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Full text of "M. Georg Wolfgang Panzers ... Annalen der ältern deutschen litteratur .."

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17 or AH 
Zins 5 





M. Georg Wolfgang Panzers, 


Schaffers an der Hauptpfarrkirche zu St. Sebald in Nuͤrnberg 


Annalen: 


deutſchen Litteratur 


Anzeige und Befhreibung -. 
berjenigen Bücher 


welche von Erfindung der Buchdruderfunft bis MDXX. 
in deutſcher Sprache gebruckt worden find. — 





| Nuͤrnberg, 
bey Ernſt Chriſtoph Grattenauer, 
1788. 


— 


.. 


Deutſchlands 





großem | 
RKiürfe I, 
098 und Herrn 
— . 
Ar SArcnalan Ar ln 
I Hrchen ante ls Ir 
Erden 23 ZI g t N, 
* — uͤrtemberg und Teck 
9 
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Iran, HZ U Rama. 
Not Lomeusn ee dem Berfaffee 
Le ‘ OEM Vernede) u 


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Deutfhlandd 
| großem | 
Fuͤrſten, 
Dem 
Durchlauchtigſten Herzog und Herrn 
Herren 


Kıarlen g 27 


glorwuͤrdigſt regierenden Herzog zu Wuͤrtemberg und Teck 
u. a. m. 


unterthaͤnigſt zugeeignet 


vor | 
dem Verfaſſer 


* 
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m. naher ee ei nn td — Ba eh 
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nen = u .r , a 1 ® 


— — 








Bot bericht. 


Sur deutſchen Maittaire zu haben, war Jängft der gerechte Wunſch 
aller Freunde der ditern Literatur. Denn, Daß Maittaire in feinen 
. bekannten typographiſchen Annalen, in Rüdficht der, in unfrer Mutterfprache, 
von Erfindung der Buchdruderfunft an, gedruckten Bücher, wenig, eigentlich 
aber, wenn nur bios Die Nrenge der, noch aus dem funfzehenten Jahrhunderte 
vorhandenen deutſchen Buͤcher in Anſchlag gebracht wird, gar nichts geleiſtet | 
Babe, ift wohl ganz unläugbor. Und doch verdienten es diefelben eben fo wohl, 
als andere, wenn gleich nicht allezeit ihres innern Werthes wegen, doch zur Ehre 
unfers Vaterlandes, auch zur Erleichterung der ueberſicht der deutſchen Littera⸗ 
tur in ienem Zeitraum, mit Fleiß aufgeſucht und ordentlich zuſammengeſtellt zu 
werben. Wuͤrdige Männer dachten daher immer darauf, der Litteratur, dieſen, 
gewis nicht ganz unmwichtigen Dienft zu leiften. Hin und wieder find auch wirklich 


einige Beytraͤge dazu geliefert worden; im ganzen aber blieb Diefe Küche noch im⸗ 
mer offen. | 2 


23 Schon 


| Vorbericht. 

Schon vor einem Jahre wagte ich es, ein Werk von dieſer Art, welches 
eine, zwar kurze, doch hinlaͤngliche Beſchreibung aller, von Anfang der Buchdru⸗ 
ckerkunſt bis 1520, in deutſcher Sprache gedruckten Buͤcher enthalten ſollte, anzu⸗ 
kuͤndigen. Der Beyfall, womit verſchiedene angeſehene Gelehrte dieſe Unter⸗ 
nehmung beehrten, übertraf beynahe alle meine Erwartung, und ermunterte mich, 
alte Hinderniſſe ſtandhaft zu überwinden. Allein eben dieſes guͤnſtige Vorurtheil, 
daß meine Kraͤfte einem ſolchem Werke angemeſſen ſeyn moͤchten, iſt Urſache, daß 
ich das nun vollendete Werk, nicht, ohne eine gewiße Furcht zu empfinden, dem Pu⸗ 
blikum uͤbergebe. Immer iſt eine zu große Erwartung, fuͤr den Schriftſteller, ſo wie 
fuͤr ieden andern, gefaͤhrlich. Insgemein iſt alsdann dasienige, was er geleiſtet 
hat, ſollte es gleich nicht wenig ſeyn — Doch zu wenig. Vielleicht waͤre aber 
dieſe Furcht noch groͤßer, wenn ich nicht uͤberzeugt wäre, dag Die competenten 
Vichter, auch zugleich die billigſten ſind. 


Sonder Einrichtung des Werkes ſelbſt, werde ich nicht noͤthig haben 
etwas zu fagen. Doch dieſes muß ich erinnern, DaB ich nicht leicht etwas aufges 
nommen habe, das ich nicht ſelbſt vor Augen gehabt oder aus ſichern Nachrichten 
gekannt habe. Aeußerſt mistrauiſch gegen die meiſten Verzeichniße von Biblio⸗ 
theken, uͤbergieng ich lieber manches, als daß ich mich der Gefahr ausſezen wollte, 
die Fehler derſelben weiter zu verbreiten. Ein Fall, der eben nicht felten iſt! 


Die 


| Ä Vorbericht. 

"Die Titel der Bücher babe ich, fo genau ald möglich, und, die am Ende be⸗ 
ſindlichen Anzeigen, meiſtens vollſtaͤndig angeführt. Bey litterariſchen Rotizen 
bin ich nur da etwas ausfuͤhrlicher geweſen, wo bey den angezeigten Buͤchern eine 
Berichtigung, oder eine genauere Beſchreibung noͤthig zu ſeyn ſchien; ben ſolchen 
hingegen, bie ſchon anderwaͤrts hinlaͤnglich befchrieben waren, ließ ich es Dep einer 
Hinweifung auf die beiten Quellen beenden. Wenn man, beſonders in den leztern 
Jahren, einige Schriften, z. B- Luthers u. a. vermiffen wird, fo muß ich fagen, 
daß ich ſolche geflißentlich uͤbergangen habe, weil dieſelben zu einem Felde gehoͤren, 
das ich andern zur Bearbeitung uͤberlaſſen muß. Auf Vollſtaͤndigkeit bey dem er⸗ 
gen Verſuc, Auſpruch zu machen, wäre litterariſcher Stolz, von dem ich weit | 
entfernet bin. Ich erwarte bielmehr manche Zuſaͤtze und Berbeferungen, um die 
ich auch, alle Kenner und Beſizer folder Schäze, auf das angelegentlichie 
erſuche. | 


Noch muß ich des Dankes nicht vergeſſen, den ich berfchiedenen würdigen 
Maͤnnern ſchuldig bin, die mich geneigteſt unterſtuͤtzet haben. Ihre verehrlichen 
Namen wird man meiſtens in dem Werke ſelbit antreffen, da ich ſtatt unnoͤthiger 
Eaten, faſt durchgehends, die Bibliotheken, wo ich die Buͤcher antraf, anzeig⸗ 
fe. Doch muß ich vorzüglich, die, über alles Lob erhabene Bereitwilligkeit, des 
fider vor kurzem verewigten Herrn Profanzler Feuerle ins, und unſers ver⸗ 
dienſtvollen Herrn Profeſſor Schwarzens in Altorf dankbar ruͤhmen, mit der 


de 








- Vorbericht. 
fie mir ihre, an folhen Schäzen fo reichen Heiligthuͤmer Öfteren. Auch habe i 
meinent wieliährigen Freund, dem Herrn Geheimen Rath Zapf zu Augfbur 
auffer dem, was ich aus deſſen Augfpurger Buhdrudergefhichte lern 
Konnte, manche fehäsbare Notizen aus Klofterbibliothefen zu danken. Eigene € 
fahrung hat mich alfo beichret, daß die Klagen über Mangel der Unterſtuͤtzu 
nicht allezeit gerecht find. Man darf oft nur wollen — 


Daß endlich Diefe Annalen, als ein eigened, von den typograph 
(den Annalen des Maittaire unabhängiges Werk anzufehen ſind, Darf i 


wohl nicht beweiſen. Doch hoffe ich, daß ſie dem Werke des Britten, wenn | 


demſelben, als Supplement, 4 an die Seite get werden, Feine Shane bein 


„td, et 


gen ſollen. 


Geſchrieben Nuͤrnberg den 3 Merz 
27.8 8. ; .-.. * .. 





Annalen 


der altern deutſchen 


R itteratur, 


worinn 
Diejenigen Buͤcher, 
welche 
von Erfindung der Buchdruckerkunſt bis 1520 


in 


deutſcher Sprache 


gedruckt worden ſind, 





angezeigt und beſchrieben werden. 


Panzers Annalen. A 





‚ Ohne Anzeige des Druckjahrs. 


1.) Hie hebet fid) an von dem entkrift genommen vnd geßogen aus vil 
puchern wy und von wen er geporn foll werden u. ſ. w. Kl. Folio. 


‘ir 2 Werkgen gehoͤret unter die alteften und erften Denkmäler der Buchdruckerkunſt. Daffelbe ber 
ſtehet eigentlich aus neun und dreyßig Holstafeln, von denen die meiften in zwey Theile getbeilt find und 
zwo Vorftellungen enthalten. Ueber einer jeden von diefen Borftellungen flehet eine deutſche Erklärung, 
weswegen ich ſolches auch unter die Claße der Alteften deutfchen Bücher zu rechnen, befugt zu ſeyn 
glaube. An dem Merkw. Wien &. 113 ift daffelbe zuerft, aus einem Exemplar in der Bibliothek des 
©rafen von Pertüfati bekannt gemacht worden. Herr von Seinedten fand nachher noch drey Exem⸗ 
plare, eines in der Bibliothek des Biſchoffs zu Paſſau, eines in der Herzoglich Gothaifchen mit der 
Jahrzahl 1472 und noch eines in der Stadtbibliothek zu Srankfurt am Mayn. Dadurch fah er fih in 
den Stand gefeget, nähere und fichere Nachrichten von den Werke zu geben, und die Anzahl der bieher 
befannt gewordenen Ausgaben des XV. Jahrhunderts feftzufegen, welches in feiner Idee generale p. 384 
fq. gefchehen iſt. , 


Die etfte, ober Driginalausgabe beftehet aus 39 Blättern; jedes derſelben iſt nur auf einer Seite 
mit dem Reiber abgedruckt worden. Die Kiguren verratben zwar einen gotbifchen Geſchmack, fie find 
aber doch mit Verſtand gezeichnet und feiner, als gewöhnlich ausgearbeitet. Die erfte Eeite des erften 

Blats ift leer, auf der zweyten Seite ftehet eine kurze Vorrede, die 32 Zeilen lang ift, und mit obigen 
Worten: Sie beber fi an von dem entkrift 2c. anfangt. Die zweyte Tafel ift nicht abgerheilt, 
und hat die Ueberfchrifts Sye ſitzet des Endtkriſt Vater vnd wirbet vmb feyn leybliche tochter 
in vppikeyt 2c. Die dritte iſt in zwey Theile getbeilt, und fo die folgenden. Von der ſechſten iſt in 
dem Merkwürdigen Wien, und in des Heren von Seinecken Idee generale n. ı5. ein Nachſtich anzus 
treffen. Die beyden legten Tafeln, die 38. und 39. enthalten nichts, al8 einen deutfchen Zert. Die 
erfte fängt mit den Worten an: Als vil puͤcher fagen vnd ſunderlich das push compendium 
theoloie ıc. Die zweyte ſchließt mit einem Gebet, und den Worten: vnd die fyben pfalmen di im 
latynn. amen. 


Die zwepte, fo fich in der Hergoglich Gothaifchen Bibliothek befindet, iſt zwar von einem andern 
Formſchneider verfertiget worden, enthalt aber die nemlichen Vorftellungen, die erfte ausgenommen, 
wo des Entkriſts Nater, um feine leibliche Tochter wirbt, welche der neue. Herauggeber weggelaßen 
bat. Diefe Ausgabe fängt ebenfalls mit den Worten an: Sie beber fi) an von dem entfrift ge: 
nommen un. f. m. Am Ente diefed Terteg fagt der Herausgeber: Der jungbannß priffmeler hat 
das puch zu nürenberg 1742. — ob, gefchnitten? oder gezeichnet? oder gedruckt? wird nicht ges 
ſagt. Es ift aber, wie die vorhergehende Ausgabe, nur auf einer Seite mit dem Reiber gebrudt, und 
ift 39. Blätter ſtark, die nur eine einzige Lage ausmachen, dergeftalt daß die erfte Vorftellung mit der 
38ſten, die 37ſte mit der zweyten u. fe m. gedruckt worden ifl. Die Ordnung der Vorftellungen ift von 
der in der erften Ausgabe verfchieden. An dem Rand eines jeden Blatd ift ein Buchflabe, der anzeigt, 
wie die Blatter auf einander folgen ſollen. 


A 2 In 





Tu pn 


an - 





4. 2.2.2002. Pine Anzeige des Duduhet. . - 


An der dritten Aae⸗abe, mike dic Stadtbibliotbek zu Frankfurt beſitzet, it der Text und d 
Erkicturʒ ter TVerũcCunzen mu aeacscam Buchſtaben, auf Lectes Seiten, und mut der Preße d 
Mruttmersen. Di: Dorketungen ſind die nen! ichen, dech bat der Kuünſtlet Die Figuren anders 
zeichet, As ve ın den vorbergehenden Originalen angetreten werden. 


In der Kelre werden mir nech eine Erfurter Augaabe von 1516. in 4. anzeigen. Herr Fri 
® Amone ın Fall, trier den Deren von Murr /E. deſen Journal zur Kunſtgeſchichte Th. 
S. 3. u. 1.5 ene sudfüicnide Blcichttiburg dieſet erizcdacbien Ausgabe matatietilt bat, bemerk: b 
cr Eciegenbeit, wider Deren vrn Heinccken, dat das ia Sen Ertkriſt angeführte Comzendiam the 
= ziae kein anderes Im, ci? das Comperdium tbeo.cgicae veritstis des Hugenis Argertireni 
S:cner vermutbet er, 25 der Entkriſt urſpruͤnglich latcinıtb geſchricben fen; wenigſtens bat er anf? 
Ffir Fılkesihet eine Dantirift gerunden, Die den Titel bat: deicriztio cuiusdam Sapieztis de A 
tichriiti nativitate vei fa ẽtate, und die mit dena deutſchen Entkriſt uͤbereinkonmt. 


Schon aus tem Titel farn man auf den Innhale dieſes Werkgens fliehen, welcher auch ne 
etroas augfürrliher auf dem Titel der gleich felzenden Strasburget Ausgabe angezeigt woorden iſt. 


2.) Buͤchlin von des Endte Chriſts Leben vnd Regierung durch vers 
hengniũñ Goctes, wie er die Welt tuth verkeren mic ſeyner falſchen 
Lere vnd Rat des Teufels, auch wie darnach die zween Propheten 
Enoch vnd Helyas die Chriſtenheit wieder bekeren mit predigen den 

Chriſten Glauben. Vnd zum lezten von den ro Zeichen die To ges 
fhehen vorm Juͤngſten Tage durdy Gottes verbengnuß. Gedruckt 
zu Straßburg von Mathed Hupfuff. In Quart. 


Ich feße dieſe Ausgabe, die keine Anzeige der Zeit des Druckes bat, gleich nach der eben beſchr 
benen alteiten ichs Merkyene. Hupfuff fing gu Ende des funfzebenden Jabrbunderts zu drucken aı 
and in dieſes Zeitaiter geboret au Dicke Aufgabe. In Anichung der inneren Einrichtung, der Ko 
fehritte und ter bengefuͤgten Erklären, wird fie mit der unter dem Jabre 1516. angezeigten, und 
Herta von Murrs Jeurnal B. 5. S. 2. u. f. ausführlich befchrichenen Erfurter Ausgabe uͤbereinſti 
men. Sie beſaß ehcbin Uffenbach. S. deiſen Catalog. P. II. Ap. p. 71. 


3.) Ars moriendi. Die Kunſt zu ſterben. Am Ende: Ludwig ze 
Vim. In Folio. 


Da Kerr von Heineden i:=:$l in ſciner Nachricht von Rünftlern Tb. 2. S. 250. u f. als 
der Idee z:ner2:e p. 299. u. f. von den verfihiedenen Ausgaben dieſes Buchs febr ausfübrlich geba 
delt, und tie ibm befanns gewordenen Eremplare fehr genau beſchrieben bat, fo waͤre es wohl uͤbe 
flskız, menn mir ung meitläuftig dabey aufbalten wollten. Wir bemerken alſo nur dag vornebniſt 
Urſoruͤnzlich it dieſes Buch latciniſch geſchrieben und ift eigentlich alg ein Unterricht sur Vorbereitul 
aut den Ted anzufehen. Die Hauptſache machen 11. Holzichnitte aus, welche einen Sterbenden, tbei 
srr:t miandericn Verſuchungen, tbeil& aber nıit allerley Arten des Troſtes unterſtuͤtzet vorſtellen. B 
einiz jisen von dieſen Vorſte Aungen, findet man eine kurze Erklaͤrung, oder Anwendung. Der: 

ſtet 


Ss 


. | Ohne Anzeige des Druckjahrs. $ 


ſtehet eine kurze Vorrede. Die gegenwärtige Ausgabe, Die fich dadurch von ben übrigen unterfchets 
Det, daß ſowohl der Tert, als die auf den Holztafeln ftebenden Worte, deutſch find, wird in dem 
merkwuͤrdigen Wien €. 113. u. f. angeführt. Sie beftebet aus 24. zufammen geleimten Blättern, | 
mit gegen tiber zur rechten ftehenden Kiguren in Holz geſchnitten. Wie es fcheint, fo iſt die Borrede - 
sticht dabey. Denn das erfte Blat enthalt die Erklärung des erften Holsfchnitts, welche in gedachten 
Buche ganz abgedrudt worden if. ie hat die Ueberfchrift: Verſuchung des tüfels in dem gelo: 
ben. Herr von Zeinecken gab ſich alle Mühe, auf die Epur zu kommen, wer wohl der anı Ende 
ſtehende Ludwig ze Dim feyn möchte. Es war aber nicht moͤglich etwas gewißes von ihm zu 
erfahren. 


Ben diefer Gelegenheit wollen wir noch ein paar Ausgaben mit dem lateinifchen Text anführen, 


bie Here von Zeinecken nicht kannte. Die erfte gehoͤret mit unter die alteften. ie hat keine Anzeige 


weder des Jahres, noch des Druders, auch kein Titelblat. Auf der erften Eeite des erſten Blats 
fleht oben mit gothifchen Buchftaben, Ars moriendi. Unmittelbar darauf fängt die Borrede an, die fich 
in der Mitte der erften Columne, auf der zweyten Seite des erften Blats endiget, worauf fogleich die 
Erklärung der erften Kigur folget. Auf der erften Seite des zweyten Blats ftehet die erfte Figur mit 
$ac ficut pagani, und fo folgt auf der Ruͤckſeite diefes Holzſchnittes der Tert zur zweyten Kigur, welche 
auf der erften Seite des dritten Blats ſtehet. Mur die ste und Ste Kigur ſtehen auf einem Blat, 
nemlich auf der erften und zweyten Seite des 6ten Blats. Zu Ende ftehet: Et tantü de arte moriendi. 
Der Tert ift durchgehends mit gefpaltenen Columnen gedrudt. Das ganze beträgt 12. BI. in Kolio. 
Die legte Seite ift leer. Ich befige diefe Ausgabe ſelbſt. Die zweyte Ausgabe ifting. Sie hat den 
Titel: Ars moriendi ex Variis fententiis colletta cum Figuris ad reliftendum in mortis agone dyabo- 


Jice fuggeftioni valens cuilibet Chriftifideli vtilis ac multum neceffaria. Unter diefem Titel ftebet ein 


Holzſchnitt, der einen Sterbenden vorftellet, vor deffen Bett ein Geiftlicher und ein Arzt ſtehen, mit 
einem teutfchen Zettel, worauf ftehet: Derfebung eines menfchen ze. Diefer Holsfchnitt ift auch auf 


der Nückfeite des Titelblats befindlih. Dann folgen die 11. Kiguren mit dem gewöhnlichen Tert. 


Zu Ende deflelben ftcht Impreffum in ciuitate Landefutenfs Ducali: in officina dfii JoAnis Weyflen- 
burger. Anno falutis. 1514. Auf der erften Seite des Icgten Blats ſtehet noch ein Holzſchnitt, der 
sinen Engel mit dem Schmwerdt und mit einer Wage vorftellt. Iſt 14. DL ſtark. 


4.) Die kunſt Ciromantia. Am Ende: jorg fchapff zu augſpurg. 
In kl. Folio. | 

Auch dieſe Eeitenheit bat Herr von Seinecken in feinen Nachrichten Th. 2. &. 238. u. f. und in 

der Idee generale p. 479 ſqq. auf dag genauefte befchrieben, welches auch nenerlih von Herrn Be; 

meiner in feinen Nachrichten &. ı. u. f. gefchehen ift. Ich merde alfo, um dag bereits befannte 

nicht zu wiederholen, nur dag mwichtigfte berühren. Es enthält dieſes Werfgen 25. oder wenn man 


- dag erſte und zwote Blat, welche nur auf einer Seite Abdruͤcke haben, für eines zahlet, zufammens 


geklebte 24 Blätter. Auf der erften Seite des erften Blatt ftehet obiger Titel. Herr von Seineden 
bat folchen der Idee generale &c, n. 27. a. in einem Holsfchnitt beyfügen laſſen. Auf der Nückfeite des 


zweyten Blats ſtehet erftlich folgende Anzeige: Das nachgefehriben buch von der hannd haͤtt zu 


teutſch geinacht Doctor Sartlieb durch bett vnd beifung der durchleichtigen hochgebornen 


Fuͤrſtin frowanna geboren von praunſchweigg gemachel dem tugentreichen Dochgelopten für: 
| U 3 


} 


6. Ohre Anzeige des Druchkjahrs. 


ſten, hertzog Albrech hertzog zu bairen vnd graff zu voburg: das iſt geſchehen am fritag 
nach ceptionis marie virginis glorioſis. 1448. Hierauf folgt noch eine kurze Nachricht, die ſich 
alſo anfaͤngt: So wiß das du wirſt finden vnd vndericht werden zwaierlay hend. Unter dieſer 
Nachricht ſteht ein Holzſchnitt, wo Doctor Hartlieb kniet, und der Princeßin Anna, welche auf eis 
nem Thron ſitzet, ſein Buch uͤberreicht. Ihre Namen ſtehen uͤber ihren Figuren. Die dritte Seite 
faͤngt mit der Erklaͤrung ſeiner Lehrſaͤtze an, und darunter ſtehet ein kleiner Holzſchnitt, den Herr von 
Seinecken ebenfalls nachſchneiden laſſen. Auf der vierten Seite iſt eine Hand, fo gros als dag Blat, 
mit der Erklaͤrung der Zeichen, ebenfalls in Holz geſchnitten. Auf gleiche Weiſe folgen 21. Bl. alle auf 
beyden Seiten mit ſolchen Haͤnden. Auf der erſten Seite des letzten Blats iſt ebenfalls eine Hand, 
und unter der Linie ſteht: jorg ſchapff zu augſpurg. Dann folgt noch ein einzelnes Blat mit einem 
Zierrath von Blumen und darüber ſteht: Die kunſt Cyromantia. Was die Jahrzabl 1448 betrift, 
fo zeiget dieſelbe gewiß die Zeit an, wenn Zartlieb dieſes Werk verfertiget, oder uͤberſetzt hat. Ins 
deſſen gehoͤrt daſſelbe mit unter die aͤlteſten Producte der Kunſt in Augſpurg. 


5.) Speculum humane ſalvationis ‚ Ein ſpiegel menfchlicher ber 
haltnuß. In Folio. 


Um ſich von diefer Seltenheit, die viel ähnliches mit der, unter dem Jahre 1470 vorkommenden 
Bibel der Armen hat, einen richtigen Begrif zu machen, muß man zweyerley Werke von einander 
iinterfcheiten. Daß erfte und altefte ift ganz in Holz gefchnitten.. Das zweyte ungleich größere und 
mweitläuffigere, iſt cin ordentlicheg, mit berveglichen Buchftaben gedruckte, von dem erften alfo ſehr vers 
ſchiedenes Werk. Dieſes legtere ift es eigentlich, von welchen wir bier zu reden haben. Doch wollen 
wir auch von dem erftern eine kurze Nachricht geben, im übrigen aber auf des Herrn von Seinecken Nach⸗ 
richten von Kuͤnſtlern und Kunſtſachen Th. 2. S. 222. u. f. und auf deffen Idee generale &c. 
P- 432. u. f. ingleichen auf YYTeermanns Origin, tyPoBt. T. I. p. 98. u. f. verweifen, wo davon außs 
führlich gehandelt worden ift. 


Es beftehet aber dieſes altere und Eleinere Werk aus ein und dreyßig und einem halben Bogen, 
oder 63. Blättern in Kolio, welche fünf Lagen ausmachen. Die erfte Lage enthalt die Vorrede, und 
befteht aus fünf, die zweyte, dritte und vierte Lage, jede aus 14. und die fünfte aus 16 Blättern. 
Diefe 38. Blätter, auffer der Norrede, haben über dem Tert allegeit einen Holzſchnitt, als cine Vig⸗ 
nette. Diefe ftellen verfchiedene Gefchichten in einer Einfaßung aus dem alten und neuen Teftament, 
auch aus der weltlichen Hiftorie vor. Cie find auf einer Seite des Papiers mit dem Reiber gedruckt. 
Auf diefen Vignetten ftchen allezeit, zwo Gefchichten in einer gotbifchen Einfaßung mit einem Pfeiler 
von einander abgefondert. Unter jeder Kiftorie ift eine lateinifche Unterfchrift, welche die Vorſtellung 
erfläret. Diefer Borftellungen find, wie ſchon gedacht worden iſt, 58. Der Tert, welcher unter jeder 
Viguelte ſtehet, iſt in lateiniſchen gereimten Verſen abgefaßt. 


Was bisher geſagt worden iſt, paſſet auf alle bisher bekannt gewordene Ausgaben. Die erſte 
iſt, nach Herrn von Seineckens Behauptung eine lateiniſche, wo der Text unter einer jeden Vignette 
in Sateinifchen gereimten Verſen ftebet, und die theils mit hoͤlzernen Tafeln, theils mit beweglichen 
Buchftaben gedruckt iſt. Meermann behauptet zwar die Niederlandifche fen zuerft gedruckt morden 
Herr von Heinecken aber behauptet dag Gegentheil, und zwar nicht ohne Grund, weil nemlich die 


Holz⸗ 





X 
® 


Ohne Anzeige des Druchjahrs. 7 


Holsfohnitte, die in allen Ausgaben, einerlcy find, in der Tateinifchen nicht fo abgenugt find, wie in 
den übrigen. Die zweyte ift die lateinifche, fo ganz mit beweglichen Buchftaben gedruckt iſt. Auer 
diefen giebt es drey Niederländifche Ausgaben, wo der lateinische Tert in dag nicderlandifche übers 
ſetzt iſt. In der erften iſt ter Text gerade durch mit einerley Lettern gedrudt. In der zweyten hat 
der Tert zu den Holzfchnitten n. 45. und 56. Kleinere Kettern, als die andern. Die dritte Auflage iſt 
diejenige, bie Johan Veldener, unter bem Titel: De Spieghel onfer beboudeniße 1483. in 4. 
geliefert hat. Veldener hat die Vignetten von einander in zwey Stuͤcke gefchnitten, und ein Buch in 
Quaart, auf beyden Seiten ordentlich gedruckt, daraus gemacht. Don diefer Ausgabe giebt c8 Exem⸗ 
plare von eben diefem Jahre, die mit zwoͤlf, in Holz gefchnistenen Hiſtorien, und mit drey Kapiteln 

Text vermehrt worden find. Ä 


Wir kommen nun auf das zweyte Werk, welches eigentlich bicher gehöret. Auch von diefem fin, 
det man bin und wieder einige Nachrichten, die aber wahl nicht immer befriedigend feyn möchten. 
- Da ich nun von diefer Seltenheit felbft ein Eremplar befige, fo fehe ich mich in den Stand gefeßet, 
davon eine genaue und tuverlaßige Befchreibung zu liefern. Voraus muß ich bemerken, daß der Her 
ausgeber, mit dem Speculo bumanae falvationis auch das Speculum ſanctae Mariae verbunden, 
und beyde Spiegel gleichfam mit einander vermifchet babe. Ich will nun die Stücde, die bier bey⸗ 
ſammen find, nach der Drdnung, tie fie auf einander folgen, anzeigen. Das Werk hat einen 
eigentlichen Titel. Auf der erften Halfte der erften Seite des erften Blats ftehet die Vorrede zu dem 
Speculo Mariae und fängt an: Incipit prohemium libri fequentis. Andreas natione ytalus. ofli- 
cio prefpiter. miniftrornm et pauperum. dum (vermutblich dni) iehfu Chrifti pauperior &c. Wer, 
und mo diefer Andreas gemefen fey, habe ich nirgendg finden konnen. Auf diefe kurze Vorrede folgt 
‚auch noch auf eben diefer Seite, der Inhalt der Eapitel, der ſich auf der zweyten Seite diefes erften 
Platt endiget. In allen find 34. Capitel. Unmittelbar daranf fängt nun dag Speculum felbft mit 
dem erften Gapitel an, und zwar mit der folgenden lleberfchrift: Incipit fpeculum ſancte Marie vir- 
ginis Que fit intentio caufa materia libri. Ca. primum. Dieſes erſte Capitel endiget fich auf der ers 
ſten Seite dee zweyten Blatd. Auf der zweyten Seite diefes Blats fangt nın dag Speculum Salva- 
tionis felbft an, und zwar mit einer gercinten Anzeige des Inhalts der 45. Eapitel. Die Ueberfhrift 
iſt auch gereimt und lautet alfo: 


Incipit prohemium cujusdam nove compilationis. 

Cuius nomen et titulus eft fpeculum humane faluationis. 
Exprediens dei et vtile quod prius in hoc prohemio exponitur. 
De quibus materiis et hiftoriis in quolibet capitulo dicetur. 

Et qui diligenter hoc prohemium perftuduerrit. 

Defacili totum librum intelligere poterit. 


Dieſes Regiſter ift auch wirklich gienlich teitlauftig; wovon die Urſache am Schluß angeßtden 
and geſagt wird predictum prohemium huius libri compendiofe compilaui et propter-pauperes 
predicatores apponere curavi qui fi forte nequiverint totum librum comparare Quum fciant hy- 
ftorias. pofflunt ex ipfo prohemio praedicare. Hierauf folgt noch eine gereimte Anzeige, worin 
der Berfaßer ebenfalls in lateiniſchen Reimen meldet, tie fich die Prediger fein Werk zu Ruge mar 
chen, und die oft nur kurz angeführten Gefchichten erbaulich anwenden und erweitern könnten. * 

| | es 


8 | Ohne Anzeige des Druckjahrs. 


fes Regifter beträgt nebft dem erfigedachten Zufag 6 1/2 Bl. Die erſte Seite des folgenden neunten 
Blats ift leer. Auf der Ruckfeite deffelben aber fängt dag erfte Eapitel des Speculi Salvationis felbft 
an. Und da ift nun folgende Einrichtung getroffen, daß erftlih bey jedem Eapitel (die drey letztern 
ausgenommen) 4. Holsfchnitte, welche ungefähr den dritten Theil der Seite einnehmen, und entweder 
eine biblifche, oder weltliche Sefchichte vorftellen, vorkommen; von denen die erfte Kigur felbft alles 
geit den Hauptinhalt des Kapitels vorſtellet, fo daß auf diefe Weife alled was von der Gefchichte 
Ehrifti und feiner Mutter Maria bekannt ift, in der Ordnung, big zu feiner Auferſtehung und big zum 
jüngften Gericht angebracht wird; daß zweytens, über jedem Holzſchnitt lateiniſch und deutfch ſte⸗ 
het, was derfelbe vorftellet; daß drittens unter diefen vier Holzſchnitten eine lateinifche gereimte wett⸗ 
lauftige Erklärung der vorgeftellten Gefchichte angebracht ift, worauf dann fuͤnftens eine deutſche 
Ueberſetzung diefer erfigedachten Erklärung folgt. Nach jedem, folchergeftalt lateinifh und deutfch 
gedruckten Gapitel des Speculi Salvationis folget fodann allegeit ein Capitel von Speculo Mariae, 
blos lateinifch, ohne deutfche Ueberfegung und obne Holsfchnitte. Das legte und 34ſte Capitel dicfes 
Speculi: cur ſancte marie commemoracio praecipue agatur in fabbato, ift abgetheilt worden, fo 
daß alfo faſt big zu Ende inuner noch ein Etüd von demfelben, nah den Capiteln des Speculi 
falvationis folget. Die drey letzten Kapitel dieſes eritgedachten Epiegeld zeichnen ſich dadurch aug, 
Daß jedes derfelben 8. Holzfchnitte bat. Das 43fte hat die Ueberfchrift: Septem hore de paflione 
Chrifti. Das 4afte de feptem trilticiis beate marie virginis.. Das 45ſte de feptem gaudiis Marie. 
Den Beſchluß niacht Capitulum de canticis videlicet Ecce tu pulchra es amica mea &c. Am Ende 
ftebet: Deo gratis. Das bisher angezeigte zuſammen fuͤllet 250. Vlätter, auf denen ich 192. Holz⸗ 
ſchnitte gegablet babe. Den Beſchluß macht endlich auf 8. Blättern ein kurzer gereimter fateinifcher 
Auszug, deflen Verfaßer, Johannes, cin Moͤnch zu Et. Ulrich und Afra in Augfpurg, vermuthlich 
auch der Herausgeber beyder Epiegel if. Herrn Deich feheint es twahrfcheinlich zu feyn, daß er auch 
der Berfaßer der deutfchen Ueberfegung fey. S. Biblioth. Auguft. Alph. 111. p. 127. Diefer Auszug hat 
folgende Ueberfchrift: Alius liber Saluationis humane metricus prioris libri materiam metrice ac 
compendiofe trattatus Compendium humane falvationis nuncupatus Incipit. Dann folgt eine 
zweyfache, und faft gleichlautende Norrede, in welcher der Nerfaßer feine Abficht zu erkennen giebt. 
Das merfwurdigite dabey iſt, Daß in der eriten der Name des Abts des gedachten Klofterg, dem dieß 
Kompendium zugecignet iſt, ausdruͤcklich genennet wird; in der andern aber nicht. Denn in der ers 
ften beißt es: offero Reuerendo in Chrifto patri Johanni abbati monafterii ſanctorum Vdalrici et 
Afre &c. ut fua auctoritate emendetur. addendo. minuendo &c. in der andern aber, offero venera- 
bili patri domino abbati monafterii fan&torum Vdalrici et Afre &c. ut fua auftoritate prout necel- 
farium videditur, emendetur &c. Sollte daraus nicht erbellen, daß das Werkgen den beyden Aeb⸗ 
ten zugleich fen gugeeignet worden, nemlich dem Johannes von Hobenftein, der 1459. refignicte und erſt 
1478. ftarb und feinen Nachfolger dem YMFeldyior von Stambam ? Wenigftend ware c8 doc) feltfenm, 
wenn einen fo Eleinen Werkgen eine doppelte Vorrede, obne Grund, waͤre vorgefeßet worden. Ganz zu 
Ende beißt e8 endlich: Explicit humaneque falutis funula plane a me fratre Johanne tui pater 
ordinis alme vir benedicte puto quafi minimo monacho. Yeermann bat fich wohl geirret, wenn 
er aus diefer Unterfihrift bat fchlicßen wollen, daß diefer Monch Johannes, Nerfaßer von dem Speculo 
felbft ſey. E. deflen Origines p. 102. Herr von Zeinecken meldet in der Idee generale, daß er faft in 
allen Benediftinerkiöjtern Handſchriften von diefem Epeculo mit Fig. angetroffen babe. Die dltefte, 
Die er fab, ſchien ihm aus dem zwölften Jahrhundert zu feyn. Was nun den Drucker diefer Selten⸗ 


beit 


«“ . a wm 

Ohne Anzeige des Drudjahre. 9 
heit betrift, fo ift ſolches auffer allen Streit der berühmte Augſpurgiſche Buchdrucker Bünther Zei⸗ 
ner. Wer je eines von feinen Producten z. B. feine deutſchen Bibein, oder fein Buch von der recht⸗ 
lichen Ueberroindung gefeben bat, wird daran nicht im mindeften zweifeln Eönnen. Ob er dieſes Wer 
gerade 1472. gedruckt habe, will ich nicht beftimmen; doch fpdter, als in diefem Jahre, iſt es gewis 
nicht gedruckt worden. Sch follte nun von demfelben felbft einen Auszug liefern. Allein man wird 
fich ſchon leicht vorftellen fönnen, daß dag wahre und erbauliche, febr oft von dem fabelbaften und abe 
geſchmackten übertroffen werde. Die Abficht des Verfaßers gieng dahin, die Gefchichte der durch 
Chriſtum veranftalteten Erlöfung der Menfchen vorsuftellen ; zugleich aber auch den großen Antbeil, den 
feine Mutter Marta an derfelben hatte, zu lehren, um dadurch die ohnehin ſchon übertriebene Vereh⸗ 
rung derfelben zu vermehren. Den Anfang macht er von dem Suͤndenfall der erften Denfchen ıc. und 
nachdem er fodann von der Empfängniß, Geburt, und Verlobung Mariä, von der Empfängniß und 
Geburt Ehrifti, von feinem Leiden, Tod, Auferftebung und Dimmelfart u. f. w. gebandelt, macht er 
den Beſchluß mit dem jüngften Gericht. Die legten beyden Eapitel entbalten, tie fchon gedacht 
worden ift, bie Leiden und Kreuden der Maria. Nachden diefe ziemlich ausführlich erklärt worden 
find, folgen jedegmal drey Gefchichten, wodurch diefelben vorgebildet worden find; und ba bey. diefer 
Gelegenbeit oft biblifhe Stellen mangelten, mufte der Verfaßer zur Profangeſchichte feine Zuflucht 
nebmen, mo er fich freylich kein Bedenken machte, die offenbareften Kabeln, als folche Vorbilder ans 
zugeben. Die Holzfchnitte find in meinen Eremplar illuminirt. Von den beyden erftern bat Herr von 
Heinecken feiner Idee generale &. 466. genaue Eopien beyfügen laffen. 


6.) Das iſt der fpiegel der menfchen bebaltnis mit ben evangelien und 
epitteln nach der zyt des iard. In Folio. 


Diefe Ausgabe ſtimmt zwar im Hauptwerk mit der vorhergehenden überein; doch bat fie einige 
Aufäße bekommen. Unter den Jahren 1476 und 1489 werde ich von der Befchaffenheit und von der 
Einrichtung diefeß veränderten Spiegels nähere Nachricht geben. Gegenmwartige, bisber unbekannt ges 
bliebene Ausgabe, ohne Anzeige des Orts und Jahres, befindet fich in der Univerſitaͤts Bibliothek zu 
Ingolſtadt. Die Tnpen find Hein. Die Blätter find mit römifhen Zahlen numerirt. Signatu⸗ 
ven, Euftos und Anfangebechftaben fehlen. Die Holsfchnitte find die geroohnlichen. 


7) Spegel der munfchlifen Behaltniße. Am Ende: Deo gratias. 
In Folio. 

Dieſe bisher unbekannt gebliebene niederſaͤchſiſche Ueberſetzung des vorhergehenden Werkes be⸗ 
ſchreibt Nyerup in dem Spicilegio bibliograph. &. 147. u. f. Sie ift 460 Bl. ſtark und hat 138 
Holzſchnitte in der Größe eines Kartenblats, und kommt übrigens mit der Oberfächfifchen, die ich uns 
ter den Jabren 1476 und 1489 befchreiben werde, auf das genauefte überein. ie enthalt alfo auch 
die Epifteln und Evangelia. 


8.) Die erfte vollftändige deutſche Bibel, ohne Anzeige des Druckortes, 
Fahre ynd Druckers. In gr. Folio. 
Daß ich in meiner 1777 gedruckten Nachricht von den diteften deutſchen Bibeln S. 73. ber 
merkte, daß ich, von Erfindung der Buchdruckerkunſt an, bis ısıg. nur 14 vollitändige deutſche Bis 
Danzers Annalen, B belaus⸗ 


10 Obhne Anzeige des ; Deiahe. 


belausgaben, die zwo niederfächfifchen nicht mitgerechnet, für richtig und gewis Tonne gelten laßen, 
geſchah blos in der Abficht, um die Befiger ſolcher Kchäge zu ermuntern, weiter nachzuſpuͤren, und 
“eine Yeußerung entweder zu beftattigen, oder zu widerlegen. Das legtere ift bisher noch nicht ges 
fcheben ; ich glaube alfo noch immer berechtiget zu ſeyn, bey der damals beftimmten Anzahl zu blei⸗ 
ben, und alle übrige, die hin und wieder, auf gut Gluͤck, und obne vorbergegangene Unterfuchung, 
angeführet fenn möchten, unter die Undinge zu vermweifen. .Diefe vierzehen Ausgaben werde ich nun, 
auch in diefen Annalen nacheinander anzeigen. ch werde mich aber dabey ganz kurz faßen Eonnen, 
da alle diefe Ausgaben, nicht nur ſchon nach einander von mir, theils in den vorhin fihon erwahnten 
Nachrichten; theils aber in der Befchichte der Augfpurgifchen und der TIürnbergifchen Bibelaus⸗ 
gaben, fondern auch von Heren Prof. Naſt in der litterarifchen Nachricht von der hochteutſchen 
Bibelfiberfenumg, ausführlich und hinlanglich find befchrieben worden. Doc werde ich dasjenige, 
was von andern Gelehrten, nach der Zeit, in Anfebung einiger diefer Bibeln bemerfet worden ift, nicht 
unberührt laßen. In Anſehung der Ordnung, mie diefe Ausgaben aufeinander folgen, bat es bey 
denen, die eine Anzeige des Jahres des Druckes baben, feine Schwierigkeit; bey den übrigen aber 
iſt alle Vorſicht nörbig, um allen zu beforgenden Verirrungen auszuweichen. Aug eben dicfer Urfache 
werde ich auch bey den fünf alteften, die indacfamıt ohne Anzeige des Jahres und des Druders ers 
fhienen find, bey der einmal von Herrn Naſt und von mir angenommenen Ordnung bleiben. 


Die erfte vollftändige deutſche Bibel fen alfo diejenige, die bisber unter dem Namen der 
Maynziſchen, von Suft und Schoiffer gedruckten, bekannt geweſen, und befonderg von Herrn Biefe 
ausführlich befchricben worden if. Das flarkfe und breite Papier, die fhöne ſchwarze Druckfarbe, 
vornemlich aber die feinen und niedlichen, regelmäffig geordneten Typen, erhöben den Werth diefer, 
ſchon durch ihr hohes Alter ehrwuͤrdigen Bibelausgabe. Um fie von den folgenden, obne Anzeige des 
Jahrs gedruckten deutfchen Bibeln zu unterfcheiden, darf man nur auf die Zahl der Blätter, und dann 
auf die Zahl der auf jeder ganzen Eeite befindlichen Zeilen Acht haben. Was jene anbetrift, fo bas 
be ich fie gewis richtig gezahlt, und eben fo, wie Herr Naſt, nicht mehr und nicht weniger, als 403 
gedruckte Blätter gefunden. Dieſe zufammen machen 42 Lagen, von ungleicher Staͤrke aus; die ich 
in meiner Nachricht genau angegeben babe, nur daß der 26ften Lage, duch einen Druckfehler, 7 Blaͤt⸗ 
ger gugefchrieben wurden, da fie Doch deren 8 bat. Jede Eeite ift in zwo Columnen abgetheilt, und 
jede hat, wenn fie ganz if, 60 Zeilen. Titel, Blatzablen, Cuſtos, Signatur, Anfangebuchftaben, 
Anzeige der Bücher und Eapiteln feblen durchgebends. Daß diefe von den Rubricift n in einigen Exem⸗ 
plaren mit der Keder erfeget worden find, geböret nicht zur Sache Auſſer den Punctis und Kolis 
finder fich Fein Unterfcheidunsgzeichen, nur manchmal ift das Abſetzungszeichen angebracht. Sie bat 
kein Regifter der Buͤcher, fondern fängt fogleich mit Sieronymi Norrede an Paulinum an, und 
endiget fi mit den Titulis Pfalmorum, bie 5 Blätter betragen. Die leßten drey Zeilen dieſer Titel 
und der ganzen Bibel tauten alfe: Kobt den herren in feinen heyligen lobt in in d' vefte | nung 
‚einer tugend lobt in in feinen tugenden lobt | in nach d' meing feiner gröffung. Amen. 


Daß diefe Aufgabe den Mainziſchen Buchdrudern, Fuſt und Schoiffern zugeeignet, und in dag 
Jahr 1462 gereßet worden fen, und dieſes zwar bauptfichlich darunı, weil man in einem Exemplar, 
dad in der Herzo ilichen Bibliothek zu Stuttgartt aufbemahret wird, eine, mis rother Dinte gefchries 
bene Unterfhrirt maetroffen bat, in welcher beyde Druder ausdruͤcklich genennet werben, auch dag 
Drudjahr a. eilget m wird, feße ich als befannt voraus, Was ich aber gegen diefe Unterfchrift hes 

reits 


Ohne Anzeige des Druckjahrs. Ber 


reits in meinee Nachricht eingetvendet habe, das bat Herr Hofbibliothekar Steigenberger in Din) 
chen, in einer erft vor Eurzem erfchienenen Abhandlung fiber die zwo aflerälteften deutſchen Hi 

bein 2c. nicht nur ebenfalls gerüget, fondern es überhaupt darauf angetragen, dieſe Bibel den —* 
ziſchen Druckern ganz abzuſprechen, den Drucker hingegen in Straßburg zu ſuchen, der bisher bekannt 
geweſenen Menteliſchen nachzuſetzen, und ihr folglich den bis jetzt behaupteten Rang abzuſprechen. 
Unmöglich kann ich mich hier, weder mit einer ausführlichen Darftellung, noch mit einer Widerle⸗ 
gung der Gruͤnde, womit Herr Steigenberger ſeine Meinung zu untetſtuͤtzen ſuchet, einlaſſen; weil 
ich weitlaͤuftiger werden muͤſte, als es mir die bey dieſen Annalen geſetzten Graͤnzen erlauben. Ich will 
nur einiges kuͤrzlich bemerken. Ich bin noch immer der Meinung, daß die in dem Stuttgartter Exem⸗ 
plar befindliche Unterſchrift — zumal wegen der auffallenden Gleichheit, mit der, in der bekannten Las 
teinifchen Bibel won eben diefem Jahre befindlichen gedruckten Unterfehrift, nach welcher der Druck 
beyder Bibeln fo gar an einem und eben denfelben Tage müfte geendiget worden feyn, ſehr verdächtig 
fey. Aber ob fie deswegen doch nicht zu YTayıız babe gedruckt werden können, ift eine andere Frage. 
Sind auch wohl alle Typen, mit denen Fuſt und Schoiffer gedruckt baben, genau mit denen in dies 
fer deutſchen Bibel verglichen werben? Auch mit den Kleinen Typen in den Conſtitut. Clement. und 
in Durandi rat. diuin. offic? Laßt nicht der gar nette Druck auf die erften Drucker — die fich vor 
allen andern dadurch augzeichneten — fchlleffen ? Geſetzt aber Fuſt und Schoiffer waren die Drucker 
Diefer Bibel nicht geweſen: fo muß ich doch fagen, daß mich der fo mühfanı geführte Beweis Herren 
Steigenbergers, diefe Bibel Dem Eggeſtein zu Straßburg zuzueignen, nicht überzeuget habe. 
Denn wenn ich gleich die Aehnlichkeit der Typen der Bibel mit den Appar. Innocent. V. &c. einges 
ftehen wollte, fo ift doch wirklich noch nicht erwieſen, daß Eggeſtein auch dieſes Buch gedruckt habe. 
Sch muß alfo die Sache meines Ortes noch für unentfcheiden anfeben. Uebrigens wollte ich aus dem 
von Herrn Steigenberger geführten Beweis, daß die ſogenannte Maynzer, ein Nachdrud ber 
Straßburger Mentelifchen ſey, faft den Schluß sieben, daß keine Nachdruck von der andern, fons 
dern jede, aus einer eigenen Handfchrift abgedruckt worden ſey. Denn ob fie gleih im Hauptwerk 
miteinander übereinftimmen, fo hat doch jede ſolche Eigenheiten, die fich bey vorausgefegten Nachs 
druck nicht wohl erklären faßen. Ganz uncrklärbar würde es wenigſtens immer bfeiben, warum bie 
fogenannte Maynzer, wenn fie, wie Here Steigenberger vermuthet, ein Nachdruck von der Straß⸗ 
burger Dentelifchen ſeyn fol, auf jeder Eolumne, eine Zeile weniger bat, als dieſe. Aus Verſehen 
Eönnte dieſes wohl nicht gefcheben fen. Auch würde fi der Setzer die Mühe, eine neue Eins 
theilung der Wörter gu machen, erfparet baben, menn er fchon ein gedruckte Exemplar vor fich ger 
habt hatte. Auch läßt fich bey manchen Wörtern, die in der Maynzer anders lauten, als in dee 
Strsßburger, kein Grund ihrer Verfchiedenbeit angeben, wenn man nicht annimmt, daß jede nach 
einer befondern Abfchrift abgedruckt worden fey. Noch muß ich bemerfen, daß ich aufler den bisher 
befannt getsordenen Ereniplaren, noch eines in ber vortreflichen Ebneriſchen Bibliothek alihier ans. 
getroffen babe. 


9.) Die zweyte vollitändige deutihe Bibel. Ohne Anzeige des 
Drudfortes, Jahrs und Drudfers. In gr. Folio. 

Es if dieſes die fogenannte YITentelifche, oder Straßburger Bibel, die von Heren Naſt/, 
Steigenberger und mir, in den ſchon angezeigten Schriften, ausführlich ift befchrieben worden. 
Sie kommt, dem außerlichen Anſehen nach, mit der vorhergehenden überein. Sie iſt ebenfalls auf 

32 ſtarkes 


13 Ohne Anzeige des Druckjahrs. 


ſtarkes weiſſes Papier gedruckt, und bat weder einem gedruckten Titel, noch Blatzablen, Cuſtos, 
Signatur, Anfangsbuchſtaben, Anzeige der Buͤcher und Capitel. Die Druckfarbe iſt ſchwarz. Die 
Typen ſind ebenfalls fein, doch nicht fo niedlich, wie in der vorhergebenden. Sie unterſcheidet ſich 
von derſelben dadurch, daß fie aus 40 Lagen beſtehet, die zuſammen 405 gedruckte Blätter aufmachen. 
Die Staͤrke jeder Lage babe ich in meiner Rachricht angegeben. Das zweyte unterfcheibenne Merkmal 
HM, das jede ganze, in zwo Columnen abgetbeilte cite, 61 Zeilen hat. Sie bat aufler dem Punct 
und Colon, noch das Frag» und Abſetzungszeichen. Wie die vorbergebende fangt fie mit der Bors 
zede des Sieronymus an Paulinum an, und endiget fich mit den Titulis Pfalmorum, welche 
s Blätter betragen. Die von Herrn Gemeiner in feinen Nachrichten S. 88. und von Herrn Stein⸗ 
berger &. 4. angeführten Abweichungen von unferm biefigen Exemplar, laflen wohl nicht auf eine 
wiederholte Auflage fchließen. Doch muß ich fagen, daß ich fie nicht ganz erklären kann. Was den 
Drukort, den Drucker und das “Jahr des Druckes betrift, fo ift man fo glücklich geroefen, auf Spu⸗ 
sen zu fommen, die alle diefe Stuͤcke mit ziemlicher Wabrfcheinlichkeit beftinnmen laßen. Sch beſitze 
ſchon feit geraumer Zeit ein ausnebmend feltenes Stuͤck, woraus der Drucker fowobl, als der Druck⸗ 
ort diefer Bibel beſtimmet werden kann; und ich muß gefteben, Lat es mir fehr angenchni mar, als 
ich fand, daß Herr Steigenberger für fich felbft auf die nentliche Spur gekommen ſey, wovon er ig 
feiner Abbandlung E. 19. Nachricht giebt, auch eine in Kupfer geitochene Probe der Typen mittbeilet. 
Es ift dieſes ein kleines, nur aus 21 Blättern in Kol. beſtehendes Buch, welches D. Augufini Epi- 
fcopi libram quartum de doftrina Chriftiana, oder de arte predicandi enthalt In dem auf 3 Sei⸗ 
sen voranftebenden Canon, pro recommendatione hujus famoli operis fiue libelli ſequentis de arte 
predicandi fankti auguftini, fagt der unbekannte Herauggeber, der fi) qualemcungue predicatorum 
humilem adjutorem nennet: difereto viro Johanni meätelin incole argetinenfi imprcflorie artis ma- 
giftro, modis omnibus perfuafi quatenus ipfe aflummere dignetur onus et laborem multiplicandi 
hunc libellum per viam impreſſſonis u. ſ. w. So merkwürdig diefes Product ſchon an und für fich 
ift, fo ſchaͤtzbar iſt e8 auch befonders dediwegen, tweil daraus der Drucker unfrer deutfchen Bibel fa 
mit Gewisheit angegeben werten kann. Denn die Typen in beyden flimmen fo genau sufammen, 
daß ſchlechterdings Fein Unterfchied zu bemerken if. Auch das Jahr des Drucker laßt ſich mit ziem⸗ 
licher Wahrfcheinlichkeit beftimmen. Denn nicht zu gedenken, daß dag zu Stuttgartt befindliche 
Eremplar eine geſchriebene Unterfchrift hat, die dem Johann Mentel diefe Bibel zugeeignet bat, 
und dag Jahr 1466 zum Jahr des Druckes angicht, fo hat auch Herr Steigenberger, aus dem, in der 
churfuͤrſtlichen Bibliothek zu München befindlichen Eremplar febr mwahrfcheinlich gemacht, daß dieſes 
erſtgedachte Jahr wohl dag richtige feyn möchte. Denn dieſes erfterwähnte Eremplar ift nicht nuc 
1467 rubricirt, fondern auch, vermöge einer beygefügten aften fchriftlichen Anzeige, ſchon 1466 den 
27 Junii gekauft worden. Wir konnen alfo aus höchft mahrfcheinlichen Gründen annehmen, daß diefe 
Bibel, wo nicht ſchon 1465, Dach gewis 1466 zu Straßburg von Johann Mentel gedrudt worden 
fiy. Ob diefe Bibel ein Nachdruck der vorhergehenden, oder ob die vorbergebende ein Nachdrud von 
Dicker fen, oder ob bey beyden eigene Handfchriften zum runde geleget worden find, will ich nicht 
entfcheiten. Was für und rider jede Meinung gefagt worden ift, kann man in meinen Rarhrichten, 
und in Deren Naſts und Steigenbergers angezeigten Echriften finden. 


10.) 


Ohne Anzeige des Drudiahr, 13 


10.) Die dritte vollitändige Ausgabe der deutfchen Bibel. Ohne 
Anzeige des Druckortes, Jahrs und Druckers. In Folio. 


Diefe Ausgabe habe ich in meiner lieter. Nachricht bekannt gemacht, und fie daſelbſt &. 63. 
u. f. am erften, fo genau, als möglich befchrieben; und daraus ift auch diejenige Befchreibung ger 
nommen worden, die Herr TIaft in feiner litter. Nachricht 2c. Stuttg. 1779. ©. 97. u. f. gegeben 
bat. Doch werde ich auch hier dag merkwürdigfte von derſelben kürzlich berühren. Das Papier iſt 
ebenfalls ftarf und weiß, Die Typen haben mit den beyden vorbergebenden in Anfehung der Geftalt 
viel Aehnlichkeit; fie find aber um ein merkliche8 Heiner. Die Unterfcheidunggzeichen find Punct und 
Eolon. Diefes kommt felten vor; auch dad Abſetzungszeichen fehlt gar oft. Signatur, Euftog, Blats 
sablen fehlen. Die Eolumnentitel geben nur big zum zıten Blat. Die Anfangebuchftaben der Büs 
eher und Eapitel feblen vollig; doch ſtehet manchmal in dem, für den großen Buchftaben leer gelafles 
nen Raum, der nemliche Buchftabe Hein. Die Ueber und Echlußfchriften der biblifchen Bücher, 
wie auch die Zablen der Kapitel find gedruckt, und zwar leßtere mit römifchen Zahlen. Doch finder 
man öfters die Zahl der Kapitel vollig ausgedrudt. Diefe Ausgabe unterfcheidet ficy von den beyden 
vorbergebenden dadurch, auf eine febr merkliche Art, daß fie Holsfchnitte bat, die aber ſehr fchleche 
find. Ihrer find 57, unter denen fich die beyden, zu Ende des alten und des neuen Teflamentes bes 
findlichen, vorzüglich auszeichnen. ie find in meiner Nachricht genau befchrieben worden. Die 
ganze Bibel hat 47 Lagen, welche 456 Blätter enthalten. Jede Eeite ift in zwo Columnen abgetbeilt, 
und bat, wenn fie ganz ift, 54 Zeilen. Am Ende des alten Teſtaments ſteht: Sie hat ein End das 
ander Buoch der Machabeorum, und unter derfelben befindet fih ein Holsfchnitt. Zu Ende der 
Dffenbabrung Johannis liefet man Deo Bratiss, worauf ein Holsfchnitt folge. Auf der zweyten 
Seite des legten Blats ſtehet auf beyden Columnen dag gedruckte Regiſter. Sie ſtimmt in Anfehung 
Des Tertes am meiſten mit der crften, oder fogenannten Maynziſchen überein; ift aber zuverläßig 
fünger als die beyden vorhergehenden. In Anfebung des Drucders und Drudortes wage ich es nicht, 
etwas zu beflimmen. Doch muß ich fagen, daß die Typen fo ziemlich mit denen, die Conrad Syner 
su Efſlingen gebraucht hat, übereinftimmen ; doch find fie faſt noch etwas Eleiner, und denen, womit 
Mentel feine Bibel druckse, ähnlicher. Ein Eremplar befindet fich auf der hiefigen Stadtbibliothek. 


11.) Die vierte vollitändige deutfche Bibel. Ohne Druckort, Jahr 
und Drucker. In gr. Folio. 


Bon dieſer vorzuͤglichen Bibel beſaß ich ehehin ſelbſt ein vortrefliches Eremplar, das gegenwaͤrtig, 
nebſt meiner ganzen Sammlung in der Zerzoglichen Bibliothek zu Stuttgartt befindlich iſt. Sie 
unterſcheidet ſich von den drey vorhergehenden auf mannigfaltige Art, vornemlich aber dadurch, daß 
ſie einen verbeßerten Text liefert, welcher vermuthlich von einem gelehrten Schweitzer, oder Schwaben 
nach der Vulgata abgeändert wurde, und daß fie die Hauptquelle iſt, aus welcher die übrigen Auss 
gaben indgefamt gefloßen find, fogar, daß die Holsfchnitte derſelben in den vier nachftfolgenden Aus⸗ 
gaben copirt worden find. Diefer Umftand macht fie, unter den famtlichen, in diefem Zeitraum ers 
ſchienen Bibeln, zu einer der wichtigften. In meiner litterar, Nachricht babe ich diefe Bibel 
€. 30. u. f. febr genan und ausfuͤhrlich befchrieben, und hier will ich nur dag merfroürdigfte kürzlich 
wiederholen. ie ift ebenfalls in Kolio, und hat einen etwas größern Format, als die Maynzer. 
Eie beftchet aus. 53 Lagen, die 513 richtig gezaͤhlte gedruckte Blätter enthalten. Auch fie iſt, wie Die 

B3 vorher⸗ 


14 Ohne Anzeige des Druckiahrs. 


vorhergehende in gefpaltenen Columnen gedruckt, und auf jeder ganzen Keite fliehen 57 Zeilen. Gie 
bat dag erfte gedruckte Regiſter, welches auf der Mückfeite des erften Blats flebet, aber nur bis zum 
Pfalter gebet. Das Regifter der übrigen Bücher des A. und N. Teft. ſteht auf einem eigenen Blat vor 
den Sprüchen Salomonis, 10- gleichfam der zweyte Theil, oder Band diefer Bibel angehet. Merk⸗ 
wuͤrdig ift es ferner, daß diefe Ausgabe mit römifchen Zahlen ausgedruckte Blatzablen bat. Das 
alte Teſtament endiget fih mit CCCCVIIL. Das neue aber mit CIIll. Sie bat auch Columnentitelz 
auch Ueber und Schlußſchriften und Zablen der Kapitel. Die 73 Dolsfchnitte, womit fie ausgezieret 
ift, find in meiner litterar. Nachricht binlänglich befchrieben worden. Die Tituli Pfalmorum, 
voelche in den beyden eriten Ausgaben zu Ende beyfamnıen ftehen, finden fih in diefer Ausgabe zu 
Anfang eines jeden Pſalms, wohin fie eigentlich gehören. Cuſtos und Gignatur fehlen. Zu Ende 
der ganzen Bibel flebet, ohne alle weitere Anzeige: Kin ende hat das buch der heimlichen offens 
barung fant Jobannfen der zwelffboten vnd ewangeliften. Wo diefe Bibel möchte gedruckt 
worden fen, iſt fchroer zu beftimmen. Sch rietb ehehin auf Augſpurg; aber ich ierte mich ficher, 
Wegen des Schweiger Dialects, wodurch fich diefe Bibel vorzüglich augzeichnet, möchte etwa ber 
Druder in Bafel gefucht werden. Da man aber erft 1474 dafelbft zu druden angefangen bat 
(&. Heren Naſts litterar. Nachr. im Vorbericht XX VIII) diefe Ausgabe aber wahrfcheinlich noch vor 
Diefer Zeit gedruckt worden ift: fo möchte man auch mit diefem Druckort nicht fortrommen. Es wuͤr⸗ 
de alfo Strasburg und YIhrnberg übrig bfeiben, die erftere aber, wegen des Dialects, vor diefer den 
Borzug erhalten. Was die Zeit ded Druckers anlangt, fo kann fie wabrfcheinlich in die Sabre 
1472 — 1474 gefeßet toerden. Die erfte Ausgabe, mo eine Anzeige des Jahrs zu finden ift, iſt die 
zweyte Augfpurger von 1477. Bor diefer gieng die erfte Augfpurger ber, die ich fogleich befchreiben 
will, und bie vermuthlich ein paar Jahr alter feyn wird, als die erſt gedachte. Da nun beyde 
Ausfpurger Ausgaben offenbar aug jener gefloßen find, fo wird diefelbe mit guten Grunde, woferne 
fie nicht noch Alter ift, in gedachte Jahre gefegt werden können. 


12.) Die fünfte vollitändige deutfche Bibel. Ohne Anzeige des Jahre 

und Drucers, doch mit Benennung des Drucdortes. Am Ende: 

Dig dDurchleuchtigoit werd der ganczen | heyligen gefchrifft: ges 

nande ‘die bibel für | alle ander vorgedrudet teutſch biblen. lau | 

terer. Flärer. vnnd warer. nach rechter ges | meinen teutſch dañ 

vorgedrucfet. hat hie | ein ende. In der hochwirdigen fenferlicyen | 

ftat Aug purg. der Edlen teutfhen Na | tion nit die mynfl. 

Sunder mit den mey. | ften eben geleyd) genent zu gangem ende | 

Umb wöllidy volbringung. feye fob. glori | und Ere der hochen 

beyligen Driudftigfeit | vnd eynigem weſen Dem vater und dem | 

fun. und dem heyligen geyit. Der da febet. | und regyeret got 

eroigflihen Aınen. In gr. Folio. | 

Auch diefe Ausgabe iſt nicht nur von Herrn Naſt, und dem fel. Böze su Hamburg in der si 
ſtorie der gedruckten TIiederfächfifchen Bibeln ©. 24. u. f. fondern auch von mir in der litterar. 
Nachricht &.40. u. f. und in der Befchreibung der Augfp. Bibelsusgaben &. 14. u. f. binlänglich 
befchrieben worden. Ich werde alfo bier abermals nur das nötbigfte von derfelben bemerken. Sie 
| unters 


g Vaune Anjeige des Druchahrs. | 15 


underſcheldet fich von aflen andern vorhergehenden und nachfolgenden deutſchen Bibel vorzüglich durch 
das überaus große Format. Sie hat weder Titel, noch Cuſtos, noch Signatur. Ich finde blog dag | 
"Sunct und das Abtheilungszeichen. Jede Seite bat zwo Eolunmen, und 58 Zeilen. Sie beftchet aus 
"Sg Lagen, die 532 Blätter enthalten. Die Ueber und Unterfchriften der Vorrede und der biblifchen 
Bücher find rotb, die Eolumnentitel aber und die Zablen der Eapitel ſchwarz gedrudt. Die Ans 
fangsbuchftaben der Bücher find Holsfchnitte, welche eine auf die Gefchichte des Buchs fich beziehende 
-Sefchichte vorftellen. Die Blätter find mit römifchen Zahlen bezeichnet. Die Titel der Pfalmen find 
jedem Pfalm vorgefeget. Auf der Ruͤckſeite des erften Blatt ſtehet das Regiſter. Damit faͤngt die 
‚Bibel an, und obige Anzeige macht den Beſchluß der ganzen Bibel. Dieſes wäre alſo die erſte 
deutſche Bibel, die eine Schlußanzeige hat, in welcher der Drt des Druders, nemlich Augfpurg 
bemerkt worden ift. In Anfehung des Druders, ift die &ache nun wohl gang entfchieden, daß fols 
ches der berühmte Guͤnther Zainer fey; fo mie es böchft wahrfcheinlich iſt, daß er fie zwiſchen 
1473 — 1475 gebrucdt babe. Sie liefert‘ den verbeflerten Tert aus der vorbergebenden vierten Aus⸗ 
gabe, nur mit Veränderung des Dialectd. Ich babe in der litterar. Nachricht ©. 47. u. f. einige 
Berfchiedenheiten angezeigt, die ich in den drey Exemplaren, die ich damals vor mir batte, bemerfte, 
Nachher find eben dergleichen von Deren Bemeiner in feinen Nachrichten &. 60. u. fi nach zwey, in 
der Regensburgifchen Stadtbibliothek befindlichen Eremplaren ; ingleichen von Deren Steigenberger 
in feiner Abhandlung &. 53. u. f. noch drey Exemplaren angezeiget worden. Faſt follte man das 
Durch verleitet werden, mebr als eine Auflage diefer Bibel annebmen? Mit völliger Gewisheit aber 
wird man e8 fohmerlich bebaupten können, da auf der andern Seite, unter den meiften dieſer Exemplare, 
die groͤſte Aehnlichkeit und Uebereinſtimmung ſtatt hat. 


13.) Die erſte niederſaͤchſiſche, oder ſogenante Coͤlniſche Bibel; ohne 
Anzeige des Druckjahrs und des Druchers. gr. Folio, 


Was ſowohl Element in feiner Biblioth. cur, T 111. p. 314. u. f. als der fel. Herr Paſt. Goͤze 
in der iftorie der gedruckten YIiederfächfifchen Bibeln &. 51. u. f. von Biefer ungemein felten:n 
Bibel, mübfum gefimmelt und gefchrieben haben, iſt freylich febr viel, doch wirklich zur Entfcheidung 
nicht gang hinlaͤnglich, ob von derfelben nur eine einzige Ausgabe vorhanden, oder ob fie mebrmaln 
gedruckt worden ſey? &o viel ift richtig, Daß unter den bisber befannt gewordenen Eremplaren, die 
Clement ſowobl, als Goͤze anführen, in manchen Stücken eine Vrrichiedenbeit zu feyn fcheinet. Da 
man fich aber doch nicht immer auf die bin und wieder befindlichen Befchreibungen verlaflen darf: fo 
bleibt eine ẽntſcheidung allezeit ſchwer; und dürfte e8 wohl nicht eber zu wagen zu feyn, ein Urtheil zu 
‚fällen, bis man Gelegenheit gebabt hat, grocy, drey, oder noch mehrere Exemplare miteinander zu vers 
gleichen ; darzu fich aber nicht fo Leicht eine Gelegenheit finden möchte. Eines einzigen merkwürdigen 
Umſtandes muß ich doch gedenken. Das zu Königsberg befindliche und von Lilienchal in den 
Dreufifch. 3chend. Th. II. S. 34. befchriebene Exemplar bat in der Dffenb. Johannes die gewoͤbnlichen 
Holzſchnitte. Hingegen feblen diefelben in dem Exemplar, dag der fel. Paft. Böse befahl. Hieraus 
wird es, wenn man die übri en von Elemente ind Böse bemerken Verſchiedenheiten dazu nimmt, 
fo ziemlich wahrfcheinlich, Daß zwo verſchiedene Ausgaben vorhanden ſeyn möchten. Indeſſen werde 
ich bier diefe Pibel, nach den Exemplar, dag der fel. Paſt. Göze befaß, und in feiner vorangefüher - 
ten Ziftorie S. 76. befchrieben bat, ebenfalls kürzlich befchreiben. Das Kormat ift groß Kolio, und 
das Papier weiß und ſtart, und bat zum Zeichen, ducchyangig eine Krone Die Topen ſind geu 

d 


16 Ohne Anzeige des Druckjahrs. 


doch Ieferlih. Die großen Anfangsbuchftaben, Blaͤtterzahl, Cuſtos und Signatur fehlen durchge⸗ 
bende. Die Unterfcheidunggzeichen find dag Punct, Colon und Comm. Die mit den Tert forts 
lauffenden Stoffen, aus dem Lyra, find allegeit mit einem ® bemerkt. &ie bat keinen Titel, ſondern 
fängt fogleich mit der Vorrede an, die Herr Goöze ganz bat abdrucken Iaßen. Sn derfelben meldet dee 
Berfaßer, nachdem er von dem Mugen, und der Nothwendigkeit, die Bibel fleißig zu leſen, ſehe 
weitlaͤuftig gehandelt bat, daß ein Liebhaber der Seligkeit aller Menfchen, die vor vielen Jabren aus 
Katein in das Deutfche gebrachte Ueberfegung der Bibel, welche in vielen gefchriebenen Büchern 
vorhanden geweſen und lange vor dieſer Zeit in dem Oberlande in vielen Städten gefübret und vers 
kauft worden, mit befondern getreuen Kleiße, Koften und Arbeit, mit Huülfe und Math vieler Hochge⸗ 
lehrten verklaͤret (aus dem Oberdeutſchen in das Niederdeutfche überfeßt) verbeßert und fofort mit 
ſchweren Koften gedrucker habe in der löblichen Stadt Coͤln. Aug diefer Anzeige fiebet man, daß dieſe 
Bibel zu Coͤln gedruckt, und die Ucherfegung erft, nachdem bereit einige oberdeutfche Bibeln zum 
Borfchein gelommen waren, verfertiget worden fey. Auf die Vorrede folgt das Verzeichniß der bib⸗ 
liſchen Bücher des A. und N. Teſtaments. Im alten Teftanıene find die Borreden Hieronymi wegge⸗ 
laſſen; im N. Teft. aber find fie alle, mie in der Bulgata befindlih. Im A. T. haben die Eapitel 
Summarien; im N. T. aber feblen fi. Mit dem Pfalter gebet die Halfte des Werkes gu Ende 
Das A. T. bat dieſe Schlusanzeige: hyr ender dat twede Boek der Machabee vñ dat lefte des 
olden teftamentes. Laus Deo. Das R. T. fängt mit einem neuen Blat an. Ganz zu Ende fleht: 
Kin ſalich ende befft dar Boek der hemelicke apenbaringe. fent Johans des ewangeliſten, vñ 
dar mede de gantfe bybel. dar van gade danke onde loff fy in ewicheyt. Amen. ie ift mit 
gefpaltenen Columnen gedrucdt, und jede derfelben bat 57 Zeilen. Don den, in diefer Bibel befinbds 
lichen Holsfchnitten, meldet der fel. Herr Goͤze, nach einer angeftellten forgfältigen Vergleichung ge 
funden zu baben, daß die Holsfchnitte, welche zur Roburgerifchen von 1483 und zur Halberfiädtis 
ſchen von 1522 gebraucht wurden, die nemlichen find,. die fchon zur Coͤlniſchen gebraucht wurden, 
dag man fie nicht nachgeftochen, fondern zu den drey Ausgaben, immer die nemlichen angewendet 
babe. ie müften alfo von einem Drucker auf den andern gekommen ſeyn. Da nun in der Borrede 
der Coͤlniſchen Bibel ausdrücklich gemeldet wird, daß man diefe Kiguren zum Nugen und Vergnuͤ⸗ 
gen der Lefer machen laßen, und zwar nach den Gemälden, die in vielen Kirchen und Klöftern befind» 
lich wären: fo müften die Holzſchnitte von Cöln nach Nuͤrnberg gekommen feyn. Ich finde in ber 
RKoburgeriſchen Bibel, auf der ıgten Tafel die Worte: “Jofepb Broedere. Dieß verraͤth einen 
Niederdeutſchen, und macht es alſo ziemlich wahrſcheinlich, daß fie von Coͤln gekommen find. Hier⸗ 
aus läßt ſich auch das Jahr des Druckes einigermaſſen beſtimmen, und ich denke man irret ſich nicht, 
wenn man annimmt, daß fie um dag Jahr 1480 aus der Preße gelommen ſey. Noch etwas von ber 
Sprache in diefer Bibel. Diefe ift nicht eigentlich niederfächfifh. Sartzheim in feiner Biblioth, 
Colon. p. 33. fagt, fie ſey disle&to Colonienfi gefchrieben, quae inter fermonem belgicum et faxo- 
nicum inferiorem vel Weftphalicum media eft, utriusque particeps. 


Noch nıuß ich erinnern, daß vor einigen Jahren Here Enſchede in einem Brief an Herrn von 
Murr von einer von Seinricy Quentel in Löln 1480 gedruckten deutfchen Bibel etwas babe ein⸗ 


fließen laßen. Ich babe aber bisher „nicht erfahren können, ob fie ein Nachdruck der befchrieben Cdin⸗ 
ſchen Bibel, oder ob fie nicht wohl gar ganz erdichtet ſey? 


14.) 


Ohne Anzeige des Druckjahrs. 17 


14) Der Pſalter deutſch und lateiniſch. Ohne Jahrzahl, Deucker | 
und Druckort. kl. Folio. 


Ausführlich bat dieſe große &eltenbeit der fel. Here Paft. Böze, der fie felbft befaß, In dee 
Bortfeßung des Verzeichnißes feiner Bibelfammlung &. 41. u. f. befchrieben. Titel, Blatzublen, 
Euftos, Signatur, Anfangsbuchftaben, Unterfcheidungszeichen, das einzige Yunct auggenommen, 
fehlen durchgehends. Den Anfang macht eine, 2 Blätter ftarke Iateinifche, und halb in dag deutfche 
uͤberſetzte Empfeblung des Pfalters, mit der Ueberfehrift: De commendatione libri pſaltetii et vtili⸗ 
tate legendi u. ſ. w. Dann folgt die eigentliche Vorrede in deutſcher Sprache, und nach derſelben 
fangen die Pſalmen ſelbſt an. Weber jedem Pſalm ſtehet eine Vorrede, die von jener, die man in den 


folgenden vollſtaͤndigen Bibeln findet, verſchieden if. Mach der Vorrede folgt der ſchlechte Tept, 


das iſt, die deutfche Ueberfeßung des Pſalms in einer ununterbrochenen. Kolge. ie tft von der, in 
den vollftändigen Bibeln befindlichen, wenig unterfchleden. Auf jeden Pſalm felbft folgt "nun: die 
gloß mir dem Text, da denn zuerft eine Zeile des lateinifchen Textes, aledann die deutſche eberfeg) 
jung derfelben bingefeßt, und darauf die &tlofle aus den Lyra, doch nur Auszugsweiſe, eingefchoben 
wird. Nach Endigung der Pfalmen folgen die Hyninen des U. und N. Teſt. Den Beſchluß macht 
ein Verzeichniß der Pſalmen. Die Anzahl der Bläster beläuft ſich auf 381 ohne 4 Blätter Norrede 
und 9 Blätter Regiſter. Das Papier ift weit, und beynabe fo flark, wie Pergament. Die Typen 
find, wie Herr Bdze fagt, noch die fonenannten litterae fpiffae, meiche vor den Gotbifchen vorbere 
gingen. Das bobe Altertbum diefes Pfalters ift unlaugbar. Uebrigens unterfcheidet fich biefe 
Pfalmausgabe, von einigen andern, die ebenfalls, wie diefe, ‚den lateinifchen Tert und Die demtfche 
Ueberfegung liefern, dadurch, Daß in. derfelben die deutfche Weberfegung den” Hauptplag einnimmt, 
der Iateinifche Text aber nur gleichfam neben bergebet. Es ift dieſes alfo ein deutſch Inteinifcher 


SB Malter. Bon diefer Art ift mir noch ein einziger bekannt, nemlich derjenige, toelcher 1504 zu Speyer 


gedruckt wurde. Die andern können lateinifch deutſche Pſalter beißen, teil bey diefen die deutfche 
Ueberf- 8ung nur neben an dem Rand ftebet. Bon diefer Art find miehrere Aufgaben vorbanden; die 
erfte iſt ing Jabre 1494 zu Augfpurg erfchienen. Noch ˖muß ich von dem Eremplar, dag der fel. Hert 
Haft. Goͤze befa, bemerken, daß folches vorber ein Eigenthum des biefigen Prediger Schadeloocks 
geweſen ſey, aus deflen binterlaflenen Bibliothek (S. Catalog. Bibl. Schadeloock. T. I. p. 10. n. 90.) 
ich ibm folches felbft verfchaft habe. Nach aller Wahrfcheinlichkeit ift dDiefeg eben dasjenige Eremplar, 
welches 1749 in einer Auction zu Erlang vorfam, und deflen der verdienftoolle Herr Stadtpfarrer am 
Ende zu Kaufbeuen in den Riedererifchen Abhandlungen S. 131. Meldung thut. 


15.) Deuczſche Pſalter. Am Ende: Impreſſum Lipczk. In Octav. 


Die ausfuͤhrliche und gruͤndliche Beſchreibung, welche der fel. Riederer in feinen Nachrichten 

B. 1. S. 1. von diefem fhäßbaren Denkmal des Altertbums, dag fich in der vortreflichen Sammlung 
des Heren Prof. Schwarg in Altdorf befindet, geliefert bat, überbebt mich der Muͤhe, eine neue 
wu liefern. Ich merke nur diefe einzige an, daß die Einrichtung dieſes Pfalters die nemliche ift, die 
man in andein lateinifchen, noch im ısten Seculo gebrudten Pfalterils findet. Es enthaͤlt derſelbe 
alſo nicht nur die Pſalmen nach der gewoͤhnlichen Ordnung, ſondern auch die Übrigen In der Bibel 
vorkommenden Lieder, die gemeinislich nach den Pfalmen, in den gefchriebenen, ſowohl als gedruckten 
Pfalteriis angetcoffen werden. Auch iſt jedem Pſalter die Doxologie deutſch beygefuͤgt. Ueber jedem 
Danzers Annalen, € Palm 


—8 


18 oo Ohne Anzeige des Druckjahrs. 


Pſalm ſtehet eine Anweiſung, wie folcher zu gebrauchen. Diefe Anweiſung bat Riederer, fo wie fie 
vor jedem Pfalm ftcher, ganz abdrucken laßen. Diefer Palter iſt 21 Bögen, weniger 3 Blatter ftark. 
Eignaturen find da, aber Blätterzablen und die großen Buchftaben fehlen. Nach Kiederers Meis 
nung darf diefer Pſalter zwar nicht unter die erften Proben der Druckerey gerechnet, doch aber auch 
nicht gar zu nahe an das Ende des funfgebenden Seculi gefeßt werden. 


16.) Hie heben an die titel des pſalters vber einen jeden pfalm Aug⸗ 
ſppurg durch Sofen (Jodocus) pflanzman. In Quart. 


Was es mit dieſen Titeln, oder Titellis der Pſalmen, die man in den aͤlteſten Ausgaben der 
Beutfchen Bibeln und Pfalter antrift, und die in manchen Ausgaben gleich über jedem Pfalm fleben, 
in andern aber erft gang zuletzt zufammengefet find, für eine Befchaffenbeit habe, davon bat der fel. 
Kiederer in feinen Nachrichten B. I. bey Gelegenheit, da er den vorbergebenden Pfalter befchrieb, 
Machricht gegeben. Ein gleiches ift von dem Deren Stadtpfarrer am Ende in Riederers Abband⸗ 
Ing St. 2. ©. 149. und &t.4. S. 387. ingleichen von mir in der Nachricht von den alteften deuts 
ſchen Bibeln &. 28. u. f. &. 40. Sı. und 60, gefcheben. Allein diefe Ausgabe, welche Die gedachten 
Titel, ohne die Pſalmen liefert, ift bisher ganz unbekannt geblieben; und ich würde von dieſer Sel⸗ 
tenheit nichts gewuſt haben, wenn mir nicht von dem erfigedachten würdigen Gelehrten, deſſen auffers 
ordentliche Bereitwilligkeit, meine Annalen mist gütigen Beyträgen zu bereichern, ich bier dankbar 
lichſt rübmen muß, davon eine Nachricht würde gegeben worden feyn. Es bat aber dieſes Werkgen 
Beinen Titel. Es fängt vielmehr die erfte Seite gleich mit obigen Boten: Sie heben an die titel zc. 
an. Worauf das Werk fogleich folget. Die Pfalmen find nicht gezaͤhlt, fondern nur der Anfang 
lateiniſch und deutſch zu der Ueberfchrift geſetzt. Das ganze beträgt 22 Blatter, auf guten weiſſen Pas 
pier, ohne Blatsablen, Signatur und Euftes. Die Typen find Hein und fauber. Die Ruͤckſene 
des zten Blats enthält nichts, als einen Holsfchnitt, der vermusblich bie Kinder Korab vorftellen folk 
Auf der legten Sekte ift auch ein Holsfehnitt, der den David mit der vor ihm liegenden Darfe vor⸗ 
Fett. Das vorhergebende Blat aber fehließet mit folgenden Worten: “Es iſt zewiſſen, das dig 
> yüchlin mit funderm vleyße ift geſetzt durch mich jofen pflantzman ein fürfprechen des hofs zu 
»Augfpurg und dafelb in meiner truckerey laflen trucken, vnd ift es gemacht zu einer verftentnuß der 
” tugendfamen übung des Füniglichen propbeten dauid daraus fich ein criftenlicher menfch wol beſſern 
” mag fo er darinn lißt vnd merkt mie herr david vß befunder gnade des beyligen geifte® fo garuͤber⸗ 
» srefenliche andechtig pfalmen bat gemacht und weder in lieb in leyd in fünden in maͤchtigkeit oder in 
® gegierung feines volcks goß nie vergeßen bat das wir auch alfo wircken und durch den beiligen glauben 
” gm got erwerben dz ewig leben” Planzmann, der bier deutlich Joſes heißer, nennte fich ſonſt 
Fodocus, oder Judocus. Er war nicht nur Buchdrucker, fondern auch Gelehrter. &. Herm 
Zapfs Einleitung zur Augfp. Buchdruckergeſch. $. VI. Unter den Sabre 1475 wird eine andere 
Schrift angezeigt werden, die aus feiner Preße kam. Vermuthlich erfchien diefed Werkgen um die 
nemliche Zeit. Uebrigens mag Pflanzmann die Buchdruckerkunſt nicht lang getrieben haben; mes 
nigſtens wird unter dem Jahre 1493 eine Ueberfegung von ihm angezeigt werden, die er bey Rat⸗ 
dolten drucken ließ. 


17.) 


Ohne Anzeige des Druckjahrs. 19 


17.) Die außlegung des ambts der heyligen meffe. Am Ende: Sie 
endt fi das ma nent die außlegug des ambts der heyligen 
meſſe. darinne ma vindt gar wol verflert. was ein yeglichs work 
bedeut. von anfang der mefle biß zum end. Alfo das das latein 
vor ftat und das teutfch dar auf gat. nach allem fleyß verflere 
und außgelegt. Darumb das die andechtigẽ mefchen defter mehe 
in andacht engünnder werde ben der heyligen meſſe. fo fie leſen 
feyn diß buch sc Got fey lob vñ ere geſagt. In Folio. 

Dieſes Buch hat weder Titel, noch große Anfangsbuchſtaben. Die Seitenzahlen, Cuſtos unb 
&ignatur feblen. Das Punctum ift dag einzige Unterfcheidungszeichen, das Ich finden konnte. Voran 
ſteht auf der Nückfeite des erften Blats ein Holsfchnitt, welcher die Heimſuchung Dariae vorftellte 
Auf dem zweyten Blat gleich oben fängt das Wer feibft, mit folgenden Wort an. Meſſe finge od 
leſen wer das thũ fol. weil. wie oder wo. Das werdent ir mit Purgen worte vernemed vnd 
vnterweiſt. Auch võ d' meſſe bedeutũg vñ irer zirunge u. ſ. w. Das ganze ift, ohne den voran 
fichenden Holsfchnitt, 94 Blätter ftart. Ehe von dem Amt der Meße felbft gehandelt wird, giebt dee. 
Verfaßer in verfchiedenen Abfägen, die aber keine Ueberfchriften baben, Unterricht von der Einwey⸗ 
bung der Kirchen und Eapellen, von den @igenfchaften derer, die Prieſter werden wollen, von dee 
Weyhe derfelben, von der Meſſe überbaupt, von der Vorbereitung und Ankleidung des Priefters zur 
Meſſe, von den Tempeln und Kirchen, von den Eigenfchaften derer, melche der Mefle mit Nugen 
beywohnen wollen, und endlich folgt die Hauptfache, nemlich die Mefle am Keft der Heimſuchung 
Marine, die zum Muſter aller Meflen genommen, und ſtuckweiſe nach dem ganzen Ritus, meitlaufs 
tig erkläcet wird. Die Abficht des Verfaßers mar gewis lobenswurdig, das gemeine Bolt von dem, 
was der Priefter, in einer ihnen meift unbelannten Sprache fang und betete, gu unterrichten. Here 
Denis, der in den Merkw. der Barellifchen Biblische &. 110. eine fpätere Ausgabe befchreibt, 
geftebet,, daß er den Verfaßer diefer Auslegung der Meſſe nicht babe entdecken können. Vermuthlich 
ift dieß Werk urfprünglich deutfch gefchrieben tworden, wobey fich freylich der Verfaßer, die Echriften 
derer, Die vor ibm von dee Meſſe bandelten, wird zu Nuße gemacht baben. Ich befige einen Tra- . 
ctatum de expofitione mifle, editum a fratre Guilhelmo de Gouda ordinis minorum de obfervan- 
tia in 4. Zu Ende fichet das Druckerzeichen, des Martini Herbipolenfis, eines Leipzigers Druckers 
im ısten Jahrhundert. Diefer Tractat fcheinet Heren Denis nicht bekannt geweſen zu feyn. Was den 
Drucder diefes Meßbuchs betrift, fo möchte ich faft auf Conr. Syner von EBlingen rathen. Wenigs 
fteng fcheinen die Typen eine Aehnlichkeit mit denen zu haben, die bey dem Stern Meſchiah gebraucht 
wurden. Ein Exemplar von diefer deutfchen Auslegung befigt die Ebneriſche Bibliothek, 


18.) Indem namen des herren Amen bie vaht fich an ein plenari nach 

ordenung der heilige criftenlichen Ficchen in dem man gefchriben vins 

det all epiftel ond ewangeli als die gefungen vnd gelefen werdẽt in 

dem ampt der heiligen meß durch das gang Jare in maflen wie ber» 

nach gefihribe fteet. In Folio. 

In der Kolge werden verfchiedene Ausgaben von diefem deuffchen Plenario vorkommen. Daß 
altefte, welches ich mit einer Anzeige bes Jahres habe entdecken können, iſt von 2474, und unter dies 
| Ä € 2 fem 


a0 Ohne Anzeige des Drudjahrs. 


fem Jahre werde ich nähere Rachricht von diefen Plenarlig geben. Die gegentwärtige, ohne Jahr, 
iſt in der Bibliothek des Herrn Revifiensratbg von Oefele in München. Auch Weislinger fübrt in 
dem Armamentario Catholico S. 415. eine Ausgabe ohne Zeit und Drt an, welche auf dem Titel 
einen Holzfchnitt hat, der Ehriftum mit dem &amaritanifchen Weibe vorftellet, 


19,) Die deutſch guldein Bibel mach Ordnung des A be. Am Ende: 
Hie endet die güldin Bibel gedruct zu Augſpurg. In Folio. 


So wird diefes Buch im Schwartziſchen Catalogo P. II. p. 44. n. 46. angezeigt. Daraus 
fehließe ich, DaB dag Schwargifche Exemplar ein eigenes Titelbiat gehabt babe. Das Merk ſelbft 
fängt mit einer Vorrede an, wo voran ftebet: Kin Dor red dicz buchs genant die guldin Bi⸗ 
bel. In diefer Borrede wird des Verfaßers folgendermaflen gedacht: Diez nachuelgend werd vñ 
büchlin fo mitt dem allerböchften fin durch einen durchlewchtigen doctor vñ andechtigen vater gemacht 
ift. mit nam antonium rampigolis u. ſ. w. Auf die VBorrede folgt cin alpbabetifchee Megifter, mo 
gu Ende ftebet: Hie hebet an die Buldin Bibel. Innhaltend belonung der tugend vnd ftrouf 
der lafter feligklihen. Das Werk feibft it in 13% Abſchnitte, oder Gemeinplage abgetheilt, unter 
Denen, zum Behuf der Prediger verfchiedene Etellen und Beyſpiele aus der Bibel geſammelt find. 
Man könnte ed, nach der neuern Mode, eine Realconcordanz nennen. Der Verfaßer der cin Augu⸗ 
Riner war und dieſes Werk lateinifch ſchrieb, wird bald Ampigollus, bald Bampigolus, bald 
de Rampelogis genennet. Ich befite eine der alteften lateiniſchen Ansgaben obne Jabr und Ort, 
aanter dem Titel reportatorium biblie aureum, mo er fi) in der Morrede Anthonium Rampigollis 
nennet. Einige Nachricht von dem lateiniſchen Driginal giebt Baumgarten in den Nachrichten von 
einer Hallifchen Biblioth. B. 7. &. 500. u. f. Sreytag im Adparat, T. 11. p. 1107. 


20.) Gaiſtliche vßlegong des lebẽs Iheſu Erifti. Ef. Folio. 


Auf der Nückfeite des erften Blats ift ein Holsfchnitt befindlih. Das naͤchſtfolgende Blat bat 
obige Ueberfchrift, worauf fogleich der Text mit einem geblünten Anfangsbuchftaben anfängt. Die 
Signaturen geben bis 9. Cuſtos und Seitenzahlen fehlen. Iſt in der Univerfitätsbibliochek zu 
Ingolſtadt. 


21.) Bon dem leiden vnſers herrẽ Jeſu chrifti. Am Ende: Gedruckt 
zu Augfpurg duch Hand Schönfperger. In Octav. 


It die gewöhnliche Paßion mit untermifchten Erklärungen aus den Kirchenvätern und Gebeten. 
Mein Eremplar hat keinen eigentlichen Titel. Voran ſteht ein Blat, welches auf beyden &eiten einer, 
ley Holzſchnitt at, der an den vier Eden die Einnbilder der Evangeliften, und in der Mitte das 
Schönfpergerifche Druckerzeichen vorftellet. Auf dem folgenden Blat fängt die Paßion fogleich mit 
folgenden Worten an: Don dem leiden onfers berrii Jeſu chrifti fpricht Auguftinus: Chriftug 
nam an fidy allen onfern gebredyenn, Sunger u. ſ. w. Vor jeden Abfchnitt ftebt cin Holsfchnitt, 
der die Größe des Blats bat. Die Kignatur gebet bis P. Blatzahlen und Euftog fehlen. Gang 
zuletzt ſtehet obige Anzeige des Drucers. Die legte Seite iſt leer. 


. 


22.) 


Ohne Anzeige des Druckjahrs. 21 


22.) Vnſer liever Vrouwen Clage. Gedruckt zu Coͤln durch Lys⸗ 
kirchen. In Quart. 
Wird im Uffenbach. Catalog. P. I. App. p. 70. angezeigt, und ſcheinet noch vor 1500 gedruckt 
zu ſeyn. 


23.) Defenforiu inviofate perpetueque vieginitatis. caſtiſſime bei geni⸗ 
tricis Marie. In Quart. 

In Ceichs Origin, et increm. typogr, Lipf. p. 8. wird diefe Seltenheit unter diejenigen Schrifr 
gen gezäblet, die zur Zeit, des, 1489 zu Leipsig zwifchen den Dominicanern und Krancisfanern rege 
gemachten Streites über die unbefleckte Empfängniß Marine, erfchienen find. Wenigſtens verrärh 
der Inhalt und die ganze Pinrichtung diefes Werkgens einen eifrigen Kranciskaner, der diefe Lieb⸗ 
lingemeinung feines Ordens, freylich auf die allerungefchicktefte und elendefte Weife, zu unterftügen 
ſuchet. Er raffet.nemlich vorzüglich aus der Naturgefchichte alles, für wunderbar ausgegebene zufams 
men, um aus jeder, auch noch fo unmahrfcheinlichen und offenbar erdichteten Sache den Schluß zu 
machen, daB wenn jenes möglich geweſen, fo fen auch die unbefleckte Empfaͤngniß Marine möglich ger 
weſen. Den Anfang macht obiger Titel, der aber noch viel weitlauftiger ift, und den ich, da er die 
Stelle einer Vorrede vertritt, gang berfegen will. Es beißt nemlich nach obigen Worten ferner: Im 
quo adducuntur XLVI. naturalia et mirabilia exempla clarorum feriptorum autoritate roborata: et 
experientia rerum comprobsta. Quibus apertiflime demonftratur, ipfam facratifimam virginem 
toncipere et parere potuiffe unigenitum dei filium Jefum Chriftum Salvatorem noftrum absque 
Iaefione integerrimae fuae virginitatis. Per quae nimirum exempla deuotorum famulorum fuo- 


rum vere eam Dei genitricem cum virginitatis perpetua integritate credentium corda: non folum 


in ea fide roborantur fed etiam quam plurimum fingulari quadam admiratione atque deleftatione 
recreantur. Per quae praeteres deftruuntur et confutantur omnes incredulorum, paganorum, Ju- 
daeorum peruerfiffimorumque hereticorum peruertiflimi damnatiflimique errores quibus pertina- 
tiflime inhaerentes negant illam fuperbenediltam et gloriofam virginem Mariam concipere et pa- 
zere potuifle Jefum sedemtorem noftrum absque fuae virginitati® violatione. Hierauf folget num 
das Werk ſelbſt. Diefe XLVI. eigentlid XLVIII. naturalia et mirabilia exempla find in gros 
ben Holsfchnitten abgebildet. Ueber jedem Holzſchnitt ftehen erftlich ein paar elende lateinifche Reime, 


und auf diefe folgen fogleich ein paar, eben fo elende deutſche Reime, um welcher willen dieſes Werk 


auch in den gegenmartigen Annalen einen Haß verdienet bat. Unter dem Holsfchnitt ftebet nun alles 
mal dag Zeugniß des angeführten und auf die Maria angewendeten Wunders aus einem beglaubten 
Schriftftellee. Ich will nur etwas jur Probe anführen. Si equa capodocie vento feta paret 
Cur almo flante flamine; virgo nö generaret. Ampfacht ein ſtudt vom mwinde, in Lapodorien 
Jandt, warum gebare nit ir Finde vom Beifte die nye man befannt. Das unten ſtehende Zeugniß 
ift aus Auguft. libr. XX1. de ciuit. Dei genommen. Urſa fi per nares, fetus enixa claret. Quare 
dubitares, quod virgo non generaret. Nag gebern ein berin, vſs ir nafen ſlunt onverferet, SO 
Fan got mit gewaltes fyn fin murer behalten vnenteret. Die erften vier NTorftellungen dienen 
gleichfam zur Einleitung des Werkgens. In allen find derfelben alfo 52, auf 28 Blättern. Die Holz⸗ 
fchnitte nehmen den dritten Theil des Blats ein. ie find fehr elend. Blatzahlen, Cuſtos, Signa⸗ 
tur fehlen durchgehende. Ich befiße felbft ein Exemplar, fo wie auch eines in der Univerfitätsbiblios 


thek zu Erlangen befindlich ift, in welchem aber die Borftellungen in einer andern Ordnung, als in 
‚ € 3 den 


22 Ohne Anzeige des Druckjahrs. 


dem meinigen auf einander folgen. Sch kenne von dem nemlichen Werk noch ein paar andere Ausga⸗ 
ben. Die eine befchreibt Herr von Seinecken in feiner Idee generale &. 382. unter den Titel Hi- 
ftoria beatae Marise Virginis ex Evangeliftis et Patribus excerpta et per figuras demonitrata. 
Diefe ift in Zolio und beftehet blos aus 16 Holztafeln. Jede derfelben bat 4 Vorſtellungen. Unter 
denfelben ftehen die Lateinifchen Reime ohne die deutfchen; und unmittelbar darauf wird der Schrift⸗ 
fieller blog citirt. In dieſer Yusgabe find drey bie vier Borftellungen aus der biblifchen Geſchichte, 
Die ich in meinem Eremplar nicht finde, 5. E. der kranke Hiskias; Gideon mit dem Kell, der bren⸗ 
nende Buſch. Das andere Exemplar befiget der Herr Revif. Ratb von Oefele in Muͤnchen. Dieſes 
ift 24 Blat ſtark; und jedes Blat enthält eine Borftellung mit einem deutfchen Reim. Wie es fcheis 
net iſt daffelbe nicht ganz, und hat gar keinen lateinifchen Tert. In Vyerups Spicileg. bibliogr, 
S. 179. wird dieſes Werkgen unter dem Titel: Opufculum de laudibus Marise virginis, angeführt. 


04.) Der befchloffen gart der Roſenkräz marie. In Folio. 


Alles, was nur immer zum Lob Mariae gefagt und gedacht werden kann, findet man In dieſem 
ziemlichen ſtarken Kolianten beyfanımen. Ich bielte dieß Werk anfangs für eine Ueberfegung eines uns 
ter dem Titel Mariale erimii piri Bernardini de bufti bekannten und fehr weitläuftigen Werkes, 
wovon ich eine Gtrasburger, 1506 bey Martin Flach gedruckte Ausgabe befige. Allein ich fand 
zwiſchen beyden eine große Verſchiedenheit, ungeachtet fie freylich beyde am Ende auf eines, auf die 
Beförderung der Übertriebenen Verehrung Mariae binauslaufen, und in gewiſſen Stuͤcken miteinans 
der übereinftimmen. Dbiger Titel des deutſchen Wertes ftebet auf der erften Seite des erften Blatt. 
Auf der Kückfeite dieſes Titelblats ftebet ein Holzſchnitt, welcher in drey Felder getbeilt ift, und ſich 
auf den Inbalt des Buches besichet. Die erfte Seite des folgenden Blats ift leer. Auf der Mücke 
feite deflelben fängt das Regiſter an, welches 3 &eiten füllet. Darauf folgt das Werk felbit, das auf 
Blat ı mit der Borrede anfängt, welche eine Erklärung des vorbingedachten Dolzfchnittes und der Abs 
ficht des ganzen Werkes enthält; von diefem garten vnd feinen Früchten, beißt es daſelbſt, ſtat 
geſchriben Eecleſiaſtici am. xxiiit do ſich dye edle magd des garten einen weinſtock nent u. ſ. w. 
Das Werk ſelbſt iſt in fuͤnf Buͤcher getheilt. Im erſten wird von dem Urſprung der Bruderſchaft des 
Roſenkranzes Mariae, und von den Namen, Vorzuͤgen und Eigenſchaften Mariae gehandelt. Unter 
den Namen, bie ihr beygeleget werden, find freylich manche ſehr fonderbar. Sie beißt z. E. die 
foR, der mon, die morgenrote, ein fußfchemel, ein bachoffen, ein fenfter, ein leyter, ein vaß, 
ein zymet ror u. d. Das zwepte befchreibet die Eigenfchaften der Diener Mariae. Dat dritte 
bandelt von der vernewerung dz ift von der außfchlöffung des alten menfchen vnd infchleuf: 
fung des newen menfchen, nach Zebre iiii Renouamini, Lrnewerend euch yn dem geift 
eweres gemütes u. f. w. Das vierte redet von der Bekantnus goted, und dag fünfte von der 
liebe gotes. Diefe drey legten Capitel enthalten viele ſchoͤne und erbauliche Gedanken. Das ganze 
gehet auf der erften Seite des CCCij Blats zu Ende. Die legte Seite ift leer. Der Berfaßer ift mie 
gur Zeit noch unbefannt. Auch finde ich Feine Anzeige des Drudortes u. ſ. w. ch vermutbe aber, 
Daß es zu Ende des funfzehenden Jahrhunderts zu Nürnberg gedruckt worden fey. Noch muß ich etwas 
von den Holzſchnitten fagen. Deren find eine fait unzählige Dienge in diefem Wert. Sie find nicht 
von gleicher Größe. Einige haben die Größe der Kartenblätter; einige find Heiner; und ſehr viefe 
find noch Eleiner, und haben die Größe der in den alteın Büchern gewöhnlichen Anfangsbuchftabem 

| JS 


‚Ohne Anzeige des Druchahrs. ng 


Ich befike ſelbſt ein Eremplar von diefem Wert. Eines iſt auch in der Univerſitaͤtsbibliothek in In⸗ 
golftade; auch zu Rottenbuch iſt eines. 


25.) Das hochwuͤrdig leben der auserwölten Freunde der heiligen Alta 
väter. was wunder zaichen die gemwirft haben in d' Wuͤſte und 
enöde auch ire fpruch vnd beyfpiel fo fü ung mefchen gegeben zu 

| einer ondermeifung und fere. Sn El. Folio. 

Ob diefe Ausgabe, ohne Anzeige des Ortes und Drudjahres, die Herr von Seinecken In feinen - 
neuen YIachrichten Th. I. &. 266. anführt, Alter fen, als bie von mir unter den Jahren 1482 und 
1488 angezeigten, kann ich nicht fagen. Sie ift mis biftorifchen, in Holz, auf Kartenart gefchnittenen 
Bignetten gegieret. Bon dem Werk felbft werde ich unter dem Sabre 1513 einige Nachricht geben. 


26.) hie vahet an eyn gar loͤblich vnd heylſam allen chriltgläubigen 
cronica, Sagend von eynem heyfigen Kunig mit namen Sofas 
phat, wie der ward beferer von eynem heyligen vatter vnd ayn⸗ 
fideln genannt Barlaam. Am Ende: Ein ende hat das Buch 
ber ißlichen lere der hyſtori Joſaphat und Barlaam. In 

olio. 

Von dieſem Werkgen ſelbſt iſt unter dem Jahre 1477 eine kurze Nachricht gegeben worden. Die 
gegenwaͤrtige Ausgabe wird von Herrn von Seinedlen in den neuen Nachrichten Th. I. S. 250. 
m. f. Lürzlich befchreiben. ie bat keine Anzeige des Jahres und Drudortes. Doch foll fie Zainer 
1470 zu Augfpurg gedruckt haben, welches in dem Exemplar, das ſich zu Buxheim befindet, aus⸗ 
Dtuͤcklich bemerkt tworden if. &. Herrn geb. Raths Zapfs Auafp. Buchdr. Geſch. Th. I. ©. 141. 
Sie bat keine Seitenzahlen, auch weder Signatur noch Euftos. Die Holsfchnitte find fchlecht. 

Here von Geinedten hart noch eine andere Ausgabe, obne Jahrzahl, Drt und Ramen des Dru⸗ 
ckers in der Sraemonftratenfer Abtey zu Roth angetroffen, die vermutblih Anton Sorg zu Aug⸗ 
Purg gedrudt hat. Im Neueſten aus der anmuch. Gelehrſ. 1753. p. 512. wird auch eine Aus⸗ 
gabe, obne Zeit ıc. angezeigt. Vermuthlich wird es eine von diefen beyden feyn. 


37.) Don fant Sebalt dem hochwirdigen und heyligen Haubtherren - 
der Fenferlichen ſtat Nuͤrnberck. feyn leben vnn mit vil wunderzey⸗ 
chen die er gethan hat. In Quart.. 

Dieſes ift vermuthlich die ältefte Ausgabe von S. Sebalds, des bekannten Patron der vorder⸗ 
ſten Pfarrkirche in Nürnberg, Legende. Wenigſtens macht fie Röder, der fie in feinem Catalogo 
Libr. XV. Nor. imprefl. p. 58. n. 473 angeführt, fehr alt. Unter dem Jahre 1493 ift ebenfalls eine 
folche Legende angezeigt worden. Wagenſeil hat eine längere und eine kürzere Lebensbefchreibung im 
feinen bekannten Buche de civit. Nor. p. 37. abbruden laßen. Beyde find auch in dem Woͤlkeri⸗ 
ſchen vertrauten Sendfchreiben zur Rettung der Ehre des b. Beichtigers Sebaldi zu finden, wo auch 
die Legende Sebalds, die in dem, 1488 zu Nürnberg gedruckten Paſſional ſtehet, und in einigen Stüs 
den von den andern abweichet, abgedruckt worden iſt. | 


28.) 


« 


04 Ohne Anzeige des Druchjahrs. 


28.) Die geſchicht vnd legend von dem ſeyligen find vnd marterer ges 
nannt Symon von den Juden zu Trientt gemartteret vnd getoͤt⸗ 
tet vo wort zewort volget hie nach mit figuren vnd betewtnußs 
diſer geſchicht. Am Ende: Gedrucket durch Gintherum Zainer 
Burger gu Augſpurg erſten außgang diſer Tranflation gu teutſch. 
In Folio. 


Dieſe Heine Schrift iſt nur 9 Blaͤtter ſtark, und mit zwoͤlf Holzſchnitten verſehen. Seitenzah⸗ 
len, Cuſtos, Signaturen fehlen. Obiger Titel ſtehet oben auf der ıten Seite des ıten Blats, wor⸗ 
auf das Werkgen ſelbſt anfangt, welches eigentlich ein Brief iſt, den Johannes Matthias Tiberi⸗ 
nus der freyen kuͤnſt vnd ertzney ein doctor, den Großmechtigen regierern und weyſen des volcks qu 
Brixen geſchrieben hat. Derſelbe iſt unterſchrieben: Geben zu Trient. ij. nons. april' am vierden 
tag in dem aprill, von xp̃i vnſers obengemellt her'n geburde Tauſend vierhundert und darnach in dem 
fuͤnff und ſibentzigiſten Jare, als in welchem Jahre ſich dieſe traurige Geſchichte zu Trient ſoll zuge⸗ 
tragen haben. Der uͤber die Aechtheit dieſer Geſchichte zwiſchen Wagenſeil und Tenzel entſtandene 
Streit veranlaßte den osnabruͤgiſchen Rector Zachar. Goͤz in einem Progamm, das den Titel bat? 
Puer Tridentinus, Teftimonio omnibus probatis verae antiquitatis notis corufcante, demonftrarug 
et defenfüus Osnabr. ı715. 4. das lateinifche Driginal dieſes Briefes aus einer Dandfchrift abdru⸗ 
cken zu laßen, aus welchem folchen von Seelen feinen Seleft. litterar. S. 635. u. f. einverleibet bat. 
In diefem lateinifchen Original beißt der Verfaßer Tubertinus. Die grogmechtigen regierer und weyſe 
des volcks zu Briren find die Magnifici Reftores, Senatus populusque Brixianus. Die Ebnerifche 
Bibliothek befigt ein Eremplar, 


Eine andere Ausgabe, obne Titel, Zeit und Drt, gang ficher aber von Sriedrich Creußner gu 
Nuͤrnberg gedrudt, welcher diefen Brief auch unter der Yuffchrift: Joannis Matthiae Tuberini — 
selatio de Judaeorum quorundam malitia in puerum Chriftianum fa&ta, druckte, führet Herr Denis 
in den Merkwürdigkeiten der Garellifchen Bibliothef &. 200. an. ie ift ebenfalls in Folio und 
5 Blätter ſtart. Den Anfang macht folgende Ueberfchrift: Johannes Mathias Tiberinug der 
freyenkuͤnſt vnd Ergney doctor Empeut den Grosmechtigen regirern dẽ Kat vnd volk zw Brixen vil 
heyls. ꝛc Dieſer Brief iſt mit eben den Typen gedruckt, womit Creußner die goldne Bulle druckte. 
Die Ebneriſche Bibliothek beſitzt ebenfalls ein Exemplar. 


29.) Dis Buch ift genant die bier und tzwentzig alten oder der guͤldin 
Tron u. ſ. w. In Folio. 


Herr von Seinecken will dieſe Ausgabe, ohne Jahr und Ort, auf der hieſigen Stadtbibliothek ges 
ſehen haben. S. deſſen neue Nachrichten Th. 1. S. 264. Ich habe ſie daſelbſt nicht finden koͤnnen. 
Von dem Buche ſelbſt werde ich unter den Jahren 1480 und 1483 Nachricht geben. Es iſt daſſelbe 
auch in das Hollaͤndiſche uͤberſetzt worden. Herr von Heinecken fuͤhret 1, c. drey Ausgaben von 1480 
1483 und 1489 an. 


30.) 


m 


Ohne Anzeige des Druckjahrs. 25 


30.) Hie hebt ſich an das allernuͤtzlicheſt buch genant die vier vnd 

zweinzig guldin harpfen die mit vleiß auß der heyligen geſchrifft 

vnd der altvaͤter buch durch ein hochgelerten doctor, pruder 

en prediger ordens zu Nürnberg alfo gepsedige. In 

olio. 
Bon diefem Werke babe ich unter dem Jahre 1472 einige Nachricht gegeben. Diefe Ausqgabe, 
ohne Anzeige des Druckortes ıc. ift in der Bibliothek des Klofters Irſee. Hoͤchſt wahrſcheinlich iſt fie 
aus Johann Baͤmlers zu Augſpurg Preſſe gekommen. 


31.) Der Curß vom facrament. Üflegung des Gloria patri. Sant 
Dernarts Rofenfrang. In Ditav. 


Unter dem Jabre 1497 ift der gbldin Spiegel des Suͤnders angezeigt worden; und zu biefen 
gehört obiger Curß, wie ich dafelbft bemerket babe. 


32.) Hye hebt ſich an gar ein gutter vnnd foblicher pater nofter mie 
Der gloß oder mit der auslegung u. ſ. mw. von heren meilter han⸗ 
fen müungınger. In Quart. 
Wird im Schwarziſchen Catalogo P. II. p. 47. n. 63. angezeigt. Iſt auch unten bey n. 45. 
befindlich. 


33) Die büchlein wirt genannt bie fieben Pforten ober feite der mut, 
ter gottes, wie man fye auf ein yglich feſt funderlichen gruflen 
und anruffen fol. In Quart. 
Die fieben Pforten, find die fieben Refte, die zu Ehren Dariae gefenert werben. Diefe Aus⸗ 
gabe wird von Weller im Alten 3. J. &. 535. u. f. genau befchrieben. Vermuthlich ift diefes die 
erfte Ausgabe. Kine fpätere wird unter dem Jahre 1509 angezeigt werden. 


34.) Das Regiſter über das buch genant die war nachuolgung Erifti. 
In Quart. 

Diefe Aufgabe bat keinen eigentlichen Titel. &ie fängt fogleich mit dem Regiſter an, über wel 
chem obige Anzeige ftebet. Das legte Blat bat die Auffchrift Das Erd plat. Die Anfangsbuchftar 
ben jind Kleine Holzſchnitte. Ob dieſes nicht eben die Ausgabe ſeyn möchte, melche ich unter dem Jah⸗ 
ve 1486 befchreiben werde, ftebet dabin, wenigſtens kommen beyde in Anſehung der Blatzablen übers 
ein; nur bat die von 1486 einen eignen Titel, und am Ende auf dem CxCi Blat eine Anzeige des 
Drudortes ıc. Dbige Ausgabe ſ. a. ift in der Univerſitaͤtsbibliothet zu Ingolſtadt; und da wäre 
nach zu feben, ob am Anfang und Ende nichts fehlt. 


35.) Diß Büechleyn ift zu Erft durch ennen andechtigen hochgelerten 
vatter Cartewſer ordens in latein gemacht. Darnach durch eynen 
andern vertewſcht. Vnd durch Caſpar bochreder zu nuremberg 
zu drucken verfugte, vnd fage von dem leyden vnnſers herren 


jheſu 
Panzers Annalen. D 


[7 


16 Ohne Anzeige des Druckjahrs. 


jbefu eriſti, allweg ben jedem ſtuck, mit inniger hertzlicher an 
dacht, vnd dannffagung, vol verdienits, on zweifel gottlicher 
gnaden. vnd iſt genant der Hergmaner, von innprunitiger hertz⸗ 
licher vermanung wegen, darinn begriffen. Fl. Octav. 

Dieſes Gebetbuch ift fo eingerichtet, daß auf das Leben Jeſu, fonderlich auf fein Leiden, Ruck⸗ 
ficht genommen wird. Der fel. Riederer bat ſolches in feinen Nachrichten 3. 1. ©. 157. ausführr _ 
Hch befchrieben. Auf der Ruͤckſeite des Titelblatt fängt das Negifter der Gebete an. Das ganze 
beftcht aus CCXI. gezählten Blättern. Da Gochfeder von 1497 — 1498 zu Nürnberg drudte, fo 
iſt diefes Buch in diefe Jahre zu fegen. Röder bat es in feinem bekannten Catalogo nicht angeführt. 


36.) Eyn Tractat von den genftlichen vffitigugen. In Octav. 

Diefer Titel ſteht auf der erften cite des erſten Blats. Mit dem zweyten Blat fängt das Re⸗ 
gifter an. Voran ſtehet folgende Anzeige: Ein andechtiger Tractat doctor herr Gerhartz von 
Zutphan von geiftlichen vffftigüngen genömen vB der heyligen geſchrifft vñ gesoge. Dieſes 
Regifter iſt 7 Blätter ſtarkt. Mit dem folgenden gezaͤhlten erften Blat fängt diefes aſce iſche Werk felbft 
an, das in 67 Kapitel getheilt ift, und auf der erften Seite des lij (eigentlich cLii) Blats, ohne weitere 
Anzeige zu Ende gehet. Die Ruckſeite ift leer. Der Verfaßer Berard von zutphen mar aus der 
Eongregation der F. F. communis Bird und farb 1398 im 31 Jabre. Ich befige felbft ein Exemplar. 


37) Das buͤchlin ift genant der Gilgengart ainer yetlihen Chriſten⸗ 
lichen feel, Wann zu gleycherweyß wie der lieblich gerauch der 
Gilgen des menſchñ berg, groffe freud brinngt, alfo bringen die 
haylſamen gebet der fel des mẽſchen groſſe frewd vnnd gnad gegen 
got. An Dctav. 

Riederer bat von diefem Gebetbüchlein in feinen Nachrichten B. 2. S. 416. u. f. eine andere 
Ausgabe, die Schönfperger 1520 zu Augfpurg 8. gedruckt bat, angeführt. Auch die gegenwärtige 
ift ganz ficher ein Schönfpergerifches Product, indem es mit eben den Typen, die zum Theuerdank 
gebraucht wurden, gedruckt ift; fo wie auch oben und unten bey der erften und legten Zeile eines jeden 
Blats, jene Zuͤge angebracht worden find, die den Theuerdank und andere Kchönfpergerifche Bücher fo 
Benntlich machen. Obiger Titel ift ganz rotb gedruckt und ſteht in einer Einfaßung. Auf der Ruͤck⸗ 
ſeite iſt ein Holzſchnitt, welcher einen Beichtvater mit einer vor ihm knienden Nonne vorſtellt. Mit 
dem zweyten Blat faͤngt das Geberbüchlein ſelbſt, ohne alle Vorrede, oder vorläufige Anzeige an. 
Die erften Gebete find an Ehriftum gerichtet. Dann fonımen die drey Paternofter wodurch cin Mörder 
behalten wurde; Kerner Gebete an die Maria; die Mettin, ein Teutfhe Meß von der bayligen Dreys 
bait, Acht betlein vor der erſcheynung fannt Gregori; ein gebet ee man zu gotteß tifch gect, nach der 
empfabung des b. Sacraments; newn freud von Maria, das guldin Crongebet Marine, die ſyben 
pußpfalmen, die Litancy u. ſ. w. Ben den meiften wird angegeigt, auf wie viel Jahre man Ablaß mit 
dieſem oder jenem Gebete, erlangen könne. Hin und wieder find Holzſchnitte; manche Seiten haben 
eine zierliche Einfaßung. Blaͤtterzahlen und Euftog fehlen. Die Kignatur geht bis D. fo daß alfo 
dieſes Buͤchlein 14 Bögen ſtark iſt. Ich beſitze felbft ein Exemplar. 


38.) 


Ohne Anzeige des Druckjahrs. | 27 


38) Sant Bernhartz ermanung vnſerer hartfelifait und ellennds, 
weißt vnns auch wie got dz hoͤchſt gut fey vnd wie wir das fucht 
folen. Am Ende: Volendt des menfchen hartfeligkait. In Quart. 

Iſt nur 1 Bogen ſtark, und in der Solgerifchen Bibliothek. 


39) Sant Auguftind leere von ermanüg ‚wie man der welt üppigfait 
fliehen vnd gutte werck würden fol. In Quart. 

Diefe Heine Schrift ift nur 6 Blatter ſtark, und in der Solgerifchen Bibliothek. 

40.) Euanaclium Nicpdemi, auß dem latein in das teutfch gebracht, 
In wöllichem vil hüpfcher puncte, die die an ern Euãgeliſten nit 
feße begriffen werden (doch inen nit wider) fait nuglich zu leſen. 
Am Ende: Ain end des Ewangeli Nicodemi. In Folio. 

Dbiger Titel ſtehet auf der erften Seite des erften Blats, in einer, in Holzaefchnittenen Einfakunz. 
Mit dem zweyten Blat fangt das Evangelium felbft an. Voran aber fteber: In dem Namen des 
berren, bebt fiy an, das Ewangeli, das befchriben bar YIicodemus, ain Rabbi vnd ein 
SHürft der Juden, vnd auch ain Junger Ebrifti Jeſu. Der Ueberfeger ift mir nicht befannt. 
Dieſes apocryphiſche Werkgen felbit ist befannt, und öfter gedcuctt worden. Iſt in der Bibliothek 
des Herrn Reviſionsraths von Oefele in Muͤnchen. 


41.) Das buch genandt der ſpiegel menſchlichs lebens Am Ende: 
Deo gracias. In Folio. 

Es iſt dieſes eine deutſche Ueberſetzung des Speculi vitae humanae Rodorici (Epifcopi) Zamo- 
renfis. Eine der erften Ausgaben des lateinifchen Originals kam aug der Preße Bünther Zainers 
zu Augfpurg 1471, movon ich felbft ein Eremplar befite. Der Verfaßer wird unter die Zeugen der 
Wahrbeit vor der Reformation gerechnet. Die gegenwärtige deutfche Ueberſetzung ift weniger bekannt. 
Der Verfaßer derfelben ift Seinrich Steinböwel, ein Dann, der ſich um die deutfche Litteratur im 
der damaligen Zeit febr verdient, und fich befonders durch verfchiedene Ueberfegungen berühmt gemacht 
bat. Er war Stadtarzt zu Ulm. Diefe Ueberfegung ift dem Herzog von Deftereih Sigmund zuge 
eignet. ie fcheinet aus der Preße Johann Zainers zu Ulm gefommen zu ſeyn. Das Werk felbfl 
fängt fogleich mit dem erften Blat alfo an: Das erft Blat. Das buch genandt der fpiegel menſch⸗ 
liche lebens mie ond in möllicher maß d' menfch fein leben volfüren fol. Er feye von den meyſten 
ober mynſten. woͤllicherley ſtandt wirdigfeit und erc. er fen. darinn er erlernet. wye er fich balten foll, 
voran czu got ingeborfamer underwerffung. Darnach gen feinem naͤchſtẽ Er fey fein oberer. vnderthan. 
oder mitgenoß, in rechter geborfame. erbarmunge. oder geordenter liebe. vahet bye an fäligklichen. Das 
Werk felbft iſt im lateinifchen und deutfchen in zween Theile abgetheilt. Der erfte bat 43 Eapitel und han⸗ 
delt von der Würdigkeit und von den Bewerben des weltlichen Standes. In der deutfchen Ueberfegung 
ftebt vor dem meiften derfelben ein Holzſchnitt. Der erſte flellet den Kayfer auf dem Thron figent vor. 
Ueber dem erften Eapitel ſtehet: Das erft capitel, von dem oberiften weltlichen das ift keyſerli⸗ 
hen vnd ander fuͤrſten ſtat. Der zweyte Tbeil, welcher von dem geiſtlichen Stand handelt, iſt 
30 Capitel ſtart. Mach des Herrn von Zeinecken richtigen Bemerkung kann dieſes Buch nicht vor 
D 2 1475 


28 | Ohne Anzeige des Druckjahrs. 


1475 gedruckt worden feyn. in Eremplar davon ift in dee Bibliothek des Herrn Reviſſonkrachs 
von Oefele in Wünchen; ingleichen in der Univerficatsbibliothek gu Ingolſtadt. Unter dem Sabre 
3479 wird eine wiederholte Ausgabe angezeigt werden. 


42.) Das buch genafit der fpiegel des fünderd. Am Ende: Eyn enbe 

bat das büchlin genant der fpiegel des fünders. In wölichen büchs 

fin der menfc) fernen mag, wie vnd durch was geitalt er fidy zu 

gott foll viegen vnd nähen. Das iſt durch wahre erfantnus feiner 

fünden u. ſ. w. In Folio. 
Diefe Ausgabe iſt in der Bibliothek des Herrn Reviſſonsrath von Oefele in Muͤnchen. Sie iſt 

g8 Blätter ſtark und hat Holzſchnitte. Es faͤngt an: Das Regiſter uͤber das buch der ſpiegel des 

fuͤnders genannt. wie vnd wellicher maf fich eyn yeder criften menfch zu der beicht — bereits 
sen — foll. In Deren geb. Rath Zapfs Augfp. Buchdrudergefch. ftebt diefe Ausgabe unter dem 
Yabhs 1472. Unter dem Jahre 1480 wird eine wiederbolte Ausyabe befchrieben werden. 


% 43.) Hie nad) vacht an gar ain nutzlichs Beicht büchlin darin der 
menſch gar wol vnd'weiſt wirt wie er fich vor vnd in der beicht 
von allen fünden zebeichten halten fol gar ſchon vnd ordentlich nad) 
einander befchriben dz gar hailſamlich it ze willen. In Octav. 

Auf der Rückfeite des erſten Blats iſt ein Holzſchnitt, welcher einen Geiſtlichen, vor dem ein 
Beichtender kniet, vorftellet. Die erfte Seite des zweyten Blats fängt mit obiger Anzeige an, auf 
welche der Anfang des Werkgens felbft folgte. Es fängt an: Es fend vil mefchen die ir beiche 
wenig Oder gar nichf hilfe von dreierlat ſach wegen 2c. Nachdem der Verfaßer erkläret bat, 
worinn die wahre Neue beſtehe, und was alles zu einer rechten Beicht erfordert werde; nachdem ee 
Die mancherien Arten der Sünden nach der Reihe erzäblet bat: fo folgt ein ſehr weitlaͤuftiges For⸗ 
mular, in welcher fich der Beichtende, aller nur möglichen Sünden, die durch Ausübung des böfen, 
und Unterlaßung des guten, nur immer begangen werden können, fehuldig giebt. Diele Kormular 
fuͤllet, wie leicht zu erachten, über die Hälfte des Büchleing, welches überbaupt nur 47 Blätter ſtark If. 
Blaͤtterzahlen und Cuſtos fehlen. IR in der ehemaligen Solgerifchen Bibliothek, 


44.) Drey Bücher des Doctrinals für die leyen gemacht zu teutfh. 
Am Ende: Diele drey bircher bat auf ein nuͤwes geſchmidt vB 
altem Yfen. Und har vil zu in bewerten feren geſazt ein Kartaufer 
zu Nüremberg ein Prieiter mit dem Name Erhart Große mit 
Hilfe des allmedhrigen Gottes. In Folio. 

Dieſe Ausgabe deſchreibt Herr Gemeiner in ſeinen Nachrichten ꝛc. S. 83. n. 55. ie iſt ohne 
Tel, Anfangsbuchſtaben, Seitenzahlen, Cuſtos, Signaturen. Das ganze beträgt 53 Blätter, iſt 
An drey Bücher eingerbeilt, und enthaͤtt moraliſche Vorſchriften. Der Inhalt der Capitel wird auf 
den drey eriten Seiten angegeben. Auf der vierten ift ein Holzfehnitt, der den Verfaßer auf dem Lehr⸗ 
ſtuhl und einige Zuböcer um ibn herum figend vorfteltet. Kerr Prof. Will weiß im Nürnb. Selehr⸗ 
sen Lexicon, wenig don diefem Kartäufet su fagen. In Sinceri Sammlung Th. II. ©. 376. wird 

oo 


Ohne Anzeige des Druchahrs. ” 09 


won Ihm auch ein Eorbial.von den vier Ießten Dingen angezeigt. Eine Ausgabe von 1485 wird in 
der Kolge vorkommen. Uffenbach vermuthet dieſe Ausgabe ſey um das Ihe 1474 etfchienen. S. Ca- 
taog. P. IL. App. II. p. 18. 


45.) Das Buͤchlin von dem. fterbenden menfchen. Am Ende: Hye 
endet ſich das püchlein von dem ſterbenden menfchen. In 
Auart. 
Schwindel bat diefes Büchlein in dem Thefauro biblioth. T. IV. p. 73. angeführt. Auch 
Schwarz befaß e8, vermöge der Anzeige in feinem Catalogo P. Il. p. 47. Herr von Seinecken, der 
das Echmarzifche Eremplar gefeben hat, begeugt in der Idee generale p. 426. daß es von der bekann⸗ 
sen &. 4. fchon befchriebenen Ars moriendi, von welcher auch 1494 und 1496 Ausgaben in 4. ange 
zeigt werden follen, gang verfchieden fey. In der Borrede mird gemeldet, dafi es aus dem lateinifchen 
überfegt worden fey. Zuletzt ſteht eine Etklaͤrung des Vater unfer, mit diefen Schlusworten: Vnd 
alfo mit Hilf des erwirdigen Botes bat ein end die außlegung des Seren. Durch den erwirs 
digen berren Wieifter Janfen Muͤnczinger zc. Diefer Muͤntzinger war Rector der Schule zu 
Um. &. Schelbornii amoenit. litter. T. VII. p. 511. ſqq. T. XI. p. 222. ſqq. 


46.) Dre herfi von Hennenberg geſellſchafft ezu Delle? sc. In 
art. 

Diefe Geſellſchaft, oder vielmehr diefen Drden fiftete Grav wilhelm von Sennenberg img 
Jahr 1467 dem almechtigen got, feiner werden muter Maria, den beiligen vierzehen notbelffern, bes 
fonderg dem b. &. Ebriftoffel zu Ehren. Boran ftehen die Statuten; worauf die paͤbſtliche Conftr⸗ 
mation von 1480 folget- Auf der Kückfeite des Titelblats ftehet der Herzog, welcher einem Ritter die 
Drdenstette übergtebt. Das ganze beträgt 2 Bögen. 


47) Der Spiegel Eeiferlicher und gemeiner Iantrecht, ober ber für 
genannte Schwabenfpiegel. gr. Folie. 

Es ift dieſes hoͤchſt wahrfcheinlich die allererſte Ausgabe des, unter dem Namen des Schwaben 
fpiegels befannten Schwaͤbiſchen Randrechtes , deßen Verfaßer eben fo unbekannt iſt, als die Zeit, 
wenn derfelbe zufanımengesragen worden it. Nach Herrn Puͤtters Meinung fallt dag Alter deffelben, 
wo nicht in das XIV, doch nicht eber, als in Das Ende des XIII. Jahrhunderts. P. J. Lamba⸗ 
cher in feiner Differt, epiftol. de aetate Specnli Sueuici bebauptet, derfelbe fey im Jahr 1282 verfere 
tiget worden. Die gegentvärtige Ausgabe bat keinen Titel und ift in zwo Kolumnen gebrudt, ohne 
Seitenzahlen, Cuſtos und Signaturen, doch mit großen in Holz, als Quadrate, zierlich geſchnittenen 
Anfan sbuchſtaben. Auf der erſten Seite ſtehet die Vorrede, welche anfaͤngt: In dem Namen des 
Höchften richters Criſti vnſers herrn. Es ſchreipt S. Paulus u. ſ. w. Am Schluß der Vorrede 
ſteht: hie hebet an das regiſter des ſpiegels keiſerlicher vnd gemeiner lantrecht. Auf der Ruͤck⸗ 
ſeite bis zum 6ten Blat befindet ſich das Regiſter, das ſich auf der erſten Seite des gedachten Blats 
endiget. Die Ruͤckſeite deifelben nimmt ein großer Holzſchnitt ein, toelcher den Kaifer ſitzend, die 
Churfuͤrſten ftebend, und einen Elericum und Layen kniend vorftellet. Hierauf folgt auf 103 Blätter 
das Landrecht felbft, mir der Ueberſchrift: Sie hept ſich an dz lantrecht buch bie nach gefchriben 

D3 Hr 


oo Ohne Anzeige des Druckiabrs. 


Err gor bymelifcher vater, durch Deine milte gut gefchuffeft dus den menſchen mit trissaltis 
ger würdigfeic u. f. m. ‚Zu Ende der zweyten Columne der erſten Eeite des letzten Blats ftebet: 
Bottes gericht bedend! mit forgen. vnnd richt dein reiche als dem armen. Diefe Schluß⸗ 
worte, baben Gelegenbeit gegeben den Anton Sorg zu Auafrurg zum Drucker dieſer Audgabe zu 
machen. Man bat fich aber ficher geirret, indem diefelben gerwiß keinen Bezug auf den Druder has 
ben, fondern vermutblich in allen Handfchriften ſtunden, ehe noh an eine Druckerey gedacht wurde. 
Die gegenwärtige Ausgabe bat Guͤnther Zainer in Augfpurg, fo gewis und guverläßig gedrudt, daß 
nur derjenige daran zweifeln kann, der nie etwas, dad aus der Preße diefes berähniten Yugfpurger Buchs 
druckers gekommen ift, gefeben hat. Die Typen find die nemlichen, womit er feine benden deutfchen Bi⸗ 
bel und den Belial gedrudt bat. Es iſt dieſes die nemliche Ausgabe, welche Scherz in der Vorrede 
ad ius prouincial. Alemann p. 5. T. Il. Antiquit, Teuton. Schilteri, mit folgenden Worten befchreis 
bet: Praeter Hupfupbianum confului adhuc iria impre/fa, de quibus altum apud eruditos lilen- 
tium. Primum eft in folio majori, typo fatis eleganti, charaftere, quo circa confinia Seculi 
XV. et XVI. utebantur impreflum, carens nomine typographi, loci impreflionis et anni, immo 
id non tantum folia aut paginas nullis numeris diftineta habet, fed ne quidem litteris alphabeticis 
fab finem foliorum, confulionis vitandae gratia alias addi folitis inftrattum — welches freylich 
der Fall faft bey allen, um diefe Zeit gedruckten Büchern, zu fenn pfleget. Das auf der Regenſpur⸗ 
giſchen Öffentlichen Bibliothek befindliche Eremplar bat Herr Bemeiner in feinen Nachrichten &.286. 
n. 308. angezeigt. Die biefige Stadtbibliothek befiget ebenfall& ein Eremplar, bey welchem ich 
aber das vorbin befchriebene voranftebende Negifter nicht gefunden habe, ungeachtet «8 im übrigen 
wohl behalten und Zein Defect zu vermutben iſt. 


48) Der Spiegel fenferlicher und gemayner landrecht. auch wird 
in diefem buch begriffen eyn merflicher Teyle der lehenrecht. 
fl. Folio. " 

&o wird diefe Ausgabe des Schwabenfpiegels in Herrn Bemeiners Nachrichten S. 286. 

n. 309. angezeigt. Diefer genelate Freund hat mir von derfelben nachher, auf meine fchriftliche Ans 
frage, folgende nähere Befchreibung derfelben mitgetheilet. ie ift mit fortlaufenden Zeilen gedruckt, 
dat keinen Titel, auch weder Cuſtos noch Signaturen. Doch hat fie Blätterzahlen, welche erft nach 
dem Regifter anfangen, der Angabe nach CXLIX enthalten, in der That aber, Borrede und Regi⸗ 
fter mit gerechnet, CLX1. flack find. Der Character ift der vorhergehenden Ausgabe conform, die 
Hrtbograpbie aber verfchreden. Die Borrede und das Regiſter füllen die erften 8 Blätter. Hierauf 
kommt nun das Lantrecht felbft, mit welchem auch die Blaͤtterzahlen anheben. Bor dem Lantrecht 
felbit, dag ſich mit den Worten Serre gor bymelifcher Vater 2c. anfangt, ſtehet eine, 8 1/2 Zeilen 
lange Ueberfchrift, die alfo anfängt: Sie hebt fi) an das Pepferlich Iandtrechtbuch geſetzt und 
geordnet von den Römifchen Keyſern vnnd zc. Näch dem Abfag: der an feines herren unge: 
nofte geweyflet wirt alfo, welcher in der vorbergehenden Ausgabe der legte tft, folgen in diefer 
Ausgabe noch 29 mit Auffchriften verfehene Capitel oder Abfäße, 3. B. Von infiegeln merk hie 
alſo: Gb ein fchreiber valſch handtfeſt ſchreibet: Wie man pfennig ſchlahen fol merk alfo: 
Teer den andern icht lobet: Der pnrechte wag bat u. ſ. w. Den Beſchluß macht der gemöbnliche 
Epilogus und zulcgt vie Verſe: Gottes gericht beden? 20. ' 


Ob 


Ohne Anzeige des Druckjahrs. | dı 


Ob diefe Ausgabe unter denen übrigen beyden begriffen fey, die Schertz noch in der ſchon vors 
ber angesogenen Stelle anführet, zweifle ich fehr. Ich will indeflen feine eigenen Worte bieher feßen. 
Alterum, quod eft in folio minori, numeros quidem foliorum et litteras alphabeticas et ſub 
finem foliorum fcriptas habet, fed et ipfum nomine typographi loci annique impreflionis caret. 
Conftat autem centum triginta et fex foliis. Iſt diefe angegebene Blätterzahl richtig, fo muß diefe 
Yusgabe freylich von der unferigen verfchieden feyn. Tertium: numeros quidem habet, foliis faper- 
feriptos, fed infra nullas exhibet litteras alphabeticas. Deeft et huic nomen typographi, loci et 
“ anni impreflionis, habet centum et ſeptem folia, quorum numerus in utraque pagina eſt fuper- 
fcriptus. Diefe beyden Ausgaben müften alfo noch naher bekannt gemacht werden. 


49.) lt Lehnrecht. Am Ende: hie endet fich dz Lehnrecht. In 
O 0. 
Diefe Ausgabe bat Herr Commiſſionsrath Cauhn zuerft in Klotzens Alt. litterar. Vol. I. 
p. 326. u. f. fodann in Herrn D. Schotts juriſt. Wochenb. 1772. St. XXIV. ©. 369. u. f. bes 
kannt gemacht. Diefes Lehnrecht ift nichts anders, als eine deutfche Ueberfeßung des Auctoris de 


. . beneficiis, fo von eben dem Eycken von Repgow berrühret, von welchem wir den befannten 


Gachfenfpiegel haben. Herr Lauhn fucht augfübrlich gu beweifen, daß in diefem Werk, ungeachtet 
ſolches insgemein unter dem Namen des fächfifchen Lehnrechte hefannt iſt, doch Fein anders, als 
dag allgemeine deutfche Lehnrecht enthalten fey. Es bat obne dag 3 BI. ſtarke Regifter 113 Blaͤt⸗ 
ser. Dieſes Lehnrecht ift 1495 und 1499 fanıt dem Sachſenſpiehet und Weichbild zu Augſpure von 
Schoͤnſpergern gedruckt worden. 


50.) Regiſter oder Remiſſorium über das Saͤchſiſche Recht. Inglei⸗ 
chen das Saͤchſiſche Weichbild mit der Gloße. In Folio. 

Dieſe Ausgabe, welche alle Merkmale eines hohen Alterthums hat, beſchreibet Goͤtze in den 
Merkw. der Dresdn. Biblioth. Th. L S. 225. u. f. Derſelbe glaubt fie fey in Baſel herausgekom⸗ 
men. Die Anfangsbuchſtaben fehlen. Fuͤr den Verfaßer des Remiſſorii wird Theodor von Bocks⸗ 
dorf gehalten. Vor dem Weichbilde ſtehen einige deutſche Reimen, die ſich alſo anfangen: Gott 
gebe ſeiner ſele rat, der dys buch getichtet hot. Ecke von Repchaw Sein pflege vnſer 
Frawe das her feines lons warte zc. Dieſes Saͤchſiſche Weichbild, welches auch das Magde⸗ 
burgiſche genennt wird, iſt nichts anders, als ein von den Magdeburgiſchen Schoͤppen verfertig⸗ 
tes Rechtsbuch. Man findet ſolches bey einigen Ausgaben des Sachſenſpiegels. Chriſtoph Zobel 
hat es 1537 Bol. zu Leipzig herausgegeben. In den neuern Zeiten bat Jar. Fried. Ludovici 1721 
zu Halle eine deutfche und Tateinifche Ausgabe beforgt. 


sı.) Die goldne Bulle Karls des vierten und Reformation Fries 
drichs des dritten. In Folio. 
Die Gefchichte dieſes wichiiven Reichsgeſetzes, welches von Karl IV. im Jahr 1356 theils zu 
Nuͤrnberg, theils zu Meß publicirt worden, ift bekannt genug. In Anfehung der Ausgaben derfelben, 
der a'tern fowokl als neuern, lateinifchen und deuſſchen, beruft man ſich insgemein auf Jofmanns 


Biblioth juris publ. n. 294 — 316. Es ift aber dag daſelbſt gelieferte Verzeichniß, nichts weniger, 
ale 


42 | Ohne Anzeige des Druckjahrs⸗ 


. ale vollſtaͤndig. Gegenwaͤrtige deutiche Ausgabe iſt ohne allen Zweifel bie erſte, fo wie es ganz zu⸗ 

verläßig ift, daß fie aus Sri Creußners zu Nürnberg Preße gekommen ift, meicher im Jabre 1474 
die Bulle auch lateinifch gedrudt bat. &. Denis Merkwuͤrdigkeiten &. 49. n. ıı. Daß Creußner 
ober auch diefe deutfche Ausgabe, und vermutblich in dem nemlichen Jahre geliefert babe, kann ich, 
aus Bergleichung, mit andern deutfchen Schriften, die aus feiner Preße gekommen find, z. E. mit 
den Regimen fanitatis, auf das allerzuverläfigfte verfichern. Herr Denis bat auch diefe deutfche 
Yusgabe_in den Merkwuͤrdigkeiten u. f m. &. 108. n. 108. genau befchrieben. Die Befchreibung 
beffelben ftimmt auch mie dem Exemplar, daß ich aus der Ebneriſchen Bibliothek vor mir habe, aufs 
genauefte überein, nur feblt bey denfelben die Reformation Sriedrichs des III. Die goldene Bulle 
iſt 26 Blätter ſtark. Die erfte Keite des erften Blats ift lerr Auf der Ruͤckſeite ftebet das Regiſter. 
Auf der erften Seite des zweyten Blats fängt die Bulle felbft an, die ſich unten auf der zweyten 
Seite des 26ften Blats mit den Worten: Bor ſey gelobet Amen, endizet. Wenn die Reformation 
dabey ift, fo iſt das ganze 33 Blätter ſtark. Ohne Titel, Euftos, Stanatur, Seitenzablen und Ans 
fangsbuchltaben. Die Ueberfegung felbit weichet von der, 1484 zu Ulm gedruckten ſehr ab, fo wie 
Diefe beyde wieder nicht mit dem Abdruck der goldnen Bulle in der zweyten Sammlung der Reichsab⸗ 
ſchiede, die wir unter dem Jahr 1508 anführen werden, übereinftimmen. 


52.) Kenfer Fridrichd gemein Neformacion vnd Ordnung geben zu 
Frankfort nach Chriſti geburt vierzehen hundert vnd darnach in 
dem zwey vnd vierzigiſten Jar. In Folio. 

Sie gehoͤret eigentlich zu der eben beſchriebenen Ausgabe der goldnen Bulle, die Creußner 
in Nuͤrnberg gedruckt hat, wie ſie denn auch zuverlaͤſſig aus ſeiner Preße gekommen iſt. Doch da ſie 
auch manchmal einzeln vorkommt, ſo habe ich ſie nicht uͤbergehen wollen. Roͤder fuͤhrt ſie in ſeinem 
Catalogo p. 59. n. 878. aus dem Uffenbachiſchen Catalogo P. IL App. p. 120. at. 


s3 I Vertrag ‚wifihen den herßogen zu Sachſen vnd der Stadt Er⸗ 
furt Geben zu Erfurt nach Chriſti vnſers herren Geburt vierze⸗ 
henhundert vnd im drey vnd achzigiſten Jaren uff Montag nad) 
vnſer liben frauen Tage Purificationis zu dutſch Liechtmeß ge⸗ 
nant, befeſtigt zu Nurnburgk Montage — vierzehen hundert vnd 
im zwey vnd neunzigſten Jare. 


Verſchreibung vnd Vertrag zwiſchen Albrecht zu Menz vnd der Stadt 
Erfurt. Geben zu Erfurt — vierzehen hundert vnd darnach 
im drey vnd achzigſten Jaren. 


Vertrag zwiſchen Churfuͤrſt Bertold von Menze. Geben zu Erfurt. 
In Folio. 


Dieſe drey Stuͤcke werden im Uffenbachiſchen Catalogo P.IL App. p. 121. angezeigt. 


0 54.) 


Ohne Anzeige de Druckjahrs. 33 


5 ) Ein new geteutfcht Mechtbuch gezogen auß Genftfichen und welt 
lichen Rechten. Am Ende: Hye enden fich die Elagen vi nucy 
liche lere diß ſunderlichen buchs auß gemeinen gefchriben rechten de 
Fenferlichen gefecz und den haubt bücheren origenalibus in latein. 
Pandectarũ. Digeitis. Eoder. und Inſtitut. gezogen. fo vil vnd der 
zu tegliche gebruch vnd Yebung nott fein. got dem almechtigen zu 
lobe. vnd dem menſchlichẽ gefchlecht zu nucz do mit die viniternuß 
der vnwiſſenheit abgeſchnittẽ vnd dz rech: verftentlid) in treffen, 
lichen ſchwerẽ handlen zu tag vñ Inecht bracht werd. feliglichen ger 
truckt. Do durch fich ein yeder er fen Flagen antwurter od’ richter 
vor vnrechter that handlung vnd fürneme hüten mag czu erwerbẽ 
mit der gerechtikeit nach diſem leben die freude des ewigen lebes 
Amen. In Folio. 

So wenig diefed deutfche Rechtbuch, wenigſtens unter obigen Zitel, bicher befannt geweſen iſt, 
eben ſo wenig hat man auch den Verfaßer deſſelben gekannt; und da in dem Buche felbſt gar keine 
Spur vorkommt, die uns helfen koͤnnte, denſelben zu entdecken: ſo wuͤrde ich ſelbſt meine Unwiſſen⸗ 
heit dießfalls haben geſtehen muͤſſen. Ich bin aber ſo gluͤcklich geweſen denſelben zu entdecken, und 
folglich auch im Stande, von dieſem Buche ſowobl, als von einigen folgenden, unter veränderten Ti⸗ 
tel berausgefommenen Ausgaben, eine zuverläßige Nachricht zu geben. Es ift aber dicfed new gez 
teutſcht Rechtbuch nichts anders, als die vermuthlich erfte Ausgabe von dee, zu feiner Zeit fo bes 
rühnıten Rechtslehrers und Dichters Sebaftian Brands Richterlichen Elagfpiegel. Erft im Jahr 
1516, da Brand von diefem feinem Werke eine revidirte und verbeßerte Ausgabe beforgte, nennte er 
folches den Elaafpiel, unter welchem Namen das Buch öfters gedruckt, und allgemein bekannt wurde. 
Niemand aber bat, meines Wiflens, in de neuern Zeiten gewuſt, daß das Rechtbuch und der 
Klagſpiel eineriy Buch ſey. Es bat aber Brand fein Werk nach der erften Ausgabe, wieder bers 
aus gegeben, und zwar unter dem Titel: Elag, Antwurt und ausgeiprochene Vrteyl gesogen 
aus gepftlichen und weltlichen Rechten genennet. (Siebe die Jahre 1497 und 1500.) Aber 
auch unter diefem Titel, bat man diefed Werk, nicht als eine Brandifche Arbeit gekannt, noch wenis 
ger gewuſt, daß es fein richterlicher Riagfpiegel fey; wenigſtens finde ich bey denen, die dieſes Buchs 
unter erfigedachten Titel Elag, Antwurt 2c. Erwähnung thun (&. Eritifche Beytr. B.6. ©. 10. u. f. 
Feine Anzeige des Verfaßers So unerheblich diefe Entdeckung feyn möchte, fo iſt mirs doch anges 
nehm, fie gemacht zu baben. 

Sch will nun diefe erfie Aufgabe etwas genauer befchreiben. Hbiger Titel ftehet auf drey Zeilen, 
Die vermutblich in Holz gefchnitten find, in der Dritte des eriten Blatd. Auf der Ruckſeite diefes Blats 
ftebet oben Rlag antwurt. vnd außgefprochen Vrteyl gesogen auß geyſtlichen vnd weltlichen 
rechten. ſo vil vnd der tzu teglichem gebrauch vnd yebung nott ſein. Unmittelbar darauf folgt 
eine kurze Vorrede, die in allen folgenden Ausgaben unverändert wiederholt worden iſt. Der Inbalt 
ift in obiger Schlußſchrift fait wörtlich nwwiederholet worden, nur wird in der Vorrede noch gemeldet, 
daß Brand diefes Werk Eym hochgebornen fürften des heyligen Reiches zu eren verfertiget habe. 
Die folgenden fünf Blätter füllen dag Regiſter, welches die Ueberfchrift hat: »Jernach volgen die 
titel diß buche in rechter ordnung. Mit Bol. 1. welches oben mit der Anzeige: Das erft Blat,, 

Panzers Anmalım. € bezeichnet 


N 


= 


24 | Ohne Anzeige des Drudjaßre. 


bezeichnet ift, fängt nun das Nechtbuch felbft mit der Actio des bis qui in fraude creditorum, an, 
und fchließet fich auf der Nückfeite des ELLEiiii Blats mit obiger Anzeige: Sye enden fidy zc. 
Das Buch ift durchgehende niit gefpaltenen Columnen gedruckt, bat Signaturen und Blätterzahlen. 
Das Jahr ded Druckes ift nirgend angezeigt, auch der Name des Druckers und des Ortes nicht. 
Bermuthlich aber wird der feßtere Straßburg feyn, und ich werde mich wohl nicht irren, wenn ich 
die Zeit des Druckes in das legte Decennium des funfzehenden Jahrhunderts fee. Was die Abficht 
bey diefem Werke gewefen ift, erhellet aus der Einrichtung deffelben. Brand gehet die vornebmften 
und in den Gerichten vorfommenden Titel der gemeinen Rechte, vornemlich der Pandecten durch, 
und erklaͤret erftlich den Kinn des Gefeßes, und zeiget fodann, was dazu erfordert werde, wenn nach 
ſolchem Gefeß eine Klage geführet werden foll. Jeden Titel füger er endlich eine Formel bey, wie die 
Klage einzurichten und vergubringen ſey. Es iſt dieſes alfo eine Einleitung zum Rechtsproceß, welche 
Richtern ſowohl, als Advocaten, die damals wenig Latein verflunden, nachdem das römifche und 
pabftliche Recht, auch in Deutfchland ſich augbreitete, aus der Noth beiffen folte. In der Kolge bat 
Brand fein Nechtbuch gebeßert und vermehrt, und befonders den zweyten Theil vom peinlichen Recht 
weiter anggeführt, mie folches bey der erften revidirten Ausgabe von 1516 bemerfet merden foll. 
Ton diefer auferft feltenen Ausgabe befige ich feibft ein Eremplar. In Heren geb. Raths Zapfs 
Augſp. Buchdr. Sefhichte Th. 1. S. 123. wird noch eine Ausgabe ohne Jahr und Ort angezeigt, fo 
den Titel bat: Clag. antvuort. vnd vßgeſprochne vrteyl gesogen vß geyftlihen vnd vuelt⸗ 


lichen rechten. 


55.) In dem namẽ d' heyligen vñ vntailperũ triuaͤltikeit, Amen. Bon 
ordnung ze reden, vi beſund' zu angedingten frewntlichen rech⸗ 
ten u. ſ. w. In Quart. 

Es iſt dieſes eigentlich nichts anders, als eine kurze Proceßordnung, oder Vorſchrift, wie ſich 
Partheyen, Advocaten und Richter dabey zu verhalten haben, mit einer kurzen Erklaͤrung der vor⸗ 
nehmſten, bey Proceßen gewoͤhnlichen lateiniſchen Woͤrter. Nach einem kurzen Eingang, wo der unbe⸗ 
kannte Verfaßer von ſich redet, und den Leſer bittet ſich mehr um das zu bekuͤmmern, was geſagt 
wird, als um den, der es ſagt, fuͤhret er erſtlich die Eigenſchaften an, die jeder Redner vor Gericht 
haben ſoll. Dieſen vergleicht er mit einem harpfer oder ſpilman. Der Redner ſoll zum erſten ein 
Vorred thun; darnach ſein klag kuͤrzlich anbringen; dann um antwort bitten, und das ausgeſprochen 
wird behalten. Hierauf wird das Gericht, und alle Perſonen, die dabey zu thun haben, Richter, 
Advocatus, Aſſeſſor, Procurator u. ſ. m. beſchrieben. Dann folgt eine kurze Ordnung des Gerichts, 
bis zur Appellation. Am Ende ſtehet noch wie man die Hoͤfe verleyhen ſoll, von zechenden, von 
muͤlin. So kurz dieſe Ordnung iſt, ſo viel merkwuͤrdiges mag ſie enthalten. Bey Gelegenheit, da 
von der Citation der Partheyen die Rede iſt, heißt es: Der Richter ſol niemant citieren noch vrtail 
ſprechen an gepotẽ feyertagen dann es hat nit krafft. Vnd es iſt ge mercken dag dreyerlay feyrtag 
find, Solennes Hochzeitlich dye in der ere gottes vndt der heyligen alt herkommen ſint ꝛc. Ruſtice 
Pawrenfeyrtag die von nutz vnd notturfft wegen der menſchheyt herpracht ſind, als die Zeit der 
Ärend vnd des wynmets sc. Repentine als da ain fürft den tag feiner geburt eret, oder der gepurt 
fein fung, oder den px feiner veinde. Iſt 6 1/2 Bogen ſtark. Hat weder Blatzahlen, noch Signa⸗ 
tur, noch Cuſtos. Der Drucker ift anfler Streit Baͤmler zu Augſpurg, welche: auch, wenn es nicht 
Bir Tpoen ſchon deutlich zu erkennen geben follten, von einer gleichzeitigen Hand, in dem Eremplar, 

Ä das 


Ohne Anzeige des Druckiahrs. 35 


das ich aus der Bibliothek eines hiefigen Goͤnners vor mic habe, mit der Feder bemerket worden iſt. 
Unter dem Jahre 1483 wird eine andere Ausgabe angezeigt merden. 


56.) Hie hebt an der formalari darinn begriffen find allerhand brieff 
auch rhethorick mit frag vnd antwurt zegeben cyttel aller ſtaͤnd. 
fäntbrieff. finonima. und colores, das alles zum brieff machen dies 

| nend iſt. In Folio. 

Naͤhere Nachricht von diefen alten Kormularbuch werde ich unter den Jahren 1483 und 1484 ges 
ben. Es muß daflelbe fehr beliebt gemwefen, weil man es ſehr oft nachgedruct bat. Merkwuͤrdig ift 
das Kormular, wie der Nerfaßer den Kanfer an den Türken fchreiben laßt, nemlich: wir Kriedrich 
von gots genaden romifcher kayſer grosmachtiger ond gewaltiger gubernator des ganzen Drients u. f. w. 
entbieten deinem unwaren verdamten glauben 2c. zu willen. Im Contert heißt ed: Eurer 
Untren. 


57.) Die dry boume dor inne erflert und erluͤttert werden dryerleye zus 
gehörde. Sypſchafft Mogichafft Vnnd geiftlihe Mogfchafft. 
ſchoͤn vnd onderrichtichlig eine yeglichen Alles mit iren vBlegungen. 
Sn Folio. | 
Diefe deutfche Ueberfegung von dem Tractatus magiftri Jo. Andreae fuper arboribus confangui- 
nitatis, affinitatis, cognationis fpiritualis nec non legalis , befiße ich felbf. Die Ueberfeßung felbft 
ift nicht buchftablich,, twie denn auch die Vorrede, die im erfigedachten Tractat ſtehet, und in welcher 
fich der Verfaßer nennet, ganz meggelaflen worden iſt. Das Werkgen bat keinen Titel. Obiges ſte⸗ 
bet am Ende. Auf der Nückfeite des erften Blats ift ein Holsfchnitt, welcher den Baum der Syp⸗ 
ſchafft (confanguinitatis) vorſtellet. Darauf folgt auf zwey Blättern die Vßlegung. Auf der erften 
Eeite des vierten Blats flebet der in Holgaefchnittene Bann der Mogſchafft (affinitatis). Darauf 
folgt die vier Eeiten ftarfe Vlegung. Auf der Nückfeite des fiebenten Blats ftebet der ebenfalls in 
Holzgeſchnittene Baum der geiftliden mogfchafft (confanguinitatis fpiritualis) die Vßlegung dieſes 
Baums fuͤllet das achte Blat. Zu Ende deflelben ftebet obiges als eine Nachfehrift: Sie endent 
fidy die dry boume u. f. m. Alsdann folgt in meinem Exemplar auf vier Blättern noch eine ercler 
rung des boums der geiftlihen fypfchafft, mit beygefügten in Holz gefchnittenen Echematibug. 
Der Eurse Tert ift mit gröbern Typen gedruckt. 
58) Das Buch der Watur. In Quart. 
Im Schwarsifchen Catalogo P. II. p. ss. n. 96. wird dieſes Buch, ohne weitere Anzeige, als 
daß am Ende Feine Unterfchrift vorbanden fey, angeführt. Bey den, in der Folge, unter den Jahren 
1475. 1481. u. f. to. vorkommenden Ausgaben, wird von diefem, gu feiner Zeit fehr belichten Werk, 
nähere Nachricht gegeben werden. 


59.) Artzneybuch Ortolffs von Bayrlandt. In Folio. 
Non dieſem Buche werden wir unter dem Jahre 1477 eine nähere Nachricht geben. Gegenwaͤr⸗ 
tige Ausgabe fcheinet die allererjte zu feyn; fie ſtimmet aber mit derjenigen, die Koburger in dem erſt⸗ 
E 2 gedachten 


36 | Ohne Anzeige des Druckjahrs. 


gedachten Jahre gedruckt bat, fo genau überein, daß wir gar Fein Bedenken tragen, fie ebenfalls füe 
ein Product der Koburgerifchen Preße zu halten. Mur ift grifchen beyden dieſer Unterfchied, daß bey 
fener ein 4 Blätter ſtarkes Regiſter voranftebet, diefe aber fogleich mit den Worten anfängt: Die 
vorrede diſz puchs (D) Er hoͤchſt bat gefchaffe Die ertzney von dem ertreich 2c. Blätters 
zahlen, Cuſtos, ignaturen, Anfangsbuchfaben fehlen durchgebende. Das ganze beträgt 79 BI. 
und 7 Zeilen Tert. Das übrige des goften Blats iſt leer; und eben fo ftark iſt die Koburgerifche 
Ausgabe von 1477 in Bol. Sch habe beyde Ausgaben gegen einander gehalten, und gefunden, daß 
fie aufs genauefte zufammenftimmen. Vielleicht ift dag voranftehende Negifter mit der Anzeige des 
Druders sc. erſt in der Folge zu einigen Exemplaren gelegt worden. Ich befige felbft ein Eremplar. 


60.) Hie nad) volget ein nußlich buch das ein hochgelerter bewerter 
Doctor in der ertzney. in befunder lieb. vnd gedechtnuß eine med)» 
tige herrfi und feiner frawẽ went gefucht vnd zu ſammẽ gelefen hat 
aus der bewerten menfterfi der natur vnd der ertzneye. Als Ariitots 
tiles Avieenna Allmanfor Averrois Ypocras Rufus vnd Galienus 
fein geweit. Vnd ditz buch mag man nene vnd heyſſen Regime 
Sanitatid zu teutſch das buch von der ordnug der gefunthent. 
Am Ende: Das har gedruckt Fridrich Crewßner zw Nuͤrmwerg. 
In Folio. 
Man hat von dieſer Diaͤtetick verſchiedene Ausgaben, von denen dieſe eine der aͤlteſten, mo nicht 
die erſte zu ſeyn ſcheinet; die ſpaͤtern, und ſogleich die Augſpurger don 1472 in Fol. und die von 
1495 die ich ſelbſt beſitze, enthalten noch einen vierten Theil, da die gegenwaͤrtige deren nur drey 
bat. In diefer fpätern Ausgabe wird auch der mechtige Herr mit Namen genennet, dem zu Gefallen 
der Berfaßer diefe Sammlung machte. Es war diefes der edle Graf Rudolff von Sobenburg und 
deffen Gemahlin Frau Margaretha gebohrne von Tyerftein. Der Verfaßer felbſt ift nicht bekannt. 
Diefe Ausgabe bat keinen Titel. Auch fehlen die Seitenzahlen, großen Anfangsbuchflaben u. f. m. 
Das erfte Blat fange mit obiger Ueberfchrift an, und darauf folgt das Mesifter, oder der Anhalt der 
Eapitel, oder Theile dDiefed Werkes. Dann kommt die Borrede, die ein ganzes Blat füllet, und ende 
lich fängt das Werk ſelbſt an. Der erfte Theil handelt von den Jahrszeiten, Monaten und Comple⸗ 
gionen. Der zweyte vom Eflen, Trinten, Schlaffen, Baden, Aderlaßen, Purgiren ıc. und der dritte 
son der Fell. Das ganze beträgt 31 Blätter. Die Ebneriſche Bibliothek befiget ein Erenplar. 
In dem Röderifchen Catalogo , ingleichen von Herren von Murr in den Merkw. Nürnberge &. 593. 
wird eine Ausyabe vom Jahr 1493 angeführt, die Creußner gedruct baben fol. Vermuthlich ift es 
aber feine andere, als die unferige obne Jahr. 


61.) Regimen fanitatid, Am Ende: Finit regimẽ fanitatis. Impreſ⸗ 
fum lipezf per Conradum Eacheloffen. In Quart. 

Dieſes Regimen, oder Didtetick, ift von dem vorberaebenden unterfchieden, auch viel kuͤrzer. 
Zuerſt ſtehet allezeit ein Iateinifches Diftichon, das entweder auf der falernitanifchen Schule genoms 
men, Oder neu aemacht worden iſt, morauf allegeit eine deutſche Ueberſetzung in vier gereinten Zeis 
ben folget. Obiger Titel ſtehet auf der eriten Seite des erſten Blats. Mit dem zweyten Blat fange 

\ das 


Ghne Anzeige bes Dkkinpig: 97 


das Werkgen ſelbſt, obne Vorrede, oder: fonftige Anzeige folgetdermiaffen.an. Anglicorum regi 
conſcripſit ſcola ſoleñis 2c. Die ſchul von Paris hat gefandt;ecs. Iſt 2 Bögen flarkz ‚ohne 
Seitenzahlen, Cuſtos, Signaturen, auch.obne alle Unterſcheidungszeichen. Keich führe :diefe Kleine 
Schrift nicht an. Sie ift in.der Univerſitaͤtsbibliothek zu Erlang. Vielleicht ift es das nemliche 
Buch, das im Schwarziſchen Catalogo P. II, n. 53. unter folgenden Titel ſtehet: Regimen Sanita- 
tis Salernitanum nec non et Magiftri de nova villa Seliciter incipit ſ. a. 4 - 


62.) Ordenung, wie ſi ch ber menſch iu. den zeiten diſer greuſenlichen 
ikranckheyt ‚der. Peſtilentz halten ſoll. In Quart. 

Eigentlich bat dieſes Werkgen gar keinen Titel, fondern fängt gleich mit der Vorrede an, in wel⸗ 
cher der Verfaßer, der bekannte Sainrich Steinhoͤwel, vieljaͤhriger Stadtarzt zu Ulm, den Inhalt deſ⸗ 
ſelben, mit obigen Worten anzeigt. Er ſchreibt erſtlich etliche Diaͤtetiſche Regeln fuͤr, wie man ſich 
vor der Peſt verwahren ſoll, dann handelt er von denen, welche von der Peſt behalten worden, und leh⸗ 
ret, wie fie zu curiren ſind. Das ganze iſt 32 Blaͤtter ſtark. Die letzte Seite iſt leer. Blaͤtterzahlen, 
Signaturen, Cuſtos fehlen durchgehends Vermuthlich iſt Ulm der Druckort. Die hieſige Stadtbib⸗ 
liothek beſitzt ein Exemplar. Iſt oͤfters gedruckt worden. 


63.) Don ber krankheit der Peſtilenz. Am Ende: gedruckht zu Vlm 
von Sunrat Dunfmut. In Folio. 
JR das nemliche, eben angezeigte Steinhöwelifche Werk, und in der Bibliothek des Kloſters Irſee. 


64.) Difz biechlin fagt wie fich die ſchwangern frawen halten ſullẽ vor 
der gepurt in der gepurt und nad) der gepurd. In Quarto. 

Eigentlich hat dieſes Kleine Werkgen keinen Titel. Obige Anzeige ftebet oben auf der erften Seite 
des erften Blats, worauf Yogleich ein, das dritte Theil des Biats ansfüllender Holzſchnitt folget, der 
einen Doctor, vermutblich den Verfaßer, und neben ihm eine Krau vorftellet. Den übrigen Theil dies 
fer Seite nimmt folgende Rachricht ein, mo fich der Verfaßer nennet, und fein Vorhaben alfo 
befannt macht: Ich Ortolffus doctor in der. ercaney von flepfliger gebete willen bin ich ges 
beten worden von erberen frawen, Das ich jnen gefchriben war geben ein Furcze lere, als 
wenn Die ſchwangeren frauwen find nachnen der gepurd, wye fy ſich darinn ballten follen 
vnd auch Die hefamme zu der frammen vindeft du bienady in diſem büdylin gefchriben. Auf 
dem folgenden zweyten Blat fängt diefer Unterricht felbft an, der ſich mit dem fechften Blat obne weis 
tere Anzeige ſchließt. Das lebte Blat ift ganz leer. Bon diefem Doctor Ortolf wird unter dem 
Fahr 1477 einige Nachricht gegeben werden. Sch befige diefe Eleine Schrift ſelbſt. Herr Reviſions⸗ 
rath von Defele befitt ein aͤhnliches Werkgen auch im 4. obne Jahre, unter dem Titel: Der Swan: 
gern frawen vnd hebammẽ roßgartẽ. Vermuthlich find beyde einerley. Ein aͤhnliches iſt in 
der Herzoglichen Bibliothek zu Meiningen 4. mit Holzſchnitten. _ 


65.) Der framen Spiegel. In Quart. 
Wird im Schwargifchen Catalog. P. Il. n. 2. 884- angezeigt; und iſt in deutfchen Keimen ab» 


gefaßt. 
€; 66.) 


28 Ohxre Anzeige des Drudjaheh, 


| : 66.) Wie man. pfenb artznien vd erkennen ſoll. InQuart, ©. - 

Iſt eine „Noch vor 1500 gedruckte. Sammilung von Recepten, allerley Arten der Krankheiten bee 

Pferde zu curiren. Der Herausgeber dieſer Eleinen nur 4 1/2 Blat ſtarken Schrift bat ſich niche ge⸗ 
nennt. Sie bat Feine Vorrede, und fängt ſooleich “ur der etſten Seite des zweyten Blats an. 


67, ) Des dDurchleichtigen wolgebornen Braun Flauii Vegecii Renati 
kurcze red von der Ritterſchafft zu DE großmechtigoſten kaiſer ‚Eger 
doſio feiner biecher vieter. 5 In Folld: "7 1e’ 


Eigentlich hat diefeg Buch gar feinen Titel; obige Weberfcheift ſtehet Über dem Kesifter, das auf 
der erſten Seite des zweyten Blats anfängt. -Mbran auf dein erften Blat ſtehet die Zueignungsſchrift, 
in der fich auch der Ueberfeger nennet. ie bebt fih alfo an: Dem wolgebornen herren herren 
Johanſen Brauen von Zupffen Iandgranen zu Stielingen vnd herren zu Sewen Entbeut 
ih ludwig Sohenwanng von Tal Elchingen gehorfam mit dienften. Wie wol ewer groß: 
mechtigPait in Reitery kriegßlouffen und andern fachen allen bewertlich geübt ift ye doch ale 
erber vnd muczlich herkomen vnfer eltern ze mercke waiß ich vch allweg allergevelligoft. 
So idy aber die biecyer des durchleichtigen Brauen u. f. w. Dann folgt auf 4 Blättern das 
Megifter mit obiger Ueberfchrift. Mit dem Sten Blat fange die Uel erfegung felbft an, die fich auf 
der erften Seite des 75ſten Blats endiget. Nun folgt auf ı 1/2 Blat eine deutfche Erklärung der in 
denn Werke ftebenden Iateinifchen Wörter nach dem Alphabet. Den Beſchluß machen 64 Holsfchnitte 
auf 32 halben Bögen, indem auf jeder Ecite einer ftebet. ie ftellen die in dem Werke befchriebenen 
Kriegsmafchinen für. Ben einigen ftebet oben deutfch darüber, was fie vorftellen follen. ie find, 
fo viel ich Davon verftehe, febr fhön, ob fie gleich bloße Umriffe find. Die Ueberfegung felbft verrät 
den ſchwaͤbiſchen Dialeet. Cie ift beynahe ganz unverftändlich, felbft wenn man den lateinifchen Tert 
daben hat. Sabriciug, der diefe Ausgabe unter die erften in Deutfchland gedruckten Bücher rechnet, 
macht dag Altertbum zu groß. Böze fagt daber in den Merkwuͤrdigk. T. III. &. 218. wo er unfere 
Ausgabe recenfirt, daß die Ueberfeßung, woferne folche nicht aus einer Handfchrift gemacht worden 
foare, vor 1478, als in welchen Jahr der lateinifche Tert das erftemal zu Nom gedruckt worden, 
nicht babe verfertiget werden konnen. Eben diefer Gelehrte bemerfet, daß die Holsfchnitte aus Ro- 
bertt Valturii Buch de re militari, und zwar aus der Veronefer Edition von 1472. Kol genonmen 
worden. Vermuthlich ift diefe deutſche Ueberfehung zu Auafpurg gedruckt worden. Dan bat noch 
eine andere, eben fo fchlechte Ueberfeßung von diefem Schriftiteller, die Heinrich Etainer 1529 zu 
Augſpurg gebruckt hat. &. Literar. Wochenbl. 238. E. 115. u. f. Wer der Ueberfeßer Ludwig 
Sohenwanng geweſen fey, ift fchmwerlich auszumachen. &. des Heren von Zeinecken neue Nach⸗ 
richten Th. 1. &. 249. Bon der altern, eben befchriebenen Ueberſetzung, befißet die hieſige Stadt⸗ 
bibliothek ein Eremplar. Daß Seitenzablen, Euftog, Signaturen, Anfangebuchftaben noch fehlen, 
ift leicht zu erachten. Das Papier ift ziemlich ſtark. 


68.) In gottes namen Amen. In diſer Chronick würdee durch vers 
drießfich vermeiden langer gefchriffe zu leſen. vnd lieplich die Fürge 
zu hören begriffen gar vif mengerlei fehöner alter gefihichten fo vor 

. mer dann taufent iaren gefcheben zu den zeirten do die ſchwaͤbi⸗ 


ſchen 


Ohne Anzeige des Druckjahrs. 39 
fchen land vnd andre land haiden gewefen feind. Vnd burd) wen 
fie zu dem criltlichen gelauben genottrenget vnd gebracht feind wor⸗ 
den sc. In Folio. 


Diefe iſt der Anfang der erften Seite diefer Ehronid, und fo wird ferner zufammen auf drey 
Keiten der Inhalt derfelben angezeigt. Sie ſchließt fiy mit dem goften Blat, und zuletzt heißt es, 
daß Thoman Lirar gefeflen zu Ramkweil viele von diefen Gefchichten theils gefehen, theils von 
“andern erfahren habe, und daß 1133 die erfte Abfchrift davon foll genonmen worden feyn. Dann 
folgt fogleich eine kuͤrzere, mehrentheils ſchwaͤbiſche Chronick, von einem unbekannten Berfaßer, welche 
auf 13 Blättern von der Schöpfung bis 1462 geht. Nur die erfte ift mit Holzfchnitten verfehen, 
welche ‚die ganze Seite einnehmen. eitenzablen, Euftog fehlen; doch find Signaturen da. Am 
Ende ift keine Anzeige des Drudorteg u. f. w. Einen Abdruck von diefem fabelbaften Werke und 
eine umftändliche Befchreibung davon Tieferte Lic. Wegelin unter dem Titel Thome ‚Lirers von 
Ranckweil alte ſchwaͤbiſche Geſchichten ſamt Ehronick eines ungenandten Authoris&c. Lindau 1761. 4. 
Diefe Ausgabe blieb ibm aber unbefannt. Sie ſcheinet etwas alter, als jened Original von 1486, 
doch aus eben der Dinkmutifhen Druckerey in Ulm zu feyn. Hier find in der erften Chronik niche 
21 fondern nur 19 Holzfchnitte, und bey dem Anfang der zweyten Feiner. Auch Varianten finden 
fih zumeilen im Terte, wenn anders der Wegelinifche Abdruck nicht Fehlerbaft ift. Der Berfaßer der 
erfien Chronick beißt bier Lirar, und nicht, wie bey Wegelin und andern Lirer, oder Zeirer. Ein 
®remplar ift in der Schwarziſchen Sammlung. 


In den Ulmiſchen Jubelreden 1740. p. 90. wird eine Ausgabe dieſer Chronick angezeigt, die 
Johann Zeiner zu Ulm in 4. fol achruckt haben. Wenn dieſes nicht die gegenwärtige ift, fo ſcheinet 
fie mir zweifelhaft zu feyn, da Wegelin d:rfelben nicht gedenkt. 

| 
69.) Eronica von alten Kuͤnig und Kaiferen von Anfang Rom. Auch 
von viel Gefchichten biß zu unfern zeiten, die gefchehen feint. 
Am Ende: Serrugt zu Straßburg uff Srunef. In Quart. 


Es ift dieſes die, bis auf das Jahr 1494 fortgefegte Lireriſche Ehronid, die vielleicht in eben 
dieſem Jahr gedruckt worden iſt. Doch meldet Wegelin, daß von einer alten Hand der erſten Aus⸗ 
gabe von 1486 die Anmerfimg beygefchrieben worden fey: Diefes Chronicon Lyreri ift hernach is 
Hein 4. unter dem Titel: Eronica von alten Künig und Kanfern ıc. jedoch obne die Holsfchnitte nach 
gedruckt worden zu Straßburg uff Gruͤneck durch Johannen Rnoblauch bey Sant Barbaren Kas 
pellen A. ısoo. Biclleicht ift diefes Ehronicon in Etraßburg zweymal gedruckt worden, ohne, und 
mit Jahre. Die erfte kenne ich aus den Anmerk. des Herrn von Piſtorius, die Wegelin abdruden 
. Iaßen, wo gemeldet wird: Auf dem Titelblat ftebet ein Holifcpnitt, auf welchem das Kayf. Wappen 
an einem Baum banget, und ein geharnifchter Rittee mit einer Fanferlichen Krone auf dem Haupte; 
dag Reichspanier halt cine Hand aus den Wolken, aber deflen Schwerd mit einem Lorberreiß verwech⸗ 


ft. Nach dem Titelblat ſtehet der Hauptinhalt. 


7) 


40 | Ohne Anzeige des Druckjahrs. 


709 Dyt is de denſcke kronecke de Saro grammaticus be poeta er, 
ſten gheſchreef in dat latine vnde daer na in dat dudeſck gheſettet 
is onde inholt dat van Abrahams tiden is dennemarcken eyn kon⸗ 
ninkryke ghewezen vnde ſodder hefft egene konninghe vnde heren 
alletyd ghehat Vnde dar tho van vele groter manheyt ſtarke vnde 
de vele grote werke mit vele meer wunders da gheſcheen fan by 


dysſer konninghe vnde dat denſcke vol. Sn El. Quart oder 
gr. Octav. 


Here Nyerup giebt von dieſer Daͤniſchen Kronick hinlaͤngliche Nachricht in feinem Spicileg. 
bibliograph. p. 160. u, f. Derfe be bat zuerft entdeckt, daß diefe keineswegs eine Ueberfegung des 
bekannten Werfeg des Saxo Grammaticus, fondern blog ein Auszug, ober des Thomae Gheysmeri 
- Compendium hiftorise danicae ab initio ad Waldemarım IV. weiches Langebeck unter den Scriptor. 
rer. Danic, T. LI. p. 286. u. f. abdrucen laßen. Diefer Thomas Gbeyſmer war ein Moͤnch von 
Etralfund gebürtig. Er fchrieb dieſen Auszug lateinifh, und vollendete folchen 1431. YIyerup vers 
muthet, daß diefe Niederfächfifche Ueberfegung bald nach 1480 gedruckt worden fer. 


71.) Das buch vo de weg zu dE heiligen grab od’ gelobten land vnd 
wund’n hiemit begriffen. In Folio. 


Bon diefer Neifebefchreibung des Petrus von Suchen werde ich unter dem Jahre 1477 einige 
Machricht geben. Die gegenwärtige Ausgabe ift in der Univerfitatsbibliotbet zu Ingolſtadt. Ver⸗ 
mutblich wird diefelbe von gleichem Alter mit der Iateinifchen Ausgabe feyn, die ich ebenfalls unter 
erftgedachten Jahre anführen werde. 


72.) Dis buch iſt innhaltend die heyfige renfen gein Sherufalem zu dem 
heiligen grab vnd fürbaß zu der hochgelobten jungfrowen und mers 
tern fant katheryn. Am Ende ſteht, ohne weitere Anzeige des 
Ortes sc. blos: Ere fen gott inder hohe. An Folio. 


Das Tateinifche ſowohl als deutfche Driginal diefer befannten Breidenbachiſchen Reiſebeſchrei⸗ 
bung, fam 1486 zu Maynz beraus, und unter diefem Jahr, werden wir auch dag leßtere anzeigen. 
Die gegenwärtige Ausgabe kommt mit derfelben, auch in Anfebung der Typen genau überein; nur 
bat fie einen Titel, aber Feine weitere Anzeige am Ende. Auch ift die Zueignungfchrift an den Chur⸗ 
fürften zu Maynz und der voranftebende Holsfchnitt meggelaßen worden. Doch flebet in diefer Aus⸗ 
gabe unter obigen Titel ein Holsfchnitt, welcher dag heilige Grab vorftellet. Im Werke felbit find 
Die gewöhnlichen Holzſchnitte befindlih. Baumgarten bat fie im 2ten Band feiner Nachrichten 
©. 233. u. f. ausführlich befchrieben. Diefes ift auch von Herrn Bemeiner in feinen Nachrichten 


S. 284. gefchehen. Ich will alfo das dort gefagte nicht wiederholen. In der Eolgerifchen Bibliothek 
iſt ein Exemplar davon. 


73.) 


s 


Ohne Anzeige des Druckjahrs. gi 


73.) Hie vahet an d' fehildberger der vil wunders erfaren hatt in ber 
hendenfchafft und in d' tuͤrckey. In Folio. 


Diefe, obne Anzeige des Jahre, Drts und Druckers erfchienene Reifebefchreibung, bat der ſel. 
Prof. Schwarz befeßen. Sie ift in feinem Catalogo P. 11. p. 128. kürzlich befchrieben worden. Da 
in eben dem Band, worinn diefelbe befindlich war, voran, die in der Kolge unter dem Jahr 1473.51 
befchreibende deutfche Ucberfeßung von Boccazens Buch de claris mulieribus von “Johann Zainer 
zu Olm gedruckt, gebunden ‚war, fo könnte c8 wohl fenn, daß diefelbe auch aus diefer Preße um 
das Fahr 1473 gefommen wäre. Doch laßt fich bier nichte gemiffes beftimmen. Diefe Ausgabe ifk 
mit Holsfchnitten gegieret. Vogt führt eine neuere Ausgabe obne Jahr, zu Brankfurt am Mayıız 
durch Wigand San in 4. gedruckt an. Diefe ältere war ibm unbefannt. Ich felbft befige eine Aus⸗ 
gabe mit Holzſchnitten in 4. die Serman Bülfferich ebenfals in Frankfurt 1549 gedrudt bat. Ich 
babe diefe mit einer, auf der biefigen Stadtbibliothek befindlichen, hoͤchſt wahrſcheinlich gleichzeitigen, 
60 Blatter ftarfen Handfchrift verglichen und gefunden, daß jene fenr von diefer abweicht, wenige, 
ftens in Anfebung der Echreibart abgeändert worden ift. Diefe Handfchrift ſtimmt auch mit den, 
in dem Schwarzifchen Catalogo abgedructen Anfang der Reifebefchreibung nicht überein. Denn in 
jener heißt der Anfang alfo: Ich Hanns Schiltperger pin von meine Zeymatt aufßgesogen 


von der flat genandt Munchen die da leyt In payren Do man zalt von erift gepurt 


2222 


ſchafft zoqh vnd da zoch ich auß der obgenannten ſtat gerennes weyß mit vnd bin wider zu 
land chomen do ma zalt von criſt gepurt M. eccc. xxvii. auß der Haydenſchafft vnd Das ich 
In der zeitt erfaren han In der Saydenfchafft das ſtet hernach geſchribenn Ich mag es aber 
nicht alles vorfchreyben das ich erfaren han Wann ich es alles nicht Indechtig bin u. f. m. 
Sowohl unfere altefte, al die neuern Ausgaben laßen den Wornamen Sans weg, dagegen feßen fie, 
Schildberger fen mit einem Herrn, genannt Leohard reychentinger gezogen, wovon die Hanbfchrift 
nichts meldet. Bon diefem Schildberger und von feinen Begebenheiten giebt Aventin in feinen 
Annalib. p. m. 805. folgende Nachricht: Joannes Schildtperger tum puer, Monachio oppido Boja- 
siae ortus, captus, ob elegantiam formae a filio Bafaitis fervatus, in aula Torcarum educatug 
et victo Bafaite a Tamerlano rege Perfarum, arma vittoris fecutus eft, et tandem mortuo Tamer- 
lane in patriam poftliminio reverfus. a Cubiculo Alberto avo Principam noftrorum fuit. Iſtud 
praelium, et alia a fe in Alia vifa et gefta, literarum memorise mandavit. Im Schwarsifchen 
Catalogo P. Il. p. 56. n. 193. wird noch eine Ausgabe ohne Jahr und Ort in 4. angezeigt; und 
Sreytag führt in feinen Analett. p. 826. eine neuere von 1606. 8. an. Herr Hofrath Meuſel führt‘ 
Vol. IL. P. IL p. 233. eine in Nurnberg gedruckte Ausgabe f. a. in 4. an. Sie bat den nemlichen 
Titel, wie meine oben angezeigte Brankfurter von 1549. Vermuthlich wird fie auch um jene Zeit 
erfchienen feyn. 


; 
74.) Bie hebt fih an fant Brandons buch was er wunders erfaren 
hat. In Folio. 

Auch diefes Buch wird in Schwarzens Catalogo P. II. p. 126. n. 192. angezeigt, und der An, 
fang deflelben angeführt: Es wz bie ein hepliger abte der was geboren von dem lande 
berniam der iez in einem cloſter der Fam einmals Über ein buch darinn fande er gefchriben 

Danzers Annalen, 8 .. große 


rer 


{) 


7 | Ohne Anzeige des Drudjahre. 


große wunder die got gefchaffen hat, in hymel vnd auff erde wie dz drey bymel wärent vnd 
zwey paradeiß vnd neun fegfeuer vnd manig wildes Land 2c. Die biefige Stadtbibliothek bes 
ſitzet eine Handfchrift vom Jahr 1488, welche dag Leben des beylligen bern Sant Brandan entbalt, 
welches Doctor "Johannes Hartliep auf Befehl der Herzogin Anna, Albrechts, Herzoge von Baiern 
Gemahlin, auf deren Geheiß derfelbe auch die Kunft Ciromantia verdeutfchte, überfegt bat. In wies 
ferne beyde miteinander übereinftimmen, kann ich nicht fagen. Doch da die Handfchrift die wunderba⸗ 
ren Reifen enthält, die Brandon mit fieben andern Mönchen gemacht bat, fo vermuthe ich faft, daß 
der Inhalt einerlen feyn wird, ungeachtet ich weder von den drey Himmeln, noch von den neun Feg⸗ 
feuern etwas, wohl aber unter andern diefeß gefunden babe, daß fie den Judas im Meer auf einen 
Stein figend angetroffen, wo er ibnen erzählte, daß ibm Gott die Erlaubniß gegeben babe, alle 
Samſtag Nacht, big zu des Sonntags Niedergang, die Hölle zu verlaßen, und fich auf diefem Etein 
aufzuhalten. Diefes, fagt er zu ihnen, iſt mir nicht ein leyden. Es ift mir ein großer lon den 
ich entpfach vmb mein guttat Die ich in leypplichen tagen getban habe. In Engels Spicileg. 
p. 13. wird eine Hiſtoria von Eanct Brandon, Ulm bey Hans Zainer 1599. 4. angeführt. Eine 
Strasburger Ausgabe in 4. durch Mathiſen Hupfuff 1510 gedruckt, recenfiret Hummel in der neuen 
Biblioth. B. J. &, 8. u. f. mo er von den verfehledenen Abentbeuern, die &t. Brandon auf feiner 
Meife gehabt hat, Nachricht giebt. 


75.) Hienach volget ein Hübfche liebliche Hiftorie eines edlen füriten 
hertzog Ernft von Bairen ond von öfterreih. In Folio. 
Wird ebenfalls im Sqhwat ʒiſchen Catalogo P. IL, p. 126. 2. 192. angezeigt. SIE auch mit 
olzſchninen verſehen. 


76.) In dem Nahmen Gottes Amen. Hie vahet ſich an die koͤſtlich 

hyſtori die da ſagt von der erſtoͤrung der edeln auch allergroͤſten 

— ſtatt Troia. woͤlche hyſtori grundtlich beſchrieben haben die hochge⸗ 

elehrten meyſter, herr Dares von Troya, auch herr Humerus 

von Kriechen ond ander menfter ald Cornelius, Ovidius vnd Virs 
gilius Die koͤſtlichen redner vnd Buchdichter. FI. Folio. 


Diefe Außgabe ift, wie Böze, der fie in den Merkwuͤrdigkeiten B. 2. E. 345. u. f. anführet, 
fehr alt. ie Has ſehr grobe Holzfchnitte und Buchſtaben. Seitenzahlen, Cuſtos und ignaturen 
fehlen. Einige der Unfangsbuchftaben find in Holz gefchnitten und mit Laubwerk gegieret. Unter dem 
jahren 1474 wird von diefem lächerlichen und fabelbaften Buch, deflen Nerfaßer unbekannt ift, einige 
Machricht gegeben werden. In der Bibliothek des fel. Thomafius allkier war ein Buch unter dem 
Titel: Hiftoria Troiana Guidonis. Am Echluß heißt eg: Hiftoria deftruftionis Troie compofita 
per iudicera Guidonem de Columna Meflanen. finit feliciter In civitate Argentina imprefla novif- 
Yime Anno dni M. cctt xxxvj circa feftum fancti dyonilii et fociorum eius, Fol. Sollte die deutfche 


Hiſtorie nicht eine Ueberfegung von diefer Tateinifchen feyn ? 


77.) 


Ohne Anzeige des Druckjahrs. | 43 


77.) Mirabilia Rome vrbis. In Duodez, 

ch fehe mich genötbiget, unter diefem Titel, ein merkwuͤrdiges deutſches Büchlein gu Befchreiben, 
das eigentlich gar einen Titel hat, unter jenem aber faft ganz alleine bekannt iſt, ungeachtet, nach 
meiner Vermuthung, ein bloßer Zufall denifelben diefen Schild angebängt bat. Um nicht neue Ders 
wirrungen angnrichten, will ich folchen beybebalten, und mir Muͤhe geben, die wahre Befchaffenbeit der 
Sache in ein helleres Licht zu feßen, als bisber aus Mangel der nötbigen Hülfsmittek bat geſchehen 
tönnen. Bor allen muß ich bemerken, daß der gegenwärtig beftverdiente Herr Seneralfuperintendent 
Schneider zu Eifenach, noch zu Jena 175% eine Abbandlung de antiquo libello: Mirabilia Romae 
inferipto babe drucken laßen, und daß der fel. Riederer feinen YIachrichten B. 3. S. 394. eine weit⸗ 
laͤuftige Anmerkung über diefeg Buch babe einverleiben laßen, wozu neuerdings im. erften Band der 
freymüchigen Betrachtungen fiber alte und neue Bücher &. 36. u. f. beträchtliche Zufäße find 
geliefert worden. Schon der fel. Riederer fuchte es böchft mabrfcheinlich zu machen, daß eigentlich 
zwey Büchlein vorbanden feyn müften, die diefen Namen führen, und wirklich dem Inhalte nach von 
einander verfchieden find, die zutweilen sufammten gedruckt worden, biemeilen aber auch einzeln ange⸗ 
troffen werden. Um dag Refultat meiner, nicht obne Muͤhe, angeftellten Untertuchungen deutlich vors 
guteagen, muß ich bemerken, daß man drey verfchiedene Bücher von einander gu unterfcheiden babe. 
Das erfte ift eine eigene, ganz Feine lateiniſche Schrift, die felten mehr als 8 Blaͤtter ftark if, und 
die alleseit den Titel Mirabilia Romae, oder Mirabilia Romae urbis fübret. Won diefer kann ich mit 
Gewisheit 3 Ausgaben, die einzeln gedruckt worden find, anführen. Die erfte iſt 1475 zu Trevis - 
gio in 4. unter dem Titel Mirsbilia Romae gedruckt worden, und 9 Bl. ſtark. Riederer führet 
Diefelbe &. 397. aus Wellers alten 2c. B. I. S. 529. an. Die zweyte befige ich ſelbſt. Sie bat 
den Titel Mirabilia Rome, und ift mit dem Titelblat 6 BI. flark und in Detad. Aus dem auf dem 
Titel ftebenden Wappen Pabfts Leo X. läßt fih ungefehr die Zeit des Drucks beffimmen. Die dritte 
befitt der wuͤrdige Herr Prokanzler Sewerlein allbier; diefelbe ift in 8. ohne Jahr und Drudort. ie 
bat auch kein eigeneg Titelblat, fondern oben auf der erften Seite des erften Blats flieht Mirabilia 
Rome vrbis. ie ift 8 Al. ſtark, von denen die legte Seite leer if. Daß fie zu Rom, durch Ste: 
phan Planf 1492 gedruckt worden, ift mir darum böchft wahrſcheinlich, weil dieſes Feuerliniſche 
@remplar, unmittelbar nach jenem lateiniſchen Werkgen folget, von dem ich fogleich reden werde, 
Diefe Schrift iſt, wie ſchon aus der Blaͤtterzahl erbellet, febr kurz, und enthalt nichts als unter ger 
wißen Titeln, einige Merkwürdigkeiten Rome. Mit den Mauern Roms wird der Anfang gemacht. 
Dann wird de portis infra urbem, de portis trans tyberim u. f. mw. und zuͤletzt de oftauiano impera- 
tore gehandelt, und mit untere manches fabelbafte erzaͤhlet. Dieſes Werkgen ift, fo viel ich weiß, 
niemals in deutfcher Sprache erfchienen. Bon dicfer Kleinen Schrift muß nun zweytens, eine andere, 
die in mehr als einer Ruͤckſicht von derfelben abmweichet, unterfchieden werden. Diefelbe ift ebenfalls las 
teinifch gefchrieben. Um fie defto Eenntlicher zu machen, will ich den Inhalt derfelben kürzlich anführen, 
und smar nach einer bieber ganz unbefannt gebliebenen, und weder von Zaire noch von Audiffredi 
bemertten. Ausgabe, aus der Seuerlinifchen Pibliotbek, mit der folgenden Unterfchrift: Impreſſum 
Kome per Magiftrü Stephan Plannd de Patauia. Anno. Mececrcit. die vltima Menſis 
Octobris. Sedete Alerädro Maximo Pont. vi. Anno eius Primo. Diefes Büchlein bat, 
welches wohl zu merken, gar Feinen Titel. Auf der erften Seite des erften Blats fleht eine kurze 
Anzeige des Inhalts, mit dem Anfang In ifto opufculo dicitur quomodo Romulus er Remus 


nati ſunt er educati u. ſ. w. Die Ruckſeite füllet ein Holsfchnitt, der oben das Capitolium, rechts 
82 eine 


44 Ohne Anzeige des Druckjahrs. 


eine vor einem Tempel, mit einer Krone gezierte Weibsſsperſon (vermuthlich bie Rhea) kniend und links 
unten die Woͤlfin mit den beyden Kindern vorgeſtellet. Oben auf der erſten Seite des erſten Blats iſt 
ein Holzſchnitt mit drey Wappen. Das mittlere iſt dag paͤbſtliche; rechts der roͤmiſche Adler, und 
Unks ein Echild mit S.P.Q.R. Unmittelbar darunter fängt dag Werk ven Erbauung der Stadt Rom 
an, und gebet auf 13 1/2 Bl. bis auf Eonftantin den großen. Auf der Nückfeite des 14ten Blats ift 
ein Holsfchnitt wo dag Tuch der Veronica mit dem Haupt Ehrifti gezeigt wird. Auf dem ı5ten Blat 
ſtehet Oratio de faneta Deronica gereimt. Dieß endigt fich auf der erſten Eeite des ı6ten Blats, 
auf welchen: noch die Ablaße der Kirchen in Rom mit folgender Anzeige anfangen. Ineipiunt ins 
dulgẽtie feptem eccleflarım principalium vrbis Rome. Zuerft fteben die fieben Dauptfirchen, und 
Bann folgen auch die andern zuſammen auf 34 Bl. - Auf den übrigen 2 ı/2 BI. fteben die Stationes. 
Diefe geben auf der erften Seite des legten Blats mit obiger Anzeige des Druders zu Ende. Die 
Ruͤckſeite ift leer. Don den erften 8 Kirchen find die Heiligen in Holsfchnitten abgebildet, denen dies 
felben gewidmet find. : Das ganze ift 55 Bl. ſtark. Ich babe den Anhalt diefed Buͤchleins vorzüglich 
deswegen fo genau befchreiben wollen, um jederman zu überzeugen, daß es ein, von der vorbergebens 
den Kleinen Echrift ganz verfchiedenes Werk fey, und alfo den Titel Mirabilia Romae nicht haben 
tonne. Eben daher kommt es auch, Daß Gottfried Tengel, welcher 1722. 8. zu Arnſtadt einen 
neuen Abdruck derfelben aus einer romifchen Audgabe von 1499. 8. beforgte, dem Werfe den Titel 
gab: Hiftoria Romana ab V.C. usque ad tempus Conftantini M. Imp. Item defcriptio templorum 
86 Romae exiftentium et Indulgentiarum. Opufculum ob inligne de Johanna Papifla tefiimonium 
fummopere seltimandum &c. Tentzel hatte alfo ein Eremplar vor ſich, wie dad Reuerlinifche iſt; 
darum konnte er an den Titel Mirabilia Romae nicht denken. Run will freylich der Herr Generalfus 
perintendent Schneider in der Herzoglich Weimarifchen. Bibsiothef cine romifche Ausgabe von 1500 
in 8. ebenfalls durch Stepb. Planck gedruckt, gefunden haben, in welcher beyde Echriften, unter 
dem gemeinfchaftlichen Titel Mirabilia Romae jufamnıen gedruckt feyn follen. Der würdige Manz 
aber wird mir'verzeiben, wenn ich fage, daß beyde in den Weimarifchen Eremplar nur zufanımen ge⸗ 
bunden worden find, fo wie dieſes der Fall bey dem Feuerliniſchen Exemplar it, in welchem die Mi- 
rabilia Romse bintenan fteben, fo tie fie in dem Weimarifchen voranftchen, d. i. gebunden find. 
Daß begde gu gleicher Zeit Öfter® zum Vorſchein, auch aus einerley Preße gekommen fegn können, 
laͤugne ich gar nichtz aber dieß wollte ich gewiß Ibehaupten, daß man nie die Abficht achabt habe, 
beyde Schriften, unter dem gemeinſchaftlichen Titel: Mirabilia Romae su ediren. Ich Eomme nun 
auf das dritte Büchlein, von weldem bier eigentlich die Rede if. Dieſes ift nun deutſch, und bas 
fich, obne alle Urfadhe, den Namen Mirsbilia Rome ebenfalls müffen beylegen laßen. Ich werde 
num daßelbe naber beſchreiben, und zwar nach der vermuthlich erften Ausgabe, die ich für eine febe 
große typographiſche Keltenbeit halte. Zum Voraus aber muß ich nur fürzlich fo viel bemerken, dag 
dieſes deutſche Büchlein, mit der erften Echrift nicht Die geringfte Verbindung babe, mit der andern 
aber in fo ferne defto genauer uͤbereinſtimme, als Inbalt und Einrichtung in der Hauptfache einerleg 
find. In der Ausführung aber ift der Unterſchied bandgreiflich, in dem bald dag lateiniſche kuͤrzer, 
das deutfche aber weitlaͤuftiger iſt, und fo auch umerfchrt. Ich halte daher das deutſche ebenfalls für eis 
eigened Werk, wo man freylich Das Tateinifche immer vor Augen gehabt, ſich aber doc) nie daran ges 
bunden bat. Und wer weiß, ob nicht Bag deutfche das Driginal ift, wenigfteng kennen wir noch ges 
genwärtig Feine lateinifche Ausgabe, die der deutſchen, melche ich nun befchreiben will, den Rang des 
Alterthums jlreitig machen koͤnnte. Sie hat Erinen Titel. Auf der Ruͤckſeite des erſteñ Blats ift ein 


Holz⸗ 


| Obne Anzeige des Druchjahrs: 45 
Holzſchnitt, mit der Vorſtellung wie das Tuch der Veronica mit dem Haupt Chriſti dem unten verſam⸗ 
melten Volke gezeigt wird. Auf der erfien Seite des folgenden Blats flehet, tote in der vorhin bes 
fehriebenen lateinifchen, eine Anzeige des Indalts des Buͤchleins deutfch. Diefelbe fängt alfo an: 
Item in dem puechlein flet gefchrieben wie Rome gepauet ward vnd v5 bem erftd Funig 
m. f. to. Auf der Ruckſeite ift der nemliche Holzſchnitt befindlich, melcher oben das Eapitol, unten 
die Wölffin, ımd neben die in einen Tempel Eniende Perſon vorftellet. Dben auf der erften Seite iſt 
ein Holsfchnttt mit drey Wappen. In der Mitte das päbftliche, nemlich die Echlüßel; rechts der 
doppelte Adler und darüber mit Abkürzung Imperium; links ein Schild mit S.P.Q.R. und darüber 
Roma. Unmittelbar unter diefen Wappen fangt das Werklein felbft alfo an: Roma ciuitas feta 
Caput mımdi Don anbeginme der welt Meccce vnd I iare do throia erfioret ward von dem 
krychiſchem kayſer vnd die fürften vnd bern fluben u.f.w. Der große Anfangsbuchflabe R 
iſt ein Holgfchnitt niit Verzierungen. Die nun folgende römifche Geſchichte gebet bis anf Eonftantin 
den großen, und füllet 24 BL. Dann folgt ein neuer Abfag mit folgender Anzeige: Sie ber nody 
ſtet gefchriben Die genade vnd ablas und das heyltum Bey den Syben haupt kyrchen vnd 
allen Eyrchen zu Rome vnd vil wundergaichen vnd gefchiecht fo zu Rome ift gefcheen Ond 
alle Stariones in kyrchen vber iare. Der Anfang beißt: Sanctus Silvefter der ſchreibt in 
feiner Coronica zc. Der Anfangsbuchſtabe &. if ein Holzfchnitt, der einen Pabft mit einem Buch 
figend vorftellet. Neben find Nerzierungen angebracht. Mit dem s2ften Blat gehen die 7 Hauptfirchen 
zu Ende. Dann folgen die übrigen ſamt den Stationen auf 37 Blättern. Auf der Ruckſeite des letz⸗ 
ten Blats ftebt: Alfo hat das puch ayn end. ihs ons allen Fumer wend A. Dann mit Abkuͤrzun⸗ 
gen Draefens. Draeterzum. Sururum. Auf der erften Seite des letzten Blats ſtehet wieder ein 
Holzſchnitt. Oben halten zween Engel das Tuch der Veronica und darunter find drey Wappen. In 
der Mitte it dag Familien Wappen Pabſts Eirti LV. Rechts rin Schild mit Petri Schluͤßeln; links 
ein Schild mit SPQR. Aug diefem Papftlichen Kamilien Wappen läßt fich die Zeit des Druckes 
twahrfcheinlich beftinnmen. Denn da Eirtug IV. in der Mitte des Jahres 1471 den pabftlichen Stuhl 
beſtieg, fo iR zu vermuthen, daß dieſes Büchlein wenigftens im folgenden Jahre zum Borfchein ges 
kommen fey. Daſſelbe hat alle Merkmale des bochflen Altertbums an fich, und ich würde diefe Sel⸗ 
tenheit, wenn nicht dag pabflliche Wappen im Weg flünde, für eines der dlteften Denkmäler der 
Buchdruderkunft halten. Die Typen können fchlechterdings nicht gegoßen ſeyn. ie find vielmehe 
zuverläßig geſchnitzt. Denn keiner kommt mit dem andern überein. Ich Eann fie mit Feiner bekannten 
Schriftart vergleihen. Am ähnlichften find fie der Schrift, die man auf den aͤlteſten Holztafeln 
der bekannten Bibel der Armen antrift. Blätterzablen, Cuſtos und ignaturen fehlen durchges 
hends, fo wie alle Unterfcheidunggzeichen. Die größern und Eleinern Anfangsbuchftaben find vorbans 
den. Das Rormar it Duodez. Wenigſtens ift jede Lage zwoͤlf Blätter flarf. Das ganze beträgt 
mit dem erften und Ichten Holzſchnitt 92 Blatter. Jene, die fogenannte Päbftin Johanna betrefs 
fende Stelle, um derentwillen diefes Büchlein fo berubmt worden ift, ftebet auf der erften Eeite des 
Ssten Blats, mo es alfo heißt: Dornach fo kumbt man zu ainer klayn Capel zwiflen <oliffeo 
oder der fpiegelburg do it ayn zerbrochen kyrch Do ftarb die fraw die pabft was gewefen 
fie trueg ayn kyndt der engel tee ir. kundt ob fy wolt ewiglicy verlorn werden Oder zu welt: 
lichen fchande Fomen Dor vmb das fie nicht verloren wird erwelt ſy ir dy ſchand Do fie 
ing in pebftlihem wefen mit allen dE Lardinalen in der procelle vnd vil volfes (mit sing da 
genaß fie bey derfelben Kirchen eines kindes. So heißt es in andern Yusgaben.) Bey der kyrch fie 
" . 83 Des 


46 Obne Anzeige des Drudjabrs. | \ 


des Pyndes Do ſtet noch ayn ſtayn hat man ir pild mit aynen Eynd angehawẽ. Dieſe Stelle 
lautet in dem lateinifchen Büchlein gang anders, wovon ich, weil fie eiwas lang iſt, und fie Herr 
G. &. Schneider p. VIl. ganz hat abdruden laßen, nur den Anfang berfegen will: Item habetur 
in ferie pontiflceum Romanorum quod “Johannes Theotonicus (bey Herin Schneider Angli- 
cus) poft Leonen fedit annif ii menfibus v. Diebus iiii. vacauit fedes menfe vna: vt afleris 
tur femina fuit er iuuenili habitu ab Amafio ſuo Achenis ducta 22 Noch muß ich bemerken, 
daß dieß deutfche Büchlein, in dem, unter dem Titel: Der heilig Brotkorb der h. Roͤmiſchen Re⸗ 
liquien befannten Buch, fo nichte anders ift, als eine Ueberfegung ven Joh. Calvini &chrift de 
reiiquiis, am Ende unter dem Titel Mirabilis urbis Romae, dag ift: Die wunderfame verwunders 
liche Wunder, fo in der Statt Rom, denn großen roͤmiſchen Binkorb zu finden ze unverane 
dert abgedruckt worden fey. Aeltere Ausgaben werde ich unter den Jahren 1491. 1494. und 1500. 
anführen, die insgefamt unter.die Seltenheiten gebören. 


78.) Don dem vrforung vnnd anfang des heiligen bergs und burd 
andechs In Folio. 

Iſt ohne Zweifel die Originaledition. Herr Synd. Gemeiner beſchreibt ſie in ſeinen Nachrich⸗ 
ten S. 80. n. 52. Sie bat keinen Titel, fondern fanat fogleih alfe an: In dem namen der heili⸗ 
gen vñ ongeteilten trivaltigfeit gottes 2c. Sienach ift vermerkt Fürzlich in geichrifft von dem 
vriprung vnnd anfang des heiligen bergs vnd burck andechs, auch von der heerſchafft die 
Darauf gewefen ift, funderlid von dem hochwuͤrdigen facrament vnnd anderm würdigen 
beiltum ‚ wie vnd durdy wen zu weldyer zeit vñ von warnen es auf dien beiligen berg Ans 
dechs kom̃en vnd gepracht worden fey. Auch was aplos freiheit u. f. w. Iſt 15 Bl. flark, 
ohne Cuſtos, ignaturen, Geitenzablen u. f. mw. Eben diefe Ausgabe wird in den nüglichen Ar⸗ 
beiten der Belebrten im Reich &. 386. befchrieben. 


79.) Ehronid von dem hochwirdigen und Töhlichen heylthum auff dem 
heyligen Perg Andechs genant in Dberbayren. Getruckt zu Aug⸗ 
fpurg von Hanfen Schonfperger. In Quart. 

Auch diefe Ausgabe führt Herr Bemeiner in feinen Nachrichten S. 283. n. 302. an. Sie ift 
39 Bl. ſtark. Die Regenfpurgifche Stadtbibliothek befigt noch eine Aufgabe in 4. ebenfalls obne 
Jahr, auch ohne Ort, die auch noch in das 15te Jabrbundert geböret. Ich felbit beſitze zwo neuere 
Ausgaben in 4. Eine von 1572. ohne Drt; und eine von 1595 gu Muͤnchen bey Adam Berg ges 
druckt. Diefe ift, mie leicht zu erachten, die vollftandigfte, und bis auf den Abt David Aicheler forte 
gefeßet, der diefes Ehronicon auch dem Herzog Marinilian dedicirte. In diefer Ausgabe find viele 


Holsfchnitte befindlich, welche die Behaltniße, in denen die Heiligthümer aufbewahret werden, vor⸗ 
ſtellen. 


80.) Der loͤblichen Fuͤrſten vnd des lands Oeſterrich Altharkomen vñ 
Regierung. Am Ende: Gedruckt zu Baſel. In Folio 
Dieſe merkwuͤrdige Schrift iſt 10 1/2 B. ſtark, bat keine Signatur, aber Seitenzahlen. Sie 
wird im litterar. Wochenblat B. J. S. 161. u. f. ſehr ausfuͤhrlich und gruͤndlich beſchrieben. Der 
Ver⸗ 


Ohne Anzeige Des Druckhabrd. 4 

Berfaßer nennt fich nichts es iſt aber zu vermichen;.daß er an dem Hofe Sigismundt J. Herzogs 

von Deftegreich-gelebet habe. Das Werkgen hat drey Abtbeilungens und iſt vermuthlich in dem letz⸗ 
sen Decensino des funfgebenben Seculi gedrugft. J 


81.) Ein maifterlicher ſpruch von der erlichen fuͤrſi chtigen Ordnung vnd 
regierung in der loblichen Stat Nuͤremberg. In Quart. 
Wird in Roͤders Cataloꝑ. Libr. Sec, XV. Nuyimb. imprefl. p. 58. n. 474. angezeigt. Ob diet 
der nemlich Lobſpruch ſeye, der 1490 eedruai warden iſt, kam ich nicht ſagen. 


82.) De weis Nitter wie er ſo getrulich beiſtund ritter Leuwen des 
Hertzogen fun von Burges, das er zuletſt ein kuͤnigreich beſaß. 
In Folio. 
Obiger Titel ſtehet auf der erſten Seite des erſten Blats. Regiſter und Vorrede fuͤllen 1 12 BL, 
Der Text, ſo in zwo Columnen gedruckt iſt, endiget ſich mit dem CLXXXI. Blat. Iſt in der Uni⸗ 
verſttaͤtsblbliothet zu Ingolſtadt. 


83.) Een ſchone eñ ghe nuechbike hiſtorie von den groten konink tarel 
eñ den ridder Elegaſt. Am Ende: Hier eyndet die hiſtorie von 
den edelen conine karel end den vromen ridder Elegaſt. In Quart. 


Wird im Schwartziſchen Catalogo P. 11. p. 47. n. 65. angezeigt. 


384.) Das iſt die loblich legend von des groſſen Kayſer Karls ſtreyt 
vor der ſtat Regenſpurg geſchehen. Gedruckt zu Nuͤrenberg durch 
Johannem Stuͤchs. In Quart. 

Wird in Aöders Catalog. Libr. Sec. XV. Norimb. imprefl. p. 55. n. 450, angezeigt. 


85.) Hye hebt ſich an das buch vnd leben des fabeltichters. Eſopi aus 
friechifcher zungen in latin gemacht. Auch etlich ander Yabel als 
Aviani, Doligani, Adelfonfi vnd etlicher fihimpfreden Pogii. 
Sin Folio. 
So wird dieſe Audgage im 2ten Theil des Schwarzifchen Catalogi ©. 41. n. 25. angezeigt, 
mit dem Zufag: Verdeutſcht aus dem latein von Zeinrieo Steinhoͤwel. ze ere dem Durchl. Fuͤrſten 
and herren Sigmunden, hergog zu Defterrich. Kiehe Die Ausgaben von 1487. und 1498. 


86.) Das Bud) und leben bes fabeldichters Eſopi. Am Ende: geender 
ſaͤliglich von Johann Zainer zu Vlm. Sn Folio. 
Dieſe Ausgabe ift in der Herzoglichen Bibliotbek zu Meiningen. Zuerſt ſtehet der Iateinifche 
Text; dann folgt die deutfche Ueberſetzung. Wird vermutblich die Steinhoͤweliſche ſeyn. Iſt mit 


Holzſchnitten gezieret. 
| 87) 


48 Ohne Anzeige des Druchabrs. " 


87.) Sam̃lung von Fabeln. Am Schluß: . Zu bamberg bies puchleyn 
geendet iſt Mach der gepurt vnſers herren iheſu crift Do man zalt 
tauſend vnde vierhundert iar Und ym einundfechzigften das iſt 
war An fant valenteins tag Got behut vns vor ſeiner plag. Amen. 
kl. Folio. 

Bon dieſem mertwuͤrdigen Buch, iſt, fo viel ich weil, nur das einzige Exemplar bekannt, wel⸗ 
des in der vortreflichen Herzoglichen Bibliothet gu Wolfenbuͤttel aufbernahret wird, und welches 
von dem Deren von Seineden in ſeinen Nachrichten von Alinftleen x BI. &. 21. und in feiner 
Idee generale &, 275. noch ausführlicher aber von Kefling im erften Beytrag zur Befchichte 2c. 
S. 3. u. f. befchrieben worden iſt. Weder der 'eiie, rioch der andere ven Diefen beyden gelebrien Mans 
nern mufte die Erſcheinung eins 1461 zu Bamberg gedruckten Buches zu erklären; und obulcich 
HSeinecken anfangs glaubte, der Yusdrud geender, könne nur von der Berfertigung des ‘Buches vers 
flanden werden: fo duͤnkte es ibm doch nachber. nicht unmahrfcheinlich zu feyn, daB Bamberg, nach 
Maynz, eine von den erſten Staͤdten geweſen fey, wo die Buchdruckerey getrieben worden iſt. Allein 
damit ift nichts bewielen, und da bieber Fein dlterc$ zu Bamberg achrudtes Auch, als von 1490 
(Leßing fagt zwar 14915 ich befige aber felbft ein von Johann Senfenfchmid, und Seinridy 
Petzenſteiner 1490 dafelbft prächtig gedrucktes Miflale) entdeckt worden ift: fo bleibt freylich 
fowobl der Ort, ald das Jahr des Drudes ein Nätbfe. Doc könnte vieleicht der Augenfchein Die 
Auflöfung deffelben erleichtern. Big dabin fönnen wir nun auch diefer Seltenbeit keinen andern 
Plag anmweifen, ald unter’ den, obne Jabr gedrudten Büchern. Bon der Aufferlichen fomobl, als 
iunerlichen Befchäffenheit giebt Leſſing die befte Auskunft, wovon Ich das weſentliche bier kürzlich 
mittbeilen will. Das Papier ift ziemlich ſtark, aber nicht fonderlich weiß, und bat zum Zeichen ders 
befannten Dehfentopf. Die Blätter, deren in allen 28 find, haben weder Blättergablen, noch Eus 
flog noch Signaturen. Die Schrift ift eine plumpe ſtumpfe Fractur, faft fo gros, ale die, welche 
Doprelmittels Rractur beißt. Weber einer jeden Kabel ftebet ein Holsfchnitt, von denen der Herr von 
Seinecken den erften bat copiren laßen. Die Kabeln feibft find in Berfen abgefaßt, diefe aber find nicht 
abgefegt, fonder-lauffen wie Proſa in einem fort. Die Zeilen machen auf jeder Seite, die Durch einen 
Holzſchnitt unterbrochen ift, fünf und zwanzig. Die Anfangsbuchflaben fehlen. Das Punet ift das 
einzige Unterfcheibunggzeichen. Die Kabeln find nicht numerirt; auch findet ſich nirgend eine Anzeige 
des Inhalts. Der Kabeln bat Lefling 85 gezählt, die ein Epilog befchließet. Die 6 legten bat er abs 
drucken laßen. Daß dieſes übrigens eben diejenigen Kabeln find, welche Job. Beorg Schertz von 
1704 bi 1710 in eilf akademiſchen Differtationen , und nachgebendg einige Gelehrte in der Schweitz 
unter dem Titel; Sabeln aus den Zeiten der Minneſinger zu Zuͤrch 1757. 8. obne zu wiflen, daß 
fie ſchon vorber acdruct worden find, berausgegeben, bat Zefling augenfcheinlich berviefen. Man 
febe auch die freymuͤthigen Betrachtungen Aber alte und neue Buͤcher 1.3. &. 336. wo mit 
allem Rechte bebauptet wird, daß aus der obigen Schlußanzeige weiter nichts, ale aufs böchfte dies 
ſes bemwiefen werden koͤnne, daß diefes Buch 1461 zu Bamberg verfertigt worden fen. 

Ben diefer Gelegenheit muß ich zugleich noch eines Heinen Werkgens gedenken, daß vermöge dee 
von Herrn von Heinecken in feinen Rache. Th. 2. &. 21. n. m. gemachten Anzeige, dem, in der Wols 
fenbüttelifchen Bibliotbek befindlichen Eremplar obiger Kabeln beygebunden if. Es ift mit eben den 
Buchſtaben gedruckt, und bat fünf Holzfchnitte. Es ift eine Alleaorie auf den Tod und fangt am. 
Grymiger abtilger aller leut ſchiedlicher echt vñ vervolger aller werk u. ſ. w. 28) 

8. 


I 


Obne Anzeige des Druckjahrs. | 4 


83.) Das Puch der Byſpel der alten Wifen, von Gefchlechtern in 
der Well. In Folio. 

So wird diefe Ausgabe in H. G. a. B. (Chr. Gottfr. von Brerfehneiders) Catalogo nonnul- 
lorum rarior. libror. Peftini 1781. 8. p- 7. angezeigt. Da ich fie felbft nicht geſehen babe, fo bemerfe 
ih nur, daß Herr Bretſchneider diefelbe fehr alt niacht, und fie noch vor 1470 feget, welches ich 
dahin geftellet feyn laßen will. Unter den Jahren 1483 und 1484 werden zwo Ulmer Ausgaben vor» 
kommen, und dann werden wir von diefem Werke felbft, das nöthige bemerken. 


89.) Hie hebt fid) an das puch vo feinem meiſter In gredifch genant 

decameron,. daz iſt cento nouelle in welſch Vñ hundert hiſtori 

oder neue fabel in teurfche, Die der hoch gelerte poete Sohanneg 

boccacio ze liebe und fruͤntſchafft fehreiber dem fürjten vnd principe 

galeotto. Die in zechen tagen von ſyben edeln frawen vñ dreyen 

fügen mänen zu einer cöcliche pejtilenczifihen zeiten geſaget 

worden, In Folio. 
”B0ccaz und fein Decameron, fagt der neuefte deutfche Ueberfeger in der Borrede feiner 1782 
” erfchienenen Ueberfeßung, find zu bekannt, und ihr Werth zu entfchieden, als daß ich bier mich drauf 
” einzulaßen hätte. Das unverninderte Anfebn, in welchem diefelben einen Zeitraum von mebr als 
vierhundert Jabren binducch fich erhalten haben, die wiederholten Auflagen, die Ueberfegungen in 
”faft alle lebende Eprachen, die Nachahmungen und Benutzungen der beften ältern und neuern 
” Echriftfteller find fchon Beweiſes gnug.“ Wie wahr dicfed fey, belehrt ung ein jeder, der von 
dieſes gelebrten und wißigen Florentiners &chriften, befonderd von deflen Decameron, von den vers 
fchiedenen Auflagen (Mazzucchelli führer derfelben 95 an) Gaftrirungen, Verketzerungen, Ueberfeguns 
gen und Seufzern über daffelbe gefchrieben baben. Clement in der Bibliotheque curieufe T. IV. 
p. 384. faq. giebt davon die ausfuͤhrlichſten Nachrichten, fo wie in der Vorrede der ebengedachten 
ncueften Ueberfegung, das merkwürdigfte davon, in einer gedrangten Kürze anzutreffen ifl. Und 
doch iſt Die gegenmärtige, auffer allen Zweifel erfte Ausgabe, einer deutfchen Ucberfegung wenig oder 
gar nicht bekannt, indem felbft der gedachte neuefte deutfche Ueberfeßer Eeine altere, als die von 1490 
kennet. ie bat alle Merkmale des böchften Alterthums, und ift vermutblich eine mit von den erften 
Producten, die aus den Augfpurger, oder Ulmer Drucdereyen famen. Dean bat von dem Drisinal 
eine Nenezianer Ausgabe, die 1471 gedruckt worden iſt. Es ift aber mobl noch eine Altere obne Jahr 
vorbanden, die auch Element 1. c. &. 347. anführt. Bald darauf muß auch unfere deutfche Ueberzs 
fegung erfchienen ſeyn. ie ift auf fehr ſtarkes Papier von gröftem Format, mit gefpaltenen Columnen 
und ziemlich großen Typen gedruckt. Blaͤtterzahlen, und neben denfelben eine Anzeige der geben Tagreifen 
find da; Cuſtos aber, Titel, E ignaturen und die Anfangebuchftaben fehlen noch. Auf der erften Columne 
des eriten Blats ſteht obige Anzeige, mit der Ücberfchrift: Die Dorred. Dann fangt die Vorrede 
ſelbſt an, und die zweyte meitläuftigere, morinnen die Peft, welche 1348 zu Kloreng wüthete, meits 
läuftig beſchrieben wird, hebt auf der erften Columne des zweyten Blatd an, und endiget fich in der 
Mitte der zweyten Columne deg ııten Blats. Unmittelbar darauf ſtehet der Inbalt der erften Tag: 
reife. Mit dem fotgenden zwölften Blat fangen die Blatzablen an, und diefe geben bis CCCL.XXXX, 
Die zweyte Columne der erſten Eeite dieſes Blats bat 7 Zeilen; das übrige diefer Eeite iſt fo, wie 
Danzers Annalen. G die 


| so Ohne Anzeige des Druckjahrs. 


die Ruͤckſeite leer, und alſo nicht die geringſte Anzeige des Druckortes u. d. vorhanden. Indeſſen iſt 
es hoͤchſt wahrſcheinlich, daß dieſes Werk, entweder zu Augſpurg, oder zu Ulm gedruckt worden iſt. 
Die Typen ſind ſehr grob, und gleichen faſt den Guͤnther Zaineriſchen und Baͤmleriſchen. Dieſe 
Ueberſetzung hat uͤbrigens das Verdienſt, daß ſie das Original unverſtuͤmmelt ausdruͤckt, ob dieſes gleich 
bekanntermaßen viele Stellen enthaͤlt, die ſehr frey ſind, und oft die guten Sitten beleidigen, die da⸗ 
ber in der neueſten deutfchen Ueberſetzung auf eine feine Art gemildert worden find. Des Pabſts, 
der Mönche und Nonnen, wird nicht geſchonet, fo wie die Migbrauche, die fih nach und nach in 
der Kirche einfchlichen, immer nachdradlich gerüget werden. Kein Wunder alfo, daß dieſes Buch fo 
ſehr verfolget, defto größeres Wunder aber, daß es dem ungeachtet, und noch dazu in Stalien fo oft 
aufgelegt wurde. Die verfchiedenen Ucberfegungen beroeifen, daß es auch auffer Italien fein Gluͤck 
gemacht babe. Db der Ulmifche Arzt, Zeinrich Steinhoͤvel, welcher um eben diefe Zeit, nemlich 
1473, Boccazens Buch de claris mulieribus in dag deutfche überfegte, auch diefe Ucberfegung ges 
macht habe, kann freylich nicht mit Gewisheit behauptet werden. Die Ueberfegung felbft ift fo bes 
fchaffen, tie man fie von jenem Zeitalter erwarten Eonnte, dag ift, woͤrtlich, bart und fleif, doch 
ift fie erträglicher,, als die folgende von Boccazens berühntten Weibern. Sur Probe mag ein Stuͤck 
der Befchreibung des roͤmiſchen Hofes, aus der zweyten Erzählung des erften Tages dienen: Do er 
ſach, greiffe, vnd fande von den hoͤchſten gröften vnd Eleinfte gemeiniglichen alle in vnzucht 
offenlihn in aller vnkeuſche erpline lagen. nicht allein in natuͤrlichen fache finder in vnna⸗ 
tuͤrlichen fünten — Mer fürpas er ware nam ir groflen uͤberfluͤſſigen geitifeit Nicht alleine 
Das menſchlich plute funder die götlichen vnd heiligen, wie die gefein möchtn, es were bei: 
ligtum, beneflcia, oder facrificia. die offenlidyen vmb gelt verFauffen vñ bingeben fache, wer 
am meiften darum dabe (gabe) ıner-grofler kauffleut vnd vnterfäufel dañ zu venedig vnd 
pariſy tuch verfauffer fein. Ein Eremplar von diefer fehr feltenen deutfchen Ueberfegung befiget 
wıfere Dilherriſche Bibliothek in dem Sebalder Pfarrhof. 


90.) Hie hebt fid) an das puch vo feinem meiſter in greififch genant 
decameron, daz it, cento novella in welch, Vñ hundert hiſtori 
oder neue Fabel in teucfche, die der hochgelerte poete Johannes 
boccacio ze liebe und fruntfcharft fehreiber dem fürjten und Principe 
galeotto. Am Ende: Geendet feliglichen zu Vlm. In Folio. 


Uffenbach befaß diefe Ausgabe, mie fie denn in feinem Catalogo T. II. App. p. 129. unter obi⸗ 
gen Titel angezeigt wird. Vermuthlich wird fie mit der vorhergebenden auf dag genauefte übereinftims 
men, denn fie hat, mie ich aus einer andern fichern Quelle weiß, eben fo wie jene, CCCLXXX Blätter. 
. Vielleicht iſt es wohl gar die nemliche Ausgabe, nur daß diefe die Anzeige des Drudortes bat, welche - 
bey der vochergebenden nicht befindlich iſt. Ob diefe, oder jene älter fey, laßt ſich nicht beſtimmen. 
Nach aller Wahrſcheinlichkeit hat Johann Zainer dieſes Buch gedruckt. 


91.) Hie nad) volget der Furcz fin von etlichen frowen von denen _ 
Johannes boccacius in latin befchriben hat, vnd doctor huinricug 
ftambowel getürfcher. Am Ende: Geendet feliglich zu Vlm von 
Johanne zainer von Nütlingen. In Folio. 

| Boeca⸗ 


Ohne Anzeige des Druckjahrs. st 


Boccazens Werk de claris, oder praeclaris mulieribus derewigte feinen Namen eben fo fehr, als 
fin Decameron. Es wurde eben fo, wie diefer, bauffig gelefen, und aus der lateinifchen Sprache, 
in welcher er es urfprünglich verfaßet bat, in verfchiedene Sprachen überfeget. Die gegenwärtige 
Deutfche Ueberfeßung erfchien, hoͤchſt wahrſcheinlich zu gleicher Zeit mit der erften, bisher befannt ges 
wordenen Iateinifchen Ausgabe, welche 1473, von eben diefem Johann Zainer zu Ulm beforgt wor⸗ 
den ift. Beyde Ausgaben find mit einerley Typen gedruckt. Ich befige von jener felbft ein Eremplar, 
welches ich nun kürzlich befchreiben will. Es ift obne Titel und fange fogleich auf der ıten Eeite des 
ıten Blats mit der Zueignungsfchrift des Ueberſetzers folgendermaflen an: Der Durdhlüchtigiften 
Sürftin vnd frowen frow Elienory Herczogin ze oͤſterrych ze. ſyner genedigiften frowe Erbuͤt 
ſich Hainrieus Stainhöwel, von Wyl an der wirm, doctor in erczny, maifter der ſuͤben 
Fünft, gefhworner arızt ze vlm, willig zu allen onderränigen dienften u. f. w. Dieſe Eleos 
nora war des Erzherzogs Sigmunds von Defterreich Genablin und eine Tochter Jacobi, Königs 
von Schottland, Der Anfangsbuchſtabe D. ift eigentlich ein großer , mit Blunten, und den Wappen 
der Erzberzoain und Steinbövels felbft gezierter Holzſchnitt. Der Befchluß beißt. Beben zu vlın 
off den abend der durchlüchtigiften Fünigin ob allen frowe gefegneten Marie als fie von 
irem aingebornen fun vB diſem iamertal, in fyn rych der oͤwigen fröden empfangen ward, 
nach der geburt des felben funes jm tuſendfierhundert dry vndfibenczigiften iar. Ohne 
Zweifel iſt der Druck der Ueberfegung auch in dieſem 147 3ften Jahr zu Stande gefommen. Eben bes» 
wegen und weil die Jueignunggfchrift von 1473 datiert ift, Eann wohl die von Herrn geh. Rath Zapf 
in der Augfp. Buchdr. Geſch. Th. 1. S. ı1. angeführte Augſpurger Ausgabe von 1471 nicht flatt 
haben, Diefe Dedication iſt 3 Bl. ſtark. Mit dem aten BI. fängt die Anzeige des Inhalts der 
99 Kapitel an. Ueber derfelben ftebet obige Ueberfchrift: Sie nach volger u. f. mw. Und darauf: 
Ca. i. von Eua an dem ı. Blat. Eua vbertrat das ainig gebor gottes: vnd mainend ettlich, 
fie hat die erft fpifien gefunden u. f. w. Diefe Anzeige der Capitel ift 5 BI. ftark. Mit dem gten 
Blat faͤngt das Werk felbft an. Steinhoͤvel bat die Vorrede des Boccaz nicht überfegt, fondern den 
Anfang fogleih mit der Sefchichte der Eva gemacht. Ueber dieſem erften Eapitel ftehet vipera vim 
perdit. vi pariente puella. Don Eua Capitulum primum. Diefe Weife-ift auch bey den folgens 
- den Eapiteln beobachtet worden, indem über jedem Capitel ein, auch mehrere Verſe ftehen. Der Ans 
fangsbuchftabe S. (So ich ſchryben wil) von diefem erften Capitel ift ein großer Holzfchnitt, mit 
Berzierungen , toben auch die Gefchichte des Kalle der erften Eltern angebracht if. Das gofte Capi⸗ 
tel handelt von Lonftantia d' Fünigin in cieilia. Das legte Eapitel, welches Steinhoͤvel felbft 
binzugefeget bat, Ichret, mag die gebrauchten Unterfcheidunggzeichen bedeuten. Daſſelbe bat folgende 
Ueberfchrift: Was die puncten beduͤten vñ wie man darnach lefen fol das. €. capitel. Man 
ſiehet daraus, daß Steinhövel mit allen gewöhnlichen Unterfcheidunggzeichen wohl bekannt gewefen 
ſey. - Daß Boccaz die Gefchichte der Paͤbſtin Johanna nicht übergangen habe, ift befannt. Dag 
göfte Kapitel enthält eine fehr ausfuͤhrliche Befchreibung diefer Begebenheit. Der beygefügte Holy 
ſchnitt fteflet die, mit Cardindlen ıc. umgebene und gebaͤhrende Paͤbſtin, fehr natürlich für, Was die 
Holsfchnitte überhaupt betrift, fo bat nicht jedes Eapitel feinen eigenen. Ich zäble derfelben 76. Das 
gegen in der lateinifchen Ausgabe, twelche die nemlichen Holsfchnitte bat, derfelben 81 anzutreffen find, 
mie ich aus dent, in der biefigen Stadtbibliothek befindlichen Ereniplar erfehen habe. Nur ift in der 
lateiniſchen der Holzſchnitt, welcher die Kayferin Irene vorſtellet, zweymal anzutreffen. Ueber dieſes 
hat die lateiniſche, Holzſchnitte bey den Capiteln der Hecuba, Athalia, Hyppo und Mariamne. Auf 

| 2 _ dem 


52 Ohne Anzeige des Drudjahrs. 


dem 24ften Hofsfchnitt iſt die Jahrzahl 1473 deutlich zu leſen. Jeder Holsfchnitt füllet etwas mehe, 
als den dritten Theil der Seite. Daß die PVorftellungen manchmal ſehr fonderbar find, ift leicht zu 
erachten. Cuſtos, und Eignatur fehlen. Die großen Anfangsbuchftaben der Eapitel find Holzſchnit⸗ 
te, und fogenannte Litterae florentes. Die erften 20 Blätter haben Feine Blatzablen. Diefe fans 
sen aber mit der 2ıflen an und geben bis cxl (140) richtig gegähle fort. Auf der erften Seite des 
140ſten Blats gehet dag Werk mit obiger Schlußangeige zu Ende. Die legte Seite ift leer. Die 
Uberfeßung ift fo fteif und mörtlih, daß fie an vielen Drten, obne das Driginal, faft gar nicht zu vers 
fteben ift. Nur etwas zur Probe anzuführen, will ich den Anfang des zweyten Capiteld abfchreiben. 
Semirais edel vñ die eltift was ain Eiinigin vo aflıria. Aber DO was vordere fie Fome 
fye, bat Das alter hin gefürer. Darum gefelt DE alte, in märes wys zefage, fie fye ain toch⸗ 
ter neptumi geweſen, dent fie welle aine fun farurni fin, vn faged vß irrende globe, er ſye 
ein got deß meres. Ein Eremplar ift in der Trewifchen Bibliothek in Altdorf. Auch der feL 
Schwarz befaß eines. S. deflen Catalog. P. II. p. 126. n. 192. 


2.) Hie nach volger der Furcz fin von etlichen frowen von denen. 
Johannes boccacius in latin gefihriben hat vnd doctor Hainricus 
ſtainhöwel vo wil getürfhet In Folio. 

Es ift dieſes blog ein kurzer Auszug aus dem vorbergebenden Werk; ja wobl noch weniger, al 
ein Auszug, indem daffelbe blos die in jenem befindlichen Holjfchnitte enthalt, über denen jedesmal 
eine kurze, oft nur aus einer einzigen Zeile beftebende Erklärung befindiih ift. Das erite Blat iſt 
ganz leer gelaffen worden. Oben auf der erftin Seite dee zweyten Blats ſtehet obiger Titel. Ueber 
demſelben fangt die Verzierung des Buchftaben S an, den ich [hen bey der vorhergehenden Ausgabe 
befchrieben habe. Auf diefer erften Seite ſtehet noch der zur Gefchichte der Semiramis gebörige 
Holzſchnitt. Auf der Nückfeite diefed Blats find zween Holsfchnitte; und fo fteben auf den folgenden 
Blättern auf beyden Seiten allemal zween Holsfchnitte. Auf der erftin &eite des legten Blats ſteht 
ein einziger mit der Ueberfhrift: Lonftantia gebar Faifer. frideridhen im lv iar. Das übrige ift 
leer. Der Holsfchnitt mit der Pabftin Jobanna bat die Weberfchrift: Johannes babft, was ain 
Wyb. Auf der 24ften Holztafel ift die Jahrzabl 1473 cbenfalle befindlih. Das ganze Werfgen bes 
ſtehet auf 21 Blaͤttern; folglich bat daffelbe, wie die vorbinangezcigte lafeinifche Ausgabe, go Hole 
fehnitte, ohne den Anfangsbuchftaben mit zu rechnen. Daffelbe bat Feine Anzeige weder deg Drus 
ders noch des Druckorts, ift aber vermuthlich auch aus der Zainerifchen Druckerey zu Ulm gefoms 
. men. Ein Eremplar von diefer Seltenheit iſt in der Hochfürftlichen Bibliothek zu Anſpach. 


93.) Ain epiſtel francifi Petrarche von großer ſtaͤtikeyt einer fruwen 
Gryſel gehaiffen. In Folio. 

Soffte ein Pendant zur vorhergehenden Steinhoveliſchen Ucberfegung von Boccazens berühms 
ten Weibern ſeyn. Wenigſtens fcheinet dieſes aus dem Anfang zu erbellen, melcher alfo lautet: So 
ich aber von ftärtigkait vnd getruwer gemahelſchafft fo manger frowen aefchriben babe, 
vnd von Painer gröflern uͤber die Brifel, von der francifcus Petrarcha ſchrybet, doch vs 
johañis boccacii welſch in latin, vnd von mir vs latin in tuͤtſch gebracht, fo beduͤnckt mich 
nit unbillih, Das fie ouch by andern erlüchten frawen, waren byftorien gefeczt werde. Es 
iſt daher auch dieſes Eleine Werkgen bey einigen Eremplaren jener Steinbövelifchen Ueberfeßung bes 

| | \ Ä findlich. 


\ 


Opne Anzeige des Drudjahre. Eu | | sg 


finblih. S. Schwarzens Catalog. P. II. p. 127. Daſſelbe iſt nur 12 BL ſtark, und bat Holz⸗ 
fehnitte. Unter den Jahren 1472 und 1478 werden noch zwo Ausgaben vorkommen. | | 


94.) De hiitorie van der dufdicheit der. vrumen Griſeldis var der 
Franciſcus petrarcha ſchrifft, doch vth Johannes bacacius walfch 
in den fatin vnde if in den duuſchen u. f. w. In Fofio. | 
Diefe platdeutfche Ucherfegung, welche auch nur ıı Bl. ſtark iſt, führt YIyerup in Spicileg, 
bibliogr. &. 187.0. , 


95.9 Hiftorie der Melufine. In Folio. 

Diefer alte Roman fol, wie Gordon de Percel in der Bibliotheque des Romans fagt, von einem 
Jean d’Arras urfprünglich lateiniſch gefchrieben, und nachher in das franzöfifche uͤberſetzt worden 
feyn In der leßtern Sprache find verfchiedene Ausgaben befannt, die auch Clement in feiner Biblio- 
theque &c. T. 1. p. 135. anführt. Ich ſelbſt befige cine in gr. 4. mit Holzſchnitten, die zu Lyon von 
Benoift Rigaud (1597) gedrudt worden ift, und den Titel bat: L’hiftoire de Melufine fille du Roy 
d’Albanie et de Dame Prefline reveue et mife en meilleur langage que parcy deuant &c. In der 
Vorrede wird gemeldet, daß dieſe Gefchichte 1387, auf Befehl Johannis, des Sohns des Königs von 
Sranfreich und Herzogs von Beery und D’Auvergne geſchrieben worden ſey. Es enthalt diefelbe eigents 
Jich eine fabelbafte Geſchichte des Haufed Lufignan, daher fie auch 1500 zu Paris unter dem Titel 
Hiftoire de Lufignan, ou hiftoire de Melufine &c. gedrucdt wurde. Was diefe deutſche Ueberfegung 
betrift, fo giebt ſich der Ucberfeger in der Vorrede felbft zu erfennen, da es heißt: fo hab ich Thuͤ⸗ 
sing von Ringoltinge von bern vB uchtlant ein zu mol felegene und gar wunderliche fremde hyſtorie 
funden, den in franczöſiſcher fprache vñ melfcher zunge, die aber ich zu diẽſt des edele, mol geborne 
herrñ margroff rudolff v9 bochberg 2c. meines gnedige herrũ zu tutfcher gunge gemacht vñ tranfias 
tirt u. ſ. Der Andale felbft wird gleich zu Anfang alfo angezeigt: “ Dis ouentürlich buch bewiſet 
»wye von einer froumen genant Meluſina die ein merfeye ond dar zu ein geborne künigin und vff 
"den berg a wal on Fömen wz derfelbe berg Hit in frankreich und wart diſe merfeye alle famflag vo 
” de nabel hin abe ein grofler langer wurm den ſy ein halb gefpenfte was, Es fint ouch von ir groffe 
” mechtige geflcchte Eömen von kunigen fürften groffen fryen rittern vñ knechten der noch kommen noch 
” hut by difem tage ernampt luͤtte Eünige fürften groffen rittee und Enccht fint. Do by ma briffen mag, 
” das dife materye durch ir experiencz bewiſet dag die hyſtorie wor und an ir felber alfo if.” Das 
ganze ift 90 Bl. ſtark. Blättergablen, Cuſtos und Eignaturen feblen. Die Holzfchnitte find ziemlich 
grob, fo wie au die Typen. Im Schwarzifdyen Catalogo P. 11. p. Ss. n. 90. wird ebenfallg eine 
Ausgabe, ohne Jahr in 4. angegeben. Es wird dieſes aber feine andere feyn, als die unferige, 
Das Kormat aber ift ficher Folio. Die Bibliothek des Herrn Revifiongrath von Oefele beſitzt ein 
Eremplar. Sch befige cine Ausgabe 1377 8. zu Straßburg von Chriftian Muͤller gedruckt, mit 


Holzſchnitten. 


96.) Von zwey liebhabenden Menſchen, Eurialo und Lucretia. In 
Folio 
Ich ſetze dieſes Werkgen in die Claße, der, ohne Jahr, erſchienenen Schriften, und dieſes deswe⸗ 
gen, weil ich die, am Ende befindliche Jahrzahl, für falfch halte, wie ish nachher zeigen wil. Es iſt 
© 3 baffelbe - 


54 Ohne Anzeige des Druckjahrs. 
daſſelbe eine deutſche Ueberſetzung einer lateiniſchen Schrift, die den Aeneas Sylvius sum Ders 


faßer bat, fo wie die Ueberſetzung von dem bekannten Nicolaus von Wyle herruͤhret, in def 


ſen geſammelten Translationen oder Tuͤtſchingen, Strasb. 1510 ſolches auch befindlich iſt. Das 
lateiniſche Original iſt unter dem Titel, Opuſculum de duobus amantibus befannt. Die verſchiedenen 
Ausgaben fuͤhret Freytag im Adparat. litter. V. II. S. 889. u. f. und Herr Denis in den Merkw. 
der Garelliſchen Bibliothek S. 192. u. f. an, mo er eine ohne Jahr ausfuͤhrlich beſchreibt. Wir bar 
ben alfo nicht nötbig, ung weiter daben aufzuhalten, nur dieſes muͤſſen wir bemerken, daß ein Liebes⸗ 
handel, den Kayfer Sigmundg Eanzler, Caſpar Schlick, mit einem vornehmen Frauenzimmer zu Sie⸗ 
na gehabt, den Stoff dazu gegeben haben fol. Dieſes deutfche Werkgen, welches 37 Blätter ſtark, 
und mit 20 Holsfchnitten geziert iſt, weder Seitenzahlen, noch Cuſtos, noch Eignaturen bat, fangt, 
ohne Titel, gleich mit einer Vorrede, oder Dedication der Herzogin von Oeſtreich und Marggravin 


- von Baden Katharina an. Ueber diefer Borrede, welche von EBlingen auf Eſtomichi 1462 datirt ift, 


ftehet ein Holsfchnitt. Dann folgt ein Brief des Aeneas an den Marianus Socinus, dem derfelbe 
dieſes opufculum zufchrichb ; und dann dag opufculum felbfl. Zu Ende beißt ed: Geben zu Wyen 
quinto nono Julij. Anno. M. cccc. Lxxvij. Der Irrthum, daß diefe Heberfegung im Jahr 1477 zu 
Wien gedruckt worden fen, war leicht zu widerlegen. Man durfte nur die Unterfchrift des Originals 
anfeben, wo es ausdrüdlich beißt: Ex Vienna quinto nonas Julias millefimo quadrigentefimo 
quarto (1444) fo konnte man merken, daß Wien den Druckerort nicht bedeuten könne. Daß man 
aber aus 1444 in der deutfchen Ueberſetzung 1477 gemacht bat, gefchab wohl nicht mit Vorfag, um 
dag Druderjahr anzuzeigen; fondern e8 war gewis ein Verfeben. Herr Bemeiner bat diefe Aus 
gabe in den Nachr. von der Regensburgifeh. Stadibibliothek &. 47. befchrieben. In der Ebneri⸗ 
ſchen Bibliothek befindet fich ebenfalls ein Exemplar. 


97.) Vom ioch der berten engenfchafft der lieb. Am Eude: Fricz 
Creußne'. In Quart, 


Dieſe kleine Schrift hat eigentlich gar keinen Titel. Sie iſt aber nichts anders, als eine deutſche 
Ueberſetzung des CVIl Briefs des Aeneas Silvius, nachnialigen Pabſtes Pii des zweyten an Nicolaus 
Wartenberger de remedio amoris. Der Ueberſetzer, der ſich Nicolaus von Wyle Statſchreiber 
zu Eßlingen nennet, verfertigte dieſe deutſche Dolmetſchung, der Mathildis, der Gemahlin Herzog 
Albrechts von Oeſterich zu gefallen, welcher er ſie auch zugeeignet hat. Dieſe Zueignung, oder Vor⸗ 
rede, die drey Blaͤtter ſtark iſt, ſtehet voran, und in derſelben wird der Inhalt des uͤberſetzten Briefes 
mit obigen Worten angezeigt, die wir ſtatt des fehlenden Titels an die Spitze dieſes Artickels haben 
ſetzen wollen. Der Brief ſelbſt betraͤgt 8 1/2 Blat; das ganze Werkgen aber mit der Vorrede 
11 2 Bl. Daß Fritz Creußner einer der erſten nuͤrnbergiſchen Buchdrucker geweſen ſey, iſt bekannt. 


Die Typen find die nemlichen, die er zu Eybs Schrift: Ob einem Manne fen zu nemen ıc. gebraucht 


bat. Ein Exemplar ift in der ehemaligen Solgeriſchen Bibliothek allhier. 


98.) Hie nach volget ein gar ſchoͤn Cronik vnd hiſtori aus den geſchich⸗ 
ten der Romer, in welicher hiſtori vnd Cronik man finder gar vil 
fhöner vnd nuͤtzlicher exempel die gar luſtlich end kurzweilig zehoͤren 
ſeint. In Folio. | 

| Diefes 


Ohne Anzeige des Drudiahrs, 55 


Dieſes ehehin beliebte Volksbuch iſt unter dem Titel, die ſieben weiſen Meiſter, oder der Rayſer 
Pontianus bekannter, als unter dem gegenwaͤrtigen. Man muß es auch nicht mit einem andern, das un⸗ 
ter den Titel Geſta Romanorum (Siehe unter dem Jahr 1489) bekannt iſt, vermengen. Die gegenwaͤrtige 
Ausgabe ift von Herrn Bemeiner in feinen Nachrichten 2c. &. 185. angezeigt. Sie ift 38 DI. ſtark 
und hat Holzfchnitte. Unter den Jahren 1473. 1478. werden wiederholte Auflagen angezeigt werden. 


99.) Ein liepliche hiſtori vnd warheit von vir kaufmendern. In 
Auart. 

Iſt 2 1/2 Bogen ſtark. Die legten ı 1/2 Eeiten find leer. Obiger Titel ftehet in einer Zeile 
über einem Holzfchnitt, welcher die Heldin diefer Gefchichte, die Srau des Ambrofiug, eines Kauf; 
manns von Genah (Genua) im Harniſch, aber mit weiblichen Kopfpug vorftellet. Einer von den 
vier Kaufleuten gieng nemlich eine Wette mit dem Ambroſius ein, daß er fich getraue in feiner Abwe⸗ 
fenbeit fein Eheweib zu verführen. Er reifete auch mirklich zu ihr, beftahl fie, Eehrte wieder zum 
Ambroſius, und machte ihm weiß, daß er feinen Zweck erreichet habe. Diefer reifet nach Haufe, 
und will fein Weib umbringen laßen. Der Knecht, der fie tödten fol, laßt fich bereden, fle leben zu 
Iaffen, worauf fie, in männlicher Kleidung eine Reife über das Meer macht, gu großen Ehren 
kommt, und endlich mit ihrem Mann wieder vereinigt wird, nachden der Betrüger vorher nach Vers 
dienft geftraft worden iſt. Dieſes Werkgen ift mit 19 nicht ganz fchlechten Holsfchnitten gesieret. 
Vermuthlich ift ſolches noch vor 1500 gedruckt worden. Sch befiße es felbfl. Unter dem Jahre 1498 
wird eine Nürnbergifche Ausgabe angezeigt werden. 


100.) Das bud) Dpidii von der liebe zu erwerben, auch die liebe zevers 
ſchmehen als doctor hartlieb von larein zu teurfch gepracht hat 
durch bete vnd gefcheffte eines füriten von Oeſterreych. In 
Folio. 
Schelhorn beſaß dieſe Schrift, und zeigte fie in der diatr. praelim: vor Quirini libr. de opt. 
feript. edit. p. 33. an. Sie ſoll mit gefchnigten Buchſtaben gedruckt feyn. ine andere Ausgabe ift 
unter dem Jahre 1482 angeführt worden. 


101.) Ein Bifpif eines guten vnd auch boßen Radtſchlags dieſer Welt. 
In Quart. 
Dieſes Gedicht hat auch Holzſchnitte. S. Uffenbachs Catalog. P. Il. App. p. 71. 


102.) Clag etlicher Stand, ganz Furzweilig zu leſen. In Quart. 
Diefe Kleinigkeit wird in Catalog. Bibl. Schwarz P. II. p. 279. angezeigt. 


103.) Catho moraliffimus. In Quart. 
Iſt nicht anders als eine, mit einer deutfchen gereimten Ueberfegung begleitete Ausgabe von den 
Diftichis Catonis. Die Ueberfegung ſtimmt woͤrtlich mit derjenigen überein, die ich unter den Jahre 
1492 anzeigen werde. Auch ift die Einrichtung die nemliche. Obiger Titel ftebet allein auf der erſten 


Seite des erſten Blats. Auf der Ruͤckſeite iſt ein Holzſchnitt, der einen Lehrer auf ſeinem Lehrſtuhl 
nebſt 


X Ohne Anzeige des Druckjabrs. 


nebſt einigen unter demſelben ſitzenden Schuͤlern vorſtellet. Auf der zweyten Selte faͤngt das Werk 
‚gen ſogleich mut dem gewoͤhnlichen Eingang: Cum animad verterem &c. an. Iſt 16 Bl. ſtark. Ich 
beſitze fie ſelbſt. Herr Seidegger, des taͤglichen Raths und Zunftmeiſter in Zuͤrch beſitzt noch eine 
deutſch lateiniſche Ausgabe, obne Anzeige des Jahrs, die aber am Ende das Zeichen Michael Fur⸗ 


ters, Buchdruckers zu Baſel bat. Eben derſelbe beſitzt noch eine blos deutſche Ueberſetzung, die 


älter iſt, als die Brandiſche. Cie faͤngt an: Es was ein meiſter wol erkant Serr Faro was er 
genant. Diefe Ausgabe gebört, nach diefeg würdigen Gelehrten Meinung, unftıittig zu den erften, 
wahrſcheinlich Etragburger Drüden. Oben, ebe der Tert anfangt, ſtehet eine in Holz gefchnittene 
Vignete. 


104.) Tradicio morum venuſtatem complectens. In Quart. 

Obiger Titel ſteht auf dem erſten Blat. Dann folgen auf 5 1/4 B. 67 lateiniſche Diſticha von 
einem mir unbekannten Verfaßer, mit einer auf jedes Diſtichon unmitte bar folgenden deutſchen Ueber⸗ 
ſetzung in Verſen, die allezeit vier Zeilen ausmacht. Das erſte heißt: Moribus et vita quiſquis vult 
eſſe facetus Intente videatque legat preſencia letus. Das legte: Tempore felici multos numerabis 
amicos Tempora ſie fuerint nubila ſolus eris. Den Beſchluß macht: Ovidius in Ruſticum, und Car⸗ 
men Nobilium queſtionum Magiſtri Johänis fabri de werdea. Es ſcheinet das ganze eine Nachah⸗ 
mung von den bekannten Diſtichis Catonis zu ſeyn, wozu in der Folge, unter dem Jahre 1509 ein 
von Sebaſtian Brand deutſch uͤberſetztes Supplement vorkommen wird. Vielleicht ruͤhren auch die 
gegenwaͤrtigen von ihm her. Das ganze Werkgen betraͤgt 8 Blaͤtter. 


105.) Vocabularium latino germanicum. In Folio. 

Wird von Herrn Denis in den Merkw. der Garelliſchen Biblioth. S. 197. angefuͤhrt und be⸗ 
ſchrieben. Iſt 138 Bl. ſtark, ohne Titel, Cuſtos, Signatur und Seitenzahl und ſcheinet fruͤbzeitig 
aus Guͤnther Zainers Preße zu Augſpurg gelommen zu ſeyn. Den Anfang macht auf drey Seiten 
Regiſtrum vocabularii ſequentis. De homine et de diverſis membris in eo exiſtentibus 
u. ſ. w. Dieſes deutſch lateiniſche Wörterbuch ſollte alſo zugleich cin Reallexicon ſeyn, aus dem zu 
ſehen tft, mie elend es damals um den Unterricht der Jugend muͤſſe ausgeſehen haben. Unter den 
Sfahren 1478. und 1480. werden noch ein paar dergleichen Wörterbücher angezeigt werden. Herr 
Gemeiner zeiget in feinen Nachrichten &. 288. n. 313. ebenfalls ein, ohne Anzeige des Jahre und 
Ortes gedruckteg lateinifch deutfche Wörterbuch, unter dem Titel Vocabularius incipiens teutunicum 
ante latinum 4. an, fo 282 Bl. ſtark if. Ob es das nemliche, oder ein andereg fen, würde Die 
Vergleichung beyder bald Ichren. 


Mit 


57 
nn Fe 
Mit der Anzeige des Druckjahrs. 


Jahr MCCCCLKXIL 


1.) Diethers, Churfuͤrſten zu Mayntz, Schrift wider Graf Adolphen von 
Naſſau (Mannz 1462.) 

Unter den erſten, zu Maynz gedruckten Püchern, wird auch diefe, vermuthlich nur ganz Ffeine 
Schrift angeführt, die ich daher auch nicht habe übergeben wollen. Dean Eannte fie bieber aug Keh⸗ 
manns Speyeriſch. Chronik, wo ed & 937. heißt: Eburfürft Dierber zu Mainz fchreibet (Diens 
fing nach Latare 1462) an einen Rath der Statt Speyer, in feiner gerechten Eache wider Graf Adolff 
von Naſſaw umb Benftand: überfchickt Daneben eine öffeittlihe, vom erften Truder zu Mayntz 
getrudkte Schriffe u. ſ. w. Erſt neuerlich hat Herr Wurdtwein, in feiner Bibliotheca Noguntina 
S. 80. diefer Schrift, die wohl weiter nichts, als ein Patent gemefen feyn mag, ebenfalle 
gedacht, und aus einer Handfchrirt bemerket, daß Johann Buttenberg der Drucker derfelben ges 
weſen fey. Der Schluß beißt: Beben zu Zoͤchſt unter unfern uffgedruckten infiegel am Diem 
ftag nach dem Sontag Laetare anno Domini 1462. 


Jahr MCCCCLXIX. 


2.) Bocabularius latino teutonicus. Am Ende: Prefens hoc opufeus 

lum non jtili aut pene fuffragio fed nova artificivfaque invencione 

quadam ad eufebiam dei induſtrie per Nicolaum Bechtermünge 

in Eltvil eilt confummarum fub anno‘ Domint Mcecctrir ipſo Die 
fancti Donifacii, qui fuit quinta die menfis Junii. In Quart. | 
Für das Daſeyn diefer Seltenbeit iſt Meermann Bürge, den fie Jacob Bryant 1759 aus 
der Eunderlandifchen Bibliothek gezeiget bat. &. deffen Origin. typogr. P. Il. p. 95.96 n. g- 
Eben diefer Gelehrte meldet dafelbft, daß die Typen mit den, 1460 zu Mainz gedruckten Catholicon 
übereinftimmen, woraus er den Echluß macht, daß diefer Vocabularius mit eben den Gutenbergifchen 
Typen gedruckt worden fin, die Conrad Zomeri, Eyndicus zu Maynz, Butenbergs guter Rreund, 
nach deflen Tod 1468, als fein Eigentbum zurückgenommen bat. &. Koͤhlers Ehrenrettung Job. . 
Guttenbergs &. 39. u. S. 101. u. f. Someri, der fich gegen ben Erzbiſchof Adolph anbeifchig 
machen mufte, den uttenbergifchen Druckerapparat nicht auſſerhalb Maynz zu verkaufen, überließ 
folhen dem Nicolaus Bechtermuͤntze, der in der benachbarten Stadt Eltvil (auch Eifeld) eine 
Druckerey errichtete. Es it diefer Vocabularius groftentbeild aus dem vorbin gedachten Catholicon 
genommen. Dede Eeite entbalt 35 Zeilen. Daß das Werkgen keinen eigenen Titel babe, ift leicht gu 

erachten. Unter den Jahren 1472. u. 1477. werden wiederholte Ausgaben angezeigt werden, 


Sahr MCCCCLXR. 


" 3) Die Bibel der Armen, Am Ende: 1470. In Folio, 
Dieſes Buch yeboret mit unter die erften Denkmäler der Buchdruckerkunſt. Ich werde, che ich 
von dieſer, mit einem deutfchen Tert verfehenen Ausgabe, das nöthigfte bemerke, von dem Werke uͤber⸗ 
Panzers Annalen. | 2 haupt - 


58 | Jahr 1470. 


baupt eine kurze Nachricht geben; wobey ich mich vorzüglich der Nachrichten bedienen twerde, die uns 
Herr von Zeinecken, theild in feinen Nachrichten von Rünftlern zc. Th. 2. &. 117. u. f. theils 
in der Idee generale &c. &. 292. u. f. gegeben hat, meil diefelben doch, die ausfuͤhrlichſten ſowohl, 
als gründlichften find. igentlich beſtehet daßelbe auf vierzig Holsfchnitten, oder Blättern in Kolio, 
die nur auf einer Seite, und zwar alfo gedruckt find, daß allegeit gmo gedruckte Seiten gegen einans 
der über ftchen, und dann zwo Keiten weiß find, welche, wenn fie zufammengeflcht werden, tie bey 
einigen Eremplaren gefcheben ift, alsdann nur ein Blat ausmachen, fo, daß ed ausfiebt, als ob die 
Blätter auf beyden Seiten gedrudit wären. Die Einrichtung diefer Holztafeln, oder Holzſchnitte ift 
dicfe, daß in der Mitte allezeit drey hiſtoriſche Vorftellungen angebracht find. Die Mittlere ift aus 
der Gefchichte Fefu genommen; von der Verkündigung Mariae an, bis auf dag Pfingſtfeſt 1 — 35. 
die übrigen 5, nemlich von 36 big 40, find die Krönung Marine, dad jüngfte Gericht, die Hölle, die 
ewige Seligkeit, die Krönung oder der Lohn der Eeligen nach diefem Leben. Die beyden Vorſtellun⸗ 
gen rechts und linke, find eigentlich Vorbilder und aus dem alten Teftament genommen; fo ift gleich 
auf der erften Tafel bey der Verkündigung Maria, rechte Eva mit der Schlange, und links Gideon 
abgebildet. Oboͤn, über der mittlern Hauptvorſtellung, fteben allezeit zwey Bruſtbilder; und eben fo 
find unter derfelben wieder zwey Brufkbilder angebracht, welche Propheten, oder Männer aus der beil. 
E chrift mit beygefeßten Namen vorftellen. Meben den obern beyden Bruftbildern iſt der leere Raum 
rechts und links mit dem lateinifchen Tert ausgefüllt, wo die Darunter ftcbende Abbildung mit Wor⸗ 
ten aus der Bibel befchrieben wird. An den vier Yruftbildern bangen unten vier fliegende Zettel, 
auf denen allezeit eine, auf die Vorftellung paffende kurze Etelle aus der Schrift ſtehet. Daß allemal 
derjenige beilige Schriftfteler, von dem die angebrachte Stelle berrubret, abgebildet worden ſey, bat Hr. 
dv. Heinecken nicht benierfet. Daber kommt es aber auch, das einerley Perſon, 5. & David, öfterd abs 
gebübet wird. Unter den drey Hauptvorftellungen ſtehet allezeit eine gereimte lateinische Erklaͤrung; 
z3. B. auf der erften Tafel, unter der Nerkündigung Mariae ſteht: Virgo falutatur innupta ma⸗ 
nens grauidatur; unter der Goa: Vipera vim perdit fine vi pariente puella; unter Gideon: 
rore ınader vellus pluviam fitit arida tellus. Jede Holztafel ıft oben, zwiſchen den beyden Brufts 
bildern, mit einem Buchftaben bezeichnet, und zwar zwenmal von Abis V. Aus diefen vierzig Holz⸗ 
tafeln beftehbet alfo dag ganze Werk, dag weder Titel, nach irgend eine andere Anzeige hat. Der Tis 
sel aber, nemlich Biblia pauperum, Bibel der Armen, den man diefem Werke gegeben hat, fcheinet 
ſchon alt zu feyn. Denn ich befiße eine Handfchrift, die um 1430 gefchrieben worden ift, und unter 
dem Titel: Wibel der Armen über das YIew Teftament, einen Eurgen Auszug des N. Teft. ents 
balt. Daß nıan mit nnfrer Biblia pauperum, nicht nur den Arnıen, die fich Feine ganz gefchriebene 
Bibel anfehaffen konnten, fondern den Layen überhaupt babe zu Huͤlfe kommen wollen, um ihnen 
einen Begrif von der Bibel und deren Inhalt beyzubringen, fcheinet wohl gang gewig zu feyn. Non 
diefem Werke mit dem lateinifchen Tert kennet mon dreyerley Ausgaben: zwey, melde 40 Holstafeln 
kaben, und die ſchwer von einander zu unterſcheiden find; und eine dritte die 10 Blätter und alfe auch 
zehen Holzfchnitte mich bat. Daß complete Eremplare auferft felten und nur in den vorzgüglichften 
Bibliorhefen anzutreffen find, ift leicht zu erachten, aber auch aus den Nachrichten des Herrn von 
SHeineden abzunehmen. Der fel. Profeßor Schwarz in Altdorf befaß einige Tafeln, die unter dem 
Titel Tabulae quaedam Speculi Salvationis humanae im Catalogo P. 11. p. 19. angeführt find. Sie 
g:börten aber nicht zu dem Speculo, fendern zu der Biblia panperum. Man findet aber öfter, daß 
beyde Werke miteinander vermenget werden. Jh bejige ebenfalls zwo Tafeln, und zwar eben diejenis 
gen, wilde Schwarzen fehlten. Doc 


. Jahr. 1470. | 59 


Doc diefes wird zur Kenntniß diefes Werkes überhaupt genug gefagt feyn. Wir kommen num zu 
der gegenwärtigen Ausgabe, mir dem deutſchen Tept. Auch bey derfelben find die Holztafeln auf 
einer Seite des Papiers abgedruckt worden, ſo daß die Blaͤtter ebenfalls zuſammen geklebet werden 
koͤnnen. Die Geſchichten und Vorſtellungen ſind durchgehends mit der lateiniſchen einerley; nur ſind 
ſie anders gezeichnet und ausgefuͤhret. Ein weſentlicher Unterſchied iſt in Anſehung des Textes zu be⸗ 
merken. Dieſer iſt hier deutſch. Die Stellen aus der Bibel, die in der lateiniſchen, oben, neben den 
beyden obern Bruſtbildern ſtehen, findet man hier unter den beyden untern Bruſtbildern in zwo Co⸗ 
lumnen; diejenigen Stellen, die in der lateiniſchen auf vier fliegenden Zetteln ſtunden, ſtehen bier in 
vier Feldern. Zwey derfelben find oben bey ven beyden Bruftbildern, und die andern zwey, ben den 
beyden untern. Die gereimte lateinifche Erklärung ift nicht überfeget worden. Bey den Bruftbildern 
fleben die Nanıen deutfh. Das ganze beträgt auch 40 Blätter, die unten mit Buchftaben fignirt 
find. Das legte Blat ift ganz unten auf der linken Eolumne mit dem Zeichen des unbekannten Form⸗ 
ſchneiders, und mit der Jahrzahl 1470 bezeichnet. Herr von Zeinecken befchricb in der Nachricht 
von Kuͤnſtlern S. 147. ein Eremplar, das nur aus 11 Bogen oder 22 Plattern beftunde. In ter 
ldee gencrale aber S. 323. wird cin completed Exemplar befchricben. Non diefer Ausgabe befige 
ich ſelbſt 14 wohlbehaltene Blätter. Ben diefer Gelegenheit will ich ſogleich eine zweyte Ausgabe von 
1473, aus des Heren von Heinecken Idee generale p. 236. anführen. Auch diefe enthalt 40 Blätter. 
Die ganze Einrichtung kommt mit der vorbergebenden überein, nur fcheinen die Holsfchnitte von einem 
andern Meifter gemacht zu feyn. Am Ende, auf der Columne linker Hand, befindet fich dag Zeichen 
des Formſchneiders, Das aus zween nebeneinander fichenden Schilden beftehet, mit der Jahrzahl 
1475. In der vortreflichen Bibliothek des Seren Gekeimenraths von Haller allbier befindet fich cin 
complete Eremplar. Doch beftehet in demfelben dag Zeichen des Formſchneiders nur aus einem eins 
zigen Schild Eine dritte Ausgabe, die aber nur 26 Tafeln bat, und ſich mit der Himmelfarth 
Chriſti endiget, führt Herr von Seinecken 1. c. p. 328. an. Noch eine Ausgabe ift mir von einem ges 
neigten Gönner befannt gemacht worden. Diefelbe bat ebenfalls 40 Tafeln; am Ende aber fichet 
dag Jahr 1477. Sie ift in der Herzoglichen Bibliothek su YTeiningen befindlich. 


4.) Difs ift der Ciſianus Su tutſch und ain yeglich wort gibt ainen 
Tag. Am Ende: Diſs hat getruckt Gintherus Kainer von Reut⸗ 
fingen gu Augfpurg. M.cccelxx jar. In Folio. 

Dieſes böchft feltene Stuͤck hat Herr Bibliotbefar Steigenberger in der churfüritlichen Biblio, 
thek zu Muͤnchen entdeckt. S. deffen Derfuch von der Entſtehung diefer Bibliothek ©. 45. 
Es füllet diefer Kalender zwar nur ein Blat in Regalfolio. Indeſſen ift derfelbe, als der erfte, bis 
ber bekannt gewordene gedruckte Kalender, ungemein fhagbar und merkwuͤrdig. Von dem Worte 
Cifianus, eigentlich Lifio : Janus, findet man ausführliche Nachricht in Den Hannöver. gel. Anzeigen 
1751. St. 19. Es beftchet diefer Ciſio⸗Janus eigentlich aus ziwen Hexametern auf jeden Monat, 
die blos von Sylben und nichts bedeutenden Wörtern zufammengefegt find, die aber doch die erften 
Eylben der beroeglichen Kefte darlegen, die auf jeden Tag ded Monats fallen, und swar fo, daß die 
Sylbe allezeit in der Zahl derfelben, in den Werfen die Zahl des Monatstages anzeigt, auf welchen 
dad Feſt faͤllt. Melanchthon bat den alten Lifio: Janus verbeßert und flatt der bisherigen bar: 
barifhen, ſoſche Verſe verfertiger, die doch einen Meenfchenverftand haben. Doc hat er nur die vor; 
nchmiten Feſte bin:inbringen tönnen. Obige Jabrzahl ſteht nach dem legten Tay des Wintermonats. 

22 Jetr 


60 Jahr 1471.⸗ 
Jahr MCCCCLXXI. 


5.) Hie hebt ſich an der Heiligen Leben in dem Winterteil, vnd 

zum erſten von dem lieben herrn und Ertzengel Sant Michahel. 

Am Ende: Gedruckt von mir Ginthero zainer geboreñ aus Reut⸗ 

fingen, wonent czu Augſpurg. Am freytag fir Symonis vnd 

Jude. Als man zalt von der gepurt Criſti Tauſent vierhundert vnd 

in dem ein vnd ſiebenczigiſten Jare. In gr. Folio. 

So wird dieſer erſte Theil, eines, in der Folge oͤfters aufgelegten Buchs, in Goͤzens Merkw. 
P. J. S. 60. und in Schwarzens Catalogo P. II. p. 78. angeführt, ohne dag ung eine näbere Bes 
fhreibung davon mitgetbeilet wird. Die Heiligen felbft, find, in Holz gefchnitten, dabey befindlich ; 
und diefe Holzfchnitte find zum Theil fehr poßierlihd. Der Sommer, oder zweyte Theil erfchlen bey 
eben diefem Drucker in dem folgenden 1472ften Jahr. Wer dicfe Sammlung eigentlich veranftaltet, 
oder die Ueberſetzung beforget habe, wird fchroerlich beſtimmt werden koͤnnen. Es ift aber auch ein 
ſchlechter Schade für ung, jene Leute nicht zu Eennen, aus deren Hirn ſolch unfinnige® Zeuch, als 
man in diefen Legenden findet, Eommen konnte. Die lacherlichften Kabeln und Wunder, die darinn 
erzählt werden, und womit man die abergläubifche Verehrung der vermeintlichen Heiligen, in jenen 
finftern Zeiten, unterftügen wollte, werden übrigens immer ein traurige Denfmal bleiben, wie tief 
der menfchliche Berftand Herab ſinken kann. Das traurigfte ift, dag dergleichen offenbare und unver, 
ſchaͤmte Lügen in die Breviarien und Miffalen aufgenommen, und dem Bolfe vorgelefen twurden, und alfo 
einen Theil des öffentlichen Gottesdienſtes ausmachten. So urtbeilen nicht nur Proteſtanten von bies 
fen kindiſchen Fabeln, fondern auch felbft vernünftige Catholicken verabfcheuen dicfelben mit allem 
Rechte. S. Wicelii Vorrede zu feinem Hagiologio fanttor. und Baillet difcours fur l'hiſtoire de la 
vie des Saints. Sonderbar ift es indeffen doch, daß diefe deutfchen Legendenfammlungen, ob fie gleich 
mehr als einmal gedruckt wurden, nirgends, auch nicht einmahl, weder in Fabricii Bibl. gr. mo doch 
Vol. IX. die meiften Lebengbefchreibungen der Heiligen angezeigt worden find, noch in Walchs Biblio- 
theca theologica angeführt werden. Blos Baumgarten giebt in den Nuchr. von einer Halliſchen 
Biblioth. Th. 6. S. 535. u. f. von dem Kunmmertbeil einige Notiz. Wir wollen bier nur überhaupt 
etwas weniges von der Einrichtung diefeg, zu feiner Zeit fo beliebten Werkes fagen. Daffelbe ift ors 
bentlih in zween Theile abgetbeilt, von denen der erfte, der Sommer, und der zweyte der Winter; 
theil genennet wird, mentgftens ftehet in der ſchoͤnen Kobergerifchen Ausgabe von 1488, in welchem 
das ganze Werk in einem fortgebet, der Sommertheil voran. Keine von den Ausgaben, die ich 
Tenne, bat eine Norrede, oder fonftige Anzeige. Der Eomntertheil fängt mit dem Leben des Am⸗ 
brofius an, und fchließet fih mit Kan Wendels feinem, von welchen der Befchluß alfo lautet: 
Nun bitten wir den liebe herrẽ fant wendel, dag er vns vmb not ermerb alles dag ung gut fen an 
leyb und an fel vnd dag er onfer fürfprech fey an onfern letzſten sügen. d5 mir von got nymmer ges 
fhyden werden. Amen. Syn diefem Theil ſtehet auch dag Leben &. Sebalds, welches aber von dems 
jenigen, dag Wagenfeil in der Commentat. de Civit. Norimb. &, 37. u. f. abdrucken laßen, vers 
ſchieden iſt. Beſonders merkwürdig ift es, daß in dieſer Legende der Klor Nuͤrnbergs ganz alleine 
Dem heil. Sebald zuzeſchrieben wird. &o beißt e8 unter andern: In den zeyten als fant Sebald 
begraben wird, da was es ein Pleyn Ding vmb YIhreinberg. Nun ift die ftat erhoͤcht, gez. 
Seäft vnd geeriwirdigt, das fy beift vnd iſt ein haubſtatt des heyligen römifchen reychs. vnd 
man 


Jahr 1491: Ä St 


man vindet als Plug let da vnd einen als weyſen ratt, als yendert in dE land das ſich rit⸗ 
ter vnd knecht ond ander ſtet nach ir richten. u. f..m. Der Wintertbeil fängt von dem lieben 
herren und erkengel ſant Michel an. Dann folgt Hieeongmi Leben fehr mweitläuftig. Den Beſchluß 
macht dag Leben der heil. Kufrofina. Um derer willen, welche vieleicht auf di: Gedanken kommen 
möchten, als ob diefe Sammlung eine Ueberfeeung von des. Jac. de Voragine Lombardica hiftoria 
ober aurea legenda wäre, bemerken wir, daß fle von derfelben ganz abweichet. In beyden find zwar 
die Heiligen nach Drdnung des Kalenders geordnet; die Tateinifche Sammlung aber tft in fünf, die 
Deutfche in zween Theile getbeilet. Einige Gefchichten der Heiligen find in der deutſchen Sammlung 
weggelaffen worden, die in der lateinifchen ſtehen; dagegen bat jene andere, die in diefer fehlen. 
Beyde ſtimmen auch in Anfehung des Tertes nicht miteinander überein, da z. E. in der deutfchen, alle 
etymologiſchen und gelebrten Unterfuchungen weggelaffen worden find. Eine Hauptquelle mag bes de 
Voragine Werk innmer für den deutfchen Sammler geweſen ſeyn, doch bediente er fich dee Freyheit, 
feine Rabeln nach eigenen Geſchmack einzurichten, in der Hofnung daß feine deutfchen Legenden eben 
Bas Gluͤck machen würden, mie die lateinifchen. Vermuthlich fand der Sammler fchon einen guten 
Vorrath von folchen Kabeln, die bin und mwider in den Kiöftern von müfligen Köpfen, zuſammenge⸗ 
ſchrieben worden find. Gerne wollten wir einige Auezüge aus diefen Legenden liefern. Allein die 
ung gefeßten Graͤnzen erlauben ung dieſes nicht. 


6.) Die Hnftory des Küniges Appolonii von fatin zu teuffch ger 
macht hat getruckt Guͤntherus Zainer von Reutlingen gu Augs⸗ 
purg Anno sc. MELLE Hr. Sn Folio. 

Diefe Ausgabe führt der würdige Herr Paſt. Lengnich in den neuen Nachrichten zur Bücher 
and Muͤnzkunde B.1. &. 179. aus dent de Bure n. 3731. an. Die fönigliche Bibliochek zu Paris bes 
figet Davon ein Eremplar. Es ift diefes ein Auszug auf Godefridi Viterbienf. lateiniſchen Chronik. 
Vermuthlich bat fie eben fo, wie eine fpatert von 1476, Holzfchnitte. Iſt auch in der Churfürftlichen 
Bibliotbek zu München. &. Herrn Steigenbergers Berfuch ©. 18. Das Werkgen bas feinen ei⸗ 
gentlichen Titel. Obige Worte fichen am Ende. 


79 Hie endet ſich die Epiſtel Franziſci Petrarche uf latin aeteuſche 
gemacht von einer tugentreichen frowen geheißen Griſeldis, die 
ainem kunig durch fr tugendreiche werk wiewol ſye nider von ges 
purt was gemaechelt ward. Die hat getruckt Gintherus Zainer 
von Reutlingen Su Augſpurg nach criſti geburt. WELEE*Hrf°. 
jar. In Folio. 
Eine Ausgabe, ohne Jahr, iſt bereits oben S. 52. angeführt, und einiges von dieſer Ueberſetzung 
bemerkt worden. Die gegenwaͤrtige iſt in der Churfuͤrſtl. Bibliothek zu Muͤnchen. S. Deren Stei⸗ 
genbergers literariſchen Verſuch ꝛc. S. 18, 


ER Jahr 


62; Jabr 147%. 
Jahr MCECELXXIL 


83.) Sie hebt fich an: das ſummer teil’ der henfigen leben und esu dem 
eriten von dem lieben heyfigen ferer fant Ambrofio dem Biſchoff. 
Am Ende: Gedrude von mir Ginthero Zeiner, geboren aus 
Reutlingen wonent zu Auafpurg, Am Montag nad) Sant Fürs 
gen Tag, ald man zalt von der gepurt Criſti Taufent vierhuns 
dert und in dem czwey vnd fibenzigiten Jare. In Folio. 

Iſt der zweyte Theil der oben, unter dem Jahre 1471, befchriebenen Augfpurger Yusgabe der Les 
genden der Heiligen. Böse in den Merkw. P. I. p. 60. führt folchen ebenfalls an. 


9.) Hie hebt ſich an von dem entkrift, genommen und getzogen aus 
vil püchern voy vnd von wen er geporn fol werden u. ſ. w. der 
ar u priffmaler hat das puch zu nurenberg 1472, In 
ofio. | 
Ron diefem Werkgen überhaupt, und insbefondere von diefer Ausgabe ift oben &. 3. n. 1. Nach⸗ 
richt gegeben worden. Ein Exemplar befiget die Herzoglich Gothaiſche Bibliorbef. 


10,)- Die nach volget das Megifter über das buch, genäat Suma or 
banis Nach ordnung des A 6 c ıc. Am Ende: Hie ennder ſich 
Cuma Sohanis ‚ die gezogen it auß dem heyligen Decret buch, 
.. vnd von latein in tewtſch gemacht, durd) ein hochgelertẽ man 
Bruder Berchtold prediger ordens. Vnd die hat gerruct Jo⸗ 
hanes Baͤmler An frentag vor Michaelis In der Fenferlichen ſtat 
Augſpurg. Anno se. M.ccec. vä in de. lxxij. iare.  Erpficit 
Suma Kohanis Tranßlata de larino in volgare. multum vrilis p 
regentibus curam atay clericis fimplieibg Nec non laycis. qui fe 
informare pät in diuerſis cafibus oecurrentibus sc. In Folio. 


Den Anfang macht mit obiger Ueberfchrift dag Regiſter, welches 13 Blätter flark if. Dann 
folgt ein Holgfchnitt, welcher die Maria mit dem Jeſuskind vorftelle. Vor der Summa felbft ftebt 
ein Prologns des Ueberfegers, der fich auf der Hälfte der Mückfeite des erften Blats endiget, worauf 
fogleich daß Werk felbft anfang. Das ganze beträgt, obne die erjt angezeigten ı4 Blatter, in allen 
260 Blatter. Den Befchluß macht obige Unterfchrift. Geitenzablen, Cuftos, Signaturen feblen 
durchgehends. Die beyden Anfangsbuchftaben des Prologug und der Summa find Holsfhnitte. Zu 
den übrigen größern iſt Plaß gelaßen worden. Das ganze Werk ift mit fortlauffenden Zeilen gedruckt. 
.. An diefer Summa, oder Caſuiſtick haben eigentlich ziween Gelehrte aus dem XIV. und XV. Jahr⸗ 
hundert Antbeil. Den Hauptftof gab dazu die Summa Confeflorum (Confellisnariorum) des Jo⸗ 
hannes Zector , oder Johannes Teutonicus, auch Johannes von Freyburg, welcher von Frey⸗ 
burg geburtig war, und dafeibft zu Ende des ızten Jahrhunderts in den Dominitanerorden trat, auch 
dafelbft 1314 ſtarb. Er legte fi hauptfachlich auf die Caſuiſtick und auf die Erklaͤrung der wichtigs 
ſten Gewiſſensfaͤlle zum Unterricht der Beichtvater, daher er den Zunamen Lettor erhielte. Diefe# 


Jahr 1472 6 
Tagt Quetif in Script. ord. praedic. T. I. p. 523. mo auch feine Übrigen Schriften angeführt werben, 
Aus diefer Summa, oder Summ der Beichtiger bat mın ein anderer aus dem Predigerorden, nem» 
lich der Bruder Berchtold (vermutblich der Bertholdus de Maisberch, ben Quetif 1. c. &. Sır. 
angeführet) diefe Summ ausgezogen, in dag deutfche überfeßet, und nach dem U. b. c. eingerichtet. 
Denn fie fängt mit Ablaß an, und endiget fih mit Zorn, Zweifel. Berchtold nennet in der Bor 
rede den eigentlichen Berfaßer, den wirdig Zeßmeifter Johannes von Sreyburg, von fich felbft aber 
fagt er, daß er diefe Arbeit, fich zur Poenitenz, und auf Bitten des andachtigen Ritters Sanſen von 
Awr übernommen habe. Die angeführten Bälle werden aus dem Decretbuch, wie ed am Ende ge 
nennet wird, und aus den Schriften der alten Cafuilten, und zwar meiſtens mit den eigenen Worten 
berfelben entfchieden. Noch muͤſſen wir eines Irrthums, in Anſehung der Perfon des Johannes 
‚Zector gedenken, der fich bis auf unfere Zeiten erbalten bat. Trithem machte denfelben in feinem 
Catalogo Scriptor, ecclefiaft. p. m. 48. b. gun Bifchof von Bosnien in Ungarn und zum General feis 
nes Ordens, und vermengte ihn alfo mit dem Johannes von Wildeshaufen, welcher auch Jo⸗ 
hannes Teutonicus genennt wurde, beyde Würden bekleidete und 1214 ſtarb. S. Quetif 1. c. 
©. 111. u.f. Auch Sabricius bat diefe Verwechſelung aus dem Quetif gerüget. Dbiger Anfang 
des Regiſters bat einen lächerlichen Kebler veranlaßet, indem Maittaire in feinen Annalen T. 1. 
p. 100. das Wort Nach für den Zunamen des Verfaßers gehalten, und alfo einen Johannes Nach 
aus denifelben gemacht bat. Don diefer Ausgabe befiße ich felbft ein Eremplar. Cie ift auch in der 
Univerſitaͤtsbibliothek zu Angolftadt, ingleichen in der Bibliothek des Herrn Nevifionsrath von Oefele 
in München. Die von Herrn geb. Rath Zapf in feinen Annalen &. 13. aus der ſowohl nöthig als 
muͤtzlichen Buchdruckerkunſt angeführte Augaabe von 1473 wird feine andere, als die eben angezeigte 
feyn ; denn jene fol eben fo, wie die gegenmärtige, am Freytag vor Michacliß gedruckt, oder geendis 
get worden ſeyn. 


11.) Hie hebt fi) an eyn gutt nuczlich buch von der rechtlichen übers 
wuͤndung crifti wider fathan den füriten der heile, und des füns 
ders betröftung Als man erfündet. xlj. a. fill. Porro Zu Ende: 
Deo gracias. Gedruft von mir Ginthero zeiner geboren ug 
Reutlingen, Am freytag nad) fant Johans tag dem touffer, Als 
man zalt von der geburt Criſti Taufent vierhunndert vnd inn dem 
ezwey vnd fibenczigiten far. In Folio. 

Es ift dieſes die erfte, aber auch fehr fchöne Ausgabe eines, zu feiner Zeit fehr beliebten, und das 
ber öfterg gedruckten, und unter dem Titel, der deutſche Belial, bekannten Werkes. Es beftchet aus 
86 Blättern, die weder Seitenzablen, noch Euftodes, noch Kignaturen baben. Der Zert ift mit 
fortlauffenden Zeilen gedruckt. Die Typen find febr fett, und die nemlichen, womit Zeiner, die oben 
&. 14. n. 12. angeführte deutfche Bibel gedruckt bat. Die Anfangsbuchftaben der Gapitel oder Abs 
fäge fehlen. Auf der erften Eeite des erften Blats flehet obiger Titel: Sie hebt fich an 2c. dann 
folgt die Vorrede des deutſchen Ueberfegerg, die zum Anfang, ein, in Holz gefchnittenes, mit verfchicdes 
nen Zügen geziertcd großes I. bat. Mit der darauf folgenden kurzen Norrede fange dag Merk ſelbſt 
an, welches aus 34 Kapiteln eder Abtheilungen beftehet. Vor einer jeden derfelben ftehet ein Holz; 
ſchnitt, der die gange Breite des Blats einnimt, und in der Höhe ungefähr 14 gedruckte Zeilen ber 

tagt. 


64. Sabre 147% 


wägt. Ueber dem Holzſchnitt ift ber Inhalt lateiniſch angezeigt. Ueber drey Holzſchnitten if dieſer 
Inhalt nicht befindlich. Zu Ende des Proceßes ſtebt obige Nachfchrift, und darunter noch ein Holz⸗ 
ſchnitt. Das Papier ift ſehr Kart und weiß. Ein Eremplar ift auf der hiefigen Stadtbibliothek. 


Der Verfaßer Jacobus de Theramo, welcher auch Jacobus de Ancharano genennet wird, und 
nachmals Wrzbifchof zu Taranto murde, fchrieb dieſes Buch in dem 33ften Jabr feines Alters, da er 
noch Diaconus und Canonicus zu Averfa war, rote er ſolches ſelbſt zu Ende deifelben in der älteften 
Originalausgabe anzeiget, wo es beißt: Datum Adverfe prope Neapolim die penultima menfis 
Octobris. fexte indiftionis. anno domini. M.CCC.I.XXXIl. Pontificatus fantifimi in crifto patris 
et domini Vrbani et facro fantte ac univerfalis ecclefiae pape fexti. Anno ultimo etatis meer Anno 
XXXIII. Herr von Murr führer in feinem Jonrnal 2. Tb. &. 380. u. f. vier Ausgaben von dem 
Driginal an, fo wie er auch von diefer deutfchen Ueberfeßung , und den verfchiedenen Ausgaben ders 
felben, Nachricht ertbeilet. Der Ueberfeger bat fich nicht genennet, und wird auch fchmerlich ausfin⸗ 
Dig gemacht merden können. eine Ueberfegung ift, nach den damaligen Zeiten, ziemlich erträglich. 
Was die Abficht und den Inhalt dieſes Buches betrift, fo wollte der Verfaßer vermutblich ein Muſter 
geben, wie ein Proceß vor Gerichten, und zwar nach den kanoniſchen Rechte foll acführet werben. 
Es gehört daffelbe alfo in dieſer Nuckficht mit unter die dlteften Proceßordnungen. Zum Grund ift 
Die Ueberroindung des Teufels durch Ebriftum gelegt. Jeſus iſt der Beklagte; Kläger und Bevoll⸗ 
mächtigter aus der Höfe, iſt Belial. Moſes ift Jeſus Anwalt, und Salomo mird von Gott, zum 
Richter, ald iudex delegatus geordnet. Daniel it Notariue, und Azahel der Bothe. Belial ſtellt 
zuerft eine Spolienklage an, in der Kolge ändert er die Action, und führt eine Klage wegen des 
eigenen Gutes. Der Proceß wird‘ ganz durchgefübret, bis zur Appelation. Hieraus fichet man, daß 
der Inhalt diefes Proceßes ſehr comiſch ſey. Das lächerlichfte ift wohl dieſes, daß man In der 
Hoͤlle ſowohl, als im Himmel fo erfahrne Rechtsgelehrte kennen lernet, die aus ibrem Corpore weid⸗ 
lich zu citiren voiffen. Es ift daber fein Wunder, daß dieſes Puch endlich in dem Inder der verbotenen 
Bücher einen Plaß gefunden bat. Aber darüber muß man fich billig wundern, daß ein Nürnbergis 
{cher Advocat Jacob Ayrer, ſich durch diefen Belial verfübren saßen, 1579 einen biftorifchen Pro- 
cefium Juris Luciferi contra Chriftum zuſammen zu fihreiben, der auch noch in diefem Jahrhundert 
fowicle Liebhaber fand, daß es Ahasver. Fritſch wagen Eonnte, ibn, 1717. 4. mit Anmerkungen 
beraug;ugeben. Der Trattatus procuratoris editus fub nomine diaboli &c. (&. Herrn Bemeiners 
Nachrichten S. 158.) oder der Proceflus iudiciarius Alafcaron &c. (&. Freytag. anal. p. 712.) iſt 
von des Jacobi de Theranıo Proceß ganz verfchieden. In jenem ift Chriſtus Nichter, in Dirfem 
aber ift cr der Beklagte. Auffer der fogleich folgenden, noch in eben diefem Sabre erfchienenen Aus⸗ 
gabe, werden noch verfchiedene vorfommen, die Heren von Murr unbekannt geblieben find. 


12.) Hie hebt fich an eyn guet nuczlich buch von der rechtlichen uͤberwuͤn⸗ 
dung eriſti wider ſathan den füriten der helle, vnd des fünders bes . 

rröftung. Am Ende: Getrutt von Guͤntero zeiner geboren aus 

reutlingen, an den achten tag ſanet Jacob des merern ald man 

zalt von der Geburth Chriſti MEEFFtrrij. var. In Folio. 

Diele Ausgabe führt Herr von Seinecken in der Neuen Bibliorhef der ſchoͤnen Wiſſenſchaf⸗ 
ten B. AX, St. 2. ©. 257. an. Sie har eben die Dolzfihnitte, wie Die vorhergehende, wie denn 
vers 


Jahr 1472.” . u 63 | 


vermuthlich auch die Einrichtung die nemliche feyn wird. Sonderbar ift es doch, daß zwo Ausgaben, 
aus der nemlichen Preße, in fo kurzer Zeit nach einander gekommen find. Vielleicht ift aber bey ber | 
zweyten nur die Schlußanzeige geändert worden. 


13.) Hie hebt fi) an das Buch, das man nent dz guldin fpil, vnter 
dem begriffen feind fiben fpil, Durch welche Die houbtfünd, der 
ouch an der czal fiben feynd, Furcz vñ meifterlih zu beitraffung 
d’ irvenden erclärt werde, Am Ende: Nun han ich mit Gottes Hilf 
und der heiligen gefchriffe Hilf diſſ; Büchlein volbracht vo dem 
guldin fpil, als ouch ſant auguftinus eineſt macht ein büchlein 
von zehen Seite, ich han dz mein getan onuerfendlich, wer dz 
liſt vñ hört, der beiler es, vnd bit Got durch fleiflichichen vnd 
ernitlichen für mic) des beger ich ein prieiter prediger ordens, 
hieß meifter ingold bat dife ſpiel gemacht. Getruͤckt von gilt 
thero zeiner auß reuthlingen, an dem achten tag fant Jacobs 
des merern als man zalt von der Geburt criſti M.EEESE. Lrrij jar. 
In Folio. | 
Bon diefem Buch giebt Schwindel in dem Thefauro biblioth. T. J. p. 122. ingleichen Here 
Meifter in feinen Beyträsen Th. 1. &. 160. u. f. Nachricht. Das über daßelbe gefällte Urtheil, daß 
es den mönchifchen Geift einer pedantifchen und ſchwerfaͤlligen Allegorieſucht athme, ift vollfommen 
gegründet. - Doc find hin und wieder einige gute Gedanken eingeftreuet, die gelefen zu werden vers 
Dienen. Diefe Ausgabe hat Feinen Titel, auch weder Seitenzablen, noch große Anfangsbuchftaben, 
und iſt mit Holzſchnitten gezieret. Was in dem Werke zu fuchen fen, fagt der Verfaßer feibft gleich zu 
Anfang, mo es beißt: Da ich bey meiner Derfchaft wz ein beichtiger vnd ein felmarter, und morckt 
babey, wy dz ſy fo gar zu guten Site geneigt ware, die ſy von Gott hetten, vnd von icen eltern ber» 
bracht, al& ich wol han gemerdit, vñ gern vil prebig borten, vñ die an tund vñ fchreiben, als ſy v0 
mir manig prebig gefchriben habent, da ban ich gedacht, ds ich Got de oberften herren, vñ d' edlen 
hochgebornẽ muter maria, und den heiligen zu eren, und meiner gnadigen berfchaft zu eine geiftlichen 
Dienft, und allen den die es leſen zu einer manüg gu tugeden, dz ich will machen ein Büchlein, dz ich 
nennen will dz guldin ſpil, vñ dz will ich teilen in fiben fpil wid’ die fiben houbt todfund, vñ dz 
fint fiben guldin fpil, ſchaffzagel wid’ hoffart, bretſpil mit den Scheiblachen wider fraßheyt, Far: 
tenfpil mid’ vnkeuſch, wirffelfpil wider geitikeit, Schieflen wider zorn, tanczen wider trackeit, 
feitenfpiel wider neid und haß. Bon dem erften fchaffzagel fpil aß ich wiflen, dz ein prediger was 
d' hieß bruder iacob võ teffalis d' bat daruͤb' gefchriben, darauf ich vil hab genomen u. ſ. w. Due 
tif Script. ord, praedic, T. II. p. 821. weiß von diefem Ingold meiter nichte, als daß er dieſes Buch 
gefchrieben babe. Merkwuͤrdig iſt es, daß diefer Ingold das Jahr 1300 angiebt, da das Karten 
fpiel nach Deutichland gefommen if. &. Herrn Breitfopfs Derfisch den Urfprung der Spiel: 
Farten zc. gu erforfchen. &. 9. not. g. Daß fchon damals (1430) die tolle Gewohnheit bey den Weis 
bern war, fich mit fremden Haaren zu fchnnücken, giebt folgende Stelle zu erkennen: Die frowen 
nemmen todtenbar und. binden es eyn vnd tragen es mit in (ihnen) zu bett vnd jr eine getorft 
(oürfte) nit eines toten Hemd anlegen — es ift alles unzecht, es ift alles Partenfpiel, 


Panzers Annalen. | J 14.) 


66 Jahr 1472. 


14.) Sie hebet fi ſich an dz aller nüczlicheft buch genãnt die bier und 
zweinczig guldin harpffen die mit fleiß auß der heyligen gefchrifft. 
vnd der altuäter buch durch ein hochgelertd doctor pruder Fohanfen 
Nider prediger ordes zu nurẽberg alſo geprediget vnd durch bet vnd 
lieb Erſamer burgern da ſelpſt ĩ ein teutſch buch ordenlich zeſamen 
geſchriben ſeind Vñ diſe heilſamen guldin harpffen haltent jñ den 
nechſten weg zu dẽ ewigen leben. Am Ende: Hie endẽ ſich die vier 
vñ zweinczig guldin harpffen die gezogen feind aus Collacdibus pas 
trũ, das iſt auß d' heiligẽ altvaͤterbuch. vnd die hat getruͤckt Johan⸗ 
nes Baͤmler In der keyſerlichen ſtat Augſpurg An freytag vor 

| weyhen nächten. Anno sc In dem !rrij iare. In Folio, 

Da ich diefe Aufgabe nicht vor mir babe, fondern folche blos aus Heren geb. Rath Zapfs 
Augfp. Buchdr. Geſchichte Th. I. S. 23. kenne, mo nur die am Ende ftehende Anzeige angeführt 
wird: fo habe ich ed gewagt, den voranftebenden Titel, wie foldher’in einer fpdtern Ausgabe eben 
diefes Druckers von 1488. die ich befige, vor der Vorrede befindlich ift, hieher zu fegen. Vermuth⸗ 
lich wird derfelbe in dem Driginaf auch fo lauten, das ich nun freylich nicht naber befchreiben kann. 
Ein Fremplar davon befindet fih in dem Etift Pollingen. 

Quetif, der YIyders Leben und Schriften in feinen Script. ord. praed. T. I. p.79g. u. f. weit, 
Iäuftig befchrieben bat, Eennet diefes deutfche Buch nicht; Fabricius und Samberger haben ee eben» 
falls nicht angefübret, und diejenigen, die deſſen auch gedenken, fagen ung doch nicht, was Vyder 
mit diefem myſtiſchen Titel baben will, oder was man in feinen Buche zu fuchen babe. Es iſt folches 
aber nichts anders, als eine freye Ueberfegung von Cafliani XXIV. collationibus patrum, die diefe 
gelehrte Predigermoͤnch, frey in das deutfche überfegt, und theilg erweitert, theils aber abgekürzet bat« 
Diefe Eollationes nennet er Harpfen, und dazu veranlaßte ibn das Geficht in der Offenb. Johannis 
von den vier und zwanzig Alten mit ben vier und zwanzig guldnen Harpfen, welche leßtere, nach feis 
ner eigenen Erklärung in der Vorrede, nichts anders find, als ihre felige Wort vñ werk, die fie 
gelerer und gefchrieben Habend den mienfchen cze nucze ezu dem ewigen leben. 

Bon Vyders Leben, der Prior in den Predigerkiofter zu Nürnberg war, daſelbſt 1438 geflorben 
ift, und in der zu dieſem Klofter gebörigen Kirche begraben liegt, kann man auch Herrn Prof. Wille 
Nuͤrnb. Gelehrten Lericon Th. 3. &. 34. nachfchlagen. Samberger bat ſolches, nach feiner Art, cbens 
falls Eürzlich befchrieben. Die biefige Etadtbibliothek befißet von diefem Werk cine gute Abfchrift. 
Zu Ende derfelben ſteht: Gefchriben von mir Johannem Zayder und geendet an de Aubent Kunis 
gundie in d’ vaften Des Jars da man zalt viertzehen hüdert und ym Sechtzigften. 


15.) Hienach volgent gar nuͤezlich lere vnd vnderweyſung in teutſch bes 
ſchriben aus den Parabolen vnd Beyſpruͤchen Salomonis, auch aus 
Kathone, Tulio, vnd aus anderen Lerern vnd Poeten gezogen, 
darinne ain junger Menſch vnderricht wuͤrt, wie er ſich in Erberkeyt 
vnd guten Syten gegen Gott vnd dem Menſchen halten ſol. 

Hienach volget air nüczliche Lere vnd Predig, tie ſich zwey Menſchen in 
dem Sacrament der Heiligen Eee halten ſullen. 
| Stem 


J 


Sabre 1472. 67 


Item hienach volgen newn Stu, da mit man Got ein beſunder Wolge⸗ 
fallen tut, wer Die mit Andacht volpringet bie in diſer zeyt. 


Hienach volget ein hailſame nüczliche ter durch ein Hochgelerten geyftfichen 
Vater alfo befchriben, vnd it genant der Menfchen Spiegel darin 
man fernet fein felbs Erfantnuß, vnd den Weg der ewigen Sälifeyt. 
Pan Ende, das hat gedruckt Johannes Bämler zu Augfpurg im 

rrit. tar. 

Hienach volgent die fünff Anfächtigung die ein hedlich Menfch eriteen muß 
in feinen fetiten zeiten mit fampt fünff heylſamen Öepeten die offt 
vnd nüczlich zefprechen find mit Andacht. 

Hienach volgent Die zechen Gepot Gottes mit einer nuczlichen Auslegung, 
die ein yeder vernünftiger Eriften Menſch ſchuldig it zewiſſen bey 
feiner Sel Sälifeit. 

Nota ein Fleine Regel uber die Gepot Gottes. Zu Ende ſtehen die Reimen 

Nun heiff ons der barmherzig Got, 
Daß wir alfo halten feine Gepot. 
Daß ons dardurch werd geben 
Hie in zeit Gnad vnd dort ewigs Leben. Amen. 
Diefe Stuͤcke machen zuſammen ein einziges Werk aus, welches Böze in den Merkwürdigkeiten | 
B. J. S. 161. u. f. anführt. Unter den Jahre 1476 werden wir noch eine Ausgabe anzeigen. 


16.) Ob einem mäne fey zunemẽ ein eelichs weyb oder nicht. In Folio. 


Ein, für jenes Zeitalter, fchäßbares Werkgen, das wegen des guten Ton, der in demfelben herr 
fchet, noch immer gelefen zu werden verdienet. Diefe Ausgabe, welche bie Altefte zu ſeyn fcheinet, iſt 
57 Blätter flark, und hat meder Seitenzablen, noch Euftos, noch Signaturen. Die Anfangsbuchs 
ftaben der Abſaͤtze fehlen. Auch find die Zeilen in einem fortgedrucdt. Das Punctum ift das einzige 
. Unterfcheidungszeichen und dieſes kommt nur felten, oft auf einer Seite nur einmal für. Auf der er⸗ 

ſten Seite des erften Blats ftebt der Inhalt diefeg, in drey Theile abgetbeilten Buchs, folgendergeftalt: 
Tytel diefes puchleins des erften teyls: Ob einem mane fey zunem? ein eelichs weyb oder 
nicht von lieb vnd Feufcheit der eeleute. ond von vnordenlicher liebe on vnkeuſch zc. Tytel 
des annderfi teyls: Wie die welt und wie die menfchen. vnd warum fie erfchaffen find ꝛc. 
Tytel des dritten teyls. Wie die male vnd wirtfchaft fein zubalten zc. Den übrigen Theil diefer 
&eite, und die Hälfte der zweyten Seite füllet eine kurze Vorrede, oder Dedication, die ich, weil 
daraus der Verfaßer und die Zeit, wenn disfe Schrift verfertiget worden iſt, erfeben werben kann, 
ganz mittbeilen will. Sie lautet alfo: Die natürlichen meifter haben in irer ſchule und übung fürger 
nömen und gedifputieret ein hüpfche gemeine frag. Ob einem mäne fey zunemẽ ein eelich weyb oder 
nicht. Vnd wiewol dife frag mit Furken worten von den felben meifterh wirt hingelegt hyedoch bab ich 
Albrecht von Eybe in beyden rechten doctor Acchidiacon gu Wirgburg. und Thiimberr zu Bamberg 
vnd Eyſtet. der loͤblichen Beiferfichen fat YIürmberg ond eym erbern weyſen fuͤrſichtigẽ rate und der 
ganken gemeine dafelbft auß befunder lieb gutten willen und zuneginug und aus freuntlicher nachpar⸗ 
| J2 ſchaft 


68 Jahr 1472. 


(haft die ich in funberheit vor annbern zu in Ban zu lob und ere und flerfung irer pollicey und regi⸗ 
mens fürgenomen auff die fürgelegten frag sufchreiben vnd diefelbe mit vil büpfchen mortten und 
zuuallende Stuͤcken Hpftorien und materien zu weitterñ vnd gu gieren frölich vnd luſtig geben zu les 
fen und zu bören zu eine gutte feligen Neuen Jare der Jar zal Erifti vnnſers herrẽ gepurt Tawſent 
Vierhũdert vnd zwei vnd Sibitzigiſten Jaren vnd mill ine alfo zugeeygent geſchickt und geſendet 
haben diſes puͤchlein zu wolgefallen vnd zu leſen mit freuden Amen. Auf dieſe Vorrede folgt nun das 
Merk ſelbſt, welches ſich auf der zweyten Seite des 57ſten Blats, ohne Anzeige des Druckers, des 
Druckortes und des Jahres ſchließet. 


Der Verfaßer hat ſich vorzuͤglich durch ſeine Margarita poetica, die in den erſten drey Decenniis 
oͤfters gedruckt worden iſt, bekannt gemacht. Doch iſt auch dieſes Werkgen, ungeachtet Fabricius 
deſſen nicht gedenket, nicht ungeleſen geblieben, wie ſolches aus den wiederholten Ausgaben, auch 
noch im XVI. Jabrhundert erhellet. Dieſe Ausgabe, die wir für die erſte halten, und die vermuth⸗ 
lich 1472 gedruckt wurde, daher wir ſie auch ohne Bedenken unter dieſes Jahr ſetzen, hat Schwindel 
in ſeinem Theſaur. biblioth. P. I. &, 121. gang kurz angezeigt, woraus fie auch Element haͤtte ken⸗ 
nen können, der blog eine, von Maittaire angezeigte Beipsiger Ausgabe von dieſem Sabre, die aber 
niemals eriftiet bat, anfübret. Roͤder feßt dieſe Ausgabe unter die Nürnbergifchen Producten, und 
ich glaube, man werde fich nicht irren, wenn man Sriedridy Ereußnern für den Drucker annimmt, 
ungeachtet Die Typen von denen, die Ereußner gu der folgenden Ausgabe gebraucht bat, augenſchein⸗ 
Jich verfchieden find. Dee Berfaßer laugnet zwar die Befchwerlichkeiten des Eheſtandes nicht, unter 
laͤßt aber auch nicht, demfelben das gebübrende Lob zu ertheilen und die Annehmlichkeiten deffelben 
zu erzählen, tbeils aber auch gute Regeln zu geben, melche meiftens mit den Zeugnißen der alten Phi⸗ 
Iofopben, Redner und Gefchichtfchreiber beftättiget werden. Einen kurzen Auszug findet man in Herrn 
Meifters Beyträgen zur Gefchichte der deutſchen Sprache Th. L S. 137. u. f. Die hiefige Etadts 
bibliothek befiget ein Exemplar. 


17.) Ob eim manne ſey zu nemen ein elichs weib oder nit. Am Ende: 
Sn fen gelobet. Meccelxxij. Fricz Ereußner zu Nuͤrmberg. In 
uart. 


Von dieſer, nicht einmal Roͤdern bekannten Ausgabe, iſt ein Exemplar in der ehemaligen Sol⸗ 
geriſchen Bibliothek. Ein gleiches beſitzt Herr Prokanzler Feuerlein. Das Format iſt eigentlich 
gros 8. Doch ſind nicht einzelne Boͤgen, wie jetzt gewoͤhnlich iſt, abgedruckt worden, die man nach⸗ 
her bey dem einbinden zuſammenlegen konnte; ſondern es ſind, wie bey den aͤltern Buͤchern in Folio, 
mehrere Lagen gemacht worden, die meiſtens aus 10, anch wenigern Blaͤttern beſtehen. Derſelben 
find 119. Jede Seite bat 21 Zeilen. Die legte Seite aber it leer. Den Anfang macht auf der ers 
ten Eeite des erften Blats, obige Vorrede oder Zueignung; darnach folgt erft der Inhalt der drey 
Theile, wie bey der eriten Ausgabe. ie bat eben fo wenig einen eigenen Titel, als diefe. Doch 
ftebet zu Ende die bemerkte Anzeige des Jahrs und des Druckers. ie bat weder Seitenzablen, noch 
Signaturen, auch keinen Cuſtos. Das Punctum ift da einzige Unterfcheidungezeichen, dag ich ans 
getroffen habe. Die Buchftaben find etwas ftärker, als bey der erften Ausgabe; auch weichen beyde 
ei Anfehung der Nechtfehreibung von einander ab, find auch öfter& in Anſehung der Worter vers 

ieden. 


18.) 


Jahr 1472. E 69 


18.) Ob einem manne fen Ku nemen ein eelich wenb ober nit. Am 
Ende: Getruckt von günthero einer, geborn aus reutlingen, an 
den achten Tag fant Jacobs des merern, als man zalt nad) ber 
geburt Criſti MECECCcxxij. Sar. In Folio. 
Diefe Ausgabe führt Herr Meiſter in den Beyträgen sc. Th. L S. 136. an. Sie ift vermuth⸗ 
lich eben diejenige, die Schelhorn in Amoenit. liter. T. ILL. p. 129. anzeigt. 


19.) Der Spiegel Fey’erlicher vnd gemenner Lantrecht, oder ber foges 
nante Schwabenfpiegel. Heidelberg 1472. In Folio. 

Diefe Ausgabe führt Senfenberg im Corp. Jur. germ. Vol. Il. Praef. 6. VIIL an. Ob fie 
wirklich vorhanden ift, Bann ich nicht fagen, noch weniger aber, ob fhon 1472 zu Heidelberg eine 
Druderey eriftirt habe? Vermuthlich hat man fie zuerft aus ber TTochwendigen Erinnerung 2c: 
auf die beftändige Information wegen Donaumwört ıc. S. 131. kennen lernen. 


20.) Hienach volgt ein nuͤczlich Regiment, wer ſich daran haftet, der 
mag fein leben fang In Gefuntheit behalten. Rudolffen Grafen von 
Hochenburg und Margarethen von Tieritain feiner hausfrawen zuges 
fhrieben. Hie hebt fi) an ein ander buch, darinn man vindent, 
wie man ein gefunden Menfchen erfennen fol. Bnd ob er von dem 
übrigen Plut ſiech ſey u. f. w. Am Ende: Das nuͤczlich Buch von 
Ordnung der Geſunthey hatt getrucft und vollendet Hanne Baͤm⸗ 
ler zu Augſpurg an ſant Joͤrgen Awbent Anno Chriſti im Lerii Jar. 
In Folio. 

So wird dieſe Ausgabe in den Merkw. der koͤnigl. Dresdniſchen Bibliothek I. Th. ©. 162. 
und 163. angezeigt. Eine älıgre, und vermuthlich die erſte, die Creußner gu Nürnberg druckte, iſt unter 
den Bühern ohne Jahr ©. 36angeführt worden. Die gegenmärtige ift fchon mit dem vierten Theil vers 
mehrt worden, der vielleicht von dem Verfaßer der drey erften Theile berrübret. Die obige Anzeige 
des vierten Theile wird ohne Zweifel nach dem Ende deg dritten Theils befindlich ſeyn, wie in ber 
folgenden Ausgabe von 1475. 


21.) Die ift ain epiftel francifi Petrarche von groſſer ſtaͤtikeyt ainer 
frawen Gryſel gehaiſſen. Am Ende: Hye enndet fi ch die epiſtel 
franciſi Petrarche auß latein ze teutſch gemacht, von ainer tugen⸗ 
reichen frawen Griſeldis gehaiſſen u. ſ. w. die hat gedruckt Johan⸗ 
nes Baͤmler zu Augſpurg Anno M. CCCC. trrü. iare. In Folio. 

Eine aͤltere Ausgabe iſt oben S. 52. unter den Schriften ohne Jahr angezeigt worden. Die 
gegenwaͤrtige führt Herr Zapf in der Augſp. Buchdruckergeſch. S. 21. n. XVI. an. Eben daſelbſt 
kemmt diefes Werfgen n. XVILL aus der Bibliothek zu Pollingen vor. Es wird aber die nemliche 
Ausgabe feyn. 


33 22.) 


70 Jahbhr 1472. 


22.) Hienach volget bie Hiltori von dẽ groffe Alerander, wie die Eufes 
bius befchrieben hat u. f. w. Am Ende: Getruckt vnd volenndet 
, durch Johannẽ Bämler zu Augſpurg Anno lxxii. In Folio. 

Bermutblich ift diefes die erſte Ausgabe eines der abgeſchmackteſten Babelbücher. ie ift in bee 
Bibliothek zu Benedictbaiern und Neuftifft bey Briren. &. Deren geb. Rat Zapfs Augſp. Buch⸗ 
Oruckergefchichte Th. I. &. 23. Baͤmler bat dieß Buch im folgenden Jahr noch einmal gedrudt. 
Unter dem Jahre 1478 werde ich von benifelben nähere Nachricht geben. 


23.) Vocabularius Latino Teutonicus. Am Ende: Prefens hoc opus 
ſeulum, non ſtyli aut pene ſuffragio, fed nova artificiofaque Inven⸗ 
tione quadam, ad eufebiam Dei, tnduftrie in Eltwil eft confumas 
tum, fub Anno Domini M. CCCC. !rrij ipfo die Gregorii Pape et 
confeßioris. In Folio. 

Es iſt diefes vermuthlich eine wiederholte Ausgabe des, unter dem Jahre 1469 angezeigten, zu 
Eltvil von Nicolaus Bechtermuͤntz gedruckten deutfch lateinifchen Wörterbuchd. Auſſer Streit ik 
Bechtermuͤntz ebenfalld der Drucker von derfelben. &. Uffenbadys Catalog. P. 11. App. p. 18. 
ingleichen Marchands Hiftoire de l’imprimerie p.61. n. XXV. wo auch die, unter der obigen Schluß» 
anzeige befindlichen Verfe, abgedruckt worden find. \ 


Jabr MCCCCLXXII. 


34.) Das buch Belial genant, von des gerichts orbnung zu einer beſun⸗ 
been lere und vnd'weyſung ber möfchen, ein nügfich vnd koſtlich buch. 


Am Ende: Proceflus iudiciarig Belial intitulatgy de latino in volgarem ſti⸗ 
lum miriftce tranflatg opus inquam egregium commendandumque 
finitque fauftiffime Quem ereis figuris Johannes Baͤmler, in cefas 
tea vrbe Auguftenfi. felicit' atque digniffime perfecit. Anno Domi⸗ 
ni sc lxxiij. Sin die Balentini. 

He enndet fich dz buch Belial genant, von des gerichtsorbnung, ein hoch⸗ 
gründe vfi lobſam werd Das hat gedruft vnd volendt Johañes 
Baͤmler in der feyferliche jtat Augfpurg An fant valẽtins tag Nach 
Fpi gepurt M. CCCC. vnd in dem !rriij. iare. In Folio. 

Bon diefem Werke ift bereitd oben &. 63. n. ı1. dag nöthigfte bemerket worden. Diefe Ausgas 
be befaß Schwarz in Altdorf, in deffen Catalogo P. II. p. 129. 130. fie auch kürzlich befchrieben ift. 
Die Anfangebuchftaben find in derfelben gedruckt. Ob die Holsfchnitte die nemlichen find, die Zeiner 
gu feiner Ausgabe von 1472 gebraucht hat, Fann ich nicht fagen. Sie ift auch in der Bibliothek des 
Stiffts Rebdorf. 


25.) 


Safe 147: 71 


25.) Gruͤndliche bewerung das die iuden irren und das ieſus nazarenus 
der recht meſſias iſt warer got vnd warer menſch. Am Ende: Diß 
buch hat gedruckt Fricz Creußner zu Nuͤrmberg. Nach Eriſti ge⸗ 
purt Mecce lxxiij. Got fen gelobet. In Folio. 

Eigentlich bat dieſes Buch keinen Titel. Um es alſo kenntlich zu machen, habe ich obigen aus dem 
Werk feibft genommen, welcher auch dem Inhalt deffelben volltommen gemäs ift. Denn die Hauptab⸗ 
ficht des Verfaßers ift wider die Juden gerichtet, die er erftlich durch allerley Gründe zu überzeugen 
ſucht, daß Jeſus, der wabre Meſſias fen, worauf er zweytens ihre Einwendungen dagegen anfuͤhrt 
und widerleget. Der Verfaßer iſt nicht bekannt. So viel ſagt er, daß er die Hauptfache, aus des 
Nicolaus de Lyra Schrift wider die Juden genommen habe. Da er des “Jacobi de Erfordia 
Tractat de erroribus et moribus chriftianorum anführt, anch der Böhmifchen Keger gedenfet, fo kann 
dieſes Werk vor 1452 nicht gefchrieben worden feyn. Das Werk felbit fängt fogleich, ohne alle Vor⸗ 
rede mit folgenden Worten an: In einem waren chriftenlihen glaube verleyhe ons der allmech⸗ 
tig ewig got. Der da ift driualtig in den perfonen. Als vater fun vnd heyliger geyft. in dem. 
götlichen wefen ein eyniger warer got feinen heilige frid. In den erften Eapiteln, oder Abs 
fchnitten wird gehandelt von der Schöpfung, von den Drdnungen der Engel, von ihrem Fall, mo 
der Berfaßer behauptet, daß etliche Engel nicht vollig gefallen find, und endlich noch ſelig werben 
können, von der Schoͤpfung der Menfchen, von dem Fall Adams, von der Geburt Jeſu, von dem 
Unglauben, und den fünferley Arten deflelben. Endlich fommt er auf die Hauptfache, auf den Ber 
weis nemlich, dag Jeſus der mahre Meſſias ſey. Das ganze ift 38 Blatter ſtark, und mit fortlaufs 
fenden Zeilen, mit gothiſcher Echrift gedruckt. eitenzablen, Euftos, Signaturen fehlen durchges 
hends. Obige Schlußanzeige ftehet auf der erften Seite des legten Blats, deflen zweyte Seite gang 
leer it. Weller in dem Alten aus allen Theilen der Befchichte zc. B. 2. S. 80. u. f. bat diefe 
Seltenheit, von welcher ich felbft ein completes Eremplar befige, ausführlich befchrieben. 


26.) Hie facht an das buch das der heyfig vatt'r und babit ſactus Grego⸗ 
rius felb gemacht hat vo den heyligen die bey ſeynẽ zeyten vnd dar⸗ 
vor geweſen find in welfchen landen vnd vo Iren wunderzaichen vnd 
find gar viel fchoner erempel vnd haiſſet das budy in latein liber 
Dyalogorum, das iſt zu teuefch fo vil als das duch der zwayer 
Med mit ainander. Am Ende: Hye hat ein end das puch genant 
dyalogus fancti Gregorij pape. Vnd das ward gedruft, da ma 
zalt nad) eriiti gepurd M. CCCC. Lxxiii. jar. In Folio. 

