zu  handeln  sein. 

Storch :  herr  rotebein.  Vgl.  auch  Nr.  1258  ff.  Im  Rätsel  B.  I 
Nr.  171  e:  hadd  rode  strürap  an;  de  mann  mit  de  roden  strümp: 
Nr.  101a.  c.  Dazu  vgl.:  Bu  bu,  guck  h'rut,  ob  der  rothstrümp 
kümmt,  dat  he  ods  nich  mit  nimmt:  Mühling  S.  167  s.  v.  adebar, 
de  herr  möt  de  rode  fot:  Frischbier,  Naturkunde  S.  310. 

Storch:  herr  langebein.  Vgl.  S.  5  unter  Storch,  Nr.  37.  62.  65, 
Nr.  101b.,  Nr.  1247.  1252  ff.;  küülpeter  langmann  Nr.  63.  Herr  van 
Langebeen  bei  H.  Schröder,  As  't  de  Garv  givt  S.  22;  de  langbeen, 
musjö  langbeen  u.  ä.  heisst  der  Storch  auch  sonst  vielfach  bei  uns  im 
Volksmunde.  In  Ostpreussen  stakbein :  F  r  i  s  c  h  b  i  e  r ,  W  t  b.  H  S.  359. 
Rochholz,  Zts.  f.  d.  Phil.  I  S.  348  bringt  fränk.  Stiegelbein,  franz. 
long-herry  bei.  Langbein  als  Name  für  den  Wachtelkönig  bei  Jacke  1, 
Naumannia  1853  S.  397.  Ähnlich  heisst  der  Fischreiher  engl. 
Jemmy  langlegs:   Swainson  S.  145. 

De  adeboor  is  hinner  de  pogg  anwäst.  As  se  dicht  bi't  water 
is  un  markt,  dat  he  ehr  doch  wol  noch  faat't  kricht,  secht  se  to  em: 
oh  herr,  wat  hett  he  vor  lange  schiere  been.  Dor  kickt  de  adeboor 
sik  na  de  ioöt,  un  wuttsch  is  se  na't  water  rin. 

Alter  Fuhrmann  in  Gielow. 

Fuchs:  herr  forstmeister.  Vgl.  herr  Oberforstmeister  Nr.  42. 
Das  ist  eine  schöne  Bestätigung  dessen,  was  Jacob  Grimm  vor- 
ahnend schrieb  (R.  F.  S.  76) :  Von  weitem  schreit  Reinard,  gleichsam 
Forstmeister,  welcher  Frevler  in  dem  Bannwald  Holz  fälle.  Im  E  s  e  1  - 
könig  S.  18  erscheint  unter  dem  Hofstaat:  Herr  Leutsch,  der  Wolff, 
ein  Franzos,  forstmeister;  ebendort  S.  214:  daz  Eilend,  forstmeister. 

Hans  Hinnrick.  Die  zahlreichen  mit  Vornamen  gebildeten  Tier- 
namen aus  Mecklenburg,  die  in  diesem  Bande  vorkommen,  sind  im 
Index  s.  v.  Vornamen  verzeichnet;  viele  andere  solche  Bildungen  aus 
fremden  Ländern  wird  man  unten  finden.  Ich  verweise  im  übrigen 
auf  Lübben,  Thiernamen  im  Reineke  Vos  und  Wackernagel, 
Kl.  Sehr.  III  S.  59  ff. 

Pattfoot.  Patschfotke  heisst  die  Gans  im  Rätsel  bei  Frisch- 
bier XI  S.  356  Nr.  80.     Plattfoot  Nr.  23;  oben  Nr.  1.  2  c.  4.  15. 

Slarpfoot:  vgl.  Nr.  24  ff.,  oben  Nr.  22.  Von  Menschen:  oll 
slarpjürn,  slarpjochen,  slarplieschen,  slarpenarftpahl  u.  ä. 

Madam  slarpbein  im  maandschein.  Vgl.  jung  fräulein  im  mond- 
schein:  Nr.  82.  Dee  geit  (hiippt)  as  de  pogg  in'n  maandschien: 
allgemein  ndd. 

S.  5.  Klorrfoot,  wockfoot:  auch  von  Menschen,  wie  klunsfoot 
(vgl.  klunsterfot  oben  Nr.  3),  kulpfoot,  klumpfoot,  klifoot,  klorhack  u.  a. 

Puffmuul,  pulsmuul.  Von  Menschen:  floppsmuul,  flappsmuul, 
quabbmuul. 

Kruupsüster.  Krupschke  als  Name  der  Kröte  bei  Schwartz 
1.  1.  S.  259  aus  dem  Kreise  Jerichow. 


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—     339     — 

Nachtschurk.    Vgl.  nachtschoort  Nr.  67. 

Maulwurf:  purr  in  'n  dreck.  De  gräwer  heisst  der  Maulwurf 
im  Rätsel  B.  I  Nr.  18. 

Schorfkopp.    Vgl.    Nr.  75. 

Musch  schriwiet.  Musche  Schneider  Nr.  19,  hääschemoschü 
Nr.  73.  Musche  voss  wird  oft  vom  Fuchs  gesagt.  Dies  musch  (aus 
monsieur)  wird  auch  sonst  in  allerlei  Zusammensetzungen  gebraucht: 
rausche  blix  (auch  bei  Brinckman,  Kasper  Ohm  S.  113),  musch 
nüdlich  (ebendort  S.  312),  musch  nüdling  (auch  bei  Reuter  HI 
S.  329),  musch  Urian  heisst  der  Teufel  (auch  bei  W.  Hey  se,  Frische 
Kamiten  S.  27),  musch  Püsterich  der  Wind  bei  Reuter  II  S.  130. 
Vgl.  Lauremberg  III  217  ff. 

Schriwiet.  Striedewiet:  einer  der  lange  Schritte  macht: 
Mantzel,  Bütz.  Ruh.  8  Nr.  86  S.  64;  vgl.  Franck,  Altes  und 
Neues  Mecklenburg  I  S.  91. 

Storch:  knickerbeen.    Vgl.  Nr.  244b.  c. 

Fuchs:  de  hohnerdeef.  ,  Ebenso  Nr.  32.  56.  60.  Vgl.  Nr.  83: 
röbendeef  vom  Maulwurf,  und  oben  Nr.  9:  kohldeef  vom  Hasen; 
garndieb  heisst  der  Storch  nach  Ja  ekel,  Naumannia  1853  S.  398. 

Fuchs:  brichelbrachel.  Knibbele-knabbele  heisst  der  Fuchs  im 
Rätsel  bei  J oos  S.  77  Nr.  301. 

Fuchs:  de  hangennoors,  de  sangennoors,  Sittnoors  heisst  der 
Fuchs  im  Märchen  vom  fliehenden  Pfannkuchen.  Bei  den  Isländern 
wird  er  euphemistisch  lägfaeta  genannt  (der  mit  niedrigen  Füssen) 
nach  Maurer,  Island.  Volkssagen  S.  169.  Vgl.  auch  singmoorst 
vom  Maulwurf  Nr.  45,  singlock  Nr.  18.  19. 

S.  6.  Krummpucklig  griesjack  ist  jedenfalls  der  Hase.  In  der 
Jägersprache  heisst  er  auch  bei  uns  der  krumme,  sonst  auch  musch 
gris';  graujack  in  Nr.  1109aV. 

Danzig,  herr  könig.  Danzig  wird  bei  uns  allgemein  so  gebraucht. 
Nu  sölen  Se  Danzig  hebben,  sagte  zu  mir  ein  Alter  in  Neuhqf.  Dann 
auch  in  Verbindung  mit  Leipzig:  sasst  Danzig  hebben,  Leipzig  sasst 
uppe  schuufkoor  halen:  Kisserow;  wenn  ik  Danzig  heff,  sasst  du 
Leipzig  hebben,  hörte  ich  in  Redefin.  Vgl.  Eckart  S.  73  und 
W ander  III  S.  1647  s.  v.  Reisen  Nr.  55. 

Dor  heff  ik  soeben  johr  um  weent.    Vgl.  oben  Nr.  13. 

Ik  kann  nich  uppe  hochtiet  danzen.  Eine  Hochzeit  wird  erwähnt 
in  den  Nr.  3.  13.  18.  19.  21.  38.  48.  82.  83;  kümmst  mit  na  de  kost: 
Nr.  45;  vgl.  oben  Nr.  Ib.  Von  blossem  Tanzen  wird  gesprochen 
in  den  Nr.  4.  11.  12.  26.  39.  54.  57.  61.  62.  70. 

2.  Kruup  in  't  lock.  Die  imperativischen  Wortbildungen  sind 
im  Index  zusammengestellt.  Ein  graw  worme,  hiess  der  kraup  in  die 
erde:  in  einem  Hexenprotokoll  (vom  J.  1584)  bei  Bartsch  II  S. 24. 

22* 


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—    340    — 

3.  Schitenkleier:  auch  Nr.  28.  Ebenso  von  einem  Menschen* 
der  im  Unflat  wühlt:  Brem.  Wtb.  IV  S.  663. 

4.  Johann  grööqjack.  Gröne  Jan  heisst  der  Gelbschnabel  ia 
Holstein  nach  Schütze  II  S.  73. 

De  oll  hausterbauster.  Heusterbeuster,  von  lärmender  Hast:  bei 
Mantzel,  Bütz.  Ruh.  25  Nr.  6L. 

7.  Estemieren  (auch  oben  Nr.  16)  ist  bei  uns  durchaus  volks- 
tümlich: se  hadden  dat  goot  estemeirt;  he  wull  dat  nich  estemeiren, 
dat  he  anschaten  wier;  he  ward  nicks  verestimiert :  Brinckman, 
Voss  und  Swinegel  S.  23;  se  verestimieren  mi  dat  plattdüütschsnacken. 
(machen  es  mir  schimpflich). 

8.  Aadboor.  Äädbeer  Nr.  14,  aderbaar  Nr.  51  und  83.  VgL 
Anmerkung  zu  Nr.  1244. 

Gott  dee  weet,  wo  't  mi  verdroot  Ebenso  Nr.  16.  46.  Vgl.  im 
B.  I  Nr.  65:  dat  weet  ik  un  gott  alleen. 

10.  Hottpierd.  Hottpierken  Nr.  58.  Über  die  Namen  der 
Libelle  vgl.  Anmerkung  zu  Nr.  1459. 

12.  Huddeleputt.  Huddelpuddel  wird  bis  uns  von  kleinen. 
Kindern  gebraucht,  die  noch  auf  der  Erde  kriechen. 

13.  Heff  mi  de  ogen  root  weent  as  'n  teegelsteen.  Ebenso 
oben  Nr.  3. 

14.  Fru  rosenblanken.    Vgl.  liljenblattke   oben  Nr.  9. 

16.  Hoochschinkt.  Langschinkt  Nr.  62  b.  Hoochschinkt  varer 
im  Rätsel  von  der  Bohne  B.  I  Nr.  134  a. 

17.  Storch:  de  oll  smallback.  Ebenso  oben  2a;  Nr.  91  vom 
Hecht.  Madamm  Small  heisst  der  Storch  im  Rätsel  B.  I  Nr.  172  V. 
Dee  deent  bi  de  smallbackten  fräuleins,  wird  bei  uns  vom  Schweine- 
knecht gesagt. 

Dat  mi  verdroot  dörch  all  mien  ädern  un  mien  bloot.  Ähnlich 
vielfach  im  Volksmunde.  Schämt  sik  de  kierl  nich  in  sien  ader  un 
bloot:  Müller-Friese,  Feldblaumen  S.  87  und  127;  dat  duert  mi 
in't  bloot  u.  a.  m. 

18.  Cavalier.  Kappelirer  Nr.  86.  Cavalier  heisst  auch  der 
Floh  im  Rätsel  B.  I  Nr.  61  a  V. 

19.  De  moll  aus  Holl.  Im  Rätsel  (B.  I  Nr.  98)  sagt  der 
Maulwurf:  in  Holland  regier  ik. 

21.  Schüttreiher.  Über  die  Namen  des  Fischreihers  vgl  An- 
merkung zu  Nr.  311. 

25.  Jungfer  unner 'n  busch.  Vgl.  Nr.  60:  de  pogg  sitt  unner  'n 
stickelbeerenbusch.  Bei  den  Esthen  wird  die  Schlange  euphemistisch 
genannt:  die  unterm  busch  wohnende:  Holzmayer,  Osiliana  (1873) 
S.  38  Nr.  1.  Jungfer  unner  n  busch  heisst  hier  in  Waren  auch  die 
Kresse  (tropaeolum). 


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-    341    — 

26  V.  Fachs:  dolkstart.  Im  Märchen  vom  fliehenden  Pfann- 
kuchen heisst  der  Fachs:  dickstart,  dickswanz.  Unkel  dickstart  wird 
«r  aach  sonst  im  Volksmunde  genannt. 

28.  Wo  ihr  in  is,  geit  ihr  nt.  Ebenso  Nr.  64.  Vgl.  Nr.  206 
und  oben  Nr.  7  und  8. 

30.  De  olle  lus'jahn,  de  olle  kruup  in  de  schiet  ist  jedenfalls 
der  Mistkäfer.    Läuswibel  heisst  er  bei  Kehrein  8.  259. 

De  swinägel  an  de  scharrnbull  hebben  eens  tosamen  reis't  up 
de  Wanderschaft,  de  swinägel  hett  gor  to  väl  lüs'  hatt.  Donn  hebben 
se  eens  tosamen  in  een  bedd  slapen  an  de  swinägel  hett  nu  dorbi  den 
scharrnbull  mit  lüs*  bisett't  Biet  dee  tied  her  hett  de  scharrnbull  so 
väl  lüV.  Fuhrmann  in  Wittenburg  aus  Dümmer. 

Über  die  Läuse  des  Mistkäfers  in  der  Bauernpraktik  vgl. 
Schiller  H.  I  8.  11. 

31.  Hase:  herr  samesfeld.  Herr  junker  spring  in 't  feld: 
Nr.  50.  Vgl.  oben  Nr.  9:  hippelwippel  in  de  weit  In  der  franzö- 
sischen Tierfabel:  galopin  und  sauterez  (springer):  Grimm,  R.  F. 
S.  236  f.  Bei  den  Inselschweden:  letfotad  (leichtfuss) :  Russwurm, 
Eibofolke  H  S.  200. 

Der  fuchs,  der  grobe  ucks.  Vgl.  oben  Nr.  7:  de  foss,  de 
grawer  oss. 

32.  Fuchs :  krunp  in  't  lock,  wie  die  Dächsin  in  der  Tierfabel 
slupecade:  Grimm,  R.  F.  S.  235. 

38.  De  swinägel  will  to  hochtiet  In  Bernitt  sagt  man :  dee 
geit,  as  wenn  de  swinägel  to  hochtiet  birsen  deit 

39.  Maulwurf:  de  spitzsnuut.  Ebenso  oben  Nr.  10.  Vom 
Hecht  Nr.  89  V.  92.  93. 

Maulwurf:  de  klierog'.  Vgl.  dat  kniepögig  ding  Nr.  51, 
Nr.  52.  53,  und  oben  Nr.  5. 

Eine  französische  Überlieferung  sagt:  la  taupe  a  perdu  les 
yeux,  parceque  le  crapaud  a  un  jour  pissä  dessus:  Rolland,  F.  p. 
III  S.  56:  ein  bemerkenswertes  Zeugnis  der  Feindschaft  zwischen 
Maulwurf  und  Kröte. 

Über  den  Maulwurf  als  Symbol  der  Blindheit  vgl.  Friedreich, 
Symbolik  S.  387. 

40.  Hase:  sttimmelstiert.  Stummel:  Krauss,  Sagen  S.  41; 
franz.  caouö  (excaudatus) :  Rolland,  F.  p.  I  S.  80;  kurzschwanz: 
H  a  1 1  r  i  c  h  S.  8.  Vgl.  stümmelstart  vom  Maulwurf :  Nr.  59.  Stttmmel- 
stiert  kommt  bei  uns  auch  als  Pferdename  vor.  Woher  der  Hase  den 
kurzen  Schwanz  hat,  erzählen  Haltrich  S.  60  Nr.  23  (vgl.  S.  513), 
Russwurm,  Sagen  (1861)  S.  169,  Revue  V  S.  244,  Bleek 
S.  80  Nr.  44. 

Sonstige  Namen  des  Hasen:  wippsteert,  wipparsch,  wippnoors, 
wuppnoors,  wuppwupp,  kohlmuul:   im  Pfannkuchen -Märchen.    Gries- 


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muul:  Westf.  Tierl.  I  S.  386;  glotzauge:  Schreck  S.  184  und 
223;  der  mit  den  gläsernen  äugen:  Haltrick  S.  8.  Andere  unten 
zu  Nr.  1109. 

42.  De  scharrnbull  is  jo  ok  abends  begäng.  Vgl.  die  Redens- 
art: he  kricht  dat  z  abends  as  de  busskäwer  (auch  beiBoll,  Globus 
VIII  S.  274).  Kehrein  S.  133  fuhrt  aus  Diefenbach,  Gloss.  an: 
ruysch  scarabaei  sonat  in  fine  diei. 

Wenn  man  den  Mistkäfer  Abends  bei  bewölktem  Himmel  fliegen 
sieht,  so  kann  man  daraus  schliessen,  dass  die  Sonne  schon  unter- 
gegangen ist:   Wiedemann  S.  456. 

"Wenn  der  Mistkäfer  Abends  fliegt,  bestellt  er  gutes  Wetter: 
he  secht  an  to  n  backen.    Vgl.  Schiller  1.  1. 

Weck  seggen  ok:  flucht  he  abends  na'n  morgen  rin,  ward 
dat  n  annern  dach  goot  wäder ;  flucht  he  na  n  abend  rin,  ward  *t  ragen. 

Aus  Dümmerhülte* 

43.  Krummsüster.  Vgl.  krumme  hüx  oben  Nr.  14.  Du  geist 
jo  so  krumm  as  *ne  hux,  ist  eine  bei  Ribnitz  übliche  Redensart. 
Krummrücker  heisst  ein  Frosch  im  Froschmeuseler  2,  1,  5,  13. 

45.    Dicke  rummel.    Vgl.  drummel  oben  Nr.  2  a. 

50.  Huckeduun.  Vgl.  Jungfer  huckeltruute  oben  Nr.  10,  fru 
hucke  oppem  peaute  oben  Nr.  11. 

52  ff.    Hurenkind.    Vgl.  hurenbucksch  oben  Nr.  19. 

54.  Dat  looffröschen.  Lauffröschelink  aus  dem  Ravensbergischen 
bei  Berghaus  II  S.  344  s.  v.  Schon  Höfer,  Germania  XVIII 
S.  9  und  Norrenberg  ILI  S.  116  haben  auf  die  Fülle  von  Deminutiv- 
Formen  unter  den  niederdeutschen  Tiernamen  aufmerksam  gemacht. 

Frau  von  der  laube.  Vgl.  läuwerken  bei  Berghaus  II  S.  345 
und  lauber:  Eis.  Wtb.  S.  539. 

Ut'n  wäg'.    Ebenso  oben  Nr.  7. 

Täw\  Ebenso  Nr.  84.  85.  Täw'  zunächst  Hündin,  dann 
Schelte  für  Frauenzimmer. 

Ein  Streit  um  die  Tänzerin  auf  des  Wolfes  Hochzeit  begegnet 
bei  Wenzig  S.  244  f.  Die  Flunder  will  nicht  mit  dem  Hering 
tanzen:  Po  mm.  Bl.  V  S.  139. 

58.  Quackeldunenbuuk.  Herr  quackebruch  heisst  ein  Frosch 
im  Froschmeuseler  3,  1,  14,  13. 

59.  Voss-kijeh  =  kujon.  In  der  Tierfabel:  nequam,  sceleratus: 
Grimm,  R.  F.  S.  31  f.;  bei  uns  hier  und  da:  Broder  listig. 

60.  Fru  dickbuken.  Von  einem  Dickwanst  heisst  es  bei  uns: 
dee  hett  n  quaduxenbuuk. 

Nu  ward  mien  ganzes  nalaat  so.  Vgl.  oben  Nr.  7:  on  kindes- 
kinder  wäre  rode  oge  behole. 

61.  Schitenklarrer  ist  auch  ein  Spottname  für  den  Maurer ; 
vgl.  Nr.  788. 


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62  a.  Maulwurf:  Peter  ierdmann.  Peter  Krus*  heisst  der  Maul- 
wurf im  Rätsel  B.  I  Nr.  53.  Peter  ierdmann  ist  sonst  bei  uns 
verhüllende  Bezeichnung  des  Grabes:  ik  frie  wol  bald  Peter  ierdmann, 
dee  slöppt  nu  ok  all  bi  Peter  ierdmann  u.  ä. 

Ik  japp  nich  eens  wedder  to.  Jarpup,  jarchup  heisst  der  Frosch 
im  Rätsel  B.  I  Nr.  113d. 

62  b.  Peter  wöhlmann.  Vgl.  Peter  willmann  oben  Nr.  2  d.  Die 
nahe  Verwandschaft  der  Stücke  62  a.  b.  mit  der  Überlieferung  aus 
dem  nahen  Lübeck  springt  in  die  Augen. 

63.  Küülpeter.  Vgl.  Petersen  lang  Peter  oben  Nr.  8.  Der 
Storch  wird  vielfach  mit  Vornamen  bezeichnet  Kütchen  Rudolf 
Nr.  83.  Barthold  heisst  er  im  Reinke  Vos,  Barthold  Leisetritt 
im  Froschmeuseler,  Joseph  im  Rätsel  B.  I  Nr.  12k,  Heini  in 
der  Schweiz:  Schw.  Wtb.  II  S.  1314. 

64.  Qualsterhals.  Du  qualster:  Nr.  65.  Vgl.  Bartsch 
II  S.  28:  breide  steinwürme,  quadepoggen,   qualstere,  die  so  stincken. 

Ik  stak  (hau)  di,  dat  di  de  darm  dorbi  bummeln,  ist  eine 
übliche  Drohung. 

65.  Storch:  jirpjarp.  Jööljapp  heisst  der  Storch  im  Rätsel 
B.  I  Nr.  12. 

71.  Maulwurf:  wöhlinspekter.  Schüüninspekter  heisst  der 
Kater  in  einer  Erzählung  aus  Gresenhorst. 

73.  Paup  up  de  kruuk.  Vgl.  die  Redensart:  dee  hett  so'n 
spitzen  noors,  dee  kann  inne  apteekerkruuk  schiten. 

Denn  arger  kann  de  scharpenbull  nich  wedder  vergäten.  Hier 
sei  eingefügt: 

Woans  kann  man  *n  busskäwer  argem?  Wenn  man  enen 
busskäwer  fleegen  hüürt,  steckt  man  'n  finger  in  n  noors  un  höllt 
em  denn  hen.  Dee  kümmt  jo  denn  antobrummen  un  freut  sik,  * 
dat  he  sik  up  frischen  mess  setten  kann.  Wenn  he  just  ran  is,  steckt 
man  den  tinger  in'n  mund  un  lickt  em  af;  denn  ärgert  sik  de  buss- 
käwer ganz  bannig.  Woldegker  Gegend. 

75.    Herr  landrat.    Vgl.  herr  burgemeister  Nr.  14. 
Ik  mööt  Se  mien  noot  klagen.    Vgl.  oben  Nr.  10. 

77.  Das  lickende  zwickende  schnappauf  erinnert  an  das  libber- 
tunge  oben  Nr.  11. 

78.  Rid'pogg,  rid'worm,  rihworm,  rietworm :  gryllus  gryllotalpa 
(nicht  Kröte,  wie  Seh  war  tz  S.  262  angiebt).  Vgl.  Schiller  H.  I S.  6.  » 

81.  Maulwurf:  de  mann  mit  'n  sanftrock.  Vgl.  sanftröckje 
oben  Nr.  9,  sanftblüüster  oben  Nr.  6,  glatte  Junker  Nr.  87.  Unser 
Volk  weiss  eine  Erklärung: 

De  mullwöhler  sali  ne  prinzessin  sien,  dee  is  in  ollen  tiden  ver- 
wünscht.   Dorvon  hett  he  noch  so  iines  hoor. 

Alter  Tagelöhner  in  Rem! in. 


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De  mullworin  is  ne  verwünschte  prinzessin,  dee  hett  sik  so 
inbild't,  hett  ümmer  in  sainft  an  sid'  galin  un  hett  sik  ehr  samften 
kleed  nich  von  de  leew'  sünn'  beschinen  laten  wullt.  Dor  hett  uns 
herrgott  secht,  wenn  se  de  sünn'  nich  achten  ded',  denn  süll  se  för 
ümmer  in  de  ier  wöhlen,  un  hett  se  to  n  mullworm  maakt.  Dortim 
kann  de  mullworm  noch  de  sünn'  nich  verdrägen. 

Alte  Frau  in  Bartelshagen. 

Vgl.  Jahn,  Yolkssagen  S.  450,  Mülle nhoff,  Sagen  8.  357, 

83.  Jungfer  morgenstiern.     Vgl,  fru  morgeröthe  oben  Nr.  8. 
Maulwurf:  kruup  dörch  *n  tuun.    Ebenso  der  Igel  Nr.  87;  ebenso 

im  Rätsel  die  Ringelnatter:  B.  I  Nr.  525.  Percehaie  heisst  der  Fuchs 
in  der  Tierfabel:  Grimm,  R.  F.  S.  231. 

Rootögig  hex.    Vgl.  oben  Nr.  16  und  S.  331. 

Se  süll  n  bäten  rut  kamen,  he  künn  dat  nich  ornlich  hüren. 
Durch  dieselbe  List  erwischt  im  Märchen  das  Schwein  den  fliehenden 
Pfannkuchen. 

84.  Dat  muul  güng  mi  hopp  hopp  hopp.    Vgl.  oben  Nr.  14. 

85.  Fuchs:  herr  roland.  Sicher  sehr  alt.  Es  ist  beachtens- 
wert, dass  der  Name  Reinhard  nur  in  der  Bearbeitung  oben  Nr.  1 
erscheint.    Reineke,  Reinke  ist  bei  uns  nicht  eigentlich  volkstümlich. 

89  ff.  Die  roddog -Fassung  ist  beschränkt  auf  die  Gegend 
Mirow-Neustrelitz -Wesenberg;  in  anderen  Teilen  des  Strelitzer  Landes 
wie  im  Schweriner  Lande  ist  sie  völlig  unbekannt.  Eine  alte  Frau  in 
Granzow  bei  Mirow,  wo  sonst  die  roddog'-Form  herrscht,  erinnerte  sich 
dunkel,  in  ihrer  Jugend  die  breetfoot-Fassung  gehört  zu  haben  . . .  mi 
wier  de  ganze  hochtiet  verdorben.  Die  Stücke  Nr.  54  (grootögige  täw'), 
62b.  (grootog),  82 ff.,  oben  Nr.  Id.  16  (rootögig  täw',  rootog*,  roddog) 
zeigen  den  Weg,  auf  dem  sich  die  Umwandlung  vollzogen  hat  In 
Nr.  88  tritt  schon  ein  Fisch,  der  güster  (Brachsen:  vgl.  Schiller 
H.  I  S.  7)  als  Beleidiger  auf.  Die  Anrede  herr  Andrees  andererseits 
erscheint  schon  in  der  oben  unter  Nr.  14  mitgeteilten  Neubranden- 
burger Fassung. 

Über  den  Namen  roddog',  roddo  (cyprinus  erythrophthalmus) 
vgl.  Schiller  H.  II  S.  20.    Ich  hörte  auch  roggog  und  rorrog. 

Eine  andere  Erklärung  für  die  roten  Augen  des  Fisches  ward 
mir  aus  Neustrelitz  mitgeteilt: 

Nahe  bei  Christi  Kreuz  war  ein  Teich.  Als  der  Heiland  starb, 
streckten  die  Fische  alle  ihre  Köpfe  heraus.  Ein  Fisch,  der  dem 
Kreuze  am  nächsten  war,  weinte  blutige  Thränen.  Daher  stammen 
die  roten  Augen  des  Fisches  Rotauge. 

Ein  dänisches  Märchen,  das  die  roten  Augen  der  Weissfische 
erklärt,  findet  sich  bei  Dähnhardt,  Naturgesch.  Volksm.  S.  75  (aus 
Grundtvig-Strodtmann  II  S.  1  ff.). 

Auf  einem  im  Strassburger  Archiv  befindlichen  Blatt  aus  dem 
16.  Jahrhundert  (Alsatia  1873/74  S.  127  heisst  es  vom  rottel:  Ein 
Sterpgnseher,  darumb  er  hat  rote  Ougen  und  sihet  in  den  Himmel. 


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—    345    — 

Der  Hecht  in  feindlichem  Gegensatz  zum  Barsch  begegnet  auch  bei 
Wander  II  S.  460  8.  v.  Hecht  Nr.  15  (aus  T endlau,  Sprichwörter 
und  Redensarten  deutsch -jüdischer  Vorzeit):  Hecht,  du  bist  gerecht. 
Berschling  (Bors),  du,  wie  kommst  du  dazu?  Zu  vergleichen  sind 
endlich  die  bedeutsamen  russischen  Sagen,  die  Gubernatis  S.  604  ff. 
aus  Afanassieff  mitteilt.  Hier  wird  der  Barsch  als  Angeklagter 
vor  das  Tribunal  der  Fische  gefordert,  entgeht  aber  der  Strafe  durch 
allerlei  Listen. 

89  V.  Hecht:  spitzsnuut.  Spitzgoschete  Hechten  bei  Abraham 
a  St.  Clara,  Judas  II  S.  47. 

91.  Barsch:  prinz  Karl  ut  Engelland.  Aus  Dassow  ward  mir 
mitgeteilt:  der  Barsch  ist  der  Fischkönig.  Näheres  war  nicht  zu 
erfahren. 

92.  Der  Gewährsmann,  ein  Bauer  in  Starsow,  fügte  erklärend 
hinzu:  Raubfisch  sünd  se  jo  beid\  de  hakt  un  de  boors;  oewer  de 
hakt  stellt  den  wittfisch  doch  väl  düller  na  as  de  boors. 

98.  Siemssen,  Fische  S.  74  sagt:  Die  Rothauge  ist  ein  sehr 
schlauer  Fisch,  und  lässt  sich  nicht  leicht  fangen. 


99.  Sonst  nicht  bekannt.  Das  Schwein  rühmt  sich  gegenüber 
dem  Kaulbarsch:  Asmus-Knoop,  Sagen  (1898)  S.  69. 

100.  Sonst  nicht  bekannt.  Dat  is  man  noch  'n  bullensprung, 
'n  bullenschupps  ist  bei  uns  eine  Bezeichnung  für  eine  kurze  Strecke 
Weges.  In  Redefin  hörte  ich  die  Redensart:  mit  'n  zug,  as  wenn  de 
bull  kalwer  maakt 

101.  Ähnlich  Burkhard  Waldis,  Esopus  4,94. 

102.  Sonst  nicht  bekannt.  In  Burkhard  Waldis*  Esopus 
4,94  S.  254  Z.  257  f.  sagt  der  Fuchs  vom  Storch:  der  der  kleinen 
Sperling  thut  verschonen,  in  sein  genisst  vnd  sunst  lesst  wonen.  De 
sparlings  sünd  'n  adeboor  sien  med'slüd' :  sagte  mir  ein  Kuhhirte  in  Jabel. 

103.  Als  Gespräch  zwischen  Sperling  und  Storch  sonst  nicht 
bekannt.  Vgl.  den  Gesang  der  Schwalbe  Nr.  668,  den  der  Lerche  in 
Pommern:  Brunk,  Urquell  V  S.  55. 

a.  In  Burkhard  Waldis'  Esopus  4,94  S.  254  Z.  237  f. 
sagt  der  Fuchs  vom  Storch:  das  sein  schnabel  und  bein  so  roth,  von 
grossem  frost  dasselbig  hot. 

e.  Wenn  ik  so  väl  künn  as  du.  Das  erinnert  an  die  Anrede 
des  Februar  an  den  Januar:  wenn  ik  so  väl  künn  as  du,  leet  ik  de 
pött  vor  kaken  un  hinnen  frieren  u.  ä.  m. 

g.  Vgl.  den  Gesang  des  Zaunkönigs:  Volkskunde  I  S. 79, 
Gitt^e,  Urdsbrunnen  VI  S.  73,  Cornelissen,  Volksleven  I  S.  97 
und  Urquell  N.  F.  II  S.  43  f.  Ähnlich  Sauvö,  Revue  celtique 
V  S.  190:  däns  mon  pays  il  y  a  du  bois  de  corde  gros,  gros,  gros, 
aussi  gros  que  ma  jambe;   und  Pin e au,   Revue  des   trad.  pop.  V 


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S.  571.  Der  Zaunkönig  wundert  sich,  dass  der  Zweig  nicht  unter 
ihm  bricht:  Sauv£  1.  1.,  Rolland,  F.  p.  11  S.  295  Nr.  6.  Der 
Zaunkönig  will  mit  seinen  Beinen  die  Himmel  halten:  Ulli  and  III 
S.  84;  vgl.  Liebrecht,  Zur  Volkskunde  S.  103.  Wenn  der  Strand- 
läufer schläft,  hat  er  die  Füsse  aufwärts  gerichtet,  aus  Furcht,  dass  sonst 
der  Himmel  bricht:  Benfey,  Pantechatantra  II  S.  89  Nr.  357.  Bei 
Campbell,  Pop.  tales  IS.  270  Nr.  7  sagt  der  Zaunkönig  zum 
Fuchs:  if  you  had  seen  my  grandfathers  strokes  .  .  .  Vgl.  noch  das 
Testament  von  Robin  redbreast:  Unland  III  S.  84. 

104.  Gewöhnlich  wird  zur  Erklärung  des  schiefen  Maules  der 
Maischolle  die  von  Schiller  H.  III  S.  21  aus  Raabe  wiedergegebene 
Sage  von  der  Königswahl  der  Fische  erzählt  (Reuter  B.  II  S.  146  f.). 
Zu  der  bei  Schiller  angeführten  Litteratur  ist  hinzuzufügen:  Po  nun. 
Bl.  II  S.  151  und  besonders  V  S.  139  f.;  Haas,  Rügensche  Sagen 
S.  150  f.  und  Jahn,  Volkssagen  S.  483:  die  Butte  erklärt,  sie  wolle 
sich  noch  erst  eine  weisse  Schürze  vorbinden  (man  beachte  den 
Anklang  an  unseren  Text);  Mont-Cock,  Dit  zijn  vlaamsche  ver- 
telsels  S.  97  f.,  Volksleven  I  S.  56,  Joos,  Vertelsels  I  S.  29  f.; 
Dykstra  II  S.  139:  der  Hering  singt,  als  er  siegt:  haring  haring 
spant  de  kroon  boven  alle  visschen  schoon.  —  Hering  in  aller  weit  ich 
heisz,  über  alle  fische  hab  ich  den  preisz,  bin  ihr  könig  von  groszer 
macht  ...  Toppen,  Volkstümliche  Dichtungen  S.  83  Nr.  60.  — 
Von  einem  Fisch  Papst  redet  der  Schreiber  des  oben  erwähnten 
Strassburger  Blattes  ( AI satia  1873/74  S.  128):  Wer  diss  nit  glouben 
wil,  der  vare  mittel  in  Meers  Grünt,  do  vindet  er  aller  Visen  Bobst, 
den  frage  er  eygentlich  nach  der  Warheit. 

Aus  Mecklenburg  ist  nachzutragen: 

As  de  hiring  as  könig  vörbischütt,  hett  een  butt  rechts  un  de 
anner  links  achter  'n  groten  felsen  rutkäken  un  n  scheef  muul  maakt. 
Dorvon  hett  noch  hüüt  de  een  oort  butt  dat  muul  scheef  na  rechts 
un  de  anner  na  links.  Frau  in  Wismar. 

Uns'  Herr  Christus  is  eens  an'n  strann  gähn  un  hett  de  bütt 
frag't:  bütt,  löppst  du  in'n  sann'?  Dor  hett  de  bütt  em  dat  napaug't : 
bütt,  löppst  du  in'n  sann',  un  'n  scheef  muul  maakt.  Dat  is  ehr  nu 
to  straaf  so  stahn  bläben.  Wismar. 

Ähnlich  Johansen  S.  28,  Pomm.  Bl.  II  S.  151,  Russ- 
wurm, Sagen  aus  Hapsal  (1856)  S.  10.  —  Die  Scholle  ärgert  sich 
über  die  Garnele:  Kern-WillmsS.  61  Nr.  604. 

Dee  hett  n  büttmuul,  maakt  n  muul  as  'ne  bütt,  wird  an  der 
Ostseeküste  gesagt. 

Auf  Island  heisst  der  Flunder  heilag  fiski:  Maurer  S.  195. 


105.  Bergab  jage  mich  nicht,  damit  dass  mir  das  knick  nich 
bricht,  bergan  überlad  mich  nicht,  damit  dass  ich  dein  pferd  auch  bleib, 
und  auf  der  ebene  schon  mich  nicht,  dass  du  mein  herr  auch  bleibst. 

Alter  Bauw  in  JabeL 


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Litteratur :  Schambach,  Sprichwörter  II  S.  4  Nr.  1 3,  C u r t z e 
S.  295  Nr.  10  und  S.  316  Nr.  39,  Drosihn  S.  77  Nr.  151,  Sim- 
rock,  Räthselbuch  S.  35,  Kirchhofer  (1824)  S.  294,  Rochholz 
S.  222  Nr.  7,  Schuster  S.  166  Nr.  189.  Birlinger,  So  sprechen 
die  Schwaben  S.  66  Nr.  639. 

106.  Du  jam  mi  faader,  do  skel  jam  maalk  ha  üs  aather 
(buttermilch) ,  an  du  jam  mi  strä,  do  skel  jam  nian  maalk  sä: 
Schneider-Clement,  Lappenkorb  S.  295  Nr.  15,  Johansen 
S.  96.  —  Vgl.  die  mecklenburgischen  Sprichwörter:  Wer  gut  futtert, 
der  gut  buttert;  de  koh  melkt  dörch  n  hals;  wie  ähnlich:  dat  pierd 
treckt  dörch  't  muul ;  oder :  huut  un  knaken  soelen  den  plooch  nich 
trecken,  dat  sali  de  hawer  dohn. 

107.  Sonst  nicht  bekannt« 

108.  Vgl.  Österley  zu  Kirchhofs  Wendunmuth  5,38, 
W.  Franz,  Animal.  H.  S.  Praefatio  S.  6,   Höfer  Nr.  1651. 

109.  Andree  S.  336,  Volksmann,  Urquell  IU  S.  141, 
Doornkaat  Koolman,  Wtb.  II  S.  632,  Kern-Willms  S.  74 
Nr.  785,  Honig,  Sprichwörter  Nachtrag  S.  9,  Dirksen  S.  56 
(min  gebeet-gescheet),  Schollen,  Aach.  Zts.  X  S.  159  Nr.  184 
(gebess-geschess),  Schw.  Wtb.  IV  S.  474.  Ebenso  von  der  Ratte: 
Svenska  landsm.  V,  S.  165  Nr.  299.  —  Von  schlechtem  Futter 
heisst  es  in  der  Rehnaer  Gegend:  Willt  se  dor  nich  up  biten,  denn 
koBnt  se  dor  up  schiten. 

AVisst  du  nich  äten,  wo  de  katt  up  sitt,  denn  mööst  du  äten, 
wo  de  muus  up  schitt:  so  hörte  ich  in  Jatzke. 

110.  Sonst  nicht  bekannt.  Vgl.  Schuster  S.  346  Nr.  88: 
der  Hund,  wenn  er  das  Posthorn  hört,  ruft :  o  wi,  o  wi,  wor  hisch. 

111.  So  sonst  nicht  bekannt.  Die  Ameisen  beklagen  sich  bei 
Gott,  dass  die  Bauern  die  Brotkrumen  wegwerfen:  Reusch,  Sagen 
(1863)  S.  41,  Frischbier,  Naturkunde  S.  314,  Russwurm, 
Eibofolke  II  S.  188.    Vgl.  Frosch  und  Spinne  bei  W  i  e  d  e  m  a  n  n  S.  454. 

Im  finnischen  Liede  (Kanteletar  S.  322)  sagt  der  Kranich: 
hol  der  kuckuck  alle  mädchen,  seht  wie  emsig  sie  sich  bücken,  meine 
schönen  beeren  pflücken;  umgekehrt  bei  den  Lappen  im  Lied  des 
Eichhörnchens:  es  mögen  alle  mädchen  leben,  und  es  mögen  alle 
Jünglinge  sterben  ...:  Donner  S.  126  Nr.  15. 

112.  Aus  Deutschland  sonst  nicht  bekannt.  Aber  ganz  ähnlich 
in  der  Franche - Comte*  (Rolland,  F.  p.  III  S.  260  Nr.  21):  qui  me 
noie,  me  baigne,  qui  me  roule,  m'  endort,  qui  me  toque,  me  saigne, 
le  feu  c'est  mon  sort. 

Eine  alte  Frau  in  Wismar  meinte:  dat  kaken  koenen  de  lüs  ok 
noch  cewerstahn,  oewer  dat  plätten  nich.  —  De  lusen  laten  sück 
waschen  un  wringen,  un  ook  wer  in  de  schapp  bringen:  Kern- 
Willms  S.  72  Nr.  761. 


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Ich  kann  mir  nicht  versagen,  hier  ein  neues,  jüngst  von  mir 
erbeutetes  Rätsel  von  der  Laus  beizufügen,  das  unverkennbare  Merk- 
male höchsten  Alters  an  sich  trägt: 

Dor  stünnen  nV  achter  de  horksdöör.  Wat  fünnen  se  dor? 
Enen  hungrigen  bück.  Wo  bieben  se  mit?  Uppe  huurnsbrög;  as 
se  dor  mit  kernen,  müsst  he  sien  läbent  laten.       Forstarbeiter  in  HaUalit. 

Zu  dieser  Gruppe  von  Tiersprüchen  gehört  noch  der  Aus- 
spruch des  Schlachterhundes:  mammelspeck  üss  maar'n  geleck,  ewel 
farkesfüt,  die  schmake  süt:  Dirksen,  Ndd.  Korr.-Bl.  XVI  S.  90.  — 
Was  anderwärts  als  Ausspruch  des  Fuchses  erscheint  (Schambach, 
Sprich wöiter  II  S.  12  Nr.  44:  de  stunne  vor  der  sunnen  tut  dor  de 
plunnen;  Seh  w.  Wtb.  IS.  656  :  wenn  die  sonne  im  winter  siebenmal 
aufstände,  müsste  ich  siebenmal  erfrieren;  vgl.  auch  Strackerjan 
II  S.  95)  hörte  ich  als  Sprichwort:,  twischen  de  sünn  un  den  dag* 
nett  de  voss  sien  gröttst  plag'.  —  Anders:  de  voss  secht:  de  jäger- 
lumpen, de  bliklumpen  un  langnäs'te  hunn  hett  de  deuwel  erfunn  : 
Strohoot  S.  91  Nr.  4. 

113-115.    Jahn,  Yolkssagen  S.  486,   Gilow  S.  26,   S.  526. 

Die  Namen  adder  und  snaak  sind  allgemein  ndd.;  aller  hat 
Holm,  Kost  S.  103,  ädder  Jahn,  Yolkssagen  S.  484.  Andere  h<L 
Namen  übergehe  ich  hier. 

Die  Tatern,  so  erzählen  sich  die  Leute  in  Walkendorf,  haben 
die  Eingelnattern  gegessen  und  gesagt,  das  seien  Landaale. 

De  adder  sucht  all  dat  gift  ut  de  ier;  wenn  se  von  de  ier  wech 
is,  hett  se  keen  gift.  Alter  Arbeiter  in  Eibnitz. 

In  Thüringen  sagen  die  Kinder,  ehe  sie  in  den  Wald  gehen: 
atter,  atter  beiss  mich  nich,  ech  breng  der  o  viel  beäre  met,  und  legen 
bei  der  Heimkehr  einige  Beeren  als  Dankopfer  auf  einen  Stein: 
Witschel  II  S.  296.  —  Formeln  gegen  den  Schlangenbiss  bei 
Bartsch  H  S.  453  ff. 

116.    Sonst  nicht  bekannt. 

117-118.     Vgl.  Jahn  S.  486. 

119a.  Ebenso  Kosegarten,  Wtb.  8.  96,  Gilow  S.  26, 
Jahn  S.  486. 

120.    Sonst  nicht  bekannt 

Namen  der  Blindschleiche. 

1.  Blindsliker:  Chytraeus  S.  391  (vgl.  unten),  der  blinde- 
schleicher:  Crecelius  I  S.  177  f.,  der  blindschleich:  Neubauer, 
Zts.  f.  öst  Vkk.  II  S.  326,  der  blindschling:  Hertel  S.  212,  der 
plingeschlink :  Liesenberg  S.  129:  vgl.  zu  diesen  männlichen 
Formen  Grimm,  D.W.  II  S.  126;  plintschink:  Torre  S.  78, 
brindschling  (Oberkärnten) :  Zts.  f.  d.  Unt.  1897  S.  603,  binnschlä, 
binnschnäl :  K  e  h  r  e  i  n  S.  78 ;  das  blindschleich,  blindschlacht :  B  a  u  m  - 
garten  I  S.  120;  bliunworm:  inKemplin  und  Nr.  125b.,  blindwurm: 
Nemnich  I  S.  308;  blinne  slange:  Schambach  S.  193;  bling- 
schlang  :  Sperber -Niborski  S.  7;  blendling,  blennling:  mehrfach 
in  Mecklenburg;  blenning:  Jahn,  Yolkssagen  S.  486. 


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2.  Hartworm,  hattworm.  In  Mecklenburg  ganz  allgemein 
(Siemssen,  Magazin  I  S.  171).  Auch  bei  Schumann,  Lüb. 
Mitt  Y  S.  27,  Jahn,  Volkssagen  S.  486;  hatworm  bei  Krause, 
Zts.  f.  d.  Myth.  U  S.  295. 

En  oll  fru  hett  nich  ornlich  snacken  künnt;  dee  is  eens  ut  'n 
holt  kamen  un  hett  verteilt:  dor  wiren  luter  schnarren,  schnökern, 
schnaditzen  un  schnattwörm;  addern,  snaken,  älditzen  un  hartworm 
hett  se  meent.  Alte  Frau  in  Rostock. 

3.  Haselwurm:  Nemnich  I  S.  308,  Baumgarten  I  8. 120, 
haselworm :  Schambach  8. 75,  haselworm,  hasselworm :  K  r  a  u  8  e  1. 1., 
Berghaus  I  S.  659;  vgl.  Schiller-Lttbben  II  8.  213  und 
Grimm,  D.W.  IV,  2  S.  534. 

4.  Doofworm  oder  dauworm:  Haas,  Rügensche  Sagen  8.  152; 
wimmer,  winnelworm:  Jahn,  Volkssagen  8.  486. 

De  blindschleicher  is  *n  wringworm ;  he  bitt  nich  un  he  steckt 
nich,  he  wriug't  sik  rin  in  't  fleesch.  En  Jäger  hett  eens  'n  lütt  mäten 
in'n  holt  drapen,  bi  dee  hett  de  blindschleicher  sik  na  de  lenden  rin- 
wrungen  hatt,  he  hett  em  rutsniden  müsst.      Alter  Arbeiter  in  Waren. 

5.  Sünn'nrang:  Schiller  H. IS.  2,  sänndrang:  Hansen  8. 30, 
Schumann,  Lüb.  Mitt.  V  S.  27. 

6.  Andere  Namen.  Kruupellditts :  *B erghaus  II  8.  267; 
hödslange,  h&Lslfke:  Woeste  8.  97  (vgL  heidsnack:  Danneil  8.  79); 
Streicher:  Gredler,  D.M.  IV  S.55;  fressblatter :  Knothe  S.231 ; 
schiesBotter :  Hoffmeister  8.  181. 

121.  De  blendling  hett  secht:  wenn  ik  kiken  künn  so  goot  as 
hüren,  denn  ded*  ik  alle  minschen  mtiürden. 

W.  Heyse,  Punsckendörp  S.  128. 

Litteratur:  Jahn,  Volkssagen  S.  486.  —  Blindschleiche  zur 
Otter :  sah  ich  so  gut  wie  du,  so  vergiftet'  ich  das  Kalb  in  der  Kuh : 
Schles.  Mitt.  VI  S.  37.  —  If  i  could  hear  as  see,  nor  man  nor 
beast  should  pass  by  me:  Notes  and  Queries  1,2,  231  nach 
Rolland  III  S.  21.  —  Die  aiter-slaaska  sagt  zur  Kupferschlange: 
Wenn  ich  Augen  hätte  wie  du,  so  sollten  das  ganze  Jahr  hindurch 
täglich  neunmal  die  Glocken  läuten  über  die  durch  mich  Getöteten :  R  u  s  s  - 
wurm,  Eiblofolke  II  S.  190.  —  Blindschleiche  zur  Kreuzotter:  Meine 
Base,  wenn  ich  ein  Auge  hätte,  dann  hätte  ich  von  den  Leuten  Brücken 
gelegt:  Schulenburg,  Volkssagen  S.  265.  —  Donnez-moi  des  yeux, 
dit  Tannivet,  et  je  tuerai  un  cheval  et  son  cavalier:  Revue  XII 
S.  550.  —  Wenn  die  Ludern  sehen  könnten,  war  der  Reiter  am  Pferd 
niet  sicher  vor  ihnen:  Torre  S.  78.  —  Si  l'orvet  voyait,  si  le  sourd 
entendait,  pas  un  homme  ne  vivrait  u.  ä.  m. :  R  o  1 1  a  n  d ,  F.  p.  m  S.  20.  — 
Se  i  orbesini  ghe  vedesse  e  le  vipere  ghe  sentisse,  no  ghe  saria  omo 
che  vivesse:  Cibele  S.  137.  —  Die  Blindschleiche  prahlt,  sie  könne 
durch  neun  eiserne  Ofenplatten  stechen,  sie  verschone  aber  auch  das 
Junge  im  Mutterleibe  nicht:  Wucke-Ullrich  S.  3;  sie  will  in 
einer  Nacht  die  Augen  von  neun  Menschen  zumachen:  Wiedemann, 


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—     350     — 

S.  455;    sie  will  dem  Bauer  die  Speichen  im  Rade  zerbrechen :  Jahn, 
Volkssagen  S.  484. 

Über  den  Glauben  des  Volkes  an  die  Giftigkeit  der  Blind- 
schleiche vgl.  Müllenhoff,  Natur  S.  2  f.,    Schiller  H.  I  S.  2. 

De  hartworm  mööt  alle  johr  eens  stäken.  Wenn  he  wider  nicks 
hett,  mööt  he  in'n  boom  stäken;  dee  sali  denn  verdrögen. 

Schäfer  in  Gühoiv. 

"Wenn  eine  Blindschleiche  getötet  wird,  so  stirbt  der  Schwanz  erst 
nach  Sonnenuntergang.  Warnow  bei  Bütxow. 

Der  Biss  der  Blindschleiche  erzeugt  neun  Löcher;  jedes  Jahr 
heut  ein  Loch;  wenn  das  letzte  zugeheilt  ist,  stirbt  der  Gebissene: 
Frischbier,  Naturkunde  S.  308. 

Die  Blindschleiche  will  die  Strahlen  der  Sonne  in  sich  aufzehren ; 
wer  eine  Blindschleiche  tötet,  dem  vergiebt  Gott  viele  Sünden :  Holz- 
mayer S.  38  Nr.  3. 

Alle  hunnert  johr  kann  de  hartworm  eens  sehn. 

Büdner  m  Gross-Laasch. 

De  hartworm  hett  sien  ogen  utleihnt  an  de  snaak,  dee  hett 
früher  keen  ogen  hatt;  wenn  de  dann  ehr  loof  afföllt,  denn  sali  he 
sien  ogen  wedder  hebben. 

Kuhhirte  in  Jabel.     Frau  in  Waren.    HdpL 

De  hartworm  hett  sien  ogen  utleihnt  an  den  adeboor;  dee  is 
früher  nich  so  scharpsichtig  wäst,  he  hett  de  poggen  nich  ornlich  sehn 
künnt.  Wenn  dat  loof  von  de  bööm  fööl,  denn  süll  he  se  wedder 
hebben.  Dat  geschüht  jo  nich  un  so  hett  de  hartworm  sien  ogen  nich 
wedder  kragen.  Arbeitet'  in  Waren. 

De  duw'  hett  to  hochtiet  wollt;  dee  hett  man  een  og'  hatt 
un  de  hartworm  ok.  Dor  hett  se  den  hartworm  baden,  he  süll  ehr 
sien  og'  to  dohn,  se  wull  em  dat  ok  wedder  gäben;  se  hett  dat  cewer 
behollen.  Schäfer  in  Gühow. 

Die  Nachtigall  kommt  zur  Blindschleiche:  nawersch,  leihn  mi 
dien  og';  ik  bün  to  gevatter  baden,  un  kann  doch  mit  mien  een  og* 
nich  hengahn.    Sie  erhält  es    und  bringt  es  nicht  wieder. 

Tritpkendorf. 

Litteratur  bei  Dähnhardt,  Naturgesch.  Yolksm.  S.  49-51, 
Rolland,  F.p.  III  S.  21  f.;  vgl.  R.  Köhler,  Kl.  Sehr.  I  S.  72  ff. 

121  V.  Wenn  ik  so  sehn  künn,  as  ik  lopen  künn.  Anliche 
Fälle  der  Angleichung  in  Tempus  und  Modus  habe  ich  mehrfach  aus 
dem  Volksmunde  aufgezeichnet. 

Dat  kind  in  de  gollen  weeg'.  Bemerkenswerter  Anklang  an 
heimische  Sagen. 

122a.  Ebenso  Schütze,  AVtb.  IV  S.  198;  dörch  mark  un 
been:  Haas,  Rügensche  Sagen  S.  152. 

De  hartworm  hett  secht,  he  beet  ihrer  dörch  isen  un  stahl,  as 
dörch  'n  wullfaden;  dorüm  gähn  de  lud*  nich  barss  na  de  wisch  rin. 

Alter  in  Picher. 


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—    351     — 

De  adder  hett  secht,  se  beet  ihrer  dörch  isen  un  stahl,  as 
dörch  'n  wallen  strump.  Laupin. 

Ähnlich  von  der  adder  Chambers  S.  186.  —  Bläsvorm  auf 
Mors  kann  durch  sieben  Kirchmauern  blasen,  aber  nicht  durch  ge- 
strickte Strümpfe  (aus  Molbech  dial.  lex.  43):  Grimm,  D.  M.4 
1U  S.  199. 

123.    Ebenso  Müllenhoff,  Sagen  S.  479,  Gilow  S.  393. 

125.  Broder  Lang.  Längi  n.  die  Schlange:  Schw.  Wtb. 
HE  S.  1337.  Langmann,  fru  lang'  heisst  im  Rätsel  der  Regenwurm: 
B.  I  Xr.  215. 

127.  Wenn  ik  künn  sehn  as  mien  broder  Kein.  As  mien 
brod'r  Een:  Volksmann,  Urquell  II  S.  27  Nr.  5;  kunn  ick  sehn 
twischen  twölf  un  een  as  mien  brod'r  Kassen:  ebendort;  as  min 
broder  Karst'n:  Urquell  VI  S.  159  (aus  Holstein). 


Apologische  Sprichwörter  (Nr.  128-282). 
Über  solche  Sprichwörter  im  Allgemeinen  vgl.  die  wertvollen 
Bemerkungen  von  Latendorf,  D.  M.  VII  S.  496  ff.,  der  weitere 
Litteratur  heranzieht.  Höfer  ist  im  Text  und  hier  unten  nach  der 
achten  Auflage  (Stuttgart  1876)  citiert.  Leider  erst  nach  vollendetem 
Druck  des  Textes  kam  mir  zu  Gesicht  die  Arbeit  von  Boll:  Zur 
Charakteristik  des  niederdeutschen  Volkes.  Von  Dr.  Ernst  Boll  in 
Neu  *  Brandenburg.  Globus  VIU  Hüdburghausen  1865  S.  175  ff.  213  ff. 
272  ff.  Ergänzungen  daraus  werden  unten  mit  anderen  Nachträgen 
folgen. 

128.  Allgemein  verbreitet.  Litteratur  bei  Wand  er  IV 
S.  1392  f.  s.  v.  Uebergang.  Die  Fabel  bei  Hai  trieb  S.  61  f.; 
vom  Wolf:  vgl.  Grimm,  R.  F.  S.  217. 

Is  man  'n  oewergang,  säd'  de  voss,  donn  hadden  se  em  mit  de 
schottsch  äg'  dörchrummelt.  Tagelöhner  in  Schönbeck. 

Vgl.  dazu,  was  der  Frosch  erzählt,  der  von  der  Egge  hin  und 
her  gezerrt  ist:  Russwurm,  Sagen  (1861)  S.  177,  und  aus  Minnes. 
Frühl.  (Zts.  f.  d.  Alt.  IV  S.  178):  alles  herren,  sprach  der  vrosch, 
dö  gie  diu  eide  über  in. 

Is  mann  oewergang,  säd'  de  voss  un  treckt  de  goos  (den  hahn, 
den  hasen)  dat  feil  oewer  de  uhren.  Mehrfach. 

Anderes  bei  Wand  er  1.  1. 

129.  Vgl.  Grimm,  R.  F.  S.  214,  Schuppius,  Schriften 
I  S.  839,   Wander  V  S.  227  s.  v.  Wiedertreffen. 

Wo  kamen  alle  vöss  tosamen?    Bi'n  kürschner.  Helpt. 

130.  Sonst  von  der  alten  Frau  u.  A.  Vgl.  W ander  III 
S.  47  s.  v.  Letztes  Nr.  3. 

181.    Vgl.  Wander  I  S.  1251  s.  v.  Fuchs  Nr.  270. 
132.    Ebenso  Höfer  Nr.  684,  Pomm.  Bl.  VI  S.  41. 


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—    352     — 

133.    Dit  is  jo  rein  to  *n  swanz  utriten,  hadd  de  voss  secht,  donn 
hadd  he  mit  de  fahn  in  n  swanenhals  säten. 

Brinckman,  Uns'  Herrgott  up  Reisen  S.  196. 

134.  Sonst  meist  vom  Teufel  u.  A.:  vgl.  Wand  er  II  S.  1783 
s.  v.  Lang  Nr.  15  ff. 

Dat  doch  de  langen  swänz'  nt  de  mod'  kamen,  secht  de  voss, 
donn  bleef  em  sien  swanz  in  de  fall  bisitten.  BeckerwiU. 

Ebenso  Jever  Kai.  1867  S.  72  Nr.  7. 

135.  Ähnlich  Pomm.  Bl.  VI  S.  41.  Sonst  vom  Teufel  u.  A. 
Vgl.  Wander  IV  S.  568  s.  v.  Singen  Nr.  88  f. 

J36.    Litteratur  bei  Wand  er  IV  S.  663  s.  v.  Spass  Nr.  9. 

137.  Doornkaat  Koolman  I  S.  546.  Vgl.  Burkhard 
Waldis'Esopus  3,73  und  Anmerkung  B.  II  S.  133  f.,  Eyering^ 
(Eisleben  1601  ff.)  I  S.  460  f.,  II  S.  404,  Grimm,  R.  F.  S.  264, 
Rolland,  F.  p.  I  S.  169  Nr.  11.  Ähnlich  sagt  der  Affe,  der  die 
Traube  nicht  erreichen  kann:  du  bist  schwarz:  Schiefn  er,  Versuch 
über  das  Awarische  (1862)  S.  28. 

138.  Litteratur  bei  Wander  II  S.  1646  s.  v.  Krumm  Nr.  16  f., 
HI  S.  691  s.  v.  Mögen  Nr.  3,  V  S.  467  s.  v.  Wurst  Nr.  5  f. ; 
ausserdem  Pomm.  BL  I  S.  83. 

138  c.  De  Voss  haait  sik  'ne  krumm  wurst  ut'n  wiem;  dor 
kamen  de  hunn'  achter  em  un  he  lett  se  fallen.  De  kreih  nimmt  de 
wurst  un  flucht  dormit  na  'n  boom  rin.  Dor  secht  de  voss :  ät  du  b' 
man  up;  mi  wier  s'  to  krumm,  süss  hadd  ik  se  nich  wechsmäten. 

Arbeiter  in  Rehhof. 
140.  Aus  Deutschland  kann  ich  nur  beibringen:  denk'n  drtiggr, 
seggt  de  foss  (ohne  Erklärung):  Danneil  S.  258  (Höfer  Nr.  663). 
Aber  ähnlich  indisch  und  persisch:  vgl.  Benfey,  Pantschatantra 
II  S.  194  ff.  (die  Hoden  des  Stiers).  Bei  uns  auch  als  Redensart: 
em  geit't  as  den  voss,  dee  den  bück  naluert:  Triepkendorf. 

140  e.  Vaddermann.  Der  Fuchs  heisst  bei  uns  ganz  allgemein 
vaddermann,  vaddermann  voss.  Vgl.  aber  diese  Anrede  und  ähnliche 
Namen  die  schönen  Bemerkungen  von  Grimm,  R.  F.  S.  26  ff.  Ich 
füge  hinzu:  Der  Wolf  heisst  vaddermann:  im  Text  Nr.  173a,  herr 
gevatter:  Sieb.  Korr.-Bl.  XVII  S.  118.  Der  Fuchs  sagt  zum 
Frosch:  gevatter:  Haupt-Schmaler  I  S.  116.  Der  Fuchs  redet 
den  Wolf  mit  bruderherz  an:  Schreck  S.  186.  Onkel  Musuris: 
Hahn  IL  S.  94  f.  Kassenohm  heisst  der  Maulwurf  im  Rätsel: 
Wegener  II  S.  125  Nr.  43.    Vgl.  grootmööm  u.  a.  oben. 

143.  Ähnlich  Westfäl.  Tierleben  I  S.  391;  vgl.  auch 
Wander  I  S.  901  s.  v.  Etwas  Nr.  14. 

147.  Wander  V  S.  229  s.  v.  Wiemen  Nr.  2,  Doornkaat 
Koolman  I  S.  546. 

152.  Sonst  auch  bei  uns:  Mit  verlööf,  säd1  de  eddelmann, 
nehm  'n  buurn  de  koh  ut  *n  stall. 


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—    353     — 

153.  Mi  entgeist  wol,  cewer  unsern  herrgott  nich,  säd'  de 
gos'hierd,  as  de  voss  em  de  goos  stahlen  hadd.  Mehrfach. 

Mi  kannst  da  wol  entiopen,  man  unsern  hingst  nich,  säd'  de 
buur,  as  de  voss  mit  de  goos  wechleep.         Doli,  Globus  VIII  S.  215. 

154.  Nu  verdrag't  jauch,  säd'  de  buur,  spunnt  ne  goos  to  'n 
voss  in  den  holtstall.  Müller-Friese,  Feldblaamcn  S.  77. 

155.  Litteratur  bei  Wander  IV  S.  1003  s.  v.  Tag  Nr.  278. 
Gott  grüsz  uch  hirin  uberal,  alz  sprach  der  wolf  und  kuckte  in  den 
genszestaU:  vgl.  Müller,  Zts.  f.  d.  Unt.  1899  S.  21. 

157.  Frischbier,  Sprichwörter  II  Nr.  823. 

158.  Höfer  Nr.  671,  Frischbier,  Sprichwörter  II  Nr.  816 
und  821,  Doornkaat  Koolman  I  S.  546. 

Wenn  de  gös*  un  de  gössel  rutkamen  in'n  frühjohr,  frag't  de 
voss:  All  dörch  'n  frost?  Denn  secht  de  gos'hirer:  Machst  ok 
gös'klümp?  Aus  Wismar. 

159.  Schambach,  Sprichwörter  II  S.  184,  Hetzel,  Wie 
der  Deutsche  spricht  (1896)  S.  101  s.  v.  Fuchs. 

160.  Litteratur  bei  Wander  IV  S.  1387  s.  v.  Übel  (Adv.) 
Nr.  33.  Ausserdem:  Seifart,  Sagen  II  S.  121,  Westfäl.  Tier- 
leben I  S.  390. 

Nicks  vor  ungoot,  säd'  de  voss,  und  beet  de  goos  den  kopp  af ; 
Boll,  Globus  VIII  S.215.  Ebenso  Bär  mann,  Sülwern'Book  S.  27, 
Höfer  Nr.  641  (Lüneburg). 

161.  Von  Anderen:  Wander  IV  S.  887  s.  v.  Strafe  Nr.  29  ff. 

162.  Bärmann,  Sülwern'  Book  S.  35,  Höfer  Nr.  636. 

164.  Viel  geschrei  und  wenig  dabei,  säd'  de  voss,  as  he  de 
nachtigall  upfreet.  Waren. 

Ähnlich  vom  Wolf:  Henisch  bei  Wander  I  S.  1600  s.  v. 
Geschrei  Nr.  25.   Sonst  vom  Teufel,  Schlachter  u.  A. :  vgl.  Wander  1. 1. 

De  voss  hüürt'n  kukuk  in'n  boom  ropen  un  denkt  so  bi  sik, 
denn  müchst  du  wol  eens  to'n  frühstück  äten.  He  lecht  sik  unner 
den  boom  up  'n  rücken  hen  un  wählt  sik,  un  lett  sinen  swanz  danzen. 
De  kukuk  ward  niegierig  un  flucht  daal.  De  voss  kricht  em  faat't 
un  frett  em  up.  Dor  hett  he  cewer  meent,  dor  wier  nich  väl  an,  dat 
wier  man  bloot  'n  grotes  muul.  Tagelöhner  in  Masslow. 

166.  Über  die  zu  Grunde  liegende  Sage  vgl.  Kurz  zu 
Burkhard  Waldis'  Esopus  3,44,  R.  Köhler,  Kl.  Sehr.  I  S.  1  ff, 
Haltrich  S.  517  f. 

167.  Sonst  nicht  bekannt.   Vgl.  das  Rätselmärchen  B.  I  Nr.  978. 
Vaddermann,  holl  'n  noors  stramm,  säd'  de  Jäger  to  'n  voss,  as 

he  em  scheeten  ded'.  Brünkendorf. 

170.  Höfer  Nr.  653  (Osnabrück),  Doornkaat  Kool- 
man I  S.  546. 

Mecklenb.  Volksüberlieferungen  Bd.  II.  23 


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—     354    — 

171.  Vgl.  Woeste,  D.  M.  III  S.  256  Nr.  38. 

Dat  is  tiet,  secht  de  voss  to  den  hasen,  hüiirst  da  nich  den 
jager  blasen?  Boü,  Globus  VIII  S.  215  (Höfer  Nr.  678). 

172.  Über  die  bekannte  Sage  vgl.  R.  Köhler,  Kl.  Sehr. 
I  S.  535  f.    Nachtrage  unterlasse  ich  hier. 

173.  Litteratur  bei  Wander  I  S.  517  s.  v.  Busch  Nr.  14, 
S.  545  s.  v.  Dach  Nr.  26,  IV  S.  379  s.  v.  Schulen  Nr.  1  f.,  V  S.  213 
s.  v.Wetter  Nr.  101;  vgl.  auch  Harre  bom^e  II  S.  215  s.v.  Beiger: 
dat  luwt  een  beetje,  zei  de  reiger,  en  hij  zat  achter  eene  bies. 

••    ßWat  baten  wol  vor  wäder  is,  hett  de  scheperknecht  secht,  hett. 

achter 'n  knüttelsticken  säten.  Waren. 

Half  busch,   half  rock,   hadd  de  scheper  secht,    wier  achter  n 

handstock  stahn  gähn  in'n  ragen.  Lüningsdorf. 

174.  Wand  er  V  S.  175  s.  v.  Welt  Nr.  447  (vom  Teufel 
S.  179  Nr.  554).  Vgl.  dazu  die  Sage  vom  Fuchs  und  Wolf  (Bär). 
im  Brunnen:  Haltrich  S.  497  f.,  Eyering  III  S.  134,  Höfer, 
v.  d.  Hagen's  Germ.  VI  S.  100  Nr.  45,  Wander  V  S.  171  s.  v. 
Welt  Nr.  361,  Mont-Cock,  Dit  zijn  vlaamsche  vertelsels  S.  87  f. 

175.  Sonst  auch  zum  Überklugen:  ja,  du  hest'ne  deepe  insicht, 
wenn  du  in'n  soot  kickst. 

176.  Gewöhnlich  bei  uns  vom  Teufel. 

r"  178.    Sonst  auch:  dat  dick  end'  kümmt  na,  hadd  de  buur  secht, 
hadd  'n  däsen  utschäten  u.  ä   m. 

181.  Meist  von  Eulenspiegel. 

182.  Litteratur  bei  Wander  III  S.  1502  s.  v.  Bauch  Nr.  105; 
dazu  Woeste,  Wtb.  S.  307  s.  v.  foss.  Vgl.:  Dit  fier  beet'  ik,  sä1 
de  goos,  do  de'  se  wat  up't  ihs:  Firmenich  III  S.  24  (Oldenburg). 

Der  Pastor  singt  ab:  Wo  rauch  ist,  ist  auch  feuer.  Da  ant- 
wortet der  Küster:  Ne,  herr  paster,  dat  schitt  juueh  wat;  mien  koh 
güng  gistern  abend  oewer  de  dal  an  scheet,  dat  rookt  un  wier  doch 
keen  füür.  Alte  Frau  in  Wismar. 

Hier  mögen  noch  einige  Nachträge  aus  Mecklenburg  Platz  finden : 

1.  Wohr  dien  been  dor  iim,  säd*  de  voss  to  *t  pierd,  süss  pedd 
ik  di  dorup.  Laupin. 

Vgl.  Grimm,  B.  F.   S.  75.* 

2.  Vier  sparren  stahn  all,  säd'  de  voss,  dor  leech  he  up  den 
rücken  un  höll  de  been  in  de  lucht:  Boll}  Globus  VIII  S.  215. 
Ähnlich  Woeste,  Wtb.  S.  307  s.  v.  foss. 

3.  Verwandte  seelen  (gebildete  leute)  treffen  sich,  säd*  de  voss, 
donn  güng  he  mit  de  goos  in  'n  holt  spazieren. 

Büdner  in  Lübberstorf.   (Schwerin). 

4.  Hahi  up,  sünd  kulboors  an,  secht  de  voss  to  'n  wulf,      Bocksee. 


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5.  Markst  du  wat,  hett  de  voss  ok  secht,  as  den  wulf  de 
swanz  in't  ies  fastfroren  wier.  Waren. 

Vgl.  Höfer  Nr.  661.  Über  die  bekannte  Sage  vom  Fisch- 
fang vgl.  R.  Köhler,  Kl.  Schi-.  I  S.  70  und  S.  197,  Dähnhardt, 
Naturgesch.  Yolksm.  S.127  ff.;  dazu  Eyering  III  S.  135,  Kurz  zu 
Waldis'  Esopus  3,  91,  Mont-Cock,  Dit  zjjn  vlaamsche  vertelsels 
S.  89  f.,  Lehemrbe  8.  51  f.,  Volkskunde  H  S.  65  f.,  Volks- 
leven  II  8.  113,  Gittäe-Lemoine  8.  165  f.,  Jurkschat  (1898) 
S.  38  f.,  Revue  I  8.  364. 

6.  Geit  drang',  säd'  de  voss  und  voegelt  de  katt  Remplin. 
Ähnlich   Frischbier,   Sprichwörter  II   Nr.  640,    1065,   863 

(huckt  op  e  ekkatz). 

7.  Dat  danzen  geföllt  mi  nich,  säd*  de  voss,  as  he  bi't 
kumpelment  mit  de  näs  in'n  neddel  stippte. 

Reinhold,  De  Schatxgräwer  un  sien  Kind  (1884)  S.  40. 

Noch  andere  finden  sich  bei  Höfer  Nr.  640  ff.,  Prümer 
8.  11  f.  Nr.  118  ff.,  Westfäl.  Tierl.  I  S.  390,  Schönwerth, 
Sprichwörter  S.  11. 

183.  Vgl.  oben  in  der  Anmerkung  zu  Nr.  182  Nr.  2,  und 
Frischbier,  Volksreime  S.  65  Nr.  247.  Von  einem  Hause,  in 
welchem  Wolf  und  Fuchs  wohnten,  erzählt  eine  Sage  bei  Kuhn, 
W.  8.  I  Nr.  93. 

187.  Wanderlll  8.  575  s.  v.  Meinetwegen  Nr.  2. 

188.  Wander  III  8.903  s.  v.  Narr  Nr.  581,  W.Schröder, 
Jan  Peik  8.  216  Nr.  260. 

Bei  uns  als  Redensart:  Dee  is  so  dumm,  lett  sik  von  *n 
schaap  biten. 

189.  Andere  vom  Wolf  bei  Höfer  Nr.  2058  ff.,  Neander 
ed.  Latendort  S.  8,  S.  10,  Seb.  Franck  (1541)  II  S.  40b,  Kirch- 
hofer (1824)  8.  302,  Sailer  (1810)  8.  127,  Eyering  II  S.  508, 
Lübben,  D.  M.  II  S.  390  Nr.  55,  Frischbier,  Sprichwörter 
II  Nr.  569,  Seifart,  Sagen  II  S.  121,  Prümer  S.  23  Nr.  264, 
Strackerjan,  D.  M.  HI  S.  39  Nr.  42,  Russwurm,  Eibofolke 
II  S.  130  und  132. 

19L  1k  will  dj  wisen,  wo  j  (^d>j  äg"  treckt,  ist  bei  inis 
eine  allgemein  übliche  ~ 

1U2.     Wo  is  44'         "^^H  fe  äiuT  de  jung,  achter 

Crivitz  liggcii  ok  noch   ~  TW  |^^  Waren. 

YgLWaotU'i-  ^55* 

und  Nr.  562. 

IM.     Ä 

194. 

von   dilti»   tili 
Campbell, 
same  Pflügen  li 


—     354    — 

171.  Vgl.  Woeste,  D.  M.  III  S.  256  Nr.  38. 

Dat  is  tiet,  secht  de  voss  to  den  hasen,  hüürst  da  nich  den 
jäger  blasen?  BoU,  Globus  VIII  S.  215  (Höfer  Nr.  678). 

172.  Über  die  bekannte  Sage  vgl.  R.  Köhler,  Kl.  Sehr. 
I  S.  535  f.    Nachträge  unterlasse  ich  hier. 

173.  Litteratur  bei  Wand  er  I  S.  517  s.  v.  Busch  Nr.  14, 
S.  545  s.  v.  Dach  Nr.  26,  IV  S.  379  s.  v.  Schulen  Nr.  1  f.,  V  S.  213 
s.  v.Wetter  Nr.  101;  vgl.  auch  Harrebom^e  II  S.215  s.  v.Eeiger: 
dat  luwt  een  beetje,  zei  de  reiger,  en  hij  zat  achter  eene  bies. 

•*    ßWat  buten  wol  vor  wäder  is,  hett  de  scheperknecht  secht,  hett. 

achter  'n  knüttelsticken  säten.  Waren. 

Half  busch,   half  rock,   hadd  de  scheper  secht,    wier  achter 'n 

handstock  stahn  gähn  in'n  ragen.  Lüningsdorf. 

174.  Wand  er  V  S.  175  s.  v.  Welt  Nr.  447  (vom  Teufel 
S.  179  Nr.  554).  Vgl.  dazu  die  Sage  vom  Fuchs  und  Wolf  (Bär), 
im  Brunnen:  Haltrich  S.  497  f.,  Eyering  III  S.  134,  Höfer, 
v.  d.  Hagen's  Germ.  VI  S.  100  Nr.  45,  Wander  V  S.  171  s.  v. 
Welt  Nr.  361,  Mont-Cock,  Dit  zijn  vlaamsche  vertelsels  S.  87  f. 

175.  Sonst  auch  zum  Überklugen:  ja,  du  hest'ne  deepe  insicht, 
wenn  du  in  n  soot  kickst 

176.  Gewöhnlich  bei  uns  vom  Teufel. 

^   178.    Sonst  auch:  dat  dick  end'  kümmt  na,  hadd  de  buur  secht, 
hadd  'n  däsen  utschäten  u.  ä   m. 

181.  Meist  von  Eulenspiegel. 

182.  Litteratur  bei  Wander  III  S.  1502  s.  v.  Rauch  Nr.  105; 
dazu  Woeste,  Wtb.  S.  307  s.  v.  foss.  Vgl.:  Dit  fier  beef  ik,  sä' 
de  goos,  do  de  se  wat  up't  ihs:  Firmenich  III  S.  24  (Oldenburg). 

Der  Pastor  singt  ab :  Wo  rauch  ist,  ist  auch  feuer.  Da  ant- 
wortet der  Küster:  Ne,  herr  paster,  dat  schitt  juueh  wat;  mien  koh 
güng  gistern  abend  oewer  de  dal  un  scheet,  dat  rookt  un  wier  doch 
keen  füür.  ÄÜe  Frau  in  Wismar. 

Hier  mögen  noch  einige  Nachträge  aus  Mecklenburg  Platz  finden : 

1.  Wohr  dien  been  dor  Um,  säd'  de  voss  to  't  pierd,  süss  pedd 
ik  di  dorup.  Laupin. 

Vgl.  Grimm,  R.  F.  S.  75.* 

2.  Vier  sparren  stahn  all,  säd*  de  voss,  dor  leech  he  up  den 
rücken  un  höll  de  been  in  de  lucht:  Bolly  Globus  VIII  S.  215. 
Ähnlich  Woeste,  Wtb.  S.  307  s.  v.  foss. 

3.  Verwandte  seelen  (gebildete  leute)  treffen  sich,  säd*  de  voss, 
donn  güng  he  mit  de  goos  in  n  holt  spazieren. 

Büdner  in  Lübberstorf.   (Schwerin). 

4.  Hahl  up,  sünd  kulboors  an,  secht  de  voss  to  'n  wulfc      Bocksee. 


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—     355    — 

5.  Markst  du  wat,  hett  de  voss  ok  secht,  as  den  wulf  de 
Bwanz  in't  ies  fastfroren  wier.  Waren. 

Vgl.  Höfer  Nr.  661.  Über  die  bekannte  Sage  vom  Fisch- 
fang vgl.  R.  Köhler,  KL  Schi-.  I  S.  70  und  S.  197,  Dähnhardt, 
Naturgescb.  Volksm.  S.  127  ff.;  dazuEyeringlü  S.  135,  Kurz  zu 
Waldis'  Esopus  3,  91,  Mont-Cock,  Dit  zijn  vlaamsche  vertelsels 
8.  89  f.,  Lehemrbe  S.  51  f.,  Volkskunde  H  S.  65  f.,  Volks- 
leven  II  S.  113,  Gittöe-Lemoine  S.  165  l,  Jurkschat  (1898) 
S.  38  f.,  Revue  I  S.  364 

6.  Qeit  drang,  säd'  de  voss  und  voegelt  de  katt         Bemplin. 
Ähnlich   Frischbier,   Sprichwörter  II   Nr.  640,    1065,   863 

(huckt  op  e  ekkatz). 

7.  Dat  danzen  geföllt  mi  nich,  säd'  de  voss,  as  he  bi't 
kumpelment  mit  de  näs'  in'n  neddel  stippte. 

Beinhold,  De  Schatxgräwer  un  sien  Kind  (1884)  S.  40. 

Noch  andere  finden  sich  bei  Höfer  Nr.  640  ff.,  Prtimer 
S.  11  f.  Nr.  118  ff.,  Westfäl.  Tierl.  I  S.  390,  Schönwerth, 
Sprichwörter  S.  11. 

183.  Vgl.  oben  in  der  Anmerkung  zu  Nr.  182  Nr.  2,  und 
Frischbier,  Volksreime  S.  65  Nr.  247.  Von  einem  Hause,  in 
welchem  Wolf  und  Fuchs  wohnten,  erzählt  eine  Sage  bei  Kuhn, 
W.  S.  I  Nr.  93. 

187.  Wanderin  S.  575  s.  v.  Meinetwegen  Nr.  2. 

188.  Wanderin  S.903  s.  v.  Narr  Nr.  581,  W.Schröder, 
Jan  Peik  S.  216  Nr.  260. 

Bei  uns  als  Redensart:  Dee  is  so  dumm,  lett  sik  von 'n 
schaap  biten. 

189.  Andere  vom  Wolf  bei  Höfer  Nr.  2058  ff.,  Neander 
ed.  Latendorf  S.  8,  8.  10,  Seb.  Franck  (1541)  II  S.  40b,  Kirch- 
hofer (1824)  8.  302,  Sailer  (1810)  8.  127,  Eyering  II  S.  508, 
Ltibben,  D.  M.  II  S.  390  Nr.  55,  Frischbier,  Sprichwörter 
II  Nr.  569,  Seifart,  Sagen  II  S.  121,  Prümer  S.  23  Nr.  264, 
Strackerjan,  I).  M.  III  S.  39  Nr.  42,  Busswurm,  Eibofolke 
II  S.  130  und  132. 

191.  Ik  will  di  wisen,  wo  de  voss  de  äg  treckt,  ist  bei  uns 
eine  allgemein  übliche  Drohung. 

192.  Wo  is  de  weit  doch  groot,  mudder,  säd*  de  jung,  achter 
Crivitz  liggen  ok  noch  wedder  hüser.  Waren. 

Vgl.  Wander  V  S.  175  s.  v.  Welt  Nr.  465,  S.  179  Nr.  556 
und  Nr.  562. 

193.  Ähnlich  vom  Hasen:  Bär  mann,  Sülwern'  Book  S.  28 

194.  Aas  Deutschland  mir  sonst  nicht  bekannt.  Ganz  ähnlich 
von  einem  alten  und  jungen  Pferde,  die  zusammen  pflügen:  J.  C. 
C  ampbell,  Clan  traditions  (1895)  S.  124.  Wie  der  Ochse  das  lang- 
same  Pflügen  lernt,  erzählt  Harou  (Luxemburg),  Revue  XIII  S.  344  f 

23* 


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—     346     - 

S.  571.  Der  Zaunkönig  wundert  sich,  dass  der  Zweig  nicht  unter 
ihm  bricht:  Sauve'  1.  1.,  Rolland,  F.  p.  11  S.  295  Nr.  6.  Der 
Zaunkönig  will  mit  seinen  Beinen  die  Himmel  halten:  II  hl  and  III 
8.  84;  vgl.  Liebrecht,  Zur  Volkskunde  S.  103.  Wenn  der  Strand- 
läufer schläft,  bat  er  die  Füsse  aufwärts  gerichtet,  aus  Furcht,  dass  sonst 
der  Himmel  bricht:  Benfey,  Pantschatantra  II  S.  89  Nr.  357.  Bei 
Campbell,  Pop.  tales  I  8.  270  Nr.  7  sagt  der  Zaunkönig  zum 
Fuchs:  if  you  had  seen  my  grandfathers  strokes  .  .  .  Vgl.  noch  das 
Testament  von  Robin  redbreast:  Unland  III  S.  84. 

104.  Gewöhnlich  wird  zur  Erklärung  des  schiefen  Maules  der 
Maischolle  die  von  Schiller  H.  III  8.  21  aus  Raabe  wiedergegebene 
Sage  von  der  Königswahl  der  Fische  erzählt  (Reuter  B. II  S.  146  f.). 
Zu  der  bei  Schiller  angeführten  Litteratur  ist  hinzuzufügen:  Poinm. 
Bl.  II  S.  151  und  besonders  V  8.  139  f.;  Haas,  Rügensche  Sagen 
S.  150  f.  und  Jahn,  Volkssagen  S.  483:  die  Butte  erklärt,  sie  wolle 
sich  noch  erst  eine  weisse  Schürze  vorbinden  (man  beachte  den 
Anklang  an  unseren  Text);  Mont-Cock,  Dit  zijn  vlaamsche  ver- 
telsels  S.  97  f,  Volksleven  I  S.  56,  Joos,  Vertelsels  I  S.  29  f.; 
Dykstra  II  S.  139:  der  Hering  singt,  als  er  siegt:  haring  haring 
spant  de  kroon  boven  alle  visschen  schoon.  —  Hering  in  aller  weit  ich 
heisz,  über  alle  fische  hab  ich  den  preisz,  bin  ihr  könig  von  groszer 
macht  ...  Toppen,  Volkstümliche  Dichtungen  8.  83  Nr.  60.  — 
Von  einem  Fisch  Papst  redet  der  Schreiber  des  oben  erwähnten 
Strassburger  Blattes  ( AI satia  1873/74  S.  128):  Wer  diss  nit  glouben 
wil,  der  vare  mittel  in  Meers  Grünt,  do  vindet  er  aller  Visen  Bobst, 
den  frage  er  eygentlich  nach  der  Warheit. 

Aus  Mecklenburg  ist  nachzutragen: 

As  de  hiring  as  könig  vörbischütt,  hett  een  butt  rechts  un  de 
anner  links  achter  n  groten  felsen  rutkäken  un  'n  scheef  muul  maakt. 
Dorvon  hett  noch  hüüt  de  een  oort  butt  dat  muul  scheef  na  rechts 
un  de  anner  na  links.  Frau  in  Wismar. 

Uns'  Herr  Christus  is  eens  an  n  strann  gähn  un  hett  de  bütt 
frag't:  bütt,  löppst  du  in'n  sann'?  Dor  hett  de  bütt  em  dat  napaug't : 
bütt,  löppst  du  in'n  sann',  un  'n  scheef  muul  maakt.  Dat  is  ehr  nu 
to  straaf  so  stahn  bläben.  Wismar. 

Ähnlich  Johansen  S.  28,  Pomm.  Bl.  II  S.  151,  Russ- 
wurm, Sagen  aus  Hapsal  (1856)  S.  10.  —  Die  Scholle  ärgert  sich 
über  die  Garnele:  Kern-Willms  S.  61  Nr.  604. 

Dee  hett  n  büttmuul,  maakt  n  muul  as  ne  bütt,  wird  an  der 
Ostseeküste  gesagt. 

Auf  Island  heisst  der  Flunder  heilag  fiski:  Maurer  S.  195. 


105.  Bergab  jage  mich  nicht,  damit  dass  mir  das  knick  nich 
bricht,  bergan  überlad  mich  nicht,  damit  dass  ich  dein  pferd  auch  bleib, 
und  auf  der  ebene  schon  mich  nicht,  dass  du  mein  herr  auch  bleibst. 

Alter  Bauer  in  JabeL 


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—     347    — 

Litteratur :  Schambach,  Sprichwörter  II  S.  4  Nr.  13,  Curtze 
S.  295  Nr.  10  und  S.  316  Nr.  39,  Drosihn  S.  77  Nr.  151,  Sim- 
rock,  Räthselbuch  S.  35,  Kirchhofer  (1824)  S.  294,  Rochholz 
S.  222  Nr.  7,  Schuster  S.  166  Nr.  189.  Birlinger,  So  sprechen 
die  Schwaben  S.  66  Nr.  639. 

106.  Du  jam  mi  faader,  do  skei  jain  maalk  ha  üs  aather 
(buttermilch) ,  an  du  jam  mi  strä,  do  skel  jam  nian  maalk  sä: 
Schneider-Clement,  Lappenkorb  S.  295  Nr.  15,  Johansen 
S.  96.  —  Vgl.  die  mecklenburgischen  Sprichwörter:  Wer  gut  futtert, 
der  gut  buttert;  de  koh  melkt  dörch  n  hals;  wie  ähnlich:  dat  pierd 
treckt  dörch  't  muul ;  oder :  huut  un  knaken  soelen  den  plooch  nich 
trecken,  dat  sali  de  hawer  dohn. 

107.  Sonst  nicht  bekannt« 

108.  Vgl.  Österley  zu  Kirchhofs  Wendunmuth  5,38, 
W.  Franz,  Animal.  H.  S.  Praefatio  S.  6,   Höfer  Nr.  1651. 

109.  Andree  S.  336,  Volksmann,  Urquell  III  S.  141, 
Doornkaat  Koolman,  Wtb.  II  S.  632,  Kern-Willms  S.  74 
Nr.  785,  Honig,  Sprichwörter  Nachtrag  S.  9,  Dirksen  S.  56 
(min  gebeet-gescheet),  Schollen,  Aach.  Zts.  X  S.  159  Nr.  184 
(gebess-geschess),  Schw.  Wtb.  IV  S.  474.  Ebenso  von  der  Ratte: 
Svenska  landsm.  V,  S.  165  Nr.  299.  —  Von  schlechtem  Futter 
heisst  es  in  der  Rehnaer  Gegend:  Willt  se  dor  nich  up  biten,  denn 
koent  se  dor  up  schiten. 

Wisst  du  nich  äten,  wo  de  katt  up  sitt,  denn  mööst  du  äten, 
wo  de  muus  up  schitt:  so  hörte  ich  in  Jatzke. 

110.  Sonst  nicht  bekannt.  Vgl.  Schuster  S.  346  Nr.  88: 
der  Hund,  wenn  er  das  Posthorn  hört,  ruft:  o  wi,  o  wi,  wor  hisch. 

111.  So  sonst  nicht  bekannt.  Die  Ameisen  beklagen  sich  bei 
Gott,  dass  die  Bauern  die  Brotkrumen  wegwerfen:  Reusch,  Sagen 
(1863)  S.  41,  Frischbier,  Naturkunde  S.  314,  Russwurm, 
Eibofolkell  S.  188.    Vgl.  Frosch  und  Spinne  bei  Wiede mann  S.  454. 

Im  finnischen  Liede  (Kanteietar  S.  322)  sagt  der  Kranich: 
hol  der  kuckuck  alle  mädchen,  seht  wie  emsig  sie  sich  bücken,  meine 
schönen  beeren  pflücken;  umgekehrt  bei  den  Lappen  im  Lied  des 
Eichhörnchens:  es  mögen  alle  mädchen  leben,  und  es  mögen  alle 
Jünglinge  sterben  .  .  .:  Donner  S.  126  Nr.  15. 

112.  Aus  Deutschland  sonst  nicht  bekannt  Aber  ganz  ähnlich 
in  der  Franche - Comt^  (Rolland,  F.  p.  111  S.  260  Nr.  21):  qui  me 
noie,  me  baigne,  qui  me  roule,  m'  endort,  qui  me  toque,  me  saigne, 
le  feu  c'est  raon  sort. 

Eine  alte  Frau  in  Wismar  meinte:  dat  kaken  koenen  de  lüs  ok 
noch  oewerstahn,  oewer  dat  plätten  nich.  —  De  lusen  laten  sück 
waschen  un  wringen,  un  ook  wer  in  de  scbapp  bringen:  Kern- 
Willms  S.  72  Nr.  761. 