Herr Deich, in der vor den Zapfiſchen Annalen ftebenden Diatribe de origine artis typo- 
graph. in urbe Aug. Vindel. p. XX1V. rechnet diefes Buch mit unter diejenigen, welche in dem Klo⸗ 
fter zu St. Ulrich und Afra zu Augfpurg gedruckt worden find, und giebt zugleich von der, in ger 
dachten Kiofter felbft befindlichen Druckerey, gute Nachrichten. Es enthält aber diefes Buch nicht nur 
die oben angezeigten Dialogos des Gregorius, fondern noch fünf andere Tractätgen, die nicht etwan 
von ungefähr in einen Band zufammen gebunden, fondern gefließentlich zuſammen gedruckt worden 
find, daß fie ein ganzes ausmachen follen. ch will fie, wie fie in der Ordnung auf einander folgen, 
anführen. Zuerſt ſtehet alſo der deutſche Liber dyalogorum. Die Ruͤckſeite des voranſtehenden er⸗ 

| ſten 


72 Jahr 147%. 


ften Blats fället ein HBolsichnitt, der den H. Bregorius nebft feinem Diacon, dem Petrus, und 
zwar beyde, figend vorftellet. Auf der erften Seite des folgenden Blats fängt dag Regiſter über das 
erſte Buch, mit der oben ftchenden Anzeige: Sie facht an das buch 2c. an. Dieſes Regifter endiget 
fi in der Mitte der erſten Seite des dritten Blatd. Auf der Nüdkfeite dieſes Blats fängt nun das 
erfte Buch mit dem erften Eapitel an. Bor einem jedem der vier Bücher ftebet ein Regiſter. Auf 
ber zweyten Seite des 138 ften Blats fchließen fich die Gefprache mit obiger Anzeige: Sye bar ain 
end 2c. Dann folgt auf 22 Bl. die vifio Tundali, mit der Ueberfchrift: Sie hebt fi an das puch 
"der pein der felen vnd võ den freuden der welcen, vnd iſt zu Iatein genant vifio Tundali, 
zu teutſch Die gefiche Tundali. Am Ende ſteht nichts, als: Amen. Das dritte Stuͤck, fo zwey 
Blätter füllet, hat die Ueberfchrift: Von einem Biſchoff Sorfee genant ift ein groß wunders 
zaichẽ zu merdien. Iſt ein Auszug aus dem Martyrologio ded Beda. Run folgt viertens auf 
4 Bl. da man was zelen von crifti gepurd taufent zwaybundert vñ fiben und nuͤczig iar. Da 
geſchach in Sicilia das nachvolgent wunderzaichen, vnd man vind es gefchriben in dem 
budy, das genant wuͤrt Speculum mundi Lin fpiegel der welt. Am Ende ſteht: Wer dife 
wunderzaichen mit fleyß läfe und betrachtet, one zwepfel er whrde fi) vor fünden fürbas 
hörten. Das fünfte Stuͤck bat die Ueberfchrift: Don d' edelfte nuczperlicheſte Eunft die geſein 
mag, auch einem yeglichen criften menfchen wol nottürfftig ze lernen. Sagt diß hernach ges 
fchribe buch Oder tractat, vnd das würt zu latein genät ars morimdi Das ift von der Funfte 
des fterbens. Iſt 17 Bl. ſtark. Das ſechſte und legte Stuͤck hat die Ueberfhrift: Sie hebt ſich ass 
ein außzug genomen von dem tractat zu latein genant Troctams quatuor nouiſſmorũ Das 
find die vier leften Ding, von dem tode; von dem iungften gericht, von der hell, und võ 
der ewigen freud vñ glori. Am Ende flebt: Eppliciunt ercepta de tractato quatuor. nouiſſi⸗ 
morum. Anno. M. cccc. lxxiij. jar. Diefer Auszug ift 9 Bl. ſtark; die legten ı 1/2 Seiten find 
leer; und damit wird nun dag ganze Bı-H gefohloßen. Blatterzahlen, Anfangsbuchflaben, Cuſtos, 
Eignaturen fehlen durchgebendse. Daß die Gefprache des Bregorius die abgefchmadteften Kabeln 
enthalten, ift befannt. ch befige davon auch eine italiänifche Leberfegung, in Vinegia 1582. 8. Las 
teiniſch find diefe Geſpraͤche bald nach Erfindung der Buchdruckerkunft gedruckt worden. &. Elements 
Bibliotheque &c. Vol.1X. p.275. Bon eben diefem Schlag ift die Viſio Tundali. Don dieſem 
Werkgen werde ich unten bey dem Jahre 1494 noch eine kurze Nachricht geben. Ein Eremplar von 
diefer Seltenheit befindet fich in der vortreflichen Seuerlinifchen Bibliothek. 


27.) Ars moriendi. Die Kunft zu fterben. Am Ende: Hand fporer 

hat diß puch pruffsmoler 1473. Sn Folio. 

Diefe Zube ift in der Zwickauiſchen Bibliothef. Herr von Zeinecken bat fie fomohl in feinen 
Nachrichten Ih. 2. S. 215. al in der Idle generale &. 420. u, f. befchrieben. Ob dicfelbe gleich 
lange nach Erfindung der gegoßenen Buchftaben zum Borfchein kam, fo ift fie doch noch mit ganzen 
bölzernen Tafeln, nur auf einer Seite des Papiers, mit einem Reiber von einem Briefmaler, oder 
Kartenmacher, der fih am Ende nennte, gedruckt worden. Die Anfangebuchitaben find groß und mit 
Laubwerk gezieret. Der Drud ift grob und ſchmutzig. Das ganze Werk beftehet nur aus einer Lage, 
und die Bogen find hinten am Rand mit Buchftaben begeichnet. Die Vorrede beftehet gleichfalls aus 
zwey Blatten, und fängt fih an: Dieweil nach der Lere des narürlidhen Yaifter 2. Dann 
kommen die Bilder mit der gegen über ftchenden Erklärung in 22 Platen. Die Schriften auf den Zetteln 

find 


Jahr 1473. | 73. 


find ebenfalls deutfch. Don diefem merkwürdigen Buch überhaupt habe ich bereit oben &, 4 n. % 
das nöthige bemerket. 


28.) Hienach volgt ein nücztich Megiment, wer fich daran haltet, ber 
mag fein leben fang in Sefuntheit behalten u. f.w. Am Ende: Ser 
truckt tzu Vlm von Johann tzainer von Rütlingen am Montag 
nach Erhardi. Mac Criſti geburt M’EEEE?° Irriii® Laus deo. In 
Folio. | 
Der Berfaßer ift Seinrich Steinhoͤwel. Xeltere Ausgaben find unter den Büchern obne Jahr 
angezeigt worden. Die gegenwärtige ift in der Bibliothek zu Pollingen. 


29.) Regiment der iungen Kinder von Bartholomeus Metlinger. Au. 
Folio. 

Diefes Werkgen bat weder einen Titel, noch eine Anzeige bes Jahrs ꝛc. Jenen habe ich von eis 
ner folgenden Ausgabe von 1474 genommen. In der noranftehbenden Borrede nennet der Verfaßer, 
Bartholomeus Metlinger in ergney Doctor von Augfpurg, feine Schrift einen kurzen Auszug 
ze begreiffen darauf ein yeglich vatter ond muter abnemen vnd verſten mögend, wie erfigeborne kind 
vncz zu den fiben iaren in gefunbeit auch in Erankeiten gehalten werden foL Das ganze iſt in vier 
Eapitel abgetheilt. Es beträgt folches mit der Vorrede 27 Blätter. Am Ende heißt eg: damit fich 
das vierd capitel endet, vñ dardurch diefes büchlin Dar von got dem almechtigen Er würd vñ lob ges 
fagt fen, und feiner werde muter der iungfraume marie Gefcheben als maã zalt nach Fpi geburt 
taufer vier hundert vnd in dE Axxriij iar, an dem achten den tag fant Endris des zwölf 
boten. Diefee Schluß berechtigt mich, wie ich glaube, den Druck diefer Echrift in das 1473fte 
Jahr zu ſetzen. Daß fie zu Augſpurg, aus Guͤnther Zainers Officin gekommen ſey, IR unlaͤugbar. 
Sie bat uͤbrigens weder Seitenzahlen, noch Cuſtos, noch Signaturen. Die Ebneriſche Bibliothek 
beſitzt ein Exemplar. Ausfuͤhrlich hat dieſes Werlgen beſchrieben Herr am Ende in den freymuͤth. 
Betracht. B. I. S. J. uf. 


-30,) Regimen in ſchweren laͤufften dieſer krankheit der Peſtilenz der Stade. 
Ulm geſam̃let. Gedruckt zu Vlm von Johann zainer von Ruͤtlin⸗ 
gen im Jahr MELFLEHrrij. In Quart. | | 
Dee Berfaßer ift der Ulmifche Medicus Seinrich Steinhöwel. Eine andere Ausgabe iſt unter 


den Schriften ohne Jahr angezeigt worden. Die gegenwärtige ift in der Trewiſchen Bibliothek 
in Altdorf. 


31.) Hie hebt an ein tütfche Cronica von Anfang ber welt uff Keifer Fries 
derih. Am Ende: gedrudt zu Vlm von Johann zeiner von Ruts 
lingen Anno Dni M. CCCEC exxiij. In Folio. | 

Diefe Ehronik befindet ſich in der Hochfürfti. Bibliothek zu Anſpach. &. Berdiens Reifen 
Th. II. &. 425. und Sifchers Befchichte der Stadt Anſpach &. 59. Mein Wunfch war, diefe 
Seltenheit felbft zu feben. Ohngeachtet aber derfelbe nicht erfüllee werden Eonnte: fo kann ich doch 
den Verfaßer derfelben anzeigen, und damit die Vermuthung des Heren Gercken beftättigen, daß 
Danzers Annalen, | 8 dieſes 


74 Jahr 1474 

dieſes die erfte deutſche gedruckte Chronik feyn möchte. Der Verfaßer iſt der bekannte Umiſche 
GStadtarzt, Seinridy Steinhoͤwel. ch befige eine twiederbolte und vernichrte Ausgabe diefer Ehros 
nik, welche 13531 zu Kranfurt am Mayr, unter folgenden Titel beraug kam: Befchreibunge einer 
Chronic, von Anfang der Welt, biß auf Kenfer- Friderich den Dritten, Eurz Summirt vor Jarn 
durch den Hochgelerten Hern Seinrihen Steinhöwel, Doctorn, Gtattargt zu Vlm, außgezogen 
nnd gemacht. Vnnd ießo durch den Erfarnen H. Jacob Köbeln Stattfchreiber zu Oppenbeim, an 
etlichen Drtenn gemeret. und auf Keyfer Carlen den V. erftreckt. Auf dem Titel it Steinböwels 
Bildniß in Holz gefchnitten mit der Unterfchrift: Henricus Steinhowel Vtriusque Medici: ac phie 
doctor. vixit An? xpi CCCCRrriij. In diefer neuen Ausgabe wird jener Altern in dem Antwort⸗ 
(reiben Seinrich Steinbowels, Ehorberen zu Maynz, ausdruͤcklich gedacht, indem es dafelbft uns 
ser andern beißt: Die Summari Chronick, fo dus mir zugefchidt vnd weilant - - herr Seinrich 
Steinhöwel, mein Detter feligen, mit funderm fleiß außgesogen, gemacht, und im iar nach 
der geburt M. CCCC. LXXIII. inn den Truck gefertige vnd aufgehen laflen u. f. w. Von der 
Ehroni£ felbft habe Ich nicht noͤthig, weiter etwas zu fagen, ald daß fie bier mit Recht eine Summa⸗ 
sichronit genennet werde. Denn die Begebenheiten find wirklich nur ganz kurz und fummarifch anges 
geigt worden. \ 


32.) Vom Anfang des berg vnd burg Andechs. Am Ende: Das Hat 
| gedruckt Johannes Bämler zu Augfpurg in ber erſten vaſtwochen 
Anno Domini sc !rrüj. In Folio. 


Diele Teltene Ausgabe ift in der Bibliothek des Stifts Rebdorf. S. Herrn Zapfs Augſp. Buch⸗ 
druckergeſchichte Th. J. S. 26. Oben S. 46. find unter den Buͤchern ohne Jahr ein paar andere 
äͤltere, auch zwo neuere Ausgaben beſchrieben worden. 


33.) Hienach volget die hiftori vo de groſſẽ Alerand’ wie die Eufebio bes 

ſchriben hat zu dẽ eriten Doctor hartliebe vo mündh? vorred. Am 

Ende: Hie enndet fich die Hyitori Eufebij von dẽ Groſſẽ Künig 

Alexander Als die der hoch gelert Doctor Johann Hartlieb zu müns 

chen durch) Tieb des Durchleuchtigen fülten se Hertzog Albrechts Sälis 

ger gedächtnuß In Teutſch tranfferiert vñ befchribe hat Getruckt 

vnd volenndet durch Johannẽ Baͤmler In der Fenferlichen ſtat Aug- 

u Am montag nad) Johannis Baptijte Anno ꝛc Im Lxxiii. Im 

oliv 
Es iM dieſes die zweyte Ausgabe eine abgeſchmackten Kabelbuches, von welchem ich bey der fols 
geriven Ansaabe, unter dem Jahre 1478, eine näbere Nachricht geben werde. Dieſe Ausgabe beſitzt 
Beer von Oefele in München. Cie ift 166 Bl. ſtark und bat Holzſchuitte. Auch find die großen 
Amangsbuchſtaben in Holz gefshnittene Quadrate, 


34) 


En‘ 


Jabr 1474 | Ä 25 


34) Bon den fieben weifen Meiftern, Augfpurg von Johann Baͤmler 
gedruckt. | | 

S. Meufels biftor. Litterat. aufs Jahr 1784. B. L &. 335. Iſt die Befchichte det Banfer® 
Pontianus, die oben E. 54. unter dem Titel einer gar fehönen Chronik angezeigt wurde. 


95.) Anity Manly Torquati Seuerini Boety Ordinary Patricy uiri ercons 
ſulis de confolatione philofophte. Am Ende: Hic fiber Boecij de 
conſolatione philofophie in tertu Tatina alemanicaque lingua refertus 

ac tranflatg vna cũ apparatu et erpofitione beati Thome de aquino 
ordinis predicatorum finie feliciter. Anno Domini M. CCCC. trriij. 
xxiiij. menfis July. | 
Eondidit hoc Ciuis alumnis Nurembergenfis 

Ä Opus arte ſua Antonius Coburger In ge. Folio. 

Ungeachtet dieſes Buch mit unter die Eritlinge der Buchdruckerfunft geböret, die aus der fo ber 
eubmten Koburgeriſchen Preffe, in Nürnberg, gefommen find: fo kann man doch den Pracht deffels 
ben nicht genug bewundern. Das Papier, welches die Landkarten Größe bat, ift weiß und fo ſtark 
wie Perment. Die Typen find die niedlichften, und die ganze Einrichtung beweiſet den, auf den 
Druck gemendeten Fleiß. Titel, Euftos, Blatzahlen und Signaturn, große Anfangsbuchftaben fehlen. 
Das Punct ift dag einzige Unterfcheidunggzeichen. Den Anfang macht ein 5 BI. ſtarkes, mit gefpale 
tenen Columnen abgedrucdtes Regifter. Das 6te Blat ift leer. Dann fängt das Wert ſelbſt mit 
obigen Titel an. Zuerft fteber allegeit ein Etück des lateinifchen Terteg; unmittelbar darauf folget die 
Deutfche Ueberfeßung, beydes mit fortlauffenden Zeilen. Zwiſchen jeder Zeile des lateinifchen Textes 
iſt ein anfehnlicher Raum gelaßen, welches fehr gut in die Augen fallt. Zufammen 89 Bl. Dann 
folgt der Tommentar des Thomas de Aquino mit gefpaltenen Eolumnen. Am Ende deflelben ſtehet 
obige Anzeige. Iſt 98 BL ſtark. Die deutfche Ueberſetzung ift Freylich fehr woͤrtlich, rauh und hob 
‚pericht 5 indeflen wird fie dem Liebhaber der deutfchen Sprache immer fchagbar bleiben. Ich will nur 
etwas zur Probe anführen. Qui ferere ingenuum volet agrum. Liberat arua prius fruticibus. 
Falce rubos fillcemgue refecat. Vt noua fruge grauis ceres eat. Wer einen geflachten acker be: 
feen will. der entlöfer vor das veld oder furben. von den fumerlatten. Vnd mit ver ſichel 
hawet er ab die ſtawden vnd den farm. auff das das getreide aufgee mit neuer fruchte. Qui 
fe volet efle potentem. Animos domet ille feroces. Nec uieta libidine colla. Fedis fubmittat 
habenis. Vnd da von wer da gewaltig fein wölle. der fol das gemüte zemen. das fein hals 
nit uͤberwunden werde. von dem luft der vnkeuſch. vñ ſich einlaß onder die ſtinckenden zügel. 
Der Berfaßer diefer Ueberfegung ift unbekannt. In der hiefigen. Stadtbibliothek ift ein Erenplar, . 
ingleichen in der Senerlinifchen. Herr Bemeiner hat in f. Nachr. S. 14. u. f. das zu Regenfpurg 
befindliche Eremplar befchrieben. Bon dem Verfaßer des Eommentard S. Sreytags Appar. T. J. 
S. 245. u. f. 


36.) Hie nad) volget ein Föitfiche hiltory enee Silui des poetẽ egemadht 
ĩ der kayſerliche Canczley d' darnach Bapft pius genant ward. Am 
Ende: Gedruckt zu Augſpurg. Lrxiij. In Quark. | 
| — 82 Es 


75 Safr 1473. 


Es ift dieſes die nemliche Keine &chrift, des Aeneas Sylvius, de rtemedio amoris, die Nico⸗ 
laus von Wyle in das deutfche überfegt bat, und von ber wir oben S. 54, eine nürnbergifche Ausgabe, 
ohne Anzeige des Jahres anführten. ie bat ebenfalls keinen Titel, fondern obige Worte, ſtehen 
auf der Ruͤckſeite des vierten Blats, zu Anfang des überfegten Briefes an Nicolaus Warttenberger. 
Das ganze Werkgen befteht aus 13 Blättern. Der Druder ift zwar nicht genannt, doch ift aus dem 
Typen leicht zu ertennen, daß folcher Johann Baͤmler fen. Ich befige ſelbſt ein Exemplar. 


37.) Hienach volget ein nüzlich Büchlein Melibeus genant darauf ein tung 

meſch im felber, wol raͤtlich ſein mag, wie er ſich weißlich in erbers 
keyt vñ gute ſytẽ halte ſol ꝛc Ein Epiſtel. Am Ende: Dz hat ger 
truckt hans bömler zu Augfpurg. Anno ꝛc Irrill. Im Quart. 


Iſt in der vorteeflichen Schwarzifchen Sanmlung in Altdorf. In Deren Zapfs Augfp. Buchs 
druckergeſchichte wird diefes Büchlein unter diefem Jahre S. 24. u. 27. zweymal angeführt, 


38.) Der deutfche Kalender von Johann Kuͤngſperg. Am Ende: Alfo 
iſt begriffen Furglich diß Falenders nug vnd cuglichait nach) meinem 
ſlechtẽ tewtſche vnd chlainem vermugen Magifter Johann von 
kunſperck. (1473.) In Quart. 

Eine Seltenheit von der erſten Groͤße, die nur wenige, geſehen zu haben, ſich werden ruͤhmen 
koͤnnen. Der ehemalige beruͤhmie Nuͤrnbergiſche Arzt, Gottfried Thomaſius beſaß ein Exemplar, 
and dieſes hat der ſel. Schwarz zu ſehen bekommen, welcher bisher der einzige gervefen iſt, der etwas 
davon gedacht hat, und zwar in feinen Documentis de arte typographica P. III. p. 66. Es muß 
- aber diefes Exemplar defect geweſen feyn, weil Schwarz ausdrudlich meidet, daß des Verfaßers 
Name darinn nicht angetroffen werde; daber e8 auch Schwarz nicht wagen wollte, zu entfcheiden, ob 
diefer Kalender aus des Berfaßers, oder ans einer andern unbefannten Druckerey gekommen ſey. 
Mit völliger Gemisheit laͤßt fich auch freylich nichts beftimmen. Ich werde alfo auch meine Gedan⸗ 
ten nur als eine böchftmahrfcheinlihe Bermutbung vortragen. Aus der Lebensbefchretbung die 
Schwarz 1. c. von diefem berühmten Manne, der eigentlih Johann Muͤller bieß, und von Koͤ⸗ 
nigfperg in Franken gebürtig mar, entworfen bat, erhellet, daß derfelbe 13571 nach Vuͤrnberg ger 
kommen fen, mofelbft er anf Koften eines reichen Bürgers, und großen Liebhabers der Mathematik 
und Aſtronomie, Bernhard Walchers, eine eigene Buchdruckerey errichtete, Wir halten es für übers 
Flüßig zu beweifen, daß Regiomontanus der Erfinder diefer Kunft nicht koͤnne gemefen feyn. Aber 
doch iſt diefes fonderbar, dag er in YIürnberg eine eigene Druckerey errichtete, da doch ſchon um die 
Zeit, als er nach Nuͤrnberg kam, diefe Kunſt dafelbft geubet wurde. Dieſes NRarbfel möchte viels 
"Leicht dadurch aufgelöfet werden konnen, wenn man annimmt, daß die damals in diefer Stadt eriflis 
renden Drucereyen nicht mit denenjenigen Schriften, und Zablen verfehen waren, die zu den Büchern, 
die Regiomontanus drucken laßen wollte, erfordert wurden. Diefes Fann vielleicht Urfache gewe⸗ 
fen feyn, daß Regiomontan an die Anlegung einer eigenen Druckerey denken muſte. Und wie 
irren und ſchwerlich, wenn wir annehmen, daß der gegenwärtige deutſche Kalender, der erfte 
Verſuch geweſen fey, den Regiomontanus gemacht bat. Denn daß derfeibe wirklich in Nuͤrn⸗ 
berg gedruct, und aus Regiomontani Druceren gekommen fey, erbellet theild aus dem am Ende 

ſtehen⸗ 


Jahr 14732. | Ä 7 


chenden Damen, theild aus der Stelle in dem Abfchnitt, wie man den newen monden ıc. finden foll, 
wo es beißt: Ich warn did) fürpas das alle folhe rechnung gericht ift auf die hochlobſame 
ſtat Nuremberg. Denn da fich diefe Stelle in den beyden folgenden, ſowohl lateinifchen als deut⸗ 
ſchen Kalendern, die zuverlaͤßig in Nürnberg gedruckt wurden, befindet: fo läßt ſich wohl daran nicht 
zweifeln. Das merfwürdigfte und vorzüglichfte diefes Kalenders aber iſt wobl dieſes, daß derfelbe 
nicht mit beweglichen Buchſtaben, fondern mit ganz in Holz gefchnnittenen Tafeln, und zwar fchon 
auf beyden Seiten, gedrucdt if. Vermuthlich hat Regiomantanus das Werkgen Seitenweis ger 
fhrieben, wornach es Tafelnweiſe in Holz gefchnitten wurde. Die Karbe ift eben fo blaß, wie in den 
fogenannten Rofterifhen Tafeln, und vermuthlich blos ſchwarze Wafferfarbe, oder Dinte, ohne Def. 
Die Buchftaben haben die gröfte Aehnlichkeit mit unfrer gegenwärtigen fogenannten Kanzleyſchrift. 
Alle Unterfcheidungszeichen feblen durchgehende, hingegen ift fein großer Buchftabe ausgelaßen; 
ſelbſt die größern Anfangsbuchftaben, die aber lateinifch find, fleben in Kleinen Quadraten und find in 
meinem Eremplar mit grüner, gelber und rotber Karbe überzogen. Die Zahl der Zeilen auf den Tas 
feln ift nicht gleich, einige haben 35 andere 36 auch 37 Zeilen. Jede Seite, oder Tafel ift mit vier 
Linien eingefaßt. Alle Zahlen und Buchftaben find ſchwarz. Die erfte Seite des erften Blats ift leer, 
und auf der Nückfeite diefes Blats, ſtehet die erfte Cykliſche Tabelle, und dann folgt alles in eben 
derjenigen Ordnung, wie in dem folgenden deutfchen, mit beweglichen Buchftaben gedruckten Kalender. 
Doc bat diefer erfte Berfuch noch diefes eigene, daß auf der erften Eeite des legten Blats,.nach den 
Bier in Holz gefchnittenen Inftrumenten, noch ein Holzfchnitt befindlich ift, roelcher das fogenannte 
Aderlaßmaͤnnlein vorftellet. Oben ftebet: Der loß man mit den zwelff zeiche zu weler yedtif 
dint im mẽſchñ. Das ganze betragt 31 Bl. Diefe Eeltenbeit befiße ich felbft. . Cie ift auch in der 
Univerfitätebibliotbef zu Erlang. Ungeachtet dag Jahr des Drucks eben fo wenig, als bey dem nachfols 
genden ausgedruckt ifl, fo werden wir diefen Kalender gewis nicht zu alt machen, wenn wir ihn in das 
Jabr 1473 fegen. Eine ausführliche Befchreibung diefer Seltenbeit findet man in Heren Hofr. Pfeiffere 
Beyträgense. St. 3. S. 524. u.f. Der Gütigkeit dieſes würdigen Mannes babe. ich die geneigte Mit⸗ 
theilung dieſes Kalendere zu danken, um denfelben mit meinem Erenplar vergleichen zu können. 


39.) Der deutiche Kalender von Johann von Kuͤngſperg. Am Ende: 

Alſo iſt begriffen Förczlich diſſ Falenders nucz vnd tüglichait nad) 

meine flechten tewtſihe vnd chlainem vermögen. M. Johan von 

kuͤngſperg. Cı473.) In Quart. | 

Diefe große Seltenheit bat der fel. Schwarz in feinen Document. de orig. typograph. P. III. 
p. 63. befchrieben, und zugleich von dem berühmten Berfaßer dieſes Kalenders, dem Johannes Muͤl⸗ 
ler von Königsberg aus Kranfen, oder Johanne Regiomontano ©, 46. u. f. Nachricht gegeben. 
. Defer Kalender kam zugleich Iateinifch und deutſch heraus, und ob zwar weder in dem einem, noch 
in dem andern das Jahr des Druckes beftinint worden, fo laͤßt fi doch daraus, daß in dem; vom 
ihm noch vorhandenen Berzeichniß, der aus feiner Druckerey erfchienenen Bücher, worunter dag lateis 
nifche Calendariam ebenfallg ftebet, nicht ohne Wabrfcheinlichkeit, Das Jahr 1473, als das Jahr des 
Druckes annehmen. Daß beide aus der von Regiomontano in Nürnberg errichteten Druckerey ges 
kommen find, feget Schwarz I. c. p. 64. auffer allen Zroeifel. In Anfehung der Typen müffen wir 
erinnern, daß diefelben etwas ganz eigenes haben. Die aroßen Buchftaben find von dreyerley Art. 
Einige find unfern gegenwärtigen großen beutfchen Buhnaben vollkommen aͤhnlich z. E das A, 
3 das 


‘ 


\ 


78 ‚ Safe 147% 


das V. das W. Andere find die ordentlichen Lateinifchen Verſalbuchſtaben z. €. das L. das O. 
Das S. Andere haben noch eine gothifche Figur. So find auch die kleinern Buchftaben auf die nems 
Uche Art verfchieden z. E. die Buchftaben d. 9. v. w. Die übrigen baben meiftens vie vieredligte roͤmi⸗ 
(che Figur. Diefer Kalender bat Feinen Titel. Auf der Ruͤckſeite des erften Blats ſtehet die eufhe 
Eyklifche Tabelle für den Jenner, durch deren Hülffe alle Neu und Bollmonde von 1475 bis 1513 ge 
funden werden Eönnen. Ben einem jeden Donate ift eine folche Tabelle. Auf der erſten Seite des 
zweyten Blats ftehet nun dee Jenner, welcher oben die Üeberfchrift bat Janer. Rechts find drey 
Linien; die erfte enthält die Zahl des Tages, die zweyte den Sontagsbuchſtaben; die dritte den roͤ⸗ 
mifchen Kalender. In der Mitte ftehen die merkwuͤrdigſten Namen der Heiligen. Links iſt der tägs 
liche Sonnenlauf, angemerket, welchem auch der Mondsſtand beygefüget wird. So ift die Einrichs 
tung bey jedem Monate. Auf der Kückfeite dee 13ten Blats ftebet eine Tabelle von Polushöben, oder. 
Breiten vielee merfwürdigen Staͤdte Mun folgen auf 5 Bl. die Projectioneg der &onnen und Mondes 
finfterniße von 1475 bis 1530, die dunklen Theile ſchwarz, die heilen gelb gedrudt, mit beygefegten 
Sagen, Stunden und Minuten, wenn fle erfcheinen, und ihrer halben Dauer. Ale Zahlen die fonft 
roth gedruckt find, find bier überall mit einer rothen Dinte, oder Farbe bineingefchrieben. Was num, 
ſtatt einer Practik beygefüget ift, mag man aus den Ueberfchriften abnehmen, die wir hieher feßen 
toollen. Don der guͤldin zal. Von dem fintag puchſtabe. Don den beweglidyen feften. 
Wie man den newen monde vnd volmonden finden fal. Unter diefer einzigen Rubrik findet 
man einige aftrologifche Regeln. Don der Sunnen vnd des mondes finfternis. Dom waren 
lauff der Sunnen. Tauel der Sımnen. Dom waren lauff des Mondes. Tauel des Mon: 
des. Wie lang ain jeder tag Oder nacht ift. Tauel zewillen des tags Ienge. Wie man ain 
Sunnvr madyen fal. Don der andern beraitten funnor. Von manigerlai verwandlung der 
flunden. Diefer Abfchnitt wird mit obiger Schlußanzeige, morunter der Name des Berfaßers'ftehet, 
geendiget. Dieſes zufammen beträgt 9 Blatter. Zuleßt ſtehen noch zwey Blätter mit vier Holzſchnit⸗ 
sen, mit der Anzeige Inftrumentum horarum inaequalium,. Inftrumentum veri motus lune. Qua- 
drans horologii horizontalis. Quadratum horarium generale. Blatzahlen, Cuſtos, ignaturen 
fehlen durchgehends. Die großen Anfangsbuchftaben find in Holz gefehnittene Quadrate. Das Exem⸗ 
plar, welches ich gegenwärtig vor mir habe, ift eben dasjenige, das der fel. Prof. Schwarz p. 65. 
befchrieben bat, und worinn Negiomantani Hand zu fehen if. Ehehin befaß ſolches der hiefige Pre⸗ 
Diger Serdegen; jeßt ift es in der vortreflichen Geuerlinifchen Bibliothek. Dasjenige Eremplar 
aber, welches der fel. Prof. Schwarz befaß, ift nun in der fo reihen Schwarzifchen Sammlung 
zu Altdorf. 
Jahr MCCCCLXXIV, 
40.) Hie hebt fih an ein Plenari nad) ordnung der heyfigen chrijtfichen 
Kirchen. In dem man gefchrieben vindet Epiitel und Evangely u. ſ. w. 
Am Ende: Gedruckt vnd volenndet zu Augfpurg von Johanne 
Baͤmler im !rriv. jar. In Folio. 
Aller angewendeten Mühe ungeachtet babe ich Feine aͤltere Ausgabe dieſes, in feiner Art ſehr nuͤtz⸗ 
lichen, und für die damaligen Zeiten ſehr wichtigen Buches, mit Anzeige des Jahres, ausfindig machen 
önnen, als die gegenwaͤrtige, die in Herrn Zapfs Annalen &. 14. angeführt wird, Eben fa wenig 
‚ wollte es mir gluͤcken, binlängliche Nachrichten von der eigentlichen Beſtimmung diefer Plenarien, 
| bey 


Jahr 1474. | 79 


den irgend einem Schriftftellee anzutreffen. Ich muß es alfo bey bloßen Bermuthungen bewenden 
Jaßen. Der Augenfchein lehret, daB die Plenaria nichts anders enthalten, als den deutfchen Tert 
der Epiſteln und Evangelien mit einer Gloße, oder Eurgen Auslegung der letztern. In den ges 
soöbnlichen lateinifhen Miffalten, wird insgemein nur der Anfang derfelben angezeigt. Plenaria 
heißen alfo, folche Bücher, in denen die epiftolifchen und ewangelifchen Terte ganz und vollftändig 
geliefert worden, damit fcheinet auch DU Sresne, unter Mifiale plenarium, übereinzuftimmen. Db 
folche Plenaria auch in lateinifcher Sprache vorhanden find, kann ich nicht fagen, und faſt follte ich 
daran zweifeln, da ich auf Feine Spur, daß etwas dergleichen gedruckt worden fey, babe kommen können. 
Da fie nun blog deutfch vorhanden find, fo fcheiner die Vermuthung nicht ungegründet zu feyn, daß 
man damit dem gemeinen und der Jateinifhen Sprache unkundigen Dann babe einen Dienft thun, 
und nicht nur deffen Privaterbauung befördern, fondern ibn auch in den Stand fegen wollen, dem 
Öffentlichen Sottesdienft, befonders der Meffe, mit defto größern Nutzen beyzuwohnen. Auch den Geiſt⸗ 
Sichen felbft, konnten diefe Plenaria wohl zu ftatten fommen. Sollten auch dergleichen Bücher nicht in 
vieler Leute Hande gekonimen feyn, fo waren fie doch da. Man Eonnte fie alfo doch haben, und fie 
trugen gewis, nebft den nicht fparfam gedruckten deutfchen Bibeln, viel zur Aufklaͤrung der Layen bey, 
die dadurch Gelegenheit befamen, fich mit dem Worte Gottes, als der ficherften Duelle reinerer Res 
Jigiongbegriffe, wenn fie nur ſelbſt wollten, befannt zu machen. Da ich übrigens diefe Yusgabe nicht 
felbft gefeben habe, fo kann ich auch von der Einrichtung derfelben feine Nachricht geben. Ich werde 
aber in der Kolge, und zwar unter dem Jahre 1483 eine Audgabe anzeigen, Die ich felbft befige, und 
dann, weil diefelbe ohne Zweifel mit der gegenwaͤrtigen und den folgenden beyden Augfpurgern von 
1476 und 1483 übereinitimmen wird, nähere Nachricht geben. In Weislingers Armamentario ca- 
tholico, &. 415. wird ein Plenarium ohne Drt und Jahr angeführt, weiches auf dem Titel einen 
Holsfchnitt bat, der Ebriftum mit dem &amaritanifchen Weibe vorftelle. Auch ift in der Bibliothek 
des Heren Revifionsraths von Oefele eine Ausgabe, ohne Zeit und Ort. Ob fie dlter iſt, alg Die 
gegenwaͤrtige kann ich nicht beftimmen. 


41.) Bienad) volget ein ſchoͤne materi von den Eiben todfünden darmwider 
nad) außweyſung der figuren hernach volgende Alſo iſt diſe materi 
Durd) einen hochgelerten man zuſamen geſeczet vnd geprediget worden. 
Am Ende: Gerrut vnd volenndt zu Augſpurg von Johanne Baͤm⸗ 
der an ſant Ottmars abent Anno ze im Lrritij jare. In Folio. 
Iſt in der Bibliothek zu S. Ulrich in Augfpurg. S. Herrn Zapfs Ausfp. Buchdruckergeſchiche 
Th.1. S. 21. Iſt mit Holzfchnisten geziert. Der auf dem erften Blat befindliche, ſtellet die Aufer⸗ 
ſtehung Chriſti vor. | 


42.) Ob einem mann Tey zenemen ein velich weib oder nit. Am Ende: 
Gedruckt zu Augfpurg von Johann Bämler in dem Irrili jare 
In Folio: 

Unter dem Yabre 1472 find drey Ausgaben von diefem Werkgen ungeführt, auch nähere Nach⸗ 
richt von demfelben gegeben worden. ‚Die gegenwärtige Ausgabe fteht in Deren Zapfs Aug. 
Buchdr. Geſch. Th. I. &. 29. 

43 


80 Sahr 1474 - 


43.) Der Sachfenfpiegel. Am Ende: Erpfieit der fallen fplegel, ben 
der erwirdige in Got vater vnde herre Theodericus von Bockſtorf, 
Biſchoff zu Nuͤenburg, feliger gecorrigieret hat. Gedruckt zu Baſel, 
duch Bernbart Richel, in deme !rriiij jare. In Folio. 

Unter den vielen, bisher bekannt gervordenen Ausgaben dieſes fo berühmten Gefeßbuches, iſt die 
gegenwärtige Ausgabe die erfte. Es würde überflußig feyn, Zeugen von der Exiſtenz derfelben anzus 
führen. Der einige nachmalige Reichshofrath Bärtner, der fie bey feiner, 1732 zu Leipz. in Folio 
edirten Ausgabe des Sachfenfpiegeld aus Handfchriften, vor ſich gehabt, und nüglich gebraucht bat, 
wird genug feyn. Daß Selchow, Puͤtter und Dreyer derfelben werden gedacht haben, ift leicht zu 
erachten. Der legtere berühmte und wuͤrdige Gelehrte bat in den Beytraͤgen zur Litteratur und 
Geſchichte des deutſchen Rechts eine eigene Abhandlung von den Ausgaben des Kachfenfpiegels 
©. 95. u. f. geliefert, und verfchiedenes berichtiget. Der eigentliche Verfaßer des Kachfenfpiegels war 
ein Dberfächiifcher von Adel, Eycke von Repgowe. Anfangs fchrieb er dieſes Buch in lateinifcher 
Eprache. Aus derfelben aber hat er folches, auf Verlangen Graf Hoyer von Saldenftein, in das 
dentſche überfegt. Dieſes gefchab zu Anfang der erften Hälfte des 13ten Jahrhunderts, zwiſchen 
1215 u. 1230. Bärtner glaubt, ec babe gar keine Kontes vor ſich gehabt; denn bis dabin batten die 
Sachſen Feine promulgirten Sefeße gehabt, fondern man babe fich in bürgerlichen und peinlichen Faͤl⸗ 
len nach den alten Gewohnheiten gerichtet, und dieſe Gewohnheiten habe diefer fachfifche von Adel feinen 
Landsleuten zum Beften aufgezeichnet. Here Eommiflionsratb Lauhn aber (S. die Schriften der 
deutſchen Befellfhaft zu Jena 2c. auf das Jahr 1753. S. 119. Senckenbergii diverf. vifion, 


-  P. 50.) fücht zu beweifen, daß er aus den, von den &chöppen zu Magdeburg mit kurzen Worten abs 


gefaßten alten Sachfenrechte, Schöppenftublg Urtbeilen, Lege Saxon. und Capitularibus einen Auffag 
gemacht habe, welcher in folgenden Zeiten Sachſen, oder vielmehr Saden, das iſt Sachenfpiegel 
uͤberſchrieben worden wäre. Uebrigens hat Eycke diefen Aufſatz prinata autoritate gemacht, fo twie 
Derfelbe auch, wie Gaͤrtner fagt, nie von deutfchen Kayfern, oder fächfifchen Kürften beftättiget wor⸗ 
den iſt. Indeſſen ift derfelbe ftets in großer Hochachtung geftanden, daber er noch jeßt zur Decifion 
ber ftreitigen NRechtsfachen dienet. Doch hat der Verfaßer bloß die allgemeinen Landesgersohnbeiten, 
und fonderlih, mas in den Landgerichten, das ift, in den Gauen und Dörffern Rechtens und Ders 
kommens gemefen ift, in feinen Sachfenfpiegel aufgenommen, und alfo die Lehn und Etadtrechte nicht 
berührt. Daher derfelbe auch nachber, zum Unterfchied des Lehnrechts und Weichbilds, das Lands 
recht genennet wurde. Daß fich der Verfaßer bey feiner Ueberfegung der Oberfächfifchen Sprache bes 
dienet babe, ift, da er felbft ein Dberfachfe war, leicht zu erachten, obgleich der damalige Dialect 
von dem gegenmärtigen fehr abweichet. Die aͤlteſten Handfchriften find auch Oberſaͤchſiſch. Die Nies 
Derfächfifche Ueberfegung ift alfo neuerer. Die deutfchen Gloßen, die man bey den Yusgaben des 
Sachſenſpiegels antrift, haben verfchiedene Verfaßer, fie find auch nicht in allen Ausgaben gleich. 
Gaͤrtner fpricht über die ältern Ausgaben ein hartes Urtheil. ie find, fagt er, verfälfcht, verderbt, 
undeutlich und voller Fehler, und taugen insgefamt nicht viel. Er felbft Iegt in feiner Ausgabe den 
Text in Oberſaͤchſiſcher Sprache aus zwo Handfchriften zum Grund. Diefem fügte er eine neue von 
ihm ſelbſt verfertigte deutfche Ueberfegung bey. Der lateinifche Text ift aus der Zobelifchen Aus⸗ 
gabe genommen worden, und überall find die wichtigſten Barianten unter dem Tert angemerkt worden. 
Den Beſchluß machen die Artikel aus dem Eachfgıfpiegel, die von dem Papft Bregorius und von 
dem Concilio zu Bafel, als Feßerifch verdammt worden find. | Wede 

eder 


N 


Zah 1474. SL 
Weder Gaͤrtner, noch andere haben diefe Richeliſche Ausgabe naͤher beſchrieben. Da dieſelbe 


aber vermuthlich mit den folgenden, beſonders mit der Augſpurgiſchen von 1481 uͤbereinſtimmen wird, 


fo wird die folgende Belchreibung der den gedachten, die ich vor mir habe, das bier mangelns 
de einftweilen erfegen müffen. 


44.) Der Bom der gefipten Fruntfchaft in teutſch kurz zu befchreiben. 
wie in der hochgelert Doctor johannes andree vormals in latin voͤl⸗ 
figer befchriben hat. Am Ende: Alfo ende fi der bom der geſip⸗ 
ſchafft mit den regeln der vnuerſchafften erbſchafft. Gedruckt zu 
Augſpurg von johanne Baemler Anno, in dem eexrriiij jar. In Folio. 

Die Ausgabe wird in Herrn Zapfs Augfp. Buchdr. Geſchichte Th. I. S. 29. angefuͤhrt. Unter 
den Büchern ohne Jahr ift bereits oben &. 35. eine Ausgabe angezeigt worden. Wielleicht ift bey der 
gegenwärtigen auch eine Ueberfegung, dee, im lateiniſchen befindlichen arboris confanguinitatis legalis ? 
Vielleicht iſt diefe unter der onverfchafften erbfchafft zu verfteben? In dem oben angeführten lateinifchen 
Tractat des Johannes Andrese wird diefe confanguinitas legalis fo erllaͤret, daß ſie ſey quzedam | 
proximitas ex adoptione proveniens, 


45.) Ein Regiment der tungen Kinder. Am Ende: Gedruckt vñ voledet 
von johi. Baͤmler. zu Auſpurg. An ſant. Auguſteins tag, als man 
zalt nach Fpi geburt tauſent vier hundert vnd in dem crriij iar. 
In Folio. 

Eine aͤltere Ausgabe dieſes Werkgens, das Bartholomeus Metlinger, der Arzeney Doctor zu 
Augſpurg ſchrieb, iſt unter dem Jahr 1473 angezeigt worden. In der Bibliothek des Stifts Pollin⸗ 
gen iſt ein Exemplar von dieſer Ausgabe, auch in der Bibliothek zu S. Ulrich in Augſpurg. Sehr 
ausfuͤhrlich und gruͤndlich wird dieſe Ausgabe beſchrieben in Herrn Stadtpf. am Ende freymuͤthigen 
Betrachtungen über alte und neue Bücher B. J. S. 1. u. f. 


46.) Anſchlag des gemeinen zugs wider die Türfen. Am Ende: Zu Aug⸗ 
fpurg im Lexxiiii. Im Folio. 
Wird in Herrn Steigenbergers literar. Derfuch ©. 18. ingleichen von Herrn Zapf in bee 
Augſp. Buchdr. Bei. Th. I. S. 29. angezeigt. 


47.) Eine fchöne Hiſtoria wie Troja die koſtlich Statt erftörrt warb. 
Augfpurg duch Sodann Bämler M. CCCCẽxriiii. In Folio. 
So wird diefe Ausgabe in Schelhorns Amoenit. litterar. T. III. p. 130. angeführt. Herr 
Mect. Walch giebt in feiner dritten @inladungsfchrift von einigen alten deutfchen Büchern, bey Geles 


genheit einer folgenden Ausgabe von 1489 von diefem Buche Nachricht, die er eine eben fo poßierliche 


Hiftorie nennt, als die Gefchichte des Eufebii von dem großen Alexander. Der Verfaßer bobit meit 
aus, und fängt. mit den Argonauten an. Seine Fuͤhrer find die hochgelehrten Meyſter Serr Dares 
von Troya, au Sers Zumerus von riechen und andere. Vermuthlich wird dieſe Ausgabe 

Panzers Annalen. e Holz⸗ 


82 Jahr 14 75, 
Holsfchnitte haben. Eine ebenfalls fehr alte Ausgabe iſt unter den Büchern ohne Jaht S. 42. am . 


gejeigt worden, 
Bu | Jahr MCCCCLXXV. 

48.) Die hebet fi) an das Sum̃ertail der hailigen Leben, vñ zu dem 
erſten von dem lieb? heiligen lerer fant Ambroſio dem Bifchoff. Am 
Ende: bie enndet fich der heyligen leben der Summertayl. Das hat 
getruͤcket vnd volenndet Johannes Bämler zu Augfpurg, Am 
Sambittag vor Sant Bartholomäus tag. Anno sc. in dem fünf vnd 
ſybentzigiſten jare. 

Hie hebet an der Hayligen leben in de winterttheyl vñ zum eriten von de 
liebe bern uf ergengel Michael. Am Ende: Hne enndet ſich der hey: 
ligen leben das wyntterteyl. Das hat getruckt vñ vollender johannes 
Baͤmler zu Augfpurg Am mäncag in der heyligen Farwochen Anno sc 
In dem fünff vñ Sybenczigiten jaren. In Folio. 

Wir nehmen beyde Theile, ungeachtet fie nach diefer Yusgabe zween abgefonderte Bände auszu⸗ 
machen fcheinen, zufammen. Zu Ende eines jeden Theile flebet ein Regiſter. An Holsfchnitten fehle 
«8 auch nicht. Bon dem Werke ſelbſt ift ſchon oben unter den Jahren 147rund 1472 dag nöthige kuͤrz⸗ 
Jich bemerkt worden. Diefe Ausgabe ift in der Bibliothek des Kloſters Polling. 


49.) Der Heyligen teben Winter und Sommertheil. Am Ende: Ger 
druckt zu Nürnberg. in der Wergfitade Hanfen Senfenihmidten 
Puchdruckers im taufenden vierhunderten vnd fünf vnd fiebenzigiten 

Jare am Freytag nad) Jacobi An gr. Folio. 

Won dieſer Legendenfanmlung ſelbſt iſt bereitg unter dem Jahre 1471, das noͤthigſte bemerkt wor⸗ 
den. Die gegenwärtige Ausgabe befiget die Wolfenbuͤtteliſche Bibliothek. In biefiger Gegend konnte 
ich fie nicht antreffen. Die Producte aus Senfenfhmids Druckern gehören unter die gröften Sel⸗ 
senheiten. &. Röders Catalog. Libr, Sec. XV. Norimb, impr. p. 8. n. 53. 


<o.) Öb ein ma fey zu nemẽ ein elich wib oder nit. Am Endes 
MECCCCxxrv. Conradus Mancz su blaubürren. In gr. Dctav. 

Diefe Ausgabe wird in Schwindels Nachrichten St. 4. ©. 221. u. f. angeführt und hinlaͤng⸗ 
lich befchricben. Sie bat Eeinen erbentlichen Titel, ſondern fängt fogleich mit dem germöhnlichen Eingang 
an: Die alten nerürlichen maifter haben u. f. w. Iſt 144 Blätter ſtark. Aeltere Ausgaben find 
unter den vorbergebenden Jahren angezeigt worden. 
51.) Bie hebt fih an ein Capitel oder eine ſammlung die gemacht hat mais 

ſter Samuel eın Jud oder Ißraheliſcher u. f.w. Am Ende: Sie 
endet ſich daz puch dz Rabbi Samuel vor wen! zeiten aln großer 
Juͤdiſcher maiiter gemacht bar vnd wird dz puch püllich genant ayen 
fterfung eriſtenlichs glaubens. Darum es auch gedrusft hat Judo⸗ 

| cus 


Jabr 1475 | 83 


cus pflanzman aynn fürfprech des geiltfichen gerichts zur Augfpurg 
als man zalt nad) crifti vnßers been gepurt taußent wierhundert vnd 
in dem fünff und fibenzigiiten jar.. In Quart. 


Unter dem Jahre 1494 wird eine neuere Ausgabe diefer Epiftel des Rabbi Samuel angezeigt 
werden. Die gegenmärtige ift in der Bibliothek des Kioſters Irſee. ©. Herrn Zapfs Augſp. 
Buchdr. Geſch. Th. J. S. 33. 


82.) Hye nad) volget das puch der natur. das Ihnhaltet. zu dem erſten 
von eygenſchafft vnd natur der menſchen, Darnach von der natur 
vñ eygenſchafft des himels, der tier des gefuͤgels, der kreuter, der 
ſtein vnd vo vil and’ natürliche Dingen Vnd an diſem puch Hat ein 
hochgelerter ma bey funffzehe iarẽ Colligiert vñ gearbeyt, vñ hat 
für fi) genüme die bernachbenanten goͤtlich vñ natürlich lerer Poetẽ 

- bl ander bewert dDoctores der eräney. Als Auguftinu, Ambrofium; 
Ariitocelem, Baſilium, Yiidorum, Plinium Galyenũ, Avicennã sc 
vñ vil and’ meilter vñ lerer, Auß den vñ andern hat er DIE nachger- 
ſchribẽ puch allenchalbe zuſamẽ gelefen vñ außgezoge, welchs puch 
meyſter Cunrat von Megenberg von latein in teutſch tranßferiert vñ 
geſchribẽ bat vnd iſt gar eyn nuͤtzliche kuͤrtzweylige materi, darjnne 
eyn yegklicher menſch vil ſeltzſamer fachen vnterrichtet mag werde. 
Am Ende: Hie endet ſich dag buch der natur. Das hat getruckt uft- 
volpracht hand Baͤmler zu Augfpurg An möntag vor aller heyligen 
tag Anno sc jn dem Lexv. jar. Deo graciad. In Folio. 

Voran ftebet ein Holzſchnitt in Koliogröße und zwar auf der zweyten Seite bes erften Blats, wel⸗ 

cher in der Ditte einen nackten Mann vorftelle. Zur rechten Hand fichet ein Arzt mit einem Uringlag, 
und linker Hand ein anderer mit einem Buch. Auf dem zweyten Blat fichet obige, rothgedruckte 
Aufſchrift. Hierauf wird in acht Abtheilungen, die ganze Naturgeſchichte, mit mancherley Fabeln 
vermiſcht, vorgetragen. Auſſer dem erſten Holzſchnitte ſind noch 11 andere, von gleicher Groͤße, lauter 
haͤßliche oder unwichtige und willkuͤhrliche Abbildungen natuͤrlicher Dinge vorhanden. Bey dem ſechſten 
Stuͤck von den edlen Steinen iſt der heil. Ulrich mit feinem bifchöflichen Ornate abgebildet. Nach dem 
Schluß des Werkes folgt noch ein Negifter, worinn der Inhalt nach zwölf Capiteln angegeben wird. 
Die Seitenzablen, Cuſtos ꝛc. fehlen. Anfangsbuchftaben find gedrudt; davon ftehen die größern in 
- einer vieredfigten Einfaßung. Der Tert beträgt mit dem Regiſter 291 Blätter. Der eigentliche Berfaßer 
dieſes Werkes ift mir nicht bekannt. Ohne Zweifel war er ein Beiftlicher, und zwar ein Domberr zu 
Kegenfpurg. Denn er nennt einmal den herrn von bannberg tumprobft zu regenfpurg feinen‘ 
Heren. Man findet auch einen Conrad de Hannberg Praepofit. Eccl. Ratisponenf. der 1368 zum Bis 
ſchof in Regenfpurg gewaͤhlet wurde, in Andr. Ratispon. Chron. Epifc. Ratisp. ap. Oefel. T. I. p. 37. 
der in Hundii Metrop. Salisburg. T. 1. p. 139. Conrad. de Haimberg heißt, Aus zwo Gtellen erhel⸗ 
let, daß diefe Sammlung 1349 gemacht wurde. Sehr oft findet man, wider alle Erwartung, moralifche 
und tbeologifche Anmerkungen. Auch werden manchmal die Laſter und der Verfall der Geiſtlichteit 
22 geruͤget. 


8 Jahr 1475. 


gerüget. So wird z. B. bey Gelegenheit, da die Eigenfchaften der Sonne erzählt worden find, der 
fieben Würdtgfeiten der Maria gedacht, womit fie alle trdifche Jungfrauen übertrift. Gleich darauf 
werden mit dem Morgenftern die Lebrer verglichen, die den leuten gotzwort vorfagen, und fodann wird 
eine Bergleichung zwiſchen dem Mond und ber Jungfrau Maria angeftellt. Die fiebende heißt: das 
der mon under allen planeten dem erdtriche allernaͤheſt iſt: Alſo ift unfer liebe Fraw under allen hey⸗ 
ligen vns allergnadigeft vnd ift eine mitlerin zwiſchen dem aflmachtigen erwigen got und dem fünder. 
Mit dem Teuer wird der heilige Geift verglichen. Nachdem von den Bären und Affen gefagt worden 
iſt: Diefe Thier find großes Leibe und gebahren nit viel, wenn ihr Koſt und ihr Narung entfchließt 
fich ein, vnnd geet in ire gelieder, darum haben fie wenig überflüßigkeit und wenig Samen, feßet der 
Berfaßer hinzu: Alſo feind leyder die leut auf Erden, die große wirdigkeit haben, als Bifchoff, Proͤbſt 
und ander Prelaten, die wenig frücht bringen mit predigen ond mit andern guten werfen u. ſ.w. Bey 
Selegenheit da die Rede von den Efeln ift, wird die Anmerkung gemacht: ich fprich auch dag der Efel 
vornen do er krank iſt ein Ereuß tragt auf dem rücken, vnnd binden, do er die nieren tregt do ift er 
ſtark. Alſo thun wir üppigen pfaffen, do wir das Ereuß follen tragen mit vaften vnd mit beten 
und mit andern göttlichen dienften, do fein roir Tender Erand. Aber do wir unfeufche ond alle unfür 
tragen, do feyen wir flarl. Conrad von Megenburg, der dieſes Buch nicht blog überfegte, fons 
dern mit Zufäßen vermehrte, war ohne Zweifel, der Conrad de Monte Puellarum, cin Canonikus 
zu Megenfpurg, den Zrittenheim in Script. ecclef. unter das Jahr 1390 fegt. In Aventini annal. 
Boic. (Francof. 1627. Fol.) L. 7. p. 483. fommt ein Conradus Maidenburgenfis, parochus et myfta 
Reginoburgenfium, und p. 486. Conradus de Meidenberg ejus tempeltatis infignis philofophus et 
Mathematicus vor. Eine kurze Nachricht von diefem Werke giebt der ſel. Geheimrath Tre, in den, 
vor der erften Eenturie des Herbarii Blackwall. ftehenden Catalogo operum botanicor. à germanis 
‚ ab artis typographicae inventione ad annum MDC usque compofitorum typisque excuforum &c. 
ingleichen Saller in der Biblioth. botan. Vol. I. p. 236. Herr Prof. Schwarz in Altdorf befiget 
diefe Ausgabe, welche vermuthlich die erfte it. Sie iſt auch in der Univerſitaͤtsbibliothek zu In⸗ 
golſtadt. 


53.) Hie nad) volgt ein nuͤczlich regimẽt, wer ſich daran haltet, der mag 
fein leben lang in gefuncheit behalten. Am Ende: das nüczlich buch 
von ordnung der gefuntheit hat getruckt vñ volendet hanns Baͤm⸗ 
ler zu Augfpurg, ann möntage nad) Sant Martins des heyligen 
Biſchoffs tag Nach gors geburt dufent vierhund t vnd jnn dem fünf 
vnd fnbenczigiten jare sc. In Folio. 

Dieſes ift die dritte Ausgabe von dem Regimen ſanitatis; fie ift ebenfalls, mie die vom Jahre 
1472 mit dem vierten Theil vermebrt. Zu Ende deg dritten Theilg jtebet: Sie ender fi) Das puͤch⸗ 
lin genannt Regimen fanitatis; und dann fängt auf dem 37 Blat der vierte Theil, nıit den Wors 
ten an: Sie hebt fi) an ein ander buch darinn man vinder wie man ein gefunden menfche 
erkennen ſoll. Das ganze beträgt 5ı Blätter. Die vortrefliche Schwarzifche Sammlung in Alto 
dorf beſitzt dieſe Ausgabe. 


54.) 


Safe 1475. 85 


s4.) Zohan von koͤnſperg Kalender. Am Enbe: Alfo iſt begriffen koͤrez⸗ 
fich diſſ Falenders nucz vnd töglichait nach meinen Flechten tewefche 
und chlainen vermögen M. Johan von Eönfperg. Cı475.) In 
Quart. 
Diefe Ausgabe iſt in Schwarzens Catalog. P. II. p. 164. n. 220. angezeigt. Bon dem Kalen⸗ 
der felbft ift oben &. 76. das nöthige bemerkt worden. 


Jahr MCCCCLXKVI. 


85.) In dem namen des heren Amen. Hie hebt fich an ein Plenari nach 
ordnung der heiligen criftlichen Kirchen. In dem man gefchriben vins 
det, all Epiltel ond Evangeli u. fm. Am Ende: gedrudt und vols 
Iender zu Augfpurg von Johann Baͤmler am Montag nach) fanet 
Michelstag Anno sc. im Lexvj Jar. In Folio. 
Diefe Ausgabe wird in Deren Zapfs Annalen S. 17. aus Buͤnemanns Catalogo ©. 16. ange 
führt. Bon den Plenarien überhaupt babe ich unter dem Jabre 1474 Nachricht gegeben; eine näbes 
re Befchreibung derfelben aber wird unter dem jahre 1483 folgen. 


s6.) Spiegel menfchlicher Behaltniße. Am Ende: Getrucket durch 
Bernhard Nichel zu Baſel do man zalt von criſtus geburt 
M.CCCCkLxxvij vf ſant gilgen Dbend. In Folio. 

Da wir von der Zinricytung und der eigentlichen Befchaffenbeit dieſes Werkes, ben der folgendes 
Yusgabe von 1489 eine austührliche Nachricht geben werden: fo bemerken wir bier nur dasjenige, 
was ung von der gegenwärtigen, vermutblich erften Ausgabe, mit Bemerkung des Druckjahres, bekannt 
if. Ein Eremplar davon befindet ſich in der Bibliothek dee Commende des beil. Johannis zu Strass 
burg, und diefes bat Weislinger in feinem armamentario Catholico (ein fonderbarer Titel der Be⸗ 
fohreibung einer Bibliothek!) mit untermengten geoben Ausfällen auf die Proteftanten, die gewis kein 
vernünftiger Eatholik billigen wird, befchrieben. Da diefe Befchreibung aber mehr polemifch, als cri⸗ 
tifch abgefaßt ift, fo fann fie uns, zu unfrer gegenwärtigen Abſicht, wenig nügen; indeflen lernen wir 
doch fo viel daraus, daß diefe Ausgabe im Hauptwerk mit der obgedachten folgenden übereinftimme. 
Here von Zeinecken, der diefes Exemplar feibft gefeben bat, meldet in der Idee generale ©. 470, 
daß in diefem Werke alle, in dem oben S. 6 n. 5. befchriebenen Speculo humanae falvationis bes 
findlichen Vorftellungen, und auch diejenigen, womit Deldener feine Ausgabe vermehret bat, befinds 
lich find. Der Tert ift in gefpaltenen Columnen abgedruckt; die über jeden Artikel ſtehenden Vigne⸗ 
ten, find grobe Holzfchnitte in der Größe der Spielkarten. Die erfte ftelit den Fall Lucifers, und die 
legte die Krönung der Maria vor. Mach der obigen Anzeige des Druders ıc. ſtehet das in Holz ges 
fchnittene Zeichen deflelben, welches Weislinger abbilden laßen. 


57.) Hie hebt ſich an der anfang der newen ee vnnd das paflional von 
ihefu vnd warie eben Am Fnde: Di; büchlin Coon der Eindhent 
vnd dem leydẽ vnſers herren Iheſu pi: auch von dem leben Marie 

23 feinge 


56 | Jahr 1476. 


feiner Tieben muter: mit fampt der legend von den henligen drey 
Künigen) hat getruckt Anthonius forg, bürger zu Augfpurg. vnd 
hat dz geendet an montag nach fant Franeifeen tag, des iars da 
man zalt nach pi gepurt tufent vierhundert und ſechs vnd fobenezig 
jare. In Folio. 


Diefe Ausgabe führet Schwindel in der neuen Sammlung ıc. &t. 2. &. 27. an. Cie bat eis 
gentlich Feinen Titel. Obige Anzeige ftehet auf der erften &eite des erften Blats vor dem Regiſter, 
womit das Werk anfangt. Auf diefes folget eine Vorrede, worinnen der Verfaßer unter andern fagt: 
Was id) aber bie ſchreib vnnd gefchriben hab. das hab ich alles gefunden durch die vier 
Ewangeliſten, vnd audy durch Johannem mit dem: gulden mund vnd durch Bedam Epifa⸗ 
nium Jacobũ de foragine. vnd beſunder durch den weyſen Joſephum. vnd auch der lieb va⸗ 
lerius u. ſ. w. Unter den Jahren 1491 ingleichen 1503 werden noch zwo Ausgaben vorkommen, wo 
von der Einrichtung dieſes Buchs eine naͤhere Nachricht ſoll gegeben werden. 


58.) Hie facht an das buch das der heylig Vatt' vnd babſt ſanetus Grego⸗ 
rius ſelbs gemacht hat von den heyligen die bey ſeynen zeyten vnd 
darvorgeweſen ſind in welſchen landen vñ von iren Wunderzeichen 
vnd ſind gar viel ſchoͤner exempel vnd haiſſet das Buch in latein liber 
dialogorum, das iſt zu teutſch fo viel als das Buch der zweyer Ned 

“ mit einander. ° Am Ende: Hie hat ein end das puch genannt Dialo⸗ 
gus fancti Öregorii Pape; vnd das buch ward gedrudt da man zalt 
nach Chriſti Gepurt M. CCCC. Lxxvi. Jar. In Folio. 


Diefe Ausgabe der Dialogen des Gregorii führet Herr Gemeiner in feinen Nachrichten S. 30. 

an, und vermutbet, daß fie eben fo, wie die von 1473 zu Augfpurg berausgefommen ſey. ie ift 
137 Bl. ftark, ohne Titel, Seitenzablen, Kuſtos und Kignaturen, in fortlauffenden Zeilen. Die 
. Anfangsbuchflaben fehlen meiftend, Wir haben ſchon oben, da mwir die ältere Ausgabe von 1473 ans 
zeigten, bemerket, daß Die oben angezeigten Gefpräche des Bregorius, mit den folgenden fünf Tras 
ctätgen ein ganzes ausmachen, und alfo nicht von ungefähr in einen Band zufammen gekommen find. 
Sie folgen auch in diefer Ausgabe, mie in der vorhergehenden, auf einander. 2. Sie hebt fich an 
Das puch der peyn der felen vñ von den freuden der erwelten. vnd ift zu ‚Latein genannt. 
vifio Tundsli. zu teutſch. Die Beficht Tundali. Iſt 22 Bl. ſtark. Das lateinifhe Driginal iſt 
von mir unter dem Jahre 1494 angezeigt worden. 3. Don einem Biſchof Forſee genannt, ift ein 
gros Wunderzeychen zu merken. 2 Bl. 4. Do man zalt von crifti Bepurt tauſend zweihun⸗ 
dert vnd im fieben vierczig iar. da geſchah in Sicilia Das nach volgend wunderzeychen vñ 
man vinder es gefchriben in dem puch daz genannt wird fpeculum mundi. Ein Spiegel der 
Welt. 4Bl. Iſt auch befonders 1508. 4. zu Angſpurg gedruft. 5 Don der edelften nuczper⸗ 
lihften Runft dy gefinn mag auch einem criften menfchen wol norturftig zu lernen; fage DIE 
nachgefchriben puch Oder tractat vñ das wuͤrt zu Iatein genannt. ars moriendi. Das ift von 
der Runft des Sterbens. 17 Bl. 6. Sie hebt fi) an ein ausczug genommen von dem Tras 
ctat zu latein genannt tractatus quatuor noviſſimorum, das feind Die vier letſten Ding von 
| | Im 


Zahr 1476, 27 


dem tod, von dem luͤngſten gericht. von der belle vñ von der ewigen freud vnd glory. Am. 
Ende. Zrpliciumt excerpta de tractatu quatuor noviſſimmnorum Anno M. ccec. CExx. vi. iare. | 


59.) Hier hebt fi) an das allernüglichit buch genannt die bier vnd zwein⸗ 
zig gulden harpfen, die mir fleis aus der heiligen fehrift und der 
aleväter buch durch einen hochgelerten Doctor Bruder hanfen Nyder 
Predigers Ordens zu Nürnberg alfo gebrediget. Und durch bite und 
Durch libe erfamer burgern dafelbit in ein teutfch buch ordentlich zufamen 
gefchrieben find. Am Ende: hie enden fi) die vier vnd zweinzig 
güfdin harpen die gezogen find aus den collationibus patrum daß iſt 
aus der heiligen altväter buch sc nad) chr. geburt sc in dem !rrvj 
Jare. Sn Folio. 
Diefe Ausgabe wird in Röders Catalogo libr. Sec. XV. Norimb. impr. p. 9. n.65. angeführt. 
Ich habe fie nicht felbft geſehen. Vermuthlich wird fie mit den unter den Jahren 1472. 1484, und 
1488. befchriebenen Ausgaben übereinftinnmen. Ob fie in Nürnberg gedruckt worden, ift ungewis. 
Ich glaube, Röder habe fie blos Niders wegen unser die in Nürnberg gedruckten Bücher geſetzt. 


60.) Statuten der Roſenkrantz Bruderfchafft. (1476.) In Quark. 

Eigentlich hat diefe Eleine Schrift Feinen Titel; der obige ift aus der Vorrede und dem Inhalt ders 
felben genommen. Der berühmte, oder vielmehr. beruffene Berfaßer des Malleus maleficorum, Ja⸗ 
cob Sprenger, ein Dominikaner zu Eöln, iſt Verfaßer derfelben. Die Veranlagung diefe Rofenfreuß 
Bruderfchaft aufjurichten, war, wie Quetif in den feriptor. ord. Praedic. &. 880. meldet, diefe. 
Herzog Earl von Burgund belagerte 1474 die Etadt Nuyß. Um gleiche Gefahr von der Etadt Coͤln 
abzuwenden, fliftete Sprenger dieſe Eonfraternität, und glaubte auch wirklich erfigedachte Stadt das 
mit gerettet zu haben. Wermutblich iſt eg die Driginalausgabe, die Hartzheim in der Bibliotheca 
Colonienfi &. 154. unter folgenden Titel anfübret; De inftitutione et approbatione Societatis feu 
confraternitatis S. Rofarti Coloniae 1475. 8. ‚Die gegenwärtige deutfche Ausgabe iſt 1476 gedruckt 
worden; denn Kol. 5. wird dee ſechs vnd ſentzigiſten jares, als des gegenwärtigen ausdrücklich 
gedacht. Der Drudort iſt entweder Löln oder Augfpurg, welches letztere mir dag mahrfcheinlichfte 
if. Auf der Rückfeite des erften Blats ftebt ein Holsfchnitt, welcher die Maria mit dem Jeſuskind, 
und verfchiedene geiftliche und-meltliche Perfonen herum, mit Roſenkraͤnzen vorftellet. Vier derfelben 
tnien, und darunter ift der Verfaßer nicht zu verfennen. Auf der erften Seite des folgenden Blats 
fängt die Vorrede an, welche folgende Ueberfchrift bat: In ſpiritu penfes hoc opus nec Iram 
fpectes Federis eft vere cultus amicicie. In der Vorrede felbft macht der Verfaßer fein Borbaben 
folgendergeftalt fund: In der ere der werden mutter vñ vnuermälgeten iundfrawen Marie 
bab ich bruder jacob Sprennger doctor der heyligen gefchrifft vñ prior des groffen Conuents 
prediger ordens zu Koͤlen In de fünff vnd fiberigigiften iar an dE tag vnſer frawẽ geburt, 
ernewert vñ wider aufgericht das alt Herfomen gebet der rofenfreng vnſer lieben frawen. 
Unten anf diefer Seite fleben die Wappen von Eöln und Augſpurg beyeinander, vermuthlich meil 
dieſe Eonfraternitat befonders in diefen beyden Städten ſehr ſtark ward. Die Vorrede ſchließet fick 
auf der folgenden Eeite, in welcher der Stifter vorzüglich die arınen einladet, weil vil bruderfchafften 
f an 


883 Jabr 1476. 


in der criſtenheyt ſeyn der khein armer menſch theilbafftig kan werden In beſunder wenn er des gell⸗ 
tes nicht hat, das man dann in die bruderſchafft raichen muß vnd bezalen. Dann volget 
die weiß vñ form diſer Bruderſchafft, wo dieſes als die Hauptſache angezeigt wird, daß jedes 
Mitglied alle Wochen drey Roſenkraͤnze, zuſammen alſo 150 Ave Maria und 15 Vater unſer gu beten 
verbunden feyn fol. Diefe drey Rofenkranze aber muͤſſen ausdprüdlich der werden gebererin got⸗ 
tes marie aufgeopfert werden. Zulegt auf der erften Seite des fünften Blatt, two ſich die Etatus 
ten fchließen, flebet noch eine Anzeige, daß dieſe Bruderfchaft zu Ende des 76ften Jahres zu Coͤln 
8000 und zu Yugfpurg 3000 Mitglieder gehabt babe. Die übrigen 9 Blätter entbalten eine Anwei⸗ 
fung tie fich die Brüder und Schweſtern verhalten, und befonders wie fie ſich auf ihr Ende bereiten 
foren. Ansführlicher wird von diefer Brüderfchaft in dem befcyloffen gart der Rofenfranz Na⸗ 
rise, der oben &. 22. n. 24. befchrieben morden ift, gehandelt. Das ganze Werkgen ift 15 BL ſtark. 
Ich befiße felbft ein Exemplar. 


61,) Sn difem buch werden befchriben gar nüzfiche lere vnd vnderweiſung 
in teutſch befchriben auß den parabofen vnd beyfpylen Salomonis 
Auch auß Cathone tulio und auß anderen lereren vnd poeten gezogen. 
Darinnen ain junger menſch vnderricht wirt wie er fid) in erberfeit 
und guten ſytten gegen gott vnd dem menfchen halten fol. Am Ende: 

Gedruckt zu Augfpurg nach Letare Anno u im trroj. 

Hienach volget ein nüczliche fer vnd predig wie ſich zwey menfchen in dem 
facrament der heyligen ee halten fullen. 

tem bienad) volgen neun ffu damit man got ein befunder wolgefallen 
tut. wer die mit andacht volbringe hie in difer zeit. 


Hienach volget ein heilfame nüczliche fer durch einen hochgelerten geiftfichen 
vater alfo befchriben, vnd genant der menfchenfpiegel darjnn man 
lernt fein felbs erfantnuß. vnd den weg der ewigen feligfeit. 
Hienach volgen die fünff anfechtungen dye rin yeflicher menfche beiteen muß 
“in feinen feßten zeyten mit ſampt fünff beilfamen gepeten die offt vnd 
nüczlich zu fprechen find mit andacht. Gedruckt zu Augfpurg Anno sc 
Irrot. 
Hienach volget ein gar nuczlich buch genant preflus iuris, Am Ende: zu 
Augſpurg im Lexvi. jare. In Quart. 
Mach Herrn geh. Rath Zapfs Anzeige in der Augfp. Buchdr. Seh. Th. I. S. 37. u. f. machen 
diefe ſaͤmtlichen Stüude nur ein Werk aus, weil fie vornen mit einem Inhaltsregiſter verfehen und 
gleichfam verknüpft find. Baͤmler ift der Druder. Herr Zapf befiget diefes Werk ſelbſt. Auch if 


folches in der Bibliothek zu &, Ulrich in Yugfpurg befindlich. Eine ältere Ausgabe ift unter dem Jahre 
3472 angezeigt worden. 


62.) 


Jahr 1476, 889 


62.) Das Buͤchlein der menſchenſpiegel. Um Ende: Hye endet fich das 
büchlein der menfchenfpiegel mit einer huͤbſchen Auslegung des 
Mater nofter vnnd mit dem Paflion das bat getruckt und volennder 
Anthonius Sorg zu Augfpurg an fant Laurenzen abent Anno dni 
MELEE und in dem fechs und fibengigijten Jare. In Folio. 

Diefe Ausgabe wird von Herrn geh. Rath Zapf in der Augfp. Buchdr. Geſchichte Th. 1. 

©. 39. angeführt, 


63.) Die goldne Bulle Karls des vierten und Reformation Friebrich des 
dritten. Gedruckt durch Johann (Nicolaus) Jenſon Gallicum zu 
Venedig 1476. Anfl. Folio. 

Eine deutfche Ausgabe der goldnen Bulle zu Venedig, zu einer Zeit ba man fchon Drucker genug 
tn Deutfchland und befonders in den Reicheftädten hatte, ift freylich eine fonderbare Erfcheinung, und 
ich würde Deren Denis, der inden Merkwuͤrdigkeiten u. ſ. w. &. 199, an der Eriftens einer folchen Aus» 
gabe zu zweifeln fcheinet, völlig beyſtimmen, wenn nicht Boldaft fo zuverfichtlich von derfelben redete, 
auch den Befchluß derfelben: Hic finit Bulla aurea Caroli quarti romanorum imperstoris, ausdruͤck⸗ 
lich angeigte, und über dieſes alles verficherte, daß er fie in feinen Statutis et Refcriptis imperialibus 
p. 121. babe abdrucken laffen. Denn diefes wollen wohl feine Worte.in dem beygefägten Rationali 
p. 96. fagen: Germanice quoque omnium primum excufa fuit (aurea bulla) guam editionem reprae- 
Jertauimus, Venetiis iuſſu atque mandato Friderici Ill. Imperatoris à Johanne Jenfon Gallico 
Anno 1476. Da auch Sendenberg in dem endfchreiben vor der Schmaufifchen Sammlung 
der Reichsabfihiede &. 47. ausdruͤcklich meldet, daß fie der Hofrath Bebauer befeflen babe: fo 
fallen alle dagegen zu machenden Einwendungen weg, jumal, da wir von einer DVenetianifchen Aus⸗ 
gabe von 1477 volltommene Gersisheit haben. Der falfhe Vorname des Druders, der nicht “Jos 
bann, fondern Nicolaus hieß, mag ein Gedächtnißfehler Boldafts feyn. 


64.) Die goldne Bulle Karls des vierten und Reformation Friedrich des 
dritten. Gedruckt zu Augfpurg von Johann Bämler 1476. In 
Folio. 

Boldaft beseuget in dem vorbingebachten Rationali p. 96. die Eriftenz diefer Ausgabe, und mel⸗ 
det, daß fie ein Nachdruck der kurz vorher angeführten Venetianiſchen von eben diefem Jahre fey. 
Here Zapf hat fie nicht angezeigt. Ob dieſer Abdrud von der, n. 67. folgenden Reformation Frie⸗ 
drichs verſchieden, und ob die goldne Bulle, wirklich dabey ſey, kann ich nicht ſagen. 


65.) FJeglmen ſanitatis, das iſt von der Ordnung der Geſunthayt. 

Am Ende: Das nuzlich buch von der Ordnung der geſundheit hat 

getruckt vnd vollendet hannß Baͤmler zu Augſpurg am Montage 

vor ſant Marien Magdalenentag nach chriſti geburt tauſent vierhun⸗ 

dert vnd im ſechs vnd ſybenzigiſten jare. In Quart. 
Dieſe Ausgabe iſt in der Bibliothek des Kloſters Irſee. S. Herrn Zapfs Augſp. Buchdr. 
Geſchichte Th. J. S. 41. 

Panzers Annalen. M 66.) 


90 Jahr 1476. 


66.) Einregiment der jungen Kinder. Am Ende: Gedruckt vñ volenns 
det von Johanne Baͤmler zu Augfpurg. am möntag vor fant 
taurengen tag Anno sc In dem !rrvj. fare. In Folio. 

Der Inhalt dieſes Buches ift ſchon unter dem Jahre 1473 kürzlich angezeiget worden. Im Jahre 
1474 tam eine zweyte Ausgabe heraus. Diefe dritte bat der Recenfent von Heren Zapfs Annalen 
in der Meuſeliſchen neueften Litteratur der Gefchichtk. Th. 2. S. 86. angeführt. Der Verfaßer, der 
dafelbft Barth. Wetlinger genennet wird, hieß Metlinger. Herr von Gefele beſitzt dieſe Ausgabe. 
Das erſte Blat iſt roth gedruckt. 


67.) Hie nach volget ein Cronica vD allen kayſern vñ fünigen die fender 
xpi gepurd geregiert vñ gereychfnet habe welich Eronica gar kurtzwei⸗ 
fig nüczlich vñ fieplich zu hören iſt. 

Hienach volget die Reformacion, So d’ aller durchleuchtigiſt grosmedhtis 
gift für of herr, herr Siamud Roͤmiſcher Fenfer zu alle zeitẽ merer 
des reychs zu Vngern vñ Behaim sc. Künig, In de naͤchſtẽ Cöci⸗ 
lien zu Baſel, die heilig chriſtẽlich kirchẽ in beſtaͤndige ordnung zu 
bringe fürgenomẽ bett, darub dan dz v melt cöciliu d' zeyt angeſehẽ, 
vñ darzu Babſt, Keyſer all geiſtlich vñ weltlich, Kurfuͤrſtẽ, fuͤrſtẽ 
Grafen, Freyẽ, Herrẽ, Ritt' vi Stett berufft wurde sc. wie dieſelb 

reformaciõ võ wort zu worte eigẽlicher hienach volget. Am Ende: 
Gedruckt vñ volenndet zu Augſpurg Am Samſtag vor ſant Gallen 
tag. Anno. dñi. sc. jm Lxxvj. jare. 

Sie nach volget die Fünigflih reformation So der allerdurchleichtigift 
Großmaͤchtigiſt fürft vnd herre, herr fridich NRömifcher Fenfer sc in 
Teinen fünigflichen wirden, mitfambt feinen vi des heyligen reiche 
Eurfüriten, fürften vi and’n, des heyligen reichs v'wandten, zu 
Nuͤrmberg angefehen, auff gericht vfi zu halte geboten hat. Am 
Ende: Getruckt von johanne Bämler zu Augfpurg Am freytag vor 
Simonis vñ jude jn de exrvj far. 

Die nad) volget von allen Baͤbſten, die von fannt Peter dẽ erften pabſt 
biß auff diſe ezeit geweſen ſeind. Vñ wie lang yegklicher den Roͤmi⸗ 
ſchen ſtule beſeſſen, auch was je yeder criſtenlicher ordnung geſeczt 
vi gemacht hat, gar nuczlich ze willen vñ zu hör. Am Ende: 
Getruckt vñ vollennder von johanne Bämler zu Augfpurg am freis 
tag nad) fant Galle tag Anno sc jn dẽ Lexvi jare. In Folio. 

Diefe vier Stücke machen zufamnıc-ı ein Ganzes aus. Micht zu gedenken, daß fie faſt gu gleicher 
Beit, aus einer und eben derfelben Preße gekommen find, nicht zu gedenken, daß fie in dem Erenplar, 
welches ich ſelbſt befige, in einem Bande beyfammen find, welches vermutblich der Fall bey mehrern 
Exemplarien feyn wird, die noch hin und wieder von einem fo alten Werfe anzutreffen ſeyn moͤchten: 
to helle vo. dieſes daraus ſchon auf das deutlichfte, daß ſich in der Kanferkronil ſowohl als in der 

Geſchichte 


j Jabr 1476. / 9 


Geſchichte der Paͤbſte, ausdrücklich auf Kayſer Sigmunds Reformation bezogen, und gemeldet 
witd/ daß ſolche ſowohl dieſer, als jener ſollte beygefuͤgt werden. Ich will dieſe Seltenheit nun 
etwas genaͤuer beſchreiben. Obiger Titel der Kayſerchronik ſtehet, roth gedruckt, in vier Zeilen, oben 
auf der erften. &eite des erften Blatd. Dann fängt die Chronik felbft folgendermaflen an: Seyder 
num die Beyfer vnd die bäpft iren name habe 85 Rome u. f. w. Hierauf wird mit einer Eurzen 
“Ersählung der Gefchichte Roms von Erbauung ber Stadt an, der Anfang gemacht; worauf eine, 
‚öfters ziemliche ausführliche Geſchichte der Kayſer, bis auf Friedrich III. folget. Am Ende iſt weder 
Drucker noch Druckort, noch das Jahr des Druckes angezeigt. Die Anzeige davon iſt aber den fol⸗ 
‚genden Stuͤcken beygefuͤgt worden, wodurch meine Meinung, daß ſie zuſammen ein Ganzes ausma⸗ 
chen beſtaͤttiget wird. Indeſſen iſt doch auch am Ende der Chronik das Jahr des Druckes bemerkt 
worden, indem es, bey Gelegenheit, da von Kayſer Friedrich die Rede iſt, heiß‘ vñ ſo er noch 
uff den heutigen ſant Lucas tag, als man rzalt von criſtus geburt taufend vierhũdert vñ 

echs vñ fibezig iare als Das buch auß getruckt ward, im leben iſt u. ſ. w. Das ganze beträgt 

go Blätter. Die legten ı 1/2 Seiten find leer. Seitenzahlen, Euftos, Signaturen fehlen nicht nur in 
diefer Chronik, fondern auch in den folgenden drey Stuͤcken. Das zweyte ift nun die fo merkwuͤr⸗ 
dige Reformation Kayſers Sigismundi. Die zweyte Eeite des eriten Blats fuͤllet ein großer 
Holzſchnitt, der den Kayfer im Bette liegend und fchlaffend voritellet. Es beziehet fich diefer Holzfchnift 
auf den merkwürdigen Traum, den der Kayfer 1403 zu Prefburg gebabt haben fol, und welcher in 
der Reformation felbft umftändlich erzahlet wird. Auf der erften Eeite des zweyten Blats ſtehet obis 
ger Titel, in geben Zeilen, roth gedruckt. Dann fange die Reformation felbft an. Voran ftebet eine 
ſehr nachdrüdliche Vorrede, an deren Ende fich der Verfaßer nenne. Der Abfchnitt, wo dieſes ges 
fhiehet, hat die Ueberfchrift: YTomen Poete. Und dann heißt eg: Man ſoll willen alles dz in dẽ 
puch gefchriben fteet hab ich friderich von Lancironij ein Diener vñ Enecht d' gemainẽ crifte: 
heyt vñ rate vnſers allerdnrchleuchtigiſten herre keyſer Sigismundes, vñ hoher meiſter 
vnt'weiſuug gunſt vnd willen diſe ordnung gemacht vun lateyn zu teutſch. Dann folgt die 
Reformation ſelbſt, deren Inhalt aͤuſſerſt merkwuͤrdig, aber-auch fo beſchaffen iſt, daß ſichs freylich 
die Cleriſey nicht konnte gefallen laßen, dieſelbe anzunehmen. Es wird dieſes Umſtandes in der vor⸗ 
anſtehenden Chronik Fol. 79. a. ausdruͤcklich gedacht, wo es heißt: Zu letzſt ward geordnet ein 
concily gen Baſel, da machet er ein reformation, wye ſich in der heyligen criſtenheyt fuͤro 
halten ſoͤlt. welche reformation von wort zu wort eygenlych in diſem buch geſchriben ſteet, 
wie wol die nit beſtaͤtt ward durch verachten vnd ſperren der haͤubter. Iſt 48 Bl. ſtark. Ein 
genauer Abdruck von dieſer Reformation ſteht in Goldaſts Statutis et refcript. imperial. Frf. 1607. 
p. 176.u. f. ie foll auch 1521. 8. zu Bafel gedruckt worden feyn, wie in Georgi gravaminib, 
adv. Sedem roman, p. 209. u. f. bemerkt wird, mo überhaupt verfchiedened , das diefe Reformation 
betrift, zu finden if. Cochlaeus hat 1513 eine Schrift unter dem Titel: was von Kayſer Si: 
gismundi Reformation zus halten, herausgegeben. ch babe fie nicht felbft gefeben. Vermuthlich 
wird Cochlaeus diefelbe, nach feiner Art verdächtig gu machen fuchen. Nun folgt Kayſer Srie: 
driche 111. befannte Reformation, die vermutblich bier zum eritenmal abgedruckt worden iſt. 
Auf der zweyten Seite des erften Blats ſtehet ein Holzfchnitt, welcher das Tuch der Veronica 
vorftellet. Der Titel ſtehet oben auf der erften Seite des zweyten Blats in 7 Zeilen, rotb ges 
druckt. Iſt 8 Blätter flart. Die legten ı ı/2 Seiten find leer. .Das vierte und letzte Stuͤck 
it nun die Chronik der Paͤbſte. Voran ftehet wieder ein Holzfehnitt, welcher die zweyte Eeite 
M 2 des 


92 Safe 1476. 


des erſten Blats füller, und den auferflandenen Hetland ıc. vorflellet. Darunter fehl: Der dife 
figur eret mit einem pater nofter der ber Xiili. duſent iar ablas und von iij vnd Fi bepftew 
der gab jeglicher Di. iar vnd von Fl bifchoffen von iglidyen Fl tag und den ablas hat bes 
‚ ftetgs bapft Clemens. Obiger Titel ift auf der erften &eite des zweyten Blats in fünf Zeilen, roch 
gedruckt zu leſen. Unmittelbar darauf fängt die Gefchichte der Paͤbſte ſelbſt an, und diefe gehet bis 
auf Sirtum den vierten, der 1471 erwaͤhlet wurde, welcher bier der fünfte genennet wird. Das 
ganze betragt 56 Blätter; die leßten ı 2/2 Seiten find leer. Bermutblich ift der vorhin genannte 
Sriedrich von Lancirony, oder Landscron der Verfaßer, oder Eompilator von beyden Ehronis 
Een, die nach der, 1473 angeseigten Kteinbömeltfchen, wohl die ditefte unter den deutfchen feyn werben. 
Indeſſen ift es doch nierfwürdig, daß der Druder, Johann Baͤmler feinen eigenen Namen in der 
letztern veretviget hat. Denn da er ben Gelegenheit des Jubehjahrs unter Pabſt Nicolao erzählet, 
daß am Chrifttag fo viele Menfchen auf der Tiberbrüde zufammen gekommen wären, die einander ders 
geſtalt gedränget hatten, daß mehr als ziuenhundert Menfchen, über die Mauer der Brücde hinabge⸗ 
fallen, und in der Tiber ertrunten waren, fagt er endlich: Dabey bin ich Johannes Bämler ſel⸗ 
ber gewefen, vnd des morgens anf den gogader hab ich vil todter menfchen feben liegen. 
Noch muß ich bemerken, daß die Sefchichte von Johannes dem 1ogten Pabſt fehr ausführlich in 
dieſer Chronik erzablet wird. 


68.) Die hiſtori des Einiges Appolonii. Am Ende: Die hyſtori des 
Füniges Appoloni bat getruckt Johannes Bemler zu Augfpurg 
Anno se jm Yroj. jar. In Quart. 


Diefe Ausgabe fängt fogleich mit einer Vorrede und mit folgenden Worten an: Das iſt ein 
vorred in die biftori des Puniges Appoloni, daß man wille wenn er geregnieret bab, in 
. welcher vorred das leben des groflen Alleranders gar ſchier mit wenig worten begriffen if}. 
Iſt mit Holzfchnitten gegieret und in der Bibliothek zu S. Ulrich in Augſpurg. S. Deren Zapfs 
Yugfp. Buchdr. Geſch. Th. J. S. 37. Eine ältere Ausgabe ift unter dem Jahre 1471 angezeigt werben. 


69.) Der Falender mit ben heiligen tagen, bar by non. ydus. vñ Fafend. 
vnd welches zeichen und grad in eines yeden fund fen in dem vff und . 
nidergang des fonnem öch in dem mittel des bymel& und der erben. - 
Am Ende: Geendet feliglic, von Johanne zainer zu Vlm. (1476) 
In Folio. 
.Dieſer, fo viel ich weiß, bisher noch nicht befchriebene Kalender, gehoͤret unter die vieljährigen, 
und iſt von 1477 an, bis mıf das Jahr 1552 gerichtet. Da derfelbe vermuthlich noch vor 1477 ges 
druckt worden ift, fo habe ich demſelben unter dem Jahre 1476 feine Stelle anweifen wollen. Der Ber 
faßer derfelben, dee ih in der Borrede felbft neimet, ift Jacob Pflaum. Der Kalender bat keinen 
“Titel, fondern fängt auf der erſten Seite des erfien Blats mit dem Negifter an, welches die ganze 
"Seite füllet. Votan ſteht: Das regifter di kalenders volget bie nad. Dann folgen obige Wers 
. Me, welche die Erelle des Titels vertretten, der Balender mit den heiligen tagen u. f. wm. Auf der 
Ruͤckſeite des erſten Blats ſtehet die ziemlich kauderwelſche Vorrede Pflaume. Die Einrichtung des 
„Laleudtts ſelbß kommt mit dem Luͤngſpergiſchen niemlich uͤberein, und hat eben ſo wenig Aſtrologiſches 
als 


Zaht 1476. | 93 
As dieſer. Den Beſchluß J ein Bridge Bericht vom Aderlaſſen. Iſt 26, Biätter ſtark. 
„ ide dieſe Seltenheit fe | 


70) De Brink Aatender von Zohann v von a Röngfverg vom akr ı. 1 Ps 

| In Quart. | 
Mn Ende dieſes Kalenders, von deſſn Daſeyn, mis ein, mit dem Kalenderweſen wohlbekannter 
reun, Nachricht gab, ſtehet das gewdhnliche: : Alſo iſt begriffen kuͤrczlich Diff kalenders nucz u. ſ. w. 
m Joben von töngfperg.. | 
Jahr MCCCCLKKVI. 


71) Die fechite vollitändige deutfche Bibel, mit Bemerdung bes 

. Dreusfjahres, und Druckortes. Am Ende: Dig durchleuchtigeſt 

werd d' gantz en heyligen geſchrift. genandt die bi bel für all ans 

der vor gedrukt ceutich | Bibeln, lauterer. klaͤrer vnnd warer | nach 

rechtem gemeynen teutfch dan | vor gedrucket. hat hie eyn ende. In 

d’- J hochwirdigẽ keyſerlichen jtatt aug- | fpurg. der edeln teutſchen 

nacion nit | die minjt funder mit den menften eben | geleich genennet. - 

zu gangem ende ge | drucfet. Vmb woͤlich volbringung fei lob. glors 

vnd ere. der hochen heylis | gen triualtigfeyt. vn eynigem we | fen 

dem vafter und dem fun und dem | heyfigen genft. der do lebt vnd 
regie⸗ret got ewigklichen Amen 1477 In Folio. 

Ausfuͤbrli⸗ iſt dieſe deutſche Bibel von mir in der litterar. Nachr. S. sı. w € und in der 
Befchreibung der Augſp. Bibelausgaben ©. 19. u. f. ingleichen von Herrn Naſt in feiner litter. 
Nachricht ıc. S. 70. u. f. befchrieben worden. ie unterfcheidet ſich von allen vorhergehenden das 
durch, daß fle am Ende, nicht nur eine Anzeige des Druckortes, fondern auch des Druckjahres hat. 
Nur der Drucker felbft bat fich noch nicht genennet. Es halt aber nunmehr, nach augefteliten Vers 
gleichungen, nichtmehr ſchwer, denfelben zu entdecken. Ich eignete diefe Bibel ehehin, ungeachtet 
ich die Typen dem berühmten Büncher zeiner nicht -abfprechen konnte, dem Johann Baͤmler zu 
Augſpurg zu; und diefes darum, weil man damals gedachten Zeiner fchon vor 1477 hatte flerben 
loßen. Wäre dieſes richtig gervefen, fo bätte er wohl in dieſem Jahre Teine Bibel mehr drucken koͤn⸗ 
nen; es war auch meine Bermutbung fo ungegründet nicht, daß Baͤmler bie Zeineriſche Druckerey 
moͤchte an ſich gebracht haben. Allein ſeit dieſer Zeit hat ſich manches aufgeklaͤret. Man weiß jetzt 
ſo ziemlich gewis, daß Zeiner erſt 1478 geſtorben ſey. S. Herrn geh. Rath Zapfs Enleitung zu 
ſeiner Augſp. Buchdr. Geſch. X. u. f. Man weiß aus Herrn Veiths Diatribe vor den Japfifchen 
Annalen S. RX. dag Guͤnther Zeiners Zeichen, ober: Mappen, ein ſtehender Loͤwe mit einer bimmels 
blauen Krone, im rothen Zelde gemefen ſey. Und in Anſehung der Typen iſt ohne dieſes kein Zweifel 
vorhanden, daß es eben diejenigen find, womit Zeiner drudte. Da alfo diefer Zeiner, weil er erft 
. 1478 ftarb, im Jahr 1477 gar wohl noch eine Bibel drucken konnte; da das am Ende diefer Bibelk, 
unmittelbar unter der obigen Schlußanzeige flehende, und von mir in der Hitterar. Nachricht &. ss. 
beſchriebene Wappen, oder Buchdruckerzeichen, das nemliche iſt, das Guͤnther Zeiner fuͤhrte: ſo kann 


ihm dieſe Bibel ohne alles Bedenken zugeſchrieben werden. In Anſehung des Texikẽ ſtimmt diefe 
M3 Ausgabe 


'94 Jabr 1477. 

Yugaabe aufs genauefte mit der vorhetgehenden fünften; oben’ —R —* 12. belchtledenen Bibel auͤbercin, 
der Format aber iſt kleiner. Die Ueberſchrift des Regiſters, die Ueber; und Unierſchrifteu det Vor⸗ 
reden, und der bibliſchen Buͤcher, ſind in dieſer ſchwarz gedruckt, Mit den Anfangsbuchſtaben der 
bibliſchen Bücher bat es die nemliche Beſchaffenheit, wie bey jenet. Etatt der großen Anfangsbuch⸗ 
ſtaben der Capitel ſtehet allezeit, in dem leeren Raum, ein kleiner Buchſtabe. Sie hat weder Cuſtos 
noch Signatur, doch Columnentitel und Blatzablen, wie die vorbergehende; ; auch find die Unferfcheis 
dungszeichen die nemlichen. Die Tituli Pfalmorum ftehen gu Anfang eines jeden Pfalms. ie iſt auch 
mit gefpaltenen Columnen gedruckt, und jede derfelben bat 31 Zeilen." Auſſerdem iſt dieſe Ausgabe 
gefließentlich in zween Theile getheilt, und daber. über dem eriten fowobl, als über dem siocyten Regis 
ſter angezeigt, wo der erfte und wo der zweyte Theil anbebt. Der erfte Theil gebet von 1 big 
CCCXX und fchließt fich mit den Pſalmen. Am Ende derfelben ſteht: Ein ende bat die weiſſagung 
oder d' pfalter-des kunigklichen Propheten David, und dabey ift die Jahrzahl 1477 mit alten 
Zahlen ausgedruckt. Unmittelbar darunter fteht in einem Quadrat das obengedachte, und in meiner 
litterar. Nachr. befchriebene Guͤnther Zeinerifche Zeichen. Der zweyte Theile fangt mit einer neuen 
Blatzahl an, und endiger fih mit CCCXXXI. worauf noch ein ungezaͤhltes Blat folget, auf welchen 
auf der erften Kolumne obige Schlußangeige zu leſen ift. Unter verfeiben ftehet das Jahr, und dag 
fhon gedachte Zeinerifche Zeichen. Das auf der biefigen Stadtbibliothek befindliche Eremplar iſt 
ſchoͤn illuminirt. 


72.) Die ſibende vollſtaͤndige deutſche Bibel, mit Bemerkung des Druck⸗ 
jahres, auch des Druckers und Ortes. Am Ende: Dyß durch⸗ 
lewchtigoſt werck der gang | en heyligen geſchrifft genannt die Bybel. 

hat | bye ein ende. In der hochwirdigen keyſerlich | en flat Aug» 

fpurg. der Edlen teutſchen Na | tion nic die mynßt. Sunder mit den 

meyßten | eben geleych genennet zu gantzem ende. Die | hat gedbrus 

det.on volbracht Anthoni forg | am freytag vor ſant Johannſen tag 

Des teuf | ferd. Als man zaft nad) Erifti unfers heren | gepurt Tau⸗ 

ne Vyerhundert. vnd in dem | Syben vnd fübengigoiten iare. Gmb 

wölich | volbringung ſeye lob. glori. vnnd ere ber bo | ben heyligen 

‚ driudltigfeit ond eynigem we | fen. Dem vatter und dem fun. vnd 

dem hey | figen genfit. Der bo lebet vnnd regieret got | ewigklichenn. 

AMEN. In Folio. 

Eine ausführliche Beſchreibung diefer Bibel, welche die erſte iſt, die auffer dem Drudort u und 
* Drudjabr, auch den Namen des Druckers bemerfet, wird man in meiner litterar. Nachr. ©. 56. 
u f. und in der ee areibung der Augfp. Bibelausgaben &. 2r. u. f. und in Herrn Naſts 
litter. Nachr. ©. 77. u. f. antreffen. Cie nähert fich in Anfehung des Formats, den benden erften 
deutfchen Bibeln. Die rauhen Buchftaben und die ungleiche Stellung derfelben, bat fie mit anbern, 
von diefem Ant. Sorg gedrucdten deutfchen Büchern gemein. Titel, Cuſtos, Signatur und Blat⸗ 
zahlen fehlen durchgehends. Dagegen find in diefer Ausgabe, auffer den Eolumnentiteln, Ueber und 
‚Unterfchriftew der Bücher, Zablen der Capitel, auch die großen Anfangsbuchftaben der Eapitel ges 
druckt. Bor dem Anfang eines jeden Blats ſteht allemal ein großer Holzſchnitt, welchen u —* 
eſchichte 


Sabre: 1477. ds 


Geſchichte Horfletlets: Jede Sette'hat zwo Columnen und 55 Zeilen.’ Im ganzen bat fe: 542 Blätter, 
nemlich in A. Teſt. 43t und im M. Teſt nir Bl, Zu Ente des alten Teſtaments ſteht: Auch ender 
ſich hie das Teſtament der Alten Wes, M. CCC. LXXVIJJ. Unmittelbar darunter ſtehet ein mie 
unerklaͤrbarer Holſſchnitt, den ich in: der luterar. Rochr. ©. 59. beſchrieben habe, Zu Enbe, des 
Neuen Teſtaments, auf der zweyten Columne des letzten Blats, deſſen Ruͤckſeite leer iſt, ſtehet obige 
Schlußanzeige. Der Text iſt der verbeßerte, und nach der oben beſchriebenen vierten vollſtaͤndigen 
Ausgabe abgedruckt. Retwürdig ift s .. wohl, deß in Auglpurs, in einem Jahre, awo deutſche 
Bibeln erſchienen find, mi. - " Bu Fa 
73 ) Alſo hat ei enbt das Sach weliche wirt gendt der fern meſchiah / ezu 
lob vnd eju eer der heiligen dreyer einigkeit und meſchiah dem ſun 
gots gemacht, mit hiff gotes von Bruder Peter ſchwarcz prediger or⸗ 
dens. welicher auch ernſtlichen bitt alle druͤcker herren das ſich keiner 
vnderſtee diß buch czu Drucken. on einen der das korrigir in Juͤdiſch 
vnd in deuczfch Geſchoͤe aber, d5 einer nem das buch velfcher und 
ſchendet da mit den friftlichen glauben. vnd fein perfon den wil e 
0.00, Mir gehe für nömen vnd beflagen als eynen velfcher vi veindt de 
/ friitlichen glqubens u. f. w.. Am Ende: Das bud) hat gedrüdt vnd 
volendt Conradus feyner von Gerhauſen in der Feyferlihf ſtat 
Eßling. an ſant Thomas abent als man czelet vo crüli gepurdt 
Tauſent vierhundert und fiben und ſibenczigl Jar. Erplicit Stella 
Mefchiah. Inge. Quart. 
Die augführlichfte Nachricht von diefer Seltenheit findet man in Wolfe Biblioth. hebr. Tom. IL 
p. 1037. und p. 1117. vornemlich aber Tom. 1V. p. 525. u. f. wo auch einige Auszüge daraus anger 
führt werden. Es gehöret daifelbe mit unter die alteiten, gegen die Juden gerichteten Schriften. 
Der Berfaßer Petrus Niger, oder Schwarz mar ein Dominikaner. Daß er ein Deutfcher geweſen 
fen, ift wohl ganz richtig. Sein Geburtsort aber ift unbefannt. Er ftudiete zu Sreyburg und Ins 
golftade, auch befuchte er die Univerfitaten Montpellier in Srankreich und Salamanca in Spas 
nien.- In Diefem Reiche lernte er die bebraifche Eprache, in welcher er fich bauptfächlich von einigen 
Rabbinen unterrichten‘ ließ. Nach feiner Zurücktunft nach Deutfchland mendete er feine erlangteg 
Kenntniße in der hebraͤiſchen Eprache, zur Belehrung der Juden an, woran er ſowohl fchriftlich als 
mündlich arbeitete. YWTatthias Corvinus, der gelebrte ungarifche König, rief ihn von Wirgburg, 
wo er predigte und Vorlefungen hielte, nach Ofen, auf feine neu errichtete Univerfität, wo ibm die 
vorderfte Stelle zu Theil wurde. Hier flarb er auch, aber, in welchem Jabre, ifk ungemis, doch . 
nicht vor 1481. Man bat von ihm nicht nur obigen Stern Meſchiah, fondern auch ein Tateinifches 
Werk contra perfidos Judaeos de conditionibus verae Meſſiae, welches ebenfalls durch Conrad 
Fyner zu EBlingen 1475 gedruckt wurde. In der Hauptfache Eommen nun, wie leicht zu erachten ift, 
beyde &chriften mit einander überein; doch ift die deutfche, die aus XI. Tractaten beftebet, da in der 
Jateinifchen deren nur Vi. entbalten find, viel weitläuftiger und ausführlicher, als die lateinifche. Auch 
Ift in der deutfchen eine ganz andere Drdnung beobachtet worden. ch befige von dieſer legtern ſelbſt 
ein fhönes Exemplar, welches ich nun Kira beichreiden wi. Das Buch has Feinen sigentlichen 
Sie, 


96 Jahr 1477 


Litel, oder Titelblat. Auf der Ruͤckſeite des erſten Blats iſt ein Holzſchnitt, welcher ohne Zwelfel den 
Verfaßer, nebſt noch zween andern Chriſten, ſtehend, vorſtellet, wie er mit drey vor ihm ſtehenden 
Inden diſputiret. Mit dem folgenden Blat faͤngt, ohne weitere Anzeige, Die Vorrede an, in welcher 
dee Inhalt der folgenden ailf Tractat, aus welchem das Werk ſelbſt beſtehet, angezeigt wird, Ss 
den erften sehen Tractaten, werden zehen rungen der Auden widerlegt. Der ailft tractat aber 
erczelt viel fchrife da mit fich die Juͤden ſtercken yn yrn mißglauben. Berner enthält diefe 
Borrede ein Verzeichniß der Bücher des Alten Teſtaments hebraͤiſch, Iateinifch und deutſch. Dann 
folgt noch eine kurze Belehrung von der Ausfprache einiger bebraifchen Buchſtaben: Diefe Borrede iſt 
8 DI. ſtark. Auf der Nückfeite des letzten Blats ſtehet ein Holzſchnitt, welcher den legten Einzug 
Ehrifti zu Jeruſalem vorſtellet. Unten am Ende rechter Hand Eniet ein Moͤnch, vor dem ein Buch auf 
der Erde Jieget. Auch diefer Mönch wird den Berfaßer worftellen folen. Der nemliche Holsfchnitt fies 
bet auch zu Anfang des eilften Tractatd. Dit dem nun folgenden gten Blat fangs das Wert ſelbſt alfo 
an: Der erft Traetat diß büchleyns beivert das yn der gotheit fey ein eynigs götliche wee⸗ 
fen. Den Beſchluß des ganzen macht endlich obige Anzeige: Alſo Hart ein endt das buch u. f. w. 
Dann folgt auf ſechs Blättern das hebraifche Alphabet mit einer Furzen Anmeifung, wie dad Hebrdis - 
ſche zu leſen; wovon unſer verdienſtvoller Herr Prof. Schwarz in Altdorf in einer eigenen Abhand⸗ 
lung, unter dem Titel de primis linguae ebr. Elementis a Petro Nigro primum in lucem editis 
Altd. 1764. 4. nähere Nachricht gegeben hat. Zufegt ftebet auf 5 1/2 BI. das Regifter, und am Ens 
de deffelben obige Schlußanzeige: Das buch hat gedrückt 2c. Die legte Seite ift leer. Blaͤtterzahlen, 
Cuſtos und Signaturen fehlen durchgehends. Doch find die größeren Anfangsbuchſtaben vorhanden. 
Das gange ift 321 BL. ſtark. Die Holzſchnitte find in meinem Exemplar iduminirt. Die aus Fyners 
Dfficin gekommenen Schriften find meiftens große Keltenheiten. Die gegenwaͤrtige iſt ſehr fchön, auf 
ſtarkes Papier gedruckt. Die hiefige Stadtbibliothek befigt ebenfalls ein Exemplar. 


74.) Hienach wolget ein buch der kunnſt, dardurch der weltlich menfch 
mag genftlich werden — das durch einen hochgelerten doctor und 
lerer der allerdurchleuchtigiiten großmechtigiften fuͤrſtin vnd Frawen 
fraw leonoren roͤmiſchen Kaiſerin — geſchenket iſt worden. Am En 

. de: Das loblich vnd nüczlich büchlein hat getruckt vnd volendet Jo⸗ 
bannes Baͤmler zu Augſpurg am freitag in der andern vaſtwochen. 
Anno ec In dem fiben vnd fibenzigiiten jar. In Quart. 


IR in der Bibliothek des Klofterg Irſee. S. Herrn Zapfs Augſp. Buchdr. Geſch. Th. J. S. 45. 


75 ) Das fpil das do heyſſet fchach zabel. Am Ende: Hie endet ſich das. 
rc menfchlicher fitten und der ampt der edeln. 1.4.7.7. In 
olio. 

Was in dieſem Buch zu ſuchen ſey, ſagt der Verfaßer ſelbſt, gleich gu Anfang, der auf ber erſten 

Seite, des erſten Blats anhebenden Vorrede. "Ich bruder Jacob von Caſſalis prediger ordens 
bin uͤberwunden worden võ der bruder gebet wegen vñ der weltlichen ſtudenten vñ ander edler leut die 
"mich haben hören predigen das ſpil das do heyſſet ſchach zabel. Das ich dauon gemacht hab dig 
” bug. vñ hab das pracht genug menfchlichs geſchlechts. Bü hab es geheyſſen das buch en 


Jabr 1477. 97 


”fitten vnnd der ampt der edlen. An dem felben buch. hab ich vorgeſetzt wie manig teyl das buch 
” hab. vñ wie manig teyl eyn yegklich capitel hab. darũb das man deſter leichter find dariñ was eyner 
” fucht vnd haben wid.” Nach uetifs Scriptor. ord, Praedic. T. 1. p. 471. hieß der Derfaßer eis 
gentlich Jacobus de Ceflolis oder Ceſſulis Cr tar aus em⸗ gebuͤrtig und zu Ende des 13. oder 
zu Anfang des 14. Sec. als ein vortreflicher Prediger blkannt. Er ſchrieb dieſes Buch lateiniſch, un⸗ 
ter dem Titel: de moribus hominum et de officiis nobilium ſuper ludo Scaccorum, wovon man 
eine Maylander Ausgabe von 1479. in Bol, hat. Es if in verſchiedene Sprachen, und alſo auch in 
das deutſche überfegt worden. . Der deütſche Uebeifeger iſt unbekannt. Keigb de typoge. Lipf. 
p- 198. f. fagt zwar, es fen ſolches ein Moͤnch von Stettin geweſen. Da er ſich aber dabey auf Mar- 
chands hift. de l’impr.. T. Il. p. 137. beruffet; dieſer aber eine gereimte deutſche Ueberſetzung, einem 
Mönd von Stettin, Namens Conrad von Ammenhauſen jufchreibet: fo fiebet man, daß fich Leigh 
geirret babe. Ob bey diefem deutfchen, und bey einem andern plasteutfchen Gedicht, dad zu Luͤbeck, 
nach Suhls Derzeihniß ze. &. 17. gedruckt worden, unſers Dominikaners Arbeit, zum Grunde 
liege, kann ich nicht fagen: Uebrigens fiebet man fchon daraus, daß derfelbe, da er über dad Schach⸗ 
fpiel geprediget, nicht die Abficht Eönne gehabt haben, diefeg Spiel ſelbſt zu beſchreiben; daß er viel⸗ 
mehr moraliſche Lehren babe geben wollen, die ſich auf die Regeln des Schachſpiels gruͤndeten. Ich 
merke noch dieſes an, daß obiger Titel, den ich ans der Borrede genommen, eben nicht der naflendeite 
zum Buch ift, zumal da folches der Verfaßer felbft, das Buch menfchlicher Sitten genennet bat. 
Indeſſen babe ich doch jenen, als den befanntern, beybehalten wollen. Diefe fehr feltene Ausgabe, 
die mit Holsfchnitten gegiert ift, befißet Herr von Oefele in München. ie ift auch auf der afademia 
ſchen Bibliothek zu Leipzig. S. Keighs Typograph. Lipf. p 128. ine wiederholte mird unter dem 
Fahre 1483 vorkommen. 


76) Das Bud) der chriftlichen Lere der hyſtori Joſaphat und Barlaam 
c(477.) In Folio, 

In den Beytraͤgen zur ceritifchen Siftorie St. XXVIII. ©. 657. u. f. wird won diefem Buck 
eine ausführliche Nachricht ertheilet, und gemeldet, daß ſolches 1477 ohne Anzeige des Druders und 
Drudortes herausgekommen fen. Ueber einer jeden Abtheilung ſtehet eine in Holz gefchnittene Kigur, 
welche den inhalt derfelben vorftellen fol. Die Typen find deutlich und groß. Aus dem Titel, den 
der unbekannte Ueberfetzer feinem Werkgen gegeben hat, mürde freglich niemand errathen koͤnnen, was 
es eigentlich ſey. Es ift aber nichts anders, als eine Ueberfegung eines Werfgend, das Johannes 
Damaftenus, unter dem Titel, Liber Barlaam et Jofaphat foll gefchrieben haben. Man findet daflelbe 
lateinifch unter den Werken Damafceni; es find auch einzelne Ausgaben vorhanden, von denen Here 
Bemeiner in feinen Rachrichten &. 69. n. 43. eine der älteften, obne Zeit und Drt anzeigt. Man 
fehe auch Fabrieii Biblioth. gr. T. VIII. p. 817. Diefe deutfche Ucberfeßung it gang unbekannt ges 
blieben. Der Ausdruck: foll febr rein und die Echreibart flüßig feyn. In den oben angeführten Bey 
teägen wird weitläuftig von der Erfindung und den Zufammenhang diefe® Romans gehandelt, in mes 
chem bie Abficht des Berfaßers dahin gehet, jeberman zu bereden, die Gefellfchaft zu verlaßen, Wis 
fteneyen und Höfen zu fuchen, den Leib zu martern, und fich auf diefe Art den Himmel zu verdienen. 
Im XXVII St. eben diefer Beyträge &. 406. wird eine gereimte Ueberfegung diefer Gefchichte Bars 
laams und Joſaphats aus einer alten Handſchrift kuͤrzlich beſchtieben. Eine Ausgabe ohne Anzeige 
des Jahrs ift oben S. 23. angeführt worden, | 

Danzers Annalen. | N — 77.) 


98 Jahr 1477. 


77.) Etatuten der Roſenkranz Bruderfchafft. Am Ende: Das bar J 
Joannes Baͤmler zu Augſpurg gedruckt im yxxvij jar. InQuart. 

Dieſe Ausgabe führt Herr Zapf in der, Augfp. Buchdr. Geſch. Th. I. S. 46. an. Bey der 

vorhergehenden von 1476, iſt von diefer kleinen Sarit m und dem Verfaßer derſelben einige Nachricht 


gegeben worden. 


78.) Das Bud) Belial genannt, Gedruckt in Stradburg von Heinrich 
Knobloczer Ann ſant laurentzien Tag, Noch xpi geburt M. Eee‘. vñ 
in dẽ Lexvii jor. Sin Quart. 
Dieſe Ausgabe beſaß der ſel. Schwarz in Altdorf. S. deſſen Catalog. P. LI. p. 173. n. 258. 
Ich habe es ©. 63. u. f. bereite befchricben. 


79.) Die goldne Bulle Karls des vierten. Durch Nicolaus Jenſon y zu 
Venedig gedrudt 1477. Inkl. Folio. 

Wenn die oben &. 89. angezeigte Benetianifche Ausgabe der goldnen Bulle von 1476 vielleicht 
doch noch bezweifelt werden möchte: To ift an der Griitenz der gegenwärtigen deſto wensger zu zwei⸗ 
feln. Sie ift in der Univerfitätsbibliothek zu Böttingen, aus welcher fie der Herr geb. Juſtitzrath 
Puͤtter vor fich gehabt, da er in feiner Litterat. des teutſchen Staatsrechts Th. 2. &. 402. davon 
eine kurze Nachricht ertbeilet bat. ie ift 27 Blätter ſtark. Am Ende fteht: Bulls aures Caroli 
quarti Romanorum imperstoris impenfa atque induftria Nicolai Jenfon Gallici imprefia Venetiis 
MCCCCLXXVU. 


80.) Artzneybuch Ortolffs von Bayrland. Am Ende des Verzeichnißes 

der Ueberſchrifften: Nach Chriſti vnſers lieben herrẽ gepurt als man 

zalt Tauſent vierhundert vnd ſiben vnd ſibenzig Jar am Montag nach 

Mitter vaſten. In des heilige Roͤmiſchẽ Reichs Stat Nuͤrenberg 

Sit diß Artzueypuch mit ſunderm fleis durch Anthonij koburger Bur⸗ 

ger daſelbs gedruckt wordẽ. In Folio. | 

Den Ynfang macht dag, in der oben &. 35. befchriebenen Ausgabe Fehlende Regifter mitber Ueber 
Schrift: Sie hebt fidy an Das regifter des nachuolgenden artzneipuchs. Dieſes Regiſter iſt ein 
Verzeichniß der Ueberfchriften der 283 Kleinen Abtheilungen, welche dieſes Buch enthalt. Ben jeder 
ſteht die Blatzabl, ob gleich in dem Tert Feine beygedrudt iſt. Mit der Halfte der achten Seite fchliefs 
fet ſich dieſes Verzeichniß, mit der oben angeführten Anzeige des Jahre, des. Druders u. ſ.w. Nach 
einem deeren Blat folget die vorrede difs puchs, darinn fpricht der Verfaßer ganz kurz von dem Nuz⸗ 
zen und Vorzug der Midicin und faat: Darumb will id Ortolff von Bayrlandt Doctor d' ertzney 
ein argtpuch mach? zedeutfch aus alle artztpuͤchern die ich in latein ye vernam. Und des erfte vo den vier 
elemẽtẽ. Dar nach wie man eins yglichẽ mefch“ natur foll erkenne. und wie man den gefuntie lere dz 
er nicht ſiech werde. vnd wie man im helffẽ ſol ob er ficch würde. Nachdem dieß alles vollendet und 
noch von Speiß und Tranf a. a. Unterricht gegeben worden ift, fo folgt wieder ein leeres Blat und dann 
noch eine Beſchreibung von vielerley Kräutern und Pflanzen. Titel, eitenzablen, Euftoden, Anfangsbuchs 


nNaben fehlen. Das ganze beträgt 4 Bl. Regiſter, 79 Bl. und 7 Zeilen Tert. Böse, der diefes 
| “ Ä | Bud 


» 


Saft 1.477- BL 


Buch in den Merkw. 3.1. ©. 163. und. Weller, der. es im Alten 3.1. ©. 389. u. f. beſchrieben, 
ingleichen Jungendres, der daſſelbe in feiner disquifit. in notas charact. S. 36. fgq. ebenfalls Be 
fchreibet ; konnten wenig won diefem Ortolff von Bayrland ſagen. Jungendres b k ihn für einen 
Magdeburger, und glaubt, von Bayrland, oder de Bavaria fey fein Sefchlechtöname. Finauer, 
der ihm, in dem Verſuch einer bayeriſchen gelehrten Geſchichte S. 74. u. f, einen eigenen Artikel 
gewidmet, weiß auch nichts von ihm, als daß er dieſes Armeybuch gefchrieben hat, von weichem er 
keine andere Beſchreibung giebt, als diejenige, die er bey Goͤze und Wellern gefunden bat, bie ce 
aber auch wörtlich abdrucken laßen. In den Annalen der Banerifchen Litteratur B. 2. S. 38, f. wird 
von ihm gefagt, daß er die Prarin in Nuͤrnberg getrieben und viele Belefenheit in arabifchen Büchern 
gebabt baben fol. Sollte der Berfaßer diefer Annalen, diefe Nachricht, wie fehr twahrfcheinlich ift, 
aus Joͤchers gelehrten Lericon genommen haben, fo müfte Würzburg, flatt Nuͤrnberg gelefen wer⸗ 
den. Denn Jöcher feget ausdrücklich Whrzburg. In G. Welfchii exoticis curationibus, wo dies 
ſes Buch auch zu finden iſt, und aus dieſem in Mercklini Lindenio renovato p. 859. wird er Ortol- 
.phus Wirzburgenfis genennet. In Sallers Biblioth. Botan. T. I. p. 237. erhält Ortolff, bey Ans 
fübrung diefed Buchs, den Zunamen Heydenberger. Dermutblich bediente fich Haller einer Nachs 
tieht, die Trew in dem Cataloga libr. bot. vor der erften Eenturie deg Herbarii Blackwall. giebt, wo er 
fagt, daß zu feiner Ausgabe von 1488 von einer alten Hand gefchrieben worden fey: durch D. Or- 
tholphum Heydenberger der Artzney ufs Bayerlandt. Bielleicht ſoll es Megtenberger beißen. 
Weniagſtens nennet ſich der Verfaßer fol. 79. a. ſelbſt ſo, da er ſchreibet: Ich megtenberger wene 
das die wurtz merrettich etſwo haißt und anderſwo kren radir hais. Die hieſige Stadtbibliothek beſitzet 
‚ ein Exemplar; auch die Trewiſche in Altdorf. | 


81.) Die hebt fid) an das puch des edeln Nitters vñ landt farers Marcho 
Polo. In dem er fihreibt Die groflen wunderlichen Ding diefer welt. 
Sunderlichen von den groffen funigen vnd Fenfern die da herfihen in 
denfelbigen fanden, vnd von irem Volk und feiner gewonheit dafelbe. 
Am Ende: Hie endet fich das puch des edeln Ritters vnd landet farers 
Marcho Polo, das do fagt von mangerley wunder der landt vn lewt, 
vnd wie er diefelbigen gefehen vn durch faren hat von dem auffgang 
piß zu dem. Nydergang der funen Seliglich. Diß hat gedruckt Fricz 
Ereußner zu Nuͤrmberg Nach criſti geyurdt Tauſent vierhundert vnn 
im ſieben vnn ſiebenczigten iar. In Folio, 


Dieſe Ausgabe der deutſchen Ueberſetzung einer der aͤlteſten Reifebefchreibimgen,, die vermufblich 
die erfte ift, bat Herr Bemeiner in feinen Nachrichten &. 45. n. 27. kürzlich befchrieben. Sie ift 
57 Blätter ftark, mit fortlaufenden Zeilen gedrudt, obne Titel, Seitenzablen, Cuſtos und Signatur 
ren, mis Heinen Anfangsbuchftaben. Dean ift übrigens in den neuern Zeiten auf dieſe merkwuͤrdige, 
und noch immer brauchbare Reiſebeſchreibung durch den ſel. Leſſing aufmerkſam gemacht worden, 
welcher in feinem 2ten Beytrag zur Befchichte der Litteratur S. 261. u. f. mo er drey lateinifche, 
in der Wolffenbüttelifhen Bibliothek befindliche Handſchriften derfelben befannt machte, zugleich fehr 
brauchbare Nachrichten von diefer Reifebefchreibung felbft mittheilte. Zu bewundern aber ift «8, daß 
ihm dieſe aͤltere deutſche Ueberſetzung ganz unbekannt geblieben iſt, die ihm vo wenn er fie bey der _ 

:R2 Hand - 


100 Jahr 1477. 


Hand aehabt hätte, bey feinen gelebeten, Unterſuchungen, ſehr nuͤtzlich wuͤrde geweſen ſeyn. Mareo 
Polo, oder Marcus Paulus, ein Benetianer, machte feine Reife in der Mitte des dreyzehenden Jahr⸗ 
hunderts. Schon vorher hatte fein Vater, Ylicolaus Polo, in Befellfchaft feines Bruders Maffeus, 
aus dem edlen Geſchlecht der Polo zu Venedig, eine Reiſe nach Eonftantinopel gemacht. Bon da 
fegelten fie. nach Soldabia, und kamen an den Hof eines großen Tartariſchen Koͤnigs mit Namen 
Barka; nach einem jährigen Aufenthalt daſelbſt kamen fie nach Bokara, einer anſehnlichen Stadt in 
Perſien, wo der Koͤnig Barack feinen Sitz hatte. Hier blieben fie drey Jahre, und reiſeten ſodann an 
den Hof des tartarifchen Kayſers, oder Grosſchans Kublai. Dieſer ſchickte fie mit Aufträgen an ben 
Pabſt, bey welcher Gelegenheit fie nach Venedig zuruͤckkehrten. Die Gemablin des YTicolaus Polo 
die er ſchwanger zuruͤckgelaßen hatte, war indeffen geftorben, hatte ihm aber einen Sohn, unſern Marcho 
Dolo binterlaßen. Da die beyden Brüder wieder gu dem tartarifchen Kayſer zuruͤckkehrten, nahmen 
fie auch den jungen Marcus mit fich, der fih bey dem. Kayfer fehr beliebt machte, und in den wichtig⸗ 
fien Etaatsangelegenheiten gebraucht wurde. Die PBenetlaner erhielten endlich ihren Abſchied von dem 
Chan, und kamen 1295 nach Venedig zurück. Was nun Marcho Polo auf diefen Reifen merkwuͤr⸗ 
diges fab, iſt in dieſer Neifebefchreibung enthalten. Ob derfelbe übrigens feinen Auffag italiaͤniſch, 
oder Tateinifch gemacht habe, ift nicht entfehieden, doch haͤlt es Zefling, nach der Auflage des An: 
mufio, welcher 1553 dem zweyten Bande feinee Sammlung delle Navigationi et Viaggi eine, von 
ihm felbft gemachte italianifche Ueberfegung deffelben einverleibte, für wahrſcheinlich, daß ein Genueſer 
(Macho Polo war eine geraume Zeit gefangen zu Genua) fie aus dem Munde deflelben zuerſt latei⸗ 
nifch aufgefeßt habe. Auch iſt der Tert, den die Gelehrten am gemöhnlichften gebraucht haben, der 
aber für weiter nichts, als für eine Ueberfeßung ausgegeben wird, der lateinifche. Diefer befindet 
„fi in dem Serwagifchen Novo orbe und in Reineri Reineccii Chronic. bierofolymitan. Andr. 
Müller gab 1671 diefe Reifebefchreibung unter den Titel Marci Pauli Veneti de regionibus orienta- 
libus Libb. IV. heraus, moben er eben diefen Text zu Grunde legte, folchen aber mit einer andern las 
teinifchen Ueberfegung, die ein Franciſcus Pipinus, ein Zeitvertwandter des Marcho Polo verfer, 
tiget, und von melcher er in der königlichen Bibliothek zu Berlin eine Handfchrift fand, verglih. Bon 
andern Ueberfegungen giebt Muͤller in der Vorrede feiner Ausgabe, ingleichen Leſſing die beften 
Nachrichten. Unfere deutfche Ueberfegung aber blieb ihnen insgeſauut unbekannt, ungeachtet fie alle 
Aufmerffamkeit verdient. Denn fie ift, wie ich aus Bergleichung mit der Müllerifchen Ausgabe, 
und aus Zufammenbaltung deflen, was ‚Kefling von den verfchiedenen, theils guten, theils fehler⸗ 
baften Abfchriften gefagt bat, zuverlaffig nach einer der beften Ubfchriften gemacht morben. An mans 
hen Dıten ift fie kürzer, als die lateiniſche beym Miller, an manchen aber weitläuftiger, und bat 
meiſtens die beften Lefearten. ie verdiente alfo, im Fall einft diefe Meifebefchreibung einen neuen 
Heraufgeber finden follte, zu Rath gezogen zu werden. Daß indeflen der gute Marche Polo manche 
Kabeln auf die Nachwelt .zu bringen gefucht habe, ift, wenn man die Zeiten betrachtet, in denen er 
lebte, leicht zu erachten. 


82.) Von bem gelobten land vnd weg gegen iheruſalem von irẽ weſen vnd 
wund'n die in dem groſſen moͤr geſehen werdent. Am Ende: Hie 
endet ſich das buch. von dem gelobten land. vñ heyligen ſtettẽ. Von 


den vil in der Bibel vñ ewangelio hin vnd dar geleſen wirt. 1477. 
Sn Quark, 


Safe 1477. 101 


Es iſt dieſe Reiſebeſchreibung bald nach Erfindung der Buchdruckerkunſt, ſowohl lateiniſch, als 
deutſch erſchienen. In welcher von beyden Sprachen ſie urſpruͤnglich geſchrieben, oder ob ſie von, dem 
Verfaßer in beyden Sprachen zugleich verfaßet worden ſey, iſt unbekannt, und wird auch ſo leicht 
nicht mit Gewisheit entſchieden werden koͤnnen. Unter den Schriften ohne Anzeige des Jahrs iſt ſchon 
eine deutſche Ausgabe angefuͤhrt worden, die vermuthlich aͤlter ſeyn wird, als die gegenwaͤrtige; viel⸗ 
leicht eben ſo alt, als die lateiniſche, von welcher ich nachher reden werde. Diejenige von welcher hier 
die Rede iſt, habe ich aus der reichen Feuerliniſchen Sammlung vor mir. Sie faͤngt, ohne einen 
ordentlichen Titel gu haben, auf der erften Seite des erſten Blats mit einem Regiſter der Capitel an, 
das folgende Ueberfchrift hat: Eyn Regifter über das buch 09 dẽ weg zu dE heiligen grab 0b’ 
gelobte land vnd wund'n hie mit begriffen. Dieſes Negifter füllet drey Blätter. Mit dem gten 
Blat fangt die Zueisnungsfchrift an den Bifchof zu Paderborn, Balduin von Steinfurt an. 
Voran ſtehet eine Ueberfchrift: von dem gelobten land u. f. w. mie ich fie oben, flatt des Titels, 
babe abdrucken laflen. Der Berfaßer, der fich hier petrus pfarrer zu fuchen nennet, meldet in ders 
felben, daß er feine Reife 1336 angetretten babe, und erft 1350 zuruͤckgekommen ſey. Diefe Zueigs 
nungsfchrift beträgt 2 Bl. Nachdem der Verfaßer bierauf angezeiget, daß eine folche Reiſe, nicht 
ohne päbftliche Erlaubniß dürfte angetretten twerden, indem man obne diefelbe, fobald man in des Eols 
Dans Land kommt, im Bann fey, fängt er mit der Befchreibung der Stadt Eonftantinopel an. Die 
ganze Reiſe iſt in 128 Eapitel, oder Abſchnitte abgetheilt. Oben auf der erften Seite des legten Blats 
ſtehet ganz allein obige Echlußangeige. Das ganze iſt 114 Bl. ſtark. Blatzablen, Cuſtos, Signatu⸗ 
sen fehlen Ducchgebende. Guͤnther Zeiner zu Augfpurg ift der Druder, wie aus den Typen augen» 
ſcheinlich abzunehmen if. Die lateinifche Ausgabe, die ich felbft befige, iſt ungleich Alter. Sie muß 
noch vor 1470 gedrudt worden feyn. &ie if in Kolio und 17 Bögen ſtark. Sie ſtimmt in allen Stüs 
den auf dag genauefte mit der deutfchen Ausgabe überein; nur darinn unterfcheidet fie fich von derfels 
ben, daß fich der Berfaßer in der Zueignunasfchrift, nicht Petrum, ſondern Kudolphum parochia⸗ 
lis ecclefie in Suchen vectorem nennet. Nierup in feinem Spicileg. bibliogr. p. 118. läßt ſich das 
durch verleiten, die Jateinifche, für.eine, von der deutſchen verfchiedene Reifebefchreibung zu halten. 
Allein ich kann, aus Vergleichung beyder, gerade das Gegentbeil verfichern. Auch beym Fabritz beißt 
der Berfaßer Ludolph. Indeſſen kann doch im Deutfchen kein Drudfebler feyn. Diefe Differenz 
Kann ich nicht erflaren. Webrigeng läßt fich der Werth diefer Neifebefchreibung aus dem Geiſt der das 
maligen Zeiten leicht beflimnien. 


83.) Wolframs von Efchenbach Heldengedicht vom Parzival. Am 
Ende: VI. CCCC. LXXVII. In Folio 

Da diefes eben fo feltene, als merkwürdige Buch, eigentlich gar feinen Titel hat, fo muſte ich, 

um daſſelbe Eenntlich zu machen, blos denjenigen berfeßen, den es insgemein in ben Buͤcherverzeich⸗ 
nißen, z. B beym Vogt im Catalog. libr. rar. S. 266. auch im zweyten Theil des Schwarziſchen 
Catalogi p. 173. fuͤhret. Fuͤr den deutſchen Sprachforſcher muß dieſes Gedicht gewis ſehr ſchaͤtzbar 
ſeyn, ungeachtet vielleicht doch, bey allem Fleiß, den man anwenden wuͤrde, daſſelbe aufzuklaͤren, man⸗ 
ches unerklaͤrbar bleiben möchte. Herr Prof. Muͤller in Berlin bat daſſelbe im ıten Theil der Samm⸗ 
Jung aller Dichter, aus einer Handfchrift abdrucken laßen. Voran ftebt der Inhalt dieſes Gedichted, _ 
soorauf ich meine Lefer vermweifen muß, fo wie auch auf Die, in den Böttingifchen Anzeigen vom - 
Sahr 1785. Et. 172. befindliche gründliche Necenfion der gedachten Sammlung, aus welcher man fich 
| N3 eis 


102 abe 1477. 


eine richtige Idee von diefem Gedichte machen kann, welches der Necenfent mit Necht für einen vor⸗ 
treflichen Codex der damaligen Rittermoral halt. Alles, fagt er, atbmet Lehre des Rüterfinnd; es 
it Mythologie derfelben Zeiten zu Milderung der Wildbeit, Erhöhung und Lauterung der Heldentu⸗ 
gend, von einem felbft hochgefinnten Ritter mit eindringendem Patriotifmus angewandt. Das Buch 
bat, mie gedacht, gar feinen Titel, fondern die Reime fangen, obne alle vorbergebende Bemerkung, 
was man zu erwarten hat, auf der erften Eolumne, der erften Seite, des erften Blats folgender Ges 


alt an: 
ſtau an St zweiffel hertzen nachgebur 


Das mufs der felen werden fur 
Gefchmehet vnd gezieret 
Ift wo fy parieret. i 


Der Anfang des Gedichtes wird mit der Ersablung gemacht, daß Bamurer, Königs Baudin 
von Antſchowe jüngerer Sohn, fein Baterland, nachdem fein älterer Bruder allein die Regierung 
angetretten, zu verlaßen, und auf Abentheuer augzugeben, fich entfchloßen babe. Der altere Bruder 
wollte zwar baben er follte ein ingefinde ſeyn; auch die Mutter bath ihn, zurück zu bleiben, er fübrte 
aber doch feinen Borfag aus. Nach diefer Vorrede, die fih auf der zweyten Columne der erften Seite 
des dritten -Blatd ganz oben endiget, fange dag eigentliche Gedicht felbit an. Daffelbe ift in verfchies 
dene Abfchnitte getheilt, und über einem jeden derfelben ſteht der Inhalt kürzlich angezeigt. Gleich 
über dem erften Abſchnitt ſteht: Hie fur gamuret aufs feinem lande vnd kam gen baldag. Bamuret 
kam in einem Treffen um, nachdem er vorher mit der Königin Sertzeloyde einen Sohn, den Pargis 
fal gegeuget hatte. Der Abfchnitt, in welchem Dargifals Geſchichte anfängt, bat folgende Ueberfchrift: 
Hye ward partzifal gamurettes fun geboren difer auentur herre. Der nächfte Abfchnitt erzäblt, wie 
Darsifal zu König Artus kam, der ibn zum Ritter fchlug. Dann folgen feine Abentheuer nach der 
Reihe. Den Belchluß machen die Abentheuer Ritter Bawans. Vorzuͤglich merkwürdig ift in diefem 
Gedicht der myfteriöfe Gral, den Flegetonis in den Geftirnen fab, melcher durch derfelben Zufams 
menftimmung dem Feufcheften und edeliten Ritter vertraut mird, alleg giebt, nabrt, belebt, weiſſaget 
und unfterblich macht. Um feine Erlangung drebt fich diefes ganze Gedicht. Auf der zweyten Eos 
lumne der zweyten Seite des letzten Blats giebt fich der Verfaßer dieſes Gedichts zu erkennen, da es 
heißt: 


Vnd difer auenteure endes zil 
Nicht me do von fprechen wil 
Ich wolffram von efchenbach u. f. w. 


Zuleßt ftebet obige Jahrzahl. Schon Gottſched bat in feinem Programm de rarioribus nonnullis , 
bibliothecae Paullinae codicibus, mo er &. 14. eine kurze Nachricht von diefer Eeltenbeit giebt, bes 
merket, daB Wolfram nur der Ucherfeßer eines, von einem Chriſtian de Troys oder Troyes in pros 
venzalifchen Dialect (Prouincia, Provence) gefchriebenen Gedichtes fey. Das ganze Buch ift durchs 
gehende in zwo Columnen gedrudt. Die Reime find ordentlich Zeilweife abgetbeilt. Nirgends find 
Unterfheidungszeichen, Puncte oder Commata, oder fonft etwas dergleichen angebracht. Blatzahlen, 
Euftos, Eignaturen fehlen ducchgebende. Das fonderbarefte ift, daß dag ganze Buch mit fogenanns 
ten litteris romanis, gedruckt ift, dergleichen Bünther Zeiner zuerft in Deutfchland gebraucht bat. 
Die Tnpen kommen auch genau mit denen überein, die derfelbe zu des Iſidori Ethimolog. libr. vi- 
ginti &c. 1472, ingleichen zu der Inteinifchen, bisher aber noch nicht befchricbenen Bibel, die ihm 
| hoͤchſt 


— 


Sahr 1 477. - 197 
pochſt wahrſcheinlich zugeſchrieben werden darf, gebraucht hat. Das ganze betraͤgt auf ungenötnig 
ſtarken Papier 159 Blätter. 

- Den Berfaßer Wolfram von Eſchenbach, oder Eſchilbach, wie ihn Boldaft und andere, 
wohl ohne genugfamen Grund nennen, indem derfelbe in diefem Gedicht ausdrüdlich Eſchenbach ges 
nennet wird, betreffend, iſt leicht gu erachten, daß nichts getwiffes von demfelben gefagt werden koͤnne. 
Einige halten ihn für einen tburganifchen, andere für einen feänkifchen, oder thuͤringiſchen Edelmann. 
©. Goͤtting. Anzeigen vom Jahr 1785. Et. 172. Auch Wiedeburgs Nachricht von einigen alten 


poetifchen DRanuferipten S. 64. u. f. 


84.) Wolframs von Eſchenbach Heldengedicht: von Tpturell. Am 
Ende: M.CCCC.LXXVI Sn Folio. 

Yuch dieſes Gedicht hat Feinen eigentlichen Titel, und ich zeige ſolchet blos nach demjenigen an, 
den daſſelbe in den Buͤcherverzeichnißen gewoͤhnlichermaßen fuͤhret. Iſt das vorhergehende ſchwer zu 
verſtehen, fo iſt das gegenwaͤrtige beynahe völlig unverſtaͤndlich. Ich muß es daher blos bey einer 
kurzen Beſchreibung der aͤußerlichen Einrichtung bewenden laßen. Die Typen ſind die nemlichen, wie 
bey dem vorhergehenden, auch iſt es durchgehends ebenfalls in zwo Columnen gedruckt. Doch ſind 
die Reime nicht Zeilenweis abgeſetzt, ſondern lauffen, Abſaͤtzweiſe, in einem fort. Statt der Zeilen⸗ 
weiſen Abtheilung iſt da, wo der Reim ſich ſchließet, ein Punctum angebracht. Voran ſtehet auf vier 
Blaͤttern eine Art einer Vorrede, die hauptſaͤchlich von Gottes Majeſtaͤt, Herrlichkeit und Groͤße han⸗ 
delt. Dann folgt das Heldengedicht ſelbſt in 41 Abſchnitten, oder Capiteln. Das legte Blat enthält 
den Anhalt derfelben, mit ber Anzeige: Diſs feind die capitel difs buchs. Das erſte wie tyturel 
d’rechte herre des grales gebor@ ward. Das XLI. wie das ſchloſs czu montfaluatfch mit de koſt- 
. lich cappell in einer nacht gen indien czum grall kam. Zu Ende des vorbergehenden Blats ſteht 
obige Jahrzahl. Blaͤtterzahlen, Euftos, Si znaturen fehlen durchgehende. Das ganze ift 306 BI. 
Start. Das Papier ift ebenfalls ſehr ſtark. Offenbar find beyde Werke aus einer Dfficin gefommen. 
Die ebemalige Solgerifche Bibliothet hat gleichfalls ein Exemplar, und beyde Gedichte ſu ind in einem 


Band beyſammen. 


85.) Incipit vocabularius qui intitulatur Teuthoniſta, vulgariter dicendo 
Duytſchlender ea ratione, quod termini in capite rigarum a theu⸗ 
thonico funt incepti. Am Ende des zweyten Theils: Erplicit pres 
fens vocabulorum materia a perdocto eloquentiflimoque viro. Domino 
Gherardo de Schueren Cancellario illuſtriſſimi Ducis Efivenfis er 
Diverforum terminittarum voluminibus conterta — Bolonie per me 
Arnoldum ther hornem diligentiffime imprefla finita fub annis dos - 
mini. M. CCCC. !rrvij die ultimo menfis mail. De. quo eriſto — per 

ſeculorum fecula Amen. In Folio. 

Es iſt dieſes ein niederſaͤchſiſch lateiniſches Woͤrterbuch. Daſſelbe beſtehet eigentlich aus zween 
Theilen, von denen der erſte (completa 1473. menſ. Mart.) ein deutfch lateiniſches, und der zweyte 
ein lateiniſch deutſches Woͤrterbuch enthaͤlt. Unter obiger Unterſchrift ſtehet das Buchdruckerzeichen. 
Nach dieſem zweyten Theil wird von terminis graecis gehandelt, und den Beſchluß macht ein libel- 

ins 


— 


N._ 


104 Saft 1477. 


tus de partibus Indeclinabilfbus, oder von den Iateinifchen Partikeln. S. Catalog. Bibl, Schwarz P. I 
p. 173. n. 256. Kitterar. Wochenbl. 3.1 ©. 132. 


86.) Vocabularius fatino teutonteus 1477. 
Diefe Ausgabe wird in Seumanns Opuſc. p. 452. und aus denſelben in Meermanns Originib, 
P. 1. p. 92 angezeigt. ie iſt von eben dem YIicolaus Bechtermuͤnze zu Eltvil beforge worden, 
Soelcher dieſes Buch, nach meiner Anzeige S. 57. ſchon 1469 gedrudt hat. 


Sabre MCCCCLXXVID. 


97.) Evangelien und Epiſteln Durch Das ganze Jahr. Am Ende: Ges 
druckt — zu Augfpurg von Anthon Soruen am Samptag vor 
Thome des zwölffpoten Anno sc !rrvilj. Sin Yolio, 

Unter dem Jahre 1481 wird von diefem Buche einige Nachricht gegeben werden. Diele bisher 


unbelannt gebliebene Ausgabe befigt Herr Heidegger, des täglichen Rathe und Zunftnieiſter in Zuͤrch. 
Sie hat Holzſchnitte. 


88.) Hie nach volget das Regiſter uͤber das buch genant Suma Jo⸗ 
hanis Nach ordnung des. A be ec. Am Ende: Hie enndet ſich 
Süma Zohänis, die gezogen ift auß dem heyligen Decret buch u. ſ. w. 
vnnd die hat getruckt Johannes Baͤmler Am ſamßtag vor Fohanis 
baptiſte. In der Eeyferfichen fat auafpurg. Anno sc. M. CCCC. vnd 
in dem !rrviij. jare. Eplicit Sũma Sohänis Tranßlata de latino in 
wulgare, u. ſ. w. In Folio. 

Dieſe Ansgabe kommt in der Hauptfache mit ber oben S. 62. angezeigten von 1472 vollkommen 
überein. Das Regiſter betragt 14 Blätter ; der Holzfchnitt aber fehlt. Die Anfangsbuchftaben find 
alle gedrudt. Das ganze Werk iſt ohne das Regiſter 277 Blätter tar. Im Tert, oder vielmehr im 
der Ucberfegung find hin und wieder einige Heine Veränderungen gemacht worden. Ein Exemplar bes 
fit die Dilberrifche Bibliothek allbier, 


89.) Das buch belial genant. Gedrudt in Straßburg von Heinrich 
gupbiwcher am ſant Egiditag in dem M. CCCC. trroiij. jar. In 
olio 


Herr von Seinecken fuͤhret dieſe Ausgabe in der Neuen Biblioth. der ſchoͤnen Wiſſenſchaften 
B. XX. St. 2. S. 257. an. Sie iſt mit Holzſchnitten verſehen. 


90.) Der teutſch Belial. Gedruckt zu Augſpurg durch Hanns Schoͤn⸗ 
ſperger im Jar MELEE trrviij,. In Folio. 


Auch dieſe Ausgabe fuͤhret Herr von Seinecken L c. an. Sie hat ebenfalls Holzfchnitte. 


91.) 


Jabr 1478. u 105 
91.) Hyenach volget ein buch dadurch der weltlich menfch mag geyſtlich 
werden u. ſ w. Am Ende: Das loblich vnd nucjzlich buͤchlein bat 


getruckt vnd vofenndet Johannes Baͤmler zu Augfpurg an der mits . 
wochen nad) fant Nicolaus tag Anno in dem !rrvilj jar. In Quart. 


Unter dem vorbergebenden Jahre ift bereits eine Ausgabe von diefem Werkgen angezeigt tworben. 
Die gegenwärtige ift in der Bibliothek des Stifts Weingarten. &. Herrn Zapfs Augfp. Buchdr. 
Sch. Th. J. S. 48. 


92.) Der Sele Troſt mit manigen huͤbſchen Erempeln. Am Ende: Hie 
endet fi) der Seelen Trojt mit manigen hübfchen Erempeln durd) 
die zehen gebot vnd mit ander guten lere gedruckt und volenndet in 
der Fayferlichen Statt Auafpurg von Anthoni Sorgen An freytag 
nad) ©..Elifabet. Anno !rrviüi. jar. In Folio. 

Dieſes Werkgen bat Eeinen eigentlichen Titel. Woran ſteht eine Vorrede, die fich alfo anfängt: 
Der allmechtig ewig. Bott als er herr Moyſi gab.die x gebor mic fein göttlichen vinger ge: 
fchriben auf zwo fleinern tafeln 2. Nach der Vorrede folgt ein Regifter, mit der Ueberfchrift: 
Sie vaher an das Regiſter Aber das buͤchlen der Sele Troſt mit einuͤgen huͤbſche Exemple 
durch die x gebot Und ander gute lere vnd vnderweyſunge vnd viel geiftlidher lere darinn 
begriffen u. ſ. w. Den Befchluß macht obige anelae S. Heren Zapfs Augſp. Buchdr. Geſchichte 
Th. J. S. 47. 48. 


93:) Hyenach volget das puch. der natur u. f w. Am Ende: Das hat 
getruckt vñ volpracht Hans Baͤmler zu Augfpurg sc. Anno sc in den 
trrviij jar. In Folio. ' 


Ausführlich ift von dieſem Buche unter dem Jahre 1475. &. 83. gehandelt worden. Diefe Aus 
gabe befaß der fel. Trew. ©. die e Borrede der erften Eenturie des von ihm beforgten Herbarü 
Blackwall. 


94) Der traetat Arnoldi de Noua villa, Ain fuͤrpuͤntlicher ar des kuͤnig 
vo franckreich von bewarũg vA beraitũg der wein An den v'melten 
füng gägen volget hernach. (1478) In Folio. 

Diefes Werkgen ift nicht ftarker als 15 Blätter. Daſſelbe hat keinen eigentlichen Titel, Der obis 
ge ſteht oben auf der erften Seite des zweyten Blats. Seitenzahlen, Signaturen ıc. fehlen. Den 
Anfang macht eine Zueignungsfchrift des Ueberfegers an den Rath der Stadt Nürnberg, In derfelben 
nennt fich det Ueberfeger Wilhelm von Sirhfofen genannt Renwart. Daß derfelbe in Nürnbers 
gifchen, vermutblich Kriegedienften geftanden fey, ſcheinet er felbft zu erkennen ju geben, da er bie 
Veranlaßung zur Verfertigung der Ueberfegung folgendergeftalt anzeiget; Als Ich yetzo In ewr fürs 
fichtifait dienft herfomen und etliche zeit vnauſgeritten ftill gelegen bin, hab ich dañocht — die zeit nit 
gar in traͤckait verzern wollen u. ſ. w. Seines Vaters gedenket er ebenfalls, da es von bemfelben beißt: 
Inmaß dañ mein Vater Jorig von hirũkofen fälig, Nach dem als er feinen gu namen Rennwart 

Danzers Annalen. | O genañt 


106 Jahr 1478- 


genañt bie jn difer Tobfichen Statt Nürnberg durch gewynnung der Veſtin enpfangen fich über et wie 
vil zeyts zu der erbern reichfitat Vlme mit dienſt getan. demfelben ob dreyſſig Jaren gegen Inen ouch 
andern leuten glimpflich und erlich gedienet, bey Inen fein plut vergoßen Vnd alda fein Leben geens 
det u. ſ. w. Ob weiter etwas von diefen beyden Zirnfofen, Vater und Sohn, bekannt fey, Tann Ich 
nicht fagen. Die Zueignungsfchrift ift Datirt. Beben auf Sreitag nach Sant Michels tag Anno 
DEI Mo cccCoxxviij. Da der Drud vermuthlich auch um diefe Zeit vollendet worden ift, fo 
babe ich diefe Schrift unter das Fahr 1478 feßen wollen. Nach der Zueignungsfhrift, die ein ganzes 
Blat’anfüllet, folget nun die Ucberfegung des bekannten Tractats Dillanovani de vinis &c. Die 
Evbneriſche Bibliothek befißt cin Eremplar, ingleichen die Schwarzifche in Altdorf. 


95.) Nicolaus von Wyle Translation oder tütfchungen etlicher bücher 
Enee foluii: Pogii florentini: Felicis Hemerlin: doctoris. Mit 
fanpt andern Schrifften.. Am Ende: Geben zu Stutgartd vf dem 
achtzechenden tage des hornũgs Anno dAi Millefimo quadringetefiino 
octauo Indicoe vndecima. Sn Folio. 

Eigentlich hat diefe Ausgabe keinen ordentlichen Titel. Obiger iſt von einer fpdtern, 1510 zu 
Etraßburg gedruckten genommen, um das Buch Eenntlich zu machen. Unter dem erftgedachten Jahre 
werde ich auch von dem Inhalte deffelben und von dem Verfaßer nähere Nachricht geben. Hier will 
ich nur etwas, fo die Zeit und den Drt des Druckes diefer Aufgabe betrift, bemerken. YiTarchand 
in feiner Hiftoire de l’Origine et des premiers progres de l’imprimerie p. 70. führt diefelbe, als das 
erfte zu Stuttgart gedructe Buch an, und feßt den Druck in dag Jahr 1478. Wider das legtere 
möchte vielleicht am menigften einzuwenden feyn ; defto mehr gegen das erfte. Man findet nirgends 
eine Spur von einer Druckerey, die um diefe Zeit in Ktuttgart eriftirt bat. &eibft Herr Reuß in 
in feiner Befchreibung merkw. Bücher S. 134. halt die, 1437 zu Tübingen, von Johann Ott⸗ 
mar von Reutlingen errichtete Buchdruckerey, für die erfte im Wirtembergifchen. Doch ift nach der 
Zeit eine Eleine deutfche, in Stuttgart gedruckte Schrift entdeckt worden, die ich unter dem Jahre 1486 
anzeigen werde. Die Unterfchrift der Zueignungsſchrift: Stuttgarten vf den fünfften tag der 
Aberellen, ann fo wenig, als dag, was zulegt ſtehet, für Stuttgart entfcheiden, da c8 nur gar zu 
richtig ift, Daß die menigften Bücher auch da gedruckt worden find, wo die Berfaßer lebten und fchric: 
ben. Marchand hat fich demnach, tie öfters, alfo auch dießmal geirret. Vielleicht Eönnte ein Ken⸗ 
ner, wenn er diefe Ausgabe vor Augen hatte, den Drucdort leicht entdecken. Bon diefer Ausgabe 
befigt Herr von Oefele ein Eremplar. 

‚ 96.) Die Hiſtorie von: dem großen Alerander, wie die Eufebius bes 
‚fhrieben hat. Am Ende: Hie ennder fich die Hiſtori Eufebii von 
‚dem großen Künig Alerander. Als die der hochgelehrt doctor Jo⸗ 
dann Hartlieb zu münchen durd) fieb des dDurchleuchtigen fürften «ec 
Hertzog Albrechts feliger gedächtniß in teutfch transferiret vnd befchrier 
ben hat gedruckt vnd volenndet durch Anthoni Sorgen in der. fenfers 
lichen ſtat Augſpurg Am montag vor Brbani Anno sc. Im Irrviit. 
Sn Folio. 

Diefe 


Jahr 1478. | Ä 107 


Dieſe Ausgabe wird von Herrn Zapf in der Augſp. Buchd. Gefchichte Th. J. S. 46. angeführt. 
Er befigt felbft ein Exemplar davon. Er hat aber auch- eines in der Bibliothek zu &. Uleich in Aug 
fpurg angetroffen, mit der Differenz: am montag vor Viti. Beyde Eremplare ſtimmen übrigens, 
auch in der Schlußangeige, vollkommen mit einander überein. Diefe Ausgabe wird auch in dem Neue⸗ 
ften aus der anmuthigen Gelehrſ. 1753. &. 517. angeführt.- Da ich fie nicht felbft gefeben habe, kann 
ich auch nicht von der aufferlichen Einrichtung derfelben ſagen; doch will ich von dem Buche felbft einis 
ge Nachricht geben. Der eigentliche Berfaßer diefer abgeſchmackten und einfältigen Kabel, die des 
Namens einer Sefchichte ſchlechterdings unmürdig ift,. ift unbefannt. Denn Fabricius in der Biblioth. 
gr. L.W. c. VIII p. 212. meldet, daß diejenige Gefchichte Aleranders des Großen, welche noch in 
einigen Bibliotheken in Hanpdfchriften vorhanden ift, von dem Simeon Sethus aus dem perfifchen 
uͤberſetzt xud dem Calliſthenes, oder Antifthenes, als Verfaßer, aber fälfchlich zugefchrieben wor⸗ 
den fey. Aus dem griechifchen ift fie von einem Julius Valerius, den andere Aeſopus nennen, 
überfegt worden. Von diefer Ueberfegung führt Element in feiner Bibliotheque T. L p. 179. einige 
Ausgaben an. Auch Böze in den Merkwürdigkeiten ıc. B. 1. S. 259. zeiget eine, ohne Zeit und Ort 
an, wobey er meldet, daß has Latein noch fhlechter fey , als in den Epiftolis obfcuror, viror. Aus 
diefer lateinifchen Ueberfegung bat nun Doctor Zartlieb, deffen fchon im vorhergehenden Erwaͤhnung 
geſchehen ift, feine deutfche Dolmetfchung gemacht. Was er aber für Gründe könne gehabt haben, 
diefe Gabel dem Euſebius zugufchreiben, ift mir gang unbegreiflih. Wie aus der Vorrede erhellet, 
bat Hartlieb feine Ueberfegung auf Befehl Alberts, Herzogs in Bayern, ımd feiner Gemahlin 
Anna, einer gebobrnen Prinzeßin von Braunſchweig verfertiget. Vermuthlich wird dicfe Ausgabe 
eben fo, wie die nachfolgenden Holzfchnitte haben. Herr Nect. Walch zu Echleußingen hat in feiner 
dritten Einladungsfchrift von einigen alten deutfchen Büchern sc. Schleußingen 1773. &. 1. u. f. einis 
ge von den abgefehmackten Kabeln dieſes Buche bekannt gemacht. In der Bibliothek des fel. Tho⸗ 
maſius war eine Hiftoria Alexandri magni regis macedonie de preliis imprefia Argentine Anno, 
Domini MCCCCLXXXVN. finita in die ſancti Calixti pape et martiris, Fol. Bielleicht ift dieſes dag 
Driginal, aug welcher bie deuiſche Ueberſetzung gemacht worden iſt. | 


97.) Hienach volget ein gar fehöne Chronik und Hiftorie auß den ge 
fhichten der Römern In wellicher hyſtorie und Chronik man fin 
det gar uil fehöner vnnd nüczlicher erempel die gar luſtig vnd kurzwei⸗ 
lig zehören find. Am Ende: Alfo hat die hiſtori von den ſyben weis 
fen meiſtern ein end vnd die hat getruct Anthonius Sorg in der 
Fenferlichen flat Augfpurg. An donerftag nad) Johannis des täuffers 
tag Anno ze !rrviii. jar. In Folio. 

Eine wiederholte Ausgabe eines ehemals beliebten und unter dem Titel: der Rayſer Pontianus 
beliebt geroefenen Volksbuches. Unter den Echriften ohne Jahr ift oben &. 54. eine, vermutblich ältere. 
angezeigt worden. Herr Hofr. Zapf befigt diefe Ausgabe, die vermuthlich Holszfchnitte haben wird, 
wie die folgende von 1480. S. deffen Augfp. Buchdr. Geſchichte Th. I, S. 47. Eie ift auch in der 
Bibliothek zu S. Ulrich in Augſpurg. 


92 98.) 


108 Jahr 147 8. 


98.) Petrarcha von der Grigel 1478. In gr. Folio, 
So wird diefe Ausgabe im Schwarziſchen Catalogo P. 11. p. 175. n. 252. angezeigt. „Beltere 
Ausgaben fiehe unter den Büchern ohne Jahr, und unter dem Jahr 1472. 


90.) DAs büchlin behende, du billich lernen folt | Vnd es acht® für 
edel geftain, filber, vnd golt | Aalendarius gehaiffen zu latein | 
Leret dich der finn® höch vnd mödes fchein | Czwelif $ei- 
chen, vnd beider liechte finfternus | C3aigt dir uff vil iare mit 
kurtzer gedechtnus | Guldin 3al, mittelzeit tzwifchen fafnacht, 
beide eiclon | Sontagbuchftab, 'oftern, vnd pfingften fchon | 
Darzu erkennen bruch vnd newen man | Artznei pflegen vnd 
gute zeit zu aderlan | Verklindet auch tages vnd nachtes leng 
durchs iar | Darzu der fvnnen auff vnd nidergang offenbar | 
Quaäranten vnd ftunde machen höffelich | Allenthalb zebrau- 
chen gewiſſ vnd maifterlich | Das hat gemacht maifter bans von 
königfperg genant | In teutfehen vnd welfchen landen wol er- 
kant | Czu venedig gedrückt mit hübfcher vernuft vnd fün- 

den | Als die nach gemelten maifter wol künden | 1478 

| Bernhart maler 
Erhart ratdolt 
In. Folio. 

Es ift diefes ein genauer Nachdruck des, unter dem Jahre 1473 ausführlich befchriebenen deuts 
fyen Ralenders deg berübmten Regiomontanus. Ich babe beyde Ausgaben niit einander verglichen, 
und nicht den mindeften Unterfchied angetroffen. Beyde geben von 1475 big 1513. Ueberdieſes ift die 
gegenwärtige Ausgabe, nach eben dem Exemplar, das ich felbft beige, von dem fel. Prof. Loehe, 
in deffen belichten Wochenfchrift, die allhier unter dem Titel: Die Ehre Gottes aus der Berrach: 
tung des Sinmels und der Erde herauskam, B. 5. S. 11. n. f. binlänglich befchrieben worden. 
Es bleibt mir alfo nichts übrig, als das Aufferliche derfelben Kürzlich zu bemerfen. Daß cin, in 
diefem Jahre, zu Venedig gedruckter deutſcher Kalender cine große Eeltenbeit fen, darf ich wohl 
nicht fagen. Daß beyde Drucker von Augſpurg gewefen, wird ſchon auf dem Titel angezeigt. Unter 
diefen bat ſich Ethard Ratdolt ganz vorzüglich ausgezeichnet. Alles was er in Venedig, und von 
1497 an, in Augfpurg, ald wohin er 1486 wieder zurück kehrte, druckte, ift fchon, fein und niedlich. 
Ausfuͤhrlich handelt von demſelben Herr Veith in ſeiner Diatribe vor Herrn Zapfs Annalen 
S. XXXV. ſqq. den aber doch dieſer deutſche Kalender unbekannt geblieben if. In eben gedachten 
Herrn geb. Kath Zapfs Buchdruckergeſch. Augſp. Th. l. S. 154. wird die gegenwärtige Ausgabe, 
unter den Büchern die aus Ratdolts Preße gekommen find, angezeigt. Der obige gereimte Titel fer 
bet auf der erſten Eeite des erften Blats, in einer fehr zierlichen Cinfaßung. Gleich auf der Rück; 
feite flebet Die zum Monat Jenner gehörige Eydlifche Tabelle. Dann folgt alles in eben der Ordnung 
auf einander, wie in der Nuͤrnbergiſchen Ausgabe von 1476. Der ganze Kalender iſt mit dem Titels 
blat, und den beyden Testen Blättern, auf denen fich die vier Holzſchnitte befinden, 30 BI. ſtark. 


Die 


} von augfpurg. | 


Jahr 1478. 109 


Die Topen find bie ordentlichen römifchen Buchftaben, bis auf das Fund z. Die wie die beutfchen aus⸗ 
feben. Die großen Yuchftaben find in Holz gefchnittene eigentliche Litterae florentes, mie ich fchon 
bey einer andern Gelegenheit bemerkt habe. Ob Ratdolt gerade der Erfinder derfelben fey, wollte ich 
fo gewis nicht behaupten. Das Papier ift ſehr flarf und weiß. Weberhaupt ift der ganze Kalender, 
nach damaliger Art, fehr prachtig gedrudt. In Heren Paft. Strobels fehr ſchaͤtzbaren Mifcellaneen 
Samml. 2. S. 87. wird von Herrn Etadtpf. am Ende, ein deutſcher Kalender mit römi: 
ſchen Buchftaben zu Augsburg 1478 gedrudkt, angezeigt. Ob es der nemliche, oder ein anderer 
fey, kann ich nicht fagen. Sch babe fonft nirgends cine Anzeige Davon gefimden. 


100,) DBocabularius rerum. Am Ende: init vocabularius rerum er offls 
on Johis Keller in Auguſta Anno Dni MCCCCLxxviij. In 
olio. 
Fr ein lateiniſch deutſches Woörterbuch. S. Herrn geb. Rath Zapfs Geſchichte ıc. Th. J. 
S. 48. Das, in dem bekannten Weislingeriſchen Catalogo p. 262. angegebene Jahr 1468 iſt ſicher 
falſch, woferne nicht anders jenes aͤltere, unter dem Jahr 1469 angezeigte, darunter zu verſtehen iſt. 
Dieß ſoll das einzige Buch ſeyn, das Keller in Augſpurg gedruckt hat. 


Jahr MCCCCLXXIX. 


101.) Das Buch belial genannt. Am Ende: Proceßus iudiciarius Be⸗ 
lial intitulatus sc. cum figuris Anthonius Sorg in cefarea vrbe 
Auguſtenſi foeliciter atque digniſſime perferir. Anno dñi !rrir In 
nigilia purificationis Marie. Hye ennder fich das buch belial ger 
nannt von des gerichts orinung. Ein hochgruͤndt vnd lobſam werf 
das hat gedruckt vnd volenndt Antvonius Sorg in der feiferlichen 
ftat Auafpurg an vnſer frawen abent zu liechtmeß. Nach chrifti ger 
pure M.CCCC. vnd in den !rpir iare. In Folio. 

Dieſe Ausgabe, die Herrn von Murr unbekannt geblieben iſt, fuͤhrt Herr Archidiac. Lengnich 
in feinen neuen Viachrichten zur Bücher und Muͤnzkunde B. J. S. 186. aus dem Catalog. Bibl. Lod. 
Bernh. L. B. de Zech p. sı6. n. 11080. an. ie bat ebenfalls Holzſchnitte. S. Herrn Zapfs 
Augſp. Buchdt. Geſchichte Th.1. &. 59. Eben derfelbe fübret unter eben diefem Jahre S. 51. n. 1X. 
ein anderet von Johann Baͤmler zedrudtes Werk, unter dem Titel: Proee/fus iuris deutſch, an. 
Wenn es damit feine Nichtigkeit bat, fo iſt diefer Proceflug juris, wohl nichts anders, als der eben 
angezeigte Proceflus judiciarius, Belial intitulatus; welcher alfo in diefem Jahre zwenynal gu 
Yugfpurg gedruckt worden wäre. 


102.) Der Spiegel des menfchlichen Lebend. Am Ende: das Bud) des 
menſchlichen Lebens hat gedruckt vnd volenndet Hanns Bämler zu 
Augſpurg am freytag nach magdelenen. Im trroitii jar. Deo gras 
ciad. In Folio. | 
Dben &. 27. n. 41. ift eine Ausgabe von biefer deutfchen Weberfeßung de Speculi vitae huma- 
nae Rodorici Zamorenlis, ohne Bemerkung des Jahre, angezeigt worden. Die gegenwärtige iſt den 
| 83 sıft 


10 Jahr 1479 


Stift zu St. Peter in Salzburg. S. Heren Zapfs Augſp. Buchdr. Geſchichte Th. J. S. 52. 
ingleichen Deren von Seinecken neue Nachrichten zc. Th. I. &. 253. 


103.) Hienach ſind begriffen die Titel der geſehe der Newen Reforma⸗ 
cion der Stat Nuͤremberg Anno. Domini Milleſimo. CCCC. exrix. 
fuͤrgenomen. In Folio. 

Mit dieſem einzeln gedruckten Regiſter der Titel der Geſetze, des, unter dem Titel Reformation, 
bekannten Nuͤrnbergiſchen Stadtrechts, wurde der Anfang des Drucks der gedachten Reformation 
gemacht. Daſſelbe iſt 23 Bl. ſtark. In der folgenden erſten, im Jahr 1484 erſchienenen Ausgabe der 
Reformation iſt dieſes Regiſter woͤrtlich wieder abgedruckt worden, nur daß in der gegenwaͤrtigen die 
Ueberſchriften der einzelnen Titel heißen: Der erſt gemeyn Titel, welches Wort in der Ausgabe von 
2484 toeggelaßen worden iſt. Auch fehlen bier einige Geſetze, welche in der erftgedachten Ausgabe 
fliehen. S. des berühniten Herrn Prof. Sibenkees Befchichte der Ausgaben des YIürnb. Stadt⸗ 
rechts, in beflen juriſtiſchen Magazin ir Band, Jena 1782. 8. &. 327. not. y. 


104.) Arznenbuch Ortolffd von Baierland. Am Ende: getruckt vnnd 
vollenndet durd) Anthonius Sorg zu Augfpurg, An Mittwochen 
nad) Ditern Anno sc in dem !rrir. Jare. In Folio. 


Diefes iſt Die zweyte Auegabe des unter dem Jahr 1477 angeführten Ortolffiſchen Arzneybuchs. 
Sie ift in den Beyträgen zur critifchen Siftorie St. XVIIL ©. 320. ausführlich befchrieben 
toorben. 


105,) Hienach volget ein loblich Tractat eins fürnemen doctors mit namen 
Arnoldi de villa nova der ein Arzt des Funigs von Frankreich ger 
weſen ift. Dißer tractat haltet inn von bereytung vnd geprauchung 
der wein zu gefundheit der menfchen u. w. Am Ende: Hie enndet 
fi) das loblich buͤchlein u. ſ. w. das hat gedruckt hannß Baͤmler 
zu Augſpurg vnd volenndet am Freytag nach Bartholomaei Anno sc 
Am Lxxviiii jar. In Quart. 

Eine ältere Ausgabe ift unter dent Jahre 1478 angezeigt, und von dem Büchlein felbft eine kurze | 
Nachricht gegeben worden. Diefe Ausgabe ift in der Bibliothek des Klofterd Irſee. S. Herrn 
Zapfs Augſp. Buchdr. Sefhichte Th. I. &. 50, 

106.) Hienach volget eyn nügliche Materi von manigerley ausgeprannten — 
Waßern wie man die nügen vnd prauchen foll zu gefuntheyt der 
menfchen vnd das buͤchlin Hat meyiter Michel Schrick, Doctor der 
Artzney durch Liebe vnd gepet villen erbeen perfonen aus den büchern 

zuſamen colligiert vnnd befchrieben Am Ende: Dies buͤchlin hat 
getruckt vnd vollendet Johannes Baͤmler zu Augſpurg Am freytag 
vor ſant. Vrbans tag Anno di sc. Indem !.rrir jare. In Folio, 


Iſt 


Jahr 1479. im 
Iſt vermuthlich die erſte Ausgabe eines nachher öfters gedruckten Werkgens. Cie wird in Herrn 
Zapfs Augfp. Buchdr. Gefchichte Th. J. S. so. angezeigt. Don dem Berfaßer ift mir nichts 
- befannt. | 


107.) Lucidarius. Am Ende: gedruckt vnd vollendet zu Augfpurg von 
Anthoni Sorgen an dem Afftermontag nach fant mathlas tag bes 
zwölfboren Anno sc In dem trrir iare. In Folio. | 

An Heren Zapfs Augſp. Buchdr. Geſch. Th. I. &. 40. wird dieſes Werkgen, unter dem Titel: 
Der Meyſter vnd der Jünger angezeigt. Es iſt aber wohl nichts anders, als eine Ausgabe von 
dem, unter dem Jahre 1481 vorkommenden Klucidarius, oder Kucidarius. 


108.) Der kurcz fon von etlichen frauen von denen Johannes Boccacius 
in fatein befchrieben hat, vnd docor Heinricus fteinhöwel ge 
teuefcht. Am Ende: Gedrudt vnd volenndet in der flat Augfpurg 
von Anthoni Sorgen an freytag nad) fant Balenteinstag Anno sc 
trir. jar. Sn Folio, 

Unter den Schriften ohne Jahr ift bereits oben S. 50. eine Ulmerausgabe diefer deutfchen Ueber: 
feßung angezeigt worden. Die gegenwärtige ift in der Bibliorbek zu Pollingen. Vermuthlich wird 
fie ein bloßer Nachdruck der erfigedachten Ulmer Driginalausgabe feyn. Sie hast Holsfchniste. S. auch 
Herrn Zapfs Augfp. Buchdr. Geſchichte Th. 1. S. 34 


Jahr MCECCLXKX. 


109.) Die achte vollftändige Deutfche Bibel, mit Bemerkung des Drus 

ers, auch des Druchjahres und Ortes. Am Ende: Diß durch⸗ 

leuchtigejt werck der gancz | en heilige gefchrifft. genannt dieBi | bef 

für all ander vorgedruckt ceutfch | Bibeln. lauterer. flärer. vnd wa⸗ 

ver | nad) rechtem gemeynẽ teutfch dafi | vorgedrucdt. hat hye ein 

ende. In d’ | hochwirdigẽ keyſerlichẽ ſtatt aug- | fpurg. d' edeln 

teutſchen nacion nit | die mynſt ſunder mit. de meyſtẽ ebe | ge 

leid) genennet. zu gancze ende ges | druckt und vollendt von Anthos 

ni | Sorg am montag vor der heyligen | drey fünig tag. Do man 

zalt | nad) Chriſti gepurdt. M. CCCC. trrr. jare. | Vmb wöoͤllich 

volbringung fey lob | gfori vnnd ere. der hohen henligen | triuals 

tigfeyt. onnd einigem wefen | dem vatter vnd dem fun onnd dem | 

henligen genft. der do lebt vñ regie | vet got ewigklichen Amen. 

In Folio. 

Don diefer Ausgabe ift von mir in dem Berzeichniß der Augſp. Bibelsusgaben S. 23. u. f. 
ingleichen von Herrn Naſt in der litterar. Nachr. S. 104. u. f. gehandelt worden. Sie ſtimmet 
im Hauptwerk mit der vorhergehenden überein, und ift ebenfalls in gefpaltenen Eolumnen gedrudt. 


Jede Eeite enthalt 5ı Zeilen Das Punct ift das einzige Unterfcheidungszeichen. Die Anfangsbuch: 
| Raben 


-118 | Jahr 1480, 


flaben eines jeden Buche find Holzſchnitte, die fich auf den Inbalt der Gefchichte eines jeden derfelben 
begiehen. Sie hat cömifche Blatzablen. Der zweyte Theil (denn der erſte Theil ift bisher noch 
nicht befchrieben worden) welcher mit einem zweyfachen Negifter anfängt, ift, wie mir Herr Prediger 
Steiner in Yugfpurg, der diefen Theil ſelbſt befiget, berichtete, 343 BI. ſtark. Er beftehet nemlich 
aus 331 gezäblten, und aus 12 ungezäblten. Voran fteben 11 ungezäblte Blätter, die das doppelte 
Register enthalten; und hinten iſt wieder ein ungezaͤhltes Blat, worauf obige Schlußanzeige ſtehet. 


110.) Hienach volget ein Töblicher Paffion nach dem tert der vier ewange⸗ 
liften mit der außlegung der heyligen lerer u.f.w. Am Ende: Ger 
truckt vnd volendet it diſer löblich Paſſio. in der Fayferlichen ſtat 
Augſpurg von Anthonio forg. am ſamſtag nechſt nad) Othmari da 
man zalet nach crifti geburt tauſend vier hundert achtzig iar. 
In Quart. 


Bon der Einrichtung und dem Inhalt dieſes loͤblichen Paßion, werde ich unten, bey einer Schoͤn⸗ 
fpergerifchen Ausgabe von 1483 einige Nachricht geben. Die gegenmärtige wird in Deren Zapfs 
Augſp. Buchdr. Geſchichte Th. J. S. 57. angeführt. Sie hat Holsfchnitte. 


111.) Die buch iſt genänt die bier und czweinczig alten. od’ d’ guldin 
tron gefeczet vö bruder Dtten bo paffowe ettwan leßmeyſter der 
myndern brüder barfüflen Flofters der ftat Bafel u. w. AmEnde: 
Gedrudt vnnd volendet zu Augfpurg von Anthoni Sorgen an 
dem freytag vor gregorit. Anno sc !rrr. jare. In Folio. 


Bon diefem Buche werde ich unter dem Jahre 1483 nähere Nachricht geben. Die gegenwärtige 
Ausgabe ift in der Univerfieätsbibliorhek zu Ingolſtadt. ie bat keinen eigentlichen Titel. Obiger 
ftebt zu Anfang der Vorrede. Den Anfang macht ein Regifter, welches beynahe vier Seiten ein» 
nimmt. Dann folgt eine Borerinnerung an den Lefer, unter dem Titel: DIR iſt die Danfberfeyt 
DIE Buchs. Nach diefer kommt die Vorrede, mit obigem Titel. Auf dem CCLex Blat, fo das letzte 
iſt, ſtehet obige Schlußanzeige. „Diefe Ausgabe hat ebenfalls Holsfihnitte. 


112.) Das Buch genaät Suna Johannis. Am Ende: Hie enndet ſich 
Summa Johannis, u. ſ. w. Vnnd dye hatt gedruckt Anthoniug 
forg. Am fampftag vor fant Jorgentag. In der Feyferlichen flat 
Augſpurg. Anno Dit. M EEE. vnnd in dem !rrr jare. Im 
Folio. 

Bey den beyden vorhergehenden Ausgaben von 1472 und 1478 ift bereits alles angezeigt worden, 
1908 von diefem Buche bemerkt zu werden verdiente. Die gegenmartige Ausgabe befchreibt Blaufus 
in den vermifchten Beyträgen B. I. &. 184. Das ganze beträgt mit den 6 VRR Bl. ſtarken Regiſter 
229 1/2 Blätter. Sie iſt auch in der Trewiſchen Bibliothek zu Altdorf. 


113.) 


J 


Jahr 1480 113 


173.) Das buch genannt d' fpiegel des fünders wie er fich zu got foll 
feren. Am Ende: Gedruft vnd volendet in der heyligen itatt 
Augſpurg von Anthoni forg an d' mittwoche naͤchſt vor Martini. 
da man zalt nad) criiti geburt. MEEFCEkrrr. tar. In Quart. 

Unter den Büchern obne Jahr &. 28. n. 42. ift bereits eine Ausgabe dieſes Werkes angezeigt 
worden. Die gegenwärtige Ausgabe bat einen eigentlichen Titel. Auf der Nückfeite des erften Blats 
ift ein Holzfchnitt, welcher einen Geiftlichen in Beichtituhl vorftellet, vor welchem eine beichtende Pers 
fon Eniet. Die folgenden beyden Blätter enthalten dag Negifter mit der folgenden, voranftehenden, roth 
gedruckten Anzeige: Das Regifter über Das buch der fpiegel des ſuͤnders genannt. wie vnd in 
welcher maß eyn geder criften menſch czu der beycht mit heylſamer vorbetrachtung gepet und rem bes 
reyten: vnnd all fein fünd vor dem beychtuatter fagen fol. und mie ſchwaͤr ein yegklich fünd vor got vñ 
der criftenlichen Eirchen fey. Auß der geyftlichen lerer fancti Thome in dem büchlen der beyligen mars 
heyt Hainrici de haffia Johannig gerfone. vñ Anthonij des erck bifchoffs vd Klorentin jrer beychtbücher 
geczogen vabet bie fäligklichen an. Mach dem Regifter folgt die Vorrede, welche gegen 4 Blätter ſtark 
ift, wo der ungenannte Verfaßer noch einmal anzeigt, daß er diefen fptegel nit auß aigen bird vñ 
haupt gemacht, fondern aus den ebengenannten geiftlichen lerern gegogen babe. Bon dem Inhalt 
darf ich wohl nichts fagen, indem leicht gu erachten iſt, daß dieß Werkgen nichtd anders, als einen, 
den damaligen Zeiten angemeflenen Unterricht von der Beicht, und tie man fich dazu befonderg nach 
den schen Geboten vorzubereiten babe, enthalten werde. Das Werk felbft ift in 38 Eapitel abgetheilt. 
Den Beſchluß macht obige Anzeige. Die großen Buchftaben find Holzfchnitte. Blätterzahlen, Euftog 
und Eignaturen fehlen durchgehende. Ein Eremplar ift in unfrer Dilberrifchen Bibliothek, 


114.) Spiegel der Saffen mit der Gloßen darob. Am Ende: Item 
erplicit hec mateja (materia) Se; (Secrundum) Speculum Saros 
nicum cum gloffa fua et illa e ineſſa Ceft impreſſa) Colonie per me 
Bartholomeum de Undel. anno a narivitate Dit MECECC:XXX. 
In Folio. 

Diefe Ausgabe, als die erfte in nicderfächhfifcher Sprache (Gaͤrtner hielt die, 1316 zu Auge 
fpurg gedruckte, für die erfte) hat Herr Dreyer zuerft in feinen Beytraͤgen ze. &. 105. befannt ger 
macht ; deffen Anzeige ich hier, weil ich felbft nichts von derfelben weiß, wiederholen muß. Sie ift 
auf dicken Papier in mittelmäßigen Kolio mit faubern Lettern gedruckt. Der Anfang eines jeden Ab⸗ 
faßes ift mit einem großen geblümten Buchftaben gesieret. Das Werk bat weder einen Titel, noch 
den lateinifchen Tert, noch die lateinifche Gloße und fängt an: Syr beginner dat Regifter des eyn⸗ 
ſten Boeckes, des Speygels der Saflen, eynes yrlifen Capittels mie finer Bloßen na ein 
ander volgenden. Es folget alfo dag erfte, mit den bekannten Reimen: des heiligen geiſtes 
Minne 2c. anfangende Buch in 70 Eapiteln, darauf kommt die Gloße, und zum Befchluß noch 17 Ca⸗ 
pitel, ohne die Gloße. Das zweyte Buch enthält wieder die 70 Artikel, und dag dritte 73, nebft der 
mit diefen Worten fich fchließenden Gloße: tem wy find an des Land⸗Rechtens Ende gefamen, des 
felbe wy alle wol vernamen. 


Danzers Annalen. 9 115.) 


114 Jahr 1480. 


115.) Das Landtrecht, ober der Schwabenfpiegel. Am Ende: Ge 
druckt vnd vollendet durch Anthoni Sorgen, in der Kenferlichen 
Statt Augfpurg am Mittwochen nad) Sanct Tacobstag in dem 
Irrr. Sare. In Folio. 
Diefe Ausgabe ift von dem Herrn von der Zahr in der neuen Ausgabe des Echmabenfpiegels in 
dem zweyten Band des Senckenbergiſchen Corporis iur. German. Medii aevi zum Grund geleget 
worden. Selchow führt fie ebenfalls an. 


116.) Ein teutfch worhaftig poetifch yitori von wannen das heylig römifch 
reiche feinen vrſprũg erftlich hab vñ wie es dar nad) in deutfche 
Tat kumẽ fey gebrüct von hannſen vollczen barbyrer zu nürenperg 
Anno domini MCECCC vnd im trrr yare In Quart. 


Eine bieber unbetannt gebliebene Eeltenbeit, die weder in Roͤders bekannten Catalogo, noch 
in Deren Prof. Wille Nürnb. Gelehrten Lericon, mo doch diefer Hanns Vollz flehet, angeführt wor⸗ 
den ift. Derfelbe ift aus Wagenſeils Abbandi. von den Meifterfangern, mo ihm verfehiedene Töne 
qugefchrieben werden, bekannt. Daß derfelbe nicht nur Drucker, fondern auch Verfaßer diefes Ge⸗ 
dichts ſey, Ichret der Schluß, welcher alfo lautet: gib ung zu künden herr dein eer auff erd nach deis 
ner beilgen ler und dort gu bimel Imermer ſpricht has volcz zu nürnperg berbirer Amen. Here 
Prof. Will feßt ihn erft In dag fechdschende Seculum, er muß aber fihon, vermoge dieſes Gedichteg, 
im funfzehenden gelebt haben. Auf der Nückfeite des erften Blats ftchet ein Holzſchnitt. In der 
Mitte ftchet der doppelte Adler, und neben die Wappen der Ehurfürften. Auf dem zweyten Blat 
fichet eine Vorrede, in welcher der Inhalt bed Gedicht angezeigt wird. Aug dem Anfang diefer 
Vorrede ift obiger Titel genommen morden. Denn fo beißt derfelbe, G) u wiflen das ber nady 
folger ein teutfch worbaftig poetifch pftori u. ſ. w. Unten am Schluß diefer Vorrede ſteht obige 
Anzeige: gedruckt von hannſen vollssenu. ſ. w. Ob dieſer Meifterfänger und Barbirer auch eine 
eigene Druckerey in Nürnberg gebabt babe, läßt fich freylich nicht gewiß fagen. Mit dem dritten Blat 
fängt das Gedicht feibft, mit den Worten an: Ich fügt eins morges frü vor tage das ich gar 
dieffes finnes pflage u. ſ. w. Der Befchluß ftehet auf der erften Eeite des zwanzigſten Blats. Die 
Ruckſeite ift leer. Euftos, Blaͤtterzahlen und Kignaturen fehlen. Der Dichter fange damit an, daß 
er erzahlet, er fen an einem Morgen hinaus auf das Feld gegangen und babe fich an dem licblichen Ge⸗ 
fang der Nögeln, an den Blumen u. d. ergößet, da fen ein alter perfofant (mas dag feyn mag?) 
zu ihm gefommen, aus des geſtallt ich palld erfant, das er bet manig reidy durch gangen. 
Diefer erzablte ihm nun den Urfprung der Reiche von der Eündflut an, big anf Carl den Großen. 
Den Beſchluß macht des Verfaßers Klage uber den Verfall des Reichs, nebft einen Gebet, daß 
ſich Sort den Rotbitand defleiben molle zu Herzen geben laßen und demfelben beyſtehen. O ber, fast 
er unter andern, las ons werden gefrcit vor aller tiranifchen rott wan du allein pift herr vnd 
gott vom auffgang pis gein occident dein macht mag vns in eim moment verdilgen vnd 
widergebern u. ſ. w. Zt in der Ebneriſchen Bibliothek. 


117.) 


Yun 


117.) Chronica von allen Kapßern und Königen bie ſeider Chriſti geburt 
geregieret vnd gereichsnet haben. Am Ende: Gedruckt und vol, 
lendet von Anthonio ſorg in der keyſerlichen ſtatt Augſpurg auf 
ſampſtag naͤchſt nach vnſer frawen gepurt. do man zalt nach ff 
geburt MEECCCxxx jar. In Folio. 

Bey der erſten Ausgabe dieſer Chronik, unter dem Jahre 1476, iſt von derſelben bereits ausfuͤbe⸗ 
lich gehandelt worden. Auch bey der gegenwaͤrtigen iſt die Reformation K. Sigmunds und K. Frie⸗ 
derichs, ingleichen die Chronik der Paͤbſte befindlich. Ein Exemplar iſt in der Bibliothek des evan⸗ 
A Roleghumd gu S. Anna in Augfpurg S. Deren Zapfs Augſp. Buchdr. Gefchichte 

.1. ©. 56. 


118.) Die Hiftotie von dem großen Alerander, wie bie Euſebius bes 
fchrieben hat, in teurfch transferiert durch doctor Johann Hartlich 
zu Münden. Am Ende: Hie endet fi) die Hiltorie von dem 
großen Alerander u. ſ. w. Getruckt und vollendet durch Antoni 
Sorgen in ber Feyferlichen ftade Augfpurg am Montag nad) vnſers 
herrn fronfeichnamstag Anno trrr. In Quart. 

Bon diefem abgeſchmackten Babelbuch ift bereit$ unter dan Fahre 1478 Nachticht gegeben wor⸗ 
deu. Die gegenwaͤrtige Ausgabe beſaß Schwarz. ©. deſſen Catalog. P. II. p. 181. 


119.) Hiltorie von den fiben weifen Menftern. Am Ende: Ein End 
hat die Hiltorf von den fiben weifen Meyitern. vnd die hat ger 
druckt vnd volendt Anthonius Sorg, in der heyligen Stat Aug⸗ 
fpurg, am Freitag naͤchſt Sant Laurenezen, do man zalt nah 
Criſti Geburt M. CCEC. Lxxx. Jar In Quart. 
Eine aͤltere Ausgabe iſt unter dem Jahre 1478 angezeigt worden. Die gegenwaͤrtige wird im 
Schwarziſchen Catalogo P. II. S. 181. n. 302. angeführt. ie hat Holzfchnitte, . | 


120.) Hiſtori des kuͤniges Appoloni. Am Ende: Gedruckt zu Augfpurg 

von Anthoni Sorg Anno sc im !rrr. jare. In Quart. | 
Diefe Ausgabe iſt In der Bibliothek des Stifts zu S. Ulrich in Augſpurg. S. Deren ʒapfẽ 
Augſp. Buchdr. Geſchichte ic. Th. J. S. 56. 


121.) Vocabularius latino teutonieus. Am Ende: per Johannem zainer | 
einem Vlmenſen correctione poflibili previa iterum impreſſum Anne 
domini millefimo quadringentefimo octogeſimo finit feliciter. In 
Folio. . 
Bon diefem elenden deutſch Iateinifchen Wörterbuch giebt Herr Denis in den Merkwürdigkeiten 
der Sarellifchen Bibliothek &. 79. Nachricht. Iſt ohne Titel, in * Columnen gedruckt. 


P 2 | | | | 122.) 


116 Sabre 1480. 


123,) Bocabulariud, fecundum ordinem alphabeti ita quob fatinum pre 
cedat, et theutunicum fubiungatur. Am Ende: per Conradum 
zeninger, Nürmbergenfem ciuem. correctione previa impreflum. 
Anno domini millefiino quadringentefimo octuageſimo. Sabbato 
ante nativitatis Chriſti feliciter eft confumatum ete. In Quart. 
Diefe wiederholte Ausgabe des eben angeführsen deutfch Lat. Woörterbuchs beſaß Schwarz. 
&. deflen Catalog. P. 11. p. 182. n, 305. 


Jahr MACCCCLXXXI. 


123.) Hienach volgent die heyligen teutſchen Ewañũgeli vnd Epiſtel mic 
ſampt den vier paſſion Auch all lection vñ propheceien durch das 
gang far, wie ſy in einem yegklichen meßbuch geſchriben ſteend, von 
dem zeit vñd von den heyligen, nad) ordnunge der heyligen Criſten⸗ 
beit. Auch vinndet man in dyſem buch über all funtägliche Emangeli 
ein gloß das iſt ein gutte nügliche fer oA auflegung des FIben ewange⸗ 
lis, dz einem yegflihen Erütgläubigen menufchen gar müglic iſt 
jelefen. Am Ende: das hat gedrucket vnnd volenndet hanns 
Schönfperser vnd Thoman Ruͤger in der fenferfichen ſtat Augß⸗ 
purg. Am ſampfitag nach Andree des heyligen zwelffboten. Anno 

domini M. CCCC. Lexxi. iare. Zn Folio. 

Unter dem Jahre 1474 iſt ein ſogenanntes deutſches Plenarium beſchrieben worden. Das gegen⸗ 
waͤrtige Evangelien und Epiſtelbuch, wovon ſchon unter dem Jahre 1478, eine aͤltere Ausgabe an⸗ 
gezeigt wurde, ſo wie unter dem Jahre 1483 noch ein paar aͤltere von 1473 und 1474 ſollen bemerket 
werden, iſt nichts anders, als ein Nachdruck deſſelben, indem es den ganzen Text der Epiſteln und 
Evangelien, ſo wie ſie in den lateiniſchen Miſſalen aufeinander folgen, nebſt einer deutſchen Gloß 
über bie fegtern enthalten. Die erfte Seite des erften Blats ift leer, und auf der Ruͤckſeite flebet ein 
Holzſchnitt, der die Maria mit dem Jeſuskind vorftelle. Das zweyte Vlat fängt mit obiger Anzeige 
an, die roth gedruckt if. Vor dem Anfang des Evangelien onımen gemeiniglich ſehr rohe Holsfchnits 
se vor, in der Groͤße eines Kartenblate, die fich auf den Inhalt besieben. Der fel. D. Dietelmair 
in Altdorf befaß ein Eremplar. S. deffen Catalog. &. 27. n. 89. Diefe Ausgabe Ift befonders des» 
Sorgen merkwürdig, weil daran die Gefchichte der Buchdrucerfunft zu Augfpurg ergänzef und be 
sichtiget merden kann, die Here Deith in der Distribe vor Herrn Hofr. Zapfs Annalen geliefert bat. 
Her Deich behauptet nemlih $. XII. daß Schönfperger erſt 1482 zu drucken angefangen babe. 
Dicſes Buch aber beweiſet, daß ſolches fchon 1481 gefcheben ſey. Kerner lernen wir daraus einen 
neuen Yu:fpurger Buchdrucker, Thomas Ruͤger kennen, der weder. Heren geb. Rath Zapf, noch Deren 
Deich befannt war. Vermuthlich war die Anna Rügerin, an deren Erifteng Hetr Veith zweifelte, 
und die 1484 den Sahſenſpiegel druckte, diefed Thomas Ruͤgers Wittwe. In dem Verzeichniß 
ſeltener Bucher, (Raritas librar.) die ſich in dem Stift Reuſtift bey Brixen befinden, wird S. 34. 
wo nicht das nemliche, doch ein äbnliches Werk, unter den Titel angezeigt: Evangelien durch das 
ganze Jahr, Augſpurg durch Anton Sorg 1481. Folio. 


124. 


Jahr 148 1. a7 


124.) Svangely buch. Am Endes: gedruct vnd volendet zu &trafl: 
burg von Martin Schotten auf ſandt franciſey tag ao bin u 
M.CCCC. Lexxi. In Folio. Bi 
Unter diefem Titel wird diefe Ausgabe in Herrn Zapfs Reifen in derfchiedene Fuöfter ic Erlan⸗ 


gen 1786. 4. ©. 194. angejeigt. ei im gloſter Weiſſenau. Vermuitblich Pin fie mit der vor 
bergebenden überein. rinnen 


125.) Hye hebt ach an die new Eee und. dag vaſſional von gheuue vnd 
Marie Lehen gancz vnd gar gerecht als vns bie lerer habend ges 
ſchriben die hernach genafit werden. Am Ende: Diff buͤchlein (von 
der kindheit vnd dem leiden vnnſers herren Iheſu criſti auch von 
dem leben Marie ſeiner Muter. mit ſampt der legend von den heyli⸗ 
gen drey Kuͤnigen) hat gedrudt Anthonius Sorg burger zu Aug⸗ 
ſpurg. vnd hat das geender an ınontag nad) fant taurengentag des 
jars do ınan zalt vonn Criſti gepurt taufent vierhundert vnd eins 
vnd achtzig jare. In Folio. 
Iſt in der Bibliothek des Stifts Weingarten. S. Herr Zapfs Augſp. Buchdr. Gefchichte 
Th. J. S. 57. Unter dem Jahre 1503 werde ich biefe Legende Kürzlich befchreiben. 


126.) Der heiligen eben Winter und Sommerthell. Urach, durch Comab 
Feyner 1481. In Folio. 

Iſt in Bibl Raym. Krafft. Vlm, libr. Theol. Fol, n. 229. 230. gleichen in Sofmanne Abh. 
son den Bücherprivilcgien p 62. anzegeigt worden. Diefer Syner druckte ſonſt zu nEßungen. S. un⸗ 
ser dem Jahre 1475 den Stern Meſchiah. | | n . 

47. ) Das Buch Belial genannt. Am Ende: Proceßut jͤbleietius Da 
lial intitulatus de. latino In vulgarem ſtilum mirifice translatus, 
opus quod egregium commendandumque, finit fauſtiſſime. Quod 
aeneis figuris Antonius Sorg in Cefarea vrbe Auguftenfi felici⸗ 

- ter atque digniffime perfect an. domini M.CCCC. Irrri. feria ferta 
poſt Afcenfionis Domini. In Folio. 

Diefe twiederbolte Ausgabe wird in Uffenbachs Catalog. Append, II. p. 30. angezeigt, Herr 
von Murr bat fie nicht bemerket. Ein Exemplar davon iſt in der Herzoglichen Bibliothek zu Meinin⸗ 
gen. Vermuthlich wird am Ende auch eine deutſche Anzeige des Druckers u. ſ. w. befindlich ſeyn. 


128.) Das buͤchlein genannt die Buͤrde der Melt. Am Ende: Hie hat 
ein End dig Büchlein genannt die Bürde der Welt. gedruckt durch 
Eunradum zemnger bürger zu Müremberg in dem Jahr bes 
Herren MELECEkrrrl.- In Quart. 


#3 Ohne 


218 Jahr 1481. 


Ohne Zweifel iſt dieſes eine Ueberſetzung einer, 1485 zu Rom unter dem Titel Onus mundl her⸗ 
ausgekommenen lateiniſchen Schrift, in welchem einige Offenbarungen aus dem vierten Buch der 
Birgittae enthalten find. Es iſt diefes alſo gleichſam ein Auszug aus dem groͤßern Werke der Re- 
velstionum Birgittae. S. Roͤders Catalog. Libr. Sec. XV. Norimb. impreſſ. p. 20. u. 143. 


129.) Der Sachfenfpiegel. Um Ende: Hye enndet fich der fachfenfpies 
gel mit ordnung des rechten den d' erwirdig in got vater vnd herre 
Theodoricus von Bockſtorf byſchoff zu Neunbürg fäliger gecorrigieret 
hat. Getrucket vñ volenndet von Anthoni Sorgen in d' keyſerli⸗ 
chen ſtat Augſpurg. am donerſtag vor vrbani bo man galt'nach Cri⸗ 
ſti gepurt. M. ECEC. txrxxj. iare. In ge. Folio. 

Da ich von dieſer Ausgabe, welche unter den bisher bekannt gewordenen die zweyte iſt, ein wohl⸗ 
behaltenes Exemplar aus der vortreflichen Ebneriſchen Bibliothek vor mir habe, ſo kann ich ſolche 
deſto genaͤuer beſchreiben, und alſo dasjenige, was bey der vorhergehenden erſten Ausgabe von 1474 
nicht geſchehen konnte, bier nachholen. Dieſelbe hat keinen Titel und das erſte Blat ift leer. Oben 
anf der erften Columne-(denn das ganze Buch ift mit gefpaltenen Eolumnen gedrudt) der erften Seite 
des zweyten Blats fängt das Regifter mit folgender Ueberfchrift. an: Sie vaher an das regifter des 
erſten buchs über den fachfen ſpiegel. Dieſes nimmt 5 Blätter ein, doch ift die Hälfte der zweyten 
Columne der erften Seite des sten Blats, und die ganze Ruͤckſeite lecr geblieben. Diefe fünf 
Blätter haben auch keine Blätterzabl. Mit dem Hten gedruckten Blat, wo die ausgedruckten Blätter, 
jablen angehen, fangen die Vorreden an, auf welche fodann die 71 Artikel mit der Gloßa des erften 
Buchs folgen, die fich auf der Nückfeite des xlviii (48ſten) Blats endigen. Die erfle Seite des fol 
genden Blats iſt ganz leer. Auf der Nückfeite deffelben fängt das Kegifter des zweyten Buchs mit eis 
net Aufſchrift an, und fuͤllet noch die folgenden vier Blätter gang. Dieſe 5 Blätter haben oben keine 
ausgedruckte Blatzahl; doch find fie mitgezählt worden. Denn auf dem nun folgenden Blat, mit wel⸗ 
chem die 72 Artikel des zweyten Buchs anfangen, ſteht oben vi Blat. Diefe endigen ſich mit Lil (32) 
Blat. Dann folgt das Regiſter des dritten Buchs auf 5 Blättern, und mit dem folgenden heben 91 Arı 
titel an, die auf der zweyten Seite des Lxxxii Blats zu Ende gehen. Am Beſchluß ſteht: Sye endet 
ſich der ſachſenſpiegel den der etraütdig in gott vater vnnd herr theodoricus von bockſtorf 
biſchof czu Neuburg ſaͤliger gecorrigieret hat. Nach dem Hauptwerk folget auf dem Lxxxiii Blat 
ohne neue Aufſchrift: Cautela pyn ich genannte, vñ pin komẽ In die lant zc. In der Mitte der 
zweyten Columne auf der Mückfeite fteht: Hienach volget der Tert. Prenus bin ich genant zc. 
Unten auf der erften Columne des folgenden Blats ficht: Sie vacht an die handlung des rechte, 
und diefe gehet mit den Ci. Blat zu Ende, worauf auf der erften &eite des folgenden nicht paginirten 
Blats ein Regiſter darüber folgt. Die Nückfeite diefeg Blats ift Ice. Was unter dem crflgedachten 
Titel Prenus folge, und eigentlich der fogenannte Richtfteig Landrecht, oder eine Anmeifung zum 
ordentlichen Verfahren bey Gericht ift, ruͤhret nicht von unſern Eycke von Repkowe, fondern von 
einen Seemann von Oſvelde ber, welcher am Ende der in Verſen abgefaßten Eautels ausdruͤck⸗ 
lich genennet wird. Dieſes Stuͤck gehoͤrt alfo nicht eigentlich zum Eachfenfpiegel, fondern ift nur in 
einigen folgenden Ausgaben dem Sacyfenfpiegel beygefügt, in der Gartnerifchen Ausgabe aber 
tweggelaßen worden. Was der Verfaßer mit dem Worte Prenus babe fageri wollen, fcheinet er felbft 
gu erklären, da er ſagt: Nun wäll ih Prenus dich lernen, wie du die falfchen in chedingen 

. folk 


Jabr 1481: 419 
ſolt zwingen, ale man ein Pferd mit einem Premiße zwinget. Ferner: fo haſt du fie gepremßt, 
dz ſy dich nicht betruͤgen an den worten. Die folgenden 22 Blaͤtter enthalten den lateiniſchen Text 
der drey Bücher des Sachſenſpiegels ohne Gloßen. Zi Anfang ſteht blog Prologus, und am Ende 
et fic eft finis latini textus tercii libri. Diefe Blätter haben Keine Blatzablen. Die legten 4 1/2 BI. 
füllen die Additionen zu einigen Worten, die im erften Werke im Parenthefen eingefchloßen find. Den 
Beſchluß macht obige Anzeige. Die größern Anfangsbuchftaben find mit Laubwerk umgeben, und fies 
ben in Quadraten, die übrigen find ganz einfach. Das ganze Werk beträgt 232 Blätter; (Freytag 
giebt in feinen anale&t. ©. 891. 239. und Herr Dreyer 299 Bl. an. Ich habe gewis recht gezählt, 
und mein Exemplar ift complet.) Das letzte Blat ift leer. Das Papier weiß und far. Der Theo: 
dericus von Bockſtorf, der dieſes Werk gecorrigieret, war zuerft Ordinarius Juris uttiusgüe zu Leip⸗ 
sig und Canonicus zu Derfeburg, wurde 1463 Bifchof zu Naumburg, wo er 1466 geftorben it. 


130.) Hyenach volget das buch der natur das inhaltet u.f.w. Am . 
Ende: Hie endet fih das buch der natur das hat getruckt und 
volbracht Hanns Bämler zu Augfpurg Am möntag vor Sant 
Dartholomens tag. Anno sc in dem. !rrri jar. deo gracias. In 
Folio. 

Oben unter dem Jahre 1475 iſt die erſte Ausgabe von dieſem Buche beſchrieben worden. In 
der gegenwaͤrtigen ſtehet zuerſt auf 2 1/3 Seite: Das Regiſter; auf der vierten der Holzſchnitt, der 
einen nackten Mann und zween Aerzte neben ihm vorftellt. Auf dem dritten Blat oben flehet die anges 
geigte Ucberfchrift roth gedruckt, mie in der Ausgabe von 1475. Dann fängt das Werk felbft an. 
Die Einrichtung ift die nemliche, wie in diefer. Sie bat auch die nemlichen Holsfchnitte. Mur die 
Rechtſchreibung ift verändert. Das ganze beträgt 188 Blätter. Die legte Seite iſt leer. Auch dieſe 
Yusgabe ift in der Schwarzifcyen Samnılung. 


131.) Yin büchlein genannt Regimen fanitatis. Am Ende: Das nutz⸗ 
lich) buch von ordnung der Gefundheit hat getruckt vnd vollender 
hannſ Schönfperger su Augfpurg. Am ſampstag vor fannt Mans 
gen tage. Nach Chriſti gepurt taufend nierhundert vnd in ein und 
achtzigiten jahr. In Quark. 

Diefe Ausgabe führt Herr Zapf aus den Arbeiten der Gelehrten im Reich ©. 392. in der Augſp. 
Buchdr. Befchichte Th. J. &. 59. an. | 


132.) Don manigerley auögebranten Waßern wie man fie gebrauchen 
foll von Michael Schrif. Am Ende: Gedrude zu Augfpurg von 
Johannes Blaubirer Anno Domini M.EECEE Irrrl. El. Folio. 


Iſt in der Bibliothek des Stifts Weingarten. &. Heren Zapfs Augſp. Buchdr. Geſch. Th. J. 
S. 57. Eine aͤltere Ausgabe iſt S. 110. angezeigt worden. 


133.) 


180 Jahr 1485. _ 


133.) Suchbariud. Am Ende: Gediufe und vollendet in ber Feyferfichen 
ftat Augfpurg von Hermann Käftlin an mitwoch nach fant Jo—⸗ 
banstag des Tauffers Anno Domini sc In den krrri jare. In 
Folio. 


Iſt in der Bibliothek zu Benedictbaiern. S. Herrn Zapfs Augſp. Buchdr. Geſchichte Th. J. 
S. 59. Dieſe Ausgabe wird auch in den nuͤtzlichen Arbeiten der Gelehrten im Reich S. 393. ange⸗ 
führt. Der Anfang beißt: Das Buch heißer Lucidarius, das ſpricht zu teutſch alſo vil als eyn 
erleuchter. An diſem buch findet man manige groſſe ler dye andern Buͤchern verborgen ſeind das 
vnterweyſet vns diß buch u,f. w. Ich beſitze von dieſem Buch ſelbſt eine Ausgabe, von welcher ich 
aber dag Jahr des Druckes nicht angeben kann, weil die legten Blätter fehlen; doch ift fie ficher noch 
vor 1500 gedruckt worden. Diefe Ausgabe bat ein eigenes Titelblat. Auf demſelben ftebet über einem 
Holzſchnitt, welcher einen Lehrer mit feinem Junger abbildet: YTagifter Elucidarius von den 
wunderbaren fachen der welt. Auf der erſten Eeite des folgenden Blats ftebet oben der nemliche 
Holsfchnitt, und unter demfelben fanyt das Werkgen alfo an: Difes buch heuſſet Zucidarius, das 
fpricht tzu deutſch alfo vil als ain erleuterer n. ſ. w. Es iſt folcheg eigentlich ein, nach damaliger 
Mode geforntes Lehrbuch für die Jugend, oder eine Unterredung eine Lehrers mit feinem Schuͤler, 
der ihm alleılen Kragen aus der Theolonie, Aftronomie, Phyſik, Geograpbie u. d. vorleget, die ibm 
jener, wie leicht zu erachten, oft auf Die elendefte und kächerlichfte Art beantwortet; z. E. daß Haare 
von dem Rauch aus dem Magen, und die Mägel von ben Rauch aus den Herzen wachfen; daß ber 
Teufel nur eine halbe Stunde im Himmel geweſen fey u.d. Lateinifch ift dieſes Buch unter dem Titel 
Elucidarius dislogicus tripartitus infinitarum quaeftionum refolutivus Vade mecum zu Nürnberg 
1509. 4. gebrudt worden. In der Kolge werden mehrere Ausgaben von dieſem Werkgen vorkommen, 
das alfo doch fehr belicht muß geweſen fenn. 


134.) Ein bürdlin der zut. Am Ende: Gedruckt aber gerecht fiber und 
rein Ducch Hermeyiter Bernhart Michel burger zu Bafel alß mä 
galt nocht der geburt chriſti. M.CCCC. Lyxxi. ior pridie KT. Sep 
temdris. An Folio. 

Es iſt dieſes eine deutfche Ueberſetzung von dem bekannten, und öfter gedruckten Fafciculus tem- 
porum , oder Chronik von Anfang der Welt bis auf das Jahr 1474, wovon Werner Rolfink oder 
Rolevink von Laer, aus Weftphalen, der ein Sartbäufer zu Eöln war, der Verfaßer if. Da vers 
ſchiedene Selehrte, und vorzüglich Clement Bibl. cur. T. VIII. p. 250. u. f. ingleichen Riederer in 
feinen Nachrichten 2c. B. I. S. 294. u. f. 418. von diefem Werke, den verfchicdenen Ausgaben und 
Ueberſetzungen ausführlich gehandelt haben: fo wäre c8 wohl überflüßig, wenn ich dag fchon befannte 
wiederholen wollte. Eben fo gründlich bat Riederer im dritten Band feiner Nachrichten S. 278. u.f. 
Diefe deutfche Ueberfegung befchricben. Auch Herr Denis bat dag nötbigfte in den Merkwuͤrdigk. 
der Barellifhen Bibliothek S. 85. u. f. berübret. Ich bin alfo wohl volltommen entfchuldiget, 
wenn ich weiter nichts binzufege, als daß ich das Exemplar, dag Riederer befchrieben hat, nun felbft 
befige. Auſſer diefer erften Ausgabe find noch zmo von 1492 und 1497 bekannt. Mit der erften hat 
es feine Richtigkeit. Die zweyte aber fcheinet noch zweifelhaft zu feyn. 


135.) 


Jahr 148. 121 


135.) Hie hebt ſich an ein ſchoͤne vñ kurczweilige hyſtori zeleſen von herezog 
Leuppold vnd ſeinem ſun Wilhalm von oͤſterreich wie die jr leben 
vollenndet haben. vnd wie uil herczog Wilhalm erlitten hat. Am 
Ende: Hie enndet ſich herezog Wilhalm von oͤſterreich vi das 
buch des edeln ritters vñ landtfarers Marcho polo, das da ſagt 
von mengerley wunder der land vnd leut; vnd wie er die ſelbigẽ ge⸗ 
ſehen vñ durch faren hat von dem auffgang biß zu dem nydergang 
d' ſunnen Seligklich. Diß hat gedruckt Anthonius Sorg zu Aug⸗ 
ſpurg Nach xp̃i gepurt tauſend vier hundert vnd jm Lexfi. jare. 

In Folio. 

Die am Ende befindliche, eben angezeigte Unterſchrift ſowohl, als die ganze Einrichtung, von der 
wir ſogleich reden werden, geben genugſam zu erkennen, daß beyde Schriften, die Hiſtorie der Hers 
soge Leopold und Wilhelm, und die Reiſebeſchreibung des Marcho Polo, fo wenig fie eigentlich 
sufammen geboren, doch nach der AUbficht des Herausgebers, ein einziges Werk ausmachen follten, 
und alfo nicht etwa nur zufalliger Weife sufammen in einen Band gekommen find. Das Werk bat 
Eeinen Titel; &eitenzablen, Cuſtos, und Kignaturen feblen. Auf der erfien Eeite des erften Blats 
ſtehet zuerſt obige Anzeige, und dann folgt eine Kurze, nichts bedeutende Vorrede. Auf der Nückfeite 
dieſes erften Blats fängt die Hiftorie felbft an, die fich auf der erften &eite des 74ſten Blats endiget. 
Zulegt fteht: Kin End bat das lefen von bercaog wilbalm von oͤſterreich ein huͤbſche Hy⸗ 
ftori. Der Inhalt dieſes abensheuerlichen Romans iſt Fürzlich biefer. Herzog Leopold von Oeſtreich, 
der mit feiner Gemahlin in unfruchtbarer Ebe lebt, verlobt fich, un einen Eobn zu bekommen, zu dem 
b. Jobannes dem Evangeliften in der Stadt Epheſus. Unterwegs trirs er den König Agrand von Zifie 
an, der auch Feine Kinder hatte. Diefer leiftet ibm, ob er gleich Fein Chrift war, Geſellſchaft nach Epbes 
ſus. Beyde kehren fodann wieder in ihre Staaten zuruͤck. Leupold bekam einen Sohn, den er Wil; 
helm tauffen ließ, und Agrand eine Tochter, die Agley genennt wurde. Da Wilhelm fich den mannbaͤ⸗ 
ren Jahren naberte, erfcbien ihm Agley in einem Geſicht; und in eben diefer Nacht hatte auch Agley 
die Freude, Wilhelmen in einem Gefichte zu feben. Beyde verliebten fich in einander, ohne einans 
der zu fennen. Wilhelm machte fich heimlich auf den Weg, dieß unbekannte Kleinod zu fuchen, und 
fand es. Nach vielen gehabten Abentheuern befommt er die Agley zur Gemahlin, und geugt mit ihe 
einen Sohn, den er Sriedrich nennen ließ. Endlich wird er mit Lift erniordet; feine Gemahlin kuͤm⸗ 
mert ſich daruͤber zu todt. Seine Diener, die er aus Oeſtreich bey ſich hatte, kehrten ſodann mit ſei⸗ 
nem Sohn Friedrich nach Oeſtreich zuruͤck. Dieſe Hiſtorie iſt mit 533 Holzſchnitten geziert. Nach ders 
ſelben folget nun die Reiſebeſchreibung des Marcho Polo. Gleich auf der Ruͤckſeite des oben ange⸗ 
zeigten 74ſten Blats, auf deren erſter Seite ſich Wilhelms Hiſtorie ſchließet, ſtehet das Bildnis des 
Marcho Polo in Lebensgroͤße, in einem viereckigen Holzſchnitt, welcher das ganze Blat einnimmit. 
Zu Fuͤſſen linker Hand iſt das venetianiſche Wappen angebracht. Um die vier Seiten des Holzſchnittes 
ſteht: Das iſt der edel ritter Marcho Polo von Venedig. der groͤſt landfarer. der onß beſchreibt die 
großen wunder der Welt. die er ſelber geſehen hat. von dem auffgang. biß zu dem nidergang der ſunnen 
der geleich vor nit meer gebört feind. Oben auf der erſten Seite des folgenden 7sften Blats ſteht: 
Hie hept ſich an das buch des edle ritterg vñ landtfarerd Marcho Polo, in dem er fchreibt Die groſſen 
swunderlichen Ding difer welt. funderlichen vo den großen Fünigen ond Feifern, Die da herrſchen in dens 

: Panzers Annalen, >) felbigen 
—*Fd 





192 Jahr 1481. 


felbigen landen und von jrem volck vnnd feiner gewonheyt daſelbs. Unmittelbar darauf fängt die kurze 
Vorrede, und dann die Reiſebeſchreibung ſelbſt an, die ſich mit dem 133ſten Blat endiget. Zuletz 
ſtehet obige Anzeige Des Druckers ıc. Die Ruͤckſeite dieſes legten Blats iſt lerr. Außer dem Anfangs 
buchſtaben und dem Bildniß des Marcho Polo, hat dieſe Reiſebeſchreibung keine Holzſchnitte. Vor 
dieſer letztern iſt unter dem Jahr 1477 das noͤthige bereits bemerket worden. Die Evbneriſche Biblie 
thek beſitzet ein completes Exemplar. Die Solgeriſche aber hat nur die Reiſebeſchreibung allein 
die vorhergehende Hiſtorie Wilhelms aber fehlt bey dieſem Exemplar. 


136.) Hienach volget ein gar ſchoͤne Cronick vnd hyſtori aufs den geſchich⸗ 
ten der Roͤmern. In wellicher hyſtori vnnd Cronick man vindet 
gar vil ſchoͤner vñ nuͤzlicher exempel die gar luͤſtlich vnd kurtzweilig 
zuleſen vnnd zuhören ſeind. Am Ende: Ein ennde hat die hyſtori 
von den ſyben weyſen meiſtern vnd die hat getruckt vnd volendet 
Johannes ſchoͤnſperger in der erwirdigen ſtat Augſpurg am mon⸗ 
tag vor ſant Michelstag do man zalt nach Criſti gepurt M.CCCECtrxxxi. 
jar. In Folio. 

Aeltere Ausgaben ſind unter den Jahren 1478 und 1480 angezeigt worden. Die gegenwaͤrtig 
blieb Herrn Zapf unbekannt. Sie iſt in der Univerſitaͤtsbibliothek zu Ingolſtadt. Auf der Ruͤckſeit 
des erften Blats ift ein Holzſchnitt. Auf der eriten &eite des folgenden Blats ftehet zu Anfang obige: 
Titel. Die Schlußanzeige ift auf der Ruͤckſeite des 7uften Blats befindlih. &ie hat Holsfihnitte 
die faft die Halfte der Seite einnehmen. Euftos, Signaturen und Seitenzahlen fehlen. 


137.) * der natürlichen Meiſter in Verſen, Bamberg 1481. In 
Uuart. 

So wird diefes Buch in Angels Biblioth. ſelect. P. II. p. 23. angeführt. Aug dem unmittelbaı 
darauf folgenden Buch, welches mit den Worten angezeigt wird: Denuo, profsice, Augfpurc 
durch Anth. Sorg 1490. fullte man fchließen, daß auch das erfte, wie daß zweyte, eine Ueberfegung 
von Burlaei Vitis philofophorum feyn müfte; nie denn dieſe zweyte Aufgabe unter dem Jahr 1490 
befchrieben werden fol. Allein ich kann mic nicht vorftellen, daß man dieſes Buch in deutfche Verſi 
follte überfeßet haben. 


138.) Ein Kalender mic aftrologifchen Anmerfungen. An Ende: Ger 
drugft zu Augfpurg durch Tohannes Blaubirer Anno Domini 
M.CCCC. Lrxxi. In Quart, 

SR in der reichen Schwarziſchen Sammlung. S. Literar. Muſeum B. 2. S. 270, 


Jahr MCCCCLXXXII. 
139.) Hienach volget ein loͤblicher Paſſien. Am Ende: Getruckt vnd 
vollendet iſt dieſer loͤblich Paſſion in der keyſerlichen ſtat Auaſpurg 
von Anthoni Sorg am ſamſtag nad) ſant Pauls Fer. do man zalt 
nach criffi gepurt taufend vier hundert zwei und achezig jar. An 
Quart. 
Dieſe 


Jahr 1482. 123 


Diefe Ansgabe wird von Heren Zapf in der Augfp. Bucher. Geſchichte Th. J. G. 64. angefuͤhre. 
Sie iſt in der Bibliothek zu St. Georgen in Villingen. 


140.) ) Paflional van Iheſus vn de marien leuende. Am Ende: Gedru⸗ 
cket to Luͤbeke M.ECEEkrrrij des negheſten myddewekes vor Ka⸗ 
therine der hilligen iuncuruwen. Sn Quart. 


Wird im Schwarziſchen Catalogo P. II, p. 186. n. 829. angezeigt. 


141.) Paffional, das it: Der Heyligen Leben. Am Ende: Gedrudi 
vnd vollende zu Augfpurg von Hanfen Schönfperger am Montag 
nad) Sant Andreas tag nach eriſti vnſers lieben herren gepurt vier⸗ 
zehenhundert, vnd darnach in dem zwei vnd achtzigſten Jar. In 
Folio. 
Dieſe Ausgabe wird in Uffenbachs Catalog. P. II. Append. p. 32. angezeigt. Verniuthlich wer⸗ 
den beyde Theile beyſammen geweſen ſeyn. 


142.) Das buch der heiligen altvaͤter mit ſeinen beyſpielen. Am Ende: 
Hie endet ſich das buch der heiligen altvaͤter mit ſeinen beyſpilen, 
das zu latein genannt fit vitaſ patrum Getruckt vnd vollendet in 
der keyſerlichen ſtat Augſpurg von Anthonio Sorg am mitwochen 
vor Michaelis des jars do man zalt nad) criſti gepurt M. CCCC. 
vnd in dem Lyxxxij. jare. In Folio. 

Unter den Buͤchern, ohne Anzeige des Jahres, iſt bereits eine Ausgabe von dieſem Werke angefuͤhret 
worden, von welchem ich unter dem Jahre 1513 einige Nachricht geben werde. Sie iſt in Herrn geh. 
Kath Zapfs Augſp. Buchdr. Geſch. Th. I. S. 62. angezeigt. Vermuthlich wird fie Holzſchnitte haben. 
Die zweyte, die ich kenne, iſt vom Jahr 1488. 


143.) Das Bud) genalit Sum̃a Johannis nad) ordnung bes U. b. c. 
Am Ende: Hie endet ſich Summa johannis die gezogen iſt u. ſ. w. 
Vnd die hat getruckt vnd vollẽdet Anthonius ſorg, in der keyſer⸗ 
lichen ſtat augspurg Am afftermontag naͤchſt vor Vrbani. Anno 
Domini M.CCCC vnd in dem evxxxrü. jar. Erplicit Summa Johan⸗ 
nis tranßlata de latino in volgare multum vtilis sc. Deo gracias. 
In Folio. 
Dieſe Ausgabe befindet ſich in der Danziger Rathsbibliothek. Der gezaͤhlten Blaͤtter ſind 222. 
Der ungezaͤhlten 13. Im übrigen ſtimmt fie mit den bisber beſchriebenen Ausgaben überein. S. Herrn 
Archidiac. Lengnichs neue Nachrichten zur Bücher und Muͤnzkunde B. 1. S. 187. u. f. 


144.) 


— nr Dr. v 


u v⸗ 


.* — 


124 Jahr 1482. 


144.) Eines diener Gottes vier bücher mit Figuren. der Seuſſe, zwey 
theil. der ewigen weifheit der garheit. briefbüchlein. Item das buch 
von den neun DBelfen Am Ende: Gedrudt vnd vollendet iſt dicz 
buch) (des geleich, noch beilers den laien nit fund iſt fein Ichen 
jebefleen, genannt der Seuſſe) von Anthonio Sorg in der Keys 
ferlicyen ftat Augfpurg, an dem nädjiten freytag vor fant Joͤrgen 
tag do man galt nad) Erijti gepurt taufent vierhundert zwai vnd 
achzig jar. In Yolio. 

Unter dem Jahre 1512 ift bey einer ſpaͤtern Ausgabe von Dem Verfaßer diefed Werkes, dem Pre⸗ 
digermoͤnch Senricus Sufo, und von diefem Werte felbft, das nötbigfte angeführt worden. Ob beyde 
Ausgaben miteinander übereinftimmen, oder verfchieden find, Eann ich nicht fagen. Die gegenwärtige iſt 
in der Bibliosbef zu Polling, und von daber ift mir, was oben flebet, geneigteft mitgetbeilt worden. 
Sie nird auch in Herrn Zapfs Augſp. Buchdr. Sefchichte Tb. 1. E. 64. angeführt. Eigentlich bat dieſes 
Buch gar feinen Titel, fondern fängt fogleih mit dem Regiſter an, dag 4 BI flark ift. Dieſes bat 
die Auffchrife : Sie feind gefchriben Die capitel des buchs das do der Seufle beifler u. f. w. 


145.) Hye nad) volget ein ſchoͤne matern von den ſyben todfünde und von 
den ſyben tugendẽ darmwider. nad) aufwenfung der figurd hernach 
volgende. Alfo iſt diſe matern durch einen huchgelerten man zuſamen 
gefeczt vnd gebrediger worden. Am Ende: Hat gedruckt vnnd vols 
lenndet Hanns Bämler zu Augfpurg. Anno. sc jm &rrril. jar. 
In Folio. 

Iſt in der Bibliothek des Herrn von Gefele in München, und bat Holsfchnitte. 


146.) Ob einem man fen zu nemen ein eelich weib, oder nic. Am Ende: 
Gedruckt zu Augfpurg von hannfen Schönfperger am Samftag 
vor Seori. Anno Domini sc im trrritiare. In Folio. 
Diefe Ausgabe ift in der Univerfitätebibliorbek gu Ingolſtadt. Eie ift 51 Bl. ſtark. Auf der 
Mückfeite des sıflen Blats ftehet obige Schlußanzeige. 


147.) Der Sadhjfenfpiegel. Am Ende: Hye enndet fich der fachfenfpiegel 
mit ordnung des rechtẽ den der ewirdig in got varter vñ herre Theos 
dericus von bockſtorff bifchoff zu Neunburg fäliger gecorrigieret hat. 
Getrucket und volenndet von hanſen Schönfperaer in der Feyferlis 
hen jtat Augfpurg Am freitag vor margareche. do man zalt nad) 

, chriti gepurt. M. CCCC. trrrii. iare. In Folio. 

:: Bon diefer Ausgabe finder fich ein Exemplar auf der biefigen Stadtbibliothek, nach welchem ich 
fie kuͤrzlich beſchreiben will. Das ganze Ruch ift mit fortlaufenden Zeilen gedrudt. Den Anfang 
macht das ſieben Blatter ſtarke Regiſter, woruͤber ſtehet: Hye vahet an das Regiſter des erſten 
buchs uͤber den ſachſenſpiegel. Dann faͤngt mit der gewoͤhnlichen Vorred, auf dem erſten plat, 

ur dag 


Jahr 1492. 125 


das erſte Buch an, welches ſich auf der erſten Seite des LXXVIII.Slats endiget. Die Ruͤckſeite 
iſt leer. Das nun folgende Regiſter des andern Buchs, fuͤllen wieder 7 nicht gezaͤhlte Blaͤtter. Mit 
dem erſten plat fängt dieſes Buch an, und fchließet fich auf der erſten Seite des LXVIſten Blats, fo 
daß die Ruͤckſelte leer geblieben If. Das Regiſter des dritten Buchs iſt 8 Blätter ſtark, die auch 
nicht gezäblt find. Das folgende erfte Blat macht den Anfang dieſes Buche, welches ſich auf der Ruͤck⸗ 
feite des CXXlften Blats endiget. Zum Beſchluß flebet: Sie endet ſich Der ſachſſenſpiegel, den 
der Lrwirdig in göt vater vnnd herr Theodoricus von bocksdorf Biſchoff zu neunburg gecorrigirt 
bat. Mitidem folgenden CXXIIſten Blat fängt nach ber Calitela und Prenus, die handlung des 
rechtes, oder der ſogenannte Richtſteig CLandrecht an, und endiget ſich mit dem CLXIII. Blat, 
Das aber nicht foliirt iR Den Beſchluß machen auf 42, nicht gezaͤhlten Blaͤttern, der lateiniſche Text 
des Sachſenſpiegels und die Additiones. Zu Ende derſelben ſteht obige Anzeige. Die Ruͤckſeite die⸗ 
ſes Blats iſt leer. Dieſe Ausgabe wird von Gaͤrtner und Herrn Dreyer angeführt. Der ſogenannte 
Richtſteig, oder die Beſchreibung des alten Saͤchſiſchen Proceßes, ſoll, nach des Herrn von Selchow 
Vorgeben in dem Specim. Biblioth. Jur. germ. p. 266. bag erſtemal bey dieſer Ausgabe tm Druck 
erſchienen ſeyn. Ich finde ihn aber ſchon in der Ausgabe von 1481. Won der Ausgabe, die in eben dies 
fem Jahre Anna Rügerin zu Augfpurg gedruckt haben foll, und die Jungendres in feiner difquifi- 
tione in notas &c. B. 42. angefübret hat, werde ich unten bey einer, bey eben biefer Anna Rüge 
rin in Jahr 1484 erfchienenen Yusgabe reden. 


148.) Das Wichbild, vnd Lehenrecht. Am Ende: Hie endet fich das 
remifforium mic fampt dem Wichbild und Iehenrecht. getrucket 
und vollendet in der Fenferlichen jtat Augfpurg von Anthonio Sorg 
am montag nächit vor Thome des jars, als man zalt nach Criſti 
gepurt MEECEE$rrrli. Im Folio. 

Diefe Ausgabe zeigt Herr Veith In der Diatribe vor Japfs Annalen $. IX. p. 27. an. Ausfauͤhr⸗ 
lich aber beſchreibt fie Freytag in feinen Analect. €. 1074. u. fe Das Weichbild mit der Gloße 
iſt 192. das Lehnrecht mit der Gloße 118. und das Remiſſorium 116 BI. ſtark. Den Anfang machen 
bie deutfchen Reime: Bor gebe feiner fele rat, der diefes Buch getichtet hat zc. Auf dicfe 
Keime folgt eine Chronik von der Schöpfung der Welt an, bi auf K. Wilhelm Grafen son Holland. 
Der erfte Artifel des Weichbiſds fänat alfo an: Nun höret vnd vernämendt von des rechten 
begin, vnnd von wanns es herfommen ift. Da; recht ift dreierhande gotesrecht iſt das erſte 
Margrecht iſt das ander. Kantrecheift das dritt. Die Vorrede des Lebnrechts bat folgenden Ans 
fang: Der menfchen gedenten gebräthlicdyen feind 2c. Man fann diefe Samüunung, als den 
zweyten Lheil des Sachſenſpiegels betrochten, den Schoͤnſperger in eben dieſem Jahre gedruckt hat. 


149.) Ordenung ſo Herhogt. Ernſt Churfuͤrſt oft hertzog Albrecht tzu 
Sachſſen gebruder sc, von wegen mancherley gebrechen in Landen 
Auffgericht. Am Eude: Geben zu Dreſden am Montage nach 
Duafimodogenti. Anno dni. M. ECCCtxrxii. In Quart. 

Dieſe Policeyordnung, die das Muͤnz Braun: Handwerks und ganbweirtbfehafterveien,. Die Klei⸗ 
dertrachten u. d. betrift, wird in den Schriften der fürftl. Anhalt. deutfchen Befellfhaft Et. I. 
©. 76. angezeigt. Sie iſt 15 Bl. ſtark. 

| 23 150.) 


126 Jahr 148% 


150.) Ortolffs von Bayrlandt Arzneybuch, Gedruckt zu Augfpurg durch 
Anthon Sorgen MeCECẽxxrii. In Folio. 


Diefe Ausgabe babe ich nirgends, als in Herrn Zapfe Augſe. Bude. Sch. Th. L S. 61. am 
gejeigt gefunden. 


151.) Artzneybuch, Am. n Ende: Difes büchlin bat getruckt und vollendet 
Cunrad Duͤnkmut zu Vlm am famjtag nach Sanct gallen tag 
Anno MEEEE. in dem !rrril. Jar. In Folio. 
Iſt in der Bibliothek des Kloſters Irſee. Ich vermuthe, daß dieſes das bekannte Regimes 
Banitatis feyn wird. Wenigſtens ift daffelbe in eben diefem Jahr von Duͤnkmut su Dim Kol. ger 
druckt worden. in Exemplar davon tft zu Buxheim. 


152.) Heinrich Steinboͤwel von der Peitilenz, Ulm Conr. Duͤnkmut 
1482. In Folio. 
AR in der Bibliothek zu Buxheim befindlich. 


153.) Dad Buch der Natur. Am Ende: Hie endet fi) das buch der 
natur Das hat getruckt vnd volbracht Hans fhönfperger burger 
ezu Augfpurg Am freytag vor dem pfingit tag. Anno sc. in dem 
Irrrii. iare. In Folio. 


Diefe Ausgabe, die ich ſelbſt befiße, iſt die dritte, die ich Eenne. Zuerft ſteht auf einem Blat: 
Das Regiſter. Dann folgt der Holzfchnitt mit dem nackten Dann, und den beyden Aerzten. Auf 
dem vierten Blat ſtehet obige Ueberfchrift (menigfteng vermutbe ich ed. Denn in meinem Exemplar 
fehlt dieſes Blat) und dann fängt das Werk felbft an, das fich mit obiger Anzeige fchließet. Die 
Einrichtung fcheinet die nemliche, wie in den vorbergebenden Yusgaben zu ſeyn; fo wie auch die Holz⸗ 
ſchnitte einerley ſeyn werden. Seitenzahlen, Euftoden ıc. fehlen. Die großen Anfanssbuchftaben 
find Holzſchnitte. Das ganze betragt 227 Blätter. Die legte Seite ift leer. 


154.) Das buch der Natur. Am Ende: KHie endet fi) das buch der 
natur das gedruckt und volendet hat Anthoni Sorg in der Fayfers 
lichen ſtatt Augſpurg am mitwochen naͤchſt sc. do man sale nach 
erifti gepurt M.CCCC. Lxxxii. far. Fl. Folio. 

Diefe Ausgabe führer Weller in dem Alten 2c. 23. &. 92. an, wo er von diefem Buche auch 
einige Nachricht ertheilet. Auch diefe Ausgabe bat Helsfchnitte. Der von Weller angegebene Buchs 
drucker, heißt nicht Strop, fondern Sorg. Mertwuͤrdig iſt e8 allerdings, daß in einem Jahre, 
zwo Ausgaben von einem Buch herausgekommen ift, welches zu erkennen giebt, daß diefe Raturger 
Kae amais fehr beliebt gemwefen feyn muͤſſe. &. auch Herrn Zapfs Augſp. Buchdr. Gefchichte 

. I. S. 60, 


155.) 


Jahr 1482. 4137 


155.) Megimen.fanitatid deutſch Am Ende: Gedruckt und volennder von 
Johann Baͤmler zu Augſpurg an dem nächiten mäntag nad) fan. * 
Gilgen tag Nach Ehriiti unnfers lieben herren gepurt M.ELEE. : -". 
vnd darnach. Lyxxii jar. In Folio. | el 
Diefe Ausgabe ift in der Bibliothek gu Polling befindlih. ie wird auch in Deren Zapf 
Augſp. Buchdr. Geſchichte Th. I G. 61. aus der Bibliothek des Kloſters Weiſſenau angefuͤhrt. 


156.) Regimen ſanitatis deutfch Am Ende: Das muezlich buch von 
Ordnung der geſunthait hat gedruckt vnd volendet hannß ſchoͤn⸗ 
ſperger zu Augſpurg am montag nad) ſant Mangen tag nach eriſti 
geburt faufent vierhundert vnd in dem zwey vnd achtzigiſten are, 

Sn Folio. \ 
Herr Zapf in der Augſp. Buchdr. Gefch. Th. I. &. 64. zeiget diefe Ausgabe an. FSie iſt in der 
Bibliothek des Stifts Weingarten, 


157.) Hienach fteend verzaichnet die ausgeprannten Waſſer In welcher 
mail man die zu den gelideren nußen vnd prauchen foll allsdann 
Meifter Michel Schrid doctor an der Ertznei befchriben hat vnd iſt 
gar gut vnd nüglich zu willen. Am Ende: Gedruckt zu Augfpurg * 
von Johannem Blaubirer Anno domini MEECLEtrrril. ' In | 
Folio. 
SR in der Bibliothek des Stifts Tegernſee. S. Herrn Zapfs Augſp. Buchdr. Geſchichte 
Th. L. S. 63. 


158.) Hanns Tuchers Wallfart und Reife in das gelobte Land sc. Am 
Ende: Gedruckt vnd volendet durch Hanſen ſchoͤnſperger zu Aug⸗ 
fpuruf Anno dñi Tauſent vierhundert jm. Irrrii. iar. In Folio. 

Ungeachtet dieſe Reiſebeſchreibung, nicht die erſte gedruckte iſt, wie von dem ſel. Koͤhler in der 
Hiſtoria Codicis Jar. Statut. Norĩmb. p. 16. und in der Summariſchen Deduction des Geſchlech⸗ 
tes der Tucher &, 78. behauptet wird: fo gehoͤret fie doch mit unter die dfteften, und verdienet da» 
ber alle Aufmerkfamteit. Diefer Sans Tucher, von welchem das Willifche Nuͤrnb. Gelehrten Lexi⸗ 
ton, ingleichen eine, von imfern negenmwartig verdienftoollen Deren Prokanzler Sewerlein ehemals ges 
baltene latcinifche Rede de Tucherorum quorundam, Johannis praefertim Tucheri, itineribus, die 
in dem Mufeo Norico &, 193. u. f. zu finden ift, die befte Nachricht giebt, war ein Rürnbergifcher 
Rathshert. Er machte diefe Reife in Gefellfchaft Otto Spiegels, und Sebald Ritters im Jahr 
1479. (Den, in dem erftgedachten Lericon angeführten Valent. Scheurl, finde ich nicht.) Diefe 
Reiſe gieng über Nenedig nach Jerufalem, zum Berg Einat und zum Grabe der heil. Catharina. 
Mach 49 Worhen Fam er wieder zuruͤck und befchrieb nun alleß, wag er anf diefer Reife merfwürdiges 
gefeben hatte. Dan bat von diefer Befchreibung mehrere Ausgaben. Die erfie kam 1482 zu Augſpurg 
beraus, und diefe iſt es, die wir gegenwaͤrtig anzeigen wollen. &ie hat feinen Titel. Das erfte Blat 
iſt ganz leer. Dben auf der erſten Seite des zweyten Blats fängt das Buch alfo ans Nach Erifti 

vunſers 


128 Jahr 148%: 


vnnſers ‚lieben bar gepurt M. CCCC. Zrrir. iare. Am dorfkage ber do was der fechft tage 
des monate May Pin ich Sans tucher burger vñ die seit einer Des Pleinern Rates d’ flat 
YViöremberg. meines alters eins vnd funfftzig jare vnd fuͤnff wochen. dafelbfi auſzgezogen in 
dem namen des allmächtigen gotes. jn willen vnd maynung allein vmb gotes ere vnd mei⸗ 
ner fele fäligEeit vd Feines rumes. fuͤrwitzes noch ander leichtuertigkeit willen. die beyligen 
Steig - - zu beſuchen. Auf der Nückfeite des zoten gedruckten Blats gehet die erfte Befchreibung 
mit einer gemeinen lere. nach der fich ein ieder, der uͤber mer faren will notduͤrfftiglich zu 
richten Dat, zu Ende; Mit den zoften Blat fängt eumnener Abſchnitt und gleichfam der zweyte Theil 
an, der die Meifebefchreibung nach dem Grab der heil. Catharina u. f. w. entbalt. Derfelbe hat fols 
gende Auffchrift: Sye nach ift eigentlich befchriben. wie ich hans tuche’ der ellter von nuͤren⸗ 
berg mit ſambt meiner gefelfchafft herren Otto fpiegel vnd Sebold rieter. mit zweyen vnferen 
knechten. die wallfere von iberufalsın auß zu dem grab 9’ heyligen iundfrawen ſant Faches 
rina. vnd dẽ fteten an DE gepirge Sinay in dem land Eleinen Arabia gelegen in dE vorgemel⸗ 
ten iare volbracht bab. vñ wie eß vns von tage reyß zu tagreyß allenchalben die ‚felben wal⸗ 
fart zu geſtanden iſt. Dieſer zweyte Theil endiget ſich auf der erſten Seite des 75ſten Blats mit 
obiger Anzeige: Gedruckt vnd volendet 2c. Die zweyte Seite iſt leer. Signaturen, Cuſtoden, Blaͤt⸗ 
terzahlen fehlen durchgehends. Doch ſind die Anfangsbuchſtaben gedruckt und die zween groͤßeſten 
ſind quadtatfoͤrmig in Holz geſchnitten. Das Papier iſt braͤunlicht, duͤnn und ſchlecht. Die Schrift 
gothiſch und ziemlich ſtark. 


Dieſes iſt nun die erſte Ausgabe dieſer Reiſebeſchreibung, die man bisher fuͤr die einzige von 
dieſem Jahr, und von dieſem Drucker gehalten bat. Ich glaube aber auf eine Spur gelommen zu 
.feyn, die mich wahrſcheinlich vermuthen läßt, daß Schönfperger dieſe Reifebefchreibung in dem 
1482ften Jahr noch einmal babe drucken laßen. Ich habe zween Gründe diefeg zu vermuthen. Der erfte 
ift die augenfcheinliche Verfchiedenbeit desjenigen Exemplars, dag ich gegenwärtig aus der Ebneri⸗ 
ſchen Bibliothek vor mir babe, mit welchen auch dasjenige, welches Herr Prof. Schwarz in Alt; 
dorf befiget, auf das genauefte übereinftint, und desjenigen, welches im ı B. des literariſchen 
Wochenblats S. 37. u. f. von Heren Prof. Will befchrieben worden iſt. Nicht nur die Rechtſchrei⸗ 
bung ift verfchieden, fondern es find gleich in dem Eingang, fo wie folchen Herr Prof. Will abdruden 
loßen, mehrere Worte, außgelaßen worden, welches mohl nicht von ungefähr wird geſchehen ſeyn. 
Mehrere Verſchiedenheiten wuͤrden ſich vielleicht ziigen, wenn beyde Exemplare confrontirt würden. 
Zweytens wird in ber, gleich folgenden Nuͤrnberger Ausgabe von eben dieſem 1482ſten Jahre, am 
Ende über den Unflei des Augfpurger Drucks geklagt; und doch ſtimmet diejenige Ausgabe, die 
ich vor mir habe, mit dem Nürnberger auf das genauefte überein. So fonnte auch der felige Rink, 
die Verbeßerungen nicht finden, welche Die Nürnberger Ausgaben baben follten. Daber fegte ec in feis 
nem Catalogo S. 234. n. 1666. zur Augfpurger Ausgabe von 1482. folgende Anmerkung: Haec edi- 
tio prima eft: eodem vero anno Norimberga® in gvo altera prodiit, quam tertis an. 1483. fecuta 
eft. Utraque pofterior emendationes crepat, fed collatione facta, eas nullibi fere detegere potui, 
Sich vermutbe alfo, daß diefe Anklage auf den allererfien incorrefien Echönfpergerifchen Druck gebet, 
‚und daß Echonfperger dadurch veranlaßet worden fey, eine zweyte verbeßerte Auflage in eben diefem 
„Jahre gu veranftalten, mithin DaB zwo Augfpurger Ausgaben von 1482 vorhanden fenn muffen. Ob 
meine Verinuthung gegruͤndet fen, wird die Zeit lehren. 


Daß 


Jahr 1482. 129 


Def diefe meine Vermuthung gegründet geroefen fey, davon bin Ich, durch die mir von Herrn 
Prof. Schwarz, den ich un die Bergleichung feines Eremplars mit dem Williſchen erfuchte, ertheil⸗ 
te Nachricht, nun vollkommen überzeugt. Es iſt ungezweifelt richtig, fchreibt mir diefer fchazbare 
Sreund, daß Schönfperger im Jahre 1482 zweyerley Ausgaben von Tuchers Reifebefchreibung iz 
Kol. lieferte. Ich babe Herrn Prof. Wills Exemplar genau mit dem meinigen verglichen und gefuns 
den, daß jenes, welches auch im litter. Wochenblat recenfirt wurde, unvoliftändiger und uncorrecter 
als diefes, eben deswegen aber auch wohl eher gedruckt ift. Sch will die Aehnlichkeiten und Verſchie⸗ 
denheiten beyder etwas bemerken. Aehnlich find beyde in Anſehung der Lettern, der fehlenden Titch, 
Euftoden, Signaturen, Seitenauffchriften und Blättergablen, auch in Anſehung der Seiten und Blaͤt⸗ 
ter. Berfchieden find fie in der Rechtfehreibung, in einzelnen Worten, in einzelnen Buchftaben und 
in Abbreviaturen. Die Zabl der Wörter auf den Zeilen ift ungleich; doch find immer gleichviel Zei⸗ 
len auf einer Keite. Mur auf der erften ift im Williſchen Erenplar eine Zeile weniger als in dem meis 
nigen, tweil gleich oben im Eingang einige Worte feblen. Die Spatia zwiſchen den Abfägen find auch 
verfchieden. Noch will ich einige Varianten anführen. Gleich der Anfang heißt alfo. Nach Erifti 
vnnſers lieben berren gepurt M.CLELE.Lrrif. jare. Am dorftage der do was der ſechſt tage 
des ımonates May. Pin ich Zanns Tucher Burger zu YIüremberg. meines alters Kiufund 
funczig jare dafelbeft außgesogen jn dem namen des almechtigen gotes ze. Auf der zweyten 
Seite beißt auf der erften Zeile dag erſte Wort eigentlich entdecken, bier aber entden. Auf eben dies 
fer Seite, Zeile 9. u. f. fehlen etliche Wörter, onnd mit mir Sewolt rieter auch burger czu Nu⸗ 
eemberg mein walbrüder. auß auff weiflenberg Schwebifchen werde. Am Ende des fünften 
Blats auf der legten Zeile ift ein wunderlicher Druckfehler: Itẽ mer ey jnfigel (ſtatt infel) Schleff: 
lania genannt. Die Schlußformel lautet in beyden vollfonımen gleih. Doch find einige Fleine Ver⸗ 
fehiedenbeiten. Hier ift fie fo gedrudt: Gedruckt und volender durch hañſen ſchoͤnſpergar czu 
Augſpurg Anno dñi Taufent vierhundert jm. Exxrij. jar. Aus dieſer DVergleichung beyder 
Eremplare mache ich nun den richtigen Schluß, daß der Augfpurger Drud, nach Heren Prof. Wille 
Eremplar der erfte fey; daß die Nürnberger Ausgabe in 4. worinn am Schluß wahrſcheinlich diefe 
erfte Augfpurger, wegen des nachläßigen Drucks getadelt wird, darauf folgte, und daß alsdann Schoͤns⸗ 
perger eine eorrectere, noch in diefem Jahre lieferte, voelche alfo die dritte, und alfo eben diejenige 
waͤre, die ich oben nach dem Ebnerifchen Eremplar befehrieben babe, und die auch Herr Prof. 
Schwarz; befiget. 


159.) Hanns Zuchers Wallfart und Reife In bas gefobte Sand. Am " 
Ende: zu nureinberg nad) rpi gepurt. M. CCCC. vnd in dem. 
Lexxij. far. In Quatt. 

Auf der erften Seite des lebten Blats wird die Urfache diefes fo ſchnellen Nürnbergifchen Nach 
drucks, der in eben dieſem Jahr zu Augſpurg gedruckten Tucheriſchen Reiſebeſchreibung, mit folgenden 
Worten angezeigt: Wie wol diß puchlein in kurez veſchinnẽ tage gedruckt iſt. yedoch nach 
dez das mir mic ſolichẽ fleiß vnd auffſehẽ als wol nor geweſſen were beſchehẽ. vñ doch dy 
materij des ſelbẽ puchleis an ir ſelbſt luſtig iſt. darũb vnd zu widerbrinung. vorigs vnfleyß. 
iſt der ſo dißs puchlein czu drucken geſtifft hat bewegt worden. Das mit allez fleyß zu vberz 
ſehen. vnd alle tadel vnd mangel. dye es vnfleyſſigs druckens halb vormals gehabt hat hin? 
weck zunemen. vnd alfo noch ein mal gerecht gepeflert vñ vnſtreflich drucken loſſen zu nureins . 

Danzers Annalen. R . berg 


130 Jahr 7482. 


berg nady eBi gepurt. MCCCC. vnd in dem. Lrrrfi. iar. Wir haben bey der Vorbergebenden 
Ausgabe unfere Gedanken von der Anklage der gegenwärtigen über Unfleiß jener bereits gefagt. Soll 
dieſe Klage gegründet feyn, fo muß Schoͤnſperger zwo Auflagen gemacht haben. Daß diefes auch 
wirklich alfo fen, iſt bey der unmittelbar vorbergebenden Anzeige der Augfpurger Ausgabe von diefem 
Jahr, bewieſen worden. Es ift ſehr wabrſcheinlich daß ſich Schoͤnsperger bey feinem zweyten Druck, 
nach dieſer Nuͤrnbergiſchen Ausgabe gerichtet babe. Doc fehlen beym Schluß des 6ßſten Blats in 
beyden Augſpurger Ausgaben die Worte: als er zu liechtmeß in dE tempel geopffert ward, die 
in der Rürnb. Ausgabe fteben. Diefe Nürnbergifche Ausgabe bat ebenfalls keinen Titel. Das erſte 
Blat ift ganz leer. Oben auf der erften Eeite des zweyten Blats fängt die Meifebefchreibung eben fo 
an, wie bey der Augſp. Ausgabe: nemlih: Nach crifti vnſers liebd herren gepurt M. CCCC. 
Lrrig. iare. Am donerftage der do was d’ fechft tag des monats ınay. Pin ich Sañs tucher 
burger vñ die zeit einer des Fleinern ratz d' fiat Viureberg. meines alters eins vñfunfftzig 
iare vñ funff woche. dafelbft außgezogẽ u. f. w. In der Mitte der eriten Seite des 42ſten ges 
druckten Blats fängt die Reife nach &. Eatharinen Grab mit der nemlichen Anzeige an. Dice endiget 
fich nit den 78ſten Blat. Oben auf der erften Seite des 79ſten Blats flebet in 11 Zeilen, obige Ans 
zeige der Urſache des Nachdrucks, nebft dem Sjabr des Druckes. Uebrigens ift dag Blat leer. Blaͤt⸗ 
tergablen, und Euftoden, und der erfte große Anfangebuchitabe fehlen. Doch hat dieſe Aufgabe Sig⸗ 
„naturen von A bis 8. Das Format ift Duart, und ſtecken allegeit 2 Bönen in einander. Deswegen 
gab es Rink vielleicht für Dctav aus. Aber dag Rormat iſt zu grog dazu. Der Druder wird nıcht 
genennt, doch will man, nach Vergleichung mit den Schriften, dir Conrad Jeninger, oder Zcininger 
am diefe Zeit gedruckt hat, denfelben für den Drucker halten. Ich beige dieſe Ausgabe ſelbſt. 


160.) Am Ende: Sch Johanns von Monterilla fur auf von meinem 
lande über mer. do man zaft von Chriſti gepure Taufent dreihundert 
ur nd in dem zwei und zweinczigiten Jar. Vn kam wider” heym und 
| muft raften von eines fiechtagen wegen der mich anfam. wenn id) 
gern viel mer wunder erfaren hett. vnd id) was aus geweſen zwelff 
far. Gedruckt zu Augfpurg von hannfen fchönfperger. am Frei⸗ 

tag nady Galli Anno domini sc in dem !rrrii iare In Folio. 


Die gegenwärtige Ausgabe fübret Herr Bemeiner in feinen Nachrichten S. 107. an, und mels 
det, dag fie ohne Titel, Seitenzahlen, Euftos und Eignaturen ſey, auch Holsfchnitte habe. Die 
Blätterzahl konnte nicht beflimmt werden, weil dag Exemplar, das Herr Gemeiner vor ſich batte, 
defect war. Diefer Johann von Mandeville, Montavilla, Doctor in der Artzney und Ritter, ges 
boren vſſz Engefland, von einer ftat die heiſſet Santalban, befchrieb feine Reife anfanglich in franzoͤſi⸗ 
ſcher, nachmals in lateiniſcher und italiaͤniſcher Sprache, wovon die verſchiedenen Ausgaben vom 
—— Vogt nnd Freytag angezeigt werden. In dad Deutſche iſt dieſe Reiſebeſchreibung 
wenipſteng drepihal uͤberſetzt worden. Die gegenwaͤrtige iſt, nach Herrn Gemeiners Anzeige, von 
Micheffe d, oder wie er ſich ſelbſt in dem Capitel von dem Vogel Stuckokles nennet, von Michel⸗ 
felſer verfertiget worden. Vermuiblich iſt dieſes eben diejenige Ueberſetzung, von welcher ſich auf der 
dleſigen Stadtbibliothek eine ſehr alte Handſchrift befin ct. Ich beſitze ſelbſt eine alte Handſchrift von 
vieſer Reiſebeſchteibung, Die von einem andern Ueberſetzer herzuruͤhren ſcheinet. Eine andere Ueber⸗ 


ſetzung 


Jahr 1482. | g3L 


ſetzung werden teir unter bem folgenden 1484ſten Jahre anführen. Man hat auch einige neuere Aus⸗ 
gaben von der deutfchen-Ueberfegung Frankf. 1580 und 1608. 8. eine Coͤlner von 1608. 8. und einen 
Nachdruck von diefer gtern ohne Drt 1696. 8. Man findet in diefer Reife, die allerabgefehmadkteften 
Fabeln beyfammen. Yiiceron urtbeilet daber ganz richtig von diefem Buch in feinen Memoires Tom. 
XXV. p. 250. cet ouvrage eft rare; mais il n'y a pas grand mal, car c’eft un amas de fables, et 
rien autre chofe. ' | 


161,) Hnftorie von der Kreuzfahrt nad) dem heiligen fand von deffelben 
belagerung und Einnahm durch Gottfried von Bouillon. Am Ende: 
Dife wahrhafftige Hiftory hat gedruckt Hanns Baͤmler zu Auge 
fpurg vnd vollendet am mäntag vor Jeory Anno se Im !rrrii jare. 
Sn Folio. | | 
Iſt in der Bibliothek zu Buxheim, nach Anzeige Deren Zapfs in der Augfp. Buchdr. Geſch. 
Th. J. S. 63. Hat Holzfehnitte. 


162.) Hye nad) volget gar ein fchöne hyſtory võ einer edlen jungen frawen 

Sigiſmunda genanntt, Die eines fürjten tochter Tancredus von 

Salernia genanntt gewefen iſt Vnd von irem liebhaber Gwyſgardo 

genannt. gar kurczweylig zelefen alfo anfahend. Am Ende: Hye 

enndet ſich diſe hübfche vnnd abenctewerliche hyſtorien von einer 

edlen jungen frawen u. ſ. w. Gedruckt vnnd vollendet von Jo⸗ 

hann Bamler zu Augfpurg. In der Mitwochen nach fant Maria 

magdalena tag. Anno domini, MELLE. vnnd darnad) in dein. 

exxxij. jare. sc In Folio. | 

Iſt 12 Blätter ſtark, und mit 12 Holsfchnitten geziert, und bat keine Seitenzahlen, auch tweber 
Cuſtos noch Signaturen. Es ift diefes eine deutfche Ueberfegung aus dem Decameron des Boccaz. 
Der Ueberfeger wird nicht genannt, und feine Dollmetfchung ift von derjenigen, die in der oben anges 
führten deutfchen Ueberſetzung des ganzen Werkes vorfommt, verfchichen. Sin diefer letztern heißt dee 
Anfang: In der fürftliche flat falerno wonet eyn fürft unnd herre genant tanctede eyn gemüge diemüs 
tig man und herr (fignore aflai humano et di benigno ingegno) wo er in feinen alten tagen in feinem 
enge blut fein hent nit verunreynet bet sc. In der gegenwärtigen heißt ed: Tancredus d’ was ein fürft 
von Salern gütig vñ einer fenffemütigen natur. wo er allein in de alter fein hende nit vermafiget het 
mit blutvergieflen zweyer liebhabenden menfchen sc. Die Ebneriſche Bibliothek befigt ein Exeniplar. 


163.) Die hebt fi an das buch Duidi don der liebe zu erwerben. auch 
die liebe zeuerſchmehẽ Als doctor hartlieb von Tatein zeteutich ges 
pracht hat. durch bete und gefchäffte eines fürften von öfterrench als 
bernach gefchriben jteet. Am Ende: Gedruckt vñ volenndet in der 
fenferlichen ftatt Augfpurg von Anthoni Sorgen an der mitwoche 
vor fant Pauls bekerũg tag Anno dñi sc jm Lexxii. iare. In Folio. 


NR 2 Dbiger 


132 Jahr 1482. 


Obiger Titel ſtehet auf der erften Seite, des erften Blats, über weichem oben ſtehet das 11 Blat. 
Db noch ein erſtes Blat dazu gehöre, das vielleicht den eigentlichen Tisel hat, kann ich nicht fagen. 
Den Beſchluß der Ueberfegung des Buchs Ovidii macht folgende Anzeige: dz buch bar zu teutſch 
gemacht doctor hartlieb von gefchicht vnnd gebot des hochgelobten fürften herczog Abbrechts 
ſun des tugent vnd erenreychften fürften herczog Ernnſten Erczherezog inn Oeſterreich. Es 
iſt dieſes aber am Ende doch keine eigentliche Ueberſetzung aus dem Ovid. Dann folgt mit Anfang des 
LXXXIXften Blats noch eine Ueberſetzung. Voran ſteht: Sie hebt ſich an das buch Albertanus 
v5 d’ laidigung liebe vnd mynne. Auch von onfytte der frawen dardurch er meint die liebe 
vertilgen vnd laiden. Den Belchluß macht obige Anzeige des Druders ıc JR in der Bibliothek 
bee Heren von Oefele in Muͤnchen. 


164.) Bocabularius theutonicus. Am Ende: Erpficit vocabularius theu⸗ 
tonicus in quo vulgares dietiones ordine alphabetico preponuntur et 
latini termini ipfas directe fignificantes fequuntur. Impreſſus Nu⸗ 
remberge per Cunradum zeninger Anno dni M.CCCC. exxij. 
In Quart. 
Eine ausfuͤhrliche und lehrreiche Beſchreibung dieſes lateiniſch deutſchen Woͤrterbuchs findet man 
im litteratr. Wochenbl. Th. J. S. 121. Nur iſt ed ein kleiner Irrthum, wenn daſelbſt das gegen⸗ 
waͤrtige Woͤrterbuch fuͤr das erſte deutſche ausgegeben wird. Denn ſchon 1478 wurde ein dergleichen 
Werk zu Augſpurg gedruckt; und ſelbſt eben dieſes Zeningers Preße lieferte ſchon 1480 ein deutſch 
lateiniſches Woͤrterbuch, das in eben dieſem Jahre auch zu Augſpurg gedruckt wurde; einer andern 
Ausgabe, ohne Anzeige des Jahrs nicht zu gedenken. Ob dieſe Woͤrterbuͤcher miteinander uͤberein⸗ 
ſtimmen, ob, und wie ſie von einander abweichen, kann nur durch angeſtellte Vergleichung entſchieden 
werden. Dieſe Ausgabe iſt 76 Boͤgen ſtark. In der Vorrede, die in dem gedachten Wochenblat ganz 
zu leſen iſt, fagt ber unbekannte Verfaßer, daß man fein Werk auch Rufticanum terminorum nennen 
könnte, roeil er die gemeinen Wörter durchgehende angeseigt hatte. Eben dafelbft werden auch aus 
jeden Alphabet Proben von dem Sprachſchatz bes Verfaßers geliefert. Auch Here Bemeiner bat dies 
ſes Wörterbuch in feinen Nachrichten &. 109. u. f. angeführt. Dan findet es auch im Röderifchen 
Tatalogo p. 23. n. 161. und im Schwarsifchen P. Il. p. 186. n. 328. Im Uffenbadhifchen Cata- 
logo P. Il, App. p. 34. wird auch ein lateinifch deutſches Wörterbuch von 1483. Bol. unter dem Titel 
Wenceslai Brack Vocabularius angezeigt, welches ich, da ich fonft nichts von dieſem Buche weiß, 
nur im vorbengeben babe bemerken wollen, 


165.) Zu dem fobe gottis des gnedigñ vnd bes allerbarmherczioften vñ der 
kewſchen Junckfrawen der allerbeiligiten muter marien vnd czu lob 
dem heiligen loblihen Studio cau leypezk dem gemeynen menſchen 
ezu nucz hebet ſich an eyn loͤbliche weiſſagung der wirckung der 
planeten, von der vorburgenbeyt der vorbuͤrgen geſtirn nad) er⸗ 
farung d' alten weißen welche diß Jaers nach x5pi vnſzers hern ges 
burt tuſent vierhundert vnd nm zwenvndachzeigſten iger In 
diſzer werld Durch pre einfluſze beweiſzth werbenf Durch den Magi⸗ 

ſtrum 


Jahr 143% 133 


ſtrum wenceſlaum Fabrri bon budwepſi kurezlich durcg etzliche 
wort zeu famne gefäßt. In Quart. 

Mach obiger Anzeige, welche auf der exften Seite des erfien Blats ſteht, fängt diefe Calender⸗ 
welſſagung fogleich an. Das erfle Wort handelt von zwo Finfternißen, bie in diefem Jahre, theils an 
der Sonne, tbeils an den Mond feyn würden, das zweyte von dem in biefem Jahre berrfchenden 
Planeten, das vierte von den vier Jahreszeiten, das fünfte von den zwoͤlf Monaten, das fechfte von 
Juden, Chriften und Heiden, dag fiebente von den Brüchten, das achte von der Peſtilenz, dasineunte 
von den Krankheiten, das dreyzehend von etlichen Reichen u. ſ. w. Kein ordentlicher Kalender ift nicht 
dabey. Das ganze Werkgen iſt 11 BI. far. Cuſtos, Seitenzahlen, Signaturen, fehlen durch⸗ 
gehends. Iſt in der Schwarziſchen Sammlung. 

Jahr MCCCCLXXXM. 
166.) Die neunte vollſtaͤndige deutſche Bibel. Mit Bemerkung des 
Druckortes, Jahres und Druckers. Am Ende: Diß durchleuch⸗ 
tigiſt | werck dee gantzen heyligen gefchrifft. genant | dy bibel für all 
and’ vorgetruͤcket teutſch Bible. | fauterer. clarer. und mwarer na 
rechter gemens | ner teutſch. mic hohez und großem vleyß. gege 
dem lateynifchen tert gerechtuertigt. vnd’fchid | lic punctirt. mie 
dberfiheifften bey dem menits | en teyf der capitel vnd pfalm. iren 
inhalt und ve | fad). anzaygende. Di mit ſchoͤnen figuren dy | hy⸗ 
ſtoriẽ bedeutẽde. hat hie ein ende. Gedrudt | durch anthonium 
koburger in der loͤblichen key | ferlichen reychitat Nürenberg. Nach 
ber geburt criſti des geſetzs der genaden. viergehen | hundert vnd 
in dem dreyvndachtzigſtẽ iar. am | montag nach Inuocauit. Bm 
wellich volbrig | ung. fen ob. glori. und eve. der hoben henlige 
dry | ualtigfeit. v einigem wefen. dem vater vñ dez | fun vnnd dem 
hehligen geyit. der da lebt vnnd | regiret gott ewigflid; amen. In 
Folio. 

Dieſe ſehr ſchoͤne Roburgeriſche Ausgabe iſt ſchon ſo oft, und auch von mir in der Geſchichte 
der Vuͤrnberg. Ausgaben der Bibel ©. 65. u. f. ausführlich beſchrieben worden, daß ich mich 
wirklich nicht überwinden kann, mich bier ben derfelben meitläuftig aufzuhalten. Ich bemerfe alfo 
nur, daß fie in zween Theile abgetheilt iſt. Der erfte bis zu Ende des Pfalters, gebt bis CCXCV, 
Der zweyte fängt mit CCXCVI au, und endige fich mit CCCCCLXXXIII. Jede Seite hat zwo Eos 
lumnen, und jede Eolumne So, felten Sı Zeilen. Columnentitel, Ueber s und Schiußfchriften der biblis 
fchen Bücher find gedrudt. Die Eapitel und die Pſalmen haben römifche Zahlen; auch iſt jedem Ca⸗ 
pitel, wie oben in der Schlußanzeige bemerket worden ift, der Anhalt kürzlich beygefüget; welches in 
diefer Ausgabe zum erftenmal gefcheben iſt. Der Punct ift das einzige Unterfcheidungsgeichen. Bon 
den Holsfchnitten, wodurch fich diefe Koburgeriſche Bibel von allen andern unterſcheidet, ift in der 
oben angezeigten Geſchichte, das nörbigfte erinnert worden. Noch muß ich bemerken, daß Herr 
Berden in der Ribliotbef der Aenedictinerabtey zu Würzburg eine deutſche Bibel mic faubern 
Solzichnitten von Anton Roburger 1484. gedruckt (S. deſſelben Reiſen Th. 2. S. 344.) in⸗ 

R3 gieichen 


134 Sahr: 14830 


gleichen zu Geilbron, noch eine ſolche deutſche Bibel mit guten Solsfehnitten in Fol. durch Anton 
“Roburger in Yiärrenb. 1488. in Sol. gebrudt (S. deffelben Reifen Th. J. S. 33.) mil geſehen 
haben. Beyde Ausgaben aber ſind Undinge. Herr Gercken kann ſie alſo nicht geſehen haben, oder 
er hat nicht recht geſehen. Zu wuͤnſchen waͤre es, daß Gelehrte, welche die Merkwuͤrdigkeiten der 
Bibliotheken, die ſie zu feben Gelegenheit haben, befchreiben mollen, fein recht zufehen möchten, das 
mit man fie nicht befehuldigen dürfte, Kabeln gefchrieben zu baben. Ueberhaupt follte weder der Bib⸗ 
liothekar triviale Bücher vormweifen, die oft in Privatbibliotheken beſſer angetroffen werben, noch der 
Relſebeſchrelber mit Anzeige derſelben das Papier verderben. Denn der Nichtkenner uͤberſchlaͤgt ohne 
dleſes der leichen Artikel in’ den Reifebefchreibungen,, die er liefet, und der Kenner lacht darüber. 
Roch mu ich bey diefer Gelegenheit bemerken, dag auch die von Herrn Gercken in der Bible 
thek der Theatiner zu München bemerkte deutſche Bibel von 1520 (S. deffen Reifen Th. L 

©, 334.) nicht recht betrachtet worden tft. Es iſt dieſes eigentlich die bekannte niederfächfifche, zu 
Halberſtadt, im Jahr 1522 gedruckte Bibel, wie folches aus der am Ende befindlichen Schlußanzeige 
gang deutlich zu erfeben if. Die Zabl 1520, nebft den beyden Budhitaben, ftehet zwar unten in dem 
Schlußſtock; aber. auch auf mebrern in diefer Bibel befindlichen Holsfchnitten, die alfo nicht auf das 
Jahr des Druckes gedeutet werden darf, dag, wie gedacht, in der Schlußanzeige bemerkt it. Solche 
offenbare Uebereilungen machen auch andere — fonft gute und ſchaͤzbare Anzeigen — verdächtig. 


167.) In dem namen bes heren Amen. Hie vahet fid) an ain plenari 
“nach ordnung der hailigen criftenlichen Firchen in dem mã gefchriben 
vinder all epiitel onnd ewangeli ale die gefungen vnnd gelefen wers 
dent in de ampt der hailigen meß Durch das gang far in mafen wie 
hernach geſchriben ſteet u. ſ. w. Am Ende: Geendet ſaͤligklich von 
Cunrado Duͤnckmut zu Vlm an den freytag nach fant Mathis des 
banfigen zwelffborten tag. Anno dñi ꝛc der mindern Zar zal In dem 
trrriii. Jar In Folio, 


Ebe ri diefe Ausgabe befchreibe, und bie oben verfprochene kurze Nachricht von der Einrichtung 
der Plenarien mittheile, muß ich noch ein paar Altere Ausgaben anzeigen, die mir erft vor kurzem, 
und nachden die erften Bögen bereits abgedruckt roaren, bekannt worden find. Die erfte gehoͤret in 
Dad Jahr 1473. und iſt alfo alter, als die von mir oben unter dem Jahr 1474. &. 78. angezeigte. 
Eie ift in der Univerfitarsbibliothef zu Ingolſtadt, und von den würdigen Herrn D. Seemiller in 
Dem erſt vor kurzem erfchienenen Fafcic. I. feiner fhagbaren Nachricht von den incunabulis typogr. 
Biblioth. Acad. Ingolft. p. so. n. 8. befchrieben tworden. Drudort und Druder find nicht angezeigt, 
Am Ende fichet nur die Bemerkung des Jahre mit folgenden Worten: Evangelia cum epiftolie 
annexiſq; gloflis finiume feliciter. Anno incarnationis Somini Milleſimo. quatringentefimo 
feptuagefimo tertio. ipfo die cinerum. Cui laus er gloria 2zc. ie hat Holzfchnitte, und Blats 
jablen. Die zweyte Ausgabe ift in dem Stift Polling, und gehört in das Jabr 1474. Dieſes 
ift am Ende mit folgenden Worten angezeiat: Ewangelia cum epiftolis annerifg; fuis gloßis 
finiunt feliciter Anno incarmationis dnice Milleſimo quadringentefiino feptuagefimo qrto 
(quarto) die. ipo die menfis. Eui laus ꝛe. Offenbar ift bier etwas falfch gedrudt, oder ausgelafs 
fen. Was aber? das wird ſchwer zu erratben ſeyn. Diefe Ausgabe iſt in zween Theile abgetheilt. 

Der 


Jahr 1483. 135 


"Der erfte faͤngt vom erften Adventſonntag am, und ſchließet ·init dein. Ofterabend : derfefbe' hat LXVI, 
gesählte Blätter. Die letzte Seite iſt leer. Der zweyte fängt mit dem: Oſtertag an, und endiget ſich 
mit den Epifteln und Evangelien für die glaubigen Seelen.Dieſer Theil bat CLXXXIII. Bf. Die 
letzte Seite ift ganz leer. Diele Ausgabe hat alfo Blatzablen, wie die vorhergehende. ie ift auch 
mit Holzſchnitten geziert, und mis fortlaufenden Zeilen gedruckt. Der verdiente Herr Bibliothekar gu 
Dolling eignet .diefe Ausgabe der Guͤncher Zeinerifchen Preße zu. Ich will nun Die gegenwärtige 
Ausgabe kürzlich befchreiben. Db dasjenige Eremplar, welches ehehin mein Eigenehuum war, und nun 
in Stuttgart ift, einen eigenen Titel batte, Bann ich nicht fagen. Auf der erften Seite bes erften Blats, 
welches aber auf der jweyden Seite mir 1} ſpliitt iſt, ſtehet ein Hotzſchnite, welcher Thrlſtum am Creut 
neben Mariam und Johannem vorſtellet, und an den vier Ecken bie. Kinnbilder der vier Evangeliſten 
bat. Auf.der Nückfeite diefes Blats, ftebet eine ausführliche Anzeige.des Inhalts ,- mit obigen Ans 
fang: In dem namen ꝛc. Sie vaber ſich an zc. Ich will das, was nach obigen Worten noch fols 
get, hieherfegen, weil man daraus am-beften fehen kann, 1098 in den Plenarien geliefert rourde. ” Zu 
” dem erften vor oder nach der Zeit was Epiftel und ewangeli gefungen und geleſen werden am Sun⸗ 
„sag Mitwochen und freitag Der dryer tag yeglicher hat ain befunder epiftel, vnd ewangeli durch dag 

” sank Jar. Uber an montag afftermontag vnd donerftag finge man nach der. zeit die Epiftel und 
>” Emwangeli die man am funtag dauor gefungen oder gelefen bat. wenn die drey tag nach der geit nit 
beſunder epiſtel vnd ewangeli babent. Auch vind man in difem buch vff ain yegklich ewangeli an dem 
» Suntag ain poſtil das iſt ain befunder predig vßlegung Und gloß mut iren latiniſchen ſpruͤchen der le⸗ 

"rer vnd auckoritaten nach rechte anzaygen der capitel. Auch bat ain iegklich epiſtel vnd ewangeli ir 
”vorlauffen latin. wo vnd wie yegklich epiſtel vnd ewan „eli prophecey vnd lectio anfahet in welchem 
buch vnd an welchen capitel der alten über neuwen geſatz geſchriben ſtat. Vnd in der vaſten hat man 
»al tag ein ſunder epiftel vnd ewangeil mi‘ famt den vier paſſionen. und dl befunder prophecen vnd 
.”lection die man bat zu oſtern zu pfingften vnd zu den quatenpern. Darnach von allen hailigen vnd 
»das Commun vnd von allen meſſen wie man die hat in ainem meßbuch aines yegklichen biſtumbs 
»Das alles mit fleiß wach dent: latein ordenlich geteütſcht Amen.” Mit Bent irıten Blat fängt nun 
das Plenartum ſelbſt, mit foͤlgender Ueberſchrift an: Nun volget ⸗hye näch der dnfang an dem 
erften jontag in dem aduent Die epifiel.” Das Ende iſt auf der enften Seite des CCLVIften Blats, 
auf welchen auch obige Schhußanzasge ſtehet. Die letzte Eeite 'iſt 1er. Bor. jeglichen Sonntagsevan⸗ 
gelio ſtehet ein kleiner Holzfchnitt, welcher. fich. auf den Inhalt beziehet. Alle Blatter haben die Zahl 
auf beyden Eeiten ausgedruckt. Die großen Anfangsbychflaben find ebenfalls eingedrudt. Cuftos 
und Eignaturen aber feblen,. Was die deutfche- Ucherfsgung:betrift, - fo ſchemet dieſelbe nicht aus ver 
damals fchon öfters gedruckten deutſchen Bibelübenfe gung senemmmen zu ſeyn. Eie iſt nech fo siemlich 
verftandlich. Die Gloßen, oder kurzen Auslegungen der Eonsagsevangelien find faft "durchgehende 
erbaulich eingerichtet, fo daß alfo diefe Anſtalt, das vorzuͤglichſte, was bey der Meſſe lateiniſch geleſen 
wurde, dem gemeinen Mann, auch deutſch vor die Augen zu legen, gewis in den damaligen Zeiten 
großen Rutzen ſchaffen muſte. 


168.) Plenari nach ordnung der. heiligen, chriſtlichen Kirchen u. .E w. Ä 
Am Ende: Gedruat vnd volender in der Feiferlichen ſtat Auglurg E 
von Anthonio Sorg an dem naͤchſten Freitag nad) Barbare.do man - 
zalt nach Criſti geburt MEEEE und in dem:trrrü) Jare. In Folie. d 

ieſe 


136 abe 1483. 


Diefe Ausgabe babe ich in meiner Befchreibung dee Augſpurgiſchen Ausgaben der Bibet 
©. 13. n. IV. bereits angezeigt. Der Einsichtung nach ſtimmt fie mit der vorhergehenden überein. 
Sie hat ein eigenes Titelblat. Ohne dieſes beftchet fie aus CCLXIIII foltirten Blättern. Cuſtos und 
Signaturen fehlen. Zu Anfang der Sonntagsevangelien ftehet allezeit ein großer Holsfchnitt. Der 
Anfangsbuchflabe der Epifteln ift ebenfalls ziemlich groß in Holz gefchnitten. Meiſtens iſt derſelbe 
ein B. weil die Epifteln faſt allegeit mit bem Wort Bruͤder anfangen. El in der Univerſitaͤts⸗ 
bibliochef zu Erlangen. 


169.) Hienach volgen bie heyligen teutfchen Ewangeli und Epiftel mit 
fampt den vier paffion. Auch alle leccion und propheceien durch das 
ganz iar wie fie in einem jegflichen meſſbuch gefchriben fteen von der 
seit und von den heyfigen nach ordnung der heyligen chruftenheyt 
u. ſ. w. Am Ende: gedrudt und volender in der Feyferlichen ſtat 
Augfpurg von Hanfen Echönfperger am Montag nad) fant Ja⸗ 
eobstag des heiligen zwelffpoten nach criſti vnſers liben herren ges 
purt vierzehenhundert vnd im !rrrüi tar. Fl. Folio. 
Yeltere Ausgaben find ſchon unter den vorbergebenden Jabren angezeigt worden. Die gegenwaͤr⸗ 
tige wird von Heren Zapf in der Augfp. Buchdr. Geſch. Th. J. S. 69. angeführt. 


170.) Hie nad volget ein loͤblicher paffion. nach dem tert ber vier ewãge⸗ 

liften. mit der außlegung der heyligen lerer Bernhardi Anfelmi Aus 

guſtini Zeronimi Ambroſy. und andern andechtigen lerern. Welcher 

paflion durch ein hochgelerten man mit fleiß zu fammen geſucht iſt 

worden. Vnd iſt gar ein innige andechtige materi von dem leyden 

vnd marter vnſers lieben herren Iheſu crüit, Am Ende: Getrudt 

vnd volendet von Johanne Schoͤnſperger zu Augſpurg An fat 

Lenharts abent Als ma.czelt. M. CCCC. uf drew vnd atcjig iar in 

dem dritten herbſtmonat. Deo Gratias. In Octav. 

Obige Anzeige ſtehet auf der erſten Seite des erſten Blats. Auf der Ruͤckſeite deſſelben iſt ein 
Holzſchnitt, welcher die Aufopferung Iſaacs vorſtellet. Mit dem zweyten Blat fängt der Paßion 
ſelbſt mit einer kurzen Erklaͤrung der vorbildlichen Aufopferung Iſaacs an. Ben der Leidensgeſchichte 
wird freylich die Erzaͤhlung der Evangeliſten zum Grund geleget, die aber mit ſehr vielen erdichteten 
Mebenumftänden, Auslegungen der Vaͤter, andern frommen Betrachtungen und Gebeten erweitert 
wird. Sie iſt in verſchiedene Abſaͤtze getheilet, die aber keine beſondern Ueberſchriften haben; doch 
ſtehet allezeit ein Holzſchnitt woran, welcher den Inhalt des Abſchnitts anzeiget. Derſelben zaͤhle 
ih 17. Titelblat, Blaͤtterzahlen, Cuſtos, Signaturen fehlen durchgehends. Das ganze Werkgen iſt 
148 Bl. ſtark. Wer der hochgelehrte Mann iſt, der dieſen Paßion zuſammen geſucht hat, kann ich 
nicht ſagen. Ein paar lateiniſche Ausgaben unter dem Titel Paſſio Domini noſtri Jeſu Chriſti ſecun- 
dum feriem quatuor euangeliſtarum, accuratiſſima opera devotiſſimaque expoſitione illuſtrata 
magnorumque virorum fententiis eompte adornata, Baf. 1511. u. 1520. 4. führet Wetslinger in dem 
befannten Catalogo p. 954. ans ingleichen «eine Strasburger von 1511. Ein Exemplar y in der 
ehemalis 


Jahr 1483. 137 


ehemaligen Solgeriſchen Bibliothek. Ich befike ebenfalls eine Ausgabe, bie ſwar in Anfebung der 
äufferlichen Einrichtung mit der eben befchriebenen aufs genauefte äbereinftimmet, in Ruͤckſicht des Drucks 
aber fichtbar verfchieben if. Sie muß ein Titelblat gehabt haben. Denn das zweyte Blat hat die 
Eignatur Y ij. Auf dieſem Blat ſtehet obige Anzeige ebenfalls, aber etwas verändert. Es heißt 
nemlichs Die nach volget ein loblicher Paſſion. Nach dem waren Tert der. iiij. Emangeliften. Dit der 
auflegung — mit namen. Bernhardi — Wellicher Paflion — zuſammen gefucht vnd gefegt iſt wor⸗ 
den — und. ber groflen marter vnſers lieben Herren Jeſu Erifti. Am Ende fehlen etliche wenige 
Blätter, daher ich den Drucker und das Jahr nicht angeben kann. Vermuthlich aber ift Anthon 
Sorg in Augfpurg ber Druder. 


171. ) Loͤblicher Paßio. Hienach volget ein loblicher Paſſio nad dẽ tert 
d' vier ewangeliſten mit d' außlegung der heyligen lerer Bernhardi 
Anßhelmi Auguſtini Jeronimi Ambroſy vnnd ander viel andechtiger 
lerer Die daruͤber geſchriben habent. Am Ende: Gedruckt und vos 
lendet iſt dieſer loblich 8*— in d' keyſerlichẽ ſtatt Augſpurg von 
Anthonio ſorg an dẽ ſampſtag nach ſant Paulsker. do man zallt 
nach crijti gepurt M. CCCC. vnd in dem !rrplii. Jare. In Quart. 

So wird dieſe Ausgabe in Herrn Hofr. Zapfs Annalen S. 27. angefuͤhrt. Ohne Zweifel wird 

ſie mit der vorhergehenden Schoͤnſpergeriſchen uͤbereinſtimmen. 


172.) Das buch Belleal genannt. Am Ende: Hie endet ſich das buch 
Belleal, genant von des gerichtes ordenung ein hochgrundt vnd 
lobſam werck. Das hat getruckt vnd volendt Heinricus knoblotzer 

in der keyſerlichẽ ſtat ſtroßburg Noch chriſti geburt. M.CCCEC. vnd 
ürxxiii. for. In Folio. 


Eine Ausgabe, die weder von Deren von Murr, noch von Deren von Seinedden angeführt er 
ohngeachtet fie ſchon 1766 in den. Schriften der fuͤrſtl. Anhaltiſchen deutſchen Befellfyaft St. 1. 
&. 77. u. f. war angezeigt worden. In dem bdafelbft befchriebenen Exemplar fehlt das Titelblat. 
Dbiger Titel ift alfo willkuͤhrlich aus der Schlußfchrift genommen worden. Das ganze beträgt 56 
nicht gezaͤhlte Blätter. Auch diefe Ausgabe wird vermutlich Holsfchnitte haben. 


173.) Das fpil das do heyſt ſchachzabel oder, das buch menſchlicher ſitten 
Am Ende: Hie endet ſich das buch menſchlicher ſitten vnd der 
der edlen. Gedruckt zu Augſpurg in der keyſerlichẽ ſtat anno 
dni MECCC !rrriti am oſterabẽt geent. Su Folio. 
Unter dem Jahre 1477 iſt von dieſem Buche des Jacobus de Ceſſolis bereits naͤhere Nachricht 
ee worden. Die Borrede fängt eben fo an, wie in jener- Auch diefe Ausgabe bat Holsfehnitte. 
Sie if, wie die vorhergehende, in der Bibliothek des Herrn von Oefele. 


Danzers Annalen. 6 | 174) 


138 Jahr 1483. 


174) Dis buch if genant die xxiiii. alten od’ der guldin tron geferyet 
von bruder Otten bon paffowe erwan leſzmeyſter der mind' prüder 
barfüffen Flofter des ftat bafel mitt vil fchöner berichtung der lerer 
der heyligẽ gefchrift. Die mynnende fel zu Den ewige götlichen wol⸗ 
gefallen. Am Ende: Hie endet ſich daz buch genanne die vier und 
sweinczig alten. Gedruckt vnd vollendet in der Feiferlichen itat Aug- 
fpurg v5 Anthoni Sorgen an fant Eafiriten tag. Do mä zalt nad) 
Erifti vnſers lieben berven gepurt. M.EEEE. und in dem. !rrrül. 


are. Sn Folio. 

ine ältere Ausgabe if unter den Büchern ohne Jahr S. 24. und eine andere unter den “Yahre 
1480 kürzlich angezelgt worden. Die gegenmäartige befige ich felbft. Eigentlich hat dieſes Buch keinen 
Titel. Der obige fteht zu Anfang der Vorrede auf dem eriten gezaͤhlten Blat. Auf der Ruͤckſeite des 
erſten nicht gesäblten Blats, fängt das Regifter mit einer Burgen Anzeige an. Wie ſtark daſſelbe ſey, 
kann ich nicht fagen, tndens in meinem Eremplar die nachften beyden Blätter fehlen. Das nun fols 
gende vierte Blat feheiner der Befchluß der erften Vorvede zu fenn (dent es folgt noch eine zwehte) in 
soelcher dee Berfaßer diejenigen geiftlichen und meltlichen &chriftiteler nambaft macht, aus denen er 
fein Werk zuſamnien gebracht bat. Am Ende derfelben ift die Zeit, wenn er dieſes Werk vollendet bat, 
mit folgenden Worten angemerkt: volbracht an der heiligen himelfuͤrſtin abent Marien der liedye 
meflen. Des iars do man zalt von jheſu erifti geburt. M. CCC. .Errrvi are. Bor der als 
maͤchtige fey vnß allen genddig Amen. Um diefe Zeit muß alfo diefer Otto von Paſſau gelebet 
haben. Noch folgt ein Blat, das anf beyden Seiten einen Holzſchnitt hatz auf der erften wird der 
Heiland niit den 24 Uelteften, und auf der andern wird vermuthlich der heil. Johannes vorgeſtellt, 
auf deffen Hand der heil. Beift in Geſtalt einer Taube fige. Mit dem fünften Blat, welches das 
erfte gezaͤhlte ift, fängt das Werk felbft, nach obiger Ueberſchrift, mit einer Vorrede an, in welcher 
der Verfaßer den eigentlichen Inhalt feines Werkes meldet. Er fagt nemlich, wie Die 24 Xelteften vor 
Gottes Thron flunden und fagten: Du bift allein würdig zu empfaben Ehre ıc. fo follte man in Zeit 
und Ewigkeit niemand löben, als Sort allein. Wie man nun Gott loben, das beißt ihm Dicnen, und 
fein Reben zu feinem Wohlgefallen einrichten müffe, das follten nım die 24 Xelteften lehren. Daher 
denn auch bug Werk felbft fo eingerichter It, daß die 24 Aelteften nach einander auftreten, und die 
Bott minnede fehe ımterrichtn. Der erft alt leret und meifet alfo, was der menfch fen, der ander, 
wie man gott fuchen Toll, der acht feret, was Heben fey, der ſechszehent, wie man ein ſchawent leben 
füren fol u. fe w. Mor den 24 Hauptabfägen ftebet aflegeit ein Holzſchnitt, der einen Alten mit einer 
Krone, und emer der ihm ftehenden oder Enienden Perſon vorſtellet. Mit dem Cxcvi Blat gebet das 
Buch zu Ende, Obige Anzeige ſtehet oben auf dem folgenden nicht. gegäblten Blat ganz alleine; uͤbri⸗ 
gens ift daſſelbe ganz leer. Das ganze Werf AM erbaulich, und meiſt aus Stellen der Schrift und 

der Vater zuſammiengeſetzt. 


175.) In dem nomẽ des vaters und bes ſuns vnd bes heiligẽ geiſt facht an 
das buch der zehẽ gepot. Diß buch der zehen gepot das do gezo— 
gen iſt auß der heiligen geſchrift ſagt vnd leget auß: nit allein klare 
vnd ſchöne vnderweiſung ſunder auch nutzliche vnd notbere lere zu 


u | brille .. 


Jahr 1483. 139 


chriſtlichen· Reſen vnd leben: nach ben zehen gepoten bie unfer here 
gab herrn monfi an tzwaien ſteinen kafeln:. vnd vmb behẽder under, 
richtung wegen iſt bie inn geordnet wie der fünger begirlichen feaget: 
und im ‚der meiiter imbruͤnſtlichẽ vnd kluͤglichen antwort nad) Dem  - 
du hernach befihaiden findet. Am Ende: Hie er ſich das gar 
nügfich bud) von dem gehen geboten vnſers herren u. ſ. w. Hlebey - ' 
mer eiti elage eines ſterbendẽ menſchẽ Und das hat gedruckt meiſter 
erhart ratdolt vw aufpurg zu venedig. M. SECE. trrrili. Dee 
gracias. In Folio. 

Den Anfang macht das, aus drey Blättern beſtehende Regifter, welches die Ucberfchrift hat, Das 
iſt das regifter fiber die tzehen gebotte vnfers berren des nachgefähriebenenn buche. Fedes 
Blat bat feine Zahl, die überatl zu oberft von I bi LXXVIIL mit rönifchen Budfitaben gedruckt ſte⸗ 
bet; Cuſtos und Signaturen fehten. Die Anfangsbuchſtaben find gedruckt; die größten find inf Viereck 
mit Laubwerk geſchnitten. Das Buch bat gleichfam dren Theile. Das Hauptwerk macht die Ausle⸗ 
gung der gehen Gebote aus, welche mit obiger Ueberſchrift, die roth gedruckt iſt, anfängt. Die Eine 
richtung ift fo gemacht, daß immer die Jünger fragt und der Meifter antwortet. Die Erklärung der 
sehen Gebot gehet bis in das LXII Blat fort, worauf das zweyte Stück urtter folgenden Titel anfangt: 
Die volgent hernach ettlich außerlefend fprüch der heiligen Lerer zu merer und voͤlliglicher vnderwefung 
eoftenlicher tugend ꝛec. Das dritte Stück 'gebet auf dem LXXXV Blat, unter folgenden Titel an: 
Die-volget ein erſchroͤcliche beclagung non einem flerbenden menfchen wie ee fich fo vbel gehube da& er 
fo onberapt zu dem tode was kommen n. f. w. Der Berfafler ift nicht bekannt. Der fel. Riederer 
bat diefe® merkwürdige Buch in feinen Nachrichten ®. 1. &. 303. gründlich befchrteben, auch 
eben dafelbft &. 310. u, f. eine, gu Strasburg von Joh. Brüninger 1516. in Bol. gedrudte Aus» 
gabe ausführlich angezeigt. Die aͤltere Ausgabe befite Herr Peof. Schwan; in Alıborf; auch iſt ein 
Exemplar. in der Herzoglichen Bibliothek zu Meiningen: = 


176). Ein buͤchlein von der liebe gottes mit ſamot dem ſpiegei der kran⸗ 
ar fen vnd fierbenden menfchen.: Am Ende: Gebrudt vnd vollendt in 
der keyſerlichen ſtatt Augſpurg von Anthonio forg am aftermons 
wen tag nechit vor dem palmtage. bo man zalt nad criſti gepurt 
a... MEEFCEkrrrii. : In Quart.: 
IR in den Bibliotheh des Sins zu S. Meter n Cars S. Harn Zapfe Yugfp. Buchdr. 
Geſchichte Th I. & 68 . | 


177: ) Das Büchlein d5 do heifet der fele trofte mit mänigen hübfihen exem⸗ 
pelhu. ſ. Am Endes hie endet fich der felen troſt u. f. w. ges 
druckt und volendet in der Eeiferlichen ftat Augfpurg von Anthoni 
‚Sorgen am freitag nad) detare Nach Chriſti gepurt MIELE vnd 
"In dem tprriti jar. In tl. Folio, 
zu, Iſt ber Bibliothel des Kloſters Benedictbairen. ©. Herrn Sapfs Augſe. Tube. Gefchichte 
1, S. 69. 
©3 178.) 


140 Sahr 1488. 


178,) Der Seelen Wurzgart. Gedruct zu Vlin durch Eone. Dinkmuth 
M.CElEfrrriil. : In Quark. | 
Bird ig Uffenbachiſchen Catalog. T. II. App. p. 38. angezeiget. Ein Cpnmplar if in der Bib⸗ 
nochet zu Burheim. Unter dem Jahre 1515 wird von diefem Buche nahere Machricht gegeben werden. 


179.) Hienach vacht an gar. ain nuͤtzlichs beichtbüchlein harinn der .menfch 
gar wohl vnderweißt wirt wie er ſich vor vnd in. der beicht von allen 
fünden ze beichten halten fol gar ſchoͤn vnd ordentlich nad) ein ans 
der befehriben das gar heilſamlich iſt ze willen Gedrudt von Johann 
Sdkchoͤnſperger zu Yugfpurg im &rrriüi jar. Anl. Octav. 
SR in der ehemaligen Solgerifchen Bibliothek. ©. Catalog. Biblioth. Solger T. II. pı 396. 


180.) Paßio Pragenfium. Am Ende: Alhye enden ſich die geſchicht die 
“07 do find gefiheen czu Prage an der mitwoche nach fant Michelstag 
nad) Erifti geburt Thaufent virhundert vande drie vñ achtegigften . 
are. In Quart. 0 
Diefe Fleine Schrift, welche nur einen Bogen ſtark ift, bat keinen Titel. Auf der erfien Seite 
oben ſteht: Paßio Pragenſium. Alhie heben ſich an die Bleglichen gefchichte und erbermiglis 
chen die czu Drage võ denn vormaledeyten Petszern wider die criften In dem iare v5 Ceiſti 
geburch Taufent.2c. gbefchen feynt. Erbarms got in ewygkeyt. Die Geſchichte ſelbſt iſt bekannmt. 


181.) Formulare. vud Tuͤtſch rhetorica, Am Ende: Getruckt zu Straß⸗ 
burg Sohanes pruß Anno da MECCcxxxiij. In Folio. 

In den Beytraͤgen zur critifchen ;Siftorie .&. 6. S. 326. wird eine Augfpurger Anſsgabe von 
1484 angezeigt, und für den allererften deutfchen Briefſteller ausgegeben, Die ich auch nuter dem ge⸗ 
dachten Jahre anführen werde. Die gegenwärtige iſt um ein Jahr Alter und vermuchlich die erfte. 
Dbiger Titel ſtehet auf der erſten Seite des erſten Blats auf zwo Zeilen. Dann folgt anf vrey Blaͤt⸗ 
seen das Regiſter mit einer kurzen Vorerimerung; die letzte Geite iſt lerr. Mit dem 1 Blat fängt 
das Wert ſelbſt an, welches nicht ordentlich in Eapitek eingetheilt if. Den Anfang macht ein Se⸗ 
ſpraͤch, darinmn gejeist wird, was Rhetorica ſey, and wie man daraus lernen ſoll, Brief dichten. 
Dann folgt eine Anweiſung zur Titulatur geiftlicher un meltlicher Stände Das Hanptwerk beſtehet 
in Formeln son Muffügen zu Briefen, Contracten, Seftamenten u. d. San zuletzt ſteht Kayſer Frie⸗ 
drichs bekannte Reformation, die insgemein, der goldnen Bulle beygefuͤgt, angetroffen wird. Das 
ganze ſchließet ſich mit dem Cxii Blat. Senkenberg urtheilt von dieſem Formular: Autor non nomi- 
ustur, ſed multa infant maximi momenti. Eine Ausgabe ohne Jahr iſt oben S. 35. angezeigt wor⸗ 
den. a vnerfipe Bibliothet befigt davon ein Exemplar; ingleichen die Univerfitätsbibliothet zw 


182.) Bie hebt an ber formulari darinnen begriffen. find allerhand Brief 
. auch rettgrick mig frag ond antwurt. Am Ende: Hie endet fih der - 

formulari darinn begriffen find allerhand Brieffe, gedruckt und vols 

. Hendet 


— Jahr 1483 141 


lendet in der ſtatt Augſpurg von Anthonio Sorg an fat Jacobs 
abent des zwelfbotendes Jars do man zalt nad) Criſti geburt MCECCC. 
vnd in dem !prriii Zare. kl. Folio. 
Die gegenwärtige Ausgabe hat Hofmann in feinen Beobachtungen P. IV. p. 70. angejeigt. ie 
—— in der Bibliothek des Kloſters Irſee. S. Herrn Zapfs Augſp. Bude Sefipiite 
70% 


183.) In ben Namen der heiligen unzerteilten Drivaltigfeit Amen. Bon 
ordnung zu reden vnd beſunders zu angedingten freuntlichen vechr 
ten. Am Ender gedruckt vnd vollendet zu Augſpurg Anne sc 
MEEEE, und darnach im !rrriliiar. In Folio. 
Dieſe alte deutfche Proceßordnung wird von Wellern im Alten und Neuen B. L S. 96. u. f. ans 
geführt und befchrieben. Der Inhalt dieſes Werkgens felbft ift bey einer vochergebenden aͤltern Aus⸗ 
gabe ohne Jahr S. 34. kuͤrzlich angezeigt worden. 


184.) Arnoli be villa nova Tractat von bereytung vnnd brauchung ber 
wein zu gefuntheic dee Menfchen. Am Ende: Gedrudt und vols 
lendet von Authonio Sorg zu Augfpurg am dornflag naͤchſt nach 
vnſer Frawen empfahung anno dni MEEEE Irrrtii. In Folio, 

 Dufe Yusgabe-führet Herr Steigenberger in dem hiftor. literar. Verſuch ©. 18. an. 


..385.) Verzeychnuß der auögebrannten Waller. in welcher Maas man fie 
zu den geliedern nuzen vnd brauchen foll von Michael Schrick, 
doctor der Arzney. Am Endes Gedruckt vnd volenndet in der 
Re Fegferlichen flat Augfpurg von Anthonio Sorg an dem naͤchſten 
.. dornſtag nad) Nicolay do man zalt nad) rriſti gepurt M. CECC. und 
in dem !rrrili iare. In Folio. 
Meltere Ausgaben find fchon unter den ‚vorhergehenden Jahren angegeigt worden. Die gegen 
Dr: e. in der Bibliothek des Stifts ‚Weingarten, ©. Herrn Zapfs Ausfp. Buchdr. Geſchichte 
68. 


| 386): In Gottes namen amen. Hlenach in diefem buͤchlin würdet kuͤrzli⸗ 
9 „Gen ‚begriffen mie lang die Fayferlich flat Augfpurg vor langen zei⸗ 
ten een vrſprunge vnd anfang gehabt. Auch von wen, vnd zu 
Wwelcher zeit eriitenficher gelaub angefangen hat. Vnd befonders von 
dem gotzhaus fans vlrichs und fant affra zu augfpurg gelegen mit 
20. Wabroirbigfeit, got der her das felbig gozhaus fürfehen vnd begabt 
»: ... "Batidarinnen fe beyder leichnam Yegen und raſten mit ſamts vil ans 
deren wirdigen groſſen nahmhaftigen heiltum. Auch wirdet hernach 
beſchriben — als man eferlihen hernad) hören werdet. Am Ende: Taus 
Date dominum | in fanctis ejus ec. te. Anno sc im Lexxiii lat. In Quart. 


© 3 Dieſes 


142 Jabr 148% . 


Dieſes Werkgen befigt Herr von Stetten in Augfpurg, nach Herrn Zapfs Anzeige in der 
Augſp. Buchdr. Gefehichte Th. I. &. 68. Iſt mis Holsfchnitten gegieret. 


187.) Das Eoncilium buch gefcheben zu Coſtencz. Am Ende: Hie endet 
fid) Das Eoncilium buch gefchehen zu Eoftencz. darinn man vindet 
wie die herren ganitlich vnnd weltlich eingeritten feind. vA mit wieuil 
perfonen. Auch ir wappen gemalet. und wie ſy abgefchiden feynd. 
Auch die ſachen die darinn geſchehen feind hüpfch vnd gerecht. Ge⸗ 
drückt und volendt in der Feiferlichen ifat Augfpurg von Anthont 
Sorg am afftermontag nad) Egidy. Do mã zalt nad) Erijti gepurt. 
M.ECEE und in dem. !rrriü. Sare. In Folio. 


So richtig das Urtheil fenn mag, das Kenfant in feiner bekannten Gefchichte des Coſtnitzer 
Eoncilit von dem gegenwärtigen Werke gefaͤllet hat, daß man daß innere diefer berühmten Kirchenver⸗ 
fanımlung in demfelben vergebens fuchen werde: fo merkwürdig wird daflelbe doch allegeit in verfchier 
dener Ruͤckſicht bleiben. Der Berfaßer, Ulrich Reichenthaler, den einige für einen Domherrn, 
andere aber für eine Magiſtratsperſon zu Roſtanz ausgeben, war Yugenzeige, und ergählet das, was 
er felbft gefeben und gehöret hat, mit aller Aufrichtigkeit; und fchon deswegen ift feine Geſchichte 
ſchaͤtzbar. Vorzuͤglich merkwuͤrdig aber iſt die gegenmärtige erſte Ausgabe, die unter die Seltenheiten 
gezaͤhlet werden darf. Rink ſchaͤtzet fie in feinem Catalogo ©. 21. den Handſchriften gleich. Sie 
bat Fein Titelblat; wenigſtens fehlt ſolches in demjenigen Exemplar, das ich aus ber Ebneriſchen 
Bibliothek vor mir babe, fo wie in demjenigen, das Herr Gemeiner in feinen Nachrichten ©. 113. 
n. 77. befchrieben hat. Das erfte Blat hat die Weberfchrift: Das ti Blat. Zienach ift zu dem ers 
fen verfchriben wie die Cardinaͤl vnd erczbifchof fuͤrſten vnd herrẽ gen coſtentz zu dem cons 
eilio einrittend. Damit fieng alfo der Berfaßer feine Gefchichte ohne weitere Botrede an. Die 
eigentliche felbft gehet auf der Ruͤckſeite des eilften Blats an, und bat die Ueberfchrift: Sienacdy iſt 
d' anfang des concilius ze coftenez. Den Beſchluß macht, die Gefchichte der Verurtbeilung 
Hußens, die fich auf der erften &eite des 247ſten Blats endiget, worauf obige Unterfcheift folget. Die 
Mückfeite ift leer. Cuſtos und Signaturen fehlen, und das ganze Werk ift in zwo Eolumnen gebrudt; 
doch findet man auch einige Blätter mit fortlgufenden Seilen gedruckt. Das betraͤchtlichſte find. bie 
vielen in Holz gefchnittenen Wappen und andere Borftellungen, deren Herr Bemeiner 1209 gezaͤhlt 
bat. Um jener Wappen willen ift dieſes Buch vorzüglich ſchaͤzbar, indem es das erfte gedruckte Wap⸗ 
penbuch ift, das wir befiten. Und da damals bie vornehmften Maͤnner der ganzen Ehriftenheit auf 
dem Eoncilio beyſammen waren, fo ift dieſes Wappenbuch auch ziemlich vollſtaͤndig. In Koſtanz wird 
noch ein vortreflicher Codex picturatus aufberwahret, nach welchem Anth. Sorg bie Holsfchnitte in 
dieſer erften Ausgabe beforgen lief. &. Berdiens Reifen Th. 1. &. 155. u. f. mo bderfelbe ausfuͤhr⸗ 
lich befchrieben wird. Diefelben find in dem Ebnerifchen Eremplar ebenfalls illuminirt. Man bat 
noch zwo neuere Ausgaben von diefer Gefchichte, eine Aunfpurger van 3536 und eine Frankfurter von 
2575 bende in Folio upd mit boltſchninen. Element bee ſe alle drey verglichen und die Abmweichuns 
gen von einander angezeigt, 


188.) 


Jahr 1483. 143 


188.) Hanns Fuchers Wallfart und Neffe in das gelobte fand u. f. w. 
Am Ende: zu Ruͤremberg nach xpi gepurt M. ECCC. vnd in dem. 
kei, tar. In Quart, 
Diefe Ausgabe ftimmt, bis auf einige geringe Abroeichimgen in Anfehung der Rechtfchreibung, mit 
Der von 1482, ebenfalls in Vuͤrnberg gedruckten vollkommen überein, und iſt von derfelben Blat für . 
Blat, und meiftens auch Zeile für Zeile abgedruckt worden. Daher ich nicht für nöthig finde, etwas 
von berfelben infonderheit zu fügen. Die Ebnerifche Bibliothek befiget davon ein Exemplar. 


189.) Hie endet fich dag buch ber weißheit der alten weifen von anbeginue 
der welt von gefihlecht zu geſchlecht Gedruckt vñ vollendet durch 
lienhart holen au vim nad) crijti geburt. M.CCCC. Irrriij far auff 
den. xxviij. tag des mayenß. Sin Folio. 

Eine ausfuͤhrliche Nachricht von der Geſchichte dieſer Sammlung von Fabeln giebt Freytag in 
feinen Adparat. liter. T. III. p. ıc6. bey Gelegenheit, da er die, unter dem Titel: Directorium hu- 
imane vite alias parabole antiquorum fapientum , ohne Anzeige des Jahres und Drtes, vermuthlich zu 
Ende des XV. Jahrhunderts gebruckte lateinifche Ueberfegung recenfirt, welche wir bier ins kürzere 
gichen wollen. Urfpränglich foll dieſes Buch Indisch gefchrieben, und über zwey taufend Jahre alt 
feyn. Des Berfaßer ift nicht fiher zu beftimmen. Einige geben den Iſamum, den fünften König in 
Indien dafür aus. Andere fehreiben diefes Werk dem Bidpai, einem Braminen zu, der ſolches für 
den König Dabsjelim verfertiget haben fol. Ich befiße ſelbſt eine franzöfifche Ueberfegung unter dem 
Zitel: Les contes et Fables indiennes de Bidpai, &c. & Paris, 724. 8. wo in dee Vorrede die Ge⸗ 
ſchichte dieſes Buchs erzaͤhlet und von den verſchiedenen Ueberſetzungen deſſelben Nachricht gegeben 
wird. Einige nennen den Verfaͤßer Croiſa, und wieder andere Buſur Geuhar. Die Hauptſache 
in dieſer Schrift iſt, daß der Indiſche König Dabsielim, einen Weltweiſen, der im lateiniſchen 
Sendebaxr beißt, verſchiedene Fragen vorleget, welche derſelbe durch allerley Thiere beantworten laͤßt, 
und in Kobeln- und Erzählungen, die Bosheit und Betruͤgereyen der Menſchen überhaupt, und ber 
ſonders der Dofleute beſchreibet. Aus Indien brachte ein perfifcher Arzt Perzoes,/ lat. Berozia, 
dem König Chofroes eine Abfchrift, und überfegte das Buch in feine Lanofprache. Aus dem perfls 
fchen wurde es ind Arabiſche überfegt, In welchet Sprache es den Titel, Relilah wa Dimnah, 
oder Relibab wa Dimmha hat. Die Veranlaßung zu diefem Titel gab dag zweyte Bud, wo ein 
Paar vierfüßige Thiere, die bey den Arabern Thoes beißen, unter den Namen Belilah und Dim⸗ 
nah, bey demi Löwen eine befondere Rolle ſpielen, und denfelben verlditen einen Dchfen, Namens 
Senefba, den der Löwe ainen Vitztumb feines ‚Landes feste, zu tödten. Berner wurde diefes 
Buch in dag tärfifche, und dann in das hebräifche überfeßet. Aus-diefer letztern bat es ein gewiſſer 
Johannes de Capua, dee um 1262 lebte, unter dem Titel Direftorium vite humane in die Tateinis 
fche Sprache uͤbergetragen; von welcher Ueberfegung Sreytag 1. c. &. 110. hinlängliche Nachricht 
giebt. Aus den arabifchen iſt auch eine griechiſche Ucberfegung gemacht worden, welche Simeon 
Sethus verfertigte. Die gab Sebaſt. Bortfe. Starck mit der lateiniſchen Ueberfegung Petri 
Poſſini, unter dem Titel: Specimen fapientiae Indorum veterum &c. zu Berlin 1697. in 8. heraus. 
Stard bat in der Vorrede feiner Ausgabe auch die übrigen Ueberfegungen angezeigt, die wir, der 


Kürze wegen, hier übergeben, und nur noch das noͤthige vog.der gegenmartigen deutſchen Lieber: 
ſetzung 


144 | Jahr 148% 


fersung bemerken wollen. Dieſe ift aus der Iateinifchen des Johannis de Capua gemacht, und von 
Eberhard I, Herzog zu Wuͤrtemberg, einem gar vortreflichen Kegenten, entweder felbit, oder mer 
nigftens auf deflen Befehl verfertiget worden. Davon ift bereit oben eine Ausgabe, obne Jabr, ans 
gejeiget worden. Die gegenwärtige aber bat Herr Hofe. Räftner im erften Theil feiner vermiſchten 
Schriften ©. 219. u. f. ausführlich und gründlich befchrieben. Diefe Yusgabe habe ich nicht ſelbſt 
gefeben, dagegen aber eine andere, bisher völlig unbekannt gebliebene, die eben diefer Holle 1484 zu 
Vlm gedrudt hat. Da nun, allem Anfehen nach, beyde übereinftimmen, fo will ich dasjenige, mas 
Here Hofr. Räftner von feiner Ausgabe fagte, bier nicht wiederholen, fondern die folgende, bie ich 
felbft voor Yugen babe, unter dem Jahre 1484 befchreiben, um eine defto richtigere Nachricht, von der 
eigentlichen Beſchaffenheit diefe® merkwürdigen Buches liefern zu können. Hier will ich noch bemer⸗ 
Een, daß diefe deutfche Ueberfegung mit der Iateinifchen, des Johannis de Capua, zwar in dee 
Dauptfache äbereinftimme, in Anſehung der EinHeidung der Kabeln aber fehr oft von derfelben ab⸗ 
weiche, role ich, aus Vergleichung jener Iateinifchen Ausgabe, die Sreytag 1. c. recenfirt hat, und von 


der ich cin Eremplar aus Herrn geb. Rath von Hallers Bibliothek vor mir hatte, mit der dentſchen 
Ueberfeßung verſichern kann. 


190.) Die hyſtori von dem groſſen Alexander wie die Euſebius beſchriben 
hat. Am Ende: Getrucket vnnd vollendet in der keyſerlichen ſtatt 
Augſpurg von Anthonio ſorg. an mitwoch naͤchſt vor ſant Anthoni. 
Des iars bo man zelet. nach eriiti gepurt. M.ECEERrrrili. far. In 
Folio. 
Bon diefem Fabelbuch ift bereits oben unter dem Jahre 1478 Nachricht gegeben tworben. Die 


— Ausgabe, welche ebenfalls Holzſchnitte hat, beſitzt Herr Reviſionsrath von Oefele in 
chen 


191.) Ein Kalender mit aſtrologiſchen Anmerkungen und Geſundheits Re⸗ 


geln. Am Ende: Gedruckt zu Augſpurg von Johann Biaubirer 
Anno dfii M. CCCC. Lexxiij. In Quart. 


Iſt in der Schwarziſchen Sammlung in Altdorf. S. Literariſches Muſeum B. 2. S. 271. 


192.) Ein Kalender mit aſtrologiſchen Anmerkungen. Am Ende: gedruckt 
2 Augfpurg von Sohanne Baͤmler anno domini M. CCCCcxfriij. 
n Quart 
Befindet fich in der Hergoglichen Bibliothek zu YiTeiningen, und nach Deren Zapfs Anzeige in 
ber Augſp. Buchdr. Gefchichte Th. J. S. 67. auch in der Bibliothek des Kiofters Weiſſenau. 


Jahr MCOCCCLXXXW. 
- 193.) Die außlegung des ampts der heyligen meſſe. Am Ende: Hye 
enndet fich das loblich heylſam buch. das man nennet die außlegung 
des ampts der heyligen mefle. darinn man findet gar wol erflärt 
was ein yegfliche wort bedeutet von anfang der meffe biß zu Dem 
ende 


Jahr 1484- 145 


r —J Ta to, Gott fen To 106: Sud & ete "gefügt © mei, * ‚Gchrufk in Aug⸗ 

| =: Vud wollenhes AB. .Sri ind —8 San Aucegen. fag Anno dominf 
ner Lareı, Ele pl ..n . nee ats | 
Wir —88 Giliꝙ u. 17. eine —— ohne —* Drucabe⸗ u. w. beſchrieben. 
weldje mit der. gegempärkigen„. darin: Befchreibung ‚Derg Dasisiin den Merkwürdigfeiten der Garelli⸗ 
ſchen Biblipsbet.&..119..171: lieferte auf: dakımananeftesibereioftimmt nur. daß in diefer, Zeit und 
Ort· des Drucke: angejeigt- wird ende dahh in:beufefiiispnm dem, Canon hoc) ein Holzſchnitt des. Kreuze 
bildes mis dee Marie und dem Johannes befindlichif, den zich in dar vͤltern Ausgabe ohne Zeit und. 
Ort nicht gefunden babe... Mei Zapf hat abenfalis.-uydcAusnahen. var, Augen gehabt und eine Ver⸗ 
gleichung zwiſchen beyden angeſtellt, die in deſſen Angler :Buchde. Gral? * I. S. 73. u. fı 

nachzuſehen if 


194.) Das. Bech⸗ erait Gain. Sobamid ae 46a; Am Enbe: ‚Sie endet. 
fi) Summa Johannis die gegogen iſt, auß dem heiligen Dekret⸗ 
7 2 Br we vñ dichat Jetruckt vn wolendet Cunrat Dinkmut u 
: Ulm am freitäg fach ſcihet  Martinhitag Anno M. CECC. vñ im 
rxiiii. Explicit fand Johannis translata u, ſ w. deo gracias. 
ar ‚Sn $olio. . Ni re X 
Diefe Ausgabe hat Herr Gemeiner in feinen Vachrichten ec. E 129. n. 88. bekannt gemacht. 
ee 189 Bi. Kart; obne Sit ‚Stonaturen um- Kufos, aber mir f Blätterjablen m und Anfange⸗ 
Ma 


195.) Sie gest dc an das aller neficef Suche genannt die bierund- 
czweinczig guldin harpffen Dye mit fleiß auß der heifigen gefchrife 
vnnd der alcuäter. buch durch ehnen hochgelerten bruder Johafiſen 
Nider Prediger ordens zu Nuͤrenberg alſo geprediget: Vnd durch 
pet. vnd liebe u. ſ. w. Am Ende: Hie endbot ſich das loͤblich⸗vnd 
nuͤczlich buch des vierundzweinezig guldin harpffen Getrucket ennd 
vollendet in der keiſerlichen ſtat Augſpurg von Anthonio Sorg. 
em. naͤchſten montag:nach vnſers hern fronleichnams tag. Do man 
A nach Ctiſti geburt use: vad in dem. yriii. Jere. In 
d .Folio 
ei bei der Hukiyäbe bon 1492. &. 66: n. 4. iſt fe belue das erheblichſte von dieſem Buche 
erinnert worden. Das, was von der gegenwaͤrtigen geſagt werben ſoll, wird zur Beſtaͤttigung deſſen, 
was dorten ſchon bemerkt wurde, dienen koͤnnen. Auf der erſten Seite des zweyten Blats (das erſte 
Blat iſt galit leer) ſftehet ein großer Holsfehnitt, der die apocalyptiſche Figur der 24 Aelteſten, die mit 
Harpfen um Veh Thron · Gortek ſtehen, vorſtellet. Vor dem Thron kniet vermuthlich der Verfaßer. 
Huf der Ruͤckſeite bieſes Blats faͤngt das Regiſter an, mit der Ueberſchrift: Das Regiſter der 
vierundzweinezig guͤldin harpffen.“ Dieſes ſchließet Mich auf der erſten Seite des dritten Blats. 
Auf ner Rückfelte deſſelben ſtehet erſtlich folgende Anzeige: Si in cuiuſquam latini viri manus liber 
Panzers Annalen. iſte 


v 


.. - x - » 
! + ei “ " 


148 Jabr 1484, 


Bulle ein auffallender Beweiß indem. es heißt: Wir fürften — worden fein gefellen der Dieb. 
In ber Erenfnerifchen beißt «#3 jr- ſurſten worden fein‘ getelln t der diev/ nach dem Original: 
principes eius [CK regnio ":: om. 


201.) Das vairiſch Recht buch. Am Ende: gedruckt vnd volendet zu 
Augſpurg am freitag vor ſant Mattheus. des b. bdelfpoten tag. 
Anno bni im grrriiü iare. In Quart. 


Schon im Juhr 1346 ließen in Oberbalern Kayf. Ludroigs vier one, Ludwig Marggraf 
von Brandenburg, Stephan, Ludwig und Wilhelm, mit Beroilligung und auf Befehl ibres Herrn 
Vaters, (er beißt Öteiwegen auf der Medaille in der Sure der Baieriſchen Regenten Primus legfslator) 
das befannte Landrecht ; oder Landbuch, Candpot Yubliciren, welches allg dem Schwabenſpiegel 
. and andern alten Baierifchen Rechten zufammengefegt wurde, und aus kinem⸗ ie: md dreyhundert 
amd funfsig Captteln beftuhde. (S— Sentkenberf,defubi zeit: BhYarı'$:'VILIR.y TOUE fel. geh. Kath 
Heumann zu Altdorf hat’diefed Rechtbuch in deir-Opuls. jur. Rerm wð ich'riichs-Rtc; aus Bent vor⸗ 
treflichen Ebneriſchen Eodice (&. von Murrs Merkto Nlicnb. &.1432.) abðrucken laßdn, und nit 
Anmerkungen erläutert, Die oben angeführte Ausgabe ift die allererfte, und fe ſelten / duß ˖ ſie auch 
den srößeften Gelehrten, und felbft dem Baieriſchen Geheimenraths Känzter vom Rreitiieyer) aufſet 
der Churfuͤrſtlichen Bibliothek, nie zu Seſicht gekommen. Sie beſitzt auch Herr von Lippert in 
Muͤnchen. S. Herrn Zapfs Yuafo. Buchdr. Geſchichte Th. J. S. 72. Ob nich doch noch eine Alter? 
Auqſpurgiſche Ausgabe, die Ant. Sorg 1482. gedruckt haben fen E. Dreyers Beytrage S 181.) 
vorhanden ſchu Möchten wird die Bet. — I. u loan u N 

J 
204) Der-Sachfenfpiegei.- " A Ende: Setruet uf volendt von 1 Anna 
ur Mügeliselr der. feyſerlichen iſtat. Augſpurg am; eftermantag naͤchſt 
vor Johannis. do man zalt nach Eriſti gehuft. Mm. Ser trrri. iar. 
ra In Folio aan 5. Ma 

Dieſe Auszabe —— — welcho nee den bieher befännt gereörbenen, die dritte If, 
vertlnet alle Aufmerkſamteit weil ſolche allen Dich; die von dieſem merkwuͤrdigen Buche literariſche 
Notizen gaben, auch fo gar Heern Dreyed', "unbekannt geblieben, und ſelbſt am der Eriftengdiefer 
Augfp. Druderin, Anna Rügerin, Peweifelt worden iſt. Sie bat keinen Titel. Auf dem erſten Blat, 
faͤngt das, aus ſieben Blättern beſtckende Regiſter mit folgender eberfchrift an: Sie vahet an das 
Regifter des erften buche uͤber den fächfen ſplegel. Dann folgen die Borreden und die 71 Artikel 
des erſten Bude, welche auf 78 Baͤttern, weniger einer Seite ſtehen. Das zweyte Buch bat wieder 
zuerſt ein Regiſter it einer aͤhnlichen Aufſchrift auf 7 Blaͤttern.“ Die 72 Artikel deſſelben nehmen 
65 Slaͤtter und eine Seite ein. Das Regiſter des dritten Ruchs beftcht nur aus $ Plättern und die 
Sr Lrtifel deſſelben aus 121 Blättern. Dann beißt der Echinf: ie ender ſich der ſachſenſpiegel. 
den der erwirdig in got vater vnd herr theodoricus von bofrhödef fie) biſchof zu nehnburg 
ſecorrigiert hat. Bey jedem Artikel ift eine Gloßez oͤder eine meltcre ündfährung und Erklaͤrung des 
nu Attittl enthaltenen Geſedes. Mad) dem Hauptwerk erſcheint ati zwey Rlaͤttern, bbne neue Auf⸗ 
{nike erſtlich: Cautela bin ich genant u. f. w. und hlerauf: Dremis bin idy genant, u. f! mw. wel⸗ 


He beydes Ancnı Derman von Oßoeld bepgelkgt wird. ie nad) vabet an die bandlung des rech⸗ 
116, 


Jahr 1484. 149 


tens, welche das bürgerliche und peinfiche Recht betrift, und mie dem angehängten ‚kurzen Regiſter 
nach den Abfägen, 30 Blätter beträgt. Die folgenden 35 Blätter enthalten die Ariikel der drey Bücher 
des Sachſenſpiegels in lateinifcher. Sprache, ohne Sloflen. Bey dem Anfang ſteht nichts, ale Dro: 
logus und am Ende: Et fic eft finis latini textus tercij libri. Die legten achthalb Blaͤtter füllen 
endlich noch die Additionen zu einigen Worten, bie im erften Werke in Parenthefen eingefchloßen find. 
Der völlige Schluß heißt: Sye ender ſych der fachfenfpiegel mitt ordnung des rechten den der 
erwirdig in got vater vnd herr Theodoricus von bockßdorf hiſchof au neuͤnburg ſaͤliget gecor⸗ 
rigiert hat. Gedruckt of volendt von Anne Ruͤgerin y. fr m. wie oben. . Ohne Euftoden und 
Eignasuren. Seitenaufſchriften (ind nur über der-Borvede.und den Artikeln des Hauptwerts. Blaͤt⸗ 
zahlen ſind auſſer dieſem noch uͤber der beygefuͤglen Ordnung des Rechts. Die Zahlen bey dem zwey⸗ 
sen und dritten Buch fangen wieder von 1. an. Die groͤßern Anfangsbuchftaben ;. E. bey den. Xctis 
Eeln des erſten Werks find mit Einfagung in Quadrat; die kleinern €. bey den Sloßen find. ohne 
Einfaßung, mebrentheils die Hauptzüge mit Blymen ı oder Laub gezigxt. Dos ganze beträgt 372 Blaͤt⸗ 
ter, bie letzte Seite iſt leer. Die. Schrift iſt gotbifch und ‚siemlih,groß,, Here Prof. Schwarz. in 
Altdorf befigt diefe feltene Yusgabe. Auch Herr Gemeiner hat dicfelbe in feinen Nachrichten ©. 121. 
n. 82. angezeiget. Sie iſt auch in der Univerfitätsbibliorhel zu Ingoiſtadt. Nun noch etwas von 
einer vorhergehenden, dieſer Anna Ruͤgerin in Augſpurg, zugeſchriebenen Ausgabe von 1482. Der⸗ 
ſelben gedenkt ziemlich ausführlich der ehemalige Rector bey S. Laurenzen allbier, Geb. ac. Jung: 
endres in difquifit. in notas charafterifticas libror. à typogr. incunab. impreflor. &. 42. Here 
Dreyer. ließ fich durch Deren Veiths Dietr. vor den Zapfifchen Annalen, wo derfelbe von diefer, Drus 
dein Anna Ruͤgerin ſehr zweifelhaft ſprach, bewegen, erſtgedachte Ausgabe an feinen Ort geſtellet 
ſeyn su.laßen. ‚Soviel iſt richtig, daß auſſer Sungendrefen derfelben niemand Erwähnung gethan. 
Indelſen Eönnte fie doch erifticen, und Jungendres für einen glaubmwürdigen Zeugen gelten, zumal 
da der, widet feine Glaubmürdigfeit erregte Zweifel, in Anfehung der Eriftenz einer Anna Rügerin 
zu feinee Ehre gehoben iſt. Geſehen bat er cine Anna Rügerifche Ausgabe gewiß, wie aus, Dec. ges 
gebenen Befchreibung deutlich erhellet. Hat er fich geirret, fo muß dieſes bios in der Angabe des 
Jahres des Druckes 1482 geſchehen ſeyn. Aber auch das iſt noch nicht erwieſen. Ich habe mir for 
gar, ans einem in Anſpach herausgekommenen neueren, übrigen ſehr accuraten Catalogo verkaͤuflicher 
Buͤcher, eine Augſp. Ausgabe bey dieſer Anna Ruͤgerin von 1483 angemerkt. Ich habe mir auch alle 
Muͤhe gegeben, auf die Spur dieſes Exemplars zu kommen; es bat mir aber nicht gelingen wollen; 
vieleicht wird der Gelchrte, der dieſes Exemplar gekauft bat, durch dieſe Nachricht bewogen, nachzu⸗ 
ſehen, ob es mit dem angegebenen Jabr 1483 feine Nichtigfeig babe. Bon einem, bisher unbekannt. ge⸗ 
bliebenen Augſpurger Drucker, Thomas eRuͤger, welcher vermuthlich dieſer Anna Ruͤgerin Ehemann 
war, ift oben unter dem Jahre 1481 cin Buch angezeigt worden, welches er in Geleſchen Jehapn 


Schönfpergers gedrudt hat. VE 1; 


203.) Diß iſt die Reformacion der Statut vnd geſetze. die ein ecber Rate 

der Star Nuͤremberg. vmb gemeins nutzes notdurft. vnd vrſachen u 
willen. In anfang vñ eingang derfelben. hiernach begriffen. fürger _ 
nomẽ hat. Vnd nad) dem dann ſoͤlliche gefeg. nach rat vil hochgelete . . 
zer Doctor. vnd den gemeinen geſchriben Rechin. ſo uil Ach Bas na... an 


der Stat Nuͤremberg gelegenbeyt ber fonen vñ lewffte hat erleiden erh 
< 3 mügen. 


150 Jabr 1484 


mügen. gemeß gemacht find. Hierumb vnd auf das dann ſoͤllich werd? 
menigflichem mit dem mynſten Koiten offenbar und Fündig werde. 
So iſt In dem namen des Alimedhtigen. durch einen erbern Rate 
zu Nuͤremberg verlaflen. angeben vnd beuolhen. diefelben Neformas 
cion zedrucken. die dann föllichern beuelh nach. durch Anthonien ko⸗ 
berger mit fleiß gedruckt. und vollddet worden fit. An dẽ heiligen 
pfingftabend. Nach der gepurt Criſti Taufend vierhundert vnd In 
dem vierondachgigiften Jare. An Folio. 

So viel ich weiß, fo iſt dieſe Nuͤrnbergiſche Reformation, das erfte deutſche Stadtrecht, das 
felt Erfindung der Buchdruckerkunſt im Druck erfchienen if. Die gegenwaͤrtige Ausgabe iſt die erfte, und 
Diefe bat nebft den folgenden, am genaueften, nach Röblern, der eine hiftoriam codicis ftatntarli five 
Reformationis Norimbergenfis Altd. 1721. 4. ebirt bat, neuerlich befchrieben der berühmte Herr Prof. 
Siebenkees in Altborf, in der ſchon angeführten Befchichte des Nuͤrnbergiſchen Stadtrechts. 
Was den Titel Reformation anbetrift, ſo bemerkt dieſer gruͤndliche Gelehrte, daß derſelbe immer 
ein aͤlteres Recht vorausſetze, das verbeßert worden iſt, welches den auch von dem Nuͤrnbergiſchen 
Geſetzbuch gilt, welches aus den keyſerlichen gefchriebenen Rechten und alten Gebraͤuchen zuſammen 
getragen worden iſt. Es uf aber ſchon vor Erfindung der Druckerey eine ſolche Reformation vor⸗ 
banden gersefen feun, weil die erften gedruckten Rürnbergifchen Ktatuten, den Ramen der neuen Res 
formation auf dem Titel erhalten haben. Die Gemobnbeitsrechte und einige nicht ganz hinlaͤngliche 
geichriebene Gefege, machten endlich gegen das Ende des XV. Jahrhunderts eine neue Geſetzgebung 
noͤthig. Im Jahr 1479 wurde der Anfang zur Verfertigimg neuer Statuten gemacht, wodon in dent 
Mürnbergifchen Archiv noch zwo Handfihriften aufbewahtet werden. Noch in eben dieſem Jahre 
wurde das Regiſter der Titel, und in dem 1484ſten Jahre wurde das Geſetzbuch ſelbſt durch den 
Druck bekannt gemacht. Dieſe erſte Ausgabe hat keinen eigenen Titel. Die obige Anzeige, bie bier bie 
Stelle eines Titels vertretten muß, ſtehet auf der Rückfeite eines eigenen Blats, nach dem Regiſter; 
Auf dem erften Blat findet man einen Holgfchnitt, welcher die drey bekannten MRürnbergifchen Wappen, 
nebft den beyden Heiligen, Sebald und Lorenz vorftelfet. Zwiſchen diefen ſtehet der Reichsabler, und 
su den Küffen Sebalds ift dae Wappen mit dem Jungfernadler, zu den Küffen des b. Lorenz aber das 
gewohnllche Stadtwappen. Mit dem wweyten Blat fängt das Regiſter der Titel und Geſetze, mit 
folgender Anzeige an: In difer nachuolgenden Tafel oder Regiſter, werde begriffe. die Titel 
vnd vderſchrifft. der geſetze. der Newẽ Reformacion der Stat TIureberg Nach crift gepurt 
Taufent vierhimdert und in dE newn vnd fibengigfte Jare fürgenome. Diefes Regifter iſt 
25 DL ſtark. Dann folgt, wie gedacht, ein eigenes Blat, auf deſſen Ruͤckſeite obige Angeige von der 
Votlendung des Drucks und der Promulgation diefes Geſetzbuchs ftcbet. Das nun folgende 27ſte 
Blat enthält die Vorrede, in welcher der Rath die Veranlaßung diefes Geſetzbuchs erzähle, daffelbige 
beftättiget, und ſich die Auslegung und Beränderung deffelben vorbehält. Mit dem nun folgenden 
28ſten Blat fängt die Reformation felbft mit folgender Anzeige an: Zernach find begriffe bie tittel 
der geferze der newẽ reformacion der flat YIürmberg Taufent vier hundert vnd im newnund 
fibisigiften Jar fürgenonien. Ich zehle indem vor mir habenden Eremplar aus der Ebneriſchen 
Bibliothek 92 1/2 Bögen. Die großen Anfangsbuchftaben, Blaͤtterzahlen, Cuſtos und Kignaturen 
fehlen durchgehende. Die in Röders bekannten Verzeichniß S. 16. n. 116. unter dem Jahr 1479 
lebende Ausgabe der Nuͤrnb. Reformation, kann getroft weggeſtrichen werden. 


204.) 


Sabre 1484. 151 


204.) Hie hebt an ber formulari darinn begriffen find allerhand brief auch 
rethorick mit frage vnd antwurt zegeben tyttel aller ſtaͤnde, fendbrief. 
fononima vnd colores das alles zu den brief, machen dienen iſt. Am 
Ende: Hie endet ſich der formmlari darinn begriffen feind allerhand 
brief. Getruckt ond vollendet in der flat Augfpurg von Anthonio 
ſorg am Dornitag nad) fant Michels tag do man galt nad) der 
gepurt crifti MECEE und In dem Lxxfriiij Jare. In Folio. 

Ausführlich ift Dicfe Ausgabe eines deutfchen Briefftellers in den Beyträgen zur critifchen Sir’ 
ſtorie ze. St. VI. S. 326. u. f. befchrieben worden. Daß diefelbe nicht die erfte fen, ift ſchon unter 
dem Jahre 1483 angezeigt worden. Das Buch bat keinen Titel. Dbige NBorte ſtehen auf der Ruͤck⸗ 
feite des erften Blats. Es beftehet daſſelbe aus fünf Abfchnitten. Den erſten heißt der Verfaßer 
rethorick, woraus man lernet mifliven, des ſeind fendbrief, machen, und wie man die pflige gu 
fchreiben. Der Vorteag ift geſpraͤchsweiſe, yroifchen einem Schüler und Lchrmeifter eingerichtet. In 
dem andern feind begriffen fynonima u. f.w. Der Berfaßer will zeigen, twie man bey dem Brieffchreis 
ben nicht immer bey einerley Leyer bleiben fol. Zum dritten volget die titel aller ſtand geyſtlichs und 
weltliches sc. Erſt bier geben die Blätterzahlen an, die nun bis zu Ende fortlaufen. Hierauf werden 
alleriey Anfangs und Endsformeln von Briefen 2c. angegeben. Den Beſchluß machen bey hundert 
Mufter gang außgearbeiteter Briefe. Der Verfaßer IE nicht bekannt. Wie beliebt dieſes Buch das 
mals geroefen, ſiteht man auch darand, well Borg gleich im Folgenden Sabre eine nene Auflage befors 
gen mußte. Das ganze Werk beträgt 92 Bogen. 


205.) Bok der Arſtedie in Dudeſch sheet güberf gedruckt von Bars 
"thol. Gbotan 1484. In Qu 
Bon diefem Werke, welches nach ber, zu * ur Megifters befindlichen Anzeige, ein Prom⸗ 
putarium YTedicine feyn follte, giebt der fel. von Seelen in feinen Select. litter. p. 539. u. f. 
Nachricht. Das in dieſer Sammlung befindliche erſte Stuͤck iſt eine niederſaͤchſiſche Ueberſetzung von 
dem bekannten Arzneybuch Ortolfs von Bayerland. Dann folgt der Tractat von gebrannten Waſſern, 
und endlich folgt das Regiment für die Peſtilenz. 


296,) Don den geprannten waſſern in welcher maß man bie zu den ges 
u lydern nuͤczen vnd prauchen foll durch Michael Schrid 2c, - Am 
0. Ede: gebrufe czu Augfpurg von Hannſen Schönfperger Anno 
.doinini M. CCCC und im Iprriiti jarc. El. Folio, ., . 
Eine wiederholte Auflage eines gar oft gedruckten Buͤchleins, fo-in der Wuu⸗ether zu Zappeim 
befindlich if. S. Herrn Zapfs Augſp. Buchdr. Geſch. Th, I. G. 75. 


„:297,) Hans Tuchers Meife in das gelobte Land. Gedruckt au Straßbur 
durch Heinrich Knoblitzer 1434. In Folio. 

Dieſe Yusgabe kenne Ich blog aus Schöflins vindiciis p. 108. n. g. mo fie freylich unter einen 
ganz andern Titel angezeigt wird, nemlich: Tucher von Nuͤrnberg wie man ſich halten fol der 
au dem heil. Brab über mer farm will, Allein da das Buch felbf Keinen eigenen Tisel, fo wurde 

eben 


153 Jahre 1484 


eben dag naͤchſte und befle genommen, um es nur einigermaflen Benntlich zu machen. Indeſſen wird 
e8 doch wobl kein anderes ſeyn, als die bekannte Tucherifche Reifebefchreibung,, die ich unter dem Jahr 
1482 befchrieben babe. 


208.) Sohannes von Montevilla. Ritter Am Ende: Getruckt zu Straß. 
— Johannes ruf, Anne Domini. M. CCCC. $rrrüij. In 
olio. 


Von dieſer, mit den laͤcherlichſten Gabeln angefäftten Reifebefchreibung, ift oben ſchon unter dem 
1482iten Jahre das nötbigfte berührt worden. Die gegenwärtige Ausgabe liefert eine Ueberfegung, 
die einen Otto von Demeringen, Thumberren zum Verfaßer hat, mie er fich in der Beſchlußrede 
felbft zu erkennen giebt, wo «8 beißt: Wann einsmales komen von vil kunigrychen, Fauffleut gen 
Brugk, die dis buch gern gehört here. Durch dern bet willen, ich obgenanter Otto von Demerin⸗ 
gen, Tbumberre, von latyn ynnd frangonfcher fprach zu tutfch gebracht han. Dbige Worte, Johan⸗ 
nes von Montevilla. Ritter, fichen mit großen Wiffalbuchftaben auf dem erften Blat, das übrigens 
ganz leer üt, und niachen alfo gleichfans den Titel aus. Die Seitenzahlen fehlen noch, doch bat es 
Cuſtoden. Es iſt in fünf Bücher eingetbeilt, die allezeit oben angezeigt werden. In dem vor mir bas 
benden Exemplar, das in die Feuerliniſche Bibliothek gehört, zable ich gı Blätter ; doch ſcheinen ein 
Paar Blätter, worauf der Anfang des Megifters flehet, zu fehlen. Mit Holsfchnitten ift diefe Aus⸗ 
gabe reichlich verfehen, die aber eben .fo abgeſchmackt find, “ie die Materie, worauf fie fich beiden, 


209.) Hie endet ſich das buch der weißhait, oder ber alten weifen von 
anbeginne der welt von gefchlecht zu gefihlecht. Gedruckt vnd vol⸗ 
lendet durch Lienhart Hollen zu Wim nad) criſti geburt. M.CCCC. 
Lrritij. iar. an dem negſtẽ mitwoch vor pfingſten. amen. In 
Folio. 


"Unter dem Jahre 1483 iſt eine, von eben diefem Drucker gelieferte Ausgabe angezeigt, Machricht 
von dieſem merkwuͤrbigen Buche überhaupt gegeben, und verſprochen worden, hier eine naͤhere Be⸗ 
ſchreibung von der Einrichtung der deutſchen Ueberſetzung, nach der oben angezeigten Yusgabe; die ich 
aus der Bibliothek des Deren, Geheimenraths von Galler vor mit babe, zu geben; welches denn auch 
jegt gefchehen, fol. Es hat bieſes Exemplar Fein ordentliches Titelblat; fo wie auch) dasjenige, welches 
Herr Hofr. Käfner befchrieb, keines hatte, Indeſſen ſcheinet aus der Signatur ij, womit das vor⸗ 
handene erſte Blat bezeichnet iſt zu erhefien, daß eines muͤſſe vorhanden geweſen ſeyn. Mit dieſem 
erſten, oder zweyten Blat, wie man es hennen kann, faͤngt das Regiſter an, wovon der Anfang der 
Ueberſchrift alſo lauter: (D) As iſt dz Reigiſter uͤber das buch der weißhait, vñ ſeind darinn 
begriffen all artickel u. ſ. w. Dieſes Regiſter iſt 7 Blaͤtter ſtark. Mit dem verlohren gegangenen 
erſten Blat, das entweder leer war, oder den Titel, oder einen Holzſchnitt hatte, macht es alſo die 
erſte Lage; nus vier In einander geftcchten Bögen aus. Auf der Ruckſedte des erſten Blats, der zwey⸗ 
ten Lage, wo die Signatur a, b. c. u. f. anfängt, ſtehet din Holzſchuͤiti, der den König von Edom, 
Anaſtres taßri nebſt dem Arzt Beroſias vorſtellet. Dann folgt auf 5 Blaͤttern eine Vorrede. Gleich 
su Anfang derfelben wird von dem Buche folgente Nachricht gegeben: Es ift von den alten weifen 
der gefchlicht der welt DIE buch des erften in indifcher fprach gedichte uf darnach ĩ dye buch⸗ 

ftabe 


Jahr. 148.4 153 


Rab? der perßen yerwandelt dauõ hond «a, die arabiſchen ain ire ſprache bracht, fuͤrter iſt 

es zu hebraiſchen gungen, bracht, vnd zu letzt zu, latein geſatzt vnd yetzt in teutſche zungen 
gefchriben, vnd diß buch iſt lieblicher wort and, Foftlicher reden dardurch dic alten hond 
woͤllen ir weißbeit außgießen damit ſy ir weißhait durch Die wort der vernüfft erzaigte vnd 
bond diß buch geſetzt auff gleichnuß zu reden der tbier vnd der fogel, vñ das gethon vmb 
drey vrfachen. Dann werden diefe Urfachen angeführt, und Regeln gegeben, das Buch mis Nutzen 
zu lefen, twelche Regeln mit drey Fabeln erläutert werden, die ju drey Holzſchnitten Gelegenbeit gas 
ben. Am Beſchluß der Vorrede ſteht: Hype endet ſich die vorred, vnnd vahet an der anfang 
des buchs, vnd iſt genant dz buch der beyſpil der alten weyfen vd anbeginne der welt, von 
geſchlecht zu geſchlecht. Dann folgt das Werk ſelbſt, mit der Ueberſchrift: Der anfang des 
buchs. Voran ſtehet wieder eine Vorrede, worinn die Geſchichte der Erfindung dieſes Buches er⸗ 
zaͤhlet wird. Es wird nemlich geſagt, Anaſtres taßri, König zu Edom, babe ein Buch geſchickt bes 
kommen, worinn in indiſcher Sprache geſchrieben ſtunde, es ſey in India ein hoher Berg, worauf 
Baͤume und Kraͤuter wuͤchſen, woraus ein Arzeney gemacht werden koͤnnte, womit man die Todten 
erwecken koͤnnte. Der König ſchickt feinen Art Beroſias dahin, welcher die Arzeney nach der Vor⸗ 
fchrift des Buchs verfertiget, aber danıkt Beine Todten erwecken kann. Die Wetfen in India fagen ihm 
aber, die hohen Berge bedeuteten die Weifen, die Baume und Kräuter die Kunſt, die Todten waren die 
Thoren; wie diefe Flug gemacht werben könnten, ftehe in einem Buch, dag fie hätten. Beroſias erbalt 
folches von ihnen, bringt es feinem. König, überfeßt es in die perfifche Sprache, worauf fieh der Kos 
nig ganz der Weigheit uͤberglebt. Nach diefem kurzen Vorbericht kiefet man eine nochmalige Anzeige 
des Inhalts der 17 Capitel, die nun in der Ordnung auf einander folgen. Das etſt Lapitel fügt 
von Beroſiam, vnd ift von forcht vnd gerechtigfait gotes. Das fibenzebend (und letzte) iſt 
von der tauben ond dem fuchs, vnd fagt von dem der eim andern raten Fan und ym felbe 
nit. Auf der Ruͤckſeite des lebten Blats gehet das Werk mit obiger Anzeige: Sie ender fich das 
buch u. f. w. Gedruckt u. ſ. w. zu Ende. Auf der Mückfeite dieſes Blats ift der Holzſchnitt, welcher 
zur letzten Babel gehöret. Ich zähle in dem gegenwärtigen Eremplar 126 Holsfchnitte, von denen jer 
der die ganze Seite füllet. Sie find fo, wie man fie von den bamaligen Zeiten erwarten kann. Das 
ganze beträgt 25 Lagen, jede zu vier Bögen gerechnet. Dit der zweyten Lage fängt die Signatur mit 
a an, und gebet biß 3. Die Ichte Lage fängt twieder mit einem großen Yan. Blaͤtterzahlen und Cu⸗ 
ſtos, auch die großen Anfangsbuchftaben fehlen. Doch diefe letztern nicht ganzlich. Denn vor mans 
chem Abſchnitt ftehet ein in Holz gefchnittenes Duadrat. Das Papier ift flarl. Noch muß ich bemer- 
Een, daß fich diefe deutfche Ueberſetzung zwar im Hauptwerk nach der lateinifchen richter, doch fo, daß 
manche Fabel anders eingefleidet, auch oͤfters ganz verändert worden iſt. 


210.) Das Buch der Weisheit, oder der alten Weifen u f.w. Gedruckt 
Auswurs duch Hand Schoͤnſperger MeECCẽcxpriiij. In 
olio. 


Dieſe Ausgabe des eben beſchriebenen Buchs, finde Ich in Gerckens Reifen Th. L S. 398. ange: 
zeigt. Sie fol im Kloſter Tegernfee bifindlich ſeyn, und Holzſchnitte haben. | 


Dansers Annalen. 9 211 .) 


156 Jahr 1485. * 


nach welcher vermuthlich die Anzeäge des Druckers ficher, fehle: ſo kann ich nicht giwiß ſagen, ob 
dieß Solgeriſche Exomplar von dleſer Straßburger Ansgabe ſey. Doch will ich es kürzlich beſchrei⸗ 
ben, um es kenntlich gu machen. Der Titel: Die guldin bulle. vnd kynigelich reformation, ſteht 
auf der iſten Seite des ıten Blais, auf zwo Zellen. Die Ruͤckſeite fuͤllt in zwo Columnen das Regi⸗ 
Fler mit der Ueberſchrift: Das regiſter. Hlet iſt die goldne Bulle in 30 Capitel abgetheilt. Dax legte 
beißt im Reqgiſter: dad. erg. von mancherhand zunge. Dana folgt im Regiſter: Reiſer Sigmunt 
gulden bulle 2. und dann, Rünig fridreidhe reforınacion. Mit dem zweyten Blat fänat die gol⸗ 
den Bulle felbft an. Voran ſteht cın Holzſchnitt. Quf der Ruͤckſeite des 20ſten Blats gebet die Bulle 
zu Ende, mit der Anzelge: Hie endet ſich kuͤnig Karoli de groſſen guͤldin bulle. Unmittelbar 
Darauf folge: Keiſer ſigmund guldin bulle. Dieſe ſchließet ſich am Ende des 23ſten Bläts mit der 
Anzeige: Hi: endet Feifer Siginund gulden bulle. Nun ſollte K. Friedrichs Reformation folgen, 
welche aber in dieſem Exenplar fehlt. In allem find 11 Holzſchnitte da, welche die Halfte des Blats 
einnelmen, manchmal aber noch groͤder ſind. Blaͤtterzahlen, Cuſtos fehlen. Die, Signatur gehet 
bis d d. Sie wird auch in Herrn Puͤtters Litterat. des deutſchen Staatsrechts Th. 2. S. 401. 
‚angeführt. | | 0 
317.) Ditmarſches Landrecht ı 485. Ä 

Ungeachtet diefe erfte Ausgabe bisher noch niemand gefehen bat, fo will Doch Herr Dreyer, im 
den Beytraͤgen zur Litteratur S. 176. ſichere Vermuthungsgruͤnde von der wirklichen Exiſtenz derſel⸗ 
ben haben, daher ich ſie nicht uͤbergehen wollte. 


218.) Ortus ſanitatis, oder Gart der Geſundbeit. Am Ende: Diſzer 
Herbarius iſt ezu mencz gedruckt vnd geendet uff dem xxviii dage 
des merz. Anno. MEET. trrrv. In Folio. 

Unter den botanifhen Werfen der Deutfiyen, oder folchen Schriften, wo auch von den Pflanzen 
und berfelben Kraft und Wirkung gehandelt wird, ift, wenn der HZerbarius Maguntiae impreflus 
anno Lrxxiiii dazu gerechnet wird, dieſer Horius das vierte. Den Anfang macht das Puch der Na⸗ 
tur, dann folgte Ortolfs von Bayrland Artzneybuch. Der ſel Tre hut in dem ſchon ange⸗ 
führten Catalogo &c. vor der erften Centurie des Herbarii Bleckwall. dieſes ausfuͤbrlich beſchrieben, 
den Werth der darinnen abgebüdeten Pflanzen beſtimmt, auch die verſchiedenen Auflagen, die er grös 
ſtentheils felbft beſaß, angezeigt. Die gegenwärtige erite Ausgabe bat eigentlich keinen Titel Der 
obige, Ortus fanitatis, iſt aus der Vorrede genoinmen, und mit Dicker fängt dag Buch felbft an, 
worinn der Herausgeber, ohne fich gu-nennen, unter andern faat: babe ſolches löbliches werd 
Jlaßen anfshen durch einen Neiſter in der Artzney gelert — Vnd do ich uff entwerffunge vnd 
kunterſeyung Ber kreuter gaugen byn in anitteler arbeyt. Vermerckt ich, daß viel edeler Freu: 
zer fen, Die in diſſen teutſchen landen nicht wachſen. Darumb ich Viefelben in ircr rechten 
farde vnd geftalt anders entiverffen nicht mocht, dan von bören fagen. Deſzhalben ich fo: 
ichs angefangen wird vnfoikomen vnd in der fedder bangen ließ, ſo lange biß ich zu erwers 
"ben made vnd ablaß mich fertiget zuziehen zu dem heiligen grab — Nam ich mic ir einen 
Meer von Vernunfft vnd hant ſuübtiel vd behende — Vnd neme vi brich zu latin Ortus 
Samtadtis, vff teutſch ein Bart der Geiſundheit, In welchem garten man finder CTCC vnd 
Fyrv kreuter mic andern eteaturen krafft vnd dogenden -— Vnd vff das es aller welt gelehr⸗ 
zen vnd leyen zu nutze komen moge. babe ich es in teutſch laiſſen machen, Vermuthlich war 
oo. A _ 


Jahr 1485. 157 


€8 Deter Schäffer, der Druder und Verleger diefed Buche, der in dieſer Vorrede redet, und der dafs 
felbe durch einen Arzt zufammentragen ließ. In einer, 1533 zu Frankfurt bey Egeuolff gedruckten 
und von Eucharius Rößlin beforgten Ausgabe, wird Johann Cuba, der ein Arzt zu Fraukfurt, 
oder Augſpurg geweſen feyn fol (ES. Bruders hiftor. vitae Adolph. Occonum p. 11. 19.) aber ohne 
Beweis, zum DVerfaßer angegeben. Die in dem Werke befindlichen Holsfchnitte find größer, als die 
in dem Iateinifchen Herbario, nehmen zwey Drittel des Blats ein, find alfo von dieſen verfchieden, 
und naͤhern fich mehr der Natur. Auch die Befchreibung ift weitkäuftige. Das Werk tft in 455 Ca 
pitel, oder Abfchnitte, nach Art eines Lericong, nach dem Alphabet eingerheilt. Vor denfelben ſtehen 
369 Pflanzen und 10 Thiere abgebildet. Aus allen Umftanden erhellet, daß der Iateinifche Herbariug, 
welcher auch weit weniger Abbildungen bat, von einem andern Verfaßer berrühre, als der gegenwaͤr⸗ 
tige deutfche. Der fel. Trew hat fi die Mühe gegeben, alle diejenigen Pflanzen, die nach der Natur 
in diefen Werke abgebildet worden find, fo wie auch Diejenigen, die er für erdichtet hielte, namentlich 
anzuzeigen. Den Beſchluß macht endfich obige, roth gedrudte Anzeige des Jahres und Ortes des Drus 
des, und unter derfelben befindet fich dag ebenfalls roth gedructe Fuſt und Schoͤfferiſche Zeichen. 
Den den verfchiedenen Ausgaben und Ueberfegungen handelt auch Saller in der Biblioth. botanier 
Vol. 1, p. 240. Bon der Kräuterkennmiß der alten Teutſchen handelt Heumann in feiner rechtlichen 
Abhandlumg von dem Hopfen. 


219.) Herbarius teutſch. Am Ende: Hye hat ein end der herbarius in 
der keyſerlichen ſtatt Augſpurg gedruckt vnd vollendet an montag 
nechſt vor Bartholomei nah Criſti gepurt M. EEEE. Irrrv. 
gr. Folio. | 

Iſt in der Bibllothek des Stifts zu St. Peter in Salzburg. &. Herm Zapfs Augſp. Buchdr. 
Welch. Tb. J. S. 76. FR auch in ber Trewiſchen Bibliothek zu Altdorf. — 


220.) Dit bof bet Lucidarius. Dat fprift to Dude fo vele alfe ein vor 
Suchter. Id werd of genomer Aurogemma. Am Ende: ghedruffet 
in der Teiferlifen flat Lubef va Matheus DBrandis. anno dni. 
MELLE Lrrrv. In Quart. | 
Unter dem Jahre 1481 iſt eine der älteften Ausgaben dieſes einfältigen Buchs befchrieben worden, 
Die gegenwärtige niederfächfifche führt YIyerup in Specimine 1. Spicileg, bibliograph. p. 20. aM. 
Siehe auch Befner : Sublifches Verzeichnis ıc. S. 46 | 


221.) Die hebt ſich an ein buche von der weißhent genannt der leyen 
Doctrinal. darinn die Teid vnderweyſett vnd geleret werden fich 
nad) warer weyßheit zu richten. vnd feind dreu tegle als das Die cas 

pitel bie in diſem xegifter nach einand’ aufwenfen. Woͤlche bücher - . - 

von lateine zu teutſch zufamen gefucht vnd gemacht hat auß bewärt? . ., 

lerẽ ein Zarthaufer zu Nüremberg ein brieiter mit namen Erhart 
Groß, mic hilff des allmächtige gores u. f. w. Am Ende: Su 

druckt zu Augſpurg Bud vollenndet An dem naͤchſten mittwoch 
U 3 aa 


158 Sabre 1485. 


nach fant Lorenczen tag. Anno Nach erifti geburt. M. CCCC. datr⸗ 
nad) jm !rrrv. jare. In Folio. 

Obige Anzeige ſteht auf dem zweyten Blat; und dieſem kurzen Eingang iſt ſogleich der Inhalt der 
Capitel angehaͤngt. Das erſte Buch hat 9, das zweyte 45 und das dritte 28 Capitel. Die Ruͤckſeite 
des dritten Blats fuͤllt ein Holzſchnitt, der oben, Gott, ſitzend, um ihn Seelige kniend und hinter dieſen 
Engel ſtehend, unten aber den brennenden Hoͤllenrachen, in welchem fliegende Teufel von Engeln ge⸗ 
ſtoßen werden, vorſtellet. Dann fängt das Werk ſelbſt an, welches obne Ordnung und Zuſammen⸗ 
hang meiſtens moraliſche Vorſchriften enthaͤlt, die bald aus der Bibel, bald aus Kirchenvaͤttern, bald 
aus heidniſchen Schriftſtellern beſtaͤttiget werden. Alles iſt in zwo Columnen gedruckt. Die Blaͤtter⸗ 
zahlen ſind gedruckt, Signaturen aber und Cuſtoden fehlen. Die meiſten Anfangsbuchſtaben ſind mit 
Laubwerk geziert. Die ganze iſt 40 Blätter ſtark. Die letzte Columne ift leer. Don dem Verfaßer 
weiß das Williſche Nuͤrnbergiſche Gelehrten Lexicon nichts. Ein Exemplar iſt in der Schwarziſchen 
Sammlung. 


222.) Hie vahet an die vorrede in das buch des hochberuͤmpten fabeldich⸗ 
ters Eſopi u. ſ.w. Am Ende: Eſopus der hochberuͤmbt fabel⸗ 
dichter mit ettlichen czugelegten fabeln Rimicii vnnd Auiani endet 
ſich hie. Gedruckt vnd vollendet in der kaiſerlichen ſtat Augſpurg 
von Johanne ſchobſſer am mitwoch vor Jacobi nach eriſti gepurd 
M.CCECC. vnnd im Irrrv. iare. In Folio. 


Iſt nach Heren Zapfs Anzeige in der Augſp. Buchdr. Geſch. Th. I. S. 76. in der Bibfiorer 
gu St. Georgen in Billingen befindlih. Unter den folzenden 1487 Jahre ift nähere Nachricht von 
dieſer Sammlung gegeben worden. Diefe Ausgabe war den Verfaßern der Beyträge zur critiſchen 
Diftorie X St. S. 197. unbelannt. 


223.) Das buch der beifpiel der alten weifen von anbegine der welt von 
gefchledyt zu geſchlecht. Am Ende: Hie endet ſich das buch der 
weißheit oder der alten XBeifen. von anbeginne der welt von ge 
ſchlecht zu gefchlechte. Das hat gedrucket Cunrad Dinckmut zu 
Vlm. nach Criſti vnſers Herren geburt. M.EECE.Irrrv. iare. an ſant 
Gregorii tag deß heiligen lerers. In Folio. 


Unter dem vorhergehenden Jahre iſt von dieſem merkwuͤrdigen Buche Nachricht gegeben worden. 
In dieſer Ausgabe faͤngt auf der Ruͤckſeite des erſten Blats das Regiſter an, mit der Aufſchrift: 
Regiſter in das buch der weiſen. Dieſes Regiſter iſt 7 Seiten lang. Dann folgt eine Vorrede, 
welche 5 BI flark iſt. Am Ende derſelben beißt es: Sjie endet ſich dye vorred. Vnd fahet an der 
Anefang deß buchs. Vnd iſt genannt das buch der beiſpil zc. ꝛe. Obige Schlußanzeige ſtehet 
auf der Ruͤckſeite des Cexxxi. Blats. Die Holzſchnitte nehmen die ganze Seite ein. Cuſtos und 
Eignaturen fehlen. Diefe Ausgabe ift in der Univerfirätsbibliochek zu Ingolſtadt. 


Jahr 


" Jahr i 48 6. K 59 
Jahr MCCCCLXXXVI. 


224.) Paſſional, das iſt, leben der heiligen dad Summerteil. Am Ende: 
Hie endet ſich der heiligen leben das Summerteil das hat getruckt 
vñ volendet Anthoni Sorg zu Augfpurg am Aftermontag nach fant 
Martha tag der heiligen Junckfrawen. Nach Erifti gepurt M.EELEE. 
vnd Im. Irrrvi. Jare. In Folio. 

Anuf dem erfien Blat ſtehet ein Negifter, mit der Anzeige: Das Regifter (ber das Summer 
geil. Auf der Nückfeite des folgenden Blats ftebt ein großer Holgfchnitt, der die ganze Seite eins 
nimt. Mit dem sııten-gesählten Blat fangen die Leben felbf an. Boran ſteht: Hie bebt fih an dz 
Summerteyl der heiligen leben. Vnd zum erften 00 dem heyligẽ lerer und biſchof fant Ambrofio. Die 
Heiligen felbft ftehen in Holz gefchnitten voran, in der Größe eines Kartenblatd. Auch die großen 
Anfangsbuchſtaben find in Holz gefchnitten. .Diefer Theil gebet.auf der erſten Seite des CCLXXXVIſten 
nicht gezahlten Blats zu Ende. Den Belchluß nacht ‚obige Anzeige. Der Text ift mit geſpaltenen 
Columnen gedruckt. Vermuthlich wird auch der Wintertheil von :diefer- Ausgabe eriftiren. Ich kenne 
aber nur.diefen Sommertheil, den.ich ‚felbft-befige, ‚fonft aber nirgends angezeigt finde, 


225.) Ein ware nachuolgung Erifti. Am Ende: Hie endet ſich das Tobr 
-Tiche buche genannt Die ware nachuolgung Criſti. Gedrucket vnnd 
wollendet :in der ‚feiferlidyen jtatt Augfpurg von Anthonio Sorg 
‚am montag nad) fant Elizabethen tag Do man zalt nach der gepurt 
Criſti Tauſent vierhundere vnd in dem ſechß und achezigoiten Zare 
AMEN. ‚In Quart. 
Es iſt dieſes die erſte und aͤlteſte deutſche Ueberſetzung des allgemein bekannten Werkes de imita- 
!tione Chrifi, deſſen eigentlicher Verfaßer wohl ſchwerlich mit voͤlliger Gewisheit wird beſtimmet wer⸗ 
den koͤnnen. Man hat demſelben die. Ehre angethan, es faſt in alle Sprachen zu uͤberſetzen, und der 
lateiniſchen Ausgaben iſt eine ſehr große Menge. Von den deutſchen Ueberſetzungen iſt die gegenwaͤrtige 
die aͤlteſte. Der Verfaßer derſelben iſt unbekannt. Obiger Titel ſtehet in zwo Zeilen auf der Ruͤck⸗ 
ſeite des erſten Blats, ſo daß alſo die erſte Seite ganz leer gelaßen worden iſt. Dann folgt auf fuͤnf 
Aungezaͤhlten Blättern: Das Regiſter uͤber das buch genannt die war nachuolgung Criſti. Mit 
‚dem I. plat fängt das Werk felbft an, welches fich auf der Rückfeite des ErE:plats endiget. Auf der 
erften Seite des CxCi plats ftebet oben, obige Schlußanzeige. Der übrige Theil ift:leer. Die großen 
Anfangsbuchflaben find Holzſchnitte. Cuſtos und Signaturen fehlen. “Die Ueberfegung ift für jene 
Zeiten ziemlich etträglich-und verſtaͤndlich. Ich beſitze ſelbſt in Exemplar. Eine Ausgabe ohne Jahr 
:4ft oben S. 25. n. 34. angezeigt worden. ie wird - aber vielleicht. die nemliche feyn, nur daß .in,jes 
imem Exemplar das letzte Blat mit der Schlußanzeigefehlt. 


.236.) Dat Jutiſche Lowbock. Am Ende: Help hillige frouwe ſunte Anna 
ſulff drude Nu unde to allen ſtunden Dat is dick unde vaken in wa⸗ 
tern noeet bevunden Anno. MELEEkrrrvi. In Quark. 
Dieſes ſeltene Stück beſchreibt Nierup ausfuͤhtlich in feinem Spicilegio bibliograph. p. 7360. (ag. 
Es beſteht aus 74 Blaͤttern, und. enthaͤlt die, in das niederſaͤchſiſche uͤberſetzten Danıfchen Geſede. 
die 


160 Jahr 1486. . 


die Waldemar II. im Jahr 1240. gab. Auf der erſten Seite bes erften Blats ift ein Holzſchnitt, wel⸗ 
her den König Waldemar, nebjt feinem Sohn Erich und fünf Bifchöffen vorſtellet. 


227.) Ortus fanitatis. auff teuefch. Ein Garten d' gefundtheit. Am 
Ende: Gedruckt und volender difer Herbarius durh Hannſen 
fehönfperger in der Keferylichen ſtatt zu Augfpurg an fant Bonifas 
cius tag Anno. M. CCCC. vi in dem. !rrpvi. jare. In Folio. 

Es iſt dieſes ein Nachdruck de, umter dem vorbergebenden Jahre befchriebenen und zu Yfayıız 
bey Suft und Schäffer gedruckten Herbarti. Derfelbe hat ebenfalls feinen eigentlichen Titel. Voran 
ftehet ein Holsfchnitt, der die ganze Seite einnimmt. Unten fißen fünf Männer, die vermuthlich 
Aerzte vorftellen follen ; binter ihnen ſtehet cin Tifch, wie es insgemein in den Apotbefen ju feyn pflegt, 
und vor demfelben eine Perfon , die etwas in einem Mörfner ftößt. Gang binten ſtehen Glaͤſer und 
Büren, die außen, mie es fcheinet, mit Wappen bezeichner find. Dann folgt auf ı 1/2 Bl. die Vor⸗ 
vede des Herausgeber. Mit dem vierten Blat fängt nun dag Werk felbft an, welches nach der An⸗ 
zeige des Vorredners in 5 Theilen getbeilt ift. Der erſte entbalt die Norrede. Der zweyte beſchreibt 
die Kräuter 2c. Der dritte ift cin Regiſter von Kräutern zu lariren ıc. Der viert handelt von allen 
Karben dee Harng; der fünft iſt cin Regiſter über alle Krankbeiten, und über Die dagegen in dem Werke 
befchriebenen Mittel. Den Belchluß macht obige Anzeige. Das ganze ift in zwo Eolunmen gedruckt 
und 257 BI. ſtark. Blätterzablen, Anfangebuchftaben und Euftog fehlen. Die Holzſchnitte find, nach 
des ſel. Trew Bemerkung, Eleiner, auch fehlechter, als in der Driginalausgabe. Doch find in Dies 
fen Nachdruck einige Foßilien abgebildet, toriche in dem Maynzer Driginal feblen. In dem vor mie 
habenden Eremplar, welches mein Eigenthum ift, find fie fehön illuminirt. Jungendres bat diefe 
Ausgabe 1. c. &. 38. u. f. kuͤrzlich befchrieben. 


228.) An Gottes namen Amen. In bifer Cronick wuͤrdet durch verbrießr 
lich vermeiden langer gefchriffe zu leſen vnd lieplich die Furze zu hören 
begriffen gar vil mengerley fchöner after Gefchichten. fo vor mer 
dann caufent jaren gefchehen. zu den zeiten do die fchwäbifchen fand 
vnd andere Sand Haiden gewefen find. Und durd) wen fie zu chriſten⸗ 
lichen Glauben genoidrengt vnd gebracht feind worden. Am Ende: 
Nach) der geburc Erijti unfers heren, MELEE}rrrvi far an den rli tag 
deß Jeners. ward dife Cronigk getrudt von Cunrad Dinkmut zu 
Vlm. In Folio. 

Bon dieſer Chronik iſt bereits oben unter den Buͤchern ohne Jahr S. 38. n. 68. eine Ausgabe 
angezeigt worden. Die gegenmärtige ift eben diejenige, die Joh. Reinhard Wegelin, Burgermel 
fler und Syndicus zu Lindau 1761. in 4. gang wieder abdruden, und diefem neuen Abdruck zu 
Ende einige Annterkungen über diefes Wert benfügen laßen. In Anfehung der äußerlichen Einrichtung 
fcheinet fie mit der fchon angezeigten gröftentbeild übereinsuftimmen. Das erfte Blat ift gang leer. 
- Dben auf der erflen Seite des zweyten Blats ſtehet obige Ueberfchrift, und dann folgt eine Anzeige 
bet Inhalts, die ſich auf der Mitte der erſten Seite des dritten Blats endiget. Auf der Ruͤckſeite 
diefes dritten Blats ſteht ein Holzſchnitt, der die ganze Seite füllet und den Kapfer Eurio, feine Sem⸗ 

in, 


Sahr--E48 6... 161 


Tin, Brüder, Sohne und Tächter vorſtellet, wie ibrier-Theoneflus.zu Nom das Evangelium prehigt. 
Dben auf der:erften Seite des vierten Blats fängt die Chronik felbft au, die ſich auf der erften Seite 
des 5 zſten Blats gpdiget. - Auf. der-Mückfeise diefes Blats ift ein Holsfchritt, der drey Kayfer, und drey 
Paͤbſte vorftellet. Mit der erften Seite des 54ſten Blats fängt die kürzere Chronik von einem unbe 
kannten Berfaßer an, die fich auf der erſten Seite des 67ſten Blats endiget. Zuletzt ſtehet obige Ans 
zeige. Die Ruͤckſeite iſt ganz leer, fo auch das legte Blat. Die 21 Holsfchnitte, welche in der erſten 
Ehronif ſtehen/ bat Wegelin befchrieben. Die jmenfe bat nur den einzigen mit den drey Kayſern und 
drey Paͤbſten. Seitenzahlen, uſtos, große Anfanasbuchſtaben feblen. Signaturen aber find da. 
Mer der Verfaßer, der ſich, wie fhon gedacht worden, Thoman Lirer (fo wird der Name hier ges 
leſen, und nicht, mie in der eriten, Lirar) gefeflen zu Ranfweil nennet, und von fich fagt, er fey 
feines anddigen Herren von Werdenberg Knecht gerorfen und mit ibm außgefaren gen Portigal :c. 
geweſen fey, ift nicht bekannt. Wegelin vermutbet, der Herr von Werdenberg fen der Albertus ges 
weſen, der um das Jahr 920 lebte, und des Könige von Portugal Tochter Elifa entführt. Was 
die Glaubwuͤrdigkeit dieſes alten Geſchichtſchreibers betrift, ſo iſt er freylich von vielen fuͤr einen 
Idioten und Fabelſchmid erklaͤret worden. Doch haben ihn einige wieder in Schutz genommen, ber 
ſonders Heider, welcher in den Actis Lindavienf. &, 611. u. f. ausführlich gu erweiſen fucht, daß in 
Diefer Lirecifchen Chronik manche Dinge gefunden wuͤrden, welche mit andern glaubwuͤrdigen Geſchicht⸗ 
ſchreibern uͤbereinſtimmen. Wegelin urtheilt, der Werth und Verluſt dieſer Chronik waͤre wohl von 
keiner ſonderlichen Erheblichkeit, doch verdiene ſie deswegen wieder herfuͤrgeſucht zu werden, weil doch 
viele Spuren von dem alten Adel, Veſten, Staͤdten, Kloͤſtern u. d. darinn angetroffen wuͤrden. 
Dieſe Ausgabe iſt in der Univerſitaͤtsbibliothek zu Ingolſtadt. 


229.) In Gottes Namen. Amen. In diſer Cronick würdet durch verdrieß—⸗ 
lich vermeiden langer gefchrifft zelefen, vñ lieplich die Fürge gehören, 
begriffen gar vil.mengerlai fchöner alten gefchichten. So vor mer 
dann thaufent- iaren gefchehen sc, genotdrengt vnd gebracht find wors 

‚den. Am Ende: Getrudt vnd volendet zu Vlm von Cunrad Dinck⸗ 
mut. am doruſtag nach vnſer frawen himelfart. Sp man zalt nach 
vnſers herren geburt. M.CCCC. vñ in dem Lrxxvj. far. In Folio, 

Diefes Buch muß großen Beyfall gefunden haben, weil noch in eben bemfelben Jahr, von beng 
nenalichen Drucker, eine zweyte Auflage mufte beforgt werden. In Anſehung der außerlichen Einrichs 
tung ſtimmt fie nit der vochergehenden genau überein. Wenn aber der Wegelinifche Abdruc der erſt⸗ 
gedachten correct ift, fo weichet diefe in verſchiedenen Stellen, beſonders in Anſehung der Rechtſchrei⸗ 
bung von jener ab. Das Exemplar, welches ich vor mir habe, gehört in die Ebneriſche Bibliothek. 


230.) In dem Buͤchlin finde. man befchriben die Fürften grauen und fruͤ⸗ 
ben, die uff den tage zu frãckfurt mit ber Kanferlichen majeftat vfi 
allerdurchluchſtigen fürite un hereü. Kenfer friederichen dem dritten. 
zuo der erwelung des durchleichtigen fürften. Marimilians Ersherzog 
zu Oſtereich der Keyſerlichen majeſtat ſune zuo einem Romiſchen Ku⸗ 

ni 
panzʒers Amalen. * 3 


162 Jahr 7486. 


nig erſchinen ind. Anno dri M. EECC. Lixrvj. Var. Am Bades 
flo wat; Öle erwelung gefcheen: uf Doneritag nath Invocavit. Anno 
Dit M. CCCC. trrroi iar. OROMM Oetrndt Und volenbet zu 


ſtutgarten. In Folio. 

Von dieſer Seltenheit giebt Herr Prof. Schmrer in einem, 1784 zu Tuͤbingen gedruckten Pros 
granım Nachricht... ie ift in der Bibliothek des würdigen Deren Euperintendent Bernhard zu Stutt⸗ 
gartt, und defto ſchaͤtzbater, weil es das ältefte Product einer, in Stuitgartt errichteten Buchdruckerey 
iſt. Schon Gabelkhover gedenket in ſeiner geſchriebenen Chronik dieſes Werkgens. Es hat allhier, 
ſchreibt er, ſchon 1486 ein Buchtruckherey, und alſo zeitlicher als zu Tuͤbingen, bey der hohen Schul, 
dann in gedachten Jahr ward zu Stuttgard gedruckt, ein Büchlein von der Wahl zum Roͤmiſchen Koͤ⸗ 
nig Bringen Maximilian Erzberzog.zu Defterreich, fo hernach Roͤmiſcher Kayfer werden. Und das {fl 
nun oben angezeigtes Büchlin. Auf der erften Seite des erften Blats ift ein Holzfchnitt, welcher den 
römifchen König in der Kirche figend, und neben dem Kayfer, die Ehurfürften und Bifchöffe ftebend, 
vorſtellet. Mit obigen Worten fängt das Werfgen auf dem zweyten Blast an. Was die zu Ende ſte⸗ 
ſtenden fünf Buchflaben bedeuten follen, kann ich nicht errathen. 


231.) Hanns Tuchers Wallfart und Reife in das gefobte Land. Augſpurg 
durch Anton Sorg 1486. In Folio. 

Dieſe Ausgabe kenne ich blos aus dem litterar. Wochenblat B. J. S. 63. wo ſolche dem Ant. 
Sorg zugeſchrieben, und aus dem Williſchen Gelehrten Lexicon, wo der Drucker nicht ange⸗ 
zeigt wird. Noch muß ich anmerken, daß dieſe Tucheriſche Reiſebeſchreibung, dem bekannten Reiſe⸗ 
buch des b. Landes einverleibet, auch einzeln 1561 in 4. zu Frankfurt am Mayn gedruckt worden ſey. 
Den voliftändigen Tisel führer obgedachtes kexicon an. 


232.) Bernhards von Breydenbach heilige Reiſen. Am Ende: Diſes 
werck ynnhaltende die heyfigen reyßen gen Iheruſalem zu dem heili⸗ 
‚gen grab vnd fürbaß zu der hochgelobten iungfrauwen vnd mertreryn 
ſant Kätheryn durch Exhart rewich von’ Vttricht yn der ſtatt 
—1 getrucket ym iar vnſers heylß. tuſend vierhũdert vñ Lrxrvj. 
pn dem. rri tag deß Brachmoneds. Endet ſich ſeliglichen. In Folio. 

Dieſe Reiſebeſchreibung kam zu gleicher Zeit, lateiniſch und deutſch heraus, daher denn auch beyde 
in dem Hauptwerk, beſonders in Anſehung der beygefuͤgten Holzſchnitte mit einander uͤbereinſtimmen. 
Die Ruͤckſeite des erſten Blats iſt ganz mit einem Holzſchnitt bedeckt. In der Mitte deffeiben ſteht 
ein ſchoͤn geſchmuͤcktes Frauenzimmer anf elnem Piedeſtal. Rechterhanb iſt dag Breidenbachiſche Wap⸗ 
pen, und darunter ſteht Bernhardus de breitenbach de camis et Camerarig ecce Mogũtine. 
Diefer war eigentlich der Urheber diefer Keife, der fie, mie er In der Vorrede meldet, in der frommen 
Abſicht, fich zu beßern, in Geſellſchaft anderer unternahm. Zur Linken ficht daB Graf Solmiſche 
Wappen und darunter Johannes Comes T Solm er 'dfis 7 Mintzẽberg. Sam unten iſt dag Bis 
Aenfche Wappen. Neben demfelben ſteht auf der einem &eite Philippus de, auf dei andern Seite 
bicken miles. Auf der erften Seite des zweyten Blats fangt- die Dedication Breideiibache, an Bers 
thold, Churfürften zu Maynz an. In der lareinifchen Ausgabe ift, flatt des Anfangebuchflaben R 


Jahr 14 86. | -163 


bas wit dem Wormiſchen Rad vermehrte Hennebergiſche Wappen, (eine Heine nemlich) mit Laub⸗ 
werk unigeben, befindlich. In der deutſchen Ausſsgabe aber fehlt dieſer Holzſchni, wenigſtens iſt in 
dem Exemplar, das ich vor mir habe, der Platz dazu leer gelaßen worden. Dann folgt der Inhalt des 
Buchs, und dann die Vorrede. Alles dieſes birägt. nein Blätter. Hierauf fängt bie Befchreibung 
der Reife ſelbſt an, die Breitenbach, in Geſellſchaft des Grafen Johann von Solins und Philipp 
von Bicken den 25ften April 1483 antrat. Dieſe reifeten von Dppenhein nach Venedig, wo fie mit 
noch andern 5 Freyherren und Rittern ihre Wallfart Jum. b. Grabe antraten...- Der zwehte Theil, der 
toteder feine eigene Vorrede hat, befchreibet die Reiſe zu dem Grabe: der h. Catharina, auf dem Berg 
Sinal. Die Zabl der Blätter läßt ſich, ohne ſehr weitlaͤuftig zu ſeyn, ‚wegen der eingedruckten und 
angebängteh Holjſchnitte, nicht wohl angeben. Nach der obigen Unterſchrift am Ende ſteht noch ein 
Holzſchnitt, der in einem Viereck ein Frauenzimmer vorſtellt, welches einen Schild haͤlt, in welchem 
eine Henne ſteht. Es iſt dieſes das Sennebergifdye Wappen, welches Rothſcholtz de inſign. Bibliop. 

et Typograph.'Seet. IH. n'32. juni: Wappen des Druders macht. Der in ber lateinifchen Ausgabe 
forohl, als in der deutfcheni, angegeberie Druder Erhard Rewich, war der Begleiter Breidenbachg, 
der als ein Mahler alle FJeithhüngen!;; die in dem Werke vorkommen, verfertigte. In der Borrede 
der deutfchen Ausgabe wird fein Name nicht ausgedruckt, welches in der Iateinifchen geſchehen ift. 
Geitenzablen, Euftos und Kignaturen fehlen durchgehende. Bon der eben befchriebenen deutfihen 
Ausgabe ift ein Eremplar in der vorteeflichen Bibliothek des Herrn Prokanzler Feuerleins allhier; 
von der lateinifchen befige ich felbft cin Ereniplar. Clement Vol, V. p. 222. u. f. bat beyde Ausga⸗ 
ben genau und ausführlich befchrieben; fo wie Baumgarten in den Nachrichten zc. B. 9. S. 218. 
die ſpeieriſche Tateinifche bey Peter. Drach 1490, ımb Sreytag in dem apparat, T. I. p. 48. die zweyte 
fpeierifche, ebenfalls Tateinifche Ausgabe, ausführlich vecenfirt bat. Wir müflen noch bemerken, daß 
Herr Eonfiftorialrarb Maſch, der die erfle Iateinifche Ausgabe im sten St. feinet Beyträge zc. 
&. 266. u. f. befchreibet, einige, unſerm Bebünfen nach, febr gegruͤndete Zweifel in Anfehung des 
bisher für den Druder gehaltenen Erhard Rewichs vortraͤgt. Allerdings fcheinet es bedenklich gu 
ſeyn, daß derfelbe, der Breitenbachen als Mahler und Zeichner auf feiner Keife begleitete, und mit 
demſelben zu gleicher Zeit zuruͤckgekommen iſt, fchon 1486 im Rebruar. eine fo wohl eingerichtete Druckes 
sen follte gehabt haben; man muͤſte denn annehmen, daß’er ſolche ſchon vorher gehabt habe, welches 
aber nicht twahrfcheinlich ift. Ueberdieſes findet man weder vor, noch nach 1486 ein, aus diefer Drus 
deren gekommenes Buch. Auch ift es nicht nothwendig, die Unterfchriften in der lateiniſchen, fo 
wohl als deutfchen Ausgabe g ⸗ade fo zu erklären, al6 eb Rewich der Drucker geweſen fey. Sein 
Name kann blos deswegen ba fteben, weil er als Zeichner Theil an dem Werke hatte, 


233 Hienach volget ein gar ſchoͤne Chronick vnd hiſtori auſſ den geſchich⸗ 
ten der Römern In woͤllicher hiſtori vnd eronick man findet gar vil | 
ſchoͤner vnd nüczlicher ereinpel dye gar luſtig vnd kurzweilig ze leſen 
vnd ze hoͤren ſeiid Am Ende: Einende hat die Hiſtori von dene 
Pben weiſen meiſtern. vnd die hat gedrudt vnd volendt Hanns 
ſchoͤnſperger in der keyſerlichen ſtat Augſpurg am afftermontag 
nach ſant Michels tag do man zalt nad) eriſti geburt MECCCẽLrxrrvi. 
iar. In Folio. 

X2 Aeltere 


- , Veltere Husgaben. ind unfer ben, porbergebepben Jahren angezeigt toorben... Die gegentoärtige if 
"Inder Bibliothek | bes Stifts Weingatten. ®, Harn Zapfs Augſp. Buchdf Geſch Th. J. E. 77 


234.) Flores virtutum, oder das buch der tugent. Am Ende: Getruckt 
8 uuts von Johannes Plaubiter ym ſechß und achtzigiſten. 
n Folio | 
Ron diefem Sedicht, welches ein gewißer Sans Vindler im Jahr 1411 gemacht bat, gieb Böse 
in den Merkwuͤrdigk. B. 2. S. 236. eine kurze Nachricht. Es handelt von der Liebe nnd Reid, 
von Froͤd und Traurigkeit, von Frtied und Zorn, von Barmberzigkeit und Greulichkeit u. ſ. w. An 
abgeſchmackten und abergldubifchen Erzählungen fehlt e8 nicht. Die Holzſchnitte find fehlecht und zum 
Theil ſehr lächerlich. Iſt auch in der Univerfitätsbibliothet gu Ingolftadt. 


235.) Hernach volget ain Maiſterliche und wolgefegte Comedia zeleſen und 
zebören luſtig und kurtzwilig. Die der hochgelert vnd groß Maiſter 
vnd Poet Therencius gar ſubtill, mit groſſer kunnſt vnd hochem 
flyß geſetzt hat. Darinn man lernet Die gemuͤet, aigenſchafft vnd ſit⸗ 
sen der menſchen des gemainen volks erkennen. Darum ain yeder ſo 
durchleſen oder hoͤren deß wiſſen empfachet. ſich deſterbas vor aller 
betruͤgnuͤß der boͤſen menſchen mag huͤtten vnd wiſſen zebewaren. 
Am Ende: Diſe Comedia bat Hanns Nythart zu Vin laflen tru⸗ 
een den Cunrad Dinckmut. Rach Criſts geburt. M. CCCC. Lrxrvj. 
Jare. In Folio. 

Dieſe gegenwaͤrtige deutſche Ueberſetzung des Eunuchs aus dem Terenz iſt in allem Betracht ſehr 
ſchaͤtzbar. Sie gehoͤret mit unter die erſten Verſuche, die Deutſchen auf die Schoͤnheiten der Alten auf⸗ 
merkſam zu. machen. Auch das aͤußerliche verraͤth die Aufmerkſamkeit, die man gebabt hat, dieſes 
deutſche Product recht beliebt zu machen, wie ſolches aus der nähern Beſchreibung deſſelben erhellen 
wird. Obiger Titel ſtehet auf zwoͤlf, mit großen ſcharfen Lettern ſchwarz gedruckten Zeilen, auf der erſten 
Seite des zweyten Blats. Denn das erſte Blat iſt gang leer. Roch auf eben dieſem Titelblat ſtehet, nach 
einem Handbreiten leeren. Raum: Argumentum. Das iſt ain entdeckung. oder lautere erklaͤrung 
in der vorred ainer yeden Comedi. wie man die verſtan ſoll vnd mag vnd vacht das argu⸗ 
ment diſer Eomedi allſo an. Dieſes Argument folgt nun auf der Ruͤckſeite dieſes Blats, aber ſehr 
anverftändlih. Es tft daher wohlgethan geweſen, daß darauf noch ein ander Argument, das noch 
luͤttrer vnd verſtendlicher iſt, hinzugefuͤgt wurde. Dieſes fuͤllet das naͤchſte Blat. Auf den nun 
folgenden 5 1/2 BI. werben nun noch verſchiedene vorlaͤuffige Nachrichten gegeben. Es wird erklaͤret: 
was Lomedia zeteutſch gefprodyen fete, wie fie auch geteilt vnd ausgelegt werde. Dann 
Sommt er auf diefe Comödie infonderheit, in latin Enuchus, dag ift in deutfch hemling genannt. 
Gottſched kritet dieſes Wort, in dem nöthigen Vorrath zur Gefchichte der deutfchen dDrammatifchen 
Dichtkunſt S. 39. von Hammel ab, der ein Verſchnittener unter den Schafen tft. Der Inhalt aller 
fünf Geſchichten oder Aufzuͤge wird fodann angegeben, auch werden afle Perſonen befchrieben. 
Darauf werben die vier Unterfcheidunggzeichen ; .? C) erHläret. Und endlich wird erinnert, daß 
Diefe Eomödis eine Gloße habe, nemlich den Tert auf der glinfen, vnd die Blofle auf der ge: 

sechten 


Jahr 1486. 165 


rechten ſytten 2c. Mit ı fängt nun die Ueberſetzung ſelbſt an. Der Text ſtehet mit eben den großen 
und ſcharfen Buchſtaben, womit der Titel gedruckt wurde, in der einem Columne, und in der zweyten 
die Gloße mit kleinern. Auf der erſten Seite des xCiii Blats endiget ſich das Werk mit obiger Unter⸗ 
ſchrift. Die Ruͤckſeite deſſelben ift Icer. Acht und zwanzig Holzſchnitte dienen dem Werk zur Zierde; 
denn ſie ſind wirklich nicht ſchlecht. Sie nehmen faſt die ganze Seite ein, und uͤber einem jedem der⸗ 
ſelben ſtehet der Inhalt der Ecenen, vor denen ſie ſtehen. Das Coutume hat der Kuͤnſtler frey⸗ 
lich nicht beobachtet, indem die Perſonen in deutſcher Tracht erſcheinen. Wo ich nicht irre, ſo hat 
Thraſo den Vliesorden um den Hals. Die Ueberſetzung iſt ſo ziemlich gerathen, ſo gut es damals 
feym konnte. Auch die Gloßen find nicht zu verachten. Daß Sans Nythart, deſſen in der Schlußan⸗ 
geige gedacht morden tft, ber Ueberſetzer ſeyn follte, würde wohl niemand errathen haben, wenn feiner 
nicht in der 1499 erfehienenen deutfehen Ueberfeßung des ganzen Terenz gedacht, und ausdrücklich ges 
meldet worden wäre, daß er die andern Lomedi Eunuchum vor jaren getuͤtſcht babe, 


Jahr ACCCCLXXXVII. 


236.) Die eilfte vollſtaͤndige deutſche Bibel, Mit Bemerckung des Druck⸗ 

ortes, Jahres und Drufers. Am Ende: Diſes durchleuchtigiſt 

werk der gantzen heyligen geſchrifft. genant die bibel sc. (wie in der 

Koburgerifchen) hat hie ein end. Gedruckt durch Hannfen fchönfper- 

ger in der loͤblichen Fenferlichen veychitat Augfpurg. Nach der ges 

purt crijti des gefeczs der genaden vierzehnhundert vnd in dẽ ixxrvij. 

jar. an ſant Vrbanstag. Vmb woͤlich volbringung - lebt vnd regieret 

got ewigklich Amen. In kl. Folio. 
Dieſe Ausgabe, die von mir in der Beſchreib. der Augſp. Bibelausgaben S. 37. u. f. nach 
Herrn Naſts liiter. Nachr. S. 117. u. f. beſchrieben wurde, iſt in zween Theile getheilet. Herr von 
Oefele in Muͤnchen, der davon ein Exemplar befiget, meldete mir vor einiger Zeit, daß daßelbe mit 
einem Titelblat verfeben fen, worauf ftebet: Bibel teutſch der erft teyl. Zu Ende dieſes erſten 
Theils, der fich mit dem 398 Blat fchließet, beißt es: Ein ende hatt die meiffagung oder pfalter des Eis 
nigklichen propbeten David. Vnnd volger nach der ander tayl der bibel. Zu Anfang des andern 
Lheils, der mit der Blatzahl CCCC. anfangt, lebt: Die uorrede in das busch Der fpruch. Er endet 
ſich mit der Rlatzahl 799. Dede Kolumne bat 48 Zeilen. Cuſtos und Kignaturen fehlen. Die Eos 
Aumnentitel u. f. w. find gedruckt. Die Anfangsbuchftaben der Bücher find lateiniſche, in ein Viereck 
eingeſchloßene Mönchsbuchftaben. Die Typen find ſchoͤn, und ihre Seſtalt tft faſt völlig unfere jegige 
deutſche. Dieſe Ausgabe hat auch viele Holzſchnitte, die aber ſehr ſchlecht ſind. 


237.) Summa Johannis van Vryhborch, de eerwerdige Bader Leſemeſter, 
welker et tho latine ghemaket, vnde vth dem bulligen deeretbocke ger 
togen hefft. Vnde van latine in dat dudeſche gemaket dorch een hoch⸗ 
gelerden Doctorem geheten Broder Barthold. Luͤbeck (durch Step. 
Arndes) M.CCCErxCvij. In Folio. 
Dieſe niederſaͤchſiſche Ueberſetzung eines bekannten, und ſchon oͤfters erwaͤhnten Buches, wird in 


Catalog. Bibltoth. Salth. p. 282. angeführt. Der fel. von Seelen gedenket ihrer ebenfalls in Selett. 
& 3 litter, 


166 Bu Jahr 1487. 


litter. p. 605. wo er auch einer Reutlinger von eben diefen Jahre gebenket, ohne zu entfcheiben, ob 
fie wirklich vorhanden fey. 


238.) Die Walfart ober bilgerung vnſer Iiben frawen. Am Ende: Ger 
truͤckt vñ vollendet die walfart oder bulgerung vnſer fibeE frame 
durch hanßen reger zu vlm. Nach crijti onfers herren gepure MECCC 
vnnd in dem !rrrvij jar auf den poj tag des hornunge. In Quart. 

Ein Eremplar davon ift in der Bibliothek des Kiofters Irſee. Es iſt auch der Tateinifche Tert 
dabey. Auch bat das Werkgen Holsfchnitte. Auflecdem find in der Bibliothek zu Buxheim noch zwo 
Ausgaben; eine in 4. ohne Anzeige des Ortes, Jahrs und Druckers, wahrſcheinlich aber ducch Al⸗ 
bert Rune zu Memmingen gedruckt; und eine ohne Jahrzahl perLeonh. yfenhut gedrudt. Ob aber 
Diefe Ausgaben Lateinifch oder deutfch find, konnte mir der fehr fehazbare Freund, der mir davon 
Nachricht gab, nicht melden. 


239.) Betbüchlein in niederfächfifcher Sprache. Am Ende: Anno dom̃. 
M.CCCC. Lxxxvij complecum eſt in lubeck. In Octav. 

Da bag gegenwärtige Eremplar, welches ich aus der Ebneriſchen Bibliothek vor mir habe, die 
erften Blätter verlohren hat, fo kann ich auch den eigentlichen Titel dieſes Gebetbuchs nicht anzeigen. 
In den Sele£t. litterar. des von Seelen, &. 607. fo wie in deſſen Nachrichten von der Buchdruckerey 
in Luͤbeck &. 15. werden unter biefem Jahr zwey Gebetbücher angezeiget, eines unter dem Titel Spe⸗ 
gel der Sachtmoͤdigkeit, und das andere Spegel der Confcientien. Beyde fol Stephan Arndes 
in Lübeck gedrudt haben. Vermuthlich wird unfer gegenwärtige Gebetbuch eines von beyden feyn. 
Boran fteht der Ealender. Dann folge ein Unterricht, wie man beichten fol, ferner die fieben Bus⸗ 
pfalmen und die Litaney, Geſchmack und vorkoft des bemelifchen paradiefes, Paſſionsgebete, die Kunfe 
wohl zu ſterben u. f. m. Gani zu Ende ſtehet obige Anzeige des Druckortes und Jahres. 


240.) In dieſem buͤchlein vint man, wie man einen yeglichen deut⸗ 
ſchen fuͤrſten vnd herren ſchreiben ſoll ritter vnd fnechten. Am 
Ende: vollendet in der werden Stat Nuͤrnbergk von Marxen Ayrer 
In dem !rrrvij Jare. 

Weller, der von dieſem Werkgen im Alten zc. B. 1. S. 568. einige Nachricht giebt, und etliche 
damals gebräuchliche Titulaturen daraus anführet, fagt: es ift davon merfwürdig, daß es nicht mit 
metallnen Buchftaben gedruckt fey, fondern unter die Bücher gehöre, Die in hölzerne Tafel gefehnitten, 
und von denfelben abgezogen find. : Röder zeigt folches in feinem Catalogo n. 267. ebenfalld an, und 
zwar unfer dem Titel: Teutfches Ticularbuch — typis ligneis. 


241.) Ortus fanitatis. auff teutfh. Ein Garten der Gefundtheit. Am 
Ende: Gedruckt und volendet difer Herbarius durch Hannfen ſchoͤn⸗ 
fperger in der Kenferlichen Statt zu Auafpurg an der mittwochen 
nad) dem wenflen funtag. Anno MELLE vnd in dem Irrrvj. jare. 
In Jolie. 
Diefe 


Jahr 1487. . 167 


.:7. Diefe, To bald nach der vorbergedenden von 1436 erfchienene, umd einige folgende Ausgaben, 
betweifen deutlich, Daß diefes Werk damals fehr beliebt muͤſſe geweſen feyn. Beyde Ausgaben flimmen, 
nach dem Zeugniß des fel. Tram, der auch diefe Ausgabe beſaß, vollkommen miteinander überein 


242 ) Ortus ſanitatis auf teutſch. Ein Garten der geſundbeit. Am 
Ende: Gedruckt zu Wim durch Conrad Dinkmut /im Jar 
M.ECCC. Irrrvij. - In Folio. ' 

Auch diefe Ausgabe beſaß Trew, von welcher er anch in dem ſchon oͤfters angeführten Catalogo 
Nachricht giebt. Sie hat ebenfalls weder Titel, noch Blaͤtterzahlen; auch fehlen die Anfangsbuch⸗ 
ſtaben und der Cuſtos. Die Holzſchnitte find neu und von denen, in der Maynzer Originalausgabe, 
und in den Augfpurger Nachdrucken befindlichen verfchteden, doch nicht beßer, als die leßtern. Bey 
dieſer Gelegenheit giebt Trew noch von zwo andern Ausgaben Nachricht. Bon der. einem befaß er 
ein defectes Exemplar. Er konnte alfo nicht genau beflimmen, ob es eine Anzeige des Jahres und des 
Drudortes gehabt. Die zweyte obme Jahr und Drt, die ſich von den andern, durch die in Holz ges 
fhnittenen großen Anfangsbuchftaben unterfcheidet. Die Holzfchnitte find in beyden einerley. 


243.) Cronica von Keyſeren und Bebeſten. Gedruckt und vollendet von 
hannſen Schönfperger in der Feyferlichen flat Augfpurg an der 
Mitwoch nach Katherine do man Kalt nad) Chriſti Gepurt tauſen 
vierhundert ſiben vnd achzig Jar. In Folio. 
So wird dieſe Ausgabe im Uffenbachiſchen Catalogo T. II. Append. p. 35. angezeigt. Ver⸗ 
muthlich iſt dieſes eben diejenige Chronik, die ich oben unter dem Jahre 1476 beſchrieben habe. 


244.) Ein Fiefierbischlein auf allerhand Eich. gedruckt zu Babenberck 
(Bamberg) von hanßen Bryeff Maler, Hunden Sant Marteyn, an | 
fint man fü zu Faufen vnd fennd gerecht im !rrrvij. Jahre. 
Quart. 

Dieſes Werkgen führt Herr von Seinedke in ſeinen Nachrichten von Kuͤnſtlern B. 2. ©. 93. 
n.g. an. Auch Herr Breitkopf in feiner Schrift über die Gefchichte der Erfindung sc. führet eg 
S. 35. 0. 1. an; macht e8 aber um 10 Jahr jünger. Diefer Hang, war vermuthlich Hans Berne; 
der, und eben derjenige, von welchem unter bem Jahr 1493 verſchiedene Bleine Schriften vorkommen 
werden. 


24 5.) Efopus der hochberumbt fabeltichter mit etlichen zugelegten fabeln 
Rimiecii vnd Auiani. Am Ende: Gedruckt vnd volenndet in der 
kayſerlichen ſtat Augſpurg von Johanne Schobſſer an mitwochen 
vor Vrbani des beiligen babſt Nach Criſti gepurd M. CCCC. urrrvij 
Sn Folio. 
Das Leben Aeſopi macht den Anfang, worauf die Vorrede Romuli Philofopbi in das budy 
Eſopi folge. ' Nach den vier Büchern feiner Fabeln ſtehet: Sie emnder ſich Das vierde Bud) des 


hochberuͤmbten fabeltichters vnd meyſters Eſopi. Vnd hebend ſich an die mit lauffenden 
alten 


168 Jahr 1487 


alten Sabeln die man zufchreibt Eſopo. Derfelben find ſiebenzeben. Nach biefen vahet an die 
new geteutfchen fabeln Rimicii, deren auch fiebenzgeben find. Am Ende ſteht: Ein ende babend 
die fabeln efopi Die von dem hochgelerten maifter Rimicio neulichen aus Priechifcher zungen 
in Iatein gepradır. welidye fabeln von Romulo in fein vier buͤchern nic begriffen werden. 
Nun vahent an die Tabeln Auiani. Nach denfelben kommen die Babeln Adelfonft und etliche 
Echimpfreden Poggii. Den Beſchluß macht ein Regifter der Kabeln, und ein anders über die ges 
meinen puncten der materi diefes buͤchleins. Aug einer neuern Ausgabe Friburg 1555. 4. die 
mit diefer vollkommen uͤbereinſtimmt, auffer Daß jene miit dem andern Theil der byfpiel vnd leren 
D. Brants vermehret worden, fichet man, daß D. Heinrich Steinhöwel der Ueberfeger ſey. S. Bey⸗ 
Kräge jur critifchen Hiftorie sc. X. Et. &. 197. u. f. Freytagii adpar. T. I. p. 71. Eine ältere Aus⸗ 
“gabe ift unter dem Jahre 1485 angezeigt worden. 


246.) Frag und antwort Salomdis vi marcolfi. Am Ende; volendee 
in der werden Stat Nürmbergk von Marco Ayrer im trrrvij 
Sare. In Quart. 

Der unbekannte Verfaßer dieſer Schrift kann keine andere Abficht gehabt baben, als zu zeigen, 
Daß Lift uber Weisheit gehet. Der grobe Bauer Marcolfus kommt nebft feinem Weibe Policana 
zum König Salomo. Diefer ftellt ihn auf die Probe, ob er ihm auf alles, mas er fragen würde, wuͤr⸗ 
de antworten Eönmen. Marcolfus bleibt ihm Feine Antroort fchuldig,, und diefe Antworten find zum 
Theil wohl fehr witzig, aber auch grob und unflätig. Doch behält Marcolfus dag legte Wort. 
Ealomo unterredet fich darauf noch öfter mit ihm, muß aber allegeit mit feiner Weisheit gegen Mars 
colfi Lift den kuͤrzern sieben. In Hommaelii litterat. jurid. p. 163. wird ein Buch unter dem Titel 
Salomo et Marcolphus Juftiniano Gregoriani h. e. fapida et infapida, nimirum theologica, juridi- 
ca, politica &c. ex utroque Jure eollecta &c. Frf. et Dresd. 1673. 8. angeführt, wovon Ehriftian 
Rheboldus der Verfaßer feyn fol. In wie ferne diefer Eento mit der deutſchen Echrift überein» 
flinnmt, kann ich nicht ſagen. &o viel aber ift richtig, daß in Diefer nichts, weder aus dem bürgers 
lichen, noch canonifchen Nechte vorkommt. Obiger Titel ift in Holg gefhnitten. Die Buchftaben 
find fehr grob und ungeftalt. Auf der Rückfeite des Titelblats ift ein Holgfchnitt, welcher den König 
Salomo auf dent Thron vorftellet. Unter dem Thron zur rechten Hand ſtehet Marcolfus, und lins 
fer Hand fein Weib. Beyde werden alg die heflichften und fcheußlichften Menfchen vorgeftellet. Auf 
Der erften &eite des zweyten Blats fange dag Werkgen, mit der Befchreibung diefer beyden Perſonen 
an. Blätterzahlen und Signaturen fehlen. Im Werke felbft find 15 grobe Holzfchnitte befindlich. 
Den Schluß macht obige Anzeige. Röder führt diefe Schrift nicht an. Sie ift 3 3/4 Bogen ſtark. 
Ich befige fie felbft. In Yiyerups! Spicilegio bibliograph, S. 54. wird eine lateinifche Ausgabe in 4. 
ohne Jahr und Drt angezeigt, und in Uffenbachs Catalog, T. II. app. II. p. 28. finde ich ebenfalls 
eine, die 1489 erfchienen ſeyn fol. Wiederholte Ausgaben werden unter den Jahren 1490 und 1520 
angezeigt werden. 


247.) Calender auf das Jahrr 1487. Gedruckt zu Ulm durch Conrad 
Duͤnkmuth. In Folio. 
Iſt in der Bibliothek zu Buxheim. S, Ulmiſche Jubelreden &. 90. Biblioth. Krafit. mifcell, 


num, 89. 
Jahr 


' Jahr 1488. 169 
Jahr MCCCCLXXXVIII. 


248.) Ewangelij mit der glos vnnd Epiſtl' teutſch, über das gang iar 
allẽthalbe darbey der anfang: der pſalm: vnnd die collect ainer 
yedlichẽ meßs nad) ordnüg der eriſtenlichen kirchen. Um Ende: 
Ewangelia vnd Epiitel mit der gloß auch Anfang der Meß, darbey 
Palm ond Eollect duch Thomam Anßhelm von Baden gedrudt 
vnd vollendet zu Straßburg am gehenden tag des monaths Genners 
Nach Chriſti vnſers herren geburt vierzehen hundert und im acht und 
achtzigiten jare. In Folio. 

Weislinger führt diefe Ausgabe in feinem Armamentario catholico &. 412. u. f. an, wo er fie 
auch ausfuͤhrlich befchrieben hat. Daraus erhellet, daß das Evangelienbuch nichts anders enthalte, als 
was in den vorhin fchon befchriebenen Plenarien, zum Beſten des gemeinen Mannes geliefert wurde, 
Doc) tft bey diefer neuen Einrichtung noch ben jeglicher fonntäglichen Epiftel der Anfang, oder In⸗ 
troitus, der Pſalm, und die Eollecte hinzugekommen. 


249.) Boek der Prophecien, Epiftolen vnde hyllyghen Ewangelii over 
bat gange Jaer. Am Ende: Hir endighet fit dat bof der Prophe⸗ 
cien,. Epiltofen u. ſ. w. mit der glogen vnde der vthleginge der lerer 
der billigen ſchrifft. Vnde it ghedruffet in der Feiferlichen Stadt 
Luͤbek, dorch dat borh Steffani Arndes na der borch Iheſu Chrifti 
MeLCCkrrpvii. In Folio. 

Dleſes, in die niederſaͤchſiſche Sprache uͤberſetzte Plenarium, befchreibt von Seelen hinlaͤnglich in 
den Selett. litterar. p. 613. u. f. 


239.) Das Buch genannt Sum̃a Johannis in Reutlingen gedruckt. 
(1488) 
Diefer Ausgabe wird in Poflevins app. Sacr. Th. I. &. 877. Meldung gethan, wo aber flatt 
Reutlingen, Bertlingen ſtehet. Sonft habe ich fie nirgends gefunden. 


251,) Hie bebetfich an dz aller müczficheft buch genänt die viervndzweinczig 
guldin harpffen die mic fleiß auß der heyligen gefchrifft. vnd der 
altuätter buch durch ein hochgelert® doctor pruder Sohanfen Rider 
prediger ordes zu nuͤrẽberg alfo geprediget vnd durch bet und lieb 
Erfamer bürgern da felpit T ein teutfch buch ordenlich zefamen ges 
ſchriben feind vñ dife heilffamen gufdin harpffen haltene ji den nech⸗ 
ften weg zu dE ewigen leben. Am Ende: Das löblich vfi nüczlich 
buch hat getruckt Sohafied Baͤmler zu Augfpurg. Vnd volefdee 
"Am freytag vor fant Michels tag. Anno sc In de, Irrrviil. In 
Folio. - | 


 Panyere Annalen. | 9 | Unte 


170 Jahr 1488, 


Unter den Jahren 1472 und 1484 iſt von diefem Buche bereits das närbirfte bemerkt worden. 
Der äußerlichen Finrichtung nach ſtimmt diefe Ausgabe mit der von 1484 meiftens überein. Doch 
iſt der, auf der Ruͤckſeite des eriten Blats ftehende Holzſchnitt verfchieden. Denn derfelbe ſtellet die 
Maria mit dem Jeſuskind in dem Schoos vor. Leber ihr ſchweben zween Engel, die ibr eine Krone 
auffegen, neben Enien groeen Engel mit Darffen. Die folgenden drey Seiten füllet das Megifter, nach 
welchem noch, die ſchon bey der Ausgabe von 1484 bemerkte lateinifche und deutfche Anzeige fichet. Auf 
der Mückfeite des dritten Blats ift wieder ein großer Holsfchnitt befindlich, Per den König David auf 
der Harffen fpielend vorftellet. Mit dem vierten Blat fängt nun das Werk ſelbſt an. Voran ftehet 
obige Anzeige: Sie hebet fidy an zc. roth gebrudt. Den Schluß macht die Bemerkung des Dru⸗ 
ders ꝛc. Eine alte, und wie es fcheinet gleichzeitige Hand hat dte gebrudkte Jahrzabl Errroiti audger 
ſtrichen und Lxxxiii darunter geſetzt. Aus diefer Urfache tft cd vermuthlich geſchehen, daB Herr Zapf 
in feinen Annalen, ingleichen in der Augfp. Buchdr. Geſch. Th. J. ©. z0. diefe Ausgabe unter dag 
Jahr 1483 gefeßt bat, indem dasjenige Eremplar, welches ich gegenwärtig befige, ehebin fein Eigens 
tbum war. Blättersahlen, Cuſtos, Eignaturen fehlen. Doch find die Anfangsbuchſtaben ſchon cin: 
gedruckt. Die größern find in Holz gefchnittene Quadrate. Das ganze beträgt 172 Blätter. Ich bev 
fitze dieſe Ausgabe ſelbſt. Eie wird auch in Herrn Bemeiners Nachrichten ıc. &. 175. n. 121. ans 
gezeigt. In Herrn Zapfs Augſp. Buchdr. Gefchichte Th. 1. &. 84. wird and dem Mufeo Helvetico 
Tom. VI. Partic. XXIII. p, 377. 78. noch eine Ausgabe angeführet, die eben diefer Johann Baͤm⸗ 
ker, in eben diefem 1438ften Jahr gedrudt und an ſaht Bartholomaeus Abent vollendet haben foll. 
Sonderbar wäre cd, wenn in zwey Monaten nach einander zwo Ausgaben follten erfchienen ſeyn. 


252.) Der teutfch Belial. Am Ende: Gedruft und volenndet durdy 
Hannfen fchönfperger in der Fenferlichen vnd Fünigklichen ſtat zu 
Augfpurgam affterınontag vor fant Affratag. Anno domini MCECCC. 
vnd jmm acht vnd achtezigiiten jare. In Folio. 

Diefe bisher ganz unbekannt gebliebene Ausgabe ift, nach Deren Zapfs Anzeige L c. Th. J. 
GS. 86. in der Bibliothek des Stifts Weingarten. 


253.) Der Spiegel des menfchlichen Lebens. Am Ende: Hie ennder 
ſich der fpiegel des menschlichen lebens gedrucket in der Fenferlichen 
ſtatt Augſpurg von Peter Berger vnd vollendet an fant Barthor 
lomaeus Abend do man zalt nach Erifti gepurt M.LEEE krrpoiii. 
An Folio. 
Enter den Büchern ohne Jahr S. 27. ingleichen unter dent Jahre 1479 find bereits ältere Ausga⸗ 
Ben von diefer deutſchen Ueberſetzung deg Speculi vitae humanae Rodorici (Epifcopi) Zamorenfis 
ürzlich befchrieben roorden. Die gegenwärtige wird in Herrn Zapfs Augfp. Buchdr. Befchichte 
CTh. L S. 86. auch vorn Herrn von Seinedien in f. neuen Nachrichten Tb. J S. 253. angeführt. 
RNach des leßtern Bemerkung hat fie Holzfchnitte. Eben derfelbe führer auch eine franzoftfche und fpas 
niſche Ucberfegung an, auch ein kleines Buſh: Gier beginne de feoen Spiegel d' Rerftenen mẽſchẽ 
welchẽ fie altves bi hẽ dragen fullen gedrusct buten fhoenbouen. Int saer ons here M. CCCE. 
en zCviii in 12. melches ein. Auszug aus dein groͤßern Werk gu ſeyn ſchetuet. 


354.) 


Fahr 1488. 171 


254.) Paſſional. das ift der heyligen leben. Am Ende: Der hochen 
vnteylbern heyliad Triualtigkeyt zu lob. Marie d' wirdigften iunds 
frawen vnd muter Zefa crijti zu eren. allen £ugentlihen criiten 
menfchen zu einer heylfame anweyßung Iſt gedrudt dig Paſſional. 
das iſt der heyligen leben. Durch Anthoniu Koberger. vñ geendet 
auff freytag den nechiten vor ſant Nicklas tag. Jũ der fenferlichen ſtat 
Nuͤreinberg. Im iar vnſer erlöfung. da man zalt Taufend vierhuns 
dert vñ im achtvndachtzigſten. nach crifti onfers lieben herrẽ geburt. 
In Folio. 

Unter den vorhergehenden Jahren find von diefer Legende der Heiligen, bereits verfchiebene Aus⸗ 
gaben angezeigt worden, mit denen die gegenmärtige Robergerifche, ſehr ſchoͤn, und auf eben die Art, 
tie feine deutfche Bibel von 1493 gedruckte, in der Dauptfache aufs genaueſte übereicftimmt. Es hat 
aber diefelbe kein eigentliches Titelblat. Auf der erften Seite bes erften Blats ſteht ein großer Holy 
ſchnitt, der die Hälfte der Seite einnimmt und einen Bifchoff auf einem Thron vorftellet, der rechts 
und links mit verfchiedenen geiftlichen und weltlichen Perfonen umgeben iſt. Unmittelbar unter dieſem 
Holzſchnitt fängt das Paſſional felbft, mit folgender Anzeige an: Sie hebt fi) an das ſummer tayl 
der heyligen leben. vnd zu Dem erften von dem lieben beyligen lerer fand Ambroſio dem bi: 
fhoffe. Diefes Heiligen Leben fängt alfo an: Sanetus Ambrofius was eyn guter beyliger 
man ond bett got lieb u. f. w. Der erfte Theil fließt fich auf der Nückfeite des CLXXIL Blats, 
mit der Anzeige: Hye ift ein end der beyligen leben des Sumerteyls. Vnd hernach bebt fid) an 
dz winterteyl. Auf der erften &eite des CLXXIIIten Blats ftebet oben ein großer Holsfchnitt, der 
den Ergengel Michael vorftellet. Unter diefem Holsfchnitt ſteht: Sie hebt ſich an der beyligen le; 
ben in dem winttertepl. vnd 3u dem erften von dem lieben herren vnd ertzengel fant Michel. 
Diefer Theil, und mit demfelben das ganze Werk fchließt fich auf der Nückfeite des CCCLXXX Vten 
Blats mit obiger Anzeige. Vor jeden Heiligen ſteht ein Holsfchnitt, welcher ungefähre den dritten 
Theil des Blats einnimmt Das ganze ift mit gefpaltenen Eolumnen gedrudt. Die großen Anfangs 
buchftaben, Euftos und Kignaturen fehlen. Oben find die Namen der Heiligen und die Blätterzahlen 
angezeigt. Ein Eremplar davon ift in der Ebneriſchen, und in der ehemaligen Solgerifchen allhier. 
Noch muß ich bemerken, daß die im Schwarjziſchen Catalogo P. IL p. 180. n. 299. angeführte Aus 
gabe von 1480 bie nemliche von 1488 iſt. 


255.) Hie vahet an das hochwirdig leben ber außermwölten freund gottes 

der heyligen' altuätter, Am Ende: Hie endet fich das buch und 

das leben der heyligen altuäter mit feinen beifpilen in latein ges 

nandt vitaf patrum Gedruckt in der Fenferlichen ftatt Augfpurg. 

von Peter berger vnd vollendee an der mitwochen vor pfingiten. 

als man ezalt nad) Criſti gepurt tauſent vierhundere vnnd acht und 

achtzig jar. An Folio. | 

Bon ber Einrichtung und dem Inhalte diefe Werkes werde ich unter dem Jahre 1513 einige 
Nachricht geben. Begenwartige Ausgabe fheinet die zweyte zu ſeyn; wenigſtens ift mir auffer der 
unter dem Jahre 1482 angezeigten, Eeine altere bekannt. Sie bat Holsfchnitte. Sie ift, nach Herrn 
| Y 2 Zapfs 


192 | Jahr 1488. 


Zapfs Anzeige in ber Augſp. Bucher. Geſch. Th. 1. &, 87. in Heren Conſulent Prieſers Bibliothek in 
Augſpurg. 


256.) Bruder. Claus. Am Ende: Gedruckt vnd volendet In der werden 
Star Nürmbergk von Marco ayrer Im !rrpoiij iar. In Quart. 

Diefe Schrift wird weder in Hallers Merzetchniß der die Schweiß betreffenden Schriften, me 
doch im vierten Verſuch &. 209. u. f. viche, den berühmten Bruder Llaus von Underwalden, oder 
den Einſiedler Nicolaus von der Fluͤe betreffende Schriften angerübrt wirden, noch in Roͤders 
Catalogo angezeigt. Sie muß daber ſehr felten feyn. ie erfchien bald nach deſſen Tod, welcher 
1487 erfolgte, Wer der Verfaſſer feyn möchte, davon finder fich in dem Werkgen felbit keine Epur. 


- Huf der erften Eeiten fteben blog obige zwey Worte Bruder. Claus, fehr greb gedrudt. Auf der 


Ruͤckſeite des Titelblats mird der Anhalt bed Werkgens angezeigt, das in zwey Theil abgetbeilt tft. 
Der erfte ensbalt red oh frag bruder Elaufen zu ſchweitz vnd eines erſamen bilgrins. Der 
smente begreift eine Auslegung des bekaunten Geſichtes, das der Bruder Claus gehabt hatte, welche 
auch niit einigen bengefügten Helzfchnitten erläutert roted. Obige Anzeige ſtehet zu Ende des Werks 
gend. Bang zulcht ſtehet noch ein Helsfihnitt, welcher fieben Engel vorftellet, die eine Scele in den 
Kinimel aufnehmen. Das ganze betragt 3 3/4 B. Ich beige Diefe Seltenheit felbft. 


257.) Der falten fpige. Am Ende: Explicit ſpecuſũ Solicite correctis 
Impreſſu et erpleru Inptzigf. Anno Domini Milleiimo quarringen⸗ 
teſimo octogeſimo octavo. Die fabari penultia Auguſti. In Folio. 


Iſt die zweyte Ausgale der niederſaͤchſiſchen Ueberſetzung des Sachſenſpiegels, und eine ber 
ſeltenſten. Selbſt Leichen, Ludovici und Gaͤrtnern blieb ſie unbekannt. Der ſelige Gebauer in 
Goͤttingen beſaß fie, und gegenwaͤrtig iſt fie in der Goͤttingiſchen Univerſitaͤtsbibliothek. Zamberger 
giebt in feinen zuverlaßigen Nachrichten B. 4. S. 403. folgende Nachricht. Sie faͤngt an: Wente 
me denne etliche Regiſter vindet de alleine aver dẽ Text des ſaſſen ſpigels dar Is des lant⸗ 
rechts der fallen vnd nicht aver de glofe gemaket fin u. ſ. m. Sie beſtehet uͤberbaupt aus fies 
ben und zwanzig Heften, jedes von vier Bogen. Dir dein fünften Hefte fänget Dad Specnlum nebft 
der Gloße und zwar im niederfächfifchen Dialect, und mit dem lateiniſchen Tert an. Dd. 5. b. Col. 1. 


beißt es: Explicit privilegium Saxonum una cum fuis glolfis bene corre&tum. Col. 2. Oyt fin de 


additiones op den fallen ſpygel gbefettet van dem Erwerdighen jn god vad’ vñ bern bern 
Theodories vo Bocksdorff byſſcop thor Nuenborch dede ſignert fyn na dem teft vnde der 
glofen 20. Der ſint de additiones 2c. Dann folgt zum Beſchluß obige Anzeige. 


258.) Der Saffen Spiegel. Um Ende: Erpficit der Saſſen⸗Spegel 
den de erwerdige in God Bader und herr Theodoricus von Bo, 
ftorpe Bißchopp tho Nuenberg feliger gecorreget heft. Gedruckt to 
Stendael dorch Joachim AWeftfael in deme Lexxviij Jare. In Folio. 

Diefe ebenfalls ſehr feltene niederfächfiiche Ausgabe har Ladimann in den annotat. typographie. 
E. 155. zu erft bekannt gemacht. Auch diefe kannte Bärtner nicht, auch Piittern und Selhowen 
blieb fie undefannt. Herr Dreyer, der feibit ein Exemplar davon zu bejigen das Gluͤck hat, befchreis 

bet 


Jahr 1488. 173 


„bet fie in den Bepträgen sc. S. 111. Auf dem erften und legten Blat ſtehet eine Anyeiſuug b di, anbie- 
viaturas juris gu lefen. Hierauf folge, {6 feie in der vorhergehenden Leipziger. Cpition,, der Texi gleich⸗ 
falls in niederſaͤchſiſcher Sptache, mit der Gloße, und mo.diefe aufhoͤret, faͤngt die lateiniſche Ueber⸗ 
ſetzung an, die ſich mit den ſoenannten Additionibus und mit dem Regiſter endiget, . 


399 Diſs iſt die Reformacion der Statut vnd geſetze. Die ein erber 

Rate der Stat Nuͤremberg. vmb gemains nutzes. notdurfft. vnnd 
prfachen willen. In anfang vnd ‚eingang der. felben. hiernach hegrif⸗ 

fen. fuͤrgenömen hat. Vnd nad) dem dann fölliche geſetz. nach rat 
vil hochgelerter Doctor. vnd den gemainen gefchriben vechten. fo uil 
fich daz nach der jtat Nüremberg gelegenheit herfommen vnd leuffte . 
bar erleidẽ müge. gemeß gemacht ſind. Hierumb vnnd auff das dann 
Follig werck menigklichem mit de ininften Foften offembar vnnd fündig - 
werde. So iſt In den name des allmechtigen. durch einen erbern 

Rate zu Nuͤremberg verlaflen. angeben und beuolhen, diefelben Res 
formacid zedrudẽ. Mac) der geburt eriſti Tauſent vierhüdert vnd in 
dem. !rrroili. jare. In Folio. 

Dan hat bisher nicht recht gewuſt, wem diefe zweyte Ausgabe der Nuͤrnbergiſchen Reforma⸗ 
tion zuzuſchreiben ſeyn moͤchte, da weder Drucker, noch Druckort in derfelben angezeigt worden ift, 
und Herr Prof. Siebenkees fügt 1. c. es fen zur Zeit nur eine Mutbmaffung, daß diefer Abdruck zu 
Nuͤrnberg veranſtaltet worden. Gilt meine Stimme hier etwas, ſo muß ich ſagen, daß derſelbe an 
keinem andern Orte das Tageslicht erblickt habe, als zu Augſpurg, und dieſes zwar durch Huͤlfe der 
Sans Schoͤnſpergeriſchen Preße. Ich habo denſelben mit einigen gleichzeitigen Producten dieſes 
Druckers z. B. mit feinem 14836 gedruckten Ortus ſanitatis, und mit ber 1490 aus feiner Preße ger 
kommenen deutfchen Bibel.verglichen, und alles, groͤßere und Kleinere Tnpen, Papier und bie game 
Einrichtung fo genau mit einander übeveinkimmend befunden; DaB ich nicht das gerinafte Bedenken 
trage, die Sache nun für entſchieden ju erflären. So gan der zu Anfang ſtehende Holzſchnitt, iſt 
der nentliche, den er nachber zu der Ausgabe von 1498 gebraucht hat. Der einzige, in dem gegen» 
waͤrtigen Nachdruck, vor der Borrede, befinbliche in Holz gefchnistene große Buchſtabe €. iſt mehr als 
einmal in der angeführten deutſchen Bibel anzutreffen.; So gewis ich nun übergengt bin, daß Schön: 
fperger zu Augſpurg der Drucer von diefer gegenwärtigen eben ‚fo wohl, als von der folgenden fey, 
fo wenig kann ich doch fagen, wie er Dazu gekommen feyn mag. Eine- einzige, aber freylich nicht wich⸗ 
tige Urfache wuͤſte ich anzufuͤhren, dieſe nemlich, daß man in Augſpurg zum Druck deniſcher Buͤcher 
beßer eingerichtet geweſen ſey, als in Nuͤrnberg. Wenigſtens iſt fo viel richtig, daß. die Zahl.der in 
Yugfpurg gedruchten Bücher ungleich größer iſt, als derer, welche die Nücnbergifchen Preßen lieferen. 
Waͤre es gewis, daß biefer Nachdruck ‚als das Unternehmen einer Privatperſon anzuſehen waͤre, ſo 
duͤrfte man freylich nicht nach der Urſache fragen, warum lieber Augſpurg, als Nuͤrnberg dazu erwaͤhlet 
worden ſey. On i ich muß auch Diefen Nachdru kürzlich befchreiben, Derfelbe & hat keinen eigenen Titel, 
fondern auf der Kückfeite des erſten Blafs ſtehet sin Holzſchnitt, der. ‚von dem ben;ber eriten Ausgabe 
befindlichen cöpict worden ifl. Er ſtellet nemlich in, der Mitte, den Meichsadler, und zu beyden Sei⸗ 
ten, Sebaldum und Laurentium für, unter denen die beyden Kindern Wappen fiiben. Mit 

. y 3 ns . bem 


174 Jahr 1488. u 


dem zweyten Blat fängt das Regiſter der Titel, mit der Anzeige an: In difer nachuo!genden tafel 
Oder regifter werden begriffen die Tittel und Überfchrifft. der gefezze. Der neuen Reformacion 
der ae Nuͤreberg Nach crißg gebure Taufent vierhundert vnd in dem neunund fibengigften 
iare fürgenomen. Das Regifter ift 18 Bl. flark, und, wie dag ganze Werf, in zwo Columnen ges 
druckt. Auf der Kückfeite des folgenden Blats ftcht obige Anzeige: Difs ift die Reformacion ꝛc. 
Nun folgt auf der erſten Seite des naͤchſten Blats die Borrede, die fich gleich oben auf der zweyten 
Seite fchließet, toorauf die Reformation unmittelbar anfängt. Diefe iſt mit der Vorrede 42 Bögen 
ſtark, die eine Kignatur haben. Cuſtos, Blaͤtterzablen und große Anfangsbuchftaben fehlen, big auf 
Den einzigen, welcher vor der Vorrede ſtehet. Diefe Ausgabe fol atıffallende Druckfehler haben; 
auch find die indeſſen gemachten Additionen nicht eingeſchaltet worden. Die Ebnerifche Bibliothek 
befigt ein Exemplar. 


260.) Rhetorica und Formular. Ohne Anzeige des Druckers und Druck⸗ 
orted 1488. In Folio. 
Diefe Ausgabe wird in Sofmanns Beobachtungen P. IV. p. 71. angeführt. Aeltere Ausgaben 
find 1483 und 1484 angegeigt worden. 


261.) Ein Argneybuch von allen gepräften der menſchen, wye man den 
helffen fol zu jrer geſuntheyt vnd fterfe Am Ende: Getruckt zu 
Zuawurg duch Anton Sorg im Jar M.CCCCẽxxxviii. In 

uart. 

Der ſel. Geheimerath Trew beſaß dieſe Ausgabe von Ortolfs von Bayrlandt Artzneypuch, 
welches oben unter dem Jahr 1477 beſchrieben worden iſt. Eine kurze Anzeige von derſelben ſteht in 
dem Catalogo vor dem Herbario Black wall: wo gemeldet wird, daß fie Blaͤtterzahlen, auch. gedruckte 
Anfangsbuchftaben habe. Eine alte Hand fehrieb in dag Trewifche Exemplar: duch D. Ortholphum 
Seydenberger, der Artzney 08 Bayerlandt. Wir. vermutbheten oben, daß ber Name vielleicht YiTeg: 
:senberger habe heißen follen, weil fich der Berfaßer f. 97. fo genennet bat. 


262.) Herbarius zu teutfch von allerhand Kreuteren. . Am Ende: Herbas 
rius gedruckt vnd vollendet duch Hannfen Schönfperger in der 
Keyferlihen Statt zu Augfpurg vor Sant Thomas tag Anno 
: M.CECC vund:in dem !rrrviij jar. In Folio. 
Es iſt dieſes die dritte Ausgabe, die Schönfperger von dem Ortus ſanitatis In fehr kurzer Zeit 
"nach einander beſorget hat. Sie ſtimmt genau mit den vorhergehenden überein. Auch find die Dolzs 
föhnitte die nemlichen. Nach der Anzeige des fel. Trew, der diefe Ausgabe befaß, bat fie den oben 
‚angezeigten Titel. ©. auch den Uffenbachiſchen Catalog. T. II, App. IL p. 40. n. 99. 


263.) Lucidarius. Am Ende: Gedrudt und vollendet duch Hannſen 
fchönfberger in der keyſerlichen vnd Fünigffichen flat zu Augfpurg 
am afftermontag vor fant Affra tag. Anno domini M.ELEE, und 
jmmi acht und achtctzigſten jare. In Folio. 
Dieſe 


Jahr 1482. 178 


Diefe wiederholte Ausgabe eines öfters gedruckten Buche iſt in Bier Bibliorhef des Stifts Beine 
garten. S. Heren Zapfs Augfp- Buchdr. Geſchichte Th. J. S. 86. 


364.) Johannes von Mantevilla Ritter vß Engeland Reiſtbeſchteibung 
verteutſcht von Otto Demeringent Gedruckt zu Straßburg Johan⸗ 
nes Prüß 1438. In Qu 
So mirb diefe Ausgabe im —8 Catalogo P. II. p. 210. n. 461. angezeigt. Eine 
andere, von eben dieſem Průß iu Strasburg gedruckte, ift unter dem Jahre 1484 befchrieben worden. 


265.) Farth oder Reyſſe uͤber Meere zu dem heyligen Grab vnſers herrn 
Jeſu Chriſti gen Jeruſalem auch zu der heyligen Jungfrawen ſant 
Katherinen grab auf dem Berg Synai. Am Ende: Diſes buch 
jnnhaltende die heiligen raifen gen Iheruſalẽ zu dem heiligen grab 
vñ fürbaß zu ber hochgelobtẽ jũckfrawen vnd martrerin fant Kather 
zinen buch Anthonio Sorgen jnn der feyferlichen ſtatt Augſpurg 
gedrucket. Im jar vnſers hailß. Tauſent vierhundert vnd Lxxxviij Am 
Abend Jeorij des heiligen martrers Enndet ſich hye ſeligklichen. 
In Folio. 

In dem Exemplar, das ich aus ber vortreflichen Feuerliniſchen Bibliothek vor mie habe, fchelr 
net das erſte Blat zu fehlen. Ich babe alfo obigen Titel aus Herrn geh. Rath Zapfs Augſp. 
Buchdr. Geſch. Th. I. &. 86. wo er ein, in dem Stift zu S. Peter in Salzburg befindliche 
-  Eremplar anzgeiget, entlehnen muͤfſen. Hoffentlich wird er richtig ſeyn. Diele twiederholte Ausgabe, 
der Breydenbachiſchen Neife, von ber bereits oben unter dem Jahre 1486 gehandelt worden tft, 
finde ich nirgends angezeigt. Gelbft Element kannte fie nicht. Das Keuerlinifche Eremplar fange 
mit der Signatur a jj mit der Zueignungsfchrift an den Eburfürften von Maynz am. Diefe füllet 
3 Bl. Dann folgt ein Regifter auf 2 Blaͤttern. Dann fängt die Reifebefchreibumg mit der ges 
wöhnlichen Borrede ſelbſt an. Ich finde nur 8 Holsfchnitte, und alfo viel weniger, als in der Origi⸗ 
nalausgabe. Die Kignatur gehet bis in das zweyte Alphabet c. Jede Lage hat 3 Bogen. Cuſtos, 
Blatzablen fehlen durchgehends. Die legte Eeite ift leer. Die in eben dieſem Jahre gedruckte hollaͤn⸗ 
diſche Ueberſetzung führet Clement T. V. p. 228. an. ’ 


266.) Die Hiltori Trohana. Am Ende: Gedrucket und vollendet diefes 
buch durch Hannfen Schönfpergern In der Stadt zu Augfpurg 
Anno M.EEEE. und !rrrvilj. In Folio. 
Di Ausgabe eines bereitd angezeigten Buchs, wird im Schwarziſchen Catalog, p. 20% DB 439 
angeführt. 


267.) Das buch der gefchicht bes großen Aleranderd. Am Ende: Ge 
druckt vnd vollendet in der Töblichen Stat Straßburg von Martin 
Schotten am Mittwochen nechſt nad) vnſer frawen tag do fg em» 
fangen ward MELLE !rrrviil. In Folio. 


176 Jahr 1488, 


Die erfte Ausgabe. diefeß Buchs iſt unter dem Jahre 1478 angezeigt worden. Die gegenwaͤrtige 
beſaß der ſel. Schwarz in Altdorf. S. deſſen Catalog. P. II. p. 210. n.460. Herr Rect. Walch 
bat fie in der dritten Einladungsfchrift von einigen alten Büchern sc. Echleußingen 1773. S. 1. u. f. 
befchrieben, Sie bat ebenfalls Holzſchnitte. 


268.) Tulius von allen ampten vnd fFänden der welt, als er gefchriben hat 
zu feim fün marco gen Athenis. Am Ende: Ein ennde hatt das 
buch) des groflen maifters Tullii von wuürdigfaiten der Ambte, als 
er gefchrieben bat zu feinem fun Marco, aud) darein geczogen der 
Roͤmer geſchichte woltat vnd vbelthat ſo ſy gepraucht haben in den 
Ambten. Gedruckt vnd volenndet zu Augſpurg von Hannſen 
Schopſer am montag nach ſant Paulus bekerung Anno dũi sc 
M.CCCC. 2XXX DI jare. In Folio. 

Des vortreflichen Freyperrn von Schwarzenberg deutſche Ueberſetzung ber Officior. Ciceron. 
die Seinrich Steyner 1531 zu Augſpurg druckte, iſt bekannt genug, deſto unbekannter aber die ges 
gentoärtige, die felbit in den Beytraͤgen zur eritifchen Siftorie, wo doch die meiften altern Ueber» 
fegungen der lateinifchen und griechifcehen Claßicker recenſirt werden, nicht benierft worden if. Wer 
der Ueberſetzer feyn mag, Eann ich nicht fagen, da ich diefes Buch blog aus \Veislingers Armamen- 
tario S. 419. kenne, wo daffelbe ahne weitere Nachricht angeführt worden iſt. Die Biblietbet zu 
Polling beſitzt ebenfalls ein Exemplar davon, 


269.) Johannes Boccatius von den erlychtẽ frouen. Am Ende: Ges 
Pa zu Straßburg durch Jobannem pruͤß Anno METCECEkrrrofüi, 
kl. Folio. 

Obiger Titel ſtehet auf der erſten Seite des erſten Blats. Mit dem folgenden Blat faͤngt das 
Regiſter an. Dann folgt, wie gewoͤhnlich, die Zuſchrift des Ueberſetzers Steinhoͤvels. Obige Schluß⸗ 
anzeige ſteht auf der Ruͤckſeite des XCVten Blats. Aeltere Ausgaben find bereits unter ben vorher⸗ 
gehenden Jahren angezeigt worden. Die gegenwärtige ift in der Univerfitassbibliothek gu Ingolſtadt. 


270.) Der teuttfch Kalender. Am Ende: Gedruckt vnd vollendet in 
| Augſpurg von hanfen fchobfer am Freytag vor St Johannes tag 
des taͤufers nach criſti gepurt M. —W vnd im Lexxviii jar. Im 
Auart. 
Iſt in der Bibliothek des Stifts zu St. Gallen. S. Herrn Zapfs Augſp. Buchdr. Geſchichte 
1 S. 83. 
Jahr MCCCCLXXXIX. 

271.) Dis iſt der S piegel menſchlicher behaltnus mit den Evangelien vnd 
Epiſtelen durch daz ganz Jar. Um Ende: Hye endet ſich der ſpie⸗ 
gel menſchlicher behaltnus mit ſampt den Ewangelien vñ Epiſteln 
durch das ganez jar. von der zeite vund von den heyligen mit dem 

comꝛune. 


Sahr 14.89. 177 


eomune. Gebruckt in der Feyferlichen fiat Augfpurg von. Peter ber, ... 
ger Vnnd vollendt an dem freitag nach tiechtineß, des jars do man 
zalt nad) Erijti gepurt. M.CCCC. Lrxxix. iar. In Folio: . - 


Mir haben oben S. 83. bey Gelegenheit der Bafeler Ausgabe diefes Werts von 1474 verfores 
chen, Nachricht von der Einrichtung und eigentlichen Beſchaffenheit deffelben zu geben. Diefes Vers 
fprechen können wir defto leichter erfüllen, da wir eine fehr gründliche und ausführliche Beſchteibung 
Diefer Ausgabe vor ung haben, die der würdige Herr Stadtpf. am Ende, der Schelbornifchen 
Sanımlung für die Geſchichte B. 1. S. 417 — 458. einverleiben laßen. Aus dieſer mufterhaften 
Mecenfion werden wir das mwichtigite jetzt anführen. Voraus wird bemerket, daß die Benennung 
eines Spiegels, bey Büchern in XV. Jahrhundert, fehr gewoͤhnlich geroefen ſey; daß fich aber der 
gegenwärtige von allen andern, befonderg aber von dem Speculo humanae Salvationis, oder dem 
Spiegbel vnſer behoudenis, unterfcheide. Don diefem it oben &. 6. eine binlängliche Nachricht 
ertheilet worden , und daraus ift leicht abzunehmen, daß unſer gegenmwärtiger Spiegel zwar in Anfes 
bung des Titel, des Anfangs und der Einrichtung, jenes Buch zum Mufter gehabt, aber doch, als 
ein eigeneß, gang umgearbeitcted Werk anzuſehen ſey. Man ſiehet dieſes fchon daraus, daß jener 
Spiegel nicht ſtaͤrker als 31 1/2 Bogen ift, diefer aber 329 gezahlte, und noch 8 ungesäblte Blätter 
im Anfang und folglich 337 Blätter ſtark, auch mit nicht gar großen Buchftaben gebrudt iſt. Der 
Inhalt bemeifet diefeg noch deutlicher, mie ſolches aus der folgenden nabern Befchreibung diefer Aus⸗ 
gabe erbellen wird. Diefelbe hat ein ordentliches Titelblat, dag aber in bem Erenplar, welches Heer 
am Erde vor ſich batte, etwas zerriffen war. Auf demſelben fund der Titel vermuthlich in cinigen 
Zeilen, welcher ungefabr fo may gelautet haben, wie in der Reutlinger Ausgabe von 1492, aug wel⸗ 
her unfer obiger einftrecilen entlchnet worden if. Das andere Blut nach dem Titel enthalt eine Vor⸗ 
rede ohne Unterfchrift, von welcher Here am Ende den Anfang abdruden laßen. Die vier folgenden 
Blätter enthalten zwey Regiſter über die Evangelien und Epifteln, und über Die Namen und Gefchichte, 
Die legte Seite ift leer, roie auch die zwey folgenden Blätter. Dann folgt das Buch felbit in gefpals 
tenen Eolumnen, auf beyden Seiten gedruckt. Die Blätter find alfo gezahlt: Das erfte Blat, dag 
ander Blatu.f. mw. Ordentlich liegen vier Bögen in einander, bie eine Signatur nach dem Alphabet 
mit Heinen Buchſtaben haben, und da dirfes zu Ende ift, fo folge Aj biß Dijjj und noch drey umge 
zeichnete Blätter. An dem Werke felbft iſt ohne Zweifel, die, oben ©. 7. befchriebene Iateinifch und 
deutfehe Ausgabe des Speculi humanae Salvationis, mit bem untermengten Speculo Sanctae Mariae, 
sum Grund geleget worden, fo daß bald ein Eapitel aus diefem, bald aus jenem Speculo fomnit. 
Und in fo weit ſtimmen beyde überein. Der mefentliche: Unterfihied aber beftchet darinn, daß diefer 
Yusgabe, wie fhon der Bafeler von 1476, die gewöhnlichen Epifteln und Evangelia, mit Legenden oder 
Stoßen beygefügt worden find, toodurch das Werk eben fo ſtark hat werden müffen. Die beygefügs 
ten Holjfchnitte nehmen bie Hälfte einer Eolumne ein. Herr am Ende hat derfelben 274 gezaͤblet. 
Diefe Anzahl kann ich nicht anders herausbringen, als daß ich annehne, dag gu den Speculo Sandtae 
Mariae auch Holsfchnitte gefommen find, ungeachtet biefer in der oftgedachten Iateinifch deutfchen Feine 
hatte. Das ordentliche Speculum hat zwar nur 53 Blätter; aber auf jedem Blat ftchen zwey Vor⸗ 
ftellungen, und diefe machen dann 116 Vorftellungen aus. Veldener bat in feiner, oben S. 7. be⸗ 
fehriebenen Ausgabe, die VBorftellungen gerfchnitten und zivo daraus gemacht, fie auch mit 12 neuen 
vermehrt. Diefe machen nun zuſammen 123 Holsfchnitte aus. Die übrigen 46 in unfrer Ausgabe 


find alfo neuerlich Dazu gefommen. Ueber jedem derfelben ſteht im dieſer allegeis eine kurze Auffchrift, 
Danzers Annalen. 3 und 


178 Jahr 1489. 


und unter demfelben bald eine kuͤrzere, bald eine längere Erklaͤrung. Bon allen hat Herr am Ende 
Proben angefuͤhrt. Der Tert der Epifteln und Evangelien, ftimmt, fo viel ich aus den Stellen, bie 
derfelbe abdrucken laßen, abnehmen kann, mit der, in den älteften deutfchen Bibeln vortommenden 
Ueberſetzung nicht überein. Eben megen biefer eingerücdten Epiſteln und Evangelien, ift diefer 
Spiegel in die Bibelfammlungen aufzunehmen. 


272.) Das Buch genannt Summa Johannis. Am Ende: Hie endet ſich 
Summa Johannis — die hat getruft Hans Schönfperger an freys 
tag nad) fant Katharina tag. In der Kenferlichen ſtat Augipurg 
Anno sc. M. CCCEC vnd in dem. !rrrir. jare. In Folio. 

Bon diefer Ausgabe befigt die Bibliothef zu Polling ein Exemplar; ingleichen Here von Oefele 


in München. 


273.) Hye hebt fi an dz wynterteyl der henligen Iehen. Am Ende: 
Hye enndet fi) das pallionale der heyligen leben des wynterteyle. 
Das hat gedruckt Hanns Schonfperger zu Augfpurg. vñ vollendet 
am afftermontag oder erchtag vor fant Mangen des heiligen bifchoffss 
tag. Do man zalt nad) Criſti onfers lieben herren geburd vierzehen⸗ 
hundert vnd Im Neunundacdhtzigiten jar 
Hye hebt ſich an das ſumerteyl der heiligen lieben. Am Ente: Hye endet 
fi) der heyligen feben das Summerteyl Das hart getruckt vnd vos 
lendet Hanns ſchoͤnſperger Su Augfpurg am frenrag nach vnſers 
herren Aufferttag Nach Eriiti geburd. M. CCCC und in dem Irrrir. 
jar. In Folio. 
Diefe Unsgabe reird in Herrn Zapfs Augſp. Buchdr. Gefchichte nicht angezeigt. Sie iſt in ber 
Univerfiratgbibtiothet zu Ingolſtadt. In den Mifcell. Lipf. nov. T. XII. p. 96. wird nur das Som 
mertbeil angeführt. 


274.) Das buch gefta Romanorum. der Römer. von den gefchichten. oder 
gefchehen dingen gaiftfichen vnd weltlichen. Am Ende: Hie endet 
fi) das buch das genant iſt zu latein geita romanorum. zu teutſch. 
dz buch von dem gefchichten oder geichehen Dingen der Roͤmer. ges 
drucfet von Hannſen fchopfer in der ſtat Augfpurg Anno dit 
M.E EE.trrrir. jare am abend Marhie des heiligen czwelffpoten. 
In Folio. 

Nah dem Titel zu urtheilen, follte man in diefem Buche etwas ganz anderes fuchen, als wirklich 
darinn ſtehet. Un es kennen zu lernen, darf man aber nur des feligen Schelhorns Urtheil, das 
derfelbe in den Amoenitat. hiitor. ecclef. et litterar. T. 1. p. 796. über daſſelbe ausgefprochen bat, 
leien: Noftri ſaeculi ftilo, ſchreibt er dafeibit, inferibendus fuiflet liber hic Cornucopiae vel 
p ompzsarium, vel apparatus, velthejaurus homileticus, quanquam pro thefauro non nili carbones 


in illo reperiamus. Eo enim fine concinnatus «it, ut conciouatoribus in promptu eflet fermoni- 
| bus 


Jahr 1489 | 179 


bus facris confioiendis materia. ‚Teftatur vero et hic Juculentiflime horridam illius aevi barbariem.- 
Plenus.enim «ft infipidis ‚hiftoriolis vel potius fabellis anilibus, ad ufus homiletioos. maximam par- 
tem ineptiflime accomodatis. Die angeführten Beyſpiele beftättigen diefe®. Urtheil hinlaͤnglich. Das 
mit ſtimmt auch Heren Paft. Goͤtzens Urtheil in der Vorrede zum dritten Theil feiner &ammlung von 
Eanzelreden ©. 21. u. f. überein. Urſpruͤnglich ift dieſes Buch lateinifch geſchrieben, und öfters ges 
druckt worden. Die gegenwärtige deutfche Ueberfegung wird ſowohl von Hergn Bemeiner in feinen 
Nachrichten &. 184. n. 131. ale von Heren Zapf in der Augfp. Buchdr. Gef. sh I, S. 91. ans 
gezeigt. Der Titel ift in fünf Zeilen gedruckt. Voran flehet ein Regiſter BL Werl ſelbſt iſt in 
zwey Columnen gedruckt und 132 Blaͤtter ſtark. Br 
275.) Die walfart oder bilgerumg voſer lieben frawen. Am Ente: Se 
Drucke vnd vollendet die walfart oder bilgerung vnſer liben frawen 
der muter gottes durch hannſen Schobſer in der keiſerlichen ſtatt 
Augſpurg. Nach eriſti vnſers herrn gepurd M. CCCC vnnd Irrrir 
jare auf montag nad) Georii des heyligen marterers. In Quart. | 
Wird von Herrn Zapf in der Augfp. Buchdr. Geſch. Th. 1. &. 90. angezeigt. ine dltere Aus⸗ 
gabe ift unter den Jahre 1487 angezeigt worden. Nermutblich wird fie Holsfchnitte haben, wie das 
lateinifche Itinerarium fen peregrinatio beate marie virginis f. 1. & a4. 


276.) Berfehung leib fel er unnd gqutt. Am Ende: Gedrudt in der 
erencreichen jtat nuͤrenberg in dem. !rrrir. fare. In Quart. 

Man möchte dieſes Werk, wenn man demfelben einen neumodifhen Titel geben wollte, ein Haud⸗ 
buch für Kranke und &terbende nennen. Wenigſtens ift auf alles Müdjicht genommen, wofuͤr man 
auf dem Krankenbett zu forgen bat, wie ang einer kurzen Befchreibung deffelben erhellen wird. Obigçer 
Titel fichet auf der erften Seite des erften Blats, auf zwo Zeilen, die vermuthlich in Holz gefchnitten 
ſeyn merden. Auf der Nückfeite ift ein Holzfchnitt, der einen Kranken auf dem Bette vorftcliet, vor 
welchem, wie es ſcheinet, die drey Facultaͤten befindlich find, ein Juriſt, ein Arzt und ein Seiftlicher. 
Auf der erften &eite des zweyten Blats fange die Borrede an, welche folgende Ueberfchrift bat: In 
diſem puch ift gefchribe ein norturftige nutzliche troſtliche vñ Dermafs vor vnerhorte vnter⸗ 
weiſung zuuerſechũg eines menſchen leib ſell er vnd gutt. In der Vorrede ſelbſt wird angezeigt, 
was die maynung vnnd Inenhalt dieſes Buchs ſey, daß nemlich zum erſten fuͤr die Verſehung des 
Leibs, dann fuͤr die Seele geſorgt, drittens der Kranke angewieſen werden ſoll, fuͤr ſeine Guͤter zu ſor⸗ 
gen, wodurch denn viertens nach ſeinem Tode auch fuͤt ſeine Seele geſorgt wird. Der Anfang wird 
3. II. mit einer troͤſtlichen red dem Pranden im anfang ſeiner krankheyt zu thun, gemacht. 
Dann folgt eine Anweiſung wie derſelbe gewartet und mit Epeiß und Trank ſoll gehalten werden; 
ferner, wie er ermahnet werden ſoll ein geſchaͤfft zu thun, oder ſein Teſtament zu machen; wobey 
ein Formular eines Teſtaments angebracht wird. Von BL. xii. b. an bis Erkv. wird Unterweiſung 
gegeben, tie der Arzt den Kranken rathen und helfen fol. Der übrige Theil bis Bl. Cexxi enthält 
nun eine Anweiſung, wie der Kranke fuͤr ſeine Seele durch Beichten, Gebrauch des Sacraments und 
Gebet u. ſ. w. ſorgen ſoll. Zuletzt ſtehet noch auf 9 ungezaͤhlten Blaͤttern Ein vntterrichtung ditz 
puchs mit ſampt feinem regiſter. Auf der letzten Seite ſtehet ein Holzſchnitt mit einem leeren 
Schild, um welchen ein Zettel angebracht iſt. Auf der einem Haͤlfte rechts ſteht: Das puch vnd 

32 der 


180 Jahr 1489. 


der ſchilt ift. Die andere Hälfte links üt leer. Jeder Befiger konnte alfo in den leeren Schild fein 
Wappen fegen, und in den Iceren Theil des Zettel feinen Namen fchreiben. Die großen Anfangs; 
buchſtaben ſind gierliche Holzſchnitte. Ich beſitze ſelbſt ein Exemplar. 


277. ) In dire: puchlein vint man wie man eim iczliche fchreiben fol. Am 
Ende: Uolendt yn der werden ftadt Leypczk von kuncz kachelouen 
Fr dem Lrxrviiij Jar. In Quart. 


Dieſes Eletite Werkgen, fo nur aus 7 Blaͤttern beftebet, ift eigentlich ein Titularbuch. In denfels 
ben find 36 Titel an vornehme und geringe Perfonen, ſowohl geiftlichen, als weltlichen Etandeg, ents 
halten. Ueberalt iſt der Anfang und Befchluß eines Briefed beygefüget. S. die Schriften der fürftl. 
Anhalt, deutſchen Befellfhaft 1. Et. &. Kı. 


278.) Bon den vuholdẽ oder hexen. Cı489.) In Quart. 

Diefeg merkwürdige Werkgen bat wohl keine Anzeige des Druckjahres. Ich fiße es aber obne 
Bedenten in diefes Jahr, weil am Ende, wo der Berfaßer den Erzberzog Eigmund, dem dieſe Schrift 
gewidmet ift, noch einmal anredet, ausdrücklich gefeht wird: Datum zu cofteng anno dñi. ın.cccc. 
Arrzir. Es erfchien daflelbe auch zu gleicher Zeit Tateinifch, unter dem Titel: De laniis et phitoni- 
cis mwieribus. Dbiger Titel fleber auf der erſten Seite des erſten Blats auf zwey Zeilen mit ſehr 
großen Buchflaben. In beyten Ausgaben iſt auf der Ruͤckſeite des Titelblats cin Holzſchuiet, 
welcher etliche Perfonen, meiſt Geiſtliche, die vermuchlih in einem Attu exercizationis beeriffen 
find, vorftellet. Auf der erften Seite des folgenden Blats ſtebet oben fein v ätnuic: Trartatus 
von denn bofen wiber die man nennet die bergen zc Durch docter vi: ihn molitoris zu latin. 
vnd ouch czu tutſch gemacht. vnd dem durchleuchtigiſtẽ Ertzhertzog Sigmund von oſterrich 
als dem loͤblichen eren furſten zu corrigiren czugeſant. Dann folgt: die epiſtel vnd vorred; 
oder vielmehr die Dedication, in welcher der Verfaßer meldet, daß cr aufgefordert worden fen, feine 
Gedanken über dag Hexenweſen zu fügen. Und dag thut er denn nun auch in diefom Werkgen, dag 
ex als ein Geſpraͤch abgefaßt bat, im welchen er fich mit dem Erzherzog, und Conrad Schagen, 
Burgermeifter zu Coſtenz, unterredet. Der Erzherzog ſowohl, als Doctor Ulrich reden über dieſe 
Materie, als aufgeklaͤrte Männer, fo weit es in den damaligen Zeiten ſeyn konnte, ſprechen dem Teu⸗ 
fel und den Hexen alle Macht ab. Doch erkennt ibnen Molitor die Todegftrafe darum zu, weil fie 
son Gott abfallen und fich den Teufel ergeben. Am Ende der lateinifchen Ausgabe ftebet ebenfalls 
Kr conftan. anno dñi MI.ELEL.Lrrrif. die decima ianuarii. Beyde Ausgaben baben 6 Holz⸗ 
fchnitte. Die deutfche it 7 1/4 B. ſtark, und die lateiniſche füllet 27 Blätter. Weller in dem Al⸗ 
ten ic. B.2. S. 114. u. f. giebt von der lateinifchen Ausgabe dieſes Buchs ebenfalls Nachricht. Bon 
dieſen Ulrich Molitor wird in der Kolge, unter dem Jahr 1501 eine andere Schrift vorkommen. 
Dier merken wir nur nod) an, daß Sabricius in der Bibliotb, med. aevi L. XII. p. 256. und nach 
ihm das öcherifche Gelehrten Lexicon, aus dem Erzberzog Signiund, dem dieſes Werfgen zugefchries 
ben wurde, den Rayſer Sigmund gemacht. Dieſer Irrthum gab Gelegenheit, den Doctor Moli⸗ 
tor in gedachten Lexicon fihon zu Anfang deg funfgehenden Jahrhunderts leben. zu laßen, da er doch 
af in den letzten Deceñiis deſſelben florirte. 


279.) 


Jahr 1489. 181 


279.) Valerius Maximus, die Geſchichte der Roͤmer. Am Ende: Hie 
endet ſich das regiſter vnnd buch Valery Marimi, Das do ſagt von 
ber Römer geſchicht und thaten, aud) von item wefen und ordnung 
der romifchen regierung vaſt huͤbſch zelefen darbei gut vnderweiſung. 
Getruckt in der löblichen jtart Augfpurg von Anthonio Sorg. am 
montag nad) Valentini, do man zalt nad) Erilti Sepurt. M.CCCC 
vnd im Lxxxviiii. Jar. In Folio. 

Am ausfuͤhrlichſten, und ſehr critiſch iſt dieſe Ueberſetzung in den Beytraͤgen zur critiſchen Hiſto⸗ 
rie sc. St. XXII. S 256. u. f. beſchrieben worden. Das Werk hat ein Titelblat, worauf obige 
Worte ſtehen. Darauf folgt auf der erſten Seite des zweyten Blats eine Zueignungsſchrift. In der⸗ 
ſelben nennt ſich der Ueberſetzer, da er ſagt: Alſo hab ich Seinreich von Muglein geſeſſen bey der 
Elbe in dez Land Meyſſen dieſelben Spruͤche und Cronicken betuͤcht in teutſcher Zungen bey Kayſer 
Karels Zeiten, des wirdigen nach Criſti gepurt tauſend Jar drey hundert Jar und in dem neun und 
ſechzigſten. Dedicirt iſt das Werk — zu eeren und wirden dem edlen getreuen weyſen Herrn Herrn 
Kertneyden von Petaw in Steyren Landtt geſeſſene, bei der Tra geporn aus hohen Wuͤte. Der 
Text iſt in geſpaltenen Columnen abgedruckt, obne Kuſtoden, aber mit Anfangsbuchſtaben und Eigs 
naturen. Das ganze betraͤgt 142 Blaͤtter. Von der Ueberſetzung ſelbſt ſind die oben angefuͤhrten 
Beytraͤge 2c. nachzuſehen. S. Freytagii anal, S. 1021. Gemeiners Nachrichten S. 187. n. 132 
Der ſel. Prof. Schwarz in Altdorf beſaß nicht nur dieſe Ausgabe Catal. P. II. p. 214. ſondern auch 
eine alte Handſchrift von dieſer Ueberſetzung ib. p. 5. n. XIII. 


280.) Eine hübfche Hlitori von der Fünniglichen Stadt Troy wie fie zer⸗ 
ftöree wartt. Am Ende: hie endet fich das buͤch vnd hiſtory — das 
gedruckt vnd vollendet hot Martin Schott in der föblichen Statt 
Straßburg, als man zalt nach Chriſti geburt M.EEEE. Irrrir. In 
fl. Folio. 

Bon diefer Kabel ift oben ſchon unter dem Yabee 1474 eine Eurze Anzeige gemacht worben. Dieſe 
Ausgabe befchreibt Herr Rect. Walch in feiner dritten Einladungsfchrift von einigen alten deut: 
ſchen Büchern 2c. Die eingedruckten Holsfchnitte find ſehr lächerlich. Iſt 40 Bogen ſtark. Eben 
Diefe Ausgabe führt auch Herr von Seinecken in feinen neuen Rachrichten Th. L S. 261. an. &olite 
Herr Wald die Echlußanzeige richtig abgefchrieben haben, fo möchte wohl feine Ausgabe von ber 
erfigedachten verfchieden feyn. Tuer 


281,) Eine huͤbſche Hiſtori von Lucretia und Eurialo von den zwey Tiebs 
habenden Menfcyen. Am Ende: Gedruckt vnd vollendet in. der 
Fenferlichen jtat Auafpurg von Anthonio Sorg am Afftermontagg .. | 
in der eriten vaſtwochen do man zalt von Chriſti onfers lieben dv 
ren gepurt, taufent vierhundert vnd in dem neun vnd achtztgiſten | 
Sare Amen. In Octav. 
Diefe Ausgabe einer bekannten Ueberfeßung des Nielas von Weil beſaß der ſel. Samui. 
Autdorf. ©. deſſen Catalog. P. II. p. 211. n, 468. | rt 
33 282.) 


182 Jahr 1489. 


382.) Eyn hübfcher ſpruch von den fchlachten In hollant dyß iſt gefcheen 
Im trrrir iar — Item Matthis Drabianfft hat diſſen fpruch ges 
dicht zu dienſt vnd zu eren meim herrm ſtallmeiſter vnd herr Jacob 
ſilberkamern vnd allen fromẽ lantzknechtẽ vnd vnſern allerdurluchtigſtẽ 
heren dẽ Romſchen kunig. In Quart. 

SH in der Schwarziſchen Eanımlung in Altdorf. 


283.) Behẽde vnd hubſche Rechnung auff allen Fauffmanfchafft. Leipczick 
duch Conradum Kacheloffen 1189. In Octav. 
Iſt in der Feuerliniſchen Bibliothet. S. Catalog. P. I. p. 636. n. 5450. Der Verfaßer iſt 
"Johannes Widman ven Eger maiſter in den freyen kuͤnſten zu Leipgick. 


284.) Kalendarium Maiſter Johannis Kuniſperger. Am Ende: Hie 
endet ſich difer Kalender fäligklic) der gedrufc iſt worden von mais 
fter Erbart ratdolr zu Augipurg. Als man zalt nach Erijti geburt 
M. EECC. v. in dem frrrir. jar. Sn Quarr. 
Diefe Aufgabe Des bekannten Negienientanifchen Kalenders beſaß der fl. Schwarz; in Altdorf. 
G. deffen Catalogum P. 11. p. 215. n. 487. 3) 


Sahr MCECCKC. 


285.) Die zwölffte vollſtaͤndige deutſche Bibel, mit Bemerckung des 
Drudortes, Jahres und Drudere. Am Ende: Diſes durchleuch⸗ 
tigiſt werck der ganczen heyligen geſchrifft, genannt die bibel u. ſ. w. 
Wie in der vorhergehenden vom Jahre 1487) hat hie ein ende, 
Gedruckt durch Hannien Schösperger in der löblichen Enferlichen 
reychſtat Augipurg. Nach der geburt crifti des geſeczs der genaten. 
vierzehenhundert vnd in dem neunczigiten jare am afftermontag vor 
Martini. Vmb wölliche volbringung— lebet und regieret Gott ewige 
Elihh Amen. In kl. Folio. 

Ren diefer Ausgabe kann ich auch ietzt nicht mehr fasen, als mas ich bereit# in der Beſchrei⸗ 
bung der Augfp. Bibelausgeben S. 31 u. f. von derfelben gemeldet babe. Es iſt aber auch nicht 
viel daran gelegen, da fie ohne dieſes blog als Nachdruck der vorbergebenden Schonfpergerifchen von 
1487 anzufeben ifl. Da der zweyte Theil des dercetin Ercmplare, welches ich damals vor mir batte, 
mit einem Zitelblat verfeben war, worauf Das ander tepl dir Bibel, ſtunde, fo wird vermutblich 
auch der erſte Theil eines baben. Dieſer erſte Tbeil endiger ſich mit dem Pfalter und iſt CCCCCIUR 
BI. ftart. Mit dem zwenten Theil fängt eine neue Blatzabl an, die vermutblich bis CCCCCVII. 
geben wird. "@ie bat auffer den Colunmentiteln u. f. re. auch Signaturen. Die Holzſchnitte find die 
nemlichen, die in der Folge zu den beyden Ottmariſchen von 1307 und 1518 gebraucht wurden. Der 
Tert ſtimmt mit den vorbergehenden Yugfpurgifchen Ausgaben überein; doch bemerket man bin und 
Wieder einige Verbeßerungen. 

286.) 


Sabre 1490, 183 


286. Der teutich Pfalter, mit anderthalbhundert Palmen, vnd mit ih⸗ 
ren Rubriken: auch mit etlichen Pſalmen, die genannt werden Lob⸗ 
geſang. Augſpurg bey hannß Schoͤnſperger MEEEEE. Sn 
Duodez. 
Diefe Ausgabe iſt in der Beſchreib. der Augſpurg. Ausgaben der Bibel zc. S. 33. aus dem 
Kraftiſchen Catalogo libr. theol. in 12. n. 1. angezeigt worden. 


287.) Der teutich Belial. Am Ende: Procefus iudiciarius Belial inti⸗ 
tulatus. de fatino u. w. Hye endet ſich das buch Belial genat 
von des gericht ordnung u. ſ. w. Das hatt gedrucket Hanns Schöns 
fperger in der Kenferlichen itatt Auufpurg vnd volendet an fant 
Johanns abent des taufers. Nach Erifti gebure M.EELE. vnd Lyxxxx. 
iare. In Folio. | 

Eine kurze Anzeige von diefer Ausgabe findet man in Theopb. Sinceri neuen Nachrichten ıc. 
in 4. 1748. &. 71. u. f. Die Holzfehnitte find fhlecht. 


288.) Das buch der Watürlichen weißheit. Am Ende: Hie endet fich das 
buch der Natürlichen weißheyt darinn man vindet angenfchafte vnd 
gut fitten durch huͤbſch geleichnuß, ebenpildung vnnd figuren, ges 
nommen vnd gezogen aus den eremplen der lerer. Getrucket und 
vollendet in der Kenferlichen ftatc Auafpurg von Anthonio Sorg. 
An fantt Brbanstage. Nach der menfchwerdunge Criſti Iheſu In 
dem MEEEE, und XXXX. Jar. Inkl. Folio. 

Hbiger Titel fichet auf der eriten Seite des erften Blats. Auf der Ruͤckſeite deffelben iſt ein 
Holzſchnitt, worauf zweymal vier Perfonen gegen einander über ftehen, welche die vier Angeltugen⸗ 
den, und die ihnen entgegen flebenden Lafter bedeuten follen, wie der, einer jeden Perſon beygefügte 
Zettel lebret. Des Berfaßers oder Ueberſetzers wird nirgends gedacht. Das Werk ift nach den vier 
Angeltugenden und den entgegen ftebenden Laftern in vier Bücher, und diefe wieder in verfchiedene 
Eapitel abgetheilt. Die Vorrede bat der fel. Riederer, der dieſes Buch in feinen Nachrichten 
B. 1 €. 410. u. f. genau befchrieben bat, ganz abdruden laßen. Es ift aufler den 4 BL Resifter 


noch 133 BI. ftark. 


289.) Hienach volgent die heyligen teutfihen ewangeli und epiſtel u. f. w. 

Am Ende: Gedruckt vnd ſeliglich geender in der Fenferlichen flat 

Augſpurg von hannſen fchobier am fampftag vor Balentini Nad) 

erifti gepurd. M.EELFEkrrrr jar durch hilf der da ift der anfang vnd 

Das end, dem fei glori, ere vnd Danf von welt zu welt. Amen.‘ 

Sn Folio. 
Diefe Ausgabe des, fo oft gedruckten Plenarii, iſt in der Bibliothek zu Weingarten befindfich. 
©. Herrn Zapfs Augfp. Buchdr. Gefchichte Th. 1. S. 95. 

290.) 


184 Jahr 1490: | 


290.) Der teutiche Paſſion. Am Ende: Gedruckt zu Augſpurg und 
vollendet amm Möntag vor fant Matthias des heyligen zwölffpoten 


tag nad) Ehrijti gepurt. M.CCCC. vnd darnach im !rrrr jare. In 
Duode;. 


So wird dieſe Ausgabe aus der Bibliothek des Stifts Weingarten in Herrn Zapfs Augſp, 
Buchdr. Geſch. Th. I. S. 95. angezeigt. 


291.) Das büchelein wird genant die himelifche Funtgrube (Leipzig 1490) 
In Quart. 

Da ich dieſes Werkgen, welches recht eigentlich dazu eingerichtet tworden ift, dag Verdienſt guter 
Werke zu erheben, und einen erdichteten Ablaßſchatz zu eröfnen, nicht felbft gefehen babe, fo kann ich 
bier nur dasjenige anführen, was ſowohl Rapp in feiner Eleinen Nachlefe Th. 4. &. 432. u. f. als 
Weller in dem Alten zc. B. J. E. 292. davon gemeldet haben. Diefer fagt, er habe eine Ausgabe 
geſehen, die zwar am Ende den Namen des Druckers nicht, doch aber das Zeichen des YTartinus 
(Landsperck) Serpibolenfis, eincd bekannten Leipziger Druckers gehabt babe, und 4 Bogen ftarf 
geweſen fey. Jener aber fagt, es beftehe folche® aus 9 1/2 Bogen. Auſſerdem meldet er, nachdent 
er obigen Titel, den fein eigenes Exemplar hatte, angeführet, daß das auf der Univerfitatebibliotbek 
in Leipzig befindliche, auf den Titel, noch einen Fleinen Zufag habe, und alfo laute: Das biichlein 
wirt genant die bymelifch Guntgrub gemacht vnd regulirt nad) bielendifcher Sprache. ol; 
hergeftalt müften zwo Ausgaben vorhanden feyn. Das Jahr it aus der Zueignungsfchrift an den 
Ehurfürften von Sachfen Friedrichen genommen. Aus der Nachricht, Die auf der Ruͤckſeite des Titels 
blats befindlich ift, und aus der Zueignungsfchrift erhellet, daß das, mag hier geliefert wird, aus 
Predigten beftanden fen, die vor gedachten Ehurfürften von dem Leyden Chriſti, von den böfen Ges 
Danfen, wie man foll fterben, und von der leßten Delung gehalten worden find. inige Jahre darauf 
Bam diefes Werk fehr vermehrt, in lateinifcher Sprache, unter dem Titel Celifodina heraus. Ich bes 
fie davon die erfle Ausgabe, die Wolfgang Schenck 1502 zu Erfurt 4. drudte. In derfelben 
wird auf dem zweyten Blat ausdrüdlich gemeldet, daß diefe Celifodina duplex fey, una latina nouif- 
fime extenfius colletta quam vulgaris; altera vulgaris quondam ftilo breviori &c. collefta &c. 
Jene wird dent Ehurfürften zu Coͤln Hermann zugesignet. Am Ende befindet fich ein Brief des paͤbſt⸗ 
lichen Legaten Raymundus Payraudus, Sardinald von Burd an dag damals verfammelte Reiches 
regiment, vom Jahre 1501, den Weller, um feines fehr merkwuͤrdigen Inhalts willen 1. c. wieder abs 
Drucken laflen. Alles zweckte zur Förderung des Ablaßgeſchaͤftes ab, das um diefe Seit in Deutfchland 
mis großen Nachdruck getrieben wurde. Sowohl von diefer damaligen Ablaßkraͤmerey, als von dem 
Verfaßer der himmliſchen Fundgrube, dem Johannes de Palz, einem Auguftiner und berühmten Abs 
loßprediger unter Raymunden von Burd, findet man die befte Nachricht in Bapps und Wellers 
obangezeigten Schriften. Unter dem Jahre 1498 wird eine wiederholte Ausgabe von dieſer Funtgrube 
angezeigt werden; ingleichen unter den Jahren 1507 und 1517. 


294.) Dyt fint de fenen dot funde de ſtryden myt ben feuen dogenden. 
Am Ende: Gedruckt vnde vulendet inder ftad Magdeborch dord) Sys 
aut Menger am fonnawende na Mauritii Im Sare MELLE £E, 

n Quart, 


Diefe 


Jahr 1490. 185 


Diefe Heine afcetifche Kchrift wird in Riederers Nachrichten B. 4. S. 280. binlänglich befchrier 
ben. Gie ik nur 36 BL ſtark. ine ältere Ausgabe iſt unter dem Jahre 1482 angezeigt worden. 


293.) Don dem pfalter und rofencrancz vnſer lieben frauen wie man ben 
beten fol. Am Ende: Gedruckt zu Augfpurg von Anthonio Sorg 
Im jar ald man zalt M.ELEE Lxxxx. In Quart. 
Iſt in der Bibliothek des Stiftes zu St. Peter in Salzburg, &. Deren Zapfs Augſp. Buchdt. 
Geſchichte Th. J. ©. 95. 


294.) Kanfer Sigmunds Reformation, Augfpurg 1490. 
Bon diefer dufferft merkwürdigen. Schrift ſelhſt, it unter dem Jahr 1476, wo bie erfte Yusgabe 
angezeigt wurde, bereits das nöthige bemerket worden. Die gegenwärtige Ausgabe kenne ich bloß aus 
Wolfii Left. memorab, wo T. I. p. 809. ein kurzer Auszug davon anzutreffen iſt. 


295.) Der Sachfenfpiegel. Am Ende: bie endet fich der Sachfenfpiegel 
oder Lehnrecht (Landrecht) den der erwirbige in Gott Bater vnd here 
Theodericus von Bocksdorf, Biſchoff zu Neuenborg gedeutet hat, 
mit inhalt gar vil fchöner Eoncordaneien, der mit groffen Vleiß 
zu Liptzk gecorrigiret vnd auf die meißnifche Sprach gedruckt iſt, 
nach Chriſti geport taufend vier hundert, In dem re jare, ſonn⸗ 
abend nad) Filiani. In Folto. 

Ceich in ber Originib, et increm. typogr. Lipf. führet S. 65. dieſe Ausgabe an. Auch Gaͤrtner 
kannte fie, welcher von derſelben meldet, daß fie mit der Augſp. Ausgabe von 1482 uͤbereinkomme, 
dochl aber von derfelben dadurch unterfchieden fey, baß fie die Cautela, Prenus und Proceßum fudis 
clarium nicht, wohl aber an deren flatt eine Nachricht vom Urſprung des Rechtens und Kayſer Otto⸗ 
nis Privilegium, fo er den Sachſen verliehen haben fol, bet, welches beydes nach der Zeit in den 
Zobeliſchen Ausgaben beybehalten wurde. 


296.) An difges nachgeſezten Tractat wirt gemelt eyn kurtz begriffen orde⸗ 
nung und volfurung zu beſchirmen und handeln ein yede fach in 
recht, noch dẽ nutzlichſten vñ Furßten Aug Baͤbſtlichen vñ Kenfers 
lichen geſatzen entſproſſen. Am Ende: Gedruckt zu Heidelberg von 
Heinrico Knoblochtern. Anno. M. CCCC. XC. In Quart. 

MU obiger Anzeige fängt dieſe kleine Schrift, die eigentlich eine kurze Proceßordnung iſt, auf 
der erflen Seite des erften Blats an, worauf fogleich in einer furzen Vorrede gefagt wird, was ein 
Medner vor Gericht, der etwas begehrt, für Eigenſchaften Moben muß. Dann fängt das Werkgen 
felbft mit den Prädicaten und Titeln vom Kayſer bis zum Bauer, vom Pabft bis zum gemeinen Prie⸗ 
fler an. Dann wird gegeigt was ein Richter, Eitation, Libell, Teſtes, Sententia, Appellatio ::. 
fey. Den Beſchluß macht die Anzeige des Druckortes c. Das ganze ift 9 Blätter ſtark. Ein aͤhn⸗ 
liches Wert ift S. 34. n. 55. angezeigt worden. 


Panzers Annalen. Ga 297.) 


v 


186 Jahr 1490, 


297.) Das buch Regimen ſanitatis genannt, dz iſt wie ſich der menſch 
halten ſol das er in geſuntheit beleibe. Am Ende: Hie endet ſich 
das Regiſter vnd buͤchlin genannt regimen ſanitatis — Gedrucket vnd 
vollendet in der keyſerlichen ſtat Augſpurg von Anthonio Sorg. 
Nach der menſchwerdung crifti M. CCC vnd Lexrx jar. In Quart. 
Eine wiederholte Ausgabe eines ſehr oft gedruckten Buͤchleins. Iſt in der Bibliothek des Stifts 
zu St. Peter in Salzburg. S. Deren Zapfs Augſp. Buchdr. Geſch. Th. I. S. 96. 


298.) Verſehung leyb. ſel. er vnd gut. Augſpurg durch Hans ſchopſſer 
M.ELEEE. In Quart. 

Unter dem vorhergehenden Jahre ift die vermutbliche Originalausgabe dieſes Buchs angezeigt und 
fürzlich befchrieben worden. Die gegenteärtige Ausgabe führt Herr Denis in der Zinleitung in die 
Bücherkunde Th. J. S. 110. not. r. an. Diefer würdige Gelehrte glaubte, fhopfler fen ein 
Druckfehler, und müffe Schönfperger heißen. Er irrte fich aber. Es fcheinet ihm nur nicht befannt 
geweſen zu feyn, daß Sans Schobfer ein Augſpurger Drucker geweſen ſey, aus deflen Preße auch 
verſchiedene andere Echriften gekommen find. 


299.) Hi in difem püchlein findet ir gar ein loblichen ſpruch von der erent⸗ 
reichen ſtat nuͤrmberg gar von mancherlei irer fuͤrſehung der ſtat 
vnd irer gemein. Gedruckt in der werden keiſerlichen ftat zun Nuͤrm⸗ 
bergk von dem hans Hoffman an Sant Lorenzen aben vnd vollent 
iſt worden als man zalt nach criſtus gepurt M. CCCCS vnd in dem 
neuntzigiſten Jar. In Quart. 
Dieſen Lobſeruch der Stadt Nürnberg führt Röder in dem befannten Catalogo p. 36. 2.395. at. 
Ein, vermuthlich Älterer, ift unter den Büchern, obne Jahr angezeigt worden. 


302.) Das buch bon dem leben und fitten der handnifchen maifter. Am 
Ende: Hie endet ſich daz buch der feben, der natürlichen maifter, 
mit jren züchten: leren, vnd fprüchen der firten auß jren bücher 
aufgezogen. Vnnd hyejnn durch Anthoni forgen zu Augfourg mit 
gancze fleiß und wachender arbeit von newẽ auß dem fatein in teucfch 
geichriben vnd gemachet, getrucket vnd vollendet am afftermödtag 
nad) fant Felicen tag. Vnder dem jar onfers herren Iheſu Exifti taus 
fen“ vierhüdert vnd nennezig Zar. Zn Quart. 

Das lateiniſche Original der gegenwärtigen Heberfeßung, iſt unter dem Titel: Vita Pbilofophoram 
et Poetarum cum anctoritatibus et ſenteatiis aureis eorundem annexis befannt, wovon Herr Denis in 
den Merkwürdigkeiten u. ſ.w &. 201. u. 202. die vornchanten Ausgaben, und darunter auch die fchöne 
Creußneriſche, ohne Jabr, angefuͤhret hat Ich befige die, 1516 von Joh Rnoblauch in 4. gedruckte, 
die obigen Titel bat. Seumann hat in dem Actis philofoph. T. III. ausführlich von dieſem Buche 
and den Feblern deTelben acbantelt. Der Verfaßer it Zumphrey Burley, ein gelchrter Ingländer, 
©. Sambergers Schriftſteller T. IV. p. 334. Diefe deutfche Urberfegung it wenig befannt. Nach 

ber 


Jahr 1490. 187 


der obigen Schlußanzeige müfte ſchon eine ältere vorbergegangen feyn. Vielleicht iſt es die oben unter 
dem Jahr 1481 angezeigte ? Sehr wahrſcheinlich IR der berühmte Buchdrucker Anton Sorg, auch 
der Ueberfeger dieſes Wetkgens, wenigſtens feheinet er dieſes in der erfigedachten Anzeige fagen zu 
wollen. Die Ueberfegung felbft ift nicht ganz übel gerathen, und ziemlich deutlich. Auf der Ruͤck⸗ 
feite des Titelblats ſtehet die kurze Vorrede dieſes Buche, ing deutfche überfeßs, und mit dem 11 Blat 
fangen die Lebensbefchreibungen ſelbſt an. Thales Mileſtus ift der erfte, deßen Lehen und Sprüche 
erzählt werden. Seneca macht den Beſchluß. Diefer legte Artickel ift in der Ueberfegung viel kuͤrzer, 
als im Original. Auf der erſten Seite des CLX. Blats, gehet das ganze, mit obiger Anzeige zu Ende. 
Die Ruͤckſeite iſt lerr. Der Cuſtos fehle noch. Blaͤtterzahlen und Signaturen aber find da. Die 
großen Anfangsbuchftaben find Holzſchnitte. Die Lebensnachrichten find meiftens mangelhaft, und 
nicht ohne Fehler, wovon Herr Denis 1. c. einen deutlichen Beweis angeführt hat. Die in for: 
boffs Bolybifter T. IL. C. 1. p. 3. und aus demſelben in der Eritifchen Hiſtorie St. X. &. 210. und 
dann in den Zapflfchen Annalen p. 36. angezeigte beutfche Ueberfegung des Diogenes Laertius if 
nichts anders, als das gegenwärtige Buch. 


301.) Cento Novelle. Das find die hundert neuen Fabeln oder Hiftorien 
fo die gefagt feynd worden zu einer peitilenzifchen Zeiten. Am Ende: 
Gedruckt und vollendet in ber keyſerlichen Stat Augfpurg von Ans 
thon Sorg an dem nechiten Montag nad) Galli, nad) Ehriiti Ger 
purt taufent vierhundert vnd in dem neungigiften Jare. In Folio. 
Diefe Ausgabe von der deutfchen Leberfegung des Decameron des Boccaz, von der oben 
©. 49. u. f. zwo altere Ausgaben, ohne Jahr, angeführt wurden, befaß Uffenbach (Catal, T. II. 
App. p. 47.) ingleichen Schwarz; (Catalog. P. IL p. 219.) Sie hat Holzſchnitte. 


302.) Herr Dietrich von Bern oder von dem allerkuͤneſten Weygand Herr 
Ditterich von Bern vnd von Hiltebrand ſeynen treuen Meyſter. Wie 
fü wyder die Ryßen geſtryten auch viel großer Sachen erſtanden und 
erlytten haben, Sagt dos buͤchlein. das gar Furzweilig Su leſen, Su 
hören, vnd Ku fingen if. Am Ende: Getruckt Su Heydelberg von 
Henrico Knoblochgern Anno MELLEE. In Folie. 

Diefe, in Berfen gefchriebene Rittergefchichte, befchreibt Herr Rect. Walch in feiner dritten Ein⸗ 
ladungsfchrift von einigen alten deutſchen Büchern rc. S. 7. u. f. Dieterich, Vogt und Kürft 
von Bern, iſt der Held, welcher mit feinem Freund Zildebrand, einen gewißen Rieſen Sigenot, 
der die Gegend unficher machte, erlegte. Iſt 12 Bogen ſtark. Auf den zwey legten Seiten des Gedichte 
ift noch der Roſenkranz unfer lieben Srauen angehängt. Ich befige einen Strasburger Nachdruck 
von 1577. 8. mit Holzſchnitten. 


303.) Ned und widerred. Am Ende: Gedruckt zu Augfpurg im Irrer. 
jar von johanne ſchobſſer. In Quart. 
So wird diefe8 Buch von Herrn Zapf in der Augfp. Buchbr. Geh. Th. I. &. 98. aus ber 
Bibliothek zu S. Ulrich in Yugfpurg angezeigt. Es fon Holsfchnitte haben. Vermuthlich ift dieſes eben 
Aa2 das⸗ 


188 Jahr 14090 


dagjenige Buch, welches in ber erfien Ausgabe der Zapfifchen Annalen &. 37. unter dem Titel Mar- 
colfüs vernacule cum fig, 4. per Johaun Schobfer angeführt wurde, folglich wäre e8 eben dasjenige, 
das oben unter dem Jahre 1487 unter dem Titel: Srag und Antwort Salomonis und Marcolfi 
befchrieben worden ift. 


304.) De moribus et facetild menfe. Am Ende: Translatum In teutho⸗ 
nieum Bafilee per Sebaftianum Brant Brriusque iuris boctorem. 
Anno etc. Nonagefimo Kalendas aprilibus. In Quart. 
Riederer bat in feinen Nachrichten B. I. &. 132. diefe deutfch lateinifche Anweiſung zur Tiſch⸗ 
zucht ausführlich befshrieben. Das Werkgen ift nur 20 BL. flarf. Es if daffelbe in gewiſſe Abſchnit⸗ 
te getheilt, und unter jedem ſteht fogleich Brands bdeutfche Ueberfegung in achtfplbichten Jamben. 
Proben von dem lateinifchen ſowohl als deutfchen Dichter hat Riederer angeführt. 


305.) In difem teutfchen Talender vindet man gar huͤbſch nach einander 
die zwelf zeychen vnnd die zwelf planeten, wie yeglicher regieren fol 
darnach vindet man die guldin zal vnd wie man Den funtaglicdyen 
buchitaben ſuchen fol und zu wölicher adern man fol laſſen. Am 
Ende: Gedruft zu Augfpurg von Hannfen Schönfperger vnd 
vollendet am ınontag vor fant Katherina tag Nach Eriſti geburt 
M.CCECC vnd in dem FE. jare. In Quart. 
Iſt in der Bibliotbef zu S. Ulrich in Augfpurg befindlich. S. Heren Zapfs Augſp. Buchdr. 
Geſchichte Th. J. S. 98. 


306.) Ein aſtrologiſch Buͤchlein. Am Ende: Gedruckt zu Augſpurg von 
Hanuſen Schoͤnſperger, volleudet am Donerſtag oder Pfincztag 
naͤchſt nach der heiligen drey Kuͤnig tag 1490. 

So wird dieſes Werkgen im Schwarziſchen Catalogo P. Il. p. 215. n. 490, angezjeigt. 


307.) Deactica von Leuptzig. Meifter Sohanfene von Haffurt FE. In 
Quart. 
Iſt mir aus der Anzeige eines guten Freundes bekannt. 


Jahr MCCCCKCT. 


308.) Emangely mit der gloß vnd Epiſtel teutſch, über das gang far u. ſ. w. 
Am Ende: Gedruckt vnd vollendet zu Straßpurg von Martino 
Schotten am Sampſtag nach ſant Bartholomeus Tag. Anno Dt 
M.CCCECXCj Zar. In Folio. 

Weislinger führt dieſe Ausgabe in feinem Armamentar. cathol, S. 558. an, und meldet zu 
gteich, daß dieſelbe ein Nachdruck von der, von ibm befchricbenen Ausgabe von 1488 ſey; welches aud 
feine gute Richtigkeit baben wird. Uber eben deswegen kann ich es nicht verfichen, daß er diefe: 
Eoangelienbuch nachher in dem alphabetifchen Catalogo der Bibliothek, die er befchreibt S. 88. unt 

de 


Fahr 1491. 189 


dem Titel, Poſtill, unter die Keyfersbergifchen Schriften feßet, welches denn auch in den Amoenitat. 
literar, Friburg. Fafc. I. p. 75. n. 4. gefcheben if. Möglich wäre es mohl, daß er derjenige geweſe N, 
der diefe deutfchen Plenarien oder Evangelienbücher, dem gemeinen Dann in bie Dände gu bringen ge⸗ 
ſucht; aber mit Gewisheit kann es doch nicht gefagt werden. 


909.) Hie hebt fid) an dge new Ee vnd daz paflional von Iheſu und 
Marie leben gancz vnd gar gerecht als uns dye lerer habendt geſchry⸗ 
ben. dye hernache genennet werden. Um Ende: Dig buͤchlin. u0 
der kindtheit vnnd dem leyden vnſers herren Iheſu erifti. auch von 
dem leben Marie feiner lieben muter. mitt fampt der legend von den 
heyfigen drey Fünigen. hat getruckt Anthonius Sorg Burger czu 
Yugfpurg. und hatt das geendet an montag vor fant margarethen 
tag. des iars do man zalt von Criſti geburt tauſent vierhundert vnd 
einß vnd neunczig jare. In Folio. 
Unter dem Jahre 1503 werde ich von dieſem Buche naͤhere Nachricht geben. Auch die gegenwaͤr⸗ 
tige Ausgabe hat Holzſchnitte. Sie iſt in der Bibliothek des Deren von Oefele in Muͤnchen. Eine 
ältere ift unter dem Jahre 1476 angezeigt worden. 


310.) Der teutfche Paffion. Am Ende: Gedruckt und vollendet in bet Fey 
ferlichen jtat Augfpurg von Anthonio Sorg am freitag vor elifas 
beth nach Ehrijti geburt M.CCCC. vnd in dem trrrpi jare. In 
Duode;. 
Wird von Deren Zapf in der Augſp. Buchdr. Seh. Th. I. &. 101. aug ver Sldliochet des 
Stifts Weingarten angezeigt. 


311.) Summe Sohannis, niederſaͤchſiſch. Am Ende: Se endet ee Sm - 
ma Sohannis u. ſ. w. Impreſſa in civitate Magdeburgen. arte 
mauricii Brandifl. 1491. In Folio. 
Eine nieberfächfifche Ueberfegung diefes bekannten Buches ift ſchon unter dem Fahre 1487 ange 
geist worden. Die gegenwärtige tft in der Herzoglichen Bibliothek in Meiningen. Blaufus bat 
fie in feinen Beyträgen B. I. S. 186. berührt, aber den Drucker nicht nennen können. 


312.) Die vier und zweintzig guͤldin Harpfen. Um Ende: Augſpurg 
durch Johannes Baͤmler im M. CECCẽLxxxxi. iar. In Folio. 
Aeltere Ausgaben ſind unter den vorhergehenden Jahren angezeigt worden. Die gegenwaͤrtige 
wird von Herrn Zapf in der Augſ—p. Buchdt. Geſch. Th. J. S. 102. angeführt. 


313.) Das buch der Schatzbehalter oder ſchrein der waren reichthuͤmer 
des Heils. Am Ende: Alſo endet ſych hye das Buch der Schatz⸗ 
behalter oder ſchrein der waren reichthümer des heils und ewyger 
ſeligkeit genannt u. ſ. w. Vnd durch den Erbern vnd Achtpern An⸗ 

Aa3 thonien 


190 Jahr 149 1. 


thonien Koberger. yn der keyſerlichen Neichsftart Nuͤrmberg. Nach 
der geburt Chriſti vierzehenhundert und yn dem eyn vnnd neunzigls 
ften jar. Am Eritag dem achtenden tag des Monats Nouembris auf 
gedrucket u. ſ. w. In Folio. 

Weller bat in dem Alten zc. B. 2. S. 422. u. f. dieſes Buch ſehr ausführlich beſchrieben. 
SBoran fteben zwo Borreden. In der zweyten wird die Bereitung eines Menſchen zum Tode angeführt. 
Sie ift in Frag und Antwort abgefaßt, und weiſet den Gterbenden ganz auf den Tod und auf das 
Verdienſt Chriſti bin. Das Werk ift in drey Bücher abgetbeilt, und wird darinnen die Lehre von 
Chrifto und feinem Leiden fehr weitläuftig vorgetragen. Doch fehlt e8 auch nicht an Kabeln und Legenden. 
Ich habe in dem Eremplar, das ich in Händen hatte, 94 Holsfchnitte gezählt, welche Gefchichten aus 
dem A. u. N. Teſt. vorftellen, und die ganze Seite einnehmen. Diefes Werk ift gegen 7 Alpb. ſtark 
hat Kignaturen und Eolumnentitel. Der Berfaßer fol, wie in dem Exemplar, welches in dem Stift 
Rebdorf befindlich ift, zu Anfang und zu Ende gefchrieben zu leſen ift, ein PB. Stephan aus dem Dis 
noritenklofter zu Nürnberg, Prediger bey &. Elara dafelbft, der im Jahr 1498 flarb, gemefen ſeyn. 


314.) Hienach volgt ein buch ber Funft darducch der weltlich menfch mag 
geiftlich werden u.f.w. AmEnde: Das löblic und nuzlich büchs 
lein hat getruckt vnd vollenndet Johannes Baͤmler zu Augſpurg 
an ſant Bartholomeus abent Anno sc. Tauſend vierhundert vnd In 
dem ains vnd neunczigiſten jar. In Quart. 

Bird von Deren Zapf l. c. &, 102. angezeigt. 


315.) Dionyfius vom himmliſchen Fürftenthum. Nürnberg, buch 
Anthon. Koberger 1491. 


Wird angezeigt in Röders Catalog. Libr. See. XV. imprefl. p. 38. n. 296. MBer.der Ueberſetzer 
biefes befannten Buches fey, kann ich nicht fagen. | 


316.) Der Rofenfrang vnfer lieben Frauen. Nuͤrnberg 1491. In Dctav. 


Von dieſen Gebesbüchlein ift fehon unter dem vorhergebenden Jahr eine Ausgabe angezeigt wor⸗ 
den. Die gegenwärtige ficht in Kraftii Catalog. Libr, Theol, 8. n. 221. 


317) Sormulari vnd teutſch rethorica wie man briefen und reden fol. 
Am Ende: Getruckt vnd volendet in der Feiferlichen ftat Augfpurg 
von Anthonio Sorg am montag nad) fant Philipp und Jacobstag 
der heiligen zwölfpoten. do man zalt nach der gepurt Chriſti. MCCCC. 
vnd in den krrrri Jare. In Folio. 
Diefe Ausgabe eines oͤfters gedruckten Werkes ift in der Bibliothek des Stifts gu S. Ulrich in 
Augfpurg, ©. Herrn Zapfs Augfp. Buchdr. Geſch. Th. 1. S. 104. 


318.) Mirabilia Home vrbis. Ablasbüchlein. Erzelunge des Heilthums. 
Gnade vnd Ablas aller Kirchen in Rom. Nuͤrubergr 491. In Octav. 


Um 


Fahr 1491. . 191 


Um dieſes Büchlein kennen zu lernen, bitte ich den Yriikel Mirabilia Rome Vrbis, unter den 
Schriften ohne Jahr S. 43. nachzulefen. Denn es ift daflelbe nichts anders, als jenes daſelbſt, 
unter dem Titel Mirabilia Romane befchriebenen deutfchen Büchleind. Dbigen Titel babe ich aus 
einem 1371. 8. mit einer Borcede Johannis Petrei, Euperattendenten zu Muͤlhauſen beforgten Nach⸗ 
druck genommen, wo auf dem Titel ausdrücklich gemeldet wird, daß es 1491 zu YIärnberg deutzſch 
ausgegangen fey. Ob es bey diefer Originalausgabe obigen Titel gehabt habe, zweifle ich febr. 
Wenigſtens hat diefe Nürnberger Yusgabe, in den Kupplementen, die Keidy in feinem Origine et in- 
crementis typogr. Lipfienfis zu Maittaire's Annalen aus den Öffentlichen Bibliotheken in Leipgig ger 
liefert bat S. 134. wieder einen andern Titel bekommen, nemlich dieſen: sSSiftorie von Erbauung 
Rom, Roͤmiſchen Rayfern, Bekehrung Conftantini, deflen Beichenfung des Pabfts und 
der römifchen Rirchen. Vuͤrnberg 1491. 8. Unter diefem Titel wird es auch im Röderifchen Vers 
geichniß S. 38. n. 305. angeführt, und dabey eben diefe Quelle citirt. Beyde Titel eines Büchleing, 
dag eigentlich keinen Titel hat, find, tie ich ficher annehmen darf, nach Beranlaßung bes Inhalte, 
erft fpäter erbacht worden. Die Ausgabe felbft habe ich nie gefeben, fie wird aber ohne Zweifel mit 
ben übrigen, die in der Kolge,.befonders unter dem Jahre 1500 vorfommen werden, übercinftimnen. 


319.) Maiſter Elucidarius von ben wunderbaren fachen der Welt. Am 
Ende: Gedrudt vnd ſaͤligklich vollendet in der Fenferlichen jtat Aug⸗ 
fpurg durch Hannfen Schönfperger an der mitwochen vor fande 
Martin Anno Domint M. CCCC und in dem rli. jar. In Folio. - 
Diefe Ausgabe ift in der Bibliothek zu Burheim. SG: Deren Zapfs Augſp. Buchdr, Gefchichte 
Th.1L ©. 102. 


320,) Hyginius von den ril zaichen vnd rrrbi pilbern des hymels mit 
yedes ſtern. Auch die natur vnd angenfchafft der menfchen fo bie 
darundter geborn werben, Vnd was in eim geben xii zaldyen ze thun 
ober ze laſſen ift fo der mont darinn iſt. Auch von der engenfchaft der 
fiden planeten. Am Ende: Gedrudt zu Augfpurg duch Erhard 
ratdolt in dem trrrri iare. In Quart. 
AR in der Bibliothek deg Stifts zu Sc. Peter in Salaburg. S. Haren Zapfs Augſp. Buchdr. 
Geſchichte Th. I. S. 100, 


321.) Catto teutonice erpofitus impreflus Meutlinge a Sohanne Ott 

mar anıo 1491. In Quart. Ä 

Iſt in der Bibliothek des Kloſters Irrſee. Eine andere Reutlinger Ausgabe diefes bekannten 
Werkgens werde ich unter dem Jahre 1494 anzeigen. . | 


322.) Verſehung des leibe | Dis Büchlein iſt alfo gemacht | wie by jar 
nach dE monat wirt geacht Nach natur vñ influß D’fkern | auch 
thut es weiter fern | Uon ſpeiß tranck vñ purgiesen. | baden laſſen 
vnd regieren | Schwäger frame die fruchtber find | wie man + 

v 





J 
4 
® 


192 Sabre 1491. 


foll die Find | Uor d' peſtilenez fich machen frey | darũb iſt es ein 
buch d’ arczney | AmEnde: Gedruckt czu Augfpurg in dem. rrrrj. 
are. In Octav. 

Obige, gleich unter dem kurzen Titel ſtehenden Reime, geben den Innhalt dieſes ganz in Reimen 
abgefaßten Werkes zu erkennen. Auf der Ruͤckſeite des Titelblats iſt ein Holzſchnitt, welcher vermuth⸗ 
lich Gott den Vater vorſtellen ſoll. Mit der erſten Seite des zweyten Blats faͤngt eine gereimte An⸗ 
zeige des Inhalts dieſes Buchs an. Daſſelbe iſt in ſieben Capitel getheilt. Das erſte Capitel enthaͤlt 
einen ordentlichen Kalender. Bor jedem Monat ſtehet erſtlich allezeit ein Holzſchnitt, welcher dasje⸗ 
nige vorſtellet, was in jedem Monat hauptſaͤchliches geſchiehet, oder geſchehen ſoll, dann folgen etliche 
Reimen, die lehren was in Anſehung der Geſundheit, der Witterung u. d. bey jedem Monat zu mer⸗ 
ten iſt. Dann folgt eine Tabelle mit den ordentlichen Monatstagen, Sonntagsbuchſtaben, Namen der 
Heiligen u. ſ. w. Ueber einer jeden Tabelle ftebet eines von den 12 Hinmelszeichen. Das 2 Cap. 
bandelt von ben fieben planeten. Das 3 Eap. von ber engenfchafft der zwelff Zeichen. Das 4 Eap. 
wie das jare In vier teyl geteylt iſt; von den vier Elementen, ingleichen von den vier Complerionen. 
Das 5 Cap. von der Drdnung ber Geſundheit. Das 6 Cap. von ſchwangern Rramen. Das 7 Eap. 
von der Peſtilenz. Ueberall find zur Erläuterung Holgfchnitte angebracht. Die Reime find fo befchafr 


fen, wie ſichs von ben damaligen Zeiten ertwarten laßt. Der Verfaßer nennt fich nie, doch fagt er am 


Ende, daß er dis lere nit han genon den aus der malfter büchen. Der Belchluß beißt: Das 

ward gedichtet funderbar do man alt taufent iar Uierhundet. FFif. iare me gott bebütte ons 

alle vor we Und welle uns geben ewigklich ruͤwe bey ime im byınmelrih. Worauf jene Ans 

geige des. Druckortes folget. Blättergablen und Euftos feblen dDurchgebends. Die Signatur gehet zu 

er bis E. Dann fängt fie wieder von a an, und geht bis L Ich befiße feibft ein vollſtaͤndiges 
zemplar. 


323.) Melofine Gefchicht Mit den figuren. Am Ende: Hye endet fich 
die warhafftige hiſtory dye fo vor furgen zeyten von fatinn vnd 
» von welfcher vnnd frangofifcher fprochen in teutfih gemacht vnd 
traufferirt it worden. Vnd das buch hat gedruckt. Henricus knob⸗ 
lochgern zu Heydelberg auff fant lucien vñ Otilientag Nach Eriſti 
vnſers herren geburt tauſent vierhundert vnd darnach in dem eyn 
vnd nuͤntzigiſten iare. In fl. Folio, 
Das ganze iſt in gefpaltenen Columnen, obne Cuſtos, ignaturen und Keitenzahlen gedruckt. 
Die Polifnitte haben bie. Breite einer Columne. Iſt in der Univerfitätsbibliochet zu Ingolftadt. 
Eine dltere Ausgabe ift oben ©. 53. angezeigt worden. 


324.) Ein wunderfiche vnd erſchroͤcenliche hyſtori von einem groſſen wuͤtt⸗ 
rich genant Dracole wayda Der do ſo gar vnkriſtenliche martter hat 
angelegt die menſche. als mit ſpiſſen. auch bie leut zu tod geſchiyf⸗ 
fen se Gedruckt zu bamberg in Lyrxxi lare. In Quart. 

Iſt in der Small Sammlung in Andorf. 


325.) 


Jabr 1491. 193 


325.) Das buch des hochberumten fabeldichters Eſopi mic ſelnen Figuren! 
Am Ende: Hye endet ſich Eſopus — mit etlichen zugelegten fäbeln 
Rimicii vnd Auiani. Gedrucket vnd volendet in der keyſerlichen reych⸗ 
ſtat Augſpurg von Hannfen Schoͤnſperger am montäg nad) ſant 
feliczen tag nad) Criſti geburd MECECErrrri, In kl. ‚Folie. 
Diefe tiederholte, ebenfalls mit Hoiſſchnliten verſehene Ausgabe, befinpet fi i in,der Bibliothek 


zu Tegernfee. BE Parse ! 
Jahr MCCCCKCH. u 


326.) Der pfalter zu teutſch. Am Ende: Getruckt zu Augfpurg von n An— 
EN Sorg.. Anno ſalutis. MELEE. Und jm xCii Sarı,. In 
etav 
Iſt in der Geſchichte der Augſp. Bibelausgaben S. 33. von mir befbricben worden. Dbiger 
Titel fteht auf gen Zeilen. Dann folgt ein latejnifch deutſches Regiſter anf. 5. Blättern; worauf der 
Pſalter feibft mit der Ueberſchrift: Sie nach volget ‚der teutſch pfalter gemacht von den kunig⸗ 
lichen Propheten David, folget. Ueber jedem Pfalm ftehet der Inhalt deutſch, dann der Anfang. 
des Pſalms lateinifh. War ehehin in meiner Sammlung. 


327.) Epiftolen vnde Euangelien myt den Gloſen. Am Ende: Hir hefft 
eyn Ende dat eddle Boek Alſe de Epiſtolen vnde Evangelien ock 
u. ſ. w. Nu vnde alle tyd in ewicheit Amen Anno dni M.CCCCxCii. 
Luͤbek. In Folio. 
Aus der am Ende befindlichen Anzeige, die von Seelen in ſelect. litter. &. 631. ganz anführet, 
erheflet, daß dieſes Werk nichtE anders feyn koͤnne, al ein, in das niederfächfifche überfegtes Plena⸗ 
rium, von deren Befchaffenheit im vorhergehenden das nöthige bereite erinnert worden iſt. 


328.) Der Spiegel menſchlicher behalteniße. Am Ende: bie ender fich 
d’ fpiegel mẽnſchlicher behaltnuß mit ſampt dẽ ewagelien und epiſteln 
durch dz gantz Jar. von der zeite vnd von den heiligen mit dem 
commun. getrucht zu Reutlinge vo michel greifen. off dz nem jar 
In dẽ M.ECECE.Irrrij. In Folio, 
Dieſe Ausgabe wird von Uffenbach in den Schelhorniſchen amoenitatib. literar. Tom. IX. 
p. 984. angezeigt. Dbne allen Zweifel wird ‚fie in der Hauptſache mit der obigen Augfpurger von 1489 
übereinfommen. Here von Heinecken führet fie ebenfalls an. &. Idee generale &c, &, 471, 


329.) Der Spiegel menfhlicher bepaltnige. Am Ende: Hie endet fich 
der fpiegel menfchlicher behaltnuß. mit fampt den Emangelien u. ſ. w. 
getrucket in. der Feyferlichen ftat Augfpurg von hanſen Schünfpers 
ger vnd vollendet an dE frentag vor fant marteins tage des jares do 
man zelt nad) criſti gepurt M.EELE vnnd in dem rEij jare. In 
fl. Folio, 
Danzers Annalen. 3b Herr 


194 Jabr 1492. 


Herr von, Zeinecken fuͤhrt dieſe Ausgabe an. S. Idee generale S. 3 Auch Herr Zapf in 
ber Augſp. Buckr,, Geſchichte Tb. 1. ©. 104. | 


330) Hyr heuet ff an dat Paſſionael: Unde bat Leuend der Hylghen 
Am Fade: Hyr endighet ſick dat paſſionael efte der hylligen leuendt 
x, mil delen nyen mercklichen ſchonen hiſtorien u. ſ. w. vih dem la⸗ 
ET ei vat dudeſck ghebracht vnde gedrukket. dorch dat beveel vnd 
kunſt Steffani Arndes, inwaner vnd borgher der keyſerlichen ſtadt 
‚Kübel, Int yar vnſes heren M. See. xEii vp den dach ſunte Eli; 

Zabeth. In Folio. 

Dieſe — *8 Ausgabe der Leben der geiligen/ die ſo wohl von Seelen in feinen Se- 
letis litter. &. 632. u. f. als Bögze in den Merkwürdigkeiten B. 2. S. 463. 1. f. befchrieben bat, 
ift ebenfalle in. den Summier und Wihtertbeil abgetbeilt. ° Jener endiget ſich mit dem CCVI. Blat mit 
folgender Anzeiger Syr-emdigher ſyck Dat famer deel der hyllighen leuend. mit velen nyen feer 
merckliken hiſtorion doer ghemenghet. de noch nee cer gbedrucket vnd vor de lude in dat licht 
abefomen fine. . Zu Ende des Wintertheild, auf dem CCCCXVIII. Blat, ftehen obige Schlußworte. 
Diefe niederfächfifche Ucberfeßung unterfcheidet fih von der Mochteutfchen Dadurch fehr merklich, daß 
Diefelbe mit den Lebensbefchreibungen verfchiedener, Heiligen vermehrt worden ift,. deren Namen man 
in obiger Kchlußengeige finden kann. Daß auch dieſe mit den abgeſchmackteſten Fabeln angefuͤllt ſi ſind, 
iſt leicht zu erachten. Das Wert hat Holzſchnitte und iſt fehr ſchon gedruckt. 


331.) Das Leben der heiligen Altvater. Am Ende: hie endet fi 6 dad 
buch der heiligen-altväter mic feinen beifpielen, Das ezu latein ges 
nannte iſt vitaf patrum. Gedrucket vnd vollendet in der Fenferlichen 
fiatt Augfpurg von Anthonio Sorgen an mitwochen vor faht Tho⸗ 
mas tag des heiligen zwelfpoten des Jares do man zalt nach crifti 
gepurt MEECEE vnd im Irrrfij jare. In Folio. 
Diefe Ausgabe ift in der Bibliothek zu Buxheim. Auch dag Siift Rebdorf befißet dieſcibe, 
nur mit dem Unterfchied, daß in der Echlußanzeige, Hanns Schobfer, ald der Drucker fichet. Im 
übrigen ſtimmen beyde Anzeigen woͤrtlich mit einander überein. S. Herrn Zapfs Augſp. Buchdr. 
Geſch. Th. I. S. 105. ingleichen Monumenta typogtaph. quae extant in - Rebdorf S. 216. Eine 
ältere Aufgabe iſt unter dem Jahre 1438 angezeigt worden. Don dem Werfe felbft, und von der Eins 
richtung deflelben werde ich unter dem Jahre 1513, ben Gelegenheit einer fpätern Straßburger Aus⸗ 
gabe einige Nachricht geben. 


332. ) Pfalter Marine deffen Bruderſchafft und Wunderwerck Augfpurg 
durch Anton Sorg MEEELECHrrrlj. In Quart. 
Eo wird biefe Ausgabe in Heren Zapfs Augfr. Buchdrt. Geſch. Th: I S. 106. angezeigt. 


333.) Belyals Klage over Jeſum. Am Ende: Gedru ket vnde vulendet 


Ind der lofflyſen Stade Magdborch dorch Mauricium brandiß Pa 
der 


Sahr 1492. 195 


ber gebort eriſti duſent vyerhundert vnde In bem xCii jare Den nege⸗ 
ſten frydach na des hilgen cruczes vvndynghe. In Folid. 
Sn Yiyerups Spicilegio bibliograph. S. 75. ſqq. wird dieſe bisher unbsfann. gebliebene nieder» 
fächfifche Ueberſetzung, des fo oft gedruckten Buches Belial kuͤrzlich befihricben. Huch diefe Ausgabe 
bat Holzſchnitte, die aber ſehr fchlecht find. 


334.) Hienad) vahet an gar ein nügliches büchleln darin der Menfihe gar 
wol vnderweißt wird wie er fi) vor vnnd jnn Dee peycht von allen ; 
fünden zu peichten halten foll gar fchön end ordenlich nach einander 
beichriben das gar beylſamlich iſt ze willen. Am Ende: Gedruckt 
vnd vollendt iſt diſes buͤchlein von Hannſen Schauern inn der key⸗ 
ſerlichen ſtat Augſpurg am Samßtag vor Invocavit in dem rEij iar. 
In Duode. 
— F in der Bibliothet des Etifts Rebdorf befindlich. S. H Deren Zapfs Augſp. Buchdr. Geſch. 
h. I 105. 


335.) Teutſches Gebetbuch. Am Ende: ; zu Safer man mich. afe 
⸗ man zalt M. CCCEC zwei vnd neuzig. In Octav. 
Dieſes Gebetbuch wird in den Monument. typogr. Biblioth. Rebdorf. p. 217. angezeigt. Daß 
felbe hat Holzſchnitte. 


336, Der Sachſen Spiegel. Am Ende: Erplieit Saſſonum Speculum 
de daer wert gedruckt und vollendet van my Hinrich Apentel in der 
Kayſerlichen Stad zu Ceuln in Jare unfers Herrn MCCExCij am 
Avende Dionifti des hilgen Martelers. In Folio. 
Eine bisher ganz unbekannte niederfächfifche Ausgabe, die Here Dreyer In ben Beytraͤgen 
S. 112. anführt und bemerket, daß fie mit der Leipziger Ausgabe von 1488 vollkommen übereinftimme. 


337.) De ghenochlicke Gharde der Suntheit. Am Ende: Hyr endighet 
fif dat boef der Krude, der eddelen Stene vnde der Watere der 
munfchen, ghenomet De ghenochlide Gharde der Suntheit u.f.w. 
vnde ghedrusfet 18 dorch dat Beveel Steffani Arndes inwaner 
der keiſerlichen ſtat Zube Na der Borth vnſes heren MeCCECxCii 
des Got u. f m. gheeret ſy nu vnde to ewighen tiden. In El. Folio. 

Diefe niederfächiifche Ueberfegung des oben, unter dem Jahre, 1485, ausführlich befchriebenen 
Ortus Sanitatis, führet von Seelen in Select. litterar. &. 650. u. f. anz irret ſich aber darinn, 
daß er dem Lübeckifchen Buchdrucer Arndes die Ehre ermeifet, daB er von ihm fagt, daß man ibm 
dieſes Werk zu danken habe, und daß er es gemwefen ſey, der daffelbe, durch eincy gefchickten Arzt bas 
be zuſammentragen laßen. Das Gegentbeil erbellet aus der kurzen Nachricht, die ich oben, unter 
den Jahre 1485, von der erften Ausgabe dieſes Werkes, fo dem ſel. von Seelen ganz unbekannt 
war, gegeben habe. 


Bb2 | 328.) 


196 Jahr 1492. 


338. Cronecken der falten. Am Ende: Dülfe Kronede van Kenferen 

'vnde anderen Fuͤrſten und Steden ber Saflen mit dren Wapen hefft 

gesient Peter Echoffer van Gernsheim in der eddelen Star 

Du Menczdie eyn Anefangf is der Prentern Indem are na Chriſti 

70 Vebort Duſent vierhundere trrrrii. uppe den Seiten Dach bes 
Merezen. Sn Folio. 


Diefe, in der alten nicderfächfifchen Sptache abgefaßte Chronick, bat den Vorzug ver andern 
Echriften diefer Art, daß fte, als eine Sammlung von vielen brauchbaren und nuͤzlichen Nachrichten, bes 
fonders foichen, welche die viederfächfifchen Gegenden angeben, noch immer ihren Werth behalten bat. 
Insgemein wich ſolches Rothonis Chronicon Brunswiceniium picturatum genennt, und unter dieſem 
Titel bat es Eeibnitz den Scriptoribus rerum Brunfvicenlium Tom, Ill. p. 277. fgq. in der urfprüngs 
lichen Mundart einverleibet, auch in dem Norberichte p. 10. u. f. ausführlich von dem Werthe deffels 
ben gehandeſt. Johann md Sammel Pomerius und Matthaerus Dreflerus haben dieſe Chronik, 
in die Dberfachfifhe Sprache uͤberſetzt, manches darinn geändert und ausgelaßen und bis 1596 fort 
gefeßt, in den Jahren 1585 und 1396 von neuem, auch mit Holsfchnitten, unter dem Titel Chronica 
der Sachſen und Niederſachſen drucken laßen. Der Verfaßer Conrad, oder Lord Botho, war 
ein Bürger gu Braunſchweig. Oblger Titel ſtehrt über einem Holsfchnitt, welcher einen Baum vor 
fteflet, an welchen 12 Mappen bängen. Ohne weitere. Vorrede, oder Anzeige, fange mit dem zwey⸗ 
sen Blat dic Chronik ſelbſt mie Erfchafung der Welt an. Voran ſteht cin Holzſchnitt, der die Schoͤ⸗ 
pfung Evens vorſtellet. Wie bald der Verfaßer mil den Alteften Weltbegebenheiten fertig svorden ſeyn 
müffe, kann man daraus abnehmen, daß er ſchon auf der Nückfeite des zten Blats die Geburt Ehrifti 
etzaͤhlet, and dann auf der folgenden fechiten Seite, von den farfen wü die to Lande ſyn komen 
zu handeln anfängt, wo er fodann fortfährt, nach den Jahren, die wichtigften Begebenheiten bis 1489 
theils kuͤrzer, theils meitläuftiger gu ergäblen. Auf der Ruͤckſeite des legten Blats fichet oben 
M. CCCC. Lxxxix. worauf einige Begebenheiten, die ſich in diefem Jahre zugetragen haben, erzählt 
werden. Dann folgt dag in Holz gefchnittene Bildniß des Biſchoffs Thomas zu Luͤbeck, nebſt dem 
Wappen und daranter ſteht: In duſſem iare wart geforen der ver vnde twintigefte bifchopp to 
Inbfe vnde her Thomas roch be was to vord ein domher dar fisineft Ze hefft de Eercken an 
genomẽ to rey geren in gudedfrede vñ eynikeyt. Nach diefem letzten Blat muß nun noch eines 
folgen, auf welchen obige Schlußanzeige ſtehet. Diefes Blat fehlt in dem Exemplar, welches ich ge; 
genwaͤrtig aus der vortrefliden Feuerliniſchen Bibliothek vor mir babe. Es fehlte aber auch in dem 
Exemplar in der Dresdniſchen Bibliothek, welches. Goͤtze in den Merkwuͤrdigkeiten B. I. &. 849. 
befihrieben bat. Ich muſte alfo jene Anzeige aus dem Uffenbachiſchen Catalogo P. 1I. App. p. sı. 
m. 138. nehmen. Der wuͤtdige Herr Superintend. Naſch will in feinen Beyträgen Et. 9. €. 713. 
die Richtigkeit dieſer Unterfchrift dahin geſtellt ſeyn laßen, indem er glaubt, Schöffers Werkftatt fey 
damals fchon beßer beſtellt geweſen, als daß ein Werk, wie dieſes, ohne Keitenzablen, Cuſtos u. d. aus 
derſelben hätte tommen fünnen. Allein nicht zu gedenken, daß gar nicht zu vermutben ift, daß der wackere 
Uffenbach jene ganz angeführte Unterfchrift ſollte erdichter haben, fo erhellet auch ang der Zueignungs⸗ 
ſchrift, die vor der Ueberſetzung des Joh. Pomarius angetroffen wird, die Richtigkeit dleſer Unters 
ſchrift. Denn in derfelben ſagt er ausdruͤcklich, daß dieſes Saͤchſiſche Chronikon im Jahr nach Chriſti 
geburt 1492 in der Stadt Mentz gedruckt worden ſey. In dem fonſt richtigen Menkiſchen Cata- 

logo, 


logo, muß es alfo p. 393. ein Druckfehler feyn, daß Magdeburg als ber Druckort angegeben wird, 
welcher Fehler auch in dem erften Supplementband des Bäuerifchen Catalogi libr. rar. wiederholet more 
den ift. Die oben angezeigte Unterfchrift wird auch in Deren Würdtweins Biblioth. Moguntina ©, 128. 
angeführt. Doc it es fonderbar, daß berfelbe bey diefer Gelegenheit, die Bibliothek nicht anzeiget, 
wo er diefe Chronik gefunden hat, welches er doch fonft allegeit zu thun pflege. Sollte er wohl diefe 
Unterfchrift auch nur aus Uffenbachs Catalogo, oder aus Schwarzens bekannten Differtation ges 
nommen haben? Der in diefer Chronik befindlichen Holzſchnitte ift eine faft unbefchreibliche Menge. 
Daß die Seitenzablen und die Euftodes fehlen iſt fchon bemerkt worden. Erft mit dem 65ſten Blat 
fängt die Signatur i ilj an. Das ganze ift 281 BL. ſtark. 


339.) Ein Eronica von anfang der welt. byß off die iar Criſti. M.ELEE 
| trrrrii. Genant fafciculus temporum. Ein burdlin der zeyt. ſagt 
von allen bepften. vñ keyſern. Ouch von vil warhafftigen gefchichten. 
Vnd wie man das verjteen fol ſuch am erſten plat nach dẽ regiiter. 
In Folio. 
. Diefer Titel ſtehet voran auf einem befondern Blat. Es ift dieſes die zweyte Ausgabe der beufs 
fchen Ueberfeßuxg des bekannten Rolfinkifchen Fafeiculi temporum. Won der erften Ausgabe ift unter 
dem Fahr 1481 gebandelt worden. Das Jahr und der Ort des Druckers wird nicht gemeldet. In⸗ 
deffen, da diefe Chronik, die im Driginal nur bis 1474 gehet, in dieſer zweyten Ausgabe der deutfchen 
Veberfegung bie 1492 fortgefeget worden ift, fo babe ich fie in dieſes Jahr fegen wollen. Iſt in der 
Bibliothek des Herrn von Oefele in München. War auch in der Schwarzifchen Bibliothek. &. Ca- 
talog. P. II. p. 226. n. 549. In Schwindels Thefaur. biblioth. B. 2. S. 36. wird auch eine Aus⸗ 
- gabe angeführt, die ebenfalls ohne Meitung des Jahres und des Drtcs herausgekommen ift, und bie 
1497 geben foll. Ich vetmuthe bier einen Drudfehler, daß 1497 für 1492 gefeget worden, und will 
alfo jene Yusgabe von 1497, bie ich eines beffern werde belehret werden, übergeben. 


340.) Proplemata Areftotilis Teutſch. Am Ende: Gedruckt vñ vollefit 
amtag Seruacy Anno dom̃ sc irrrrij iare. In Quart. 

Dbiger Titel ſteht ganz allein auf der erfien Seite des erften Blats. Auf der Ruͤckſeite befindet 
Sich ein Holsfchnitt, der vermuthlich den Ariſtoteles vorftellen fol. Mit der erſten Eeite des folgen» 
den Blats fängt die Ucberfegung felbft mit folgender Anzeige an: Ein tractat manicherley frag 
menſchlicher vnd thierlidher natur vnd geſchicklichkeit zu Iatein genant Propelämata Areftos 
tiles vnd ander Vatuͤerlich meifter als jr bernach finden werdet. Schon Sabrieius (Biblioth. 
gr. Lib. 111. C. VI. p. 146.) bat bemerfet, daß in ber beutfchen Ueberfegimg (er kannte aber fo wenig, 
als Clement, diefe altere, fondern nur eine neuere von 1566. 8.) die Ariftotelifhen Problemasa nicht 
ganz gedolmetfchet worden, fondern daß man nur, wie in den einzelnen lateinifchen Ausgaben, einige 
Problemata des Ariftoteled und anderer zufammengeftoppelt und ein ganzes, unter diefem Titel daraus 
gemacht babe. Diefed erhellet fhon aus der erften Frage und deren Beantwortung, wo es heißt: 
su dem Erſten mal wire gefragt warum das fey als Balienus fprichte das vnte' allen tier: 
len allein der menſch Das antliez gen himel geſchickt oil gewenft hab Boecius in dem leczten 
buech in d’ troftung der weifihait antwort vonder allen tierlein fo iſt der menfch allein zu dem 
hiuꝛelreich geſchickt das erczeigt er mir ſeinnem auftzgroten antlicz damit er got emſſigcchli⸗ 
| 3 den 


198 Jahr 1490, 


hen fol erkennen. Den Beſchluß macht obige Anzeige. Blättersahlen, Anfangsbuchſtaben, Cu⸗ 
ſtos und Signaturen fehlen durchgehende. Das ganze beträgt mit dem Titelblat 29 Bl. Vermuth⸗ 
lich iſt dieſes Werkgen zu Augſpurg gedruckt worden. Ein Exemplar davon ift auf der hiefigen 
Stadtbibliothek befindlich. 


941.) Hie leret der weiß Katho feinen fun. Am Ende: Der weiß Katho 
ein ennde hat der durch fein fer und weifen rat ternet das menfch in 
Der jugent gar gut fitten vnd auch tugent dardurch er Fompt zu ere 
vnd gut das er vor fafter wird behut. Amen Das hat gedruckt 
Hanns Baͤmler zu Augfpurg Annodnisce. Im. rEij.iar. In Quart. 

Es enthält diefes Buch die bekannten Difticha Catonis mit einer deutfchen, meifteng aug vier 
Zeilen beftchenden gereimten Ueberfeßung. Wir wollen zur Probe eines, mit der darunter ſtehenden 
Ueberfeßung anführen. Virtutem primam puto compelcere linguam. Proximus ille deo eft qui feit 
ratione tacere: Geſchweyg dein zungen zu aller friſt wann ſchweygen bie oberft tugend iſt Der ift 
got ein nahender man der mit vernunfft fchroeigen kann. Das Werkgen hat weder Titel noch Vorrede, 
fondern fängt gleich mit obigen Worten an, worauf gleich der lateinifche Anfang. Cum animadverte- 
rem &c, folget. Auch fehlen Blatzablen, Cuſtos u. f. w. Man follte es für weit alter halten, wenn 
das Yahr des Druckes nicht beygefügt waͤre. Iſt 22 Bl. ſtark. Die lebte Seite ift leer. Ich befiße 
es ſelbſt. Aeltere Ausgaben find unter den vorhergehenden Jahren angezeigt worden. 


342.) Practica und Prenoftication iſt getruckt zu Meng in MELER. 
XCii. Zar. Vnd werde big man zeit M.D.troit jar. In Folio. 

Diefe Ausgabe wird in dem Catalogo Biblioth. Krafft. Libr, miſe. fol. n. 147. angejeig Aus 
einem Rachdruck von 1526. fol. c. figg. den ich in der Ebneriſchen Bibliothek angetroffen habe, 
und worinn fich auf obige Ausgabe ausdruͤcklich begogen wird, erbellet ganz deutlich, daß dieſes nichts 
anders, ald Joh. Zichtenbergers Pronofticatio deusfch fey. In Wuͤrdtweins Biblioth. Mogunt. 
fehlt diefe Ausgabe, die vermuthlich die erfte feyn wird. Denn die, in der Neuen Bibl. der fchö: 
nen Wiflenfch. B. 25. &. 24. angeführte von 1488 möchte nicht vorhanden ſeyn; wie ich unter dem 
Jahre 1497 zeigen werde. 

Sahe MCECCKCHT, 


343.) De Salter to dude mit der vihlegginge alfo dat tu Mar machſt 
vornemen wat tu dar inne Sefeft. Am Ende: Anno Dni MEECE 
xCiij Luͤbeck. In Quart. 

Dieſe niederſaͤchſiſche Pſalterausgabe, die gleichſam ein Vorlaͤufer von der im folgenden Jahr da⸗ 
ſelbſt gedruckten vollſtaͤndigen Bibel war, beſchreibt der ſel. von Seelen in ſeinen Meditat. Exeget. 
P. so. faq. und in Strom. Lutheran. p. 50. ſaq. Der ſel. Goͤze führt dieſe Ausgabe in feiner Si 

ftorie der Niederſaͤchſ. Bibeln nicht an. 


344.) Evangelien ond Epifteln durch das ganze Zar. Am Ende: Ges 
druckt vnd feligflich geendet in der Fenferlichen itat zu Augfpurg 
von Antoni Sorgen am Freytag nach Matthaͤi. nad) eriiti ges 

\ burd 


Jahr 1493. 199 


burd MEETE.Irrprlit. jar durch hilf bes der do fit der anfang vnd 
Das end. dem ſei glori. ere vnd danck von welt zu welt Amen. In Folio. 
Iſt in der Bibliothek des Stifts zu St. Peter in Salzburg und St. Gallen. S. Herrn Zapfs 
Augſp. Buchdr. Geſchichte Th. J. S. 109. | 


. 345.) Boek der Profecien, Epiftolen, vnde bes holgen Ewangelii, auer 
Dat gantze yar mit velen gloſen vnde erempelen dorchghevlochten u. ſ. w. 
Luͤbeck 1493. In Folio. 
Wird in von Seelen Select. litterar, S. 654. angejeigt. Schon unter dem Jahre 1488 iſt ein 
ſolches Niederſaͤchſiſches Plenarium angefuͤhrt worden. 


346) Der teutſche Belial. Am Ende: Hye endet ſich das buch Belial 
genannt von des Gericht Ordnung ein hochberuͤmbt und lobſams⸗ 
werck. das hat gedruckt Hanns ſchoͤnſperger, in der kayſerlichen 
ſtat Augſpurg. vnnd volendet, an den Dornſtage nach ſanct Mi⸗ 
chelstag. Nach Chriſti geburt M. CCCC. vnnd in dem xCiij jare. 
In Folio. 
Abermals eine Ausgabe eines ſehr beliebt geweſenen Buches. Schoͤnſperger hatte ſolches erſt 
in dem vorhergehenden 1490ſten Jahr gedruckt. Eine kurze Anzeige von dieſer Ausgabe findet man in 
Wellers Alten 2c. Th. J. S. 94. Herr von Murr hat dieſe Ausgabe nicht angeführt. 


347.) An hebt ſich das abc der goͤtlichen liebi vo d' erhaͤbung mẽſchli⸗ 
ches gemuͤtz. jn gott des andaͤchtigen vormals och buchſchreibers vñ 
buchtichter des gemainẽ ewagelifchen tractat von d' nachuollgung 
criſti. Am Ende: Endett fi das abc, der goͤttliche lieby durch 
bruder hans mickell carchufer zu Buchßhaim verteutfihet. vñ durch 
Alberto Eune gedruckt zu Memingen 1493. In Quark, 
Iſt in der Schwarzifchen Eammlung in Altdorf. &. auch Catalog. Bibl. Schw. P. II. p. 209. 
Diefer Hang Mickel war zuerft Benedictiner, trat aber zu Buxheim in den Gartheuferorden, wurde 
daſelbſt 1495 Prior, und farb im folgenden Jahr, S. Schelhorns Beytr. 1.&t. S. 81. 


348.) Ein vaft notdürfftige materi, einem neben menfchen, der fich gern 
durch eine ware gruͤntlich bycht. Anßigfich zu dem hochwirdigen 
Eaerament deß fronlychnams vnfers herren, zeſchicken begert. 
Dig materi it auch den ſchlechten pfarrern nit gar on not, bie es 
auch alle jare, jren vnderthonen verfünden folten Am Ende: Ge 
truckt zu Heidelbergk von heinrico Rnoblochgern Anno sc. M. CCC 

Ä sei. In Quart. 

In Schwindels neuen Nachrichten ıc. 4. S. 183. wird dieſes Werk angezeigt. Es enthaͤlt eine 
Erklärung des Pater Unfer, Ave Marta, der Artikel des chriſtlichen Glaubenẽ u. ſ. w. Eiche auch 
deſſen Nachrichten B. J. S. 4. 5. 

349.) 


..n 


200 Jahr 1493. 


349.) Ein ware nachvolgung Criſti. Am Ende: Hye endet ſich das 
lobliche buch genannt dye ware nachvolgung Criſti, Gedrucket vnnd 
volendet in der keyſerlichen ſtat Augſpurg am Moñtag nach ſant 
Nicolay, do man zalt nach der Gepurt Criſti Tauſent vierhundert 
vnd in dem drey vnd neunczigſten Jare, Amen. In Quart. 
Eine ältere Ausgabe iſt unter dem Jahre 1486 angezeigt und beſchrieben worden. Die gegenwaͤr⸗ 
tige wird in Deren Zapfs Augſp. Buchdr. Geſch. Th, J. S. 107. angezeigt. 


350.) Zeitglüdlein des Lebens und teidens Ehriſti, oder Betrachtung von 
demfelben. Ulm durch Conr. Duͤnckmuth 1493. 
Iſt in der Bibliothek zu Buxheim. 


351.) Uon ſant Sebalt dem hochwirdigen vnd heyligen vnd haubtherrẽ der 
keyſerlichẽ ſtat Nuͤrmberck. ſein leben vnd mit vil wunderzeychen die 
er gethan hat. Am Ende: Gedruckt zu Bamberck von Häſſen 
bernecker vñ Marxẽ ayrer Im zinckewerd In de exrxxriii Jare. 
In Quart. 
Auf dem erſten Blat ſtehet unter obigen Titel ein Holzſchnitt, der den h. Sebald mit der Kirche, 
Die von ihm den Namen hat, vorſtellet; zu feinen Küßen iſt dag Nuͤrnbergiſche Stadtwappen ange⸗ 
bracht. Mit dem zweyten Blat fange die Legende ſelbſt an, die fich auf Der erſten Seite des roten 


Blats endiget, wo fodann obige Anzeige ſtehet. Die Rückfeite tft leer. Here Paſt. Strobel befißt 
Diefe Ausgabe, 


353.) Wie das Hochwirdigift Auch Feiferlich heiligthum Vnd die groffenn 
Romiſchen genad dar zu geben iſt und Alle Jare außgerufft und ges 
weilt wire Sin der loblichen Stat Nuͤremberg. Getrucket in der lob⸗ 
lichen jfat Nüremberg MEEEE. vnd Irrrriit Jar von hans Mair. 
Sn Quart. 

Es ift dieſes dag, in Nürnberg, fogenannte Seiligchums Büchlein, in welchen nicht nur bie daſelbſt 
aufbewabrten Reliquien und Reichskleinodien, fondern auch die Ceremonien, mit denen fie ehehin 
alljährlich Öffentlich gezeigt wurden, befchrieben, und in beygefügten Holzſchnitten abgebildet worden 
find. Es iſt daffelbe etlichemal nachgedruckt worden. (E. Wille Nuͤrnb. Muͤnzbeluſt. Tb. 1. S. 91. 
u. f.) Befonderg bat es der bisher noch nicht gemiß bekannte Verfaßer der fo feltenen Relat. hiftorico- 
paraen. de facro ſanctis S.R. J. reiiquiis &. 35. ſqq. 1629. wieder abdrucken laßen. Er feßet den 
Druck deffelben in dag Jahr 1494. Mielleicht iſt es auch in Diefem Jahre noch einmal aufgelegt wor⸗ 
den. Vielleicht ift aus Verſehen, ein falfches Jahr angegeben worden. Rover hat felbft ein Erems 
plar in Händen gebabt, und alfo ift ihm in Anſehung des angezeigten Jahres 1493 zu trauen. Der 
Nerfaßer jener Relation, Elaget fehr darüber, daß diefe öffentliche Ausftelung mit der Reformation 
aufgeböret bat, hoffet aber, daß der Kapfer Serdinand die Kachen wicder auf den alten Fuß ftellen 
twerde. Luthero -Calviniana Lues, fhreibt er, omnia decoxit, omnia difipavit, quicquid fan- 
tum, quicquid pium, quicquid religiofum - radicitug extirpauit - o funeftam Cataftrophen- a nemi- 
ne nili a te, Ferdinande Imperator potentifime - ad meliorem ftatum reuocandam. „Herr von 

| Murr 


Fahr 1493 01 


Murr hat es in dem ı2ten Band feines Journals S. 117. u. f. aus ben beyden Banden bes Heilige 
thumbuches auf das genauefte verbeflert. 


353.) Ain büchlein inhaltend die Stlfftung des Stiffts Sannt Feders zum 
Eintiedel in Schaumbuch für Prieſter Edeln und burger des Landes 
su Wirttenberg vnd Schwaben, gefchehen von herrn herrn Eberhars 
ten sc Im Zahe 1492. Gedruckt zu Vlm ı493. In Quart. 

Iſt in der Univerfitätgbiblioshet zu Alcdorf. 


354) Das buch der lehenrecht. Am Ende: Alhie enndet des buch kay⸗ 
ferlicher beſtetten lehenrecht gedruckt Durch maifter Erharte radtolt 
zu Augfpurg. Anno M.CCCC. xCiii. In Folio. 

Es if dieſes eigentlich eine Ueberfegung aus dem lateinifhen. Der Ueberfeger nennt fich in der 
Vorrede felbft, da er nemlich fast, daß er, “Fodorus Pflansman gebeißen babe, ein Procura⸗ 
tor und Sürfprech des Hofe su Augſpurg geweſen und dig gegenmirtig notturfftig vnnd vil nutz⸗ 
berlih wer mit Namen der lebenrechtbuch 1482 ctzu teutfchen angefangen babe. Daß diefer Pflanz⸗ 
mann nicht nur ein Gelehrter geweſen ſey, fondern auch eine Buchdruckerey gehabt babe, ift fchon 
©. 18. erinnert worden. Was diefe gegenwärtige Arbeit betrift, fo mar feine Abficht, das Longobar⸗ 
difche Lehnrecht, wie es in dem Corp. Jur. Juftinian. poft Col, IX. Nouell. befindfich ift, in deutfcher 
Sprache gu erläutern. Er iſt aber nicht weiter damit gekommen, ale bis auf den 58ſten Titel des zwey⸗ 
ten Buchs, ſoweit nentlicy Gerardi Nigri und Oberti de Orto Sammlung gemeiniglich gerechnet wird. 
Auf der erſten Seite des erften Blats ftehet obiger Titel: Das busch der lehenrecht, auf einer Zeile. 
Die Ruͤckſeite dieſes Blats füllet ein Holsfchnitt, twelcher einen kayferlichen Belehnungsactum vorſtel⸗ 
let. Auf der erften Seite des zweyten Blats fangt die Vorrede folgendernaffen an: “In dem namen 
der heiligen Ungerreilberlichen Triuaͤltigkeit. Marie der bimelfüngin vnd muter vnſers 
berrn jheſu crifti: alweg warlicdye iũckfraw vor und nad) der geburd jres angebornen fung 
onfers erlöfers unnd behalters. Sant Andree meins erwelten zwelffporen 2c. ich Jodocus 
pflantzman rc. czu teutſchen angefangen hab. Dieſe febr lange Vorrede ift in zween Theile getheilt 
und enthält eine allgemeine Betrachtung des Lehnrechts und deſſen Abtheilung, was vrſach ſey ge> 
wefen zemachen das buch der lehnrecht. Was die materlich , was die förmlich, was die ent⸗ 
lich, was des buchs nutzberkeit, vnd z3eiungft welcher reil der kunſt der Weisheit es under, 
worfen fey. Auf der erften Seite bes fiebenten Blats gebet die Vorrede zu Ende, und auf der 
Ruͤckſeite deflelben. fängt das Werk felbft mit folgender Ucberfchrift an: Incipiunt confuetudines 
Seudoru, Et primo de bis qui feudũ dare poflune Et qualiter acquiratım et vetineatur: 
sie vabent an die gewonheit der leben vnd zum erften von dend welche lehen geben mügen 
vnnd wie das uberkommen vnd behalten werden muͤge. Auf der erften Seite des 40ſten Blats 
gebet das Werk zu Ende, und wird mit obiger Unterfchrift befchloßen. Die großen Anfangsbuchſta⸗ 
ben find gedruckt. Auch hat dag Wert ignaturen, doch fehlen Seitenzablen und Euftoden. Die 
Schreibart ift feb: raub und undeutlich, und die Ueberfegung mancher Wörter fehr ungereimt und 
laͤcherlich. Proben davon findet man in den Beytraͤgen zur critifchen Siftorie 20. St. XXI. ©. 17. 
n.f. Die Evbneriſche Bibliothek befigt ein Eremplar. 


Danzers Annalen. Er 355.) 


202 Jahr 149% 


355.) Epiegel der waren Rhetorik. Vß M. Tullio C. und andern 96 
tuͤtſcht mit Iren glidern cluger reden Sandbriefen, vnd formen. 
menicher contract, ſeltzam, Regulierts Tutſchs vnd nutzbar erems 
pfirt, mic fugen vff göttlich vnd keiſerlich ſchrifft vnd rechte gegründet 
nuwlich Cond vormaln in gemein nye gefehen) yetz loblid) vßgangen. 
Am Ende: NRhethorichfiher Spiegel vnd füchtender Stern, woler⸗ 
wegens redens vnd ſchribens zu friburg in Brißgaw. vß hilff des, 
der alle gutheit wuͤrckt, vnd von aller ereatur zeloben iſt durch fridri⸗ 
chen Riedrer verfamelt, gedruckt, vnd volendet. Un mittwoch vor 
fant Lueien tag nach deffelben vnſers herren gottes Iheſu crijti ges 
burt vierzehbenhundert Nunzig und deu iar gezalt. In Folio, 


- " @ine8 mit von den erften beutfchen gerichtlichen Sormularbiichern! Nach Herrn Prof. Mal⸗ 
banks Meinung (Siehe deſſen Geſchichte der peinlichen Gerichtordnung S. 110. u. f.) ift bag ganze 
Buch vermuthlich nach und nach aus einzelnen zerftreuten Stellen der oratorifchen Werke dee Eicero 
und Quintilian, die theils woͤrtlich uͤberſetzt, theils nachgeahnit find, zuſammengetragen und mit vier 
len, auf die deutſche Rechtspraxin naͤher paſſenden Beyſpielen verſehen worden. Cicero wird darin⸗ 
nen zwar oft gemishandelt, doch iſt dieſe Arbeit beſonders zur Aufklaͤrung der Lehre von den Anzei⸗ 
gen in peinlichen Fällen für die damaligen Zeiten von unſchaͤtzbaren Werth geweſen, und der Verfaſ⸗ 
fer it gewis einer von den erften, die bierinn cine ganz neue Laufbahn eröfnet und dem Freyherrn von 
Schwarzenberg v2-zearbeitet haben. Ich, meines Orts, muß geftchen, nicht leicht fo etwas uners 
traͤgliches gelefen zu haben, als dirfen Spiegel. Eine Probe davon nıag der Anfang der, gleich nach 
dem Titelblat folgenden Vorrede oder Dedication ſeyn, den ich auch deswegen, obgleich mit Verdruß, 
abfchreiben will, weil der Berfaßer darinı cin und anders von fich felbft fagt, dag ich aber ſelbſt 
nicht ganz verftebe. Die Vorrede fängt alfo an: ” Den wirdigen hochgelerten ıc. Mector vnd vniver⸗ 
”fitet dee Hohen Schul, Burgermeifter, Schultheiſſen, Rat, vnd gericht zu Rriburg in Brißgom, 
minen gänftigen lieben herren Embut Ich Fridrich Ridrer von Muͤlhuſũ in Hegow, Min vnderthe⸗ 
”nig willig dient: Vnd offnen ümer Wirdikeit, Epelkeit, vnnd wiſheit, Wie menichem befiger zyt⸗ 
iſchs rychtums, ſwaͤr fin möcht on Lybſerbã abgefcheiden. Das mir dem ginch nit nıynder ſwaͤr zu 
"heran gieng: ſoͤlt ich vB der Edlñ meiner gnaͤdigen Junckherren von Fridingen gu Hohenkraygñ vr⸗ 
»ſpruͤngklich, darnach von des Erſamẽ wolberichtñ Johanſũ voglers uͤws gerichtſchribers min liebñ 
» herrñ ſeligen anwyſung vnnd leer briefenſcherpractic. Sodeñ von uch leſendñ in gemelter ſchul, ouch 
vmb tribern Goͤttlichs worts, an der Cantzel, vilvaltig artickel ſuͤſſer kunſt, zu ſolicher practic, und 
"zu Rhetoric mit irn anhengñ, recht zelebñ on gemeinen nn& dienende. Vnd von uͤch fuͤrweſern der 
»loblichũ Stat Friburg, in Rat vñ gericht vnzalbar wyſclich geübt handlung. Ouch formlich gebruchß 
"er wolerfarnen wyſen vnd fuͤrnaͤmen her Johans Gotſchal, Ciceroniſcher natuͤr oA Johans Sunlins 
"Macrobifcher art Ober und under Stattſchriber lieplich vß gefloßen: gehoͤrt, geleſen, erkoñet, abge⸗ 
ſchriben vnd des ettwas wirſelbs zu vnderwyſung verſamlet habfi, ſolt das, (wie fuͤwr in kiſ lings 
adren verbergen ligt) vertuſt ligñ laſſen, werd von mir nyemer gefagt.” Auf der Ruͤckſeite dieſes 
zweyten Blats fängt das Werk ſelbſt an. Daſſelbe iſt in drey Theile getheilt, Der erſte Theil iſt aus 
des Albertanus von Briren und aus des Cicero reiberifchen Schriften genommen. Im zweyten 
wird von Briefen gehandelt, Regeln und Beyſpicle, auch Titulaturen mitgetbeilt, Der dritte enthalt 

eine 


Jahr 1493. 203 


eine Menge Formulare zu Contracten u. d. Zuletzt flebt noch ein Regifter auf 7 Blättern, und am 
Ende deffelben, Endred ins buch. Varhin min ſchoͤne Dochter Rhetorica zu dryförmigen per; 
fonen zc. Den Belchluß macht obige Anzeige; und unter derfelben ftchet ein Holzſchnitt, der eine 
Srauensperfon vorftellet, die einen Wappenfchild mit drey Sternen halt, Die Rüdfeite ift leer. Das 
gange Werk ift gegen 3 1/2 Alphabet ſtark. Herr Prof. Schwarz befigt davon ein Eremplar. 


356.) Wie man einem yecklichẽ was würden und ſtands der iſt, fchryben 
foll new practicirt rethoric und briefformulary des adels ſtetten 
ond laͤndern des hochtuͤtſchen neßlauffenden ſtyſums vnd gebruchs, . 
vormals durch die ſynreichen kunſtbuchdrucker in gemein mit usge⸗ 
goßen. Am Ende: Nuw practicirt rethorie vnd brieffformulary des 
u u. ſ. w. Getruckt zu firaßburg Sohannes pruß. 1493. In 
olio. 

Der Verfaßer dieſes Formulars, der ſich in der Vorrede nennet, iſt Senrieus Geßler von Frey⸗ 
burg, Schüler der keyſerlichen Rechten. Dieſe Ausgabe fuͤhret Päcter in der juriſtiſch. Praxis J. Th. 
p. 14. an. Senfenbergs Urthril method. f. 146. Falfus fuit bonus Geslerss, quique idem dixerat 
Ridererus, dum fe primos eius inftituti autores credi voluerunt, quod res ipfa docet, besichet 
fi vermutblich auf jenes ältere deutfche Bormular eines unbekannten Berfaßerd, das unter den Jah⸗ 
ten 1483. 1484. 1488. u. 1501. angeführt worden iſt. Das gegentwärtige kenne ich blos aus fpatern 
Ausgaben von 1511 und 1514, befonderd von 1519, unter welchem letztern Jahre ich es Eürzlich be: 
fehreiben werde. Ein Exemplar ift in der Univerfitätsbibliochek in Ingolſtadt. 


357. Doctrinal der gemeinen Iayen. Am Ende: Gedruckt und vollendet 
iſt diſes büchlin zu Augfpurg von Chriftoffero Schaitter in dem 
Lexxxiii jar. In Quart. | 
Eirne ältere Ausgabe ift unter dem Jahre 1485 angezeigt worden. Bon der gegentwartigen ſ. Heren 
Zapfs Augfr. Buchdr. Geſch. Th. I. S. 109. ingleichen Hrn. D. Schranfs Baicrifche Reife S. 222. 


358.) Petrus de Erefcentiid zu teutfch mit figuren. Am Ende: Hye 
endet fich Petrus de crefcencits zu duͤtſche. Getrudt vñ volendet nod) 
der geburc Criſti M. CCCCxCiii des diſtags noch ſant Michels tag. 
In Folio. 

Das lateiniſche Original von des Petri de Crefcentiis ruralium cammodorum Libb. XII. iſt 
befannt genug. ine der dlteften Ausgaben bat erft neuerlich Herr Bemeiner in feinen Nachrichten 
befchrieben. aller in der Biblioth. botanie. ingleihen Trew in dem Catalogo vor dem Herbario 
Black wall. führen die fäntlihen Ausgaben und Weberfegungen an. Diefe deutfche Ueberfegung befaß 
der fel. Schwarz in Alttorf, in deffen Catalogo P. Il. p. 130. fie auch, aber ohne weitere Nachricht, 
zu finden if. Trew fcheinet diefe Ausgabe nicht gekannt zu baben. Er befaß eine von 1494. Kollte 
wohl gar im Schwarziſchen Catalogo ein falſches Jahr angegeben worden feyn? Herr Reviſionsrath 
von Defele in Muͤnchen befigt dieſe Ausgabe. 


Ce2 | 359.) 


204 Jahr 1493. 


359.) Verſehung Leibe, Sel, Er und Gutt. Gedruckt und feliglich vol⸗ 
lendet in der Fenferlichen itat zu Augfpurg von Hanfen Schoͤnſper⸗ 
ger. Als man zelt nad) Chriſti geburt tauſent vierhundert vnd in dem 
dreu vnd neungigiiten Zare. In Quatt. 
Eine ditere, und vermutblich die erfte Ausgabe ift unter dem Sjahre 1489 befchrieben worden. 
Die gegenwärtige ift in der Trewifchen Bibliothek zu Altdorf befindlid. ie war auch in ber 
Schwarziſchen Bibliothekt. S. deffen Catalog. P. H. p. 230. 


360.) REgiiter Des buche der Croniken und gefchichten, mit figure und 
pildnuffen von aubegifi der welt bis auf dife vfere zeit Am Ende: 
Hie iit enclich befchloffen das buch der Cronicken vnd gedechtnus 
wiedigern geſchichtẽ vo anbegyfi d’ welt bis auf Dife vnßere zeit vo 
hochgelerte mannẽ in latein mit großem fleiß und rechrfertigung vers 
famele vnd duch Georgium alten deßmals lofungfchreiber zu 
Nuͤrmberg auß defelben latein zu zeiten von maynung zu maynung. 
vnnd beywenlen (nit on vrſach) außzugs weife in diß teurfch gebracht. 
vnnd darnach durch den erbern vnnd achtpern Anthonien Eoberger 
dafelbit zu Nuͤrmberg gedrucdt. auf anregug vnd begern der erbern 
vnd werfen Schalden fchreners vnd Sebaſtiaũñ kamermaiſters burs 
gerc dafelbit, vnd auch miranhangung Michael wolgemutz vnnd Xbils 
helm pfeydenwurffs maler daſelbſt auch mirburger die diſs werf mit 
figuren werdlicd) geziere haben. Bolbracht am. xxiii. tag des monate 
Decembris Nach der gepurt Criſti vnßers hayſands M. CECExCiii. 
tar. Regal Folio. 

Dieſe, mehr durch boͤſe, als gute Gerichte gegangene Chronik iſt ſchon fo ofs, theils kuͤrzer, 
theils weitlaͤuftiger beſchrieben worden, daß ich faſt Bedenken tragen ſollte, mehr, als den bloßen 
Titel von derſelben anzufuͤhren. Indeſſen werde ich doch, um der Vollſtaͤndigkeit willen, das wichtigſte 
beruͤhren muͤſſen; und vielleicht werde ich doch eines, und das andere, unbekannte anführen, und auch 
manches berichtigen: können. Man nennt fie insgemein die große Nuͤrnbergiſche Chronif, welches 
manchen, ber fie nicht gefeben bat, auf die Gedanken bringen Fonnte, als handele fie hauptfächlich: 
won Vuͤrnberg. Es wird-aber diefer Stadt, fo wie vieler anderer, nur ganz kurz gedacht. ie konnte 
alſo dieſes Umſtandes wegen, nicht mit Recht, eine Yihenbergifche genennt. werden. Uber auch mohl 
nicht deswegen, weil die Berfaßer und Drucker in Nürnberg lebten. Und doch fteht fie in der Biblio- 
theca Nor. Will. P. 11. p. 60. unter den gedruckten Nürnbergifchen Chroniken voran. Unnoͤthiger 
Weiſe hat man darüber geftritten, wer der Derfaßer ſey, da er ſich doch in dem Werke felbft nen» 
net,. und unter andern. fol. 252, b. der lateinifchen Ausgabe, wo er von Matthiolo redet, ausdruͤck⸗ 
lich ſagt: quem ego Hartmannus Schedel ,. Nurembergenfis, Do&tor Pstavinus tribus annis ordi- 
narie-legentem. aufcultani:, a quo demum - inlignia Doctoratus Paduae accepi. D. Hartmann Sche 
del, cin Nürnbergifcher Meditus, der nach Heren Prof. Wille Nürnd..gelchrt. Lexicon, 1440 gu Nuͤrn⸗ 
Berg gebohren murde und von 1484 bie 1514 dafelbft practicirte,,. mar alfo der Verfaßer. Er ſchrieb 
dicſes rin Werk lateinifch, und fo Fam. eg in chen. diefem 1493ften Jahr bey Robergern in gleichem 

' | Kormut 


Jahr 149 3- 205, 


Kormat, wie die beutfche, heraus. Diele folgte zu Ende des gedachten Jahres nad. Da es eigentlich 
Diefe ift, die in unfer gegenmwärtiged Kach gehöret, fo werden wir fie auch etwas näher befchreiben. 
Der Ueberfeger, der in der zu Ende flehenden Anzeige genennet wird, war Georg Alt, Lofungfchretber 
in Nürnberg. Vermuthlich arbeiteten Schedel und Ale miteinander zugleich, jener an der Intelni» 
fihen, und diefer an der dentfchen Chronik. Denn daß diefes, erft nach vollendeten Iatelnifchen Druck, 
an feiner Ueberfeßung follte angefangen haben, iſt nicht wahrſcheinlich. Alt überfehte auch nicht 
wörtlich, fondern fürzte manchmal ab, wie ſolches aus der Zuſammenhaltung beyder Yusgaben erhel⸗ 
let, auch in der obigen Machfshrift ausdruͤcklich gemeldet wird, Indeſſen kommen doch beyde, von 
fol. 1. bis CCLVIII Blat für Blat, mit einander überein. Von fol, CCLIX an weichen fie ab. Die 
lateinifche endiget fich mit fol. CCXCIX. Die deutfche aber mit fol. CCLXXXVI Diefes kommt 
daher, weil in der kateinifchen nach fol. 259. drey paginirte Blaͤtter leer gelafen worden find, und in 
der deutſchen in der Bolge etliches ganz ausgelaßen, etliches aber ing Eürgere gegogen worden iſt. Die 
Holsfchnitte, größere und kleinere, deren eine faſt unzählige Menge ift, find in beyden einerley; nur 
find die abgebildeten Berfonen In beyden nicht allezeit zu einerley Borftellung gebraucht werden. Auf 
dem erften Blas der deutfchen Ausgabe ftehet der obige, freylich fehr ungefchickte Titel Regiſter ze. mit 
fehr großen Miſſalbuchſtaben auf 6 Zeilen. Dann folgt dag Regifter felbft auf 9 nicht foliirten Blaͤt⸗ 
tern. Mit fol. 1. fange die Chronik ſelbſt am, die fich mit fol. CCLXXXVL. endiget. Das letzte Blat, 
welches noch zum vorhergehenden Holzſchnitt gehört, iſt nicht foliirt. Auf der Rückfeite deffelben ſtehet 
obige Anzeige. Auf den ſechs eriten Blättern, flehet: Ein kurze befchreibung des werfs der ſechs 
tag von dem gefchöpff der werlt die vorrede. Auf der Rückfeite des fechften Blats fängt das erſt 
eiter an. Denn der Berfaßer theilt das ganze in ſechs Alter ein; von der Schöpfung bis auf die 
Suͤndflut, von diefer bis anf Abrahams Geburt, vom diefer bis auf die Regierung Davids, von da 
bis auf die babylonifche Sefangenfchaft, von da big auf die Geburt Chriſti, und von dicfer bis auf 
feine Zeiten. Auf dee Mückfeite des CCLVIIIſten Blats ſchließet ſich das ſechſte Alter. In der latei⸗ 
niſchen ſtehet der Schluß: Haec habuimas quae per ocium Nurembergenſe adiiceremus- Vos valete 
et boni eonfulite, ex Naremberga. X. Kalendas Junius. Anno ab incarnatione faluntoris Chrifti 
millefimo quadringentelimo nonageſimo tertio, Und darımfer HA. S. D. weiches ohne Zweifel 
Hermann Schedel Doctor beißen wird. In der deutfchen Ausgabe iſt nichts von einem ſolchem 
Ed.us. Mit fol. CCLIX. fängt das fiebente und lezte Alter an, weiches vom Antichrift, vom 
Tod, vom Ende der Welt und jüngften Gericht handelt. Diefes endiget fih auf der Mückfeite des 
CCLXII. Blats. Zu Ende ſtehet folgender Schlus: Aus götlichen beyftand ender fich allyie das 
buch von den gefchichten der alter der werlt und von beſchreibung der berämbtiften vnd 
nambaftigiften ſtett, fagende durch Beorgium alt deßmals loſungſchreiber der kaiſerlichẽ 
reichsſtatt Nuͤrmberg auß latein in teurſch gebracht vnd beſchloßen nach der gepurt Criftt 
Iheſu vnßers haylands. M. CCCC. FCiit iar am fünften tag des monats Octobris. Altithro⸗ 
no find perpetue landes. ag. alt (a georgio alt). Im Roͤderiſchen Catalogo p. 38. n. 295. ſteht 
unter den Jahr 1491 ein unvollſtaͤndige Anzeige diefer Ausgabe, aus diefer Nachſchrift. Warum fie 
aber unter das Jahr 1491 gefeßt worden, da doch das 9zſte ausgedruckt ift, verftebe ich nicht. 
Eicher darf dieſe Ausgabe im Röderifchen Catalogo, nebft der ganz falfchen p. 3. n. 17. meggeftrichen 
werden. Auf dem. übrigen Blättern folgen Beſchreibungen verfchtedener Ränder und Staͤdte. Den 
Beſchluß macht eine Befchreibung und eine Landcharte von Deutfchlaud. " Diefe kurze Nachricht, wird 
hofentlich die Stelle einer weitlaͤuftigen Anführung der Schriften, mo diefer Chronik gedacht wird 

€c3 ver⸗ 


206 Jahr 149%. 


vertreten können. Doch konnen wir die Critifche Biblioth. 1.3. I. St. S. ır. u. f. wo eime ſeht 
pollftändige Recenfion der lateinifchen Ausgabe befindlich if, nicht mit Stillſchweigen übergeben. Zum 
Beſchluß bemerke ich noch, daß ſich der beruffene Sebaſt. Sranf in feiner Chronika Oder Zeitbuch, 
Diefer deutfchen Ueberfegung wohl bedienet,, und aus derfelben vieles mörtlich abgefchrichen babe; mie 
er denn auch jene Stelle in dem Leben Domitiani, wo er aus Leichenträgern,, oder Todtengräbern, 
Fledermaͤuſe machte, der Altifchen Ueberfegung abgeborgt bat, doch mit der Milderung, daf er den 
Leichnam dieſes Reyfers nur zum Theil von den Sledermäufen davon bat tragen laßen. Ich bes 
befiße felbft ein Eremplar mit ſchoͤn ilhiminirten Holsfchnitten: Von ben Künftiern Wolgemut und 
Pleydenwurf ſ. Herrn von murre Joirnal B. 2. ©. 13% N" 


961.) Begencknus Kayferlicher Maieftat Friederichs Im. Hiernach vol⸗ 
get die begencknus Kaiſerlicher mayeſtat So zu Wien beſchehẽ iſt 
Anno Domini i493. Am Ende: Getruckt zu Wien durch Jo⸗ 
hannem Winterburg (1493.) In Quart. | 
Den vollftändigen Titel f. in Herrn Denis Wienerbuchdruckergefch. &. 205. u.f. Herr von Nurr 
in ben Merkw. von Nuͤrnb. S. 728. bält diefes für das erſte Product aus den Wiener Druckereyen. 
Herr Denis hat 1. c. eine ſchon von 1482 angezeigt. 


362.) Probleumata Areftoteles tütfh. Am Ende: Getruckt und vos 
lendet in der Fanferlichen itatt Augfpurg vo hanffen ſchawren am 
famitag nad) vnſer lieben frawen himel fart. M.CCCC. vnd in dem 
Srrrriüi. tar. In Ouart. 

Don dieſer Compilation ift ſchon unter dem vorhergehenden Jahre eine Ausgabe beſchrieben wor⸗ 
den. Dieſe Ueberſetzung iſt die nemliche. Unter obigen Titel iſt ein Holzſchnitt, der einen Lehrer, 
mit einem. vor ihm ſitzenden Schüler vorſtellet. Auf der erſten Seite des folgenden Blats faͤngt das 
Werkgen ſelbſt, mit der ſchon bey der vorbergehenden Ausgabe bemerkten Anzeige an. Den Beſchluß 
macht obige Nachricht: Getruckt und volender ze. Blhurapien und Cuſtos teoien, Das ganie 
iſt 28 BI. ſtark. Ich befige felbft ein Exemplar. 


363.) Das buch der gefihicht des großen Aleranderd. Am Ende: Hie 
endet ſich die hiſtori Euſebii von dẽ großen Alexandro u. ſ. w. Ge⸗ 

truckt in der loͤblichen ſtat Straßburg. von Martin Schotten An 
Fe mitwochen vor Biti vñn Modeiti, Des Jared bo man zalt nach der 
’ gebint criſti MEEEE trrrriüi jar. 

Auch diefe Ausgabe befaß Schwarz. ©. deſſen Catalog. P. II. p. 2a9. n. 562. Sie iſt die 
vierte, die ich von dieſem abgefhmadten Kabelbnch kenne. Daß fie Holsfchnitte habe, ift leicht zu 
landen. Sie iſt in der Bibliothet des Herrn ven Oefele. 


u 364.) Der Ritter vom Turn von den Erempeln der gotſforcht vñ erber⸗ 
keit. Am Ende: Der Spiegel der Tugent — jn tuͤtſch tranfferiert 
vnnd gezogenn, zu Baſel jn dem jor nach Chriſti geburt M. CCCC. 

xCiij.. 


Jahr 1493. 207 


xCijij. jor gedruckt Bitch Micheln Furter endet ſich ſelitlich Amen. 
1. 40. 3. ‚Sn Folio. 

Ohne Zweifel iſt diefes die erſte Ansgabe diefes Buchs. Unter obigen, in Holz geſchnittenen Titel 
wird ein Ritter vorgeſtellt, der ſich mit vier Perſonen unterredet. Das zweyte Blat hat die Uebers 
ſchrift: Der Spiegel der Tugend und Erſamkeit, durch den hochberumten Ritter vom Turn, 
mit ſchonen vñ Foftlichen hyſtorien vnd Exempel, zu vnderwiſung fyner Eind, jn franzäfi: 
ſcher ſprach begriffen, vnd durch den Edlen fuͤrnemen vnnd Strengen herrim Marquart 
vom Stein Ritter vñ landuogt zu Montpellicart, jn Thutſch tranfferiert vnnd gezogen, 
fahet ſich an ſelliclich. Unmittelbar darauf folgt die Vorrede des Ritters von Stein, werauf dag 
Wert ſelbſt anfängt. Am Schluß wird obige Ueberfchrift ber Vorrede wiederholt ,- worauf die Anzeis 
ge des Druders folgt. Unter derfelben ſteht auf einem Zettel: Niit. ou. vrſach. und unter dem 
Dettel: J. B. Mit dem Holzſchnitt auf dem Titel, find in allen 46, von denen jeder die halbe Seite 
füllet. Blaͤtterzahlen und Euftos fehlen. Die Anfangsbuchftaben find meiftens in Holz gefchnittene 
Quadrate. Das ganze Werk iR 73 BI. ſtark. Ein Eremplar davon ift in der Schwarzifchen Kamm» 
Jung in Altdorf. ine nähere Nachricht von der Beranlaßung und dem Inhalte dieſes Werkeg, werde 
ih bey der folgenden Ausgabe von 1513 geben. 


365.) Bon feifer karls recht. Wie er ein kauffman vnd ein iuden macht 

.f lecht, Von eins pfunds ſchmerbs wegen das er aus ſeiner ſeitten 
vn. M. gl. v’fest het. Am Ende: Von meiſter Hannfen puch- 

trucker zu Bamberg Hinder fant Martins kirchen. Im. reill, iar. 
vor Egidij. In Quart. | 

Der Inhalt dieſes Liedes ift bekannt. Es iſt daflelbe in te Geſetz abgefheilt, und vermutblich von 
einem alten Deeifterfänger verfertiget worden. Dbiger mit Kracturbuchftaben gedruckte Titel ſtehet 
über einem groben Holsfchnitt, welcher den Kaufmann mit bem Juden vor dem Kayfer, dann wie er 
ein Kind zu todt zeitet, umd endlich wie er vom einem Fenſter herabfällt, vorſtellet. Merkwuͤrdig if} 
dieſes kleine Stuͤck, das nur ı Bogen flark ift, wegen des Druders und Druckortes. .Das ditefte 
Buch, das, mir menigftensd, aus einer Druderen zu Bamberg. bekannt ift, ift von 1490. Johann 
Senſenſchmid, Seinrich Bergenfteiner, und 5anns Pfeyl maren bie erften Drucker dafelbfk, 
Unter einer von den folgenden, ebenfalls zu Bamberg gedrudten Schriften heißt der Druder Sans 
Bernecker, der biefe, und einige gleich folgende Echriften von dieſer Art, druckte. 30 befige fie 

insgeſamt felbft. 


366.) Die hiftort. von dem grafen in dent pflug Am Ende: Getruckt 
zu Bamberg Im iij vnd. xC Jare hinter fant merty. In Quark. 

Ein Ritter von Meß, oder Meng, Namens Alerander, wollte dag heilige Grab befuchen, wird 
aber vom fünig machamet gefangen, und an einen Plug gefpannt. ein Weib verkleidet ſich in ei⸗ 
nen Mich und erlöfet ihn mic Liſt aus feiner Gefangenſchaft. Dieß tft der Inhalt des gegenwaͤrti⸗ 
gen Liedes. Der ganze Titel ſcheinet in Holz geſchnitten zu ſeyn. Unter demſelben wird der Ritter 
vorgeſteilt, wie er nebſt zween andern Chtiſten an einem Pflug ziehet. SIE e Bogen ſtark. Eine an 
dere Ausgabe fiche unter dem Jahre 1495. 

P) 367.) 


208 Jahr 149% 


367.) Des Edlen Ritter Morgeners walfart in ſant thomas land. In 
gefangsweife. Am Ende: Gedruckt von meilter Hannfen zu Bam- 
ber binder ſant Mertein Anno domini. M. CCCC. XCiii. In 
uart. 
Abermals eine Arbeit eines Meiſterſaͤngers. Das Lieb iſt in 41 Geſetze abgetheilt. Auf bene 
Titel iſt ein Holzſchnitt, der ſich auf die beſungene Wallfart bes Ritter Morgeners beziehet. Iſt 6 DI. 
fat, Ohne Seitenzahlen, Cuſtos und Signaturen, 


368.) Ein trefflichs wundertzeichen des heiligen zwelffpoten ſant Thome 
in India. Wie er alle iar das Sacrament den leuten reichet. Am 
Ende: Dieſe liebliche hyſtori der mirackel — hat getruckt meiſter 
Hanns Bricfmaler zu Bamberg geſeſſen in d' frawengaſſen hinder 
ſant Mertein. Am abent des heiligen Piſſchoffs vnd nothelffers Sant 
Nicklas. Im iar nach der gepurt Criſti vnſers herren Tauſent vier⸗ 
hundert vnd dei und neuntzig. In Quark. 

Dieſes Lied iſt nur ı Bogen ſtark. Auf dem Titelblat iſt ein Holzſchnitt, welcher das beſungene 
Mirackel vorſtellet. 


369.) Vom. kinig. T. pad. dẽ fer. gewalt. gkumẽ. wa. Am Ende: Ge⸗ 
truckt zu Bamberg Hinter. ſant Merty. von Hanſen puoch 
Drucker. Im. iij. vnd. xc. Jare. an ſant Lorentzen. Abet. In 
Quart. 

Ein gar erbauliches Lied won einem folgen König, ber bag depofuit potentes de fede, aus dem 
Magnificat, in feinem ganzen Reiche zu vertilgen befahl. Als er num einmal in das Bad kam, war 
ein Engel da, des für den König gehalten wurde. Der Bader jagt den rechten König, als einen 
Rarren fort, und niemand will ihn mehr Eennen. Endlich fchließt ihm der Engel das Närhfel auf 
und giebt ihn, nachdem er verfprochen hatte, dag depofuit wieder fingen gu laßen, und fich zu beßern, 
feine Eöniglishen Kleider wieder zuruͤck. Auf dem Titel ift ein Holzſchnitt; und in dem Werkgen ſelbſi 
find vier Heinere. Iſt 2 Bogen ſtark. Unter obiger Anzeige ftehen noch etliche gereimte Zeilen. Noch 
befige ich ein Lied, unter dem Titel: Der pauen lob, ohne Anzeige des Druckortes ıc. in 4. daß 
vermuthlich ebenfalls gu Bamberg, um diefe Zeit gedruckt worden If. IM 1 Bogen flarf, und hat 
auf dem Titel einen Holsfchnitt. 


370.) Bon dem mañ im garten. Am Ende: Gedruckt zu Bamberg. 
Im xkiii Zar. In Quart. 
Abermals ein troͤſtliches Lied, mit einem Holzſchnitt auf dem Titel, mo der Herr, der die Klel⸗ 
Der feineß Weibes angezogen hatte, von feinem Knecht geprügelt wird. Iſt ı Bogen ſtark. 


+ 371) Die erſchoͤpfung des erften menschen Adams. Mit einer gruͤnt⸗ 
lichen lere won der gepurt vnſers heeren Jeſu Criſti. Am Ende: 
Getruckt zu Bamberg im. xcii. iar. In Auart. enthaͤe 
ntha 


Jabr 1493. 509 


Enthält auf 1 Bogen eine kurze Gefchichte der Schöpfung, des Kalle ber erſten Menfchen, und 
ihrer Erloͤſung durch Chriftum. Unter obigen Titel ift ein Holzſchnitt, der den Suͤndenfall vorſtellet. 
Dieſes Stuͤck iſt in Proſa abgefaßt. 


373.) Lucifers mit feiner geſellſchafft val. Vnd wie d'ſelben geiſt einer ſich 
zu einẽ Ritter verdingt vnd ym wol dienete. Am Ende: Getruckt 
zu Bamberg von meyſter Hannſen hinter ſant Mertein. rel Sn 
Auart. 

Iſt in der Schwarzifchen Sammlung in Altdorf. 


373) Hierin vindet man die vrfach wodurch alle hendell yes in bifer welt 
verfert und verderbt werde. Am Ende: Gedruckt vnd volendet im 
der werden fiut bamberd Uon Marren ayrer Und Hanflen Ber- 
necker in der zindewerd Im Lexxxiii. Jare. In Quaet. 
Der Verfaßer nennt ſich Conz Has. I ebenfalls in der Schwarziſchen Sammlung zu Alt⸗ 
dorf. Vermuthlich iſt es eben der Sans Bernecker, der bie vorhergehenden Schriften gedruckt bat. 


Jahr MCccCXCIV. 


374.) De Biblie mit vlitigher achtinge: recht na dem Latine in Duͤdeſck 

auergheſettet Mic vorluchtinghe vnd gloſe: des hochghelerden Pos 
ſtillatoers Nicolai de Lyra. Vnde anderer velen hillighen Doctoren. 
Am Ende: Deme alweldigheme gade. deme heinelfiheme vader ſy 
vmmetlike danknamicheyt u. ſ. w. myt welkerer hulpe vñ vorbid⸗ 
dinghe dit hilghe werk in ene hulpe der hilghen men? loueſchen ker— 
fen. mit groter achtinghe von vlite gebetert is. vi gruͤndliken auerghes 
feen. Vnde mit deßen erne bockſtauen ghedrucket. vnde ſelichliken 
vullenbracht. vormiddelſt Steffen arndes. in der keyſerliken ſtat Luͤ⸗ 
bick. Int Zar vnſes heren M. CCCC xCiiij vp dẽ dach der hilghen 
wedewen ſunte Elizabeth. de dar was de xix Dad)’ des manten No⸗ 
uembris. In Folio. 

Dieſe zweyte, oder im eigentlichen und ſchaͤrfeſten Verſtande, erſte niederſaͤchſiſche Bibel, 
(denn die oben beſchriebene Coͤlniſche iſt mehr flaͤmiſch) beſchreibt von Seelen in Select. litterar. 
p. 211. ingleichen der fel. Paſt. Goͤze in feiner Ziftorie der gedruckten Niederſaͤchſiſchen Bibeln 
S. 85. u. f. fehr genau und ausführlih. Ich werde alfo bier nur dag nothwendigſte kürzlich wies 
berbolen. Nach obigen, auf fünf Zeilen ſchwarz gedruckten Titel, folget eine Vorrede und auf diefelbe 
ein fonderbar eingerichteteg Verzeichnis der biblifchen Bücher, deren bier im A. u. N. Teft. XXXVI. 
gezäblt werden. Ueberall ift dabey die Zabl der Eapitel bemerket. Mit der zweyten Lage fängt das 
Alte Teftament an, welches durchgehende Summarien bat, die im R. Teſt. wegfallen. Die Gloßen, 
telche aus dem Lyra und andern Gloflatoribug 5. 3. den Hugo a ©. Victore genonmen find, Taufs 
fen mit dem Tert fort, find aber doch durch Zeichen von demfelben unterfchieden. Ueberfeger und Her» 
ausgeber Ind unbekannt. Blatzablen und Euftog fehlen. Doch hat fie Signaturen, und faſt gar 

Danzers Annalen, Dd keine 


910 Jahr 1494. 


Feine Abkürzungen. Dede Eeite bat zwo Columnen. Die in diefer Ausgabe befindlichen Holsfchnitte 
bat Herr Böse ſehr ausführligd befchrieben. In der ehemaligen Solgeriſchen Bibliothek ift ein 
Exemplar. 


375.) Pſalterium cum apparatu vulgari familiariter appreſſo. Lateiniſch 
pſalter mit dem teutſchen nuzlichen dabei gedruckt Am Ende: 
Pſalterium cum apparatu vulgari pro more barbarico translatum 
Auguſte impreſſum per Erhardum ratdolt ibidem artis impreſſorie 
magiſtrum apprime famofum finie Anno Domini M.CCCC. rCiiii. 
Hie endet der pſalter mit dem teutſchen: nuzperkait der pſalm, ſun⸗ 
derlichen: inhalt des regiſters dabey: gedrucket zu Augſpurg von 
maiſter Erharten ratdolt Nach Chriſt gepurt M. CCCC. rCiii. 
In Quart. 

Unter den lateiniſch deutſchen Pfaltern, von denen wir bis 1513, acht verſchiedene Aufgaben 
kennen, ift diefe die erfte und feltenfte; jenen deutſch lateiniſchen Pfalter, den ich oben S. 17. 
angezeigt habe, ausgenommen. Bon diefen Pfaltern, die den Bedürfniffen der damaligen Seiten ſehr 
angemeſſen waren, hat Here Paſt. am Ende in den Riedererifchen Abhandlungen S. 127. u. f. 
ſehr ausführlich und gründlich gehandelt. Was die gegenwärtige erſte Ausgabe betrift, fo habe ich 
von derfelben in der Vefchreibung der Augfp. Bibelansgaben &. 35. u. f. binlängliche Nachricht gege⸗ 
ben. ch merke hier nur das einige an, Daß in diefen Pfaltern durchgehends ber lateinifche Tert in der 
innern großen Spalte, und die Deutfche Ueberfegung auf der außern, oder am Rande, mit ungleich 
kleinerer Schrift befindlich fey. Gleich nach dem Titelblat folger der Kirchenkalender, und nach dem⸗ 
felben ein Regiſter. 


376.) Das Paflional, das ift der heiligen leben. Am Ende: Hie endet 
ſich der Heiligen teben das Winterteil. Gedrudt von Hannßen 
fchobffer in der Fenferlichen ftatt Augfpurg. vnnd volendet an fanct 
Jacobs Abent des heyligen zwelffpoten. do man zalt nad) Criſti 
vnfers lieben Herren gepurdt. M.EEEE. und im xCiiii jare. In 
Folio. 
Dieſe Ausgabe wird in Herrn Hofr. Meuſels neueſten Litteratur der Geſchichtkunde St. 2. S. 89. 
angeführt. ie hat die gewoͤhnlichen Holzſchnitte. Ob Schobſſer auch den Sommertheil dazu ge 
druckt babe, oder ob der folgende Schoͤnſpergeriſche dazu gehöre, kann ich nicht fagen. 


3772 Das Panional, das fit, der heiligen teben. Am Ende: Hie endet 
fid) der heyligen leben, das Summerteyl das hatt gedruckt und 
volendet Hanns Schünfperger zu Augfpurg am Dornftag nad) 
fant Margarethen tag Nach erifti geburde, M.CCCC. und in dem 
xCiiii jare In Folio. 

Wird von Herrn Zapf in der Augſp. Buchdr. Geſch. Th. J. E. 111. angeführt. 


378.) 


Jabhr 1494 211 


378.) Sant Bernhards buͤchlein wie ein jeglich man haus Haben ſoll. 
Augſpurg durch Johann Schauern 1494. An Quart. 
So wird diefes Buch in Herrn Zapfs Yugfp. Buchdr. Geſch. Th. 1. S. 112. angeführt. 


379.) Ein loͤblich vnd nutzbarlich Büchelein von dez fterben, wie ein 
J itzlich eriſſen menſch, recht yn waren criſten glauben ſterben ſzal und 
ber anfechtung des boßen geyſtes wid'ſtehẽ. Durch manche nutzbar⸗ 
liche lere der lerr der heyligen ſchrifft. Am Ende: Hie endet ſich 
das Buͤcheleyn genant das Bucheleyn des ſterbens, gedruckt tzu 
leypttzik, Nach chriſti geburt Zi xCiiii Jar. In Quart. 

Dieſe Ausgabe der Ars moriendi mit deutſchem Text bat Herr von Zeinecken ſowohl in den 
Nachrichten von Kuͤnſtlern Th. II. &. 218. als in der Idee generale S. 424. angezeigt und kürzlich 
befchrieben. ie ſtimmt vollkommen mit der folgenden von 1496 überein, die ich aus der Solgeri: 
ſchen Bibliothek vor mir gehabt, und nach derfelben unter erft gedachten Jahre befchrieben babe. 
Reich hat diefe Ausgabe nicht gekannt; auch diejenige nicht, die mit einem lateinifchen Text, ohne, 
Jahr, zu Leipzig gedruckt wurde, und die Herr von Seinecken cbenfall angeführt bat. 


380.) Der fußpfadt gu der ewigen feligkeit diß büchlein genant ift, ber 

vns gewyſen wird Durch einem geifklichen vitter, mit auflegung vnd 

bedeutungen weltliche ritterlichs gewere und wapen Gedruckt zu Hei⸗ 
delbergk anno 1494. In Quart. 

In Herrn Rect. Walchs Programm de nonnullis libris antiquis germanicis &c. &. 3. wird 
dieſe Schrift kurz befchrieben. Die Allegorie von der geiftlichen Waffenrüftung eines Chriften wird 
bis zum Eckel ausgedehnt. Auf dem Titel ift ein Holzſchnitt, der einen Nitter in feiner ganzen Ruͤ⸗ 
flung vorſtellet. 


381.) Hierinne ſtoͤnd ettfich tewtſch ymni oder lobgeſange mic verfen, ftüs 

den vñ gefagen von ettlichen Dingen Die do zu bereitung und betrach⸗ 

tung der baicht ainem yeden not feynd Darnach ettliche kurtz vnd 

vaſt nuße vermanungen Getruckt von Heinryco Enoblöger zu Hai⸗ 

delberg Anno xCiiij. In Quart. 

Iſt in der vortreflihden Schwarziſchen Sammlung zu Altdorf. Schwindel in feinen Nachrich⸗ 
ai I L p:3. ingleichen in den neuen Nachrichten ©. 182. liefert eine kurze Befchreibung dieſes 
erkgens. 


382.) Vſlegunge der Hymbs nad) ber zitt des ganczen iares mit ihren 
herclerungen. vnd erponierungen. vaſt nuͤtzliche von latin zutuͤtſch. 
Finis tabule huius. Et exacti ſunt hi hymni. Anno Domini MELLE 
Lxxxxiiij Kalendas denique februarii duodee. In Quart. 
Ausfuͤhrliche Nachricht von dieſem Werkgen findet man in Riederers Abhandlungen B. J. S. 160. 


Dd 2 | 283.) 


212 | Jahr 1494. 


383.) Ein vaſt notdurfftige materi, einen yeden menfchen, der fich gern 
durch ein ware geüntlich bucht, flgfliglich zu dem hochwirdigen fa 
erament deß fronleychnahms vnſers herren zeſchicken begehrt. Ges 
truckt zu Heidelbergk von Henrico Enoblochgeri Anno sc MELEE 
XECiiij. In Quart. 
S. Schwindels Nachrichten T. A. p. 4. Eben deſſelben Neue Nachricht. S. 183. Iſt in der 
Schwarziſchen Eammlung in Altdorf. - Es wird darinn das Water unfer, da6 Ave Maria, die 
Artikel des Glaubens erklärt. 


384) Die eriftlich Vilgerfchafft. Am Ende: das ift der Ion bes bilgers 
darzu helf ung gott d' vater ſun vnd der heilig geiſt amen im xCiiij. 
Sar. Sn Quart. 


Iſt, wie das vorbergebende, eine Arbeit Beylers von Bayfersberg, und bat Holsiäpnitte, 
€, Monum. typograph. Bibl. Rebdorf. p. 219. 


385.) Tondali Ritters aus Hibernien entzuͤckungen Augfpurg durch Lu⸗ 
cad zaiffenmeyer. In Quart. 

Ich kenne diefe einzeln gedruckte Ausgabe der Aintzäcdtungen, die ſchon 1473 zu Augfrurg mit 
Gregorii, in dag deutfche überfesten libris dialogorum gedruckt worden find, blog aus Engels Biblioth, 
Select. P. 11. p. 35. und aus Heren Zapfs Annalen S. 39. und aus dem daſelbſt citirten Kraftifchen 
Catalogo, mo dieſes Buch unter den tbeologifchen Schriften in 4. n. 98. ſtehet. Dagegen babe ich 
dieſelben fateinifch vor mie. Das Werfgen bat keinen eigenen Titel. Auf der erſten Seite des er⸗ 
fliu BSlats aber ftebet: Incipit libellus de rapta anime’ Tüdali et, eius vilione Tra&tans de penis 
inferni et gaudiis paradifi. Unmittelbar darımter befindet ſich cin Holsfchnitt, auf welchen der Ritter 
vorgeſtelet wird. Weber demfelben ftchet mit deutfchen Buchſtaben Tondolg der Ritter. Diefer 
Ritter lebte gu den Zeiten Conrads des romifchen Könige, und batte diefe Viſion 1149. Er bekuͤm⸗ 
merte fich wenig um dag Heil feiner Seelen, gab den Armen nichts u. ſ. w. Endlich ftarb er plößlich, 
ober ſchien wenigſtens todt zu ſeyn. So bald feine Secle aus feinen Leibe war, kamen die Teufel 
bauffenweis, um fie abzuholen; allein gleich darauf ftellte ſich auch fein Echußgeift ein, gab ihm el 
nen Verweis daß er ihn bisher fo wenig geachtet haͤtte, verſprach ibm aber doch, daß er wieder in 
feinen Leib zurückkehren follte. Dann trat ex mit der Seele die Meife durch die Hölle an, wo fie 

9 Arten der Etraffen der Verdammten nicht nur fab, ſondern auch felbft auf eine kurze Zeis 
en Easın muſte. Dann gieng die Reife in den Hinmel, mo die Seele ebenfalls auf kurze Zeit Ans 
steil an den Freuden der Auserwehlten nahm, und dann wieder in den Leib zurücdtisrte. Daß der 
Ritter cuf diefer Reiſe manches fonderbare werde gefeben, fich aber von nun an, eines frömmern 
Leben? befließen haben, ift leicht zu erachten. Diefe lateinifche Ausgebe hat Feine Anzeige des Druck⸗ 
jahres, fcheinet aber fehr alt zu ſeyn, und ift mit Holsfchnitten verfeben. 


386.) Kenferliche Iehenrecht czeſampt andern rechten hierinne begriffen 
durch Obertum zufammen gefeegt vnd kuͤrczlich ezu teutſch pracht 
und tranſ ferlert iſt. Am Ende: Alhie endet daz buch kaiſerlicher be⸗ 

ſtetten 


Jahr 1494- s13 


ſtetten teherreecht gedruckt buch lucas Zeiſſenmair eju Augſpurg 
Anno MECEG.xSitil. In Folis. 
G. Herrn Zapfs Adgfp. Bücher. Geſchichit Th. L. S ito, "Unter ‚ben Sabre: 1493. n. 354 " 
von on dirferAleberfegung Bas noͤchlaſte vemerkt orden. 


387.) Orbnung, die Doctor Vlrich von Euenbog! Anno 1482. zu Menin⸗ 
gen der. Gemaind geſetzt hat, vnd itz in der ietzigen aurur 1494 ber 
ſtaͤtt Haut Meiningen Aibr. Kunne. 1494. In Quast... 
Wird in Herrn Schelhorns Bepträgen St. J. G. 81. angezeigt. 


288.) Petrus de Crefcentliß zu teutſch mic figuren. Am Ende: gedrudt 

vnd volenbet noch der Geburt Chriſti M. CCCC. xCiiii. In Folio. 

Der ſel. Trew fuͤhret dieſe Ausgabe, die er ſelbſt befaß, in dem Catalogo vor dem Herbar. 
Blackwall. an. Sie enthäft mir den 5 Bl. ftarfen Regifter 234 BL Die Blaͤtteriablen fehlen. Doch 
bat fie den Cuſtos. Die 160 Abbildungen von Pflanzen und Baumen, find meiſtens aus dem gu 
Eitragburg gedruckten Horto Sanitatis genommen. Daber Trew auch vermuther, daß dieſe ſowobl. 
als die folgende Ausgabe von 1512 in diefer Stadt gedruckt worden⸗ | 


389.) Sniteuction und Vnderweyſung wider die Peſtilen;. Memingen durch; 
„Albrecht Kuͤnen 1494. In Quart. . 
. Iſt in der Trewiſchen Bibliothel zu Altdorf befindlich. 


390.) Vom regiment der Veguenn Gedruckt zu Augſpurg durch Hans 
Schoͤnſperger 1494 In Octav. 
Ambroſius Yung iſt der Verfaßer. S. Biblioth. Krafft. Miſc. in 8. n. 6. 


391.) erdaranepbüclein. Ausfpurg durch Johann Brofhauer 1494. 


Auart. 
e. . Deren ee Augſp. Buchdr. Gefchichte Th. 1. S. 113. 


392.) Mirabilia Rome vrbis. Am Ende: —* zu Rom durch Jo⸗ 
hannẽ beſicken vnd Sygiſmundũu Mapr: in dem far als man zalt. 
MELECE. vnd xEiiij. zu der ayt des pabſt Alerüders des. vi. An 
find zweydẽ tar. In Detav. 

So forgfältig bisher, befonderg die älteren Ausgaben dieſes merkwuͤrdigen Buͤchleins aufgeſucht uns 
bemerket worden find: fo unbekannt iſt doch die gegenwärtige Ausgabe geblieben. Es iſt mir daher 
deſto angenehmer, daß ich mich durch die Guͤtigkeit des ſchon ruͤhmlich gedachten Herrn Reviſiongraths 
son Oefele in München, in deflen vortreflichen Bibliothek fie fich befindet, in den Stand gefeget febe, 
dieſe Seltenheit bier anzeigen zu konnen. Don dem Buchdrucker Johannes Beſicken, der von Bas 
fel nach Rom gekommen war, finde ich bey dem Zaire und Audiffredi ein,. ſchon. 1493, in Gefelifchaft 
Sigmund Mayrs gedructed Buch. Diefer Mayr aber gieng nachber nach Reapel, two er zu Anfang 
des 10ten Scculi cine betuͤhmte Buchdruckerch anlegte. Ze die. Eiurichtung diefer Ausgabe betrift, fo 

v3 wird 


214 Jahr 1494 


wird dieſelbe fonder Zweifel mit den folgenden uͤbereinkommen, die ich unter dem Jahre 1500 Anzeigen 
werde. Um diefe Ausgabe von andern unterfcheiden zu können, will ich noch den Anfang deſſelben 
hieher ſetzen. In dem buechlin ſtet geſchribẽ mie Ro | me. gepaut wart: vnd von dem erften| 
Bunig vnd v5 eine ytlichen Kuͤnige zu Rom wie fie gepeigieret haben. Weber Kaire noch 
Audiffredi kannten diefe Ausgabe. 


393.) das Narren ſchyff. Am Ende: Enb des Narrenfchiffs. Hie endet 

ſich, das narrenſchiff, So zu nug, heilfamer fer, ermanung, vnd 

ervolgung, der wißheit, vernunft, vnd guter fotten, Och zu vers 

achtung, vnd ftroff der narrheyt, blintheit, Irrſal und Dorheit, 

allerſtaͤdt, vnd geſchlecht der menſchen, mit beſundern Fliß, naͤug, 

vnd arbeit, geſamlet iſt, durch Sebaſtianu Brant. S beiden 

rechten Doctorem, Gedruckt zu Baſel vff die Bafenacht, die man 

ber narren kirchweih nefiet, Im for noch Criſti geburt Tufent vierr 

hundert vier vnd nüngig. In gr. Quart. 

Der, zu feinen Zeiten ſehr beruͤhmte, und noch immer achtungswuͤrdige Dichter und Rechtögelcher 
te Sebaſtian Brant, oder Titio, von deflen Leben und chriften in den Athenis Rauricis p. 103. 
eine fehr Eurge Nachricht gegeben wird, war 145% gu Strasburg gebohren, fludirte zu Bafel, und 
wurde dafelbft 1489 Doctor der Rechte, bie er da elbſt auch bis 1494 dffentlich lehrte. Er kehrte for 
dann in feine Vaterſtadt zurüd, wurde Syndicus und Fanferlicher Kath, und flarb dafelbft 1520. 
Unter feinen &chriften ift das YIarrenfchiff das Hauptwerk, "das auch den meiften Beyfall gefunden hat. 
Es ift daffelbe nicht nur ſehr oft aufgelegt, fondern auch in mehrere Kprachen, befonders in das la⸗ 
teiniſche überfeßt worden. Der berühmte Beiler von Kaifersberg bat fogar zu Straßburg darüber 
geprediget. Es iſt daffelbe in deutfchen Keimen verfaßt. In allen werden 110 Narren aufgeführt. 
Diefe fand Brant in allen Ständen, hatte aber auch Freymuͤthigkeit genug, die Thorheiten eines jeden 
zu entdecken und zu befttaffen. Dan hat es bisher nicht mit Gewisheit beftimmen koͤnnen, gu welcher 
Zeit diefes Werk das erſtemal erfchienen feyn möchte. : Nach der hoͤchſten Wahrfcheinlichkeit aber ift dag 
Jahr 1494 anzunehmen. Es foll zwar eine Ausgabe ohne Fahr zu Baſel herausgefomnien feyn, die 
Lucius im Catalogo Biblioth. Moeno.- Francofurt. 1728: 4. unter den philofopbifchen Buͤchern p. 79. 
anführet. Allein, wer kann uns dafür ftehen, daß diefeg die erfte Ausgabe ſey? ie kann auch nach 
1494 erfchienen ſeyn. So viel ift wohl zuverläßig, daß dieſes Werk dag erftemal in Jahr 1494 zu 
Bafel, mit Bemerkung ber Jahrzahl gedruckt worden fey, Und dieſes iſt mun die gegenmärtige Aus⸗ 
gabe, welche in 17ten Band der Neuen Bibliothek der fchönen Wiſſenſchaften S. 244. u. f. von eis 
nem Kenner befchrieben worden iſt. Diefelbe fängt ſich mit einem Holzſchnitt an, melcher in zwey 
Theile abgetheilt iſt. Oben ſteht: Das Narrenſchyff, und auf einem Wagen, welchen man nur zur 
Hälfte fiebet, werben etliche Narren zugefähren: Unten tft ein Schiff und zwey Boote mit Narren. 
Auf der einem Seite fteht ad narragonif, auf der andern ein paar ‚Noten mit dem Tert gaudeamus 
ods. Zwiſchen den beyden Booten liefet man: har noch, und unter dem Holzſchnitt: zu ſchyff 
Brüder ef gat, eß gat. In allen find 114 Holzſchnitte, Sie ſehr fein gearbeitet, und nach den 
damaligen Zeiten eben nicht ſchlecht 'gegeichnet find. Jedes Blat iſt noch überdiefes, mit zween Staͤ⸗ 
ben Laubwerk, auf jeder &eite eingefaßt. Unter der obigen Schlußanzeige fleht des Buchdruders 
Zeichen, mit der Jahrzahl 1494 nuͤt on vrſach. Jo. B. von Olpe; und dann Fommt das Regiſter 
des 


Jabr 1494. 215 


vDes Narrenſchiffs. Clement bat weder diefe, noch einige folgende Ausgaben gefannt. Auch Herrn 
Gemeiners Verzeichniß , das er in fi Machrichten &. 236, von den dverfchiedenen Ausgaben giebt 'T 
nicht vollſtaͤndig. Ich kenne folgende: 1. Bafel 1494: :2. Nürnberg 2494: 8. 3. Reutlingen 1494. 4. 
‚4 Bafel 1495. 4. 5. Augſp· 1495. 6. Straßburg 1497. 4. 3welfelhaft. 7. Augſpurg 1499. 4. 
8. Bafel 1499. 4. 9. Bafel 1506.4. 10.1507. zweifelhaft. 11. 1508. 8. ra. Baſel 1509. 4. 
13. 1512. 4. ohne die neuern, und ohne die Yusgaben des neu Narrenſchiffs. Kocher, ein Schuͤ⸗ 
Jer Brants uͤberſetzte das Rarrenfchiff in Iateinifche Verſe. Die Altefle Ausgabe iſt die von 1497, 
welche eben dieſer Bergman de Olpe gedruckt hat, moben ich bemerken muß, daß in diefem Jahre 
zwo Ausgaben zu Bafel bey Bergm. v. Olpe erfchienen find. Die erfte wurde in Octav gebrudt. Am 
Ende fteht nach dem Jahr Kalendis Martiis. Herr Bemeiner bat fie in feinem Nachrichten angezeigt. 
Sch befige fie ſelbſt. Sie hat viel Eleinere Holsfchnitte. Die zweyte, Die ich ebenfalls befiße, ift in 
gr. 4. und hat nach ber Jahrzahl Kl, Augufti. Die folgende von 1498. ebenfalls in gr. 4. bat Kl. 
Martii. Es foll aber ein noch ältere Ausgabe von 1488. 4. vorhanden fenn, die Herr Prof. Slögel 
in der Befchichte der Pomifchen Lirterar. Th. 3. &. 113. aus des de Bure Bibliographie anführt. 
Am Ende ſtehet: Impreffum per Jacobum Zachoni de Romano Anno Domini M.CCCC.LXXXVIL 
die XXVIII. menfis Juni. Allein dag angegebene Jahr des Druckes iſt hoͤchſt verdächtig. Denn 
Bodyer bat feine Ueberfegung erft 1497 geendiget, rote aus den, in allen bisher befannten Ausgaben 
voranftehenden Brief Lochers an Brant, weicher Kal. Febr. 1497. datiert ift, Deutlich erhellet. Wie 
Tann alfo eine Ausgabe, die 9 Jahr älter ift, exiſtiren? Sicher ift beym De Bureein Druckfehler. Bon 
dem Ueberfeger Kocher giebt Finauer in feinem Verſuch einer baierifchen Gelehrten Gefchichte &. 89. 
u. f. einige Nachricht. Wan fehe auch Wellers Altes 20. B. I. S. 235. mo von allerlen Schriften, 
Die unter diefem Titel herausgekommen find, gehandelt wird. Noch muß ich bemerken, daß fich die 
Locherifche Ueberfeßung genau nach diefer erften Ausgabe richtet. Auch in Meiſters Characteriftif 
deutſcher Dichter B. J. &. 355. u. f. hat Brant einen Maß gefunden. 


394) Das Narren Schiff. Am Ende: Hye endet fich. das Narren⸗ 
ſchiff. So zu nutz heylfamer ler. ermãung. vnd eruolgüg. der weiß, 
heyt. vernunfft. vnd gucter fotten Auch zu verachtung. vñ flraff der 
narrheyt Dlintheyt irrfal. vñ dorheyt. aller ftent. vñ gefchlecht der 
mifchen. mit befundere fleiß mu. vnd arbeyt. gefamlet fit. durch Se⸗ 
baſtianũ Brant. In beiden rechten doetorem Gedruckt. zu Nuͤrem⸗ 
berg von Peter wagner. Um abent onfer lieben frame heymbeſuchũg 
Im tar nach Criſti geburt Taufent vierhundert vier und neugigac, 
In Detav. 

Diefe Ausgabe, die ich felbft befige, ift ohne allen Zweifel der erſte Nachdruck, von der eben an⸗ 
gezeigten Baſeler Originalausgabe. Sie iſt wenig bekannt, indem ſie ſelbſt Roͤder in ſeinem bekann⸗ 
ten Verzeichniß nicht angefuͤhrt hat. Auch Clement kannte ſie nicht. Auf der erſten Seite des erſten 
Blats ſtehet ein Holzſchnitt, der in zwey Felder abgetheilt iſt. Iſt erſten und obern Feld wird ein 
Karren voll Narren vorgeſtellt, vor welchen ein einziges Pferd geſpannt iſt, auf welchem auch ein Narr, 
als Fuhrmann ſitzt. Oben ſteht: Das narren ſchieff, und unten gaudeamus omnes. Im zweyten 
Feld wird ein Schiff nebſt zwey Booten mit Narren angefuͤllt vorgeſtellt. Oben ſteht ad narra⸗ 
goniam: Unten: Czu ſchyff zu ſchiff brud': EB get eß geth. Auf der Ruͤckſeite ſtehet oben: 

Das 


‚216 Jahr 1494, 

Das Narren Schiff. Unmittelbar unter dieſem Titel iſt ein Holsfchnitt; "ber ein-mit Narren bes 
Iabenes Schiff vorſtellt. Darunter Achs: Ben Vlarrigoniem. Hi ſunt, qui defcendunt ıc. Pſal⸗ 
mo Evi Mit dem zweyten Blat fängt die gereimte Vorrede an, die dren Blaͤtter füllet, mit der 
Ueberſchrift: Kin vorred in das narrefchiff Czu nutz vnd heilfamer ler - - gefamler zu Bafelle 
durch Sebaſtianũ Brat. in beyde ‚rechten Doctor. Auf dem fünften Blat fommt nun der erfle 
Narr zum Borfchein. Die Einrichtung ift fo gemacht, daß allegeit drey Zeilen-über einem Holzſchnitt 
| ſtehen, die ſich auf die Vorftellung beziehen, worauf der Holzſchnitt felbft folgt, und dann nebft eis 
‚per kurzen Anzeige, ber-gereizite Text; z. B. vor dem erften Holgfchnitt ſteht: Den vortang bat 
man mir gelan, dann. ich.an nutz vil bucher han die ich nit Iyß. vnd mir verſtan. Durauf 
folgt der Holzſchnitt, und dann die Anzeige: von vnnutzen büchern. In allen werden 110 Narren 
aufgeführt. Dann folge noch Entſchuldigung des Dichters und der weiß Mann. Auf der Rüds 
feite des legten Blat fteht obige Anzeige: Sye endet ſich 2. Dann folgt auf ı 1/2 Blat ein Regio 
ſter des Narrenſchiffs. Die Holzſchnitte nehmen allegeit die Halfte des Blats ei. Blaͤtterzahlen 
fehlen. Die Signatur gebet von A— 3. Das ganze iſt alfo 22 1/2 B. flark. 


395.) Das Narren fchnff. Am Ende: End des Marrenfchyffs. Hie endet 
fi das Narrenſchiff, So zu nutz hailfamer ler, ermanung vnd eruol⸗ 
‚gung, der wißhait, vernunfft, und gutter ſytten, Duch zu verachtung, 
vnd ſtroff der narrhaht, blinthait Irrſal, vnd dorhait, aller ſtaͤdt, 
vnd geſchlecht der menſchen, mit beſundern fliß, muͤg vnd arbait ges 
ſamlet iſt, durch Sebaſtianũ Brant, In bayden rechten doctorem, 
Gedruckt zu Rüttlingfi vff den ſamßtag vor Bartholomei Im jar 
nach Chriſti geburt Tuſent vierhundert bier vnd nuͤntzig. 

gr. Octav. 

Die gegenwaͤrtige Ausaabe iſt noch unbekannter, als die vorhergehende. ie gehört in die 
Seuerlinifche Sammlung. Ich babe fie mit jener verslichen und die genaueite Uebereinſtimmung zwi⸗ 
ſchen beyden gefunden,. Die erfie Ecite des erſten Blats füllet ein Holsfchnitt, mit den nemlichen 
Vorſtellungen, die ich ſchon bey der Nürnberger Ausgabe bemerkt babe. Ueber diefem Holzſchnitt 
fteht obiger Titel: Das Narren ſchyff. Eben fo verbalt ſichs mit der Ruͤckſeite. Auf der erſten 
Seite des zweyten Blats fängt die Torrede mit der nemlichen Anzeige an. Diefe Vorrede fuͤllet 
2 1/2 B. Auf der Ruͤckſeite des vierten Blats fängt der erſte Narr an. Auf.der Ruͤckſeite des legten 
Flat? fichet obige Schlußanzeige. Das, Negifter ſtehet zulegt auf zwey Blättern, die aber nicht ganz 
damit angefuͤſlet werden konnten. Die Boſa nitte find ſchlecht und nehmen faſt Die ganze Seite ein. 
Der Text iſt neben durchgehends zu beyden Sciten mit Zierleiſten eingefaßt. Blaͤtterzahlen fehlen; 
die Boͤgen aber ſind ſignirt. Das ganze betraͤgt 19 B. und 6 Bl. 


396.) Dad nun ſchif von Narragonia, mit beſondern fliß. ernſt vnd 
arbeit, von nuͤwen mit viel ſchoͤner ſpruͤch, exempeln vnd zugeſetz⸗ 
ten hyſtorien, vnd materien erlengert vñ ſchinbarlicher erklert zu 

Baſel durch Sebaſtianum Brant. Lerer beider rechte gedruckt zu 
Straßburg uff die Vaſenacht: dye man der narren kirchweyh nen⸗ 

net. 


Jabr 1494. 217 


2 net. Im Jare nach Eriſti geburt ‚Taufent vier hundert vier un neugie, 
AIn Quatt 


Ungeachtet ich dieſt Ausgabe wich kon in feine aefobrichen DER von der teut⸗ 
ſchen Sauptibrache ©. 1170. anführet; f auch Gottſcheds Neueſtes ꝛe 1758. G. 99. nicht ſelbſt 
geſehen babe, fo ſehe ich mich doch in den Stanb Wefeket, von berfelben eine zuverlaͤßige Nachricht zu 
geben. Denn da ſich In einer folgenden Augſpurger Ausgabe von 1498, ausdruͤcklich auf birfelbe ber 
sogen wird, fo darf man nur jene genau anfeben, um diefe kennen zu lernen. Diefes ift nun von mie 
gefchehen, da ih gedachte: Augfourger Ausgabe ſelbſt vor mir gehabt habe. Was aber zwiſchen dies 
ſem fo betitelten neuen Narrenſchiff, und dem Brantifchen für ein Unterſchied fen, werde ich bey der 
Befchreibung' ber Augfpurger Ausgabe, und bey siner: folgenden Bafeler von 1509 anzeigen. Dier bes 
merke ich nur fo viel, daß die Zuſaͤtze, welche dag neue Rarrenfehiff bat, weder von Brant felbft 
herruͤhren, noch von ihm gebilliget soorden find. : Ein Srember, und bisher noch Unbekannter bat ihm 
diefen Dienft geleiftet, wobey dieſes das mertmördigfe if, daß ſolches ſo bald nach Erſcheinung der 
erſten Originalausgabe geſchehen iſt. un 


397.) Catho teutonice expoſitus. Am Ende: Finem aſpice Cathonis in:, 
via morum grauiſſimi eum teutonice interlinearibus erpofi tionibus 
Impreſſi in Reutlingen A Michaele Greyff Anno M. CCCC. 
Criiii. Circa feſtum purificationis beate Marie virginis. Der weyß 
Eatho ain ende hat. Der durch fein leer vñ wyſen rat u. ſw. Sn 
Quart. 

Ungeachtet am Ende die Jabrzahl M. ESEE. Cxliij achet: ſo ſetze ich dech dieſes kleine Werkgen 
in das Jahr 1494, weil aus dem aͤltern Druck ſehr wahrſcheinlich abzunehmen iſt, daß aus Verſchen, 
Cxilii ſtatt zEittt geſetzet worden iſt. Was den Drucker anlanget, fo babe ich won demſelben bisher 
font niches finden koͤnnen. Ob das, in eben dieſem Sabre zu Reutlingen gebruckte Narrenſchiff, von 
ihm ift, kann ich nicht fagen. Dieſes Wergen felbft aber ift fo eingerichtet,. daß über. jeder Zeile allegeit 
..eise deutfche, woͤrtliche, und folglich ſehr elende Ueberfetzung, unter ben Dikichis aber, die nemliche 
deutſche gereimte Ueberfegung ſtehet, von welcher ich ſchon vorbin, unter dem Jahre 1492 Nach⸗ 
richt gegeben: babe. Obiger Titel Reber über einem Holzfchnitt. Auf der zweyten Seite fängt das 

Werk ſelbſt an. SIE 14 Bl. ſtark. Die legte Seite iſt leer. Ich befige es ſelbſt. 


Jahr MCECCKEV. 


308 J Das buch genannt Summa Johannis vnd die gezogen iſt aus dem 
heiligen Decretbuh. Am Ende: Hie endet fi) Summa Johan⸗ 
nid die gezogen Ift auß dem heyligen Decretbud) — vnd die hatt 
getructet Hanns fehönfperger am freytag nach allerheyligen tag. In 
der keyſerlichen ſtatt Augſpurg Anno'sc. M. geee. vnd indem xco. 
jate. In Follo. 

Iſt in der Zapfiſchen Bibliothek in Augſpurg. S. Augſp. Buchdr. Geſch. Th. J. S. 116. 


Panzers Annalen. Ee 399.) 


312 


218 ‚Bahr: 1493. 


399.). Vnſer lieben frawen Pſalker vnd von den dreyen Roſenkraͤnhen 
wie man die ordnen vnnd peten fol mit vil bewerten Erempeln ein 
vaſt nuͤzlich buͤechlin. Am Ende: Gedruckt und vollendet Augſpurg 
won Luca zeiße imair Am Mictwoch nach Jacobi, In dem Jar de us 
man zelet MECCEEN, . Gott ſey lob. In Quart. | 
Wird in Herrn Zapfs Augfp. Buchdr. Seſchichte Th. I. S. 115. angeführt. 


400.) Bon Santa Ana. Vnd vondem Tav 9 fant anna hilff felb tryt. 
| Am Ende: Getruckt zu Erffort zu den ennndeln bey Tant Deitt vor ı - 
Hannßen Buchdruder von nyrenberg in XCV. jare. In Quark. ... 
Iſt nur einen Bogen ſtark, und diefer eirigige Bogen enthält viel laͤcherliches. ©. Wellere Al⸗ 
ige c. B. J. S. 541. u. f. wo der Inhalt ausführlich angezeigt iſt. 


401.) Ob ein Mann ein eelich Weib nehmen doͤrffe oder nicht bey hanns 
Schoyffer 1495. In Detav. 
So wird diefe Yusgabe eines öfters: gedruchen Wertgens An ber Biloth: Kraft. Mife, $. n. 6. 
angezeigt. 


402. ) Ordenung der romiſ fo. ma. Camergericht mit allen ſeinen punck⸗ 
ten vñ artickeln wie. das Dan vff der. verſamblung bes heiligen Reichs 
dag zu wormß jm jar. M. CCCC. x CV. durch vnſern allergnẽdigſten 
u er hern Maximilian vom. ko. die Churfuͤrſten Furſten vñ gemeyn ver⸗ 
ae ſamblũg des heiligen Reichs geordent gefegt und beflollen il. Am - 
Ende: Geendt ond getruͤct zu Meng durch Peter fchöffer von 
Ze En buchtrucker. ec off mondag nach Michaelis m. ven. Jar. 
"An Folio. | " 
Es iſt diefes der Originalabdruck det Eaminergerichtäntmng, ben Säjöffer m. ‚in dentfelden 
Verahre da dieſelbe aufgerichtet wurde, sum Druck beförderte, and folglich eine große Seltenheit. Ich 
beſitze fie‘ ſelbſt. Obiger Titel ſtehet anf v Seifen, anf der erſten Seite des erſten Blatzs. Mit dem 
zweyten Blat faͤngt die Ordnung ſelbſt mit: Wir Maxrimilian ec. an. Beträge mit dem Titel 34/28, 
Ich beſitze aber noch eine Ausgabe, oder eigentlih noch cin Eremplar von dieſer Ordnung, welches 
mit dem erfibefchriebenen vollkommen übereiniiAntt, und voir einem Druck ift, nur mit dem Unterfchied, 
daß am, Ende Die Anzeige des Druckers, Druckortes und Jahres weggelaſſen worden iR... 


403.). Diß Büchlein fagt von dem Landtfryd Cammergericht gemeynen pfens 
nig u. ſ. w. wie bie dan uff der verfamfung des heiligen Reichstag 
zu Wormß im Jar. M. Eree. ED. beſchloßen feint. In Quart. 

Diefer Nachdruck obiger Stönung u in der wiblonzet zu Polling hendug. 


en 


! 


424.) 


Jahr 129% ") 319 


494.) Ber Bächfenfpidgel'inde Tail. dem Weichbiſd umb’tefmreiht.: Aug⸗ 
cſpurg eb hanſen Schbnfpanger votlendet im Be Receerxew. 
In Follo. . 9 3 
Gaͤrtner Vuͤtter und Selchow; auch. Bader ken diefe Ausgabe an. . Do iſt man nicht 
gewiß, ob ſte nicht Die tiemliche ſeyn möchte / Die: Goͤtze in den Merkw. ‚der Dresdner Bibliothek 
3.1. ©. 39: nf angcheigt hat. Selvſt Hert Dreyer U wyhe neſt. Zu: 


405. ): Memiſforium mitt lampt dem Weichrind vud Lebnrecht. Am En⸗ 
de: Hye endet ſich das Remilforium nie fampt dem Weichbild vd  . 
Lehnrecht. Gedruckt ond volenndt zu Augfpurg von Hanſen Schön⸗ 
„ſperger an der. Mitwoch vor dem Palmtag bes Jas als man zalt 
nach Chriſti gepurt M. CCCCtxxxrv Jar. In Folio. 

Goͤtze in den Merkwuͤrdiak. der Dresd. Bibljothet Th. I. S. 227: führt dieſe Ausgabe an. 
Ich vermuthe allerdings, daß es die nemliche ſeyn wird, die ich eber angezeigt. habe, Iſt dieſes 
richtig, wie faſt nicht:zu zweifeln iſt, fo bat Schoͤnſperger einen Nachdruck der Sorgiſchen Aus⸗ 
gabe von 1582, die als ber zweyte Theil des Sachſenſpiegels onpufeben ift, und die e ich unter dieſem 
Jahre. beſchtieben babe, geleheen,. Ber 


. 406.) Das Bayriſch landß recht nich. "Yin Ende: gie endet f 9 das. . 
E loblich lantrechtpuch in obern ond. nidern Bayrn. gedrudt zu Aug: „ 
: fpurg Anno sc im rEWD.:jar. :- In Quart. 

Eine eben fo große Seltenheit, als De Ausgabe von 1484. In Seichow⸗ Speciniine p. 216. 
ingleichen "tim Eitterariſchen Muſeo 3. U. S. 273. wird fie angeführt, und neuerlich. bat Here 
Bemeiner in feinen Rachrichten ic. S. 231. 0. 198. ein, in der Regenfpurgifchen öffentlichen Biblios 
thet befindliches Exenholac befdnint gemacht. ' DaWgahje'beträgt 66 Blaͤner. Die Inden Andalen 
der baterifchen Litteratur 3.2, &; 29. bemerkte Yusgabervon’2dg2, wird wiolleicht nicht eriftiren, 
Dex dr Schwarz; in Alsdorf bejiget ein Erempler von der gegenwärtigen Muggabe. 


40 Das buch Reagimen ſanitatiſ genannt. Das if. Wi⸗ ũ ch der men ſch 
ur 0". halten ſol das er in gefugcheit beleib. Am. Eude: Hie ende ſich 
sinn das Regiſter vnd buͤchlin genqunt Regimen —8 u. ſ.w. Gee. 

truckt vnd vollendet in der keyſerlichen ſtat Augſpurg von haurfen 
Froſchauer. am mitwochen nad) Letare. Nach ber menſchwerdung 
1. Criſti M. CCEC. vnd xcP. ſar. In Quart. 

Es iſt dieſes eine wiederbolte Ausgabe eines, in feiner Zeit, wie cd feiner, Gebr bekebten Buches. 
Nach dem Tirelblat folget die Vorrede auf zwey Blaͤttern. Auf der Rückfeite deß s2ten Blats gebet 
der vierte Theil an, „mit. der. Anzeige: ‚One bebt ſich, an Das nierd.tepl darinn man vindet tie man. ein 
gefunden menff.enfennen Sol: Den Beſchluß ‚macht bas Regiſter. Zu Ende deſſelben ſteht obige , 
Anzeige. Das ganze if mit dem Titelblat 72 Blatter flark. Herr Bemeiner bat in feinen Nachr. 
&. 237. diefe Ausgabe angezeigt, von welcher ich ebenfalls ein Eremplar befiße. 


@e2 408.) 





280: Jahr 149% 


408) De Narrenſchif. Am Ende: Hie endet: fih das NatrenſchiffF. 

So zu Rus heilfamer fer, ermanung und ervolgung der wißhent, 
vernunfft und gutter fotten. Duch zu Verachtung vnd firoff der nars 
heyt, blindtheyt Irrfal vnd Dorheyt, aller flät vnd geſchlecht der 
menſchen mit befunderm fliß muͤg vnd arbeit geſamlet iſt durch Se⸗ 
baſtianum Brant In beiden rechten doctoren. Gedruckt zu Baſel 
vf die Vaſtnacht die man der narren kirchweyh nennt. Im Jor nach 

Chriſti gepurt tuſend vierhundert fuͤnf vnd neuntzig. In Quart. 

Herr Gemeiner bat dieſe Ausgabe in feinen Nachrichten &. 235. n. 207. angezeigt. Sie war 
auch in der ehemaligen Thomafifchen Viblistbef Vol. III. Set. Il. p. 72. Es fcheinet, al& Halte er 
fie für die Originalausgabe, welches aber nicht weht wird ſeyn innen, da fehon vom vorhergehenden 
Sabre Ausgaben vorhanden find, mit denen vermuthlich auch die gegentwärtige Im Hauptwerk übereins 
ſtimmen wird. Inter der obangeseigten- Unterfehrift befinden fich cin Wappenfchild mit.dem Symbolo 
Nũt on Urſach 1494. Job. von Olpe. In den kateinifchen Bafeler Ausgaben von 1497 ſowohl 
im derjenigen, die daſelbſt in Octav gedruckt wurde, und deren Eriften; Clement laͤugnen wollte, die 
ich aber ſelbſt befige, als in der Quartedition, wird angdrücklich gemeldet, baß fie opera et promo- 
tione Johannis Bergman de Olpe gedruckt worden. Man bat demjelben alfo auch diefe deutſche zu 
danken. Kocher nennt ihn in einer Epiftola, die in der Detavausgabe &. 143. befindlich it, Archidia- 
eonum Grandisuslis. Herr Denis’ fagt, ee babe fi Brands Schriften beſonders angenenmen. 
Sollte er bias als Gelehrter ich derſelben angenommen haben? Sollte er nicht vielmeyr auch Verle⸗ 
ger derfelben, wie man jezt zu reden pflege, geweſen ſeyn? Dieſes legtere ſcheinet das, am Ende der 
Ouartedition befindliche Wappen, mit dem Namen und Eymbelo deſſelben und der Jahrzahl zu bes 
Böttigen. Diefe Ausgabe ik 164 BI. karl. Dapıfie Peigfepmitt babe, iſt leicht zu erachten. 


400.) Das mim Schiff von Narrogenta ı ſ w. Gedruckt wu auchurs 
durch Hanns Schoͤnſperger 1595. In Quart.  -- ; 

Diefe Ausgabe wear in der ehemaligen Thomaſiſchen Bibliothek allhier. ©. Catalog. Vol m. 
Sect. II. p. 72. Aus der Allgem. litter. Zeit. 1747. m. 7. p. 59. ſehe ich, daß fie nach der, im vor⸗ 
hergehenden Jahre zu Straßburg erſchienenen Ausgabe abgedruckt worden fen; und folglich gehört fie, 
wie bey jener Ausgabe fchon bemerkt wurde, zu denen, die ohne Wiffen und Willen des Verfaßers vers 
mehrt worden find." Vermithlich wird fie mit der Saönfpergerifärn Unbgabe von * uͤbereinßim⸗ 
wen. Herr Zapf fuͤhrt dieſe Ausgabe nicht an. 


410,) Bon dem graffen in- dem pflug, gefang. Was von Meins. Bedende 
zu Erffort von meiiter Hanfen fporer bey fante veit zu dem vater: 
Del. Im XIV. Jare. In Quart. 
Eine ditere Ausgabe iſt unter dem Jahre 1493 angezeigt worden. "Se gestntedckige Get Ser 
wen Seinecken in feiner Idee gen£fale p- 422. angeführt. Die Bennefägte Jahriapt wird ohne Zwei⸗ 
fh 2195 bedeuten ſollen. 


411.) 


Jahr 1495. 231 


411.) Un den allerdurchleichtigſten grosmechtigiften herren Marimilianum 
Nömifchen Ffünig von der wunderbarem geburd des Finde bey 
Wuͤrmß des jars. M. CCCXCV. auf den. v. tag Septembris 
geſchehen. Ein außlegung Sebaftiani Brant. In Quart. | 
HM nur einen Bogen ftark. Unter obigen Titel ſtehet ein Eleiner Holgfchnitt, der zwey an der 
Stirn zuſammen gewachfene Kinder vorſtellet. Herr gummel giebt von diefem Fleinen Gedicht, das 
Brant dem Kayfer Maximilian 1. deu eben 1495 gu Worms einen Reichstag bielse in der Abſicht 
jueignete, daß fich das Reich durch die Geburt dieſes Wunderkinds zur Einigkeit bewegen laßen ſoll⸗ 
se, Nachricht, in feiner neuen Biblioth. B. 1. S. 412. u. f. IR in der Schwarzifchen Sammlung. 


Sabre MCCCCKCVI. Ä 


412.) Ein loblich vnd nutzbarlich buchlein von dem ſterben wie ein itzlich 
eriften menfch. recht gm waren eriſtẽ glauben flerben fjal u. £ w. 
Am Ende: Hie endet fich das bucheleyn genant das bucheleyn des 
ſterbens gedruckt Su leyptzigk Nach chrifti geburt Im root. Jar. 
In Quart. | 
Diefe Ausgabe der, oben fchon befchriebenen Ars moriendi mit einem deutfchen Text, bat. Herr von 
Heinecken, der die vorhergehende von 1494 angeführet hat, nicht gekannt. Sie iſt von der erſtge⸗ 
dachten dadurch unterfchieden, daß fie auf der Mückfeite des Titelblats einen Holzſchnitt bat, welcher 
einen Kranken, oder Sterbenden im Bette vorſtellet, den ein Geifllicher das Abendmahl reichet. 
Meben dem Bette ſtehen zwey Engel, und unten ein Teufel. Auf der erſten &eite fängt bie 
Borrede an: Wie wol das nach der lere der narhrliche meifter. Dann folgen die gewoͤhnlichen 
eilf Torftellungen, aber in verdndeter Ordnung, mit dem deutfchen Text. Diefer gebet auf der erſten 
Seite des ı5ten Blats mit obiger Anzeige zu Ende. Auf der Ruͤckſeite eben dieſes Blats if ein Holz⸗ 
fehnitt, welcher einen Engel vorftellet, der in der Rechten ein Schwerd, und in der Linken eine 
Wagſchale bat, mworinn er die Seele eines Menſchen gegen weltliche Dinge wieget u. ſ. w. Auf der 
erften Seite bes ı6ten oder legten Blats ſtehet: in ſchon gebet von fant Michael. Die Ruck⸗ 
feite ift leer. Ein Exemplar ift in der ehemaligen Solgerifehen Bibliothek; auch in der Schwarzi⸗ 
fihen in Alsdorf. er 


413.) Ein.iamerlic) und erfchrofenliche Flag eines weltlichen fündigen fler- 
benden menfchen gar nüglichen zelefen. Am Ende: Hie endet ßch 
u. ſ. w. Ds hat gedrudt Lukas zeiffenmair zu Augfpurg on. ger 
endet Un Mitwochen vor fant Förgen tag Anno se Im !rrrrvi Jar. 
| Sn Quart. 
- 7 Bl. Hart. Eiche Herrn Gemeiners Rachrichten x. ©. 245. u. fe 


414.) Der Sachſenſpiegel mit der Gloße Am Ende: Hye endet ſich der 
Sachſenſpiegel mic ſampt den Cautelen vnd Additionibus Bockſtorf, 
gedruckt vnd ſeligklich volendt an vnſer Frauen Abend, den man 


nennet die Verkyndunge in der Keyſerlichen ſtatt Augſpurg durch 
| Ee3 Haunſen 


222 Fahr 1496. 


Hannfen Schönfperger, ald man zalt nach Exifti vnſers heren Ge⸗ 
burt M. CCCCyCvj. In Folio; ' Zr 

Diefe Ausgabe führt Goͤtze in den Merkwürdigkeiten ıc. B. 1. S. 219. u. f. am, und bemerfet, 
daß fie mit der, von Ant. Sorgen 1481 gedruckten übereintomme, Loch fen fie von derfelben dadurch 
unterfehieden, daß. man in der neuern, die alten deutfchen Wörter bebalten babe, welche in eben biefer 
von 1.481 verbeßert worden waren. In biefer hieß es: Des beiltgen Beiftes Kyebe; in der gegen: 
toärtigen aber ift gefeßt worden: Des heiligen Geiſtes Mynn rc. Ob diefe Ausgabe die nemtiche 
fey, die unter dem vorhergehenden Jahre angeführt wurde, iſt nicht ausgemacht, Gaͤrtner Eannte 
die gegenwaͤrtige nicht. Ä 


415.) Herbarius zu teutſch ˖ vnd von allerhand Kreuteren. durch Hanfen 
.. Schönfperger in der Keyferlichen Statt Augſpurg am: Aftermon⸗ 
tag vor vnſers herrn Auffart nach Ehriiti Gepurt taufent bier hun- 

dert und in dem fechd und neungigiften Jare. In Folio. 

Es iſt dieſes der vierte Schoͤnſpergeriſche Nachdrud des Ortus fanitatis, welcher genau, fo 
wohl in Anfehung der Einrichtung, als der Holsfchnitte, mit den vorhergehenden von 1486. 1487. 1488. 
übereinftimmt. Trew befaß diefe Ausgabe. Cie wird auch in dem Uffenbachifchen Catalogo T. 11. 
App. I. p. 64, angetroffen... -. en 


.. 416.) Mayfter Elucidariug von, den wunderbaren fachen der wel. Am 
Ende: Gedrucket vnd fäligFlich volendet in der loblidyen Start Vlm 
duch Haunfen zainer an dem neun vnd zwanzigiiten ‚tag des mer⸗ 
Sen Anno däi. im. Lrxyxxvj. iar. In Quart. 

-  Diefe Ausgabe wird in den Monument. typograpb. Bibl. Relidosf: p. 221..angejeigt, Sie hat 
Holzſchnitte. . 9 


417.) Das buch Der Croniken vnnd geſchichten mit ſiguren und pildnuß 

ſen von Anbeginn der welt biß auff: diſe vnſere zegt. Am Ende: 

Hie endet ſich das buch der Chronick vñ geſchichten mit figurẽ vn 

pildnißen võ anbegiñ d' welt biß auf diſe vnſer zeit Gedruckt vñ vo⸗ 

Lie in d' kayſerlichen ſtatt Augſpurg duch Hañſen ſchoͤnſperger Im 

Jar nach Criſti geburt. MECCC. r Cvi. am xviij tag:des herbſtmo⸗ 

nats. In Foli. en 

Diefer Echönfpergerifche Nachdruck von der, unter dem Jahr 1493 ausführlich befchriebenen, foges 
genannten Vrürnbergifchen, oder Scyedelifchen Chronik, enthält alles, was in dem Driginal bes 
findlich iſt, auch die Holzſchnitte; nur find dieſe ungieich kleiner und-fchlechter, fo wie auch überhaupt 
dag Format nur ordentlich Folio iſt. Aush- Die in der. Originalausgabe zu Ende des fiebenten Alters 
befindliche Anzeige ift wörtlich abgebrudt. Dbiger Titel ftehet mit großen Miffelbuchftaben, in fieben 
Zeilen anf dem erften Blat. Auf der Ruͤckſeite eben diefes Blats fängt die Befchreibung der Werke. 
ber ſechs Tag als Vorrede an; dann folgt auf der zweyten Seite des fechften Blats das erite Alter. 
Das gunge besrägt CCCXXIL, Blätter. Das folgende legte, nicht gezaͤhlte, iſt ein Holzſchnitt, welcher 
. oo. Deutfch; 


Jabhr 2496. 223 


MDeutſchland vorſtellt. Den Beſchluß macht das Regiſter. Dieſes hat ein eigenes Titelblat, auf wel⸗ 
chem eben das ſtehet, was man-auf. dem erſten Blat der Originalausgabe finde. Das Regiſter ſelbſt 
fuͤllet 10 Blätter. Ein Eremplar von "diefe Ausgabe bat die © Tbneriſche ‚ und > auch unfere Dilher⸗ 
riſche Behliothek. up BE 14 J 


46). Ebpit der heghbermb⸗ Fabeldichter ec. Gedruckt zu Augſpurg 
| 1496. In Folio. 
Aelterg Ausgaben find unter den Jahren 1485 und. 1487 angezeigt worden. Bon der gegenwaͤr⸗ 
tigen wird der kurze Titel in Thomafli fummarifchen Nachrichten 8. 2. ©. 636. angeführt. 


419.) Das fit der teutſch kalendari mit figuren. Am Ende: Gedruckt zu 
. Augfpurg von Hannfen Schawer unnd vollendet an dem donners 
ftag oder Pfintztag naͤchſt nach Sant Veyts des heyligen martrers tag 
Als man zalt nad) Erifti vnſers lieben Heren geburt M CeE‚, vnd 
in dem xCvi. jare. Sn Quart. 

G. Herrn Zapfs Augſp. Buchdr. Geſchichte Th. J. S. 120. 0 


420.). Dife Practica hat gemacht Mayſter Johannes Engel in der loͤb⸗ 
—F Univerſitet Ingelſtat auf das M. —— Sa. I u 
art. on 
a in der Sorwarriſchen € Sammiung in Altdorf. 


421.) Das Ewangeli buch zum erſten der anfang: der meszs darnach der 
pſalm vnd die eolleet darnach die Epiſteln vnd ewangely durch das 
gant iare ad} ordnung eriftenficher kirchen wie man die fingen vnd 

. Iefen fol. Am Ende: Gedruckt und ſeligklich vollendet in der Fels 
fexlichen vnd foblighen ſtatt Augfpurg pon Hannfen Schopffer an 
mitwochen vor Philippi und Jacobi der cziweyer zwelffpoten tag Als 
man zalt nad) Triſti vnnſers lieben herren gepurtt M. CCCC. vnd 

. gEvij jare. durch hilff vnnd genad des. des. da nitt hat anfang noch. 

. ende, dem ſey glori vnd ere und dand von. welt zu welt Amen. 

In Folio. -- 

Iſt in der. Bibliöthek des Stifts gu ei Peter in Seliburg €. Herrn Zapfe Augſp. Buchdr. 

Geſch. Th. J. S. 121. 


422.) Dat Boeck der Profecien, Epiſtelen vnde des hylgen Evangelii 
ausr"dat ganze Zar. . Am Ende: vullenbracht na der Bort unſes 
heren M.ECEE rEvij. Am Auende vafer leven Vrouwen Kruth⸗ 
wigiughe. In Folio. er z 

ſt 


234 Safe 1497. 


" Iſt eine wiederholte Ausgabe des fehon unter ben Jahren 1488 und 1493 angezeigten, in das nie⸗ 
derſaͤchſiſche überfegten Plenarii. Wird angezeigt in dem Befner. Suplifchen Verzeichniß S. 63. 


423.) Die sehen gebot des herren, die neun fremben fünd, die ſechs fünd 
in den heyligen geift, die vier rueffenden fund. Am Ende: Vnd 
alfo hat ein ende das fünfft und fezt Fapitel dieſes gegenwaͤrtigen vnd 
außerlefenen fruchtbringenden buͤchlins. das gedruckt it worben zu 
Augfpurg in der Feiferlichen flat von tuca zeiffenmaie im xcCvij. 
An Quart. —— E 
Wird’ in Herrn Zapfs Augſp. Buchdr. Geſch. Th. J. S. 121. angeführt. - 


424.) Der guldin Spiegel des Suͤnders. Am Ende: Volendet zu 
Baſel vff fampftag nach fant tucas tag jm xCvij. far. In Octav. 

Unter dem Jahre 1480 babe ich fon einen Spiegel des Sünders befohrieben. Bon demfelben 
äft Der gegenwärtige guldin Spiegel unterfchteden; wie auß der folgenden kurzen Befchreibung erhels 
Sen wird. Auf der erfien Seite des erften Blats ftelyet obiger Titel in zwo Zeilen. Auf der Ruckſeite 
deffelben ift ein Holfchnitt, der den Heiland, das Ereug tragend, vorftellt. Dann folgt auf 2 BI. die 
Zueignungsfchrift Ludwig Moſers Eartbeufers des Convendts fant Margarctental ze mindern Bar 
fel, an Nicolaus Ruͤſch, oberften Innftmeifter ber ſtatt Baſel. In derfelben meldet er, daß er auf 
Bitten dieſes Ruͤſch fich entfchloßen habe, etliche Tateinifche Büchlein, welche etliche Brüder, Eartheus 
ferordens aus den Schriften der Kirchenväter von dieſer Materie In latin gemacht hätten, in das deuts 
ſche zu Überfegen. Dann fängt der Epiegel felbft an, welcher den Sünder lehret, ſynd vnd lafter 
moden und den weg gu ewiger ſelikeit! Er ift in vier Theile getheilet. Das viert teil genant das Ro⸗ 
fengertly in.trehental, unterrichtet. und txoͤſtet den fünderic. Die Signatur gehet bis 3. Den Ber 
ſchluß macht obige Anzeige. Mach diefen Werfgen folgt in dem nemlichen Band, noch ein anderes Fleis 
nes Werfgen, unfer dem Titel: Der Curß vom ſacrament. Vßlegung des Blötia patri. Sant 
Bernarts Rofenfrang. Am Ende ohne Anzeige. Da fich gleich zu Anfang auf die vorhergehende 
Schrift bezogen wird, fo Tann fie als ein Theil derſelben angefehen werben, zumal der Curs nichts 
anders iſt, als die bey der Meſſe gewoͤhnlichen Pfalinen und Gebete, ind deutſche überfeget. SIE 
3 Bogen ſtark. Die Typen find einerley. Diefer Band iſt in der Feuerliniſchen Bibliothek. 


425.) Ein loͤblich buͤchlein von ber Gemabelſchaft, fo fich zwiſchen gott 
vnd der fele mache. gar nuͤtzlich und frlichtpeslichen zelefen iſt. Am 

Ende: Das foblid) und nuͤtzlich buͤchlin hat gedruckt hans Schoͤn⸗ 
fperger su Augfpurg und volendet an fant Ambrofius. Tag do man 

zalt nach Erifti geburt M. CCCC. und in dem rEvij jar. In Quart. 

Wird ebenfalls in Herrn Zapfg Augfp. Buchdr. Gefchichte Th. J. S. 123. angeführt. 


426.) Der Teuͤtſch Belial. Am Ende: Hie endet ſich das Buch Belial 
genannt. 60 deß gerichts ordnũg u. ſ. w. Das hat gedruckte Hanne 
Schoͤnſperger in d' keiſerlichen Rat Augfpurg. On fit volendet wor⸗ 

den 


Safe 1497. 225 


den am mitwoch nach dem Suntag den man nennet Dominica Tri⸗ 

nitatis. Im far ald man zalt von der geburt Erik, M. CCCC. x Cvij. 

In Quart. | | 

Eine bisher unbekannt gebliebene Ausgabe. Obiger Titel ſtehet auf zwey Zeilen, auf dem Titel⸗ 

blat. Auf der erften Seite des zweyten Blats fängt das Buch felbft, mit der gewoͤhnlichen Anzeige: 
HBie hebt ſich an ein gut nuͤtzlich buch von der rechtlichen Gberwindung Chrifti u. f. m. an. 
Am Ende ſteht wieder das gewöhnliche: Proceflus iudiciarius. Belial intulatus 2c. Obige 
Schlußanzeige ſteht zuleßt auf einem eigenen Blat gang oben, und dieſes Blat ift übrigens gang leer. 
Die Holsfchnitte nehmen nicht gar die Hälfte ber Seite ein. Die Signatur gehet bis 4. und jede Sage 
iſt eine Octerne. Blaͤtterzahlen fehlen. In der Feuerliniſchen Bibllothek iſt davon ein Eyremplars 
auch in in der ebemalig Solgerifchen. Ä 


427.) Paflional, das iſt der Henligen leben Sumer und Wintertail. 
Am Ende: Gedruckt zu Augfpurg von Hanns Schünfperger im 
Jahr MELEEFEvi. An Folio. 
Diefe Ausgabe befaß der fel. Baumgarten. ©. Catalog. Bibl. Beumgart, P, 11. Se&. IL 
8. 44 45. Ingleichen Deren Lengnichs neue Nachrichten 1 J. B. ©. 196. 


428.) Das hochwirdig lebe der auferwölten freunde gotes ber Heiligen 
altuäter was wunderzaichen bie gewirckt habendt in d' wuͤſte und 
eindde auch ire fprüch und beyfpil fo ſy vnß mäfchen gegeben zu eis 
ner vnderweiſung vnd fere Am Ende: Hie endes ih daz buch der 
heyligen altwäter wit feinen beyſpilen das zu latein genafit iſt Di 
taſpatrum. Sedruckt vnd wollenndet in ber Feyferlich? ſtatt Augs⸗ 
burg v5 Hanſen Schoͤnſperger am fritage vor fant Veiß tag bes 
5* do man zalt nach Eriſti gepurt. M. EEEC. vnd im Lxxxxvij jar. 
kl. Folio. | 
Diefe Ausgabe wird zwar In den Zapfifchen Annalen S. 43. angezeigt; den vollſtaͤndigen Titel 
aber bat Herr Aengnich in der Nachleſe zu denfelben, In ben neuen Nachrichten zur Buͤcher und 
Manzkunde 1. B. &. 196. aus einem in der Danziger Rathsbibliothek befindlichen Exemplar nach⸗ 
geholet, fo, wie num auch in ber neuen Ausgabe von Deren Dofr. Zapfs Annalen Th. I. S. 124. 
der Titel vollſtaͤndig angegelgt worden iſt. Am Ende der erften Hälfte des Werkes ficht: Sie hart 
ein ende das leben der altuärer. vnd volgent nady die beyfpil. Die andere, mit neuer Bogenfigs 
natur anfangende Hälfte hat gur Ueberfchrift: Sye vahent an die beyfpile vnd wunderzeichẽ fo 
die altuaͤter gewirdkt habent in irem leben. Es ift mit Holzfchnitten gegiert. ft auch im Stift 
Rebdorf. Bon der Einrichtung werde ich unter dem Jahre 1513 Nachricht geben. 