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—     348     — 

Ich  kann  mir  nicht  versagen,  hier  ein  neues,  jüngst  von  mir 
erbeutetes  Rätsel  von  der  Laus  beizufügen,  das  unverkennbare  Merk- 
male höchsten  Alters  an  sich  trägt: 

Dor  stünnen  fiw*  achter  de  horksdöör.  Wat  fünnen  se  dor? 
Enen  hungrigen  bück.  Wo  bieben  se  mit?  Uppe  huurnsbrög  ;  as 
se  dor  mit  kernen,  müsst  he  sien  läbent  laten.       Forstarbeiter  in  Hallalit. 

Zu  dieser  Gruppe  von  Tiersprüchen  gehört  noch  der  Aus- 
spruch des  Schlachterhundes:  mammelspeck  üss  maar'n  geleck,  ewel 
farkesfüt,  die  schmake  süt:  Dirksen,  Ndd.  Korr.-Bl.  XVI  S.90.  — 
Was  anderwärts  als  Ausspruch  des  Fuchses  erscheint  (Schambach, 
Sprichwörter  II  S.  12  Nr.  44:  de  stunne  vor  der  sunnen  tut  dor  de 
plunnen;  Schw. Wtb.  IS. 656:  wenn  die  sonne  im  winter  siebenmal 
aufstände,  müsste  ich  siebenmal  erfrieren;  vgl.  auch  Strackerjan 
II  S.  95)  hörte  ich  als  Sprichwort:,  twischen  de  sünn  un  den  dag' 
hett  de  voss  sien  gröttst  plag'.  —  Anders:  de  voss  secht:  de  jäger- 
lumpen, de  bliklumpen  un  langnäVte  hunn  hett  de  deuwel  erfunn  : 
Strohoot  S.  91  Nr.  4. 

113-115.    Jahn,  Yolkssagen  S.  486,   Gilow  S.  26,  S.  526. 

Die  Namen  adder  und  snaak  sind  allgemein  ndd.;  aller  hat 
Holm,  Kost  S.  103,  ädder  Jahn,  Volkssagen  S.  484.  Andere  hd. 
Namen  übergehe  ich  hier. 

Die  Tatern,  so  erzählen  sich  die  Leute  in  Walkendorf,  haben 
die  Ringelnattern  gegessen  und  gesagt,  das  seien  Landaale. 

De  adder  sucht  all  dat  gift  ut  de  ier ;  wenn  se  von  de  ier  wech 
is,  hett  se  keen  gift.  Älter  Arbeiter  in  Ribnitx. 

In  Thüringen  sagen  die  Kinder,  ehe  sie  in  den  Wald  gehen: 
atter,  atter  beiss  mich  nich,  ech  breng  der  o  viel  beäre  met,  und  legen 
bei  der  Heimkehr  einige  Beeren  als  Dankopfer  auf  einen  Stein: 
Witsch 'el  II  S.  296.  —  Formeln  gegen  den  Schlangenbiss  bei 
Bartsch  II  S.  453  ff. 

116.    Sonst  nicht  bekannt. 

117-118.     Vgl.  Jahn  S.  486. 

119a.  Ebenso  Kosegarten,  Wtb.  8.  96,  Gilow  S.  26, 
Jahn  S.  486. 

120.    Sonst  nicht  bekannt. 

Namen  der  Blindschleiche. 

1.  Blindsliker:  Chytraeus  S.  391  (vgl.  unten),  der  blinde- 
schleicher:  Crecelius  I  S.  177  f.,  der  blindschleich:  Neubauer, 
Zts.  f.  öst  Vkk.  II  S.  326,  der  blindschling:  Hertel  S.  212,  der 
plingeschlink :  Liesenberg  S.  129:  vgl.  zu  diesen  männlichen 
Formen  Grimm,  D.W.  II  S.  126;  plintschink:  Torre  S.  78, 
brindschling  (Oberkärnten) :  Zts.  f.  d.  Unt.  1897  S.  603,  binnschlä, 
binnschnäl :  K  e  h  r  e  i  n  S.  78 ;  das  blindschleich,  blindschlacht :  B  a  u  m  - 
garten  I  S.  120;  bliunworm:  in  Kemplin  und  Nr.  125b.,  blindwurm: 
Nemnich  I  S.  308;  blinne  slange:  Schambach  S.  193;  bling- 
schlang':  Sperber-Niborski  S.  7;  blendling,  blennling:  mehrfach 
in  Mecklenburg;  blenning:  Jahn,  Yolkssagen  S.  486. 


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2.  Hartworm,  hattworm.  In  Mecklenburg  ganz  allgemein 
(Siemssen,  Magazin  I  S.  171).  Aach  bei  Schamann,  Lüb. 
Mitt  Y  S.  27,  Jahn,  Volkssagen  S.  486;  hatworm  bei  Krause, 
Zts.  f.  d.  Myth.  II  8.  295. 

En  oll  fru  hett  nich  ornlich  snacken  künnt;  dee  is  eens  ut  'n 
holt  kamen  un  hett  verteilt:  dor  wiren  luter  schnarren,  schnökern, 
schnaditzen  un  schnattwörm;  addern,  snaken,  älditzen  un  hartworm 
hett  se  meent.  Alte  Frau  in  Rostock. 

3.  Haselwurm:  Nemnich  I  S.  308,  Baumgarten  I  S.  120, 
haselworm:  Schambach  S.  75,  haselworm,  hasselworm :  K r a u s e  1. 1., 
Berghaus  I  S.  659;  vgl.  Schiller-Lttbben  II  S.  213  und 
Grimm,  D.W.  IV,  2  S.  534. 

4.  Doofworm  oder  dauworm:  Haas,  Rügensche  Sagen  S.  152; 
wimmer,  winnelworm:  Jahn,  Volkssagen  S.  486. 

De  blindschleicher  is  *n  wringworm ;  he  bitt  nich  un  he  steckt 
nich,  he  wringt  sik  rin  in  *t  fleesch.  En  Jäger  hett  eens  'n  lütt  mäten 
inn  holt  drapen,  bi  dee  hett  de  blindschleicher  sik  na  de  lenden  rin- 
wrungen  hatt,  he  hett  em  rutsniden  müsst.      Alter  Arbeiter  in  Waren. 

5.  Sünnnrang:  Schiller  H.  I S.  2,  sünndrang:  Hansen  S.  30, 
Schumann,  Lüb.  Mitt.  V  S.  27. 

6.  Andere  Namen.  Kruupellditts :  *B erghaus  II  S.  267; 
hddslange,  h&lslike:  Woeste  S.  97  (vgl.  heidsnack:  Danneil  S.  79); 
Streicher:  Gredler,  D.M.  TV  S.  55;  fressblatter :  KnotheS.231; 
Schiessotter :  Hoff  meist  er  S.  181. 

121.  De  blendling  hett  secht:  wenn  ik  kiken  künn  so  goot  as 
hüren,  denn  ded'  ik  alle  minschen  müürden. 

W.  Heyse,  Punschendörp  S.  128. 

Litteratur:  Jahn,  Volkssagen  S.  486.  —  Blindschleiche  zur 
Otter :  sah  ich  so  gut  wie  du,  so  vergiftet*  ich  das  Kalb  in  der  Kuh : 
Schles.  Mitt.  VI  S.  37.  —  If  i  could  hear  as  see,  nor  man  nor 
beast  should  pass  by  me:  Notes  and  Queries  1,2,  231  nach 
Rolland  m  S.  21.  —  Die  aiter-slaaska  sagt  zur  Kupferschlange: 
Wenn  ich  Augen  hätte  wie  du,  so  sollten  das  ganze  Jahr  hindurch 
täglich  neunmal  die  Glocken  läuten  über  die  durch  mich  Getöteten :  R  u  s  s  - 
wurm,  Eiblofolke  II  S.  190.  —  Blindschleiche  zur  Kreuzotter:  Meine 
Base,  wenn  ich  ein  Auge  hätte,  dann  hätte  ich  von  den  Leuten  Brücken 
gelegt:  Schulenburg,  Volkssagen  S.  265.  —  Donnez-moi  des  yeux, 
dit  Tannivet,  et  je  tuerai  un  cheval  et  son  cavalier:  Revue  XII 
S.  550.  —  "Wenn  die  Ludern  sehen  könnten,  war  der  Reiter  am  Pferd 
niet  sicher  vor  ihnen:  Torre  S.  78.  —  Si  1' orvet  voyait,  si  le  sourd 
entendait,  pas  un  homme  ne  vivrait  u.  ä.  m. :  R  o  1 1  a  n  d ,  F.  p.  HE  S.  20.  — 
Se  i  orbesini  ghe  vedesse  e  le  vipere  ghe  sentisse,  no  ghe  saria  omo 
che  vivesse:  Cibele  S.  137.  —  Die  Blindschleiche  prahlt,  sie  könne 
durch  neun  eiserne  Ofenplatten  stechen,  sie  verschone  aber  auch  das 
Junge  im  Mutterleibe  nicht:  Wucke-Ullrich  S.  3;  sie  will  in 
einer  Nacht  die  Augen  von  neun  Menschen  zumachen:  Wiedemann, 


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S.  455;   sie  will  dem  Bauer  die  Speichen  im  Rade  zerbrechen :  Jahn, 
Yolkssagen  S.  484. 

Über  den  Glauben  des  Volkes  an  die  Giftigkeit  der  Blind- 
schleiche vgl.  Müllenhoff,  Natur  S.  2  f.,    Schiller  H.  I  S.  2. 

De  hartworra  mööt  alle  johr  eens  stäken.  Wenn  he  wider  nicks 
hett,  mööt  he  in'n  boom  stäken;  dee  sali  denn  verdrögen. 

Schäfer  in  Gülzow. 

"Wenn  eine  Blindschleiche  getötet  wird,  so  stirbt  der  Schwanz  erst 
nach  Sonnenuntergang.  Warnow  bei  Bütxow. 

Der  Biss  der  Blindschleiche  erzeugt  neun  Löcher;  jedes  Jahr 
heilt  ein  Loch;  wenn  das  letzte  zugeheilt  ist,  stirbt  der  Gebissene: 
Frischbier,  Naturkunde  S.  308. 

Die  Blindschleiche  will  die  Strahlen  der  Sonne  in  sich  aufzehren ; 
wer  eine  Blindschleiche  tötet,  dem  vergiebt  Gott  viele  Sünden :  Holz- 
mayer  S.  38  Nr.  3. 

Alle  hunnert  johr  kann  de  hartvvonn  eens  sehn. 

Büdner  m  Gross-Laasch. 

De  hartworm  hett  sien  ogen  utleihnt  an  de  snaak,  dee  hett 
früher  keen  ogen  hatt;  wenn  de  dann  ehr  loof  afföllt,  denn  sali  he 
sien  ogen  wedder  hebben. 

Kuhhirte  in  Jabcl.     Frau  in  Waren.    Helpt. 

De  hartworm  hett  sien  ogen  utleihnt  an  den  adeboor;  dee  is 
früher  nich  so  scharpsichtig  wäst,  he  hett  de  poggen  nich  ornlich  sehn 
künnt.  Wenn  dat  loof  von  de  bööm  fööl,  denn  süll  he  se  wedder 
hebben.  Dat  geschäht  jo  nich  un  so  hett  de  hartworm  sien  ogen  nich 
wedder  kragen.  Arbeiter  in  Waren. 

De  duw'  hett  to  hochtiet  wallt;  dee  hett  man  een  og'  hatt 
un  de  hartworm  ok.  Dor  hett  se  den  hartworm  baden,  he  süll  ehr 
sien  og'  to  dohn,  se  wull  em  dat  ok  wedder  gäben;  se  hett  dat  oewer 
behollen.  Schäfer  in  Gülzow. 

Die  Nachtigall  kommt  zur  Blindschleiche:  nawersch,  leihn  mi 
dien  og';  ik  bün  to  gevatter  baden,  un  kann  doch  mit  mien  een  og* 
nich  hengahn.    Sie  erhält  es   und  bringt  es  nicht  wieder. 

T)icpkendorf. 

Litteratur  bei  Dähnhardt,  Naturgesch.  Yolksm.  S.  49-51, 
Rolland,  F.  p.  III  S.  21  f.;  vgl.  R.  Köhler,  Kl.  Sehr.  I  S.  72  ff. 

121  V.  Wenn  ik  so  sehn  künn,  as  ik  lopen  künn.  Änliche 
Fälle  der  Angleichung  in  Tempus  und  Modus  habe  ich  mehrfach  aus 
dem  Yolksmunde  aufgezeichnet. 

Dat  kind  in  de  gollen  weeg.  Bemerkenswerter  Anklang  an 
heimische  Sagen. 

122  a.  Ebenso  Schütze,  Wtb.  IV  S.  198;  dörch  mark  un 
been:  Haas,  Rügensche  Sagen  S.  152. 

De  hartworm  hett  secht,  he  beet  ihrer  dörch  isen  un  stahl,  as 
dörch 'n  wullfaden;  dorüm  gähn  de  lud*  nich  barss  na  de  wisch  rin. 

Alter  in  Picher. 


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—    351     — 

De  adder  hett  secht,  se  beet  ihrer  dörch  isen  un  stahl,  as 
dörch  n  wullen  strump.  Laupin. 

Ähnlich  von  der  adder  Chambers  S.  186.  —  Bläsvorm  auf 
Mors  kann  durch  sieben  Kirchmauern  blasen,  aber  nicht  durch  ge- 
strickte Strümpfe  (aus  Molbech  dial.  lex.  43):  Grimm,  D.  M.4 
III  S.  199. 

123.    Ebenso  Müllen  hoff,  Sagen  S.  479,  Gilow  S,  393. 

125.  Broder  Lang'.  Längi  n.  die  Schlange:  Schw.  Wtb. 
HI  S.  1337.  Langmann,  fru  lang'  heisst  im  Rätsel  der  Regenwurm: 
B.  I  Nr.  215. 

127.  Wenn  ik  künn  sehn  as  mien  broder  Hein.  As  mien 
brod'r  Een:  Volksmann,  Urquell  II  S.  27  Nr.  5;  kunn  ick  sehn 
twischen  twölf  un  een  as  mien  brod'r  Kassen:  ebendort;  as  min 
broder  Karst n:  Urquell  VI  S.  159  (aus  Holstein). 


Apologische  Sprichwörter  (Nr.  128-282). 
Über  solche  Sprichwörter  im  Allgemeinen  vgl.  die  wertvollen 
Bemerkungen  von  Latendorf,  D.  M.  VII  S.  496  ff.,  der  weitere 
Litteratur  heranzieht.  Höfer  ist  im  Text  und  hier  unten  nach  der 
achten  Auflage  (Stuttgart  1876)  citiert.  Leider  erst  nach  vollendetem 
Druck  des  Textes  kam  mir  zu  Gesicht  die  Arbeit  von  Boll:  Zur 
Charakteristik  des  niederdeutschen  Volkes.  Von  Dr.  Ernst  Boll  in 
Neu  *  Brandenburg.  Globus  VIII  Hüdburghausen  1865  S.  175  ff.  213  ff. 
272  ff.  Ergänzungen  daraus  werden  unten  mit  anderen  Nachträgen 
folgen. 

128.  Allgemein  verbreitet.  Litteratur  bei  "Wand er  IV 
S.  1392  f.  s.  v.  Uebergang.  Die  Fabel  bei  Haltrich  S.  61  f.; 
vom  Wolf:  vgl.  Grimm,  R.  F.  S.  217. 

Is  man  'n  oewergang,  säd'  de  voss,  donn  hadden  se  em  mit  de 
schottsch  äg  dörchrummelt.  Tagelöhner  in  Schönbeck. 

Vgl.  dazu,  was  der  Frosch  erzählt,  der  von  der  Egge  hin  und 
her  gezerrt  ist:  Russwurm,  Sagen  (1861)  S.  177,  und  aus  Minnes. 
Frühl.  (Zts.  f.  d.  Alt.  IV  S.  178):  alles  herren,  sprach  der  vrosch, 
dö  gie  diu  eide  über  in. 

Is  man'n  oewergang,  säd'  de  voss  un  treckt  de  goos  (den  hahn, 
den  hasen)  dat  feil  ob  wer  de  uhren.  Mehrfach. 

Anderes  bei  Wand  er  1.  1. 

129.  Vgl.  Grimm,  R.  F.  S.  214,  Schuppius,  Schriften 
I  S.  839,  Wander  V  S.  227  s.  v.  Wiedertreffen. 

Wo  kamen  alle  vöss  tosamen?    Bi'n  kürschner.  Helpt. 

130.  Sonst  von  der  alten  Frau  u.  A.  Vgl.  W  an  dar  III 
S.  47  s.  v.  Letztes  Nr.  3. 

131.  Vgl.  Wander  I  S.  1251  s.  v.  Fuchs  Nr.  270. 

132.  Ebenso  Höfer  Nr.  684,   Pomra.  Bl.  VI  S.  41. 


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133.    Dit  is  jo  rein  to  'n  swanz  utriten,  hadd  de  voss  secht,  donn 
hadd  he  mit  de  fahn  in  n  swanenhals  säten. 

Brinckmariy  Uns'  Herrgott  up  Beisen  &  196. 

134.  Sonst  meist  vom  Teufel  u.  A.:  vgl.  Wander  II  S.  1783 
s.  v.  Lang  Nr.  15  ff. 

Dat  doch  de  langen,  swänz'  nt  de  mod'  kamen,  secht  de  voss, 
donn  bleef  em  sien  swanz  in  de  fall  bisitten.  Beckerwüz. 

Ebenso  Jever  Kai.  1867  S.  72  Nr.  7. 

135.  Ähnlich  Pomm.  Bl.  VI  S.  41.  Sonst  vom  Teufel  iL  A. 
Vgl.  Wand  er  IV  S.  568  s.  v.  Singen  Nr.  88  f. 

J36.    Litteratur  bei  Wand  er  IV  S.  663  s.  v.  Spass  Nr.  9. 

137.  Doornkaat  Koolman  I  S.  546.  Vgl.  Burkhard 
Waldis'  Esopus  3,73  und  Anmerkung  B.  II  S.  133  f.,  Eyering 
(Eisleben  1601  ff.)  I  S.  460  f.,  II  S.  404,  Grimm,  R.  F.  S.  264, 
Rolland  ,  F.  p.  I  S.  169  Nr.  11.  Ähnlich  sagt  der  Affe,  der  die 
Traube  nicht  erreichen  kann:  du  bist  schwarz:  Schiefn  er,  Versuch 
über  das  Awarische  (1862)  S.  28. 

138.  Litteratur  bei  Wander  II  S.  1646  s.  v.  Krumm  Nr.  16  f., 
IE  S.  691  s.  v.  Mögen  Nr.  3,  V  S.  467  s.  v.  Wurst  Nr.  5  f. ; 
ausserdem  Pomm.  BL  I  S.  83. 

138  c.  De  voss  haalt  sik  'ne  krumm  wurst  ut  n  wiem ;  dor 
kamen  de  hunn'  achter  em  un  he  lett  se  fallen.  De  kreih  nimmt  de 
wurst  un  flucht  dormit  na  *n  boom  rin.  Dor  secht  de  voss :  ät  du  8* 
man  up;  mi  wier  s'  to  krumm,  süss  hadd  ik  se  nich  wechsmäten. 

Arbeiter  in  Behhof. 
140.  Aus  Deutschland  kann  ich  nur  beibringen:  denk'n  drüggt, 
seggt  de  foss  (ohne  Erklärung):  Danneil  S.  258  (Höfer  Nr.  663). 
Aber  ähnlich  indisch  und  persisch:  vgl.  Benfey,  Pantschatantra 
II  S.  194  ff.  (die  Hoden  des  Stiers).  Bei  uns  auch  als  Redensart: 
em  geit't  as  den  voss,  dee  den  bück  naluert:  Triepkendorf. 

140e.  Vaddermann.  Der  Fuchs  heisst  bei  uns  ganz  allgemein 
vaddermann,  vaddermann  voss.  Vgl.  über  diese  Anrede  und  ähnliche 
Namen  die  schönen  Bemerkungen  von  Grimm,  R.  F.  S.  26  ff.  Ich 
fuge  hinzu:  Der  Wolf  heisst  vaddermann:  im  Text  Nr.  173a,  herr 
gevatter:  Sieb.  Korr.-Bl.  XVII  S.  118.  Der  Fuchs  sagt  zum 
Frosch:  gevatter:  Haupt-Schmaler  I  S.  116.  Der  Fuchs  redet 
den  Wolf  mit  bruderherz  an:  Schreck  S.  186.  Onkel  Musuris: 
Hahn  IL  S.  94  f.  Kassenohm  heisst  der  Maulwurf  im  Rätsel: 
Wegener  II  S.  125  Nr.  43.    Vgl.  grootmööm  u.  a.  oben. 

143.  Ähnlich  Westfäl.  Tierleben  I  S.  391;  vgl.  auch 
Wander  I  S.  901  s.  v.  Etwas  Nr.  14. 

147.  Wander  V  S.  229  s.  v.  Wiemen  Nr.  2,  Doornkaat 
Koolman  I  S.  546. 

152.  Sonst  auch  bei  uns:  Mit  verlööf,  säd'  de  eddelmann, 
nehm  n  buurn  de  koh  ut  n  stall. 


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153.  Mi  entgeist  wol,  cewer  unsern  herrgott  nich,  säd'  de 
gos'hierd,  as  de  voss  em  de  goos  stahlen  hadd.  Mehrfach. 

Mi  kannst  da  wol  entlopen,  man  unsern  hingst  nich,  säd'  de 
buur,  as  de  voss  mit  de  goos  wechleep.         Boü,  Globus  VIII  S.  215. 

154.  Nu  verdrag't  juuch,  säd'  de  buur,  spunnt  'ne  goos  to  *n 
voss  in  den  holtstall.  Müller-Friese,  Feldblaumen  S.  77. 

155.  Litteratur  bei  Wand  er  IV  S.  1003  s.  v.  Tag  Nr.  278. 
Gott  grüsz  uch  hirin  uberal,  alz  sprach  der  wolf  und  kuckte  in  den 
genszestaU:  vgl.  Müller,  Zts.  f.  d.  Unt.  1899  S.  21. 

157.  Frischbier,  Sprichwörter  II  Nr.  823. 

158.  Höfer  Nr.  671,  Frischbier,  Sprichwörtern  Nr.  816 
und  821,  Doornkaat  Koolman  I  S.  546. 

Wenn  de  gös*  un  de  gössel  rutkamen  in  n  frühjohr,  frag't  de 
voss:  All  dörch  'n  frost?  Denn  secht  de  gos'hirer:  Machst  ok 
gös'klümp?  Aus  Wismar. 

159.  Schambach,  Sprichwörter  II  S.  184,  Hetzel,  Wie 
der  Deutsche  spricht  (1896)  S.  101  s.  v.  Fuchs. 

160.  Litteratur  bei  Wander  IV  S.  1387  s.  v.  Übel  (Adv.) 
Nr.  33.  Ausserdem:  Seifart,  Sagen  II  S.  121,  Westfäl.  Tier- 
leben I  S.  390. 

Nicks  vor  ungoot,  säd'  de  voss,  und  beet  de  goos  den  kopp  af : 
Boll,  Globus  VIII  S.215.  Ebenso  Bär  mann,  Sülwern'Book  S.  27, 
Höfer  Nr.  641  (Lüneburg). 

161.  Von  Anderen:  Wander  IV  S.  887  s.  v.  Strafe  Nr.  29  ff. 

162.  Bärmann,  Sülwern'  Book  S.  35,  Höfer  Nr.  636. 

164.  Viel  geschrei  und  wenig  dabei,  säd'  de  voss,  as  he  de 
nachtigall  upfreet.  Waren. 

Ähnlich  vom  Wolf:  Henisch  bei  Wander  I  S.  1600  s.  v. 
Geschrei  Nr.  25.   Sonst  vom  Teufel,  Schlachter  u.  A. :  vgl.  Wander  1. 1. 

De  voss  hüürt'n  kukuk  inn  boom  ropen  un  denkt  so  bi  sik, 
denn  machst  du  wol  eens  ton  frühstück  äten.  He  lecht  sik  unner 
den  boom  up  n  rücken  hen  un  wählt  sik,  un  lett  sinen  swanz  danzen. 
De  kukuk  ward  niegierig  un  flucht  daal.  De  voss  kricht  em  faat't 
un  frett  em  up.  Dor  hett  he  cewer  meent,  dor  wier  nich  väl  an,  dat 
wier  man  bloot  *n  grotes  muul.  Tagelöhner  in  Masslow. 

166.  Über  die  zu  Grunde  liegende  Sage  vgl.  Kurz  zu 
Burkhard  Waldis'  Esopus  3,44,  B,  Köhler,  Kl.  Sehr.  I  S.  1  ff, 
Haltrich  S.  517  f. 

167.  Sonst  nicht  bekannt.  Vgl.  das  Rätselmärchen  B.  I  Nr.  978. 
Vaddermann,  holl  'n  noors  stramm,  säd'  de  Jäger  to  'n  voss,  as 

he  em  scheeten  ded\  Brünkendorf. 

170.  Höfer  Nr.  653  (Osnabrück),  Doornkaat  Kool- 
man I  S.  546. 

Jfecklenb.  Volksüberlieferungen  Bd.  II.  23 


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171.  Vgl.  Woeste,  D.  M.  HI  S.  256  Nr.  38. 

Dat  is  tiet,  secht  de  voss  to  den  hasen,  hüürst  da  nich  den 
jäger  blasen?  Boll,  Obbus  VIII  S.  215  (Höfer  Nr.  678). 

172.  Über  die  bekannte  Sage  vgl.  B.  Köhler,  Kl.  Sehr. 
I  S.  535  f.    Nachträge  unterlasse  ich  hier. 

173.  Litteratur  bei  Wander  I  S.  517  s.  v.  Busch  Nr.  14, 
S.  545  s.  v.  Dach  Nr.  26,  IV  S.  379  s.  v.  Schulen  Nr.  1  f.,  V  S.213 
s.v.Wetter  Nr.  101;  vgl.  auch  Harre bomöe  II  S. 215  s.v. Beiger: 
dat  luwt  een  beetje,  zei  de  reiger,  en  hij  zat  achter  eene  bies. 

»     (JWat  buten  wol  vor  wäder  is,  hett  de  scheperknecht  secht,  hett. 

achter  n  knüttelsticken  säten.  Waren. 

Half  busch,   half  rock,   hadd  de  scheper  secht,    wier  achter 'n 

handstock  stahn  gähn  in  n  ragen.  Lüningsdorf. 

174.  Wand  er  V  S.  175  s.  v.  Welt  Nr.  447  (vom  Teufel 
S.  179  Nr.  554).  Vgl.  dazu  die  Sage  vom  Fuchs  und  Wolf  (Bär). 
im  Brunnen:  Haltrich  S.  497  f.,  Eyering  III  S.  134,  Höfer, 
v.  d.  Hagen's  Germ.  VI  S.  100  Nr.  45,  Wander  V  S.  171  s.  v. 
Welt  Nr.  361,  Mont-Cock,  DU  zijn  vlaamsche  vertelsels  S.  87  f. 

175.  Sonst  auch  zum  Überklugen:  ja,  du  hest'ne  deepe  insicht, 
wenn  du  in  'n  soot  kickst 

176.  Gewöhnlich  bei  uns  vom  Teufel. 

*"   178.    Sonst  auch:  dat  dick  end'  kümmt  na,  hadd  de  buur  secht, 
hadd  'n  däsen  utschäten  u.  ä   m. 

181.  Meist  von  Eulenspiegel. 

182.  Litteratur  bei  Wander  III  S.  1502  s.  v.  Bauch  Nr.  105; 
dazu  Woeste,  Wtb.  S.  307  s.  v.  foss.  Vgl.:  Dit  fier  beet'  ik,  sä' 
de  goos,  do  de'  se  wat  up't  ins:  Firmenich  III  S.  24  (Oldenburg). 

Der  Pastor  singt  ab :  Wo  rauch  ist,  ist  auch  feuer.  Da  ant- 
wortet der  Küster:  Ne,  herr  paster,  dat  schitt  juueh  wat;  mien  koh 
güng  gistern  abend  cewer  de  däl  un  scheet,  dat  rookt  un  wier  doch 
keen  füür.  Alte  Frau  in  Wismar. 

Hier  mögen  noch  einige  Nachträge  aus  Mecklenburg  Platz  finden : 

1.  Wohr  dien  been  dor  um,  säd*  de  voss  to  't  pierd,  süss  pedd 
ik  di  dorup.  Laupin. 

Vgl.  Grimm,  B.  F,  S.  75.* 

2.  Vier  sparren  stahn  all,  säd'  de  voss,  dor  leech  he  up  den 
rücken  un  höll  de  been  in  de  lucht:  Boü}  Obbus  VIII  S.  215. 
Ähnlich  Woeste,  Wtb.  S.  307  s.  v.  foss. 

3.  Verwandte  seelen  (gebildete  leute)  treffen  sich,  säd1  de  voss, 
donn  güng  he  mit  de  goos  in  'n  holt  spazieren. 

Büdner  in  Lübberstorf.   (Schwerin). 

4.  Hahl  up,  sünd  kulboors  an,  secht  de  voss  to  'n  wulfc      Bocksee. 


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5.  Markst  da  wat,  hett  de  voss  ok  secht,  as  den  wulf  de 
swanz  in't  ies  fastfroren  wier.  Waren. 

Vgl.  Höfer  Nr.  661.  Über  die  bekannte  Sage  vom  Fisch- 
fang vgl.  R.  Köhler,  KL  Schi-.  I  S.  70  und  S.  197,  Dähnhardt, 
Naturgesch.  Yolksm.  S.127  ff.;  dazu  Eyering  III  S.  135,  Kurz  zu 
Waldis'  Esopas  3,  91,  Mont-Cock,  Dit  zijn  vlaamsche  vertelsels 
8.  89  f.,  Lehemrbe  8.  51  f.,  Volkskunde  H  S.  65  f.,  Volks- 
leven  II  8.  113,  GitteVLemoine  8.  165  tt  Jurkschat  (1898) 
8.  38  f.,  Revue  I  S.  364. 

6.  Geit  drang',  säd'  de  voss  und  vosgelt  de  katt         Bemplin. 
Ähnlich   Frischbier,   Sprichwörter  II  Nr.  640,   1065,   863 

(huckt  op  e  ekkatz). 

7.  Dat  danzen  geföllt  mi  nich,  säd'  de  voss,  as  he  bi't 
kumpelment  mit  de  näs'  in'n  neddel  stippte. 

Beinhold,  De  Schaizgräwer  un  sien  Kind  (1884)  S.  40. 

Noch  andere  finden  sich  bei  Höfer  Nr.  640  ff.,  Prümer 
8.  11  f.  Nr.  118  ff,  Westfäl.  Tierl.  I  8.  390,  Schönwerth, 
Sprichwörter  8.  11. 

183.  Vgl.  oben  in  der  Anmerkung  zu  Nr.  182  Nr.  2,  und 
Frischbier,  Volksreime  8.  65  Nr.  247.  Von  einem  Hause,  in 
welchem  Wolf  und  Fuchs  wohnten,  erzählt  eine  Sage  bei  Kuhn, 
W.  S.  I  Nr.  93. 

187.  Wanderin  8.  575  s.  v.  Meinetwegen  Nr.  2. 

188.  Wander  in  a903  s.  v.  Narr  Nr.  581,  W.Schröder, 
Jan  Peik  8.  216  Nr.  260. 

Bei  uns  als  Redensart:  Dee  is  so  dumm,  lett  sik  von 'n 
schaap  biten. 

189.  Andere  vom  Wolf  bei  Höfer  Nr.  2058  ff.,  Neander 
ed.  Latendort  S.  8,  S.  10,  Seb.  Franck  (1541)  II  S.  40b,  Kirch- 
hofer (1824)  S.  302,  Sailer  (1810)  S.  127,  Eyering  II  8.  508, 
Ltibben,  D.  M.  II  8.  390  Nr.  55,  Frischbier,  Sprichwörter 
II  Nr.  569,  Seifart,  Sagen  II  S.  121,  Prümer  S.  23  Nr.  264, 
Strackerjan,  D.  M.  III  S.  39  Nr.  42,  Russwurm,  Eibofolke 
II  S.  130  und  132. 

191.  Ik  will  di  wisen,  wo  de  voss  de  äg'  treckt,  ist  bei  uns 
eine  allgemein  übliche  Drohung. 

192.  Wo  is  de  weit  doch  groot,  mudder,  säd'  de  jung,  achter 
Crivitz  liggen  ok  noch  wedder  hüser.  Waren. 

Vgl.  Wander  V  S.  175  s.  v.  Welt  Nr.  465,  S.  179  Nr.  556 
und  Nr.  562. 

193.  Ähnlich  vom  Hasen:  Bär  mann,  Sülwern'  Book  S.  28. 

194.  Aus  Deutschland  mir  sonst  nicht  bekannt  Ganz  ähnlich 
von  einem  alten  und  jungen  Pferde,  die  zusammen  pflügen:  J.  C. 
Campbell,  Clan  traditions  (1895)  S.  124.  Wie  der  Ochse  das  lang- 
same  Pflügen  lernt,  erzählt  Harou  (Luxemburg),  Revue  XIII  S.  344  f. 

23* 


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195.  Ebenso  Prümer  S.  20  Nr.  222. 

Kopparbeit  grippt  an,  herr  paster,  dat  seh  ik  an'n  ossen,  hett 
de  buur  secht.  Mehrfach  (Höfer  Nr.  102). 

Ein  Bauer  findet  die  Forderung  eines  Advokaten  zu  hoch. 
Ja,  sagt  der  Advokat,  kopparbeit  ward  bäter  betahlt  as  dien.  Ih  wo, 
antwortet  der  Bauer,  mien  ossen  hebben  den  wagen  doch  ok  nich 
mit  n  svvanz  hertrocken.  Tarnow  bei  Slavenhagen. 

196.  Höfer  Nr.  1502,  Hetzel  S.  230  s.  v.  Ochse.  Die  mü 
macht  ich  mir  selbs,  spricht  der  esel,  do  fürt  er  synen  mist  ausz :  aus 
Hauer' s  Grammatik  (1520)  bei  Latendorf  zu  Passavant  S.  28;  vgl. 
auch  Müller,  Zts.  f.  d.  Unt.  1899  S.  21. 

200.  Is  keen  lütt  saak,  wenn  de  oss  in  de  weeg'  licht  un 
hett  'n  esel  ton  koppküssen:  Waren;  wenn  de  oss  in  de  weeg'  licht, 
höllt  de  vier  been  in  'n  enn',  dor  hüürt  weegen  to :  Brunshaupten ; 
wenn  de  oss  in  de  weeg'  licht  un  de  aap  sali  weegen:  Remplin;  is 
keen  kleinigkeit,  wenn  de  oss  in  de  weeg  licht,  un  is  mit  'n  elephanten 
todeckt:  Doberan;  is  wat  groots  (dulls),  säd'  de  jang  (de  buur),  as 
de  oss  in  de  weeg  leech  un  de  start  herute  keek:  Klockenhagen 
{Dorf  Körkwitz).  Vgl.  WanderU  S.  1391  s  v.  Kleinigkeit  Nr.  1, 
IY  8.  663  s.  v.  Spass  Nr.  14.  Is  keen  lütt  saak,  wenn  de  oss  in't 
hohnernest  sitt  un  de  swanz  kickt  rut:  Waren.  Ähnlich  in  den 
Lügendichtungen:  die  kuh  die  liegt  im  Schwalbennest  .  .  . 

Noch  andere  vom  Ochsen  bei  Höfer  Nr.  1503  ff. 

201.  Ähnlich  Wander  IV  S.  257  s.  v.  Schmecken  Nr.  4. 
Smeckt  schön,  secht  de  snider,  lickt  den  zägenbuck  an  n  noors : 

imhrfach;  vgl.  Schiller  H.  in  S.  9. 

203.  De  zägenbuck  hett  sien  bild  in  'n  water  sehn  und  hett 
dor  so  bi  sik  secht:  ik  will  mi  wol  mit  *n  boren  faten.  Man  her, 
secht  de  boor.  Ach,  wat  räd't  de  minsch  nich,  wenn  he  in 'n 
drunk  is:  Wismar;  de  zägenbuck  hett  secht:  ik  will  mi  wol  mit  *n 
düwel  faten:  Triepkendorf;   de  low*  hett  achter  em  stahn:  Schönbeck^ 

Wander  I  S.  415  s.  v.  Bock  Nr.  4,  S.  416  Nr.  57. 

204.  Vgl.  W  and  er  H  S.  365  s.  v.  Hart  Nr.  10  ff. 
205a.    Litteratur  bei  Wander  II  S.  364  s.  v.  Hart  Nr.  1. 
Vgl.  die  Redensart:  dat  ward  wol   swer  hollen,   dat  de  bück 

lammt :  Bastorf;   und  die  scherzhafte  Antwort  auf  die  Frage  nach  der 
Herkunft:  oh,  mi  hett  de  bück  up  *t  ies  lammt:  Carlow. 

206.  Vgl.  Anmerkung  zu  Nr.  28. 

207.  Alse  de  mundt  ys,  so  ys  ock  der  sallath,  sprickt  der  esel* 
alse  he  de  distelen  fratt:  Gryse,  Spegel  des  Pawestdoms  S.  90. 

Litteratur  bei  Wander  HI  S.  507  s.  v.  Maul  Nr.  126, 
in  S.  1844  s.  v.  Salat  Nr.  2  f.,  S.  1845  Nr.  9.  Dazu:  Sailer 
S.  84,  Stroboot  S.  132  Nr.  18.  Vgl.  Schuster  S.  163  Nr.  162 
und  Vridank  S.  140. 


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209.  Vgl.  Kurz  zu  Burkhard  Waldis'  Esopus  2,98,  und 
Österley  zu  Kirchhofs  Wendunmuth  VII,  74.  —  Weisstu  wie  der 
igel  sprach,  vil  guot  ist  eigen  gemach:  Sperrvogel  bei  Wacker- 
nagel, Kl.  Sehr.  H  S.  309.  —  Der  igel  treibt  den  baren  aus  dem 
nest:  Wiedemann  S.  169. 

210.  Ebenso  Seifart,  Sagen  II  S.  122. 

Auf  die  Frage  eines  Spielers,  wer  angeben  solle,  wird  wohl 
geantwortet:  Hunnschiet,  hett  de  swinägel  ok  secht; 

212.  Vgl.  Anmerkung  zu  Nr.  172.  —  Von  langsamem  Gang: 
Mit  denn  kann  de  swinägel  in  de  wedd  lopen:  Bedefin. 

214.  Sonst  auch:  Jeder  na  sien  moeg',  vadder,  ät  ji  klump,  ik 
ät  fleesch,  hett  de  jung  secht 

216.  Vgl.  Höfer  Nr.  1090  (aus  Lippe). 

217.  Sonst  auch:  Is  all  gewohnheit,  säd'  de  bäcker,  donn 
wischt  he  mit  de  katt  den  aben  ut.    Vgl.  Anmerkung  zu  Nr.  266. 

221a.  Litteratur  bei  Wander  IV  S.  580  s.  v.  Sitzen 
Nr.  20.  22.  23. 

Holl  dat  muul,  säd'  de  katt  to  den  braatfisch:  Boüt  Globus 
VIII  S.  214.    Ebenso  Höfer  Nr.  1087  aus  Danzig. 

Dat  is  mi  to  stark,  säd'  de  katt,  donn  röök  se  in't  päper- 
fatt:  aus  Beckerwitz.    Ebenso  Eckart  S.  498. 

222.  Dat  brüdengeit  um,  ist  Titel  einer  BrinckmanschenErzählung. 

223.  Ebenso  Wand  er  I  S.  390  s.  v.  Bitter  Nr.  8  (aus  West- 
falen). Meist  als  einfaches  Sprichwort:  wenn  de  muus  satt  is,  is  dat 
mahl  bitter. 

Andere  von  der  Maus:  Höfer  Nr.  1401  ff.,  Schuster  S.  167 
Nr.  206,  Eckart  S.  309. 

225.  Ähnlich  Höfer  Nr.  695,  Bärmann,  Sülwern  Book 
S.  5,  W.  Schröder,  Jan  Peik  S.  206  Nr.  126,  Schneider- 
Clement,  Lappenkorb  S.  296  Nr.  18. 

Du  sasst  mi  wol  her,  hadd  *t  hinken  gössel  secht,  hadd  den  Post- 
wagen inhalen  wullt  Aus  Wismar. 

227.    Vgl.  Nr.  588. 

230.  Vgl.  Österley  zu  Kirchhofs  Wendunmuth  7,3,  Kurz 
zu  Burkhard  Waldis'  Esopus  1,1,  Eyering  in  S.  355,  Wander 
I  S.  1575  s.  v.  Gerstenkorn  Nr.  4. 

231.  Vgl.  Wander  II  S.  965  s.  v.  Irren  Nr.  5  ff.  Dazu 
Bärmann,  Sülwern'  Book  S.  22. 

234.  Vgl.  Fisch  art  bei  Wander  I  S.  1297  s.  v.  FussNr.  58/ 
und  oben  in  der  Anmerkung  zu  Nr.  182  Nr.  1. 

235.  W  ander  I  S.  301  s.  v.  Bein  Nr.  61,  Diermissen 
S.  36  Nr.  165  (vom  Pfau),  Höfer,  v.  d.  Hagen's  German.  VI 
S.  100   Nr.  42.     Vgl.  Müller,   Zts.  f.  d.  Unt   1899   S.  21.   — 


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Trette  keiner  den  andern,  sagt  der  Hahn  zum  Pferd,  wir  sind  euch 
zum  Haupten  gewachsen,  and  nnser  Fäss  sind  mit  Eisen  beschlagen: 
Schuppius,  Schriften  I  S.  832. 

236.  Bärmann,  Sülwern'  Book  S.  25,  D.  M.  Vn  8.  84 
Nr.  166  (aus  Krefeld).  Vgl.  Wander  I  S.  90  s.  v.  Aengstlich  Nr.  2, 
Dykstra  II  S.  340. 

237.  Prümer  S.  13  Nr.  135,  Schröder,  Jan  Peik  S.  212 
Nr.  207. 

238.  Ich  habe  nachzutragen: 

Dat  ward  ragen,  secht  de  hahn,  ik  bün  natt,  secht  de  katt, 
ik  ok,  secht  de  back,   allerdings,  secht  de  hingst. 

Granzin  bei  Boizenburg. 
Eine  ähnliche  Aneinanderreihung  bei  Baumgarten  I  S.  105. 

240.  So  wat  läw't  nich,  säd'  Neumann,  donn  fünn  he  'ne  dodig 
pogg:  mehrfach;  donn  hadd  he  'n  dodig  farken  in  'n  sack:  Laupin.  — • 
Vgl.  Wander  n  S.  1854  s.  v.  Leben  (Verb.)  Nr.  174  ff. 

242.  Dat  sünd  hoochbeent  johren,  hadd  de  fru  secht,  hadd  sik 
de  strümp  oewer  de  knee  tobunnen.  Tarnow. 

243.  Dat  sali  di  wol  schrinen,  hadd  de  lünink  secht,  hadd  den 
adeboor  dörch  den  tuun  träden  wullt.  Aus  Wismar. 

Frischbier,  Sprichwörter  US.  82  Nr.  1223  (böst  woU  holl  öm  tfw). 

Ik  heff  noch  gor  nicks   markt,   hett   de  adeboor   secht,   as   de 

sparling  em  träd't  hett.  Woldegker  Gegend. 

244.  Frischbier,  Sprichwörter  I  S.  252  Nr.  3604,  II  S.  174 
Nr.  2560.  Über  den  Sperling  als  erotisches  Symbol  vgl.  Friedreich, 
Symbolik  S.  519. 

246.  Litteratur  bei  Wander  III  S.  213  s.  v.  Loch  Nr.  11; 
dazu  Prümer  S.  19  Nr.  214,  Mechelnburg  (friesisch),  Zts.  f.  d. 
Alt  Vm  S.  354  Nr.  58.  —  Wir  haben  ein  Sprichwort:  Wenn  de 
sparling  schiten  will  aa  'ne  kreih,  denn  bast  t  em  dat  oorslock. 
Ahnlich  von  der  Schwalbe:  Seifart,  Sagen  II  S.  122.  —  Über  lünk 
vgl.  Anmerkung  zu  Nr.  964  ff. 

248.  Pomm.  Bl.  II  S.  55,  S.  151  f.  Der  Sperling  soll  Trinken 
zur  Hochzeit  herbeischaffen  und  bringt  ein  Malzkorn:  Uhland  III 
S.  77.    Vgl.  auch  OHlow  S.  586:  de  sparling  brügte  gastgedränk. 

250.  Seb.  Franc k  I  S.  106:  Ein  Stimm  und  Gedön  bleibt  es, 
sonst  nichts,  wie  der  Wolff  zur  Nachtgallen  sagt.  Vgl.  Anmerkung 
zu  Nr.  164. 

Andere  vom  Sperling:  Jever  Kai.  1867  S.  72  Nr.  3,  Bär- 
mann, Sülwern*  Book  S.  20. 

252.  Wander  m  S.  1644  s.  v.  Reise  Nr.  20;  dazu:  Bär- 
mann, Sülwern'  Book  S.  28,  Doornkaat  Koolman  II  S.  701, 
Treichel,  Altpr.  Monatsschr.  XXIX  S.  154  f ,  Pomm.  Bl.  V  S.  58, 
Joos,  Vertelsels  I  8.  142. 


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Andere  vom  Papagei:  Seb.  Franck  II  S.  124,  Eyering 
I  S.  603,  Harrebomäe  II  S.  171. 

254.  Vgl.  Nr.  650. 

255.  Vgl.  Nr.  296. 

256.  Vgl.  Nr.  722  ff.  Knapp  knapp,  segg  de  nie:  West  f. 
Tierl.  n  S.  349. 

257.  Vgl.  Nr.  794  ff. 

258.  Vgl.  Nr.  727  ff 

259.  Wat  seggst  de  nn,  hadde  de  rawe  seggt,  dao  hadde  he 
den  hahn  en  äuge  utbietten:  West  f.  Tierl.  II  S.  348. 

Ik  btin  von  bogen  kuramraf,  secht  de  kreih,  mien  vadder  bett 
mi  von  'n  telgen  smäten :  Frau  in  Wismar.  Sonst :  dee  is  von  bogen 
knmmberaf,  sien  vadder  is  tnrmwäcbter  wäst,  bett  np  n  boßn  wahnt  u.  ä. 

Dat  ward  alle  dage  slecbter,  säd'  de  kreih,  dor  bröken  se  den 
galgen  af.  Boll,  Globus  VIU  S.  273. 

Ähnlich  Seifart,  Sagen  H  S.  121. 

260.  Vgl.  Nr.  307. 

261.  Campbell,  Clan  traditions  S.  122.  —  De  ahl  hefft  ehr 
ühlken  so  leew  as  de  duve  ehr  düveken:  Mantzel,  Bütz.  Ruh. 
V  S.  14  Nr.  37.  Vgl.  Wander  I  S.  902  s.  v.  Eule  Nr.  26,  II 
8.  1562  s.  v.  Krähe  Nr.  1,  Asbjörnsen-Moe,  deutsch  von  Brese- 
mann  I  S.  78  Nr.  11.  —  Aber  auch:  Dat  es  lelk  (garstig),  sei  de 
tihl,  do  sog  se  Öhr  jongen  an:  Firmenich  IS.  407  (aus  Meurs), 
vgl.  Höfer  Nr.  473. 

263.  Na  denn  helpt  dat  nich,  as  de  pogg  to  den  brümmer  säd', 
den  n  he  tofällig  ünner  de  ierdbeeren  drööp. 

Brinckman,  Uns  Herrgott  up  Reisen  {Rostock  1870)  S.  97. 

Andere  vom   Frosch   bei   Bärmann,    Sülwern    Book  S.  13, 

Höfer  Nr.  626  ff,  Stroboot  a  131  Nr.  4,  Wander  IS.  1297  s.v. 

Fuss  Nr.  38,  Rolland,   F.  p.  in  S.  54  Nr.  21.    Vgl.  auch  oben 

Anmerkung  zu  Nr.  128. 

264.  Dat  scheert  wall,  säd*  de  dUwel,  donn  scheer  he  de  pogg. 

Mehrfach. 

265.  Litteratur  bei  Wand  er  IV  S.  1707  s.  v.  Vorwärts 
Nr.  6.  7.  10.  Vgl.  auch  das  griechische  Skolion  bei  Latendorf, 
zu  Passavant  S.  29. 

266.  Ebenso  Pomm.Bl.  VII  S.20.  —  Dat  mööt  man  wenn't 
warden,  säd'  de  fru  to  den  aal,  dor  treckt  se  em  de  buut  af :  Boll 
Olobus  VIII  S.  274.  —  Dor  gewöhnt  man  sik  an,  as  de  aal  an  't 
aftrecken:  Laupin. 

267  a.  Von  kleinen  Menschen  sagen  wir:  dat  is  *n  kierl  as  n 
kuulboorskönig;  oder:  dee  is  de  ihrst  flügelsmann  bi  't  kuulboors- 
regiment. 


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—     360     - 

267  b.  Stäkling.  Über  die  Namen  des  Stichlings  im  Nieder- 
deutschen vgl.  Ndd.  Korr.-Bl.  S.  47  f.,  X  S.  27.  Andere  Namen 
bei  Danneil  S.  208,  Schambach  S.  207  und  S.  209,  Pomm. 
Bl.  V  S.  140,  und  vor  allem  Frischbier,  Wtb.  II  S.  359. 

Hie  stehn  wir  fisch,  sagt  der  stigling  zu  der  Schnecken:  Seb. 
Franck  II  S.  47.  —  Dar  ga  wi  fisken  mitnander  hen,  harr  de 
garnat  tegen  de  butt  seggt:  Kern- Will  ms  S.  61  Nr.  604.  —  Vgl. 
auch:  Hie  stehn  wir  helden,  sagt  der  frosch  zum  Schwaben:  Seb. 
Franck  II  S.  47,  Kirchhofer  S.  93,  Sailer  S.  133.  —  Da 
schwimmen  wir  Öpfel  daher,  sagt  jhener  Rosstreck,  schwamm  er  mit 
andern  Öpffeln  den  Bach  ab:  Seb.  Franck  II  S.  47;  ähnlich 
Eyering  I  S.  510,  Burkhard  Waldis'  Esopus  4,48,  Eckart 
S.  16  und  S.  477. 

268.  Dat  ward  hüüt  noch  *n  heeten  dach,  säd'  de  hex,  dor  süll 
se  brennt  warden.  Vielfach, 

Won  ok  allerwäg't  hengeraden  kann,  säd'  de  hiring,  dor  würd 
he  in  essig  lecht.  IIof-Körkuritz. 

270.  Von  langsamem  Fahren  heisst  es  bei  uns:  bi  denn  kann 
de  snick  vörrider  wäsen. 

271.  Lass  mich  mit  dir  lauften, a<  sagt  jhene  schneck  zu  einem 
botten:  Seb.  Franck  II  S.  47.  —  Ähnliche  von  der  Langsamkeit 
der  Schnecke  bei  Prüm  er  S.  21  Nr.  237  und  238,  Schuster 
S.  171  Nr.  243  und  244,  Kirchhofer  S.  141,  Sutermeister, 
Sprichwörter  S.  42,  Schneller  S.  195,  Alemannia  XV  S.  54, 
XX  S.  218. 

275.  Sonst  als  Redensart :  dee  hett  n  laben  as  de  luus  in  *n  schorf. 

276.  All  hülp  gellt,  säd'  de  swoelk,  donn  spig't  se  in'n  see. 

Stillfried,  Wilhelmsliäger  Kosterlüd  I  (1887)  S.  177. 

Litteratur  bei  Wander  I  S.  43  s.  v.  Allbott,  II  S.  813  s.  v. 
Hülfe  Nr.  5,  IV  S.  1335  s.  v.  Tropfen  Nr.  11.  Es  sind  nachzutragen: 
Schambacb,  Sprichwörter  I  S.  21,  Prümer  S.  19  Nr.  218, 
Bueren,  Jahrbüchlein  1841  S.  23,  Schütze,  Wtb.  II  S.  130, 
Beck,  Zts.  d.  V.  f.  Vkk.  Vm  S.  303  (Braunschweig),  Walter, 
Sprichwörter  aus  Recklinghausen  (1896)  S.  34,  Firmenich  III  S.  12 
(Oldenburg),  D.  M.  VII  S.  79  Nr.  30  (Krefeld),  Fi  rmenich  HI  S.  698 
Nr.  18  (Flandern),  Schneider- Clement  S.  294  Nr.  3,  Hecheln- 
bürg,  Zts.  f.  d.  Alt.  VIII  S.  358  Nr.  120.  Schwedisch:  Svenska 
Landsm.  XI,   2  S.  25  Nr.  277. 

Als  Redensart  ist  bei  uns  üblich:  dat  is  so  väl,  as  wenn  de 
müch  in't  meer  (in't  solthaff,  in  de  moelenbäk)  pisst  u.  ä.  m.  — 
Dat  is  so  'n  bäten  müggenpiss,  wird  von  feinem  Regen  gesagt;  auch : 
de  oewerlandscheu  müggen  hebben  noch  nich  utpisst. 

277.  Vgl.  das  griechische  Sprichwort:  Neue  Jahrbücher 
für  das  klass.  Altertum  1898  S.  311. 

278.  Vgl.  Nr.  1056. 


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—    361     — 

279.  Die  Mücke  rühmt  sich:  Ich,  der  Kerl,  bin  bis  Michaelis, 
die  Bremse,  der  Lump,  nur  bis  Bartholmäi:  Wiedemann  S.  456. 

280.  Die  Fliege  sacht:  jrleut,  seht  zu,  habt  acht,  den  grossen 
staub  hab  ich  gemacht:  Burkhard  Waldis'  Esopus  2,47;  vgl. 
die  Anmerkung  von  Kurz.  —  Was  mach  ich  für  staub,  sprach  die 
mücke,  da  sass  sie  auf  einem  wagen:  Latendorf,  zu  Passavant 
S.  28  (mündlich  aus  der  Pfalz).  —  Vgl.  auch:  'S  bind',  hat  der  spatz 
gsat,  als  er  sich  em  bur  uff  de  wiesbam  g'sitzt  hat:  Lerond 
I  8.  97  Nr.  124. 

282.  Siechte  Wirtschaft  dor  binnen,  säd*  de  bandworm,  as  he 
afdräwen  worden.  Boll,  Globus  VIII  S.  274. 

Litteratur  bei  Wand  er  V  S.  286  s.  v.  Wirthschaft  Nr.  8; 
dazu  Bärmann,  Süiwern   Book  S.  31. 


283.  Die  einzelnen  Ausdrücke  aus  anderen  Ländern  zu  belegen, 
fehlt  hier  der  Kaum.  Umfangreichere  Zusammenstellungen  solcher 
Verba  haben  nach  Wackernagel  vor  allem  Rolland  in  seiner  Faune 
populaire,  und  Birlinger  in  der  Alemannia  (IV  S.  160,  XI  S.  44  f., 
XII  S.  41  ff.)  gegeben.  Vgl.  auch  Sundermann,  Ostfries.  Jahrb. 
I  S.  105,  und  Ehrentraut:  Bezeichnung  einiger  Thierlaute  (in 
Wangerog):  Friesisches  Archiv  I  (Oldenburg  1849)  S.  346  f.  Zu 
Wackernagel  ist  auch  nachzutragen  die  Stelle  bei  Eye  ring  II 
S.  129  f.,  wo  mehr  als  30  solcher  Ausdrücke  aneinandergereiht  werden. 

Ergänzungen  zu  meinem  Verzeichnisse  aus  Mecklenburg  werden 
sich  in  grösserer  Zahl  finden;  sehr  vieles,  was  mir  nur  vereinzelt 
entgegengetreten  war,  habe  ich  unterdrückt.  Ich  unterlasse  Belege 
aus  der  heimischen  Dialekt-Litteratur  und  beschränke  mich  auf  einige 
kurze  Bemerkungen. 

Rohren,  das  im  Texte  fehlt,  wird  bei  uns  von  vielen  Tieren 
gebraucht.  Ich  habe  es  angemerkt  für  Rind,  Schwein,  Schaf,  Ziege, 
Eule,  Taube,  Rohrdommel,  Specht,  Kukuk. 

Rind:  juuchen.  Wenn  de  bull  juucht,  denn  mööt  dat  rad 
(spinnrad)  na 'n  boen.  Jatzke. 

Rind:  de  trumpeters  kamen.  Auch:  de  hornisten,  de  obegisten 
kamen.    Trumpeters  heissen  auch  die  Kraniche  und  Wildgänse. 

Rind:  brummen.  Der  Bolle  heisst  noch  heute  bei  Wismar  de 
brümmer;  brömmer:  Monatsschrift  1791  S.  332.  Brummert: 
Dähnert  S.  58,  brummerbeutel :  Weinhold,  Beiträge  S.  12  s.  v. 
Bremmel.  Anderes  bei  Nemnich  I  S.  646  f.  Vgl.  Schw.  Wtb. 
IV  S.  317.  —  Zu  lümmeln  vgl.  Nr.  366  ff.  und  1063  f. 

Schwein :  grunsen,  gnurren.  Dee  deent  bi  de  grünzengels,  wird 
vom  Schweineknecht  gesagt;  oder  auch:  dee  is  bi't  gnurrregiment,  bi 
madamm  Gnurr,  bi  gnurrmajurn,  dat  is  de  gnurrkummzor  u.  a.  m. 
Gnurrmansien,  gnurregrien  u.  ä.  heisst  das  Schwein  im  Hausstandsreim. 

Hund.  Bellering  heisst  der  Hund  im  Rätsel  B.  I.  Nr.  419a, 
kewwrebell  Nr.  999,  2.  


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—     362    — 

Namen  der  Rohrdommel. 

Ausser  den  im  Texte  vorkommenden  nnd  den  bei  Schiller 
H.  II  S.  14  verzeichneten  Namen  kann  ich  aus  Mecklenburg  noch 
beibringen:  roordump,  redumper,  vageldump,  grööndump,  wäden- 
dump,  wodendump,  und  aus  der  Boizenburger  Gegend:  iprumphu 
(vgl.  iprump  bei  Schiller).  Dat  is  jo  grad'  as  wenn  de  wadendump 
röppt,  oder:  du  hest  wol  *n  wadendump  in'n  noors,  heisst  es  hier  bei 
Waren,  wenn  Jemand  einen  starken  Farz  hören  lässt.  Dieses  waden- 
dump mit  seinen  Nebenformen  scheint  auf  den  östlichen  Teil  des 
Schweriner  Landes  beschränkt  zu  sein ;  Belege  aus  dem  übrigen  Nieder- 
deutschland fehlen.  Andere  ndd.  Namen  bei  Schiller.  Ich  fuge  hinzu : 
rossdomp  bei  Norrenberg  IV  S.  103  (vgl.  niederl.  rosedomel,  rose- 
drommel  bei  Schiller-Lübben  III  S.  506),  roddump:  Schumann, 
Mb.  Mitt.  V  S.  15,  ruhrdromm:  E.  Lemke  II  S.  301.  Viele  hd. 
Namen  bei  Nemnich  I  S.  441,  Gesner  ITC  S.  209  f.,  Junius, 
Nomenciator  S.  54;  Schw.  Wtb.  IS.  694:  harvogel,  von  ihrem  Rufe 
har,  m  S.  95:  möschue,  rörchue,  rörmuni,  vgl.  S.  219  u.  a.  m. 
Engl,  butter  bump,  bitter  bum  u.  a.:  Swainson  S.  146. 

Namen  des  Wiedehopfes. 

Ausser  huppup,  wäd'hopp,  wälhopp,  wedderhopp  hörte  ich  auch 
galhopp.  Viele  andere  Namen  bei  Schiller  H.  II  S.  12  f., 
Rolland,  F.  p.  II  S.  99  f.,  Nemnich  IV  S.  1526  f.,  Torre 
S.  152,  Naumannia  1853  S.  96,  S.  394.  Ich  nenne  noch:  quäkker 
bei  Schütze  IL  S.  335,  höfferig:  Kehrein  S.  199;  stenkhupp: 
Fischbach-Giese  S.  169;  puvagel,  puuposs:  Brem.  Wtb.  III 
S.  368,  vgl.  puup-weehopp  V  S.  220,  ossepuper:  Frischbier, 
Wtb.  II  S.  113,  08supup:  JDrosihn  S.  76,  blßsch  pupes:  Haltrich 
S.  141,  puphahn,  stinkhahn,  wutthahn,  kothahn:  Eis.  W  tb.  I  S.  340  f., 
schissdreck vogel :  ebendort  S.  101,  wachmeister:  Mühling  S.  179. 

Kukuksköster.  Colerus,  Calendar.  S.  83  bei  Schiller  1.  L: 
Die  Meckelburger  sagen,  der  Widehopflfe  sey  des  Guckucks-Küster, 
Denn  wenn  sich  der  mit  seinem  Närrischen  gelächter  oder  geschrey 
auff  den  Bewmen  hören  lest,  so  lest  sich  auch  bald  hernach 
der  ander  Narr,  der  Gukgug  hören:  denn  ich  halte  die  zweene  vor 
Narren  vnter  den  Vögeln,  das  es  ja  war  sey,  Stultorum  plena  sunt 
omnia.  —  Dazu  Konrad  von  Megenberg  S.  228:  Und  hat  neur 
ain  gesank  und  ain  stimm,  wan  er  singet  neur  hoz  hoz  hoz,  sam  der 
gauch  singt  guck  guck,  ich  hän  auch  dick  gemerkt  ze  Megenperch,  dö 
ich  ain  kindel  was,  daz  die  zw£n  vogel  zuo  enander  säzen  und  sangen 
mit  ahn  wehsei,  der  gauch  vor,,  der  widhopf  nach,  und  wand  ich,  der 
widhopf  waer  des  gauches  roz  und  daz  si  staetes  pei  ainander  weren.  — 
De  wäd'hopp  is  'n  kukuk  sien  köster ;  dee  kümmt  jo  ihrer,  dee  mööt 
den  kukuk  anmellen,  dat  he  kümmt,  sagte  mir  eine  alte  Frau  in 
Speck.  —  De  kukuk  is  toihrst  wäd'hopp  un  röppt  hupp  hupp;  nahst 
verwandelt  he  sik  in  den  kukuk  un  röppt  denn  kukuk :  Georgenhof.  — 
De  kukuk8köster   röppt  hupp  up  up  up;   kukuk  kann  he  nich  ropen 


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aus  der  Parchimer  Gegend.  —  Der  Wiedehopf  heisst  hier  bei  einigen 
kukukskönig:  aus  Wütenburg.  —  Der  Wiedehopf  ist  vom  Teufel  oder 
dessen  Leibvogel,  dem  Kukuk,  in  allerlei  Satanskünste  eingeweiht: 
Hey  1  S.  790  f.  —  Vgl.  auch  Kukuk  und  Wiedehopf:  Zts.  f.  öst. 
Vkk.  I  S.  242  (Mähren).  —  Kukuksköster  ist  allgemein  ndd.,  vgl. 
Schiller  1. 1.,  Grimm,  D.  W.  V  S.  2525;  dazu  noch:  Schumann 
S.  61  Nr.  222, 'und  Ltib.  Mitt  V  S.  15,  Westf.  Tierl.  II  S.  338; 
vgl.  auch  Germania  XXIV  S.  414  f.  —  So  schloag  den  kukuk  un 
den  köster  en  schnipsken :  W.  Bornemann,  Gedichte  (1827)  S.  340.  — 
Kukukslakai:  Alpenburg,  Mythen  und  Sagen  Tirols  S.  386.  — 
Die  Grasmücke  heisst  bei  den  Esthen  kuckucksknecht :  Wiedemann 
S.  218;  vgl.  auch  Swainson  S.  106  f.  und  121:  cuckoos  companion 
und  cuckoos  mate.  —  Schütze  II  S.  335:  den  nachtigall  sin  köster 
nennt  man  auch  einen  Vogel,  ich  glaube  Lisch  allerlei,  der  der 
Nachtigall  nachtönt,  sie  nachahmen  zu  wollen  scheint 

Huppup.  Der  Wiedehopf  ruft  hupp  bupp  bupp:  Qüritx;  huuk 
huuk  huuk:  Boek,  hupp  hupp  hupp:  mehrfach.  —  Wenn  der  Wiede- 
hopf dreimal  huppup  ruft,  wird  der  Hafer  billig:  mehrfach.  — 
Huppup  heisst  bei  uns  auch  ein  elendes  Stück  Vieh.  —  De  huppke 
helpt  de  ole  kobbels  ut  em  grawe:  Frischbier,  Sprichwörter  II 
S.  1299.  —  Der  Wiedehopf  ruft  im  Frühling  hupp  hupp:  Eis  und 
Schnee  sollen  sich  heben:  Frischbier,  Volksreime  S.  71  Nr.  270. — 
Gilow  S.  317:  Der  Wiedehopf  ruft  up  up:  die  Bauern  sollen  die 
Ställe  öffnen  und  die  Kühe  auf  die  Weide  schicken. 

286.  Das  Märchen  ist  bearbeitet  von  W.  Heyse,  Punschen- 
dörp  S.  129  f.  (purrbunt  —  up  up  up).  —  Litteratur:  Frisch bier, 
Naturkunde  S.  290  f.  (bunt  heröm  —  hopp  hopp);  Schwerin  S.  19  f. 
(huppk:  up  up  up  —  drossel:  buntkopp  mm,  ho  ho);  Drosihn 
S.  76  Nr.  146  (rohrdommel:  prr  bunt  —  ossupup:  oss  up  up); 
Rochholz  S.  91  f.,  Sutermeister,  Märchen,  S.  179  (widhopf: 
hüpp  hüpp  —  rohrdommel:  oha). 

287.  Der  Wiedehopf  als  Fuhrmann  ruft  hott  wud,  hott  wud : 
Branky,  Zts.  f.  d.  Phil.  XXI  S.  211. 

288.  Ähnlich  rumänisch  aus  M  a  r  i  a  n ,  Ornithologie  Roumaine : 
Revue  IX  S.  626  f. 

Vgl.  auch  noch  die  Deutung  des  Rufes  der  Rohrdommel  Nr.  1015  f. 
Andere  Sagen  vom  Wiedehopf  bei  Rolland  II  S.  103  ff.,  Revue 
IX  S.  626  (aus  Marian),   E.  M.  Arndt,  Märchen  I  S.  357  ff. 

289.  Der  Kukuk  borgt  seine  Krone  dem  Wiedehopf:  Groh- 
mann,  Sagen  S.  245;  rumänisch,  aus  Marian:  Revue  IX  S.  627.  — 
Der  Fuchs  sagt  zum  Enterich;  du  hast  dem  König  die  Krone  ge- 
stohlen und  trägst  sie  auf  dem  Kopf:  Hahn,  Märchen  II  S.  102. 

290.  Engelien-Lahn  S.  111  f.  (peädehupe:  olle  up  up  — 
kukuk:  kruepruet  —  Wildtaube :  mine  schöne  kuö).  Vgl.  Asbjoernsen- 
Moe  I  S.  158. 


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—     364    — 

292.  Litteratur  bei Dähnliardt,  Naturgesch.  Volksin.  S.  138 ff. 
Ich  füge  hinzu:  Yonbun,  Beiträge  S.  107,  Grohmann,  Sagen 
S.  245,  Rochholz  S.  77  f.  —  Ähnlich  von  der  Eule:  Menzel, 
Christliche  Sj'mbolik  I  S.  257  (aus  Wallis),  vgl.  Shakespeare, 
Hamlet  4,  fr;  und  vom  Specht:  Po  mm.  Bl.  V  S.  31  Nr.  9,  Russ 
wurm,  Sagen  (1861)  S.  171  f.,  Eibofolke  II  S.  198,  Asbjörnsen- 
Moe  I  S.  8  f. 

293.  Pomm.  Bl.  I  S.  164  f.  Ähnlich  Jahn,  Volkssagen 
S.  472  Nr.  588. 

294:.  Andere  Jahn,  Volkssagen  S.  472  f.  Nr. 589.  —  Andere 
Sagen  vom  Kukuk  übergehe  ich  hier. 

296.  Litteratur:  Haas,  Rügensche  Sagen  S.  145  f.,  Schnurren 
S.  100  (mien  bunte  kuh,  mine  fief  gülden  dartu),  Danneil,  Wtb. 
S.  44  s.  v.  duwk'n,  Masius  I  S.  390,  Schwerin  S.  18  f.  (heister, 
ick  bin  de  meister),  Engelien-Lahn  S.  112  ff.,  Die  Heimat 
VII  S.  85  und  S.  180,  Strackerjan  II  S.99f.,  Woeste,  Volks- 
überlief.  S.  38  f.,  Frischbier,  Naturkunde  S.  296,  Treicbel, 
Altpr.  Mon.  XXIX  S.  156;  luxemburgisch:  Fontaine  S.  34  Nr.  13 
(o  du  meng  gutt  rot  ko  a  mei  gutt  rot  kallef  derzo) ;  niederländisch : 
Volksleven  II  S.  127,  Mont-Cock,  Dit  zijn  vlaamsche  vertelsels 
S.  68  ff.;  vgl.  Swainson  S.  166  f.  und  Svenska  landsm.  V,  5 
S.  158  f.  und  XI,  4  S.  31;  magyarisch:  Revue  VII  S.  480  f.  — 
Der  Kukuk  weist  das  Anerbieten  der  Goldammer,  ihn  die  Kunst  des 
Nestbauens  zu  lehren,  ab:  Frischbier,  Naturkunde  S.  294.  — 
Das  roede  koe  wird  der  Taube  zugelegt,  die  Noah  ausfliegen  liess: 
Volkskunde  VII  S.  146:  vgl.  dazu  auch  Bartsch  II  S.  490.  — 
Die  Elster  will  von  der  Taube  den  Gang  lernen:  Vridank  S.  142  f.; 
vgl.  Vorrede  S.  77  f. 

De  duw*  hett  den  haäster  anspraken,  he  süll  ehr  mit  dat  nest- 
bugen  to  gang  helpen.  Wat,  hett  dee  secht,  so  fuul  büst  du,  dat  du 
nich  alleen  n  nest  bugen  kannst;  denn  gah  man  na'n  katteeker  hen, 
dee  ward  di  dat  wol  wisen.  De  duw'  geit  ok  hen,  de  katteeker  kricht 
se  bi'n  kopp  un  vertehrt  se.  AUer  in  Darxe. 

De  heister  is  *n  timmermann  wäst;  dee  bug't  jo  so  hübsch. 
De  diddelduw'  is  'n  vehhändler  wäst;  dee  röppt  jo  ümmer:  mien  kuh. 

Aus  Wismar. 

Heister,  heester,  häster:  vgl.  Schiller  H.  I  S.  9  f.  Die 
Idiotika  bringen  zahllose  andere  Namensformen. 

Nu  week  't,  nu  kann  'k  't.  So  auch  sprichwörtlich,  vgl.  Nr.  255. 
Auch :  di  geit't  as  de  will  duw',  wenn  Jemand  voreilig  erklärt,  etwas 
zu  verstehen. 

296 aV.    Bücke  die  kuh:  vgl.  Nr.  1007. 

298.  Die  Taube  wird  vom  Huhn  betrogen:  Schreck  S.  222  f. 

299.  Die  Elstern  lernen  den  Nestbau  von  der  Kuh  und  ver- 
weisen auch  die  Lachtaube  an  diese:  Schumann,  S.  58  zu  Nr.  210. 


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—     365     — 

Vgl.  auch  Halliwell,  Populär  Rhymes  S.  172  f.  (Kuhn,  v.  d. 
Hagen's  German.  VII  S.  434).  —  Andere  Sagen  von  der  Wildtaube: 
Panzer  II  S.  171,   Schönwerth  I  S.235,  WallouiaIV  S.  117. 

301-305.  Nur  bei  Schumann  S.  58  Nr.  214b.  und 
Strackerjan  II  S.  104.  —  Namen  des  Kibitzes  bei  Grimm, 
D.  W.  V  S.  657  ff.;  Nachträge  unterlasse  ich.  —  Spitzkopp,  tummle 
dich,  hadd  de  buur  secht,  hadd  up  n  kiwitt  räden :  Parchimer  Gegend. 
Vgl.:  drei  di,  slippkopp,  sä  de  düwel,  do  reet  he  upn  kiewiet: 
Strackerjan  I  S.  263. 

Der  Kiebitz  sagt:  Fiw*  witt  (nämlich  Eier);  die  Krähe  ant- 
wortet :  Keen  swarr  (swart)  ?       Präparand  in  Neukloster  aus  Borkow. 

303  a.  Das  kumm  kumm  kommt  ähnlich  in  der  bekannten 
Erzählung  von  Bauer  Kiwitt  vor. 

306.  Ebenso  von  der  Taube:  Svenska  landsm.  V,  5 
S.  167  Nr.  306. 

307  ff.    Kiwitt,  wo  blief  ik.    Vgl.  Nr.  1800  ff. 

310.  De  kiwitt  is  früher  buur  wäst.  Dor  hett  he  meihgen 
süllt,  dat  hett  he  nich  künnt.  Dorvon  kümmt  dat  noch  her:  wenn 
de  seiss  sträken  ward,  denn  geit  he  wech. 

Tagelöhner  in  Ahrensberg. 

311.  Nur  bei  Asmus,  Pomm.  Bl.  VII  S.  15  (Storch), 
Schreck  S.  238  (Kranich);  vgl.  unten  das  Sprichwort  aus  Ost- 
preussen.  —  Der  junge  Fuchs  will  fliegen,  macht  sich  Flügel  aus 
Hennenfedern,  stürzt  vom  Kirchturm  in  eine  Hechel  und  erklärt :  das 
Niedersitzen  war  herb:  Birlinger,  Nimm  mich  mit  S.  217  f.  — 
Die  Schnecke  will  vom  Adler  das  Fliegen  lernen:  Bon  er  hrsg.  von 
Pfeiffer  S.  112  f.  Nr.  64.  —  Der  am  Baume  geschunden  hangende 
Fuchs  erklärt,  er  lerne  fliegen:  Halt  rieh  S.  62  Nr.  26. 

Namen  des  Kranichs  bei  Grimm,  D.  W.  V  S.  2020 f.  Kroon 
ist  bei  uns  die  allgemein  übliche  Form.  Über  die  Kronenwächter 
vgl.  Krause,  Ndd.  Korr.-Bl.  XV  S.  8.  Aus  Neustrelitz  wird  mir 
kroening  mitgeteilt.  Die  Bezeichnung  de  trumpeters  ist  oben  erwähnt. 
Aus  der  Grevismühler  Gegend  wird  mir  mitgeteilt,  dass  die  Kraniche 
dort  de  Frugenmarker  muskanten  heissen;  Bremer  stadtmuskanten 
hörte  ich  selbst  in  Wahlow  bei  Malchow. 

311  a.  Ik  verstah  all  nägenunnägentig  känst.  Der  Fuchs 
rühmt  sich  dem  Igel  gegenüber,  er  habe  siebenundsiebzigfacben 
Verstand:  Krauss,  Sagen  8.  44  f.,  Schönwerth,  Sprichwörter 
S.  48.  Ich  han  ein  sack  voll:  Keller,  Altd.  Erzähl.  S.  526;  ich 
habe  einen  ganzen  Tornister  voll  Künste:  Haltrich  S.  61,  vgl. 
S.  513  f.  Anderes  bei  R.  Köhler,  Kl.  Sehr.  I  S.  408  und  534; 
Nachträge  unterlasse  ich. 

311a.  Vaddermann  schreg',  wird  in  Barnstorf  sprichwörtlich 
gebraucht,  als  Anruf  an  einen  Betrunkenen.  Ähnlich:  vadder  voss, 
hool  sträm:  Frischbier,  Sprichwörter  I  Nr.  3949. 


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—     366    — 

311  c  Dat  fleegen  güng  recht  goot,  ob  wer  dat  setten  döcbt  nich, 
hadd  de  dachdecker  secht,  aa  he  von't  dack  follen  wier:  Granzin. 
Dat  fleegen  güng  goot,  oewer,  broder,  dat  setten,  dat  setten,  säd'  de 
murer,  as  he  von  ft  gerüst  fallen  wier :  Walsmühlen. 

Namen  des  Fischreihers. 

Schiller  H.  II  S.  15  hat  aas  Mecklenburg  die  Formen: 
fischreier,  schittrei,  schitterrei,  schüttre",  schüttreer.  Ich  füge  hinzu: 
schittreiher,  schittereiher,  schitterreiher  (wie  auch  im  Text),  schütt- 
reiher  (wie  auch  im  Text),  schüttenreiher,  schüttendreiher  (wie  auch 
im  Text),  schettrei,  schetterei.  Andere  Namen  bei  Grimm,  D.  W. 
VHI  S.  659,  Schiller  1.  1.,  Swainson  S.  144,  Rolland  H 
S.  371  f.,  Pomm.  Bl.  VI  S.  137;  stedereijer,  schetereijer  hat  K u h n , 
v.  d.  Hagen's  German.  V  S.  249  (aus  Usedom). 

311  dV.  Der  Fischreiher  nimmt  den  Maulwurf  in  die  Luft. 
Darauf  zielt  wohl  auch  das  Sprichwort:  Dat  is  n  swar  stuck,  sä  de 
mulwörp,  do  sull  he  waterpedden  lehrn:  Flattd.  Husfründ 
IV  8.  60. 

312.  Die  Nachtigall  fordert  im  Krieg  der  Tiere  zum  Kampfe 
auf  durch  den  Zuruf:  schüt,  stiek  :WaldbrühlS.7  (aus  Westfalen).  — 
Vom  Krieg  der  „fliegenden"  und  „laufenden44  Tiere  weiss  unser  Volk 
viel  zu  erzählen. 

313.  Sonst  nicht  bekannt 

Namen  des  Zaunkönigs« 

Schiller  H.  II  S.  17  bringt  aus  Mecklenburg  bei:  tünkönning, 
tünkrtiper,  nettelkönning,  gröt  Jochen.  Groot  Jöching  hat  Brinck- 
uian,  Vagel  Grip  S.  232  s.  v.  Ich  hörte  auch:  lütt  Jochen.  — 
Andere  ndd.  und  hd.  Namen  bei  Schiller  1.  1.,  Gesner  III  S. 626, 
Torre  S.  154  f.,  Rolland  II  S.  288,  Swainson  S.  35  f.,  Mass- 
mann,  v.  d.  Hagen's  German.  IX  S.  66  f.,  Nemnich  III  S.  623, 
Edlinger  S.  113  f.  Ich  nenne  noch:  roi  Bertrand,  roi  Berteaud: 
Rolland  1.  1.,  kitty  Jenny,  Sally,  Tiddy,  Bobby:  Swainson  1.  1.; 
kruperke,  hägekruperke:  Doornkaat  Koolman,  Ndd.  Jahrb.  XI 
S.  111  f.,  tunhüpper:  Schumann,  Ndd.  Korr.-Bl.  XVI  S.  84, 
tünkeschliker  Frischbier,  Wtb.  II  S.  488;  kükemück:  Andree, 
Ndd.  Korr.-Bl.  XIX  S.  56;  mespelköningske :  Norrenberg  IV 
S.  103*  kinivogerl,  aussi-eini  (Steiermark):  Branky,  Zts.  f.  d. Phil. 
XXI  S.  209;  nassarsch:  Kehrein  S.  291. 

314:.  Über  das  allbekannte  Märchen  von  der  Königswahl  der 
Vögel  vgl.  R.  Köhler,  Kl.  Sehr.  I  S.  70  und  S.  197.  Nachträge 
unterlasse  ich;  mir  ist  das  Märchen  im  Ganzen  an  41  Stellen  be- 
gegnet. —  Siemssen,  Monatsschrift  1790  S.  631  f.  sagt:  Der 
gemeine  Mann  hält  die  Fabel  vom  Zaunkönig  für  ein  wahres  Factum 
und  erzählt  noch  manche  Farzen  aus  der  Vorzeit,  die  seine  Gross- 
ältern  selbst  erlebt  haben  sollen,  und  die  doch  eigentlich  aus  Bau- 
mann's  satyrischer  Chronik  genommen  sind   (1). 


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—    367     — 

315.  De  nachtigall  sali  man  nich  doot  maken;  dat  isn  ver- 
wünschten scheperknecht,  dorvon  sali  dee  so  schön  singen  koenen. 
Mien  grossmudcfing  säd'  ümmer :  dor  fläut't  de  scheperknecht  all  wedder. 

Alte  Frau  in  Waren  aus  Gross-Helle. 

En  scheper  hadd  *ne  scheperdiern  to  brnut.  (Ewer  dee  wier  em 
nich  tru  an  güng  abends  ümmer  wech,  nn  denn  müss  he  ehr  schaap 
mit  höden.  As  he  dor  achter  keem,  dat  se  em  antra  wier,  würd  he 
so  bös,  dat  he  ehr  wünschen  ded',  se  süll  nacht  an  dach  keen  rah 
hebben  an  ümmer  rümqainkeliren.    Dor  is  se  to  *ne  nachtigall  worden. 

Mechow. 

Litteratur:  Kuhn,  W.  S.  II  S.  75  (Trizy  to  bacht),  Haas, 
Rügensche  Sagen  S.  146,  Schnurren  S.  108.  Drosihn  S.  76  (David, 
da  buchte  doch).  Vgl.  auch  Jahn,  Volkssagen  S.  475.  —  Andere 
Sagen  von  der  Nachtigall:  Pineau  S.  515,  Revue  III  S.  267, 
VI  S.  149. 

316.  Sonst  nicht  bekannt. 
317b.    Vgl.  Nr.  138 b.c. 

318.  Sonst  nicht  bekannt 

319.  Haas,  Rügensche  Sagen  S.  232  ff.,  E.  Lemke  B.  II 
S.  251  ff.,  Schambach-Müller,  Sagen  S.  319,  Gitt^e-Lemoine 
S.  88  ff.;  vgl.  R.  Köhler,  Kl.  Sehr.  I  S.  65,  und  Schneller 
S.  167.  —  Die  Frösche  rufen:  Gieb  acht:  Abraham  a  St.  Clara 
(Urquell  VI  S.  216).  —  Die  Frösche  rufen:  Wat  wat,  die  sieben 
Schwaben  waten  durch  den  See:  Wackernagel,  Voc.  Var.  S.  17  f.  — 
Andere  missverstandene  Rufe  von  Tieren  bei  U bland  III  S.  97  f. 

320.  Krauss,  Sagen  S.  244  ff.  —  Der  Ochse  wird  an  die 
Eule  verkauft:  vgl.  R.  Köhler,  Kl.  Sehr.  I  S.  492. 

Zu  dieser  Gruppe  gehört  noch  die  folgende  Erzählung: 

De  zäg'  is  in  'n  soot  follen.      Dat  swien   hüürt  dat  gejaumel, 

kickt  rin  un  secht:   rup  rup  rup.      Is  nich   moeglich,    röppt  de  zäg'. 

Dorvon  her  hebben  de  minschen  de  spraak  lihrt. 

Alter  Maurer  in  Woldegk. 
Vgl.  dazu,   wie  Gans,  Ente  und  Taube   die  böhmische  Sprache 

stiften:  Brentano  bei  Wackernagel,  Voc.  var.  S.  12  Anmerkung  7. 

Hier  seien  auch  einige  Erzählungen  über  redende  Papageien 
beigefügt : 

1.  En  bäcker  hett  to  lütt  broot  backt.  As  de  polizei  kümmt 
an  nasüht,  röppt  de  papagei:  Lütt  broot  licht  in  *n  keller.  Dar  ward 
de  bäcker  arg  an  schurrt  em  an  smitt  em  in'n  rönnsteen.  As  he 
dor  nu  sitt  un  sik  ptikert,  kümmt  de  soeg  an  un  smitt  sik  bi  em  daal. 
Dor  secht  de  papagei:  Hest  ok  von  *t  lütt  broot  snackt? 

Waren,  ähnlich  vielfach. 

Strackerjan  HS.  105,  Schulenburg,  Volkssagen  8. 262  f. 
(von  einem  Star),    vgl.  Menzel,  Unsterblichkeitslehre  I  S.  181. 


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—     3H8     — 

2.  Jemand  fuhrt  rüm  in  de  Stadt  un  verköfft  torf.  As  he  na 
een  huus  rinkickt  un  fragt,  ob  he  torf  afladen  kann,  röppt  de  papagei : 
Ja.  De  mann  lad't  af  un  will  sien  geld  hebben.  Dor  kricht  de 
papagei  schacht  un  secht  nahst  to  de  katt,  dee  ok  so  terplus't  utsüht: 
Hest  ok  torf  köfft?  Waren,   ähnlich  mehrfach* 

Pomra.  Bl.  I  S.  149  f.,  V  S.  58. 

3.  En  papagei  hett  üramer  napludert,  wat  de  mätens  dahn 
hebben.  En  diern  hett  eens  wedder  nascht;  dor  hett  se  den  papagei 
den  noors  toneiht,  dat  he  dootbliben  still.  Dor  is  de  papagei  so  küüm 
worden  un  hett  ümmer  rtimdrus't  upn  hof  un  garrt:  Fru,  magd 
prütin  noors  to.  As  he  doot  blähen  is,  un  de  fru  em  besüht,  dor 
versteiht  se  ihrst,  wat  he  meent  hett. 

Alte  Frau  in  Bclhwisch;  ähnlich  vielfach. 

Schütze,  Wtb.  III  S.  237,  Baumgarten  I  S.  104  (von 
einem  Zeiserl),  Mitt  des  Nordböhm.  Excurs.-C  lubs  XIX 
S.  43  f.   (von  einem  Star). 

4.  En  herr  hett  'n  hunnertmarkschien  up  *n  disch  lecht  nn  sinen 
papagei  secht,  he  sali  nppassen.  As  de  herr  wech  is,  geit  dat  deenst- 
mäten  bi,  nimmt  sik  de  rock  cewem  kopp  un  hoekelt  sik  den  schien 
von'n  disch.  As  de  herr  trüch  kümmt  un  den  vagel  frag't,  wer  dat 
dahn  hett,  secht  de  papagei:  Komisch,  lütt  mann,  dick  gesicht,  näs' 
nich,  muul  in  de  hog  kant,  boort  ünner.  Waren. 

Herr,  ik  nich  kenn,  mann  mit  'n  starken  kinnboort,  näs'  gor  nich, 
mund  verlangs,  un  man  een  og,  ob  wer  stark  vull  gesicht:  Pepebw; 
ja,  'n  mannsminsch  is 't  wäst,  snauzboort,  muul  verdwas":  Waren;  breit 
von  angesicht,  Schnurrbart,  aber  keine  nase:  Laupin;  twee  backen 
un  keen  näs':  Waren. 

Po  mm.  Bl.  V  S.  58.  —  Von  dem  Papagei  oder  der  Elster  und 
der  ehebrecherischen  Frau:  vgl.  R.  Köhler,  Kl.  Sehr.  I  S.  342. 


321  f.  Reusch,  Sagen  S.  125,  Frischbier,  Naturkunde 
S.  270,  Treichel,  Altpr.  Mon.  XXX  S.  326  und  329,  Schumann 
S.  68,  Dörr's  Pld.  Kai.  1859  S.  78  (Lübeck),  Gilow  S.  88, 
Eckart  S.515,  Kuhn,  W.S.  II  S.  81,  Höf  er  Nr:  350  (Lüneburg). 

Der  Bolle  klagt  auch :  Ik  heff  so  väl  frugens,  heff  so  väl  frugens, 
un  doch  mööt  ik  mit  eenen  kahlen  btidel  lopen:  Bahnarbeiter  in 
Oertxcnlwf.  Ähnlich  Wegen  er  I  S.  69  Nr.  223.  —  Dat  is  so  gewiss, 
as  de  bull  *n  büdel  hett,  hörte  ich  in  Redefin.  —  Den  Milchmädchen 
wird  zugerufen:  Vergät  *n  bullen  ok  nich,  oder  sie  werden  gefragt: 
Hest  *n  eentittigen  ok  melkt?  —  As  de  diern  na  *n  melken  güng, 
keem  se  unner  den  bullen,  he  nu  deuwel,  wat  's  dat  vor  'n  ding,  dat 
will  jo  gor  nich  strullen :  mehrfach.  —  Der  Bolle  heisst  auch  vader : 
papa  hett  keen  geld,  mama  hett  keen  broot  in  't  schapp,  vadder  is  de 
brootverdeener,  vader  geit  mank  de  köh:  Waren. 


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—     369     — 

321a.  Johann  Rüüsch:  vgl.  Nr.  365.  Rüüsch,  ingerüüsch  ist 
eine  Bezeichnung  für  das  Eingeweide  vom  Schlachtvieh,  soweit  es 
essbar  ist:  vgl.  Dähnert  S.  389. 

323  ff.  Kuhn-Schwartz,  Ndd.  S.  S.  360  (du  kralst  mi), 
Gilow  S.437,  Brunk,  Urquell  V  S.  31  (du  knickst  mi),  Frisch- 
bier,  Altpr.  Hon.  XXVIII  S.  588  Nr.  54  (du  hackst  mi),  Stracker- 
jan  II  S.  107  (du  hickebickest  mi),  Jahn,  Volkssagen  S.  467  (Eule 
und  Maus),  Volksmann,  Urquell  II  S.  175  (mien'r  seil  ni  —  mien 
seil  sitt  in  *n  mars).  Niederländisch :  Firmenich  III  S.  689,  Volks- 
kunde II  S.  110,  Mont-Cock,  Dit  zijn  vlaamsche  vertelsels  S.  83 
(vgl.  Anmerkung  zu  Volkskunde  XI  S.  80),  Joos,  Vertelsels  I 
S.  133  (Eeiher  und  Frosch).  —  Vgl.  die  apologischen  Sprichwörter: 
Diermissen  S.  34  Nr.  154,  Prümer  S.  20  Nr.  225,  Höfer 
Nr.  1162  f. 

325  h.  Metzing.  Anneke,  kumm  to  mi  an  bord  —  nä,  Hinnerk : 
Strackerjan  1.  1.  Vgl.  Metje:  Brem.  Wtb.  III  S.  155,  Mätz: 
Schmeller-Frommann  I  S.  1701;  Metke  heisst  die  Ziege  im 
Reinke  Vos  1771,  Gelemätte  =  Ammerling:  Woeste,  Wtb. 
S.75,  Mätz  ==  Hündin:  Schw.Wtb.  IV  S.612,  Eis.  Wtb.  I  S.  743. 

326a.  Kahlkopp,  kiek  ut't  lock:  ist  formelhaft,  vgl.  B.  I 
Anmerkung  zu  Nr.  131.    Kahlkopp,  kumm  herut:  Strackerjan  1. 1. 

327.    Auch  unser  Volk  kennt  die  Sage  vom  Froschkönig: 
De  adeboor  is  de  poggen  elir  könig.    Ihrst  hebben  se  *n  annern 
hatt,  *n  vagel  is  dat  ok  wäst,   dee   hett  se  slagen,    wenn   se  quarrt 
hebben,  dat  hett  nich  hulpen.     Dor  hett  dee  den  adeboor  to  'n  könig 
insett't,  dee  straft  strenger,  dee  frett  se  fuurts  up. 

Alte  Tagelöhnerwitwe  in  Gross- Qu  ritz. 

328  ff.  Gilow  S.  140,  Pomm.  Bl.  VII  S.  13,  Haas, 
Schnurren  S.  101  f.,  Drosihn  S.  74  Nr.  136,  vgl.  auch  S.  76 
Nr.  143,  Wegener  1  S.  100  Nr.  336,  Diermissen  S.  30  Nr.  128, 
Smidt  S.  45  und  darnach  Simrock,  Kinderbuch  S.  193  Nr.  794 
(is  fastelavend  noch  nich  ute:  vgl.  lichtmiss  in  unserer  Nr.  329  V), 
Schumann  S.  69  Nr.  256,  Strackerjan  II  S.  85  und  S.  98  f., 
Hoffmeister,  Hess.  Volksd.  S.  16  Nr.  13,  Pröhle,  Kinder-  und 
Volksmärchen  S.  134  f.,  Andree  S.  340  (nur  von  der  Kuh).  Vgl. 
auch  S^billot,  H.  Br.  S.  341  f.,  Wenzig  S.  128,  und  die  Sage 
bei  Kuhn,  Mark.  Sagen  S.  61  f. 

333.  Schumann  S.  68,  Simrock,  Kinderbuch  S.  192, 
Kehrein,  Volkstümliches  S.  243,  Siebenb.  Korr.-Bl.  XVII 
S.  107,  Baumgarten  I  S.  94,  Blaas,  Germ.  XXIV  S.  68,  Zts. 
f.  öst  Vkk.  I  S.  244  (aus  Steiermark),  Els.-Lothr.  Jahrb. 
VII  S.  115  (vom  Jahre  1625),  Wallonia  IV  S.  119  (Esel  hihamus 
-=  eamus).  —  Christus  natus  est.  Ubi?  Bethlehem:  auf  alten  Holz- 
schnitten, vgl.  Rochholz  S.  69  f.,  Stöber  S.  157.  —  Das  Schaf 
ruft  Bethteem,  als  Maria  nach  Aegypten  flieht:  Revue  II  S.  492. — 

Mecklenb.  Volksüberlieferungen  Bd.  II.  24 


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—     370     — 

Die  bekannten  Sagen  vom  Reden  der  Tiere  (Ochsen,  Pferde  u.  8.  w.) 
in  der  Christnacht  kennt  auch  unser  Volk.    Vgl.  auch  Nr.  1062. 

334  a— c.    Sonst  nicht  bekannt. 

d.  Keusch,  Sagen  S.  120,  Gilow  S.  139,  Diermissen 
S.  28  Nr.  115.  Ähnlich  Brunk,  Urquell  V  S.  32.  —  Hahn  und 
Ente  beim  Regen:  Reusch  1.  1.,  Diermissen  S.  33  Nr.  147, 
Gilow  S.  139. 

335.  Mir  aus  gedruckten  Quellen  nicht  bekannt  Ein  in 
Wismar  lebender  junger  Kaufmann  aus  Sachsen  kennt  das  Stück  in 
folgender  Form :  Hahn:  Wo  geht  's  denn  hin?  Schwein:  Nach  Röchlitz. 
Ziege:  Das  is  nich  möglich. 

336.  Ähnlich  Schumann  S.  69  Nr.  255,  J.  A.  E.  Köhler, 
Yoigtland  S.  227;  französisch:  Rolland  VI  S.  112  Nr.  134, 
St  ob  er  S.  157  (aus  dem  Jura).  Vgl.  Perron,  Proverbes  de  la 
Franche-Comte'  S.  97. 

337.  Sonst  nicht  bekannt. 

338  ff.  Ähnlich:  Gilow  S.  140,  Reusch,  Sagen  S.  119, 
Fontaine  S.  32  Nr.  1.  Vgl.  Brunk,  Pomm.  Bl.  I  S.  70  f. 
(Hahn:  d'  kommission  kümmt  —  Ente:  mien  arm  lewen). 

345b.  Ähnlich  Wackernagel ,  Voc.Var.  S.  11,  Frisch- 
bier, Volksreime  S.  66. 

347.  Artollerie.  Artoleri  bei  Schmeller  -  Frommann 
I  S.  150. 

348.  Schumann  S.  68,  Gilow  S.  139,  Brunk,  Pomm.Bl. 
I  S.  70  ('t  sind  nur  füsilier),  Dörr's  Pld.  Kai.  1859  S.  78  (von 
Katerau),  Wunderhorn  (Reclam)  S.  810.  —  Von  Bernau.  Vgl. 
auch  Nr.  433. 

348c.    Ähnlich  Jacoby  S.  362,  Steiner  S.  247. 

349a.  Ebenso  Diermissen  S.  33  Nr.  146,  Volksmann, 
Urquell  HI  S.  141;  vgl.  auch  Drosihn  S.  76  Nr.  143,  Revue 
XII  S.  57. 

349  b.  Prachermarten.  Pracherhinnrick  wird  bei  uns  sprich- 
wörtlich gebraucht:  dor  is  Pracherhinnrick  inrückt. 

350-354.   356-358.     Sonst  nicht  bekannt. 

355.  Si  in  rock,  Kinderbuch  S.  193  Nr.  796,  Brunk, 
Pomm.  Bl.  VII  S.  111  (Gans:  nimm  doch  klij). 

Andere  Tiergespräche  finden  sich  bei  Müllen  hoff,  Sagen 
S.  590,  Drosihn  S.  74  Nr.  135,  Peter  I  S.  70  Nr.  183,  Baum- 
garten I  S.  94,  Rochholz  S.  80,  Wackernagel,  Voc.  Var. 
S.  11,   Wallonia  IV  S.  117,  Revue  celtique  V  S.  193. 


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—    371     — 

359  f.    Sonst  nicht  bekannt.* 

Die  Kuh  ruft: 

Bring  her,  bring  her,  de  krüff  is  leer.  Wittenburg. 

Muh  muh,  die  wiese  gehört  mir  zu.  Iloort. 

361a.    Gilow,  Nadrag  to  de  Diere  S.  8  (Urquell  V  S.  56). 

365.  Ein  Bauernsobn  ist  Soldat  geworden  und  erzählt  seinen 
Kameraden  von  seinem  Fortgänge  aus  dem  heimatlichen  Dorfe.  Den 
Abschied  von  Vater  und  Mutter  habe  er  ertragen;  oewer  as  ik  ob  wer 'n 
barch  keem,  dor  reep  de  rootbunt  oss:  Adjü,  Jochen  I  Dat  tröök  mi 
an  't  hart.  Mehrfach, 

366  ff.    Lümmel.    Vgl.  Nr.  1063  f. 

368.  Reusen,  Sagen  S.  125  (lömmel  —  de  schauster). 

369.  Fiedler  S.  92  Nr.  156,  Würdig  S.  45. 
De  bull  is  jo  schoosteroltmeister  dorbi  worden. 

Das  Nähere  war  vergessen.  Alter  in  Waschow. 

Oberledermeister  u.  s.  w.  Unser  Volk  sagt:  De  bull  maakt 
den  ihrsten  stich  to  'n  poor  kalfstäwel.  —  Oberratzenmeister  heisst  der 
Kater  im  Rätsel  B.  I  Nr.  999,  3. 

369 eV.  Hochtiet.  Gilow  S.  87  f.  (hier  is  hochtiet  —  hier 
is  man  kinnelbier). 

In  Berlin  is  eens  *n  bull  na  *n  laden  rinkamen  un  hett  de  vör- 
poten  up  'n  disch  lecht.  Mein  lieber  herr,  was  befehlen  Sie  ?  hett  de 
ladendeener  em  fragt.    Hm  hm,  hett  he  secht,  un  is  wedder  afgahn. 

Arbeiter  in  Waren, 

376.  Po  mm.  Bl.  VII  S.  14  (schuuster  —  mien  mann  is  nich 
to  huus).  —  Der  hungrige  Ochse  ruft  den  Namen  seines  Herrn: 
Juro,  Juro:  Schulenburg,  Volkssägen  S.  257. 

Anderes  vom  Bollen  bei  Reusch,  Sagen  S.  125,  Drosihn 
S.  77  Nr.  150. 

378.  Ähnlich  Gilow  S.  554,  Simrock,  Kinderbuch  S.  192, 
Schuster  S.  347,  Haltrich  S.  153,  Stöber  S.  70.  Vgl.  auch 
Eckart  S.  434,  Svenska  landsm.  V,  5  S.  167  Nr.  305.  —  Vgl. 
auch  Nr.  549. 

378  b.  Öch  öch.  Dee  is  koeksch  bi  de  öch -öch,  heisst  es  bei 
uns  vom  Schweinemädchen.  —  Vgl.  oui-oui  aus  Holt  ei  bei  Wacker- 
nagel, Voc.  Var.  S.  11. 

379.  Das  Schwein  ruft  nach  Futter:  Supp,  supp,  supp. 

Warnkenhagen. 

*  Ich  unterlasse  es  im  Folgenden,  diese  Bemerkung  immer  wieder 
zu  machen.  Von  allen  denjenigen  Stücken,  die  ich  nicht  belegt  habe, 
bitte  ich  anzunehmen,  dass  sie  mir  in  der  Fachliteratur  nicht 
begegnet  sind. 

24*       - 


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-     372     — 

380.  Wat  is  't  vor  n  miiskant,  säd'  Asmus,  donn  hadd  he  'n 
farken  in'n  sack.  Mehrfach* 

383.    Das  Lamm  ruft:   Wenn  *k  bi   mien  mudder  war. 

Wismar. 

386.  Hammel:  Mäh,  bäten  frühstück.  Lamm:  Mäh,  heffnoch 
nicks  kragen.      Mutterschaf:  Mäh,  komm  her.  Aus  Wismar. 

387.  Schumann  S.  67. 

389.    Gilow  S.  501,  Drosihn  S.  73.  —  Vgl  auch  Nr.  415. 

389  V.  Alien  läder  nicb,  selärer  nich.  Vgl.  Nr.  321b.  395  b. 
und  Index  zu  B.  I  S.  356  s.  v.  leben.  —  Ik  heff  all  mennig  sienläder 
sienläder  beläw't,  cewer  so  n  sienläder  all  sienläder  noch  nich:  Alte 
Frau  in  Wismar.    Ähnlich  schwefcerisch :  Brenner  S.  82. 

391.    De  meister.    Vgl.  Nr.  413  f. 

392  ff.  Gilow  S.  501,  Pomm.  Bl.  VII  S.  111,  Brunk, 
Urquell  V  S.  56,  Reusch,  Sagen  S.  125,  Krause,  Zts.  f.  d.  Myth. 
in  S.  179  (Northeim),  Haase,  Urquell  N.  F.  I  S.  171,  Andree 
S.  340,  Schulenburg,  Volkssagen  S.  257  f.,  Svenska  landsm. 
V,  5  S.  159  f. 

397  b.  Wenn  'k  man  nich  doot  frier.  Vgl.  Ziege  und  Widder 
bei  Wenzig  S.  128. 

402  a.  Ik  aashans  di.  Aashans  ist  einer  der  vielen  Spottnamen 
des  Schäfers.    Vgl.  Nr.  774. 

405.  Ähnlich  Pomm.  Bl.  I  S.  61  (gän  wi  ball  heem  — 
't  ward  balle  warn),  Fiedler  S.  92,  Volkmer  IX  S.  10,  Peter 
I  S.  70,  Böhme,  Kinderlied  S.  220,  Rochholz  S.  97,  Stöber 
S.  70.  —  Vgl.  auch  Anmerkung  zu  Nr.  408. 

407.  Reddt.    Vgl.  Nr.  767. 

408.  Ziege:  Mäh,  wenn  man  gras  wäh.  Bock:  Ward  wol 
wassen.  Frau  in  Wismar. 

411  ff.    Meister.    Pomm.  Bl.  I  S.  60.    Vgl.  Nr.  1106. 

413.  Brunk,  Urquell  V  S.  56  f.,  Schulenburg,  Volks- 
sagen S.  257.    Vgl.  enfant  et  mouton:  Revue  IV  S.  408. 

414.  Ein  Schneidermeister  und  sein  Geselle  haben  sich  erzürnt. 
Der  Geselle  will  fortgehen.  Der  Meister  fragt  ihn,  ob  er  wieder- 
komme.    Da  fällt  der  Ziegenbock  ein:   Nimmermehr.  Waren. 

415.  Heuken.    Vgl.  Schiller  H.  in  S.  9  f. 

Anderes  von  der  Ziege:  Kehrein,  Volkstümliches  S.  243, 
Birlinger,  Nimm  mich  mit  S.  80,  Wackernagel,  Voc.  Var.  S. 30. 

416  ff.  De  katt  un  de  kater  sünd  früher  ganz  still  wäst  bi 
dat  geschäft.  As  se  nu  ok  eens  wedder  dorbi  sünd,  ward  dor  'ne  muus 
lopen,  un  de  kater,  dee  grad'  dull  hungig  is,  löppt  ihrst  dorna.    Dor 


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—    373    — 

hebben  se  dat  so  insett't,  dat  se  dor  so  n  lärm  bi  maken  wollen,  dat 
sik  so  wat  nich  sehn  lett.  Alter  Arbeiter  in  Ribnitz. 

Ein  hiesiger  alter  Fuhrmann  antwortete  mir  auf  meine  Frage 
nach  einer  Deutung  der  Katzenstimme:  Ne,  dat  weet  ik  nich,  dat  is 
so  'n  gequarr,  dat  kann  ik  nich  verstahn. 

416.  Schumann  S.  68  Nr.  248.  Vgl.  Schles.  Mitt. 
H.  n  S.  86. 

418.  Ähnlich  Schuster  S.  347  Nr.  91 ,  Wallonia  IV 
S.  117.    Vgl.  auch  Gilow  S.  276. 

427.  Mi  jcekt.  Vgl.  Nr.  502  (Huhn),  550  (Kühne),  579  (Gans), 
612  (Ente),  805  (Rohrsperling). 

428.  Schumann  S.  68  Nr.  249. 

428b.  Herr  nawer.  So  auch  ein  Htfnd  zum  anderen:  har 
nouber:  Sieb.  Korr.-Bl.  XVH  S.  107. 

4SI.  Der  von  Latendorf,  D.  M.  V  S.  284  mitgeteilte 
„Dialog  zwischen  Katzen'*:  Miessen,  ik  sali  di  grüüssen  von  Tiessen, 
gehört  unter  die  Sagen  von  gespenstischen  Tieren. 

433.  Ähnlich  Schumann  S.  68  Nr.  250,  Smidt  S.  45, 
Brunk,  Urquell  V  S.  56. 

Anderes  von  der  Katze  bei  Schumann  S.  68,  Kehrein, 
Volksthümliches  S.  243,  S  c  h  u  s  t  e  r  S.  347  Nr.  90,  R  o  c  h  h  o  1  z  S.  96, 
Baumgarten  I  S.  82,  Stöber  S.  70,  Rehsener,  Zts.  d.  V.  f. 
Vkk.  VI  S.  316,  Volkskunde  I  S.  180,  Wallonia  IV  S.  117, 
Revue  celtique  V  S.  194. 

435.    Gilow  S.  244,   Schumann  S.  67  Nr.  247b. 

IJp  'n  lann'  säden  wi,  wenn  'n  hund  slag'  kragen  hadd :  dee  hett 
all  wedder  backbeeren  nooch,  sagte  mir  ein  Arbeiter  in  Waren. 

Buurn  ut  Loosen  sünd  früher  eens  dörch  Bockup  kamen.  Dor 
sitt  den  schulten  sien  hund  an  'n  duurpost  —  stahn  hett  he  vor  hunger 
nich  mihr  künnt  —  un  bellt:  Häuf  häuf,  uns'  mudder  hett  brad'beeren 
nooch  nooch.  Un  de  nawershund  hett  sik  n  lock  ünner'n  tuun  kratzt, 
dor  steckt  he'n  kopp  dörch  un  blafft:  Sankt  Jakob  kümmt  bald  bald. 

Loosen. 

438.  Knoop,  Volkssagen  S.  17.  —  Jakob  kumm  ball. 
Vgl.  Nr.  556. 

442.    Schumann  S.  67  Nr.  247a. 

447.    Gilow  S.  244. 

449.  Vgl.  B ah  1  mann,  Lieder  S.  137  Nr.  812. 

450.  Kleiner  Hund:  Se  kamen,  se  kamen.  Grosser  Hund: 
Tööf  tööf.  Laupin. 

Anderes  vom  Hund  bei  Frischbier,  Volksreime  S.  65, 
Andree  S.  340,  Schuster  S.  346  f.  Nr.  88  f.,  Haltrich  S.  153, 
Siebenb.   Korr.-BL   XVII  S.  107,   Kehrein,   Volksthümliches 


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—     374     — 

S.  243,     Svenska  landsm.    V,  5    S.  161    Nr.  279,    S^billot 
H.  Br.  S.  342. 

456.    Anderes  vom  Fuchs  Haltrich  S.  152  f. 

458.  Maeken  vom  Schrei  des  Hasen:  Woeste,  Wtb.  S.  169; 
vgl.  Eis.  Wtb.  I  S.  797  s.  v.  Näz. 

460.    Haltrich  S.  153:   et  dft  jri. 

Wenn  der  Hase  bergauf  läuft,  sagt  er:  Bios-mer  ins  füdli, 
wenn  bergab:  Ei  ocheli,  mins  herz:  Schw.  Wtb.  II  S.  1665;  ik 
mak  di  wat  up  de  näs:  Schumann  S.  68  Nr.  252. 


462.  Gilow  S.  211,  Haas,  Schnurren  S.  99,  Drosihn 
S.  75  Nr.  142,  Schumann  S.  56  Nr.  202c,    Waldbrühl  S.  4. 

463  ff.  Ähnlich  Haas,  Schnurren  S.  99,  Gilow  S.  219, 
Norrenberg  III  S.  116,  Schumann  S.  56  Nr.  202a  b,  Fon- 
taine S.  32  Nr.  2,    Waldbrühl  S.  4. 

473.  Archut,  Pomm.  Bl.  I  S.  73,  Treichel,  Altpr.  Mon. 
XXX  S.  312,  Chambers  S.  197,  Halliwell,  Populär  Rhymes 
S.  174,  Asbjörnsen-Moe  I  S.  157. 

475.  Anderes  von  der  kakelnden  Henne  bei  Wackernagel, 
Voc.  Yar.  S.  25,  Fischart  bei  Stöber  S.  74,  Gilow  S.  219, 
Andree  S.  340,  Wegener  I  S.  79,  Peter  I  S.  69,  Schuster 
S.  349  Nr.  103,  Haltrich  S.  155,  Spiess,  Volkstümliches  S.  68, 
K  e  h  r  e  i  n ,  Volkstümliches  S.  243,  Baumgarten  I  S.  93,  E.Meier 
S.  32  Nr.  104;  Volkskunde  I  S.  83  Nr.  20,  Rolland  VI  S.  23, 
Wal  da  u,  Magazin  72  S.  544.  —  Von  der  Gluckhenne:  Rochholz 
S.  79,  Kaindl,  Zts.  d.  V.  f.  Vkk.  Vm  S.  183  Nr.  262,  Wlis- 
locki,  Veckenstedt's  Zts.  I  S.  478. 

476.  Anderes  von  den  Küchlein  Baumgarten  I  S.  93. 

477.  Vgl.  Haas,  Schnurren  S.  99. 

479.  Uns'  herrgott  kümmt.  Vgl.  Burkhard  Waldis' 
Esopus  4,53  Z.  28.  —  Anderes  bei  Gilow  S.  211,  Brunk, 
Urquell  V  S.  54,  Haltrich  S.  155. 

480.  Huhn  nach  dem  Eilegen  und  Hahn:  Ik  will  mien  kutt 
kutt  kutt  kutt  verköpen.      Du  warst  jo  nich.  Giebw. 

Vgl.  dazu  Knoop,  Ndd.  Jahrb.  XV  S.  59  Nr.  151. 

481.  Pomm.  Bl.  I  S.  75,  Schumann  S.  56  Nr.  201c. 

485.  Wat 's  dorbi  to  dann:  Gilow  S.  219.  —  Ich  bin  soldat. 
Tauch  dich  hi,  ich  bi  korp'ral:  J.  A.  E.  Köhler,  Voigtland  S.  227.  — 
Vgl.  auch  Anmerkung  zu  Nr.  492. 

490.  Ähnlich  Gilow  S.  211,  Brunk,  Urquell  V  S.  54» 
Schumann  S.  56  Nr.  202d,  Beusch,  Sagen  S.  119,  Andree 
S.  340,   Spiess,  Beitrage  S.  87  s.  v.  Haar. 


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—     375     — 

Huhn:    Hest  mi  vor  'n  noors  stött.      Hahn:    Mit  mien  klöten. 

Woklegker  Gegend. 
492  f.    Brunk  1.  1.,  vgl.  Schumann  S.  56  Nr.  201  b. 
Hahn:  Ik  bün  de  korporal,  un  fiiter  di  noch  mal. 

Vgl.  Nr.  485.  Stavenhagener  Gegend. 

495.  Brunk,  Urquell  V  S.  54,  Frischbier,  Altpr.  Mon. 
XXVIII  S.  588,  Treichel,  Altpr.  Mon.  XXX  S.  312,  Hart- 
mann, Ndd.  Korr.-Bl.  X  S.  5;  vgl.  Holtmann  S.  57  Nr.  21. 

499.    Brunk,  Urquell  V  S.  54:  't  is  wat  rares. 
501  f.    Vgl.  Anmerkung  zu  Nr.  426  f. 
Anderes  von   Hahn   und  Henne:    Rolland   VI   S.    112   ff., 
Waldau,  Magazin  72  S.  544. 

504.  Ähnlich  Revue  celtique  V  S.  194  (Hahn  — 
Katze  —  Hund). 

506.  Kikeriki.  Vgl.Grimm,  D.W.  VS. 703,  Wackernagel, 
Voc.  Var.  S.  25,  Rolland  VI  S.  22,  Kaindl,  Zts.  d.  V.  f.  Vkk. 
VIII  S.  183.  —  Anderes  bei  Wegener  I  S.80,  Danneil  S.  267, 
Schüttelkopf,  Neue  Caiinthia  1890  S.  135  Nr.  1,  Spiess,  Volks- 
thüraliches  S.  68  Nr.  22  ff.,  Blaas,  German.  XXIV  S.  68,  Zingerle 
S.  250  Nr.  112,  E.  Meier  S.  32  Nr.  105,  Eis.  Wtb.  I  S.  203, 
Stöber  S.  74  f.,   Schild  III  S.  19. 

Kükerüh,  kukerjan,  kükeldan,  kirian  heisst  der  Hahn  im  Haus- 
standsreim.    Vgl.  auch  Nr.  1505  ff. 

512.  Ähnlich  Gilow  S.  219,  Schumann  S.  56  Nr.  201  d, 
Rochholz  S.  80  Nr.  159.  —  Vgl.  auch  Nr.  349. 

521  f.  Vgl.  Volkskunde  I  S.  83  Nr.  20,  Waldau, 
Magaziu  72  S.  544.  —  Vgl.  auch  unten  die  Anmerkung  zu  Nr.  673 
(Schwalbe). 

523.    Schumann  S.  56  Nr.  201a. 

Kutten  sünd  düür.  Vielfach. 

Zur  zeit,  wenn  die  eier  selten  sind,  ruft  der  hahn  dem  eier- 
händler  zu:  Leggekutten  sünd  düür.  Stavenhagener  Gegend. 

524 e.    Gilow  S.  211,  Danneil  S.  77. 
530.    lk  bin  de  herr:  Brunk,  Urquell  V  S.  54.  —  Der  Bär 
ruft:   ech  bän  der  grest:  Haltrich  S.  152. 

535.  Vgl.  Brunk,  Urquell  V  S.  54:  fricassäe,  Theen, 
Urquell  VI  S.  217:  frickadella. 

537.  Vgl.  Andree  S.  340.  —  Über  den  Hahn  als  Sinnbild 
Christi  vgl.  Wackernagel,  Kl.  Sehr.  III  S.  184. 

539.  Schollen  S.  24  Nr.  82.  Vgl.  auch  Schuster  S.  348 
Nr.  102. 

Anderes  vom  Hahn  (Huhn)  bei  Gilow  S.  211  und  S.  219, 
Woeste,    Volk8überlief.    S.    7,    Frischbier,  Volksreime    S.   65, 


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—     376     — 

Waldbrühl  S.  4,  Kehrein,  Volkstkümliches  S.  243,  Haltrick 
S.  155  f.,  Fontaine  R.  32  Nr.  1,  Peter  I  S.  69,  Stöber  S.  69, 
Alsatia  1875  S.  197,  Bochholz  S.79f.,  Schw.  "Wtb.  II  S.  1628; 
Volkskunde  I  S.  179  Nr.  20,  Chambers  S.  196,  Svenska 
landsm.  V,  5  S.  162,  Wlislocki  in  Veckenstedt's  Zts.  I  S.  478, 
Wiedemann  S.  296,  Waldan,  Magazin  72  S.  544,  Wallonia 
IV  S.  117,  S^billot,  H.Br.  S.  343,  Revue  celtiqueV  S.191f., 
Rolland  VI  S.  113. 

541.  Über  die  Namen  de3  Kuhnhahns  vgl.  Schiller  H.  III 
S.  17  f. 

542.  Exaud'r:  Dunger  S.  127;  Gaudr  gaudr:  Knötel, 
Schles.  Prov.-Bl.  N.  F.  IX  S.  606.    Vgl.  Torre  S.  146. 

543.  Vgl.  auch  Nr.  1336  f. 
546.    Vgl.  auch  Nr.  1335. 

549.  Vgl.  Nr.  378. 

550.  Vgl.  Treichel,  Altpr.  Mon.  XXX  S.  311.  Vgl.  An- 
merkung zu  Nr.  426. 

Püüsken.  Vgl.  Brem.  Wtb.  III  S.  331,  V  S.  313,  S.  442, 
W  o  e  s  t  e ,  v.  d.  Hagen's  German.  X  S.  74.  Vgl.  Ruuspuus  im  Rätsel 
B.  I  Nr.  131.     Püüschenlicker  heisst  bei  uns  ein  Schosshund. 

Anderes  vom  Truthahn:  Gilow  S.  319,  Waldbrühl  S.  4, 
Woeste,  Volksüberlief.  S.  7  Nr.  11,  Treichel,  Altpr.  Mon.  XXX 
S.  311,   Schuster  S.  349  Nr.  106. 

555.  Schumann  S.  58  Nr.  212,  Gilow  S.  418,  Haas, 
Schnurren  S.  99.  Anderes  vom  Perlhuhn  bei  Gilow  1.  1.,  Frisch - 
hier,  Volksreime  S.  70. 

556.  Vgl.  auch  Nr.  438. 

Vor  der  Einte  rufen  die  Gänse  immer:    Is  Jakobi  noch  wiet? 

Ziehw. 

557.  Diermissen  S.  32  Nr.  143  (Märten  —  is  bald  Martini). 
Wi   höderjungens  säden  so  in'n  harwst  to   de  gös':  Nu  roopt 

man  middlewiel  Macheil,  Macheil ;  denn  is  dat  höden  vörbi  —  dat  wi 
dorvon  afkamen  deden.  Arbeiter  in  Waren. 

560.    Gilow  S.  180  (Jakob,  Isack,  is 't  wate  noch  wfd). 

562.  Ähnlich  Sundermann,  Ostfries.  Jahrb.  I  S.  114, 
Treichel,  Altpr.  Mon.  XXIX  S.  161  (Irgas  hier),  Treichel, 
Altpr.  Mon.  XXX  S.  314  (Agata),  Urquell  in  S.  281  (aus 
Böhmen:  Agath,  Berta). 

Gänserich  und  Gans:  Thriengreet.    Wat  wisst?    Na  'n  hawern. 

Niendorf  bei  Dömitz. 

Die  Gans  ruft :  Jakob,  Jakob,  Jakokob.  Maurer  in  Waren. 

562  a.  Tattaratattatt.  Tarrack  Nr.  562  d.  Tantarant  heisst  der 
Gänserich  im  Hausstandsreim ;   Tattaratt  im  Rätsel  B.  I  Nr.  998, 2  V, 


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Tatrica  ebendort  Nr.  998,  3.  Vgl.  auch  Tatteratter  im  Ei -Rätsel 
ebendort  Nr.  20  c. 

562  b.  Gack.  Gigack.  Vgl.  Wacker  na  gel,  Voc.Var.  S.  24. 
Gigack  heisst  die  Gans  auch  im  Märchen  vom  fliehenden  Pfannkuchen ; 
gösing  gösing  gigagack  kommt  in  einem  Wiegenliede  vor;  General 
Gigack,  Kigack  u.  ä.  im  Rätsel  B.  I.  Nr.  998.    Vgl.  killgack  Nr.  1010. 

562 c.  Aulgatt.  Alheyt  heisst  die  Gans  im  Reinke  Vos 
1779.    Vgl.  Lübben,  Thiernamen  S.  33  ff. 

565.  Peter  II  S.  32,  Russwurm,  Eibofolke  II  S.  193. 
Vgl.  auch  Schulenburg,  Volkssagen  S.  82,  Birlinger,  Volks- 
tümliches I  S.  335,   Masius  I  S.  372. 

566.  Winter,  Magdeb.  Gesch.  Bl.  XII  S.  383  (Philipp,  der 
buer  kiramt  —  dat  sappernient,  dat  dacht  ik  schon).  Vgl.  Gans, 
Hahn,  Ente  und  Huhn  bei  Peter  I  S.  70.  —  Ähnlich  auch  bei  uns 
und  anderwärts  von  der  Karre  des  Holzdiebes. 

568.  Gilow  S.  179  (de  schriwe  kümmt),  Pomm.  Bl.  I  S.69 
(Rührdanz  kümmt),  Schumann  S.  57  Nr.  204  (gooshein  kümmt). 

575.    Vgl.  Anmerkung  zu  Nr.  521  f. 

577.  Pomm.Bl.  VI  S.  42  (Lisbeth),  Drosihn  S.  77  Nr.  152, 
Jellinghaus,  Ndd.  Korr.-Bl.  I  S.  91.  Vgl.  auch  Woeste,  Ndd. 
Korr.-Bl.  II  S.  72. 

579.    Vgl.  Anmerkung  zu  Nr.  426  f. 

585.  GiUw  S.  180,  Reusch,  Sagen  S.  120.  Ähnlich  von 
den  Enten:  Gilow  S.  140,  von  den  Küken:  Siebenb.  Korr.-Bl. 
XVII  S.  107. 

587.  Unser  Volk  sagt:  Wenn  de  jungen  (gös')  ihrst  so  snacken 
warden  as  de  ollen,  denn  mööt  man  sik  na  god'  stäwel  ümsehn:  aus 
Wittenburg.  —  Oder:  Wenn  de  lütten  schrigen  as  de  ollen,  mööt  de 
timmermann  sien  geld  tosamenhollen :  Waren.  —  Ähnlich  Glock 
S.  62  Nr.  156. 

Anderes  von  der  Gans:  Gilow  S.  180,  Pomm.  Bl.  I  S.  73, 
Schumann  S.  57  Nr.  205,  Waldbrühl  S.  4,  Schuster  S.  349 
Nr.  104,  Waldau,  Magazin  72  S.  544,  Rolland  VI  S.  176. 

Aus  Mecklenburg  habe  ich  noch  nachzutragen : 

Wenn  die  gans  auf  dem  wasser  schwimmt,  und  die  wellen  ein 
wenig  gehen,  ruft  sie:  So  geit  he  goot,  so  geit  he  goot. 

Alter  in  Wismar. 

De  gant  hett  den  smidt  dat  sweissen  lihrt.  He  hett  sweissen 
wuÜt  un  dat  hett  nicks  warden  wullt.  Bor  is  dor  'n  gant  vörbigahn, 
dee  hett  ropen:  Sand,  sand.  Dorbi  hett  de  smidt  dat  lihrt,  dat  he 
dor  sand  mank  smiten  müsst.  Waren. 

Der  Teufel  verrät  das  dem  Schmied:  Kanteletar  S.  314  ff. 

Die  Phantasie  des  Volkes  schafft  immer  noch  neue  Deutungen. 
Vor  zwei  Jahren   hatte  sich  hier  in  Waren  eine  Anzahl  Gänse,  die 


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—     378     — 

ein  Tagelöhner  zum  Markte  antrieb,  aufgenommen  und  war  in  den 
Tiefwaren  See  geflogen.  Einige  Wochen  drauf  erzählte  mir  ein  alter 
Bauer  im  nahen  Jabel:  De  oll  goos  un  de  jungen  hebben  sik  jo  richtig 
berad't.  Wo  ward  dit,  wo  ward  dit,  hett  de  oll  secht.  Wechfleegen, 
wechfleegen,  hebben  de  jungen  ropen.  Je  geit  dat,  je  geit  dat? 
Man  to,  man  to.  Kekiek,  kekiek,  hett  dor  de  oll  ropen,  und  burr! 
is  de  reis*  losgahn. 

Namen  des  Enterichs« 

W.  H.  Mielck,  Ndd.  Korr.-Bl.  YT  S.  51  ff.  (vgl.  S.  15, 
S.  38  f.,  S.  92  f.)  hat  darauf  hingewiesen,  dass  eine  genaue  Unter- 
suchung über  die  Verbreitung  der  verschiedenen  ndd.  Namen  für  den 
Enterich  (erpel  -  arpel,  wetick  -  wiek,  drake  und  wart)  für  die 
Kolonisations- Geschichte  der  ostelbischen  Lande  bedeutungsvoll  werden 
kann.  Mir  liegen  aus  Mecklenburg  Nachrichten  aus  263  Ortschaften 
vor.  Das  Ergebnis  meiner  Nachforschungen  werde  ich  an  anderer 
Stelle  zusammen  mit  einer  vergleichenden  Prüfung  sonstiger  für  die 
Kolonisationsgeschichte  der  Heimat  nutzbarer  Überlieferungen  aus- 
führlicher besprechen.    Hier  nur  kurz  soviel: 

1.  Wart  und  drake  sind  in  Mecklenburg  völlig  unbekannt. 
Die  Angabe  K.  E.  H.  Krause's  (Ndd.  Korr.-Bl.  VI  S.  92),  dass 
drake  in  Rostock  vorkomme,  habe  ich  nicht  bestätigt  gefunden. 

2.  Arpel,  erpel  (auch  erbel,  arber,  erber)  ist  ausschliesslich  im 
Gebrauch  im  ganzen  Strelitzer  Lande,  in  den  Gegenden  Penzlin  -  Waren - 
Köbel-Plau-Malchow -  Goldberg-Lübz ,  Waren-  Malchin-Teterow-Staven- 
hagen,  Waren-Krakow-Güstrow-Laage.  Wi  seggen  arpel,  wädick  sali 
wol  mihr  hoochdüütsch  sien :  hörte  ich  in  diesen  Gegenden  öfter  sagen. 
Meist  ist  wädick  den  Leuten  völlig  unbekannt. 

3.  Wädick  (wätick,  wärick,  wedick,  weddick,  wäding)  ist  aus- 
schliesslich üblich  an  der  ganzen  Ostseeküste,  sowie  in  der  Gegend 
Bützow-Schwaan-Neukioster-Brüel-Warin-Schwerin-Rehna.  Wi  seggen 
wädick,  arpel  is  finerer,  hurte  ich  in  Remlin ;  wi  oort  seggen  wädick, 
erpel  dat  seggen  bloot  de  finen  lud',  meinte  ein  Häusler  in  Züsow. 

4.  Beide  Namen  gehen  durcheinander  in  der  Gegend  Lübz- 
Parchim-Crivitz,  und  Dargun-Gnoien-Laage-Tessin-Bostock. 

5.  Im  ganzen  Südwesten  des  Landes  sind  arpel  und  auch  wädick 
nahezu  völlig  unbekannt.  Hier  werden  gebraucht  die  Formen:  wätk, 
wädke,  wät,  wäpk,  wäpkt,   oder  wähnk,  wähnke,  wähnker,  wähnger. 

über  wänack  vgl.  Mielck  1.1.  Vgl.  noch  Schumann,  Ndd. 
Korr.-Bl.  XVI  S.  84  (wek,  wet),  und  Frischbier,  Wtb.  H  S.  460 
(wed'k,  wederik). 

588.  Gilow  S.  139,  Brunk,  Urquell  V  S.  32,  Fiedler 
S.  91  Nr.  153,  Beusch,  Sagen  S.  120,  Treichel,  Altpr.  Mon. 
XXX  S.  313.  Vgl.  Nr.  227  und  Wander  V  S.  192  s.  v. 
Werden  Nr.  5. 

De  waedick  röppt :  Wat  sali  hier  warden.  Am  Wismar. 

589c.    Schumann  S.  57  Nr.  207. 


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590.    Ebenso  Jacob y  S.  356  (Steiner  S.  248). 

592.  Ähnlich  Wo  est  e,  "Wtb.  S.  183  s.  v.  nät,  Schumann 
S.  57  Nr.  206a,  Danneil  S.  8. 

595.    Vgl.  Nr.  717. 

598.  Will  backen.  Vgl.  Nr.  355  (Ente  und  Huhn),  Nr.  738 
(Krähen),  Nr.  1043  (Frösche). 

601.  Snaterpus',  snatrius  heisst  die  Ente  in  einem  Volksreim, 
suater  in't  sand  im  Märchen  vom  fliehenden  Pfannkuchen,  snack- 
vördant  u.  ä.  im  Hausstandsreim. 

602.  Snurrerpack.  Pracherwark:  GilowS.  139,  Schumann 
S.  57  Nr.  206  d.  —  Vgl.  Nr.  349  ff. 

606.  Man  sacht.  Auch  Schumann  S.  57  Nr.  207.  Hart: 
Gilow  S.  139. 

611.  Brunk,  Urquell  V  S.  32,  Potnm.  Bl.  I  S.  74, 
Treichel,  Altpr.  Mon.  XXX  S.  313. 

-      612.    Vgl.  Anmerkung  zu  Nr.  426  f. 

Anderes  von  der  Ente  bei  Gilow  S.  139,  Schumann  S.  57 
Nr.  206,  Danneil  S.  8,  Wegener  I  S.  78,  Schuster  S.  349 
Nr.  105,  S  i  m  r  o  c  k ,  Kinderbuch  S.  362  Nr.  793  »,  R  o  1 1  a  n  d  VI  S.  188. 

Aus  Mecklenburg  trage  ich  nach: 

De  arpel  röppt  timmer:    Arg*  arg  arg  arg*. 

Maurer  in  Waren. 

Namen  der  Schwalbe. 

Die  landläufige  Form  ist  bei  uns  swcelk.  Daneben  aber  finden 
sich,  namentlich  im  Südwesten,  allerlei  altüberlieferte  Nebenformen. 
Swoewelk:  mehrfach  im  Südwesten;  swäwilk:  Gadow;  swäbelk: 
Lüningsdorf,  Niendorf  bei  Dömitz ;  swäfelk :  Lübtheen,  Loosen,  Belsch ; 
swafelk:  Quassel;  swäweling:  Probst- Jesar,  Laupin;  swätlink:  mehr- 
fach in  der  Lübtheener Gegend ;  swaalk:  mehrfach;  swoeg:  mehrfach; 
swcek:  Triepkendorf;  swöörk:  Kechlin  (im  Text  Nr.  670),  Altenhof 
bei  Plan.  —  Den  swoelk  hörte  ich  in  Lexo w ;  dat  swoelk  hat  W.  H  e  y  s  e , 
Punschendörp  S.  101.  —  Aus  dem  übrigen  Niederdeutschland  nenne 
ich  hier  nur:  swaalke:  B rem.  Wtb.  IV  S.  1110  u.  A.,  swöägelk: 
Schwerin  S.  12,  swäfelk,  swallig,  sweigelk:  Danneil  S.  217, 
swanck:  Schumann,  Lüb.  Mitt.  V  S.  16. 

613  ff.  Bei  der  Bedeutung  der  Überlieferung  gebe  ich  die  mir 
vorliegende  Litteratur  vollständig,  unter  Hervorhebung  der  bemerkens- 
werten Ausdrücke: 

Schumann  S.  65  Nr.  241  e-k  (verhirrt  un  versnirrt  — 
affreten,  tweereten,  quick  quack  quurr  —  verfreten,  verscheten,  ricke- 
derirr  —  verleckert  un  verteert).  Gilow  S.  544  (wie  unsere 
Nr.  614a);  Das  liebe  Pommerland  I  S.  228  und  Pomm.  Bl. 
I  S.  57  (hadd'  ick  nischt);  Pomm.  Bl.  V  S.  60  (wide  witt);  Jahn, 


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Volkssagen  S.  481  f.  (vier  Fassungen:  upfreten  un  verschlungen  tm 
verklungen  —  harr  ik  nist  as  en  kal  flerermüs  —  kurara,  lick  mi't 
fliiT  —  frett,  datdu  barschte  warscht) ;  Drosihn  8.  74  f.  Nr.  138  f. 
(ntfreten,  voll  scheten).  Keusch,  Sagen  S.  121  (freet,  datt  du  di 
wargst) ;  Frischbier,  Volksreime  S.  68  (frett,  dat  du  di  terwargst  — 
frett,  dat  du  barsch t);  Treichel,  Altpr.  Mon.  XXX  S.  310;  ich 
hörte  hier  von  einer  aus  Westpreussen  gebürtigen  Frau:  ...  frät 
ji  ok,  dat  ji  möge  warden  barsch.  Danneil  S.  217  (fritt  nettelköl 
un  schit  schit  schmir  —  waor  allens  ut,  wenn't  jümm  man  nich 
belurrt) ;  Kuhn,  v.  d.  Hagen  s  German.  V  S.  250  (aus  der  Altmark : 
funt  ick  nist  as  nettelquast,  schietswirt) ;  WegenerlS.  86  Nr.  300  f. 
(aus  Mieste :  fritt  n  groen  natt'lkauhl,  dat  du  schittst  zwiiT).  Würdig 
S.  43.  —  Urdsbrunnen  B.  VIS. 80  (aus  Schwienhusen  in  Holstein: 
all'ns  opfreet'n  un  utscheet'n,  flitter  flurr);  Diermissen  S.  37 
Nr.  171  (verschickt,  verschackt,  verschiert) ;  Claus  Harms  bei 
R.  Köhler,  Zts.  f.  d.  Myth.  II  S.  115.  Smidt  S.  43  (ähnlich  wie  unsere 
Nr.  614a).  Schambach,  Wtb.  S.  256  s.  v.  fak.  Krause  (Stade), 
Zts.  f.  d.  Myth.  III  S.  179  (alles  leer).  Andree  S.  337  (verquickelt, 
verquackelt,  verhört  un  vertSrt  —  verslickert,  verslüert).  Stracker- 
jan  II  S.  100  Nr.  1  (wie  unsere  Nr.  614a),  ebendortNr.  2  (harrn 't 
ole  wiwer  all  inne  flirr);  Aus  dem  Kinderleben  S.  95  (nu  's  't  all 
uut).  Willms,  Redelköst  S.  19  f.  (wassen  alle  hoken  un  hörns 
vull,  un  nu  is  't  all  verschlickert  un  verschlackert  un  vertirrelirrelirt). 
Kuhn,  W.  S.  II  S.  72;  Münst.  Gesch.  S.  232;  Hartmann, 
Ndd.Korr.-Bl.  X  S.4  (ähnlich  wie  unsere  Nr.  614  a.);  Waldbrühl 
N.  4  (aus  Westfalen:  verriten,  versliten,  verspliten);  Firmenich 
I  S.  348  (aus  Soest:  verquickelt,  verquackelt,  verdüäräst);  Fuhl- 
hage  (Minden),  Ndd.  Korr.-Bl.  I  S.  85  (olle  ecken  und  bünen  füll  — 
olles  verslickert  un  versligert);  Holt  mann  S.  55  (verschlüört, 
düöräöst);  Fr  icke  S.  12;  Woeste,  v.  d.  Hagels  German.  IX  S.  292 
Nr.  38;  Woeste,  Volksüberlief.  S.  7  Nr.  7  (verrieten,  verslieten, 
verdrieten,  versplieten). 

Eskuche,  Hess.  Kinderl.  S.  61  (wenn  ich  wiederkomm',  hab' 
ich  kein  fädchen  zwirra).  Grimm,  Altd.  Wälder  II  S.  88.  Hocker, 
Zts.  f.  d.  Myth.  I  S.  239.  Volkmer  IX  S.  10.  Peter  I  S.  66. 
Schles.  Mitt.  H.  II  S.  86.  Schuster  S.  4  Nr.  2;  Haltrich 
S.  154.  Müller,  Mähr.  Volkskunde  S.  274.  Neues  Laus. 
Mag.  B.  44  S.  61.  Fontaine  S.  32  Nr.  5.  Baumgarten 
I  S.  101  f.  (drei  Fassungen:  vafi'lt  und  vade'lt — vadiglt  und  vadaglt). 
Zingerle  S.  89  Nr.  755  und  S.  266,  Leoprechting  S.  83, 
Schmeller-Frommannll  S.  631,  Blaas,  German.  XXIV  S.68 
Nr.  33,  Els.-Lothr.  Jahrb.  VHS.  115  (vom  Jahre  1625),  Stöber 
S.  78  Nr.  319,  vgl.  Alsatia  1853  S.  105,  Boelme,  Kinderlied 
S.  218  f.,  Praetorius,  Zts.  d.  V.  f.  Vkk.  V  &  355. 

Volkskunde  I  S.  81  f.  (fünf  Fassungen:  is  naar  de  merkt 
en  door  de  kert  verfrutseld  en  verwreven  —  verkwitterd,  verkwetterd, 
verkwietom  —  wat  voor  een  vuile  boer  isdat);  G  i  1 1  €  e ,  Urdsbrunnen 


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Band  VI  S.  73  (uitgewroet,  uitgewreven,  tititititit) ;  Volksleven 
I  S  96  f.  (verteerd,  versmeerd,  verfirlefeerd);  ebendort  VII  S.  33 
(vertierelierd);  ebendort  S. 57  (verkwitterd,  verkwetterd,  door't  gat 
gespetterd,  verdestrueerd);  ebendort  VITI  S.  11  (versnipt  en  ver- 
snapt  en  verteerd);  Volk  en  Taal  III  S.  5  (verkwitteld,  verkweiteld, 
verdestrueerd  —  verkwist  en  verkwast);  ebendort  IV  S.  37  f. 
(verzwieteld  en  verzwateld  —  't  was  allemale  in  kwiete  kwate  — 
was  't  al  vertuurluurlunt). 

Grundtvig,  Faglene  S.  24.  Svenska  landsm.  V,  5 
S.  166  f.  Nr.  302.  Wallonia  IV  8.116.  Stöber  S.  168.  Vgl. 
anch  Wiederaann  S.  295. 

Kaabe  S.  105,  Wiegenlieder  S.  44,  Weingärtner 
S.  34,  Schwerin  S.  13,  Grote  S.  237,  Cornelissen,  Urquell 
N.  F.  II  S.  43  u.  A.  bieten  nichts  Eigenes.  —  Naumann  VI  8. 61 
und  Oken  VII  S.  93,  die  Schiller  H.  H  S.  16  anfuhrt,  habe  ich 
nicht  einsehen  können. 

Ebenso  von  der  Nachtigall:  Münst.  Gesch.  S.  232,  Wallonia 
IV  S.  116;  von  der  Lerche:  Ehrentraut,  Fries.  Archiv  II  S.  4 
(aus  Wangerog :  farswisket  un  fardrisket);  ähnlich  von  den  Fröschen: 
Dirksen  S.  27. 

627  ff.  Dier missen  S.  37  Nr.  172  (de  lünk,  de  spitzbov, 
hett  allens  verterrd);  Kuhn-Schwartz,  Ndd.  S.  S.  453  (hatt  der 
sperling,  der  dickkopf,  der  dickkopf  alles  verzehrt).  Ähnlich  Masius 
I  S.  408,  Waldbrühl  S.  4,  Winkler,  Volkskunde  I  S.  82.  Vgl. 
auch  Schulenburg,  Volkssagen  S.  264. 

Du  busselst  di  dor  in  as  de  sparling  in't  swcelkennest,  hörte 
ich  in  Ribnitz.  —  Vgl.  auch  Kaindl,  Zts.  d.  V.  f.  Vkk.  VIII 
S.  183.  —  Über  das  Einmauern  des  Sperlings  durch  die  Schwalbe 
vgl.  D.  M.  V  S.  138  f.,  Zts.  f.  öst.  Vkk.  III  S.  345. 

637.  Ähnlich  polnisch :  T  r e  i  c  h  e  1 ,  Altpr.  Mon.  XXX  S.  31 1 ; 
vgl.  Wald  au,  Magazin  72  S.  543. 

642  ff.  P  o  m  m.  B 1. 1  S.  58  (dat  't  so  snurrt),  Jahn,  Volkssageu 
S.481  (vor  de  blerr),  Schumann  S.  65  Nr.  241a  (vor  de  flirr).  — 
Mir  ward  aus  Pommern  mitgeteilt:  Lütt  mäten,  giff  groot  mäten  bäten 
bodding  af ;  wenn  s'  dat  nich  mach,  smiet  't  in  de  luft,  dat  't  so  knirrt. 

650.  Nur  Gilow  S.  710  (Wachtel:  kutt  to  lütt  —  ohne 
Erzählung),  Keusch,  Sagen  S.  38  (Töh  toröck,  mött  bedacht  — 
fitschel,  titschel).  Vielleicht  ist  zu  vergleichen,  was  die  Schwalbe  in 
der  „Vogelsprache"  sagt:  Des  morgens  spreke  ick  wriff  in!  wriff  in! 
also  Bta  yck  in  der  frouwen  syn:   Ndd.  Jahrb.  XIV  S.  141  Nr.  18. 

De  swcelk  is  früher  butenvagel  wäst,  in'n  hus  hett  se  nich 
töw't;  un  de  snartendart  is'n  huu9vagel  wäst.  Nu  is  eens  de  knecht 
oewer  dat  mäten  her  un  de  snartendart  röppt  ümmer:  Kutt  to  lütt. 
Wrickel  du  man,  wrickel  du  man,  hett  de  swoelk  secht.  Dor  is  dee 
huusvagel  worden  un  de  snartendart  is  rutjag't. 

AUer  Arbeiter  in  Ribnitx. 


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—     382     — 

De  wachtel  hett  früher  in  'n  schosteen  bug't ;  nahst,  as  se  ropen 
hett:  kutt  to  lütt,  hett  de  knecht  se  mit  de  gaffel  rutdräben  un  de 
rookswoelk  hett  dat  recht  kragen,  in  'n  hus'  to  bugen. 

Wittenburger  Gegend. 

De  diern  hett  sik  so  ärgert  oewer  de  wachtel,  un  hett  na  ehr 
gräpen  un  ehr  den  swanz  uträten.  Dorvon  hett  de  wachtel  hüüt  noch 
keenen  swanz.  Kuhhirte  in  der  Bobeier  Gegend, 

Flickdebücks  hett  toihrst  in  n  schosteen  bug't.  As  sik  nu  Adam 
un  Eva  bi  'n  füürhierd  to  schaffen  maken,  hett  se  ropen :  Kutt  to  lütt, 
(Ewer  de  swoelk  hett  ropen :  Bäten  wrigel  noch  'n  bäten,  na  ward  't 
wol  gähn.  Tagelöhner  in  der  Woldegker  Gegend. 

Die  Überb'eferung  geht  durch  das  ganze  Land;  ich  gebe  noch 
einige  Varianten: 

To  lütt,  to  lütt,  to  lütt.  Wricke,  wricke  man  herin:  Tessiner 
Gegend;  wrickel  man  n  bäten,  wrickel  man  'n  bäten,  denn  geit  he  rin : 
Wittenburger  Gegend;  wrickel  un  wrackel  du  man,  du  krichst  'n  wol 
rin:  Ziddorf;  wrickel  wroegel  man:  Poel;  wrickel  du  man  to,  dat 
ward  wol  gähn:  Waren;  wrickel  du  man,  wrickel  du  man,  jetzt 
wird's  wohl  gehn:  Wittenburger  Gegend;  wrickel  man  hen  un  her, 
denn  ward  't  wol  gähn ,  denn  ward  't  wol  gähn :  Waren ;  bäten 
wriwweln,  bäten  wrawweln,  denn  ward't  wol  warden:  Kienhagen; 
driwwel  du  man,  driwwel  du  man,  denn  ward  dat  wol  gähn :  Woldegker 
Gegend;  jickel  jackel,  jickel  jackel  rin:  aus  Wismar. 

Der  Zuruf  der  Schwalbe  wird  auch  sprichwörtlich  gebraucht: 
Wrickel  du  man,  hadd  de  swoßlk  ok  secht,  hörte  ich  in  Redefin  einen 
Arbeiter  zu  einem  anderen  sagen,  der  damit  beschäftigt  war,  einen 
Zaunpfahl  einzutreiben. 

653.  Snidermäken,  snidermäken,  leih  mi  dien  schier,  wedder- 
bringe,  wedderbringe,  nu  un  nimmermehr. 

Frau  in  Waren  aus  Westpreussen. 

656.  Gilow  S.  544,  Danneil  S.  217,  Fiedler  S.  90 
Nr.  148,  Schumann  S.  65  Nr.  241c,  Masius  I  S.  408  (aus  der 
Berliner  Gegend),  Drosihn  S.  74  Nr.  137  (aus  Leipzig);  ähnlich 
Baumgarten  I  S. „102,  Volkmer  IX  S.  10,  Blaas,  German. 
XX  S.  352  Nr.  54.  Ähnlich  auch  wendisch:  Schulenburg,  Volks- 
sagen  S.  263.  —  Ebenso  vom  Star:  Schumann  S.  62  Nr.  228,  von 
der  Lerche:  Böhme,  Kinderlied  Nr.  1114. 

659  ff.    Gilow  S.  544,  Danneil  S.  217. 
662.    Lehmswoelken,  auch  dreckswcelken  ist  bei  uns  ein  Schimpf- 
name der  Maurer. 

668.  Vgl.  Nr.  103. 

669.  Vgl.  Nr.  893  und  922. 

670.  Vgl.  Nr.  926  ff.  und  Nr.  972. 

672.  Baumgarten  I  S.  102  (zur  Katze:  geh  weg,  geh 
weg).    Vgl.  auch  Nr.  978. 


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—     383     — 

Aus  Mecklenburg  habe  ich  noch  nachzutragen : 
Wat  ik  nich  weit,   dat  du   doch  weitet,   morgen   früh   upsteist, 
dat  füür  ansieist,  uns'  mudder  steit  uppe  eck,  eck,  eck.  Waren. 

De  schwätzigen  schwätzigen  wiwer,  dee  hebben  keen  füür  up  n 
hierd,  up'n  hierd.  Witzin. 

Geschwitzige,  geschwätzige  weiber,  haben  sie  kein  feuer,  haben 
sie  kein  licht,  schreien  sie:  oh  jerum:  Neukloster;  haben  den  ganzen 
tag  geschwatzt,  haben  kein  feuer  an,  sprechen  meinjerum :  Ncukalen. 

Ähnlich  Rochholz  S.  82  f.,  E.  Meier  S.  31  Nr.  99,  Stöber 
S.  69  (Alsatia  1853  S.  169). 

Anderes  von  der  Schwalbe:  Min n es.  II  369a  bei  Wackernagel 
Voc.  Var.  S.  12,  Schumann  S.  65  Nr.  241  b  und  d,  Wegener 
IS.  86;  Treichel,  Altpr.  Mon.  XNX  S.  310  (du  dieb:  vgl. 
Wackernagel  1.  1.),  Volkmer  IX  S.  10  (zu  einem  spät  Heim- 
kehrenden: ich  weide  wetta,  du  kernst  ärst  hem);  Schild  III  S.  41 
(...  ha  niit  g'funge^  as  alti  wyber);  Schw.  Wtb.  I  S.  790  (fulat, 
magst  nüd  ufstan,  wottst  verfule?),  vgl.  Jacoby  S.  358 ,  Gilow 
S.  544,  Schulenburg,  Volkssagen  S.  263  f.;  Zts.  f.  öst.  Vkk. 
I  S.  242  (aus  Mähren),  Wenzig  S.  213;  Volkskunde  1  S.  178 
Nr.  15  (mijn  boterpot  is  uit);  Svenska  landsm.  V,  5  S.  166  f. 
Nr.  304,  Grundtvig,  Fuglene  S.  103  Nr.  191;  Wiedemann 
S.  295,   Wlislocki,  Veckenstedt's  Zts.  I  S.  479. 

674-698.  Schumann  S.  66  Nr.  241  1  (Schwalbe  allein: 
in  'n  huus  gabt  se  as  en  peekpus') ,  ebendort  Nr.  241  m  (ähnlich 
wie  unsere  Nr.  674a).  Kuhn-Schwartz,  Ndd.  S.  S.  452  f.  aus 
Ilseburg  (wenn  se  in  de  koken  gat,  seit  se  ut  as  de  düvel  in  de  hölle). 
Kuhn,  W.  S.  II  S.  73  Nr.  219  (dos  weibsbüd,  dos  zade  büd  — 
wenn  .  .  .  dann  würstu  dos  nit  szag£).  Fiedler  S.  90  Nr.  147 
(Schwalbe  ruft  dem  Freier  zu:  wenn  du  sie  sehst,  wie  ich  sie  seh', 
des  morgens  wenn  s'  innen  kuhstall  gehn).  Dior  missen  S.  35  f. 
Nr.  162  und  Gilow  S.  544  f.,  Masius  I  S.  408  f..  (Lerche:  alle 
Jungfern  sünd  schöne  ...  —  Schwalbe :  wenn  se  in  de  kök  gaen  un 
bi  'n  pott  staen,  denn  sölt  se  sik  wat  schämen).  Dann  eil,  Wtb. 
S.  126  s.  v.  L£rk  (Lerche:  dat  wiw'rtüg  is  scharmantes  tüg  — 
Schwalbe:  wenn  ...  du  müst  di  bräk'n);  ebendort  (Lerche:  de 
frünslüd  de  draog'n  doch  gaor  to  nüdlich  tüg  —  Schwalbe :  wenn  . . . 
denn  geit  de  slibb  de  slabb  de  slirrrr).  Andree  S.  340  (Fink: 
dat  fruenstüch  ...  —  Schwalbe:  ...  du  harrest  dik  verfürt).  Vgl. 
auch  Schw.  Wtb.  III  S.  674  (Wenn  der  guckauch  ruft:  bluttmul, 
klepft  die  wachtel  widerumben:  lützel  hübsch). 

682.  Alle  mädchen,  die  sind  schön,  wenn  sie  ins  feld  gehn, 
wenn  sie  ins  feld  gehn,  aber  du  sollt'st  sie  sehn,  wenn  ich  sie  seh, 
wenn  sie  beim  herd  stehn,  sollten  sie  sich  schämen. 

Lehrer  in  Doberan. 


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—     384     — 

691.  Kiebitz:  Wie  witt,  wie  witt,  wie  krid'witt!  Schwalbe: 
Ik  weet't,  ik  weet't,  muddelkutten  sünd't,  muddelkutten  sünd't 

Lübzer  Gegend. 

704-706.  Schumann  S.  59  f.,  Haas,  Rügensche  Sagen 
S.  148,   Svenska  landsm.  V,5  S.  164  Nr.  291  ff. 

Über  die  Krähe  als  den  Wintervogel  vgl.  Wackernagel, 
Kl.  Sehr.  III  S.  182.  De  kreih  is  de  winterlerch,  hörte  ich  hier  von 
einem  Useriner. 

707-709.  Pomm.  Bl.  I  S.  71,  Frischbier,  Volksreime 
S.  67,  Treichel,  Altpr.  Mon.  XXX  S.  315,  Danneil  S.  171. 

711-713.  Schumann  S.  60,  Smidt  S.  44,  Jever  Kai. 
1867  S.  72  Nr.  5. 

717.    Vgl.  Nr.  595. 

719.  Da  best.  Ebenso  bei  uns  und  anderwärts  vom  Hobel 
des  Tischlers. 

722.  Du  narr.  Ebenso  Nr.  736.  Vgl.  Groth,  Quickboru 
S.  9  ff. 

723.  Knapp.    Vgl.  Nr.  256. 

738.    Vgl.  Anmerkung  zu  Nr.  598. 

740  ff.    Nur  Schumann  S.  59  Nr.  220 d:   To  mark. 

743  b.    Du  luchst.    Vgl.  Nr.  362. 

745  ff.  Schumann  S.  59;  Pomm.  Bl.  I  S.  71,  Brunk, 
Urquell  V  S.  54,  Jahn,  Volkssagen  S.  468  f.,  S.  565;  Keusch, 
Sagen  S.  121,  Frischbier,  Volksreime  S.  66  f.,  Altpr.  Mon. 
XXVIII  S.  588;  Diermissen  S.  34  Nr.  151  f.,  Strohoot  S.  95 
Nr.  12,  Danneil  S.  116,  Haase,  Urquell  I  S.  189,  Würdig 
S.  44,  Fiedler  S.91;  Hartmann,  Ndd.  Korr.-Bl.  X  S.  5,  Wald- 
brühl  S.  4,  Woeste,  Wtb.  S.  149  s.  v.  kiilap;  Simrock,  Kinder- 
buch Nr.  781,  Schles.  Mitt.  H.  II  S.  48,  Peter  IS.  68,  Schuster 
S.  348  Nr.  98,  D.  M.  V  S.  132  (aus  dem  Fichtelgebirge),  Leo- 
prechting  S.  81  f.,  Rochholz  S.  81  f.;  Chambers  S.  195, 
Swainson  S.  83,  Schnlenburg,  Volkssagen  S.  261,  Revue 
XII  S.  55. 

Puul  af.  Pulaf  rustici  vocant  corvum  vel  cornicem:  Mantzel, 
Bütz.  Ruhest.  9  S.  76  Nr.  51. 

747.  Klaas.  Vgl.  S.  4,  Nr.  16  f.,  Nr.  730,  Nr.  760.  Chlaus 
im  Krähengespräch  auch  bei  Schild  III  S.  41.  Klaas  als  Name  der 
Dohle:  allgemein  ndd.  Klas  in  Koburg  für  den  Hasen:  vgl. 
Schiller  H.  III  S.  1. 

757.  Is  dor  ok  water?  Der  Glaube,  dass  die  Krähe  während 
der  Erntezeit  kein  Wasser  trinke,  ist  auch  bei  uns  verbreitet. 

767.  Vgl.  Jahn,  Volkssagen  S.  565  Nr.  706.  —  Reddt  auch 
von  der  Ziege:  Nr.  407. 


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774.    Aashans.    Vgl.  Anmerkung  zu  Nr.  402  a. 

787.  Schumann  S.  59  Nr.  220  f.:  Spaar,  spaar.  Spar  zum 
Matrosen:  Schneider-Clement,  Lappenkorb  S.  295  Nr.  14. 

789.  Bläsnörks  ist  der  Name  des  Wasserhuhns  (folica  atra):' 
vgl.  Schiller  H.  I  S.  10.  —  Auch  hörte  ich:  hest  du  di  cewer 
innörkst  =  beschmutzt. 

790.  Ebenso  A r ch u t,  Pomm.  Bl.  I  S.  57.    Vgl.  auch  Nr.  1039. 

791.  Pomm.  BL  VII  S.  111  (strubuller  —  glattkopp), 
E.  Lemke  II  S.  286  (zodderkopf),  Frischbier,  Naturkunde  S.  283 
(ruschelkopp  —  glattkoppke).     Die  Eule  ruft  rukopp :  Schwerins.  4. 

792.  Bi  di  kümmt  gewiss  noch  de  kreih  un  klarrt  af,  sagt 
man  zu  solchen  Kindern.  Oder  wenn  der  Schleim  aus  der  Nase  hängt: 
de  kreih  sali  di  de  näs'  afbiten,  oder :  de  kreih  sali  kamen  und  bicken 
di  dat  wech. 

Vgl.  zu  dieser  Gruppe  noch  Engelien-Lahn  S. 200  (pissaek: 
zu  Kindern,  die  das  Bett  nässen),  und  dazu :  pissak,  pissake  =  Krähe  (!), 
bei  Kubehn,  Oderbruch  S.  59  s.  v. 

794  ff.  Schumann  S.  60  Nr.  220 q  (scharp  vor),  Brunk, 
Urquell  V  S.  54  (längs:  zu  den  Zanowern).    Vgl.  auch  Nr.  257. 

795  V.  Grevismühlen  heisst  Kreihgendörp  im  Volksmunde; 
de  Grevismcehlschen  duben  heissen  die  Krähen  im  Klüzer  Ort  Ähnlich  : 
Plüggentiner  canarienvo&gel  bei  Haas,  Rügensche  Sagen  S.  148, 
Rossitt'sche  hener  bei  Frischbier,  Sprichwörter  II  Nr.  1248. 
Die  Dohlen  heissen  in  Strelitz  Frälanner  höhner,  in  Pommern  Goll- 
nower  ratsherren  und  Zanower  duben:  Pomm.  Bl.  V  S.  12.  — 
An  sonstigen  Namen  der  Krähe  nenne  ich  noch:  den  schinner  sien 
duben,  de  aaspulers,  de  swartröck,  de  swartjackten,  de  swarten  tymmer- 
lüde  (so  bei  Gryse,  Leien  Bibel  I  N  1  b).  Krabbjack  und  Mutter 
Maria  heisst  die  Krähe  in  zwei  im  ersten  Bande  noch  nicht  veröffent- 
lichten Fassungen  des  Jööljapp  -  Rätsels.  In  der  Doberaner  Gegend 
wird  die  Krähe  vielfach  Liescb  genannt,  wie  Annstien  in  Vorpommern 
(nach  einer  Mitteilung  des  Oberlehrers  Miisebeck  in  Herford). 

Andere  Deutungen  des  Rufes  der  Krähe  (des  Raben)  finden  sich : 
Pomm.  Bl.  I  S.  68,  Schumann  S.  59  f.,  Waldbrühl  S.  4; 
Kehrein,  Volkstümliches  S.243,  Schuster  S.348  Nr.  97,  Sieb. 
Korr.-Bl.  IX  S.  58,  Baumgarten  I  S.  95,  S.  98,  Schild  HI 
S.  41;  Schulenburg,  Volksthum  S.  153  f.,  Grohmann,  Aber- 
glauben S.  66  Nr.  458. 

Aus  Mecklenburg  trage  ich  nach: 

Jemand  hat  Klösse  gestohlen.  Die  Krähe  hat  es  beobachtet 
und  ruft  dem  Dieb  zu:  Kluutdeef,  kluutdeef.  Chemnitz. 

Ein  abergläubischer  Pastor  in  der  Wismarer  Gegend  hat  eine 
Frau  bestellt,  ihm  am  Abdon-Tage  die  Leichdörner  zu  schneiden. 
(Vgl.  Bartsch  II  Nr.  1465).     Sie  vergisst  den  Namen  des  Tages, 

Mecklenb.  Volksüberlieferungen  Bd.  II.  25 


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wird  aber  durch  den  Ruf  der  Krähe :  Abdonn,  Abdonn  wieder  daran 
erinnert.  Aus  Wismar. 

805.    Vgl.  Anmerkung  zu  Nr.  426  f. 

819  f.  Vgl.  Schumann  S.  61  Nr.  226,  Gilow  S.  482, 
Engelien-Lahn  S.  200,  Schulenburg,  Volksthum  S.  158, 
Vloten  S.  96. 

824  f.  Vgl.  Nr.  891,  Engelien-Lahn  S.  200.  Von  der 
Drossel:  Gilow  S.  116. 

826.     Gilow  S.  482. 

828.    Vgl.  Treichel,  Altpr.  Mon.  XXX  S.  311:  dreck,  quark. 

Anderes  vom  Rohrsperling :  Waldbrühl  S.  5,  Schulenburg, 
Volkssagen  S.  265,  Vloten  S.  96,  Volksleven  VII  S.  33,  Volks- 
kunde I  S.  78,  S.  159  ('t  nestje  zit  in't  riet). 

Namen  der  Lerche. 

In  Mecklenburg:  lewark,  leiwark,  lewalk,  lerch,  lerk,  leerk, 
larch,  lark.  In  manchen  Dörfern  ist  lewark  völlig  unbekannt,  und 
nur  lerch  üblich;  eine  genaue  Abgrenzung  bestimmter  Gegenden  hat 
mir  bisher  nicht  gelingen  wollen.  Im  Südwesten  des  Landes  sind 
wieder  eigenartige  Formen  im  Gebrauch:  lierk,  leirk,  leierk,  leik, 
leij',  leink,  leing,  ierdleing,  erleink,  irlink.  —  Andere  ndd.  Namen  bei 
Schiller  H.  II  S.  13.  Ich  füge  noch  hinzu:  der  lirch:  E.  Lemke 
II  S.  286,  16rk  auch  lierk:  Parisius  S.  62,  lireke:  Rubehn, 
Oderbruch  S.  57,  lauerke:  Jever  Kai.  1868  S.  94,  lurk  oder 
löwick:  Hansen  S.  24  (de  lurken  auch  in  Dörr's  Plattd.  Kai. 
1858  8.  81),  liverlängske:  Norrenberg  III  S.  116.  Noch  andere 
bei  Woeste,  Wtb.  S.  159  s.  v.  lewerk,  Prischbier,  Wtb.  II 
S.  24  f. 

834.  Schwerin  S.  27.    Vgl.  Jacoby  S.  359. 

835.  Schumann  S.  64  Nr.  239b. 

839.  Gilow  S.  336,   Schumann  S.  64  Nr.  239 d. 

840.  Schumann  S.  64  Nr.  239c 

843.  Vgl.  Nr.  934. 

844.  De  handwarksburss  hett  sien  strümp  un  schoh  wechsmäten 
un  barft  gähn  wullt,  as  de  lewark  Bungen  hett;  cewer  nahst  is  dat 
wedder  kolt  worden.  Dor  hett  he  meent :  Die  lerch  hat  mich  betrogen, 
aber  der  kukuk  ist  der  echte  sommervogel.     Alter  Arbeiter  in  Bibnitz. 

Der  lerch  hat  mich  betrogen,  aber  der  kukuk  ist  der  beste 
sommervogel:  Forstarbeiter  in  Hallalit;  die  lerche  ist  ein  spitzbube, 
aber  der  kukuk  ist  ein  braver  vogel:  Eibgegend;  die  lerche  ist  ein 
bedrooglicher  vogel:  Alter  in  Waschow;  de  lierk  un  de  leink,  dee 
is'n  bedreeglichen  vagel,  oöwer  de  kukuk  dat  is  de  wohre  sommer- 
vagel:  Bauer  in  Laupin  aus  Vielank;  der  vogel  juckjuck,  das  ist  der 
richtige  sommervogel:  Qletxow;  die  lerche,  die  lerche  hat  mich 
betrogen,  doch  der  vogel  juckjuck,  der  hat  nicht  gelogen:  Bauer  in 


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Neu-Vitense ;  de  handwarksburss  hett  up  de  lerch  schollen,  dat  wier 
keen  sommeiTagel,  dat  wier  de  kukuk.  (Ewer  de  richtig  sommervagel 
dat  is  de  groot  bröms* :  AUe  Frau  in  Gross  -  Gievitz. 

Litteratur:  Gilow  S.  316  (de  kukuk  is  de  wore  soramevagel) ; 
D anneil  S.  126  (de  16rk  iss  n  lork,  je  düller  he  schrlt,  je  ärger  *t  snlt) ; 
Diermis8en  S.  35  Nr.  161  (. . ,  averst  de  kukuk  un  de  achternagel, 
dat  sünd  de  rechten  sommervagel).  —  Vgl.  von  der  Schwalbe:  Kirch- 
hofs Wendunmuth  7,  122,  Burkhard Waldis'  Esopus  3,71, 
Uhlandlü  S.  87,  Neue  Jahrbücher  für  das  klass.  Alt. 
1898  S.  319.  —  Vgl.  auch  Rolland  II  S.  235,  und  II  S.  86  (neige 
du  coucou),  und  Schw.  Wtb.  I  S.  796:  's  merzenfülli  (der  Grün- 
specht) hed  sehne  im  födlech. 

Als  die  lerche  sang,  da  mein  schimmel  sprang,  als  der  kukuk 
rief,  da  mein  schimmel  schlief.  De  buur  hett  sinen  schimmel  to  tidig 
in  de  koppel  bröcht;  dor  is  noch  nicks  in  to  fräten  wäst,  so  is  he 
doot  hungert:  Tagelöhner  in  Remlin.  De  oll  fru  hett  secht:  Licht- 
missen, as  de  lerch  sung,  donn  mien  koh  noch  sprung;  as  de  kukuk 
rööp,  donn  mien  koh  all  slööp:  Alte  Frau  in  Woez;  de  lerch  dee  sung, 
de  koh  dee  sprung,  de  kukuk  reep,  de  koh  dee  sleep:  Gletzow. 

Der  kukuk  ruft,  die  lerche  singt,  dass  mir  das  herz  im  leibe 
springt.  Tischler  in  Pasenow. 

Wer  'ne  lerch  doot  maakt,  dee  ktimtot  na  't  höllenfüür  rin. 

Arbeiter  in  Waren  aus  Federow. 

Ein  Glaser  hat  auf  einem  Hofe  gut  gefrühstückt  und  geht  mit 
seinem  Glaskasten  weiter.  Unterwegs  sieht  er  eine  Lerche  und  sagt: 
Sing,  liebe  lerche,  dass  der  liebe  gott  dir  auch  was  beschert.  Er  sieht 
ihr  nach,  den  Kopf  im  Nacken,  fällt  dabei  auf  den  Bücken,  und  das 
Glas  zerbricht.    Da  schilt  er :    Sing,  un  wenn  du  na  n  düwel  singst. 

Arbeiter  in  Wismar  m 

845.    Vgl.  Frischbier,  Sprichwörter  II  Nr.  370. 

846  ff.  Brunk,  Urquell  V  S.  55,  Jahn,  Volkssagen  S.  482, 
Peter  I  S.  66  Nr.  167  (sieben  grosse  nasenlöcher),  E.  Meier  S.  30 
Nr.  97,  darnach  Gilow  S.  336  ('s  ist  e  könig  im  Schwarzwald,  hat 
siebe  töchter).  —  Ebenso  von  der  Grasmücke:  Frischbier,  Volks- 
reime S.  69,  Altpr.  Mon.  XXVIII  S.  589. 

857.  So  unbekannt  Verwandt  sind:  Schw.  Wtb.  HI  S.  1380, 
S  im  rock,  Kinderbuch  Nr.  759  (ist  so  weit),  (Gilow  S.  336  scheint 
danach  gemacht). 

Anderes  von  der  Lerche:  Schumann  S.  64,  Woeste,  Volks- 
überlief.  S.  7,  Waldbrühl  S.4,  Frischbier,  Naturkunde  S.  280  f. ; 
Fontaine  S.  33  Nr.  8,  Schuster  S.  349  Nr.  108,  Schild  HI 
S.  128  Nr.  58,  Els.-Lothr.  Jahrb.  VII  S.  115;  Volkskunde 
I  S.  77  f.,  S.  159,  Volksleven  III  S.  14;  Chambers  S.  192  f.; 
Schulenburg,  Volkssagen  S.  264  f.,  Rolland  TL  S.  209  f., 
Revue  XII  S.  57,   Revue  celtique  V  S.  190  f. 

25* 


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—     388     — 

859.  Brunk,  Urquell  V  S.  32  (ich  bin  der  Unteroffizier), 
Jahn,  Volkssagen S. 482  (mein  mann  ist  gerichtsvollzieher),  E  n g e  1  i e n- 
Lahn  S.  200  (ik  bin  vetter  Rietsche),  Revue  XII  S.  56  (je  suis 
citoyen). 

862.    Vgl.  Schumann  S.  62  Nr.  230 d. 

867b.    Ebenso  Schumann  S.  62  Nr.  230  c. 

869.  Pomm.  Bl.  I  S.  58:  ich  bin  der  bunte  karazjeh. 

870.  Ähnlich  Holtmann  S.  57  Nr.  17,  Frischbier,  Volks- 
reime S.  70,  Müllenhoff,  Natur  S.  88,  Fontaine  S.  33  Nr.  6, 
Waldbrühl  S.  6. 

871.  Vgl.  Woeste,  Volksüberlief.  S.  6  Nr.  2. 

878.  Preesterdiern  und  preestermamsell  spielen  in  den  Redens- 
arten unseres  Volkes  eine  grosse  Rolle.    Vgl.  auch  Nr.  1853. 

881.  Spiess,  Beiträge  S.  216  vom  Rothschwänzchen:  mädle, 
weis  mir  deinen  schlitz. 

883.    Sonst  als  neckische  Anrede  an  melkende  Mädchen  gebraucht. 
888.    Haas,  Schnurren  S.  100. 

890.  Vgl.  Nr.  959. 

891.  Norrenberg  HI  S.  116  (Sint  Pitter,  Sint  Pool,  ist 
kööken  bald  riep).  —  Vgl.  Nr.  824. 

893.    Vgl.  Nr.  669  und  Nr.  922. 

896.    Andree  S.  340:  schink  un  speck« 

Anderes  vom  Buchfinken:  Schumann  1.  L,  Diermissen 
S.  31  Nr.  136,  Frischbier  1.  1.,  Danneil  S.  21,  Kuhn,  W.  S. 
II  S.  75,  Holtmann  1.  1.,  Hartmann,  Ndd.  Korr.Bl.  X  S.  4, 
Norrenberg  IV  S.  102;  Peter  I  S.  66,  Volkmer  IX  S.  10, 
Schuster  S.  348,  E.  Meier  S.  30,  Stöber  S.  69,  Rochholz 
S.  76,  Schild  III  S.  41,  Zingerle  S.  266;  Volkskunde  I  S.  82, 
S.  161;  Schulenburg,  Volksthum  S.  157,  Revue  celtique  V 
S.  192  f.,  Pineau  S.  518,  S.  526,  Rolland  II  S.  179.  —  Über 
Finkenschläge  (reit  herzu  u.  a.)  vgl.  Birlinger,  D.M.  VII  S.  97  f. 

Aus  Mecklenburg  habe  ich  nachzutragen: 
Jetzt,  jetzt,  jetzt  leb  ich  wieder  nach  mein  plaisir.  Waren. 

Madamming,  madamming,  mach  den  garten  zurecht,  dass  der 
herr  in  spazieren  kann.  Alter  Fuhrmann  in  Waren. 

900.  Schumann  S.  61,  Diermissen  S.  36,  Frischbier, 
Wtb.  I  S.  82  (junker  Bülow  u.  a.),  E.  Lemke  I  S.  97  (Jungfrau 
Bülo),  Dann  eil  S.  189  (schult  von  Tiüau,  koch  von  Külau), 
Engelien-Lahn  S.  200  (schulze  von  Priort),  Naumannia  1855 
S.320  (schulz  von  Prieros),  Müllenhoff,  Natur  S.  49  (Schmidt  von 
Bülow),  Jacoby  S.  360  (onkel  Bülow);  Rolland  II  S.  233:  je 
suis  le  compöre   Loriot.    —    Konrad  von  Megenberg   S.  216: 


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—     389     — 

pruoder  Piro;  Els.-Lothr.  Jahrb.  VII  S.  113:  bruoder  Bierolff. 
Viele  andere  Namen  des  Vogels  bei  Birlinger,  D.  M.  VII  S.  99  f., 
Gesner  III  S.  684  u.  A. 

909.  Schumann  1. 1.,  Gilow  S.  688,  Frischbier,  Natur- 
kunde S.  281,  Fiedler  S.  94.  Vgl.  Pomm.  Bl.  I  S.  58,  Dier- 
missen  1.  1.,  Treichel,  Altpr.Mon.  XXX  S.311,  Danneil  1.1., 
Wackernagel,  Voc.  Var.  8.  13,  Froschmeuseler  2,  3,  7,  77  f. 

913  f.  Gilow  1.  1.,  Danneil  1.1.  (in 'n  btidel  haut).  — 
Ähnlich  vom  Finken:  Blaas,  Gernian.  XXIV  S.  68  Nr.  37. 

917.  Vgl.  Nr.  919.  Regenkatte  heisst  der  Pfingstvogel  bei 
Schambach  S.  169,  schauervogel  bei  Baumgarten  I  S.  94. 

922.  Cornelissen,  Urquell  N.  F.  H  S.  45.  —  Vgl.  Nr.  669 
und  Nr.  893. 

Anderes  vom  Pfingstvogel  bei  Holt  mann  S.  60  Nr.  42  (driew 
küh  ut),  Hartmann,  Ndd.  Korr.-Bl.  X  S.  4  (vicksbauhnen  planten), 
Norrenberg  IV  S.  102;  Baumgarten  I  S.  94,  Els.-Lothr. 
Jahrb.  VII  S.  115;  Volkskunde  VI  S.  153,  Volksleven  VH 
S.  58;  Schulenburg,  Volksthum  S.  155  f.,  Volkssagen  S.  262; 
Wallonia  IV  S.  116,  S.  118,   Revue  VH  S.  166 f.,  X  S.  666. 

Namen  der  Goldammer. 

In  Mecklenburg:  gäälgoos,  gäälgööschen,  gälegäusch  (Nr.  937). 
Andere  Namen  bei  Schiller  H.  II  S.  11.  Ich  füge  hinzu:  gellgaus, 
gälgass  u.  a.:  Pomm.  Bl.  V  S.  30,  gälgüschken:  Norrenberg 
III  S.  116,  geeljüsch:  Müller-Weitz  S.  64,  gelemätte,  gelgäseken: 
Woeste,  Wtb.  S.  75,  gäle  Jackob:  W.  Schmitz,  Die  Misch- 
mundart (1893)  S.  50,  gele-gel-kommer:  Vilmar  S.  122,  golmer: 
Crecelius  I  S.  430.  Anderes  bei  Swainson  S.  69  f.  Vgl.  auch 
Anmerkung  S.  337  zu  S.  4. 

926  ff.  Schumann  S.  63  f.,  Gilow  S.  175,  Brunk, 
Urquell  V  S.  53,  Pomm.  Bl.  I  S.  68,  Drosihn  S.  75,  Frisch- 
bier, Volksreime  S.  68,  Altpr.  Mon.  XXVIII  S.  589  (wi  lata  dem 
bfire  e  fist),  Danneil  S.  60,  Engelien-Lahn  S.  200,  Scham- 
bach S.  67  s.  v.  goldöaemerken,  Krause,  Zts.  f.  d.  Myth.  HE 
S.  178,  Andree  S.  340,  Hartmann,  Ndd.  Korr.-Bl.  X  S.  4, 
Schollen  S.  24  Nr.  82,  Schuster  S.  348  Nr.  96  (här  föter); 
Schulenburg,  Volksthum  S.  157  f.,  Volkssagen  S.  264.  —  Ähnlich 
von  der  Meise  und  der  Haubenlerche:  Pomm.  Bl.  I  S.  68;  vom 
Sperling:  Schumann  S.  62  Nr.  227  k.,  Schulenburg,  Volkssagen 
S.  264;  vom  Zeisig:  Frischbier,  Volksreime  S.  67,  Alemannia 
XVI  S.  71.  —  Vgl.  Nr.  670  und  Nr.  972. 

934.  Diermissen  S.  32,  Theen,  Urquell  VI  S.  216, 
Alemannia  XVI  S.  71,  Volksleven  VIII  S.  11.    Vgl  Nr.  843. 

940.  Schumann  S.  64  Nr.238d.  VgLEls  Wtb.  I  S.  100, 
Swainson  S.  70. 

943.  Ik  vertid\  Vgl.  vertiggen :  Woeste  S.  296,  verthiggen : 
Vilmar  S.  412,  vertüggen:  Echterling,  D.  M.  VI  S.  492. 


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—     390     — 

949.    Julius  Mosen  nach  Jacoby  S.  359. 

Anderes  von  der  Goldammer:  Schumann  l.  1,  Po  mm.  Bl. 
I  S.  56,  Frischbier,  Volksreime  8.  68,  Theen,  Urquell  VI 
S.  217,  Danneil  S.  60,  Müllenhoff,  Natur  S.  48,  Woeste, 
-Volksüberlief.  S.  6,  Norrenberg  IV  S.  102;  Urquell  HI  S.  281 
(aus  dem  Isergebirge),  Peter  IS.  67,  Eskuche,  Hess.  KinderL 
S.  62,  Schleicher  S.  101  Nr.  41,  Fontaine  S.  33  Nr.  7,  Müller, 
Mähr.  Volkskunde  S.  274,  Urquell  N.  F.  II  S.  188  (aus  Österreich), 
Stöber  S.  69,  Els.-Lothr.  Jahrb.  VII  S.  115;  Volkskunde 
I  S.  83;    Waldau,   Magazin  72  S.  543. 

951.  Vgl.  Nr.  648  f. 

952.  Allgemein  ndd.  und  hd. 

955.  Spinn  dicke:  allgemein  ndd.  Vom  Fliegenschnäpper; 
Schumann  S.  63  Nr.  235. 

956.  Vgl.  Schumann  S.  65  Nr.  240 e. 

959.  Allgemein.    Vgl.  auch  Nr.  890. 

960.  Danneil  S.  163,  Pomm.  Bl.  I  S.  73. 

961.  Andree  S.  340,  Krause,  Zts.  f.  d.  Myth.  III  S.  178. 

962.  Ebenso  von  der  Haubenlerche:  Pomm.  Bl.  I  S.  68. 
Anderes  von  der  Meise  an  45  Stellen. 

Namen  des  Sperlings. 
In  Mecklenburg:  sparling,  spaling,  spalling,  lüning,  dacklünk. 
Ausserdem  hie  und  da :  Jochen,  Philipp  (Vellahn),  Hans  driest,  Johann 
driest,  dackpeter  (im  Ratzeburgischen),  Korl  Schilling,  de  stratenjung, 
de  gris'  dachlöhner,  de  gris\  Johann  kloppstart,  dickkopp  (vgl. 
Nr.  629),  de  jiper,  jierjalk  (Göhlen).  —  Über  lüning,  lüünk,  liinck 
vgl.  Schiller  H.  II  S.  15,  Ndd.  Korr.-Bl.  IV  S.  52  f.,  S.  68  f., 
V  S.  55  f.  und  Glöde,  Zts.  f.  d.  Unt  VIII  8.  122,  S.  267  f. 
Dieses  lüning  mit  seinen  Nebenformen  ist  völlig  unbekannt  im  Strelitzer 
Lande  und  im  östlichen  und  mittleren  Teile  Mecklenburg- Schwerins. 
Seine  eigentliche  Heimat  ist  das  Fürstentum  Ratzeburg  (vgl.  Nr.  1636) 
und  die  Boizenburger  Gegend.  Auch  sonst  im  Westen  des  Landes,  etwa 
von  Wismar  ab,  ist  es  hie  und  da  im  Munde  älterer  Leute  üblich.  Eine 
genaue  Abgrenzung  vermag  ich  noch  nicht  zu  geben.  In  der  Dialekt- 
Litteratur  kommt  es  vor  bei  Brinckman,  Uns  Herrgott  up  Reisen 
S.  71,  Höger  up  S.  19,  und  bei  Gildemeister,  Jochen  Frank  S.  79.  — 
An  sonstigen  Namen  nenne  ich:  am  Niederrhein  Kapp  (Kaspar): 
Crecelius,  Ndd.  Korr.-Bl.  IV  S.  53;  däkmöss  u.  a. :  Spee,  Ndd. 
Korr.-Bl.  IV  S.  69,  dackratsch:  Norrenberg  III  S.  116  (dackpeter 
auch  bei  Schumann,  Lüb.  Mitt.  V  S.  15);  tschirip:  Sieb.  Korr.- 
Bl.  IX  S.  120,  spunsk:  Hertel  S.  232,  spautz,  sperk:  Zts.  f.  öst. 
Vkk.  II  S.  323,  spauling,  speiling:  Pomm.  Bl.  V  S.  42,  gerret: 
FiBchbach-Giese  S.  99.  Noch  andere  bei  W.  Schmitz,  Die 
Mischmundart  S. 53,  Rolland  II  S.156f.  (moineau,  pierrot,  grosbec 
u.  a.),  Swainson  S.  60  (Philip  u.  a.). 


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—    391     — 

964.  Pomra.  Bl.  V  S.  42,  Schwerin  S.  10,  Knötel, 
Sehte.  Prov.-Bl.  N.  F.  X  S.  393.  Vgl.  Korl  Schilling  oben  und 
Westfäl.  Tierl.  H  S.  343.    Vgl.  auch  Nr.  1803. 

965.  Allgemein  hd.  ndd.  und  ndl.;  des  Spatzen  Diebs-  und 
Z wilchsgeschrey :  Eselkönig  S.  223.  Ebenso  von  der  Meise: 
Müller,  Mähr.  Volkskunde  S.  274;  von  den  Küchlein:  Baum- 
garten  I  S.  93. 

966.  Gilow  S.  585:  schelm. 

967.  Holtmann  S.  57  Nr.  20. 

969.  Schumann  S.  62  Nr.  227  f.,  Gilow  S.  585,  Masius 
I  S.  410.  Ebenso  von  der  kleinen  Pute:  Treichel,  Altpr.  Mon. 
XXX  S.  311. 

972.  Ähnlich  Curtze  S.  286,  Waldbrühl  S.  5,  Zts.  f. 
öst.Vkk.  I  S.  242,  Schulenburg,  Volksthum  S.  158,  Volkssagen 
S.  264.    Vgl.  auch  Anmerkung  zu  Nr.  926  ff. 

974.  Dar  umb  habent  si  den  namen  ze  latein  passer,  daz  ist 
ain  leider,  wan  welhez  tier  diu  prunst  der  unkäusch  vil  rüert,  daz  hat 
vil  leidens:  Konrad  von  Megenberg  S.  220.  —  Kennt  ich 
karessiren  wie  ein  spaz,  war  ich  aller  mädchen  schaz  (auf  einer  Ofen- 

.kachel):  Alemannia  VIII  S.  261  Nr.  109. 

975.  Fontaine  S.  32  Nr.  4:  Filipp,  Marijenn. 

976.  Schumann  S.  61  Nr.  227a. 

977.  Wenn  de  sparlings  school  hollen,  ward  dat  rägendig 
wäder:  aus  Berniit.  Man  sagt  auch:  de  sparlings  Bitten  up'n  raat. 
Vgl.  Anmerkung  zu  Nr.  1241.  Mien  oll  grossmudder  säd  ümmer: 
de  sparlings  hollen  ehr  kirch  af  (wenn  se  so  in  hupen  in  n  boom  sitten 
deden).  De  ünnelsten  fleegen  jo  denn  höger;  dee  am  besten  singen 
kcenen,  dee  gähn  na  baben:  Frau  in  Wittenburg. 