429.) Die Reformation fo d’ aller durchleuchtigeft. Großmechtigiſt fuͤrſt 
und herr. Sigmund. Nömifcher. Kenfer zu allen zeyten merer bes 
reichs sc Inn DE nechiten. Eonchien zu. Eofteng die Eriftenlic) * 
en 
Panzers Annalen. 8f 


226 Jahr 1497. 


hen In beſtetige, ordnung zu pringen für- genommen’ hete. darumb 
dann das vermelc Concilium dev zeit .angefehen, wie hernach von 
wort gu worren angenlichen volget. Am Ende: Hie endet fd) das 
buch der Neformacion. fo der allerdurchleuchrigeit fuͤrſt vnd herr 
herr Sigmund NRömifcher Keifer in de nechſten eoncili zu Coſtentz 
die crütenlichen Firchen in :beiterige ordnüg zu bringen fürgenomen - . 
| .. het. Gedruckt durch Luca Zeiffenmair. in der keiſerlichen ſtatt Aaug⸗ 
Fr ſpurg. am mitwoch nach Symonis vi Jude. Anno bi M. Erer. 
Sn xCvij. In Folio. | 
. Don diefer reichtigen Reformation Kayfer Sigmunds, bie mit fe vielen Ernft auf die Beßerung der 
Kirche in Haupt und Gliedern drang, ift oben ſchon unter dem Jahre 1476. S. 91. gehandelt morten. 
Die gegenmoärtige Ausgabe befigt Herr von Vefele in Muͤnchen. Sie iſt auch in Heren geb. Rath 
von Hallers Ribllochek alihler. Obiger Titel ſtehet auf bem erften Blat. Herr geb. Rath Zapf hatte 
wohl ganz recht, wenn er bey Gelegenheit, da er Diefe Ausgabe in feiner Augſp. Ruchdr. Geſch. Ih. J. 
S. 122. anzeigte, die Anmerkung, die der ehemalige P. Bibliothekar Schmid im Cloſter Weiſſenau 
machte, daß Sebaftian Frank der Verfaßer dieſer Reformation, und nicht nur das Buch felbft-, fons 
dern auch Drucker und Drucort verbachtig fey, für ſehr überflüßig erklärte. Der gute Sebaftien 
Frank ift wohl an biefem product ſehr unſchuldig. 


430.) Clag Antwurt vnd. ausgeſprochene Urteyl getzogen aus geyſtichen 

ond weltlichen rechten. dadurch ſich ein yder er ſey clager antwurter 

oder richter vor vnrechter thathandlung vnd fürnemen busen mag. 

Sgligtlich gedruckt in der Keyſerlichen ſtatt Augſpurg von Hancn 

+ Ehönfpeiger ‚96 mau zeit nach Chritus er Reecerevij 
Jar. In Feſio. >...: 

Es iſt dieſeß nice ander als Brantð, nachher fo genannter nidgtenlicher: Blagfpiegel, wie 
ich ſchon oben ©. 33. ben einer Altern Aüggabe ohne Jahr, angescigt babe. Dieſe Ausgabe fenne ich 
aus Herrn Zapfs Auge. Bugdt. Geſchichte Th. J. S. 122. u. fr aus Ufſenbachs Caralog,uP, 11. 
App. 11. p. 65. uud, ang Gemeiners Nachrichten S. 255. n. 246. mo gemeldet wird, daß ſie +27 Bl. 
Hart ſey. Auch Schwarz befaß fie. Es kommt aber in deſſen Catalog. P. II. p. 58. n. 116, dieſes 
Buch, unter denen obne Jahr gedruckten noch einmal vor. Da dad Schwarziſche Exemplar am Ende 
de fect wer, fo läßt. fich auch nicht mit Gewisheit fagen, ob am Ende keine Anzeige des Jahrs Lefinds 
Ich. geroefen fen. Indeſſ en verraͤth die Rechtſchreibung des Titels: Clag, antwuort vnd vßge⸗ 
ſyrochne vrteyl zogen vB geyſtlichen vnd weltlichen rechten 2c. eine von, der gegenwaͤrtigen 
verfchicdene Ausgabe, die noch entdedt werden muß. Vielleicht iſt es eben diejenige ohne Jahr und 
Drudort, die Herr Zapf J. c. S. 123. anführt. Ä .. 


431.) Hie.nahet an dif buch in Chirurgia das da genant iſt die hantwir⸗ 
‚fung der wũd Artzeney von. Jieronimo Brunſchwig wůd artzet 
ber keyſerlichen fryen ſtat ſtraßburg alß von pil. herfarnden aroͤtẽ 

gelernet ouch durch ſyn praetlca gebrucht hat. Am Ende: Mit gnade 
vnd 


Jahr 497. 7 


vnd Hitff · bes" mahecgtige:'gos — Vnd borch iohannes geüniger‘ 
gedrurk vond volendt zu ſtraſ burgk vff ziſtag nach ſant peter, vi 
paulſ dag. Annodrh M. ECC.r Coli. In Folio. 

Da in dem Erinplar, dat ich vor mir babe, dag Titelblat fehlet, fo habe ih obigen Titel von 
dem Anfang 'der Vorrede genommen. Denn auf der erſten Seite des zweyten Blats fEchet oben Die 
vorred, worauf obiger Titel folget. Darunter it ein Holzfchnitt befindlich. Auf der Ruckſeite dies 
ſes Blats fichet erſt die kurze Vorrede des Verfaßers. "Dann folgt Auf 3-Bl:-das Mesifter. Das 
Werk ſelbſt iſt in ſieben Teactate abgetheilt, von denen jeder mehrere Kapitel hat. Den Beſchluß⸗ 
macht auf der erſten Seite des CXXVIIIſten Blats die olige Anzeige mit der falſchen Jahrzahl 1397.* 
Das Werk ſelbſt ift mit gefpaltenen Columnen gedruckt, und mit mebrern Holsfihnitten gesieret. tes ! 
fe Ausgabe mird auch kürzlich von Herrn Rect. Walch in den Progr. de nonnullis libris antiquis germa- ° 
nieis p.7. angezeigt. Dafelbft bat es den Titel: Dis ift das buch) Lirurgia. bantwirfung der mund: " 
artzney von 3yeronimo Brunſchwigç. Auſſer Diefer Ausgabe mit der falfchen Salırzabl 1307, 
giebt es nech eine zweyte, mit der rechten Jahrzahl 1497. Der fachkundige Recenſent von Denis 
Einleitung in die Bücherfunde, in Meuſels hiſtoriſchen Litteratur für daß Jahr 1731. V. 1. S. 15 
bat beyde Ausgaben, oder die zweyerley Freniplare vor fih gehabt. Much YIyerup in dem Spici! en. 
bibliograph. befchreibt S. 26. ein Eremplar mit der richtigen Zabrzabl. In diefen ift auch der Name 
des Buchdruckers Brüningers richtig gedrudt. Auch im Uffenbachifchen Catalogo P. II. App. p. 10, 
wird die Ausgabe mit der falſchen Jahrzahl angezeigt, mit dem befondern Titel: Bon dem Chirurgi: 
cus durch Joh. Bruniger gedrudt ıc. 


432.) Dis iſt das buch der Chirurgia Hantwirfung der Wundartzney wo 
KHyeroimo Braufchweig. Am Ende: Durch Hannfen Schoͤnſper⸗ 
ger zu Augfpurg getruckt Año xe xCvij vnd volendet im decẽber. 
In Folio. 
Dieſe Ausgabe, welche ebenfalls viele Holzſchnitte hat, iſt in der Trewiſchen Bibliothek zu Alt⸗ 
dorf; ingleichen in der Univerſitaͤtsbibliothet in Ingolſtadt. Das Regiſter ſteht gleich Anfangs 
nach der Vorrede. Sie hat Seitenzahlen und Signaturen. 


433.) Ein regiment der iungen Finder Wie man ſy halten und erziechen 
fol von jrer gepurt biß fn zu jren tagen Fümen. Am Ende: Ger 
truckt zu Augfpurg in der Keiferlichen flat von Hand Schauren. 
Vnd fäligflich) volendet am freitag vor martini. Als man zalt nad) 
der gepurt Criſti vnſers fieben herren Tauſent vierhundert vnd in 
dem fib vnd nüngigiiten Jar. In Quart. 

Yuf dem Titel ift ein Holsfchnitt, welcher auch auf der Nückfeite, mit der nemlichen Ueberfchrift: 
Ein regiment 20. mwicderholt wird. Auf der folgenden Seite fingt dag Werfgen felbft an, dag einen 
Bartholomens Metlinger in ertzney Doctor von Augſpurg zum Verfaßer hat. Altere Ausgaben 
find oben ſchon vorgekommen. Iſt 23 Bl. ſtark, und auf der hiefigen Stadtbibliothek befindlich. 


Ff2 334.) 


nen — ee ee — — —— — — — — — 


228 Jahr 749% 


434.) Ain meiſterlichs buͤchlin der rien für mantgerley kranckheie vB 
ſiechtagen d' menſchen. Am Ende: Hye endet ſich dz meiſterlich 
buͤchlin der kruͤtter geſamlet durch Johannk Tollat von vochenberg 
in der weit beruͤmtẽ vniverſitet zu wien by dez aller erfarniſtẽ mal 
der arben doctor Schrick. Am Ende des Negifters. Hye endet ſich 
das regifter Anno Domini 1497. 

TR in der Bibliochel des Deren von Oefele in München, auch in der Trewifchen zu Altdorf. 
Datjenige Eremplar, das Ich aus ciner bieflgen Priatbibliothek vor mir habe, hat kein eigentliche® 
Tuelblat. Obiger Titel ſtehet auf der ıflen Seite, des 2ten gezaͤhlten Blats. Mit dem XXXX. Blat 
gehet das Werkgen, das eigentlich nichts ale Recepte für allerley Gebrechen enthalt, zu Ende. Das 


darauf folgende Regiſter fuͤllet 4 BL. Diefes Werkgen it in ber Rolge unter dem Titel Margarita 


Medicine öfter aufgelegt worden; z. E. 1512. 1515. 1516. 1517. Ben der Ausgabe von letztge⸗ 
dachten Jahre, merde ich eine kurze Nachricht von dem Inhalt deflelben geben. 
435.) Bon fand Brandon ein hübfch fefen, was er wunbers auf dem mör 
erfaren Hat Augſpurg durch Johann Froſchauer 1497. Im 
Auart. 
Wird in Herrn Zapfs Augfp. Buchdr. Geſchichte Th. I. S. 124. angeführt. S. oben ©. 41. 
m. 74. eine ältere Ausgabe. 
436.) Ein ſchoͤn Hübfch leſen von etlichen inßlen die do in furgen zyten 
funden ſynd durch dẽ kuͤnig von hifpania. vnd fagt vo großen wuns 
berlichen dingen die in defelbe inflen nnd. Am Ende: Getruckt zu 
firaßburg vff grüne von meilter Bartholomeß kuͤſtler ym jar 
M.CCCCxCvii off fant Jeronymus tag. In Quart. 
Diefe alte Ueberfegung eines franifchen Briefes, ten Chriſtoph Columbus an den König Sees 


dinand von Spanien, von feinen gemachten Entdeddungen foll gefchrieben haben, recenjirt Herr Sınnmmel 


in feiner neuen Bibliothel B. I. ©. ı5. u. f. Diefe Echrift iſt nur 2 Bogen ſtark. Auf der erſten 
Eeite fängt der Inhalt derfelben alfo an: Der Houptman der fchiffung des moͤrs Eriftoferus 

son bifpania ſchribt dem kuͤnig von hifpania von den inßlen des lands India uff dem Fluß gangen ges 
nant. Der do flüffet am mitten durch das lande india in das indiſch mör. Die er nelichen erfunden bat. 
si die zu finden geſchickt ift mit bilff on große fchiffung u. f. w. Auf der letzten Seite ſteht: Und 
das ift gefchehen nach datum diſer gefchrifft. Beben am funffschenften tag des hornungs ym 
XCIII. (1493) iare. In diefem Jahr iſt alfo das fpanifche Driginal am erften berausgelommen, und 
Daß diefe deutfche Ueberfegung mit Zugiehung der Iateinifchen aus demfelben gemacht worden fen, wird 
auf der gedachten leuten Seite mit folgenden Worten angezeigt: Getuͤetſchet vß der Fatilonifchen 
zungen vnd vß dem Iatein zu Ulm. Herr Summel führer eine lateiniſche Ueberſetzung eines 
Aliandri de Cofco f. 1. 1494. an. Ich befige eine Ausgabe dieſes Briefes, den Columbus eigentlich 
an den Raphael Sanfis, den Schagmeifter de@ Koͤnigs aefchrieben bat, die mit derjenigen, welche 
der Herr gebeimde Hofrath Ring zu Carlsruhe, in Deren Meuſels hiftorifchen Litteratur 1782. B. 2. 
S. 479. angezeigt hat, genau übereinzutommen, und die nemlichen Holzſchnitte zu haben fcheinet ; 
nur it unter benden der Unterſchied, daß meine Ausgabe, ein eigenes, 9 Blätter ſtarkes Werkgen in 8. 


aus 


Jahr 1497. 219 


abmacht; jener Abdruck aber, einer andern Schrift In Leindem Serenifimi Ferdinandi &cc. in 4, as 
gehängt IR. Weine Ausgabe IfE vermutblich bald nach 1493 gedruckt worden. | | 


437.) Sebaftian Brantd Narrenſchiff. Gedrudt zu Straßburg 1497. 
Sn Quart. 


Diefe Ausgabe führt Sendreich in Pandektis Brandeb. p. 703. an. Freylich fein Zeuge, auf 
Ben man fich ficher verlaßen ann! Doch, da er auch Die Iateinifche Bafeler Ausgabe von diefem Jahre 
angeführt bat, fo kann ihm doch wenigftens der Bormurf nicht gemacht werden, als habe er beyde 
mit einander verwechſelt. Es kann alfo doch wohl eine Straßburger Ausgabe des deutſchen Nar⸗ 
renſchiffs von diefem Jahre vorhanden feyn. 


438.) Prenofticatio zu tuͤetſch die do vßdruckt gluͤcks vnd vngluͤcks bie 
große Eoniunction vnd die Eclipfis u. f w. Vnd ſagt von ſeltzſamen 
sounderbarlichen dungen Vnd weret zwey vfi zwentzyg Zar. Am 
Ende. des vorlegren Blats: Geben in des fenftern gaflen vnderm 
gefpeneten eychbaum Im iar M.EEEL.!rrroiij am erſten cag bes 
Aprilis durch dem pylgrym Ruch der in welden verborgen Iyt des 
ougen font dunckel worden der griffel zyttert vonn alter. Got woͤllt 
wol dE guten, vnd den ſchwetzern als fie verdienen. Am Ende bes 
legten Blats: Gedruͤckt vff grüne ym dar nach crift geburt 
M.CCCCxyCvil. am legten tag des Dctobers. In Quart. 


Diefe Ausgabe von Johann Aichtenbergers bekannten Weiſſagungen befige ich ſelbſt. Wem 
muchlich ifi es eben diejenige, welche in der Neuen Bibliothek der ſchoͤnen Wiſſenſchaft B. 25, 
€. 26. unter dem Jabre 1488 angeführt wird. Diefe Jahrzahl ſteht zwar, wie oben bemerkt wurde, 
gu Ende des vorlegten Blatd. Das eigentliche Druckjahr aber it am Ende bemerkt. In der chen 
gedachten Bibliothek wird auch cine Iateinifche Ausgabe mit einer gleichlautenden Unterfchrift (die aber 
wieder das Jahr des Druckes nicht begeichnef) angeführt. In diefer beißt es nemlich: Datum in 
vico umbrofo, fubtus quercum Carpentuli Anno Domini M.CCCCLXXXVIIL. Kalendas Aprilis 
per peregrinum Ruth in nemoribus latitantem. Cnius oculi caligaverunt &c. So mie diefe Uns 
terſchrift ſelbſt myftifch ift, fo iſts auch der Name Peregrinus Ruch, oder Roth. Der eigentliche 
Berfaßer war ein, um jene Zeit lebender Eremit von Lichtenberg im Elſaß, der fich auch in den bald 
zu Anfang vorkommenden Gebet, in der gleich anzuzeigenden italiänifchen und Tateinifchen Ausgabe, 
auch in den fpätern deutfchen, Johann Kicdhrenberger nennet. Sch befige aufferdem noch vier Aus⸗ 
gaben, wovon die beyden erften äuferft felten find. Die erfte ift italiänifey, und hat den Titel: Pro- 
nofticatione in vulgare rara e piu non odita Iaquale expone e dechiars alchuni influxi del 
cielo etc, e durarai piu anni cioe infino al annoM.CECEGPrrrrij. a di. rüli. daprile. Sie ift in 4. und 
bat ebenfalls 45 nicht fchlechte Holzſchnitte, wie die beyden oben angezeigten. In Orlandi Origine &c, 
p. 206. ift Dicfe 1492 zu Modena gedruckte Ausgabe angezeigt, Doch ift der Name des Druckers nicht richtig. 
Die zweyte hat den Titel: Hec praftica narrat de prefenti anno et fequentibus u. ſ. w. ie it 1499. 4, 
zu Strasburg ohne Anzeige des Druders erſchienen. Sie hat Holzfchnitte. Die dritte hat den Titel: 
Die prognofticatio Johannis Kiechtenberger , toe gerycht mit vlyth, dar man wunderding 

8f3 in 


230. Sabo. 1297 


in vyndt. Ym jayxꝛ WED. IK VIM. Aa Schluſſ: Gedruck toe ‚Collarstbom Peter Ciuentell 
M. D.XXVIII. 8. Eie iſt; mit den. Axvilichen 45: Figuxen gezieret. Die viente iſt eine Samgilung 
von mehrern Propheceien vnd Weiſſagungen, worunter die Lichtenbergeriſchen die zweyte Stelle eins 
nehmen, und die nemlichen 45 Siguren. haben. Iſt in 4. phue Zeit und Ort: gedruckt. Diefe vier 
Ausgaben ſtimmen auf das "genauefte miteinander überein. Ich bin alfo uͤberzeugt daß die obigen bey⸗ 
ben ‚Ausgaben, nicht meqgund nicht weniger enthalten werden. Int der italiaͤniſchen Ueberſetzung beißt 
dei Verfo Gov ann! „Liechtenberggr, de chiaro monde. DaB. Zuther dieſe · Lichtenbergeriſchen⸗ 
Vaſſpoitnatn 1527 wieder dxucken. ßen ’ und den Wertb derfelben in der voranftchenten Vorrede iu. 
beftfüäinen gelucht habe, iſt bekannt. Diek Vorrede iſt in der Walchiſchen Ausgabe Th. XIV. 

S231. u. f. befindlih. Die gegenwaͤrtige Ausgabe iſt 16 1/4 B. ſtark. Die Holsfchnitte nehmen 
die Hälfte des Blats ein. Die, Johann Lichtenbergern zugeeignete Poftilla, welche 1512 zu Wits 
tenberg erfchienen, ſeyn ſoll, S. Vogt Cat. libr. rar. und deren bisher bezweifelte Exiſtenz, nach der 
Baucrifchen Bibl. libr. rar. T. If. p. 295. durch dag, was Schwindel in den Neuen Nachr. B. 2, 
S. 420. baben. gefagt hat, auſſer Zweifel geſetze: ſeyn ſoll, halte ich immer noch für ein Nonens. 


439) Diefe ‚practica hat gemacht bruder Valentin auguftiner orbes zu 
Leipzig ain Mayiter der ſyben freyen Eüniten. Auf das Far Taufene 
vierhundert on Siben vñ neungig Jar. Negierer diß iars Jupiter mit 
HF Martis. In Quart. 

Iſt in — 2 Schwarziſchen Sammlung. 


440.) Praetiea duͤdeſch Magiſtri Wenceslay von Buͤdeweyß (aufs gabe 
w. 1497.) In Quart. 
F UF 2; ap DB. ſtark, und mir aus der Nachricht eines guten Ereundes befannt. 


de 


— 25 abe MOCCCKCVIIT. 


ii Dieſer buͤchlin ſagt von dein heyligen Job Wie gedultig er geweſen 
iſt in allen ſeinen widerwertigkeyten diß in den tod. Unnd iſt auß 
dem latin zu teutſch gemacht. Und iſt gedrscht mit gar huͤbſchen figus 
ten. Am Ende: Hie hat ein ende das buch Job. Gedrudt zu 
Strasburgf nad) erijti vnſers Tieben herren geburt M.ECEEkrrrrviij. 
Sin Quart. 

Auf der erſten Eeite ſtehet der obige Titel in fünf Zeilen. Die zweyte fuͤllt ein Holzſchnitt, wor⸗ 
auf Hiob, mit einem Heiligenfchein gegieret, und vor ibm ein Bote vorgeftellt wird, der ihm feine Uns 
glücksfälle hinterbringt. In einiger Entfernung ift ein zufanımenfallendes Haug, die Wegtreibung der 
Kamele u. d. abgebildet. Auf dem sten Blat kommt diefer Holsfchnitt noch einmal für. Ueberdieſes 
find noch dreyßig Kleinere fchlechte Holsfchnitte, die fih auf den Text besichen, angebracht worden. 
Mit dem zweyten Blat fängt die erfte Vorrede des beil. Hieronymug an, fo twie auf der zweyten Sei⸗ 
te des andern Blats die zweyte angehet. Auf dem sten Blat erfcheint das erfte Capitel ded Buchs 
Hiob und die Ucberfegung gehet bis an dag Ende in gefpaltenen Columnen fort. Das ganze beträgt 
21 1/2 Bogen. Man darf hier Feine neue Weberfegung ſuchen. Es ift blos die damals gewöhnliche 

deutſche 


ShenyHBi $ir 
Baktfähe Vcheuſahamq. dſeꝰ Bee; ſd Tai fle 1E.· ber: Kebutqetiſchen drutſchen Bibel‘ von 1483 
ſtehet, wörtlich abgeerudt worden. S. Hummels neue Bibliothek B. J. S. 123. u. 3° 


N a er een dr Fast. An EnbeEin enbe hat diꝰ 
wi Bud der rdecniſch en —— — —A— 

“ enaitgeiften., Sewtuckr · gu Nirnbergk Durqh ibrecht Difirer 

maler nach Erik gebatn IM, ecee. vnd. dabnach frei. iar. 
mt ringe: Fotioi h mt tt. BE | 
1 age Geſthichle —* Biberduegaben €: 6. iſt stehe. Sa fehlt, Big ſi fi ch ‚bier in 
der Scheurlifchen Bibliothek befindet, binlänglich beſchrieben wordeü. 8 beſtehet bieſes, in dem 
groͤſten Landkarten Format gedruckte Werk im ganzen nur aus 16 Blaͤttern, die theils den aus der 
Koburgeriſchen deutfchen Bibel enilchnten Tert der Offenbarung Johennis, theils die herrlichſten 
Holzſchnitte von den großen Albr. Dürer enthalten, deffen zeichen auf jeder Tafel su finden iſt. 
Alle dieſe Holzſchnitte, die in Ver Folge Cranachen zum Muſter dienten, als er die ſeinigen zu Lu⸗ 
thers N. Deſtament verfertigte⸗ habe ich in der obengedachten Geſchichte, genau beſchrleben. 


443.) Das Ewangeli buch zum erſten der anfang der meß darnach ber 
pſalm vnd die Colleet darnach die epiſteln vnd ewangely durch das 
gancz yar-nach ordnung eriſtenlicher kirchen. Am Ende: Gedruckt 
vnd faligflich volendet in der Feiferlichen reichitate zu Augfpurg.von. 

’ „Pannen Schoͤnſperger an fant Gertrudentag. Als man zalte nach 
"eritt geburt M. ECEC vnd xCviii jar. durch Hifffe deſſ der do nic hat 
" anefang nech ende. dem ſey glori eer vnd danf von welt zu welt 
Amen. In Folio. 
"Rt tiber Bibliothek des Sufts iu ei. Peter in n Catsburg. S. Herten Sapfs Ausſo. Buchdt. 
Seth. H1l&.127. 


444% Der teittfch paſſio mit figuren und huͤpſcher Ausfegumgen. Am En- 
1 be: getruͤckt zu Augfpurg vnnd vollender von Hannfen Schoͤnſper⸗ 
"ger. Am Dornitag nach ſant Beiztag. Nach eriſti vnnſers lieben 
" herren geburt M. EEEE. vnd xCviij. Jare. In Duodez. 
SIE der Bibliothek gu Not. Die Holzſchnitte ſind in dieſem Exemplat itluminirt. 


445.) Summa Johannis Tho dude. Am Ende: Hyr endyget ſyk Sum _ 
ma Johannis de ghetogen is uth dem hilligen Decrerh (Decret) 
böfe <c. Explicet Summa Johannis :c. Impreſſaque opulenta in 
civitate Magdeburgk per Mauriciũ Brandis Anno Domini 1498 
Quniuto (Quinto) ydus menſis Octoris. An Folio. 
Dieſe niederſaͤchſſſche Ueberſetzung der fo oft gedruckten Summa Johannis, führt Nyerup im 


Spicileg. bibliograph. S. 28. u. f. an, und bemerket zugleich noch eine andere, von ber gegenwartis 
gen 


233 Jahr 1498. 


gen verfchiebene, bon welcher eu aber weber Druckjahr noch Ort angeben konnte, well fein Erempiar 
am Ende befect war. 


446.) Ein buͤchlein von der liebe Gottes mic ſamt bem Spiegel der Kran⸗ 
- Ten vnd fterbenden Menfchen. Am Endes Getrudt vnd vollendet 
. inder Kaiferlichen Stat Augfpurg von hanfen Schönfperger am 
dornſtag nach fant Jacobstag M. ECCErEviij. In Dupder. 
Wird in Deren Zapfs Augſo. Buchdr. Geſch. Th. J. S. 126. angeführt. Wird vermuthlich eben 
dasjenige Buch feyn, das in Schelhorns Amoenitat. T. VL. p. 477: unter bem Titel: Gpiegel ber 
Branten und fterbenden Menſchen angeführt wird. 


447.) Die war nachvolgung Chriſti. Am Ende: Allſo endet fich das 
loblich buch. genannt die mar nachvolgung crifti. getrudt vnd vor 
Iendet durch Hannfen Schönfperger. in der Feiferlichen ſtatt Augs 
fpurg. an fant Annatag der muter Marie der muter gottes. Als man 
zalte nach der geburt Erifti vnſers herren. M. CCCC. rEviij, jar. 
Gott fen lob. In Quark. 
Heltere Ausgaben find unter den porhergehenden Jahren angezeigt worden. Die gegentuärtige 
iſt in dem Kloſter Rebdorf, G. Hertn Zapfs Augſp. Buchdr. Geſch. Th. J. S 125: 


448.) Das buͤchlein wirt genant die himeliſch Funtgrub. Am Ende: 
Gedruckt in der Kayſerlichen ſtat Augſpurg von hauſen Froſchawer 
Sn dem jar do man zalt nach Criſti geburd. M.CCCC. und xEviil. 
In Quart. 
Dieſe Ausgabe wird in dem Kitterarifchen Muſeo B. 2. ©, 274 angeführt, Eine nähere 
Rachricht von dem Werke felbft, habe ich unter dem Jahre 1490 gegeben. 


449.) Bok ber Behrofnifle Marien. Am Ende: Vnde is wulendet unbe 
ghebrucket in der Feiferl. ftad Lubeck. dorch de kunſt vnde ſynrykecheit 
Steffani Arndes: vpe ſunte Vrbanus dach des hyllyghen Paweſes 
Na der bort vnſes heren do men ſchreff MECCCExCviij. In Duodez. 
Wird in von Seelen Select. litter. p. 672. angeführt, und ſcheinet ein Gebetbuch zu ſeyn, wo⸗ 
durch der Dienft Mariae, nach den damaligen finftern Zeiten, befördert werden follte. 


450,) Sermon des großgelarten in gnadẽ erleuchtẽ boctoris Johannis 
Thauleri predigerr ordens. weiſende auff den neheite waren wegk. 
yn geiſte czu wadern durch vberſchwebẽden ſyn. vnuoracht võ geiſtes 
ynnige vorwãdelt ĩ deutſch mache mẽſchẽ zu ſelikeit. Gedruckt in 
ber furſtlichen flat Leyptzk durch Cunradum Kachelouen vi vorren⸗ 
bet. Am tag Gerdrudis ym acht und neuntzigiſten iar. In Quart. 
Es 


Jahr 1498, 233 


Es iſt dieſes die erfte Ausgabe von Taulers geſammelten Predigten, welche in Freytags Analect. 
&. 940. beidricber wird. Sie it ſowohl in der Feuerliniſchen, ale in der Schwarziſchen Somm 
lung. Herr Prof. Oberlin zu Etragburg bat erit im Jahr 1786 eine febr ſchoͤne Nachricht von dies 
fe8 berühmten Myſtickers Leben und Echriften gegeben, in feinee Abhandl. de Joh. Tauleri dietione 
vernacula et myftica. Unter den Jahre 1508 foll eine wiederbolte, mit der gegenmwärtigen übereins 
flimmende Ausgabe von diefer Sammlung angezeigt und eine nabere Nachricht davon gegeben werben. 


451.) Ein epiltel Rabbi Samuelid deß Juden. darinn er anzaygt vñ 
bewerlid) vernicht die oden vnd vnfruchtbarn hoffnung der Jude, die 
fne haben von Meflia. das derfelbig noch komen fol. Aud) ein Epiltel 
Pontij Pylati von der vritend Chriſti vnſers ſeligmacherß. Am 
Ende: Gedruckt durd) Eafpar Hodfeber zu Nrürenberg nach Ehris 
fti geburt. M.CCCC. xCviij. iar. In Quart. 

Nach der, auf der Ruͤckſeite des Titelblats ſtehenden kurzen Vorrede, iſt dieſe Epiſtel von Bruder 
Alfunſio bonihominis auß franckreich ainen muͤnch prediger ordens von arabiſchen gezung zu latein ge⸗ 
bracht worden im Jahr 1338. Der deutſche Ueberſetzer ift, mir wenigſtens, nicht bekannt. Das Werks 
gen iſt im XXVII. Capitel abgetheilt. Den Befhluß macht der kurze Brief Pilati an Tiberlum. Sf 
5 3/4 Bogen ftark, und in meiner Sammlung. ch befige noch eine Ausgabe, gedruckt zu Colmar 
durh Amandum Sardall 1524. 4. 


452.) Dis it die reformacion der fFatuten vnd gefege die ein erber 
Hate d' ſtatt Nuͤremberg vmb gemeines nug notturfft vnnd prſach 
willen gemacht hat. Am Ende, vor dem Regiſter ſteht: Diſe Re⸗ 
formacion der Statut vñ geſetze der loblichen Stat Nuͤrenberg. hat 
gedruckt Hanns Schoͤnſperger in der Keiſerlichen Statt Augſpurg. 
AS man zalte nach der geburt Criſti M.ELEE. vnd. xCviii. Jar. 

Got ſey lob. In Folio. 

Auch dieſe Ausgabe beſchreibt der verdiente Herr Prof. Siebenkees in der ſchon gedachten Ge⸗ 
ſchichte, ſehr ausfuͤhrlich und gruͤndlich, Keiner Meinung nach iſt auch dieſe, nicht unter öffentlichen 
Auktoritaͤt erſchienen, ſondern fuͤr eine Privatunternehmung des Buchdruckers anzuſehen, der ſich die⸗ 
ſesmal ausdruͤcklich nennet. Ich ſtimme demſelben vollkommen bey, und dieſes um ſo mehr, da 
Schoͤnſperger, bey der Achtung, in welcher dieſes Nuͤrnb. Geſetzbuch ſtunde, und bey der Seltenheit 
der erſten Ausgabe, die ganz wahrſcheinlich nicht, wie andere Verlagsbuͤcher, fuͤr jederman feil war, 
leicht auf den Gedanken kommen konnte, ſich mit feinem Nachdruck einigen Nutzen zu ſchaffen. Indeſ⸗ 
ſen iſt doch auch dieß wahrſcheinlich, daß er von Nuͤrnberg aus, durch irgend einen Gelehrten unter⸗ 
ſtuͤtzt worden, der ihm die ſeit der Bekanntmachung der erſten Ausgabe publicirten neuen Geſetze miß 
tbeilte, die er auch, wie Herr Prof. Siebenkees meldet, dieſer feiner neuen Ausgabe, bis auf eines, eins 
verleibet hatz fo daß alſo diefelbe nicht als bloßer Nachdruck der erften Ausgabe anzufeben iſt. Schon 
Böhler bat einige Verfchiedenbeiten und Abweichungen dieſer Yugfpurger Ausgabe von den beyden 
vorhergehenden angemerkt, die auch von Deren Prof. Siebenfees angeführt worden find. Obiger 
Titel ſtehet auf der. erſten Eeite des erſten Blats, über eben dem Holzſchnitt, den Schönfperger 

Danszers Annalen. Sg ſchon 


24 Jahr 1498. 


ſchon zur Aufgabe von 1488 gebraucht hat; nur iſt derfelbe hier mit einer Zierleifte umgeben. »Diefer 
Holzſchnitt ift, aber ohne Zierleifte, auf der Ruͤckſeite des nemlichen Blats wiederbolet worden. 
Ueber demfelben ftebet jene Anzeige, die in den beyden vorhergehenden Ausgaben, nach dem Regiſter, 
auf einem Eefondern Blat kunde, doch nur big: angebe vñ beuolhẽ. dieſelbẽ Reformaciũ ze: 
druckẽ. Das übrige ift meggelaßen worden. Auf der erſten Seite des folgenden gezaͤhlten Blat}, 
ſtehet die gewöhnliche Torrede. Auf der Ruͤckſcite deffelben fange die Reformation felbft an, die ſich 
auf der Ruͤckſeite des xCii Blats mit obiger Anzeige endiget. Dann felgt ein leeres Blat, und auf 
daſſelbe ein Holzſchnitt, welcher Dh Stadt Nürnberg, und darüber dag kayſerliche, nebſt den beyden 
Nuͤrnbergiſchen Wappen und rechts und links den h. Sebald und den h. Lorenz vorſtellet. Oben 
darüber ſtehet: Dis iſt Das regiſter der geſetze der neuen Reformacion der ſtat Vuͤremberg. 
Das Regiſter folget dann ſelbſt auf 13 Bl. Die letzte Ruͤckſeite iſt lerr. Alles iſt mit fortlaufenden 
Zeilen gedruckt. Von dieſer aͤuſerſt ſeltenen Ausgabe beſitze ich ſelbſt ein Exemplar. 


453.) Ein wahrhafftig Buͤchlein, gar nutzlich zu hören: zu manchen 
ſachen darinn zu fernen von der edel tugend vnd krafft wegen by 
an den edlen fteinen Inne: das manchen menfchen zu bilff mag 
fumen der ie tugent lernt zu verften auß dießen Büchlein. Am Ens 
de: Gedruckt zu Erffort In fant Pauls pfar. zu den weißen lilligen 
Derge. Anno Domini 1498. In Quarrt. 

Es iſt diefed, nur 10 RL. ſtarke Werkgen, in Berfen abgefaßt. Weller bat es in dem Alten ıc. 
B. J. S. 54. kürzlich befchrieben. 


454.) Bon fant Brandon ein hübfch fefen was er wunders auf dem moͤr 
erfahren hat. Am Ende: Hie ender ſich fant Brandon. gedrudt zu 
Augfpurg in der keyſerlichen ſtatt von hannſen Froſchau. Im xCviij. 
iar. In Quart. 
Dieſe Ausgabe hat ebenfalls Holzſchnitte, und iſt in der Bibliothek des Stifts Rebdorf. S. Mo- 
entea typogr. biblioth. Rebdorf. p. ana. 


“ 455.) Eſopus der hochberuͤhmbt Fabel Tichter mit ettlichen zugelegten fas 
bein Rimieii und Aviani endet fid) hie. Gedruckt vnd volendet in 
der Fenferlichen tat Augfpurg von Hanußen Schönfperger on 
Dornitag nad) fant Bartholome. Nach Chriſti gepurt M. CCCC. 
vnd Lxxxxviij. In Folio. | 
. Diefe Ausgabe befaß der fel. Schwarz in Altdorf. E. Catalog. P. II. p. 249. n. 00. Sie 
wird mit der, unter dem Jahr 1487 angezeigten, übereinftinmen. Auch bat fie Holzſchnitte. 


456.) Die vahet ſich an das neu narren ſchiff vo narrogonia zu nutz vnd 
heylſamer fer zu vermeyden ſtraffe der narrheyt mie mer ernzurug 
vñ lengrüg duch Sehajtianu Brand doctor in beyden rechtei. 
Am Ende: Hie endet fich das neu ſchiff auß Narragdia. So zu nutz heyl⸗ 

ſamer 


Sahr 1498. 235 


. faner fer. ermanung. und eruolgung. der weißhent. vernunfft vñ gus 
ter ſytten. Auch zu verachtung vun ſtraff der narrheyt. bfintheit. Irſal 
vnd torheyt aller ftöt. und gefihlächt. der menfchen. mit befunderm 
fleiß. muͤ. vnd arbeyt. gefamele ift. mit merer erlengerung. vnd 
feheindarficher erklerung. durch Sebaftianum Brant In benden 
rechten doctore Gedruct zu Etraßburg auff die Bafenacht. dye man 
der narren kirchweyh nennet. Im jare nach Erifti geburt Tauſent 
vierhundert vier vñ neutzig Vnd darnach getruckt auß demfelbigen 
Straßburgeriſchen exeplar zu Augſpurg in d' keyſerlichen ſtat võ 
hannſen Schoͤnſperger Im jar nach Criſti vnſers herrẽ geburt 
Tauſent vierhundert acht vñ neuntzigoſten. Am afftermontag nad 
vnſers herren auffart. In Quart. 

Schon auf dem Titel, und auch in der Schlußanzeige iſt bemerket, daß ſich dieſe Ausgabe von 
den bisher angefütsrten merklich unterſcheide, wie ich ſolches ſchon oben bey der vermehrten Straßbur⸗ 
ger Ausgabe von 1494, auf die ſich hier ausdruͤckiich bezogen wird, erinnert habe. Sn der Haupt⸗ 
ſache iſt keine Veraͤnderung vorgegangen. Denn dieſes neue Schiff enthaͤlt nicht mehr, und nicht we⸗ 
niger Narren, als das erſte. Nur der gereinite Text iſt bey verſchiedenen, zwar unveraͤndert geblieben, 
bey manchen aber faſt um die Haͤlfte verlaͤngert worden. Aber von wem? Vermuthlich von Doctor 
Brant ſelbſt? Nichts weniger als dieſes. Brant proteſtirt in einigen folgenden Ausgaben feyerlich 
wider dieſe Zuſaͤtze, und erklaͤret ſie fuͤr ungeſchickte Verlaͤngerungen, die man ſeinem Werk angehenkt 
hat. Man ſehe dasjenige, was ich, beſonders bey einer Baſeler Ausgabe von 1509 bemerken werde. 
Dieſe gegenwaͤrtige Ausgabe gehoͤrt alſo nicht unter die aͤchten. Obiger Titel ſtehet auf der erſten Seite 
des erſten Blats, in einer, in Holz geſchnittenen Einfaßung, wo unten ein mit Narren angefuͤlltes Schiff 
vorgeſtellt wird. Auf der Ruͤckſeite, iſt der nemliche Holzſchnitt, mit dem Titel und der Einfaßung 
wieder abgedruckt worden. Auf der erſten Seite des zweyten Blats, ſtehet erſtlich oben die Stelle 
aus dem 106 Pf. lateiniſch, Si ſunt, qui deſcendunt 2c. dann folgt: Ein forrede in das narren⸗ 
ſchiff — vormals gefanlet vñ nun von neuwen mit vil fchönen ſpruͤchen egempeln vnnd zuge: 
festen byftorien vnd materien erlengert vnd fcheinbarlicher erPlert zu Bafel durch Sebaſtianũ 
Brand lerer beyder rechte vaft fich an faligflih. Dann folgt obige Stelle aus dem 106 Pfalm, und 
eine, aus Sapient. 14 deutfch. Auf der Nücdkfeite dieſes Blats fichet wieder ein Holzſchnitt, der im 
zwey Felder getheilt ift, und Narren auf einem Wagen und in einem Schiff vorftellet. Oben ſteht: 
Der mag wol vom glüdrad fagen der im fhiff, Oder auf wagen und drunter: Nit mit will 
faren oder zefuß gon der bat fein ſtym̃ nit zwifchen geon. Auf der erften Seite des dritten Blats 
fängt die Vorrede felbft an, und nach dicfer folgen die Narren nach der Reihe. Auf der erften Seite 
des vorletzten Blats ſtehet obige Schlußarzeige. Die übrigen zwo Seiten enthalten das Regiſter. 
Die legte Seite ift ganz leer. Das ganze Werk ift mit gefpaltenen Columnen gedrudt. Die Holz⸗ 
ſchnitte find Elein und fchlecht. Blaͤtterzahlen fehlen. Die Signatur gehet bis & 5. Fch zähle 101 Bl. 
Diefe feltene Ausgabe ift in der fehr fcheßbaren Schwarzifchhen Sammlung in Altdorf. Element 
bemerfet 1. c. p. i91. daB Brant ſehr frey wider die Mißbräuche damaliger Zeiten rede, und führt 


zum Beweis eine Etelle auf den L.X111. Narren von den Bettlern (nach einer neuern Etrasburger 


von 1545. 4.) an, wo fehr wider die Bettelmoͤche geeifert wird, tmorauf er dann den Wunfch Auffert, 
92 zu 


236 Jahr 1498. 


gu erfahren, ob diefe Stelle auch fhen in den Ausgaben des Narrenſchiffs vor den Zetten der Refor⸗ 
mation angefroffen würde. Hätte er die gegenwärtige Ausgabe gekannt, fo würde er diefe Stelle, fo 
wie er fie abdrufen laßen, darinn gefunden haben. Der Anfang fteht auch fchon in den älteften 
Ausgaben; in dieſer verlaͤngerten aber ift noch ein Zufag dazu gekommen. 


457.) Reyneke de Voß. Ur Vulpis adufatio Yun in der werlde blyket 
Sicec hominis et vario Gelyf dem Voße gheſchicket. Am Ende: 
Anno domini 1498 Luͤbeck. In Auart. 

Unftreitig ift dieſes die erfte und aͤlteſte niederfachjsfche Ausgabe von diefem bekannten finnreichen 
Gedichte, und die in der Kraftiſchen theol. Biblioth. B. 7. E. 371. angezeigte Audgabe von 1497 
nicht vorhanden. Ein Eremplar ven diefer Ausgabe ift in der Molfenburtelifchen Bibliorbef. Nach 
demſeiben ließ fie Er. Aug. von Hackmann, der damals Profeßor zu Helmftatt war, 1711. 4. zu Wol—⸗ 

fenbüttel wieder abdruder. Er nennt fie in dem voranſtehenden Programm, omnium vetuſtiſſimam, 
welches aber blog von dieſem Gedichte in der niederfächfifcehen Sprache gilt. Denn es it auch cine 
bolländifche Ausgabe bekannt, welche 1485. 4. zu Delft gedruckt wurde, und von welcher Ludw. 
Suhl 1783. 8 zu Luͤbeck einen Nachdruck beforgte. Diefe Delfter Ausgabe iſt in Profa. Gottſched 
lieferte 1752. eine prächtige Ausgabe, in welcher nicht nur der niederfächjifche Tert aus der Hackmaͤnniſchen 
Ausgabe wieder abgedruckt, fondern auch eine hochteutfche Ueberfegung beygefüget wurde. Die Drigis 
nalausgabe ift mit Holsfchnitten gegiert, und 241 Blätter flarf. Voran ſtehet Heinrichs von Alk⸗ 
mars DBorrede, welcher fich Stholemeſter un tuchtlerer des eddelen dogentlichen vorſten un heren, 
Sertogen van Zorryngen nennt, und ſagt, daß er den Reineke uch walſcher und franszoͤſeſcher 
fprache in die deutſche überfegt habe. on diefem Alkmar iſt, auſſer dem, was er bier von fich 
ſelbſt geſagt bat, ſchlechterdings nichts bekannt. @inize baben daher auch feine Erifteng in Zweifel 
gieben wollten, und Diefed um fo mehr, da bey der Basmisisnifchen Tamilic Nachrichten feyn follen 
(E. Buͤſſchings woͤchentl. Nachr. 1774. Et. 4.) daß Nicolaus Baumann, von welchem auch eine 
Ausgabe diefes Gedichte vorhanden ift,-(fie fol 1522. 4. zu Roſtock bey Ludw. Diez erfchienen 
feyn) der eigentliche Verfaßer des plattdeutfchen verfificitten Reineckefuchſes wäre, und daß er blog 
vorgegeben, dag Seinrich von Alfınar diefes Gedicht, aus der waͤlſchen und franzgöfifchen Sprache 
überfegt babe. Herr Adelung hält es beynahe für gewiß, daß dieſes Gedicht urfprünglich im 12ten 
Jahrhundert franzofifch gefchricben, nachmals von Seinrich Alkmar 1487 hollandifch, von einen 
Ungenannten 1494 englifh und endlih von Bauınanm 1498 niederfächfifch herausgegeben worden 
ſey. Das ficherite moͤchte wohl ſeyn, daß dad Gedicht urſptuͤnglich in franzoͤſiſcher Eprache verfaßet 
worden; allsin dag übrige fchrinet vielen Zroeifeln untermorren zu ſeyn. Nähere Unterfuchungen und 
ausführliche Nachrichten, befonders von den verfchiedenen Ausgaben diefed merkwürdigen Buchs findet 
man in Herrn Prof. Slögels Gefchichte der komifchen Litteratur Th. 3. S. 28. u. f. 


458.) Der Ritter von Turm. von den erempeln ter Goßforcht vnd ers 
berfeit. Am Ende: Gedruckt zu Augſpurg durd Hand Schoͤn⸗ 
fperger in Sur M. CCCC. Lexxxviij. In Folio. | 
Diefe Ausgabe wird im Chriftifcyen Catalogo P. II. n. 7321. p. 299. angeführt. ie ift mit 


Holsfchnitten verſehen. Im Schadelookiſchen Catalogo T. Ill. p. 17. wird fie unter dem Titel: Der 
Spiegel 


Jahr 1498, 237 


Spiegel der Tugend ud erſamreit angezeigt. Unter: dem Jahre 1513 wird dieſer Roman naͤher 
beſchrieben werden. . 


459.) Das buch vnd lobliche hiſtori von dem edelen kuͤnigs ſun aus Gali— 
cia genannt Pontus. Auch von der ſchenen Sodonia kuͤnigin auf 
pritania. welche hiſtori gar luſtig vnd gar kurtzweylig zu hoͤren iſt. 
Am Ende: Gedruckt vnd volendet iſt diſes buͤchlin genannt Pontus 
durch Hannſen Schoͤnſperger in der keyſerlichen ſtat Augſpurg. 
Anno Domini M.EEEE, vnd in dem Lexxxviii jare. Sin Folio. 

Iſt in der Bibliothek zu S. Ulrich in Augſpurg, und hat Holzſchnitte. S. Herrn Zapfs Augſp. 
Buchdr. Geſchichte Th. 1. S. 129. Pontus, der Held dieſes Romans, wurde, nachdem fein Vater 
Tiburt von den Tuͤrken war getoͤdtet, und ſein Koͤnigreich von denſelben erobert worden, in ſeiner 
fruͤhen Jugend von eben denſelben gefangen genommen, kam auf eine wunderbare Art wieder zu ſeiner 
Freybeit, und hatte endlich, nach vielen Abentheuern, das Gluͤck, ſein Koͤnigreich wieder zu erobern, 
und ſich mit ſeiner Sidonia zu vermaͤhlen u. ſ. w. Alles in dem Geſchmack jener Zeiten geſchrieben! 


460.) Von keiſer karls recht. Wie er ein kauffman vñ ein iudẽ machet 
ſchlecht, Din eines pfund ſchmerbs wegen, Das er auf ſiner ſeyten 
folt geben. Gar ein huͤpſch fied in fröumen fops zuͤg wyß. Am Ende: 
Gedruckt zu Straßburg von Mathis hupffuff. Im FE. viii. Zar, 
Sn Quart. 
Unter den Sabre 1493 ift bereits eine ältere Ausgabe dieſes Licheg angezeigt worden. Die ge⸗ 
genwaͤrtige iſt 4 DI. ſtark. Auf dem Titel iſt ein Holzſchnitt. 


461.) Ein chriſtliche Hiftorie von fier faufleuten. Am Ende: Gedruckt 
vnd ſelligklichen vollene in der Faiferlichen jtat Nürnberg von Mayr, 
ale man zalt nad) Criſtus geburt MECCC vd im !rerpoilj jar. 
In Quart. 
Hat Holsfchnitte. Wird in Roͤders Catalog. S. 51. n. 411. angeführt. Unter den Büchern, 
obne Anzeige des Jahre, ift eine andere Ausgabe angeführt worden, die vermutblich auch un dieſe Zeit 
zum Vorſchein gekommen ift. 


462.) Hyſtory Herrn Triſtrants vnd der fchonen Malden. Am Ende: 
Gedrude zu Augfpurg duch Hand Schönfperger im Jar MELCE 
Lrxxxviij. In Folio. 
ch kenne dieſen Roman aus dem Chriſtiſchen Catalogo P. II. n. 7821. p. 299.. S. auch Herrn 
Zapfs Buchdr. Geſchichte Th. J. S. 125. 


463.) Practica des wolgelerten in der Aſtronomey mayſter Lucas Erndorf⸗ 
fers zu Ingolſtat. mit ſampt der figur des hymmels als er ſteet ym 
93 anfang 


rau 


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STE 


238 Jahr 1498. 


anfang bes ſummers in dem far fo man galt MELEE. xCviij. Zar. 
Regirer diß iars Saturnus mit Hilf Veneris. In Quart. - 
Iſt in der Schwarzifhen Sammlung in Altdorf, und 8 Bl. flark, 


Jahr MCCCCXCIX. 


464. Pſalterium cum apparatu vulgari familiariter appreſſo Lateiniſch 
pfalter mit dem teutſchen nuͤtzlichen dabey gedruckt. Am Ende: 
Pſalterium cum apparatu vulgari pro more barbarico franslatum 
Augufte impreflum per Erhaudum ratdolt ibidem artis imprefforie 
magiſtrum apprime famoſum finit. Anno domini. M.ELEE rEir. 

Hie endet der pfalter mit dem teutſchen: nußperfait der pfalm ſun⸗ 
derlichen: inhalt des regiiters Dabey: gedrudet czu Augfpurg von 
nuiler Erharten ratdolt Nach erijti gepurt. MEEES.rEir. In 
Quart. 
Dieſes iſt die zweyte Ausgabe des lateiniſch deutſchen Pſalters. Die erſte erſchien 1494. 


Ich habe ſie ſelbſt beſeſſen, und ſie in der Beſchreibung der Augſp. Bibeln S. 40. u. f. hinlaͤnglich 
beſchrieben. 


465.) Paſſionael effte das leuent der hyllighen Luͤbeck 1499. In Folio. 

Die erſte niederſaͤchſiſche Ausgabe, oder Ueberſetzung des Lebens der Heiligen iſt unter dem Jahre 
1492 angezeigt und beſchrieben worden. Die gegenwaͤrtige wird in den Select. litterar. des von 
Seelen S. 677. ingleichen in feiner Nachricht von der Buchdruckerey zu CLuüͤbeck S. 36. angeführt. 
Sie wird ohne Zweifel ein unveranderter Abdruck der erften ſeyn. Die dritte ift 1507 erfchienen. 


466.) Das Leben der Heiligen; Sumertheil. Am Ende: Hie endet 
ſich der Heiligen teben das Summertheil, das hat gedruckt Hand 
Schönfperger zu Augfpurg M. CCCC. Lrxxxix. In fl. Folio. 
Iſt in der Herzoglichen Bibliothek zu YTeiningen. Vermuthlich wird diefe Ausgabe auch Holz⸗ 
ſchnitte haben; fo wie auch der Wintertheil vorhanden ſeyn wird. 


467.) Ein nuͤtzlich buͤchlin das man nennet den Pilgrim, das hat der 
wuͤrdig doctor Kenßerfperg zu Augfpurg geprediget. Am Ende: 
Das loblich vnd nuͤtzlich buͤchlin hat gedruckt Lucas zeiffenmair zu 
Augſpurg vnd vollendet am freytag nach ſant Johanstag. do man 
zalt nach eriſti gepurt M. CCCC. vnd in dem xCviiij jar. In 
Quart. 


Wird angefuͤhrt in Herrn Zapfs Augſp. Buchdr. Geſchichte Th. J. S. 133. 


468.) Gebetbuͤchlein. Am Ende: Ghedrucket vñ volendet. dorch de kunſt 
Stephani arndes mede borger der Keyſerlicken ſtat Lubeck. Int 
yar vnſes herẽ M.ECEErEir. In Sedez. 

ft in der Bibliothek zu Rebdorf. S. die Monumenta typogr. Bibl. Rebd. p. 224 60) 
| 409. 


Jahr 1499: 239 


469.) Bon dem gebet ein außeviefen edels und außerwelz büchlen vnnd zu 
leſen vnd zu hören fat nuͤzlich. Um Ende: Diefes gegenwirtig 
auserfefen edel vnnd fruchtbringet buͤchlein iſt mit großen fleyß in der 
loblichen vnd Feiferlichen (kat Augſpurg von hannfen Frofchauer 
getruckt worden. vnd iſt gefehehen da man von der heiligen hailſa⸗ 
‚men bönigfliefligen vnd allerfeligiten geburdt vnnſers lieben herren 
Iheſu eriſti gezelt hat M.CCCC. vnd rEir iar. In Quark. | 

Here Zapf führt auch dieſes Büchlein in der Augfp. Buchdr. Gefchichte Th. I. S. 133. an. 


470.) Buffpfadt zu der ewigen Seeligfeit der vns gewyſen wirt durch 
einen Geiſtlichen Ritter mit Auslegung vnd Bedeutungen weltliche 
rirterliche Gewehre vnd Wapen. Gedruckt zu Heydelbergk MEECE 
trrrpoitii. In Quark. 
Diefe Heine Echrift wird im Uffenb. Catalog P. 11. App. p. 70. angezeigt. Sie hat Holsfchuitte. 


471.) Remiſſorium mic ſambt dẽ mweichbilde vnd lehenrecht. Am Ens 
de: Hie ender ſich das remiflorium mit ſampte dem widhbild und 
lehenrecht. Gedruckt onnd volendt zu Augſpurg von Hanfen ſchoͤn⸗ 
ſperger. an der mitwoch vor ſant Gallẽtag des jars als man zalt 
nach Criſti geburt M.EEEE. vnd. rEir jar. In Folio. 

S. Literariſches Muſeum B. 2. S. 274. It in der Schwarziſchen Sammlung. 


472.) Der Stat Wormbs Reformation. Am Ende: Reformation der 
Stat Wormbs, Recht, Geſetze, Ordnunge, vnd ſtatuta zu Lobe den 
almechtigen Gott, zu behalten frieden vnd einigkeit, zu furdernes 
rechts vnd merung gemeines nutzs getrewer guter meynung durch 
einen erbaren Rate gemelter Stat Wormbs furgenommen auch zu 
notdurfft den gemeinen volck vor zweytrecht Irthum kriegen koſten 
und ſcheden zuuerhuten ingeſetzt eroffenet vnd vßgangen in dem 
Jare nach Criſti vnſers lieben Herrn gepurt Tuſent vierhundert 
Nuntzig vnd Acht; nachmals zu trucken angebben vnd vollendet 
in dem Nun vnd nuntzigſten vff Montage nach dem Sontag Tri⸗ 
nitatis. gr. Folio. 

Dieſes iſt die erſte Ausgabe des Wormſer Stadtrechts, das zwar ſchon 1498 publicirt wurde, 
aber erſt 1499 im Druck erſchienen iſt. Dieſes tft zu bemerken, daß nicht aus einer Ausgabe, zwo 
gemacht worden, mic fchon nefchehen iſt. Herr Kanzler Rody traf ein Eremplar auf der Rathsbiblio⸗ 
chek zu Rranffurt an. S. Walchs vermifchte Beyträge ıc. Th. 3. &. 343. Auch Schwarz befaß 
ein Exemplar Catslog. P. II. p. 252. ingleichen der Kanzler Ludewig, vermöge feines Catalogi 
©. 372. n. 2734. In der Herzoglichen Bibliothek zu Meiningen ift ebenfalls cin Eremplar. Wie⸗ 
derholte Ausgaben werden unter den Jahren 1507 und 1509 angezeigt werden. 


473.) 


240 Jahr 1499. 


473.2 Herbarius zu teutſch. Am Ende: Gedtuckt und ſeligklich wolende 
diſer Herbarius durch Hanfen Schönfperger in der keiferlichen tat 
Augſpurg am montag nad) onfers herrn Hymelfart nach Ehrijti ges 
purt tauſent vierhundert vnd in dem neun vnd neunzigiften are. 
In Folio. 
Diefe Ausgabe blieb dem fel. Trew unbekannt. ie ift in der Bibliothek des Stifts Weingar: 
ten. &. Heren Zapfs Augſp. Buchdr. Seſchichte Th. 1. S. 130. 


474.) Das Buch der Natur von Eigenſchafft vnd natur des menſchen 
u. ſ. w. Am Ende: Hie endet ſich das buch der Natur. das hat 
—8 hanns Schoͤnſperger in der keyſerlichen ſtat Augſpurg als 

man zalte nach der geburt Chriſti M.EEEE.rEir. An Folio. 

Diefe Ausgabe wird in dem Schwarziſchen Catalogo P. II. n. 718. a, auch in Deren Zapfs 
Augſp. Buchdr. Gefchichte Tb. I. &. 130. angeführt, und bemerkt, daß fie Holsfchnitte habe, Wel⸗ 
ler in dem Alten ıc. 2. B. &. 92. gedenket derfelben ebenfalls. Sie ift in der Trewifchen Bibliothek 
in Altdorf. Bon den Buche Telbft It eben S. 83. nabere Nachricht gegeben worden. 


475.) Problemata Ariftotelid deurfch. Gedruckt zu Vlm durch Hand 
Zainer 1499. In Quart, 
Diefe Ausgabe ift in dee fhönen Eammlung Heren GHeldeggers, des täglichen Raths und Zunft 
meifters in Zurich, Unter den Jahren 1492 und 1493 find ältere Ausgaben angezeigt worden. 


476.) Die Cronica von der billiger Stat Coellen. Am Ende: Zo 
der Eren goß, fonre fieuer moder, vnd Der hylliger dry koͤnynge. 
jtem So nüß ind vnderrichtũge in vill fache der gemennre Burgerfchaff 
der billiger. Stat Eoellen is dit boid) van den gefihichten der Ertz⸗ 
buſchoue Ind der billiger Stat van Eoellen. mit eBlichen anderen 
biitorien van begynne der werlt. ind des intghainwortigen jairs vurß 
vergadert mit groilfer arbeit ind vlyß vyß vill boicheren van den bes 
werteiten in ficherite hiſtoriẽ fchreijueren dae va berorende. Ind hait 
gedruckt mit groiffem ernſt ind vlijſſ Johan Koelhoff Burger in 
Coellen. ind vollendet vp fent Dartholomeus auent des billigen 
Apvitels Anno vurß. Got baue lof 60 aller si vnd ewichlid). 
Sin Folio, 

Ein zwar ſehr ſeltenes, aber nicht unbekanntes Werk. Ich koͤnnte, wenn ich ein Liebhaber vom 
citiren wäre, eine Menge Schriften anführen, worinn dieſer Chronik Meldung geſchiehet, beſonders 
wird ſie, wegen einer ſol. 311 und 312 befindlichen Stelle, welche die Erfindung der Buchdruckerkunſt 
betrift, faſt von allen Schriftſtellern, die von dieſer Materie handelten, angefuͤhrt. Meermann 
fand in dieſer Stelle einen Beweis für feine Meinung, daß Coſter in Sarleın die Buchdruckerkunſt 
erfinden babe, wovon Herr von Seinedlen in den VIachrichten pon Kuͤnſtlern u. ſ. w. Th. 2 
S. 262. u. f. dad Gegentheil zu beweiſen ſucht. Der Verfaßer ift vollig unbelannt. Die alte deut; 

{che 


Fahr 1499. 241 


ſche Sprache, in der er ſchrieb, mag zu feiner Zeit in Coͤln Seichter gu verſtehen gersefen feyn, als jebt. 
Clement nennet fie daber ein Jargon. In Anſechung der Glaubwuͤrdigkeit behauptet er freylich gar 
keinen Rang unter den Schriftſtellern, deſto lieber moͤchte er aber denen ſeyn, die Liebhaber vom Wunder⸗ 
baren und von Kabeln find. Fabulas multas in ſanctorum praefertim hiftoria atque reliquiis conti- 
net, hauriuntur tamen nihilominus aliqua, quae ad illuftranda quaedam Juris publici Romanp-Ger- 
‘wanici argumenta faciunt. &o wird in der Biblioth. hiftor. Struvio - Buderiana p. 996. von dieſem 
Werke geurtbeilet. Cives, fayt Sartzheim in der Biblioth. Colon. p. 6c. quia pro civitatis liber- 
tate contra Epifcopum aflerenda totus eft, magni hunc librum faciunt et libenter legunt, uti 
Treviri fuum Kyriandrum. Unter obigen, aus zwo Zeilen beftebenden Titel befidet ſich cin Dolzs 
ſchnitt, welcher in der Mitte das Eolnifche Wappen, und an den vier Seiten herum acht Heilige vor» 
flellet. Unter diefem Hofzfchnitt ſtehet: Sancta Colonia direris. quia fanguine tincta | Kanctos 
tum. meritiß quorum flag undique cincta. | Dann folgt ein Negifter, welches 10, nicht gesählte Blaͤt⸗ 
ser ftarf iſt. Mit fol. 11 und der Kignatur Aij (ich kann nicht roiffen, ob nicht bier in den vor mir 
babenden Ereniplar etwag fehlet) fängt die Borrede an. Auf der erften Seite des nadhitfolgenden Blatg, 
das aber rocder eine Blatsahl, noch Signatur bat, ſtehet ein Holzfchnitt, der die Schöpfung der Eva 
vorftellet, und Darüber mit großen Buchftaben: Eccleſiaſtici decimo octauo. Musi viuit in eter; 
num. creauit omnia ſimul. Auf der Rüdfeite dieſes Blats fängt nun die Chronik felbft an, wel⸗ 
che in ſechs Alter abgetbeilt ift. Das legte fängt auf der Ruͤckſelte des XLI. Blats, mit folgender 
Anzeige an: Sye begynt das fefsde alder der welt Und is als etzlige fage va dem dage dat 
Iheſus vnſe line here geborn wart bis 50 dE iunxſten dage durende. Bon diefem Zeitpunct an 
wird mun die Gefchichte bis 1499 fortgeführt, die fich auf der erften &eite des CCClten Blats niit 
obiger Schlußanzeige endiget. In derfeiben wird zwar die Jahrzahl 1499 nicht ausdrücklich anges 
führt. Das gegenwärtige Jahr aber, oder, wie es am Ende, ziemlich unverſtaͤndlich, heißt, Anno vurß, 
IR Fein anderes, ald dasjenige, deflen zulegt gedacht worden iſt, und dieſes ift dag 1499ſte Jahr. 
Das fonderbare Wort vurß komme öfter vor, und aus dem Eontert fichet man, daß es nichts anders 
beißen könne, als vorgedachtes, vorgenanntes, Jahr nemlich. Eben deswegen wird diefe Yusgabe 
insgemein unter dieſes Jahr gefeßt. Dean findet freylich hin und wieder Yusgaben von fruͤhern Jah⸗ 
ven, als von 1489. 1490. 1494. 1496. angegelgt. Herr von Zeinecken fast fo gar, daß fich die drey 
Auflagen von 1493, von 1496 und von 1499 In der Churfuͤrſtlichen Bibliothek zu Dresden befänden. 
Es ift aber fo viel, ale aufgemacht, daß nur eine einzige, nemlich die von 1499 vorhanden ift. 
Goͤtze, der diefe leßtere in feinen bekannten Merkwuͤrdigkeiten B. I. &. 557. anfübret, würde 
gewiß die vorhergehenden nicht übergangen haben, wenn cr fie in der Dresdner Bibliothek gefunden 
hätte. Ja er laͤugnet fo gar die Exiſtenz einer Ausgabe von 1490, die Maittaire unter diefem Jahre 
anzeigte. Unter den vielen Holzfehnitten, womit diefe Chronik geztert ift, werden diejenigen, welche 
Wappen vorſtellen, die nüglichften feyn. Daß fich der Nerfaßer bey Coͤln am weitläuftigften aufge⸗ 
halten habe, fichet man ſchon aus dem Regiſter, mo diefer Artikel allein zwey Blätter füllet. Die 
‚Senerlinifihe Bibfiorhef befiget ein Erenplar. | 


"477 Terentius der hochgelert vnd allerbruchelichſt Poet von Latin zu 
Tuͤtſch transferirt, nach dem Zert vnd nad) der gloß. In ſinen vi. 
buͤchern vß dem ein heglicher menſch erkennen mag die ſitten vnd 


emut 
Vanzers Annalen. | 2b ® 


244 Jahr 1499. 


484.7 Hieriun findet man die vrſach wodurch all hendel yeß In der welt 
verfere vnnd verderbt werden. Am Ende: Gedrudt zu Augfpurg 
von Lucas zeifenmair Anno im !prrrir jar. In Quart. 

Herr Zapf in der Augfp. Buchdr. Gefchichte Th. 1. &. 134. führer diefe Schrift an. 


485.,; Practica deutſch Georgi Leimbachs tiefes jares nad) Chriſti vnſers 
herrn geburt M. CCCC. x Cix. In Quart. 
Iſt nur 3 Bogen ſtark, und beſage der Vorrede zu Halle in Sachſen gedruckt. S. Geſner: 
Suhliſches Verzeichnis S. 72. n. 279. 


Jahr MD. 
486.) Evangelia mit vflegunge der glos. Epiſtel. Prophecey v. ſ. w. 
Am Ende: Gerruͤckt vnd ſelieglich geendet in der freyen ſtatt Straß⸗ 
burg von meyſter hanſen gruͤninger vff möntag vor ſant Johanns— 
tag des tauffers Nach eriſtus geburt. M.CCCCC. jar. An Folio. 
Diefe Ausgabe iſt in der Bibliothek des Stifts Rebdorf. S. Monumenta typogr. Biblioth. 
Rebdorf. p. 225. Sie hat Holzſchnitte. Am Ende ſteht des Druckers Zeichen. 


487.) Der Spiegel menfchlicher behaltnuß. Am Ende: Gedruckt in 
der keyſerlichen ſtatt Augfpurg von Hannſen Echdniperger. und 
vollendet am Montag nad) fant Matcheis tag, ald man zalt funfzes 
benhundert. Sin Folio. 
Diefe wiederholte Schönfpergerifche Aufgabe ift in der Bibliothek zu Polling; auch Herr von 
Heinecken gedenket derfelben in der Idee generale &, 472. 


488.) Die vier und zwenzig alten. Am Ende: Getruckt vnnd volendet 
durd) Johannẽ Schot zu Straßburg Am famitag vor halbfaſten 
Anno sc M.EELERT, iar. In Quart. 

Yeltere Ausgaben find bereit unter den Jahren 1480 und 1483 angezeigt worden. Dbiger Titel 
fiehet mit fchr großen Buchftaben auf der erſten Eeite dee erften Blats. Auf der Nuckfeite deffelben 
it ein grober Holzſchnitt. Dann folgt das Werk felbft in gefraltenen Columnen. Die DHolsfchnitte, 
die ſebr grob find, nehmen über die Halfte der Seite ein. Die Blatzahlen fehlen. Die Signatur 
geber bist. Den Beſchluß macht obige Anzeige. Iſt in der Feuerliniſchen Bibliothek. 


489.) Ettlich beſchaulich betrachtungen des bytern leydens Iheſu gepre⸗ 
diget durch Jeronymum Sauonarolam Augsburg durch Lucas 
zeiſſenmair ı 500. In Quart. 
Iſt in der Bibliothek des Kloſters Rottenbuch. 


490.) Andreae Proles Eyne ynnige fere (und Sermon) van der Dope 
der kyndere. vnde wo man ſick dar in holden ſchal. Magdeborch, 
gedruckt doch Symon mentzer 1500. In Quart. 


⸗⸗ 


Dieſe 


Jahr 1500. 245 


Dieſe Schrift wird in den Unſchuld. Nachr. 1713. S. 928. m. f. angezeigt, wo fie auch nach 
der Ausgabe von 1511 wieder gang abgedruckt worden iſt. Die gegenwaͤrtige platdeutſfche Ausgabe 
wird in Feuerlini Biblioth. Symbol. Part. poſter. p. 80. n. 999. angefuͤhrt. Iſt 2 Bogen ſtark. 
Der Verfaßer war Vicarius des Auguſtinerordens. Von ſeinem Leben giebt Nachricht Gottfr. 
Schuͤtze in dem Leben des Andreas Proles. S. auch Rapps Heine Rachlefe, Th. 4. S. 459. u. f. 
wo das Todesjahr deſſelben, nemlich 1503, aus des Johann von Palz Coelifodina, genau beftimme 
wird. Man rechnet dieſen Proles unter die Zeugen der Wahrheit. Ich beſitze ein aͤuſſerſt ſeltenes, 
nnd denen, die von des Proles Leben handelten, unbekanntes Miſſale in Folio, das auf Befehl 
deſſelben (iuffu et aufpicio reuerendi Patris Andree Proles vicarii generalis per alemaniam fratrum 
seformatorum Auguftini) zu YJürnberg 1491, vermuthlich in dem Auguftinerklofter daſelbſt ſelbſt 
gedruckt worden ift. . 


491) Der Teutſch Belial. Am Ende: Hie endet fi) das buch Belial 
genafit. von des gericht ordnung auß fatein tranfferirt u. ſ. w. 
Das hat gerrüdt Hanns Schönfperger in der Fenferlichen ſtat 
Augſpurg. Bund iſt volendt worden am dornitag vor ſant Felitzen 
tag. Im jar als von der geburt Erifti. M. vnd fünff hunder jar. 
Su Quart, 

Diefe Ausgabe bat Herr von Murr im sten Theil feines Journals S. 339. angezeigt. Ich 
babe fie auch in der Seuerlinifchen Bibliothek angetroffen. Dbiger Titel feheinet in Holz gefchnitten 
zu ſeyn, und flebet ganz alleine auf der erften Seite des erften Blats. Auf dem folgenden zweyten 
Blat fange dag Werk felbit, mit der gewoͤhnlichen Anzeige: Sie hebt fidy an ein gut nuͤtzlich buch 2c. 
an. Am Ende flebet: Proceſſus indiciarius. Belial intitulatus 2c. und dann obige Anzeige. Die 
Blaͤtterzahlen fehlen, doch find Eignaturen von a bis g da. Das ganze ift mit dem Titel 123 Bläts 
ser ſtark. Die Holsfchnitte find Elein und fchlecht. 


492.) Slag, antwurt vnnd außgelprochne vrteyl gezogen auß genitfis 
chen vnd weltlichen rechten: Dadurch fich ein yeder u. few. Am 
Ende: Saligklich getruckt in der Keyferlichen Stat Augfpurg, von 
hannſen Schünfperger als man zalte nach Criſtus geburt fünffzes 
hen hundert jar. In Folio. 

Abermals eine Yusgabe von Sebaftian Brants, nachher fo genannten Aichterlidyen Clag⸗ 
fiel. Wir haben fehon eine, obne Jahr, und eine andere von 1497 angeführt. Die gegenmärtige 
wird ausführlich befchricben in den Beytraͤgen zur eritifchen Siftorie ac. XXI. &t. S. 10. u. f. 
&. Heren Zapfs Ausfp. Buchdr. Gefchichte Ih. I. &. 136, 


493.) Hernach volget dye verfchreibung: fü des Reichs Negiments Hilft 
vnd ordnung halben: auff dem Reichstag zu Augfpurg befchloflen 
vnnd auffgeriche it | Abfchid des Reichstags zu Augſpurg. Anno dos 
mini Tauſent funffhundert. | Camergeriche. | In Folio. 
Ungeachtet die allererfte vollftäudige Sammlung der Reichsabfchiede, erft im folgenden 


1521ſten Jahre erfchienen iſt: fo mögen doch auch die gegenwärtigen 16 Bogen ſchon den Namen einer 
2b 3 Sam 


246 Jahr 1300, 


Sammlung verdienen, indem fie drey der merkwuͤrdigſten Reichsabſchiede enthalten; nemlich die Re⸗ 
gimentserdnung ısoo. Die Erklärung des Landfricdeng, und die Cammergerichtdordnung, insgeſanit 
auf dem Reichstag zu Augfpurg 1500 aufgerichtet, Den Anfang macht, obne ein befonders Titels 
blat, obige Anzeige, von der Megimentsordnung. Dieſe fuͤllt 7 Blätter. Oben zu Anfang des Sten 
Blats faͤngt die Erklärung des Landfriedens, mit der obigen Anzeige: Abſchid des Reichstags ꝛc. 
an, und endiget fich in der Mitte der andern Eeite des roten Blats, wo unmittelbar darauf, die 
Eammergerichtsorbnung, mit obigee Anzeige Camergericht anfangt, die big zu Ende gehe. Am Ens 
de ift Feine weitere Anzeige des Druckortes ıc. zu finden. Schöffer zu Mayntz bat die nıciften ein» 
zelnen Reichsabfchiede gedruckt. Diefe Eine Sammlung halte ich aber für ein Nürnbergifches Bros 
dust. Iſt in der Schwarzifchen Sammlung. 


494.) Eynn büchelein dor Innen die titel ader uͤberſchrift aller ftende. 
anfang vnd befchloß Der briefe clerlich begriffen fint. Su fanpt den 
fieten fo ein yder Gangellfihreiber an ſich fal habe auf lateinifch, vnd 
volgend Ku dewtſch: mit anhang eines krychiſchen getichtes anzeigend 
den ſchatz eynes gelerten redners. Am Ende: Gedruckt zu Erfe 
furdt duch Wolfgangum Schenden nad) Chriſti gepurt 
M. C. C. C. C.C. In Quart. 
Voran ſtehet Carmen Philippi Beroaldi de officio ſeribe, welches ſodann auch in einer deutſchen 
Ueberfegung felget. Zuletzt ſtehet das Zeichen des Buchdruckers. Diefer Bricffleller iſt in der Biblio⸗ 
the zu Dolling. 


495. ) Hie anfahen iſt das buch genant liber de arte diſtillandi won der 
funjt der dütillierung, zufammen colligiert und gefegt von Hiero⸗ 
nymo Brunſchwygk, fo dan von vilen erfahrenden Menitern der 
eräny er erfahren vnd ouch durch fin teglich hantwuͤrckung erfündet 
vnd geleret hatt. Am Ende: Hiemit volende das buch genant Iys 
ber de arte diltillandi de fimpficibus von Jeronymo Brunſchwyg 
wunde Artzot der Keiferlichen fregen ftatt Straßburg, aud) getruckt 
durch den wolgeachten Johannem Grüeninger zu Straßburg in 
dem achten tag des meyen ısoo. In Folio. 

Diefe Ausgabe führet Trew in feinem Catelogo vor dem Herbar. Blackw. an. Das ganıe 
beträgt 212 gesählte Blatter. Das zweyte Buch handelt vou den aus Kräutern gebrannten Waßern, 
wobey die Kräuter felbft befchrieben, und Abbildungen derfelben geliefert werden. Derfelben find 238. 
Es tommt aber cinerley Abbildung oft zwey bis dreymal vor. Es find dieſelben die nemlichen, die in 
den Etroßburger Ausgaben des Horti Sanitatis gebraucht worden find. In der Vorrede fagt der 
Verfaßer, der zu Ende des XV. und zu Anfang des folgenden Eeculi Ichte, von fih: idy Sierony: 
mus Brunſchwyg des geſchlechts Salern, bürtig von StraßburgP u. ſ. w. Er war alfo Fein 
Braunfihroeiger von Geburt, wie Keſtner glaubte. Die Abbildungen jind mit großer Nachlaßigfeit 
bin und mwicder angebracht worden, und es feheinet, daß fie bloß von dem Buchdrucker, weil er fic eins 
mal vorraͤthig hatte, nach eigenen Wohlgefallen, um Gewinſtes willen, dem Werke einverleibet worben. 


496.) 


Jahr 1500. 247 


496.) Das büchlein faget von bewerter Ergenen der pferde. Am Ende: 
Gedruckt zu Erffort in S. Pauls Pfarr zu dem weißen Lylienberge 
genannt 1500. In Quart. 

Die Herzogliche Bibliothek zu Meiningen befigt davon ein Eremplar. Vielleicht if dieſes Büchs 
fein eben dasjenige, das mir unter dem Titel: wie man pferd argnien vnd erkennen fol, unter 
die Hände gekommen ift. Dieſes legtere ift ebenfalls in 4. hat aber Feine Anzeige, weder des Druckor⸗ 
tes, noch Druckers; ift aber gewis un eben diefe Zeit erfchienen. Es iſt 4 1/22. ſtark. 


497.) Das buch der Croniken vnnd gefihichten mit figuren vnd pildnuſ⸗ 
fen von Anbeginn der welt biß auff dife onfere zeyt. Am Ende: 
Hie endet fich das bud) der Chronik vñ geſchichtẽ mic figure vñ 
pildnißen vo anbegin d' welt big auf dife vnſer zeyt. gedrudt vñ vo» 
lẽt in d' Fayferlichen ſtatt Augſpurg durch Hañſen Schöniperger 
Im iar nach Criſti geburt vnſers herren M. CCCC. In Folio. 

Dieſer zweyte Augſpurgiſche Nachdruck der ſo genannten Nuͤrnbergiſchen Chronik, welche unter 
dem Jahre 1493 naͤher beſchrieben worden iſt, wird mit dem erſten von 1496 vermuthlich uͤberein⸗ 
ſtimmen. Obige Schlußanzeige ſteht auf der Ruͤckſeite des dritten, vor dem Regiſter hergehenden 
Blats, mit der Zahl EEErvii. Dieſe Ausgabe iſt in der Univerſitaͤtsbibliothek zu Ingolſtadt. Auch 
in Herrn Zapfs Augſp. Buchdr. Geſch. Th. J. S. 136. wird ſie angezeigt. 


498. Mirabilia Rome vrbis. Am Ende: Getrucket zu Rom durch 
Johannẽ beſicken vnd Martinu amfterdam: in dem iar als man 
zalt. M.ESELEE. zu der zyt des pabſt Alexanders, des vi. In fine 
achten iar. Zu fl. Detav oder Duodez. 

Unter dem Jabre 1494 iſt eine Ausgabe, die Johannes Befichen und Sigmund Mayr zu 
Rom druckten, angezeigt, von der Einrichtung dieſes Buͤchleins aber überhaupt oben, &. 43. aus⸗ 
führlich gehandelt worden. Die gegenwärtige Ausgabe ſtimmt mit jener älteften im Hauptwerk völlig 
und befonders auch darinn überein, daß jene Heine Schrift, die eigentlich den Titel Mirabilia 
Romae führet, nicht dabey if. Doch babe ich einige Abweichungen beiserket, die ich anzeigen 
werde. Auf der Ruͤckſeite des erften Blats fteber ein Holzfchnitt, welcher Chriſtum figend vorftellet, 
der zu dem ver ihm fnienden Petro fagt: Tibi dabo claves. re. celor. Hinter Petro fteben die uͤbri⸗ 
gen Apoftel. Auf der erften Seite des folgenden Blats ift, wie nemöhnlich, der kurze Inhalt des Buͤch⸗ 
fein entbalten, der alfo anfangt: In dem busecylin ſtet geferiben wie Ro | me gepaut wart: vnd 
von dem erfid Fun] mig vnd vo eine ytlichen Funige zu Rom vie | fie gereigieret haben. | 
Kuf der Stücfeite dieſes Blats ift ein fehlechter Holzſchnitt zu fehen, der das Capitol sc. vorftellet. 
Dben auf der erften Seite des dritten Blats ſtehen, wie geröhnlich, drey Echilde; in dem mittlern 
ift dag Familienmappen Pabſt Alexanders. Unmitteibar darunter fängt die romifche Gefchichte alfo 
an: Da die beplige ſtat Rom gepaut wart von ambegin der welt tuſent fierhundert vnd 
funzig iar da Trois erſtoret wart von den Frichifch? Feifer u.f. m. Dieſe Geſchichte gehet auf 
der erjten Eeite des 15ten Friats zu Ende. Auf der Ruͤckſeite ift ein Holzſchnitt. Mit den ı6ten 
Blat fangen die Gnaden und Ablas an, auf welche die Stationes folgen, die ſich auf der erſten 

| Seite 


248 Jahr 1500. 


Seite des 58ſten Blats, mit obiger Anzeige des Druckortes sc. endigen. Die Ruͤckſeite if leer. Vor 
jeder Hauptkirche ſteht ein Holzſchnitt, welcher den Heiligen, dem die Kirche gewidmet iſt, vorſtellet. 
Bey dem 7 Hauptaltar der Peterskirche iſt noch ein Holzſchnitt angebracht, wo das Tuch der Veronica 
dem Volke gezeigt wird. Blaͤtterzahlen und Cuſtos fehlen. Signaturen ſind vorhanden. Die großen 
Anfangsbuchſtaben ſind Holzſchnitte. Das ganze iſt 60 Bl. ſtark. Bey genauer Vergleichung der ge⸗ 
genwaͤrtigen Ausgabe mit jener viel aͤltern habe ich manche Abweichungen, nicht nur in den Worten, 
fondern auch in den Sachen gefunden, wovon ich nur einige anführen will. So flimmet z. B. bie 
Befchreibung der fieben Panptältere nicht mit einander überein. In der ditern beißt es: Der erft 
altar ift fand Symon und Judas altar, der beiligen XII potten die ligen paid leibbeftig ob den 
felben altar vnd in der hoͤche vndethalb da hangt der ſtrick dor an ſich iudas felb erhangen bat, der 
Ebriftum bat verfaufft vmb XXX pfennig. Syn der gegenmartigen aber beißt e8 ganz kurz: Der er: 
fte baubealtar ift der driualtikeit. Nach der Iateinifchen Ausgabe liegen die Gebeine der Apoftel 
Detri und Pauli beyfanımen. In der gegenmartigen Ausgabe wird eben dieſes von einem andern 
Altar gefagt. Ueberhaupt weicht bier dag deutfche fehr von dem lateinifchen, und das altere Deutfche, 
wieder von den gegenwärtigen ab. Dieſes bemerfet beſonders den Umſtand dag Alexander der VI. 
die gulden Pforten, die bey den Altar der Veronica iſt, wieder gebencdigt und aufgebrochen babe. 
In der altern beißt es, dad die Kay“.r Titus und Veſpaſianus in der Eirchen zu fand faul liegen, 
mit dem Zufaß: die ierufalem brachen und Jeſum Chriftum rachen und verfaufften je XXX 
‚jüden vmb ayn phennig. Dieß wird genug ſeyn ſich von der Verfchiedenbeit beyder Ausgaben eis 
nen Begriff zu machen. Kin Exemplar von diefer Ausgabe ift in der Feuerliniſchen Bibliothek. 
Diefem Exemplar ift noch beygebunden die gebett der erlewchtẽ heiligen fant Brigitta die fie vor 
dem pilde des erucifixes onfers herren Jeſu crifti teglidy andechtigclich gefprodyen hat. Voran 
flebet ein Holzſchnitt, welcher die heil. Brigitta vor den Grucifir Eniend vorftellet. Zulegt ſteht: 
Finis. Iſt nur 8 Blatter ſtark, und auffer allen Zweifel aus der nemlichen Preße gekommen. Diefe 
Ausgabe führt auch Jungendres 1. c. p. 43. u. f. an. Audiffredi giebt von diefer Ausgabe eine fehr 
unvollftändige Nachricht. Die folgenden waren ihm ganz unbekannt. 


.499.) Mirabilia Rome vrbis. Am Ende: Getruckt zu Mom durch 
maiſter Steffan pland vo paßaw in dem far als man zalt M. CCCCC. 
zu der zeit des pabits aleranders des. vj. in fienem achten iar. In 
fl. Detav oder Duodez. 


Yuch diefe Ausgabe ift bisher noch von niemand angezeigt worden. Denn bie folgende, von eben 
diefem Jahre, von eben diefem befannten ronifchen Buchdrucker gedruckte, hat zuleßt: in feinem 
newnten iar. Auch die von Heren G. &. Schneider befchriebene Tateinifche Ausgabe von 1500 
nennt dad achte Jahr der Regierung Alexanders des ſechſten. Es fiel aber ſowehl das achte, als 
neunte Jahr der Regierung dieſes Pabſtes in das Jahr 1500, wenn nicht von dem Anfang dee Jahres, 
fondern vom Anfang der Regierung gerechnet wurde, wie bier gefcheben if. Die gegentwärtige war 
alfo die erfte im Jahr 1500 und die folgende die zweyte, oder fpatere. In Anfebung der Einrichtung, 
auch der Holzſchnitte, kommt diefe Ausgabe mit der verbergehenden überein. Doch Ift fie in Anfebung 
der Rechtſchreibung verſchieden. Manchmal find auch einige Worte und Eage verändert. Jene hat 
4. E. eine Kirche: zu onfer frawen Juuiolata. Diefe heißt in der gegenwärtigen: zu vnſer lie: 

ben 


Jahr 1500. 249 


ben frawen in vie lata. Blätterzahlen und Cuſtos fehlen. Die großen Buchflaben find Holy 
ſchnitte. Das ganze it 39 Bl. ſtark. Ich befige davon felbft ein Eremplar. 


soo, Mirabilis Rome vrbis. Am Ende: Gedruckt zu Rom durch 
maiiter Steffan Pland von Paſſaw in dem jar als man jalt 
MELLEE. zu der Zeir des pabit Aleranders des vi. in feinem 
newnten tar. Sn Fl. Detav oder Duodez. 
Dieſes ift diejenige Ausgabe, die in dem bekannten Wrotkorb der heil. Römifchen Reliquien 
wieder abgedruckt worden iſt, wo fie den Titel Mirabilia urbis Romae führet. Eie ſtimmt genau mit 
benden vorhergehenden überein. S. Riederers Nachrichten B. 3. S. 404. u. f. B.4. S. 123. 


so'.) Mirabilia Rome vrbis. Am Ende: Getruct zu Rom am Campo 
Slore. yın qulde iar. M.CELEE. In kl. Decav oder Duode;. 

Auch dieſe Ausgabe ſtimmt mit den drey vorhergehenden überein. Auf der erfien Seite det ers 
ften Blats ſtehet ein Holzſchnitt, welcher das Capitol u. f. w. vorftellet. Die Nückfeite enthaͤlt die 
Anzeige des Inhalts, fo alfo anfangt: In dem buchelein ſteet gefehriben wie | Non gepauet wart 
und von dem erften | Funig vnd vo einen yetlichen Eunig zu Nom | mie fie gereigirt haben. | Auf der 
erften cite, des folgenden Blats fängt die Gefchichte Roms an, und darüber fteht der gemöhnliche 
Holzſchnitt mit den drey Wappen. Auf der erfien Seite des legten Blats ftehet zu Ende der Statio⸗ 
nen: Got fey gelobt, und darunter die Anzeige des Druckortes. Die legte Eeite ift leer. Bläts 
terzahlen und Cuſtos feblen. Die großen Anfangsbuchftaben find Holsfchnitte. Sie bat auch die ges 
möhnlichen Hofzfchnitte. Das aanze ift 6o Bl. ſtark. Die Ebneriſche Riblietzek befißet cin Erems 
plar. Ich beige nech eine Ausgabe, weicher aber, auffer ein paar andern, auch dad Ichte Blut fehlt, 
fo daß ich alfs das Jahr dee Druckes nicht beftinnmen kann. Daß fie cbenfalls zu Rom gedruckt wor⸗ 
den, ift gewid. Denn in AUnfehung der Tnpen kommt fie vollkommen nit den bisher befchriebenen 
überein: aber in Ruͤckſicht der Holsfchnitte, und befonders der großen Anfangsbuchftaben, differirt fie 
von den bisher befchriebenen von fahre 1500. Diefes kann ich von der erften, zweyten und vierten 
gemiß fagen, die ich felbft aefeben, und mit meiner defecten Ausgabe verglichen babe. Da ich aber 
die dritte nicht felbft zu Gejicht befomnten, fo fonnte es dcch wohl feyn, daß beyde übereinftimmten. 
In diefem defecten Eremplar ſtehet auf der Nückfeite de erften Blats ein Holsfchnitt, welcher die 
beyden Apoſtel, Petrum und Paulum vorftellet. Auf der erfien Seite deg folgenden Blats ftchet der 
inhalt des Buͤchleins, mo der erſte Abfag folgendergeftalt abgetheilt ft: In dem buechlin ftet geferis 
ben wie Rome | gepanet wart und von dem eriten Funig | vnd von einem ytlichen Funige zu Ron | wie 
fie gereigieret baben | Auf der Nückfeite diefes Blats ſtehet der gewoͤhnliche Holsfchnitt mit dem Ca⸗ 
pitol und der Wolffin. Damm folge der Anfang der Gefchichte Noms, mit den voranftehenden drey 
Wappen. Der erite Buchſtabe D. unterfcheider fich merflih. Denn in der Mitte deffelben ift eine 
Herfon, mit zufammengelegten Handen, big an die Mitte des Leibes vorgeftellt, und neben berum ſte⸗ 
ben Berzierungen. Der nemliche Buchftabe fichet zu Anfang des zweyten Theile, der von den Gna⸗ 
den und Ablaßen handelt. Das ganze muß 59 Bl. ſtark fenn. Diefe ganze Ausgabe ſtimmt, bie auf 
einige wenige Abweichungen mit der obigen Ausgabe vollfommen überein, auſſer dag diefelbe jenen 
Holzſchnitt mit den beyden Apoſteln Petri und Pauli nicht hat. Unter dem Jahre 1518 werde Ich noch 
eine Ausgabe von dieſen Büuchlein anzeigen. 

Panzers Annalen. Ji 502.) 


250 Jahr 1500. 


502. Anzeygung kurzlichen vnn volfurung den vrſprung des Thurckyſchen 
vnnd hundiyſchen volks vnd deß gewaltyger vnnd poͤßlicher zune⸗ 
mung mit ſampt der groſſen vnd ſchoͤdlychen verderlikeit die ſy byßher 
wider das Chriſtglaublich volf haben begangen. Am Ende: Hie 
ender ſich diß büchlein Welches gar luſtiglich iſt zu leſen u. ſ. w. 
Gedruckt vnd vollendet Im Jar CCCCC. In Quart. 

An der Vorrede heit ed: es iſt zu wiſſen, das mayſter Jörg von Nuͤrnbergk yes vnſers hayli⸗ 
gen vaters des Babſt buͤſchſenmayſter dyſe hernach geſchybene geſchicht von der Tuͤrckey hat gemacht. 
wann er bey xxx iaren darinnen gewonet hat. Hieraus ſchließet Roͤder, der dieſes Werkgen in ſeinem 
Catalogo p. 53. n. 429. angezeigt bat, daß daſſelbe wohl möchte zu Nürnberg gedruckt worden ſeyn. Iſt 
19 172 B. ftark und in der Schwarzifchen Sammlung. 


503.) Cronigk diß kiergs gegen dem allerdurdglüchtigften Herfi Romſchen 
Fonig, als erßchergogen zu Diterreih und dem ſchwebyſchen punde 
u. ſ. w. Gedruckt vnd vollender Inn der loblichen ftatt Eurfe Im 
Ergow uff zinitag vor fant Unchengen tag Im ro —c Jar. In 
Auart. 
Iſt in der Bibliothek zu Dolling. 


504.) Boecius der hochberüpmt meilter und poet vo dem trojt der Weiß⸗ 
heit. Am Ende: Gedruckt vnd vollendet durch Johannem Schot 
zu Straßburq uf Montag nad) ſannt Johans enthaubtung Ans 
no M. fuͤnffhundert In Quarr. 

Eine Altere Deutfche Ueberſetzung von diefem Werfe ift bereit unter den Jahre 1473 angezeigt 
worden. In den Beyträgen zur critifehen Hiſtorie sc. wird meder jene, noch Diefe gegenmärtige 
angeführt. Sie befaß der fil. Schwarz. S. deffen Catalog. P. II. p. 257. n. 749. In der Dec 
zoglichen Bibliothek zu Meiningen ift ebenfalls cin Exemplar; ingleichen in der Univerfitatsbibltothek 
au Ingolſtadt. 


505.) Cathonis carmen de moribus. Am Ende: Impreſſum per Indus 
ſtrium virum Hieronymum Holgel, concivem Nurmbergenfem 
Anno noſtre falucis M. CCCCC. Der weis Catho ein ende har Der 
durd) ſeyne lere vnd weifen rat u. f.w. In Quart. 
Iſt eine wicderkolte Ausgabe der Diftichor. Catonis mit der beygefügten deutfchen gereinten 
Veberfegung. Cie wird von Röder in feinem Catalogo p. 53. n. 4:8. angeführt. 


506.) Ein gar fhone newe hyſtori der hochen lieb des Foniglichen füriten 
Fiorio: vnd von feiner lieben Bianceffora: Euch groffe fremd 
davon befommen fol. Auch dobey vernemen wert: wie gros gefallen 
Die lieb hat. Mit fchönen figuren. - Ym Ende: Hye ender ſich u. ſ. mw. 
gedruckt zu Metzs in der fregen foblichen ſtatt, Durch Eafpar Hoch⸗ 

feder, 


u 


Jahr 1500. 251 


feder, Am andern tag des Augſts. Do ma zalt nach Criſti vnſers 
lieben herren geburt, Thaufent vnnd fünff hundert Far. In Folio. 
Diefe Aufgabe kommt mit der, unter dem vorbergehenden Jahre befchriebenen, überein. Sie iſt 
in der Univerfitätsbibliorbek zu Ingolſtadt; ingleihen in der Schwarzifchen Sammlung. Sie 
wird auch in der fummarifchen Nachricht von der Thomafifchen Bibliothek B. 2. S. 635. angezeigt. 


507.) Bon eines Küniges tochter von Frankreich, ein hübfches leſen 
wie der fünig fie felbs zu der E er mwolt bon. des fie doch got vor 
inn behuͤt vnd darumb fie vil truͤbſal vñ not erfide. zuletſt ein Fünis 
gin in Engellandt ward. Am Ende: Gedruckt vnd feliglich geendt 
Durch Grüninger als man in nent Im tufend und fünffhundert 
jar Uff gbure Marie das ift war. In Folio. 

Iſt ein altes deutſches Gedicht, deffen Inhalt aus den Titel erhellet. Der Anfang beißt: Ze ſaß 
ein Rönig von Srandreid In Hohen ehren ritterlich. Ein Eremplar mar ebemald in der 
Bottfr. Thomaſiſchen Bibliothek allhier. Eine fpätere Ausgabe iſt unter dem Jahre 1308 angezeigt 
umd eine Eurze Nachricht von dem Buche felbft gegeben worden. 


508.) Ein fiepfichs leſen vnd ein warhaffeige hyſtorij wie einer (der da 
bieß Hug fihapler 2c.) ein gewaltiger Fünig zu franfreich ward 
u. f vw. Straßburg durd Hand grüninger ı 500. In Folio. 
Mar ehehin in der Gottfr. Thomafifchen Bibliothek allbier. Bey der folgenden Ausgabe von 
1508 ift von diefer Hiftorie felbit einige Nachricht gegeben worden. 


509.) Practica teutſch Auff Fuͤnfzehẽ hundert Zar. Magiſter Adam 
egkſtain von Hall. In Quark. 
Auf dem Titel ift ein Holzſchnitt. Iſt nur 1 1/2 Bogen flarf, und in der Schwarziſchen 
Sammlung. 


Jahr MDI. 


510.) Das buch iſt genant Die Hymelſtraß. Am Ende: In der ere 
vnd zu lob der Heyligen vnd vntzerteilten Trifeltigkeit u. ſ. w. Iſt 
diß buch getruckt worden allen eriſtglaubigen menſchen u f w. In 
der Reiferlihen Statt Augfpurg. Don Lucas Zeiffenmair. Ba ift 
vollender worden am Dornitag vor fant Elizabet der Heyligen 
mwitriben tag. Als man zafte nad) d' geburt Erifti des herrñ fuͤnfftze⸗ 
henhundert vñ ein iar. In Folio. 

Obiger Titel ſtehet auf zwo Zeilen, die in Holz geſchnitten zu ſeyn ſcheinen, auf der erſten Seite 
des erſten Blats. Die Ruckſeite deſſelben fuͤllet ein Holzſchnitt, welcher einen Geiſtlichen im Beicht⸗ 
ſtubl, und neben ihm einen Beichtenden kniend vorſtellet. Von demſelben aus geben verſchiedene Pers 
ſonen, von Engeln beyfeitet, gerade in den Himmel cin. Das Werk ſelbſt faͤngt, auf der erſten Seite 
des 11 Blats mit der Anzeige an: Zie bebt fi) an das buch genannt die Symelſtraß, worauf 

| Ji2 ein 


252 Jahr ı 501. 


eine kurze Vorrede folget, welche von der Nothwendigkeit der Sorge für die Seele handelt. Das 
Merk ſelbſt it in 52 Capitel abgetbeilt, in denen die erbaulichiten Materien abgehandelt werden; be: 
fonders findet man in etlichen Capiteln eine deutliche Erklärung der zehen Gebote, der Artikel des 
&riftlihen Glaubens, und überhaupt des Catechifini. Den Befchluß niachen etliche Gebete. Zuletzt, 
nach einer Einfegnung der Sterbenden, ftehet noch: Das Got der almechtig onfer berr Iheſus Chriftug 
alle den daygen verleibe die dag buch abfchreibent. leſent oder horent leſen. vñ auch die e8 anderen 
leyhent zu leſen oder abzufchreiben. Vnd die für Bruder Steffans fel hail. der diſe materi deß buche 
ang vil büchern zuſamen gepracht hat. fprech ein pater nofter, oder ein ane maria ıc. Worauf obige 
Anzeige des Drucorts folget. Das ganze Werk hat CLXVL. gezählte Blätter. Den Beſchluß macht 
ein Regifter , das 6 nicht gezaͤhlte Blätter ftark if. Die legte Seite ift leer. Der Bruder Steffan, 
weicher dieſes Werk zuſammen getragen bat, hieß Stepbanus Lanzkranna C. R. Praepofitus 
Viefiae ad S. Dorotl. Ein Exemplar it in der ehemaligen Solgerifhen Bibliothek. Kine ältere 
Ausgabe von 1494, iſt oben angezeigt worden. 


511.) Ein iaͤmerlich vnd erſchrockenlich Flag eynes weltigchen fündigen 
fterbenden menfchen gar nüßlichen zele en. Am Ende: Hie endet 
fid) ein Jemerlich — daz hat getruft Lucas Zeiffenmair zu Aug» 
fpurg vnd geendet am montag nach dem Palmtag tauſent fünff 
hundert vnd. Ein. Jar. In Quart. 
Iſt nur zween Bogen ſtark. Auf dem Titel ik ein Holzſchnitt, der einen flerbenden Menſchen 
dorſtellt. Ein Exemplar beſitzet der Herr geh. Kath Zapf in Augſpurg. 


512.) Auslegung des Pſalmẽ Miſerere mei deus. durch - - Seromimum 
fauenarolam,. Am Ende: Gedruckt — zu Augfpurg von lucas 
zeyſſenmaier am donnerſtag ad) dem funtag Neminifcere — Anno sc 
Dach criſti gepurd funffzehenhundere vñ ain iar. In Quart. 

Iſt in der Bibliothek des Kloſters Rottenbuch; ingleichen gu Rebdorf. 


513.) Das buch des heiligen roͤmiſchen reichs vnnderhalltung. Am 
Ende: Hie enndet ſich das buch des heiligen roͤmiſchen reychs vnnd⸗ 
terhalltung. Gedruckt jn der fuͤrſtlichen ſtatt munchen von hannſen 
ſchobſſer. Anno dñi tauſent fünffhundere vnnd eyn jar am tag 
Dlafij. sc. In Folio. 

Dieſes iſt die erſte, aͤußerſt feltene Sammlung der Reichsabſchiede. Durch die Dermittelung 
eines fehr ſchaͤtzbaren Freundes in Straßburg, befiße ich das nemliche Wenkeriſche Exemplar, das 
Genfenberg, der nur dieſes einzige Fannte, in feinem &endfchreiben vor der Schmaußifchen Samm⸗ 
lung der Reichsabſchiede befchrieben hat. Auf der erfien Seite des erften Blats ſtehet obiger Tis 
tel, auf zwo ſ.chwarz gedruckten Zeilen. Unter demfelben ift der einfsefige Reichsadler mit dem oefters 
reichiſchen Wappenſchildlein auf der Bruſt. Ueber den Wappenfihild ſteht die Fanferliche Krone. 
Diefer Holzſchnitt nimmt faft die ganze Eeite ein. Auf der Ruͤckſeite ſtehet der Inhalt dieſer Samm⸗ 
lung, in deuiſche Reime gefaßt, die atfo anfangen: Menigklichen fei Die befaunt das difes buch 

fol 


Jahr 1501. 253 


fol fein genannt Des reychs unnderballtung. zu des ere vımd verwalltung Kepfer Friederich 
der dritte. als Fünig derfelben zitte Auffricht eyn Reformacion do er die kuͤnigklichen Eron 
Zu Sranndfort am män anname u. ſ. w. Mit dem zweyten Blat fangt an: Das Regifter die 
buche. Die Sammlung ift in 13 Eapitel getheilt, und diefe find in dem Renifter, nebſt der Anzahl 
der Artichel, die jedes enthalt, verzeichnet. Das ı Eapitel ift keiſer Friderichs des dritten Neformation. 
2. Drdnung des Camergerichts; 3. wie auf zu geben ꝛc. etlich ayd geftellt. 4. Landifrid zu Worms. 
5. Handhabung des Krids zu Worms. 6. Bon dent gemainen pfenning. 7. kuͤnigkliche ſatzung über 
Die gotes leftrer. 8. Reformacion künig Maximilians die freyſchoͤpfen betreffend. 9. Ordnung über 
die Wein. 10. Ordnung des Reichsregiments. 11. Abſchied zu Augfpurg. 12. von der Muͤnßs. 
13. von überflüffigfait der Elaider ond anderd. Dieſes Regifter ift 6 BI. flarf. Nun folgen die 
Reichsabſchiede ſelbſt auf Lxxxi. gezaͤhlten Blättern. Auf der legten Zeile der zweyten Eeite de Ich» 
sen Blats ſtehet: Ein ennde bat dife lobliche ordnug. got füge zum ende, Das legte nicht 
gezahlte Blat enthalt obige Unterfchrift, und unter derfelben einen Holsfchnitt, noelcher in einen Qua; 
drat Das Baierifch und Defterreichifche Wappen vorſtellt. Die Ruͤckſeite ift leer. Nachdem ich obige 
Nachricht von diefer Seltenheit bereit# vor einiger Zeit niedergefibrieben hatte, murde ich faft zu glei⸗ 
her Zeit, ſowohl aus Herrn geb. Rath Zapfs Merkwürdigk. feiner Biblioth. Er. I. &. 191. als aus 
Herrn Sirfchings Befchreibung ſehensw. Bibliotheken Deutfchlande B. 2. &. 158. belehret, daß fich 
Diefelbe auch in der flattlichen Zapfifchen Bibliothek befindet. Allein ich fehe aus der, in der letz⸗ 
tern Echrift befindlichen Beſchreibung, wenn ſich andere ficher darauf zu verlaffen ift, daß beyde 
Exemplare von einander unterfihieden feyn müffen. Es follen nemtich in dem Zapfifchen Exemplar auf 
der Mürkfeite des Titelblat nicht nur die oben bemerften Reime, fondern auch 6 Zeilen von dem 
Regifter ftehen. In dem meinigen fleben auf gedachter Ruͤckſeite blog die erwähnten Reime. Das 
Megifter aber fangt, ohne Druckfehler, auf der erflen Seite des zmeyten Blats an. Ferner hat dag 
Zapfiſche Exemplar 6 Blat Titel und Regiſter; bey mir füllee das Regiſter allein 6 volle Blätter, 
worauf ein ganz leeres Blat folget, welches zu dem ZTitelblat gehöret. Denn die erfte Lage beſtehet 
aus 4 Bögen; von denen fieben Blätter Titel und Regifter enthalten. Endlich fall die Sammlung der 
Reichsabſchiede ſelbſt 83 Blatter Tert, und ı Blat Endfchrift ausmachen. Ben mir find nicht mehr 
als gı Blätter Tert, und das 82 enthält obige Unterfchrift, nebft den Wappen. Die Rückfeite ift gang 
leer. Ben mir Fann kein Irrthum feyn. Denn mein Eremplar bat gedruckte Blatzahlen, und über 
dem leßtern lebt: Das Lrerj Blat. Das legte mit der Unterfchrift bat Feine gedruckte Blatzahl mehr. 
Ueberdiefed habe ich die Blätter nachgezählt und Die angegebene Zahl richtig befunden. Sollte wohl 
das Zapfifche Exemplar Feine Blatzahlen haben? Faſt ſollte ich es vermusben, indem davon nichts 
gemeldet worden ift. 


514.) Das Bud des heyl. Romifchen Reichs vnnderhallttunge. 
Ohne Anzeige des Jahrs sc. In Folio. 

Diefe Ausgabe, welche Kerr Rathsconſ. von Priefer in Augſpurg beflker, und von welcher fich 
ebenfalls ein Erenplar in nieinee Sammlung befindet, feße ich, ob fie gleich Feine Anzeige des Jah⸗ 
res bat, gleich zu der verbergehenden, ungeachtet fie etwas fpater erſchienen ſeyn möchte. ie wird in 
sirfchings Befchreib. feheneiw. Biblioth. in Deutfchland Th. 2. S. 164. befchricben, und mit der 
vori ergebenden, nad dem Sapfifchen Ereniplar verglichen. Beyde ſtimmen im mefentlichen vollkom⸗ 
men mit einander überein, Doch find fie im außerlichen, auch zuweilen im Tert und in den Lefenrten 

Ji3 (eigenlich 


254 Jahr 1 50T, 


Ceigentlich nur in der Mechtfehreibung) verfchieden, wie ſolches bie ausführliche Vergleichung deutlich 
vor Augen leget. Das Format ift bey diefer, obne Jahr, etwas größer, Lie Schrift Heiner und zaͤrter. 
Daher kommt es, daß auch die Blätterzahl geringer if. Denn Titel und Regifter machen nur 4 Bläts 
ter aus; und der Tert ſteht auf 40 gegäblten Blättern, wovon die legte ganze Seite Icer if. Auf der 
erften Eeite des XL. Blats ftehet unten: Ein ennde har dife löbliche Ordnung, Bor füge zum 
ende. Kayſer Maximilians Edict, welches den Beſchluß macht, bat in diefer Ausgabe folgende 
Ueberfhrift: rem Dar vnnſer Allergenedigifter Gerr - - Lafien verlefen nachuolgens lauts. 
Diefe Ueberſchrift ift in der vorhergehenden Ausgabe, nach meinem Eremplar, nicht befindlicd. Unter 
obigen Titel ſteht der zweykoͤpfigte Doppelt gekrönte Neichgadler, mit dem öfterreihifchen Wappenfchilds 
lein auf der Bruft, in einem Eleinen mweiffen Quadrat, welches ungefahe nur den vierten Theil des Ti⸗ 
telblats einnimmt. Auf der Nückfeite deflelben find die vorhin bemerkten Reime. Was nun den 
Druckort diefer Ausgabe betrift, fo kann ich ſolchen mit giemlicher Gewisheit beftinnmen. Es ift ders 
felbe nemlih YIürnberg, und dad Buch mit eben denjenigen Typen gedruct, womit Hieronymus 
Hoͤlzel 1503 die Nürnbergifche Reformation, die unter erftgebachten Jahre fuͤrkommen wird, gedrus 
det hat. Eine genaue Nergleichung, die ich zwiſchen beyden Büchern angeftelit babe, überzeugt mich, 
daß ich mich nicht geirret babe. Vermuthlich iſt auch diefer Nachdruck der Reichsabſchiede in das 
fahr 1503 zu fißen. 


515.) Lantfrids auch ettlicher camergerichtifcher artickel und zu dyſer zeit 
Iantleuffiger hendel difputirung fo doctor vlrich molitoris von 
Eonfteng feynem fürn in form eynes dyalogus Da dann der fun fragt. 
vnd der vatter antwort. gemacht mit fehöner probirung genftlicher 
vnd Fenferlicher rechten auch auß treffelicher auctoritet der heyligen 

geſchrifft. deßgleych mit hoͤflichen fprüchen der poete. welche difputas 
cion den föblichen füriten vnd jtetten zu höre vnd leſen nic allein 
luſtlich fonder auch nußlich fein wirdet. Am Ende: Gedrurft vnd 
ſeliglichẽ volendet in der Füniglichen Stat Nürmberg durch Bals 
thaſar Schleyffer nady Criſti geburt taufendt funffhundert ein 
iar am dreyzehenden tag. des monats Marcij. Gott fey lob. In 
Auart. 

Obiger Titel dieſes, vieleicht wenig bekannten Commentars über den, gon Kayſer Denrimilian 
1495 zu Worms aufgerichteten Landfried, ſtehet auf dem eriten Blat auf zwoͤlf ſchwarz gedruckten 
Zeilen. Darunter ift ein Holzſchnitt, welcher des Druderd Zeichen zu feyn fcheinet, weil er zu 
Ende obiger Anzeige des Drudorts noch einmal twiederholt wird. Die folgenden drey Blätter füllen 
Aubrice vñ anzeygung der matery des tractats vñ dyalogus 2c. Die legte Eeite ift Icer. Auf 
dem fünften Blat oben ſteht: Lantfrid vnd kamergerichts ordnung Doctor Vlrichs molitoris 
von Coftenz redner vnd procurator kuͤniglichs dyamergerichts. Doctor Vlrichs molitöris 2c. 
tractat. vnd vnderrichtung. des kuͤniglichẽ Iandefrids. vñ Chamergerichtiſcher ordnũg. So dan 
er ſeinẽ ſun in form eines dyalogus. da dañ der fun fragt. vñ der vater antwort. gemacht 
de anno domini. WI.LLELFLir. de mefe Augufti. regierung Maximiliani zc. Unmittelbar 
darauf fängt das Geſpraͤch felbit an, wo der Sohn den Vater alfo anreder: Beliebter vatter feynd 

einmelg 


Jahr 1501. 255 


einmals du nun als ein alter doctor vniverfitatis Papiẽſes. dein practicam. vnd narung an 
vil drten erſucht. als ein aduocat. vnd procurator zu rom. Item an Feyfenlichem vnd Fü: 
niglichen hoff. Item — an den Füniglidyen Chamergericht redner vnd procurator verordnet 
bift 2c. Zuerft unterreden fich beyde von der Urfache des Landfrids, von den Urfachen des Kricge, von 
den Verbalten der Untertbanen und der Regenten gegen einander, wie der Fuͤrſt feinen Rath befegen 
fol, nie man die Hofleut erfennen möge. Dann folgt der Tert des Landfrids ſtuckweiſe, woruͤber 
denn der Vater gloßirt. Beylaͤufig wird auch ein Enid der Kammergerichtordnung erkläre. Den 
Befchluß macht obige Anzeige des Drudorts ıc. und darunter ſtehen zween Eleine Holsfchnitte, wovon 
der eine ſchon oben auf dem Titel ſtunde. Ein Eremplat befigt ein ſehr ſchaͤtzbarer Bönner von mir. 
Diefes Molitoris Schrift von den Unhelden und Heren ift oben &. 180. angezeigt worden. 


516.) Der Sachffenfpiegel. Am Ende: Hie endet ſich der Sadfenpis 
gel mit ſampt den Cautelen und Addirionibus Bockſtorf. Gedruckt 
in der Kayſerl. Stadt Auafpurg durch Hanfen Schönfperger. Und 
vollender an dem ri tag des Merzend: des jares als man zalt nady 
Chriſti vnſers lieben herren gepurt. Fünffzenhundert vnd ein jar. 
Sin Folio. 

Diefe Ausgabe führet Gaͤrtner an; auch Herr Dreyer. ie ift in der Schwatziſchen Samm⸗ 

lung in Altdorf. 


517.) Formulari vnd teutſch rethoriea wie man briefen vnd reden fol. 
Am Ende: Hie endet ſich der formulari darinn begriffen ſeind aller⸗ 
hand brief vnd huͤbſch red' zu ſchreiben reden vnd briefen. Getruckt vnd 
volendet in der Keiſerlichen ſtat Augſpurg von Hanſen Froſchauer 
am mitwochen nach Liechtmeß, do man zalt nach der gepurt criſti tau⸗ 
ſent fünffhundere und ains. In Quart. 
Dieſe Ausgabe wird in Herrn Zapfs Annalen S. 47. unter obigen Titel angezeigt. Sie iſt auch 
in der Schwar ʒiſchen Sanmmlung. Aeltere find unter den Jahren 1483. 1484. und 1488. angefuͤhrt 
und zum Theil kuͤrzlich beſchrieben worden. 


518.) Regimen Sanitatis, das iſt, das Regiment der Geſundheit durch 
alle Monat des gantzen Jars, wie man ſich halten ſoll mit Eſſen und 
inten u. ſ. w. Augſpurg durch Hanns Froſchauer 1501. In 
uart. 
Dieſe Ausgabe wird vermuthlich mit der folgenden von 1502 genau uͤbereinſtimmen, wenn es 
anders nicht die nemliche, und nur das Jahr geaͤndert worden iſt. 


319.) Johannis von Montevilla Reiſebeſchreibung ins deutſche uͤberſetzt 
von Otto von Demeringen. Gedruckt zu Straßburg durch Ma⸗ 
thias Hupfuff ıs01. In Folio. 
Diefe Ausgabe, welche mit Holsfchnitten verſehen ift, befindet fich in der Bibliothek dei Kloftere 
Rottenbuch. Non dem Werke felbjt ift unter den Jahren 1482. 1484. u. f. Nachricht gegeben worden. 


520,) 





m Te 


. Non 


— Ye 


E56 Jahr 1501 


s20,) Dat Buch der Weisheit der alten mweifen. wor Geſchlecht der 
Wbelt — anfencklich von Andifchee Sprach — vnd jest zu tutſch 
nuͤtzlich vnd gut u. ſ. w. Gedruckt zu Strasburg durch Hans 
Gruͤninger 1501. In kl. Folio. 
Diefe Ausgabe wird in Gerckens Reiſen Th. I. &, 40. unter dem ſelbſt gemachten Titel: Buch 
Der Weisheit in Gabeln teutfch gedruckt 2c. angezeigt. Er fand fie in der Bibliothek zu Seilbron. 
ie befigt auch Herr Zeidegger, des täglichen Raths und Zunftmeifter in Zürich. Don dem Werte 
felbft ift unter dem Jahre 1483 Nachricht gegeben worden. 


521.) Practica Teutſch von Ingoldſtat Joãnis Stabii Philoſophi vñ 
Mathematici auff Tauſent fuͤnffhundert vnd ain Jar. An Quart. 
Auf dem Titel iſt ein Holzſchnitt. Iſt nur 2 B. ſtark und in der Schwarziſchen Sammlung. 


Jahr NMDII. 


522.) Pſalterium cum apparatu vulgari firmiter appreſſo Lateiniſch Pſal⸗ 
ter mit dem teutſchen nutzbarlichen da bey getruckt. Am Ende: 
Pſalteriũ cum apparatu vulgari, pro more barbarico träflatis 
DBafelee impreflum per Michaelem Surter. Anno dominf. 
MELEERL ij: Hie endet der pfalter mit dem teutfchen: nüßberfayt 
der. pfalm fünderlichen. Getruckt zu Bafel durch Michel Surter in 

. dem Zar ald man zalt, M.EEELE. vnd. ij. iar. In Quart. 

Es ift dieſes die dritte Ausgabe des Iateinifch deutfchen Pſalters, wovon unfere Dilherifche Biblios 
thek ein Exemplar befißer, Sie ftimmt in der Hauptfache mit den vorbergehenden, und auch mit der 
gleich folgenden von 1503 überein. Sie hat, ohne Titel, Kalender und Regiſter CXXX. Bl. Die 
legte Seite ift leer. 


523.) Das puch d der x Himliſchen offenbarung der heiligen wittiben Bir⸗ 
gitte von dem kuͤnigreich Sweden. Am Ende: Hie hat ein ennd 
das puch aller himliſcher offenbarung der für aufferwelten gefponfen 
Ehriſti ſant Birgitte u. ſ. w. Das nach ſolher zeittiger bewerung 
in der kuͤnigklichen ſtat Nuͤrnberg durch Anthonien koberger bur⸗ 
ger daſelbs im andern nach tauſend fuͤnff hundert iaren gedruͤckt vnd 
An. xij. tag des monats Julij ſeligklich (got zu lob vnd der heiligen 
frawen Birgitte) volendt if worden Amen. In Folio. 

Der Innhalt fowohl, als der Werth der Offenbarungen der dreymal canonifirten Birgitte find 
befannt; und wer die verfchiedenen Ausgaben diefer gefammelten frommen Träume kennen lernen will, 
findet Davon genugſame Nachricht in Fabricii Bibl. lat. med. et inf. net. L. Il. p. 764. ſqq. und beym 
Element T. V.p.235. S. auch Baumg. Nachr. von einer Hall. Bibl. B. 9. S. 86. Den Drud der 
gegenwärtigen deufichen Ucberfegung, fo wie die grey Fahre vorher aus eben diefes Ant. Robergers 


Drucderin getommene la lateiniſche Ausgabe, hat man, wie in der Vorrede gemeldet wird, Herrn Florian 
Waldauf 


Saft 1502 257 


Waldauf von Waldenftein, Statthalter der Defterreichifchen Schaßfammer gu Inſpruck su banken, 
auf deffen Borftellung der römifche König Marimilian, Robergern den Auftrag gemacht, beyde Aus⸗ 
gen, die Tateinifche ſowohl, als die deutfche zu beforgen ; melches auch geſchehen iſt. Beyde ſtimmen 
auch auf dag genauefte mit einander überein, baben auch einerley Holzſchnitte. Obiger Titel ftchet in 
zwey Zeilen über einem Holzſchnitt, welcher die Birgitte, anf einem Throne fißend vorftellet ; 
rechts und links ſtehen Brüder und Schweſtern, aug dem Salvators Orden. Das folgende Blat füls 
let dic Vorrede, und auf der einem Seite des dritten Blats ift K. Maximilians, und auf der andern 
Seite das Waldauffifche Wappen. Auf der erften Seite des folgenden Blats wird der Inhalt und 
Die Eintbeilung des Werkes felbft angezeigt, welches fodann, noch auf eben diefer Scite, mit dem Send» 
brief des Cardinals von Turre Cremata anfaͤngt. Das ganze betragt 171 1/2 Bogen. Heut zu Tage 
wird wohl ſchwerlich jemand mebr Luft haben, einen fo dickteibigen Kolianten, zur Erbauung, durch⸗ 
zuleſen. Ich befige felb ein Eremplar. Wer der deutfche Ucberfeger feyn mögte, iſt nicht befannt. 
Don den Berfaßer des latzinifchen Originals f. Catalog. biblioth. Reiman, T. 11. p. 794. wo es 
beißt, non alienam videri a ratione eorum divinationem, qui exiftimant Petrum de Alvaftro, 
monachum Ciftercienfem, Birgittae indivulfum comitem, auttorem eſſe harum revelationum, 
quas Alphonfus Eremita in ordinem redattas fub Brigittae nomine iu lucem prodire iuflerit, 


524.) Ein Nugfiche Lere vnd vnderweyſunge wye vñ was. der menfch ber 
then folle vnd Sond'lich. außfegunge. des heylgen Vater vnfers. 
Durd) eynen Bruder Prediger Drdens Hu Leyptzk geprediget Vnnd 
vordeutzſcht. Am Ende: Bollendet. am Achten tage der heilgen 
dren Fünige. Anno domini. taufent funffhundert onnd tzwey iar vnnd 
gedruckt Su Leiptzigk durch Melchior Lotter am dinſtag noch Judica. 
In Octav. 

Der Verfaßer dieſer Schrift nennet ſich in der voranſtehenden Zueignungsſchrift, Bruder Marcus 
von Weyda Prediger Ordenns der heiligen ſchrift Leßemeiſter vnnd Prediger des cloſters tzu Sant 
Pauel gemelter Stat Leyptzk. Eine aͤltere Ausgabe, die bey der Auslegung der zehen Gebote befindlich 
iſt, iſt ſchon unter dem Jahre 1433 angezeigt worden. Die gegenwaͤrtige, welche Herr Prof. Schwarz 
in Altdorf beſitzet, beſchreibt Riederer in feinen Nachrichten B. 3. S. 371. u. fe ine dritte Aus⸗ 
gabe wird unter dem Jahre 1516 vorfommen. 


525.) Das buchlen wirt genat d' bawm der felen heil Vnd der Seligkeit. 
Am Ende: Gedruckt vnd volendet yn der loblichẽ ſtat Frandfort 
an der der duch Martinum tretter Do man Salt nad Ehriftt 
vnßers lieden herren geburth. Tauſendt. funffhundert tzwei Jare. 
In Octav. 

Der Verfaßer, oder eigentlich Herausgeber dieſer kleinen Schrift, die von dem befannten Bey: 
ler von Keyßersberg herrühret, beißt Johannes Schrag. Auf der Mückfeite des Titel _ 
blats ftehet ein Baum, deßen Blätter Die Buchftaben des Alphabets find. Mach der Ordnung diefer 
Buchſtaben enthalt diefes Büchlein auch, fo viel gute und heilfame, ganz kurze echren. Iſt nur ı B. 
ſtark und in der Schwarziſchen Sammlung. 


Panzers Annalen. St 526.) 


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258 Jahr 1502. 


526.) In diſem Puechlein iſt Uerzaichent das hochwirdig Heiligtũb fo 
man In der Loblichen ſtatt Wienn In Diterreich alle iar an ſontag 
nach dem Oſtertag zezaigen pfligt. Am Ende: Auf den montag 
nad) Sannd Jacobs tag fü man ezellt nad) Erifti vnſers lieb herren 
geburde funfzehehundert und ain tar iſt Dif vorangegaigt hochwirdig 
heyltub — aus fondernn fleiffe vnd darlegen Mathewſen hewpperger 
auch der zeit des rate vnd burger dafelbs betracht angeben und zu 
ſamen gezogi Und nachmals difs puch! Nach eriſti gepurde. Taufent 
funfhundere vnd zway far durch Johannẽ Winterburg aud) burger 
daſelbs zu Wienn gedrugft und zu end bracht. An Quart. 

Herr Denis hat diefe Eeltenbeit in Wiens Buchdruckergeſchichte &. ı5. n. 16. auefihrlich 
und genau befhrieben. Die Befchreibung deßelben ſtimmt auf das pünctlichfte mie dem Exemplar, 
welches in der ehemaligen Solgeriſchen Bibliothek befindlich if, überein, daher eine Wiederholung 
uͤberfluͤßig ſeyn würde. Wir merken alfo nur fo viel an, daß aufer der Abbildung der Et. Stephans⸗ 
kirche, und des Heyltuembsſtul, die Heiligtbiimber felbit nach den acht Umgangen auf 12 1/2 BI. abges 
bilder und befchrieben werden. Den Befchluß macht ein Kalender, in welchem die Abläße auf jeden 
Tag roth angezeigt find. 


527.) Kunſt ded Notariat vnd wie fi) der Notarius in feinem Ampt 
halten vnd vegieren fol. Iſt verdeucfchr. Durch den Ernwyrdigen 
genitfichen Herrn Andreſſen nawer. Arcium Magiiter. der tzeit Pfars 
rer zu Lorch. Deß Jars Als man zalt funfftzehundert vnd zwey yar. 
Sn der Funfften Sndietion. Den berfihung u.  w. Am Ende: 
Gedruckt in Wurmberg durch Georgen fchenden. taufent fünffhuns 
dert vnd im andern Jar. am abend Dyoniſii. M.M.M. In Quart. 
Diefeg Werkgen ift nur 10 81. ſtark, und in 26 Kapitel abgetheilt. Der Inhalt derfelben ſtehet 
auf der Ruͤckſeite des Titelblatd. Iſt in der Univerfitatsbibliochet in Ingolſtadt, und in der 
Schwarzifhen Eanımlung, 


528.) Regiment wie man fich für der peftileng erhaften und hefffen fol. 
Epeier durd, Hartman Biber ı 502. In Quart. 
Der Verfaßer diefer Heinen Schrift heißt Conrad Schelling. Iſt in der Trewifchen Biblio» 
thek in Altdorf. | 


529.) Regimen fanitatid. Die iſt das Negiment der geſundtheyt durch 
all monat des gangen iars wie man fich halcen fol mit eifen vñ trins, 
fen. vnd auc) von faffen sc. Am Ende: Impreſſum Augufte per 
Johannem Frofchauer Anno dñi. M. CCCCC.ij. In Quart. 

Aeltere Ausgaben von dieſer Diaetetik find bereits unter den vorhergehenden Jahren angezeigt 
worden. Auf den Titel der gegenwärtigen iſt ein Holzſchnitt. Auf der Ruͤckſeite des Titelblats ſtehet 
auf jeden Monat cin lateiniſcher Vers, wie man ſich in demſelben verhalten fol. Auf der erſten 

Ä Seite 


Jahr 1502. 259 | 


Seite des aten Blats fange das Merfgen felbft erftlich mit dem Tateinifchen Vers, Anglicorum regi 
uf. w. an, worauf die deutfchen: Die fhul von Pariß zc. folgen. It 2 1/4 2. fturf. 


530.) Ein guts nuczlichs buchlin von auſſſeprenten waſſern. Am Ende: 
Getruct zu Straßburg von Mathis hupfuff Im Jar als ma zalt 
nad Criſtus vnſers Herrẽ geburt. M.CCCCC. vi ij. Zar. In 
Quart. 
Dieſe Ausgabe von D. Michael Schricks bekannten Werkgen, iſt in der Schwarziſchen Samm⸗ 
lung. It 3 12 B. ſtark. 


531.) Die Ordnung zu Ofen Wider den Tuͤrcken gemacht, durch vnſern 
aller heiligiſten vater den pabſt, ſeine Kardinel, Legaten, vñ Bi⸗ 
ſchoffen ec. Auch ter Kuͤnig von Ungern, der kuͤnig võ Poland, der 
kuͤnig vo Franckreich, der kuͤnig vo Hyſpanien sc. vnd die Venedi—⸗ 
ger. Geſchehen am Pfintztag Servacii Anno domini Tauſend fuͤnff— 
hundert vnd ein Jar. In Quart. | 
Eie enthält die Puncte, über die oben genannte Machte fich bey dem Krieg wider die Tuͤrken vers 
einiger hatten, und was jede derfelben dazu beytragen wollte. Iſt ı 3, flarf und in der Schwarzi⸗ 


fchen Sammlung. 
Jahr MD. 


532.) PMalterium cum apparatu vulgari firmiter appreffo | Lateinifch 
Pfalter mir dem teutichen nußburfichen dDabey gerru.ft, | Am Ende: 
Pſalteriũ cum apparatu vulgari pro more barbarico tranffaru Baſi⸗ 
lee impreſſum per Michaelem Zurter: Anno domini MELETEEiit. | 
Hie endet der pfalter mit Lem teutfchen: nußbarfayt der pfaln funs 
derlichen. Getruckt zu Bafel durch Michel Furter in dem Jar als 
man zalt. MELLEE. vnd iij. jar. In Quart. 

Diefe Ausgabe, melche unter den lateiniſch deutfchen Pfaltern die vierte ift, babe ich aus ber 
Seuerlinifchen Bibliothef vor mir, und finde, daß fie die nemliche ft, die Baumgarten befaß, und 
die er in feinen Nachrichten 2c. B. 5. &. 16. u. f. befchrieben hat. Obiger Titel ift roch gedruckt, 
und dazwiſchen das ‚Surterifche Zeichen. Durch dieſes unterfcheidet fich diefe Ausgabe von der vors 
hergehenden Surterifchen. In beyden fangt der Kalender auf der Nückfeite des Titelblats an; und 
dieſer fchließer fich mit dem darauf folgenden Negifter, mit dem Sten Blat. Mit der Blatzahl I. fangt 
in beyden der Pfulter an, der fich in beyden auf dem CXXX. Blat, mit der Schlußanzeige ſchließet. 
Die legte Seite ift leer. Beyde Ausgaben flimmen in dee Hanptfache zuſammen; nur in Anfehung der 
Abkürzungen und der Rechtſchreibung meichen fie von einander ab. Herr am Ende, welcher in ben 
Riedererifchen Abhandlungen ©. 140. u. f. eine Surterifche Ausgabe von cben diefen Jahre, ſehr aus⸗ 
führlich befchreibet, macht ed, aus der Bergleichung feines Eremplarg mit dem, von dem fel. Baum? 
garten befihriebenen, boͤchſt wahrſcheinlich, daß aus Surters Preße, in dem nenlichen Jahre, zwo 
verfchiedene Aufgaben gelommen ſeyn muͤſſen. Dieſes war auch dee fel. Riederers Meinung. Folge 
lich wäre die, in eben diefem Juhre erſchienene zweyte Furtcriſche Ausgabe, unter den lateiniſch deut⸗ 

Kk 2 ſchen 


⸗ 


260 Jahr 1507. 


ſchen Pfaltern die fuͤnfte; welche eben den Titel, mit dem Surterifchen Zeichen, und die nemliche 
Schlußanzeige bat, die ich alfo hier nicht wiederholen will. ch habe diefe Ausgabe nicht gefehen. 


33) Don der Einthait vnnſers herrem ieſu crifti genär vita Chriſti. 
Um Ende: Die buchlein vou der kindtheyt vnd dem leyden vnfers 
herren Iheſu erijti. Aud) von dem leben Marie feiner lieben murter 
mit faınpt der legend vo den heiligen drey Funigen bat getruckt Jo⸗ 
„ dannes Frofchauer in der Kayferlichen jtat Augfpurg. Vnd har das 
geender am Freitag nach vnſers herren Auffart tag. Des iars do 
man: zalt von Criſti gepurt Taufende Fuͤnffhundert vnnd drey Jare. 
Sin Folio. | 
@ine ditere Ausgabe ift bereit unter dem Jahre 1481 angezeigt morben. Obiger Titel ſtehet 
auf der erſten Seite des erften Blats, auf fünf Zeilen, mit großen Sracturbuchjtaben. Wahrfcheinlich- 
tft derfelbe in Holz gefchnitten. Auf dem folzenden Blat ſtehet ein Regiſter, und mit dem dritten 
Blat, welches aber oben die Zahl Il bat, fange dag Werk ſelbſt, mit folgender Ucherfchrift an: sjie 
bebet ſich al die neu ee vnd das Paflional 85 Jeſu vnnd Marie leben ganntz vnd gar gez. 
recht als uns die lerer habend gefchriben die hernach genennet werden. Unniittelbar darauf 
licfet man ein kurzes Gebet, und nad diefen, Des buches inhalt ein vorred. In derfelben wird 
nun fowobl der Inhalt, ald die Quellen, aus denen der ungenannte Werfaßer gefchörpfet bat, ange 
zeist. Don diefen letztern fagt er: Was ich aber bie fehreib und gifchriben hab, das hab ich alles ges 
funden durch die vier euangeliften vnd auch durch SJohannen mit dem gulden mund. vnd durch Bedam 
epifanium Jacobũ de voragine. vnd funft durch ander mangerien lerer vnnd befunder durch den weis 
fen Joſephum. und auch der lieb Valerius. Den Anfang macht er mit der Geſchichte der drey Heros 
des, dann. kommt er auf die Eltern der Maria, auf die Geburt und Verheurathung derfelben, auf die 
Empfängniß und Geburt Jeſu u. f. m. Und fo wird die Gefchichte fortgeführt, bie auf die Zerftörung 
Jeruſalems. Dann fängt auf dem LXXVI, Blat das Leben der heiligen drey kuͤnig an, welches 
fih auf der erſten Seite des hundertſten Blats mit obiger Nachfchrift endiger. Die Nückfeite ift leer. 
Das ganze ift in zwo Eolummen gedrudt, und mit fehr vielen, aber ſchlechten Holgfchnitten, in der 
Größe eines Kartenblats gesiert. Ob diefe Gefchtchte, die wie leicht zu erachten, mit vielen Gabeln und 
Erdichtungen verunftalter iſt, urfprünglich deutfch oder lateinifch gefchricben fen, kann ich nicht fagen. 
Ein Eremplar davon ift in einer bicfigen Privatbibliothek. 


534.) Paſſio deutzſch mit erclerũg des tertö der vier ewangeliſten vnd fihos 
nen figure Dei gelarten vnd legen Bu betrachtung des leydens chriſti 
gang nuglich vor auf die forme ıme bracht noch gefehen. Am Ende: 
Dolender vnd gedruct Hu Leygigk Tuch Baccalarium Martini 
Landßbera Am mötag nad) Judica Im far taufend funff hudert vñ 
drey. Sin Octav. 

Schon unter dent Farrc 1423 iſt von der Einrichtung dieſer deutfchen Paſſion Nuchricht gegeben 
worden. Dieſe Ausgabe bar ebenfalls viele, aber ferr ſchlechte Holzſchnitte. Ein dergleichen ſtehet 
gleich unter obigen Titel, FleitgF.7 A, ſtark. Nach obiger Echlußanzeige ſtehet des Druckers 
zeichen. Eie iſt in der Schwarzifchen Saumtung. 

' 35.) 


Safe 15073. 261 


35.) De Glorioſiſſime imperatricis noſtre virginis Marie altiſſimi genis 
trieis ceſarei Conceptione ſermonem variis et dogmatibus preclarifs 
ſimorum doctorũ fumopere exoſſauiſet tadem eundẽ de latino in mas 
ternũ, quantũ potui eloquium trãſtuli fuauiffimi ve infra patebit. 
Am Ende: Impreſſum eſt hoc opuſculum Nuͤrmberg. Ver venera⸗ 
biles dĩͤos. Dim Joannẽ weyſſenburger vnacũ domino Nicelaeo 
fleyſchman. Anno in carnatidis dni Mileſimo quingentejimotercio. 
Idus Julii viceſimaquarta die. In Quart. 

Dieſe, zur Vertheidigung der unbefleckten Empfaͤngniß Mariae abzielende Schrift iſt nichts anders, 
als eine, in das deutſche uͤberſetzte lateiniſche Predigt. Voran ſtehet allezeit der lateiniſche Text, und 
Bann folgt fogleich die deutſche Ueberſetzuung. Der Verfaßer iſt Johann Zugkßeyſen, Prieſter zu 
Landshut, wie ſolches am Ende angezeigt, und bemerkt worden iſt, daß dieſe Ueberſetzung ſchon 1483 
verfertiget worden fey. Iſt 3 1/4 3. far. Auf der Nückfeite des Titelblats ift ein Holzſchnitt. Iſt 
in der Schwarziſchen Sammlung. 


536.) Ein Geberbücdhjlein, Salus anime genannt. Am Ende: Gedruckt 
vnd geendet in der Kanferlihen Star Nuremberg durch Hieronys 
mum Holgel, Am mitwochen nad) Galli Nach Ehrijti geburt Funff⸗ 
jehenhundert vnd Im drirten Jar. In Sedez 
Den Inhalt und die Einrichtung dieſes Gebetbuͤchleins hat der fel. Riederer in feinen Nachrich⸗ 
ten B. 2. S. 159. u. f. weitläuftig befchrieben. Dem Exemplar, welches derfelbe vor fich hatte, 
fehlte der Titel. Obiger ift aus dem Anfang dieſes Büchleing felbft genommen, mo es auf den ıflen 
Blat beißt: In dem Namen des allmechtigen Gottes bebt fih an das Büchlein, in der Ordnung oben 
in dem Megifter angezeygt, dag denn nit unbequemlich zu Latein Salus anime, dag ift der felen 
hayl wird genannt. von vil andechtiger gebet un ler wegen darinn begriffen. Vnd gu dem erften dag 
Emwangelium Johannis. In principio erat verbum. Den Anfang machen Morgen und Abendgebete. 
Darauf folgen Gebete, die unter dem Anıt der Meſſe zu fprechen find u. ſ. w. Voran fichet das Res 
gifter und der Kalender. Riederer hat aus diefem Gebetbüchlein manches bemerket, fo nachgelefen zus 
werden verdienet, hier aber, um hicht zu meitldäuftig zu ſeyn, nicht wiederbofet werden kann. Eines 
muß ich bemerken. Riederer fagt S. 1606. in einem der Gebete, bey Empfahung des heil. Abendmals, 
werde dieſes Sacrament unter andern du füffe Byinme genennt. Es muß aber, wie ic) aus einen 
Biel aͤltern Gebeibüchlein, wo eben dieſes Gebet vorkommt, beweifen kann, du füße wunne heißen. 


537.) Doctor fenferfpergs Troftfpiegel So dir Uatter, muter, fynd, od’ 
freund geitorben font. Am Ende: Getruckt zu Straßburg, ym, 
xv. vñ dritten Fare. In Quart. 
Iſt eine, von dem beruͤhmten Geiler von Keyſersberg, von welchem in der Folge verſchiedene 
Schriften angezeigt werden ſollen, gehaltene Predigt. Auf dem Titel iſt ein Holzſchnitt. Iſt 3 143. 
ſtark, un) in der Schwarziſchen Sammilung. 


K13 538.) 





.- ME vorn 





* . 


262 Jahr 150% 
338.) Des lantgerichts zu Bamberg Reformation. In Folio. 


Weder Puͤtter noch Selchow gedenken dieſer Reformation. Sie hat keinen ordentlichen Titel. 
Obige Anzeige ſtehet auf der erſten Seite des erſten Blats, worauf unmittelbar dag, von dem Biſchof 
Veit ausgegangene Mandat, worinn er dieſe Ordnung zur Befolgung publiciren ließ, folget. Am 
Ende ſtehet: Geben in vnſer Stadt Bamberg — Am Mantag nach Sandt Johans tag Sun, 
wenden. Nach pi vnnſers lieben herñ gepurt funffczehenhundert vnnd im dritten Jare. 
Iſt 12 Bl. ſtark. Die legte Seite iſt lerr. Ein Exemplar it in der Ebneriſchen Bibliothek. 


539.) Reformacion der Kayſerlichen Stat Nuremberg: Am Ende: Hie 
hat ein ende die Reformacion der Stat Nuremberg. mit eins erbern 
Rats gemelter Stat endrungen, vi peſſerungen. Durch Iren Burs 
ger Hieronymum Holtzel gedruckt. Anno domini Im dritten nach 
funffzehenhundert Jaren. Am andern tag des Monadts Junij vols 
bracht. In Folio. 

Daß dieſe Ausgabe auf obrigkeitlichen Befehl gedruckt worden ſey, iſt wohl nie bezweifelt wor⸗ 
den, daß fie aber, obgleich auch Ausgaben ven 1488 und 1408 vorhanden find, doch erſt Die zweyte 
ſey, die von dem Rath zu Nürnberg authoriſirt worden, iſt bisber richt durchgehends anyes 
nommen worden. Die Sache ſcheinet mir aber ſo richtig zu ſeyn, daß michs wundert, daß daran je 
bat gezweifelt werden konnen. Unleugbar it die Ausgabe von 1484 die erſte. In derſelben bat ſich 
dcr Rath vorbehalten, Aenderungen und Beßerungen zu machen. In der gegenwaͤrtigen von 1503 
ftehet gleich auf dem zweyten Blat cine Norrede, oder Promulgation des Raths, morinn fich derfelbe 
auf dieſen Vorbehalt beruffet, fodann anzeiget, dag nıit Rat ettlicher bochgelerter doctor, gut ende; 
rung vnd peßerung wirklich fuͤrgenomen morden, und endlich meldet, daß dieſelben Reformacion 
mit cegedachten pefferungen, von newen zedrucken beftellt worden. In der Anzeige vor dem Regi⸗ 
ſter der Titel, wird ausdruͤcklich angezeigt, daß die gefene der Reformacion der ſtat Nüremberg. 
yes zum andern mal mit etlichen erflerug. enderung und Defferung Im funffzchenhundertiften vnd 
dritten Jar gedruskt worden. Der Ausdruck yer zum andern mal Fann unmöglich auf das nach: 
folgende mit etlichen erklerung u. ſ. w. geben, fonft muͤſte auch die Ausgabe von 1499, in wels 
her man das erſtemal Aenderunzgen und Zufäge findet, publica authoritate veranftaltet worden 
ſeyn, und wenn diefeg wäre, ſo muͤſte ſolches, durch cine beygefüste obrigkeitliche Anzeige, wie 
bey der gegenmartigen ift, gemeldet warden ſeyn. Denn mit Gefenbücdhern bat c8 doch wohl cine 
andere Befchaffenheit, als mit andern Büchern, deren Verfaßer nach Belieben Acnderungen mas 
hen konnen, ohne daß fie allezeit noͤthig haben, zu erinnern, daß diefe Veränderungen von ihnen 
felbft berfommen. Bey der Ausgabe von 1498 ift dieſes aber nicht gefcheben, vielmehr ift blos 
die, in der 1484ſten erjten Ausgabe befindliche Vorrede unverändert abgedruckt, auch find die Zus 
fäge, ohne weitere Erinnerung, eingeſchaltet worden. Ben der Ausgabe von 1503 hingegen, teird, 
tie es auch noͤthig war, von der gefißgebenden Obrigkeit ausdrücklich zum voraus angezeiget, 
daß dieſer neuen Ausgabe Zufäge: cinverleibet worden find, die in Zukunft eben fo gültig feyn fol 
len, al& die Reformation ſelbſt. Der Ausdruck yez zum andernmal beziehet ſich alfo, auf den 
erften, im Jahr 1484 veranfkalteten Druck, und bedeutet fo viel, daß die im Jahre 1484 gedruck⸗ 
te Reformation, num im Jahre 1393 zum zweytenmel, und zwar mit Erklerungen, Leu: 
terungen, Aenderungen und Derbeßerungen publiciet worden ſey. Diefes ift meine Meinung. 
Sollte ich irren, fo will ich mich gerne eines beßern belehren lagen. Was nun diefe Ausgabe ſelbſt 

| betrift, 


Jahr 150% 263 


betrift,, fo ftehet obiger Titel auf zwo Zeilen, auf ber erſten Seite des erften Blats. Auf der Rück 
feite befindet fich ein großer Holgfchnitt, mit den drcy Wappen und den beyden Heiligen, nur mit dem 
Unterfchied, daß über dem Reichsadler ein Engel fchroebet, der eine Binde, oder einen Zettel hält. 
Unten ftehet auch ein Engel, und faßt mit beyden Händen die gegen ihn fich neigenden Wappen des 
Schloßes und der Etadt. Die erfte Eeite des zweyten Blats füllet eine Vorrede, oder Promulgation, 
in welcher der Rath von den, diefer Ausgabe einverleibten Zufägen und Uenderungen, Meldung thut. 
Herr Prof. Siebenkees bat diefelbe 1.c. E. 339. ganz abdrucken laßen. Die Rückfeite dieſes Blats ents 
balt eine Anmocifung, mie das nun folgende, acht Blätter ftarke, bier zum erftenmal gedruckte Sachre⸗ 
gifter zu gebrauchen fig. Hans Tucher, der, durch feine Neifebefchreibung nach dem gelobten Lans 
de, berühmte Nürnbergifche Natiisherr, hat diefeg Regiſter, und zwar nach der erften Ausgabe von 
1484 verfertiget. In der Ebneriſchen Bibliothek wird dag, diefen Jans Tucher zugehörig gewe⸗ 
fene Ereniplar der gedachten Ausgabe aufbewahret, worinn fich auch dieſes Negifter befindet, dag 
12 Blaͤtter einnimmt und febr Ieferlich geſchrieben iſt. Voran flebet eine Anzeige, daß Sans Tucher 
der Berfaßer, und wie es zu gebrauchen fey. Bey dem Abdruck hat der erfte Entwurf, wegen der in 
der Reformation felbft vorgenommenen Neranderungen, notbmwendig vermehrt und verbeßert werden 
muͤſſe“ Nun folgen auf XVIII. gezählten Blattern, die Titel und Ueberfchriften der Gefege der Re⸗ 
formation, mit der ſchon vorhin gedachten Anzeige yerz zum andermal — gedrudkt. Dann fommt 
das GSefegbuch felbft, welches mit einer neuen Blätterzabl anfängt, und fich gleich oben auf ber erften 
Seite des CXX. Blat, mit obiger Schlußanzeige endiget. Der übrige Theil dieſes Blats ift leer, fo 
auch die Nückfeite. Druck und Papier find fhön. Die Zahl der Blätter zeigt der Columnentitel auf 
der erften Seite jeden Blats an, fo wie die Zahl des Titeld der auf der zweyten Seite. Das Regis 
fter der Titel hat Signaturen. Cuſtodes fehlen aber. Wem es übrigens um eine näbere Kenntniß 
dieſes Nürnbergifchen Gefigbuchs zu thun iſt, den mird die fchon öfters angeführte gründliche Ges 
ſchichte derfelben vollkommen befriedigen Fönnen. Wir bemerken bier nur noch die folgenden Yusgas 
gen. Nach der bisher befchriebenen, von welcher ich ſelbſt ein Eremplar befige, folgt die 1522 von 
Friedrich Deypus allbier gedruckte; dann diejenige, die 1564 ebenfalle zu YTürnberg durch Valen⸗ 
cin Geyßler in Bol. gedruckt wurde, welche diejenige ift, die heut zu Tage allein in den Gerichten 
gilt. Don diefer ift die Yusgabe von 1595, von Paulus Kaufmann in Kol. gedruckt, ein genauer 
Abdruck, fo wie auch derjenige, den der Altdorfifche Buchbandler Lorenz Schuͤpfel in Octav verans 
ſtaltet hat. 


540.) Das Buch der Geſchicht des großen Alexanders, wie die Euſe⸗ 
bius beſchrieben vnd geteutſchet hat, mit viel ſchoͤnen Figuren 
Straßburg auf grüne von Bartholomeß Eüftler 1503. In 
vlio 
Diefe Ausgabe wird im Catalog. Salth. &. 133. n. 653. angezeigt. Sie iſt auch in der Biblios 
ihek des Kloſters Rottenbuch und hat Holsfchnitte. 


541.) Deß Allerdurcjlaichtigften — Herrn Friderichen deß dritten Roͤm. 
Kayſers vnd Frauen Leonora — Vermaͤhelung vnd Krönung u. w. 

Am Ende zu Lob Eer sc. verordnet durch Mitel des Erberen Jacob 
Wackers von Salzburg Buchdruckers ſolch Hiftori mit dem Druck 
gemeins 


264 Jabr 1503. 


gemeinfam zu machen, des alfo befchehen und glücklich geendet, im 
der Füniglichen Reihe Statt Vindelicia Augufta, auf den dreys 
zehenden tag December, des Jars ald man zeit 1503 Jar. In 
Quart. 
Wird in Schwindels Theſaur. biblioth, T. UL P. I. p. 116. angezeigt, two auch der vollſtaͤndige 
Titel zu finden iſt. 


542.) Der außzug von Teutſchen landen gen Rom — Fridrichs, des 
Roͤmiſchñ kuͤnigs zu empfahen die Kayſerlichen Cron u.f. w. Am 
Ende: Durch verordnung des fuͤrſichtigen herrĩ Johan Rynman 
von dringen, vnd Jacob Wackers von ſalzburg, bat mayſter hanns 
Otmar diß hiſtory gedruckt zu Augſpurg, vnd geendet am hailigen 
weihennacht abent des iars 1503. In Quatt. | 
Auch dieſes Werfgen führt Schwindel 1. c. p. 115. an, mo er auch von dem Inhalt deffelben 
eine kurze Nachricht ertheilet. 


543.) Practica teutfch magiſtri Stephani Rofflen von Augfpurg zu wir⸗ 
den vnd eren der loblichen hohenfchul zu Wien. Auff das. M.EEEE. 
vnd itii Jar. In Quart. | 
Bon diefem Talender, der vermutblich 1503 zu Wien bey Winterburgern gebrudt worden if, 
und von dem Verfaßer Stephan Röflein, oder Rofinus f. Denis Wiener Buchdruckergeſchich⸗ 
te ©. 302, 


544.) Practica teutfch etliche Zar werende von dem Kunftreichen Wol⸗ 
gelerten der Philofophen, Aftronomen, Aſtrologey und Marhematid sc. 
Magitter Hanfen VBirdung von haßfurt ete. gemacht zu Eren dem 
durchluchtigifen herrn Philipſen Pralsgraven by Rhein etc. vnd 
Kurfürkten. Gedrudt zu Oppenheym anno MDiii. In Quart. 

Bird im Uffenbach. Catalog. P. I. App. p. 71. angezeigt. 


Jahr MDIV. 


545.) Der Pfalter Dauids teusfch vnd Satelnifch mit Furgen Stoffen. 
Am Ende: Hie endet ſich der tert des pfalters zu latein und zu 
deutzſch mit einer ſchoͤnen außlegũg und veritentnnß gemacht vñ ges 
ordent durch) den hochgelerteften bruder Nicolaus vo Lyra ein bars 
fußer und miner bruder ein groffer doctor der heyligen gefchrifft. 
Gedruͤcket vñ volendet durch den Achtparn Peter Drachen su Speyer 
in der alten Erbarn keyſerlichen vnd hochgefregeten Stadt Worms 
auf Mittewoche den rv. tag des Monats Aprilis. Mad) onfers Heyl⸗ 
machers geburt Taufent fünffhundere vnd vier far. gr. Quart. 


Unfere 


Jahr 1504. 265 


Unfere Dilherriſche Bibliothek befiggt diefen deutfch Inteinifchen Pfalter; aber leider auch ohne 
Titelblat. Diefeg fehlte auch dem Bögifchen Erenplar. Es ift alfo ungewiß, ob obiger Titel rich, 
tig ift. Der fel. Pal. -Böze hat diefe Ausgabe in der Sortfegung der Beſchreibung feiner Bi⸗ 
beifammlung ©. 45. u. f. ſehr aueführlich befchrieben. In der Hauptſache kommt diefelbe mit jener 
ältern, die ich oben S. 17. n. 14. unter den Echriften, ohne Anzeige des Jahres, angeführt habe, 
überein. Doch fehlt in derfelben, die, in jener Altern voranjtchende Empfehlung des Pfalters, indent 
fie gleich mit der Eurgen Vorcede anfanat. Nor jedem Pfalm ſtehet wieder die nemliche kurze Vorrede; 
dann folgt allegeit ein Stüd des Pſalms, und auf diefeg Etüd die Gloßen. Der lateinifche Tert 
-ftehet neben an dem Rande, ſtuͤckweiſe. Den Beſchluß machen die gemöhnlichen Hymnen. Auf der 
erften Seite des gezahlten CCCX Vliten Blats ftebet obige Schlußanzeige. Dann folgt noch auf zwo 
Seiten ein Iateinifches alphabetiſches Regiſter der Pſalmen. Die legte Seite ift leer. Das ganze 
beträgt alfo mit dem Zitelblat 3203. Die Eolunnentitel und Blatzahlen find roth gedruckt. 


546. Eyn biechlin Facti Methodii martrers. vnd biſchoffs zu partineng. in 
- friechenland. in dẽ begriffen find. ..görlich offenbarungen v5 denn 
haifigen engel gefchehen. von dem anfang der welt. vnd außreutung 
menger reichtub. vñ des letſten kuͤnigs d' römer gefchicht. vnd Fünff- 
tige überwindüg. wider die Türden u. ſ. w. Am Ende: Getruckt zu 
Bafel durd) Michael Zurter Cıso4) In Quart. 

Eigentlich bat diefe Ucherfeßung der bekannten Dffenbahrungen des Methodius Feine Anzeige 
des Druckjahrs. Da fie aber Surter in eben diefem Jahre, niit den nemlichen Holzfchnitten, auch 
lateinifch, mit Sebaftian Brants Vorrede gedruckt bat: fo wollte ich fie in eben dieſes Jahr fegen. 
Die lateinifche Ausgabe enthält noch die weitere Ausführung diefer Offenbarungen, die von Wolfgang 
Aytinger, Clericus zu Augfpurg herrübren. Diefe aber find in der deutſchen Ueberfegung ganz weg⸗ 
gelaffen worden, welche alfo nichts enthalt, ale was Methodius geſchrieben haben fol. Das ganze 
beträgt 8 1/4 B. Die legte Eeite ift leer. Iſt in meiner Sammlung. Eine neue deutfche Ueberfegung 
mit Aytingers Zuſaͤtzen ift 1774, ohne Anzeige des Ortes 4. herausgekommen, welcher auch die Holz⸗ 
ſchnitte, ing Eleinere gebracht, und in Kupfer geftechen, beygefuͤgt worden find. ine altere Ausgabe 
von 1497, die zu Memmingen gedruckt worden iſt, babe ich irgendwo angezeigt gefunden. 


547.) Alhy hebet fich an dn große legenda der hailigften frawen Sande 
bedwigis. eyne geborne furiiyn von Mehran. vnd eyne gemwaldige 
herezogynne In polen vnnd Schlefyen weld) fegenda vil fehoner his 
ſtorien, Sinn ſich beſchleuſſet. vnd biß heer alleyne bey egliche geiſt⸗ 
lichen Cloeſterẽ, und Erbaren purgeryn ezu Breßlaw, koſtparlichen 
vnd vor gros cleynot iſt ghehalden wurden, vnd mw durd) mich Con⸗ 
radũ Baumgarthen gote ezu lobe gedruckt, der czal Criſti vnßers 
Herren M.ECCCC. vnnd. ii. Am Ende: Gedruckt vn volendet 
In der fonigffichen Stat Breßlaw, Durch mich Conradum Baum⸗ 
gırthen. Am mitmochen vor Johannis des teuffers. Nach Erijti ges 
burdt Taufenc funffhundert vnd ym vyrden yare. In Folio. 


Panzers Annalen. el @ire 


366 Sabre 1504. 


Eine Legend, wie alle Legenden, nur ausführlicher und mweitläuftiger, al die vom gemeinen Schlag. 
Dbiger Titel fteher über einem Holzſchnitt, welcher die heil. Hedwig vorftellet. Auf des Ruͤckſeite iſt 
ein Wappen. Dann folgt auf 4 1/2 Bl. die Vorrede, welche die Herkunft derſelben, ihre Eltern und 
Voreltern mweitläuftig befchreibet, worauf ihre Gefchichte ſelbſt anfangt. ie war Bertolds, Marg⸗ 
graffen von Baden, und Grafen zu Tyrol und Herzogs zu Meran Tochter. Schon im zwölften Jahre 
ihres Alters wurde fie mit Heinrich dem erften, Fuͤrſten von Schlefien mit dem Bart vermaͤhlet, mit 
weichen fie auch Kinder geugte. Derfelbe ftarb 1237. Beyde ftifteten das Eiftercienfer Frauenkloſter 
Srebenig. Sie flarb 1243. Schon bey ihrem Leben that fie große Wunder, noch mehr gefchaben 
bey, und nach ihrem Tode. Deswegen, und un ihres heiligen Lebens millen, feßte fic Pabft Clemens 
der vierte unter die Heiligen. Diefes alles wird in dieſer Legende mit vielen Umſtaͤnden erzablet. Den 
Beſchluß macht obige Anzeige. Unter derfelben ſteht des Buchdruckerg Zeichen. Das Buch ift mit 
febr vielen Holsfchnitten ausgezieret, und betragt im nangen 57 Zügen. Es ift in zwo Columnen 96 
druckt, ohne Blätterzuhlen und Cuſtos. Die Ebneriſche Bibliochek befiget ein Eremplar. 


548.) Boek der Medelidynghe Marien duch Etephan Arndes. Luͤbeck 
MELFEiiii. In Octav. 
Unter dieſem etwas veränderten Titel iſt das, oben unter dem Jahre 1498 angezeigte Bok der 
Bedrofnifle Marien wieder aufgelegt worden. &. von Seelen Selet. litter- S. 672. 


549.) Die hebt an das buch genant der felen wurggart. Augfpurg ge: 
deut duch Hanfen Dtmar ı 504. In Folio. 
Befindet fih in der Bibliothek des Kloſters Rortenbudy, 


550.) Der heiligen Kirche vnd des Nömifchen Reichs Wagen fur. Am 
Ende: Getruckt in der Feiferlichen freien ſtatt Straßburg durch 
Johannem Gröininger und felig volendet vff Montag nad) vnfer 
Sr frowẽ geburt, des Jares vo gottes mẽſchwerdũg. M.d.iiii. In 

olio. 

Eine kurze Befchreibung diefes, mit einem giemlich rätbfelbaften Titel verfebenen Buches , findet 
man fchon in den Schriften der Anhalt. deutſch. Befellfchaft St. I. &. 84. 85. Weitläufiger 
bat ſolches Herr Summel in feiner neuen Bibliothek B. 2. &. 188. befchrieben, aber nicht bemers 
ket, daß ſolches noch in chen dieſem Jahre auch Iateinifch herausgefommen ſey. Diefe Ausgabe, die 
Ich ſelbſt befige, bat folgenden Titel: Quadruuiũ Eccleſie Quatuor prelatorũ officium Quibus 
omris anima fubijeitur. Am Ende fteht: Exaratli eft opus hoc falubre In inclitiffima Helueciorü 
urbe Argötina p Joannem gruniger Calcographie artifice ipo die Jnuentionis prothomartiris ftepha- 
ni Anno falutis Millelimo Quingentefimo Quarto, in Fol. 60 Bl. Aug ber kurzen Befchreibung, 
die ich, mis Berweifung auf die meitläuftigere in der Summelifchen Bibliothek, bier mittheilen werde, 
wird man fchen, was des Werfaßers, Johann Zug von Schletftadt, Pfarrers gu St. Stepban 
in Straßburg, Abſicht bey dieſem Werke gemefen fey. Unter obigen Titel ſtehet ein Holsfchnitt, mo 
ber Kayſer und der Pabſt auf einer, und ein Bifchof und ein Priefter auf der andern Seite, bie Lade 
Gottes, an zwoen, durch daran befindliche Ringe geſteckten Stangen balten. Er felbft erkläret ſo⸗ 
wohl in der Vocrede an den Erzbifchof zu Mainz, und an den Leſer den alfegorifchen Titel und den 

Hole 


Jahr 1504- | 27 


Holzſchnitt, indem er bie vier Prelaten, nemlich die drey geiftliden, Pabft, Biſchof und Pfars 
ver, und ben weltlichen, nemlich den Rayfer, mit vier guͤldin ringen vergleichet, in denen bie ganze 
Kirche, getragen, gefuͤhrt und regieret wird. Das folgende zweyte Blat enthält das Regifter, mit 
einer voranftchenden Furzen Einleitung, die Herr Hummel ganz bat abdruden laßen. In derfelben 
wird nicht nur die Beranlaßung dieſes Buche, nenlich das Murren wider eine, dem Ron. Reich vom 
Kaiſer aufgelegte Steuer, fondern auch der Hauptinhalt, mit folgenden Worten angezeigt: Darumb 
in diffem bichlin man finde Wie ficy der vnderthan halten fol gegen der oberfeit, vnd wie 
die oberkeit fidy gebruchen fol gegen den vunderchon, Befuscht vnd geſetzt Vß götlichen Geiſt⸗ 
lichen Bebftlihen vnd Eeiferlichen rechten u. f. m. Darauf folgen vier Borreden, an den paͤbſt⸗ 
lihen Legaten, Cardinal Raymundun, an Bertholdt Ersbifhof gu Mainz, an Maximilian, Roͤmi⸗ 
ſchen Kunig und an den Leſer. Diefen fülen, nebft 2 Holzfchnitten, die folgenden 6 1/2 Bl. Dann 
folgt dag Werk felbft, weiches, nachdem vorläuffig vom Urfprung der Priefterfchaft geredet worden iſt, 
in vier Abfchnitten, von dem Babft, von dem Bifchof, von dem Pfarrer, und von dem Kaifer hans 
delt. Diefer legte Abfchnitt ift der mweitlauftigfte. Ich zahle 15 größere und Kleinere Holzſchnitte in 
der deutſchen, und eben fo viele in der lateinifchen Ausgabe. Auf der erften Keite des LXIIIL. Blats 
gebet das Werk mit obiger Unterfchrift zu Ende. Die Nüdfeite ift Icer. Nun folgen in meinem 
Eremplar noch zwey Blätter, die Here Hummel nicht bemerfet bat, ungeachtet fie, vermöge der forts 
laufenden Blaͤtterzahl LXV. und LXVI. und der Signatur DR wirklih zum Werke ſelbſt gehören. 
Diefe enthalten ein formliches Notariatsinfteument, in welchen begeuget wird, daß der Verfaßer vor 
Notarius und Zeugen eine Proteftation eingelegt babe, warum er diefe Schrift verfertiget, und daß 
ec weder den Ersbifchof zu Maynz, noch andere Bifchöffe damit habe belehren, fondern fie nur ers 
mahnen wollen, Die Kirch und das Neich zu befchirimen, endlich, daß er nichtE wider die Kirche und das 
Reich habe fehreiben wollen. Merfmürdig ift der Anfang feiner Proteftation: Dwil icy durch babſt⸗ 
liyen vnd Feyferlidhen gewalt zu eim Notarien vnd tabellion bin_gefchafft, vnd das felb 
ampt Im allen fterten, Eaftellen vnd landen des heiligen Romifchen Reichs Hab macht zu 
volbringen 2c. Don diefem merkwürdigen Buch befige ich felbft cin Exemplar. 


551.) In diffem biechlin vindet man wie man eynem yeglichem Teutſchen 
Fuͤrſten vnd herren ſchryben fol u.ſ.w. Am Ende: Getruckt zu 
Straßburg von Mathis hupfuff, in dem jar ald man zalt nach 
Criſtus geburt M.CCCCC. vnd iii. Zar. In Quark. 

Iſt nur ı 1/2 2. ſtark. Der Inhalt ift ſchon auf obigen Titel angezeigt. 


s52. Der teutfch Efopus. Die neu geteutfchten Fabeln Rimicii. Die 
Fabeln Aviani. Gefainelte Fabeln verteurfht durch Heinrich 
Steinhöwel. Gedruckt zu Augfpurg durch Johann Froſchower 
M.CCCCCiv. In Folio. 
Aeltere Ausgaben von 1487 und 1498 ſind bereits angezeigt worden. Die gegenwaͤrtige, welche 
ebenfalls Holsfchnitte bat, finde ich nirgends angezeigt. Sie iſt In der Bibliothek zu Polling. Ob 
der oben ftebende Titel richtig fey, kann ich nicht fagen. 


212 | Jahr 


268 Jahr 1305. 


Jahr MDV. 
552.) Die vierundzwinzig gulden Harpffen. Am Ende: Das loblich 
vnd nutzlich Buch hat getruckt Lucas zeyffenmanr zu Weſſoprun— 
nen. Vnd vollendet am Montag in der erſten vaſt wochen Anno 
fünff ezehundere vñ fünff jar. FI. Folio. 
Diefe Ausgabe eines öfters gedrudten Buches, wird von Herrn Schrank in feiner Baierifchen 
Reife &. 220. unter den, in Baiern gedruckten, älteften Büchern angeführt. Zeyſſenmayr war eigents 
fich ein Augfpurger Drucker. Er zog aber mit feiner Druckexey herum. 


554.) Der befchloffen gart des rofenfrag marie. Am Ende: Gedruckt 
vñ volender zu Nuͤrmberk durch doctor Wlrichen pinter, am tag 
Dyoniſii Nach Criſti vnſers lieben herren geburt. M. fünff hondert 
vnd fuͤnff jar. In Folio. | 
Schon oben &. 22. n. 24. unter den Büchern obne Anzeige des Jahrs, iſt dieſes Werk angeführt 
und befchrieben worden, allein, nach einen Ereniplar, dag, wie ich jetzt ſebe, nicht vellfandig war, 
oder, bey dem der zweyte Theil fehle. Da ich nun jegt, auch nach cin vollſtaͤndiges Exemplar zu 
erhalten Gelegenheit batte, fo kann ich von dem ganzen Werke naͤhere Nachricht geben. Nach dem, 
was ich oben S. 22. bemerkt habe, folgt num der zweyte Theil, weiber noch 5 Buͤcker enthält, fo 
daß alfo das ganze Werk aus eilf Büchern beftebet. Auf der erſten Seite des ciſten Blats ſtehet fol: 
gender Titel des ſechſten Buchs: Das fechft buch in den beſchloßnen gart des Roſentratz Ma⸗ 
sie von der menſchwerdong gottes. Unter dieſem Titel ſiehen zween Holzſchnitte. Dieſes fichfte 
Buch fängt auf der Ruͤckſeite dieſes Blats an, und mit dem folgender: Blat gebet auch eine neue 
Blätterzablan. Das fiebende Buch handelt von dem Leyden Jeſu; dag achte von dreyerley Erben; 
das neunte, von den tugenden glauben und genaden, dag zehende von dem bel den laſtern vñ füns 
den; das aplffte von dem hochwirdigen facrament vñ der heylige meß des Altars. Auf der Miütckfeite 
des CCxCoij Blats gehet Diefer zwehte Theil, mit obiger Anzeige zu Ende, worauf noch auf zweh 
Blaͤttern ein Regifter zu dieſem zweyten Theil folge. Meine oben geäußerte Vermuthung, Daß diefeg 
Werk zu Nürnberg möchte gedruckt morden feyn, bat fich alfo beflattigetz; mie ich aber obige Schluß— 
anzeige verftchen fol, weiß ich nicht. Daß Ulrich Pinter, ein Nürnbergifcher Arzt geweſen ſey, if 
aus dem Nürnb. Gelehrten Lexicon und aus Riederers Nachrichten B. 1. S. 431. u. f. bekannt. 
Er ſchrieb Speculum paffionis Chrifti, ingleichen Speculum patientise. Es foll auch nach Keſtners 
meticinifchen Gelchrten Lericon, bey dem Churfürften Kriedrich von Eachfen Leibmedicus geweſen 
feyn. Erin medicinifhed Werf, das 1506, unter dem Titel Epiphanie medicorum gedruckt wurde, 
beſitze ich ſelbſt. Daß er nun auch dag gegenwärtige Werk zuſammen getragen, oder überfeßt habe, 
Daran iſt wobl nicht zu zweifeln. Nach der obigen Anzeige fellte nzan glauben, es fen auch von ihm 
gedruckt worden; welches ich aber nicht glauben kann. Aus den Typen zu urtheilen, ift Hierony⸗ 
mus Hoͤltzel der Druder. Denn es find die nemlichen, womit die Nürnbergifche Reformation 1503 
gedruckt werden iſt. Vielleicht wor Pinter der Verleger. 


555.) Hyrinn kuͤrtzlich begriffen it | Wie vnſer Heyfand Jeſus Chriſt 
Lazarum den gejtorben mar | Gewaltigflich hieß wider aufitan. 

Am Ende: Gedruct zu Landßhut. In Quart. | 

Wird 


Habe 1565, 269 _ 
Wird von Heren Schrank, in feiner Baietiſchen Reife S. 220. ängezeigt, mit der Bemerkung 
daß der Druck Zeyffänhapers zu feyn ſcheine. Das Fahr des Druckes ift nicht angezeigt, doch if 
das Werkgen vermuthlich um diefe Zeit zum Vorſchein gekommen. Auf dem Titel ift ein Holzſchnitt, 
- welcher die Gefchichte felbſt vorftellet. Diefe ift in deutfchen, freylich ſeht elenden Verſen, paraphra⸗ 
ſirt worden. 


556.) Keyſerlich vnd kuͤniglich Sant vnd Lehenrecht nach gemeinen Sir. Ä 
ten vnd Gebrauch der Rechten. Am Ende: Gedrudt zu Straß- 
burch durch Mathis hupfuff vff fanc Darthol. Abend im Jar 1505. 
In Folio. 
Dieſe Ausgabe des Schwabenſpiegels beſaß der ſel. Schwarz in Altdorf. S. deſſen Catalogum 
P. II. p. 264. n. 792. Sie wird auch von Senftenberg im Corpor. Jur. germ. T. IL. Praef. $. 9. 
und von andern. angeführt, 


57.) Medieinarius. Das buch der Geſuntheit. Liber de. arte diftillandt 
fimpficia et compofita. Das nuͤv buch der rechten kunſt zu diſtilliren. 
Ouch von Marjilio Ficino vñ andrer hochberoͤmpter Ar&te natürliche 
und gute Künft zu behalten den gefunden feib vnd zu vertryben die 
franfheit mic erlengerung des lebens. Am Ende: BA ift das Buch 
in d’ keyſerlichen freyen ſtat Straßburgk getruckt, durch den wohl⸗ 
geachten Johann Grüeninger in dem Aprillen, als man zalt von 
der Geburt Chriſti funfzehn hundert vnd v. Jahr. In Folio. 

Auch dieſe Ausgabe von Sieron. Brunſchwygs Diſtillirbuch fuͤhrt Trew an; ingleichen Boͤr⸗ 
ner in Specim. 1. Biblioth. libr. rar. phyfic. medie. p. 26. Das ganze Werk iſt 188, oder vielmehr 
192 Bl. ſtark. In dieſer Ausgabe find nur 200 Hbbildungen, teil einige von denen, die in ber er⸗ 
ſten Ausgabe flunden, weggelaffen werden find. Sie find chen fo nachlaͤßig dem Werte beyaefügt 
werden, mie in jener. Der Ueberfeger von Marfilii Kicini Buch, ift ohne Zweifel Johannes Mel: 
phus. Wenigfteng beruft er fih in der Ausgabe von 1508 auf eine vorhergehende. Einige Nach⸗ 
sicht von dieſem Adelphus, werde ich unter dem Jahre 1513 geben. Pe | 


558.) Meyiter Elucidarius von den wunderbaren Sachen ber Welt. Ges 
druckt vnd vollendet in der Stadt Erffurt von Wolfgang Schen⸗ 
cken Anno Domini 1505. Sn Quart. 
Diefe Ausgabe eines öfters gedruckten Werkgens beſchreibt Herr Rect. Wald in dem Programm 
de nonnullis libris antiquis germanicis &c. S. 2. 


559.) Romiſche Hiftorie vß Tito fiuto gezogen. Am Ende: Gedruckt 
vnd geendet jn der foblichen Stadt Mentz durdy' vleiß Johan 
ES choffers Buchtrucker dafelbit am fechite tagf des Moneds Marcij 
Mach Chriſti vnſers Herenfi geburth Taufent funffhunderth vnd jm 
funffte Jare. In Folio. 
213 Die 


270 Jahr 505. 


Die gegenwaͤrtige erſte Ausgabe von dieſer deutſchen Ueberſetzung, iſt, ſo viel mir wiſſend iſt, bis⸗ 
ber noch nicht beſchrieben worden. In den Beytraͤgen zur critifchen Siftorie ze. Et. J. S. 23. 
wird ſie blos aus Fabricii Bibl. Lat. T. 2. p. 216. angezeigt. Dagegen wird in eben dieſen Beytraͤgen 
Et. 3. ©. 460. u. f. eine andere Ausgabe von 1523 ausführlich beſchrieben, die ſich aber von der 
gegenwärtigen dadurch unterfcheidet, Daß fie noch eine Ueberfegung, des, zu Maynz gefundenen Supp⸗ 
lements enthalt. Da ich die erfte Ausgabe felbft befiße, fo kann ich fie defto genauer befchreiben. 
Dbiger Titel ftehet in drey Zeilen auf der eriten Seite des erſten Blatd. Auf der Rückfeite eben Dies 
ſes Blats ift die, an den Kayfer Marimilian gerichtete Dedication befindlich, die befonderg deswegen 
merkwürdig ift, meil fie jenes Defannte Zeugniß von der Erfindung dee Buchdruckerkunſt enthält, 
anf welches man fich, zum Beweis, daß diefe Ehre der Stadt Maynz gebühre, unter andern zu bes 
ruffen pfleget. Es heiße aber dafelbft: In welicher ſtadt (Meng nemlih) auch anfengklicy die 
wunderbare kunſt der Trhcerey, vñ Im erften von dem Eunftreichen ‘Johan BüttenbergE, 
Do man zalt nach Chrifti vnſers beren geburch Tauſent vierhunderth vnd fünffzig Jare er: 
finden, vñ darnach mir vleyß Eoft vnd arbeyt Johan Sauften vnd Peter Schöffers au Mentz 
gebeflerch vnd beftendig gemacht ift worden. Auf der erften Eeite des folgenden Blats ift ein 
Holzſchnitt, mit der Ueberſchrift, Maximilian Romiſcher Fonig, wie denn auch diefer Kayfer, auf 
dem Throne figend und von den Ehurfüriten umgeben, abgebildet wird. Unten vor dem Throne ftchet 
der Verfaßer, der ihm fein Buch übergiebt. Auf der NMückfeite diefes Blats fängt das Regifter an, 
welches auffer dieſer Seite noch 9 1/2 Bl. fuͤllet. Auf dem nun folgenden Blat, welches mit der 
Zahl 1. bezeichnet iſt, ſtehet Kin kurze vorred der rechten waren Romifchen byftorien. In dies 
fer Borrede, wo ſich der Ueberfeger, Bernhardus fchöferlin, doctor in keyſerlichen rechtẽ nennet, 
handelt er von dem Nutzen der Hiftorie, und meldet zugleich, daß er eine eigentliche Ueberfegung Livii, 
fondern eine, aus mehrern alten Scribenten gegogene Erzählung der roͤmiſchen Gefchichte habe liefern 
tollen. Mit’fol. II. fängt nun das erfte Buch diefee Gefchichte an, das fich auf der erften &eite des 
LXXX1Xften Blats ſchließet. Das smeyte hat einen eigenen Titel, nemlich: Daß ander buch der 
Romiſchen Siftoriem. Auf der Nückfelte dieſes Blats ſtehet wieder eine kurze Vorrede. Mit fol. XC. 
fangt dieſes Buch an, und ſchließet fich auf der Nückfeite des CXClften Blats. Dann folgt mwieber 
ein neuer Titel, nemlih: Das dritte teyl der Romiſchen biftorien. Diefer dritte Theil hatte cinen 
andern Ueberfeger, der fich in der kurzen Vorrede, die auf der Nückfeite des Titelblats befindlich iſt, 
Juo wittig von SamelburgR geiftlicyer recht lerer der zeit ordinarius, Sigler und Canonick 
fant Victors ftifft zu ment nennet. Auf der erften Seite des CCCCXten Blats gebet diefer Theil, 
und mit demfelben das ganze Werk zu Ende. Den Beſchluß macht obige Anzeige des Druckers, unter 
welcher noch dag gewöhnliche Schöfferifche Zeichen befindfich if. Das Werk feibft ift mit vielen Holz⸗ 
ſchnitten gegiert. Daß dieſes übrigens Feine woͤrtliche Ugberfegung des Living fen, ift ſchon oben bes 
merket worden. Proben der Ueberfegung findet man in den Beyträgen zur critiſchen Siftorie 
Et. 3. S. 460. u. f. Die in Heren Wuͤrdtweins Biblioth. Mogunt. p. 135. aus dem Catalogo 
eined Maynzer Buchhaͤndlers angeführte Ausgabe von 1300 wird wohl unter die Undinge gehören. 


560.) Der Künigflich vertrag gemacht zwifchen den hochgebornen Fuͤrſten 
vnd herrn Hersog Albrecht wi Wolfgang gebrüdern. an ainem, 
Vnd Hergog Ruprechts weilend verfallen erben an andern. Auf 
gehalten Kuͤniglichen rag zu Coͤln Im funfftzehenhunderſten und 
fünften Jare. In Quark. Diefe 


Jahr 1505, aqı 


Dieſe Geltenheit iſt in der Schwarzifchen Genmuhmg und ı 2/43. ſtark. Auf dem Titel iſt 
IR das Bayeriſche Wappen. Sie enthält Kayſer Markiniliens Decifum, über die wiſchen Baiern 
sind Pfalz, wegen der Derlaffenfgart Herzog Bere entfbendene Rieheligketten; bie aber dadurch 
noch nicht ganz beygeleget wurden. 


561.) Von der neuw gefunden Region die wol ain welt genent mag | 
werden, durch den Eriftenlichen kuͤnig von portugal, wunderbarlich 
erfunden. Am Ende: Auf latein iſt diß miſſiue in Teutſch gezogen 
auß dem Eremplar das von Pariß Fam im mayen monet nach Ehriſtix 
geburt. xv. hundert vnd fuͤnff kat. In Quart. 

Iſt eine Ueberſetzung der Nachricht, die Albericus Veſpucius, Laurentio Petri Franciſci de 
medicis von feiner Seefarth umd Erfindung der neuen Wels giebt. Auf dem Titel iſt ein Holzſchnitt. 
Iſt 2 B. ſtark und in der Schwarziſchen Sammlung. 


Jahr MDVI. 


362.) Pſalterium cum apparatu vulgari firmiter appreſſo Lateiniſch 
Pſalter mit dem Teutſchen dabey getrucket. | Am Ende: Pſal⸗ 
terium cum apparatu wulgari pro more barbarico translatum Ars 
gentine impreſſun per honeſtum virum Mathiam hüpfuff. Anno. 
CEEEE.vj. | Hie endet der Pfalter mit dem Teutfchen: nußbars 
keyt der pfalm ſunderlichen getrudt zu Straßburg durch Mathis 
hupfuff in dem Zar als man zalt. Sunfftgepenpundert und vj. In 
Quart. 

Es iſt dieſes die ſechſte Ausgabe, des lateiniſch deutſchen Pſalters, die mit den vorherdehenden 
in der Hauptſache uͤbereinſtimmt, nur daß in dieſer das Regiſter zuletzt ſtehet. Auf dem Titelblat iſt 
ein Holzſchnitt. Herr Stadtpfarrer am Ende bat fie in den Riedererifchen Abhandlungen S. 391. 
ausführlich befchrieben. 


563.) Hie hebt an ba; ewangeilbuch zum erſten der anfang der uf. 

der Pfalm vnd Eollect.. darnach die epiftel und ewangeli durch das 

gang iar. nach eriitenlicher ordnug - Am Ende: Gedrudt und füs 

ligklich volendet in der Fayferlichen reichttatt zu Ausfpurg. von mais 

fter Hannfen Ottmar. in often bes fürfichtigen. herä Johañ Ryn⸗ 

man von öringen Sin dem jar Do man zalt nad) Criſti geburt. Tauſ⸗ 

fent fünff hundert und ſechß Jar. In Folio. | 

Diefes fogenannte Ewangelibuch enthält nichts anders, als was in den, unter den Jahren 
1474. 1476. und 1483. befchriebenen Dlenarien angetroffen wird, und ift alfo, ob es gleich einen ans 
dern Titel hat, nichts anders, als ein neuer Abdrud des gewöhnlichen Plenarii. Nur ift bey diefem 
Eovangelienbuch, wie ſchon bey den, oben unter den Jahren 1488 und 1491 angeführten Yusgaben ger 
ſchehen ift, bey den Sontägen, der Eingang der Meß, oder der fogenannte Introitus, der Pſalm, 
und Die Lolleste binzugefeget worden; doch von den Pſalmen allezeit nur der Anfans. Dbiger Titel 
ſtehet 


272 Jahr 150 6. 


ſtehet auf der erſten Seite des erſten Blats auf eben Zeilen. Die Ruͤckſeite biefed Blats fuͤllet ein 
HPolzſchnitt mit der Borftellung der vier Erangeliften, Pauli zc. Dur der erſten Seite des andern 
Bla fängt, das Buch felbft mit der Ueberſchuſrwn: »Hienach volgent die hailigen teutſchen Ewan⸗ 

” geli vnnd Epiſtel, mit ſampt den vier paffionen nach dem tert der vier ewangeliſten,. Auch has dag 

ewangeli buch alle Suntag den eingang der meß den man nennet Jntroitum mitt fampt der Collect 
"die der priefter ob dem altar- Kifet oder fingel weñ er ſpricht dominus vobiſcium Oremus. Darnach 
»volget die Epiftel oder prophecey durch das gang tar wie ſy in ainem yegcklichen meßbuch gefchriben 
” fteent 16: Auch vindt man in dieſem ewmangelibuch über alle funtäglich. ervangeli ain gloß dag iſt ain 
”gutte außlegünge des ſelben Ewangelium den menfchen gar haylſam zu Icten.” Auf der Mückfeite 
des CXCIX. Blais gehet dieſes Emangelienbuch mit obiger Schlußanzeige zu Ende. Das ganze iſt 
‚in gefpaltenen Columnen abgedruckt. Signaturen und Blaͤtterzablen find da, der Cuſtos fehlt. Zu 
Anfang der S onntäglichen Emangelien ftehen Eleing fchlechte Holzſchnitte. Ich befige von diefer Aus⸗ 
gabe feibft ein Exemplar. 


+ 


564.) Die nad) volgent bie ewangeli mitt der gloß vñ auflegung, auch die 
Epiſtlen teutſch gedruckt, darbey der anfang, der pſalm, vnd ein cols 

leet eyner yedlichen meß von der gene onb-atich vo den hedligeñ das 
gang iar nichz außgelaßen, gentzlich naͤch ordnung der chriſtenlichen 
kirchen. Am Ende: Ewangelia und Epiſtel mit der gloß, auch an⸗ 
fang der meß, dar by pſalm und Collect, durch Wilhelmum ſchaffner. 
Getruckt vñ volendet zu Dutenſtein zu mitfaſt Nach chriſti vnſers 

herren geburt tauſent fuͤnff hundert vnd fechs iar. Sin Folio. 

Auch dieſes Evangelienbuch, iſt, wie Bag vorhergehende, mit welchem es vollkommen uͤberein⸗ 
ſtimmet, ein Abdruck des deutſchen Plenarii. In meinem Exemplar fehlt das erſte Blat, auf wel⸗ 
chem vermuthlich der Titel ſtunde. Mit obiger Anzeige: Sie nach volgent ꝛc. faͤngt das Buch ſelbſt, 
auf der erſten Seite des zweyten Blats an, und dieſes endiget ſich mit der erſten Columne, der erſten 
Seite des 167ſten Blats. Mit der zweyten Columne eben dieſes Blats fängt das Regiſter an, das 
noch zwey Seiten fuͤllet, und ſich mit obiger Schlußanzeige endiget; die letzte Seite iſt lerr. Das 
ganze iſt alſo 168 Blaͤtter ſtark, von denen 166 foliirt ſind. Auch hat es Signaturen, aber keinen Cu⸗ 
ſtos. Vor jedeni "Sonntaggevangelio ficht ein Holiſchnitt, der den dritten Theil des Blats elnnimt. 
Diefe Ausgabe) von welcher ich ſelbſt ein Exemplar beſitze, mag wohl eine große Seltenheit ſeyn. 
Denn weder der Druckort, noch der Drucker ſcheinen bekannt zu ſeyn; wenigſtens habe ich nirgends 
eine Anzeige davon gefunden. Bauͤſching bat im achten Band feiner Geographie ein paar Orte dieſes 
Namens, sinn Fuggeriſchen und einen. Sraͤflich Hohengeroldseck ſchen. Welcher von dieſen beyden 
kleinen Otten unſer Dutenſtein ſeyn moͤchte, wird ſich ſchwerlich beſtimmen laßen. 


565.) Dat Boeck der Profecien, Epiſtelen vnde hylgen Evangelie 
aver dat ganze Jar. Gedruckt zu Luͤbeck ben Steffen Arndes 
M.CCCECCCvi. In Folio. 
Don dieſem niederſaͤchſi ſchen Plenario ſind fon, "ünfer den Fahren 1488, 1493. und 1497., drey 
Ausgaben angezeigt worden. Die segenmärtige A mi ſchoͤnen Holzſchnitten geziert. S. Gelner- 
Sehe Verzeichnis S. 63. | | ee 
J 566.) 


Safe 1506. 273 


- 566.) Dath bofe der hilgen Ewangelien. tectien. Profecien. ende Epiftele 
van der tyd vn allen hylgen ouer dat gancze yare mit ſchonẽ glofen 
vñ mannger leye erempelen ghenamen vñ getoghẽ vth der byblien des 
olde vñ nyen teſtamẽtes — yn dat Iychte gebracht. Am Ende <c vul« 
lenbracht vnde ghedrucfer Dorch den erfamen Hand Dorne. tho 
Brunßwygk. Im deme yare. M.D.vj. yn deme daghe der deylynghe 
der apoftelen. In Folio. 

Auch dieſe Ausgabe des niederſaͤchſiſchen Evangelienbuchs, oder Plenarii, enthaͤlt alles dasjenige, 
was in der Hochteutſchen befindlich iſt. Die Holzſchnitte ſind erbaͤrmlich. Nach obiger Schlußanzei⸗ 
ge ſtehet ein Holzſchnitt, der vermuthlich das Zeichen des Buchdruckers ſeyn wird. Auch iſt einer, 
uͤber dem Titel befindlich, der gar elend iſt. Dieſe Ausgabe iſt in der Schwarziſchen Sammlung. 


567.) Die Siben tagzeit von dem fronleichnam Criſti. alla man ſy liſt zu 
vnſers herren fronleychnamstag münchen duch Hannfen Schobf 
fer 1506. In Duode;. 

Iſt in der Bibliothek des Klofters Rortenbudy, 


568.) Bon dem KHriftelichen ſtreyt gefchehen jm. M. CCCCC. vj Jar zu 
tißbona ein haubt ſtat in Portigal zwiſchen den chriſten vnd newen 
chriſten oder juͤden wegen des geereutzigiſten got. (1506) In Quart. 

Von der vnkriſtenlichen handlung die der Kunig von Portigal wider das 
vnſchuldig plut der kriſten, auff die vor ergangen geſchicht der ſchalck— 
hafftigen newẽ kriſten oder Jude zu Lißwona geübt hat. (1506) 
In Quart. 

Beyde Schriften gebören zuſammen. In der erſten wird die, an ben Juͤden zu Lißabon began⸗ 
gene Grauſamkeit, da der Poͤbel gegen 2000 derfelben todete, befchrieben. In der zweyten wird die, 
desivegen von dem König über die Ehriften verhängte Etraffe, erzablet: Jener Mord heißt ein chriſt⸗ 
licher Streit. Die Beftrafung der Mörder hingegen eine unchriſtliche Jandlung. Wie vertehri: 
Beyde Stuͤcke ſind 9 Bl. ſtark, und haben auf den Titeln Holzſchnitte. 


569.) Geſatz und Ordnungen der ynzichten, Mafefiz, Rechten u. ſ. w. 
des landes der gravſchafft tyroll, Augſpurg die viceſ. tertia Menſis 
Aprilis 1506. In Folio. 
Ich finde dieſe Tyroliſche Landesordnung nirgends angezeigt. Sie blieb ſelbſt Herrn Putter 
unbekannt. Sie iſt in dem Stift Polling. 


570.) Handlung zwiſchen Marggraue Friderichen zu Brandenburg vnd 
ainem Erbern Rate der Stat Nuremberg vor der verſamlung zu 
werde beſchehehen (Nürnberg 1506) An Folio. 
Iſt eine ſehr feltene Nürnbergifche Deduction, oder eigentlich eine Handlung vor den Haubtleus 
ten des Schwaͤbiſchen Bundes, die hohe Dberkeit, Frais und Geleitet betreffend. Sie wird in 
Danzers Annalen. M m Herrn 


274 Sahr 1506, 


Herrn Prof. Wills Biblioth. Nor. P. 1. p. 112. 0) angezeigt, und iſt 11B. flarf. Der aus 6 Zeilen 
befichende Titel ift mie großen Miffalbuchflaben gedrudt. 


71) Difer Trattat heit yn von bereitung der wein zu gefunthent vnd 
nußbarfent der menfchen. Am Ende: Getruckt zu Straßburg von 
mathis hupfuff Als ma zalt M.vE. vi dj. jar. In Quart, 
Diefe Ausgabe von des Arnoldi de nova villa oͤfters gedrudten Tractat, ift in der Schwarzi⸗ 
(den Sammlung. If 5 3. ſtark. Auf dem Titel iſt ein Holzſchnitt. Der nemliche ſtehet am Ende, 
and auf der Mückfelte des Titelblats. Die altefte Ausgabe ift unter dem Jahre 1478 angezeigt worden. 


72) Die Hiitoria von Melufina. Straßburg durd) Mathis Hupfuff 
1506. In Folio. 
Diefe Ausgabe befigt Herr Heidegger, des täglichen Raths in Zurich, Sie bat Holsfihnitte, 


573.) Doctor Brants Narrenfeiff MELELEE. vj. Nuͤt on vrſach. Am 
‚ Ende: Hie endet fich das Narrẽſchiff, So zu nug heylſamer ler, ers 
manung, vnnd erfolgung, der wyßheyt, vernunffe, vnd gutter yt⸗ 
ten, Ouch zu verachtung, vnd ſtroff der narrheyt, blindheyt Irrſal 
vnd dorheyt, allerſtaͤdt, vund geſchlecht der menſchen, mit beſundern 
fliß, muͤg, vnd arbeyt, geſamlet iſt, durch Sebaſtianũ Braut In 
beytẽ rechten doctorẽ, Gedruckt zu Baſel vff die Vaſenacht, die 
man der narren kyrchwich nennet, Im Jor noch Chriſti geburt tu⸗ 
ſent funffhundert und ſechs Jor. In Quart. 

Diefe Ausgabe iſt beſonders merkwürdig, und zwar hauptſaͤchlich um der beygefuͤgten Proteſtation 
willen, in welcher Brant die Verlaͤngerungen, die man in einigen Ausgaben antrift (S. die Augſpur⸗ 
ger von 1498) für unaͤcht, und für eine fremde Arbeit erklaͤret. Dieſe Proteſtation faͤngt gleich auf 
dem Titelblat an, und ift ebenfallg gereimt. Zuerft ftebet nemlich obiger Titel, dann folgt ein Holz—⸗ 
ſchnitt, welcher ein, mit Narren befrachteteg Schiff vorſtellet. Es ift dieſes der nemliche, der auch 
ben den lateinifchen Ausgaben, die Johann Bergmann von Olpe beſorgte, gebraucht wurde und die 
Stahrzabl 1497 hat. Unmittelbar darauf fangt die Proteftation an. Gleich AUnfange heißt es in ders 
felben: Bor bab ichs narren fhiff gedicht Mit groffer arbeyt off gericht — Uber es ijt dar by nit blis 
ben Bil mancher hat noch ſym gedunden Noch dem villicht er hat getruncken Nüw rymen wellen 
dar an hencken. Kerner: Aber mon arbent ift verfert End ander rymen dryn gemifcht denen, Eunft, 
art und moß gebryft Myn rymen fint oil abgefchnitten den fonn verlürt man in der mitten.n. f. m. ends 
ih: Es Fan nit yeder narren machen Er heiß dann wie ich bin genant der narr Sebaftianus 
Brant. Diefe Proteſtation gebet auf der Ruͤckſeite des erften Plate zu Ende. Mir 1. fange die Vor⸗ 
rede an, und dann folgen die Marren nacheinander. Diefe geben auf der erften Seite ded CLXII. 
Blats zu Ende, Auf der Ruͤckſeite dieſes Blats ſtehet obige Schlußanzeige, und unter derfelben das 
gewöhnliche Drucerzeihen de8 Johann Pergman de Olpe mit 1497. wie ſolches in den Iateinifchen 
Ausgaben angetroffen wird, Die leßten zwey, cbenfallg gezaͤhlten Blätter, enthalten das Regiſter. 
Der Text iſt durchgehends mit Zierleiften eingefaßt. In der biefigen Etadibibliotbek befindet fich ein 
Fgemplar. Bey diefer Gelegenheit will ich noch bemerken, daR meine, S. 215, geaußerte Vermu⸗ 

tbung 


Fahr 1506, | 275 


thung von einer Iateinifchen Ausgabe des Narrenſchiffs von 1498 richtig ſey. Ich fand erſt vor kurs 
zem diefe Ausgabe per Jacobum Zachoni de Romano in Herrn Erevenna zu Amfterdam Catalogo 
Vol. IIL p. ago. angezeigt. Am Ende ſtehet zwar die Jahrzahl MCCCCLXXXVIIL wirklih. Allein 
Herr Crevenna nacht dabey, aus eben den Gründen, die ich oben angeführt babe, die richtige Ans 
merkung, daß ein X ausgelaßen ſeyn müffe; mie er denn diefe Ausgabe Vol. VI. p. 130. in das Jahr 
1498 feet. Vielleicht iſt fie nicht einmal fo alte Auch der Drucker feheinet mir verdachtig, und der 
ame deffelben bIog erdichtet zu feyn. 


574.) Der Brüder Orden in der Schelmenzunfft. Straßburg ı 506. 
Sn Quart. 

Diefe deutfche Ucberfißung einer Eleinen fatyrifhen Schrift, welche 1515 unter den Titel Secta 
Monopolii feu Congregationis bonorum Sociorum, Alias die Schelmenzunft, heraus kam und bie 
auch in andern Sammlungen ſatyriſcher Schriften ſtehet, führt Heer Prof. Slögel in der Gefchichte 
der komifchen Kitterat. Th. 3. S. 200. an. Sie enthalt die Regeln des Ordens der lüderlichen Brüs 
der — z. E. die erſt regel ift leben ohne regel — die neunt — mir find unferd here Gotts meſtſuͤwe. 
Kerner einen Freyheitsbrief für die, welche 30 Jahr in dem Orden lebten. Das, mag ihren verfpros 
chen wird, ift — Armuth, Verachtung, Krankheiten. 


Jahr MDVII. 


575.) Die dreyzehende vollitändige Ausgabe der deutfchen Wibel mit 
Demerfung des Drucortes, Jahres, Druckers und Berlegers. Am 
Ende: Ain end hat das bud) der haimlichen offenbarunge fant Jo— 
hanfen des zwelf potren vñ ewangelijten damit auch geendet wirdt 
vnd befchloßen. Diefes hochberuͤmbt vnnd koſtliches werd der gangen 
Hayfigen gefchrifft genant die Bibel für all ander vorgetruckt u. ſ. w. 
vnd mit ſchoͤnen figuren Die hiſtorien bedeutende. (wie in den vorhers 
genden Schönfpergerifchen Ausgaben) Vnd iſt dig buch Gedruckt und 
volendet durch maiſter Hanfen Otmar. in verlegung vnnd Foiten 
des fuͤrſichtigen heren Johañ Rynman von vringn. in der Faiferlis 
chen ſtat vindelica. yeß genant Augfpurg. Nach der geburt chriitt. 
des zeyts der gnaden funfzehenhundert und fiebenden jar. auff den. 
jwelfften tag des hornungs. Hierumb wir Tobfagen vnnd danfwürdfen 
der vnerfihaffnen. vnbegrifflichen allmaͤchtign vnd allerhailigiten 
Drininigfait. got dem vater. vn got dem fun vnnd got dem hayligen 
gaiſt Der da iſt vnd der da was vnd der da Fünfftig iſt dem fey glori 
lob vn Eer von welt zu welt. Amen. In Folio. 

Much diefe Ausgabe, ift, mie die eilfte und zwolfte, in zween Theile getheilt. Jeder derfelben 
hat einen ordentlichen Titel. Beym erften heißt es: Bibel erft Tail. Bey dem zweyten: Bibel 
teutſch der ander tayl. Der übrige Theil beyder Titelblatter ift Icer. Der erfte Theil hat 400 Bläts 
ter ; der zweyte hat deren gor. Doch fehlen die Blatsaklen. Jede Quaterne ijt fignirt. Cie ift in 
gefpaltenen Celumnen gedruckt, von denen jede 45 Zeilen bat. Die Holsfchnitte find eben diejenigen, 

Mm 2 die 


* 


276 Jahr 1507. 


die ſchon zu den beyden Schoͤnſpergeriſchen waren gebraucht worden; die aber hier, weil ſie uͤber die 
beyden Columnen laufen ſollten, neben noch Stöcke, oder Verzierungen haben. Im Tert find eben⸗ 
falls hin und wieder Verbeßerungen. In meiner Beſchreibung der Augſpurger Bibelausgaben 
S. 47. u. f. iſt eine ausfuͤhrliche Nachricht von dieſer Ausgabe überhaupt, und inſonderheit von dem 
Johann Rynman, den Verleger derfelben gegeben worden. 


576.) Pfalterium cum apparatu vulgari firmiter appreifo | Lateinifch 
Pfalter mir dem teutfchen dabey getruckt. Am Ende: Pfalterium 
cum apparatu pro more barbarico tranflatum. Argentine impreſſum 
per honeſtum virum Soannem Knoblouch. Anno MEEEEE.viij | 
Hie endet der Pfalter mic dem reutichen: nußbarfeit der pſalm. ſun⸗ 
derlichen, getruckt zu Straßburg durch Johannem Knoblouch, in 
in dem Sar als man zalt Taufent fünffhundert vnd. viij. Im 
Quart. 

Eine kurze Nachricht von dieſer ſiebenten Ausgabe des lateiniſch deutſchen Pſalters diebt Baum⸗ 
garten in den Nachrichten 20.8.7. S. 3. Sie ſtimmt im Hauptwerk zwar mit den vorhergehenden 
überein; unterfcheidet ſich aber doch von denfelben, in Anfehung der deutfchen Ueberfegung und der 
Ueberfchriften der Pſalmen. 


577) Der tert des paffiond oder leydens chrifti auß den vier euangelis 
ten zufammen in ein finn bracht mic fchönen fiauren. Am Ende: 
Hie endet fich der paflion, das iſt die hifforien des leydens vnd jters 
bes chriiti Jeſu onfers herren u. f£ w. Getruckt von Johannes 
knoblouch zu Straſzburg, In dem tar ald man zalt. M.CCCCC. vij. 
In Folio. 

Schon aus dem Titel ift zu erfeben, daß dieſes eine Harmonie der Leidensgefchichte Chriſti ſeyn 
fol. Es ift blos der lateinifche Tert aus den vier Evangeliften, ohne alle Zufäge, ins deutfche übers 
fegt, und nach der Zeitordnung in 25 Capitel eingetheilt worden. Der Anfang wird mit der Eteints 
. nigung Ehrifti im Tempel gemacht, und mit der AUuferftebungsgefchichte befchloßen. Vor jedem Ca⸗ 
pitel ftebet ein Holsfchnitt, der die ganze Seite einnimt, auf denen des Kuͤnſtlers Zeichen V G 
( V. Bemberlein oder Bamperlein) ftebet. Ihrer find alfo fünf und zwanzig. Das ganze Werkgen 
ift mit dem Titelblat 34 ungezahlte Blätter ſtark. Die Nückfeite iſt leer. Wenn ich mich nicht üere, 
fo hat der Herausgeber auf dem Titelblat ſich Eenntlich machen wollen. Deun auf demfelben ftchen, 
nah nbigen Titel, zehen gereimte Zeilen, wovon die beyden erften alfo lauten: Regier deyn berg _ 
durch ware lieb | In leyden gotts dich allzeie Gb u. ſ. m. Jede Zeile fängt mit einem großen 
Buchſtaben an, und diefer Ruchſtabe ſtehet von den andern etwas entfernet. Setzet man diefe unters 
einander flehenden Buchitaben gufanımen, fo kommt Ringmanus heraus. Sch befige diefes Werks 
gen felbft. 


578.) Paſſional efce dat leuent der hylliahen to dude vth dem fatino mit 
velen nyen hyſtorien u. ſ.w. Am Ende: Hyr endigher fif dat Daß 


ſional effte dat leuent der hillighen mit velen nyen mertlifen Hiſto⸗ 
rien 


- 


Jahr 1507. . 277 


rien. old Donanenture ꝛc. Gheendighet vnde ghedruffet dorch dath 
beueel Steffani Arndes ynwaner vnde borgher der keyſerliken ſtad 
Luͤbeck yjnt haer vnſes heren. MCCCC vnde vij vp den auent der 
hemmeluart Marien. In kl. Folio. 

Dieſes iſt eine wiederholte Ausgabe der niederſaͤchſiſchen Ueberſetzung der bekannten Legenden der 
Heiligen. Bey der erſten, die 1492 gu Luͤbeck erſchien, iſt von derſelben einige Nachricht gegeben wor⸗ 
den. Die gegenmartige befaß Job. Heinrich von Seelen. S. deffen Selett. literar. &. 677. ins 
gleichen feine Nachrichten von der Buchdeuckeren zu Luͤbeck S. 41. Der Befchluß lautet eben fo, wie 
er bey der Yusgabe von 1492 bereit$ angeführt worden ift. 


579.) Der heilige Altuäter Ieben Nuͤw getruckt wie fie ir Heifiges feben 
volbracht haben In der einöde, waß wunderzeichen fie gewirft has 
ben, ouch ihre fprücd) und byſpil fo fie ons menfchen geben haben zu 
einer onderweifung vnd guten leer. Am Endes Hie ender ſich das 
buch der heiligen altueter mitt feinen beifpilen, Das zu latin genant 
it Ditafpatrum. Gedruckt vnd volender in der Feiferlichen freien jtat 
Straßburg durch fleiß Johañis Gruͤnynger an mitwochen nad) fant 
Bartholomeus tag des heiligen zwelffbotten des iares da man zalt 
nad) chrijti gebure M.CCCCC. und vij iar. In Folio. 

Aeltere Ausgaben find unter den Jahren 1492 und 1497 kurz angezeigt worden. Eine etwas 
augfübrlichere Nachricht werde ich unter dem Jahre 1513 von diefem Werke geben. Mit der dafelbft 
befchriebenen ſtimmet die gegenmartige, auf dag genaueſte überein. Der erfte Theil endiget fich auf 
der erften Seite des Cl. Blats, mit der Anzeige: Sie bat ein end Das leben der altueter vñ vols 
gent die beifpil; und diefe fchließen fich auf der erften Eeite des CXCM I. Blatd. Die Holsfchnitte 
find die nemlichen. Auch unter dem Titel ftebet der nemliche. Diefe Ausgabe ift in der Schwarzi⸗ 
fhen Sammlung. 


s80.) Hortulus anime Am Ende: Gedruckt und geendet zu Etraßburg 
Durch Johannem Knobloch am Dontitag nad) ſant Sebaftianßs 
tag Nach gottes geburt funffzehehundert und fobe jar. An Dctav. 

Unter dem Titel Hortulus animae fam bald zu Anfang dee ſechszehenden Seculi ein lateiniſches 
Gebet und Erbanungebuch im Umlauf, welches, wie auf den häufigen Auflagen zu feben ift, ſehr vielen 
Beyfall muß gefunden haben. Element bat in feiner Biblioth. curieufe Vol. 1. p. 349 verfchiedene 
derſelben angefübrt, wozu ich aus meiner eigenen Kanımlung noch etliche, bisher unbekannte, fegen 
Tann. So hat Element gleich die altefte, per Johann Grüninger Argent. ısoo. 8. die auch Frey⸗ 
tag in feinem adparstu T. 11. p. 821. anfübret, nicht gekannt; fo wenig ale eine andere, die Matth. 
Flach 1512. in ı2. zu Straßburg drudte. Johann Roberger, bat nicht nur 1516 zu Lyon, durch 
Johann Clein, viefen Hortulum drucken laßen, fondern auch fhon 1511 und 1313. IX Kalend, 
Januar. 8. auch nachher 1517 V. idus Nouembris, Auch 1513 die XX Octobr. wurde derfelbe zu Ant: 
werpen durch Henrieum dert de Sombordh in kl. 8. gedrudt. Endlich ließ Johann Roberger 
diefen Hortulum, nicht nur 1519, fondernauch ſchon vorher 1518 und dann 1520, bey Peypus in Nuͤrn⸗ 

Mm 3 berg 


278 Jahr 1507. 


berg in 8. drucken. Ich befiße noch eine Yusgabe, von der ich aber weder ben Drucker, noch dag 
Drucdort, noch dag Jahr mit Gewisheit angeben fan, da in meinem Eremplar gerade dag letzte Blat 
weggeriffen iſt. Sie fcheinet aber, unter den bisher bekannt gewordenen, nicht zu fen. Sch vermuthe 
Diefes deswegen, weil weder Clement, noch Sreytag, noch Riederer, cine Unftandes gedenken, 
der diefe Ausgabe vor andern merkwürdig macht. Es wird nemlich auf dem Titel ausdrücklich gemels 
bet, daß zween wadere Männer, nemlih Brane und Wimpfeling dicfe Ausgabe beforgt haben. 
Denn fo heißt e8 auf dem Titel: Hortulus anime denuo diligentiflime per preftantiflimos viros et 
dominos doctorem Brant magiftrum Jacobum \Wympffelingum caftigatus. Kine ältere, ebenfalls 
unbekannte Ausgabe, bemerkt Brant, in den lateinifchen Verſen, die ebenfalls auf dem Titel fteben, 
und alfo anfangen: 


Hortulas ecce anime nouns ifte falubribus herbis 
Floribus atque rolis confitus omnigenis. 

Quem tibi iamdudum //%hiiger primumque &Juhanes 
Impenfa et curis preflerat ipfe fuis &c. 


Diefen Johann Wehinger kann ich nirgends finden. Vielleicht war es Gruͤninger? Auch Riegger, 
der fo weitlauftig von Wimpfeling in den amoenit. liter. Fafc. II. et III. handelt, weiß nichts von Dies 
fer Ausgabe. Ich habe verfchiedene Abweichungen diefer Ausgaben von einander bemerfet. Beſonders 
haben die Angaben, weihe Roberger verlegte, viel eigenes, 5. E. die am Ende befindlichen quin- 
decim orationes ſancte Brigide. Auch haben nur diefe Ausgaben jene Etelle, die Element von der 
Kraft eines, an die Maria gerichteten Gebeteg anführet. Doch dieſes alles nur im vorbengeben. Der 
Deutfche Sortulus anime, ift nun nichts andere, als cine Ueberſetzung des lateinifchen. Die gegen» 
roartige, vermuchlich erfte Ausgabe, welche in der Schwarziſchen Sammlung ift, bat der fel. Rie⸗ 
derer in feinen Nachrichten B. 2. S. 16%. u. f. ausführlich befihricben. Obiger Titel ſtehet, rotb ges 
druckt, auf der erften Seite des erſten Blatt. Auf der Rückfeite deffelben fängt der Calender an. Nach 
dem Calender, gebet der Hortulug niit den 7 Zeiten, oder Curß von unfrer lieben Srauen an; worauf 
bie 7 Tagzeiten deg Leidens Christi, die 7 Bußpfalmen, Abend « Morgen und andere Gebete folgen, die 
Riederer, nebjt andern Merfwürdizfeiten dieſes Buͤchleins, angezeigt bat. Bon dem deutfchen Ucbers 
feßer muite Riederer nihte. Es war ſolches Sebaftian Brant, wie aus der folgenden Ausgabe 
von 1508 deutlich erhellet. 


Ein ähnliches Gebetbüchlein, das ebenfalls eine Ueberfegung des Sortuli anime ift, aber doch 
in Anſehung der Einrichtung von dem erſt befchricbenen abmeichet,, dem aber leider Anfang und, Ende 
feblt, it mir von einem geneigten Freund mitgetbeilt worden. Um ſolches einigermaffen Eenntlich zu 
machen, bemerke ich, daß nach den Calender dag Regiſter auf 3 Bl. folgt. Dann folgt auf der er⸗ 
ſten Eeite eines nicht gezahlten Blats, das Veni fancte und Kai: Regina deutſch. Auf der Nückfeite 
ſteht cin Holzfchnitt. Dann ftchet das IX Blat. Sienach volgen die füben zyt von vnfer licben 
frowen. Das CCLXIII. Blat ift in dieſem defecten Exemplar da legte; auf diefem ſtehen die ache 
ver im Dfalter, die fant Bernbart vom tuͤfel gelernet bat, wer die alle tage fpredy der kem 
wir in die hell. 


Sun 


581.) 


Jahr 1507. | 279 
581.) Die himlifhe Funtgrub. Augfpurg duch Hanne Frofchaiter. 


Sn Quart. 
Die Ausgabe wird in Herrn Zapfs Annalen ©. 51. angeseigt. Don dem Werke felbft ift unter 
dem Jahre 1490 Nachricht gegeben worden. 


582.) Diefes Buchs Anhalt iſt die goldne Bulle. Kaifer Fridrichs Mes 
formation; des Reichs Tandfriede vnd Cammergerichts ordnung 
auf gemeinen gehaltenen Neichstägen zu Worms, Freyburg im 
Drisgau, Augsburg, Lindau vnd Coſtnitz aufgerichtet vnd befchloßen 
(1507) In Folio. 

Die erfte Sanınlung der Neichsabfchiede erfchien im Jahr 1501. Die gegenwärtige ift die 
zweyte. ie hat keine Anzeige des Druckjahrs. Der Here geh. Juſtizrath Puͤtter, feget fie in feis - 
ner Litterat. des deutfchen Staatsrechts Th. 2. S. 434. in dag Jahr 1507, weil fie die, im Jahr 1508 
zu Regenfpurg errichtete Ordnung für das Cammergericht, noch nicht enthält, die erft in der folgenden 
dritten Sammlung, die unter dent Jahr 1508 angezeigt werden foll, dazu gekommen ift. ie ents 
hält, auffer 3 B. Titelblatt und WVerzeichniß des Inhaltes, 67 Blätter. Diefe Ausgabe ift auch in der 
Mniverfitatsbibliothef zu Ingolftadt. Auch Rind befaß fi. S. Bibl. Rinck. p. 605. 


583.) Uermerckt der Romifchen Konigflichen Maieftat Reichſstag zu Co⸗ 
ftenz. Arno domini. Taufene Fünffhundert vi Syben Jare. Was 
für herrd do gewefen find Deßgleychen der Andgenoifchaft töblich 

Ordnung vñ fürnemen den zufunfftigen Romzug berreffende sc. In 

Auart. „ 

Iſt nur ı 3. ſtark und in der Schwarzifchen Sammlung. Auf dem Titelblat iſt der doppelte 
Reichsadler. | 


584.) Hernach volgt wie der — herr Marimilian — feiner koͤnigklichen Maie⸗ 

| ftat Sone — herren Philipfen König zu Caſtilien — auf dem Reichs⸗ 
tag zu, Eoftenz gehalten nad) Criſtenlicher ordnung loͤblich hat 
begen laſſen u. w. In Quart. 

Iſt ebenfals in der Schwarziſchen Sammlung und 13 Bl. ftark. 


585.) Kenferlich und kuͤniglich Land und Lehnrecht nad) gemeinen Sit, 
ten vnd Gebrauch der Rechten. Gedruft zu Straßburg durch 
Mathis hupfuff ıso,. In Folio. 


N 


Senfenberg führt diefe Ausgabe des Schwabenſpiegels in der Peäfation | bes zweyen Tomi . 


* Corp. Jur. germ. $. 9. an. 


586.) Bamberaifche halßeericht8 ordenüg. Am Ende sc. Und vH die 
alſo uuß vnſerm beuelhe, jn vnſer Stat Bamberg, durch vnſern 
Burger, Hannſen Pfeyll daſelbſt gedruckt, vnd in ſoͤlchem druck 
volendet, 


280 Jahr 1507. 


volendet, am Sambitag nach fandt Veyts tag Nach Erifti vnſers 
lieben herren gepurt funffzehenhundert vnd jm fibenden jare In 
Folio. 

Diefes ift die erfte, außerft feltene Ausgabe eines, in aller Betrachtung, und befonders deswe⸗ 
sen hoͤchſt merkwürdigen Buches, weil es die Quelle jener fürchterlichen arolinae iſt, die feit 1533, 
einer unzaͤhlbaren Menge Menfchen, in Deutfchland, Leib und Leben, Gut und Ehre — von Rechtswe⸗ 
gen — abgefprochen, aber gewiß noch nie einen Schurken gebeßert, oder Tugend und Rechtfchafenheit 
befördert hat. Sonderbar ift eg, daß den Lehrern des peinlichen Rechtes diefe allererfie Ausgabe 
erft 1765 in den Böttingifchen Anzeigen von gelchrten Eachen n. 133. durch den beruͤhmten Herrn 
D. Koch, gegenwärtigen Kanzler in Gieſen, bekannt gemacht werden muſte, da fie Doch der aufmerks 
fame Litterator fchon eher, und wenigfteng feit 1749, aus Sirſchens Millenar. IV. p. 4. n. 24. fannte. 
Breylich wird oft eine Eache da am wenigſten gefucht, mo man fie doch am erften finden Eönnte. 
Man wird von mir bier feine mweitläuftige Ausfuͤhrung deg klaͤglichen Zuſtandes erwarten, in welchem 
fich dag peinliche Recht, noch zu Anfang deg fecheschenden Jahrhunderts befand. Wer mehr davon 
wiſſen will, dem wird eine der neueften, dabin einfchlagenden Echriften, nemlich Herren Prof. Wal: 
banfs in Altdorf Geſchichte der peinlichen Berichtsordnung Rayfer Karls V. Nuͤrnb. 1783. 8. 
die gründlichfte Belehrung geben. Kayfer Maximilian I. war daher ernftlid auf eine Verbeßerung 
bedacht, und 1498 und 1500 wurde auf den Reichstaͤgen befchloßen, daß eine allgemeine Peinliche 
Gerichtsordnung gefertiget werden follte. Ohne allen Zweifel gab diefer Reichstagsſchluß, dem, zu 
feiner Zeit fo beruhmten Freyherrn, Johann von Schwarzenberg, damaligen Bambergifchen ges 
heimen Rath, die naͤchſte Veranlaßung, die Hand an ein fo wichtiges Werk zu legen, und eine fefte 
peinliche Gerichtsordnung zu entwerfen, die vermutblich beſtimmt war, auf dem Neichetag vorgeleget 
gu werden. Ehe dieſes noch gefchehen konnte, rieth er dem damaligen Bifhof Beorg zu Bamberg, 
ben gemachten Yuffag einftweilen in feinem Bisthum zu publiciren und rechtöguftig zu machen. Die 
ſes gefchab auch, und fo wurde derfelbe im Jahr 1507, unter der Rubrik einer Bambergiſchen Jale: 
gerichtsordnung in Druck gegeben und promulgirt. Hätte diefer große Mann fonft keine Verdicnfte, 
fo würde diefes einzige Werk feinen Namen haben unfterblich machen können. Er bat fich aber auch 
fonft auf manche Art, vor vielen feiner Zeitgenoßen, auf das rübmlichfte ausgezeichnet. Gerne wollten 
wir von demfelben auch bier nähere Nachrichten geben; wir müften aber nur dasjenige wiederholen, 
was fchon der verdienftoolle Herr Paſt. Strobel in feiner kurzen Nachricht von deffen Leben und Schrife 
een, ingleichen Longolius in den fichern Nachrichten von Brandenburg Culmbach Th. 4. &. 53. u. f. 
und nach beyden, Herr Prof. Malblank, in der fhon angeführten Geſchichte &. 112. u. f. von dem 
Leben, Charakter und Echriften deffelben gefagt bat, Mur diefes wollen wir kürzlich von ihm bes 
merken, daß der Freyherr Johann von Schwarzenberg und Hohenlandeberg aus diefem uralten, 
nunmehr fürftlichen Haufe 1463 gebohren worden fey, unter Kayfer Marimiltan etlichen Feldzuͤgen 
beygetoohnet habe, und vermuthlich frühzeitig in Bambergifche Dienfte getreten fey, wo er fünf Bis 
fhöffen nacheinander, und bey einen von Würzburg, die, nach dem damaligen Landesverfaffungen, 
oberfte Stelle eines Sofmeiſters verfah. Ungefähr im Jahr 1524 trat er Luthern bey, verließ des⸗ 
wegen die Bambergifchen Dienfte, und begab fich zu dem Margrafen Caftınir von Brandenburg, bey 
welchem er Statthalter und Landhofmeifter wurde. Er flarb endlich gu Nürnberg den 20 Dctob. 1528 
und liegt auch in der Sottesackerkicche bey St. Johannis begraben, mwofelbft ihm ein Monument mit 
folgender Srabfchrift errichtet worden ift: Joannes Baro à Schwarzenberg uir doftus obiit A. C. 
1523. 


u Sahr 1507. 281 


1528. XII Kal. Nouembr. aetatis 64. Wir werden nun dieſe fo. ſeltene Ausgabe, ſo genau, als 
möglich beſchreiben. Auf dem erften, oder Titelblat ftebet oben, über einem, die ganze Seite einnebs 
menden Holsfeynitt, auf einer Zeile, ſchwarz gedruckt: Bambergiſche balfgerichts ordenug. Auf 
dem Holzſchnitt felbft find die Torturinftrumenten, Galgen, Rad, Schwerd u. d. abgebildet. Die 
Ruͤckſeite eben dieſes erften Slats füllet ein Holzſchnitt, welcher das Familienwappen des Biſchofs 
Georg Schenk, Sreyberrnvon Limburg, das von gween ſtehenden Lomen gehalten wird, vorftellet. Auf 
den folgenden ficben, nicht foliirten Blassern, ſtebet dag Regiſter mit der Ueberſchrift: Sernach volge 
das Regiſter dits buche, vnd umb eygentlicher anzeygüg vnd findung, willen - - ale darinnen 
erfunden wirdt. Auf der erſten Eeite des folgenden, oben mit der Zabt iii bezeichneten Blats, ſte⸗ 
bet wieder ein Holzſchnitt, welcher dag jüngfte Gericht vorjtellet. Ganz oben darüber lieſet man: 
Bedend allezeit der leczten Ding. So wird dir rechtun gar gering. Darunter: In dem 
vrteil 2c. Mathei am vij, und noch weiter unten: Der berr thut die Barmberczigfeitzc. Pe. c.i.ij. 
Auf der Ruͤckſeite fange die vorrede dis Bushs, oder das Mandat des Bifchofg von Banıberg, 
worinn er die Urfachen der Publication diefer Ordnung anzeigt, mis folgenden Worten an: Wir 
Beorg von gottes guaden Bifhoue zu Bamberg, Thun kunt 2c. Dieſes Mandat geht auf 
der erfien Ecite, mit der Zahl iiii begeichneten Blatd in der Mitte zu Ende. Darunter ſteht: Wir 
Daben auch in diefer vnſer ordnũg vmb eigentlicher merdung vnd beheltnus willen des ge: 
meinen mans, figur vnd reumen (nach gelegenbeit der geſetz ſo darnach folgen) Orden vnd 
drucken laßen. Auf der Ruͤckſeite dieſes Blats ftcht wieder. ein Holsfcehnitt, der den Moſes mit feis 
nem Schweher, dem Jethro vorftellet; und darüber zwo Echriftftellen au Exod. 26, Mit dem folgens 
den, niit der Zahl v bezeichneten Blat folgen nun die Artickel felbft, deren, mit der Borrede und dem 
Beſchluß, welche beyde mit gezählt find, CCLXXVIII find. Diefe endigen ſich auf der erften Eeite 
des Lxxxten Blats, mit der ebangezcigten Unterfrift. Die Ruͤckſeite ift leer. Das ganze ift alfo 
nebſt Titel und Regifter 85 Platter ſtark. Außer den bereits angezeigten, zähle ich noch 19 Holsfchnitte 
mit Reimer, die ich, um nicht gar zu meitläuffig zu werden, nicht habe befchreiben wollen. Herr 
Kanzler Koch bat fie in feinen Progr. de primis conftitut, criminal. Bamberg. editionibus p. 11. fgg. 
fäntlich abdruden lagen. Die Zablen der Artikel find neben am Nand angezeigt. Die Blätterzaht 
fängt, wie ſchon gedacht worden, mit iii an, und endiget fich mit Lxxx. Cuſtos und Eignaturen fehlen, 
Zum Beſchluß benierke ich noch, daß die, von dem außerft unguverläßen Leſſer in der Typogr, 
iubil. &. 271. angeführte Ausgabe, ohne Namen des Buchdruderd, Ortes und der Zeit, Keine ans 
dere, als die Maynzer von 13503 fey, wie in den Göttinger Anzeigen sc. 1765. n. 133. S. 1069, ers 
innert worden ift. 

Eremplare von Liefer Eeltenbeit babe ich bier in den Ebneriſchen und Seuerlinifchen Biblio» 
tbefen angetroffen. Beyde babe ich ver mir gehabt und mit demjenigen Eremplar, das ich felbit bes 
fige, verglichen. Auch die Univerſitaͤtsbibliothek zu Ingolſtadt beſitzt fie. 


587.) Der Etat Worms Neformacion: ſtatutẽ, ordenüg. Sagung die 
ale Stettẽ: comunen: Regimẽten: Fuͤrſtẽthum: Herfchaffte: 
Amptleutẽ: nutzlich fürderlich: vnd behilflich pa: vnd zu. guter 
regierung erſchieſſen möge. Am Ende: Neformacion ter Stat 
wormbs Recht gefege. ordenung vñ Statufa zu lobe dein almechrige 
got. zubehalten friden vñ enigfeit. zu furdernus rechts vnd merung 

gemeis 
Danzers Annalen. Rn 


282 Sabre 1507. 


gemeines nuß getruwer gufer meynung durd) eine erbarn Rat eges 
melter Stat wormbs fürgenome Auch zu notdurfft dem gemeine 
vol vor zweytrecht Irthum friegen Foiten vnd feheden zuuerhüten 
ingefegt eroffener und außgangen in dem Jare nad) Erifti vnſers lies 
ben herren gepurt Taufent vierhundert Neungig und Acht. Nachmals 
getruckt vnd vollendet in dem Innffzehehunderften und Sybenden 
jar vff Montag nach dem Sontag fetare. in der Faſtẽ. In Folio. 
Gegenwärtige zweyte Ausgabe des Wormfer « Etadtrechts, wird vermutblich ein genauer Ab» 
druck von der erften von 1499 feyn. Da ich diefe nicht felbft gefchen babe, fo will ich die gegenwaͤr⸗ 
tige kürglich befchreiben Obiger Titel flebet in fünf roth gedruckten Zeilen über einem Holsfchnitt, 
der das Wormſer Stadtwappen vorftcliet, auf der erften Seite des erften Plate. Auf der Nückfeite 
dieſes Blats ift ein großer Holzſchnitt, wo der Kanfer, auf dem Thron fißend, vorgeftellt wird. Rechts 
ſitzen die 4 weltlichen und links die 3 geiftlichen Churfürften. Unten Enien zwey Perfonen, die dem 
Ranfer ein Buch, vermutblich dieſes Stadtrecht prafentiren. Nun folgt auf fünf nicht foliirten Blaͤt⸗ 
tern ein Regifter mit der Ueberfchrift: die Teilung und Kegifter des Buchs. Auf der erften &eite 
des folgenden Blats ftebt eine Vorrede; und auf der Nückteite, die mit fol. I. bezeichnet iſt, fange 
das Necht felbft an. Diefes iſt in ſechs Aücher, und jedes Buch wieder in verfchiedene Titel einges 
theilt,, deren Inhalt über jedem Titel mit größern Buchſtaben gedruckt iſt. Das Ende ift fol. XCIIII. 
in der Mitte, worauf obige Nachfchrift folgt. Die Ruͤckſeite diefe legten Blats ift leer. Das aange 
betragt mit Titel und Regiſter aerade 100 Platter. Ein Eremplar von diefer Ausgabe beſitze ich felbft ; 
eg ift auch eines in der Ebneriſchen Bibliothek. 


588.) Hie vaher an Eyn Ordenunge des aericht? kurtz beariffen, Dar 
durch ſich ein yeglicher vor dem gericht behelffen vnd verdedingen 
mag. Am Ente: Gerruckt zu Straßburg vonn Mathis Hupfuff. 
als mann zalt. M.LLEEE. vñ vij. iar. In Quart. 

Der unbekannter Verfaßer giebt bier, in etlichen Abfchnitten, cine furze Nachricht von dem redhtlis 
hen Verfahren vor Gericht. Den Anfang macht er mit etlichen Kormeln, den Richter anzureden. 
Dann zeigt er, was ein Gericht fey, und wer gu dem Gericht gehöre. Hierauf folgt ein kurz Ordnung 
des Gerichts; Erflerung der Ordenung; was ein Libell fey ıc. Den Aecfchluß macht cine Anwei⸗ 
fung, wie man die Höfe, die Zebenden,, die Mullen verliben fol. Unter obigen Titel febet ein Holgs 
ſchnitt. Iſt 15 Bl. ſtark. Eine viel ältere Ausgabe tft oben, unter den Buͤchern ohne Jabr hefchries 
ben worden. Die Univerfitätsbibliothek zu Erlang befigt ein Exemplar; ingleichen die Feuerlini⸗ 
ſche in Nürnberg. 


89.) Formulari und tütfch rethorica. Gedruckt zu Augfpurg durch 
Erhart Deglin M. CCCCC vnd vii. In Quart. 

Wie beliebt und nothwendig diefeg Kormularbuch in den damaligen Zeiten gemefen fen, beweiſet 
Diefe abermalige Ausgabe. te ift in der Bibltotbef gu Polling. In dem, mir, aus dieſem Klofter 
guͤtiaſt mitgetbeilten Verzeichniß, finde ich diefes Formular noch einmal, mit der Unterfchrift gedruckt 
von Erhart Deglin ond in der erpens des hanns Widamans Augfpurg 1507. El. Sol. Bers 
muthlich wird dieſes die nemliche Ausgabe ſeyn. Senricus Beißler von Sreyburg ift der Verfaßer. 


590.) 


Jahr 1507. . 283 


590.) Sn diefem Buch ift der Herbary: ober Krüterbuch: ‚genannt der 
Bart der Gefuntheit: mit merer Figuren vnd Regiſtern. Am 
Ente: Getruckt und finßlichen beſehen, mit meer Figuren, artlycher 
gefest durch Soannem Prüß Buchtrucker zum Thiergarten, Bur⸗ 
ger zu Straßburg. Geendet vff Sant Rohannis Enthauptung Tas 
ge, in dem Jare, da man zalt nad) der Geburt Chriſti, Tufent 
fuͤnffhundert vnd fuben, In Folio. 

Ein abermaliger Nachdruck de, zu fenen Zeiten fo beliebten Ortus fanitatis. Goͤtz in den 
Merkwürdigkeiten B. 2. S. 108. führet folhen an. Auch Trew befaß denfelben, welcher in dem 
ſchon öfters angeführten Catalogo meldet, daß die, auf dem Titel angezeigten mehreren Riguren, Feine 
andern find, als die Abbildungen einiger Koßilien, welche zwar in der Maynzer Originalausgabe 
nicht fichen, aber doch fhun in dem Augfpurger und Ulmer Nachdruck befindlich find. Trew befaß 
noch eine Ausgabe, die eben diefen Titel führet, am Ende aber defect iſt. Er hält fie ebenfalls für 
einen Straßburger Nahdrud. Derfelbe bat Blätterzablen, Signaturen und die großen Anfanges 
buchſtaben gedruckt. Die Abbildungen find, bis auf einige wenige, in beyden Ausgaben einerien. 
Auch haben fie beyde noch die gewöhnliche Vorrede. 


91.) Wolfgang Wintperger von dem Wildpad in Baben bes Deiters 
reichifchen Erdreichs sc. Straßburg durch Martin Flach 1507. 
Sn Quart. 

Iſt in der Trewifchen Bibliothef zu Altdorf. 


592.) Der fhwangern Frauen und Hebammen Nofengarten, Am 
Ende: Gedruckt vnd vollendet zu Straßburg durch Martinum 
Flach 1507. In Quart. | 
Iſt in der Herzoglichen Bibliothek zu Meiningen. Aeltere Ausgaben find bereits angezeigt 
worden. 


93.) Römifche Hiftory v6 T. Linio. Am Ende: Gebrudt und vol 
Iendet in der foblichen vnd fryen ſtatt Straßburg durch ſunderli⸗ 
chen fleiß Johannis Grüninger am dry vnnd swennzigiten tag des 
monats Marcii Nach chriſti vnſers hern geburt tufent fünffhunde und 
füben tar. In Folio. 

Die Originalausgabe diefer Ucberfegung ift unter dem Jahre 1505 ausführlich befchrieben wor⸗ 
den. Die gegenwärtige habe ich fonft nirgend angezeigt gefunden. ie ift in der Univerfitätsbiblio, 
thek in Ingolftade, und hat ebenfalls Holzfchnitte. Obige Schlußanzeige ſtehet auf dem legten Blat, 
dag mit der Zahl CCCXLVI, bezeichnet if. 


594.) Julius der erft Römifch Keyſer von feinen Friege. erftmals vß dem 
tatin in cütfch bracht ond num gedruckt. Am Ende: Gedruckt in 
der Tödliche freye jtat Straßburg durch fleyß Joannis Orüninger 

Rn 2 


284 Fahr 1507. 


vff den ſibenden tag des Merten. Anno Dai MEECEE.vi. Zn 
Fol. 
Dieſe. Ausgabe blieb Herrn un mel, der dieſe deutſche Ueberſetzung im 2ten Band ſeiner neuen 
Bibliothek S. 26. u. f. nach der folgenden Ausgabe von 1508 ausfuͤhrlich beſchrieben hat, unbekannt. 
Sie iſt in der Univerſitaͤtsbibliothek in Ingolſtadt. 


595.) Kronica von der loblichen Eydtgnoſchaft jr harkömen vnd ſuſt 

ſeltzam ſtritten vnd geſchichen. Am Ende: In der loblichen ſtatt 
Baſel von Michael Furtter. Getruckt Durch den fuͤrnemen her, 
ren Peterman Etterlyn gerichtſchriber zu Lutzern zeſame geuaſſet vnd 
Rudolffen Huſenegk Fuͤrſprech des Statt gerichtz zu Baſel Corri⸗ 
gyert, iſt Seliklich vollendett vff Fritag nach ſant Thomas tag Im 
Jar Als man zalt Tuſent Fuͤnffhundert vnnd Siben. vff den Uier 
vnd zweintztgoſten tag Decembri. In Folio. 

Obiger Titel ſtehet, mit ſehr großen Fracturbuchſtaben, auf ſechs Zeilen gedruckt, oder vielmehr 
in Holz geſchnitten, rechts und unten mit Leiſten eingefaßt, auf der erſten Seite des erſten Blats. 
Auf der Ruͤckſeite iſt ein Holzſchnitt, welcher den Kayſer mit den Churfuͤrſten vorſtellet. Eine kniende 
Perſon, neben welcher zwey andere ſtehen, praͤſentirt ihm ein Buch. Die folgenden 7 Blaͤtter ent⸗ 
halten das Regiſter. Auf der erſten Seite des neunten Blats ſtehet ein großer Holzſchnit; in der 
Mitte iſt dag kayſerliche Wappen, und dieſes wird mit den Wappen der 16 Cantons umgeben. Auf 
der Nückfeite dieſes Blats liefert man die kurze Zueignungsſchrift an die geſammte Eydgenoßenſchaft. 
ME fol. 11. fängt dad Werk felbit an, und zwar von der Stiftung des Gotteebanf.g Finjideln im Jahr 
863. Die Gefchichte gehet bis 1503. Der legte Abfchnitt bandelt von Selgamen wunderbaren vnd 
Mortlichen gefchichten jo in Ettißwil bey Surfe im Ergow, ouch zu zuͤrich bejcheben ꝛe. 
Mit dem Entlichen befchlus zc. und mit obiger Anzeige, worunter noch des Buchdrucerd Zeichen 
befindlich ift, ſchließet fich auf der eriten Eeite des CXXIIII. Blard das ganze Werk. Div Nüdieite 
iſt leer geblieben. In Zallers sten Verſuch eines critifhen Verzeichnißes, aller Schriften, welche 
die Schweitz betreffen, wo S. 6. u. f. diefe Chronick angeführt wird, wird genteldet daß Ruͤdolf 
Aufenegfen, Etterlins vertrauter Freund, laut zweyen, in den wenigften Eremplaren fich befindens 
den Briefen, betrachtliche Aenderungen müffe gemacht baben. In demjenigen Ereniplar, dag ich aus 
der Ebneriſchen Bibliotbek vor mir habe, fleben diefe Briefe nicht. Ben diefer Gelegenbeit Eann 
ich zugleich anzeigen, daR die Ausgabe von 13504, welche nah Sirfchens Millenar. II. n. 6. in der 
Evbneriſchen Bibliothek feyn follte, wirklich nicht vorhanden iſt. Wir haben blog die n. 16. anges 
zeigte Ausgabe, und alfo die gegenrsärtige gefunden, welche auch die Univerſitaͤtsbibliothek zu Ingol⸗ 
ſtadt beſitzet. Ben allen den unnügen, falfchen und abgeſchmackten Erzählungen, welche biefe Chronik 
enthaͤlt, und von denen Blaufus in den verntifchten Beytragen B. 1. E. 290. einige febr lächerliche 
anfuhret, findet man doch febr viel wichtiges darinn. Alle nachgehende Geſchichtſchreiber, fagt Herr 
Aller 1. c. haben den Etterlin mebrentbeild augagefchrieben, ohne ihn zu nennen. Here Prof. 
Job. Jae. Spreng bat. 1732 zu Batel eine neue brauchbarere Auflage in Zul. beforgt. Iſt auch in 
der Schwarziſchen Sammlung in Alidorf. 

1 . oe 


596.) 


Bahr 1507. a85 


s06,) Johann von Mandavillg Reifen. Gedruckt zu Straßburg durch 
Johann Knoblauch 1507. In Folio. 
Diefe Ausgabe befigt Herr Seidegger, des täglichen Raths in Zuͤrich. Sie hat lächerliche Holz 
| ſchnitte. 


597.) Seneca de quattuor virtutibus cardinalibus. Am Ende: Impreſ⸗ 
‚fum Nüremberge per Hieronymum Hölgel. Anno dñi. 1507. 
ir. die Menſis Juli. In Quart. | 
Ich führe dieſes Werkgen darum an, meil demfelben ein® deutfche Ueberfeßung in Verſen beyge⸗ 
fügt if. Der Verfaßer dieſer Reime bat ſich eben fo wenig genennt, als der Herausgeber. Iſt 
5 Bogen flart, und in der Univerfitatsbibliothef zu Erlang. 


598.) Doctor Brants Narrenfhiff 1507. 
Sendreich in Pandect. Brandenb p. 703. führet diefe Ausgabe, ohne weitere Notitz an. Ob fie 
in Strafiburg, oder Baſel erfchienen fen, kann ich nicht fagen. Auch will ich nicht für Die Exiſtenz 
berfelben ſtehen. 


599.) Facetus in Latein durch Sebaftianum Brant gedeurfcht. Am Ens 
de: tiber faceti docens mores iuuenum p Sebaftianu Brant: 
nouiter in vulgari tranflarus. Impſſum Nuremberge P Hieronys 
mum Hölgel. Anno domini ı 507. xviiij. die Menjis Mey. In taus 
dein Dei, In Quart. 
Eine altere Ausgabe ift unter dem Jahre 1499 angezeigt worden. Die gegenmärtige tft in der 
Schwarziſchen Sammlung und 3 3. ftark. 


600,) Ußlegung vñ erflerung der wunderbarlichen Fünfftige erſchrocklichen 
ding die ung der Etern mit dem Schwan den man nent comet 
in vnfeen fanden gefehen im tar M. CCECC. vi. Dyß nad) uolgend 
iare So man zelen it M.EEEEE.vij. bedeuten it durch — hanfen 
Wirdung von Daffuit u. fe w. Am Ende: Getruckt zu Bim. 
Sn Quart. 
Iſt 1 Bogen ſtark, und in der Schwarzifchen Sammlung. Auf dem Titelblat ift der Comet 
abgebildet. 
| Jahr MDVII. 


601.) Das leben Jeſu Chrifti gezogen auf den vier Euangeliften: Mit 

furger benfeer vnd chriſtlicher vnderweiſung: Darzu vil ſchoner figure 

bedeutung. Am Ende: Vita Chriſti, oder. das Leben Chriſti Ge» 

deut zu Stroßburg durch Johannem Knoblouch in dem iar do 

man zalt. M.D.viij. Nach fant Bartholomeus Tag In Folio. 

Die gegenwärtige Gefchichte des Lebens Jeſu ift gar nicht nach Dem elenden Legendengefchmad 
abgefaßt, ſondern enthaͤlt faſt durchgehends eine paraphraſtiſche Umſchreibung der vier Evangeliſten, 
Nn3 mit 


286 Jahr 1508. 


mit untermifchten nüglichen und erbaulichen Anmerkungen, und kann alfo mit Recht unter die Harmo⸗ 
nien der vier Evangeliften gerechnet werden. Dbiger Titel ftehet über einem großen Holsfchnitt, der 
Ehriftun nad) feiner Auferftehung mit feinen Juͤngern vorftellet. An den vier Eden find die Einns 
bilder der vier Evangeliſten angebracht. Auf der Nückfeite des Titelblats ſtehen deutfche Reimen 
worinn der Lefer zur Fuͤhrung eines fronımen Wandels, befonders zur Nachfolge Jeſu ermuntert wird. 
Wenn die Anfangsbuchftaben der Zeilen, die von den übrigen etwas abgefondert find, zufammen ger 
lefen werden, fo kommt Johannes Scorus Argentinenfis heraus. Eben berfelbe wird auch durch 
bie, unter erfigedachten Reimen fchenden drey Buchftaben JS U Eenntli gemacht. Non diefem 
Johannes Scorus, oder Johann Schott, ber zwar ein Straßburger Buchdrucker, aber felbft ein 
Gelehrter war, führt Riederer in feinen Nachrichten B. J. S. 371. u. f. m. eine deutfche Eoncordang 
an, und giebt überhaupt von demfelben einige Nachricht. Mit fol. II. fangt Kine gemeine inlei> 
tung vñ vorred DIE buche des lebens Chrifti an. Das Bud felbft ift in vier Theile getheilt, 
nach vier zeyten in welchen dhriftus der herr fidy erzeygt bat in menfchlidyer natur. Der erfte 
bandelt von der menfchmwerdung Jeſu; der zweyte von der heilſamen lehr, rounderwerden und Wans 
del; diefer iſt der meitläuftigfte. Der dritte von feiner bittern fehmeren marter und tod. Der vierte 
von feinen vrſtand ond vffart ꝛc. Auf der Nückfeite des dritten Blats fangt der erfte Theil an, und 
der vierte Theil gebet mit dem CXLIII. Blat zu Ende. Dann folgt auf der erften Seite des CXLIIII. 
Blats: Ein Eurzer befhluß des lebens Chrifti, und darunter obige Anzeige. Die Nückfeite ift 
leer. Die legten drey nicht gezäblten Blätter füllet das Regiſter. Das ganze Werk ift mit fortlaufs 
fenden Zeilen gedruckt. Es hat viele Holsfchnitte, welche die Geſchichte des Lebens Jeſu vorftellen 
und die ganze Seite einnehmen. Diefelben find ſehr fhön. Des Meifters V. Bemperlein, oder 


Bamperlein Zeichen find die in einander gefchlungenen Buchftaben G. V. ch befige ſelbſt ein Exem⸗ 
plar, in welchen die Holzfchnitte fein illuminirt find. 


692.) Eermoned: Des hochgeleerten in gnaben erfeuchten doctoris Jo⸗ 
hannis Thaulerii fannt dominici ordens die da weißend auf den 
nächeften waren weg im gaiſt zu wanderen durch überfwebendenn 
fon. von latein in teutfch) gewendet manchem menfchenn zu fäliger 
fruchtbarfaitte Am Ende: Gedruckt in der Faiferlidin ftat Augfpurg, 
durch Maiſter Hannfen Otmar in koſtn des fürfichrigen. weißen 
bern Johañ Ryfiman von dringen Bnd vollendet in der wohn 
rogatöm. Indem. 1508. Jar. Sn Folio. 

Die erfle Ausgabe diefee Sammlung von Tauleri Predigten ift unter dem Jahre 1498 ange 
geigt worden. Die gegenmärtige, welche fih in der Schwarziſchen Sammlung befindet, ftimmt in 
ber Dauptfache vollkommen mit derfelben überein. Obiger Titel ſteht auf der erfien Seite des ıflen 
Blats. Auf der Mückfeite eben dieſes Blats fängt fo gleich das Negifter mit ven Worten an: Dis 
feind etlich gar andechtig guet fruchtbar predig u. ſ. w. Diefes Regifter ift 5 12 &. ſtark. Auf 
der letzten Seite des Regiſters, oben, ebe noch dag Megifter zu Ende ift, befindet ſich ein großer Holz⸗ 
ſchnitt, der Ehriftum vorftellet, wie er fein Kreuz trägt; über demfelben ftehen 5 deutfche Verſe. Dit 
Folium primum fangen die Predigten felbft an. Die erfte iſt de nativitate Chrifti. Die Sgfte Pre⸗ 
digt iſt Die legte, und fchließet fich auf der erſten Eeite des EEvijten Blats. Auf der Ruͤckſeite fängt 
bie hyſtory des erwirdigen Doctoris Johannis Thaulerij an, welche den Befchluß macht. Ra 

Ä obiger 


Jahr 1508. 287 


obiger Schlußanzeige auf der Nückfeite des 221ſten und letzten Blats folgt noch eine Erklärung etlis 
her Wörter, die nit aim ylichen verftentlich find 5. B. Bekehrung: das ift, anfechtung. Behaͤg⸗ 
lichFeit, dag ift, wolgefalligfai, Behageu, das iſt, mohlgefallen. Iſtigkait, das ift, weſen, oder 
weſenlichait. Der Ueberfeger diefer Predigten, ift, fo viel ich meiß, nicht befannt. Sollte e8 wohl 
nicht Geiler von Kaifersberg geweſen feyn? Eine vollftändigere Sammlung von Taulers Predigten 
druckte 1521 Adam Petri zu Bafel Fol. Diefe Kanımlung befige ich ſelbſt; fie ift auch von Blau: 
fus in feinen Beyträgen Tb. I. &. 208. u. f. kuͤrzlich beſchrieben worden. Don dem Geift, der in 
Taulers Schriften herrfcht, habe ich wohl nicht noͤthig etwas zu fagen. In Herrn 3apfs Annalen 
S. 32. wird noch eine Ausgabe von diefen Predigten, duch Johann Ryne gedruckt, angezeigt, die 
ich aber nicht kenne. 


603.) Predigen Teutſch: und vil gutter leeren Des hochgeleerten herrn 
Johañ von Kaiferfperg. in d' görtliche gefchrifft doctor vnd predis 
ger zu dem hohen jtifft. vnſer Tieben fraumwen mynſter. der ſtat 
Stroßburg. Am Ende: 1508. In Folio. 


Auſſer einer kleinen, unter dem Jahr 1499 angezeigten deutſchen Schrift find die gegenwaͤrtigen 
Predigen, ſo viel ich weiß, das erſte deutſche Buch, ſo von dieſem, zu ſeiner Zeit ſo beruͤhmten und be⸗ 
liebten Prediger zu Straßburg, gedruckt wurde. Obiger Titel ſtehet auf der erſten Seite des erſten 
Blats in ſieben Zeilen, an deren vier Eden, die vier Sinnbilder der Evangeliſten in Thalergroͤße ans 
bracht worden find. Auf der Ruͤckſeite iſt ein Holzſchnitt, der fih auf den Inhalt des erften Theile 
Diefer Prediaten bezichet, nemlich etiiche Perſonen, die auf einen Berg binauf fleigen. Oben flebet: 
Der berg des ſchowenden lebens, und unten, Primum querite regnum dei et inftitiam eius. 
Noch deutlicher wird der Inhalt dieter Predigten auf der erften Columne des folgenden zweyten Blats 
mit folyenden roth aedructen Worten angezeiat: Don dem berg des ſchauwens, Wie ain menfcy 
komen mög zu volfomner liebe gotes, Nach der meinung des chrifienlichen leerers Johan⸗ 
nes von Berfon — Beprediget Durch den bochgeleesten berrn, herr Johãnes gayler von 
Roiferfperg, Doctor d’ bailigen gefihrifft, prediger — der fiat Stroßburg, doch mit ande; 
ren worten, vnd etwann zugelegten außlegungen — Vnd dife materi bat der obgenant — 
herr Doctor gepredige zu Augfpurg, in vnfer frawen Stifft, nach chrifti onfers herren ges 
burt, Tanfent, vierbundert und achtvndachtzig iar. Diefe Predigten endigen ſich auf der Ruͤck⸗ 
feite. des xxxvij Blatd. Darauf folgt wieder ein Holzſchnitt, der etliche Pilger vorftellet; und auf dem 
folgenden rrrir Dlat fängt der zweyte Theil an, mit der Uebertchrift: Syenach volgent Achtzeben 
sigenfchafften, die ain guter Chriftenbilger an ſich nemen foll. Der dritt Theil, der fol. rkir 
anfangt, entbalt verfchiedene Predigten von vermifchten Inbalt. Der vierd tayl halt in ym ſyben pres 
digen von ſyben Efelbefften, oder bnndernüffen sc. Der fünft tail von dreyerlay bildnern; der fechft 
von übungen der Tugend; der ſybend von den baum ficomorum auf den Zachens fiyg. Vor diefem 
Theil ſtehet ein Holsfchnitt, der den, auf den Reigenbauni fteigenden Zachaeus vorftellet. Dieſer Theil 
gebet auf der erften Eeite des CxLix Blats zu Ende. Zulegt ftebet ein weitlaͤuftiges Negifter, wel⸗ 
ches fich auf der erften Seite des Evi Blats endiget. Die legte Eeite füllet eine Ermabnung, die 
Schrift fleißig zu leſen, wobey zugleich angezeigt wird, daß dieſe Predigten on wiflen des Verfaſ⸗ 
ſers, auf Koſten etlicher Ungenannten gu Augfpurg von maifter Hannßen Olmar, gedruckt wor: 
den find. Zuleßt ſteht Anno. 1508. Diefe Sammlung befige ich ſelbſt. Uebrigens halte ich es für 

übers 


228 Jahr 1508. 


überflüßig von dem Verfaßer felbft eine Nachricht zu gehen, indem berfelbe befannt genug iſt. Am 
ausführlichften findet nıan fein eben befchrieben in den Amoenit. literar, Friburg. Fafc. 1. p. 54. fyq. 


604.) Belial zu teutfch. Ein gerichtz Handel zwifchen Beleal helliſchen 
verwefer, als Eleger einem teil, ond Jeſu Chriſto hymmeliſchen got, 
antwurter, anderm teile, Alfo, obe Iheſus den helliiihen fürtten, 
rechtlichen die helle zerſtoͤret, beraubet, vñ die küfel dDarjnn gebunden 
habe sc Alles mit clag, entwurt, red widerred, appellierung, rechtfar 
tzung sc wie ma fich m rechten bruchen fol. An Ende: Hie endet 
fid) das recht buch Belial genant, vo des gerichts ordnung, vß lar 
tein in tuͤtſche fprad) gebracht. Hat getruckt vnd ordenlicher gefeßt, 
der fürfichrig Johannes Prüß Buchtrucker Burger zu Straßburg 
zum thiergarten. Des jares Chriſti M.D. vnd viij. In Quart. 

Obiger Titel ſtehet auf neun Zeilen über einem Holzſchnitt, welcher Gott den Vater auf dem 
Thron fißend und vor ibm rechts Chriſtum und Mofen, und links ein Paar Teufel vorftellet. Auf der 
Mückfeite flebet ein mir unbekanntes Wappen. Dann folgt ein Negifter, welches ein ganzes Blat 
füllet. Mit Blat 1. faͤngt das Werk felbft, mit der gemöbnlichen Anzeige: Zie hebt fi) an ein gut 
nuͤtzlich zc. und mit der Vorrede an, und endiget fih auf der erften Eeite des xCviii Blatd, worauf 
obiger Schluß folget. Darunter fichet des Buchdruderg Zeichen. Die Nückfeite ift leer. Der Text 
ſelbſt iſt aus den vorhergehenden Ausgaben, nicht Wort von Wort abgedruckt, ſondern manches geaͤn⸗ 
dert worden. Ich beſitze ſelbſt ein Exemplar. 


605.) Dis iſt der brunn des rates auß welchen ein bekũmerter oder bes 
truͤpter mefch troft radt vnd weißheit empfaher u.f.w. Am Ende: 
Getruckt zu Straßburg durd) Martinum flach, als man zalt nach 

der geburt Criſti Fuͤnfftzehenhundert und acht jare. In Quart. 

Es iſt dieſes nichts anders, als jenes, unter dem Titel Melibeus bereits angezeigte Werkgen. 
Dieſes giebt der Anfang deutlich zu erkennen, da es heißt: Ein nuͤtzliches biechlin in gleichniß ge⸗ 
zogen von Melibeo vnd Prudentia ſeiner haußfrawen. Das d' Brunn des radts genant wird 
u. ſ. w. Iſt 3 1/28. ſtark, und in der Schwarziſchen Sammlung. Auf dem Titelblat iſt ein Holz⸗ 
ſchnitt. In der eben gedachten Sammlung ift noch eine Ausgabe ohne Anzeige des Jahre ıc. befin⸗ 
lich. Sie iſt ebenfalls 3 1/2 B. ſtark. Auf dem Titel ift der nemliche Holzfchnitt. 


606.) Ein ſond'lich nuglich vñ troſtlich buͤchlen. Alle den. dy got forchte. 
vñ im gerne beheglich fein woltẽ. Auch den. die in widd'wertigkeit 
fein. ad’ krãck. vñ an yrem letzẽ ende ligẽ. mir vil ſchonẽ vñ liplichen 
gebeten. Seliglid) vnd nutzlich czu leſen vñ zu horen. Auff begere vñ 
koſt. der durchleuchtẽ hochgebornẽ fuͤrſtin vñ frawen. frawen Idena. 
geborn vo koniglichen ja ezu Behem. hergogin czu Sachſſzen se 
wirwen, ezu beſſerũge vnd ſelickeit frommer andechtiger menſchẽ. vors 
deutzſcht vnd gedruckt. Am Ende: Gedruckt vnd volendet durch 

Melcher 


Jabr 1508. 289 


Melcher Lotter in der Toblichen ſtat Leiptzk Im tar nach eriſtus ges 
burt funffezehen budert bınd achte. In Quast, Ä 
Leich führet dieſe Schrift in den Originib. typogr. Lipf. nicht an. Es iſt diefelbe ein freyer 
Auszug aus der Mechtildis Buch geiftlicher Gnaden, (Spirituales gratiae) den ein Krancifcaner, zur 
Uebung gottsfürchtiger und anbachtiger Menfchen, wie er felbft in der Vorrede fagt, gemacht bat. 
Nach dem Titel folgt ein Regifter auf 5 Eeiten. Auf dem folgenden ıften Blat fangt dag Buch felbft 
mit folgender Anzeige an: Die vorrede in Das budy. der vbungen gotforchtiger vnde andechtie 
ger menfchen. Den Befchluß macht obige Nachricht von den Drudort. Das ganze Werkgen ift 
80 Bl. ſtark. Die Mechtildis war etwan clofter iungfram des clofters belffede im lande czu fachffen 
bey Eißleben gelegen. Ein Exemplar ift in der chemalisen Solgerifchen Bibliothek. 


-607.) Ortulus anime Der felen gärtfin würde ich gnent, von dem latein 
man mic) nod) fent, zu Etraßburg in feym vatterlant. hat mich Ses 
baftianus Brant Defehen vnd vaſt corrigiert, zu teutſch auch vil 
tranfferiere Was man in mid) fähr bie in zent, Das felb man dort 
mic frenden fihneyt Do wuͤrt der ſomen recht auffgon, Wer mid) 
recht pflangt dem wirt der fon. Am Ende: Gedruckt vnd geendet 
zu Straßburg durd) Johannem Knoblouch am Mitwud) nach Her 
lene. Nach Gottes Geburt. M.EECEEE. vnnd viij. tar. In Detav. 

Diefe Ausgabe befchreibt Weislinger in feinem Armamentario &c. &, 763. u. f. fehr weitläufs 
tig, und, fie gewoͤhnlich, mit großen Ungeftün wider die Poteftanten. Das Gute, das in diefem 
Gebetbuch ftchet, werden dieſe nie verfennen, aber auch wohl nic, Weislingern zu Gefallen, die 
darinn befindlichen außerft anftoßigen Etellen, wo beſonders die Verehrung Mariage bis auf dag aͤußerſte 
getrieben wird, uͤberſehen. Die aegenmärtige Aufgabe ſtimmt genau mit der vorhergehenden übers 
ein. ie ift vorzüglich deewegen merfwürdig, meil wir daraus den Uecberfeßer Eennen lernen, der 
bisher unbekannt geblieben war. Brant überfegte aber nicht nur in Profa, fondern auch in Berfen. 


608.) Ein fpiegel der natürlichen himlifchen vnd prophetifchen fe- 

hungen aller trübfalen, angſt, vnd not, die vber alle jtende, ges 

ſchlechte; vnd gemaynden der Criſtenheyt, funderbar fo dem 

Krebfen vndergeworffen fein, vnd in dem fibenden Elima begriffen, 

in Furgen tagen geen werden. Am Ende: Alfo hat ein ende difes 

Büchlein, welches durch mich Georgen Stüchfen zu Nürnberg ges 

druckt vnd volender ijt, nad) Ehrifti vnſers lieben herren geburth. 

M.CCCCC. viij. jare, am abent Simonis vnd Jude, der Do was 
der. xxvij. tag des monads Octobris. In Folio. 
Diefe Schrift kam zu gleicher Zeit auch lateiniſch heraus, unter dem Titel: Speculum naturalis 
coeleftis et propheticae vilionis, omnium calamitatum, tribulationum et anxietatum: quae fuper 
omnes ftatus; Stirpes et nationes chriftianae reipublicae praefertim quae cancro et feptimo climati 
ſubiecte funt: proximis temporibus venture funt. Norimb. per Georg Stuchs Anno MDVIII. Septi- 
mo Kalendas Nouembris Fol. $reytag hat diefe Ausgabe in dem Adpar. litter. T. II, p. 831. ſqq. 


Danzers Annalen. Do weit⸗ 
⸗ 


200 Jahr 1508. 


weitlaͤuftig recenfiret. Sie ſtimmt mit der dentfchen vollkommen überein, bis auf die Zueignungs⸗ 
ſchrift an den Cardinal Legaten Bernbardinum, welche in der deutſchen Auggabe nicht Lefindlich iſt. 
Unter obigen Titel ſtehet cin Holzſchnitt, welcher fih auf den Inhalt der Prophezeyung bezichet, 
Mord und Todfchlag unter geiftlichen und weltlichen, und eine vom Bliß entzündete, im Arand fies 
ſtehende und einjtürgende Kirche vorftchet. Auf der Nuückfeite dieſes erften Blats fange die Zueignungs⸗ 
fchrift mit folgenden Worten an: Allen loblichen ftenden gemeynden und verſamlungen des bey: 
tigen reychs vnd der ganzen Criſtenheyt. Ertzbiſchouen, Bifhouen, Abten, Prelsten, Chus: 
fürften, Sürften, Grauen Sreyen, Rittern, Knechten, Burgern zc. Wuͤnſchte Joſeph Grün: 
bed ein vnwirdiger Driefter, Fridt, eynigkeit, vnd alles das da diesen ift zu feel vnd zu 
liebe. In diefer ſowohl, ale in der vorhergehenden -Zueignungafchrift an den Kardinal Legaten ſchil⸗ 
dert der Verfaßer dag Verderben aller Stände mit fehr Icbbaften Karben, und ermahnet ſchr nachdrücdlich 
dennfelben mit Rath und That zu flcuern, um dadurch den hereinbrechenden Etrafrerichten auszu⸗ 
weichen. Seine Reiffagungen, die er auf die Vergleichung der vergangenen und gegentartigen Zeit, auf 
die Erfahrung der himmliſchen Kunft, und auf die Weiſſagungen der Propbeten gründet, geben bes 
fonderg Deutfchland an, welches er miit den Worten auf dem Titel, den Rrebfen unterworfen ꝛe. 
anzeigt. Das ganze, fo 7 Bogen ſtark ift, if in zwoͤlf Eapitel abgetheilt. Nor einem jeglichen derſel⸗ 
ben ftebt ein großer Holsfchnitt. Den Beſchluß macht obige Anzeige des Druderd ꝛc. Ich befige 
von dieſer Weiffagung einen Nachdruck, unter dem Titel: Ain nuͤtzliche betrachtung der natürz 
lichen, hymliſchen und propbetifchen anſehungen aller trübfelen — Die Gber alle ftände — geen 
werden. Augfp. bey Hanns Schönfperger 1522. 4. ie ift auch in eben diefem 1522ſten Jabr zu 
Leipzig durch Wolfgang Stödel, unter dem Titel: Spiegel der natuͤrlichen bimlifhen vnd 
rropbetifchen ſehungen 2c. in 4. gedruckt worden. Ben der von Freytag angezeigten Sammlung 
verfchiedener Prophezeyungen, ift zwar auch eine Grunpedifche, die aber viel kuͤrzer und von ber ges 
genwaͤrtigen verfchieden if. Was den Verfaßer Joſeph Brünpedk betrift, fo feheinet Herr Denis, 
in Wiens Buchdruckergeſchichte E. 8. zweifelhaft zu feyn, ob nicht gween Joſeph Brünpede zu 
gleicher Zeit mochten gelebt haben, einer, wie es Preuenhuber Annal. Styr. p. 4. bezeuget, von 
Steyer gebuͤrtig, 8. Marimiliang Rath, Hifterifug und Mathematikus; der andere D. Medicinae in 
Augſeurg, ein Baier von Burgbaufen, mie er fich ſelbſt fchreibet. Mir kommt es hoͤchſtwahrſchein⸗ 
kich für, daß nur ein einzigee Tofepb Gruͤnpeck anzunchnen ſey; wenigſtens Fann ich bemeifen, 
daß eben der Gruͤnpeck von Burgbaufen, auch in den Dieniten K. Maximilians geftanden ſey. Ich 
befige einen Dyalogus epiftolaris Dottoris Jofephi Gruenpeck ex Burckliaufen, in quo Arabs qui- 
dam 'Turcorum imperatoris Mathematicus difputat cum Mamulucho quodam de Chriftianorum fide 
et Turcorum ſecta &c. Landshut per Johannem Weiffenburger ſ. a. 4. Dieſer Dialogus ift Kaif. 
Earl V. zugeeignet, und da nennt fih Brünpec, ausdruͤcklich Maximiliani quondam Caefaris 
amanuenfem. Sonderbar bleibt es allezeit, Daß diefer Gruͤnpeck fo vieles zugleich, Priefter, Arzt, 
Kanferliher Rath, Hiſtorikus, Mathematikus, Aſtrologus geweſen iſt. Doc in den damaligen Zei⸗ 
ten, do die Gelehrten fo ſelten waren, konnte man wohl mehr, als dieſes alles, zu gleicher Zeit ſeyn. 
Ein einziger Zweifel bfeibt übrig, wie Preienhuber babe fagen können, daß Gruͤnpeck aus Steyer 
gebuͤrtig gewefen ſey, da derfelbe Doc) felbit fagt, er fey von Burckhauſen, und alfo ein Bairländer. 

Eöſcher fagt in den Keforniation@decumenten T. 1. p. 00, er fiy ein eifriger Lehrer geweſen, und 


Babe um 15017— 1508. in Nürnberg geprediget. Stacius fetzt ihn unter die Zeugen der Wahrheit im 
Catalogo tefk, verit. p. ın. 838. 
609.) 


Sahr 1508. 291 


609.) Tondali Entzüsfungen, Augfpurg durch Hanns Froſchauer 1508. 
An Quark. - 


Diefe Ausgabe führt Here Bemeiner in feinen Nachrichten &. 31. an. Die ältefte ift von 1473, 
und 1494 wurden dieſe Viſiones auch einzeln gedruckt. 


610.) Hier inne wird gelefen wie Her Victor von Carben. Welicher eyn 
Rabi der Juden geweft ift. zu Eriftlichem glawben Eomen. Weiter 
vindet mar dar Sin ein Eoftliche Difputag eynes gelerten Criſten. 
vnd eyns gelerten Juden. darinne alle Irthumb der Juden durch 

. Fe angen fehriffe aufgeloft werden ohne Jahr und Ort, aber gewiß 
zu Coͤln 1508. gedruckt. In Quart. 

Yusführlih und gründlich hat der fel. Riederer in feinen Nachrichten B. I. S. 34. u. f. von 
diefem Buche gehandelt, wohin ich meine Lefer getroft verweiſen kann. Nur eines und das andere 
will ich noch erinnern. Man hat von dieſem Profelyten auch ein lateiniſches Werk, unter dem Titel? 
Opus aureum ac nouum a doctis uiris diu expeltatum domini Vittoris a Carben — in quo omnes 
iudaeorum errores manifeftantur &c. welches zu Cöln 1509 durch Henricum de Nuflia gedrudt und 
mit Ortwini Gratii Borrede herausgegeben tworden if. Riederer ift zroeifelhaft, ob nicht mit Vog⸗ 
ten, eine altere Ausgabe von 1504 angenommen werden müfte, und laßt fich durch den Ausdruck, 
opus nouum, den er für zweydeutig halt, faft irre machen. Mir ift er nicht zweydeutig. Denn dag 
folgende, a doctis uiris diu expectatum, erfläret dag nouum opus gang deutlich, und giebt zu erfens 
nen, daß dag nouum nicht auf eine wiederholte Ausgabe, fondern auf das Buch, oder auf die Mus 
terie gu sieben ſey, die man laͤngſt gerne ausgearbeitet zu ſehen gewünfcht hatte. Da ferner Riederer, 
dag, von wolf angeführte Propugnaculum ſidei Chriftianae eben dieſes Victors von Carben, nicht 
ſelbſt geſehen, ſo muthmaßte er nur wahrſcheinlich, daß daſſelbe mit dem dritten Buch des operis 
aurei einigermaſſen uͤbereinkommen moͤchte; und hierinn hatte er auch nicht ganz unrecht. Ver—⸗ 
muthlich kam aber dieſes propugnaculum, im welchem in einem Geſpraͤche zwiſchen einem Juden und 
Chriften, dag in 14 Capitel abgetheilt it, von Chriſto und der Maria gehandelt, und fo, tie ſchon 
auf dem Titel ftchet, bersicfen wird, quod Jefus Nazarenus verus Meflias verus deus et homo to- 
tiusque humani generis Salvator fit quodque eiusdem fuperbenedifta mater Maria omuium fide- 
liam auxiliatrix, virgo immaculata et perpetua manferit, zu erft heraus. Auf dieſes propugnacu- 
lum folgte nun daß 'großere Werk, wo notbwendig cben diefe Materie wieder abgehandelt werden 
mufte, welches auch im dritten und vierten Capitel, aber mweitlauftiger und in einer andern Ordnung 
gefchehen ift. Mit dem opere aureo kommt nun das obige deutfche Buch überein, welches, nach Rie: 
derers Bermuthung eber erfchienen feyn mag, als jenes, fo weitlaͤuffiger und ausführlicher ift, als 
dag deutfche. Ob Ortwinus Gratius dag lateinifche aus dem deutfchen gemacht habe, laße ich dahin 
geftellet feyn. Daß beyde, wenigſtens in AUnfehung der Einrichtung von einander abweichen, erhellet 
ſchon daraus ganz deutlich, daß das Iateinifche viee Bücher, und das deutfche derfelben nur drey hat. 
Man bat eine Ausgabe in 8. von 1550 unter dem Titel: Juden Büchlein. Syerinne wuͤrt gelefen 
u. f. mw. wie oben. Der Herausgeber deflelben iſt Michel Kromer, Pfarherr zu Cunitz. Auch dirfe 
Ausgabe ift in drey Buͤcker abgetheilt; fie ift aber in Anfebung der Eintheilung der Capitel von der 
aͤltern unterfchieden, in der Hauptſache aber das nemliche Buch. Aus genauer Vergleichung mit dem 

D02 u opere 


292 Jahr 1508. 


opere aureo finde ich, Daß dag altere ſowohl, als neuere deutfche, Feine woͤrtliche Ueberfeßung jenes la⸗ 
teinifchen Werkes fey. Die Dauptfache ift immer einerley, die Einfleidung aber ift verfchieden. Dies 
fer Victor von Carben, der lange Zeit Nabbi und fehr aut jüdifch gefinnet gervefen, trat erft in feis 
nem funfzigften Jahre, nemlich 1472 zu hriftlicher Meligion uber; erbielt eine Priefterftelle zu Coͤln, 
und farb dafeibft 1515 im g2ften Jahr feines Alters. Noch muß ich bemerken, daß über obigen Tis 
tel, noch eine furze Zueigmung an den Pfalzgrafen Ludwig ftchet. Daß diefe Schrift zu Coͤln ge 
druckt fen, ift ganz gewiß. Ich befige eine andere, mit eben diefen Typen dafelbit gedrudte Schrift. 
Das ganze Werkgen ift 26 Bogen ftarf. Sch befiße es ſelbſt. 


611.) Der Suden Epiegel. Am Ende: Das büchlin iſt zom andere 
mal außgägen durdy mich Jofanes pfefferforn vormals ey jude 
vñ nu ey Criſt. in de dricce tar miner gebort zo eynen fpiegel aller 
menfche Gedruckt zo Collẽ vnd geender sc. Anno. MELCEEE und 
viij. iair. In Quart. 

Der Berfaßer diefer Echrift machte gu feiner Zeit ein nicht aeringe& Auffeben. Er ließ fih um 
gefaͤhr im Fahr 1503 oder 13504 zu Coͤln, in 36ften Jahr feines Alters, mit Weib und Kindern tauffen, 
und wurde von aun an einer der gröften Verfolger feiner ebemaligen Glaubensgenoßen, indem er eg 
nicht dabey beenden ließ, ihre Irrthuͤmer in verſchiedenen Echriften zu beftreiten, fondern es 
auch bey den Kayſer Marimilian dahin brachte, Daß ihnen ibre Bucher mmeggenonmen und verbrannt 
merden follten. Darüber gerictb ev auch mit dem großen Johann Reuchlin in einen verdrießlichen 
Etreit, welcher ebeufalls von beyden Eeiten einige Schriften veranlußte, die wir in der Kolge ans 
zeigen werden. Mon diefen Handeln, die er mit Reuchlin anfieng, woran auch die Coͤlner Theologen, 
befonder der beruffene Sochſtraten Theil nabnıen, die dafür in den befannten Epiftolis obfcuror. 
virorum gar fürchterlich gegüchtiget wurden, giebt May, in Reuchlins Leben &. 256. u. f. die befte 
Nachricht. Die übrigen Echriften, in denen davon geredet wird, führt Sreytag in feinen Adparat. 
literar. T. 11. p. 1187. an. Dan befchuldiget diefen Erjuden, daß er mehr aus Haß, und un fchand» 
lichen Geminftes willen, als aus Eifer für die Wahrheit, die Juden verfolget, und befonders ibre 
Buͤcher zu unterdrücken gefucht babe. Das Vorgeben, daß er 1515 zu Halle in Kachfen, verbrannt 
worden. fen, iſt gang ungegruͤndet. Denn jener Pfefferforn, der, um großer Merbrechen wegen, das 
felbft verbrannt wurde, mar ein anderer getaufter Jude diefed Namens. Hartzheim, der in feiner 
Biblioth.Colon. p. 192. Nachricht von des Coͤlner Pfefferkorns Leben und Echrifien giebt, fagt, eum civem 
mu'tis annis habitaffe Coloniae ad Rhenum et Hofpitalis Reviliae Magiftrum et curatorem fuiffe, quo 
amentes includuntur et alii fenes aluntur in der Stolkgaflen. Fr Icbte nech 1520 in diefer Etation, 
ale Prifonmeifter. Uebrigens find die Echriften diefes Pfefferkorns ſehr felten. Doc hoffe ich Die 
meiſten, die ich felbit gefeben habe, anführen zu können. Unter diefen Echriften fcheinet Die oben ans 
gezeigte eime der erſten aeweſen zu feyn. Nach der am Ende befindlichen Anzeige ift fie 1508 ſchon 
zum zrocptenmale gedruckt worden. Die erſte Ausaabe habe ich nirgendg finden fönnen. Lateiniſch 
wird diefer Spiegel, unter dem Titel: Speculum adhortationis Judaicae ad Chriftum Colon. 1507. 4» 
&ı Wolfrs Biblioth hebr. T. 1. p. 987. angefuͤhrt. Allein, dieſes kann wohl jene Ausgabe nicht ſelbſt 
nn, auf die ſich Meffeeforn in der gegenwärtigen beziehet. Denn er ſchrieb feine Schriften deutſch, 
und: lich ſie fodann auch von andern in. das latsinifche überfegen. Indeſſen kann es doch wohl auch 
fenn„ daß dis erffe Ausgabe, wie die lateiniſche, 1507 erfchiehen iſt. Obiger Titel ftebet über einem 

Holz⸗ 


Jahr 1508. 243 


Holzſchnitt, welcher Chriſtum am Creuz, dann auf der einem Seite eine Chriftentanffe, und auf der 
andern eine Judenbefchneidung vorftellet. Auf der Nückfeite des Titelblats fängt fogleich die Borrede 
an, worinn Pfefferkorn meldet, daß er diefen Epiegel zum andern male formblicyer dann vor auß⸗ 
gen vnd trucken laiſſen mit etlichen tzoſatze. Der Spiegel ſelbſt ift in drey Theile getheilt. Im 
erften wird gehandelt von dem Glauben, oder vielmehr Unglauben der Juden. Der siweyte enthält eis 
nen Rath, wie man fich gegen die Juden halfen fol, damit man fie zu den Glauben bringen möchte — - 
man fol ihnen nicht mehr erlauben unter den Chriften Wucher treiben — man foll fie nüthigen, die 
Predigt des Evangelii zu hören — man foll ihnen die Bücher nehmen, in denen Chriſtus, und die gange 
chriſtliche Religion gelaͤſtert wird. Der dritte Theil handelt von Aenderung der Ständ in der Welt. 
Die legte Seite füllet ein Furzes Negifter. Das Werkgen ift 4 3. ftark und in gefpaltenen Columnen 
gedruckt. Diefe Seltenheit ift in der Schwarszifchen Sammlung. 


612.) Sch heyſch eyn Boichelgyn der Joeden Bicht. In allen Orten vine 
men mid) licht. vil newe meren font mir wail becant, id) will mid). 
ſpreyden in alle ande. Wer mich leſt. den wunſch ich heyl. doch dat 
ich den Joeden niet werde tzo deyl. gedruckt in Coelen durch Johann 
Pfefferkorn in vurtzyden ein Joede. 1508. In Quart. 
Ohne Zweifel iſt dieſes die Originalausgabe eines Pfefferkorniſchen Werkes, von welchem ich 
einen Nachdruck kenne, den ich ſogleich beſchreiben will. Dieſe Ausgabe wird in Catalog. Salthenũ 
p. 51. angezeigt. 


613.) Ich heyſs ain buͤchlein der iuden peicht. In allen orten vindt man 
mich leicht Dil newer meren ſeind mir wol befant Ich will mich prays 
ten in alle landt Wer mich Init dem wuͤnſch id) hayl Doch) das ich 
den iuden nit werde zu tayl. Am Ende: Diß büdylein hat gemacht 
vnd geordinirt Fohanes pfefferkorn vorzeit ain jud nu ain criſt, 
vñ darnach zu Augſpurg durch Sorgen nadler Im fünffgehenhuns 
deriten vnd acht iaiiur. In Quart. 

Iſt ein Nachdruck von der vorhergehenden Pfefferkorniſchen Schrift. Unter obigen Titel ſtehet 
ein Holzſchnitt, welcher eine juͤdiſche Synagoge vorſtellet. Unter demſelben ſtehet noch gedruckt: Die 
vorred. Die Vorrede ſelbſt iſt auf der Ruͤckſeite des Titelblats befindlich, worauf ſogleich der Inhalt 
des Werkes ſelbſt, das in 6 Theile getheilt iſt, angezeigt wird. Das erſt tail iſt von der beraitung 
zu der judiſchen peicht. Das andere, wy ſy peichten vnd wer ſie abſoluiert. Das dryt, warumb ich 
diſe materie offenbar und ausgeben han. Das vierd, mie groß ſchade und ſchand auß erſtee und kur 
den die zuvil gemainſchafft vnd geſellſchafft mit den iudẽ halte. . Das fuͤnft helt in im diemuͤtige ver⸗ 
manũg zu den chriſtẽ fuͤrſten, die dy ind” hauſen vñ beſchirmen. Das fechfte iſt auß welcher vrſach vil 
tuden die im bergen wol zu den chriſtẽ glauben genaigt fein. Doc in der iudiſchen weyſe bleiben. Im 
fünften Theil wird, mie in der vorbergebenden Schrift, ernftlich darauf gedrungen, daß die Kürften 
dem fündlichen Wucher der Juden, die ibren armen Untertbanen, daB Blur augfaugen, mehren. 
Treybt ſy, fast er, auß ewren landen, Oder verbier yn wucher zu nemen, laßt fy arbaiten 
als wir crijten müflen ebum u ſ. w. Auſſer dem Holzfchnitt auf den Titel, find noch 4 andere in 
dem Werigen befindlich. Daſſelbe ift 2 1/2 Bogen flarf. Die legte Eeite ift leer. Auch diefe Schrift 

803 iſt 


294 Jahr 1508. 


iſt in der Schwarsifchen Sammlung. Man hat von derfelben auch eine Tateinifche Ueberfeßumg unter 
dem Titel: Libellus de iudaica confeflione fiue fabbato afflictionis &c. impreſſ. Nurnberge per Joan- 
nem Weiflenburger 1508. 4. ©. Sreytags Adparat. T. 11. p. 1186. 


614.) Difes Buchs inhalt iſt die gulden Bulle Eaifer Friderichs refors 
mation. des Reichs Landtfriden, vi Camergerichtz ordnug auff 
gemaine gehalte reichftage, zu Wormbs, Freyburg in Preißgam, 
Augßpurg, Lindaw. vñ Eofteng. auffgericht vnd befchloflen, auch ins 
halte ijt die ordnung fo zu Regenßpurg auffgericht, Vnd wie: alle 
Proeeß vñ termyn am Faiferliche Camergericht gehalt® werden, vnd 
in welchen fadyen man pflegt ertraordinarie zu handeln eine neden gar 
nußbarlich. Cısog) In Folio. 

Unter dem Jahre 1501 ift die erfte Sammlung der Reichsabſchiede angezeigt worden, und unter 
dem Jahre 1507, die zweyte. Die gegenwärtige iſt alfo die dritte. Der Herr geb. Juftigrath 
Puͤtter fegt den Druck in dag Jahr 1508, weil diefe Ausgabe ſchon die, 1508 zu Negenfpurg errichtete 
Ordnung für das Cammergericht enthalt, wodurch fich diefe Sammlung von der vorhergehenden un⸗ 
gerfcheidet. Erft 1527 wurde eine neue Sammlung vetanftaltet, welche Peter Trach zu Epeyer 
druckte, und 1560 wurde abermals eine vermehrte Sammlung gedruckt. Die gegentwärtige ift aus 
ber Wenkeriſchen Bibltochek zu Strasburg, mo fie Senkenberg antraf, fo, tie die erfte, an mich 
gefommen. Auf der erften Eeite fichet auf 7 Zeilen obiger Titel und darunter ein Holsfchnitt, mit dem 
doppelten Adler, mit der Krone. Die folgenden 3 ungezaͤhlten Blätter füllen dag Regiſter. Auf dem 
6ten Blat, mit welchem die Blätterzahl angebet, wird der Anfang mit der Buldin Bulla weilume 
Fayfer Caroli des vierden gemacht. Mit dem LIX Blat gehet die Sanımlung zu Ende. Es ift 
Diefes aber eigentlich das LXX Blat. Denn die beyden legten Blätter, find falfch numerirt worden, 


und haben beyde die Zahl LIX. Zuletzt ſteht, ohne fernere Anzeige des Druckortes: Bloria in 
ercelfis Deo. 


615.) Erclärung der Iandffreyhait des Hertzogthumbs Bayren sc Am 
Ende: Geben vñ gefchehen zu Lanndßhut. an Montag nach Natiui⸗ 
tatis Marie. Als man zelet. nach Chriſti vnſers lieben herren ges 
purd Funffzehenhundert vnd sm achten jare. In Folio. 

Die. Echriftfteller, welche von den Baieriſchen Gefegbüchern und Ordnungen handeln, 5. B. 
Sendenberg de legibus gentis Bauar. Selchow in feinen Specim. Biblioth. iur. german. gedens 
Een zwar der folgenden, im Jahr 1516 gedruckten neuen Erklaͤrung ber Landsfreyheit zc. die 
gegenwaͤrtige Ausgabe aber fcheinet ihnen gang unbekannt geblicben zu feyn. ie wird auch wohl eine 
große Keltenheit feyn. Das Titelblat fcheinet ganz in Holz gefchnitten zu feyn, und ſtehet auf felbis 
gen obiger Titel, in vier Zeilen, über dem Baierifhen Wappen. Auf der folgenden Seite fangen nun 
die Sreyheiten und Privilegien der Baierifchen Landftande felbft an, und zwar wie folhe, nach dem 
Tode Hergog Albrechts, von deffen Bruder Wolfgang, als Vormund des damals noch miinderjähr 
rigen Herßog Wilhelms, der nach feines Vaters Herkog Albrechts Verordnung, die Regierung 
allein übernehmen follte, auf dem Landtag zu Landshut 1508 confirmirt und beflättiget worden find. 
In den Artikeln werden die Gerechtfame der Regenten und der Etände auf das genaueſte auseinan⸗ 
der 


Fahr 1508. 295 


der gefeßt, befonders aber die Jura Hofmarchialia fehe pünetlich beſtimmt, daher auch ben Landftaͤn⸗ 
den dieſe Landsfreyheit allezeit ſehr fchägßbar gemefen ift. Das ganze betragt mit dem Titelblat 12 Bl. 
Die legte Seite ift leer. Die Ebneriſche Bibliothek befiget davon ein Exemplar. 


616.) BAmbergifche halkgerihts Ordenung. Am Ende: Getrudt zu 
Meng durch Johannem Schöffer vff Mitfaften Im jar do man 
zalt nach Chriſti geburt fünffgehenhundert vnd acht Jare. In Folio. 

Ehe man noch die vorhin angezeigte Bamberger Ausgabe von 1507 Fannte, muſte die gegen 
waͤrtige durchgehends; und felbft noch in den neuern Zeiten (S. Denis Einleitung in die Bücher: 
Funde Th. I. S. 80.) für die erfte und Originalausgabe gelten. ie ift aber nun, wie fchon bes 
merket worden ift, dieſes Vorzugs beraubt, indeflen aber doch, ob Fe gleich in dem nemlichen Jahre, 
und an dem nemlichen Orte, noch zweymal aufgelegt worden ift, eben fo felten, als der Originals 
druck. Dbiger Titel ftehet über einem Holsfchnitt, auf gioo Zeilen. Diefer nimmt den übrigen Theil des 
erften Blats ein, und ift eine Copie, der, auf der Driginalausgabe befindlichen Vorſtellung der Tortur⸗ 
inſtrumente sc. Auf der Stückfeite ift wieder ein Holsfchnitt, auf roelchem abgebildet iſt, wie der Ans 
etor, begleitet mit etlichen Perfonen, fein Buch vor den Kaifer und die verfammelten Churfürften 
bringt, und ihnen folches vorweißt. Dann folgt das Regifter auf fuͤnfthalb Blättern. Die Rückfeite 
iſt Icer. Auf der erften Eeite des fechften Blats ſtehet der, das jüngfte Gericht vorftellende Holz⸗ 
ſchnitt, und auf der Nuückfeite findet man des Bilchoffs von Bamberg Vorrede, oder Mandat. Auf 
der erften Seite des fiebenten Blats ift der Holsfchnitt, der Mofen und Jethro vorftellet. Auf der 
Nückfeite eben diefes Blats fangen die Artikel felbft an. Am Befchluß fteht obige Anzeige: Getruckt 
zu Mens 2c. Das ganze betragt mit Titel und Negifter 32 Blätter. Die, in der Originalausgabe 
befindlichen Holzfchnitte, find faͤmmtlich, aber fehlecht copirt worden. Der jegige Herr Kanzler Koch, 
der diefe Ausgabe noch nicht Eannte, da er 1765 fein Progranım von den erfien Ausgaben der bam⸗ 
bergifchen peinlichen Halsgerichtgortnung ſchrieb, hat deswegen p. 17. verfchiedeneg, befonders wider 
Struven, als unrichtig rügen müffen, das fich doch wirklich fo, wie Struv behauptete, befindet. 
Es hält freylich ſchwer die drey, in einem Jahre, gedrudten Schöfferifchen Ausgaben, zuſammen 
zu bringen. Gelbft Here Würdtwein konnte in feiner, erft in diefem jahre gedruckten Bibliotheca 
Moguntina ©. 141. nur eine einzige Ausgabe anführen; die zwo andern waren ihm unbekannt. 
Ein Eremplar von dieſer Ausgabe befindet fih In der vortreflihen Schwarzifhen Sanımlung in 
Altdorf. 


617.) Bambergifche Halßgerichts und rechtlich ordnung, in peynlichen 
fachen zu volnfarn, allen Stetten, Cummunen, Regimenten, Umts 
leuten, Voͤgten, Verweſern, Schulteyßen, Schöffen vnd richtern 

dienlich fuͤrderlich vnd behilfflich, darnach zu handeln vnd rechtſpre⸗ 
chen, gantz gleichförmig gemynen geſchriben Rechten sc darauſſ diß 
buͤchlin gezogen vnd fleiſſig gemeynem nutz zu gut geſammelt vnd 
verordnet iſt. Am Ende: Getruck zu Mentz durch Johann Schoͤf⸗ 
fer vff Bartholomei, Im iar, do man zalt nach Chriſti geburt 
fufzeheuhundert und acht Jare. In Folio. 


* 





296 Jahr 1508. 


Es ift dieſes die zweyte Ausgabe, die in dem nemlichen Jahre, aus ber nemlichen Druderey 
erfchienen ift. Kür das Dafeyn derfelben bürget nicht nur der fel. Prof. Chrift, der fie in feiner Abs 
handlung de Jo. Schwarzenbergico p. 12. fgq. angeführet und befchrieben bat, fondern auch der Herr 
geb. Rath Zapf in Augfpurg , welcher diefelbe felbft befiget, und fie in dem ıften Band der Merk⸗ 
würdigkeiten feiner Bibliothek &. 195. n. XXI. nach obigen Titel angezeiget bat. ie wird das 
felbft für die ziweyte Ausgabe ausgegeben. Sie ift aber ſchon die dritte. Man febe auch Struvii 
hiftor. Jur. C. 1X. $. 27. not. ingleichen Jo. Chr. Kochii progr. de primis Conftitutionis criminalis 
Bambergenfis editionibus Giffae 1765. p. 8. mwelcher aber damals, weder die Driginalauggabe von 
1507, noch die vorhergehende von 13508 uff Mitfaſten kannte. Die Holsfchnitte find Div nemlichen. 


618.) Bambergifche Halſgerichts, vnd rechtlich Ordenung, in pennlichen 
fachen zu volnfarn, allen Stetten, Commune, Regimenten, Ampts 
leuten, Vogten, Verweſern, Schultengen, Scyöpffen vn richrern 
Dienlich, fürderfih vñ behilflich, Darnacd) zuhandeln vnd rechts 
fpreche, gang gleihfürmig gemenne geſchriben Rechten cc Dar Auß 
aud) diß buͤchlin gegogen vñ fleillig gemennen nuß zugut, gefammelt 
vnd verordnet it. Am Ende: Getruckt zu Meng durch Johaunem 
Schoffer auf Symonis pi Jude, im Jar do man zalt nad) 96 
burt Criſti funffzehenhundert vñ acht jare. In Folio. 

Diefe dritte Auflage vom Jahr 1508 ſtimmt mit der vorhin befchriebenen erften, in der Hautfache 
sollfommen überein, nur in Ruckſicht des Titels, ift in Anſehung diefer, und der unmittelbar vochers 
gehenden, der in die Augen fallende Unterfchied zu benierfen, Daß der, den jene hat, viel kürzer, diefer 
aber viel länger ift, und auf 6 Zeilen ftehet. Auch findet fich unter obiger Unterfchrift das Schoͤfferi⸗ 
fche Zeichen. Das ganze beträgt mit Titel und Regifter 52, weder raginirte, noch foliirte Blätter. Die 
legte Seite ift leer. Auch find die Holsfchnitte die nemlichen. Herr Prof. Malblanc fuͤhret dieſe 
Ausgabe in feiner Befchichte der Deinlihen Berichtsordnung u. f. w. S. 136. an; die beyden 
andern fcheinen ihm unbekannt geblieben zu feyn. Ein Eremplar von diefer Ausgabe babe ich aus der 
Ebneriſchen Bibliothek vor mir gehabt. 


619,) Ein ſchons buchlein gu beutfch. doraus ein itzlicher menfche. mas 
ftandes er fey. ferne mag. was wucher vnd mwucherifche hedel fein. 
vñ was der berg der mildigfeie Der dy wucherifihe hedel vortilget vn 
in deutſchẽ fanden bißher vnbekant geweſt iſt. in fich heilt. Auch mas 
rechte vñn vnrechte Faufmäfchaffe vñ hendel gefein. vnd mechfel aller 
wechfeler des wechfel geldes Durch den achtbarn hochgelerre vn Ges 
firegen bern Eriftoferum Cwppener der freyen kuͤnſte. vn beider 
recht Doctore vnd ritter. got Ku lobe vnd gemeine nuß Ku gut ger 
mache und geendet. Am Ende: Un ober der heilge iundframe 
Margarete geendet. nach gots geburt. taufent fünff hüdert vñ in 
dem achte iare. Gedruckt czu Leiptzk durch Melchor Lorter. 
In Folio, 
| Leich 


Jahr 1508. 297 


LZeich führet dieſe Schrift in den Annal. typogr. Lipfienf. ©. 87. lateinifh, unter dem Titel: 
Confilia elegantiflima in materia ufurarum et contraftuum ufurariorum, von eben dieſem Jahre an. 
Bermuthlich bat derfelbe die deutfche Ausgabe, ober Ueberfegung, nicht gekannt Auf der Ruͤckſeite des 
Titelblats flebet die Zueignunggfchrift Chriftopb Cuppeners von der Lobaw aus Preußen ge: 
born, der freyen kuͤnſten, geftlicher une werntlicher rechte doctor vnd Ritter, etwan findicus 
zu Brunßwig vnd Lanczler in frießlande, an Ernft, Erzbiſchof zu Magdeburg und Friedrich, 
Hochmeifter des deutfchen Drdend. Hierauf folgt auf der erften Eeite des zweyten Blats eine kurze 
Borrede, morinn gemeldet wird, daß. diefed Buch aus dem lateinifchen in dag deutſche uͤberſetzt, 
auch auf Bitten der hriftlichen Beichtvaͤter des Dominifanerordeng und Herrn Steffani Berdt von 
Böingefberg der freyen Kunfte und geiftlichen Nechte Doctor und Collegiat zu Leirzig verfertiget 
worden fey. Das Werf fangt dann. felbft an, und gehet, obne meitere Ein und Abtheilung, bis 
su Ende fort. Der Verfaßer meldet gelegenbeitlich von fih, daß er zu Keipzig fludirt, und daß ibn 
Kayſer Maximilian, auf den Retchetag zu Worms, zum Ritter gefchlagen habe. Er dringet febr 
ernftlich darauf, .daß in den fachfifchen Landen, und befonders in Leipzig ein fogenannter Berg der 
miltigfeit möchte errichtet werden, um dem teufelifchen Wucher zu fteuern. Unter andern Kallen, die 
entfchicden werden, kommt auch diefer vor, wie ed mit folden Kaufleuten gehalten werden fol, tie 
banquerot werden. Da beißt es: Nun vormerckt auch daf etzliche betrigliche Eaufleute fein in kurtzen 
Jaren in ein böfe Zürnemen kommen, und alfo wenn. fie iren glaubigern eine mergkliche ſumme gel 
des ſchuldig worden fein, fo werden fi eyßeren, oder faren gen ftraßburgf vnd entlauffen (und dag 
beißt man nu gur Zeit auffgeftanden) und erwerben dann privilegia oder referipta von fürften und 
ftetten, das man fölche zu eglichen iaren wicht manen noch rechtlichen anfuͤrdern kan noch magf. 
Das aanze Werk if 36 BI. kart, Die lebee Seite iſt leer. Die Ebneriſche Bibllothet beſher ein 
Exemplar. | 


6:0.) Herbarn teutfch, oder der Gart der Geſuͤndheit. Augpurs durch 
Hans Steiner 1508. In Folio. 
Iſt in der Trewiſchen Bibliothek zu Altdorf befindlich. 


621.) Liber de arte diftulandi ſimplicia et compoſita. Das nuͤw buch der 
rechten kunſt zu diſtilliren, auch von Marfilio Ficino vnd andern 
hochberoͤmpten Ertzte natuͤrlich vnd gute Kunſt zu behalten geſunden 
Leib u. ſ. w. Gedruckt zu Straßburg bey Johann Gruͤninger 
1508. In Folio. 
Diefe Ausgabe ift in der Herzoglichen Bibliothek zu Meiningen. Sie hat, tote leicht zu erach⸗ 
ten, ebenfalls Holzſchnitte. Iſt auch in der Trewiſchen Bibliothek zu Altdorf. 


622.) Das buch des. lebens Marſilius ficinus zu Flores von dem geſun⸗ 
den vnd fange leben der rechte artzneye. von dem Latein erſt nuͤw 
zu tuͤtſch gemacht durch Johanẽ adeulppum Argen. vnd anderwert 
emedirt vñ gebefiert, mic vil nuͤwe zufaße der quinta eilentia vñ andes 
ver jtüc. Am Ende: Sedrudt vñ voll endet iſt diß loblich werck zu 
Straß⸗ 

Panzers Annalen. P p 


4 


298 Jahr 1508 


Straßburg durch Joannẽ Grüniger vff fant Hylarius tag. Im 
iar. M. D. viij. Sn Folio, 

Das lateiniſche Original iſt bekannt. Der Ueberſetzer Johann Adelphus, nachmaliger Arzt zu 
Schaffhauſen, der verſchiedene deutſche Ueberſetzungen gemacht hat, eignete die gegenwaͤrtige, Hein⸗ 
rich Graven zu Werdenberg, Thumherrn zu Straßburg zu. Die erſte Ausgabe iſt vermuthlich dieje⸗ 
nige, welche ſich bey dem, unter dem Jahre 1505, unter dem Titel Medicinarius angezeigten Werke 
befindet. Denn eigentlich macht das gegenwaͤrtige ebenfalls nur einen Theil von dem unmittelbar vor⸗ 
hergehenden Werke aus, welches auch aus der Signatur erhellet, welche mit Xij anfaͤngt. Iſt 
in der Schwarziſchen Sammlung in Altdorf, und hat Holzſchnitte. 


623.) Regimen Sanitatid. Am Ende: Impflum Nuremberge p Hie⸗ 
ronymum Hölgel. Anno dominice incarnatidis. M. D. viij. rij. Die 
menſis Marcij. In Quarto. 

Dieſes Eleine Werkgen enthält neun und funfzig lateinifche Diſticha, mit einer gereimten deut⸗ 
ſchen Weberfezung von einem unbekannten Verfaßer. Die Diftiya felbft find theild aus dem be: 
Fannten Carmine der falernitanifchen Schule genommen, theils aber auch neu, und enthalten lauter 
diaͤtetiſche Regeln. Obiger Titel fteht auf der erften Eeite des erſten Blats; auf der Ruͤckſeite ſtehet 
ein lateinifches Gedicht niit der Ueberfchrift: Sequitur Epiftola familiarid metrice conferipta modũ 
ferviendi mienfe erprimene. Dann folgen die Difticha auf 4 1/2 Bla. Den Beſchluß nracht Publit 
Uirgilii Maronis de Linore Gedicht. Zuletzt ſteht ebise Anzeige. Das ganze iſt 7 Blätter ſtark. Die 
letzte Eeite ift leer. Iſt auf der biefigen Stadtbibliothek. | 


624.) Julius der erfte Roͤmiſch Keiſer von feinem leben vnd Kriegen erſt⸗ 
mals vß dem latein in cutfch gebracht vnd mit andrer ordnung der 
capittel vnd vil zufeß nüer getrüft. Um Ende: Gedruckt in der fobs 
lichen frye ftat, Straßburg duch Joannem Grüninzer, vif fant . 
Adolffs des heiligen bifhoffs tag im Jar. M.CCCCC. viii. In Folio. 

Diefe' von einem unbefannten M. Ringmannus Philefius, einem Eifaßer, berrührende Dol- 
metfchung der Bücher Jul. Caͤſ. vom gaflifchen und bürgerlichen Kriege, wird von Herrn Hummel, im 
aten Band feiner neuen Bibliothek S. 26. u. f. ingleichen in-den Beytraͤgen jur critifchen Siftorie 
Et. XII. ©. 564. zwar nach einer fpatern, doch mit diefer altern, vollkommen übereinftimmenden 
Ausgabe, ausführlich befchricben. Die 18 Holzfchnitte find, mie Die Ueberfißung, der damaligen 
Zeit vollkommen angemeflen. Iſt 74 Bögen ſtark. Die &bnerifche Bibliothek befigt von diefer Aus— 
gabe cin Exemplar; auch iſt eines in dee Schwarszifchen Sammlung. Eine ältere Ausgabe ift uns 
ter dem vorhergehenden Jahre angezeigt worden. u 


625.) Newe vnbekanthe landte Und ein newe weldte in kurtz verganger 
senche erfunden. Am Ende: Alſo har ein endte diefes Büchlein, 
welches auf wellifcher ſprach in die dewtſchen gebrachte vnd gemach— 
te iſt worden, durch den wirdigẽ vnd hochgelarthen herrẽ Jobſten 
Ruchamer der freyen kuͤnſte, und artzenneien Doctorẽ sc Vnd durch 

| mich 


—l 


Jahr 1508. | 099 


mid) Georgen Stuͤchßen zu Nuͤreinbergk, Gedruckte und volendte 

nad) Chriſti onfers lieben herren geburdte. M. ECCCC. viij are, 

am Mitwoch. fanctt Mathei, des ‚heiligen apoftols abenthe, 

der do mas der zwenngigilte lage des Monadts Septembris. 

Sn Folio. | 

Bon dieſer Sammlung der Alteften Eeereifen konnte ich nirgends eine Anzeige finden. Sie muß 

alfo fehr felten feyn. Zwar find die Reifen felbit in dee Sammlung, welche Eimon Grynaeus, uns 
ter dem Titel: Nouus orbis regionum ac infularum ueteribus incognitarum &e. zu Bafel 1532 in 
Sol. berausgab, ingleihen in de Ramufio Sammlung Delle Navigationi et Viaggi befindlich. 
Da welfche Hriginal aber, aus weichen Ruchamer feine Ueberfegung gemacht bat, fcheinet eben fo 
wenig befannt zu feyn, als dieſe deutfche Ueberſetzung ſelbſt. Daher wird eine kurze Nachricht davon 
nicht überflüßig feyn. Obiger Titel ſtehet ganz fonderbar auf einem Zeftel, der um die, in der Mitte 
ſtehende Weltkugel herum fliege. Auf der Nückfeite folget eine kurze Vorrede dee Ueberſetzers, wo⸗ 
rinnen er meldet, daß er dieſes Büchlein, fo in mellifcher fprach genandte wyrt Dye newe weldte 
deswegen überfeget babe, auf dag meniglich erfennen mochte, die wunder gottes, der die welt mit fo 
mancherley gefchlechten der menſchen, länder, infeln vnd felgamen Creaturen erfchaffen und gezyert 
hat, welches alles vor dyſer zeite bey der Chriſtenhaythe vnd vnſer natione ift vnbekante 
gewefen. Auf der erften Seite des folgenden Blats fangen nun die Reifen felbft, mit der Anzeige : 
Anfang des Buͤchleins an. Diefe find in 6 Bücher, und 143 Capitel abgetheilt. Die erften drey 
Bücher und 83 Capitel enthalten die Reifen des Aloyfins von Cadamoſeo (Cada Mofte) nach den 
Sluͤßen Senega, oder Sanags, Bambra oder Bambia und Riogrande, dann zum zweytenmal 
nach eben der afrifanifchen Küfte und den Eylanden des gruͤnen Vorgebürgse Cadamoſto mar 
ein edler Menetianer, und reifete dag erftemal im Jahr 1454 den 8 Auguft im zwey und zwanzigſten 
Fahr feines Alters von Venedig ab ; wie er im zweyten Capitel felbft fagt. In der Sammlung des 
Grynaeus, und in der davon gemachten deutfchen Ueberfeßung, die Here Hummel in feiner neuen 
Bibliothek B. 2. S. 270. u. f. recenfiret, iſt alfo das angefeßte Jahr zur Abreiſe, nemlich 1504 ein 
offenbarer Sebler, welches auch daraus erhellet, weil der Portugiefifche Prinz Heinrich, auf deflen Bes 
fehl Cada Moſto reifete, im Jahr 1463 geftorben if. Weit dem vierten Buch und dem Laſten Eapitel 
fangen die Seefarthen Chriſtophori Columbi an, den der Ueberfeger Chriſtoffel Dawber von 
Jenua nennet. Dann folgen Cap. 109 — 111. die Reifen Petri Alonfy, der bier Alonſus 
Schwartz, ein gefel Chriſtoffel Dawbers heißt. Cap. 112. 113. die Reifen Dincenz. Pinzoni, _ 
den der Ueberfeger Bynge nennt. Im fünften Buch Cap. 114 — 124. ift ein Auszug aus Alberici 
DVefputit Seereifen. Das fechfte Buch fängt mit Peter Alisers Reifen an, die von Cap. 125 bie 
128 gehen. Dann folgen von Cap. 129 — 142. die Edhiffarten Tofepbs von “India. Das 143ſte 
Capitel, welcher eine Abſchrift eines Sendbriefs Könige Emanuel von Portugal, an Pabft Julie 1]. 
datirt von raten Brachmonat 1502, enthalt, macht den Befchluß, worauf obige Anzeige folget. Zus 
legt ftchee noch ein Regiſter der Capitel auf 3 1/2 Bogen. Blaͤtterzahlen und Euftog fehlen. Iſt in 
gefpaltenen Columnen gedruckt. Ein Eremplar davon babe ich auf der biefigen Stadtbibliothek ans 
getroffen. 


Bp2 626.) ‘ 
da 


9 


302 | Jahr 1508. 


626.) Ein Tteplichs fefen, vnd ein warhufftige hyſtorij wie einer (der da 
hieß Hug ſchapler, vñ wz metzgers geſchlecht ein gewaltiger kuͤnig zu 
Franckreich ward durch ſeine groſſe ritterliche manheit. Vnd als die 
geſchrifft ſagt fit er d' nechſt geweſen nach Carolus magnus fun kuͤnig 
Ludwigẽ. Am Ende: In dem Jar fuͤnftzehen hundertt vnd acht nach 

Lriſti vnſers herren geburt vff freitag nach ſant Adolffs tag ward diß 
buͤechlin getruckt vnnd ſeliglichen geendet durch Hans grüningern 
in der keiſerlichen freyen ſtadtt Straßburg. In Folio. 

So wird dieſe Ausgabe in den Schriften der Anhalt. deutſch. Geſellſch. St. 1. S. 68. ange⸗ 
zeigt. Einen ſehr ausfuͤhrlichen Auszug aber findet man im deutſchen Nuſeum X. St. Octob. 1784. 
©. 327. u. f. Sie it 52Bl. ſtark, hat Bogenzahlen und Signatur. Das Regiſter nimmt dag ganze zweyte 
Blat ein. Auf dem Titelblat und auf der letzten Seite iſt ein Holzſchnitt, ſo, wie in dem Buch ſelbſt 
deren mehrere anzutreffen ſind. Eine ſpaͤtere Straßburger Ausgabe von 1537 durch Barth. Gruͤ⸗ 
ninger mit Holzſchnitten in Fol. ſteht im Chriſtiſchen Catalogo P. Il. p. 299. n. 7523. In der 
Vorrede, welche nach dem Regifter folgt, fagt der Verfaßer, daß die Bewerung feiner Erzablung zu 
Paris in fant Dionyfiugkirchen in der waren kronicken zu finden ſey — da ouch diß buch vßgeſchri⸗ 
ben ift in mwelfcher (vn det eg der mwolgeborne Graffe zu Naſſaw und zu Sarbruͤcken etcetera. vßſchribẽ) 
vñ zu far bruͤcken macht «8 fein muter genät Elyzabeth von Lottringen zu tütfch, und hab ich Conrat 
Seinddrffer die fchlechten tert. zegriffen alfo kurz fo ich ynier kund u. ſ. w. Iſt in der Univerfitätss 
bibliothek zu Ingolftadt. Eine altere Ausgabe it unter dem Jabre 1599 angezeigt worden. 

627.) Bon eines kuͤniges tochter von franfreich ein huͤbſches fefen wie 
der fünig fie felb8 zu d' Ee wolt hun, des fie doch gor vor inn behut 
vnd darumb fie vil truͤbſal vñ nor erlidt. zuletſt ein Fünigin in En⸗ 
gellandt ward. Am Ende: Gerruckt vnd feliglic, geendt | Durch 
Grüningern ald man in nent | Tufend fünf hundert vnd acht tar | 
Vff geburt Marie das ift war. | tod vnd er ſy Sort gar. | In Folio. 

Unter obigen Titel ſtehet ein Holsfihnitt. Nach dem Titelblat folst das Megifter, und mit dem 
sten Blat fange dag Buch alfo an: Anfang Bi buſchs Sie ſitzt der Fünig von Sranfreich by ſei⸗ 
ser from kuͤnigin ond by feiner tochter in groflen fröden. Diefer Roman ift in deutfchen Rets 
men abgefaßt, und 72 gezäblte Blätter ſtark. Er iſt auch mit Holsfehnitten gezieret, die aber ſchon 
in den Sag Schapler vorgefommten, und biee manchmal, bey ganz unfchicflichen Selegenbeiten, wie⸗ 
der angebracht worden find. S. Sie Schriften der Anhalt. deutſch. Befellfchaft St. 1. S. 86. 97. 
Sehr ausfuͤhrlich und fchon hat den Inhalt dieſes Gedichte angezeigt Herr Rect. Wald, in der zwo⸗ 
ten Eintadunggfohrift von einigen alten deutſchen Buͤchern ze. Schleußingen 1772. 4. ingleichen 
Heer Elwert im deutfchen Muſeum IX. &t. Sept. 1784. &.256.u.f. Es iſt durchgebendg wahres 
und falſches, Gefchichte und Erdichtung unter einander gemengt. ine ältere Ausgabe ift unter dem 
fahre 1500 angeseiat worden. 

628.) Doctor Brantd Narrenfhiff 1508. An Octav. 

Element ſagt in feiner Bibliotheque cur. T. 11. &. 191. on en conferve une autre de 1508 in 

“ 8vo dans !a Bibliotheque de l’Univerlite de Göttingen, Dieſes iſt es auch alled, mag ich von dieſer 
- Ausgabe ſagen kann. 
629.) 


Sabre ı 508. 301 


629.) Behend vnd huͤbſch Rechnung vff allen Kauffmannſchaften. Am 
Ende: Gedruckt zu Pfortzheim von Thoman Anßhelm Im iar als 
man zalt ısog. In Derav. 
Iſt in der Bibliothek des Stiftes Rebdorf. S. Monumenta typograph. p. 232. 


Jahr MDIX. 


630.) Dat Boeck des hylligen Evangelii, Profecien, vnd Epiiteln aver 
Dat ganze Fahr mir den Gloßen vnd Erempeln. Magdeburg 1509. 
Sn Zolio. 
Diefe niederfächfifche Ausgabe wird ans dem Catalogo Biblioth. Hafaeanae in den Schriften 
der Anhalt. deutſch. Befellfhaft Et. 1. S. 88. angezeigt. 


631.) Der tert des paſſions oder leydens chriiti, aus den vier erwangeli, 
ften zufammen yn eyn fonn bracht mite fchönen figuren. Am Ende: 
Hie endet fid) d’ paflion, das iſt Die hiſtorien u. ſ. w. Getruckt von 
Johannes Enoblouch zu Straßburg, In dem jar ald man zalt. 
M.CCCCC. ix. In Folio. 

Dieſe Ausgabe der Harmonie der Leidensgeſchichte ſtimmt in allen mit derjenigen uͤberein, die ich 
bereits unter dem Jahre 1507 beſchrieben habe. Die Holzſchnitte ſind die nemlichen; nur hat dieſe 
Ausgabe noch auf der Ruͤckſeite des letzten Blats einen Holzſchnitt, welcher in jener nicht iſt, und 
Chriſtum mit den Inſtrumente ſeines Leidens vorſtellet. Ich beſitze dieſe Ausgabe ſelbſt. 


632.) Paßio der vier Ewangeliſten Nach dem warẽ tert des leidens Jeſu 
chriſti mit etlichen beſondren zuſatze vnd ſchone figure anfencklich des 
Herre abſcheid vo feiner liebe muter Marie vnd andre glaubhaftigẽ 
dinge. Am Ende: Gedruckt zu Straßburg durch Johannẽ Gruͤ⸗ 
ninger. Am Jar. M.D.ir. In Folio. 

Yuch diefe Ausgabe ift ein genauer Nachdruck der cben angegeigten Harmonie, nur mit dem Um 
terfchicd, daß am Ende noch vier Capitel, von der Himmelfarth Chrifti, von der Ausgieſſung des 
heil. Seiftes, von der Himmelfarch Marine und von der Glory ewiger Eeligfeit bingugelommen find. 
Unter obigen Titel ſtehet ein Holsfcehnitt, wo Chriſtus von feiner Mutter und andern frommen Weis 
bern Abfchied nimmt. Ich zahle in meinem Eremplar 15 Holsfchnitte, die von einem andern Meifter 
find. Da daffelbe defect ift, fo kann ich die Zahl derfelben fo wenig, als der Blätter genau angeben. 
Der Tert ift mit gefpaltenen Columnen gedrudt. 


633.) Ein troftlihe Predig Sant Johannis Chrifoftomi, genante mit 
dem goldin mund von dem das Fein menfch gelegt mag werden, 
dan von im felbd. Am Ende: Hie endet ſich das clein Büchlein 
u. ſ. w. vnd iſt getruckt in der Toblichen freien Itat Strasburg durch 
Johannes Grüninger. Im Jar der geburt Criſti MD.viiij. vff 
vnſer Frawen liechtmeß abent. FI. Folio. 
Pp3 Der 


_ Jahr 1509 


'sı üscherfeßer dieſer Schrift, Die im lateinifchen den Titel hat quod nemo laeditur, nifi a fe 
icko, it der bekannte Jacob Wimpheling. ie it 9 Bogen flark und wird in dem Anhang. der 
Samml. von Alt. und N. 1747. ©. 955. u. f. furg angeseigt. 


634.) Sent Anfelmus Brage go Marien. Gedruckt 80 Eoellen vp dem 
Epnggelſteyn by heinrich von Nuyß An. domini MELLEEir. des 
vünffden Dages in dem Meye. In Duart. 
Wird angezeigt im Lffenbachifchen Catalog. P. Il. App. p. 70. 


635.) Vnterrichtung eins geiftlichen lebend. Am Ende: Getruckt durch 
Johannẽ Prüß burgern zn ftraßburg. Zum Thiergarten. An de. 
M.CCCCC. vñ ir. far nad) der geburt chriſti. In Quart. 

Der Verfaßer dieſes afcetifchen Werkes it Laurentius Juſtinianus, erſter Patriacch in Nenes 
dig. Wer folches aber aus dem lateinifchen in das deutſche überfeget babe, ift mir unbekannt. Ich 
finde auch in dem Buche felbft, dag fogleich mit des Juſtiniani Norrede anfängt, Feine Anzeige. 
Auf den Titel iſt ein Holsfchnitt. Die Signatur gebet big E im zten Ulpbab. Auf der erften cite 
des letzten Blats ficher Das Zeichen dis Buchdrucdere. Iſt in der Schwarzifchen Sammlung. 


636.) Dis buͤchlin faget von Den peine fo do bereit feint allen denen die do 
fterbe in tod fünden Vnd die radt vnd chat darzu gebent, als her 
nach folget mit vil hüpfche figure vnd guten erempelen. Am Ende: 
Getruckt und vollendet zu Stroßburg Als man zalt daufent fünff 
hundert vnd neun Sar. In Quart. 

Unter obigen Titel ſtehet ein großer Holzfchnitt, der die Peinen der Verdammten in der Höfe — 
freylich fehr Tächerlich — vurftellet. Auf der Nückfeite befindet fih abermald cin Holzfchnitt, melcher 
den Heiland in dem Haufe Eimonis des Ausſaͤtzigen abbilden fol. Mit dem II, Blat fängt dag 
Werkgen felbft folgendermaffen an: Dis ſynd die peinen fo do berit find allen denen die do fter: 
bent in todſuͤnden. Die gefeben bat Lazarus den vnſer Herr von den tod vff erkuͤcket als 
in ſynen lefen Funden wire. Vnd funft vil mee peinen Die andern menſchen kunt worden find. 
Die nady auch begriffen werdent. Wann als unfer herr iheſus criftus zu tifch faß. In den 
hauß Simonis des vßſetzigen Do lazarus auch by was, Bon wölches erkuͤckung Simon zwi; 
felt, do gebot vnß herr Lazaro das er den menfchen die do zu tifch ſaßen fagen ſolt die ding 
fo er geſehen vnd empfunden bar. do fing Lazarus an vor in allen, vnd erzalt alle peinen 
die harnach volgen. Was nun der Compilator diefes Büchleins den Lazarus erzählen läßt, iſt 
nichts anders, als was der Ritter Tondal, deffen Viftonen, oder Entzüddungen oben unter den Jah⸗ 
ven 1473. 1476. und 1494. befchrieben worden find, will gefehen haben. Vermuthlich hat nıan alfo 
diefe Babeln dadurch, daß man fie nun den Lazarus erzählen laßen, aufs neue in Umlauf bringen 
mollen. Doc bat man noch etwas neues hinzugefügt. Denn auf der Rückfeite des XXX Veen Blatg 
volge der ander teil des buchs vnd fagt von etlichen exempel des fegfeuers. Voran ſtehen ein 
paar Beweiſe daß ein Fegfeuer fey, und dieſe Beweiſe werden dann durch die folgenden Erenpel noch 
mehr beftättiget. Den Befchluß machen noch einige Erempel von der Höflenpein, die auf der Rück 
feite des XLIXſten Blats mit obiger Anzeige zu Ende geben. Zuletzt ſtehet noch ein Holzſchnitt, fo 


wie 


Jahr 1509. | 303 


wie in dem Werkgen felbft ſehr vicle find, die man aber faſt nicht ohne Lachen anfsben kann. Das 
ganze ift so Blatter ſtark. Ein Eremplar ift in der ehemaligen Solgerijchen Bibliothek. 