978.  Schumann  S.  62  Nr.  227  d  e.  Vgl.  Nr.  672.  Vgl. 
noch  Anmerkung  zu  Nr.  1030. 

Anderes  vom  Sperling:  Schumann  1.  1.,  Brunk,  Urquell  V 
S.  55;  Kehrein,  Volkstümliches  S.  243,  Köhler,  Voigtland  S.  227, 
Peterl  S.69,  Schuster  S.  347,  Fontaine  1.  1.,  Baumgarten 
I  S.  103,    Zts.  f.   öst.  Vkk.  I  S.  242,   Wallonia  II  S.  208. 

985.    Vgl.   Woeste,   Volksüberlief.   S.  6  Nr.  5   (Fillipp,  bu 
büstu?    Im  siepen),  und  Holtmann  S.  60  Nr.  44. 
Anderes  von  der  Drossel  an  19  Stellen. 

987.  Nur  Jahn,  Volkssagen  S.  482.  Waldbrühl  S.  5: 
hupp  hupp,  die  kappe  up,  die  feder  drupp  ...  —  In  Spangen - 
berg's  Gansskönig  wollen  die  Vögel  den  Wiedehopf  zum  König 
wählen,  weil  er  die  Krone  auf  dem  Kopfe  trage.    Vgl.  unsere  Nr.  289. 

Ik  stink.  Im  Vogelparlament  sagt  er:  Seet  here  in  myn  nest, 
unrenichhet  is  aller  best:  Ndd.  Jahrb.  XIV  S.  110,  vgl.  S.  135.  — 


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—     392     — 

Dee  maakt  dat  as  de  wäd'kopp,  dee  kackt  sik  in't  eegen  nest,  wird 
bei  uns  gesagt.  Sein  vater  sey  ein  widhopff  gevest,  dann  er  scheiss 
in  seyn  eigen  nest:  Eye  ring  I  S.  542.  —  Die  Vögel  wollen  nicht, 
dass  der  Wiedehopf  obenan  sitze:  Burkhard  Waldis*  Esopus 
2,76;  vgl.  Kirchhofs  Wenduninuth  7,60.  Die  Brautjungfern 
auf  der  Vogelhochzeit  wollen  nicht  mit  ihm  tanzen,  weil's  um  ihn 
pflegt  zu  stinken:  Haupt-Schmaler  I  S.  257.  —  Der  wydhopff 
must  das  scheisshaus  fegen:  Burkhard  Waldis'  Esopus  2,27 
Zeile  42.  —  Die  hup  die  liess  einen  p  . .,  dass  die  braut  die  nase  stup : 
in  einer  Vogelhochzeit  beiNorrenberglV  S.  102.  Vgl.  unsere 
Nr.  1674  ff.    Vgl.  auch  W.  Franz,  Anim.  Hist.  S.   S.  357  f. 

987 e.  Pineau  S.  518:  mon  nid  est  fait  de  marde  de  chen  et 
de  loup;  vgl.  Rolland  II  8.  102.  Anders  Schulenburg,  Volks- 
thum  S.  155. 

987  h.  Ik  schiet  ehr  wat  . .  .  Ähnlich  vom  Klappern  der 
Mühle:  dat  schitt  ehr  wat,  dat  schitt  ehr  wat,  dat  hett  ehr  lang 
wat  schäten  hatt:  Helpt. 

988.  Gilow  S.  710.  Vgl.  die  Wachtelwacht:  Wunder- 
hörn  S.  108  f. 

989.  Behööd  di  gott:   Schumann  S.  57  Nr.  209b. 

990.  Schumann  S.  57  Nr.  209a,  Gilow  S.  710,  Jahn, 
Volkssagen  S.  482,  Frischbier,  Altpr.  Mon.  XXVHI  S.  589, 
Danneil  S.  242,  Diermissen  S.  39,  Fricke  S.  206,  Andree 
S  340.  Flick  de  bücks  gilt  bei  uns  und  anderwärts  auch  als  Name 
des  Vogels.  —  En  gos'hirerjung  hüürt  ok  de  wachtel  ropen:  Flick  de 
bücks.  Dor  besüht  he  sien  un  secht:  mien  bücks  is  heil,  is  gistern 
abend  ihrst  von  mien  wääsch  flickt:  Jabel. 

994.  Hick  kurrwick:  aus  Kröpelin;  puttgelütt:  Liehtenhagen. 
Ähnliches  bei  Schiller  H.  II  S.  11.  Ich  füge  hinzu:  putpurlut  bei 
Frischbier,  Wtb.  II  S.  194,  kuttke  plick:  Brunk,  JJrquell 
V  S.  55,  tütjeblick,  kütjeblick:  Strackerjan  HS.  106. 

997a.  Tritt  mich  nit:  Alemannia  IV  S.  161  (aus  dem 
Jahre  1690),  smitt  mi  nit:  Woeste,  Wtb.  S.  244,  schnid  mi  nich: 
Gilow  S.  710,  gang  m'r  ewäg:  Schild  III  S.  42. 

998  a.  Allgemein  ndd.  und  hd.  Schon  im  Eselkönig  S.  223: 
der  Wachteln  Bück  den  Ruck. 

998  b.  Esel  bück  di,  wird  bei  uns  sonst  dem  zugerufen,  der  in 
Gefahr  ist,  sich  den  Kopf  zu  stossen. 

999.  Vgl.  vom  Wachtelkönig:  Gilow  S.  711. 
Anderes  von  der  Wachtel  an  37  Stellen. 

1000.  Schumann  S.  58  Nr.  210  b.  —  Mi  grug't.  Vgl. 
Nr.   1008. 

Anderes  von  der  Wildtaube:  Woeste,  Volküberlief.  7  Nr.  10, 
Fiedler  S.  92,    Fontaine  S.  34  Nr.  14,    Schüttelkopf,  Neue 


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—     393     — 

Carinthia  1890  S.  136  Nr.  6,  Baumgarten  I  S.  103,  Schild  III 
S.  42,  Swainson  S.  166  f.  Vgl.  Anmerkung  zu  Nr.  299.  —  Die 
Holztaube  rühmt  sich  ihrer  Jungen  gegenüber  der  Krähe:  Wie  de- 
in ann  S.  296. 

1003.  Schumann  S.  58  f.,  Frischbier,  Volksreime 
S.  70,  Diermissen  S.  39,  Andree  S.  340,  Masius  I  S.  390. 
Vgl  Waldbrühl  S.  4,  Volkskunde  I  S.  180  Nr.  21,  Revue 
celtique  V  S.  191. 

1007.  Schumanns.  59  Nr.  210  e,  Pomm.Bl.  VII  S.  111.— 
Rucke  die  kuh.    So  auch  Nr.  296a  V.    Vgl.  Rochholz  S.  89. 

Anderes  von  der  Taube:  Brunk,  Urquell  V  S.  55,  Peter  I 
S.  69,  Fontaine  S.  34  Nr.  12,  Schulenburg,  Volksthum  S.  154. 

1008.  Allgemein.  Wenn  de  uhl  ehr  kuwitt  röppt:  Rein- 
hold,  De  Schatzgräwer  un  sien  Kind  S.  110.  Ebenso  Urquell  I 
S.  124.    Kiwiet:  Schumann  S.  58  Nr.  214b. 

Mi  grug't.    Vgl  Nr.  1001  c  und  Nr.  1346. 

1008  aV.    Dodendamm.    Vgl.  B.  I  Nr.  967,33  f. 

1008  b.  Wutsch  oder  stainäul:  wenn  er  schreit,  so  schreit  er 
zitterent  hu  hu  hu,  als  ob  in  friese  oder  er  zandklaffe  vor  froscht: 
Konrad  von  Megenberg  S.  224.  —  Schuderihu:  Schw.  Wtb. 
II  S.  1823.  To-whoo,  cold  toe:  Chambers  S.  191.  Vgl.  auch 
Rolland  II  S.  44:  der  Kauz  muss  immer  frieren,  weil  er  sich 
weigerte,  den  roitelet  bekleiden  zu  helfen. 

1009.  Schumann  S.  58  Nr.215a,  Woeste  S.  130,  Kuhn- 
Schwartz,  Ndd.  S.  S.  452,  Urquell  I  S.  74,  Grundtvig, 
Fuglene  S.  39.  Vgl.  Curtze  S.  476  (klawitt),  Vilmar  S.  206 
(kridewiszchen),  Hertel  S.  136  (kleiderweiss). 

1010.  Kogok:  Schulenburg,  Volksthum  S.  152.  Vgl. 
Anmerkung  zu  Nr.  562  (gigack). 

1011.  Klaashahn.  Vgl.  Schiller  H.  I  S.  10.  Dazu 
Schumann,  Mb.  Mitt.  V  S.  15. 

1012.  Vgl.  Nr.  1024.  —  De  ollen  Jungfern  kamen  nich  in'n 
himmel;  dee  möten  as  snartendarts  in  de  luft  rümfleegen:  Stresendorf. 
Holzmayer  S.  80:  Alte  Jungfern  gehen  in  Brachvögel  über.  Vgl. 
Tobler,  Kl.  Sehr.  S.  140,  sowie  Nr.  1024  und  Nr.  1055.  —  Die 
Möven,  die  beim  Sturm  hinter  dem  Schiffe  her  schreien,  sollen  alte 
Seeleute  sein:  aus  Wismar. 

1014.  Vgl.  Steiner  S.  233  f. 

1015.  Anders  Diermissen  S.  36  Nr.  168 (bot  füer),  Reusch, 
Sagen  S.  124  (ek  versup).    Vgl.  Ndd.  Jahrb.  XIV  S.  141  Nr.  21. 

Der  Besitzer  des  jetzigen  Hausgutes  Woosten  war  vor  langer 
Zeit  ein  Herr  von  Linstow.  Dieser  hatte  einen  Dienstmann,  der  sich 
dem  Trünke  ergeben  hatte  und  trotz  aller  Mahnungen  des  Geistlichen 
nicht  von  dem  Laster  lassen  wollte.    Als  nun  der  Pastor  am  Sonntag 


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—    394     — 

zur  Kirche  ging,  und  sah,  dass  der  Säufer  wieder  beim  Trinken  war, 
verfluchte  er  ihn,  ewig  als  Rohrdommel  im  Bruch  zu  leben  und  seinen 
letzten  Wunsch  zu  rufen :  'N  rum,  n  rum.  Tagelöhner  in  Woosten. 
Über  das  Brüllen  der  Rohrdommel  vgl.  Sprenger,  Ndd.  Korr.- 
Bl.  XVI  S.  40,  Russwurm,  Eibofolke  II  S.  198,  L.  Tobler, 
Kl.  Sehr.  S.  142. 

1017.  Den  ihrsten  kroon  mööt  man  mit  de  letzt  speckwäd'  smiten, 
denn  kamen  keen  maden  in't  fleesch.  Mehrfach. 

1018.  Schumann  S.  58  Nr.  214,  Jahn,  Volkssagen  S.  470, 
Pomm.  Bl.  I  S.  56,  Frischbier,  Naturkunde  S.  283,  Schulen- 
burg, Volksthum  S.  154.  —  Der  Star  ruft  bei  strenger  Kälte  im 
Frühjahr:  Pfuii,  pfuii:  Belsch.  —  Vgl.  Schulen  bürg  S.  151  f. 
(vom  Kranich),  Revue  XII  S.  55,  Rolland  VI  S.  188. 

1019.  Vgl.  Schiller  H.  II  S.  17. 

1021.  Snartendart.  Vgl.  Schiller  H.  II  S.  18.  Ebenso: 
Pomm.  Bl.  I  S.  67.     Vgl.  auch  Anmerkung  zu  Nr.  1012. 

1022.  Vgl.  Schiller  H.  I  S.  8. 

1023.  De  blarrt  (meckert)  as  ne  hawerzäg ,  sagt  unser  Volk 
von  albernem  Lachen. 

1025.  Mariken  röhrt  so  väl,  dat  gifft  ragen,  hörte  ich  hier  in 
Waren. 

1026.  Schulenburg,  Volksthum  S.  157:  Grab  durch. 
1028.    Dick   Trin    von    der    Haubenlerche   und   Grauammer: 

Pomm.  Bl.  I  S.  72. 

1030.  Zwillich,  zwillich  ruft  der  Sperling:  aus  Wismar. 
Ebenso  E.  Meier  S.  31  Nr.  101.    Vgl.  auch  Anmerkung  zu  Nr.«965. 

1032.  Lisebett  vom  Amselhahn:  Pomm.  Bl.  I  S.  59;  von 
der  Drossel:   Gilow  S.  116,   Woeste,  Volksüberlief.  S.  7. 

1038.  Ebenso  von  der  Bachstelze:  Schumann  S.  63  Nr. 236. 

1039.  Vgl.  Nr.  790. 

1043.  Schumann  S.  67  Nr.  243,  Gilow  S.  436,  Jahn, 
Volkssagen  S.  487,  Drosihn  S.  76  f.  Nr.  147  f.,  Frischbier, 
Naturkunde  S.  309,  Engelien-Lahn  S.  200,  Danneil  S.  159, 
Wegener  I  S.  77,  Wegener,  Magdeb.  Gesch.-Bl.  XVIII  S.  382, 
Strackerjan  II  S.  107,  Smidt  S.  44.  —  Vgl.  Anmerkung 
zu  Nr.  598. 

Wenn  de  poggen  quarren,  seggen  de  kinner:   se  krigen  tähnen. 

Aus  Perdöhl. 

1045.  Bair.  Mitt.  1898  Nr.  3  S.  1  (paap-Märtl),  Asmus, 
Pomm.  Bl.  VH  S.  111  (Luther  —  papst  —  rabbi).  —  Polnische  und 
deutsche  Frösche:  T reich el,  Altpr.  Mon.  XXX  S.  338. 

1048.  Vgl.  Pomm.  Bl.  I  S.  56  (Die  Frösche  höhnen  den 
Amtsflscher  Mürck,  indem  sie  dessen  Namen  rufen). 


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-     395    — 

1049.  Schumann  S.  66  f.  Nr.  242,  Pomm.  Bl.  I  S.  68. 
Wlislocki,  Veckenstedt's  Zts.  I  S.  481:  regen  fällt  Vgl.  auch 
Reuter  B.  IV  S.  45.  Vagel  natt:  vgl.  Schiller  H.  I  S.  4.  — 
De  poggen  ropen  natt  natt,  gifft  wat  uppe  jack:  Grevismühkn. 

1051-1054,  Schümanns.  67  (mien  fru  is  dood,  eenwedder 
harn),  Haas,  Schnurren  S.  101,  Diermissen  S.  41  Nr.  192  (min 
kind  is  dod,  sali  en  gräun  kleed  anhebben).  Vgl.  Strackerjan  II 
S.  107  (Hinnerk,  din  vader  is  dod  —  Frärk,  min  moder  is  dod). 

1052.  Polunt.  Vgl.  tulunk:  Froschmeuseler  1,  1,  2,  69; 
utrunk,  corunk,  klunkerlekunk :  ebendort  2,  4,  2,  41.  —  Auf  die 
Frage:  wo  hest  da  stahn  (als  Soldat),  wird  bei  uns  im  Scherz  ge- 
antwortet: ik  heff  ünner  de  brüch  stahn,  wo  se  seggen:  puup,  kack  ut, 
oder:  ik  heff  bi  de  Jägers  stahn  unner  de  brüch,  de  ümmer 
prrbump  seggen. 

1055.  Gilow  S.  680,  Pomm.  Bl.  I  S.69,  Haas,  Schnurren 
S.  109  (die  Unke  war  einst  eine  Prinzessin,  die  alle  Freier  zurück- 
wies); Holm,  Kost  un  Kinnerbeer  S.  101,  Dunger  S.  81, 
Fontaine  S.  34  Nr.  17.  Vgl.  Drosihn  S.  77  Nr.  149  (nu  krieg 
ik  keinen  mann  -  dat  is  di  gaud).  Vgl.  auch  Grohmann,  Aber- 
glauben S.  83  Nr.  598.  —  De  ollen  Jungfern  kamen  up  de  groot 
wisch;  dor  möten  se  ropen  as  de  poggen  hnpark:  Vipperow.  Vgl. 
Anmerkung  zu  Nr.  1012. 

Anderes  vom  Frosch  und  der  Unke :  S  c  h  u  m  a  n  n  S.  67  Nr.  244  a, 
Gilow  S.  437,  Strackerjan  II  S.  107  (vgl.  Kern-  Willms  S.  2 
Nr.  7),     Holtmann  S.  51,    D.  M.  V  S.  55,    Haltrich  S.  156, 
Rochholz  S.  95;    Volkskunde  I  S.  180,   Wlislocki,   Vecken 
stedt's  Zts.   I   S.  481,     Sdbillot,    H.  Br.   S.  346,    A.  Seidel 
Geschichten   und   Lieder   der  Afrikaner   S.  156  f.     Vgl.  Wacker 
nagel,    Voc.  Var.    S.  13.    S.  17.    S.  18.    S.  29.  S.  31,    Frosch 
meu seier  2,  5,  4,  70.  —  Hest  du  den  rotstrump  nich  sehn  u.  ä. 
(vgl.  Anmerkung  zu  S.  4:   herr  rotebein):    Gilow  S.  436,    Smidt 
S.  44,    Fontaine   S.  34  Nr.  16,    Rochholz  S.  94  f.,    Brenner 
S.  53  Nr.  144,  Herzog,  Kinderbuch  S.  30  f.    Vgl.  Frischbier, 
Altpr.  Mon.   XXVIII  S.  590  Nr.  64   (kömmt  de  rotfot,    schleit  ons 
alle  dot,  woll  wi  grine  ui  ui  ui).     Anders  Baumgarten  I  S.  112 
(Jagl,  hast  ön  Stöffl  nia  göseha). 

Der  Unkenruf  wird  der  Ringelnatter  zugeschrieben:  Vilmar 
S.  424,  dem  Molch:  Schw.  Wtb.  IV  S.  172. 

Aus  Mecklenburg  habe  ich  nachzutragen: 

Die  Frösche  rufen :   Frische  fröschle  kröne  jeck  jeck  jeck. 

Alter  Holländer  in  Rostock  aus  Besitz. 

1056.  Volks  mann,  Urquell  HI  S.  141;  vgl.  Jahn,  Volks- 
sagen S.  459  (die  Mücke  ruft  so  im  .Krieg  der  Tiere).  —  Vgl.  auch 
Nr.  278.  —  De  müggen  frünnigen  sik  so  dull  bi  eenen  an,  sagte  zu 
mir  einmal  ein  Alter. 


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—     396     — 

1057.  Gilow  8.  381,  Fiedler  S.  92  Nr.  158.  Würdig 
S.  44:  "Wir  kommen  alle  sieben. 

1058.  He9t  nich  mihr  an  as  dirs'.  Ebenso  wird  bei  nns  nnd 
anderwärts  das  Sausen  des  Ostwindes  gedeutet:  dirs',  nämlich 
Böcke,  Kleider. 

1059.  Zwei  Drescher  sind  auf  der  Scheundiele,  Erbsen  zn 
dreschen,  der  eine  auf  diesem,  der  andere  auf  jenem  Ende.  Der  erste 
schlägt  zu  und  fragt:  Bruder,  hast  du  was  vernommen  ?  Nein.  Na, 
Bruder,  denn  komm.  (Das  Korn  ist  noch  nicht  dreschreif;  die  Erbsen 
pahlen  nicht  aus).  Holzwärter  in  Damerote. 

1061.  Strackerjan  II  S.  111:  lat  ut,  Fricke  S.  15: 
tüh  fut. 

1062.  Dieselbe  Frau  erzählte  mir:  Nijohrsnacht  güng  mien 
oll  vadder  na  'n  immenstock  hen.  Denn  schööt  he  dor  dreemal  roßwer 
un  säd' :    So,  immen,  nu  wünsch  ik  juueh  n  fröhliches  nijohr. 

Dans  la  nuit  de  Noel  on  entend  les  ruches  d'abeilles  ce'le'brer 
par  un  cantique  merveilleux  la  naissance  du  Sauveur:  Kolland  III 
S.  268  Nr.  7  (aus  Oli  vier,  le  canton  de  Vaud  I  S.  327).  —  Bienen 
bilden  um  eine  fortgeworfene  Hostie  eine  Monstranz  von  Wachs: 
Menzel,  Symbolik  I  S.  130.  —  In  der  Normandie  glaubt  man,  dass 
die  Bienen  alles  verstehen,  was  man  sagt,  und  sich  für  Beleidigungen 
rächen:  Menzel,  Unsterblichkeitslehre  II  S.  128. 


1063  f.  Lümmel.  Dann  eil  S.  267.  Vgl.  Nr.  366  &  — 
Kuhn,  W.  S.  II  S.  82  (aus  Rügen:  zum  Bock:  lümmel,  lümmel, 
dickop,  giv  mi  dinen  kop,  willen  beide  tuschen). 

1064.  Gilow  S.  88.  —  Lümmeln.  Der  Stier  lädemlet: 
Schw.  Wtb.  in  S.  1071. 

Unse  Jakob  (Jackel)  frett  so  väl.  Der  Bolle  heisst  Jäx:  Eis. 
Wtb.  I  S.  414,  Jodel:  Schmeller-Frommann  I  S.  1201. 

1065.  Bulle  bulle  wehr  di,  ihrst  ät  abendbroot,  nahst  stööt 
s*  all  doot.  AÜkalen. 

Anders  Wegener  I  S.  68:  bulle  bulle  kmskopp,  laewet  diene 
fruu  noch  . . . 

1078.    Ebenso  Gilow  S.  88. 

1081.  Ähnlich  Pomm.  Bl.  VII  S.  60,  Kuhn,  W.  S.  H 
S.  82  (stött  en  armen  man  nich  döt). 

1084.  Slah  de  luus  up  'n  töller  doot  . . . :  das  stammt  aas 
einem  weit  verbreiteten  Abzählreim. 

1093  f.    Ähnlich  Wegener  I  S.  67  f. 

1094.  Anders  Fiedler  S.  96  f.  Nr.  171  (drag  mek  bet  nan 
Blockenbarg). 


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—     397     — 

1098.  Wo  bullert  di  de  btrak  . .  .  Das  ist  aas  einem  anderen 
Volksreim  entlehnt:  du  lütt  diern  mit'n  roden  rock,  wo  bullert  di 
de  buuk  . . . 

1100.    Ähnlich  Schumann  S.  43. 

Andere  Anrufe  an  den  Bollen:  Pomm.  Bl.  VII  S.  60  (bull 
bull  bie,  zick  zick  zie),  Wegener  I  S.  68  f.  Nr.  222,  Crecelius 
IS.  208  (brommele beattsacher),  Weinhold,  Beiträge  S.  12  (brummer- 
beutel,  vesperläutel),  Schles.  Mitt.  H.  II  S.  45  (brommelochse, 
stfrochse,  zöppelmötze,  toback),  Schuster  S.  344  Nr.  74,  Sieb. 
Korr.-Bl.  XVII  S.  106,  Stöber  S.  71,  Blaas,  German.  XX 
S.  350  Nr.  27;  Rolland  V  S.  14,  S.  30. 

Aus  Mecklenburg  trage  ich  nach: 

Bulle  bulle  bätzen,  stööt  mi  mich  de  kätzen.  Priepert. 

Bulle  bulle  basten,  de  köh  dee  gähn  in  n  gasten,  de  köh  dee 
gähn  in  't  winterkuurn,  Korl  kricht  weck  an  de  uhren.         Boiensdorf. 

1104.  Wegener  I  S.  69  f.,  Tuxen  S.  67,  Augustiny 
S.  112.  Als  Spielreim:  Schl.-Holst  Jahrb.  III  S.  451,  Schütze 
II  S.  88,  Frischbier,  Volksreime  S.  25.  Strohoot  S.  108:  an 
dat  eegensinnig  Kind. 

1106.    Meister.    Vgl.  Nr.  411  ff. 

1108.  Teh.  Vgl.  zehe,  zeho:  Hildebrand  bei  Dähnhardt, 
Volkstüml.  II  S.  135  f. 

1109.  Sasst 'n  breef  mitnähmen.  Reinke  Vos  4484:  Lampen, 
de  myne  breue  plach  to  dre&hen.  —  Der  Hase  war  ein  brieffträger: 
Burkhard  Waldis'  Esopus  2,27,  vgl.  3,21.  —  Portalettere  bei 
Widter-Wolf  S.  280;  vgl.  R.  Köhler,  Kl.  Sehr.  I  S.  323.  — 
Man  könne  ihn  gebrauchen  an  statt  eines  postilions  oder  postbotten: 
Schuppius,  Schriften  I  S.  107. 

Namen  des  Hasen. 

Martin.  Auch  broder  Martin  hörte  ich  den  Hasen  nennen. 
Vgl.  unten  Nr.  1860.  —  Über  Lampe  vgl.  Grimm  R.  F.  S.  169, 
Lübben,  Thiernamen  S.  31,  Glöde,  Zts.  f.  d.  Unt.  V  S.  585, 
S.  741  ff.,  VII  S.  115  ff.  Vgl.  auch  Lampreel  tür  das  Kaninchen: 
Martin,  Reinaert  S.  XL.  —  Koord,  Kördkeri  (vgl.  Woeste,  Ndd. 
Jahrb.  HI  S.  111);  Klaas,  Frerk:  bei  Schiller  H.  ni  S.  1.  — 
Graujack.  De  gris',  musch  gris  heisst  bei  uns  der  Hase.  Vgl.  An- 
merkung zu  S.  6.  —  In  der  Schweiz  heisst  der  Hase  jud  ( „mit  dem 
tert.  comp,  vielfacher  Verfolgung"):  Schw.  Wtb.  HI  S.  13.  — 
Andere  Namen  in  der  Anmerkung  zu  Nr.  40. 

1111.  Vgl.  Wegener  I  S.  70  Nr.  231,  Drosihn  S.  73 
Nr.  131,  und  den  Abzählreim  bei  Kuhn,  v.  d.  Hagen's  German. 
Vni  S.  230. 


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—     398    — 

Noch  ein  anderer  Anruf  an  den  Hasen  bei  Birlinger,  Nimm 
mich  mit  8.  108:  Has',  has,  langohr,  du  gibst  einen  guten  tampor 
(tambour). 

1117.  Ähnlich  Gitte'e,  Urdsbrunnen  B.  VI  S.  73,  Vloten 
S.  99,  Volkskunde  I  S.  83  Nr.  17,  S.  178  f.  D'  flödaumaus 
gukt  allö"  hafal  aus:  Baumgarten  I  S.  110.  —  Über  den  Glauben, 
dass  die  Fledermäuse  Speck  fressen,  vgl.  Mülle nhoff,  Die  Natur  S.  7. 

1119.  W.Schmitz,  Die  Misch-Mundart  S.  67:  dr  düfel  frett 
dech  de  melk  ut. 

1120.  Strackerjan  II  S.  93,  Dirksen  S.  27  und  D.  M. 
VI  S.  423  f.  (Firmenich  I  S.  286)  aus  dem  Münsterlande:  bawen 
up  dat  rathus.  —  Gilow  S.  162:  fleig  mi  nich  in't  radhus.  — 
Woeste,  Volksüberlief.  S.  6:  ba  hiäs  du  din  hus  —  orame 
bremmen-stene;  vgl.  Gilow  S.  162.  Woeste,  D.  M.  V  S.  277: 
wa  kömste  'rus,  us  dem  älden  hus  'erus;  ähnlich  Fontaine  S.  28. 

1122.    Vgl.  Fiedler  S.  94  Nr.  163,  Schuster  S.  343  Nr.  72. 

Andere  Anrufe  an  die  Fledermaus:  Der  richtige  Berliner 
(1880)  S.  103  Nr.  123  (zieh  den  bäcker  de  hosen  aus),  Gelbe, 
German.  XXII  S.  298;  Schulenburg,  Volkssagen  S.  259,  Volks- 
thum  S.  151.    Vieles  andere  (franz.  ital.  engl.)  bei  Rolland  I  S.  5  ff . 

Aus  Mecklenburg  trage  ich  nach: 

Fledermuus,  kruup  dörch't  huus,  wies  mi  dien  kleen  ögling: 
wenn  du  dat  nich  dohn  wisst,  smiet  ik  di  in  *n  graben ,  fräten  di 
de  raben.  BeiseJimc. 


1123.  In  einzelnen  Gegenden  des  Landes,  in  denen  die  Weihe 
selten  ist,  sind  Anrufe  an  den  Raubvogel  völlig  unbekannt.  —  Die 
Litteratur  aus  anderen  Ländern  ist  gegenüber  der  heimischen  Fülle 
auffallend  spärlich.  —  Die  Anrufe  an  die  Weihe,  den  Habicht,  die 
Krähe  und  den  Haben  gehen  vielfach  durcheinander. 

Im  Strelitzer  Lande  sind  mir  abergläubische  Mittel  gegen  die 
Schädigung  des  jungen  Geflügels  durch  Raubvögel  in  grosser  Zahl 
begegnet.    Ich  greife  hier  nur  zwei  Proben  heraus: 

Wenn  man  die  kleinen  Gössel  auf  die  Weide  bringt,  so  macht 
man  dort  drei  Knoten  in  einen  grünen  Strauch,  und  sagt  dabei:  Hier 
bring  ik  mien  gössel  rut,  hier  binn  ik  an  dissen  struuk  kreih  un 
weih  un  all  de  anner  deuwelei:  im  namen  gottes  ...:  Leussow; 
ähnlich  mehrfach.  Oder :  Will  direr,  hier  bring  ik  juuch  tamm  direr, 
dor  scßlt  ji  nich  ihrer  von  äten,  ihrer  Mudder  Maria  ehr  kind  nett 
vergäten:  Alte  Tagelöhnerfrau  in  Krickow. 

Von  einem  Schielenden  hörte  ich  hier  in  Waren  sagen:  dee  is 
to  lang*  bi  de  gös'  wäst,  nett  ümmer  na  de  wih  käken. 

1124.  Wäderhex.  Schlagen  krähende  Hennen  während  des 
Krähens   mit  den  Flügeln,    so   heissen   sie   weedahexn,   und  werden 


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sofort  dem  Juden  verkauft:  Urban,  Zts.  f.  öst  Vkk.  III  S.  115. 
Wäderhex  wird  bei  uns  auch  als  Scheltname  für  Frauenzimmer 
gebraucht,  wie  auch  dunnerhex ;  vgl.  unten  ftiürhex.  Stöppelhex  wird 
die  Weihe  gescholten  bei  Treichel,  Altpr.  Mon.  XXX  S.  316. 

1124  V.  In  vierunviertig  (fiefunföfftig)  stonn.  Die  Zahlen  44, 
55,  77,  99  begegnen  vielfach  in  Reimen  und  Sagen  unseres  Volkes. 

Denn  geit  de  weit  to  grunn\  Vgl.  Nr.  1134.  —  Kiwit,  wur 
bliew  ick,  wenn  de  weit  vergeht:  Haas,  Schnurren  S.  101. 

1132.    Ähnlich  Po  mm.  Bl.  II  S.  91  Nr.  5. 

1133  ff.  Waterhex.  Wasserhex  für  die  Libelle:  Eis.  Wtb. 
I   S.  397. 

1146  ff.  Gilow  S.  506  (schawi,  du  olle  hur,  din  mutte  sitt 
up'n  moelendur);  Knoop,  Volkssagen  S.  174  („an  die  Krähe": 
wi  wi  wauer,  du  ull  hauer,  wi  wi  wex,  du  ull  hex). 

1147  aV.  Gäle  taterhuur.  Kinder  rufen  hinter  einer  Hexe 
her:  Hexen,  fexen,  Tatersch  gel,  riden  up'n  bessenstehl:  Derboeck, 
Spledder  un  Spöhn  II  S.  68.  —  Dee  is  gäl  as  'n  Tater.  —  Von 
Tatern  erzählen  viele  Sagen  unseres  Volkes.  Taterglow'  =  Aber- 
glaube. Taterpack  —  Pöbel.  Vgl.  Tatern  im  Rätsel  B.  I  Nr.  435  a 
und  c    Vgl.  auch  Nr.  1164b:  dien  moder  is  de  gäle  dam. 

1156.    Vgl.  Nr.  1214  ff. 

1157  b.  Der  deubel  is  dien  buur,  der  deubel  is  dien  ackers- 
mann.  Vgl.  im  Anruf  an  den  Habicht:  der  deibel  is  dein  bruder, 
der  kuckuck  ist  dein  ackersmann:  Po  mm.  Bl.  II  S.  91. 

1163  c.  Dien  grossmudder  is  mit  füür  un  bloot  begaten.  Dat 
gessel  is  möt  blie  on  blot  begate:  Frischbier,  Volksreime  S.  54; 
Günther  S.  7  Nr.  18  (Gilow  S.  738,  Firmenich  I  S.  165): 
wi  wi  witte  tungen,  din  kinne  sünd  veschlungen,  sünd  in'n  roden 
kästen  schlaten,  sünd  all  heil  mit  blaud  begaten;  ähnlich  Fiedler 
S.  95  Nr.  166;  Härtung,  Zts.  d.  V.  f.  Vkk.  VI  S.  217:  hulewih 
du  dicke  trummel,  deine  gänschen  sind  mit  rotem  blut  begossen. 

1166.  Ebenso  Diermissen  S.  39  Nr.  178. 

1167.  Füürhex  ist  bei  uns  auch  als  Scheltwort  für  Frauen- 
zimmer üblich,  wie  brennhex  und  füürdüwel,  füürmäuser,  füürbrenner. 

1170  ff.  Sohnrey,  Ndd.  Korr.-Bl.  VI  S.  72:  weike  stehl- 
deif,  din  vader  is  n  mehldeif,  din  mutter  is  'n  pannenflicker,  lärt  deck 
alle  schelmenstücke;  Wegener  S.  91  f.  Nr.  316  f.:  dien  voad'r  is  n 
stehldieb,  diene  mutt'r  iss  ne  huure  mit  ne  blanke  schnüre,  oder: 
sitt  op  'ne  joldne  schnüre;  Kuhn-Schwartzt  Ndd.  S.  S.  453,  danach 
Firmen  ich  in  S.  120:  raweih,  du  kükendßf,  din  vader  un  modder 
is  en  dßf,  to  Neistadt  hangen  beie  ant  galgenrad.  —  Vgl.  auch  Nr.  1225. 

1173.  Dien  mudder  sitt  in'n  rosengoorn  ...:  ist  aus  dem 
bekannten  Wiegenliede  entlehnt.     Vgl.  auch  Nr.  1231  und  Nr.  1638. 


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—     400     — 

1175.  Wies  mi  dinen  titt.  So  auch  Frischbier,  Volksreime 
S.  57,  Treichel,  Altpr.  Mon.  XXIX  S.  163;  Drosihn  S.  69 
Nr.  114:  haiewich  witte  . . .  wo  lang?  as  e  strähleatrang.  —  "Wo 
groot?  As  n  broot  u.  s.  w.  Ähnlich  im  Anruf  an  die  Schnecke: 
Sieb.  Korr.-Bl.  XVII  S.  106,  und  im  Spielreim:  Kuhn,  v.  d. 
Hagen's  German.  VIII  S.  231. 

1178.  Wecker  treckt  de  klocken?  Wecker  maakt  de  kuul? 
Im  Glockenreim :  bumm  bumm  beier  . . .  heisst  es :  kukuk  is  de  kulen- 
gräwer,  adeboor  de  klockenlüdder,  kiwitt  is  de  schöler  mit  sien  swester 
un  bröder.     Vgl.  auch  Nr.  1527. 

1181.  Sehr  alter  Reim.  Ähnlich  Po  mm.  Bl.  II  S.  112  aus 
der  nahen  Demminer  Gegend :  Schewih  schewex,  du  büst  'ne  olle  hex. 
Wo  hest  din  vadder  un  mutter  laten  ?  In  n  hogen  himmel  schlaten. 
Wenn  eh'  wist  du  s'  wedderhalen?  Wenn  de  kuckuk  röppt;  mit  dem 
Zusätze  des  Einsenders :  während  wir  in  schier  endloser  Wiederholung 
kuckuck  kuckuck  riefen,  hatten  wir  die  Vorstellung,  dass  die  Weihe 
fortflöge,  um  Vater  und  Mutter  zu  erlösen. 

1182.  Wenn  de  rogge  riep  is  .  . .    Vgl.  Nr.  1252  ff. 
1187.    Ähnlich  Pomm.  Bl.  I  S.  74  f. 

1187  V.  De  adeboor  sali  kamen  und  klappern  an  dien  slott. 
Vgl.  im  Anruf  an  den  Storch:  heilebart  du  klippteklapp,  sluut  dat 
slötchen  vor  dat  schapp:  Wegener  I  S.  90  Nr.  309. 

1191.  Wegener  S.  93  Nr.  322:  loat  de  gösseln  sittfn; 
and'rt  joahr  schasst  n  graut'n  gant'r  hoal'n. 

1195.  Dor  willn  wi  di  den  kopp  verkilen.  I  möcht  der  de 
chopf  verspalte:  Rochholz  S.  91. 

1200.  De  (dat)  huweh.  Huwih,  huweh,  hawih  werden  in 
Mecklenburg-Strelitz  vielfach  als  Namen  des  Vogels  gebraucht,  Dor 
flüggt  'ne  hawih:  (Zander),  Bunte  Biller  ut  min*  Kinnerjohren 
S.  127.  Vgl.  auch  Nr.  1175  V  und  Nr.  1206  f.  Ebenso  schawi: 
Gilow  S.  506,  schawik  (=  Habicht):  Woeste,  Wtb.  S.  226, 
haweih:  Kehrein  S.  189;  ähnlich  hopp  dekröe  für  die  Krähe: 
Weinhold,  Beiträge  S.  46. 

1202.  Fleech  oewer  n  blanken  see.  So  auch  Drosihn  S.  69 
Nr.  114  f.  Anders  Gilow  S.  506:  schawi  du  olle,  fleig  .na  bärwolle, 
fleig  cewer'n  breiden  stein  un  terbreck  di  arm  un  bein. 

1212.  Äg'  mal  Mach  mer  nen  ringe:  Rochholz  S.  90; 
mach  mir  sieben  (dreizehn)  ring':  Wlislocki,  Veckenstedt's  Zta. 
I  S.  481;  Herzog,  Kinderbuch  S.  27,  Schw.  Wtb.  II  S.  1272: 
weih,  mach— mer  en  höchen  ring,  oder  ich  schlo-der  en  fiirigen 
hammer  in  grind.  Ähnlich  an  den  Habicht:  Curtze  S.  281:  hinkel- 
hopch,  flieg  in  runden  krees,  sollst  ö  das  beste  hinkein  honn;  flayg 
dreymal  um  und  um,  kraygst  an  alts  henna  drum:  Schönwerth 
I  S.  351,  ähnlich  Firmenich  IE  S.  561;  Birlinger,  Nimm  mich 
mit  S.  86:  kennen vogel,  mach  den  ring,  dass  der  boden  nicht  verspring; 


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zum  Bassard:  fais  trois  fois  le  tour  de  la  maison:  Rolland  II  S.  15; 
ähnlich  an  den  Raben :  rapp  rapp,  mach  mer  en  ring,  oder  da  bist  ds 
teufelskind:  Vonbun,  Beiträge  S.  109,  vgl.  Rochholz  S.  91. 

1213.    Vgl.  Nr.  1233  und  1340  ff. 

Andere  Anrufe  an  die  Weihe  bei  Wegener  S.  92  f.,  Frisch- 
bier, Volksreime  S.  57  f.,  S.  279,  Naturkunde  S.  286,  Treichel, 
Altpr.  Mon.  XXIX  S.  164,  XXX  S.  315  f.,  Fiedler  S.  95  Nr.  166V 
(ulewei,  deine  kinder  schreien),  Haase,  Urquell  N.  F.  I  S.  116  (dinn 
huss  brennt,  dinne  fraue  wennt),  Stöber  S.  78  Nr.  320,  Herzog  1.1. 

Nachträglich  ist  mir  auch  ein  Anruf  an  den  Habicht  zugegangen : 

Haawk  haawk  kükendeef,  wat  büst  da  vör'n  bunten  sleef. 

Von  einem  Bütxower. 

Andere  Anrufe  an  den  Habicht  bei  Gilow  S.  222,  Fr  icke 
S.  219,  Woeste,  Volksüberlief.  S.  5,  Kuhn,  W.  S.  II  S.  77, 
Frischbier,  Volksreime  S.  57,  Wegener  S.  79,  Prümer  8.  82 
Nr.  33,  Seitz,  Allitteration  S.  72,  Sohnrey,  Ndd.  Korr.-Bl.  VI 
8.  72,  Curtze  S.  281,  Schuster  S.  343  Nr.  69,  Fronius  S.  43, 
Peter  I  S.  63  f.,  Fontaine  S.  28  Nr.  9,  E.  Meier  S.  23, 
Kaindl,  Zts.  d.  V.  f.  Vkk.  VIII  8. 187  Nr.  303,  Wiedemann  S.407. 

1214-1243.  Die  hier  mitgeteilten  Anrufe  an  die  Krähe  sind 
mir  sämtlich  in  der  Litteratur  nicht  begegnet. 

1214  ff.  Vgl.  Nr.  1156.  Wo  sali  he  heeten?  Ähnlich  an 
die  Fledermaus:  Firmenich  I  S.  286.  ,Vgl.  darüber  Landau, 
Zts.  d.  V.  f.  Vkk.  IX  8.  72  ff.  Aus  Helpt  wird  mir  jüngst  ein 
Abzählreim  mitgeteilt:  Vater  reis't  nach  brummbär,  holt  n  kleinen 
jungen  her.  Wie  soll  er  heissen?  Prinz  von  Preussen.  Wer 
soll  die  windel  waschen?    Anna  mit  de  klappertaschen. 

1214  V.  In  *n  ellerbrook.  Das  ist  bedeutsam.  In  den  Ellerbruch 
werden  Geister  gebannt.  Dee  is  bi'n  leewen  gott  in  n  ellernbrook, 
sagt  unser  Volk  von  einem  Verstorbenen  oder  einem  in  tiefem 
Schlafe  Ruhenden.  —  Vgl.  auch  Pomm.  Bl.  III  8.43  und  Knoop, 
Volkssagen  S.  174. 

1225.    Vgl.  Nr.  1170  ff. 

1231.    Vgl.  Anmerkung  zu  Nr.  1173. 

1 234  ff.    Hans  kark,  ze  kark  wird  auch  als  Scheuehruf  gebraucht. 

1235.  De  kreihgen  hollen  mark,  seggen  wi,  wenn  se  na  de 
aust  uppe  Stoppel  tohoop  Sitten:  Karft;  wenn  de  kreihgen  all  up 
eenen  platz  sik  sammeln  deden,  säden  wi,  se  trecken  to  mark :  Arbeiter 
in  Waren;  de  kreihgen  hollen  termin:  aus  Nienkagen;  de  kreihgen 
lanjldagen,  dat  ward  unwäder:  Dobbertin.  —  Die  Raben  halten  im 
Herbste  Gemeindeversammlung,  um  die  Höfe  des  Bezirkes  unter  sich 
zu  verteilen:  Maurer,  Island.  Volkssagen  8.  170.  —  Die  Krähen 
halten  Hochzeit  im  Herbste:  Baum  garten  I  8.  95. 

1241.  In  unserem  Garten  war  eine  grosse  Silberpappel,  darin 
hielten  die  Krähen  gerne  „Schule";  wenn  dann  die  Hauptmasse  abzog, 

Uecklenb.  Volksüberlieferungen  Bd.  II.  26 


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—    402    — 

nannten  wir  die  Zurückbleibenden  „nasitters":  aus  der  Büixower 
Gegend;  nu  is  school,  säden  wi,  dat  is  de  kreihgenköster :  wenn  eeu 
so  ne  deepe  stimm  hadd:  Waren;  so  'n  lütten  dannenküsel,  wo  de 
kreihgen  abends  infallen,  nennen  wi  de  kreihgenschool :  von  einem 
Mariner;  dat  was  seker  ne  schow  kreihen,  de  dor  nu  tau  scbaui 
trocken,  as  de  dörpjungs  seggen :  Brinckman,  Uns'  Herrgott  vp  Reisen 
S.  139;  wenn  die  Krähen  auf  dem  Kirchendache  sitzen,  so  sagt  man: 
se  hollen  kircb;  die  auf  der  Turmspitze  heisst  de  preester:  Klocksin; 
de  kreihgen  hollen  kirch,  säden  wi,  wenn  se  hümpelwis'  uppe  braak 
sitten  deden:  Pinnow ;  wi  säden  as  jungens,  wenn  de  kreihgen  so 
toboop  fleegen  deden,  de  vördelst  hadd  dat  gesangbook  in  *n  snabel : 
Arbeiter  in  Waren.    Vgl.  auch  Anmerkung  zu  Nr.  977. 

Vgl.  auch  Smidt  S.  44:  Kreiölken,  dat  door  kumt  to. 

1243.  Ähnlich  in  einem  Glockenreim:  adeboor  sali  klocken 
trecken,  kreih  flächt  na  n  himmel,  hahlt  n  korf  vull  kringel,  ik  een, 
du  een,  uns'  oll  katt  mach  ok  een:  Nienliagen;  ähnlich  in  einem 
Schaukelreim :  Briinkendorf. 

Andere  Anrufe  an  die  Krähe  bei  Na t ha nsen  S.  129,  Dirksen 
S.  26,  Firmenich  III  S.  502  (aus  der  Neumark  —  danach  Gilow 
S.  306),  Schollen,  Aach.  Zts.  X  S.  158  Nr.  176,  Frischbier, 
Volksreime  S.  54  f.  (kräh  kräh  gesseldeew  —  kreeg  kreeg  schnodda- 
freter  —  hutsche  ha,  du  kreegefoot  —  de  hafke  bitt  di  in  de  hacke), 
Weinhold,  Beiträge  S. 46  ( P e t e r  I  S.  63),  Hruschka-Toischer 
S.  423  Nr.  277,  Baumgarten  I  S.  94;  Volk  en  Taal  I  S.  8, 
Gittere,  Urdsbrunnen  B.  VI  S.  72,  Volkskunde  I  S.  77,  S.  158 f., 
S.  178;  vgl.  auch  die  Stelle  aus  Gesner  in  der  Zts.  f.  d.  Myth. 
IV  S.  122;  Grohmann,  Aberglauben  S.  66  Nr.  456,  Feifalik, 
Zts.  f.  d.  Myth.  IV  S.  333,  S.  391,  GubernatisS.  534.  —  Anrufe 
an  den  Raben:  Curtze  S.  281  f.,  Firmenich  II  S.  101  (danach 
Gilow  S.  456),  Mülhause,  Urreligion  S.  275,  Eskuche,  Siegerl. 
Kinderl.  S.  46  Nr.  79,  Fontaine  S.  29,  Spiess  S.  70  Nr.  46, 
Vonbun,  Beiträge  S.  109,  Baumgarten  I  S.  98,  Böhme, 
Kinderlied  S.  156  Nr.  742,  Stöber  S.  78,  Heilig,  Alemannia  XXI 
S.  203,  E.  Meier  S.  22  f.,  Kochholz  S.  82,  Zingerle  S.  249. 

Namen  des  Storches. 

1.  Zu  den  in  Nr.  1244  ff.  verzeichneten  zahlreichen  Neben- 
formen von  adeboor  vergleiche  man  noch  die  Anmerkung  zu  Nr.  8. 
Im  Übrigen  verweise  ich  auf  Schiller  H.  I  S.  3  f.  Nachträge 
aus  anderen  Mundarten  unterlasse  ich  hier.  —  Als  „ländliches  Hoch- 
deutsch" wird  mir  aus  Neustrelitz  folgendes  Gespräch  mitgeteilt: 
Papa.  Was  denn,  Thedar?  Da  fleigt  een  vagel.  Den  lass  man 
fleigen,  den  kannst  du  doch  nich  kreigen,  das  is  n  atabater. 

2.  Das  in  Nr.  1244  V  aus  Bockup  angeführte  hainotter  ist,  soweit 
ich  sehe,  auf  die  Gegend  Dömitz- Ludwigslust- Eldena  beschränkt. 
Neben  hainotter  hörte  ich  hannotter;  vgl.  hannotte-schurn  bei  Bartsch 
IIS.  170  Nr.  809.  —  Hannotter,  heinotter:  Danneil  S.  7,  hannotter 


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auch  bei  Parisius  S.  55,  Wegener  S.  90,  hainotter  bei  Masius 
I  S.  392  (aus  der  Altmark),  hernotter:  Schwerin  S.  8,  hanneter: 
DrosihD  S.  68. 

3.  Heilebart  ist  in  Mecklenburg  völlig  unbekannt.  Vgl. 
darüber  K.  E.  H.  Krause,  Ndd.  Korr.-Bl.  V  S.  55.  Ich  finde  es 
bei  Fiedler  S.  94,  Andree  S.338f. ;  hailebat,  halebott  hat  K  u  h  n- 
Schwartz,  Ndd.  S.  S. 452;  heileboar:  Beck  (Braunschweig),  Zts. 
d.  V.  f.  Vkk.  Vni  S.  302,  Danneil  S.  7,  Wegener  S.  87  ff.; 
oaleboart:  Wegener  S.  89.  —  Dazu  vergleiche  man  Frosch- 
meuseler  2,  5,  3,  41  f.:  Wie  sie  mich  denn  in  freundschaft  kennen, 
ihm  storch,  heilbot  und  alvater  (otterwehr)  nenuen;  und  Eselkönig 
S.  217:  Also  das  sie  den  Storeken  auch  daher  an  etlichen  orten  Heyl- 
bote  nennen,  als  der  ihnen  Heyl  und  Glück  verkündige. 

4.  Das  in  Nr.  1244  V  aus  Tornow  bei  Fürstenberg  aufgeführte 
knäppner  ist  in  Mecklenburg  auf  die  Grenzdörfer  zwischen  Fürsten- 
berg und  Dannenwalde  beschränkt.  —  Knepner  hat  schon  Weise, 
Erzn.  449  nach  Grimm,  D.  W.  IV  1,  1  S.  251;  kneppner  u.  ä.  viel- 
fach aus  der  Mark  (Engelien-Lahn  S.  182  f.,  Firmenich 
I  S.  143  u.  A.);  kneppenträger :  Naumann ia  1855  S.  320  (aus  der 
Mark),  Engelien-Lahn  S.  94,  Rubehn,  Oderbruch  S.  56; 
knappendrager :  Firmenich  III  S.  502  (aus  Soldin),  Po  mm.  Bl. 
I  S.  21  (aus  Pyritz). 

5.  Knackober,  knackawer  u.  ä.  bei  Haas  S.  4,  Drosihn 
S.  69,  Frischbier,  Wtb.  I  S.  16  s.  v.  adebar. 

6.  Aus  der  Dömitzer  Gegend  wird  mir  klapphei  als  Name  des 
Storches  mitgeteilt;  klappermann  hörte  ein  Mitarbeiter  in  Vellahn. 

Über  die  Bedeutung  des  Storches  im  Volksglauben  vergleiche  man : 
Haas:     Der    Storch    im    Munde    des    pommerschen    Volkes. 

Stettin  1894. 

ffcochholz:    Der  Storch   nach  schweizerischen  Volksglauben: 

Zts.  f.  d.  Phil.  I  S.  344-350. 

v.  Buchwald:  Atebar  und  Uhu  im  germanischen  Elementar- 
gedanken: Globus  B.  69  (1896)  S.  255  ff. 

Unser  mecklenburgisches  Volk  hat  eine  grosse  Fülle  schöner 
Storch -Sagen  bewahrt,  die  von  der  uralten  Heiligkeit  des  Vogels 
Zeugnis  geben.  Es  sei  mir  gestattet,  aus  den  von  mir  selbst  ge- 
sammelten Stücken  hier  eine  Auswahl  zu  geben: 

De  adeboors  laben  in  ehr  land  as  minschen:  allgemein»  —  De 
adeboor  sali  *n  verwünschten  eddelmann  sien :  mehrfach.  —  De  adeboor 
sali  n  verwünschten  prinzen  sien.  Wenn  he  so  trurig  dorsteit,  lopen 
em  oft  de  thranen  daal;  denn  denkt  he  sik  na,  wat  he  früher  wäst  is: 
Tagelöhner  in  Schönbeck.  —  Vgl.  Roch  holz  1.  ].,  R.  Köhler, 
Kl.  Sehr.  I  S.  367.    Nachträge  unterlasse  ich  hier. 

De  adeboor  treckt  cewer  dat  läwermeer:  allgemein.  —  De 
adeboors  trecken  in'n  harwst  na  de  maan:  Eeppelin.  —  En  schipp 
hett  fohrt,  dat  kümmt  an  ne  groot  klipp ;  dor  sitt  n  adeboor  up  un 

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klappert  Dor  mööt  een  rupklattern  na  de  steenklipp;  dee  klappt  in 
de  hänn'  un  springt  roewer.  Den  tweeten  dohn  se  'n  ends  tau  an,  dat 
so  em  wedder  roewer  trecken  koenen;  dee  hett  nich  spräken  ktinnt 
Dat  hebben  se  so  utlecht,  as  wenn  dat  de  paradiesgoorn  wol  wier: 
Alter  Arbeiter  in  Bibnitz. 

En  adeboor  hett  eens  in  Holland  up  'n  lütten  swienstall  bug  t 
Den  n  hebben  de  lud'  gräpen  an  em  n  missingsch  schild  um  'n  hals 
bannen,  an  dor  upschräben,  se  müchten  giern  weeten,  wo  de  adeboor 
in  'n  winter  wier.  Anner  johr  is  he  trüchkamen  an  hett  *n  golleü  schild 
um  hatt,  dor  hett  apstahn:  Dieser  vogel  ist  uns  wohlbekannt,  wir 
wissen  nichts  von  Holland:  Arbeite)'  in  Waren.  —  De  lud*  hebben 
eens  enen  adeboor  *n  isern  ring  um  n  hals  dann,  'n  gollen  hett  he 
wedder  mitbröcht.  Dor  hett  upstalin,  se  handelten  nich  mit  isen,  se 
handelten  mit  sülwer  an  goid,  an  wo  dat  land  heeten  ded\  dat  bruukten 
de  düütschen  narren  nich  to  weeten:  Frau  in  Waren  aus  der  Wesen- 
berger  Gegend.  —  Ähnliche  Erzählungen  gehen  durch  das  ganze  Land. 
Ich  gebe  noch  einige  der  Aufschriften,  die  der  Ring  oder  das  Band, 
der  Zettel  getragen  haben  sollen:  Dat  land  heet  Storchenland :  Bemlin; 
Johannisland  ist  wohlbekannt,  aber  Mecklenburg  ist  unbekannt: 
Arbeiter  in  Waren;  Amsterdam  in  Holland  is  Nijohannsland  nich 
bekannt:  Alter  in  Wittenburg;  Sankt  Jehannsland  is  de  Swastörper 
herren  wol  sihr  unbekannt :  Hungerstorf;  Wir  wohnen  in  Schlaraffen- 
land, Deutschland  und  Holland  ist  nicht  bekannt:  Arbeiter  in  Waren 
aus  Grresenhorst ;  Wir  hier  in  Unterland  wissen  viel  vom  Stover  amt: 
Maurer  in  Wittenburg;  Schlachtet  nicht  .unsere  gänse;  sie  sind  uns 
sehr  teuer:  Tagelöhner  in  Bemlin.  —  Ähnlich  Jahn,  Volkssagen 
S.  465,  S.  564,  Rochholz  S.  84  f.,  Dykstra  II  S.  269. 

Auch  Sagen  von  der  Art,  wie  sie  Haas  S.  25-34  mitteilt,  von  dem 
Schiffer,  der  sein  Messer,  mit  dem  er  den  Storch  verwundete,  im  fremden 
Lande  wiederfindet  u.  ä.,  sind  mir  in  Mecklenburg  in  mannichfachster 
Gestalt  begegnet.  —  Enen  buur  hett  dat  heil  nootliedend  gähn.  Bi 
denn  is  de  adeboor  den  winter  oewer  blähen.  Meist  hett  he  up  de 
lütt  döör  säten ;  de  lud'  hebben  em  mit  dörchfodert,  obschonst  ehr  dat 
so  armselig  gähn  hett  Den  annern  harwst  is  de  adeboor  wechtreckt, 
un  as  he  den  nächsten  frühjohr  wedderkümmt,  sett't  he  sik  wedder 
up  sien  oll  flach  hen,  un  hett  so  väl  demanten  hen  spi't  uppe  schüiin- 
däl,  dat  de  lud'  nie  nich  wat  mangelt  hett :  Alter  Bauer  in  Döbbersen.  — 
Ähnlich  Wolf,  Niederl.  Sagen  S.  53,  Engelien-Lahn  S.  94  f.; 
vgl.  auch  Marx  S.  52. 

De  adeboor  röhrt  as  'n  kind.  Dor  heff  ik  oft  up  räkent,  dat  den 
adeboor  dat  water  so  an  'n  snabel  daal  driben  ded' :  Arbeiter  in  Waren. 
De  adeboor  weent  as  n  lütt  kind.  Hans  N.  hett  eens  eenen  schaten  un 
em  röhren  hüürt  In  sinen  laben,  säd'  he,  wull  he  dat  nich  wedder  dohn ; 
so  gottserbärmlich  hadd  de  vagel  schrig't :  Nienhagen.  Hier  in  de  gegend 
wier  'n  rökerkaten  af  brennt,  dor  wier  von  ollerstiden  her  'n  adeboorsnest 
up  wäst,  un  de  vagel  hadd  alle  johr  sien  med'  betahlt,  denn  'ne  fedder, 
denn  'n  ei,  un  denn  *n  jungen.  As  nu  de  katen  afbrennt  wier,  würd  de 
adeboor  trurig ;  se  maakten  em  'n  nest  uppe  schüün,  oewer  dor  wull  he 


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nich  bi.  Toletzt  leet  de  herr  em  in  't  buurken  setten.  Dor  heff  ik  em  ad 
kind  oft  röhren  sehn,  de  thranen  boosselten  em  so  ut  de  ogen ;  wi  gören 
hebben  oft  nooch  mit  weent:  Alte  Frau  in  Wütenburg.  —  En  mann 
hier  bi  uns  hett  'n  vagelgesicht  un  verkrüppelte  hänn\  Denn  sien 
vadder  hett  enen  adeboor  de  been  afsnäden;  nahst  is  de  fru  in  wochen 
kamen,  un  dat  kind  is  son  kroepel  worden.  Uns'  herrgott  lett  nicks 
ungestraft:  Ein  Alter  in  einer  Stadt  im  Südwesten.  —  En  mann  hett 
den  adeboor  nich  liden  künnt;  dee  hett  timmer  stöcker  fallen  laten, 
dat  hett  em  ärgert.  Du  doowe  aas,  hett  he  secht,  un  em  ut't  nest 
stött  un  em  de  tung'  afsnäden.  Nahst  is  sien  fru  in  wochen  kamen, 
de  beiden  kinner  sünd  stumm  worden,  de  een  dochter  wahnt  hier  noch 
uppe  nawerschaft:  Alte  Frau  in  Wittenburg. 

1244.  Allgemein  ndd.:  mit  den  mannigfachsten  Storch -Namen 
an  51  verschiedenen  Stellen.  Ausserdem  Dähnhardt  I  S.  20  f., 
Eskuche,  Hess.  Kinderl.  S.  6,  Siegerl.  Kinderl.  S.  45,  Schi  es. 
Mitt.  II  S.  46,  Urquell,  N.  F.  I  S.  114.  Meist  mit  goder,  roder, 
oder  —  nester,  bester,  ester.  Aure:  auch  Haas  S.  7;  roder  — 
rester:  Haas  S.  6,  lister  (bring  mi  ne  syster):  Masius  I  S.  400; 
luder  —  bruder:  13mal,  uder:  E.  Lemke  I  S.  97;  mit  dem  Zusatz: 
adboar  ut,  bring  mi  'ne  brat:  Haas  S.  7.  —  Ähnlich  an  den  Habicht 
(hawukdu  luder  —  läster):  Winter,  Magdeb.  Gesch.-BL  XII  S.  383 
(Wegener  S.  79);  vgl.  auch  unsere  Nr.  1504  (an  den  Schmetterling).  — 
Ik  will  ok  flitig  weegen:  ähnlich  Smidt  S.  43,  Wegener  S.  87  f., 
Kuhn-Schwartz,  Ndd.  S.  S.  452,  H.  Meier  S.  221,  Krause, 
Zts.  f.  d.  Myth.  III  S.  176.  —  Smiet  em  in  'n  goorn  . . .  Leg  es  in 
den  garten,  ich  will  es  fein  warten:  schon  Praetor  ins,  Zts.  d.  V.  f 
Vkk.  V  S.  355,  ebenso  Dähnhardt  I  S.  21. 

Der  Anruf  ist  bearbeitet  von  Brinckman,  Vagel  Grip  S.  30  f. 

1245.  Du  swarte  bär.  Du  langebär:  Strackerjan  II 
S.  101,  Smidt  S.  43,  Masius  I  S.  400. 

1247.  Frömmel  S.  20  Nr.  63:  klapperstorch  du  langbein, 
bring  uns  doch  *n  kind  heim ;  euver  pielepoot,  breng  een  kindje  in 
moeders  schoot:  Vloten  S.  97.  —  Über  langebeen  vgl.  die  Anmerkung 
S.  338  oben;  lange  Luks  (Lukas):  Kosegarten  S.  100  (aus  der 
Colberger  Gegend). 

Der  Storch  gilt  bei  uns  —  bis  auf  das  Fischland  —  allgemein 
als  der  Kinderbringer.  Wi  verteilen  de  kinner:  De  adeboor  haalt  de 
kinner  ut  'n  Planer  see.  He  smitt  se  na  'n  schosteen  rin  un  de 
häwamm  steit  unner  un  höllt  de  schört  up.  De  mudder  steit  ok  up  *n 
fütirhierd ;  dee  bitt  de  adeboor  in  n  been,  dorvon  licht  se  denn  *n  poor 
dag'  in  't  bedd:  Tagelöhner  in  Wahlotv,  ähnlich  überall;  de  hadd  de 
adebor  in'n  faut  beten:  auch  bei  Still  fr  ied,  Wilh.  Kost.  (1888)  II 
S.  120.  —  De  kinner  ward  secht:  den  adeboor  ward  Jn  büdel  mit- 
gäben, dor  sali  he  de  kinner  in  mitbringen:  Tagelöhnerfrau  in  Helpt.  — 
Wenn  de  adeboor  cewer  n  huus  flucht,  seggen  wi :  dee  koenen  de  weeg' 
man  prat  krigen:  Waren;    de  adeboor  kickt  in'n  schosteen,   wenn 


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dee  man  nicks  los  kickt:  Parchim;  dor  sitt  de  adeboor  ok  all  up  't 
hecken:  Wulkenxin;  dee  hebben  den  adeboor  all  wedder  bescheed 
secht:  Waren;  wenn  de  adeboor  in  de  anst  so  dicht  na  de  binners 
rankümmt,  seggen  de  manns:  wohrt  jauch  man,  süss  stickt  he  jauch: 
JRedefin;  wenn  de  dierns  up'n  lann  toihrst  n  adeboor  sehn,  hollen 
se  sik  'ne  schört  vor  de  ogen,  dat  he  ehr  nicks  lütts  bringt:  Jabel; 
aadboor,  aadboors  mudder  heisst  vielfach  die  Hebamme ;  aadboors  vader 
hörte  ich  in  Schlagsdorf  deren  Ehemann  nennen.  —  "Was  Scham- 
bach,  Wtb.  S.  53  mitteilt,  dass  der  Storch  auch  den  Tieren  die 
Jungen  bringe,  kenne  ich  aus  Mecklenburg  nicht.  Bei  uns  wird  den 
Kindern  gesagt:  de  koh  rackt  de  kalwer  ünner  de  krüff  rut  —  Im 
"Winter  bringt  der  Fischreiher  die  Kinder:  vielfach;  die  Krähe: 
Wismar;  die  Eule:  Gägebw,  Walkendorf,  Brunow.  —  Auf  dem 
Fischlande  ist  an  die  Stelle  des  Storches  der  Schwan  getreten:  dee  is 
uppe  8waanjagd,  na'n  swaanslagen,  heisst  es  dort  von  der  Thätigkeit 
der  Hebamme.  Vgl.  Haas,  Rügensche  Sagen  S.  143  f.  —  Im 
Übrigen  verweise  ich  kurz  auf  die  ergebnisreiche  Umfrage  „Woher 
kommen  die  Kinder''  im  Urquell  B.  IV  ff. 

1252.  Ähnlich  allgemein  ndd.:  34mal;  Dykstra-Meulen 
S.  31,  Hecheln  bürg,  Zts.  f.  d.  Alt.  VIII  S.  374  Nr.  349, 
Schneider-Clement,  Lappenkorb  S.  333.  Ähnlich  bei  Dähn- 
hardt  II  S.  21  als  Abzählreim.  Anders  hd.:  Weckerlin  II  S.  32, 
Roch  holz  1.1.  S.  350.  —  Wenn  de  rogg  riep  is  .  .  .,  auch  in 
anderen  Volksreimen,  z.  B.  bei  Norrenberg  III  S.  119,  Bartsch 
II S.  263,  K  n  o  o  p ,  Volkssagen  S.  1 76  u.  a.  m.  Vgl.  auch  unsere  Nr.  1 182. 

1252  V.  Slackerbeen.  Slappsack  heisst  der  Storch  im  Rätsel 
B.  I  Nr.  12  r.  —  Wenn  wisst  du  na  Femen  tehn.  Na  Femern  auch 
bei Müllenhoff  S.  477,  Schumann  S.  45  Nr.  179,  S. 52.  —  Wenn  de 
pogge  piep  is:  vgl.  darüber  Fouqu£,  Büschings  Wöch.  Nachr.  IV 
S.  53  (Zwei  mecklenburgische  Volkssprache).  Wenn  de  aar  piep  is : 
Wegener  S.  89,  Volksmann,  Urquell  II  S.  179;  wenn  de  kreie 
loiet  (träge  ist):  Smidt  S.  43;  wenn  de  wagen  quiek  secht: 
Härtmann,  Ndd. Korr.-Bl.  X  S. 5,  wenn  de  wage  piepet:  Curtze 
S.  279,  wenn  de  wagen  piep  is:  H.  Meier  S.  222;  wenn  de  müse 
pypet,  wenn  de  wagen  stille  steit,  wenn  de  plauch  te  feile  geit: 
Hoffmann  von  Fallersieben,  D.  M.  V  S.  147,  Wegener 
S.  89.  —  Wenn  de  hawer  riep  is.  De  adeboor  mööt  noch  ihrst 
Cßwer  't  bawerstoppel  gähn ,  ihrer  he  wechtüht,  sagt  unser  Volk ; 
sonst  auch:  Bartelmeis  geit  de  adeboor  oewer  de  scheid*.  Wenn  de 
hoaber  riept,  wenn  de  schoapr  piept:  Wegener  S.  89.  —  Pingstarn 
(pingstharten)  ist  im  Westen  des  Landes  eine  Bezeichnung  fdr  die 
Mirabelle.  —  Wenn  de  gollen  wagen  up  de  Straten  jagen:  auch 
Schumann  S.  46,  Wegener  S.  89;  wenn  de  gollen  kutschen  up 
de  Straten  rutschen:  auch  Haas  S.  24.  —  Wenn  de  dören  gnarren, 
danzen  all  de  narren:  ebenso  Frischbier,  Volksreime  S.  51 
(Firmenich  HI  S.  112).  —  Wenn  de  spis'  ward  lütt  un  klein:  so 
auch  Drosihn  S.  68,  Masius  I  S.  393,  Wegener  S.  89. 


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1258  ff.  Vgl.  auch  Nr.  1181  f.  Im  buuk  verslate  (im  Anruf 
an  den  Habicht) :  Frischbier,  Volksreime  S.  57 ;  oen  'er  hell  ver- 
achtete (an  die  Krähe):  ebendort  S.  54. 

1264.  Kuhn-Schwartz,  Ndd.  S.  S.  452:  wo  heste  dine 
kinder?    TJppen  möllendfk. 

1267.  Up  'n  gollen  steen.  Vgl.  Nr.  1290.  So  auch  im  Reim: 
Schulten  sien  oll  katt  is  doot  .  . . :  wennihr  ward  s'  begraben? 
Morgen  früh  klock  een,  upn  gollen  steen:  QuasseL 

1272.  Ebenso  inDörr'sPld.  Kai.  1859  S.  111.  —  Stracker- 
jan  II  S.  102:  to  Baken  up  de  langen  staken;  ebendort  S.  101, 
Fricke  S.  219  f.:  tüsken  de  glönigen  Stangen;  Hartmann,  Ndd. 
Korr.-Bl.  X  S.  5:  tüsken  de  plömpen  tangen.  Vgl.  auch  den  Anruf 
an  die  Weihe:  Kuhn-Schwartz,  Ndd.  S.  S.  453. 

1273.  Ebenso  in  Dörr's  Pld.  Kai.  1859  S.  111.  -  Kern- 
Willms  S.  77:  up  dat  böge  böhntje;  H.  Meier  S.  221,  Dirksen, 
Zts.  d.  V.  f.  Vkk.  II  S.  83  (mit  Melodie):  up  dat  lüttje  böntje. 

1274.  Haas  S.  20,  Die  Heimat  1898  S.  154,  Firmenich 
III  S.  56  (aus  Holstein).  —  Ein  Anklang  an  diese  Storchreime  findet 
sich  in  holsteinischen  Nachbarreimen  (Schi. -Holst.  Jahrb.  IX 
S.  124):  Peter  Heutmann  langbeen,  Eggert  Mehlert  hett'n  hangen 
sehn;  ähnlich  S.  125. 

1276.  Ähnlich  Schumann  S.  30  f.,  Diermissen  S.  37 
Nr.  173,  Müllenhoff  S.  478,  Tuxen  S.  76,  Wegener  III 
S.  319  ff. 

1285  ff.  Ähnlich  ndd.  18mal.  —  Der  trat  her  wie  ein  Edel- 
man,  vnd  het  zwo  Rote  hosen  an:  Burkhard  Waldis'  Esopus 
1,  17,  65  f.  Vgl.  auch  die  Rätsel  B.  I  Nr.  171  ff,  und:  Das  liebe 
Pommerland  I  S.  228. 

1286.    Steist  up  n  breeden  steen.   Vgl.  Anmerkung  zu  Nr.  1306. 

1289.  Haas  S.  20  (als  Abzählreim),  Wegener  S.  88  f., 
Frischbier,  Volksreime  S.  51,  Weigand,  Zts.  f.  d.  Myth.  I 
S.  475  (Alemannia  XIV  S.  201),  Kolbe,  Hess.  Volks-Sitten  S.  160, 
Mülhause,  Urreligion  S.  12,  Mannhardt,  German.  Mythen  S.  529 
Anmerkung  1  und  S.  689,  Eskuche,  Siegerl.  Kinderl.  S.  46;  vgl. 
auch  Bindewald,  Alemannia  VIII  S.  72. 

1289  b.  Holt  drei  wecken  raus  .  . .  Ähnlich  (ohne  Jungfrau 
Marie):  Curtze  S.  280,  hd.  27 mal.  Ebenso  auch  sonst  vielfach  in 
hd.  Volksreimen. 

1290.  Vgl.  Anmerkung  zu  Nr.  1267. 

1292b.    Ähnlich  Woeste,  v.  d.  Hagen's German.  IX  S.  290. 

1293.  Ähnlich  Frischbier,  Volksreime  S.  50. 

1294.  Der  Reim  wird  mir  nachträglich  auch  aus  Wismar  mit- 
geteilt (erhängt  —  versengt  —  erschiesst  —  gespiesst). 


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Noch  andere  Anrufe  an  den  Storch  an  34  Stellen:  ndd.  10 mal, 
VlotenS.  97  f.,  Dykstra-Meulen  S.  30  f.,  md.  4mal  (Schuster 
S.  343  Nr.  71:  bring  e  guldich  käinjt),  oberd.  15  mal  (besonders 
wertvoll:  Rochholz  S.  83  ff.,  Brenner  S.  51  f.,  E.Meier 
S.  28  ff.);  dänisch:  Mannhardt,  German.  Mythen  S.  426  f.; 
masurisch:  Frischbier,  Naturkunde  S.  303;  mährisch:  Feifalik, 
Zts.  f.  d.  Myth.  IV  S.  338. 

Aus  Mecklenburg  trage  ich  noch  einige  Beime  nach,  deren 
Echtheit  mir  zweifelhaft  zu  sein  scheint: 

Adeboor  du  langespoor ,  wie  lang  wisst  du  bliben  dor  in  *t 
frömde  land,  un  äten  dien  broot,  un  maken  dien  lütten  kinner  groot. 

Schneider  in  Wismar  aus  Gägelow. 

Storch  storch  schnibel  schnabel,  kömmst  mit  dine  lange  gabel, 
nimmst  den  frosch  ut  't  water  rut,  bringst  dien  jungen  den'n  in  't  huus. 

Mädchen  in  Waren  aus  Gross-HeUe. 

Adeboor  alleen  mit  de  roden  been,  sech,  wat  maakst  du  dor 
an'n  diek,  söchst  du  poggen  fett  und  quick  ?  hest  du  noch  keen  kinner 
funnen,  hahl  se  rut  ut'n  deepen  brunnen.  Frau  in  Upalil. 

Adeboor  fleech  oewer  mien  huus,  bring  mi  morgen  goot  wäder 
to  huus.  Erbpächter  in  Ncu-RnesL 

Kukuk. 

Über  die  Bedeutung  des  Kukuks  im  Volksglauben  haben  wir 
zwei  wertvolle  Abhandlungen: 

Mannhardt:  Der  Kukuk.  Zts.  f.  d.  Myth.  III  S.  209-298. 
Nachträge:  ebendort  IV  S.  447. 

Hardy:  Populär  history  of  the  cuckoo.  The  Folk-lore  Becord 
Vol.  II   (London  1879)   S.  47-91. 

Über  den  Kukuk  im  mecklenburgischen  Volksglauben  vergleiche 
man  Bartsch  II  S.  174. f.    Ich  gebe  hier  einige  Nachträge: 

Maidach  kricht  de  kukuk  sien  spraak:  Jabel;  wenn  de  kukuk 
vor  maidach  nich  ropen  kann,  denn  mööt  he  platzen:  aus  Eichhof; 
nagen  dag'  vor  Jacobi  mööt  de  kukuk  uphüren  to  ropen,  süss  bast't 
he:  Redcfin.  Vgl.  auch  das  Bätsei  B.  I  Nr.  929,  wozu  ich  nach- 
tragen kann:  Worum  röppt  de  kukuk  nie  vörmiddag's,  oder:  Röppt 
de  kukuk  in  *n  busch  oder  buten  busch  ?  (he  röppt  ümmer  kukuk) : 
aus  Oertzenhof.  —  De  kukuk  swicht  ihrer  nich,  bet  de  meiher  de 
seissel  strickt;  dee  kann  de  seissel  nich  verdrägen:  Alter  in  Waschow. 
Ähnlich  französisch:  Bulletins  (Niort)  IV  S.  175,  Söbillot, 
H.  Br.  S.  344.  Vgl.  auch  die  Anmerkung  zu  Nr.  310.  —  Über  die 
Bufzeit  des  Vogels  verweise  ich  im  Übrigen  auf  Mannhardt 
S.  211  f.  —  Sehr  bedeutsam  ist  die  folgende  Überlieferung:  "Wenn  de 
kukuk  in'n  boom  sitt  un  röppt  un  eener  steit  dor  ünner,  denn  kann 
he  sik  dree  deel  wünschen,  dat  sali  indrapen:  Alter  Arbeiter  in 
Ribnitx.  —  De  soebeustiern  is  den  kukuk  sien  fru  mit  söss  kinner; 
dee  hebben  sik  vertüürnt:  QuasseL  Vgl.  Bartsch  II  S.  175  und 
unten  Anmerkung  zu  Nr.  1316,  sowie  Nr.  1787. 


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—    409     — 

1295.    Allgemein  ndd.:  15  mal. 

1295V.  Scheer  di  wech  von  mi.  Derber  in  der  Schweiz: 
guggmer  is  loch  (statt  gug  mer  i's  loh:  sing  mir  im  walde):  Roch- 
holz  S.  79. 

1297  V.  Dree  dag'  un  dree  nacht  Ebenso  Eschenburg, 
Die  Heimat  1897  S.  143,  Mannhardt  S.  233  (aus  Holstein). 
Hondert  jaar  en  eenen  dag:  Volkskunde  I  S.  79  vgl.  Mann- 
hardt 1.  1.  Dor  sasst  du  drei  dag'  un  drei  nacht  von  laben,  im 
Anruf  an  den  Schmetterling:  Po  mm.  Bl.  VI  S.  92.  Über  ähnliche 
Zeitangaben  vgl.  R.  Köhler,  Kl.  Sehr.  I  S.  6. 

1298a.    Ebenso  Müllenhoff  S.  509. 

1299.  Curtze  S.  282  (süss  bist  du  din  lewedage  en  schelm); 
hd.:  Simrock,  Kinderbuch  Nr.  659.  Kukuksknecht  als  An- 
rede vielfach. 

1303.  Vgl.  Swainson  S.  117.  —  Abwasche  mich  meine 
sprussen,  dass  se  dich  bestehn  un  mich  vergehn:  Fiedler  S.  94 
Nr.  162,  danach  Gilow  S.  316.  —  Kuckuk  op  de  greene  hassel, 
woveel  jähr  war  öck  noch  wasse:  Frischbier,  Volksreime  S.  55. 

Andere  Fragen  an  den  Kukuk  nach  der  Lebensdauer  ndd.  6 mal, 
hd.  19  mal.  Zeugnisse  aus  älterer  Zeit  (Caesarius  von  Heisterbach 
u.  A.)  bei  Grimm,  D.Myth.4II  S.  563  ff.,  Zingerle,  Kinderspiel 
im  Mittelalter  S.  34,  Wackernagel,  Kl.  Sehr.  HI  S.  183, 
Österley  zu  Pauli  S.  506.  Aus  neuerer  Zeit  führe  ich  noch  einiges 
an,  was  bei  Mannhardt  fehlt:  Kukuk,  min  16wken,  watt  steit  in  din 
brSwken:  Dann  eil  S.  120;  ähnlich  franz.:  Revue  III  S.  343  ff., 
Perron  S.  21:  regarde  voir  en  ton  grand  livre,  combien  d'ans  j'ai 
encore  ä  vivre.  —  Gugger  uf  dem  breite  -  loh,  roth,  wie  mäng's  johr 
leb  i  no:  Roch  holz  S.  79.  —  Kuckuck,  alter  mo,  sog  mir,  wi  lang 
leb  ih  noh:  Jäckel,  Abhandl.  der  Naturhist.  Ges.  zu  Nürnberg  II 
(1861)  S.  232  Nr.  240.  —  Kuckuk,  wie  lange  steht  meine  wallfahrt: 
Hartmann,  Bilder  aus  Westfalen  S.  132.  —  Kuckuck  im  tannen- 
wald,  sag*  mer:  starb  i  bald:  Böhme,  Kinderlied  Nr.  711  (aus  dem 
Ober-Elsass).  —  Kuckuk  obern  slarmra,  vonaier  sallek  starbm: 
Wegen  er  I  S.  82.  —  Kukuk  überm  hüttel,  wann  krieg  ich  meinen 
Sterbekittel:  Wander  II  S.  1700  s.  v.  Kukuk  Nr.  49  (aus 
Thüringen).  —  Anderes  bei  Mannhardt  1.  1.,  Svenska  landsm. 
XIII,  1  S.  13,  Grundtvig,  Fuglene  S.  22  f.,  Hardy  S.  87  f., 
Chambers  S.  193,  Rolland  II  S.  93,  Perron  S.  21,  Se'billot 
H.  Br.  S.  343  f.,  Schulenburg,  Volkssagen  S.  262;  masurisch: 
Frischbier,  Altpr.  Mon.  XXVHI  S.  586;  slovakisch:  Feifalik, 
Zts.  f.  d.Myth.  IV  S.  333;  neugriechisch:  Grimm,  D.  Myth.  1. 1.  — 
Die  Frage  nach  der  Lebensdauer  wird  auch  an  den  Sonnenkäfer 
gerichtet:  SmidtS.  45,  StrackerjanI  S.91,  Kern-Willms  S.61. 

1306.  Up'n  breeden  steen.  Vgl.  darüber  Kopp  mann,  Ndd. 
Korr.-Bl.   IH   S.  75,    Haas,    Pomm.  Bl.   I    S.  6  f.,   VI  S.  125, 


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—    410     — 

Brunk,  Volkslieder  S.  10,  Carstens,  Urdsbrunnen  B.  IV  S.  111, 
Sieb.  Korr.- Bl.  XVI  S.  14.  Vgl.  auch  Nr.  1286,  Nr.  1319  und 
Nr.  1553  a. 

Ich  habe  nachzutragen: 

Kukuk  an  *n  haben,  wolang'  sali  ik  noch  laben  ?  ik  stah  up 
enen  breeden  stein,  wer  mich  liebt,  der  hol  mich  ein. 

Alte  Frau  in  Wahlow. 

Kukuk  auf  dem  breiten  stein,  wielang'  soll  ich  noch  bei  dir  sein? 

Perniek. 

1310.  Müllenhoff  S.  480,  Diermissen  S.  34  Nr.  158, 
Pomm.  Bl.  VI  S.  26   (achter  de  hecken). 

1314.    Kukuk  in  n  ellerwiem,  wolang*  sali  ik  noch  Jungfer  sien? 

Laupin. 

Litteratur:  Colshorn,  Weimar.  Jahrb.  III  S.  362  (up  den 
wimen),  Andree  S.  337  (up'r  wien),  We  gen  er  I  S.  82  (oppte 
wiehe),  Strackerjan  I  S.  91  in  den  sunnenschin.  —  Ähnlich: 
Kuckuk  op  de  greene  ficht,  woveel  jähr  war  öck  noch  bliewe  onbefrigt: 
Frischbier,  Volksreime  S.  55;  kukuk  über  dem  stock,  wann  krieg1 
ich  meinen  bratitrock:  Wand  er  II  S.  1700  Nr.  49  (aus  Thüringen), 
Hetzel  S.  183. 

Andere  Fragen  lediger  Mädchen  an  den  Kukuk:  Buu  lange  sali 
ick  osse  määken  nach  in  de  kerke  gohn  :  Curtze  S.  283;  buviel 
friggers  in  düsem  jar:  Woeste,  Wtb.  S.  147  s.  v. ;  hoeveel  jaar 
zal  ik  nog  dit  kranske  dragen:  Volksleven  VII  S.  18,  Vloten 
S.  98  f.;  werd  ich  lange  ohne  häubchen  gehn  müssen:  Kanteleta r 
S.  57.  —  Noch  anders:  Engelien-Lahn  S.  279,  Stöber  S.  79, 
E.  Meier  S.  27,  Busch,  Volksglaube  S.  212;  Swainson  S.  116, 
Bulletins  (Niort)  1881  S.  425,  Cibele  S.  57  f.,  Schneller 
S.  245,  Wlislocki,  Veckenstedt's  Zts.  I  S.  479.  —  Apud  super- 
stitiosos  veteres  habebatur  ales  Junonis,  unde  adhuc  hodie^iostri  ex 
numeratis  eius  cantibus  colligere  conantur  tempns  ducendae  uxoris, 
jmmo  etiam  ipsam  longaevitatem  ridicula  ratione:  W.  Franz,  Anim. 
Hist.  S.  S.  332.  —  Vgl.  auch  die  Anrufe  an  den  Sonnenkäfer  unten. 

Aus  Mecklenburg  habe  ich  noch  wieder  einige  Stücke  nachzu- 
tragen, deren  volksmässiger  Ursprung  mir  zweifelhaft  erscheint: 

Kukuk  sech  mi  tru  un  wohr,  woväl  johr  heff  ik  bet  to  'n  tru- 
altoor?  Flatow. 

Kukuk  im  eichenhain,  wie  lang  soll  ich  Jungfer  sein? 

Aus  ScJiwenn. 

Kukuk  an'n  haben,  wann  sali  N.  N.  sik  verleewen? 

Schwarxenhof  bei  Dargun. 

Kukuk  in'n  laken,  wolang  sali  ik.noch  ketüffel  kaken? 

Netüiof  bei  Warin. 

Aus  anderen  Ländern  liegen  auch  Anfragen  lediger  Männer  vor : 
Kuckuck  hinter  der  stand,  wie  lang  soll  ich  noch  warten  auf 
meine  braut:  Mannhardt,  Zts.  f.  d.  Myth.  IV  S.  447  (aus  Hildburg- 


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hausen) ; ,  kuckuck  äbber  dr  aue,  wann  eher  krieg  ich  eine  fraue : 
Urquell,  N.  F.  I  S.  114  (aus  Niedcrgebra) ;  wie  lansr  dass  ich  noch 
soll  Junggeselle  sein:  Kuhn,  v.  d.  Hagen's  German.  VIII  S.  237.  — 
Aber  auch  nach  der  Zahl  der  Kinder  wird  der  Kukuk  befragt:  Wi 
ville  wer  ik  kinger  krien:  Engelien-Lahn  S. 279;  ähnlich  Kohl- 
rusch, Sagen  S.  339,  Grohmann,  Aberglauben  S.  69  Nr.  479.  — 
Und  noch  anders:  Kukuk  in  den  epeltern  (ahorn).  'wonßr  sali  eck 
vadder  wern:  Sohnrey,  Ndd.  Korr.  ßl.  VI  S.  53;  kuckuk  oppm 
groinn  plaon,  wannehr  sallek  vadder  staon:  Wegener  I  S.  82. 

1316  a.  Viertig  dag'  un  viert  ig  nacht  darf  de  kukuk  sik  man 
sehn  laten,  denn  is  dat  soebenstiern  hier  wech ;  wenn  dat  wedderkümmt, 
denn  mööt  de  kukuk  wider:  aus  Wismar. 

1321.    Gilo  w  S.  316 :  kukuk,  ick  sei  di,  heiss'a,  wat  freug  *k  mi. 

1322  ff.  Kukuk,  dickbuuk  auch:  Frischbier,  Sprichwörter 
I  Nr.  2229,  Eschenburg,  Die  Heimat  1897  S.  145  (kukuk, 
suput,  dickbuk). 

1323.  Speckbuuk  auch:  Gilow  S.  316,  Müllenhof f  S.  509; 
kukuk,  speckbuk,  oll  grötsnüt:  Dann  eil  S.  120.  Das  Kukuks- 
Weibchen  ruft  dem  Männchen  zu:  Kukuk,  speckbük,  langnäs,  dick- 
snüt:  ebendort.  —  Kukuk.  snid  speck  up:  Schambach,  Sprich- 
wörter II  (1863)  S.  69  Nr.  279,  Krause,  Zts.  f.  d.  Myth.  in  S.  178, 
Andree  S.  337,  Curtze  S.  285  (Firmenich  I  S.  325,  vgl.  III 
S.  121).  Wegener  I  S  82:  kuuk,  kricht'  et  speck  rut.  —  Wenn 
man  den  kukuk  hüürt,  is  de  speck  riep;  denn  mööt  dat  ansnäden 
warden,  denn  ward't  dat  johr  nich  all:  vielfach.  Ik  heff  den  kukuk 
all  mit  't  spitt  in  'n  nacken  smäten,  sagt  die  Hausfrau,  wenn  im  Früh- 
jahr Speck  und  Würste  verzehrt  sind ;  ebenso :  dee  smitt  'n  kukuk 
mit  't  spitt  in  de  ogen.  Wi  sünd  nu  in  *t  kukuksvierteljohr,  dat  is 
de  knapp  tiet:  sagt  man  in  Redefin.  Vgl.  auch  Nr.  1017  und  die 
Anmerkung  dazu. 

Bodderbuuk.  Vgl. Mannhardt  S.  242.  Breebuuk :  H.  Meier 
S.  222. 

1324.  Lütt  Fiek,  dickbuuk.  Vgl.  Brunk,  Urquell  V  S.  55 
(aus  Mecklenburg):  der  Kukuk  neckt  die  Magd:  dickbuk;  aber  diese 
bestreitet  es:  is  nich  wahr. 

1326.  Schumann  S.  60  Nr.  221  b:  suuput,  dicksnuut, 
krüütsnuut. 

1328.  Schumann  S.  60  Nr.  221  c:  kukuk,  suuput,  suup 
nich  all  de  eier  ut;  Eschenburg,  Die  Heimat  1897  S.  145:  kukuk, 
sup  de  eier  ut,  legt'r  ok  een  weller  rin;  Strackerjan  II  S.  104, 
Hartmann,  Ndd.  Korr.-Bl.  X  S.  5:  kukuk,  maibuk,  legg'n  ei, 
sttp't  ut;  kukuk,  sup  en  ai  ut,  friet  de  schale  met,  dann  wärstu  dick 
un  fett:  Woeste,  Volksüberlief.  8.  5,  Kuhn,  W.  S.  II  S.  75, 
Fricke  S.  219.  —  Kern-Willms  S.  71,  D.  M.  V  S.  274, 
Wegener  I  S.  82:  eierdeef;   ebenso  niederl.  eierdief:  Volkskunde 


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—     412     — 

I  S.  79,  S.  160  u.  A.;  Gitt^e,  Urdsbrunnen  B.  TT  S.  72:  koekoef, 
eierdief,  vuübroek;  Wald  brüh  1  S.  2,  vgl.  D.M.  IT  S.261:  kukuk, 
eierschluck;  Schmitz,  die  Mischmundart  S.  66:  eierschluck,  mohs- 
brut.    Tgl.  suck- egg:  Swainson  S.  115. 

1334c.  Ähnlich  an  den  Storch:  treck  mi  de  hasen  un  hölske 
ut:  Strackerjan  II  S.  101. 

1334e.  Tgl.  TlotenS.97,  Dykstra-MeulenS.  31:  koekut, 
de  broek  ut  .  .  . 

1334 f.    Ebenso  Schumann  S.  60  Kr.  221  d. 

Noch  andere  Anrufe  an  den  Kukuk:  Dähnhardt  II  S.  20, 
Stöber  S.  79,  Böhme,  Kinderlied  S.  152  Nr.  721,  Menghin 
8.  151,  Zingerle  S.  247;  Tolkskunde  I  S.  79,  S.  160,  S.  178, 
Tolk  en  Taal  I  S.  70,  II  S.  45,  Tloten  S.  97;  Grohmann, 
Aberglauben  S.  69  Nr.  485;  rothgügger,  bist  scho  lang  dem  tüfel 
versproche:  Rochholz  S.  78;  gugger,  wo  bist  de  winter  gsi?  Uf 
ra  hoha  tanna  domna.  Warum  bist  net  aha  gfloga?  Will  mi  die 
alta  wiber  in  ofa  ihi  gschoppet  hätten:  Tonbun,  Beiträge  S.  107. 

1335.  Ebenso  Schambach  S.  133  und  S.  162;  ähnlich 
Stöber  S.  75.  Ternaleken-Branky  S.  119  Nr.  32:  rot  und 
blau  steht  nicht  schön,  der  truthahn,  der  muss  betteln  gehn;  Dirksen 
S.  27 :  schruuthaan,  trek  de  roje  rok  aan  . . .    Tgl.  auch  Nr.  545  f. 

1336.  Eis.  Wtb.  I  S.  213:  Gulle  gulle  rotznas,  het  e  gelbe 
pfif  im  arsch;  ebendort  I  S.  341:  e  schnudelnas  wie  e  wälschhahn. 
Tgl.  auch  Nr.  543. 

1337.  Blaas,  Gernian.  XX  S.  354  Nr.  80:  pfui,  schneuz  da. 
Anders   bei  Hruschka-Toischer   S.  423   Nr.  282   (trudla, 

mach  a  radl),  und  Rolland  TI  S.  146  (j&uite). 

1338.  Pageluun.  Tgl.  Schiller  H.  I  S.  9.  Dee  geit  up 
de  been  as'n  pageluun,  wird  bei  uns  oft  gehört. 

1339.  Knoop,  Tolkssagen  S.  174  (de  hingerste  na  vär), 
Rolland  II  S.  369  f. 

1340.  Tgl.  Nr.  1213  und  1223. 

Andere  Anrufe  an  die  Kraniche:  Woeste,  Ndd.  Korr.-Bl.  I 
S.  95,  Dirksen  S.  27,  Revue  III  S.  344.  —  Was  Wegener  I 
S.  81  als  Anruf  an  die  Kraniche  giebt :  kroon,  hast  vesp'rbraut  stoaPn, 
kenne  ich  als  Sprichwort:  de  krönen  nähmen  dat  vesperbroot  mit, 
wie  ähnlich  bei  Wiedemann  S.  79. 

1343.  Woeste,  Tolksuberlief.  S.  5  (latt'  rümme  gan,  latt 
den  ächtsten  vüörgan);  Schulenburg,  Tolkssagen  S.  260  (die 
hinterste  läuft  den  eisten  nach);  Wiedemann  S.  453.  Anders: 
Chambers  S.  194. 

1344.  Tgl.  Nr.  1011. 


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—    413    — 

1346.  Vgl.  Nr.  1008. 

Ule  ule  witt,  nimm  de  jungens  mit. 

Aus  der  Ludivigslnster  Gegend. 

1347.  Heester  bromeester,  wat  hest  in  dinen  sack?  Fidel  un 
flauten  un  goden  taback.  Karft. 

Andere  Anrufe  an  die  Elster:  Baumgarten  I  S.  88,  Schw. 
Wtb.  II  8.  1827,  Kirchhofer  S.  273,  Wlislocki,  Veckenstedt's 
Zts.  I  S.  477. 

1349.    Wenn  der  Hornfisch  kommt,  verschwinden  die  Heringe. 

1352.  Ukelei.  Vgl.  Schiller  H.  III  S.  23;  dazu  Porom. 
Bl.  V  S.  128.  

Schnecke. 
1353  ff.  Anrufe  an  die  Schnecke  sind  in  ganz  Europa  üblich. 
Aus  Deutschland  notierte  ich  121  Stellen:  ndd.  61,  md.  32,  oberd.  28; 
dazu  ndl.-fries.  5  mal.  Viele  franz.  ital.  engl.  slav.  Reime  hat 
Rolland  III  S.  196-207  zusammengestellt.  Ich  füge  hinzu:  Svenska 
landsm.  V,  5  S.  203  ff.;  Wiedemann  S.407  f.;  Cibele  S.  131  f., 
Schneller  S.  250;  Revue  XII  S.  552,  XHI  S.  393,  Bulletins 
(Niort)  1881  S.  424;  Schulenburg,  Volksthum  S.  161;  Wlis- 
locki, Veckenstedt's  Zts.  I  S.  482;  Feifalik,  Zts.  f.  d.  Myth.  IV 
S.  390  f.;  serbisch:  Urquell  I  S.  18,  S.  92,  aus  der  Bukowina: 
Kaindl,  Zts.  d.  V.  f.  Vkk.  VII  S.  146,  VIII  S.  183. 

1353.  Smiet  ik  di  in  *n  graben,  denn  fräten  di  de  raben.  Vgl. 
Nr.  1385  V.  Ähnlich  vielfach  in  Bastlösereimen  und  anderen  Volks- 
reimen. —  Fressen  dich  die  ratten  und  raben:  Köhler,  Voigtland 
S.  184;  kommen  die  grossen  fleischerhunde,  ziehen  dir 's  feil  vom 
arsch  runder:  Weinhold,  Btr.  S.  77  s.  v.  recken. 

1353  V.  Snickehuus.  Sniggenhuus  auch  Schütze  IV  S.  144, 
DiermissenS.  40,  D.M.  V  S.294,  Bahlmann,  Märchen  S.  243, 
Nathansen  S.  129.  —  Sllnge(n)muus:  auch  Firmenich  III 
S.  480  (aus  Lübeck),  Schumann  S.  48  Nr.  185,  Müllenhoff 
S.  509.    Siingenhüs:  Andree  S.  339. 

Hier  seien  andere  Namen  der  Schnecke  aus  den  Anrufen  auf- 
gezählt: Snaierlus:  Hansen  S.  29,  Volksmann,  Urquell  IV 
S.  149,  Wegener  I  S.  76;  schneikenhouren :  Sieb.  Korr.-Bl. 
XVII  S.  106;  schnickeschnuogel,  roek  den  zuogel:  ebendort  XII 
S.  71;  snik  snik  snawel:  Pomm.  Bl.  III  S.  43;  snigge  pupigge: 
H.  Meier  S.  222,  Schnecke  pumpecke:  Frömmel  S.  19  u.  A.; 
toekeltuet:  Müllenhoff  S.  509,  tikeltakel:  mehrfach  aus  Ost- 
friesland, tingel  tangel  tuts:  Urquell  I  S.  92  (aus  Holstein); 
ninge  nange  nutang:  Dörr's  Pld.  Kai.  1858  S.  10;  sprüt-tit: 
Danneil  S.  207;  Anton  Anton  Gederut:  Strackerjan  II  S.  113, 
Gedruut:  Stürenburg  S.  67;  Anneken-uit:  Volkskunde  I 
S.  139;    wouter  kabuis,  kom  uit  je  huis:  Vloten  S.  96. 

Stak  de  fieffatt  hüürn  ut.  Fieffack:  Urquell  I  S.  92  (aus 
Holstein),    Firmenich   III   S.  480   (aus  Lübeck);    streck  aus  das 


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mittelhorn,  ich  geb  dir  einen  goldring  auf  jedes  einzige  hörn: 
Arnason  II  S.  22. 

1354.     Stak  dien  Zickzack  htiürnchen  ut  So  auch  DrosihnS.71. 

1359.  Ähnlich  an  den  Sonnenkäfer:  tu  m'apporteras  de  Tor 
et  de  T  argent :  Rolland  III  S.  355. 

1362.  Ik  will  di  speck  un  broot  gäben.  Ebenso  Haas, 
Rügensche  Sagen  S.  153.  Kriagst  guats  brät  und  nussnkearn: 
Schüttelkopf,  Neue  Carinthia  1890  S.  136  Nr.  11;  ich  gaa  dr 
pottr  an  kernr:  Peter  IS.  61;  gij  zult  wat  zoete  boter  h£n  al  van 
de  bonte  koe:  Volkskunde  I  S.  139. 

1363.  Süss  stak  ik  dien  huus  un  hof  an.  Schlag'  ich  dir  dein 
goldnes  haus  ein:  Peter  I  S.  61,  Volkmer  IX  S.  11. 

1364.  Snidermuus.  Snick  snick  snidermus:  Ellen  Lucia, 
Olle  Scharteken  I  (1876)  S.  61;  sniremuus:  Schumann,  Lüb. 
Mitt.  V  S.  30. 

1368.  Süss  smiet  'k  dien  huus  vull  steine.  Ähnlich  Haas, 
Rügensche  Sagen  S.  153. 

1369.  Smiet  ik  di  an  'n  ecksteen.  Oder  i  schlo  di  uff  e  grosse, 
grosse  mühlistei:  Schild  III  S.  18;  schlah  di  an  en  fü'rige  stei, 
dass  d'  zerschmetterist  wie  nes  ei:  Rochholz  S.  98;  oder  i  werf  die 
zu-nere  firige  brück  üssa:  Els.-Lothr.  Jahrb.  XIII  S.  81;  oder 
i  wirf  di  üewer  siebedausigh  hiser  'nüs:  Stob  er  S.  86;  oder  i  wirf 
di  übern  galge  naus:  E.  Meier  S.  24;  i  wirf  di  in's  pfarrerhaus, 
jagent  di  die  hunt  dawaus:  Lexer,  Zts.  f.  d.  Myth.  III  S.  33;  oder 
ich  stech  dir  deine  schönen  goldeigel  aus:  Schles.  Mitt.  II  S.  48; 
of  ik  sla  u  zoo  plat  als  een  luis:  Volksleven  VIII  S.  15. 

1371  ff.  Die  Anrufe  snick  snick  snüür  u.  ä.  sind  auf  Strelitz 
und  das  östliche  Schwerin  beschränkt.  —  Schneck  schneck  schnüür: 
auch  Urquell  I  S.  92;  Schnecke  Schnecke  schniere:  Fiedler  S.  95, 
Hruschka-Toischer  S.  421. 

1375.  Wo  groot?    As  'n  broot  .  . .    Vgl.  Nr.  1175  ff. 

1376.  Ähnlich  vielfach.  Volksmann,  Urquell  IV  S.  149: 
din  hüs  dat  brennt,  dln  kinner  de  schrfgt,  oh  oh  oh;  din  huus  dat 
brennt,  din  fro  de  lügt  in  weken:  Firmenich  III  S.  57  (aus 
Holstein),  Müllenhoff  S.  509;  din  huuske  brennt,  din  gröttke 
rennt  äwer,  dine  kinderkes  schriee  na  botterbrot:  Frischbier,  Volks- 
reime S.  60  f.    Vgl.  auch  Nr.  1424  ff. 


Sonnenkäfer. 
1382  ff.  Auch  Anrufe  an  den  Sonnenkäfer  (coccinella. 
septempunctata)  sind  über  ganz  Europa  verbreitet  Mir  liegen  an 
154  Stellen  258  Reime  vor:  davon  ndd.  66,  md.  81,  oberd.  51,  aus 
fremden  Sprachen  60.  Die  Zahl  der  Namen  des  Käfers  ist  noch  weit 
grösser.  Umfangreichere  Sammlungen  von  Namen  und  Anrufen  findet 
man  bei  Grimm,  D.  Myth.  4  II  S.  578  f.,  in  S.  201,  Rochholz 
S.  92  ff,   Stöber  S.  177  ff.,   Melusine  I  S.  441  ff,  Neubauer, 


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Zts.  f.  öst.  Vkk.  II  S.  329,  und  vor  allem  bei  Mannhardt,  German. 
Mythen  S.  243  ff.  und  S.  347  ff.,  und  Rolland,  F.  p.  III  S.  349  ff. 
Viele  Namen  giebt  auch  Nemnich  I  S.  1086  f.  Die  bei  Grimm, 
D.  W.  V  S.  2550  citierten  Zusammenstellungen  von  Gradl  in 
Kuhns  Zts.  XIX  S.  57,  und  Pott,  ebendort  IV  S.  174  habe  ich 
nicht  einsehen  können.  Die  neuere  Fachlitteratur  bietet  zahlreiche 
Ergänzungen.  —  Die  Namen  für  den  Sonnenkäfer  (coccinella)  und  den 
Goldkäfer  ^chrysomela),  sowie  die  Anrufe  an  den  Maikäfer  und  den 
Sonnenkäfer  gehen  vielfach  durcheinander.  Auch  Schmetterling  und 
Libelle  tragen  zum  Teil  verwandte  Namen. 

Von  den  heimischen  Benennungen  des  Sonnenkäfers  ist  sünnen- 
worm  allgemein  üblich ;  sünnenschiner  ist  dem  Strelitzer  und  dem  öst- 
lichen Schweriner  Lande  eigen,  sünnenkind  dagegen  im  ganzen  Westen 
verbreitet.  Die  übrigen  Namen  sind  auf  einen  kleinen  Raum  begrenzt. 
Auch  hier  zeichnet  sich  der  Südwesten  wiederum  durch  eine  erstaun- 
liche Fülle  schöner  Namen  aus.  Ich  belege  nun  zunächst,  soweit 
angängig,  die  heimischen  Namen.  Ausdrücke  aus  fremden  Sprachen 
ziehe  ich  im  Allgemeinen  nur  heran,  soweit  sie  bei  Mannhardt  fehlen. 

Sünnenworm.  Ebenso  Gilow  S.  627,  sonnewärmel:  Dähn- 
hardt  I  S.  20.  Vgl.  auch  sünteworm  bei  Woeste  S.  263  s.v.  — 
Sünnenschiner,  sünnenschining.  Sünnenschining :  Gilow  S.  627, 
sunnenschienken :  Woeste,  Volksüberlief.  S.  4;  sunnenschinken — 
riägenschfnken :  Woeste  bei  Kuhn,  W.  S.  II  S.  79;  sunne- 
schfneken  -  häwerkf  neken :  Woeste  bei  Mannhardt  S.  249,  Kuhn, 
W.  S.  II  S.  78.  —  Leew'  sünning  (Nr.  1400).  Böhmisch: 
ßlunicko  (sonnchen)  bei  Mannhardt  S.  245,  vgl.  auch  Schulen- 
burg, Volksthum  S.  158  f.  —  Sünnenkind,  sünnenkinning.  Sünnen- 
kind: Gilow  S.  627,  Dähnert  S.  474,  Schütze  IV  S.  225, 
StrohootS.110,  Schumann,  Lüb.  Mitt.  V  S.  43,  Urdsbrunnen 
B.  VI  S.  175  (aus  Lüneburg),  Wegener  I  S.  72;  sünnskinning : 
Po  mm.  Bl.  VII  S.  85;  süunkinting,  sünnskinting :  Pauli,  Ndd. 
Korr.-Bl.  III  S.  30;  sunnenkinken :  Woeste  S.  98;  sunnenkuint, 
raanenkuint:  Jellinghaus,  Westfäl.  Gramm.  S.  113  Nr.  26.  — 
Sünnenpierd  (Nr.  1415)  weiss  ich  nicht  zu  belegen.  —  Sünnenkoh 
(Nr.  1416).  Sonnenkuh  bei  Rochholz  S.  93  (aus  Lenz,  Gemeinnütz. 
Naturgesch.).  —  Sünnenkalf  (Nr.  1416  V).  Sunnenkalf:  Scham - 
bach  S.  219;  sonnenkalbel :  Grimm,  D.  Myth.4  III  S.  201  (aus 
Österreich);  sunnenkalf— mahnkalf:  Simrock,  Kinderbuch  Nr.  602. 
Sunneschäfel:  Dunger  S.  78  f.  —  Sünnenvagel.  Sunnevüelken : 
Woeste,  Zts.  f.  d.  Myth.  II  S.  94,  sonnenvögele:  E.  Meier  S.  23. 
Ebenso  für  den  Schmetterling :  W  o  e  s  t  e ,  Wtb.  S.  263  und  T  o  r  r  e  S.  134. 
Sunnvagel:  Nr.  1503.  —  Sünnenküken  (Nr.  1417  V).  Sünneküken: 
StürenburgS.273,  StrackerjanllS.  112.D.M.VS.  274;  sunnen- 
küken :  W  e  ge  n  e  r  I S.  71;  sunnekieken :  S  m  i  d  t  S.  45 ;  sünneküken — mane- 
küken:  Strackerjan  I  S.  91.  Sunnenhäuneken :  AndreeS.  339. — 
Sünnskürnken :  Kuhn,  W.  S.  II  S.  91  (aus  Bügen).  —  Sünnemriken. 
(Nr.  1399).  Sunnekathrine:  Strackerjan  II  S.  112;  Marlenen: 
Kegel  S.  298;    Maria  -  Mariola:   Cibele  S.  8;   Katerinli:  Schw. 


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Wtb.  III  S.  560  f.;    Ankethrineli :  Rochholz  8.  93;  Katharinen- 
vögele  Eis.  Wtb.  I  S.  100. 

Himmel  (s)worm  (Nr.  1414)  und  himmelhohn  (Nr.  1417  V)  sind 
mir  nicht  begegnet.  —  Himmelpiern  (hiinmelsbüürken?)  (Nr.  1415  V). 
Himmelpferdchen :  Schulenburg,  Volksthum  8.  159.  Himmels- 
pferdchen  =  Libelle:  Frischbier,  Wtb.  I  S.  286.  —  Ich  füge 
hinzu:  Himmelskühchen :  Mannhardt  S.  347;  himmelsküchlichen : 
ebendort  S.  349  (aus  Danzig);  himmelmiezchen :  Hertel  S.  119; 
hiemelsniöschke :  W.  Schmitz,  Die  Mischmundart  S.  51,  8.  66; 
himmelstierchen :  J.  H.  Schmitz  I  S.  73,  Eskuche,  Siegerl. 
Kinderl.  S.  46;  himmelskindken :  Fricke  S.  219;  himmelsprinzerl : 
Landsteiner  bei  Branky,  Zts.  f.  d.  Phil.  V  S.  156.  Himmels- 
vogg'l  =  Schmetterling:  Dann  eil  S.  82. 

Leew'  gott  (Nr.  1403):  sonst  unbekannt.  Leev* -> engelke : 
Stürenburg  S.  273,  S.  350;  petit  ange  du  bon  dien:  Söbillot, 
H.  Br.  S.  347.  Indisch:  Indragöpa  bei  Roch  holz  S.  93.  —  Papejees 
(Nr.  1404).  Kinneken -geist:  Hoff  mann  von  Fallersieben, 
D.  M.  V  S.  150.  Papa  l£j:  Revue  celtique  V  S.  175.  Pater: 
Mannhardt  S.  249  (aus  J e ver).  G £s -  wallplka  (Jesu  hirtenmädchen), 
gßshßna  (Jesu  huhn):  Russwurm,  Eibofolke  II  S.  122;  b&e  ä  J&us: 
Revue  VII  S.  107.  Herrgottsäönkn:  Danneil  8.  81,  herrgotte- 
söhnek'n,  flieg  in't  boemekn:  We gener  I  8.  71  f.,  herrgotts- 
söhneken,  fleg  int  vömken:  Fricke  S.  219  (von  der  unteren  Elbe).  — 
Herrgottspierd,  herrgottspierdken  (Nr.  1415).  Herrgottspferdchen : 
Frischbier,  Volksreime  S.  58  f.,  hiärguatspiärreken :  Woeste, 
Zts.  f.  d.  Myth.  II  S.  94,  herrchatspfadl:  Neubauer,  Zts.  f.  öst 
Vkk.  IS.230,  IIS.  284,  vgl.  Hruschka-Toischer  S.  422Nr.268, 
cheval  a  Dieu:  Mannhardt  S.  244;  uns  herrgott  syn  best  päert: 
Müllenhoff  S.  509;  huttjepeerdken :  Schütze  n  S.  165;  marrieken- 
pGrdken:  Pomm.  Bl.  VII  S.  85.  Vgl.  die  Namen  der  Libelle 
Nr.  1459  ff.  und  Anmerkung.  —  Hartenparten,  hädenmäden,  hären- 
mät  (Nr.  1418).  Härenpärd  =  Libelle:  Stürenburg  S.  79.  — 
Mantenpierd  (Nr.  1419).  Marspäert,  markpäert:  Müllenhoff 
S.  509.  —  Herrgottskoh  (Nr.  1416  V).  Herrgottskohke :  Frisch- 
bier,  Volksreime  8.  58 f.;  herrgottskuhchen,  dein  lammchen  schreit 
bäh:  E.  Lemke  I  8.  92;  herrgottenkühle,  frauenkühle,  muttergottes- 
kühle,  ladycow  u.  ä.  bei  Grimm,  D.  W.  V  S.  2550,  Vonbun, 
Beiträge  8. 115,  und  Mannhardt;  vachedeDieu:  Revue  celtique 
V  S.  178;  kanneskühle  ( Johanniskühleu^ :  Firmenich  II  S.  404, 
vgl.  Schmeller-Frommann  I  S.  1206.  Vgl.  auch  unten  zu  Bnköken. 
Hoergodfszken  u.  ä.  (herrgottöchslein) :  mehrfach  aus  Siebenbürgen; 
herrgottkalberl:  Feifalik,  Zts.  f.  d.  Myth.  IV  S.  326,  liebgott- 
chälbeli:  Rochholz  S.  94;  herrgottsschäfel  u.  ä.:  mehrfach; 
lievenheerslaemken :  bei  Mannhardt  S.  251  (aus  Groenlo),  godes- 
lemken:  Scham b ach  S.  66,  vgl.  auch  unten;  herrgottsmäuschen,  den 
lern  god  sin  maisgen:  Hertel  S.  165.  —  Leew'  gott  sien  höhn  u.  ä. 
(Nr.  1417),  leew'  herrgottsküken  (Nr.  1402).  Herrgottshäuneken : 
Andree  8.  308,   Woeste,  Volksüberlief.   8.  4,   Fricke   S.  219, 


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Kuhn,  W.  S.  II  S.  78  f.,  Curtze  S.  283  f.;  leiw*härs.höhnken: 
Bahlmann,  Märchen  S.  241;  poule  du  bon  Dieu:  Revue  XIII 
S.  394;  lievenheershantje,  vorherreshöne,  der  liebe  froue  henje,  Mari- 
höne,  gallina  del  Signore  u.  a. :  bei  Manuhardt  S.  244  f.  — 
Herrgottsvagel  (Nr.  1413  V).  Ebenso  Wegener  I  S.  71,  leew- 
herrgottsvoBgel :  Strackerjan  II  S.  112,  hergodsviiegelken :  Woeste 
S.  98,  herrgottsvogelchen:  Frischbier,  Wtb.  I  S.  286,  herrgotts- 
vogel :  vielfach  hd.  Marti  -  vögeli :  S  c  h  w.  Wtb.  I  S.  695 ; 
leve*niannss vögelke:  Stürenburg  S.  350,  H.  Meier  S.  222; 
ladybird:  Hai  Uwe  11 ,  Pop.  Rhymes  S.  4.  —  Herrgottsworm 
(Nr.  1413  V).  Herrgottswörmeken :  A  n  d  r  e  e  S.  339,  D  a  n  n  e  i  1  S.  81 . 
Herrgottswerwei  :Hruschka-ToischerS.  422  Nr.  269.  Herrgotts- 
ratickel,  ladyfly:  Mannhardt  S.  245.  Herrgottstierchen  u.  ä. : 
mehrfach.  Gehanesdeerchen :  Fontaine  S.  30  Nr.  14.  —  Endlich: 
lieweherrgott * schüehlele :  Stöber  S.  84. 

Buköken  (Nr.  1401).  Dieses  buköken  bringt  Rochholz  S.  93 
(and  nach  ihm  Mannhardt,  Schiller  u.  A.)  aus  Fiedler  bei  (ohne 
Seitenzahl).  Das  beruht  aber  auf  einem  Versehen ;  bei  Fiedler  kommt 
buköken  nur  (S.  17)  in  dem  bekannten  Wiegenliede  vor.  —  Mutsche- 
kühchen:  Hertel  S.  170  u.  A.,  muhkühchen:  Böhme,  Kinderlied 
Nr.  823,  mukaiwechen:  Hertel  S.  165,  muhkewichen,  flieg  nach 
Halberstade:  Urquell,  N.  F.  I  S.  115  (aus  Niedergebra) ;  bling 
kuhchen:  E.  Lemke  II  S.  285;  müschäpken:  Andree  S.  339. 

Marienblömer  (Nr.  1420)  ist  mir  sonst  nicht  begegnet. 

Ich  lasse  nun  noch  einige  andere,  zumeist  bei  Mannhardt 
fehlende  Namen  folgen: 

Sammerfl  üelgen :  Woeste  S.  98;  suraraerkalble :  Schi  es.  Mitt. 
II  S.  47  U.A.,  sommerschäfel :  Dunger  S.  79  U.A.,  summ'rkaaf'rla: 
Peter  I  S.  62  u.  A.;  sommerwürmel :  Hruschka-Toischer 
S  422  Nr.  274  f.;  summawärmel:  Tieze  III  S.  116;  summ'rkerwla: 
Hruschka-Toischer  S.  422  Nr.  271;  summerbätzela :  Dunger 
S.  78;  summabräundl:  Feifalik,  Zts.  f.  d.  Myth.  IV  S.  326. 
Sommervagel  =  Schmetterling,  vgl.  Anmerkung  zu  Nr.  1476.  — 
Maikalbla:  Sc  hl  es.  Mitt.  H.  IV  S.  21;  maikatt,  fLügg  weg,  stüff 
weg:  Müllenhoff  S.  508,  SchL-Holst.  Jahrb.  VIII  S.  97;  mäi- 
vüggelche:  Fischbach-Giese  S.  137.  Maivagel  =  Schmetterling: 
Brem.  Wtb.  III  S.  111. 

Guueldküüla:  Schleicher  S.  101;  goldschäfel:  Dunger 
S.78;  goldvogel:  Mannhardt  S.  245;  goldhähnchen:  Dichtungen 
aus  der  Kinderwelt  S.  78,  gullh§na:  Russwurm,  Eibofolke 
II  S.  122;  goldwörbele:  Hruschka-Toischer  S.  422  Nr.  270. 
Goldmätzel  =  chrysomela:  Köhler >  Voigtland  S.  184.  Goldvögeli 
=  gelber  Schmetterling:  Schw.  Wtb.  I  S.  693. 

Gnadenvögele:  Eis.  Wtb.  I  S.  100;  paradiesvogel :  ebendort 
S.  101;  hemkenfl ügel :  Strackerjan  II  S.  112;  pfithön,  putworm: 
Danneil  S.  81;  suwendkäfer  (flieg  in  brunn,  bring  uns  ei  schöne 
sunn):  Panzer  II  S.  547;  ankenchäferli :  Schw.  Wtb.  EIS.  161; 

Mecklenb.  Volksüberlieferungen  Bd.  II.  27 


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bottervagel  im  Anruf  an  den  Sonnenkäfer:  Strackerjan  II  S.  112, 
sonst  —  Schmetterling;  beikwermke:  Knoop,  Volkssagen  S.  174, 
beikweitkßrnke:  Po  mm.  Bl.  VII  S.  85,  baukwetwömke:  Drosihn 
S.  69:  grüttwörmke:  ebendort  S.  70;  melgerflüetschen  (fleig  op 
Maria  sin  schüetschen) :  Norrenberg  IV  S.  104;  flimflämke-jodes- 
lämke  (fleig  op  Maria  schotsche):  D.  M.  VII  S.  89  (aus  Krefeld); 
fligeflämke-goldestämke:  Dirksen  S.  26;  vgl.  Iure- Iure -lämpken: 
Erk,  Neue  Sammlung  VI  Nr.  44;  spreanzale - meanzale ,  oder: 
stanzerle -wanzerle:  Schüttelkopf,  Neue  Carinthia  1890  S.  136; 
barbuttke:  D.  M.  III  S.  378  (aus  Ostpreussen),  berbutchen,  buter- 
butchen,  berbuschke,  borbuschke,  busche-busche-bake:  Frischbier, 
Wtb.I  S.  121;  ruthkathla:  Hruschka-Toischer  S.422  Nr.  272b, 
Knothe,  Wtb.  S.  453;  krüpkedraeger :  Pomm.  Bl.  VII  S.  85; 
Mitzl:  Urquell  V  S.  291  (aus  Böhmen).  —  Fremdsprachliche  Namen 
bringen  noch:  Svenska  landsm.  V,  5  S.  201  ff.,  Revue  celtique 
V  S.  178,  Söbillot,  H.  Br.  S.  347,  Rolland  1.  L,  Cibele 
S.  8  f.,   u.  A. 

1382  ff.  Bring  mi  goot  wäder:  so  vielfach  ndd.  und  ähnlich  hd. 
Ebenso  an  den  Maikäfer  Nr.  1446,  an  den  Mistkäfer:  Nr.  1450,  an 
den  Storch  S.  408,  an  die  Fledermaus  Nr.  1112  f.  —  Wenn  man 
den  sünnenkäfer  up  n  rüggen  lecht,  denn  tillfööt't  he  jo,  dat  he 
wedder  uppe  been  ktiramt.  Wi  säden  ümmer:  so  väl  mal  as  he 
tillföten  ded',  so  väl  dag'  wier  goot  wäder:  Alte  Frau  in  Woex.  — 
Wenn  mann  sünnenworm  doot  maakt,  gifft't  den  annern  dach  ragen: 
aus  Wismar.  —  Dat  bäten  ragen  lickt  een  sünnenworm  wedder  up, 
hörte  ich  in  Ribnitz.  —  Ich  füge  hier  bei:  Mien  mudder  säd'  oft  to 
uns,  maakt  keenen  sünnenworm  doot,  denn  kaamt  ji  nich  in  n  himmel : 
Arbeiter  in  Waren.  —  Die  Eltern  sagen  zum  Kinde:  Den  sünnen- 
worm mööst  du  in  de  hand  nähmen,  denn  läwst  du  lang* :  aus  Nevem. 

1385  V.  Smiet  ik  di  in  n  graben  . . .  Vgl.  Anmerkung  zu 
Nr.  1353. 

1387  V.  Fleech  na  n  blagen  himmel  rin.  Fleeg  na  'n  gollnen 
himmel:  Schumann  S.  49  Nr.  187a;  fleeg  na  n  himmel  rup,  baben 
sitt  Maria,  unnen  sitt  Margreta:  ebendort  Nr.  187  b;  flieg  in 
herrgottsgärtchen :  J.  H.  Schmitz  IS.  73;  sett  dick  oppm  schimm'l, 
rie  noan  himm'l:  Wegener  I  S.  72. 

Kumm  wredder  mit  de  blanke  fedder.  So  sonst  bei  uns  und 
anderswo  im  Anruf  an  die  Sonne.    Vgl.  auch  Nr.  1498. 

1391  a  V.  Die  Deminutivform  götting  wird  in  unserer  Mundart 
oft  gebraucht;  bei  Reuter  B.  II  S.  328.  Auch  göttel  hörte  ich: 
dunnergöttel,  wat  hett  de  kierl  vor  ne  gäl  wörtel. 

1394.  Ragen  gah  na  Raden  rüm,  un  was  den  heim  gnädig, 
wird  in  der  Sternberger  Gegend -oft  gehört. 

1395.  Dat  ik  morgen  waschen  kann.  Sunnensginken  flügh 
op,  moaren  hange  ve  tügh  op:  Wo  est  e,  Ndd.  Korr.-Bl.  I  S.  95. 

1401.  Aus  demselben  Dorfe  wird  mir  als  Anruf  an  den  Sonnen- 
käfer mitgeteilt :  Buköken  brumm,  wenn  ik  di  roop  denn  kumm,  kumm 


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—    419    — 

mit  mi  na  'n  klewerkamp,  dor  wasst  dat  gras  ne  äl  lang.    Ich  kenne 
den  Reim  sonst  nur  als  Wiegenlied. 

1404.  Der  Name  papejees  ist  in  Laupin  allen  Kindern  bekannt; 
die  mitgeteilten  Anrufe  sind  dort  allgemein  üblich. 

J406V  (1417  V).  Fleech  .oewer  't  himmelsstech,  an  'n  hogen 
himmelswech.  Diese  sehr  bemerkenswerten  Ausdrücke  sind  mir  aus- 
wärts nicht  begegnet. 

1407  ft  Bring  mi  'n  pott  (sack)  vull  kringel  . .  .  unsern  herr- 
gott  ok  eenen.  Vgl.  Nr.  1243.  Haol  mi  en  korf  vull  kring'l,  mi  een, 
di  een,  annern  maienkind  ok  een:  Wegener  IS.  72  (aus  Lüneburg) ; 
fliag  eber  dr  Khi,  breng  dr  müatergottes  e  scheppele  wi.  un  thüa-n-a-ra 
a  zuckerbredli  dri:  Eis.- Lot hr.  Jahrb.  XIII  S.  80. 

1423.  Bring  mi  schöttel  un  pött  mit.  Ich  trage  nach:  Bring 
mi  morgen  god*  strtimp  (stäwel)  to  huus:  Barnstorf.  Sonnenkäfer 
fliege.  Wohin  ?  Nach  Posen,  bring  mir  rock  und  hosen :  aus  Suiten.  — 
Herrchotstierche,  breng  mer  'n  neue  chuldne  rock:  Kuhn,  W.  S.  II 
S.  78  (aus  dem  Siegenschen) ;  brenk  mi  'ne  güllne  ki  'e  met:  Woeste, 
Volkstiberlief.  S.  4;  breng  mr  a  goldenes  messerla  mit:  Müller, 
Mähr.  Volksk.  S.  438;  bring  a  goldis  schüssela  runder  und  a  goldis 
wickelkindla  drunder:  Roch  holz,  Schweizersagen  aus  dem  Aargau 
I  S.  345  (aus  Mittelfranken);  bring  dr  muttrgottes  (unserm  herrgott) 
a  güldenes  kläd,  oder:  bring  unserm  herrgott  an  guldan  Schimmel: 
Feifalik,  Zts.  f.  d.  Myth.  IV  S.  326. 

1424  ff.  Dien  huus  brennt.  Ebenso  an  die  Schnecke :  Nr.  1376  ff., 
an  den  Schmetterling :  Nr.  1500,  an  die  Weihe:  Anmerkung  zu  Nr.  1213, 
an  den  Maikäfer :  vielfach. 

1426.  Dien  mudder  spinnt  so  fien  as'n  hoor  up  n  kopp. 
D  müeter  sitzt  im  gorten,  spinnt  e  langen  foden;  der  vater  sitzt  im 
wurtshus,  suft  alü  gläser  us:  Eis.  Wtb.  I  S.  100. 

1427.  Dat  huus  dat  brennt,  de  kinner  dee  weent.  Ähnlich 
vielfach;  vgl.  Mannhardt  S.  349  ff.  Dat  häusche  brennt,  de 
engeiche  schrein:  Kuhn,  W.  S.  II  S.  78;  din  hüske  barnt,  din 
kinnekes  weine,  din  gössle  schriege,  din  köjkes  brülle,  din  schapkes 
blare,  din  perdkes  wri&hle:  Drosihn  S.  69  f.,  ähnlich  Frisch- 
bier,  Volksreime  S.  59  f.;  de  engelcher  schräije  on  haa  kai  broet: 
Eskuche,  Siegerl.  Kinderl.  S.  46;  diene  mäume  raupet,  diene 
kingerken  grienen:  Curtze  S.  283. 

1428.  Din  kinnekes  sitte  vöre  dör  un  weine  so  seh:  Drosihn 
S.  70;  sei  sitten  upp'n  stein  un  weinen,  denn  sei  sünd  so  alleine: 
Pauli,  Ndd.  Korr.-Bl.  HI  S.  30. 

1429.  Vgl.  die  Anrufe  an  den  Maikäfer  Nr.  1439  ff.  Ebenso 
—  mit  verschiedenen  Namen — Engelien-Lahn  S.  183,  Stracker- 
jan II  S.  112  f.,  Hruschka-Toischer  S.  421  Nr.  267b,  Eis. 
Wtb.  I  S.  100,  Feifalik,  Zts.  f.  d.  Myth.  IV  S.  325,  Schulen- 
burg, Volksthum  S.  159;  in  Bumerland:  Els.-Lothr.  Jahrb. 
X  S.  242;  Pommerland  ist  abgebrannt,   es  steht  nur  noch  die  halbe - 

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—    420     +- 

wand:  bei  Mannhardt  S.  347;  deine  mutter  ist  in  Engelland: 
Frischbier,  Naturkunde  S.  313,  Volkmer  IX  S.  10  f.;  deine 
mutter  ist  in  Sachsen,  wo  die  goldschäfle  wachsen:  Dunger  S.  78; 
dei  mutter  is  in  Unterland  (Vatterland) :  Schleicher  S.  101. 

1430.  Der  Reim  stammt  vielleicht  von  einem  aus  "Westpreussen 
gebürtigen  Schnitter. 

1431.  Vgl.  Nr.  1114.  —  Ich  fiige  hier  einige  andere  Anrufe 
bei:  Fitich  vor  mines  nabers  hus,  locke  mi  de  brut  herut:  Woeste, 
Volksüberlief.  S.  5;  wannaer  sali  ek  brät  sin:  Woeste  bei  Kuhn, 
W.  S.  II  S.  79;  vole,  marichö,  du  cöt£,  oü  je  me  marierai:  Perron» 
Proverbes  S.  19,  vgl.  auch  Grohmann,  Aberglauben  S.  83  f. 
Nr.  599;  steig  afn  fingrspitz,  und  schau,  wo  mei  ällerliabster  sitzt: 
Schüttelkopf,  Neue  Carinthia  1890  S.  136;  fly,  where  the  man 
is  found,  that  J  love  best:  bei  Mannhardt  S.  417;  ähnlich 
schwedisch  bei  Mannhardt  S.  252  f.;  du  cötö,  que  tu  t'envoleras, 
ma  maitresse  sera:  Revue  Xu  S.  552;  herrchotshäunken,  wo  sali 
ik  hin?  innen  himmel,  in  de  helle,  oder  int  fiägefiur:  Kuhn,  W.  S. 
II  S.  78;  fliigh  hin,  wu  ich  waar  ofs  juur  hiin  zun  (sagt  die  Dienst- 
magd): Peter  II  S.  256;  sünnküken  leefe,  wat  steit  dar  in  de  breefe : 
H.  Meier  S.  222;  wo  lange  schall  ik  leven:  Smidt  S.  45  u.  A., 
vgl.  Anmerkung  zu  Nr.  1303.  So  mer,  won  de  Tirke  kun,  so  mer, 
won  de  Tatt're  kun  u.  ä.:   mehrfach  aus  Siebenbürgen. 

1433.  Vgl.  Nr.  1459  und  1482  ff.  Die  Übertragung  des 
Anrufes  sett  di- platt  di  auf  den  Sonnenkäfer  beruht  wohl  auf 
einem  Irrtum  Reuters. 

1435.    Ist  aus  den  Anrufen  an  den  Schmetterling  entlehnt. 

1437.    Vgl.  Nr.  1393  und  Nr.  1444. 

Maikäfer. 

Namen  des  Maikäfers  bei  Schiller  H.  I  S.  11  f.  Dazu: 
Pomm.  Bl.  VI  S.  61.  Anderes  übergehe  ich.  —  An  Anrufen  liegen 
mir  121  Stück  vor. 

Über  den  Gebrauch,  Maikäfer  an  Faden  flattern  zu  lassen,  vgl. 
Mannhardt,  German.  Mythen  S.  369,  Zingerle,  Kinderspiel 
S.  31.  —  Wenn  der  Maikäfer  kurz  vor  dem  Auffliegen  die  Fühler 
ausbreitet,  sagen  die  Kinder  bei  uns:  he  teilt  Ebenso  Danneil 
S.  222  s.  v.  tell'n;  er  recht:  Stob  er  S.  176. 

1439.  Ebenso  ndd.  22,  md.  19  mal.  Über  dieses  Pommerland 
vgl.  Mannhardt,  German.  Mythen  S. 347,  und  vor  allem  Knoop, 
Pomm.  Bl.  II  S.  154  ff.,  S.  167  ff.  Pommerland  ist  abgebrannt:  das 
kommt  auch  in  anderen  Volksreimen  vor:  z.B.  Frischbier,  Volks- 
reime S.  24,  Pomm.  Bl.  VII  S.  108  (in  einem  Wiegenlied),  vgl. 
auch  Tieze  III  S.  100. 

Ich  lasse  nun  die  Varianten  folgen :  Deine  mutter  ist  im  Pummer- 
lrnd:  Schles.  Mitt.  II  S.  86,    Eis.  Wtb.  I  S.  426;   em  Pomper- 


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—    421    — 

land:  Joerres  S.  35;  in  Bommeland:  Firmenich  I  S.  431  (ans 
Düsseldorf);  in  Bommerland:  DirksenS.  26 ;d  mueter  ist  zu  Pelz- 
pummeren,  d  kinder  losst  si  verhungeren  :  Eis.  Wtb.  I  S.  426;  in 
Pulverland  (wie  im  Text  aus  Barnstorf):  Wunderhorn  S.  159, 
Erk-Irmer  IV  Nr.  4,  Eskuche,  Hess.  Kinderl.  S.  60;  in  Polen- 
land: Drosihn  S.  71  Nr.  123;  in  Pole:  D.  M.  VII  S.  469  (aus 
Ulm);  in  Engelland:  Fricke  S.  12,  Hruschka-Toischer  S.  421, 
Drosihn  S.  71  Nr.  122,  K.  Köhler  bei  Mannhardt,  German. 
Mythen  S.  348;  dei  mutter  is  in  Engelond,  is  de  gonze  stodt  ver- 
bronnt:  Hruschka-Toischer  S.  420;  die  mutter  ist  in  Holland, 
Holland  ist  ganz  verbrannt:  Goetz  S.  26;  in  Hollerland  (?) :  Blind 
bei  Böhme,  Kinderlied  S.  176;  dein  vater  ist  im  Hohland:  Heilig, 
Alemannia  XX  S.  196;  deine  mutter  ist  im  Hoppenland:  Schu- 
mann 8.  48  Nr.  186;  deine  mutter  sitzt  im  Hessenland :  Kehr  ein, 
Volkstümliches  8.  83  (so  auch:  deine  mutter  ess  em  Hesseland,  im 
Anruf  an  den  Raben:  Mül hause,  Urreligion  S.  275,  vgl.  Curtze 
S.  281  f.);  komm  zu  deiner  mueter  ins  Schwabeland:  Herrmann- 
Pogatschnigg  II  S.  21  Nr.  66;  tin  muter  es  em  Owerlant,  se 
prent  ter  e  schenes  rosepant:  Els.-Lothr.  Jahrb.  V  S.  140;  din 
mutter  ist  im  Ungerland,  bringt  e  säckel  vull  silwersand:  Els.- 
Lothr.  Jahrb.  XI  S.  67  Nr.  19,  vgl.  Glock  S.  39;  dei  mueter 
is  in  Babylon:  Herrmann-Pogatschnigg  II  S.  21  Nr.  65; 
säwwäk  fleg  wit,  din  mudder  iss  in'n  hunger-  nn  kummerstand: 
Danneil  S.  180.  Maikäfer  flieg,  der  Hecker  ist  im  kriag,  der 
Struve  ist  im  Oberland,  und  macht  d  republik  bekannt:  D.  M.  VII 
S.  469  (in  Ulm  1848  und  49),  E.  Meier  S.  25  Nr.  78  (aus  Tübingen). 
Dein  vadder  iss  in  Kowelenz,  unn  treecht  e  barick  mit  siwwe  schwenz : 
Firmenich  II  S.  64  (aus  Frankfurt  a.  M.).  Olle  huttut  satt'r  in'n 
kriech:  "Wegen er  I  S.  73.  Die  mutter  ist  in  aschen,  sie  will  dein 
hemd  noch  waschen:  Schümanns.  48,  Mannhardt,  German.  Mythen 
S.  348.  Dien  vahder  is  en  fuchs,  diene  mutter  hört  tau  de  meer- 
katzen:  Firmenich  I  S.  164  (so  ähnlich  sonst  in  Wiegenliedern). 

1441.    Aus  demselben  Tornow  wird  mir  mitgeteilt: 

Maikäfer  fliege,   mein  vater  ist  im  kriege,   meine  mutter  ist 

gestorben,   mein   bruder  ist  verdorben,   ich  bin  so  ganz  alleine  und 

weine;  maikäfer  fliege. 

1443  f.    Vgl.  Nr.  1393. 

1445.  Ähnlich  Magd.  Gesch.-Bl.  XII  S.  384,  D.M.  II 
S.  40  (aus  Hildesheim).  Vgl.  Nr.  1416  ff.  —  Fluig  in  deiner  ahne 
haus:  Firmenich  II  S.  419  (aus  dem  Allgäu) ;  flieg  in  meiner  ahne 
haus,  bring  mir  aepfel  und  bire:  E.  Meier  S.  24;  flug  in  deiner 
lieben  frauen  häusle,  gibt  dir  aepfel  und  a  knäusle:  E.  Meier  S.  25; 
fliegh  jn's  aide  grossvadders  htis,  friss 'm  alle  subbe  üs:  Stob  er 
S.  83;  dau  dtne  alle  vor  fftchen  up  :  Schambach  S.  129;  do  din 
all  veer  fittchen  op,  willst  se  nich  updoen,  will  'k  di  'n  kopp  af hauen : 
Diermissen  S.  40  Nr.  186. 


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1446.  Bring  mi  morrn  gut  wedder  mit:  Urdsbrunnen 
B.  V  S.  128.    Vgl.  Anmerkung  zu  Nr.  1382  ff. 

1447.  Vgl.  Nr.  1480. 

1448.  Vgl.  Nr.  1454  ff. 

Ich  führe  noch  einige  Anrufe  an  den  Maikäfer  an:  D'  Heide 
kumme,  d*  Dirke  kumme,  si  wän  d'r  di  kindele  brode :  S  t  ö  b  e  r  S.  83 ; 
d*  judde  kumme,  d'heide  kumme,  welle  dich  un  dini  liewe  kinder  alli 
z'samme  ze  dodt  steche:  eben  dort  S.  82.  Firio,  din  hi9ele  brennt: 
ebendort  Treib  die  ahlen  weiber  aus:  Urquell  V  S.  291  (aua 
Böhmen).  Zulla  gogl,  spinn  a  garn:  Zingerle,  Zts.  f.  d.  Myth. 
II  S.  364.    Maiatzel,  dreck9patzel,   drei  eilen,    guggngs:  Eis.  Wtb. 

I  S.  86.  Sage  mir,  maikäferlein,  wo  werd'  ich  über  m  jähre  sein: 
Grohmann  bei  Heinsberg  =  Düringsfeld,  Fest  =  Kalender  S.  223. 
Anderes:  Vloten  S.  99,  Volkskunde  I  S.  140,  Rolland  HI 
S.  328  ff,  Melusine  I  S.  557,  Bulletins  (Niort)  1831  S.  424, 
S.  576. 

1449.  Hans  He  vernick  hat  Mi  S.  30.  Ludwig  Krause 
in  Rostock  schreibt  mir:  Für  den  elater  hörte  ich  den  Namen  meister 
ebeling  hupp ;  ich  kenne  sonst  die  Familie  unter  den  Namen  knuppser 
nach  dem  Geräusch,  das  diese  Käfer,  wenn  man  sie  auf  den  Bücken 
legt,  beim  Emporschnellen  machen.  —  Hanseli  gumpuf:  Schw.  Wtb. 

II  S.  1470;  hüpfauf:  Hertel  S.  124;  schnappauf:  Köhler,  Voigt- 
land S.  291. 

1450.  Vgl.  Anmerkung  zu  Nr.  42  und  zu  Nr.  1382  ff.  Aus 
Ganzlin  wird  mir  noch  mitgeteilt:  Lett  sik  de  scharrnbull  abendt 
hüren,  denn  secht  he  haw'order  an,  denn  ward't  goot  wäder;  brumms 
he  morgens,  denn  secht  he  af. 

1451.  Kniper  kniper  knalbar,  giv  mi  beten  salbar,  wenn  du 
mi  ken  salbar  giwst,  sali  de  kopp  rann:  Neubouro,  MecJd.  Nachr. 
1892  Nr.  297  vom  20.  December  (aus  Schwur xenhof). 

1452.  Jahn,  Volkssagen  S.  489,  Engelien-Lahn  S.  184, 
Moritz  Spiess,  Aberglauben  des  Obererzgebirges  (Programm  Anna- 
berg 1862)  S.  19,  Schulenburg,  Volksthum  8.  161;  vgl.  auch 
Mannhardt,  Zts.  f.  d.  Myth.  IV  S.  448,  und  Rolland  HI 
S.  241  f.  —  Ähnlich  an  die  Elster:  Holzmayer  S.  44  Nr.  16; 
an  den  Sonnenkäfer:  ben  je  van  den  duivel,  dan  ga  van  my,  ben  je 
van  onzen  lieven  heer,  dann  blyf  by  my:  Mannhardt,  Ger  man. 
Mythen  S.  251  (aus  Groenlo). 

Namen  des  Heuspringers. 

Schiller  H.  II  S.  18  nennt  aus  Mecklenburg  neben  heu- 
springer:  grashüpper  und  austbuck.  Hüppenspringer :  Nr.  1456  c; 
heuhüpper:  Nr.  1457  f.  Über  wrattenbiter  unten.  —  Namen  aus 
anderen  Ländern  giebt  Schiller.  Ich  fuge  hinzu:  Hedkenspringer: 
Pomm.  Bl.   VII    S.  88,   heedsprenger (1) :   ebendort  VI   S.  48 


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Springhansel:  Halt  rieb  S.  345  Nr.  11;  sprenkhoust:  Sieb.  Korr.- 
Bl.  XVII  S.  118;  saltamartin  u.  a.:  Torre  S.  108;  raattengumper : 
Eis.  Wtb.  I  S.  220,  schmelmehepper:  Kehr  ein  S.  357. 

1455.  Wrattenfräter  und  wrattenbiter  werden  mir  aus  Wismar 
als  Namen  des  Heuspringers  mitgeteilt.  Schiller  1.  1.  hat  warten- 
biter.  Wrattenbiter  auch :  P  o  m  ra.  B 1.  VII  S.  88,  wartbitare :  R  u  s  s  - 
wurm,  Eibofolke  II  S.225;  bleinbiter:  StürenburgS.  19;  schell  - 
biter:  Schumann,  Lüb.  Mitt.  V  S.  43. 

1456.  Ähnlich  Frischbier,  Volksreime  S.  60,  Wiede- 
mann  S.  407,  Grohmann,  Aberglauben  S.  85  Nr.  612.  Vgl.  auch 
Nr.  1448. 

1457.  Vgl.  Wegener  I  S.  73  Nr.  246. 

Andere  Anrufe  an  die  Heuschrecke:  Svenska  landsm.  V,  5 
S.  203  Nr.  449. 

Namen  der  Libelle. 

Zahlreiche  Namen  der  Libelle  hat  Schiller  H.  II  S.  19 
zusammengestellt.  Ich  füge  hinzu  aus  Mecklenburg:  huttpierken:  bei 
Dömitz;  gadspirken,  gottspirken:  Mi  S.  24,  jöpspirken:  Brinck- 
man,  Uns'  Herrgott  up  Reisen  S.  202.  Vgl.  dazu  oben  die  Namen 
des  Sonnenkäfers;  gottespferdken  u.  ä.  auch  für  den  Heuspringer: 
vgl.  Schiller  H.  II  S.  18  f.  —  Aus  anderen  Ländern  nenne  ich 
noch:  Hospeerd:  Schumann,  Lüb.  Mitt.  V S. 42 ;  hatzpferd:  Jahn, 
Volkssagen  S.  488;  Hans  Peters  pärd:  Strackerjan  II  S.  5; 
Görgenpferdlein:  Frischbier,  Wtb.  I  S.  286;  deezekespeerd :  Volks- 
leven  I  S. 49;  ridders  van  Maltha:  ebendort.  Weiter:  fröschen- 
hüeter:  Schw.  Wtb.  II  S.  1797;  blinnesnider :  Woeste,  Wtb. 
S.  35;  neijumfer:  Schumann,  Lüb.  Mitt.  V  S.  43;  farwer:  eben- 
dort S.  42;  glaser:  Eis.  Wtb.  I  S.  262;  madam:  Eis.  Wtb.  I 
S.  649,  Franzmadam:  Köhler,  Voigtland  S.  287;  schuurschotte : 
Stürenburg  S.  239;  wassermutter :  Frischbier,  Wtb.  II  S.458, 
wasserhex:  Eis.  Wtb.  I  S.  397;  hexenvogel:  ebenda  S.  100, 
hexennodel:  ebenda  S.  758;  tüfels - grossmueter :  Schw.  Wtb.  IV 
S.  592 ;  todtengräber :  K  n  o  t  h  e ,  Wtb.  S.  1 80.  Anderes  bei  R  o  1 1  a  n  d 
III  S.  284. 

1459.  Der  Reim  ist  bearbeitet  von  Fröhlich,  Lügen  Kon- 
fallgen S.  5  (gottespürken)  und  Gilow  S.  240.  Frischbier, 
Volksreime  S.  60:  fru  medder,  sett  ju  nedder;  oder:  feddernedder, 
ha  hi  sett  di.  —  Vgl.  auch  Nr.  1433  und  1482  ff. 

1461.  Wegener  I  S.  74:  Goldschmitt,  schmädi,  mor'n  iss 
buss-  un  baedi. 

Andere  Anrufe  an  die  Libelle  bei  Smidt  S.  46:  Reereert,  ga 
Sitten,  de  kukkuk  de  kumt;  und  bei  Engelien-Lahn  S.  183: 
Schullerbuck,  sette  di,  plette  di,  ik  jeäw  di  bier  un  brantewien. 


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—    424    — 


Schmetterling. 

Mitteilungen  über  den  Namen  des  Schmetterlings  liegen  mir 
aus  207  Ortschaften  der  Heimat  vor. 

1.  Rupenschiter  ist  der  allgemein  übliche  Ausdruck  in  Strelitz 
und  im  östlichen  Schwerin,  ist  aber  auch  in  der  Mitte  des  Landes  und 
an  der  Ostseeküste  bekannt.  —  Lummenschiter,  lumpenschiter,  lunten- 
schiter  sind  auf  Strelitz  und  die  Gegend  Penzlin- Neubrandenburg 
beschränkt.  —  Ülkenschiter  kenne  ich  nur  aus  dem  Buche:  Platt  - 
dütsche  Diskurse...  Von  'n  ollen  Meckelbörger.  H 
(Leipzig  1865)  S.  53:  orer  sünd  de  minschen  ülkenschieters,  dee  von 
een  blom  up  de  anner  burren. 

2.  Kätelböter  sowie  ülepüle  mit  ihren  Nebenformen  sind  üblich 
an  der  ganzen  Ostseeküste  und  in  der  Mitte  des  Landes.  Beide  Aus- 
drücke sind  völlig  unbekannt  in  Strelitz  und  im  Süden  des  Schweriner 
Landes.  Ketelbeuters  ist  der  Titel  einer  Gedichtsammlung  von 
Gildemeister.  Kätelböter  als  Kubnamen  nennt  Schiller  H.  II 
S.  3.     Puttuhl  ist  mir  gemeldet  aus  Vilz,  Pölitz  und  Gross  -Roge. 

3.  Bodderlicker  ist  im  ganzen  Südwesten  des  Landes  allgemein 
verbreitet,  und  etwa  bis  Schwerin  hin  anzutreffen.  Im  Osten  und  in 
Strelitz  ist  es  völlig  unbekannt.  Bodderflicker  wird  mir  aus  Picher 
mitgeteilt.  —  Boddervagel,  sommervagel,  semmelvagel,  sunnvagel  sind 
auf  den  Südwesten  beschränkt;  boddervagel,  soweit  ich  sehe,  auf  die 
Gegend  Dömitz-Ludwigslust,  die  anderen  Namen  auf  die  Gegend  Parchira- 
Grabow.  —  Ulebodder  (Nr.  1472)  ist  mir  auch  aus  Hoort  und 
Gresse  mitgeteilt. 

Die  Belege  für  diese  Namen  aus  anderen  Ländern  gebe  ich 
unten  zu  den  einzelnen  Anrufen. 

Mir  liegen  nur  55  Anrufe  an  den  Schmetterling  vor,  davon 
ndd.  32,  hd.  nur  16. 

1463  ff.  Näs'  un  müle  blötte  di.  Dien  oesken  blött  die: 
Wegener  I  S.  74. 

1465.  Anrufe  mit  rupenschiter  begegnen  nur  in  Pommern: 
Po  mm.  Bl.  VI  S.  92.  Rupenschiter  als  Name  des  Nachtfalters 
findet  sich  auch  bei  Danneil  S.  23,  rupenschisser :  Pf  ister 
S.  229.  Rupenkind:  Diermissen  S.  40  Nr.  190  (Strohoot 
S.  110).  Rupenvogel:  Eis.  Wtb.  I  S.  101.  Krautscheisser :  Nord- 
böhm. Excurs.  III  S.  252.  Boterschijte  Flandris:  Junius, 
Nomenciator  S.  71. 

1466.  Anrufe  mit  kätelböter:  Schumann  S.  49  Nr.  188, 
Firmenich  III  S.  480  (aus  Lübeck),  Müllenhoff  S.  509,  Haas, 
Rügensche  Sagen  S.  152,  Kuhn,  W.  S.  II  S.  78  (aus  Rügen), 
Pauli,  Ndd.  Korr.-Bl.  III  S.  30  (aus  Barth),  Pomm.  Bl.  VI  S.  91. 
Der  Name  auch  bei  D  ähner  t  8.  225;  kaedelbloeder  und  kaedel- 
beudke:  Pomm.  Bl.  1.  1. 


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1469.  Anruf  mit  ülepüle  wieder  nur  in  Pommern:  Pomm. 
Bl.  VI  S.  92.  Uleke,  üleke  als  Name  des  Nachtfalters:  Scham  - 
bach  S.  239;  M:  Frischbier,  Wtb.  I  S.  178. 

1473.  Botterlicker  nur:  Schumann  S.  49  Nr.  188. 

1474.  Anrufe  mit  bottervagel :  M  ü  1 1  e  n  h  o  f  f  S.  509,  W  e  g  e  n  e  r 
IS.  74,  Kuhn,  v.d.  Hagen's  German.  V  S.  251,  Kuhn-Schwartz, 
Ndd.  S.  S.  453,  Parisius  S.  50,  Andree  S.  339,  Krause,  Zts. 
f.  d.  Myth.  III  S.  176,  Günther  S.  36  f.  Boddervagel - sigelsagel : 
Diermissan  S.  40  Nr.  189  (Strohoot  S.  110);  bottervoggl-gigel- 
gaogl:  Dann  eil  S.  23.  —  Bottervagel,  buttervogel  als  Name: 
ndd.  8,  md.  4mal.  Vgl.  oben  die  Namen  des  Sonnenkäfers.  Botter- 
vagel für  anas  rutila:  Schumann,  Ndd.  Korr.-Bl.  XVI  S.  82.  — 
Bott'rslappe :  Wegener  I  S.  74;  botterhahn:  ebendort;  botterhex: 
Pomm.  Bl.  VI  S.  176,  Maass,  Ndd.  Jahrb.  IV  S.  34,  Stüren- 
burg  S.  154  s.  v.  mulkentöver.  Lange  lange  röige,  botter  botter- 
fleige:  Krause,  Zts.  f.  d.  Myth.  III  S.  177;  botervlieghe  als  Name 
auch  bei  Junius,  Nomenciator  S.  71 ;  vgl.  engl,  butterfly. 

1476.  Anrufe  mit  sommervagel:  Müllenhoff  S.  509,  Fir- 
men ich  III  S.  57  (aus  Holstein).  Somraervegele,  loss  di  setze,  der 
liewe  gott  hatt's  g'sait :  Böhme,  Kinderlied  Nr.  874  (aus  dem  Elsass). 
Sommervogel  als  Name :  vielfach;  somelär:  Schmeller-Froramann 
II  S.  559. 

1477.  Semmel vagel  ist  mir  sonst  nirgends  begegnet. 

1482.  Platt  di.  Vgl.  auch  Nr.  1433  und  1459.  Sik  plätten 
vom  Schmetterling  auch  bei  Reuter  VI  S.  365,  und  Gildemeister, 
Jochen  Frank  S.  139. 

Ik  will  di  fleesch  un  broot  gäben.  Ik  will  di  beer  un  brod 
geben:  Diermissen  S.  40  Nr.  190  (Strohoot  S.  110). 

1486.    Lummen8chiter  u.  s.  w.:  sonst  unbekannt. 

1491.  Vadder  un  mudder  röppt  di.  Ebenso  Gilow  S.  524, 
Kuhn,  v.  d.  Hagen s  German.  V  S.  251,  Kuhn-Schwartz,  Ndd.  S. 
S.  453. 

1497.  Laat  den  ragen  cewergahn  . .  .  Sonst  als  Regenlied 
üblich  in  mannigfachen  Abweichungen. 

1498.  Vgl.  Anmerkung  zu  Nr.  1387  V. 

1500.  Vgl.  Anmerkung  zu  Nr.  1424  ff. 

1501.  De  kreih  kümmt  un  frett  di.  Kömmt  e  pogg,  de  frett 
di:  Frisch bier,  Volksreime  S.  60.  Sparling  kömmt  on  frett  di 
(an  die  Libelle):  ebendort. 

1503.  Sunnvagel.    Vgl.  oben  S.  415. 

1504.  Vgl.  Nr.  1244. 

Ich  lasse  nun  noch  einige  andere  Anrufe  und  Namen  folgen: 


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Anrufe  mit  molketewer:  Frischbier,  Volksreime  S.  60. 
Über  dieses  molkentewer  u.  ä.  (molkendieb,  milchdieb  u.  s.  w.)  vgl. 
Frommann,  D.  M.  VI  S.  77.  Smandlecker:  Woeste  S.  243; 
schloppermilch :  Nordböhm.  Excurs.  III  S.  252.  —  Anruf  mit 
scheddrümken :  Wegen  er  I  S.  74;  schedderum  als  Name  auch: 
Pomm.  Bl.  VI  S.  91.  —  Anrufe  mit  floerloer  und  schomaker: 
Müllenhoff  S.  509.  —  Midschonke  sott  di,  mül  un  nese  blött  di: 
Kuhn,  v.  d.  Hagen's  German.  V  S.  251.  —  Anrufe  mit  miller-maler : 
vielfach  nid.  und  oberd.,  Wegener  I  S.  75;  vgl.  Mannhardt, 
German.  Mythen  S.  373  f.  —  Noch  andere  Anrufe  bei  Dunger 
S.  80,  Schleicher  S.  100,  Wilhelm  S.  49,  Haltrich  8.  238, 
D  M.  VI  S.  111  (aus  Österreich).  Anrufe  aus  fremden  Sprachen 
bei  Kolland  III  S.  313  ff.;  vgl.  auch  Säbillot,  H.  Br.  S.  348. 

An  Namen  nenne  ich  hier  noch:  Hippendaif:  Woeste,  Wtb. 
S.  103;  muetergottes-vogelü  (henni):  Schw.  Wtb.  I  S.  693;  muni- 
mälen:  Schw.  Wtb.  IV  S.  170;  jyt  (Jude):  Heilig,  Beiträge  S.9 
(vgl.  oben  S.  397  jud  =  Hase).  Viele  andere  Namen  bei  Woeste, 
D.  M.  VI  S.  76  f.,  Schmeller-Frommann  I  S.  1588,  Torre 
S.  134  u.  A.  Niederländische  Namen  sind  verzeichnet:  Volks- 
kunde I  S.  139. 


Das  Verwunderungslied. 

Auf  den  Wert  des  sogenannten  Verwunderungsliedes  hatte  bereits 
Mannhardt  hingewiesen  (Zts.  f.  d.  Myth.  m  S.  225  f.,  German. 
Mythen  S.  483  ff.).  W.  H.  Mi e Ick  aber  gebührt  das  Verdienst, 
durch  eine  eingehende  Besprechung  und  vergleichende  Zusammen- 
stellung der  erreichbaren  Varianten  die  Aufmerksamkeit  weiterer 
Kreise  auf  dieses  uralte,  bedeutsame  Lied  gelenkt  zu  haben  (Ndd. 
Korr.-Bl.  H  S.  7-12,  in  S.  9-13,  VII  S.  33-43);  er  erfand  auch 
den  seitdem  beibehaltenen  Namen  „Verwunderungslied".  Koppmann 
(Ndd.  Korr.-Bl.  III  S.  1-3)  gab  dann  eindringende  Bemerkungen  zur 
Geschichte  der  Überlieferung  und  versuchte  einen  Wiederaufbau  der 
ältesten  Gestalt  des  Liedes.  Die  pommerschen  Fassungen  hat  jüngst 
Brunk  (Volkslieder  S.  247-256)  genauer  behandelt. 

Den  238  mecklenburgischen  Fassungen  habe  ich  113  aus  dem 
übrigen  Europa  gegenüberzustellen.  Mielck  hat  81  Nummern  zusammen- 
gebracht: an  der  zuerst  genannten  Stelle  Nr.  1-26,  dann  Nr.  27-39, 
zuletzt  Nr.  40-81.  Davon  stammen  5  aus  Mecklenburg  (Nr.  10.  18. 
31.  35.  53),  5  (Nr.  39.  74.  75.  76.  77)  sind  als  fremdartig  auszu- 
scheiden; es  verbleiben  also  71.  Dazu  kommt  die  Fassung  aus  dem 
niederländischen  Friesland,  die  Winkler  (Ndd.  Korr.-Bl.  III  S.  13) 
mitteilt.  Ich  zähle  nun  auf,  was  Mielck  übersehen  hat  und  was  seit 
seiner  letzten  Zusammenstellung  ans  Licht  gekommen  ist.  Ich  setze 
dabei  die  Mielcksche  Zählung  fort,  und  werde  der  Kürze  halber  im 
Folgenden  stets  alle  ausländischen  Fassungen  nach  diesen  Zahlen  citieren. 


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82-90:  9  Fassungen  aas  Lübeck  und  Umgegend,  bei  Schu- 
mann S.  50-53. 

91:   Nathansen  (Hamburg)  S.  120  f. 

92-102:  11  neue  Fassungen  aus  Pommern,  bei  Brunk  1.  1. 
Von  diesen  ist  Nr.  92  (bei  Brunk  Nr.  1,  nahezu  =  Mielck  Nr.  34) 
entnommen  aus  Er  k- Böhme  I  Nr.  165,  Nr.  93  (2)  =  Po  mm.  Bl. 
I  S.  126,  Nr.  95  (7)  -  Drosihn  S.  42  Nr.  7,  Nr.  96  (8)  =  Pomm. 
BL  II  S.  138,  IV  S.  107,  Nr.  97  (9)  =  Pomm.  Bl.  IV  S.  107, 
Nr.  99  und  100  (11  und  12)  =  Pomm.  Bl.  V  S.  15.  Nr.  94  (4), 
98  (10),  101  und  102  (13  mit  Variante)  waren  bisher  nicht  ver- 
öffentlicht. Brunk's  Nr.  3  =»  Mielck's  Nr.  54;  seine  Nummern  5 
und  6  sind  wieder  auszuscheiden. 

103:  Bruchstück  bei  Engelien- Lahn  S.  188  Nr.  24 e. 

104:  Bah  1  mann,  Märchen  S.  241  Nr.  XII. 

105:  Bruchstück  in  den  Mün st.  Gesch.  S.  213. 

106:  Fricke  S.  230  (nahe  verwandt  mit  Mielck's  Nr.  22). 

107:  Dirksen  S.  35   (ebenso  Zts.  d.  V.  f.  Vkk.  H  S.  325). 

108:  Israels  8.  72. 

109:  Joerres  S.  39. 

110:  Fischbach-Giese  S.  56. 

111-113:  Schuster  S.  382  Nr.  182  A.  B.  C.  (vgl.  auch 
Siebenb.  Archiv  N.  F.  X  S.  107). 

114:  Siebenb.  Korr.-Bl.  III  S.  123. 
115:  Ebendort  XVH  S.  106. 
116-117:  Volkskunde  VIII  S.  30  f. 
118:  Volksleven  IV  S.  178. 
119:  Ebendort  VIII  S.  171  f. 
120:  Ebendort  VIII  S.  226  f. 
121:  Volk  en  Taal  H  S.  6  f. 

Von  diesen  121  (oder  vielmehr  nach  obiger  Zählung  112) 
Fassungen  stammen  aus  Schleswig -Holstein -Lübeck -Hamburg  33, 
aus  Pommern  13,  aus  Ost-  und  Westpreussen  5,  aus  Ostfriesland-Olden- 
burg 10,  aus  Westfalen  9,  aus  dem  übrigen  Niederdeutschland  7, 
aus  ndd.  Gebiet  ohne  genauere  Quellenangabe  8,  vom  Niederrhein  und 
aus  Siebenbürgen  18,  aus  den  Niederlanden  9. 

Endlich  fand  ich  in  der  Revue  des  trad.  popul.  I  S.  129  in  dem 
Aufsatze  von  David  Fitzgerald:  Le  Folk-Lore  dans  les  iles 
Britanniques  die  Bemerkung :  Les  formulettes  anglaises  et  germaniques 
se  correspondent  exactement  .  . . . :  the  cow  she  sat  by  the  Are  and 
spun  ...  In  vollständiger  Gestalt  ist  mir  die  englische  Überlieferung 
nicht  begegnet.  Mannhardt,  German.  Mythen  S.  487  hat  einen  weiter- 
abstehenden Beim  aus  Chambers  S.  45  (zweite  Auflage  S. 27)  ver- 


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glichen.  In  ganz  Oberdeutschland  and  im  md.  Sprachgebiet  mit  Aus- 
nahme des  Ripuarischen  und  des  Siebenbürgischen  sind  keine  Spuren 
nachzuweisen.  Die  md.  und  oberd.  Reime,  welche  Martin  (Ndd. 
Korr.-Bl.  IU  S.  13)  und  Bern  he  im  (Zts.  d.  V.  f.  Vkk.  VI  S.  209, 
vgl.  ebenda  S.  345  f.)  heranziehen,  ebenso  wie  Mielck's  Nr.  39  und 
74-77  und  Brunk's  Nr.  5  und  6,  alles  Bruchstücke  eines  sogenannten 
„Lügenliedes",  ruhen,  wie  mir  scheint,  auf  anderem  Grunde.  Zu  der 
Gruppe  solcher  Lügendichtungen,  über  welche  U  hl  and  (Schriften 
III  S.  224  ff.)  eingehender  gehandelt  hat,  gehört  ja  freilich  auch  unser 
Lied;  15  Fassungen  schliessen  mit  einer  ausdrücklich  darauf  hin- 
zielenden Bemerkung:  sünd  dat  nich  dicke  loegen  n.  ä.  Allein  von 
wesentlichen  Bestandteilen  unseres  Liedes,  der  Ausreise  des  freienden 
Hahns  oder  der  Fahrt  ins  fremde  Wunderland,  sowie  von  dem  Brauen 
des  betäubenden  Bieres  ist  in  diesen  Reimen  nichts  enthalten;  auch 
die  Schilderung  der  wunderlichen  Wirtschaft  enthält  Züge,  die  sich 
im  Verwunderungsliede  nirgends  finden. 

In  Bezug  auf  die  Geschichte  des  Liedes  beschränke  ich  mich  hier 
auf  kurze  Andeutungen.  Für  eine  eingehende  Untersuchung  fehlt 
hier  der  Raum ,  auch  scheint  mir  die  Zeit  dazu  noch  nicht  gekommen. 
Ich  hege  die  gewisse  Erwartung,  dass  nunmehr  meine  lieben  Mitarbeiter, 
von  dem  Werte  der  Überlieferung  überzeugt,  weitere  Massen  neuer 
mecklenburgischer  Fassungen  ans  Licht  bringen  werden ;  zugleich  steht 
wohl  zu  hoffen,  dass  auch  im  übrigen  Niederdeutschland  die  Sammel- 
arbeit sich  diesem  alten  Liede  mit  neuem  Eifer  zuwenden  wird. 

Zur  ersten  Gruppe  (Der  Hahn  auf  der  Freite)  gehören  von  den 
ausländischen  Fassungen  43,  zur  zweiten  (Die  Frankenfahit)  14,  zur 
dritten  11,  zur  fünften  3.  Die  Fahrt  nach  Fehmarn  begegnet  nur  in 
zwei  Stücken  (aus  Holstein  und  Lübeck) ;  die  Fahrt  nach  Prpenhagen 
nur  fünfmal  in  Pommern.  Näheres  sage  ich  unten.  Die  Beobachtung 
Mielck's,  dass  auf  fränkischem  Gebiete  nur  die  Hahn -Version  vor- 
komme, die  Frankenfahrt  dagegen  auf  das  östliche  und  nördliche 
Deutschland  beschränkt  sei,  wird  durch  die  obigen  Nachträge  nicht 
widerlegt.  Die  Hahn -Version  haben  auch  die  Siebenbürger  Sachsen 
aus  ihrer  alten  Heimat  herübergenommen.  Mielck  hat  die  Vermutung 
ausgesprochen,  dass  das  Lied  als  eine  Spottrede  wider  die  Franken 
wegen  ihrer  Erzählungen  von  redenden  Tieren  anzusehen  sei.  Die 
Annahme  Koppmann's,  der,  daran  anknüpfend,  die  Verbindung  der 
Reise  des  freienden  Hahns  mit  der  Fahrt  ins  Frankenland  der  ursprüng- 
lichen Gestalt  des  Liedes  zuwies,  findet  durch  unsere  Nr.  1505 
glänzende  Bestätigung. 

Der  altertümliche  Ton  und  die  gute  Erhaltung  vieler  mecklen- 
burgischer Stücke  springt  in  die  Augen.  Eigentümlich  ist  der 
heimischen  Überlieferung  die  immer  wiederkehrende  Verbindung  des 
eigentlichen  Verwunderungsliedes  mit  Stücken  aus  der  Vogelhochzeit: 
de  sjparling  bringt  de  bruut  den  truring,  schuufut  sett't  de  bruut  de 
huw   up,  heister  mit  den  langen  swanz  maakt  de  bruut  den  vördanz, 


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de  adeboor  (kiwitt,  knkuk)  wol  up  den  boBn,  dat  is  de  braut  ehr 
8we8ter8oen  u.  a.  m.  Es  ist  beachtenswert,  dass  diese  Verbindung  der 
Vogelhochzeit  mit  dem  Verwunderungsliede  sich  mit  Sicherheit  nur 
im  benachbarten  Schleswig -Holstein -Lübeck  (Nr.  6.  16.  29.  30.  47/ 
84.  87),  sowie  in  Pommern  (Nr.  34  =  92.  54.  96.  97.  98.  101.  102)  und 
Stade  (Nr.  30)  nachweisen  lässt.  Der  Schluss  der  Oldenburger  Fassung 
(Nr.  45,  eng  verwandt  mit  unserer  Nr.  1597)  lässt  eine  sichere  Deutung 
nicht  zu.  Die  Verbindung  beider  Lieder  muss  in  hohes  Alter  zurückgehen, 
weil  in  diesen  Fassungen  des  Verwunderungsliedes  sich  vielfach  Züge  aus 
der  Vogelhochzeit  erhalten  haben,  die  bei  uns  und  anderwärts  in  dem 
Liede  von  der  Vogelhochzeit  selbst  nicht  mehr  vorkommen.  Darunter 
finden  sich  einige  deutliche  Hinweise  auf  geschlechtliche  Dinge.  So 
z.  B.  in  Nr.  1542:  de  adeboor  mit  n  langen  knaken,  dee  woil  so  giern 
de  bruut  beslapen.  Ähnlich  in  Nr.  1543,  vgl.  1668  c;  versteckter  in 
Nr.  1541:  dee  will  de  bruut  dat  bedd  upmaken:  wie  in  Pommern 
in  Nr.  34 --92.  Auch  in  den  seltsamen,  von  Brunk  fiir  verderbt 
angesehenen  Versen  in  einer  anderen  pommerschen  Fassung  (Nr.  96): 
knackorber  steht  up'm  hoge  boene,  pusst  de  brut  ehre  katersoene  — 
dürfte  eine  dunkle  Anspielung  auf  obscoene  Dinge  zu  sehen  sein. 
Noch  bedeutsamer  klingt  der  Schluss  von  Nr.  1613:  gälgööschen,  gäl- 
gööschen, kruup  du  de  bruut  in  't  eierhüüschen ;  un  as  de  voss  in  't 
dunkel  kämm,  dor  güng  de  rechte  sprang  wol  an.  Ich  finde  mehr- 
fach den  Nachweis,  dass  in  slavischen  Ländern  noch  in  der  Gegenwart 
Lieder  von  Tierhochzeiten  auf  Hochzeitsfesten  vorgetragen  werden. 
Für  ältere  Zeiten  einen  solchen  Brauch  auch  für  Deutschland  anzu- 
setzen, scheint  um  so  mehr  erlaubt,  als  ja  auch  das  Lied  vom  Kukuk 
auf  dem  Zaune  als  uraltes  deutsches  Hochzeitslied  erkannt  ist.  Eben 
durch  diesen,  die  Erinnerung  immer  wieder  auffrischenden  Brauch 
würde  sich,  so  will  mir  scheinen,  die  Erhaltung  der  Überlieferung 
und  die  Fülle  der  Varianten  am  besten  erklären  lassen. 

Dass  das  Verwunderungslied  selbst  mit  hochzeitlichen  Bräuchen 
in  Verbindung  gebracht  ist,  darauf  führen  noch  andere  Spuren.  Eine 
alte  Tagelöhnerfrau  in  Nevern  erinnerte  sich  eines  alten  Spruches, 
der  früher  auf  Hochzeiten  der  Braut  vorgesprochen  sei:  Gott  gäw  di, 
wat  ik  di  wünsch,  in  *t  künftig  johr  enen  prinz,  un  denn  nochmal 
eens  ümundüm,  so  lang  bet't  vieruntwintig  sünd;  vieruntwintig  um 
den  disch,  denn  weet  de  bruut,  wat  huushollen  is.  Ein  ganz  ähnlicher 
Spruch  kommt  in  einem  Liede  vor,  das  früher  auf  der  Hochzeit  bei 
dem  Tanz  um  den  Tisch  gesungen  ward,  bei  Norrenberg  IV  S.  90, 
vgl.  auch  Erk-Böhme  II  Nr.  413b  und  c.  Und  ebenso  schliesst 
mehrfach  das  Lied  vom  Kukuk  auf  dem  Zaune:  vgl.  Nr.  1753  f. 
Dieser  auf  reichen  Kindersegen  gerichtete  Wunsch  findet  sich  nun 
auch  im  Verwunderungsliede:  Nr.  1552;  vgl.  auch  Nr.  1670.  In  13. 
anderen  Fassungen  aus  den  verschiedenen  Gruppen  (Nr.  1518.  1519. 
1520.  1565.  1566.  1567.  1599.  1600.  1602.  1604.  1605.  1609.  1649) 
ist  der  auf  die  Geburt  eines  Kindes  hinzielende  Wunsch  noch  enger 
mit  dem  Verwunderungsliede  verbunden.  Hier  schliesst  die  Schilderung 
von  der  Kraft  des  Bieres:    dree  stänners   ut'n  husen,   dree  balken 


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von'n  boen,  dat  bedüd't  'n  jungen  soen*  o.  ä.  In  ausländischen  Stücken 
ist  merkwürdiger  Weise  davon  keine  Spur  erhalten.  Andere  An- 
spielungen auf  Brautschaft  und  Hochzeit  finden  sich  in  grösserer  Zahl. 
Wenn  auch  andere  Länder  planmässig  durchforscht  sein  werden,  wird 
auf  alle  diese  Beziehungen  helleres  Licht  fallen. 

Über  die  Verschmelzung  sonstiger  Volksreime  mit  unserem  Liede 
sind  unten  die  nötigen  Hinweise  gegeben. 

Ich  gehe  nunmehr  dazu  über,  zu  den  einzelnen  Gruppen  und 
Stücken  einige  Erläuterungen  zu  geben;  dabei  überall  auf  die  zahl- 
losen verderbten  Stellen  aufmerksam  zu  machen,  schien  überflüssig. 

Von  den  heimischen  Fassungen  stammen  von  der  Ostseeküste  99, 
aus  dem  Südwesten  43t,  aus  dem  Süden  und  Osten  49,  aus  Strelitz  34, 
aus  der  wenig  erforschten  Mitte  des  Landes  13.  Die  Hahn -Gruppe 
ist  über  das  ganze  Schweriner  und  Strelitzer  Land  verbreitet; 
namentlich  die  Ostseeküste  zeigt  grossen  Reichtum  an  schönen  Stücken. 

1505.    Über  friden,  friten  vergleiche  man  den  Index. 

De  Hund  dee  hödd  de  bodder.  Hödd:  auch  Nr.  1599  und 
Nr.  1666,2.  Wohrt:  Nr.  1533.  1557.  1666,2;  bewohrt:  Nr.  1600. 
Auswärts  kommen  diese  Ausdrücke  nicht  vor. 

De  fledermuus  dee  fäg't  dat  huus.  Das  ist  der  festeste  Bestand- 
teil der  ganzen  Überlieferung:  es  begegnet  in  den  ausländischen 
Fassungen  64  mal. 

De  8charrnwäwer  drecht  't  muH  rut.  So  oder  ähnlich  vom 
Mistkäfer  in  Mecklenburg  33  mal ;  sonst  nur  in  Pommern  (Nr.  34  -  92. 
54.  93).  Dat  svin  dat  drog  dat  scharn  ut:  Nr.  28.  29,  de  swiens: 
Nr.  47. 

Kapüün.    Vgl.  Anmerkung  zu  Nr.  1507. 

Hawerkaff.  So  bei  uns  durchgängig;  auswärts  19 mal.  Gasten- 
kaff u.  a.:  Nr.  1666,4;   vgl.  1589.  1642. 

De  kukuk  un  de  korup,  dee  putzen  de  bruut  de  hoor  np.  De 
kukuk  un  de  korock:  1537.  1538.  1585.  Karak,  karok  ist  die  Saat- 
krähe: Siemssen,  Vögel  S.  59.  Die  Verse  stammen  aus  der  Vogel- 
hochzeit, vgl.  Nr.  1676.     Auswärts  kommen  sie  nicht  vor. 

Se  danzen  up  den  dönssenboen,  dat  heet  de  bruut  ehr  swester- 
soen.  De  adeboor  wier  de  bruut  ehr  swestersoen:  Nr.  1582.  1591; 
de  heister  up  den  düüstern  boen,  dat  wier  de  bruut  ehr  swestersoen: 
Nr.  1606;  kiwitt  —  süstersoen:  Nr.  1533;  schuufut  —  süstersoen: 
Nr.  1534;  scharrnwäwer  —  süstersoen:  Nr.  1531;  de  adeboor  was 
de  bruut  ehr  swiegersoßn:  Nr.  1532;  de  kukuk  wier  de  oll  fru  (de 
ollsch)  ehr  swiegersoen:  Nr.  1573  (1647);  de  hahn  würd  de  oll  fru 
ehr  swiegersoen:  Nr.  1603.  —  Auswärts  nur:  Nr.  6  (Holstein):  de 
adebaer  —  de  bruet  äer  süstersaen;  Nr.  11  (Hamburg):  kukuk  — 
N.  N.   sin   (er)  swestersaen;    Nr.  98    (Pommern):  kräj  —  brud  ehr 


*  Wie  unser  Volk  von  einem  Hause,  in  welchem  eine  Geburt 
erwartet  wird,  sagt:  de  balken  ward  all  knacken,  oder:  de  boen  föllt 
bald  daal. 


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süstersähn;  Nr.  99  (Pommern)  kuki^k  —  is  dat  ne  votterschwestersöhn. 
Vgl.  Brunk  S.  256. 

De  heister  deit  'n  vördanz.  So  und  ähnlich  in  Mecklenburg 
36 mal;  vgl.  Nr.  1666,  7  und  1668  ff.,  1679  ff.  Sonst  nur  in  Schleswig- 
Holstein  (Nr.  16.  29.  47)  und  Pommern  (Nr.  34  =  92.  96);  vgl.  auch 
Nr.  30  (Stade)  und  Frischbier,  Volksreime  S.  57  Nr.  218.  De 
voss  möök  de  bruut  den  vördanz:  Nr.  1582.  1591,  vgl.  Nr.  1668  f., 
1679  V,  1689;  ebenso  Nr.  6  (Holstein),  Nr. 84.  87  (Lübeck);  de  kiwitt 
mit  sinen  bunten  kränz,  dee  ded'  mit  de  bruut  den  stubendanz :  Nr.  1543 ; 
de  wäpstart  wier  de  bruut  ehr   vördanz:  Nr.  1606;  vgl.  Nr.  1668a. 

1506.  Morgen  willn  wi  na  Warnmünn'  gähn.  Warnemünde 
als  Ziel  der  Reise  des  Hahns  erscheint  auch  in  Nr.  1527.  1536.  1538. 
Travmünn:  1534.  Ukermünd',  Ükermünn  u.  ä.:  1515.  1522.  1533. 
1540.  1550.  Kakelmünsen:  1525.  Gemüns':  1528.  Kükemünning: 
1531.  Küriminten:  1529.  Na  de  Küükwih:  1549,  kükerüwih:  1544. 
Von  Kükerü:  1521,  vor  Kükürükü:  1509.  Kappeniren  r  1542. 
Brookshusen:  1524.  Bernakel:  1510.  Rom:  1507.  Bet  de  Sühe: 
1535.  —  Auswärts  kommen  in  der  Hahn -Version  vor:  Ükermünde 
Nr.  34  (92).  54  (Pommern).  Kurukmünika :  93  (Pommern).  England : 
58  (Grafschaft  Mark).  Amsterdam:  13  (Westfalen).  Amsterdam- 
Spanien-Oranien  (?) :  67  V  (Ostfriesland).  Land  Marigen :  19.  20 
(Pommerellen).  Lombardijen:  117.  120  (vgl.  Nr.  69),  Lommerdije: 
118  (Niederlande).  Lambardiden:  67.  68,  Lammerdiden:  36.  64. 
65.  66.  108  (Ostfriesland).  Labberdiän:  57,  Lappedeien:  107,  Land 
vanDeien:  59,  Lonk  der  Deier:  60,  Hawerdeien:  21.  78.  80,  Hohner- 
deien:  61.  79,  Klamertheiäkes :  81  (Niederrhein).  Domenaen:  112 
(Siebenbürgen)  (vgl.  Domnian  114,  Blomena  111).  Nao  Diämstern 
(Darmstadt):  104  (Münster).    Nam  dymen:  14  (Westfalen). 

De  katt  haalt  de  bodder.  Haalt  (haal):  auch  Nr.  1518.  1543. 
1550.    Auswärts  nirgends. 

Dor  brugten  se  schammbairisch  von.  God  hawerbeer:  Nr.  1. 
Leckerbeer — smeckebeer:  5.  15.  16.  50.  91;  garstenbeer  -  leckerbeer  - 
von  dat  beste  beer:  33. 

1507.  As  wi  dor  wol  henne  kernen.  Tnne:  16Ö1,  drinne:  1597, 
herinne:  1619.  Unsre  hahne:  1533,  achter  de  schüne:  1632,  in  de 
mcele:  1636,  up'n  felde:  1547,  in  den  huse:  1549,  von  de  frige: 
1532  a  u.  a.  m. 

De  müch  dee  drööch  dat  mull  herut:  so  bei  uns  8  mal,  aus- 
wärts ebenso  oft. 

Dor  stünnen  dree  kapunen  vor.  In  den  heimischen  Stücken 
herrscht  in  der  Bezeichnung  der  Kapaune  grösste  Mannigfaltigkeit: 
vgl.  Nr.  1666,  4.  Ich  hebe  hier  noch  heraus  (die  Nummern  wird  man 
im  Index  finden):  kapünings,  kabuners,  kupuuns,  gabusen,  kapöten, 
gebüürken,  poppüün,  puterään,  pampünings.  In  den  ausländischen 
Fassungen  überwiegt  durchaus:  dree  kapüün,  dree  kapunen,  kapuun- 
hahns  u.  ä.  Poar  kalkuhnen :  Nr.  54,  de  karpüne :  43,  poar  gulpun :  93, 
dree  papün:  1,  de  kamün:  41.  Bei  uns  ist  dann  vielfach  statt  des 
nicht  verstandenen  Namens  der  Kapaune"  ein  kapüün  u.  ä.  als  Objekt 


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eingesetzt:  dor  döschen  se  kapüün,  kolpüün,  glubüün,  pollüün,  katt- 
püün,  koppküün,  kümüün,  kemüän,  kabns  u.  a.  m.;  oder  auch:  dor 
döschen  se  in  kemüün,  kommüiin,  kamüün.    Vgl.  Nr.  1666,4. 

Beir:   So  bei  uns  12  mal.     Weir:  Nr.  1572.  1658. 

De  hahn  up'n  wimen  fung  an  to  beswimen.  So  und  ähnlich 
16 mal.    Auswärts:  Nr.  6.  7.  50. 

De  hähn.  Ebenso  Nr.  1591a.  1658.  1666,6.  Auswärts:  Nr.  5. 
28.  30.  40.  42. 

Kuschaal.  Kollschaal:  Nr.  1570.  1640;  warmbeerschaal :  72. 
Föllt  in  de  suppenschaal  u.  ä. :  8  mal. 

1508.  As  he  bi  de  windmoel  keem.  Ebenso  Nr.  1545.  As 
he  an  den  moelendoor  kämm:  Nr.  1543. 

1511.  As  he  von  dat  frigengahn  kämm.  As  wi  von  dat  (den) 
frigen  kernen:  Nr.  1539  (1553a);  as  he  vor  de  frige  keem:  1532a; 
as  he  wedder  raffer  kämm:  1517. 

1513.  De  kater  hoor  de  bodder.  Hoor(t)  auch:  Nr.  1513. 
1519.  1521.  1538.  1540.  1545.  1590.  1666,2.  Auswärts:  Nr.  25. 
34*92.  93.  Über  dieses  hören  der  Butter  vgl.  Mielck  VII 
8.  33  f.  —  Ich  stelle  hier  die  anderen  Ausdrücke  zusammen:  De 
katt  horkt  de  bodder  af:  Nr.  1508;  de  hund  üürt  de  bodder:  1569; 
de  katt  ferr  de  bodder  ut:  1626;  wascht  de  bodder:  1585  (wosch: 
auch  Nr.  13);  de  hahn  maakt  de  bodder  rein:  1587  (ebenso  Nr.  56); 
de  hund  (katt,  fru)  knäd'  de  bodder:  bei  uns  9 mal,  auswärts:  Nr.  6. 
50.  55.  59;  de  katt  klei't  de  bodder  ut:  Nr.  1.  5;  de  hund  kemmde 
d*  botter:  64  (kam:  Ndd.  Korr.-Bl.  VII  S.  34);  de  katt  häkelt  de 
botter:  37;   de  katt  möök  de  botter  up:  84. 

1514.  De  swien  up'n  kaben  flöten  all  dor  haben.  Swemmten 
all  dor  haben:  1610.  De  swien  in  den  kaben,  de  fangen  an  to 
draben :  72.    De  kalwer  op  'n  kaben  .  ?  . :  42. 