637.) An difem budhlein vindet Ser ain entlichenn fürtrag wie die blin: 
den Juden yr Dftern halten onnd befunderfich wie das Abentmal 
geffen wirt, Weiter würdt außgetruckt das die Juden Feger feyn des 
alten und neween teftaments, Deßhalb dye fihuldig feyn des gerichts - 
nach dem gefaß Monfi. Am Ende: Dig büchlin iſt gemacht vñ geos 
dinirt Durch mich Sohannem Pfefferforr vormals ainn Jud nun » 
ain Criſt in dem fünften iar meiner wid’geburt Außgangen zu Coͤln 
am Nein Im CCCECC. vnnd ir. auff den. dritten tag Sanuarij. Ges 
eruckt zu Augſpurg. In Folio. 

Es fcheinet diefes ein Nachdruck einer Coͤlner Aufgabe, diefer abermaligen, twider die Juden ges 
richteten Pfefferkorniſchen Schrift zu feyn, die ich aber nicht gefeben habe. Lateinifch ift fie in eben 
dieſem Jahre zu Cöls unter dem Titel: In hoc libello comparatur abfoluta explicatio, quomodo 
caeci illi Judaei fuum Pafcha fervent et maxime, quo ritu pafchalem eam cenam manducent &c. 
Coloniae per Henric. de Nuflia 1509. 4. herausgekommen. Dieſe deutfche Ausgabe befiße ich ſelbſt. 
Unter obigen Titel ſtehet ein Holzſchnitt, welcher die Maria vorſtellet, unter deren Mantel rechts der 
Pabſt und ein Cardinal, links der Kayſer und ein König knien. Auf der Ruͤckſeite iſt eine kurze Vor⸗ 
rede zu lefen. Auf dem folgenden Blat fangt dag Werkgen felbft an, das aug vier Theilen, oder Capi⸗ 
teln beftebet. Im erften wird gefagt, wie und auf was zeyt die Juden yr Dftern halten; im zwey⸗ 
ten, wie die Juden dag abentmall yrer Oſtern eflen, dag vierd (dritt) fagt von ſchalckhafftiger böflis 
ftifait der Juden damit fie fich der criſtenhait auffbalte, das fünfft (viert) ift ain Vermanung zu allen 
ceiften, vnnd befonder die Johannes heiſſen nit zu leiden die Juden ond’ fih u. f. w. Im dritten Ca⸗ 
pitel werden die Echelmereyen der Juden, die fie leider noch heut zu Tage — ungeftraft — treiben, 
befonderg diejenigen, da fie junge Leute an fich ziehen und fie mit Geld unterftügen, fehr nachdrücke 
lich gerüget. 


638.) In difem buchlein vindet yr ein entlihe furtrag. wie die blinden 
Juden yr Dftern halten, vnnd befonderlich u. f. w. nach dem gefeg 
Monfi. Am Ende: Diß buͤchlin har gemacht und ordiniert Johan⸗ 
nes pfefferforn vormals eyn Jud, nun ain crift in dem funfften iar 
meiner widergeburt Außgangũ zu Coln am Rhein. Im iar. MELLEE. 
vñ ir. auff dem dritten tag in Januario. In Quart. | 
In der Hauptfache ſtimmet diefe Ausgabe mit der vorbergehenden überein, doch ift fie in Anſe⸗ 
hung der Rechtfchreibung von derfelben verfchieden. Vielleicht ift fie wohl gar die Coͤlner Driginals 
aufgabe? Sie bat auf dem Titel keinen Holsfchnitt. Sie it 4 Bogen ſtark, und befindet fich in der 
Schwarzifhen Sammlung. 


639 ) Sch bin ein Buchlin der Juden veindt ift mein namen Ir fchalds 
- heit fag ic) vnd wil mich des nit ſchamen Die fang zeyt verborgen 


geweit als ich chun bedeutenn Das wil ich yes offenbarn allen ehe 
ſten 


304 Sahr 1509. 


ften teuten Dann ich bin mit yren hebraifhen Schriften wol ver, 
wart Vnd dem verferten Geſchlecht die warheit nit gefpart. Am 
Ende: Die buͤchlin iſt gemacht vñ geordinirt durch mid, Johan⸗ 
nem Pfefferforr vormals ainem Jud nun ain Ehrift in dem fünf 
ten jar meiner wid’geburt Außgangen zu Coͤln am Nein Im CECCC. 
vnd ir auf den dritten tag Januarii. In Quart. 

Vermuthlich ift diefes die Driginalauggabe. Diefe Echrift kam in eben diefem Jahre auch Tas 
teinifch heraus, unter dem Titel: Hoftis Judaeorum hic liber infcribitur, qui declarat nequitias 
eorum circa Ufuras et dolos etiam varios qui in hunc usque diem noti Chriftianis non fuerunt &c. 
Coloniae per Henric. de Nuflia 1509. menfe Martii 4. S. Unſchuld. Nachr. 1731. S. 509. mo der 
Inhalt diefer Echrift ausführlich angezeigt wird. 


640.) Sch bin ain Buchlinn der Juden veindt ift mein namen Se ſchalck⸗ 
hait fag ich vnnd wil mich des nit ſchamenn Die fang zeyt verbors 
gen geweit ift als ich thun bedeutenn Das will ich yeß offenbarn 
allen Chriſten leuten Dann id) bin mit yren hebraifchen ſchrifften wol 
v’wart Vnd dem verferten gefchlecht die warhait nit gefpart. Am 
Ende: Diß buͤchlin hat gemacht vnd geordiniert Johannes pfeffer- 
forn vormals ain Jud nun ain criſt in dem funffen iar meiner wi⸗ 
der geburt Außgangen zu Coln am Rhein Im iar. M.ECEEE. vn. 
ir. auff den dritten £ag in Sanuariv. Gedrudt zu Augfpurg. In 
Quart. 

Dieſen Nachdruck der vorhergehenden Schrift beſitze ich ſelbſt. Unter obigen Titel ſtehet noch 
Jeſus nazareng reg iudeorum, und darunter eben dieſe Worte einmal hebraͤiſch, dann, tie fie 
ausgefprochen werden. Hierauf folgt noch ein Holzfchnitt, welcher Ehriftum am Creutz vorftellt. Auf 
der Ruͤckſeite ift eine Eurge Vorrede zu Icfen. Das Werk ift in drey Theile getheilet. Der erfte hans 
delt von den Lafterungen der Juden; der zweyte fagt, wie die Juden Land und Leut verderben. So 
ift doch, fagt er, Eain dicbifcher, duͤckiſcher und der Griftenhait fchedlicher Volk, dan die vnrainen vnd 
verfluchten Juden u. ſ. w. Worauf abermalg von dem Wucher, den fie treiben, ſehr nachdrudlich ges 
ſprochen und auggerechnet wird, wie viel die Juden in dreyßig Fahren von einem außyelichenen Golds 
gulden Zinfe rechnen. Die Summe tft erftaunlich. Das dritt tail fagt wie Die Judenn durch ie valfch 
gut die criften zu groſſen fünden orfachen. Iſt 2 1/2 3. ſtark. Die letzte Eeite it leer. In Herrn 
Schranks Baicrifchen Reife &. 225. u. f. wird diefe Ausgabe ebenfalls angezeigt. Doch fiheinen 
Titel und Echlußanzeige von der meinigen verfchieden zu feyn. 


641.) Diff biichlin wirt genant die ſyben porten oder feit der mutter got» 
te3 maria, darinn angezatgt wirt wie man fir auff ain yglichs feit ber 
ſonderlich eeren gruͤſſen vnd anruffen fol. Am Ende: Gedruckt und 
vollendet gu Augfpurg durch maifter Hannfen Otmar. Anno 
1.5.0.9. Am vrftend abent. In Quart. 


Es 


Jahr 1509. 305 


Es iſt diefeg eine Ueberfegung des Traftatus gloriofiffime virginis dei genitricis Marie qualiter 
felta celebranda fint &c. wovon ich eine Ausgabe von 1308. ſ. J. 4. befige. Durch die fieben Pfor⸗ 
ten werden die fieben Fefte angezeiget, welche jährlich der Jungfrau Maria zu Ehren gefenert werden. 
Daß Feſt der Empfangniß ift das vornehmſte; und von diefem wird in diefem Werkgen bauptfächlich 
gebandelf, und wie leicht zu erachten, von Mariae Empfangniß felbit vieles gefagt, fo dag übernatüre 
liche berfelben bemweifen follte. Diefe Ueberfegung ift dem Ehurfürften zu Sachſen Friedrich, und feis 
nem Bruder Herzog Johann, auf ir hriftnnlich andechrig begir, durch aynen iren andechtigen 
Nach Chriſt geburt. 1.4.99 iar, zu Ehren gemacht worden. Die Tateinifchen fores aber find fchon 
1491 per quendam eorum (principum) devotum facre theologie profeflorem ordinis fratrum here- 
mitarom ſancti Auguftini gemacht worden. Ob die von Weller im Alten 3.1. &, 335. angeführs 
te, die keine Anzeige des Jahres und des Druckers hat, Alter fey, als die gegenwärtige, kann ich nicht 
beftinnmen. 


642. ) 1. Die war Hiltory von den vier Eeger prediger ordend, zu Bern 
in der Eydgnoſſchafft verbrannt. Ein fchon lied von der vnbefleckten 
entpfengfnuß Marie. ohne Jahr und Dre. 4 

2. Ein fehon bewerts lied von der reynen unbeflecften entpfengknuß 

Marie. in der weyß. Maria zart. Vnd darbey die war hiſtori von 

den vier ketzern prediger ordens der obſeruantz, zu Bern in Eydge⸗ 

noſſen verbrannt, kurtz nach der Geſchicht begriffen, mit vil huͤbſchen 
figuren. Ohne Jahr und Dre 4. - 

3. Ein erdocht hiltory etlicher Prediger Munnch wie ſye mit eim bruder 

verhandelt haben: Darzu von allem handel irer Gefencknuſſ, vers 

gichten ond verbrennen zu Bern gefchehen, under den joren nad) 

Chriſt Geburt taufent fünffhundert fiben, acht und nun. Auch mit 

vil ſchoͤnen figuren gezierd und wolf erleleutert. Ohne Jahr und 

tt. 4. 

4. Bon den fier Keeren Prediger Ordens ber obfervang zu Bern 

im Schweyzer Landt verbrant in dem Jar nach Chriſti Geburt 

MELEELir uf den nechiten Donnerftag nach Pfingiten mit vil 

fhonen Figurlin vnd lieblihen Reym⸗Sprüuͤchen neuerlich getentſcht. 

Am Ende: Der diß Buͤchlein hat drucken lon Der hats Marie zu 

Sen gethon Er hofft von ihr den ewigen kon. Ohne Jahr und 

rt. 4. 5 

Wir nehmen dieſe vier Schriften, die vermuthlich um eben dieſe Zeit, da ſich dieſe traurige Geo 
ſchichte zutrug, oder bald hernach, erſchienen ſind, zuſammen, weil ſie doch dem Inhalte nach, einer⸗ 
ley ſind. Die Geſchichte der, in dieſen Schriften erzaͤhlten abſcheulichen Betruͤgerey, iſt kuͤrzlich dieſe. 
Die Dominikaner, oder Predigermoͤnche, welche ihre Meinung von der Empfaͤngniß der Maria in Suͤn⸗ 
den, wider die Minoriten zu behaupten ſuchten, nahmen ihre Zuflucht endlich auch zu einem Betrug. 
Denn als 1507 ein Schneidersgeſell Johann Jetzer, als Bruder, in ihr Kloſter zu Bern kam, ſo 
ſuchten ſie deſſen Einfalt zu benutzen. Sie machten mit ihm allerley Gauckeleyen, ließen Geſpenſter, 
Panzers Annalen. 2q Heilige, 


306 Jahr 1509. 


Heilige und felbit die Jungfrau Darin erfcheinen, welche ihn nach ihren Grundfäßen unterrichten 
mufte. Der Bruder me:fte endlich den Betrug, und da cr des Lebens nicht mehr jicher war, entflob 
er aus dem Kloſter und entdeckte alles. Der Pabſt fehickte feibit cine Commiſſion zur Unterfuchung 
des Handels, welcher ſich damit endigte, daß der Prior, Doctor, Superior und Procurator 1509 zu 
Bern lebendig verbrannt rourden. Diefe Gefchichte wird nun in obigen vier Ausgaben, ausführlich 
erzählt. Der Verfaßer iſt vermuthlich ein Minorit, oder großer Freund Terfelben. Die erfte Aus—⸗ 
gabe hut auf dem Titel einen Holsfchnitt, Der die vier Donminifaner vor der Prorte ihres Kloſters, mit 
dem Echneidersgefellen, vor ihnen Eniend, vorftelet. Mit dem folgenden Blat fange die Geſchichte felbft 
an. Die legten drey Seiten enthalten dag Lied von der unbefledten Empfangnig Marine nach der 
Meinung der Minoriten, oder Barfüßer. Iſt 5 1/2 B. ſtark und hat Feine Holzfchnitte. Die zweyte 
bat auf dem Titel ebenfalls einen Holsfchnitt, welcher die vier Dominikaner auf dem Echeitterhauffen 
vorftellet. In diefer ſtehet das Lied voran, worauf fodann die Geſchichte ſolget. Iſt 4 3/4 BI. ftark, 
und mit 14 Bolsfchnitten verfeben. Die dritte befchreibt Weller in dem Alten c. B. 2. &. 120. wo 
ven dieſem Handel ausführliche Nachricht gegeben wird. Eine gleichzeitige lateiniſche Ausgabe diefer 
Schrift, unter dem Titel: De quattnor herefiarchis ordinis Praedicatorum de Obferuantia nuncnpa- 
torum apud Suitenfes in ciuitate Bernenfi cöbufis. Anno Chritti M.D.IX. 4. nicd im Littereriz 
ſchen Mufeo 3.1. €. 321. angeführt, wo dieſes fehandlichen Auftritt3 ebenfalls Erwähnung gefchies 
bet. Die vierte wird im Uffenbachiſchen Catalog. P. Il. App. p. 70. angezeigt. 


643.) Dis iſt ein hüpfche legende von der heiligen frawe ſaut Anna vnd 
auch von irem ſchlecht u.f wm. Am Ende: Hie endet ſich das leben 
bon der heyligen mutter fant Anna, vnnd von dem leben ſant Mas 
tern vnd anderer bifchoff. Vñ iſt getruckt zu Straßdurg als mar 
zalt tauſent fünffhundert vnd neun jar. In Quark. 
Iſt in der Bibliothek des Stifts Rebdorf, und hat Holzſchnitte. S. Monumenta typogr. 
p. 232. 


644.) Dye zaigung des hochlobwirdigen hailigthums der Stifft Kirchen 
aller haifjgen zu wictenburg. Am Ende: Gedruckt in der churfuͤrſtli⸗ 
hen Stat Wittenbergk anno taufend fünffhundert vnd neun. In 
Quart. 

Diefe hoͤchſt feltene Schrift iſt eine der erften, die gu Wittenberg gedruckt worden find. Ver⸗ 
muthlich Fam fie aus der Preſſe des Johann Brüneberg, des erften Druckers daſelbſt. Sie wird 
in Eichfelds Relation vom Wittenbergifcher Buchdruderjubilaeo S. 37. anzfübrt. Dem in der 
Ebneriſchen Bibliothek befindlichen Exemplar fehlt der Tite. ©. Hirfch. Millenar. Ill. n. 34. 
Mein eigenes Exemplar bat ebenfalls das Titelblat verlohren, und iſt noch dazu am Ende defect. 
Nach dem Titel folget eine Vorrede, die über drey Seiten lang ift, in welcher erzaͤhlet wird, mie dies 
fe Heiligthuͤmer nach und nach zuſammengebracht, und verniehret, und mit wie großen Ablaß diefelben 
verſehen worden find. Der Anfang dazu wurde mit einem Dorn, aus der Dornkrone Chriſti gemacht, 
welche Philipp, König von Frankreich, dem Herzog Rudolph von Sachſen ſchenkte. Diefer Reliquie zu 
Even jiftete gedachter Herzog 1353 die Echlogfirche zu Wittenberg, die von den folgenden Regenten 
erweitert, reichlicher dotiert und mit mehrern Reliquien verfeben wurde, fo daß fehon zu der Zeit, da 

dieſes 


Fahr 1509. . 307 , 


dieſes Verzeichni gedruckt wurde, derfelben 5005 gezählet werden konnten. Wie diefe Anzahl nach 
und nach, und big zur Zeit, da die Achtung derfelben zu fallen anfieng, vermehret wurde, davon gigbt 
Sedendorf hiftor. Luther. p. 222. und in der deutſch. Ueberf. S. 536. auch Here &. Euperiht. 
Schneider, in feiner Bibliothek der Kirchengeſchichte B. 2. S. 1. u. f. Nachricht. Die Relts 
quien felbft werden in dieſer Echrift nach verfchiedenen Gängen befchrieben. Die Bebältniße, in 
denen fie befindlich, find in Holzfchnitten abgebildel. Die Bogenzahl kann ich, wegen des am Ende 
in meinem Exemplar befindlichen Defecteg, nicht angeben. Iſt auch in der Bibliothek des Stifts 
Rebdorf. S. Monumenta typogr. p. 233. 


645.) Layen Spiegel Von rechtmaͤſſigen ordnungen in Burgerlichen vnd 
peinlichen regimenten Am Ende: Vollbracht iſt alſo ſaͤligklichen 
das buch genant Layenſpiegel, in der Faiferlichh haubtſtat Vindelica 
yetz Augſpurg des lands ſchwaben, von Maiſter hanſen Otmar. 
Durch ordnung vñ darlegung gantzes koſtens Des erſamen vñ fürs 
ſichtigen herrñ johann Ryũmañ von dringn in der teutſchen nation 
namhafftigſten buchfürers, oA geendt an ſant Andreas abend des ers 
ſten zwelff poten, des jars als man zalt nach eriſt geburt. M.D.ir. 
In Folio. 


Es iſt dieſes die erſte Ausgabe eines, zu ſeiner Zeit ſehr beliebten Rechtsbuches, deßen ſich 
Richter und Sachwalter, nebſt dem Sachſen und Schwabenſpiegel, bey ihren Gerichten bedienten, 
und welches ſogar den haͤuffigern Gebrauch dieſer letztern verdraͤngte. Der-Berfaßer deſſelben war 
Ulrich Tengler, Landvogt in der Bayeriſchen Herrſchaft Hoͤchſtet. Das wenige, was von den Les 
bensumſtänden eines fo berühmten Mannes bekannt geworden, bat Longolius im 2 Fach des Bor; 
raths allerley brauchrarer Nachrichten S. 97. u. f. ingleichen Herr Schelhorn in den Beytraͤgen zur 
Erlaͤuterung der Geſchichte 11 St. S. 105 u. f. mit vielen Fleiß geſammelt. So ungewis die Zeit 
feiner Geburt ift, eben fo ungewis ift es auch, ob er unter die ſchwaͤbiſchen, oder baierifchen Geſchlech⸗ 
ter zu rechnen fey. Jacob Locher, der ſich Philomufus nennte, ein Zeitgenoße und vertrauter 
Sreund Tenglers, nennte ibn einen Schwaben. Da man aber unter den baicrifchen adelichen Ges 
ſchlechtern die Infignien der Tengler findet, fo halten ibn einige für einen Baiern. Bender Eann feyn. 
Er kann, feinen Urſprunge nach, ein Schwabe gemefen feyn, nachher aber, meil er in Balerifche Dienfte 
kam, unter die Baicrifchen Gefchlechter gerechnet worden fen. Er war vom Jahre 1480 bis 1485 
Etadefchreiber zu Nördlingen, welche Etelle von jeher eine der wichtigften in diefer Reichsſtadt war ; 
nachher trat er in Baierifche Dienfte und wurde Landvogt zu Hoͤchſtett. Als nach Herzog Georgs Tode 
der Erbfolgefrieg zwifchen der baierifchen Linie zu München, und dem Churpfaͤlziſchen Haufe augbrach 
und Kayfer Marimilian I. 13505 dirfe Etreitigkeit vermittelte, erhielten die Churpfalsifchen Kinder 
einen fleinen Eteih zreifchen der Dberpfals und Schwaben, unter dem Namen eines Herzogthums 
Malz Neuburg, wozu auch das ganze Höchftetter Landgericht&besirk gefchlagen wurde. Und fo fam 
auch Tengler unter diefe neue Herrſchaft, die die Derzoge Dit Heinrich und Philipp gemeinfähaftlich 
regierten. Er war drenmal verchlichet und zeugte 24 Kinder. Unter diefen war ein Kohn Chriftopb, 
Profeßor dee pabftlichen Nechts und der Künfte in Ingolftadt, deffen wie bey einer folgenden Aus⸗ 
gabe des Lanenfpirgeld Erwähnung thun werden. Das Jahr feines Todes ift ungewis. Doch ift fo 

_ 2qga vich 


[1 
Me . 


m 


308 Fahr 1509 


viel richtig, Daß er zwiſchen 1510 und 1511 gefterben feyn mulfe. Denn in. Junius 1310 fchrieb fein. 
erfigedachter Sohn noch aus Ingolſtadt einen Brief ab ihn, der in der folgenden Ausgabe von 1511, 
zu Augfpurg Ley 5ans Ottmar gedruckt, befindlich if, und in cben dieſer Ausgabe ſtehet ſchon fein 
Epitaphium (Kongolius und Schelhorn finden ſolches erſt in ter Ausgabe von 1512.) Da dieſes 
Epitaphium cine kurze Lebensgeſchichte Tenglers enthaͤlt, fo verdient es auch bier aufbehalten zu. 
erden. 
Dum prefes moderor fuluorum Jura leonum 
Altipolique rego credita fceptra mihi, 
Dumque quaterfenam fecundo germine prolem 
Amplettor trigamus, factus abunde fenex, 
Dum radians fpeculum venturis confecro feclis, 
Fatalem claudit parca molefta diem. 
Tengler gebort unter die merkwuͤrdigſten Gelehrten feiner. Zeit. Er gab der Rechtsgelehrfanikeit, durch 
feinen Layenſpiegel, eine andere Geſtalt, da auf der einem Seite die alten deutfchen Rechisbuͤcher, 
der Eachfen und Schmwabenfpiegel, zuc Anwendung auf alle Kate wicht mehr recht brauchbar waren, 
und auf der andern Seite das roͤmiſche Recht vor den deutfihen Gerichtsſtuͤhlen, nech nicht feften Fuß 
faßen wollte. Er fanımelte mit vielem Fleiß. in den Canzleyen der Fuͤrſten, Etädte und Yander;- 
forfchte in der Sefchichte und in den Archiven nah den alten Rechten und Gewohnheilen der Deuts 
ſchen, nahm feine eigene vieljährige Amtserfabrung in den wichtigiten Rechtsfaͤllen zu Hülfe, und war 
alfo im. Etande ein neueg, reines und unverfalfchtes deutfches Geſetzbuch zu liefern, dag mit Beyfall 
aufgenommen wurde, und dag noch in der neuern Zeit, ein Reihehofratb van Senftenberg, ungemein. 
boch fhagte, und orfentlich von demſelben behauptete, nicht dag roͤmiſche Recht, fondern diefer Layen⸗ 
fpiegel habe dem Sachſen und Echmabenfpiegel den Icgten Etoß. gegeben. Locher und Brant, 
Tenglers Freunde, erheben das Verdienft deffelben über alled, und die oft wiederbolten Ausgaben find 
der deutlichite Beweis, daß dag Urtheil feiner Freunde nicht partheyiſch geweſen ſey. 

Mir werden nun diefe erfte. Yusgabe etwas ausführlicher befchreiben. Dbiger Titel ſtehet auf 
der erſten Keite des erſten Blats. Auf der Ruͤckſeite ftebt.cin großer Holzichnitt. Ueber einem Portal 
fißen in den Wolfen,. Gott Vater und die. Maria, unter ihnen der heilige Geiſt der feinen Glanz auf 
einen, innerbalb des Thores angebrachten Spiegel wirft. Rechts und Links find Engel. Unten lins 
er Hand figet ein Mann vor einem. Pult, worauf ein offenes Buch liegt. Mor ibm ftchen fünf 
Manngperfonen, die fich bey demfelben Raths zu erholen fiheinen.. Ueber dieſem Helzſchuitt ſtehen 
folgende Verſe: 

En ſpeculum populare uocor, ſapientia dux eff 

Lex comes alına mihi: caufas illuftro forenfes 

Atque fugo tenebras immiſſa luce: corufcos 

emitto radios: Germanis reddo decorem. 
Dann folgt auf drey Blättern: Doctor Sebaftian Brannd vor reden in difem Layenfpiegel. Die 
erfte iſt in Proſa, die andere in Merfen, morinn-er dem Verfaßer, wie leicht zu erachten, das ges 
bührende Lob ertbeilet. Nach diefen findet man auf ı 1/2 Blättern eine zweyte, und zwar ſchoͤne Tas 
tiniiche Vorrede, des ſchon gedachten Jacobi Locher Philomufi, in welcher er den Fleiß, und Die 
Selchrfamfeit ſeines Freundes ungeniein erhebt, und feine Verdienfte um die Rechtsgelehrſamkeit, uns 
ter andern mit folgenden Worten befannt macht: Principes armis hoftes et latrones extinxerunt, 

limites- 


Jahr 15.09. 309 


limitesque prorogarunt. Vdalricus Tenglerus majori dignus eft triumpho: qui abufiones et friuo- 
kam iudiciorum. proceflum: corruptifimos actionum modos et ineptias faſtidioſas expellit: ritum- 
que meliorem: uiam tutiorem, iuribus et legibus fuffultam, uietor inducit. Auf der Rückfeite 
des zweyten Blats ftchet ein lateinifhes Epigramm Lochers auf Tenglerg Arbeit. Nun folgt auf einem 
Blat: Kpiftel an den Drucderberen, worinn Tengler, dem Johann Rynnman von Deringen 
gemainer Tentfchenlannd buchfürer fchreibt, daß er fern mit vielen Fleiß sufanmmtengetragenes Werk in: 
feiner berühmten Werckftatt mit guten flenß und Correction in leßlich und verftendig buchſtaben zu fe; 
gen verordnen u. f. m. Die folgenden beyden Blätter füllen Tenglerd Vorrede. Auf der erften Seite 
ſteht ein Holzfihnitt, der Gott den Mater mit einer Wage, und Adam und Eva vor ihm Fnieud vor⸗ 
ſtellet. Darunter flebt: Nachvolgt Zayenfpiegels vorred. In der Borrede felbft wird gefagt, 
daß der Layenfpirgel in dren Bücher abgerbeilt ſey, dag erfte handele von Perfonen, fo zu weltlicher 
Regierung ıc. gebraucht werden; dag zweyte von gerichllicher Ordnung ıc. dag dritte von peinlichen 
Sachen ꝛc. In Unfehung diefed Ießteren, bielten einige, und felbft Senfenberg, den Tengler für 
eime Quelle der Garolinae. Allein Herr Prof. Malblank glaubt mit allem Rechte, daß derfelbe aug 
der..altern Eambergifchen Halßgerichtserduung, die fehon 13507 erfchien, und welche die eigentliche 
Duelle von der Earolina iſt, geſchoͤpft babe, und daß ſich eben daher die Uebereinſtimmung diefer mit 
dem Layenfpiegel gar mohl erklären laße. Nun folgen auf 5 Blattern, Kayenfpiegels titel vnd res 
:gifter. Auf der Ruͤckſeite des zten Blats ift ein Holzſchnitt. Der Titel und die bisher angezeigten 
Borreden ꝛc. und Regiſter füllen zuſammen 14 Blätter. Der nun folgende Layenſpiegel ift 76 1/2 Bos 
gen ſtark. Auf der zweyten Seite deg lebten balben Bogen fängt ein Carmen dycolon &c. in Tibelli: 
finem et mundi turbines an, das fich auf dem folgenden Blat endiget. Die übrigen drey Blätter 
füllet ein kurzer, reimweis abgefaßter Innbalt des Layenſpiegels mit der Ueberſchrift: Zayenfpiegels 
früh. Den Beichluß macht obige Anzeige: Volbracht ift alfo zc. Auf der Ruͤckfeite des legten 
Blats ſtehet ein Holzfchnitt, der den Kanfer auf dem Thron, und neben ihm die fieben Churfuͤrſten 
figend vorftellet; vor ibm Eniet vermuthlich Tengler felbft,. der ihm fein Buch überreicht. Dben in 
den Wolken wird die Maria von dem Vater und Sohne gekrönt. Auſſer den ſchon angezeigten, find 
noch 24 Holzſchnitte auf halben Bögen, und einer auf einem ganzen Bogen in dem Werke befindlich, 
von denen einige mebhrmalen wiederholet werden. WBlättergahlen und Euftoden fehlen. Doch find 
Signaturen da. Dben auf jeder Eeite ift die Anzeige des Theils. Noch muß ich anmerken, daß der 
Beſchluß des zweyten Buche, mit einer deutfchen Ueberfegung des abgeſchmackten Tractatd des Bartolus 
(S. Homelii literatura iuris. p. 141.) von welchem Herr Gemeiuer in feinen Nachrichten ıc. &. 158. 
n; 108. eine Ausgabe von 1486 unter dem Titel; Traftatus precuratoris editus fub nomine diaboli, 
quando petiit iuftitiam coram Deo, et. beata virgo Maria fe oppofuit contra. ipfum et obtinuit &c. 
anfuͤhrt, gemacht werde. Derfelbe hat die Ueberfchrift: Ain kurtz gedichter proceß verteutſchet. 
Doch fagt Tengler ausdrudlih: Doch fol ed nyemand dafur verjteen, daß diefer Erieg rc. alfo bes 
fiheen, Sonnder dag ſich ain ainfaltiger lay deftbaß erfunden So yemands in feinem abweſen vmb 
bekerung perfonnlicher diennftperkeit 2e. beklagt wurden, wie man denfelben entfchultigen vnd verant⸗ 
wurten mög. Exemplare find in den Ebneriſchen und Seuerlinifchen Bibliotheken. 


646.) Spiegel der waren rhetorie Vß Marco Tulio Eicerone. vñ andern. 
geruͤtſcht! Mic jren glidern Eluger reden, Sandrbrieffen vi Formen 
mencher Cotract, felga Reguliertz Tuͤtſch vnd nutzbar Exempliert, mit 

Q43 Fuͤgen, 


310 | Ä Jahr 13509. 


Fügen, vff Goͤtlich und Kenferlich geſchryfft vñ recht gegruͤndet: 
Nuͤwlich (vnd vormaln in gemein nye geſehen) yetz loblich vßgan⸗ 
gen. Am Ende: Rhethoriſcher Spiegel vnd luͤchtender Stern, 
wolerwegens redens vnd ſchribens zu Fryburg in Brißgaw. vß hilff 
des der alle gutheit wuͤrckt, vnnd von aller creatur zeloben iſt. Durch 
den fuͤrſichtigen rechtgeuͤbten: meiſter Friderichẽ Riedrer verſam⸗ 
let, Getruckt zu Straßburg durch Johannẽ pruß zum Thiergarten. 
Anno. xv. hundert. ix. In Folio. 

Es iſt dieſes die zweyte Ausgabe des im Jahr 1493 erſchienenen Riedereriſchen Formularbuchs. 
Unter obigen Titel ſteht ein Holzſchnitt, wo eine, mit einem Lorbeerkranz gezierte Mannsperſon, 
vermuthlich Riederer felbft, auf einem Lehrſtuhl vor einen Pult ſitzet. Auf der Ruͤckſeite iſt aber⸗ 
mals ein Holzſchnitt angebracht, der einen ſitzenden Lehrer, oder Richter vorſtellet, vor welchem ver⸗ 
ſchiedene Perſonen ſtehen. Darauf folgt auf 5, nicht gezaͤhlten Blaͤttern dag Regiſter, das ſich mit 
einem in Holz geſchnittenen mir unbekannten Wappen endiget. Mit Plat 1. faͤngt die Vorrede und 
dann die Rhethorik felbft an, die mit plat CL zu Ende gebet. Den Belhluß macht die Endred ins 
buch mit obiger Schlußanzeige. Unter dem Jahre 1517 wird eine wiederholte Ausgabe vorkommen. 
Die Zbnerifche Bibliothek bejiget ein Erenplar. 


647.) Der Stat Worms Reformation: ſtatutẽ. ordenug Satzung die 
alle Stettẽ: comunen: Regimẽten: fürftechum: herſchafften: 
Amptleutẽ: nußlich: fürd’fich: vñ behifflidy fein: vñ zu guter ves 
sierung erfchiellen moge. Am Ende: Neformacion der Statt 
wormbs Recht: gefege ordenung vnd Statuta zu lobe dem almedhtis 
gen got. zu behaltẽ friden vñ einigfeit. zu furdernuß rechts vñ einigs 
feit. zu furderenuß rechts vn merung gemeines nüß getrümwer guter 
meinnung durd) eine erbarn Rat egemelter Stat worınbs furges 
nome Auch zu notdurfft dem gemeine vol vor zweytrecht: Irthum 
friegen koſten vnd fiheden zuuerhuͤten ingefeß eroifenet vond außs 
gangen in dem are nad) Erifti vnſers herren gepurt Taufent viers 
hundert Neungig vnnd Acht. Nachmals getrucdt vnd vollendet in 
den Funffzebenhundertiten und Neun jar auff Frytag nach dem 
Sontag Deuliz in der Falten. In Folio. 

Eine bisher ganze unbekannt gebliebene Ausgabe, Lie auch weder von Selchow, neh von Puͤtter 
angezeigt wurde. Kie ſtimmt auf dag aflergenauckte, Alat für Alat, mit der oben, unter dem Jahr 
1507 beſchriebenen überein, und weicht nur manchmal in der Rechtſchreibung von derſeiben ab. Auch 
iſt die Einrichtung die nemliche, Daher cine nähere Befchreibung nicht notbig feyn wird. Die Schwar: 
sifche Sammlung beſitzet diefe Seltenheit. | 


648.) Meformation der Statt Srandenfort am Meine. des heil. Romi— 
fhen Reidyg Sammer. Am Ende: Gedruckt vnd volender durd) 
Johannem Schöffer burger zu Meint nah der Geburt Chriſti 

taufen) 


Jahr 1509, 311 


tauſend fuͤnffhundert und in dem neunten Jare. an dem abent der 
uffart unſers herrn Jeſu Chriſti. In Folio. 

An dieſer Reformation, oder Stadtrecht von Frankfurt am Mayn, arbeiteten ſeit 1800 auf Be⸗ 
fehl des Raths, einige Rathsfreunde. S. Selchows Specim. biblioth. Jur. germ. provinc. p. 52, 
und p. 226, Ein Exemplar iſt in der Herzoglichen Bibliothek zu Meiningen. Sie wird auch in 
Herrn Wuͤrdtweins Biblioth. Moguntina p. 142. angezeigt. 


649.) Das Luͤbeckſche Recht. Am Ende: Gade fü foff. Dufent onff hun⸗ 
dert vnde neghen. In Quart. 

Weder Selchow, noch Puͤtter fuͤhren dieſe aͤlteſte Ausgabe des Luͤbeckiſchen Siadtrechtes an. 
Eine kurze Anzeige davon findet man in des von Seelen Nachr. von der Buchdruckerk. in Luͤbeck S. 44. 
mo bemerfet wird, daß ſolches zu Roftoc, aus der Preße LZudw. Diez, nachmaligen Buchdruderg zu 
Luͤbeck gekommen ſey, welcher dem Werke auch eine Vorrede vorſetzte, die von Seelen zanz abdrucken 
ließ. Ben dieſer Gelegenheit werden noch einige Bücher angeführt, die vermuthlich um eben diefe 
Zeit von dieſem Kudw. Diez zu Roſtock gesrucdt wurden, als: der Seelen Troftfpiegel; Des 
Swerinifchen Bifhopdons Ordinanzien; Kine Forte vnd doch grimdliche bericht der cere- 
monien des Olden vnd Yiyen Teſtaments u. ſ. w. 


650.) In dieſem Buch iſt der Gart der Geſuntheit zu latin ortus ſain⸗ 
tatis in vier Theyl getheylet. Mir feinen Regiſter der Artznyen. 
Das erſte von den Thieren. Das ander von den Voͤgeln. Das 
dritte von den Fiſchen. Das vierte von den Edelſteinen. Am Ende: 
Hie endet ſich diß loblich Buch von allen Thieren vff Erdtrich in 
Waſſern vnd Luͤfften lebende, vnd auch von allen edlen Steynen, bes 
fonder von deren Natur vnd Wurdungen in der Artzney mit yren 
Regiſtern, von nümwen uf dent Latiniſchen Buch Ortus fanitatie das 
iit ein Gart der Geſuntheit gezogen. Vnd flyßlichen getrurft sc. durch 
Joannem Pruß, Buchtrucker zum Thiergarten, Burger zu Straß» 
burg. vollendet am rrü tag Maij Im CCCCC. vnd’ir Zar, nad) der 
Geburt Chriſti. In Folio. 

Diefe Ausgabe führet Bär in den Merkiwürdigfeiten B. 2. E. 109. an, auch Trew befaf fie. 
Der Titel verfpricht ſchon mehr, als der bisher Ofters aufgelegte Oreus fanitatis enthalt. Und das 
mit bat cd auch allerdings feine Michtigfeit. Denn fo wohl diefer, als der vorhergebenden Strasburs 
ger Ausgabe von 1507 find die vier erften Abhandlungen, aus dem lateinifchen Ortus fanitatis, von 
welchem Trew ebenfalls verfchiedene Ausgaben anführer, in dag drutfche überfigt, beygefügt worden. 


651.) Regimen fanitatis. Wie man ſich durd) alle monach des gangen - 
Jares mit effen vnd trinfen haften foll und ſaget auch vom aderloffen. 
Am Ende: Fridericus Hewman imprimebat Moguntie anno Do 
mini M.D.viii. In Quart. 
Diefe wiederholte Ausgabe wird in Herrn wurdtweins Bibiioth. Mogunt. p. 142. angezeigt. 


652.) 


912 Jahr 1509. 


652.) Ein nutzlich regiment vuider die bofen frangofen mit etlichẽ clugen 
fragftücfen durch meilter Alexander Sytzen zu Marckbach beichriv 
benn. Am Ende: Gedruckt zu Pforgheim in dem MELEEE vnd ir. 
In Quart. 

Diefe Schrift ift der Abtiffin des goghuß liechrenftein Frow Elißabet ſchoͤttin von dem Vers 
faßer zueignet worden, welcher darinn, fünf, ihm von der Frau Aebtiſſin, diefe Krankheit betreffende 
Kragen beantwortet. Der Verfaßer hält fie für ein rut vnd flraff des himelfürften onfer fünd damit ge 
fcaffen. ie fieng, wie der Verfaffer fagt, in Aluernia des iars vierzehen hundert nüngig vnd ein 
dar an. fin der Schwarzifchen Sammlung befindlih und nur 2 3. flark. 


653.) Aain Büchlin, das durd) die natürlichen Maifter Ariſtotilem, Aui⸗ 
cennam, Salienum, Albertum vnnd andern natürlichen Maiſtern vor 
mancherlen felgamen rwunderlichen ragen befchriben, und der menſch⸗ 
lichen Natur gar nuͤtzlich zu wiſſen iſt, vnnd heilt Propleumata 
Ariſtotelis. Am Ende: Gedruckt zu Augfpurg von hanfen Fro⸗ 
ſchauern 1509. In Quart. 

Heltere Ausgaben von diefer Compilation find ſchon im vorhergehenden angeführt worden. Die 

. gegenwärtige zeigt Blaufus in feinen Beyträgen B. 2. &. 102. an. ie ift 6 Bogen ſtark. 


654.) Hernach volgte dye verzanchnuffe des heeres. fo der Kunge von 
franckreych wid’ die Benediger gehabt Hat — Auch die ordenunge der 
fchlacht zu Sarabaß befchehen in M. CCCC. vñ ir Jar. Auß fragos 
fifcher fprache yns teutfch gebracht. In Quark. 

Iſt 23. ſtark ınıd in der Schwarzifchen Sammlung. 


655.) Form und weſen fummarie begriffen der Hadlung zwifchen Roͤmi⸗ 
fcher Fayferliher Maieftät u. f. w. vñ den Ehurfüriten, Fuͤrſten 
vn Stenden des heyligen Reichs auff dem yetz uerfihinen Reichstag 
zu wormbs gehalten (1509) In Quart. 
Diefe Handlung betrift Die Hülfe, welche die Etände des Reichs dem Kayſer wider die Venetia⸗ 
ner, bey dem wider diefelben befchloßenen Kriege leiften follten, folchen aber zu leiften fich tmeigerten. 
Iſt 3 2. ſtark und in der Schwarziſchen Sanımlung befindlich. 


656.) Eyn Nede, der gefandren Borfihaften der Benediger, an herren Mas 
rimiftanum Roͤmiſchen Fanfer. gethane zu Memmingen a di 30 Decebr 
1508. Die antworthe darauf u. f. w. Item ein fandtbriefe — des 
Babſtes, an — Marimnilianum u. £ w. Atem — des Babſtes Juli 
Des andern, vermanunge vnud Banne u. f. w. Item die Handelluns 
ge zwifchen:e. In Quark. | 
Diefe Schrift enthalt auffer der eben angezeigten Handlung noch vier Stücke, die fih auf bie 
Handel, die K. Maximilian 1508 wegen des Durchzugs mit den Venetianern befam. ie ift 
6 1/2 8. ftart. Herr Prof. Schwarz befißt fie ebenfalls. 657.) 
T- 


Jahr 1509. 313 


657.) Das Buch der Geſchicht des großen Alexanders, wie die Euſe⸗ 
bius beſchrieben vnd geteutſcht hat, mit viel ſchoͤnen Figuren. 
Straßburg 1509. An Folio. 
Diefe Ausgabe wird in dem Catalog. Biblioth. Salthen. p. 132. angejeiget. Der Drucker wird 
vermuthlich Johann Gruͤninger ſeyn, welcher die Cento Novella in eben dieſem Jahre gedruckt hat. 


658.) Hie fahet an das buch vn Tobliche hiſtori vd dem edlen kuͤnnigs fun 
aus Galicta genät Pontug. Auch vö der ſchonen fünigin Sydonia 
eins fünigs tochter auß Pritania. wölche hiſtory gar luſtig und Furgs 
weylig zuhören il. Am Ende: Diffes büchlein Potus it getrückt 
durch Martinu flach in der Feyferliche Kat Straßburg, anno taus 
fent fünffhundert vnd neun. Sore. In Quart. 
Eine ältere Ausgabe diefes Romans ift unter dem Sabre 1498 befchrieben worden. Unter obigen 
Titel ftebet ein Holsfchnitt. Auf der eriten Seite des erften Blats fängt die Hiftorie felbft an. Woran 
aber ftebet eine kurze Anzeige, daß folche die burchleuchtig und bochgeborne fraw fram Seleonora 
geborne künigin vß fchottenlande erghergogin zu Deftereich loblich võ frangofiger zungen teutfch ger 
teanfferirt vnnd gemacht babe, und zwar ihrem Semabt, herren Sigmund erghergog zu Defterreich gu 
lieb ond wolgevallen. Vor jedem Capitel ſtehet ein Holsfehnitt. Das ganze ift 25 B. und eine balbe 
Seite ſtark. 


659.) Das helden buch mic ſynen figuren Am Ende: Hie endet ſich der 
heldẽbuch mit füne Negifter, vnnd hat gedrudt Henri Gran 
burger zu Hagenaw in dem Fofte des wyſen vnd fürfichtige ber 
Hanfen Knoblauch druderher zu ftraßburg. Anno M.D.ir. jar vff 
faptag nach Aſſumptionis. In Fofio. 

Es iſt dieſes die erſte Ausgabe eines, nachher noch etlichemale aufgelegten, und deswegen doch 
noch immer ſeltenen Buches, welches, als Sammlung der aͤlteſten deutſchen Gedichte, noch jetzt alle 
Aufmerkſamkeit verdienet. Obiger Titel ſtehet auf zwo Zeilen auf der erſten Seite des erſten Blats. 
Die Ruͤckſeite fuͤllet ein Holzſchnitt, welcher die Helden, die in dieſen Gedichten vorkommen, vorſtellet. 
Das folgende Blat enthaͤlt die Vorrede diſſes buchs, die mit einer Anzeige des geſammten Inhalts 
mit folgenden Worten anfaͤngt, welche ich deswegen ganz abſchreiben will, weil dieſelben alles ſagen, 
was dieſes Heldengedicht in ſich enthaͤlt. ” Hye fahet an der heldenbuch, des man nennet den 
»Waolfdietherich. und ſagt des erſten von herr keiſer Otnit vnnd de kleinen Elberich, end von fr 
»moͤrfart in die heidẽſchafft dem kuͤnig ſeyn tochter abzugewynnen. Darnach ſagt es von herren 
ꝰhugdietherich. Und ſynen fun herr wolffdietherichẽ, wie die vmb gerechtigkeit haben geſtritten. 
» Vnnd je mäbeit geuͤbet, mit andern beiden vñ kuͤnen mannen. Auch ſaget es von dem roſengarten, 
” of von den ſchoͤnen frawen. Vnnd ſaget ein lieplich leſen võ dem kleynen Laurin Wie er ſynen 
»roſengartenn fo mit groſſer mäheit bewarte. Alles mit ſynen figuren lieplichen nach einander geord⸗ 
»net. Mit vil anderen hyſtorien.“ Auf dieſe Anzeige folgt nun die Vorrede ſelbſt, die mit Klagen 
uͤber das allgemein herrſchende Verderben damaliger Zeiten angefuͤllt iſt. Dann faͤngt auf dem dritten 
Blat die Geſchichte von keyſer Otnit an, die ſich auf der erſten Columne der Ruͤckſeite des 28ſten 

Panzers Annalen. * r Blats 


214 | Jahr 1509. 


Blats mit folgenden Schluß endigt: Sie ender ſich die mörefart vo herr Feyfer Otnit und v6 
dem Fleynen zwergen Zlberidy. vnd vahet an Wolff diererich. Auf der zweyten Columne eben 
dieſer Seite ſteht: Sye vahet an die biftori von ber Wolff dieterihen. Auf der zweyten Eos 
lumne der erften Eeite des 155ſten Blats ender ſich wolff dietherichs leben. Auf der Ruͤckſeite 
diefes Blats volger der rofengarte gu Wurms mit fynen figuren, welcher auf der erften Seite 
des 186ten Blats zu Ende gebet. Auf der Mückfeite eben dieſes Blats fangt endlich der klein Ro: 
fengarten, oder der Flein Fünig Laurin an, der fih auf der zweyten Seite des 206ten Blats 
fchließet. Den Beſchluß macht auf 3 Blättern, ein kurzer Anbang, deflen Inhalt alfo angezeigt wird: 
In diſſem teyle finder man wye die helden des erfte auff find Fummen auch wie fy wider ab 
find gangen, vnnd ein ende genomen babent, wie ſy genandt find. Wo ſy fidy gehalten ba: 
ben, vnnd warnen fy geboren find. Zulegt ſteht obige Echlußanzeige. Die legte Eeite ift leer. 
Blatterzablen und Cuſtos fehlen durchgehende. Doch find Kignaturen da. Jede Eeite hat zwo Colum⸗ 
nen. Die eingedruckten vielen, theils größeren, theils kleineren Holsfchnitte, find fchlecht. Dieſes Hels 
denbuch enthält alfo vier Bücher, oder Abfchnitte. Der bekannte Wolfeam von Eſchenbach iſt 
Verfaßer der beyden erften, und die folgenden beyden hat Seinricy von Efterdingen gedichtet. 
Beyde haben die altern Geſaͤnge und Heldenlieder des Alterthums gefamnilet, ſich auch haͤuffig auf ein 
vorhandenes alte Buch beruffen. Ihre Gedichte enthalten alfo eine Menge alter Ueberlicferungen 
von wahren Sefchichten, die in fabelhafte Umftände eingekleider worden find. Unter den vortommenden 
Helden foll der Kayfer Otnit, den Iongobardifchen Ddoacrun, Dietrich von Bern, den Theodos 
rich von Verona und der Heine Zaurin, den Grafen Lorenz von Tyrol bedeuten. Es find auch drey 
neuere Ausgaben von 1545, 1560 und 1590 vorhanden. Ein Exemplar von der gegenmoärtigen, 
böchft feltenen Ausgabe, ift in der Feuerliniſchen Bibliothek. 


660,) Doctor Brants Narrenſchiff M. CCCCC. viiii Nuͤt on vrſach. 
Am Ende: Hie endet ſich das Narrenſchiff. So zu nutz heylſamer 
ler ermanũg, vñ erfolgung d' wißheyt vernunfft vnd gutter ſytten, 
Auch zu verachtung vnd ſtroff der narheyt, blindheyt Irrſal vñ dor⸗ 
heit, aller ſtaͤdt, vnd geſchlecht der menſche mit beſunderen fliß, muͤg, 
vnnd arbeyt, geſamlet iſt, durch Sebaſtianum Brant, In beyden 
rechten doetorem, Gedruckt zu Baſel durch Niclaus lamparter vff 
mitwuch noch ſant Fridlinstag noch der geburt. Ehe Tuſent fuͤuff 
hundert vnd nuͤn Jor. In Quart. 

Es iſt dieſes Iermals ein Abdruck der erſten, underlengerten Ausgabe des Brantiſchen Nar⸗ 
renſchiffs. Obiger Titel ſtehet auf der erſten Seite des erſten Blats; unmittelbar unter deniſelben 
ſtehet ein Holzſchnitt, der ein mit Narren angefuͤlltes Schiff vorſtellet. Es iſt dieſes das nemliche, 
das man auf dem Titel der lateiniſchen ıeberfegung findet, die 1497 Joh. Bergman von Dlpe zu 
Bafel herausgegeben bat, wie denn auch die Jahrzahl 1497 auf demfelben befindlich ifl. Unmittelbar 
darauf fängt die gereimte Proteflation D. Brants wider die, feinem Narrenſchiff beygefügten Vers 
löngerungen an, woraus deutlich erhellet, daß diefe Zufage eines Fremden Arbeit find, die wider fels 
nen Willen zu der feinigen gefeßt worden if. Doch wir haben dieſes fchon bey einer vorbergebenden 
Baſeler Ausgabe von 1506 bemerkt. Mit fol. 1. fanzt die vorred in das narrerfchiff an. Die 


Karren ſelbſt geben auf der erfien Seite fol. CLXII. zu Ende. Auf der Ruͤckſeite dieſes Blats ſtehet 
| obige 


Jarh 1909. 315 


obige Anzeige, und darunter Lamparters Druckerzeichen. Die folgenden beyden Blätter, die much 
gezaͤhlt find, enthalten dag Regiſter, und ganz zuleßt ſtehet das Lamparterifche Druckerzeichen noch 
einmal. Der Tert ift durchgehends mit Zierleiften eingefaßt. Die Holsfchnitte find die nemlichen, 
die fchon bey vorhergehenden deutfchen und lateinifchen Ausgaben gebraucht wurden. Die Feuerli⸗ 
niſche Sammlung befigt davon ein Exemplar. 


661.) Cento Nouella Das buch der hundert nüwen Hiſtorien fo ein Liep⸗ 
lich gefelfchafft von Florenz, fliehende den fterbe der Peſtilentz vmb 
ergeglichfeit, vn minderung jres fihmergen gefagt von erdacht hat, 
gar Furßmweilig under groflen anligenden gefchefften der menfchen ze 
lefen oder zu hören iſt ießunde glückfeliglichen angefahen. Am Ende: 
Getruckt vnnd loblichen volendet in d' Fenferliche freyen ftat Straß⸗ 
burg, an vnſer lieben frawen abent der Geburt, Durch Johannem 
grüniger, Im iare Fünffzehenhundert und Neun In Folio. 

Mer diefe neue Ausgabe der deutfchen Ueberfeßung von dem Decamerone des Boccaz beforget 
bat, wird nicht gemeldet. Gleich nach dem Titelblat, welches mit einem Holsfchnitt, der die fieben 
edlen Frauen und die drey Wannen vorftellet, fo die Geſellſchaft ausmachten, geziert ift, fangt auf 
dem zweyten Blat die Vorrede des Boccaz mit derjenigen Anzeige an, bie wir fchon oben, aus den 
ditern Ausgaben, ohne Jahr, angeführt haben, nemlih: Sie hept ſich an das buch von feinem 
maifter in gredifch genannt Decameron u. ſ. w. Mit fol. 1X. fängt die erſt Syftori an. Auf 
der erften Columne der erften Seite des CXXXIIII. Blats gebet das Werk zu Ende, Auf der zwey⸗ 
ten Eolumne gebet das Regifter an, und fchließet ſich auf der Nückfeite des CXXXVften Blats mit 
obiger Anzeige. Das ganze Werk ift in gefpaltenen Eolumnen gedrudt. Bor jeder Hiftorie ftebet 
ein fchlechter Holzſchnitt, der den dritten Theil des Blats, oder der Seite füllt. Was die Ueberſez⸗ 
sung felbft betrift, fo trift fle im Hauptwerk auf dag genaueſte mit jener, in den aͤltern Ausgaben übers 
ein, oder ift vielmehr die nemliche; nur in Anſehung der Nechtfchreibung tft in der neuern Ausgabe 
manches geändert. Auch find bismeilen die gar gu freyen Stellen, mit etwas weniger anftößigen 
Worten ausgedrüdt. Eine einzige Hifforie, nemlich die gehende, in der fiebenden Tagreiße, iſt gang 
ausgelaßen worden. Davon heißt e8 im Regifter: Iſt überblieben vmb vil büberey willen, fo 
darinn begriffen was. Hätte man mit allen Erzählungen fo ftreng verfahren wollen, fo bätten die 
meiften wegbleiben müffen. Im ganzen aber genommen, gehört auch dieſe Ausgabe unter die uncas 
fteirten. Ein Eremplar davon befindet fich in der ehemaligen Solgerifchen Bibliothek. ch befige 
eine fpatere Ausgabe, welche 1551 zu Strasburg aus Sans Rnoblouchs Druckerey gekommen iſt. 
Diefe hat ebenfalls Holzſchnitte, und gehört unter Die uncaftrirten; doch ift die oben bemerkte Hiftorie 
auch meggelaffen. 


662.) Fortunatus. Am Ende: Zu trucken verordnet, durch Johannßen 
heybler Appotegfer, in der Fayferlichen fat Augfpurg in dem grofs 
ſen ſchieſſen, der mindern jartzal chriſti im neunden jar. In Quart. 

Diefer Roman ift auch in neuern Zeiten, als cin beliebtes Voltsbuch, öfters gedruckt und aelefen 
worden. Die Gefchichte ift kuͤrzlich dieiſe. Fortunatus, ein Edler aus Enpern, der in der Fremde 
in großes Elend kam, erhält in einem Walde von Fortuna einen Seel, den «8 nie an Geld man— 

Nr 2 geite. 


316 Fahr 1509. 


gelte. Mit demſelben reifete er in der Welt herum, und Fam endlich zu dem kuͤnig foldan gen alkeyr, 
dem er da8 Wuͤnſchhuͤtlein heimlich entfuͤhret. Beyde Stuͤcke binterließ er feinen beeden Soͤhnen, 
die Anıpedo und Andoloſia bießen, deren Echickfale erzählt werden. Das Refultat ift, daß alweg 
vernunfft und weißhait für all fchaß difer welt zu begehren vnd zu erwoͤlen find. Dieſe Ausgabe hat 
eigentlich Eeinen Titel. Auf der erſten Eeite flehet ein Holzfchnitt, der den Sortunatus mit dem 
Seckel und Wünfhhütlein, anf einer Art eines Throne, figend vorftelle. Neben ftebt Fortunatus. 
Unten zu feinen Füßen find feine beyden Eöhne mit ihren beygefügten Namen Ampedo Andolofia. 
Auf der Nückfeite dieſes Holzſchnitts, ift eine kurze Vorrede, die den Inhalt der Kabel erzäblt; mit dem 
folgenden Blat fängt diefelbe fogleich feld an. Obige Anzeige ſtehet zu Ende des Regiſters der 
Capitel auf der erften Seite des legten Blats. Auf der Ruͤckſeite dieſes Blats ift der erfigedachte Holz⸗ 
ſchnitt noch einmal"befindlih. Iſt 108 Blätter ſtark und bat fchlechte Holzfchnitte. Ich fand ein 
Exemplar in einer hieſigen, nun zerftreuten Privatbibliothef. 


663.) Der Bruder Orden in der Schelmenzunfft 1509. In Quart. 
Unter dem Jahre 1506 iſt vun diefer Heinen Schrift Nachricht gegeben worden. Auch diefe Aus⸗ 
gabe führt Herr Prof. Slögel Th. 3. S. 200. an. 


664.) Liber Moreti docens mores' Juvenum in fuppfementum illorum, qui 
a Eathone erant omiſſi: ver S ebaſtianum Brant: in vulgare 105 
uiter tranſlatus. Am Ende: Efpfieit moratus: Impreſſus Mo⸗ 
guntie per Fridericum Hewman Anno virginet partus. 1509. 
In Quaͤrt. 

Auf dem Titel ſtehet noch ein lateiniſches Gedicht, mit der Ueberſchrift: Sebaſtianus Brant: 
Onophrio filio ſuo Salutem, worinn er ihm, dieſes, von einem unbekannten Verfaßer herruͤh⸗ 
rende Carmen, das er in das deutſche uͤberſetzt hat, zum fleißigen leſen empfiehlt. Auf der Ruͤckſeite 
des Titelblats ſteht: Incipit liber morum pro iuvenibus. Dann folgen 129 Diſticha, wo unter 
jedem ſogleich die Ueberſetzung in vier deutſchen Reimen ſtehet. Das ganze betraͤgt mit dem Titel 

10 Blaͤtter. 


Jahr MDX. 


665.) Ewangelia mit Uſslegung der Gloß, und Epiftel. teutſch über das 
gantze Zar allenthalben darby der Anfang: der Pſalm vnd die Eols 
leet eyner yeglichen Meß: nad) der Ordnung der Ehriftfichen Kyr⸗ 
chen. Am Ende: Gedruckt vnd volend zu Menz durch Johannem 
Schöffer zu Mitfait, nach Chriſti unfers herren Geburt, taufend, 
fünf hundert vnd zehen iar. in Folio. 

Diefe Ausgabe des deutfihen Plenarii ift in der Braunſchw. Bibelfammlung p. 85. n. 23. ans 
gezeigt. Am Ende befindet ſich das &chöfferifche Zeichen. Die Einrichtung wird die nemliche feyn, 
welche ber den Ausgaben von 1506 bemerfet worden if. S. auch Weislingers Armamentarium &c, 
p. 415. Iſt in Deren Wuͤrdtweins Biblioth. Mogunt. nicht angezeigt. 


ti 


; nn 666,) 


Jabr 1510. 317 


666.) Peycht Spigel der ſuͤnder. Am Ende: Gedruckt zu Nuͤrnberg, 

durch Hanſſen ſtuͤchs. In dem jar do man zelt nach Chriſtgepurt 
tauſend fuͤnffhundert vnd zehen. In Quart. 

Oben, unter den Büchern ohne Jahr, iſt bereits S. 28. n. 43. ein altes Beichtbuͤchlin 
befchrieben worden. Der gegenwärtige Peycht Spigel iſt von gleihem Schlag, nur ift derfelbe 
etwas weitläuftiger. Er ſtimmt auch in der Hauptſache mit dem &. 113. n. 113. befchriebenen 
Spiegel des Suͤnders überein, doch ift er von demfelben verſchieden. Schwindel bat folchen in 
dem Theſaur. Biblioth, P. I. p. 137. befchrieben. Doch wird hier eine Furze Nachricht, nach dem 
Eremplar, welches ich ſelbſt befige, nicht überflüßig feyn. Ueber obigen Titel ſtehet ein: Holzſchnitt. 
In der Mitte iſt die Auferftchung der Todten in einer Rundung vorgeftellt. In dem dußern Kreis 
fleben die gehen Gebote; umd in dem innern die fieben Todtfünden. Unter gedachten Titel ſtehen die 
acht gereimten Zeilen, die Schwindel J. c. abdrucken laffen. Auf der Ruͤckſeite des Titelblate fteben 
vier biblifhe Etellen, die fich auf die Notbrwendigkeit der Beicht beziehen. Dann folgt die Vorrede, 
in welcher fich der Verfaſſer mundert, Daß zu diſen zeyten, als der beylig geyft, mit der trudes 
rey bat aufgethan den ſchatz der Funft vnd weyftheit. Keiner aus den gelerten peichtuettern, 
bat genumen ein aufmerden vnd erpermung Über die unwiſſenheit der layen u.f.w. (Es 
fcheiner ibm alſo obiger Spiegel des Suͤnders nicht bekannt geweſen zu fenn) vnd iſt doch vil vn⸗ 
nuͤtz; nerryſch, vnd vnzuͤchtigs, gedicht, gedruckt worden, als der marcolfus der donheu⸗ 
fer, vnd andre pubifihe ſundliche, vnd lünenhaffsige, reymen vnd geſanck. Eben deswegen 
- dat fich nun der ungenannte Verfaßer entfchlogen, diefen Beichtfpiegel zu verfertigen, wiewohl er, wie 
er ſelbſt bekennet, nit vil hynein geſetzt hat aus eygem kopf, Sunder aus Schrifften der goͤtt⸗ 
lichen lerer u. ſ. w. Der Spiegel ſelbſt faͤngt nun mit einem Unterricht an, was der Chriſt wiſſen 
und lernen foll; worauf denn eine ſehr weitlaͤuftige Anweiſung folgt, wie nach dieſen Stuͤcken eine jede 
Beicht eingerichtet werden fol, mo denn freylich das Beichtkind, alle nur erfinnlichen Kleinigkeiten 
anzuzeigen angewieſen wird. Zu Ende der erften Seite des legten Blats ftehet obige Anzeige. Auf 
der Ruͤckſeite find einige gereimte Zeilen abgedrudt. Die erften fpricht der Engel, der dem fünder 
reth zu peichten. Die übrigen fpricht der Teufel, der uns abzeucht von der peycht. Das ganze bes. 
trägt ı Alph. 7 Bogen. 


667.) Das buch granatapfel. im latin genant Malogranatus. helt in 
ym gar vil vnd manig haylſam vnd ſuͤſſer vnderweiſung vnd leer, den 
anhebenden, auffnemenden, vnd volkommen mennſchen, mitt ſampt 
gayſtlicher bedeutung des außganngs der kinder Iſrahel von Egipto, 
Item ein merckliche vnderrichtung der gaiſtlichen fpinnerin, Item 
etlich predigen von dem haſen im pfeffer Vnd von ſiben ſchwertern, 
vnd ſchayden, nach gaiſtlicher außlegung. Meerers tails gepredigt 
durch den hochgeleerten Doetor Johannem Gayler von Kayſer⸗ 
fperg 2. Am Ende: Gedruckt zu Augfpurg von maiſter Hann⸗ 
fen Dtmar mitt bilff und verfegung des Erberen Joͤrgen Diemars, 

vnd volendet gluͤckſaͤligklich auff Sambſtag nad) natiuitatis Marie, 
Des iars bo man zalt. 510, In Folio, 


Rrz Unter 





318 Jahr 1510. 


Unter dieſem Titel findet man verſchiedene Abhandlungen und Predigten des beruͤbmten Geilers 
von Baifersberg beyfanımen, die fämtlich Beweife, theils von feinem Eifer, dag Lafter zu ftraffen, 
und die Tugend zu befördern, theils von feinem großen Wig abgeben können. Es wird nirgend angezeigt, 
wer biefe Sammlung veranftaltet hat. Indeſſen gehören, die, in derfelben befindlichen &chriften, ger 
wis unter die Achten, mwierwohl fie Wickram, in dem nachher anzuzeigenden Berzeichniß, ganz mit 
Stillſchweigen übergehet, ungeachtet nicht zu vermutben ift, daß fie ibm follten unbefannt gewe⸗ 
fen feyn. Vermuthlich wird er es für beffer angefeben haben, diefe Sammlung feinem Oheim, 
weder ab noch gusufprechen, weil fo viele freymüthige Aeußerungen darinn befindlich find, die ce 
vielleicht doch für anftößig bielte. Auf der Mückfeite des Titelblats ſtehet ein Holzfchnitt, der Laza⸗ 
rum, Martha und Maria Magdalena vorftellt, und fich auf das erfte Stuͤck diefer Eanımlung bes 
siebet, indem Lazarus, als das Bild eines anbebenden, Martha, als eine auf oder zunehmenden, 
Marta Magdalena aber, ale eincs vollkommenen Menſchen vorgeftellt wird. Mit der Eignatur H v 
gehet diefe Schrift zu Ende. Dann folgt auf 2 1/2 Bl. ein Regifter. Aug der, am Edluß dicfes 
Regiſters ftchenden Anzeige, ſiehet man, daß fich der voranftebende allgemeine Titel, doch vorzüglich 
anf die erfte in diefeer Sanınılung befindliche Abhandlung begicben fol, ie lautet alfo: Alſo ift ges 
endet das ſchoͤn Ioblich buch Sranatöpfel, dag hierumb bequemlich alfo genant wirt, wait zu gleicher, 


‚weiß als die Granatoͤpfel ſchoͤn gegiert feind außwendig mit roter fcholffer, ond innmendig ordenlich 


erfüllt mitt vil ond manigen füllen ond gefunden bailfamen körnlin, Alſo diß buch hat in jm befchlofs 
fen vil ond manig fchön, füß und hailfam leeren, mit mol geziertten ordennlichen fprüchen der bayligen 
leerer. Gedruckt zu Augfpurg bey fant Brfulen Elofter am Lech, duch Maiiter Hanfen Dinar, mitt 
bitff und verlegung des fürfichtigen Jörgen Diemars, auff Mitwoch vor Johannis Baptifte, deß jars 
do man zalt Taufent fünffhundert und zehen 8 Das zweyte Stuͤck dieſer Sammlung hat zwar die 
fortlauffende Signatur, doch wieder einen eigenen Titel und Unterſchrift. Dieſes gilt auch von den 
folgenden, auf dem Titel angezeigten Stuͤcken. Auf der Ruͤckſeite der Tittelblaͤtter ſtehet allezeit ein 
Holzſchnitt. Den Beſchluß macht auf dem letzten Blat, eine nochmalige Wiederholung aller Titel, mit 
der Anzeige, daß der hochwuͤrdig Doctor durch die leiblichen Gleichniße Anleitung habe geben wollen 
sur Erkenntniß der geiſtlichen unſichtbaren Güter zu kommen. Am Ende ſtehet obige Nachricht, die 
ſich auf die ganze Sammlung beziehet. Die Holzſchnitte find mit HB (Hans Burgmair) bezeichnet. 

Ein Exemplar ift auf der biefigen Stadtbibliothek. . 


663.) Predigen von dem berg des fchoumenden leben von Johann 
Gailer von Kaiſersberg Gedruckt zu Straßburg durch Matth. 
Schuͤrer 1510. In Folio. 

Unter dem Jahre 1508 iſt eine Sammlung von dieſes Verfaßers Predigten angefuͤhret worden, 
unter denen, die, von dem Berg des ſchouwenden Leben, Die erſten waren. Ob nun dieſe wieder bes 
fonder8 nur allein abgedrudt worden, oder ob man die ganze Sammlung wieder neu aufgelegt habe, 
kann ich nicht fagen. Ich vermuthe aber daß legtere. Denn KRiegger führet unter den Raifer&bergis 
fhen Schriften, auch eine Strasburger Auszıbe von 1510, unter dem allgemeinen Titel Predigten 
an; vermuthlich wird dieſes alfo das nemliche Buch feyn, das Weislinger in dem bekannten Catalogo 
©. 88. unter obigen Titel anführt. 


669.) 


Jahr 1510. 319 


669, Das ſchoͤn buch genar der feelen Paradiß, von waren vnd vol. 
kümen tugenden fagend hatt geprediget und zuletſt corrigiert. der 
gottförchrig, hoch berumt Doctor vii predicant. Johãnes Geiler I 
Keyßerſperg zu den Neumre in Straßburg. Als man zalt nad) der 
geburt Chriſti ungers herren Taufent Fünffhundert vnd dreu ar. 
Am Ende: Gedruckt in der fenßerlichen frenftat Straßburg von 
dem wolgeleerten magiſtro Mathie Schürer, im jar ald man zalt 
fuͤnfzehẽ hundert vñ zehẽ jar, nach chriſtus geburt, am zwen vñ 
zweintzigiſten tag des Brachmonat. In Folio. 

Peter Wickgram, ein Schweſter Sohn und Amtsnachfolger Geilers von Kaiſersberg, deſſen 
Leben Riegger in den Amoenit literar. Friburg. Faſc. I. p. 127. ebenfalls beſchrieben hat, gab 1518 
gu Etraßburg Sermones et varios traltatus deffelben heraus, mo er in der Zueignungsfchrift die 
achten Echriften feines Oheims, von den undchten abzufondern fucht. Unter jene feget er ausdrüdlich 
den paradifus anime ex Humberti traftatu de virtutibus in germanicum fermonem traduftus. Uns 
ter obigen Titel ftebet ein Holzſchnitt, der den Kal der erften Eltern im Paradieß vorftellet. Die erfte 
Seite des folgenden Blats füllet Jacob Otters Zueignungsfchrift an den eblen und veften iuncker 
Sanß von Schoͤnaw wonhaft zu Fryburg. Auf der zweyten cite dieſes Blatt fängt die Vorrede 
mit folgender Norerinnerung an: Dig ift ein tractat vnd buüchlin, v6 waren und volkomnen tugenden, 
genant das Paradif der felen, gemacht von den großen Albrecht, oder vone Vmberto, vnd in 
geufch gemacht, mit meitrer erklärung durhd — Johannes Beiler von Beyßeriperg — der diß 
auch alfo bat geprediget, zu ben Reuwren in derfelben ftatt, da it es angefchriben v0 ſchwoͤſter Su: 
ſanna börwartin von Augſpurg. Priorin des obgemelten clofterd, und damach mit fleiß überlefen 
vñ corrigiert vom genanten doctor. Nach Ebrifti vnßers herren geburt taufent. fünffhundert, vfi dreu 
gezalt. Auf der erfien Seite des fünften Blats endiget fich die Vorrede, und auf der Ruͤckſeite fies 
bet dag Regifter. Dann fangt mit fol. 1. das Werk ſelbſt an, und ſchließet fich auf dem 132ſten Blat 
wit obiger Ungeige. Ein Eremplar ift auf der hiefigen Stadtbibliothek. 


670.) Das irrig Schaf. Sagt von Ffeinmütifeit und verzweiflung. Gebre⸗ 
Diget, vnd gedeutfiht, durch den würdige und hochgelerten doctore 
Johannem Geiler von Keiferßberg, mit fampt den nad) volgenden 
tractaten. Am Ende: Hie endent fich diße ſiben tractat. Das irrig 
fchaf. der helliſch loͤw. die eriſtenlich Fünigin. Der dreyeckecht fpiegell 
Der efche grüdel. Das Flappermauf. Vñ der troftfpiegel. Gebrediget 
vn geteutfchet durch den mwürdigen hochgelerten doctor Johannẽ 
Seiler von Keiferßberg, prediger des hohen itifft zu Straßburg. 
Vnd getruckt durch magiſtrũ Mathia Echürer. In Quart. 

Riegger in den Amoenit literar. Friburg. Faſc. I. p. 80. vermuthet, Daß dieſe Sammlung 1510, 
und alſo noch bey Lebenszeiten des Verfaßers gedruckt worden ſey. Ich habe ſie daher auch unter dieſes 
Jahr ſetzen wollen, ungeachtet nirgends eine Anzeige des Druckjahrs zu finden. Die Sammiung ſelbſt 

"bat keine allgemeine Vorrede; dagegen hat jeder Tractat einen eigenen Titel und Vorrede. Doc fichet 


man aus dem Haupttitel und aus der Echlußanzeige, daß fie zuſammen cin ganzes ausmachen follten. 
Unter 


320 Sabre 1510. 


Unter dem Haupttitel ſtehet ein Holzſchnitt, der. ein Schaaf vorftellet. Die Borrede handelt von fies 
ben Eigenfchaften eines Schafes, mit einer Anmendung auf die Ehriften; da gleich bey Gelegenheit 
der erften Eigenfchaft der Schaafe, daß fie unfchädlich find, febr viel wahres von dem Mißbrauch der 
obrigkeitlichen Gewalt, mit großer Freymuͤtigkeit gefagt wird. Mach, der Borrede folgt nun ein Aus⸗ 
zug einiger Predigten, die Keifersberg 1501 und 1505 zu &traßburg, die Eleinmütbigen zu troͤſten, 
gebalten bat. 2. Der hoͤlliſch Löw hat auf dem Titelblat einen Löwen. Diefer Tractat iſt auß eis 
. nee Predigt entftanden, die er 1507 hielte, da auf der Meffe zu Straßburg ein Lörde gezeigt wurde. 
Hier werden nun abermals die Eigenfchaften eines Löwen durchgegangen. Ein Beweiß, mie frey Kair 
2 fersberg redete und fchrieb, mag diefer feyn. Die fünft Eigenfchaft des Löwen, fagt er, ift, daß 
er in feiner Krankheit Affen it, für ein Argney, vnd wird dadurch gefund. Der Teufel, wenn er ohn⸗ 
mächtig wird, fucht auch Affen, aber keine gemeine, fondern Roraffen, das ift Megenten. Wer im 
Rohr fit, macht Pfeiffen, fo viel cr will. Es giebt allerley Affen, die der Teufel gerne ißt, Lobaffen, 
Sorgaffen, Maulaffen, Sinaffen; aber keine frißt er lieber, als die Rohraffen. Der Loͤw frißt 
auch gern Waldefel. Waldeſel find die Mönche, Nonnen, Clerick. Nor Zeiten waren ihm diefe 
ein felten Wildpret, aber nun find fie fein täglich Brod. Dann folgen 63 Schrey, die der bollifch 
Loͤw thut, die Menfchen zu verführen, die befchrichen find duch "Tohannem Berfon etwann Canzler 
zu Paryß. 3. Die hriftenlih Rünigin von onderfcheid tödtlicher vnd täglicher Sund hat auf 
dem Titel einen Holsfchnite, und iſt eine Ueberfegung eines Tractats des Berfon. 4. Der dreieckecht 
Spiegel. Don den gebottẽ. Don der beicht Vnd von der Funft des wolfterbens. Auf dem 
Titelblat ein dreyeckigter Spiegel. Iſt ebenfallg cine Ueberfegung aus dem Gerſon. 5. Der Eſchen 
Brödel Don den anfabender mönfchen in dem gots dienft. Auf dem Titel ein Holzfchnitt. Iſt 
auch eine Weberfegung einer Abhandlung des Gerfons, von der Vnderweiſung anfahbender Menfchen. 
Er nennt e8 Eſchengruͤdel d. i. eine Kuchenmagd, die immer mit Afche und Reuer zu thun bat. In 
der Vorrede find ſieben Eigenfchaften des Efchengrüdels angeführt. 6. Das Risppermaul Don 
binderred und 7. der Troftfpiegel. Wider unvernünfftige trauren vmb die abgeftorben fruͤnd, 
machen den Beichluß. Beyde baben auf den Titeln Holsfchnitte; bende find nach der Meinung Jo⸗ 
hanns Gerfon gepredigt und mit Zufägen überfegt worden. Den Beſchluß macht obige Anzeige. es 
der Traktat bat feine eigene Eignatur. BBlätterzablen fehlen durchgebends. Iſt 2 Alph. 4 3/4 B. 
ſtark. Ein Exemplar ift in der Solgeriſchen Bibliothek, 


ST .) Himelftraß, im Tatin genant Scala celi. Am Ende: In der 

eere — Iſt diff buch getruckt worden allen menſchen — In der Kays 

ferlichen ftat Augfpurg. Don Mailter hanßen Othmar, durd) vers 

legung bed fürfichtigen heren Johann Rynmann von Dringen. 

Vnnd geendt auff freitag nach dem achten corvoris chriſti. Alſs man 

safe nach der geburdt Chriſtt vnſers herren taufent fuͤnff hundert vnd 
. j sehen jar. In Folio. 
Dbiger Titel ftehet auf der erften Seite des erften Blats auf zwo Zeilen. Auf der Ruͤckſeite iſt 
ein Holsfchnitt, worauf einige Perſonen abgebildet worden, die von Engeln gen Himmel gefübret 
twerden. ine Scalam coeli hat 1480 Jobann Zainer gedruckt. Vermuthlich iſt dieſes cine Ueber⸗ 

fegung davon. Iſt in der Univerfitdtsbibliothet zu Ingolftadt. 


672.) | 





Safe 1510. 


672.) Guldin Megeln nämlic) xtij. in denen ber menfch geferet wirt, wie 


et jich in allen Dingen haften fall u. ſ. w. Augfpurg bey ſant Urſulen 
clojter am tech von M. Hanfen Othmar ısıo. In Dctav, 


Iſt in der Bibliothek des Stifts Polling. 


673.) 


Gott zu lob dem menfihen zu beflerung find diefe Figur und Erems 
pel von aygen gericht vnd fterbenden menfchen zu munichen gehals 
ten worden 1.5.1.0. Am Ende: Hye ender ſich Das Buͤchel von 
dem aygen gericht des fterbenden menfchen mit Erempel vnd Figuren. 
Gedruckt zu münchen von manfter hannſen fchobffer Anno etc im 
zehnten jare am freitag vor marie magdalene. In Quart. 


Iſt im Klofter Benediccbeuern. ©. Heren Sr. von Paula Schrank Baierifhe Reife E. 108. 


sl m; 


674.) 


Zu lob vnd Ere des aller durchleichtigiften vnd grosmechrigiiten Zur» 
ſten vnd herren. Herr Marimilian von gottes guaden Römifchen 
faifer zu allen zeircen merer des Reichs Zeufcher nacion Hungarn 
Dalmacia Ervacia fing Ershörgog zu Oſterreich hersog zu Bur⸗ 
gundia zu Braband. Graffen zu Tyrol Flander. P ralsgraifen. vn⸗ 
fers allergnerigiiten bern, Hat durch Joannes Pfefferkorn etwan 
ain Jud yetz von gottis barmhertzigkait Ehriſten worden mit aller 
duͤmitig ait vnnd hoͤchſter vererung fo er hat dyſi buͤchlin gemacht vnnd 
in xvi capitel getailt, Vnd ſagt wie die E. ma. dem borgemelren 


- pfefferforn volmechtigũ gemalt geben bat den Juden alle faliche 


=». Dürer zenemen, wie die haifen, vñ welche bücher inen zu gefafen ' 
‚sr ſeind, vnd vil huͤbſcher leſſen wie ſy in irem gefög leben AmEnde: 


Item dyß buͤchlein it außgangen durch, den obgefchribne Johanes 


pfeiferforn vormals ain Jud nun an Ehrift, in dem fibenden Far 


in einer roldergeburdt. Vnnd iſt gedruckt in der loblichen ſtat Augſpurg 


— ⸗ 


von Erhard oͤglein Anno. M.CCECC.x. In Quart. 


Diefes iſt die fuͤnfte Pfefferkorniſche Schrift, die zur Geſchichte, des, von dieſem getauften Juden 
wider die Inden, dund beſonders wider ihre Buͤcher erregten Krieges gehoͤret. In derſelben giebt der⸗ 
ſelbe Nachticht⸗wie weit er es bereits gebracht babe, und wie die Sache ferner anzufangen ſeyn 
möchte. Obiger Titel ſtehet über. einem Holzſchnitt, welcher einen, au zwo Kruͤcken gehenden Juden 
worſtellet. Auf der Ruͤckſeite des erſten Blats fängt die Anzeige des Inhalts der ſechszehen Capitel 
"an, die ſich auf der erſten Seite des zweyten Blats endiget. Auf der Ruͤckſeite dieſes zweyten Blats 
„fängt: Das Erſt tail oder Capitel dyß buchlins an, worinn Pfefferkorn den Kayſer, wegen des 
stwider die Venetianer verbängten Krieges lobet. Im 2. Capitel fuͤhrt er die Urſachen an, die den 
Kahſer bewegten, die falfchen Bücher der Juden zu unterdrücken, toorauf im 3. Eapitel das Mandat 
ſelbſt folget, welches Pfefferkorn dem Kayſer endlich gleichfam abnöthige. Doffelbe wurde in dem 

Lager vor Padua den 19 Auguſt 1509 ausgefertiget, und dem Pfefferkorn die Vollmacht gegeben, ſich 


der ſchaͤdlichen Bücher der Juden uͤberall zu bemaͤchtigen, und dieſelben wegzuſchaffen. Im sten Ca: 
Ss pitel 


Panzers Annalen. 


302 Jahr 1510, 


pitel erzäblet er, wie er zu Rrankfurt, mit Ausmuſterung der jübifchen Bücher, den Anfang gemacht, 
und mit Hülfe des Raths eine große Menge derfelben aus der Juden Synagog genommen, welche 
auch der Rath in Berwabrung nahm. Als fich hierauf die Juden an den Kayſer gewendet, habe ders 

felbe dem Erzbifchof von Maynz, Oriel, den Auftrag gemacht, Die weggenommenen Buͤcher, durch die 
Theologen zu Coͤln, Maynz, Erfurt und Heidelberg unterfuchen zu laßen, worauf der Ergbifchof die: 
ſes Gefchäft dem Coͤlner Dominikaner Jacob SHochftraten, dem gelebrten Johann Reuchlis, und 
dem getauften Juden, Dictor von Larben befonderg aufgetragen. (Die in dieſer Sache ergangenen 
dren Mandate bat Reuchlin in dem Augenfpiegel abdruden lapen.) Im sten Capitel werden Dicjes 
nigen Bücher nambaft gemacht, twelche den Juden zu lefen erlaubt fenn follten. Im sten aber die uns 
nuͤtzen, fohnoden und falfchen. Im 7ten werden einige Misbrauche der Juden angeführt. Dom 
- 8— 13. wird von Meflia gehandelt. Im 13ten werden die Kürften und Staͤndte ermahnt, das kay⸗ 
ferliche Rürnemen gu unterflügen. Im ıgten wird geratben die Juden eidlich anzubalten, die falfchen 
Bücher berfür zu geben. Im ı5ten werden ſieben Einwuͤrfe beantwortet, die genen dieſes Verfahren 
gemacht werden fünnten. Im legten Eapitel werden endlich viererlen Menfchen angezeigt, die fich 
daran argern Eünnten. Dann folgt noch eine Beſchlußrede; und zuletzt ftcht obige Anzeige. Iſt 5 Bor 
gen ſtark. Die legte Geite ift leer. Daß May in dem Leben Reuchlins von diefem Etreit ausführs 
lich gehandelt babe, ift fchon bemerkt worden. Sch befiße dieſe Echrift ſelbſt. Don derfelben ift auch 
eine Inteinifche Ueberfegung vorhanden, die ein Andreas Ranter gemacht bat. S. Wolffii Biblioth, 
hebr. T. III. p. 942. 


675.) Sant Brandons leben was wüders er off dE mer erfaren hat. Am 
Ende: Gedruckt zu Straßburg in, dem jar Eriiti M.ve. vñ x. iar 
duch Mathiſen hüpfuff. In Quart. 
Unter den Büchern ohne Jahr, iſt eine ältere Ausgabe davon angezeigt worden. Die gegenwaͤr⸗ 
tige bat Herr Rect. Summel ausführlich befchrieben in der neuen Bibliothek feltener Bücher B. J. 
S. 8. u. f. worauf wir ung beruffen. Das Werkgen ift 5 1/2 3. ſtark und has Dolsfepnisee. In der 
Solgeriſchen Bibliothet iſt ein Exemplar. 


676.) Layen Spiegel Von vechtmaͤſſigen eronungen in Burgerlichen vnd 
peinlichen regimenten. mit allegatioñ win bewerungen auß geſchribnen 
rechten vnnd geſatzen. Am Ende: Volhracht iſt alſo feligtlichen das 
buch genañt Layenſpiegel, In der Freyen kart Straßburg zc. Durch 
Matheis Hupfuff. In de jar nach der geburt Criſti. M.D. * * 
Dornſtag vor ſant Bartholomens. In Folio. 

Es iſt dieſes die mir bekannt gewordene zweyte Ausgabe det Aayenfpiegels, meiche Senions 
berg in den vifionib. diverf. de colle#. legum German. nicht angezeiget bat, wo «6 anderſt nicht dieje⸗ 
nige ift, die ee &. 116. ale eine Strasbarger, ohne Jahr, anführe.. Dbiger Titel Acht in ficken 
ſchwarz, mit großen Buchflaben gedruckte: Zeiten. Man follte faft denken, derfelbe ſey ganz in Hals 
gefchnitten. Die Ruckfeite nimmt der nemiiche Holzſchnitt ein, den die Oriainalausgabe hat. Dann 
folgen auf ı 1/2 Blättern, Brants beyde Norreden, in Proſa und in Verſen, mit der Ueberſchriſt: 
Lin vorred Layenfpiegels. Doctor Sebaftiani Brannd vorreden in diſen KLayenfpiegel. 
Die folgenden ı 1/2 Blätter füllen die lateinifche Vorrede und das Epigramm Jacob Lochers. Run 

Beben 


Jahr ı5ıo, 923 


ftehen auf vier Blättern: Epiftel an den Drucker bern, Vorred Layenfpiegels, Regifter vnd 
Titel. Mit Blat 1. fängt ver Layenſpiegel felbit an, der ſich auf der Ruͤckſeite des XCIIIten Blats 
endiget. Auf der erſten Seite des XCIIIIten Blat ftehet in libelli finem &c. carmen dycolon &c. 
Auf der Ruͤckſeite dieſes Blats fangen Layenfpiegels fprüch an, Pie fihb auf der erften Seite des 
letzten XCVten Blats endigen. Zum Befchluß ſteht obige Anzeige: Volbracht ze. Auf der Ruͤckſeite 
ift eben der Holsfchnitt, der im Orioinal ftchet, befindfich. Ueber denfelben ftebet: nd des Lappen; 
fpiegels; und unter denfelben: Lob fey Bort vnd feiner wirdigen mutter Maria die da ift ein 
vorfprecherin menſchlichs geſchlechts. ie hat eben die Holsfchnitte, welche im Driginal befind» 
lich find, aber freylich find fle zum Theil Heiner und fchlechter. Ein Erenplar von diefer Ausgabe 
ift in der fhagbaren Schwarzifchen Sammlung. 


677.) Bambergifche Halfgerichts und rechtlich Ordnung inn peinfichen 
fachen zu volnfarn, allen Stetten, Commune Regimenten, Amptleu⸗ 
ten, Bögten, Verweſern, Schufienfen, Schöpffen vnnd richtern, 
Dienlich, fürderlich vnd behuͤlfſich, darnach zu handein und recht: 
fprechen, gang gleiheförmig gemenne gefchriben Rechten sc Darauß 
auch diß buͤchlin gegogen vnd fleiffig gemennen nuß zugut, gefammelt 
vnd verordnet it. Am Ende: Gedruckt zu Meng (ſtatt Meng) 
durch Johannem Schäffer auff Laurencij jm Jare da man zalt 
nach der geburt Criſti funfftzehen hundert vnd sehen Jare. In Folio. 

Diefe Ausgabe, welche auch von Heren Würdtwein in der Biblioth. Mogunt, p. 144. ange 
zeigt wird, ift genau nach der vorhergehenden zweyten, 1508 zu Maynz erfchienenen, abgedrudt worden. 
Beyde ſtimmen alfo, bie auf einige Druckfehler, mit einander überein. &. Joh. Chriftoph. Kochii 
progr. de primis conftitut. criminal, Bamberg. editionibus p. 9. fgq. in den Meditationibus ad 
Conftit. Criminal. Carolin des Derren von Boͤhmer Halae 1774. 4. findet man von diefer Ausgabe 
einen wiederholten Abdruck, welchen aber Herr Kanzler Roch, eben fo, tie die, welche Claſſenius 
und Ludovici geltefert haben, für fehlerhaft erkläre. Beym Clement T. II. p. 393. wird noch 
eine Maynziſche Ausgabe von Ivo Echöffer 1538 in Fol. angeführt. Ich felbft befige eine von 1580, 
in Fol. die Johann Wagner zu Bamberg gedrudt hat. Diefelbe hat die fämtlichen Holzſchnitte, 
welche in der Driginalausgabe befindlich find. 


678.) Dat is de genochlicke Garte der funtheit to latine Ortulus Sa⸗ 

nitatis odder Herbarius genönnet, dar me ynne vindet alle Arch, 

Nature vñ o phenfchop, d' krudere, vnde der edelen fteine, dorch wel⸗ 

ckere krafft vn Doeger de krancke gefunt, von de gheſunte minſche vor 

krankheyt bewaret werden mach. item wo man des Minfchen water 

befeen vñ recht richten fehal. Item yn dem ende defles Bodes vins 

* eyn regiſter u. £ ro. Luͤbeck 1510 bey ſteffen Arndes. In 

Folio. 
“ Eine ältere Unsgabe Diefer niederfacgfifchen Ueberfeßumg des Horti Sanitatis ift unser dem Jahre 
1492 angezeigt worden. Die gegenwärtige wicd in Frid. Boerneri Specim, I. biblioth, libr. rar. 
phyfico- medic. p. 24. angeführt, Sie ift 3 Alph. 7 B. ſtark. 

Ss62 679.) 


324 Jahr ı 510. 


679.) Maiſter Elucidarius von dem wunderbaren fadhen der well. Am 
Ende: Getruckt zu Augfpurg duch Hannfen Frofchauer. Im 
M.EECLE. und. r. iur. In Quark. . 
Diefe Ausgabe eines fehr oft gedruckten Werkgens ift in der Schwarzifchen Sammlung. ie 
bat die gewöhnlichen Holsfchnitte und iſt 8 3. ſtark. 


68c.) Defegreibung be des Meichötag zu Augfpurg durch Johann Deglin 
ısıo. In Quart. 
Wird in Heren Zapfs Annalen E. 54. angezeigt. 


681.) Die werbung und Rede des Anthoni Ssuftinian von Lenedig zu 
vnnſerem allergnedigiiten herren herren Marimilian Romifchen Kayı 
fer. Auch auff diefelben feiner maieitat antwort Anno sc, ı5ı0. In 
Quart. 

Iſt 1 Bogen flart. Die legte Seite ift leer. 


682.) Die beſchwerung des durchlüchtigen hochgeborñen Fuͤrſten vnnd 
herrä herrn Wilhelms etwann den Eltern tandtgraue zu Heflen. 
Graue zu Katzenelnbogen sc Seiner gefengknuß vnd vorbehaltten 

| Gerechtigkeit halben Cı 570) In Quart. 

Dieſes Manifeſt enthalt die traurige Geſchichte des blödfimmigen Landgrafen von Heſſen Wilhelms, 
der ſein Recht an ſeinen juͤngern Bruder abgetretten hatte, und nachher von demſelben in einem har⸗ 
ten Gefaͤngniß 15 Jahre lang gehalten wurde. Nach deſſen, 1509 erfolgten Tod, verlangte der aͤltere 
Bruder zu ſuccediren, wenigſtens fuͤrſtlicher gehalten zu werden. In dieſer Abſicht wurde dieſes Ma⸗ 
nifeſt publicirt. Iſt 4 Bogen ſtark, und in meiner Sammlung. 


683.) Der Stade Nürnberg öffentliches Ausſchreiben ber veruͤbten Ges 


— 


— waltthaͤtigkeiten Hans von Geyßling betreffend. 1510 In Folio. 
Dieſes ſeltene Ausſchreiben iſt nur 1 Bogen ſtark, und in form. patente gedruckt. Herr Sum; 
- ‚mel hat folches in feiner neuen Bibliothek B. 2. &. 321. u. f. gang ebdruden laßen. Bey dicfer 


Belegenheit wi ich bemerfen, daß auch einige zu Anfang des 16ten Jahrh. gedruckte Echriften vors 
handen find, melche die Haͤndel betreffen, die Nürnberg mit einem Chriftöph von Gich und Contz 
Schotten 2c. gehabt hat. Sie find meiſtens nur etliche Blätter in Fol. Ritt. 0 


684.) Ein huͤbſche hiſtori wo der kuͤniglichen ſtat troij wie fe zerſtorett 
wart. Am Ende: Gedruckt vnd loblichen vollendet durch Johan⸗ 
nem Knoblouch burger zu Straßburg vff mittwoch noch ‚dem ſonnẽ⸗ 
tag Oeuli in der jorzal Ehriſti als man zalt MEECHE hab sehen. 
In Folio. 
Dbige Schlutzanzeige ſteht auf Der Ruͤckſeite des rCiiüiften Blatt. Der Zen. iR in’ zwo Colum 
nen gedruckt. Die Holzſchnitte ſind die ger: obolichen. Dieſe Ausgabe iſt in dee Univerſitaͤtsbibliothek 


zu Ingolſtadt. | Ze 
685.) 


Jahr ı 510. Ä 325 


. 685.) Tranßlatzion oder tütfchunge des hochgeachten Nicolai bon Wyle: 
den zyten Starfchriber der Stat Eifelingen: etficher bücher Enee 
filuij: Pogij floretini: Felicis hemerlin: Doctoris. Mic fanpt andern 
ſchrifften: dern xviij. nacheinander onderfchydenlicdyen mit iren figus 
ren vnd titeln begriffen fin. Am Ende: Flyßiglichen geordnet, und 
getruckt Johänes Bryſe: Burger Su Straßburg: Sum Thiergars 
ten. Vff Sant Johans enthouptung tage. Anno dñi. M. eeeeer. 
In Folio. 

Es ift eine viel altere Ausgabe der gefammelten deutfchen Ueberfeßungen dieſes Nicolai von 
Wyle vorhanden, wie oben unter dem Jahre 1478 gemeldet wurde. Die. gegenmärtige hat Sreytag 
in dem Adparat. litter. T. II. p. 1065. u. f. ſehr ausführlich und gründfich befdgrieben. Wir werden 
daber nur das wichtigſte Davon kürzlich berühren. Auf der erften Seite des erſten Blats ſtehet auf 
acht Zeilen obiger Titel, von dem Freytag glaubte, er ſey ganz in Holz geſchnitten. Die erſte Zeile, 
auf welcher das einzige Wort Tranßlatzion, oben mit einem zierlichen Zug ſtehet, möchte wohl ein 
Holzfchnitt ſeyn. Die Nückfeite füllet ein Holsfchnitt, der den Kayſer mit den Churfuͤrſten, und einem, 
vor ihm Enienden Dann vorftellet. Diefe Borftelung ift auch in Layenfpiegel zu finden. ‚Dann folgt 
auf einem ganzen Blat das Resifter, und fodann auf zwey Blättern Vorred Nicolai von Wyle. 
Diefe iſt an Jörgen von Abfperg ritter vnd doctor der rechten gerichtet, ber:chehin Vlrichs, 
Sraven zu Wirtemberg, Lanchofmeifter geweſen war. In derfelben führet er die Urſachen an, warum 
er feine Ueberfegungen nicht eher, als erft jegt, babe wollen ausgeben laßen. Da nun diefe Vorrede 
Stutgarten off den finffte tag des aberöllen Anno Domini M.EECEELrrviij datiert ift: fo ift 
es böchft wahrfcheinlich, daß diefe Sammlung auch in diefem Jahr gedruckt worden ſey. Mb aber 
gerade zu Stuttgart, getraue ich mir nicht zu entfcheiden, da es noch nicht ausgemacht ift, ob fchon 
in diefem Jahr eine Druckerey dafelbft eriftiet habe. YFardyand, dert in feiner Hiftoire de l’impri- 
merie ©. 70. diefe Ausgabe anführet, becuffer ſich zwar auf den ‘Catalog. Dieem. Bermuthlich wird 
Derfetbe aber den Drt des Druckes, blog aus der am Ende der Vorrede bemerkten Anzeige des Ortes 
des Aufenthaltes Tic. von Wyle genommen haben. Bielleicht ift Augfpurg der Drudort. Nach 
Diefer Borrede folgen nun die ſchon auf dem Titel angezeigten 18 Türfchungen, die Freytag 1. c. aus⸗ 
führlich anzeiget, daber ich dag, was man dort finden kann, hier nicht wiederholen will. Den Befchluß 
macht auf der erfien Seite des letzten Blats obige Anzeige. Die Nückfeite ift leer. Das ganze Werk 
ift mit dem Titelblat 148 Blätter flark, bat keine Bldtterzahlen, doch Signaturen. Bor jeder Trans⸗ 
Iation fteht ein fchlechter Holsfchnitt. Sum Beſchluß will ich noch einige wenige Umftdnde, die zur Le⸗ 
bensgefchichte dieſes, zu feiner Zeit gewis nicht unberühmten Mannes gehören, und die er bin und wies 
der felbft anführet,, bemerken, zumal da feiner weder in dem Jöcherifchen, noch in dem Rürnbergifehen 
Gelehrt. Lericon, wo er doch auch einen Platz .verdienet hätte, gedacht wird. In der Vorrede, oder Dedis 
catlon, wo er ih Tirihe, Graven von Wirtemberg Canzler nennt, fagt er umter andern, daß er 
zu Nuͤrnberg ratſchreiber geweſen fen, daß der hochgelehrte wytverruͤmpte redner herr Gregorius 
"Seimburg beeder Rechten Doctor zn feinen Zeiten in Nuͤrnberg fih aufgehalten habe; ferner fagt 
er, es fenen ihm vorzeyten viel geſchickter Juͤngling, erberer und frommer Leute Kinder in die Koſt ge⸗ 
geben worden, um ſie in der kunſt ſchribens vnd dichtens zeinſtituwieren zeleren vnd zevnder⸗ 
wyſen; das er dieſen zu gefatlen angeſangen haͤtte, mancherley aus dem lateiniſchen in das deutſche 

&83 + . ju 


—— — —4 


— — — —2 
= 


326 Jahr ı 510. 


gu überfeßen, woran auch Kürften und Kürftinnen Gefallen gebaht hätten. In der legten &chrift 
von gebfirlichen vberſchryfften vnd tyteln, wo manche artige Bemerkungen, die deutfche Sprache 
betreffend, vorkommen, fagt er, er fen von bremgarten vB dE ergdam bürtig gewefen, und fey 
dann nach Schwaben kommen. Daß er zu Eflingen tadtfchreiber geweſen fen, und dafelbft junge 
Leute unterwiefen babe, erbeflet auß eben diefer Schrift; von da aus kam er erft nach Stuttgart. 
Bon dem anf dem Titel genannten Seliz Semerlin, oder Malleolo, giebt von der Wyle in der IX. 
Translation Nachricht, die Sreytag 1. c. p. 1474. twiederbolet bat. Er war Probft gu Solotorn, 
Saͤnger zu Zürch und Chorherr zu Zofingen. In der Vorrede fagt der Ueberfeger von fih, daß ec 
auch Schulmeiſter zu Zuͤrch geweſen fen, und von Saͤmmerlein viele Woblthaten empfangen babe. 
Der Dislogus contra validos mendicantes ſtehet auch Deutfch überfegt in Goldaſts politifchen Reiches 
Bindeln P. XVILIL p. 768. unter dem Titel: Ein rechtsgegründeter Dialogus wider die Bettelmönche 
Im heil. Roͤm. Reiche. Bon diefer Ausgabe habe ich Exemplare in der ehemaligen Solgerifchen und 
in Herrn Prof. Schwarzens Bibliothek angetroffen. 

Roc muß ich etwas im Borbeygehen bemerken. ich erinnere mich, neuerlich irgendwo eine Ans 
frage gelefen zu haben, gu welcher Zeit man angefangen babe, dem Kayfer in der Titulatur das Praͤdi⸗ 
Lat undberwinblicdft beyzulegen ? In der letzten Schrift diefer Sammlung von gebürlichen vber⸗ 
ſeifften vnd tyteln, fo des von Wyle eigene Arbeit ift, fagt derfelbe ausdrudlich, daß dem Kay⸗ 
Mt, der Titel allerunuͤberwindlichſter muͤſſe gegeben werden; folglich ift derfelbe fchon vor 1478 
gewoͤhnlich geweſen. Von dem frühen Gebrauch dieſes Praͤdicats f. das Journal von und für Deutſch⸗ 
Iand zweyt. Jahrg. 1785. All. St. p. s25 u. f. 


686.) Das ift der Teutſch Kalender mit figuren. Am Ende: Getruckt 
zu Augfpurg von Hannfen Frofehauer Anno domini M. ECEEC 
vnd r. In Quart. 

Ich kenne dieſen Kalender aus der Anzeige eines gusen Freundes. 


Jahr MDAX. 

687.) Der pfalter marie von fant Bonauentura gemacht. Am Ende: 
Gedruckt in der Faiferlichä flat Augfpurg durch Maiſter hannſen 
Dtmar in foiten vnnd angeben des fürfichtigen Sixken ſchregels, 
vnd volendet gluͤckſeligklich guff Samitag nach der auffart ieſu crifti 
des jars do man zalt Tauſent fünffpundert und ailff jar. FL. Octav. 

Der Kl. Riederer bat in feinen Nachrichten 3. 3. &. 300. u. f. eine Nuͤrnberger Ausgabe die, 
ſes deutſchen Darienpfalters, fo Jobſt Gutknecht 1521 in 24. druckte, außfübrlich befcgrieben und zu» 
gleich das erheblichfte von diefem Marianifchen Pfalter, und dem Inhalte deflelben beygebracht. Auch 
Tiemem bat in feiner Biblioth. cur. T. V. p. 52. ſqq. die verfchiedenen Ausgaben deffelben angeführt. 
Beyden tft diefe aͤltere Ueberfegung unbekannt geblieben. Es ſtimmet aber diefelbe ſowohl in Anſe⸗ 
Yung der Einrichtung, als der Ueberfegung, auf dag genaueſte mit jener Nürnbergifchen überein, daher 


eine nähere Beſchreibung überflüßig ſeyn wuͤrde. Auf der Ruͤckſoite des Titelblats ift ein Holzfchnitt, 


der den heil. Bonaventura mit dem Muttergottesbild und Chriſto anı Kreug vorftellet. Uebrigens 
muß ich bier zweyerley anmerken, erftlich daß dieſe deutfche Ueberfegung gemwiffermaßen von ben ges 
wöhnlichen Pfalteriis Marine abweichet. Denn diefe enthalten das ganze fogenannte Officium Mariae 

auf 


Sahr 1517. 327 


auf eine ganze Wochen eingerichtet, mit untermifchten Sebeten u. f. w. In dem deutfchen Pfalter ſte⸗ 
ben die 150 Palmen in ununterbrochener Reihe, und gulegt folgen einige auf fie angewendete Geſaͤnge 
aus der Bibel, das Te Deum laudamus, das Symbol. Athanafii und die Litaney. Zweytens find 
von jeden Palm nur etliche Berfe auf fie angewendet worden, fo daß die Palmen faft durchgehende 
nur fünf Berfe enthalten und ſich allezeit wit ben Worten: Glorie fey der iundfrawen, vater 
vnd dem fun, vnd dem hailigen gaift ſey ewige kroft Ale er it gewefen von ewigkait, erlidy 
der hoͤche groß der nam bes herren Amen, endigen. Unſer Urtheil über dieſe Berdrehungen wuͤrde 
zu ſpaͤt kommen, indem jeber Unbefangene felbft einfeben wird, dag man dadurch die Maria weit wer 
niger geebret habe, als man glaubte. Zu den von Element und Kiederer angeführten lateinifchen 
Ausgaben kann ich noch ein paar, ihnen unbekannt geblicbene, die ich felbft befige, feßen, nemlich: 
Pfalter. Mariae &c. Leodii 1607. ingleichen Parifiis 1650. beyde in 12. Die gegenwärtige deutfche 
Ueberfegung, welche 126 Bl. ſtark ist, befindet fich in der ehemaligen Solgeriſchen Bibliothef. 


688.) Das buch Granatapfel. im latein genane Malogranatus. belt in 
jm gar vil und manig haylfam vnd ſuͤſſer vnderweyſung vnd leer, den 
anhebenden, auffnemenden volfomne menfche, mit fampt gayfklicher 
bedeurung des außgangs der find Iſrael von Egypto. Atem ain 
merdliche vnderrichtung der gaiſtlichen fpinnerin. Item etfich predigẽ 
von dem hafen im pfeifer. Vnd von fiben fhwertern und fchayden, 
— nach gaiſtlicher außlegũg. Merers tails gepredigt durch den hochge⸗ 
teecrten doctor Johaunẽ Gayler von Kapſerſperg ete. Am Ende: 
ee Gedeu-tt zu Straßburg durch Johannem Kuoblauch auf Fantog 
Nach Gregorfj, Des jars do mann zalt M.D Xj. In Faky. 
Diefe Aufgabe ſtimmt in der Dauptfache mit der vorhergehenden von 1510 vollkommen überein. 
"Jedes Stuͤck diefer Sammlung bat ein eigenes Tirelblat, auf deſſen Rüdfeite ein Holsfchnitt befind⸗ 
lich iſt. Diefe find von Hans Beheim verfertiget werden. Nur iſt bier nicht, wie in ber vorherge⸗ 
benden Ypsgabe, am Enke eines jeden Stückes, die Anzeige des Arudortes, Druders u. ſ. w. wies 
derholt worden. Diefe Ausgabe befige ich ſelbſt. Sie iſt anch in der Schwarziſchen Biblischet. 


689 Spiegel der fitten. im latein genaft Speculum. morn. Bon guten 
und böfen fitten. Bon fünden vnd cugenden Dargegen. Vor Bänden 
Vnd aͤmptern mandherlan perſonen. Dabey auch nach voͤlgklich Comer 
dien Piauti in Menechino et Bachide und Phelegema Vgolini. kurtz⸗ 
weilig vñ ſchimpflich zu leſen Darauß man nemen mag leere und vn⸗ 
derſchid gutter ſitten vnd poͤſer dargegen. Die guten ya hegreiffen 
vnd die boͤſen zu vermeiden: Mac) vermutung Des Edeln hochgeleer⸗ 

ten vnd wirdigen herru Albrechts von Eybe. in baiden rechten 
Doctor ber diß buch auß vil goͤtlicher leerer vnd haidniſcher natuͤrli⸗ 

cher maiſter buͤchern arbeitſamlich getzogen, vñ vom latein fa teutich 
gewendt hat. Am Ende: Mit lob des allmechtigen. iſt angefangen; 
volfuͤrt vnd gluͤckſaligklich geEndet diß loblich buch (der Sinn 


928 Ä Jahr 1511. 


gel genannt) in der Kayſerlichen Statt Augſpurg. Durch angeben 

vnd verlegung des fuͤrſichtigen herren Johan Rynman von dringen, 

in der teutſchen Nation fuͤrtreffenden buchfuͤrers. In dem jar do man 

galt tauſent fünfhundert vnd aylf Jar. Am abent Mathei des hayli⸗ 
gen Apoſtels vnd Ewangeliſten. In Folio. 

Die Ruͤckſeite des Titelblats fuͤllet ein Holzſchnitt, der den Verfaßer vorſtellet. Unten ſteht: 
Albrecht von Eybe Doctor. Auf dem zweyten Blat ſtehet voran des Biſchofs Gabriel von Eyſtaͤtt 
&chreiben an den Canonifus Johann Zuff, in welchem er demfelben den Auftrag macht, dieß Buch, 
fo weilande — vnfer lieber vetter Albrecht von Eybe, Doctor Thumherr mit großer arbeit 
3ufainen tragen vnd gemacht bar, aber durch Tibereilen des tods mir volendet, das es füg- 
lidy für die leut werd bracht, Wölches nu biß in das fechs nnd dreiflig iar nach feinem todt 
alfo geruwet bar, zu überfehen und zum Druck zu befördern. Worauf auch die Antwort des Jo⸗ 
Dann uff folget, worinn derfelbe feine Furcht außert, daß dieſes Werk nicht durchgehend möchte 
gebilliget werden. Die nächften vier Blätter füllen die Norrede des Verfaßers, worinn er die Vers 
anlaßung, diefen Spiegel der Eitten zu fchreiben, und von der Eintheilung deffelben- redet, auch die 
Frage unterfucht: Ob zimlicy fey die Poeten zu lefen vnd au gebrauchen. Das Merk felbft ift 
in vier Theile getbeilt. Der erfte handelt von fieben Zodfünden und von fiben Tugenden dagegen 5 
der zweyte von angenfchaft der perfonen und von ihren ampten, vom Zürften bis zum Bettler; der 
Dritte und vierte enthalten eine Ueberfeßung der auf dem Titel angezeigten drey Comoedien. Mit fol. 
CLXXXIX. wird dag Werk befchloßen, und die beyden legten Blätter enthalten das Regiſter. Das 
ganze Werk ift nichts anders, als eite Compilation, indem der Verfaßer beynabe -faft nichts gethan 
bat, ale daß er Stellen aus der Bibel, aus den Batern und Profanſcribenten geſammlet, und fie uns 
ter geroifle Titel zufammengetragen bat. Indeſſen fichet man daraus feine große Beleſenheit, von 
welcher er in dieſem Buch auch zum Nutzen anderer Gebrauch machen wollte. In der Lonciſchen 
Sibliothet befindet fich ein Eremplar,, ingleichen auch in ber ebentaligen Solgeriſchen. Pi 


. 1690. ) ‚De legend und (eben des heligẽ ſandt Kenſer Heinrichs der > 
erijti onfers hern geburt Taufent vnd ein far Romiſcher kunig etnmelt 
"worden iſt. Bnd nach criſti geburt Tauſent vnnd dreuzehen iyt von , 
babſt benedieto zu keyſer zu Kom gekronet worden iſt, vñ geitorben 
: „nach erii geburt. Tauſent vier und zwentzig iar. Am Ende: Nach 
+. Erifki vnnſers herringepurt, Zunffgeben hundert pij im, Eylfften 
« sjase iſt dyeſe tegend:bes. lebens Der heiligen patron vnd Sciefi ter des 
loblichen ſtieffts Bamberg, ſant Kegfer Heinrichs / vnd ſeluer ges 
miahel fant Kunigunden auß latein in Tewtzſch durch dẽ geiſtlichẽ 
| Here Nonoſiũ Eufter des Cloſters auff Dem. Monchperg fant Bene⸗ 
"bieten .ordeng,:.gegogen, Band durch mich Hanf Pfeyn daſelbſt 
getruͤckkft. In Quart. 

Auf der erſten Seite iſt ein Holzſchnitt, welcher den gayfer nebſt feiner. Gemahlin oorftellet, tie 
beyde die Steffanskirche zu Bamberg halten, Auf der Ruͤckſeite ſtehet ebenfalls ein Holzſchnitt, wie 
der Kayfer und die Kayferin unter einem Baum ſiben und den Bauleuten zuſehen. Oben auf der er⸗ 

ſten 


Jahr ıstır 329 
fen Seite ſtehet obiger Titel. Unmittelbar darauf fängt die Legende Heinrichs ſelbſt an, die in 22 Eas 
pitel geheilt it. Hierauf folgen feine Wunderzeichen, und eine Nachricht von feiner Heiligfprechung. 
it dem Bogen H fängt Das leben pnd legend der heyligẽ jundfrawen und Keyferin fandt 
Rumigunden an, welches bis zu Ende des Buches schet, und fich mit obiger Anzeige fchließet. 
Blaͤtterzahlen und Euftoß fehlen. Die Holzſchnitte find mittelmäßig. Iſt 69 Bl. ſtart. Die Ebne⸗ 

riſche Bibliothek beſitzt ein Exemplar. 


691.) Ain innige fer Wie man ſich halten fol bey der tauff der kinde, 
oder ain vnderweiſſung vatter vnd muter vnd gefatter, oder thoten 
geprediget in der ſtat leyptzick, durch den andechtigen vñ erwirdigen 
vater Andream proles vnd vicarium des hailigen ordens der ainfys 
dein fancti Auguſtini. Am Ende: Getrudt vnd volend in der Kaiſ⸗ 
ferlihenn jtat Auafpurg durch Johannem Sittih, In dem tar 
da man zalt, M,ECEEE, vnd, ri iar. In Quart. 

Eine ältere, platteurfche Ausgabe dieſer Schrift, ift unter dem Jahre 1500 angezeigt worden. 

Die gegenwärtige ift in den Unſchuld. Nachr. 1713. S. 928. u. f. ingleichen in Gottfr Schuͤtzens 

Leben des Andreas Proles S. 38. u. f. ganz abgedruckt worden. Sie iſt nur ı 1a B. ſtark. Die 

legte &eite ift leer. Der Titel, und der unter demfelben ftehende Holsfchnitt, find roth gedruckt. Diefe 

Seltenheit, die ich felbft befige, ift auch in Anfehung des Druckers merfwürdig. Denn der Herr geheime 

Rath Zapf führet ihn zwar in der biftorifchen Einleitung feiner Augfp. Vuchdrucergefchichte S. XL 

an; weis aber nichts, als einen, 1512 von ihm gedruckten Ralender anguführen. 


692.) Ein groß wunderzeychen Auff dem perg Sinay bey fant Katherina 
Grab gefchehen jm ayffften jar. Sin Quart. 
| Bier Türken, welche das Grab der beil. Katharina entheiligen wollten, werden in Stein verwan⸗ 
delt. Iſt 1 B. flark und in der Schwarzifchen Sammlung. Sin eben derfelben ift noch eine Außs 
gabe befindlich. Am Ende derfelben ftebt: Gedruͤckt zu Keypßid Anno dñi. 1514. Diefe bat ein - 
paar Holsfchnitte und ift auch 1 B. ſtark. 


693.) Handt Spiegel. Johannis Pfefferforn, wider vnd gege die Zus 
den, vnd Judiſchen Thalmudifchen fchrifftenn So, fie vber das Eris 
ftenlich Regimer, fingen vñ leſen Welche pillich Gots leſterer, ketzer 
vnd aberglauber, des alte Newen, vnd des Naturlichen ge eßen ges 
zelt, geheiſſen, verthuͤnbt vñ abgethan, werden mögen. Darumb fid) 
etliche criiten wider mid) feßen, anfechten Solliche artikel zu wid'le⸗ 
gen Dargegen ich antwurdt vñ mit befcheidene rede vffgelöit hab. 
Welcher daß püchlein leſen will Der thu nit wie der hani So er 
vber die glüende kolen fleucht Bill gelefen, vnd wenig verftanden ift 
befler unterlagen (Mayntz. ısı1.) In Quart. 

Mit diefer Schrift fieng Pfefferforn den Krieg mit Reuchlin öffentlih an. Die naͤchſte Ver⸗ 
anlaßung dazu gab das Bedenken, oder. der Rath, wie ihn Reuchlin felbft nennet, den er, auf aus⸗ 
drüclichen Befehl des Erzbifchofs von Maynz, über die Vertilgung der jüdifchen Bücher, ertheilte. 

Danzers Annalen. Tt Diefen 


330 Jahr 1511. 


Diefen hatte Reuchlin, durch einen geſchwornen Bothen, wohlverſchloßen, dem Erzbiſchof uͤberſchickt. 
Allein Pfefferkorn bekam ihn, und zwar, wie Reuchlin behauptete, auf eine unrechtmaͤßige Weiſe, wie 
aber Pfefferkorn in ſeiner Sturmglocke ſagte, durch den Erzbiſchof ſelbſt in die Haͤnde. Und nun 
brach das Feuer aus. Pfefferkorn, der ohnedem ſchon wider Reuchlin aufgebracht war, weil ſich 
dieſer geweigert hatte, gemeine Sache wider die Juden mit ihm zu machen, grief ihn nun in dem ge⸗ 
genwaͤrtigen Sandtſpiegel an. Daß derſelbe 1511 zu Maynz gedruckt und auf die Frankfurter Bar 
ſtenmeße gebracht, auch daſelbſt haͤuffig gekauft worden ſey, meldet Reuchlin ſelbſt, ſowohl im Au: 
genſpiegel, als in feiner Defenfione contra calumniatores Moguntinenfes B. 1. Auf der Ruͤckſeite 
ftebet die kurze Zueignungefchrift an Arnold von Thonger?, Profeßor der Theologie zu Coͤln, und 
der Inhalt der vier Capitel. Das erfte bandelt von den täglichen Laͤſterungen der Juden wider Die 
Chriſten; dag 2te ven ihrer Keßerey; und dag Zte von dem Talmud; und im gten endlich erzäblt 
er, mag er von Ehriften und Juden babe leiden müflen. Daß er überall auf Reuchlins Bedenken 
KRuckficht genommen, und folches zu mwiderlegen gefucht babe, ift leicht zu erachten. Am Ende fichet: 
Bitt gott für mich. Diefe aufferft feltene Schrift ift 6 Bogen ſtark. Sch befige fie felbft. 


694.) Doctor Sohannfen Reuchlind der K. M. als Ershergogen zu 

Oſterreich auch Ehurfürjten vnd fürjten gemainen bundtrichters inn 

Schwaben warhafftige entichuldigung gegen vnd wider ains ges 

taufften iuden genant Pfefferforn vormals getruct vßgangen uns 

warhaftigs ſchmachbuchlin Augenfpiegel (Tübingen 1511 duch 

Thom Aufbelm. Baden.) In Quart. — 

Dieſes iſt die merkwuͤrdige Schrift, welche Reuchlin, dem eben angezeigten, wider ihn, von 
von dem getauften Juden Pfefferkorn herausgegebenen Handt Spiegel entgegen geſetzt hat. Die 
Urſache, warum er dieſen Titel gewaͤhlet habe, zeiget er ſelbſt in ſeiner Deſenſione contra ſuos calum- 
niatores Colonienfes Bii an: quare librum apologeticum, ſagt er, oculare /peculum nominaui, quem 
fuum calumniator Manuale fpeculum prius infcripferat, melioribus ego auſpiciis, quod manus non 
videat, fed oculus, quod ego innocentiam meam oculis fubieci, at ille calumniam fuam manibus 
et violentiae &c. In eben diefer Defenfion meldet er, daß ein plebeius facerdos Fraucofordienlis, 
quem plebanum appellant, der fich für einen Maynzer Commiſſarium ausgegeben, dem Verkauf defs 
felben auf der Frankfurter Meile verbotten, dag aber der Erzbifchof zu Maynz, denfelben wieder frey 
gegeben habe; Morauf denn feine Apologie defto hauffiger fey gekauft worden. Es iſt aber diefe Ayo; 
logie gleihfam in drey Theile abgetheilt. Denn nachdem auf der Ruͤckſeite des Titelblats der Innhalt 
deffelben kürzlich augezeigt worden, fängt Reuchlin an, den ganzen Berlauff des Handelt, und wie es 
zugegangen, daß auch er mit in Pfefferkorns Handel verwickelt worden, zu erzatlen. Er meldet nems 
lich, das ſchon Pfefferforn, nachdem derfelbe 1509 ein Mandat vom Kuyfer Marinilian erhalten, 
der Juͤden Bücher zu vertilgen, zu ibm nach Etuttgart gekommen fen, und tbn zu überreden gefucht 
babe, mit ibm binab an den Rhein zu reiten, und ihm gu belfen, dieſes Geſchaͤfte zu vollſtrecken, 
welches er aber abgefchlagen; worauf er weiter nichts mehr geböret, big ibn, um Baͤrtholmaci 1510 
ſowobl von dem Kayfır Murimillan, alt von dem Ergbifhof Vriel zu Maynz der Auftrag gemacht 
wurde, ein Bedenken aus; uſtellen, wie in dieſer Sache gu verfahren ſey, und was den Juden für 
Bücher gelaffen, oder weggenommen werden ſollten. Es find aber ſowohl die beyden Rapferlichen 
Wunden, als des Erzbiſchofs feines an Reuchlin bier in ertenfo anzutreffen; morauf denn der ziem⸗ 
| | lich 


Jahr ısıc . 331 


lich weitläuftige Ratſchlag ob man den Juden alle ire bücher nemmen, abthun vnnd verbrens 
nen foll, felbft folget. Es ift derfelbe XX. Blätter ſtark. Denn, mit dem Ratbfchlag, fängt erſt die 
Blätterzahl an, die vorhergehenden 6. Blätter aber find nicht gezählt. Was nun von BL XXI — 
XXXII. folget, macht gleichfam den zweyten Theil aus, worinn derfelbe in Iateinifcher Sprache, 
die Einmwürfe, die ihm wider feinen abgefaßten Ratbfchlag gemacht werden könnten, beantwortet und 
beweiſet, daß er eben den Glauben in diefer Sache habe, den die Kirche hat. Diefe fcholares difpu- 
tationes, mie er fie felbft in der oben fhon angeführten defenfione nennet, find datirt: Stutgardiae 
XV, Kalen. Septembris. Anno Domini M.D.X1. Diefe bat er auch 1512 deutfch herausgegeben. Auf 
der Nückfeite des XXXIIten BI. fängt nun der dritte Theil an, in welchem er eigentlich auf Pfef: 
ferkorns Dandfpiegel anttoortet. Aus demfelben siebet er 34 Unmwahrbeiten, die der taufte Jud wis 
der ihn erdacht, die er auch widerleget. Einen mweitläuftigen Auszug aus diefer Schrift findet man in 
Joh. Henr. Maii Vita Jo. Reuchlini p. 298. ſqq. Dieſe Widerlegung gehet auf der Ruͤckſeite des 
XLIiſten Blatg zu Ende, worauf noch einige Eorrecturen folgen. Unter obigen Titel ſtehet noch eine 
Brille, und unter derfelben: Am end dies büchlins findet man sin correctur etlicher wörter ze. 
Iſt in der Ebneriſchen Bibliothek, 


695.) Ditzs iſt der warhafftig Sumarius der gerichts hendel vnnd proceß 
der gehalten iſt worden vff manchfaldig Indicia, auflag, und befent, 
nus eines Pawl From genant der das hochwirdig Sacramẽt ſambt 
einer monftrangien sc. auß der kyrchen zu Knobloch geitolen. Und 
auch der begangen hendell der Juden die ir chetliche hennde an das 
aller heiligſt hochwirdigſt Sarrament Vnnd vil vnſchuldige eriſtliche 
kinder torſtiglich geleget. vnnd im zehende Jar zu Berleinn gerecht⸗ 
fertigt ſein wordenn. Am Ende: Gedruckt zu Frauckfurt an der 
Oder durch Johannem Hanaw. im iar tauſent funfhundert vnd im 
eylfte, Sonnabent vor vnſer lieben frawen liechtmeß. In Quart. 

Die in dieſer Schrift erzaͤhlte Geſchichte, iſt kuͤrzlich dieſe. Ein gewißer boͤſer Chriſt, Paul Fromm 
erbrach in der Kirche zu Knobloch das Cibarium, und ſtahl ein vergoldetes Buͤchßlein mit zwo conſe⸗ 
crirten Hoſtien, nebſt einer kupfernen vergoldeten Monſtranz. Er verkaufte ſodann das Buͤchßlein mit 
den Hoſtien an einen Juden zu Spandau. Dieſer mißhandelt die Hoſtien, theilet ein paar Partickeln 
davon andern Juden mit, die ſolche ebenfalls mißhandelten. Indeſſen thaten dieſe Partickeln lauter 
Wunder. Der ganze Handel wurde verrathen, und endlich wurde Paul Fromm, nebſt mehrern ws 
den zu Berlin verbrannt, und die übrigen Juden aus dem Brandenburgifchen gefagt. Iſt 5 1/2 Bor 
gen ſtark, und mit fchlechten Holzfchnitten verfeben. Ich befiße diefe Schrift ſelbſt. 


696.) Eyn wunderbarlich gefchichte, wye die Merdifchen Juͤdenn das 
hochwirdigſt Sacrament gefaufft, und zeu Martern ſich onteritanden. 
Durd) ein höchgelarten Hern Doctoren des thums gegeunt, kortzlich 
eriewtert. Anno 1510. In Quart. 

In dieſer kleinen Schrift, die nur 5 Bl. ſtart iſt, wich bie in der vorbergebenden größern Schrift 
weitlaͤuftig erzählte Geſchichte, kuͤrzlich wiederholet. Auf dem Titel iſt ein Holzſchnitt. Ich beſitze fie 
ſelbſt. Noch eine Ausgabe iſt in der Schwarziſchen Sammlung. Dieſelbe iſt nur 3 BL flarf. Am 

Tt a2 Ende 





332 Jahr 1511. 


Ende ſteht: Getruckt zu Naremberg durch Sieronymum voltʒel Auf dem Titel iſt kein 
bolcſchni. ar u u 


697: )'Lapen Spiegel, Son rechtmaͤſſi igen ordnungen in Vurgelichen vnd 
| peinlichen regimenten. mit allegatioh vñ bewerungẽ auß gefchribnen 
rechten vnnd geſatzen. Am Ende: Volbracht iſt alſo ſeligklichen das 
buch genañt Layenſpiegel. In der Freyen ſtatt Straßburgec. Durch 
Matheis Hupfuff. In dem jar nach der geburt Ehriſti MDcxj. 
Am Montag vor ſant Vlribs tag. In Folio. | 
Diefe Ausgabe, fo unter denen, die ich kenne, die dritte ift, fommt, bis auf die obigen Schluß⸗ 
worte, fo.genau mit der vorhergehenden Straßburger von 1510 überein, daß man faft auf einerley 
Druck ratben follte. Indeſſen habe ich doch bin und wieder, und felbft auf dem Titel, ſolche, ob gleich 
Heine Verſchiedenheiten wahrgenommen, die einen wiederholten Drud deutlich zu erkennen geben. 
Senkenberg in feinen diverf. vifionib. S. 117. bat fie nicht angeführt. Ein Eremplar davon iſt in 
unſrer Dilherriſchen Bibliothek. 


698.) Der neu Layenſpiegel Von rechtmaͤſſigen ordnungen in Burger⸗ 
lichen vnd peinlichn Regimenten. Mit Additon. Auch die guldin Bul⸗ 
la, Königllicy reformatön landfriden auch bewaͤrung gemainer recht 
vn andern antzaigen Cum priuilegio ne qs audeat hoc opus intra 
tempus determinacum imprimere. fub pena in eo promulganda. Am 

- Ende: Voloracht iſt alfo ſaͤligklichen, dißer neuw tanenfpiegel, mit 

- feinen Addition, An der Kayßerlichen Satt Augfpurg des lannds 

Schwaben. von Maifter hanfen Othmar puchdruder. Durch vers 

ordnung vnd Eoften des fürfichtigen. bern jobann Mpfiman von 

dringen Teutfcher Nation nambafftigften buchfürers vñ vollendet in 

vigifia Eorporis Ehrijti des jars Als man zalt von chrijti gepurdt 
Zunfzehenhundert, vñ im ayfften jar. In Folio. 

Schon der veränderte Titel giebt zu erkennen, daß der Layenfpiegel, von welchem wir bisher drey 
Ausgaben angezeigt haben, In dieſer Ausgabe beträchtliche Zufäge erhalten habe. Worinn dieſelben 
beftchen,, wird folgende nähere Befchreibung diefer Ausgabe lehren. Auf der erften Seite des erften 
Blats ftcht obiger Titel auf neun Zeilen, davon die erfte und fiebente ſchwarz, die übrigen aber roth 
gedruckt find. Meines Wiſſens ift diefe Ausgabe von jenen gelebrten Männern, weiche über die ers 
ften, beſonders kayſerlichen Bücherprivilegien, Unterfuchungen anftellten, nicht bemerft worden. Das 
Privilegium felbft ift freylich in ertenfo nicht beygefügtz Boch verdienet ſchon die Anzeige auf dem Tis 
tel, daR das Buch Cum privilegio gedruckt fey, Aufmerkfamteit. Senkenberg fuͤhrt in den diverf. 
vifionibus &c. ebenfalls eine Augfpurger Aufgabe von eben dieſem Jabre an. Der Titel ſtimmt mit 
der unſrigen nicht gang überein; noch merfwürdiger aber tft cd, daß Eenfenberg hinzuſetzt: Subietta 
huic titulo Inlignia Caefareo - Auftriaca, cum infcriptione: Sceptra Imperii dum gejtaret Maximi- 
lianus, urbs veneranda opu/culum vulgo prejlit Augufla. Zweyerley Aufgaben daraus zu machen 
balte ich für unnötbig. Die Verfchiedenheit wird blos die Titelblaͤtter hetreffen; einige Eremplar wer⸗ 

den 


\ Ä | Jabhr 151 1. 333 


den das kayſerliche Wappen, andere aber die Anzeige Cum privilegio haben. Doch vielleicht ſteckt 
Doch noch eine, mir unbekannte Ausgabe dahinter? Auf der Ruͤckſeite des Titelblats ſteht: Ad Lecto- 
rem Speculi popularis Hexaftichon Philomufi: Non marmor parium: viridis non crufta laconum &c. 
Was auf den folgenden drey Blättern ftebt, ift ein neuer Zufag diefer Ausgabe. Das erfte ift: 
Hayenfpiegels argument, auf einem Blat. Dann folget ein Brief Tenglers an feinen Sohn, 
Chriſtoph, der, mie ſchon gedacht worden ift, Lehrer des päbftlichen Rechts in Ingolftadt war, und 
Deffen Antwort darauf. Jener tft nonis aprilibus Anno. 1810; und diefer Idibus Junlis eben diefes 
Jahres datirt. Der alte Tengler verlangt von feinem Sohne, er ſollte fein Werk, durch die Ingol⸗ 
ſtaͤdter Doctorn durchfeben und mit Zufägen vermebren laßen. Der Sohn aber antwortet wohlweis⸗ 
lich, daß ibm, als geiftlicher Perfon und Priefter, nit gezyme fein Sichel in ander Layiſch Schnitt eins 
zulaßen, daß er aber gefonnen fen, felbft einen Priefterfpiegel zu tengeln ond zu verfertigen. Alles, 
was auf den folgenden dreyzehn Blättern ſtehet, nemlich Brants beyde deutfche, Lochers beyde latei⸗ 
niſche gereimte und ungereimte Vorreden, Tenglers Epiſtel an den Druckerherrn, eben deſſelben Vor⸗ 
rede auf den Layenſpiegel, das Regiſter (welchem aber die Zuſaͤtze einverleibet worden ſind) iſt aus der 
Originalausgabe wiederholet worden Mach dieſen folgt ein Blat, welches auf beyden Seiten Holz⸗ 
ſchnitte hat. Der erſte, mit der Ueberſchrift: Collector codiculi huius cũ ſua prole ſtellet den 
Kayſer mit den ſieben Churfuͤrſten vor, dem Tengler ſein Buch kniend uͤberreichet. Unten zu ſeinen 
Fuͤſſen iſt ſein Wappen, neben, rechts und links, ſeine drey Weiber und Kinder, alle kniend. Neben ei⸗ 
ner von ſeinen Weibern iſt auch ein Wappen. Der Holzſchnitt auf der Ruͤckſeite ſtellet abermals den 
Kayſer, dem Tengler fein Buch kniend überreicht, mit den Churfuͤrſten vor. Mit fol. I, faͤngt nun 
der Layenfpiegel feibft; mit einer neu dazu gefommenen Layenſpiegels einführung an. Der Layens 
fpiegel felbft endigt fich auf der erften Seite folio CCxxxv. Neu itt bauptfächlich dazu gefommen, zu 
Ende des erften Theile, die guldin Bulla; im zweyten Theil Rayfer Friederichs Reformation, 
und der Röniglih Zandfride zu Wormbs (welchen Senkenberg erſt in der folgenden Ausgabe 
zum erftenmal gefunden bat) aufsericht. Der dritte Theil, der dag peinliche Recht enthält, hat einen 
ſehr weitlaͤuftigen Zufag von göttlichen Straffen, befonders vom jängften Bericht, von vorherge⸗ 
benden Zeichen, vom ennderift ıc. mit untermengten deutfchen Keimen erhalten. Auf den nun folgenden 
2 ı/2 Bl. ſtehen Layfpiegeld ſpruch; und endlich iſt nnch neu binzugefommen: Beſchluß rede zu 
allen ftennden, in deutfchen Reimen. Dieſelbe füllet 4 Alätter, und am Ende derfelben ftehet Teng⸗ 
lers Epitapbium, und zwar in diefer Ausgabe zum erjtenmal. Darüber ſteht M.D. Xi. Omnia 
Vanitas. Kaus Deo. D.T, Epitaphion Ddalrici Tengler. Dum prejes moderor fulvorum ꝛc. 
Valeant Lectores. Auf der erften Seite des legten Blats ftebet ganz allein obige Anzeige: Vol⸗ 
brachte ift allfo zc. und auf der Rückfeite iſt der Holgfchnitt, der Zenglern mit feiner Familie vor dem 
Kayſer Eniend vorfteflet, roiederholet worden. Nach folio CCxxv find die Blätterzablen falſch abges 
druckt worden. Daber auf dem legten Blat, folio CCLviii ſtehet, da es doch CCxkij beißen ſollte. 
Denn dag ganze beträgt 242 foliirte Blatter, ohne 18 nicht foliirte Blätter, Titel, Borreden und Res 
gifter. Die, in der Driginalauggabe befindlichen Holzſchnitte werden in der gegenwärtigen indgefamt 
wieder angetroffen. Ein Eremplar von diefer Ausgabe iſt in der Dilberrifchen, auch in der Schwarz 
ziſchen Viblloihet. 


334 | Saft 1511. 


699.) Der margaraffichafft Baden ftatuten end Ordenungen in Teſta⸗ 
menten Erbfellen und Bormundfchafften. Am Ende: Gedruͤckt und 
volendet in der loblichen ftatt Baden durch Reinharten Beden 
Burger zu Straßburg, off vnſer liben frawen abent Prefentatiois 
Anno Di. M. ECCẽ. XJ. Sn Folio, 

. Der berühmte Rechtsgelehrte Udalr. Zafius hat diefe Statuten enttoorfen. Obiger Titel ſtehet 
auf vier ſchwarz gedruckten Zeilen über einem großen Holzfchnitt, welcher das Marggr. Badenifche 
Wappen vorftellt. Das folgende zweyte Blat füllet das Regiſter inbaltend die tictel difer Statu⸗ 
ten ond Satzungen. Dit dem folgenden dritten Blat fängt das Mandat des Marggrafen Chris 
ſtophs von Baden, an, welches fich auf der Mückfeite deffelben ſchließet, worauf fogleich die Ord⸗ 
nung ſelbſt anfängt. : Am Ende derfeiben flehet obige Anzeige. Das ganze betragt 18 ungegählte Bläts 
ter. Die Rückfeite des legten Blats ift leer. Ich habe ein Eremplar aus einer fchönen Sammlung 
eines ſchaͤzbaren Gönners vor mir gehabt. 


700.) Formulare. vnd teutfch Methoric Wie man einem ieglichen — 
fchreiben fol. Am Ende: Gerrudt der fürfichrig Sohannes Knob⸗ 
loch Burger zu Straßburg vnd geendet vff den Dritten Mergen 
Anno MELECELrH. In Folio. 
Eine ältere Ausgabe von diefem Rormulare, deſſen Berfaßer Senrieus Beißler war, ift oben 
unter dem Jahre 1493 angezeigt worden. Die gegenwärtige hat Sofmann in feinen Beobachtun⸗ 
gen P. IV. p. 73. angeführt. Sie ift LVI. BL flark. 


701.) Ein liebliche Hiftorie von de hochgelertẽ meifter Lucidario. Am En⸗ 
de: Getruckt zu Straßburg von Mathis hupfuf. Als man zalt 
M.vc. vnnd xi. iar. In Quart. 
Dieſe Ausgabe, die ich ſelbſt beſitze ift 8 1/4 Bogen ſtark. Unter obigen Titel ſtehet der gewoͤhn⸗ 
liche Holzſchnitt; auch find im Werke felbft die gewoͤhnlichen befindlich. 


702.) Sn diefem biechlein wirt erfunden von Complexion der menfche zu 
erlernen Seibliche vnnd menfchlidhe natur ir Siten geberden vnd 
nayglichayt u.f.w. Am Ende: Anno domini dufent fünffhundert 
vnd ailff iar nach Criſt geburt iſt dis büchlin getruckt vñ volend Durch 
Mathis Hupfuff zu Straßburg off ſambſtag nad) Sanct Ulrich, 
tag. In Quatrt. | 

- Eine kurze Rachricht von diefen Werkgen giebt Schwindel in den Nachrichten von lauter alten 
Büchern S. 163. 


703.) Wetter biechlin. Bon warer erfantnuß des wetters u.f.w. Am 
Ende: Alfo iſt volldee diß foblich buͤchlin das da aigentlic) weißt ' | 

vnd anzaiget erfantnuß vnd enbrung des wetters in gemain in ewig 

zeit 


Jarh 1511. | | 935 


zeit bis an den iungften tag. Getruckt zu Augſpurg burch den Jun⸗ 
gen hanns fchenfperger. Anno dfi M. CCCCC. und ri. In Quart. 
Wird ebenfalls von Schwindel 1. c. ©. 164. angezeigt. Der Verfaßer ik Leonhard . 
Reynmann. 


704.) Jo. Wpdmann genannt Moichinger Regiment wie man ſich in 
Peſtilenziſcher Lufft halten fol Geendet zu Straßburg von M. 
Matth. Schuͤrer 1511. In Quart. 

Befindet ſich in der Trewiſchen Bibliothek zu Altdorf. 


705.) Flauii. Uegetii. Nenati vier bucher der Rytterſchafft zu de aller⸗ 
durchleuchtigeſten großmechtigeſtẽ furſtẽ vnd hern hern Maximilian 
Romiſchẽ Keyſer sc. geſchribẽ. mit mächerleyen geryſtẽ. bolwerckenn. 
vñ gebeuwen. zu krygkßleufftẽ gehorick. mit yrenn moſternn. vnnd 
figuren darneben verzeychent. Am Ende: Gedruckt yn der loͤblichen 
Stat Erffurt durch Hanßen Knappen, M. CCCCC. Xi. In Folio. 

Obiger Titel ſtehet auf der erſten Seite des erſten Blats, in eilf Zeilen, mit Miſſalbuchſtaben ge⸗ 
druckt. Auf der erſten Seite des zweyten Blats iſt eine kurze Dedication an den Kayſer Maximilian, 
in welcher ſich aber der Ueberſetzer nicht nennet; den ich aber auch nicht zu nennen weiß. Die Ruͤck⸗ 
ſeite dieſes Blats fuͤllet ein großer Holzſchnitt, der einen bewafneten Soldaten vorſtellet. Auf der 
erſten Seite des dritten Blats faͤngt es mit einen Verzeichniß der Capitel des erſten Buchs an. Dann 

folgt dag Buch ſelbſt; und nach demſelben folgen die Holsfchnitte. Dieſe Ordnung iſt auch bey den 
- folgenden drey Rüchern beobachtet worden. Ich zable in dem vor mir habenden Eremplar, welches 
in die Schwarzifche Sammlung geböret, 58 Blätter mit Holzfchnitten auf beyden Seiten: fo daß alfo 
eigentlich 116 Holzfchnitte vorbanden waren. Der Text ift 23 Bl. ſtark. Vermuthlich iſt die Ueber⸗ 
fegung von derjenigen unterfchieden, die in einer Altern Ausgabe, die ich oben S. 38. befchrieb, ber 
findlich iſt. Doc) ift diefelbe an manchen Orten noch eben fo hart, wie jene. Zur Probe, will ich 
den Anfang des erften Capitels, des erften Buchs, abfchreiben. Durch keyn andere vrſache, haben wir 
geſehen, dag romifch volck, denn kreyß, der welt zu vberwinden, dan durch die vbunge der moffen, 
erlernunge der twagenburg und gebrauchunge der rytterey, Dann wider die grofle fchar der deutfchen, 
was bette mogen beiffen, Tas wenige vñ Eleine volE der romer, mas hette mogen beiffen und nutzes 
fhaften, die gemeyne, kurtze und Heinkörperfch fammelunge der Nomer, weder bie tewre, und tapffere 
gezeucklich manbarfent der deutfchen u. f. w. Die Holsfchnitte find ziemlich grob, doch fcheinet die 
Zeichnung ertraglich zu ſeyn. Die Bibliothek des Kloſters Rottenbuch befißt ebenfalls ein Exemplar. 


| Jahr MDXII. 

706.) Euangelia mit der gloß und Epiſtlen Tuͤtſch über das gang far 
allenthalbe darbey der anfang: d' pfalm. vnd die colleck. einer yed⸗ 
lichen meß. nad) ordnung der chriitenlichen kirchen. Am Ende: 
Getruckt zu Straßburg durd) Mathis büpruff, vñ volendet Nach 
chriſti unfers herrẽ geburt taufet fünffhundert ond zwölff Jar. In 

olio. 

s Abermals 


, 


336 | Safe 1812. 


Mbermals ein Abdruck des beutfchen Plenarii, nach der Einrichtung ber Ausgaben von 1506 und 
1510. Unter obigen Titel ftehet ein Holzfchnitt, roelcher Ehriftum mit dem Weibe bey dem Brunnen 
vorftellet. Auf der Nückfeite dieſes Titelblats ſtehet: In den namen des herren. Amen. „ie va; 
bet ſich an ein plenari nady ordnung der heiligen chriftenlichen Pirchen in dem man finder 
u. ſ. w. Mit dem IL BI. fängt das Buch felbft an, welches fich auf der erften Seite des CXXIX. BI. 
ſchließet. Run folget das Regifter auf zwo Seiten, und zuleßt fteht obige Anzeige. Bor den fonns 
täglichen Evangelien ſtehen Heine Holsfchnitte. Die Ueberfegung den Evangelien und Epifteln, wei⸗ 
het von derjenigen ab, die in den altern Ausgaben flunde. Das ganze ift in zwo Kolumnen abger 
druckt. Diefe Ausgabe ift in der Ebneriſchen Bibliothek befindlih. In dem Catalogo der Ludewi⸗ 
giſchen Bibliothek wird P. 1, p. 70. n. 832. ein ähnliches Buch, unter folgenden, vermutblich nicht 
ganz richtigen Titel: D. Reifersberg über die vier Epangelia durchs Jor, famt dem Quadre⸗ 
fimal und von etlichen beyligen, Strasburg 1512. Fol. angezeigt; ob folches von dem gegenmwärtis 
gen verſchieden fen, kann ich nicht fagen. Eben dafeibft wird n. 831. dad Evangelibuch von Rais 
fersberg, Strasburg 1515. Fol. angezeigt; ich werde unter dem Jahr 1517 ein aͤhnliches, dag ich 
felbft befige, anzeigen und Kürzlich befchreiben. 


707.) Criſtenlich bilgerfchafft zum ewige vatterläb, fruchtbarlich angzeigt 
in glychnuß vn eigefchafft eines wegfertige bilgers, der mit fiyß vn 
niet fin zitlich heymut. Gepredigt durch den hochgelerte herr Johañs 
geiler gnat von keiſerßbergk, doctor der heilige fhrifft, predicat 
löblicher gedechtnuß zu ftraßburgf. Am Ende: Hie endet ſich der 
Ehriitenlich bilgeer — Vnd gedrudt zu Baſel durch den fürfichtige 
Ada petri von Lägedorff, Noch Chriſti geburt tuſent fünffhundert 
vñ zwelff for, des Monatz Junij an den funffzehenden rag In 
Folio. | 


Wickgram erkennet dleſen chriftlichen Pilger, für ein aͤchtes Kind det mürdigen Reifersbergs, 
und in der That darf man nur etliche Blatter in diefem Buche Iefen, um den Verfaßer kennen zu lers 
‚nen, wenn gleich fein Name nicht auf dem Titel ſtuͤnde. Er gehet in 25 Abfchnitten, fo viel Eigenſchaf⸗ 
ten eines Pilgerd nach dem bimmlifchen Baterlande, niit faft unnachabmlichen Wie durch, fteflet ihn, 
nach allen feinen Umftänden auf feiner Reife, eben fo wahr, als lebhaft für, fuchet alles auf, was er 
gu beobachten und wofür er fich zu hüten bat, bemeifet durchgebende fo warmen @ifer, redet mit fo 
großer Rreymüthigkeit, daß man erflaunen muß, wenn man fich in die Zeiten gnrück denket, in denen 
diefer Mann lebte, predigte und ſchrieb. Cleinent bat in der Biblioth. curieufe T. IX. p. 102. aus 
einer Iateinifchen Aufgabe einige Etellen auggeboben, in denen Reifersberg die Sebler der Griftlichen 
rügte; man Eönnte aber folcher Stellen ungleich mehrere anführen. Es ift nur Schade, daß der in 
dieſer deutfchen Ausgabe herrfchende ſchweitzeriſche Dialect macht, daß nicht alles fo leicht zu verfichen 
iſt. Obiger Titel ſtehet in einer Einfaßung, über einem Holzſchnitt, der einen Pilgrim vorſtellet. Uns 
ter demfelben fteben dentfche Berfe, Die ich anf den Inhalt des Buchs begteben. Die Rüdkfeite des Tis 
telblats füllet die Zueisnungsfehrift des Herausgebers Jacob Others an eine Rroum Radegund 
Goſſenbroͤteryn zu Fuͤeſſen, geben zu Fryburg 1511. Other meldet in derſelben, daß er dieſes 
Buch, nachdem es vorher unvolkommenlich vnd vngerecht dickerenmol gedruckt worden, nach meynung 

vnd 


Jahr 1512. 337 


vnd vnderwyſung eigener handgeſchrifft des Verfaßers dem Druck uͤbergeben habe. Die folgenden drey 
ungezaͤhlten Blaͤtter enthalten die Vorrede und das Regiſter. Mit dem erſten Blat faͤngt das Werk 
ſelbſt an, das ſich auf der erften Seite des CCXXVILL. Blats mit obiger Unterſchrift endiget. Die 
Ruͤckſeite ift leer. E. Baumgartens Nachr. B. 4. S. 25. u. f. Ich befige ſelbſt ein Exemplar. 


708.) Das ſchiff des Heils. Auff das allerkuͤrtzeſt hie vßgelegt Nach der 
figur die Docror Johannes von Eck gemacht hat zu Ingolſtadt. ber 
wegt aus den predigen des wirdigen Herren Docror Johannes geiler 
Keilerfperg etwan Predicant zu Straßburg in dem Elſaß. M.D.rit 
Am Ende: Hie endet fi) das ſchiff der reuw kuͤrtzlich außgelegt 
nad) der figur die dann herr Johann von ER Thumberr zu Eiſtett 
vnd Ordinarius zu Ingolſtat Docror der heyligen gefihriffe, gemacht 
bat auff die predigen Doctor Johann von Kerferspergß, von dem 
ſchiff zu Straßburg gepredigt, Vnd iegund gedruckt durch Johannem 
Gruͤninger, in der loblichen freyen Stat Straßburg (der auch der 
meinung iſt, alle bücher Doctor Kaiſerſpergs zu drucken in der größe 
Difes bappyrs) vnd geendet vff fan Bartholomeus abent, in dem iar 
von Chriſti unfers fieben herren geburt Tuſent fuͤnffhundet zwoͤlffe 
gezalet. In Folio, 
Diefen deutfchen Auszug aus Kayſersbergs Predigten, die unter dem Titel Nauicula poenitentiae 
zu Augfpurg 1511, und nachber noch etlichemal gedrudt worden find, und wovon unter dem Jahr 1514 
eine vollſtaͤndige deutſche Ueberfeßung vorfommen wird, hat der fel. Riederer in feinen Nachrichten 
B. 2. &. 307. kürzlich befchrieben. Das Buch ift mit Holgfchnitten gezieret, die ein Schiff vorftels 
len, dag, nach der Verſchiedenheit der argefährten Eigenfchaften, verandert if. D. Eck hat ſolches der 
Herzogin von Baiern Runigunden zugeeignet, deren Sohn Wilhelm ihn kurz vorher von Kreyburg 
nah Ingolſtadt zum Lehrer der beil. Schrift beruffen hatte. Iſt 24 gezahlte Blätter ſtark, und in 
39, sum Theil fehr Eurge Capitel eingetbeilt. 


799.) Predig d' himelfart Ma. Dis feind fier .predig vo vnfer lieben 
Fraw? Eine feit von irer bimmelfart, wie fie gott der herr geeret 
hatt, mir fibeerlei Eere, Vnd in der aller letiten eere, da wurt vßge⸗ 
legt ein frag an welchem ort im himelreich, gott mit allen feinen 
vßerwelten fein wonüg hatt, Vnd vff welchem ftul, oder ro Maria 
fiß. Aber die andern dry predigen, fagen von drerlei eınpfengnis 
Marie. Auch welche einpfengnis under den deyen die chriitenlich kirch 
begat vff den tag irer empfengnis, Gepredigt durch den wirdige vnd 
hochgelerte Doctore Johanẽ geiler von Keiferfperg. Anno dñi sc 
1509 vd feind vo feine müd abgefchriben. Am Ende: Gertrude 
durch Johannes gruͤninger in der loblichẽ fryen ftat Straßburg 
vnd vollendet vff den abent vnſer Tieben frame der geburt, vnd inn 

| | | Dem 
Panzers Annalen. Un 


328 Jahr 1512 


dem iar von chriſti vnſers Herre geburt Tufent fünffhunde vñ zwoͤlffe 
gezalte. In Folio. 

Der tweitläuftige Titel fagt alles, was in diefer Eleinen Sammlung enthalten if. Auf der Ruͤck⸗ 
feite deſſelben ift ein Holsfchnitt, welcher die Himmelfart Marine vorſtellet; auch vor den Predigten 
von der Empfängniß Mariae ftebet ein Holsfchnitt, der aber freylich etwas auffallend iſt. Derfelbe 
ift nemlich in drey Theile getbeilet. Im erften wird Gott der Bater mit der Maria auf feinem Her⸗ 
gen vorgeftellt, und dabey ſtehet: Conceptio Dearie in corde patrig ab eterne, im zweyten Conceptio 
Marie in utero matris feminaliter, im dritten, conceptio anime Marie in corpore fuo abfque peccati 
macula. Iſt XVIII. DT ſtark. Ein Eremplar ift auf der hiefigen Stadtbibliothek. 


710.) Diß buch Das da gedicht hat der erleucht vater Amandus, genannt 
Seuſſ. begreiffe in im vil guter gaiſtlicher feeren wie der menich, 
fo er ſich gemendt hat von Got zu der creatur, ainen widerfer foltun 
zu feinem erften vrfprung der da got iſt, vnd wie er fich haben fol 
in fein felbs vnd aller creatur gelaflenheit vnd abfterben aller fröd. 
begirlichait. wolluits und gemachs diſer welt vnd feine aignen leibs gott 
vor augen haben, jn fuchen, und über alle ding Tiebhaben, fein leiden 
betrachten, vnd fich felb vnderwuͤrflich in rechter demut geleich fürs 
migflidy halten, in tun vnd in laſſen, in lieb vnd faid, vnd vil ander 
koſtlich vnderrichtungen die da einem anfahenden, wider einferender 
menfchen zumal fuͤrderlich vnd nuß fein, fo es aufmerklich gefefen 
vnd betradye wirt. Es gibt och gutbherzigen vernünftigen menfchen 
liechtreiche weillung zu göttlicher warheit, vnd einen richtigen weg zu 
der allerhöchiten fäligfait. Am Eude: Damit fteil ich und gib End 
difem buch, das da arbaitfamigflich gedruckt vnd mit Fröuden volens 
det iſt, in der Fenferlichen jtac Augfpurg. Durch maiſter Hanıfen 
Dtbmar gefeflen bey fant Vrſulen Cloſter am Lech. Durd) verfegung 
des fürfichtigen Heren SSohann Rynmann von Deringen. In teuts 
ſcher nation fürnampiten buchfürer. In dem tar do man zalt tauſent 
fünff hundert vnd zwolff jar auf den xx tag des monats Junij ſaͤ⸗ 
ligklich volfürete taus deo. Got fey lob. In Folio. 

Eine ältere Ausgabe dieſes Buchs ift unter dem Jahr 1432 angezeigt worden. Der Verfaßer 
Heinrid, Sufo oder Seuff, mar ein Dominikaner, und Amandus war fein Elofter Name. In 
Quietifs Scriptor. ord. Praedic. Vol. 1. p. 653. wird von feinem Leben und Schriften meitlauftig ges . 
handelt. Dufelbft wird gemeldet, daß er feinen eigentlichen Namen fergfaltig zu verbergen gefucht 
habe, daß er aber in allen feinen, noch in Hanpdfchriften übrigen Schriften, Johannes a Suenia genennet 
worden. Er war aus der adelichen Kamilic der von Berg und um dag Jahr 1300 zu Eoftnig in Schwaben 
gebobren. Eeine Mutter ſtammte von der adelichen Tamilie der Seuffen ab, und diefer ihren Geſchlechts⸗ 
namen nabm cr an, und nennte fih Seuff, over Suſo. In der, nach obigen ſehr weitlauftigen Tis 
tel, folgenden Vorrede kommen verichiedene Kebengumftande deffelben vor. Schon im ı3:en Jahr trat 

er 


\ 


Jabr 1519; 339 


er in den Predigerorden. Er ſtudirte zu Coͤln, und follte dort Doctor twerden. Warum diefes nicht 
gefcheben, davon wird in der Vorrede folgende Urfache angegeben: Do er nu zu Coſtanz in den Pres 
digerorden fam vnd ain andechtiger feliger menfch, vnnd dartzu, auff der hoben ſchul zu Köln bochge⸗ 
leert ward, dag er folt doctor in der hailigen gefihrift werden, dag ward ihm durch den heiligen geiſt 
abgefprochen und gefagt du Fanft genug darzu das du dich magſt zu got keren unnd andere mennfchen . 
durch dein predig auch zu gott ziehen. Alſo hub er an zu predigen mit großem Ernft vnd wurd ain 
berimpter firenger prediger und in den predigen hatt er die weiß, wenn er einen merdlichen fon, oder 
ain gut luck wolt fanen, vnnd das volck aufmerckent machen. &o fprach er: Merck auff, wann der 
feuß will ſeuſſen u. ſ. w. Er flarb im Predigercloſter zu Ulm 1365, liegt auch dafelbft begraben. 
Die römiſche Kirche bat ihn unter die Heiligen aufgenommen. Als 1621 zu Ulm der Grund zur heif. 


Drenfaltigkeitskirche gelegt wurde, fol man des heil. Eufo Grab gefunden baben. Yelix Saber ein 


Mönch in dem Dominikaneikloſter bat fein Leben gleichfalls beſchrieben. S. Säberlein Dill. de vita, 
itinerib et fcript. Fr. Felicis Fabri Gödtting. 1742. 4. &. 25. 


711) Diſs biechlin ift genant der brunn der durſtige feel. Bor dem Res 
giſter: Gedruckt in der Fanferlihen Stat Augſpurg durch Erhart 
dglin, doch in der erpenß Joß burlin. M.D.rii. In Octav. 

Diefes Gebetbüchlein wird von dem fel. Riederer, der doch verſchiedene, die noch ver der Refor⸗ 
mation erfchienen find, in feinen Nachrichten B. 2. S. 157.u. f. S. 411. u. f. anführet, nicht 
angezeigt. Den Anfang machen Gebete, die an Gott gerichtet find; die folgenden find an die Maria 
gerichtet. Dann kommen Paffions und Abendmals Gebete; ferner folche, die an die Heiligen gerichtet 
find. Endlich folgen auch Gebete für Kranke und Sterbende. Den Belhluß machen die Birgitten 
Gebete. Das Werkgen ift 18 B. flark und hat Holzfchnitte. Iſt in der Schwarszifchen Eammlung. 


712.) Sciffart von diſſem ellenden iamertal. Am Ende: Gedrudt zu 
Srandfurt in der Loblichen vnd Kenfferlichen jtatt noch Eriftus ges 
burt duffene fünffhüdere vnd zweilff ior duch Batt murner vo 
Straßburg. In Quart. | 
Diefes Heine Gedicht ift gewis eine große Seltenheit, befonders wegen bes Druckortes. Ritter 
in feinem Evangelifhen Denkmal der Stadt Frankfurt &. 182. meldet, daß zwar fchon 1522 ein 


aſtrologiſches Scriptum dafelbft gedruckt worden fey. Die gegenwärtige Schrift aber blieb ihm, fo 


wie vicheicht mehreren andern, unbefannt. Wer diefer Bart Murner geweſen ſey, wird freylich mit 
Gewisheit nicht beſtimmt werden konnen. Wenn die gu Ende der gereimten Vorrede, auf der zwey⸗ 
ten Seite flebenden beyten Buchſtaben B M eben diefen Bart murner, wie ich nicht zweifle, bes 
deuten, fo moͤchte wohl derfelbe auch der. Verfaßer diefes Gedichtes feyn. : Aufferdem würde ich auf 


dem berühmten Thomas Nurner ratben. Dbiger Titel ftehet in einer Einfaßung. Unter demfelben 


liefet man noch vier gereimte Zeilen; und auf diefe folgt ein Holsfchnitt, welcher einen Engel in einem 
Schif vorftellet, der eine Perſon zu fich in daffelbe nimmt. Die gereimte Vorrede füllet das folgende 
zweyte Blat. Dann folgt das Werkgen felbft in welchem folgende Hauptftücke ausgeführet werden: 
Gotz forchtig feyn. Lieb habeñ Mariam. Des engels bewarlig. Bedend das endt. Der fun: 
der beycht. Alle Seiten haben eine, in Holz gefchnittene Einfaßung; und noch uberdiefes find fünf 
Holzſchnitte darinn befindlich. Das ganze beträgt 23/4 B. und ift in der Schwarszifchen Samnılung. 


Uu2 713.) 


€ 


340 Sahr 1512. 


713.) Ein ſchon buchlen vom iungſtẽ gericht, wy groß famer vñ wekla⸗ 
er alle verdampre menſche haben werden vmb Die verloren tzeit fo 
ſy bye vff erden gehabt haben allen menſchen nüglidy) Suhören. Item 
ein ſchoͤner fprud) Bu allen ftenden. Am Ende: Gerrudt zu Leiptzick 
duch Wolfgang Stöckel pey den paulern M. CCCCC. xii. iar. In 
Quart. 

Was Tengler, der Verfaßer des Layenſpiegels, feiner neuen Ausgabe dieſes Rechtsbuchs, 
die er 1511 beſorgte, und die wir unter dieſem Jahre angezeigt haben, beyfuͤgte, das iſt hier eins 
zeln abgedruckt worben. Unter obigen Titel ſtehet ein Holsfchnitt, welcher dag juͤngſte Gericht vorftels 
let. Auf der Rockſeite fange das Werkgen felbft, mit der Ueberfchrift: Dom jüngften Bericht an. 
Diefes wird nun befchrieben. Den Anfang machen die vorhergehenden Zeichen und der enocrift. Dann 
folgt die Beruffung der Sünder vor das Gericht; ihre Erfcheinung, ibre Ankläger, ihr Bekenntniß, 
wo beſonders dasjenige, welches die geiftlichen und weltlichen Obern ablegen, merkwürdig iſt, die Fürs 
bitten, Lie für fie eingelegt werden, Gottes Antwort darauf, das Urtbeil des jüngften Gerichte, und 
endlich die tcuflifche Vollziehung deg göttlichen Urcheild. Den Beſchluß macht endlich; Ein büb- 
ſcher fprusch zus allen ftenden, fo mie folcher in dem neuen Layenfpiegel ſteht. Zuletzt ttebt obige 
Anzeige. Das ganze betragt 4 1/2 Bogen. Die legte Ecite iſt leer. Leich bat diefe Schrift in den 
Originib. typograph. Lipf. nicht angezeigt. Cie iſt in der ehemaligen Solgeriſchen Bibliothe. 


714.) Diß hernad) getrucktes wirdig Heyltum: iſt funden word? Im ho⸗ 
ben altar im Thumbe zu Trier. Anno dñi 1512. In Quart. 
Iſt nur 1 Bogen ſtark und in der Schwarziſchen Sammlung. 


715.) Warhafftige Sag Oder red, von dem Rock Jeſu Criſti Neulich in 
der hbeylign Stat Trier Erfunden, mir andern vil koͤſtbarn Heyltumb 
In gegewertigkeit des Keyſers Marimiliani, vnd ander Fuͤrſten vn 
Herren Da felbs im Reychstag verſamelt, Anno dit. ısı2. Am 
Ende: Gedrüct zu Nürnberg, durch Here Hannfen Weyſſenbur⸗ 
ger Prieiter. ısı2a. In Quart. 

Auf dem Titel ift der Rock Chriſti, ein Stück des Kreuzes, drey Würfel und dergleichen Heilige 
hümer in einem Holzſchnitt vorgeftellt. Auf der Ruͤckſeite fängt die Fefchreibung der Stadt Trier 
an, dann folget eine Nachricht, wie 1512 im Krohnaltar des Hohbenftiffts zu Trier, auf Befchl Maris 
milians etliche Küften mit Reliquien gefucht und gefunden worden find. Man erftaunt billig über die 
Menge und Koftbarkeit derfelben, noch mehr aber vielleicht über die Zuverficht, mit welcher der Verfaßer 
dieſer Beinen Echrift, der ſich Johannem Adelpbum Argentinenfen Phificum nennet, feinen 
Leſern diefelben insgeſamt für acht anpreißt. FR nur 8 Bl. ſtark, und in der a#bnerifchen Biblios 
thel. Bon dem Verfaßer werden wir unter dem folgenden ‚Jahre, einige Nachricht geben. 


716.) Bon dem vntrenlichen vngenaͤten Mod vnſers herren Jeſu chriſti, 
den jın fein aufferwelte muter — felbs mit jren Feufchen henden ges 
wuͤrckt Hat, wie der, ainem alten Juden, von Pylato vnd Herode ger 

Br | geben 


Jahr 1512 | | 341 


geben ward. Vnd nad) vil gefchichten wunderbarlich ainem kuͤnig 

(Arenndel genant) worden it, der fa.gen Trier bracht u. k w. 

Augſpurg hannß Othmar M.D. Xij. Ian Quart. ER 

Es ift diefes ein förmlicher Roman. König Arenndel ift der Held, der, um den ungenaͤhten 

Rock zu erhalten, ſich allerley gefaͤhrlichen Abentheuern ausſetzet. Dieſe werden in 26'Capitel erzaͤhlt. 
Ganz zuletzt auf zwey Blaͤttern wird dann erzählt, wie dieſer Rock ſamt andern Reliquien 1512 zu 
Trier gefunden worden iſt. Unter dem 15 Zeilen langen Titel halten zween Engel den ungenaͤheten 
Rod. Auf der erſten Seite des 37ſten Blats ſtehet die Nachricht von dem Drucker mit folgenden 
Worten: Vnd damit das diſe geſchichten nit abfallen auß gedechtnuß der menſchen hab ich Mai. 
hanaß Othmar diß buͤchlin woͤllen druͤcken — in der Kaiſerlichen ſtat Augfpurg bey ſant Vrſulen 
cloſter am Lech In dem jar do diſer Rock zu Trier gefunden ward ꝛc Do man zalt nach Criſti geburt. 
M.D.Eij. Diefes Werkgen beträgt 9 1/2 Bogen. Die legte Seite iſt leer. Iſt in der Schwarzi⸗ 
fihen Sammlung. 


717.) Die Legend des heyligen vatters Franciſci. Nach der befchreybung 
des Engelifchen Lerers Bonauenture. Am Ende: Gedruckt vnd 
vollendet, In der Kanferlichen Stat Würemderg Durch Hieronys 
mum Holgel, In verlegung des Erbern Caſpar Rofentaler yesundt 
wonhafft zu Schwag. Am Sybenden tag des Monats Aprilis. Nach 
Chriſti vnſers herren gepurt. Tauſent Zunff hundert, vn Im zwelff⸗ 
ten Sare. In Quart. 

Diefe deutfche Ueberfegung der Legende Franeiſci ift bereit$ von Deren Summel, im erflen 
Band feiner neuen Bibliothek S. r. u. f. augführlich befchrieben worden. Unter obigen Titel ſte⸗ 
bet cin Holsfihnitt, der den beil. Franciſcus Eniend vorftellet ; unten flebet das Jahr 1511. Auf der 
Ruͤckſeite des Titelblate ift abermals ein Holzfchnitt, der die ganze Seite einninmt und den beil. Fran⸗ 
ciſcus ſtehend vorftellet. Die übrigen Holsfchnitte nebmen die Hälfte des Blats ein. Ihrer find in 
allen 56. ie find ſehr fhon. Nach Herrn Hummels Vermuthung find fie vom Hieronymus Hölgel 
ſelbſt. Noran ſtehet eine kurze Vorrede des Ueberfeßers, der fich aber nicht niennet. Daß fie ſehr 
ſchlecht gerathen fen, Kann ich jeden überzeugen, der fich die Mühe geben wird, nur etliche Zeilen gu 
lefen. Das ganze ift 26 1/2 Bogen ſtark. Ich befige diefes, an und für ſich abgeſchmackte, doch 
wegen der Holzſchnitte fchagbare Werkgen felbft. 


718.) Ain clare verftentnus in tuͤtſch off doctor Johannſen Reuchling rat 
ſchlag von den iuden büchern vormals aud) zu latin iin YUugenfpiegel 
vßgangen. (1512) In Quart. 
Reuchlin hatte ſeinem Augenſpiegel, den er Pfefferkorns Handtſpiegel entgegen ſetzte, und der 
unter dem Jahre 1511 angezeigt worden iſt, auch ſogenannte ſcholares diſputationes beygefuͤgt, worinu 
er zu beweiſen ſuchte, daR fein NRatbfehlar nichte, dem Glauben der Kirche widriges enthalte. Da 
nun tiefe difputstiones lateinifch, und alſo eigentlich nur für die Gelehrten gefchrieben waren, fo wollte 
er folche, um auc) von denen, welche jene Schrift nicht fefen Bonnten, verftanden zu werden, auch 
deutſch befanns machen, Diefes ift nun in ber gegenwärtigen Schrift gefcheben, die alfo nichts an» 
Uu3 ders, 


342 Jahr 1518. 


ders, als eine frege Ueberſetzung jener Iateinifchen im Augenfpiegel ik. Am Ende kerfelben ficht: 
Beben am xxij. tag des mergen, im funff; ehen hundert onnd zwölfften iar. Eic if 14 Bl. 
Hark. Die legte Seite iſt leer. Ich befige fie ſelbſt. Mach diefer Echrift bar Reuchlin in dieſer 
Sache, fo viel mir wiſſend ift, weiter nicht edirt, als bie fchon angefübrte Defenionem contra ca- 
Jumnistores faos Colonienfes, Tubingae apud Thom. Anshelmum Badenfem. Anno. BI.D.X1U1. 4 
Daß ob. Heine. May in dem Leben Reuchlins, den ganzen Verlauf dickes verdrichlichen Handels, 
und Die glückliche Wendung, welchen derfelbe am Ende für den großen Reuchlin befun, am ausfuͤhr⸗ 
lichſten und gründlichiten erzähle habe, iſt ſchon bemerket worden. 


719.) Romifcher Kaiferlicher Maieftat vnd gemeiner Stende des Reichs 
auff fagung vnd ordnung auf dem Reihe tag zu Collen Anno 
XVC vnd. XU. auffgeriht. In Folio. 
HM 6 Bogen ſtark. Auf tem Titelblat it ein Holzfchnitt, auf welchem der Kayſer mit einer vor 
ihm Enienden Serfon ıc. vorgeftellt wird. Iſt in der Ebneriſchen Biblietkef. S. Puͤtters Litteratur 
des deutfchen Staatsrechts Th. 2. S. 404, u. f. ingleichen Monum. typozr. Rebdorf,. &. 235. u. f. 


720.) Romifcher Kenferlicher Maieitat vñ gemeiner Stende des Reichs 
vffſatzung vnd ordnung off dem Reichstag zu Eullen. Anno XV. 
ond XII vffgeriht. In Folio. 
Unter obigen Titel ftebet ein Holsfchnitt, welcher den Kayſer auf bem Thron mit den fieben Cburs 
fürften vorftellet. Iſt 5 Bogen flarf. Diefe Ausgabe ift ohne Zweifel in Maynz gedrudt worden. 
Sie ift in meiner Heinen Sammlung. 


721.) Romifcher Fenferlicher Maieſtat vñ gemeiner ftende des reichs Ab⸗ 
ſcheid vff de reichstag zu Eollen. Ano M. CCCCEC. vñ. Fü. vffge⸗ 
richt. In Folio. 
Dieſe Originalausgabe beſitze ich ebenfalls ſelbſt. Sie it 3 Bogen ftarf. Unter obigen Titel 
ſtehet ein Holzſchnitt. 


722.) Gemain Landtpot vnd ordnung in Ober vnd Niederbaiern. 
In Folio. 

Dieſe Baieriſche Landesordnung, die Herzog Wilhelm in Baiern, zur Zeit, da er die Landesre⸗ 
gierung hatte, 1512 errichtete, fuͤhret Selchow in fpecimine &c. p. 18. $. 14. an, ohne weiter etwas 
von derfelben zu melden, außer daß er gleich auf der folgenden Seite, mo er von der gemeinfchafts 
lichen Landesordnung der beyden Brüder Wilhelms und Ludwigs von 1316 redet, binzufeget: re- 
novatus a D. Alberto fub titulo: Baperifche Zandsortnung 1553 f. quae colleftio ei, quam ad 
a. 1812. recenfuimus, exacte refpondet. Alſo wäre die von 1512, im Jahre 1516 nur wiederholet 
worden. Die veränderte von 1520 kannte Selchow nicht. 


723.) Der neu Layenfpiegel Bon rechtmäffigen orbnungen in Burgerlis 
ben vnd peinllchen Negimenten. Mit Additön. Auch der guldin 
Bulla. Kuͤnigklich Reformatön, landfriden. Auch bewärung gemai ⸗ 

ner 


\ 


N 


Jabr 1512. 343 


ner recht vñ anderm anßaigen. Cum priuilegio. ne q̃s audeat -hos 
opus intra tempus determinatũ imprimere ſub pena in eo promul⸗ 
ganda. Am Ende: Volbracht iſt alſo ſeligklichn diſer new Layen⸗ 
ſpiegel mic feinen Addition, Sn der Kaiſerlichen ſtatt Augſpurg des 
ande Swaben, von maijter Hanfen Otmar buchtruder, Durch 
verordnung vi koſten des fürfichtigen hern Johan Ryñman von 
dringen, Teutfcher Nacion namhafftigiſten Buchfürers, und vollen 
det in vigilia Natiuitatis Ehriiti Anno 1512. In Folio. 

Diefe gegenwärtige Ausgabe entbalt alles dasjenige, maß in der vorhergehenden von 1511 ange 
troffen wird. Auch ift die Einrichtung, bie auf einige Kleinigkeiten, die nemliche. Der Titel fieht eben 
fo aus, wie in derfelben. Diefer füllet mit den Vorreden und Regiftern 15 ungezäblte Blätter. Mit 
fol. I.. fängt der Layenfpiegel felbft an; der fich mit den Sprüchen Layenfpiegeld und der gereimten 
Befchlußrede zu allen ftennden, auf der Rückfeite fol. CCiiüi endiget. Darunter flehet: Omnia Bas 
nitas. Laus deo. volbracht ift alfo feligFlichh ze. wie oben. Auf der erften Geite des legten nicht 
gezäblten Blats ftehet der Holzfchnitt mit der Tenglerifyen Ramilie, und darunter Tenglerg Epitapbium 
mit lateinifchen Buchftaben. Die Nückfeite iſt lerr. Die Holzfchnitte find die nemlichen. Die Ebne⸗ 
riſche Bibliothek befiget davon ein Exemplar. Auch Here Prof, Schwarz in Altdorf. 


724.) Ordnung von kayßlicher Maieitat zu vnd'richtũg der offen Notar 
riẽ wie die je Ampter oben follen aufgange. mitfampt eynem pen⸗ 
liche mandat das die nymads nachtrucken: oder ob ſolichs darwider 
gefchehe: dieſelben: nymands: vfffauffen noch verfauffen noch fenf 
haben folle. fie fey dan durch) die Kanferlichen Eömiffarien zu Nefors 
mirung: der Motarie verordet zuvor corrigirt vn zutruckẽ erlaupt. 
(1512) In Folio. 

Unſtreitig gehoͤret dieſe Ordnung, vermoͤge der Unterfeift: Beben in vnfer und des Reichs 
Star Coͤln, am achtenden tag des Yfonats Detobris, Nach Chriſti geburt funffzehenhun⸗ 
dert vnd im zwoͤlfften re. in das Jahr 1512. Kie ift zwar nur 4 Boͤgen ſtark, aber ſowohl in Ans 
febung des Inhalte, als in Ruͤckſicht des Privilegii, um den Nachdruck zu verhindern, febr merkwuͤr⸗ 
dig. Diefes Privilegii wird nicht nur fchon auf dem Titel, unter dem Namen eined penlihen ITans 
dats gedacht, fondern eg ſtehet ſolches auch in extenfo auf der Nückfeite des Titelblats. Vermuth⸗ 
lich iit diefeg dag erfte, dag fo unftändlich ahgefaßt und auch gang abgedruckt worden if. Es nimmt 
dieſes Vrivilegium, oder penlich Mandat, die ganze Rückfeite des Titelblatg ein, und wird darinn allen 
Druckern und Buchfürern, von römifch Eenferlicher macht, bey verlierung alles deilen, &o ſye bie 
wider nachdruden, feylbaben oder Fauffen würden, auch ayner peen, nemlich zwenzig margf lo- 
tiges Boldes, verboten, diefe Drönung in den nächften vier Jahren zu druden u. f. w. Ich bes 
fige diefe feleene Ordnung ſelbſt. Vermuthlich ift diefelbe ebenfalls zu Maynz gedruckt worden. 


725.) An Vebftlich beilicfeit und Kayſerliche Maieſtat. Churfuͤrſten vnd 
Fürsten “es heiligen Romiſchen reichs ſambt gemeiner Niccerfchafft, 
vñ des heilige veichs Stetten, den zu kuͤnfftigen ſchaden. der chris 

fienbeit, 


344 Jahr 1512. 


ſtenheit, mogẽ ermeſſẽ win mo fie wolle, denſelbigen gar leichtliche 
furkomen. Am Ende: Gedruͤckt zu Nuͤrmberg. den andern tag 
des Jenners. ı5sı2 In Quart. 

Aus dem Tisel dieſer Schrift würde der Inhalt derfelben wohl nicht zu erratben feyn. Es ents 
halt diefelbe aber nichts anders, als eine ſehr dringende Vorftellung des damaligen Hochnicifters von 
Preußen, Albrechts, Marggraven von Arandenburg an den Pabſt, und an das ganze deutfche Meich, 
mworinn er file um Schutz wider den König von Poblen Sigismundum bittet. Der König von Poh⸗ 
len verlangte nemlich, daß ihn der Hochmwilter huldigen follte, vermöge eines Verſprechens, das des 
Hocmeifters Bruder, Caſimir, dem König getban hatte. Deswegen bittet nun der Dochmeifter Daß fich 
Der Pabſt und der Kayfer Dee Drdeng annehmen möchte. Voran ftchet eine kurze Geſchichte des Drdeng. 
Dann werden die drey befdywerlidyen artigkel fo der König von polen vom Orden begert ans 
geführt, und endlich werden die Urfachen angezeigt, warum der Pabſt und dag Reich den Orden in 
Schuß nehmen fol. Auf dem Titelblat ift ein Holsfchniet, welcher den Pabft und den Kayſer, auf 
Kuͤſſen neben einander fißend, vorftellet. Vor dem Pabſt Enict eine Perſon, welche demfelben eine 
Bittſchrift überreicht. Iſt 2 4/3 B. ſtark. Ich beſitze fie ſelbſt. 


726.) Invectiua Ein invectif mayſter hanſen Virdungs vo Haffurt — 
Czu Ludtwigen Pfalzgrauen bey Reyn u. f. w. wider Die erdicht 
Practica die der vnwiſſende menſch Lucas — vff das fünffzehunder 
vnd xii jare gemacht hat. Am Ende: Getruck zu Heydelberg von 
Jacob Etadelberger. In Quart. 
Auf dem Titel ſtehet dag Pfalzifche Wappen. Iſt 1 3/4 Bogen flarf und in der Schwarzifchen 
Sammlung, 


727) Margarita Medicine. ein meiſterlichs vflerlefens biechlin d' artzuy 
für mancherley kranckheit vñ ſiechtagen der mefchen. gemacht durd) 
Johannem Tollat v5 Vochenberg in der weirberimpten Vniverſitet 
zu Wien bey dem aller erfarnilten man d' Argney doctor Schrid. 
Am Ende: Hie endet fich) das regiiter diß buͤchlins das da gedruckt 
it zu Straßburg durch Martinum fach. Als manzalt. M.ELEEE, 
vnd rü. iar. In Quart. 

Eine ältere Ausgabe ift unter dem Jahre 1497 angezeigt worden. Die gegenmärtige iſt 10 Bor 
gen ſtark. Auf den Titel ſtehet das Zeichen des Druckers. If in der Schwerzifchen Sammlung. 


728.) Liber de arte diftillandi de compofitis. Das buch der wahren 
Kunft zu diſtilliren Compofita vñn ſimplicia; vnd das buch thefaus 
rus pauperum, Ein fchaß d' Armen, genat Micarium, die broͤſam⸗ 
lein gefallen von den buͤchern d' Artzney vnd Durch Erperiment. ‘Bon 
mir Iheronymo brunſchwick ufgeelube vñ geoffenbart zu froft Des 
nen, die eö begeren. Am Ende: Vnd hie Dis buch feliglich gebruufl 
| v 


Jahr 15 L2, - \ 345 


vmñ geendigt in ber keiſſerlichen freyẽ ſtat Straßburg vff ſant Mathis 
abent in dem Jar M. Ve. und rij An Folio. 

So wird diefe Sanınlung einiger Abhandlungen von Sieron. Brunſchwyck in Hirfchii Mil- 
lenar, Il. n. 38. angeführt, ingleichen von Trew in feinem Catalogo. ft 344 BI. ſtark, und ift blos 
der zweyte Theil des Diſtillirbuchs. Es find in demfelben Feine Pflanzen befchrieben, folglich auch 
Feine Abbildungen derfelben angebracht worden. Diefe Ausgabe ift auch in der Univerfitätsbibliothet 
gu Ingolftadt. ©. auch Monum. typogr. Bibl. Rebdorf. p. 237. 


729.) Petrus de Erefcenfid. Das buch von Pflangung der aecker, boum 
und aller kruͤer. Am Ende: nüm getruckt vnd geendet vff den 
abent bartholomey Im iar MELLE ri. In Folio. 

Heltere Ausgaben diefer Ueberfegung find unter den Jahren 1493 und 1494 angezeigt worden. 
Auch diefe befaß der fel. Trew, der file in den fchon mehrmaln angeführten Catalogo kurz befchrieben 
bat. Das ganze ift mit dem Regiſter 172 gezahlte Blätter Fark. Mit den Abbildungen hat es die 
nemliche Befchaffenheit, wie mit denen, die zur Ausgabe von 1494 gebraucht wurden. Vermuthlich 
iſt die gegenwärtige ebenfalls in Straßburg gedtuci worden. Sie iſt auch in der Univerſitätsbiblio⸗ 
thek zu Ingolſtadt. 


730.) Diſer Tractat heit yn von bereytung der wein zu geſuntheyt und 
nuzbarfeyt der menfchen. AmEnde: Getruckt zu Straßburg duch 
Matthiam Hupfuff. Als man zalt von der geburt sc. Tuſent fünff 
hundert vñ zwoͤlff Jar. In Quart. 
Unter dem Jahre 1506 iſt bereits eine Strasburgiſche Ausgabe dieſes Tractats angezeigt worden. 
Auch dieſe iſt in der Schwarziſchen Sammlung. Iſt 4 1/2 Bogen ſtark. 


731.) Ain loblicher Tractat von beraitung vnd brauchung der wein zu 
geſunthayt der menſchen. Am Ende: Getruckt in der kaiſerlichen 
ſtat Augſpurg durch Johañ Sittich Cısı2) Sn Quart. 

Anch dieſe Ausgabe iſt in der Schwarziſchen Sammlung. Sie bat zwar keine Anzeige des 
Jahrs. Da aber dieſer Sittich, um dieſe Zeit in Augſpurg druckte, ſo habe ich ſie hieher ſetzen 
wollen. 


732.) Wolfgang Wintperger von Wildpaden, Straßburg durch Martin 
Flach 1512 Sn Quart. 
Iſt in der Trewiſchen Bibliothek in Altdorf. 


733.) Wolfgang Wintperger Badenfahrt, verteutſcht durch Georg Wag⸗ 
ner. Straßburg durch Martin Flach 1312 In Quart. 
Befindet ſich ebenfalls in der Trewiſchen Bibliothek. 


734.) In diſem biechlein wirtt erfunden von complerion der menſchen. zu 
erlernen u. ſ. w. Am Ende: Anno dñi MELEEE. rij volende durch 


hans 
Panzers Annalen. X x 


346 Jahr ı 512. 


band Schönfperger den iungen zu Augfpurg. Auf dornftag nad) 
fant Sebajtianstag. In Quart. 
Diefe Ausgabe wird in Heren Zapfs Annalen &. 57. angezeigt. 


735.) Die Mörin Ein ſchon Fürgweilig leſen weldyes durch weiland Herr 
berman von Sachßenheim Ritter (Eins obentürlichen Handels Halb, 
fo im in feiner iugend begegnet) lieplich gedichte vnd hernad) die Mös 
rin genempt ift, Allen denen fo ſich der Nitcerfihaift gebruchen, 
auch zarter freuwlin Diener gern fein wölten nit allein zu leſen Furgs 
weilig, funder aud) zu getrewer warnung erfchießlid,. Am Ende: 
Hie endet fid) das bofflic) buchlin die Morin genant. Getruckt von 
Johannes Gruͤninger in der foblichen freie far Straßburg, vnnd 
vollendet vff fant Karhereinenn abent inn dem Jar vo geburt Criſti 
Tauſent fünffhundert xii. In Folio. 
Von dieſem vorzuͤglich merkwuͤrdigen Gedichte befindet ſich in Baumgartens Nachrichten B. 2. 
S. 237. u. f. eine kurze Anzeige, nach einer ſpaͤtern Ausgabe, welche 1538 zu Wormbs zum Vorſchein 
kam. Dieſe gegenwaͤrtige, ungleich ſeltenere, war ihm aber nicht bekannt. Der Verfaßer Zermann 
von Sachſenheim verfertigte dieſes Gedicht, wie aus dem Beſchluß deſſelben erhellet, zu des 
Zeit, da Pabſt Nicolaus der 5. ein Jubilaeum feyerte, welched 1450 geſchah. Er flarb 1458 und liegt 
gu Etuttgart begraben, wie aus Mart. Erufii fehmäbifch. Chronik Th. 3. B. 7. C. ı2. Band 2. 
€. 71. der Ausgabe von 1738 zu erfeben iſt. Der Herausgeber war, der, um die deutfche Litteratur 
damals fehr verdiente Stadtarzt zu Kchaffbaufen, Johann Adelphus. Da ich diefe Seltenheit, 
aus der fhagbaren Kammlung des Herrn Prof. Schwarz zu Altdorf felbft vor mir babe, fo bin ich 
im Stande davon eine nabere Nachricht zu geben. Unter obigen Titel ftehet ein Holzfchnitt, der auf 
das Gedicht felbft einen Bezug bat, und in demfelben unter den übrigen befindlich if. Dann folgt 
auf 2 DI. die Vorrede, oder Zufchrift des Herausgebers an den Etrengen edlen herren Jacoben 
Bock rittern. In derfelben wird nicht nur überhaupt von dem &chaden einer audfıhmeiffenden, 
und von den Vergnügen einer vernünftigen ehelichen Liebe gehandelt, fondern auch die Beranlaßung 
dieſes Gedichts angezeigt, und gemeldet, daß diefer Edel fireng Ritter, in zeit feiner blübenden jugent 
In liebe einer adelichen perſon entbrannt worden fen, umb deren willen ec fo groß hertzes leid ent 
pfienge, vnd in ſchweren gerichtszwang kam vor der Bünigin Venus, doch zu letft, durch bilff vnnd 


beiſtandt des getreuwen Eckarts erlößt und entbunden worden. Anı Ende diefer Vorrede ſtehet der In⸗ 


baft des Gedichtes in Werfen; und dann folgt das Gedicht felbft, deffen Inhalt kürzlich dieſer ift. 
Der Kitter wurde auf einem Spaziergang in den Wald ven einem Zwerg und einem Alten gefangen 
genommen, gebunden und in einen Kaften gelegt. Nachdem fie ihm einen Echlaftrunf gegeben, fuh⸗ 
ren fie mit ibm in der Luft über dad Meer in ein weit entferntes Land — In die Türfey. Hier wird 
er an das Land geſetzt, und mit Händen und Küßen in einen tod gefrerrt. Hier erfchien nun die 
Morin (von welcher das yanze Gedicht den Namen bat) mit einem Erablein in der Hand, und cifirt 
ibn, im Namen tbrer Kontgin, der Frau Venus, vor Gericht. Mit großen Kolennitaten wird er 
nun vor diefeg Heriht, das aus dem König des Landes und feinen Narben beftchet, neführt. eine 
Ynklagerin, im Namen der Frau Venus, war die Moͤrin. Dieſe beſchuldigt ihn, daß er den ihr ge, 

ſchwornen 


Jahr 1512. 347 


ſchwornen Eid gebrochen habe u. ſ.w. ein Advocat war der treue Eckart — ein Bruder graw mi 
einem getheilten langen Bart — diefer antwortet auf die Anklage, und bringt e8 dahin, daß er los⸗ 
gefprochen, und endlich wieder in fein Vaterland gegaubert wird. Es ift zu bedauern, daß dieſes Ges 
dicht fo ſchwer zu verftehen if. Für Kenner und Liebhaber der deutfchen Sprache und Alterthümer, 
muß es aber dem ungeachtet fehr ſchaͤtzbar ſeyn. Gerne würde ich einige merkwürdige Stellen anführ 
ren, wenn es der Raum geftattete. Nur diefes will ich bemerken, daß auch bier die armen Pfaffen 
mit ihren Concubinen, mit in das Gedrange kommen. Zu Ende des Gedichtes ftehet obige Anzeige, 
und nach derfelben folget noch auf 5 1/2 B. eine gereimte Ueberfegung der fchönen Egloga Baptifte 
Mantuani von der böfen Weiber Natur, mit einer Eurgen Vorrede. Die Dolsfchnitte nebmen faft die 
ganze Keite ein. Das ganze Werkgen beträgt 58 gezahlte Blätter. Das Gedicht ift in gefpalsenen 
Columnen gedruckt. 


736.) Doctor Brants Narrenſchiff Nuͤt on Vrſach. Am Ende: Hie 
endet ſich das Narrenſchiff So gefamelt iſt durch Seb. Brant — 
gedruckt zu Straßburg durch Mathys Hupforf, als man zalt vs 
der. geburt Chriſti M. CCCCC. vñ xii far. Sin Quart. 

Dieſe Ausgabe iſt in der Univerſitaͤtsbibliothek zu Ingolſtadt. Vermuthlich wird es eben die⸗ 
jenige ſeyn, die Element in feiner Bibliotheque cur. T. V. p. 190. aus dem Maſtrichtiſchen Cata- 
logo, ohne Anzeige des Drtes angeführt bat. Obige Schlußanzeige fteht auf dem CLXI. Blat. Auf 
der Nückfeite dieſes Blatt fängt das Negifier an, welches etwas über 3 BI. ſtark it. Nach dem Res 
gifter folgen so BI. mit Riguren. 


737) Doctor murmerd narrẽ bſchwerũg. Am Ende: Getruckt vnd 
vollendet in der loblichen ftatt Straßburg durd) Mathiam Hupfuff 
Als man zalt von der geburt onfers herren Tufent Fuͤnffhundert und 
zwoͤlff Jar. In Quart, 

Vermuthlich ift dieſes die erfte Ausgabe eines, ſowohl feines Verfaßers, als des Inhalts wegen, 
vorzüglich merfwürdigen Buchs. sSerdegen in feinem Schediafmate de Thomae Murneri Logic 
memorativa Norimb, 1739. fuͤhret zwar eine Ausgabe von 1506. 4. an. Es kann aber feyn, daß et 
Murners Narrenbefhrwörung, mit Brandes Narrenfchiff verwechfelt hat, von welchen eine Aus: 
gabe von 1506 in 4. vorhanden iſt. Sch menigftens habe nirgends eine Epur von einer Altern Aus⸗ 
gabe antreffen können. Herr Hofpitalpr. Waldau bat in feinen Nachrichten von diefes Mannes Les 
ben und Echriften faft olles zuſammengetragen, was hin und wieder in verfchicdenen Schriften von 
ihm vorfommt. Doc könnte vielleicht noch eine Eleine Nachlefe gemacht werden. &o kommen $. B. 
in einem Briefe, den Tacob Wimpbeling an ihn fchrieb, und der in den Amoenit. Friburg. Fafc. 1. 
p. 213. fq. zu finden ift, allerley, ihn betreffende, ihm aber auch wenig Ehre machende Umftände 
für. Unter andern ſchreibt Wimpheling: Citabo contra te teftes, Poloniam, Cracouiam, Pragam 
Germaniam et Galliam (mo er ſich nicht zum beften muß aufgeführet haben) Baccalaureum facrae pa- 
ginae te gloriaris Craconienfem. Cuius auftoritate et licentia? Cur non Parifiis? Car non Friburgi 
lauream accepifti? At fi mutato habitu, (uti confeflus es) Nonne in apoftafiae crimen incidifti? 
Borber hatte er gefehrieben: Cogor me defendere, atque ita defendere, ut tibi ambae aures tin- 
niant, ut rubor in vultu fpargatur, nifi confcientiam perdideris, et in peccatis cum diabolo fis 

&r2 obſtina- 


248 Jahr 1512 


obſtinatus &c. In Sym. Seffus Urſach warum die Zucherifchen Bücher verbrennt worden, 
ſteht Geij eine fonderbare Anecdote von ihm. Der Murnar, beißt e8 dafelbft, ift eyn Gaudeng, 
armer Parfüfer muͤnch, Franciſcerordens — Er ift ein Doctor der beyligen gefchrifft, aber ec bat 
noch nit gnug wirdickeyt nach feinem ſyn, vnd gedacht jm wie er lux mundi möcht werden, «auch dar 
zu Doctor inn beyden Rechten, dann er hatt das Inſtitut verteutſcht, vnd halt fich felber für ein groſ⸗ 
fen hochberiempten Juriſten, wiewol jm niemants glaubt. Nun er wols zu Bafel Docter ih beyden 
Rechten merden, und damit er ein berlichen pomp und gepreng baben möcht, bat er die Ktattpfeiffer 
von Straßburg mit jm gen Bafel bracht, bat wollen mit groflen pracht berunb reytten, daß in fein 
Franciſcus nit mer Fennt bett — Uber fein anfchlag felet jm, vnd mufl on gefchrcy unnd pomp, als 
einem münch zugebort Doctor werden u. f. m. Bey dem Anfang der Reformation war er mit unter 
denen, die fich Luthern mit aller Macht twiderfeßten, den er auch auf die grobfte Art mishandelte. 
Man muß ſich aber darüber mit allem Rechte mundern, da Murner, ebe Lutber auftrat, felbft ein 
fcharfer Genfor der Geifttichkeit war, und die Fehler derfelben in feinen Echriften aufdeckte, ja fo 
gar durch feine Etrafpredigten, die er zu Frankfurt am Mayn hielte, dem Reformationswerk den Weg 
bahnete. S. Ritters Denkmal der Stade Frankfurt E. 14. Beſonders machte er fich durch feine 
Gedichte berühmt, die für feine Zeiten ganz erträglich und wigig waren. Darunter geböret denn nun 
vorzüglich die YIarrenbefhwörung, von welcher bier die Rede ift. Daß er ſich dabey Brants Nar⸗ 
renſchiff zum Muſter genonmen babe, ift ganz fichtbar; indem er eben fo, wie jener, über die Thors 
beiten der Menſchen fpottete, über dag in allen Ständen berrfchende Berderben klagte und mit deut, 
ſcher Freymuͤthigkeit die Lafter beftrafte. Obiger Titel, welcher roth gedruckt ift, ftchet in einer Eine 
faßung von lauter Narren und unter cinem Hofsfchnitt, welcher einen Mönch vorftelet, der einen 
vor ihm, in einer Badwanne fißenden Narren, befchwöret. Auf der erflen Seite des zweyten Blats 
fängt die Vorrede an, worinn der Berfaßer fagt, daß es ibm viele Muͤhe gekoftet habe, feine Kunft zu 
fernen, diefe wolle er nun treiben, und die Narren aus Deutfchland in die welſchen Länder verbannen. 
Denn, fagt er: mo ich byn greift, do find ich narren, die zu fchiff und ouch zu karren kummen finde 
mit Doctor brandt ond bandt gefüllt alß dürfches land u. f.w. Dann folgt Verachtung des Dich: 
ters , fo eigentlich eine Warnung ift, indem es doch umſonſt feyn würde, die Narren weife gu machen; 
worauf Antwurt Des Dichters kommt, in welcher er fagt, daß er dieſes wohl wiſſe, aber doch thun 
wolle, fo viel er könnte. Diefe Borrede ift 4 BI. ſtark. Dann fängt das Werk felbft an, und dieſes 
tft fo eingerichtet, daß nicht, mie in Brands Narrenſchiff, allerley Narren nach einander namentlich 
aufgefübet werden, fondern daB das ganze in viele Abfchnitte getheilt ft, von denen jeder einen bes 
fondern Titel bat, der meiftend von einem Spruͤchwort hergenommen ift. Auch flebt vor jedem Abs 
fehnitt ein Holsfehnitt, und diefe find faſt durchgehends die nemlichen, die in Brands Rarrenfchiff ſte⸗ 
ben. Wir wollen einige anführen. Ueber dem erſten Abfchnitt ftebt: Ein wechſen nafe machen. 
In diefem Abſchnitt redet Murner von fich felbft und von feinen Brüdern fehr offenbersig, fagt, daß 
fie meiſtens unwiſſend find, anders Ichren, als lebenu.f.w. Wir hondt fant peters ſchluͤßel noch 
Wiewol das ſchloß hat aber doch Gott durch fyn gewalt verendern lon Das felten me wurt 
vffgeron. 2. Narren feyen (faen) 3 Belerte narren ſchinden 4 Geuch vB brietten 5. Mit gort 
der geiß bietten. 6. Loffel ſchnyden 7. Die Lenden ſchmieren 8 Bon Efel gürten. 9 Bon ftroem (ftröern) 
Bart flcchten. 10. Fantaſten beißen. 11. Seck biffen. 12. Den affen fiheren. 13. Ein fachen ab dem 
sun (Zaun) brechen. 14. Der verloren buff, u. ſ. w. In alten find 95 Abſaͤtze. Der legte ift über 
ſchrieben: Entſchuldigung des Dichters. Den Belchluß macht obige Anzeige. Das ganze beträgt 


175 


Jarh 1512. | 9 


178 ungezaͤhlte Blätter. Die ignatur geht bis y. Der Tert ift auf beyden Seiten mit Zierfeiften 
‚eingefaft. Diefe gerechte Züchtung der, noch immer ſehr zahlreichen Gefellfchaft der Narren, vers 
diente aufs neue in Umlauf gebracht zu werden. Sch befige diefe Seltenheit felbft, auch ift ein Exem⸗ 
plar in der ehemaligen Solgerifchen Bibliothet. Unter dem Jahre 1518 wird die zweyte Ausgabe 
Diefer wigigen Satire angezeigt werden. Beyde bat Herr Waldau &. sı. bemerkt. Die dritte aber, 
von 1522, dic er anführet, iſt etwas ganz anders, nemlich YTurners Pasquill auf Luthern, unter 
dem Titel: Don dem großen Zutherifhen Narren wie in Doctor Murner befchworen hat/ 
Straßb. 1522. 4. die Here Waldau felbft S. 97. angezeigt bat. 


738) Der Schelme zufft. Am Ende: Der fehelmen zunfft mit ierem or: 
den zu frandfurt it gepredigee worden Gedichtet deutſch vnd ouch 
lateyn Wie ſy ouch fol gehalten feyn Und getruckt noch Ehrifti ger 
burt So dufent ior gezalet wurt Fuͤnffzehen hundert, und zwelff 
ior Was dyn ſtatt felc nit eyn hor Batt murner hett den druck ger 
thon Den geb gott feyner arbeyt fon. In Quart. 

Ein teürdiger Pendant zu diefed Verfaßers erſt befchriebenen VIarrenbefhwörung, in welchem 
eben der Wig, eben die Freymuͤtigkeit, und ich wollte mohl fagen, eben die Grobheit herrfchet, wie 
in dem erfigedachten Werk. Auch bier decket er die Fehler aller Stande, befonders des geiftlichen 
auf. Es ift daher leicht zu erachten, daß feine Predigten großes Auffehen müflen gemacht haben, 
wenn er anders in denfelben eben fü geradesu die Wahrheit fagte, wie in diefem Gedicht, das auß 
feinen zu Frankfurt gehaltenen Predigten entftanden iſt. Die gegenmärtige Ausgabe Ift aller Wahr⸗ 
fcheinlichkeit nach die erſte. Cie ift fehr felten. Herr Waldau befam fie nicht zu Gefichte, wie er 
ſelbſt in feiner Nachricht von YTurners Leben &. 64. meldet. Dbiger Titel ftehet in einer Einfaßung 
über einem Holzfchnitt, welcher einen, an einem Tiſche figenden und fchreibenden Moͤnch vorftellet, 
vor welchem eine Mannsperſon mit einem Echwerdt an der Seite ftebet. Unmittelbar unter diefem 
Holzfehnitt Fänge die gereimte Vorrede an, die fich auf der Rückfeite des zweiten Blats fchließet. Dann 
folgt daß Gehicht felbft, welches eben fo eingetheilt ift, wie die TIarrenbefhwörung. Es ſtehet 
nemlich allegeit ju erft auf jedem Blat die Anzeige des Inhalte eines jeden Abſatzes, dann etliche deut⸗ 
ſche Verſe zur Erklaͤrung, und fodann ein Holzſchnitt. Auf der Ruͤckſeite des Blats aber folgen die 
übrigen Verſe. In allen find 32 Schelmen aufgeführt, und diefe füllen auf erft angezeigte Art 32 Bl. 
Ich will hier einige Ueberfchriften anführen: 1. Bon blouwẽ ent? predige. 2. Eyn loch durch brieff 
schen. 3. Den Wenn ausrieffen. 4. Der enfen beyfler. 5. Ein ftreen bart flechten. 6. Vff den 
Fleifhband geben. 7. An eyn kerbholg reden. 8. Ein ſchulſack freffen. 9. Eyn grouw rock verdienen. 
10. Vß einen holen haffen reden. 11. Den dreck rutlen, daß er ftinft. 12. Die Dren Iaßen melden 
u. ſ. w. m erſten Abfag befommen die Geiftlichen eine Lauge, daß fie ſtatt das Wort Gottes zu pres 
digen, von blauen Enten predigen. Im zweyten gebet es über die Juriften, im vierten über die Krieges 
Jeute, im gehenden über die Nonnen und Mönche, die nicht verfteben, was fie fingen und beten u.f.w. 
Die beyden legten Blätter enthalten des Verfaßers Entſchuldigung, mworinn cr fagt, daß es ibm 
leyd wäre, menn er jemand infonderbeit follte getroffen haben; er habe niemand perfönlich beleidigen, 
fondern dag Lafter nur überbaupt beftraffen wollen. Da er ſich unter andern auch auf feine YIarren: 
beſchwoͤrung beruft, fo fichet man daraus, daß diefe vor der Schelmenzunft zum Borfchein gefoms 
men fey. Den Befchluß machen obige gereimte Zeilen. Darunter ſtehet ein Holzſchnitt, welcher zween 

&r 3 Genios 


350 Ahr 151% 


Genios mit Poſaunen vorſtellt, die einen Schild halten, in welchem unter einer Krone das Wort Ya: 
ciencia ſtehet. Der Tert ift auf beyden Seiten mit Zierleiften eingefaßt. Das ganze ift 36 ungezaͤhl⸗ 
te Blätter ſtarf. Wer doch Bart murner, der Drucker mag gewefen ſeyn? (Siehe oben ©. 339.) 
Diefe Ausgabe ift in der Feuerliniſchen Bibliothek. 


739.) Johann Kimigfpergerd Calendarius teutſch. Augfpurg buch Jo⸗ 
hann Syttich ısı2 In Quare. 
Iſt in der Trewiſchen Bibliothek zu Altdorf. Von dieſen Drucker kennet Herr Zapf in der Ein⸗ 


leitung zu ſeiner Augſp. Buchdruckergeſchichte S. XL. nur dieſen einzigen Kalender. Er hat aber 
mehr gedruckt. 


740.) Johann Segeri genannt Waldkirchners practica teutſch vnd iudi⸗ 
cium auß after Ubung in der kunſt Aſtronomie bericht. Augſpurg 
durch Erhard Oeglin ısıa. In Quart. 

Iſt in der Trewiſchen Bibliothek in Altdorf. 


741.) In dyſem byechlin wirt gefunden vnd verſtanden der pauren Lyeſſen 
vnd Regel Wie dan die weyſen vnd klugen maiſter vnd ſtern ſeher 
habent funden dar auff dan die pauren das gantz iar ain auffmercken 
haben vnd halten. Am Ende: Anno. 1512. Zn Quart. 
FR 5 Bl. art. Auf dem Titel ift ein Holsfchnitt. Den Beſchluß macht ein Verzeichniß von 
den xij guten freitagen. Iſt in meiner Sammlung. 


742.) Phebilabium: An new ſubtil. und faſt Funftreich werf Phebilabium, 
hye in diefem Buͤchlein begriffen u.f.w. Am Ende: ort der hai⸗ 
ligen Dreyheit zu lob, Nüsbarfeit, menſchlichen Hail zu gut, endet 
fich diß Büchlein gemacht über Phebilabium durch den vorgemdelten 
Doctor Johann Wolhopter, aus Begern vnd Anruffen des fügen 
Hand Schüönfperger, getrurft in der Feiferlidhen Stadt Augsburg 
der mindern zal Chriſti im püten Jahr. Laͤngl. Octav. 
Diefes Buch wird in dem Bretſchneideriſchen Catalogo libr. rar. p. 18. als liber rariflimus et 
portentofus angezeigt. Es hat auch Holzſchnitte. 


Jahr MDXIII. 

743) Pſalterium cum apparatu firmiter oppreſſo (appreſſo) Lateyniſch 

Pſalter mit dem teutſchen dar bey getruͤcket. Am Ende: Pſalterium 

cum apparatu vulgari pro more barbarico translatum. Metis impreſ⸗ 

ſum per Caſparum Hochffeder. Anno Domini 1513. Hie endet der 

Pſalter mit dem teutſchen nutzbarkeit der pſalm ſunderlichen getruͤckt 

zu Metz, durch Caſparum Hochffeder in dem iar als man zalt Tau⸗ 

ſent fuͤnff Hundert und drey zehn. 

Es iſt dieſes die achte, und fo viel ich weiß, letzte Ausgabe des lateiniſch deutſchen Pſal⸗ 
ters. Ausfuͤhrlich hat dieſe Ausgabe der ſel. Paſt. Goͤze in der Fortſetzung des Verzeichnißes ſei⸗ 
| ner 


Fahr 151% 981 
ner Bibeffammlung &. 26. u. f. befchrieben. Auf dem Titel iſt ein Dolfhuit. und, das Regiſter er 


bet zulezt. 


7244.) Euãgelia und Epiſtolen mit der glos durch das gantze iar, mit pro⸗ 
pheceien und lectionẽ newe getruckt mit vil ſchoͤnen figur.. Am En⸗ 
be: Gedruckt vnd ſeliglichen geendet in der freien fiat Straßburg 
vo Johaũs Gruͤninger vff mitwoch nad) vnſer frawẽ geburt. Nach 
der menſchwerdung Chriſti MDritj Jar. In Folio. 

Dieſe Ausgabe richtet ſich in Hauptwerk nach der vorhergehenden von 1512. Obiger Titel ſtehet 
auf drey ſchwarz gedruckten Zeilen uͤber einem großen Holzſchnitt, der faſt die ganze Seite fuͤllet, und die 
Zuſammenkunft Mariae und Eliſabeth vorſtellet. Auf der Ruͤckſeite faͤngt das Regiſter an, mit der 
Ueberſchrift: Tafel dis Buchß. Solches gehet auf der erſten Seite des zweyten Blats zu Ende. Auf 
der Ruͤckſeite dieſes Blats fangen nun die Evangelia, wie gewoͤhnlich, ſelbſt an. Voran ſtehet ein 
Holzſchnitt, der einem vor dem Crucifix knienden Heiligen, und einem vor einem Tiſch ſitzenden Abt 
vorſtellet. Vor den ſonntaͤglichen Evangelien ſtehen große Holzſchnitte, welche faſt die ganze Seite 
fuͤllen. Auf der erſten Seite des CXXXVIſten Blats iſt der Schluß mit obiger Anzeige. Die Ruͤck⸗ 
ſeite iſt leer. Das ganze iſt mit gefpaltenen Columnen gedruckt. Die Ueberſetzung der Evangelien 
und Epifteln toeichet wieder febr von derjenigen ab, die in der vorhergehenden Ausgabe abgedruckt 
wurde. Dieſe Ausgabe beſitze ich ſelbſt. 


745.) Ein heilſam troſtliche Predig doetor Johanns Geiler von Kei⸗ 
ſerſperg predicanten der loblichen ſtat Straßburg Die er zu biſchoff 
Albrechten von Straßburg vnd andern erwirdigen prelaten, vnd 
ſeiner gantzen Erſamen prieſterſchafft vor zeiten gethan hat, ir vnd 
ires geſinds regiment vnd reformation antreffen vß wolgezierten la⸗ 
tein durch Jacobum Wimpflingen darzu durch große bit bewegt inn 
tutſche ſprach verandert vnd transferiert. Am Ende: Vnd iſt diß 
buͤchlin getruckt zu Straßburg — vßgangen montag nad) ſant Ni⸗ 
colai. anno domini M.D.xiii. In Quart. 
Um des merkwuͤrdigen Inhalts willen iſt dieſe Predigt, die Kaiſersberg 1482 zu Strasburg gehal⸗ 
ten hat, aufs neue abgedruckt worden, in der fortgeſetzten Sammlung von A. u. N. 1747. ©. 795. 
uf. ©. auch Amoenit. liter. Frib. Fafc. 11. p. 337. 


746.) D. Kayſerſpergs Paffion des herren Jeſu. geprediget — vnd ger 
teilt in ſtuckesweiß eins füßen lebkuͤchen vßzugeben — vB dem latyn 
in tuͤtſche ſprach Tranßueriert, durch Sahannem Adelphum Phyſieum 
zu Straßburg. Cum Priuilegio für Johann Gruͤningern zu Straß- 
burg auf 3. Jahre. Actum montags nad) martini Epifcopi. Anno 
dei im XVC. vnd XII. jar. In Folio. 

Iſt in der Bibliothek des Stifts Rebdorf. S. Monumenta typogr. &. 239. 


747.) 


352 


Jahr 15 13% 


747.) Ortulus Anime. Gedruckt und geendet zu Straßburg durch Mars 


sinum Flach am Freytag nach Salbfaften, nad) Chriſtus Geburt 
M.CCCECC. xiii. In Detav. 


Weislinges führt dieſe Ausgabe in feinem Armsmentario &c. S. 766. in ber Anmerkung ar. 
ie wird mit den vorbergebenden von 1507 und 1508 übereinflimmen. 


748.) In difem biechlein wirt erfunden ain nüßfiche außlegung über den 


hailigẽ pater nofter in kurtz begriffen Dem menfchen gar nüglichen 
zu horen. Am Ende: Gedrudt end volendt durch den Jungü Hann 
ſchoͤnſperger zu Augſpurg. mitwoch nad) fanct Jacobs tag. Anno. 
M.CECECC. xiij. In Quart. 


Der Titel iſt roth gedruckt. Iſt in der Schwarziſchen Sammlung und 2 1/4 B. ſtark. 


Uffenbach befaß den Wintertheil yon dieſer Ausgabe. 


749-) Der heiligen Leben Sommer und Winter: Teil Am Ende: Ger 


druckt ijt die buch (das da fagt von der lieben Halligen Leben vnd 
Sterben, wie es in dem lateinifchen Paflional befchrieben it) zu 
Ausfpurg von Maiſter Hanfen Otmar in Koiten des fürfichtigen 
und in Teutfcher Nation namhafftigiten Buchfürers herr Johann 
Ronmann von Dringen pnd vollendet an S. Matthaeus Abendt 
Der Hailigen zwolf Potten des Jars do man zalt nach der Geburt 
Chriſti onfers Herrn M. Driii. In Folio. 


S. deſſen Catalog. P. II. App. I. p. 94. 95. 


Vermuthlich iſt auch der Sommertheil, und alſo das Werk vollſtaͤndig vorhanden. Die Holzſchnitte 
bat der bekannte Hans Schaͤufelein verfertiget. 


750) Der Heilgen Leben Summer vnd Winterteyl Straßburg gedruckt 


duch Johann gruͤninger ısı3. In Folio. 


Dieſe Ausgabe beſitzt Herr Profeßor Schwarz in Altdorf. Wie beliebt muß doch auch noch da⸗ 
mals dieſes — aus fo vielen hoͤchſt unwahrſcheinlichen Kabeln iufammengefoppeite Werk geweſen 
Kun! Sie hat Holzſchnitte. 


751.) Das Buch der Altuaͤter wie fie ir heiliges lebẽ volbracht habe in 


d’ einöde: was mwund’zeichen fie gewirdt habe, auch ire fprüch oA 
byſpil fo fie uns menſchẽ geb? haben zu einer vnd'weißung vñ lere. 
Am Ende: Hie endet ſich das buch der heiligen altuätter mit feinen 
beyfpilen. vñ ereinplen, dz zu Tatein genät it Vitaſ patrum. Ger 
druckt vñ volendet in d' Feiferlichen Freyen ſtatt Straßburg durch 
fleiß Mathifen Hupfuff. an zinitag Paulus Bekerung des heiligen 
martrers tag. Des iares da man zaft nad) Ehrijti geburt. M.ELEEE. 
vd, xiii. iar. In Folie, 


Unter 


Fahr 151 3. 353 


Unter.dem Titel Vitae patrum, oder vielmehr, wie es immer Heißt, Vitaſpatrum, bat man in 
den frübeflen Zeiten verfchiedene Lebensbefchreibungen der erſten Einſiedler und Moͤnche, geſam⸗ 
melt, ſolche fleißig geleſen, aber auch bald, nach Erfindung der Buchdruckerkunſt, durch haͤuffige Aus⸗ 
gaben, die aber in Anſehung der Einrichtung ſehr von einander abwiechen, auszubreiten geſucht. Der 
gelehrte Jeſuite Herib. Rosweyd, melcher 1615 zu Antwerpen eine neue Ausgabe davon beforgte, 
bat in den Prolegomenis eine fehr ausführliche Nachricht von dieſer Sammlung, von den geroiflen 
und ungewiſſen VBerfaßern, der, in derfelben befindlichen Lebensbefchreibungen, und von den verfchiedes 
nen Ausgaben und Ueberfegungen derfelben geliefert. Es wäre wider meinen Zweck, mic bey den 
lateinifchen Ausgaben aufzubalten. Aber von der deutfchen Ueberſetzung, von welcher ich oben unter den 
Jahren 1482. 1488. 1492 u. 1497 dltere Ausgaben angeführet babe, muß ich das nöthigfte bemerken. 
So viel ich aus Bergleichung diefer Ueberfegung, mit einer der Alteften Sateinifchen Ausgaben, ohne Zeit 
und Ort, und mit der Rosweydiſchen fehließen kann, fo bat fich der deutfche Ueberfeger einen eigenen 
Plan gemacht, auch die lateinifchen Lebensbefchreibungen nicht wörtlich überfegt, fondern fie vielmehr 
bald abgefürget, bald erweitert. Unter obigen Titel ſtehet ein Holzfchnitt, welcher einige Anachoreten 
vorſtellet. Auf der erften Seite des zweyten Blats fängt das weitlaͤuftige Regiſter an, welches, wie 
das Werk felbft, in zween Theile abgetbeilt wird, fünf Blätter ſtark ift, und ſich mit einem Holzſchnitt 
endiget. Mit dem Erſt Blat, bebt fich der erfte Theil an, der die Leben der Altväter, oder Einſied⸗ 
ler enthalt. Voran ſtehet erftlich eine Vorrede des beil. Gregoriug, und nach derfeiben folget des 
- Hieronymus feine. Die Lebensbefchreibungen felbft betreffend, fo liefert Die deutſche Ueberfegung den 
gröften Theil der, in dem erften und zweyten Buch enthaltenen Leben, wovon jenes dem heil. Hierony⸗ 
mus und einigen andern, bdiefes aber dem Ruffinus guaeichricben wird. So kommen alfo gleich zu. 
Anfang die Leben des heil. Paulus, des Einſtedlers, nes Antonius, des Hilarion, des Abraham, des 
Malchus u. f. w. für. Auf der Mückfeite deg XCVIII. Blats gehen diefe Lebensbefchreibungen mit 
der Anzeige zu Ende: Sie endet ſich das Jeben der heiligen altuaͤter vnd volgent Bernady die 
beyfpil. Diefe fangen nun mit den XCIX. Blat an, und enthalten dag fünfte und fechfte Buch der 
Rosweydiſchen Ausgabe, die von einem Unbekannten, urfprünglich geiechifch gefchrieben worden find. 
Diefe beyden Buͤcher entbalten meifteng gute Lehren der alten Einfiedler, Beyſpiele und Wunderwerke 
derfelben. Auf der Nückfeite des CLXXXXVII. Blats geben auch diefe, mit obiger Anzeige zu Ende. 
Das Buch ift mit febr vielen, durchgehends ſchlechten, und meifteng lächerfichen Holsfchnitten ausges 
fhmücdt. Die Vies des Saintes Peres des deferts et de quelques Saintes. par Arnald d’Andilly, ins 
gleichen die Vies des Saints Peres des deferts de l’Orient et Occident par M. de Villefore find ebens 
falls nichts als Ueberfeßungen von diefen fogenannten Vitafpatrum, nur daß fie noch mehrere Lebens⸗ 
befchreibungen, auch von Einfiedlern aus den Abendlande, enthalten. Die erft in vorigem Jahre von 
Dpilipp Loos herausgegebene Sefchichte der älteften chriftlichen Finftedler in den Wüften des Orients, 
iſt wohl nichts andere, als bloße Ueberfegung des Andilly. Den beften Commentar über diefe Vitas 
patrum bat neuerlich Zimmermann in feinem vortreflihen Werke über die Einfamkeit geſchricben. 
Ein Exemplar iſt in der ehemaligen Solgeriſchen Bibliothek. 


752.) Die Bruderſchafft ſancte Vrſule. Am Ende: Soliche lobliche 
bruderſchafft mit ſampt jrem ſchiflein, vnd oberſten Patron Jeſu Chri⸗ 
ſto, Hab ich Doctor Vlrich Pinder Statartzte zu Nuͤrnberg, durch 

ange⸗ 

.Panzers Annalen. 9 


# 


354 Sabre 1513 


angebung bes Edlen und veſten herren Degenhart Pheffinger, Vnd 
in funder fieb vnd dienfibarfeyt des allerdurchleuchtigſten Churfuͤr⸗ 
fen, hertzog Fridrichen von Sachſen, meines allergnedigiten herren, 
mit einem bucjfein in Teutſch vnd latein, merung der fob vnd ere 
fancti Brfule, In der Kenferlichen fat gedrucft zu Nürnberg Anno 
dñi. M.ELEEE. Xiij. In Quart. 

Aus dieſer kauderwelſchen Schlußanzeige ſchließe ich ſo viel, daß Ulrich Pinder, ein Nuͤrnbergi⸗ 
Acher Arzt, deſſen ſchon oben S. 268. gedacht worden iſt, der Herausgeber dieſes ſeltſamen Buchs gewe⸗ 
ſen ſey. Auf der Ruͤckſeite des Titelblats iſt ein Holzſchnitt, der ein Schiflein vorſtellet, wo Chriſtus 
am Creutz der Maſtbaum iſt. Im Schiff ſelbſt iſt die Maria nebſt der heil. Urſula und vielen andern 
Heiligen. Dieſe geiſtliche Bruderſchaft wird Sant Vrſula Schiflein genennet, in welchem ein jeder 
Chriſt ſicher durch das ungeſtuͤmme Meer dieſer Welt fahren kann. Dieſes Schiflein iſt mit unzaͤhli⸗ 
gen Meſſen, Ave Marien und Paternoſtern befrachtet, die nach Straßburg und an die Orte, wo die⸗ 
ſe Bruderſchaften waren, aus vielen, hier nambaft gemachten Kloͤſtern, eingeſchickt wurden, alles die⸗ 
ſes zu Ehren der heil. Urſula und der ailf tauſend Junckfrawen. Die Mitglieder muͤſſen jaͤhrlich eine 
gewiße Anzahl Meſſen leſen laßen. Wenigſtens muß jeder in ſeinem Leben einmal eilf tauſend Va⸗ 
ter unſer und Ave Maria beten. Er kann es aber eintheilen, und alle Tage eine gewiße Anzahl be⸗ 
ten, ſo kann er in einem, in zwey, drey, auch vier Jahren damit fertig werden. Den Beſchluß macht 
eine Anzeige, daß dieſe Bruderſchaft auch zu Praunaw erneuert worden. Bor derſelben ſteht ein ſchoͤ⸗ 

- ner Holsfchnitt, der den Ehurfürften Friedrich von Kachfen vorfellet. Das ganze -beträgt 7 Bogen. 
Die lebte &eite ift leer. Iſt in der ehemaligen Solgerifchen Bibliothek. 


753) Der Stat Wormd Reformation: ftatuten. ordenung Satzung 
Die alle Stetten: coimunen: Regimenten: fuͤrſtenthum: Herſchaff⸗ 
ten: Amptleuten: nutzlich: fuͤrderlich: vnd behilflich ſeyn: vnd zu 

guter regierung erſchieſſen mögen. Am Ende: Reformacion der 
Stat wormbs Recht: geſetze: ordenung vnd Statuta zu lobe dem 
almechtigen got. zu behalte sc. jngeſetzt eröffnet: vnnd außgangen 
jn dem Sare nad) Erijti onfers herren gepurt Taufent vierhundert 
Neuntzig vnnd Acht. Nachmals getruckt und vollender in dem Fünffs 
zehenhundertiten vnnd. xiii. tar. auff Frytag nad) dem Sontag 
Eraudi. In Folio. 

Es iſt diefeg die vierte Ausgabe der Wormfer Reformation, welche mit den beyden vorhergehen⸗ 
den von 1507 und 1509, aufs genauefte übereinflimmt, nur fehlt ben der gegenwärtigen ter Holzfchnitt 
auf der Rückfeite des Titelblats. Selchow in den Specimine bemerkt fie, fo wie derfelbe auch einis 
ge fpatere Ausgaben &. 52. und S. 225. anführet. Die Ebneriſche Bibliothek befiget ein Exem⸗ 
plar, auch die Univerfisdtsbibliochek zu Ingolftadt. 


754.) Rofengarten der Frauen, Wurms 1513. In Quart. 
Iſt in der Trewiſchen Bibliothek in Altdorf, und bat Holzſchnitte. 


755.) 


Jahr 1513. 335 


735.) Der ſwangern Frauwen und Hebammen Roſegarten. Am Ende: 
Argentine, Martinus Flach iunior impreflit dñica fetare. Anne 
MEELEE, xiii. In Quart. | 

Diefe Ausgabe ift in Schwindels Thefaur. biblioth. T. III. P. I. &. 113. angeführt. Sie bes 
findet fich ebenfalls in der Trewifchen Bibliothef zu Altdorf, und hat Holsfchnitte. 


756.) Ain nüglichs büchlin von bem Wildpad, gelegen iin fürftenthumb 
Wirtenberg gemad)t von dem berümpten Doctor Johann Mechin⸗ 
. ger. Am Ende: Gedruct zu Tübingen Anno sc. xiij. In Quark. 
SR in der Schwarzifcyen Sammlung und ı 3/4 BI. ftarf. 


, 757.) Dig fein die Capitel, nach abfterbe babſt Julii, durch die Cardinel, 

in Cöclaut beſchloſſen vnd abgeredt, fo mit Fünfftiger bebftlicher hai⸗ 

likeit folle gehalten werden. M.D. xiij. In Quart. " Ä 
Iſt 3 DB ſtark. Auf dem Titelblat ftehet das pabflliche Wappen. Iſt in der Schwarsifchen 
Eammlung. 


758.) Abtruck ains Tateinifchen fandtbrieues an babftliche heiligfeit von 
Fünigflicher wurde zu Portegall — von d’ eroberte jtadt Malacha 
u.f.w. Am Ende: Getruckt zu Augfpurg Durch Erhart oͤglin 
(1513) Sn Quart. | 
Iſt nur 5 Bl. ſtark. Auf dem Titel ift das Portugiefifhe Wappen. Diefe, und eine anbere 
Ausgabe, ohne Anzeige des Drucorteg, find in der Schwarziſchen Sammlung. 


759.) Hiftoria Uon Rhodis Wie ritterfich fie fich gehalt? mit dem Ty⸗ 
rannifchen Feifer Machomer vg Tuͤrckyẽ, luſtig vñ fiepfich zu leſen. 
Am Ende: Getruͤgt zu ſtraßburg durch den fürfichtigen Martinum 
flach, Vff fant Paulus beförung tag, Im tar nach der geburt Ehrifti 
Jeſu vnſers herrẽ Taufent fünffhundert onnd Dreyzehen. In Folio. 

Unter die unbekannten Bücher kann ich wohl dag gegenwaͤrtige nicht rechnen, indem daffelbe, dem 
Titel nach, bin und wieder angeführt wird. Was aber darinn eigentlich enthalten ift, iſt entweder 
gar nicht, oder unvollftändig angezeigt worden. Da ich folches felbft befige, fo kann ich davon zus 
verläßige Nachricht geben. Es entba!t daſſelbe aber nichts anders, als eine deutfche Ueberfeßung der 
“ fämtlichen Werke des Wilhelm Laorfin, Caourſin, ehemaligen Kanzlers des Maltheſer Ritter auf 

der Inſel Rhodis. Die lateinifche Driginalausgabe wird forwohl von Clement (Biblioth. cur. T. VI. 
p. 206.) als von Freytag (Analect. liter. p. 202.) angeführt, von jenem unter dem Titel: Obfidio- 
nis Rhodie urbis defcriptio, von dirfem aber, unter dem Titel: Opera omnia. Beyde flimmen das 
rinn überein, daß diefelbe zu Dim von Johann Reger gedruckt worden. Bende befchreiben einers 
ley Buch. Doch find fie in Anſehung der Anzeige des Jahres des Druckers verfchiedben. Sreytag 
giebt das Jahr 1496 an. Element aber MCCCCXCV, mit dem inclamirten Jahr 1496. Ich glaus 
be den Knoten, der fie beyde irre machte, loͤſen su koͤnnen. Caorſins Wert, dag Element unter obis 
gen Titel anführet, iſt wirklich im Jahr 1495 zu Vlm von Johann Reger gedruckt worden. Aus 

Yya eben 


356 Jahr 15173. 


eben diefe® Druckers Preße kam noch ein anderes Heines Werk, unter dem Titel: Stabilimenta mili- 
tum hierofolymitanorum , oder die Statuten diefer Ritter. Diele wurden 1496 gedrudt, wie Lie: 
ment ausdrücklich bemerket. Werl beyde gewißermaßen zufammen gehörten, und aus einer Preße ges 
Sommen waren, fo wurden beyde vermuthlich zufammengelegt, und unter einem Titel verfauft, eb fie 
gleich nicht zufammen gebörten. Dan fichet dieſes deutiich aus der gegenmartigen deutfchen Ueber 
fegung, die alle diejenigen Stuͤcke enthält, welche Element, unter dem Titel, Obſidionis Rhodie urbis 
defcriptio, und Freytag, unter dem Titel, Opera omnia begreift und beyde nad) der Reihe anfübren—. 
aber mit Ausfchluß der Statuten, die in der deutfchen Ueberfegung nicht befindlich find, roeil fie zu 
dent Buch, das der Ueberſetzer verdeutfchen wollte, nicht gebörten. Hier müffen wir fogleich bemer» 
fen, daß fich Sreytag und andere vor, und nad) ihm geirret, wenn fie vorgegeben, es ſey blog das 
erfte Stuͤck der Werke des Caorſin, nemlich die Hiftoria von Rhodis, überfegt worden. Die Ueber; 
feßung entbalt alles, was im lateinifchen Driginal, dag 1495 gedruckt wurde, befindfich if. Wir wol 
ken nun dieſes deutfche Prodnct kürzlich befchreiben. Obiger Titel flebet über einen großen Holsfchnitt, 
welcher einen Malthefer Ritter vorſtellet, zu deffen Fuͤſſen ein paar Türfen liegen. Mit der erften 
Seite Des zweyten Blats fängt die Zueignungsfchrift des Deberfegers an, dte an den Wolgebornen 
Erlen bern herrn Maximyn, genant Schmaßman, von Rappolftein, berren zu Sobennad 
vnd Berolzek im Waßgauw R. RK. M. Oberften Saupeman vñ lantvogt in Ober Elſaß 
gerichtet iſt. Am Ende derfelben flieht: Beben zu Straßburg Am Erſten tag Octobris, Im 
jar nady der geburt Chriſti onfers herrd funfzehenhundert vnd zwoͤlff. Dann folgen die Stuͤcke 
in eben der Ordnung auf einander, wie fie von Freytag und Element fpecificirt werden. Den Ber 
ſchluß macht obige Unzeige des Druckers, morunter noch deflelben Zeichen befindlich if. Das Werk 
iſt in gefpaltenen Columnen gedruckt und mit Holzſchnitten gegiert, welche die Hälfte des Blats eins 
nehmen. Das ganze tft 68, nicht gesablte Bl. ſtark. Die legte Eeite iſt lerr. Nun müffen wir noch 
etwas von dem Ueberfeßer gedenken. Derfelbe nennet fih in der Zueisnungefchrift und am Enbe 
Johannem Adelphum Argentinenfen Phyficum. Herr Adelung giebt im erften Band feiner 
Kortfegung des Jöcherifchen Gelehrten Lexicons einige Nachricht von ibm. Er war nemlich von 
Müblingen bey Etrasburg gebürtig. Er nennt ſich daber auch in der Ueberfegung des Marſil. Kicin. 
Johannen Adelpbum Muͤlich. In dem Leben des Parbaroffa, welches ich unter dem Jabre 1520 
anzeigen werde, nennt er fich einen Stadtarzt zu Schaffbaufen. Vorher war er vermuthlich Phyſi⸗ 
es in Strasburg, und vielleicht auch in Trier, wenigſtens iſt die Dedication der gleich folgenden 
Ehronica, ingleichen eine vorhergehende von dem Rod Ehrifti 1512, von Trier aus datiret. Ob die im 
der Zueignimgefchrift von ihm verfprechene Üeberfeßung der Hiftory der Stadt Jerufalem aus dem 
lateinifchen des Sebaſtian Brant, wirklich berausgefommen fey, mufte Herr Adelung nicht; fie 
iſt unten, unter dem Sabre 1318 angezeigt worden. Auſſerdem iſt von diefem, um die deutſche Sprache 
verdienten Wanne nichts bekannt. 


:760,) Die Turdifch Chronica Bon irem vrfprung anefang vnd regiment, 
biß vff dife zeic, ſampt yrẽ Friegen vnd ſtreyten mir den chriſten bes 
gangen, Erbaͤmrklich zu leſen. Am Ende: Getruckt zu Staßburg 
durch den fuͤrſichtigen Martin flach, Im iar des herrẽ M. CEEC(O. 
xiii. Vff ſant Gregorierag des groſſẽ heiligen bapſts Got ſey lob 
vnd ere in ewigkeit Amen. In Folio. 


Jahr 1513. | 957 


Ein Pendant zur vorhergehenden Hiftoria von Rhodis. Eben der Johann Adelpbus, tweldher 
jene überfegte, ift auch der Verfaßer von diefer Chronika, die eine fehr erbaͤrmliche Compilation iſt. 
Unter dem Zitel fichet ein Holzſchnitt, welcher etliche Türken zu Pferde vorftellet. Auf der erften Sei 
te des zweyten Blats ſtehet eine kurze Zufchrift an Etterlin, den befannten Verfaßer einer Schwei⸗ 
zerchronif. Dann folgt ein kurz Dration, an gemain eidgnoßfchaft, fonderlih an Wilhelm von Dieß⸗ 
pach, Rittern, wohnhaft zu Bern, welches der beft ſtadt ennd regimene feye. Hierauf gebet die 
Chronik, weiche mit verfchiedenen elenden Holsfchnitten geziert ft, felbft an. Am Schluß ſtehet obige 
Anzeige, und darunter des Drucerg Zeichen. Das ganze ift 48 BI. ſtark. 


761.) DIE WELSCH GATTVNG. Am Ende: In Straßpurg der 
tödlichen ftatt Mich Matthias Schürer getruckt hat M.D.Xiij. 
In Quart. 

Es ift diefeg ein fehr langweiliges Gedicht, das fich auf den damaligen Krieg in Italien beziehet, 
und deſſen Hauptinhalt eigentlich eine Strafpredigt ift, in der, die in allen Standen berrfchenden Uns 
srdnungen und Lafter gerügt werden. Obiger Titel ſtehet in der Mitte des Titelblats. Ueber und uns 
ter demſelben ftehen deutfche Verfe, die anzufübren zu weitläuftig wäre. Der Berfaßer ift mir nicht 
befanne. Iſt 15 3. ſtark und in der Schwarziſchen Sammlung. 


762.)- Freydank | Mit eren trib er manchen fchwandf | So vns zu gotz 

forcht vñ tugẽt zeucht | Wye man fünde vnd laſter fleucht | Damit 

das vngnet werd vertriben | Freydac iſt lang zeit verlegñ befibn | 

Vnd wurd nach manchem vnerfant | Her yn nit funden Doctor 

brant. Am Ende: Anno Dit. M.CCCCC. vnd. xiij. Volendet 

durch hanns fchönfperger den jugn Zu Augſpurg. Auff fregtag 

fant Eraſmustag. Laͤngl. Quart. 

Ungeachtet Diefe Ausgabe in Herrn Zummels R. Bibliotb. B. 2. &. 195. u. f. bereits beſchrie⸗ 
"ben, von dem Gedichte ſeloſt aber, und dem Verfaßer deflelben, von Deren Efchenburg im sten Ber 
trag zu Leſſings Sefchichte der Litteratur &. 225. u. f. gehandelt worden ift: fo mird doch dasjenige, 
was ich bier von beyden bemerken werde, nicht ganz überflüßtg fenn. Freydanck gebüret mit unter 
die aͤlteſten deutſchen Dichter; nur Schade, daß mir wenig, oder gar nichts von ibm zu fagen willen. 
Selbſt die Zeit, wenn er gelebet bat, kann nicht mit Gewissheit beſtimmet werden. Doch lebte er, nach 
aller Wahrfcheinlichkeit, in der Mitte des dreyzehenden Jahrbhunderts. Da der Berfaßerdes Renners, 
SBugo von Trymberg, der zu Anfang des viergebenden Jahrhunderts lebte, im feinem ebengedachten 
Gedichte, verfchiedene Sprüche Freydancks, meiſtens mit einem Lobfpruch deffelben anführet, fo er⸗ 
hellet daraus, daß fein Gedicht fchon vor Berfertigung des Renners da gewefen, aber auch in großen 
Anſehen geftanden ſey. Eben deswegen ift nicht obne guten Grund anzunebmen, daß er noch vor 
Trymbergs Zeiten müffe gelebt haben. Dazu kommit noch dieſes, daß Freydancks Name unter den 
Dichtern des ſchwaͤbiſchen Zeitpunctg, oder den fo genannten Yfinnefingern vortommt. &. Caſpar⸗ 
fons Vorrede zum cerften Theil des Wilbelm von Dranfe &. 18. Daß unferm Freydanck, eine, 
unter dem Titel der Layen Biblia bekannte fchlechte Reimerey, die einen Jacob Sreydang zum 
Verfaßer bat, irriger Weife von vinigen Gelehrten zugefchrieben worden fey, will ich nur im Borbeys 
geben erinnern. Je größer aber das Anfehen war, in welchem dieſes Gedicht unfers Freydancks 
99 3 ſtunde, 


358 Jahr 151% 


ſtunde, ungeachtet ee die Fehler aller Stände mit der gröften Freymuͤthigkeit rügte, deſto mehr iſt eg 
zu verwundern, daß folches erft fo fpate im Druck erfchienen ift. Die Urfache davon iſt, nach Heren 
Eſchenburgs Meinung, diefe, daß von einen fo fehr beliebten Gedichte febr viele Handfchriften vors 
banden gewefen find, die den frühen Druck unnöthig machten. Dem fey aber, wie ihm tolle, fo iſt 
fo viel richtig, daß der wackere Sebaftian Brant der erfte getvefen ift, der ſolches zum Druck beförs 
dert hat. Diefes iſt durch die oben angeführte Ausgabe im Jahr 1513 gefcheben. Zwar fol nach 
Heren Prof. Eſchenburgs Bemerkung, eine altere Ausgabe von 1508 vorhanden ſeyn, die aber zus 
gleich für fo felten ausgegeben wird, daß fo gar an der Eriftenz derfelben gegweifeht wurde. Möglich 
ift dieſes gar wohl, und muͤſte fodann, wenn eine ſolche Ausgabe eriftirte, die unfrige, die Herrn 
Eſchenburg vollig unbekannt blieb, ein Nachdruck derfelben ſeyn. Allein ich vermuthe, jene vermeints 
liche ältere Ausgabe anzunehmen, fen man durch die, in der gegenwärtigen Ausgabe befindliche Bran⸗ 
tifche Befchlusred veranlaßet worden, von welcher die vier legten Zeilen alfo lauten. Doch fchrib 
er (Jacob Wolf, mie unten bemerkt werden wird) dich (den Freydanck) mit willen frey | zu Straß: 
burg in der kantzley / Da man galt funfftzehn hundert iar | vnd acht | mag gutt fey das werd war. 
Brant zeigt alfo hier an, daß die Abfchrift des Gedichtes ſchon 150% fertig geworden fey; aber daraus 
kann doch nicht mit Gewisheit gefolgert werden, daß auch der Drucd in diefem Jahre vollendet wor⸗ 
den fey. Doch unmdglich ift es nicht, und vielleicht findet fich diefe altere Ausgabe doch noch, ch 
will indeffen die gegenwärtige, gewiß febr feltene Ausgabe, die fich in der fo reichen Schwerzifchen 
Sammlung befindet, befihreiben. Dbiger Titel, der aus vier roth und vier ſchwarz gedruckten Zeilen 
beftebet, bat eine Einfaßung. Das folgende ate Blat fuͤllet, ohne alle Norrede, blog der Inhalt der 
Eapitel, oder Abfäße, deren 61 gezählt werden, ungeachtet ihrer 62 find, indem dag 22 Eapitel zweymal 
vorkommt. Mit dem zten Blat fängt das Gedicht felbit an, welches, mie erft gedacht, in verfchiedene 
Hbfchnitte getbeilt ifE, von denen jeder eine Furge Ueberfchrift bat. Nach dem LXI. Abfchnitt vom 
iuͤngſten tag, folget die Beſchluß red in Berfen, die von Seb. Brant berrübret. In derfelben 
Wird unter andern gemeldet, daß e8 vornemitich Matheis Sölderlin,” und Jacob Wolf geweſen 
find, welche ihn angetrieben hatten, für den Abdruck diefed Gedichtes zu forgen, und daß Jacob 
Wolf daffelbe in der Canzley zu Straßburg zweymal abgefchrieben habe. Das ganze beträgt 10 B. 
und iſt mit gefpaltenen Columnen gedrudt. Daß aber Brant den Sreydandk nicht in feiner urfprüngs 
lichen Korn geliefert babe, laßt fich fchon aus Vergleichung des Textes in diefer Ausgabe, mit dem we⸗ 
nigen, was Herr Eſchenburg aus einer alten Abfchrift S. 247. u. f. angeführt bat, abnehmen. - 


Noch augenfcheinlicher konnte ich ſolches, wenn ich nicht die mir gefeßten Graͤnzen weit überfchreis 
ten müßte, aus einer febr ſchaͤtzbaren Handfchrift bemeifen, die ich felbft zu befigen das Glück habe, 
und dic es allerdinge verdiente, ausführlicher befchrieben zu werden. Diefe Handfchrift, welche nach der 

‚böchften Wahrfcheinlichkeit, bald zu Anfang des vierzehenden Jahrhundertes, auf ſtarkes weiſes Papier 
gefchrieben worden ift, enthalt, wie ſchon aus der Anzahl der Blätter, und aus den, auf jedem Blat 
flehenden Zeilen erhellet, ungleich mehr, als in der Brantifchen Ausgabe ſtehet. Auch ift diefes Ge⸗ 
dicht, oder vielmehr Samnılung mehrere Gedichte, oder Sprüche, in der Handfchrift ganz anders ges 
ordnet, als im Brantifchen Druck. Manches das in diefem gleich vornen ſtehet, folget in der Hands 
ſchrift erſt am Ende. Die Handfehrift it in Kolio, 61 Bl. ſtark, und auf den meiften Blättern ftes 
ben 33 big 34 Zeilen. Voran ftehet eine alte Mahlerey, die vermuthlich den Sreydandk, als einen Lehr 
ser, auf einem Stuhl figend, vorftchet. So viel glaube ich mit Grund behaupten zu konnen, daß 

Brant, 


gahr 1513. 359 


Brant, nicht das ganze Gedicht, ſondern nur einen Auszug aus demſelben gellefert, und den Zeilen, 
die er in feine Ausgabe aufnahm, eine gleichfoͤrmige Länge gegeben habe. 


Zur Probe will ich den Anfang aus beyden hier mittheilen. 


Handfarift Brant 
Ich bin genant befcheydinbeit:- Ich bin genant befchaidenhait 
Der aller duginde crone dreit:» Die aller tugent kron aufftrait 
. Bnd hat mich beriechtit frygedang :- Mich hat gedicht here freydanck 
Ein Deil von ſynnẽ die fint crang:- Yin tail von fonnen die feind kramk 
. Wer got dienit ane wang:- Wer got dienet on allen wand 
Daz iſt aller wifbeit anefang :- Das ift aller weißhait anefangk 
Wer bitte diefe Eurze gijt:- Wan anefang vnd end 
Die emwigin freuden gijt:- fand alle in gottes hend | 
Der bat fich felbir betrogin :- Die zeit felden nie gewane 
Vnd syMert off den regin bogin :- Da man gotted vergeffet ane 
Mer die feln wil bewarn:- Man vergnffet. gottes dick 
Der muß fih felbie laßin farn:- Bon füffen ancplid u. f. m. 


In der Handfchrift folgt nady obigen Eingang ein Abfchnitt mit der Ueberfchrift: Von der got⸗ 
beit. Im Brantifchen Abdruck aber ift der Eingang viel länger, und entbalt manches, dag In der 
Handſchrift erft frater folgt. Nach diefem Eingang folgt bey diefem : Das ander von der Weiß: 
heit gottes. Noch bemerke ich daß die befannte Ausgabe des Freydancks, welche 1538 zu Wormbs 
von Sebaftian Wagner in Fol. mit Holsfchnitten gedruckt worden ift, von meiner Dandfchrift ſowohl, 
als von dem Brantifchen Abdruck abmweichet, und noch mehrere neue Zufaße bat, als diefe. 


Sn demjenigen Band, in welchen ſich die Handfchrift des Freydanks befindet, find noch zwey 
alte deutſche Gedichte, von eben der Hand geſchrieben, die beyde unbekannt zu ſeyn ſcheinen. Das 
erſte iſt eine Ueberſetzung des lateiniſchen Gedichtes des Alanus, unter dem Titel Anticlaudianus. 
(GS. Leyfers Hiftor poetar. et poem. med. aevi S. 1016. u. f.) Das andere bandelt von einem 
Pfaffen Amis, oder Arnis, den fein Biſchof allerley Kragen vorlegte, der nachher mancherley Reis 


fen machte, und endlidy Abt wurde. Ob von diefen beyden deutfchen Gedichten irgendwo eine Nach⸗ 


richt zu finden ſey, wuͤnſchte ich zu wiſſen. 


763.) Der Ritter vom Turn. von den exemplen der Gotzforcht und ers 
berkeit. Am Ende: Der Spiegel der Tugent vnnd Erſamkeyt 
durch den hochberumten Ritter vom Thurn mitt fehönen vnd Fofts 

liche hyſtorien, Erempfen, zu ondermifung foner Fynd, in frangöfifcher 

fprad) begriffen, vfi durch den Edlen fürnemen vnd Strengen, 

heren Marquart dom Steyn Ritrer, vnnd Landtuogt zu Monts 
pellicart, in tuͤtſch tranſferiert vnnd gezogen zu Baſel in dem jar 

nach Chriſti geburt. 1493 vnd yetz nuͤw getruckt durch Michael 
Furte im for als man zalt. Tuſent Fuͤnffhundert vnnd xiii Jar 
geendet vff ſant Elyzabetten tag. In Folio. Die 


360 Sahr 1513. 


Die erſte Ausgabe von 1493 ift fchon oben, unter diefem Jahre, angegeiget worden. Die gegen, 
waͤrtige, die ich aus der Ebneriſchen Bibliothek vor mir habe, giebt mir Gelegenheit, eine nähere 
Nachricht von dem Innhalte dieſes Buchs, dag bisher, fo viel ich weiß, noch nicht befchrieben wor⸗ 
den iſt, zu erteilen. Dbiger Titel ſtehet auf ſechs roth gedruckten Zeilen, in einer Einfaßung, und iſt 
vermutblich eben fo, wie diefe, in Holz gefchnitten. Unten ift des Kuͤnſtlers Namen, nemlich cin vers 
ſchlungenes B. und ©. mit der Jahrzahl 1513. Chrift Eennet denfelben nicht. Auf der Ruͤckſeite des 
Titelblats ift em Holsfchnitt, auf welchem fich eben ein Paar Heilige prafenticen, und darunter wird 
der Nitter vom Turn mit zwey Prieſtern und zwey Schreibern vorgeftellt, die ihm zur Compilation feis 
nes Buches, wie er felbit gleich im zweyten Abfag meldet, bebülflich waren. Auf der erften Seite 
des folgenden Blats fangt die Vorrede des Ueberſetzers, Marquart vom Steyn an, morinn er, 
nach einem langmeiligen Eingang von den nachtbeiligen Kolgen des Muͤſſiggangs, meldet, daß er, dies 
fe8 Buch feinen Töchtern zum beften ing deutſche überfeßt babe. Auf der erften Seite des folgenden 
dritten Blats ift num der Anfang felbft zu finden. In den beyden erften Abſaͤtzen ſagt der Ritter 
„vom Turn, daß er im Jahr 1371, nachdem er in feinem Garten fich an fein ehemaliges Leben erinnert, 
den Entfchluß gefaßet habe, zum Unterricht feiner Töchter ein Büchlein fehreiben zu laßen, in welchem 
fie ducch Beyſpiele guter und böfer Frauen, zur Tugend ermuntert, und vom Laſter abgeſchreckt wer⸗ 
den follten. Als er aus dem Garten gieng, begegneten ihn zween Priefter und zween Schreiber, bie 
er deswegen befchickt hatte, und diefen trug er nun auf, zweyerley Werke zu verfertigen, eines für feine 
Tochter, und ein anderes für feine beyden Söhne, und darinn gu ibrer Belehrung die beften Exem⸗ 
pel zufammen zu fuchen. Und fo ift denn diefer Spiegel der Tugend für feine Töchter entflanden, im 
‚welchem bald aus der Bibel, bald aus der weltlichen Gefchichte, Benfpiele guter und böfer Weiber 
nach einander aufgeftellt werden, wo es nun freylich auch nicht an Kabeln und Märchen fehle. Bor 
den meiſten ſtehet ein Holzfchnitt, welcher Die Hälfte des Blats einnimt. Den Beſchluß macht obige 
Schlußanzeige. Bilätterzahlen und Euftos fehlen. Das ganze beträgt mit dem Titel 73 31. Bon 
Dem Verfaßer wird im Joͤcheriſchen Gelehrten Lericon gemeldet, daß er Gottfr. de Tour Landri ges 
beißen habe, aus einem vornehmen Gefchlecht zu Anjou entfproßen gemefen fey, um 1371 gelebet und 
Le Chevalier de Tour, auch le guidon des gueres gefchrieben habe. In Gordons Bibliotheque des 
Romans T. Il. p. 242. ſtehet diefes bier in das deutfche überfegte Buch, unter den, nur handfchrifts 
li) vorhandenen Romanen, unter folgendem Titel: Le Livre de Chevalier de la Tour pour l'en- 
feignement des Dames et Demoifelles, les quelles par le moyen d’icelui feront toutes bonnes et 
belles. Vielleicht ift das franzöfifche Original niemals im Druck erſchienen. 


764 ) Schelmenzunft Angaigung alles Weltleuffigen mutwillens, ſchalckai⸗ 
ten vñ buͤbereyen difer zeit Durch den hochglerrten herren Doctor 
Thoman murner von Straßburg, ſchimpflichen erdichter, vnd zu 

Franckfurt an den Min mit ernftlichen fürnemen geprediger. Am 
Ende: Bon doctor murner iſt die zunfft | zu Franckfurt predigt 
mit vernunfft | Endlich getruckt, aud) corrigiert | zu Augfpurg, vnd 
mit fleiß volfiere | Durch Siluanũ Othmar fürwar | im funffzen⸗ 
hundert vnd zilj jar. | Bey fant Brfula an den tech | got vnſer 
mißthat nymer rech. ¶Got ſey lob. In Quart. 


Unter 


Bahr 1513. ‚361 


Unter dem Jahre 1512 iſt Die Driginalausgabe. dieſes Products des Murneriſchen Wied angezeigt 
worden. Die gegenwärtige Ausgabe, die ich ſelbſt befiße, ift bisher nicht bekannt gemmefen; amı wenige . 
ften aber ift bemerfet worden, daß ſowohl diefe, als die folgenden, von der erften Ausgabe merklich 
abweichen, und ſehr vermehret worden find, mie aus der folgenden Befehreibung deutlich erhellen wird. 
Obiger Titel ift roth gedruckt, und ſteht über einen Holsfchnitt, der in der Kolge, unter dem Abſatz: 
Vnder der Rofen reden, wiederholt wird. Mit dem zweyten Blat fängt die Vorrede an, über wel⸗ 
‘her ein Holsfchnitt flebet, der den Verfaßer vermuthlich felbft vorftellen fol. Oben darüber ſtehet 
DOCKTOR LAVX; unten, linker Hand, fteben die beyden Buchſtaben H. B. In der Mitte des vierten 
Blats fängt dag Werkgen felbft, mit dem erften Abfag, von blawen Enten predigen an. Seder der 
32 Abſaͤtze bat einen Holzſchnitt. Sie folgen in etwas veranderter Ordnung auf einander; baben auch 
seinen neuen Abfaß, mit dem Titel Hifi dreck finden befommen. Dann folgen die neuen Abſaͤtze (deren 
Aufſchriften ich bey einer folgenden Ausaabe unter dem Jahre 1516 anzeigen werde.) Den Beichluß 

‚Macht obige gereimte Schlußanzeige. Das gange betragt ı2 1/4 Bogen. 


765.) Johann Eegeri, genannt Waldkirchers, Practica vnd teutſch iudi⸗ 
eium uß vil alter Ubung in der freyen Kunſt Aſtronomey Bericht 
auf das 1513 Kar. Augſpurg. In Quart. 

Iſt in der Trewifchen Bibliothek in Altdorf befindlich. 


766.) Sn diefem Kalender findet man: die zwoͤlff zeichen, und die Sy . 

ben Planeten. Wie ein yeglicher Negieren fol, vn was Natur der 

Menfd) gewin darunder er geborn würt. Auch guldein zal. Vñ ans 

Ders fo der menfch notduͤrfftig it. Am Ende: Gedruckt und vollen, 

det. in der freyen ſtadt Straßburg duch Mathis Hupfuff. In dE 

jar Ald man zalt M.D. Xiii. In Quart. | 
Bon dem Daſeyn diefes Kalenders gab mir ein quter Freund Nachricht, fo wie von einem anberm, 

der in eben diefem Jahre auf 3 Bogen durch Sriedrich Peypus zu Nürnberg gedruckt wurde, 


Jahr MDXIV, 

767. Das Plenarium oder Emwägely buch: Summer und Winterteyl 
durch dz gang far in eine teden Sontag, von der zeyt, vn võ den 
Heyligẽ. Die ordenung der Meß, mit fampt irem Introit, oder ans 
fang. Gloria patri, fyrie eleyfon, Gloria in ercelfis, Collect, oder 
gebet, Epiftel, Gradal, oder bußwuͤrcklich gefang, Alleluia oder 
Trace. Sequẽz, oder Proß. Emägely mit ſampt einer vor nie bey 

vuß gehörte: Gloß, mit fruchtbare ſchoͤne Exẽplen befchloffen. Das 
Patrem oder Glaub. Dffertorium, Secreta Säctus Agnus dei, 
Cõmun, Coplend, vñ Ste miſſa eft, oder Benedicamus Domino sc. 
Vnd vff ein yeglichs fonteglichs Emwägely, ein ſchoͤne Gloß oder 
Poitil, mit feine Exemplẽ gar ordenlich vnd fleiſlich gepredigt 
durch 


Panzers Amalen. 33 


32 Jaͤhr 15174. 


durch ein? geiftlichen ordensman, ernftlich zu mercken, und Frucht‘ 

barlich) an zu nemen, vmb mererß nuß willen der glaubhafftige 

menfchen, welche in diſem binfließenden febe nuͤt nüglichers mögen 

überlefen. Nach der geburt Chriſti M.D. XIIII. Ein Regifter anzeis 

gede wo yetlic) jtück werde gefüde, vñ an welche blat. Am Ende: 

Dem allmecjrigen gott zu lobe sc. Gedruckt durch den furfichtige 

Adam petri von fangendorff burger zu Bafel. In dE iar, do man 

zalt nad) Chriſti unfers herren geburt Tauſent Fuͤnffhundert vierzehen 

iar An dem. rrilii. cag des Monats Mareij. In Folio. 

Der weitlaͤuftige Titel dieſes Plenarii überhebt mich der Mübe, den Inhalt deffelben anzuzeigen. 

Es ift daffelbe nichts anders, als ein, ganz in das deutfche überfegtes Meßbuch, fo weit es für den ges 
meinen Dann nöthig war, und ſchon dadurch unterfcheidet es fih von den vorhergehenden altern Ple⸗ 
narien, die weiter nichts, als die Evangelien mit einer Gloß, und die Epifteln entbielten, wozu nach» 
ber noch der Introitus, der Pſalm und die Eollecte Fanıen. Diefes aber enthalt auch alles übrige, 
was bey der Meß gewöhnlich gelefen, oder gefungen wird. Ueberdiefeg ift hier den fonntaglichen Evans 
gelien, eine neue und weitlaͤuftige Gloß beygefüget und der Beſchluß allezeit mit einer Hiftorie, oder 
Babel gemacht worden. Die Ueberfegung der Evangelien und Epifteln fcheinet neu zu fegn, und dies 
fer ift manchmal eine Eurge Erklärung, oder Umfchreibung beygefügt worden. Obiger Titel, welcher 
theilg roth, theils ſchwarz gedruckt ift, ftebet in einer Einfaßung. Die Ruͤckſeite füllet, bis auf einige 
Zeilen, ein Holsfchnitt, welcher Chriſtum am Creutz und einige unter demfelben flebende Perſonen 
vorftellet, mit dem Zeichen des Hanns Kchauffelein. Dann folgt auf dem zweyten Blat eine Vorrede, 
die fich auf der erften Halfte deg dritten Blats ſchließet, in welcher dag Lefen der heil. &chrift und bes 
fonderg der Evangelien, fehr nachdrücklich empfoblen, auch gentelder wird, daß, weil vil menfchen 
ſeind, die Das latin nit verftanden grüntlich vnd doch lefen Fönnen teutſch fo fey das gegen: 
‚wertig budy der ewägelij mir irem zugebör zu teutſch geſetzt vnd verordnet u. f. wm. Dann 
fangt dag Regifter in dife troſtlich Poftill und Ewangelybuch an, welches jich eben auf der zwey⸗ 
ten Columne deg fiebenten Blats endiaet. Auf dem übrigen Theil diefer Columne und auf den bey» 
den folgenden &eiten findet man eine Befchreibtung dee Kinnbilder der 4 Evangeliften, nebft einem 
kurzen Gebet an diefelben. Die Ruͤckſeite des achten Blats füllet wieder ein Holzſchnitt, melcher die 
Yusgichung des heiligen Geiſtes vortteitet. Nach diefen 8, nicht gesählten Blaͤttern, fängt nun mit 
dem I Blad dag Plenarium felbft mit folgender Ueberfchrift an: Anfang des Newen Kuäageli 
buochß: in dem ordenlidy verteutfcht wird, alles das in einer iedlichen meß offenlidy geſun⸗ 
gen oder gelefen würd, von der zeit, auch von den heiligen durch das gang iar. Das 
ganze, fo mit geſpaltenen Columnen gedruckt ft, wird mit obiger Anzeige auf der erſten Seite des 
CCLXX Vllliten Blats befchloßen. Die Rüdkfeite iſt ler. Bor den Eonntageevangelicn ftehen Feine 
Holzfchnitte. Don diefer Ausgabe befige ich felbft ein Ercmplar. ie wird auch in Baumgartens 
Nachrichten B. 1. &. 452. u. f. kürzlich befchricben. 


768.) Das Ichen vnſers erledigers Jeſu Chrifti, nach fautrüg des henfis 
gen Emangeli, mir vil andechtiger betrachtung, Auch mir benlaufs 
fung des lebens der jundfrawen Marie, von einem Parfueller der 

obiers 


Jahr 1514- 363 


obferuans Alſo zuſamẽ gefegt, vo anfang der. Findehait Chriſti, biß 
auff fein himelfart, vol ſueſſer vnd andechtiger leer vnd betrachtung. 
Am Ende: Gedruckt vnd volendt, in der Kayſerlichen ſtat Nuͤrn- 
bergk Durch Johannem Stuͤchs, An verlegung des Erbern Ca— 
ſpar Roſentaler, Yetzund wonhafft zu Schwatz Am achttzehenden 
tag des monats Februarii nach Chriſti vnſers herren gepurt, Tau⸗ 
ſent Fuͤnffhundert, vnd jm Viertzehenden Jare. An Quart. 

Der Verfaßer dieſes Lebens Jeſu, war, wie er ſich ſelbſt in der Vorrede nennet, ein ſun des 
heyligen vaters ſant Srancifcen. Sein Name aber iſt mir unbekannt. Vermuthlich iſt es eben 
derjenige ‚, welcher die Legend des heil. Franciſci, nach der Beſchreibung Bonaventurge, ins ‚beutfche 
überfegt bat. . Auf der Rückfeite des Titelblats fiehet das Bildniß des heil: Franciſcus, fo wie folches 
auch in der Legende diefes Heiligen vortommt. Auf dem zweyten Blat fängt Die Vorred in Das le: 
ben Jeſu Chriſti onfers Haylınadyers an. In derfelben fagt der Verfaßer, nachdem er vorber von 
ber notbwendigen, aber auch beitfamen Betrachtung des Lebens Jeſu gebandelt, daß er ſolches vr⸗ 
fprünglidy aus dem beyligen ewangeli genommen, die Auslegung der heiligen Lehrer und feine cis 
genen Betrachtungen, die er aber grofteutbeils aus der Betrachtung des engelifchen Lererd Bone: 
ventura genonimen zu baben geftebet, dazu gefeßt. Doch fagt er von diefen felbft gemachten Zufäzen, 
daß man fie nicht für Glaubensartikel zu balten habe, fondern fle glauben künne, oder nicht, darnach 
ain Menſch ain andacht hat. Durnady folgt: wie man das leben Chrifti betrachten fol ain 
gemayne leer. Nach diefer Anmweifung fteht daß Regiſter der Eapitel auf zwey Blättern. Dit L. 
fängt nun dag Leben Jeſu felbit, mit folgender Ucberfchrift an: In dem namen des herñ. Zebt fich 
an ain Furger aufsug Des lebens Ehrifti. Als es befchreybe der beylig lerer Bonanedturs, mic 
etliy zuſatz. Was ain menfch bey ainem yeden fiid betrachten mag. Kurtzlich begriffen. 
Das ganze Werk, fo CLXXIII. Blatter, ohne Titel und Regiſter, ſtark iſt, wird in C. Capitel einge 
theilt. Nor den meilten derſelben ſtehen Eleine Holzfchnitte. Die Zufäge, oder eigentlich Erweite⸗ 
rungen der Gefchichte Jeſu, mie fie von den Evangeliften vorgetragen wird, find ganz erträglich, und 
der Verfaßer hat fich forgfältig gehuͤtet, keine von jenen Kabeln mit vorgubeingen, welche fonft ges 
twöhnlich in andern Legenden vorkommen. Ein Exemplar ift in der ehemaligen Solgeriſchen Biblio, 
thek. &. auch Schwindels neue Sammlung &t. 2. ©. 89. 


769.) Paſſion zu teutfch. Am Ende: Gertrude zu Augfpurg v5 Hannfen 
Srofhauer. Do man zelet nad) Ehrijti gepurt. M.CCCCC. vñ riiii 
far. Klein Dctav. 
Diefe Ausgabe befigt Here Prof. Schwarz. Sie tft 15 B. 7 Bl. ſtark. Die legte &eite if 
leer. ter obigen kurzen Titel, auf welchem, auf dem 2ten Blat ein weitläuftigerer folget, ſtehet ein 
Holzſchnitt, der eben fo fehlecht ift, wie die übrigen. 


779.) Gebetbüchlein gedrudt zu Mepng duch Sohannem Schoeffer 
1514. An Dctav. 


Wird in Herren Würdtweins Biblioth. Mogunt. p. 145. angeführt. 


or 


gi 771.) 


364 Jahbr 1514. 


771.) Bon dem hochwirdigẽ Sacrament des fronleichnam Eriſti Jeſu 
mit gar notduͤrfftigen vnd fhöne onderweyflungen. Am Ende: Ger 
drückt - - Tzu Nürefiberg durch Friderichen peypus An fant Barte⸗ 
fomeus des heilige tzwelffpotten abent. Nach chriiti geburt Taufend 
fünff hundert vñ jn dem viergehendten jar. In Octav. 
Enthält einen weitlaͤuftigen Unterricht von dem beil. Abendmal, von den Mugen und von der 
Vorbereitung zum würdigen Gebrauch deffelben. Iſt 10 B. 2 Bl ſtark und in der Schwarziſchen 
Sammlung. 


772) Ein troͤſtliche Predig Sant Johanns Chriſoſtomi genant mit dem 
goldin mund von dem das kein menſch geletzt mag werden, dan von 
im ſelbs. Am Ende: gedruckt in der — ſtat Strasburg, durch Jo⸗ 
hãnes Gruͤnniger. Im iar — M.d.riv vff vnſer Frame liechtmeß 
abent. In Folio. 

Eine aͤltere Ausgabe, dieſer, von Jacob Wimpfeling uͤberſetzten Predig, ſiehe unter dem Jahre 
1509. Die gegenwaͤrtige bat Riederer in feinen Nachrichten B. J. S. 317. angeführt, und dabey 
ein, von dem, von Rothſcholz in ſeinem bekannten theſauro angefuͤhrten Druckerzeichen dieſes Gruͤ⸗ 
ningers, verſchiedenes, zu Ende dieſer Prediat befindliches angezeigt. Und ich will ben diefer Gele⸗ 
genheit bemerken, daß Gruͤninger eigentlich Reynard geheißen babe, und von Gruͤningen aus dem 
Wuͤrtembergiſchen gebuͤrtig geweſen ſey. In des Nicolai Saliceti libro meditationum ac orationum 
denotarum qui anthidotarius anime dicitur, beißt es am Ende: imprimendum tradidit Induſtrioſo 
viro magiftro Johanni Reynardi (alias grunynger) in infigni Civitate Argentin - Anno CC EEfrrrig. 
©. auch Schoepflini Vindic. typogr. &. 1055 der aber diefes erftgedachte Buch nicht gekannt zu haben 
ſcheinet. 


7739) Das irrig Schaf: der hoͤlliſch Lew, die chriſtlich koͤnigin, der drei⸗ 

eckecht ſpiegel, der eſchengruͤdel, das Klappermaul, der troſtſpiegel. 

a su Strasburg durch Johann Grüninger 1514. In 

olio. | 
Unter dem Jahre 1510 iſt die erſte Ausgabe diefer fieben gefammelten Tractate oder Predigten 
"ob. Beilers von Raifersberg angeführt, und der inhalt derfelben Fürzlich angezeigt worden. Die 
gegenmärtige Aufgabe wird in Rieggers amoenit. literar. Friburg. Fafc. 1. p. 80. angezeigt. Cie 
iſt auch in der- Bibliothek zu Polling befindlih. Herr berlin führt 1 c. p. 16. noch eine Aus⸗ 
gabe an, die in eben dieſem Jahre zu Etraßburg durch Matthias Schlirer Fol. gedruckt worden ift. 


774) Das Schiff der peniteng und bußwuͤrkung, gepredige in dem ho⸗ 
hen itiffe, in vnſer lieben frauwen müniter zu Straßburg von dem 
Wirdigen hochgelerten Heren Doctor Johann Gayler von Kayſers⸗ 
bera in eur gewendet vom latin, auß feiner aygnen hands 
fhriffe sc. Fece afcendimus- oma. Luce XVIII. An Ende: Affo 
it geender das chriſtenlich Schiff der waren penitens vnd haylß 

Der 


Jahr 1514 365 


der bußwuͤrckenden menfchen, wol vnd ordenlich geteutfcht, wie es 

dann gefchriben vnd gepredigt worden ift von dem wirdigen Doctor 

der hailigen gefcheifft, here Johann Gayler von Kanferfperg predis 

cant (lobliche gedaͤchtnuß) zu Straßburg in dem hoben ftifft. Vnd 

gedruct zu Augfpurg von maifter Johann Otmar, mit zu thun 

— vnd hilff in verlegung des erbern Joͤrgen Diemar vnd volbracht in 
der erſten Faſtwoch. Anno Domini Fuͤfftzehendundert vnd vier⸗ 
Gehen 2c. Sn Folio. 

Es iſt dieſes eine deutſche Ueberſetzung einer Sammlung Kaiſersbergiſcher Predigten, die latei⸗ 
niſch, unter dem Titel: Nauicula poenitentiae Augſp. 1511. heraus kamen. Es war damals nichts 
ungewöhnliches, daß deutſch gehaltene Predigten, lateiniſch gedruckt wurden. Sollten dieſelben nun 
auch dem gemeinen Mann brauchbar ſeyn, ſo muſten ſie erſt wieder ins deutſche überfegt werden. Dies 
fe8 iſt nun auch mit den gegenmärtigen Predigten gefcheben. Wer der Ueberfeger und Derauggeber fen, 
ift unbekannt. Das Werk bat keine Borrede, und ift auffer den 4 Blättern Titel und Regifter, 129 
gezaͤhlte Blätter flart. S. KRiederers Nachrichten ıc. Bz2. &. 306. 


775.) Die walfart der pilgerin auff fteigent in die heilige fat der hym⸗ 
meliſchen Hierufalem. Am Ende: Hie endet ſich das Büchlein ges 
nant die Walfart der Pilgerin ꝛc. Gedruckt zu Würenberg durd) 
Sriderichen Peypus. In dem jar als man zalt. M.D. Xiiij. In 
Quart. | 
Dbiger Titel ſtehet auf der erften Seite des erften Blats, auf deffen Rückfeite ein Holsfchnire iſt, 
der die drey Perfonen und die Bilgerin vorflellet. Mit den zweyten Blat fängt das Werk felbft mit 
folgender Anzeige an: Dife walfart der chriftenliche menſchen dar ducch fie mögent formen am aller fürs 
derlichften von dieſem thal der treber, auf den berg des berr?, darin get wonen iſt, bat zwen weg, . 
der ein in das ſchawlich leben zc. der ander iſt ein warlichs lebe 2c. von dem vil ler gefchroben 
Rand im achte buch des beſchloßnen garcen des Aofenfranz Marie zc. Den Beſchluß diefes my 
ftifchen Werfgens macht obige Anzeige. Das ganze it 29 3. Hart. Herr Pafl. Strobel, ingleichen 
Herr Prof. Schwarz befigen «8. 


776.) Beſchreibũg des henfigen Bifchoffs Eufebii: der ain junger vñ 
difeipel deß heyligen Saneti Hieronymi geweſt iſt, zu den Biſchoff 
Damafo vnd dem Römer Theodofio, von dem leben und fterben, 
deffelben heylieften Hreronymi. Weliche Befchreibung fonft Sannt 
‚Hieronymus geicheffe oder Teſtament, genannt wirdet, mit vil ges 
zierten görtlichen vnd chriftlichen leeren vermengt, Durch ainen fons 
dern tiebhaber Sancti Hieronyini aus dem Latein in Das Teutſch ges 
Sogen. Am Ende: Gedruft zu Nürenserg durch Hieronymum 
Hoͤltzel. Anno Domini 1514. Zar. Am. riiii tag Februarij. In 
Quart. | 

333 Diefe 


366 Fahr 1514 _ 


Diefe Ueberfegung der Lebengbefchreibung des beil. Sieronymus, ift dem berühmten Nuͤrnbergi⸗ 
ſchen Rathsbherrn Sieronymo Ebner zugeeignet. In der Zueignung nennt ſich der Ucberſetzer, welches 
der gelehrte Lazarus Spengler, hieſiger Rathſchreiber war, von deſſen Leben in der bekannten 
Saußdorffiſchen Lebensbeſchreibung, und im Williſchen Nuͤrnbergiſchen Gelehrten Lexicon, aus⸗ 
fuͤhrliche Nachrichten gegeben werden. Auf der Ruͤckſeite des Titelblats iſt ein Albrecht Duͤreriſcher 
Holzſchnitt, der den heil. Hieronymum vorſtellet, mit der Jahrzahl 1512. Iſt 9 Bogen ſtark, und 
befindet ſich in der Ebneriſchen Bibliothek. 


777.) Die Hyſtori des Yebens ſterbens vnd wunderwerck des heyligen 
Peichtigers vnd groſſen Nothelffers Sant Sebalds, der von Ger 
burt ain Kunig aus Tenmarck vnd ain ſonderlicher loͤblicher Patron vnd 
Fuͤrbitter iſt der Stadt Nuͤremberg, alda er leibhaftig gar gnedigklich 
raſtet. Am Ende: Getruckt vnd geendet in der Kayſerlichen Stat 
Nuͤremberg durch Hieronymum Hoͤltzel Anno dñi. 1514. In Quart. 


Eine aͤltere Ausgabe dieſer Legende iſt bereits unter dem Jahre 1493 angezeigt worden. Die ge: 
genmärtige ift 9 Bl. ſtark. 


778.) In difem Buechl fein, Alle vnnd yede Studh des hochwirdigen 
Hayltumbs der Zeit in aller heyligenn Thumkirchen Sant ſteffan 
der ftat Wienn in Diterreid) verhande vnd albeg den nagiin Sutag 
nach dem Ditertag Jarlich zeigt werden: dem nadf: dem alten puchl 
vil ſtuckh Die erſther zwe Fume vnd in pefler Form pracht worden ab 
gen aigentlich verzaichnet. Anno Domini 1514. In Quart. 

Auch dieſe Ausgabe bat Herr Denis, fo wie die erſte von 1502 in der Buchdruckergeſchichte 
von Wien &. 101. n. 108, binlänglich befchrieben. Die Reliquien find in Holz gefchnitten, mit den 
beugefügten Erklärungen und dem Zuwachs von 1502 biß 1514. Nach Heren Denis Vermuthung if 
auch diefe Ausgabe aus Johann Winterburgs zu Wien Preße gekommen. 


779) Sturm Sobafen Pfefferforn über und wider die trufofen Juden. 

anfechter des leichnams Ehriiti. und feiner glidmoffen. Eturm über 

einen alten ſuͤnder Johann Reuchlin. zuneiger der falſchen Juden. 

vnd Weſens. vff warer thatt begriffen in ſeinem Biechlin Augenſpie⸗ 

gell. Welcher Augenſpigell durch ſunderlichem geſcheft Kaiſſerlicher 

maieſtait. vnnd anzeigung vierer hohen ſchulen. durch den Ketzer⸗ 

meiſter mit recht vñ myt vrtell. offenklichen zu Coͤlln. abgethon ver⸗ 

dilgt. vnnd mit dem fuͤer verbrant worden iſt. welche Verbrantniß nu 

confirmiert iſt durch die erwerdigſt vnd allerhoichſt vniverſiteit van 

Paryß. Sturm Glock. Am Ende: Gedruckt zo Coͤllen. Anno 

M.CCCCC. xiiii. In Quart. 

Dieſe Schmaͤhſchrift Pfefferkorns wider Reuchlin wird in Joh. Henr. Maii vita Joh. Reuch- 
lini ©. 422. und in Weislingers Hutteno delarvato p. 48. angeführt, und Fürzlich befchrieben. 
Auf 


Jahr ısıa 367 


Auf dem Titel ſteht noch ein Hofsfchnitt, welcher eine Sturmglocke vorftellet. An dem Werke ſelbſt 
teird der Urfprung feineg Streites mit Reuchlin erzähle. Dann folgt das Mandat, welches Kayſer 
Maximilian 1513 den 9 Julii zu Coblentz wider Reuchlins Augenſpiegel ergehen ließ, worinn derſelbe 
confiſcirt und verbotten wird; ingleichen das Urtheil der Pariſer Theologen uͤber den Augenſpiegel. 
Endlich haͤlt Pfefferkorn dem Reuchlin acht Artikel fuͤr, in denen er ihm verſchiedene Dinge zur Laſt 
leget, die er ſich auch zu beweiſen, feyerlich anheiſchig machte. 


780.) Die geſchicht vnd bekentnuß des getaufften Juden zu Halle, vor 
fant Moritzen burgk auff den Juden kirchoff mic gluͤenden zangen ges 
riſſen, darnach gebraten (1514) In Quart. 
Dieſer getaufte Jude hieß Pfefferkorn; war aber von dem eben gedachten Yobann Pkefferkorn zu 
Ein verfchieden. Auf dem Titelblat iſt ein Holzſchnitt, der diefen Juden am Pfahl vorſtellet. Iſt 
nur 2 Bl. ftarf. 


781.) Der neu Leyenſpiegel vo rechtmaͤſſigen ordnungẽ in | Bürgerlichen 
vnd peinfihen Negimeren. Mic Addition. Auch der guldin Bulla. 
Kuͤnigklich Reformation, fandfriden. Auch bewärung gemainer recht 
und andern anfaigen. Am Ende: Volendet vnnd getruft diſer 
new tayenfpiegel mit feine Addition In der Kaiferlichen freyen ſtatt 
Etraßburg Anno M.CCCC. Xiiij. In Folio. 

Diefer Straßburgifche Nachdruck entbalt alles dasjenige, was in den Ausfpurgifchen Drigis 
nalausgaben von 1511 und 1513 befindlich it. Der aus fünf Zeilen beftebende Titel ſtehet über einem 
Holzſchnitt. Auf der Nückfeite ftebt dag Hexaftichon ad Lettorem &c. Die nun folgenden Borces 
den, Resifter ıc. füllen mit dem Titelblat ı2 Blatter. Der Lahenfpiegel-felbft, nebft den angebängs 
ten Sprüchen und Befchlußrede ift CLXX. Blaͤtter ſtark. Auf der erften Seite dieſes legten Blats 
ſtehet unten obige Anzeige, in der fich aber der Drucker, vermutblich weil er fich, wegen des, dem 
Augſpurger Nerleger mitgetbeilten Brivilegii, Feine Ungelegenbeiten zuziehen moollte, nicht nennet. Auf 
der Rückfeite dieſes legten Blats ift wieder ein Holzfchnitt angebracht, unter welchem dag Tenglerifche 
Epitaphium flebet. Die Holzſchnitte find die nemlichen, nur Heiner und fhlechter, als in der Origi⸗ 
‚nalausgabe. Ich befige felbft ein Exemplar. 


782.) Formulare und teutfch Mhetorica. Am Ende: bat getruckt der 
fürfihtig Paulus Goͤtz zu Straßburg vnd geendt vff Tregtag nad 
Sant Bartholomaeus tag Anno M.D.riiii. In Folio. 
gZeinrich Geißler von Freyburg iſt der Verfaßer dieſes Formulars. Aeltere Ausgaben ſind un⸗ 
‚tet dem Jahren 1493 und 1511 angefuͤhrt worden. Auch die gegenwaͤrtige, die LVIII. Bl. ſtark 
iſt, bat Sofmann in den "eobachtungen P. IV. p. 73. angezeigt. 


783.) Des Loblichen haus vnd furſtenthumbs. Obern vnd Nidern Bayren. 
freiherten von einem regirenden furſten von Bayrn auf den an⸗ 
dern. gemeinen lannd vernewt vnnd beſtettigt. die auch von Keyſern. 
vnnd Konigen. zugelaſſenn vnnd Conſirmirt ſeinn. getruckht zu 

Munchen. 


368 ü Jahr 1514. | 
München. Anno domini. Tauſent fünffhundert und. xiiii. iar. 
. In Folio. 

Unter dieſem Titel ſtehet das Baieriſche Wappen mit einem Fruchtgehaͤng eingefaßt und‘ mit ber 
Jahrzahl 1514. Auf denn folgenden zweyten Blat wird obiger Titel noch einmal wiederholt und for 
Bann fängt fogleich das, von Johann Jung, baider Rechten Doctor, Thumherr, in des Biſchoffs 
von Kreifingen gaiftlicher Sachen gemainen Bicario gefertigte Inſtrument, in welchem er anzeiget, 
daß er auf Erfuchen der Baieriſchen Landftände, ihre Privilegia und Freyhaiten unterfuchen, und 
davon glaubwirdige Abfchriften habe nehmen laßen. Dann folgen die Krepbeitsbriefe, deren vier 
und dreyßig find, felbft, nach der Ordnung, wo ben jedem am Ende die Unterfchriften, die Sie⸗ 
gel ıc. auf das allergennuefte befchrieben werden. Der erfte ift von 1311 von Otto, König von Uns 
gern ıc. Zuletzt ſteht das darüber aufgerichtete Notariatsinftrument von Linhart Sepurfl Eleric. 
Dann folgt noch die Derainigung Bemainer Lanndfcyafft der Dreyer Stennd in Ober vnd 
Niederlannd. Den Belchluß macht ein febr bequen eingerichteteß Resifter, mo die Kreybeiten nach 
gewiſſen Artikeln deutlich fpecifictet find, daß man alles leicht finden kann. Voran ftebt auf einem 
eigenen Blat: Gienady uolgt das Regiſter. Auf der Ruͤckſeite dieſes Blats findet man eine Vorrede, 
oder eine Dedication an die Landftande von Dietriy von Pliennigen zc. Ritter und Doctor, als 
dem Berfaßer diefes brauchbaren Regiſters. Das ganze beträgt 40 Blätter. Die legte Seite ift leer. 
Ich befige felbft ein Exemplar. Auch Here Prof. Schwarz in Altdorf. 


Ron diefen Balerifchen Kreybeitebriefen ift, im Jabr 1568 eine neue, ſehr vermehrte Ausgabe, 
unter dem Titel: Des loeblichen Hauß vnd Sürftenchums bern vnd Yliedern Bapren Srey: 
heiten ze, jest gemebrt vnd wiederum getruckt A. D. 1568. Fol. erfchienen. Sn diefer Ausgabe 
leben vier und ſechzig Freyheitsbriefe. Der legte ift von 1565. Diefe Ausgabe gehört felbft in Baiern 
unter die großen Geltenbeiten. Defto ſchwerer wird fie in ausmärtigen Bibliotheken zu finden feyn. 
Der fel. Scheimerath Seumann in Altdorf bat fie befeffen. &. Catalog. Heumann p. ı5. n. ıor. 
Gegenwärtig ift fie in den Händen feines würdigen Nachfolger, des verbdienftvollen Herrn D. of: 
fers in Altdorf. In Cünigs Collettione noua von den Reichsritterfchaftlichen Privilegien Frf. 1730. 
25. I. ©. 5go. u. f. ſtehet ein Nachdruck, der aber fehr fehlerhaft geratben feyn fol. Bey Gelegen 
heit der, nach dem Tode des Ehurfürften Maximilians von Baiern, entflanden Irrungen, ift, vers 
mutblich in Baiern, ein neuer Abdruck diefer Kreybeitsbriefe, unter folgenden Titel beforgt worden: 
Sammlung der Baierifchen Landftändifcdyen Sreybeits: Briefe nnd fogenannten Sandveften, 
oder der Privilegien, Landesverträge, Dereinigungen und Buͤndniſſe gemeiner Landfchaft 
des Serzogthums Ober ımd TIiederbaierns, Nach den Ausgaben ı514 und 1568 iest neu 
abgedruckt und mit einem Anhange vermehrt 1779. 4. In dieſer Ausgabe ift die von 1568 gu 
Grund geleget worden. Der Anbang enthält noch verfchiedene alte Freyheitsbriefe, meiftens aus den 
Monumentis Boicis, und den Befchluß macht ein neuer Abdruck: der Ordnung uber gemainer Lanndts 
ſchafft in Bayen auffgerichte Handtueft von 1516. 


784.) Bon den außgebranten Waßern in welcher maß man bie nuße vn 
prauchen fol zu gefunthait der menfhen Am Ende: Getrudt zu 
Augwurg son Hanſen Froſchauer. Anno dui M.v. vñ riiii. In 

uart. 


Auf 


x 


Sahr:ı5.14. 369 


.:Auf dem. Titel ift ein Holzſchnitt, der einen Wann, vor einem. Diftifiirofen mit einem Blasbalg 
vorſtellet. Auf der Nückeite.fangt das Werkgen ſelbſt an, mit! der Anzeige, dag Michel. Schridk 
Doctor der ertzney, der Berfaßer deflelben fey. Der Inhalt ſchraͤnkt ſich blos auf eine kurze Beſchrei⸗ 
bung des Gebrauchs der verſchiedenen gebrannten Waſſer ein. Iſt io BI. ſtark. Eine wiederholte 
Yusgabe beforgte 1523 Jobft Gutknecht in Nürnberg. | 


785.) Yin loblicher Tracktat von beraitung vnd brauchung der wein zu 
gefunthait des menfihen.. Am Ende: Gedruckt zu Vlm von Han: 
fen zainer Im. M. CCCCC. vnd. xiiii. In Auart. J 
Bon dieſem Tractat des Villa Nova, den Wilhalm von Zirnkofen genant Renchart aus dem 
franzoͤſiſchen in das deutfche uͤberſetzt hat, find ſchon verſchiedene aͤltere angezeigt worden. Auf dem Titel 
iſt ein Holsfchnitt, der auf der Mückfeite des Titelblats wiederhole wird. Iſt 4 Bögen ſtark und in 
der Ebnerifchen Bibliothek, 


786.) Ein liepliche hyſtory von de hochgelerten meiſter Lucidario. Am 
Ende: Getruckt zu Straßburg. Durch Mathiam Hupfuff. Als 
man zalt — tauſent fuͤnff hundert vnnd viertzehen Jare. In Quart. 
Iſt nichts anders, als dag, unter dem Titel Lucidarius, oder Elucidarius oͤfters gedruckte 
und bereits befchriebene Werkgen. Diefe Ausgabe befigt Herr Prof. Schwarz. Sie hat bie gewoͤhn⸗ 
lichen Holzſchnitte und iſt 8 Bogen ſtark. 


787.) Das buch der gefchicht des großen Aleranders wie die Euſebius 
beſchrieben vñ geteutſcht hat, new getruckt mit vyl ſchoͤnen figuren. 
Am Ende: Hie endet ſich die hiſtori Eufebii vo dem großſen Alleran 
der, als die der hochgelert doctor Johannes hartliebe des durchs 
leuchtigẽ fuͤrſtẽ hertzog Albrechts fäliger gedechtnuß in teutſch tranſ⸗ 
feriert on geſchribẽ hat. Getruckt vñ vollendet in d' loͤblichen ſtat 
Straßburg von Mathiß hupfuff am mitwoch vor mitfaſten. Als 
man zalt. M.CCCC. vn xiiii. Zar. In Folio. | 
Es ift unbegreiflich, wie ein fo einfaltiges Buch fo oft habe gedruckt werden können. Ein ficherer 
Beweis von dem fchlechten Geſchmack der damaligen Zeiten. Die gegentwdrtige Ausgabe ift die fie 
beide, die ich anzeige, und vielleicht find mie noch einige unbefannt geblieben. Die Holzſchnitte find 
äufferft elend. Das ganze ift mit gefpaltenen Columnen gedruckt, und mit Titel und Vorrede 92 gezaͤhl⸗ 
te Blätter ſtart. Ein Exemplar beſitzt die Ebneriſche Bibliothek, 


788.) Romifche Hiftorie Titi Liuii menigfich kurtzweilich und dienitfich 
zu fefen. Am Ende: Gedruckt vnd geendet in der foblichen Stadt 
Meng durch vleiß Johan Schoffers Buchtruder daſelbſt — tauſent 
funffhundert vñ vierzehen jare. Sin Folio, 
Die Originalausgabe iſt unter dem Jahre 1505 angezeigt und beſchrieben worden. Aus ber Blaͤt⸗ 
terzahl iſt zu fchließen, daß diefed ein genauer Nachdruck von jener fey. Denn obige Schlußangeige 
» Danzers Annalen. Va ftebet 


370 gahr 1514 


fehet ehenfalls auf der erften Seite des CCCCXten Blatd. Diefe Ausgabe iſt in der Univerfitätebib- 
kKothek in. Singolftadt. Auch. Here Prof. Schwarz in Altdorf befißt fie. 


789.) Der bundtſchu. Die hüchlein fagtt von dem böfen fürnemen der 
bundtſchuher, wye es fich angefengt geendet vnnd aus kummen iſt 
Pamphilus Gengenbach SR S Nit me yesund. ift mein beger O6 
genen ayner van bundtſchu wer u. ſ. w. Cısı4) In Quartı 
Dieſe gegenwaͤrtige kleine, und die vier folgenden ſeltenen Schriften, gehoͤren zur traurigen Ge⸗ 
ſchichte jenes Aufruhrs, den einige unruhige Bauern in Schwaben, bald zu. Anfang. des ſechsſszehenden 
Jahrhunderts ercegten. Diefe Rotten hießen. darum der Bundſchuh, weil die rebellifchen Bauern 
einen. Schuh in ihre Fahnen mahlen ließen, oder auch an Stangen ſteckten. Bundſchuh aber bie er 
son binden, weil diefe Art von Bauerſchuhen bis an die Knöcheln reichte, and mit langen. Riemen 
sufamniengebunden wurde. Der eine Bundfchub wurde von den Untertbanen des Marsgraf Philipp 
aon. Baden, in: Gruͤnbach, einem Dorfe, obnmeit Breyburg 1513 geftiftet. Bon: venifelben handelt 
nun. die gegenwärtige Schrift. Auf dem Titel ift ein: aufrübrifcher Bauer abgebildet, der eine Fahne 
in der Hand: haͤlt. Unten ftebet rechter Hand ein Bundſchuh, und linfer Hand ein Tafelein mit der 
Jahrzahl 1514. Unter dem Holzſthnitt ſtehen ſſeben gereimte Zeilen. Auf der Rüdkfeite fängt aine 
vorred: ym. Bundſchu in Verfen an, worinn aus der Schrift wider Ungeborfam und Empörung 
der Unterthanen geeifert wird. Dann folge auf 2: 1/2 Seite der Drfprumg des Bundtſchuchs 2c.. 
Aus diefer Erzaͤhlung erbellet, daß sin Bauer aus dem Dorfe Gruͤnbach, Joſt Fritze, der Raͤdelsfuͤh⸗ 
rer gemefen,. der: etliche andere -aufgemwiegelt. &ie hatten die Abſicht Kreyburg zu belagern. Sie 
wurden aber: verrathen, worauf: fie fich gerffreueten. Die, fo man erbafchte, wurden febr ſtreng bes 
Kraft. Es waren befonderd geben. Hauptpuncte, die fie durchfegen mollten, wovon der erfle mar, daß 
fie keinen Herren mehr haben wollten. als den Kayſer und den. Pabſt. Die ubrigem bat Weller in 
dem. Alten zc.. Th. 2. &. 283. wo dieſe Schrift recenfirt wird, angeführt. ie ift nur 4 Blätter 
ſtark. Ich. befige fie felbfl. Das Jahr des Druckes ift meder in diefer, nach in. den. folgenden vier 
Schriften angezeigt... Sie gehören aber unſtreitig in dag Jahr 1514. 


190.) Der bundt ſchuch Dig: büchlein: ſagt vo dem böfen fürnem? der 
Bundtſchucher, wie es ſich von: erft in Preyßgow angefangen geendt 
vñ vßkummen iſt. Auch; volgr hernach ein huͤbſch lied von dem. buntds 
ſchu im ſpetan thon. Cısı3). In Quart. 

Es iſt dieſes eine nermehrte Ausgabe der vorhergehenden Schrift, die Wellern unbekannt geblie⸗ 
hen iſt. Voran ſtehet, wie in: jener: Ein vorred im bundtſchuch, in Verſen. Zu Ende derſelben 
leben: die: ſieben gereimten Zeilen von: Pamphilus gengenbach, welche im jener auf den Titelblat gu 
kafen find ;, dann folgt: die bifkorifche Nachricht: vom dieſem Aufruhr: in. Proſa. Neu ift in: diefer Aus⸗ 
gabe: hinzugekommen: ein Lied, welches mit der folgenden Anzeige angekündiget wird. Sie nach uol⸗ 
ger: das lied: von dem bundtſchuch fo fi im Pryßgow erbebt bett, und: ift. in. Speten chon.. 
Den. Veichluß macht ein erclerung des puntſchuchs, in Proſa. Auf dem. Titel ift ein. Holzfchnitt,, 
dan etliche: von. biefen rebelliſchen Bauern vorſtellt. Iſt 13Bl. ſtark. Ich befige diefe Schrift ſelbſt. 


791.) 


Jahr ısıa g7r 


91.) Narrenfchiff vom Bundtſchuch. Cısı4) In Quart. 

Diefe Schrift gehöret noch zu den beyden vorbergebenden. Auf dem Titel.ift ein großer Holz» 
ſchnitt, welcher unter andern ein Schiff vorftellet, in welchem einige von den rebellifchen Bauern nit 
Narrenkappen vorgeftellet werden. Einer von ihnen hat eine Fahne, in welcher ein &corpion zu ſehen ift. 
Diefes war, nebft dem Creutz Ehrifti ihr Zeichen. Ein anderer hat ein Schwerd auf der Schulter, woran 
ein Bundſchuh ſteckt. Darüber fieht rechts: Jacob Suſer, und Tinte, Joſt Sein. Oben auf der 
Ruͤckſeite des Titelblats ſteht: zu ewiger gedechtnuß aller vndertonen vnnd beflerung derfelben 
iſt diß gegenwirtig buch gemacht vnnd durch den druck vßkomẽ nach der geburt Chriſti. Tu: 
ſent. Fuͤnff hundert vnd Fiertzehen Jar. Ja. MD Darunter ein Holzſchnitt, welcher einen Bauern 
mit einer Fahne vorſtellet, worinn ein Bundſchuh zu ſehen iſt. Den Anfang dieſes Werkleins, das 
ganz in Verſen abgefaßt iſt, macht eine kurze Vorred, worinn der Verfaßer meldet, daß dieſe Rotte 
in Brands Narrenſchiff ebenfalls einen Platz verdiene. Dann folgt der Inganng diß buchs, worinn 
bewieſen wird, daß diejenigen Ertz narren find, die ihre Herren todtſchlagen und neue Geſetze machen 
wollen. Hierauf wird in kurzen Abtheilungen diefe ganze krautige Geſchichte von Anfang bis zu Ende 
erzaͤhlt. Iſt 9 BI. ſtark. ine kurze Nachricht giebt Weller im Altenrc. B. 1. S. 249. Ic befike 
diefe Seltenheit ebenfalls. 


792.) Warbafftig vnderrichtung der vffruͤrn vnnd handlungen fich im 
fuͤrſtenthumb MWirtemperg begeben. Am Ende: Getruckt zu Tuͤ⸗ 
wingen durh Thomam Anfhelmum von Baden. (1514) In 

uart. 

Von jenem Bundſchuh, von welchem die drey vorhergehenden Schriften handelten, iſt der 
zweyte, ber um die nemliche Zeit entſtunde, und die nemlichen Grundgefeße hatte, verſchieden. Dies 
fer fann der Wirtembergifhe Bundſchuh beißen. In der gegenwärtigen Schrift, welche die Unter 
fchrift bat: Stutgart vff Mitwoch nach vnſer lieben frawẽ tag Allumptionis. Als man zalt 
von der geburt Chriſti onfers lieben herrn tuſent fuͤnffhundert vnd Füiii. iar, macht der Herzog 
Ulrich, nebft feinen Landftänden die ganze Gefchichte des Aufruhrs bekannt, welche durch eine, von 
dem Herjog verlangte, und von den Landfländen verwilligte Wermögenftener zur Tiligung der Echuls 
den, veranlaßt wurde. Dee Anfang geichab in dem Amte Schorndorf. Der Herzog brauchte aber 
bald Ernft, und fo wurden die Bauern in kurzem zerftreuet. Die Rädelsführer wurden nach der Strenge 
beftraft, und fo wurde auch den andern, die fich hatten gelüften laßen, ſich wider ihren Landesherrn zu 
fegen, die Luft dazu bald vertrieben. In diefer Schrift wird diefe, von den Bauern erregte Unrube, 
augdrüdlich der Bundſchuh genennet. Sit 3 Bogen ſtark. Ich befiße fie felbft. 


793.) Geſchribẽ ftad in difem buch Wie vff Fomen wolt der bund ſchuch 
Sn werden würtenberger land Sein rechter nam ward fm verwand 
Vnd ward der arm Conrat genannt. (1514) In Quart. 
Die gegenwaͤrtige Schrift erzaͤhlet die Gefchichte des Würtembergifchen Bauernaufſtandes in Ders 
fen, ziemlich gut und fehr ausfuͤhrlich. Auf dem Titel ift ein Holzſchnitt. Weller im Ale. u. Neuen sc. 
B. 2. S. 284. führet fie ebenfalls an. Sie it 15 BI. flark und in meiner Sammlung. 


Yaaz 794.) 


377 Jahr 1514 


794.) Srieflandifcher Erieg. und was — here Goͤrg Hertzog zu Sachſſen — 
von Schloffern Stedten u ſ. w. erobert hat. Cısı4a) In Quart. 
Iſt ı 1/2 Bogen start. Dazu gehört noch eine andere, nur ı Bogen ſtarke Schrift, unter dem 
Titel: Zirnach volger welcher geftalt die Stadt der Tham u. f. w. erobert worden u. f. m. 
Beyde befißt Herr Prof. Schwar;. 


795.) Ein groß wundertzaichen das do geſchehen iſt durch das Creutz, 
das ein Cardinal hat außgeben in den gantzen Vngeriſchen Landt wi⸗ 
der die Tuͤrcken. Am Ende: Anno dñi. 1514. In Quart. 


Iſt in der Schwarziſchen Sammlung und 3 Bl. ſtark. 


796.) Bon der Schlacht gefchehen dem Turcken von dem groſſen Sophi 
in Ealimania der Provinzsc. Indem. ı5 14. Anden. rvi. tag Junij 
Am Ende: Getruckt zu Nüreinberg duch Hieronymu Holgel. 
Sn Quart. 

Iſt ı 1/2 Bogen ftark und in der Schwarzifchen Sammlung. 


97.) Die Echelmenzunfft. Am Ende: Bon Doctor Murner iſt die 
zunffe | zu Franckfurt predigt mit vernunfft | Endtlich gedruct, auch 
eorrigiert | zu Augfpurg vnd mit fleiß volftere | Durch Silvanum 
Othmar fürwar | Sm funffzehenhundert vnd. xiiii. iar | Den fant 
Vrſula an dem tech | Got vnſer mißthat nyiner rech. In Quart. 

Diefe Ausgabe wird in Schwindels Nachrichten St. 6. & 341. und aus denfelben in Herren 
Waldau Nachrichten S. 63. u. f. angeführt, und Fürzlich befchrieben. Ich habe dag Schwindeliſche 
Eremplar felbft in Händen gebabt. Demfelben fehlte dag Titelblat, und einige von den erften Blaͤt⸗ 
tern. So mie diefe Ausgabe, im ganzen, mit der, unter dem Jahre 1513 angezeigten übereinftimmet, 
ſo wird fie vermuthlich auch den nemlichen, und dort angeführten Titel haben. 


798.) Ein andechtig geittliche Badenfart, des hochgelertd Herrd Thomas 
murner, der heiligẽ gefchrifft Doctor, barfüfer orde, zu Straßburg 
in dE bad erdicht, gelert vñ vngelerten nutzlich zu bredige vñ zu leſen. 
Am Ende: Seliglich getruckt durch Johannes Gruͤninger zu 
Straßburg im Jar. M.d.xiiii. vff fat Oßwaltstag. In Quart. 

Ein Meiſterſtuͤck eines verungluͤckten Witzes! Murner, von deſſen Narrenbeſchwoͤrung und 
Schelmenzunft unter den vorhergehenden Jahren die erſten Ausgaben angefuͤhrt worden ſind, wendet in 
dem gegenwärtigen Werke alles, mag ſich von einem Bade ſagen läßt, auf die nothwendige Aenderung 
und Beßerung des Chriſten an, mo er denn, wie leicht zu erachten ift, oft in das abgeſchmackte verfals 
len, und. manches abermwißise und unfchickliche vorbringen muſte. Gleich der auf dem Titelblat, uns 
ter obtzen Titel ſtehende Holzſchnitt, it ein Beweis davon. Derfelbe ftellt eine, in einer Badwanne 
figende nackende Perſon vor. Aus einer Wolke kommt eine Hand berfür, die ang einer Kanne Waſſer 
auf fie herabſchuͤttet. Neben fige ein Mönch mit einem Buch. Huf der Ruͤckſeite wird der Inbalt nit 

| folgenden 


Jabhr 1514, 373 


folgenden vier gereimten Zeilen angegeigt: Wer fich in diſem bade reint, Vnd wie ich fehreib mic 
got vereint Der weft in einem bad zumol Zeib, vnd feel, als er Dan fol Lauamini mundi 
eſtote auferte malum cogitationum veftrarum. Et ſuper niuem dealbabor. Dann fängt dad 
Merk felbit an, welches im verfchiedene Abfchnitte getheilt ift. Ueber einem jeden ftebet oben der Sins 
halt, und dann vier Reime zur Erklärung de8 unmittelbar darauf folgenden Holzſchnitts. Die erfte 
hat die Ucberfchrire: In das Bad laden. Der Holzſchnitt flellt den Heiland für, der auf einem 
Kuͤhhorn blaͤßt; vor ihm ſteht ein Mönch. 2. Waflerfchöpfen. 3. Das bad wermen. 4. Laugen mas 
chen. 5. Eich felbft onrein erkennen. 6. In dad bad entpfahben. 7. Eich abziehen. 8. Vor Got 
nadent feyn. 9. Die Fuß welchen. 10. Den Leib reiben. 11. Die Haut Eragen. 12. Echrepfen 
u. ſ. w. Bey allen diefen Berrichtungen ftellet nun der Heiland allegeit den Bader für. Dieß wird 
genug feyn, fich von den ungereimten Dingen, die bier vorkommen, einen Begriff zu machen. Die 
letzten zwey Abfchnitte, haben die Ueberfchrift: Dem bader danfen. Der baderin danken. Bey 
jenem ift ein Holsfchuitt, welcher vermutblich YWFurnern, vor Gott Eniend vorftellet. Neben ihm ift 
ein Schild, in welchem das Wort Datientia ftebet. Auf diefem Schild ſtehet ein Helm, und auf dem 
Helm eine Krone. Vielleicht ift diefes gar das Wappen, welches Murner führte. Zu Ende der zu 
dieſem Abfchnitt gebörigen Reime ftehet obige Anzeige des Drucders. Dann folgt: der baderin dan: 
fen, mit einem Holzſchnitt, welcher die Maria abbildet. Die an fie gerichteten Reime find fehr tröfts 
lid, und machen den Beſchluß. Das ganze ift 78 ungezaͤhlte Blätter ſtark. Ein Exemplar ift in der 
Seuerlinifchen Bibliothef, Die im Catalog. Biblioth. Thomaf. Vol. III. p. 87. n. 1311. angeführte 
Ausgabe von 1518 zu Straßburg in 4. eriftiret nicht. Es ift, durch einen Druckfehler, für 1514 dag 
Fahr 1518 gefegt worden. 


799.) Curia Palacium. Am Ende: Imprefum Nuruberg p Ibannẽ 
Stuchs Anno Domini. M.ECEE. Xiiii die. Fri. Menſis Matj. 
Sn Quart. 

Aus dem Titel würde niemand den Anhalt diefer Fleinen Schrift, die nur 7 BI. ſtark iſt, erra⸗ 
then fönnen. Es ift aber nicht anders, als ein kleines deutfch lateiniſches Wörterbuch, welches gleich 
mit obigen beyden Worten Curia Palacium anfängt. Die lateinifchen Worte, machen alfegeit einen - 
Pentameter, und über jeden Iateinifchen Wort ſtehet dann dag deutſche. Die Wörter ſelbſt find nach 
gewißen Elaßen geordnet, die aber, wie leicht zu erachten, nicht gar reichhaltig feyn Eönnen. SM 
in der hiefigen Etadtbibliothef. 


820.) Ein New geordnet Rechen büchlin auf den linien mit Rechenpfenin⸗ 
gen: den Jungen angenden zu heiflichen gebrauch und hendeln leycht⸗ 
hd) zu fernen mit figuren vnd erempeln volgt hernad, Flärlichen ans 
Hezaigt. Am Ende: Getruckt zu Augfpurg Durch Erhart öglin. 
Anno M.D. XIIII. An New geordnet Rechen büchlin mit Den zyf⸗ 
fern den angenden fehülern zu nuß Sinhaltent die Siben fpecies Als 
gorichmi mit fampt der Regel de try, vnd fechs regeln der prüch, 
und der regel Fuſti mit vil andern guten fragen den fin*ern zum ans 
fang nutzbarlich durch Johann böfcheufteyn von Eiflingen prieiter 

Aaaz3 net 





974 Jahr 1514. 


neulych auſſgangen vnd geordnet. Am Ende: Getruckt in der Kay⸗ 
ſerlichen ſtat Augſpurg durch Erhart oͤglin Anno 1514 In Quart. 

Wir ſetzen beyde Schriften zuſammen, weil ſie zuſammen ein ganzes auszumachen ſcheinen. Auf 
der Ruͤckſeite des Titelblats des erſten Tractaͤtgens ſtehen deutſche Verſe. Dann folge Jacob Koͤ⸗ 
bels, des Verfaßers, Zueignungsſchrift an Dietrichen von Dalburg, Kämerern zu Worms. Die beyr 
den Titel find mit Holzſchnitten gegiert. 


801.) In difem biechlein wirt erfunden v5 Complerion der menichen. Zu 
erlernen leibliche vnd mẽſchliche natur fr fitten. geberde vnd nayglichait 
zu erfefien vñ vrtayſen. Am Ende: Anno Diii. M. CCCCC. rilij. 
volendt durch Hand Schönfperger den iungen zu Augfpurg. Auff 
montag nad) fant Vlrichstag. In Quart. 
Iſt eigentlich eine Phyſiognomik, in welcher in 23 Capiteln alle Theile des menfchlichen Körpers 
Qurchgegangen werden. Bey jedem wird bemerfet, was fie für eine Gemuͤthsart des Menfchen ber 
- deuten. Iſt nur 3 1/2 Bogen ſtark und in der Schwarzifchen Sammlung. 


802.) Sans Oberling Practica teutfch, des Jars 1514. In Quart. 
SR in der Trewifchen Bibliothek in Altdorf befindlich. 


j Jahr MDXV. 


803.) Evangeli vnd Epiftel mit Anfang der Meſſpſalmen vnd Eoflecten 
teutfch mit Figuren ond etlich ſchoͤn Gloſſ über die Evangeliee Am 
Ende: Hie endet fid) die Evangeli und Epiftel famt der Gloß auch 
Anfang der Meſſ dabey Pſalmen und Eollecten alles von neuem cor⸗ 
rigiert vnd getrucft in der Fayferlichen flatt Augfpurg der Jarzal 
Criſti M.D.xv. in vigilta S. Auguftini. faus Deo. In Folio. 

Unter obigen Titel wird diefe Ausgabe in Heren Zapfs Annalen &. 60. 61. angezeigt. Ders 
muthlich wird fie ein Nachdruck der vorhergehenden Ktrasburger Ausgabe von 1512 oder 1513 ſeyn. 


804.) Das Jeiden Jeſu Ehrifti vnnſers erlöfers. Sonders anbächtiger lere 
MNusperlicher betrachtung auß den vier Euangeliſten entlichen durch 
MWolffgang von Man. In gefag weiß bezwungen. Cum gratia et 
Priuflegio. Am Ende: Gedruckt und fAligflich volendt. In der Fays 
ferlichen ftat Augfpurg Durch den Junngen Hannfen fchönnfper- 

ger Anno dfi. d.M. vnd in dem. ı5. Sar. In Quart. 

Dbiger Titel fteht in einer Einfaßung, theils roth, theils ſchwarz gedruckt, auf der erſten Seite 
bes erften Blats. Das folgende Blat füllet eine kurze Zueignungsfchrift an den Keyfer Maximi⸗ 
kan von dem Berfaßer, der fich feiner kayſerlicher mayeſtat Caplan nennet. Auf der erften Seite des 
dritten Blats ift ein Holzſchnitt, mo der Kayfer figend, und der Verfaßer, der ihm fein Buch Eniend 
überreicht, vorgeftellt wird. Auf der Mückfeite dieſes Blats ift noch ein Holzſchnitt aus der Leidens 
sefhichte angebracht. Nun folget das Werk felbft mis der Ueberſchtift: Paſſio domini noſtri Iheſu 

Chriſti. 


Jahr 1515 375 


Chriſti. Dem Beſchluß macht obige Anzeige, vor melcher noch bag Furze Fayferliche Privilegium, dieſes 
Buch in fünf Jahren nicht nachzudrucken, ſtehet. Auf der erften Seite des legten Blats ſtehet noch 
ein Holzſchnitt, der Chriſtum mit der Dornenkrone vorſtellet, mit der Jahrzahl 1515. Das Werkgen 
iſt mit vielen Holgfchnitten geziert, fo wie deu Text ſelbſt durchgehends ‘eine Einfaßung bat. Die 
Signatur gehet bis q. Blättergablen fehlen. Die Verſe ſelbſt find für die damaligen Zeiten noch 
immer erträglich. ch befaß dieſes Werk ehehin ſelbſt. Eben daffelbe wird auch im Solgerifchen Ca- 
talogo Tb. 11. &. 63. m. 401. angezeigt. Allein das dafelbft angegebene Drudjahr 1500 ift falfch. 
Durch diefen Fehler mufte auch Herr geb. Ratb Zapf. verleitet werden, daffelbe in der Augſp. Buchdr. 
Gefchichte Th. L S. 137. unter das Jahr 1500 zu ſetzen. 


805.3 Das Evangelibuch gepredige vor Geiler von Kaiſersberg, in ſei⸗ 
nen fier letſten Jaren, von Bruder Joh. Pauli Barf. Ord. behal⸗ 
ten vnd aus feinem Mund uffgeſchriben a. 1504 Strasburg bey 
Joh. Srieninger a. ı 515. Vnd it vor nie getruckt. In Folio. 
wickgram beklaget fich in der Dedication der Sermonum et opufculorum Keyfersbergii Fol. 
2518, über den Herausgeber diefer Kenfersbergifchen Predigten, den er loripedem Judaeum beptifma- 
te lotum: nennt, und giebt ibm Schuld, daß er auditis a fe ſermonibus fuas nugas et mera deli- 
saments mifcuiffe u. ſ. w. Und in der That iſt es auch fo, indem man in. diefen Predigten ſehr viele 
angercimte und abgeſchmackte Dinge lefen muß, die Seiler gewis nicht gefagt bat. &. Herrn Prof. 
Oberlins Abb. de fcript. germ. Joh. Geileri p. ı8. In Herrn. Biblioth. Straußens Monum. ty- 
pogr. biblioth. Rebdorf. p. 241. wird auch eine Strasburger Ausgabe diefer Predigten anzeigt, die 
won. der obigen verfchieden zu ſeyn ſcheinet. 0 


806.) Doctor Feiferfperg& pater nofter. Des hochgeferte wuͤrdigẽ Predi⸗ 

eäten der foblichen ftatt Straßburg. Belegung, über das gebette des 

herre, fo wir tägfidy fprechen. Vatter vnſer der du bilt in den hy⸗ 

meins. Am Ende: Getruckt und volendet in der foblichen Statt 

Straßburg. Durch den fürfichtigen Mathiam Huüpffuff, buchtruͤ⸗ 

cker, vff Letare oder hafbfaiten. Als man zalt von der geburt Chriſti 

vnſers herren, Tauſent, fuͤnff hundert vnd funfffzehen Jare. In 
Folio. | | 

Nur dag lateinifche Original, welches unter dem Titel de oratione dominica Sermones per Jac. 
Otherum colle&ti 1510, zu Straßburg 4. gedruckt wurde, erfennet Wickgram 1. c für aͤcht; von 
diefer Ueberſetzung aber fagt er, nil eff, quod incultius fit atque horreat magis. Eie bat Elemerk: 
Biblioth. T. IX. p. 93. angezeiget , und einiges aus der Borrede angeführt, worinn der Ueberfeger 
ebenfalls wider die Fehler der Geiſtlichen eifert. Unter obigen: Titel ftchet ein Holsfchnitt, auf wel⸗ 
chem Kaiſersberg auf der Kanzel, mit einigen Zuhörern umgeben, vorgeflellet wird. Auf der erflen 
Seite des zweyten Blats fängt. die Vorrede, oder Zueignungefchrift des Ueberſetzers Johannes 
Adelphus, Phyſicus vnnd Statt argot zu Schaffhauſen, vom dem fchon unter dem Jahre 1513, bey 
Gelegenheit feiner uͤberſetzten Siſtoria von Rhodis Nachricht gegeben worden ift, an Wilhelm. Bi⸗ 
hoffen zu Straßburg, Landgraven zu Elſaß vnd Graven zu Honftein an; Auf diefe folgt des heit. 
Bernhardus Auslegung des Vater unſers. Dieſes macht znfammen.8 3/2 BL aus. Auf der Ruͤckſeite 
des 


376 Fahr 1515. 


des oten Blats iſt dee vorhin befchrichene Holzſchnitt noch einmal befindlih. Mit Fol. I. fangen 
nun die Keifersbergifchen Predigten uber dag Pater nofter felbft an. Voran ſteht nochmahlg eine weits 
laͤuftige Anzeige von denn Berfaßer und Ucberfeßer derfelben. Statt der WBlättergablen ſtehet oben 
Alpbabetum I-1IX. Mit der Signatur vij geben die Predigten zu Ende. Auf der Rückfeite ift ein 
Holsfehnitt. Dann folgt auf ı 1/2 DI. eine Betrachtung Ludovici Bigae von Kerrar über das V. U. 
Die übrigen 9 ı/a Bl. füllen ein Kegifter und eine Beſchlußrede. Ganz zuletzt ſteht obige Anzeige. 
Iſt in der hiefigen Stadtbibliothek, 


807) Das Buch der Selen wurtzgartẽ genant: das iſt gar kurtzweylig 
zu lefenn: geiltfichen vnnd weltlichen menichen: mit feinen Figuren 
ond Erempeln. Am Ende: Gerruft vnd volendet in der Freyen 
Statt Straßburg. Durch Matheis Huffuff.. Als man zalt von der 
geburt Chriſti onfers liben herre M. CCCCC vi Xv Jare. In 
Folio. 

Unter obigen Titel, find, ohne weitere Vorrede, oder Anzeige, viererley aͤltere Schriften gufammen 
gedruckt worden, die ich zum Theil in dem vorhergehenden fehon befchrieben babe. Auf dem Titels 
blat ftehet ein Holzſchnitt, welcher die Verſtoßung der erften Eltern aus dem Paradies vorftellet. Die 
Ruͤckſeite ift ebenfalls mit einem Holzfehnitt gegiert. Dben im Himmel wird die Maria gekrönt; uns 
ten werden die Teufel von zween Engeln mit Schwerdtern In die Hölle gejagt. Mit dem zweyten 
Blat fangt ſich das Buch felbft mit dee Ueberfchrift an: Sie vahet an das buch der felen Wurtz⸗ 
garten, Das da geteilt ift in vier teil mic feinen Capiteln. Nun folgt gleich Das erft Capitel 
des erften Theils, ohne Anzeige, mag diefer Theil an fich fchließet. Es ift aber derſelbe nichts andere, 
als ein Abdruck jenes, unter dem Jabr 1473 befchriebenen, und von Ereußner in Nürnberg, auch 
ohne Titel, gedruckten Buchs, welches eing Vertbeidigung der chriftlichen Religion, befonders wider 
die Einwuͤrfe der Juden enthalt. Hinten im Regiſter wird der Inhalt diefes Theils fo angezeigt: der 
erft Teyl fagt fhöne gefchrifft der leren. von der fhöpfung englifcher und menſchlicher natur. vnd übers 
ſchoͤn Ding von der menfchwerdung vnſers lieben berren Iheſu chrifti sc. Der ander Teyl, mit der 
Ucberfchrift: Sienach volgt der Ander teil diß buchs: vnd fagt von erlihen Erxempeln des 
Segfeurs, fängt auf der Ruͤckſeite des 28ften Blat an. Voran ſteht der nemliche Holzſchnitt, der vor 
den erften Theil ſtehet. Den meiften Theil nimmt die Hiftorn von den Fegfeur Patricii in Hybernia 
ein. Mit dem 6oſten Blat fängt der dritt Teyl an, vnd ſaget vil huͤpſcher Exempel von dem 
heiligen Saerament onfers herren Iheſu chrifti. Der vierte Teyl fängt auf den 79ſten Blat an, 
and handelt von dem Endechrift. Derfelbe endiger ſich mit dem gıften Blat. Den Befchluß mache 
«auf vier nicht gegablten Blättern das Regiſter. Gans zulsgt ſteht obige Anzeige, Iſt mit Holsfchnitten 
- zeichlich verfeben. Ein Exemplar ift in der hiefigen Stadtbibliothek. 