1515.  Papier  up  sine  siden.  Papier  wol  up  de  siden:  1531. 
Portpee  up  sine  siden :  34 ;  den  degen  an  de  siden :  86.  92.  Un  gung 
ok  wol  up  siden  hen:  1519. 

1515  ff.  De  kiwitt  (kukuk)  up  de  harre  braak  . . .  Das  kommt 
in  ausländischen  Fassungen  nicht  vor. 

1516.  De  kleemstaken  ut  de  wand.  Ebenso  Nr.  1648,  1666,5; 
dree  kleemstaken  ut  n  husen:  1546;  den  kleemstock  ut  n  husen:  1545. 
Auswärts  nicht. 

1517  V.  Katteiking  . . .  Das  Eichhörnchen  begegnet  im 
Verwunderungsliede  und  den  verwandten  Reimen  nur  an  dieser  Stelle. 

1518.  De  kukuk  schöw  dat  muH  herut.  Nur  hier.  Die  Be- 
seitigung des  Mulls  wird  immer  wieder  anderen  Tieren  zugeschrieben: 
der  Katze:  1549.  1561;  der  Maus:  1587.  1647  (1601).  12.  96.  97,  de 
graute  mues  de  kiärd  dat  hues,  de  kleine  schrapd'  den  dreck  derut:  71, 
mousz,  kier  det  housz,  wisel,  drag  ed  ousz:  111;  der  Batte:  1654. 
(vgl.  1657).  42.  94;  dem  Hund  (Pepus):  58;  der  Fledermaus:  1626. 


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1632.  13;  dem  Hahn:  43.  99;  dem  Küken:  1604.  1609.  1650;  dem 
Rebhuhn:  1618  V;  der  Ente:  67.68;  Krähe:  61;  Eule:  80; 
Elster:  1621;  dem  Kiebitz:  1524.  1666,2;  den  Möven:  1;  der 
padde:  63;  der  Fliege:  56.  Vgl.  auch  Anmerkung  zu  Nr.  1505 
(Mistkäfer),  1507  (Mücke),  1538  (Maulwurf),  1547  (Sperling), 
1582  (Schwalbe). 

1518.  Wat  döschen  se?  Derartige,  die  Schilderung  belebende 
Fragen  kehren  in  unserem  Liede  vielfach  wieder :  Wat  sali  he  dor  . . . 
wat  kreech  he  dor  to  sehn:  1596  (vgl.  1592b);  wat  dösch  ji: 
1645;  wo  sünd  denn  de  annern  blähen:  1566;  wo  süll  se  denn  dat 
muH  laten:  1586;  wur  drööch  se  dat  wol  hen:  1587;  kluck,  wo  sünd 
dien  lud':  mehrfach;  wo  wull  he  denn  hen  riden:  1595,  u.  a.  m. 
Ebenso  auswärts:  wowit  wult  du  dermit  riden:  36;  wo  drogen  se  dat 
hin?  . . .  wat  döschen  se  dar:  42;  wat  säden  sine  lüde:  34  (92)  u.  a. 

Balken  ut  boen  .  . .    Vgl.  dazu,  was  oben  gesagt  ist. 

Sparling,  du  oll  rottending,  büst  de  bruut  ehr  haurkind.  Ebenso 
Nr.  1580.  Sparling,  dat  lütte  ding,  dat  wier  de  bruut  ehr  hoorkind: 
1666,7.  Vgl.  1668  e.  Das  ist  wieder  ein  Stück  aus  der  Vogel- 
hochzeit. Sparling,  du  rottending:  Uuch  Nr.  1546.  1668c.  Aus- 
wärts nirgends. 

1519.  De  katt  dee  schüfft  dat  Schotter.  De  katt  dee  lickt  de 
schodder:  1555. 

1520.  Seech  sien  äben  wunner  an.  Naben  wunner:  1524; 
sien  leewen  wunner :  1516;   sien  eegen  wunner:  1531. 

De  koh  dee  kaakt  wat  äten.    De  katt:  1666,  2  und  90. 
De  ollen  buurn  an  unsern  disch  . . .    Vgl.  1532.  1558. 

1521.  Sehch  ik  enen  elend  doran.  Da  sach  he  sinen  Jammer 
au:  94.    Vgl.  auch  Nr.  1513. 

1524.  Mennicheen  dee  mach  dat  nich  . .  .  Das  stammt  aus 
dem  Rätsel  vom  Bienenkorb  (B.  I  Nr.  43).  Die  Übertragung  ist  wohl 
durch  den  Anklang  des  „kubuuns"  an  das  „kabus'"  hervorgerufen. 

1525.  De  müs'  dee  lopen  na  de  schüün:  vgl.  Nr.  1505.  1537. 
De  kukuk  up  den  tune  satt .  . .    Ebenso  1632.  1653.  1670.  Nr.  3. 

Vgl.  Nr.  1750  ff. 

1526.  De  sparling  un  de  bookfink  .'. .  Vgl.  Nr.  1777,  und 
Anmerkung  zu  Nr.  1592. 

1527.  Adeboor  is  klockenträder . . .  Vgl.  Anmerkung  zu  Nr.  1 1 78. 

1528  ff.  Un  as  de  bruut  morgens  in  'n  daug  güng  .  . .  Ähnlich 
1628.  1668  i.    Vgl.  Nr.  1791  ff. 

1531.  De  koh  dee  mörr  de  fleeg'.  Dat  kalf  jööch  ehr  (der 
Kuh)  de  fleegen  af:  1540;  dat  kalf  steken  all  de  fleegen:  1548. 
Auswärts:  De  ko  kieden  de  flegen:  62;  et  höndche  jahch  de  fleege:  109; 
de  katz  de  feng  de  flehge:  110;  vgl.  80. 

Mecklenb.  Volksüberlieferungen  Bd.  IL  28 


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—    434    — 

1535.    Dor  kricht  he  wat  to  hüren.    Ebenso  1537. 
Kiwitt,  wur  blief  ik  . . .    Vgl.  Nr.  1800. 

1538.  Sparling,  du  lüttes  ding,  schenk  de  braut  den  gollen 
ring.  Ähnlich  1540.  1541.  1618  V.  1619.  1652.  1665.  Vgl. 
Nr.  1667  ff.  1672  ff.  Auswärts  nur  ür  Pommern:  34  =  92.  54.  97. 
98,  vgl.  101.  102. 

De  wädehopp . . .  Wieder  aus  der  Vogelhochzeit.   Vgl.  Nr.  1674  ff. 

De  mullworm  drööch  dat  mull  rut.  Ebenso  bei  uns  7 mal; 
auswärts:  Nr.  34  =  92,  98  (Pommern). 

Dor  slögen  sik  de  blinn'.  Ebenso  Nr.  1611.  Vgl.  auch  1580. 
Auswärts  nirgends. 

1539.  Schuufup  (statt  schuufut),  sett  de  bruut  de  huw*  up. 
Ähnlich:  1550.  1618  V.  1622.  1652.  1665.  1668  ff.  Vgl.  Nr.  1676 
und  die  Anmerkung  zu  1668 d.  Auswärts  nur:  Nr.  54  (Pommern). 
Vgl.  auch  1534. 

1540.  De  rode  hahn.    So  bei  uns  nur  hier.   Auswärts  mehrfach. 
1541  ff.    De  adeboor  w\ll  de  bruut  dat  bedd  upmaken  u.  s.  w. 

Vgl.  oben  S.  429. 

1545  f.  Adeboor,  de  klipperklapper  . . .  Ebenso  1578.  1608. 
1619.  1622.    Vgl.  Nr.  1667  ff. 

1547.  De  sparling  drecht  de  müll  wech.  Ebenso  1618  ff. 
Auswärts:    19.  21.  62.  100.  103.  109. 

De  gös'  dee  gähn  na  'n  ganten,  dat  sünd  de  muskanten.  Wieder 
aus  der  Vogelhochzeit:  vgl.  Nr.  1672.  1676. 

1548.  De  brüdi  fung  an  to  knacken  . . .  Ebenso  in  Nr.  1609; 
vgl.  Nr.  1772  aV. 

1549.  Donn  tred'  em  ok  dat  wunner  an.  Tritt  ihm  ein 
grosses  wunder  an:   1529. 

De  specht  sett't  ehr  torecht.  Wieder  aus  der  Vogelhochzeit. 
Vgl  1668  a. 

1550.  As  se  (de  bruut)  na  de  kirch  hen  güng,  donn  wier  se 
goot  geflochten  .  . ,  Bruchstück  eines  alten,  bei  uns  weit  verbreiteten 
Volksreimes.    Vgl.  auch  Nr.  1619  ff. 

1552.  Tweeuntwintig  lud'  bi  n  disch  .  . .     Vgl  oben  8.  429. 
Up  de  straat  is  't  prächtig  . . .    Ähnlich  mehrfach  in  heimischen 

Leberreimen. 

Peterzill  un  königskruut,  hüüt  bün  ik  'ne  junge  bruut  Godet 
petersiljenkruut,  tokum  jähr  is  use  dogter  bruut:  22  (Ostfriesland). 

1553.  Se  seet  up'n  breeden  steen  . . .  Vgl.  Anmerkung  zu 
Nr.  1306. 

Alle  mäkens  kregen  'n  mann.  Bruchstück  eines  weit  verbreiteten 
Volksreimes.  Vgl.  auch  Nr.  1686  und  Anmerkung  zu  Nr.  1785 
unter  Nr.  5. 


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—    435     — 

Aus  Helpt  ward  mir  mitgeteilt:  Kukuk  sitt  up  *n  breeden  steen, 
hett  sik  binah  de  ogen  utweent;  all  kregen  s'  n  mann,  he  kreech 
keenen  mann ;  he  jooch  s*  nich,  he  slooch  s'  nich,  he  rookt  keen  piep 
toback,  un  bröcht  ok  nich  n  stück  in  't  schapp. 


Zweite  Gruppe.  Die  Frankenfahrt  ist,  nach  den  bisherigen 
Funden  zu  urteilen,  im  Westen  des  Schweriner  Landes  mehr  ver- 
breitet als  im  Osten  und  im  Strelitzer  Gebiet. 

Koppmann  hält  die  in  den  ausländischen  Fassungen  mehrfach 
begegnende  Wendung,  dass  der  nach  Franken  Fahrende  sich  auf  die 
„planken"  (d.  h.  auf  ein  Schiff)  setzt,  für  ursprünglich.  Ik  wull.'n 
mal  na  Franken  un  set  mi  op  de  planken:  42  (Holstein);  ik  sett  mi 
oppe  planken  un  fohr  dahen  na  Franken :  50  (unbestimmter  Herkunft) ; 
ik  gung  mal  op  na  Franken,  sett  mi  op  de  planken:  5  (Holstein?); 
ik  gung  enmal  na  Franken,  do  steg  ik  op  de  planken:  51  (Holstein); 
ik  se't  mal  up  de  planken  un  jög  mal  hen  na  Franken:  3.  4  (Lüne- 
burg). Dann  entstellt:  ik  saetter  mi  op  de  schranken  un  reiser  na 
Franken:  28  (Angeln);  dat  schriew  ick  an  de  planken  un  reis'  dar- 
mit  na  Franken:  40  (Holstein),  ähnlich  27  (Bremen),  2  (Holstein); 
ik  gung  mal  hen  na  Grambke,  da  keek  ik  aver  de  planke :  8  (Bremen) ; 
de  böhrde  mir  ober  de  planke,  da  keem  ik  hin  nah  Gramke:  52 
(Hamburg).  Aus  dieser  Fahrt  auf  „planken"  ist  bei  uns  einmal 
(Nr.  1562)  geworden:  dor  sett't  ik  mi  up  lanken.  Dann  aber  8 mal: 
ik  sett't  mi  up  den  blanken  (1554.  1559.  1560.  1579.  1583.  1584. 
1585.  1630).  Aber  auch:  du  sasst  dormit  riden  na  Blanken  1575; 
ich  reise  nach  Blanken  1586;  ik  siill  na  Bankow  riden  1568.  Dieses 
Blanken  kommt  auswärts  nur  einmal  vor:  don  tröck  ick  mienen 
Blanken  un  ree  dormit  na  Franken:   43  (Lüneburg). 

Die  Einleitung:  ik  weet  'n  leed,  wat  du  nich  weest  ...  ik  süll 
dat  pierd  den  toom  updohn  ...  u.  ä.  kommt  auswärts  8  mal  vor. 
Peter  Ott  als  Lehrmeister  tritt  ausser  bei  uns  nur  noch  im  nahen 
Lübeck  auf:  Nr.  85;  Hans  Ott  in  Holstein:  Nr.  1.  Sonst  werden 
andere  Namen  genannt:  Dat  hett  mioll  Jan  Meyer  lehrt:  27  (Bremen), 
Albert  Jansen:  52  (Hamburg);  dat  hett  mi  meister  Jürgen  lehrt,  de 
gode  mann,  de  so  god  spielen  kann:  50  (unbestimmter  Herkunft); 
dat  lehr  ick  vun  de  ohl  Margret:  40  (Holstein),  dat  weet  ik  van 
myn  oel  Margreet:  2  (Holstein).  In  Nr.  82  fehlen  die  beiden  ersten 
Zeilen.  In  Nr.  2  und  85  heisst  es  in  der  ersten  Zeile :  ik  weet  n 
land  ... 

Peter  Ott  kommt  bei  uns  auch  in  einer  Erzählung  vor  von  der 
geizigen  Haushälterin,  die  da  betet :  ach,  du  mien  leewer  gott,  giff  mi 
minen  Peter  Ott  . . . 

Hier  mögen  auch  zwei  Neubildungen  Platz  finden: 
Ik  weet'n  leed,  wat  niemand  weet,  dat  weet  mien  broder  Ott; 
ik  wull  de  dierns  de  strümp  upbinnen,   donn  fööt  ik  ehr  an'n  zopp. 

Am  Neufdosür. 


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Ik  weet  n  leed,  dat  niemand  weet,  dat  weet  oll  Peter  Krus' ; 
Hans  dee  treckt  de  brüch  up,  donn  keem  'ne  düster  wulk  rap;  snider 
seet  (scheet?)  in't  bodderfatt,  oh  herrje,  wo  bullert  dat.  Loosetu 

1554.  Donn  wier  keen  minsch  to  huus  . . .  Ähnlich  bei  una 
19 mal:  dor  wier  nümms  in,  dor  wier  anners  keener  to  haus  as  de 
katt  . . .,  dor  wier  niemand  inne  as  de  gluckhenne  . . .  n.  ä.  m.  Es 
ist  beachtenswert,  dass  diese  Bemerkung,  die  Koppmann  für  späteren 
Zusatz  hält,  bei  uns  in  der  Hahn -Version  nirgends  vorkommt.  Aus- 
wärts begegnet  sie  18  mal,  darunter  9  mal  in  der  Frankenfahrt,  2  mal 
in  der  Hahn  -Version :  Nr.  13  (Westfalen),  Nr.  58  (Grafschaft  Mark). 

1555.  De  kreih  up  n  tuun,  dat  wier  de  pageluun.  Ebenso 
Nr.  1641. 

1556  a.  Donn  seet  de  kluck  bi  de  weeg'  un  weeg*  dat  kind. 
Ebenso  Nr.  1565.  1569.  1575.  1590.  1613.  Auswärts:  5.  47.  En  oll 
kluckhohn  wohr  dat  kind:  1558;  en  oll  kluck  wohr  de  kinner:  1581; 
de  kluck  wohrt  de  küken:  1557;  en  oll  olle  kluck,  dee  futtert  all  de 
kükelein:  1636.  Dor  wier  nicks  in  as  een  oll  kluck  u.  ä.:  1597.  1614; 
auswärts:  28.  40.  42.  45.  82.  97.  98.  99.  Dieser  Zug  ist  der  Hahn- 
Version  durchaus  fremd,  auch  in  den  ausländischen  Fassungen. 

1556  b.  Ik  süll  dormit  na  Frankreich  riden.  Ebenso  1576. 
1632.    Ik  weer  enmal  in  Frankerich:  47  (Schleswig). 

Kluck  wo  sünd  dien  lüd\  Ebenso  1588.  1589.  1642;  aus- 
wärts nirgends. 

1557.  Dor  wier  anners  keen  to  huus  as  'ne  oll  fru.  Vgl. 
1559.  1563.  1564.  1567.  1568.  1572.  1573.  1579.  1580.  1584.  1593. 
1602.  Auch  das  Auftreten  der  alten  Frau  ist  bei  uns  der  Hahn- 
Version  nicht  eigen. 

1558.  Dre  buurn  achter 'n  disch  sünd  munter  un  frisch. 
Vgl.  Nr.  1520.  1666, 4.  De  buren  würden  drunken:  Nr.  36.  64.  65.  — 
Eine  Fassung  des  bekannten  Tanzliedes  goos  uppe  däl  . . .  schliefst : 
Dree  mal  güngen  wi  um  dat  huus,  de  ollen  buurn  sünd  noch  so  frisch,, 
meinen,  dat  morgen  hochtiet  is. 

1558  V.  Dor  red'  ik  hen  na  Ranken.  Ebenso  1559.  1570. 
Ik  wul  mal  na  Rangn,  dat  schrev  ik  op  de  tangn:  48  (Holstein). 

1563.    Fledermuus  flööch  cewer't  huus.    Ebenso   1594.  1666,3. 

1568.    Wälig  hier.    Däglich  bier:  1657. 

1570.  De  hahn  fting  sik  an  to  grinen.  Vgl.  1592  a. 
1628.   1666,6. 

1571.  De  vagel  uppe  stubenklink,  dee  würd  ganz  stockenblind. 
Ähnlich  1584.  1603.  1658.  1666,6.  1572.  Nicht  in  der  Hahn -Version. 
Auswärts  nur  in  Lübeck  (Nr.  90):  de  vagel  up  de  klink  weer  tein 
stunn'n  blind. 

1572.  Die  Melodie  zu  diesem  Stücke  wird  am  Schlüsse  des 
Bandes  Platz  finden. 


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1575.  Das  Stück  stammt  aus  derselben  Quelle  wie  die  Fassang 
der  Hahn -Version  Nr.  1508. 

1576.  Peter  Krus\  Vgl.  1571,  oben  S.  436.  1624.  1630,  und 
Index  zu  B.  I  S.  355. 

Dor  drögen  de  müs  dat  moelrad  raf,  dor  wollen  se  bier  von 
brugen.    Das  kommt  nur  hier  vor.    Vgl.  auch  1579. 

1577.  Frinkfrank.    Finkfank  1588. 

1581.  De  mullworm  dee  wull  kinnelbeir  hollen.    So  nur  hier. 
Kumm  Krischaan,  wi  willn  ok  hengahn  . . .    Das  ist  aus  einem 

Abzählreim  entlehnt. 

1582.  De  swaalken  mit  de  spitze  snuut,  dee  drögen  all  dat 
mull  herut  Ebenao  1666,3;  auswärts:  6.  50.  Ähnlich  1597  f. 
1618  V;  auswärts  33  mal. 

1585.  Vadder  un  mudder  bieben  doot  .  .  .  Anfang  eines 
alten  Volksreimes. 

1586.  De  katt  dee  kaakt  de  fisch.    Vgl.  Nr.  1615  ff. 

Dritte  Gruppe»  Auch  diese  Gruppe  ist  im  Westen  des 
Schweriner  Landes  am  stärksten  vertreten.  Von  den  ausländischen 
Fassungen  stammen  aus  Schleswig  -Holstein-  Lübeck  -Hamburg  5 
(6.  29.  72.  83.  91),  aus  Ostfriesland  -  Oldenburg  -  Bremen  4  (23.  24. 
37.  45),  aus  Jericho  1  (46).  Spanien— Oralen,  wie  bei  uns  in  1598 
und  1592,  werden  als  Reiseziel  auch  genannt  in  Nr.  72.  Amsterdam— 
Spanien  -  Oranien :  Nr.  23.  24.  37.  44.  45.  46  (wie  in  der  Hahn- Version: 
Nr.  67  V?).  Uranien:  1597.  Aranien:  29.  Moranien:  83.  Amster- 
dam-Leiden, wie  in  unserer  Nr.  1593:  91.  Pannonia  begegnet  nur 
in  unserer  Nr.  1592  b;  na  Süden  nur  in  Nr.  1595  f.  Nr.  83  und  91 
haben  statt  Habermann  u.  s.  w.:  Herr  Kramer.  Nr.  44  hat  eine 
andere  Einleitung. 

1591.  Diese  Fassung  stimmt  nahezu  wörtlich  mit  der 
holsteinischen  Müllenhoffs  (Nr.  6)  überein.  Nur  in  diesen  beiden 
Stücken  findet  sich  innerhalb  dieser  Gruppe  als  Ziel  der  Fahrt 
Franken  genannt.  Im  letzten  Teil  nahe  verwandt  ist  auch  das 
Lübecker  Bruchstück  (Nr.  87)  mit  dem  Schlüsse:  kikriki,  seed 
de  haho. 

De  bruut  leep  ut  den  husen.  Ebenso  1666,  6.  Don  löp  n  se 
ut'n  husen:  43. 

1592.  Der  kukuk  und  der  sperling  . . .  Ebenso  1628.  Vgl. 
Nr.  1775  und  Nr.  1526. 

1593.  Spann.  Die  Zahl  der  unserer  Mundart  widerstrebenden 
Wortformen  innerhalb  des  Verwunderungsliedes  ist  beträchtlich: 
spunn,  wusch,  sung,  sehgten,  tööcht  u.  a.  m.  Vgl.  Anmerkung  zu 
Nr.  1507.    Von  dem  Versuch  einer  Erklärung  sehe  ich  hier  ab. 


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1595  f.  Von  hier  bet  Süden.  Vgl.  1535:  he  kümmt  wol  bet 
de  Sühe. 

Ist  das  nicht  'ne  schände  . . .  Ähnlich  44.  46.  67.  68.  120.  — 
Aus  Faulenrost  ward  mir  als  Anruf  an  die  Fledermaus  mitgeteilt: 
Fledermuus,  fluchst  um  mien  huus,  is  dat  nich  'ne  schann'  in't  ganze 
land.  —  Kinder  rufen  beim  Absingen  der  Sommerlieder,  wenn  sie 
keine  Gaben  erhalten :  is  dos  ni  ne  schände  ei  dam  ganza  lande : 
Volkmer  IX  S.  31. 

1595  a.  De  oss  dee  ging  bi  de  winn  un  wann.  De  kat  de  set 
un  wun:  42  (Holstein).  Aus  Gresse  ward  mir  ein  Reim  der 
Spinnerinnen  mitgeteilt:  dreimal  hab  ich  umgesponnen,  viermal 
wieder  abgewonnen.    Vgl.  auch  Anmerkung  zu  Nr.  1770. 

De  katt  dee  leech  in  de  weeg'  gespannt.  Da  war  de  koh  för  *t 
für  gespannen:  21  (Westfalen). 

1595  c.  De  koh  satt  bi  de  weeg'  un  spunn,  dat  kalf  lach  in 
de  weeg'  un  sung.    Ähnlich  auswärts  31  mal. 

1596.  De  hund  dee  güng  na  'n  hasenjagen  . . .  Das  ist  aus 
einem  Wiegenliede  entlehnt. 

1597.  Das  Stück  ist  nahezu  wörtlich  gleich  der  Oldenburger 
Fassung  Nr.  45.  Der  Schluss  lautet  dort :  adeboor  mit  'n  langen 
snawel,  dee  drog  de  brut  nan  karkhawe,  se  harr  wat  an,  se  harr  nich 
an,  se  harr  'n  ölen  pultrigen  rock  an. 

De  goos  dee  brug't  dat  bier.  Dar  bru  de  krei  gut  bßr  af : 
42  (Holstein). 

1598.  Der  ostfriesische  Reim  Nr.  23,  der  nahezu  wörtlich 
gleich  lautet,  hat  noch  einen  Anhang :  Hierhen,  daarhen,  haben  wahnt 
de  rike  mann  . . .,  der  von  Mannhardt  mythologisch  gedeutet  ist ;  vgl. 
Mielck  II  S.  9. 

De  kreihgen  smückten  (de  heister  kläw't)  de  wanden  mit  root- 
siden  banden.  De  heisters  bekläwden  (kläwden)  de  wanden  . .  . : 
46  (45);  de  heister  kleedt  de  wand:  37;  de  hekster  kleem  de  wand, 
dat  weer  hum  unbekannt:  66.  De  heisters  smeten't  an  de  wand:  44; 
swaalfke  schmeet't  weer  an  de  wand:  67.  68. 

Vierte  Gruppe.  Die  Verbindung  des  Verwunderungsliedes  mit 
Fastnachtreimen  ist  nur  Mecklenburg  eigen.  Die  Fahrt  nach  Fehmarn 
ist  in  Lübeck  (Nr.  90)  an  den  Storchreim  adeboor  du  langebeen  .  .  . 
angeschlossen;  die  Holsteiner  Fassung  (Nr.  9)  beginnt  damit:  as  ick 
mal  na  Femern  gung  . . . 

1601.  Voss  in  'n  brook  vernamm  den  smook  ...   So  nur  hier. 

1602.  Fledermuus  seet  up  dat  huus  mit  de  krumme  kütil. 
Auch  das  begegnet  anderwärts  nicht. 

Fünfte  Gruppe«  Verwandt  sind  nur  drei  auswärtige  Fassungen : 
Nr.  38  (Westfalen):  Fritken  Floetbiek  es  en  man,  de  dat  wüörksel 
drajjen  kan,  gink  na  muinen  frünnen,  de  woer'n  en  niks  to  giinnen  . .  . 


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funnn  stücke  golt,  kaft*  sik  en  wit  piart  vor  ...;  Nr.  63  (Kleve): 
ick  will  juck  watt  verteilen  von  schnipp  un  schnapp  un  schnellen, 
von  n  guud'n  mann,  der  de  wockn  dreihen  kann,  de  wocken  nn  de 
lieren,  de  will  'wen  sonndach  fieren ;  ick  jink  wol  in  de  eikn,  dao 
wollk  'n  heering  soikn,  ....  doa  wül  'k  mick  vor  koep  m  *n  paert, 
dat  hat  weder  hoern  noch  staert  . . . ;  und  etwa  noch  der  Schluss  der 
zur  Hahn  -Version  gehörenden  Nr.  58  (Grafschaft  Mark) :  nu  koft  he 
sik  en  perdken  . . .  do  würr  de  hahn  so  argerlik  un  nehm  dat  perd 
un  slacht  et  sik. 

1607.  Wier  dat  nich  'n  dummen  snack?  Auswärts  meist: 
siind  dat  nich  dicke  lcegeu  o.  ä.:  Nr.  8.  14.  20.  32.  52.  59.  64.  66. 
69.  71.  108.  118.  119.  120,  Winkler,  Ndd.  Korr.-Bl.  m  S.  13;  vgl. 
auch  107. 

1612.  Klabutter  klabutter  den  barch  hendaal . . .  Vgl.  1618  V. 
1625.  1646.    Das  stammt  aus  einem  Kinderreim. 

Sechste  Gruppe*  Die  Gruppe,  die  bei  uns  nahezu  ganz  auf 
Strelitz  und  das  östliche  Schwerin  beschränkt  ist,  ist  auswärts  nur  in 
Pommern  vertreten :  Nr.  96  (Piepershage).  97  (Piperhage).  98  (Piepen- 
hägen).  99  (Pieperhagen).  102  (Günteshaga).  ßrunk  S.  253  macht 
darauf  aufmerksam,  dass  ein  Dorf  Piepenhagen  zwischen  Labes  und 
Schivelbein  liegt. 

1613.  Nicks  nümms.  Doppelte  Negation  ist  unserer  Mondart 
ganz  geläufig:  nümms  nich,  nie  nich  (oben  S.  404),  narrends  nich  u.  ä.  m. 

Gälgööschen  . .  .    Vgl.  oben  S.  429. 

Un  as  de  voss  in  *t  dunkel  kämm  ...  Un  as  de  voss  mit  dei 
fiedel  kämm,  donn  ging  dat  rechte  danzen  an:  Nr.  54  (Hahn -Version 
aus  Pommern). 

1614.  Krune  krane  witte  swane  . . .  Anfang  eines  bekannten 
Volksreimes. 

1615.  Ege  bimege  bemiech  mi  nich.  Der  Gewährsmann 
meinte:  dormit  is  wol  dat  miecheemken  (eine  Ameisenart)  meent. 

1618.  Leech  'n  klütten  klüter  in.  Über  klüter  vgl.  Schiller 
H.  m  S.  14. 

1618  V.    Vgl.  auch  Nr.  1668  und  1679  V. 

1619.  Vgl.  1626.  1671.  1679  V.  1690  V.  -  Ähnliche  Ketten- 
reime mit  anderem  Schluss  liegen  mir  aus  Mecklenburg  in  grosser 
Anzahl  vor. 

1620.  Ingelland  mit  binnelland,  weeg  mit  vijonen.  Aus  einem 
alten  Volksreim.    Vgl.  auch  Nr.  97. 

Huchheissa  hoppenstaken  . . .    Vgl.  Nr.  1628. 

1622.    Plath  ist  ein  Dorf  in  der  Woldegker  Gegend. 

Hier  trage  ich  nach :  Goden  abend,  junge  bruut,  dien  fiiür  geit 
ut,  dien  sorgen  gähn  an,  du  krichst  n  jungen  mann,    as  de  bruut  to 


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kirchen  güng,  dünn  güng  se  blink  un  blank,  un  as  se  wedder  ruter 
kämm,  donn  hadd  se  'n  jungen  mann.  Friedrich,  du  langhals,  giff  de 
bruut  'n  gollen  kränz,  Friedrich,  du  lütt  ding,  giff  de  bruut  n  gollen 
ring,  Friedrich,  tag'  de  stuw'  ut,  sparling  drecht  de  müll  rut;  enten 
von  Canow,  wo  flunkert  de  kränz,  laat  n  man  flunkern,  dat  gifft  'n 
goden  danz,  mit  de  lütte  vigelien,  mit  de  grote  brummbass,  mit  nägel 
beslagen,  mit  rosen  bedacht:  Frau  in  Mirowdorf. 

Siebente  Gruppe.  Alle  Reime  anzuführen,  die  in  auswärtigen 
Fassungen  als  Einleitung  unseres  Liedes  dienen,  scheint  unnötig. 
Schon  die  heimischen  Fassungen  zeigen,  wie  sich  Bruchstücke  des 
Liedes  überall  da  ansetzen,  wo  ein  verwandter  Ton  erklingt. 

1624.  Dor  achter  unsern  hus\  dor  wahn  oll  Peter  Krus\ 
Ähnlich  beginnen  mehrfach  heimische  llätsel:  vgl.  B.  I  Nr.  47  ff. 

1626.  Bor  trummelt  de  bück.    Vgl.  Nr.  1679  ff. 

1627.  Hier  slachten  wi  'ne  grote  koh,  dor  hüürt  gewaltig  väl 
water  to.  Ähnlich  in  Nr.  42  (Holstein):  se  bruen  dar,  se  slachen 
dar  en  fetter  ko;  rad'  mal,  wa  vßi  ammer  water  hören  darto? 

1629  f.  Ik  güng  up  'n  barch  Sitten  . . .  Anfang  eines  bei  uns 
weit  verbreiteten  Volksreimes. 

1630.  Bull,  laat  du  dien  bölken  man  . . .  Ähnlich  mehrfach 
in  dem  eben  erwähnten  Volksreime. 

1631.  De  wind  dee  weiht  . .  .  Vgl.  Nr.  1714  ff.  Auch 
Nr.  43  (Lüneburg)  beginnt  mit  diesem  Keim. 

1632.  Bolle  rolle  ross  . . .    Bekanntes  Reiterlied. 

He  seet  un  plück  sik  plummen  af  .  . .  Vgl.  Nr.  1714  ff.  Vgl. 
auch  Nr.  3.  4. 

1633  ff.    Hodde  hodde  ho  na  Pampelow  hento  .  . .    Hopp  hopp 
hoeleken  ...   u.  s.  w.    Gleichfalls  Anfänge  bekannter  Reiterlieder. 

1634.     Ähnlich  beginnt  Nr.  25.    Vgl.  auch  100  und  101. 

De  hund  dee  güng  na'n  melken.  So  nur  hier.  De  flegen  dee 
schullen  maelken:  Nr.  15.  16.  28. 

Uns'  Grete  wull  dat  ok  mal  sehn,  un  füll  mit  de  näs'  in'n 
rönnsteen.  Vgl.  1635.  Ähnlich  in  Lübeck  (Nr.  89):  dünn  keem  ne 
oll  fruu,  wull  nipp  tosehn,  un  füll  mit  de  nes*  in  'n  rönnsteen.  Nr.  28 
(Angeln):  da  kern  en  lytje  spre  un  vull  dat  spül  ansen,  de  füll  mit 
de  nses  in  de  rönnsten;  vgl.  dazu  Nr.  1780. 

1636.  De  brummer  haalt  de  köh  to  huus.  Ebenso  Nr.  15 
(Schleswig).  16  (Nordfriesland).  33  (Holstein).  De  bremsen  op  de 
kö:  Nr.  28. 

Lüning  up  de  klink,  ach  wo  schri't  dat  arme  ding.  So  nur 
hier.    Vgl.  Anmerkung  zu  Nr.  1571. 

1637.  Eija  bruramsuse  . .  .  Auch  die  pommerschen  Fassungen 
Nr.  95.  96.  97.  98.  102  sind  an  Wiegenlieder  angeschlossen. 

1638.  Se  is  wol  bi  de  fledermuus  . . .    Ähnlich  Nr.  103. 


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Achte  Gruppe.  Eine  dunkle  Erinnerung  an  das  Lied  hatten 
fast  alle  alten  Frauen,  die  ich  befragte;  sehr  viele  aber  vermochten 
zusammenhängende  Teile  nicht  mehr  herauszubringen. 

1645.  Die  scharren  die  drei  müller  raus.  Dafür  ist  offenbar 
zu  setzen:  de  scharrnwäwer  drecht  dat  müll  rut 

Dor  löppt  dat  de  straat  entlank.  Vgl.  1658:  dat  sus't  de  ganze 
Stadt  henlanken,  und  1559:  donn  bullert  dat  cevver  de  ganze  Stadt.  — 
In  Schleswig -Holsteiner  Stücken  werden  mehrfach  bestimmte  Ort- 
schaften genannt:  dat  beer  fong  an  to  brusen  von  hier  hen  na 
Barmhusen:  Nr.  1,  na  Bargenhusen:  55,  na  Kellinghusen :  29.  72,  na 
güntsid  husen  (Husum):  41.  VgL  auch  Nr.  38  (Westfalen):  dat  piart 
dat  schait  küödel  bet  na  Bänninklüusen,  und  Nr.  42. 

1646.  Hääster,  du  langeswanz,  hest  de  bruut  von  n  füürhierd 
danzt.  Vgl.  Nr.  30  (Stade):  de  heister  mit  sin  langen  steert,  danz 
woll  mit  de  brud  üm'n  heerd. 

1654.    Dor  danzen  poor  zagen  .  .  .    Vgl.  Nr.  1679  V. 
Donn  söpen  se  't  ut.    Nr.   42  schliesst:   do  kern  de  kuknk  un 
8op  dat  all  rein  ut,  ut,  ut,  ut,  ut. 

1664.    Katt  up  'n  dack  würd  kloeternatt.    So  nur  hier. 

1666,6.  De  hahn  sitt  up'n  telgen,  lacht  sik  as 'n  schelm. 
Vgl.  Anmerkung  zu  Nr.  1667  d.  Kätzge  sohss  onderem  schahf 
(Schrank),  on  hätt  sech  bahl  krommpuckelech  gelaach:  Nr.  109;  vgl. 
Nr.  73.  VgL  auch  Bernheim  1.  1.  und  die  unten  angeführten 
hd.  Keime. 

1666,  7.  Adeboor  süll  vadder  stahn  . . .  Ich  hörte  mehrfach 
erzählen:  De  adeboor  hett  bi  dat  ihrst  frugensminsch  gevadder  stahn 
un  ehr  as  patengeschenk  sien  tung1  schenkt.  Dorvon  hett  de  adeboor 
noch  hütigen  dag's  keen  tung  un  de  frngenslüd'  hebben  twee. 

Hier  am  Schlüsse  gebe  ich  die  Litteratur  der  oben  S.  428  ge- 
streiften hd.  Reime,  unter  Fortlassung  der  dort  bereits  genannten 
Stellen:  Wegen  er  I  S.  98,  II  S.  150  f.,  K  e  h  r  e  i  n ,  Volkstümliches 
S.  115,  Dähnhardt  II  S.  12,  S.  127,  Hruschka-Toischer 
S.  432  Nr.  328b,  Knothe,  Wörterbuch  S.  65,  Lerond  I  S.  69, 
Pogatschnigg-Herrraann  II  S.  12,  Alemannia  XIV  S.  203, 
XXIII S.  17,  Böhme,  Kinderlied  S.  550  f.,  E.  Meier,  Volksmährchen 
S.  294.  —  Die  Reime  gleichen  einander  sehr ;  näher  darauf  einzugehen, 
scheint  unnötig. 

1667  ff.  Es  schien  richtiger,  diese  bei  uns  selbständig  auf- 
tretenden Reime  von  der  Vogelhochzeit  zu  trennen.  Auswärts  sind 
sie  mir  in  dieser  Gestalt  nicht  begegnet.  Vgl.  auch  Anmerkung 
zu  Nr.  1545. 

1667  d.  De  kukuk  sitt  uppe  kamerdöör,  un  trummelt  sien  oll 
bruut  watvör;  de  hahn  sitt  up'n  wimen,  un weet  sik  mal  to  grimen, 
de  schelm  sitt  up'n  boenen,  un  weet  sik  mal  to  grämen. 

Häusler  in  Tewswoos. 


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'—    442     - 

1668.  Schuuf  herin  -  schuuf  herut,  schuufup,  schruufup, 
juuchup  =  schuufut  (Uhu).   Vgl.  Nr.  1676  und  Anmerkung  zu  Nr.  1539. 

1668  b.  Johann  Weber  ward  mir  auf  Rückfrage  bestätigt; 
steht  offenbar  statt  scharrnwäwer. 

1668h.  Gollen  ring  mit  krönen,  weegen  mit  vijolen.  Aus 
einem  alten  Volksreim.    Vgl.  auch  Verwunderungslied  Nr.  97. 

1672  ff.  Die  Vogclhochzeit.  Litteratur  bei  Erk-Böhme 
I  Nr.  163,  und  Böckel  S.  XCIV.  Ich  füge  hinzu:  Fiedler 
S.  201  f.,  Norrenberg  IV  S.  102,  Peter  I  S.  75  f.,  Schles. 
Mitt.  H.  II  S.  25.  Frischbier,  Altpr.  Mon.  XXVm  S.  584 
hat  nur  ein  Bruchstück :  De  oadeboar  de  backt  de  fru  de  floade  goar, 
de  kreeg  de  bringt  de  fru  de  weeg.  Beide  Züge  kommen  anderwärts 
nicht  vor.  —  Alle  Einzelheiten  zu  belegen  unterlasse  ich.  Im  Übrigen 
verweise  ich  auf  meine  Bemerkungen  zum  Verwunderungsliede.  — 
Über  die  von  den  Kindern  in  der  Oberlausitz  am  25.  Januar  gefeierte 
,, Hochzeit  der  Vögel"  vergleiche  Knauthe,  Urquell  IV  S.  56.  — 
Über  Tierhochzeiten  im  allgemeinen  hat  eingehender  gesprochen 
Uhl and,  Schriften  III  S.  75  ff.  Reiche  Litteratur  giebt  Böckel 
S.  XCV.  Ich  füge  hinzu:  Slav.  bei  Wen  zig  S.  239,  S.  241  ff., 
Haupt-Schmaler  I  S.  256  ff.,  S.  362  ff,  S.  383  ff.,  II  S.  56, 
S.  144,  Gröhmann,  Aberglauben  S.  123,  Pomm.  Bl.  VII  S.  58; 
galiz.:  Kaindl,  Zts.  d.  V.  f.  Vkk.  VII  S.  427;  lit.:  Schleicher 
8.  224  f. ;  franz.  (les  noces  du  roitelet,  de  1*  alouette,  de  la  me^ange, 
de  la  belasse,  du  pinson,  du  papillon  u.  s.  w.):  Melusine  I  S.  193  f., 
S.  288,   S.  552  f.,   Revue  I  S.  3  f.,    S.  331,   II  S.  110,   S.  152  f., 

V  S.  15  ff.,    Rolland  II  S.  180,  S.  213,  III  S.  317,    Wallonia 

V  S.  138  f. 

Der  sperling  bringt  der  braut  den  trauring.  Ähnlich  7  mal  in 
den  auswärtigen  Texten.  De  sparlink  bröcht  de  brüd  den  fingerink: 
als  einzelner  Reim  auch  bei  Gi  1  o  w  S.  516.  Vgl.  Anmerkung  zu  Nr.  1538. 

Die  gänse  und  die  aanten,  das  sind  die  musikanten.  Vgl. 
Nr.  1676  und  1547.  So  mehrfach  in  den  anderen  Texten:  Erk- 
Böhme  c.  d.  f.,  Peter,  Schles.  Mitt  Vgl.  auch  Gilow 
S.  176.  Der  Reim  weist  auf  ursprünglich  niederdeutsche  Gestalt  der 
Vogelhochzeit:  vgl.  Wackernagel  bei  Erk-Böhme  I  S.  513.  — 
In  einem  Reiterliede  aus  der  Schweriner  Gegend  heisst  es:  de 
Pankelowschen  ganten  dee  spälen  as  muskanten. 

1673.  Der  sperling  (kukuk)  und  die  pimpelmeis, . .  .  Vgl. 
Nr.  1778. 

1674  ff.  Der  Wiedehopf  bringt  der  braut  den  pisspott  Vgl. 
Nr.  1538.  Den  nachttopf:  Erk-Böhme  d  Vers  10,  wassertopf: 
e  Vers  3,  küchentopf:  c  Vers  9.    Vgl.  Anmerkung  zu  Nr.  987. 

1679  ff.  Vgl.  Nr.  1654.  Litteratur:  Schumann  S.  36 
Nr.  147  (als  Tanzlied),  Post,  Urquell  VI  S.  1 18,  Magdeb.  Gesch.- 
Bl.  XII  S.  394  (XVII  S.  436).  Vgl.  auch  Diermissen  S.  61 
Nr.  319,  Wegener  HI  S.  285  f.,  und  Engelien-Lahn  S.  182  f. 
(im  Anruf  an  den  Sonnenkäfer). 


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1679  V.  Danze  danze,  poolsche  bruut  ...  Ist  der  Anfang 
eines  alten  Volksreimes. 

1684.    Kajack  ist  der  Name  der  Dohle. 

1687.    Vgl.  Nr.  1626. 

1692.  Mir  ward  folgender  Spottreim  auf  den  „Kinnjees"  mit- 
geteilt: Achter  den  abpn  dor  danzen  de  raben,  dor  pipen  de  müV,  de 
kannjees  hett  lüs\  Zarfxow. 

1694.    Vgl.  Nr.  1800  V. 

1698.  Ein  Tanzlied  lautet:  Achter  unsern  backhuus  dor  blarrt 
'ne  oll  zag',  un  wenn  de  knechts  iideln,  denn  danzen  de  mägd;  Hans 
fidel  nich  mihr,  Hans  fidel  nich  mihr,  ik  danz  mi  sünst  doot,  scheet- 
hacken  man  to,  dat  hett  noch  keen  noot.  Pocl. 

1701.  Ähnlich  Schumann  S.  38  Nr.  152,  Willibald 
Walter  S.  305  f.  Nr.  195. 

1706.  Ähnlich  (in  OUen-Ruppin)  Haase,  Zts.  d.  V.  f.  Vkk. 
IV  S.  75,  als  Bastlösereim. 

1708.  Ähnlich  Pomm.  Bl.  VI .  S.  13,  Drosihn  S.  83 
(S.  147),  Knoop,  Progr.  Rogasen  1890  S.  8,  Frischbier,  Volks- 
reime  S.  76  f.,  E.  Lemke  I  S.  123,  Fiedler  S.  114,  Wegener 
I  S.  99,  Weinhold.  Beiträge  S.  75,  Peter  I  S.  74,  Schles. 
Mitt.  HS.  25,  Haupt,  Schles.  Prov.-Bl.  N.F.  X  S.437,  Urquell 
ET  S.  297  f.  (Böhmen),  Volkmer  IX  S.  7,  Hruschka-Toischer 
S.  408  Nr.  162  a,  S.  418  Nr.  254  b,  Dähnhardt  H  S.  125,  Grote 
S.  322,  Dichtungen  aus  der  Kinderwelt  S.  27.  —  Etwas 
weiter  ab  stehen:  Frischbier,  Volksreime  S.  121,  Wegener 
I  S.  98  f.,  Nordböhm.  Excurs.  XIX  S.  36  (als  Bastlösereim), 
Hruschka-Toischer  S.  418  f.,  Tieze  in  S.  104,  Wilhelm 
S.  54,  Köhler,  Voigtland  S.  321,  Dunger  S.  98  f.,  Müller, 
Erzgebirge  S.  216  f.  —  Verwandt  ist  endlich  auch  das  Lied  von  des 
Bettelmanns  Hochzeit:  Wunderhorn  S.  832,  Schleicher  S.  98, 
Spiess  S.  67,  Zingerle  S.  257  Nr.  150,  Birlinger,  Nimm  mich 
mit  S.  77,  Haas,  Vögisheim  S.  4,  Eis.  Wtb.  I  S.  202  (S.  358), 
Tobler  I  S.  206  f.,  Brenner  S.  17. 

1712  f.  Frischbier,  Volksreime  S.  71  f.,  Volksmann, 
Urquell  III  S.  281.    Vgl.  auch  Alemannia  XX  S.  279  f. 

1714-1724.  Vgl.  oben  Anmerkung  zu  Nr.  1631  und  1632. 
Litteratur:  Graf  Stolberg,  Ndd.  Korr.-ßl.  in  S.  14  f.  (Wernige- 
rode), Frischbier,  ebendort  S.  29  (Voiksreime  S.  49,  Altpr.  Mon. 
XXVHI  S.  583),  Schumann  S.  55  Nr.  200a,  Schütze  IV 
S.355,  Wegener  IH  S.  316  ff.,  Magdeb.  Gesch.-Bl.  XU  S.  394, 
Firmenich  I  S.  165  (Magdeburg),  Jellinghaus,  Westf.  Gramm. 
S.114,  Bahlmann,  Märchen  S.  244,  FrickeS.  235,  Fiedler  S.  79. 
Firmenich  III  S.  148  (Bückeburg),  Smidt  S.  10,  H.  Meier  S.  243^ 
Strackerjan  II  S.  95  f.,  Günther  S.  17  f.,  Grote  S.  249,  Plattd. 


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Husfründ  III  S.  18.  Vgl.  auch  Woeste,  v.  d.  Hagen's German. IX 
8.  292  Nr.  39:  Christine  Christane,  bu  röppt  de  hane:  kückerückü, 
e  sittet  op  ra  tune  un  plückt  sik  'ne  plume  . . .,  und  den  Bastlösereim 
bei  Woeste,  ebendort  X  S.  68  Kr.  10:  ...  da  kam  de  bröer  Joakop 
und  hoch  ne  an  den  dicken  kop.  Verwandt  ist  auch  das  Lied  von 
St.  Peter  mit  dem  Sack  voll  Aposteln  bei  B ah  1  mann,  Märchen 
S.  195 : . .  .  dao  gaff  he  mi  nich  eenen,  dao  namm  ick  mienen  däörnen- 
stock,  un  slaog  em  dermet  up  sienen  kahlen  kopp ;  dao  reip  he :  o  weh, 
o  weh,  o  waopen,  laot  mi  no  eemaol  loopen,  ick  will  di  aposteln 
genog  verkoopen. 

Die  beiden  ersten  Verse  finden  sich  schon  im  Liede  von  Henneke 
knecht:  vgl.  Crecelius,  Ndd.  Korr.-Bl.  III  S.  61.  Ein  Tanzreim 
mit  demselben  Anfang  steht:  Po  mm.  Bl.  VI  S.  131.  —  Mien 
kuntrakt  geit  so  lang',  as  de  hahn  kreiht  un  de  wind  weiht  hörte 
ich  einmal  von  einem  alten  Müller.  Kuhn,  W.  S.  II  S.  70:  wind 
wagge,  hane  kragge,  smeit  mi  äine  b£r  awe.  Über  das  Formelhafte 
der  Wendung  vgl.  auch  Wein  hold,  Zts.  d.  V.  f.  Vkk.  VIII 
S.  337  f. 

1730.  Schumann  S.  56  Kr.  200b;  Diermissen  S.  25 
Nr.  91:  und  wenn  de  brut  na  kark  hengait.  so  röpt  de  pöpper  in  n 
hus':  leven  kinder,  blievt  hier  doch,  hier  is  kost  und  kindelbeer,  lust 
und  leben sfreud'. 

1745.  Ähnlich  Bahlmann,  Märchen  S.  244. 

1746.  Ähnlich  Schütze  I  S.  14,  Firmenich  I  S.  56 
(Holstein). 

1750  ff.  Vgl.  die  Fassungen  des  Verwunderungsliedes  Nr.  1525. 
1632.  1653  und  Nr.  1670.  Litteratur  bei  Reifferscheid,  Westfal. 
Volkslieder  S.  145  ff.,  E  r  k -  B  ö  h  m  e  II  Nr.  880,  W  o  1  f  r  a m  S.  381.  Ich 
fuge  hinzu:  Gilow  S.  317,  Wegener  I  S.  83,  Strackerjan  II 
S.  104  (alle  drei  Stücke  enthalten  nur  die  ersten  zwei  Strophen), 
Andree  S.  337  (nur  zwei  Zeilen),  Arndt,  Mährchen  S.  352  f., 
Bahlmann,  Märchen  S.  177,  Urquell  V  S.  19  (aus  Westfalen, 
mit  dem  Refrain:  hoi  blaumen - Herthe) ,  Krüger,  Westfälische 
Volks -- Sagen  1845  S.  46  f.  (mit  dem  Schluss:  kikiriki),  Baum- 
garten I  S.  96  f.  Vgl.  auch  E.  Meier,  Volkslieder  S.  307,  und 
Schiller-Lübben  II  S.  591  s.  v.  kukuk.  —  Nach  Wertheimer 
Hexenprocessakten  v.  J.  1644  sagt  eine  Angeschuldigte  aus, 
man  habe  bei  den  Hexentaufen  und  -Tänzen  neben  anderen  auch  das 
Gassenlied  gesungen :  Ein  kuckuck  auf  dem  zäune  sass  .  . .  fein,  der 
kuckuck  hob  sein  flügel  auf,  er  flog  den  grünen  wald  aus,  aus,  wohl  für 
das  haus,  wohl  für  die  thür,  man  trug  ihm  essen  und  trinken  herfür: 
Kaufmann  in  Veckenstedt's  Zts.  III  S.  26.  —  Ein  alter,  nunmehr 
verstorbener  Lehrer  schrieb  mir:  Das  Lied  „de  kukuk  up  den  tune 
satt"  ist  früher  zum  Tanz  gesungen  worden.  Näheres  konnte  ich 
nicht  erfahren.  —  Schiller  H.  II  S.  12  bemerkt:  Bas  bekannte 
Lied  „de  kukuk  up  den  tune  satt  u.  s.  w."  pflegt  von  Spöttern  hier 


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—    445     — 

Betrunkenen  und  solchen  Mädchen,  die  schon  „schweres  Fuesses'4 
gegangen,  nachgesungen  zu  werden.  Eine  Bestätigung  dieser  Angabe 
habe  ich  nicht  erlangen  können. 

Das  zweifellos  sehr  alte  Lied  war  schon  von  Böhme  (Liederb. 
S.  260)  als  Hochzeitslied  erkannt  worden.  Reif  f  er  scheid  hat  dann 
weiter  unter  scharfsinniger  Begründung  die  Ansicht  verfochten,  dass 
in  dem  Liede  „die  Umbildung  eines  uralten  heidnischen  Hochzeits- 
liedes, welches  durchaus  mythisch  war",  zu  sehen  sei.  Diese 
Auffassung  ist,  wie  ich  aus  Erk-Böhme  sehe,  von  Rein  hold  Köhler 
( Anz.  f.  d.  Alt.  V  S.  269)  bekämpft  worden.  Der  mythische  Charakter 
des  Liedes  dürfte  durch  mehrere  sehr  altertümliche  Z\\get  die  in  den 
heimischen  Fassungen  begegnen,  in  helleres  Licht  treten.  Dass  wir 
aber  in  dem  Liede  ein  altes  Hochzeitslied  zu  sehen  haben,  wird,  wie 
mir  scheint,  zur  Gewissheit  durch  eine  von  Reifferscheid  übersehene 
Nachricht,  welche  zeigt,  dass  das  Lied  thatsächlich  bis  in  die  jüngste 
Zeit  hinein  als  Hochzeitslied  Verwendung  gefunden  hat.  In  Schul- 
mann's  Stippstörken  un  Legendchen  (Zweite  Auflage:  Hildesheim 
1858)  S.  45  heisst  es:  As  de  jungen  lüde  (die  jungen  Eheleute  in 
der  Hochzeitsnacht)  in  der  kamer  weren,  da  stellen  seck  de  Jung- 
gesellen up  r  Straten  under  dat  fenster  und  sungen  lue :  De  kuckuck 
up  den  tune  satt  . . .  gott  gew*  der  brut  wat  eck  ehr  wünsch,  up  't 
jähr  en  jungen  gladden  prinz,  up  *t  andre  jähr  en  mädelein,  bet  dat  et 
veir  un  twintig  sein,  un  alle  veir  un  twintig  um  den  disch,  den  weit 
de  fru  wat  hushöllig  is.  Die  Fassung  selbst,  im  Verein  mit  den 
heimischen  Stücken  Nr.  1753.  1754.  1757.  1759,  bestätigt  Reifferscheid's 
Ansicht  (gegenüber  Mannhardt  S.  259),  dass  in  den  meist  verloren 
gegangenen  Versen,  in  denen  der  Braut  ein  reicher  Ehesegen  gewünscht 
wird,  ein  alter  Bestandteil  des  Liedes  zu  erkennen  sei;  ich  verweise 
auf  meine  Bemerkungen  zum  Verwunderungsliede  oben  S.  429. 

Bei  uns  wie  auch  anderwärts  wird  das  Lied  auch  als  Zähl- 
reim verwendet: 

Auf  einem  bäum  ein  kukuck  sass,  es  regnete  und  er  ward  nass ; 
da  kam  ein  heisser  Sonnenschein,  es  müssen  zweiunddreissig  sein. 
(Bei  jeder  Silbe  wird  ein  Strich  auf  die  Tafel  geschrieben.)       Laupin. 

De  kukuk  up  den  tune  satt,  donn  würd  dat  ragen  un  he  würd 
natt;  da  kam  der  liebe  Sonnenschein,  es  müssen  zweiunddreissig  sein. 

Redefin.     Gletzow. 

De  kukuk  up  den  tune  satt,  un  dit  würd  ragen  un  dat  würd 
natt,  wat  schad't  den  ollen  kukuk  dat;  donn  keem  de  leewe  sünnen- 
schien,  dat  müssten  dreeundörtig  sien.  Passin. 

Ähnlich:  Erk-Böhme  III  Nr.  1740  (1738),  Mannhardt 
S.  224,  Frischbier,  Altpr.  Mon.  XXVIH  S.  629  f.,  Zts.  d.  V. 
f.  Vkk.  VI  S.  198  Nr.  19  (aus  Posen),  Rochholz  S.  112  (S.  77); 
Brenner  S.  37:  es  sitzt  ein  specht  auf  einem  dach. 

1757.  Als  alter  Hochzeitsspruch  ward  mir  mitgeteilt  der  Reim : 
Ik  sett  de  bruut  de  kroon  up  un  nahm  s'  ehr  ok  wedder  af,  up  ene 
lustige  hochtiet  folgt  manchen  bedröw'ten  dach. 


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1758.  Wen  sali  dee  hebben.  Wen  ist  als  Subjekt  zu  fassen. 
So  bei  uns  im  Munde  alter  Leute  vielfach:  wen  is  dor  u.  ä.  m. 

1760.    Hier  seien  noch  einige  zugehörige  Eegenlieder  angeführt: 

Dat  ward  ragen,  dat  ward  natt,  de  kukuk  sitt  up'n  tuun  un 

jappt.  Kloekenhagen. 

Dat  ward  ragen,  dat  ward  natt,  kukuk  sitt  (krüppt)  in't 
bodderfatt.  Qnoien  (Kloekenhagen) . 

Dat  rägent,  dat  rägent,  de  kukuk  ward  natt,  wi  Sitten  in'n 
drögen,  wat  schad't  uns  denn  dat  (un.  äten  wat).  Eede/in. 

Ragen  ragen  rusch,  de  könig  fuhrt  to  busch,  de  kukuk  flucht 
to  nest,  dat  gifft  noch  n  lütten  rest.  Grammotv. 

Vgl.  dazu  Reifferscheid  S.  146. 

1762  ff.  Litteratur  bei  Erk- Böhme  II  Nr.  881,  Mann- 
hardt,  Zts.  f.  d.  Myth.  III  S.  251  ff.,  Mittler  Nr.  568  ff.  Ich 
füge  hinzu:  Po  mm.  Bl.  II  S.  89  f.  (das  Lied  wird  als  Strickgedicht 
verwendet),  ebendort  V  S.  143,  Engelien- Lahn  S.  193, 
Wegeuer  I  S.  83,  Grote  S.  320,  Schleicher  S.  92  f., 
Wolfram  S.  379  f.,  Müller,  Erzgebirge  S.  215  f.,  Hruschka- 
Toischer  S.  216,  Volkmer  IX  S.  10,  Vernaleken-B  ranky 
S  119,  Mündel  S.  274.  —  Unser  Volk  hat  ähnliche  Lieder  mit 
anderem  Anfang:  Kolumbus  was  'n  riken  mann,  he  schaffte  sik  twölf 
frugens  an,  de  ihrst  .  . .  (ebenso  Po  mm.  Bl.  I  S.  143  f.).  Oder: 
Ein  alter  mann  ist  weiberlos,  er  hat  nicht  mehr  als  zwölf  zu  haus, 
die  erste  .  ..  (vgl.  auch  Latendorf  bei  Mannhardt  S.  403,  und 
Dykstra-Meulen  S.  114  f.).  Ähnlich  vom  Jäger:  E.  Meier, 
Volkslieder  S.  407  f.  Dann  auch:  Es  waren  einmal  zwölf  männer 
im  haus,  der  erste  fegt  die  stube  aus  . . . 

1764.  Die  Melodie  zu  diesem  Texte  wird  am  Schlüsse  des 
Bandes  Platz  finden. 

1767.    Melodie  bei  Erk-Böhme  HE  Nr.  1739. 

1768  ff.  Der  Reim  ist  mir  auswärts  nicht  begegnet.  Ähnlich 
gebildet  sind  bei  uns  allerlei  Neckreime  auf  Vornamen,  wie  z.  B. : 

Hannemann  neiken,  kann  fidein,  kann  flauten,  kann  haken, 
kann  braken,  kann  isern  klump  kaken.  Qualzow. 

Oder:  Hans  mit  de  blanken  hasen,  kann  trummein,  kann 
blasen,  kann  haken,  kann  kaken,  hett  'ne  bücks  mit  dree  follen,  kann  't 
snurtiock  nich  hollen.  Wismar.    Biendorf. 

1770.    Hier  seien  zwei  andere  Volksreime  beigefügt: 

Goden  abend  junge  bruut,   dien  füür  geit  ut,  dien  Orgel  geit  an, 

du  krich8t  n  jungen  mann;  du  krichst  ne  lütte  diern,  kann  haspeln 

un  twiern,   du  krichst  'n    lütten  jung,    kann  flauten  un  brummen; 

adschüüs  nawersch.  —  Vgl.  Nr.  1738.  Dierhagen. 


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—     447     — 

Und  ein  sehr  merkwürdiger  Reim: 

De  maan  dee  schien  so  hell,  de  wölken  dee  löpen  so  snell,  ik 
seet  up  Anna  Marie  ehren  schoot,  un  kreech  'n  grotes  bodderbroot; 
ik  kreech  'ne  lütt  diern,  künn  spinnen  un  winnen,  ik  kreech  n  lütten 
jung,  künn  fidein  un  flauten.  Tagelöhnerfrau  in  Bavcnsberg. 

1771.    Schumann  S.  47  Nr.  183,  Die  Heimat  VII  S.  146. 

Der  Heim  findet  sich  bei  uns  auch  als  Anhängsel  im 
Abzählvers : 

Äuge  räuge  (äuke  mäuke,  ene  mene)  rupennest,  du  büst  in 
minen  goorn  wäst,  hest  mi  alle  appel  un  beeren  stahlen,  tööf,  di  sali 
de  kukuk  hahlen;  de  kukuk  un  de  nachtigaal  . .  .  brägen.  piff  puff 
paff,  du  büst  af :   Siggelkow.    Stresendorf.    Ziegendorf. 

1772  aV.    Bescheten  sik  de  hacken  .. .   Vgl.  Nr.  1548  und  1609. 

1773.  Anders  Mannhardt,  Zts.  f.  d.  Myth.  in  S.  236, 
Frischbier,  Volksreime  S.  56  Nr.  213  (Firmenich  in  S.  112): 
de  kukuk  on  de  nachtgal,  de  beide  wuUe  na  de  Stadt  gähn,  kukuk 
stohl  wegge,  nachtgal  wull  segge .  . .,  und  Frischbier,  1. 1.  Nr.  214: 
de  kukuk  on  de  nachtgal  dee  ginge  beide  schap  stehle,  de  kuckuk  fund 
e  leggei,  de  nachtgal  wull  et  segge  . . . 

1775.  Schumann  S.  47  Nr.  182,  Mannhardt,  Zts.  f.  d. 
Myth.  HI  S.  246  (aus  Holstein),  Die  Heimat  VII  S.  146.  Vgl. 
Nr.  1592  und  1628. 

1777.  Vgl.  Nr.  1526. 

1778.  Peter  I  S.  64:  dr  guckuuk  and  bloomääse  schluugha 
anandr  aim  waanglääse;  dr  guckuuk  kaam  uba,  dass  d  faadan  schtuuba; 
Volkskunde  VIII  S.  30:  de  koekoek  en  de  pimpelmees  vochten 
om  een  pilleken  vleesch,  dat  de  pluimen  stoven,  de  koekoek  zat  er 
boven.    Vgl.  Nr.  1673,  und  Spee  I  S.  10  (im  Kuhhirten-Heim). 

Hier  möge  noch  ein  anderer  Reim  von  der  pimpelmeise 
Platz  finden: 

Pimpelmeis'  un  sengelsteert  dee  danzen  tohoop  up  unsern  heerd, 
ohne  keen  un  ünner  (ohne?)  licht,  pimpelmeischen  stööt  di  nich. 

Häusler  in  Laupin. 

Vgl.  dazu  Kuhn,  v.  d.  Hagen's  German.  VIEL  S.  236  (Sim- 
rock,  Kinderbuch  S.  12). 

1780.  Schumann  S.  46  Nr.  181,  Gilow  S.  598,  Müllen- 
hof f  S.  479,  Böhme,  Kinderlied  S.  153  Nr.  726  (aus  Schleswig), 
Wegener  I  S.  83  f.  (Holstein),  Diermissen  S.  35  Nr.  160,  Die 
Heimat  VII  S.  146,  Augustiny  S.  108.  Vgl.  auch  den  Schiuss 
des  Verwunderungsliedes  in  Nr.  5  und  28.  —  Volkskunde  VIII 
S.  30:  de  koekoek  en  de  lawerk  timmerden  daar  een  kerk  . . .  en 
kwakkel  sloeg  de  kerk  in  twee. 

1781.  Ähnlich  Tuxen  S.  80  f. 


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—     44S     — 

1783.  Frischbier,  Volksreime  S.  57  hat  einen  anderen 
Reim  vom  Kiebitz  und  Kranich:  De  kiebitz  on  de  kranke,  de  satte 
op  ene  dannke,  de  kiebitz  war  e  flinke  vagel,  on  nehm  den  kranke 
bi  em  zagel. 

1785  ff.  Auch  in  einer  Gruppe  anderer  Reime  tritt  die 
phallische  Natur  des  Kukuks,  über  die  Mannhardt  in  der  früher 
angeführten  Arbeit  eingehend  gesprochen  hat,  deutlich  hervor: 

1.  Ik  güng  wol  na  den  boornbrook,  un  hüür  den  boren  brummen; 
dor  keem  dat  olle  scheperwief  mit  ehr  rüge  fumm'.  rüge  rüge  duben- 
nest,  mank  de  been  is  *t  allerbest,  mit  den  büdel  up  den  buuk,  keem  *n 
jungen  kukuk  rut.  kukuk  wier  von  gode  oort,  kreech  *n  groten  snabel- 
boort, suabelboort  wull  litten,  un  de  diern  kreech  titteu. 

Bütxower  Gegend. 

2.  Ik  güng  wol  na  den  bullenbrook,  un  hüür  den  bullen  dor 
brummen ;  dor  keem  n  olles  scheperwief,  dee  hadd  so  ne  rüge  fumm'. 
ruges  ruges  dubennest,  mank  de  fööt  is  't  allerbest,  mit  de  eier  up 
den  buuk,  keem  dorn  Jütten  kukuk  rut.  kukuk  wier  von  modevs 
oort,  hadd  'n  krummen  snabelboort,  snabelboort  mit  lippen,  alle  lütte 
dierns  hebben  titten,  ut  de  titten  kümmt  söte  melk,  dat  de  lütten 
dierns  de  muus  nich  verwelkt.  PoeL 

3.  Ik  güng  wol  eens  na  'n  boornbrook,  un  hüürt  den  boren 
brummen,  dor  keem  dat  oll  dick  scheperwief  mit  all  ehr  grisen  hunn. 
struuk  oewer  n  buuk,  de  kukuk  keek  dor  rut,  de  kukuk  wier  von 
gode  oort,  hadd  ok  n  krummen  snabelboort ;  de  snabelboort  wier  so 
krickelkrumm,  as  ik  in  den  winkel  stuun.  ting  tang,  vier  pier  vör'n 
wagen,  so  as  ik  sitt,  so  will  ik  jagen,  up  de  ledder,  up  de  lien, 
pöstenakel  du  büst  mien.  Neilbrandenburger  Gegend. 

4.  Ik  güng  mal  eens  na't  borrmbrook,  un  leet  den  borrni 
brummen;  dor  keem  'ne  arme  scheperdiern  mit  de  kahle  plumm'. 
he  drog't  ehr  mit  den  knüppel  up  dat  lief,  dor  keem  n  jungen  kukuk 
rut;  de  kukuk  wier  so  stichelbunt,   sog'  alle  dierns  den  titt  so  rund. 

Schlagsdorf. 

5.  Ik  güng  mal  eens  na  't  borrmbrook  hen,  un  leet  den  borrm- 
brook brummen;  donn  keem  de  wacker  scheperdochter  mit  all  de 
kahlen  plummen.  eddelmann  up  den  buuk,  keem  'n  lütten  jungen 
kukuk  rut;  kukuk  weir  so  stickelbunt,  möök  alle  lütten  dierns  den  titt 
so  rund,  alle  lütten  dierns  dee  krigen  n  mann,  ik  möss  «tahn  un 
kiken  dat  an ;  tokumm  johr  heff  'k  ok  noch  keenen,  denn  mööt  *k 
water  un  bloot  weenen.  Gletzow. 

Ein  verbreiteter  Tanzreim  lautet: 

Schepermäken,  dickbuuk,  wies  mi  dinen  kukuk;  minen  kukuk 
wies*  ik  nich,  schepermäken  blief  ik  nich   o.  ä. 

1791  ff.  Vgl.  Nr.  1528.  1529.  1530.  1628.  1668,  i.  1800  V. 
Litteratur:  Gilow  S.  316,  Müllenhoff  S.  479,  Diermissen 
S.  35  Nr.  159,  Augustiny  S.  110,  Wegener  I  S.  98  (de  kreih 
de  drög  de  läp'ln  äff,   de  hatbaar  eet  mit).     Bei   Schumann  S.  38 


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—    449     — 

Nr.  152  steht  der  Reim  als  Anhängsel  hinter:  achter  den  hackaben  . . . 
(Nr.  1701). 

Ein  anderer  Reim  über  Kukok  und  Kiebitz  musste  unten 
(Nr.  1817)  seinen  Platz  finden.  —  Es  sei  noch  hingewiesen  auf  den 
Reim:  Kukuk  kiwitt,  Sünter  Märten  David  ...  beiDoornkaat 
Koolmann  II  S.  225,  Seitz,  Allitteration  S.  80. 

Auch  in  Kinderreimen  tritt  der  Kukuk  mehrfach  auf,  z.  B. : 
Hüür,   manning,    hüür,   de  kukuk  sitt  in't  rühr,   dee  frett  uns 
all  de  bodder  up,  smiet  em  doch  ut  *t  rühr  rut.        Neuhof  bei  Warin. 

Oder:  Eija  pelleija  will  ik  di  vorsingen,  appeln  un  beeren 
sali  de  kukuk  di  bringen.  Ebendort. 

1800.  Vgl.  Nr.  1535.  1679  V  und  307  ff.  (dazu  Jahn,  Volks- 
sagen S.  482),  sowie  Grimm's  Märchen  Nr.  171.  An  das  Marleneken- 
Märchen  sei  kurz  erinnert.  —  Litteratur:  Schumann  S.  46  Nr.  180, 
Gilow  S.  287,  Pomm.  Bl.  V  S.  74,  Kuhn,  v.  d.  Hagen s  German. 
V  S.  251,  Danneil  S.  101,  Drosihn  S.  75  (aus  Hannover:  im 
hollerbeerbusch),  Wegenerl  S.  80,  Firmenich  I  S.  187  (aus 
Kaienberg),  Frischbier,  Volksreime  S.  69  f.,  Hoff  mann  von 
Fallersleben,  D.  M.  V  S.  150,  Strackerjan  II  S.  104, 
Krause,  Zts.  f.  d.  Myth.  III  S.  179,  Andree  S.  338,  Wald- 
brüh 1  S.  5.  Wenn  de  Welt  vergeht  un  nix  mihr  steht:  Hart- 
mann, Ndd.  Korr.-Bl.  X  S.  5,  Fricke  S.  220.  Wenn  man  den 
Kiebitz  anredet:  Kiwit,  wur  bliwwst  du,  wenn  de  weit  vergeht? 
so  antwortet  er:  Unner'n  durnbusch:  Haas,  Schnurren  S.  101.  — 
Andree  1.  1.  bemerkt:  Das  Verschen  scheint  mir  nicht  recht  volks- 
tümlich; denn  entgegen  der  feinen  Naturbeobachtung  des  Volkes  ist 
fast  alles  unrichtig.  Nie  setzt  sich  ein  Kiebitz  in  einen  Busch;  das 
Volk  nennt  seinen  Ruf  niemals  „Gesang",  und  dass  dieser  Vogel 
springe,  hat  auch  noch  keiner  gesehen.  —  Ein  Mädchen  in  Levenstorf 
sagte  mir,  als  ich  ihr  den  Reim  vorsprach :  dat  is  jo  n  danzlied. 
Vgl.  die  Beschreibung  des  Kinderspieles  „Kiwittdans"  bei  Danneil 
S.  101,  und  ähnlich  Magdeb.  Gesch. -Bl.  XVII  S.  437  Nr.  61 
(kiewit  danz'n  datt  wullick  nich,  doa  danzick  dän  hepp'rling),  und 
Würdig  S.  22;  vgl.  auch  Pf  ister  S.  76.  —  Als  Spielreim  ward 
mir  aus  der  Boizenburger  Gegend  mitgeteilt:  Kiwitt,  kiwitt,  söök 
dien  nest  hinnern  brummelbeernbusch. 

1802.  Wegener  I  S.  80  Nr.  276  V:  in  Holland,  da 
schriew  ick. 

1803.  Ich  liess  im  Text  fort  den  sechsten  Vers: 

Der  Sperling  ist  ein  vögelein,  er  vögelt  hin  und  her,  und  wenn 
er  bei  seinem  liebchen  kommt,  dann  vögelt  er  noch  mehr.  Wat  is 
dat  nich  ein  schönes  ding,  dat  ümmer  secht:  scherrlink,  scherrlink. 

Litteratur:  Holm,  Kost  un  Kinnerbeer  S.  12,  Fromme  1 
S.  20  Nr.  62  (nur  schwänzelt),  Peter  I  S.  78.  Anders  E.  Lemke 
II  S.  245,   Simrock,  Kinderbuch  S.  158. 

Mecklenb.  Volksüberlieferungen  Bd.    II.  29 


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—     450     — 

1804  ff.  Grotli;  Quickborn,  Zweiter  Teil  (1871)  S.  304, 
Müllenhof f  S.  479,  Diermissen  S.  30  Nr.  127:  do  keem  de 
klene  könig  heruet;  Strackerjan  II  8.  91:  do  kämm  en  Jung- 
geselle här,  do  sä  de  katt:  go'n  morgen!  morn  katt,  katt,  katt. 
Vgl.  auch  Frisch bi er,  Volksreime  S.  121:  oeck  ging  ön  e  garde 
bare  lese,  oeck  docht,  öck  war  verborge,  kern  det  ohle  schöpperwiew, 
on  bot  mi  gode  morge  .  . .  Verwandt  ist  in  der  Einleitung  auch  das 
Lied  vom  Pater  Guardian :  die  klosterfrau  im  Schneckenhaus,  die  meint. 
sie  wrär  verborgen,  da  kommt  der  Pater  Guardian,  und  wünscht  Un- 
guten morgen.  Litteratur  geben  Weinhold,  Zts.  d.  V.  f.  Vkk. 
IV  8.  334,  und  Englert,  ebendort  S.  437  ff.;  vgl.  Biels,  ebenda 
S.  332  ff.,  und  Pichler  S.  199,  Feilberg,  ebenda  V  S.  106  f., 
VIII  S.  96  f.  Ich  füge  hinzu:  Süss  S.  6,  Fontaine  S.  31  Nr.  19 
(Gilow  S.  529  ist  wohl  aus  hochdeutscher  Vorlage  zurecht  gemacht). 

1808  ff.  Einen  ähnlichen  von  E.  M.  Arndt  gesammelten  Reim 
giebt  Crecelius  im  Festgruss  an  Erk  S.  43  f.,  und  berichtigt  im  Ndd. 
Korr.-Bl.  VII  S.  4  f. :  da  kernen  drei  lumpensnider  gähn  ...  de  klock 
de  hett  all  tein  slan,  du  zickelbuck,  du  rottenkopp,  du  snider. 

1810  V.  Twee  flöhen  un  een  schütterwoor.  Bei  Arndt:  drei 
lüs'  un  eene  schullerswar. 

1811V.  Hau't  den  kater  den  swanz  af  .  .  .  Bekannter 
Tanzreim. 

1812.  Hier  sei  nachgetragen: 

Kätzchen  sass  im  nettelbusch  verborgen,  da  kam  der  kater  un 
bot  ihr  guten  morgen,  ach,  lieber  kater,  lass  du  mich  zufrieden,  ich 
sitz  in  meinem  nettelbusch  so  müde,  alsobald  ging  das  kätzchen  aus 
dem  hause;  da  kam  der  kater  und  fand  sie  nicht  zu  hause,  niemand 
weiss,  wo  das  kätzchen  ist  gewesen;  da  kam  der  kater  und  fand  sie 
mause  lesen,  komm,  ach  kätzchen,  wir  wollen  uns  umfassen,  alles 
trauern  wollen  wir  fahren  lassen;  kater  dacht  in  seinem  sinn 
geschwinde,  ich  werd  ja  wohl  ein  anderes  kätzchen  finden. 

Aus  Wölschendorf. 

Ähnlich  im  Anfang  ist  der  Reim  bei  Frischbier,  Volksreime 
S.  63  (Firmenich  III  S.  112):  kater,  gah  on  lat  mi  doch  tofrede, 
oeck  sott  ön  minem  nettelbusch  so  möde  .  .  . 

1813.  Da  keem  de  snider  von  Mekelnborg  un  sä  de  katt  go* 
marg'n:  Firmenich  III  S.  56  (aus  Holstein). 

1815.  Mir  liegen  noch  zwei  ähnliche,  sehr  schmutzige  Fassungen 
vor:  De  muus  de  seet  in't  hawerstroh,  se  dacht,  se  wier  verborgen, 
de  füüthahn  .  .  . 

1816.  Hier  ist  noch  nachzutragen: 

Un  nu  is  't  ut,  un  nu  is  't  ut,  de  Poolsch  dee  licht  in  't  tüffel- 
kruut,  ik  meen,  he  wier  verborgen;  donn  keem  Friedrich  mit  n  dägen 
rut,  un  steek  den  Poolschen  de  ogen  ut.  Walkcndorf. 


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—     451     — 

1818  ff.  GilowS.  372  (missemau  katting  ...  na  grotvadders 
hus);  Die  Heimat  1899  S.  128  (suse  musekätschen  ...  na't  bru- 
hus);  Wiegenlieder  S.  5  (suse  buse  kättjen  ...  na  nabers  huse 
to);  Wegener  I  S.  23  f.,  Magdeb.  Gesch-Bl.  XII  8.  384 
(misemau  kätzk'n,  snse  buse  kättjen  .  . .  noa  grossvader  Mausen,  na 
grootvoadr  Kruhsen,  na  Habens  huse);  Firmenich  I  S.  164  (aus 
Magdeburg:  müsemau  kättchen  ...  na  grohtvaders  huse);  Andree 
S.  319  (suse  musekättche  ...  na  groteva'ers  huse);  Jellinghaus, 
Ndd.  Korr.-Bl.  XIII  S.  81  (aus  dem  Ravensbergischen :  siuse  muin 
kätken  ...  na  gräutvadder  Kriuse);  Münst.  Gesch.  S.  235  (mis- 
kättken  ...  up  de  hochtied);  Woeste,  Volksüberlief.  S.  6  (ruse 
musekättken  ...  na  bestevars  hüsken);  Bah  Im  an  n,  Lieder  S.  48 
(suse  musekättken  . .  .  nao  usse  frau  Susemuse).  Dann  auch  als  Ein- 
leitung zum  Yerwunderungsliede  Nr.  32  (aus  Westfalen:  rosenbus- 
kättken,  hadde  'n  rosenrod  kläidken  an  . . .  na  grossfatters  hüsken). 
Melodie  bei  Böhme,  Kinderlied  S.  145.  Der  Reim  ist  bearbeitet 
von  Günther  S.  14  und  S.  29  f. 

Dor  slachten  se  swien  . . .  Vgl.  auch  Nr.  1800  V  und  Frisch- 
bier, Volksreime  S.  22  f. 

1825  ff.  Wir  haben  ein  Wiegenlied:  Huse  brummsuse,  wo 
weiht  de  wind  hen?  Achter  in  Köln  na't  bruuthus  hen;  dor  slachten 
se  swien,  dor  drinken  se  wien,  dor  sali  uns  lütt  N.  sien  hochtiet 
wol  sien.  Bcdefhi. 

Hier  ist  noch  nachzutragen: 

Bruut  Mariken,  wo  wisst  du  Lcn?  Achter  n  barch  na't  schult 
huus  hen;  dor  slachten  se  de  swien,  dor  drinken  se  wien,  dor  sal 
bruut  Mariken  ehr  hochtiet  sien.  ik  sitt  hier  up'n  breeden  steen, 
dat  sunt  gott  un  jedereen,  all  de  lütten  dierns  krigen  n  mann,  ik 
mööt  sitten  un  sehn  dat  an;  den  ollen  bengel  nahm  ik  nich,  ne 
mudder,  dat  doh  ik  nich;  de  oll  bengel  fidelt  to  väl,  naher  kriech  ik 
von  vadern  släg.  Aus  LudwigslusL 

1833.    Dor  buten  weihgt  de  wind  . . .   Aus  einem  Wiegenliede. 

1836  ff.  Das  vollständige  Märchen  steht:  Pomm.  Bl.  II 
S.  120  f.  (Hase,  Reh,  Fuchs  ...  we  is  dat,  de  an  min  ring  rögt,  un 
mi  arme  wittfru  bedröwt  . . .  dann  scha  he  riden  alle  wege  widen  . .  . 
Kater  . .  .  rüm  ut,  stüm  ut,  sett  mi  minen  brutstauhl  to  grad).  In 
Verbindung  mit  dem  Krötenmärchen  fru  abendblank:  Die  Heimat 
1899  S.  106  f. 

1842.  Und  als  der  reis  gekocht  wurde  . . .  Vgl.  den  Schluss 
bei  E.  Lemke  II  S.  39  f. 

1844.    Ähnlich  StrohootS.  86  ff,  Pomm.  Bl.  II  S.  150  f. 

Nahe  verwandt  mit  unserem  Märchen  in  seinem  ersten  Teile  ist 
auch  das  bekannte  Märchen  von  dem  Tode  des  Hühnchens;  vgl. 
Grimm 's  Märchen  III  S.  128  f.,  R.  Köhler,  KL  Sehr.  I  S.  184  f., 

29* 


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—     452     — 

Cosquin  I  S.  281  ff.      Nachträge   unterlasse   ich   hier.     Vgl.  auch 
pou  et  puce:  Cosquin  I  S.  201  ff.  u.  A. 

1845  ff.  E.  Lemke  II  S.  37  ff.  (Kater  von  verschiedenen 
Farben),  S.  40  f.  (Fuchs,  Bär,  Kater);  Po  mm.  Bl.  I  S.  164:  wieder 
in  Verbindung  mit  fru  abendblank. 

Brunk,  Pomm.  Bl.  VII  S.  63  weist  darauf  hin,  dass  Geliert 
dieses  Tiermärchen  seinem  Märchen  „Die  Witwe "  zu  Grunde 
gelegt  hat. 

1851.  Die  Heimat  1899  S.  106  f.:  Fuchs  ...  och  ne,  hier 
lieh  'e  up  'n  bre\  hett  mi  hegt,  hett  mi  plegt,  hett  mi  so  nienni  mus 
todragen.    Kater  . .  .  herut  mit  *n  ol  n  düwel. 

1852.  Ähnlich  Nathansen  S.  124  (Katzwitz  .  .  .  ihre 
äuglein  sein  carmosinroth,  weil  der  herre  fuchs  ist  tot);  Grimm'» 
Märchen  Nr.  38,  vgl.  B.  in  S.  66  f. 

1853.  Thürchen  knarrt,  Mistchen  brennt:  auch  in  Grimm'a 
Märchen  Nr.  30.  Vgl.  über  solche  Klagen  R.  Köhler,  KL  Sehr. 
I  S.  365. 

1854.  Ähnlich  Schumann  S.  43,  Diermissen  S.  29 
(Strohoot  S.  107),  Pomm.  Bl.  VII  S.  85,  Drosihn  S.  66 
Nr.  103,  Grote  S.  247.    Vgl.  auch  Würdig  S.  21. 

1854  V.  Weil  herr  fuchs  ist  tot.  So  auch  Drosihn  S.  67 
Nr.  104. 

Neueren  Ursprungs  sind  folgende  Reime: 

1.  Mize  kätze  mau,  was  macht  denn  deine  frau?  Die  frau 
sitzt  in  der  kammer,  und  weinet  ihren  Jammer,  miez  ist  in  die  ktich* 
gelaufen,  ist  gesprungen  über  'n  häufen,  hat  zerbrochen  tass  und  teller, 
ist  gesprungen  in  den  keller,  ist  den  napf  herauf  gekrochen,  hat  den 
ganzen  napf  zerbrochen,  und  die  frau  in  ihrer  kammer  weinet  um 
den  grossen  Jammer,  keine  tass  und  keinen  teller,  nichts  in  küch  und 
nichts  in  keller,  keinen  speck  und  keinen  Schinken,  nichts  zu  essen, 
nichts  zu  trinken,    warte,  mize  kätze  mau,  so  zu  kränken  deine  frau* 

Waren. 
Ähnliche  Reime  liegen   mir  vor  aus  Retschow,   Klockenhagen 
und  Wismar. 

2.  Mi  ma  mau,  wo  ist  denn  deine  frau?  die  kämmt  sich  nicht» 
die  wascht  sich  nicht,  die  ist  ne  alte  sau.  Frau  in  Schlagsdorf. 

1857  ff.  Vgl.  Unland  III  S.  70  f.  Litteratur  bei  Erk- 
Böhme  I  Nr.  167  ff.,  Bolte,  Ndd.  Jahrb.  XIV  S.  91. 

Ich  füge  hinzu:  Münst.  Gesch.  S.  234,  Pröhle,  Volkslieder 
S.  87,  Peter  I  S.  80  ff.,  Hruschka-Toischer  S.  237  f.r 
E.  Meier,  Volkslieder  S.  245  f.,  Tobler,  Volkslieder  I  S.  176  ff., 
Vernaleken-Branky  S.  118  f.;  Volkskunde  IX  S.  182  f., 
Zts.  d.  V.  f.  Vkk.  VII  S.  332  (aus  Bols). 


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—    453    — 

Mass  ich  ein  gängschen  mit  ihnen  gehen.  Een  gängsken  mit 
eenander  wagen:  Brem.  Wtb.  II  S.  482. 

1865.  Hansdampf  und  du  musst  sterben:  Tob ler,  Volkslieder 
I  S.  178;  Debald,  du  musst  sterben:  Mas  ins  I  S.  317.  —  In  den 
Schl.-Holst.  Jahrb.  m  S.  450  unter  Nr.  32  teüt  C.  Kindt  mit: 
An  die  Regierung  auf  Gottorf  kam  einst  ein  drei  Bogen  langes,  auf 
Bleistift  geschriebenes  Gesuch  von  einer  Person  in  Schafstedt  im 
Ditmarschen,  die  sich  beklagte,  sie  sei  bei  einer  alten  Frau  eingemietet, 
wo  sie  es  vor  Ungeziefer  nicht  aushalten  könne.  Die  Frau  habe  ihr 
aber  gesagt,  sie  solle  eine  Laus  auf  den  Tisch  legen  und,  indem  sie 
dieselbe  mit  dem  Nagel  tot  knacke,  sprechen :  Hans  Walter,  du  machst 
mir  beschwerde,  Hans  Walter,  du  bringst  mich  zur  erde,  Hans  Walter, 
da  lässt  mir  keine  ruh,  darum  drück  ich  dir  die  äugen  zu.  Dann 
würden  sie  fortgehen. 

1867.  Rochholz  S.  223  Nr.  11:  's  giltet  ke  bruederschaft 
und  brueder;  stirb,  du  schwarzbrün  chaibelueder ;  Peter  S.  120 
Nr.  339  (S  im  rock,  Räthselbuch  S.  45):  schwarzer  gärber,  du  musst 
sterben...  ei  du  schwarzes  rabenthier,  knix,  knax,  wie  gefällt 
es  dir. 

1870.  Der  floh  lebt  herrlich  in  der  weit,  er  ist  ein  kleiner 
spring  ins  feld;  er  trinket  täglich  Jungfrauenblut,  wie  hat  es  doch 
der  floh  so  gut.  Er  hüpft  am  weissen  strumpf  empor,  bis  an  des 
paradieses  thor,  dort  wo  der  Schenkel  sich  erhöht,  und  wo  ein  kleines 
fleckchen  steht.  In  diesem  duftgen  myrtenhain,  da  legt  er  seine 
eierlein;  die  duft'ge  wärme  brütet  sie  in  dieser  kleinen  waldpartie. 
War  ich  ein  floh,  ich  hüpft  sogleich  in  dieses  paradieses  reich;  ich 
schlug  ihr  meinen  Stachel  ein,  sie  sollte  laut  vor  wonne  schrei'n. 

Woldegker  Gegend;  ähnlich  in  Wismar. 

1872.  Vgl.  Simrock,  Volkslieder  Nr.  260.  Anders 
Böckel  S.  52. 

1878.    Hier  mögen  noch  einige  andere  Flohreime  Platz  finden: 
Hailoh  hailoh,  ich  hab  n  floh,  ich  weiss  auch  wo,  an  dem  popo. 

Plan. 
Vgl.  Eis.  Wtb.  I  S.  163. 

Hüpfen  und  springen  thut  der  floh,  ohne  balancierstange  über 
den  popo.  Rostock. 

Hosianna  in  der  höh,   oewer  nacht  biten  mi  de  flöh. 

WiUershagen. 
Suse  burree,  wo  bitt  mi  de  flöh.    Kumm  mit  mi  achter'n  kachel- 
aben,  dor  will  ik  di  de  flöh  aijagen.  SüUen. 

Vgl.  Pomm.  Bl.  VI  S.  99. 

Hurre  burree,  Jochen  hett  flöh.    Wat  vor  flöh?    Trudel  de  weit. 

Beckerwitz. 


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—     454     — 

Lüs'  un  flöh,  dat  is  mien  veh,  wenn  ik  slaap,  denn  arbeiten 
(danzen)  se.  Laupin.    Lehsen.    (Quassel). 

Laus  und  Floh  werden  von  unserem  Volke  vielfach  einander 
gegenübergestellt.  Der  Handwerksbursche  sagt:  Wart,  du  schwarzes 
rabentier,  dich  soll  der  teufel  krigen;  aber  du  kleiner  grauer  pluscher, 
du  bleibst  sitzen :  Cleve.  "Weiss  laus,  brav  laus,  schwarz  laus,  deuwels 
laus,  hüpp  hüpp  zum  fenster  hinaus:  Waren.  Weisse  floh,  gute  floh, 
wenn  die  sich  dick  gefressen  hat,  geht  sie  zu  quartier;  schwarze  floh, 
deuwels  floh,  wenn  die  sich  satt  gefressen  hat,  will  sie  erst  tanzen :  Waren. 
Lieschen,  das  sanfte  tierchen,  das  setz  ich  wieder  ein:  aber  der  ver- 
dammte hopphopp:  Schorsoiv.  Die  marschierlangsam  sein  ganz  gut, 
aber  die  verfluchtigen  hopp  hopp:  Waren.  —  De  franzos  is  in  de 
apteek  kamen:  Geben  Sie  mich  mal  was,  nich  für  die  hopp  hopp, 
sondern  für  die  dusemangmarschier :  Alte  Irau  in  Waren.  —  Namen 
für  die  Laus  und  Scherze  über  „Lausenester"  hat  unser  Volk  in 
grosser  Fülle. 

1885.  Unter  meinem  hut  sitzt  ein  stolzer  mut;  unter  meinem 
Unterhemd  marschiert  ein  ganzes  regiment  Aus  Neukloster. 

Ähnlich  von  Flöhen:  Stöber  S.  85  Nr.  344. 
Den  Läusen  gilt  auch  folgender  Reim: 

Baben  iip  'n  kopp  fräten  s  sik  'n  kropp,  in  n  nacken  gähn  s' 
na  n  kacken,  hinner  de  uhren  gähn  s'  na  n  luern.      Mirower  Gegend. 

Achter  de  uhren  warden  s'  geburen,  in'n  nacken  gähn  s'  hen 
kacken,  midden  up  n  kopp  hebben  s  ehren  johrmark.       Gross- Gievitz. 

1886.  Nur  Fiedler  S.  119. 

Als  ich  mal  aus  Polen  kam:  Nepomuck  hett  de  lüs*  na  de 
Wallachei  karrt,  in  Düütschland  is  af  un  to  'n  ding  anlagen,  in  Polen 
hett  he  s'  utschürrt :  Alter  Arbeiter  in  Waren. 

1888.  Kramsvogel  wird  auch  sonst  bei  uns  vielfach  als  Be- 
zeichnung für  die  Laus  gebraucht 

Der  Schneider  und  die  laus,  die  forderten  sich  heraus ;  war  nicht 
der  floh  dazwischen  gesprungen,  hätt  die  laus  den  Schneider  bezwungen. 

Vielfach. 
De  snider  un  de  luus,  dee  grepen   sik  um  dat  huus;    wier  de 
ollsch  nich  twischen  Sprüngen,  hadd  de  luus  den  snider  drangen. 

Goddin. 
Andere  Lieder   und  Reime   von  Schneider  und  Laus   werden 
besser  für  spätere  Bände  zurückgestellt. 

1889.  Schon  wieder  ein  lied  gesungen,  ein  schnäppschen  folgt 
darauf;  in  Polen  muss  man  hungern,  und  lause  giebt  's  dort  auch. 
Einst  sass  ich  unterm  tannenbaum  und  lauste  meinen  rock,  und  als 
ich  kam  ans  ärmelloch,  fand  ioh  ein  ganzes  schock  .  . .  Laupin. 


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Alphabetisches  Verzeichnis  der  angeführten 
Fachliteratur. 


Um  das  Auffinden  der  genauen  Titel  der  angeführten  Werke  zu 
erleichtern,  gebe  ich  im  Folgenden  —  unter  Fortlassung  des  Unwesent- 
lichen —  eine  alphabetische  Aufzählung  der  in  meinen  beiden  Ver- 
zeichnissen aufgeführten  Fachliteratur.  Die  Seiten  259 — 271  beziehen 
sich  auf  das  Verzeichnis  im  ersten,  die  Seiten  313 — 325  auf  das  Ver- 
zeichnis im  zweiten  Bande.  Im  Übrigen  verweise  ich  noch  einmal 
auf  meine  Bemerkungen  im  zweiten  Bande  S.  313  f. 

Alemannia  322,  Alsatia  322,  Andree  320,  Archut  262,  Arndt  319, 
Asmus  262,  Augustiny  264. 

Bahlmann  321,  Bärmann  264.  319,  Baumgarten  267.  323, 
Bayr.  Mitt.  323,  Belli-Gontard  321,  Bielenstein  270,  Birlinger  271. 318, 
Nimm  mich  mit  268,  Blaas  316.  323,  Blade'  325,  Bleek  317,  Böhm  320, 
Böhme  318,  BoU  314,  Branky  267.  318,  Brenner  323,  Brunk  262.  319, 
Bulletins  (Niort)  325,  Burkhard  Waldis  Esopus  313,  Büsching  318, 
Butsch  260. 

Carstensen  269,  Chambers  269,  Chytraeus  314,  Cibele  317, 
Curtze  264 

.  D.  M.  261,  Dähnhardt  315.  322,  Dania  324,  Danneil  262, 
Deecke  319,  Dichtungen  aus  der  Kinderwelt  318,  Diermissen  264, 
Dirksen  265,  Donner  270,  Doornkaat-Koolman  265,  Dorenwell  318, 
Dörr  Plattd.  Kai.  262,  Dorr  263,  Drosihn  262.  319,  Dunger  266, 
Dykstra  269,  Dykstra  -  Meulen  269. 

Eckart  261,  Edlinger  317,  Egerland  322,  Ehlers  263,  Els.- 
Lothr.  Jahrb.  322,  Eis.  Wtb.  313,  Engelien-Lahn  262,  Erk-Böhme  261, 
Eskuche  Hess.  Kinderl.  267,   Siegerl.  Kinderl.  321. 

Feifalik  268,  Fiedler  267,  Firmenich  261,  Fischbach  -  Giese  266, 
Fischer  263,  Fontaine  266,  Franz  315,  Fricke  320,  Friedreich  259, 
Frischbier  263.  316.  320,  Fries.  Archiv  269,  Fröhlich  318,  Frömmel 
320,  Fronius  322. 

Gander  271,  Gelbe  267,  Gesner  315,  Güow  262,  Glöde  317, 
Gregor  269,  Grimm  Märchen  270,  Grossmann  266,  Grote  261, 
Grundtvig  271.  316,  Gubernatis  315,  Günther  318. 

Haas  319,  Haase  262.  267,  Hagen  259,  Halliwell  269.  324, 
Haltrich  267,  Handelmann  264,  Hansen  319,  Hartmann  320,  Karl 
Hartmann  266,  Hauffen  268,  Haug  259,  Hayn  259,  Die  Heimat  319, 
Herzog  322,  Heyl  323,  Hoffmeister  271,  Holm  319,  Holtmann  316, 
Hopf  315,  Hruschka  259,  Hruschka  -  Toischer  267. 

Israels  265. 

Jacoby  316,  Jahn  271.  319,  Jecklin  323,  Jellinghaus  320,  Jev. 
Kai.  318,  Joerres  266,  Johansen  269,  Joos  269.  271,  Junius  317. 


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—    456     — 

Kalff  323,  Kanteletar  324,  Kehrein  Volkstümliches  266, 
Keller  260,  Kern -Willms  321,  aus  dem  Kinderleben  265,  Knoop  271, 
J.  A.  E.  Köhler  Voigtland  266,  R.  Köhler  260,  Köln.  Sprichw.  321, 
Konrad  von  Megenberg  313,  Kuhn  W.  S.  318.  319,  Kuhn-Schwartz 
Kdd.  S.  318,   Künzel  321. 

Laube  267,  E.  Lemke  263,  Lerond  322,  Lexer  268,  Lootens- 
Feys  324,  Lübben  317,  Lübkes  321,  Ludwig  260,  Lyra  265. 

Marx  315,  Masius  315,  Medicus  315,  Meiche  322,  E.  Meier 
208.  271,  H.  Meier  265  (hinzuzufügen  ist:  Ostfriesland  in  Bildern 
und  Skizzen,  Leer  1868),  Meinert  268,  Melusine  270  (324),  Menghin  268, 
Merkens270,  Mi  314,  MoneAnz.  260,  Mülhause321,  Müllenhoff  264, 
Müllenhoff  Die  Natur  315,  A.  Müller  Erzgebirge  266,  W.  Müller 
Mähr.  Volkskunde  322,  Münst.  Gesch.  264. 

Naaff  322,  Nathansen  319,  Naumannia  318,  Ndd.  Korr.-Bl.  261, 
Nemnich  317,  Norrenberg  265.  321. 

Ohlert  259,  Ostfr.  Jahrbüchlein  270,  Ostfr.  Monatsblatt  265. 

Parisius  262,  Paschke  263,  Peter  267,  Pfister  267,  Pineau  325, 
Plattd.  Husfründ  318,  Poestion  270,  Pomm.  Bl.  262,  Das  liebe  Pommer- 
land  262,  Pontoppidan  317,  Post  264,  Pröhle  270.  320,  Prümer  320. 

Raabe  261,  Rank  322,  Regel  321,  Heinsberg-  Düringsfeld  321, 
Renk  268,  Reterbüchlein  260,  Reusch  320,  Revue  324,  Rochholz  268, 
Rolland  270.  317.  324,  Rollenhagen  Fioschmeuseler  313,  Russ- 
wurm 269.  324. 

Sachs.  Mitt.  321,  Sanders  324,  Sauve*  325,  Schambach  264, 
Schambach  -  Müller  270,  Schell  265,  Schild  268,  Schildbürgerbuch  260, 
Schleicher  267.  270,  Schi. -Holst.  Jahrb.  319,  Schles.  Mitt.  267, 
Schlieben  259,  J.  H.  Schmitz  266,  W.  Schmitz  Die  Mischmundart  266, 
Schneider- Clement  323,  Schneller  270,  Schollen  266,  Schönwerth  271, 
Schöpf  268,  Schulenburg  324,  Schulmann  264,  Schumann  317.  319, 
Schuster  267,  Schüttelkopf  322,  Schütze  264,  Schw.  Wtb.  313, 
Schweiz.  Archiv  323,  Schwerin  316.  320,  S£billot  324,  Seelmann  316, 
Sieb.  Korr.-Bl.  267,  Siemssen  314,  Simrock  261,  Sloet  316,  Smidt  264, 
Snellaert  324,  Spee  265,  Spiess  Volkstümliches  266,  Steiner  315, 
Stöber  268,  Strackerjan  265,  Strohoot  264,  Sundermann  317,  Süss  323, 
Svenska  landsm.  324,  Swainson  317. 

Tetzner  324,  Therander  260,  Tieze  322,  Tobler  268. 323,  Toppen 
316.  320,  Torre  318,  Treichel  263.  316.  320,  Tschiedel  270,  Tuxen  264. 

Unland  315,  Urdhsbrunnen  261,  Urquell  261. 

Vernaleken-Branky  323,  Viotet  320,  Vloten  269,  Volk  en 
Taal  269,  Volkmer  321,  Volkskunde  269,  Volksleven  269,  Volks- 
mann  264,  Vonbun  268.  323. 

Wackernagel  260.  315,  Waldau  317,  Waldbrühl  316,  Wallonia 
324,  Weckerlin  322,  Wegener  262.  320,  Weigand266,  Weingärtner  264, 
Weinhold  267,  Westfäl.  Tierl.  316,  Weyden  321,  Wiedemann  324, 
Wiegen-Lieder  264,  Wilhelm  316,  Willms  265,  Winteler  315,  Winter  320, 
Wittstock  322,  Wodana  324,  Woeste  265.  320,  Wolf  269,  Würdig  267. 

Zander  314,  Zeitvertreib  260,  Zingerle  260.  268,  Zts.  f.  Ost 
Vkk.  323. 


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Verzeichnis  der  Tiere.* 

Die  in  den  Anmerkungen  vorkommenden,  bisher  ungedruckten  Stücke 

aus  anderen  Ländern  (S.  327  Nr.  6,  642*  und  795*    aus   Pommern, 

S.  328  Nr.  9   und  653*    aus  Westpreussen,  335*    aus   Sachsen)  sind 

für  die  Register  nicht  verwertet  worden. 


A. 

aal  266.    Vgl.  113*. 
äffe  200*. 
ameise  111. 

eemk  111  b. 

miecheemken  1615*. 
ammer  1028. 
amsel  1674. 

B. 

bachstelze  1026  f. 
wäpstart  1606. 1668a. 
1676. 
bandwurm  S.  361. 
bär  203*. 
adeboor,   du  swarte 
bär  1245. 
iesbär  1746  V. 
brummbär  1214*. 
boornbrook  1785, 
1.  3.* 
barsch   89-95.    91*. 
666.  783.  832. 
kuulboors  182,  4*. 
267  a. 

kuulboorskönig , 
flügelsmann    bi  't 
kuulboorsregiment 
267  a*. 
bekassine  (hawerzäg') 

1022  a. 
biene  231  V.  283, 35. 
1061  f. 
immenrump  135. 
bock  140*.  201.  204. 
205  a.  238.   321  f. 


338.1069  b.  1089  b 
(bücke  bücke  bö). 
1094.  1103  f.  1105 
(bücke  bücke 
buben).  1626. 1654. 
1679  ff.  Vgl.  112* 

austbuck  (heusprin- 
ger)  S.  422. 

pipenbuck  794  b  V. 
bremse  844*.  1059. 

D. 

dohle  795*. 

kajack  1684. 
drossel296aV.  980  ff. 
1674  (der  drossel). 
draussel    1612. 
1618V.  1625.1646. 

E. 

eichhörnchen    ( katt- 

eeker)   213.  296*. 

katteiking    1517  V. 

elephant   200*.     vgl. 

1578. 
elster  (heester,  heister, 

hääster)    283.23. 

296.  1347.  1505  ff. 
heester   bromeester 

1347*. 
heistemest    1626. 

vgl.  1564. 
ente,  enterich  29.  34.  j 

161.226  f.231f.263. 

283,17.328-355. 

588  ff.  588*.  612*. 


745  b.  1541. 1622*. 

1672  f. 
Namen  des  enterichs 

S.378(arpel,erpel 

u.   ä.   —  wädick, 

wäpk,wähnku.ä.). 
eisente  (klaashahn) 

1011.  1344. 
esell79b.  200*.  207 f. 

377.  1679  V. 
esel  bück  di  998  b. 
eule  250.  261.  283, 19. 

1008  ff.  1247*.  1346. 

1346*.    (1626. 

1671  a.      1679  V. 

1690  V.)      Vgl. 

1164  a. 
ühlken  261*. 
uhlenbarch  1008aV. 
vgl.  auch  die  Namen 

des  Schmetterlings 

S.  424. 
uhu :  schuufut  1534. 

1550.     1671  a  V. 

1676. 
schuuf  herin  -  schuuf- 

herut  1668  d. 
schuuf up  1539. 1622. 

1668  e.   1669. 

1671  b. 
schruufup  1652. 

1668  b  c. 
huufup  1669. 1671b. 
juuchup      1665. 

1668  a. 
kruusup  1618  V. 


*  Die  mit  einem  Stern  versehenen  Nummern  beziehen  sich  auf 
die  Anmerkungen. 


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—     458     — 


F. 

finken  1712  f. 
buchfink  215  a.  858. 

1526.   1777. 
fische. 
königsw„ahl    der 

fische  101*. 
fischkönig    (barsch) 

91*. 
fischreiher  21.  311  ff. 

1013  f.   1247*. 
Namen  (schittreiher, 

schüttendreiher, 

schettrei    u.    ä.) 

S.  366. 
flcdermaus  48.  630  V. 

1112  ff.  1505  ff. 
flerre(r)muus  1595  c. 

1666,  3. 
snick   snack  flerer- 

muus  1357. 
fleddermuus  (an  die 

Schnecke)  1365. 
fliege  199.  276  f.  280  f. 

1713.  (618.)  1531. 

1540.  1548. 
fleegenschinken 

1810. 
brümmer  263*. 
brummer  1636. 
floh    272  ff.    1679  V. 
1708b.  1712f.l865ff. 

1870*.     1878*. 

1888*. 
flöhbück  1884. 
flohjagd  1873. 
flöhenjagd  1872  b. 
frosch    S.  4.   37.    77. 

S.    330.    S.    338. 

101.  239  ff.  262  ff. 

283,31.304.  318  ff. 

325ff.348c.l043ff. 

1252  V*.  (1294*.) 

1800  V. 
apogg  S.  332. 
laubfroschl.S.4.4. 

30.43.55.357.1049. 


dat  looffröschen  54. 
gröön  Jäger    2.   3. 

1048.  1051  f. 
froschkönig  327*. 
fröschle  1055*. 
poggenmöd'  S.  335. 
fuchs   S.  4  f.     25   ff. 

31  ff.  36.  42.  46  f. 

56.     58  ff.     85. 

S.  329  Nr.  16.  19. 

20.  101  ab.  112*. 

128-182.      191. 

283,9.  311.317  b. 

454  ff.    540.    577. 

605.     845.    1131. 

1582. 1591a.  1601. 

1613.  1625.  1631. 

1711. 1714  ff.  1841. 

1848   f.      1852. 

1854  aV. 
vössling  1668  f. 
vosshas'  1679  V. 

1689. 

G. 

gans  101  ab.  (144  ff.) 

225.283,16.328V. 

339-351.  556  ff. 

556*.  557*.  562*. 

587*.  (775.  1116.) 

1123*.  1331a. 

1547  f.  1584. 1597. 

1632.  1672.  1676. 

1697.    1698  a. 

S.  404. 
gösings  1633. 
ganter  231  V.  316. 

557  c.  567  b. 
gös'klümp  158*. 
pliters  1202. 
wildgans  1010.1343. 

S.  361. 
gelbgans,   goldammer 

(gälgoos,    gäl- 

gööschen)    358. 

926  ff.  934  a.  1348. 

1613.  1629.  1640. 
de  gälegaus  1675. 


de  gälegäusch  937. 
gälegälegöösching 

1639. 
Namen  S.  389. 
grasmucke  1032  ff. 
grönister  1709. 
grundbull  (gründling) 

S.  336. 
güster  88.  783. 

H. 

habicht  1213*. 
haawk  479. 
häwk  845. 
hänfling  (gröön  iritsch) 

1031. 
hase  S.  4.  29.  31.  (36.) 
40.  47.  50.  53.  73. 
80.141.162  f.  190ff. 
212.   451.   455  ff. 
1108  ff.  1713  1841. 
1843.     1848    ff. 
1857  ff. 
Namen  40*.  S.  397. 
Moken ,    Mauken , 
Möking  1109  aV. 
meinen  häsen  1863. 
häsing  1111. 
häselein  1857  ff. 
haschen  1862. 
häs'ken  1860. 
hääschenl63.1668e. 
hääsche  moschti  73. 
fläuthas'  1679  V. 
hasenbroot  1198. 
hecht  89-98.   267  ff. 
832.  1014.  1351. 
heher  283,  24. 
heimchen  283, 34. 
hering     104.     104*. 

(1349*.) 
heuspringer  S.  4. 6. 41 . 
56f.  283,33.1454ft 
Namen  auch  S.  422 
(heuhüpper,  gras- 
hüpper,  hüppen- 
springer,  wratten- 
biter  u.ä.,austbuck.) 


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459     — 


hirsch  283, 10. 

hirschlein  1864. 
hornfisch  1349  f. 
huhn,  hahn   18.  110. 
139.  (L42  ff.  200*.) 
215  b.  229  ff.  259. 
283,13.   328-356. 
462  ff.  492*.  588  e. 
610.1505ff.l714ff. 
(1759.)     1793  V. 
1853. 

hähnken  1666,4. 

höhning  1570. 1580. 
1647.  1690  V. 

mein  hühnchen  484. 

henning  1639. 

hähn  1507.  1591a. 
1658.  1666,6. 

küking  1666,3.6. 

kükelein  1636. 

mit  de  küük  1 556  b. 

leggelhohn  502. 

gluckhenne  1597. 

gluck  1642. 

kluckhohn  1558. 

klncken  Verb. 
283, 13. 

poor  brünen  1645. 

klüter  1618  ff. 

himmelhohn ,  leew' 
gotts  höhn,  leew' 
höhningen ,  herr- 
gottskuken,sünnen- 
küken  u.  a.  vgl. 
sonnenkäfer. 

füüthahn  1815*. 

kapuun ,  kapunen, 
kapuunhahns,  ka- 
püün,  kapüne,  ka- 
püner ,  kapüners 
vielfach  im  Ver- 
wunderungsliede , 
vgl.  S.  431  f. 
kapüningl605f.l647. 
kapüneken  1666,  4. 
kapüünchen  1657. 
korpüünken  1666, 4. 
gebüürken  1559. 


pampünings  1644. 
kupuuns  1524. 
kabüün  1578. 
kepüün  1556  b. 
kopüün  1651.1666,4. 
klapüün  1666,4. 
kolpüün  1642. 
glubüün  1631. 
lupüün  1666,4. 
gapünes  1658. 
kabuners  1613. 
gabusen  1590. 
kabus  1556  a.  1662. 
kapöten  1603. 
kamüünl527. 1666,4. 
kemüün  1602. 1654. 
kümüün  1512. 
kommüün  1633. 

1666, 4. 
kottmtiün  1666,4. 
koppküün  1609. 
kattpüün  1513. 
düün  1639. 
püün  1537.  1666,4. 
prütin  1608. 
pollüün  1649. 
poppüün  1506. 
puterään  1518. 
kühne ,  kuhnhahn 

237c.283,14.337f. 

541ff.  1335  ff.  1551. 

mien  puting  1001. 

kullerhahn  1627. 

pusterhahn  1673. 

perlhuhn  554  f. 

hummel  1060.  1857  f. 

hund  140  d.  171.210. 

283,6.320.329  V. 

338.  345  a.  348  a  c. 

435  ff.  435*.  450.* 

1505  ff.  1733. 1743. 

1846.   1852.  1857. 
hündlein  1863. 
köter  1178  V. 
köterhund  1785. 
täw'  54.  84  f. 
zuul  1178. 
pudel  1713. 


'  n    swarten    pudel 

692  V. 
teckel  169. 
der  wind  1858  f. 
Windspiel  1863. 
lick  den  hund  an  't 

oorslock  1288  b. 
hunn'schiet  210*. 
hundsfott    2.    58. 

1632. 
hundsföttsch  55. 

I. 

igel    (swinägel)   30*. 

38. 38*.  87. 99. 172. 

189.209-212.324. 
tnunägel  210. 
iltis  1841  V. 

K. 

käfer  283,  36. 

käwersworm  (mist- 

käfer)  S.  5. 
kanienchen  80. 
karpfen  (karp)  832. 
katze,   kater   S.    330 

Nr.  21.  71*.  109*. 

182, 6*.  213  ff.  233. 

238*.  251  f.  283,7. 

S.  368  Nr.  2. 329V. 

338.348.416ff.416*. 

672.    (822.)    978. 

1088.(1250.1276.) 

1445  V.     1506  ff. 

1629.  1683.  1709. 

1718. 1743. 1804  ff. 
kätzechen  1812. 
kätzchen  1812*. 
kätting  1833. 
frau  kätzchen  1849. 
kättschen  1838. 
kätschelein  1838. 
frau  kätzerin  1841. 

1850. 
frau  kätchen  1846. 
katzmann    1838  V. 

1840.  1844  V. 
katzmännlein  1838. 


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460     — 


katzmannsch  1843.  ' 
kätzermannl854aV.  ' 
(herr)    kaatzmann   | 

1836. 1838V.  1842.  : 
frau   kaatzmännin 

1836. 
frau  kaatsch   1847. 
kaasmann     1837. 

1844Y.  1845. 
katersvader,  katten- 
mudder,kattendiern 

1847. 
frau    kaderwitsch 

1852. 
jun^fer    kädewitz 

1836. 
katermann     1843. 

1854. 
kater  raieslandl849 
kater    muusland 

1841. 
kater   nüsselank 

1&44V. 
musche  katerl816  b. 
katermies  1824. 
karemies  1825  V. 
katermuus  1825. 
midekatt  1835  a. 
mieskatt    1708  a. 

1813.  1841. 
mieskatting  1829. 
mieskatting  1819. 
mieskättschen  1841. 
mizekätting  1833. 
rauuskatt  1714  V. 
ruse  rose  musekatt 

1835  b. 
muuskätzchen  1827. 
muschkatting  1823. 
muse  musekätzcheu 

1826  V.     1827. 

1830  V. 
musemusekättschen 

1828.  1831. 
muschemusche- 

kätting  1826. 
mitemutekätzchen 

1826  V. 


miesmuschekätting     | 
1826  V.  I 

mizekätze    man 
1854,  1*. 

mizemau  1846. 

mize  mize  mau  1855. 

mise  mise  mau  1854a. 

mieschemau  1834. 

mimamaul854,2*. 

frau  manchen  1804  V. 

miessekätte  mau 

1854  b. 
mizemaukätzchen 

1818.  1832. 
misemaukätting 

1820. 
mikemaukattiiigs 

1840  V. 
kammerkättschen 

1843. 
katzenjammer 

1855  V. 
katzenkopp  1288  b. 
kattenkopp  1811. 

kiebitz    260.    301  ff. 

682  ff.  691*.  1018. 

1178*.      1515   ff. 

1524. 1527  ff.  1533. 

1535. 1543. 1666,3. 

1668  i.      1679  V. 

1760  V.       1776. 

1780  ff.     1800  ff. 

1817. 
kiwitzmuur  1274. 
kiwittsbarch  1276. 
kockien  1709. 
kolibri  1673. 
krähe  S.4.  16.  138  c. 

246*.  256ff.  283,22. 

296  aV.  301*.  305. 

310. 311  dV.  317  f. 

323.  325  f.  357  f. 

704ff.l214ff.(kreih 

kreih    krocken , 

kraken ,      kralen, 

kruur ,     knochen, 

schekreih    u.    a.) 

1247*.1501.1505ff. 


1668  b.  1741. 1797. 
1848. 

Namen  745*.  795*. 

korockl537f.l585. 

korup  1505. 

kreibgenschool, 
kreihgenköster 
1241*. 

kreihgendörp  795*. 
kranich   (kroon)  311. 
S.    361.    1017. 
1339  ff.  1783  f. 

Namen  ( kroening 
u.  a.)  S.  311. 

kronenhahns  311  c. 

krnnekrane..l614. 
krebs  264  f. 
krötelff.S.329ff.l713. 

unke  34.  283,  32. 
1050  ff. 

Namen  8.  332  ff. 
(pog,  pag  u.  ä., 
ierpogg,  steinpook, 
schorfpogg,  schors- 
pogg  u.  ä.,  quad'- 
pogg»  quörkpooch 
n.  ä.,  quadux,  koll- 
hux,  quadutsch  und 
vieles  andere,  huck, 
hüx,  qualhüx  n.  a., 
füürhtix ,  pogüz, 
paddehux,  püüster, 
ducker,  porucksch, 
kroBt,  lork,  röölk). 

quaduxenbuuk  60*. 

paddensatt    n.   ä.; 
piddenpaddenmöd' 
S.  335. 
kukuk  164*.  283,21. 
290   ff.    296  a  V. 
305.  8.362. 8. 408. 
844*.   845.    1178. 
1181. 1281. 1295  ff. 
1505. 1517  f  1525. 
1527. 1534. 1536  ff. 
1553*.  1573.  1588. 
1591f.l606.1618V. 
1628.  1632.  1647. 


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—     46L     — 


1652    f.     1659   f. 

1667d.1663i.1670. 

1673.1676.1722  b. 

1732.   1742.  1746. 

1750ff.l791*1817. 
knknk  spülen  293. 
kukuksköster    286. 

288.  S.  362  f. 
kukuksknecht  1299. 
kukukskönigS.363. 
kukuks  viertelj  ohr 

1323*. 

L. 

laus    112.    112*.  275. 

1084. 1687  ff.  1692. 

1705.  1708. 1878*. 

1885  ff.  1885*. 

1886*  1888*.  Vgl. 

30.  67.  1538. 
lerche  283,27.  296  aV. 

675.  694  ff.  833  ff. 

844*.   1672.  1675. 
Namen  S.  386  (lercli, 

lark,  lewark,  leirk, 

leink,  irlink  u.  a.) 
winterlerch  (krähe) 

704*. 
libelle  10.  58.  1459  ff. 
Namen  auch  S.  423 

(hotterpierd  u.  ä., 

gottspirken   u.  ä., 

jöpspirken,    gold- 

spierken,     bullen- 

biter). 
löwe  203*. 

M. 
made  779  V.  1373. 
buttmad'  779  V. 
maikäfer    22.     282. 

1439  ff. 
marder  1841V. 
maulwurf   2.    S.  4  f. 

8.  9.  13.  18.  19. 

24.  39.45.50.51. 

55.  59.  60.  62.  66. 

67.  71.  72.  75.  78. 

81.  81*.  83.  86.  87. 


S.  329  Nr.  16.  18. 

209.  311  dV.  1538. 

1540.  1558.  1581. 

1586.  1638.  1644. 

1653.  1666,  3. 
Namen  S.  336  (mull- 

worp  u.  ä.,  wöhler, 

mullwöhler  u.   ä., 

murrweller,  murr- 

worm,  wöhlworm, 

boosworm,   bussel- 

worm,  raffelworm, 

wimmworm,  wenn- 

worp  u.  ä.;  moll, 

mull,  mollen.  molt 

S.  5). 
maulwurfsgrille(rid'- 

pogg,rietwormu  ä.) 

78.  78*. 
maus  14.    109.   109*. 

215  c.  222  ff.  283, 8. 

323    f.     (766. 

1084  aV.)     1178. 

1228V.  1508. 1525. 

1537.  1542.  1561. 

1576. 1601. 1615  ff. 

1645.  1654.  1657. 

1679    ff.     1713. 

1800  V.     1804  V. 

1806.  1815. 
müüsching  1804  V. 
mehlwurm  253. 
meise276.  952  ff.  1672. 

1713. 
pimpelmeis'     1673. 

1778. 
pimpelmelschen 

1778*. 
zimpelmeis'  1779. 
mistkäfer  1.   8.  5.   3. 

4.  6.7.  11.  12.  19. 

21.    23.    28.   30*. 

35.    41.    42.   42*. 

43.  44.  45.  48.  49. 

57.  58.  66.  73.  73*. 

74.  82.  85.  S.  330. 

313.   1450.  1450*. 

1505  ff. 


Namen  auch  S.335  f. 
(scharrnwäwer, 
scharpenwäwer 
(auch  1521.  1542), 
8charrnbull, 
scharrmbull, 
scharpenbull 
(auch  1519.  1533), 
messkäwer ,    buss- 
käwer,busswäwer), 
bursenkäwer  82. 
motte  273,  vgl.  1521. 
möve  1012. 

meiw'  276 aV. 
mücke   276  ff.    (618). 
1056ff.l453.1507ff. 
1638  V. 
mückenhals  1805. 
mückenfett  1810. 
mückenpiss  276*. 

N. 
nachtigall  121*.   164. 

164*.     250.     253. 

315.  1667  d.  1672. 

1675.1712f.l771ff. 

1781. 
neuntöter      (nagen  - 

mürer)  630  V. 

0. 

Ohrwurm  1451. 
deböseodder(?)1599. 

P- 

papagei   214.    231  V. 
250  ff.  320*. 
paapjeu  252  a. 
pfau  (pageluun)  1338. 
1555.  1641.  1655. 
1718.1725.1728  V. 
1730  ff.  Vgl.  S.5. 
hageluun  1730  V. 
poppeluun  1732. 
pferd,   hengst,   fohlen 
105.  153*.  194  cV. 
(234  f.)  238*.  262. 
279.  283,1.  (313.) 
S.  354,1.   (776  f) 


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462     — 


1555.  1558.  1588. 
1591a.  1641.  1654. 
1660.  1666,6. 

schimmel844*.1713. 

mähr  1626. 

föllen  1576. 

pierding  1607. 

pierdgen  1601. 

pierdken  1610. 

foehling  1634. 

foehligen  1635. 

foehleken  1636. 

pierkoetel  704.  729. 

pierdreck  707. 

pierschiet  524c.  704. 
708  b. 

rossappel  704  V. 

na  'n  hingststücken 
565  c. 

Vgl.  die  Namen  des 
Sonnenkäfers  (sün- 
nenpierd,  himmel- 
pierdken  u.  a.)  und 
der  Libelle  (hotte-  j 
pierten  u.  a.)  i 

pirol  900  ff.  I 

I 
R.  ! 

rabe20.  S.  329  Nr.  15.  ' 
270.283,22.1122*. 
1187  V.  1353. 1372. 
1385  V.  1673.  ! 
1677. 1679ff.  1846.  | 
1848.  Vgl.  1867.  , 
1878*.  I 

ratte  221b.  (1178.) 
1561. 1586. 1615  ff. 
1654.1657.1679V. 
1690  ff.  vgl.  1578. 

rattenfenger  1528. 

rottenfinger  1528V. 
Vgl.  rottending  im 
nächsten  Register. 

du  ritzenkopp,  du 
ratzenkopp  1808. 

ratzenkopp  1809. 

rottenkopp  1811. 


rebhuhn     283,  15. 

1618  V. 
regenvogel  1024. 
regen  wurm  (maddick) 
228.  236  ff. 

daumaddick  237  c. 
reh  283,11. 1712f.l843 
rind  283,  2. 

kuh.  kalb  106. 
182*.  194  c  V. 
200.  260.  299. 
328  ff.  359.  359*. 
360.  404.  844*. 
1247*.  (1276). 
1505  ff.  (1701.) 
1712. 

köhken  1836. 

bukoh  1714V.  1841. 

buköhking  1758. 

buköhken — Sonnen- 
käfer 1401. 

kohschietll86.1279. 

kohraat  524  d. 

Vgl.  die  Namen  des 
Sonnenkäfers 
sünnenkoh,sünnen  - 
kalt'  u    a 

bollel00.140.194cV. 
283,  2.  283*  (de 
brümmer  u.  ä. ). 
321  f.  332.  361  ff. 
369*.  1063  ff.  (bulle, 
bulle,  büller;  bulle 
bulle bö  u.a.  1089. 
bulle  bulle  boor 
1100.  bulle  bulle 
basten  1100*). 
1630.  1695. 

bülling,böllingl092. 

bullensprung,  bullen- 
schupps  100*. 

bullenbrookl785,2*. 

bullenbiter  =  Li- 
belle 1462. 

scharrnbull,  grund- 
bull u.  a.  vgl.S.336 

stier     1065  a  V. 
1712  f. 


steir  1828. 
stierkopp  1065  a. 
ochse  194  ff.    235  b. 

247.  285  ff.  365*. 

630V.  1595a.  1597. 

1626.1666,6.1710. 
osse  osse  1065  aV. 
ossenbroot   1078  V. 

1084  a.  1175. 
ossentung'   1679  V. 
ossenhoekers  286  a. 
ossendiek  1147bV. 
rohrdommel   283,  29. 

284  ff.  1015  f. 
Namen  auch  S.  362 

(rodump,   radump, 

rumpdump   u.    ä., 

wadendump  u.    ä., 

grööndump,  vagel- 

dump ,    vagelbunt, 

iprumphu). 
rohrsperling  797  ff. 
rotauge  89-98.  1014. 
Namen  (roddog  u.a.) 

89*. 

S. 
schabe  1681. 
schaf  (101c)    184  ff. 

283, 4.  329  V.  333. 

338.  382  ff.  383*. 

386*.  771ff.  1666,7. 

vgl.  bock, 
lämming  1749. 
bahlämming  1758. 
lämmern  283,4. 
jarrling  400.  772. 
smaatschen  406. 
lammen  205  a. 
Schildkröte  289. 
schlänge  53.  1713. 
kreuzotter   (adder) 

113.  115  f.  118  f. 

126  c.    283,30. 
schnarren  S.  349. 
ringelnatter  (snaak) 

81.    113  f.    113*. 

117.    120.    121V. 

121*.  125  a.  239  a. 


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—     463 


schnökern  S.  319. 
blindschleichel21ff. 

121*. 
Namen  S.  348  f 
(blindsliker  u.  ä., 
blinnworm,  blend- 
ling  u.  ä.,  hart- 
worm ,  hattworm, 
sünnrang). 
schnattwörm  S.  319. 

Schmetterling  1463  ff. 
1653.  1668  iV. 
Namen  auch  S.424  f. 
(rupenschiter, 
rupenschiting, 
lummenschiter  u.a., 
ülkenschiter,  kätel- 
böter    und    viele9 
ähnliche ,       kätel- 
flicker,   tile,  üling, 
ülepüle  ,    hülebüle 
u.  ä.,  uulbuul,  putt- 
uhl,     ulebodder, 
bodderlicker , 
bodderflicker , 
boddervagel,  börre- 
vagel ,      semmel- 
vagel ,      sommer- 
vagel,  sunnvagel). 

Schnecke  270.  1353  ff. 
(snick ,      snicking 
u.  ä.,    snickehuus, 
snickhüüschen  u.a., 
snickemuus, 
snickermüüsching 
u.  ä.,    slingemuus, 
sliermuus ,   snider- 
muus ,      snider  - 
muschel,      snick 
snack      snüürken, 
snick  snick  snüring 
u.  ä.,    snick  snick 
snaak  u.  ä,  snick 
snick  snuut,  sneck 
sneck  snöter). 

schölle  104.  104*. 
büttmuul  104*. 

schwalbe  103  f.  245  d. 


251.  276*.  283,26. 

296aV.613ff.1582. 

1597  f.      1618  V. 

1666,  3. 
Namen    S.     379 

(swoelk,     swaalk, 

swafelk,    swäbelk, 

swäweling,  swöörk 

u.  a.). 

rookswoelk  675. 
lehmswoölken,dreck- 

swcelken  662*. 
schwan  133*.    1247* 

(swaanjagd,  swaan- 

slagen).  1614.1626. 
schwein,    eber   (bier), 

sau,  ferkel  28.  99. 

100.  107  f.  205  b. 

206. 231 V.  (240*.) 

283,3.  320*.  328. 

332.   335.    378  ff. 

379*.    604.     770. 

1331b.  1514.1551. 

1610.1626.1666,5. 

1706   f.     1712   f. 

1844  V. 
swiensnuut  1326  b. 
swienkaben  1214  V. 
swienschiet    708  a 

709.  731. 
swienskcetel  704  V. 

705  b.  716  V.  730. 
Boeg  als  Scheltwort 

86.     679  V.     680. 

688  f.  698  V.  699. 

vgl.  sau  1854,  2. 
sonnenkäfer   1382   ff. 
Namen  auch  S.414ff. 

(sünnenkäfer, 

sünnenworm, 

sünnenwörming, 

sünnenschiner, 

sünnenschining, 

sünning ,     sännen« 

kind,     sünnen- 

kinning,     sünnen- 

koh ,     sünnenkalf, 

sünnenpierd , 


sünnenpeerken 
u.  ä.,  sünnenvagel, 
sunnenküken, 
sünnemriken, 
himmelworm, 
himmelpiern  u.  ä.t 
himmel8hohn,  lew'- 
gott ,     papejees, 
herrgottskoh, 
herrgottspierd , 
herrgottsworra , 
herrgottsvagel , 
herrgottsküken , 
lew*  gott  sienhohn 
u.  ä. ,     buköhken, 
hartenpaiten, 
hädenmäden  u.  ä.; 
raantenpierd, 
marien  würmchen, 
marienblömer). 

specht  283,  20.  1025. 
1025*.  1549.1668a. 
1675. 

sperling  102  f.  (282.) 
283 ,  25.  623  V. 
627  ff.  964  ff.  1030* 
1518  ff.  1668  ff. 
1672  ff.  1775  ff. 
1803. 
Namen  S.  390  (spal- 
ling,  lüning,  dack- 
lünk,  jiper,  jier- 
jalk  u.  a.). 

spinne  626  V. 
spennwäwer  1452. 

springkäfer     1449. 
1449*.    (knuppser 
u.  a ) 

star  1018*. 
spreen  1780  ff. 

stichling    ( stäkling  ) 
267  b.  784. 
Namen  267  b*. 

Stieglitz  1676. 

storch  S.  4  f.  S.  338. 
7  f.  11-17.  20. 
22.  37-40.  51. 
59.    62-65.    76  f. 


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-     464 


80.  82-84.  S8. 
S.329Nr.l5.10lff. 
121*.239ff.296aV. 
310.  311  dV.  326  b. 
327.  327*.  1178* 
1187  V.  1243* 
1244  ff.  (adeboor 
da  goder,  gaurer, 
aurer ,  roder , 
haurer ,  waure , 
laure,  luder,  noder, 
mauder  und  vieles 
ähnliche  —  bester, 
gester,  nester  u.  ä. ; 
storch  storch  steine 
u.  a.)  1515  f. 
1527-1532.1541- 
1546.  1578.  1582. 
1591.  1597.  1608. 
1619.  1648.  1665. 
1666, 6.  7.  1667  ff. 
1673.  1676.  1678. 
1708.  1793  V. 
1798  f.    1800  V. 

Namen   S.    402   f. 
(adeboor,  aderboor, 
aderbaar,  adebade, 
arrerbuur,aadboor, 
äädbeer,     äbär, 
äbier,      orebore, 
oddebodder     und 
vieles     ähnliche , 
hainotter,    knäpp- 
ner,  klappermaun, 
klapphei). 

aadboors     mudder 
(vader)  1247*. 
Strandläufer  1019  f. 

T. 

täk  1626. 

taube,  Wildtaube  121*. 

255.  283,18.   290. 

295  ff.  333  b.  348  c. 

352.  752  b.  1000  ff. 

1619.  1671  ff. 
diddelduw'  296*. 


tackenduw\knorren- 

duw'  1001a. 
lachelduw'  1006  b. 
diiwwer  352. 
düwings  1671c. 
düveken  261*. 
ducke  duw'  1002V. 
rüge    rüge    duben- 

nest    1785,  1.  2. 

(1785,  1.  2*) 
taucher  1013.  1345. 

Y. 

vogel   allgemein 

283, 12. 
ruffvcegel  292. 
krieg  der  fliegenden 

und  laufenden  tiere 

312.  312*. 

W. 

wachtel  650*.  988  ff. 

Wachtelkönig  (snarten- 
dart)  650*.  1012*. 
1021. 

wanze  1712.  1881  f. 
1884. 

Wasserhuhn    ( bläss 
nörks)  789*. 

weihe  1123  ff.  (wih, 
weh ,  weih ,  wih 
wih  wuur ,  wije 
wije  haur ,  weije 
weije  wuur,  wide 
wide  wex ,  widi 
widi  witt,  weih 
weih  walen,  wische 
wische  wicken,  oh 
weh  oh  weh  oh 
witt,  weh  weh 
Witten,  wige  wige 
witt,  schüwih, 
schewih,  scherwih, 
schlawih ,  schwä- 
ring,  huweh,  ha- 
wih,  howeh  howeh 


ho  wuur,  huweh 
huweh  huwaden, 
huweih  huweihhu- 
wadel,  huweh  hu- 
weh huwitten  und 

vieles  andere  mehr), 
widick  832. 

Ukelei  1352. 
Wiedehopf  286  ff.  987. 
1538.  1672  ff. 

Namen  S.  862  (wäd'- 
hopp,wälhoppu.ä., 
gälhopp,  huppup, 
kuknksköster). 
wolf  25.  101c.  140  e. 
173  a.  182,4*. 
182, 5*.  183  ff.  203. 
1639.  1713.  1852. 
wurm  524. 

putten  524  b. 

käwersworm  S.  5. 

wringworm  S.  349. 

Z. 

Zaunkönig  S.  6.  101  a. 

103  g.     283,  28. 

296  aV.  314.1805. 
Namen  S.  366  (tucii- 

könnig ,       tunuu- 

krüper,     nettel- 

könig  u.  ä.). 
zeisig  1035. 
ziege     165.     201   ff. 

283,  5.  820*.  333  a. 

334.      336.     856. 

407  ff.  408*  414* 

1106f.l654.1679ff. 

vgl.  auch  bock, 
heuken  415. 
zick  zick  zägenbuck 

1107. 
oh    zickebock,    oh 

zägenhoor  1810V. 
de    zickebuck,    de 

snider  1811V. 
rickenbock  1810. 


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Scherz-,  Ehren-  und  Scheltnamen 
der  Tiere. 


A- 

kreih  aas  1233. 
aaspulers   (krähen) 

795*. 
fru   (Jungfer)    abend- 
blank (kröte)  1  ff. 
fru  von  abendblank 

S.  3. 
schön   abendblank 

63. 
herr    abendblank 

(froscb)  S.  4. 
Jungfer    abend - 

blank(en),    aben- 

dank ,    abengang 

S.  3. 
fru  ( Jungfer)  abend- 

blänk(en)  S.4.  33. 

51.  60.  66. 
abendblink(en)  S.  3. 

2.  5.  21.  35.   58. 
fru  abendbleeken  3. 
fru  ( Jungfer)  abend- 
blick 57. 
abendling(en)  6.  43. 

48. 

fru  abendherin  42. 
Jungfer  abend  64. 
Jungfer  abendglanz 

S.  3. 
fru  (Jungfer)  abend- 

root    S.  4.    62  b. 

S.  329  Nr.  14.  # 
mein  lieber  alter  (zum 

bollen)  373. 
appeldüneken    (kröte) 

59. 


B. 

barchmann  (maulwurf) 

S.  329  Nr.  18. 
fru  blank  (kröte)  S.  4. 
Jungfer  blanken  (rot- 

auge)  91. 
blankfoot  (kröte)  S.  5. 
blankstart    (elster) 

1615aV.  1619. 
bluwwerup     (mist- 

käfer)  1. 
bodderbuuk    (an   den 

kukuk)  1323  a. 

brattschfoot  (kröte)  22. 

breetfoot  (kröte)  1  ff. 

breettfötige  htix  S.  4. 

oll  breetfoot't  wief 

S.  4. 
breetefoot  S.  4. 
breedefuss  heetmien 

goos  S.  337. 
breetbeen  (kröte)   20. 
breetpatt  (kröte)  S.  4. 
breetsnuut  (frosch)  1*. 
breetswanz    (elster) 

1668  g. 
brettfoot  (kröte)  S.  4. 

21. 
broder  751  (im  krähen- 

gespräch ;    ebenso 

759  swager). 
mien  broder  Andrees 

(barsch)  94. 
broder  Martin  (hase) 

S.  397. 
mien  broder   Hein 

(schlänge)  127. 


mein     dickkopp 

bruder,     broder 

dickkopp  (sperling) 

629  V. 
broder  listig  (fuchs) 

59*. 
broderLang,  broder 

(swester)     slang' 

125  ff. 
bullworm    (maulw.) 

S.  5. 
busselborch    (mistk.) 

S.  5. 
busselworm    S.   5 

(mistk. ,    maulw.). 

3  (mistk.) 
herr    bürgermeister 

(storch)  14. 
Peter    buurmann 

(maulw.)  S.  4. 

D. 

de    gris'    dachlöhner 
(sperling)  S.   390. 
dahlershunn  ,    luje- 
duurshunn  449. 
de  oll  dick  (sperling) 

620. 
fru  dick  un  duun(kröte) 
S.  6.  56  f. 
dickbenduun  53.  55. 
pendickpenduun  8.5. 
fru  dick  bi'nduum58. 
dickbuuk61f.  (kröte); 
627  V.    632   (sper- 
ling).1322ff.(kukuk). 
vgl  1318.  1785*. 


Mecklenb.  Volksuberliefenmgen  Bd.  II. 


30 


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fru    dickbuken    60 
(kröte). 
dickkopp ,    dickkopf 
S.  5  (kröte).  319  V 
(frosch).  623.629  ff. 
(sperling). 
de  dickkoppt  629  V. 
dickkopfter    hund 
632  V. 
meister   dickkopp, 
musche     dickkopp 
629V.  VgLbruder. 
dicksnant    (an   d,en 

kukuk)  1326  a. 
unkel  dickstart,   dick- 
swanz    (fuchs) 
26  V*. 
dolkstart  (fuchs)  26  V. 
dolchstart(— )*  26. 
dreckpurre  (mistk.)  58. 
dreckracker(mistk.)43. 
Hans  (Johann)  driest 
(sperling)   S.  390. 
duck  (kröte)  S.  5. 
dullworm  (maulw.)  S.5. 
düwels   gi-ossmudder 
(kröte)  S.  335. 
den    deuwel    sien 
huur  (an  die  weihe) 
1157  a. 
deuwelsfloh  1878*. 
sparling,  du  düwels- 
ding  1668  iV. 
de  düwelschemolll8. 
de  düsingsche  moll 
aus  Holl  19. 

E. 

fru  entinpelz  34. 

F. 

herr    forstmeister 
(fuchs)  S.  4. 
herr    oberforst- 
meister  (fuchs)  42. 


—     466     — 

!  Frälanner   höhner 
(dohlen)  795*. 

G. 

glarrog'  (kröte)  30. 
glorrog1 ,    glorraug 

S.  5. 
mien  gnädigster  herr 

bull  369  aV. 
gnädigster    herr 

könig  (mistk.)  74. 
gnädigst    madam 

von     Engelland 

(kröte)  69. 
Vgl.  auch  1854  a. 
dee  deent   bi  madam 

gnurr,  bi  dat  gnurr- 

regiment    ( vom 

gnurrkummzor, 

gnurrmajur: 

schweineknecht) 

S.  361. 
gnurregrien,  gnurr- 

mansien  (schwein) 

283*. 
graujack(hase)  1 109aV. 
de    krummpucklig 

griesjack  (— )  S.  6. 
de  gris',  musch  gris' 

(hase)  S.  397. 
de   gris'    (sperling) 

S.  390. 
mudder  grawen  (kröte) 

4. 
Jungfer  gröön  S.  4. 
Jungfer  grönen  1. 
Johann   gröneken 

S.  4. 
grünling  35. 
klein  grünling  ein- 

gespring  6. 
gröön  könig  S.  4.  2. 
herr  gröönkleed  S.4. 
herr  gröönkleeten  3. 
Johann  gröönkleed 

S.  4.  57. 


Jungfer  gröönkleed 

43. 
jung  schriwer,   du 

gröönkleed  S.  4. 
Krischan  gröönrock 

61. 
herr  gröönjack  S.  4. 
Johann  grööiyack  4. 
grööirjackser  1*. 
gröönsnuut  1*. 
fru  gröönkohl  30. 
herr  gröönblank  56. 
herr  gröönkranz  5 

(laubfrosch,  grüner 

jäger    oder     heu- 

springer). 
grootlock    (storch) 

243  b. 
grootog'  (kröte)-  62  b. 
grootögige  täw*  54. 
vader  grosskopf  (sper- 
ling) 629  V. 
grossmudder,     groot- 

mööm(kröte)S.335. 
mudder  möömk,  de 

mäumken  (unken) 

S.  335. 
Mariek    moder 

(kröte)  56. 
grunzengels(schweine) 

S.  361. 

HL 

hangennoors  -  sangen  - 
noors  (fuchs)  S.  5. 

hauste  rbauster(mistk.) 
4. 

heker    von    zeker 
(storch)  76  V. 

dat  is  noch  'n  held  S.  6. 

hexe   S.  329  Nr.   16 
(kröte). 
Vielfach  in  den  An- 
rufen an  die  Weihe 
'   1123  ff.  vgl.  auch 
1842. 


Über  das  Zeichen  ( — )  vergleiche  man  S.  3. 


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füürhex    (weihe) 

1167.  1195  V. 
wäderhex630V(— ). 

1124    ff.    (weihe). 

1224  (krähe), 
waterhex    1133  ff. 

(weihe). 
hiüerbrand(mistk.)49. 
hohnerdeef  (fuchs)  S.  5. 

32.  56.  60. 
de    gos'deef,    de 

aantendeef  34. 
kükendeef  (an  den 

habicht)  1213*. 
hollnoors-  bollnoors 

(maulw.)  S.  5. 
de   hoochschinkt 

(storch)  16. 
hoorworm(maulw.)S.5. 
hopp  hopp  (floh)1878*. 
de  hornisten    (kühe) 

S.  361. 
huckeduun  (kröte)  50. 
huddeleputt  (mistk.)12. 
hudderbudder(maulw.) 

55. 
hullerdibuller  (— ) 

S.  329  Nr.  14. 
hümpeldümeling 

(kröte)  48. 
humpelpumpel( — )  52. 
hungrig  ,buck  (laus) 

112*. 
hurrerburi'er  (mistk.) 

41  f. 
hurrerpuner  (mistk.) 

43.  58. 
huschbusch(mistk.)S.5. 
huss  worin  -  pussworm 

(bussworm)  (maul- 

wurf)  S.  5.  13. 
hussepusse  (maulw.)  2. 
huur  88  (kröte).  89  ff. 

(rotauge)  vgl.  1071. 
Vielfach  in  den  An- 
rufen an  die  Weihe 

1147    ff.,    an    die 

Krähe  1226. 


—     467     — 

haur  1146  f.  1150. 
1163b.   1166. 

gäle  huur  1164  b. 

taterhuur  1147  bV. 

hurenbucksch 
(kröte)S.329Nr.l9. 

huurkind  54  ( — ). 
1580.1666, 7,  haur- 
kind  1518,  hoor- 
kind  1666,  7  (Sper- 
ling). 

hurenkind  52  (— ). 
53  (schlänge),  vgl. 
1183. 

L 

ierdenkrüper    (mistk.) 

S.  5. 
ierdenkrüper  (kröte) 

41. 
Peter  ierdmann  (maul- 

wurf)  62  a. 
herr   ihrenkröönken 

(mistk.)  66. 

J. 

de  ünnerierdsch  Jäger 

ahn   schoontied 

(maulw.)  S.  329 

Nr.  18. 
de   langschinkt    jicht 

(storch)  62. 
de    langbeent    jilf 

(storch)  S.  5. 
j  ipperjahn  (pferd)l  632. 
de  langbeent  jirpjarp 

(storch)  65. 
der   vogel   juckjuck 

(kukuk)  844*. 
Jungfer  unner'n  busch 

(kröte)  25. 
Jungfer  spreen  1780  V. 
jung  fräulein  im  mond- 

schein  (kröte)  82. 

vgl.  Jungfer  nettel- 

busch  1805. 
de  glatte  junker  (maul- 

wurf)  87. 


de  kleine  junker(-) 
1816  aV. 

junker  hase  1850. 

de    hagelbasch 
(Havelbergische?) 
junker    (  — )    68. 

K. 

kahlkopp  (frosch)  326. 
hüx  katoll  S.329Nr.l7. 
kavalier  18. 

kappelirer  86. 
voss  krjeh  59. 
de  langbeente  klapper- 

been  (storch)  64. 
Johann  klapperbeen 

S.  5. 
klappertähn  (storch) 

1532  b. 
klarrfoot  (kröte)  S.  5. 

28  f. 
klierog'  (maulw.)  89. 
klipperklapper(storch) 

1545  f.  1578. 1608. 

1619. 1622. 1667  ff. 
Jungfer  Kloen  (kröte) 

68. 
Johann  kloppstart 

(sperling)  S.  390. 
klorrfoot  (kröte)  S.  5. 
klotzaugen  (frösche) 

319  V. 
kohlmuul  (hase)  40*. 
herr   Köhn  (maulw.) 

S.  4 
knickerbeen   (storch) 

S.  5.  244  b  c. 
Krischan    kniepog' 

(pirol)  907. 
dat  kniepögig  ding 

(maulw.)  51. 
knippertähn    (storch) 

1532  a. 
(herr)  könig  von  (ut) 

Engelland    7.    8. 

40.  59.  80.  82.  84. 

herrvonE.S.4.39 

(storch).S.4(fuchs). 

30* 


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—    468     - 


S.  4.  29  (hase). 
44.  45  (mistk.) 
24. 55  (laubfrosch). 
10.  58  (libelle). 
S.  4.  41  (heu- 
springer).81(ringel- 
natter).90(barsck). 
S.4.S.6.9.86(— ). 

herr  könig,  kamen 
Sereis't  von  Engel- 
land? (fischreiher) 
21. 

herr    königsscen    ut 
Engelland  (-)S.4. 

prinz  Karl  ut  Engel- 
land (barsch)  91. 

herr  könig  von  Dänne- 
mark  (fuchs)  S.  4. 

könig  ut  Morgenland 
S.  4  (storch.  — ). 
46  (fuchs). 

fru  königin  ut  Morgen- 
land 28  (sau).   88 
(storch).    Jungfer 
von    Abendland 
(kröte)  45. 

krabbjack    (krähe) 
795* 

kramsvogel(laus)1888. 

krauschen  (floh)  1874b. 

krokodill  (kröte)  S.  5. 

krumrasüster  (kröte) 
43. 

krupensüster   ( kröte ) 
42. 
kruupsüster  S.  5. 

krüper  (— )  S.  6. 

kruuskopp    (bolle) 
1065  c. 

krütizkopp  (hecht)  96. 

kükeldaan  u.  a.  (hahn) 
506*. 

kütchenRudolf  (storch) 
83. 

küttelbuuk    (an  den 
kukuk)  1327  d. 

küülpeter   langmann 
(storch)  63. 


sparling,    du    läch- 

lading  1668  e. 
landaale    ( ringel- 
nattern)  113*. 
herr  landrat  (maulw.) 

75. 
landverwüüster  (maul- 

wurf)  39. 
lang(e)been  (storch) 
101b.  1247  ff. 
herr  langebein  S.  4. 
37. 
langermankdebeen 

1271. 
langfoot    S.    5. 
S.  329  Nr.  15. 
langschlnktbeen 

1260. 
langschinkerl252V. 
langeschink  ( en ) 

1255. 1260V.  1290. 
de  langschinkte  S.  5. 
langeboor ,    lange- 
swoor  1260  V. 
langespoor  1260. 
1294* 
langestaken  1260  V. 
herr   von    Langen 
(ringelnatter) 
125  aV. 
langesnappen  (storch) 

1260  V. 
de  langsnappente 

schelm  (hecht)  90. 
lang(e)swanz  S.  5  32  f. 
60  (fuchs).  1539  ff. 
(elster).    de    lang- 
swanzte    hund 
(fuchs)  58. 
langestart    (elster) 
1540.  1580. 
de   oll   langstart't 
(fuchs)  25.  59. 
langhals  89. 91  (hecht). 

1622*  (— ). 
langnäs'  (hecht)  94. 
langsnuut  89  V. 


de  langsnabel,de  blank- 

snabel  (hecht)  89  V. 
herr  langsnabel  97. 
langesnabel  (storch) 

1260  V. 
frau  von  der  laube 

(laubfrosch)  54. 
lickende    zwickende 

schnappauf  (— )  77. 
herr    linkumlank 

(storch)  13. 
ik  bün  de  vagel  lodder- 

boort   (buchfink) 

861. 
de  wädehopp,  de  luse- 

kopp  1538. 
de  hunahn  (— )  30. 
paster  luurjahn  (hecht) 

98. 

M. 

Mutter  Maria  (krähe) 
795*. 

marschierlangsam, 
dusemangmarschier 
(laus)  1878*. 

fru  morgenblanken 
(kröte)  S.  4.  10. 
Jungfer    morgen- 
blinken 32. 
Jungfer    morgen- 
stiern  83. 

hääsche  moschü  73. 
mussjö    Lampe 
1109  b  V.      Vgl. 
1804. 

muddelduun  (kröte)  49. 

muUepolk  (— )  68. 

multapult  (maulw.)  51. 

murrmull  ( — )  46. 

de    Frugenmarker 
muskanten ,    de 
Bremer    Stadt - 
muskanten    ( kra- 
niche)  811*. 

mussworm   (maulw.) 
S.  5. 


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—    469    — 


N. 
lasige    nachtschoort 
(kröte)  67. 
nachtschurk  S.  5. 
fru  nägendank  (kröte) 

55. 
nägensteern  (kukuk) 
1320. 
nägenstiert  1786. 
nawersch   428  c    (im 
katzengespräch). 
673  (schwalbe), 
fru   (herr)    nawer 
428  ab. 

0. 

obegisten  (kühe)  S.361. 

herr     oberkalber- 
machermeister  und 
gesell,   herr  ober- 
ledermeister,   herr 
oberledermacher- 
fabrikant,  herr 
oberstledermacher 
u.  ä.  (bolle)  369  f. 

dee  is  kceksch  bi  de 
öch    öch    (vom 
schweinemädchen) 
378*. 
P. 

oll  pageluun  (kröte) 

S.  5. 
pattfoot  (kröte)  S.  4. 
herr  von   pelschen- 

ptiüschen  ( — )  32. 
herr  plüüsfelsen  (maul- 

wurf)  S.  4. 
herr  püüschenfeld  («— ) 

S.  4. 
piperjahn    (hornfisch) 

1349  a. 
plattfoot    (kröte)   23. 

S.  329  Nr.  15. 
plierögig  ding  (— )  54. 
plinkogiges  ding  ( — ) 

52. 
dat  plinkögisch  huren- 

kind  (schlänge)  53. 


du    kleiner    grauer 

pluscher    ( laus ) 

1878*. 
herr  plüüsrock  (maul- 

wurf)  78.  Ö 
adeboor    du    poggen- 

biter  1248. 
popperdüünchen 

(kröte)  S.  4. 
herr  prükenfell  (fuchs) 

36. 
puffmuul  (kröte)  S.  5. 

33  ff. 
madam  puffmuul  59. 
pulsmaul  31. 
puschmuul  S.  5.  32. 
pussmuul  37;  S.  5 

(maulw.). 
pullworm  (maulw.)  9. 
fru  pümmelken  (kröte) 

47. 
purrpurr  ( — )  10. 
pusselhoeker  (mistk.) 

57. 
pütischenlicker  (schoss- 

hund)  550*. 

Q. 

quackeldunenbuuk 

(kröte)  58. 
qualster,  qualsterhals 

(kröte)  64  f. 
quuddelduun  (maulw.) 

83. 
quutschbuuk  (sperling) 

627. 
der    quitschbuuk    un 

der   quutschbuuk 

627  Y. 

R. 

rabenaas    (zum   floh) 

1867  a. 

rabentier  1878*. 
rackerpatzer  (frösche) 

319  V. 
herr  regei  von  zegel 

(-)  76. 


herr  regelstein  (-)  S.  4. 
röbendeef  (maulwurf) 

83. 
herr  Boland  (fuchs)85. 
Korl  rootkopp  (sper- 
ling) 629  V. 
rootogv  (kröte)   S.  5. 
82.  S.  329  Nr.  16. 
roddog'  S.  5.  87. 
fru  rootogen  S.  5. 
rootögig  hex  83. 
rootög'te  sceg'  86. 
rootögige  täw*  84  f. 
rootög'te,    roddog't, 
roddog's  huur  u.  ä. 
(rotauge)  89  ff. 
rootnäs'(t)  huur  94. 

96. 
rootröcksche  huur89. 
fru    rosenblanken 

(kröte)  14. 
herr  rotebein  (storch) 
S.  4.  38. 
herr  roterbein  12. 
aadboor   rootbeen 
1270. 
rodebeen  1265.1280. 
roderbeen  1281. 
rorerbeen  1258. 
rodespoor  1260  V. 
de  mann  mit  de 
roden  strtimplOla  c. 
sparling,    du   rotten- 
ding   1518.  1546. 
1580.    1666,  7. 
1668  c. 
rugelduun  (igel)  87. 
dicke  rummel  (kröte) 

45. 
rumpelpumpel  (kröte) 

46. 
rundfoot  (kröte)  S.  5. 
ruschelbu8chel( — )  84. 
russelpussel  ( — )  61. 
ruuchrock    (maulw.) 

59. 
Johann  Eüttsch  (bock) 
321a  (vgl.  365). 


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470     — 


S. 
herrsamesfeld(hase)31 . 
bruder    (herr)  sanft- 

insfeld     ( maulw. ) 

S.  4  (S.  329  Nr.  16). 
sanftrock  (maulw.)  81. 
Korl  Schilling    (Sper- 
ling) S.  390. 
den    schinner    sien 

duben   (krähen) 

795*. 
schitenklarrer  61  ( — ). 

67  (maulw.) 
schitenkleier  (mistk.)3. 
du    schääwsche 

schitenkleier  28. 
schitenkrüper  (mistk.)  i 

S.  5. 
schietkruup    (maul- 

wurf)  S.  5. 
schitenpurrer  (mistk.) 

42. 
schitenruker  (maulw.) 

24. 
scharpBchitenrüker 

S.  5. 
schitenschurrer  (mist- 

käfer)  85. 
8chietklusse  (maul  w.)2. 
schmutzklä  wer  (mistk. ) 

S.  330  Nr.  21. 
herr  Schneider  (hahn) 

18. 
musche    Schneider 

(mistk.)  19. 
schnorrerschnuut   (an 
denkuhnhahn)1336. 
jüngfer  schön  (— )  79. 
broder    schönroot 

(barsch)  95. 
schorfkopp  S.  5  (maul- 

wurf).  75  (kröte). 
schrichelschrachel- 

brichelbrachel 

(fuchs)  S.  5. 
Hans  schriwer(— )  S.4. 
Hinnrick    schriwer 

(-)  S.  4.  65. 


Klaas    schriwer 
(krähe)  16. 
Klaas  Schreiber  ( — ) 

17. 
jung  schriwer  (heu- 
springer)  S.  4. 
herr    schriefmeister 
(-)  S.  4. 

herr  schreibermann 
(storch)  15. 
musch  schriwiet  (mist- 

käfer)  S.  5. 
schrumpelpunn  (kröte) 

S.  5. 
fru    schrupp    (kröte), 
ollschruppschS.5. 
mudder  schruupsch 
38.  54. 
schuffjack  (storch)  17. 
mudder     schuppsch 

(kröte)  39. 
schtiüninspekter 
(kater)  71*. 
schwarzbraun(lein) 

(floh)  1865  b. 
herr  von  fink  sekretär, 
waldsekretär  (Ruf 
desBuchfinken)859. 
sengelsteert(— )1778*. 
singlock  (maulw.)  19. 
de  singmoorst  (maul- 

wurf)  45. 
sittnoors  (fuchs)  S.339. 
slackerbeen  (storch) 

1252  V. 
slapperjahn  (hornflsch) 

1349  c. 
madam  slarpbein    im 
maandschein(kröte) 
S.  4. 
slarpfoot  (kröte)  S.  4 
24  f.  S.  330  Nr.  22. 
fru  slarpfoot  S.  4. 
27. 

fru  slarpföötken  26. 
slartfoot  S.  4. 
smallbackl7  (storch). 
91  (hecht). 


de    smallbackten 

fräuleins(schweine) 

17*. 
snackvördant    (ente) 

601*. 
snappsnuut    (an    den 

kukuk)  1327  ff. 
snaterpus',    snatrius 

(ente)  601*. 
snaterjahn  (hornflsch) 

1350. 
snepperjahn    ( hörn  - 

fisch)  1349  b. 
der    rechte    sommer- 

vogel(kukuk)844*. 
speckbuuk    (an   den 

kukuk)1300.1323a. 
spitzkopp  96  (hecht). 

801*  (kiebitz), 
spitzsnuut  39(maulw.). 

89  ff.  (hecht). 
stratenjung  (sperling) 

S.  390. 
stümmelstart  (maulw.) 

59. 
stümmelstiert    (hase) 

40. 
swabbellieschen  (ente) 

603. 
swartkopp  (rabe)  20. 
swartrock  (mistk.)  7. 
de  s  wartrockt  (maul- 

wurf)  S.  5. 
de    swartrock ,    de 

swartjackten 

(krähen)  795*. 

T. 

tantarant  (gant)  562*. 
de   eentittig   (bolle) 

321*. 
de  trumpeters  283,  2 

(kühe).     S.    361 

( kraniche    und 

wildgänse). 
de    swarten    tymmer- 

lüde    (krähen) 

795* 


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—     471 


ü. 

der  fuchs,  der  grobe 

ucks  31. 
gäle  uhl  (zur  weihe) 

1164  a. 
üssepüsse  (kröte)  S.  5. 


vaddermann  140  e 
(fuchs  zum  wolf). 
167*  (fuchs).  173  a 
(fuchs  zum  wolf). 
311a*  (fuchs).  540 
(bahn  zum  fuchs). 
820  (ruf  des  rohr- 
sperlings). 
vaddersch  738  (im 
krähengespräch). 


1043  b  (im  frosch- 
gespräch). 
vetter  Andreesmann 
(barsch)  92.    Vgl. 
oben  broder. 

W. 

wackeldei  (maus)   14. 
wackaduun  (kröte)  51. 

wackerduun  52. 
frölen  watersank 

(kröte)   S.    330 

Nr.  21. 
fräulein  wiesenblank 

(kröte)  S.  4. 
winterlerch   ( krähe ) 

704*. 
wipparsch,  wippnoors, 


wippsteert   (hase) 

wittbuuk    (an    den 

kukuk)    1323  b. 
wittkopp  (bolle)1065b. 
möde  wittkopp  ( — ) 

629  V. 
wockfoot  (kröte)  S.  5. 
herr   wöhlinspekter 

(maulw.)    71. 
Peter  wöhlmann(maul- 

wurf)  62  b. 
wriwwelwrawwel- 

schrichelschrachel 

(fuchs)  S.  5. 
wuppnoors,  wupp  wupp 

(hase)  40*. 


Imperativische  Bildungen. 


bussei  in'n   dreck 

(mistk.)  35. 
bussei  in  't  lock  (maul- 

wurf)  8. 
bussei    in    de    (dat) 

schiet    ( maulw. 

mistk.)  S.  5. 
kiek  in  't  (um  't,  ut  % 

dörch  't)    rühr 

(hecht}  89  ff. 
klarr    in  n    noors 

(maulw.)  S.  5. 
klei  in  n  sand  (mistk.) 

3. 
koesel    in   de    schiet 

(mistk.)  21. 
kratz   in    de    schiet 

(maulw.)  8. 
kruup  achter  n  tuun 

(maulw.)  72. 
kruup  an  n  tuun  ( — ) 

10. 


kruup  dörch  'n  tuun 

10  (— ).83(maulw.) 

87  (igel).  S.  329 

Nr.  14  (-). 
kruup  dörch  de  schiet 

(maulw.)  S.  5.  66. 
kruup    in  'n    dreck 

(mistk.)  23. 
kruup    in  n    hollen 

(maulw.)  S.  5. 
kruup  in  *t  holl  18. 

S.  329  Nr.  17. 
kruup    in  *t    hüll 

S.  5. 
kruup  in  't  holt  S.  5. 

45;    82     (mistk.). 

84  (-). 
kruup  in't  lock  S.  5. 

2.  9.  55.  59  (maul- 

wurf);  32.  47.  60 

(fuchs);  58(mistk.); 

S.  6  (zaunkönig). 


kruup  in  de  (in't) 
schiet  (mistk.)  S.  5. 
7.  11.  12.  85;  30 

kruup    ut  t    lock 

(maulw.)  S.  5. 
kruup    ut    de    schiet 

(maikäfer)  22. 
kruup    up   n   buuk 

(maulw.)  86. 
fru    kruup    up  n 

buuk  (kröte)  40. 
muH  inne  ier  (maulw.) 

72.  > 
muH  in  't  sand  (maulw.) 

S.  5. 
herr    von  plüüs  in  't 

feld  (— )  33. 
herr  prtiüs  in  't  feld 

(maulw.  ?)  60. 
purr   in  'n    dreck 

(maulw.)  S.  5. 


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—     472     - 


purr  in  't  lock   (  — ) 

10. 
purr   in    de    schiet 

(mistk.)  6.  41. 
pussel   in    de    schiet 

(mistk.)  57. 
puup    up    de   krank 

(mistk.)  73. 
scharr    in  't    sand 

(fuchs)  47.  % 
slicker   dörch  *t  rnhr 

(hecht)  89  V. 
sliek  in  't  rnhr  (hecht) 

90. 


snater  in  't  sand  (ente) 

601* 
snncker   in  't   rnhr 

(hecht)  94. 
snüffel  in  't  ruhr(hecht) 

94. 

snunf  in   de  schiet 

(igel)  87. 
spring  in  't  feld  (floh) 

1869  f.    1870*. 
herr    spring    in  't 

feld   (heuspringer) 

S.  4. 


herr  j  unker  spring 
in  't  feld  (hase)  50. 

de  wiessnntige    wohl 

in'n  dreck  (manlw.) 

S.  5. 
wohl  in  't  sand  (mistk.) 

49. 
wohl    in  't    schiet 

(mistk.)  74. 
Vgl.   endlich    auch 

schnappauf  ( — ) 

77. 


Bildungen  mit  Vornamen. 

(Die  ohen  bereits  erwähnten  Bildungen  sind  hier  nicht  wieder 

aufgeführt) 


herr  Andrees  (barsch) 

89V.  S.  329  Nr.  14. 
Jungfer   Anndüürten 

(rotauge)  89. 
kroondierick  (an  den 

kranich)  1341V. 
Franz   Walter    (floh) 

1865  a. 
Greetlieschen    (kröte) 

74. 
Hans    Häwerning 

(springkäfer)  1449. 
Hans    Hevernick , 

Ebeling    hupp 

1449*. 
Hans  Hinnrick  (fuchs) 

S.  4. 
Hans    kark    (an    die 

krähe)  1234*. 


Hans   kater   1825  V. 

1841. 
unse  Jakob,    uns'  oll 

Jackel(bolle)1064. 
Jochen     (sperling) 

S.  390. 
groot    (lütt)    Jochen 

(Jöching)   S.  366 

(zaunkönig). 

Johann  Bülow  917. 
Hanne  vagel  Bülow 
904  c. 
Kasper  (kater)   1836. 
Klaas    herr    (rabe) 

8.  329  Nr.  15. 
Lampe  (hase)  1109  b. 
Liesch   (krähe)  795*. 
Lieschen,  das  sanfte 


tierchen    (laus) 

1878*. 
Vgl.  die  Anrufe  an 

dieWeiheLowiesch 

Lowiesch     Lowitt 

u.  ä.  1124  ff.  und 

andieKrähel216ff. 
Mariken(specht)1025*. 
Martin  (hase)  1109  f. 
Matten  11 09  aV.  1860. 
Metzing   (krähe  zum 

frosch)  325  h. 
dackpeter    (sperling) 

S.  390. 
Philipp    (sperling) 

S.  390. 
dick  Thrien  (ammer) 

1028  a  (auch  Name 

des  Vogels). 


Ausserdem  kommen  zahlreiche  Vornamen  in  den  Deutungen  der 
Tierstimmen  (Gesprächen  zwischen  Männchen  und  Weibchen)  vor: 


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—     473     — 


Mariken,  Korl,   Lud- 
wig  (im  Katzen- 
Gespräch)    421. 
429  ff. 

Thrien  (im  Katzen- 
märchen) 1850. 

Klaas    (im    Krähen- 
gespräch) 730. 747. 
Klaus  760. 

Abraham,     Fritz, 
Jakob,     Jochen, 
Isaak,     Martin, 
Wilhelm ,     Hans 
Diederich,  Johann 
Friederich,     Ger- 


trud, Greet,Thrien, 
Thriendüürt, 
Thriengreet, 
Thrienlis',  Thrien- 
mriek,     Aulgatt, 
Elitt,      Elitsch, 
Jiraat,    Tarrack 
(im  Gespräch   der 
Gänse)    339    ff. 
558  ff 

Korl ,    Karre    und 
vieles   andere   (im 
Gesang  des  Rohr- 
sperlings) 797  ff. 

mien   broder   Dierick 


(Diederich) ,  mien 
broder    Heinrich 
(im    Gesang    der 
Lerche)  857. 

Fiek,    sööt    Marie, 
herzens    Regina, 
Fritz  (im  Ruf  des 
Buchfinken)  870  ff. 

Lisetteken    (Ruf  der 
Grasmücke)  1032. 

Mariken     ( ruft    der 
Sperling  dem  Weib- 
chen   zu)    975. 
986    (im  Ruf  der 
Drossel). 


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Register. 


Bevor  ich  zum  alphabetischen  Register  übergehe,  stelle  ich  einige 
zusammengehörende  Gruppen  voran. 


Asmus  380*. 
Bartels  252  b. 
Bellien  1609. 
Bene  1567. 
na  Bolten  sien  hüsung 

1835. 
Bücken  1609. 
Bülow  vgl.  900  ff. 
Buse  1623. 
Desermudder  1502. 
Ehlers  1577. 

Ehlersch  559  c. 
Eli  1563. 
Eulenspiegel  181*. 
na'n  Fahlen  1573. 
Finkfank  1588. 
Frank,  Franke  1555  ff. 

könig  Frank  1583, 
vgl.  untenFranken. 
Frankenmaurer  1555. 
Friedrich  Franz  1579. 
Frinkfrank  1577. 
Korl  Greeten  1217. 


Eigennamen. 

Habermann,  Hader- 
mann, Havermann, 
Hawermann,Havel- 
mann  1591  ff. 

Peter  Hopp  1575. 

Peter  Hott  1577  V. 
mien    broder    Hott 
1577. 

dokter  Hueter  486. 

Herr  Klasen  252  b. 

Kolumbus  1762*. 

Peter    Krus'     1576. 
1624  (nicht  1630, 
wie  1576*  irrtüm- 
lich   angegeben). 
S.  436. 
na  Krusen'1571. 

Kuldudi  298. 

Jan  Jödter  1627. 

Christopher    Leeten 
1218. 

dokter  Lösing  1092. 

Korl  Lüth  1040. 


Nepomuck  1186*. 

Onsnest  1503. 

Peter  Ott,  broder  Ott 

1554  ff.  S.  435. 
Daniel  Peeten  1214V. 
mudder    Prahlersch 

1699. 
Prinz    von   Preussen 

1214*. 
Putzing  1565. 
herr  Roland  vgl.  oben. 
Rührdanz  559  a. 
Schutt  483. 
grossmudder    Susing 

1822. 
Christopher  Weeten 

1214V. 
Zacharias  529. 
Zebedäus  925  a. 
Zebedäi,    Zippidee 

1034. 
Zickedei  925  b. 


Christopher  980. 
David  315  b. 
scheperdüürt  954. 
Fiek  509.  647.  797  ff. 

950.  1324. 
Franz  545. 
Friedrich    813.    981. 

1622*.  1816*. 


Vornamen. 

Frierick  814. 
Friederiek  664.  980. 
Grete  1626. 
Hans  1548.  1698*. 
Hans  un  Greet  1679V. 

1704.  1730  V. 
Hannemann  1768*. 
Häuschen     (sass    im 


Schornstein)  1618. 

1730  V. 
Häuschen    fideldänz- 

chen,  stiglänzchen 

1708. 
aashans  402  a.  774. 
pracherhinnrick 

349  b*. 


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—    475     — 


Hans    Jakob,    Peter, 
meister ,    vadder 
Jakob  1714  ff. 

Jakob  478.  574.  980. 

Jochen  810.  1878*. 
Jogen  1679  V. 
sniderjochen  924. 

Johannjochen    663. 
980. 

Johann  801.  1690. 

Jörg',  Jörs  813. 

Karoline  1042. 

Kaspar  783. 

Kathrien  -  Kathraan 
1744. 


Krischaan    511  V. 

18L6a  V. 
Liesch  799. 
Lise  1246. 
smudellis'  678. 
Marie,    Mariek,    Ma- 
riken ,    Mfiken 
252  b  V.  507.  596. 
801.    805  a.    809. 
937.     1028  b  c. 
1679  V. 
Marikebruutl679V. 
bruut    Mariken 
1825*. 
prachermarten  349  b. 


Peter  522  b.  526. 1178. 
Petrus  1156. 1215  f. 
Peterus  1214. 
Petrus    Paulus 
1214  V. 
Philipp  814. 
Rike  1046. 
Sophie  983. 
Thrine  517.  1629. 
srauddelthrien679V. 
700. 
smuddeltill' ,     muddel- 

tillschen  679  V. 
Wilhelm  985. 


Abendland  vgl.  oben, 
bi  de  Afrikanen  1156. 
Amsterdaml593.1597. 
Ankershagen  1618  V. 
Ararat  316. 
Aschensloh  1879  V. 
Bankow  1568. 
Berlin  1706. 
Bernakel  1510. 
Bernau  348.  433. 
Besendahl  1789. 
Bethlehem  333. 
Blanken   1575.   1586. 
Biankenhagen  1686  a. 
Blocksbarch  553. 
Bordeaux  348  a. 
Bremer    stadt- 

muskanten  vgl.  oben. 
Bremer  kringel  1415. 
Brookshusen  1524. 
Buxtehude  1827  V. 
Bülow  904  a. 

schult    von    Bülow 
902.  913a. 
Canow  1622*. 
Crivitz  413  c. 
Dännemark  vgl.  oben 

unter  könig. 
Danzig  S.  6.  S.  339. 
Deem  1603. 


Ortsnamen  u.  ä. 

in  Dulanen    1214  V. 
de    düütschen   narren 

S.  404. 
Eide,  Illstroom  276  a. 
Engelland     1439  V. 

1440. 1614. 1801V. 
Ingelland  1620.  vgl. 

oben  S.  467  f.  s.  v. 

könig. 
Pehmern  1599. 
Fehmer  1600. 
Fehmen  1252  V. 
Fährmannshuus 

1602. 
Franken  1505. 1554  ff. 

1591.    1630.    vgl. 

oben  Frank. 
Frankenhuus 

1252  V.  1554. 
Frankreich    1556  b. 

1576.    1632. 
de    Frankreicher 

1556  b. 
Franzosen  345  b.  565. 

952  f.  1878*. 
de    Gägelowschen 

klocken  1784. 
Gemüns'  1528. 
Gielow  902. 
Gievitzer  krooch  308. 


Golgatha  1275. 

Grevismtihlen  795  V. 
795  V*. 

Griechenland  1439  V. 

Hagenow  794  bV. 

Hamburg  1580.  1629. 

Havelberg  (?)  vgl.  oben 
unter  j  unker. 

Helsingüür  334. 

Hinrichshagen  1618V. 
1700. 

Holland  S.  404. 

de  Hower  1020. 

Johannisland ,  Sankt 
Jehannsland ,  Ni- 
johannsland  (Woh- 
nung der  Störche) 
S.  404. 

Kakelmünsen  1525. 

Kappeniren  1542. 

Kiether  krooch  307. 

Köln  1825*. 

Krakow  1617. 

Kükemünning  1531. 

Ktikerü  1521. 

Kükerttwihl506.1544. 

Küukwih  1549. 

Küriminten  1529. 

Läwermeer  S.  403. 

Leeken  1310  aV. 


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j 


—    476     — 


Leiden  1593. 
Leipzig  S.  339. 

Leipziger  niess  129. 
Lorenzhöh  1879  V. 
Lübeck  1629. 
Mäkelbörger    stank 
1813. 
Mäkelbörger  krooch 
307  V. 
Milow  902  b. 
Mirow  904c.  908. 916a. 
Mölln  1789. 
Morgenland  vgl.  oben. 
Oldesloe  1879. 
Oranien  1592  a.  1598. 

Uranien  1597. 
Ostsee  276  g  h. 
Pampelow  1633. 
Pannonia  1592  b. 
Penzin  1707. 
Pipenhagen  1613  ff. 
Plath  1622. 
Polen    338.    1886   ff. 
1886*.  1889*. 
de  Poolsch  1816*. 
poolsche    braut 

1679  V. 
den  poolschen  wagen 
1679  V. 


tanzt  der  polnische 
ochse  mit  der  wend- 
schen  kuh  1710. 

Pommerland    1429. 
1439  ff.  1802. 

Posenland  1430. 

Prinz  von  Preussen 
1214*. 

Pulverland  1439  V. 

Ranken  1558  V.  1559. 
1570. 

Rhein  276. 

Röchlitz  335. 

Rom  1507. 

Rostocker  dranktunn' 
1679  V. 

Rothenmuur  1 147  b  V. 

Rülow  904  a. 

Russland  1889. 

Schlaraffenland  (Woh- 
nung der  Störche) 
S.  404. 

Schwaan  1687  ff. 

der  Schwed  1441. 

Schweriner  see  1264. 

Serrahnsche  krooch 
307  V. 

Lütten-Siemen  1691. 

Spaden  1594. 


I  Spanien  1592  a.  1597  f. 
Stargard  354. 
Storchenland  S.  404. 
bet  de  Sühe  1535. 
Tatern    113*.    1147* 

(Tatersch ,     tater- 

glow' ,   taterpack). 
gäle   taterhuur 

1147V. 
Teterow    369  f.   372. 

375  b.  794  f. 
Tollens'  276  e. 
TravemüW  1534. 
Trittelhagen  1679  V. 
Ükermündel515.1522. 

1533. 
Ukermünde  1540. 
Ükrümünden  1550. 
Ungarland  1883. 
Unterland  S.  404. 
Vielank  796. 
Wallachei  1886*. 
Warneraünde    1506. 

1527.  1536.  1538. 
wendsche    kuh     vgl. 

oben  Polen. 
WoUig(Woldegk)910. 
Zickeroon  1783  a. 
Zülow  902. 


Ackerstücke,  Wald  und  Feld  u.  s.  w. 


bäk:  vielfach, 
moelenbäk    276*. 

1679  V. 
bodderbarch  1619. 
dodenbarch,    uhlen- 

barch,  judenbarch, 

sandbarchl008aV. 
knüppelbarch  1699. 
moBlenbarch  1579. 
päperbarch  565  d. 
schinnerbarch  748. 
borrmbrook ,     boren- 

brook,  bullenbrook 

1785*. 
ellerbrook    1214  V. 

1214*. 


moelenbrookl  147bV. 

schultenbrook  762. 
butendiek  1780. 

moelendiek  1679  V. 
dodendamm,  dodenhof 

1008  aV. 
Duwwelaas  565 aV. 
eichenhain  1314*. 
ellerbrook  vgl.  oben, 
ellerwiem  1314*. 
rosengoorn  1173.1231. 

1638. 
Titens  graben  1679  V. 
öureisen  565  a. 
haff,    solthaff    276. 

276*. 


heid'  1209.  1272. 
na  'n     Hingststücken 

565  c. 
Zabbelkamp  565  aV. 
Leniest  565 aV. 
cewer  *n  blanken  maur 
1147bV.  1163. 
in  'n    roden    maur 

1147  bV. 
kranzmaur  1146. 
Roetzer  maur,  Sül- 
ter  muur  1147bV. 
Tiedenmaur  1149. 
moelenmuur  1226. 
apenboor  meer  276  aV. 
na'n  Rauf  565  e. 


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-     477     — 


oewer  'n   blanken  see 

1147bV.  1167. 1202. 

oBwer  n  swarten  see 

1168. 
Dankwartstraat 

1811  V. 


von   ollerstiden    her 
S.  404. 

läbenstiet   u.  a.    vgl. 
unten  unter  laben. 

im  frühling  wollt  er 
reiten  1550. 

sommerdach    720. 
Vgl.  sommervagel 
oben  s.v.  Schmetter- 
ling. 

harwsttiet  622. 
lang   harst  717. 

in'n  winter,  wenn  de 
snee    vor    beid' 
dören  licht  704. 

frühjohrs  560  c.   622. 
934  a. 

zommers  722.  1454. 

winters  722. 

harwst(Bwer8209.438d. 

z' abends  42*. 

bei  nachten  1857  ff. 


dien  dree  vier  titten 

1175  V. 
dien    dree    vier 

fingern  1353  V. 
dien  vier  fief  fingern 

1353  V.  1357. 
dien  vier  fief  roden 

hüüra  1353  V. 
vierfack ,    vierfacht , 

vierfatt,     fieffatt 

1353  ff. 


Kahlenstraat  1641. 
woort  565  b. 

schultenwaurt  1148. 
Sftlter  wech  1141. 
buten  wisch  1780  V. 

de    ollen    Jungfern 

Zeitangaben. 

(Vgl.    auch    Zahlen.) 

hütit  un  oewermorgen 

1387  V.  1391  aV. 
dree    johr    un    dree 

nacht(wäken)1297. 
dree    dag'    un    dree 

nacht    1297  V. 

1316  b. 
ewig   un   dree   dag' 

1297  V. 
nagen  dag*  S.  408. 
veertig  dag'  un  veertig 

nacht  1316  aV. 
johrtiet,  johrstiet  1298. 
johrslied  1298  aV. 
in  johrdach  1055  d. 
tokumm  johr  1259  V. 

1686  b.    1785,5*. 
soeben    johr    S.   6. 

1100  V.  1254. 
nagen  johr  1100. 
dörrtig  johr  1297  V. 
hunnert  johr  1150. 

Zahlen. 

(Vgl.  auch  Zeitangaben.) 

up  sine  sösse  vier  1610. 
Boss  un  so  väl  1810. 
sieben  1081  V. 

soeben  Soldaten  1159. 
1163  c.  1208. 

sieben  töchter  846  ff. 

soeben  miel  121  V. 

soeben  johr  vgl.oben. 

in'n  scßbenten  him- 
mel  slaten  1181. 
acht  eilen  121 V. 


kamen  up  de  groot 
wisch  1055*. 
nach    mein    gross* 
Vaterland  wiseken 
1818. 


blanken   maandach 

maken  1620. 
dunnerdach  328. 
Abdon  795*. 
Bartelmeis  1*.  1252*. 
Jakobi  556*.    Jakow' 

438.  556  bV. 
Sankt  Jakob  435*. 
blag'  Jakob  556  a. 
Philippi   Jakobi 

556  b. 
Micheel ,   Macheel , 

Macheil ,    Macheli 

557.  563. 
Maregen  393. 
lichtmiss  329  V. 

lichtmissen  844*. 
mai  392. 

Weihnachten  333.1062. 
neujahr  1062*. 
pfingsten331.909.1685 
tastelabend  1599  ff. 


nagen  1078  V. 
nagen    Soldaten 

1161  ff. 
nagen   johr    (dag') 

vgl.  oben, 
nagen  miel  121  V. 
nagen  äl  1167  aV. 
nagen    klafter 

121V. 
nagen    eeken 

1310aV. 


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j 


—     478     — 


in    nagen    Hiuttr 

1147  bV. 
in    nagen    adelpööl 

225. 
nagen  schäpel  gasten 

1147bV.   1151. 
mit    nagen    äx    nn 

biel  1157  b.  1195V. 
ik  schiet  ehr  nagen - 

mal  wat  987  f. 
nägenmuul  1473  ff. 


schiet  is  gäl  935. 
wo  lett  ehr  dat  gäl 

698  V. 
de  gäle  dam  1164  b. 
de  gäle  huur  1164b. 
gäle  taterhuur 

1147bV. 
tatersch  gäl  1147*. 
du  gäle  uhl  1164  a. 
du  gäle  gatt  1167. 
dien   gäle   titten 

1189. 
de  gälen  ringen,  de 

gälen  klingen,   de 

gäle     rutsch ,     de 

gäle  aust   1252  V. 
gälgröön  176. 
dien    roden    hüürn 

1353  V. 
dien  roden  tittenll80. 
mit  dien  roden  scholl 

1189. 
de  rode  hahn  1540. 
den   roden    wagen 

1737. 
de    roden  kutschen 

1252  V. 
up  'n    roden   duur, 

in  'n   roden   muur 

1147bV. 
dien  f  üürroot  tähnen 

1206. 
füörroot ,    wassroot 

1180. 
seidenroot    1850. 

1854aV. 


nägenuhr,  nägenog 

1473  aV. 
nägendank ,    nägen- 
stiert,  nägensteern 
vgl.  oben. 
24  stunnen  1123  ff. 
in    tweenial    24 
stunnen  1226. 
in  25  stunnen  1124  V. 
in  44  stunnen  1124V. 
1153. 

Farben. 

rootsiden  1598. 
broder   schönroot 

vgl.  oben, 
root  as  n  teegelsteen 

13. 
rosenrootl  756.1852. 
morgen  root,  morgen 

root  1175  V. 
kled'  di  witt  (Ruf  der 

Eule)  1009. 
de    Witten   wagen 

1252  V. 
krid'witt  306.  691*. 

kridewitt    679. 

1634  V% 
schneeweiss  röselein 

1747. 
oewer  'n   swarten  see 

1168. 
cewer  den  swarten 

maur  1147bV. 
swartrochelken  702. 
swarr  301*. 
Vgl.    swartrock, 

schwarzbraun  u.  ä. 

oben, 
bruun  lachen  1591  bV. 
grag   S.  6. 
1  graugries  1818. 
i       griesgraul820.1827. 
grise  wäderhexl  152. 