808.) Dig büchlin genannt das Wurtzgartlin der andächtigen ubung, iſt 
; allfo geſetzt vnd geordnet durch ainen gatitlichen vatter, Barfüller 
u Sant Franciſcenordenns der Dofervanz, in der Prouinz öjterreich, got 
zu lob vñ den naͤchſten zu nuß vi uufnemung der andacht. Am 
Ende: Alfo iſt geendet — das da gar ordennlich gedruckt iſt durch 
Silnuanum Otmar zu Augfpurg bey fant Vrſula clojter am Lech/ 

von 


Jahr 1 5.15% 877 


Zu - wir volendt in vigilia epiphanie, des iars do man zalt nach chriſti ger 
burt MD vnd rvo. In Dean 

Dieſes aſcetiſche Werkgen iſt von dem vorhtrgehenden verſchieden. In der Vorrede wird der Im 

Haft der fünf büchlin, woraus es beftchet, angezeigt. Das erft Ieret wie man betrachten foll; dag 

ander leret meß bören u. f. wm. Das drit, mie man die bailigen tag fol begeben. Das vierd, von 

dem. gebect. Das fünfft ein gefprach des funderg mit dem Herrn Jeſu. M 12 Bogen ſtark, und in 

der Schwarziſchen Sammlung. 


809.) Ein buchlein von der nachfolgũg des willigẽ ſterbẽs Chriſti, Be⸗ 
ſchribe durch den wolwirdige vater Idannem von Staupitz, der 
heilgen ſchrifft Doctore der bruder einſidler ordens ſeti Auguſtini 
Vicariũ. Anno. M.D.xo. Am Ende: Er officina Melchiaris Lot⸗ 
theri. Anno. M.D ro Lipſi. In Quart. 

Dieſe ungemein erbauliche Schrift hat der bekannte vortrefliche Staupitz der kranken Graͤfin 
Agnes von Mansfeld zugeeignet. Auf dem Titel 'iſt ein Holzſchnitt. Sie iſt 7 1/2 Bogen ſtark. 
Die legte Seite iſt leer. Iſt in unfrer Dilherriſchen Bibliothet. Im Büͤnauiſchen Catalogo T. III. 
Vol. 1. p. 1096. wird eine Ausgabe von 1514, die ebenfalls zu Leipzig aus der Lottheriſchen Officin 
‚ gekommen ſeyn fol, angezeigt. Hoffentlich wird das dort angegebene Druckjahr richtig fenn. 


810.) Viertzig fendbriefe aus dem Latein, in das Teutfch gezogen, durch 
etlich gelert, gotesforchtig vñ gaiſtlich perſonen, zueinander gefchris 
ben, vnd mit vil hailfamen Ehriftenlichen leren vermengt: den Ies 
fenden zu fonder frucht vnnd rayzung, inprünftiger audacht dienlich. 
Si vis ingredi vitam ferva mandata Eircumfeptae ſunt his epijtolis, 
authoritates ſanctorum patrum, nec non Philofophorum sc. Am 
Ende: Dirs Büchlein trucfet, vnnd volender Fridrich Peypus, zu 
Nürenberg, am abent des heiligen marterers, vnnd grofen nothels 
fers fant Chriſtoffels jm jar Chriſti. 1515. vñ verfauft es in feine 
kram vnter dem von Plaben. In Quart. “ 

Diefe Sammlung afcetifcher Briefe ift ſowohl des Verfaßers, als des Ueberſetzers twegen mierks 
wuͤrdig. Diefer mar der gelebrte Nürnbergifche Patrizier und Nechtsgelehrte, Chriſtoph Scheurl, 
wie er fich ſelbſt in zween, am Ende flebenden Iateinifchen Briefen, wovon der eine an den befannten 
Rürnbergifchen Narbefchreiber Lazarus Spengler, der andere aber an den Probft bey &. Lorenzen 
Beorg Pebam gerichtet ift, zu erfennen giebt. Den Verfaßer, und was ed überhaupt mit diefen 
Briefen für eine Belchaffenbeit babe, Ichret ung der Anfang, dee, an den Probſt Peham gefihriebenen 
Briefes, den ich deswegen hieher fegen will: Sixtus Tucher J. V. D. diui Laurentii praepolitus, 
cognatus meus: dum vixit, ad meanı Charitatem Pirckheymerin, abbatiffam ſancte Clarae, nun- 
quam a me, fine honoris praefatione nominandam, et Appoloniam Tucherin, ejus praefettam, 
materteram meem, tales ferme fcripturavit epiftolas, quales olim barbarus Hieronymus fuus, ad 
Paulam et Euftochium: quae cum mihi vifae fint eruditae Chriftiznae, et ad religionem noftram 
plurimum pertinentes, putaui me ſacturum opere pretium, fi eas traducerem corroboraremgue fin- 

Danzers Annalen. Bbb | . gula 


% 


378 Jahr 1515, 


gula dicta, fingulis auftoritatibus, fanftorum patrum, philofophorum, aut oratorum &c. Don 
Chriſtoph Scheurl, und Sixt Tucher giebt das Willifche Nürnbergifche Gelehrten Lericon Rachricht. 
Was nun diefe Sammlung betrift, fo ftehet obiger Titel auf ber erften Seite des erften Blats. Auf 
der Ruͤckſeite ift ein Holsfchnitt, der den heil. Ehriftophorum vorftellet. Unten kniet Chriſtoph 
Scheurl betend. Am rechten Ende ift dag Echeuerlifche und links dag Tucherifche Wappen ange 
bracht. Dit dem folgenden Blat fängt der Inhalt der vierzig Epifteln an, der fich mit dem vierten 
Blat endiget. Mit Fol. J. fangen die Briefe felbft an, mit der oben ftebenden Anzeige: Vertewt⸗ 
ſchũg virzigk lateiniſcher Chriftenlicher ſendtbriue: zwiſchẽ gotfuͤrchtigen Hochgelerten Perſo⸗ 
nen ergangen: ainẽ yden andechtigen gayſtlichen menſchen fruchtbarlich zu leſen. Neben an 
dem Rand ſtehen die, von dem Ueberſetzer beygefuͤgten Stellen, aus den Patribus ıc. lateiniſch. Die 
Briefe fchließen fich auf der erften Seite des LXIII. Blats. Die folgenden vier &eiten füllen oben 
bemerfte Iateinifche Briefe an Spenglern und Debam. Zu Ende ftebt obige Anzeige, nebft dem Peys 
pufifchen gewöhnlichen Zeichen. Auf der Nückfeite des letzten Blats, ift wieder ein Holjfchnitt anges 
bracht, der den heil Chriſtoph vorftellet. Darunter ſtehet ein lateiniſches Gebet. Merkwuͤrdig ift 
die Anzeige, daß Deypus feinen Buchladen in dem fogenannten Plobenhof gehabt habe. Ein Exem⸗ 
plar befigt Heer Paſtor Strobel in Wöhrd, 


811.) Der Epiegel hochlobdlicher bruderfchaffe des Roſenkranz Marie, 
der allerreinften Jungfrawen, vff begern, der durchlauchtigen hoch⸗ 
gebornen Füritin, vnd frawen, frawe Barbara geborn auf Fonigliche 
Stamm czu Poln Hergogin ezu Sachſſen. Lantgrauin in Doringe vñ 
Margfgrauin czu Meyflen, ezu tenp&f gemacht, und gedrudt. Am 
Ende, vor dem Negifter: Gedruckt Ku Leipk, durch Melchior Lots 
ser, in der Hamftraffje. Anno dni Taufent, funffhũdert funffgen, 
in d’ Falten, am Sonabend nod) dem Sontage Reminifcere. In 
Quart. 

Cyprian gedenket dieſer Schrift in feiner Hiſtorie der A. C. S. 298. giebt aber 1514 pum 
Denckjahr an. Wohl hat der Verfaßer fein Werk in dieſem Sabre vollendet; aber der Druck 
ut erft im folgenden Jahre zu Stande gefommen. Unter obigen Titel, welcher gang roth gedruckt ift, 
Reber ein Holsfchnitt, welcher die Maria, in einer Einfaßung eines Roſenkranzes, und unter derfels 
bin einige Frauen, die Mofenkränge in Händen haben und Enien, vorftellet. Links tft das Kächfifche 
Kappen. Auf der Rückfeite ftehet ein Brief der Herzogin Barbara, Beorgs Gemahlin, worinn fie 
den Berfaßer, Mareus von Weida, der heiligen fchrifft Leßmeiſter vnnd prediger czu fant Paul zu 
Leyptzk den Auftrag macht, ihre zu berichten: wanen diefes gebethe des KRofenfrag berfompe, 
warum es der Rofenfrang beiffer, wie man den beten fal, auch was Aplas darczu gege: 
ben? Eine weitläuftige Beantwortung diefer Fragen macht nun den Inhalt dieſes Werkes aus. Was 
für ein Werth auf Das Gebet des Roſenkrantzes, auch von diefem Verfaßer geleget worden fey, ift 
keicht zu erachten, ungeachtet er fo nachgiebig ift, daß er fagt, es ſey nicht Noth, daß der Menſch 
allezeit auf alle Wort, die er betet eigentlidy Acht babe, oder daß fein Ser alleseit in wirk⸗ 
Ucher Andacht ftehe. In dem Ablaßbrief des Cardinals, Reymund von Gurck von 1503 wird fo 
ger erlaubt; den Rofenfrang, durch einen andern beten, Oder Iefen zu laſſen. Huf der Ruͤckſeite 
des Cxxxvi. Blats fängt das Regiſter an. Nach demſelben folgen noch die vij gaben des heiligen 

Geiſtes. 


Jarb ısıs 379 


Geiſtes. Hin und wieder find-einige Holsfchnitte angebracht. Das ganze iſt 37 Bogen ſtark. Die 
legte Seite ift leer. . Iſt in der Schwarziſchen Sammlung. 


812.) Ein faſt groſſe Lobliche Bruderſchafft: reicher vnnd armer. Genand 
ſandt Vrſula Schefflein; mit dem gantzen himeliſchen her Darjn⸗ 
nen vntzalparlich vill gutthat geſchicht: tag vñ nacht zu troſt allen 
Brudern vnnd Schweſtern Lebendig vnd todt vnd ſolche Bruder⸗ 
ſchafft mag ein yeder kauffen, onn goldt vnnd ſilber, Wie dann her⸗ 
nach volgt. Cısıs) In Quart. 

Unter dem Jahre 1513 iſt ſchon eine, dieſe Bruderſchaft betreffende Schrift angezeigt worden. 
Die gegenwärtige hat Georg Ranßhofer, Vicari su Troßberg herausgegeben, welcher ausdruͤcklich 
der Stifter und Erheber dieſer loͤblichen Bruderſchaft zu Praunan genennet wird; vermuthlich ſoll 
das nichts anders heißen, als daß er ſie daſelbſt aufgerichtet hat. Voraus wird angezeigt, was die 
Pflicht eines jeden Mitgliedes iſt, dann werden aus allen Staͤnden, vom Kayſer Maximilian an, 
diejenigen nambaft gemacht, die ihr Eontingent mit Beten, und geftifteten Meßen zu diefer Bruder⸗ 
fehaft beygetragen haben. Auf der Mückfeite iſt ein, auf diefe Bruderfchaft fich beziehender Holsfchnitt. 
Auſſer diefem find noch vier andere in diefem Werkgen befindlich, weiche den Kayfer, die geiftlichen 
Churfuͤrſten, verfchiedene Kürften, Bifchöffe und andere Perſonen, vorftellen, die alle zu diefer Brüs 
derfchaft gehörten. In Rürnberg war unter andern auch der Ratbfchreiber Lazarus Spengler, nebft 
feinee Hausfraw Vrſula, ein Mitglied dieſer Bruderſchaft. Iſt 4 1/2 Bogen ſtark, und in der 

Kbnerifchen Bibliorhek. 


813.) Die guͤldin Bull des römifchen Kaiſer Karells des vierdten Ges 
druckt von hannſen Schobffer am Samitag nad) Nycolai zu Müns 
hen 1515. Sn Folio. 
Bon diefer, bisher, fo viel ich weiß, gang unbekannt gebliebenen Ausgabe, befindet fich ein Exem⸗ 
plar in der Bibliothef zu Polling. 


814.) In difem Buch it der Herbari, oder Kreuterbuoch: genant der 
gart der gefuntheit: mic merern figuren vnd regiitern. Getruckt zu 
Straßburg duch) Renat. Bed im Zahr MECCCCxv. In Folio. 
Trew führet 1. 1. auch diefe Ausgabe an, mit der Anzeige, daß folche in Anfebung der Einrich⸗ 
tung, der Biguren, ımd des Titels mit der Straßburger von 1507 übereinftimme. Die folgenden Aus; 


gaben bat derfelbe ebenfalls befchrieben. Unter diefen kommt 1527 «ine vor, Die Balthafar Berk zu 
Straßburg gedrucdt hat. 


815.) Das Diftilierbuh. Das buoch der rechten Kunſt zu Diſtilieren 
vnd die Waller zu brennen, mit Figuren angezögt u. ſ. w. Erfimafes 
bon meifter SSeronymo Brunſchwick zefamen coliegiert vnd ouch das 

- bei von Marſiliv Ficino des Hochberumpten, des Tangen vnd geſun⸗ 
den lebens, als er an im felb bewert, vnd Hundert vnd zehen dar ruͤ⸗ 
wigflichen gelebet bat. Am Ende: Gedrudt und vollendet iſt dig 

Bbba2 loblich 


980 ’ Safe 151 5. 


loblich werck zu Straßburg durch godannem Gruͤninger off ſant 
Adolffs tag. Im jar M. D.rv. In Folio. 

Auch dieſe Ausgabe beſaß Trew, der fie auch in dem ſchon öfters angezogenen Catalsgo ange: 
zeigt bat. Auch in der Schwarsifchen Sammlung ift fie. Sie ift 130 Bl. ftark und bat nur 207 
Abbildungen. Des Marſilii Kicini Buch bat einen eigenen Titel, wie die Ausgaben von 1305 und 
1508. die Job. Adelphus, chen fo, mie dieſe beforgte. Auch in den MNonum. typogr. Biblioth. Reb- 
dorf. p. 241. wird cine Aug gabe von dieſem Jahre angezeigt. 


816.) Ein aut nuͤtzlichs Buch von den ausgeprennten Waßern. Am 
Ende: Gedruckt zu Ulm von Hanfen zainer. ısıs In Quart. 
Diefe Anegabe ift in dee Dergoglichen Bibliothek zu YTeiningen. 


817.) Margarita medicine. ein meifterfichs vflerlefens büchlin der Artz⸗ 
ney — Gemacht durch Johannẽ Tollat — bey dem aller erfarnijten 
mann der artzney Doctor Schrid, Am Ende; Gedrudt zu Straß⸗ 
burg durch Mathiam Hupffuff. Als mar zalt u. ſ. w. M.CCCCC 
vnd rv. are. In Quart. 
Iſt ein Nachdruck eines, unter den Jahren 1497 und 13512 fchon angezeigten Werkgens. Dieſe 
Ausgabe beſitzt Herr Prof. Schwarz. Iſt so ı/2 Bogen ſtark. Auf dem Titel iſt cin Holzſchnitt. 


818.) Ein huͤpſch biechlin das durch die natuͤrlichen meiſter Ariſtotelem 
u. ſ. w. beſchriben u. ſ. w. Propleumata Ariſtotiles. Am Ende: 
Getruckt zu Straßburg durch Maärbia Hupffuff. Als man zalt — 
Tauſent fuͤnffhundert vnd funfftzehen Jar. In Quart. 
Eine wiederholte Ausgabe eines oͤfters gedruckten Werkleins. Sie beſitzt Herr Prof. Schwarz. 
AR 5 3/4 Bogen ſtark. 


819.) Chronica von vil namhafftigen Gefchichte feind feit ınan zählt nach 
Chriſt geburt neun hundert vnd dreii jar. in ongern beham oſterreich, 
Steurmardt, Bayren, Schwaben, franfen. Waͤlſch vnd teucich» 
lannden, biff auf das M. ECECCE.xv. Am Ende: Gedruckt durch 
Hand von Erffort. In Quart. 
So wird diefe Chronik in Heren Zapfs Annalen S. 61. angezeigt. Iſt weiter nichts als ein 
kurzes und ſehr trockenes Regiſter der merkwürdigften Begebenheiten jener, auf dem Titel bemerkten 
Zeiten. 


820.) Die Ritterlich und lobwirdig rayß des geſtrengen vnd uͤberall ander⸗ 
weyt erfarnen ritters vnd Lantfarers Herren Ludowico vartomans 
von Bolonia Sagent von den landen, Egypto, Syria von beyden 
Arabia Perſia India vnd Erhiopia von den geitalten, foren vnd dero 
menfchen leben vnd gelauben, Auch von manigerlay thyeren vöglen und 


vil andern, in denſelben landen felgamen wunderparlichen farhen, das 
. alles 


Jahr 1515. 381 


alles er ſelbs erfaren vnd in aygner perſon geſehen hat. Am Ende: 
Zu nutzperkayt denen die das geren herent vnd erfarent von vil ſeltz⸗ 

ſamen Landen vnd Provintzen auch von iren g breychen vnd Manye⸗ 
ren die ſy ſich dan darin gebrauchen iſt das büchlin von dem went er⸗ 
farnen vnd gejtrengen Ritter Zudowico Vartumans von Bolonia 
feyner Nitterlichen Datten ond erfarungen auß welfcher zungen in 
teytſch eranffergert vnd eligklichen volend worden in der Kayferlichen 
ftat Augfpurg in Koftung vnd Derlegung des Erſamen Hanfen 
Millers der jarzal Ehrifti 1.5.15 An dem fechzehenden tag des Mo; 
natz Juny. Sin Quart. 

Der Berfaßer diefer Reifebefchreibung bieß eigentlich Ludovicus di Barthemia. Eie ift un 
ſpruͤn zlich italianifch gefehrieben, nachber aber in verfchiedene Eprachen überfegt worden. In Deren 
Hof. Meuſels Biblioth. hiftor. Voll. 11. P. I. p. 439. werden zwo deutfche Ueberfegungen angeführt ; 
eine aͤltere, die Michael Zerr, und eine neuere, die Heinrich Megiſerus verfertigte. Vermuthlich 
ift die gegenwärtige Michael Zerrs Arbeit. ie ift fehr unverständlich und elend geratben. Auf 
dem Titel ift ein Holsfchnitt, fo wie auch in dem Werfe felbft deren verfchledene angebracht worden find. 
Nach einer kurzen Faudermwelfchen, 2 Seiten ſtarken Borrede, gehet die Reifebefchreibung felbft an, die 
in mebrere, nicht gezäblte Kapitel abgetheilt if. Das Werkgen ift 19 Bogen ſtark, und in der 
Schwarziſchen Eanınlung. " 


821.) Die Nirterlich und lobwuͤrdig reiß des geitrengen — Ritters vñ landt⸗ 
farers, herren !udowico Vartomans von Bolonia u. f.w. Am 
Ende: Zu nußbarfeit denen — Vnnd feligflidyen volendet vnnd ges 
truckt in der keiſſerlichẽ Freyſtat Straßburg. Durch den Erfame 
Sohannem Knobloch, Als man zalt — M. CCCCC. XV Jar. In 
Quart. 
Dieſe wiederholte Ausgabe der ebenangezeigten Reiſebeſchreibung iſt in der Bibliothek des Stifts 
Rebdorf. S. Monum. Typogr. p. 243. 


822.) Das leben vnnd gewonheyt. vnd geſtalt des Sophi Kunigß der 
Perſien. vnnd der Medier. vnd von vill andern Kungreichen, vnd 
Landt. mit dem aller groſſiſten krige. welche er than hat. wider den 
groſſen Turcken. vnd anderer kunig. vnd herrn. vnd von der bes 
ſchreybung. der Landt. leben vñ gewonheyt deren volcker. mit villen 
kurtzweylichen dingen. M.LLLCEE.XB. An Quart. 
Eine jaͤmmerliche Ueberſetzung eines Briefes, den Johannes Rotta, der Ertzney Doctor, an den 
Doge zu Venedig Leonh. Cauretani geſchrieben hat. Der Inhalt iſt auf dem Titel angezeigt. 
AR 2 1/2 Bogen ftarf und in der Ebneriſchen Bibliothek, 


823.) Newe zeytung: wie vnnd welcher geitalt Kenferliche Maieſtat, mit 
ſampt den Königen von Hungern, vi Polen Am Sechzehenden tag 
Bbb3 Julii 


‘ 


383 Jahr 151% 


Julii Tauſent Zünfhundert funfzehene zu Wien eingericten iſt, vñ 
was fich aldo verloufen hat. In Quark. 
Auf dem Titel iſt der doppelte Neichgadler. Iſt x 1/2 Bogen ſtark. Diefe, und eine zweyte, 
eben fo ſtarke Ausgabe, befigt Prof. Schwarz. 


824.) Gay Pliny des andern lobfagung zu zeitten er zu Rome das confus 
Tat ampte eingetreten: hat vor offem Radt: vñ zuhörender gemaind. 
vom heyligen Kayſer Traiano warhafftigflic on ſchmaichlerey gang 
zierlichen vin wolgeſpraͤch: außgefagt. darinn finde man nach der 
leng: was aine yeden Nömifchen Fayfer foblichen: ia ainem yeden 
regirer: geiftlichen oder weltlichen in feyner regierung zu (hun: vñ 
herwiderumb mas yeden alld nachrödlich zu menden vñ zu fliechen 
fey. Durch herren Dietrichen von Pleningen su Schaubegf vnd 
Eyſenhofen ritter vñ doctor getheutſcht, Am Ende: Getruckt zu 
Laudßhut vo Johann wenfienburger, jm durch herrn Dietrichen 
von pleningen zu gelaflen fub priuilegio jmperiali: mit groſſen penen 
verpunde das nyemants diſes Buch in acht Jarn nad) truckẽ foll. 
Anno tauſent Fuͤnffhundert vn jm funfjzehenden. Auf den riiii. tag. 
des Monetzs Decembris. Sn Folio. 

Obiger Titel ftebt roth gedruckt auf der erften Seite des erften Blats. Die Ruͤckſeite fü ein 
zierlicher Holzſchnitt, welcher unter einem Portal, Rechts den Kayfer Marimilian, und links den Hers 
zog Wilhelm von Baiern, beyde ſtehend, vorſtellet. Bor ihnen kniet eine Perfon, welche dem Kayſer 
ein Buch übergiebt. Diefes wird vermuthlich der Ueberfeger feyn. Auf dem zweyten Blat flebet dag 
Privilegium, das Kayſer Marimilian dem von Pleningen, roegen des Drucks feiner Ueberfegung zu 
Inſpruck den 14 Dec. 1514. außfertigen laßen. Dann folgt auf zwey Blättern die Sueignumgsfchrift 
des Ueberſetzers an den Kayſer Marimilian, Beben zu Löln auff dem beyligen Reicherag an 
dem zweingigiften tag Angufti. Taufene Fuͤnffhundert vnd jm dreyzehenden. iar. Gnad. 
pringt. Bnad. Was auf ben nun fülgenden ſechs Blättern (wovon die legte Keite leer if) ſtehet, 
ſoll zwar, nach der darüber ftehende Anzeige: Die vorroͤde Dietrichs von pleningen Ritters vnd 
Doctor In die lobfagung Bay Plinii des andern: von Fayfer Traiano, eine Borrede feyn. 
Es iſt aber nichts anders, als eine, an den Herzog Wilhelm von Baiern gerichtete Zueignungsgfchrift. 
Zu Ende diefer Dedication, oder Borrede fiebt: Beben in E. G. Sürftlichen fiat Munchñ auf des 
heiligen ritters tag: fant Joͤrgen nach gepurd chrifti. Tauſent Sünffhundert vnnd Im aylff⸗ 
ten Jar. Dann kommen wieder given Blätter, von denen dag erite von der Interpunction, das an 
dere von dem Leben des Kayſers Nerva Nachricht giebt. Nun folgt ein Blat, das auf der erften 
Seite, den Titel des Buchs mit folgenden Worten wiederholt: Min freye Lobfagüg Bay. Pliny 
des andern. von dem lobe Traiani des Kayſers, Das Plinius do er in das Conſulat ampe 
su Aom eintrate aufgefagt hat. 2c von mir Dietriyen võ pleningen 2c vo latin zu teutfchen 
zungen pracht. Auf der Nückfeite ift ein in Holz gefchmittener großer Medaillon Kayſers Tralani, 
unter welchem die Umſchrift lateinifch und Deutfch ſtehet. Nun fängt endlich die Lobfagung felbft an. 
Doch ſtehet der erſt angeführte Titel noch einmal roth gedruckt darüber. Die Lobfagung felbft fülles 


78 


Sabre 1515. 383 


3 nicht gezaͤhlte Blätter, und zuletzt ſtehet obige Schlußanzeige. Neben an dem Rand find bauffige 
Sinmerkungen , oder kurze Gloßen angebracht worden. Um von dem Werth dieſer Ucberfegung felbft 
urtheilen zu können, will ich den Anfang derfelben anführen, welcher alfo lautet: Wol und weyßli⸗ 
den haben: O ir zufamen gefchriben vaͤtter: vnſer voralter vfgeſatzt: das man wie in den 
geſchaͤfften: alfo auch gleich in roͤdẽ: mit anruffung der götter yegklichen anfang tun ſollt. 
Darumb das die menſchen nicht ordenlichs: nicht fürfichtigs anflengent: on radt vnnd bilff 
vnd eer beweifung der ontödlichen götter. Was den Ueberfeger Dierrichen von Pleningen bes 
trift, fo war derfelbe ein großer Beförderer und Breund der Gelchrten; unter denen Rudolph Agri⸗ 
cola, und Johann Reuchlin die vorzüglichften waren. Er ftudirte in Stalien, wurde Cammerge⸗ 
richts Aſſeſſor, und nachher Kanzler bey dem Ehurfürften Philipp von der Pfalz, nachdem vorber 
der berühmte Johann Dalburg, nachmaliger Biſchoff zu Worms, diefe Stelle bey dem Ehurfürften 
bekleidet hatte. Die bin und wieder zerftreuten Rachrichten von dieſem gelehrten Ritter, den Agri⸗ 
cola, Plinius zu nennen pflegte,’ verdienten gefammelt zu werden. Man fehe unter andern von ibm 
"ac. Burckhards Comment. de fatis Ling. lat. in Germ. P. I. p: 39. P. II. p. ass. 


825 Des hochberompren Latiniſchen hiſtori ſchreibers Saluſtij: zwo ſchon 
hiſtorien: Nemlichẽ von des Catilinẽ vnd auch des Jugurthen krie⸗ 
gen: Darbey auch die durch aͤchclich Oration die Cicero wider Cati⸗ 
linam gehaltn auch des Catilinen verantwuͤrtung: volgenn, pald 
darauff nach enndung der Catilinarien. Durch herrn Dieterichen 
von Pleningen zu Schonbegk: vnd zu Eyſenhofen Ritter vnd Do⸗ 
etor getheutſcht. Am Ende: Geendet zu Worms auf dem heiligen 
Reichstag am Aylfften tag des Monats Januarii im funffzechen hun⸗ 
deriten vnnd im drenzechende. ‘Bin getruckt in der Füritenlichen Stat 
Landßhut durch Johañ Wenflenburger am erichtag nach .Egidij im. 
yo. Jarn. In Folio. 

Unch dieſer Titel ſtehet auf der erſten Seite des erſten Blats roth gedruckt, und die Ruͤgfeite fuͤl⸗ 
ket der nemliche Holzfchnitt, den wir bey der unmittelbar vorhergehenden Pleningeniſchen Ueberfegung 
befchrieben haben ; fo wie auf dem zweyten Blat, ein Privilegium Kayfers Maximilians unter vorigen 
Datum fichet. Auch diefe Ueberfegung ift dieſem Kayfer auf vier Blättern dedicirt worden. Zum 
Beſchluß heißt es in diefer Zueignungsfchrift: Beben zu Wärme auff dez heiligen Reichstag, am 
drey und zweainsigiften tag des YlTonats Aprilis jm funf3edyenbimderftd vñ jm dreisechenden 
jarn. Gnad pringe Gnad. Dann folgt eine zweyte Dedication mit der voranftchenden Anzeige: 
Kin ander Epiftel an den durchluͤchtigen hochgepornen fürften vnnd herren, bern Ludwi⸗ 
gen Pfaltzgrauen bey Kein: Zertzogen in Gbern nydern Bayrn. ie ift vier Blätter ſtark 
and unterſchrieben: Bebe zu Landßhut auf den heilige weinnacht aubent auf den vierund⸗ 
zwaingigiften tag des monets Septembris (follte mohl Decembris heißen) nach Erifti vnnſers 
Hebenm herren geburt Taufent fuͤnf Hundert vnd im vierzechenden jaren. Die überfegten Stuͤ⸗ 
de, nemlich Hyſtoria — Saluftit - von der — coniurafton Eatiline — Ciceronis — durchaͤchtlich oras 
tion — wider — Eatilinam — Catiline zwo antworten — Safuftit biftoria võ dem frieg — mit Jugurtha 
betragen zufammen 157 Bl. Den Beſchluß macht obige Anzeige. Am Rand ſtehen ebenfalt kurze 

loßen. 


"84 Jahr 151% 


Stoßen. Die Ueberfegung felbft ift eben fo wörtlich und ſchwerfaͤllig, als die übrigen dieſes ‚Ritters, 
Ein Eremplar ift in der ehemaligen Solgerifchen, auch in der Schwarziſchen Bibliothek. 


826.) Uergilij mardis dryzehẽ Aeneadifche Bücher von Trofanifiher zer, 
ftörung, vnd vffgang des Nömifche Reichs. durch Doctor Murner 
v'tutſt. Marimiliano Dem durdylüchtigen, vnübermwintlichen, Mil⸗ 
ten, Fridſamen vnd angeborner fürfichtigfeit weifen Fuͤrſte dife ges 
lerte gab. AU. E. J.O. V. Am Ende: Hie endet fid) das dreize⸗ 
hend buch Eneidos. Vñ iſt getrucket vnd ſeligklich vollendet in d' 
keiſerlichẽ freie ſtat ſtraßburg vo Joannes Gruͤningern vff Mötag 
nach ſant Bartholomeus tag. Im iar ſo man zelt von der geburt 
Criſti tuſend fuͤnffhund't fuͤnffzehe. In Folio. 

Eine kurze Nachricht von dieſer poetiſchen Ueberſetzung der Aeneas des Virgils giebt der ſel. 
Riederer in den Abhandl. zur Kirchen: Bücher und Gelehrtengeſchichte IV. St. S. 500. u. f. und 
nad) ibm Herr Waldau in den Nachrichten von Thom. Murners Leben und Schriften &. 109. u. f. 
Der obige Titel bat eine Einfaßung. Auf der Ruͤckſeite ſtehet die Zueignunggfchrift an den Kaifer 
NMafimilian, die Riederer ganz bat abdruden laßen. ie ift fehr unverſtaͤndlich. Auf der erften 

- &eite des 11. Blats fangt die Ueberſetzung felbft mit einem veranftebenden Begriff des erften Buche 
an. Auf jeder Seite find gwo Tolumnen. Das ganze Werk, fo CLXXXVI. Blätter beträgt, iſt mit 
febr vielen Holzſchnitten geziert. Die Ucberfegung felbft ift nicht ganz zu verachten. Die Seuerlini- 
ſche Bibliothek befigt ein Eremplar; auch Die Schwarzifche in Altdorf. Es ift auch ein Nuchdrud, 
ohne des Ueberfeßerd Namen vorhanden, gedrucdt zu Worms von Gregor. Hofman 1345. 8. 


827.) Spiegel des Negimets in der Fuͤrſten höfe, da Fram Vntrewe ges 
waltig ift. Oetruct zu Oppenheim. Am Ende: Geendet feligflich 
ısıs. In Quart. 

Unter obigen, in einer Einfaßung fichenden Titel, lieſet man noch einige deutfche Verſe, in denen 
der Derfaßer diefes Gedichtes, Johann von Morßheim Ritter genennet wird. Der Inhalt ift eine 
kurze Schilderung des in allen Ständen berrfchenden Terderbens. Hin und wieder find Heine fchlechte 
Holzſchnitte angebracht. Das ganze Werkgen ift 4 Bogen ftarl, Nach der Anzeige des Jahres ſtehet 
noch des Druckers Zeichen. Ich beſitze es ſelbſt. 


828.) Die Muͤlle von Schwuͤndelsheym vnd Gredt Muͤllerin Jarzeyt. 
Am Ende: Gedruckt zu Straßburg durch Vatthis Pupfuff. In 
dem iar als man zelt M.vE. on ZB. In Quart. 

Sin Wellers Alten aus allen Theilen der Geſchichte ꝛc. B. J. S. 400. wird dieſe Sathre kürze 
lich befchrieben.. Auch Her: Waldan führt fie in feinen Nachrichten von Murners Leben ıc. &. 49. 
u. f. an, wo er fie auch Murnern zueignet. Wenigſtens wird fie demſelben in einer Satyre wider 
Murnern, die ohne Zeit und Drt in 4. unter dem Titel: Ain ſchoͤner Dialogus zwiſchen aim pfar: 
rer vnd ain Schulchayß, betreffend allen Gbelftand der gayſtlichen ze. herausfam, im Bogen 
E 3 zugefchricben. In diefen Gedicht beftraft der Verfaßer verfchicdene Ilnarsen der Menſchen. Daſ⸗ 
felbe ift mit allerley ſeltſamen Holzſchnitten geziert. Der erſte ſtellt einen, auf einem Kuͤſſen ſitzenden 
Eſel 


Jabr 1515. | 385 


Eſel für. Anden darunter flebenden Verſen Elagt ein Müller, daß man ihm feinen Efel nicht ſtehen 
laße, fondern ibm allenthalben fo viele Ehre erweiſe, daß er ihn nicht mehr behalten koͤnne. Er fagt, 
die Bürger hätten ibn in den Rath gefeßet, der Kanfer habe ihn geadelt. Er babe ihn im Chor der 
Kirche angetroffen, bey den Barfüßern fey er Guardian gewefen, auf der hohen Schule fen er auf 
dem Lehrſtuhl gefeflen u. f. w. 


829.) Welcher mwoll fein feyb vnnd leben | Furfehen und bewarn eben 
Auch allem vngluck enteynnen | Subitang hab und gut gewynnen 
Glori lob und Er erlauffen | Der folle diß buchlin Fauffen | Das 
weyſet jn die rechte Itraß | Zu gluck vnnd hayl on vnderlaß Nach 
naigung vnd einfluß der ftern | Was nutzlich iſt, leyb gut und ern | 
Am Ende: Gedruckt vnd volendet zu Nuͤrmberg durch Friderich 
Peypus am Abent Conceptionis Marie. Im Tauſent Funffhundert 
vnd funffzehennden jare. In Quart. 

Der Berfaßer dieſes Nativitaͤtcalenders iſt Leonhart Reymann. Auf der Ruͤckſeite des gereim⸗ 
ten Titelblats iſt ein Holzſchnitt. Dann folgt auf 3 Blaͤttern die Vorrede und der Inhalt der Capi⸗ 
tel. Vor dem erſten Capitel, oder dem ordentlichen Calender ſteht wieder ein gereimter Titel, der ſich 
alſo anfängt: Natiuitet Ralennder ich hayß Welcher fein gepurt recht waiß Vnd die Leon: 
Barden Reynman Anzaigen tut derſelbig Fan 2c. Die Signatur geht bis H. Zuletzt ſtehet obi⸗ 
ge Anzeige. Darauf folgt ein neues Werkgen, das aber noch zu dem Nativitaͤtcalender gehoͤret. Die⸗ 
fe8 bat ebenfalls einen, aus 12 gereimten Zeilen beftehenden Titel, welcher fich alfo anfängt; Sienach 
volgt ain Fimftlich ſtuck Don dem warn vnd rechten gluͤck u. f. w. Diefer Anhang iſt 3 Bogen 
flark, und bat eine eigene Eignatur. Am Ende fteht: Gedruckt durch Sriderich Peypus zu Nuͤrm⸗ 
berg. Sit in der Evbneriſchen Bibliothek. 


830.) Eyn New geordert Vyſirbuch. Heft yn. Wie man off eins yden Lands 
Eych vnd Maß u. ſ.w. Am Ende: Gedrudt zu Oppenheym (1815) 
| Sn Quart. 
Ein aͤlteres Bifirbüchlein ift unter dem Jahre 1487 angejeigt worden. Der Berfaßer des gegen» 
wärtigen ift Jacob Koͤbel, Etatfchreiber zu Oppenbeim, der fich in der Vorrede felbft nennet. Iſt 
8 Bogen ftark und hat etliche Holsfchnitte. Herr Prof. Schwarz befißt ein Eremplar, 


Jahr MDXVI. 

831.) Teutſch Ewangeli Vnd Epiſtel: Mit ſampt Bil Hailßamer Leer, 
Vnnd Vnderweiſungen, Vom Latyn in beſſer teutſch Gebracht, Vnnd 
mit Luſtigen Figuren Vor Mals nie geſehen, New Getruckt, Den 

- Laien gang Verdienlich. Durch Thomã Anßhelm su Hagenaw Ger 
truckt. Am Ende: Getruckt Vnd Volendet In Der Loͤblichen ſtat 
Hagenaw, durch die Erbern, Thoman Anshelm, vnd Johanſen 
Alberti, Im Funffzehenhunderſten vnnd Sechzehen Jare. In 
Folio. 


Panzere Annalen. Ccc Im 


386 Jahr 1516. 


Im Hanptrverk ftimmt diefe Ausgabe mit den vorhergehenden Straßburgifchen von 1512 mb 1513 
überein, nur find bin und wieder in der Ueberfeßung einige Veränderungen, oder Berbeßerungen ge: 
macht worden. Obiger Titel, deflen beyde erfte Zeilen roth gedruckt find , ſtehet in einer Einfaßung. 
Hit dem zweyten Blat fange das Buch fogleich, mit der Anzeige: Sie nach volgent Die Ewangeli 
mit der Bloß zc. an, und ſchließet fih oben auf der erften Seite des CXLIXſten Blatd. Dann 
folgt ein Regifter, welches auf der erften Eeite des nicht mit gegahlten CLften Blats mit obiger Ans 
seige des Druckortes zu Ende gebet. Darunter ftehet das Druckerzeichen. Die Holzfchnitte find ziem⸗ 
lich groß nnd insgefamt von dem befannten Hanns Schäufelein verfertiget worden. Diefe Ausgabe 
befige ich felbft. 


832.) Das Plenarium oder Emangely buoch: Summer und Winterteyl, 
durch das gang tar in eine ieden Sontag von der zent vnd von de 
Heiligen — um mererf nuß willen der glaubhafftigen menfchen, wels 
che in diſem hinflieflenden leben nuͤt nüglichers mögen überlefen. 
Nach der geburt EHrifti M.D.XVI. Ein Regiſter — vñ an welche 
blat. Am Ende: Dem allmechtigen gott zu lobe - - Gedruct dur) _ 
den fürfichtigen Adam petri von Langendorff burgern zu Bafel. 
In dem far, do man zalt nad) Chriſti onfers herren geburt Taufent 
Fuͤnff hundert ſechßzehe iar. An dem riii tag des Monats Augufti. 
In Folio. 
| Diefe Ausgabe richtet ſich auf das genauefte nach der vorhin befchricbenen Ausgabe von 1514, 
und ift blog ein wiederholter Abdruck derfelben. Cie ſchließet fich alfo auch mit dem CCLXXVIllften 


Blat. Auch ift der Titel eben fo meitläuftig, und ebenfalls theils roh, theils ſchwarz gedruckt. Ein 
Exemplar davon ift in der Seuerlinifchen Bibliothek. 


832.) Die zehe gebot in dieſem buch erefert und vßgelegt Durch etlich hoch⸗ 
berumbte lerer, Vnd frage der iünger den meifter, der lert, wie man 
die gebot Gottes halten vnd ſich vor todfünden hüten fol, vnd darzu 
wie oder was man beten fol das es alternüglichit fey mit Vßlegung 
des heiligen Pater no. Mit gnad Fenferlicher privilegio. üij iar. Am 
Ende: Gedruckt in der feiferlichen freien ſſat Straßburg von Jo⸗ 
bannes Grüningern, vff ſant Adolffs tag, der da gefällt vff fant 
Sohannes enthauptungstag ısıs. Sn Folio. 

Unter dem Jahre 1483 iſt eine, von Rarold zu Denedig gedrudte Ausgabe diefer Auslegung der 
eben Gebote angezeigt worden, die der fel. Riederer eben fo, mie die gegenmärtige, in feinen Nach⸗ 
tichten B. I. &. 310. u. f. befchrieben bat. Beyde ſtimmen nach Riederers Bemerkung im Haupt⸗ 
werk mit einander überein. Der zweyte Theil vom Gchet bat ein neues Titelblat, worauf ftebet: 
Sienady fo folger ein nuͤtzliche lerr vnd vnderweiſung was vnd wy man beten fol. Vnd auß⸗ 
legung dee beiligen Pater nofter. Am Ende, auf dem Coiii Blat, wird gemeldet, daß dieſes Stuͤck 
beg eben demfelben ftrasburgifchen Drucker im Jahr 1516 auf Freytag nach fant Bartholomaeus * 
gedru 


⸗ 


Jahr ı 516. 387 


gebruckt fen. Der Berfaßer iſt Bruder Marcus von Weida, Prediger Ordens, ber heiligen Schrift 
Leßmeiſter zu St. Paulus zu Leipzig. 


834.) Die fiben Hauptfünd die da bedeut feind ben den fuben geifklichen 
ſchwertern, mit denen der böß feynd der teufel, die felen der men» 
ſchen ſchlecht, verwundt und erfödtet, wie man im durch das gotz⸗ 
wort widerwoͤr thun fol vnd angefigen u. f. vw. Am Ende: Getrude 
zu Straßburg durch Zohanem Knobloch vff Freytag vor Fohanis 
baptifte. Des jars do mann zalt. M.D. Xvj. In Folio. 
Diefe Beilerifchen Predigten find im Jahr 1494 gu Straßburg gehalten worden. Auf der Ruͤck⸗ 
. feite des Titelblats iſt ein Holzſchnitt, melcher diefe 7 Todfünden, Zorn, Hochfart, YIeid, Trag: 
Peit, Freſſerey, Onfeufchait, Geitikait vorftellen fol. Aus der Signatur, die mit f. anfängt ift 
su fließen, daß dieſes Stuͤck einem andern Geileriſchen Werk bengefügt geiwefen ſey. Doch mag 
man es auch einzeln ausgegeben haben. Iſt in der Feuerliniſchen Bibliothek. 


835.) Hortulus anime zu teutſch Selen wurtzgertlein genant, mit vil 

fchönen gebeten, vnd figuren geziert 1516. AmEnde: Gedruckt zu 

Nürnberg durch) Johannem Stuchs für den Erfamen Anthoni ko⸗ 

berger burger dafelbft, im Jar nach der geburt chrifti. Taufent funff⸗ 

hundert vnnd ſechzehen, auff den dritten ag des monats December, 

feligflichen volende. In Detav. 

Unter den Jahren 1507 und 1505 find zwo Straßburgifche Ausgaben von bem deutfchen or: 
tulus anime befchrieben toorden. In der Hauptfache kommt freylich die gegenwärtige mit jenen überein, 
doch ift die Einrichtung verfchieden. Auch ſtimmt der deutfche nicht in allen Stüden mit den lateinis 


ſchen Ausgaben überein, die auf Kobergers Koften gedruckt worden find, wenigſtens find fie in Anſe⸗ 


bung der Ordnung verfchieden. Eine Vergleichung anzuftellen ware gu mübfam, und würde auch ohne 
fonderlihen Nutzen feyn. Ich will es alfo bey einer kurzen Anzeige des Inhaltes des deutſchen Wurtz⸗ 
gertleing beivenden laßen. Auf der erften Seite des erften Blats ſtehet, wie in den Tateinifchen Kober⸗ 
gerifchen, ein Holsfchnitt, welcher die Maria mit den Rindlein ale Himmelskönigin vorſtellet. Darun⸗ 
ter ſtehet obiger Titel roth gedruckt. Gleich auf der Nückfeite fängt der Ealender an. Das erſte Stuͤck 
in dem Hortulo ift der gewöhnliche Curß von vnſer lieben frawen BL. 1. Dann folgen BI. xxxiii 
die fyben tagzeyt des leydens chrifti. BI. Lij die ſyben bußpfalmen mit der letaney. Bl. Lrii Abend 
und Morgengebete. BI. Lxxx die fünff bergenleyd Marie und andere Gebete an diefelbe. BI. zEvi von 
den apoften ond eimangeliften. BI. Eviti von den heiligen märterern. BI. Cxvi von den nahmhaftigen 
beychtigern und lerern. BI. Cxxvi von den heiligen iungckfrawen vñ witwen. BI. Cxxxv von den hoch⸗ 
geitlichen feften. BI. Cr vor empfahung des beyligen facraments. BI. CLxvii So man unfern berr got 
erhebt. BI. ELrriiii Pater nofter, und Ave Maria mit eyner Auslegung, worauf Gebete bey verſchie⸗ 
denen Selegenbeiten folgen, auch für Kranke und Sterbende. Den Befchluß machen Die ermanungen 
vnd gebette fandt Brigirten, die ich nur in den lateinifchen Bortulis, die Koburger verlegte, ange 
teoffen habe. Diefe gehen BI. CCXXXV. zu Ende. Dann folgt ein Regifter auf 4 1/2 BL mo zu⸗ 
letzt obige Anzeige ſtehet. Die Ruͤckſeite ift leer. Die Holzſchnitte, womit diefe Ausgabe reichlich ver⸗ 

Ccec2 feben 


388 Jahr 1516. 


feben ift, taugen nicht viel. Jener Anthoni Roberger, auf deffen Koſten die Wurtzgaͤrtlein ger 
druckt wurde, war ein Kohn des Altern, 1513 verftorbenen Anton Koburgers. Ein Exemplar if In 
der Ebneriſchen Bibliothek. 


836.) Dyog buchlein fage von des Endtkriftd leben vnnd regierung durch 
verhengnuß Gottes, wie er die Werlt chut verferen u. f. w. Am 
Ende: Zu Erfordt hat gedruckt mid Matthes Maler fleyifiglich 
zu dem ſchwartzen hörn bey der Fremer brucken do wil ich der Feuffer 
warten. M. CCCCC. xvi Jar. In Quart. 

Die aͤlteſten Ausgaben dieſes merkwuͤrdigen Buches ſind ſchon oben, unter den Buͤchern ohne An⸗ 
geige des Jahre, beſchrieben worden. Die gegenwärtige befigt Herr Prof. d'Annone in Bafel, ber 
die 43 Seiten, aus denen dieſes Werkgen beftebet, und die eingedruckten Dolzfchnitte in Deren von 
Murrs Journal ıc. B. 5. S. 3. u. f. ſehr genau und ausführlich befchrieben bat; wohin ich alfo, 
um nichts, was fehon gedruckt If, wieder abzufchreiben, meine Lefer verweifen muß. 


837.) Der heiligen Altvaͤter Leben new gedruckt. Am Ende: Hie endet 
fi) das buch — Getruckt — in der — ftatt Straßburg durch Io⸗ 
— Gruͤninger — da man zalt — M. CCCCC vnd rvi iar. In 
kl. Folio. 
Unter dem Jahre 1513 iſt von dieſem Buche bereits das noͤthige bemerket worden. Die gegen⸗ 
waͤrtige Ausgace iſt in der Trewiſchen Bibliothek zu Altdorf; ingleichen in der Univerſitaͤtsbibliothek 
zu Ingolſtadt. Sie hat Holzſchnitte. 


838.) In dieſem Büchlein if zu leſen, Das leben verdienen vnd Wun⸗ 
derwerckh der Heiligen, Augfpurger Biſtumbß Biſchoffen Sanct 
Vlrichs, vnd Symprechts, Auch der Seligen Maͤrterin Sanet 
Aphrae, ihrer Muether Hilariae, Geſchlecht und Geſellſchafft, In 
vnſerm Gottshauß daſelbſt loͤblichen raſtend O Chriſten Menſch dein 
Spy her wend sc. Am Ende: Got zu lob, vnd eerung feiner hats 
ligen, endet ſich das buchlin, in der loblichen ſtat Augfpurg, durch 
verlegung vnſers gotshauß, gedrudt duch Siluanũ Otmar, in 
dem jar, tag, und monat, wie oben (nemlich 1516. den 4. October.) 
Sn Quart. | 
Diefe Legenden kamen zugleich lateinifch und deutfch heraus. Don dem Anhalt berfelben tft nichts 
ga erinnern, da fic, wie leicht zu erachten, vom gewöhnlichen Schrot und Korn find. Der Berfaßer ift 
vermusblich der Prior Adelbert im Kloſter &. Ulrich und Afrae. Die Borrede enthalt eben fo wenig 
merkwuͤrdiges, als der Beſchluß. Die Bildniße der drey Heiligen, Ulrichs, Symprechts und Afrae 
And, in Holz gefchnitten, beygefüst. Iſt LXXVIL 3. ſtart und in der Ebneriſchen Bibliothek. 


834.) Streydt-Puichlyn vor dy Warheit und einer wahrhafftigen His 
ſtorie Joannis Pfefferkorn vechtende wider den falfchen Broder 


Johan⸗ 


Jahr 1%16, 389 


Johannes Reuchlin und fone Jungern obſeurorum virorum bie vors 
mals verſtolen wider mich vnd noch viel mer wyder die heylig Kurch 
vnd wyder vil erber Menner ausgegoſſen haben ein vnchriſtenlich, 
Ketzerlich vnwarhafftig unendlich Schmach Schrifft ısic. In 
Quart. 
Auch dieſe Schrift gehoͤret noch zu den Haͤndeln, die Pfefferkorn mit dem beruͤhmten Reuchlin 
gehabt hat. Sie war aber weder May, noch Weislingern bekannt. Ich habe ſie auch nirgends, als 
in Sartzheimse Biblioth. Colon. p. 193, angetroffen. Die eben daſelbſt angezeigte, und 1516. 4. zu. 
Eöln gedruckte Defenfio Joannis Pipericorni contra famofas et criminales obfcurorum virorum &pi- 
ftolas &c. ift vermuthlich eine lateinifche Urberfegung diefee Schrift. Sie ift 7 Bogen ſtark und bat 
Beine Anzeige des Druckers oder Druckortes. 


840) Ein mitleidliche Clag an vnferen allergnedigiten Kayfer und gange 
beutfche Nation durch Johann Pfefferkorn wider Johann Reuch⸗ 
lin vnd wider feinen falfchen Rathſchlag, fürmals für die trewloſe 
Juden vnchriitlic) ausgegoßen. In Quart. 

Diefe Schrift gehört ebenfalls zu der erfigedachten Streitigkeit. Hartzheim hat fie 1. c. p. 199. 
angezeigt. Sie ift 8 Bogen ftarf und hat Dolsfchnitte. Eben dafelbft wird noch eine Ausgabe in 8, 
ohne Holzfchnitte angeführt, die nur 7 Bogen ſtark it. In Feiner derfelben ift das Jahr des Drus 
des bemerkt worden. Da fie aber vermuthlich um diefe Zeit werden erfchienen feyn, fo babe ich fie 
fogleich zu der obigen Pfefferkornifchen Schrift fegen wollen. 


841.) Der Richterlich Clagſpiegel. Ein nusbarlicher begriff: tie man 

ſetzẽ vnd formiere fol nad) ordenũg der rechte ein yede clag, antwort, 

vñ vßzefprechene vrteylẽ, gezoge vß geiſtlichẽ vñ weltliche rechte. Da 

durch ſich ein yeder, er fen clager, antworter od' richter, in recht ges 

ſchickt mache, dz felb üben brauchen, vñ dargegẽ vor vnrechter that, 

anfechtung, vnnd fürnemen verhücen mag. Durch doctorem Seba⸗ 

ſtianum Brandt wider ducchfichtiget onnd zum teyl gebeßert. Am 

Ende: Getruckt feligliche durch Mathis Hupffuff Burger zu Straße 

burg. Vnd volnbracht vff Mathie apoſtoli. Ald man zalt von der 

geburt Chriſti unfers herren. Taufent, Fuͤnff hundert und Sechzehen 

are. Regnante diuo Marimiliano Rhomanorum imperatore felicif 

fimo, Auguſto inuictiffimo. Anno imperii eiufde tricefimo. In Folio. 
Nachdem Brand, den Kayenfpiegel feines Kreundes Tenglers, auf mancherley Art bekannt 
gu machen und zu empfehlen gefucht hatte, machte er fich endlich Darüber, fein eigenes Buch, daß er zuerſt uns 
terdem Titel, Llag Antwort und ausgefprocdhene Drteillzc. herausgegeben (&. oben p. 33.) hatte, aufs 
neue durch zugeben, und unter obigen Titel verbeßert herauszugeben. Es follte nun diefer Clagſpiel 
gleichfam, als ein zweyter Theil des Layenfpiegels anzufeben feyn. Diefer enthält die Ordnungen und 
Mechte felbft ; jener aber die Art des Verfahren nach denfelben vor Gerichte. Man trift daher auch 
beyde Spiegel öfters in einem Bande beyfammen an. Obiger Titel ſtehet in fieben Zeilen, wovon die 
Ccc3 erſte 


8999 | Faht 1516. 


erfte ſchwarz, bie übrigen roth gedruckt find, über einsar Holzfchnitt, ber eine Gerichtsſtube mit dem 
Richter und den Partheyen vorftellet. Auf der erften Seite des folgenden Blats fteber erftlich eine 
kurze Bortede, und ſodann eine gereimte Dedication an Johann Bock und Peter Mußlern Burs 
gern und des Raths der Stadt Straßburg. ie ift datirt: Straßburg den 14 Febr. 1516. Brand 
nennt fich einen Canzler der Stadt Etraßburg. Auf der zweyten &eite dieſes Blats fängt das Re 
giſter an, welches auffer dieſer Seite noch fünf Blätter fuͤllet. Auf der erften Eeite des folgenden 
Blats flehet ein deutſches kurzes Gedicht von Brand, der richterlich Elagfpigel gnant Bin idy, 
vor mit als wol erfant zc. und auf der Ruͤckſeite iſt ein Holzſchnitt, welcher auch fchon im Layen⸗ 
foiegel vorgekommen ift, nemlich der Kenfer mit den Ehurfürften, vor ibm ein Dann Eniend mit einem 
Buche, und oben in den Wolken die Maria, wie fie von Vater und ohne gekrönet wird. Hierauf - 
fängt mit dem erften foliirten Blat dee Clagſpiegel ſelbſt an, der ſich auf der Müdkfeite des CLI. Blat 
endiget. Den Beſchluß macht obige Anzeige: Betruckt 2c. Run folgt noch ein Blat, auf deflen er» 
ſten Seite wieder Brandifche Verfe ſtehen. Die Rüdfeite ift leer. Das Wert felbft ift in zween Theile 
getheilt, von denen der erfte dem bürgerlichen, und der zweyte, den peinlichen Recht gewidmet iſt. Dies 
fer letztere iſt der kuͤrzeſte und fängt auf der Kückfeite des 115ten Blats mit einem Holzfchnitt an. Ein 
Urtheil von diefem Clagfpiegel findet man in Herrn Prof. Malblanks Geſchichte 2. &. 110. Da 
dieſer Dann, fagt Herr Malblank unter die wigigften Köpfe feiner Zeit gehörte, fo iſt es deſto mehr 
zu bersundern, daß er fich nerad in dem Fach der Rechtsgelehrſamkeit, in die trüben Pfügen des Gloſ⸗ 
faterifchen Wuftes fo fehr verfenken konnte, daß er faft lauter Unfinn denkt und fagtıc. In feinem ganzen 
peinlichen Proceß bat er faſt nichts gethan, ale daß er, das ſchon im Driginal unerträgliche Speculum 
Juris des Duranti beynabe wörtlich uͤberſetzt hat, und dieß auf eine fo abgefchmackte und laͤcherliche Art, 
daß es unbegreiflich ift, wie diefer Klagſpiegel irgend einem Richter zum Leitfaden dienen fonnte. Die 
biefige Stadtbibliothek befiget ein Exemplar; auch Herr Prof. Schwarz in Altdorf. 


842.) Sachen Spegel mit velen nyen Addicien fan dem $een rechte vnde 
Nicheftige. Am Ende: Volbracht is alfo falichlifen deße nuͤwe Saſ⸗ 
fen Spegel, mit fonen Additien in der Fenferlifen ftat Außburch des 
Landes Schwaven, dorh Sylvanum Othmer Bukprenther. Dorch 
verordeninge vnde Koſten des vorſichtigen Heren Hans Rennman 
var Oringen, namhafftigeſter Bukfuͤrer: vnde vullendet an vnſer 
leuen vrouwen auent, den man nennet Lichtmeſſen, In dem yar als 
men tellet na Godes gebort M.D. vnde xvj. In Folio. 

Noch Gaͤrtner hat dieſe Ausgabe fuͤr die erſte in Niederſaͤchſiſcher Sprache gehalten; ſie iſt aber 
der Ordnung nach ſchon die vierte; in dieſer aber mit dem Richtſteig vermehret worden. Lackmann 
in den Selekt. capit. annal. typogr. führt fie &. 155. an. Auch Herr Dreyer. In den Zopftichen 
Annalen fehlt fie. Herr van der Schelling bat dieſelbe irrig als eine Strasburger angeführt. Den 
Niederfächfifchen Text bat Ludovici bey feiner Ausgabe im Jahr 1720 wieder beydrucken laßen. Sie 
iſt in der Schwearzifchen Sammlung. 


843.) Das buch der gemeinen lanndpot. Landfordnung. Satzung, vnd 
Gebreuch, des Furſtenthombs, in Obereũ und Niderũ Bairn, im 
funftzehenhundert vnnd Sechtzehendem Jar aufgericht. Am * 

| eht: 


Io: 1516, ‚39 

ffieht: Geſchehen vnd beſchloßen zu Ingolſtadt, an Jannt Joͤrgen 

tag, des jars alls man zelet, von Chriſti vnſers lieben hekrn geburde, 

VFunff zehenhundert vnd imm Sechtzehenden jare. JIu —* | 
Dieſe Baieriſche Landsordnung, welche die beyden Brüder Herzog Wilhelm. und Audewig von 
Baiern 1516 auf dem Landstag zu Ingolſtadt errichteten, enthält in vier Theilen 1. den. Landfrieden 
2. etliche beſondere Rechte und Gewohnheiten in Baiern 3. Sittliche Landpott von Gotteslaͤgern, zu⸗ 
trinken, Spielen ic. 4. andere Policeyſachen von Zehrung, Gaſtgeben, Schenken u. d. Das ganze 
iſt 89 Bl. ſtark und fehr prachtig gedrudt. Der fel. Schwarz in Altdorf befaß davon ein herrliches 
auf Pergament gedructes Eremplar. S. beffen Catalog. P. IL. p. 278. n. 842. wo noch angemerket 
wird, daß auf drey Blättern allerley Arten von Kifchen abgebildet zu finden wären. Eine veränderte, 

wenig befannte Ausgabe von: 1520 wird in der Folge vorkommen. 


BR ) Die Ordnung vber gemeiner Sandefchafft in Bairn aufgerichte 
. Hanndtuefit. Taufent funffhundere und im fechzeheden jar. zu Ins 
golſtat befloffen. Am Ende: Geben zu Ingolſtat am Erichtag 
nach dem Sontag Mifericordia dñi Nach Chriſti unfers lieben herrn 
4 geburt Funffzehenhundert und jm Sechzehnden jare. In Folio. 
r Diefe äußerst feltene Drönung die eigentlich eine Vorſchrift enthalt, wie die Landtage in Baier 
gehalten werden follen, ift mit dem Titel ſechs Blätier ſtark, von denen die legte Geite leer geblieben 
if. Der Titel ſtehet auf vier roth gedruckten Zeilen über dem baierifchen Rautenfchild, der mit einem 
Sruchtgebäng eingefaßt if. In der Sammlung der Baieriſchen Landftändifchen Freyheits⸗ 
briefe und fo genannten Sandveften 2c. welche 1779..4. berauskanı, ift audy diefe Ordnung, 
nach diefer feltenen Ausgabe, wieder abgedrudt morden. Ich befige fie felbft; auch Herr Prof. 
. Schwarz in Altdorf. 


.. 845: ) Ain layſche anzaigung, fo allen handſaſſen ec. in Bajern zu Dienfksr. 5 
in Druckh geben worden sc. Meing gebruct durch Johaun Schoͤf⸗ 
| fer 1516. Sn Folio. 
Diefe, wenigſtens mir ganze unbekannte Schrift, iſt in der Bibliochet zu Polling. 


846.) Dy new erclerüg der landßfreyhait des loblichen Haus vnd Fuͤrſten⸗ 

thumbs obern vnd Nidern Bairn. Anno Fuͤnffzehenhundert vnnd 

jm Sechzehenden auf den acht und jwaingigiften tag des Monats 

Aprilis zu Ingofitact aufgeriht. Am Ende: Geſchehen zu Ingel⸗ 

ftatt an ſaut Joͤrgen tag. Nach Chriſti vnnſers lieben herrũ gepurd 

Fuͤnffzehenhundert vnd jm̃ Sedhjebenden jarn. Gedruckht in ber 

Fuͤrſtlichen Statt Muͤnchũ. In Folio. - 

m Echon im Jahr 1508 wurde dieſe Landsfreyheit von dem damaligen Vormund des — minder⸗ 
jährigen Herzog Wilhelms in Baiern confirmirt, und publicirt. Sie erfchien auch Damals im Druck 
-Diefe gegenwärtige ift von den beyden Brüdern Wilhelm und ‚Ludwig, nachdem fie fich 1514 die 
Regierung gemeinſchafilich zu führen entfchloßen hatten, unter dem Namen einer neuen Erklärung 
publicire 


392 ‚See 1516. 


publiciet worden. Dieſelbe iR auch an manchen Drten erweitert, deutlicher gemacht und vermehret 
worden. Der Titel ſiebt auf. fieben roth gedruckten Zeilen uͤber dem baieriſchen Wappen. Auf der 
Ruͤckſeite dieſes Titelblat lieſet man auf 13 roth gedruckten Zeilen die Verordnung der beyden herzog⸗ 
lichen Brüder, daß in jedem Landgericht ein, auf Pergament gedrucktes, und mit beyder Fuͤrſten gemeis 
nen Secret Inſiegel befiegeltes Exemplar zu ewiger Gedächtniß aufbewahret werden fol. Auf der ers 
ften Seite des folgenden Blats ſtehet die Eonfirmation der beyden Herzoge, und dann folgen die Artis 
Bel ſelbſt. Am Ende ſtehet obige Anzeige. Das ganze beträgt. 16 Blätter. Die Ruͤckſeite des lebten 
Blats iſt leer. Ich beſitze ſelbſt ein Exemplar. 


847.) Brandenburgifhe halßgerichts ordnung. Am Ende sc. Unnd tft 
Die alfo auß vnnſern beuelhe gedruckt, vnnd in folchem druck volens 
Det, am montag nach Prefenrattonis Marie Nach Chriſti vnſers lie⸗ 
ben herren gepurt Fuͤnffzehenhundert vnnd im ſechtzehenden jare. 

Ohne Anzeige des Druckers und des Druckortes. | 

Ehen diefe Ausgabe mit der Anzeige des Drucders und des Drudortes 
nach obigen Schlußworten, nemlih Gedrudt zu Nürnberg durch 
Jobſt Gutknecht. In Folio. 

Wie der Biſchof zu Bamberg, die, von dem Freyherrn von Schwarzenberg entworfene peinliche 
Gerichtsordnung 1507 für feine Dioeces, unter dem Namen einer Bambergiſchen sJalsgerichtsord- 
nung publicicen ließ, fo geſchah diefeg num im Jahre 1516 von den Marggrafen zu Brandenburg 
Cafimir und Georg für ihre Lande. Es ift alfo diefe Brandenburgifihe Salßgerichtsordnung 
nichts anders, als ein getreuer Abdruck der Bambergiſchen, nur mit veraͤnderten Titel und voran⸗ 
ſtehenden Mandat. Eine ſehr ausführliche, aber ziemlich verworrene Nachricht giebt Longolius in 
den ſichern Nachrichten von Brandenb. Culmbach Th. 4. S. 1. u. f. ſowohl von dieſer Ord⸗ 
nung ſelbſt, als von dem Verfaßer und deſſen übrigen Schriften. Da wir aber das michtigfte ˖ſchon 
oben bey der. Bambergifchen Driginalausgabe augeführt haben: fo wird eine kurze Befchreibung der 
gegenwärtigen genug fegn. Obiger Titel ftehet in zwo roch gedruckten Zeilen über einem Holsfchnitt, 
welcher ebenfalls Galgen und Mad sc. vorftellet. Auf der Nückfeite dieſes Blats ift das Brandenburs 
gifche Wappen befindlih. Dann folgt auf 7 Blättern das Regifter mit einer Ueberfchrift, aufs ger 
nauefte nach der Driginalausgabe abgedrudt. Auf der erften Seite des folgenden Blats, welches 
mit der Zahl 1. oben bezeichnet iſt, ſtehet der, das jüngfte Gericht vorftellende Holsfchnitt, mie in 
der Driginalausgabe. Auf der Mückfeite dieſes Blats fängt die Vorrede dits Buche, oder dag 
Mandat dere Marggraven alſo an: Wir Eafimir vnd Beorg als die elteften regirenden gebrüder 
von göttes gnaden Marggraven zu Brandenburg zc. Diefe Vorrede endiget fich in der Mitte 
der erften Seite des folgenden Blats, worauf unmittelbar die Artikel felbft angeben, die fi) auf der 
Mückfeite des LXIII. Blats mit dem CCLXXVIIL Artikel endigen. In einigen Eremplaren ift nach 
dem leßten Artikel, oder Abſatz, welcher mit der Anzeige des Jahres des Druckes ſchließet, Ecine Ans 
zeige des Drudortes und des Druders befindlih; in andern aber flebet, wie oben: Gedruckt zu 
Viörnberg durch Jobſt Gutknecht. Der Drud iſt in beyden volllommen einerley; «8 ift alfo 
nicht noͤthig, dieſes Umſtandes wegen, zwo verfchiedene Ausgaben anzunehmen. Ich babe ein Erems 
plar aus der Kbnerifchen Bibliothek, obne diefe Anzeige, und eines mit derfelben, aus der biefigen 
StadtbibliotheR vor mir gehabt und beyde genau conferirt. Das gange beträgt mit Titel und Re⸗ 

giſter 


Jahr 1516, | 393 


gifter 71 Blätter, don denen die acht erften nicht, wohl aber die folgenden von I— LXIII. folürt 
find. So genau übrigens diefe Brandenburgifche Ordnung mit dem Bambergifchen Driginal, auch 
- in Anfebung der Typen ubereinftimnit,. fo find doch in derfelben die vielen Holsfchnitte, welche diefe 
bat, mweggelaßen worden. - Auffer den Ausgaben, die in dem gegenwärtigen Jahrbundert gedruckt wur⸗ 
den, iſt dic von 1532 zum Sof durch Matheum Pfeilſchmidt in Sol. zu bemerken. 


848.) Canzleybuͤchlein, Augfpurg gedrudt von Hanfen Froſchawer 
1516. In Quart. 
Iſt in der Bibliothek zu Polling. In den Zapfiſchen Annalen wird es nicht angezeigt. 


349.) Margarita medicine, ein meyſterlichs auſſerleſens buchlein der Artz⸗ 
ney. Für mancherley Frandheyt und ftechragen der menfchen Ger 
macht durd) Johannẽ Tollat von Bochenberg, in der weit beruͤmb⸗ 
ten Vniverſitet zu Wien. bey dem aller erfarniiten mann der artzney 
doctor Schrid. Am Ende: Getruckt vnnd volenndt zu Nürmberg 
durch Sriderichen Peypus. am rag Erhardi des heyligen Biſchoffs, 
Als man zalt von der geburt Ehrijti onfers herre M. CCCCC vnnd 
£vi Zar. In Quart. 
Wie beliebt diefeß Büchlein geweſen fen, erbellet daraus, daß folches gleich im folgenden 15 17ten 
Sabre, von eben diefem Peypus wieder aufgelegt worden iſt. Diefe Ausgabe ift in der Schwarzi⸗ 
ſchen Sammlung und 8 3/4 B. ſtark. Auf dem Titel iſt ein Holzſchnitt. 


850,) Menfchlichs lebens art und vrfprung, und wie man daß befriſten foll 
durch die wilbäder, bevor zu Oberbaden. Duch von deren crafft, 
tugent vnd engetfchafft. Vnd wie man ſich dorinne halten fol. Einem 
yegfichen menſchen vaſt nuglidy zu wiffen. Durch den hochgelerten 
Doctorem Alexandern Sytzen, von Marckpach nuͤwlich befchribben. 
A. H. Welcher faren woͤll gon Baden Das es jm nit moͤge ſcha⸗ 
den sc. Am Ende: Getruckt zu Baſel, durch Adam Petri. 1516. 
In Quart. 

In der Vorrede, die an den erſamen fuͤrſichtigen vnd erenfeſten Chriſtoffel kreß von Nuͤren⸗ 
berg gerichtet iſt, meldet der Verfaßer, daß er von dieſem Herrn, der das Wildbad mit Nutzen ge⸗ 
braucht hatte, fey aufgefordert worden, die gedachten Wildbaͤder su beſchreiben, Damit auch andere 
Kranke Nachricht davon erhielten, und fich derfelben bedienen könnten. Das Werkgen ift in 22 Eapis 
tel abgetheilt, wovon die legten eilf Anmeifüng geben, tie diefe Bader mit Nutzen gebraucht werden 
können. Iſt 7 Bogen ftark, und in der Ebneriſchen Bibliothek. 


851.) Albertud Magnus. Das buch der verſamlũg: oder das buch d’ 
heimligfeiten Magni Alberti, von artzney vn tugenden der kreuter 
vnnd edel geftein, und von etliche wolbefanten thieren. Am Ende: 
Getruckt vnd volender in der lobliche ſtatt Straßburg, durch Jo⸗ 


| hannẽ 
Panzers Annalen. Ddd 


394 Jahr 1316 


hannẽ Knobloch. Als man zaft nach d' geburt Chriſti vnſers herrz, 
Taufent Fünffhundert vñ ſechttzehẽ Jare. An Quart. 
Diefe Ausgabe, einer befannten elenden Compilation, iſt 10 Bogen ſtark. Iſt in der Feuerli⸗ 
niſchen Bibliothek. 


852.) Don allen geprenten waflern in welcher maß man bie nügen vnnd 
prauchen foll zu geſundtheyt vnnd fryitung der geprechen der menn⸗ 
ſchen. Am Ende: Getruckt zu Würmberg durch Friderich Peppus 
am rritag des Aprillen. Als man zelt MD. und Xvj. Jare. Im 
Quart. 
Dieſe Ausgabe iſt in der Schwarziſchen Sammlung und 2 Bogen ſtark. Auf dem Titel und gu 
Ende ftehet des Druckers Zeichen. 


853.) Ludovici Vartomanns von Bolonia Büchlein feiner Meifen in 
Arabia, Perfia u.f.w. Straßburg durch Johann Knobloch 1516. 
Sn Quart. 

Bon dieſer Reifebefchreibung ift unter dem vorbergebenden 1515ten Sabre eine Augſpurger Aus⸗ 
gabe angezeigt worden. Diefe ift in der Bibliotbef zu Polling. Ich kenne diefe Reifebefchreibung 
auch unter dem Titel: Ludov. Dartomans Reifen und Thaten, ebenfalls zu Strasburg durch 
Johann Rnobloch in 4. gedrudt. Beyde werden vermuthlich einerley feyn. 


854.) Chronica Ton vil Namhafftige gefchichten die geſchehe ſeind ſeid 
mã zalt nach Chriſt geburt neun hundert vñ dreu jar. in Vngern. 
Behem. Oſterreich. Steuermarck. Bayern. Schwabe. Franckẽ. 
Welſch vñ Teutſche landt biß vff das jar M.CCEEC. XVI. In 
Quart.. 
Der Verfaßer dieſes trockenen Verzeichnißes einiger merkwürdigen Begebenheiten, wobey vorzuͤg⸗ 
lich auf Augſpurg Ruckſicht genommen wird, iſt mir nicht bekannt. Vermuthlich iſt auch Augſpurg 
der Druckort. Iſt 3 Bogen ſtark und in der Schwarziſchen Sammlung. 


855.) In diſem buechlein iſt begriffen ein anntwort auff zwo fragen: 
Namlich die erſt: wie es zu fom: das ſich wenig mefchen jrs ſtands 
benuegen faflent: fonder ein neder lobe das widerwartig. Die ander 
frag: mie es zu gang das wenig feur von auffgang piß zu nidergang 
der fonnen: das wure gut erfennen, vnnd das pöß dauon zu vnder⸗ 
fhaiden wiſſent: den hochwirdigen Fuͤrſten vnd herren, bern taurens 
ben Biſchouen zu Wirtzpurg vnd hertzogen zu Francken, durch mid) 
Dietrichen von Pleningen zu Schonbegk vnd Eyſenhofen Nirter 
vnnd doctor: in teutſch anzaigt: vnd ſeinen Fuͤrſtlichen gnaden zu 
Ern tranfferiert sc. Cum priuilegio: Caeſareo. In acht jarn nic nad) 
zu truchen. Am Ende: Gedruckt auff ein keyſerliche freyheit das 

diſes 


hr 1516. 395 


bifes buͤchlin jnn acht jarn den nächiten nyemants nachtruckenn foll: 
pey verliefung der bücher auch pen hũdertmarck Tötigs golds: halb 
dem Fenferlichen ftico: vnd halb dem fo es befolchen hat difen trucke 
zu thun: zu bezalen: gedrudt zu Landßhut Anno domini. Taufent 
fünff Hunder vnnd fechtzehen. Am Pfinstag nach Ambroſy: Durch 
herr Johañ Weyſſenburger. In Folio. 

Obiger Titel ift rotb gedruckt. Auf dem folgenden Blat ftehet die Zueignungsfchrift, worinn 
der Berfaßer von dem Inhalt diefer &chrift redet und meldet, daß er ſich Mühe gegeben habe, aus 
den alten Philoſophen und ibren Büchern, jene beyden Sragen zu beantworten. Dann folgt das Werk; 
gen ſelbſt, welches mit einer deutfehen Ueberfegung eines Sefpraches des Kucian, Somnium feu gal- 
lus befchloßen wird. Zulegt ftebet obige Anzeige. Von dem Verfaßer, oder Ueberfeger, ift ſchon unter 
dem Jahre 1515 einige Nachricht gegeben worden. SR 11 1/2 Bogen ſtark, und befindet fich in der 
Feuerliniſchen Bibliothek. 


856. ) Bon Rlaffern. Hernachvolge zway puechlein: das ein Lucianus: 
vnd das ander Poggius befchriben haben haltend in jnen. das man 
den verflaffern vnd haymlichen ornploufern: keynen glouben geben 
foll. Durch heren Dietrichen von Pleningen zu Schaubehf und zu 
Eyfenhofen, Ritter vnnd doctor in theutſch gepracht. Anno Taufent 
Fuͤnff hundert vñ jm Zunffzehenden. Auff den vierden tag des moneß 
Septembris zu Landßhut. Am Ende: Gedruckt zu Landßhut vd 
Johann wenffenburger, jm durch herrn Dietrichen von pleningen 
zu gelaflen ſub priuifegio imperiali: mit groflen penen verpunden das 
nyemants dife buchlein jn acht Jarn nachtrude foll. Anno. taufent 
Funff hundert vn jm fechzehenden. Auf dem riti. tag. des Monetzs 
vetobris. In Folio. 

Auf der erſten Seite des erften Tlats ſteht obiger Titel roth gedruckt. Auf der Ruͤckſeite iſt ein 
Holzſchnitt, der fih auf den Anhalt des Buche bezieht. Unten ſteht der verklaft jünglich, neben 
Neid, Zornbeit n. f. m. in weiblicher Geſtalt. Dann folgt die Zueignumgsfchrift an Ludmwigen, 
Herzogen von Batern, und des Zuriani Leben auf zwey Blättern. Die Dedication iſt datirt, Landes 
hut 4 Sept. 1515. Die Ueberfeßung beyder Schriften beträgt 22 Bl. Die legte Seite iſt leer. Den 
Beſchluß macht obige Anzeige. Iſt ebenfalls in der ehemaligen Solgerifchen, auch in der Schwar: 
ziſchen Bibliothek. 


857.) Dis büchlin fage und meldet Eneas Siluius von fraw gluͤck, wie 
fie manchen vnuerdienten menfchen, fo bald als den beiten erhöcht 
oder aber angefehen hatt sc, Cum Prinilegio. Am Ende: Dis buch» 
fin ift getruckt in d' freie flat Straßburg vo Sohanes Grüningern, 
in Foften des Eerfamen Johanſen Hafelberg, vnd iſt vollendet auff 
des heiligen crüß abent. im far tufent fünffhundere vnd fechgehen. 
Sn Folio. 

Ddd 2 Der 


396 Jahr 1516, 


Der Titel ftebet auf der erften Seite des erften Blats. Auf der Kückfeite ſtehet ein Eurzer Aus⸗ 
zug des kayſerlichen Privilegii befichtige vnd zugelaßen durch Den hochgelerten doctor Conradt 
Peutinger zu Augfpurg. Anno Domini. 15.61 (1516.) Bermutblih ift Dietrih von Plennin⸗ 
gen ebenfall& der Ucberfeger. Iſt 6 Bl. ſtark. Ein Eremplar iſt in der Seuerlinifchen Bibliothef. 


858.) Der ſchelmen zunft Anzeigung alles Weltleuffigen mutwils, 
Schalckheiteẽ vñ bübereyen difer-zeyt Durch doctor Thomas Mur: 
ner von Straßburg, Ichympflichenn erdichtet, vnnd zu Franckfurt an 
dem Meyn geprediget. Am Ende: Getruckt vnd volendet in ber 
‚Jobliche ſtatt Straßburg, durch Johannẽ Knobloch. Als man zalt 
nad) d' geburt Chriſti vnſers herre, Taufent Fuͤnff hundert vñ ſechtzhe 
Jare. In Quart. 

Die erſte Ausgabe iſt unter dem Jahre 1512 angezeigt und von diefem Werke hinlaͤngliche Nach⸗ 
richt gegeben worden. Die gegenmartige unterfcheidet fih von derfelben merklich, fo wie ich dieſes 
fhon bey der Augſpurger Ausgabe von 1513 zu bemerken Gelegenheit gehabt babe. Dbiger Titel ſtehet 
über dem nemlichen Holsfchnitt, der ſchon bey der erſten Ausgabe beſchrieben wurde. Eben diefer 
Holzſchnitt wird auf der erften Eeite des zweyten Blats mwiederbolet. Ueber denfelben flebt: Die 
vorred der Schelmenzunfft. Diefe Vorrede ift ganz verändert. Sie endigt fich auf der erften Erite 
des vierten Blatt. Auf der Ruͤckſeite eben dieſes Blats fängt das Werk felbft mit dem Geiſtlichen 
an, der von blawen enten prediget. Dann folgen, aber in veranderter Drdnung, die 32 Abfchnitte, 
wozu noch ein neuer, mit der fchmußigen Ueberſchrift: Lin Dred finden, gefonmen iſt. Hierauf 
folgen die neuen Zufäge, mit folgenden Ueberfchriften: Eim dad muß verfalsen. Pilatus im Credo. 
Ein furgen athen haben. Mit allen winden fegeln. Eich felbe kuͤtzlen. Schuflen für den arß fchlar 
gen. Ein bad überbenden (mit einem Holzfchnitt) die Eau verkauffen (ebenfalls mit einem Holzſcknitt) 
den Belz weſchen (mit einem Holzfchnitt) Raten, was die rüben gelten (auch mit einem Holsfchnitt) der 
seufel ift Apt. Ganz leyß gebachen. Die baden Etelen. Vnder der rofen reden. Den Beſchluß 
macht ber verlohrne Eobn mit zween Holsfchnitten, und die entſchaldigung des Zunftmeiſters. Man 
fiebet bieraug, daß diefe wiederholte Ausgabe ftark vermehret und verändert worden iſt. Das ganze ift 
56 Blätter ſtark. Auf dem legten Blat, deffen Nückfeite leer ift, ftebt obige Anzeige. Der Text ift 
mit Zierleiften eingefaßt. Diefe Ausgabe ift in der ehemaligen Solgerifchen Fihlietbef. Unter dem 
Titel: die alt vnd new Schelmenzunfft, obne Jahr und Ort in 4. befigt die Dilherriſche Biblios 
ihek, ein Werkgen, in welchen Murners Echelmenzunft zwar zum Grund geleget, manches aber 
weggelaßen, vieles aber auch dazu gefegt worden iſt. 


859.) Der Bruder Orden in der Schelmenzunft Strasburg 1516. 
In Quart. 

Die, unter dem Jahre 1506 angeseigte Ausgabe biefer Heinen Schrift befiße ich nun ſelbſt. Kie 
ift nur 4 Bl. ſtark. Auf dem Titel ift ein Holgfchnitt, welcher etliche Betrunkene und unter denfeiben 
einen, auf der Erde liegenden Mönch vorſtellet: Am Ende ficht: Sie ender fich der brüder orden 
in der ſchelmen zunfft. vnd ift getruckt zu Straaburg. xv. vj. Die gegenwärtige wird ein Nach 
druck davon feyn. 


860.) 


| Jahr 1516. | 397 


860.) ¶ Junhalt des planetiſchen wercks Das aufſteigend zaichen all zeit 
vnd ſtund u. ſ. w. Am Ende: Volendet vis zeſamen gefaßt iſt dig 
luſtig vñ nutzlich planetiſch werd in der kayſerlichñ flat Augfpurg 
durch Georgen Erlinger. In 1516. jar am vierden tag Maij. In 
Quart. 
Vermuthlich war der Georg Erlinger nur der Verfertiger des planetiſchen Werkes, das in die⸗ 
ſer kleinen Schrift beſchrieben wird. Sie iſt 2 1/2 B. ſtark und in der Schwarszifchen Sanımlung. 


861.) Introductio vtiliſſima fine Vocabularius quatuor linguarũ latine 
Italice, Gallice et Alamanice u. ſ. w. Einfierũg latein, waͤlſch fran⸗ 
tzeſiſch vñ teutſch, in gemainẽ dingfi zu redñ vo nuͤwen gedruckt u. ſ. w. 
Am Ende: Getruckt in der Kayſerlich ſtat Augſpurg durch Erhart 
oͤglin im jar Do man zalt tauſent fünffhundere vnd ſechtzehen far 
am zwoͤlfften tag des Moͤrtzen. In Quart. 
Iſt in der Dilherriſchen Bibliothek und 12 B. ſtark. Zuletzt ſteht des Druckers Zeichen. 


Jahr MDXVII. 


862. ) Euangelig mit vßlegũg des hochgelerte Doctor Keiſersſpergs: vnd 
vß dem Plenarium vnd ſunſt vil gutter Erempel Nüslich, Sufner 
und Wintertheil Durch dz gas iar. Introit, anfang der Meß Epiitel 
vnd Collect sc. und auch me von den Heilige vnd die zwölf Evãgelia 
bie der Doctor auch gepretigt vñ vßgelegt hat, feint von feine mund 
angefchriben, vñ getrucft mit gnad vñ Priuilegio vß weißet wy noch 
ſtot. Am Ende: dem almechtigẽ Got zu lob — So endet hie diſe 
Poſtil — in feine für letſtẽ iarẽ geprediget. Vñ getruck in d' keiſer⸗ 
liche freiẽ ſtat Straßburg vo Johanes grieninger, volendet vff fant 
Adolffs abẽt des heiligen Biſchoff in dẽ iar als ma zalt vo d’ geburt 
Criſti. M. d.xvij. In Folio. 

Unter den Jahren 1312 und 1515 find zwo, wenigſtens dem Titel nach, gewißermaßen aͤhnliche 
Arbeiten Keyſersbergs angezeigt worden. Ich habe keine von beyden geſehen; gegenwaͤrtige Euange⸗ 
lia mit der Vßlegung aber beſitze ich ſelbſt, und kann ſie alſo etwas naͤher beſchreiben. Obiger Titel 
ſtehet in einem Holzſchnitt. Auf der Ruͤckſeite des Titelblats ſteht eine kurze Vorrede, und unmittel⸗ 
bar unter derſelben dag Fanferliche Privilegium, welches D. Jacob Oeßler zu Straßburg, als ver: 
ordneter General Superattendent der Truckereyen im beyligen Reidy (&. die Gefchichte der 
Nuͤrnb. Bibelauggaben S. 113. n. 1.) ausgefertiget hat. Auf dem folgenden zweyten Blat ſteht das 


RKegiſter, und mit Fol. 111. fanät das Werk feibft mit folgender Anzeige an: Anfang des VNuͤwen 


Euangelybuchs: in de vertentfcht ift alle Euangely von d' zyt ond von den Heiligen durch 
Das gantz iar wie nach ſtot 2c. In Anfehung der Einrichtung iſt die Ordnung, teie in den bisher 
befchriebenen Plenarien beybehalten. Allein an flatt der gewöhnlichen Glos findet man bier D. Keis 
ſersbergs Auglegung der Evangelien, die erbaulich, aber auch bin und wieder mit ſehr freymuͤthigen 
Yeußerungen untermengt iſt; z. B. Fol. CLX. von der Seligfeit des Socrates. Fol C. a heißt ee: 

Ddd3 Das 


398° Jahr 1517. 


Das ift ir (ber Biſchoͤffe) werd, gute huͤnlyn eflen, vnd den huren nachlauffen vnd den ſeckel 
füllen, mit viel pferden reiten, vnd große eer einnemen, gnedigfter berre vnd desgleicdhenzc. 
Durchgebendg find viele größere und Eleinere Holzichnitte angebracht. Auf der erflen Eeite des 
CCXXIIII. Blats gehet das Werk zu Ende. Zuletzt fiehet obige Anzeige. Die Nückfeite iſt leer. 
Auch diefe Ausgabe bat der Sranzifcaner Johann Dauli beforget. Seiner wird zwar nicht auf dem 
Titel, wie bey der Ausgabe ısıs, doch Fol. 2. gedacht. 


863.) Die Sibe Eurs zu Teutſch auf ainen yetlichẽ tag d’ wochen ain, 
mic vil andern fehöne gebetten. Am Ende: Getrudt vi fäligflich 
volendet in der loblichẽ ſtatt Eoitenz duch Sohanem E chäffeler 
Auf den 27 tag des Drachmonats. So man zalt. 1517. Jar. In 
Dctav. 

Riederer, der in feinen Nachrichten ıc. verfchiedene deutfche Gcherbücher vor dee Reformation 
angeführt bat, kannte dag gegenwärtige nicht. Dbiger Titel ift roth gedruckt und fteht in einer Eins 
faßung. Auf der Rüdkfeite ift ein Holzſchnitt, welcher die zwölf Apoſtel am Pfingfifefte vorftelle. Dann 
folgt der Kalender und nach demfelben der Anfang des Evangelit Johannis, und ein Regiſter, zuſam⸗ 
men 15 Bl. Auf der Nückfeite des ı6ten Blats ift wieder ein Holsfchnitt. Dann fängt mit Fol. L 
Der erfte Curs vonder h. driualtifait auf den Sontag zu fprechen an. Am Montag der Eurs 
von allen glaubigen felen. . Am afftermontag von allen heiligen. Am Mitwoch von der fund. Am 
dornftag von dem heiligen Fronleichnam. Am Freytag von dem leyden criſti. Am Samſtag von vnſer 
lieben framen bymelfart. Der Beſchlus ift auf der erften Seite des CLxxii Blat. Auf der Rückfeite 
ſteht obige Schlußanzeige. Ich befite ſelbſt ein Exemplar. 


864.) Die Emeid Dis iſt das buch von der Omeiſſen. vnnd auch. Her 
der Fünnig ich diente gern. Vnd fage von Eigentfchafft der Omeiſ⸗ 
fen, vnd gibt vnderweiſung vo de onholden vñ heren, vnd von ge⸗ 
ſpenſt der geift, vonnd von dem wütenden heer wunderbarlich, vnd 
nüglich zewiflen, mas man darnon halten oder glauben foll. Vnd iſt 
von dem hochgelerten doctor Joãnes Seiler vo Keiferfperg Pre⸗ 
Dicant der Keiferlichen freien ftatt Straßburg, der felben zeit. in ein 
quadrelimal gepredigee worden alle fontag in der falten, magitu die 
euangelia darzu füchen, in feinem euangelibud u. f. w. Am Ende 
der Emeis: Item diß buch das iſt geruckt vnd feliglic) geendet durch 
Johannẽ Grieninger, In der ſtat Straßburg vff freitag vor der 
Herren faſtnacht in dem iar M.d.xvi. Am Ende des gantzen Buchs: 
Alfo Haben ir dife matery vonn her der Künig ich diente gern, von 
füflen der katzen des feinds, wie wir ons halten follen vnd it diß 
buch getruckt in der Kenferlichen freien ftat Straßburg, von Jo⸗ 
hannis Grienniger vñ geendee vff fant Mathis abent in dem iar . 
von der geburt unfers herren Iheſu chriſti. M.d. xvii. In Folio. 


In 


Safe 1517. 399 


In den Berseichnißen der Kaifersbergifchen Schriften werden bie zwo Schriften die Emeis und 
der Rünig ich diente gern, insgemein von einander geteennet. Sie gehören aber zufammen, mel 
ches fchon aus dem allgemeinen Titel erhellet. Wenigſtens ift mir Eeine von diefen Schriften einzeln 
zu Seficht gefommen. Wickgram bat beyder Schriften gar nicht gedacht. Da fie aber ebenfalls, wie 
Die folgenden Bröfamlein, von dem Barfüßer Guardian Johannes Pauli, edirt worden find, fo ift leicht 
zu vermutben, daß fie. Wickgram nicht für ächt werde erfannt haben. Indeſſen blickt auch in diefen 
beyden Schriften der Kaifersbergifche Geift überall herfür. Unter dem oben angezeigten Titel ſtehet 
ein Holzſchnitt, der das Gleichniß von dem Saͤmann aus dem Evangelio vorftellet. Mit dem zwey⸗ 

.ten Blat fängt das, 2 Bl. flarke Regifter an, mit der voranftebenden Anzeige, daß Kaifersberg diefe 
Predigten 1508 zu Straßburg gehalten, und daß fie Johannes Dauli in feinem Haubt behalten 
und darnach abgefchrieben habe. Mit Fol. VI. (follte aber IV. heißen) fangen die Predigten ſelbſt 
an. An freymüthigen Aeußerungen und an Klagen über den Berfall des geiftlichen und weltlichen 
Etandes fehlt e8 auch bier nicht; z. B. Fol. XXI. b. da vorher von der Nothwendigkeit einer Refor⸗ 
mation, befonders der Klöfter, die Rede war, heißt es: Das ganz confilium zu Baſel was nit fo mech⸗ 
tig, das es mücht ein framwenclofter reformieren im einer ftat, wann dy flat hielt e8 mit den frawen, 
wie wollt dann ein conſilium erſt die gantz criftenheit reformiren, vnd iſt es fo hart ein framwenclofter 
gereformieren, wie bart wer es dann die mannclöfter teformieren, befunder da nicht dann edler in 
feind, und ein großen anhang baben. Fol. XX111.b. Ein &chnelver nimmt dag Maul voll waſſer, er trinkt 
es aber nicht, e8 berürt im auch dag her& nicht, und das Waffer fprengt er auf das tuch. Alſo ift eg 
vmb ung prediger, was mir predigen, dag gat nur von dem mund ber, es Fompt nit von bergen, wir 
müffen vns zwingen, das wir fagen dag, mag wir in ung getrunken bon vß den büchern — Wir find 
tie ein Rohr, durch die laufft die ler, es bleibt aber nit in im — Wir prediger fönnen aller Welt ihre 
breften fagen, tie wir gelert fein vß den büchern. Aber wenn wir onfer felber fein, fo hört man wol, 
daß wir Atzlen fein, vnd nit gutz in ong ift. Fol. XXVII. b. Macht der bapft die ordnung, das der 
priefter ieglichen beichtfind folt ein pfening geben, es weren nit alfo vil beichtvetter. Fol. XXIX, b. 
Die Bauern bauen dag Korn, dag fein die men der edlen; die es nit bauen, denen führt mang mit 
Wägen heim. Ron Heren, Gefpenftern, Unbolden, Wermolffen Außert er ganz deutlich, daß das 
meifte in der Einbildung beftebe, und zum Theil ganz natürlich zugebe. Manches nimmt freylich Kais 
fersberg noch für Wahrheit an; er giebt aber auch ganz vortrefliche Lehren, wie man fich nicht ſoll 
betbören laßen, die von feinem aufgeflärten Kopf zeigen. Diefe Predigten gehen auf der erften &eite 

„des LXiften Blats zu Ende. Unmittelbar darauf fteht ein deutfched Gedicht, dag Sch. Brand auf” 
‚den Tod diefeg wackern Mannes gemacht bat, und darunter die Anzeige: Starb vff den zehenden 
‚tag des mergen vff mitfaft zu mittem tag Anno Domini. M.D.x. Den Befchluß macht obige 

Nachricht von dem Druder. Die zweyte, auf dem allgemeinen Titel angeseigte Schrift, bat ein eigence 

- Sitelblat, worauf über einem großen Hofzfchnitt ſtehet: Ser d’ Fünig ich diente gern. Alfo ift dis 
buͤchlin genant vnnd halter in funffzeben ſchoͤner nuglicher leer vnd predig, aufgelegt von 
dem bochgelerten gonfördhtigen Doctor Johannes Beiler von Reiferfperg, predicant der 
ftat Straßburg der zeit in dem hoben ftifft Jetz nuw außgangen. Auf der Küdfeite des Titel 
blats ift der Inhalt der ı5 Predigten Fürzlich angezeigt. Die Predigten felbft fangen mit Fol. LXVIII. 
en, und lichen fih auf der erften Seiten Fol. XC. mit obiger Unterfcrift. Der fonderbare Titel 
Her der kunig ich diente gern, ift durch ein, zu Raiſersbergs Zeiten, unter dieſem Namen bekann⸗ 

tes Kinderſpiel veranlager worden. Die Predigten felbft handeln von dem Dienft, din man Gott 
zu 


400 Sabre 1517 


zu leiften ſchuldig ift, ingleichen von der Liebe des Nächften, befonderg der Feinde. Denn die neunte 
Predigt fagt von katzen Fällen, von dem feind, und was ein feind it, und wie man fich gegen den 
feind halten fol. Die Signatur und die Blätterzablen lauffen mit der Emeis fort. An Holzfchnitten 
bat auch diefes Buch Feinen Mangel. Ein Exemplar ift bier in einer Meinen Kirchenbibliotbef. In 
Sardts Autographis T. 1. p. 46. wird auch eine Ktrasburger Ausgabe von 1517, aber mit einem viel - 
weitläuftigern Titel angezeigt. Auch in der Seuerlinifdyen Bibliothek befindet fich eine, von der von 
mic befchriebenen, verfchiedene Ausgabe, von dem nemlichen Jahre. Der Titel ift der nemliche. Am 
Ende der Emeis Fol. LXVI. aber heißt e8: Item diß Buch ift Betruckt vnd feligklidy geender 
In der flat Straßburg v5 Johannes Brienninger vff Sreitag vor mitfaft In dem iar von 
geburt Chrifti 1517. Das zweyte Stüd: Der Ruͤnig zc. ift aber das nemliche, und alfo nur dag 
erfte verſchieden. 


865.) Die bröfamlin doct. Keiferfpergs vffgelefen vo Frater Johañ 
Paulin barfüfer ordes. Dir fagt vo de funffzehen Himelifchen ſtaffe⸗ 
len die Maria vff geftigen iſt, vn gaß von de vier Leuwengeſchrei. 
Aud) von dem Waftenfromer, der Kauflüt funderlich huͤpſche matery 
bey Lrii predig?, nutzlich vnd gut den menſchẽ die dz leſen, on zwei⸗ 
fel wol dardurch gebeſſeret werde Cum Priuilegio. Am Ende: Dem 
allmechtigen Sort zu lob vnd zu eren — Vnd iſt getruckt in der Kei⸗ 
ſerlichen freien ſſatt Straßburg, vo Sohanes Gruͤninger. Vñ v6 
gangẽ vff vnſer liben frauwen abent der verkuͤndung. In dem iar als 
man zalt von der geburt chriſti tauſend fuͤnffhundert vnd. xvii. In 
Folio. 

Dieſe Auszuͤge aus einigen Raifersbergifchen Predigten, werden von feiner Tochterſohn und 
Nachfolger in feinem Amte, Peer. Widgram, in der ſchon vorhin angeführten Zueinnungefchrift 
einiger Predigten, die diefer 1518 von feinem Oheim edirte, ausdrücklich für undcht erklärt. Eius- 
dem ferme, fagt derfelbe, feu magis, furfuris eft cum poftilla nugarum congeries:; vulgo die Bro: 
: fanıiyn. Bon dem Sammler derfelben fchrieb er vorher: Non minori ignominia auunculum meum 
affecit loripes quidam Judaeus baptifmate lotus, cuius habitum et profeflionem ſubticeo (es ift 
aber niemand andere, ale obiger Johann Pauli Barfüßer Guardian zu Etraßburg gemeinct) is 
citra ullum ingenii aut doctrinae adminiculum, auditas ex ore keiferspergii explanationes in facra 
eusngelia, domum regrreflus, coepit fuas nugas et mera deliramenta, cum memoriae parum fide- 
ret, fimul cum iis, quae audierat, coaceruare: unde dictu mirum, quam tortuofa et nusquam 
Tibi cohaerens compolitio coatta fit &c. Es tft ganz natürlich, daß dieſe Auszüge befer ausgefallen 
ſeyn würden, wenn fie Kaiſersberg felbft gemacht hatte; es ift auch Leicht gu glauben, daß derfelbe 
manches nicht fo würde haben drucken laßen, wie er es auf der Kanzel gefagt bat, ja daß er auch da 
manches nicht mitt geböriger Ueberlegung geredet babe (z. B. Babſt, Bilchof, Pfarrer und wir Pre⸗ 
diger folten vor euch leuchten. Aber wie leuchten wir — wir leuchten gleich ale cin tred in einer la⸗ 
ternen. Et bec dieto inelinavit doctor caput et filencium ad Ave Maria ſpacium tennit) und in diefer 
Ruͤckſicht konnte fih Wickgram billig über den Herausgeber diefer Pröfamlein beklagen. Indeſſen 
blickt doch Überall Kaifereberger Wig und Freymuͤtigkeit berfür, die freylich, befonders wenn er über 

Ä die 


— 


2 Safr 1517. zz 401 


die Kehler der Regenten und der Geiſtlichen kam, -nicht allegeit willkommen feyn konnte. Dbiger Titel 
ftebet in einer Einfaßung. Die folgenden 2 ı/2 BI. füllen dag Negifter. Auf der Nückfeite des 4ten 
Blats ſtehet ein Holzſchnitt, der Kaiferdbergen auf der Canzel vorftellet. Ungeachtet nur 4 Blätter 
vorbergeben, fo hat doch dag Ste die Blatzahl VIL Auf diefem Blat fangen die Auszüge felbft an, 
die fich. mit Fol. CX. auf der erften Seite ſchließen. Es ſcheinet auch, daß damit dieſe Broͤſamlein 
anfaͤnglich ſollten beſchloßen werden Denn es befindet ſich auf dieſer Seite, eine ordentliche Schluß⸗ 
anzeige, mit den Worten: Geendet vnnd vßgeſchriben von frater Johanni pauli zu ſchletſtat Montag 
vor Mathei im jar 15.15. Vnd darnach getruckt vo Johannes Gruͤninger in d’ Keiſerlichen freien 
flat Straßburg, vff Mitwoch nach vnſer liebe frame tan d' lichtmeß, in dem tar von d' geburt Chris 
fli vnſers herren. 15.17. Allein vermuthlich hatte Pauli noch mehrere geſammelt, und meil die erftern 


nicht verſchmaͤhet wurden, fo mollte er auch diefe auftifchen. Denn es folgen nun nech XCII. Blaͤt⸗ 


ter, mit denen eine neue Signatur und Blaͤtterzahl angehet. Woran ftebet kein Titel, fons 
dern den Anfang macht ein Doppeltes Regiſter, wovon dag zweyte nad) dem Alphabet eingerichtet ift, 
das erfte aber den Inhalt der aufgetifchten Bröfamlein enthaͤlt, mit der Ueberfchrift: Hienach fo folget 


‚ein gemeine taffel über den tractat genant, Kaiferebergs Bröfamlein — und zu dem erften von den 


Blartern an dem heimlichen Ort. Sollen wir die Wahrheit gefteben, fo müffen wir fagen, dag 
in dieſem Theil, ftatt der Broͤſamlein, oft recht grobe Broden vorkommen; z. B. Fol.X. b. Ich weiß 
nichts, welches ſchier das beft wer ein tochter in ein femlich clofter sbun, oder in ein frauwenhauß. 


Fol. Xll. a. und etwann thut e8 der ftalfyecht, dann wenn es brennt, bat man nicht waſſer, fo löfchet 


man mit Miſt. Fol. XII, b. Es feind drei buerenbeiß bie zu Straßburg, da man daß feber an iffet, 
Die ungeitigen rettig, Die ungeitigen geng vnd Die ungeitigen meitlin oder töchterlin, Fol. XVI. b. Der 
Bifchoff bat zwo oder drey huren, und der amptman auch eine, vnd difer Amtman bat auch eine, und 
etwañ kumpt das völdiein alles zefamen, darum fo it ed ein burengymmer. Ganz zuletzt ſtehet obige 
Anzeige. Hin und wieder find Holsfihnitte angebracht. Ein Exemplar ift in der hieſigen Stadt 
bibliothef. 
866.) Der fpiegel der fele. oder das heimlich gefprech Heinrichen bon 
| Heſſen des faſt groſſen weltlichen gotßlerers. Am Ende: Gedruͤckt 
zu Nuͤrmberg durch Jobſt Gutknecht. (18517.) An Quart. 


Der Berfaßer dieſer Heinen Schrift it Heinrich Langenſtein; uͤberſetzt hat ſie Sebold Ro⸗ 


ſentzweyd von Vuͤrnberg. In der Vorrede, die zu Nuͤrnbergk an dem viij. Aprills. MD. Zoij 
gefchrieben worden ift, meldet er, daß er zu Ingolſtadt fludiret babe. Die Ueberfeßung felbft ift fo, 
wie fie meiftens aus dieſem Zeitpunct zu feyn pflegen. Auf dem Titel ift ein Holzſchnut. Sf 3 va Ber 
gen flarf, und in der bnerifchen Bibliotbef. 


867.) Himlifche Fundtgrub vom lenden Ehrifti, Straßburg durch Cun⸗ 
rad Kerner ısı7z. In Quart. | 
Diefe Ausgabe ift in der Bibliothek zu Polling. Von dem Werke felbft ift unter den vorherge⸗ 
benden Jahren Nachricht gegeben worden. 


868.) Hymelwag auff dem, wer mol lebt vñ wol ſtirbt, fert in das reich 
der himel. Hellwag auff dem wer übel lebt vñ übel ſtirbt fert in 
die 
Panzers Annalen. Eere 


.. 


402 Jahr 13517. 


bie ewigen verbamnuff das ift die materi vnnd innhalt diſſ buͤchlins. 
Am Ende: Gedruckt von Sylvano Ottmar burgern zu Augfpurg— 
am fiben vnd zwaincsigften tag des Brachmons Anno Domini taus 
fend, fünffhundert und Sibenzehne. Laus deo. An Quart. 
Diefeg, mit Holzfchnitten gezierte Werkgen, wird In Heren Zapfs Annalen &. 66. 67. angezeigt. 
Der Berfaßer nennt ſich nach der Zueisnungsfchrift an Kridrichen, Morfgraven zu Brandenburg, 
Hans von Leonrodt. 


869.) Das ift der geiftlich flreit gemacht vnnd gepredigt worden durch 
den Hochgelertenn Bader Nechtenn Doctor Vlrich Frafft pfarrer. 
zu Vlm außgeteilt in Sermones durch die ftergigtegigen faitenn lert 
wie Chriſtus vnſer houptman für alß menfchlich gefchlecht geitritten 
vnder dem Bannir und ſtammen des heiligen Creuts. Cũ gratia et 
priuile. E.M. In Quart. 
Johann Hafelperg außs der Reichen ouw Eoftanger biftübg büchtrucer , bat dieſes Werkgen 
im einer voranftebenden Dedication, die 1517 datirt iſt, dee vermwittibten Herzogin Kunigunda von 
Banern zugeeignet. Diefer Saſelberg war wohl kein eigentlicher Buchdrucker, fondern nur Berleger. 
In einer, unter dem folgenden Jahre anzuzeigenden Schrift, nennt er fich austrüdlich einen Buch⸗ 
führer. Auf dem Titelblat iſt ein Holzſchnut. Auf der Mückfeite deſſelben ſtehet das dem Saſel⸗ 
berg ertbeilte kayſerliche Privileginm, dieß Werk bey Etraf zehen marck leutigs golg in zehen Jah⸗ 
ren nicht nachzudrucken. Iſt 14 Bogen ſtark und in der Schwarziſchen Sammlung. 


870.) Paſſio Chriſti von Marsino Millio in Wengen zu Bl gaiftlichen 
Ehorherren, gebracht vnnd gemacht nad der geruͤmpten Mufica, als 
man die Hymnus gewont zebraudye u. ſ. w. Cum gratia & priui- 
legio. Am Ende: Getruckt vnd wollend in Foften des erbern Joan 
nis Haſelbergs auß der reichen om Kojtenger biſtumbs. Anno 
M. D. Xvij. Kales. April. In Quart. 

Es iſt dieſes eine Sammlung von deutſchen Paſſionsliedern, nach der Ordnung der Leidensge⸗ 
ichte. Ber jedem Liede wird die Melodey angezeigt. Auf dem Titel iſt ein Holzſchnitt. Ein Aus⸗ 
ug aus dem Fanferlichen Privilegio fteht auf der Ruͤckſeite des Titelblats. Iſt 3 Bogen flark und im 
der Schwarsifhen Sammlung. 


871.) Wider die anfechtung des todes vnnd das ber nit tzuforchten fey 
ein ſchon gedichte gegoge aus de Edeln Poete Baptiſta Mãtuano. 
Emfer. wer freg vnd ficher flerben well Und ſich bewaren u. f wo, 
Spem. Nec numeri- numerosw. ſ. w. Am Ende: Hat gedruckt 
Melchior Lotther Ku Leiptzt Im taufend funff hunderten vnd fibents 
gehenden iare. In Quart. 
| Der bekannte Emſer Lat diefes Iuteinäfche Gedicht in deutſche Reime überfeßt und folche® Gori⸗ 
gen von Widebach, Yundtrensmeiiter und Hawtmann zu Keipg'g und feiner elichen wirtin Apollonia 
zugeeignet. Iſt uur 3 Bl. ſtark und in der Schwarziſchen Sanuulung, 172) 


Jahr 1517. 340 


872.) Ein gar ſcho tractetlein von ber Erkantnus der Sunden: vi et 
licher tugent. Gemacht durd) einen vaſt wolgelerten man zu Ingol⸗ 
flat, zu lob derfelben bHohenfhul. Am Ende: Gedrudt zu Landß⸗ 
But durch Heren Johann Wer ſenburger, vnd vollend am Erichtag 
nad) Pauli Anno ı5ı7. In Quart. 
Wird im Schadeloockiſchen Catalogo T. L P. 1. p. 225. angeführt. Auf ber Ruͤckſeite des Tb 
telblats iſt die heil. Anna abgebildet. 


873.) Ein nutzbarliches duͤchlein, von der entlichen volziebung ewiger 
fuͤrſehung, Wie das der wirdig vatter Joannes von Staupitz, 
Doctor, vnd der reformirten Auguſtiner Vicarius, Das heilig Aduẽt 
das 1516. Jars, zu Nuͤrmberg, got zu lob vnd gemeiner wolphart 
gepredigt hat. Am Ende: Hye endet ſich, das Buchlein von entli⸗ 
cher Volziehũg ewiger fuͤrſehung, wie das — Johannes von Staus 
pitz Vicari, auf emſig anregen guter Frewnd, eilent in latein be⸗ 
ſchriben, vnnd doctor Chriſtoffel Schewrl, vd puncten zu puncten, 
getrewes vleis getewtſcht, vi Friderich Peypus getruckt hat zu 
Nurmberg, am abent Sebaſtiani. Anno. 1517. In Quart. 
Auf dem Titel ſtehet ein Holzſchnitt, der das juͤngſte Gericht vorſtellt, und darunter 15 Jeſus. 17. 
Dein bin ich, mach ſelig. B. J. V. S. Das iſt, Bruder Johann von Staupitz. Auf der Ruͤck⸗ 
ſeite des Titelblats ſteht die Zueignungsſchrift an Sieronymus Ebner, damals regierenden Burger⸗ 
meiſter. Dann folgt die Schrift ſelbſt, welche in 24 Capitel abgetheilt iſt, und von der Ausführung 

des Rathes Gottes von der Menfchen Seligkeit bandelt, und den Glauben an Chriſtum fehr hoch er» 
bebet. Den Belchluß macht obige Anzeige, worauf noch eine kurze lateinifche Nachſchrift des Buchs 
druckers folge. Gang unten ſteht 15. M. 17. Fortes fortuna formidat. C. S. D. d. i. Manus Chri- 
ftoph. Scheurl Doktor. ft 8 Bögen ſtark. Die legte Seite ift leer. Diefe Schrift kam zuerſt in 
eben diefem Jahre bey Kriedr. Peypus in Nürnberg lateinifch, unter dem Titel heraus: Libellus de 
Executione eterne predeftinatiöis Fratris JoSnis de Staupitz &c. in welcher am Ende der merkwuͤr⸗ 
dige Brief Scheurls an die Auguſtiner befindlich ift, morinn er erzaͤhlet, was er alles dem wackern 
Staupis zu danken babe. Scheurl bat alfo beyde Ausgaben beforget. 


874.) Das Heilig Leben vnd Legend des fellgen Vaters Bennonis, wey⸗ 
landt Biſchoffen zu Meyſſen gemacht vnd ins Teutfch gebracht durch 
Jeronymum Emſer Leyptz durch Melchior Lotther M.D.rvil. 
In Quart. 

Wie verdient ſich der, aus der Reformatlonsgeſchichte genugſam bekannte Emſer, von deſſen Leben 
und Schriften, eine, fo viel möglich vollſtaͤndige Nachricht Herr Waldau erſt vor ein paar Jahren ger 
geben hat, um die Deiligfprechung des Biſchoffs Benno zu Meiſſen, der zu Kayfer Heinrichs IV. 
Zeiten lebte, und Hildebrands eifrigſter Anbänger wider diefen Kayſer war, zu machen gefucht babe, iſt 
vorzüglih aus Sepffarts Oflilegio S. Beunonis epife. quond. Mifnenf. Monach. 1765.°4. binlanglich 
bekannt. In dieſem Werke werden nicht nur feihe Kr die er deswegen gemacht, fondern auch 

ee2 ſe ne 


a0 Jahr 1517 


feine drey Echriften, die er um die anonifation des Biſchofs zu befördern, und fich beſonders dem 
Herzog Georg zu Sachfen su empfeblen, aufgefeßt bat, angezeigt, fondern auch der Inbalt derfelben 
gründlich beurtheilt. Die erfte und Heinfte erfchien unter dem Titel, Epitome ad Papam Julium 1, 
fuper vita, miraculis et Sanctimonia diui Patris Bennonis &c. Lipf. per Meich. Lotterum 1505. 4. 
ı 3/4 Bogen. Es it diefed ein, ang 200 Verſen beftchendes Gedicht. Dann folgte Diui Bennonis — 
vita, miracula et alia quaedam,, Georgio Duci Saxon. infcripta l.ipf. per Lotter. ısı2. Fol. 92. 
Aus diefer lateinifchen Lebensbeſchreibung foll nun obige deutfche, wie er in der Zuctanungefchrift an 
die Gemahlin Herzogs Beorg von Kachfen verfichert, ein Auszug ſeyn. Es iſt aber im deutfchen 
vieles weggeblieben, aber auch manches neues dazu gekommen, befonderd Wunder, die der Bifchof 
ſoll verrichtet haben. Die Händel, die Emſer deswegen mit Luthern bekommen bat, find auch bekannt. 
Die darüber getvechfelten Schriften führt Seyfart in der Borrede des Oflilegii ebenfalls an. Emſers 
Schrift ift nur 5 Bogen ſtark, und eine Eeltenbeit, die mir nie zu Geficht gefonmen if. Noch muß 
ich anmerfen, daß Antonius Erammer, ein Jefuite, 1773 zu München eine Apologiam Bennonianam 
herausgegeben babe, mworinn er, wie leicht zu erachten ift, Emſern, wider Luthern, vornemlich 
aber wider den Verfaßer des Oſſilegü in Schutz nimmt. 


875.) Bon Sibilla weyſſagũg vñ von Künig Salomonis weißheyt was 
wunders gefchehen ift und nod) gefihehen fol vor dem Juͤngſten tag. 
An Ende: Gedruͤckt zu Nürnberg duch Sobft Gutkuecht. Anno. 
M.CECCC. Evi, In Detav. 
Iſt in deutfchen Reinien verfaßt und 2 Bogen ſtark. Auf dem Titel ift ein Holzſchnitt. Diefe, 
und eine zweyte Aufgabe, ohne Anzeige des Jahrs, befißt Herr Prof. Schwarz. 


876.) Ob ainem fey zu nemen ein Eelich weib Am Ende: Auf beuelch 
bes hochmwirdigen füriten vnd herren, herrñ Sabrielen Bifchoue zu 
Enitet, hab ich Siluanus Otmar burger vnd buchtrucker zu Aug- 
fpurg difes büchlin mit hohem vleiß verfertigt, in koſten des fürs 
fichtigen herrü Johan Rinnman von dringen Teutſcher narion nams 
hafftigiten buchfürers Des jars als man zalt M.D.XVIL In Quartet. 

Bon diefem Werkgen ift fhon unter dem Jahre 1472 Nachricht gegeben worden. Unter obigen. 
Titel ftebet ein ſchoͤner Holzfchnitt, welcher den Berfaßer, an einem Pult figend und fehreibend, vorftellet. 
Unten, auf diefem Holzfchnitt, flebet der Name deſſelben Albrecht von Eybe Dottor. Den Anfang 
macht auf der atem Seite die gewöhnliche Vorrede. Das Wert felbft gebt auf der Nückfeife det z2ſten 
Blats zu Ende. Auf der erften Geite des folgenden, nicht gegäblten Blats flehet dag Regifter, und 
auf der Mückfeite ift ein Holzfchnitt. Ich befige diefe Ausgabe ſelbſt. 


877.) Sachſenſpiegel. mit vil newen Addicionen. fampt Landrechts und 
tehenrechts Nichiteige. Item vil vrtheilen der werden feöpffen zu 
Magdenburg, in dreu Bücher geteilet mit jren regiitern, den recht 
übenden gar nuͤzlich zu wiſſen. Am Ende: Alſo iſt fäligflichen vols 
lendt diſer Sachſenſpiegel, mir feinen Addition. vnd Nichriteigen, in 
der Kanferlichen ftatt Au,fpurg, durch Silvanũ Otmar ru 
n 


2 Jahr 1517. 405 


in verlegüg vñ Foiten: des fürfichtigen herrfi Joha Nyñman von‘ 
Dringen Teutfcher nation namhaffsigiten buchfuͤrer, fambftag nach 
Georgii, ald man zelet nad) Chriſti geburt Tauſendt Fuͤnff hundert 
ſibentzehne. In Folio. 

Dieſe Ausgabe hat Bärtner kuͤrzlich beſchrieben, und nach ihm auch Herr Dreyer. Da ich 
ſelbſt ein Exemplar vor mic habe, welches in die Dilherriſche Bibliothek in dem &ebälder Pfarrhof 
geböret, fo kann ich von derſelben eine nähere Beſchreibung geben. Den Anfang Machen die gereim⸗ 
ten VBorreden, auf 5 Blättern. Mit dem fechften (tie ich. vermutbe ; denm dag ste und 6te Blat fehlt 
in meinen Exemplar). fängt das erfte Buch des Sachſenſpiegels an, und zwar fo, daß allezeit zu erſt 
der lateinifche Tert, mit der lateinifehen Gloße, und dann die deutfche Heberfeßung mit der deutfchen 
Gloße ſtehet. Auf der. Rückeite des 59ſten Blats gebet daß erfte Buch zu Ende, und beym Schluß 
ftebet: Explicit Tertus cum Gloſa Primi Libri Landtrecht Sequitur Liber fecundus. Das zweyte Buch 
fängt Fol. 60. an, und endiget ſich auf der Nückfeite des 116ten Blats; mit dem 117ten fängt dag 
dritte Buch an, und fshlichet fich auf der erften Seite des 194ſten Blats. Zulegt fteht Sinis. Die 
Ruͤckfeite ift leer. Das ganze iſt mit gefpaltenen Columnen gedruckt. Unten find Kignaturen; oben 
ift allegeit dag Buch, der Artikel und die Blatzabl angezeiget. Hierauf folgen, ohne einen eigenen Tis 
tel, aber mit neuer Blatzahl und Signatur, die Urteile der Magdeburger Schöppen. Die erſte Eos 
fumne fängt alfo an: Vorred hie in diefem buch heben an etlich fragen d' werden herren ſchoͤp⸗ 
fen von Magdeburgen. ſ. w. Diefe fehliehen fich auf der Nückfeite des 44ſten Blats. Zum Ber 
ſchluß beißt eg: Alſo feind geender die vrteilen der werden ſchoͤpffen von Magdenburg. Das 
darauf folgende Regifter darüber füllt vier nicht paginirte Blätter ; die legte Seite aber ift leer. Auf 
abermals folgenden, nicht paginirten Blattern, ftebt die Bulla Gregorii nit den verworfen XIV. Arti⸗ 
fein, ingleichen die von dem Concilio Balilienfi verworfenen XXII. Xrtifel er Typo Doctoris 
Budsdorffs collecti, ſub bac forma. Zulegt ſteht Finie und die Nückfeite if leer. Dieſes alles ift 
mit geſpaltenen Columnen wedrudt. Non diefer Bulls Gregorii &c. die bier daß erſtemal im Drud 
erfcheinet, febe man Herrn Dreyers Acyträge S. 119. not. 8. Den Beſchluß machen endlich die beyden 
Kichtfteige des Lantrechts und Lehenrechts. Jener fängt mit einer neuen Blätterzahl und eige⸗ 
nen Signatur Fol. 1. an. Ohen ftebt: Richtſteig Lantrechts. Zie hebt an der richrfteig zu den 
vorgefehribnen dDreyen büchern. Auf der zweyten Seite des 22ten late endiget fich derfelbe. Auf 
dem fel.ienden XIII. Blat ftehet ein Holzfchnitt, mit der Ueberfchrift: Volgt hernach wie die Ju⸗ 
den fchweren follen, vnd wie ir eid fein foll. Auf der Nückfeite dieſes Blats und der erften Geis 
te des folgenden 241ten ſteht der Judeneid felbft; und zulegt: End des Richtſteigs vber das Landt: 
seht. Die NRückfeite if leer. Dann folgt wieder mir einer neuen Signatur und Blaͤtterzahl der 
zweyte. Auf der erften Seite Fol. I ſteht oben: Richtſteig Lehenrechts. Sie hebt an der 
Richtſteig deifelbigen lehenrechts, den audy der vorgefchriben Reifer Friderich gegeben bat. 
Auf Per erſten &eite des ıgten Blats fchließer derfelbe. Zum Beſchluß ſtehet obige Anzeige: Alſo tft 
ſaͤligklichen zc. Die Ruckfeite üt leer. Beyde Richrfteige find mit fortlauffenden Zeilen gedruckt. 
Ob der Richtſteig Lehnrechts auch fchon ben andern vorhergebenden Ausgaben, wie der Richtfteig 
CLandtrechts zu finden fey, kann ich nicht fagen. Non den folgenden Ausgaben des Kachfenfpiegels und 
den davon noch vorhandenen alten Handfchriften findet man die beiten Nachrichten in dem ſchon oͤfters 
angeführten Verſuch ac. des berühmten Herren Dreyers. 


CEee3 878.) 


406 Jahr 1517 


878.) Spiegel der waren Rhetoric: vß Marco Tulio Eicerone: vnd 
andern geteutfht, Mit iren gliedern cluger reden, Sandtbrieffen 
und Formen mencher Contract, ſeltſam Reguliertes Teutſch, vnd 
nugbar Erempliert, mit füegen, vff Goͤtlich vñ Keyſerlich gſchrifft 
vñ Recht gegruͤndet, Neuwlich (vnnd vormaln in gemeyn nye ge⸗ 
ſehen) yet loblidy außgangen vnnd getruckt. Am Ende: Rhetori⸗ 
ſcher Spiegel vnd leuchtender Stern, wol erwegens redens vnd 
ſchreybens zu Freyburg in Breyßgaw. Vß hilff des der alle gutheit 
wuͤrckt, vnd von aller ereatur zeloben iſt. Durch den fuͤrſichtigen 
rechtgeübten meiſter Fridrichen Riedrer verſamlet. Getruckt vñ 
volendet zu Straßburch durch Johaunem Knobloch, vnd Paulum 
Goͤtzen, vff Gregorij. Anno, Tauſent Fuͤnff hundert vnnd Syben⸗ 
zehen. In Folio. 

Bey der erſten Ausgabe dieſes Ridreriſchen Formularbuchs unter dem Jahre 1493, iſt bereits 
von der Einrichtung und dem Werthe deſſelben das noͤthige beruͤhrt worden. Obiger Titel ſtehet uͤber 
eben dem Holzſchnitt, der bey der Ausgabe von 1509 gebraucht wurde. Dann folgt ein 5 Blat ſtar⸗ 
kes Regifter. Mit Blat 1. fängt das Werk felbft, nach der gewöhnlichen Vorrede an, und gebet auf 


F Ruͤckſeite des CLii. Blats zu Ende, Zuletzt ſtehet obige Schlußanzeige. Iſt in der Ebneriſchen 
ibliothek. 


879.) Ein kurtze vermerckung der heyligen Stet des heyligen landts. in 
vnd vmb Jeruſalem. mit verzeychnung der mercklichſten ding in den 
ſelbigen geſchehen. Auch wie nahent vnnd verre ein Stat von der 
andern ſey Am Ende: Gedrutc vnd volendet in der Kayſerlichen 
Stat Nuͤrnberg durch Jobſt Gutknecht, nach Chriſti — geburt 
Tauſent fuͤnff hundert vnd ſibenzehen Zar, Am zwapngigiften tag 
des Mayen. In Quart. 

Es iſt dieſes eine faſt ganz unbekannte Beſchreibung des heil. Landes. Der Verfaßer, der ſich in 
der Vorrede ſelbſt nennet, iſt Nicolaus Wanckel, des ordens ſancti Franciſci vnd der Obſeruantiner. 
Er war ſelbſt ſechs Jahr daſelbſt. Seine Beſchreibung geht nicht, wie er ſagt, nach Haymſuchung 
der Pilgram, ſondern nach ordnung der ſtraß, Alſo, das die ſtat Jeruſalem alweg iſt ein anfang einer 
hetzlichen ſtraß. Bey Beſchreibung von Bethphage wird erzaͤhlt, daß der Guardian vom Berg Sion 
alljaͤhrlich einen Eſel auf den Oelberg fuͤhren laͤßt. Wenn er nun mit ſeinen Bruͤdern gen Bethpbage 
gekommen iſt, und daſelbſt des Palmtags Evangelium zu ſingen angefangen hat, und an die Worte 
kommt: Gehet bin u. ſ. tv. fo ſchickt er zween aus feinen Brüdern an den Oelberg, läßt den Eſei holen, 
feget fich darauf u. f. w. Auf der Mückfeite iſt ein Holzſchnitt. Das ganze beträgt 4 3/4 Bogen. IE 
in der Schwarziſchen Sammlung. 


880.) Ein newer vertrag vndter etlichen Gefuͤrſten vnd anderen Grauen 
Herren und von dem Adel der Ritterſchafft deß lands u Frandcen. 
e 


Jabr 1517. 497 
Eine erneuerte Ordnung der. Frankiſchen Nitterfchaft von 1720.’ 4. führet Selchow in feinem 


Specim. p. 274. an. Diele ältere aber, welche 15 Ff!aufgerichtet worden, ſcheinet ihm nicht befanns 
sewefen zu fegn. Sie iſt nur 3 1/2 Bogen ſtark und in der Woneriſchen Bibltochek befindlich. 


881.) Margarita medicine Ein menfterlich3,aufgrfefeus buͤchlein der Ertz⸗ 
ney, für mancherley kranckheyt vnd ſiechtagen der menſchen. Ge⸗ 
macht durch Johannẽ Tollat von Vochenberg, in der weyt berumb⸗ 
ten Vniuerſitet zu Wienn, bey dem aller erfarniſten man der ertzuey 
Doctor Schtick. Am Ende: Gedruckt und volendt zu Nürnberg, 
durch Jobſt Gutknecht Am abent Eofine vnnd Damiani, Als man 
zalt nach der geburt Jeſu chriſti vnſers ſeligmachers M. CCCCC. 

vnd. Xvij. Jar. An Quart. 

Aeltere Ausgaben find unter den Jahren 1497. 1512. 1515. und 1516. angezeigt worden. Die 
Abſicht diefes Arzeneybuchs ift, gemeinen und armen Leuten, allerley Mittel an die Hand zu geben, 
womit fie fich ſelbſt beifen können. Die Mittel ſtehen allegeit voran, und zwar nach dem Alphabet. 
Dann wird angeleigt, in welchen Ballen, und wie fie zu gebrauchen find. So macht den Anfang. 
Abrotanum. Dabey ftebt, Alfo folle dis den Magen erwärmen, Dann folgt Abfinchium, 
Allium, Agrimonia. Der Aberglaube muß in diefem Büchlein gute Nahrung gefunden baben, 
Bey Burus, Buchßbaum beißt es z. E. Wer reynigkeyt begert, der mach darauf ein Pater nofter, 
Köffel, vnd mefler befft, und trag die ben jm es benimbe jm boͤß geläft, onnd machet jn keuſch. Item 
Buchßbaum treybt auß den teuffel, das .er nis. ſtat mag haben in.dem hauß zc. Auf dem 
Titel ift ein Holzſchnitt. Den Befchluß macht dag Regiſter, und zu Ende deffelben ſteht obige Anzeige. 

—J 8 Bogen ſtark, und in der Ebneriſchen Bibliothek; auch in der Trewiſchen in Altdorf. 


882.) Feldbuch der Wundarzney, Strasburg 1 * kl. Folio. 
Iſt in der Trewiſchen Bibliothek in Alsdorf. 


883.) Regimẽt Henrichen Stromers vd Aurbach der ergenen Doetoris 
inhaltẽdt wie ſich wyder die Peſtilẽtz tzubewaren. auch den ihenen 
dye da mit begriffen hilff tzureichen. Gedruckt Melchiar Lotther tzu 
Leipſick. Am Ende: Ende dießes heilbarn Regimentz wyder die 
beſorgklichen plage der Peſtilentz, durch den hochgelerten herrn Do⸗ 
etor Henrichen Stromer von Awrbach — In druck gegeben zu 
Lerptzigk Melchiar Lotther Nach Chriſti vnfers ſeligkmachers ger 
burth im M. D.Xvii. Jare. In Quart. 

Der Berfaßer dDiefes Regiments war Leibarzt der beyden Brüder, Eburfücft Albrechts zu Maynz 
und Eburfürft Joachims zu Brandenburg Er fchrieb daffelbe urfprünglich lateiniſch, überfegte aber 
ſolches der Ehurfürftin von Brandenburg, Eliſabeth, zu Ehren und Ruß, feib in das deutfche, 
ſo wie er derſelben auch dieſe feine Ueberſetzung dedicirte. Diefelbe tft datirt: Keipfic am abent 
Philippi vnnd Jaeobi der beyligen tzwelffboten. Nach chrifti Geburth. Im Runftgebenbunderten vnd 
fechößchenden iare. Stromer mar cin gelebrter Arzt. Ich beſitze von ihm eine Schrift unter dem 
Titel: Duae Epiſtole: Henrici Stiomeri Auerbachii; et Gregorũ Coppi Calui medicorum: que fis- 
tom 


408 Jabr 1517. 


tum reipublicae Chriftianae hoc feculp degenerantis attingit Lipf. 1520, 4. welche bie vortreflichſten 
Zeugniße der Wabrheit enthaͤt. Das gegenwärtige Regiment iſt in drey Tbeile abgetheilt; der erſte 
handelt von Warnemung tzukuͤnfftiger Peſtilentz z. dag. zweyte nom rettung des krancken durch ſpeyß und 
pflegung ertzenney; das dritte von ſchweren bufellen des Peſilägiſchen fibers. Das ganze iſt 5 2 B. 
ſtark, und'in-der Ebneriſchen Bionolhet. J 

An der Trewiſchen Bibliotbet gu Altdorf iſt noch eine Ausgabe befinbitch, die fchon 1516 bey 
Meldior Locher zu Leipzig in 2. erfchleneh iſt, 


384.) Regiment Henrichen S troiners võ Aurbach der. ertzney Doctors 
inhaltendt wie ſich wider die Peſtilentz zu hewaren auch den jhenẽ 
die damit begriffen hilff zu reichen, nach vleiſſiger vberſehũg gemeh⸗ 
ret vnd gebeſſert. Getruckt zu Meıng.. Am Ende: Ende diefes 
henlbarn Regiments — Gedrü ft durch Jobann Schöffer in d' 
hochberuͤmbtẽ Ertzbiſchofflichẽ Churfuͤrſtlichen Star Meng (In wels 
cher die nußbar vnd vbertreffendt kunſt der. Drücferey eritlich Iren 
anfang gehabt vñ Durch görliche eingebüg. erfunden um. Sn Sure . 
15:7 Am 21 cag Auguſti.· In Quart. Ze: 
Iſt die zweyte Yusgabe, ‚. bie, vermöge der Anzeige auf dem Titel, geniehrt und gebeßert wor⸗ 
den iſt. Ich babe auch wirklich einige, aber nur Heine Zuſaͤtze angetroffen. Iſt 5 2/4 Bogen ftark, 
und ebenfalls in der Ebnerifchen Bibliothek. 


, 885.) Die geuerlicheiten vnd eins teil der gefchichten des foblichen ſtreyt⸗ | 
paren vhd bochberümbgen heids vnd Ritters herr Tewrdannckhs. 
An Ende: Gedruckt in der Kaäyſerlichen Stat Nürnberg durch den 
- Eltern: Hannfen Bchönfperger Burger zu Augfpurg. In Folio. 

Eines der merkwürdigften Producte der Buchdruckerkunſt in diefem Zeitalter; aber auch eines 

der befannteften, zumal da ſolches fhon vor mebrern Jabren von dem fel. Köhler in feiner ,. eben fo 
befannten Abhandtung de inclyto fibro poetico Theiserdanf ausführlich befchrieben worden if! Fine 
weitlaͤuftige Beſchreibung wuͤrde alfo bier etwas uͤberfluͤßiges ſeyn. Doch will ich das wichtigſte 
kuͤrzlich beruͤhren. Der Heid dieſes Gedichtesift der rönifche Kanfer Maximilian, der, wie in 
dem am Ende beygefuͤgten Clavis geſagt wird, darum Theuerdank genannt wird, das er von Ju⸗ 
gend auf, all ſein gedannckhen nach Tewerlichen ſachen gericht hat. Den Hauptſtof dazu gab 
ſeine Vermaͤhlung mit der ſchoͤnen und reichen Maria von Burgund, zu deren wirklichen Beſitz er nicht 
eher, als nach vielen Abentheſsern gelangen Eonnte; und eben dieſe Abentheuer find es, die den groͤſten 
Theil des Gedichtes ausnıachen. Ueber den eigentlichen Verfaßer dieſes Gedichtes iſt geſtritten wor⸗ 
den, indem einige ſolches dem Kayſer ſelbſt, der ſich unter andern auch durch ſeine Liebe zur Dichtkunſt 
Ausgezeichnet bat (&. Boehmii diſſ. de infigni favore Maximiliani 1. Imp. in Poefin) andere aber dem 
Melchior Pfinzing zugeeignet baben. ch denfe aber, beyder Meinungen laßen fich wohl vereinigen, 
Diejenigen, welche den Rayfer felbit zum Nerfaßer machen wollen, beruffen fich vorzüglich auf Cuſpi⸗ 
nians Zeugniß in feinem Werke de Caefaribus p. 486. wo eg heißt: Poetice opus de diverlis fuis 
periculis edidit, cui gentili lingua Dewrdanck indidit. Fingens invidiam, et curiolitatem, quafi 
perfonas quasdam comicas, quas ratione ac prudentia ſua, vita verit viceritque ac proftauerit, ut 
olim 


Jabr 1517. 423. 
olim. Hercules, qui, relifta voluptste, Isborem ſequutus eſt, per faxa, per ignes. . Diefeß Zeug 
m, ylaure ich, fey, als eines gleichzeitigen und mit dem Kahſer wohlbekannten Schriftſtellers, To ſehr 
ſolches Koͤhler zu ſchwaͤchen ſuchet, nicht ganz zu verwerfen, zumal da noch der Umſtand dazu koinmt, 
von welchem freylich Koͤhler nichts wiſſen konnte, und den Rhautz in ſeinem Verſuch einer Be: 
ſchichte der Oeſterreichiſchen Gelehrten &. 96. u. f. anführt, daß in der kayſerlichen Bibliothek 
gu Wien ein papıerener Coder von 48 Pl. in Folio zu finden ift, welcher die erften 74 Kapitel des 
Theuerdants, von des Kayſers eigenen Gand, mit vielen Durchſtreich und Einfehaltungen entbaltz 
ferner daß dafelbit noch ein anderer Eoder anzutreffen it, in weichem die Figuren, die zum Theuer⸗ 
dank kommen follten, von dem Kanfer felbft befchrieben morden find. Nun ift eg wohl wahr, daß die 
Handfchrift des Kayſers, nicht mit dem gedruckten Tert übereinftimmt. Allein man fiebet doch daraus, 
daß er den Entwurf zu dem Gedicht muͤſſe gemacht, die weitere Ausführung aber Melchior Pfinzingen 
überlaßen haben, der denn auch wirktich dag Werk, Doch gewis ımter der Aufficht des Kayſers, in 
Drdnung gebracht, und den Drud beforget bat; daber er ſich denn auch, in diefer Ruͤckſicht, und da 
ee doc) den meiften Antheil daran gehabt bat, für ven Verfaßer ausgeben konnte. Dieſe Meynung 
aͤußerte auch der fel. Böhm in der oben anacführten Abhandlung. Daß diefer Melchior Pfinzing 
ein Rürnbersifcher Patrızier, zuerſt in Kayſer Maximilians Dienften, nachher Yrobft bey S. Se⸗ 
bald, und zulegt Probit zu S. Alban in Maynz geweſen fey, mo er 1535 geſtorben ift, ift bekannt. 
Man erlambe mir ben Dieter Gelegenbeit eine Heine Ausſchweiffung! Diefer würdige Mann bewohnte 
nicht nur den Pfarrhof bey S. Sebald, fondern er war es auch, der foldhen, im Jahr 1515, auf 
eigene Koſten wieder herſtellen ließ. Ein sleined Monument von Etein, das noch geaenmartia über 
der Thür eines Zimmers ift, in welchem vin Theil meiner kleinen Buͤcherſammlung ftebet, und dag ich 
öfters mit Vergnügen betrachte , follte dieſe ſchͤne Handlung verewigen. Daffelbe bat eine Inſchrift, 
die auch bier aufbebalten gu werden verdienet. Sie beißt: D. O. M. Et D, Sebaldo ac fuccefloribus 
Melchior Pfinzing D Sebald. Nurn. et d. Alban. Mog. Prep. has aedes propriis expenlis in hanc 
formam reparari C. Anno Salutis MDXV, Pfinzing gab 1521 die Probftey bey E. Sebald auf. 
Sein Nachfolger Beorg Peßler bebielt bie 1533, Die, zur Probſtey gehoͤrigen weltlichen Güter, 
Die er in dieſem YJabre dem Rath übergab. Kein Nachfolger war Beorg Mann, dem man den felt 
fanıen Titel Schaffer beyleate. Diefer iſt eigentlich Pfarrer an der Kirche, und bat alles dabin eins 

ſchlagende zu beſprarn. Neben ibm flehen noch geben Diaconi. Eben fo verbält e8 fich mit der zwey⸗ 
ten Pfarrkirche zu S. Lorenz Ko wie alfo ebebin zwo Probftepen in Nuͤrnberg waren, fo it noch 
gegenwärtig die Stadt in zwo Pfarren abgerbeilt, und die Schaffer, oder Vorfteber derfelben har 
ben allein, alle Parochiatia in der ganzen Stadt, und zum Tbeil auch anf dem Lande zu beforgen. Ich 
komme nun wieder auf den Thenerdanf zurüd. Die Typen deſſelben find fo vortreflich, daß man 
ehebin in dem Wahn ftunde, das ganze Werk fey von in Holz gefchnirtenen Tafeln abgedruckt. Ich 
habe aber dag Gegentbeil in der Beſchreibuug der Augfp. Bibelausgaben &. 70. u. f. binlängs 
lich bemicfen. Die vortreflichen Holzſchnitte, Deren 118 find, bat der bekannte Jans Scheufelein 
verfertiget. Obiger Titel ftebet auf der erſten Eeite des erften Blats in vier Zeilen. Das folgende 
Blat füllet die Zueignungsfchrift an Carl V. damaligen König in Spanien. Cie ift datirt: Nuͤrn⸗ 
berg am erften Tag des Merken Anno domini Taufent fünfhundert vnnd im fpbengebenden Jar. Die 
Un erſchrift heißt: Melchior Pfinzing zu Sand Alban bey Meng vnnd Sand Sebold zu 
Yihrnberg Brobft. Dann fange das Gedicht felbf an. Den Beſchluß macht cin Clavis auf acht 
Blaͤttern. Zuletzt ſtehet obige Schlußanzeige. Das Drudjahr iſt zwar nicht eigentlich ausgedruckt. 
Danzers malen. Fff Doch 


410 Safe 1517. 


Doch kann mit höchftee Wahrfcheinlichkett angenommen werden, daß der Drud in eben dem Jahre, 
das in der Zueignunggfchrift bemerkt ift, gu Stande gefommen fey. Ein einziger, bisher noch von 
niemand berührter Zweifel ift übrig, ob YIärnberg wirklich al® der Druckort anzunehmen fin? Es 
iſt wahr, am Schluß beißt es ausdruͤcklich Gedruckt in — Tiürnberg. Allein Sanns Schön: 
fperger hatte nie eine Druckerey in Nürnberg. Er war ein Auyfpurger Druder, fo wie er denn auch 
wirklich die zweyte Ausgabe 1519 in Augſpurg, mit eben diefen Typen gedruckt bat. Ich vermuthe alfo, 
daß auch die gegenmärtige erfte Ausgabe wirklich zu Augfpurg gedrudt, und Vuͤrnberg, blo& dem 
Melchior Pfinzing zu Ehren, für den Druckort angegeben worden fey. 


886.) Bon Reyneken dem Voße vnde deßuͤlften mennig voldygher Lyſt 
mit anghegenheiten feddelyfem Synne vnde veler guden lere Ein 
höuefch kortwylich leſent. Am Ende: Impreſſum Roftochii Anno 
MEEFEErvil. In Quart. 

Es if dieſes ein Rachdrud der eriten plattdentfchen, 1498 zu Lübeck gedruckten Ausgabe des Rei⸗ 
nete de Dos. Ein Exemplar ift in der Churfuͤrſtl. Bibliothek zu Dresden. Unter dem Titel ift ein 
Holsfchnitt, der zwo Fuchshoͤlen mit zween Küchfen vorſtellet. Diefe Ausgabe hat ebenfalls Holz⸗ 
ſchnitte. S. Gottſcheds Neueftes 1757. S. 39. 


887.) Der Nollhart. Dit; find die prophetiẽ fancti Methodii vnd Noll 
hardi. welche v5 wort zu wort nad) inhalt der matern vnd anzeigung 
der figure find gefpilt worden jm xve vnd. xvij Jor off der herren faſt⸗ 
nacht von ettlichen erſamẽ vnd geſchicktẽ Burgeren einer loblichen 
flat Bafel. Pamphilius Gengenbach. Geſpilt zu lob dem Roͤmſchen 
reich Eyr endtgnofchafft deß felben gleich Das fü deit baß bewaren 
fi. In Quart. 

Dieſes Faſtnachtſpiel wird von Gottſched, in dem Vorrath zur Geſchichte der deutſchen dramati⸗ 
ſchen Dichtkunſt S. 46. als dag erſte gedruckte Stuͤck aus den 10ten Seculo angeführt. Daffelbe iſt 
auch in der Schwarziſchen Sammlung. Dieſes Spiel iſt fo eingerichtet, daß Pabſt, Kayſer, Koͤ⸗ 
nige, Fuͤrſten u. f. m. den Bruder Nollhart, die Birgitta, Sybilla u. ſ. mw. nach der Reihe fragen, 
was ihnen in Zufunft bevorfichet. Die Antworten fallen oft fehr derb aus, und man fichet leicht, 
daß der Berfaßer, das, in allen Etände herrſchende Verderben, habe rügen wollen. Wer diefer Dam: 
pbilius Bengenbady gewefen ſeyn möchte, ift mie nicht befannt. Dieſe Echrift iſt 7 Bogen ſtark und 
mit Holzſchnitten gegieret. Dom gleichem Inhalt iſt cine andere, 1522 unter dem Titel: Don einem 
Waldbruder wie er underricht gibe Bapft Kaiſer Rünig vnd allen ſtaͤnden u. f. m. gedruckte 
Schrift. 

Jahr MDXVIII. 


888.) Die vierzehende vollſtaͤndige Ausgabe der deutſchen Bibel. Mit 
Bemerkung des Druckortes, Jahrs, Druckers und Verlegers. Am 
Ende: Ayn end hat das buch der haimlichen offenbarung u. ſ. w. 
vnd mit figuren die hiſtorien bedeutend. (Wie in der vorhergehen⸗ 
ben Yusgabe vor 1507) Gedruckt vñ volendt in der Faiferlichä ſtat 


Augfpurg 


‚Sehr 1518. 411 


Augſpurg durch Silvanũ Otmar, in verlegung vñ koſten des fuͤr⸗ 

ſichtigñ herrn Johan Ryñman von oeringen Nach der geburt chriſti 

Funfzehenhundert vnd achtzehn jar, auf den xxvij tag des Jenners. 

Hierumb wie lob fagen vnd danf würden - - von welt zu welt Amen. 

An Folio. 

Es ift dieſes die vierzebende, und legte vollftändige hochteutfche Bibelausgabe vor der Re⸗ 
formation. Der bisher gebrauchte Text iſt nach der Zeit nicht weiter abgedruckt worden. Luthers be⸗ 
kannte Ueberſetzung veranlaßte auch die Lehrer der catholiſchen Kirche, an eine beßere Ueberſetzung su 
denken. Don beyden habe ich, ſowohl in der Geſchichte der roͤmiſchcatholiſchen, als der Luthe⸗ 
rifchen deutſchen Bibelliberfegung ausführlich gehandelt. Auch Die Neformirten und andere mach 
ten fich eigene Ueberfegungen. Dabey blieb es bis auf unfere Zeit. Wie reich diefe an neuen deuts 
fchen Ueberfegungen fey, ift bekannt genug. Diefe Ausgabe ift eben fo, wie die vorbergebende, in 
zween Theile, oder Bände getbeilt. Jeder hat fein Titelblat: Bibel teutſch, der erft Tail. Bibel 
teuefch der ander Tail. Beyde Ausgaben ſtimmen, wie in diefem Stüde, fo in den übrigen genau 
zuſammen. ine weitere Befchreibung wird alfo unnötbig fegn, zumal da ich auch von dieſer Ausga⸗ 
be , das nöthigfte in der Befchreibung der Augfpurgifchen Bibelausgaben ©. 51. u. f. fon ber 
tuͤhret habe. 


889.) Das new Plenarium oder ewangely buch, fo inhaltet alle Ewan⸗ 
gelien vnd Epiftelen des ganße iars u. ſ. w. Getruckt zu Baſel mit 
kaiſerlicher Maieſtaͤt privilegien, das bey penen in de Original anges 
zeigt nieman vnderftö in vi. iareii, nachzutrucken An. M.D. XVIII. 
Am Ende: Getruckt durch den fürfichtigen Adam Petri von fans 
gendorff, Burger zu Baſel. In dem iar, do man zalt nad) Ehrijti 
vnſers herren gebure Taufent fünffhundere Achtzehen iar. An dem 
riit tag des Monats Mareii. In Folio. 
Erſt im Jahr 1516 batte Perri zu Bafel das Plenarium gedrudt. Diefe wiederholte Ausgabe 
giebt zu erkennen, daß dieſes Buch viele Liebhaber gefunden habe. Der ſel. Dietelmair in Altdorf 
befaß ein Eremplar von dieſer Ausgabe. 


890.) Perbuch die fnben zeit van Latein zu Deutſch gemacht. Am Ende: 
Ein end hat das deutfch römifch Drevier, welches aus dem Lateini⸗ 
ſchen romifchen Brevier, nad) rechten woren gemainen Deutſchen 
(durch Koiten — heren Chriftoffel von Frangepan — gerechtferti⸗ 
get vnd ausgezogen vnd zu drucken verordnet ift) weldyes auch 
durch — Jacob Wyg Barfußer ordens — in ein follihe Ordnung. 
gefezt iſt. Gedruckt vnd fäliclichen mit guten Fleiß vollender\zu Bes 
nedig durch den erbarn Meilter Gregorium de Gregoriis im Sar 
nach Ehrijti unfers Herren Geburt Daufend V. Hundert vnd XVIII. 
Sar am lezten Dag deß Monats Detobris u. ſ. w. gr. Quart. 


Sff2 Diefe 


414 Jabr 1518. 


897.) Iheſus Ein faſt fruchtbar buchlein von Adams Werken, vnd got⸗ 
tes genadẽ mit vnterricht wie recht beichte, buffjen, vnd Das hoch⸗ 
wirdigiſt Sacrament ſelig tzu entpfahen im Auguſtiner Cloſter tzu 
ſandt Anne vor Eiſlebe diſe heiligſte faſten gepredigt vñ gegeben. 
1518. In Qaart. 

Der Verfaßer iſt der bekannte Caſpar Guͤetel, der ſich in der Folge durch mehrere Schriften 
bekannt gemacht bat. Dieſe Predigten find den Grafen von Mansfeld zugeeignet. Auf dem Titeil iſt 
ein Holsfchnitt, welcher ein Ecce Homo vorftellet. Unter demfelben ſteht: Prebuiſti mihi laborem ıc, 
Eſaie. xLiii. Iſt 7 1/2 Bogen flark und in der Schwarzifcyen Sammlung. 


898-) Eyn Deutlich Theologia. Das fit Eyn edles Büchleyn von rechten 
voritandt, was Adam vnd Chriſtus fen vnd wie Adam yn vns ſter⸗ 
ben, vñ Chriſtus erjteen fall. Am Ende: Gedruckt zu Mittenburg 
durch Joan. Gruͤnenberg Nach Ehrijti gepurt tauſent funff hundert 
vñ achrzeben Zar. In Quart. 

Der Berfaßer diefer Echrift war, mie nach der NMorrede gemeldet wird, ain Teuͤtſcher berr, 
ain priefter, vnd ain Luftos in der Teutſchen berrn hauß au Franckfurt. Zucher gab fie, ih⸗ 
res erbaulichen Inbaltes wegen, mit einer Eurzen Vorrede aufs neue beraus, um feine Gegner zu 
überzeugen, daß feine Lebre nicht fo neu fen, als fie vorgaben. Leß DIE Buͤchlin wer da wölle, 
fagt er deswegen in der Vorrede, vnd fag denn Ob die Theologey bey uns new oder alt fey. 
Der Benfall, den diefe E chrift fand, veranlaßte verfchiedene, bald auf einander folgende Ausgaben. Die 
gegenwärtige ift vermutblich die Driginalausgabe. Auf dem Titel ift ein Holzſchnitt. Sie ift 10 Ber 
gen flarf und in der Schwarzifchen Sammlung. 


899.) Theologia Teutſch. Das it ain edels und Foftlichs buchlin, von 
rechtem verftannd, was Adam vnd Ehrijtus fey, vnd wie Adam in 
vnns fterben, vnd Chriſtus eriteen fol. MDXVIII. Am Ende: Ge 
druckt onnd volendet zu Auafpurg Durch Siluanũ Otmar, am. 
rriit. tag Septembris Nach Ehrijti geburt Fuͤnfftzehenhundert vnd 
im achtzehenden jar sc. In Quart. 
Iſt ein Nachdruck der erſt angezeigten Schrift. Der Titel iſt roth gedruckt und ſteht in einer Ein⸗ 
faßung. Iſt 9 3/4 Bogen ſtark. Ich beſitze dieſe Ausgabe felbft. 


900.) Ain ſaͤligs newes jar. Uon der lieb gottes. Am Ende: Tauſent 
fuͤnffhundert (Iheſus) rviij. dein pin id) mac) mich ſaͤlig BIVS 
In Quart. 

Der bekannte rechtſchaffene Johann Staupitz iſt der Verfaßer dieſer Schrift; wie er ſich 
denn in der voranſtehenden kurzen Zuſchrift an die verwittibte Herzogin von Baiern Kunigunda ſelbſt 
nennet. Die Schrift ſelbſt, worinn von der Pflicht, Gott uͤber alle Dinge zu lieben, ſehr erbau⸗ 
lich gehandelt wird, iſt in verſchiedene kurze Abſchnitte getheilt. Auf dem Titel iſt ein Holzſchnitt. 
Iſt 7 3/4 Bogen ſtark. Sch beſitze noch eine Ausgabe ohne Jahr und Ort, unter dem Titel: Uõ der 

der 


Sabre 1518. 415 


der Liebe gottes Ain Wunder sübfch Onderrichtung, Befchriben Durch D. J. ſtaupitz be⸗ 
wert vnd approbiert durch Do. Martinum LCuther baide Auguſtiner Ordens. 


901.) Hymelwagen Auff bein, wer wol lebt vnd wol ſtirbt, fert in das 
ewig leben. Hellwagen Auff dem, wer übel lebt vnd übel ſtirbt, 
fert in die ewigen verdamnuß. Das iſt die materi u. ſ.w. Am En⸗ 
de: Gedruckt zu Augſpurg durch Siluanum Otmar, bey ſant Vr⸗ 
ſula cloſter, am tzwaintzigiſten tag Nouembris. Anno sc im Achtze⸗ 
henden. Laus deo. In Quart. 
Dieſe Ausgabe, die in Herrn Zapfs Annalen nicht angezeigt worden iſt, beſitzt Herr Prof. 
Schwarz in Altdorf. Sie hat ebenfalls Holzſchnitte und iſt 22 Bogen ſtark. Die letzte Seite iſt leer. 
Der Titel it eingefaßt und die zwey Worte: Symelwagen und Sellwagen find roth gedruckt. 


902.) Hieriñ auff Das Fürgeft iit angezaigt der dreien glauben; dz ift dee 
Hatdn Audi vñ Criſten die frumbite vn poͤſten Mannen vnnd 
frawen der hoͤchſten geſchlacht. Am Ende: Gedrud zu Ausfpurg 
durd Hang von Erffort. M.D. ı8. In Quart. 

Ein elendes, jämmerlihes Ding! Iſt eigentlich eine Eurge Lebensbefchreibung von 36 berühmten 
Männern und Weibern, theils guten, theils böfen, aus den Haiden, Juden und Ehriften. Bon jes 
den, werden drey gute, und drey böfe angeführt. Jeder Befchreibung ift ein Holzſchnitt beygefügt, 
ber die Perfon, die befchrieben wird, abbilden fol, Unter jedem Holzfchnitt flehet auch das Wappen 
‚ jeder Perſon, und diefe machen das Ganze vollends Iächerlih. Denn fo flebet z. E. unter dem erften 
guten Juden Rünig David, ein Schild mit einer Harffe; und der zweyte gute Jud Joſua, führe 
drey Dechfenköpfe in feinem Schild. Der Erf boͤß Jud Künig Achas bat drey Fledermäufe im 
Schild. Hier kann man alfo viel neues lernen. Iſt 4 3/4 Bogen ſtark, und in der Ebnerifchen 
Bibliothek. Bon diefer Schrift ift noch eine Ausgabe vorhanden, Bedrücdt von Sannſen Schob⸗ 


ſer in Muͤnchen, ohne Anzeige ded Jahres, 4 3/4 B. 4. Here Prof. Schwarz befigt fie. 


903.) Vtriusq; Zıris tituli et regufe a doctore Thoma Murner Argen, 
einen, or. Minorum, in Alemanicum traducti eloquium : ad vtilis 
tare eorum qui in inchyta Baſilieñ vniuerfitate Jura fuis ffudijs pros 
fitebantur. Brfileae, ex ofiicina Adae Petri. Anno M. D. XVIII. 

. Cum priuilegio Caefareae maieftatis decennali. Am Ende: 
Finis tradudtionum Titulorum ac Regularü iuris utriusg; tum 
Canoniei, tum Ciuilis, in Germanicam a Thoma Murner lin- 
guam. Bafıleae ex aedibus Adae Petri Anno Dominicae incar- 
nationis M. D. XVIII. Menfe Ottobri. Sn Quart. 

Daß Murner diefe Ueberfegung, den, zu Bafel die Rechte ftudirenden Jünglingen gu Gefallen ges 
macht habe, erhellet aus der, auf der Ruͤckſeite des Titelblats an fie gerichteten Epıftel. Jezt dienet 
fie wohl zu nichts, ale zur Kenntniß von einigen alten deutfchen Wörtern. Die Einrichtung ift fo ges 
macht, das das lateinifche alezeit voran flebt, worauf unmittelbar die deutfche Meberfegung folget. 

Das 


416 | Jabr 1518. 


Das ganze ift, mit dem Titelblat, 126 BI. ſtark. Ausführlich wird dieſes Werk in Freytags Adpar. 


litterar. T. 1. p. 367. nach einer Ausgabe von 1520 befchrieben. Ein Exemplar iſt in der Ebneri⸗ 
Shen Bibliothek. 


904.) Der neu Lanenfpiegel vO rechtmäfligen ordnungen in Burgerfichen 
und peinlidien Regimeren. Mir A dicion. Aud) der Guͤldin Bulla. 
Kuͤnigklich Reformation, Iandrfriden. Auch bewärung gemainer recht 
und anderm angaigen. Am Ende: Volendet vnnd getruckt difer new 
tayenfpiegel mit feinen Addition In ter Kuiferlichen freyen Kate 
Straßburg Anno M.CCCC. Xviij. In Folio. 

Es ift diefeg ein genauer Nachdruck der Etragbursifchen Ausgabe von 1514, eines ungenannten 
Buchdruckers, der aber vermutblihd Knoblouch ſeyn wird, fo daß durchgehends Blat auf Blat pafs 
fet, nur in den Zeilen ift manchmal eine Verſchiedenheit. Kine nabere Befchreibung wird daber uns 
nöthig feyn. Der aus fünf Zeilen beitebende Titel iſt tbeild roth, theils ſchwarz gedrudt. Unter dems 
felben ift dee nemliche Holyfchnitt, wie in der von 1504. Ein Exemplar ift in der &bnerifchen Riblios 
the. Nach diefem.ift der Layenſpiegel noch febr oft und wenigſtens noch eilfmal aufgelcat werden. 
‚Die legte Ausgabe ift 1560 zu Etraßbura erfibienen. Die meilten find in dem Longoliſchen Vor: 
rar S. 118. angezeigt worden. Senkenbergs Urtbeil.von diefem Buch in feinen vilionib. diverf. 
de cotle&t. leg. germanic. &. 120, foll den Beſchluß von.den bisher von ung angezeigten Ausgaben deffele 
ben machen. Prodiiffe hunc lipram faepius, ego omnino fufpicor. Sed tot a me adduttae formae 
fufficere poffunt, ut ſciamus, raritatem praedicari non poſſe de feripto, olim ſummi aeflimii, hodie 
piperi [combrisque vefliendis deflinato, et tamen a rerum peritis, ac ultra vulgatam eruditionem fa- 
pientibus, minime negligendo, cum multas confuetudines Germanicas conf[eruauerit, 


905.) Der Richterlich Clagſpiegel. Ein nugbarlicher begriff: Wie man 
ſetze vnd formiere fol nad) ordenung der rechte ein yede clag, antı 
wort, vis außſprechene vrreile. Gezogẽ auß geijtliche vnd weltliche 
rechten u. f: w. Durch Doctorem Sebaftianum Brandt wider 
Durchlichtiget, vnd mic mererm fleiß zum teyl gebeflert. Am Ende: 
Getruckt: vund zum aundernmal Meuidiert duch de Erfamen « 
füriichtigen Sohannem Knoblouch Burger zu Straßburg. Vnd zu 
einem feligen ende gebracht vff zynſtag den nechſten nad) des heylis 
genn zwoͤlf botten fant Jacobs tag. Als man zalt von der geburt 
Ehrijti vnſers herren Tauſent fünf hundert vnd im Adıtzeheniten 
fare. Regnante diuo Marimiliano imperatore feliciffino sc. Anno 
imperij eiuftem. xxxij. In Folio, 

Die erfte, verbeßerte und vermehrte Ausgabe ift unter dem Jahr 1516 befchrieben worden. Diefe 
gegenwärtige zweyte ſtimmt mit derfelben in der Hauptſache überein. Der Titel, welcher bier acht 
Zeilen ausmacht, von denen die erfte ſchwarz, die übrigen roth gedruckt find, ftebet über dem nemlis 
chen Holzfchnitt. Auf der Ruͤckſeite dieſes Plate ſtehen die drutfchen Nerfe: der richterlidy Clag⸗ 
fpiegel gnantzc. Auf der erfien Seite des folgenden Blats ſtehet die Vorrede und die Dedication. 

Das 


Jahr 1518. 417 


Das Regiſter fängt auf der Ruͤckſeite deffelben an, und füllet nachher noch fünf Blätter. Dann bee 
Holzſchnitt der den Kanfer und die Eburfürften vorftelle. Die zweyte Seite ift bier leer. Hierauf 
folgt der Clagſpiegel ſelbſt auf 151 gezaͤhlten Blättern mit dbigen Beſchluß. Das legte nicht gesählte 
Blat entbält deutfche Verfe, unter welchen des Druckers Zeichen ftebet. Die Ruͤckſeite ift Icer. Ein 
Exemplar ift in der Ebneriſchen, auch in der Schwarszifchen Bibliothek. Die dritte verbeßerte Aus⸗ 
gabe von 1521 führt Weller in den Alten zc. B. J. &. 99. an. ch bejiße eine Ausgabe von 1536 
die Johann Albrecht zu Straßburg, zugleich mit dem Lapenfpiegel gedruckt hat. 


906.) Reformacion der bayriſchñ Lanndrecht nach Erifti vnſers Hail⸗ 
machers geburde Im Funftzehenhundert vnnd Achtzehendm Jar 
Aufgericht. Am Ende ec. zu München an ſant Geoͤrgen tag des 
Heyiligen Ritters vnd martrers. des jars Alls man von Chriſti vnn⸗ 
ſers lieben herein gepurdt zelet Fuͤnffhehenhundert vnd Achtzehen 
jar. In Folio. 

Beyde Gebruͤdere, die Herzoge Wilhelm und Ludwigq, ließen dieſes Landrecht 1518 publicieen. Es 
iſt daflelbe in 54 Titel abgekbeilt und bandelt vom Proceß, von peinlichen Sachen, von Gontracten, 
Bauernguͤtern, Handwerksſachen, Heyrathgut, Erbfehaften u d. fo aber alle eigentlich nur auf Ober⸗ 
baiern gehet. S. Selchows Specimen p. 228. Der Titel ftebet auf fünf roth gedruckten Zeilen über 
einen Holzſchnitt, welcher die beyden Herzoge mit dem baierifchen Wappen porſtellt. Ohne das vor» 
anſtehende ſtarke Regiſter tft das ganze Landrecht auf CLXVIIII. Blätter ſehr zierlich abgedrudt. Ich 

befige felbft ein Exemplar. 


907.) Spiegel der Arzım gemacht von Laurentid Phryefen von Colmar 
Straßburg gedru rt von Johann Grieninger 1518. Inkl. Folio. 
Iſt in der Bibliothef zu Polling. Auch in der Schwarzifchen in Altdorf. Hat Holsfchnitte. 


908.) Petrus de Erelcentiid von dem nutz der ding die in aeckern gebowt 
. werden. Gedruckt zu Straßburg durch Johannem Schott ısı8. 
Sin Folio. 
Auch diefe Ausgabe befchreibt Trew in feinem Catalogo ganz kurz. ie iſt auch in der Schwars 
zifchen Sammlung. Mit Titel, Borrede und Regifter beträgt dag ganze 175 Bl. Der abgebildeten 
Pflanzen und Baume find 157. 


909.) Don allen geprenten waffern in welcher maß man bie nugen und 
gebrauchen fol u.f. mw. Am Ende: Gedrudt und volendet in der 
Keyferlichen Reichſtat Nürnberg, durch Jobſt Gutknecht, nach 
Chriſti sc. geburt. Tauſent fuͤnffhundert vnd achtzehen Zar Am vier 
vnd zwayntzigſten tag des Aprilln. In Quart. 

Dieſe Ausgabe, des ſo oft gedruckten Schrickiſchen Werkgens, iſt in der Schwarziſchen Samm⸗ 
lung und 2 3/4 Bogen ſtark. Auf dem Titel iſt ein Holzſchnitt. 


Panzers Annalen. Gg8 910.) 


y” 


18 gahr 1518. 


910.) Ein meiſterlichs vſſerleſens biechlin der Arzeney fuͤr mancherley 
krankheyt vnd ſiechtagen der menſchen. Strasburg 1518. Im 
Quart. 
Iſt in der Trewiſchen Bibliothek zu Altdorf befindlich. Der Verfaßer iſt Johann Tollat von 
Vochenberg. 


911.) Verſehung beyder Seel und Leibs des Menſchen durch geiſtlich 
vnd leibliche Arzeneyung. Strasburg durch Johann Knoblauch 
1518. In Quart. 
Befindet ſich in der Trewiſchen Bibliothek in Altdorf. Vermuthlich wird dieſes eben dasjenige 
Auch ſeyn, welches unter dem Jahre 1489, unter dem Titel Verſehung leibs, fel, er vnd gut bes 
ſchrieben worden iſt. 


912.) Von dem anfang vnd Weſen der hailigen Statt Jeruſalem — 
durch Sebaſtianum Brant beder Rechten doctor Eemals in latei⸗ 
niſcher hiſtori vergriffen 1519. Am Ende: Gedruckt in der loblichen 
ſtatt Straßburg durch den Erſamen Johannem Knoblouch. Als 
man zalt nach Criſtus geburt Funfftzehundert vnd Achtzehen jar. 
An dein tzwelfften tag des Monatz Mertzen. vnd ſäligklich geendet. 
In Folio 
Dieſes Werk iſt aus dem lateiniſchen Original bekannt. In die deutſche Sprache hat ſolches 
Caſpar Frey von Baden in Ergoͤw uͤberſetzet. Die Zuſchrift deſſelben it zu Rorſchach am Bod⸗ 
merſee vff den xvij tag Brachmonats. In dem M.D. vnd xij jar unterzeichnet, und an deſſen Bruder 
Johann Freyen, der freyen kuͤnſten maiſter, bey Lentzburg vff den Stauffenberg Pfarrer, gerichtet. 
Die Holzſchnitte ſind ſehr ſchlecht. Eine kurze Nachricht von dieſer Ueberſetzung giebt Baumgarten 
in den Nachrichten zc. B. 9. S. 220. u. f. Sie iſt in der Feuerliniſchen Bibliothek. Es fol 
aber von dieſer Ueberſetzung auch eine aͤltere Ausgabe von 1513. zu Strasburg gedruckt, vorhanden 
ſeyn. Wenigſtens iſt ſolche erſt neuerlich in einem Wiener Catalogo verkaͤuflicher Buͤcher, unter dieſem 
Jahre angezeigt worden. | 


913.) Dis ſeyn die firchen vnd der ablas zu Rom. Am Ende: Gertrude 
zu Ron als man zalt von criit gepurt. M.d.rviij. iar. pr. Martit. 
In Octav. 


Es iſt dieſes nicht anders, als eine wiederholte Ausgabe des merkwuͤrdigen, unter dem Titel: 
Mirabilia Romae bekannten, und ſchon oben &.43. auch unter dem Jahre 1500 beſchriebenen Buͤch⸗ 
leins. Obiger Titel ſtehet uͤber einem Holzſchnitt, welcher die Woͤlffin mit dem Romulus und Remus 
unter einem Baume vorſtellet. Auf der Ruͤckſeite ſtehet der gewoͤbnliche Inhalt des Buchleins: In 
diſſem buchelein ſteet geſchriben u. ſ. w. Auf der erſten Seite ſtehet oben das Wappen des damals 
regierenden Pabſts, und unter demſelben faͤngt das Werk ſelbſt mit den Worten an: Da die heylge 
ſtat Rom | gepawet wart von an ! begind der welt Taıı | ſent vierhundert vnnd | n. ſ. w. Im 

übrigen ſtimmet diefe Ausgabe mit denen, unter dem Jahre 1500 befchriebenen überein. Nur bie 
Rechts 


— 


Jaht 1518. 419 


Rechtſchreibung iſt verſchieden. Das ganze betraͤgt 60 Blaͤtter. Die letzte Seite iſt leer. Sie hat 
die gewoͤhnlichen Holzſchnitte. Ich beſitze dieſe Ausgabe ſelbſt. 


914.) Von wann vnd vmb welcher vrſachen willen das loblich ritterſpil 
des turniers erdacht, vnd zum erſten geuͤbet worden. Am Ende: 
Gedruckt und volendt in der Kaiſerlichen Start Augſpurg am dreys 
hehenden tag des monadts Nouembris, des jars nach der geburt 
Criſti vnſers herrn Tauſend funf hundert vnd achtzehen jare. 
Sn Quart. 

Eine kurze Nachricht von dieſem Werkgen, das nur 18 Blaͤtter ſtark iſt, giebt Weller in dem 
Alten ze. B. J. S. 360. Die Ebneriſche Bibliothek beſitzt ebenfalls ein Eremplar davon. Don 
dieſem Werkgen will der bekannte Ruͤxner das rechte Original, von Johann Rirchberger, Vicari des 
hoben Stifts ſant Mauricien Kirchen zu Meydburg, erhalten haben; und mit diefem.bat er nun auch 
den Anfang feines Werkes gemacht. Ob fein Norgeben richtig fen, oder ob er nur das gegenwärtige 
Werkqgen weiter ausgeführt habe, wird ſchwer zu entfcheiden ſeyn, da er felbft meldet, daß Kirchbers 
ger erwebnted Driginal ing Keuer geworfen babe. &o vicl fiebet man deutlich, daß Rürner dieſes 
Werkgen, deflen er auch in der Zucignunggfehrift an den Pfalzgrafen Sobannfen außdrudlich gedentt, 
vor Augen gehabt, und fi genau nach demſelben gerichtet babe Der Anfang des NRürnerifchen 
Shurnierbuche ift alfo auch nichts anders, als eine weitere Ausführung der gegenwärtigen Kleinen 
Schrift, in welcher von Anfang des Turniers unter Heinrich dem Nogler, und von dem erften, zu. 
Magdeburg gehaltenen Turnier gehandelt wird. Der Hrerauggeber "ırfelben iſt Marx Wirfung Bur⸗ 
ger zu Augſpurg, mie er ſich in der Zueignungsfcprift an Hannſen von der Albm zu Sueburg, 
erberucfeß des ſtiffts Saltzburg, nennet. In derfelben meldet er, daß er dieß Kleine Buchlin ven 
diefem Heren erhalten, und folgend# ibm zu Ehren babe drucken laßen. Diefer Marr Wirfung, 

‚ein reicher Kaufmann in-Auafpurg, hatte Antheil an der Druderey, die Sigmund Grimm, ein da⸗ 
ſiger Medicus daſelbſt errichtet batte. 


915.) Die Stend des ‚heiligen Roͤmiſchen Reichs, mit fampt aflen 
Ehurfüriten vñ Fürften sc fo zu Augfpurg in der Kayſerlichen Reich⸗ 
ſtat, auff dem yetzuerganngen, loblichen Reichstag erſchinen, mitt 
zierlichen freuden der Fuüͤrſtlichen hochzeit, fo der Durchleuchtig 
Hochgeborn Fuͤrſt Caſimirus Marggraue zu Brandenburg sc. gehal⸗ 

. ten, wo, vnd an woͤlchen enden die vollendt worden iſt sc. Cum gra- 
tia & Priuilegio ('aefaree maieftatis. Am Ende: Gedrudt vnd 
volendet in der Fanferlichen Statt Augipurg in Foiten des erbern 
Hannfen Hafelberg auß der Reichenow Eoitenzer biſtumbs, auff 
Sambitag nach) Simonis vnd Jude. Anno sc. Sfüngehenpundert 
vnd im achtzehenden. Sin Quart. 

Johann gaſelberg bat diefe Schrift der vermittibten Herzogin von Savoien Margaretbe zuge 
eignet. In derfelben nennt er fih ausdruͤcklich Buchfuͤrer auß der Reichenau. Vermutbhlich ift er alfo 
nur der Verleger geweſen. Wenigfteng führt ibn Here Zapf unter den Augfpurger Buchdruckern nicht 
an. Nach der Debication folgt ein Auszug aus dem Eapferl. Privilegie. Iſt 5 1/2 Bogen ftark und 
in der Schwarszifchen Sammlung. 

©9992 916.) 


420 Jahr 1518. 


916.) Tractat von balden Sarmatien vnd andern anitollenden fanden, 
in Alta vnd Europa, von fitten vñ gepräudyen der völder fo darins 
nen wonen. Ain anders v0 den fanden Scithia vnd den ifiwonern 
des felben lands, genafit Die Eiarchaffi. valt wunderparlich zuhören 
Mir Rd. Kayß. Mayertat freyhaie. Am Ende: Gecruckt vnd vols 
fendet in der Fanferlichen ſtatt Augfpurg, nad) der geburt chrijtt 
vnſers herren. taufent fuͤnff Hundert. vnd im Achtzehenden jar. In 
Quart. 

Der Ueberſetzer dieſer beyden Schriften iſt Joh. Mair von Eckh, Doctor. Die erſte dedicir⸗ 
te er Jacoben Fugger, Ro. Kay. May. Radt. Sie iſt aus dem latemiſchen Werkgen dee Mac: 
thias von Miechow verteutſcht. Die zweyte von Scythien, oder Circaffien, welche aus dem ita⸗ 
liaͤniſchen uͤberſetzt iſt, hat eine Zuſchrift an Marx Wirfung, dem ſie zum Druck uͤberſendet wurde. 
Das ganze iſt 9 1/4 Bogen ſtark. Der Titel ſtehet in einer Einfaßung. Iſt in dee Sammlung des 
Heren Prof. Schwar;. 


917.) Die Ritterfih vnd fobwirdig raiß des geſtrẽgen und über all ander 

went erfarnen ricters vñ fandtfarers, herren Ludowico Vartomans 

von Bolonia. Sagent v0 den landen Egipro. Syria, vo bayden 

Arabia. Perfia. India. vi ethiopia— Das altes er felbs erfaren 

vnd gefehen hat. Am Ende: Getruckt in der Faiferlichen ſtat Aug⸗ 

fpurg, in der jar zal Chriſti M.D.XVIII. In Quart. 
Bon diefer Reifebefchreibung ift fhon unter dem Jahre 1515 Nachricht gegeben worden. Auch 
" Diefe Ausgabe befißt Herr Prof. Schwarz in Altdorf. Der Titel flehet in einer Einfaßung. Auf der 
Ruͤckſeite des Titelblats iſt ein Holzſchnitt. Das Werkgen felbft ift mit vielen Holsfchnitten verſehen. 
Die Signatur gehet big z. 


918.) Eyn hubfcher tractat wie durch Hertzog Gotfrid von Pullen vnd 
ander mehr chriitenlicher Fuͤrſten und herren Das gelobte landt vnnd 
das heylig grab vor Beiten gewunnd iſt worden u. w. Am Ende: 
Getruckt zu Lenpfgk durch Wolfgang Stödel. 1518. An Quart. 

Iſter 1/2 Bogen ftarf, und in der Schwarzifchen Sammlung. Auf dem Titel ift ein Wappen. 


9:9.) Eyn ſchone, nutzliche und Chriſtenliche rede die namlich gefchehen iſt, 
auff den fontag taetare, diß Jares Anno sc. xviij vor vnſerm heylis 
giſtẽ v.ter den Babſt Leone, allen casdinalen vud botfchafften, Vn⸗ 
ber der löblichen proceflion die ſeyn beyligfeyt gehalten von dem 
Türtenzug vi angeftalten fryd, yn allen Chriſtlichen landenn durch 

Jacobum Sadoleti Bebſtlicher heyligkeyt heymlichen Secretarium. 
Am Ende: Getruckt zu Leypßgk durch Wolffgang Stoͤckel 1518. 
In Quart. 


Jahr ı 518. 428 


Der bekannte Zieron. Emfer bat diefe Rede aus dem lateiniſchen uͤherſetzt, Kid‘ fie. dem Herzog 
Heinrich von Sachſen zugeelgnet.- Unter dem Titel fiehet ein Holzſchnitt. Iſt 1 vr Bogen Part 
und in der Schwarszifchen Sammlung. 


926.) Dis lied iſt wie an den Burgern von ber flat Straßburg in deu 
türen iaren, Eorn vñ meel mitgeteilt hat. Im ſchillet thon. Am Ende: 
Serrüdt x von Joͤrg tumnaſt vff Pfngſten im iar. M. eceee. Pot. 
. Sn Qu a. * 
Das ried ſelbſt F 1 Boa ſtark. Denk Enno bwefiet af 4 SL. daß dies von der gilgẽ. 
Ein, dem erſten aͤhnmiches Lied, beſitzet Herr Prof. Schwarz unter dem Titel: Ein lobgeſang von 
der ſtatt Straßburg u. ſ. w. Ir auch nur 1 Bogen ſtark. 


921.) Die. X. alter diſer welt Welche nach gemainem lauff der welt mit 
vil fhönen hiſtorien geſetzt, die vaſt lieblich zuleſen vnnd zu hoͤren 
ſeynd. Zum erſten, zehen Jar ain find. u. ſ.w. Am Ende: Ges 
druckt zu Augſpurg am Weinmarckt. MD. vnd xviij. In Quart. 

Unter obigen Titel ſtehet ein Holzſchnitt; und dergleichen findet man vor jedem der zehen Alter. 
Die Einrichtung dieſes Gedichtes betreffend, fo it ſolches eigentlich ein Gefprach eines Ainſidels mit 
allerley Perfonen, nach den gehen Altern, worinn hauptfachlich die Fehler und Thorbeiten berfelben 
gerüget werden. Iſt 4 Bogen ſtark. Ich befige dieſes Werkgen ſelbſt. 


922.) Doctor thomas Murnerd Narren befchweerung. Am Ende: Ser 
truckt vnd vollendet in der loblichen ſtatt Straßburg durch Johan⸗ 
nem Knoblouch Als man zalt vo der geburt vnſers herren Tuſent 
Fünff hundert und Achtzehen Zar. an dE ſechſtẽ tag des Herbſtmo⸗ 
nats. Sn Quart. 

Unter dent Jahre 1312. ift die erſte Ausgabe diefer wisigen Schrift ausführlich beſchrieben wor⸗ 
den. In der Hauptſache ſtimmt die gegenwaͤrtige mit derſelben volllommen uͤberein. Nur die Hol⸗⸗ 
ſchnitte ſind merklich verſchieden, indem die, in der erſten befindlichen, viel groͤßer und auch zum Theil 
feiner, die in der gegenwaͤrtigen aber, kleiner und ſchlechter ſind. Obiger Titel, der halb roth, halb 
ſchwarz gedruckt iſt, ſteht ebenfalls in einer Einfaßung, und uͤber dem nemlichen Holzſchnitt. Neben 
iſt der Text mit Zierleiſten eingefaßt. Iſt 178 Bl. ſtark. In der Soigeriſchen Bidliothet iſt ein 
Exemplar. 


923.) Zwo Comedien des ſynn reichen poeten Plauti nämlich in Mes 
nechmo vñ Bachide. Nachuolgent ain Comedien Vaolim Philegenia 
genannt. Geteuwtſcht durch den wirdigen vñ hochgelerten hertn 
Albrecht vo Eybe Doctor sc. Am Ende: Getrucrtt vnd vollendet in 
ber kayſerlichen Kat Augſpurg. nad) der gebure Chriſti onfers herren 
taufene fuͤnffhundert und im achtzehenden jar. In Quart. 


993 Dbiger 


422 Jahr 1518. 


Obiger Titel ſtehet in einer Einfatjung. Nach einem kurzen Prologus fängt die Ueberſetzung der 
angezeigten Comocdien ſelbſt an. ie find mis Holzfchnitten geziert. Iſt 16 Bogen ſtark und in mei⸗ 
ner Eammiung. 


924.) Einwolgeordnet Buchlein wie man Bergwerk füchen fol. Wormbs 
bey Peter Schoͤffer 18518. In Oct. 
Wird im Bretſchneideriſchen Catalogo rarior. libror p. at. angejeigt. 


925.) Kalendarius teutſch Maiſter Joannis Kuͤngſpergers Das buch⸗ 
| fein behend Du billich ternen folt’oR: es achten fix edelgeftain ſylber 
“ vn geld Ratendarius geheißen zu latein sc. Am Ende sc. Ender ſich 
dißer Kalẽdarius Maiſter Joannis Kungſpergers, vnd auch-Hiyis 
mus. Don den Zii zaychen vnd xxxvi bildern deß byinels, vi ans 
Deren ſchoͤnen Erempeln vnd Figuren. Gerruckt in der Kayferlichen 
flat Augßhurg. In koſtung ond Verlegung def erfamen Hanf Mile 
lers Am. Kalende Zutij. Der iarzal Criſti M. D.xviii. Laus deo. 
In Quart 
Was in dieſem Kalendario zu ſuchen ſey, giebt die am Ende ſtebende Anzeige zu erkennen. Die 
Holsfchniste find ſehr ſchlecht. Iſt 20 Bogen ſtark und in der Ebneriſchen Bibliothek. 


Jahr MDXIX. 


926.) Eyn kurze Chriſtẽliche vnterweyſũg recht zu buſſzẽ mit vnterrich⸗ 
tũg ordentlicher beycht formlich zu thun, gezogen aus dem Lateini⸗ 
ſchẽ beycht buch durch Jodocũ DD windßheym Prediger zu wurcz⸗ 
burg. Gedruckt Ind’ Loͤblichen Stadt Erffordt von Hans Knap⸗ 
pen do man zalt M.D. vñ rir. Jar. In Quart. 
Obiger Titel ftchet in einer Einfaßung. Auf der Nückfeite ift ein Holsfchnitt. Der Inbalt dies 
fer Schrift ſtimmt vollkommen, mit dem oben fchon befchriebenen Beichtfpiegel überein. Iſt 5 1/2 B. 
ſtark, und In der Schwarziſchen Sammlung. 


927.) Ain andechtiger, vnd zu beſſerung ſuͤndigs lebens, nutzlicher Traetat 
des hailigen vnd Chriſtenlichen leerers Aurelii Auguſtini, von uͤp⸗ 
pigkait der weh, neulich auß Latein in Teutſch gebracht Augſpurg 
Am Ende sc. zu Auaſpurg in der vaſten des Neuntzehenden jars, 
auf latein in hochteufch gebracht, Und duch Siluanum Otmar, 
am rev. tag Mail. deſſelben jars gedrudt. In Quart. 

Der Ueberfeger wird nicht genennt. Woran flebet auch keine Vorrede, oder fonftige Anzeige. 
I 6 Bl. ſtark. Die legte Seite leer. Iſt in meiner Sammlung. 


928.) Ein Hailfame lere wie das her oder gewiflen durch Die fiben felig- 
keyt: als fiben ferien des geyitlichenn bawes: auff Das wort got⸗ 
tes gebawer wirdt. Wider die Serupell vnd vnrwe Ergernuͤß vnd ans 


fechtunge 


Jahr 1519. 423 


fechtunge Fleyſchligkeyt vnd begirde ber gewiſſen. Geprediget zu 
Nuͤrnberg im Auguſtiner Eloſter die zent des heyſigen Aduents. 
Anno. M.D xviii. Am Ende: Gedruckt vnd volendet zu Naͤrn⸗ 
berg Durch Jobſt Gutknecht. Anno. 1519. In Quart. 

D. Wenceslaus Line, nachmaliger erſter evangeliſcher Prediger im N. Spital in Pdenberg, 
von deffen Leben das Williſche Nuͤrnb. Belehrten Lericon Th. 2. ©. 445. nachzufeben ift, hielt diefe 
Predigen, noch als Drdengprediger der Auguftiner. Auf der Ruͤckſeite des Titelblats ſtehet deffen 
kurze Zueignungsſchrift an Siften Olhafen, Burgern zu Nürnberg, Keyſerlicher majeſtat Rat und 
Secretarien. Es find dieſes eigentlich 29 kurze Sermonen über die Bergpredigt Ebliſti, im wahren 
evangeliſchen Geiſt gehalten und niedergeſchrieben. Auch hieraus ſiehet man, wie bald ſich die Wahr⸗ 
heit ausgebreitet, und wie gerne man ſie auch ſchon zu der Zeit gehoͤret habe, da an die eigentliche 
Trennung von der römifchen Kirche noch nicht gedacht wurde. SE 13 3/4 Bogen ſtark. 


929.) Wie der grobe mefch vnſers herren Eifel fein fol: in trage: vñ 
mic jm eingeen gen Dierufale zu befchawen fruchtparlichen das feys 
den chrijti. Nach lere des heylige Bernhardi, gepretiget zu Nuͤrn⸗ 
berg im Auguftiner clojter Anno. M. D. Rviij. Am Ende: Gedrufe 
zu Nürnberg, durch Jobſt Gutfnecht. Anno. 1519. In Quart. 
Auch diefe Predigt bat Wencesi. Link, als Auguftiner, über das Palmſonntags Evangelium ges 
halten. ie ift nur 3 BL. ftarf. Auf dem Titel ift ein Holsfchnitt. 


930.) Diß biechlin iſt genant der brun der durftigen feel Mit dem Kalen⸗ 
der. Am Ende: Getruckt zu Augſpurg durch Sorge Nadler 
M.D.roiiij. Jar. An Deav, 
Dieſes Geberbüchlein ſtimmt mit der oben, unter dem Sabre 1512 befchriebenen Yusgabe über» 
ein, nur it daflelbe mit dem Kalender vermebret worden, den die erftgedachte Ausgabe nicht bet. 
Die Holzſchnitte find ſehr ſchlecht. Iſt ebenfalls inder Schwarzifchen Sammlung. 


931,) Der himelmagen In welchem angezengt wirt des gleich als der 
wagen auf redern geet alfo wird aud) mic bequemer temperatur u. ſ mw. 
Gedruckt zu Nuͤrnberg Durch Jobſt Gutknecht Anno ısı9. In 
Quart. 
Wird in Schwindels Nachr. von alten und raren Büchern T 1I. p. 239. angezeigt. Iſt nur 
1/2 Bogen ſtark. Iſt von dem 1517 und 1518 angezeigten Symelwagen verfchieden. 


932.) Theologie. Teutſch. Das ift ain edels und koſtlichs buchlin, vom 
rechten verſtand, was Adam vnd Chriſtus ſey, vnd wie Adam in 
vns ſterben, vnd Chriſtus erſteen foll cc- Am Ende: Gedruckt vnnd 
volendet zu ſtraſpurg durch Joannẽ Knoblouch am freytag nach 
des hailigen creuß erhehung Nach Chriſti geburt Fuͤnfftzehundert vñ 
in dem neuntzehenden. iar. In Quart. 


Dieſe 


a4 | Sahr 1519. 


Diefe wiedetholte Auflage eines ſchon ımter dem vorhergehenden zsı8ten Jahre befchricbenen 
Büchleing it 9 3/4 Bogen flarf. Herr Prof. Schwarz befigt noch eine Ausgabe von diefem Jahr, 
die zu Leipzig gedsucdt worden, und 10 Bogen flarf if. 


. 933) Snftituten ein warer vrfprung vnnd fundament des Keyſerlichen 
rechtens, von dem hochgelerten herren Thomä Murner der hei 
Sigen geſchrifft Doctor, beyder rechte kicentiaten, verduͤtſchet, Und 
vff der hohen ſchul Bafel in foner ordenfichen lectur offenlich mic de 
latin verglichet. Mir fenferlicher fryheic begabt in zehen jaren menigs 
klichen verbotren nach zu trucken Am Ende: Gedruckt in der loblis 
chen ſtatt Baſel, Durch den fürischtigd 2idam petri vo tangendorff. 
Als mã zalt nad) der geburt Chriſti. M. D.xix. in dem. viij tag Apri⸗ 
lis. In Quart. 

Murner war der erſte unter den Deutſchen, der es wagte, mit einer deutſchen Ueberſetzung der 
Inſtitutionen Rayſer Juftinians zum Rorfchein zu kommen, die denen, unter feinen Zeitgenoßen, 
welche mit der lateinischen Eprache nicht wohl zu recht kommen fonnten, ganz willkommen mag gewe⸗ 
fen ſeyn. Was in unfern Tagen von einer ſolchen Arbeit geurtbeilet werden könne, iſt leicht zu erachs 
sen. Ein folches Ursheil findet uan in den Beytraͤgen zur critifhen Hiſtorierc. St. 9. &. 215. u. f. 
10 befonder bemerkt wird, daß Murner tbeils kein vollftandiges lateinifches Exemplar ver ch ges 
habt baben müffe, theild aber feinen Tert bieweilen ganz falfch, bisweilen aber unverftändlich in feine 
Mutterfprache übertragen babe. Dbiger Titel ſtehet in einer, in Hol; gefchnittenen Einfaßung. Auf 
der Ruͤckſeite liefet man Murners Vorred zu feinen hörern, die er eerwuͤrdige, hochgeloͤrte, wyſe 
menner vnd ſtudenten nennet. Dam folgt auf der erften &eite des zweyten Blats eine Erinnerung 
in deutfchen erbärmlichen Keimen. Darauf kommt das Regifter über Die vier Buͤcher der Inſtitu⸗ 
sen auf 2 ı2 Bl. Mit Fol. J. fängt die Ueberfegung felbft an, die fich auf der erften Seite des 


CXXXIIIIten Blats mit obiger Anzeige fehließet. Die Ruͤckſeite iſt leer. Die Ebnerifche. Biblio 


thek befißet ein Exemplar. 


934.) Formulare. und teutich Rethoric Wie man einem tegclihen: was 
ſtadtes würde und eren der iſt, fchreiben fol. Nuͤwe regel der Rethoric. 
Der fi) das gemein teutich land ieß lauffend gebraucht. Am Ende: 
Getruckt und feligflich volendet durch den Erfamen Johannem Knob⸗ 
Jouch. Burger zu Straßburg, Am fünffee cag des Jenners. Als 
man zalt nad) Chriſtus gebure M. CCCCC. rir. jar. In Folio. 

De ich die gegenwärtige Ausgabe felbft vor mir babe, fo kann ich fie etwas naher befchreiben. 
Dbiger Titel ſtehet über einem Holsfchnitt, der vermutblich einen Advocaten, oder Michter vorftellet, 
vor welchen: etliche Perſonen fteben. Auf dem zweyten Blat fängt Die Vorrede an, die aber in einem 
fo kauderwelfchen Styl abgefaßt if, daß man kaum weiß, was der Verfaßer ſagen will. Zum Beweiß 
deſſen will ich den Verfaßer felbft fagen Jaßen, mag er eigentlich in diefem Werk habe leiften wollen. 
Nachdem er, ein und anderes an den bisherigen Kormularen, und befonders diefes, wenn ich ihn anderft 
gecht verftanden habe, getabelt, daß fie zu allgemein abgefaßt find, fo fängt er von feinem mie 

| v 


Sahr 1519 425 


alfo zu reden an: Hab ich Zeinricus geßler von Fryburg, fhüler der keiferlichen rechten, mein erfas 
renheit fo aus des adels zucht, der fletten pollicey, vnd lendern gemwonbeiten, durch die Iandtfchaften 
ſchwaben und elfaß mit weſenheit ſtett übender practic in fehlen des rechts bendeln ratfchlegen tagen 
vnd tedingen bey den dreiffig iaren bisher ernietet, in DIE büchlin geformt, dabey gezeugt allermeift 
Die nuͤwe fpulgung geroonbeit end ſtylumb der practic difer jeßlauffenden zeyt u. f. w. Ex ungue Leo- 
nem! Nach der Borrede folgt das Regifter und dann das Werk felbft, welches in drey Theile abgerbeilt 
zu ſeyn fcheinet. Der erfte enthält ein Titulacbuch, der zweyte ein Formulary der Briefen, und dag 
beitte: zu den gerichtsbendeln. Sormen. Iſt LXXXIII. BI flar. Unter den Fahren 1483. 1484. 
und 1488. ift auch ein Sormulari und teutſch rethorica angeführt worden, mo fich aber der Berfafs 
fer nicht genennet bat. Daffelbe it vermuchlicy von dem Beißlerifchen verfehieden. ©. oben &. 203. 
n. 356. Aeltere Ausgaben von diefem legtern find unter den Jahren 1493. 1507. 1511. 1514. angezeigt 
worden. Die Ebneriſche Bibliothek befigt ein Exemplar. 


935) Liber de arte diſtillandi de compofitis. Das buch dee wahren kunſt 
| zu diftillicen die Compofica und finpficia u. ſ. w. Bon mir Ihero⸗ 
nymo Brunfchwic uffgeclube vnd geoffenbart zu Troft denen, Die 
es begehren. Getruckt zu Straßburg duch. Johann Grüninger 
ası9. Qu Folio. | 
Die erſte Ausgabe diefer Sammlung ift unter dem Jahre 1500 angezeigt worden. Auch die ges 
genmwärtige befaß der fel. Trew, der fie auch in dem bekannten Catalogo vor dem Herbar. Black wall. 
angeigte. Iſt auch in der Schwarzifchen Sammlung. 


936.) Spiegel der Arzney Laurentii Phryefen von Colmar, Straßburg 
gedruckt von Johannes SGrieninger 1519. Infl. Folio. 
Diefe Ausgabe ift in der Trewiſchen Bibliothek in Altdorf befindlich. Sie hat ebenfalls Holz 
ſchnitte. | 
937.) Synonima ond gerecht vßlegung der wörter fo man in der Artznei 
allen Kreutern, Wurzeln u, ſ. w. zuſchreiben it. Me congeßit Phri⸗ 
fins Argentarie Straßburg durch Johannes Srieninger 1519. 
In Quart. 
Iſt ebenfalls in der Trewiſchen Bibliothek in Altdorf befindlich. 


938.) Laurentii Phrieſen Tractat dee Wildbaͤder Natur, Wirkung. 
Straßburg von Johannes Grieninger 1519. In Quart. | 
Befindet fich in der Trewifchen Bibliothek in Altdorf. 


939.) Joachim Vadiani kurz und trewlich vnderricht, wider die forgffich 
feanfhent der Peftilenz. Bafel duch) Adam Petri ısıs. In 
uart. 
Befindet ſich in der Trewiſchen Bibliothek in Altdorf. 


Panzers Annalen. Ob b 940.) 


426 Jahr 15129. 


940.) Ein neu georbent Regiment wider die Peſtilen; in Reimen, Oppen⸗ 
heim 1519. In Quart. 
Dieſes Werkgen hat Holzſchnitte und iſt in der Trewiſchen Bibliothek in Altdorf. 


941.) Ein nutzbarlichs Regiment von doctor Sirten Kolbenſchlag von 
Mergathem wider die Peftilenz zu bewaren u. f w. Am Ende: 
Gedruckt zu Nürnberg durch Fryderichen Peypus — im Jar als 
man zalt. M.D.rir. In Quark. 
Unter dem Titel flebet ein Wappen. Der Herausgeber ift Zieronymus Schenk von Sinnaw 
Mitter. Iſt 1 2/2 Bogen ftark, und in der Schwarsifchen Sanımlung. 


942.) Jo. Wydmann genannt Moichinger Regiment wie man fi in 
Peftitenzifcher Lufft halten fol. Straßburg gedeudt duch Sohann 
Knoblouch 1519. In Quart. 
Befindet fich gleichfalls in der Trewiſchen Bibliothek in Altdorf; fo wie noch eine andere Aus⸗ 
gabe von eben diefem Jahre. 


943- ) An Nuͤtzlich Negimen und vnderwyfung, welcher maſſen den mens 
ſchen mit dem gifft der Peſtilentz befaden, mit hailſamer Artzney 
zubefffen fey. Durch den hochberuͤmbten Johannem Loser von Horb 
Doctorem bes hochwirdigen fuͤrſten vnd heren herrä Wilhelms Dis 
fchoffen zu Steaßburg, und Landtgrauen su Elſaß der zyt Lybartzet, 
zu hilff vnd troſt dem menſchen gemacht im Neunzehenden Jar. 
Am Ende: Getruckt zu Hagenaw. In Quart. 
Dee Verfaßer bat diefe kleine Schrift, feinem Vater, Sebaſtian Lotzer, Burger zu Horb zu⸗ 
geſchrieben. Iſt 2 Bogen ſtark, und in der Ebneriſchen Bibliothek. 


944.) Albertus Magnus. Das buch der ver Samlung, oder das buch 
der heimligkeiten Magni Alberti, von artzney u. ſ. w. Am Ende: 
Getruckt vnd volendet in der loblichen ſtatt Straßburg, durch Mar⸗ 
tinü Flach. Als man zalt nad) der geburtt Chriſti vnſers herren, 
Taufent Fuͤnff hundert vñ nungehe Jare. In Quark. 

Dieſe wiederholte Ausgabe einer bekannten Compilation iſt in der Schwarziſchen Sammlung 
und so Bogen ſtark. 

945.) Ein warhafftige hiftorij von dem Kayſer Friderich der erſt feines 
namens, mit ainem fangen rotten Bart, den die Walhen nenten 
Barbaroffa, derſelb gewan Serufalem, Vnd durch den Babſt Ale⸗ 
xander den dritten verkuntſchafft ward dem Soldaniſchen Kuͤnig, 
der in gefenclich hielt etlich zeyt, Vñ wie der Pundtſchuch auff iſt 
khomen in Bairn. Am Ende: Gedruckt zu Augſpurg. M. D.rix. 

In Quart. — 
u 


Jabr 1519 437 


Auf dem Titel it ein Holzfchnitt. Die Geſchichte faͤngt fogleich auf der Ruͤckſeite des erſten 
Blats an. Iſt 2 Bogen ftart, und in der Schwarziſchen Sanımlung. 


946.) Ein warhafftige biftory von dem Fanfer Friderich der erſt feines Na⸗ 
men: — Vnnd wie der Pundtſchuh auf fit fhomen in Bairk. "Am 
Ende: Gedruckt zu Landßhut durd Johann Wenffenburger ı 519. 
In Quart. 
Huch diefe Ausgabe befigt Herr Prof. Schwarz. ie hat auf dem Titel ebenfalls einen Holz⸗ 
ſchnitt. Das Werkgen felbft, das 2 1/2 Bogen flark ift, bat 5 Holzſchnitte. 


947.) Von der Chur und Wahl des großmaͤchtigſten Könige Karls. Ges 
druckt in der füritlichen Stade Munchen durch Hanien Schobſer 
1519. In Quart. 
Wird in Herrn Schranks Baieriſchen Reiſe S. 222. angeführt. 


948.) Die verfchreibug vñ vermwilligung des atlerduzchleuchtigiften, gross 
mechtigiſten berra Herren Karle Roͤmiſcher und Hiſpaniſcher Ku⸗ 
nig. sc. gegen dem heiligen Reich. Das gar leblich zu hören yſt. 
Am Ende: Geben am dricten tag des Monats Julii noch Chriſti 
geburtt Funffgehen hundert vnd im Neungehenden vnfers reiche 
Des römifchen im eriten. vnd der Hifpanifchen jm vierten are. In 
Quart. | 

Es ift dieſes ein gewis fehr fetener Abdruck der Wahlcapitulstion Rapfer Carls des fünff: 
ten. So merkwürdig diefelbe fhon an und für fich ift, fo erbalt fie doch dadurch einen vorzüglichen 
Werth, weil fie die allererfte gedruckte Kayſerliche Wahlcapitulation if. &. Herrm geb. Juſtizrath 
Puͤtters Litterat. Des deutfihen Staatsrechts Tb. 2. &. 392. Unter obigen Titel ift ein Holy 
fehnitt, der den Kayfer, auf dem Thron figend u. f. m. vorftellet. Iſt 2 1/2 Bogen ſtark. Herr Prof. 
Schwarz befiget auffer diefer, noch eine zweyte, eben fo ſtarke Ausgabe, die aber auf dem Titel kei⸗ 
nen Holsfchnitt hat. 


949.) Merbung der borfchaften der durchleichtigiſten Künig, Carolus vo 
Hifpanien, vnd Fünig Trancifcus von Franckreich, an die Eurfüriten 
zu Frannckfurt, im Monat Zunii Im roiitisc. befcheben. In Quart. 

Der Titel diefer merkwuͤrdigen Echrift ift rotb gedruckt, und flebet in einer Einfaßung. Die‘ 
&chrift ſelbſt ift 2 1/2 Bogen ſtarf. Here Prof. Schwarz befiget, aufler diefer, noch drey verfchiedene 
Yusgaben. Die Titel derfelben find insgefamt ſchwarz gebrudt. Zwo berfelben haben‘ eine Einfaſ⸗ 
fung. Die dritte aber nicht. Auch iſt der Titel diefer dritten etwas verfchieden, und fängt an: Der 
porschafften werbung u. ſ. io. 


950.) Der wirtembergifchen landſchafft wahrhafft unnderricht vnd ent- 
ſchuldigung Nuͤwlich an gemaine Andgnofl ſchafft außgangen. (1519) 
Sn Folio. - 
966 2 Dieſe 


428 gahr 1579. 


Diefe Meine Schrift, die von zwoͤlf Würtembergifchen Städten unterfchrieben, und auf Montag 
nach Leonhardi Anno rir datirt ift, enthält die Urfachen, warum Herzog Ulrich aus feinem Lande vers 
trieben worden ift,. und warum ihm die Schweiger, bey denen er Hülfe fuchte, diefelbe verfagen foll 
follten. AIR 6 BL ftark und in der Ebnerifchen Bibliothek befindlih. Here Prof. Schwarz befiget 
eine Ausgabe in 4. ı 1/2 Bogen ſtark, und feget fie in das Jahr 1520. 


951.) Ausfchreiben der Stade Nürnberg des neuen Weinzolls halber. 

Des Durchl — herren Caſimirs und herrn Georgen — Marggrafen zu 
Brandenburg wahrhafftig gegründet Verantwortung vff der von Nuͤrw 
beeg — Ausfihreiben sc. 


Aines €. Rats der Etat Nürnberg beftändig warhafft verantwertung sc. 
gegen Marggr. Eofimirus zu Brandenburg sc. 1519. In Folio. 
Diefe drey feltenen Schriften gehören gufammen. &. Herrn Prof. Wills Biblioth. Nor. P. I. 
p. 286. u. f. Die mittlere ift in den Sele&t. Norimb. Th. 3. €. 174. u. f. neuerlich wieder aufgelegt 
worden. Sie betceffen die, über den. Zoll zwiſchen Brandenburg und Nürnberg entflandenen Strei⸗ 
tigkeiten. 


952.) Wie die newe Capell zu der fchonen Maria in Regenſpurg erſtlich 

aufffummen ift, nad) Chriſti geburt. M.EELEE. und rir. jar. In 

Quart. 
Unter obigen Titel wird die ſchoͤne Maria in einem Holsfchnitt vorgeftelle. Und darımter lieſet 
- man noch vier lateinifche Berfe. Auf der Rückfeite ſtehet diefer Holzfchnitt noch einmal, und unter 
Demfelben ein Elogium ad Mariam. Auf der zweyten Eeite fängt das Gedicht felbfi an. Der Haupt 
inhalt deffetben betrift die Dertreibung der Juden aus Regenfpurg und die Aufrichtung einer Kirche 
zu Ehren Mariae, an dem Orte, wo der Juden Eynagog ehehin war. Der bekannte D. Balthaſar 
Szubmeyer , welcher um diefe Zeit Pradieant im Domſtift zu Negenfpurg war, war es vornemlich, 
welcher die Vertreibung. der Juden beförderte. Die ſchoͤne Marta, war ein Bild derſelben, das vor 
der gedachten Kirche auf einer hohen Käule ſtund. Wie gros die Wallfahrt zu dieſem Bilde geweſen ſey, 
und was daffelhe für erſtaunenswuͤrdige Wunder verrichtet habe, davon wird in einer dufferft feltenen, 
2522 gedruckten Schrift ausführliche Nachricht gegeben. Sie hat den Titel: Wunderberliche czaychẽ 
vergangen Jars (1521) beſchehen in Kegenfpurg tzw der ſchonen Maria der mueter gottes 
bye begriffen. ch befige fie ſelbſt. Im Jahr 1542 wurde in diefer Kirche die neue Pfarr aufger 
gichtet und im Detober der erſte evangelifche Gottesdienſt gebalten; und in dem darauf folgenden 
1544ſten Jahre, den 14 Junii wurde dag, vor der Kirche bisher geſtandene unbeusbätige Bild wegge⸗ 
ſchaft. Obiges Gedicht iſt in der Schwarziſchen Sammtung. 


953.) Eruoderung und verfündung: des Edeln vñ veften Franciſco v5 
Sidingen, zu Eberbürg, an vnd wider Prouincial prioren und 
Eonuenten Prediger ordens teutfcher nation vñ funderlichen Bruder 
Jacoben von der huchitraten, auch prediger ordend, von wegen vnd 
namen, des hochgelerten vnd weicberumbten hen Johann Reuch- 

lins 


Jahr 1519. 429 


Ti baider Reihten doctor, feiner erlangten Epecutorial: halben sc. - 
... G319) In Quart. 

Diefe feltene Kleinigkeit gehoͤret noch zu dem Haͤndein, die Reuchlin mit den Coͤlner Theologen 
hatte. Sickingen ſchreibet in einem ſehr ernſtlichen Ton an ſie, befiehlt ihnen, den D. Reuchlin in 
Ruhe zu. laßen, von der Appellation abzuſtehen, und ihm in Monatsfriſt, die taxirten coften, 
Nemlich hundert und eylff gulden zu entrichten zc. widrigenfalls er ſie dazu mit Gewalt zwingen 
wuͤrde. Dieſes Schreiben iſt datirt: Freytag negſt nach ſant Jacobs, des hailigen apoſtels 
tag Anno ac Fig. Unter obigen Titel iſt ein Holzſchnitt. Iſt nur 1 Bogen ſtark. Die Ebneriſche 

‚Bibliothek beſitzt dieſe, und noch eine zweyte Ausgabe, die auch auf der erſten Seite bes vierten 
Blats einen Holzfchnitt ba. 


954.) An neu byechlein on der Tobliche diſputatid offenlich gehaltẽ vor 
Furſtñ on vor herrn vor hochgelertẽ vñ ongelerte in d' werdin hoch 
geprenite ſtat Leypfig in reymẽ weyß duch Joannẽ Rubin longi. 

fan der myndern zal nach criſti geburt. 19. In Quart. 

Es if befannt, daß. die, zu CLeipzig 1519 gebaltene Difputation, zu verfchiebenen Schriften von 
beyden Theilen Anlaß gegeben bat, von denen man in Löfchers Reformationsartis 3. 3. ©. 203. 
u. f. die befte Nachricht findet. Die gegenwärtige deutfche bat einen geiwißen Johannem "Ruben, 
welcher fich auch Longipolitanum nennte, und ein damals zu Leipzig ſtudtrender Kranke war, zum 
Berfaßer. Derfelbe hatte ſchon vorher eine kateinifih gefchriebene Relation von diefem Gefpräche 
herausgegeben, die Löfcher 1. c. S. 252. u. f. ganz abdrucken lagen. Darauf gab Joh. Montanus, 
unter dem Ramen Neminis Wittebergenfis Encomium Rubei Longip. heraus. Diefes gab nun zu dieſem 
neuen Büchlein Gelegenheit, in weichem Rubens, eben fo, wie in feiner erſten Schrift, feinen Haß 
gegen die Wittenberger , und feine Borliebe gegen Eden deutlich gu erkennen giebt. Die Reime find 


_ . ſehr iämmerlich. Iſt 3 1/2 Bogen art. Ich befige fie ſelbſt. 


955.) Schutzred vn chriſtenliche antwurt ains erbarn liebhabers goͤtlicher 
warhait der hailigen geſchrifft, auff etlicher widerſprechen, mit antzai⸗ 
gunge, warũub Doctor Martini Luthers leer nitt fa vnchriſtelich 
verworffen, ſonder mer als Chriſtenlich gehalten werben ſoll ıc. Apo⸗ 
logia. (Oben M.D.XIX) In Quart. 
Bon dieſer Schrift des rechtſchaffenen Kazarus Spengler, Rathſchreibers in Nuͤrnberg, babe 
ich fünf verſchiedene Ausgaben aus der. Schwarziſchen Sammlung vor mir. Die oben angezeigte iſt 
9Bl. ſtark. Der Titel hat eine Einfaßung. Der zweyte bat oben in der Titeleinfaßung das Jahr 
M. D. XX. und iſt 2 1/2 Bogen ſtark. In der dritten ſteht am Ende: Getruckt zu LeypßaP durch 
Wolffgang Stoͤckel 1520. Sie iſt nur 7 Bl. ſtark. Die vierte hat am Ende: Hat laſſen drucken 
Melchior Xotther d' sung tzu Wicteberg im funfftzehendẽ hundertẽ vnd Fr. iar. Iſt 21/2 Bo⸗ 
gen ſtark. In dieſen Ansgaben nennet Spengler feinen Namen nicht. Dieſes iſt in der fünften ges 
ſchehen, die, vermoͤge der Anzeige auf dem Titel, mit einen Dyalogus Defenſionis vermehrt iſt, den 


"th aber in dem Exeniplar, das ich vor mir habe, nicht finde. Der Titel ſtehet in einer Einfaßung 


and iſt roth gedruckt. It 2 Bogen ſtark. 
. | 9663 956.) 


438 | Jahr 1519. 


956.) Bon dem leben, fitten und freyen fprüchen der alte. philsſophi 
haydniſchen vnnd natürlichen mailter vñ Liebhabern der weysheit, 
auß vil manigen puͤchern mit hochen fleiß verſamlt vnd in diſſ puͤch⸗ 
lin zuſamen gezogen, den menſchen zu leer vnderweyſung vaſt kurtz⸗ 
weylig zu leſen. Am Ende: hie endet ſich das buch der leben der na⸗ 
tuͤrlichen maiſter mit jren zuͤchten leren vnd ſpruͤchen der ſitten aus 
kren buͤchern ausgezogen, Gedruͤckt zu Augſpurg auf Vrbani nach 
Chriſti gepurt Tauſent funfhundert oA neunzehen jar. In Quart. 

Bon dieſer deutſchen Ueberſetzung der Vitarum philofophorum des Humphrey Burley iſt ſchon 
oben, unter dem Jahre 1490 Nachricht gegeben worden. Die gegenwaͤrtige Ausgabe beſitzt Herr Prof. 
Schwarz in Altdorf. Der Titel ſtehet in einer Einfaßung. Bit dem 11 Blat fängt das Berk ſelbſt, 
ohne alle Vorrede an. Die Kignatur gebet bie x. 


957.) Der Ritter vom turn Oder der Spiegel der Tugent vñ Erſam⸗ 
feyt, mit gar fehönen vnd Föltlichen hyſtorien Eremplen, zu vnd'wi⸗ 
fung ſyner fynd. Am Ende vor dem Regliter: Der Spiegel der Tus 
gent vnd Erſamkeyt — Jetz nüw getruckt zu Straßburg durch den 
Erfamen Johannem Knoblouch, Am fobende tag des Mergens. 
Als man zalt M.ECEES. vnd rir jar. In Quark. | 

Unter den Jahren 1493 u. 1513 ift von dieſem Roman bereits binlängliche Nachricht gegeben worden. 

Diefe Ausgabe befige Here Prof. Schwarz. Unter dem Titel ſtehet ein Holzfchnitt, der den Ritter 


mit feinen beyden Töchtern vorftelt. Mit dem zı Blast fängt das Werk ſelbſt mit der gewöhnlichen 
Vorrede an. Die Signatur gehet bis z. 


953.) Die geuerlicheiten und eins teils der gefchichten des loblichẽ ſtreltba⸗ 

ren vnd hochberumbten helds vnd Ritters Tewrdannkhs. Am Ende: 

Gedruͤckt in der Kayſerlichen Stat Augſpurg durch den Eltern Han⸗ 

fen Schoͤnſperger im Jar Tauſent fünffpunderr vnd im Neuntzehen⸗ 

den. In Folio. 

Unter dem Jahre 1517 iſt die erſte Ausgabe dieſes (chagbaren Werkes beſchrieben worden. Die 
gegenwaͤrtige zweyte ftimmt zwar in der Hamtſache vollfommen mit berfelben überein: fie unterfcheidet 
ſich aber in einigen Nebenfachen ſehr merklich von derfeiben. Schon auf dem Titel ift, vor Tewr⸗ 
Dank, das Wort Gert, in der gegenwärtigen ausgelaffen. Berner’ befindet fich in derfelben auf der 
Rückfeite des Titelblatg, das, dem Sanns Schönfperger vom K. Drarimilian ertbeilte Privilegtum. 
Obaleich übrigeng die zweyte Ausgabe Blat für Ylat von der erften abgedruckt wurde: fo findet man 
Doch faft unzählige Abweichungen in Anfebung dee Rechifchreibung, und der, bey manchen Buchflaben 
angebrachten Züge, oder Werzierungen, wodurch zugleich der ehemalige Wahn von in Holz gefchnittenen 
Zafeln noch augenfcheinlicher widerlegt wird: Endlich unterfcheider fich diefe Ausgabe von der erſten 
auch noch durch die Schlußanzeige. Und da in derfelben ausdrücdlich gemeldet wird, daß Augſpurg 
der Druckort fey, fo läßt fi um fo weniger begreiffen, wie die erfte zu Nuͤrnberg babe gedruckt 
werden follen. Die Holsfehnitte find die nemlichen. Die Seuerlinifche Bibliothek befiget ein Exemplar. 
959.) 


| ⁊ 


Jahr 1319, 431 


959) Die gehert ‚ter Diofer Welt. Hio findt man-bie zehen alter nach 
"rn gemainen lauff der welt:mic vil ſchoͤnen hyſtorien begriffen, faſt libe⸗ 
lich zu leſen vnnd zu hören. Vnnd find, diſe alter vonn wort ga wort 
nach inhalt bet matery vnnd anzaigung des figur geſpilt worden Im 
funffzechenhunderſten vnd. xvij Jahr, auff der herren faſtnacht von 
etlichen erfamen vñ geſchickten Burgern ainer loblichen ſtat Memmi⸗ 
gen. Am Ende: Gedruckt zu Memmingen durch U 8. Albrecht 
Rund 1519 An Quark. 
| Pr im Schadeloockiſchen Catal. T.1. Vol. L. p. 228. angezeigt. Auf dem Titel ſtehet eis 
Oeliſchnut. Wird die 1518 ſchon angezeigte Schrift ſeyn. 


960.) Eyn gemeyn fprüchwort, Der krieg iſt Tuftig dem vnerfarnen, durch 
den allergelerteſten Erafmu von Roterodam erſtlich zu latein gar 
fünftlich aufgelegt. Bis yeso durch ber Vlrichẽ Warnbüler ger 
teutfcht. In welchem die allerhenffameft fruchtbarfeit des fridẽs — 
menigflich zu feßen nit minder nug dann notturfftig. Am Ende: Ger 
druckt zu Baſel, durch Andream Cartandrum, an dem fechiten 
tag Nouembris. Anno. M.D.rir. In Auart. 

Diefe Ueberfegung ift Dyethern von Talburg sugefehrieben, und datirt: Menk am zwenzigſten 
sag Augufti. Anno dit M.D. vnd im rir. Die Zufchrift iſt kurz und füllee ein einziges Blat. Dans 
folgt fogleich die Ueberſetzung. Am Ende ſtehet obige Anzeige. Iſt 6 3/4 Bogen ſtark, und in der 
Kbnerifchen Bibliothek. 


961.) Plutarchus wie ym eyner feinem veyndt nutz Machen Fan. Emſer, 
Welch man, myth veynden iſt beſtrickt u. ſ. w. (1519.) In Quart. 
Auch dieſe Ueberſetzung hat Emſer gemacht. Sie iſt Gorigen von Wedebach Landt Rentmeiſter 
vnnd Hauptmann gu Leyptzck zugeeignet. Die Dedication iſt von 1519 datirt. Auf dem Titel ſteht 
Emſers Wappen. Iſt 2 Bogen ſtark und in der Schwarziſchen Sammlung . 


962.) Ein nutzbar vnderweyfung bes hochberumbtẽ redners Iſocratis zu 
einem jungenn Demonicus genant. durch herr Wilwolt Birckhai⸗ 
mer auß kriechiſcher ſprach in das teutſch geßogen. Am Ende: Ges 
druckt zu Augfpurg Am mitwoch vor Letare. Anno x. M. D. xix. In 
Quart. 
Der Titel ſtehet in einer Einfaßung. Dieſe Heine Schrift, die nur 2 Bögen ſtark iſt, beſitze ich 
felbfl. Diefe Ueberfeßung ftebet auch in des vortreflichen Pirkheimers Teatro virtutis, oder Tugend» 
Büchlein. In Heren Prof. Wille Nürnb. Gelchrten Lericon ift diefe Ausgabe nicht angezeigt. 


963.) Cento Nouella Hundert neuwer Hiftorien die in einem grofen ſter⸗ 
ben zu floretz gefagt wurden, von etlichen Furgweilige menfchen, Die 
ba vß der ſtat bin vff das land fluhen ir leben zuerreig vnd da ie 

ordnung 


433 Jabr 1519. 


ordnung machten ein Füng vnd' in der zugebletẽ het was gu froͤde 
dient, vñ iſt wol beglimpfet. Am Ende: Getruckt vnd foblichen vos 
Iendet in der Eeiferlicye ſtat Straßburg, an vnſer lieb? frawen-abene 
der verfündung Durch Johannem grüninger. Im iar Funffze hen⸗ 
hundert vnd Nünzehen. In Folio. 

Ungeachtet diefe Ausgabe einen etwas veraͤnderten Titel bat, fo ſtimmt fie doch in Anfehung der 
Einrichtung auf das genaueſte mit derjenigen überein, Die Brüninger im Jahr 1509 drudkte, und bie 
wir unter dieſem Jahre befchrieben baben. Nur tft dieſer wiederholte Druck, um eine einzige Seite 
Kärker, indem fich das Regifter auf der erſten &eite des CCXXXViften Blats mit obiger Anzeige 
endiget. Die Ruͤckſeite ift leer. Die Holsfchnitte find die nemlishen. Bon biefer Ausgabe befiget 
die Ebneriſche Bibliothek ein Exemplar. Auſſer den von Element angeführten beyden Ktraßburger 
Ausgaben von 1535 und 1557 befige ich noch eine dritte, die Job. Knoblouch 1551 zu Straßburg 
gebrudt bat. 


964.) Dat nye Schip yon Narraaonien, mie befunterem fiyte gemadet, 
vnde vp Dat nye mit vil fchonen togefetteden hyſtorien vorlenget vnde 
erfleeret. Gedrukket to Rozſtock dorch Ludovicum Die In dem 
iare nad) unfes heren Criſti gebort veftem hundert negentegne. Am 
Ende: Hye endigher fit dat nye ſchyp van Narragonien sc. Gedrus 
det und vulender in der loveliten Stat Roſtock durch Ludovicum 
Dieg. In dem Yare na Ehrifti unfers heren gebort ı 519. Am Aben⸗ 
de der Entfangyge der vnbefleckeden yunffrawen Marien. 

Diefe plattdeutfche Ucberfegung von Brants Narrenfchiff wird in Herrn Prof. Slögels Geſchichte 
der comiſchen Litteratur Th. 3. S. 126. ohne Bemerkung des Formats angezeigt. Iſt 170 Blaͤtter 
ſtark, obne das Regiſter, und bat Holzſchnitte. Der Druder Ludw. Diez ſetzte ſich nach der Zeit 
gu Luͤbeck, mo er 1533 die ſchoͤne plattdeutſche Bibel druckte. Er zog aber nachher wieder nach Ro⸗ 
Rod, mo er 1559 geftorben if. S. Goezens Hiftorie der niederfächl. Bibeln &. 207. not. h. 


965.) Die geuchmat zu ftraff alld wybſchẽ manen durch den hochgelertẽ 
derre Thoman Murner der heylige gefchrifft Doctor, beyder rechten 
ticentiare, vnd der hoben ſchul Baſel des Kenferlichen rechtes orden⸗ 
lichen lerer erdichter, onnd eyner frummen gemeyn der loͤblichẽ ſtatt 
Baſel in frenden zu eyner letz befshriben vnd verlaffen. Am Ende: 
Gedruckt in der Ioblichen ſtatt Baſel duch Adam Petri von tan 
gendorff M.D.rir. an dẽ fünfften tag im April. In Quart. 

Ein mwürdiger Pendant zu YTurners Narrenbeſchwoͤrung und Schelmenzunfft. Mit diefer 
Narrenwieſe, denn was mil das Wort Geuchmat eigentlich ſagen, gebet er den Männern, die 
fih durch Weiberliebe bethören laßen, zu Leibe, und zeiget, was für Mittel die Weiber anwenden, 
ihre Maͤnner zu Seuchen zu machen, wie denn in diefee Ruͤckſicht alle die berühmten Maͤnner und 
Weiber aus der biblifchen und profan Gefchichte von Adam und Eva an, auf der Geuchmat erfcheinen 
mußten. So gar Mofes has die Ehre unter den Seuchen zu erfcheinen. Moyſes, fagt ruene 

wa 


Jahr 1519 433 

was ein frumer man wiewol er auch ein ſtuck hat than-Das ich in biflig hie bar fag Bnb- für der 
böchften geuch ein ſchetz (wegen ˖ der Rünigin der mören, nach dem Joſephus) Ich wuͤnſchte dieſes ges 

wiß witzige Gedicht weitläuftiger befchreiben zu können; allein die mir gefeßten engern Grenzen erlaus 

ben ſolches nicht. Daß Murner öfters in Ausdruͤcken etwas frey ift, kann nicht geläugnet werben; 

aber deswegen mollte ich fein Gedicht, doch nicht unter die fcandalöfen Schriften rechnen, zumal da 

er offenbar die befte AUbficht hatte, Die Seuche Elüger gu machen. Der Titel ſtehet in einer Einfaßung. 
Auf der Ruͤckſeite fehet ein Auszug aus dem Eapferlichen Privilegio. Hierauf folgt auf 5 Seiten die 

Vorred und dag Regifter. Dann kommt auf 3 BI. Vorred der geuchmatten. Hierauf fängt das 

Merk felbfE an. Da erfcheinet zuerft Murner feibft als Lanzler der Seuche. Auf ibn folge die 

Schambaftigkrit, die fih von der Welt entferne. Die Stelle derfelben nimmt Venus ein; und diefe 

läßt denn durch ihren Canzler Die gefchwornen Artickel der Beuche vorlefen. Diefe find insgefamt 

ſehr finnreich ausgedacht. Dann fommt der geuch eydt, nder wie fie die vorgelefenen Artikel bes 

ſchweren. Doc ich muß abbrechen. Die Holsfchnitte, deren eine große Menge iſt, find fehr poßiers 

lih. Das ganze beträgt ı Alpb. 9 Bogen. Diefe Seltenheit befigt Herr Prof. Schwarz in Aitdorf. 


966.) Diß ift die gouchmat, fo gefpile fit worden Durch etlich geſchickt 
Burger einer loblichen jtat Bafel, Wider den Eebruch vnd die fünd 
der vnfüfcheit. Pamphilus Gengenbach Cohne Jahr und DO Sn 
- Quark. 

Ich führe bier diefe Kleine Schrift, die ohne Jahr und Drt, aber ficher zu Baſel gedruckt wor⸗ 
‚den ift, wegen der Yebnlichkeit, die fie in Anfehung des Titeld und auch des Inhalts mit der vorher 
gehenden bat, an. ie wird aber vermuthlich auch um diefe Zeit erfchienen fenn. Unter obigen, in 
einee Einfaßung ftebenden Titel, ſtehen ro Zeilen deutfche Reimen, welche fich auf den Inhalt diefer 
Comoedie begieben. Sie lauten alfo: Durch bit ward ich gefochten an, Ich folt diß faßnacht nit 
binlan, Solt machen yn ein nuͤwes fiyl, &o yetz doch wer de vnmuts oyl. Hat ich mich darauf 
bald bedacht Und diefe geusch zufamen bracht In den man nit allein kurtzwyl Findet, fonder auch deg 
ernſtes vyl, der nun die geuch wirt traffen an Die fich die wyb ftärg geuchen lan. Auf der Rück 
feite des Titelblats fängt die Vorrede an, in welcher die nachfte Veranlaßung zu diefem Spiel anger 
zeigt wird, daß nemlich vor kurzem ein Gedicht gedruckt worden fey, wie das vnkeuſcheit fey Fein 
ſuͤndt. Diefes Spiel fol nun dag Gegentheil lehren. Es erfchienen aber auf der Narrenwieſen, mo 
Stau Denus und Eupido fich aufhalten, etliche Perfonen nacheinander, die denn alle von ihr zu 
Gecnuchen gemacht werden. Zuerft wird ein Juͤngling auf die Geuchmatte geläßen. Dann folgt ein 
Ehemann, weiter ein Kriegsmann, ein Doctor, ein alter Geuch, und endlich ein Bauer, welche ind» 
_gefamt , nachdem fie zu Narren gemacht worden find, von der Brau Venus mit Echimpf fortgefchickt 
worden. Neben am Rand zu beyden Seiten find Holsfchnitte, welche die, in diefem Faſtnachtſpiel 
vortommenden Perfonen vorftellen. Bon diefem Pamphilus Bengenbady ift fchon unter dem Sabre 
1517 ein Spiel angezeigt worden. Das gegenwärtige ift 5 Bogen ſtark. Auf der Ruͤckſeite des Ic 
ten Blats iſt ein Holsfchnitt mit den Wappen der Schweigercantond. Ich beflge es ſelbſt. 


967. ) Behend und huͤbſch Rechnung vff allen Kauffmanfchafften. Am 
. Ende: Getruckt zu Hagenaw durch Thoman Anshelm. Im iar 
als man zalt 1519. Sn Octav. 
Panzers Annalen. Jin Die 


434 Jahr 1519. 


Die erſte Ausgabe von diefer Antdeiſung zur Nechenkun,’ , iſt unter dem Sjahre 1489 angezeigt 
worden. Der Berfaßer, der fih in der Zueignungsfchrift an & zmunden von Schmidömüle nennet, 
it Johannes Widman von Eger maifter inn den fryen künften zu Leypuid. Das Werkgen iſt in 
drey Theile getbeilt. Iſt 19 Bogen Hark und in der Schwarzifchen Sammlung. 


Jahr MDCC. 


968. ) Des hochwirdigen doctor Keiferfpergd narenichiff, fo er geprebigt 
bat zu ſtraßburg in der hohen ftifft daſelbſt Predictät d' zeit 1498. 
dis geprediget. Vnd vß latin in tuͤtſch bracht, Darin vil weisheit iſt 
zu fernen, vnd leeret auch Die narräfchel hinweck werffen. iſt nutz vnd 
gut alen menſchen. Cum priuilegio. Am Ende: Getruckt zu Straß⸗ 
burg von Johanne Grieninger, vnd ſeliglich geẽdet, vf ſant Bartho⸗ 
lomeus aber In dem far der geburt Chriſti Tuſent. CCECC. xx 
In Folio. 

Dieſe Ausgabe wird in Rieggers amoenitat. literar. Frib, Fafc. I. p. 92. n. 36. ingleichen in 
Heren von der Hardt Autograph. T. II. p. 65. angeführt; aber mit etwas veränderten Titel. Dbis 
ger ift der richtige, den ich aus einem, in der Seuerlinifchen Biblistbek befindlichen Exemplar genoms 
men babe. Es Famen aber diefe Predigten zum erftenmal, unter dem Titel: Nauicula fiue Speculum 
fatuorum praeftantiflimi - Joannis Geiler Keyfersbergi - a Jacobo Orhero diligenter collefta . Ar- 
gentorati ex aedibus Schurerianis 1510. 4. beraus. Ich befige ebenfalls eine Straßburger Ausgabe 
von 1511, ohne Ramen des Druders, mit Holsfchnitten, in 4. Jacob Other, der in der obigen 
deutfchen Ueberfegung Jacob Echer genennet wird, bat diefe lateinifche Ausgabe Joanni wydel ex 
Gersbach fratrum ordinis Beneditti in fchuterana eremo commorantium, abbati dignillimo zuge⸗ 
eignet. Schon aus der ganzen Einrichtung, befonders aus den beyaefügten Holzſchnitten erbellet deuts 
lih, daß Keyſersberg, Brants bekanntes NRarrenfchiff bey diefen Predigten vor Augen gebabt habe. 
Other fagt es aber auch in der erftgedachten Zueignunggfchrift ausdruͤcklich, daß derfelbe den Brant 
babe nachahnıen wollen. Man bat ibm deswegen Vorwürfe machen wollen. Wenn man aber die Pre 
digten felbft anfiebet, und die berclichen Wahrheiten, die er darinn mit der gröften Freymuͤthigkeit 
dortraͤgt, betrachtet, fich aber auch die Zeiten denket, in denen Rayſersberg lebte und prediate, fo 
wird es leicht werden, diefen gewiß frommen und rechtfchaffenen Bann zu entfchuldigen. Element 
bat einige merkwuͤrdige Stellen aus diefen Predigten angeführt, die leicht mit noch wichtigen vermeh⸗ 
vet werden fünnten. Was die gegenwärtige deutfche Ueberſctzung betrift, fo ſtehet obiger Titel in eis 
ner Einfaßung auf der erften Eeite ded erften Blatd. Dann flat auf 5 Bl. ein Renifter, mit einer 
kurzen Vorrede, mworinn gemeldet wird, daß der wirdige Ba cr Johannes Pauli leßmeiſter zu Tañ 
in dem iar. 1519. von dem latin gerütfchet habe. Mit: FoL IX. fangen die Predigten ſelbſt an, und 
endigen fih mit Fol CXXIM. (eigentlich 218.) Zuletzt ſtehet obige Anzeige; die legte Seite ift leer. 
Die Holsfchnitte find eben diejenigen, die mıan in Brants Rarrenfchiff. antrift. 


969.) Eyn Deutich Theologia. Das iſt Eyn edles Buͤchleyn, vom rechten 
verſtandt, was Adam vnd Chriſtus ſey, vnd wie Adam yn vus ſter⸗ 
ben, vi Chriſty eriteen fal. Am Ende: Gedruckt zu Wıttenbraf 

durch 


Jahr 15 20, 435- 


durch Sohänem Grünenb: Nach Ehrift gepurt taufent funffhundert 
und zwenzigften FAR. Am adent Sancti Michaelis. In Quart. 
Ein abermaliger Nachdruck einer, unter dem Jahre 1518 angezeigten merkwürdigen Schrift. Iſt 
in meiner Sammlung, und 9 1/2 Bogen ſtark. Der. Titel hat den nemlichen Holzfchnitt. 


970,) Theologia. Zeutfch. Das iſt ain edels vñ koſtlichs Buchlin — und 
Ehriftus wider eriteen fol sc. Am Ende: Getruckt vnd volleder zu 
Straßburg, durch Joannem Knoblouch am Mitwoch nad) fant 
Jacob des zwelffpotte tag. Nach Chriſti geburt. Im Fuͤnffbehundert 
vnd zwentzigſten jar. In Quart. | 

SH 9 1/2 Bogen flark und in meiner Sammlung. Der Titel hat eıne Einfaßung. 


971.) Theologia teutfch. Die iſt ain Edels vnd koſtlichs büchlin, von 
rechtem — und Chriſtus eriteen follse. Am Ende: Gedruckt vnnd 
volendet zu Augfpurg durch Siluanii Ottmar, am rroj. tag Sep 
tembrid Nach Chriſti geburt Funfftzehenhundert und im zwalngigiten 
jar se. In Quart. | 

Auch diefe Ausgabe befige ich ſelbſt. Sie ift 9 3/4 Bogen ſtark. Der Titel hat eine Einfaßung. . 
Ich befige noch eine von Silv. Ottmar 1526. gu Augfpurg gedruckte Ausgabe, und in der Schwarzi⸗ 
ſchen ift noch eine, ducch Adam Petri zu Bafel gedruckte, von 1523, beyde in 4. 


972.) Das Buͤechlin ift genant der Gilgengart ainer netlichen Chrüteliche 

fel. Wann zu glencher weyß wie der fieblidy geraud) der Gilgen des 

menfchen berg groſſe freud bringt. Alſo bringen die haylfamen gebet 

ber fel des menichen grofle freud vd gnad gegen got. Am Ende: 

Seveudt su Augfpurg durch Hand Schönfperger, im rriar. In 

etav. 
Dieſes Geberbüchlein hat Rieberer in den Nachrichten ze. B. 2. S. 416. angezeigt. Eine an⸗ 
dere Ausgabe, iſt von mir oben, unter den Buͤchern ohne Jahr, naͤher beſchrieben worden. Beyde 
ſtimmen im Hauptwerk, mie eg ſcheinet, überein. Mur find in der gegenwaͤrtigen, die Züge auf der 
erſten und legten Zeile mit abmechfelender rother und ſchwarzer derbe gedruckt, welches bey der erſten 
Ausgabe nicht ſo iſt. Beyde ſind 14 Boͤgen ſtark. 


973.) Taͤſchen buͤchlin Auß ainem cloſter in dem Rieß Kombt diſes Taͤ⸗ 
ſchenbuͤchlein füeß Das Der menſch fol bey im tragen Vnd damit 
fein veind verjagen. Am Ende: Getruckt und feligklich volendet In 
der Kayferlichen Stat Ausfpurg, In foitung vnd verlegung des Er 
famen Hand Miller, der jar zal Criſti jm. M.D.rr. In Octav. 

Abermals ein, mit Holsfchnitten geziertes Gebetbüchlein auf allerley Umftände, das dem fel. Ries 
derer unbekannt blieb. Daffelbe ift in der Schwarzifchen Sammlung, und 14 Bogen ſtark. 


Yiia | 974.) 


436 Jahr 1520. 


974.) Ein faft nuͤtzlich vſlegung des erften pſalmen: Beatus vir qui non 
abijt in confilio impiorum. Durch D. Erafmum von Roterdam be 
ſchriben. AmEnde: Getruckt zu Bafel durch Adam Petri im Zar 
nach Ehriiti geburt. M. D. XX. In Quart. 

Huf den Titelblat ift ein Holsfchnitt, welcher den betenden David vorftelle. Auf der Nückfeite 
deffelben ftehet eine Eurze Zueignunggfchrift an Martin Ibech, Landtamman zu Schwitz, von Leo 
ud, Lütpriefter des gotßhuß Einſydlen, ale dem ı Urberfeger, Sr 9 Bogen ſtark und in mei: 
ner Sammlung. u? * 


975.) Das Eriſtenlich büchlin, bern Eraſmus Roterodamus, genannt, 
die Clage des Frids, in allen Nation vñ landen verworffen, ver⸗ 
triben, vnnd erlegt. Durch Georgium Spalatinum verteutſcht 
(1520) In Quart. 
Dieſe Uebetſetzung iſt dem Churfuͤrſten von Sachſen Friedrich zugeeignet, und datirt: zur Lochaw, 
Donerſtags nach Quaſt modo geniti. Anno Domini. M.D. XX. Der Ort des Druckes iſt nicht ange⸗ 
zeigt. Iſt 10 114 Bogen ſtark, und in meiner Sammlung. 


976.) Enchiridion oder handbuͤchlin eins Chriſtenlichẽ vnd Ritterlichen 
lebens, in latin beſchriben durch Doctor Eraſmũ von Moterda. 
Vnd newlich durch Joannem Adelphũ doctor vnd ſtatartzet zu 
Schaffhuſen vertuͤtſcht. Der geiſtlich Ritter bin ich genant u. ſ. w. 
Am Ende: Getruckt in der loblichen ſtatt Baſel durch — Adam: 
Petri von Langendorff, In dem jar als man — M.D.XX. In 
Quart. 

Der Titel ftebet in einer Einfaßung und am Ende ift dag Zeichen des Druckers. Die Kignatur 
gehe bis 5 im zweyten Alphabet. Iſt in der Schwarziſchen Sammlung. 


97723 Das Soprichwort man muß entweder ein Fonig oder aber ein narr 
geborn werden, Mit einer außlegung, von bern Eraſmo Rotes 
rodamo befchriben. An Ende: M.v‘rr. zu Lochaũ. In Quart. 
Der Ueberfeger ift Beorg Spalatin. Der Titel el ſtehet in einer Einfaßung. a 3 Bogen tar, 
und in der Schwarzifchen Sammlung. 


978.) Die außlegung dißes ſprichworts, Die Sileni Alcibiadis durch 
bernn Eraſmum ˖von Rotterdam, in fateln gemacht, foller allerien 
fugent, allen Stenden der heyligen Chriſteheyt zugehoͤrend, volgendt 
verteutſcht. Am Ende: Getruckt jm iar. Mve. xx. In Quart. 
Dreer Ucberſetzer wird nicht genennet. Der Titel hat eine Einfaßung. IR 5 ı/a Bogen ſtark und 
in der Schwarziſchen Sammlung, 


979.) 


Sahr ı 520, | 437° 


979.) Manuale Euratorum: predicandi praebens modum tam Tatino 
quam vulgari, paflim quoque gallico fermone practice illuminatum. 
Cum certis aliid ad curam animarum pertinentibus Omnibus curatis 
tam conducibilis quam falubris. Am Ende in officina halcographica, 
ſolertis viri Joannis Knoblouchii, Argentorati feptimo. Kafe 
Martias elaboratu eft. Anno M.D.XX. In Quart. 

Der Berfaßer dieſes Handbuchs für Pfarrer ift, wie er fich in der Vorrede felbft nennet, Jo⸗ 
bannce Diricus Surgant U. J. Doctor Curatus ecclefife parochialis feti Theodari zu Bafel. Das 
Werk ift in zwey Theile getheilet; der erſte, der ganz lateinifch gefchrieben ift, enthält eine ganz gute 
und ziemlich ausführliche Anmeifung zum predigen ‚ und gebört alfo unter die erften diefer Art. Dee 
zweyte ift practifch- Der Verfaßer ertbeilet darinn Vorfchriften in deutſcher Sprache auf allerley 
Vorfaͤlle; z. E. einige Formulare die Feyertage zu verkuͤndigen, die Verlobten zu proclamiren, zu co⸗ 
puliren u. d. Und in dieſer Ruͤckſicht gehoͤret dieſes Buch unter die erſten ſogenannten Agende, und iſt 
deswegen beſonders merkwuͤrdig. Das ganze betraͤgt, ohne Vorrede und Regiſter 108 gezaͤhlte Blaͤt⸗ 
ter. Iſt in meiner Sammlung. 


980.) Aufloſung ettlicher Fragen zu lob vnd ere chriſti Jeſu, auch ſeiner 
lieben mutter Marie, wider Die verftocte plinden Juden, und alle. 
die jhenen fo fie in jren landen vnd ſteten wider recht enthalten, füren 
vnd gedulden neulich gefchehen. Largire clarum veſpere D.I3.T. F. 
Am Ende: Gedrust jn der keiſerlichen Statt Nurnberg durch Fry⸗ 
derichen Peypus, Vnd ſeligklich volendt am 26. tag Januarij des 
iars do man sc. M.D XX. In Quart. 

Der Verfaßer dieſer Schrift iſt mir nicht bekannt. eine Abſicht iſt, die Jude recht verhaßt 
gu machen, und es dahin zu bringen, daß fie aus allen chriſtlichen Laͤndern, möchten vertrieben wer⸗ 
den. Es find 7 Tragen, die er aufmwirft und beantwortet, und zwar, wie leicht zu erachten, allezeit 
yım Nachtheil der Juden. So wird z. B. gleich die erfle Frage, warum die Maria an einigen Orten 
gar keine Wunder verrichtete, damit aufgelofet, Daß alle Schuld auf die an ſolchen Drten wohnenden 
Juden gelegt wird, welche, ale greuliche Kafterer derfelben, befchrieben werden. Am Ende fteht des 
Druders Zeichen, und darunter: P. C. M. Renidebat. Iſt 13 BL flark, und in der Ebnerifchen 
Bibliothek. ö 


981.) Ein Reformation des geiltfichen, onnd weltlichen ftands, durch 

Keyſer Sigmundũ, hochloͤblicher gedechtnuß fuͤrgenummen, vnd doch 

auß Vrſachenn, wie auff dyſenn tag verhindert. Am Ende: Ges 

truckt vnnd volendt zu Straßburg im zwengigiten tag, des Monats 

Decembers, do man zalt von der geburt Ehrijti vnſers lieben herren, 

daufend fünffhundert, vnd zwenzig jar. In Quark, 

Von diefer merkwürdigen Reformation Kayfer Sigmunds ift ſchon unter dem Jahre 1476 bag 
nötbigfte bemirket werden. ine neue Auflage mar gewis damals recht de tempore. Der Herauss 
geber ift unbefannt. Wie? wenn es ber befannte Sebaftian Sranf gemefen wäre? Da man ihn gar 
Jii3 zum 


438 Jahr 1520. 


zum DBerfaßer berfeiben bat machen wollen, fo muß doch wohl eine Veranlaßung bazı da geweſen feyn. 
Sin feiner Chronika klaget er ſehr darüber, daß diefe Reformation nicht volifiredit worden ift — giebt 
auch die Urfachen davon an. Sollen die Woͤlff, fagt er, den Wölffen Geſatz vorfchreiben? Eben 
die rechtfchuldigen,, die man reformiren follt, nemlich die geiſtlichen und weltlichen, figen in der Mes 
formation, an men foll man doch anfaben, an fürften, keifer, bapft, Cardinaͤl vnd pfaffen? Diefe 
figen am gericht, ja diefe feind das Eoncilium ıc. Diefe Ausgabe iſt in der Schwarzifchen Samm⸗ 
lung und ıı 1/4 Bogen flarf. 


982.) Die verteutfih Bulle under dem namen des Bapſt Leo des zehen⸗ 
den. Wider doctor Martinus Luther aufgangenCı 520) In Quark. 
Unter obigen Titel ftchet das päbftliche Wappen. IR 2 Bogen ſtark und in meiner Sammlung. 


983.) Wie die Bebſtlich gefchickte botfchafft gre werbung gethan, haben 
An — hertzog Friderich gu Sachſſen Kurfurit vicarien ynn Sachſſẽ 
vnnd ſeyner kurfurſtlichen gnaden Antwort u. ſ.w. In Quart. 


Es find mir davon zwo Ausgaben bekannt; jede iſt ı Bogen ſtark. Der Inhalt betrift D. u⸗ 
chern. 


984.) Ein Sermon: darinnen fi Bruder Auguftinus von Alueldt. ©. 
Kräcifei ordens: des fo in Bruder Martinus Luther Auguftiner 
ordens: under vil fchmelichen namen geleſtert, vnnd gefchent, becias 
get, vnnd wie Auguftinus forder wyder Martinu (gu erfennen wie 
geſunt fein lere fen) Su fchreybe wiln hat. Am Ende: Getrudt zu 
Leyptzigck duch Vuolffgangk Stödel Nach chrift geburt. 1520. 
In Quart. 

Dieſer Franciſcaner Alved, war, bekannter maſſen, einer der erſten und heftigſten Feinde Kiss 
thers. Dieſes iſt die erſte Schrift wider denſelben. Sie iſt 2 Bogen ſtark. Herr Prof. Schwarz 
beſitzt dieſe, und eine vermehrte Ausgabe, auf deren Titel noch ſtehet: welcher durch yne võ 
newen Corrigirt, vnd gerechtfertigt, des ßo vor dem drucker tzu vorn vorſehen, Auch mith 
eynem zuſatz. Dieſe iſt 2 3/4 Bogen ſtark, und bat keine Anzeige des Druckers und Jahre. 


985.) Eyn gar fruchtbar vñ nugbarlich buchlegn 15 dẽ Babſtlichẽ ftul: 
vnnd von fant Peter: vnd võ den, die warhafftige fheflein Chriſti 
fein, die Chriſtus vnſer here Petro befolen hat in fein hute vnd res 
girung, gemacht durch bruder Auguftinu Alueldt fant Franciſci 
ordens zu feipgf. (1520) In Quart. 

Die Zueignungefchrift an den Rath zu Leipzig, if datirt Keiptzk in vnnßerm clofter auf ſant 
Jorgen tag — Taufend funffhundert pnd im gmweingigiften tar. Die Schrift it 3 1/2 Bogen flart, . 
und Leipzig ohne Zweifel der Drufort Der Titel ftebet in einer Einfaßung. Es ift auch eine zweyte 
Ausgabe vorhanden, die nur 2 1/2 Bogen flark iſt. Der Titel hat ebenfalls eine Cinfaßung. Beyde 
befigt Herr Prof. Schwarz. 


986.) 


Jahr 1520. 439 


986.; Ein chriſtliche vnd briederfiche ermanung ju dem hochgelerten Doctor 
Martino Juter Auguftiner orde zu Wittemburg (dz er etliche reden 
von dem newẽ teſtamẽt der heillge meflen gecho) abflande, vñ mid’ 
mit gemeiner chriitenheic fi vereinige. Am Ende: Datum in dem 
iar nad) d' geburt Ehrifti onfers herren. Taufenr CCCCC. vn rr, Vff 
ſant Martins abent getruckt, mit Keiferlicher mayeſtat. Priuilegien, 
das bei pen in einem iar niema nad) truckẽ fol. sc. Eenfored. In 
AQuart. 

Daß Murner der Berfaßer diefer Schrift fey, iſt unläugbar. Herr Waldau fuͤhret fie in fels 
nen Rachrichten &. 78. an. Ich fehe aber aus der Befchreibung, daß er ein Eremplar muüffe in 
Händen gehabt haben, welches, durch einen Zufall, aus zweyerley Schriften Murners, der gegenwaͤr⸗ 
tigen nemlich, und der folgenden zufanımengefegt war. Daber kommt e8 auch, daß er diejenigen 
S. 83. eines Jerthums befchuldiget, die Murnern zwey Ecdhriften, eine de facerdotio N, F. und die 
‘andere de fufpettis Lutheri doftrinis zufchreiben. Und doch iſt die Sache richtig. 


987.) Uon Doctor Martins luters lerd vnd predigen. Das fie argwenig 
feine, vñ nic genglich glaubwirdig zu halten. Am Ende: Datum 
in dem iar nad) d' geburt Chriſti unfers herren. Taufent CCCCC vA. 
sr. Vff ſant Kacherine abent getruckt, mic Keiferlicher mayeftat. Pri⸗ 
uilegien, dz bei ven in ein? tar niemä nach truckẽ fol. In Quark. 

Diefes iſt eine Murneriſche Schrift, welche Here Waldau in feinen Nachrichten, ©. 78. u, f. 
anter. dem Titel der vorbergebenden ausführlich befchrieben bat. In der Vorrede melder Murner, 
daß er dieſe Echrift blog zur Belehrung der einfältigen, nicht aber Luthern zu verunglimpfen aufges 
feßt babe, den er auch den erwüirdigen geiftlichen und hochgeloͤrten Vater und berrn nenne. 
Auf dieſe Vorrede folgt der erfte Aufchnist, mit der Ueberfchrift: Es feint fler böfer Eigentſchafft 
der unwarbafftigen lerer. Die übrigen hat Herr Waldau angeführt. Iſt 5 1/2 Bogen fart, und 

in der Ebneriſchen Bibliothek. 


988.) Bon dem babftenthum das ift von der hoͤchſten oberkeyt Chriſtlichs 
glauben wyder doctor Martinu Luther. Am Ende: Datü in d’ 
loͤblichen ſtat Straßburg in Dem far nad) der geburt chriftt onfers - 
herren M. D.xx. vff fant tucien vA Drilien tag von Johanne grier 
niger getru "€ mit Keiferlicher mayeſtet priuilegie, dz diß biechlin bey 
pen des originals niema nad) fol truckẽ in einem iar. cc. In Quart. 

Auch von dicker Schrift ift Murner der Verfaßer. Er felbft eignet fich diefelbe in der folgenden 
Schrift Bog. E iij augdrüdlich gu. Dbiger Titel ſtehet in einer Einfaßung. In der Borrede dringt 
Murner darauf, daß Zurher blos ang Privathaß die Dberberrfchaft des Pabſts zu ſchwaͤchen fuche. 
Diefe nun zu retten, widerlegt er die ſechs Urfachen, bie Kuther angiebt, daß das bapftentbumb 
durch U ottes verbengnis ons zu einer Stroff gegeben fey. Dieſes gefchiebet mit den gewoͤhn⸗ 
lichen Gründen. Iſt 9 Bogen ſtark. Ich defige diefe Schrift ſelbſt. S. auch Deren Waldaus 
Nachrichten S. 84. u. f. 

989 ) 


440 Jahr 1520. 


989.) An den Großmechtigſten vñ Durchluͤchtigſtẽ adel tuͤtſcher nation das 
ſye den chriſtlichen glauben beſchirmen, wyder den zerſtoͤrer des glau⸗ 
bẽs chriſti, Martinũ luther einẽ v'fierer der einfeltigẽ chriſte. Am 
Ende: Getruckt von Iohanne Grieninger in dem far Tauſent. 
CCECC. Und xx Vff dẽ Eriftabene mit Keiferlichem Priuilegiũ, in 
einem far niemans nadhtruden fol. sc. In Quart. 

Die Veranlaßung zu diefer Schrift gab Murnern, welcher ebenfalls Verfaßer derfelben iſt, 
CZuthers Schrift an den deutſchen Adel, mie er felbft, in der, an Kayſer Carl V. gerichteten Zus 
fchrift meldet. In derfelben fagt er, daß er zwar die mißbruch und vndadten des römiichen Hofes 
nicht verantiwurten wolle, daß aber nicht zugegeben werden könnte, daß Luther, als ein zweyter Cati⸗ 
lina, alles über den Dauffen werffen wolle. Er giebt dem Kayfer darauf alleriey Rarbfchläge, wie er 
in Luthers Sache verfahren füllte. Dann folgt Zin vorred zu Doctor Martino Zucher. Die 
Schrift ſelbſt iſt in drey Abfchnitte getheilt, deren Inhalt Herr Waldau in feinen Nachrichten S. 89. 
a. f. meitlduftig anführel. ie ift 10 Bogen ſtark, ohne Seitenzahlen. Obiger Titel ftebet in einer 
Einfaßung. ch befige diefe Kchrift felbf. Die nach 1520 edirten Schriften Murners führet Here 
Waldau an, morunter dag, auf Lutbern, unter dem Titel: Don dem groffen Lucherifchen Nar⸗ 
ren, wie in Doctor Murner befhworen har zc. Straßburg 1522. 4. von Johann Brieninger 
gedruckt, gemachte Pasquill, die vornehmſte iſt. Murner wurde dafür in einer, ohne Jahr und Drt, 
unter dem Titel: Nouella in 4. gedruckten Echrift, nach Verdienſt gegüchtiget. Herr Waldau 
ſchreibt Murnern 1. c. p. 46. u. f. noch ein Buch zu, welches ohne Zeit und Drt 4. unter folgenden 
- Titel erfchienen ift: Don Eelichs Stadts nutz vnd befchwerde durch Johanne Murner ge: 
dicht vñ gemacht. Ich laße es dahin geſtellt ſeyn, ob dieſer Johann Murner unfer Thomas fey, 
der nur aus Verſehen, von dem Setzer, Johannes getauft worden iſt, oder ob es einen andern 
Murner, mit dem Vornamen Johannes gegeben habe. 


990.) Inſtituten ein warer vrſprung vnd fundament des Keiſerlichen rech⸗ 

tes, von dem hochgelerten Thomam Murner der heiligen geſchrifft 

Doctor, beider rechten Licentiaten, verduͤtſcht, Vnd vff der hohen 

ſchul Baſel in ſiner ordelichen lectur offenlich mit dem latin verglichet. 

Am Ende: Gedruckt in der loblichen ſtatt Baſel, durch dẽ fuͤrſich⸗ 

tige Adam Petri vo Langendorff. Alß man zalt nach der geburt 

Chriſti. M.D.rr. jar. In Quart. 
Unter dem vorhergehenden Jabre ift bereits von dieſer Murneriſchen Ueberfegung der Inſtitutio⸗ 
nen Kayſer Juſtinians Nachricht gegeben worden. Die gegenmärtige Ausgabe ſtimmt mit jener, 
bis auf Die Rechtſchreibung, aufs genauefte überein, und ift von derfelben Blat für Blat abgedruckt 
worden. Auch dieſe Ausgabe iſt in der Ebneriſchen Bibliothek. 


991.) Vtriuſque iuris tituli et regule a Doetore Thoma Murner Argen⸗ 
tinenſi, or. Minorum, in Alemanicum tradueti eloquium. Baſileae, 
Anno MD. XX. Am Ende: Finis traductionum titulorum ac 
Regularum iuris utriusque, tum Canoniei tum Ciuilis, in Ger- 

manicam 


Jahr 1520. 441 


manicam a D. Thoma Murner linguam. Bafileae ex aedibus 
Adae Petri Anno Dominicae incarnationis M.D.XX. menfe 
Oktobri. In Quart. 
ine ältere Auggabe diefer Ueberfegung ift unter dem Jahre 1518 angezeigt worden. Die gegen, 
waͤrtige wird ausführlich befchrieben in Freytags Adpar. T. I. &. 367. u. f. 


992.) Das buch der gemeinen lanndpot. Landfordnung. Sasung, und 
Gebreuch, des Fuͤrſtenthombs, in Dberefi, vnd Niderũ Bairn, im 
funftzehenhundert vnnd Sechtzehendem Jar aufgericht. Am Ende 
von neuen zudruchhen beuolhen — zu Münhfi an Montag nad) dem 
Sontag Judica in der vaßten, jm Funffzehenhundert vnd zwain⸗ 
tzigiſtem jare. In Folio. 

Die erſte Ausgabe dieſer Landesordnung iſt oben, unter dem Jahre 1516 angezeigt torden. Die 
gegenwärtige ift geändert und gebeßert, wie folches auf der Nückfelte des legten Blats ausdruͤcklich ans 
gajeigt wird. Denn da beißt cd “Als aber nach tet verfchriebem Datum (auf der vorhergehenden 
»Seite ſteht nemlich, mie in der erften Ausgabe, befhloßen zu Ingolftat an ſant Joͤrgen tag, 
” des iars — Fuͤnffzehenhundert vñ im Sechzehenden iar.) In erſter aufrichtung , diſer Lanndß⸗ 
»ordnung, nachuolgend etlich, jrung und mißuerſtandt fürgefallen fein. Haben wir Landffuͤrſten, vnd 
»gemaine vnſer Landſchafft ainen verordentem auſſchus aus allen ſtenden vnſer Landſchaft. Ettlich vnſer 
"Räte, zugeordnet, vnnd denſelben macht und gwalt geben, von ſoͤlhen eingefallnen irrungen zerat⸗ 
”flagen, darauff fo dan gemainem nutz und lannde zu gutem ettliche Lanndpot, in derſelben erſten 
”aufgerichten LandBortmung vergriffen diſer zeyt gar aufgebebt. Auch derfeiben ains tails geätndert, 
” gemeret, vnnd gepeßert, die wir darnach in diſs Libell, von neuem zudruckhen beuolbi habñ gu 
» Münch an Montag ꝛc. wie oben.” Weder Pfitter, noch Selchow, noch andere, die von den Baier 
rifchen Landesordnungen Nachricht gaben, haben dieſes Umftandes gedacht. Sie führten insgeſamt 
nur bie erſte von 1516 an; diefe vecbeßerte war ihnen aber nicht befannt; oder wenn fie ihnen auch bee 
kannt war, oder fie folcye in Handen batten, fo nahmen fie vielleicht nur Ruckſicht auf dag, auf dem 
Titel angezeigte 15 160te Fahr, ohne auf die, auf der zweyten Seite des letzten Blats ftebende Anzeige, - 
Acht zu haben. Der Titel ftchet auf ſechs roth gedruckten Zeilen über einem Holzfchnitt, der die beys 
den Herzoge Wilbelm und Ludwig, das baierifche Wappen haltend, vorftelt. Das ganze beträgt 
gı Blätter. ch befige dieſe Ausgabe ſelbſt. 


993.) Gerihgordnung An Fuͤrſtüthumb Obern und Nidern Bayern, 
Anno. 1520. aufgeriht. Am Ende sc. zu Muͤnchũ an fannd Joͤr⸗ 
gen tag, des jars alld man zallte von Chriſti vnnſers lieben herrn ge⸗ 
purt Fuͤnffzehenhundert vnd iin zwaintzigiſten. In Folio. 

Auch dieſe Gerichtsordnung haben die beyden Bruͤder Wilhelm und Ludwig, zufolge der Landtaͤ⸗ 
ge, die 1516 zu Ingolſtadt und 1519 zu Landshut gehalten wurden, als eine eigentliche ProceBocdmung, 
in 13 Titeln, worinn von nichts, als vom Proceße gehandelt wird, entwerfen Iaßen. Unter dem 
Zitel, der drey roth gedruckte Zeilen ausmacht, ſtehet ein großer Holsfchnitt, der eine Gerichtsitube 
vorftellet. An einem Tifch ſtehen die beyden Herzoge mit ihren Raͤthen, und vornen die Partbeyen 

Danzers Annalen. Kr mit 


442 Jahr 13 20. 


mit ibren Sachwaltern. Das ganze beträgt, ohne das voranftehende Regiſter, LXXXVII. Blätter. 
&. Selchows Specimen &. 228. ch befiße ebenfalls ein Ercmplar. In der Pibltothef des Kilos 
ſters Rottenbuch befindet fich eine, von der gegenmwärtigen verfchiedene Aufgabe; die auch einen ans 
dern Holsfchnitt auf dem Titel hat. 


994.) Nuͤwe Stattrechten und Statuten der loblichen Statt Fryburg 
in Pryßgow gelegen. Am Ende: Nuͤw Statuten gefeßte vnd 
Stattreiht der Statt Fryburg in Prißgom zu vnderhaltung gemeins 
nußes vnd erbers wefen fürgenommen vnd angegangen vff Den newen 
iarstag, als man zelet won der Geburt Chriſti vnſers lieben herren 
fünffzebenhundert und zwengig iar. Vnd nachmals zu drucken beuols 
hen vnd vollendet durch den Erjamen kunſtrichen Adam Petri in 
obgemeltem jare. In Folio. 

Unter obigen Worten auf dem ZTitelblat fiebet man in einem Holzfchnitt das Defterreichifche Wap⸗ 
pen, welches zween Löwen in die Höhe halten; unter demfelben aber befindet ſich ein, durch ein darinn 
vorgeſtelltes Creutz, in vier Felder getheiltes Echild in deren jedem Blumenwerk angebradt ift; und 
darunter vier lateinifche Verfe. Stemmata Brisgoi longo ordine tracta Friburgi &c. Auf der Ruͤck⸗ 
feite iſt wieder ein Holzfchnitt, der die Mutter Gottes vorftellet. Auch unter diefem ſtehen lateinifche 
Nerfe. Darauf folgt unmittelbar dag Regiſter; alsdenn wieder ein Titel. Hier ift eben der Holy 
ſchnitt wieder zu ſehen, der auf dem Titel anzutreffen. Oben darüber ftehen die Worte: Der Statt 
Fryburg im Prißgow Statuten vnd Stattrechten. Unten die obigen Lateinifchen Berfe, und auf 
der Nückfeite das Bild Mariae. Alsdann kommt die Borrede und dann das Recht felbft, welches in 
fünf Tractaten getbeilt if. Die vier erften find in Titel getbeilt, und jeder Artikel hat zwar feine ber 
fondere Rubrik, nicht aber Nummer. Gie füllen gufammen 97, mit römifchen Zablen begeichnete Blaͤt⸗ 
ter. Den Befchluß macht obige Anzeige. Der Berfaßer diefer Statuten war der berühmte Udalri⸗ 
cus Zafius, der, nach den Freyburgiſchen alten Stadtrechnungen, für feine Bemübung 25 fl. in fünf 
Jahresfriſten gu begahlen, erhalten bat. &. Herrn D. Walchs vermifchte Beytraͤge iu dem deutfchen 
Recht Th. 1. ©. 382. u. f. Th. 2. ©. 354. 


995.) Werbung an den allerdurchleuchtigiiten — herrn Carlen erwelten , 
Roͤmiſchen koͤnig — fm namen der hochwirdigiſten — Ehurfüriten, 
durch — herrn Fridrichen phaltzgrafen bey Rein — mit vberantwurs 
tung der waal decrets, gefchehen zu Molin de Ne, den fetiten tag 
Nouembris Anno Fuͤnftzehenhundert vnd im Newntzehenden. Um 
Ende: Gedruckt zu Au ‚ipurg sc. am Neun und zwaintzigiſten tag 
des monts Mareij Unno sc. M.d. xx. In Quart. | 

Huf der Ruͤckſeite ift eben derſenige Holzſchnitt befindlich, der auf der erflen Seite, der, unter dem 
Jahre 1519 angegeisten Wablcapitniation Earl des V, ſtehet. Diefe wichtire, zu ren Wahlacten ges 
dachten Kayſers gehörige Schrift, iſt 3 Bogen flark, und in der Schwarzifchen Sammlung bes 
fi Mich, 


996.) 


Jahr 1520. 443 


996.) Regiment für dem gepreiten der Peftilenz von Johann Stokar. 
Nürnberg von Friedrich Peppus 1520. In Quart. 
Iſt In der Trewifchen Bibliothek in Altdorf. 


997.) Ein kurtz Regiment auf vil treffenlichen zuſamen geprachten traeta⸗ 
ten verſtendiger artzt gezogen, wie ſich zu zeitẽ der peſtilentz zu hal⸗ 
ten fey. Getruckt in — Nuͤrmberg durch Fryderichen Peypus — 
des jars do man zalt — M.D.rr. In Quart. 
Scheinet von dem vorhergehenden verfchicden zu feyn. Iſt ı 3/4 Bogen flark, und in der 
Schwarzifchen Sanımlung. Der Titel fteht in einer Einfaßung. 


998.) Barbaroffa. Ein warhafftige befchreibug des lebens vnd der ge 
ſchichtẽ. Keifer friderichs des erſte, genät Barbaroſſa. Durch Io⸗ 
hannẽ adelffum Statartzt zu Schaff hauſen, Erſtmals in latin ver⸗ 
ſamlet vß allen glaubwirdigen geſchrifften vnd hiſtorien der alten 
chronicken. Vnd aber ietzo in tuͤſche zungen truͤlich bracht. Am Ende: 
Getruckt vß keiſerlicher freiheit in der loͤblichen ſtat Straßburg, 
von Johanne Gruͤeninger, in dem iar nach der geburt Criſti vnſers 
herren. M.Drr. vff ſant Adolffs oder ſant Johañs enthauptungs 
abent sc. Sn Folio. 

Vogt und Element rechnen dieſes Buch unter die feltenen, ohne diefe Ausgabe, die vernintblich 
die erfte üft, gekannt, oder angeführt zu haben; wo nicht bey beyden ein Druckfehler, und 1530, flatt 
1520 gefeßt worden iſt. Herr Adelung zeiget die gegenwärtige Ausgabe in feiner Rortfegung des 
Joͤcheriſchen Gelehrten Lericons richtig an. Ob es mit der, von Element angezeigten Ausgabe, von 
. 3520. Schaffhauſen in 8. gedrucdt, welche in der Univerjirarsbibliothek zu Göttingen ſeyn fol, feine 
Richtigkeit habe, laße ich dahin geftellet feyn. Obiger Titel flebet über einem Holzſchnitt, welcher 
den Rayfer Sriede. 1. zu Pferde vorftellet. Auf der Nückfeite des Titelblatg flebet: Cum gratia et 
Priuilegio Imperiali. Auf dem folgenden zweyten Blat flebet Ein Vorred, fo aber eigentlich 
eine Zueianungsfchrift an meifter Hanß Berfter, der flat Baſel würdigen ftatfchreiber, Tanz: 
ler vnd Prothonotarien ift. In derfelben fagt er nun, daß er daß Leben diefed Kayſers auf verlans 
gen guter Kreunde, vB dem latin zu tuͤtſch gebracht babe. Es iſt aber dieſes nicht fo zu verftehen, 
als ob er eine fchon vorhandene Lebensbefchreibung in das deutfche überfegt habe. Er erklärct fich im 
der Kolge deutlich, daß er fein Werk, aus allen Iateinifchen büdyern, Chronicken und sSiftorien, 
die er auftreiben konnte, sufammengefchrieben babe. Namentlich fübret er die Chronica Abt Or; 
fpringers an, der vil darvon fagt, wiewol demuͤtiger vßlegung, ſchlechts latins; ferner ein 
groß lateinifch Ehronica, die Johannes Nauelerus mit großer muͤe vnd arbeit bat geſamlet, 
doch fleißiger und etwas lieblicdyer dan der Drfpringer. Was Bilhoff Otto von Sryfingen 
davon gefchrieben, dag bat er zu fpat befonimen. Auch ift ihm zu Handen gefonmen, was fein be: 
ſunder güınfliger lieber her, Doctor Johannes Ede in latein an den bifchoff von Ayſtett 
davon gefchrieben. Er hat alfo blog compilirt. Nach der Vorrede, oder Dedication, folgt auf zwey 
Blaͤttern das Regiſter. Dann folgt die Geſchichte ſelbſt, die in 100 Capitel getheilt iſt. Im letzten 

Kkk2 Capitel 


446 Jahr 1520. 


Capitel meldet ex, daß er auch Sebaſtian Brants Buch, genannt von dem Urſprung der guten Plinig. 
gu uͤberſetzen angefangen babe; es ſey ihm aber ein anderer zuvorkommen, und wiſſe er nicht, ob er 
fein Werk vollenden werde. Den Belchluß macht ein kurzer Auszug aus Naucleri Chronick und Kenfer 
Srisdrihs Bebor und Sriedbrief. Zuleht flebet obige Anzeige. Das ganze it LXX VL. gezaͤhlte 
Blätter Kart und mit Holzſchnitten geziert. In der Bibliotheca hiffor. Struvio-Buder. p. 907. wird 
von diefer Compilation mit Recht geurtbeilet,, fie fey non vbiuis obuia quidem, fed in multis, cum 
primis ad inra publica facientibus inepte ſeripta. Ein Exemplar iſt in der Schwarsifcyen Sammiung. 


999.) Verzeichniß der vielen Heyligthuͤmer, welche der Cardinat Albertus 
in feiner neuen Stifftas Kirche zuſammengebracht. Am Ende: Ges 
druckt yn der loͤblichen ſtadt halle, Nach Ehrifti Vnſers bern geburt 
Funfftzehenhüdert Vnnd Im zewenngigeitenn Share. In Quart. 

Bon dieſer Eeitenbeit giebt Freytag in feinen Analett. S. 1047. ingleichen der Catalog. Biblioth. 
Joh. Petr. de Ludewig P. 1. p. 344. Ruchricht. Auch Vogt führt diefelbe, aus der Bibliotb. Ha- 
faeana S. 414. doch unter einem andern Titel an. Obiger it aus dem Ludewigifchen Catalogp ges 
nommen, und vermutblich wird felbiger der rechte feyn, wenn dag Werk anders einen ordentlichen 
Titel hat. Denn in meinem eigenen Exemplar, das doch ganz complet zu feyn fcheinet, finde ich gar 
feinen. Auf der erften Eeite des erſten Blats, in meinem Exemplar, ſtehet ein gierlicher Dolsfchnitt, 
mo zween Bifchöffe eine Kirche balten, und wo in den Wolfen über derfelben drey Heilige aba bildet 
werden. Auf der Ruͤckſeite dieſes Blats ſtehet eine Anzeige, daß hinfurder zu ewigen zeiten, eis 
nes itzlichen Jares, Sontags nach dem feft der onbeflediren allergebencdeigften Bots gebe: 
vrerin vnd Jungfrawen Marien geburdt, im der loblidyen Stade Zalle, Magdeburger 
Biſthumbs , vnd Dofelbft i:s der newen aufgerichten Stifftkirchen. Das feft der einführung 
Des merglichen hochwirdigen beilgcbums u. f. w. gebulten werden fol. Die Heiligthuͤmer 
fetbft find nach neun Bängen eingetheilt, tin gierlichen Holzichnitten abgebildet, und nach. den vers 
fchiedenen Partideln beſchrieben. Den Befchluß macht die Zufammenrechnung afler Partickeln und 
der Jahre des Ablaßes, welche man durch dieſe Heiligebümer erlangen fan. Sie verdient gefefen zu 
werden. Auf der Nückfeite des vorlesen Blats iſt das Erzbifchöfliche Mainziſche, und auf der erften 
Seite des legten Blats das Magdeburgifche Wappen. Das ganze ift, nad Freytags Anyabe 
118 Blätter ſtark. Ich zaͤhle aber nur 217 Bl. Die Menge der Holzſchnitte iſt febr groß, intem ders 
felben 231 find. So merkwuͤrdig dieſes Auch an und für fich ſelbſt iſt, fo ſchaͤtzbar wird ſolches beſon⸗ 
ders daturch, weil es das allererfte.äft, das zu Zalle gedruckt wurde: ch befige es ſelbſt. 


1000.) Gay Plinij des Andern Lobfagung: zu zeiten Er zu Rome das 
Eonfulat ampt ein gerrerten hat vor offen Radt vnd zuhören der 
Gemeind vom Heyligen 8. Tratano warhafftiglich, an ſchmeichlerey 
garız zierlichen ond wohl gefprochen ausgefagt sc. durch Herrn Nie. 
trichen von Pleningen zu Schaubeck und Enfenhafen, Nitrer vnd 
Doctor geteurfcht. getruckt Ao ı ..n. In Folie, | 
So wird dieſe Aus abe in Socerg Ustalog, Bibliothec Heilsbr p. 285. angezeigt. Here Brof. 
Schwarz in Altdorf beſitzt ſie chentalus. Die erſte Ausgabe won dieſer Ucberſetzung babe ich unter 
dem Jahre 1515 hinlanglich beſchrieben. 
| 100 1.) 


_ Zahe 1520 Br 445 


1001 ) Spiegel ber wyßbeit, durch kuruvylige fabeln, of MWoner fer 
vnd Ehriſtlicher lere augebende, im iar Chriſti M.D.XX. vß dem 
latin vertutſcht. Am Ende: Endet ſich hie das⸗ buch des ſpiegels der 
wyßheit, beſchriben, Durch Cyrillum Biſchoff, zu Baſel vß tuͤtſch 
tranfferiert. Vnd gedruckt durch Adam Petri im iar nad) Chriſtus 
geburt MDXX. Sn Quart. 

Der Ueberſetzer, von dem vor der Vorrede nur die Anfangsbuchſtaben B. S. M. angezeigt find, 
weiß nicht ju fagen, wer dieſer Biſchoff Cyrillus geweſen ſeyn möchte. Im Joͤcheriſchen Gelehrten 
Lexicon wird aus Urſtiſio und Grynaei monum. baiilienf. angezeigt, daß er Biſchoff zu Baſel gewe⸗ 
fen fen, und ein Speculum Sapientiae gefchrieben habe, welches 1520 ing deutfche überfeßt worden fey. 
Dieſes wäre alfo der oben angezeigte Spiegel der Weisheit. Derfelbe iſt in vier Theile abgetheilt; 
und jeder Theil bat verfchiedene Capitel. Ein jedes derfelben entbalt eine Kabel, mit einer moralis 
ſchen Anwendung. Der Titel flebet in einem Holzſchnitt. Das ganze betragt 21 3/4 Bogen. If in 
der Schwarzifchen Sammlung. | 


- 3002.) Ein fihöne hyſtori allen betriebten menfchen zufefen, bes haben wir 
ain beyfpil an dem betruͤebten Melıheo, wie in fein Haußfram genannt 
Prudencia onderweißt hat, wie er folc alle betrirebnuß hinlegen vñ 
jren rat volgen, dz gefchehe if. Am Ende: Gedruckt in der Fuͤrſtli⸗ 
den Statt Munden duch Hannſſen Schobfler Anno MD rr. 
An tag des henfigen Francifcen. . In Quast. 

Eine toiederhofte Ausgabe einer öfters angezeigten Schrift. Iſt 5 1/2 Bogen Fark und in der 
Schwarziſchen Sammlung. Auf dem Titel iſt ein Holzſchnitt. 


3003.) Ain Hipfche Tragedia võ zwaien fiebhabendfi mentfchen ainem Nik 
ter Salırftus vi ainer Edlfi jundfrawen Melibia genät, deren ans 
- fäg müefam was, das mitcel fieß mic de aller bitteriten je bayder fterr 
ben befchloßen. Am Ende: Gedrudt vnd vollendet in der Fanferlichen 
ftat Augfpurg duch Sigifmund Grym Doctor, vnnd Marg 
Wirſung, nach der geburc Chriſti M. D.XX. Um. rr. tag Decemb, 
In Quart. 
Das Driginal dtefer Tragoedie kam in fpanifcher Kprache heraus, und wurde aus berfelben in 
Bie welfche, und ang dtefer endlich in die deutſche Eprache überfegt. Mach dem Tiselblat flebet auf 
3 Eeiten eine Zueignungefch: ift de& Ueberſetzers, Chriſtoph Wirfungs, der vermutblich ein Kohn 
des obigen Marx Wirfung war. Diefe Zueignungsfcprift iſt an Mattheus Zangen, einen Bettern 
des bekannten Erzbifcheffe zu Salzburg, der ebenfalls Matthaeus Lany bie, gerichtet. Hierauf folgt 
nun die Ueberfegung ſelbſt, die ſehr woͤrtlich abgefaßt iſt. Obige Anzeige des Druckortes ſtehet auf 
der Ruͤckſeite der letzten Blats in einer zierlichen Einfaßung, in welcher Gryms und Wirſings Wap⸗ 
pen angebracht find. Herr Veith agiebt von dieſen beyden Mannern, die ihre Druckerey gemeinſchaft⸗ 
lich beſorgten, Nachricht, in ſeinen Diatribe vor Herrn Zapfs Annalen S. LVII. u. f. Das ganze iſt 
38 ogen ſtark. Die hauffig angebrachten Holzſchnitte, ſind ſehr ſchaͤtzbat. Sch beſitze dieſes Werks 
gen ſelbſt. 
Ktk3 | 200.4.) 


446 Jahr ı 520. 


1004.) Schachtzabel Spiel. Des Ritterlichẽ, Funftlihen Schachtzabel 
Spiels onderwenfung, erclärung, vñ veritant, mo here das kommen, 
were das am eriten erfun\en, vnnd auß was vrſach es erdacht fey, 
Auch wie man das kuͤnſtlich lernen ziehen vñ fpiefen folle, fampt et, 
liche Fünitlichen geteylten fpielen cc. Getruckt zu Oppenheym. Am 
Ende: Getruckt zu Oppenheym (1520) In Quart. 

Obgleich dieſes Werkgen keine Anzeige des Druckjahrs bat, fo iſt Doch wohl gewis, daß es um 
dieſe Zeit zum Vorſchein gekommen ſeyn muͤſſe. Denn un dieſelbe druckte Jacob Koͤlbel zu Oppen⸗ 
beim. Eben dieſer Jacob Roͤlbel, Stadtſchreiber zu Oppenheim, iſt auch zugleich der Herausgeber, 
wie aus der, auf der Ruͤckſeite des Titelblats befindlichen kurzen Vorrede erhellet. In derſelben mel⸗ 
det er, daß er hier des hochgelehrten Doctor Jacob Mennels gereimte Beſchreibung des Schachtz⸗ 
belſpiels in den Truck fertigen, und dieſelbe mit einem kleinen Eingang zur Erlernung dieſes Spiels 
begleiten wolle. Man findet alſo in dieſem Werkgen zweyeriey. Nach dem Regiſter folgt erſtlich die 
Anweiſung zum Schachſpiel von Jacob Koͤlbel, und dann faͤngt, nach einer kurzen Vorrede, das Ge⸗ 
dicht des Doctor Mennels an, welches er, vermoͤge der Schlußanzeige, auf dem heiligen Reichstag zu 
Coſtenz 13507 verfertiget bat. Es füllet Daffelbe etwas über 11 Blaͤtter, und giebt Nachricht von der 
Erfindung diefes Spiels, und von den Urfachen deffelben, erHäret fodann die, bey diefem Spiel ges 
bräuchlichen Steine, oder Figuren, die aud in Holzſchnitten abgebildet find u. ſ. w. Man fichet alfo 
aud) daraus, Daß dieſes Gedicht, von jenem Altern, deffen unter dem Jahre 1477. &. 96. gedacht worden 
iſt, ſehr verfchteden fey. Uebrigens ift dieſes Werkgen, ohne Zweifel febr felten, wie ich denn ſolches 
nirgends angezeigt gefunden habe. Clodius fuͤhret dieſes Gedicht in feiner Bibliothea luſoria zwar 
an, aber nur als Handſchrift. Dieſe Ausgabe aber kannte er nicht. Sie befindet ſich in der Feuer⸗ 
liniſchen Bibliothek. Iſt 5 1/2 Bogen ſtark. Unter obigen Titel ſtehet ein Schachbret, und darun⸗ 
ter ſechs gereimte Zeilen: zu dem Schachtzieher. Worauf die oben ſchon bemerkte Anzeige des 
Druckortes folget. 


1005.) In diſem buͤchlin ſindeſt du, wie man ſich hüten fol vor dẽ ſpiel. 
tuftlich zu fefen, vñ auc) Tieplich zu Hore In reimen gemacht zum 
erite Durch Bernhart Klingler MDEE. Am Ende: Getruckt zu 
Straßburg durdy den erbaren Martinum Flach. Als man zalt 
Nach) der geburt Chriſti M.D. vnd. pr. Jare. In Quart. 
Dbiger Titel ſteht in einer Einfaßung, und am Ende ift das Zeichen des Druders. Der Bers 
faßer beweiſet im erften Theil feines Gedicht, daß der Teufel das Würffelfpiel erdacht habe, Iſt 
2 1/4 Bogen ſtark und in der Schwarziſchen Sammlung. 


1006.) Ein furge ſchirmred der Funft Aftrologie, wider etliche vnuerſtan⸗ 
dene vernichter, aud) etliche antwurt vff die reden, ond fragen, Mars . 
tini Luthers Auguftiners, fo er in feinen gehen gebotẽ vnformlich 
volder dife küſt getho hat, durch Laurentzen Friefen freier Füniten vñ 
artzney doctore. Erſtmals fol Feine dẽ jlein zu weit ſtoſen, off dz er 
fein zil geweren möge. Am Ende: Getrudt zu Straßburg von 

Johan⸗ 


Jahr 1520, . | 147 


gohanne Gruͤniger, vff mitwoch vor ſant Andreas tag. 9n dẽ iar. 
| Tuſent. CCCEC.xx. Ip Quart.. 

Der Verfaßer klagt in der Vorrede, welche die Ueberfchrift hat Runft Aſtronomy, über die 
Berachtung der freyen Rünfte und natürlichen Philoſophie. Unter diefe Verächter zähle er nun audy 
Luthern, den er widerlegen will. Dieſes gefchichet in einem &efpräch zwiſchen ihm und Luthern. Man 
ſiehet aber leicht, daß der gute Kriefen, Luthern nur unrecht verftanden babe, indem diefer blos wider 
den Misbrauch der Aſtronomie und den Aberglauben, ben die Aftrologen beförderten, eiferte. Iſt 
10 BL ftark, und in meiner Sammlung. 


1007.) Frag vnd antwort kuͤnig Salomonis vnnd Marcolfi. Am Ende: 
1520. In Detav. 
Von dieſem poßierlichen Buͤchlein iſt bereits oben, unter dem Jahre 1487, Nachricht gegeben wor⸗ 
den. Die gegenwaͤrtige Ausgabe bat ebenfalls Holzſchnitte. Sie iſt 3 Bogen ſtark, und vermuthllch 
in Vuͤrnberg gedruckt worden. Ich beſitze fie ſelbſt. 


u u u en 
Zufäße. 
Ohne Anzeige des Fahre. 


1003.) Der Pfalter deutfch und lateiniſch. FI. Folio. 

Dieſen Pfalter babe ich ſchon unter den Schriften obne Jabr S. 17. n. 14. aus einem Eremplar, 
das der fel. Paſt. B8; e befaß, befchrieben. Auch in dem Etift Polling befindet fi ein Exemplar, 
von welchem mir der wuͤrdige Bibliothekar berfelben, Herr Seitmeyer eine ausführliche Nachricht geges 
ben bat. Derfelbe vermuthet zwar, daß folches von dem Göziſchen verfchieden feyn möchte. Allein, 
ohne beyde verglichen zu baben, wollte, ich diefeg nicht gerne annhmen. Denn es können gar wohl 
in der Befchreibung, die der fel. Böse von feinem Eremplar I. c. gemacht bat, einige Unrichtigfeiten 
mit eingefchlichen feyn. Nur dieſes will ich von dem Pellingifchen Eremplar noch bemerken, daß fol 
ches 398 Bl. ſtark if. Die legte Seite iff leer. Auf jeder Seite fteben 36 Zeilen. 


1009.) Von dem gelobten land und weg gegen lerufalem von irem weſen 
vñ wundern die in dem groflen mör gefehen werden. Am Ende: 
Hie ender fidy das buch von dem gelobten land und heiligen ſtetten. 
von den vil in der bibel vnd ewangelio hin vnnd dar geleſen wirt. 


In Quart. 
- Bon diefer Reiſebeſchreibung find in dem vorhergehenden zwo Ausgaben angezeigt worden. Die - 
erſte &. 40. n 71. obne Anzeige des Jahre, in Kolio ( eigentlich aber in Quart) hat Herr D, 
Seemiller vor kurzen in dem Fafc. I. Incunab. typogr. Bibl Ingolft. p. 126. n. XXVIII. etwag 
augrührlicher befehrieben. Die zweyte mit der Angeive des Jabree 1477 iſt S. 100. n. 82. angezeigt 
und befchrieben morten, Die gegenmärtige ift von beyden verfchteden, und alfo die dritte. Sie 
kommt zwar in der Saurtfache mir den benden vorbergebenden überein, doch weicht fie in Nebenum⸗ 
ſtaͤnden ab, wie ars der felgenden kurzen Beſchreibung erbellen wirb. Den Anfana macht' ein 3 B. 
ſtarkes Regiſter. Voran ſteht Die Anzeige: Ain regiſter vber Das buch võ dem weg zu dem 


heilige 


448 Zufäge- 


Heilige grab 05’ gelobte land. und wundern hie mit begriffen. Zu Ende de Regiſters ſtehet 
noch, Hie hebt an das buch von dem weg zu dem heiligen geab oder gelobten land vñ wundern 
da bi vaſt Furgmeilig begriffen. Dann folat auf zwey Blättern die Zuelgnungeſchrift, mo fich det 
Verfaßer ebenfalls petrus pfarrer zu Suchen nennt. Ueber derfeiben ſteht obige Anzeige: Von 
dem gelobten 2c. Nach diefer Zueignungsfchrift fteben unten auf der Nückfeite des zweyten Blats 
noch folgende gwo Zeilen: Von bäbftlidye erlouben das 3e ne 
me wär zu DE heilige grab 308€ will 

Den Beſchluß macht auf der Ruͤckſeite des letzten Blats, ganz unten, obige Singeige. Das ganze beträgt 
115 Bl. Auf jeder ganzen Seite Reben 24 Zeilen. Titel, Blaͤtterzahlen, Cuſtos, Signatur feblen: 
Durchgebende. Der Punct ift das einzige Unterfcheidungszeichen. Die großen Buchftaben find durch⸗ 
gehends große Iateinifche roͤmiſche Buchſtaben. Die übrigen Toren haben zwar die Größe der Guͤn⸗ 
ther Zeineriſchen und Baͤmleriſchen, doch weichen fie fichtbar von beyden, fo weit ich fie kenne, 
ab. ch weiß alfo nicht, wem ich diefe Ausgabe zueignen fol. So viel ift richtig, daß fie bald 


nad) 1470 muß zum Borfchein gekommen ſeyn. Sie tft in der reichen Schwar ziſchen Eonmulung 
in Altdorf. 


1010.) Bruder Claus. In Quark. 


Unter dem Sabre 1488 ift von dieſem feltenen Werkgen eine Ausgabe angezeigt worden. Die ger 
genwärtige, fo Feine Anzeige des Drucers und Drudortes bat, ftimmt mit derfelben vollkommen 
überein. ie ift ficher ebenfalls in Rürnberg gedruckt, und auch 3 3/4 BL flark. Beyde Ausgaben 
befiget nun ein geneigter Gönner, Herr Heidegger, Zunftmeifter und des täglichen Raths in Zürich. 


1011.) Das leben Efopi mit feinen fabeln. In Folio. 


Unter den Schriften ohne Jahr S. 47, n. 85. iſt zwar eine Ausqabe aus dem Schwarziſchen 
Catalogo P. II. S. 41. von Steinhowels Ueberſetzung der Fabeln Eſopi kurz angezeigt worden. Da 
mir aber indeſſen der Here geb. Rath Zapf eine Beſchreibung dieſer Ausgabe, nach feinen eignen 
Eremplar mitgetheilet bat, fo will ich bier dag mwefentliche derfelben beyfügen. Die erfte Seite des 
erften Blats ift leer. Auf der Ruͤckſeite ſteht ein Holzſchnitt, welcher den Eſop vorftedt. Auf der 
erften Eeite des zweyten Blats ſteht Vita Efopi fabulatoris clariffimi e greco latina per Rimicium 
facta ad reverendiffimum patrem dominum Antbonium Tituli fancti Chriſogoni preebiterum Cardina⸗ 
lem. Hierauf beißt ed: Das leben des bochberumten fabeltichter£ Efopi. aufz Eriechifchen zunge in lar 
tein durch Rimicium gemachet an den bochwirdigen u f. m. Bü fürbag dz felb leben Efopi mit feinen 
fabeln u. f. 10. Das Leben Efopi beträgt 37 Al. Am Ende ſteht: Dig bat ein ende das Ichen Eſopi. 
Dann folgen die Kabeln ſelbſt. Auf der erſten Seite des erſten Blat ſteht oben: Das erſt Blat; und 
dann folgt das Regiſter des erſten buchs des hochberuͤmpten fabeldichters vnd meyſters Eſodi. Vor 
jedem Buch ſteht ein Regiſter. Am zoſten Blat beißt es: Die endet ſich das vierd buch — vnd hebent 
ſich an die mitlauffenden alten fabeln, die man zuſchreibet Eſopo. Auf der legten Seite des 72ften BL. 
ſteht: Hie enden fich die mitlauffenden u. f. m. Auf dem 73ften BL folgt wieder ein neuer Titel. Hye 
vahent an die newen geteutfchten falblen (lic) von Rimicio nf. w. Mit dem gz3ſten BL vabent an die 
fabeln Auiani u. ſ. w. Das 100ſte Bl. bat die Auffchrift: Geſamlet fabeln. Auf der erften Eeite des 
zrotli (vielmehr cxxviii) BI. ſteht: Hyenach volget dag Regiſter über die gemeine puncten der materi 
diſz büchlind. Dieſes Regifter gehet über alle. Fabeln und ift 5 1/2 Bi. ſtark. Titel, Cuſtos und Sig⸗ 

natur 


Zufäge. 449 
natur fehlen. Blaͤtterzahlen und große Anfangsbuchſtaben ſind da. An Holzſchnitten mangelt es, 
wie leicht zu erachten iſt, auch nicht. 

1012.) Incipit variloquus. Idem vocabulu diverſimode acceptũ varie 
theutunifando exprimens. Predicatoribus conſolabile euanigium Copi⸗ 
latus p venerabil: mgrm Johannẽ melber de gerolczhofen er ſermo⸗ 
nibus auditis ec p eunde conſeriptis ſub venerando viro mgro Jo⸗ 
doco eychman de Kalw eximio doctore ac famoſiſſimo verbi dei 
pdicatore in heidelbergg. In Quart. 
Diefe Ausgabe befigt Here Prof. Will in Altdorf. Das Werkgen fängt, ohne ein befonders 
Titelblat zu haben, gleich alſo, wie oben ſteht, an. 


1013.) Vocabularius predicantium. In Quart. 
Iſt das vorhergehende Melberiſche Woͤrterbuch, und hat vorgeſetzten beſondern Titel. Auf dem 
zweyten Blat ſteht oben Prologus, der ſodann ſelbſt folgt, nur mit einiger Veraͤnderung der Worte. 
Iſt ebenfalls in Herrn Prof. Wills Bibliothek. | 


Mit Anzeige des Fahre. 
1014.) Hiſtorie der Melufine. Am Ende: Gedruͤckt und volendt von Jo⸗ 
banne Bämler zu Augfpurg an dem mitwochen nad) allerhegligen 
tag anno sc. im Lrriiii jare. In Folio. 
Bon diefem Roman ift unter den &chriften obne Anzeige des Jahrs S. 53. n. 95. Nachricht ger 
. geben worden. Die gegenwärtige Ausgabe ift in der Bibliothek des Stifts Tegernfee. Sie fängt 
alfo an: Das abenteurlich beweyſet ung von einer framen genandt Melujina u. f. wm. Sie hat Holz⸗ 
ſchnitte. 
1015.) Das buch des Ritters von Montevilla. Am Ende: Ich Johan⸗ 
nes von Montevilla fur auſſ von meinem fand uber moͤr u. ſ. w. 
Das buch hat gedrunft und volennder Anthoni Sorg zu Augipurg 
an der mitwochen vor fant marie Magdalene tag MELEERrrri. jare. 
In Folio. 
Unter dem Jahre 1482. &. 130. n. 160. iſt von diefer Reifebefchreibung Rachricht gegeben wor⸗ 
den. Diefe altere Ausgabe ift in der Bibliothek des Stifts Tegernfee. ie hat Holzſchnitte. 


10:6.) Das buch der fpiegel des fünders genant. Am Ende: Gebrurft 
— vnd volendet in der Feyferlichen tat Augfpurg von hanſen Schoͤn⸗ 
fperger an fant mathias des zmwölffboten abet Alle man zalt nach 
erijti onfers herren geburt. Taufent vierhundert on Darnad) im zwey 

und achgigiiten iare. In Quart. 

Auf der Nückfeite des erften Blats ift ein Holzſchnitt, welcher einen Geifklicden im Beichtflubl ıc. 
vorſtellet. Auf der erſten Seite des folgenden Blats fängt das Regifter an. Voran ſteht folgende 
Anzeige: Das Regifter uber das buch der fpiegel des fünders genant. wie vnd in wellidher 
maß fich ein yeder Lriften menſch zu der peicht mit heylfamer vor betrachtüg geper vnd reue 
dereyten. vnd all fein fund vor dẽ peichtvatter ſagen ſoͤll, vnnd wie ſchwaͤr ein yegklich ſuͤnd 

Panzers Annalen. eilt vor 


450 Zufäge. 


vor got vnd der Criſtenlichen kircher fey. Auß der geyftlichen lerer fancri Thome in dem 
biidylein der heylige warheit. Sainrici de Saflia, Johannis gerfone. onnd Anchonii des ertz⸗ 
biſchoffs von Slorentin jren peichrbücher gesoge vahet bie fäligfliyen an. Dieſes Regiſter 
fület 2 Bl. Hierauf folgt die vorred Über das Buch genannt zc. morauf dag Werk felbft anfängt, 
welches in 38 Capitel getheilt iſt. Den Beſchluß macht obige Anzeige. Das ganze ift 127 BI. ſtark. 
Große Anfangsbuchſtaben, Blätterzablen u. f. mw. fehlen. Iſt in der Ebneriſchen Bibliochek. 


1017.) Lucidarius. Am Ende: Gedruckt vnd vollendet in der Fenferlichen 
ftat Augfpurg von Anthoni Sorgen am Sambitag nad) des heilis 
gen ereuz erfindung. In dem !rrrit Zar. In Folio. 
Iſt in der Bibliothek des Stifts Tegernfee, und bat Holsfchnitte. Ein paar dltere Ausgaben 
find unter den Jahren 1479 und 1481 angezeigt worden. 


1018.) Der Formulari. Am Ende: Hne endet fi) der formufari darinn 
begriffen finde allerhandt brieff gedruckt vnd vollender zu Auaipurg 
von Sodann Schöniperger am naͤchſten Mäntag vor fant Elßbeten⸗ 
tag des jores do man zalt nad) eriftfi geburde MEEEE vnd Vxriii 
jar. In Folio. 
Unter eben dieſem 1483ſten Jahre find S. 140. ſchon zwo Ausqaben von dieſem Formular ange⸗ 
zeigt worden. Die gegenmärtige dritte iſt in der Bibliothek des Stift? Tegernſee. 


1019.) Der Erelengarten. Am Ende: gedruckt vnd fäligffidyen volendet 
dyſes buch von hannfen fehönfperger in der loblichen Feiferlichen ftat 
Augſpurg am fampitag nad) fand Barcholomaeustag des heyligen 
wirdigen zwölfboten Anno domini MEELTE und im vier vnd achczig⸗ 
ſten jare. kl. Folio. 

Iſt in der Bibliothek des Stifts Tegernfee und hat Holzfchnitte. 


1020.) Das leben des heiligen herrn ſant Rochus. Am Ende: Die hyſto⸗ 
rn iſt von weliſch auf teutſch pracht. In d' loblichen ſtat zu Wienn in 
ofterreich. Nach rpi geburt MCCCC. Lrrxiiii. iare Iſt gedruct zu 
Nuͤrmberg dem heiligen ſant Rochus zu eren. des heiligen leben vñ 
verdienen bey got noch wenig bis auf diefe zeit in den landen bes 
fant was. In Quart. 
Da ich oben S 147. n. 199. die Eriiteng diefer Legende nicht mit Gewisheit anzeigen Eennte, fo 
iſt es billig zu bemerken, daß fich diefe!be in der Bibliothek des Stifts Rebdorf befindet: &. Herrn . 
Biblioth. Straußens Monum. typogr ©. 175. Ob fie aber auch 1484 gedrudt fen, möchte doch 
nicht ganz entfchieden feyn. 
1021.) Hienach volget eyn loblich tractar eines fürnemen doctors der erezney 
mit namen Arnoldi de novadılau. ſ. w. Am Ende: gedrudt vnd 
vollender von Johanm Ecboniperaer zu An pin. am Mitwoch 
naͤchſt vor vnnſer frawentag verkündung Anno oni MeEECCcxxriiii 
Jar. In Quart. 
Wird 


Zufäge. 41 


Wird ohne Zweifel der Tractat don Bereitung der Weine feyn. Iſt in der Bibliothek des Stifte 
Tegernfee. 


1022.) Don der gegenwärtigem durchaͤchtung der criftenhayt angethan 
von den türden. Am Ende: Gedruckt vnd vollendet fäligflichen 
im Lexxvi Zar. Umen. In Octav. 

Bermuthlih zu Augſpurg von Hans Schobfer gebrudt. Iſt in der Bibliothek des Stifts 

Tegernfee. | 

1023.) Die heiligen teutfchen Evangeli vnnd Epiftel mit fampt ben vier 

Paſſion. Am Ende: Gedruckt vnd ſeligklich geendet in der Fenfers 
Nlichen ſtat Augfpurg von hannſen Echobffer an ſant Leonhardstag. 

Nach chriſti gepurd do man zalt MELLE vnd im Irrroii jare. dem 
ſey glori u. ſw. Amen. Zn El. Folio 

Iſt in der Bibliothek des Stifts Tegernſee, und hat Holzſchnitte. 


1024.) Wie das hochwuͤrdigſt auch Kay. heiligthumb — Alle Jare Außge⸗ 
rufft vnd geweiſt wird In der loblichen Stat Nuͤremberg. Am 
Ende: In der lobl. ſtat Nuͤremberg Gedruckt 1487 P. Viſcher. 
In Quart. 
Dieſes 6 Blat ſtarke Viſcheriſche, und das unter dem Jahre 1493. S. 200. angezeigte Mairi⸗ 
ſche Heiligtbumbüchlein, werden beyde allbier auf der fogenannten Lofungeftube verwahret, und find 


beyde auf Pergament gedrudt. Das Mairifche bat auf dem Titelblat den heil. &ebald und Lorenz, 
zwiſchen welchen Maria mit dem Kinde in der Mitte. 


10235.) Von den rij Monaten rij Zeichen des geftirns vnd irer krafft u. ſ. w. 
Am Ende: Gedruckt vnd vollendet zu Augſpurg von Hannfen 
fehönfperger am afterınontag vor fant gallentag Nach crifti geburt 
MEEEE und in dem !rrroij jare. In Quart. 

Iſt in der Bibliothek zu Rothenbuch und hat Holzfchnitte, 


1026.) Lucidarius. Am Ende: gedruckt vnd vollendet in der Fenferlichen 
ftat Augfpurg von Hannſen Schobfler am mitwod) vor Vrbani des 
heiligen pabit Anno dni MECCCœxxviii. In Folio. 
Iſt in der Bibliothek des Stifts Tegernfee, und hat Holzſchnitte. 
1027.) Bocabularius rerum. Am Ende: Anno dfi MELLE. xevi. In 
Quart. 
Dieſes Realwoͤrterbuch iſt 49 gezaͤhlte Blätter ftarf. Daſſelbe hat eine Aehnlichkeit mit dem 
n. 105. &. 56. befchriebenen Bocabularium u. ſ. w. Doch ift e8 von demfelben verf&ieten. Iſt in 
Heren Prof. Wills Sammlung. 
1028.) Die Fronica In dem Priefdon. Am Ende: Gedrucft und volendt 
Ku Nürnberg von peter wagner Im xevij Jar. In Detav. 
Iſt ein Meifterfangergefang und 3 Bogen ftarf. Vielleicht hieß der Urbeber Fegenpog. 


e112 1029.) 


452 Zufäge. 


1029.) Die ſchydung vnnſer lieben frawen in gefangwenf. Am Ende: Ges 
druckt zu Nürnberg. von Peter wagner Im. xevij Jahr. In Dita. | 
Iſt nur 1 Bogen ſtark. Beyde find in der Willifchen Sammlung. 


1030.) Katho Marei carhonis libri morales cum erpofitione alemanica. Am 
Ende: Impreſſum per indufteium Tohanem Pruß, Siuem irgen 
tineñ. Serto nonas Marcij. Unno falutis 1499. In Qu 
Unter obigen Titel ftebt ein ſehr unſchicklicher Holzſchnitt, nemlich der ——— Engliſche Grus. 
Eben ſo unſchicklich iſt auf der Ruͤckſeite die Steinigung Stephani angebracht worden. Mit dem fol⸗ 
genden Blat faͤugt das Werkgen ſelbſt an. Ueber einer jeden lateiniſchen Zeile ſteht die deutſche Ueber⸗ 
ſetzung. Auf der Ruͤckſeite des letzten Blats ſtehet obige Schlußanzeige, und darunter die gewoͤhnlichen 
ſechs gereimte Zeilen: Der Wyß Ratho ein ende hat u. ſ. w. Das ganze, beträgt 18 Bl. Iſt in 
der Ebneriſchen Bibliothef. 


1031.) Drtulus Anime. Difes büchlin ein wurzgart iſt Der fel die ſich dar 
in erfriſt u. ſ. w. Am Ende: Gedruckt vnd feliclich volender zu 
Straßburg durch Dans Grüningern vff onfer lieben Frowe abent 
der geburt, in de iar ald man zalt von der geburt Criſti funffzehund't 
vnd deu. In Dctav. 
Es ift dieſes die, oben &. 278. angezeigte Ausgabe, von der ich dort ein Erenplar, obne Anfang 
und Ende anführte. ie ift vermutblich die erfte von diefem, öfter gedruckten deutfchen Seelengaͤrt⸗ 
kein, und deswegen merkwürdig. Sch befiße fie nun ſelbſt. 


1032.) Regimen fanitatid. Das fft ein Regiment der gefunthent durch 
alle Monadt des gangen Jares, wie man fich haltẽ fol mit eflenu. ſ. w. 
Am Ende: Impreſſum Argentıne per Mathiam bupfuff In dem 

-  Sunßehunderiten vnd in dem fechiten Jare. In Quart. 
Diefe Yusgabe it 11 Bl. ſtark. Auf dem Titel iſt ein Holzſchnitt. Ich befige fie ſelbſt. 


1033. Bon der Kunſt Perfpectiva. 1509. Joͤrg Glockendon. In ff. Folio. 
So iR mir diefe Schrift von Herrn von Murr angezeigt worden. Sie bat 37 Holsfchnitte. 


1034.) Ein büpfche ſubtyliche Deelamation des gelerten vñ mwolredenden 
mans Philippi Beroaldi. von dryen brüdern u. f.w. Am Ende: 
Setruckt zu Straßburg zu dem Thiergarcen von Reynhart beden 
Anno M.CCCCC.xiii. In Quart. 
Der Ueberfeger diefer Heinen &chrift ift der berubmte Jacob Wympfeling, der fie Kriedrichen 
Camerer von Dalburg gugerignet bat. Eie ift 20 Bl. ftark und hat Holzſchnitte. 


1035.) Kalendarius teutſch, Meiiter Joanni kuͤngſpergers Augſp 1514. 


In Quart. 
Iſt in Herrn Zapfs Bibliothek. 


Se — 
| Near 


r. 


. 


A. b. c. der göttlichen liebi von Hans mickel Mem 
ming. 3493. 199 nt 
Adam, von erfoöpfung der erſten Menfchem, 
yhetnbue Mohanı 216. 386.4 . 
e us 0 ann 3J ‘ 35 ® 443. .. R 
Albersus Magnus. Das Buch der verfammlung 
Etraßb, 1516. 393 Straßb. 1519. 426- 
Albrechts, Hochmeiſters von porden Vorſtel⸗ 
lung an Bebftlich Heiligkeit u. ſ. w. Nürnberg, 


1512. 343 

Alkmar Heinrich f. Reineke de Vos. 

Alt, Beorg, Veberfeger der Echedelifchen Chro⸗ 
nif 204 

Alten, die vier und zwanzig f. a. 24. Augſp. 1480. 
ı12 Augſp. 1483. 138 Straßb. 1500. 244 

Alter, die geben, dieſer Welt, Augſp. 1518. 421 
Memming. 1519. 431 

Altvaͤter, der heiligen, Leben, f. a. 23. Augfp. 
1482. 123 Qugfp. 1488. 171 Augſp. 1492. 
194 Augfp. 1497. 225 Etraßb. 1507. 277 
Etraßbure, 1513. 352. Straßb. 1516. 388 

von Alueld, Auguftin, Sermon Leipz. 1520. 438 

- von dent babfllichen ſtul 1520. 438 Ä 

Amandus f. Heinr. Eufo. 

Andechs, Urfprung des Berge f. a. 46. Augſp. 
1473. 74 Chronick von dem beiligtbunldafelbft 

‚ | 


.2.4 
Anfechtung des Todes, vonder, Leipz. 1517. 402 
Anfechtungen der hoͤlliſchen ſchlangen, wider die, 

Menming..1518. 413 
Andrese Job. boum der Syyſchaft f. a. 35 
von Sancta Anna Erfort 1495. 219 Straßb. 
1879. 306 
S. Anſelmus Brage zo Marien, Coͤln 1509. 302 
Areftotilis Proplemata Teutſch 1492. 197 Aug⸗ 
fpury 493 206 Ulm 1499. 240 Augſp. 1509. 
312 &trafb. ı515. 380 
won Arras, Job Verfaßer der Melufine 33 
Ars moriendi f. a. Er 1473. 72 Leipz. 14934. 211 
Yeinz. 1496. 221 Miinchen 1510. 321 
Aftrologifches Büchlein Augſp. 1490. 188 
Augfpurg, von iren vrfprung und anfang 1483. 
141 Abſchied des Reichstags daſelbſt 1500, 
245 Belchreib. des Reichstags 1510. 324. Fer 
gene der Biſchoͤffe &. Ulrichs und Symprechts 
usfp. 1516. 388 die Etend des h. R. R. fo 
zu Augſpurg erfchienen find, Augſp. 13518. 419 
S. Auguftin vonder welt üppigkait ſ. a. 27. Aug⸗ 
ſpuig 1519. 422 


Regi ft er. 


Auslegung über den Pater nofler,. Yugfp. 1513. 
352 " 
PB. 


Baden, der Marggraffchaft Statuten, Baden, 


1511. 34 " 

Baiern Buch der gemeinen Landpot 1516 3905 

. 1813. 342. Munden 1520. 441 Ä | 

— Hanndveft 1516. 391 - 

— Kreibeiten München 1514. 367 

— Erclarung der Landffrenbait 1508. 294 bie 
new landßfreyhait, München, 1516. 391 

— Keformation der baprifchen Landtrecht, Muͤn⸗ 
chen ısı8. 417 . | 

— Gerichtsordnung, Muͤnchen 1520. 341 

— das bairiſch Rechtbuch, Augſp. 1484. 148 
Augſp. 1495. 219 

Bamberg. Des Lantgerichts zu Bamberg Refor⸗ 
mation 1503. 262 f. auch Dalsgerichtsordnung. 

Barbaroſſa. Befchreibung des Lebens Kanfer 

erd. Straßb. 1520. 443 | 

bi Barthemia, Ludov. 381 

Bauern Aufruhr im Würtembergifchen 370. 37x 

Baumann Ricol. f. Reineke de Voß 236 

Begencknus Kaiſ. Maieft. Friedrichs 11. Wien, 


1493. 206 

Beichtbuͤchlin, nußliche f. a. 28. Augfp. 1483. 
140 Augſp. 1492. 195 NHeidelb. 1493. 199 
Heidelb. 1494. 212 

Belial, das Buch, Augip. 1472. 63 Augſp. 1472. 
64 Augfp 1473. 70 Straßb. 1477.98 trafb. 

. 1478. 104 Augſp. 1478. ibid. Auaſp. 1479. 
19 Augſp. 1481. 117 Straßb. 1483. 137 
Augſp. 1488. 170 Ausfp. 1450. 183. Nieder 
fächf Mandeb. 1492. 195 Augfp. 1493. 299 
Yuafp. 1497. 224 Yusfp. 1500. .245 Straßb. 
1508. 288 

S. Benno, Leben und Legend. beffelben, Leipzig. 
1817. 403 

Bergwerd, wie man fuchen fol, Wormbg, 1518. 


422 

S. Bernhards Ermanına unfrer Hartſeligkeit 
f. a. 27 Büchlein mie ein jeglich man haus bar 
ben fol, Augfp. 14394. 211 

Bervaldi Phil Declanation Etraßb. 1514. 452 

Betbuͤchlein, niederfächfifh, Lüb. 1487. 166 

Bibel ver Armen 1470. 57 

Bibel, die erfte deutfche ſa. 9. die zweyte ſ.a. 
11 die dritte ſ. a. 13 die vierte ſ. a. 13 die fuͤnf⸗ 
te ſ. a. 14 die fechste, Augſp. 1477. 93 die fies 
2ll3° bende 


454 


bende, Augfp. 1477. 94 bie achte, Ausfp. 1490. 
ıız die neunte, Rürnb. 1483. 133 die zehende 
Etraßb. 1485. 154 die eilite, Augſp. 1487: 165 
Die gmolfte, Augſp. 1490. :82 die dreyzehende, 
Augſp. 1507. 275 die viergebende Augfp- 1518. 


10 

Bibel, Die erfte, niederfächfifche , oder Eoinifche 
f. a, :5 die zweyte, Luͤbeck 1194. 209 

Bibel , die quldein, Auafp. ſ. a. 20 

Bilgerſchafft, die chriſtiich 1494. 212 

Birck heimer Wilib. 431 

Birgittens Buch der bimlifchen Offenbarung, 
NMuͤrnb. 1502. 2:6 

Bifpil eines guten Radtfchlage ſ. a. SS. 

ecacio, Decameron f. a. 49. Ulm f.a. so. 
YAugfp. 1490. 187 Steaßb. 1309. 315 Straßb. 
1519. 431. 

— furz fon von etlichen frowen, Ulmf. a. <o 
f.a st Yurfp. 1479. 111 Straßb. 1488 176 

Boͤſchenſteyn Johann 373 

Boetius, de, conſolat. pbilofopbie lateiniſch und 
deutſch, Nuͤrnb. 1473. 75 deutſch, Straßburg 
1500. 20 

Bonaventura, Pſalter Mariae Augſp. ısır. 326 

— Lerend des h. Franciſci, Nuͤrnb. 1512. 341 

Botſchaft paͤpſtliche wider Luthern 18520 438 

Boum der Syyſchaft ſ. a2. 35 Augſp. 1474. 81 

Brandenburgiſche Halsgerichtsordnung ſ. a. &L 
392 Nuͤrnb. 1516. ibid. 

&. Brandons Buch mas wunders ſ. a. 41 Auge 
frura 1497. 228 Ulm 1499. 243 Straßburg 
1510. 222. 

Brant Sebaſt. nem geteutſcht Rechtbuch f. a. 

Augsſp. 1497. 226 Augſp. 1500. 245 de mo⸗ 
ribuß et facetiis menfe, überfest 1490 188. 

. 1499. 242 Rürnb. 1507. 285 Maynz 1509. 
316 Catonis Difticha f. Cato . 

— Rarcenfhiff Bafel 1494. 214 Nurnb, 1494. 
915 Meutlingen 1494. 216 Baſel 1495. 220 

. &traßb. 1497. 229 Bafel 1499. 243 Bafel 
1506. 274 1507. 285. ı508.300 Baſel ısog. 
314 Etraßb. 1512. 347 

— dag nüo ſchif von Narragonia, Straßb. 1494- 
216 Augſo. 1495. 220 Augſp. 1498. 234 Ro⸗ 
flod 1519. 432 

— Hetausgeber des Freydanks, Augfp. 1513. 


357 | 

—— richterlihes Clagſpiegel, Etraßb. 1516. 389 
Straßb. 1518. 416 

— munderb. Geburt des Kinds zu Wurmbß 
1495. 221 

von Breidenbache, Bernd. Reiſen ſ. a. 40 Maynz 
1486. 162 Augſp. 1488. 175 


Regiſter. 


Briefſteller. Wie man einen yeglichen teutſchen 
Fuͤrſten und Herrn ſchreiben fell, Nuͤrn“. 1487. 
165 Yetr;. 1489. 185 Erfurt 1500. 246. Straß⸗ 
burg 1504. 467 

Brüderorden In der Kchelmensunft, &traßb. 
1506 275, 1509. 316 @traßb. 1516. 396 

Brunn der durftigen feel, Augfp. ısıa. 339 

Brun des ra.ck, Ktraßb. 1598. 283 

Brunſchwig Hieron. EChirurgia, Etraßb. 1497. 


227. 

—— de arte diftillandi Straßb. 1500. 246 Straß⸗ 
burg 1505. 269 Gtraßb. 1508. Straßb. 
1512. 344 Straßb. 1515. 379 Straßburg, 
1519. 425 

Buch der Beyſpiel der alten Weiſen f. a. 49. 

Buch der geben Gebot, Vened. 1433. 139. Augſp. 
1497. 224 Straßb. 1516. 396 

Buch der christlichen Icre f a 23 1477. 97 

Bud der Ratur f.a. 95 Aug'p. 1475. 83 Aug⸗ 
ſpurg 1478. ıc5 Auafp. 1481. 119 Augſourg 
1482. 126 Augſp. 1482. 126 Augſp. 1499. 


241 

Buch Geſta Romanorum, Augſp. 1489. 178 

Bud menſchlicher Eitten und der ampt der edlen 
1477. 96 Augſp. 1483. 137 

Bud) der tugend Augſp. 1486. 164 | 

Buch des heil. R. Reihe Vnnderhaltung Muͤn⸗ 
chen 1501. 252 f. 1. 253. 

Bud) der natürlichen Weisheit Augfp. 1490. 183 

Buch der Weisbeit der alten Weiſen, Ulm 1483. 
133 Ulm 1484. 152 Augſp. 1484. 153 Ulm, 
1485. 158. Strasb. 1501 256. 