1171. 
Vgl.  de  gris',  musch 

gris'  u.  a.  oben, 
de    blagen   wagen 

1252  V. 


45:  1124  V. 

48:  1221. 

50:  1124V. 

54:  1124  ff.    1220. 

55:  1124  V.    1126. 
ik  versteh  all  nägenun- 

nägentig  künst31  la. 

nägenunnägentigmal 
1363b V. 
!  oh,  wat  kreiden,  fief- 
I        hunnertteiden!240. 


na  'n   grünen   maur 

1154. 
Vgl.  gröönrocku.a. 

oben, 
den   bunten    1320. 

Vgl.  285  ff. 
rootbunt  1832. 
wittbunt  1826. 
swartbunt  303  b. 
sett  't  8ik  up'n  blanken 

u.  ä.  1554.  1559  f. 

1579. 1583  ff.  1630. 
fru  blank  u.  a.  vgl. 

oben, 
dien   blanken    öges 

1353  V. 
dien    blanke   titten 

1178. 
blankes  nietz  1174. 
mit  de  blanke  fedder 

1387  V. 
dien  blank  huus 

1360. 
oewer  minen  blanken 

saal  1169. 
oßwer  *n  blanken  see 

1147  bV.     1167. 

1202. 
in  'n  blanken  maur 

1147  bV.  1163  b  c. 
oewer    den    nigen 

blanken  maanll37. 
blanken    maandach 

maken  1620. 
speegelblankl830V. 


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—     479     — 


de  gollen  wagens,   de 
göllen  wagens,  de 
gullen    kntsch 
1252  V. 

de  gollen  appel,  de 
gollen  pingstarn,  de 
gollen  läppen,  de 
gollen  poppen,  de 
gollen  ratschen 
1252  V. 

gollen  ringen  1187  V. 
1252  V. 


Golden. 

gollen  ring,  sülwern 

ring  1668  ff. 
goldener  kränz  1750  ff. 
gollen  schild  S.  404. 
dat  kind  in  de  gollen 

weeg   121V. 
up  'n   gollen    steen 

1267.  1267*.  1290. 
up  den   gollen  duurn- 

busch     1433. 

1459  a. 
gollen  vagel  1715. 


'ne   gollen   braut 
1671  a. 

Vgl.  goldspierken 
(libelle)  oben. 

komm  mit  gold  un 
sülwer  rut  (an  die 
Schnecke)  1359. 

kind,  war  in  gold  ge- 
bunden 1289. 

en    vergülltes    ding 
1668  i  V. 


gott  21 5a.  292.295.334. 

479.  538ff.  833  ff. 

988  ff.  1062.  S.  435. 
götting  1391  aV. 
göttel  1391  aV*. 
«wer    gott    sien 

huus  1390. 
ach  gott  558  ff. 
herre  gott  560  bV. 
harre  gott  339.342a. 

462  c. 

gott  weet  8. 16. 46. 
dat    sunt    gott    un 

jedereen  1825*. 
allen  goden  gotthelp 

276  c. 

woll  gott  328  V. 
gottserbärmlich 

S.  404. 
gottsdunnerwetter 

348  b. 

gott»,  wur  witt  683. 
gott   zapperdiloot 

567  a. 
kotz  zackerment345b. 
gott  behöde  un  be- 

wohre  520  V.    be- 
wahre gott  568aV. 
Vgl.    oben    unter 

sonnenkäfer. 


Kirchliches. 

Jehovah  834. 
Hosianna  in  der  höh 

1878*. 
Christus    89*.    104*. 

333.  537  f. 
ach  gott  Jesus  561. 
in  Jesu  reich  1868  a. 
Vgl.  papejees 
(sonnenkäfer)  oben, 
herrjes'  84. 
herrje  428  cV. 
oh   herrje    S.   436. 

1722  a. 
ach  herrje  560  d. 
oh  jerum,  meinjerum 
672*. 

herre  mein   1775  b. 
herre  515. 
MutterMaria  vgl.oben. 
JungfrauMariel  289. 
Vgl.    Anna    Marie 

1770*. 
marien  würmchen, 
marienblömer  vgl. 
oben. 
Petrus    103  e.    522  a. 
538.      Vgl.    oben 
Vornamen. 
Adam  und  Eva  650*. 
Eva  851. 


Noah  316. 
Abraham   850.    Vgl. 

Abraham,  Isaak 

oben, 
teufel    (dtiwel)    176*. 

203*.    264*.    321. 

477  ff.  489.  630  V. 

692.   844*.     1016. 

1239.  1349  a. 
düwel  ok  480  V. 
will  *n  düwel  dohn 

480. 
scheer  di  to  *n  düwel 

329  V. 
haal  juuch  de  düwel 

462  aV. 
dat    di    de    düwel 

nich  plag  490  aV. 
sowat  nett  de  düwel 

nich  sehn  79. 
hest  n  düwel  nich 

danzen  sehn  1284. 
slah  n  düwel   doot 

548.  1085. 
düwelsding  u.a.oben. 
düwelsvolk  649. 
füürdüwel  1167*. 
deuwel    56.    311  d. 

520.    845.    915  a. 

1157f.ll95ff.1227. 


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480     — 


he  nu  deuwel  321*. 
de  anner   deuwelei 

1123*. 
verdeuwelt  877. 
deubel  914  b.  1157b. 
den    deukert   ok 

329  V. 
de  düütscher  689. 
grunzengels  vgl.  oben, 
hexe    S.   331.     268*. 

553.  1147*.   1842. 

Vgl.  oben  S.  466. 
brennhex ,   füürhex 

1167*. 
behext  1144. 
na  'n    blagen    himmel 

1147bV.    1387  V. 

1409  V. 
den  vagel  unner  'n 
blagen  himmell2  IV. 
na  'n  himmel  jagen 

1737. 
in'n  himmel  slaten 

1261  ff. 


in'n  soebenten  him- 
mel 1181. 
himmelsstech 

1406  V.  1417  V. 
himmelswech  1406  V. 
liimmelhang  110. 
Vgl.    himmelworm 
u.  a.    oben    unter 
sonnenkäfer. 
Vgl.  haben  unten, 
paradies  1870.  1870*. 
paradiesgoornS.404. 
hölienfüür  844*. 
höllengeister   1868. 
hellsehen  674  c. 
kark(kirche)674.1730. 
kirch  hollen  977*  (Sper- 
linge). 124 1*(  krähen), 
school    hollen    765 

(krähen), 
kirchengehn  1754V. 
1759.  1764. 
kirchendöör  1667  a. 
kirchensloetell  67 1  b. 


•  paster,  preester  182*. 
195*.  245  d.  1202. 
1241*.  1728V. 
Vgl.    paster    luur- 
jahn  oben, 
preesterdiern 
797 aV.  878  ab. 
preestermamsell 
878  c.  1853. 
küster  182*.  245c.  482. 
572.  1168.  1202  f. 
1328  e.     1735    ff. 
1783  b.  1814. 1853. 
vgl.  1234. 
kösterhus'  1523. 
superedente  1673. 
nonne  1012. 
klosterbuur  336  aV. 
paap  1562.  1783  b. 
papst  1727. 

papst-  Luther  1045. 
Jude  406. 
j  udenbarch  vgl.oben. 


König  und  Edelmann. 


könig  1679  V.  1751V. 
1760*.  1804. 

Vgl.  könig  Frank, 
könig  von  Engel- 
land u.  a.  oben. 

königstochter 
320  a. 

königskruut  1552. 


prinz  1753.  Vgl.  prinz 

Karl  ut  Engelland 

oben, 
monarchen  1580. 
haw'jungfer  6. 
eddelmann  121V.  152*. 

541.  725  f.  1285  ff. 

1785,5*. 


hooehgeburen    eddel- 
mann 1285  c 
graf  769. 
plaasterjunker 
(schäfer)  774. 
Vgl.    junker  oben. 
Vgl.  kavalier  oben. 


Familie.    Mann  und  Weib. 


vader    274  b.    321*. 

629  V.  1409. 
vader  un  moderl272. 
mauder  1216.  1226V. 

1049.Vgl.Franken- 

maurer  oben, 
mauders  1147bV. 
maurers  274  c.  1156. 

1518. 
mama(h)   383.  415. 


Braut 

1005. 


mamamaken 
mamme  395  a. 
mömme385.387.389. 
möömk  vgl.  oben, 
grossmudder  274  a. 
435  aV.      1163  c. 
1260  V.  1410. 
swestersoen  1505.1582. 

1591.  1606. 
sü8tersoenl531.1533f. 


Jungfer  u.  ä. 

Vgl.  kruupeüster 

u.  a.  oben, 
wääsch  990*. 
dam  1164  b. 
madamming  896*. 
mamsell  86. 
musch  vgl.  S.  339  und 

oben  S.  468. 
dat  frugensvolk  674  b. 
frauensleut  1764. 


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—    481     — 


wiwervolk  649.  674. 
678.  687  f.  698. 

wiwertüüch    695. 
698  V. 

wiefchen  698  V. 

wiwiken  953. 

wiwing  686. 
trutenfru  1003  a. 

fruken  26. 

frauchen.  1804  V. 
n  jung  männken  26. 
mannsminsch  320,4*. 
keekawief  901b. 
alte  Jungfern    1012*. 
1024a.  1055.1055*. 

Jungfertitel  7. 

Jungfern  523.  663. 


jungferkind  1668,  e. 
Junggesellen    1252  V. 
feinsliebchen ,    feins  - 
liebelein   u.   ä. 
1754  ff. 
mien  leewken  84. 
mien  leewing  1630. 
1723. 
de  jungferbruut  93. 

Vgl.  Mariken  oben. 

brnutmann952d.  1311. 

*ne  gollen  bruut  1671a. 

ene  gestickte  bruut 

1252  V. 
hauch,   wo  sali  de 
bruut  springen 
1252  V. 


bruutbedd,  bruut- 
laken,  bruutlinnen, 
bruutkleed,  bruut- 
hemd,bruutschleier 
1310. 

bruuthuus  1825  ff. 
1825*. 

bruutstohl    1838. 
1843. 

Vgl,   breiter    stein 
unten  s.  v.  stein, 
huren,  hauren  V.  1 163. 

Vgl.    huur,    haur, 
hurenbucksch, 
hurenkind,    tater- 
huur,   den  deuwel 
sien  huur  u.a.  oben. 


Allitteration. 

Zu  den  zahlreichen 
Beispielen,  die  an  an- 
deren Stellen  aufge- 
führt sind,  füge  ich 
hier  noch  hinzu: 

blink  un  blank  1622*. 

dick  un  duun  1666,6. 

Vgl.  oben  S.  466. 

diestel  un  duurn  1671c. 

1679  V. 
fidein  un  fläutenl347*. 

1768*.     1770* 

1800  V. 
dien   fief  fix   fingern 

1368. 
nick  fisch  noch  fleesch 

241. 
fix  un  farig  626  V. 
huus   un   hof  613  V. 

1363. 
kisten  un  kästen  613V. 

632.  1182. 
kisten    un    kamern 

613  V. 
kipen  un  kisten  613V. 
kopp  un  kahl  1130. 


Grammatisches. 

I  leddig  un  leer,    licht 

un  leer  615  aV. 
de  leewe  lange  slirr 

650. 
lief  und  laben  40. 
midden  mank  267  a. 
sarp    (suur)    —   sööt 

707. 
schuppen  un  Scheunen 

613  V. 
dor  seet  ik,   dor  satt 

ik  1800. 
mit   slott  un  sloetel 

1187  V. 
smutzig  un  smerig703. 
dörch  stahl  un  stang' 

126aV.c. 
stahl  un  steen  122  a. 
stock  un  steen  1719. 

1722  f. 
mit   steen   un   mit 

stöcker  1216. 
über  strupp  und  stein 

1860. 
sumpig  suppig  287. 
weegen   un   wohren 

1244  V. 
kiek,  säd'  de  katt,  dor 


Mecklenb.  Volksüberlieferungen  Bd.  II. 


keek  s'  inn  pott 
216. 

Assonanz. 

Ich  nenne  hier  noch: 

dack  un  fack  154. 

heid'  un  weid*  1230. 

rein  un  fein  625. 

not  und  tod  1865  bV. 

hückert  un  jückert  69. 

hacken  —  bracken  — 
kacken  1768  aV. 

hcßkern  —  bcßkern  — 
koekern  1768  b. 

dor  blief  ik  —  dor 
drief  ik,  dor  satt 
ik  —  dorfrattik, 
dor  sing  ik  —  dor 
spring  ik,  dor  law 
ik  —  dor  wäw  ik 
1800  V. 

Deminutiva. 

Deminutiva  enthält 
dieser  Band  in  ausser- 
ordentlicher   Fülle. 

Ausser  den  zahl- 
reichen,   an  anderen 

31 


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—     482     - 


Stellen  genannten  For- 
men gebe  ich  hier 
noch    eine   Auswahl: 

I. 

dierning  1601. 
fingings  1356. 
fötings  1804  V. 
fründing  1056  V. 
hösings  1788  b. 
hüring  1372  V. 

hörning  1353  V. 
hüsing  1355.  1377  a. 
hüsing   an    höffing 

1377  b. 
htiüsching   1353  V. 

1377  aV. 
kinning  637 aV. 
kleding  1819.  1833. 
manning  1791*. 
münding  1478. 
nesting  —  gesting 

1517  V. 
pötings  1353  V. 
röcking  1820. 
tihring  1353  V.  1372V. 
ögling  1122*. 

de  öges  1353  V. 
ditting  —  datting 

585  a. 
äwing  422. 
bösing  1092. 
bunting  1512. 
krümming  1018. 
lising  113*.  115  b. 
reining  1486  V. 
snelling  16. 
witting   wasching 

1039. 
fleeching    weching 

1424. 
kümm  rtiting   1377  b. 
üpping  1424. 
niuling ,   mule ,   müle, 

manne ,    näsemtile 

u.ä.,müler,münner 

a.  ä.  1463  ff. 
smetterling    sette  di, 


näs'  an  male  blötte 
di,  näs1  un  müler 
blötter  di  u.  ä. 
1463  ff. 

wo  bütt  da  908. 

wat  wutt  386  a. 

n. 

Werken  1605. 
blättiken  1860. 
eekeken  1610. 
eiken  465  V. 
füürken  182  c. 
goldeken  1610. 
hüsekenl811V.1819V. 

1824. 
httsiken  1824  V. 
hüürnken,   hüürken 

1372  V. 
köppken  1448. 
koetelken  716  V. 
küürnken  711.  720  V. 

726.  1124  V. 
schöhkens  1834. 
schoelken  1574. 
schüönken,  schöneken 

1666,4. 
tüneken  59. 
ührken  1374. 
voegelken  1038. 
moeligen  1635. 
röckigen  1826. 
gängchen  1858. 
gestchen  1647. 
Jäckchen  1832. 
nestchen  1647. 
schüünchen  1657. 
tüünchen  S.  4. 
ührchen  1375. 
endichen  656  a. 
röckeichen  1826  V. 
en   bittschen    933. 

1486  V. 
gängschen  1857. 
hüüschen  1811V. 
müüschen  550  a. 
röckschen  1597. 1790a. 

1830  f. 


m. 

äugelein  1854  b. 

mien  ögleins  50. 
eierlein  1870*. 
goldelein  1756. 
herr  goldschmiedelein 

1751. 
gräselein  1857. 

gräslein  1859. 
höslein  1863. 
kindelein  1257. 
kränzelein  1757. 

kränzelien  1750. 
löchelein  848  c. 
ringelein  1751  ff. 
würmelein  1865  b. 
kränzel  1849. 

Genus. 

de  dunnerwedder  338. 

895. 
enen  elend  1521. 
den  wanner  1506  ff. 
de  schiet  1561.  1644. 
up  de  dack  1428  b. 
na  de  gast  562  dV. 
in    de   grund  286  b. 

747  aV.  1302. 
uppe  nack  1396  b. 
na^t  braak  562  d  V. 
in't  basch  1728  V. 
ap  't  kcekendöör  1158. 
dat  gest  1666, 5. 
na't  mark  741. 
dat  gos'markt  557  c. 
dat  schottel  1572. 

1590. 
dat   Stoppel    560  cV. 

585  a.  1252*. 
cewer  den  heck  1209. 

appe  heck  1601. 

dat  heck  vielfach, 
den  stech  1406  V. 

dat  stech  vielfach, 
den  brook  301  b. 

dat  brook  vielfach. 


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Pluralbildung. 

Ich  nenne  hier: 
dahlers  1252  V. 
deuwels  520. 
engeis  1598. 
fingers  1855. 
fingings  1356. 
gösseis  1141. 
•  hahns  531. 
mädchens  675. 
manns  680.  1247*. 
föker  613  V. 
gerichter  1810  V. 
stöcker    296  d.   1216. 

S.  405. 
bücken  1679  V. 
facken  613V. 
flöhen  1810  V. 
hahnen  1558. 
nachten  1153. 
zahnen  1863. 

Casus. 

Accusativ. 

wen   (wer)    sali   dee 
hebben  1758. 

äben  flach  verschoon 
mi  nich  105  aV. 

Fährmannshuus   wier 
keen  to  huus  1602. 

Vgl.    sommerdach, 
harwsttiet    oben 
unter  der  Rubrik 
„Zeitliches". 

Genitiv. 
Vgl.  oben  „Zeitliches". 

Pronomina. 

icke  icke  ok  1043  d. 
he  in  der  Anrede  62  b. 

235  b. 
as  . . . ,    wier  dejenig 

nich  to  huus  1575. 
up  jen  enn  559  a. 
gott  un  jedereen  1 825*. 
na  Weckern  sien?  568. 


-     483     - 

wecker  de  hinneigt  is, 
dee  ...  1340V. 

wat  vor   muddeltill- 
schen  dat  dat  sünd 
679  V. 

Praepositionen  und 
Adverbia, 

up  *t  babenduur 

1147  bV. 
buten  busch  S.  408. 
butendiek  1780.. 
butenswoBlk  679. 
butenvagel  650*. 
butenwisch  1780V. 
sik  daal  gäben  952  g. 
dör  401. 
mankedörch  668. 
in't  lachen  krigen 

320  b. 
von  deshalb  lila, 
miens   muuls    halben 

157  V. 
entlank  72.  1645. 
enüanken  16.  20. 
henlauken  1658. 
herlang  22. 
bi  huus  lank  699. 
CBwer  harwst  1801 V. 
harwstoewers  209. 
438  d. 
dat  cBwerstech  1405. 
von  achtern  to  1811. 
hento  48.  1634.  1636. 

1685  a.  1826  ff. 
ik   will   di   toswören 

325  f. 
tim  un  dum  329  V. 
ut  un  dut  329. 

utdideldut  329  V. 
Vgl.    up    un   doppel- 

duun  1728  V. 
van  1527. 

dorvan  21. 
wecketeihn  613  ff. 
as  ik  weckentog't, 
wechentreckt, 


wechezog  613  V. 

weckehinke  1252V. 
dieweil  1867  a. 
wonäw'  740.  1268. 

wonäbend846.752d. 

wonäw 't  750.  759. 
766. 
raffer  1517. 

ranner  1527 

rinner  698  V. 

ruter  1538. 
de  bcßbelst  542. 

de  öbberst  314. 

de  hümelst  1339  ff. 

de    vöddelst    558. 
1339  a. 

de  middelst  1342. 

Negation. 

nümms    1560.    1572. 
1634. 
nicks  nümms  1613. 
nicks  nich  680. 
nie  nich    1363bV. 
S.  404. 

narrends  nichl613*. 
keenen    eenen    danz 

S.  6. 
is  keen  to  huus  1602. 
is  nicks  un  null  615a V. 

Verbalformen. 

Praeterita. 

kämm  58.  614  b.  623  f. 

630.  1511  ff. 
vernamm  1601. 
sach  1505  ff.  vielfach, 
lach  (lag)  1514.  1538. 

1540.1595  c.  1778. 
lach  (lachte)  1777aV. 
satt  1534. 1595c.  1653. 

1670.1750ff.l788ff. 

1800  V. 
fratt  207.241.1800V. 
tratt  227. 
wass  57.  614-616. 
spann  1593. 

31* 


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484     — 


spaan  1507. 
haal  1518. 
jammer  1513. 
japp  62  a. 
danz  62  b. 

brach  (brachte)  1414. 
versniad'  716  V. 
terbraak  1517  V. 
sarr  (sagte)  227. 
schall  (schalt)  19. 
fög'  1558.  1609.  1682. 

1650. 
knäd'    1559.    1563  f. 

1567  f.  1570. 1579. 

1602.  1666,2. 
hang  1714  V. 
verbrenn   1628.  1725. 

1775  a.  1777  aV. 
ferr  1626. 
sech  1532  a. 
weeg'  1556  a.  1569. 
kreih  1553. 
lick  1584. 
schien  1750. 
dat't  so  swirr  637  b. 
bodder  1572  ff.  1584. 

1666,2. 
folg  1755. 
he  woll  1532  a.  1612. 

1805. 
flooch  1414. 
floot  S.  6.  35. 
jooch-slooch  1553*. 
tooch  1532  b. 

tööch  1505V.  1533. 
schow  1590. 
wohr  1558.  1581. 
hödd  1505.  1599. 
verdrööt  26.  46  f. 

verdrottl  (vgl.  68). 
flööt  40. 
bölk  1630. 

möök  1548. 1562.1582. 
mörr  (mordete)  1531. 
ik  möss  1785,5*. 
sus'  1556  a. 
putz  1518. 1527. 1590. 
scholl  (schalt)  2.  51  f. 


schull  (sollte)  857  a. 
8ung  1541.  1595  c 
gong  1519.  1607. 

ging  1595  a. 
spann  1595  c. 
wann  1595  a. 
wusch  1518.  1595  a. 
plück  1632. 
sehgten  1553  a. 
weckentog't  613  V. 
wecketag  630. 
tööcht  1547. 

'Sonstige  Verbal- 
formen, 
breng  (bringe)  1414V. 
teig*  1035. 
fritt  631 V. 
sie  stich  1871. 
wecketeih  613V.  619. 
wenn  ji  wtissen  679V. 
ik  swuur  di  324. 
weste  west  296  bV 
wo  wollest  du  hinl818. 
wo  wuilduhen  1828. 
wullt   du    1252  V. 
1701a.  1827. 
wollt  wi  1628. 
wäsen  1309.  1402. 
was  (Imperativ) 
611b. 
Dritte  Person  Pluralis 
Praesentis  auf  t 
674  b.  698V.  1094. 
1276.  1427.  1628. 
1635.  1791. 
du  haddst  blähen  1 780. 
äugeln,  federn,  Hügeln, 
füsseln,  schnäbeln, 
schwänzeln  1803. 

Infinitiv. 

kiwitt    keem   lopen 

1788  a. 
nan  frigen  wull  he 

liden  gähn  1510. 
he  will  ut  frigen  gähn 

1549. 


dee  wull  ut    nawern 

gähn  1722  bV. 
wenn  de   buurn  hen 

graben  gähn  1253. 
he   wull    hen   frigen 

gähn  u.  ä.    1509. 

1514.  1532.  1533. 

1535. 
as  he  von  dat  frigen- 

gähn  kämm  1511. 
dat  bier   kreech   dat 

susen  1603.  1646. 
dree    johr   un   dree 

wäken,  dat  is  dien 

räken  1297  V. 
en   Franzos'   is    hier 

begahn   bläben 

952  f. 
na  *n  austent  gähn  696. 
dat  fleegent,  datsettent 

311c. 
sien  läbent  112*. 

Participium. 

dat  stinken  aas  1845. 
dat  hinken  gössei  225*. 
tokumm  johr  1259  V. 

1686  b.  1785,5*. 
Vgl.  een  melk  koh 

1701c. 

Angleichung  in 
Modus  und  Tempus» 

wenn  ik  so  sehn  künn, 
as  ik  lopen  künn 
121V. 

wenn   du  dat  wüsst, 
wat    dat    vor 
smuddef utten  wiren 
679  V. 

ähnlich  691.  692V. 
693. 

Bemerkenswerte 
Dialektformen. 

beir  1507.1513.1520. 
1536.  1555.  1558. 
1572.  1589.  1602. 


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485    — 


1642.  1645.  1658. 

1828. 
kinnelbeir  1581. 
heir  (hirte)  801b.  676. 
veir  706  bV. 
steir  1828. 
weir    1572.    1658. 

1785,5* 

weer  829V.  1588. 
eihrgistern  564. 
wonneihr  1254. 
wennehr  1252  V.. 

1256. 
estemeiren  7. 
tituleiren  S.  6. 
räuhrt  1791. 


huurnsbrög   112*. 
pog\  rog'  1252  V. 
dang'  1528. 
frug,  trug  1730V. 
mäg't,  sägt  1022. 
meden  (mähen)  1628. 
red'n  (rein)  1467. 
bingel  321b. 
dink  324. 

Ingelland  vgl.  oben, 
föllen  (fohlen)  1576. 
möll  vgl.  unten, 
hö  (heu)  1089. 
friden    1505.    1512. 

1518  £1528.1530  f. 

1536  f.  1548. 


friten  1551. 

schriden  1558. 

kogen  (kauen)  764. 

högen  (hauen)  811. 

skiet  934  aV. 

Vgl.  dönnsk  unten. 

henne,   drinne   u.    a. 
vgl.  1507*. 

früh  (frühe)  1007  b. 

stiüt  (süss)  463  V. 

bluum,  pluum  1714  ff. 

mitgaben  1701c 

geschiesset  1294. 

„ländliches   Hoch- 
deutsch" S.  402. 


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Alphabetisches  Register.* 


-jErfs^ 


A, 


aa  707. 
aas  524  a. 

verfluchtiges   aas 
492  a. 

ji  fulen  oes*  521. 

aaskuul  1214  V. 

Vgl.  aaspulers  und 
aashans  oben, 
abendgesang  1297  V. 
ablangen  1840. 
ackersmann  1157. 
adelpool  225.  329. 
ädern  1187  V. 

ädern  un  bloot   17. 
adjü  365*. 
affilen  1227. 
afhaken  1157  a. 
afknacken  1517. 
äg'  mal  1212. 

äg'tähn  173  c. 

schottsch  äg   128*. 
äk  908. 

akkord  maken  296  d. 
alloewerall  1514. 
anhöltlich  197. 
antreten  1529.   1549. 
apenboor  meer  276aV. 
apfelflinz  1753. 
äppeln  1252  V. 
äppelmaus  435  d. 
apteekerkruuk  73*. 
ärmelloch  1889*. 
armselig  S.  404. 


arz  901b. 

arsch  634.  Vgl.  wipp- 
arsch  u.  a.  oben, 
aarsch  496. 
oors  1604. 
noors  passim. 
moors   932.    Vgl. 
singmoorst  u.   a. 
oben, 
niers  637  aV. 
popo  1878  b.  1878*. 
oorslock4.57.  246*. 
495b.l092a.l288b. 
1728  V. 
noorslock  1092  b. 
oorsgatt  987  i.  1734. 
gatt  608.  1167. 
artellerie ,    artollerie 

348. 
äuge    ränge,    äuke 

mäuke  1771*. 
auter  542. 

B. 

babbeln  1252  V. 
bäckerbroot  1076. 
backbeeren  435  ff. 
badder  (besser)  116  b. 
bahlen  1202. 
balancierstange  1878*. 
balkenhooch  1661. 
baU  (bald)  119  b.  438. 

556  bV. 
bammeln  1252  V. 


barft  844*. 
barss  122a*.  308. 
barst  29. 473. 1334a 
basch  710. 
bätzen  1100*. 
bedacht  1553  b. 
bedreeglich,   bedroog- 

lich  844* 
begäng  42. 
beklingen,  beklingeln 

1187  V. 
beluern  311a. 
bergmann  569. 
bescheeden  deel 

1722bV. 
beslapen  1542. 
besluten  (schliessen) 

1187V. 
bestritten  1852. 
betreten  50. 
bezwungen  1852. 
bicke  backe  böbikomm 

1783  b. 
bicken  792*. 
bickern  324.  326  a. 
bicks  backs  boegelbeen 

1783  a. 
bierwater  1629. 
bimmeln  1301. 
bimmsaladimm  1767. 
binnelband  1620. 
birsen  38*.   1252  V. 
birschen  1252  V. 
bisquiet  623  V. 
bissen  1626. 


*  Alles,  was  in  einem  der  früheren  Register  bereits  erwähnt 
ist,  wird  hier  —  mit  einigen  begründeten  Ausnahmen  —  nicht  wieder 
aufgefühit  oder  nur  in  Hinweisungen  berührt. 


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—     487 


blackfatt  281. 
blaffen  283, 6. 
bläken    283, 6.  9  ff. 

1736. 
blankem  60. 
blarren  283, 2ff.  1698* 

1701  b. 
blärren  283,4. 
blasen  Subst  1709. 
blaufen  283, 6. 
bleckern  243  c. 
bleeken  1252  V. 
blewwern  283,6. 
blind  vgl.stockenblind. 
blinkem  1233. 
bliss  1849. 
blöken  283,4. 
blockholt  669  c. 
bloot  vgl.  ädern ;  vgl. 
füür. 

water    un    bloot 
weenen  1785,  5*. 
blödige  thranen  58. 
bluwwern  1*. 
bodderbloom  1078  V. 

bodderbuuk  1323  a. 

bodderjaan   1078  V. 

bodderklööt  1078  V. 

boddermelk    1098. 
1118.  1330. 

bodderstull  1099. 

bodderstülierl078V. 

boddertien  1315. 

Vgl.  bodderbarch, 
bodderlicker  n.  a. 
oben. 

Vgl.  kes'bodder. 
bodding    (butterbrot) 
637  aV.  641. 

bödding637aV.645. 
bölken  283,  2.  21. 
bollkaff  1666, 4. 
boosseln  S.  405. 
boomplaten  1258. 
boren  (geld)  300. 
borrmbrook  vgl.  oben, 
börrnen  360. 
boßtdook  1551. 


bott,  all  bott  276  a. 
brad'beeren  435*. 
brägen  1772. 
braken  1768  a. 
bräkstang'  S.  330 

Nr.  23. 
brammen  283, 1.  3. 
brannwienschapp 

1553  b. 
breefläsen  369  bV. 
brennschen  283, 1.  2. 

16.  557  b. 
brett(totenbrett)1843. 

1851. 
brinkhen  361. 
brocken  723  V. 
bröden  890  b. 
bröllen  283,2.  10. 
brr  615aV. 
brüden  222. 
braküben  375  a. 
brammbass    1622*. 

1738.  1770. 
brnmmelbeerbu8ch 

1800  f. 
brummelbeergraben 

1800  V. 
brummein  1679  V. 
brummen  283, 2. 
bubasten  1129. 
to  bucht  315. 
bücksenschiter    vgl. 

schiten. 
buddeln  1620. 
büdelbroot  1074. 
büdelsack  1095. 
bull  bull  1336. 
bullerisch  1597. 
bullern  S.  436.  1098. 

1252  V.     1559. 

1722  a. 
bülten  1760  V.   1788. 
bummeln  64.  1186. 
bummen  1252  V. 
bunzelsack  1790  b. 
bupp  S.  363. 
buppem  303  b. 
burr  587*. 


burren    282.    630  V. 
1252V.  1409. 1445. 
1499. 
busseln  627*. 
btitt  1379.  1796  V. 
buttgrinen  1628. 
buukbuuk  1782. 
büük,  büken  112. 
uns'  buurs  435 aV. 

klosterbuur  336  aV. 

buurkaten  1214  V. 

buurvadder  926  V. 
buurken  S.  405. 

D. 

dägera  305.  1836. 
däglich  bier  1657. 
dammateen  1288. 
den  langen  danz  1626. 

vördanz  1505  ff. 

vörendanz  1668  d. 

vornetanz  1675. 

brüjamsdanz  1666,7. 

ringeldanz  S.  330 
Nr.  21. 

stubendanz  1543. 

abenddanz  1690. 

vgl.    kiebitztanz 
1800* 

dor  danzende  poppen 
1694. 
hett  all  de  dann  hinner 

sik  1213  d. 
däsen  178*. 
däu  f.  1748. 
deensten  (dienstbote) 

1838. 
delf  966  f. 
demant  S.  404. 
dideldumdei  1814. 
dideln  314. 
dill  968. 
direr  1123*. 
kann   keen   dokter 
kuriren  117  c.  118. 

doktorierkierl    487. 

dokterpillen  1092. 


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—    488     — 


dönnsk  1252  V. 
fög't  dönnssen  ut 

1548. 
dfinnskenboen  1573. 
dönnssenklink  1572. 
1584.   1603.  1658. 
1666,  6. 
de  lütt  döör  S.  404. 
de  groot  döör  1689. 
husedöör  1627. 
herrendöör  1619. 
Vgl.    klinkhamer- 
döör  nnd  horks- 
döör. 
dörchfräten  623  V. 
dörchrummeln  128*. 
doeskopp  490  aV. 
dracht  hawer  1635. 
drang  182,.6*. 
dranktien  1315  V. 
dranktunn*  1679  V. 
dreegen  102  a. 
Drescher  1059*. 
driwweln  650*. 
driersring  1668  iV. 
droensnack    158  a. 

250. 
drummelbeerenbusch, 
drnnkelbeerenbosch 
1800  V. 
drusen:    rümdrusen 

320,  3*. 
dudelkasten  1150. 
dükernsik  485.  493V. 

541.  600.  1344. 
dunnernarren  305. 
dunnerwedder  338. 

560  bV.  895. 
dunsten  249. 
düsig  305. 
dutt  m.  550  d. 
babenduur  1147  bV. 
schultenduur 

1147  bV.   1448. 
Vgl.  moelenduur. 
fahlendaur  1155. 
up  n   roden   daar 
1147  bV. 


rosenduur  1147bV. 

1152. 
Rostocker   daar 

1164  a. 
Sülter  daar  1160. 
in'n  scheewen  duar 

1147bV. 
wulkenduurl  147bV. 
daurnbusch  1008  aV. 

1124  V.   1147  bV. 

E. 

eckhaas  1214  V. 
ecksteen  1369. 
eekholt  669  c. 

eeken    an   böken 
1187  V. 
eenke  bemeenke,   ege 

bimege  1615. 
ehrbarkeit    1753. 

1754V.  1759. 1764. 
ehrenkranz  1751V. 
eierhüüschen  1613. 
eya  brummsuse  1637. 

eija  pelleija  1791*. 
einbuddeln  1874a. 
eisch  701. 

ellerbrook  vgl.  oben, 
emer  1599  f. 

eem  1603. 
n  ends  tau  S.  404. 
ene  mene  1771*. 
entronnen  1124  V. 
entfamig  26. 

entfamtig  629  V. 
erschnappen  1863. 
ess  f.  1866. 
estemieren  7*.  S.  829 
Nr.  16. 

estemeiren  7. 

T. 

faalt  1551. 
famos  698  V. 
feddi  1485. 
feinslustig  1765. 


feuert  ehr  an  287. 
fickefecke  voll  613  V. 
Häuschen  fideldänz- 

chen  1708  a. 
fidein  1825*. 
firr  623  V. 
Fischkarrer  786. 

1059  b. 
fladdern  1252  V. 
flaken  1619. 
flappsmuul  S.  338. 
flässen  goorn  1173. 
flatsch  642  V. 
flauten  gähn  1513; 

vgl.  1147  bV. 
mien   nalatels   is 

flaut  47. 
flegel  1859. 
fli  fli  flarr  857  a. 

fli  fli  flart  623  V. 
flick  flack  flurr  621. 
flick  flack  flüün  621. 
flintensteen  123. 

stahl  un  flint   124. 
flirr  615 aV.  640.642. 

648. 
flirreflirr  637 aV. 
flirren  620. 
beflirrert  an  beflarrert 

623  V. 
flirt  628  V. 
flitt  un  flarr  628  V. 
flitter  615 aV. 
floppsmual  S.  338. 
flöttern  287. 
flügelsmann  267  a*. 
flünken,  flüchten  1804. 

1806. 
flunkern  1622*. 
flurr  619.  646. 
flurrern  605. 
flutschen  263  f. 
follen  (falten)  1768*. 
föötling  844. 
sik  anfrünnigen  1056*. 
fuck  fuck  1680. 
fumm'  1785, 1.  2*. 
fürwahr  499. 


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-    489     - 


fürwahr  nich  825  a. 
verwohr ,    verwahr 

nich  325  aV. 
hewohr  nich  325  c. 
filtern  492*.    Vgl 
füüthahn  oben, 
futamidi  805  b. 
fatterkraam  382. 
futsch  615 aV. 
nich  to  faul . . .  1815. 

1816aV. 
mit  füür  an  bloot  be- 
raten 1163  c. 
füürbrand  1340. 
fütirflamm   1340  V. 
fuürhaak  1195  V. 
Vgl.  füürhex,  fiiür- 
däwel  oben, 
füürbrenner,    fuür- 
mäuser  1167*. 
füürreet ,    füürrett 

1553. 
Vgl.  füürroot  oben, 
furig  1816  b. 
furing  1599. 
firing  1602. 
faustendick  760. 

G- 

gaak  471. 
gack  470.  562  b. 
gackern,gakelD283,13. 
dat  hett  di  wol  gähnt 

490  aV. 
gähren  1047. 
galstrig  speck  1017. 
to  gang'  helpen  296*. 
gängel  180. 
gark    707  V.    716  V. 

741  f.  755.  1235  ff. 
garken  283, 22. 
garr  garr  gei  1239. 
garren23S, 22. 320,8* 
garwen  283, 14. 
gastenkaff  1666, 4. 

gastenslach562dV. 
gatt  vgl.  arsch. 


gaulen  283,7. 
gebett  1865  a. 
gedränk  52. 
to  gefallen  laben  100  c. 
gegenteil  1857. 
gehtiür  1372. 
geiern  283, 1.  8.  4. 
geren  1252. 
gerannen  1124  V. 
geschricht  769. 
gesöff  235. 
getreck  1209. 
gickjachen  283,6. 
gigacken  283, 16. 
gigack  562  d. 
gigagack  562  b*. 
gilken  283, 16. 
gilpen  283, 18.  25. 
girr  623  V. 
to  girr  nn  garr  raten 

632. 
girren  283,18.  631V. 

642. 
girschen  1252  V. 
glarr  698  V. 
glattkopp  791. 
gieren  1252  V. 
glnmmen  1252  V. 
gnarren  1252V.  1853. 
gnirren  1858. 
gnirschen  1252  V. 
gnisterwark  103  c. 
die  gnitsche  gnatsche 

gne  1886. 
gnöckern  283,  5. 
gnuppern  109  f. 
gnurr  752  a. 
gnurren  283,  3.  6. 
grämen  1667  d*. 
grasüet(gratiet?)1298. 
gratulant  22. 
grell  952  e. 
gries   graas   graos 

1084  bV. 
grimen  1667  d*. 
grinen    1570.    1592  a. 

1666,  6.  Vgl.  butt- 

grinen  oben. 


gröbblich  103  a. 
gralen  283,12. 
grootklööt  534  a. 
gröten  4. 

begröten  S.  6. 
grugel  1346. 
grullen  283, 14. 
to  grünn'  1054 aV. 
grunsen,grunzen283,3. 
mählgrütt  1104  V. 

gastengrütt  1104  V. 

hawergrütt  1101  ff. 

weetengrütt  1101. 

bookweetengrütt 
1104. 

hesegrütt  1709. 
golbabelstroh  1631. 
gurren  283, 18. 
günseln  283,6. 
gunsen  283, 3.  6. 

H. 

haak  nn  öV  1091. 
hääschen  (strumpfe) 

1790. 
hasen  1768*. 
haben    389  V.    1166. 

1263.1295  ff.  1317. 

1402.  1438. 
hackenledder  114  f. 
hackern  325  d.  326  b. 
haff  haff  320  b.  450. 
haff,  solthaff  vgl.  oben, 
hallo  1619.  1878*. 
Handwerksbursche 

565  c.  844*. 
hantiren  286  aV.  306a. 
happ  585  d. 
haspeln  1770.  1770». 
hasselboom  1839. 1841. 
hasselbusch    1836. 

1840. 
ha8selbeerbusch 

1800V. 
hasselnoet  1839. 
häuf  häuf  320b.435aV. 

435*. 


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_    j 


—     490 


haushalten(huushollen) 
1552.   1670.  1754. 
1759.  1765. 
hawerkaff  1505  ff. 
prrhawerkaff  1506. 
koppha  werkaff  1 609. 
kotthawerkaff 

1666,4. 
kopphawergarben 

1666,  4. 
kopphawerstroh 

1608. 
katthawerstroh 
1513. 
haw'order  1450*. 
Hebamme  1247*. 
den  heelen  abend  S.  6. 
hei  1819. 

he  1109  aV. 
heimatsland  1801V. 
wenn  't  baten  herrlich 

ward  934  a. 
wo  dat  hier  so  herr- 
schen deit  1023. 
heru  heru  herutschen- 

steen  1553  b. 
herzbloot  1124  V. 
herzens  Regina  872. 
ihr  herzvielgeliebter 

mann  1850. 
hesegrütt  vgl.  grütt. 
dien    blanke    hess 

1124V. 
hett  hett  has'  1109  c. 
heuengabel  1293. 
hi  ha  1873. 
hick  kurwick  994*. 
hill  328  V. 
hipen  pipen  1616. 
hirren,hirricken  283,5. 
hirschen  V.  1252  V. 
Hirte  vgl.  153*.  674d. 
1059. 
de  höders  341a. 
gos'höder  158. 
höderjungens  557*. 
osseninrer  286  c. 
gos'hirer  158*. 


de  heir  676. 

heirjung  301b. 
anhitzen  1863. 
hobel  vgl.  719*. 
hochtidenbidder  108. 
hodde  hodde  ho  1633. 
hoßgen  243  b.  528. 
hoekeln  320, 4*. 
holtkopp  1065  bV. 
to  hone  1783  b. 
hönig  1353  V. 
hooch  spräken   (hoch- 
deutsch) 952  f. 
hoochup  215  a. 
hoochbeent  johren  242. 
hoochfarig  334  a. 
hoochlöblich  368  l 
to  hööcht  1023. 
hopp  hopp  84. 
hopp    hopp    hoeleken 

1636. 
hopp    hopp    hceling 

1634. 
hoppzaza  1859. 

hohoppsasasa  1860. 
hoppenstaken  1313. 

1620. 
horksdöör  112*. 
hosenbein  1878  a. 
hott  285  ff.  343. 
hotterpottern  1575. 
hören  (die  butter)  vgl. 
1513*. 

afhorken  1508. 
huhul001b.1008.1728. 

huhuhu  296 aV 
hu  hei  1239. 

huhei  abenstaken 
1628. 
ha  ha  ha  ho  1685  a. 
huckeln  50. 
htickern  69. 
huddelpaddel  12*. 
hadebade  1835  a. 
htihn  1511. 
hüll  440. 

humpeln  V.  276  f. 
hümpelwis'  1241*. 


hangig  (hangrig)416*. 
hupark  1055*. 
hüppel  hüppel  1625. 
hüppeldepüppel 

1612.  1618  V. 
harr  harr  1728  V. 
harra   751.   1775a  V. 
harre    barree    1709. 

1878* 
harren  497. 
hurricken  1008  b. 
husch  hasch  1800  V. 
huse  brummsusel825*. 

1852. 
husen  V.  173  b. 
husoren  433  a. 
hüsung  1835. 
hüte  hutt  1635. 
huuch  heissa  1620. 
huucheln  283, 19. 
huuk  S.  363. 
hüül  286 aV 
huur  1727. 
hüür  1371.  1373. 
huurnsbrög'  112*. 


idelidelitt  314. 
ierdmann  (grab)  62  a*. 
iest  un  quiest  623  V. 
inbrocken  196  a. 
infallen(vom  unwetter) 

334  a.  1018. 
ingerüüsch  321a*. 
insöken  557  a. 
ise  1246. 

isenun  stahl  1363  bV. 
iwerig  1816  aV. 

J. 

jachern  283, 6. 
jalken  283, 6. 
jalpern  283,  6.  16. 
jalschen  283, 16. 
jammer  em  de  hunger 
an  1513. 


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—  491  — 


janken  407. 
jappen  62  a.  1648. 

1760* 
jarpen  283, 18. 14.  22. 

550  a. 
jau  416  a.  418  c.  425. 

433  ab. 
jauchzen  283,2.  321a. 
jaufen  283,  6. 
jaugen  283,  7.  722. 

1743. 
jauken,  jaukeln,  jaulen 

283  6 
jaumeln  283, 6.  824. 

gejaumel  820*. 
jantern  283,6. 
jautzen  283,  6. 
jawweln  283,6. 
wenn  't  so  je  wier  260. 

307. 
jeck  1055*. 
jichern,  jickern  283, 6. 
jickjacken  283,6. 
jickeljackel  650*. 
jiep  557  b. 
jiffjaffen  283,6. 
jilkern  283,  12. 
jilpen  283, 12.  25. 
jilsen  283,  30. 
jipen  283,12.  25. 
jipern  283, 12; 
jippjapp  971.  1036. 
jippjappjirr  623  V. 
jirpen,  jirpsen  283,12. 
jiwweln  283,  6. 
jölen  283,  2.  6.  13. 
joop  771  b.  1595  f. 
ju  ju  296  aV. 
jtich  373  ff. 
juck  juck  1767. 
juckern  S.  6.  69. 
julen  283,  6. 
junger  junger  au  418  c. 
jünsen  283,  6. 
juuch  1063. 
juuchhe   1592  b. 

1673. 
juuch  laben  1834. 


juuchen283,1.2.19. 
juuchten  283,19. 

K. 

kababelstroh  1578. 
kacken  1885*. 
bekacken  1096. 
utkacken  1052*. 
kakel  463  ff. 
kakeldüüt  465  V. 
kakeldacksteen462bV. 
kakelbunt  1830. 
kakeln  283,  13. 
kameilen  1604. 1610  f. 

1790. 
kannjees  1692*. 
kappagesack  1659. 
karjickeln  -  karjackeln 

1618  7. 
kark704V.  716.744b. 

1234  ffl 
zekark    1214  V. 

1234*. 
karken  283, 16.  22. 
karnallj  287  c. 
kartoffel:    ketüffel- 

kruut,   tüffelkruut 

1815  f. 
tüffken  1620.  Vgl. 

pölltüfften. 
kassbeeren  1844. 
kätzen  1100*. 
keen  (kien)  1778*. 
kellerlock  1806. 
kiek  kiek  kikerien 

1029. 
kekiek  587*. 
kes'bodder  1478. 
kielholt    669  a.    893. 

922 
kigack  560  bV. 
killgack  1010. 
küdriki  506  ff.  623  V. 
kükrükü,    kükerü 

und  vieles    andere 

1505  ft  1719  f. 


kükirikü  334  b. 
kükerükuür  524  c. 
afkilen,  verkilen  1158. 

1195. 
kilken  283, 16. 
killwitsch  623  V. 
kinnelbier  1550.  1581. 

1666,4.1737.1744. 

1791. 
kinnergeföhl  1622. 
kirrjacken  288, 15. 
kirrwirr  623  V. 
mien  kisselkassel  620. 
kistenkasten    613  V. 

615  e.  1252  V. 
klabutter  1612. 
klacken  1252  V. 
klackerklümpl768aV. 
kläckern  1252  V. 
klaffen  283, 10. 
klamm  334  a. 
klappadiel-klappaduul , 

klappajanzen  1626. 
klappein  1252  V. 
klappertasche  1214*. 
afklarren  792  V. 
klaspern  334  a. 
klatschen  1252  V. 
kleemen  659  bc. 
kleemstaken    1516. 

1546.1648.1666,5. 
kleemstock  1545. 
kleien  427  a.  698V. 
kleister  1106  b. 
kliestern  660. 
kliben  108*. 
klicken  659  a.  661. 
kliffen  283,6. 
klifoot  S.  338. 
de  klingen  1252  V. 
klink  1636.  1666  6. 
stubenklink  1571. 
vgl.  dönss. 
klinkhamerdöör 

1811V. 
klipperklapper615aV. 
klirr  645. 
klirren  637  a. 


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—    492     — 


kloben  103  f. 
klockenträder  1527. 
klorrhack  S.  338. 
de  klöten  490*.  Vgl. 

grootklööt 
kloeternatt  1664. 
klott  1744. 
klugen  1605.  1607. 
klumpfoot  S.  338. 
klung  755. 

klangen  283, 22.  747b. 
klansfoot  S.  338. 
klatschen  1252  V. 
klautdeef  795*. 
halsknaak  1518. 
knäbelboort  1789. 
knacken  (verzehren) 

783. 
knall  cewerall  1660. 
knappern  102  c. 
knarren  283,20.  664. 
kneedeep  759  ff. 
knick  knack  1579. 
knicke  knacke  knuust 

1084b  V. 
die  knick  die  knack 

1887. 
die  knicker  die  knacker 

1889. 
geknicker  geknacker 

1885. 
knipe  knipe  knalle 

1451. 
knipps  1867  a. 
knirre  knarre  knuust 

1084  b. 
knirschen  1252  V. 
die   knitschel    die 

knatschel  1887. 
knitts  knatts   knarr 

637  aV. 
knorrenlock912.1001a. 
knallig  faul  286  d. 
knappen  (holz)  103. 
knarr  an  knaken  752b. 
knarren  283,6. 
knütt  1797. 

knüttelstickenl73*. 


koekengahn  1753. 
kollern  283,14. 
kollschaal  1570.  1640. 

kuschaal  1507. 
konfuse  1623. 
kontrakt  555  V. 
schient   de   koop   em 

düür  1548. 
koppelsleet  vgl.  sleet 
kopphääster  1666,6. 
korporal  485. 
körren  283,  29. 
de   kost    45.   329  V. 

1044  c. 
kot  1054  aV. 
kcetel  712. 
kraaschen,    kraastern 

283, 13. 
kraatschen  283,13. 

16.  24. 
krack  744.  777  b. 
kraken  283,22. 
krapp  803.  806. 
krappein  1252  V. 
krawen  805  b.  1595  c; 

vgl.  800  V. 
kreeken  1252  V. 
krejalken  283,  16. 
krepieren  1866. 
kretz  1134. 
krickelkrumm  1785,3*. 

bodderkringel  1415. 
eierkringel  1407. 
sadenkringell407V. 
zuckerkringel 
1407  V.     1415. 
1421  a. 
Vgl  Bremer  kringel 
oben, 
kröchen  283, 1. 
kröchein  283,  3. 
kröchzen  283, 3.  328. 
n  krömen  711  aV. 
krömels,    krümels 
111b. 
krönnicken  283,  1.  3. 
kroensch  557  b. 


kroochdach  (krugtag) 

369  e  f. 
kroos  1853. 

krösings  1633. 
krückstock  771b. 
krüd'sch  704. 
krüüschen  283,3. 
küchin  1859. 
kuhu  296  aV. 
kukasten,  kukukasten 

1129. 
kokekukeradi  465  V. 
kulengräwer  1527. 
koUdunn  547. 
kullern  283,14.  352. 
külo  905. 
kulpfoot  S.  338. 
is  von  hogen  kumm- 

raf  259*. 
kürassierpierd  869. 
kurieren  117. 
kurr  kurr  303  c 
karren  283, 13.  18. 
dannenküsel  1241*. 
sik  küseln  311c. 
kutschen  V.  1252  V. 
kutt  480*.  523*.  650*. 

leggekutten  523*. 

Vgl.  muddelkutten. 
ktiüm  320,  3*. 
kuwitt  1008*. 
kwirschen  1252  V. 

L. 

ehr  läbenstied  292. 
mien  läbenstiden, 

mien   tiedsläben 

1298  b. 
sienläder   389  *V. 

395  b. 

sienläre  395  bV. 
selärer  nich  389  V. 
mienläder321b.ll51. 
mien  läder  nich,  all 

nnmien  läder  nich, 

all  mien  läwe  nich, 

all   mien   läbdage 

nich  389  V. 


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493     — 


all  dien  läw'1363bV. 

afläben  393.  395  c. 

läwig  369  a. 
lacht  braun  1591  bV. 

lacht   as  'n   schelm 
1666,6.  \ 

landdagen  1235*. 
langholt  795. 
languhr  1463  aV. 
np  lanken  1562. 
läpelstäl  1064. 
läpp  1252  V.  1630. 
utlappen  1611. 
lapump  1634  V. 
larg  615 aV. 
de  leewe  lust  1702  f. 

de  leewe  lange  slirr 
650. 

sien  leewen  wanner 
1516. 
leibweh  486. 
leiken  1252  V. 
lerr  615  aV.  629V. 
lex    1124  V.    1127. 

1129. 
li  li  litt  314  V. 
Ucker  1078  V. 
dat  lidenste  deel  443. 
liekliek  1653. 
lier  (leer)  618. 

Her  1607  f. 

liren  1604. 
likers  987  e. 
linklank,    linkelank, 
likelank,    lieklank 
648. 

link  un  lank  650V. 
lirilie  840  f. 
lirr,  lirr  un  leer,  lirr 

larr  lerr  615. 
liti  Hü  schiet  934  aV. 
litten  1785, 1*. 
loddern  283,6. 
mööt  em  lohnen  296  d. 
loof  un  gras  616. 
lucht  (luft)  182,2*. 
luder  1244  V. 
lüd'räd'  158  a. 


liyeduurshunn    vgl. 

oben, 
lümmel  366  ff.  374  a. 
1063  f.  1084 aV. 
Iümmeln283,2.1064a. 
lumpensnider  1809. 
lustbarkeit  369  a. 
wi  lütten  lud'  554. 
lüttje  801. 877.1245. 

1601.  1780. 
lüttsche  1589. 

M. 

mächtigen  Verb,  trans. 

286c. 
magd  1507. 
mägd  1698*. 
de  mägden  1702. 
de   mägen    1689. 

1698  a.  1800  V. 
mäken     446.    645. 

849.  1553. 
marachen  303  b.  ' 
maratz  303  b. 
mardelhalm    173  a  g. 

193. 
meddelhalm  173  e. 
mark  un  knaken  112. 
marren  283,  4.  6.  7. 
sik   mästen  (mästen) 

1154. 
mätemätemähl819V. 
mauen,  mauken  283, 7. 
maugen    283,  7.  22. 

1709.  1743. 
mausetot  1854  b. 
maussei  690. 
meckern  283,  5. 
med'slüd'  102*. 
meschtiken  (Zwieback) 

377. 
messfaal  1666,6. 
messlock  S.  330  Nr.  23. 
metzer  1370. 
miauen,   miaugen,  mi- 

jauen  283,7. 
in't  middel  337  b. 


mietzen  283,7. 
migen  1197. 
bemigen    1615  a. 

1689. 
vermägen  623  V. 
mirakeln  283, 13. 
mirenmuul  1474  V. 
na  sien   moeg'    214. 

214*. 
moeg'  (magen)  458. 
möllemüle  1474  V. 
mit  mollen  geeten334a. 
mond    S.  403.    1628. 
1746.  1793  ff. 
cöwer    den    nigen 
blanken  maan  1137. 
sünn  un  maan  dee 
platt  di  1494. 
de  maan  dee  schien 
so  hell,  de  wölken 
dee  löpen  so  snell 
1770*. 
mondirung  433  b. 
mordgeschichte  1879. 
morgenbroot  1551. 
afmöten  1346. 
muckern  9.  24.  46. 
muddei  693. 
muddles  679  V. 
muddlers  694. 
muddelk  679  V.  686. 
695.  697. 
vermuddelken  679. 
muri,  murlkens,  mul- 
lings  679  V. 
vermuddelt    689. 

692  V. 
bemuddelte  sceg,699. 
muddelkescBg', 
murkesoBg' ,    mull- 
mullsceg    u.    ä. 
679  V.  680.  688. 
muddelkist  679  V. 
muddelkutten  691*. 
muddelputten  685. 
muddelsäck   679  V. 
muddeltillschen 
679  V. 


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—    494     — 


muffen  283,6. 
muten  un  marren283,7. 
mulimuli  1476  aV. 
Müller  413  a.    1437. 
1839. 
dree  moelen  oewerall 

1666,6. 
windmoel  1508.1545. 
moelenrad    1576. 

1579. 
möllerhuus   1631V. 
moelenbarch,  moelen- 
bäk,   moelenbrook, 
mcelendiek,  moelen- 
muur  vgl.  oben, 
moelenduur    1 147. 
1153. 1164a.  1393a. 
1626.  1671. 
möllenduur    1147. 

1168. 
mcelendoor  1543. 
in  mo3lenduurnll56. 

1226  V. 
moelenbuur  1151. 
möll  1634  V. 
moelenstech   1393  b. 
möllenstech    1437. 

1444. 
möllerstech  1393aV. 
möUenstiel  1195  V. 
das   klappern   der 
mühte   gedeutet 
987  h*. 
mulucken  691. 
mundlich  1552. 
murermamsell  1684. 
Musikanten  110.  443. 

1685  a. 
muulbacks  1092  bV. 
muulmoeler  1466  aV. 
muulschäl  1474. 
mtiürden  121*. 
müüschen  550  a. 

N. 

nachtrachten  1857  f. 
nachtpott  1538.  1676. 


I  nakcemlinge  292. 
nalaat  60. 

nalatels  47. 
naluern  140*. 
näpfen  1759. 
narr  722.  736. 747  aV. 
1252  V.  S.  404. 
narrk  674  c. 
narren  V.  547. 
Vgl.  dunnernarren. 
nasitters  1241. 
nau  417  ff. 
nawern  gähn  1722  bV. 
neddelkohl  615 aV. 
neiken  1768*. 
|  nerig  292. 
netti  1495. 
netzen:   eingenetzt 

1866. 
nicke   nacke    neidi 

1011  c. 
nömen   1. 
nootlidend  S.  404. 
nörksen ,    nörricken , 
nöwwicken283, 1.3. 
innörksen  789*. 
noBtbusch  292.  1838. 
noetschell  1844  V. 
nuddeln  1874  a. 
null  nüllnüün  929  aV. 
nute  (nase)  1476  c. 
nüüdlich    674  c.    698. 
1505.  1535.   1537. 
niedlich  1801. 

(>• 

öch  öch  378  b. 
öd  615  aV. 
ogenmaat  drücht  140e. 
oken  1316. 
örgel  1770*. 
cewerdriben ,    cewer- 

jagen,    oewerladen 

105. 
OBwerlandsch  276*. 


pack  351  bV.  590. 
paken  283, 17.  22. 
pamel  667. 
pamüdiken,pamüüsken 

651. 
pankerott  733.  1238. 
panner  565  e.  567. 
päpersack  1096. 

Vgl    päperbarch 
oben, 
papier  1515.  1608. 

poppieren  huus 
1084  bV. 
päppeln,   päppeln 

1252  V. 
parat  493. 
park  716  V.  1238. 
parken  283, 2.  17.  22. 
half  part  593. 
patschig  S.  335. 
napaugen  104*. 
peek  794 bV. 
perfekt  401. 
perlen  1751. 
peterzill  1552. 
pfui    698  V.    1195  V. 
1213  c. 

pfuü  1018*. 

tu  679  V. 

fufu  296 aV. 

fi  aas  705a. 

pfui  ack  690.  692V. 
705  b. 

pfui  ark  698V.  700. 

fuark  705 aV. 

fujark  704  V. 

pfu  ah  698  V. 

acker  fu  746. 

Vgl.  auch  twi. 
pickein  800  V. 
piep  553. 586c.  1252  V. 
pieplings  233. 
piepsen  283,  25. 
piff  puff  paff  1771* 
pyalken,    pilljalken 
283, 16. 


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-     495     — 


piken  805  a. 
pikerapiek  1*. 
pmgsteni  1252  V. 

pingstharten  1252*. 
pinken  283,  33. 
pisspott  1674. 

pissepott  1677. 
plaasterjunker    vgl. 

oben, 
pladderwark  328  V. 
plärren  283, 4. 
pläsier  896*    1857  f. 

plosier  1859. 
plätten  sik  1433. 1459a. 

1482  ff.  1492. 1494. 
plirr  plurr  623  V. 
plückelsack  952  f. 
napludem  320,  3*. 
plumbump ,    plump 

1054  aV. 
plumps  1610. 
plünn*  1054  a. 
plunt  1052. 
plurrick  977. 
podeut  1054  aV. 
pöllen  707. 
pölltüfften  1119. 
polunt  1052. 
pook  1054  aV. 
pöppel  296  a. 
pöstenakel  1785,3*. 
power  560  c. 

poveretä  349  d. 
prachergoot,   pracher- 

märten ,     pracher- 

wark,  pracherwoor 

349. 

pracherpack  351b. 
pracherhinnrick 

349  b*. 
prahler  1145  V. 
prangen  1859. 
pranger  1857. 
prick  121V. 
prickeln  800  V. 
prijickeln  607. 
priem  1110. 
prrbump  1052*. 


prrbunt  286  d. 
prüünnoora  320,  3*. 
pruuschen  283,  1. 
pruusten210.283,1.7. 
puckern  7.  531. 
puddelsmuddel  681. 
pudelkopp  791. 
pudeln  (pudern)  1801V. 
puff  1078V. 

puff  puff  puff  S.  329 
Nr.  14. 
puff  244  b  d. 
püken  803. 
pükern  320*  Nr.  1. 
pulduuz  1345. 
pulen  744  ff. 
pümmel    gasten 

1147bV. 
pump  1054  aV. 
pupp  244  c. 
puppern  109  f. 
purren,  napurren418ff. 
pus'  612  a. 

püüschen  805  a. 

püüsken  550  d. 

püüsten  805  b. 

püten  550  c. 

Vgl.  püü8chenlicker 
oben, 
putt  441.  480. 
pütt  1205.  1796. 
puttgelütt  994*. 
puuk  1054  a. 
puup  1053  f. 

Q. 

quabbeln  1252  V. 
quabbmuul  S.  338. 
quackeln  283,22. 
quackuck  304  V. 
quark    348  c.    357  f. 

707  V. 
quarken  283,22.  31. 
quarren    283, 7.    31. 

793.  1252  V. 
gequarr  416*. 
quartier  867  a.  1860. 

1878*. 


quaugen ,    quauken 

283, 32. 
queeken  1252  V. 
quick  1294*. 
quick  quack  quurr 

613  V. 
quiek  1252  V 
quiest  vgl.  iest. 
quiet  623  V.    1252  V. 
quietschen  283,3. 
quiken  283, 19. 
quikern  283, 12. 
quinkeleren  283,27. 
quinkeliren  283, 12. 

315*. 
quirken  283,31. 
quirr  631 V. 
quirren283,3.  615  aV. 

631V.  637 aV. 
quitsch  quatsch  quirr 

(quurr)  637a V. 

R. 

up  n  raat  977*. 
raathuus  434a.  1120. 
räche  räche  1054  aV. 
racheln  283,31. 
racken  802.  815. 
rackern  283,  31. 
rackerpack  351a. 
ragen    ragen   rusch 
1760*. 

rägenbagen  1497. 

rägendig  977*. 
raggen  283,31. 
raken  804  b. 
räksleet  vgl.  sleet. 
rall  1590. 
rappeln  1252  V. 
rappstoppel  581. 
rargen  283, 31. 
rasiren  263. 
rasselpack  351  bV. 
rasten  1147bV. 
rätern  283  31. 
ratest  337*. 
ratsch  1252  V. 


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—    496    — 


Rätsel.  Nene ,  im 
ersten  Bande  nicht 
veröffentlichte  Rät- 
sel finden  sich  in 
den  Anmerkungen 
zu  Nr.  112.  129. 
795  und  S.  337. 
S.  408. 

rauröckchen  1818. 

rauschen  1252  V. 

reck  1591  bV. 

regiinent  872. 

reit  (röhr)  812. 

retour  767. 

revier  1859  f. 
dreivier  1857. 
klavier  1858. 

rih  1611. 

ris'  182  d. 
riesholt  103  b. 

keen  rissel  un  zwissel 
615aV. 

röcheln  283,  3.  31. 

rodenkopp  1810  V. 

rodern  311dV. 

röhren  283*. 

rökerkaten  S.  404. 

rolle  rolle  ross    1632. 

roor  615  c  1801V. 

rosenduur,  rosengoorn, 
schneeweis   röse- 
lein,  rosenroot,  fru 
rosenblanken    vgl. 
oben. 

rrr  623  V. 

rüben  V.  1174. 

rucke  die  kuh  296  V. 
1007  a. 
rucke  de  guh,  rucker 
di  guh  1007  aV. 

rüd'  (räude)  510. 

ruUen  1123. 

rummeln  1239. 1690  ff. 
1705. 

runnen  1124  ff.  1221. 

runschen  328. 

ruten  1520. 

rutsch,rut8chenl252V. 


ruuchkopp  791V. 
to  ruum  kamen  694. 

up'n  rumen  173  b. 

rumen  V.  1666, 5. 

S. 

saden  un  braden  1836. 

1839. 
sadenkringel  vgl. 

kringel. 
sachte,    sachting  606. 
sachten  105  aV.  601. 
saff  (saft)  1456  b. 

sapp  1448.  1455  a. 
sagel  1850. 
salaat  207. 
salle  1451. 
samften  kleed  81*. 

sanftrock  vgl.  oben. 
sarp704.  707  V.  708  a. 

710. 
sättgen  1859.  1862. 
Schacht  1187  V. 
schackern,   Schalken 

283, 23. 
Schäfer    173*.    391. 
402  f.  402*.  771  ff. 
1178  V.     1679  V. 
1688. 
kann  keen  scheper 
kuriren  117  c. 
scheperknecht  173*. 
315*. 
scheperdochter 

1785,  5*. 
scheperdiern    1291. 

1785, 4*. 
schepermäkenl  785*. 
scheperdtiürt    vgl. 
oben, 
scheperwief  1785, 1. 
2.  3*. 
pfui,    schäm   di    wat 
1155.    1167.  Vgl. 
utschämen. 
schammbairisch  1506. 
schände  1595. 
scharrjeken  283, 13. 


scharken  283,13.  24. 
scharpskhtig  S.   350. 
scharracken  283,22. 
scharren  283,23. 
scharricken  283,24. 
schateelken  986. 
schäwsch  28. 
scheefbeent  1724. 

scheefhacken  1698*. 
dat  schell  1564. 
in  der  kühlen  schenken 

51. 
scherk  819. 
scherrlink  1803. 
schewitt  schewatt 

schewurr  623  V. 
Schilling  1784. 
schillk  706  b.  967. 
Korl  Schilling  vgl. 
oben, 
schinkendeef  896. 
schinner    795*.   1197. 
1199. 
schinnerknecht 
1140.1164b.ll70ff. 
1223.  1225. 
schinnerbarch    vgL 
oben, 
schirricken  283,15. 
schirrjeken  283, 13. 
schiten:  ik  schiet  ehr 
wat    u.     ä.    987; 
vgl.  1097. 
dat  dat  schitt  1794. 
'n  goden  schittl556a. 
schitig  1084  b. 
schiterie   509.  938. 
minen  schät   109  e. 
schät  623  V.  901a. 
908. 

ollen  schät  915. 
schät  ok  832 
is'n   schät   an   ge- 
lägen 1744. 
schideriet  314  V. 
scheissrumscheiss 

183. 
schietecken  1215. 


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—    497 


schiethuas  1214  ff. 
np'n  schiethopen 

1214V. 
schitenklarrer  n.  a. 
oben. 
bücksenschiterl248. 
Vgl.  rupenschiter 
ii.  a.  oben. 
8ik   beschiten 

1772  a  V. 
dien  beschäten  haus 

1084  bV. 
ntachiten,verschiten, 
wechschiten  623V. 
«chliet    dien   tiet 

1038. 
schnelle  1767. 
schnibelschnabel  1293. 

1294*. 
schnitterling  1629. 
<lat  schorf  275. 
schorfig  S.  329. 
Vgl.  schorfpogg  u.  a. 
oben, 
schötteldook  107*. 
schöttelwief  1527. 
schraastern  283, 24. 
schracheln,  schrakein 
283, 13. 

schraken  283,23. 
«chrapen  283, 24. 
schrarricken  283,24. 
flchreg'  311. 

inneschreg'  311  dV. 
schraat  311  c. 
schrader  311b. 
verschraat  311  dV. 
verschreep  311  dV. 
schrinen  243  c.   243*. 
schachern  488  f.  534  a. 
nppe  schafft  286  a. 
schämen  1666,5. 
schunkeln  334  d. 
«ehalt  564.  877.  1088. 
schultenvadder  — 
schaltenmudder 
(375  a).    435  aV. 
1574.  1745  V. 


scholtenhnas   750. 

1393  c.  1406. 
schalthaas   1825  V. 

1825*. 
schaltendack  1393  b. 
schaltenduar   vgl. 
daar. 
schaltenstech 

1406  V. 
schaltenbrook, 
schultenwaart  vgl. 
oben, 
schünendöör  1605. 
schupp  178. 

utschüppen  1638. 
schapps  100  b. 
scharren  780. 
schark  737.  1004. 
nachtschnrk   vgl. 
oben, 
schütterwoor    1810  V. 
de  schütim  1508. 
dat  schuor    972. 

1147bV. 
schwänzchenstück 

1857. 
de  schwätzigen  wiwer 
672*. 
geschwitzige    ge- 
schwätzige weiber 
672*. 
schwirr  615  a. 
so 'n  sech  158  a. 
seepartie  31  Id. 
seihen  1579. 
seissel  S.  408. 

seiss  310*. 
sichten  1599. 
np  siden  1519. 
rootsiden,  seidenroot 
vgl.  oben, 
siep  871. 
siet  1492. 
sider  1484V. 
in  'n  siden  944  b. 
de  sih  1611. 
sirken  283,26. 
sirschen  1252  V. 


Mecklenb.  Volksüberlieferungen  Bd.  II. 


slackrig  735. 
slah  hierher  512. 
slappen  1276. 
slark  735. 
slarpen  771a. 
slarpjürn,  slarpenarft- 

pahl  n.  a.  S.  338. 
slarricken  283, 22. 
slan  541. 
sleef  1213*. 
sleet  617. 
koppelsleet  767. 
räksleet  794 aV. 
slick  slack  slirr  6 1 5a  V. 
slicke    slacke   slirr 

623  V. 
slickem  an  slackern 

1857  ff. 
sliepsteen  1262. 
slikert  1041. 
slipp  slapp  slirr  642V. 

648  aV. 
de   slipp    de   slarr 

de  slirr  698  V. 
slirr  615  a  V.  623. 
de  slirr  642  V.  648a. 

650.  697. 
slirren  643. 
de  slirz  951. 
de  sliwirr  639. 
slören  1748. 
de  slüs'  1683. 
smacht  777 bV. 
smeren,  besmeren 

1252  V. 
smeerstäwel ,    smier  - 

stäwel  274. 
smeicheln  769. 
smirken  283,15. 
smirren  647. 
smirschen  1252  V. 
sinoken  1553. 
den  smook  1553. 
smuddefutten  679  V. 
smaddelpott  687. 
smuddelthrien679V. 

700. 
smadeltill'  679  V. 

32 


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—    498    — 


VgL  puddelsmuddel 
oben, 
smudellis'  678. 

smudelmaieh  683. 
smurrken  684. 
snabelboort  1785, 1. 

2.  3*. 
mit  einen    langen 
snaken  1668  c. 
snappenlicker  543. 
snappmaug  792. 
snappnäs'  792  V. 
'ne  snarr  649. 
-snaeselwark  328  V. 
snatern,   snattern 

283,16.  17. 
snanzboort  320, 4*. 
snellpost  252  a. 
sneren  1252  V. 
snidermann  1806. 
snipp  snapp  snirr  636. 
snipp  snapp  snurz 
623  V. 
snirr  652. 
de  snirr  641.  648. 
snirredirr  623V. 
snirren   283,2a 
637  aV.  642  V. 
snirrsnarr  623  V. 
snirt  630  V. 
ann  snirt  642  V. 
vor  de  snirt  644. 
snirt   snart  snort 
615  aV. 

snitt  snatt  snirr  623V. 
snitt  snatt  snurr 

623  V. 
snorksen  283, 1. 
snottern  283,16. 
snorren  283,7. 
snnrrerpack    350. 

351  bV.  602. 
snnrtlock  1768*. 
snuuf  nt  1327  b. 
soebenstiern    1316*. 

1787.  S.  408. 
8oldaten8.330Nr.23. 


340  ff.  485.  565d. 

1159  ff. 
soldatenpack  342  b. 
Sonne  1752.  1798  f. 
Vgl.  sünn'rang,  sonn- 

vagel,   sünnenkind 

u.  a.  oben, 
sünnenwäder  1388. 
sünnenschienwäder 

920. 
soot  1838  ff. 
np  den  spaan  1543. 
spaddeln  237  c. 
spalken  1836. 
vier  sparren  182,2*. 
speegelblank  1830V. 
spektakler  492  b. 
aussperren  1756. 1758. 
de  spigaten  334  a. 
spijöken  110. 
spül  1780. 1782. 1857. 
spillmann  1728  V. 
spinnen  (von  der  katze) 

283,7. 
dat  spitt  1323*. 
sikspletten  1487.1496. 
spöken  1132.  1151. 
spöörlings  1512. 
spraakmeister  980. 
poor  sprickel  296  b. 
poor  sprock  296a. 
de  stähler  1145. 
stakelfork  794c. 
staketten  1186  f. 
stangelbeen  1247. 
stangeln  311  d  7. 
da  Mäkelbörger  stank 

vgl.  oben, 
stäwelschacht  274  c. 
Stein,    de  braut  seet 
up'n  breeden  steen 

1553. 
ik  sitt  (hier)  ap  'n 

breeden   steen 

1306  aV.  1825*. 
steist  up  *n  breeden 

steen  u.  ä.  1286  (an 

den  storch);  1306. 


1306*.  1319.1553a* 

(an    den    kukuk) ; 

vgl  auch  1783. 
dien   mudder    sitt 

up  n     (breeden) 

steen    un   weent 

(an  die  Schnecke) 

1381. 
kukuk   am    lichten 

stein  1306  a  V. 
up  'n   gollen   steen 

1267.  1267*.  1290. 
kukuk  up  n  langen 

steen  1318. 
kiwitt  von   balken- 

steen  1784. 
stichelbunt  1785,4*. 

stickelbunt  1785,5*. 
stickelbeerenbusch  60. 

1800  V. 
stiep  1252  V. 
Häuschen  stigiänzchen 

vgl.  oben, 
stinkrig    1839.    1849. 

1852. 
stinkheu  361c 
stinjidden  283,15. 
stockenblind    1571   f. 

1584.1658.1666,6. 
stohlboort  1785. 
stoßkern  (coire)   1785. 
holt  stopp  276  h. 
sali  vor  t  störten  gähn 

554. 
stowen  1545. 

utstöwen  1666,3. 
stöwern  1698. 
stracks  727  aV.  771c. 
scharp  sträk  999. 
strassengehn  (straten- 

gahn)  1552.  1670. 

1754  V.  1759. 1764. 
lass  ihn  streichenl841 .. 
strigeln  105  aV. 
stripp   strapp   strull 


dat't   so   strr   secht 
637  aV. 


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«trollen    313.    321* 

1124V.  1127. 
sik  strtiwen  251. 
Stäben  ut'nhus' 1526. 
stackejjaach  337  c 
geistlich  studieren 

862  b. 
preester   studieren 

862  c. 
stülp  441. 
achteran   stümpern 

402  a. 
sturren  knaken  752  d. 
Stuten  (semmel)  1407V. 

stutenfru  1006. 
uns*  stiff  (seliger)  herr 

1845. 
süll  bier  1666,4. 
still  (schwelle)  1319. 

1666,3. 
sulten  778. 
summen  283,35. 
sumpig  287. 
sund  (gesund)  1052. 
suppig  287. 
surren  283, 36. 
suse  burree  1878*. 
süük  112  a.  771b. 

Büken  112  b. 
suwwicks  696. 
swängel  174. 
swäpstart  1292  a. 
sweissen  587*. 
sweren  1252  V. 
swick    swack    swirr, 

swicke  (de)  swacke 

(de)  swirr  637  aV. 
swick  swack  swurr 

637 aV.  669c. 
beswimen  1507  ff. 
yerswimen    1526. 

1571. 
swipp   swapp    swirr 

623V. 
swipp  swapp  swull 

637  aV. 
swipp  swapp  swurr 

634.  637  aV. 


—    499    — 

swirr  637  aV. 

de  swirr  648 aV. 
swirren  637. 
swirs'  623V. 
swirsen  283,  26. 
swirt   swart   swurt 

623V. 
switsch  switsch  swirr 

637aV. 
switsch    swatsch 

swurr  623  V. 
switsch   swatsch 

swurs'  623  V. 
switt    swatt   swiri' 

637  aV. 
switt  swatt   swurr 

613  V.    623  V. 

637  aV. 
swoor  615  c. 
swurren  637 aV. 
swuttsch  658. 

T. 

tallen  1859. 
tannenbaum  1889*. 
tappen  1745  V. 
tattaratattatt  562  a. 
tattern  283, 16. 
tauf  435  a  V. 
teerbodderbroot 

1066  V. 
teh  has'  1108. 
telgen  1666,6. 
terküen  1195  V. 
termin  holten  (von  den 

krähen)  1235*. 
terplust  320,2*.  676. 
terquiddert,    ter- 

quaddert,  terquirrt 

613V. 
terr  638. 
tersnittert  un  tersnirrt 

613V. 
tick  tick  314V.  467  c. 
tick  tack  turr  613V. 
tidelidelitt  314  V. 
dranktien  vgl.  drank. 


boddertien  vgl. 

bodder. 
tigeln  1699. 
tillföten  1382*. 
ting  tang  1785,3*. 
tinnfatt  1722  bV. 
tirretie  623  V. 
tirricken  283, 15. 
titorototoot  560 bV. 
titt  1174  ff.    1291. 

1785,  1.  2.  4*. 
titte  386  a.  395  a. 
ütti  386  aV. 
de  eentittig  vgl.oben. 
tituliren,  titelirenl3  ff. 

tituleiren  S.  6. 
Tod.  todesangst,  todes- 

macht,   todesnot 

1865. 
Totenbrett  vgl.brett. 
doden  upstahn  laten 

1853. 
Vgl.   dodenbarch 

u.  a.  oben, 
tognirrt  613  V. 
töppel  987. 
toquiddert,  toquaddert, 

toquurt  613  V. 
torren  311a.   1524. 
torunnen  1124  V. 
tottern  283,16. 
trappeln  1252  V. 
trarabumdide    1878  b. 
trellen  1698  aV. 
tridelidee#857aV. 
tripp  trapp  1850. 
troddeln  1698  aV. 
tropf  1714  V. 
tröppeln  1252  V. 
trudel  de  weit  1878*. 
trudeln  1090. 
trompeten  283,2. 
tründeln  1679  V. 
trtinneln  770. 
tschalken ,   tscharken, 

tschitscharken 

283,23. 
tubben  1147bV. 

32* 


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—     500     — 


tuck  467  b. 
tummeln  1857  f. 
tönen  927. 

turren,  turken  283,18. 
tuten  283, 2.  35. 
tüten  283,  35. 
tuut  1054  e. 
tüüt  1792. 
twäl  1841. 
twi  679  V. 
twiddeln  283, 12. 
twiern,  tweern  V.1770. 
twinkeleren  283,  27. 
tz  400. 

U. 

uf  wuf  296  d. 
umhaschen  1859. 
umstülpen  194  c  V. 
ungeritten ,    unge  - 
schritten  1850. 
ungescheit  1863. 
unnod1  119  a. 
üren  (die  butter)  1569. 
utlirren  629  V. 
uüuden  531. 
utpissen  276*. 
ut^chämen  491. 
utwringen  107. 

V. 

vadder  stahn(gevatter) 

1666,7. 
valleri   vallera    valle- 
ritzensteen  1553  a. 
veehwark  337  b. 
vesperbroot  1340*. 

vespermahl  1781. 
verdwass  320,4*.  794a. 
sik  verfiren  674  f. 

verferen  674  a. 

verfarren  674  b. 
verfliddert  verfladdert 

verflirrt  613  V. 
verfluchtig  1878*. 

vgl.  aas. 


verändert   un   ver- 

schutert  613  V. 
verfräten  623  V. 
ledderverfupper  374  a. 
verheert  un  verzehrt 

613  V. 
verhickert    verzickert 

un  verzehrt  613V. 
verhöddt  301  b. 
verklickert    ver- 

klackert  verterrt 

613  V. 
verklippert   ver  - 

klappert  un  ver- 

tehrt  613  V. 
verklirrt  un  verklarrt 

613  V. 
verklitscht  613  V. 
verklitschert  un  ver- 

klatschert  613V. 
verknickert   un   ver- 

knackert  613  V. 
verknittelt  692  V. 
verknirrt  629  V. 
verknittert  un  ver- 
knattert 613  V. 
verkrietzt    un    ver- 

kraatzt  613  V. 
verlattert  un  verdorben 

613  V. 
verlippert    un    ver- 
läppert 613  V. 
mit  verlööf  152. 
verpickt  verpackt  ver- 

purrt  625. 
verpirrert   verparrert 

verpurrt  613  V. 

verquickelt   ver- 

quackelt  verquirrt 

613  V. 
verquickert   un   ver- 

querrt  613  V. 
verquickt  613  V. 
verquiddert  un  ver- 

quaddert  627  V. 
verquiestert  un   ver- 

quos't  613  V. 


verquirrert  un  ver- 

quarrert  613  V. 
verquirrt  un  verquarrt 

627. 
verquietscht  613  7. 
verquietzt  613  V. 
verquis't  un  verquas't 

613  V. 
verquisst  un  verques't 

613  V. 
verquitscht  un  ver- 
quas't 613V. 
verschüren  80. 
versehn  1265. 
verslickslacksliert  613. 

614a. 
verslickert  un  ver- 

slackert  613  V. 
verslickert  un  verslirrt 

un  verslarrt  613V. 
verslickert  verslackert 

verslurrt  (vertirrt) 

613V. 
versliddert  versladdert 

verslungen  630  V. 
versliddert  un  verslarrt 

613  V. 
verslippt  verslappt  ver- 
slirrt 614  b. 
verslirrickt  ver- 

8larrickt  un  ver- 

slerrt  613  V. 
verslirrert  un  verslurrt 

629  V. 
versluckt  verslickt  ver- 

sUert  613  V. 
versmaden  716  V. 

1714  V. 
versmoort    un    ver- 

smeeii;  613  V. 
versnäden  un  vertiert 

613  V. 
versnarrt  61ä  V. 
versnickert    ver- 

snackert   vertiert 

613  V. 
versniddert  versnad- 
dertunvertehrt613V. 


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-     501 


versnippelt  un  ver- 

snappelt  613  V. 
verspiilt613V. 
vers  wirrt  un  verswar  rt 

627  V. 
verswirrt   verswarrt 

verswunnen  613V. 
verterrt613V.  629V. 
vertiden  943. 
vertirrt  613  V.  629V. 
vertüdern  1836. 
verwahre  mich  323. 
Verwalter  258.  727  ff. 

930. 
verwickelt  un  verwirrt 

613V. 
verwiren  1347. 
verwüüst't  613  V. 
verzehrt  un   vertarrt 

613  V. 
verzerrt  613  V. 
verzickelt   un   ver- 

zeckelt  un  verzerrt 

613  V. 
verzickert  verzackert 

verzirrt  613  V. 
verzillt  613  V. 
verzirrt  613  V.  627  V. 
verzirrt  un  vertirrt 

613  V. 
verzirst  613  V. 
verzittert  un  verzehrt 

613  V. 
verzwickert   ver- 

zwackert  verzehrt 

613  V. 
verzwitscherwitscher- 

witscht  628. 
verzwittert    ver- 

zwuttert  verzwirrt 

613  V. 
vyolen  1668  h. 
Viktoria  1859  f. 
vcegeln  182,6*. 
vögeln  1803*. 
vörgäten  623  V. 
vörlang  257.  796  V. 
verlang  796  V. 


verlangs  320,4*. 
Vorlesung  369  bV. 
vullup    329  V.    704. 
723. 

W. 

wacht  1297. 
speckwäd'  1017*. 
wadder  (wieder)  116a. 
wäk   (woche)   vgl. 

oben, 
wälig  286  aV. 

wälig  bier  1568. 
sett't  ßik  up'n  halben 
wagen  1613  ff. 
de  rode  wagen,  de 
gollen  wagen,   de 
blanken,     blagen, 
Witten  wagen,   de 
roden    kutschen 
vgl.  oben, 
de  oornwag*  1252V. 
rullwagen    1615  b. 

1627. 
Ieichenwagenl874ff. 
kuurwagen  1617. 
fittelwagen  1679  V. 
pipenwagen  1618V. 
wagengleis'    1673. 
1778. 
rümmerwanken  79. 
utwanken  613  V. 
wappeln  1252  V. 
wassroot  vgl.  oben, 
wasten  1151. 
waterlock    S.  330 

Nr.  23. 
watermetz  1133. 
watersteller  1839. 
wauf  435  b. 
waufen  283, 6. 
waur  1147  b.  1165. 
weck  (semmel)   1289. 
weddbahn  lopen  172. 
gollen  weeg',    isern 
weeg',  isern  glönig 
weeg*  121. 


weiberlos  1762*. 
weiden  (jäten)  1801. 
weihern  557  a. 
weenen  vgl.  bloot. 
weenwech  1428. 
well  1857. 
geit  de  weit  to  grunn 

1124  V.  1134. 
trudel  de  weit  vgl. 

trudel. 
wetsch  613  V. 
bi    de     Wickel     160. 

311c. 
wickelband  1614. 
Wicken  1165.  1191. 
wide  wide  witt  314V. 

623  V.  939.   1878. 
widen  V.  650  V. 
wigen  1552. 
ihren  un  wihren  S.  5. 
sausen  des  Ostwindes 

gedeutet  1058*. 
windhalm  173  c. 
winn  1595  a. 
winnen  1770*. 
abgewonnen  1595a*. 
winseln  283,6. 
wippwupp-wappwupp 

1697. 
wite  wite  899. 
'n  Witten  (münze) 

706  aV. 
wocken  1606. 

wucken  1605. 
wohren  64  f.  262. 
wörgen  631. 
wrack  922  a. 
wrangen  237  b. 
wratt  952  g.  1455. 
wrenschen,  wrensken 

283, 1. 
wrickei  wrackel   650. 
di  wrickei  di  wrackel 

di  wrie  623  V. 
wrickei  wrcegel 

650*. 
wrickeln  254. 650V. 

650*. 


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503    — 


wricken  650*. 
wrigeln  650*. 
bäten  wriwweln,  bäten 

wrawweln  650*. 
wrcegeln  650  V. 
wracken  1608. 
waffen  283, 6. 
wnnd  Adj.  1864. 
Wunderdinge  1592. 

verwunnerung  1582. 
1591. 

wannen  V.  1147 bV. 
wanner    Adj.    1604 ; 
vgl.  1514. 
wannig  1508. 
wunnerlich    1609. 
1801 V. 
wappeln  8. 
wattsch  S.  338. 


Z. 

zabbern  283,6. 
zackerloot  354.  567  b. 

569. 
gott   zapperdiloot, 

kotz  zackerment 

vgl.  oben. 

dat  zapperment  591. 
zaffen  283, 6. 
zapp  1454.  1456  c. 
zappeln  1252  V. 
zars'  709. 
zauern,    zanken, 

zaustem  283,6. 
zawweln,   zawwern 

283,  6. 
zerknirscht  613  V. 
zerknittert   un   zer- 

kniiTt  626  V. 
zesen  283, 16.  30. 
Zickzack  1036.  1354. 

1850. 


zick  zack  zurg*  637aV 
ziet  623  V. 
zipp  615  aV. 
zirken  283, 25.  33.  34. 
zirp  692  V. 
zirpen  283, 12.  33. 
zirr  615  aV.    623V. 

630V. 
zirren  283, 15. 
zirrn  656  a. 
zirricken  283,  33. 
zirsen  283,  16. 
zirechen  1252  V. 
zissen  283, 16.  30. 
ziwe  ziwe  zagen 

1783  b. 
zuckerdos*  612  c. 
zwern  656  b. 
zwickzwack  1292  b. 
zwillich  1030. 
zwissel  vgl.  rissel. 


*$& 


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Verwunderungslied. 


Langsam. 


(Nr.  1572.) 


i 


n=k  i    J    J    £3 


-^j-4-a 


Ik  weet   en    leed,  dat  niemand  weet,  dat  lihrt  mien  broder 
he  süll    dat  pierd  den  toom  üm-dohn,  dat  slööch  em    vor  den 


^i 


3^E5EE2 


& 


zstz 


-19- 


konn  1    ^e    ^^  dor-mit  na  Franken  riden,  dor  ^eir  ntimms  in, 


prjrr-r+-^f==f*i^^^ 


aß    en     oll    fru,    dee  bod-der,    \ 
de  bund  dee  lickt  dat  schot-tel,     J 


de    fle  -  dermuus  dee 


i 


s 


3=3: 


£=*=g 


T=3: 


*=r*z 


-* *- 


fag't  dat  buus  bet  up  de  grote   sehüün-däl,  dor  döscbten  poor  ka- 


^^=jr3=£rTTi  j  j  j^^ 


pünen,  dee  döschten  dor  goot  ha-wer-kaff,  dor  brug'-ten  se  goot 


toi-ü=±=i 


3= 


^5^_ 


-# «• 


beir  af,  dat  beir  fang  an     to  brusen,  dree  bar  -  gen    oe  -  wer'n 


&k 


i^rtfcrr'^Jf^-rgj:  j  J  jpg 


r 


j 


husen,      a  -  re  -  buur  in't  nest,    ver-drünk  in    all  den  gest, 


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—     504    — 


3- 


fefel^gi*^ 


otzzäzz 


kreih  up'n     tuun,    ver-sööp  in    all  den  schuum,  va-gel    up'n 


m 


g^s 


-ö- 


dürni  -  ssen  -  klink,     de     oll     fru    weir     sto  -  cken  -  blind. 


Der  Kukuk  ist  ein  braver  Mann. 

(Nr.  1764). 


Ep= 


i-^-»-l-» 


^ 


fr »c- 


4— V-=P' 


j?=3^ 


^ 


-* — ^ 


Der   Ku  -  kuk    ist   ein    bra  -  ver  Mann,  zum  di  -  wel  di  -  wel 

V  r       h.        h.        ff        fc 

*        •       »       # 

Vf_^       C        P      _r      _p 

9            m      . 

•          P 

-fe— *•— »— * — *- 

j*        l>        L>        l> 

U            P      ■ 

p         J 

r           V       .   w           W 

^         y   - 

y            • 

*> 

p 

r 

di  -  wel    di  -  wel   dipp  dipp  dipp,  er   schafft  sich  zwölf  junge 


^mp^nüssm 


Frauensleut'  an,  zum  di  -  wel  di-  wel  di  -  wel  di  -  wel  dipp  dipp  dipp. 


Eberhardt'sche  Hof-  und  Raths-Buchdruckerei  in  Wismar. 


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