Buͤchlein von der Liebe Gotted Augſp. 1483. 139 
Auafp 1498. 232 

Buͤchlein von den edlen fleinen Erf. 1498. 234 

Buͤchlein auserlefenes von dem Gebet Ausfp- 


1499. 239 
Buͤchlin, did, fagt von den peinen, Straßburg 
1509. 302 
Buͤchlen vom tüngften gericht Leipz. 1512. 340. 
Buͤrde der Welt, Nuͤrnb. 1481. 117 [1]. 149% 


197 

Buͤrdlin der Zit, Baſel 1481. 120 

Bulle, die goldne Carls IV. f. a, 3ı Benedig 
1476. 89 Augſp. 1476. 89 Benedig 1477. 9% 
Ulm 1484. 147 &traßb. 1485. 155 Muͤnchen 
1515. 379 

Bulle, päbftliche, wider Luthern 1520 438 | 

der Bundtſchu 1514- 371Rarrenfchif vom Bundes 
(duch 1514. 371. 

Burley Humphrey 186. 430. € 


regte: 


& 
Canmergerisrsortnmg, Danny 1495. 218 
Aa. ib id 
————— — — — — — Yugfp. 1516. 393 
Caorſin, Wilhelm 355. 
Capitel, nach Abftecben Pabt Julii von den Car⸗ 
dinaͤlen beſchloßen 1513. 355 
von Carben, Victor, wie er zu chriſtlichem glau⸗ 
ben komen. Coͤln508. 291 
Catho moraliſſimus f. a.«5 Teutonice expoſitus 
Reutl. 1491. 191 Augſp. 1492. 198 Reutling. 
1 217. nb. 1500. 250 Strasb. 1499. 


de Geffolis Jacob 96 
Chryſoſtomi ag das kein Menſch mag ge⸗ 
lezt werden, Straßb. 1509. 301 Straßb. 1514. 


364 
Eiromantia, die Eunft Ausfo. f.a. 5. 
Ciſianus, Augfp. 2470. 
Clage, vnfer I. Treuen, Chin £ a. 21 
—— etliher Stend ſ. a. 55 
Claus, Bruder. Nürnb. 1488. 172 ſ. a. 44 
Coͤlln. Eronica von der b. Etat Coelln, ln, 


14 
———— — — — — — — daſelbſt von 1512. 342 

Columbus oh. ‚Dübre lefen von etlichen inß⸗ 
len, Straßb. 7. 228 

Complerion der Menfen. Straßb. ꝓsu. 334 
Auaſpi512. 345 Augſp. 1S14 874 

Concilienbud) dag, gefcheben zu oſtencz Aug⸗ 
ſpura 1483. 141 

de Creſcentiis Petrus, teutfch 1493. 202 1494. 
213 Straßb. ısı2. 345 Straßb. 1518. 417 

Groneden ter fallen, Maynz 1492. 196 

Cronick uus den Geſchichten der Römer f. a. 54 
Yuyip. 1478. 107 Augſp 1480. 115. Augfp. 
1481. ı22 Augſp. 1496. 163. 

Cronica von Anfang der Welt, Ulm 1473. 73 

— von vil nanhafftisen Seisräten feit 903. 
Auaſp. 1515 .80 15 6 

— don allen Kayſern und atiten Auafp. 1476. 
90 Augfp. 1480. 115 Auafp. 1487 167 

— die türdifch, Etraßb. 1513. 356 | 

Cronigk des friegg gegen den romſchen Fonig, 
&urfe 1500. 250 

Cuppener, Chriſtoph, mag mucer vnd wucheri⸗ 
ta sendet fein Leipz 1508. 

Curia Patacium, N n® * 973 

Curs, die ſiehben, Coſtenz 1517 398 

Curs vn Saccament ſ. a. 25 

Cyrilli Spiegel der wysheit, Waſel 1520. 445 


455 


D. 

Defenforium Barie ſ. a. 
Diethers, Churf. zu —*— esse wider Graf 
zinolpben, Maynz ı3 

Dietrichs son Bern, Steg hichte Heidelberg, 
1490. I 

Dionyfius vom bimmlifchen Fuͤrſtenthum, Nuͤrn⸗ 
berg, 1491. 190 

Ditmarſiſches Landrecht 1485. 156 

Doctrinal für die tayen f. a. 29. Augſp. 1485. 
1s7 Augſp. 1493. 20 

Drabfanfft, Dattbig , druch von den ſchlachten 
in hollant 1489. 182 


Eck, Johann 420 
Egeitein son Hal, Magiſt. Adam, Practice 


von Zitenbog, Ulrich, Ordnung, Memming, 1492 


lucidariue Yuafp. 1479. 111 YAusfo. 1481. 120 
Yugyfp. 1482. 450. 1484 154 Lüberf 1485. 157 
Augſp. 1488. 174. 451 Ausfr. 1491. 191 Ulm 
1496. 222 Erfort ısos. 269 Wusfp. 1510. 
324 Straßb. ısıı. 334 Etraßb. 1514. 369. 

Emſers Hieron. Leben und Legend des b.- Benno, 
Leipz. 1517. «2 Plutarch, wie ym einer ſeinen 


veind. 1519. 
Engel Yobann,. race, 9 et 1496. 203 
Entkriſt, der, f. a. traßb. ſ. a. 3 Nuͤrn⸗ 


berg 1472. 62 erf 15 7 288 
Krafmus von Motterd. der krieg iſt luſtig Bafel, 
1519. 
— — Yusles. des erſten Palmen Bafel 1520° 


436 

— — (lag des Frids 1520. 436 

— — Enchiridion, Baſel, 1520. 436 

— — das Sprihwort man muß ein koͤnig u. 
f. w. 1570. 436. 

Erndorfers Luc. Bractica 1498. 237 

von Eſchenbach, Wolfram, Helbengebicht vom 

Parzival 1477. 101 

Heldengedicht von Tyturell 1377. 103 

Eſopus. Fud und.teben des Kaheidichterg f. =. 
47. 44; Um f. a. 47 Auafp. 1485. 158 Augs 
fpurg 1487. 167 Augſp. 1491. 193 Augſpurg 
1496. 223 Auafp. -498.234 Ausfp. 1504. 267 

Erfurt, Verträge ſ. a. 30. 

Lrlinger Ge. Inbalt des planetiſchen Werks, 

uiſp. 1516. 397 

Etterlin, Petermann, Kronica von der loblich. 

Eyhdignoſchaft Baſel 1507. 284 


Evan⸗ 


456 


Evangelien und Epiſteln durchs aanse ar, 

Yugip. 1478. 104. Augſp. 1481. 116. Straßb. 
1481. 117 Auofs. 1483. 136 Augſp. 1487. 
st &traßb. 1498. ı69 Lübeck 1488. ibid. 
lugfp. 1490. 183 Etraßb. 1491. 188 Nieder 
fachf. Zube 1492. 193 Augſp. 1493. 198 Ries 
derfächf. Luͤbeck 1493. 199 Augfp. 1497; 22 
Miederfachf. 1497. 223 Augſp. 1498.231 Straß» 
burg 1500. 244. Augſp. 1506. 271 Dutenſt. 
1506. 272 Niederſaͤchſ. Luͤbeck 1506. 272 
Braunfhm. 1506. 273 Magdeb. ı509. 391 
Manynz ısıo. 316 Straßb. 1512. 335 Etraßb. 
1513. 351 Augſp. 1515. 374 Dagenau ı5ı6. 
385 Straßh. 1517. 397 

Evangelium Nicodemi f. a. 27. 

Euſebii Hiftorie von dem großen Alerander Aug⸗ 
frurg 1472. 70 Augfp. 1473. 74 Augſp. 1478. 
106 Augſp. 1480. 115 1433. 144 Straßbuͤrg 
3488. 175. Straßb. 1493. 206. 
263 &traßb. 1509. 313. &traßb. ı514. 369 

— — von Leben S. Hieronyni, Nürnb. 1514. 


365 

Eybe Albr. von, ob einem Mann fen zu nemen 
ein eelichs Weib ſ. a. 67 Nurnb. 1472. 68 
Augfr. 1472. 69 Augſp. 1474. 79 1475. 83. 
Aug 1482. 124. 1455. 218 | 

— igel der ſitten Augſp. 1511. 327 zwo 
Comoedien Plauti Augſp. 1518. 421 


abeln, Sammlung ſ. a. 49 
abri von Budweyſz, Wenceſl. Weiſſagung der 
Wirkung der Planeten 1482. 132 Practica 1497. 


230 
Sicinus Marfil. von dem gefunden Leben Straßb. 


1508. 297 Ä 
Siefierbiichlein, Bamb. 1487. 167 Dppenb. 
1518. „85 
glores irtutum Augſp 1486. 164 
ormulare und teutfch Rethorica [.a, 35 Straß» 
burg 1483. 140 Augſp. 1483. 141. 450 Aug» 
frurg 1184. 151 f. 1. 1488. 174 Augſp. 1491. 
190 Augfp. ıso1. 255 
gorfer, Biſchoffs, Wunder 86 
ortunatus, Augfp. 1509. 315 
&. Srancifeus. Legend deffelben Nurnb. 15129. 


341. 

Kand Sebaſt. 437. 
rangepan Chr. von Petbuch der ſyben Zeit Bes 
nedia 1518. 114 

Srankfurt. Reformation der Stadt Krankfurt 
Maynz 1503. 310 

Sramwen, die ſchwangern, mie fie fich halten fol» 
len ſ. a. 37 


traßb. 1503. 


Regiſter. 


Seeyburs Jobannes von f. Summa Johannis 

reyburg. Nuͤwe Stattrechten: und &tatuten, 

Baſel 1520. 442 

Sreydanf, von Geb. Brand herausgegeben, Aug - 
fpurg, 1513. 357 

Friedrich, Kayfer, Reformation f. a. 32. Yusfp. 
146. 90 


6.9 
— VBermäblung und Krönung Yugfp- 1503. 265 
— Außzug von teutfchen Landen gen Rom, Yugs 

fpurg 1503. 265 

riesinndifcher Erieg 1514. 372 

romm Paul, &umarius der Gerichtshendel 

twider denfelben Frf. an der Oder ısıı. 331 
Suntgrub, die himelifche Leipz. 1490. 184 uge 
fpurg 1498. 232 QAugfp. 1507. 279 Straßb. 
1517 
Sußpfadt gu der ewlgen feligkeit, Deidelb. 1494. 
211 Heidelb. 1499. 239 | 


Gebetbuch teutfches, Bafel 1492. 195 Niederf. 
Yübeck 1499. 238 

Beberbüchlein Maynz 1514. 353 

Gebot des Herrn, die geben, Venedig 1483. 139 
Auafp. 1497. 224 Straßb. 1516. 386 

Beiler von Reifersberg , Johann, chriftliche Bil⸗ 
gerfchaft, Heidelb. 1494. 212 Augſp. 1498. 
238. Bafcl. 1512. 336 

— baum der felen heil Frf. an der Oder 1502. 


257 

— Troft fpiegel, Straßb. 15-3. 261 

— Predigten Teutſch, Etraßb. 158. 287 

— das buch granatapfel Augfpurg 1510. 317 
Etraßb. 1511. 327 

— Pred. von berg des ſchouwenden Lebeng, 
Straßb. 1510. 318. 

— buch genant ber ſeelen Paradiß, Straßburg, 
1510. 319 

— das irrig Schaf, Straßb. 1510. 319. Straß⸗ 
burg 1514. 364 

— Ediff des Heil Straßb. 1511. 33 

— red. der Dimelfart Mariae Srafb- 1512. 


BHred. zu Biſchof Abrechten Straßb. 1513. 


35 
— Ballon gepredigt, Straßb. 1513. 351 
— Schiff der penitenz Augfp. 1514. 364 
— Evangelienbuch gepredigt Straßb. 1515. 375 
— Pater nofter, Straßb. 1515. 375 
— Hauptfünd, die fieben Straßb. 1516. 387 
— das Buch von der Dmeiffen, Straßb. 1517. 


98 
_ die Bröfamlein von Sr. Joh. Paulin, Straß⸗ 
burg 1517. 400 


Geiler N 


» von Leiſersberg Buch der &ünden des 
Munds SEtraßb. 1518. .413 
— Surcenfhiff, gepredige zu Straßb. Straßb. 
- 1520. 414 | 
Beißlers Heinr. new practichrt retboric u. f. w. 
Straßb. 1493. 203 Augfp. 1507. 282 Straßb. 
1511. 334 Straßb. 1514. 367 Straßb. 1519. 


4 
Bemabelfäraft zwiſchen Gott und der fele Aug⸗ 
Pa bach Yanipbilius 410. 433 

engen a . 
Geh 


icht und legend von dem Kind Symon, 


Auaſp (. a. 24 
Geſellſchaft, der Herrn von Hennenberg f. a. 


20. 
ilgengast , der f. a. 26. Augſp. 1520. 435 
auben, von der dreyer, Augfp. 1518. 415 

Gouchmat f. a. 433 

Graf in dem Pflug, Geſang, Bamıb. 1493. 207 
@rf. 1495. 220 

Bregorii liber dialogorum, deutfh, Augſpurg, 
1473. & Augſp. 1476. 86 

Broß- rhard f. Doctrinal 

Sruͤnpeck, Jofepb, ſpiegel der natürlichen himli⸗ 

ſchen und prophetifchen febungen, Nuͤrnberg, 


1508. 2 
Guetel, VWw. von Adams Werfen 1518. 414 


Halle. Verzeichniß der eiltgtblimer Halle 1520. 


444 i 
Salsgerichtsordnung, Bambergifche, Bamb. 
1507. 279 Maynz uff Mitfaften 1508. 29 
ann uff Bartbolomel 1508. 295 Maynz au 
@imonis und Jude 1508. 296 Mannz 1510. 


923° | 
PR Brandenburgifche ſ. 1, eta. 392. Rürnb. 1516. 


- „392 

Sanblumg, onkriftenliche des Kunigs won Porti⸗ 

- gal u. f. w. 1506. 273 , . 

— Rom. kayſ. Deich. mit den Churfuͤrſten u. 

- fo 9.1509. 312 | 
arpfen , der vier und zwanzig gülden ſ. a. 25 
Yuafp. 1472. 66 Augfp. 1476. 87 1484. 145 

: Yuafp. 1488. 169 Augfp. 1491. 189 1505. 268 

Sartlieb Johann, Eiromantia ſ. a. Augſp. 5. 
verfchiedene Ueberfegungen von bemfelben 74 
107 

von t ob. Practica 1490. 188 Dppenb. 
1503 Ki deg Stern mit dem Schwanz 

m 1507. 285 
— Anvectiva, Deidelb. ısız. 4 
&. Zedwigis, große Legenda derſelben, Brefl. 


1504. 2%5 
geldenbuch mit feinen Figur. Straßb. 1509. 313 


von sennenberg, der Herten, Gefellfchaft ſ. a, 


29 | 

Seinriche ‚ Kenfer, Legend und Leben, Bamb. 
1sı1 32 

See von Heflen, Spiegel der Gele, Rürnb. 
1517 401 

Serbarius, teutfch. Augſp. 1485. 157 f. au 
Ortus fanitatig ſp. 1485. 157 ſ. auc 

maner, der, Nuͤrnb. ſ. a. 25 
en Landgr. Wilhelms Beſchwerung feiner Ger 

fene@nuß balben 1510. 323 
immelmwagen, Nucnb. 1519. 423. 
iob. Diß budlin fagt von dem heiligen Job 
u. f. m. &traßb. 1498. 230 

von Sirnfofen, Wilb. 105 

Siſtorie von dem großen Alerander ſ. Euſebius 

— de8 Königs Appolonit Augſp. 1471.61 Augfps 
1475. 92 Yugfp. 1480. 115 Ulm 1499. 243 

— von einem großen Wuttrih Dracole wayda 
Banıb. 1491. 192 

— Herzog Ernft von Baiern (. 2. 42 

— von Eurialo und Lucretia f. a, 53 Augſp. 


1489 181 

— der bodhen lieb des Florio und der Biauceffora 
Meß 1499. 243 Re 1500. 250 

— von dem Kayſer Friderich, Barbaroſſa ger 
nannt. Augſp. 1519. 426 Landeb. 1519. 427 

— vom Srafen in den pflug Bamb. 1493. 207 
@rfurt 1495. 210 

— Joſaphat und Barlaam f. a. 23. 1477. 99 

— von den konink karel u. f. mw. f. a. 7 

— von vier kaufmendern ſ. a. 55 Rürnb. 1498. 


237. 

— von ben vier kezer prediger Ordens zu Bern 
1509. 305 | 

— von Der Kreugfahrt Augſp. 1482. 131 

— von Herzog Leuppold und fein Sohn Wilhelm, 
Yugfp 1481. 121 _ 

— der Melufine I. a. 53 Hetdelberg 1491. 192 
Straßb. 1506. 274 Augſp. 1474. 449 

— fobliche von Pontus und Sodonia Yugfpurg 
1498. 237 Straßb. 1509. 313 

— poetifhe vom Urfprung des h. R. Reichs 
1480. 114 

— von Rbodis, Straßb. 151 


. 355 
— Syug fhapler, Fünigs von Krane. Etrafb, 


1500. 251 Straßb. 1508. 300 

— don einer edlen jungen Krauen Sigiſmunda 
genannt Augſp. 1482. 131 

— Herrn Triftrants und der fchönen Yfalden, 
Ausfp. 1498. 237° 

— don erflörung Ber Stadt Trola f.a. 42. Auge 
fpurg 1474.81 Augſp. 1488. 175 Straßb. 1489 
181 Straßb. 1499. 243 Straßb. 1510. 324 
Rum Hor⸗ 


N 


% 
DT ee ? 


458 


Sortulus anime, Straßb. 1503. 452 Straßb. 
1507. 277 trafib. 1508. 289 Etraßb. BLIEN 
352 Nuͤrnb. 1516. 387 Paris 1518. 412 n⸗ 
berq. 1518. 412 
ug Schapler, ſ. Hiſtorie 
ugo von Schletſtat, Johann 266 
yginius von den zwolf zaichen Augſp. 1491. 191 
ymelſtraß, das Buch iſt genannt die, Augſp. 
1484. 146. Augſp. 1501. 251 Augſp. 1510. 


320 
Hymelwag, hellwag, Augſp. 1517. 401 Augſp. 
1513. 415 


Ingold, Verfaßer des guldin Spils 63 
ſocratis nugbar vnderweiſunqg Augfp. 1519. 431 
den. Bewerung, daß Lie Juden ırren Nuͤrnb. 
1473. 71 Geſchicht wie die Merkifhen Juden 
dag Eacrament gekaufft 1510. 331 wider die 
verftodten Juden Rurnb. ı520. 437 

Julius Caeſar. Julius der erft roͤmiſch Keyſer 

von feinen kriegen Straßb. 18507. 283 Straßb. 
1508. 298. 

Juſtiniani Laur. Vnterrichtung eins geiftlichen 
Lebens Etraßb. 1509. 302 

— Anton. Werbung an 8. Darimil. 1510. 324 

Jutiſche Lombuch, das, 1486. 159 


Balender, Jobann Kuͤngſpergs, Rürnb. 1473. 
76. 7 475. 85. 1476. 93. Venedig 1478. 
108 Augfp. 1489. 182 Augfp. 1512. 350 Augſp. 
1518 422. Augſp. 1514 452 

— Jacob Fflaumg, Ulm 1476. 92 

— mit aftrolog. Anmerk. Auoſp. 1481. 122 Aug⸗ 
fpurg 1483. 144 Augſp. 1483. ibid. 

— auf 1487. Ulm 168 auf 1488. Augſp. 176. 
auf 1490 183 auf 1496. Ausfp. 223 auf 1510. 
326. auf ısız. Etraßb. 361 

— Nativitat Kalender won Leonh. Reymann 
Nürnb. 1515. 385 | 

Raris V. Kayf. Chur und Wabl, Münch. 1519. 
427 Verfebreibung und Verwilligung 1519. 
427. Werbung der Bothſchaften u. f m. 1519. 
427 Auaſp. 1520. 442 

Raiſer karte Recht, von, Bamberg 1493. 207 
Straßb 1498. 237 

Relilab ma hinnab 143 

a Rempis, Thom. Nachvolgung Ebrifti f. a. 25 
— 1486. ı59 Augſp. 1493. 200 Augſp⸗ 
1448. 239 

Rinchait unf. Herrn JeſuChriſti Auafp. ı 503. 240 

Rlag eines fündtsen fterbenden Menfchen, Aug⸗ 
fpurg 1496. za9 Yugfp. 1501. 292 


Regiſter. 


Rlingler Bernh. wie man ſich hüten ſoll dor den 
Epiel, Strasb. 1520 446 

Kölbel, Jac. 385. 446 

Rolbenſchlag Sirt, Regiment wider die Get 
Muͤrnb. 1sĩ9. 426 

Kraft Ulxr. der geiſtlich ſtreit, Ulm 1517. 402 

vom Kuünig im pad, Ranıb. 1493. 208 

KRüngfperg Jobann Rulender deutfb Nürnberg 
1473. 76. 77. 1475. 85 1476. 93. DVened. 


1478. 108. 

Runſt, dadurch Der mweltlih Menſch mag getftlich 
werden Auafp. 1477. 96 Augſp. 1478. 105 
Yugfp. 1491. 190 


Land beil. Bermerkung der heiligen Stett, Rürns 
berg 1517. 406 

von Landeforn, Kriedr. 91. 

Kandte, Newe vnbekanthe, vnd ein newe weldte, 
Nurnb. 150%. 269 

Zangenftein, eur. 401 

Kantfrids Diſputirung Nuͤrnb. 1501. 254 

Lanzkranna, Etenkan 252 | 

Rayenfpiegel i. Tengler 

Razarus, wie ibn vnſer beiland hieß wider aufe 
ftan Landsh. 1505. 269 

Erben der Heiligen, Yugfe. 1471: 60 Auafrurg, 
1472. 62 Augſp. 17 82 Nurnb. 1475. 82 
Urach, 10, ! uafp. 1482. 103, Auafıı 
1485. 155 Auqſp. 1486. 139 Murnb. 1488. 
171. Augſp. 1489. 178 Hıede fünf. zubeit 
1402. 194 Augſp. 1494.210 Augſp. 1494. ibid. 

ugfp. 1497. 225 Mieberfächl. Luͤbeck 1499. 

238. Augſp. 1499. ibid. Miederfächl. Luͤbeck 
150.276 Augfp. 1513 352. Etrafb. 1513. 352 

Leben Jeſu, Auslegung f. a. 20. Straßb. 1508: 
285 Rurnb. 1514. 362 

Reben ver natürlichen Deifter, Bamb. 1481. 122 

Reben und Kitten der baytnifchen meifter, Aug⸗ 
ſpura, 1490. 186 Augfo, 1519. 430 

Leben des b. Rochus, Rürnb. 1484. 147. 450 

Reben und gewonbeyt Sopbi Runigs der Petr 
fion 1515. 381 . 

Legend von Kayſer Karls ftreit, Nuͤrnb. f. a. 47 

Behnrecht, dad ſ. a. 3 

die Lehnrecht, das Buch, Augſp. 1493. 201 
Yuafp. 1494. 212 on 

Leiden Jeſu Chriſti, Augſp. f. a. 20. Angſpurg, 
1515. 374 


- Reimbadys Georg PBrartica, Halle, 14990. 244 


von Keonrodt Haͤns 402 
Rn buͤbſches von eine® kuͤnigs tochter von 
SGrankreich, Straßb. 1500. 251 


r 


Kir: 


Regiſter. 


Aäichtenbergers Job. Pracetica und Prenoſtica⸗ 
tion, —2 1492. 108 Strgßt. 1407. 229 
Eink, Wencesl. von den fieben Seligkeiten, Nuͤrn⸗ 


beta 1519. 422 Wie der grobe Menſch unfers 
— 5* n fol, Nuͤrnb. ısı9. 423 
Kirars Thom bronid ſ. a. 39 Straßb.f.2.39 

Um, 1486. 160. Ulm 1486. ı61 

Kivius. omifche biftorie vß Tito livio gegogen, 
Men 15. 269 Straßb. 1507. 283. Waynz 
PER 
xCogʒer + oabann, Regiment toider die Pet, Dar 
qgenau 1519 

Aucidarius f. Ve Wwariu⸗ 


Aucifers und feiner geſellſchaft vall, Bamberg, 


Kven. Das Lübeckfche Recht 1509. 311 


M. 


Mann im Garten, von dem, Bamb. 1493. 208 
Mantuanus Baptifta 
Manuale Suratorum, a, 1520. 437 
Hiar arita medicine f. Tollat 
Maria, der befchloßen Bart der Roſenkranz Das 
ie ſ. a. 22. Nuͤrnb. 1505. 
ſ. a. 22. Bud der Bedrofniße Luͤbeck 1498. 232 
Lübel 1504. 266 de Eonceptione vitginis Ma⸗ 
rie Nurnb. 1503. 261 
Martilogium der heiligen, Straßb. 1484. 146 
Maximilians Wabl zum roͤmiſch. König Ktuttg. 
- 2486 161 Berfafler des Tewrdankhs 408. 
Mechtildis fonderlich auch und treftlich bih. 
klein, Leipz. 1508. 2 
Meiſter die ſteben weiten f.a. 74 Ausfp. 1473. 


75. Ausfp. 1473. 107 „Augfe. „480. 115 Augſp. 


1481. 122 Auafp. 1486 
Melber, Job. Pariloquue n 2. 449 
Melibeus, ein nüglich büchlein, Augſp. 1473. 
6 Münden 1520. 448 
Menib, maß der alt und neu fen, Leipg. 1518. 


tienihenfpiegel, der, Augfp- 1472. 67 Augſp. 
1176 
- meſſe, Auslegung des Amts ſ. a. 19. Augſpurg, 


I 
5. Merhopi offenbarungen, Bafel 1504. 265 

ne Bartbolom. Regiment‘ der jungen 
Einoer, Augſp. [.a. 73 Augfp. 1474. 8ı Aug⸗ 
ſpurg 1476. 00 Aug p. 1497. 227 

Midel, Dans ı 

Millius, Mart. affto chriſti, Augſp. 1517. 402 

die Mdrin. Stadb. 1512. 346 

Moicdyinger ſ. Wydmann 

Molitoris, Ulrich 180. 254 

Monaten, von den zwoͤlf, Äugſp. 1487. 451 


268 Detenforium 


459 

von Montevilla Joh. Reiſebeſchrelbung, Yu 
ſpurg 1482 130 %raßb. 1484. 152 Gira 
1488. ı75 Straßb. ısor. 255 Straßb. 1507. 
285 Ausfp. 1481. 44 

Morgeners, des edlen Ritters, walfart, Bamb. 
1493. 27:8 

von Miorßbeym, Job. Spiegel des Regiments, 
Dprenb. 1515. 383 

Münginger, Dans, Paternofter ſ. a. 25. Eb. 
derf. von dem fterbenden Menſchen ſ. a. 029 

Murner, Thomas. Narrenbefchmwerung, Straßb. 
1512. 347 Straßb. 1518. gaı 

— Schelmenzunft 83 349. Augfp. 1513. 360 
Augſp. 1514. 372 Straßb. sc 396. 

— Badenfart, Straßb. 1514. 

— Pr Aeneadiſche Elder "überf. Straßb. 


— di 3. Ahle von Schwuͤndelsheim, Gtraßb. 


15 
—* iuris tituli uͤberſ. Baſel, 15183. 415 
Wgl 1520. “ 
nflituten, Bafel 1519. 424 Baſel 1520. 440 
euchmat, Bafel 1519. 432 
— — ‚Seile ermanung an Luthern, Straßburg 


— on on. Mart. Luters leren, Strasb. ı520. 


9 
on dem babftentbum, Etrasb. ı520. 439 
— an den adel tütfcher. nation, Straßb. ı520, 

449 


N. 
Natur, Buch der, f. Buch der Natur 
Vlawer, And. Kunſt des Notariat, Nuͤrnberg, 
1502. 258 
Vider, Johann 66. 145 
Nollhart ı517. 410 
Notarius. Ordnung von 8. M. zu onderichtung 
der offen Nofarien 1512. 343 
Yrürnberg. Maiſterlicher (peuch u. ſ. w. ſ. a. 47 
NMuͤrnb. 1490 186 
— Titel der Gefege der neuen Reformat. Rürns - 
berg 5479. 110 
— Reformation der ſtatut und gefege, Mürnb. 
184. 139 (Yugfp.) 2488. 173. Augſpurg, 
1498 233 Nürnb. 8 262 
— bandlung wiſoer arggrave Friedrichen 


und Nürnberg, 1506 
— so drehen wider TE ung von Geyßling, 


— Se pr bochwirdigft heiligthumb alle Yare 
aemeif wird, an, 1493. 200 Ruürnb. 1487. 


— Susſchreiben den Weinzoll betreff. 1519. 428 
beſtaͤndig verantwortung ibid. 
Mmm oa Yiy: 


460. 
Yıychare Dans, Ubeepter des Eunuchs 165 


©berling, Hans, Practica 1514. 374 

Öeftreic , ber Fuͤrſten berfommen und Regie 
rung f.a. 4 

Öfen. Ordnung zu Dfen wider den Türken ger 
macht, 1501. 259 

Offenbarımg Johannis, die beimlih, Nürnb. 

1498. 231 
Ordenunge des Gerichts, Straßb. 1507. 282 

Ordnung, der Sefuntbeit f. Regimen fanttatıs 

Ordnung fo Herzog Albrecht von Sachſen auf⸗ 
gericht, Dresd. 1482. 1258 

Ordnung, wie fih in der Peftilenz zu halten ſ. a. 
37 Um f.a 37 

Orönumg su reden ſ. a. 34 Augſp. 1483. 141 
Heidelb. 1490. 185 

Ortolffs von Bayrland Arzneybuch f. 1. a5 
Nurnb. 1477. 98 Augſp. 1479 110 Augſp. 
1482. 126 übel 1484. ısı Augfp. 1488. 174 

Ortulus Anime ſ. Hortulug 

Ortus fanitatis, oder Gart der Geſundh. Men; 
1485. 156 Augſp. 1486. 160 Augſp. 1487. 
166 Ulm 1487. 167 Auafy. 1488. 174 Rieder, 
fächf. Lübeck 1492. Auafp. 1496. 222 Augſp. 
1199. 240 Straßb. 1507. 283 Angſp. 1508: 
297 Etraf®. 1509. 311 Niederfächf. Luͤbeck 1510 
323. Sttaßb. 1515. 379 

Otto von Paſſau, f. die vier und zwanzig Alten 

Ovid von der lieb gu erwerben f. a. ss Augſp. 
1482. 131 &traßb. 1484. 154. Augfp. ibid 


P. 
von Dalz, Johannes 184 
aſſio Pragenflum 1,83. 140 
aflion, loblicher, nach dem Text der vier Evan⸗ 
geliften, Ausfp 1480. 112 Augſp. 1482. 122 
Augſp. 1493. 136 Auafp. 1483. 137 Augſp. 
1490. 184 Augſp. 1491. 189 Augſp. 1498. 
231 Leipz. 1502. 260 Straßburg, ıse7. 276 
Eitraßb. 1579. 301 Straßb. 1508. ibid. Aug⸗ 
fourg 1514. 363 | 
onal f. Leben der Heillgen 
aſſional von iheſu ond marie leben, Augſp. 
1476. 85 Anuſaſp. 1481. 17 Luͤbeck, 1488, 
123 Augſp. 14091. 189 Yuafp. 1303. 260 
Dauren Lyeſſen ond Regel 1512. 350 
ie Epigel der Eünder, Nuͤrnb. 1510. 317 
erfpectiva, Kunſt, 452 
Peſtilenz, Inſtruction toider diefelbe, Menmins 
gen 1394 213 Regiment, Augſp. 1494. 213 
Speier 1502. 258 Oppenh. 1519. 426 Nuͤrnb. 
1520, 443 " 


Regiiter 


Deter von Suchen, Weg zu dem h. Srab f. a. 
40. f. 2.443. 1477 100° 

Petrarcha Kr. von groſſer ſtaͤtikeit ſ. a. 52. ſ.a. 53 
Augfp. 1471. 61 Augſp. 1472. 69 1478. 108 

Pfalz. Bertrag gwifchen Herzog Albrecht und 
Wolfgang und Herzog Ruprecht 1505. 370 

Dfefferforn Johann, in Halle verbrannt 1514. 


36 

Hfefferkorn, Johann, Juden Spiegel, Eöln 1508. 
292 

— der Joeden Bicht 1508. 293 Augſp. 1508. 
29 

— die die Juden ihre Dftern halten, Augſpurg 


1509. 303 

— Buͤchlin der Auden veindt, Coln 1509. 303 
Augfp. 1509. 304 

— von den Eayf. Vollmacht den Juden ihre Büs 
her gu nemen, Aunfp-ısıo. 321 

— Handt Spiegel, Manns, 1511. 329 

— Sturmglock, Eoln 1514. 366 

— Streit Puichlyn 1516. 388 

— mitleidliche Clag an den Kaiſer 1516. 389 

ferd, wie man argnien fol f. a. 38 Pferdarze 
neybuͤchlein, Augſp. 1494. 213. 

Dfinzing, Melchior, Herausgeber des Tewr⸗ 
dbannfly 408. 430 . 

Pflanzmann Jodocus, Titel dee Pfalters ſ. a. 
18. uberfest das Buch der Lebenrecht 201 
aums, Jacob, Kalender, Ulm 1476. 92 
orten, die fieben, f. a. 25 Augſp. 1509. 304 

bebilabism Ausfp. 1512. 350 
bryefen, Laur. Spiegel der Arzny, Etraßb. 
1518. 417 Etraßb. 1519. 428 

— — Tractat der Wildbader Natur, Etraßb. 
1519. 425 Schirmred der kunft Aftrologie, 
Straßb. 1520. 446 . 

putg Ulrich 268. 353 

lauti, zwo Comoedien überfest, Augſp. 1518. 


421 
Plenarium deutſches, nach Drdnung der chriſtl. 
Kirchen ſ. a. 19. 1473. 134 AugP. 1474. 78 
Augſp. 1476. 85 Ulm 1483- 134 Augſp. 1483. 
33 Baſel 1514. 361 Baſel 1516. 386 Zafel 
1518. 411 
von Pleningen, Dietrich 382, 383 Antwort off 
wo Rragen, Landsh. 1.516. 394 von Klaffern, 
andsh. 1516. 394 
Plinii Yobfarung von Dietr. von Pleningen uͤberſ. 
vandsh. 1515. 382. 1520. 444 
Plutarchus wie ijm einer ſeinen veyndt u. ſ. w. 
1819. 431 
Bear Marcho Reifebefchreikung,Rürnb. 1477. 99 
ractiea von Leipzig, 1490 188 
reſſus wurie, Yugfp. 1476. 88 
Droles 


Reiter. 


Drotes, Andr. von der Dope de: Tonderd, Mass 

deb. 1500. 244 Augſp. 1511. 329 

Dfalter, deucjiche, Leipj. ſ. a. 17. Yugfp. 1490. 
183 Augfp. 1492. 193 niederfähf. Lübed 1493: 


194 
Pfahter, beutfch latetnifcher, ſ. a. 17. 447 Speier, 
oO 


\ 15 4 2 4 N 
— [ateinifch deutfcher, Augſp. 1494. 210. Aug» 
fpurg 1499. 238 Bafel ı502. 256 Baſel 1503. 
. 259: &traßb. 1506. 271 Gtraßb. 1508. 276 
Metz 1513: 350 
Be itel des, Augſp. ſ. a. 18 
alter und Roſenkranz unfer 2. Kr. Augſpurg, 
1490. 185 Augfp. 1492. 194 Augſp. 1495. 218 
Rampelogis Ant. 20 
Redyenbüchlein nem georbnet, Augſp 1514 373 
Rechnung, bebende, auf alle Kaufmannfchaft, 
Leipz. 1489. 182 Pforzb. 1508. 301 Hage⸗ 
nau, 1519. 433 
Aecdyrbud), das nem geteutfcht f. a. 33 
Reformation, Rürnbergifche, fe Nürnberg 
Regeln, guldin, Augſp. 1510. 321 
Regenfpurg, wie die newe Capell anfkummen iſt 


1319. 42 
Regimen ſanitatis, Nuͤrnb. ſ. a. 36. Augſpurg 
1472. 69 Augſp. 1475. 84 Augſp. 1476. 89 
Augſp. 1481. 119. Um 1482. 126 Auafpurg 
1482 127 Augſp. 1490. 186 Augſp. 1495. 
219. Augſp. ısoı. 255 Augſp. 1502. 258 
Mürnb. 1508. 298 Maynz 1509. 311 Straß⸗ 
burg 1506 452 ' 
Aegimen ſanitatis, Leipz. f. a. 37 Ulm 1473. 73 
Kegiomontanus f. Kuͤngſperg 
Kegion, von der neugefundenen, 1505 _ 271 
Reichsabfäiede, erfie Sammlung, München 

1501. 252 f.a. 283 zweyte Sammlung 1507. 

9 dritte Sammlung 1508. 294 
Kelmtede Voß, Lübel, 1498. 237 Roſtock, 

1517. 410 

Remiſſorium über das fächfifche Recht, ſ. a. 31. 
-  Yuafp. 1482. 125 Augſp. 1495. 219 Augſp. 

1499. 239 
Keuchlin, Johann, Augenfpiegel, Tübing. 1511. 


32 . 
_ Alin clare verſtentnus in tuͤtſch, 1512. 341 
Reynmann Leonb. Wetterbuͤchlein, Augſp. 1511. 

335 Nativitaͤtkalender, Nürnb. 1515. 385 
Riedrer, Friedrich, Spiegel der maren Rbetorick 
1493- 200 Etraßb. 1509. 309 Straßb. 1517. 

Oo . 





4 | 
Ritter. der weit ſ. a. 47° 
Ritterſchaft, Fraͤnkiſche, Ordnung berfelben, 
1517. 406. 


461: 


Ritterfpiel des Turniers, von wann es erdacht 
worden, Augſp. 1518. 419 
Rochus, des beil. Leben und Legend, Nuͤrnberg 


1484. 147. 450 
Rock Gefu Chriſti. Warbafftige ag von dem 
felben, Nuͤrnb. ı512. 340 
on dem vntrenlichen vngenaͤten, Augſpurg 
1512. 340 
Rod oricus Zamorenſis f. Spiegel menſchl. Le⸗ 
en 
Roeßlein, Steph. Practica 1503. 26 
Rolfink, Werner, 2 503. 395 
Romae urbis Mirabilia ſ. a. 43. Nuͤrnb. 1491. 
190 Rom 1494. 213 Rom 1500. 247 Rom 
1500. 248 Kom. 1500. 249. Rom 1500. ibid, 
om ssı$. 418 
Aofengarten der ſchwangern Rrauen, Etraßburg 
1507. 283 Worms ı513. 354 Straßb. 1513. 


355 
AofenPranz unfer 2, Fr. Nuͤrnb. 1491. 190 
Roſenkranz Bruderſchaft, Ctatuten 1476. 87 
uafn. 1477. 98 
Roſentzweyd, Sebald 401 
otta, Jobann 381 
ubius Joh. von der Diſputation zu Leipz. 1519. 


429 
©. 

von Sachſenheym, Herman. Die Mörin, Straß 
burg 1512. 346 

Sachſenſpiegel, Bafel 1474. 81 Augſp. 1481. 
s19. QAugtp. 1482. 124 Augſp. 1484. 148 Lei⸗ 
pstg 1490 185 Augſp. 1495.219 Augſp 1496. 
221 Yugfp. 1501 255 Augſp. 1517. 404 

— niederfächf. Edln 1480. 113 Xelpz. 1488. 
172 Stendal 1488. ibid. Cöln 1492. 195 Auge 
fpurg 1516. 390 , 

Sarrament, von dem hochwuͤrdigen, Nürnberg 
1514. 3 

GSadoleti, Sc. Rede, Leipz. 1518. 420 

Salomonis und Warcolfi Frag und Antw. Nuͤrn⸗ 
berg 1487. 108 Ausſp. 1490. 187 1520. 447 

Salus anime, Gebetbuͤchlein Nürnb. 1503. 261 

Saluſtii zwo ſchoͤn biftorien von Dictr. von Ples 
ningen uberf. Landsb. 1515 383 

Sammel Rabbi, ſterkung chriftlichen glaubeng, 
Auafp. 1475. 83 Nuͤrnb. 1498. 233 

Santbrief an. babftliche beiligkeit, Augſp. 1513. 


385 
Sarmatien von beyden, Zractat, Augſp. 1518. 


420 1FB 
Sauonarola, Hier. vom Leiden Chriſti Augſp. 
1500 244 Ausleg. des Palm. Deiferere Aunfp.. 
1501. 252 
Mmmz3 Saxo 


463 


Grammaticus, beufche kronecke f. 8* 40 


S tzabel Spiel, Dypenb. 1520. 44 
halter ‚ober Schrein der —8 des 
eils, Nuͤrnb. 1491. 18 
del Hartmann. Buch der Chronicken und 
ſchichten, Nuͤrnb. 1493. 204 Augſpurg, 
1496. a3 Augfp. soo. 247 
Scyeurl. Ebriftopb, 3 
Schiffart von diffem "enden inmertal, Frankf. 
1512. 349 
Sans, I f a. 41 
ichel,, von außgebrannten Waſſern, 
Yugfp. 1479. 110 Augſp. 1481. 119 Augſp. 
1482. 127 Augſp. 1483. 141 Augſp. 1484. 
151 Strasb. 1502, 259 Augfpurg 1814. 368 
Ulm ısı5. 380 Rürnb. 1516. 394 Nuͤrnberg 
1518. 417 
Schmwabenfpiegel f[.a. 29 f. a. 30 ‚Heidelberg, 
1472. 69 Augfp. 1480. 114 Straßb. 1505. 
269 @traßb. 1507. 279 
—— Peter, Stern Meſchiah, Eßling. 


von — artzenberg, Jobann, ı F 

— ent) Jobann, Berfaffer des Lebens 
Jeſu 286 

&. Sebalds Leben f. a. 23. Bamberg 1493. 200 
Rürnb. ısı4. 366 

Geelengarten, Augfp. 1484. 450 

Geelemwursgart, Ulm 1483. 140 Augſp. 1504. 
26 


Segers, Job. Practice, Yugfp. 1512. 350, Auge 


fpura 1513. . 
Serentzoft, —— 1478. 105 Augſo. 1483. 
Sennbriefe, vierzig, Nürnb. ı 1515. 377 
Seneca de quatuor wirtutib. Mürnb. 1507. 285 
Sibilla Welffagung, Rücnb. 1517. 404 

von Sidingen, rang, Ervorderung und ver 
fündung , 1519. 428 

Sigmunds, Kayfer, Reformation, Ausfp. 1476. 

90 Augir. 0: „185 Augfpurg 1497. 225 
Seranb. 1520. 

Silvius, Yen. vom oc der liebe, Nürnb. f. a, 
54 Yuafo. 1473. 75 von Bram Glüd, Straßb. 
1536. 395 

Spalatinus, Georg 

Spengler, Lazar. red für Luthern, 1519. 

op h el, der framen f. a. 

_’ * Bruderſchafft der Rofentrang Mariae, 
Leipz. 1515. 378 

—— und gemeiner ante. ‘ Scqhwa⸗ 
” penfpiegel f. 2, 29 


Regifter. 


Spiegel menfölicher bebaltnuß ſ. 2. 7. 9. Bafel, 
1476. ss Augfp. 148 “ 77 „Beuting, 1492. 
8 


3 if FA T . 1000 244 


— na ken” f.a. 27 Augſp. ı 
—— * 7 gſp 479 

— der wahren cborid, f. Riedrer 

— des Regiments ſ. Moräbenm 

— der Secle, Nücab. 1517. 401 

— des ünders 1 a. 28 Augſp. 1480. 
YAugfp. 1482. 44 

— der armen fühdigen ‚fele, Ulm 1484. 146 

— der güldin, des Sünder, Yafel 1497. 224 

— de ugend, f. Rıstee vom Turn. 

— der Weit 1476. 86 

Spiel, das guldin, Ausfp. 1472. 68 

— Schadyjabel 1477. 98 Augfp. 1483. 137 

Sprenger , Jacob, 87 

Stabil, Yobann, Practice 1501. 256 

Stanpiz, Jobann, Rahfolgung des willigen ſtet⸗ 
bens Cdriſti, Lewpz. 1515. 377 von entlicher 
Vollziehung goͤttlicher Rürfebung. Rürnb. 1517. 
403. Yin ſeligs neues zabe 1518. 41 

Se el, Heinr. Regimen in der deſtilem. 

37 Ulm 1473. 73 Ulm 1482. 127. Ueber 
„ine dungen deſſelben 47° so. 55. 
eſchiab, EBling. 1477. 

5: tifftung des Stiffts Sanni 

Ulm, 1493. not 


Stodar, Joh. Regiment für die Pet, Nuͤrnb. 
1520. 443 
Streit, von den dhriftlichen, zu Lißbona, 1506. 


273 

Stromer, Heinr. Regiment wider die Peſt, Leine. 
1517. 407 Wayn; 1517. 408 

Straßburg, wie man ‚den Bürgern Brod mit 
getheilt bat 1518. 4 

Sünde, von der Ertanntniß der, Landsh. 1517. 
403 

Summa “Johannis, Augſp. 1472: 62 Aunfe. 
14:8. 104 Augfp. 1480. 112 Augſpurg 1482. 
123. Ulm 1484. 135 Niederſaächſ. Kübel 1387. 
165. Reutling. 1488. 169 Angſp. 1389. 178 


113 


eder6 u. f. w. 


Niederſaͤchſ. Magdeb. 1491. 189 Augſp. 1495. 
217 Niederſaͤchſ. Magdeb. 1498. 233 Baſel 
15:8. 412 


Surgant, Ule. Danuale Curatorum, Augſpurg, 
1520. 437 

Suſo, Henr. das buch der Seuſſe genannt, Auge 
ſpurg, 1482. 124 Augſp. 1512 338 ” 

Synonima vnd geredyt Auslegung der in der 
andneR gebrauchtichen Wörter, Straßb. 1519. 


Sys 


Regiſter. 


Sr. ler. Regiment tiber die Wranzofen. 
orzh. 1569. 312 Menſchlichs Leben art und 
vrfprung, Bafel 1516. 393 


Tafchenbüchlein, Augfp. 1520. 435 
zeit, die ficben, von dem feonleichnam Erifti, 
Münden 1506. 273 


Taulerus, Jobann, &ermon, Leipg. 1498. 232° 


Sermones, Auafr. 1508. 286 
Tengler, Ulrich, Layenfpiegel, Augſpurg, 1509. 
307 @trafk. 1510. 322 Straßb. 1511. 332 
— der neu Layenſpiegel, Augfpurg 1511. 332 
Augſp. ı512 342 Straßburg 1514.367 Etraßb. 
1518. 416 ' 
Terentius.Ueberfegung des Eunuche, Ulm 1486. 
164 ganz überfest, Etrafb. 1499. 241 
Tewrdannkh, Nürnb. 1517. 408. Augſp. 1519. 


430 

Theologie deutſch, Strafb. 1518. 414 Augſp. 
ı1sı$ dia Zttafb. 15:9. 423 Wittenb. 1520 
434 Etranb. 1520 435 Augip. 1520. 435 

de Theramo, Jaeobus, f. Belial 
büring van Ringoltinge, Ueberfeger der De 
luſine 

Tiberinus® Job. Matth. 24 

Todſuͤnden, der fielen, Augſp. 1474. 79. Augs 
frurg 1492. 124 Diauncb. 14,0. 184 | 

Tondali, Ritters, Entzuͤckungen, Auqgſp. 1476. 
86 Auafp. 1494. 212 Auafp. 1508. 291 

Tollat, Johann, Buͤchlein der artzney 1497. 228 
Erraßb. 1512. 344 Strasb. 1515. 380 Nuͤrn⸗ 
berg. 1516. 393 Nuͤrnb 1517. 407 Straßb. 
1518. 418 

Traditio morum venuſtat. compl. ſ. a. 56 

Tragedia, cin hibſche von Calixſtus und Melibia, 
Yuyfp. 1520. “5 

Trier, Heyltum, fo dafelbft gefunden worden, 
1813. 340 

Tuchers, Hang, Reife in das gelobte Land, Aug⸗ 
fpurg 1482. 127 Nürnb. 1482. 129 Nürnberg 
1483. 143 Straßb. 1384. 151 Augſp. 1486. 


162 
Türden, Anfchlag des Zugs wider diefelben, 
* Yuafp. 1474. 81, 
— Urfprung des tbürdinfchen volks 1500. 250 
— Schlachi gefchehen dem Turden, Nürnberg, 
1514. 372 
Tullius von allen ampten, Augſp. 1488. 176 
vom Turn, Ritter, Bafel 1493. 206 Augſpurg 
1498. 236 Bafel 1513. 359 Straßburg 1519. 


30 
Tyroll „Geſatz und Ordnungen ber ynzichten⸗ 
Augſp. 1:06. 273 


463 
u. 
Vadtani, Joach. Unterr. wider die Peſt, Baſel 
1519. 425 u 
De VHalentins Practica, 1497. 2 
alerius Maximus, teutſch, Augſp. 1489. 181 
Varnbüler, Ulrich 431 
Vartomanns von Bolonia, Ludov. ritterlich ca 
Augſp. 1515. 380 Etraßb. ısıy. 381 Augſp. 
1518. 420 | Bu 
Urberroindung rechtliche, Ehrifti wider Sathan 
. Belia an 
Vegetius, deutfch, 1. a. 38 Erf. ısır. 335 
Dermäbelung ev’ —X Kayf. — 
uafp. 1503. 2 Ä 
Verſehung leib fel er vnnd gut, Rürnb. 1489. 
J? Augfp. 1490. 186 Qugfpurg 1493. 204 
Ktraßb. 1518. 418 
Verſehung des Leibe, Augſp 1491. 191 - - 
Verzaychnuß des _beeres wider die DBenebäer, 
1500. 212 ä ‚ j . \. . , ..m 
Uffftigungen, von den aeiftlichen, T. a. 26. 
de Dille Nova, Arnold, von Bereitung der Wein 
1478. 105 Augſp. 1479. 110 Straßb. 1506. 
274 &traßb. 1512. 345 Auqſpurg 1512. 345 
Ulm ısı4. 369 Yuafp. 1484. 40 
Dirgilii Weneadifhe Bücher von Th. Murner 
übert. Straßb. 1515 394 
Pita Chrifti deutſch, Augſp. 1503. 260 
S. Ulridye und Symprechts Leben, Augfp. 1516. 


383 
Unholden, von den, oder Deren 1489. 180 
Docabularium latino germanic. f. a. 56 
Vocabularius lat. teuton. Eltvil 1469. 57 EL 
twil 1472. 70 Eltvil-1477. 104 Ulm 1480. 
ııs Nurnb. 1480. 116 Nürnb. 1482. 132 
Docabularius rerum, Augfp. 1478. 109. 1496. 


458 
Vocabularius Theutbonifta, Cöln 1477. 103 
Vrſach, wodurch alle bendel in der Welt verkert 
merden, Bamb. 1492. 209 Augſp. 1499. 244 
S. Urſula, Bruderfchafft Rürnb. 1513. 353 


1515. 379 
Vßlegunge der Hymbs nach der Zitt 1494. 211 


Wagenfur der heiligen Eirchen und des römifchen 
Reihe, Ktraßb. 1504. 266 

Woalfart, oder Bilgerung unfer L. Sr. Ulm 1497. 
166 Augip. 1489. 179, 

Walfart der Pilgerin, Nuͤrnb. 1514. 465 

Wandel, Ricol. 406. ' 

ep sum b. Grab _f. Peter von Eucheh 

Weichbild, das ſaͤchſiſche ſ. a. 31 


die 





464 


die Welſch Gattung, Ktraßb. 1513. 357 

Wetterbuͤchlin, Augſp. 1511. 335 

Weyda, Marc. von, lere — und was der Menſch 
peten foll, Leipz. 1502. 

Wien, —— ſo — zeiget, Wien, 
1502. 258 Wien 1514. 366 

Wimpheling, Jac. 302 

Windßheym, Jodoc. —— recht zu 
pbußen, Erf. 1519. 422 

Wintperger, Wolfg. vom Wildpad in Baden, 
Strafib. 1507. 283 Straßb. 1512. 345 

Wormbs. Der Stat Wormbs Reformation 1499. 
239. 1507 281. 1509. 310. 1513. 354. 

Wuͤrtemberg, der Landfchafft onndericht und 
entfchultig. 1519. 426 


Wunderzeichen I zwelfboten St. Thomae, 


Bamb. ——— 
— auf de ers Sinai 1511. 329 Leipg. 1514. 


329 
— durch das Sreug 1514. 373 


Wursgare der Seelen, Ulm 13 149 Augſp. 
1504. 266 Straßb. 1515. 

ADMESGGETHR der andädhtisen lebang, Augſp. 
1515 37 

Wydman Job. Regiment wider die Peſt Straß⸗ 
burg 1511. 335 Straßb. 1519. 426 

— von dem Wildpad, Tuͤbing. 1513. 355 

von Wyle, Nicol. Tranelation oder tuͤtſchungen 
1478. 106 Straßb. ısıo. 325 


Fmni, terotfeh, oder (obgefange, Deidelb. 1494. 


Zaſius, Ulrich 334 
— — * ebene und Leidens Chriftt, 
n, 14 
Zeytung, — — wie K. Maieſt. in Wien einge⸗ 
—5 — 1515. 381 
—3 — eyſen, Johann 261. 
Er uͤtphen, Gerh. Uffitigungen, La. 26, 





D. Georg Wolfgang Panzer s 
.e Schaffers an der Hauptpfarrkirche gu St Sebald 
in Nürnberg 


Zuſaͤttz e 
nnalen 


der altern 


Deutſchen Litteratur 


oder 


Anzeige und Befhreibung 


derjenigen Buͤcher 


a 





welhe von 


Erfindung der Buhdruderfunft an | 
bis 


M D XX 


in Deutſcher Sprache gedruckt worben find. 





£eipy ig, 
bey Chriſtian Adolph Hempel. 
1802. 





Borrede. 





As ich es vor vierzehen Jahren magte, mit ben. Annalen ber altern Deutfihen Litte⸗ 


ratur vor das gelehrte Publikum zu treten, geſchah ſolches unter der Vorausſetzung, 
daß daſſelbe dieſen Verſuch guͤtig beurtheilen, und nicht mehr von. mir fordern wuͤrde, 
als ich damals zu leiſten im Stande war. 


Mein Wunſch iſt nicht nur erfüllt, ſondern auch beynahe üiberteoffeit worden: 


indem mehrere competente Michter, weit entfernt, den Stab über mich zu brechen, 


durch ihren Befall mir alle, auf diefes Merk gewendete Mühe reichlich vergütet 
haben. Pflicht war es alfo, mich des mir gefchenften Beyfalls, durch fortwahrende 
Aufmerkfamfeit auf den bearbeiteten Gegenftand, durch die Sammlung: neuer. Beyträge, 
durch Werbeflerung, oder Berichtigung der angezeigten größern und Eleinern Drucftücke; 
durch Ausfüllung. der gelafjenen. Eichen, einiger Maßen. würdig zu machen. 


Die Früchte diefer meiner Bemühungen erfcheinen num in dem gegenmärtigem 
Nachträgen oder Zufäsen zu den Deutſchen Annalen, mit dem. offenherzigen Ge 
ſtaͤndniſſe, daß ich das, mas ich geleitet habe — fey es nun wenig ober viel — 
wohl. fehmwerlich, ohne die Mitwirkung mürdiger Gönner und: Freunde, die vielleicht: 
erft durch meine Annalen. auf. diefen Gegenftand aufmerffam: gemacht worden ſind, 
würde haben. leiten. können. Denn alle Stücke, die zur Wollfommenheit des Ganzen: 
gehören, aus dem Staube, unter welchem fie fo viele Jahre hindurch verſteckt Tagen 
hervor zu. ziehen — iſt doch wohl. Fein Geſchaͤft, an welches fich ein einzelner Mann. 
wagen darf, Und wagt er. es auch, fo wird ihm Doch die Folge belehren, daß ihm: 
noch manches — ſey es nun wichtiges oder unmwichtiges Produkt des Deutſchen Kunfk- 
 Beißes — verborgen geblieben fen; 


VW Booorrede. 


Daß ich zur Fortſetzung dieſer Deutſchen Annalen, bis zu einem gewiſſen Zeit- 
punkte — welcher, nach meinem Plane, das Jahr 1546 ſeyn wuͤrde — bereit ſey, 
darf und kann ich nicht in Abrede ſeyn, da dieſe Fortſetzung beynahe ſchon vollendet 
iſt. Doch dieſes haͤngt ganz allein von Zeit und Umſtaͤnden ab. Indeſſen habe ich, 
um wenigſtens dem bisher bearbeiteten Zeitpunkte bis 1520 die moͤglichſte Vollſtaͤndig⸗ 
keit zu geben, in dieſe Zuſaͤtze auch die Schriften Luthers und der uͤbrigen Refor. 
matoren, ſo wie die ihrer Gegner, aufgenommen. 


Geſchrieben Nürnberg den 20. Februar 1802. 


Aderlaßtafel, Ulm, 1489. 65 
Alenus, der Srauen Pfalter, Ulm, 1489. 64 
Albeesus Bi Broße, von der Anhangung Gottes, 


— Such Ser Verſammlung, Straßb. 1508. 
Almanach, Nürnb. 1487. 61. 


109 


Alt, Georg, Gerichtshaͤndel vor Bott u. ſ. w. Leipz. 


1493. 73, 

Alten, bie an und zwanzig, s. a. 5. 
1508. 

Alter, bie heben diefer Welt, Augfp. ı5ı8. 150 

Altvaͤter, e heiligen, Leben. s. a. 4. Augſpurg, 


Strasburg, 


1482. 

Amor, vie dich ift e8 genannt. Straßb. 1499. 90 

Andechs, Urfprung und Anfang, s. a. 15 

— Chronick, s. a. 17. Weffobrun s. a. 17 

Angeltugend, die vier, s. a. 24 

Angefichte, von unfers Herrn, u. ſ. w. Erfurt, 
1498. 86 

Ach, die, Note. 1517. 142 

Arifteas zu feinem Bruder Philocratem, Augſpurg, 
1502. 95 

Ars memorativa, s. a. 25 

Artickel des chrifll. Slaubens u.f. mw. Ulm, 1483. 
48. Ulm, 1484. 55 

Artzneybuch, von allen geprafte ber Menfchen. 
Augfp. 1490. 67 

Aftronomie, Teutſch, s. a. 29 | 

50 


Augfpurg, Anfang und Urfprung. 1483. 
— Reichstag dafelbft, 1510. 119 
©. Auguflinus red. wider die Trunfenheit. Leipz. 


1519. 
Ausfart —* Ernſts, Erfurt 1500. 92 
Auszug eilicher Practica und Prophejeyen, 1519. 152 
— ettlicher fendbr.eff an K. Carl. Nürnb. 1520. 195 
‘ 


Baiern, Rechtbuch bayriſch, Augfp. 1484. 53 
— Freyheiten, Münden 1514. 119 


— gandrechieuch, Muͤnchen 1516. 138. Ebendaſ. 
1520. 
— —X Muͤnchen 1516. 138 


— — Muͤnchen 1516. 138. Ebend. 
1520. 

— Mcbeft Heit, dandsh 1516. 138 13 

Bamber , Reformation des Gerichte der Dechaney 


des Thumſtiffts, 1488. 62 


nad 





ſt 


+ 


Bamberg, Ausruffung- bes Heiligehums, Bamberg 
1493. 74. Bamb. 1509. 114 | 

— Haldgerichtdorduung, 1510. 118 

Baum und Ausleg. der Sypſchafft, Dopenb. 1515. 
132 

Beicht, eine gute, aus ben zehn Geboten. s. a. 10. 
Augfp. 1504. 100 

Beidhtbüchlein, 1482. 48 

Beichtſpiegel. Reipg. 1495. 79. Strasb. 1517. 142 

Belil, das Bud), s. a. 2. a s. a. 21. 
Sirasb. 1477. 37. Augſp. 1481. 

Bergwerck, wie man die ſuchen und *inden fol, 
Wormbs ı5ı8. 150 

Dergwerfordnung Hergog Ernſts gu Sachſen, Leipz. 


1509. 114 

S. Bernhards Betracht und Gebet, Augſp. 1514 
127 

Yefchwerung Wilhelms Bander. gu Heſſen, s. a. 12 

Betrachtung der Stund des Todes, Erf. 1505. 101 

Bertlerorden, s. a. Augfp. 26. s. a. 26. s. &. 27 

Bibel, die erfte Deutfche, s. a. 1. Die britfe s. 
2.2. Die vierte, s.a.2. Die achte, Augſp. 
1480. 42. Die neunte, Nuͤrnb. 1483. 4 

Bibel der Armen, s. a. Bamberg 21. 1 70. 

©. Diegune Dffenbarungen, 1482. 46. Luͤbeck 1496. 
82 u 

Bod der —W , —* 1484. 53 

Bonaventurae, —2 Nuͤrnb. 1500. 91 

— Spiegel der Zucht, Leipz. 1511. 120 

— Sammlung von Fabeln, Bamb. 20. Bamb. _ 
1461. 30 

Bert, ‚ bebftliche, an ben Ehurf. von Sachſen. 

.1. 1520. 190 
Brad, Wencesl. Vocabularius rerum 1483. 51. 


r. 





1487. 61. Straßb. 1489. 66. Strasb. 1491. 66. 
Sasb 1492. 72. Strasb. 1495. 81. Augſp. 
1495. 


Brent, Sebaftian, Narrenfchiff, Baſel 1494- 
Augfp. 1495. go. Straßb. 1497. 85. Str oß6. 
1512. 123 

— Liber Saceti, Ulm 1497. 85. Augſp. 1508. 94- 
NMürnb. 1503. 99. Leipz. 1513. 126 

— Ttaum, Pfortzh. 1502. 96 

— Leben Tyti Veſpaſiani, Argent. 1520. 195 

Breitenbach, Bernh. von, heilige Reiſen, 1486. 58. 
Mayntz 1491. 68 

Bruderorden in der Schelmenzunfft, Strasb. 1506. 


103. 
(1) 


Regiſter. 


Brun des Radts, Straßb. 1504. 99. Augſp. 1509. 


117 | 

Brunfwig, Jeronym, das Buch der vergifft. Peſti⸗ 
leng, Strasb. 1500. 91 

— Liber de arte diftilandi, Straßb. 1509. 

— Chirurgia, Stradb. 1513. 126 

Buch der Natur, Augfp. 1482. 47. Augfp. 1499. 88 

— der Weisheit der alten Weifen, Augfp. 1484 54- 
Strasb. 1501. 94 u u 

— der Bottfchafft goͤttlicher Gütigfeit, Leipzig 1505. 


101 

— von den zwoͤlf Monaten, Augfp. 1487. 61 

Buͤchlein vom fterbenden Menfchen, s..a. ı0. Nuͤrnb. 
1509. III | 

— mie man eim iglichen fchreiben fol. e. a. 13 

— der Titel und Uberfchriffe aller Brief. Leipzig 
1501. 94 J 

— von den edlen Steinen, Erfurt 1498. 87 

— ſagt von der heil. Junckfr. S. Barbeln. Straßb. 
1508. 108. 

Yulle, die goldne, Venedig 1477. 37 

Bußpfalm, die fieben, ©. Pfalter. 

Byſpel der alteu' Wifen. s. a. 22 


C. 


Cantzleybuͤchlein, wie man ſchreiben ſoll, Straßb. 
1513. 125. Augfp. 1514. 129. Augſp. 1515. 132 

Eorlen, Victor von, mie er zum chrifilL Glauben 
fommen, 1508. 108 

— von der unbefledften Jungfeaufch. Mariae, Augfp. 
I1511. 120 

Carl, Kayſers, Chur und Wahl, Muͤnch. 1519. 162 

— Derfchreibung gegen dem rim. Reich, 1519. 163 

— Abſchied von Hifpanien, s. a. 193 

— Einreittung gu Ach, 1520. 194 

— Einzug zu Ah, (1520) 194 

— Kroͤnung zu Ach, (1520) 194. Leypſyk (1520) 194 

Carolſtadt, Andre. Bodenftein von, Auslegung etl. 

heil. Sefchrifften, Wittenb. 1519. 163 

— Don Bebfllicher Heylickeit, Wittemb. 1520. 

— Don vermügen des Ablas, Wittemb. 1520. 
8. l. 191. 

— Von geweychten Waſſer und Saltz, Leipz. 1520. 
191. Wittenb. 1320. 192. s. J. 1520. 192 

— Mppellation zu dem allerheiligſt Concilio, Wittemb. 
1520. 192 

— Welche Bücher biblifch feint, (Wittemb.) 1520. 192 

— Miffive von der allerhoͤchſten Zugendgelaffenh. 
Wittemb. 1520. 192 

— Bedingung, Wittend. 1520. 

Cato, s. a. Ulm 24 

— gu duͤtſch, s. a. Koeln 24 

— teutonice expoſitus, Meutling. 1497. 68. Reut⸗ 
Ung. 1494. 74. Reutling. 1514. 130 

— Diſticha moralia, Neutling. 1495. 81 

— Carmen de moribus, Nürnb. 1503. 99 


113 


191 
191 


193 


Cato, durch Seb. Brant geteutſcht, Leipz 1512. 124 
Ebronica, s. a. Augſp. ı 
Chronick, aus den Gefchichten ber Roͤmer, 1497. 85 


— von allen kayfern, Augfp. 1476. 36. Ausfp. 


1487. 060 
— von Kanfern und Päbften, Augfp. 1487. 60  - 
— von allen Königen und Kayfern, Straßb. 1499. 89 
— des Kriegs gegen den rim. Koͤnig, Surfe, 1500. 92 
— der Sachſen, Mayntz 1492. 71 
— Venediger, s. a. 16 
— die Wendifche, s. a. 15 
— von viel namhafften Gefchichten, 1515. 133 
— von Sant. Elifaberh, Erfurt 1520. 190 
Chryſoſtomus, Joh., Widerbringung des Suͤnders, 

Augſp. 1520. 189 
Ebyrurgici, tie fich bie gegen Verwundete halten 

folfen, Coͤln 1514. 129. Augſp. 1515. 133 
Elag, Antwort und Vrteil, s. a. 12 
Element von Gracz, von den heiffen Bädern, Brünn 

1495. 80 
Complerion, von der, des Menfchen, Augſp. 1513. 12 
Eoncilium zu Bafel, s. a. 11 | 
— u Coſtenz, Augfp. 1483. 50 
Eraco, W. von, Practica. s. a. 29 
Eracovin, Matth. de, Are moriendi, teutſch, tc. 2. IO 
Erefcentiis, Petrus de, zu teutfch, sa. 14. 1493. 75 
Euria Palacium, s. a. 27. 

Eyprianus, von ben Zwoͤlff Misbreuchen der Welt, 

Reutling. 1492. 70 ' 


Defenforium Marie, s. a. 3 

Diether, Churfuͤrſt zu Mayntz, Schrift wider Adolph 
von Naſſau, Mayntz 1462. 30 

Doctrinal für die Layen, s. a. 10. Augſp. 1493. 75 

Donatus Minor cum expof. s. a. 27 | 

Dotentanz, der, 8. a. 8. s. a. 9 

Durchaͤchtung ber Ehriftenheit von ben Tuͤrcken, 
1486. 57 


Eck, Joh., von der Leipz. Difpntation, 1519. 163 

— Entfehuldigung des Concilii zu Coſtnitz, 1520. 190 

Ehe, wie ſich zwey Menſchen in derſelben halten ſol⸗ 
len, Augſp. 1481. 

Einreitung Kaiſ. Maieft. zu Bruͤſſel, 1517. 144 

Einſiedel, Stifftung des Stiffts S. Peter dafelbft, 
Vlm 1493. 74. Vlm 1494. 77 

Elicidarius von den wunderbaren Sachen der Welt, 

mie 5% 54 
mfer, NHieron. Satyra von der Straff des 
bruchs, Leipzig 1505. 102 f Ehe 

Engel, Dienfibarkeit und Behuͤtung derfelb. Augfp. 
1498. 48 

ana Johaun, Track, von der Peſtilentz, Augſp. 
I51$. 149 

Entkriſts Leben u. Regierung ( Straßb.) 1315. 136 


Regiſter. | Ä 


Epiſteln unbe Evangelien, 7477. 37. ©. Evangelienb. 

Eraſmus Roterod. Paraclefis, 1520. 189 

$Ererbierungen, dem Hochw. von Gurgk befchehen, 
I512. 122 

Erfindung der neuen Inſeln u. Landen, Lpz. 1506. 104 

Erichs, Herzogs, unterrichtung vnnd verantwortunge 
auf des Biſch. von —A ſchriffte (1520) 196 


Ermanung aller Fuͤrſten wider den Tuͤrcken, Pfortzh. 


1500. 9 
Ernſts, Herzogs, Ausfart, Erfurt 1500. 92 
Ertzney, der rechten, wol pflegen, s. a. 14 
Efopus ‚Leben und Sabeln, s. a. 19. Yugfp. 1473. 50 
Etterlin, Peterm. Konica von ber loͤbl. Eydtgno⸗ 

ſchafft, Baſel 1507. 107 
Eulenſpiegel, Straßb. 1519. 165 
Evangelien und Epifteln mit der Gloß. Augſp. 1480. 

42. Magdeb. 1484. 51. Vlm 1484. 51. Augſp. 

1486. 56. Augſp. 1487. 59. Augſp. 1488. 62. 

Augſp. 1489. 64. Coln 1489. 64. Augfp. 1495. 

9. Straßb. 1498. 86. Augfp. 1503. 97. Coln 

1505. 100. Luͤbeck 1509. 110. Augfp. 1513. 124 
Eybe, Albr. von, ob einem Dann u. f. w. s. a. 23. 

Nürnberg 1474. 32 Ä 
Eychman de Ealve, Jodoc. Vocabular. praebicant. 

1482. 48. Nürnb. 1483. 51. Strasb. 1486. 58. 

1438. 63. Augfp. 1489. 66. 
Eyfienmann, Sim. Practica, Leipgig 1520. 197 


Sabeln, Sammlung, s. a. Bamb. 20 

Saceti, Liber, S. Brant Sebaſt. 

Faßnachtſpiel, Nuͤrnb. 1519. 165 

Fliſcus, Stephan, Synonyma, 1477. 39. 1487. 61 

Flores Birtutum, Augfp. 1456. 58 

Solz, Hanns, pehemifch irrung, 1483. 49 

— tiber collationum, Nürnb. 1484. 55 

— von einem Puler, 1488. 63 

— von den warmen Bädern, Straßb. 1504. Too 

Sormular und teutfch rhrtorica, Augfp. 1483. 49- 
Augſp. 1484. 53. 1488. 63. Speyer 1492. 71. 
Straßb. 1493. 75. Augfp. 1506. 104. Straßb. 

. 1519. 161 

Sormulari, allerhand Brief, Augfp. 1483. 49. 1487. 59 

Sorfee von einem feligen Bifchoff, Augfp. 1507. 105 

Stawenbüdhlein, s. a. 22 

Sreydank, Straßb. 1508. 110. Augſp. 1513. 126 

Sried, vom, und hriftl. Verbuͤndn. Augfp. 1505. 101 

Friedrich, Kayſ. wie er Kom zerſtoͤrt, s. a. Leipz. 17 

— Leichbegaͤngniß zu Wien, Leipz. 1493. 75 

Steiefierbüchlein, Band. 1487. 60. Banıb. 1497. 85 

Sronica, in dem Bricfdon, Nürnb. 1497. 84 

Suntgrub, bie hymeliſch, s. a. 6. s. a. Leipz. 6. 
Leipz. 1497. 84. Augfp. 1501. 93. Erfurt 1505. 
100. Augsb. 1512. 122 


Gebet, fonutägliche, Vlm 1486. 57. 1486. 57 


Gebetbuch, 8. a. 6..8.2.7. kuͤbeck 1497. 83 
Bericht von a a een ar 5.2. IQ 
eilee, von Keiferöberg, Joh. Seelenbeil. 5. a; 
ER Augſ | he “ 
— Troftfpiegel, Augfp. 1505. Ior. . 
108. Straßb. 1519. 152 Angſp. 1508. 
— Predigten, Ausfp. 1510. 117 
— das Bud) Öranatapfel, Strasb. 1511. 120 
— über die Fyer Evangelia, Strasb. 1512. 122 
— Alphabet in XXIII Predigten, Strasb. ı5ı2. ı 
— Troftfpiegel, Angfp. 1513. 125 
— GStuffenpfalmen, Strasb. 1515. 131 
— Erklärung der Evangel. Gtraßb. 1516. 135 
— Predigten über die Paſſion, München 1516. 135. 
München 1518. 144. Landsh. 1520, 166 


— das Bud) Granatapfel, Strasb. 1516. 
— Emeis, Stragb. 1516. 136 ? 130 
— von den dry Marien, Straßb. 1520. 166 


Gerichtsordnung Augfp. 1473. 32. Straßb. 1482. 46 
Bersdorf, Hanns, Feldbuch der —S 

Strasb. 1517. 143 
Gerſon, Johann, von den Geboten, s. a. 10 
Geſchichte, Biblifche, von Jofeph, Bamb. 1462. 30 
— des gu We emorbeten Kindes, Trient 1475 34 
— von gepftlihen Weibsperfonen, Olmuͤ 

Straßb. 155 101 Ionen, ® 1501. 94 
— von einer Seel, bie geredt hat, 1504. 100 
— don den Merdifchen Juden, Nüärnb, 1s10, II 
— dom Ritter Tondalus, Keipg. 1513. 126 | 
Sefte Rom rm oder fieben Meifter, s. a. 23 

vegorius, Liber Dialogorum, deutfch, Augſp. . 
Gril von dr Praclica, fr 2: Ip. 1476. 36 
GSriſel und alther, von getreuer &e 

Augip. 1482. 47 j i Gemalſchafft, 
Grofe er! 8 Doctrinal der Layen. 

ruͤnbeck, Joſeph, vom Urſprung des b 

RT ag / prung oͤſen Stans 


Sabich, wie man den erkennen foll, 1480. 43 
Barpfen, die vier und zwanzig Guͤlden, s. a. Äugſp. 
7. Augfp. 1473. 31. Augfp. 1487. 59. Straßb, 
1493. 73 on 
Baßfurt, von, Prackica, Leipz. 1493. 76. Straßb. 
1503. 99. 117. 144. 1518. 15T | 
Beiligthum, tie das alle Jahr in Ruͤrnb. angerufs 
fen wicd Nuͤrnb. 1493. 7 Ä 
— des Stiffts gu Bamberg, Bamberg 1492. 
Bamb. 1509. 114 8, 9 1433. 74 
Belffede, Jungfrauen Elofter, von men es geſtifftet 
nn 1503. A; 1 
erbarius zu teutfche ugfp. 1493. 75. Augſp. 
1508. 109. Straßb. 1515. 132 75. Ausſp 
er —— 1518. 148 
iſtorie von dem groſſen Alexander, Augſp. 1478. 4. 
Straßb. 1503. 98 Augſp. 1478. 4 


Regiſter. 


Biſtorie von dem ſchoͤnſten Ritter Alexander, Nuͤrnb. 
1515. 134 

— von der hylligen Moder Sunde Annen, Brunsw. 
1507. 106 

— des Koͤnigs Appolonii, Augfp. 1476. 36. Augſp. 
1479. 42. Yusfp. 1480. 43. Ulm 1495._ 79 

— die Burgundifc), von Earl dem Kühnen, Etraßb. 
1977. 37 

——— von Senis. Augsſp. 1515. 132 

von Cymon uß Cypern, Straßb. 1516. 139 

von ſant Brandon, Baſel 1451. 68 

von Herr Dietrich von Bern, Strasb. 1510. 118 

— von den heil. drey Koͤnigen, s. a. 3 

— Ernfis, Hertzogs in Baiern, s. a. 16 

— vom Ritter Galmey aus Echottland, 1511. 122 

— Hertzog Gottfried, wie er wider die Türchen ges 
ftritten, Augfp. 1502. 96 

— von dem Greffen im Pflug, Erfurt 5° 81 

— Joſaphat und Barlaam, s. a. Augſp. 

— vom Kayſer Karolus Sohn Loher, oder Lotarius, 
Straßb. 1514. 129 

— von vier Kaufleuten, Nuͤrnb. 1498. 88. 1499. 90 

— von den vier Retzern Predigerordn. gu Bern, 
Bern 1509. 112. 113 

— vom Warcolphus, Ulm 1496. 83 

— von fant Martins Keben, s. a. 4. 

— von den fieben mweifen Meiſtern, Augfpurg 
1488. 63 

— Melibeus, Augſp 1480. 83 

— von der Melufine, s. a. 23. 1478. 4 

— von prugcame vnd der ſchoͤnen Eugenia, Nuͤrnb. 


1515. 13 
— DIE eten und Sterbens, S. Sebalds, Nuͤrnb. 
1514. 128 


— „der Zoiemunde, Tochter des Fuͤrſten Tamredo, 


— "pe Grafen von Soffey , Erfurt 1499. 89 

— von einem Ritter Thorelle genannt, Straßburg 
3. a. 23 

— von Triſirant und ber ſchoͤnen Iſalden, Bern 
1509. 112. 113 

— von der Verſtoringe der flat Troye, s. a. 16 

— von der küniglihen flat Troy, Strasburg 
1489. 65 

— von Wigoleis vom Nabe, Straßb. 1519. 

— von der Frauw GSryſelde, Straßb. 1520. 

ortulus anime, Straßb. 1509. 111 

SHortus Sanitatis, s. a. 13 

Yutten, Ulrich von, Gebrig ein Gefprach, Leipzig 
1519. 161 

— von der munderb. Artzney des Holtzes Guaiac, 
Straßb. 1519. 162 

— Clag an den Churfuͤrſten Friedr. zu Sachſen, 
s.1. 1520. 191 

Bydinius von den zwoͤlf Zeichen, Augſp. 1512. 124 

Bymni und sobgefang in Berfen, Heidelb. 31497. 76 


164 
197 


. Rarfchans niit vier Perfonen, (1520) 


Ingang ber Himmel, s. a. 3 

Inſtruction von wegen Philipps Herzogs in Deflr. 
Augfp. 1438. 62 

— wider die Peitilens, Memming. 1494. 77 

Juden, Bewerung daß die Juden ırcen koͤnnen, Nuͤrn⸗ 
berg 1474. 33 | 

— Geſchicht zu Sternbera, 1492. 71 

— Miſſive, warum die Juden fo lang im Elend le⸗ 
ben, Pfortzh. 1505. 101 


— der Juden Bencdicite, Sranff. 1512. 122 


Balender, s. a. 29. Vlm 1474. 33. 
42. Vim 1471. 45. Etraßb. 1483. 51. 
1489. 66. Reutlingen 1440. 67. 
72. 1494. 79. lm 1498. 88. 
Augfp. 1502. 96 

— den Barbierern dienlich, Oppenh. 1516. 140 

— die Schapherders, Luͤbeck 1519. 166 

Ralw, Ulr. von, Regiment vor die Peſtilenz, Leipz. 
1597. 106 

RKarel von Burgund, maifterl. Spruch, s. a. 19 


I 

Barftbans, (1520) 197 9 

Rempis, Thom. a, ©. XTadhfolg. Ehrifti. 

Rlag, eingemaine, an den Fürften Karolum, 1520. 194 

Rlingler, Ba , gülden Paradießapfel, Straßb. 
1520. 

Rlofier auf 8 Joͤrgenberg, Anfang. 

Röbel, Jacob, Rechenbuch, Augſp. 1516. 

Trafft, Ulrich, die Arch Nor, 1517. 142 

Kraeuter, Tugenden derfelben, 1483. 49 

Rücdyenmeifterey, 1487. 61. Augſp. 1507. 107. 
Straßb. 1507. 107 

Büngfperger, Johann, Temporal, s. a. Erfurt 29 

— Kalender, Augfp. 1496. 83. Zuͤrch 1508. 10, 
Augfp. 1512. 124. Augfp. 1514. 137 

Bünig von Vache, Herm. die Straß zu ©. Jacob, 
Nürnb. 1520. 190 

Bunft, die, Perfpectiva, 1509. 

ARunftbücdlen, Erfurt 1499. 89 


Dim 1478. 
Blm 

Nugfp. 1492. 
Vlm 1499. 90. 


140 


117 


Landesedict, Gräflich Dettingifch, 1509. 114 
CLandtagsbeſchluß, Boͤhmiſcher, Prag 1497. 84 
CLandtfried, Cammergericht, 1495. 79 

CLauff der Belt, Luͤbeck 1509. 117 

eben und ‚oend der h. Frauen ©. Anna, Stragb. 
1509. 

— der Könige Sant Catherine, Strasb. 1500. 91 

— der zelygen Frawen Dorothea Marienburg 1492. 70 

— Sant Fridolin. s. a. 5. 

— der Heiligen, Nuͤrnb. 1475. 33. Augſp. 1477. 36. 
Augfp. 1478. 40. Augfp. 1450. 43. Augfp. 1496. 
82. Augfp. 1499. 88. Augfp. 1501. 93. Augfp. 
. 1507. 105. Straßd. 1508. 108. Straßb. 1517. 142 


Regiſter. 


Leben Keyſer Heinrichs, Nuͤrnb. 1493. 73 

— des heil. Hieronymus, Luͤbeck 1484. 52 

— don Kaiſer Karels ſtreit, s. a. Nuͤrnb. 19 

— der h. Jungfr. Mechtildis und Gertrudis, Leipzig 
1503. 97,. | 

— Sant Weinrat, Nürnb. s. a. 5. Bafel s.a 


5. 
— Sant Pauls, des erſten Einſiedlers, Straßburg 


1498. 87 
— des heiligen Rochus, Wien 1482. 46. Nuͤrnb. 
1484.52 
— Eophy, Künige von Perfien, Augſp. 1515. 133 
— Sant Blrich und Sywmprechts, Augfp. 1516. 137 
— Sant Wolfgangs, 1516. 137 
CLebenrecht, s. a. 12. 


Leipzig, Gefege über der Bürger Tracht u. f. w. 


Leipg. 1506. 103 

Keonrode, Hanne von, Himmelwagen, Hellwagen, 
Augfp. 1518. 148 | , 

Hiche der Seelen, sheten Lumen Animae, Luͤbeck 

14 52 

Lieb haben, wie wir follen Gott, s. a. 8 

Lieb der Welt, s. a. 8 

Fied vom Herßog Berchtold, s. a. 18 

— von der Sronica, Nürnb. 1512. 128 

— von einer Jungfrau, die da trew iagt, Nürnb. 
1519. 165 

— von der unbefledkten Empf. Mariae, 1509. 112 

— von Kayf. Maximilians Abfchied u. Tod, 1519. 162 

— don einem Mörder, 1519. 165 

— von einem Kitter auß dee Steyermard, Nürnb. 

. 1507. 107 

— von dem Roſenkrantz, tie man den beten fol, 
1513. 125 . 

Lothart, Br., Prognoflicatio, s. a. 29 

— von der fünigin von Frankreich, Nürnb. 1520: 197 

Lucians, goldner Efel, Straßb. 1506. 105. Straßb. 
1509. 116 

— Palinurus, Coͤln 1512. 123 

Cucidarius, Augſp. 1482. 47. Augſp. 1483. 49. 
Straßb. 1499. 88. Straßb. 1503 98 

Luther, Martin, 

— Ausleg. u. Deutung des V. Unſ. Leipz. 1518. 145 

— Auslegung deutſch des V. Unf. Leipz. 1518. 146. 
Leipz. 1519. 153. Augſp. 1519. 153. Baſel 1519. 
153. Leipz. 1520. 167. Leipz. 1520. 168. Augſp. 
1520. 168 _ 

— Auslegung des CIX. Pfalmen, Augfp. 1518. 146. 
Leipz. 1519. 153. Leipz. 1519. 154. Wittenb. 
1520. 168. Augſp. 1520. 168 


— ein Eermon von den Ablaß u. Gnade, Wittenb. 
s. 1. 1513. 146. Reipg. 1519. 154. 
Wittemb. 


— ein Freyheit des Sermond Bebftl. Ablaß betr. 


1516. 146. 
Baſel 1519. 154. Leips. 1520. 169. 
1520. 170 


s.1. 1518. 147. 148, Augſp. 1520. 169 


son der würdig. Bereit. u dem hochw. Sacram. 


Augfp. 1518. 148. Peipg. 1519. 154. Baſel 1519. 
154. Augſp. 1520. 170 

Luther, Mart. Eermon von dem Sacram. der. Buß, 
Wittemb. 1519. 155. Leipg. 1519. 155. Leipzig 
1520. 169. Augſp. 1520. 169 

— Sermon von dem ehlichen Stand, Keipj. 1519. 155. 
s.1. 1519. 155 ' 

— Germon von dem ehlichen Stand verändert, Wit 
temberg 1519. 155. Leipz. 1519. 155. Augſp. 
1519. 155. Baſel 1519. 155. Straßb. 1519. 
155. Wittemb. 1520. 170. Augſp. 1520. 171 

— Sermon von dom Wucher, Wittemb. 1519. 157. 
Leipz. 1519. 157. Strasb. 1519. 157. Wittemb. 
1520. 17I. Augſp. 1520. 171 

— Germon von ber Bereitung zum Sterben, Wit 
tenıberg 1519. 157. Leipz. 1520. 172. Witten, 

. 1520. 172. Augſp. 1520. 172. Bafel 1520. 172 

— Germon am Petri und Paulitag, Keipz. 1519. 157. 
s. 1. 1519. 158. eipg. 1520. 173 

— Unterricht auf etlich Artickel, Leipz. 1519. 158. 
Bafel 1519. 158. s. 1. 1519. 158. 5. 1. 1519. 
159. Augſp. 1520. 173 | 

— Unterweif. wie man beichten fol, Leipz. 1519. 
159. Witteinb. 1520. 173 

— &ermon von der Betracht. bed 5. Leidens u. f. w. 
Wittemb. 1519. 159. Leipz. 1519. 159. Münd). 
1519. 159. Bafel 1519. 160. Wittemb. 1520. 174 

— Cermon von den Sacram. bes h. Leichn. Chrifti, 
Wittemb. 1519. 160. Leips. 1520. 174. Augſp. 
1520. 174. Wittemb. 1520. 194 

— Sermon von dem Sacram. der Tauffe, Wittemb. 
1519. 160. Leipʒ. 1520. 175. Leipj. 1520. 176. 
Straßb. 1520. 176 

— Sermon von dem Gebet und Proceß in der Creutz⸗ 
wochen, Wittemb. 1519. 160. Leipz. 1519. 160, 
Augfp. 1520. 176. Mittenb. 15204 176. Leipg. 
‚1520. 176 

— Kurtz Form dag V. U. zu verfichen, Lpz. 1519. 161 

— Predig, wie man mit geitl. Gütern umgehen foR, 
Bafel 1520. 172 

— Ein heilf. Büchlein von der Beicht, s. 1.1520. 173 

— Borklärung etlicher Artikel der Serm. von dem ' 
b. Sacram. (1520) 175 

— Antwort auf ben Zettel des Dffic. zu Stolpen, 
(1520) 175 

— Eerm. von dem Bann, Leipz. 1520. 177. Augſp. 
1520. 177. s. 1. 1520. 177. Bafel 1520. 177 

— die gehen Gebot mit Ausleg. Augſp. 1520. 178 

— Ein Forn dag Pater nofter gu verfien, Wittenb. 
1520. 178 

— Ein furg Form ber gehen Gebot u. ſ. w. Wittemb. 
1520. 178. 1. 1520. 178. Nürnb. 1520. 178. 
Augſp. 1520. 179 

— der schen Gebot, nuͤtzl. Erflär. Bafel 1320. 179. 
Yugfp. 1520. | 


179 
— Pred. * die zeh. Eee Boͤhmiſch, Prag 1520. 179. 
2 


Regiſter. 


Luther, Mart. von dem chriſtl. Adel deutſch. Nation, 
Leipz. 1520. 180. Wittemb. 1520. 180 

— von zweyerley Gerechtigk. Wittemb. 1520. 180. 
keipj. 1520. 181. 

— von den guten Werden, Wittemb. 1520. 131. 
Nuͤrnb. 1520, 181. Hagenau 1520. 181. Baſel 
1520. 182 

— Troſtbuͤchl. in aller Widerwärtigf. Wittemb. 1520: 
182. Augſp. 1520. 182. Leipz. 1520. 182 

— Bon den neuen Edifchen Bullen, Wittenberg 
1520. 183 

— Widder die Bullen des Endchriſts, Wittenberg 
1520. 183 

— —æ an ein frey chriſtl. Concilium, s. 1. 
1520. 183. Wittemb. 1520. 184 

— Grund aller Artickel, fo die rom. Bull unrechtl. 
verdammt bat, Wittemb. 1520. IS4 

— Warum des Bapfls Bücher uprbrannt feyn, Wit, 
temb. 1520. 134. Wittemb. 1520 1935 

— die deutſch Requiem über die verbrennte Sul, 
1520. I.5 

— yon dem Jabſthumb zu Nom, (Wittemb. 1520) 

44. 5 l. 1585. 

— von der Babhyloniſch. Gefengnuß der Kirchen, 
(1520) 1%6 

— Sendbrief an den Bapft Leo, Wittenb. 1520. 187 

— Non der Srepheit eines Chriftenmenfh, Wittenb. 
1520. 137 

— Pr. von der Gnade Gottes und den freyen Willen, 
. Bafel 1520. 187 

— Sermon von dem N. Teft. d. i. von der h. Meffe, 
Wittemb. 1520. 188. Ausfp. 1520. 188. Nürnb. 
1520. 188. MWittemb. 1520. 189 

— Mancherley Büchlein u. f. w. s. I. 1520. 

Lyra, Nic. de, Über den Pfalter, s. a. 2 


M. 


Maria, die walfart, der allerh. Jungfr. Baf. 1489. 65 

— Lob der gelyden Wariae, Ulm 1493. 70 

— dat bof der Medelynghe Marien, Fübed 1494. 76 

Maximilian, Wahl und Kroͤnung zum roͤmiſch Koͤ⸗ 
nig, 1486. 57 

— Erledigung der koͤnigl. Maieſtaͤt, 1488. 63 

— Handhabung auf ber Franzoſen erdicht Augfchreis 
ben, 1492. 71 

— Vertrag mit derzos Albrecht von Muͤnchen, Bam⸗ 
berg 1492. 72 

— Bereinigung mit den Koͤnigen von Unaern, Pohlen 
und Behem, 1515. 134 

— Vertrag mit Franciſc. Koͤn. v. Frankr. 1516. 137 

Megersheymer, Joh. Unterrichtung der gemen. 
Kranckh. Wirtzb. 1510. 118 

Melber de Gerolzhofen, Joh. Vocabular. predicant. 


189 


1494. 78 
Venſch, der alt und neu, Wittenb. 1516. 135 
Mienfchen, von dem Rerbenden, Memmig. 1497. 54 


Meße, Auslegung des amts, Nuͤrnb. s. 2.2 

— ein nüßliche und loͤbliche, ulm 1492. 70 

Mirackel von ein Beift, Straßb. 1505. 101 

Modus latinitatiß, 1488. 63 

Molisor, Ulr. von den Unholden und Heren, 1489. 
65. Augſp. 1508. 109 

Montavilla, Johann de, von feltfamen Wundern, 
s.a. 16. Strasb. 1499. 89 

Murner, Thom. Echelmenzunfft, Strasb. s. a. 139 


N. 


Nachfolge Ehrifti, die wahre, s. a. 7. Luͤbeck 1489. 
64. Magdeb. 1501. 93. Augfp. 1508. 106 
Tider, Joh. S. Barpfen die 24 gülden. 
Stürnberg, ein maiftsrlicher Spruch, = a. 18 
— ein löblicher Spruch, 1490. 67 
— Ausruffung des Heiligehumg, Kamb. 1493. 73 


O. 


Gecolampadius, oh. Antwort der ungelehrten Lu⸗ 
ther. Thumherrn, 1520. 191 

Geitreich, der Fuͤrſten Herkommen, s. a. 18 

GOrdnung ze reden, s. a. 12 

— wie ſich ieglicher halten ſoll vor den Rechten, 
Augſp. 1498. 87 

— der Geſellſchaft ©. Chriſtophs, s. l. 1517 

— der Stadt Fwidau, 1517. 143 

— und Erfindung der Dechten der Graffch. Tyrol, 
Augfp. 1506. 103 

Ortulus Anime, Eicaßb. 1509. 11 

Ortus Sanitatis, s. a. 13 

Otto von Paffau. ©. Alten die vier und iwangig. 

Bvidius von der Kich, Augfp. 1484. 54 


s 


Paßion, nac) dem Tert der bier Evangeliften, Angſp, 
1486. 57. !eips. 1506. 103 

— unfers Herrn Jeſu Ehrifli, Augſp. 1475. 34 
Augfp. 1515. 131 

— in Sorın eines Gerichtshandels, Straßb. 1514. 127 

Paflionel, d. i. der Heiligen Keben, Reutl. 1482. 45. 
1487. 59. Luͤbeck 1458. 62 

— vom Sefu und Marine Leben, Augfp. 1496. 35. 
Augfp. 1481. 44. Augfp. 1482. 43. 

Pater nofler, Auslegung, s. a. 6. Augſp. 1482. 46. 
Augfp. I5Io. 11% 

Peinen der Sterbenden in Todsfünden, Straßburg 
1566. 105 

Penitentiarius s. a. 

Petrarcha, Franciſc. ẽGeſch. der Griſel, 2 Augfp. 
22. Etrasb. 1473. 41 

Pfefferkoen, oh. Yubenfpiegel, Nürnb. 1507. 106, 

Pferd, wie man die artzneyen foll, Strasb. 1511. 121 

Pbryiius, Laurenz. Spiegel der Artney, Straßb. 
ISIS. 149. Straßb. 1519. 161 

Picas v. Mirand. Joh. Sendbrief, Strasb. 1509. IE 


Regiſter. 


Planctus de tuina Ecckeſie, s. a. 11. 8. x 12 

Plenarium, deutſches, s. l. 1473. 32. s. l. 1474. 33. 
Augſp. 1478. 39. Straßb. 1481.43. Augſp. 1481.42 

Plutarchi ſittlichs Büchlein, 1520. 196 

Practica auf dag Jahr 1501, Straßb. 1501. 95 

— auf das Jahr 1502, Augſp. 1502. 96 

— der Bauern, 1513. 127 

Proles, Andr. von der 27 der Kinder, Augſpurg 
1506. 103 

Pſalm, die ſi eben Buß, Wittemb. 1517. 141. 8%p}. 
1513. 44. feipj. 1519. 151. Gtrasb. 1519. 152. 
Leipz. 1520. 166 

Pſalter, lateinifch u. deutfch, s. a. 2. Coͤln 1509. 110 

— und Rofenfrang unfer. Srauen, Augſp. 1492. 69. 
Ulm 1492. 69. ‚Augfp. 1502. 195 


R. 


Raethſelbuch, s. a. Straßb. 28 

Recept wider die Franzoſen, 1518. 149. Augſpurg 
1518. 149. Augſp. 1519. 161 

Rechnung, behende, auf alle Kaufmannſch., Leipz. 
1489. 66 | 

Redhinungsbücdhlein, Bamb. 1483.50. Strasb. 1518. 
150. Augſp. 1518. 150. Augfp. 1520. 198 

Rechtsſtreit zwifchen Tod und Wenfchen, s.a. Bamb. 
20.s. a. Bamb. 21 

Reformation der Stadt Worms, Mayntz 1508. 108 

Regimen ſanitatis, s. a. 13. Ulm 2482. 47. Straßb. 
1506. 104. Straßb. 1513. 126. Nürnb. 1515. 132 

Regiment roider die Peftilens, 1502. 96 

Region, von der neuerfundenen, Nürnb. 1505. 102 

Reinigung der Seele und bes Leibe, Augfp. 1510. 118 

Reif, der ritterlich Ludovico Vartoman, Straßb. 
1516. 139 

Reynede de Vos, Luͤbeck 1498. 87 

Ringen, Kunft und Art, sa. 19 

Ritter, der, von Turn, Yugfp. 1497. 85 

— ber gefrönten Erwelung, s. a. II 

— Sant Zdrgen, Bulle und Reformat. s. a. 12 | 

— Verordnung und Vermanung zur Ritterfch. © 
Joͤrgen, Leipz. 1494. 77 

Rom, wie e8 gebauet worden, 1481. 45 

— Mirabilia Vrbis Nome. 


1500. 91 
Rofengarten, von dem: Koenig Laurius, Gtraßb. 
1509. 116 


Rofenkrantz, vom Urfprung und NRußen, s. a. Augfp. 
7. 5. a. Straßb. 7 


Sacro Buſco, Hanns Sphera materialis, Nuͤrnb. 
1516. 140. Coln 1519. 165 


S. Salome mit ſieben Kinder, Coͤln 1517. 142 

Sclomon Epife. Conſtant Gloſſarium, s. a. 27 

Savonarola, Hieron. Augleg. des Pſalm Miferere, 
Nuͤrnb. 1498. 86 


Rom 1481. 60. Kom 


Scachfpiel, Andlegung deffelbent, Eoſtenz 1505. 107 

Schachzabel, dag Spiel, 1477. 37. Straßb. 1483. 48 

Schatʒ behalter, Nuͤrnb. 1491. 67 

Schiffarth, von diſſem elenden Yammerth,. Strafe. 
1509. ııt 

Schlacht, gefchehen dem Türden, Ausfp. 1514. 130 

Schleßlin, dag gülden, Baſel 1519. 168 

Schradin, nie Chronigk des Kriege u. ſ. w. Gurfe, 
1500. 

Schryck, Mic, von ben audgebrannten Waffern, 


Augfp. 1482. 4 %: Augfp. 1496. 83. Uln 1500. 91 
Schutzrede auf Luther, Wittenb. 1520. 193 
Schydung U. 2. Frawen, Nürnb. 1497. 84 


Schynagel, Marr, Practica, 1491. 69 
Seel, die verbammte, Augfp. 1497. 84 
Seelentroft, s. a. 8. Augfp. 1478. 40 
Seelenwuͤrzgart, Auafp. 1484. 52. Augſp. 1488. 62 
Sendbrief der Ritterfch. zu K. M. Näthen, 1504. 100. 
Seneca de quatuor virtutib. cardin., s. a. 25. Keipg- 
1499. 89. !eipg. 1509. 117 
Sermonen pp die Evangelien, Coͤln 1482. 45 
Sibyllen Weiffagungen, Oppenh. 1516. 137 
Sickiugen, Franz von, auf das Augfchreiben derer 
vor Wormbs, 1515. 133 
Silvius, Aen. Brief von Hofleben, s. a. 24 
— koſtlich Hiftoria, Augfp. 1473. 32 
— Trübfal der Hoffitten, 1478. 4ı 
Spengler, Laz. Ermanung zu einem tugendh. Wan⸗ 
del, Nürnb. 1520. 167 
Spiegel der Brüderfch. de Kofenfr. Mariae, Leipz. 
1514. 120 
— menſchlicher Behaltniß, s. a. J. Baſel 1476. 35 
— der Dogede, Niederſ. Leipz. 1485. 54 
— der wahren retorick, Straßb. 1505. 102 
— der Sachtmddigkeit, Luͤbeck 1487. 59 
— ber bimlifchen u. prophet Sehungen, s: a. Augſp. 29 
— ber Seelen, Edin 1520. 167 
— der fündigen Seele, Ulm 1487. 59 
— der Sitten, Meb 1500. 92 
— des Sünder, s.a. 10 
Spruch, ein hübfcher, - von Herßog Albrecht von 
Bepren ‚ 1504. 100 
— von einem peckenknecht, Nümb. 1516. 139 
Staciones der Ginaden u. Ablaß, Nuͤrnb. 1516. 136 
Staupitz, Joh. von der Liebe Gottes, Baf. 1520. 167 
Stoffler, Siob. der Romifch Calend. Oppenh. ı518. 151 
Sucden, Peter von, Weg zu dem b. Grab, s. a. 15 
Sünde, vonder Erfenntniß derfelben, Augfp. 1494. 77 
Sweitermüller, Eonrad, Regiment der Peftileng, 
Coͤln 1484. 54 
Syrz, Alexand. Art und Urſach des Träumeng, 
Landsh. 1515. 135. 
T. 


Tallat, Johann, Buͤchleint der Kraͤuter, 1498. 87. 
Augſp. 1502. 95 


⸗ 


| Regiſter. 


Tallat, Joh. Märgarita medicine, Strasb. 1508. 109 
Taſchenbuͤchlein, oder Gebetbud), Augfp. 1512. 122 
Tewerdank, Augfp. 1519. 164 

Terror, Wilh. eyn Boexken genant Migrale, Coͤln 


1503. 97 

Thaͤuleri, ac. Sermon, Leipz. 1498. 88 

Cheopbraft von Holjbeym, Heilung durch dag Holz 
Guaiaco, Nuͤrnb. 1519. 162 | 

Theramo, ac. von, ©. Belial. 

Titel der Dberfchrifften aller Stende m Briefen, 
Straßb. 1507. 106 

Tuͤchers, Hanns, Reiſe in das gelobte Land, Augfp. 


1486. 58 BE 
Türden, Anfdylag des Zuge wider biefelben, Augfp. 
1474. 33. 1518. 150 


V. 


Vagatorum liber, s. a. Augſp. 26 

Dalz, Joh. von, S. guntgrub. 

Vegetii Fiav. vier Bücher der Nitterfh., Erfurt 
1511. 121 

Venedig, Händel mit dem K. Magimil. 1509. 115 

Vereinigung der fieben Orte der Eydgnoßſch. s.a. 12 

Vermählung Zriedr. des dritten mit Fr. Eleonore, 


1503. 98 
Verfebung, Leib, fel, er und gut, s. a. 13. Nürnb. 
1489. 65. Augfp. 1490. 67. Nurnb. 1509. 111 
Verirag Karl des achten mit Pabft Aler. VI. 1495. 79 
ville Nova, Arnold de, von Haltung der Wein, 


s..2. 13 
Virdung, Seb. Muflca getutfcht, 1511. 121 
Unterweiſung, tie man fein Haus regieren fol, 
a. 22. dibea 1485. 56 
Vocabula pro iuvenibus, s. a. 27 
Vocabulsrius, breviloquug, s. a. 28 
— fecundum orbdin. alphabeti. Nürnb. 1479. 4 
— italico steutonicus, Bologna 1479. 43 
— latino germanicug, s. a. 28. Nuͤrnb. 1482. 47- 
Speyer 1482. 48 ' 
— recum, 1487. 61 


Vocabularius teutonicus ante latinum, s.a. 27. e. 2.28 
— variloquus, s.a. 28 ' 


Uterſten, de veer, Hamb. ısıo. 118 


Voörgeicdhnus de heiligthumbs der Halliſchen Stift" ‚’ 


firche, Halle (1520) 196 


W. 


Walfart zu den Einſiedeln, s. a. Nuͤrnb. 5 
Waſſer, von dem ausgebr. S. Schryck, Mich. 
Weg gu dem h. Grab, s. 15 . 

— zur Geligfeit, Augfp. 1518. 145 


? 
v 


Wein, der geprant, wen er nuß fey, Bamb. 1493.75 


Wcrbung der potfchaften u. f. w. s. I. 1519. 163 
Wetter, von wahrer Erfenneniß deffelben, Augſp. 
1505. 102 | ” 


Merterbüclein, Augſp. 1510. 119. Augfp. 1512. 


127. Augſp. 1514. 130 
Wie Hifpania, Hungern und Geldern gu Defterreich 
und Burgunde fommen fein. Augſp. 1520. 195 
Wirtemberg. Landfch. Unterricht, 1519. 163 
Wirsburg, dag Heiligthum dafeldft, Nuͤrnb. 1485. 54 


Mittemberg, Zeigung des Heiligthums daſeclbſt. 


Wittemb. 1509. 114 
Woͤrterbuch, ital. lat. u. teutſch, Vened. 1499. 90 
Worms. S. Reformation. 

— Spruch zwiſchen gemeyner Prieſterſch. uf der 

Stadt Worms, 1509. 114 
— Dfchreiben wider Sr. von Sidingen. 


Wunderzeichen, geſchehen in Sicilien, Augſp. 1507. 


1 
Wyle, Nicol. von, Tutſchungen, (Eßling.) 1478. 40 


Zeitgloͤcklein, Ulm 1493. 73 

Zeitung, neue, von Pabua, 1509. 115 

— aus Welfhland, 1510. 119 

— wie 8. Marim. zu Wien eingeritten, 1515. 134 

Sudrinker und Praffer Gefeße, s. a. Oppenh. 25 

Zwitracht, zwifchen den Kenig in Hungern und 
feinen Volke, 1514. 129 


⸗ 


Fin 2 12 Dne Anzeige des Druckjahres. 


6 Das iſt der fpiegel der menfchen behaltnis mit den evangelien u. f. w. In Folio. 


8 iſt dieſes die nämliche Ausgabe, welche Seemiller in feinen Incunab. typogr. Fafc. IV, p. 149, No. 379 
unter dem Titel: Das ift der fpiegelder menfchen behältniß mit den ewangelien 
und mit epiftelen nach der Zyt des iars angezeigt und kürzlich befchrieben hat. Die Blätter find 
feliirt und gehen von E— CCXXVL Am Ende flebt ein Negifter, das fieben, nicht folüirte Blätter ſtark iſt. 
Sie har Holsfchnitte. Von diefer fcheine eine andere Ausgabe, die ich gefehen babe, vrrfchieden zu ſeyn. 
Diefelbe hat ebenfalls folirte Blaͤtter von I— CCXXIX; auch Holzſchnitte. Jede Seite hat zwey Eolums 
ven. Dieſe Ausgabe gehoͤrt wahrſcheinlich in das letzte Decennium. 


6. b. Hie vahet an ein ſpiegel menſchlicher behaltnuſs, in dem geoffnet wirt d' val 
dgs mẽſchen vñ die maſs des wid’ pringẽs. zu DIE ſpiegel mag d' mẽſch er⸗ 
kenen vmb waz ſache der ſchoͤpffen aller ver Ding zu rat ward den menſchen zebe⸗ 
ſchaffen. Vnd wie ver menſch von des tewfels betrügnuſs ſey verdamnet, vnd 
“wie er mit der erbaͤrmd gottes ſey widerpracht. In Folio. 


Dieſe Ausgabe beſchreibt Herr Gras in Seinem Berzeichn. typogr. Denkmaͤler. ©. 258. 
Yuf der 1. ©. des 1. DI. ſtehet oben ein Holzfchnitt, der den Gall Luciferg vorſtellt, und darunter obiger 
Titel. Da® Gange endiget fich auf der Ruͤckſeite des 130. nd legten Blattes mit der 10. Zeile, auf welcher 
es Heiße: geyſt iſt ewigflichen gefegnot Amen. Der Drucker ift ohne Zweifel Anton Borg zu 
Augfpurg. Die Anfangsbuchflaben find in Holz gefchnitten. Die Figuren find die germdhnlichen. Diefe 
| — ee weder Seiten » noch Blättergahlen, und dadurch unterfcheidet fie fih vornchmlich von 

vorhergehenden. 


6. c. Das ift der fpieger der menfchen behaltnis mit den enangelien vnd mit epifteln 
nach der Zyt des jard. Am Ende: Deo gratias. In Folio. 


Diefe Ausgabe befindet fich in der Eaiferlichen Bibliorhek zu Wien. Denis bat diefelbe in Seinem Sup 
plemente ©. 669, No. 5953. angezeigt, ingleichen YGeineden in der Idee gen. p. 471. Das am Ende befind« 
liche Druckerzeichen ftelle in dem einen Schild einen Vogel, und in dem zweyten einen Baum zwiſchen zwey 
Eteinen vor, und ift alfo eben dasjenige, welches Peter Drach zu Speyer unter feine Drucke zu ſetzen 
pflegte. Sie hat viele Holsfchnitte. Das Ganze ift in zwey Columnen auf 228 numerirten Ylättern abges 
drucdt. Ein Exemplar beſitzt Herr Joſch, hochfürſtl. Paffauifcher Hofcammerrarch, Pfles- 
ger R\ n s Landrichter zu Marsbach in feiner eben fo zahlreichen, als fchägbaren Sanınılung Altes 
ver Drude. 


[4 


8. Die erſte vollftändige deutſche Bibel. Ohne Anzeige des Druckottes u. f.w. In 
gr. Folio. | 


Daß diefe Ausgabe dem Zeinrich Eggeſtevn, einem der dlteften Buchbruder zu Straßburg, ber mit 
Mentelin dafelbfi ſich um die Kunft ganz vorzüglich verdiene machte, nicht absufpreiben fin, davon bin ich 
sun, nach einer forgfältig angeftellten Vergleichung nut dem Apparatu Innocens. IV., welcher demſelben nicht 
abzu'prechen iſt, vollfommen überzeugt worden. Ich muß alfo demjenigen, was Steigenberger von dieſer, 

Panzer's Annalen Supplement, A 


—xXæXX 


2 or z Ohne Anzeige des Druckjahres. 


eben fo feltenen, als prächtigen Ausgabe, von welcher ich gegenwärtig felbft ein MWohlgehaltene® Exemplar 

beſitze, ehemals behauptete, vollfommen beyftimmen. Die Aehnlichteit der Typen mit denen, womit Con⸗ 

zad Syner zu Eßlingen dructe, ift zwar, befonderd in Anfehung der großen Buchftaben fehr auffallend; 

Fein find diefelben unftreitig von zweyerley Guß, vornehmlich ift der Buchſtabe x in beyden fichtbar ver⸗ 
jeden. 

Noch muß ich bemerfen, daß meine ehemalige Behauptung E. 10, 3. 13, dv. u. als ob jede Columne 
diefer Bibel 60 Zeilen habe, nicht durchgehende richtig fey. Denn bie naͤchſten 2 DI. nach dem XLVIIL. Eap. 
Jeſaias find Cartons und haben 62 Zeilen, fa wie auch bad Ende des XXXVI. und dann die folgenden 
Eapitel Jeremias bie zu Ende durch ganzer BL. 61 Zeilen haben. Eben fo verhält es fich mit der fols 
genden unter 9. angezeigten Menteliniſchen Strasburger Bibel. Auch in diefer findet fich eine 
ganze Seite mıt 2 Eol. von 62 Zeilen, nämlidy die legte Seite vor. dem Amfange des Buches der Mechabaͤer. 


10. Die dritte vollftändige Ausgabe der deutfchen Bibel. Ohne Dradort u. f.w.  - 


In Solio. Ä 0 
Braun, welcher dieſe Bibel im I. Th. feiner Notitia hiſtor. litter. p. 116 u. f. dem Johann Baͤmler 
aus ihm mwahrfcheinlich zu feyn duͤnkenden Gründen, zueignete, änderte in der Solge feine Meinung. Er fand 
nämlich, wie er In der Vorrede zum IL. Theil feines Werkes S. VI meldet, eine Achnlichkeit ver Typen bie 
fer Bibel mit denen, womit des Jodocus Pflansmann, eines Augfpurger Druders, Titel des 
HA alters (f. meine Annalen ©. ı8, No. 16.) gedruckt find. Serner fand er in diefer Bibel die naͤm⸗ 
ichen beyden Holzſchnitte, melche in den erſtgedachten Titeln des Pſalters auf der Ruͤckſeite de 7. Bl. und 
gu Ende des Werkes befindlich find. Daraus macht er nun den Schluß, dafi Diefer Jodoeus Pflansmann 
auch der Drucker diefer Deutfchen Bibel feyn müffe, und glaubt, daß fie um das Jahr 1475. zum Worfchein 
gekommen ſeyn möchte. Wir haben dieſes bloß anzeigen wollen. i 


11. Die vierte vollftändige deutſche Bibel. Ohne Druckort, Jahr und Drucker. 


Ange Folio. 

Endlich bin ich doch noch fo gluͤcklich geweſen, fo wohl den Druckort, als die Drucker dieſer fo Außer 
feltenen Deutſchen Bibelausgabe zu entdecken. Unfere hieflge.Stadtbibliothef war vor einiger Zeit fo guck 
lich , durch die Srepgebigfeit eine® würdigen Mannes, mit dem ſchoͤnen Eremplar, dag einſiens ber verſtor⸗ 
bene Dr. Job. Auguftin Dierelmair in Altdorf (f. deffen Catalog P. I, p. S, No, 53.) beſaß bereichert zu 
werden. Diefes veranlaßte mich, diefe Bibel, die ich ehemals felbft befaß, aufs neue zu unterfuchen, mich 
aber auch zu überzeugen, daß diefelbe ganz zuverläßigin Nürnberg zun Norfchein gefommen, und ein Weis 
ferwerf der bepden erften Drucker dafelbfl, Jobann Senfenfchmidr und Zriedrich Frißner's fey. Ich babe 
Die genaueſte Vergleichung mit einigen aus der Preffe derfelben, und befonder® mit bem Repertorio Juris 
Perri (de Monte) Epifcopi Brixienfis, welches diefelben 1476 druckten, angeftelt, und die vollfommenfte 
Uebereinſtimmung ber Typen in beyden Werken gefunden, fo daß ich Bürge dafür feyn kann, daß auch dieſe 
Bibel eine Frucht ihres Fleißes gemefen fey. Und fo hätten wir denn Stats einer, zwey, vor Ausher’d Zei⸗ 
een in Nuͤrnberg gedrudte Deutſche Bibeln! | . 


14. Der Pfalter deutſch und lateinisch. Im El. Folio. 


Bon diefer Ausgabe babe ich felbft ein mwohlgehaltenes Exemplar gefehen. Die Tnpen find bie naͤm⸗ 
lichen, womit der bisher noch unbekannte Drucker in Straßburg druckte, und deſſen Typen ſich durch die 
ſonderbare Figur des „SF Fenntlich machen. in ' 


16. b. Nicolaus von Lira ayn mynner Bruder über den Pſalter. In Folio. 
AR von Denis ©. 60%, No. 5325. angezeigt worden. Ä 


17. Die außlegung des ambts der heyligen meſſe. Am Ende: Hie endt fich das 
buch, Das md nent die außlegũg des ambts der hepligen meffe u. few. In Kolio. 
Schon in der Yürnb. Buchdr. Gefch. habe ich ©. 176 No. 327 bemerkt, daß nicht Conrad Fyner, 
fondern vielmehr Friedrich Ereußner zu Nürnberg der Drucker diefes Werkes ſey; welches ich auch bier 


7 


Ohne Anzeige des Druckjahres. W 


wiederholen and beflätigen muß. Nur bebdauere Ich, daß mir der Herr g. R. Sapf ju viel getrauet, und 
. baffelbe in feine Shwäbifhen Buchdr. Geſch. S. 166, No. 5. unter die EBlingifchen Drucke geſetzt 
bat: Ich befitze dieſe Seltenheit gegenwaͤrtig ſelbſt. 


= i8:b, Evangelia mir der Gloß ond Epifteln duͤtſch über das gang Jar. In Folis. 
Hat Denis am angef. Orte ©. 559, No. 4865 angejeigt. 


21. b. Sn diſem buch iſt beſchribẽ das aller nuͤtzlicheſt recht, beſchriben von dem hoch 
gelerten vnd fuͤrpuͤntlichen doctor Jacob von Theram. Vnd iſt genant von 
ettlichen, das buch der rröftung aller ſunder. Von etlichen wirt es genät Bes 
lial. Inhaltẽd, ob criſtus rechtiglich die heil, vñ die poͤſen gaiſt zerbrochen,“ 
vnd beraubt hab. In Folio. | 


Diefe Ausgabe von einem dfterd gedruckten und unter dem Namen Belial befannten Werke, fcheint 
eine der aͤlteſten und erften gu feyn. Cie iſt bieher nirgends angezeigte worden, und daher ganz unbekannt 
dehtieben. Ich befige davon felbft ein mwohlgehaltenes Eremplar. Dbiger Titel fleht in 6 Zeilen auf der 
eriten S. des 1. SL Unmittelbar darauf fängt das Werk felbft alfo an. (HR dem namen der hais 
ligen, ond ongetailten driualtıfait und onfer fFramen der ewigen magt Zelob und 
jeeren alld bymlihem ber. Ich ban gedacht ich will mich verfuhen ob ich zu 
teutfch müg pringẽ u. ſ. w. Am Ende fleht bloß Amen, ohne Shlußanzeige. Das Ganze iſt go DI. 
ſtark, und ohne Blaͤtterzahlen, Eignaturen und Euftoden, mit fortlaufenden Zeilen gedruct. Jede vollges 
druchte Seite hat derfelben dreyßig. Was den Drucker betrifft, fo iſt derfelbe fiiher Johannes Baͤmler u 
Augfpurg. Sonderbar iſt es, daß diefe Ausgabe keinen einzigen Holzſchnitt hat da doch die übrigen 
derſelben miehrere haben. Auch diefer Umſtand fcheint mir das Alterthum derfelben zu beweifen. | 


23. Defenforium inviolate — virginitatis Marie In Duart. | 
Ans den Typen biefer feltenen Schrift erhellt, daB felbige von Michael Reyſer zu Eichſt aͤdt ges 
druckt worden fey. ©. Annal. typogr. Vol. II, p. 391, No. 24. In dem Eremplar, das die Univerfliäte, 
bibliothek zu: Gieffen befipt, ſoll am’Chde noch ein Holzſchnitt fichen, welcher die Maria mit dem Kinde 
vorſtelt. ©: Journal von und für Deutfchland 1791, Std. 11. Diefer Holzfchnite ift viel, 
leicht dee nämliche, welcher in meinem Exemplar der dritte ifl. Daß übrigend diefe Schrift erft den Leipzi⸗ 
ger Streit de immaculata conceptione von 1489 ihre Entſtehung zu danken habe, ſcheint nicht richtig ju 
feyn. Schon das Alterebum derfelben beweift dag Gegentheil. Auch betraf der gmifchen den Franzifca 
ween,.und Dominicaneen entflandene Etreit nicht die Frage, ob die Maria ıhren Sohn absyue lae- - 
“ fiane. integerrimae fuae virginitatis empfangen habe, fondern darüber, ob die Maria ſelbſt in Süm 
den empfangen und geboren worden fen oder nicht. Jenes behaupseren die Dominıcaner, 
dieſes aber die Franziſcaner, und darüber enıfland unter diefen beyden Orden der befannte hochſt ärger 
liche Streit: Davon ıfl nun in dem gegenwärtigen Defenfurio gar nicht die Nede, fondern davon, daf die 
Meria, ohne alle Verlegung ihrer Jungfraufihaft, ihren Sohn babe nicht nur empfangen, fondern auch 
gebären können. Und daß diefes auch möglich geweſen fey, hat durch die hier angeführten Mirabilia bewits 
“ fen werden follen. Noch muß ich bemerken, daß in des Herren Meufel’d hiſtoriſchlitterariſchem 
Magazin I. Std. S. 74 fo wohl Die are Ausgabe, nach einem defecten Sremplare, als eine 
weyte befchrieben worden fey. Diefelbe ift in laͤnglich Quart, und beſteht aus 24, in einander liegenden 
Blättern. Die erfte und legte Eeite iſt leer; jede Seite hat einen Holzſchnitt, folglich find in allem 46 
Holzfchnitte. Unter jedem derfelben ſteht eine Deusfche Unterfchrift, jede von 2 big 3 Zeilen. 


24. b. NHiftorie von den heiligen drey K dnigen. In Folio. 


- Bon diefer Legende beſitze ich ſelbſt ein Exemplar. Leider fehlt aber demſelben das erſte und letzte 
Blatt. Es faͤngt daſſelbe oben mit einem Holzſchnitte, und darunter mit dem dritten Capitel an. Den Bes 
ſchluß macht auf dem letzten Blatte das EU jjj. Kapitel, das fich ficher a dem letzteu, mir fehlenden Blatte, 

2 


4 Ohm Anzeige des Druckjahres 

gleich oben endigen wird; wenigſtens find, nach einer alten Handſchrift, bie ich von bieler Hiſtorie beſitze, 
nur noch wenige Zeilen übrig, welche in diefem Drude fehlen. Daffelbe bat 56 große Holzſchnitte, und iſt 
in meinem Eremplare 351 Blättern flarf. Eeitensahlen, Eignaturen u. f. w. fehlen. Die Typen geichuen 
fih durch die Figur des Buchflabıne U M) aud. Den Druder felbit habe ich noch nicht ausfindig 


madıen Eönnen. Mit eben biefen Typen iſt auch No. 29. das Buch der vier vnd zwanzig Algen 
gebrudt. 


25. b, Dat boeck der hiligen Oltnaders. In fl. Folio. 


Diefe Ausgabe wird in der Allg. deutſchen Bibliothek Bd. 62, E. 534 angezeigt. Auch hat 
diefelbe Herr Rinderling in der Gefhichte der Niederfähfifhen Sprache E. 363 u. f. ber 
ſchrieben. Sie ift in fl. Folio, mit großer Schrift, auf ftarfem Papiere mit breitem Nande gedrucdt, und 
mit ſchlechten Holzſchnitten ausgefhmüdt. Cie hat feinen eigentlichen Titel, fondern nach dem vorgefeß- 
ten Mesifter ſteht auf dem zehnten Blatte folgende Ueberſchrift: Hyr beghynt dat eerwerbid 
lenen der vterfaren orunde gades der Hilghen oltnadere. Dar vmme do een yewe—⸗ 
lit beyde ſyn veren pop, bie inwendigbe vnn bie wtwendighe, vnn merkt erm groten 
ſtryt onde fon. vnde Die ewighe vroude die fy dar mede gewonnen heben unde vol 
get en nae. Am Ende ſteht: Hyẽt heffſt ein ende dat boed der biligen oletnaderg mit 
fonen ergempelen dar to latyn gebeten ig vitaspatrum. Iſt 230 mit Roömiſchen Buchſta⸗ 
ben angegebene Seiten ftark, hat Signaturen und Holzſchnitte, und ift mıt fortlaufenden Zeilen gebrudt. 


26.b. Hie vahet an eyn gar löblich und heylſam allen chriffgelaubigen cronica. Sa⸗ 
gẽd vo eine heyligen fünig mit namen Joſaphat, wie d’ ward beferet von ei⸗ 
nem heyligen varter vnd ainfideln genanı Barlaam. Am Ende auf der 1. 
Seite des legten Blattes: Ein ende hat das buch der Ehriftenlichen lere Die hy⸗ 
ftori Jofaphat and Barlaaın genant die eine yegklichen chriftemenjchen gut 
ond heylſam zelefen ift. wañ er lernet darauſs grüntlichen dz heyl feiner fel wie 
er fol fliehen die welt den leib vñ den teufel aud) allen vngelauben vnd fid) allein 
uͤben in dem criftenlichen gelauben der auf die recht grumdfefte die Criſtus ift ge⸗ 
bawen ift ond dem alleyn in ganger begire — anfangen vñ dienen Dem alle - 
ziere glori herrfchung ere vnnd grofemächrigfeit mit gott Dem vatter vnnd heyli⸗ 
gen genft fen ewigklichen Amen, In El. Folio. 
—ã— hat dieſe Ausgabe Herr Gras in Seinem Verzeichniß ©. 236: Sie iſt 96 Bl. ſtark, 
und hat Fleinere Holzſchnitte, als die vorhergehende. Bey ber Ießten Zigur heiße es in der Ueberfchrift: 


der beyder Leib; in der vorhergehenden Ausgabe aber: ter beyter leib. Iſt ohne Blaͤtterzahlen 
u.d. Der Druder iſt Anton Sorg ju Augſpurg. _ 


27. b. Hie hebt fich an die außlegung Humberti deß Hohen lerers der etwen ein ge⸗ 
mainer maifter gewefen it über den gangen Predigerorden über fant Augu⸗ 
fling regel, die er gefchrieben har den clofter frawen u. ſ. w. In Folio. 

Voran geht das Regifter über die ficben Eapitel. Iſt 202 Blätter flarf. S. Denis Supplement. 
&. 559, No. 5154. | . | 
27.c. Dijt iſt eyn vorredde in dit büch! von fant Marfind Leben. Am Ende: 
Die ender fich dijs buech vom fant marfing Leben. Deo grins, Amen, 
In Quart. 


IR angezeigt worden im Journalvonund für Deutfchland 1791, Std. 11, Ne. VL ©. 956. 


ſ 


Ohne Anzeige des Druckjahres. 5 


a7 e. Das ir die Wallfart zu den Einſideln vnd die Leged Sant Meinrak. Am 
! Ende: Gewuͤckt vnd ſelligklichen vollent in der Loͤblichen Star Nuͤrmberg von 


Band Meyr. In Auaze. Bu oo. 
VBViſe Sctenheit; welche ſich in ber Schöpflinifchen Bibliothek in Straßburg befindet, und bie in der 
Zalleriſchen Bibliothek der Schmeigergefch. Thl. II, ©. 383 angezeigt wird, iſt ı9 ©. ſtark 
und bat viel Holsfhnitte. Gedruckt iſt fie vermuthlich im letzten Decennium des XV. Jahrhunderts. 


: 27.0. Uon ſant meinrat ein huͤbſch lieplich leſen was ellend und armut er erlitten 

7. hat vß den latiniſchen hyſtorien gezogen. Darunter ein Holzſchnitt, welcher 

den h. Meinrat abbildet. Am Ende ein Hokzſchnitt, welcher ſant Meynratz 

bean vorſtellt, „und darunter: Dis iſt ſant Meynratz brun, der noch hyt by 

tag zu einſidlen ſtet. Getruckt zu Baſel bey Michel furter. Und darunter 
„„biefes, Druckers, Zeichen. . In Quart. 


Diele Legende mag mit. Kecht unter. bie größten Seltenheiten gezählt werden ; denn ich finde fie nir⸗ 
gends angezeigt. Auch dem fleißigen Galler blieb fie gänzlich unbekannt. Defto fchäßbarer iſt mir das 
mohlgehaltene Exemplar, welches ich felbft befige. Gleich auf der Kückfeite des 1. Blattes fängt die Ges 
ſchichte alfo-an; Hie fahet an ein huͤbſchleſen vo de liebe heiligd herren fant Meyn⸗ 
zart, der eins edlE grauen fon wag, mit namen Graff Berchtold vo Sulgow, vñ 
wie der iüg graff fant Meyneat'gebore, vnd biß in dag fünfte iar von fine vat—⸗ 
u ans ward. Dornakh:wie..er ein geiſtlichs lebẽ fich verwilliger u. ſ. w. Der 

tzte Abfchrüse has: Folgende. Ueherſchrift: Nun wil ich bie noch fagen mie die cappel gu dẽ 
ernſidleẽ gevicht ward vo vnſerẽ herre icſu chrifto felber; und darunter ein Hohſſchnitt. 
Bm Ende diefes Abſchnittes ſteht: Hie mit Hat das buch ein end, gott onfer aller Eümer 
wend, an onferem leftten end. Laus deo. Die Holzfchnitte, deren in allem 36 find, uchmen 
awey Drittel der Seite ein, dag Ganze ift 23 DI. ſtark. Signaturen find da. 


er Namen Vatters vnd Sund ond des heylgen Geiſtes. Diß ift die 
Vorrede in Sant Fridling Eeben vnd Zufunf der Warheit, alles nad) ge- 
fchrieben Dingen die hie fand. ‘In Folio. | 
Diefe Lebensbeſchreibung des heil. Seidolini ift durch einen gewiſſen Baltharum, Mönch gu Sk 
ckingen verfertiger und dem Yleggero, Abt zu St. Gallen aus dem Elgoir zugeeignet worden. Diefe 
Ausgabe gehört. unter bie aͤlteſten Drude Sie ift 80 ©. ftard und hat 60 Holzſchnitte. Ein Eremplar 
davon -war in der uberifchen Bübliothek zu Baſel. ©. Baller's Bibliothek der Schwei⸗ 
ger Geſchichte Thl. II, ©. 565. 

29. Diß buch) iſt genant die vier vnd tzwenzig Alten, oder der guldin tron gefeget 
von bruder Otten von paſſowr erwan leſzmeiſter der mpndern bruder Barfuffen 
cloſters von der ſtat Baſel mir vil fchöner berichtunge der Terer. der heiligen ger 

ſchrifft die my nnende fele zu bem ewigen götlichen wol geuallen. In. golio. 


Da ich diefe felsene Ausgabe, bie fchon bon Heincden in feinen Neuen Nachrichten Thl. J, ©. 
264. kurz angeigte, nun felbft befiße, fo wird eine Befchreibung derfelben nicht übaflüfig feyn. Woran ſteht 
auf 2 Blättern ein Regiſter, mit folgender Weberfchrift: (D) As ein yeglich menfche defter bag 
muge wiffen von was materie ecın yeglicher alte die mynnende fele lere So findet 
man eg zu hant.in diſer tofelen und Regifter. Auf der folgenden 1. €. deg dritten BI. ficht 
ein Holzſchnitt, der in der Mitte den Heiland in einem Iänglichen Oval im Himmel figend, und auf beyden 
Seifen mit 24 Köpfen von Heilige unigeben vorſtellt. Auf der Nückfeite diefes Blattes ſteht ebenfalls ein 


edyne Lingage des Denker 


Holzſchnitt, welcher den heil. Jobannes ſtehend, in der rechten Hand den Adler haltend abbilden ſoll. Auf 
der ı ©. des 4. Blattes ſteht obiger Titel in 44,Zeilen roth gedruckt. Dieſes, Blatt hat daneben rechter 
Hand, und oben uͤber dem Titel eine zierliche, oder flor rende Einfaffuͤng. Oben in der Mitte dieſer Einfaſ⸗ 
fung ſtehen zwey Schilde neben einander, wovon der eine ein Zeichen hat, welches ich nicht erklaͤren kann. 
Daſſelbe ſteüet entweder zwey K oder H genen einander über und in der Mitte mit einer Linie verbunden vor, 
wiſchen weichen eın I ſteht. Ueber diefen Echilden fichen oben die beyden Buchſtaben S und P. Den .Aus 
Fang macht der in Holz gefchnittene große Yuchflabe Ss. Die Kigur hat in der Mitte en breite Band, 
toorauf die beyden Buchflaben P und A fichen. Was diefe nun bedeuten follen, wird wohl ein Raͤthſel 
bleiben. In dem Buche felbft find zwar viele Holzſchnitte; aber ıhrer find eigentlich doch nur zwey. Sie 
fiellen einen alten Mann, in einem Lehnſtuhle fißend vor, ein Mal rechts, dann IE gefehre: vor ihm In:et 
eine Kenigin, die er umnserrichtet. Diele beyden Solgfchnitte find dry und gwanzgıg Mal wieherholt. Die 
Typen find Gothiſch, und mir gänzlich unbekannt, übrigene die nämlıchen, womit die eben unter 24. b. au⸗ 
gezeigte ee der heiligen Drey Körnige gebrudt it. Blaͤtterzahlen u. f. w. fehlen durchge- 
bende. Das Ganze iſt 152 Blaͤtter ſtark, und mit fortlaufenden Zeilen gedrudt. Nur das vworanftchende 
Megifter hat gefpaleene Kolumnen, Am Schluffe ſteht bloß. Amen. Ä BE 


30, Hie hebr fih an das alfernüczlicheft Buch genant. die vyer vnd zwainczig gulbin 
harpffen, die mit fleyß auß der heyligen geſchrifft, vnd der altuaͤtter buch durch 
ein hochgelerten Docior, bruder Hainrichen prediger ordens zu Nuͤrenberg 
alſo geprediget, vnd durch ber vnd lieber erſamer burgerin daſelbſt, in ain teutſch 
buch ordenlich zeſamen beſchrieben find. In Folio. DE 

Es ift diefed vermuthlich die erfte Ausgabe, die auch Braun in feiner Notitia hiftoricö -lieterar. Vol. 
p- 48, No. LVII. angezeigte und befchrieben hat; ingleichen auch Belmſchtrott in feinem Berzeichmi 
alter Drudvenktmale Thl. II, ©. 11, No. 24. Die beyden erften Blätter enthalten das Mesifter; 
mit dem dritten fängt bad Werk felbfi an, Voran fteht obige Anzeige, Am Ende auf ber Ruͤckſeite des 
101. Bl. macht ſich Jobann Bämler gu Augfpurg als ven Drucer namhafft. Merkwuͤrdig ift es, daß 
dieſes Werk bier einem Nürnbergifchen Prediger, Münch Beinrich gugefchrieben wird, da doch Johan 
Nider der Verfaffer deffelben ifl, fo wie ihm daffelbe auch in ben folgenden Ausgaben ausdrücklich zugeeig⸗ 


net wird. Braun glaubt, ed fen diefed bey der gegenwärtigen erften Ausgabe aus Verſehen geſchehen. 
Auch Denis hat dieſen Umſtand im Suppl. S. 626, No. 5504 beruͤhrt. u “. 


30.b. Das Buchlein wirt genant dye hymeliſch Funtgrub. In Quart. 


In der Zueignungsfchrift nenne fih der Verfaſſer Johann von Vals, Doctorn ber h. 
Schrift, Drdeng der Einfiedler © Augufini vnd Eommiffarium der Ramiſchen 
Snaden. Sit mwahrfcheinlih mit Schönfpergerfchen Typen zu Augfpurg gedruckt. Sie iſt ver⸗ 
mutblich von der S. 184, No, 291 angezeigten verfchieden. 5, Bemeinees Nachrichten ©.283. - 


30. c. Die Hymeliſch Funtgrub gemacht vnd reguliert nach hieländifcher Sprache: 
Gedruckt zu Leipzig duch Martinum Herbipolen fem. In Quart. 
©. Beich l, c. p. 102, Iſt die, in der Anmerfung zu ©. 18% No. 291, angezeigte Ausgabe, 
32. b. Ain kurze Außlegung des heiligen Pater nofter. In Folio. 


So hat diefe Ausgabe Denis in Seinem Suppl. ©. 632, No, 5566, in der Kuͤrze angegeigt. Er Hält 
diefelbe für alt. | 


33. b. Teutfihes Gebetbuch. In Duodez. 


Voran ſteht ein Kalender, der 12 BI, ſtark iſt. Auf der Ruͤckſeite des 13. Bl. lieſt man: vachet an 
das regiſter diſes buͤchleins. Nun folgen die ſieben Buspſalmen u. ſ. w. Iſt 193 Bl. 


Ohne: Anzeige des Donckiahres. 7. 
B Zanerun: Anafpurg.ift der Drucker, der ſolches ungefähr im J. 1472 heraus gegeben 
* ne a — Braun l. © p. 42, No. r\ —32 — —* Jahr mit 
rother Dinte von einer alten Hand beygeſchrieben worden. u | 
33. c. Teutſches Gebetbuch. Am Ende: Sit laus deo. In Octav. 
aͤngt ohne Titel mit dem Regiſter an, welches folgende Aufſchrift hat. (D.) As Regiſter ober 
Caffelſder Gepete Die in diefem Bachtein begriffen find. Iſt 2ı9 DI. ſtark, und ſcheint 

Einer Drud zu ſeyn. | | | 
33. d. Von Vrſprung vnd Nuͤtzen des h Roſenkranz vnd wie ſolcher offentlich fol 

gebettet werden. Gedruckt zu Augſpurg. In Duodez. 
©. Catal. Bibl. Zoch. p. 1389. on 


33. e. Der Roſenkranz von V. L. Frawen vnd Vßlegung des Pſalters. Das iſt 
ein huppſches Lied vnd ein huͤpſch Geſang von Maria der hochgelobten Junck⸗ 

re: frawen vnd Mutter Gottes des Allmechtigen. Der Biſchoff von Zeyz hat 
geben XL Tag ablaß allen denen die dieß Lied mit Andacht fingen oder leſen: 

. ‚Marie ‚zart; mis XXI. Gefegen, vnd die Sram von Hymel flat auch hierinn. 


"Gedruckt fu Staßbilrh. "In Duoder 
"2 & Catal, Bibl.. Zoch. p. 1389. - — 


z34. b. Die ware Nachfolgung Criſti. In fl. Detan. ı | 
7. Diefer Titel flieht auf der. 1. Seite des 1.91. Auf dem 2. Bl. folgt das Kegifter Über das buch 
genanut die war nachfolgung Criſti. Diefed Regiſter iſt 5, nicht numerirte Bl. ftark, bie übrigen 
Blätter des Buchs felbft haben Blattzahlen. Das ı. BI. Hie vahet an dag erfi tail von der nad» 
volgung Erifi und von ber verfhmähung der welt. Das vierte Huch endiget fih auf ber 
Ruͤckſeite dee 26. Bl. Der Buchdrucker fcheint Conrad DinEmbr zu EdIn geweſen zu ſeyn. S. Japf's 
Buchdrucker Geſchichte von Schwaben ©. 154, No. 128. 


37.b. Johann Geylers von Kenfersberg Seelenheil, Am Ende: Dife hail- 
ſame lere hat d’ wirdig doctor auf das allerfüczeft gemachet vmb das ein yeg⸗ 
licher menfch deßterbas behalten mug, vnd iſt der recht grund aller predig fo er 
getan hat. Vnd on allen czweifel welicher menfch fein leben darnach richtet d’ 
“ erwoͤlt jm den beßten taile Bitet gott für mich Anno dni. M. CCCC. LXXX 
ı'jare In Quart. | 
Ä Auf der 2. ©. des 1. leeren Blattes ift ein Baum abgebildet, an beffen 23 Aeſten vorn an ber Epige 
die 23 Buchftaben des Alphabet fliehen. An der rechten Seite des Baumes figt ein Doctor, ber im der 
linken Hand ein Buch hat. An der linken Seite bes Baumes fiten zwey Knaben. Auf ber 1. Seite des 
2. Bl. heißt es: Dife nahgefchriben predig hatt gelert vnd geprediget ein hochgeler— 
ter andbechtiger Doctor mit namen Jobannes von feyferffperg u. f. m. Das Banze 
ift 6 DI. ſtark. Diefe Ausgabe befinder fih im Klofler Rothenbuch. Eine verfchirdene Ausgabe von 
8 DI. in 4. wird von Herrn Strauß in Seinen Monument. typogr. p. 89 angezeigt. Woran ſtebt in 
derſelben ein Holzfchnirt, welcher den Heiland im Kerfer unter der Baßelung, und neben ihm feine Mutter 
worſtellt. Alles Uebrige ſtimmt mis ber obigen Ausgabe uͤberein. | Bu 


»8— Ohne Anjeige des Deicjaheck. | 
‚37.6. Das Buͤchlin das da heyſſet der Sele troſte mit maͤngen hlebſchen Exempel. 


In Folio. een Bu 
©. Denis Suppl. ©. 662, No. 5883. Eine Ausgabe von 1478. erf hien gu Augfpurg. Viellelcht ik 
es die nämliche. oe 2 u 


3 


37.d. Penitentiarius. In Quart. Ä — 
Diieſer Titel ſteht allein auf der 1. S. des 1. Bl. Dann faͤngt das Werkchen ſelbſt an, welches eigent⸗ 
lich eine Ueberſetzung des unter dem Titel Peniteas cito bekannten Gedichtes iſt. Voran ſtehen allezeit einige 
Zeilen von dem Lateiniſchen Gedichte, dann folge die gereimte Deutſche Ueberſetzung. Der Anfang lautet ſor 
.  Peniteas ciro peccator cum fit mifemeer gr 
Judex er funt hec quinque tenenda tibi 
Spes venie cor contritum confeſſio culpe 
Pena fatisfaciens & fuga nequicie. | 
Seynt dag got iſt allezgeit erbarmung vol " 1 
Seine funde eingderman büffen fol 
Vnde wer ſeyne fünde will recht ertlagen' Te 
Der folt fünff ding ſtete pm bergen tragen * 
Hoffenung gu got vnd ein traurig Hertze u. ſ. w. Zu 
Bengefügt ift das Lateinifche Gedicht Fobannes Eabri de Werden de Ludo. ft 2. DI. flarf. . In mei⸗ 
wer Sammlung. | ' x U 


39. b. Das buch lert vns wie wir got vnſern herren follen’Tieb haben vber alle ding. 
Am Endes Deo gracias. In Folioo.. ? 


Der Prolog fängt gleih fo an: In ainem waren eriſtenlichen gelouben in fetter 
hoffnung, vnd in ainer volfomen liebe bebalt ung der barmbergig got Amen. 

' Der Verfaffer fagt in diefem Protoge, daß er befonderd aus devil wirdigen lerers der hailigen 
geſchrifft Maifter Nicläſen von Dindelfpähel Schriften genommen habe. Den Befchluß' macht ein 
Regiſter. Das Ganze ift 44 DI. ſtark. Die Typen find die-nämlichen, womit Conrad Fyner :1477. den bes 
fanntn Stern efhiah drudte - Angezeigt haben diefes-Product Braun I. c. Tom. U, p. 19, 
No. XXXVII. und Seemiller 1. c. Fafc. IV. p. 132, No. 273. re 


39. c. Ein Allerhaitfamfte Warnung vor der falfchen lieb der Welt, In Quart. 


, Iſt 12 Bl. ſtark und hat 3 Holsfchnitte. Iſt von Herrn Strauß in den Monum. typogr. p. 97 ange⸗ 
geigt worden. Der Anfang ift: Dig ift der fpiegel vnnd warnung der liebhaber difer 
werlt: onndb der veynde gottes auß latein zu tewtſchgebracht, und gar billich ein 
fpiegi genant u. ſ. w. Ans was für einem Spiegel.diefe Ueberfegung genommen fey, ift, wenigſtens 
mir, nicht bekannt. | 


39.4 Item, diß buch iſt genant der ſicher Ingang der Hymel. Die Borrebbe, 
Diß buch gibt zu verftehen vnd ferner manche firße noßbarliche ond wolſmackende 
fere vnd vnderiächtung wyn geiftlicye cloſterlute vnd ander gude menfchen 
| u. ſ. w. Inkl. Quart. | 
Hk 113 gegählte DI. ſtark und mit. Eleinen Typen gedruckt. S. Allgem. deutfhe Bibliochef 
Bd. 92, ©. 535. | | 


41.b. Der doten dancz mit figuren, clag vnd antwort fehon, von allen ſtaten der 
werlt. Inſkl. Solıo. | | 


Dieſe wahre Eeltenheit wird in der Allg. deutſch. Bibl. Bd. 106 Eid. 1, S. 279 u. f. ange 
geige und von dem wuͤrdigen Necenfenten des 1II. Stuͤcks des Meuſeliſchen Magazins ausführlid 


" ‘“- & , 


⸗ 


Ohne dinzeige des Druckjahress. ge 


beſchrieben.“ Je gründlicher dieſe Beſchreibung iſt, deſto willkommener wird auch hier eine Wiederholung 
derſelben ſeyn. Der Herr Verfaſſer hält dieſe Ausgabe für die aͤlteſte aller Todtentaͤnze, die mit der ural- 
ten nur ſpaͤt erſt abgebrudten Chorea Maeebri; fo wie mit den zu Augfpurg, Bafel, Sranffurt und ander- 
wätre-Iim AVI. Jahrhunderte um Borfchein gekommenen nichts als den Titel und folche Dinge gemein hat, 
duf’welide ein Jeder gerathen mußte: Der Trofter, heißt es weiter, hat 22 BI. in fl. Kolio, gar feine An- 
gabe von Drucker, Ort oder Zeit, kleine, nicht mehr ganz Gothiſche Lettern, und ſcheint Straßburger 
Preſſen und Formſchneider, jedoch nicht vor 1480 beſchaͤftigt zu haben. Auf der erften Seite nichts weis . 
ter, als mit großen. Buchflaben und in drey abgefegten Zeilen: Der boten dancz — mie oben. Die 
gwenst aben in vier abgefeßten Zeilen: ,Wol an wolan ir herren ondb knecht, Springet her- 

y vonallem gefhleht, Wie jund wie alt wie fhone ader kruß, Fr mußet alle in 
diß dantzhuß. Hierunter ein auf dieſe Reime: fich begiehender und den Reſt der Seite einnehmender Holz 
Hanke. Auf der dritten ähnliche 16 Verſe, mit analogem Holsfchnitte. Nunmehr 38 Seiten den eigent- 
ichen Todtentanz, auf jederzeit die halbe Seite füllenden Tafeln enthaltend. . Ueber dem Holsfchnitte zwey 
Eolumnen Zert. In der erften die Anrede des Todes, durchaus von acht unabgefegten Reimen, und in eben 
fo vielen auf der zweyten Bas Begencompliment vom Pabſte an big zum Kaufmann. Jede diefer Eolums 
nen hebt mit einem überaus großen mieift vergierten Buchftaben an. Der Tod wird überall Doit über- 
fhrieben.. . Die. Nückfeite des vorlegten, Blattes ftellt einen Kirchhof mit Schädeln und Gerippen vor, und 
die erſte ihm gegenuͤberſtehende des legten Blatts enthält ein erbauliches Epiphonem von 36 abgefeten Zei _ 
len, deren legte; Das yB komme vnſern felen. gu frammen! Die legte Seite ganz leer. Webers 
al gegoffene Buchftaben. ‚ Die Zeichnungen felbft noch abmechfelnd. und pofferlich genug; auch trägt der 
Tod, auf jeder der 38 Figuren ein anderes muflcalifches Inſtrument; die Meifterfängerey aber unter aller 
Kritik ‚eine giengliche Lebhaftigkeit des Rythmus ausgenommen, auf welchen die fruͤhern Bänfelfänger ſich 
beffer verſtanden, als ihre Nachfolger ; nierpunction, Signaturen, und dergleichen nirgendg; nur die Tas 
feln des eigentlichen Tanzes mit Roͤmiſchen Zahlen, oft aber auch unrichtig bezeichnet. 


4 LU} 
. ee ’ . 
jr 3 ! 


ar, c. Der doten dantz mit figuren, Clage vnd Antwort von allen ſtaten der welt. 
Ant. Folio. | Ä 


Diefe Ausgabe des vorhergehenden Werkes hat Braun I. c. P. II, p. 67. No. CXLIX. angezeigt. Sie 
ſtimmt zwar in der Hauptfache mut derfelben überein; doch: ift fie in einem und dem andern verfchieden. 

Um auch diefe Ausgabe genauer fennen zu lernen, will ich die Befchreibung, die mir ein gütiger Goͤn⸗ 
nee und Sreund, Herr Hofcammerrach und Kandrichter Joſch, zu Marsbach, der von: diefer 
Seltenheit in feiner vortrefflichen Bibliothek ebenfaus ein Exemplar befißt, mitgetheilt hat, hierher fegen. 
Unter obiger Auffchrift eın großer Holzfchnite mir ſechs tanzenden und einem auf der Bahre liegenden Men⸗ 
fchengerippe. Auf der Nückfeite wieder ein Holsfchniet mit vier tanzenden und zugleich auf blafenden In⸗ 
firumenten fpielenden Gerippen mit der Auffchrift: Wolan, wolan ir herren und knecht u. ſ. w. 
Auf der naͤchſten Eeite ift der Holsfchnite des Tirelblatt& wiederholt, und darüber nachfichende Reime ohne 
Abtheilung und Lnterfcheidungsgeichen: Alle menfchen denden an mich vnd hudent vor der 
weile fih | Jh hatte Oyl guded und was in eren Gold vnnd filber hatte ich gu ders 
geren | Ru byn ich in der wurme gemalt Sollih teſtament ift mir beftalt | der dot 
bat mich hertzu bracht doichs allermpnft bedacht | Für ware wer dag merdt eben | 
Der mag wol beffern fyn leben | wan bie gent laden ond ſchympff vß wann wir 
neygen zu diſſen Danghufß | Merckent nu Und febent an diffe figure worzu fomet 
des menfhen nature ! Laffent von funden das iſt myn rad. So mogent ir by got 
finden gnad. | Hierauf folgen 38 Holzfchnitte mit characteriftifch gefleideten Staͤnden, bie der Tod 
tanzend und faſt immer ein anderes muftcalifches Inſtrument fpielend, fortführe. Den Anfang macht der 
Pabſt, fodann folgt der Tardinal, der Bifchof, Abe, Doctor, Official, Dumberr, Pferner, Caprllän, der 
guet moͤnch, der boeß moͤnch, der Bruder, die Nonne und der Arzt, der den geiftlichen Chor befchlicht. Den 
weltlichen beginnt, wie billig, der Keyfer. Diefem folgt der König, eine Fahne mit drey Kilien in der Hand 
haltend, der Hergog, der Grave wicder mit einer Sahne, worauf die Würteimbergifihen drey Hirſchgeweihe 
zu fehen find, der Ritter, Jungher, Wapendreger, Burgermeifter, Ratzherr, Burger, Vorfpred, Schryeber, 
twucherer, Reuber, Spyeler, Dyeb, hantwerchſmañ, der wyrdt, wobey die darüber fichende Anrede des To; 
des alfo beginnt: Her wirdt ber wirdt von byngenu.f.m. (alfo Rheingauiſche Poefie?) 
ber. Jängling, das fyndelyn, die Bärgerpnne, Jungframe, der Kaufmann und von 

Panzer’d Annalen Supplement. B 


10 Ohne Anzeige des Druckjahres 


allem ſtayt (von allen Etänden). Den Berchluß macht wieder eine Moral bon 13 Zeilen Reimen ohne 

Abſatz und Unterfcheidungsgeichen. Endlich auf bem legten Blatte, wovon bie Ruͤckſeite leer if, ein, Bottes« 

ader, der die ganze Seite einnimmt. Das Ganze enthalt auf 22 Blättern 42 Holsfchnitte, bie „dag. Ende 

bes XV. Jahrhunderts verrathen, fo wie der Druck demjenigen vollfonmen gleicht, weichen Graß L c. .uurag 

— von Far Boburger anführe. Cuſtos und Blattzahl fehlen.: Signaturen und kleine Anfangs⸗ 
uchſtaben And da. . " 


42.b. Der Spiegel des Suͤnders. Am Ende: Ein Ende hat das buͤch⸗ 

| lin genannt der fpiegel des fünders, in wöllichen bischlin der menfch lernen mag 
wie vnd durch waz geftalt er fich zu got fol viegen ond nahen. In Quart. 
Diefe Ausgabe ift 126 DI. ſtark. Ohne Blättersahlen u. f. w. Die Aufangsbuchſtaben find Holz⸗ 
fhnitte und-die Zeilen geben ununterbrochen fort. Herr Selmſchrott, ber fiel. c. Thl. II. S. 8. No. 16. 


angezeigt hat, eignet fie dem Guͤnther Zainer in Augfpurg zu. Here Zapf hat biefelbe zwey Mal ange 
‚seigt, ein Dial unter den Büchern ohne Jahr ©. 145, und daun unter dem J. 1472. 


43. b. Dyß ift eyne ſchoͤne vnd fruchtbare beichte wie fich ein jglich criften 
Menſch feiner Fuende erlagen Bal nach ordnung der fünf fonne Eyn gefurt 
durch die todtſuende. In Duart. 


Iſt 11 DI. ftarf, und befinder fich in der Univerfitätdbibliochek gu Gießen. S. Aournal von und | 
für Deutfchland. 1791, Std. 11, No. VI, ©. 956. u | 


44.b. Hye heben fih an dry bücher des doctrinals für die leyer ge 
macht zu türfch u. f. m. Inhalt der Capitel. Am Ende: Diefe- dry bücher 
Bar off ein nuͤwes gefchmidt uß altem yſen. Vnd hat vil zu in beiwertten leren 
gefast ein Farthüfer zu Nürenberg ein priefler mit dem nam 
men Erhart Groffe mit hilffe des allmechtigen gottes u. f. w. In FSolio. 
ft eine von der vorhergehenden verfchiedene Ausgabe. Ohne Signaturen, Blättergahlen und Eufloden. 


Sie iſt 48 Bl. ſtark, und jede Seite hat 37 Linien. Friedrich Creußner gu Nürnberg fcheint der Dru⸗ 
her geweſen zu ſeyn. ©. Denis Supplem. ©. 555, No. 4820. | 


45.0. Matthei de Cracovia de arte moriendi, teutfche In Duode;. 
©. Denis Suppl. ©. 548, No. 4748. Ä 


45.b. Das buͤchlin von dem ſterbenden menſchen, das einem Jetlichen Men⸗ 
ſchen gar nuͤze vnd feiner Sel heilſam iſt an feinem Ießten ennde. In Quart. 
Iſt mie Holzſchnitten gezietr. S. Denis Supplem. ©. 672, No. 5972. 


45.d. Die Borredde in dz buͤchlin von den geboten. von Bichten. und befenntnig zu 
flerben. gedicht von dem hochgelehrten meifter Johann Gerfon. 
Fanzler zu Paris. Am Ende: Hier endet fich diß drigetheilt wert. Bon 
den Gehen geboden, von der bijcht. vnd von der kunſt zu ſterben Dorch den 
vßmeligen lerer der heiligen fchrift Meifter Johann von Jerfon 
Eanzler der heiligen hoen fchulen zu parijd. In Folio. 

IE angezeige im Journal von und für Deutſchland 1791, Std. 11, No. VL-&. 956. :. 


Ohne Anzeige bes Druckjahres. 11 


45:8. Von ber Rechtmaͤßigkeit vnd Beſtaͤndigkeit des Concilii zu Baſel. 
In Quart. | 


* Sie fängt fih alſo an: Es iſt noit das dicke vnd vil Eoncilia werden, fal bie Eri. 
ſtenheyt in guter Shilunge ond Drdenunge widerfommen vnd bliben. Vnd das 
man die Eoncilla ferfe, und nie ablege, fünder one byfiendid fye Alſo fih in 
dem Unbeginne der Criſtenheyt geſchicket Hat. Die eigentliche Abficht diefer Schrift giebt 
folgende Stelle zu erfennen: Vß diefen Schrifften, Sagen und Reden mag eyn iglidh Eri. 
fien mentfche verften dag die gemalt vnd madht eyns iglihen gemeinen heiligen 
Concilii Dohter und großer ift Ban bie macht und gewalt eynes babfled und dam 
um wan dag Concilium und ber babft wider eyn ander fyn fo ſal eyn iglich Cri— 
-fien menſch balden mit dem Eoncilie und nicht mie babfi vnd warn das Eoncilium 
eunen babſt abſetzet ben fal man halten vor abgeſatzt, vnd wan iß eynen andern 
babk machet den fal man vor eynen babfi Halten. Synt ben mael dad dag heilige 
Eosheilium Barilien. abgefagt bat Eugenium, und mwiedergefagt hat Selicem, fal 
man nicht Eugenium fundern Selicem vor eynem babfte Halten. Am Ende heißt es: 
grund fo follen fih die obgenanten Kürften an die obgenante Dfflofinge des 

oncilii nicht feren, fundern mogelihen bey dem Koncilio blyben uf. w. Iſt 33 Bl. 
ſtark. Angezeigt bat diefe Seltenheit Goͤtz in den Merkwürdigkeiten Bd. I, ©. 369. 


"26:1, Die Erwelung und: Freyheit der gefrönten Ritter. In Folio. 
IR | Gebräuche, und Sitten der St. Georgen Ritter unter der Kegierung Maximiliani 1. 


Fitbalt 
Net ost ©. 559, No. 4862. 


46. b. Tractatus de ruine ecclefie. planctt. Am Endes Impreſſus 
‚Memmingen In Quaprt. 


Schr. ausführlich ‚und Iehrreich Hat diefe Ausgabe einer Fleinen Seltenheit, in welcher der verborbene 
fiand aller Staͤnde uud. glfo. auch der Kirche vor der Reformarion, in Lateiniſchen, Deutfchen zufammen- 
ängendin Meinen, To, daß das Deutſche⸗ nicht ueberſetzung, ſondern nur Fortfeßung des Lateinifchen iſt, 
vorgelegt wird, beſchrieben Herr Japf in Seiner Schwaͤbiſchen Buchdruckergeſchichte S. 236 
No. 31. Yon der Bardt bat dieſes Gedicht in der Vorrede des III. Theils feiner Autogr. Lusb. et 
- coetan. ganz abdruden laffen; wie auch Berdes in Seiner Introduct. in hiftor. Evangel. Tom. I, p. 319. 
gethan hat. Dieſes ift vermuthlich die Driginal» Ausgabe, welche auch Braun 1. c. II, ©. 23, No. XLIII. 
angezeigtiund He dem Albert Rune von Duderflat zugefchrieben hat. Dbiger Titel ſteht auf der 1. ©. 
des 1. DI. Auf der Ruͤckſeite deffelben. Fänge das Werfchen ſelbſt fo an: Incipit planctug ruine 
ecclefie latino (imul et oulgasiydeomate rihmico (hc) feu verfifico-modo comp 
ſitus. Iſt 8 21. ſtark. 


46.c. Tractatus De ruine ecclefie planctu. Tractatus admirabilis, Vom 
ſſtand der Erifteheit Qui diu iam delituit, wem mag es nit fein 
‚leid Sed adhuc'vinit dominus, der hett ons das anzeigt Reuirxit 
ipfa veritag, die hat fich zu uns gneigt. Am Ende: Mer letus nos 
ſuſcipiat, der aller richter ift Maria hoc nobis impera, der fünder 

| troft du bif. Impreffum Hagnoe. In Quart. 
Diefe Ausgabe beſitze ich felbft. Sie ſtimmt mit der vorhergehenden, den Zuſatz auf dem Titel auße 
genommen, vollkommen überein, und iſt ebenfalld 2 Bogen: oder 3 Bl. far; Nach Herrn Zapf's Aeuße⸗ 


rung fol eine Hagenauer Ausgabe von 1517 vorhanden feyn, die ich aber nicht keune. Vielleicht ift es 
aber die gegenmärtige. 


B 2 


12 Ohne Anzeige des Druckjahres. 


46.d. Pläctus ruine ecclefie Tatino fimul et vulgari ybeomate rithmico ſen 
verſifico modo compoſitus. Der kilchẽ ſal. Am Ende: Finis. In Quart. 
Unter obigem Titel ein Holzſchnitt, eine Kirche vorſtellend, auf deren Dach ein brennendes Bund Stroh 
liegt. Neben herum verfchicdene Vorſtellungen, 5.2. ein Efel auf ben Hintern Füßen fichend u. d. Auf 
der Mückfeite eine Vorrede, ohne Namen und Datum, ſodann Papft Adrian’8 Brief an K. Friederich Bar 


baroffe, und deffen Antwort. Endlich die halb Rateinifchen und Halb Deutfchen Reime in 15 Abfägen. Iſt 
10 Bl. karl. Inder Joſchiſchen Sammlung. 


49. b. Lehen recht. Am Ende: Hie hat das Lehenbuch ond anderer gerichtes 
-Hendel Bücher ein Ende. Alle Eehenrecht hab ich zu ende gebracht, die von 
£chenrecht fagen kuͤndent u. ſ. w. In Folio. 


‚Diefe von der vorhergehenden ohne ameifel verfchiebene Ausgabe Befindet fih in der laiſerlichen Biblio⸗ 
thek zu Wien, und iſt von Denis im Suppl. S. 602, No. 5266 angezeigt worden. 


\ 


s2.b, Glouplich vidimus: inhalt der Bulle onnd reformacion, der gefrönten 
rirterfchaftt Sant Joͤrgen orden wider die thürgfen. In Quart. 


Iſt Kaiſer Maximilian's Confirmation der von dem Hachmeifter den ©. Georgen Niriein die ch, 
wider die Türken zu dienen, entfchlieen würden, ercheilten Vorzüge und Srepheiten. Auf der lebten Seite 
, ein Holgfchnitt, welcher jur rechten Hand die Maria mit- ihrem Kinde, und linker Hand deu Ka ife® vor⸗ 
ſtellt, zu deſſen Fuͤßen ein Biſchof kniet. Iſt 2 Bogen ſtark. In meiner Sammlung. ee 


s3.b; Bereinigung, fo die ſteten Orte der Eydgnoßſchafft mit der 
Stadt Chur vnd Gemeinden des Gottshaus-Bundes demadt: 
famt einem kurzen Begriff und Auszug des Schwabenkriegs, fo mit’. 
einer 1851. Eydgnoßenſchafft vnd den Grauen Dünen fich echoben © vnd zuge⸗ 
tragen hat im Jahr 1499. In Quart 

Iſt 144 ©. ſtark. ©. Baller's Schweitzerbibllothek Thl. V, S. 97, No. 310. 


33. c. Die befchwerung des durchluchtigen hochgeborñen Fuͤrſten vnnd herrũ ir u 
Wilhelms etwann des Eltern Landtgraw zu Heffen. Grauezju 
Katzenelnbogen c. Seine gefengknuß ond vorbehaltten Geredj- 
tigkeit halben. In Quart. 


Unter obigem Titel das Heffifche Wapen. Iſt 17 DI. farf. In meiner Sammlung. 


54.b, Clag. antwort: vnd oßgefprocene. orten! gezogen vs geyſt 
lichen vnd vueltlichen rechten u. ſ. w. In Folio. 
Diefe Ausgabe ift von ber vorhergehenden verfchieden. Ungezeigt hat fie Here Zapf in der Yug- 


fpurg. Buchdr. Geſch. Th. J, ©. 122, No. XI. in der Anmerkung; ingleichen Seemiller L c. Fafc. IV, 
p- 150, 


55, b. In dem namen der heyligen vñ vnteilbern triualtigkeyt. Amen. Von or d⸗ 
nung je reden vnnd beſunder zu angedingten freuntlichen rechten, So 
woͤllen alle dye die in diſem buch leſen aufmercken was ſie leſen vnd nit ſorgen 


—X 


Ohne Anzeige des Druckjahres. N 
wo des gefchriben ſtand ober wer daB: gefeczet habe, denn ſolliche allegaciones 
das iſt anzaigen wo iedes gruntlich auſgee nit von vnwiſſen des richters ſunder 
von kuͤrcz vnnd von verkerens wegen außgelaſſen ſeind, vnd nachuolgen dem 
meiſter Seneca. Non cura quis dicat u. ſ. w. In Quart. 


Dieſe Ausgabe, welche nur 11 BI. ſtark und vermuthlich von Hanns Scönfperger zu Augsburg 
gedruckt worden ift, fcheint von der vorhergehenden verſchieden zu. ſeyn. Angezeigt hat biefelbe, Herr Bras 
in ben Typogr. Denfm. ©. 253. : Bu 


56. b. In diefem Büchlein pint man wie man ein islichen ſchreiben fort. 
‚Sn Quart. 
“ BE 7 ai Rärf. und darin in dad Jahr io Ober 1491 zu gehoren. ©. Gemeiner s Nachr. 288. 
nn tan, | 
"6, c. In diefene vuͤchiein vindet mienawie man einem veglichen Teuͤtſchen 
>. Fuͤrſten vnnd Herren ſchreiben foll, Auch Ritter vnd Enechten Stet- 
9— sen vnd gaiſtlichen. Am Ende: Gedruckt zu Memingen, In Quart. 


94. s Bi Kart. bonn dat spe indie Sphmiti n PIE 77 AN Pe 


v7. b, RNotturftige nuzliche troſtiche sind dermals vor vnerhorte Bnterweift une 5) 
gen zu WVerfehung eines. Menſchen Leib vnd Sell, Er vnd 
Gutt. In Quart. 


G. Denis‘ Supplem. p. 688, No. 6127. Vermudhlich in dieſe Ausgabe von 3 denen, in den Anna- 
ki angeseigten Ausgaben verſchieden. | ——— 


60. b. Ortuf fanitatif auff teutfch ein Hart der gefuntheit, in welchen 
garten man findet. cccc. vnd xxxv. kreuter mit andern creaturen krafft vnd tugen⸗ 
den. Zu des menſchen geſuntheyt dienenden vnd gemeinlich it dẽ apoteckẽ zu 
artznei gehrucht werdẽ u rw. IR Folio u 


* sach bieſe iu chabe hat Holiſchnitte. Sie if in Breitkopfs Cata loge Bd. LS. 299 angezeigt worden. 


* 60, Obrrulus fanitatis, vertutſcht Garten der Geſuntheit. In Folio. 
Hat ebenfalls Holfchnitte: S. Denis Supplem. p. 569, No. 4951. 


64.5. Regimen Sanitatis. Am Ende: Finit regimen fanitatis, Publii 
Birgilii Maronis de linore Incipit. In Quark. 


.  Diefer Nachdruck ſtimmt mit der vorhergehenden Ausgabe überein. Nur ift am Ende feine Anzeige bed 
Druckortes. Iſt 2 BI. ſtark. In der Scheurliſchen Bibliothek. 


61.c. Arnoldi de Nova Villa. Von Haltung vnd ‚Beuung des wein m 
geſuntheit der menſchen. In Solie. 


Hat Denis im Suppl. p. 690, No. 6147 angezeigt. 


14 | Ohne Anzeige des Druckjahres. 


61.4. (DoEr rechter ertzney wel pflegen 
ond leib vñ ſel wel waſchẽ on fegt 
pn. vo im treibẽ aller ſeuchte qui 
die fcheidlich fint an leib vnd an fel 
- der fol im dj. erst auffer weln oo 
als ich im eygentlich wil ergeln 3. | 
drey zu der fel vnd drey zum leib | i 
die ertzneyen man und weib u. f.w. In Quart. 
Diefeß Kleine feltene Gedicht hat eigentlich keinen Titel, fondern fängt fogleich oben auf der r. S. des 
2. BI, mit obigen Worten an, die den Inhalt deifelben anzeigen. Es giebt daifelbe nämlich eine Antwei» 
fung, Leib und Seele gefund zu erhalten. Don yen ſech s Aerzten, welche der Verfaffer name 
haft macht, gehören dren für den Leib und drey für die Celle. " Der erſt leib aregt if ein koch | 
der fol in feiner funen ioch | meißlich betrachten was er foch | do von der menſch nit Frank vnd foch u. f. w. 
Der ander leib arczt ein wein fhenk |.der felbig.all zeit bebenf | war dag dit wein auffſten vnd 
ſichen u. ſ. w. Der drit leib aregat ift ein pader | der pat den leib und fchliche die ader | vnd 
ſchirt das haupt vñ feche die glider u. f.w. Der erſt arczt der die fel ergneit | das if der auff 
der angel auf fchreit | die heilgen criftenlichen regel | Und drifcht mit feiner zungen pflegel | den. criften zwo 
und zwenzig garb | der moifes zehen von got erwarb al; und zwelf garb ost ‚bimlifcher forner .| dem belfchen 
feint det nie ding zorner | warn die zwelff ſiuk des heiligen glduben no: f: w. Der ander fel arcıat if 
ein peichtiger | der Fan abladen die groffen fchwer | der funden perg die angft fchwer left | die An der 
fel gar ſchedlich geſt u.f.w. Der drit ſeb arcit ik ibeſus criitus | ein fun bes höchſten poren- 
tiffimus | gemunget von dem heilgen geift | menfch hab genug wan du fo fil weißt | drey mung dru prech 
vnd ein metall | dag glaubt ſchlechtiglich ir criften al u. f. wm. Dieſes Gedicht geht auf der 1. ©. des 5. DI. 
zu Ende. Dann fängt, nad) einem Kleinen Zroifchenraume, auf eben diefer. Seite dad zweyt e an. Daffelbe 
enthaͤlt ein Gefpräch eines Bifchofs mis feinem Hofnarren. Es fängt fo an: Eyn piſchoff eine 
walß zw difche fa’ | mit al fein hoff‘ gefind er aß | das felbig effen dag gefihath.] am Freytag vor dem 
palm tag u. f. mw. Mach geendigter Mahlzeit ermahnet der Bifchof feine Leute, die heilige Woche über ſich 
fromm zu verhalten, und befonders drey Ding — das weinhauß framen und wurffel fpil gu 
menden, Hierauf fagt der Narr zu ihm: Pifhoff du käſt vns allwollern | bomit wir vns 
zu got fullen fern | ond zu himel farn an der engel fhar | wer Hilft aber hindẽ nady 
dir felber daru.f.w. Der Biſchof verlangt nun von feinem Narren zu wifien, wie er fich denn zu 
verhalten habe: der Narr gab ihm ben Kath, daß er in der Charwochen alltag nein Menfchen bewirthen, 
und bey diefer Gelegenheit zugleich für das Heil ihrer Seelen forgen ſollte. Zum erfien, fagt ber Narr, 
foltu laden drey hirten die ober ior nymer gen firhen fumen | ond auf dem felt 
gen als die ſtumen | ond von got nit wiffen ju fingen noch su fagE | ob In inden 
ober heyden haben erfhlageu.f.w. Ferner: wiltu dein fel auß funden paden | fo 
oltu auch drey fpill puben laden | die ober ior ein grobes leben furn u. f. w. 
dich; bot die dan got die gnad ferliben | fo folltu laden drew gemeine weyb 
u. ſ. w. Dielen Rath hat nun, der Biſchof auch befolgt, und fi wohl dabey befunden; das Ganze ift 
23 Bogen ſtark. Die Tppen find die nämlichen, womit der noch unbefannte Stragburger Drus 
der, von welchem verfchiedene Producte angezeigt worden find, gu drucken pflegte. Dieſes fcheint eines der 
älteften gu fepn, Die großen Buchftaben, das zu Anfang fiehende SE ausgenommen, fehlen durchgeheuds. 


66.b. Betrug de Creſcentiis zu teutfch mit Figuren. In Folio. 

Iſt CCV numerirte Blätter ftark, ohne dag Negifter von 5 Bl., zu deſſen Ende die Vorrede in 48 forte 
laufenden Zeilen befindlich if. Mit Signaturen und 317 Holzfchnitten. Der Druder iſt vermuthlich Res 
natus Bed zu Strasburg geweſen. In der Joſchiſchen Sammlung. | 

67.b. Hie vahet an'die Ehronica. An Folio. ZZ 

Diefe Seltenheic ift um fo viel merkwürdiger, da diefelbe nicht nur überhaupt, fondern auch befonders 

dem ehemaligen großen Litterator Schilter unbekannt geblieben iR. Denn da dıefer Gelehrte im Jahre 1698 


⸗ 


⸗ 


Ohne Anzeige des Druckjahred. 18 

u Stroebung: Jacob von Hönigsboven, ı Priefler zu Strasburg, Elfaffifche und Straß 

urgiſche Ehronicke aus einer alten Handfchrift heraus gab, war ihm dieſer alte Druck ganz under 
fannt, fo wie er auch die folgende Ausgabe vom Jahr 1476 nicht gekannt zu haben fcheint. Indeſſen i 
ed nur allzu richtig, daß die gegemwärtige Ehronica, nichts anders fen, als die von Schilter edirte Koͤ⸗ 
nigsborifche, nur mie dein Unterſchiede, daß in diefer, vermuthlich erften Ausgabe, bloß die drey 
eriien Hücher oder Eapitel, die bey Schilseen von S. 1 — 214 gefehen, enthalten find, dahingegen in der 
Schilterſchen Ausgabe noch die Gefchichte der Bifchdfe und der Stadt Stragburg nadhıfolgt. Daher Titel 
ſteht auf der 1. ©. dee 1. Bl. Dann folgt die Vorrede, in welcher fich der oben gedachte Verfaſſer ſelbſt 
nennt. Nach diefer fängt dag Werk oder vielmehr das erfte Buch folgender Maßen an: Gott in feiner 
ewigkeit, nach feiner. groffen miltigkeit, der wolt in felber nit behalten allein be 
ſchacz der ewigen Wunne onnd fro’d bie alle Zeit von ein Flieffent. Diefes erfie Buch 
oder Eapitel handelt von der Schdpfung der Welt; von Adam und den andern Erzuätern, von ber Ste 
üngenfchaft der Juden in Egppten; von David und andern Koͤnigen der Juden und Heiden bie auf 

ulium, den erfien Kaifer. Auch von der Zerfidrung der Stadt Troya. Das zweyte Buch, das auf ber 
Nückfeite des 74. BI. angeht, bat die Ueberſchrift: Hie vahent an alle rdmifche Füngeond 
feifer die von gotes gepurd gewefen find. Das dritte Buch fängt auf der Nückfeite des 
146. Bl. alfo an: hie vachet an das drit capitel von allen bäpften bes erfien von hefu 
ep unferm Herren. Sie gehen: bie zu dem Tod Innocentii VIL Den Schluß auf der 1. Seite des 
83. Bl. machen folgende drey Zeilen: | | 
(haffen, da für fam in ber tod vnnd farb an dem famfstag 
u — hailigen tag nad) gottes gepurt XIIIL hundert vnd 

3welf iare. 

Angezeigt hat dieſe Seltenheit Braun J. c. P. I, p. 48, No. LVIIL Der Drucker iſt ohne Zweifel Johann 
Baͤmler zu Augfpurg. Geitenjahlen und Signaturen fehlen. F 


"70; b. Hyr beginnet die Wendeſche Chronecke u. fm. In Quart. 


Dieſelbe hoͤrt mit dem Jahre 1485 mit folgenden Worten auf: deſſe van der minſten Wende⸗ 
Then Kronede in forten worden gefhreven vnde famelt in ene hyſtorien on tor 
tyd genog dok in groteren [hriften onde bofen Machme me unde lengere hyſtorien 
gune vorwaſen u. ſ. w. ©. Brem- und Verdiſches Hebopfer Bd. I, ©. 93, wo vermuthet 
wird, daß dieſe Chronick im Jahr 1486 oder 1488 moͤchte gedruckt worden feyn. 


7°. b. Venediger Ehronica. Mit angezeigten Brfachen des fchädlichen Krygs 
Damit ſye bighär von Romiſcher Key. Maieſtaet fo ſchwoͤrlich geftrafft fennd. 
Sn Duart. e 


I ar 8 Bogen flarf. . 


71. Eyn regifter über das Buch v5 de weg zu dẽ heiligen Grab od’ 
gelobtẽ land vnd wund’n hiemit begriffen. Iu El. Auart. 


... ‚Diefed fcheine die naͤmliche Ausgabe zu ſeyn, welche ich in den Annalen ©. 40, No. 71. aus der 
Univerſitaͤtsbibliothek in Ingolſtadt angezeigt habe. Nach der Angabe bes verſtorb. Scemiller’s 
ſollte fie freylih in Folio feyn; fie ift aber, mie er fie nachher in Seinen Incunab. typogr. Fafe. I, 
p. 126. No. XXVIII befchrieb, in Fl.: Duart. Obige Worte fliehen auf der 1. Ezite des 1. Bl. Der 
eigentliche Titel aber ſteht auf der 1. Seite ded 4. Bl. und lautet fo: Bon dem gelobten lanb-ondb 
weg gegen iherufalem von ire wefen ond wund’n bie in dem geoffen mdr geſehen 
werdent. Darauf folge die Zueignungsfchrift des Verfaſſers (der fich felbft mit den Worten: ich 
Petrus (von Suchen) Pfarrer nenne) an Baldewin (Balduin) Bifhoff von Paderborn. Das 
Merk felbft fängt auf der 2. Seite des 6. Bl. an. Voran flieht: von bäpftlihen erlaube dg geneme 

wir zu den heiligen grab zogen will. Sf 105 Blätter ſtark, und enthaͤlt 127 Gapitel. Auf der 

Ruͤckſeite des legten Blattes ſteht; Ein befhluß red Dig Buchs, und zulege mut großen Buchſtaben: 


K6 He Lingage Bes‘ Nriſckuhtee. 
Amen. Die Topen ſcheinen die Guͤnther Zaineriſchen zu ſeyn. Dieſe Ansgabe ſtimmt zwar mit ber in 


den Annalen ©. 100 — 101, No. 82. von mir befchriebenen überein ; fle ſcheint aber aͤlter zu ſeyn. 


72. b. Johannes de Montavilla Tractat von ſeltſamen Wundern vnd erfahrren 
- Fänderne.f.w. In Folio. | 1 | _— 
©. Denis Supplem. ©. 621. No. 5455. | 
75, Hie nach volget ein huͤbſche liebliche hy ſtorie eines edlen fürfken Hergog. 
Ernſt von’ beyern ond von öfterich,. In Folio. | | | 
Diefe Seltenheit befige ich gegenwärtig ſelbſt. Dbiger Titel ſteht auf der 1. Seite des 1. Bl. in drey 


roth abgedruckten Zeilen über einem Holzſchnitte, welcher vermuthlich den Herzog Ernſt auf einem Throne 


fitzend vorſtellen fol. Unter dieſem Holzſchnitte faͤngt die Geſchichte ſogleich ſelbſt folgender Maßen an: eS 
beſaſz zu alten zytẽ vñ ber In hädẽ die fürftliden hertzogtumb zu beyrü on zu 
Sfterih als võö rechtem vatterlihem erbreil. Ein-duchludtiger hochgebornẽ fürs 
fie-mit namen hergog ernſt die er beid firenglichen mist ganger.achtunge der ge 
rechtikeit fridlicher regiret u. f.w. Das Ganze ift 55 Bl. ſtark und endige ſich, ohne alle Unter 
fchrift auf der 2. &. des 55. Blattd. Die 32 Holzſchnitte, womit diefg Hyſt orie ausgeſtattet worden ifl, 
nehmen die Hälfte der Seite ein. Die Zeilen, deren auf jeder voll gedruckten Seite 32 find, laufen fort. 
Blaͤtterzahlen u. f. w. mangeln. Auch diefeg Werk iſt aus der Preffe jened unbekannten Druckers zu Straß 
burg gefommen, deſſen mir fchon oͤfters Ermähnung gerhan haben. Wenn alfo Herr Zapf in feiner. 
Buchdr. Geſchichte Schwabens ©. 156, No. 131. die nämliche Ausgabe anzeigt, fo kaun feine An 
gabe, daß er diefelbe dem Johann Zainer in Blm zuſchreibt, nicht gültig feyn. Aug der Anzeige des Ins 
halts, welche über jedem Holzfchnitte fteht, und von denen ich einige hierher fegen will, wird man ſich von 
der hier erzählten, größten Theils abenteuerlichen Gefchichte einen Begriff machen Ednnen. Ueber dem erſten, 
oben ſchon angezeigten Holzfchnitte fleht der ebenfalls ſchon beinerfte Titel. x. Wie keyſer Otto fich mit 
fant adelbeiten (der Mutter des Herzogs, die fich mit dem Kaifer als Wittwe vermählte) eelich vermabelt. 
a. Hie nach volget wie bergog Ernſt on alle fchuld durch hainrichen den pfalsgrafen falfchlich gen de Fayfe 
verrate ward. 3. Wie hertzog Ernſt dem keyſer den pfalggrafen ſynen verretẽ ann der ſyten erfladh. 4. De 
zait hertzog Ernſt gu dem fürften hergog beinricdyen von ſachſen vnnd clagt im fein anligend not. 3. Da 
fandt hergog Beinrich fufftufent firitpar mann mit bergog Ernſtem daz fie in Tolten delaitten gen Regen⸗ 
fpurg. 6 Hie nach ſagts wie bergog Ernſt von finen burgern zu. . Kegefpurg enpfangen ward und wy 
fo jm fren fumer Hlagten. 7. Hie lat der Fayfer die bdm abhaumen, vnnd darauf machen gerufzt zu dem 
fturm. 8: Hie ergabent fich die burger ganng und Übergabent dem kayſer jr flat-NRegenfpurg. 9. Die nad) 
ſagts wie hergog Ernſt zu jm vordere fin aller beſtẽ Ritter und edlen knecht vnd hott jren rat und bat fy 
darnach mit jm in des ellend zu faren. 10. Hye für hertzog Ernſt mit finen rittern von dem land vñ fam 
des erfien gen ungern Da empfieng in ber funig mit allen find mitbrüdern gar ſchon. 11. Hie für hergog 
Ernſt mit den finen über moͤr vnnd nam vrlob von dem fayfer von kriechen. 12. Wie fo in dz fünigrid 
gen Agrippam und wider darauf mit groffem ſtreyt foment. 13. Wie hergog Ernſi mit finen mitrittern in 
die ftat Agrippam fam. 14. Wie hertzog Ernſt ſtreyt mit den kranichßen lütten. 15. Wie der fchiffmenfter 
Hertzog Ernſten fagt von dez magnetẽ berg und dag ſy got an rufften omb hylff. u. f. w. Ob diefes übri- 
gend eben derjenige Volfsroman fey, deffen Herr Koch in dem Compendium der deutfchen Litte⸗ 


‚eaturgefhihte Bd. I, S. 90 — 97 Meldung thut, und der auch in Reichard’8 Bibliothek der 


Romane Bd. VI, ©. 51 — 62 im Augzuge flehen foll, fann ich nicht fagen. - 


76. b. Hye begynth de inuoringe Des bofes der Hiftorien von der der: 
foringhe der fat Troye. Am Ende: EF Guido van Columpana 
hebbe nageuolget den vorgenommeden dito (Diciys) den Grefen 

. in allen Dingen. vmme des willen Dat de fulne ditus ganz vnd vullenfamen ſyn 
"Bock gefchrenen hadde in allen fafen. Ock hebbe ich duffe hiſtorie ſlechtlichk ane 
intracht vromder marerien gefchrenen, nr dat de lefer duſſer Hiftorie Defte weniger - 


‘ 
4 


Ohne Anzeige · des Druckjahres. 17 


verdreet hebben darinne to leſende, dat is vorſten Heren, Ridderen vnd knechten 
alletyt guth fo leſende. In El. Folio. 

Iſt auf der Marienbibliothek in Halle. Auch befindet ſich ein Exemplar in der graͤflichen 
Bibliothek gu Wernigerode, welches 157 ©. ſtark iſt, und das Joh. Friedr. Jacobi in den Han⸗ 
noaͤverſchen Anzeigen von 1754, Std. gr beſchrieben hat. Doc) ſcheint es von dem gegenwaͤrtigen 
einiger Maßen verfchicden zu ſeyn. S. Meuſel's Hiftor. litter. bibliogr. Magazin Scäd IV, 

. 178. 179. | | 


76.0. Bon Kayſer Sriderichen dem erften genant Barbaroß mit dem 

Rotten bart, wieer Nom erftört, Wenediger gefriegt, das heilig grab ge: 

wonnen hat, tzu left om Termodon ertrunden iſt. Ein Holzfchnitt den 

Kaifer zu. Pferd vorſtellend. Darunter: Wie Herr kayſer Marimi- 

Lian, veß das auch wil vnderſtan Wenediger bringen vndern ſtab Vnd givi- 

nen das heilig grab. Am Ende: Gedruckt zu Leyſick Durch Wolffgang 
Stödel, yn der Grymmifchen gaffen. In Duart. 


u Diefes Deutfche Gedichte ift 14 Bogen ſtark, und befinder ſich in der Scheurliſchen Sammlung. 


78. Von dem vrſprung vnnd anfang des heiligen bergs vnd burck andechs. 
In Folio. 


Die Typen find die naͤmlichen, womit Johann Baͤmler zu Augſpurg die Chronick der Kayſer 
und Paͤbſte 1476 druckte. Dieſe Seltenheit beſitze ich gegenwaͤrtig ſelbſt. 


78.b. Chronick vom Stifft Andechs. In Quart. 


Denis hat ſelbige aus dem Schwarziſchen Catalogo P. II, p. 45 angezeigt, woſelbſt ie zwiſchen 
1460 — 1470 gelegt wird. Obige ſcheint aber ſicher älter zu ſeyn, als dieſe. | ir 


78.c. Hie vahet an dye kronick. Vnd das fag buͤchel von dem heyligen 
perg Andechs. Am Ende: Getruckt zu weßoßprunnen von Lucag 
Zeiſſenmayr. Lob ſey 901. In Quart. 


Auf der 1. Seite des 1.51. ſteht ein Holzſchnitt, in deffen Mitte die heil. Maria flehend, mie dem Kinde 
auf dem Arme, zur Rechten ein Biſchof, zur Kinfen cine Matrone mit einem Kruge in der linken Hand, unten 
. aber ein fniender und betender Abt vorgeftelle wird. Auf der Nückfeite dieſes Blattes wird dag heil. Sa⸗ 

crament, nebft der Dornenfrone und dem Schmweißtuche abgebildet. Darauf folgt: Ain furg prohemy 
oder Vorrede dDifer cronifen In dem namen der beyligen vnd ongeteplten Dris 

ualtigfeytu.f.w. Der Anfangebuchftabe J ift ein großer gierlicher Holzſchnitt Obige Echlußanzeige 
ſteht auf der 1. Seite des 46. Blatted. Auf der Ruͤckſeite eben diefed Blattes ıft cin Holzſchnitt zu fehen, der 
einen ftebenden großen Engel vorftellt, toelcher in ber rechten Hand den Baperifchen Wapenfchild, in der 
linten aber einen andern Schild hält, deffen oberes Feld einen fpringenden Loͤwen, das untere aber einen 
einfachen. Adler vorſtellt. Denis hat diefe Ausgabe im Supplemente ©. 488, No. 4169. angezeigt. 


79. b. Das ift ein Tafel des anefange des wirdigen Kloſters und Aptie 
auff ſant Zargen berg im intal ond Brixner biſtumb vnd von 
ben löblichen heylthumb das do ift vnd wirdigfeit da gehalten wird. In Duart. 


Diefer Titel ſteht auf der 1.Seite des 1. Blatted. Darauf folgt die Borrede, welche ſchließt: an dem 


Zehenten tag des mayen in dem iare ald man zallte von der geburds Ehrifti 
Panzer's Annalen Supplement. € | 


so Ohne Auzeige des Druckahres. 


und anderer, ietlicher mitt ierem titel ob verzaichnet. vß latin: von boctore hain⸗ 
rico ſtainhoͤwel ſchlecht und verſtentlich getut ſchet mie wort vſs wort, ſunder fin vſs 
ſin — ze lob vnd ere dem durchlauchtigſten fuͤrſten vnd herren herren Sigmunden 
herczogen zu Oeſterrich u. ſ. w. Auf der Ruͤckſeite des 2. Bl. faͤngt Aeſopi Lebensbeſchreibung an, 
und dieſe geht auf der Ruͤckſeite des 59. Bl. zu Ende. Mit dem 60. Blatte faͤngt an: neigen m fabus 
larum Efopi, in librum primum. Die Sabeln find in den drey erften Büchern Yateinifch und 
Deutfch in Profa, und dann in Rateinifchen Verſen abgebrucdt; im vierten Buche ber ift die letzte Webers 
ſetzung weggeblieben. — Am Ende: Beendet fdriglich von Johann Seiner gu vlm. Daß der 
Holsfchnitte nicht wenige feyn werben, ift leicht gu erachten. Br — 


87. Sammlung von Fabeln. Am Schluß: Zu Bamberg dies büͤch— 
fein geender ift u. ſ. w. Inkl. Folio. | 


Der nun verftorbene Pfarrer Matthias Jak. Adam Steiner zu Augsburg war endlich fo gluͤck⸗ 
lic), nicht nur den Streit, ob diefe Seltenheit zu Bamberg entweder nur v.erfertige, oder wirklich 
daſelbſt gedruckt worden fey, zu enefcheiden, fondern auch den. Drucker derfelben glücklich zu entdecken. 
Er fand nämlich bey einem Sreunde in Augsburg einen Band, der zwar die Bonerifhen Sabeln nicht 
ſelbſt, aber doch andere Seltenheiten, und unter bdenfelben auch eine in fich begriff, welche zu Bamberg 
im Jabe 1462 und zwar von einem Albrecht Pfifter gedruckt worden ift, wie ſolches die Schlußangeige . 
ausdruͤcklich meldet. Don diefer gewiß wichtigen Entdeckung hat berfelbe im V. Stüde von Heren Meufel’$ 
:Bifkor. litter. biblioge. Magazin S. 1— 38 die befriedigendeften Nachrichten ertheilt, die in dieſem 
"Bande gefundenen Schriften genau befchrieben, und bewieſen, daß diefelben fämmtlich aus Pfiſter's Preffe 
gekommen find. So fehr es diefer Kuͤnſtler verdiente, näher bekannt zu feyn, fo ſehr ift es zu beklagen, daß 
wir ihn bisher bloß dem Namen nach fennen. Wahrfcheinlich aber war er ein Nürnberger — wenig⸗ 
fiend war ein Nameng » Anverwandter, Albrecht Pfilter, dafelbft ein Apotheker, der vermöge eines alten Por» 
traͤts, dag ich von demſelben befige, 1500 geboren wurde, und 1569 wieder flarb. Auch finde ich in ben 
Sebalder Kirchenbüchern, daß er 1555 den 16. July mit Anna Brymium copulirt worden fey.. Eo viel 
bleibe indeffen wohl richtig, daß er nach Suft und Scheiffer der erfle Buchdrucker gewefen feya mochte, 
wofern ihm nicht Ulrich Zell zu Coln den Rang fireitig machen möchte. ch werde bier die Producte 
feiner Dfficin, welche ohne Bemerkung des Druckjahres, die Lateinifche-Bibek, fo wie bie Lateinifche Biblia 
pauperum ausgenommen, fo viek-derfelben bisher mit Gewißheit befannz worden find, anführen. Uebrigens 
erufe ich mich billig auf Herrn Placidus Sprenger’8 Aelteſte Buhdrudergefhihte von 
Bamberg. Nürnberg 1800. 4. wofelbfi von den Pfifteefchen Druden, aus ben nämlichen Quellen, 
die auch ich benutzte, hinlängliche Nachricht gegeben wird. Schließlich muß ich noch bemerfen, daß der Blaͤt⸗ 
ter in ben Boneriſchen Fabeln, nicht, wie in den Annalen ©. 48 aud Verſehen gedrudt worden ift, in 
allen 28, fondern daß derfelben gg find, — J | 


. 87. b. Rechtsſtreit zwiſchen tod vnnd Menſchen. In fl. Folio. 


Ein Exemplar davon iſt dem, in dem Wolfenbuͤttelſchen Exemplare von Boner's Fabeln beygebunden, 
und nach demſelben har es auch von Beinecken in Seinen Nachrichten x. Thl. II, ©. 21 unter dem 
Titel: Allegorie auf den Tod, angezeigt, meil das Werkchen feinen eigenen Zitel hat. Das Ganze 
beſteht ſamt den 5 illuminirten, und jedes Mal die ganıe Seite einnehmenden Holsfchnitten, die darin vors 
kommen, und movon bie drey letztern auf der Ruͤckſeite bedruckt find, aus 24 Blättern. Voran ſteht ein 

ee Auf dem Folgenden Blatte fängt das Werfchen ſelbſt an, welches in XXXIII Kapitel einge 
‚ theile, die alle, dag erfle ausgenommen, ihre eigenen Weberfchriften haben; fo Beißt die Weberfchrift des 
zweyten Kapitelg: Des todb8 wider red bag ander capitel. Des clagers widerredb bag 
AUl capitel. Das 34. oder legte Kapitel hat die Ueberfchrift: Do pitt der clager für feiner 
frauen fele. Die großen roten puchfiaben die nennen bie clager un. f. w. Iſt mit fort 
lanfenden Zeilen gedruckt, deren auf jeder vollgedruckten Seite 28 fiehen. Die Typen find bie ndmlichen, 
womit die übrigen Pfifterifchen Echriften gedrucht find. Von diefer Seltenheit hat man bisher drey Exem⸗ 
plare entdeckt. Die Meinung, ale ob diefelbert nicht von einer und eben derfelben Auflage ſeyn michten, iſt 
‚ durch genaue Bergleichung dahin berichtige worden, daß fie nur durch Drucfehler, und nicht völlig diplo⸗ 
manifche Genauigkeit der gegenfeitigen Mittheilungen entflanden ſey. S. Herrn Meuſel's hiſtor. litter. 


Ohne Anzeige des Druckjahres. a 
bibliogr. Magazin Std. V, S 25 u. f. Litterariſches Magas. für Catholiken u. ſ. w. 
Bd. 1, Scck. 6, ©. 650 u. f. Sprenger's Buchdr. Geſchichte von Bamberg ©. 27 u. f. “. 


87.0. Rechtsftreit des Menfchen mit dem Tode. Inkl. Folio. 


‚. Ein Eremplar davon findet fih in der Wolfenbürtelfchen Bibliothek, welches in Meuſel's hiſtor. 
litter. bibliogr. Magazin Std. VII, ©. 23 fo beſchrieben wird: Diefe Ausgabe unterſcheidet ſich 
von ber vorhergehenden fchon dadurch, daß wenigftend in dem gegenwärtigen Exemplare feine Holzſchnitte 
vorhanden find, und ſchwerlich vorhanden fen fonnten: eine Menge hingegen, bald abgefürzter, bald ans 
berg gedruckter Worte, und das in ganz verändert abgefegten Zeilen und Seiten. Auch mit einem, der vor⸗ 
bergebenden Ausgabe fehlenden Prologe ift felbige verſehen. Diefer ficht fo gleich auf der 1. Seite de 1.21. 
und fängt fo an: „An (hie) dem büchlein ift befchriben ein Krig wann einer dem fein 
libes weib geftorben ift ſchildtet den tode So verantwort fich der tobt alfo fegt 
der flager ein capisel und ber tobt das ander biß an das ende der capitel find XXXIIII. dorine man 
huͤbſches fines getichteg behendigkeit tool vindet der clager hebt an ober den todt gu clagen bag erft capitel — 
(SG)Rimiger abtilgen aller leut fchedlicher echter und verfolger all' welt u. f. wee Vollſtaͤndig müßte, auch 
ohne Holsfchnitte, diefe Ausgabe 23 Hl. haben. Allein es fehlen deren vier und darunter bag legte. Data 
übrigens genug, um folche von der vorhergehenden, bie 5 Holsfchnitte mit gerechnet, aus 48 Seiten bee 
fiehenden, unterfcheiden zu Edunen. S. Herrn Sprenger's Bamb. Buchdr. Geſch. ©. 34. Ä 


87.4. Der deutſche Belial. Am Ende: Albrecht pfiſter zu Bamberg 
Sn El Folio. 


Iſt 90 DI. ftark, und hat feinen eigentlichen Titel. Auf ber 1. &. des 1. DI. ficht in 17 Zeilen das 
Megifter oder der Inhalt des Buches, deffen Anfang ift: Von der zeit der gedonten preeil. Ein 
ander Brieff gu einem andern richter von got u.f. mw. Auf der 2. ©. ſteht ein Unterricht, 
wie man bie in dem Werke vorfommenden Zeichen, Eitaten und Buchftaben verfichen fol. Auf dem 2. Bl. 
folgt die Vorrede des Ueberſttzers, welche fo anfängt : An dem name ber heilige ond vngeteiltẽ 
driualtifeit ond onfer frauen der ewige meide Ich gedacht han ich wolle mid 
verfuhen ob ich zu teutfch mecht pringen dag puchlein das do betrachtet ob Ihefus 
marie fun dasreht hab gehabt das er die helle und de teufel hab beraubt und das 
von feget ein langes Friegifh recht u. ſ. w. Dieſe ſchließt fih auf der Kehrfeite des 3. Bl. 
Gleich darauf folgt: Hie hebt ſich an die vorrede des meiſters der das puch auß latein 
zu teutfch gemachs hat, und dann die Vorrede des Verfaſſers Jacobi de Theramo. Nach geendigter 
Vorrede des Verfaffere, welche 19 Zeilen beträgt, fängt auf derfelben Seite das Werk felbft an. Entdeckt 
bat diefed Buch Herr Bonifacius, Prior in dem Convent der heil. Barbara zu Wirgburg, 
der es auch beſitzt. S. Magazin für Eatholifenu. f.w. Bb.I, Std.6, ©. 655. Hrn. Sprenger’s 
Buhdsudergefch. von Bamberg ©. 28 uf. _ 


87.0. Die Bibel der armen. In fl. Folio. 


Es beſteht diefe große Seltenheit, (von welcher bisher drey Exemplare befannt worden find) aus zwey 
Lagen, davon die eine 5, und die andere 4 Bogen enthält, die alfo zufammen 18 DI. ausmachen. Die 
bildlichen Vorſtellungen und Terte nehmen aber nur 17 BI. ein, und find alfo, weil ihrer auf jedem Blatte 
2 find, in allem 34. Und fo endigt ſich dieſe Armenbibel ohne alle weitere Unterfchrift. Das legte oder 
18. Zlatt ift ganz ungedruckt geblieben. Ausführlich hat dieſes fchäßbare Product der verfl. Steiner 1. c. 
©. 29 u. f. befchrieben, wobey er noch bemerfte, daß die Ausgabe, welche er vor fich hatte, eine neuere 
feyn möchte, ale die Wolfenbüttelfche, und daß diefe ſchon 1461, jene aber erft 1462 erfchienen ſeyn möchte. 
Allein Herr Sprenger erinnert dagegen, daß die Abweichungen, welche ber verdienftvolle Herr Kanger in 
Meuſel's Hift. liee. bibl. Magazin aus dem Molfenbüttelfchen Eremplare, welches derfelbe genauer 
angefeben hat, ald von BSeinecken, mitgetheile hat, wirklich nur Schreib ; oder Druckfehler find, weil dieſel⸗ 
‚ben eben fo in dem Wirzburgifchen Eremplare angetroffen werden. ©. Meuſel's Magazin Stck. V, 6.29 
uf. St. VII S. 25 uf. Magazin für Catholiken Bd. I, Sr. 6, ©. 664 u. f. Sprenger's 
Bamb. Duhdrudergefh. ©. 33. . 


22 Ohne Anzeige des Druckjahres. 


88. Das Buch der Byſpel der alten Wiſen, von Geſchlechtern in der Welt. 
In Folio. 

Da ich gegenwaͤrtig dieſe Ausgabe ſelbſt beſttze, fo kann ich dieſelbe etwas näher beſchreiben. Auf der 
rRaͤckſeite des 1. Bl. ſteht ein Holzſchnitt, welcher ohne Zweifel den Koͤnig von Edom Anaſtres taßri 
nebſt dem Arzt Biroſias vorſtellt. Auf der 1. S. des folgenden Blattes fängt bie Vorrede, ohne vorher⸗ 
gehende Anzeige, fo an: Es iſt vs den alten wyſen der geſchlacht der welt dis buch des 
erſt? in ondefher Epraucd gedichte u. f. ro. Diefe Vorrede geht auf der Kehrfeite des 4. DI. zu 
Ende, worauf fo gleich das Werk mit den Worten; Negierender herr des richs gu Edom was 
ein gewaltige funig u. f. w. felbft anfängt. Daffelbe it in 17 Eapitel eingerheilt. Das legte hat 
anf der erfien Seite des legten Blattes folgende Ueberfchrift: Hie bat ein end dag ſechzehent capis 
gel võ den gefellen die fih under jnenfelbe berrägen Und vahet nun an das ſyben⸗ 
zehet capitel von dem der einem andern rate ond jm ſelbs kan er nit raten; worauf 
auf der Ruͤckſeite dieſes Blattes mit dem dazu gehörigen KHolsfchnitte das Werf ein Ende nimmt. Das Ganze 
beträgt sıo Blätter; der Holzſchnitte find in allem 125. Sie nehmen nicht gar die Hälfte einer Eeite ein, 
und find erträglich, Blätterzahlen, Signaturen fehlen. Ganz befonderg zeichnen fih die Anfangsbuchflaben 
aus. Einige wenige find ziemlich groß und flellen im Umriß männliche und weibliche Figuren, auch Thiere 
vor. Einige find Kleiner und haben bloße Umriffe; und wieder andere, ebenfalls Eleinere Haben in den Um⸗ 
siffen allerley Verzierungen ; und einige fehlen ganz. Den Drudort gefraue ich mir nicht mit Gewißheit 
anzugeben; doch möchte derfelbe vielleihe Ulm feyn. Bon diefem Werke felbft ift in den Annalen unter 
den Sjahren 1483, ©. 143 — 144, No. 189. und 1484, &. 152 — 153, No. 209. Nachricht gegeben worden. 


92.b. Framenbiechlein, zu rim vnd breyſe allen tugendfamen auch erbern wey⸗ 
bern ıft dieſes tracterlein auß vorfchrifft des hayligen wortt gotes zuſammen⸗ 
gebracht und verfaflet da entgegen auch zu ftraff etlich halßſtoͤrre. und boeßhafft. 
weyber etwas aus der hayl. Gefchrifft gezogen, In Quark. 

Iſt im Caralogo Bibl, Zoch p. 1461 angezeigt worden, 


92. c. Eyne fchöne leflike lere vnde Vnderwyſinge wo ein jewelik man 
ſyn Huß regiren ſchall. In Quart. 


ft wahrſcheinlich mit eben den Typen gedruckt, womit Matthaͤus Brandis zu Lübed 1485 den 
uciahe druckte. S. Besner = Sublifhes Verzeichniß ©. 17. 283 485 


93.b. Franciſc. Petrarchae Geſchichte der Griſel. Faͤngt alſo an: So 

Ih aber von der ſtetikait, vnd getreuwer gemahelſchafft, fo 
manger frawen geſchrieben habe, vnnd von Keiner groͤſſeren. 
über die Griſel, von der Franciſcus petrarcha ſchreibet, doch 
aufs iohannis boccacii welſch in latein. von mir aufs latein in 
teutfch gebracht fo bedünket mich vil vnbillich feiie das ſy 
auch bey andern erleihten fraumwen, waren hiſtorien gefeßt 
werde Ob auch fölihe gejchicht in warheit befchehen oder 
vmb ander frauwen manung zu gedult gefeßet werden. In Folio. 

Diefe Ausgabe wird von Braun 1. c. P. II, p. 7, No. XV angegeigt. Iſt 10 Bl. flarf. Ohne Signas 


turen u. f. w. Hat 10 Holjfchnitte. Sie geht auf der Nüdkfeite des 10. Bl. auf der 10. Zeile mit den Wor⸗ 
ten: lebe in feligleie — gu Ende. Der Drucker iſt Anton Sorg zu dusfpurs 


Ohne Anzeige des Orurkiahtes, a— 
95. Hiſtorie der Meluſine. In Folis. 


Da ich dieſe Seltenheit gegenwärtig ſelbſt beſitze, ſo bin ich auch im Stande, hier von derſelben eine 
nähere Nachricht zu ertheilen. Das 1. DI. iſt ganz leer. Oben auf der 1. ©. des 2. DI. ſteht Statt des 
Titels die Inhaltsanzeige, roth abgedruckt, fo wie ich folche in den Annalen ©. 53, No. 95 angeführt 
babe, nur daß die Drthographie in beyden verfchieden iſt. Sie fängt alfo an: Dis onentärlich buch 
bewiſet wie von einer fraumen genantt Melafine die ein merfeyeu.f.w. Diefes Blatt 
felbft hat auf der rechten Seite oben über ber Znbaitenneige eine zierliche Einfaffung von der Art, die man 
sen zu nennen pflegt. Gleich auf diefer Seite, in einer ziemlichen Entfernung von der gedachten In⸗ 
haltsanzeige, fängt die Vorrede an, in welcher fich der Verfafler, oder vielmehr Ueberfeger — Thuͤrin 
von Ringoltingen von bern vſz uht lant — felbft neunte. Voran der erfte Buchfiabe ziemlich gro 
in Holz gefchnitten. Diefe Vorrede geht auf der Nückfeite des 1. Bl. mit folgenden Worten zu Ende: 
Alfo it auch kunſt vnd anenture ober alle ander zytliche Dinge lieb zu habende ⁊c. 
Auf der 1. Seite des 2. Bl. fängt das Werk felbf an. Woran flieht: Wye ber Johannes von portenach 
finem capplon beualdh dig buch in franczgofifher fprad zu machen. Darunter ein 
Holzfchnitt. Das Ganze geht auf der 1. S. des 79. DI. mit folgenden zwey Zeilen gu Ende: - 

1. 30. gröffer langer wurm Hie mit fo nympt die buch ein end, Das 
| l. 31. gott vns allen finen heiligen [eben fend. Amen. | 
Der Holzfchnitte zähle ich 67. Sie nehmen alle die Hälfte bed Blattes ein. Jede Seite hat 34 Zeilen. Ohne 


Blätterzahlen, Eıgnaturen u.d. Was den Drucker betrifft, fo ift derfelbe ganz zuverlaͤſſig jener bisher un« 
‚bekannte Künftler in Strasburg, deffen Typen ſich durch bie befondere Kigur des großen „S’ auszeich- 


nen, von welchem unten ein Druck vorkommen wird, welcher den Drudort und dag Drudjahr 
beffimmt, und den ich in eben dem Bande befige, welcher bie gegenwärtige Gefchichte enthält. Nun muß 


ich noch hemerfen, daß diejenige Ausgabe, welche ich ©. 53, No. 95. anzeigte, wohl die gegenwärtige feyn 
koͤnnte. Nur macht mich die Blättergahl irre. Doch wäre ed möglich, daß nur eine unrichtige Zahl machte 


angegeben worben feyn. Auch Herr Kinderling führt im Meufelfhen Magazin Ste. IV, ©. 135 eine 
Ausgabe an, die von der meinigen verfchieden zu fenn fcheint, wenigſtens finde ich in meinem Eremplare dies 
jenigen Worte nicht, welche am Ende der Vorrede des gedachten Eremplgred ſtehen follen — zu tutfcher 

unge gemacht vñ translatirt on mit Gottes hilffe volbracht vff donrftag nach 
Fans vincencius tag des heiligen mertelerd. Do man criſts geburs zalt 1456 jar. 


97. b. O5 einem man fen zu nemen ein eelich weib oder nit. 
Sn Solio, J 
Ohne Blattzahl, Cuſtos und Unterſchrift. Jede volle Seite hat 34 Zeilen. Die Typen ſind die naͤni⸗ 


lichen, womit Guͤnther Zainer in Augfpurg Roderici Zamorenfis Spec. 1471 druckte. In der Bibliothek 
des Herrn Hofcammerraths Joſch, Pflegers und Landrichters zu Marsbach. | 


99. b. Hie hebt ſich an die Gloſe vnd der geiſtliche ſinn des Buchs geſta Roma⸗ 
norum oder der ſieben Meiſter. In Folio. 


Iſt von Denis im Supplem. p. 575, No. 5019. angezeigt worden. 


99.c. Eine hübfche Hifforie von einem Kitter genannt herr Thorelle. 
geborn uß dem Eand Lombardia, wie er vom grofien Soldan ges 
fangen wardt in den Zytten do Kaifer Friedrich regirt Das gange Roͤ⸗ 
mifche Reich. Getruckt zu Straßburg In Quart. 

Mit vielen Vignetten und einer Einfaffung an dem Rande der Blätter. Die Holsfchnitte find von eben 


dem Zormfchneider, welcher die Stücde zu Brant's Narrenfchiff geſchnitten. Vermuthlich ift Job. 
Bergman Olpe der Drader. ©. von Beinecken neue Nachrichten x. S. 254 u. t. 


24 Ohne Anzeige des. Druckjahred 
99. d. Hiftoria ſigismunde der tochter des fürften taneredo von falernia Und 
des iunglings Guirsgandi (Gmwifgardi). In Solio. 
Iſt von von Heineden in den Neuen Nachrichten ıc. S. 267, Ne. 17 angezeigt worden, und hat 


Holsfhnitte. Denis hat in Seinem Supplem. eine Ähnliche Ausgabe, Ulm, von Job. Zainer gedruckt 
No. 5133 aus Herm Japf's Catal. libr. rariflim. p. 8. angezeigt. ' 


101.2, Aenee Syloii Brief vom Mofleben, oder Hofleuten. In Folio. 


Der Ueberfeger Wilbelm von Birenkofen genannt Rennwart dedicirt diefe Schrift einem Herrn von 
Aich. Diefe Dedication iſt unterfchrieben von Nürnberg 1478. S. Denis Supplem. p. 666, No.5926. 


101. b. Van dogheden vnde van guden zeden fecht dyt Boek mol bat 
vaken ouerleſt de wirt ok des ſchaekſpeles kiok. Am Ende: Hod heebe lof dyt 
Boek von dem ſchakſpele heft enen ende dat dore ghetogen is mit 
menighen guden korten exemplen dar ſik eyn minſche ane beleren mag. 
In Octav. 
Iſt ohne Regiſter 115 DI. ſtark, in Niederſaͤchſiſchen Reimen geſchrieben und hat ſehr viele Holzfchnitte. 
Die legten Verſe lauten fo: Hir gheyt vth ghemaket to düde | dat ſchakſpil der eddelen 
Qude | des Bokes dichter her ſtephan | God helpe ene vopp des hemmels plan | dat 
ghefche ung allen famen | In godes namen Amen. Auf der Rüdfeite des legten Blattes ſteht 
noch ein Holzſchnitt, welcher eine mähnlıche Figur mit einer aufgefperrten Echeere in der rechten und in ber 
linten Sand mit einem Beile vorflellt, wobey die Unterſchrift: deſſe Figur horet to beme Spele 
nicht. ©. Gesner⸗Subliſches Verzeihniß S. 17. 


03. b. Katho. Am Endes Gedrudt zu Vlm von Johann Zainer. 
In Duart, " 


Diefer kurze Titel fieht auf dem 1. Blatte. Das 2. fängt fo an: Cum animaduerterem quam pluri- 
mos homines grauiter errare in via morum u. f. w, Auf ben Lateinifchen Tert folgen jederzeit Deutfche 
Keime. 3.23. Der erfte: Suͤßlichen hub er auf vnd ſprach do er nun genug leute fadh 

3. ſ. w. Das Ganze ift 20 Bl. ſtark, S. Heren Zapf's Buchdr. Geſch. Schwabens S. 149, No. 119. 


103. b. Cato 80 dutſch. Am Ende: Diefe verfen die ich hie hain befchreuen, Die 
fine in furgen worden bleuen. Diefe kurze Wort ſaltu doch wail beſinnen 
Du vindeft dubbel meinunge darinnen. — Zu Edllen bey ©. Lupus, 

In Octav., 
S. Job. Beinr. a Seelen Memor. Staden. p, 102. Ingleichen Freytag's Adpar. Tom. I, p. 371, wo 
noch eine Ausgabe: Catho tzo duytſch. Gedruckt Bo Coͤlln von fant Aupus im Jair 1530. 4. 
„gugezeigt worden ift, 

103.b. Diefes find die vier angel Tugent. Weisheit. Gerechrikeit, 
Sterf ond meiligkeir. In latein genant Quatuor virtutes Cardinales, gar 
ſchone aufgelegt durd) die finnreichen natürlichen maifter Boecium So⸗ 
cratem Ariftotelem Blatonem Tulium vnd Senecam,. Am Ende: 

Hie endent ſich Die vier angel tugent. Das ift Weisheit. Geiechtikeit. Sterfe 
vnd Meffikeit. aufsgelegt durch Die natürlichen maiiter Boecium Socratem 
Ariftotelem Blatonem Tulium ond Seneram. In Auart. . 


Ohne Anzeige des Drucjahres; u 2 


Angejeigt hat dieſes Werfchen Braun 1. c. P. IL, p. 6, No. IX. Daffelbe ift 30 BI. ſtark, hat Bigna- 
turen und 6 Holsfchnitte, auf jeder Seite 26 Zeilen. Obiger Titel ſteht auf der 1. ©. dee 1. Bl. Auf der 
1. ©. des 2. DI. ſteht oben: Si rede Boccius mit der Kunfte Philofophia. Darunter ein 


Holzſchnitt, den Boetins und die Philofophie vorftelend. Der Drucker wird ficher Anton Sorg ju Augs⸗ 
burg geweſen feyn. 


103.c. Seneca de quatuor virtutibus cardinalibus. Am Ende: Telos. 
An Duart. | 


Angezeigt hat diefe Ausgabe Braun 1. c. P. II, p. 67, No. 148. Obiger Titel ſteht auf ber 1. Seite 
des 1. DI. Der Lateiniſche Tert ift mit groͤßern, der gereimte Deutſche aber, fo wie die Erklaͤrung mit 
Fleinern Typen gedruckt und das Ganze 24 DI. ftarf. | 


104, b. Ars memorativa. Hie nach volget ein loblich buchlin Zu latein genant 
Ars memorativa gar mit ſelczamẽ ſchoͤnen figuren von kuͤnſtlicher gedachtnus 
zu hilff vñ zu auffenthaltung eins yeden menſchen natuͤrlicher gedachtnus. 
In Quart. | Ä 


Auf der Ruͤckſeite des 1. Bl. fteht ein Holgfchnift, der einen Lehrer vorftellt, vor welchem ein Schüler 
mit einem Buche figt. Mit der 1. ©. bed 2. Bl. fängt der Tert an. Woran fteht obige Anzeige. Unmit⸗ 
telbar darauf fängt das Merfchen felbft mit folgenden Worten an: Zu dem anfang der funft d' ge 
dachtnus foltu wiffen dag die Funft gancz vñ gar vporgen ifl. jm zwain Artidel 
Der erſt des fine die ſtet bie and’en find gleichnug oder pilbung. Der Tert geht auf 
Ser 1. ©. de8 9. DI. zu Ende. Auf der Ruͤckſeite diefed Blattes fangen bie gehfenie oder Figuren an. 
ger Seite it in 5 Felder eingerheile. (Dben 2, in der Mitte ı und unten 2). Bey jeder Sigur flieht ein 

eutſches Wort. Die erfte Zigur flelle die Verdammten in der Hölle vor; dabey flieht fewr 5. Die 
zweyte die Auferwedung Kazari. Dabey ſteht truren 2. In allen find 15 Selten mit Figuren an- 

efulit, folglich geht das Ganze auf der Nückfeite des 15. BI. zu Ende. Die Holzfchnitte find grob. Die 
Shen Gothiſch und mitsierer Größe. Der Druckort vermuthlid Augfpurg. Das: legte und 16. Bl. 
fcheint in dem Eremplare, das ich vor Augen hatte, weggeriffen zu ſeyn. Ob ſoiches leer gemefen, oder ob 
etwas darauf geftanden, läßt fich nicht beflimmen. Jede ganze Seite hat 26 Zeilen. Diefe find fortlaufend 
gedruct. Blaͤtterzahlen, Cuſtos, Eignaturen fehlen, doc find die großen Anfangsbuchflaben da. Ach firkde 
von diefem Werkchen nirgends eine Anzeige. Vielleicht iſt e8 eben dagjenige, welches Clemene Vol. II, p. 142. 
aus Janozki Nahrichten u. ſ. w. S. 83 Lateinifch angezeigt hat. Die Typen find mir nicht befannt. 
Ein Exemplar davon war in der ehemaligen Seuerlinfchen Bibliothek. S. Deffen Catalog. Vol. II, p. 507. 


104.0. Wölhem an kurzweill thet gerrinden | Mag woll diß 
büchlen durchgrynden. | Er findt darinn vill Eluger ler. | Bon 
Rettelſch gedicht ond vill numwer mer | Um Ende: Getruct 
su Straßburg In Quart. | 


Der Titel dieſes Näthfelbucheg flieht auf der 1. S. bed 1. DI. und darunter ein Holzfchnitt. Diefer 
ftelet einen mit Gras und Blumen befegten Hügel vor, auf welchem 5 Perfonen figen, Je Manngperfos 
nen und drey Frauen, welche mit einander zu fprechen fcheinen. Die in diefem Werfchen vorkommenden 
Raͤthſel führen die Auffchriften: ‚von ben Wäffern, von Kifhen, von Hunden, von Dred 
u. f. w. bisweilen fommen auch noch ſchmuzigere vor. ft 22 DI. flarf. Angezeigte hat diefes Product 
elmſchrott I. c. Thl. II, ©. 70, No. 155. Der Druder ift unbefannt. | 


104.4. DEr Zudrinfer vnd Praffer, Gefage Ordenũg, ond Im | 
firuction. Darunter ein Mann ‚in Altdeutſcher Kleidung, der ein Trink 


ne 1 und; daneben. : folgende. Neimes  - Zu .allen- gutten: -gefellen |’ 
Danzer’s Annalen Supplement, D 


26 Ohne Anzeige des Druckjahres. 


Die zutrincken Praſſen wellen | Wil ich dyß Büchlein thun fehreiben | Das 
fie iı Zeit deyn verdreiben | Bd auch kurzweil in dem haben | ABan fie ich 
mit maffen laben | Sun dem fie ſich mit mafien laben Inn dem fie yren 
nutz verfteen | Ser vmb, wir woln zum Anfangf geen. | Zum Lefer diß 
Büchleine. Dye weil all Ding vom End benendt | Und mancher offr ein 
Büchlein fehendt | Das er nie gang gelefen hat | Drumb bit ich did) vmb 
waren got | Leß diß gefchricfft ganz bn8 zum end | Dar nod; fein inhalt 
£ob ond Scend | Am Ende in einem Vierecke ein Todtenfopf, darunter zwey Tode 
tenbeine, um bie fich eine Schlange windet und eine Sanduhr, darunter vier gereimte 
Zeilen, und endlih: Getruͤckt zu Oppenheym In Quart. 


Auf dir Mückfeite des 1. Bl. fängt die Vorrede an, in welcher gemeldet wird, daß nachdem ber Kaiſer 
auf dem, im Jahr 1512 zu Trier angefangenen und zu Coͤln geendigten Reichstage, auch das Zutrinfen vers 
boten habe, fo fey dadurch der oberfte Fuͤrſt der Hoͤhlen bewogen worden, fogleich einen hoͤlliſchen 

oftboten mit einer Protsftation und Inſtruction abzufchiden. Zwar fey auch eine Engliſche Both» 

haft abgefchickt worden, die aber ohne Erfolg gemefen, weil gar viel leut von mans und weibs— 
bilden, geiftlih ond weltlich des abents dovor, folang in Banketen vnd gelachen 
sefeffen, und fo wol gezecht gemwefen, daß fie dieffen engelifchen boten morgeng 
verfhlaffen han, So fast man aud, dz manicher dieſelben Engelifche brieffe, noch 
dem fye die gelefen mit ongedbult ond verdryß zerriffen on wegt-gemorffenu. f. w. 
Beydes, die hoͤlliſche Proteſtation und Anftruction marben nun den Iuhalt diefer Satyre auf die Trunken⸗ 
heit und Voͤllerey aus. Uebrigens ift diefe Kleine Eeltenheit auch mir verfchiedenen Holzſchnitten auggeftag 
tet worden. Ausführlich hat diefelbe befchrieben Bras in Seinen Merkwuͤrdigkeiten ©. 279 u. f. 
Iſt in der Jofchifchen, auch in Meiner Sanımlung. 


104. e. Liber Bagatorum Der Bettler orden. Am Ende: Getruckt 
zu Augſpurg durch Erhart oͤglin. In Quart. 


UUnnter obigem roth gedruckten Titel ſteht ein Holzſchnitt, der einen Bettler, auf einem Stelzfuße ſtehend, 
nebſt feinem Weibe und einem Knaben vorſtellt. Auf der 4. Ceite heißt «8: Als kuͤrtzlich in dem ta® 
fend fünff Hundert onnd in dem neunden jar gen —— ein frowe kam u. ſ. w. 
woraus ungefaͤhr das Druckjahr erhellt. Man findet in dieſer Schrift die wahre Bedeutung ganz eigener 
Beneunungen von 24 Gattungen damaliger Bettelorden, ſammt ber Beſchreibung ihrer Betruͤgereyen. Am 
Ende folgt ein Woͤrterbuch ihrer Diebsſprache, wovon noch heut zu Tage der groͤßte Theil unter Diebsban⸗ 
den gewoͤhnlich if. Conr. Gesner in feinem Mithridates etc. Tiguri 1610. 8. ©. g1. b. theilt dag Meiſte 
von dieſem Rothwaͤlſchen Woͤrterbuche mit, und fagt, daR er es aus einem zu Baſel, bey Rudolph Dekk 
gedrudten, Deutichen Buche von Bertlern und ihren verſchiedenen Battungen genommen habe. Iſt 10 BI. 
ftarf. In der Joſchiſchen Sammlung. . | 


104.8, £Eiber Bagatorum. Der Betler orden. Am Ende: Got Sey 
 £ob, In Quart. | 


Unter diefent ſchwarz gedruckten Titel fleht der. nämliche olgfehmitt.: Auf der Rückfeite eine. kurze 
Vorrede und Anzeige des Inhalte. Iſt 12 Blaͤtter Kart. Zu Meiner Sanımlung. er 


"104.8. Liber Magatoram der Betler orden. In Duart. 


‚ Unter diefem Titel ſteht ein Holzſchnitt, welcher zwey Abtheilungen hat. In der einen, mie in-der ans 
bern werden vermuthlich neu geborne Kinder entweder getödtet oder g:-lähmt. Unmittelbar, darunter eine 
kurze Vorrede und Anzeige des Inhalte. Das erfi teil fagt von allen Narungen Lg die Kete 
ler oder Eamdsfager brauchen, vnd wird gereils img Eapiteh eh paulo Plus, dann 
3 I Pre DEE Par Ze Ze Beer 


Ohne Anzeige des Druckjahres. | | a7 


28 find ge narungen et vltra dodurch der menfhen betrogen — wirt. Das ander 
geil fage erlich notabilia, die zu den vorgenaunten narungen gebdren. Das drit 
ſagt von eim vocabulari rotwelſch zu teutfch genant. Iſt 9 Bl. flarf. In meiner Sammlung, 


104.h. £iber Vagatorum. u | 
Den bettler orden man mich nendt | durch mich ein ieder lert, merckt, vnd 
erkent | was groffen btrugs ift vff eritanden | von mancheriey Bettler, in 
duiſchen lande | durd) ire fprach die man nempt Nor | btriegens die mens 
ſchen fr vnd fpot. In Quart. 


An der Vorrede ſagt der Verfaſſer: weil fih die Bettler, die Brand in fein Narrenfchiff gebrachte 
babe, nicht gebeffert, fo habe er fie noch ein Mal vorgenommen. Das ganze, in Knittelverfen ver 
faßte Gedicht befchreibt in 26 Kapiteln 26 verfchiedene Arten von Bertlern. Am Ende ift ein Verzeich⸗ 
niß der im Gedicht gebrauchten Nochmälfchen Wirter mit ihrer Bedeurung , die im Gedichte felbft jedes Mal 

am Rande ſteht, angehangt. Iſt 4 Bogen ſtark und mir von einem fchägbaren Freund angezeigt worden. 


106. Donatus minor cum vulgari expoſitione. In Quart. 


Die Deutfche Auslegung ſteht allegeit jroifchen den Zeilen über dem Lateinifchen. S. Denis Suppl. 
©. 556, No. 4832. J | | an 


107. Euria- Palacium In Quart. 


Auf dem Titel ein Lehrer mır zwey Schuͤlern. Iſt 7 Bl. ſtark und von Herrn Strauß in ben Oper 
rariorib. p. 267 angezeigt. | 


208 Curia Palacium. Am Ende: Erpliciunt Bocabula Puerorum. In Quart. 
Auf dem Titel ein Lehrer zwifchen vier Schülern. Herr Strauß Eben dafelbfl. Iſt 6 DL flark. 


109. Bocabula pro Juvenibus. In Duart. 


Auf dem Titel ein Lehrer mir zwey Schülern. Iſt 11 Bl. ſtark. Johann Schauer gu Augfpurg 
fcheine der Orucer zu feyn. Herr Strauß Eben dafelbfl. 


ı10. Salomonis Epifcopi Conftantienfis Gloffarium latinum. In Folio. 


Dieſe hinlänglich befannte Seltenheit, welche auch in den Annal. typogr. Vol. I, p. 135, No. 215 ange 
geigt und ale ein Product aus der Druderey des Klofters St. Ule. und Afra in Augſpurg 
befchrieben worden ıfl, zählt Herr Zinderling in Herrn Hofr. Meuſel's hiſt or. litter. bibliogr. Mas 
gazın ar. VI, S. 10— 12. unter diejenigen Producke, welche auch in den Deutſchen Annalen einen Plag 
derdient hätten, und dieſes zwar deßwegen, weil in diefem Gloffarium viele Worter auch Deutfch überfcge 
wuͤrden. Allein da diefes nur aͤußerſt felten gefchehen ift, fo wollte ich eg wirklich nicht wagen, daſſelbe 
aufzunehmen. Sch befige es ſelbſt, und härte alfo den Wunfch diefes würdigen Gelehrten deſto leichter er⸗ 

"füllen koͤnnen. Zur Probe hier doch nur Einiged. Abies, than. Abiegnus, ten uiner: Abfa, begerhuob. 
Abfonus vel abfurdus, touber. Abtrunco, beftimlen. Abutor, mifmeffen. Acelus, bulter. Acceflus, 
befenpfe. Acerum, gundreb. Acimus, trüb. Acinus, rochomilich. Diefes ift alles, was ich auf 
den beyden erfien Blättern gefunden habe. oo. | 


in. Bocabularius incipiens teutonicum ante latinum. In Duart. 


Braun hat dieſe Ausgabe 1. c. P. IT, p. 68, No. 150 befannt gemacht. Obiger Titel ſteht voran. 
Seitenzahlen und Eufioden fehlen, doc, find Signaruren da. Das on“ ıft 192 DI. ſtark. z | 
. 3 


28 . Ohne Anzeige des Druckjahres. 


112. Vocabular ius incipiens teutonicum ante latinum. In Quart. 


Eine von der vorhergehenden verſchiedene Ausgabe. Nach obigem Titel folgt auf dem naͤchſten Blatte 
eine Vorrede von 31 Zeilen. Auf der Ruͤckſeite beginnt das Woͤrterbuch mit „Paron« und endigt ſich auf 
der Ruͤckſeite bes 249 Blattes 25. Zeile mit „Rwuder, Zwuſtacher“, wobey der Verfaſſer ſagt, daß die 
Fuhrknechte mit diefem Worte die Pferde und Laftrhiere auf die linke Seite zu gehen ermahnen. Die Signa⸗ 
turen geben von a— 3 und A— ©. Iſt in der Jofchifchen Sammlung. 


113. Bocabulariug incipiend Teutonicum ante Latinum. In Quart. 
Sf 282 Bl Denis hat ihn im Supplem. ©. 692, No. 6170 angezeigt. Iſt derfelbe, welchen ich 
aus Herrn Bemeineeg Nahrichten ©. 288, Ne. 313, in den Annalen ©. 56, Anmerkung ju No. 105 
anführte. _ 
ı14. Bocabularium latino germanicum. In $olio. 


Diefe Ausgabe Fänge ohne Titel mit der Vorrede des Verfaſſers fo an: Scripturarum fidelibus ſalu⸗ 
em veritatid teffimonio abminifrantium intellectud ex vocabulorum not tia dependet. Scheint eine fehr 


alte Ausgabe zu feyn, und ik 290 DI. flarl. Die Anfangsbuchſtaben, Signaturen, Blätterzahlen fehlen. 
Braun hat diefe Ausgabe 1. c. P. I, p. 104, No. 143 angezeigt. 


115. Bocabularius latino germanicus, Am Ende: Kaus Deo. In Folio. 
Auch diefe wiederholte Ausgabe fänge ohne Titel folgender Maßen an: Geripturarum. fidelibug ſalu⸗ 


. tem veritatig teflimonio adminiftrantium intellectus er vocabulorum notitia dependit. Iſt 258 BI. flark. 


Dhne Signaturen u. f. w. Die Typen find die Reyferifchen zu Eichſtaͤdt. Angezeigte bat diefe Ausgabe 
Seemiller 1. c. P. II, p. 166. Ingleichen Braun J. c. P. I, p. 79. 


116. Bocabularium latino germanicum In fl. Duart. 


Diefe Ausgabe fängt ohne Titel fo an: (O)Vangq’3 in nonnullis imo mi'tis volaminibus fcripturarum 
latina vocabula &c. Das letzte Wort iſt: Zwader zwuftaher. Die Typen find Peter Drach's zu Speyer 


-Has Signaturen. Angezeigt bat diefe Ausgabe Herr Gras 1. c. p. 266. 


117. Bocabularium latino germanicum Er quo roratium. Am Ende: Et fic 
eft finie, Intl. Quart. 


Dhne Titel fängt die Präfation an: (E)xqvo vocabularii varii autentici videlicet hugwicio katholito 
&c. Iſt 193 BI. ſtark und fcheine aus Quentel's zu Coͤln Dfficin gefommen gu fepn. 


118 Vocabularius variloquus Am Ende: 
Hunc nuper librum Knoblouchus rite premebat 
Cuius apud Tribonos caldhographia viget, 
In Quart. 


Denis hat dieſe Ausgabe in Seinem Supplement S. 616, No. 5392 angezeigt. Sie iſt von 
der, in den Annalen ©. 449, No. 1012 bemerkten, verſchieden. 


119. Bocabularius breviloquus. In Quart. 


Den Anfang machen, ohne Titel, vier Diſticha: Si te materne remoratur inercia lingue 
u. ſ. w. Sf 167 BI. ſtark. Ohne Signaturen u. f. w. Die Typen find die nämlichen, deren ſich Con⸗ 
rad Seni:ger in Nürnberg bediente. Ih befige dieſe Ausgabe ſelbſt; vieleicht iſt fir dis naͤmliche, 
welche Denis L c. p. 616, No. 5391 angezeigt hat. Auch Seemiller hat fie Fafc. IV, p. 127 augejührt. 


Ohne Anzeige des Druckjahres. | | 29 


120, Aftronomia. Teutſch Aftronomei, In Solio. 
_ Der Berfaffer ift Sans Orth von Bacharach. So nennt er fid) in ber Vorrede. Hat Hol ſchnitte. 
Sf im Breitkopfiſchen Cataloge Bd. I, ©. 322 aufgefuͤhrt. 

121. Ein fpiegel oder natürliche himliſchẽ vnd prophetiſchẽ ſehungen aller truͤb⸗ 
ſalen, Angſt, vñ not, die uͤbn alle ftende, gefchlechte, vi gemainden der Chri⸗ 
ftehait funderbar fo in dem fibeden Elima begriffen, in Eurgen tagen geen wer⸗ 
den. Am Ende: Alfo har ain ende difes Buchlein, welches durch mich den 
iungen Hang Schönfberger getruct zu Augfpurg onnd fälid: 
lich volendt iſt. Darunter ein Holjfhnitt, wie Chriſtus im Tempel Ihre. In 
Duart. 

Auf der Ruͤckſeit des Tieelblartes fängt die Zufchrift Joſepb Gruͤnpeck's, des Verfaſſers, an, bie an 
alle loͤbliche finde Gemaynden unnd verfanlungen des hailigen reychs vnd der ganzen Eriſtenhait gerichtet 
iſt. Iſt 24 Bl. ſtark, und befindet ſich in der Joſchiſchen Sammlung. 

122. Temporal, des weitberhümpten M. Johann Kunigſperger, natürlicher 
Kunſt der Aftıonomey kurzer begreiff, von natuͤrlichem einfluß der Geſtirn, 
Planeten, vnd Zeichen, ꝛc. ꝛc. Von den vier Eomplerionen, natur vnd engen: 
fchaft der menfchen, Regiment durchs jar über, mit Efjen, Schlaffen, Baden, 
Purgieren, Aderlaflen ꝛc. ꝛc. Auffs ordentlichſt zugericht. Am Ende: Zu 
Erffurdt Truckts Wolfgang Sthuͤrmer, zu dem Bunten Lawen 
bey Sanct Paul. inkl. Octav. 

Unter obigem Titel ſteht ein Holzſchnitt, welcher den Atlas vorftellt, der die Erbfugel trägt. Bor ihm 
ein Mann mit einem Etabe in der Hand. St 5 Bl. ſtark. S. Meufel’d biftor. litter. bibliogr. 
Magazin Erd. IV, ©. 177. 

123. Deutſcher Kalender. Faͤngt alſo an: Das regifter dig kalenders volget 
hie nach. Am Ende: Der ſelb menſch iſt geſuund, vnd hat got vil zu danken. 

In Folio. | 

Die Eclypſes von 1478 bis 1581. ©. Denis Supplrm. ©. 597, No. 5223. 

124. Prognofticario Bruder Lotharf. In Folio. 

Sat Holsfchnitte. ©. Denis Supplem. p. 604, No. 5296. 


125. Practica Zeurfh TB. von Craco. In Auart. 
Der Verfaffer wird vermuchlic Matthaͤus de Cracovia ſeyn. S. Denis Supplem. p.547, No. 4746. 


126, Practica teutfch Doctor Gril von Kyttelperg Gepractisiert Inn der ' 
hochen Schul do dye kuͤe auff fleißen geend. Nyemandt zu nahen außerhalb 
Des hymel lauff. In Quart. 

Unter obigem Titel und auf der Ruͤckſeite des naͤmlichen Blattes ein Holzſchnitt, welcher einen Doctor 
mit einer Narrenkappe auf dag Sirmament deutend, vorſtellt. Derfelbe iſt mit Weſpen umgeben; neben 
ihm ein unge, dir die Weſpen mit einem Denen verjagt. Iſt eine beißende Eatyre. Das eilfte 
Eapirel — von der geiftlihait — lautet: Pfaffen werden dyß Jar nit fer geysig fein. Wann warumb 
etlicher ſpricht, ſy kuͤnnen nymer vol werden. Sch fprich aber dag ſy von morgen an bif in die nacht nymer 
Ice werden u. f. w. Sf nur 4 DI. flark und befinder fich in.der Jofchifchen Sammlung. 


Eu ⸗ 


30 Jahr 1462. 


Mit der Anzeige des Druckijahres. 


Jahr MCCCLXI. 


1. Sammlung der Boneriſchen Fabeln. Am Ende ſteht: 
Zu bamberg dies puchleyn geendet iſt 
Nah der gepurt vonfers herren ihefu criſt 
Do man zalt taufend vnde vierhundert tar 
Und om ein vnd fechzigften das iſt wer 
An ſant valenteing tag Ä 
Got behuͤt vns vor feiner plag. Amen. Im El. Folio. 


Ungeachtet diefed Product der Albrecht Pfifterifchen Preffe zu Bamberg, fo wohl in ben Ann alen 
ſelbſt ©. 48, _No. 87, als in_dem gegenwärtigen Cupplemente ©. 20, No. 87. b. unter den Büchern, 
welche ohne Bemerkung des Druckjahres zum Vorſchein kamen, angezeigt, und das Noͤthigſte davon Befagt 
worden ift, fo verdient folches doch auch hier, als der bisher befannt gewordene ältefte Deutfhe Drud 
- mit Bemerfung des Drudjahreg, an der Epige derjenigen Edhriften zu ſtehen, welche fih auf 
dieſe Art vor Andern auszeichnen. Sjmmer bleibe diefe Seltenheit groß, da bieher nur das einzige Fremplar, 
dag in der vortrefflichen Bıbliochef zu Wol ffenbürtel aufbewahrt wird, befannt geworden iſt. 


Jahr MNCCCCLXII. 


1. Diethers Churfuͤrſten zu Maynz, Schrifft wider Graf Adolphen von 
Naſſau. (Maynz 146). - 


Von dieſem aͤußerſt ſeltenen Original eines Ausſchreibens des Erzbiſchofs zu Maynz, fand erſt vor 
einiger Zeit Herr Bemeiner, in Regenſpurg, unter alten Acten cin wohlbehaltents Exemplar. Es iſt 
daff.ibe in Patentſorm auf einem einzigen Bogen gedruckt. 


1. b. Biblifhe Gefhichte von Jofeph, Daniel, Efther und Judith. 
Am Ende: Ein irtlich) menfch von hausen gert. Das er wer weil vnd wol gelert. 
An meiſter vñ ſchrifft das nit mag ſein. So kuñ wir all auch nit latein. Darauff 
han ich ein teil gedacht. Vnd vier hiſtorii zu ſamen pracht. Joſeph daniel vñ 
auch iudith. Vnd heſter auch mit gutem ſith. Die vier het got in ſeiner hut. 
Als er noch yedẽ guten ihut. Dar durch wir peſſern onfer lebe. Dẽ puchlein ift 
fein end geben. Tzu bambergk in der felde far. Das albrecht 
pfiſter gedrucket hat. Do mä zalt taufend on vierhüdert jan. 
Im zwei ond fechzigftd das iſt war. Nit lang nach fand wal- 
purgen tag. Die vns mol gnad erberben mag. Frid on das ewig lebe, Das 
wolle ons got alld gebe, Amen. Sm fl. Solio. 


Auch dieſes, erft neuerlich entdeckte Pfitterfche Product, welches fich durch die Bemerkung nicht nur 
bes Druckjahres, fondern aud) des Druckers auszeichnet, bat weder Tieel, noch Eignaruren u.d Es iſt 
daffelbe 53 DI. ftarf. Den Anfang macht ein Holzfchnitt, welcher den Joſeph vorſtellt, wie er feinem Va⸗ 
ter und feinen Brüdern feinen Traum erzähle. Unmittelbar unter demſelben ſteht: Hie hebt fih an 
die hifforii von jofepb. Diefe Gefchichte ift 14 Bl. ſtart und har eben fo viele Holzſchn tie. Die 
letzte halbe Seite iſt leer. Mit dem folgenden 15. Ol. fängt die Hiſtorie Daniel's an. Der voranftchende 


Pr 


Jahr 173 31 


Holzſchnitt ſtellt den im Bette traͤumenden Koͤnig vor, mit der Ueberſchrift: Hie hebt ſich an die 
Hiſtor ii Danielis. Enthaͤlt in 15 Bl. 18 Holzſchnitte. Das folgende dritte Stuͤck bat 15 BI. und 
k4 Holzſchnitte. Auf dem erſten iſt Nabuchodonoſor anf dem Throne ſitzend und mit ſeinen Großen Rath 
ame abgebildet. Darunter ſteht: Hie hebt ſich an.die hiſtoriiſiudith. Die vierte Gefrhichte 
at 14 Bl. und 15 Holsfchnitte. Unter dem erften, welcher den Koͤnig und die Kenigin bey einem Gaftmahle 
vorſtellt, ſteht: Hie hebt fich an die hiſtorii vefter. Auf der 1. ©. des legten Blattes ficht obige 
Schlußanzeige S. Weufel’8 biftor litter. bibliogr. Magazin St. V, & ıuuf. Magazin 
für Catholifenuf.w. Bd. I, Std. 6, ©. 658. Sprengers Buchdruckergeſch. von Bam⸗ 
berg, ©. 30 u f. .. un | 
oo. | Jahr MCCCCLXR. . . 
3. Die Bibel der Armen. Am Ende: 1470, In Zolie, 

Kon diefer Seltenheit befißt Herr Hofrath Efchenburg, in Braunſchweig, ein completed Exemplar; 
und diefem wuͤrdigen Gelehrten haben wir eg zu danken, daß wir nun auch die Kormfchneider, welche bie» 
ber ganm unbefannt geblieben waren, nennen Finnen. Iy ‚diefem Exemplare, welches Desfelbe in der All 
gemelnen Literatur, Zeitung 1793, Intellig. BI. No. 40, ©. 315 — 316 genan befchrieben 
bar, fichen aın Ende die beyden Wapen, welche von zeinecken in Seinen Nachrichten von Künfk 
lern und Kunſtſachen (Thl. IL, S. 149) abdruden, ließ mit der nämlichen Jahrzahl, unten in ber 
Ineoten oder rechten Kolumne der letzten Tafel .und gegen über In der erflen oder. linken Columne fichen bie 

orte: en 2. 

0 ‚Seitdvicb, Waltern Maulet in Nordlingen vnd Bans Bürning Habent dis Buch 
met einander gen acht. . 5. 

Das von von Beinecken ebenfalls beſchriebene, ‚aber uncomplete — kommt mit dem gegenwaͤrtigen 
vᷣqſſtommen überein, nur mit dieſem Unterſchiede, daß der Patz zur Unterſchrift der Künftfer zwar da, aber 
nicht ausgefuͤllt iſt. Jahrzahl und Wapen, fo wie alles Uebrige, haben. in beyden die vollkonimenſte Gleiche 
heit. Die beyden Wapen find ohne Zweifel den beyden Verfertigern dieſer Holzſchnitte eigen. Dieſe er⸗ 
wuͤnſeagg Nachricht hat einen nn eürbipen Gelehrten ,. Herrn Necsor Darisl Eberhardt Beyſchlag, 
in NIrdlingen, veranlaßt; fich alfe Mühe zu geben, dieſen beyden Kuͤnſtlern auf die Spur zu können. 
Das Reſultat feiner. Unterfuchungen hat er .ungän dent 1. Stücke Seiner. ſthjͤnen Beyträge zur Kunſt⸗ 
gefhichte der Reichsſtadt Nördlingen, (Ndrdlingen 1798. 8) welches von der Form⸗ 
fhneideren handelt, mitgetheilt. Friedrich Walther war eigenslid) 'von- Din kelg buͤhl gebürtig, 
sourde aber im Jahre 1460 Bürger zu Nördlingen, „fo zwar und dergeftalt, daf er die erften fünf-Jahre 
von Steues und Wachen gefreyt ſeyn follse, zum Beweis, dag man fi von feiner Gefchicklichkeit 
viel verfprochen habe. Ungefaͤhr im Sjahre 1472 verließ er Noͤrdlingen, und sog nadı Bern, wo feine 
Nachkommen noch leben follen. Er hatte fih auch in Noͤrdlingen verheirather. Was den Jans Hals _ 
ning betrifft, fo Ponnse "Herr Berſchlag nichts von demfelben finden. Dagegen aber traf er einen Gans 
Bornung, einen Schreinervon Mutenau an, welcher 1460 Bürger in K ördlingen wurde. Nach 
“aller :Wahrfcheinlichfeit war «8 diefer Sornung, welcher dag, mas Walrber gemahlt, oder gezeichnet hatte, 
in Holz ſchnitt. Noch muß ich bemerfen, daß die Jahrzahl auf dem letzten Blatte jenes Exemplares, das 
ehemals in der von Ballerſchen Bibliothek war, und welches dag nämliche zu feyn fcheint, weiches von 
Yeineden in Seinen Nachrichten Thl. II, ©. 150 befchrieben hat, vermuthlic 1477 heißen follte. 
Das daben fichende, einem Sporn aͤhnliche Wapen ſcheint vieleicht dem Sans Sporer eigen geweſen zu 
ſeyn. Das zweyte Wapen, welches in dem Nachſtiche, den von Beinecken beforgt har, fehle in dem ehe⸗ 
maligen, von Hallerfchen Exemplare. 


an Fahr MOCCCLXKIIL 0... 

14. Hie hebet fih.an dz aller nuczlicheft:buch genant die vier und zweinzig guͤl⸗ 
din harpffen fm TI . un 

‚„ Diefe Ausgabe beſchreibt Seemiller in feinem: Incunab. typogr. I; p-43, No, X. " Eirihat kanen einent- 

lichen Tisch ; Auf, ber Ruͤckſeite beein BL ſtiht: Das Regifker AZ 1} Pid;sweinegig guldin 


"u —— —— 


2° Jahr 1474. 


harpffeẽ. Die Anfangebuchftaben der 24 Capitel find in Holz gefchnittn. Mor den Abfchnitten der 
Eapitel Fehlen diefelben, fo wie auch die Signaturen u. d. Derfelbe befchreibt auch die von mir in den An⸗ 
nalen ©. 87, No. 59. angezeigte Ausgabe vom Jahre 1476 p. 100, No. XXII. mit der Bemerkung, daß 
die Typen mit den Guͤnther Zainerſchen überein gu kommen fcheinen. 


16. Ob einem mane ſey zunemẽ ein eelichs weyb oder nicht. An Folio. 


Der Drucker diefed Werkes ift nicht, wie ich in den Annalen ©. 68 vermuthete, Sriedeich Ereufiner, 
fondern Anton Roburger. Die Typen find die nämlichen, womit Derfelbe 1473 Boerii libr. de confolat. 
philofoph. druchte, ©. Annalen der ältern Deutfchen Litteratur ©. 75, No. 35. 


24. b. Hienach vachet an ain pfenari nach ordnung der heiligen criſtelichen Kir- 
' chen. Sn dem man hat epiftel vnd ewangeli als die gefungen vnd gelefen wer: 
den in dem ampt der heiligen Meß, in maflen hernach volget. Um Ende: 
Ewangelia cum epiftolis annerifque glofis finiunt feliciter. Amo incarna⸗ 
tionisg Domini Millefimo quadringentefimo feptuagefimo 

tertio, ipfo die cenerum. Eur laus et gloria etc, In Folio. 

Diefe Ausgabe hat Seemiller in Seinen Incunab. typogr. Fafc. I, p. 50, No. 8. angezeigt. Bor den 
Epiftein und Evangelien ſteht allezeit der Lateinifche Anfang nach der Yulgata, worauf ber Tert felbft 
Deutfch folgt. Nach den Evangelien folgt ale Maf eine kurze Deutſche Gioſſe. Die Anfangsbuchftaben 
der Epiſteln find in Holz gefchnitten. Vor den Evangelien aber ſtehen in Holz gefchnitfene Figuren, die fich 
auf den Juhalt derfelben beziehen. Die erſten Blätter find bis CLVI mit Mid iſchen Zahlen numerirt; die 
übrigen aber non 1 — 184 mit Nrabifhen, Das Ganze ift mit fetten Gothiſchen Typen gedruckt. Dieſes 


me das erfle Plenarium zu ſeyn. Den Druckort kann ich nicht beſtimmen. Vermuchlich iſt berfelbe 
N asfpurs, nd Bönther Zainer der Drucker, hlich iſt derfi 


27.b. Gerichtsordnung. Faͤngt alſo an: In dem Namen ber heyligen vnd Vn⸗ 
teilpern Triualtikeyt Amen. von ordnung zu reden u. ſ. w. Yın Ende: zu 
Augſpurg Læexrijj. In Quart. x | | 

Diefe Ausgabe zeigt Denis 1, c. p. 25, No. 140 an. Der Druder wird vermuthlid Johann Bämler, 


uAugfpurg, gewefen ſeyn. Sie ſcheint mit derjenigen überein zu fommen, welche ich in den Annalen 
5 34— 35, No. 55. befchrieben habe, 


36. Hie nach volget ein Föftliche hiſt ory enee Silui uf. w. In Quart. 


Denis fcheint davon in Seinem Suppl. ©. 20, No. 105, eine andere, von der meinigen verfchiedene 
Ausgabe anzuzeigen, welches aud wohl ſeyn koͤnnte. Indeſſen will ich hier nur bemerken, daß es in dem 
Eremplare, welches ich felbft beſitze, am Schluffe wirklich heißt: Gedruckt gu Augfpurg. Erpriii. 
Solte alfo in dem Exemplare, welches fich auf der Faiferlichen Bibliothek befindet, bloß ſtehen: ju Aug- 
fpurg Lrriii und das: Gedruckt, auggelaffen feyn; fo wären beyde Exemplare, wenigſtens in diefer 
Ruͤckſicht verfchieden, woran ich aber faſt zweifle, | Mi | nr 


Jahr MCCCCLXXIV. 


ao, b, Im Namen des herren amen. Hie vachet an gain plenarinach ordnung der 
heiligen eriftelichen Kirchen. In dem man hat epiftel vnd emangeli als die ges : 
fungen vnd gelefen werden in dem ampt der heiligen Meß, in maſſon hernach 
volget: Am Ende: Emangelia cum epiftolis annerifque fuis gloſſis finiunt feli⸗ 
citer anna intarnationis Dominice Miklefimogauadringente ": 


3 


11750 33 
ER Tinro ſeptuageſime quarts “die: ipfo'die menſis. cui laus et 


gItoria per'infinita ſecuſotum' ſecuka. In’Zolio. 


Diefe Ausgabe, welche Braun L-c.- Vol. J, p. 168, No. XII angezeigt und beſchrieben hat, ſcheint von 
der vorhergehenden, die aus Johann Baͤmler's Preſſe gekommen ſeyn ſoll, verſchieden zu ſeyn. Voran 
ſteht ein Holzſchnitt, der. den Heiland vorſtellt, mit. der Uinſchrift: „Diſe Bildung iſt gemacht nad) der 
menfcheit Ibeſu ceift. Als er auff ertreich ‚gegangen. iſt Vnd alfo hat er ein har und ein bart vnd Lieplich 
angeſicht gehabt Auch ein folchen roch und mantel und barfüß iſt er gegangen Auch ift er ded hauptes lenger 
geweſen dan all andere menfchen off erden.“ Das Werk felbft fängt auf der 1. Seite des 1. Ol. fo an, 
tie oben ſteht. Das Ganze ift 340 DI. ſtark. Jedes Blatt iſt oben foliirt. Doch fehlen Signaturen und 
Euftoden. Bor den Evangelien ſtehen Holzfchnitte. Dieſes fcheint die zweyte Ausgabe des Plenary zu 
fiyn. Der Drucder war ohne Zweifel Büntber Zainer u Augfpurg; wenigſtens fcheint aus der am 
Ende fiebenden aleichlaurenden Anzeige zu erhellen, daß (6 wohl dieſe, al8 die vorhin, in biefem Supple 
mente ©. 3, No. 24. b. angezeigte Ausgabe, aus einer und eben derfelben Preffe gekommen find. : Den’ 
Zitel, oder dag Wors Plenarium betreffend, fo bedeutet folches nad) Dufresne Gloflar. nichts andres, 
ale Officium ex emni parte abfolutum. Das heiße dieſes Werk darum Plenarium, weil ed alle. Epi⸗ 
ſteln For Evangelia enthält, die bey der Meſſe und andern ofliciis folemnibus gelefen oder gefungen ‚zu wer⸗ 
den pflegen. | 


40.0. Gründliche bewerung das bie iuden irren vnd bas ieſus nazarenus — 
der recht meſſias ift ıwarer got und warer menfch. Am Ende: Dyß buch Hot 
gedruckt Fricz Creußner zu Nürnberg Nach criſti gepurt,,. | 
M. CCCE Exxjijj. In Golie as 
Schon :Rsder. hat-diefe Ausgabe S. 6, No. go unter dem Titel: Tractatus quidam theologicus contra 
Ipdaeos germanice angezeigt. Da aber eine Ausgabe von 1473 vorhanden ift, die ich in den Annalen 
. 71, Ne. 25 befchrieben habe, fo wagte ich ea nicht, aud) diefe aufzunehmen. Diefes kann aber jeßt ger 
fihehen, da Braun 1. I, p. 164 No. V für die Exiſten; derfelben bürge. Auch diefe Ausgabe fängt mit 
den Worten an: In einem waren hriftlihden glauben verleyhe ung der allmehreg 
ewig gat Der da ift drivaltig in den perfonen Als vater fein heiligen geift. in den 


gstlichen wefen ein einiger warer got feinen heiligen frid. Iſt 46 BI. flarf, ohne Ski» 
senzahlen, Signaturen und Eufloden. - | 


46. b. Vermerckt den gemeine Anfchlag So vnſer allergnedigfter Herr der Römifch 
=" enfer mit ſambt den Churfürften, Furften Prelaren. Grauen. Herren. vnd 
EStetten. auff dem tag. zu augfpurg. wider die Türfe- geordnet 
= 95 gefecgt Hat, Im fl. Kolio. — . 
Diefe, von der vorhergehenden verfchiedene Ausgabe führt Herr Bras 1. c. ©. 263 an. Dbiger Titel 
ift roth gedrudt und das Ganze nur 10 Bl. flarf. Johann Baͤmler möchte der Drucker geweſen fen. 


47. b. Kalender 1474. Geben vß Bm durch Johannem Zainer von" “ 
Mutlingen. In einem Schild von Laubwerf. Am Ende: Ich Fund uch für . - 
war ain gutjeligiar, Bogengröße. | 


Diefe Seltenbeit befigt Herr Antiquar Motzler in grepfingen. 
‚Jahr MCCCCLXXV. W 


49. Der Heyligen Leben Winter ond Sommertheil u. f.w. Be golio - 
Panzer's Annalen Supplement. 2 .7 > 


4 2777; 
Von diefer äußerft feltemm Ausgabe, von welcher ich in biefiger Begenb fen Errmplar aufregen konnte, 


bat mir der würdige Herr Bibliothekar Kanger in Wolfenbüttel, mo fich. diefe Seltenheit in der 
vortrefflichen herzoglichen Bibliothek befindet, folgende Nachricht mitgetheilt : 


Hie hebet fih an das ſummerteyl der.beyligen leben x. Enbigt fi mit Sant Wen» 
del, wo der Befhluß fo lautet: Nun bieten wir den Ineben herren Sant Wende, dag er 
uns vmb got erwerb alles dag ung gut fey an leyb und an fel und das er vnſer 
fürfpeech fey an unfern letzſten Zügen. dag wir von got nymmer gefhyden wer 
den Amen. Diefer Theil ift 179 BI. ſtark. u | 


Hie hebet fih an ber heyligen lebenn In dem winterteil ꝛc. Diefer heil, welcher 
219 DI. ſtark ift, fchließe mie dem Lebe von fant sEufrofinn. Am Ende: Deo Gracias — Gr 
druckt gu Nüreinberg (hc) in d' wergkſtadt Sannfen ſenſenſchmidt puhbruders Im tau 
fenden vierhbunderten vnd fünfondſibenzigeſten jare am Freytag nach Jacobi 


Das Werk felbft ift in zwey Columnen, jede von 52 Zeilen abgedruckt. Ueberall, mo das Leben eines 
neuen Syeiligen angeht, befindet fich ein Holzſchnitt, der ungefähr etwas mehr, ald den vierten Theil ber 
Eolumne einnimmt, fi) auf den Märtyrer . Tod des Heiligen bezieht, und nicht beffer und fchleihter iſt, als 
alle von 1470 bis 1480 vorhandene Holsfchnitte. Gerade der Beige Ambrofius, welchen von Beinecken 
in Seiner Idee generale nach p. 276, No. 5 in Holzſchnitt nachahmen laffen, ift in eben ber Größe und 
Zug für Zug der unfrige. Das Papier ift überaus weiß.und mäßig flarf. Die Lettern find ziemlich groß 
und rau. Signatur und Seitenzahlen fehlen, wie leicht gu erachten ift, ganz. 


4%b; Paffion onfers Herrn Jeſu Chriſti. Am Ende: Das hat getruckt 
vñ volendet Johannes Bamler zu Augfpurg Am Dornflag nad) 
fant Dirichstag Anno x. In den fünff on fibenczigeften jare 

- Deo graciad. In Duodes. 


Bor jebem Abfchnitte ſteht ein SHolzfchnitt von der Größe bes garen Blattes. Ohne Signaturen, 
Slatt.. und Cuſtoden. Iſt in der Joſchiſchen Sammlung. 5 u “ 


" | a 

49. c. Geſchichte des zu Trient ermordeten Chriſtenkindes. Anfang: 

Das erfte capitell ft der Nat, den bie juden haben gehabt in der heiligen marter⸗ 

woche an dem pfingftag vor ofleren. Am Ende: Und das hat ghedruckt 

Albertus Duderfiat von dem Eiksvelt zu Trient in dem iar 

als man die juden hat verprant do man ſchrieb taufend vier 
hundert vnd fünf vnd ſibnz iar an Dem mitwuchen vor unfe 
lieben fraumwen tage der purt Eau deo. In Folio. 0 


Dieſe Seltenheit wird in der Allgem. deutfch. Bihl. Bd. 90, ©. 528 angezeigt. Auch ift diefelbe 
in Herrn Supfauer's DrudftüdenausdemXV. Jahrhunderte ©. 25, No. 24 -befchrieben wor⸗ 
den. Es ift diefed ein, von der Weberfegung des befannten Briefes des Tuberinus verfchiedenes Werk. 
Daffelbe ift 14 Bl. ftark und hat'12 Holsfchnitte. Die Vorderfeite des 1. DI. ift leer. Auf der Ruͤckſeite 
iſt ein Holzfchnitt, welcher den Rath der Juden vorftellt. Auf der Kückfeite des 2. Bl. ift die Gefangenneh⸗ 
‘ mung ımd Vorftellung des Knabens abgebildet worden. Der zehende Holzſchnitt ftellt auf der Ruͤckſeite 

des 10. Bl. die Ausfuͤhrung der Juden zum Tode vor. Auf der Ruͤckſeite des 13. Bl. faͤngt das letzte oder 
13. Capitel an, welches ſich auf der Vorderſeite des 14. BI. mit obiger Schlußſchrift endigt. Dann folge 
noch: Diefe aufgedrufchte gefchrift und gemel ift ungeuerlichen befchehen von den auffdrugferen vnd maleren 
in aller der maß wie fie dag lant mer meife vnde von dem gemainẽ volf in der flat zu Trient geſagt unde 
gehladen worden u. ſ. w. Der Alberrus Duderflar ift wohl Niemand anders als der Albert Aue von 
. Dubderfiat, welcher nachher in Memmingen druckte. | . | 


1 
4 1 3... ..,° ⸗6 Ur 


—RXRIA 38 
Jahr MOCCCLXXVI. 


56. Spiegel menſchlicher Behaltniße. Am Ende: Deo gratias. 
GETRVCKET DVRCH. BERN- u 
.HART RICHEL ZV BASEL DO — 
MAN ZALT VON CRISTVS GE 
BVRT. M. CCCC. LXXVL_VE SA- 
* NT GILGEN OBENT .. 


Und darunter des Druders zwey Wapenfchilde mit BR und drey, wie es fcheint, über einander | 


ſtehenden Bergen. Alles roth abgebruckt. In gr. Zolio. 


Von dieſer Seltenheit befige ich gegenwaͤrtig ſelbſt ein Exemplar, welchem das erſte und vierte Blatt 
fehlt. Auf dem erſten mag die kurze Vorrede, welche Weislinger anfuͤhrt, fo wie der Anfang des Regiſters 
und auf dem vierten dag Ende beffelben geflanden haben. Uebrigens ift es gang complet und wohlbebalten. 
Das Ganze ift, ohne die voranſtehenden vier Blätter, 230 Blätter ſtark. Geitenzahlen u. f. vo. fehlen durche 
gehende. Die Anfangebuchftaben find bald größere, bald kleinere Holzſchnitte. Die in Helz, ziemlich groß 
gefchnittenen Bilder, deren ich 278 gezählt habe, nehmen faſt bie, Haͤlfte der Eolumme ein. Wer wohl der 
Formſchneider gewefen feyn möchte, dem die fo große Menge dere Bilder doch viele Mühe gemacht haben 
munf, machte ſchwer zu beſtiamen ſeyn. Im Uebrigen ſtimmt Diefe Ausgsobe mit derjenigen, die ich in dem 
Annalen ©. 176— 178, No. 271 befchrieben habe, volllemmen überein. Nun etwas weniges zur Probe 
aus dem Werke felbft, und zwar von der Höllenfahrt Chriſti: „zu none zyt do criftus’an dem cruße bers 
ſchied zu hant do fur die fele mit. der gocheit zu der Hellen. Nun fine es vier hande flete und vnderſcheid 
der hellen. Eine iſt der verdampten, Die ander der ongetouften kinde. Die dritte das fegfure. Die vierde 
Der heiligen in der hellen. — Ob dem fegfüre iſt die belle der heiligen der. man fpricet abrabams 
Schoß oder die vorhelle. Darin fürent hie vor alle heiligen die vor criſtus vrſtend tod worent. Zu Derfelben 
belle fur criſtus und loͤſte dar vß getwaltiglichen alle die darinne worent. Sin der hellen was criftus fele 
Son der flunden dz er verſchied an bem cruge untz an bie ſtunde finre orfiende. Vnd wie das mas dag bie 
fele crifti von dem .libe was gefcheiden. fo was doch die gotheit weder von ber fele noch von dem liche ges 
fcheiden. nenne fü was mit der felen vereinet in der vorhelle und mit bem libe in dem grabe. Vnd do 
eriftus in die helle zu. in kam do fohent die heiligen fine gotheit. und zu der ſtund hetten ſü ale hymmelſche 
freude. wenn bie gorheit was do zugegen u. ſ. w.«“ | | 


. 51. Hie hebt ſich an der anfang der newen et; vnnd das paffional von 
iheſu vnd marie leben. In Folio. | 


Da ich jetzt diefe Ausgabe, welche vermuthlich die erfte ift, ſelbſt beſitze, ſo kann ich von derſelben nähere 
Nachricht geben. Obige Worte ſtehen oben auf der Rückfeite des ı. Blatted. Unmittelbar darauf fängt dag 
Regifter an, welches fich auf der erften Seite bes folgenden 2. Bl. endigt. Die Ruͤckſeite ift leer. Mit dem 
3. DI. fängt das Werk felb an. Voran ſteht: Hie hebt ſich an Die new Ee unnd dag paffios 
- nal von Ibefus und Marie leben gancz und gar gerecht als vns die lerer haben ger 
ſchrieben die hernach genant werden. Dann folgt eine kurze Vorrede, welche fich auf der naͤm⸗ 
lichen Seite endigt. Auf der Rückfeite diefed Blattes wird der Anfang mit folgenden Worten gemacht: Hie 
hörte nun von dem gefhleht dauon die drey Serodes geporen wurden vnd auch dem 
anfang. dernewen ee Auf der 1. S. des 119. DI. ſteht: Hie endet fih dag büdhlin vita 
Criſti genannt. Mit dem folgenden Blatte fängt die Legend der heyligen drey Koͤnige an. Voran ſteht: 
Hie faht an die vorred in die legend der heyligen drey Fünig. Mir diefer Legende, welche 
in der Hauptſache mit der ſchon vorhin angezeigten Ausgabe überein kommt, aber mweitläufiger ift, als dieſe, 
geht das Werk auf der 1. ©. des 156. Blattes mit der fchon angezeigten Eudfchrift zu Ende. Das Ganze 
ift mit. fortlaufenden Zeilen, ohne Blätterzahlen, Signaturen u. d. gedrudt. Die Anfangsbuchftaben find 
in Holz gefchnitten. Endlich muß ich noch bemerken, daß diefe Ausgabe auch mit vielen Holzfchnitten ges 
giert iſt, welche den dritten Theil der Seite füllen. Desfelben zähle ich. a allen 75. | 

2 


36 Babe ı 16€: 
5. Hie facht an das buch das der heylig värt’ vnd bapſt ſactus Gregorius ſelbs 
gemacht hat. u. ſ. w. In Soli. | | 


Voran fleht ein Holsfchnitt, welcher die Rückfelte ‚bed erſten Blattes einnimmt. Die beyden ſich mit 
einander unterredenden Perfonen, ber Pabſt Gregorius und der Diaconus Petrus figen gegen einander 
über. Der Drucker ift fiher Jobann Baͤmler in Augfpurg, denn die Typen And did nämlichen, womit 
Derfelbe bie in den Annalen ©. 90— 92, No. 67 angezeigte Eronica vö allen fayfern vn fünis 
gen in eben diefem Jahre druckte.. Uebrigens ſtimmt biefe Ausgabe mit der von 1473 vollkommen über« 
ein; und diefe letztere ift ohne Zweifel ebenfalls aus Baͤmler's Preffe gekommen, ungeachtet fie Deich unter 
die Drucke rechnete, twelche in dem Kloſter St. Uleidy und Afra zu Augfpurg zum Vorfchein famen. 
Ich befige num diefe Seltenheit fell. 


67. Hie nach volget ein Eronica pon allen kayſern u. f.w. In Folio. 

Enndlich bin ich fo glücklich gemwefen, den Verfaſſer der beyden Chroniken der Kaifer und der Paͤbſte gu 
entbechen. Es ift derfelbe Niemand anders, ald Jacob von Aönigaboven , ein Priefter gu Strassburg. 
Ich Habe diefelbe mit der Schilterfchen Ausgabe ber Aelteſten Teutſchen fo wohl allgemeinen 
Als infonderheit Elfaffifhen und: Strasburgiſchen Ehronide, die zu Strassburg 
1698. 4. heraus fam, verglichen, und die vollfommenfte Uebereinflimmung gefunden. Die Seltenheit diefer 
und einer vorhergehenden Ausgabe, welche ich ebenfalls angeigte , erhellt beutlich genug daraus, daß beyde 
Schilter'n ganz unbekannt geblieben find; wenigftend: gedenkt derfelbe Feines Abdruckes, welchen er benutzt 
haͤtte. Er liefert vielmehr dieſe Ehronik nach einem auf Pergament geſchriebenen Exemplare, das ſich in 
Vnſer Frauen Hauß gu Strasburg defand, doch fo, daß er auch andere Handſchriften dabey be⸗ 
nutzte. Die Schrift, welche der bekannte Cochldus wider Kai ſers Sigismundi Reformation here 
ausgab, erſchien 1533 (nicht 1513) unter folgendem Titel: Was von Kayfer Sigmunds Reform a⸗ 

‚tion gu halten ſey, ain Difputation Johannis Coclei. was auch von ber newen Chro⸗ 
niten Sebaftieni Franck zu halten ſey? Anno M. D. XXXHI. ti, Cochlaͤus zieht in dieſer Schrift 
nicht nur wider Sebaftian Franck, welcher diefe Reformation in feiner Chronik dem Kaiſer ſelbſt zufchrieb, 

(Nicht Caͤncitonii, wie ihn Cothlaͤus nennt), 


fondern auch wider ben Verfaſſer Friedrich von Aancitonit 
der des Kaiferd Rath mar, zu Felde, und :fucht 'mit Herfchiedenen Gründen zu bemeifen, daß der Kaiſer 
ſelbſt an diefer Reformation feinen Theil gehabt haben kaͤnne, fordern daß fie diefer Sriedricy von Lanciæ 
ronii bloß den Fürften und Neichsftädten zu Gefallen, und aus Haß gegen die Elerifey verfertigt habe. 


68. Die huftori des Küniges Appoloni. In Auarı | 
Voran ſteht roth gedruckt: Das ift die vorred in die hpftotideg Kuͤniges Appolons, 
bas man wiffe wenn er geregnieret hab, in welcher vorrede dag leben des grof 
fen Alexanders gar [hier mit wenig worten begriffen-if. - Dann fängt auf dem 8. BL die 
Geſchichte Appolonii felbft an. Am Schluße fleben folgende Verſe, welche den Verfaffer bekannt machen ; 
Damit fag ich lob dand und er | Alpha ond D en wider fer | 
Billich, wann er bat gegeben } Appoloni firengeg leben | 
Klar zu teutfchen auß latin | Ertlicher alten hyſtorin 
Mit namen ließ ich nit verderben | Doctor Borfeides von viterben | 
Oberſtes cronick fchreiben | Mit dem bie kirch auch wil beleiben | 
Sundfrau Hilff ung genad erwerben | Nie laß ung in den fünden fierben | 
Ewig das wir find behalten | Mit allen reinen 'iungen alten. | - . 
Und darunter: Die hiſtori des Kuͤniges Appoloni hat gedruckt Johannes Bemler zu 
Augſpurg anno etc. im Errvj. iar. Das Ganze iſt 79 Bl. ſtark, und mit Holzſchnitten geziert. 
Auch die großen Anfangsbuchſtaben find Holzfchnitte. Blätterzahlen, Eignaturen und Cuftoden fehlen, 
Befchrieben hat biefe Ausgabe, welche von der Hiſtorie die zwepte iſt, Braun l. c. Vol. I, p. 186. J 


Jahr ACCCCLXXVII. 3 
72.b. Das Leben der Heiligen. Am Ende: Eeben der heyligen das Sum⸗ 


mertheil das hat gedruckte vnd volennder Johannes Baͤmler zu 
Augfpurg on font Lucas tag. Anno ⁊c. im Errojk. In Solio. . 


Jahr 2477, 37 
Ssd hat Hr. Japf dieſe Ausgabe im TI. Theil Seiner Augſp. Buch dr. Gefch. ©: 216, No. 22 aus 
R der ‚Srancifcaner Bibliothek zu Landshut angezeigt. 
78. e. Epiftelen ende Euangelien van ben gheheelen arte, overghefet unt den 
latine in duytſche. Ohne Ort 1d77, In Soliv. 
al vermuthlich in Luͤbeck aus Steffan Arndes profi gefommen, ©. catal pibl. These. Vol. vn, 
p- 31, No. 711. 


75. Das fpil das do heyffet qaqhiabel "A Ende Hie endet — 14.77 


— 


In Folio. 
Auch Belmſchrott hat dieſe Ausgabe 1. c. &; z8, No. 70 1 beſchrieben, und feige der Guͤnther Sainere 
(chen Officin in Augfpurg zugeeignet. Sie iſt 40 DI. ſtark und bat ı Hol gefchnittene Figuren, 


welche verfchiedene Handwerker, ale 5. B. einen Wirth, Bäder, Kramer, —8 Bader u. d. vorſtellen. 
Blaͤtterzahlen, Cuſtos und Signaturen fehlen. 


78. Das Buch Belial genannt. Am Ende: Hye endet ſich das buch Belial ge⸗ 
nannt, vö des gerichts ordnũg ein hochgrundt vnd lobſam wirke Das hat ge⸗ 
truckt vnd vollendt heinticg' knobloczer in — ſtroßburg Ann ſant 
aurentzien tag Noch‘ ent geburt. mM: Eee. vñ in DE lxxvijj jor. 
In Foligg. 1 

 Diefe Ausgabe befaß ber verflorbene Dreitepf, ©. Deffen Catalog chl. 1, S. 291, No. 4026. R 


79. Die goldne Bulle Karld des Bierten. Du Nicolaus Ienfon zu 
Venedig gedruckt 1477. In Folio. 
Von dieſer Seltenheit hat Gercken ein Exemplar in einer Bibliothet zu E sin angetroffen. ©. Defe 
fen Reifen >. 1, ©. 317. 


80, b. Die Burgund iſche Hiſtorie ein Swicht von Carls des Kühnen von 
Burgund lezten Feldzugen. Am Ende: | 
Vñ durch dinẽ magtũ vil fh: ur 
gang zu eren diner glorie | oo. = E 
Befchlüffet hie hang erhart chf“ Teste 
die burgundeſche Hifforie Ä a 
Getruckt zu firoßburg — 
Anno dni. cc. M. CCCC. Exxvjj. an gotie Ä 
WVon dieſer Seltenheit, welche Zaller in der Schweiß. Bibl. Thl. v ©. 8, No. 1214 gang kurz a 
zelugt hat, beſitze ich ſelbſt em completed Exemplar. Es bat: zwar ber wuͤrdige Recenfent der — 
in der Allg. deut ſch. Biblioth. Bd. 90, ©. 339 ein aͤhnliches Gedicht von den legten Tel 
sagen Barle des Kühnen von Burgund hisſzu des Herzogs. Tode vor Nancy befannt 
semagt, (S. auch Recherches hiftoriques par Lambiner p. 118.) in welchem es zuletzt babss oh 
Ir. —A gu lob bud.er ber £trinitdt — u 3 
—Gott gab den friden offenbor. . ; ven 
dem dankend lieben finder. EEE Sure 
M. ERER. Lxxd3. Jor. . In Boll. 


38 Jahr 1477. | 
Es erhellt aber ſchon aus biefer Schlußanzeige, und da dieſes Bebicht nur zo Bl. Mark if, daß folches von 
dem, welches ich jet befchreiben will, ganz verfchieden ſeyn müfle. - Ä 
Voran ſteht ein Holzfchnitt, welcher die ganze Seite einnimmt, und ben Herzog im Schloffe zu Nancy 
auf einem Throne figend, und neben ihm einige von den Eandfländen ſtehend, vorſtellt. Auf der x. ©. des 
2. Blatte® fängt das Gedicht ſelbſt an. Der. Anfangsbuchftabe if ein großer Holzfchnitt,. welcher zwey 
ſtehende Perfonen vorſtellt, zu deren Füßen ihre Wapen zu fehen find; bie eine baden iſt der Herzog. Das 
Sebicht ſelbſt fängt fan: nn a 
DAS wart getruckt vñ gefchriben 
Als man von ceifti geburt zelt 
Tuſent vierhundert fübgig (oben 
Zu lefen wem es wol gefelt. 
Men es feit allerhand un wor 
gende võ dem hie noch. benans 
nd wie er jun ein fchiling ior 
Bil anfieng vn fi) doch verrant 
Rein lieber mer gehort ich nie 
Menn das wir fort des v9 abſynd 
Der tiranlich al fin tag ye 
n muter lyb verdarbt die find 
-  Genennet Earle von burgunb- - 000 
Aucifer an ſym hochmut ih u. ſ. d. on 4 
Die Schilderung des Herzogs, melde darauf folge, gereicht ihm, wie ſchon aus dem Anfauge erhellt, 
eylich nicht gur Ehre, Ueberhaupt iſt das ganze Gedicht leſenswerth. Ausführlich werden aße diejenigen 
— uͤrſten, Stände und Staͤdte, welche dem Kaiſer 1474, bey feinem Reichszuge wider den Herzog 
gi Hülfe silten, befchrieben, Bon Nürnperg beißt es: | 
Des gelich die flat võ nuͤrenberg ' “ 
Di auch er volk vaſt rüflig dar 
mä in ir wurd alles werd. En For 
das man in Erieg furt ber vnd dar | 
DE geftrichen gut zu nüßen 
Zu roſz gu fuſz wie man mil 
doch d’ mererteyl büffenfchügen m. ſ. w. 


Was den Verfaſſer betrifft, fo hat fich derfelbe am Ende, wie oben fchon bemerkt wurde, ſelbſt genannt. 
Er hieß Hans Erbart, Ob ber Beyſatz LAT der Geſchlechtsname fen, oder bloß angeige, baß er ein 
Deutfcher gerorfen fey, oder ob dieſes Wort fich anf. das Gedicht ſelbſt 8— nd fo viel fagen wolle, daß 
folches in Deutfcher Sprache gefchrieben ſey, kann und will ich nicht entſcheiden. Der Druder iſt freylich 
dem Namen nach nicht bekannt ; defto befannter aber durch verfchiebene Lateinifche und Deutfche Brobucte, 
deren ich verfchiebene in den Annal typogr. Vol. I, p. 92 angeführt habe. Seine Typen zeichnen fi) durch 
die beſondere Figur des großen „S’ aus. Das Ganze beträgt 25 DI. zede Seite hat > Columnen. Blaͤt⸗ 
terzahlen und Signaturen fehlen. Die Hplsfchnitte, deren 8 find, füllen bie ganze Seite. Da aber der, 
weicher voran ſteht, in der Folge noch ein Mal vorkommt, fo find ihrer eigentlich nur fieben. Jenes in der 
Aüg. deutſchen Bibl, angezeigte Gedicht Hat auch Holsfchnitte, — pb es die nämlichen find, kann ich frey⸗ 
lich nicht fagen, 7 J | 

. Zum Befchluß bemerke ich noch daß mir der wuͤrdige Herr Profeffor OGberlin, in Strasburg, fol« 
gende Notiz von zwey Ausgaben dieſes Gedichtes mitgetheilt hat. 1. Sefchichte Peter Sagenbachs und 
des Durgundifhen Kriegs. Ohne Titel in El. Folio, auf 10 Bl. mıt 8 Holsfchnitten, in mei 
ambifchen Keimen, Am Ende lebt: M. CCCC. Erz. vjj. Jor. 2. Burgundifche Legend. 
at 7 Bl. in Quart, und enthält die Gefchichte Perer Bagenbachs und des Burgundifchen Kriegs, in un⸗ 
leihen langen und furgen Reimen. Vermuthlich ift dieſes die nämlıche Schrift, melde auch Zaller in der 
hmweiß. Biblioth. Th. V, &, 79 No, 215 unter dem Titel: Burgundifch Legende, in 4. an⸗ 

gegeige hat. Dieſes Gedicht fängt fo an; | 

Als man gelt XIIII. C. Sechgig und fuͤnff jore 
Zoch Hertzog Karle won Burgunde offenbart - 


Babe 1477, 9 


Mit andern fürften mechtichih - -: 

Vber den kuͤnig von Sranfenrich 

Als ob ſy ine wolten mit Gewalt vertreiben - Ä 
u Doch muften ſy ine fünig loßen bliben. 
Ohne Vergleichung diefer Ausgabe möchte ſich vieleicht niches Eicheres von ihrer Uebereinſtimmung oder 
Perſchiedenheit beſtimmen laſſen. 


83.84. Wolframs von Eſchenbach Heldengedicht vom Parzival und 
Tyturell. Am Ende: M. CCCC. LXXVII. Sn Folio. 


Das, was ich ehemals in Anſehung des Druckers dieſer beyden hoͤchſt ſeltenen Gedichte, von denen ich 
nun ſelbſt ein wohlgehaltenes Exemplar beſitze, geſchrieben babe, kann ich wohl jetzt um fo viel ſicherer zu⸗ 
ruͤck nehmen,, da ich dort bloß aus Uebereilung bie Namen verwechſelt habe. Nicht Zainer in Augſpurg, 
fondern Bielcht Mentelin in Stragburg ifl ed, dem wir diefes Product zu danken haben. Denn bie 
Typen find die nämlichen, womit Derfelbe die Specula ded Vincenrii Bellovacenfss im Jahr 1473, ingleichen 
Aßdori Etyraolog. Libr. XX. ohne Anzeige des Jahres druckte. Here Helmſchrott, der es in Seinem Ver⸗ 
geichniffe alter Drucderdbentmale ©. 42, No. 82 dem Mientelin sueignet, bat alfo gang recht 
geurtheilt. Uebrigens bemerke ich noch, daß Bodmer in ber bey feinen Gedichten befintlichen Zugabe von 
Briefen von biefen Gedichten einige Iefenswürdige Nachrichten ertheilt Habe. Auch hat Herr Adelung in 
Seinem Jacob Päterih von Reicherzhauſen ©. 26 u. f. ausführlid von dem Dichter Wolfram von 
Gſchenbach gehandelt und die Vermuthung geäußert, daß derfelbe zu der längft erlofchenen Dberpfälzifchen 
et von Eſchenhach möchte gehoͤrt haben. . Vielleicht. hatte dieſer Zweig diefer Samilie auch Antheil‘ ah 

ſchenbach, welches noch gegenwärtig die Familie der Herren von Ebner in Nürnberg, melde fiih 
ausdrüdlich Ebner von Eſchenbach ſchreiben, befigt. Unter den altdeutfchen Gedichten, welche aus bet 
Heidelbergifchen Bibliothek in die Vatikanifche gefommen find, befinden fi) drey Handfchriften von diefen 
Gedichten. ©. Friedr. Adelung's fortgefeßte Nachrichten von diefen Gedichten, wo &% 
u. f. einige Stellen aus diefen Handfchriften abgedruckt worden find. Endlich bemerke ich noch, daß Wolfe 
ram von Eſchenbach, welcher in dem XIII. Jahrhunderte Ichte, ausdrücklich meldet, daß er den Gtöff zu 
feinem Parzival, aus dem Gedichte eines Provenzalifchen Dichters , den er Kyot nennt, genommen habe. 
Das Gedicht aber von Tyruvell,,oder., wie es font genennt wird, von dem Bral zwar von ihm angefau⸗ 
sen, nach feinem Tode aber von Albrecht von Balberſtadt vollendet worden fey. U 


86.b. Stephani Fliſci de Sontino Synonyma. Am Ende: Finit hic 
Stephanus Fliſcus de Sontino vir deſertus (Ge) et mira eloqui 
dignitate fulgens feliciter. 1.4.7.7. 4%... 
Dieſes Werkchen, welches Zelmſchrott 1. e. S. 38, No. 71 anzeigte und beſchrieb, hat keinen eigenen 
Titel, ſondern fängt mit der Dedication des Verfaſſers an den Johannes Meliorancius an. .- Die Senten⸗ 
find Deutſch; und dieſe werden durchgehends durch mehrere Lateiniſche Phraſen gut Lateiniſch gegehen. 
r erſte lautet fo: Soft helff ang: Illud vulgare ſie latinifabitur: Deus fit nobis adiumentum. 
nobis res noſtras ſecundet u. ſ. w. Der erſte Anfangsbuchſtabe iſt ein großer Holzſchnitt, und beträgt in 
der Hoͤhe ſieben Zeiten. - Die übrigen mangeln, fo wie auch die Seitenzahlen, Euftoden und Signature. 
De rucker iſt aͤnthet dainer u Augſpurg. Sf 131 BI. ſtark. Ä . 


a Jahr MCCCCLXXVII. Ä 
87.b. Hie vahet fich an ein Plenari nach ordnung der heyligen Eriftenlichen fir- 
chen ꝛc. Am Ende: Gedruckt vnd volendet zu Augfpurg von Anthoni 
Sorgen Am donrſtag nach des heyligen kreucz tag erfindung _ 
Anno ꝛc. Errvjji jar. Intti. Folio. | 
So wird diefe Ausgabe in Denis Suppl. p. 97, No. 664, ingleihen von Herrn Zapf Il. e. ©. 217 
No, 25 angezeigt. | | N on am n) 


0 Jahr 178, 
87.c. Der heyligen Teben das Summerteyl. Am Enbei: Hye endet ſich 
der heyligen leben das Summerteyl. Das hat gedrudet onnd vollen 


der Anthonius Sorg zu Augfpurg am Montag nad) Sannt Gal: 
len tag anno Dominic. In dem acht vnd fibenczigeften jare, In El. Solio. 


Auch diefe Ausgabe Hat Holzſchnitte. S. Denis Leſefruͤchte Bd. I, ©. 7. Vermuthlich wird 
auch der Wintertheil vorhanden ſeyn. I u wer 


923. Der felen troſt mit manigen hübfchen Erempeln Durch die Zehen gebot und mit . 
and’ guten lere. Am Ende: Hie endet fich der felen mot — Gertrude vnnd 
volendet in der Keyſerlichen Stat Augſpurg von Anthoni 
Sorge. Auf freytag nach Eliſabeth. Annox.Errvjiiiar In Folio. 


Den Anfang macht auf dem r. BI. ohne vorhergehende Anzeige eine Vorrede, welche den Anthonius 
Sorg , Bürger ju Augfpurg, der alfo zugleich Drucer und Herausgeber war, zum Verfaſſer bat. Daun 
folge auf 4 Bl. ein fehr meirläufiges Regiſter. Voran ſteht; Hye vahbetan das Kegifter über 
das buͤchlin dz do heyſſet der fele erofle u. f. m. Nach diefem Regifter fängt das Werk, 169 
aumerirte Blätter ftarf, felbft an, Eigentlich iſt daſſelbe ein nach den gehen Geboten eingerichteted Erempe 
buch. Bor jedem Gebote ſteht ein, auf daffelbe fich beziehender, Holzſchnitt, welcher die ganze Seite ein⸗ 
nimmt. Dann folgt eine ganz kurze Erklärung eines’ jeden Gebotes, und fobann werben viele Beyfpiele und 

empel von folchen Perfonen angeführt, welche daͤs Gebot entweder gehalten oder übertreten haben. Die 
a find größere und Hleinere Holzſchnitte. Cuſtos und Signaturen fehlen. Sch befige dieſe 
Seltenheit felbft, 


95. Nicolaus von Wyle Translation ober tütfchungen u. ſ. w. Gedrudt 
zu Eßlingen durd Konrad Fyner. 1478. Ia-Bolio. 0 


Von diefer erften, hoͤchſt feltenen Ausgabe befige ih num felbft ein wohlgehaltenes Exemplar, daher ich 
von derfelben nun eine nähere Nachricht geben kann. Diefelbe "hat weder Titel noch Ueberſchrift, fondern 
- fängt auf der Ruͤckſeite des 1. Blattes mit dem Negifter, oder mit der Anzeige der in diefem Werke enthal⸗ 

genen Türfchungen an. Die erfle wird folgender Maften angezeigt: Item in der erfien tranflage 
bifeſbuche s von Murislo und lucrecia wirt funden ain groffer freder handel ainer 
bulfhafft vnd darInne alle aigefchaft der liebe und wag die gebürt: befunder 
d;5 darSjnne allmegen entlich mer bitterkait dañ füffe end mer laides da froiden 
funden werd vnd darüb die fyg zeflichen und zemyden. Diefe Anzeigen gehen auf ber 
3. ©. des 3. BI. mis der achtzehẽden vn legte ſchrifte die ouch Fain tranflage if, au Eude. 
Auf der 2. ©. diefeß 3. Blattes fängt oben die Zueignungsſchrift an: Dem edein hochgelerten dü 
firengen bü Jergen von abfperg. ritter vü doctor d’ rechten. Diefelbe endigt fi) auf der 
'2. ©. des 6. Blattes. Zu Ende derſelben heißt e8: Geben zu flutgarten of dem fünften tage 
des aberellen Anno domini M. CCCC. Errvijjj. Nach einem leeren Blatte gehen nun die 
Translationen felbft mit dem 8. DI. an, von denen die erfle ber Pfalggräfig. bey Rhein vnnd 
Erphergogin von Defterreich gugeeignet worden if. Von den Tuͤrtſchungen felbft ift bereitd im 
den Annalen ©. 325—326, No. 685 gehandelt worden. Ich bemerke alfo nur noch diefed, daß die gegen 
wärtige Ausgabe auf der Ruͤckſeite des 251. DI. zu Ende geht. Am Echluffe der legten Schrift ficht: 
Gchen gu Stutgarte vf dem adıt zechenden tage des hornügs Anno dni Millefimo 

uadringätefimo feptuagefimo octavo Yndicde undecima. Denis, welcher in Seinen 
Supplement p. 663, No. 5917 bie nämliche Ausgabe anzeigte, hat bey diefem Datum oct avo ausge⸗ 
laſſen — welches vermuthlich durch ein Verſehen des Setzers gefchehen feyn muß. Das Ganze ift mit forte 
Laufenden Zeilen, ohne Blärterzahlen, Cuſtos und Signaturen gedruct. Die großen Anfangsbuchftaben find 

ierliche, theild größere, theils Fleinere Holzfchnitte. Das Papier iſt ſtark und weiß. Was nun endlich den 
Deudort und den Drucder betrifft, fo darf ich wohl ficher behaupten, daß jener ganz zuverläffig 
Eßlingen, diefer aber Conrad Fyner von Berhaufen geweſen fep, welcher 1477 daſeibſt den Stern 


N] Jahr 1478, | | 4. 


Mefchink drudte Die Typen And in beyben Werfen durchgehende die nämlihen. Das Drudjahr aber 
wird wo, ob ſolches glich nicht ausdrücklich angezeigt roorden if, das Jahr 1475 fepn. 


96, b. Hienach volget die hiftori v5 dE großen Mlerander, tie die Eufe: 
bius beſchriebẽ hat, zu dẽ erfte Doctor Hartliebs võ muͤnchẽ vorred, 
"m Ende: Hie endet ſich die hyſtori Euſebii võ dE großen Kuͤnig Alexander. 
als die der hochgelert doctor Johañ Hartlieb zu muͤnchẽ durch lieb des durch⸗ 
leutigen fürſtẽ ze Herzog Albrechts ſaͤliger gedaͤchtnuß in teutſch transferiert 
vnd befchriebe hat. Gdruckt czu Augſpurg von Johannes Plan⸗ 

bites (Blaubirer). Im Exxvjjj. Klein Folio. 


Dieſe Ausgabe hat von Yeineden in Seinen Neuen Nachrichten S. 112 angezeigt. Voran 
ſteht ein Holzſchnitt, welcher den Dr. Bartlieb auf einem beſondern Stuhle mit einem Himmel ſitzend vor⸗ 
ſtellt. Zu. feinen Fuͤhen iſt ein Schild, ohne Wapen, mit weißem Grunde. In den folgenden Ausgaben iſt 
ein Vogel Greif in diefem Schilde. Die übrigen. biftorifchen Blätter find ale Vignetten im Terte eingefchals 
tet. Die erfie Wignerte, welche in dem Texte vorkommt, zeigt die Anbetung eines Gdgenbildeg, welches auf 
einer Säule flieht. Ueberhaupt find diefe Vignetten, acht und zwanzig an der Zahl, meift von einer Größe, 


erbaͤrmlich — und mit bloßen Umriſſen in Holz geſchnitten. Eine davon, eine Schlacht vorſtellend, 
tomant drey Mal vor. 


97. b. Aeneas Sylvius von der Trybſal der Hoffitten, verteutfcht durch Wil⸗ 
helm von Hirntofen genannt Rennwart. In Soli 
Wird angezeigt im Catal. Bibl. Tore. Vol. VII, p. 67, No. 348. 


98. Petrarcha von der Grigel. [Straßburg] 1478. In Folio. 


Diefe feltene Ausgabe befige ich gegenwärtig ſelbſt. Auf der 1. ©. des 1. Bl., welche oben und neben 
rechts eine in Holz geſchnittene zierliche Einfaſſung Hat, ſteht oben zu Anfang rorh gedrudt: So ich aber 
von ſtetikeit, vnd getrumer gemabelfhafft, fo manger fromwen gefhriben habe, 
vnd bon feiner groöffer Über die grigel, von der francifeus petracha (lic) fchreibet, doc 
vſz jobannis boccacy welfch in latin vs mir ufz latin in tutfh gebradt, fo bedündet 
mich nit vnbillich ſyn, dag fie auch bey andern erleichen frowen, waren byflorien 
gefeczet werde Ob auch folihe geſchicht, in warheit befchehen oder vin ander 
frowen manung gu gebult Befreget werden. Nach einem ziemlich großen Zwiſchenraume fängt 
das Werkchen ſelbſt an. Der erſte Buchſtabe ift ein gierlicher Holzſchnitt. Am Ende auf der 1. ©. dee 
12.:31. auf der 30. Zeile ſteht: in felikeit. Anien. Anno di. MEEEELrrujjs jor. Die Holp 
Schnitte, deren 10 find, nehmen die Hälfte einer Seite ein. Das Ganze ift mit fortlaufenden Zeilen, ohne 
Seitenzahlen, Eignaruren u. dgl. gedruckt. Der Drucker ift außer allem Streite in Strassburg gu fuchen, 
indem die Typen eben biefenigen find, welche er, wie zu andern Schriften, alfo befonders zu der in dieſem 
Supplemente ©. 37, No. 80. b. angezeigten Burgundifchen Hiftorie brauchte. Eben diefe Aus⸗ 
gabe iſt m ber Allg. deut'ſſch. Bibl. Bd. 98, &. 235 angezeigt worden. 


N! 
98.b. Melufina, eine abentHeuerliche Gefchichte mit Holzſchnitten — Anno dis 
M. EEEELFroöjjj. iar. In Folio. 


So wird dieſe Ausgabe im I. Th. des Breitkopfiſchen Catalogs ©. 291, No. 4026. b. angezeigt. 
Ohne Zweifel wird diefelbe mit derjenigen überein ſtimmen, welche ich felbft befige, und die ich in den An⸗ 
nalen ©. 53, No. 95 angezeigt und befchrieben habe. Wahrſcheinlich wird fie jenen weitläufigen Titel 
ebenfalis haben. — Gut reäre e8 geweſen, wenn ber Verfertiger des BreitEopfifchen Catalogs diefe Aus⸗ 
gabe etwas ausführlicher befchrieben hätte. Noch befige ich eine fpätere Ausgabe. Zu Strassburg, bey 
Thriſtian Möller 1577. 8. gedrudt. 2 

Panzer’d Annalen Supplement. 8 


48 2 Yape 1479: WB 
99. b. Deutſcher Kalender. Faͤngt alſo an: Das regiſter ditz kalenders volget hie 
nach. Am Ende: Geendet ſeliglich von Johanne Zainer zu Vlm. 1478. 


In Folio. 


So wird dieſer Kalender von Denis 1. c. p. 91, No. 617 angezeigt. Das eben daſelbſt No. 618 ber 
merfte Calendarium germanicum literig Romanis Auguftae (Venetiis?) ift nichts anders, als der von mie 
in den Annalen ©. 108— 109, No. 99 ausführlich befchriebene, aͤußerſt feltene und zu Venedig gedruckte 
Deutſche Regiomontanifche Kalender. 


Jahr NCCCCLXXIX. 


108. b. Das iſt ein vorred in die hyſtori des Kuͤnigs Appoloni das man wiſſe wan 
er geregiert hat. in welcher vorred das Leben des groſſen Alexanders gar 
ſchier mir wenig worten begriffen if. Auf der Ruͤckſeite des 7. Bl. Hebt an 
die Huftori von den Kuͤnig Appolonio. Am Ende: Hie endet fich die hyſtori 
des Kuͤnigs Appoloni Gedruckt von Anthonio Sorgen zu Augfpurg 
Anno ꝛc. in dem Exxjx iar. KL. Folio. 

So wird dieſe Ausgabe, welche bie dritte von dieſer Hiſtorie iſt, von Braun in Seiner Notitia &e. 


Vol. I, pr 206 angezeigt. Sie bat die gewoͤhnlichen Holzſchnitte, auch find die großen Anfangsbuchſtaben 
in Hoiz gefchnisten. Das Ganze beirägt 71 Bl. | % Ä 


108.c. Bocabulariug, fecundumi ordinem alphabeti — Norimbergae per | 
Eunradum Zeninger 1479. 4. 


Diefe Ausgabe von diefem Deutfch + lateinifchen Woͤrterbuche führt Denis I. c. p. 111, No. 773 at. 
Eine Ausgabe von 1480 iſt von mir in den Annalen E. 116, No. 122 angezeigt worden. 


108.d. Vocabularius Italico-teutonicus. Am Ente: Pitat got fuer 
mich zuo lon volpracht durch maifter Dominico von Lapi.. In 
la sapiencia de Bologna fui ftampato Daprile 1479 per D. Lapi. 
In der Wisheit zu Bologna ift es gedrucket des Aprellen 
M. CCCC. LXXVIIII. Finis. Laus Deo. In Quart. 
Bd, der dieſes Worterbuh in den Merkwürdigkeiten 3b. IL ©. 177 angezeigt hat, vers 


muthet, der Verfaſſer deffelben fen kein Gelehrter gewefen. Das Italieniſche iſt aus dem Bauern-Dialecte, 
wie denſelben die gemeinften Leute in Bologna reden und fchreiben. Das Deutfche iſt auch wicht viel beffer. 


" Jahr MCOCCCLXXX. 

109. Die achte vollffändige Deutſche Bibel — Gebrucdt gu Aug 
fpurg von Antoni Sorg — M. CCCC. Errr. In Solio. 

Der erfte Theil diefer Bibel bat bisher noch nicht ausfindig gemacht werden können. Den zweyten 


_ Theil hat der Herr ER Zapf in Eeinen Bibliogr. Rachr von einem alten lateinifhen 
Dfalter ©. 27 u. f. abermals befchrieben. . 


109.b. Epiſtel vnd Evangelibuch. Augfpurg durch Antbonium 
Sorg 1480. In Quart. 


Wird von Denis L c. p. 117, No. 819 angezeigt. 


daht 1480, | 43 


109, 6. Leben der Heiligen Sommer und Wintertheil. Am. Ende bed Som⸗ 
mertheils: Hye enndet fich der Hepligen leben der Summer teil. Das hat 
gedrucket ond vollendet Johannes Baͤmler zu Augfpurg an fant Fran: 
cifeug tag. Anno ıc. Efrr Am Ende des Wintertpeits: Durch Johann 
Baͤmler zu Augfpurg, am Montag nach fant Johannitag u. f. m. 

RL Folio oder Quart. 

Diefe Audgabe bat Herr Helmfchrort in Seinem Bergeichniffe S. 48, No. 98, 99 angegeigt. Der 
Sommertheil fängt auf der 1. ©. des. 1. BI. mit einem NRamenregifter der Heiligen an, welches fich auf ber 
1. ©. des 2. Bl. endige. Auf der Rückfeite diefed Bl. ſteht ein Holsfchnitt, welcher die Maria mit ihrem 
Kinde auf dem Schooße in einem Tempel vorſtellt. Mit dem 3. Bl. fängt dag Merk ſelbſt mit folgender 
Neberfchrift an: Hye bebett fih an dag Summerteyl der beyligen leben. Vnnd zu 
dem erfien vonn dem lieben Heyligen leerer fant Ambrofio bem heyligen Boſchoff. 
Vor dem Leben eines jeden Heiligen ſteht ein Holsfchnitt. Das Eremplar ded Wintertheild, welches Here 
Belmſchrott vor Augen hatte, war zu Anfang und am Ende defect. Die näntliche Ausgabe fcheint auch 
Denis 1. c. p. 119, No. 849 angezeigt zu haben. Sie hat Snolsfchnitte. Das Summerteyl ift auch in ber 
Sofchifchen Sammlung. 


120, Hiftori des kuͤniges Appolont. Am Ende: Gedruckt durch Anthoni 
Sorgen in der Kepferlichen Stat Augfpurg am Montag nach vnſers herrn 
fronleichnams Tag. Anno. Errr Kl. Solio. 

Diefe Ausgabe hat die gewöhnlichen Holzſchnitte. S. von Yeineden Neue Nachrichten ©. 114. 


220, b. Hie hebt fich an die Vorrede in das buch Melliben gar huͤbſch zelefen und 

| ein ſchoͤne vnderweiſung Den betriebten menſchen. Am Enve: Ein ende har dag 
Buch Melibeus genannt das hat gedruckt vnd vollendet Anthoni Sorg zu 
Augfpurg am tag vor Affre Anno ꝛc. Lxxx iare. 4. 

YA 30 Bl. Kart. Braun hat biefe Ausgabe 1. c. P. II, p. 75 angezeigt. Gie hat weder Blaͤtterzahlen 
noch Signaturen. Die Anfangsbuchftaben find Holsfchnitte. Die Vorrede mit der oben bemerkten Anzeige, 
geht auf der Nückfeite des 1. Blatts zu Ende, worauf fo gleich die Hiſtorie felbft mie der Ueberſchrift: Die 
geleichnuß hebt ſich hie an, anfängt. 


122. b. Das erſte buch vahet alſo an und leret paiſſen und auch ben habich 
erkennen. Auf der Ruͤckſeite des 9. Bl. Hie hebt ſich an das ander buch wie 
man dem habich locken fülle. Auf der Küdfeite des 26. Bl. Hie hebt ſich an 
das vierdt buch, wie man dem habich das funden oder renden foll puͤſſen. 
Auf der 1. ©. des 33. Bl. heiße es: Das fünfft buch vahet hie an, wie man 
den hundt erkennen foll den man zu den habich machen will. 4. 
Braun, ber dieſes Buch 1. c. p. 75, No. 2 nach einem defecten Eremplare befchrieben hat, eignet folches 
bem Anthoni Sorg zu Augfpurg zu, und ſetzt es unter das Jahr 1480. 


Jahr MOCCCCLXXXI. | 
124. Plenari nach Ordnung der chriftlichen Kirche, Am Ende: gedruckt und voll: 
endet zu Straßburg von Martin Schoften auf fandr francifcen tag des 
heiligen Beihtigrs M. C. EEE. Errri Jahr. In Folie 
Diefer Titel id, nach des verflorbenen am Ende Bemerkung, ber htge 


- er 
L 2 
A: 


44 Jahr 1481. 


124. b. plensry der Evangelien vnd Epiſteln. Am Ende: Gedruckt vnd volendet 
in d’ keiſerlichen ſtat Augfpurg võ Anthoni Sorgen am ſambstag vor fät 
Balleniag anno dni sc. indem Exxxj. jare. Ki. Solio. 


Diefe Ausgabe ift in’ GSras Bergeihniffeu. ſ. w. S. 51 angezeigt worden. Die Anfangsbuchſtaben 
nd in Holz gefehnitten. Nach dem Plenary folgen einige. Meſſen. Das Ganze iſt 268 Bl. ſtark. 


124, C. Plenariu m nach Ordnung der Epifteln und Evangelien durch das ganze 
.Jar. Am Ende: gedruckt vnd volendet zu Brad) von Cunrado feyner an 
onfer frawen abent lichtmeſſ Anno c. Exxxj. Intl. Folio. 
Ausführlich hat diefe Eeltenheit Here Zapf in der Aeltefien Buchdr. Geſch. Schwabens 
S. 262, No.2 befchrichen. Statt bes Titelblattes ift ein Holzfchnitt, der Chriſtum am Kreuze und Mariam 


und Jobannem unter bemfelben vorftelt. Oben find die vier Evangeliften mis ihren Sinnbildern. Auf der 
Ruͤckſeite des 1. BI. ſteht eine roch gedrudte Vorrede, die alfo anfängt: In dem namen des Herrn 


Amen. Hie vahet ſich an ein plenari nach ordnung der heiligen criftenlichen fir 


hen indem man gefchrieben findet all epiftel ond euangelien u. f. w. Diefe Ausgabe 
bat Blaͤtterzahlen, die bis 237 laufen, worauf obiger Schluß folge. Vor den Epifteln und Evangelien 
fiehen große, in Holz gefchnittene, Anfangsbuchflaben. | 


125; Hye hept fih an die new Ee und das paßional Iheſus vnd Marie 
leben — Um Ende: diſſ büchlein — hat gedruckt Anthonius Sorg bur- 


ger zu Augſpurg — do man zalt von Eriſti gepurt tauſent vierhundert vnd 
‚eins vnd achtzig. In Solio. 


elmſchrott bat dieſe Ausgabe J. e. S. 51 befehrieben. Die Blätter And folüirt. Mit der 1. S. des 


Ccxxxv. DI. endigt ſich die Geſchichte Jeſus und Maria mit der Zerſtoͤrung Jeruſalems. Darunter ſteht 


noch: Hie nach folget das leben der heiligen drei künig. Die Kehrſeite iſt ler. Dann 
fängt mit dem folgenden Blatte die Legende der heiligen drey Koͤnige an. Auf der Ruͤckſeite des CLXXVI. 
legten, Blattes ſteht die Schlußanzeige. Diefe Ausgabe hat viele Holzſchnitte. 


127. Dos Buch Belial genannt u. (. w. In Folio, 


Zu bemerken ift, daß diefe Ausgabe, welche fich in der herzoglichen ibtiorßef ; u KR einin gen beim 
det, am Ende keine Deutſche Anzeige des Druckers u. f w. hat. 


127, b. Hienach volgt ein nuͤtzlich lere vnd predig. wie fich zwey men 
ſchen in dem ſacrament d' Heiligen Ee halten follen vnnd if 
gar lieblich zehören. Am Endes Hie endet fich diſs buͤchlin von der 
Ee gedrudt ze Augfpurg von Chriſtinan Hayny Anno M, 
CCCC. Exxxj. In Quart. 


Wird angezeigt in Gras Verzeichniſſe u. ſ. w. S. 52. Iſt 24 Bl. ſtark, ohne Blaͤtterzahlen u. ſ. w. 
Denis, welcher dieſes Werkchen in Seinem Suppl. ©. 133, No. 961 auch angefuͤhrt hat, vermuthet, ein . 
x Sonne zu viel ſeyn, weil Bayny ficher fchon 1471. gu Augfpurg gedruckt hat. Indeſſen koͤunte es doch 
wohl feyn, daß diefer Haynıy, den Herr Zapf nicht unter bie Augfpurgiichen Drucker gefegt: bat, aud) in 
diefem Fahre etwas gedruckt hätte. 


136, b. tem in dem Püchlein ftet gefchriben wie Rom gebauet warn. ſ. m. 
Am Ende: Alſo hat das Büchlein einend. Anuo dni MEEEE, £rrri, 
An fans Michels Abent. Hanns Awrl. Gr. Ditan. 


2 De 14da. 4“ 
oe in der Bibliothet des Kloſters Für ſten feld. Dieſe Ausgabe wird vermuthlich mit derjenigen 
aberd ſtimmen, welche in den Annalen S. 213 — 214, No, 392 angezeigt worden. Mer dieſer Sanns 


Amel geweſen fey, und mo er gedrudt habe, if mir unbefanne. Vielleicht in Rem, wo dieſe ſo genannten 
Mirabilia Nomae öfters Deut ſch gedruckt worden ſind. 


138. Ein Kalender mit Aftrolodiſchen Anmerckungen und Gefunbfeitöregein 
Am Ende: Gedrugft zu Augfpurg — MCCCCLXXXI In Duart. 


-  Diefer Kalender fänge auf der 1. ©. des 1. BI. fo au: „Es fpricht der Meyſter Almanfor dj man 
fölle in dem Genner guten wein nüchter trinckẽ Vñ dein latwerge fol fein dyalatenns, dag foltu nächter effen 

u. ſ. w.« Iſt mit vielen großern und kleinern, ziemlich grob grarbeieten Houſchnitten geziert. Das Ganze 
Budgt 78 31. In meiner Sammlung,  - u a | 


Fahr MCOCELXKKIL. 


138. b. Sermonen vp die Evangelien in den gantzen Jaer von den Son⸗ 
dage — overgeſat in duytsliger Sprachen mit der verclering Jacobi de 
voragine in der heilligen Schrifft Doctors Prediger ordens gedruckt von 
Neiſter Joban Kuelhoff Burger to Eoeilen. In Folio. 


Dieſ Ausgabe iſt in Barzbeim's Bibliorh, Colon. p. 36 angezeigt worden und 96 BI. ſtark. 


139. Hienach volget ein oͤbſicher Paſſion. Gedruckt — 1482. In Quart. 


Dieſe Ausgabe, welche ich aus Herrn Zapfs Augfp. Buchdr. Gef ch: Thl. I, S. 64 aufgenommen 
Habe, ift wohl feine andere, als bie von id in den Annalen, 8.137, No.:291 angezeigte Auegab⸗ von 
2483. in Quart. : "Buch: Geemiller bat fie lic. H;. p. 132 unter das Jahr 1433 geſetzt. | 


141, Paßionaß Nach dem Reoiſter fiche: Hie hebt ſich an die new Ee vnd das 
paßional von Iheſus vnnd Marie leben ganz vnnd gar gerecht als vns die 
lerer haben. geſchriben die hernach geneut werden. Am Endes Gedruckt vnd 
volendet von Hans ſchoͤnſperger vd Thomam Ruͤger zu Ausfpurg. Ä 
Anno bomini Ic. M. ECCC. Exvxiie ſar. In Folio. 


So zeigt dieſe Ausgabe Ruef in den Sreyburger Bepträgen zur Beförderung bes älte 

Rt en Chriſtenthums und der neueſten Philsfopbie Bd. IL, ©. 443 u. f. an. Iſt 139 mit 

—— numerirte Blaͤtter kart, und bat 71 Holsfchnitte. Vermuthüch wird diefes der Som 
mertheil fegn . 


142 b, Paßional/ bas — der heiligen Eeben, Ya Reutlingen, Wermuthiich 
vedruckt von Johann Otmar) M ECEE-£repii He Beiin 


Diefe Ausgabe hat Denis 1. c. p. 155, No. #147 angezeigt. 


142. Das Bud) genannt der Altodter Leben. Am Ende: Hie ie enet ſch — 
Augfpurg von Antoni Sorg — M. geee vnd in dem Errri, iare, 
In Folio. 

Herr Kelmſchrott hat dieſe Ausgabe l. c. S. Pr No. 118 beſchrieben. Die 1. S. des 1. en ift Icer. 


Die Rehrſeite füllt ein Holzſdenitt, der ſechs Anachoreten in verſchiedenen Beſchaͤftigungen vorſtellt. Mit 
bem 2. Bl. faͤugt ein 5 I tarkes Regiſter, in das nachgeend buch genannt d' alevdter leben 


46 0. Yale: 2480, 


öder au Latein vitaf patrum, an. Dann folgt die Vorrede Pabſts Bregor des Grofen mit der 
eberfhrift: Die vorrede in das Buch der altvdter. Hie vabet an das hochwirdig 
leben der ausgermälten freund gotes der heiligen altväter darumb thue ein veg— 
licher beyde orn auff die innern vnd die Äuffern. vnnd merke iren groffen ſtreyt 
ond fpg. vnd die ewige fremd die fy Damit gemunnen habend vn volgent in nad. 
Mit deze 8. Bl. beginnen die gedruckten Blattzahlen, 5.8. bad ander Blat, Auf der Ruͤckſeite des 
CLXXXVIL Blattes endigt ſich der erſte Theil mit der Unterfchrift: Hye Hat ein end das leben der 
altväter, vnd volgent nad die beifpil. Die Gchlußangeige ſoll auf ber Ruͤckſeite des 
CCCLXXXVH. (CCCLXXVIL) Bl. ſtehen. Die Anfangsbuchflaben find bald größere, bald Kleinere Buche 
faben, Das Ganze iſt mis Holsfchnisgen verfehen, | 


142. b. Die Legende des heiligen Rochus. Woran ficht ein Holsfchnikt, der 
ein Kranfenbett vorfielt. Daräber.ficht Jemand durch ein Fenſter herein mit der Aufe 
ſchrift: Vincencius. Der heil. Rochus ſteht im Pilgerkleide daneben. Weber ihm S. 
Rochus, und auf einem Pfeiler B. vermuthlich Ber Name des Holjſchneiders. Mit 
dem 2. Bl. fängt bie Legende des heil. Rochus ſelbſt an. Am Ende: Die Hyſtori 
Iſt von walifch auf Teuchfß pracht. In der. lölihen Stat zw wienn 
In Oſtereych. Nach Chriſti gepud. M. CCEFLrrrii Jar Und 
da ſelbs auf (auch) gedruckt dem heilige Sand Roccus zu eren des heiligen 
leben vnd verdienen bey Got: noch wenig. by8 auf diſe zeit in den landen . 
bechand mas 4. | 


Ungezeigt und befchrieben bat dieſe Seltenheit Denis in bem Nachtrage gu Seiner Wiener 
Buchdrudergefhichte Sie iſt mie dem Holzfchnitte 8 Bl. ſtarf. Der zum Feuſter bineinfehende 
Dincentiua ift der Spitalmeifter gu Aquapendente, ber den wandernden Rochus aufnahm. Daß auch eine 
m jahre N Nürnberg'gebrudte Ausgabe vorhanden ſey, iR in ben Annalen. fo wohl ©. 147, 
No. 199, als ©. 450, No. 31030 bemerkt worden, Ä | 


142. c. Bon der bewerung vnd beftärtigung ber offenBarungen fant Brigit⸗ 
ten. Am Ende: Hy hat ein end das büchlein genannt bie pürde der welt 
im Errrib In Quart. oo. 
Wird von Denis L c. p. 146, No. 1069 angejeigt. 


145.b. Hye hebt fih an gar ein guter vnnd Loblicher pater nofter mit der 
gloß. oder mit der Außlegung. Am Ende: Gedruckt in der Feiferlichen flat 
augfpurg von Anthonio Sorg vollendet an fant Vlrichsabent do man 
zalt MEEEE. £rrrii. In Quart. 


Die e Ausgabe hat Sapf l. e. Thl. II, S. 222, No. ange ei t. Ein E em lar davon be ndet 
in ber Seancifennet » Biöliorde? ju Landshat. dr 43 angezeig | xemp fin fich 


148.b. Gerichtsordnung. Straßburg durch Heinrich Knoblochzer. 
In Folio. 
Iſt von Denis L.c. ꝑ. 150, No. 1100 angejeigt worden. 


| | Jahr 1488. 47 
151. d. Lucidarius. Deutſch. ' Am Enter Gedruckt und vollendet in der keyſer⸗ 
lichen ſtat Augſpurg von Anthon Sorg am ſambſtag nach deß heyligen 

crewz erfindung. In dem Exrrxii Jahre. In Quart. 


« Pal Ausgabe zeigt Gras L. c. ©. 57 an. Iſt 33 Bl. ſtark. Ohne Seitenzahlen, Giguaturen und 
uſtoden. 16 oo \ | 


354. Das Buch der Natur. Einst.an; Regiſter des buche der natur. Am Ende— 
nach naͤchſt muß noch geſetzt werden — vor fant Jacobſtag 
u. ſ. w. In Folio. | 
N Der verfiorbene Breitkopf befaß biefe Ausgabe. S. den Eatalog Seiner Bibliothek SHELL, 
0. 4019. Ä 


156. b. Ein Büchlin genenriet Regimen fanitatis das iſt von der ordnung ber 
geſuntheit. Am Ende: Das nüuglich buch von ordnung der gefunthait Hat ges _ 
truckt vñ volendet Cunrat Dunckmut zu BIm am fampbrag nad) fant 
francifustag Nach chriſti gepurt Taufent vierhundert vñ im zweyundacht⸗ 
zigften are, In Folio. | 
SR im Breitkopfſchen Eataloge ©. 318 angepeigt worde. 

57. b. Hienach fleen verczeychnet dye aufsgebranten waffer. In welcher 
maſſs man dye czu den gelpdern nücgen vnnd prauchen foll — Alsdann Mey 
fter mychel Schryck Doctor in d' ercznei befchriben Hat u. f. w. Am Endes : 
Gedruckt zu augfpurg. von Hanſen Schönfperger. anno domini M. 
CCCC. LExrrrii. In Quart. . 


ſt 12 DI ſtark. Die Anfangsbuchſtaben jnd In Holz geſchnitten. Ohne Blaͤtterzahlen. Angezeigt 
hat dieſe Ausgabe Gras l. c. p. 5%. 


163.b. Grißel und Walther oder von Staͤtigkeit und getrewer gemahelſchaft. 
Am Ende: Gedruckt vñ vollendet von Johanne er zu Augſpurg. 
An Mitwochen naͤchſt nach ſannt Jacobſtag Anno dni M. CCCC. £rrrit. 
iare ꝛc. Inkl. Folio. 
Diefe Ausgabe hat eigentlich feinen Titel. Die Anfangebuchflaben find in Holz geſchnitten. Slie hat 
hen, ebenfalls in Holz gefchnittene, Vorftellungn. Das Ganze beträgt 13 Bl. Iſt in der Joſchiſchen 
ammlung. ©. Iapf’s Augfp. Buchdr. Gefch. Bd. Il, ©. 222, No, 42. 


164. b. Vocabularius [atino germanicus. Am Ende: Finitum eft hoc 
opuſcuſum per Conradum Zeninger cinem Nuremdergenfem Anno 
dni Millefimoquadringentefimonetuagefimofecundg die ſebecima Februarii. 
In Quart. 

Dieſe Ausgabe, welche Bras in Seinem Verzeichniſſe ©. 61 anzeigt, muß bon ber vorhergehen⸗ 


den, ob felbige gleich aus der naͤmlichen Preffe, in chen dieſen Fahre gekommen ıft, verfchieden fepn, denn 
die gegenwärtige beficht aus 327 Bl:; da man im der vorhergehenden nur 310 Bl. zähle. 


mM: | | - Jahr. 1488; 


1688 Bocabularius Tatino germanicus.:. Am Ende; per: Petrum 

Drach Spirenfem ciuem. correctione poſſibili preuia iterum imprefs 
ſum. Anno domini Milleſimo quatrinteſimo (ſic) octuageſimo ſecundo. 
In Quart. | 


Iſt in den Annalib. typogr. Vol. fIT, p. 22, No. 19 angezeigt worden und 171 DI. flarf. 


164. d. Jodoci Eychmann de Ealwe Voräbularius Praedicantium.- 
latino germanicus. Am Ende; Explicit felichter XII. Kalendas Februarii 
Anno MCCCCLXXXIL, 4. 


SGS. Anüal, typogr. Vol. IV, p. 29, No. 212. 
Jaht MNCCOXXXII. 


a U SE | 
166. Die neunte vollſtaͤndige deutſche Biber — Gedruckt durch antho⸗ 
nium Eoburger in — Nürenderg — vierzehenhundert vnd in dem 
dreyvndachtzigſten iar — In Folio F 
Von dieſet mehrmals beſchriebenen Bibel hat neuerlich abermals eine ausführliche Nachricht gegeben 
der geb. Rath Zapf in Seinen Sllearaphilmen Nachrichten von einem alten Pſfalter 
@.52 u.f. Sie ift nun nicht mehr bie € nie za Naͤrnberg'in diefenr Jahrhunderte gedruckte Deurfche 


Bibel. . Schon Senſenſchmid has eine Ausgabe geliefert, wie in biefem Supplemente, ©. 2, No. zı 
bemerkt worden ifl, Zu MER PR GLEN n ar 


171, b. Erflärung ber XII, Artifuln bes Chriſtlichen Glaubens. 
—Gedruckt zu Um durch Cunr. Duͤnkmut 1483. In FSolio. 
Iſt im Catal. Bibl. Thomaf. T. I, p. 67, No, 796 angezeigt worden. -. J J 


173. b. Dis buͤchlin weiſet die auffegung des ſchach zabel ſpils, vnd menſchlicher 
ſitten, Auch von den empten der edeln. Darunter ein Schachbret auf einem Tiſche. 
Am Ende: Hie endet ſich die auſlegung des ſchachzabel ſpils u. ſ. w. Getruckt 
vnd volendet von heinrico knoblochzern in der hochgelobten flat Straß—⸗ 
burg off Sant Egidius sag In dem Errriii Jor ꝛc. Darunter ein leeres 
Wapen. In Folio. 
Uingegeigt bat dieſe Ausgabe von Beinecken in Seinen Neuen Nachrichten von KRünftlern 


.256. Sie hat nift ‚49 bi 36 
Sn 3 ee — se en Siguren, Auch die Anfang uchſtaben find große Holzfchniete. 


179. b. Hye vahet angar ein nüglichesbenihtbüchlein darinn der ſchlecht lay 
gar wol onderweißt wird. Am erſten von reue der beicht wie die fein fol. vnd 
auch was die beicht, buß vnd Das genugthun ſey vmb die fünde Am Ende: 

DIE Büchlein iſt vollender worden nad) Chriſti geburt. M. CCCC. Errriii, 
jot, In Quart. " 


Braun, ber biefe Ausgabe 1. c. P. II, p. 98 ange ei hat, vermuthet, Anton Sorg, gu Augſpur 
| moͤchte ber Druder berfelben getvefen feym Auf der —2 — des 1. DL ſteht ein Holfepnist, ber dat 


Jahr 1483. . 49 
Prieſter worfhll,. Ye ae rin welcheender mi. Obige Anzeige Hehe auf d der 1. ©. des =. BL... Das 
Ganze if 28 St; R : 


180.6 Die pehem iſch trrung Wohniſe Regen) | von Hans Folcz. 
Auf dem Titel ein Holzſchnitt. Am’ Ende: 
isn un daxum fo muͤſsen fie fein die 
u). ſbo von got freflich thun ab fer 
fpricht von moſspach doctor guͤnther. 
148% Ju BE Detap. -: | 
Andy. dieſes Gedicht · hat a biftor. litter. bibliogr. Magazin Std. IV, 


&. 121 angezeigt. Daffelbe i Daß Banns Folcz den erbaulichen Traum Guͤnther's in 
Reime gebracht haben önne, gi —* für fehr wahrſcheinlich. 


us 2 
“ı81.'bi" Formula e’ond thuͤtſch Rhetorica. Gedruckt zu Straßburs 
durch Hein Knoblochtzer. 1483. In Solie. Ä 


Wird von Aeich 1. e. p. 131 angezeigt. 


“Rt. c. Formulare vnd Tutſch rhetorica. enee tr. obeinricus 
Steiner 1483. In. Solio. 
Ried im Breiskopfifchen Eataloge ©. 30: fo angezeigt, 


182. b. Formulari. Am Ende: Hye endet fich die Formulari darinn begriffen 
u find — brieff gedrukt vnd vollendet zu Augſpurg durch Johann 
.Sconſperger an dem, ‚nächften Montag vor fant Eisbetentag des jares do « - 
je man zalt nach Chriſti heburdt MCCEC. vnd BEER iare. In golie 
- Hat Herr Iapfi c Thl. II, S. 223. angezeigt. | 


b. Diß buch Heiflet Eucidariug, das fpricht teutich als vil ald eyn erleuch— 
fer. Am Ende: Gerrückt vnnd vollendet in der keiſerlichen ſtat Augſ purg 
vonn Anthoni Sorgen an. mitwochen vor de Palmtag, In dem Lxxxiii. 
iare. Zu’ et. Folio. 
he Ausgabe hat eigentlich feinen Titel. Auf der 1. S. des 1. Bl. ſteht ein Hohſſchuſtt, der einen 
Lehrmäiſter vorſtellt, por welchem ein ſchreibender Schuͤler ſitzt, mit der Aufſchrift: der maiſter, der Juͤnger, 
darunter das. Werk ſelbß ſogleich anfaͤngt. Iſt 33 Bl. ſtark, und hat 5 Holzſchnitte, wovon ber zweyte in 


Guͤnther Zainer's Deutſch⸗Lateiniſchem Speculo humanae ſalvationis vorkommt, und von von Beinecken 
in ber Idee enerale-p. 466, 26. a. nachgebildet worden iſt. In der Joſchiſchen Sammlung. 


185.c. Bon den Tugenden der Kraͤuter. Hyr heuet ſick an dat regiſter 
deſſes bockes fehone vnde ſuverlich. Am Ende: Finitus eſt iſte liber herbarius 
Anno dinni Milleſimo quadringenteſimo octuageſimo tercio in vigilia ſancti 
petri ad vincula. Klein Folio. 
Dieſer Plattdeutſch geſchriebene Herbarius it in der allg bene en Bibliotbet Bb. ‚9% ©. 934 
—* worden. ch 
“ Banzerg Annalen Supplement. G 


v 


50 Jahr 1483. 


:186.0 In gottes namen amen. Hie nach in diſem buͤchlein tolırdet kuͤrtzlichen begrif ⸗ 
fen wie lang des keyſerlich ſtat augfpurg vor langen zeiten iren ve 
‚fprunge und Anfang gehebt u. ſ. w. Am Ende: Laudate dominum — 
Anno ꝛc. im Errsjii var. In Duere 2 
Braun hat diefe Heine Seltenheit I. c. Vol. II, p. 97 befchrieben. Jobann Baͤmler, m Augſpurg, 
—X en feyn. Sie if 32 DI. flarf und Hat 6 Holſchnitte. Auch die groͤßern Anfangsbuchkaben 


187. Dos Eoncilium buch zu Coſtencz. um Ende mit großen Buchſtaben : 
Hie endet ſich das Concilium buch — Gedruͤckt — Augſpurg von Anthoni 
Sorg — M. EEEE ond in dem £rrriii. Jare. In Soli 


| Da ich von diefer wahren Seltenheit nun ſelbſt ein vollftändige® Eremplar befige, in welchem bie 
fämmtlichen Zıguren-und, Wapen iluminirt find, fo kann ich gegenwärtig zu dem, .wag ich ſchon An. pen. A Ne 
nalen, ©. 142 vomdiefem Werke bemerkte, noch eines und bas andere hinzu ‚[egen. Daffelbe Hat nie eis 
eigentliches Titelblatt gehabt, fondern dasjenige, welches vor dem 2. Blatte, mit welchem baffelbe anfängt, 
iſt leer geblieben. Die erfte Lage beſteht aus fünf in einander ftecdenden Bogen, von denen das erſte Blatt 
leer, das gehende aber, welches zu dem erften Bogen gehdrt, mit X. numerirt iſt. Die Blätter find, bie auf 
einige wenige, die ich fogleich anzeigen will, oben auf der erflen Eeite numerirt. Es beißt alfo durchgehende s 
Das — blatt.:. Die bepden Blaͤtter XVI. und XVII. find nicht numerirt, boch mit re Auf der 1. 
Seite des LXXXX. Blattes iſt: Baupſt Jobannes der drei vad zweinczi er abgebildet. Die 
Ruͤckſeite iſt leer. Das CXXII. Blatt iſt nicht numerirt, doch mitgegähle. Die erfte. Seite dieſes Blattes 
ift leer. Das CXLII. Blatt ift auf der zweyten Seite leer. Das auf daB CLX. folgende Blatt iſt nicht 
uumerirt, aber auch nicht mitgegählt. Daffelbe ift auf der 1. Seite ganz leer. Das CLXIV. iſt nicht 
numerirt, doch mitgezaͤhlt. "Die erfte Seite deſſelben ift ebenfalls leer. Das CLXIX. BI. iR nicht nume⸗ 
rirt, auch nicht mitgezaͤhlt. Daffelbe ift auf der 1. ©. leer; auf der 2. aber iſt abgebildet ber allerdurch- 
leuchtigeſt finig Sigmund roͤmiſther kuͤnig. Das auf dieſes folgende Bl. if mit CLXIX. erirt. Auf 
der 1. Seite. des letzien Blattes ſteht zwar oben: das CCXLVIL Blatt. Das Ganze enthält uber, mit den 
beyden angezeigten, nicht numerirten ,- auch nicht mitgegählten Blaͤttern in allem 249 gedruckte Blätter. Die 
Far der Wapen beläuft ſich auf 1156, und der übrigen, meiftene die ganze Eeite füllenden Vorſtellungen 
nd 44. Die großen Anfangsbuchflaben find fchlechte Holgfchnitte. | 


189.b. Eſops Leben und Fabeln. Am Ende: Eſopus der hochberlimpt fabel⸗ 
tichter mit etlichen zugelegten fabeln Rimicii ond Aviani, vnd der hiſtori 
ſigismunde der tochter des fürften tancredi und des iuͤnglings Gwiſgardi 
enndet fich hier. Gedruckt ond vollendet in der. hochwirdigen vnnd Peiferlichen 
ftat Augfpurg von Anthonio Sorg am montag nad) Agathe do man - 
zalt nach Eriffi geburt M. CCCC vnd indem Errriii Jar. In Folio. 


ſt in der Fapferlichen Bibliothek in Wien. ©. Denis Suppl. ©. 162, No. 1205, Auch bi 
ei Ausgabe har Holzfchnitre. Di s Suppl. ©. 162, No. 1205. Auch dieſe fehr 


190. b. Rechnungsbuͤchlein. Am Ende roth gedrudt: In zale Shrifi. "1483. 
_&. 17. des Mayen Rechnung in mancheriey weys in Babenberg durch 
henrich pegenfleiner Begriffen: vollendet. Längl. Duoder. 


Draun bat el c. P. II, p.107, No. 19 nad) einem defecten Eremplare angezeigt. Yuch in der Brem 
nud Verdi [hen Bibliothek Bd. TE S. 243 wird eg kürzlich befchricben, woſelbſt aber Yeintich Petzen⸗ 
fteiner für den Verfaſſer ausgegeben wird, der aber vermuchlith bloß der Druder war. Der Anfang 


Ya Zr sr. 


wird. auf folgende Urt gemacht: Das Regiſter. Hiernach folget das Regiſter dieſes Re 


chenpuüchleins nah ſeynen Capiteln vnd was in eynem pezlichen begriffen m. ſ. mw: 


rk. Die Anfangeb ben find rot druckt; die Rubriken And ebenfalls 
—* * diefe fleine —e— nie an gedruckt; auch bie Rubrilen And e enfalls roth. Herr 


190, c. Jodoci Eichmann de Calwe Vocabularius pracdieantium Am Eide 

| Finitum eſt prefend opufculum per Petrum Currificen (Wagner) ciuem 

nurenbergenſem Anno domini MeCCC octuageſimo tercio VIII. die menſis 
Auguſti. Laus fit Deo clementiſſimo. In Quart. 


- Iſt von mir in der Narnb. Buchdr. Sera. S. 8 No, 126 befchrießen und in den Adınal. typogr. 
Vol. II, p. 196, No. 137 angtjeigt worden. 


190, d. Bocabularium ferundum materias vpoſtan a Wenceslav Brack⸗ 
Ethimologiae quorundam nominum — Indiculus alphabeticus verborum 
adiecta interpretatione Theodiſca — Modus ffribendi epiſtolas. Didaſcalon 
Hugonis libri ſer. Am Ende: Erplicit ſextus et per conſequens totus hugo· 
nis in didaſcalon liber Anno — — —— in vigilia Simoni et 
iude. Klein Folio. | 


So hat Seenüller diefe: Ausgabe l. I p: 1135;:No, r angezeigt. - Es iſt das nämliche Buch, welches 


ich in den Annalen S. 132, No. 164 ju Ende der Anwertung angeführt babe. Seemiller hat aber weder 
den Drucker, noch den Drudort angegeben. | 


n- 


en 


192. b, Der Kalender, dentſch. Gedruckt zu Straßburg, von beinrich 
Knoblochzer 1483. In Duart. 


ar von Denis 1. ep. 172, No. 1291 angezeigt worden. 


tape MECCCLXXXIV. 


“ 193. Erangelienbud Am Ende: Geendet ſaͤligklich von Cunrat Dind 
muth zu Ulm an der Freytag nad) Sant Mathis des hayligen Zwelffbot⸗ 

ten tag. Anno .DOni.:c, der mindern ar. zal in dem £rrriilj Jar. 

In Folio. 


in ber Dibliothek des Kloſters Birke nfeld und rag DI. ſtatk. 


193. c. Dyt is dat regifter auer die prophecien, epiftolen onde ewangelia 
med. der glofen dat gantzce iar auer vnde ock van den hiligen u. f. w. 
Am Ende: Gade to Iaue vnde to eren der Juncfrowen maghet marien endig- 
den fick hir alle prophecien epiftolen vnde ewangelia dat gangce iar auer vnde 
"var allen Hiligen med der giofen vnde vthlegghinghe der lerer der hilghen 
ſchrifft, dorch de menftere duffer kunſt Albertum rauenflein Iochim weft- 
ual brodere in der ſtaed Magdeborh Ann M. CCCC. £Errriiii 
iare. An deme mandaghe des hiligen apoſtel ſuute thomas vor winnach⸗ 
ten. Amen. In Solie. | i | 
2 


. J dr 14847 


0 wird dieſes aus bier Stauͤchen beſtehende Merk in ber Bibi. Ralf re Nora an 
BR Am ausführlichfien wird von deinfelben gehandelt I 2* "6 Dei a rn: T und 
In ben Seledlis literar. De8 van @eelen.p. 598; m. f.. Am. Ende des Degifers Reh: Prompsuarium 
Medicus, als ber eigentliche ober Haupttitel bieftr Sammlung. — 

SE BR a re I ee ee ne 

205. b. Regiment ond lere wider die ſwaren kranckhait der peſtilenz vom 
7 Eonradug Sweflermüllner. Am Ente: Gemacht vnd geender zu 
Eolen an der Sprew Anno ꝛc. Exxrjjij. Awf montag nach Crucis 

. eraltationid. In Quart.. — user 
Dießfe Heine, aus ſechs Blättern beſteh ende , Echrift, hat fein Befandere® Titelblatt ,. oudern bie Stelle 
des Ede gertritt eine kurze Einleitung, welche alfo,anfängt N dem namen b er — —5 
nartiteit, und Der auſerwelten gebererin gotes der heiligen inuchfrawen Matzien. Vnd auf funderlich 
erſuchen und bete vil meiner gnedigen gunſtigen vnd liehen herren, puren. frpnde und gunner — Hab ich 
Conradus Sweltermullner doctor bes Irluchten hochgebornen fürften und herren herren Jobanfenn 
Marggraum czu Brandenburg zc. meins gnedigeflen ; barım leibartzt. dits biruachgefchriben Regiment pub 
Iere wider bie frodren kranckheit ber geilen, — auffs kuͤrtzeſte ſo myr ‚geburt, beguuſt czuſetzenn — Und 
fetze ſolch Regiment auff drey teil. - Im ee ‚tie ſich einen. ſoll halten und beibaren. Im andern wann 
ep? bie ae 6 Io ka n „ * ai — — * — — Are 
poſtemen halten fol.“ seigt hat dieſe Seltenheit, Denia: in Seine uppl. ©.. 
—A fie auch auf der Rathebibliorhef in Kelvlianı, —* en . on Tr 


Angezeigt von Zapf lc Thl. IM SG. aa, No. |: 000. 
213, Sie hebt fih ap das buch Oyidii von der liebe zu eriverfen u. f. m. 
Am Ende heißt «8: getruckt — von Anthoni Soı $ am. mitfoorhen vor 
Simonis ond Jude Anno domini M. CEEE, Exxxjiii, In Folio. 
©. Denis Suppl. ©. 189, No, 1437. Hat Soolgfchnitte, 7 ie —— 
SER EEE 
Jahr MECCCLXXXV. 000 
215. b. Dos Heylthum in der Stadt Wirz puͤrg, das man do pfligt zu weiſen alle 
Jar an S. Kyligangstag. Nürnberg 1485. In Quart. —— 
Dei bisher unbekannt gebliebene Seltenheit wird Im Catal. Bibfiorh, F. F. Burckbard P. TIL, p. 264 
angezeigt. J i er Be Se ’ i ee 2 


| u re m Be — 4 
215. e. Speygel der Dogede. tem Eddele Blome des hemmelſchen Pa—⸗ 
radiſſes. Am Ende: Tho Luͤbecke na der Bord Criſti M. CCCEC. 
Aees. in ſnute Bartholomeus Auende. Gode to eynem ewpyghen 

ove. a ee 


be] 


J Jahr 1485; er 3 
Te quadringentts ſimul octuaginta vetentid  — — 
In Quinto Chriſti pro Taube Dei decus ii 

NR. c opus arte mei impreffium Bartholomi 

7,7 Bhokan. degentis et in vrbe Lubeck reſidentis. Ju Auare | 

a adgahe, weiche auch dem Aeifigen von, Seelen unbekannt blieb, beſag Bü ‚ der biefelbe 
a 


welcher Chriſtum mit dem Roſenkranze vorſtellt, wie er felne Jünger beten lehrt. Dbiger Titel ſteht 
auf ber Nückfeite des erſten Blatte.— a u. © 


215. 4.. In diſem buch · findet · der. andechtig. Menfch ein gar nusperliche materi. die 
ym wol dienet zu dem hail feiner fele._ Wann do iff begriffen ein lobliche 
andechtige vnd Funftreiche erflerung ber zwoͤlf artickel des 
hriftlichen glaubeng. mit fchönen fragen vnd leren, als der fleiffig leſer 
wol erfunden mag. Um. Enpe:r Erklerung der zwölf Artickel des Criſten⸗ 

— lichen glaubens. mit nutzperlichen fragen. mol dienend einem yeglichen mens 
ſchen zu feinem felligen heile. » Selligklichen vollendet zu lm. durch Cun⸗ 
xradum Dinfmuf, In dem iare als man zahlt von der geburt vnfers her⸗ 
ten Fhefn Criſti Taufend flerhtindert ond im fuͤnff vnd achtzigſten. Ar dem 
“7 Ian onde zweinhigiſten Tage des Anguſten. De gratcaßs. In’gorie. 

Angezeigt hat diefe Ausgabe Denis 1. c. p. 198, No. . Diefes ift auch von Zelmſchr (heben 
welcher Difelbe cp 97, Vz f, HABER Defchrieben Dat, ar einem Jeden Mrifel Acht ein Holıfehnifg, Der 
die ganze Seite des Blattes füllt, und zwey Vorftelungen enthält. ie erfte davon ift auf den dabey zu 
erklaͤreyden Artikel gerichtet, Die gmente aber ſtellt einen: Apoßel mit einem: gegen den Mitch Breitenden 
Keger vor. ‚Bey dem erſten Artikel, Erebo in-Deum.patrem, wird in ber erften Morftellung bie 
Schöpfung der Reit, und In dr umern, oder ber zweyten zur rechten Hand Petrus mit den Echlüffeln, 
und zuß linken ein Ketzer, and 'zwifchen beyden ein Nelken abgebfidet. ' Dee erfte Arälel endet fich auf 
der 1. &. des mit XXII foliirten Blattes, mit der Unterſchrift: Hie nach volget der ander Artichel den ung 
fett Sanctus Andreas und fpricht. . Den legten Artikel fpricht ber heilige Mlarbias. Die großen Anfangs⸗ 
buchflaben vor den Artiteln find große Holzſchnitte. Das Ganze beiträge ohne das Regiſter CLIX foliirte 
Blätter: Gignasuren find vorhanden. - | “ | Ä 
2 220, b. Liber col lationum. Npocrat'. Abſtinentia eſt ſumma medicina. 
Gula eſt multarum infirmitatum cauſatina. Hec Galienus. 

Am Ende in Reimen — Erkuckt das hertz. erfriſcht das plut 


Hyemit pit ich euch habt vergut. 


en Vnd ein news ſelichs iar dar u... u... 
a ei Mit. willigen dinften fpat vnd fru. — 
R Le Nicht weiter ‚ich die dinge erkler 


Spricht Hans folg gu nurnderg barbirer. 
J | 1485. - In Folio. 
. , Dieſes Wertchen Fann, oh. es gleich nur 8 DI. Rark if, in,mehr als einer Nückficht unter die vorzuͤg⸗ 
Uchften Drudfeltenheiten. gezählt werden, Erſtens iſt daſſeſbe bisher ſchlechterdings ganzunbefanüt geblies 
ben, bie ſolches der scale e Herr Bi liothefar, Karge zu. W gt enhuͤttel, he und im IN: 


Sruͤtke bon. Meuſel's Kiffor. Liter. bibliog t. —2 133 — 136 ausführlich beſchrie 


s$ Jahr 1486. 


, ift daffelbe anf Pergament mit den prächtigften fo. genannten. Viſſalbuchſtaten, und mit ein 
——— een Schwärze md lim; -jebem — — uf. Auch gehört 
der Werfaffer, welcher fich durch virſchiedens, me gegentdärtig im Drack vorvandeñe Gedichte, wo nicht 
berühmt. doch fehr befannt gemacht, nicht unter die alltäglichen Menfdien. Endlich ıfE dieſes diejenige Aus⸗ 
gabe, über welche er fih, tie fchon in diefem Supplemente, S. 49, No. 180. b. bey der Anzeige, der vom 
Solcz’en ſelbſt beſorgte Ausgabe, bemerkt wurde, als über einen Pachdruck, welcher feine Arbeit ſehr ver⸗ 
ar beſtthe, ou %.. „I. . leer 
—ã ſteht auf der, T. E. des 7. nr j *4. ur ” 3 Yo on “ 5 * 
223. b. Eyne ſchone leflike Lere vnde Vnderwiſinge wo ein jewell@ man " 
fon Huß regeren ſchal. EEuͤbeck gedruckt durch Carl Ghotan) - 
1485. In Quart. . . u 
©; Gesner⸗ Sübliſches Ver zeichnig S: 175 "1 To. turn 0 
6 aL tn 2 Te at SH 5 eh... a 
Ä Ä Jahr MCECCLXKXXVL 0.5 
224. b. Die heyligen teutſchen Ewangeli ond Epiftel mit ſampt den vier paf- 
ſion auch alle lection vnd prophecien. Um Ende: Gedruckt vnd nollcudet in 
Br pe keyſerlichen ſtat Au gfpurg yon Peter Berger an fant Brfelen Obent 
Q 


’ 


ch Criſti gepurt. ba. man jalf Zauſent vierhundert vnnd fin Erz Xoi jare. 
Sn Solio, | | ** 5 nn J 
AR in der kaiſerlichen Bibliothek zu Wien, ©. Denis Suppl. ©. 213, No. 1664. um 


: 9240, Aenach volget ein loblicher paffion mach dem tert d’ vier ewageliſten F 
ſmit! der außlegũge der heiligen lerer Berenhardi anßhelmi auguſtini Jee 
ronimi Ambroſy vnd ander vil andechtigen lerer die daruͤber geſchrden 
habend. Am Ende: Gedruckt und vollendet iſt diſer loblich paſſion in der kei⸗ 
ſerlichen ſtat Augſpurg vonn Anthonio ſorg an dem manrag nach dee _ 
heyligen iunckfrawen ſant Otilien tag. Do man zalt nach d' geputpnfers . . 
herrn criſti. in CCCC und im Exxxvj Jare. In Octav oder Groß Duode 
it der von mir in-den Annalen, S. 136 137;: No. 170 be nen 
a6 Gone ne Aberin. Döiger Titel Richt auf Dre 1, ©, des 1. @L, be Giolußaneigr aber Auf bern ar 
bes legten Blattes. Iſt 182 DI. ſtark und befindet fich in der Scheurliſchen Bibliotgel. _ - 


224.d, Hie heben an die fonnentegliche gebet, getutfcht aigentlich vB dem rech- 
ten latein, vnd wie fie dan vff⸗geſetzt Hat die chrifklich Firch zu lefen in dem ampt 
der hailigen mell'bon ber’ zeit Über jar, beſchloſſen mit dem pater nofter, aus 
maria, vnd dem-glauben, wie man fie dann verkünden iſt ayns Yeclichen 
ſonntag off der Canzel. Am Ende: Gedruckt zu Bim. ond volender auf den 
rvj. tag Decembers In dem Errroj. ir Hann reger. In Duart. 
* * mider Buchder. abens ©; 97, No.'52 zeige. Si 
fängt das Wert (dam: In dem er ee nnfag im Here BE a —8* ie * 
ampy afmehtiger emiger gap Heriefa criſte erwecvff beln made ond tum zu vug 


Jahr 1486, 9 


das wir verdienen durch Deinen ſchirm von den zufelligen forgen vnſer fuͤnd erloͤſt 
werben. das verleyhe uns du Gott u. ſ. w. Iſt 165 DI. far. 


225.b. Die fonnentegliche gebet getütfchet. zu fefen in dem ampt ber hai- 
ligen Med; u. f.w. Ulm durd Hands Neger 1486. In Quart. 
Iſt angezeigt im Catal. ‚BibL Tbose. Vol. VII, p. 142, No. 433. 


u 229. b. Bon der gegenwärtigen durchachtung der Criſtenheyt angetan von - 
den Türden. Am Ende: Hie endet fich der Tractat gefamler nach der ge: 


erflärend Durch bewaͤrte gefchrifft wie fie vor begaichnet und gemerckt ſey. vnnd 
von mas find wegen der cruften ſy fen angethan. un wañ fü wird ein end 
haben. Gedruckt vnd vollẽdet faligkfichen. im Errrvj. Jar. Amen. 
in Quart. 


Angezeige ift diefe Schrift in den Annalen ©. 451, No. 1022. Hier bemerfe ich aber, daf vor der. 
felben eine andere flieht, nämlich Vincent predig vom Ende der Welt. Am Ende derfelben 
lieft man: Hie bat ein ende die predig fant Vincentii prediger ordens von ben ende ber welt. Der da 
geheyliget ift worden. Do man zalt nad) Erifti gepurt M. EEEE ond in dem Lo Jare. Beyde Schriften 
geboren zufammen. S. Seemiller’d Incunab. typogr. Falc. III, p. 53. 


230. b. In deſſeme Boke vindet man Befehreven de Fuͤrſten, Greven onde Fryhen, 
de uppe deme Dage myt deme Keiſer Fredericken deme dritten to der ers 
welynge des Fürften Maximilianus to eyneme romiſchen Ko— 
nynck erſchenen font u. ſ. w. 1486. In Solio. 


Diefe Seltenheit wird im Catal. Bibl. Thott. Vol. VII, p. 117, No. 373 angezeigt. Sie ſtimmt ver⸗ 
mutblich mit der in den Annalen, ©. 167 — 162, No. 230 befchriebenen Oberdeutfchen Ausgabe überein. 


230.b, Die frönung des durchleuchtigeften fürften vñ herrn Maximilianus 
erczhercog zu oͤſterreych, zu einem Roͤmiſchen kuͤnig. So durch die Curfurſten 
des heiligen Roͤmiſchen reichſz zu Ache volpracht vnd geſchehen iſt. In Folio. 


Obiger Titel ſteht in 10 Zeilen faſt in der Mitte des 1. Bl. Auf dem naͤchſten Blatte faͤngt dieſe 
Schrift mit einem großen, in Holz geſchnittenen, Anfangsbuchſtaben in 2 Col. folgender Maßen an: „Nach⸗ 
dem num alle ding gu frandfurt jn der Erwdlung des burchleuchtigſten fürften 
Magimilianes erczberzog gu oͤſterreich zu einem rdmifhen Künig geſchehen vnd vole 
bracht waren. arnach auff den XXVILIItag des mercgen Dad was auff den Din 
- ag in dem Dfter heyligen tage’in dem iarda man galt M. CCCCLXXXVI jar deg . 

morgens fru, do bließ man auff mit trompeten u. f. w.« Das letzte von den 10 Bl., aus 
welchen diefe Echrifs beftchen follte, fehlt in dem gegenwärtigen Eremplare, DaB Herr Hofcammerratcb 
Joſch befigt. Diefelbe fcheint zu Augfpurg, von Anton Sorg gedrudt und ein Pendant zu der Befchreis 
bung der Wahl Maximilian's zu feyn, die Sorg vielleicht auch zuerſt dructe. Eine Auzgabe von dieſer 
Gap und Krönungsgefchichte, ohne Benennung des Ortes und des Druders in 4. jeigt Weislinger 1. c. 
. 251 an. 


Panzer’$ Annalen Supplement. \ 9 


58 " Jahr 1486. 


a31. Hanns Tuchers von Nüremberg Reife in das gelobte Land, Am Ende: &e- 
truckt ond volender durch Anthoni Sorg zu Augfpurg Nach 
eriffi gepure. M. CCCC. vnnd im Errrvj. iar. In Solio. 


ft in der Faiferlihen Bibliothek zu Wien. ©. Denis Suppl. ©. 221, No. 1736. 


232. Bernhards von Breydenbach heilige Reiſen u. ſ. w. In Folio. 


Daß Erhard Rewich, der als Mahler Breydenbach's Begleiter auf ſeiner Reiſe war, nicht auch der 
Drucker dieſer Reiſebeſchreibung ſeyn koͤnne, wie doch bisher immer behauptet worden iſt, habe ich bereits 
in den Annalen, S. 163 bemerkt. Gegenwaͤrtig aber kann ich den Drucker nach der hoͤchſten Wahrſchein⸗ 
lichkeit beftinnmen. Es war derfelbe nämlid Niemand andere, als Perer Schäffer in Maynz, der im 
Sahr 1492 mit der nänlihen Schwobader Sch rift, die ohne Zweifel feine Erfindung war, und von 
welcher er dag er ſte Mal zum Drude diefer Reife Gebrauch machte, auch die Eroneken der faffen 
druckte. Ich habe beyde Producte, die ich felbft befige, mie der moͤglichſten Eorgfalt verglichen, und bie 
genauefte Uebereinftimmung in beyden Werfen gefunden. 


234. Flores Birtutum, oder das buch der tugent. Am Ende: Getruckt 
zu Augfpurg von Johannes Plaubirer ym Sechßundachtzigiſtẽ Zar. 
In klein Folio. 


Ausführlich hat dieſes Gedicht beſchrieben Hofrath Adelung in Seinem Jacob Piterich u. f. w. 
©. 34 u. f. Das Buch, beißt es daſelbſt, iſt in klein Folio mit grober ſchwarzer Schrift auf ſtarkem Papiere 
gedruckt und beſteht aus 212 Bl., welche feine Seitenzjahlen haben, obgleich die Bogen mit eıner Signatur 
verſehen ſind. Einen Titel hat das Buch nicht, ſondern es fängt bloß mit den Worten an: Die vorred 
in das buch der Tugent, morauf denn fogleich die weitläufige Einleitung folge. Es ift mit häufigen 
Holsfchmitten verfehen, welche dem Geſchmacke diefer Zeit gemäß find, und wohl den vierten Theil des gan- 
zen Werkes ausmachen. Das Buch ıfl moralifchen Inhalts, ganz in dem Gelchmade des Wälfchen 
Saſtes, des Freydankes und des Renners, obgleich der Verfaſſer keinen diefer feiner Vorgänger 
nennt. Don demfelben ift weiter nichts befannt, ald mas er in dem Werke felbft von fich meldet, welches 
freplich fehr wenig if. Am Ende fleht em Epilogus von d' Befchließung diß buche, wo er fagt, 
daß er Hans Vinsler heiße, auf weldyen Namen er fich viel zu Gute thut: 

Aber ich han eyn follichen nam 
Das man mich heiffee den Vinbler 
Des bin ich hüpfcher vinde ler ° 
Dag ich wol vinden fan 
Hüpfche vind mit dem man u. f. w. 
Gegen das Ende ded Epilogus wird das Jahr, in welchem dieſes Gedicht gemacht worden if, folgender 


Maßen bemerkt: 

Hie mit das buch gemachet iſt 

Z" dem namen der heiligen Drinalt 

o man Tauſent jar zalt 

Bon goted gepurt ficher zwar \ 

Vnd vierhund’t on im aylfften jar. 

Zehen Tag in dem Junius 

.Quarto die ydus. 

Angezeigt hat dieſes Buch ebenfalls Seemiller J. c. Faſe. III, p. 53, ingleichen Goͤtze in den Merk: 
wuͤrdigk. Thl. II, ©. 236. 


235. b. Vocabularius predicantium. Am Ende: Actum argentine anno 
chriſti ſalutifero 1486. Kalendas vero Junias. In Quart. 


Jahr 1487. 59 


Diefe Ausgabe des bekannten Vocabularius des Eychman von Calwe bat Braun: J. c. P. II, 
p. 128, No. ız angezeigt und kuͤrzlich befchrieben. Auf der Ruͤckſeite deg 1. Bl. fichen bie getoößnlichen 
Bere: Site materne remoratur inertia lingue u. f. w. 


Jahr MCCCCLXXXVIL. 


236,1 b. Die heiligen tentfhen Evangeli vnd Epiftel mit fampt den 
vier Paſſion. Auch alle Lection vnd prophecien durch das gang lar, AmEnde: _ _ 
Gedruckt ond feligflich geendet in der Feyferlichen ffatt Augfpurgvon 
Hannſen Schobfier an fant Leonhards tag Nach Erifti gepyurd Do man 
zalt M. CCCC. vnd in Exxxvjj. iar. Dem fen glori ere vnd danf von welt 
zu welt. Amen. Klein Folio. 

Dieſe Ausgabe zeigt Herr Zapf l. e. Thl. UI, ©. 228 an. Sie hat Holiſchnitte. 


236. c. Paßional von allen heiligen, das Winter und Som̃ertheil. plate 
teutſch mie Holsfchnitten. Ohne Anzeige des Druckers. 1487. In Golio: .. 
So wird dieſe Ausgabe in Meuſells hiſtor. litter. bibliogr. Magazin Std. iv, S. ı9% 
angezeigt. 7 
236. d. Das aller nuczlichſt buche genañt die vier vnd lweinczich guldin 
Harpffen, die mit fleiß auß der heiligen Geſchrifft vnd der Altuater buch — 
durch doctor Bruder Johannſen Nider alſo geprediget, vnd durch Pet vnd 
Liebe erſamer Burger geſchriben ſeind. Augſpurg durch Anton Sorg : 
MECCCe£rrrvji. 4 u 
Diefe Ausgabe Hat Denis 1. c. p. 232, No. 1832 angezeigt. 


239, b. Spiegel der fündigen Sele. Ain fchöne Mater. Eingedailt in 
fihen tag der Wochen. Am Ende: Zu Ulm gedruct von Cunrad Dink⸗ 
mut. Im M.CCCC. vnd Exxxvjj jare. In Quart. 

Iſt in der kaiſerlichen Bibliothek gu Wien. - ©. Denis Suppl. p. 235, No. 1864. 


239.0. Spegel der Sachtmöpdigfeit. Luͤbeck durch Stephan Arndes 1J 
| 1487. In Duart. 
Hat von Seelen in den Seleä. litterar. p. 607 tuͤrzlich angezeigt. Nach Loſcher's Meinung ſoll eben 
nes de Tambaco der Berfaffer ſeyn. 


249. In diefen püchlein vint md wie mä eine peglithen Deutſchen fuͤrſten 
vnd heren ſchreiben ſoll ritter vñ knechtüñ Steten vnd gayſtlichen. 
Am Ende: Volendet u. ſ. w. In dem LExxrxrvij Jare. In Quart. 


Diieſes Buch wird von Roͤder 1. c. No. 262 und Andern für in Holz geſchnitten ausgegeben. 
Es ſind aber nur der Haupttitel und die Rubriken uͤber die in dem Buche vorgeſchriebenen Titulaturen in 
Holz geſchnitten, das Uebrige hingegen iſt mit ordentlicher Schrift Bench 


» 


wo Jahe 1487. 


- 243. Hienach volget ein Eronica von allen Kayfern und Kuͤnigen 
| "die fender Xſti Gepurd geregiret und gereychßnet haben, welich Eronica 
gar kuͤrzweilig nuͤtzlich vñ Tiplich zu hören iſt. Am Ende: Gedruckt und 
vollendet von hannſen Schönfperger in — Augfpurg 1487. In Solio. 
Diefem Titel gu Folge ift es die nämliche Eronica, welche unter dem Sjahre 1476 in den Annalen 


©. 90—92, No. 67 und in biefem Supplemente ©. 36 befchrieben worden if. Ob aber mit diefer 
Ausgabe auch die übrigen Stüde verbunden werben find, kann ich nicht beſtimmen. 


243.b. Dye Eronica von Keyfern und bebften. Gegen das Ende zu heißt ee: 
Sriderich ein finft von Öfterreich ward darnach erwoͤlet und als er noch auff 
den heytigen fant Martins tag do man zalt nach criffi geburt M. 
CCCC. £Errrvij iar alß das buche gedruckt ward in leben ift. fo will 
ich fein Keyſerliche güte regierung den Fünfftigen cronick fchreiberen beuelhen 
nach feinem tod zejameln zu feinen Zeiten. In Folio. 

Dbige Worte ftehen auf der 1. ©. des 1. Bl. Auf der Ruͤckſeite ſieht man einen Holsfchnitt, den Kai⸗ 
fer und die fieben Churfürften u. f. w. vorftellend. Auf der 1. ©. des 2. DI. fleht: Hie nad volget 
ein Eronica von allen Kryfern und Kunigen dye feider Erifti geburt geregieret und gereichefe 
net baben u. ſ. w. Iſt 70 El. ſtark; har Blärtergablen und Signaturen. Der Druder iſt Antonius Sorg 
von Augfpurg Sraun, welcher diefe Chronik 1. c. VII, p. 148 angezeigt hat, behauptet, daß dieſelbe 
von der in den Annalen, unter dem Sabre 1476 befchriebenen, von welcher auch bie eben angezeigte von 


1487 ein Nachdruck ſeyn fol, verfchieden fen. Denn jene dltere befchreibt die Gefchichte der Kaifer beſon⸗ 
ders, und fo auch die ber Paͤbſte ebenfalls befonders; in diefer aber fliehen beyde unter einander. 


243.0. Mirabilia Brbis Rome. Am Ente: Alfo hat diß buchli ein ende von 

der große guad vnd ablas von allen nähaftigen Firchen zu Rom der alıen ond 

ocuh (fic) der nütwen in urgen iaren gepaumen find. Das hate gedrucket 

mit großem fliß vnd zufame geleßen maifter Bartholme Guldinbeck von 

ſultz in dem iar als man zalt. von Criſtus gepurt. M.CCCC. und LXXXVII. 

iar an fant auguſtis tag. In Octav. 

Dieſe bisher ganz unbekannt gebliebene Ausgabe ſtimmt in der Hauptſache, fo wohl mit der erſten ohne 
Febe als mit den folgenden, die ich in den Annalen S. 43 — 46, No. 77 und ©. 190 — 191, No. 318 
o genau, als moͤglich beſchrieben habe, überein. Nach der Schlußanzeige am Ende folgt noch in 5 Zeilen: 
Die ordnung von den firtemen, wie fie nach enander follend gen. Die Typen find bie 
Sothiſchen; ohne Aufangsbuchſtaben, Blattzahlen, Cuſtos und Unterfcheidungszeichen, den Hunct ausge⸗ 


nommen. Das Ganze beiträgt 55 Bl. Bartbolme Guldinbeck von fulg druckte in Rom. Iſt in der 
Joſchiſchen Sammlung. | 


244. Ein Fiefierbüchlein — gebrucht zu Babenberck (Bamberg) von hanſſen 
Bryeffmaller. hynder. fant. merteyn da Fynt. Dan ſy. zw. Kauffen. 
Vnd. ſeyndt. Gerecht. Im. Errrvij. Jare. In Quart. 

Auch Hofrath Beckmann in der Gefchichte der Erfindungen Bd. II, ©. 279 hat dieſe kleine 
Seltenheit, welche in Bamberg zum Borfcheine kam, angezeigt. Daß diefer Yanns Briefmaler nicht dee 
Hanns Berneder gewefen fey, bat Here Sprenger in det Bamberger Buchdruckergeſchichte 
©. 19 bemerkt. Jener Berneder harte feine Wohnung in dem noch heute fo genannten Zinfenwebr. 
Das Ganze ift ı2 Bl. ſtark. Uebrigens muß ich noch bemerken, dag Breiskopf in Sciner Abhandl. 


Jahr 1487. er 


über die Geſchichte ber Buhdrudertunft S. 35, not. e. eben dieſes Fieſir buͤchlein unter 
das Jahr 1497 gefebt hat; und faſt fcheine mir diefed Jahr richtiger gu feyn, ais das Jahr 1487 , weil 
diefer Sanns Briefmabler erſt fpäter. zu Bamberg zu drucken angefangen bat. timd. vielleicht id gar das 
im Original geſtandene vierte x fuͤr ein v augefehen, und Statt Lxxxxjj (1492) — Lxxxvijj (1487) ge⸗ 
lefen worden. Dazu fommt noch der wichtige Umftand, daß diefer Zanns Briefmabler, oder Sanns ſpoͤrer, 
wie er fich nachher nannte, von 1495 am niche mehr zu Bamberg, fondern in Erfurt druckte. Doc 
dieſes alle® Salvo meliori &c. | 


244.b. Küchenmepfterey,. Am Ende: Wollendet am rrijii tag des mergen 
Als man zalt von der geburt Hifi M. CCCC. Errroji iar. In Quart. 
Iſt von Denis 1. c. p. 231, No. 1821 angezeigt worben. | 


246.b. Wenceslai Brad vocabularium latino teutonicum fecrundum 
materiag diſpoſitum. Ethymologiae Iſidori. Vocabularium alphabeticum 
breviſſimum vocabulorum. Tractatus de modo conſcribendi epiſtolas. Hu⸗ 
gonis didaſcalon. Am Ende: Erplicit ſextus et per conſequens totus hugo⸗ 
nis in didaſcalion Fiber; qui eſt de modo ſtudedi et ordine legẽedi Anno domi 
M. EECELrrrvjj in die ſancte Erucid, In Quast a 


Diefe Ausgabe hat Seemiller 1. c. III, p. 89, No. XXVI angezeigt. und beſchrieben, den Ort und den 
Druder aber nicht beftimme. Die erfte Ausgabe fam 1433 zum Borfcheine. oe 


246. c. Vocabularius Kerum. Am Ende: Anno M. CCCCExxxXvijj. In Duart 


Es ift dieſes eine wiederholte Ausgabe des Lateinifch » Bestfihert Werterbuches von Wenceslaus Brad. 
ungejegt bat diefelbe Scemiller 1. c. III, p. 92. Dbiger Titel ſteht mit großen Gothiſchen Buchftaben auf 
der 1. Seite des 1. DI. gedruckt. Auf der 1. S. des 2. Blattes: In cipit tabula Hocabularli de 
telo et eius partibugs de nominibu8 bei de filie dei. Dieſes Negifter geht anf der Rüdfeite veð 
3. Bl. zu Ende. Das 4. Blatt ift leer. Mit dem 5. Blatte fängt, nach des Verfaſſers Vortede, das Vo⸗ 
cabularıum ſelbſt an. 


246. d. Stephani Fliſci de Sontino Synonyma et variationes fententisrum; 
lateiniſch und deutſch. Am Ende: Finit hic Steffanus fliſcus De Son- 
tino vir diſertus et mira-eloquil dignitare fulgens per Johannem pruͤff 
Argentinen. Anno domini M. CCCCExxrxrvjj. In Quart. 

Iſt in der faiferl. Bibliorh. zu Wien S. Denis Suppl. p. 299, No. 1799. 


247. b. Diß Almanad) belt Nem und volmondt mit den außerwelten tagen der 
Aderlaß vnd Artzney gebung. Nach dem waren lauf auff die lobliche ſtat 
Nürnberg mit fampt der planiten anſehen gerechnet Nach criſti gepurt im 

| LXXXVII. jore der minder za. Bogengfoͤße. | 

SR vermuchlich aus Koberger's Preffe gekommen. Kerr Motzler In Sreyfingen befige benfelben. 


247.0. Ein Buch von den zwölf Monathen, zwölf Zeichen des Geſtirns und 
iver kraft von den firben Planeten von den vier temperamenten vom adei laſſen 
von den vier wide. "Am Ende: Gediuckt vnd volcıder.zu Augfpurg von 


62 0 | Jahr 1488. 


Hannſen fehönfperger am afftermontag vor ſant Gallentag Nach criſti 
geburt M. CCCC und in dem Errroji Jar. In Quart. 
Diefer Kalender befindet fich in der Bibliothek des Stifts Kotbenbuch und bat Holsfchnitte. 


Jahr MECCCLXXXVI. 


249. b. Die Epifteln ond Evangelien mit der Gloß. Am Ende: Gedruckt und 
volendet zu Augfpurg von Anthoni Sorgen am donrſtag nach des heyli⸗ 

gen Kreucztag erfindung Anno ıc. Errrojji.jar. In Golio. 
Iſt in dem Catalog. Bibl. von der Hardı p. 55, No. 25 angezeigt worden. u 0 


249.0. Dat leuent onde dat Paffional von allen Hillighen. Lubeck 
dorch Steffan Arnd. 1488. In Folio. i 
Diefe Ausgabe hat Holzſchnitte. — Aug einem gefchriebenen Verzeichniffe.alter Drucke. 


251.5, Der Selen Wursgart. Gedruckt Ju Augsburg durch Hanſen 
Schönsperger 1488. InGolin ii 2. 


in. “ac Biefe Ausgabe bat Holzfchnitte. Angezeigt iſt dieſelbe im dem Catal. Bibl. Tihors. Vol. VII, p. ar, 
No. 516. nn 


254. b. Dat Paffionael. Dat Sommer onde dat: Wynter⸗deel. Luͤbeck 

= dorch dat Beveel Steffani Arndes 1488. In Solio. 
Nicht die in ben Annalen ©, 194 unser dem Jahre 1492, No. 330 igte, ſondern bie gege 
—*8 Me hr Ausgabe des in —E Sprache erfieneuen. nal a fen. ee 
Bibl..-Tbors., Vol. VII, P. 37, No. 844 nn 


259. b. Die Reformation des Gerichtes der dechaney des Thum: 
fee Bamberg durch den hochwirdigen — hern Georgen Biichoff. : 
zu Bainberggemacht ondgeordent — - Geben zu. Bamberg — Nach 
.Chrifti gepint tauſent vierhundert vnd in dem drew ond ſechczigſten ine — 

Ordnung vnd Erclerung der Reformation des Gerichts der Dee 
chaney des Thumſtiffts 3u Bamberg durch den hochwirdigen — - 
bern Heinrichen bifhoff zu Bamberg gemacht vnd geordent — 
Geben vnd geſcheen zu Bamberg — "am mitwochen dem ſechs und zweintzig⸗ 
ſten tag des Novembr von Ceriſti vnſers hern gepurt tauſent vierhundert 
ond im acht vnd achtzigſten iar — Am Ende ſteht: Finis. In Folio. 
. Das Ganze beträgt 12 Bl. Ob das Jahr 1485 das Druckjahr und Bamberg ber Drudort fey, iſt 
ſchwer zu beftimmen, doch. dürfte letzteres ſicherer anzunehmen feyn, ale das erfie. Vielleicht ſind Beyde 


ugleich mit den Starutis fynodalibus 1491 zum Borfcheine gefommen. Im Klofter Rothenbuch finde 
* bapon ein Exemplar. | 5 | 
PP — at 


259.0. Inſtruct io an die kuͤnklich majeſtaͤt von wegen meines genedigeſten herren 
. herczog philipß von oͤſter eich vnd burguuden mit vnderrichtung des 


Jahr 1488, Ä 63 


handeld wie es fich mit der kunklichen maieftat zu bruck be 
geben hat. Am Endes Gedruckt zu Augfpurg M. ECEECEErrrviih 


In Duart. 
Wird von Belmſchrott am ang. D. &. 97 angezeigt. Iſt nur 4Bl. flarf. Diefe Seltenheit hat feinen 
eigentlichen Titel, fondern ‚fängt fogleich auf der 1. ©. des ı. Blattes mit obigen Worten an. Die Schrift 
felbft fcheint ein Diarium der Niederländifchen Unrahen gu feyn, da alles in gebrängter Kürze und Berichte 
weis erzählt wird, fo wie die Gefchichte felbft ohne Zufammenhang fidy bloß auf Facta, die an beſtimmten 


Tagen gefchehen find, bezieht. | 


259. d. Von der erledigung der kuniglichen Maieſtat (Maximilian's II.) 
vnd von allen hendeln geſchehen in niderland piß zu ende. Am Ende: 
.M. CCCC Im Exxxvjjj. iare. In Quart. 


Dieſes in Deutſchen Reimen abgefaßte Werkchen befindet ſich in der kaiſerlichen Bibliothek zu Wien. 
Scheint ein Pendant zur vorhergehenden Schrift zu ſeyn. ©. Denis Suppl. p. 251, No. 2009. 


260. Formulare vnd tutſch Rhetorica. Das Regiſter, und dann: Hie vahet 
an ein Rhetorica. Am Ende: Volendet nach der geburt Chriſti vnſers 
heren als man zalte duſent vierhundert achtig vnd acht ior. In Folio. 
N Angegeigt wird.diefe Ausgabe, welche Blätterzahlen und Signaturen hat, von Denis Lc. p. 246, 
0. 1967. | 


269. b. Hiſtorie von den fieben weyfen Maifter. Ausfpurg gedruckt durch 
Hanns Schönfperger 1488. In Folio. 
So wird diefe Ausgabe in Wilifch arcan. Bibl. Annaeb. p. 319 angezeigt. Vielleicht ift es die Ausgabe 
von 1486. S. Annalen ©. 163— 164, No. 233. j 


269. c. Modus latinitatie. Am Ende: Grammatici none finonima latina vul: _ 
Hari locutioni accomodantis — edite per venerabilem ac acri ingenio virum 
magiſtrum Vdalricum Ebrardt. — Finis. Anno domini Millefimos 
quatringentefimo octuagefimo octavo. Laus deo clementiffimo. In Duart. 


Iſt 48 DI. ſtark. In der Scheurlifchen Bibliothek zu Nürnberg. 


269. d. Bocabularius predicantium, collectus er fermonibus Jodoci Eich: 
mann de Calve, compilatus per venerabilem magiftrum Jo. Melber 
De Gerolzhofen. Am Ende: Impreffum Argentine per Johannem 
pryſſ Anno dni MCCCCExxxvjjj. Im Duart. 
Diefe Ausgabe hat Denis 1. c. p. 259, No. 2075 angegeigt. Sie ſteht auch im Schadelookifchen 
€atal. Vol. II,.p. 230. 
269. b. Bon eynem Puler. Am Ende: 1488. In El. Octav. 


Dieſes Solerifche Gedicht hat Herr Karger in Menſel's hiſtor. litter. bibliogr. Magazi 
Std. IV, ©. 120, No. V angezeigt. Auf der andern Eeite dis Blattes ſteht ein Holzſchnitt. IR 6 DI. ſtark. 


x 


64 . Jahr 1489, \ 
Jahr MOCCCLXXXIX. 


270.b. Die Duytſche Evangelien, Epiftoien vnd Lectien mit. der Gtlof: 
fen foir dat gange Jaer. Am Ende: Hie enden fich zu der Eeren Gots die Epi- 
ftelen vnd Evangelien dürch Dat gange Jaer mit yren Gloſſen des Sondachs 
im Jaer unſ. Herren dufent vierhundert nuyn vnd achtzig vp den zyenden 
dach im April. In Solio. 


Der Drudor it ohne Zweifel Coͤn. Diefe Ausgabe hat Holzſchnitte. S. Barxʒheim's Biblioth. 
Colon. p- 30. 


270. c. Hie hebt ſich an das ewangeli Buch zum erſten der anfang der meß dor⸗ 
nach der pſalm vnd die Collect darnach dye Epiſtel vnd ewangely durch dz 
gancz ior nach ordnung criſtenlicher kirchen. Am Ende: Gedruckt ond ſelig⸗ 
klich geendet in der Fenferlichen ftatt zu Augfpurg von hanſen fchönfper: 
ger am dornftag vor Valentin Nach Criſti geburd do man zat M.EECEE 
ond jm Errrjr iare durch hilff des der da nit hat anfang noch end. dem ſey 
glori. ere vnnd danck von welt cgumelt. Amen. In Folio. 


Auf der Ruͤckſeite des 1. Bl. ſteht ein Holsfchnite, melcher in der Mitte Ehriftum, und an ben vier 
Eden die vier Evangeliftien vorftellt, Auf der 1. ©. des folgenden Blattes fieht Folgende, roth gedruckte 
Inhaltsanzeige; Hienach volgent bie heiligen teutſchen Ewangeli on Epiftel mit ſampt 
den vier paffion nad) dem tere der vier Evangelifien. Auch hat das ewangeli buch 
all Suntag den anfang der meß den man Introitum nent mit fampt der Collect 
die der priefter ob dE altar lieſet oder fınget-wen ſpricht dominus vobifcha ond 
vor nye alfo gedrudt it worden als yecz. darnach volget die epiftel u. ſ. w. Mor 
den Evangelien ftehen Holsfchnitte. Das Ganze beträgs 198 Hl. In der Bibliothek Herrn Zoͤrner's in 
Gmünderi, Auch ift dieſe Ausgabe in der Allg. beutfchen Biblioch. Bd. 62, ©. 536 angezeigt worden. 


373. b. Dife nachuolgende mareri iſt gegogen aus ain buͤchlin, welichs gemacht hat 
maifter Alanus brediger ordens von vnſer fraumen pfalter, geboren 
in britania. vnd von dem comment Dymant. Am Ende: Gedruckt zu Vlim 


von Eunrad Dinfmut Im jar ald man zalt M. CCCC. Exxxic. 
In Quart. 


Diefe Ausgabe beſchreibt Here Japf in ber Buchdruckergeſch. Schwabens, S. 104, No. 62 
ausführlich, Auf der Muückfeite des 1. Bl. fee: Biete Figur gibt zu verfion und lere dich 
wie du den Pfalter Wigrie oder die iii Kofenfrenz beten und ordnen folt. Nimb 
war in der figur find ili pater nofler Das erfi pater nofter il gang weiß; onb 
bedeut das der erſt rofenfrans fol fein von eitel weiffen rofen gemacht u. f. w. 
Der Holzſchnitt ſelbſt ehe auf der Nüdfeite des 2. Bl. Auf dem 3. Bl. ſteht das Dbige: Dife nach 
wolgendeu.f.w. Nach dem 20. DI, kommen die funfgehen Geheimniſſe des dreyfachen Marianiſchen 
Kofentranges, oder des Marianiſchen Pfalterd in 3 Holzſchnitten vor. Auf der Ruͤckſeite des 63. BI. er. 
fcheint abermals ein Holzſchnitt, der den heil. Damian vorftellen fol, wie er einen Ritter nach deffen abge 
härter Beichte den Plalter Marie beten Ichrt, Das Ganze ift 92 DI. und eine halbe Seite ſtark. 


273. h. Die war Nachvolgung Chriſti. Luͤbeck 1489. In Quart. 


Diefe Niederfächfifche Yeberfegung wird ohne Bemerkung des eigentlichen Titel® im Caral. Bibl. T'boes. 
Vol, VII, p. 130, No, 172 nebft einer zweyten ebenfalls in Lübeck gedruckten No. 173 angezeigt, mit der 


Jahr 1489. | u 65. 


| Bemerfung, daß die drey erfien Bücher im Jahre 1496 zum Vorfcheine gekommen find, daB erfte Buch aber 
fhon 1492 gedruckt worden fey. 


275.b. Die walfart oder Bilgerfchaft der aller feligiften Junggfro— 
wen (fic) Marie inhaltend wie ſtaat ird lebend, Am Ende: Gedruck (fic) 
vñ vollendet die walfart oder bylgerung vnſer liebẽ frowen. durch Lenhart 
yſenhut Burger zu Baſel M. CCCC. Exxxjx iar. In El. Octav. 


Dieſe Ausgabe hat Seemiller 1. c. III, p. 155, No. 46 angezeigt und beſchrieben. Obiger Titel ſteht 
mit großen Typen gedruckt, auf der 1. ©. des 1. Bl. Auf der Ruͤckſeite iſt Maria abgebildet, wie fie mit 
ihrem auggebreiteten Mantel verfchiedene Menfchen bedeckt. Darüber ficht Chriſtus und andere Heiligen. 
Mit dem folgenden 2. Blatte fängt an: Die vorred in bie walfart oder bilgrung der feli- 
gen jungfromen vn mutter gottes Marie. vß latin gu tuetſcht gemacht. Die Anfangs 

uchftaben find zierliche große Holsfchnitte (Florentes). Außerdem ift diefe Seltenheit mit verfchiedenen an⸗ 
bern Holzfchnitten, welche aus den Leben Jeſu und Mariaͤ genommen find, ausgeſchmuͤckt worden. Es if 
dieſes vermuthlich die nämliche Ausgabe, welche ich in den Annalen ©. 166, Ne. 238 in der Anmerkung, 
ieboch ohne Bemerkung des Druckjahres, anzeigte. 


276. Verſehung leib fel er vnnd gut. Mm Ende: Gedruckt in der ftat 
nürenberg in dem Lxxxjx Jare. In Duart. 


Der Druder diefer Seltenheit ift ohne Zweifel Beorg Stuhs, von Sulzbach, benn die Typen 
And die nämlichen, womit Derfelbe im jahr 1484 das in den Annal. typogr. Vol. II, p. 197, No. 141 bes 
fchriebene Miflale druchte. Bey diefer Gelegenheit muß ich auch noch beinerfen, daß in dem Breirkopfifchen 
Eataloge S. 359, No. 4216 eine Ausgabe angezeigt wird. welche von der gegenwärtigen verfshieden zu ſeyn 
fcheint. Wenigfteng ift die Anzeige des Drudjahres ganz verfchieden. Es heißt nämlich daſclbſt: gedrudt 
ale man galt nach criſti vnſers lieben herren gepurt vierzehẽ Hundert und indem 
neun ond. achtzigiften jar. Doc flimmen bie Hlätterzahlen mit einander überen. Eine Verglei⸗ 
hung beyder Eremplare würde ndchig ſeyn, um darüber etwas Beſtimmtes fagen zu können. 


276.b. Aderlaßtafel. Ulm durch Hanns Zainer 1489, im Jenner. 
In gr. Solio, 


So zeigt Herr Zapf in der Buchdr. Geſch. Schwabens ©. 103, No. 61 biefe Kleinigkeit an. 
Sie befinden fich in der Bibliochek des Stiftes W eingarten. 


278.b. Bon den onholden oder Deren (1489). In Duart. 


Es ift dieſes eine von der vorhergehenden verfchiedene Ausgabe. Am Ende fieht. nach der Jahrzahl, 
wie in der Lateinifchen Ausgabe: decima die Januarii. Nach diefen: Diner erhoͤchſtẽ fürftlihen 
gnaden. dvemätiger raut und diener vlricus molitoris von coflenz in den rechten doc» 
tor.ıc getruckt zu rütlingen. Der Holzfchnitte find mit dem auf der Rüdfeite des Titelblatteg 
fieden. Iſt 9 Bogen oder 36 DI. ſtark. Ohne Zweifel iſt diefed eben diejenige Ausgabe, welche auch in ber 
Allg. deut ſchen Bibl. Bd. 62, ©. 536 angezeigt worden. 


ago. Ein huͤbſche hy ſt ori von der Künichlichen flat Troy — dos gedrudt 
ond vollendet hat Martin ſchott in der Kayſerl. Stadt Straspurg 
am freytag nachft noch Sant Gregori als man czalt nach criſti gepurt M. 
CCCC. Errrvjjjj. In Folio. 0 

So zeigt diefe Ausgabe von Seineden in Seinen Neuen Nahrichten ©. 261 an, und zwar 


mit Bemerkung des Tages — am freytag nähft nach Sans Gregori. Huch in dem Eremplare zu 
Panzer’d Annalen Supplement. 3 


. 


? 


66 u Jahr 1489. 


Weingarten lautet die Endfchrift eben fo. Faſt follte ich eine Werfchiebenheit zwiſchen biefer und die 
von mir angezeigten vermuthen. Auf der Ruͤckſeite des 1. DI. ift ein Holsfchnitt, wo eine Königin im Bette 
liegend zu fehen ift, aus deren Bruſt eine Fackel geht, welche Troja anzindee. Ein Koͤnig kommt mit zwey 
Edelfnaben herein gezogen, wovon einer ein neugebornes Kind trägt. 


283. Behede und hubſche Rechenung auf allen Fauffmanfchafft. Darun- 
ter des Drucers Zeichen ober Wapen. Am Ende: Gedruckt Inder Furſtlichen 
Stath Leipczick durch Eonradi Kacheloffen Im 1489 "are, 
An Detav. 

Ich beſitze diefe Seltenheit nun ſelbſt. Auf ber x. Seite des 2. Blattes fängt die Vorrebe oder Zueig⸗ 
nungsfchrift des Verfafferd fo an: Jobannes widman von Eger Meyſter In denn freyen fum 
fen gu leyptzgid entbeut Meyſter Sigmunden von Smidmule Beyeriſcher nacion heyle 
vn onuordroffenn willig dienſte. du haft betracht ynn deinem gemüte Daß bie 
aldd menfer der künſt der Rechnüg Jrenn nach komendẽ ſchwere Regelü tzunorne 
. men on muefam Buuerfuren gelaffen haben. Alß do ſeynn die Regel Algobre 

ader Coffe genantdaK budh. Data genant vñ die Kegel pportionü ond ander der 

gleyhen u. ſ. w. Am Ende diefer Vorrede E. 3. b. lebt: Gegeben Bu leyptzick gcum namen 
are der weniger zcal Nah Ebrifii geburt Im neunvndachczigſten. Dann folge auf 


D. Inhalt diſz buche, worauf daffelbe felb anfängt. Das Ganze ift 232 DI. ſtark und bat 
ignaturen. | 


283.b. Vocabularius predicantium — (er fermonibus Jodoci Eych⸗ 
mann de falm per Johannem Melber compilatus.) Am Ende: 
Erplicit vocabularius predicatorum. Impriſſus in imperiali ciut 
tate Augufta per Anthonium Sorg. Anno ab incarnatione do⸗ 
mini Millefimo quadiingentefimo octuagefimo nono. In die fancti . 
Berhardini. In Duart. | 


Diefe wiederholte Ausgabe ift von mir in den Annal. typogr. Vol. I, p. 115, No. 87 angezeigt und be⸗ 
‚fhrieben worden. Ingleichen von Braun L c. Vol. II, p. 179. 


283.c. Bocabulariug, rerum (Wenceslai Brad). Am Ense: Impreſſum 
Argentine per Johannem Pruſſ Anno domini 1489 In vigilia 
Epiphanie domini. In Quart. 


Iſt von mir in den Annal. typogr. Vol. I, p. 38. No. 157 angezeigt worden. 


284.b. Deutfcher Kalender. Faͤngt alfo an: In dem ald man alfo zalt nach 
Chriſti geburt MCCCCLXXXIX. iar iſt. b. fontag buchſtab u. f.w. Oben 
in einem fliegenden Zette: Jeſum vnd mariam fein muter dar wuͤnſcht 
uch Hanns Zainer zum gutten Jahr. Am Rande rechts Verzierungen. Ein 
Bogen nach feiner Groͤße. | | 
©. Denis L c. p. 597, No. 5224 und Herrn Zapf's Schwäh. Buchbr. Geld. ©. 127... .. 


| 77 


Jahr 14906 | 67 
| | Jahr MCCCCKC. | 
297.b. Ein Artzn eybuch von allen gepräften der menfchen. Am Ende: Gebruckt 


vbnd volendet in der Fepierlichen flat Augfpurg von Hanſen fehopffer 
als man zalt M. CCCC. vnd in dem LXXXX Jar. In Quart. 


"Dee Berfaffer ift ber bekannte Ortolf von Bayrland. In der Joſchiſchen Sammlung. 


298. Verſehung leyb. ſel. er vnd gut. Am Ende: Gedruckt vnd volendet 
in der keyſſerlichen ſtat Augſpurg von hanſen ſchopſer als man 
zalt M. CCCC ond in dem Errrr iar. In Quart. 


S. JZapfs Augſp. Buchdr. Geſchichte Thl. I, ©. 231. 
299. Hi in diſem puͤchlein findet ir gar ein loblichen fpruch von dee — ſtat nurm- 
berg u. f. w. Unter diefem Titel fleht das Nürnbergifche Stadtwapen. Am Ede: 


Gedruckt — zun Nuͤrmbergk von dem hans hoffman -MEEEE 
und in den neungigiften Jar. In Duart. 


Iſt der naͤmliche Spruch, welcher ohne Jahr von M. Ayrer zu Nuͤrnberg gedruckt wurde. Siehe in 


den Annalen ©. 47, unter den Schriften ohne Jahr No. 81. Iſt 25 Bogen ſtark. In meiner Sammlung. 


305.b. Ein hübfcher fhoener Kalender mit ettlicher zugehörung mit namen zu 
finden was funräglicher Buchftab fey. und was die gulden Zal ſy — vnd 
von den verwoiffen tagen Durch das gang jar wen fh find und von den vier 
winden vnd irer Natur, Am Ende: Getruckt zu Reutlingen von Michel 
Greyffen am freyiag vor dem Eriftag indem Errrr Jar. In Octab. 


af mir vom Herrn Prof. Oberlin aus der Univerſitaͤts⸗Bibliothek in Stras burg angezeigt worden 


Jahr MCCCCXCL 


313. Das buch der Schatzbehalter u. ſ. w. Alſo endet ſych hie — Vnd 
durch — Anthonien Koberger — in — Nuͤrnberg — vierzehen hun: 
dert vnd pn dem eyn vnd neunzigſten jar — gedrucket u. ſ. w. Groß Folio 


Ob dieſes Buch einen eigentlichen, auf der 1. S. des 1. DI. ſtehenden Titel habe, kann ich mit Gewiß— 
beit weder bejahen noch verneinen. In dem Eremplare, welches ic) gegenwärtig felbft beſitze, fehlt dag 
1. Blatt, das 2., welches mit der erften Vorrede anfängt, ift unten mit aij bezeichnet. Das 1. Blatt diefer 
erften, aus 6 Blättern beftehenden Lage muß alfo entweder Icer gelaffen worden ſeyn, oder einen Titel ges 
habt haben. ar fagt Weller in dem Alten aus allen Theilen der Geſchichte Bd. II, S. 222: 
Das Buch habe feinen Titel, Aber nur fein Eremplar fann feinen voran flehenden Titel gehabt haben, 
wie das meinige. Hätte er aber gefagt, das 1. Blatt fey leer gelaffen worden, fo wüßten wir die Sache 
gewiß. Indeſſen ift der Titel auf ber 2. Seite des 3. Blattes folgender Maßen angezeigt toorden: Zu lob 
ond eren Der allerheiligefd | va Höchften gdtlihen triueltigfeit. Ba | ber bie an 
das bud. daf der fhrein od' | F[haubehalter der waren reichtumer | des hails vn 
der ewigẽ ſeligkeit hbeiffet. | Das Ganze ift, ohne das 1. Blatt, 352 Bl. ftarf. a meinem 
Eremplare finde ich 95 Holzfchnitte, weiche größten Theild zur Gefchichte des Lebens Jeſu gehören. Vier 
derfeiben formen zwey Mal por. Die mit einem gierlichen 39 bezeichnete neunzehende Figur beweiß, 

| 2 


- 68 Dauaahr 1491. 


daß dieſe ſaͤmtlichen Holzſchnitte Michael Wolgemut's Arbeit geweſen find. Sie nehmen bie ganze Seite 
- ein, und find gegen andere aus dieſem Zeitalter gehalten, ſehr ſchoͤn. | 


315. Dionyſius vom himliſchen Fuͤrſtenthum. Nuͤrnberg durch An⸗ 
thon Koberger 1491. In Solio. 


Schon, da ich dieſes Buch in den Annalen S. 190, No. 315 und nachher in ber Nürnbergifhen 
Buchdrudergefhichte ©. 119 — 120, No. 188 anzeigte, war ich zweifelbaft, ob es mit der Exiſtenz 
deffeiben auch feine Nichtigkeit Haben möchte. Indeſſen wollte ich es doch nicht fo ſchlechterdings unter die 
Undinge vermeifen, ob mich gleich die von Röder 1. c. 28 No, 296 angeführten Gewährdmänner Sau⸗ 
bert, Beugbem und Orlandi, welche Beyde letztere 4 loß aus Saubert's Cataloge hatten kennen lernen, 
dazu berechtigt hätten. Dieſes kann ich aber nun ohne alles Bedenken thun. Ich war naͤmlich fo gluͤcklich 
den m den Annalen ©. 189 — 190, No. 313 angezeigten Schatzbehalter zu erhalten, und kaum hatte 
ich angefangen, diefe Seltenheit etwas näher anzufehen, fo fiel mir die Saubertſche Uebereilung ſo gleich in 
die Augen. Die erfte Vorrede diefes Schatzbehalters fängt naͤmlich fo gleich mit folgenden Worten 
an: In ber vorrede Uber das buch des groffen gotweifen heyligen bifhofs vn 
martres dioniſii von den bymelifchen fürftentumb fpriche der groß lerer maifter 
bugo be fancto Victore. Das vilgroffere erclerung der gothait gezaigt ond bewi- 
fen werb in den facramenten der gnademn.f. mw. Hierqus machte nun Sauberr fo gleich den 
- gitel gu dem Werke, welches er vor Augen hatte, ungeachtet ed nur noch sun Blätter Härte umfchlagen 
dürfen, um den rechten richtig angezeigten zu finden. So wurde aus dem bloßen Eitate aus dem Diony⸗ 
ſtus der Dionyfius felbft. Auf diefe Weife wird man denn durch manchen Sührer, welchem man doch nicht 
allen Eredit verſagen darf, irre geführt. 


318.b. Bernhards von Breydenbach Dechants zu Mainz Reifen nach Sjerufas 
- dem. Mapnz durch Erhard Rewich von Utrecht 1491. In Folio. 
Denis führt diefe Ausgabe l. c. p. 304, No. 2481 an. Iſt diefelbe wirflich vorhanden, fo twirb ber 
Druder wohl Niemand anders, als Peter Schoeffer, feyn. Bielleicht ift e8 wohl gar die Driginal,‚Ausgabe 


von 1486, und der Verfaſſer des Catalogs, aus welchem Denis diefe Ausgabe kennen lernte, hat an ſtatt 
Lrrrojgeleen Lexxxj, und das v für ein x angefeben. 


318. c. Ein huͤbſch lieblich leſen von fant brandon was wunders er auf dem moͤr 
erfaren hat. Am Ende: Gedruckt vnnd vollendet zu Baſel am ſamſtag vor 
ſant Mathis nach chriſti geburt MEEEE vnd im Exxxxj. jar. 
In Quart. | 


Mar in der Moͤrliſchen Bibliothek gu Nürnberg. S. Catal. Bibl. Meerl. Vol. I, p. 47, No. 199. Auch 
diefe Ausgabe hat Holzfchnitte und it 29 DI. flarf. | 


321. Cato teutonice expoſitus. Am Ende: Finem afpice Cathonis in via 
morum viri graviffimi cum teutonicis interlinearibus erpofitionibus impreffi 
in Reutlingen a magiftro Johann Otmar anno M. CCCC. XCI. 
circa feſtum Dioniſii angelici doctoris. Der weyß Eatho ein end hat ver . 
durch fein leer und wyſen rat leret Den menfchen in der jugent vil guter fitten vnd 
auch tugent dardurd) er kumpt zu eer vnd gut vnd vor vil lafter wirt behuͤt. 
An Duart. 


Obiger Titel ſteht auf der 1.©. des 1. Blattes, welches mit einem Holzſchnitte geziert iſt, ber einen 
Heiligen vorſtellt. Auf der Ruͤckſeite findet man wieder einen Holzſchnitt, einen Lehrer mit vier Schuͤlern 


2. "277 0000.88 


vorfkelemb. Das Ganje iſt 25 el ftart. Ohne Blaͤtter zahlen und Cuſtoden. S. Kern Suppe Buchdr. 
Beth. Schwab. ©. 203 u f 


325.b. Bocabulariug Kerum- (per Wenceslaum Brad.) Am Ende: 
Impreſſum Argentine Anno dni mM, geer. x*Cj in die fancte Bri- 
gide, In Duart. 

Sf in den Annal. typogr. Vol. I, p. 4, No. 218 angejeigt worden, 


325. c. Bocabufarius rerum (Wencelai Brad.) Am Ende: Impreſſum 
Liptzck per Conradum Kachelouenn (fc) Anno dni M. CCCC. 
lxxxxj. Tercia feria poſt aſſumptionis Marie virginis glorioſe. Deo 
gratias. In Quart. 


Dieſe wiederholte Ausgabe iſt in den Annal, typ vol I, p. 476, No. 31 angejeigt morden.. Auch 
Seemiller hat biefelbe l. c. IV, p. 18 bemerft. ' IPOBF ’ 


325. d. Practica maifter Marxen ſchynagel (1491) In Quart. 


Obiger Titel ſteht auf der 1. Seise des 1. Bl. Iſt dem Kaifer Maximilian zugeeignet. Auf ber 1.5 
bed 2. DI. ſteht eine aftronomifche Figur, wo es in der Mitte deffelben heißt: € ingang ber Sonnen 
in den wider in dem iar 1491. An den XL tag deß Mergen ı ftund on LVII minuten nach mittem 
tag. Gebket ao alfo vermuthlich unter dieſes oder unter daB vorhergehende Jahr. S. Braun Lx. P. II, 
p- 73, No. CXIX = 2 


Jahr MCCCCXCII. 


326. b. Der Pfalter zu deutſch. Am Ende: getrucht zu Vlm von Cun- 
rad Dinckmut. Anno falutis, M. EEEE, vnd im re ji Jare. 
Sin Octav. 
Dieſe Ausgabe hat Herr Zapf in der Buchdr. Geſchichte von Schwaben S. 106, No. 65 AB» 
egeige und befchrieben.. Voran ſteht obiger Titel in zwey Zeilen mit en Verſalbuchſtaben gebrudt. 
Gar dem Anfange bes Pfalters ficht ein Verzeichniß der Pfalmen auf 45 Bl. Auf der Ruͤckſeite des fol 
genden Blattes befinder fich ein Holsfchnitt, ‚welcher den mit feiner Harfe vor dem Altare nienden David von 
ſtellt. Neben dem Altare flehen Moſes und Aaron. . Der Pfalter felbft fänge fo an: Hyenach uolger 
Der teutfch pfalter gemaht von dem füngtlichen propbete David. vnd diß ifl 
erh Tittel des erſten Pſalmes. Do Saul die gepot gotes prach do fant er fammelen 
das er David zu füng weichte. doch zog der heilig geift von Saul und als man Dauid 
fagt auf des reichs ſtul gu betleem macher er dieſen pfalm. beatus vir qui. felig 
en der nicht abgieng in den rat der ongatigen u. ſ. w. Sie hat kleine öinfange- 
uchftaben ‘ 


332.b. Pfalter ond Roſenkranz onfer lieben Frauen, wie man den beten 
ſol. Am Ende: Gedruckt zu Augſpurg von Antonio Sorg im iar 
als. man zalt MECEELrrrrii. In Quart. Ä 

©. Denis Eupplement p. 334, No. 2756. Iſt vieleicht die vorhergehende Ausgabe, 


332.c. Vnſer lieben Frawen Pfalrer. Am Ende: Gedruckt zu Bim von Cun⸗ 


rad Dinkmut 1492, Kl. Octav. 
“in der Bibliothek des Stifts Weingarten. 


16 Jahr 149%, 


933. b. Cprianus von den zwoͤlff mishrüchen diefer welt. Am Endes : 
Alſo nympt ain end das Büchlein Ciprian des hailigen biſchoffs võ den zwoͤlff 
mißbrüchen diſer welt fampt ainer andechtigẽ nuzbarlichẽ appellation des fin: 

4: ders fo er (beſchwert) ſich Berufft von d' gerechtigfait gots fir die görtliche 

barmhertzigkait welches Büchlein von latein zu teutfch, tranfferirt on gebracht 

ift von dem gelerten vnnd fürfichtigen N. Amman vn vogt zu meßfirch vñ 

gedruckt zu Reutlinge von Maifter bangen Otmar. In der 

jyt als der loblich Bund zu ſchwoben gezogen was vff das lächfeld zu 

beftventen die fanferliche ſtatt Regenſpurg die 08 dem Roͤmſchen abgefallen 

fich vnderwirffnig gemacht hett dem durchleuchtigen fürften vnd herren hertzog 

Albrecht von München jm. xcij. jar, In Quart. Ä 
Seemiller hat biefe Ausgabe 1. c. IV, p. 31, No. 38 befchrieben und Herr Zapf in ber Buch dr. 
Ber. von Schwaben ©. 205, No. 36 angezeigt. Auch Dem Auguftinus wird biefer Tractat De duo- 
decim abufivis faeculi gugefchrieben, 


* 334 b. Albertus der groſz von der anhangung Sottes zu deutſch. 
Am Ende: 1492, In Octab. 


"og, nach Denis Anjeige 1. c. p. 319, No. 2618., in der Kalferlichen Bibllothek zu Wien. 


334. c, Ain nuͤtzliche vnd Jöbliche Meß darin ain jetlicher, der ba meß hören iſt, 
mag tallhaftig werden wovon der Prifter lieſet. Yym Ende: Gedruckt zu 
Vlm durh Hang Schaffler MECEErcE In Quart. 
In der hergoglichen Bibliothek zu Meiningen, oo. 


335,b. Leben der zelygen Frawen Dorothea clewſerynne yn der thumkirchen 
tzu Marienwerder des Landes tzu prewſſen. Am Ende: Hy endet ſich 
das Leben der zelygen Frawen Dorothea clewſnerynnen tzu Marienwer⸗ 
der im Thume des Stiffts Pomeſan im lande tzu Prewſſen. Gedruckt vnd 
vollendet in der Stadt Marienbork durch mich Jacop Karweyſſe 
Goltſmyd. Den Dingſtag nach Gregory, als man tzelete NCCCC 
onde CXII Lob ſey Gote. In Elein Octav. 


Dieſe Seltenheit hat Piſanski in dem Entwurf ber Preußiſchen Litterärgefchichte S. 120 
ausführlich beſchrieben. Auf der Ruͤckſeite des 1. Bl. ſteht ein Holzſchnitt, welcher die heil. Dorothea vor⸗ 
ſtellt, worauf eine Vorrede und ein Verzeichniß der abgehandelten Materien folgt. Das Ganze, welches 
dag Leben und bie ihr wiederfahrenen Erſcheinungen enthält, iſt in vier Capitel eingetheilt. Ausfuͤhrlich iſt 
der Inhalt derfelben im Gelehrten Preußen Thl. II, ©. 126 u. f. und in Kilientbal’d Hiftoria b. 
Dorosbeae p. 2 u. f. angezeigt worden. Was die am Ende befindliche Zahrzahl betrifft, fo ift es wohl ficher, 
daß hier ein Drudfehler j Schulden gefommen fey, indem das X vor dem C häste fichen follen, welches 
auch daraus erhellet, daß der Goldſchmid Jacob Barweyß, der es gedruckt bat, fchon im Jahr 1476 das 
Bürgerrecht in Marienburg erhalten hat. Bartknoch fegt zwar dieſes Werkchen in feiner Dreuß. Kir⸗ 
henbikorie ©. 199 in das Jahr 1512, welches aber nichts beweiſt. Das Ganze iſt 29 Bogen flarf. 


ahe 1495, | — 7 


33%.c. Der Juden Geſchicht zu Standerg — mit bem Saaament. 1492. 
In Quart. 


So wird dieſes Werkchen von Denis 1. c. p. 328, No. 2706 angejeigt. 


336.b. Formular ond tuͤtſch rethorika. Speyer vun Conrad SR. 
1492. In Soli. 
SR von Denis 1. c. p. 326, No. 2687 angeführt orten. 


. Fa v age 


338. Cronecken der faffen u. f.w. In Solin. 


Von biefer Seltenheit befige ich gegenwärtig felbft ein Eremplar. Sn bumfelbeh fteht am ‚Ende bie an⸗ 
gegeigte Unterfchrift mit Miffal » Buchftaben roch gedruckt. Gie macht 64 Zeile aus, Imd lautet fo: Duffe 
Kronede van 'fenfekenonde aubexreu furſten unde ſteden Derstaften. mit oren wapen 
befft geprent Peter fchoffer von gernßheim In der eddelen fat. Meng... die eyn aut 
fongf ig der prenteryg. In deme iare na chriffi gebort. Duſent pierbundert. errrrii 
pppe den Seſten dach des Mergen. Dadurch ift nun der von. Herrn Maſch geäußerte Zweifel ge 
hoben. Auch finde ich in meinem Eremplare eine Verfchiedenheit in — der sSůãtterzahlo Daſſelbe 
enthaͤlt, das erſte oder Titelblatt eh 233 Bl. Die ed Bat faͤn ge miqgj⸗i am; und endigt ſich 
im zweyten Alphabete mit Rh ch muß ich bemefen ‚, bafl dag np, — die. .großen 3 ilhuctaben ab» 
gerechnet, mit der nämlichen Schw obacher Schrift gedruckt fen, tor 1486 gu Briitenbach's Re lo 
fen gebraucht wurde, woraus der hochſt ahrſcheinliche Schluß: —* Bang long, daß Bepde and ber 
Schaͤfferiſchen Preſſe getommen ſeyn muͤſſen. 


X 
⸗ 339. b» Antwurt zu handthabung vnd behaltnuß Kömifche Kunige 
Fan Lliher Maieftäf’ eeren vñ glympffens. Statth Ater vnnd 
Raͤte des hohen Rats: zu Mächein in Brabant. vnnd aller: ander Rye.. . 
derlande. auff ‚der Frantzoſen falfch, ertycht. außfshreiden. BU 
zwwifchen des Alterburchleuchtigiften Großmaͤchtigiſten Roͤmiſchen Käniges - 
Marimiliang, Freulin Anna Hergogin zu Britani feiner genaden gene . 
den gemahel, und des Küniges zu Franckreych. Auf der 1. ©. des 8. Slattes: 
Nach chriſti geburt tawſent vierhundert. vnd jm zweiundnewntzigiſten jar 
des monets May. Am Endes Der Roͤmiſchetr kunigklichen Maieſtat vnſers 
aller gnedigiſten herren ſtathalter vnd rette des hohẽ Rats zu Mecheln; in Bra⸗ 
bant vn aller ander npderlande Ir Duart. J 
In dieſer merkwuͤrdigen Schrift werden die Franzoſen als die groͤßten Verraͤther, rugner und Betruͤ⸗ 


ger geſchildert. Die Geſchichte ſelbſt, auf welche fie Bezug har, iſt bekannt. Das Lateinifche Original iſt 


in den Annal. typogr. Vol.. II 56, No. 472 angezeigt worden. Sie i Bogen ſtark und, in der 
Scheurliſchen Bioͤliothet. “PR ſe iſt 33 Bos 


8* EN 


339. c. Antwort zu Handhabung vnd Sehaltnuß der Romiſchen Kuͤ⸗ 
nicklichen eeren vnd glympfens. auf der Frantzoſen falſch er— 
sicht vnd vngegründt ausſchreiben in nachuolgenden henndeln. 

Auf der Ruͤckſeite des 4. Bl. Mach afti geburt kawſent vierhumdert vnd in zwey 

vnd newntzigſten iar des Monets May, Mm Endes der Roͤmiſchen Kuͤnig⸗ 


72 Jahn 149%. 


. lichen Maieſtak — ſtatthalter und dette hes hohen Ratss zu Mechein: in Bra⸗ 
bant: vnd aller ander nyderlande. In Folio. 
Dieſe Ausgabe wird von Braun J c. P. II, p. 67, No. 147 angezeigt. In ber Joſchiſchen Samm⸗ 
fung befindet ſich eine, wie es ſcheint, von dieſer verſchiedene Ausgabe. Sie iſt mit Erhart Ratdolit's 


ſchoͤnen großen Sothiſchen Lettern, wie die Statuta Prouincialia (©. Annal. typogr. Vol. I, p. 119, No. 
uch 8 —2 und in fortlaufenden Zeilen mit Signaturen. ypogt. Vol. I, p. 119, No. 108) 


339.4, Der V'trag vñ vichtüg Fapferlicher mayeffat Mit Hergog 
Aldrechten von Münden. Bon wegen der Stat Regenfpurgf - 
Mit fampt ander punckten‘Der geprüber vnd fürftn Eriftoffel Vñ wolffgang 
‚pfolggrauf pey rein vnd hertzogn in papern ꝛc. Auch von der gefellfchafft im 

Lewen puͤndt 0.0 
Am Ende: Gedruͤckt zu Bambergk Am tag nach Viti im £rrerji 
jare. In Duark. — 5 | 


— — od . . D ⸗ 
. 339. e. Der B’trag pi richtũg kayſerlicher mayeſtat Mit Hertzog 
— — Ba vor Münden. Von wegen der Stat regäfpurgf - 
1. „Mit fampt andern puncten Der gebruͤder vñ Furften Eriftoffel Un wol .. 
2.4 gang Pfalggraue pey rein. Vnd hertzogn in Payern sc. Auch von der gefell- 

Schafft in Lewen pundt ꝛc. j " 

Am Ende; Volendet am tag nach viti Im £rrrrjj. Jare. In Quart. 

under Ausgaben ſtimmen ih Anfehung bes Inhaltes auf das Genauefte mit einander überein, nnr ind 

Re, in Raͤrkſicht DER Drucks hilt und wieder verfchieben, tie ſolches ſchon aus der Schlußanzeige erhellt. 
Die erflen drey Zeilen — der Vetrag — Mit Herbog find mit größern, suoerläffig in Holz geſchnit⸗ 
tenen Typen —8 Unter dem Titel iſt ein großer Holzſchnitt, welcher die Wapenſchilde des Kaiſers, 
der Herzoge von Bayern, der Stadt Regenſpurg und des Herzogs bon Wuͤrtemberg vorſtellt. Auf der 
Kuͤck/ e diefes 1. Bi. Fänge der befannte Vertrag felbfi an. Vermuthlich find dieſes die erſten Driginal. 
Abdruͤcke, und eben deßwegen von der größten Seltenheit. Jede diefer beyden Ausgaben ift 6 DI. ſtark. 
Der Druder war Hanns, Buchdrucker in Bamberg. Ich befige beyde Ausgaben felbfl. Herrn 
Sprenger blieben fie unbekannt, Ä 


341.b. Vocabularius Hedicantium collectus a Joh. Melber de Ge⸗ 
rolzhofen er ſermonibus Wenceslai Brad, Argentine per Mar- 
tinum Flach M. CEEEErrrgjj. In Quart. 


Iſt in den Annal. typogr. Vol, I, p. 47, No, 223 angejeigt worden. 





" 342, b, In difem teutfchen Falehder findet man gar huͤbſch noch-einander die zwelff 
zeychen vnd die fiben planeten wie peglicher regieren fol. Darnach vinder 
man bie guldin zal. Vnd wie man den funtaglichen Buchftaben fuchen fol. 
Vnd zu mwelicher adern man fol laffen. Am Ende: Gedruckt zu Augfpurg 
von Hannfen Schönfperger. Vnd vollendet am montag nach fant Mar- 
fing tag. Nach Criſti geburt, M. CCCC ond indem rcjj Jare. In Quart. 

NR 72 Bl. ſtark, mit vielen Holzſchnitten gegiert und in ber Jofchifchen Sammlung. 


- Zasn 1499: u 73 
Po ein tn Sahr MECCCKOHE | | 
".346,b,:Die vier und zwanzig guldene harpfen — durch Johannſen 
. Nider prediger ordens zu Nuͤrnberg u. f. w. J Gedruckt zu Straßburg 

durch Martin Schott. MCCCCExxxxjjj. In Folio. 


Dieſe wiederholte Ausgabe hat Denis 1. c. p. 352, No. 2926 angezeigt. Sie befindet ſich auch in de 
vortrefflichen Soͤttingiſchen Bibliothek. Auch war ‚fie in der Thomaſiusſiſchen Bibliothet zu Nuͤrnberg. 


©. Catal. Bibl. Thom. Tom. I, p. 67,. No. 793. 


346.c. Ein nüglicher Gerichteshandel vorgot dem almechtigen un: 
ſerm Herren durch die glorwirdigften Jungkfrawen mariam furfpreche- 
rinn deß menſchlichen geſchlechtes an einen. und vermaledeyten ſathanam an⸗ 
walt der helliſchen ſchalckeit am andern Teil geuͤbet. durch den hochgelarten 
bdoctorem Bartholum begriffen. In Quart. 
Des Verfaſſers, Beorg Alt, der Zeit Loſungſchreibers, Dedication iſt datirt: Nürnberg, vier 
zehenhundert und in dem drey und neunzigſten Jar. DBeygefüge iſt ein Holzſchnitt, welcher 


diefes Bericht vorſtellt. Am Ende ift das DOruderzeihen des Martin Kandfperger'd von 
Würzburg der zu Leipzig druckte. Denis hat biefe Seltenheit 1. c. p. 506, No. 4341 angezeigt. 
.. . : " * a s 


350. Zeitgloͤcklein — Am Ende: Gedruckt. zu Wim von Cunrad Dinckmut 
| Anno M. CCCC ond im rejjj. jar.. In Detan. | j 


Iſt eigentlich ein Gebetbuch. Den Anfang mache eine Vorrede, mit der voran flehenden Anzeige: Ein 
lob8 und Hohe Breyfung.der keuſchen rennen maget vnd Mutter Marie önd aller 
irer gelyder. Diefe Gebete füllen 13 BL Hierauf. folgen der Heiligen Birgitten funfzehen 
&eberlein von dem feligen leyden vnſerg, lieben herren jefa Ebrilti, auch auf 13 Bl. 
Das ietzte hat auf der Ruͤckſeite den Holzfchnite und Titel von dem andaͤchtigen Zoptgloͤcklein'des 
lebens ond leydens Criſti nah den XXLILI Funden ausgeteylt. Der Terr ift mit in 
Holz gefchnittenen Zierathen eingefaßt, und ‚hat auch Holzfchnitte von. verſchiedener Grͤße. Anf dem Holz 
ſchnitte neben dem Zeitglöcklein fleht dag Ulmer Wapen und der Roͤmiſche Adler. Hat Eiguaturen. & 
Herrn Zapf's Buchdr. Geſch. Schwabens ©. 108, No. 68. - 


350. b. Die Legent ond Sehen deß Heyligen Keyfer Heinrich der nad) 
criſti onfers hern geburt Taufent ond ein iar Romiſcher kunig ermelt worden 
ft u. f. w. Am Ende: Getruckht in der chriftlichen Statt Nürnberg von 
Hanf mair am St. Kunigundrag in der faften nad) Chriſti gburch da 
man gezehlt NRECCCCExxxxjjj iar. In Quarı 

Dieſe ſeltene Ausgabe ift in der Bibliothek des Domcapiteld gu Bamberg. Vermuthlich 


wird die in den Annalen S 328 — 329, No. 690 unser dem Jahre 1511 angezeigte Ausgabe, welche ich 
ſelbſt befige, ein genauer Nachdruck berfelben ſeyn. Auch diefe Driginal-Auegabe hat Kolzichnitte. | 


352. WJge das hochwirdigiſt Auch Feiferlich Heitigehum — Alle Jare auß 
gerufft ondgemweift wirt u ſ. w. In Quart. | 
Diefer Titel ſteht quf der 1. ©. des 1. DI. ganz oben auf 5 Zeilen mit Miffalbuchflaben gedruckt. 
Darunter ift ein Holsfchnitt, "welcher den übrigen Theil diefer Seite füllt und den heil. Sebald zur Rechten, 
fo wie zur Linken den heil. Aaurentius.umd in.beren Mitte bie Maria mit dem Jefus- Kind vorſtellt. Der 
Panzer’d Annalen Supplement. 8 


74 Sapr: 1495. 


Text fängt fo gleich auf ber Nückfeite des x. DI. an. Am Schluffe auf der Ruͤckſeite des 6. Bl. ganz ober 
beißt e8: Dar vmb weldher menfh geuad wegert der mag ſolchs bohpirbdig heil 
tbum fuchen und der groſel Nomifchen gnade teilbafftig maden In ber loblihen 
ſtat Nüremberg Betrude NECEE und Errzgrijii dar von Hans Mair. Diefe Seltenheit, 
von welcher nicht leicht ein Eremplar zu finden feyn mochte, befige ich nun ſelbſt. j 


352.b. Die aufsruffunge des hochwirdigñ heiligthums des lob— 
lichenn ftifts zu Bamberg. Am Ende: Gedruͤckt noch. ein mal nad) ’ 
der zeigũg des heilthums zu Bbwerg (Era Bamberg) Im Errrrii) 
iare.. In Duart. Ä Ä 


Erft vor furgem war ich fo glüdlich, diefe nicht geringe, bisher ganz unbefannt gebliebene Seltenheit 
zu erhalten. Eine fpätere Ausgabe von 1509 hat Herr Sprenger in Seiner Bamberg. Buchdrucker⸗ 
sefhichte S. 74, No. 55 angezeigt und befchrieben. Der oben angezeigten Schlußanzeige gu Solge müßte 
noch eine dltere vorhergegangene Ausgabe erifliren. WBielleicht wird auch diefe. noch entdeckt. Unter obi⸗ 
gem, mit fehr großen Gothiſchen Typen abgebructen Titel eben vier Wapenſchilde, weldye auch in den 1491 
gedruckten Agenden zu fchen find, bie auf einen, den ich mir nicht zu erklären getraut. Oben, auf der 
Ruͤckſeite diefes 1. Bl. ſtehen die nämlichen vier Wapen und darunter. ein Holzfchnitt 8. Seinrich und K. 
Runigund welche den Dom halten, vorfielend. Auf der 1. S. des 2. Blattes ſteht: DIE BON RED 
des Inhaltes, daß der Idblichen gewonheit gemäß, nad welcher bag föfperlihe heiligtum dig 
wirdigen ſtiffte Hie gu Bamberg Je über ſyben iare geweifi werke, dieſes auch 
Deut geſchehn follte — mit der Ermahnung, ftil gu ſeyn, 06 ſych eincherley aufrur von feur u. f. w. 
begeben folte. Unten fieht noch: die Summa des wirdigen heiltums ift pey Dreyhundert Etüden oder mer. 
Auf der Kückfeite dieſes Blattes fangen nun did Heiligehümer felbft an, welche hach ben XI. Gängen in 
Holsfchnirten vorgeftellt, und kurz befchriehen werden. Daß diefe fo genannten Heiligthuͤmer, aus den felt- 
famfien Seltenheiten befichen, ift leicht zu erachten — z. DB. ein Etüd von der ruten Arond — 
etwas von dem bare onfer liebe frauen. vnd audh von dem pufch moyfi — etwas 
von der fripen Jeſu — von der gürtel Maria — ein lüd von dem Brab Marine — bie 
girnfchal von fannt Lucas des heiligen’ Euangeliften — der fynger des berligen 
©. Jobans des tauffers, Damit er criſtum bat gezeiger und geſprochen nembt ware 
das ift das Lamp gotted der do tregt die fündb der werlt — von dem Creutz Chriſti 
verfhiedene Stüde und Spanne — die zween früg darynnen dnffer herr Ebriftus 
auf der hohtzeit zu chana gaflilen waffer ju wein gemacht hat. Den Befchluß mache 
ein Gebet für den Pabſt, Kaifer, den Bifchof und für das ganze Reich. Dann folgt unten auf der 1. Eeite 
des 12. DI. obige Schlußanzeige. Der Drucker hat fi) nicht genannt. Die Typen aber belehren ung, da 
folhes Niemand anders gewefen fey, ale ber befannte Aanns, Briefmahler oder Buhdruder, 
mie er fih zu nennen pflegte. Das Ganze beträgt 12 Bl., von denen die legte Eeite leer iſt. Cuſtos, Blät- 
terzahlen und Signaturen fehlen. 


352. C. ar — fruchtber Tob der gelyder Marine. Ulm durd) 
Cunrad Dendinut 1493. In Octav. 


Hat Helsfchnitte. ©. Catal. Bibl. Tbors. Vol. VII, p. 242, No. 21$. 


353. Ain büchlein inhaltend die Stifftung des Stiffts Sannt Peders 
(nicht Feders) zum Einfiedel in Schoͤnbuch (nicht Schaumbuch) 
für Priefter u. ſ. w. Gedruckt zu Bm nad) Chriſti geburt taufend vierhun⸗ 
dert vnd im drey vnd neunzigften Jahr auf den andern Tag des Merzen durch 
Hanfen Regern von Haiffung end Angebung des ehrwuͤrdigen vnd an: 
dachtigen Herren ond vaters Maiſter Gabriel Byel ın der hayligen Schrift 
Probft zum Einfivel und Schöubuh, In Qua. | 


€. Job. Frid: le Bres Je origimbus & vicifäitudinibus Xeclefiae Wirtembergicae P. I: Tabing, 1790. 4: 
p- 12, not. L 


356. Wie man einem yecklichen was würden. vnd ſtands der iſt, ſchryben ſoll new 
practicirt rethoric Und brieff formulary. Am Ende ſchließt der Vers 
faffer fein Werk folgender Maten; : — der gebenediget iſt von ewen zu ewen Amen. 

| Nach feiner heillgiiten menſchwerdung im vierzehen hundert dry vnd nüngig- 
ſten jaren, off den sehen tag: des merzens. Sodann folgt die Unterfchrift des 
Druders: New practiciert rethoric vnd brieff formulary des adels, ſtetten, vnnd 
lendern der hochtutſchen hetzlouffenden ſtylums vnnd gebruchs. Getruckt zu 
ſtraßburg Johannes pruß. Ss" Soli 
In ber. Joſchiſchen Sammlung, 


357. DVoctrinal der gemeinen laden. Auf dem m legten Blatte ſteht: Dyſe drey 
buͤcher hatt auf ein neues geſchmidt auß alten eyſen vnd hat veil zu bewarten 
lerer geſatzt ain Karteuſer zu nurenberg ain prieſter: mitt den namen Erhart 
Groſse. Gedruckt u. ſ. w. indem erren Jar. In Quast, 

Siche Denis Suppl. p- 343, No. 2849. 


358. Petrus de Creſcentiis zu teutſch — Am Ende: Getruckt — M. 
CCCC. xCiii — In Folio. 
Beſchrieben hat bieſe Auégabe Gelmferort 1. e. ©. 142, No. 316. Dbiger Titel Ach auf der 12. S. 
des 1. Pl. Mit dem 2: Bl. beginnt, dag erſte Buch vo erwelen woneflete onnd von hüfern 
onnd bifen und was nuge [y su ader wonung. und zuvoran erfennen gütigfeit. 


der Wotnfiete ingemeln. Die —** baben faſt durchgehendg big auf einige wenige die Kars 
tenform. Das:Banze beträgt 234.Bl. 


. 358. b. Herbarius zu teutſche vnd von nallerhandt kreutern. Am Ende: Gedruckt 
| vnd fälgkiich vollendet dyſer Herbarius durch Hannfen fehönfperger in 
der Fapferlichen flat Augfpurg an dem afftermontag nach tiburcii. 
Nach Criſti geburt tauſent vierhundert vnnd in dem dreuondueunchigſten/ jare. 
In Folio. 
Hat Holzſchnitte. In der Joſchiſchen Saminlung. | 


361,5. Wie und mit welcherley Herrlichkeit und Solennitäten 
das begangniß vnd Erequien Hr. Friedrichs des Heiligen Nömifchen 
Reichs Kayſern zu Wien in Oeſterreich gehalten worden. Gedruckt zu 
Lyptzk 1493. In Duart. 

Wird von Leich 1. c. p. „68, angezeigt. 


373: b. Wem der geprant wein ug fey oder ſchad. un wie er gerecht ober 
foljchlich gemacht fey, Am Ende: Gedruckt zu > ambergk Uon marren 
. ” 2 


76 | Jahr 1494. 


Ayrer. Unnd Hannſſen Berneder indem Zinfenmwerd Im £rrrriji. 
iar. In Quart. 


Diefes merkwürdige Schicht, welches nur aus 6 DI. beſteht, hat zwar Weller 1. c. &. 305 angeleigt 
und befchrieben. Da aber in diefer DBefchreibung manche Unrichtigleiten vorfommen, fo bat man es billig 
m:t Danf zu erfennen, daß daffelbe in Lanzler’d und Meifner’d bekannten Duartalfchrift: Fuͤr 
ältere Litteratur und neuere Lectüre II. Jahre. 3. Duartal, 1. Heft, nicht nur ganz ab» 
gedruckt, fondern auch eine beffere Nachricht davon mirgecheit worden if. Ans dieſer Quartalfchrift bat 
fie nun auch Hofrath Bedimann in Seinen Beyträgen zur Gefhichte der Erfindungen 
Bd. 11, S. 277 u. f. aufgenommen. Nur der Titel if in Soli geſchnitten — nicht aber das ganze Gedicht, 
wie Weller behauptete. Diefes ift vielmehr ganz mit beiweglichen Buchflaben gedrucdt. Die Briefmabler 
pfufchten damale in die Druckerkunſt, lieferten Fleine Tractäcchen und vermifchten nach Gutbefinden Holz⸗ 
ſchnitt und Drud. Uebrigens erhellt aus dieſem Gedichte, wie Hofrath Beckmann bemerft, daß ſchon da- 
mals faſt Jedermann Branntwein trank, daß man, wie der Holzfchnitt auf dem Titel augenfcheinlich be⸗ 
weißt, Branntwein fchenfte, daß man zu Branntwein gieng, und in feinem Gebrauche. audfchweifte. Diefes 
beweift fchon der Anfang diefed Gedichted, der alfo lautet: Nah dem on nun (hir yderman | 
gemeinflichen fih nimet an | gu trinken ben gepransen wein u.f.w. S. Sprenger’d 
Bamberg Buchdruckergeſch. ©. 58, No. 27. | er 


373.0. Practica von Leuptzig. Meifter Johannſem (Birdung) von 
Haßfurt aufs Jar 1493. In Auert. BGE 
Hat Denis L c. p. 581, No. 5031 angezeigt. et - 


Jahr MCCGEXEW. | 


383. b. ‚Hierinne ftönd etlih tewifch ymni oder lobgefange mit verſen. ſtuͤken 
on geſatzen von ettlichen Dingen die do zu bereitung vnd betrachtung der beicht 
ainem yeden: not ſynd darnach ettliche kurz vnd vaſt müde vermanungen. 
Am Ende: Getruckt von Heinrico Knobloͤzer zu Haidel berg Anno xciiij. 
In Quart. 

Angezeigt und beſchrieben wird dieſes Deutſche Hymnarium in Theoph. Sinceri —— Nach⸗ 
richten von lauter alten und raren Büchern Std. I, S. 3, ingleichen in Deſſelben Neuen 
Nachrichten ©. 182. 

Hierbey muß ich noch bemerken, daß bie in den Annalen, ©. 2ı2, No. 383 unter biefem “Jahre ans 
geführte Schrift nicht hierher, fondern unter daß Jahr 1493 gehört, wo fle auch S. 199, No. 348 richtig 
angeführt worden iſt. Dieſes ift ohne meine Schuld gefchehen, da Schwindel diefe Schrift ebenfalls zwey 
Mal, fo wohl mit Bemerfung ded Jahres 1493, in den Neuen Rahrichten & 138. b. als mit Ber 
merfung des jahres 1494, in den Nachr ichten u. ſ. w. S. 4 u f. angeführt hat. 


.. 384. b. Dat Bok der Medelynghe Marien. Luͤbeck dorch Steffan Arn- 


des 1494. In Octav. 
Iſt mit Holzſchnitten geziert. S. Catal. Bibl. Thorz. Vol, VII, p. 242, No. 219. 


384. c. Eyn verordenung vnd vermanung Bu Der Nitterfchaft yn die 
Bruderſchaft fande Joͤrgen. wider die onmenfchliche that vnd 
gefhicht der Turgfen. Bo an den Ehriftgelewbigen geuͤbt und began- 
gen. Bon Römifcher Fönigklicher Mayeſtatt außgegangen. 


Jahr 1494 | 77 


e ⸗ 0 
Am Ende: Gedruckt vnd volendet yn der Fuͤrſtlichen ſtadt Leybſigck. 
Alß man tzelt nach Criſti vnſers lieben herren geburth Tauſent virhundert vnd 
pn dem vierundneuntzigiſten iare. In Quart. | 
Diefe Seltenheit ift in Meuſel's Hiftor. litter. bibliogr. Magazin Etd. II, S. 7—53 auf 
9151. mit ähnlichen Gothiſchen Buchflaben gang abgedruckt worden. Die &. 54 beygefügte Anmerkung 
verdient auch hier eine Stelle: „Außer der bibliographifchen Seltenheit -diefer Kleinen Schrift iR auch ber. 
Anhalt derfelben aus eine andern Geſichtspunkte fehr merkwürdig. Es ift der Etiftungsbrief eines mili⸗ 
-tärifchen Ordre pour le merite, der zwar den Mitgliedern die nämlichen Vortheile verfpricht, welche bie 
neuen Drden der Art haben, nämlich Ehre und die Erlaubniß, ein Ordenskreuz zu tragen; er hat aber ben 
befondern Unterfchied von den Militär» Orden unferer Zeit, daß dieſe den Verdienften folgen, der alte Sanct 
Joͤrgen⸗Orden aber den Verdienften voraus gieng. Wer fich anheifchig machte, zwey Jahre auf feine Koften 
im Selde zu dienen, der konnte ſich von dem Bifchofe, in defien Dioces er lebte, in den Orden aufnehmen 
- Saffen, und das Ordenskreuz tragen. Es war eine Art Subfeription, die Damals, da nod) fein miles perpe- 
tuus Mar, gewiß von gutem Erfolge geweſen ſeyn mag. Der Umftand, daß auch Unabdelige in den Orden 
aufgenommen, und daß fie dadurch wapenfähig wurden, mag wohl der Urfprung manches Geſchlechts feyn, 
das von diefer Epoche anfängt, und nun mächtig und glänzend geworden ift.« . 
Unter obigem Titel ſteht ein Holzſchnitt, welcher rechts den Kaifer Marimilien, und links einen, viel⸗ 
leicht um dieſen Orden Buhlenden vorſtellt. Nach der Schlußanzeige flieht das Zeichen des Druckers, naͤm⸗ 
li) des Conrad Kachelofen. Beyde Holzfchnitte find auch in Meuſel's Magazın nachgebildet worden. 


| 384 d, Ein püchlein von der erfanntnuß der fund ond aud) ettlicher 
tugent. Gedruckt zu Augfpurg von hanfen ſchobſſer 1494. In Auart. 
Befist Herr Motzler in Sreyfingen und ift 35 DL. ſtark. 


389. Ain wunderbäre inftruction ond ondermweifung wider die peftileng 
herfließend von £aiferlichen hof vnd aller bewaͤrteſten doctoribus in criftenlicher 
vnd haydefcher nacion funden waͤrden mügen. Am Endes Gedruckt zu Memin⸗ 
gen durch Albrecht Funen von duderſtat ꝛc. Nach criſti gepurt 

M. CCCC. LXXXXII. In Quart. 

. Der Berfaffer fol Ulrich von Ellenbog feyn. Angezeigt hat ed Braun 1. c. P. II, p. 259, ingleichen 
Denis 1. c. p. 376, No. 3154. Obiger Titel ſteht auf der 1. ©. des 1. Bl. Dann folge das Regifter, und 
mit dem 3. DI. fängt dieſe zufeuceon folgender Maßen an: Hie nach volget ein gut regiment 
und ordnung vnd prefervativa und ler, wie man fih wider den gebrechen der pr» 
filenz auffhalten und bewaren fol u. ſ. w. Iſt 29 DI. ſtark. | 


391,b. Bon der loͤblichen Stifftung des hochwuͤrdigen Sottshaufes 
Einfidlen vnſer lieben Frauen Ehronid zu Ulm 1494 
An Quart. 0 


x Angezeigt ift Diefe Ausgabe in Baller's Biblioth. der Schweitzergeſch. Thl. II, ©. 384 
‚No. 1197. 


393. Das Narren ſchyff. Am Ende: — Gedruckt zu Bafel — Im jor nod) 
Chriſti geburt Tufent vierhundert vier und nungig. In Duart. 

Da ic) diefe vermuthlich erfte und fehr feltene Ausgabe felbft vor mir habe, fo fehe ich mich in den 
Stand gefeßt, eined und das andere‘in der davon in ben Annalen ©. 214 — 215 gegebenen Befchreibung 
gu verbeffern. Der auf der 1. Seite des 1. DI. fiehende Holsfchniss ift dort richtig befchrieben, nur ſteht 

« | Ä 


78 | Jahr 1494. 


oben an der in der TI. Abtbeilung befindlichen Echrift — Doctor griff, welcher eine Sahne hält. Bang 
unten: gu ſchyff zu fhyff brüder: ER gar, eh gat. Auf ber Nückfeite diefes 1. Blattes ficht 
oben: Das Narren Schyff. Darunter ift ein Schiff mit Narren beſetzt. Einer der Narren hält eine 
Fahne in die Höhe, in welcher oben: der Kopf eines Narren abgebilder iſt, neben welchen fieht: Doctos 
griff. Gleich daneben fleht oben auf einem Zettel: Ad Narragonia; darunter erliche Noten, mit Gau⸗ 
deamus omnes. Unter diefem Schiffe fieht: Gen Narragomien. Iti ſunt qui defcendunt mare 
in nauibus — et omnis fapientia eoru deuorata eſt. Pfalmo CVI. Auf ber ı. Seite des 2. Blattes fängt 
oben an — Ein vorredb in dag narren ſchyff. Diefe Vorrede geht unten auf der 1. E. des 4. DI. 
zu Ende. Auf der 2. S. dieſes 4. DI. fängt das Verf ſelbſt mit dem erften Narren an, deren in allem 112 
(nicht 110, wie c8 in den Annalen aus DBerfehen heißt) aufgeführte werden. Auf der 1. S. des 156. Bl. 
geht das Werk zu Ende, Zulegt ſteht: Deo gratias. Auf der Nückfeite dieſes Blattes ſteht die Schlußs 
anzeige. Dben Heißt ed: End des narrenfhiffe. Etwas weiter unten: Hie endet ſich, das 
Narrenfchiff, So gu nug beilfamer ler, ermanung, vnd ernolgüg, ber wißbeit, vers 
nunft on guter ſytten, Ouch gu veradhtung, und ſtroff der narrheyt, blintheit 
Irrfal, ond dorheit, aller ſtaͤdt, vn gefchlehe der menfchen, mie befunderm fliß, 
mäg, und arbeit, gefamlet ift, durch Sebaſtianũ Brant In beiben rechten Doctorem, Gks 
druckt gu Baſel vff die Vaſenaht, bie man der narren firhweih ninet, Im joe 


. noch Eprifi geburt Tuſent vierhundert vier pndb nüngig. Darunter: 1.4.9.4. Darauf 


eine Lilie, welche auf einem Hügel lebt, und darüber auf einem Zettel: Nuͤt on vrfad. inter Diefem 
Schilde: Jo. B. von Olpe. Den Beſchluß macht auf drey Seiten: Regi ſter des arrenſchiffs. 
Noch iſt zu bemerken, daß das Ganze durchaus, bis auf das Regiſter, mit zierlichen Leiſten auf dem rechten 
und linfen Stege geziert iſt. Sonderbar ift «8, daß das Ganze nicht mit einerley Buchſtaben gedruckt wor 
den if. So find z. B. die großen Anfangebuchfiaben der Zeilen, Deutfche Buchfiaben. Auch die Heinen 
dv... ſ. Y 4. 3. Find Deutfcher Art. 3. 2. 
' Der narr den vjel allzyt ryt 
Wer bil zürnt de man nür vmb gyt. 

Das Banze ift 158 Bl. ſtark. Ohne Blätterzahlen, doch mit Signaturen. 

In der in den Annalen gegebenen Defchreibung diefer Seltenheit habe ich auch einer Lateiniſchen, gu 
Lyon gedruckten Ausgabe gedacht, in welcher es am Eude heißt: Impreffum per —— Zachoni de Ro- 
mano Anno Domini M. CCCC. LXXXVIII. die XXVIII. menfis Junii. Ich bemerfte, daß und warum 
mir diefes Drucjahr verdächtig fen, und wermuthete, es ındchte bey de Bure, ‚welcher diefe Ausgabe in Geis 
ner Bibliographie anführt, ein Drudfehler ſeyn. Ich habe aber nachher gefunden, baß der Druckfehler 
nicht bey de Bure, fondern in diefer Ausgabe felbft zu Fuchen fey, ald wo es wirklich Heißt : M. CCCC. LXXXVIIL 
Es ift aber fiher ein X.ausgelaffen worden, nie folches auch in bem Catalog des Crevenna Vol. III, p. 290 
richtig bemerkt worden if. Der Drucker if der befanute Jac. Sacon. ' 

Noch habe ic) dort bemerkt, daß Aeyfersberg darüber gepredigt habe. Diefed gefchah nicht im eigent⸗ 

"lichen Verſtande, gleich als ob er das Narsenfhiff als Tezt bey feinen Predigten zum 


Srund gelegt habe. Alles, was er that, befand nur darin, daß er die Narrheiten nach) der Drbnung, 


wie fie Brant vorftellte, vorteug. Diefes hat fhon Weller 1. c, Thl. I, ©. 245 bemertt. 


397. Catho teutonice erpofitus — Impreßi in Reutlingen Y Michaele 
Greyff u f.w In Auart, | 
Was id) in den Annalen &. 217 In der Anmerkung fchrieb, Daß mir von dieſem Drucker fonft nichts 


befannt fey, muß ich hier widerrufen. Schen 5. 193, No, 328 zeigte ich ein Product von demfelben an. 
Er druckte zu Neutlingen von 1486 biß 1496. ©. Annal. typogr. Vol. V, p. 486. 


397.b. Vocabularius predicantium. collectus a Joh. Melber de Ge- 
rolzhofen er fermonidus Wenceslai Brad. Argentini 1494. 
In Quart, | ' 

Diefe Ausgabe habe ich in den Annalib. typoge. Vol. I, p. 52, No. 270 aus Maittaire p. 778 ange 
führe. Fuͤr das Dafeyn derfelden kann ich nicht bürgen, ungeachtet Maittaire dieſe Ausgabe aus dem fonft 
accuraten Pauwifchen Easaloge genommen hat. 

P 


Jahr 1495. 7 55 
"597.0, Ein dentfiher Kalender 1494. 2u Unfang in einem Echilde von 
gaubwerf: ich wunfch euch vil gutter ſaͤliger Newer iar. Bogen 
groͤße. 
Dieſen Kalender befigt Here Motzler in Freyſingen. 


Jahr MCCCCKCV. 


398.b. Ewangelia und Epiſtel mit der gloff auch der meſſ Pſalm vnd 
collect. Augſpurg duch Erhard Ratdolt 1495. In Solio. 


Wird von Denis 1. c. p. 390, No. 3288 angejeigt. 


400. b. Beychtfpiegel, Gedruckt (zu keiplis) durch Cunrad. Kacheloven 
1495. In Quart. 
©. Catal. Bibl. Tbost. Vol. VII, p. 140, No. 389. 


‚493. Diß buchlin fagt vd dem landt fryd Cammergericht Gemeynipfe 
ning vnd vo der hanthabung des frydens rechte on ordenüg wie Die dan vff der 
verfamelung des heiligen Reichsdag zu wormß im iar. M. CCCC. xcv durch 
vnſern allergnedigften hern Marimilian romi. fo. Die Chürfürften und ge: | 
meyn verfamelung des heiligen Richs geordent gefegt vnd beſ loſſen ſeint 
(1495). In Quart. 


Ich beſttze dieſe ſeltene Aufgabe nun ſelbſt. Obiger Titel ſteht auf der 1. S. des 1. Blattes. Dann 
folgt auf der 1. S. des 2. Blattes mit der oben ſtehenden Anzeige; Der landtfryd. Auf der Ruͤckſeite 
des 6. Sl. Cammergericht. Auf der 1. &. bed 16. DI. Semenner pfennig. Auf der 1. S. des 
a1. Bl. Hanthabung fridens rechts und ordenung. Iſt 24 DL. flarf. 


405.b. Di iſt Kuning Karlis von Franckrich gebot mit Bezugung 

oder proteſtation durch ganz ytalien vnd welſch landt vßgangen Mit ſampt 
den Artickelen des Vertrags So zwiſchen vnſerm Heiligen 
u Vatter babft Allerander dem VI. vnd funig Karle von Frank: 
| reich Heß pm negft vergangnen Jenner zu Rom vertedingt ond abe ge- 
rede ſyndt. Darunter der Pabſt und der König, welche das Diplom halten. Die 
Broteflation des Königs ift datirt Florenz 22. Nov. 1494. Hienach volget der Ver⸗ 
trag diſs vnd anders. handels. Um Ende: Geben am XV. tag des Jenners 
im M. CCCC. ond Errrrv. tar. In Duart. 


©. Denis 1. c. p. 598, No. 5231. Diefes ift der merkwürdige Vertrag, welchen Rarl VIIL, Konig 
von Frankreich, nachdem derfelbe zwiſchen dem legten December 1494 und dem 1. Januar 1495 feinen Ein, 
zug bey den Scheine der Sadeln in voller Ruͤſtung und mit flingendem Spiel in om gehalten hatte, mit dem 
Pabfe Alexander VI, ber in die Engelsburg geflohen mar, am 15. Januar 1495 errichtete. Iſt 6 DI. ſtark. 


406.b. Des Königes Apolloniug von Tyrus ond Sidon Hiſtoria. Ulm 
1495.. In Quart 
So wird dieſe Ausgabe von Denis |. c. p. 384, No, 3234 ‚angezeigt. 


80 Jahr 1495. 


406. c. Dyſs puchlein hat gemacht vnnd erfarn Mayſter Clement von Gracz 
von allen paden dye von natur hayſs ſint. Au Ende: Getruckt zu 
Brünn NECEECErrrrv. In Quart. | 


Auf dem Titel ſteht ein Holgfchnitt, welcher Badende vorſtellt. Das Banze iſt reimweiſe abgefaßt unb 
mit groben Tippen gedruckt. ©. Denis I. c. p. 392, No. 3303. 


409. Das nuüw Schiff von Narragonia m. f. mw. Am Ende vor bem Regiſter 
ſteht auf einem eigenen Blatte folgende Schlußangeige ; Hie endet f ich das neu 
fhiff aus Narragonia So zu nug heylſamer ler. ermanung. 
ond ervolgung. der weiſsheyt. vernunffe vnd guter ſytten. 
Auch zu verachtung vnd flrauff der narrheyt. blintheit. Irfal 
vnd torheyt aller ſtuͤt: vnd geſchlacht. der menfchen. mit be 

” funderm fleiß. miüg. vnd arbept. gefamelt ifl. mit mererer er— 

fengerung, vnd feheinbarlicher erflerung. durd Sebaſtianum 

Brant In beyden rechten Doctorem. Gedrudt zu Strafsburg 

auff die Vaſenacht, dye man der narren kyerchweich nennet. 

Am jar nach Ehrifigeburt Tuſent vierhundert vier vnnd neu 

tig. Vnd darnach gedrudt auß dem felbigen Straßburgerfchen 

eremplar zu Augfpurg in der Pepferlichen flat von Hannſen 

Schönfperger Im jar nach Ehriffi onfers herren geburt Tufent 

vierhundert fünff vnnd neungigiften Am fampflag vor- on- 

fers herren auffort. In Duart, 


Diefe Ausgabe, welche, wie ſchon aus der eben angeführten SchIußangeige erhellt, ein Rad 
druck der erften, von einer bisher unbefannt gebliebenen vermehrten Ausgabe ift, hat vor furgem 
Hofr. Kfchenburg in Seinen Denfmälern altdeutſcher Dichtkunſt S. 297 — 338 befchries 
den, auch einige Stellen daraus angeführt. Wenn der wuͤrdige Mann fagt, daß er nicht entfcheiden könne, 
ob diefelbe von der im J. 1494 gedrudten Bafeler Ausgabe, welche man bisher nur noch ale die aͤlteſte 
gennt, abmeiche, und fchon Berlängerungen von fremder Hand enthalte: fo muß ich bemerken, daß biefe 
Entfcheibung fchon in ber von ihm angeführsen Schlußanzeige liege, wo es ausdrücklich heißt — mit mes 
rerer erlengerung vnd (heinbarlicher erklärung. Wenn aber auch dieſes nicht wäre, fe 
würde fchon die Vergleichung mit der erwähnten, 1494 zu Bafel gebruckten Ausgabe, die ich Ficher für 
die Driginal-Auggabe halte, die Sache entfcheiden, Ich befiße diefe letztere jetzt ſelbſt, und kann 
alfo mit Gewißheit fagen, daß Beyde ziemlich weit, fo wohl im Gebrauch verfchiedener Wörter (4.3. in den 
von Herm Eſchenburg ©, 300 *) angeführten Benennungen von Fahrzeugen) als in Anfehung der, in der 

wepter — mit bem Titel: Das nuͤw ſchif von Narragonig begeichneten Ausgabe, ftehenden Zus 
hier, von einander abweichen, wie ich folche® bereits in den Annalen ©. 234— 236, No. 456 bey ber 
Anzeige Der 1498 iu Augfpurg gedruckten Ausgabe des neuen Narrenfchiffes bemerkt habe. Co wohlbe- 
pächtig ich auch dieſe Bemerkungen niederfchrieb, da ich dieſe erfle gedachte Ausgabe von 1498 aus ber 
Schwarsifhen Sammlung felbft vor Augen Hatte, fo gefiel es doch dem Recenſ. von Herm Eſchen⸗ 
burad Dentmälern in der Dberdeutfchen Allgemeinen Pirteratur » Zeitung 1799, 
Ste. XCVI, ©. 295 gergde zu den Ausſpruch zu machen, daß meine Behaupfung, ale ob diefe unechten - 
Ausgaben, nicht mehr und nichs weniger Narren, als bie echten enthielten, und ale 06 nur der Text bey 
verfchiedenen zwar unverändert geblieben, bey manchen fat um die Hälfte verlängert worden ſey, durch 
Herrn Eſchenburg's — zwar ziemlich magern Auszug (nad) des Res. Meinung nämlich) als vollfommen 
ungegränder bargeflellt werde. Denn, ſetzt ber Necenf. hinzu, iſt ber vorliegende (Mfchenburgifche) 
Auszug getreu, wie Rec. nicht zweifeln will, fo zeigt fich aus ber Wergleihung mis der Bafıler Ausgabe 


Jahr 1495. 81 


von 1495, die dem Driginal gewiß gleichlautend ift, daß das 68. Eapitel Bon der Weisheit, dad 
30. Capitel als eine Wiederholung des 27. Cap. von unnügen Rudiren, und das 112. Gapitel von bb . 
glaubigen Narren eirle Zufäge find. Dafür aber das 103. Cap. vom Endchriſt, dad 111. Cap. 
von Difches Unzucht; das 112. Cap. von Faſnachtnarren, und dad 114 Cap. der Wiß wan gang 
ausgclaffen wurden. Es wird mir erlaubt ſeyn, das Nämliche von des Nec. Behauptung zu Außern, was 
er von der. meinigen geäußert hat, und diefelbe als ungegründer darzuftellen. Das 65. Cap. von der 
Weisheit — oder, wie e8 eigentlich heißen follte — Kon der Weisheit ift nicht Zufag — denn es 
ſteht in der Bafeler Driginal» Ausgabe von 1494. fol. t. II. unter dem Titels Bon Ion der wifheit. 
Das 27. Sapitel, von unnugen ftudieren rent in der Driginal» Ausgabe fol. e. III. b. und e.. IIII. 
m neuen Marrenfchiff ſteht es zwey Mal, ein Mal far unverändert, und dag zweyte Mal verlängert. 
ag 111. Cap. von bdsglaubigen Narren, fcheint Zufaß zu Cap. 99 zu feyn; denn vor beyden 
fieht der nämliche Holgfchnitt. Das 103. Cap. von Endchriſt if nicht ausgelaffen; daffelbe folge, jedody 
ohne Ueberfchrift, nady dem 104. Eap. von Falfcheit. Das ııı. Cap. von Diſches Unzucht und 
dag 112. Cap. von Faßnachtnarren, fleben noch nicht in der Driginal. Ausgabe; fie konnten alfo 
auch nicht in das Neu Narrenſchiff aufgenommen werden. Das Legtere, daß verfchiedene Narren fchr ſtark 
erweitert, mehrere nur garı Kleine Zufäge erhalten haben, werde ich doch mohl nicht zu beweifen naͤthig 
haben. Möchte man doch über Gegenftände, melde man nicht felbft vor Augen hat, nicht fo dictatorifch abs 
forechen ! Jeder hat feine Stimme, nur muß er fich feines Rechtes nicht auf eine Art bedienen, welche den 
Andern; ber ein gleiches Reche hat, beleidigen muß. | 


410, Bon dem Graffen in dem pflug— Gedruckt zu Erffort von mei: 
fter Hanfen fporer ben fante veit zu den eynſydel Im XIV. (XCV) Saure, 
An Duartı . J 
Daß dieſer Hanna ſporer Niemand anders ſey, als jener Drucker, welcher ſich in verſchiedenen Heinen 
Schriften, die er Anfangs, beſonders von 1493 an, zu Bamberg und nachher auch zu Erfurt druckte 
insgemein bannfen Buchdrucker, oder auch Briefmahler nannte, iſt wohl unftreitig richtig ; dof 
diefer Behauptung nicht entgegen ftche, daß es ın feinen Unterfchriften Unfange bey Sant Veit zu den 
‘Einfiedeln, nachher bey Sant Paul heißt, erhellt daraus ganz deutlich, daß chen derſelbe, ber hier, 
mit der Angeige feines Nameng, feinen Wohnort bey ſant Veit verbindet, in einer 14:9 gedruckten und 
‘In der Solge, unter No. 474. e, ensnjeinenden Schrift eben dieſen feinen Namen mit dem Wohnorte: bey 
fant Pauls Pfarr verbindet. Auch fiimmen bie Typen feiner Bamberger Drucde mit denen, womit 
er in Erfurt drudte, genau überein. Ob uͤbrigens diefer Johannſen Sporer, vielleicht ein Sohn jened 
‘Sanns Sporrer’s ſeyn maͤchte, der 1473 eine Ausgabe von der Ars moriendi (5. die Annal. der deut 
(chen Litteratur S. 72— 73, No. 27) beforgte, ift wohl wahrfcheinlich , aber fchwerlich mit Gewißheit 
gu beftimmen. Defto gemwiffer ift es, dag er von Nürnberg gebürtig gewefen fey. Eben diefer Zanns Spos 
rer ſoll 1494 zu Erfurt ein Gedicht von ber heiligen Maria in 4. gedruckt haben. 


411. b. M. Catonis diftiha moralia cum teufonicis interlinearibus expoſi⸗ 
tionibus. Joh. Ottmar in Reutlingen circa feſtum Dionyſii an- 
gelici doctoris 1495. In Detan. | 

In ber Bibliothek des Stiftes Weingarten. 


411.c. (Wenceslai Brad) Vocabularius rerum. Am Ende: Impreſſum 
Argentine Anno dni M. CCCC. xco altera die poft feſtũ ſancti 
Thome apl'i. In Quart. 


Iſt in der kaiſerlichen Bibliothek zu Wien. Auch Belmſchrott hat dieſe Ausgabe 1.c. ©. 155, No. 347 
angezeigt und kürzlich befchrieben. i 


Danzev’d Annalen Supplement. 8. 


82 Jahr 1496. | 
411. d. (Wenceslai Brad) Vocabularius terum. Am Ende: Impſſum 
Auguſte per Joannem ſchonſperger Anno MCECCCC. gc v. In vigi⸗ 

lia vigilie finit felicite. In Quart. 


Dieſe Ausgabe hat Denis 1. c. p. 388, No. 3264, ingleichen p. 707, No. 6288 angezeigt; welches auch 
von Brass 1. c. p. 156 gefchehen if. 


Jahr MCCCCXCV. 


412.b. Der Heyligen Leben das Wintertail. Am Ente: Hie endet fich d’ 

j heyligen Leben dz Wintertail. Gedruckt vo Hannſen fehönfperger in der 
keyſeilichen ſtatt Augſpurg. And volendet am famßtage nad) fant An- 
dreas des heyligen zwoͤlfffpotten. Do man zalt nach Criſti onfers lieben 
herren gepurdt M. CCCC. vnd jm xcvj. ar, In Folio. | 

Diefe Ausgabe hat Holzfchnitte, Blätterzahlen und Signaturen. Belmſchrott hat Diefelbe nach eine 


defecten Eremplare 1. c. &. 163, No. 366 angezeigt. Cie ift von ben vorhergehenden Ausgaben nicht vers . 
fehieden. Die Holzſchnitte haben das Kartenformar und fichen aufredit. u 


413. b. Sante Birgitte DOpenbahringe, Am Ende: Luͤbeck Anno domini 
MCCCCxcpj. In Quart. | Zu 
Angejeigt hat diefe feltene Ausgabe, welche 203 Bl. Fark ſeyn fol, Element L c. V, p. 242. Nähere 
dat diefelde befchrieben Herr Rinderling in der. Gefhichte der Niederfähfifhen Sprache 
S. 357. Unter obigem furzen Titel fteht nichts weiter, als eine große Krone im Solsfhnitt, Auf der Ruͤck⸗ 
ſefeite dieſes Titeld ſteht ebenfalls ein Holzſchnitt, welcher die heilige Birgiste vorflellt. Darauf folgt das 
Verzeichniß der Eapitel des Buches, welches auf dem 6. Blatte felbft fo anfängt: Eyne vorrede myt 
einer invoringe ihteswelfer worde bes hilghen ewangelii ouer bye bock. Eyn 
gnd boem dreht gerne gude vrucht, ſecht ber Herr u. f. w. . Auf der 1. ©. des 203. Bl. 
endigt fi daß Buch mit der Anzeige des Jahres und Drudorted. Auf der Ruͤckſeite dieſes Blattes ſtehen 
5 Holzfchnitte, nämlich oben, gegen einander uͤber, zwey Wapenfchilde, wovon ber erfte den Faiferlichen 
Adler vorſtellt, der zweyte aber quer getheilt, oben leer und unten mit Blumen begeichnet if. In der Mitte 
ſteht ein Todtenkopf. Unten ſtehen wieder zwey fchräg liegende Wapenfchilde, der erfle mit 3 Mohnkoͤpfen, 
und der andere mit einem Lateinifchen T und angehängten Kreuze bezeichnet. 


414.b. Ein hübfcher Tractat von orfprung des bofen franzos. das man 
nenner die wilden wartzen. Auch ein regiment ond ware ergenen mit falben 
vnd gedranck, wie man fich regiren foll in diefer zeit. Am Ende: Got Sey 
Lobe. Hye endet ſich dag Buchlein gemachet Durch maifter Jofephen Grun- 
ve von burckhawſen. zu lob und ere einen Erfamen wepfen rate. der 
Ioblichen flat Augfpurg. ober etlich verfe des hochgelerten Sebaſtiani 
branndt beyder rechtenn doctors. Won den wylden wargen. Vnd ob diefel- 
bige lateinifchen verfe nit alfo von wort zu wort geteutſchet. Auch etlich ver: 
wandelt worden find. mag ein yeglicher ermeſſen bey im ſelbs warumb das 
beſchehen ſey. In Duart. | 


Unter obigem Titel ſteht ein Kolzfehnitt, welcher die Maria mit ihrem Kinde vorftellt, vor welcher 
rechts ein Koenig und links zwey andere Perfonen knien. Unter dem Koenig ſteht ein einfacher Adler, und 
biefem Könige feget die Maria mit der rechten Hand die Eniferliche Krone auf. Ganz unten ein nackender 


v 


Jahr 1496, = BB 


menfchlichee Körper mit Wargen bedeckt. Auf der 2. ©. des 1. BI. ſteht ebenfalls ein Holsfchnitt, dem 
Schoͤpfer mit 12 Engeln umgeben, und bie 12 Himmelszeichen vorflelend. Das 2. DI. enthält die Zueigs 
nungsfchrift an den Rath zu Augfpurg — geben ift am Eylfften tag des monets Nouembris. Im. 1.4.96. 
Dann folgen Sebaftien Brandrs vers oder carmina — zu dem Erbergeften Johannſen Reuchel Keyfer⸗ 
licher Recht ein außleger. den man funft Capion nenne. Aller kunſt Friechifcher. Lateiniſcher. vñ Hebrey⸗ 
fcher bucftaben Eubtiliften erfarer. Bon dem Bofen Franzos. dad man nennet die wilden warczen. Das 
dritt Gapitel iſt überfchrieben : Bon der zal der iare die do erfchynne find von anfang der welt biß auf dig 
iar. 1496. Iſt 12. Bl. flark; und ſcheint Nürnbergifcher Drud zu ſeyn. Findet fich in der Bibliochef 
zu, Rothenbuch. | 


414.c. Ein guts nuezlichs buchlin von den auffgeprenten waffern. 
Aum Ende: Getruckt ond vollenndet von Johanni Frofchauer in der 


Kaiferlihen flat Augfpurg. Anno domini. M. CCCC. revj, 
In Quart. | 


.  Dbiger Titel ſteht auf der 1. ©. des 1. Bl. Auf dem 2. BL. heißt ed: Hienach ſteend vergeich 
net die außgeprantten waffer, in wölcher maß man die gu ben gelidern nüßen unb 
brauchen fol. alsdann meifler Micel Schrid doctor der ſertzney die befchriben hat. 
ond if güt ond nüglich gewiffen. Braun Hat diefe Ausgabe I, c, IL, p. 279 angezeigt und ber 
ſehrieben. —9 


418. b. Marcolphi Hyſtory. Ulm 1496. In Quart. | 
Co wird dieſe bisher unbekannt gebliebene Ausgabe von Denis 1. c. p. 412, No. 3487 angezeigt. 


419.b, Kalender mailter Johannes .Künigfperger. Am Ende: Hie endet 
ſich diefer kalender ſaͤligklich. Der getruckt iſt worden von maifter 
Erhardt ratdolt zu Augſpurg. Als man zalt nach Criſti geburt 
M. CCCC. vnd in dem Lrxrxxroj jare. In Quart. | 


Diefe ScleenBeit hat Helmfchrort 1. c. &. 164, No. 367 zuerft angezeigt und befchrieben, Dbiger Titel 
ficht auf der 1. ©. des 1. Bl. Auf der Ruͤckſeite diefes Blattes fichen einige Verfe : 
Das büchlin brhende: du billich lernen ſolt 
Und es achten für edelgeftgin : ſilber: und gold 
Kalendarius gehaiffen zu latein 
Leret fich der funnen Hoͤch und mones fchein u. f. w. 
Das hat gemacht maiſter Zanns von Eünigfperg genant 
In teutfchen und melfchen landen wol erkant. 
Die Scylußanzeige fteht auf der Kehrfeite des 26. Bl. Den Befchluß machen auf vier Blättern mehrere 
in Hol; ine Siguren, welche bie Zu » und Abnahme bed Mondes, der Sonne und Mompesfinfterniffe 
u. d. vorſtellen. 


Jahr MCCCCXCYII.. 


423.b. Ghebet-Bock. Am Ende: Ghedrucket vnde vulendet dorch de Kunſt 
Steffani Arendes, medeborger der Keyſerlichen ſtat Lubek. Int yar 

| vnſes herren MeCCCrcvojj. In Duoden | 

Iſt von Denis auß van Seelen E. 427, No. 3620 angezeigt worden. Voran fleht der Kalender. Dar: 

auf folge ein Regiſter Über die Gebere. Bey den an die Maria gerichreten Gebersformeln ift bemerft wor» 

den: Dyt vorfhreven bed ghelefen myt ynnicheyt in de ere der moder Criſti if van 

groteme vordenſte. Sixtus de Pawes Hefft dar od gote gnade vnde aflaththo 

2 


84 | | Jahr 1497. 


hegheven. Auch iſt die Maria dolorofa vor ben fo genannten Mlarienpfalter abgebildet worden, mit ber 
Ameise: Welt minfche de den Pfalter Marien gnnichlifen bedet. obrbent van Pawes 
Sirsus deme veerdben XV. iaer aflates. Zu Ende find einige Pſalmen⸗ David's biefem Geberbuche 
beygefüge worden. 


424.b. Die verdamte Seel. Am Ende: Gedruckt zu Augſpurg von 
Lucas Zeiffenmair. Anno MCCCCxcvjj. In Duart. 


Diefes unbekannte Product ift von Heren Zapf in der Buch dr. Geſch. Augfp. Thl. I, ©. 122 an⸗ 
gezeigt worden. | 


425.b. Die Fronica in dem Brieffdon, Am Ende: Gedrudt vnd volendt 
gu Nuͤrnberg von peter wagner Im xcvjj. Jar. In Octav. 


Wer der Verfaffer dieſes Meifterfängersgefangs geweſen fenn moͤchte, läßt fich vieleicht aus ber 75. 
Strophe errathen, wo es beißt: Ich regenpog ich man did) zu vil Bartet Got u. f. w. Iſt 3 BI. karl, und 
befinder füch in der Univerftäts , Bibliothet ju Altdorf. | 


"425.0. Dy ſchydung vnnſer lieben frawen in gefangswenfe. Am Enber 
Gedruckt zu Nürnberg. von Peter wagner. Im. Ecvji Jar m 
In Octav. 


AR 1 Bl. ſtark, und befindet ſich eben daſelbſt. 


425. d. Ain tractetlin vonn dem ſterbenden menſchen von der anfech— 
tung im ſterben. Vnd ettliche fragſtuͤck vor dem ennd des ſterben⸗ 
den menſchen. Am Ende: Impreſſum Meêmingen. Das Jahr 1497 ſteht 
auf dem 2. Blatte. In Quart. 


Iſt nach der Anzeige des Herrn Antiquar Motzler, in Freyſingen, 28 DI. ſtark. 


428.b. Das buͤcheleyn genannt die hymmeliſche Funtgrube Gedruckt 
zu Eeipzig durch Melchior Lotter 1497. In Quart. 
Diefe wiederholte Ausgabe hat Keich 1. c. p. 72 angezeigt. 


429. b. Ein boͤhmiſcher ELandtagsfchluß. Prag 1497, In Quart. 
Iſt von Denis 1. c. p. 429, No. 3636 angezeigt worden. 


432.b. Mayſter Elucidariug von Den wunderbaren fachen der welt. 


Am Ende: Gedruckt zu VBlm durch Hannſen Zainer Im CXVII. 
(vielmehr XCVIL) jar. In Quart. 0 


Diefe Ausgabe hat Herr Zapf in der Buchdr. Gefh. von Schwaben ©. 114, No. 79 angezeigt, 
und richtig bemerft, daß das Drudjahr falſch ſey, und Statt CXVII. gefegt werden müffe XCVII. Es 
lebte ja auch, fo viel mir befannt iſt, Sainer zu Bin um dieſe Zeit nicht mehr. Unter obigem Titel ſteht 
ein Holsfchnitt, der auch auf dem 2. Blatte wiederholt worden iſt, mit der Ueberſchrift: Der Mapfter. 
Deriünger Das Ganze ik 32 DI. ſtark und hat 7 Holzfchuitte. Ä 


u | Jahr 14972. . . 28 
434. v. Ein Fießier Buͤchlein. Bamberg durch Hannſen Briefmaler 


1497. In Quart. 


Dieſe Ausgabe hat Breitkopf in Seiner Abh. über die Geſchichte der Buchdruckerkunſt 
©. 35, Note i) angeführt. Ob die in den Annalen, S. 167, No. 244 angezeigte Ausgabe von 1487, 
oder bie gegenwärtige bon 1497 die richtige, oder ob wohl gar diefe Ausgabe. unser das Jahr 1492 zu fegen 
fey, darüber habe ich meine Bermuchungen eben daſelbſt geäußert. 


436. d. Hienoch volget ein gar ſchoͤne Cronick vnd hyſtori vſs den ge 
ſchichten der Roͤmern. In willicher hyſtori vñ Cronick man vindet 
gar vil ſchoͤner vñ nuͤtzlicher exempel die gar luͤſtlich vnnd kurzwillig 
zuleſen vnd zu hoͤren ſind. Am Ende: Hie hat ein end die Hiſtory von 
den ſyben wyſen meyſteren die do gedruckt ſind vnd geendet zu clein 
Troy ga in dem Jor do man zalt noch Cryſti geburt. NRECCCEÆæckxtvjj. 
| In Quart. | | 
Auch diefe Ausgabe hat viele Holsfchnitte. Sie if 63 Bl. ſtark, auf 2 Eolumnen gedruckt und hat 
Signaturen. Angezeigt hat diefelbe Herr Bras I. e. p. 180. Der Drudort ift vielleicht Augfpurg , 100 
Sorg diefed Product mehr als ein Mal zum Borfchein gebracht.Hat. " Eigentlich enehäfe diefe Ehronif ben 
befannten Roman.von den fichen ppeifen Meiſtern. Sie fängs. mit einem gebluͤmten in geh gefchnittenen 
Anfangsbuchftaben fo anz Bep’alten Zittenwag ein keyſer, ber regiert gu Rome, vñ ˖ der⸗ 
felbe hieß Pontianus vn gar ein wifer man, vñ nam zu einem eelichen wib eynes 
romiſchen kuͤnigs tochter u. ſ. w. — 


436.c. Der Ritter vom Turm von den Exempeln der gotfſforcht vñ 
erberkeit. Augſpurg durch Hannſen Schönfperger gedruckt 1497, 
In Folio. 
Faͤngt foan: Der fpiegel d’ tugend vnd erſamkeit. Durch den Hochberuͤmbten 
Ritter von Turn. Mit ſchoͤn vn foflihen Hnflorien und Erempel, gu vnderwei⸗ 
fung feiner finde In Srangdifcher fprah begriffen. Vnd durch den Edlen fur 
nemen vñ f[rengen herren Marquart vom Stein Ritter vn Lantuogt zu Montpellicart 
in Teutfh tranfferire und gezogen. Vahet ſich an feligklid. Hat Holzfchnitte. KDiefe 
Ausgabe ſteht in Breitkopf's Catalog ©. 316. Vermuthlich wird das bort angegebene Drudjahr richtig 
ſeyn? Im folgenden Jahre ift in den Annalen ©. 236— 237, No. 458 abermalg eine Schönfpergesifche 
Ausgabe aus zwey fonft richtigen Catalogen angeführt worden. j 


437. Sebaſtian Brants Narrenſchiff. Gedruckt zu Straßburg 1497. 
In Quart. | 


Wird in Bendreich's Panded. Brandeb. p. 703 angegeigt. Diefe Duelle ift befannter Maßen fehr un⸗ 
rein. Hoͤchſt wahrſcheinlich ift ed, DaB darunter die befannte Kocherifche Ueberfeßung gu verfichen fey, von 
welcher 1497 eine Ausgabe zu Strassburg zum Vorfchein kam. ©. Annal. typogr. Vol. I, p. 60, No.325. 


437. b. Incipit Tiber Faceti de moribus Juvenum docens, qui a Ca— 
tthone erant omiſei per Sebaſtianum Brant in, unlgare noviter 
translatus. An Ende; Impreſſum Blme per- Johannem Schaeffler 

Anno MEEEErEovjj. In Quart. Be EEE 


86 | Sahr 1498; 


Diefed Deutfch » Tateintfche Product ift von Gras 1. c. ©. 180, ingleichen bon Selmſchrott 1. e. S. 180 
angezeigt und befchrieben worden. Unter öbigem Titel ſteht ein Holzfchnitt, welcher einen Lehrer mit ſwey 
Schülern vorftelt. Das Ganze if nur 14 DI. ſtark. | TEE 


Jahr MCCCCKCVIIL, | 


441. b. Der teutſch Pſalter mit anderthalbhundert Pſalmen vnd mit iren 
Rubriken. Auch mit etlichen Pſalmen die genennet werden Lobgeſang. 
va Am Ende: Gedruckt zu Augſpurg. von Hannſen Schönfperger ; 
Anno M. CCCC. xcvjijj. In Detav. | = 
Nach obigem, mit Miffalettern gedruckten Titel folgen 7 Blätter, wovon jedoch die zwey letztern leer 
find, mit dem alphaberifchen Werzeichniffe der Lat, und Deutfchen Palmen. Eodann: der teutſch Pfals 
ter gemach von dem Funigflihen propheten David u. ſ. w. Hat feine Blaͤtterzahlen, Doch 
aber Signaturen und ift ohne die Vorſtuͤcke 231 BI. ſtark. Zu der Joſchiſchen Sammlung. Angezeigt 
has diefe Ausgabe Herr Zapf L. c. Theil l, ©. 127. No. XL. — u . 


441,0. Auflegung des pſalmẽ Miferere mei Deus durch den allerbeiwert- 
ſtẽ man Hieromu favonarolam ferarienfem. do cr was in de flo- 
- ventiner fol pm kerker. Am Ende: In vigilia Afcenfionis don M. CCEC. 
gevjil. . Gedrudt von peter wagner burger zu nurmberg. 
In Quart. nn | 
Iſt in der Bibliothek des Herren Rathsconſ. von Priefer in Augipurg, und von mir in der Nuͤrnd. 


Buchdruckergeſch. S 155, No. 276 angezeigt worden. Das Ganze beträgt 58 Bl. Unter obigem 
Titel ſteht ein Holzſchnitt. | . 


443.b. Evangelia mit Vßlegungen der glos — Epiftel. Prophecy. 
vnd die fier paflion. auch all fonntag anfang der heilige mes u. f. w. - Am 
Ende: Gedruckt zu Straßburg durch hand grieninger M. CCCC 
xcvijijj. In Folio. 

In der Bibliothek des Stiftes Weingarten. 


446.b, Bon der dienſtperkayt vnd behuͤtung der heyligen engel, 
Auch) von der zucht vnd ftraff der Kinder außpuͤndig außerwelt vnd fruchtber 
ler. onterwenyfung, erempel, vnnd frafftred. Am Ende: Getruckt zu Aug- 
fpurg von Hannfen Zrofchauer, Anno domini M. CCCC. £rrrrviji. 

In Duart. 


Iſt von Denis 1. e. p. 144, No. 3771 angezeigt worden und 8 BI. ſtark. 


448.b. UOn vnferfs herrẽ angefichte vß iherufale- gen vom ift kñen 
(fomen) mä finger e8 im lange dö migulid, Am Ende: Getruckt zu 
Erffort pey far paul, im xcvjjj. iare. In Auart. W 

Dieſes Gedicht, welches nicht Zeilenweiſe in Verſe getheilt iſt, ſondern in einem fortlaͤuft, enthaͤlt die 
Geſchichte des Schweißtuches Chriſti, das von der heil. Veronica den Namen hat, wie ſolſches von Jeruſa⸗ 
lem nad) Rom gebracht wurde, um damit den Kaiſer Tiberins gefund zu machen. Unter ‚obigem, in drey 


. 


x 


Jahr 1498. 87 


Zeilen, mit (vielleicht in Holz geſchnittenen) Miſſalbuchſtaben abgebruckten Titel ſteht ein großer Holzſchnitt, 
welcher oben rechts den Kaiſer auf einem Throne ſitzend, links einige, vielleicht nach Jeruſalem reiſende, oder 
dahin abgeſchickte Reiter, und unten ein Schiff, auf welchem das Schweißtuch herbey gefahren wird, vor⸗ 
ſtellt. Auf der Kehrſeite dieſes 1. Bl. faͤngt das Gedicht folgender Maßen an: Got Got vat(er) durch 
:feT teiferlih maieſtat In d’ er ewiglich fef fun geport hat an allz mittel an fang 
oder ende — Waria bu ware ſubſtans goteg in ferner gdtlihE nature mit welchem 
fleifch vereynet gans du haft de fon mit feiner gotheit pure d’ hie auff erd geflor 
ben ift für all dot fünder und dot fünderinne den cuffich an zu dyßer frift daß 
ich froͤlich hie ent dyß,äbegegine wie doch fein anglet Fein gen rom bag er zu letz 
hie lieffe feronica dem weibeg pild die durch ir milde ef keiſer mit zu hilfe fam als 
ih hernach befchliffe u. f. w. Der Druder diefer Geltenheit, welche ich felbft befige, ift ficher Jo⸗ 
bannfen ſpoͤrer. ©. bie Annalen ©. 220, No. 410 und diefes Supplement No. 474. c., ingleichen 
No. 481. b. Iſt 8 Bl. ſtark, ohne Blätterzahlen und Signaturen. 


449. b. Das Leben fant Pauls des erften Einfidels, auch das Leben 
des Heyligen Vatters ſant Anthoͤnigs. Gedruckt zu Straßburg - 
1498. In Quart. 
Iſt von Denis I. c. p. 448, No. 3810 angezeigt worden. 


452, b. Ein ordnung ond onderwenfung wie fich. ein iegflicher Hallten fol 
vor dem rechten. Gezogen aufs bebftlichen vnnd Feiferlichen gefaczten. 
Mm Endes Gedruckt ond volenndet in der Feyferlichen flat Augfpurg vom . 
bannfen Schobfler. Do man zalt von Criſti gepurdt. M. ECEEE 
£rrrrojil. jar. In Folio. 
Iſt in der kaiſerlichen Bibliothek zu Wien und 14 DI. ſtark. ©. Denis Suppl. p. 451, No. 3340. 


453. Ein warhafftig büchlein gar nußlich zu hören — von den edlen fleinen. 

u. ſ. w. Am Ende: Gedruckt zw Erffort In fant Pauls pfor. zw dE 
weiffen Filligen berge. Anno dni. 1498. In Duart. 

Iſt 10 Bl. ſtark, die ai bis a6 fignirt find. Der Drucker iſt Niemand anders, als Johannſen ſpoͤrer, 

F a ir Fr dem Sjahre 1499 in biefem Supplemente ©. 89, No. 474 © angezeigten Schrift 


453. b. Ain maifterliche Büchlin d' Freuter gefamlet durch Johannẽ tolat 
don vochenberg in der weit beruͤmten oninerfitet zu wyen bey dem aller 
erfarniſten mann der artzney doctor Schrid. Am Ende: Hype endet ſich das 
maiſterlich büchlin d' Freutter gefamler durch Johannẽ tallaf von vochen- 
berg in der weit berümte vniverfiter zu wien bey dẽ aller erfarniftd man der _ 
artzney doctor Schrick. Zuletzt: Hye endet fi) das Regiſter. Anno 
| Domini 1498. In Octav. Ä 
Angezeigt und befchrichen hat diefe Ausgabe Gras 1. c. ©. 189, ingleichen Denis 1. c. p.709, No. 6307. 
Das Ganze iſt 44 DI. ſtark. EEE | 


457. Reyneke de Vos: Am Ende: Anno domini 1498. Luͤbeck, In Quart. 


BB. | Jahr 1499. 


Nachgelefen zu werben verdient Enno Joh. Beine: Tiaden's gelehrtes Oſtfrieſland Thl. 1, 
S. ı9 u. f. (Aurich 1785. 8.) wo aus vielen Beweisgruͤnden, beſonders aus den Eigenheiten der Sprache 
u. f. vo. ausführlich gezeigt wird, daß Nicolaus Baumann der wahre Verfaſſer ſey, und das in den Schick⸗ 
ſalen ſeines Lebens Veranlaſſungen zu dieſem Gedichte zu finden ſeyn ſollen. Auch har Tiaden zu beweiſen 
gefucht, daß dieſes Gedicht als ein tirkliches Deutſches Driginal anzufehen ſey. S. Herrn Kinderling's 
Geſchichte der Niederfähf. Sprade ©. 350 u. f. ; 


61. Ein chriftliche Hiftorie von fier kaufleuten. Am Ende: Gedruckt — 
Nuͤrnberg von Mayr. MECEE ond im Errrrojiijer. In Quart. 


So wird zwar biefe Ausgabe in Roͤder's Eataloge ©. 51, No. 411 aus der Scyeurlifhen Bibllothek 
angezeigt. Ich habe fie aber in diefer Bibliothek nicht angetroffen. Vermuthlich ift es die Ausgabe von 
1499, welche ic) in diefem Supplemente ©. 90, No. 483. c. anzeige. Auch ber veränderte Titel, wo 
es, Statt liebliche, beißt hriftliche Hiſtorie, ſcheint mir verdächtig zu fepn. 


463. b. Das iſt der teutſch kalen der mir den figuren. Am Ende: Gedruckt ond 
ſaͤuiklich volendet in der Loblichen ftat Vrme von Hannſen ſchaͤffler. Anno 
Domini M. CCCC. und xcvjjj Jare. In Quart. | 

Denis hat diefen Kalender L c. p. 448, No. 3805 angezeigt. Iſt auch in der Bibliothek des Stiftes 


Weingarten. 
Jahr MNCCCCXCIX. J 


466. Das Leben ber Heiligen — das hat gedruckt Hand Schönfberger 
zu Augfpurg ond vollendet Am Montag vor fant Affrentag nach Criſti Ges 
Burt M. CCCC, in dem XCIX jar. In Folto. 


In der Biblische zu Fuͤrſtenfeld. 


470. b. Ein Sermon D. Jar. Thauleri. Leipzig gebrudt duch Conrad Ra- : 
chelofen 1499, In Quart. 
So hat Heich 1, c. p. 76 biefe Heine Schrift angezeigt. 


474, Hie nach volgt dad Buch der natur. immhaltende zum erften v8 eigenfchafft- 
vnd natur deß menfchen. Darnach von der natur vir eigenfchafft deß hymeis, 
d' tier. des gefügeld (ſic) der Ereurer. d' flein. vñ von vil andern natürlichen 
Dingen. Am Ende; Hie endet fich das Buch der Natur das hat gedruckt Hanns 
Schoͤnſperger — Augfpurg MEECEErEjr Im Folie. 


Unter obigem Titel ftcht ein Holzſchnitt, welcher rechts einen figenden Lehrer vorſtellt. 
einige Perfonen, Die Holzfchnitte find fchlecht, fie hrer vorſtellt. Vor ihm fichen 


474 b. Ain lieblichs biechlin zu leſen von dem hochgelerten meiſter Lucida- 
rius. Der do ſagt von den wunderbaren Sachen der welt vnd des Hymels. 
Am Ende: Getruckt zu ſtraſzburg von Mathyſ hupfuff als man zalt nach 
Criſtus vnſsers herrn geburt M. CCCond Exxxxvijjjj. Jar. In Quari. 


Dieſe wiederholte Ausgabe hat Gras 1. c. ©. 203 beſchrieben. Sie iſt 29 DI. ſtark | 
gefchnistene gebluͤmte Anfangsbuchſtaben, ſo wie andere Figuren. ſtart und hat in Sol 


Jahr 1499, 289 


474. c. Ein bewert kunſtbuchl in das den menſchen gar nutzlich zu habẽ iſt vil 
ſachen dar jn zu lernen. Am Ende: Gedrucket zu Erffort durch Johannſen 
ſpoͤrer tzu den wiſſen Lilgen berge bey ſant Pauls pffarr. Im 99. Jare. 

In Quart. 
Dieſe Seltenheit iſt deßhalb beſonders merkwuͤrdig, weil der Drucker derſelben, welcher fich ſonſt ent⸗ 


weder Kans buochdrucker, oder nad) feiner Wohnung nannte, feinen Zunamen am Schluſſe beſtimmt 
angegeben hat. Sie iſt 12 Bl. flarf, die mit a bis a vi fignire find. 


475. b. Eronica von allen Künig und Keiferen von anfang Nom, Auch von vif 
Gefchichten biß zu vnſern zeiten Die gefchehen feint. Am Ende: tem do man 
zalt M CCCC ZEILE an fant Marien Magdalenen gefchach ein 
ſchlacht vor Tornach. Getrugt zu Straßburg off Grüned, In Quart. 

Unter obigem Titel ein Holzfchnitt, welcher einen Ritter mit ber Krone auf bem Haupte vorftellt ; mit 

der linken Hand hält er eine Fahne, auf welcher maximi ſteht. Mit der rechten Hand langt er nach einem 


Schrerte , welches ihm eine andere Hand aus den Wolfen reicht. Iſt 56 DI. ſtark, und vermuthlich 1499 
oder 1500 gedruckt worden. Herr Motzler hat mir diefes Werfchen befannt gemacht. 


476. b. Johann von Mandavilla Beſchreibung von manchen Ländern ond Kei- 
chen von Otto von Diemeringen einem Thumherrn gu Meg in Luthringen 
us Wälifch und us Eatin zu türfch verwandelt. Am Ende: Strafsburg 
durch Bartholomeum Kiffer 1499. In Solio. | 


So wird diefe mit Holzſchnitten verfehene Ausgabe von Denis 1. c. p. 468,. No. 4008 angezeigt. | 


477.b. Seneca de quattuor virtutibus cardinalibus. Am Ende: im: 


preſſum Lyptzk per Melchiorem Lotter Anno ſalutis noſtre ꝛc. No: 
nageſimo nono. In Quart. | 


Diefe Ausgabe hat Braun 1. c. II, p. 315, No. 20 angezeigt und befchrieben. Auf den Lateinifchen 
Text folgt allegeit eine gereimte Deutfche Weberfegung, und alsdann die Gloſſe. Das Ganze ift 24 31. ſtark. 


481.b. Dy hiſtory des graffen vo ſoffay In des rehen bogen langen 
Don.. Am Ende: Tuſſet. vir. Hundert, vnd. jr. und E. xxxx. Jare nach. der, 
geburt. onfers. heren. für. ware. zw ertfort. von. meifter hanſſen. buoch. 

drucker ben. fant. pauls. pffar. vin. Hat. gedruckt. ont vollent. die. Büchlein. 
» an. fant mertiß. abent Nun. riuff. wir. an, maria, Die reinen, meidt dag, ſy. 
ons. behüt. vor leidt. In Quart. 


Unter obigem mit Miffalbuchftaben gedruckten Titel ſteht ein grofler Solsfchnitt, ein am Ufer fichendeg 
Schiff vorſtellend, aus welchem vermuthlich der Graf von foffay auf einer Reiter an's Land ſteigt. Es if 
diefes dag nämliche Gedicht, welches der wuͤrdige Hofr. Eſchenburg in Seinen Denfmälern alt 
deutfher Dichtkunſt S. 347 — 362 abdruden laffen, und ‚mit einigen Anmerkungen begleitet hat. 
Der gegenwärtige Abdruck weicht von demjenigen, welchen Herr Eſchenburg vor Augen hatte, hin und 
wieder in einigen Augdrüden, auch in der Nechtfchreibung ab. Den Anfang macht auf der Ruͤckſeite des 
1. Bl. Das: Erf: gefeß: " . 
Es fagt dyyegefchrift es ſy gefeflen ein. 
edler graf ber was gewaltig vn rich Ä 
Panzer’ s Annalen Supplement. M 


. 90 | | Jahr 1499. 


vor ſchandẽ was er mol behut jn ei. 

nem. lant dag heift foffen mit namen «C eind tagſ. 

da bet er foch v'meſen. wie vff erden ninbert 

lebe fin glich. des trug der heit ein frien mut. n. f. w. 

Das BE (XV.) Gefeß fängt auf der Nückfeite des 5. Blattes an. Noch muß ich eine Heine Berfchieden- 
. beit bemerten. ©. 348 heißt in dem Kfchenburgifchen Abdrude die 4. Zeile: Vnd wag bes kunigs 
sochter aufs franfenreich Am Drude aber fiht: ont was des kuͤnigs ſchweſter oß franck⸗ 
sich. Die gegenwärtige fehr feltene Ausgabe, welche Ich felbft befiße, ift 6 DI. ſtark, von denen die Icgte 
Seite leer geblieben ıfl. Der Drucker iſt Jobannfen fpörer, der fi in den in den Annalen ®. 220, . 
No. 410 und in diefem Supplemente, ©. 89, No. 474. c. angezeigten Schriften felbfl genannt hat. 


483.b. Das dig buͤchlin werd befant, Amor die lieb ift es genannt, Des 

Dfenningsart ond vntrewſpyl Wirt hie ungefpart tractieret vvl. Am Ende: 

Dis Büchlin der Lieb eyn Ende hat, Zu Stroßburg gerrucht yn der wer⸗ 

den flar Bon Mathis Hupffuff onder ver Pfalzftegen. Gott geb und allen 

fonnen fegen. Das werd vnß allen wor. Getrucket In den nn vnd nuͤn⸗ 
tzigſten Jor u. f.w. In Duart. | 


Diefes Gedicht ift nach des Herren Prof. Oberlin's Anzeige in der Univerfitätd » Bibliochef zu Str a& 
burg, zehen Serternen ſtark, und bat Holsfchnitte. 


483. c. Ain lipliche Hiftorie von fier Faufleuten. Am Ende: Getruckt 

ond felligklichen vollent in der Feiferlichen flat Nürmberg von Mayr 

als man zalt nach Criſtus gepurt M ECEEE und im Irrrroilii 

iar. Darunter ein Kleiner Holzfchnitt, Ehriftum mit dem Kelch in ber Hand vorſtel⸗ 

Ind. In Quart. —_ 
Unter obigem Titel, welcher In einer Einfaffung ſteht, iſt die nämliche Figur zu fehen, welche ich bey 
der vermuthlich erfien Ausgabe ohne Jahr, die ich in den Annalen E. 55, No. 99 anzeigte, und ohne 
Zweifel ebenfalls zu Nuͤrnberg gedruckt wurde, beſchrieben habe. Die Holzſchnitte ſind die naͤmlichen, 
fo wie auch die gegenwärtige Ausgabe mit derſelben überein ſtimmt. Nur find die Holzſchnitte nicht mehr 


. fo ſchoͤn, wie in jener erften Ausgabe. Auch dieſe iſt 10 SL flarf, und befindet fich ebenfalls in meiner 
Sammlung. a. 


484. b. Quefto e uno libro utilifimo a chi fi dileta de intendere tode- 
fcho dichiarando in lingua taliana.. Am Ende: Impreffo in Venetia 
per Maeftro Manfrino de monteferrato da flreno de bonelli del 
MCCCC. LXXXXVIIII. In Quart. 


Obiger Titel Kdt in einer Einfaffung. Auf der Nückfeite die Vorrede Ytalienifch, Lateinifch und Deutfch 
neben einander. Sf 24 DI. ſtark und mit Lateinifcher Schrift gedrudt. In der Joſchiſchen Sammlung. 


485.b. Der teutſch Kalender mit ſeinen Figuren. 
Schaͤffler 1499. Laͤnglich Octav. 


Zapf hat dieſen Kalender aus Meuſel's Magazin i , . von 
S. 117, No. 86 angezeigt. uſe | Baum ber Bachdr. Befc. vo ı Shwaben 


Ulm durd Hanne. 


Jahr 1500, ln 91 
Jahr MD. 


:486.b. Bonavenfurge Marienpfalter. Am Ende: Auff anregen uñ vo beth 
wege andechriger un gaiftliüter lewt hat ein erbere perfon diß Büchlein laſſen 
drucke gor ua marie feiner lieben muter zu lob vnd ere — Un ift volendi zu 
„Nürmberg auff Donerftag nach unfer frauẽ Eiechtmeßtag in dE funge: 
benhunderfi&iahr. In Duodez. 
& wird diefe Seltenheit in den Wirgburger gelehrten Anzeigen 1788, Std. XXXVI, 


©. 452 nach einem ſchoͤnen, auf Pergament abgedrucdten Eremplare angeführt. Ich habe fie auch in der 
Nürnberg Buchdr. Geld. ©. 159, No. 290 bemerft. | 


491. b. Das iſt ein nuͤwe felgeme und luſtige Tegend gemacht vB an- 
dern fechs legende, und fagt von dem vrfprung vnd leben. mar: 
ter vnd ſterben. vnd ouch von den wunderzeiche der wolgeborne kuͤ— 
nigin on Junckfrawen vnd marterin fant Katherine, Am Ende: 
Gericht ori felig geendt in der freyen ftatt Straßburg vo meifter Hang 
griienninger off durnftag nach Petri vnnd Pauli der zwenn Apoftel 
Nach der geburt chriſti ats man zalt MEECCEE Hundert iar. In Quart. 


Diefe Seltenheit ift 74 Bl. ſtark und hat Holsfchnitte. Sie war ehemals in einer Sammlung zu Nuͤrn⸗ 
berg. ©. Marchand Diction. hiftorique T. I, p. 290. b. , 


495.b. Ein gut Hüglih Büchlin von den ausgebrannten Waffern, 
Am Ende: Getrucdt zu Vlm von Hand Zainer im funfjehnhunder 
fen Jar. In Quart. ‘ I 


In der herzoglichen Bibliothek zu Meiningen. 


496. b. Liber peſtilentialis de venenis epidemie. Das Buch der ver⸗ 
gift der peſtilenz, das da genant iſt der gemein ſterbent der truͤſen Blattern 
von Jeronimo Bruñſwig — gedrückt vnd volendt durch meiſte 
hanſen grüninger gu Straßburg) vff mitwoch nach vnſer lieben frawen 
Hymelfart in dem iar als man zalt. 1. 500. In Solio. 

Hat viele Holzſchnitte, welche groͤßten Theils aus Braͤunſchweig's Chirurgie genommen find, bie 


Schönfperger 1497 zu Augfpurg drudte. Iſt zu Weingarten. S. Marchand Diction. hiftorique T. I, 
p. 290. b. | 


498.b. Mirabilia Rome vrbis. Am Ende: Gettucket (lic) zu Nom durch 
Martinum amſterdãä und Johänem beſicken. in dem iar als man zalt. 
M. ccccc. zu der zyt des pabſt Alexanders des vi. Su ſinen neunten iar. 
In Octav. | | | 
Diefe bisher. unbefannt gebliebene Ausgabe flimmt zwar mit der vorhergehenden, in Anfehung bed In⸗ 
- Baltes und der Holsfchnitte, vollfommen überein; in Anfehung des Drudes aber ift fie von derfelben merfs . 
lich verfchieden, welches ſchon aus der oben angeführten Schlußanzeige erhellt. Gie ift ebenfalld 74 Bogen 
oder 6o Bl. ſtark und has Signaturen, Noch muß ich bemerken, daß fo oh diefe Ausgabe, als bie vorher⸗ 
2 | 


- 


92 Zahr 1500, | . 


| gehenden, von mir angezeigten Deutfchen Auggaben biefer Befchreibung von Nom, bloß, oder hauptſaͤch⸗ 


lich zum Dienfte der Deutfchen, welche zur Zeit der Jubeljahre nah Rom manderten, verfertige 
worden find. Denn diefen allein waren fie brauchbar. Ein vollſtaͤndiges Eremplar von bdiefer Ausgabe bes 
findet fich in meiner Sammlung. 


so3. Ehronigf diß Kriegs, gegen dem Allerdurchleuchtigiften Herrn Nomi- 
ſchen Konig, als Erghergogen zu Oſterich, vnd dem ſchwebyſchen pundt dero 
ſich das heylig Romiſch Rich angenome hat, eines teilß, on ſtett on lender ge 
meiner eidgnoſchaft des andern. Am Ende: Gedrugkt vnd volendet inn der 
loͤblichen Statt Surſe im Ergow, vff Zinſtag vor ſant Anthengen tag, 
im XC(1500) Jar. In Quart. 
Der Verfaſſer dieſes aͤußerſt ſeltenen Gedichtes iſt Nicolaus Schradin, Unter⸗ Staatsſchreiber zu 
kLuzern. Er nennt ſich ſelbſt als den Verfaſſer in der Zueignungsſchrift. 
Bon Niclas Schradin ſchriber zu Luzern 
Der eidgenoſchaft zu Gefallen willig vnd gern 
Geſchenckt zu einem guten Jar. 
Das erſte Capitel hat zum Titel: Wie der allmechtig Gott die Welt ſtraft vmb ire Hoffart vnd Nid vnd 
Haß willen, vnd mie gaben und eignen Nutz obertrifft das Recht, vnd dag legte. Den Inhalt zeigt er auf 
folgende‘ Art an: Alsdan fagt dieße Eronigfinrnmen wyß | Anfangs wie die Eidge 
nosſchafft iſt enfprungen | Bnd wie ſy mit diſem Krieg hat gerungen Deßgleich 
Vrſach darumb ſich der Krieg hat erhebt Vnd was eren bie Eidgenoffchafft bat 
ingelegt | Daby vergriffen Flug Reden beſchehen zu tagen | Al8 ettlih Zürften 
ließen von eim Bericht fagen | Anfangs onfer genedigfler Herr Pfalzgraff am 
Kin | Der fih erbote diß Kriegs ein tedigß man gu fin| Darnadı Kunig zu Franck— 
rich on Herzog von Meiland | die diß Krigs auch einen Bericht geworben band | 
Bnd zulel das dißer ſchwer Krieg ift gericht m. f. m. Das Ganze ift 111 ©. flarf, und hat 
42 ſehr faubere Holsfchnitte, deren aber einige öfterd wiederholt find. ©. Haller’d Sam. Biblioth. 
Thl. V, ©. 98, No. 313. 


503. b. Ein ermanung aller Fürften vnd Herrn, Kuͤnigen — vnd ber 
Schwyger widder den Duͤrcken. Am Ende: Getruckt zu pforg 
beim 1500, In Dctap. M 

Iſt in der Scheurliſchen Bibliothek. 


505.b. Spiegel der Sitten, im Latein genannt Speculum morum, 
Gedruckt zu Mes durch Gafpar Hochffeder 1500. In Folio. 
Dieſes Buch babe ich irgendwo angezeigt gefunden. 


508. b. HErczog Ernſts auffart 
Wirt bye geoffenbart. 
Mit neunundachtzik gefeße 
Ein feifger ward er zu lecze: 
Am Ende: Gedruckt Zw Erffort in fant. Pauls pfar zw dẽ weiſſen 
liligẽ Berge. Anno dñi, Mecccco, In der genaden reichen tzeit. In Quart. 


uũter obigen, mit Miffalbuchflaben gedruckten Titel ſteht ein sroher Holzſchnitt, den Abſchied vorſtel- 
lend, welchen der Held dieſes Gedichtes von feiner Mutter. nahm. Der Juhait deſſelben iſt kuͤrzlich dieſer. 


Jahr 1505 93 


Ernſt, Herzog von Braunſchweig, ein Eohn der Gemahlin Kaifer Friedrichs wurde angeklagt, als trachte 
er demfelben nach dem Leben. Der Kaifer that ihn in die Acht. Seine Mutter aber fchaffte ihm Gelegen- 
heit zu entfliehen. Ein ihm treu gebliebener Graf begleitete ihn auf feiner Flucht — die Thunau füren 
fy Bu tall durch ungern hin in Erichen landet. Unterweges, nachdem fie eine lange und gefähr- 
liche Fahrt auf dem Waffer unser einem Gebirge gemacht, und dafelbft unter andern einen Karfunkel gefun« 
den hatten, famen fie mittelft deffelben an das Land, an eine durg wohin ſo eben der Koͤnig der Schne⸗ 
bler (die einen Schnabel an oder auf den Naſen hatten) eine Tochter Bes. Königs von Indien brachte, - 
welche feine Leute entführt hatten. Ernſt tödtete den Echnebler, rettete die Entführte und ritt mit ihr da» 
von. Nach vielen Abentenern mit Niefen und Zwergen brachte er fie zu ihrem Vater zuruͤck. Diefer gab 
ihm diefelbe sur Gemahlin, mit twelcher er einige Jahre vergnügt lebte. Endlich verfähnte er fich mit dem 
Kaifer Friedrich, indem er ihm ben gefundenen Karfunfel ſchickte. Der Kaifer that ihn aus der Acht und 
ftarb bald darauf, worquf — zuruͤck du und Saifer wurde. Am Schkuffe ſtehen folgende Reime: 
h fan es nit lang treiben bie | was groffer manheit er. beging | ber nach bey 
einem leben. wie dag dic menig folger man | by Hertzog Ernſt gut gewannad) 
manheit gund er. fferben. (fireben?) | wie milt ond’ auch" don edlem ffam | ond thu⸗ 
genthaffe er were | fo lang bi er gin ende nam. | ber edel Fuͤrſt ſzo herr. | willen 
ir laffen funder haft | Fhendt ein ond gebe mir trinden | fyng ein ander der es 
uͤnde pas. :Bon diefem Gedichte habe ich nirgends eine Angeige finden Ednnen. Das Ganze ift 20 BE. 
grk und hat fleine Holzfchnitte. Dee Drucker ift Jobannfen Spoͤrer zu Erfurt. ©. in den Annalen 
©. 220, No. 410 und in diefem Supplemente ©. 89, No. 474. c. Sich befige diefe Seltenheit ſelbſt. 


, 


- Sahr MDI. 


510,b. Das buͤchlin wird genant'die himeliſch Funtgrub. Am Ende: 
Getruckt in der Kayſerlichen flat Augfpurg von Hannſen 
iFroſchawer. In den jar do man zalt nach criſti geburt M. CCCEC. 
vnd 1. In Quart. | : 
Dieſe Ausgabe hat Zapf J. e. II, S. 7, No. XIV bekannt gemacht. 


510.c. Die war nachvolgung Chriſti. Am Ende: Geendet vnde vul⸗ 
lenbracht dorch Mauricium brandis tho Magdeborch An 
Sunte Blexius dage Im M CCcECC onde eyn. In Quart. 

Dieſe Ausgabe hat Herr Kinderling in Meuſel's hiſtor. litter. bibl. Magazin Stck. IV, 
©. ıg0 beſchrieben. Ob fie einen Titel gehabt habe, iſt nicht bekannt. ‚Woran ſteht das Regiſter. Der 
eigentliche Anfang des Buches ſtellt ein Bild der heil. Maria mit dem Fefustinde bar. Dann folgt die Vors 
rede und der Anfang bes erfien Buches. Der erſte Anfangsbuchſtabe ſteht in einem verzicrten Viereck. 
Seitenzahlen und Euftoden fehlen. Doch find Signaturen da, | 


512.b. £Eeben der Heiligen Summertheil,-: Am Ende: Hie enbet fich der 
heyligen leben der Summerteyl, Das hatt gedrudt Hanns Schön: 
fperger zu Augfpurg ond volendet am freytag nach fant 
N entag. Nach erifi geburt M. CCCECC ond ein jar. 

n Folio. 


Angezeigt hat dieſe Ausgabe Zapf in ber Ausfp. Buchdr. Geſch. Thl. H, S. 4, No. I. Es 
— ih der Wintertheit von diefer Ausgabe vorhanden, welcher in ber Bibliothek zu Fuͤeßen be 
ndlich iſt. 


4 Jahr 1501. J 
sı2.c. Wunderbarliche geſchichte vonn geyſtlichenn weybes perſo⸗5 
nenn. Darunter ein großer Holzfchnist, welcher Cyhriſtum am Kreuze und vor ihm 
drey heilige Frauen, bie eine fniend und zwei flehend, vorſtellt Am Ende: Gedruckt 
durch Cöradum baumgarten (zu Olmuͤtz) nach chriſti gebort. 
M. CCCCC onde J. off Sancte Matheus abunt. In Quart. 
Auf der Ruͤckſeite dee ı. BI. wird der Inhalt diefer Seltenheit folgender Maßen näher. angezeigt⸗ 
„Dy Nochfolgende fchrifft ſagt von ber geyfllichen iuncframen. fchmefter Aucia von Narnia des beitten klai⸗ 
des des hailigen vatird. Dominici. finffterd prediger orden. wie fie und welchir moß auß gnad vnd ſchickung 
gotid. eyn befunder hailig vñ beſchaulich Ieben iczunt bey dizer ezyeten cyy Ferrarc in walſchen landen 
fuerth.« Nun folgen lauter Zeugniffe, welche diefer Lucia von Narnia gegeben werden. Daß erfte hat: ber 
ducchlauthte fürfte und beur herr Sercules herczog ji Ferrar — aus — pefent — voruenlih deu 
weiffen vnd fuͤrtreffenlichſten mannen Inbeften frumden Ratgeber der ebein fat 
Neuremberg vnd andern vilm. Das zweyte von. eben demfelben ift an den Biſchof von Breslau 'ges 
richtet ; das dritte hat der Eardinal Sypolicug Eſtenſis ausgefertigt. Dann folge noch das Atteſtat, wel 
ches einigen andern frommen Schweltern Namens Stephane — Sufanna — Eolumba srtheilt if. Die 
Zeugnifie, welche befonders der Lucia von LFarnia ertheilt werden, betreffen inſonderheit ihre Vorweiſung 
der fünf Wunden Jeſu, bie fie au ihrem Leibe, an den Händen und Küßen, und an der linken Seite ha 
wollte, und bie ihr, ihrem Vorgeben nach, große Echmergen verürfachten. Daß dieſes ein Spiel ber Dont 
nikaner gemwefen fen, womit fie die befleckte Empfaͤngniß Mariaͤ beweifen wollten, ift leiht.zu erachten — 
ein Spiel — daß fie in der Folge zu Bern, aber. mit minder glüdlichem Erfolge, ale de Terrara, wieder⸗ 
Bolten, bedarf nicht bewiefen zu werben. Eirid zweyte Ausgabe kam 1505 heraus. . Weller’8 Altes 
u. ſ.w. Bd. II, ©. 130%, mo die Gefchichte diefer heiligen Werber ausführlich befchrieben wird. Die gegen⸗ 
waͤrtige iR 15 Bogen ſtark, und Befindet fich in meiner Sammlung. “> | u 


J .. nn u 
517, b. Eÿnn buͤchelein dor Innen, die tietel ader vberſchrift aller 
ſtende. anfang ond befchloß der Briefe clerlich begriffen fint. 
tzu fampt dẽ fieten fo ein yder Cäßellfchreiber an fic) fal habe. auf lateiniſch 
vnd volgẽd gu dewtzſch: mit anhang eines Frychifchen gerichtes angeigend 
der ſchatz eynes gelertenn redners Gedruckt gu Liptzgk Durch Jaco⸗ 
baunm Thanner nach Chriſti gepurt 1501. In Quart. | 
Iſt im Breitkopfſchen Cataloge Thl. I, ©. 354 angezeigt worden. - 


520, Dis iſt das buch der Wyßheit der alten wyſen u. f. w. Am Ente: 
Getruckt vñ vollends durch Hand Grüninger in der Feiferlichen 
fryen flat Straßburg nach Criſti geburt M. CCCCC. und L 
ar. uff Dornftag nach der heiligen Dry Fünig tag. Im El. Folio. 

Diefe Ausgabe befigt Herr Zunftmeifler Heidegger, 


520.b, Liber Faceti docens mores hominum precipue inuenum in ſup⸗ 
plemensum illorum qui a Cathone erant omiffi. per Sebaſtianum 
Brant in uulgare nouiter translatus. Am Ende: Impreſſum 
Augufte per Johannem Srofhauer Anno domini MECCCCCI. 
In Quart. | 

Iſt von Herrn Zapf l. c. II, ©. 5, No. X angezeigt worden. 


Jahr 1 502. 


‚Sabh. Diſe practiea iſt gemacht vff das fuüͤnffzehen hundert und ° 
eyn jar. nach Chriſti onfers herren geburt. vñ tere nuͤn jar, ' 


fange die neſten nad) ein ander. vnd faget von wunderliche Dingen die jn der 
Zyt geſchehẽ follen in d’ welt. Ein Holsfchnitt, einige der neuen Propheten vorflel- 
- bend. ‚Am Ende: Getruckt vnd vollendet. zu Straßburg. von 


WMathys Hupfuff, off frytag vor vnſer lieben Frauwen tag 


als fie geboren war, jm jar als man zalt von der geburt 


Chriſti vnſers herrẽ M. CCCCC. ond eyn. jar. Ein gehfänit 


vermuthlich eine von den Sibyllen vorflellend. In Quart. 


95 


yR * Bosen Rast, mit Holiſchnitten Beriert und findet ni in ber Scheurliſchen Siblothet iu 


Nuͤrnber In 
Jahr MDIE. u 


525. b. Vnßer lichen Framen Pfalter vonn den dreien tofenkren⸗ | 


zen wie man die ordnen vnnd peten fol mitt Biel, bewerten 
exempeln eyn vaſt nüglichs buechlein. Am Ende:‘ »Gedruckt 


2 gnnd vollendet‘ zu Ausſpurg von Lucas zeiſſenmair am frei⸗ 


tag nach Nicolay.“ In dem iar als man zalt M. —x 
vnd IL iaar. Got ſey lob. In Quart. 


Dieſe Ausgabe hat Herr Sapfl: eiPhl. II; ©. 20, No. XI angezeigt. nella 


525.c, Ariſteas zu feinem Bruder philocratem von den ain ond ſiben⸗ 


czigen auſlegern. Am Ende: Hie endet ſich Ariſteas zu ſeinem bruder 
Philocrati. von der Außlegung der Ain ond ſiebentzigen Auslegern durch 


Mathiam Palmerium. piſaner. auß Grichiſchen In latein. Vnd durch 


Dietherichen Reyſach von brurſall peder rechten Doctor vnd der loblichen 

Vuniverſitaͤt Ingoltſtat In den kaiſerlichen Rechten ordinarium In teutſch 
gewendt. Anno M. D. ij. auff den Drytten tag. January. 
Gedruckt zu Augfpurg. . In Solie. 


N 8 


“ Unter obigem Titel ſteht ein Holzſchnitt, welcher den Kaifer auf dem Ehrone ſitzend vorſtellt, wie e Ihm 
von verfchiedenen Autoren, welche vermuthlich einige der fiebgig Dolmesfcher ſeyn follen, Bücher überreicht 
werden. Sodann bie NR an Herzog Beorg in Bayern, datirt Angolftat vff den neuen iars⸗ 


tag. in. d. II. Iſt 14 DI. ſtark. Be 


ıdet fich in d r Stabe-Bibliorhet u Nur r berg, in ber Joſchiſchen 


Sammlung, ingleichen in der Bibliothek der Carmeliter n Augfpurg G. Hrn. Zapf's Augfp. 


Buchdr. Thl. II, ©. 10, No. X. 


527.b. Ein gut Ersneybüchlein. Faͤngt alfo an: Ain maiſterlichs 


büͤchlin der. kreuter geſamelt durch Johannem Pallat vom . 
Vochenberg in der weit heruͤmten Vniverſiltet zu. Wienn ben dem allerer⸗ 


farniſten mann der ertzney Docter Schrick. Am’ Erde: Gedruckt zu 


36 | Jahe 13502, 
Augſpurg von Hannferi Frofgauer Anno Domini MECECE 
vnd Il jer. In Quart. . 
S. Seren Sapf’s Augfp. Buchdr. Geſch. Th. IL, S. 10, No. VIIL. 


528. Regiment wie man fi für der peftilenz erhalten ond helf— 
fen folk. Am Ende: Geender an fant Blaſitistag vs C. Hiſt vo 
©. Sim tnfend funfftzehkhüderften ond zwey Jar. In Quart. 


Diefe Ausgabe beſitzt Herr Prof. VDeefenmeyer in Ulm. Auf dem Titel flieht: Heybelberg, unb 
darunter das Pfälsifche Wapen, welches am Ende wiederholt wird. Der letzte Bogen E enchält Recepte. 


s30.b. Hertzog Goffrid wie er wider die Türgen vnd hayden ge 
ſtritten vnd das heylig Grad gewunnen hat. Am Ende: Dife 
marhaffiige Hyftori Hat gedruckt Lucas Zeiffenmair zu Augfpurg. 
Vnd volennder am afftermontag vor Jeorii Als man zelt 
nach der geburt Eriffi onfers herren Fünfftzehenhundert ond 
given iar. In Duart. | . 
ibli ich i ur d aus derſelben v Le. 
se ea Sl nur ba Me GE 
1, p. 3 


831.b. Doctor Sebaſtian Brantd Traum in tutfh. Gedrudt zu 
Pforzheym 1502. in Tandem Dei. In Quart. 


Iſt nur 4 Bl. ſtark, mit gefpaltenen Columnen gedrudt, und findet fi) in der Univerſitaͤts⸗Bibliothet 
ie Strassburg. Ä 
31,2. Practica auff das jar nach Ehriffi gerurt MECCEE und 
zwai jar. vnd weret EX jar nad) einander. vnnd it gemacht worden durch 
sroßmaifter der fternfeher von Caldea aus Babilonig. Am Ende: Wer: 
merckt das ennd.ond regierung des Fünigs von franckreych. In Quart. 
Befize Herr Monler in Sreyfing AIR 6 BI. ſtark. 


531.4. Teutfh Kalendary mit figuren; Am Ende: Gedrudt zu Aug— 
fpurg durch Johann Frofhauer Anno 1502. In Auart. 
Hat Here Sapf L c- S, 10, No. IX angegeigt. 


Jahr MDIII. 


332. b. Hie hebt an das ewangelibuch zum erſten ber anfang der Meſſ der 
Pfafm end die collect. Darnach die Epiftel vnd ewangeli durch das gang 
iar nach Eriftenlicher ordnung, Am Ende: gedruckt' vnd feligflich 


Jahr 1307. 


dolendet in der fanferlichen reichffatt. 3u Augfpurg Bon mal: 


97 


fter Sannfen Otmar. in koften des fürfichrigen herren Johann. 


J a FR m 
TH: 1, ©. 


Rynmann von Deringen in dem jar do man zalı nad Chriſti 


geburt Taufent fünffhundert ond dreu jar. Im Folio. 


der Bibliothek des Stiftes Senedietbaiern. S. Herrn Zapf's Augfp. Buchdr. Geſch. 


‚14 No. VIIE. 


‚536.b. Eyn feer vruchtbars Boexken, genant Migrale dienende 


pur alle Gefunden vnd Kranden ader fpeichen Chriſten Myn- 
fchen, und oud) eygende Unterweſonge der Biechtuaders und Dieners in 
der Firmerie u. few. Iſt overgefagt sworden uis dem Latin in Duytzſchen 
durch Eieffden des devoten Vaders und Priors 80 Bafel in der Cartuis, ge 


nant Sant Margarethen Dael. Am Ende: Alfo endet fich das gulden 


Sterffboich Migrale Bon Tzobereydungen uis defen ellendigen Daele, Ge: 
macht und vergadert uis der heilger Schriften Bon der furleuchtede Doctor 
Wilhelm. van Auch verfichten Duch dar wefende eyn Chorher Yn ung 
Vrowen Munfter u. f. w. Finit Migrale de diſpoſitione ec modo bene mo- 
viendi fudorofe comportatum per verrerabilem ac laude dignum Doctorem 
Theologiae doctiffimum Magiſtrum Wilhelmum (Tertorem) Tzewers 
de Aquifgrano anno Domini MVCIIL decima quinta menfis 
in profefto Paſchae Eoloniae imprefjum feliciter, Gedruckt 
60 Eoellen up dem Aldemart &0 dem wilde Mann by Her: 


mannum Bongart. In Quart. 


Iſt in Zarsheim's Bibl. Colon. p. 108 angezeigt worden. Die Lateiniſche Ausgabe ſteht in den Annal. 
typogr. Vol. VI, p. 351, No. 36. 


537.b. Das buch. geiftlicher gnaden. offenbarunge. wunderliches 


Obiger 
Saͤchſiſcher 


Panzer’8 


vnde beſchawlichen lebeng. der heiligenn iungfrawen. Mech: 
tildis vnd Gertrudis. Elofter iungframwen, des clofters heif: 


fede. off begere und anregunge. der hochgebornen fuͤrſtin vnd frawen. frame, 


Zedena. herczogen czu Sachffen Lätgravin in Doringen on Marggravin czu 
Meiffen witwen. gemeine volfe czu befjeruge vordeutzſcht vnd gedruckt. 
Am Ende nach dem Regiſter: Gedruckt vnd volendt czu Leyptzk. Noch 
gottes geburt ym funffczenhunderſtẽ vnd III iar. Gr. Quart, 
oder fl. Folio. 


Zitel ſteht auf der 1. S. bes 1. Bl. Auf der Nückfeite diefed Blattes Tieft man eine kurze 
Nachricht von den beyden, oben genannten Jungfrauen und von dem Klofter Helffede, dag fonft in 
Sprache Helpede gebeißen. Die 1. ©. des 2. Bl." enthält eine Zufchrift de Bruder 
Marcus von Weida prediger ordeng. der heiligen ſchrifft leßemeiſter. onnd predis 
ger des clofterd gu fant Pawel gu Leiptzk — an die burhlucte hochgeborne fürftin 
— Zedena u. f. m. Weil fie, fagt er darin, dq.er legt bey ihr auf ven Tharandt geweſt, von dem Buch 


Annalen Supplement. 


98 Jahr 1509. 


der geiftlichen Gnaden mit ihm gefprochen, auch ihm daffelbe aus Latein in ein gar formlich und meifterlich 
Deutzſch — gezeigt und begert hätte, daß er zum Druck deffelben verhelffen wolle — fo habe er einen 
guten meifter der Druckerkunſt. mit bocher flebe und beche dohin vermocht — Daß er ihr 
nicht babe vorhalten wollen — Geben Liptzk freitags noch Appollonie virginie Anno di 
M. CCCCC. III. Darauf folge noch eine Vorrede, in welcher unter andern der inhalt der. fünf Theile, 
in welche dag ganze Werf zerlegt ift, angedeutet wird. Dad Werk felbft fängt auf der 2. S. des 3. DI. an, 
und endigt fih auf der 1. Erite des 157. Bl. oder wie hier gesählt if, CKvIJ. Denn dag ı. Di. mit dem 
Titel ıft ohne Nummer gelaffen, fo wie auch die legten 4 Blätter mit dem Nesifter. Unten flieht die Signa⸗ 
tur A— 3. a—d. Cuſtoden fehlen. Anfangsbuchſtaben find überall, nämlich große Roͤmiſch-Gothiſche 
von siemlicher Staͤrke. Uebrigens zeigen die Typen deutlich, daß Martin Kanzberg aus Wirsburg, 
fonft auch Marrinus Herbipolenfis Baccalaureps genannt, der Druder gewefen fy. Ein Eremplar 
von diefer Eeltenheit befindet fih auf der Mache Bibliothek gu Leipzig, dem noch folgende, vermuthlich zu 
dem vorigen Werfe gehoͤrige Schrift beygebunden ift. 


537.c. Bon wem ond wie das iundfrawen clofter Helffede, etwan 
bey eyßleben in der gravefchafft Manffelt gelegen, dorinne 
Die feligen iunckfrawen Mechtildig vnd Gerdrudig, von den 
das buch geyftlicher gnaden ſaget, geweft, geftifftet ond voran- 
dirt Haben Ohne Unterfohrife am Ende. In gr. Duart, oder El. Folio. 
Der auf der 1. E. des 1. Bl. fichende Titel macht R Zeilen aus. Auf der Nüdkfeite diefed 1. BI. fängt 
fich die, mit handgreiflichen Mährchen durchwebte Erzählung an, und endigt fi) auf der 1. ©. des 4- DI. 
mit den Worten: „Burdbarrb 08 Manffelt.(h ar) dag clofter gu dE vierdẽ mal geandert vñ fegen Eyßlebẽ 
in die vorflat gebamet vñ dag ift gefcheen. Anno dni M. EEE. xlvj. iar. Mi an d’ ſtadt ift das clofter 
noch vnd feint. golop bil frömer gepftlicher finder darinne.« Ohne Zweifel ift diefe Eleine Schrift um gleiche 
Zeit mit der vorhergehenden erfchienen. Doch find Papier und Druck verfchieden. Die Typen find denen 
ganz gleich, ınıt weldyen Jacob Thanner zu Leipzig gedrudt hat. 


539. b. Eyn liebliche hiltorien vondemuochgelerten Meifter Rucidario. 
Am Ende: Getruckt zu Strafzburg vff Grüne M. V. c. iii, 
in Duart. ’ 


It 5 Bogen ſtark und hat Holzſchnitte. Befindet ſich in der Stras burger Univerfitätd.Bibliothef. 


540. Das Buch der Geſchuͤcht des großen Alexanders vnd and’ hyſto— 
rien iſt durch mich Johannes Doctor in Ertzney vñ in natuͤr— 
lichen kuͤnſten vsſ dem ledtein zu teutſch'em gemacht und 
mit ſchoͤnen figuren — Gedruckt ond vollendet in d' loͤbli— 
hen ſtatt Strasburgk, auff Gruneck. von mir Bartholomesſ 
Kuͤſtler, am frytag vor mitfaſten, des jars, do man zalt nach 

| der geburt criffi M. fümhundert vnd drey iar. In Folio. 

Diefe volftändigere Anzeige flieht in von Yeineden’s Neuen Nachrichten &. 114. Die er 


| _ neuändigere Ä | Ä ſte 
Vignette ſtellt einen Koͤnig vor, der mitten unter feinen Hofleuten ſitzt; die folgenden find eben dieſelben, 
. wie in den andern Ausgaben. 


541, Des Allerdurchlaihtigften — herr Zriederichen deß dritten — 
ond Frauen Leonora — Bermähelung ond Kroͤnung uf. w. 
in Quartet. | 


Jahr 1504 99 


©. Lambeii Comment. de Bibljoth. cael. T. IH p.97r & f. 190 von biefer. Schrift ein um. 
ftändlicher Bericht gegeben wird. 


542.b. Cathonis carmen de moribus per Anthonium Maheinellum 
correçctum. „Am Ende: Impreſſum per indufrium virum Hie— 
27 ronymum Hölegeffchncivem Norimbergenfem, Anno are fa- 
=" Intis M. CCCOC. TIL In Dmart. © 0 
I inter dem Texte ſteht eine iſche gereimse Ueberfegung. Iſt 14 DI, ſtark und finder fich ; n 
Stadt ⸗Bibliothek zu — J ſ finde ſich in der 


542.c. Facetus in Latein durch Sebaſtianum Brant geteuiſcht. 
Am Ende: Liber faceti doxens mores iuuenum per Sebaſtianum Brant 
nouiter in vulgare ˖ manslatue. Impreſſum Nuremberge per Hie⸗ 
ronymum Hoͤlczel Anno MCCCCCIIL In Quart. 
Iſt in der Stadt - Bibliothet zu Nürnberg und 12 DI. ſtark. 


544.b. M. Johann Virdung von Haffurt Practica vß der groffen 
"eo oniunction der dryer Öberften Planeten Saturni, Jovig ond 
Martis gezogen, von der Zukunft eines neuen Propheten und anderer 
Gefchichte Die Durch ‚genante Coniunction bezeichnet worden. Straßburg 
gedruct von Matis Hupfuff. In Quart. 
ft mit Holzſchnitten gegiert, BE Eee 


dJahr DIV. | 


546,b. Das buch der himeliſchen offenbarung fant Brigitfen wie 
es ye& in der welt ergen fol: Am Ende: Hie Bat ein ennd dig buch— 
fein genannt die burde der welt. Getrucft durch Hannfen Froſchauer 
zu Augfpurg In dem jar nad. Eriffi onfers herren gepurt 
„M. EEESE ond IIIL In Quart. >. an | 

Iſt von Herrn Zapf J. c. Thl. II, ©. 16, No. V angezeigt worden. 


2. . U et 
549, b. Diß iſt der. brun des Radts oß welchem eyn befiimerter — troft radt 
vñ wyheit empfaher u. ſ. w.- Am Ende: Getruckt zu Straßburg von 
Mathis Aupfuff in dẽ Zunfzehunderften vnd vıcıden Zar, 
An Quart. 


If. 16 er Kart und finder ſich in der Stadt⸗Bibliothek zu Nürnberg... Eine fpätere Ausgabe ift in den 
Annalen ©. 288, No. 605 angezeigt und bemerft worden, daß diefer Brunn des Radts nichts andere 
ſey, als jene, unter dem Titel Melibeus, unser dem Jahr 1473 in den Annalen ©. 76, No. 37 kuͤrz⸗ 
lich befchriebene Kleine Schrift. u m 

2 


I >» 


100 | Jahr 1305. 


549,.c. Ain gute beucht aus den gehen Gebothen. Augsburg 1504. 
Sn Duoder. 


Iſt in der Bibliorhef zu Fueßen. 
549.d. Ein wunderbarlic geſicht von einer Sel die geredt hat vor 
vil leuten zu Pilfen in dem Land zu Behem. (1504) In Quart. 
Unter biefem Titel ein elender Holsfchnitt, wie zwey Engel Seelen aus dem Fegfeuer holen. Faͤngt 
fich fo an: „An ſant Steffans tag in den heiligen Weihnachtfeyertaggn, als man an hat gefanngen nie ielen 


nach Criſti gepurt Fünfzehen hundert und drey Jar. Hat ain fel au;.fangen zu reden u. f. w.< 9 
ftarf. In der Joſchiſchen Sammlung. 


550, b. Eyn huͤbſcher ſpruch von hertzog Albrecht vo beyrn on here 
809 Ruprecht vom rein. Darinne man vind weldyes des läds 
von beyrn rechter erb fey (1504) In Quart. | 


Auf dem Titel find die beyden Herzoge abgebildet. Der Berfaffer, der fie Wilbelm Sunseberg 
nennt, ſteht in der Mitte ft ı Bogen ſtark. In der Scheurlſchen Siblorbef. 


550. c. Sendbrieff der graffen herrẽ vnd Ritterſchafft hecte gen 
Ruprechten verwandten tzu der koniglicht Maieſtat Rethen 
hoffgeſinde vnd diner. von antwort, derſelbigen hendel vnd 
kriegßleuff dißer geit begeben. (1504) : In Quark. 

Iſt 2 Bogen ftarf. In der Scheurlſchen Bibliothef. J 


"m 


551. b. Hans Voltzens Büchlein von den warmen Bädern, in teut: 
fhen Reimen. Gedruckt zu Straßburg von Bartholom. 
Kyſteller (Kufller) am Grüne 1504. In Dstav. 

Angezeigt hat dieſe Schrift Schoͤpflin in den Vindic. £ypogr. p. 111. ze 


Jahr MDV. Ä 
553.b. Epiftolen und Evangelien mit der Glofengber Doctoren 
vnd Prophetyen uys der Bibel durch dat Jaer. Ouch die 
Paſſion unferes herren feer koͤſtelich uner gefeg ung dem Latyn zo gue⸗ 


der Duytzſchen. Mm Ende: Gedruckt zu Cdilen Key > Hermann 
Bungart von Ketwich. 1505. In Quart: 


Iſt in Sarzheim's Biblioth. Colon. p. 36 angezeigt worden. 


554.b. Die hymmeliſche Funtgrub mit Fleiß gecorrigiert ARD, 
ſauberliches gedeutſchet. Gedruckt zo Etfort 503. a Dee. 
IAn Zudewigfchen Eataloge P. I, p- 61, No. 738 angegeige worden. : 


Jehr 1505. 10: 


35354. c. Betradtunge ber fund ond Zukunft des todes. Am Ende: - 
Gedruckt zu Erfurtt von Wolffgang Schenden Nach crifti ge: 
burt M. CCCCC. 0. In Quart. | 


In Herrn Zapf's Sammlung. 


555.b. Das buch der bottfhafft oder Eegation göttlicher Guͤtig— 
keit durch ein fonderfich andächtige feelige Cloſter Jungfraw des Cloſters 
Helffte etwa bey Eifsleben, zu ande zu Sachſen. Am Ende: Gedruckt zu 
£eipzig durd Melchior Koffer 1505. In Quart. 

Leich hat diefes Product 1. c. p. 85 bemerft. Ä 


555.0. Doctor Kenferfperag Troſtſpiegel ſo dir Vatter. mutter. 
find. oder freundt geftorben find. Am Ende: Getruckt zu Aug- 
fpurg durch hanfen Frofchauer Anno Domini M. CCCCC. v. 
In Duart. 


Iſt von Herrn Zapf l. e. Thl. I, ©. 22, No. VL angezeigt worden. Ach muß bier bagjenige, was 2 | 
in den Annalen €. 297 behauptete, daß die im Jahr 1508 erfchienenen Predigten, das erſte von demſel⸗ 
ben gedruckte Deutſche Buch ſey, zurück nehmen. 


— 


555.d. Wunderbarliche Geſchichte: Die do geſchehen ſeynt von Geiſt— | 
lichen Weybsperſohnen in diefen Foren. Am Ende: Getruckt 
(u Straßburg) off Grüned jm XV. ond Y. (V) jor, In Auart. 


Iſt ein Nachdruck der unter dem fahre 1507, No. 512. c. in diefem Supplemente ©. 94 ange 
zeigten, merkwürdigen Echrift, die von den Dominifanern behauptete Lehre von der unbeflediten Empfängniß 
Maris betreffend. Angegeigt und beſchrieben hat dieſelbe Weller in dem Alten u. ſ. w. Thl. II, S. 130 u. f. 


355.e. Dis iſt ain groß mirackel v5 aim Genf. on Arnolt Bufch- 
man, Am Ende: Getrucft vnnd vollendet sw Straßburg vd 
Mathis Hupfoff in dem Jare fo ma zalt nad) Chriſtus gepurt 
M. CCCCC. vnd in dem fünften. In Auart. 


Diefen Erorcifien- Proc bewahrt die Kirchen » Be zu Neuſtadt an der Ah. ©. Herru 
Schnitʒer's fuͤnfte Anzeige S. 31, No. 24. Iſt 12 DI. ſtark 


555.f Miffiv warum die Juden fo lang im Elend find, Gebrudt 
zu Pforzheim 1505, In Duart. 
Sin ber Raths⸗Bibliothek zu Leipzig. 


556, b. Bom frid und chrifflicher verbündtnuß. Was nutz entſpring 
auff frid vnd ainigfein Was übels nachvolg dem krieg vnd 
switrächtigfait. Bil gu bailfamer leren den frid lich zu haben, vnd Erieg 


102 Sahr 1505, 


ond vnfrid zu haſſen, zu menden vnd zu verbieten. Wenn man Eriegen fol 
vnd wie man durch den guten Erieg den Höfen frid ſoll zeritören - Was ftraff 
den onfridfanten wird nochwolgen. Am Ende: Bnd zu Augfpurg vom 
latin in teutfh gewant vnd gedrucdt jm jar ale man zalt 
von der menſchwerdung chrifli onfers lieben herren Taufent 
fünffhundert vnd funff iar vnd zu end bracht auff fambftag 
Dominice Rogat. nad fant jörgen tag des heiligen Ritters. 
In Duart. 
Diefed Werk beficht aus ſechs Capiteln mit einem biftorifchen Anhange von dem Schwäbifchen Bunde 


wider Pfalzgrafen Ruprecht, und ber Niederlage der Boͤhmen. S. Denis Lefefrädte Thl. 1, ©. 51. 
Befitzt Herr Zapf: 


558,b. Spiegel der waren retorick uß Marco Tullio Eicerone ge - 
tütfh durch Friedrich Niederr. Gedruft zu Straßburg 
durch Johann Pruͤß 1505. In Soli, 

Iſt in der Bibliochef zu Füeſſen. Auch in der Schul-Bibliothef zu Norbbaufen. ©. Job. 


Andre. Sabricii Proge. von der Nordhauſer Schulbibl. S.y. Dieſes iſt alfo die zweyte Ausgabe 
und die, welche ich in den Ynnalcı ©. 309 — 310, No. 646 anzeigte, die dritte. 


561. b. Bon der new gefunnden Region, die wol ein Welt genennt 
mag werden, durch den chriftenlichen König von Portugall 
-twunderbarlich erfunden. Am Ende: Gedruckt yn Nüremberg 
durch Wolfgang Hueber ym Maienmonet nach Chriſti gepurt 
Funfzehen Hundert ond fünf Jahr. In Anart. 

Diefe Seltenheit, welche nur 6 BI. flarf, und von ber in den Annalen E. 271, No. 561 verzeichne⸗ 


ten Ausgabe verfchieden ift, hat Herr Superintend. Schnitzer in der fünften Angeigeder Kir— 
henbibl. S. 31, No. 23 befchrieben. _ 


561,0, Eyn deutfche Satyra vn fEraffe des Eebruchs, vnnd in was 
wurden vnnd erenn der Eelid) fand vorczeite gehalten, mit 
erclarung vil fehoner hiftorien. Emſer. Darunter ein großer Holz 
ſchnitt; ein ſtehendes Zrauenzimmer hält mit beyden Händen die Sächfifchen Wapen. 

Am Ende: Gedruckt durch Meldhior Koffer, Nach criſti geburt. 
M. CCCCCo, Czu Leiptzk. In Quart. 
ieſe ſeltene und bisher unbekannt gebliebene ri iſer i ibli 
en — Sie in Keimen abgefat SA Bea denndet boh Hat elbige Der Anne ie 


Sachſen gebornen koͤniglich Pohlnifchen Prinzeffin zugeeignet. Am Ende der Zufchrift heißt es: „Geh 
in Euer fürftlihen gnaden Schlog czu Leiptzk. Salus eterna Domini — chrift heiß »Geben 


561. d. Bon warer Erkanntnus des Wetters nf.wm. Augſpurg 
durch Hanns Froſchauer 1505. In Quart. 


Iſt von Herrn JZapf l. c. Thl. II, S. 19, No. IV angezeigt worden. 


Jahr 1506, . 103 
- Sahr MDVI. u 


566, b, Paffio Deutfch mit erclerung des terts der vier ewangeliften 
| vnd ſchonẽ figuren den gelarten und leyen gu Betrachtung des leydens chriſti 
gang nuͤtzlich vor auff Die forme nye bracht nach gefehen. Volendet vnd 
gedrucdt Bu Leyptzigk durch Baccalariũ Martinum Landfberg 
Am fonnabet nad) Johannis vor der latinifchen pforten. Im 
iar taufent fünffhüdert on ſechs. Das Yuchdruderzeihen. In Sedez. 
Iſt z8 BI. ſtark, ohne Seitenzahlen, mit Signaturen und mit Holzfchnitten. Wurde im Breitkopf⸗ 
fchen Kataloge Thl. 1, S. 429 angezeigt. N 


567. b. Yin innige ler wye man fich halten fol bey der teuffder Eins 
der oder ein vnderweiſſung Vatter vnd Muͤter vnd gefatter oder thoten ges 
prediget in der flat Leypzigk durch den andechtigen ond er: 
wirdigen Vater Andream Proles ond vicarinm des hayligen 
Ordens der Ainſydeln fant Auguflini. Augfpurg durd) Johann _ 
Sittich 1506. - In Quart. ö | 
Diele Ausgabe ift nach Herrn Zapf's Anzeige 1. c. Thl. IT, ©. 24, No. III. in der Stadt-Bibliothef zu 
Regenſpurg. Faſt ſollte ich aber vermuthen, daß dieſes die nämliche Ausgabe vom Jahr 1511 feyn möchte, 
geeiche ih in den Annalen ©. 329, No. 691 angezeigt habe. Herr Spnbic. Gemeiner wird es entſcheiden 


567.c. Bon den Beinen der ſterbenden in Todſuͤnden. Gedruckt zu 
Straßburg durch Bartholomaeus Kyſtler. In Quart. 


Iſt auf der Raths⸗-Bibliothek in Leipzig. 


569. Gefaß und ordnungen der Ynzichten Malefis ond annderer 
nottirftigen Hendeln des lands der granefchafft Tyroll. 
Am Ende: Diße newe ordnung vnd erfindung der Rechten der Grauefchafft 
Tyroll. Hab ich hannß pirlin durch vergüunnung der Römifchen 
K. M. Negenten ond Stathalteren zu Innſprug gedrudt zu - 
Augfpurg Anno Millefimo quingentefimo ferto die vicefima 
tercia Menfis Aprilis. In Solio. | a U 

Angezeigt hat diefe Seltenheit Herr Sapfl. c. Thl. I, ©. 23, No. 1]. Unter dem Titel finden fich die 

Wapen von Deftreich und Tyrol. . 


570,b, Etliche ver Stat lipſigk gefes vber der Burger: burgerin: 
auch and’ eynwoner trat: Eleydung: Wirtfhafft: und an⸗ 
ders auß des Raths ordenung und Statuten yn funderheet 
gezogen, Darunter ein wilder Mann mit dem Stadtwapn. Am Ender Wer. 
Fundiget dornſtag nach Felicis in pincis Im Jar Taufent 


104 Jahr 1506. nn 


Fünffhundert ond ſechs. Gedruckt in der fürftlichen ftad Liptz, 
durch Baccalarium Martinum Landeßbergk. Des Druckers Zeichen. 
In Quart. 


YA 23 Bogen ſtark. In der Scheurlſchen Sammlung. Bon dieſer, kleinen Seltenheit iſt ein zweyter 
Abdruck vorhanden. Am Ende deſſelben beißt ed: Gedruckt in der fuͤrſtlichen ſtadt Liptzk durch 
Jacob Tanner von Wurtzburgk, Mitbürger. Mebenfalls in Duart und 6 DI. ſtark. 


durch Johan Knoblocher 1506, In Quart. 
m der Rath,» Bibliothek zu Leipzig. . 


570,0, Formulare ond teutfch Rhetorica. Gedrudt su Augfpurg 


570.d. Regimen fanitatid. Darunter in einer Badwanne ein Frauengimmer mit 
einer Krone. Dann: Dis iſt ein Regiment der gefuntheyt Durch alle 
Monadt des gangen Jares, wie man fich halte fol mir eſſen vnd auch 
mit trincken on faget auch von aderleſſen. Am Ende: Jmpreffum Argen- 
tine per Mathian hupfuff An dem Funtzehundertſten ond in dem 
fehften Jare. In Duart. 


Diefe Ausgabe befige ich ſelbſt. Sie ift 11 DI. ſtark. Die Deutfche Ueberfegung iſt reimweiſe abgefaßt. 
Zur Probe ber Anfang: u IJ | 
Angelicorum regi conferipfit fcola ſolẽnis 
Ad regimen vite prefens hoc mebicinale 
» Die fhul von Paryß hat geſandt 
Dem groffen kuͤnig von Engellandt 
DIE gegenwertig argetbüchlin 
wie der menfch regieren fol dag leben fon. 
Ei vis incolumem fi vie te reddere fanum 
Curas linque graues, iraſci corde profanum 
mittag baben dyn ber& ſtarck und geſundt 
Bud on fiecchtagen fo thue ich dir kundt 
Bis froͤlich und loß zorn an ſton 
auch kein groſſe ſorg ſoltu hon. 


570,8. Bon den newen Inſulen ond landen fo yttz kuͤrtzlichen erfun— 
denn ſeynd durch den kunigk zu Portigal. Ein Holzſchnitt. Am Ende: 
Gedruckt zu Leypſick durch Baccalarium Martinum Landeßbergk 
Im iar Tauentfunffhundert vnd ſechs. Druckerzeichen. In Duare. 

Iſt 6 Bl. ſtark. In der Scheurlſchen Bibliothek zu Nuͤrnberg. 


573. Doctor Brants Narrenſciff u. ſ. w. 


Was ich in den Annalen ©. 274— 275 bey Gelegenheit ber zu Lyon per Jarobum Zacboni 
Weberfegung fagte, daß mir auch der Druder verdächtig gu ſeyn fcheine, muß A bier wibrrufen ee ': 
derfelbe niemand andere ale ber bekannte Jacob Sacon; wie ich es ſchon oben in Diefem Sup plemente 
unter dem Jahre 1494, ©. 7%, No. 393 bemerft habe. 


Jahr 1507. 105 


574. Der Brüder orden in der fihelmen zunft. Hie vahet an die 
ordenung vnd regel der guten deygen fülen trege Brüder 
vindeftu in diſem büchlin, Am Ende: Hie endet fich der Brüder orden 
in der fcheimen zunft. vnd iſt getrudt gu Straaburg xv. c, vi, 

In Quart. 
Dieſe Kleinigkeit beſitze ich nun ſelbſt. Unter obigem Titel ſteht ein Holzſchnitt, welcher ein Saufgelag 


vorſtellt. Eben derſelbe ſteht auch am Ende. Auf der Rruͤckſeite finder ſich ein anderer Holzſchnitt, der dar: 
auf Bezug hat. Das Ganze iſt 4 DI. ſtark. Ze 


574. b. Ein huͤbſche hiſtory von Lucius apuleius in geſtalt eing 
eſels verwandelt vnd verkirt ward, vnd lenger wann ein 
ganzes jar darin pleybe. Am Ende: Getruckt zu Straßburg 


iar do man zalt tufent fünf Hundert ond jjjjjj. In Quart. 


Es ift diefeg ein Etüd aus den in den Annalen, ©. 106, No. 95 unter dem Jahre 1478 angezeig- 
ten Türfhungen dee Ylicolsus von Wyle, und enthält Lucian's goldnen Efel, den Poggius 
aus dem Griechifchen in das Kateinıfche, Wyle aber aus diefer Lateinifchen Uebertragung in das Deutfche 
überfegte. Nicht Wyle, fondern vielmehr der Herausgeber diefer Ueberfegung irrte fi aber, da er diefe 
Schrift mit des Kucius Apuleius goldnem Efel zu verwechfeln fcheint, wie folches ſchon aus dem Titel, den 
er diefem Nachdrucke gab, fo wie auch aug der Schlußanzeige erhellt, welche ohne Zweifel auch diefer Aus» 
gabe, fo wie der folgenden vom Jahre 1509 beygefügt worden ift. DBefchrieben ift diefe Ausgabe in ben 
Beytraͤgen zur critifhen Hifforie der Deutfhen Sprade Std. 23, ©. 363. ©. au 
Heren Degen's Litteratur der deutſchen Uceberfegungen ber Griechen. Bd. II, ©. 70—7I1. 


Jahr MDVII. 


578.b, Leben der heiligen das Winterteil. Am Ende: Getruckt zu 
Augfpurg duch hannſen Otmar auf Foften des fürfichtigen 
Johann Rynmann von oringen 1507. In oliv. | 


Vermuthlich wird auch das Sommertheil vorhanden feyn. Diefer Theil hat Holzſchnitte. S. Herrn 
Zapf's Buchder Geſch. von Augſp. Thl. IL, ©. 28, No. VII. 


579.b, Bon einem feligen Bifchof forfee genannt des fele vertzuckt 
ward nach aufjerem fchein, wie der angefochten ward von den teufelen, und 
bod) befchirmet von den englen, ein groß mercflich wınderzaichen. Das da 
befchreiben ift d' hochgelert Doctor Beda wie hernach ift 
volgen. Darunter ein Holzfchniet, diefed Wunderzeichen vorfteliend. Am Ende: 
Gedruckt vnd volendet in der Feyferlihen flat Augfpurg 
Anno dñi. M. CCCCC. vij. jare. In Quart. 
Iſt. 1 Dog. ſtark, und findet fich in meiner Eammlung. Diefe befannte Ueberfegung aus dem Beda 
ift auch der Ueberfegung der Dialogen des heiligen Gregor's beygefüge worden. ©, die Annalen 


©. 836 — 87ı No. 58. , 
Panzer 8 Anualen Supplement. D 


et 


106 Jahr 1507. 


579,c. Ein groß mercklich wundertzaichen dz da gefchehen iſt in 
Sicilia. wie ein ein (fie) Bifchoff einen priefter ließ werfen in 
einen prinnende pers. Dife gefchicht vindt man gefchriben, in dem buch 
das da genänt wirt. jm latein Speculum mundi, Im teutſch Ein ſpiegel 
der welt, gar ſchoͤn zu lſen. Am Ende: Gedruckt vn vollendet in der 
Fenferlichen flat Augfpurge. Do man zallt nach Eriffi vnn⸗ 
fers lieben herren gepurdt Funftzehenhundert ond im ſyben— 
den jare, In Quart. 

Ein unter odigem Tirel- ftehender Holzſchnitt ſtellt die hier erzählte Gefchichte vor. Der nämliche 
Holzſchnitt fteht auch auf der Nückfeite des 1. Bl. Außer diefem iſt das Werfchen noch mit 6 Fleinern Holz⸗ 
f&hnitten auggeftattet worden, die lauter Erfcheinungen vorftelen, welche diefer Priefter in der Hölle gehabt 
bat. Diefe Erfcheinungen flimmten nun freylich mit den Vorftelungen, welche er ſich von der Pein in der 
Hole machte, nicht überein. Aber der Bruder feines Biſchofs, ein Graf, der erft vor vier Wochen geftorben 
Mar, und den er bey zwey Srauen, im Bette liegend, antraf, gab ihm die ndthigen Auffchlüffe, welche frey⸗ 
lich mit dem dußerlichen Scheine nicht überein ſtimmten. Der Priefter kehrte dann wieder aus der Hille zu⸗ 
ruͤck, „trug große Neu und Raid umb fein fünd — peychtet und püffet und ward ein heyliger ond fäliger 
Man.« Iſt 3 DI. ſtark, und finder fich in meiner Sammlung. 


579. d. De Hiftorie van der hylligen Moder Sunte Annen onde 
dren Schlechte. Brunswig durch Hang Dorn 1507. In Octav. 
Sat Holzſchnitte. ©. Caral. Bibl. Goesz. p. 576. 


581. b. Der Juden Spiegel, Am Ende: Diß buchlein iſt außgangen durch 
mich Johannes Pfefferforn vormals ein Jud, num ein Chriſt in dem drit⸗ 
ten Jar meyner geburt, ein vorläuffer der onglaubigen Juden, vnd ein beweg⸗ 
lichkeyt ver falfchen chriften, vnd ein fpiegel aller rechtuertigen menſchen. Ge⸗ 
- deut zu Nurmberg durch wolfgang Huber. Nach der geburt 
Shriffi taufentfünffhundert vnd fieben Jar. In Quart. 
Diefes if vermuthlich die erfte Ausgabe, welcher ich in den Annalen S. 292 — 293, No. 611 ge 


dachte, ohne fie je gefeben zu haben. Doch ift dag dort bloß wahrfcheinlich angegebene Drudjahr dag rich“ 
tige. Iſt in Herrn Zapf's Sammlung. | | 


589. b. In diefem buchlin vindet man gar clarfichen die Tittel 
oder die Oberſchriffte aller Stende, Anfang vnd Befchluß 
der Briefe. Auch die fitten Die ein yeder Cantzellienſchryber an ym fol 
haben. Vff latinifch. vnd volget hernach zu Teutſchen u. f. w. Gedruckt 
zu Straßburg durch den Erfamen Matthias Hupfuff ı 507. 

An Quart. Ä 


Iſt 5 Bogen ſtark. 


891. d. Ein kurtz regiment vor die peſtelentz, dem Erbarn Radt zeu 
Freyberg, durch den achtbaren hoͤchgelarten herren Vdalricum 


— 


Jahr 1507. ° 107 


von kalw Doctorem yn der Ergey, zeu geſchryben. Um Ende: 
Gedruckt vnd volendt zeu Leypzk, durch Baccalanreum 
Martini landeßpergk herbipolen. Im iar nach Ehriffi geburdt. 
M. CCCCC. vnnd ſyben. An den heylig Pfingfinbendt. Das 
Druderzeihen. Sn Quart. 

Unter obigem Titel iſt der heilige Sebaſtian, mie er mit Pfeilen erfchoffen wird, abgebildet. Mit bem 


zweyten Dlatte Fänge das Werkchen ſogleich felbft ohne weitere Anzeige an. Es iſt 33 Bogen flarf, und 
findet fich in meiner Sanımfng. . ne 


595, Kronica von der loblichen Eydtgnofhaft uf.m. In Folie. 


In den Eremplare, welches Herr Hofcammerrath Joſch beſitzt, ift die Nückfeite des Blattes mit dem 
faiferlichen Wapen leer. Hingegen folgt darauf noch ein Blatt, welches erftlich Etterlin's Zueignungs⸗ 
fchrife an die Eydgenoffenfchaft, zwegyten® Erterlinss Schreiben an Rudofffen ufenegE Fürfprach 
des ftadtgericht3 zu Bafcl, und drittens deffen Antwort darauf, alles vom jahre 1507, enthält. Etter⸗ 
lin bitter nämlıch den »SufenegE, er mochte: die Ehronif, „wo und ob dag nott wurd oder were, erbeffern, 
Corrigieren, mindern oder meren ne nad) gelegenheit und geftalt der fach.“ Diefer fage darauf, daß, „da 
Etterlin nit felb8 das Formular gefhrieben, Sunder ald mich beducht ein welfchen oder bEE tüttfchen mie 
langen breitten unverftentlicher meynung vnd worten vergriffen u. ſ. w.“, er feine Bitte erfüllt Habe. 


597.b. Auslegung des Schachsſpils woher fenn Anfang. Am Ente: 
Gedruckt onnd vollendet in der loblichen flatt Coſtenz v8 
Hanſen fehäffeler Vf zinſtag vor fant Vits tag Aio MCCCCC 

"sn VII. iar. In Quart. 

So hat mir Herr Motzler in Freyſing dieſe Ausgabe beſchrieben. Nach Herrn Prof. Oberlin's 
Anzeige ſteht auf dem Titel bloß Schach Zabel, und darunter ein Schachbret. Das Werkchen ſelbſt iſt 
13 DI. ftarf und in Reimen abgefaßt. In der Borrede nennt fich der Verfaffer Jacob Mennel, Doctor. 
Diefes Werkchen if von dem Schach zabel des Jacob von Eaffalis 1477 (S. Annalen, ©. 96 — 97, 


No. 77), und von der Ausgabe des Schachza bels Jacob Mennel’8 mit Jacob Zölbel’8 Anweifung 
sum Shadhfpiel 1520 (S. Annalen, ©. 446, No. 1004) verfchieden. | 


597.0, Kuchmaiſterey. Am Ende: Getrucdt zu Augfpurg von Hanſen 
Srofihauer. Anno Domini MCCCCC vii. In Duart. 


Hat Here Zapf. c. Thl. II, &. 28, No. IV angezeigt. 


597.d. Rüchenmeifterey. Am Ende: Getruckt vnd vollendet zu Straß- 
burg von Mathis Hupfuff in dem Zar als man zalt nad 
Chriftug geburt M. CCCCC. ond ſyben Jare. In Quart. 


Diefe Ausgabe Habe ich irgendwo angezeigt gefunden. 


598.b, Ein fhon Lied von einem Ritter auß der Steyrmard, ge. 
nant Trinumitag, ond vo eines Künigs tochter auß Den 
marf, genant, Floredebel, In Hertzog Ernſts thon. Um Ende: Ge- 
druckt zu Nürnberg durch Jobſt Gutknecht (1507). In Octavb. 

2 


108 a Jaahr 1508, 


Am Schluffe dieſes Lieded Heißt ed: „Vnd geb ung jnn fein götlich reich, wer das beger: fprech Amen, 
Das wunfcht euch ymer ewigklich, Mertin Meyer mit namen, der bat bag dicht nad feiner 
fag, bo man galt fünffgen Hundert jar, vn fiben auff fant Thomas tag.“ Der Ritter 
wurde zuerſt mit des Könige Tochter aus Dänemark vermählt; reiſte ſodann nach Frankreich, wo er des 
Könige Tochter verführte und in das Gefängnig Fam, aus welchem ihn aber feine Gemahlin befrepte- Auf 
dem Titel ein Holzſchnitt, der zwey Turnier» Ritter vorſtellt. Iſt 1 Bogen flarf. | 


Jahr MDVIIT. - 
6or.b, Der Heiligen Leben, Somer und Wintertheil, Straßburg 
1508 In%olio. 
SR in dem Catalog. Biblioth. Thomas. T. I, p. 422, No. 3572 angezeigt worden. 


G6or.c. Die vier ond zwanzig Alten, oder die Guldin thron Ge 
brucdt zu Straßburg durch Johann Knoblauch 1508. In Folio. 
Auch diefe Ausgabe hat Holzfchnitte. Angezeigt hat mir diefelbe Here Motzler in Freyſing. 


6or.d. Dis biechlein fagt von der heiligen Junffrawen fant 
Barbeln. Gedruckt zu Straßburg 1508. In Sctav. 
Iſt in dem Catalog. Biblioth. Zoch. p. 1399 angezeigt worden. 


601. e. (Thomas a Kempis) die ware Nachfolge Criſti. Gedruckt 
zu Augſpurg durch Johann Oeglin. In Quart. | 


x Diefe Ausgabe war ehemals in des Thomaſius Bibliothef. S. Catal. Biblioch. Thomas. T. I, p- 605, 
0. 5581. 


603. b. Doctor Keyſerſpergs Troftfpiegek fo dir Water, Mutter, | 
Kind oder freunt geftorben ſint. Augfpurg durh Hanne . 
Srofchauer 1508. In Quart. | 


Hat Herr Zapf. c. Thl. II, S. 37, No. VIII angezeigt. 


610. Hier inne wird gelefen wie her Victor von Carben — ju Criſt⸗ 
lichen glawbn fomen u. ſ. w. In Quart. 


Ueber obigem Titel ſteht noch: „Dem durchleuchtigften hochgebornen furfte und herren herrẽ Ludwign 
Pfaltzgrauen bey Nein Hertzogẽ in Obren und Nidern Bayrn Des heyligẽ Romiſchẽ Reichs Ercztruchſen. 
vnd Curfurſten Mein? gnedigiſten liebſten herrn ꝛc.« Auf der Ruͤckſeite dieſes erſten Blattes findet ſich auch 
die Zueignungsſchrift. | 4 


618. 5. Keformation der Stadt Worms. Meng. In Folio. 


Sp zeigt Herr Oberlin diefe Reformation in feinen Verzeichniffe alter Bücher vor feinem SIoffa- 


aim F Sollte ſie wohl exiſtiren? Faſt zweifle ich daran, weil eben dieſelbe 1507 und 1509 gedruckt 
or | ‚2 . 


Jahr 1308. 109 
- 620, Herbarius oder Gart der Geſundheit. Deutſch. Am Ende: Ge⸗ 
truckt iſt diſer Herbarius zu Augſpurg von Maiſter Hanns 
Otmar in koͤſten des fuͤrſichtigen herrn Johann Rynman vnd 
volendet vff den xii tag Des hornungs Anno domini taufent 
fünfhundert vnd achten Jahre. In Folio. 


Es iſt dieſes vermuthlich eben diejenige Ausgabe, welche nur kurz anzeigen konnte, und die ich, nach 
dem mir vorher davon gegebenen Berichte dem Sans — (haͤtte Zeinrich heißen ſollen) Steiner zueignete. 
Vieleicht hat aber auch dieſer Heinrich Steiner eine Ausgabe deſſelben aus feiner pr ffe geliefert. S. Zapf 
l. c. Thl. II, S. 36, No. VI. 


620. b. Margarita medicine. ein meiſterlich vſſerleſens Biechlin der Artzeny 
fuͤr mancherley krankheit vnd ſiechtagen der menſchen gemacht durch Jo⸗ 
hannem Tollat vo Vochẽberg in der weitberuͤmptẽ Vniverſitet zu Wien. 
bey dem aller erfarniſten man d' Artzeny Doctor Schrick. Am Ende nach dem 
Regiſter: Hie endet ſich das regiſter des Buͤchlins, das da getruckt iſt zu 
Straßburg, Als man zalt, M. ECCCC. vnd VIII. Jar. In Quart. 


Unter obigem Titel ſo wohl, als am Ende ſteht der gewoͤhnliche Holzſchnitt, der einen auf dem Bette 
liegenden Kranken, und einen vor ihm ſtehenden Arzt vorſtellt. Angezeigt iſt dieſe Ausgabe in Job. Friedr. 
Koͤhler's Beytraͤgen x. Thl. I, S. 282 — 284. Sie iſt 42 Bl. ſtarkf. 


621. b. Albertus Magnus. Das Buch der verſamlung oder das buch 
der heymligkeitẽ Magni Alberki von den tugenden der kruͤter, 
vn edelgeſtein vnd vo etlichen thieren. Am Ende: Getruckt zu 
Straßburg durch Martino flach. Als man zalt nach der ge— 
burt Criſti onfers herré. Duſent fuͤnff Hundert on acht Jar. 
jm augft mondt. In Quart. 


Iſt 9 Bog. ſtark, und findet ſich in meiner Sammlung. Spätere Ausgaben von 1516 8 und 1519 find 
in den Annalen, €. 393 — 394, No. 851 und ©. 26 No. 944 angezeigt morben. 


623. b. Von den Bnholden oder hexen oder Tractatus von den 
boͤſen weiben die man nennet die hexenc. Durch doctor 
Vlrichen molitoris zu latein. vnd auch zu teutſch gemachet. 
Bund dem durchleuchtigiften Ertzherzog Sigmund von oſterreich als dem 
loblichen eern fürften zugefant. Am Ende: Getruckt zu Augſpurg 
durch maifter Hannſen Otmar in dem 1.5.0.8. jar. Als bald 
nach Bartholomei des hailligen swelfpotten tag. In Quart. 


Dieſe Ausgabe, welche ebenfalls mit den gewoͤhnlichen Holiſchnitten ausgeſtattet worden iſt, hat Herr 
Zapf 1. c. Thl. I, ©. 36, No. VII angezeigt. 


10. | | Jahr 1508. 


627.b. Der freydank nuͤwe mit den figuren 
Fuͤgt pfaffen, adel, layen, buren 
Man hielt etwan uff fein Spruch nicht 
Den nit herr freydanf het gedicht. 
Am Ende: 1508 Johann grüunienger. In Quart. 
Angezeigt hat diefe Ausgabe Here Ko in Seinem Compendium Bd. I, ©. 225, und baburch find 
alle Zweifel gehoben, die man bisher an der Eriftenz einer Ausgabe von 1508 gedußert hatte. Daß biefelbe 


Sebaſt. Brane beforgt habe, ift bekannt. Ein Eremplar von biefer Seltenheit fand Herr Koch auf der 
Univerfieäts » Bibliothek zu Goͤttingen. 


629. b. Ein falender mitt finem nümen on ſtundẽ 08 des hochge— 
ferten doctor iohannis Fungfpergerd practic vnnd funft vil 
fußtifer fahE mit vil figuren als ma am nechſten blatt 
fütrer meldung findet. Am Ende: Getruckt in der Feiferlidhen 
ftart Zürich durh Hanſen am wafen, am fampflag nad) fant 
Lux tag des iars do man zalt Tufent fuͤnff Hundert ond acht 
igar. Neben diefer Unterfchrife ein Wapen, und über bemfelben ber Eaiferliche boppelte 

Adler. In Duart. 

Diefen feltenen Kalender finde ich nirgends angezeigte. Er zeichnet ſich dadurch aus, daß berfelbe theils 
in Proſa, theils aber in Deutfchen Verſen abgefaßt, und mit verföhiedenen, in Hol; gefchnittenen Figuren 
ausgeziert if. Dbiger Titel iſt roth auf 9 Zeilen gedruckt und fleht, in einer Einfaffung. Auf ber Ruͤckſeite 
diefes 1. Blattes fteht ein Holzfchnitt, welcher bie von zwey Engeln gefrdnte Maria mit ihrem Kinde vor- 
ſtellt. Auf der 1. Ecite des folgenden Blattes lief man den Inhalt diefes Kalenders. — „Zum erfien 
der falender inhaltent die nuͤw mit ihren fund u. f.w. Das ander capitel fagt wargu all adren 
des menfchen dienẽt zelaffen u... w. Das dritt capitel fagt von den vier complerion. Das viert 
capitel fagt von dem regiment dee gefuntheit des menfchen. Das fünft capitelfagt wie man fich 
halten fol wen die peftileng regiert. Das ſechſt capitelfagt vö den ſchwangern frowenn. f. wm. Das 
fibent capitel fast vs den fibE planeten u. f. m.“ Am weitläufigften ift dag fechfte Kapitel, welches 
ganz in Neimen abgefaßt iſt. Die Holzſchnitte find von Virgilius Solis. Das Ganze befrägt 94 Bogen 
und ift in meiner Sammlung. 


Jahr MDIX. 


630,b. Pfalter Eaton ond Duytſch mit der Glofen und gange Ver— 
fand, Finit Pfalterium impreffum per me hermannum 
Bungart de Kettwich civem Eolonienfem M. D. ir. der Pfal- 
ter 30 Eatyn vnd Duytſche mit der Sloffen, pnd gang Verſtand 
feer fchoen zu Eeren der hochwirdigen Dryveldicheit; overgeſetz iſt une der hyl⸗ 
gen Schrift der Doctoren Durch Begehren veler devoten Perfonen alfus ges 

prent ys. In Quart. 


So wird diefer Deutfch » Lateinifche Pfalter angezeigt in Harsbeim’g Bibliorh. Colon, p. 36. 


630,0. Bock des h. Euangelii, Propheten onde Epiftelen aner dag 
gange jhar mit Gloſſen und Erempeln, in Dudeſche Saͤſſiſche Sprafe th o 


Jahr 1509, 111 


Luͤbeck 1509 dorch Steffen Arndes in den Druck verferdiget. 
In Folio. 
S. von Seelen von der Buchdr. zu Luͤbeck ©. 42. 


634.b. Drtulus anime. Am Ende: Getrudt und geendet zu Strafe 
— burg durch Johannem Knoblouch am montag nach Viti vñ mo— 
deſti Nach gottes geburt Tauſent funfzehen hundert vnd neun 
jar. In klein Octav. 
Dieſes iſt diejenige Ausgabe, welche ich in den Annalen, S. 277 — 278, No. 580, unter dem Jahre 
1507 anı Schluffe nad) einem defeften Eremplare angeigte. Ausführlich bat diefelbe befchrieben Herr Kin⸗ 
derling in Meufel’d hiſt or. litter. bibliogr. Magazin Std. IV, ©. 182, No. 3. Der Titel, fo 
wie auch die Unterfchrift, find roth gedruckt. | 


635.b, Ein fendtbrief des Wolgebornen Grauen Joannis Bici von 
Mirandel zu feine vertern on zu ermannẽ zu criftenliche leben 
vñ zu lere der heilige gefchrift vnangefehen ergernuß, Am 
Ende: Getruckt zu Straßburg 1509, In Quart. 

Jakob Wympffelling ift ber Ueberfeßer biefeg Sendtbriefd. Die Zueignungsfchrift beffelben an Sans 


von Schönner ift unterfchrieben: „Datũ Friburg feria quinta penthecoftes Anno Domini milcfimo quingens 
sefimo nono 2c.« Sf ı Bogen flarf. Auf dem Titel ſteht ein Holgfchnitt. 


635.0. Schiffart von diffen ellenden jammertal. Um Ende: Gedruckt 
zw Frankfurt in der Loblichen ond Keyſſerlichen flatt noch 
Chriſtus gepurt Duffent fünfhundert ond neun Jor durch 
Batt Murner von Straßburg. In Quart. 


Don bdiefer Eeltenheit habe ich in den Annalen, ©. 339, No. 712, eine fpätere Ausgabe von eben 
diefem Drucker befchrieben. Der Drucker hieß eigentlich Bearus Murner, Eo nennt er fich wenigfteng zu 
Ende des Ludus ftudentum Friburgenf., den er 1511 druckte, und zu Ende des Benedicite Judaeorum , "da 
1512 aus feiner Preffe fam. Vermuthlich war er ein Anverwandter des Thomas Murner. Herr Supers 
inteudent Schniger, welcher die gegenwärtige Aufgabe in feiner fünften Anzeige ©. 51, No. 58 
befchrichen hat, hält den erft gedachten Thomas Wurner für den Verfaſſer — welches auch wohl ſeyn 
könnte. Sie ift in Deutfchen Neimen abgefaßt, bat Holsfchnitte, und iſt 12 BI. flarf. 


635.d. Ein löblich vnd nutzbarlich Büchlein von dem fterben, wie ein 
islich eriften menfch, recht yn waren criften glauben fterben 
fal._ Am Ende: Gedruckt zu Nurmberg durch Her Hanfen Weif 
fenbürger Am erichtag nach Letare Im newnten Jar. In Quart. 


Diefe Ausgabe befist Herr Prof. Deefenmeyer in Ulm. Sie ift 15 Bl. flarf. In der Bibliothek zu 
Fueßen fol ein Tractdrelein von dem ſterbenden Menfchen feyn, das in eben diefem Jahre 
aug der nämlichen Nürnbergifchen Breffe gekommen if.» Iſt vermuchlich dag nämliche Büchelchen. 


635. e. Verſehung leib: fell eer ond gutt. Am Ende: Gedruckt vnnd 
vollend in der Kayferlichen har Nürnberg, Durch Wolffgang 


112 | | Jahr 1509, > _ 


Huber Als man galt nach Chriſti onfers liebẽ Herren gepurt. 
Tauſent funffhundert und Neun Jar. Gott hab lob. In Quart. 


Diefe Ausgabe befige Herr Subſtitut Kiefhaber in Nürnberg. Sie flimme im Hauptwerke mit der 
erften Ausgabe von 1489 überein, und hat 67 folirte Blätter. 


642. 1, Die war Hiſtory von den vier keger prediger ordens, zu 
Bern — verbrant u. ſ. w. Am Ende: Got fie lob, vnd der junck⸗ 
fraw Marie. In Quart. — | 


Ich befige Diefe Ausgabe gegenwärtig ſelbſt. 


2, Ein ſchon bewerts lied von der rennen onbefleckten entpfengk— 
nuß Marie, in der weyß. Maria zart. Vnd darbey die war 
hiftöri u. ſ. w. Der Holsfchnitt und darunter: , 
O reyne muter gottes hör | Barmhergigklich dich zu ons dr | Deyn 
ondeflecft entpfengnuß fchon | Weriehen wir on arggg won | 

Am Ende: Maria murer reyne mapdt | Dein Iob wir fpreche onuerzenpt | 

On erbfiind du entpfangen bift | Bir har nit geholffen arger lift | Ermwirb 

ons gnad barmhergigfeit | Dem funder du doch biſt berept | Entledig in von 

bes teufels gut | In deinem fchirm feind wir behut | Allein dich zu vns fer 

genadrencdh | Werfchaf, dein Find nit uns weich. | Diefe gereimten Zeiten neh⸗ 

men bie-untere rechte Haͤlfte ber leiten Seite des 19. Blattes ein. Auf der linken Seite 

fteht daneben ein Holgfchnitt, welcher die Maria mit dem Kinde vorſtellt. In Duart. 

Auch dieſe Ausgabe ift gegenwärtig in meiner Sammlung. ine, vermuthlich verfchiedene, Ausgabe 


hat Here Superintendent Schniger in feiner fünften Anzeige ©. 50, No. 56 angejeigt. Diefelbe 
ift 14 DI, ftarf, und mit dem Jahre 1509 bezeichnet, 


3, Ein erdocht falfch hiftory etlicher Prediger münch wie fye mit eim bru- 
der verhandelt haben: Darzu von allem handel jrer gefengknüflz, ver- 
gichten vnd verbrennen zu Bern gefchehen vnder den ioren nach Chrifl 
geburt taufent fünffhundert fiben, acht vnd nun. Auch mit vil fchö- 
nen figuren gezierd vnd wol erleutert. In Quart. 


ch befiße dieſe aͤußerſt feltene und merkwuͤrdige Schrift, in welcher dieſe abſcheuliche Geſchichte am 
ausführlichften beſchrieben worden iſt, gegenwaͤrtig ſelbſt. Es iſt dieſelbe in vier Theile abgetheilt. Der 
erſte enthaͤlt einen Aufſatz, welchen der Prior des Dominikaner⸗Kloſters zu Baſel, Doctor Wernher, 
davon ſelbſt gemacht, und nad) dem 8. bes Oſtertags 1507 geendiget hat. Der zweyte iſt eine Sort 
fegung von eben deinfelben, bis zur Zaften 1508. Der dritte Theil ift wieder von demfelben, und gebt 
bis andern Tag Mathiaͤ des Apoftels 1508. Der bierte Theil, welcher bie Entdeckung des Betrugs und 
die Beftrafung der Betrüger enthält, iſt ficher von einem andern Verfafler, der fein Sreund der Dominika- 
ner, fondern ein Vertheidiger der unbefleckten Empfängniß Maris war. Diefer macht am Schluffe des 
dritten Sheils folgende Anmerfung: Nachdem aber bäpftlliher gemalt von Rom erlangt 
ward, vñ Doctor Wernber den ernff vernam, wie man auch bie väteran dag feil 
warfg, ond den gangen grundt erfare, darzu wiffen wolt, faß er zu Bafel in ein ſchiff, 
und für gon Franckpfort an vnſer frame geburt obent deßelben jarg, verlaffend 


Jahr 1509, ws 113 


feiner mitbrüder beſchützung zu Bern, und feines priorats wärbigfeit su Bafel. 
"Das Ganze ift mit Rateinifchen Typen gedruckt, und mit verfchiedenen Holsfchnitten gegiert, von denen aber 
einige mehr als ein Mal vorfommen. Dad Bank ift 95 Bogen flarf. Unter dem Zitel flieht ein Holfe _ 
fihnitt,. der die ‚vier Dominikaner vor der Pforte ihres Kloſters mit bem vor ‚ihnen knienden Keger vor 
elle. Angezeigt iſt dieſe Ausgabe in Zaller's Bibliothek der Schweiger-Gefhichte Thl. II, 
©. 15, No. 40. Ohntaitgzweifel iſt dieſes Werkchen cine Ueberſetzung von dem Defenſorio impiae falfitatis a 
quibusd. pſeudopatribus ordinis praedicatorum excogitatum etc. 1509. ©. Annal. typogr. Vol. IX, p. 110, 
‚No. 39. | , _ 
4. Uon den fier Fegeren Prediger ordẽs der obfervang zu Bern 
in Schweyger land verbrant, in dE jar noch Chriſti geburt. 
M. CCCCC. ir. vff de nechſtẽ Donderflag noch Pfingften. Mit 
vil fhöne figurlin vn lieblichen reymſpruͤchen neuwlich ge- 
teutf hf. ‚Ein Holsfchnite, die Hinrichtung der vier Prediger» Minche vorftellend. 
Darunter folgende Reime: Mer fich des nimpt in übels an | Das ich die fach 
befchrisen han | Der fchaff dz foliche nym gefchee | So ſchweig ich das an 
anders me. Am Ende: Der difes buchlin hat trucke Ion | Der hats Marie 
zu ceren gthon | Er hoft von ir den ewigen Ion, | In Quart. 

Auch dieſes Außerft feltene Gedicht befige ich gegenwärtig.felbft. Nach aller Wahrfcheinlichkeie ift ber 
Berfaffer deffelben der befannte Thomas Murner, twelcher, wie Here Veefenmeyer in Seinen Beyträ 
gen ©. 78 bemerkte, eine eigene Gefchichte von dieſem Borgang fol gefchrieben haben. Die Reimen ver 
tathen ganz deutlich feine Manier. Auf der 1. ©. ded 2. Bl. fängt — Ein vorred, zu einnem ers 
famen weißen Rat der loblichen ſtatt Bern — in Reimen verfaßt, fo an: „Ir edlen veften 
erſam weißen | Sjch muſſz euch mit d' worheit breiße | Ein Haglic fach in eumer flatt | Kurglichen fich 
begeben hatt | Wo dy die felbig uͤberhandt | Genumen bett in euwren landet u. f. w.« Auf der Nückfeite 
bes 3. DI. fängt das Gedicht felbft an, welches in verfchiedene Abfchnitte getheilt ift, und diefe traurige- 
Geſchichte umftändlich vorlegt. Die Holzfchnitte find die nämlichen, welche in 3. vorkommen; einige berfel- 
ben find mehr als ein Mal abgedrurft worden. Das Ganze ift 213 Bogen ſtark. Das Gedicht felbft hat 
neben auf allen Blättern rechts und Imfg eine Einfaſſung. Eben diefed Gedicht iſt auch in Zaller's 
Biblioth. der Shweiger-Gefdh. Thl. IL, S. ı8, No. 38 angezeigt worden, und zwar nach einer 


Ausgabe, welche nur 15 Bogen flark ſeyn fol. Am Schluffe diefer Ausgabe fol es in ber erſten Zeile, 
Statt: bat trucken Ion, beißen: bett turden Ion. 


\ | 
643. Dis ift ein hüpfche Legende von der heilige frawen fant. 
Anna ond auch von irem ſchlecht, welche Anna geboren hat die Mutter got- 
. tes die jungkfraw Mariam. Deßhalben fie auch Billich genant wuͤrt ein 
großmutter vnſers Herrn Ihefu Chriſti. 
Item auch wuͤrt hie nach in dieſem Buͤchlin begriffen das 
Leben der heiligen Bifhoff Eucharii, Valerii vnd Materni. 
Die do dis teutſch Eand haben zu Ehriften Gelaubẽ bracht in welchem glaube 
wir alle felig folie werben Amen, Am Ende: Hie endet fih das leben — - 
Straßburg ald man zalt taufend fünffhundert vnd neun 
Fahr In Quart. | | 
Beſchrieben Hat diefe Seltenheit Here Superintendent Schniger. im fünften Stüde feine An 


geigen S. So, Ne. 57. Unter obigem Titel ſteht ein Holzſchnitt, welcher die heil. Anna, in der Mitte 
Panzer's Annalen Supplement. P 


214 | Ä Jahr 1509. 


fitzend, vorſtellt. Um fie herum ift ihr ganzes Geſchlecht kniend, mit aufgebobenen Händen zu fehen. Die 
Legende derfelben wird in 17 Gapiteln vorgetragen , und iſt alfo vermuthlich eben diejenige, twelche unter aus 
dern in der Lateinifchen 1510 zu Coͤln gedrucdten Ausgabe, die tch beſitze, lebt. Den Befchluß macht eine 
Aufforderung des Jobennniterritter - Drdend » Haufes zu Straßburg, zur Einkehr und Wohnung der heil. 
Anna in demfelben, nebft einer Abhandlung von dem Nofenfranze der Jungfrau Maria, und von der Ers 


nenerung und Brüderfchaft derfelben im Jahr 1476. Dann folgen die Legenden der angezeigten Bifchdfe. 
Das Ganze beträgt 68 DI. 


644. Dye zaigung des hochlobmwirdigen hailigthums der Stift 
Kirchen aller hailigen zu wittenderg u.f.w. In Quart. Ä 
Einen wiederholten Abdrud fo wohl von diefer Seltenheit, als von bem unter dem Jahre 1520 in ben 
Annalen ©, 444, No. 999 angezeigten Vertzeichnus des heiligthums der Stiftskirchen 
zu Halle, findet man in der biftorifhen Erzeblung ber beyden Heiligcehämer — zu Wits 
tenberg und Halle, die Wolfgang Stanz gu Wittenberg 1618. 4. heraus gab. 


644.b. Die weyſung vnd ausruffung des Hochmirdigen Heyl— 
thumbs zu Bamberg nach dem rechten waren Heilthumb ab— 
gezeychnet. Am Ende: gedrudt ald man zahlt nad) Chriſti ge 
burt M. CCCCC ond IX Jahre In Quart. 

Unter obigem Zitel ſteht ein Holgfchnitt, welcher K. Seinrih und K. Kunigund, den Dom baltend, 
vorſtellt. Darunter das bifhdfliche und dad Wapen des Domcapitels. Das Ganze beſteht aus 23 DI. 
Die beygefügten Holzfchnitte bilden die Heiligehiimer ab. Befchrieben hat diefe Seltenheit Herr Sprenger 
in Senee Bambergifhen Buchdruckergeſchichte S.74, No. 55, woraus erhellet, daß dieſe Aus⸗ 
gabe mit einem ältern, unter dem jahre 1493 von mir angezeigten Abdrucke überein ſimmt. Der Drucker 
der gegenwärtigen Ausgabe ifl, nach Herrn Sprenger’ Zeugniß, der bekannte Johann Pfeyl gerorfen. 


647. b. Spruch und entfoheit Zwifchen gemenner priefterfihaft onnd 
der Stabt Wormbs des hochmirdigenn fürften vnnd herin 
Ersbifhoff Jacobs zu Trier ꝛc. Vnd herrn Friderichs her⸗ 
tzoge zu Sachſen ı des heiligẽ Romiſchen reichs Churfür— 
ſten. Am Ende: Geben — In dem Jare als man tzalt nach 
Criſti onfers Herren geburt Tauſent Funfhundert vnnd Neune. 
In Quart. 


AR 27 Bogen ſtark und in der Scheurlſchen Bibliothek. 


649.b, Her zog Georgs su Sachſen Bergwercksordnung. Leipzig 
durch Melchior Lotter 1509. In Folio. 
Iſt von Keich 1. c. p. 88 bemerkt worden. 


649. c. Gräflih Dettingifhes Landes Edit vom Jahr 1509, 


An forma patente. - 


Befchrieben ift daffelbe in den I. Bande des Litterarifhen Wochenblattes S. r38 u. f. Die 
: Herausgeber diefer Orduung waren die beyden Grafen von Dettingen, Wolfgang und Joachim. Die 


0 Jahr 1509. | 115 


Puncte oder-Sogungen felbft betreffen verfchiedene Gegenftände — »Die Entheiligung bes göttlichen Namens 
durch Leſterung, Wort und Schwuͤre — Verbot des Zutrinkens bey: gehen Guldin Straffe — das feiner 
bem andern fein &weib entfüre bey schen Guldin ftraffe — Item torlcher ain Junkfrawen Schwecht vnnd 
nit der gu Eee behellt, der fol zu ſtraff verfollen fegn swainzig Gulden — Verbot heimlicher Heyrathen — 
Drduung des Viſchens — Den Wiltpan betreffend — Yon Ordnung der Yund u. f. m.“ 


653. b, Iheronymo brunſchwick, liber de arte diſtillandi de Eompo- 
fitie, Am Ende: Gedruckt zu Straßburg v5 Johan Grüniger. 
Am iar Tufend funffhundert ond neun In Folio. 

Herr Motzler in Freyſing hat mir diefe Ausgabe angezeigt. ie hat viele Holzfchnitte. 


656.b. Form der abftigunge von Fürften Grauen Freyenhern Kit: 
teren Knechten vnnd dienftlewten des heyligen Römifchen 
Reichs. Auch tewſcher welcicher vnd wyndiſcher nation, verwanten vnd 
vnderſaßen, An den hertzogen vnd die herſchaft von Venedig ſchriftlich vñ 
mundtlich außgangen. (Leipzig) 1509. In Quart. 


Dieſe und die folgenden Schriften gehoͤren noch zu den Haͤndeln, welche Kaiſer Maximilian mit den 
Venetianern 1508 des Durchzugs wegen bekam. Sie iſt 1 Bogen ſtark und in der Scheuriſchen Bibliothek. 


656, c. Bebſtliche vermanung wider die Venediger nach Criſti ge- 
burt Im tauſentfunffhundert vnnd Nuͤnden Jar außgangen, 
newlich auß dem Lateyniſchen ynn das Teutſch getzogenn. 
Am Ende: Gedruckt zu Eygig (ic) durch Baccalarium Marfis 
num Langperg. Im Taufent fünff Hundert und Neunten 
Kar. In Quart. | 


Iſt 4 Bogen ſtark und in der Scheurlfchen Bibliothef. 


656.d. Des Hergogen zu Benedig an die Bebftliche Heyligkeit die 
| Epiftel. (1509), In Duare. 
Iſt 3 Bl. ſtark und in der Scheurlſchen Bibliothek. 


656, e, Aber ein newe getheitung vonn der Keyſerlichen Maieſtat 
—ond von den Benedigern. (1509) In Duart. 


Iſt 3 Bl. ſtark und in der Scheurlfchen Bibliothek, 


656, f. Newe Zeittung von Padua vnnd von vil anderen Stetten 
in welfchen landE gelegen Furglich ergangen wie das büch- 
lein hienach außweyſt. In Quark, 


Iſt 1 Bogen ſtark und in der Scheurlfchen Bibliorhef. p 
2 


116 | Ä Jahr 1509. 


658,5, Dis Büchlein faget von dem rofengarten fünig Lauriug 
Ä und von den Ryſen, wie fie mit einander flritten ond von 
den fhönen frawen gar furgwilig zu leſen. Am Ende: Ge 
truckt ond volender zu Straßburg MAIS man galt nach der 
geburt Criſti onfers herren funffzehenhundert und nun iar 
off mittwoch nad) fant Gregoriustag. In Quart. | Ä 
M Diefes ift dag befannte Gedicht von Roſengarten. Es iſt in ungetrennten Berfen gedruckt und 
fängt fo an: „Ihr herren bie befunder vernemnet groffe Wunder bie vor Zyten gefcheen fint als man es 


noch gefchriben fint. Gar mente in den landen von guten wyganden Seint harte firept gefcheben als es bie 
alten ichen u. ſ. w.“ Iſt 6 Bogen flarf. 


659. b. Ein hubſche hiſtory von Lucius apuleius in geſtalt eins efels 
verwandelt don verkert ward vñ lenger wan ein ganges iar 
darin pleybe. Am Ende: Hie endet der guldin efel durch Lucium apu⸗ 
leium in friechifcher Zungen beſchribenn. Darnach durch Poggium flo- 
rentinum in latin tranßferiert. vnd zu legt von Niclas von wil geieutſchet. 
Getruckt zu ſtraßburg auff ſant Pauls bekerung tag durch 
Johañẽ knoblouch im iar do man zalt tuſent fuͤnfhundert vnd 
nün. In Quart. | 

Schon bey der Ausgabe von 1506 ift bemerkt worden, daß fich der Herausgeber diefed Stuͤcks von des 
LLicolaus von Wyle Tuͤtſchungen geirrt habe, wenn er diefe Schrift für dee Aucins Apulejus Arbeit 
ausgiebt, da fie doch nichts anders als Kucian’d goldner Efel ift, unter welchem Namen ſie auch in ber 
Driginal-Ausgabe von gedachten Tuͤtſchungen ausdrüdlich angekuͤndigt worden ifl. Unter obigem Titel 
flieht ein Holzfchnitt, den ſchon verwandelten Aucins nebfl der Koͤchin vorftelend. Auf der Nückfeite dieſes 
erften Blattes ſtehen die Deutfchen Verſe, welche auch in den Critiſchen Beyträgen Etd. 23 
©. 365 abgedruckt worden find. DVermurhlich- rühren fie nicht von Wyle, fondern von dem Heraudgeber 
ber. Auf der 1. Seite des 2. Blattes fängt des Nic. von Wyle Borrede an; doc) ift der Name Ebere 
bhard's, Graven zu Wuͤrtemberg, weggelaffen worden. Nach berfelben folgt die Ucberfegung mit der An⸗ 
geiges Hie hebt ſich an dag hübfteft gedicht von Auciano. Beygefuͤgt find 6 Holsfchnitte. Der fechfte, 
welcher auch nad) der Schlußanzeige noch ein Mal abgedruckt worden ift, hat die Ucberfchrift: „Wie der 
eſel bach effen der rofen wider zu einem menfchen ward.“ Das Ganze ifk 28 DI. flarf und in meiner 
GSamm ung. 


659.c. Ein hubſche hiſtory von Lucius Apuleius in Geſtalt eins - 
Eſels verwandelt vnd verkert wart vnd lenger wann ein 
gantzes iar darin pleybt. Am Ende: Hie endet der guldin Eſel durch 
Lucium Apuleium in kriechiſcher Zungen beſchribenn darnach durch Pog⸗ 
gium florentinum in Latin tranfferirt vnd zuletſt von Niclas von Wyl ge⸗ 
teutſchet. Getruckt zu Straſsburg auff S. Pauls Bekerung 
tag do man zalt 1509. In Octav. 


Dieſe Ausgabe hat ebenfalls Holzſchnitte und 35 Bogen ſtark. Ein Exemplar davon finder ſich, 
nach Seren Prof. Oberlin's Anzeige, in der Univerſitaͤts⸗Bibliothek zu Strasburg. 


Jahr 1509, - | 117 


6623. b. Ein nutzliches buͤchlin in Gleichnus gezogen von Maliber 
(Melibeo) vnnd Prudentia ſeiner haußfrawen, das der brun 
des rats genannt wirt Am Ende: Getruckt zu Augfpurg, . 
dur Hannfen Frofhauer Anno Domini M CCCCC ond ir 
An Du art. 

af von Herrn Zapf angezeigt worden 1. c. ah. Ir. ©. 42, No. VII. 

664.b, Seneca de quatuor virtutibus cardinalibus. Am Ende: Im— 
preffum Liptzk per Melchiorem Lotter Anno falutis noftrae 
Duingentefimo none, In Quart. 

Diefer Titel ſteht mit großen Miffalbuchfiaben auf der 1. Seite des 1. SI. und auf der Ruͤckſeite folgt 

das Leben bed Seneca Lateinifch. Die Deutſche Weberfegung if befannter Maßen in Reimen abgefaßt. 


Angezeigt bat diefe Ausgabe Herr Kinderling in meyſels hiſtor. litter. bibliogr. Magazin 
Std. IV, €. 183. 


664.0. Ban veleme rade bin ick ein boek 
Bun feage vns van der werlde lop. 
Am Ende: Ghedrucket vnde vullendiget in der keyſerlykag. 
ſtadt Luͤbeck. dorch de Kunſt Stefani Arndes. wonaftich in der 
vleſckhouwer ſtraten. In dem yare vnſes heren M. CCCC 
vnde JE. In Quart. 


In dieſem ei fatyrifchen Gedichte über den Lauf der Welt findet man unter .der finnbildlihen - 
Dorfielung von — n in Holzſchnitten vorgeſtellten Raͤdern eine Beſchreibung der Laſter und boͤſen Sitten 
vieler Staͤnde. er unbekannte Verfaſſer hat uͤber ſein in Holz geſchnittenes Bildniß, welches ihn als 
einen alten krumm gebuͤckten Mann vorſtellt, folgende Anrede an den Leſer gefetzt: 

Hoert, hoert if fchal ium vortellen . 
Dat id voruaren bebbe van velen gheſellen 
3: byn eyn dan den vremmeden gheften 
oͤre ik dy vorghiff id my vnde feret tome beften. 
Zartuen hat dieſe Seltenheit beſchrieben von Serlen in Seiner Nachr. von der Luͤbeckiſchen 
Buchdruckerey ©. 176 u. f. 


664. d. Bon der Kunft Perfpectiva: Joͤrg Glogkendon 1509. In Solio. 


Voran gehen einige kurze Zrolegomena Dann folgen 37 Holzſchnitte. Iſt im Breitkopfſchen Cata⸗ 
loge angezeigt worden Thl. I, ©. 338. 


Jahr MDX. 


667. b. Predigen teutfch vnd vil gutter Eeeren des Hochgelerten 
deren Johann von Kanferfperg, in der göttkichen gefchrifft 
doctor ond Prediger zu dem hohen fift. Vnnſer lieben 
frawen mynſter der flat Straßburg Am Ende: Gedrudt zu 
Auſpurg von mapfter bannen. Otmar, durch angebung vnd 


118 Jahr 1510, 


des koſtens darlegung des fuͤrſichtigen herrn Johann Ryn⸗ 
mann von Oringen u ſ. v. Anno 1510. In Folio. 


So hat dieſe Sammlung Herr Zapf J. c. Thl. II, ©. 48, No. XIIL angezeigt. S. auch Oberlini diff. 
de. Jobannis Geilen Caeſaremontani vulgo dicti von Keyfersberg ſeriptis germanicis p. 9, No. 9. | 


671.b. Zn diefem Büchlein wirt erfunden ain nuzliche außlegung . 
über den heil. Paternofter in kurz begriffen dem menfchen gar nuͤtz 
lichen zu hören, Augfpurg durch den iungen Hanns Schoͤnſper⸗ 
ger 1510. Ju Quart. 

Hat Herr Zapf l. c. Thl. IL, S. 49, No. XVII angeführt. 


Tape 


672.0, Die Reinigung der Sele ond des Libs. Am Ende: Getruckt. 
zu Auſpurg durch Erhard Oeglin durch koſten Joſen Birlin 
1510. In Duoder. 


S. Heren Zapf’8 Buchdr. Geſch. TH. II, ©. 49, No. XVI. 


673.b, De veer Uterften (de quatuor nouiflimis). Hamburg dorch Mei: 
fter Hans Borchard 1 510. In Octav. | 


Iſt mie Holsfchnitten verfehen, Angezeigt wird biefe Seltenheit in dem Catal. Bibl. Goesz. p. 576. 


675. b. Die Hiftory von Triſtrant ond der ſchoͤnen Iſalden von Ir— 
lande. Strasburg 1510. In Auart. 


Auch dieſe Ausgabe hat Hol;ſchnitte. Ich babe fie in einem Verzeichniſſe älterer Drucke angezeigt 
gefunden. | 


675. 0. Bon dem allerfönften Wengant Herr Diefrich von Bern 
Ä vnd von Hilfibrant feunem getrewen mepfter. Wie ſy wieder 
die Rifen flritent, Strassburg 1510, In Folio. 


©. Job, Heine. von Seelen's Memor. Staden. p. 100. 


677. Bambergifche Halfgerichts vnd rechtlich Ordenung u. f. m. 
In Folio. 
den ſpaͤtern Ausgaben iſt auch jene zu zaͤhlen, welche zu Meyntz, ben Job. Schoͤ 
auff den 18 tzigſten sag des Meyen, In Folio eefehichen if. 8. —XRE einig dien 
lichen Holzſchnitte. | in 


678.5. Ein furge gegründte ontherrichtung vnd erflerung der ge: 
meynen kranckheyt die der zeyt vil menfchen betruebet. Am 


Ende: Außgangen zu Würgburg durch Johan Megerßhenmern 
Doctor, Montags nah Bonifacti, Anno 1510, In Quart. 


Jahr 1510, u 119 


Iſt 6 Bl. ſtark und in meiner Sammlung. Die Krankheit, von welcher hier die Rede iſt, nennt der 
Verfaſſer das Peſtileuziſche Fiber. | | 


680, Anno 1510. Jar hat die Kaiſerlich Maieftat genn Augfpurg 

u ain Kaiferlichen Reichs tag Beſchriben ond gehalten, mit 

jrer Mayeſtat Raͤdten, Ehurfürften, fürften, ganftlichen vnnd weltlichen 

Prelaten, Grauen, freyen bern, von flerten,- Rittern, Edlen, vñ allen ftenn- 

den des Heligen Römifchen Reichs, auch annder trefflichen Botjchaften, So 

zu ſolchem Reichs tag Erſchinen fein, Erlich erfordert, die andern durch ir 

no:durft, wie die in diſem truck hernachuolgend, all und ain yeder nad) dem 

kurtzſten Begriffen, vnd anngetzegt feind ıc. Der Kaiferliche Adler. Am Ender 

Nachdem wir aber aufs groflen gefcheften der Fürften und menig fremder na- 

zion nit alle fachen ganntz haben mügen erfaren So wöllen wir vnns mit diſ⸗ 

fem an&aigen gegen mennigfiichen verantivirt haben Getruckt zu Aug- 
fpurg Erhart dalin. K. M. Buchtrucker. In Duart. | 

Herr. Zapf bat diefe Seltenheit 1. c. Thl. II, ©. 48, und ©. 201 angezeigt. Ich befiße diefelbe gegen. 


Fr Sie enthält auf 8 BI. bloß ein Nanıeng » Verzeichniß der auf dieſem Reichstage erfchienenen " 
efandten. Ä 


682. b. Newtzeytung auß welfchen landen eyns handels fryde zu 
machen Bwifhen Bebſtlicher heylifeit ond dem fonige von 
Frangkreych durch mittel der Oratores Kayſerlichen Maieſtat, der fonige 
von Hpfpanien vñ Engelant. (1510.) . In Quart. 
Iſt 15 Bogen flark und in der Scheurlfchen Bibliothek. 


685.6. Wetterbiehlin von warer erfanntnnß des Weters. Alſo 
. ... „baß. ein yeder er fen geleert oder ongelert, durch alle natürliche anzeygung 
7’ die endrung des Wetters — wiſſen ond erkennen mag. ſ. w. Ge: 
» druckt zu Augſpurg durch den Zungen Hanns Schenfperger. 
A. D. M CCCCC. X. In Quart. | 
Eine wiederholte Ausgabe erfchien eben daſelbſt 1511. 


65.c. Diſs Biehlin wirt genant die weiffagung von zufünftiger 
betriebniß die dyß gangen welt übergeen wirt Um Endes 
Anno Domini M. CCCCC. x. gedruckt vnd vollendet durch 
Hanns fehenfperger den Zungen an font Thomas des haili— 
gen Zwelffpotten Abent, In Dnart. 
Iſt das naͤmliche Werkchen, welches in dieſem' Sup plemente S. 99, No. 546. b. beim Jahre 1504 


unter dem Titel: Das buch der hHimelifchen offenbarung fans Brigissen ic. angeführt worden 
if. Here Zapf bat es l.c. Thl. Il, ©. 48, No. XIV angezeigt. 


⸗ 


120 = Jahr 1511. - | | . J 


| | Jahr MDXL 0 
687. b. Ein ſchon ond ſaͤuberlich Trartat von der edlen rainen vnd 
onbeflecten jundframfhaft Marie der hymeliſchen Kunigin 
mutter onfers herrn Jeſu Ehrifliur.w Durch victor von 
Carben por Zeiten ain Jud und Rabbi der judifchen ge 
fhrift ond nun vnwirdiger Priefter. Am Ende: Augfpurg von 
Maiſter hanfen Otmar wohnhaft bey fant Vrſulen Elofter 
am Lech. Durch Verlegung des erbern Joͤrgen Diemars ond 
vollendet am heiligen Palmabent ı5ı1. In Auart. Ä 
Iſt, nach der Anzeige Herrn Japf's 1. c. Thl. II, ©. 53, No. VIII, in ber Stadt» Biblioshek zu 
Regensburg. | | 

688. Das buch Granatapfel. im latein genant Malogranatus, Belt 
in im gar vil vnd manig heilfam vnd ſuͤſſer vnderweyſung vnd leer, den 
anhebenden vffnemenden und volfomen menfchen, mit fampt geiftlicher be- 
deutung des vßgangs der Finder Iſrael von Egypto. Item ein merck⸗ 
liche vnderrichtung der geiftlichen fpinnerin. Item etlich predigen von dẽ 
hafen im pfeffer. Vnnd von foben fehmertern, vnnd fcheiden nach geiſt⸗ 
licher oßlegung. Merers teyls gepredigt dorch den hochgelerten 
doctor Johannem Geyler vonn Kepferfperg ıc. Am Ende: Getruckt 
zu Straßburg durch Johannem Knoblauch auff Frytag nad 

| Gregorii, Des jars do mann galt M. D. Zi. In’ Solio. 

Unter obigen Titel ſteht ein großer Holzfchnite mit einer zierlichen Einfafung umgeben, welcher Bey: 
fern auf dem Predigtſtuhle ſtehend vorſtellt. Rechts und links Zuhoͤrer. Auf der Ruͤckſeite ein Holzſchnitt, 
der Chriſtum und Lazarum mit feinen beyden Schweftern abbildet. Don den auf dem Titel angezeigten 
Merken hat jedes einen eigenen Titel, nämlich 1: Ain geiſtliche bedeutung des auſsgangs der 
tinder Ifrabel von Egypto. Auf der Niückfeite wird der Untergang der Aegyptier im rothen Deere 
vorgeſtellt. 2. Die gaiklich Fpinnerin. nad dem Erempel der hayligen wittib Elisabeth, wie ſy am 
ainer gaiklichen Gunckel, flache vñ woll gefpunnen bat Geprediget durch den wirdige Doctor Johannem 
Bayler von Raiferfiberg se. Auf der Mückfeite ein Holzfchniet, die Eliſabeth mit einigem Sefpielinnen, 
ſaͤmmtlich figend und fpinnend vorgeftellt, 3. Ain gaiftliche bedeutung des Häkling, wie man 
bas in dem pfeffer bereytẽ fol, die da gibt clare vnderrichtung, wie ain menfch (der fich wil kerẽ zu got, die 
lafter der fünden fliehen, ain erfam penitenglich Icben anfahen) fich berayten, ſchicken vnd halten fol, nach 
den guten algenjchaften, die dog forchtfam, vnachtber, Flain thierlein das Haͤßlin, in feiner art an jm hate. 
Auf der Ruͤckſeite ein Holzſchnitt, die Zubereitung eined Haſens vorftelend, mit dem Zeichen des Känftlere 
1.G.B. 4: Die fiben bauptfünd bie da bedeut feind bey den fiben gaiftlichen fchwertern, ‚mitt denen 
der baͤß veind der teufel, die feelen dee menfchen fchlecht, verwundet vnd ertödtet, wie man jm durch dos 
gotswort widerwoͤr thun fol u. f. w. Auf der Nüdkfeite ein Holzfchnitt, ber diefe lieben Schwerter, alg 
Zorn, Hochfart, Neid, Tragkait, Freſſerey, Vnkeuſcheit, Geitigkat, vorftellt. 5. Bon den fyben ſchayp⸗ 
den, under denen fich verbergen bie ſchwert der ſyben hauptfünden. Voran ein Holsfchnitt, fieben Scheiben 
vorſtellend. Am Ende obige Unterfhrift. Das Ganze ift 161 Bl. ſtark und in meiner Sammlung. 

689. b. Der ſpygel der tzucht voll trefflicher,£ere vnd Sprüche des 
eiligen Bonaventure. Getruckt zu £eipzig durch Melchior 
offer 1511. In Quart. 

Wird von Leich 1. c. p. 92 bemerkt. 


‘ 


j OD] 
Jahr 1511. | 121 


696.b. Ein wunderbarlich gefchichte. Wye dye Merdifchen Juden 
das hochwirdig Sacrament: gekauft vn zu martern fih om _ 
derftanden. Anno domini 1510, Am Ende: Getruckt zu Ni: 
remberg durch Hieronymus Hölkel, In Quart. 


Ungeachtet diefe Ausgabe nur 3 DI. ſtark ift, fo enthält fie doch alles dag, was in der, in den Annas 
len S. 331 — 332, No. 696 angezeigten Ausgabe fleht. Sie ift in meiner Sammlung. Zugleich will ich 
bier bemerken, daß die in den Annalen ©. 331, No. 695 angezeigte Schrift, welche diefen ganzen Handel - 
ausführlich darſtellt, mit 25 Holzfchnitten ausgeſtattet iſ. | 


704. b. Diß büchlin fagt wie man pferd artzneyen ond ein yelliches 
roß erckennen vnd probiren ſoll. Am Ende: Anno Domini du- | 
fente fünffhundert vnd ailff Jar iſt dis Büchlein getruckt zu 
Straßburg vnd vollend duch Matthis hupfuff. In Quart. 


War in einer Sammlung zu Nürnberg. 


705. Flauii. Uegetii. Renati vier Bucher der Rytterſchaft u. f. w. 
An Folio. | _ 


Diefe Ueberfebung des Slavius Vegetius hat in dem Eremplare, welches Herr Hofcammerrath Joſch 
befist, 120 Holsfchnitte, wovon ſich 118, auf 59 Blättern, und 2, auf eben fo viel Blättern, deren Ruͤck⸗ 
feite leer ift, befinden. Die eben nicht ungefchickten Kunftler haben fich durch M. S. und FR gu erkennen 
gegeben. Der Ueberfeßer des Tertes, welcher 22, nicht 28 BI. einnimmt, nennt fich nicht ; doc) fagt er in 
der Vorrede zum dritten Buche, daß er dieſes Werk, auf Befehl K. Maximilian's abgekürzt habe. S. Hrn. 
Degen's Litteratur der Deutfchen Ueberſetz. der Römer Abtheil. I, ©. 530 — 531. 


795. b. MVſica getutfcht ond außgesoge durch Sebaſtianüũ virdung 
Prieiters von Amberg ond alles gefang auß den noten in 

| die tabulature difer benaute dryer Inſtrumetẽ der Orgeln: 
der Laute. vnd d' Flöten tranfferieren zu lerne Kuͤrtzlich 
gemacht zu er& dẽ hochwirdigẽ Hochgebornen fürften vnnd 
herren. herr wilhalmen Bifchoue zu Straßburg feynem gne— 
dige herren. In Duer-Duart. 


Diefer Titel ſteht in einer Einfaffung. Auf der Nückfeite dag Wapen bes Bifchofs. Auf der 1. Seite 
des 2. BI. fängt die Zueignungsſchrift an, welche gleich oben, auf der Kückfeite diefed Blattes gu Ende 
geht. Sie ift datirr: Geben zu Baſel off Zinſtag Margarethe. Tufent fünf Hundert vnd 
21. Jar. Gleich darauf fängt die Vorrede an, und dieſe geht auf der 2. Seite des 3. DI. zu Ende. Auf 
eben diefer Seite flieht noch: „Hie nach wirt Herr Baflien von Andrea Siluano dem mufico mit folicdhen 
nachfolgenden mworten empfangın.“« Auf der ı. Seite ded 4. BI. find die beyden Sebaſtianus Virdung 
und Andress Silvanus (dem zu Befallen, der Vorrede zu Folge, ber Verfaſſer diefes Heine Büchlein ges 
macht hat), neben einander fichend, abgebildet. Auf der Ruͤckſeite diefes Blattes fängt nun dag Werfchen 
felbft an, welches in Gefprächen abgefaßt if. Das Ganze beträgt 56 Blätter und ift mit Holsfchnitten 
reichlich auggeftattet, welche allerlen muſicaliſche Inſtrumente, Noten und dergleichen vorſtellen. Ob das 
Jahr 1511 auch das Drudjahr und Bafel der Druckort ſey, firht dahin. Ein Eremplar war ehemals in 
einer Bibliothek zu Nürnberg. - " 

Danzers Annalen Supplement. Q 


122 Jahr 1512, 


705.0. Die Hiftory. vom Ritter Galmy uß Schottenland. Hagenau 
oder Landshut 1511. In Quartet. 
Iſt mit Ziguren geziert. Sich kenne es bloß aus einem fhriftlichen Verzeichniſſe alter Druck. 


e Jahr MDXL. | 


709. b. ©. Genler von Kenferfnerg über die Fyer Evangelia durch 
For, famt dem Quadrageſimal ond von etlichen Heyligen. Strasburg 
1512. In Folio. 

Wird im Catal. Ludewig. P. I, p. 70, No. 832 angezeigt. 


709. c. Johann Geylers von Kanfersberg Mphabet in XXIIII. Predig- 
ten. Strasburg 1512. In Folio. 
Iſt in dem Catal. Bibl. Tbomaf. P. I, p. 69, No. 812 angezeigt worben. 


zı1,b, Das buͤchlin wirt genant die himelifh Funtgrub. Am Ende: 
* Getruckt zu Augſpurg von Hanſen Froſchauer. Anno bni 
M. D. vnd ril. In Quart. 
Diefe wiederholte Ausgabe hat Herr Japf l. e. Thl. II, S. 61, No. VIII angeführt. 


TBI. c. Taſchenbuͤchlein oder Gebetbuch mit Figuren. Augſpurg 
1512. In Octav. 


©. Catal. Bibl. Tbomaf: T. I, p. 454, No. 3863. 2. 


718.b. Der iuden Benedicite wie ſy Gott den herren loben, vnd 
in omb die ſpeyß Danden Durch den hochgelerten herren 
Doctor Thomas murner barfuͤſſer orden von hebrayſcher 
ſprach, in Deutſch verdalmetſchet. Gedruckt zu Franckfurt 
durch Beatus Murner von Straßburg (1512). In Quart. 
Murner uͤberſetzte dieſe Schrift unter dem Titel: Phafe iudeorum cum orationibus eorum etc. Francof. 
1512. 4. auch in das Lateiniſche. ©. Annal. typogr. Vol. VII, p. 57T — 52. No. 4. Dieſe Deutſche Ueber, 


fegung, welche vermuthlich in dem naͤmlichen Jahre esfehienen ſeyn gpird, ift in Feuerlin. Bibl. Symbol. 
P. I, p- 87, No. 1076 angezeigt. 


725.b. Ein Epiftel von den Eererpiettungen, dem hochwirdigen von 
Gurgk Keyſerli en Vicarien, in allen Welfchlanden, befchehen, als fein 
Zurftlich gnad zn Rom eingeritten ff, an funften tay Nouembrisg, 
Anno. M. CCCEC. ÆII. Am Ende: M. Fortes Fortuna juvat €, 
(Chriſtoph) S. (Scheurl) D. (Doctor) Traducebat. In Duart. 


Der Titel in einer Einfaſſung. Der Ucberfeger iſt Chriſtoph Scheurl, in Nuͤrnberg. Auf dieſe 
Weiſe pflegte er die verſchiedenen Schriften, weiche er uͤberſetzte, zu bezeichnen. Das Lateinſche Original 


| Jahr 151% | 123 


ift von Pierius Valerianus an Petrus Criſpus, Secretaͤr des Card. Loren; Compegius, geſchrieben und 
Wiit Nom aus der Engelsburg am achten Tag Novemb. 1512. Sf 8 DI. ſtark und in der Joſchiſchen 
ammlung. 


734. b. Luciani Palinurus uß kriechiſcher fprach durch das Latyn in tuͤtſch trans⸗ 
feriret, fagen von Geferlichkeit und trubfal in allen Stenden der Welt, Am 
Ende: Edllen am ryn Anno fünfzehnhundert vnd zwoͤlf Zar, 
In Duart. 44 

Der Ueberſetzer iſt Johannes Galinarius, der freyen Kuͤnſt meyſter, wie er ſich in der Zuſchrift an 


Frau Sibylla geborne Markgraͤfin zu Baden, Fuͤrſtin zu Hapau und Lichtenberg nennt. ©. Geßner⸗ 
Subliſches Verzeichniß ©. 43, No. 508. 


735.b. Ein lied von der Fronica wie fie vonn Hierufale gen Rom 

ift kumen. Im bricht thon des Regenbogens. Am Endes Gedruͤckt zu 
Ä Nuͤrmberg durch Wolfgang Huber. Anno ıc. Zij, In Dctao. | 
Unter obigen Titel ein Holzſchnitt, einen Engel vorftelend, der dag befannte Tuch der heil. Veronica 


mit beyden Händen halt. Die Legende, welche bier in Deutfchen Keimen wiederholt wird, ift befannt genug. 
Diefe kleine aus 3 Bogen beftehende Seltenheit befige ein guter Sreund. . 


736. Doctor Brants Narrenſchiff Nut on vrfach. Am Ende: Hie endet 
fid) das Narrenſchiff, So zu nuß heilfamer fer, ermanung, und erfolgung der 
wyßheit, vernunft, vñ guter ſittẽ, ouch zu verachrung vñ ſtraff d' narrheit, 
blindtheit, irſal on thorheit, aller ſtaͤt, vñ geſchlecht d' menſchen mit befun⸗ 
dere flyß, muͤg vn arbeit, geſamlet iſt, durch Sebaſtianu Brant, in 
beyden rechten doctorem, Getruckt zu Straßburg durch Ma— 
thys Hupffuff, ald'man zalt va der geburt Chriſti. M. CCCCC. 
vn xii. iar. In Quart. | 


Da ich diefe feltene Ausgabe gegenwärtig ſelbſt define, fo kann ich von berfelben eine nähere Nachricht 
geben. Dbiger Titel ſteht auf der 1. Excite des 1. BI. in drey Zeilen, von welchen die zwey erften roth ges 
druckt find. Die dritte ift ſchwarz. Unter diefen drey Zeilen fteht ein Holgfchnitt, welcher den größten Theil 


ber Seite füllt. Derfelbe ſtellt ein großes Schiff mit vielen Narren befegt, vor. Einer derfelben haͤlt eine 


gabe in die Hoͤhe, welche oben einen Narrenkopf bat; neben biefem ſteht: Doctor griff Ad Narragoniaın. 
arunter etliche Einanoten, und weiter unten Gaudeamus omnes. Auf der NRückfeite dieſes 1. DI. fängt die 
befannte gereimte Proteflation Brant's an, deren ich fihon in den Annalen ©. 274 — 275, No. 573 ge⸗ 
dacht habe, und worauf erhellt, daR auch diefe Ausgabe ein echter Nachdrud von des Verfaſſers Nars 
renfchiff fiy. Dben auf den folgenden mit I. numerirten Blatte geht diefelbe zu Ende, worauf Ein 
vorred in Bas narrefchiff folge. Diefe Vorrede geht auf der 1. Seite des 4. mit III bezeichneten 


Blattes zu Ende. Auf der Nückfeite dieſes Blattes fängt das Werk felbft, mit dem ı. Narren an. Auf 


der Ruͤckſeite des CLX. Zlatted, nach dem CXI. Narren, flieht: M. CCCCC. xII. Nuͤt on vrfad). 
M. H. (Mathys Yupffuf) Dann fängt auf der 1. Seite bes CLXI. Blattes ber CXII. Narr an, und 
biefer geht auf der ı. Seite des CLXII. Blattes zu Ende, worauf unmittelbar obige Schlußanzeige folgt. 
Auf der Ruͤckſeite dieſes Blarted fängt das Regiſter des Narrenſchiffs aw, welches auf der 1. Seite deg 


CLXIIII. Blattes zu Ende geht. Zuletzt fteht: Sind. Vor jedem Narren ſteht ein großer Holsfchnite, 


welche denen ın der Driginal - Ausgabe von 1494 fo ähnlich find, daß man fie für Abdrücke von den naͤm⸗ 

lichen Platten halten mochte. Das Ganze ift durchaus, wie die Driginal- Ausgabe auf allen Blättern, und 

auf dem rechten und linken Stege mit Leiften geziert. Noch muß ich bemerken ‚, Daß zu biefer Ausgabe zwey 
23 | 


124 | Jahr 1512, 


Narren hinzu gefommen find, nämlich der CX. Narr — Bon Tifhes vnzucht und gleich darauf 
©. CLVI. Bon Faßnacht Narren, die nicht numerirt find, und auch feinen Holzfihnıte haben. Diefe 
fichen nun nicht in der Original Audgabe. Deßwegen konnten fie auch nicht in dag Reue Narrenſchiff, 
welches fih nach der Driginal.» Ausgabe richtete, aufgenommen werden. Diefe Ausgabe enthält alfo 114 
Narren. Es kommt nämlich die Zahl XLVI. zwey Mal vor — Bon dem Gewalt der Narren — 
und dann von dem Weg der Seligfeit. Die Faßnacht Narren aber haben keine eigene Zahl. 


738.b. Catho in latin durch Sebaflianum Branth geteutfcht. Ad 
CATHONIS Ledorem. Act Iateinifhe Diftich.. Am Ende: Ympref 
fum Lyptzk per Jacobum Thanner Herbipolitanum Anno dni 
Millefimo quingentefimo Duodecimo, In Quart. 


Iſt 12 DI. ſtark. Voran ſteht der Lateinifche Tert. Auch ift bie Vorrede des Weberfegers in Lateini⸗ 
ı feher Sprache verfaßt. ©. Freysag. Adpar. I, p. 370 ſeqq. 


738.0. Hyginius von den xii Zaychen on xxvi pildern des Himels, 
Augipurg durch Johann Syttich 1512. In Quart. 


&. Herrn Degen’d Nachtr. zu den Deutfch. Weberfeg. ber Roͤmer ©. 159, wo auch eine 
zweyte, eben bafelbft 1518. 4. erfchienene Ausgabe bemerkt wird. Gie hat Holsfchnitte. 


739. KAlendarins teutfh Maifter Joannis Kuͤngſpergers. Das bud)- 
fin behend du billich lernen folt | WBnd es achten für edelgeftain, filber, vñ 
golt | Kalendarius gehanßen zu latein u. f. wm. Am Ende: Gott der hayli⸗ 
genn Dreyhait zu lob, Nutzbarkait menfchlichem hayl zu gut, Finder fich 
dißer Kalendarius Maifter. Joannis Kunigſpergers. Vñ aud) Hygi⸗ 
nius. Von den. 12. Zaichen. vñ 36. pildern des himels. Vnd andr ſchoͤne 
Exemplen vnd figuren. Getruckt in der Kayſerlichen ſtat Aug: 
ſpurg durch Joannem Syttich. In vigilia Aſſumptionis 
Marie. Der iarzal Chriſti Funfzehen hundert vnd im zwelf— 
ten, Laus Deo. In Quart. 

Die beyden erften Zeilen des Titels find roch gedruckt. Die Holjfchnitte, womit diefer Kalender reich, 


lich ausgeſtattet worden, find nicht fchlecht. Eine wiederholte Ausgabe tiefes Kalenders wird unter dem 
Jahre 1514 No. 802. b. angezeigt werden. Iſt jegt in meiner Sammlung. Ä 


= Jahr MDXII. . 


744.b. Ewangeli vnd Epiftel Mit anfang der Meß pfalmen vnd 
collecten teutfch mit figuren vnd etlich ſchoͤn Gloß ober die 
Emwangelia. Am Endes Hie endent fich die Ewangely und Epiftel mir fampt - 
der Gloß, auch Anfang der Meß, darbey Pfalmen und Eollecten, alles von 
neuen corrigiert vnd getruckt, in der kayſerlichen flat Aug: 
fpurg der jarzal Erifli M. CCCCC. xriii. Sn vigilia fancre 

Katherine. Caus Deo, In Folio. 


Jahr 1513. oo 125 


Hat Herr Zapf. c. Thl. TI, ©. 63, No. IV aus der Bibliothek des Stifte zu St. Peter in Salzburg 
angezeigt. 


746.b, Doctor Kenferfpergd Troftfpiegel fo dir vatter. mutter. find 
oder freunde geftorben find. Am Ende: Getrucdt zu Augfpurg ' 


. durch hanſen Srofchauer. Anno Dni M. CCCCC. xIII. In Quart. 
Beſitzt Herr Zapf. ©. 1. c. Thl. II, ©. 67, No. XIL 


748.b. Ein Lyedt von dem Kofenfrang wie man beten fol.nad 
ordentlicher Wffagung der Brüderfchaft in des Schilers 
Don Bu lob ere ond preis Der allerwürdigftenn gotes gebe: 


rerin Marie 1513. 
Purpureig niveisque roſis: rutilis quoque ſtellis terquinquagenis: tripli⸗ 
ces tibi virgo coronas contexunt famuli: quorum pia ſuſcipe vota. Te 
duce ſidereas valeant vt ſcandere ſedes. Per fratrem Jacobum Tietz 
de libera civitate ordinis Predicatorum. un 
Am Ende: In dem Prediger Elofter Bu ball gefasst ond geord⸗ 
neth nach Chriſti geburt. 1513. In Quart. 

Von dieſer Seltenheit giebt Nachricht Weller in dem Alten aus allen Theilen der Geſchichte 
Bd. 11, ©. 267 — 270. Vom Bruder Tietzen, Verfaſſer dieſes Liedes, weiß man weiter nichts, als daß 
er von Freyſtaͤdt gebuͤrtig, Leſemeiſter und Prediger zu Halle geweſen ſey, wie an der Seite des in n Hou 
geſchnittenen Marienbildes ſteht. Das erſte Geſatz, wie in dem Buche ſelbſt ſteht, heißt: 

„Ave ich grus dich edlen ſtam 

von dir vns alles heyl bequam 

maria du viel werde 
D milde frau demütig bie 
Hieg ich vor dir meyn Her und fnie 
alzeit auf bdiefer erde 
Den heylgen geyſt ruff ich auch an 
mit dieſen meinen worten 
Dein gnad Jungfrav ſoll mir beyſtan 
bie vnd an allen orten 
wo dag gefchicht mag mir nit mißelingen 
mit freuden wil ich fingen 
von deinem rofenfrang 
fo wird meyn freud dan gang.“ . 


753. b. Cantzleybuͤchlein Wie man fchreiben fol: eim yeden in was 
würden: fladt: (flandt) oder wefens er ift: geiftlich vnd welt 
lich) kurz begriffen. Am Ende: Im fünffzehnhundertften und 
dreyzehnten Jahre. Nuev practiciert Retorick vnd Briefformularn des 
Adels, Stetten vnd Lendern des hochteutſchen yetzlaufenden Stylums vnd 
Gebrauchs. New gedruckt zu Straſsburg, Anno ıc am fuͤnf⸗ 
ten Tag Decembris Mathias bupftuff Hinnach volget das Regiſter 
diß Buͤchleins. In Quart. 


126 Jahr 1513. 


Iſt 60 Bl. ſtark. Herr Prof. Seybold hat diefe. Ausgabe in Meuſel's Hifkor. litter. bibliogr. 
Magazin Std. IV, &. 193 ausführlich befchrieben. Das Werkchen hat drey Theile. Der erfte enthält 
die Zirulaturen des Papftes u. f. m. Der zweyte mancherley Eingänge, Mittel und Schlüffe eineg Briefes. 
Der dritte einige Formulare von Eredenz + Mahn Briefen u. ſ. w. | 


754. b. Chirurgia, oder die hantwirdung der Wundargnen von 
Iheronimo Brunfhwig wundzarger der feyferlichen fryen flat 
ftraßburg — Nüm getruckt mit ordentlicher Zufagung. Am 
Ende: Hie ift vollendet diß Buch vnd damit fo bitte ich all gelert und erfarende 
mit ſolchem fleiß foliches vffzenemen im beften, man dis werck hab ic) nit geof: 
fenbart mir zu gewin oder nuß, ſunder den menfchen zu nutz vnd hilff die fein 
notturft fein werden. Vnnd getruckt durch Johannem Grüninger 

off den Palm abent in dem Jar M. d. on XIIL In oliv. 

Iſt in Schwindel’d Analect. litter. p. 96 angezeigt worden. 


756,.b, Regimen Sanitatis, dis ift ein Regiment der Gefuntheit 
durch alle Monadt des gangen Jares wie man fic) halten fol mit effen vnd 
auch mit trinfen, vis fager auch von aderlaffen. Am Ende: Getrudt in 
der fryen ſtat Straßburg durch Mathis Hupfuff In dem jar 
als man galt von der geburt Eriffi onfers Lieben herren. M. 

9, ZIIL In Quart. 


Hat Herr Rinderling bey Meuſel am ang. Orte ©. 191 angezeigt. 


62, Freydank u. ſ. w. In Quart. 


In den Annalen ©. 358 iſt ein Druckfehler zu Schulden gebracht worden, der aber leicht zu verbeſ⸗ 
fern ift. Es Heiße nämlich dort, daß die Handfchrift, welche ich von diefem Gedichte befige, bald gu An- 
fang des viergehenden Jahrhunderts gefchrieben worden ſey. Wer ficht nicht leicht, dag es 
‚ Statt deffen funfzehenden Jahrhunderts heifen müffe? Ob bald zu Anfang cder etwag fpäter, 

laͤßt fich freplich fo genau nicht beſtimmen. Indeſſen bleibt diefe Handfchrift, welche dieſes Gedicht am 
volftändigften enthält, immer fehr ſchaͤtzbar. Uebrigens bemerke ich hier, daß der Hofrath Eſchenburg in 
Seinen Dentmälern altdeutfher Dichtkunſt ©. 83, No. IV über dag Spruchgedicht Frei— 
danks die beften und ausführlichfien Nachrichten gegeben, auch die bisher befannt gewordenen Handfchrif- 
ten fo wohl, als Ausgaben genau befchrieben babe. Vielleicht erfüllt derfelbe den Wunfch Yerder’s in 
Seine Zerfireuten Blättern, Samml. V, ©, 232— eine neue Ausgabe diefeg fo ſchaͤtz⸗ 
baren Gedichtes gu beſorgen — doch noch! | 


762.5, Facetus in Latein durch Sebaſtianum Brant geteutſcht. 
Am Ende: Impreſſum Lipfi per Wolfgangum Monacenfen 
1513. In Quark, 


Iſt 3 Bogen flark, 


763. b. Tondalus ain Ritter aus Hybernia bes fele verzudt ward 
aus feinem Leib, Am Ende: Getruckt in der Fapferlichen flat 


Jahr 1514 nn 127 
Augfpurg von Hanſen Froſchauer. Anno domini M. ccccc. 
xIII. In Octav. 


Iſt in der Schul-⸗Bibliothek zu Regensburg. Auch biefe Viſion iſt den: älteften Ausgaben ber 
Deutfchen Ueberfegung der Dialsgen des heil. Bregorius, welche 1473 und 1476 su Augfpurg zum 
Vorſchein Famen, beygefuͤgt worden. | 


764.b. In diſem biechlin wirt erfunden von Complexion der r menſchen. Zu 
erlernen leibliche vnd menſchliche natur er ſitten: geberden vnd naylichait zu 
erkennen vnd vrteylen. Am Endes Anno dñi M. CCCCC. rIIII. volendt 
durch Hans Schoͤnſperger den jungen zu Augſpurg. Am Dorn- 
ag vor Maria Magdalena tag. In Quart. 

Iſt in der Bibliothek zu &t. Ulrich in Augfpurg. S. Herrn Zapf l. c. Thl. II, ©. 66, No.IX. 


764.0. Wetterbuͤchlein von wahrer Erfanntniß deif metters, Aug: 
fpurg durch Hannſen Froſchauer Anno M. D. als In Octav. 


Hat Herr Zapf. c. Thl. II, S. 68, No. XVI angeführt. 


764.d. Sn dyſem Byechlein wirt ‚gefunden ber pauren Practick 
vd regel darauf fie das Yang jar gin auffmercken haben 
ond halten, Am Ende: Anno 1.5.13. In Quart. | 

Diefe Pauern Practick habe ich irgend wo angezeigt gefunden. 


Jahr MDXIV. 


169. b. Das iſt der Paſſion In form eines gerichthandels darin 
Miffiven Kauffbrieff Urtelbriefft ond anders geſtelt ſein 
kurtzweilig vnd nutz zu leſen. Vollendet zu Freiburg in Breißgaw 
Mittwoch ſant Niclaus des Heiligen biſchofstag als man- von der geburt 
Criſti zelet. Tauſend fimff hundert vnd acht iar. Vnd getruckt zu 
Straßburg durch Johannem Gruͤninger im iar des herren 
Jeſu Chriſti M. ©. Eitii Sir ſant Gertruten tag. In Quart. 


Iſt mit Holzſchnitten geziert und 26 Bl. ſtark. In der Joſchiſchen Sammlung. 


770.b. Betrachtung vnd gebet ſant Bernharts von dem leiden 
Chriſti vnd mitleiden Marie Darumb der Herr am Creutz 
ſich zu ihm genaiget haͤtt vnd vmfangen. Am Ende: Got fen lob, 
den lebendigen frid, den todten die ewig ruw Amen. Gedruckt zu Aug: 
ſpurg von Siluano Otmar, bey ſant Vrſulen cloſter am Lech, 
vnd volendet in vigilia Marie Magdalene der heiligen buͤſerin, 


128 Jahr 1514. 


Des iars do man Halt nach Chriſti geburt M. D. riiii. 
In Sedeß. 


S KRiederers Nachrichten Bd. II, ©. 412, mo es für das erſte Deutſche Gebetbuch vor der Res 
formation ausgegeben wird. Zuerſt ſtehen einige Ubendmahlegebere vor und nach ber Empfahung deffelben. 
Hierauf folgt ein Auslug der etrachtung Sanct Bernbard's von dem Leiden Ebrifti. Dann das Vater 
Unfer zu meerer Andacht zu beeten, wie es fanct Seancifeus gefprodhen und zu beeten gelee 
ret — dag hailig Aue Maria fo merer andacht aus Sanct Bonaventura u. f. w. Den Schluß made 
Sanct Bernbard's gebeet wider ben gaͤhen unverſechlichen vnd ſchnellen tod. 


772. b. Der Spiegel hochloͤblicher Bruͤderſchaft des Roſencranz 

Mariae. auf Begehren Frauen Barbaren, hertzogin zu Sach— 
fen. Leipzig 1514, In Quart. 
S. Mylii Memorabilia Bibl, acad. Jen. p. 172. 


777. Die hyſtori des lebẽes: ſterbens vnd wunderwerck des heyligen 
Peichtigers vñ groffen norhelffere Sant Sebaldg, der von ges 
purt ain konig auß Tenmarck ond ain fonnderlicher Eöblicher Patron und fur: 
Bitter it der Star. Nuͤremberg, Alda er leibhaftig gar gnedigklich Raſtet. 
Am Ende: Getruckt ond geender in der Kayſerlichen Star Nurm- 
berg durch Hieronymum Hoͤltzel. Año dñi. 1514. In Quart. 


Da ich von dieſer Seltenheit gegenwaͤrtig ſelbſt ein wohlgehaltenes Exemplar befitze, fo kann ich auch 
von derſelben nähere Nachricht geben. Es unterſcheidet ſich dieſe Hiſt ori von der unter dem Jahre 1493 
in den Annalen ©. 200, No. 351 angezeigten, und aus der befannten Legende der Heiligen genommenen 
Geſchichte des heil. Sebaldus gar merklich, indem diefelbe vicl weitläufiger ift, al& diefe. Sie ift mit einem 
orte die nämliche Legende, welhe Wagenfeil in Seiner Commentat. de Civitate Norimb. p.73 u. f. unter 
dem Titel: Die Hiftori des heiligen Patrons und Peihtigerd Saund Sebalds, mit fol 
gender Anzeige abdruden ließ: Affervantur Noribergae, in templi Seb.Idini facrario, Volumina membrana- 
cea duo, uncialibus exarata literls, et robuftis, aereque perennioribus thecis, ne labem aut vitium ullo modo 
capere queant, firmiter conclufa, ita, ut nifi laxatis repagulis illae adaperiantur, paginae fint extra con- 
fpefum. In his libris Sebaldi vita et miracula feripta ſunt: ac fuere fine dubio catenis ferreis, quas adhuc 
annexas habent, monumento ejus alligati, ut civibus et peregrinis, religionis caufa accedentibus, hiftoriam 
Sebaldi, et quantum ipfe valeat, exinde perdifcere liceret. Bbiger Titel ſteht ganz alein auf der ı. Seite 
des 1. Blattes. Auf der Nückfeite aber ift ein ungemein ſchoͤner Holzfchnitt, deu den heil. Schald ſtehend 
vorſtellt, und den ich fat für Duͤrer's Arbeit halten möchte. In der rechten Hand hält derfelbe die Se⸗ 
baldstirche und in der linken den Wander» oder Pilgrimftab mit dem Roſenkranze. Unten ſteht rechts dag 
koͤniglich Dänifche und links das Nürnbergifche Wapen. Das Ganze beträgt 9 Bl. Zur Probe eines von 
feinen Wundern. „In der Eapellen Sant Sebalds finde drey gepachne prot oder Euechen gepracht und ges 
opfert worden, die wurden durch drey leichtuertig perfonen von dem Altar aus folder Eapellen entwendet 
fagende. Das Sant Sebald nit hungeret, fo er doch die drey Fuchen folang vngeeſſen het liegen laffen. Do 
fie nun von der firchen fchieden, und wider anheymb feren wollten, giengen fie tag und nacht byn und wider 
verirrt, vnwiſſent wo fie hyn follten. Alfo bekannten fie Jr miffethat, und wurden widerumb den menfchen 
zugefelt.« — Wenn jebt St. Sebald wieberfäme, und nad manchem Kuchen, ber ihm chehin ge- 
opfert wurde, fragte — was wuͤrde wohl gefchehen? Doch jene Zeiten, wo bergleichen Wunder Mode 
. “waren, find ja längft vorbey; man hat alfo nicht Urfache fich zu fürchten. Noch muß ich bemerken, daß 
die, in den Annalen ©. 23, No. 27 angezeigte Ausgabe von St. Sebald's Leben, welche ich ſelbſt bes 
fige, und die mit der unter dem Jahre 1493 angeführten überein ſtimmt, keineswegs die dltefte ſey, fondern 
fpäter, und vieleicht um bie nämliche Zeit, zu welcher die gegenwärtige erfchien, gedruckt worden fey. 


| Jahr 1514 0 129 
782. b. Canslenbtichlein wie man fchreiben fol, eim yeden in was 
würde. ſtadt oder wefens er iſt ıc. Am Ende: New practiciert 
Retorik vnd Brieff Formulari des Adels x. New gedrucdt 
in der Kayferlihen Stat Augſpurg von Hanfen Srofchauer. 
Anno Domini, D. riiii. In Quark. | ' 
Bindet ich gu Tegernfee. S. Kern Zapf l. c. Thl. I, ©. 70, No. IV. 


783. Des Eoblichen haus vnd furſtenthumbs. Obern vnd Nidern 

Bayrn uf. In Folie. | | 
Der bey dieſer Gelegenheit-in den Annalen ©. 368 kuͤrzlich angezeigte, im Jahr 1568 veranflaltete 
Außerft feltene Nachdruck diefer Bayerifchen Freyheitsbriefe hat folgenden Titel: Des Idblihen Hauf 
und Furſtenthumbs Dbern vnnd Nidern Bayren Freyheiten, von ainem Regieren- 
den Süärften von Bayren, auff den andern, gemainen Landt gegeben, vernemwe 
ond beftertigt, die auch von Kaifern und Königengugelaffenund Eonfirmiert fein, 
jegt gemehrt und widerumb getrudt zu München, Anno domini, tauſend fünff 
hundert aht und fechzig Jar. Darunter der Bayerifche Rautenfchild. Zu Ende ber Ernbeirsbriefe 
fehlen aber bier bie in ber erften Ausgabe befindlichen Befchreibungen der Sigille. Am Ende: Getruckt 
unnd verfertiget zu München bey Adam Berg, den 26 tag Augufli, Anno 1.5.68. Das Ganze beträgt 
237 Seiten, mit 9 Bl. Titel, Vorrede und Regiſter. Diefe Seltenheit befigt Herr Hofcammerrath Joſch. 


785.b, In difem Büchlin find man ain fhöne ondermyfung — 
wie ſich die Ehyrurgici gegen ainen jeglichen verwundten 
Menſchen — halte follen. Am Ende: Gedrudt zu Koͤlln durch 

Arnt von der. Mich, Anno 1514. In Quart. 


Der Verfaffer hieß, der Vorrede zu Folge, Kanfrank. Iſt 20 BI. ſtark und hat Holsfchnitte. S. 
Herrn Schnitzer's ſechſte Anzeige S. 47, No. 23. 


788.b. Eyn warhafftige abgeſchrift der Zvitrachte. Zwiſchen dem 

| fünig in hungern vnd feim vold wider die onwarhaftigen 
buͤchlyn vormals außgetruckt. Am Ende: Got verly ein gut ' 
end: Anno. m: d. FIIIL In Quart. 


Unter dem Titel ein Holzfchnitt, die an verfchiedenen Perfonen verübten Grauſamkeiten vorſtellend. Iſt 


nur 2 Bloſtark und in der Scheurlſchen Bibliothel zu Nürnberg. 


. ® 

788.0. Ein fhöne warhaftige Hyftory von Keifer Karolus fun ge 
nant Loher oder Lofariug wie er verbant ward fiben iar vß dem 
kunigreich und wie er fich Die felbig zeit fo ritterlich bruchte, das er zuletſt Roͤ⸗ 
mifcher Eeifer, vnd im oßgefchniten ward, Am Ende: Vnd ift diß Bud 
getruckt in der fryen flat Straßburg vd Johañes grieninger 
vff famflag vor d' Herren faſt nacht im iar. M. D, vnd. Fiii, 
In Folio. | 


Pansen’d Annalen Supplement, x 


130 — Jahr 1514. 

Dieſe Seltenheit, von welcher ich nirgends eine Nachricht habe antreffen koͤnnen, befige ich ſelbſt. Un⸗ 
ter obigem Titel auf der 1. Seite bes 1. DI. ſteht ein großer Holsfchnitt, welcher vermuthlich die Wider 
CLoher'n vorgebrachte Klage, daß er die Weiber verführe, abbilden fol. Auf der Ruͤckſeite diefes 1. DI. 
lieft man: Die wolgeborne Sram die da genant wz fram Margreth greuin zu Wib- 
munt vn fram zu Genweile, Hertzog feiderichs von Lotring grauen gu Widemunde 
bußfram, Die hat diß buch erft mald vß dem latin in Welfche ſprach thun ſchrei—⸗ 
ben. In dEeiar der geburt Erifi. MCCCC. v. Vund iſt darnad für baß võ welfcher 
fprach zu teutfh gemadht durch die wol geborẽ fram Slißabetb von Lotringẽ greuin, 
witwe zu Naßaw vn farbrädt d’ vorgenäten, her&og Fridrichs, vn fraw Margretẽ 
tochter, die es durch ſich felb alfo ſchlecht getuͤtſt hat wie es an im ferlber (Ac) ift 
befchehben Im iar. M. CCECC. und vij. Auf ber 1. Seite ded 2. BI. fängt dag Megifter an, wel⸗ 
ches fich auf der Ruͤckſeite dieſes Blatted wieder endige. Mit dem 3. DI. fängt das Werk felbft an. Auf 
ber 1. Seite des mit CXXVI. numerirten Blattes fteht obige Schlußanzeige. Das Banze ift in gefpaltenen 
Columnen gedruckt. Die Blätter find mit Roͤmiſchen Zahlen numerirt. Unten ftehen die Signaturen. Die 
Holsfchnitte, deren ohne dem auf dem 1. Blatte fichenden 36 find, uehmen die Hälfte der Seite ein. Die 
Geſchichte felbft ift zu verworren, und zu meitläufig, ale daß hier ein Auszug davon koͤnnte gegeben werden. 
Doch nur zur Probe der Anfang bes Nesifterd. „Wie Keifer karolus feinen fun Cotarius vß feinem funige 
reich verbant — Da Kober gen Pauci kam — Wie Kotsrius berberg nam bei den mdrdern — Wie künig 
‚Ber in ein heef weich — Hie fam CLotharius geen Eonftantinopel mit feiner gefelfchaft und marben da von 
dem kuͤnig für foldner uff genumen — Wie Lober von armut fein pferd muft verfauffen — Hie wuſch 
maller Lobern fein Hemd — Die Zormerin bes kuͤnigs tochter Lohern Foftlich cleider het geſchickt u, f. wo. 
Iſt auch in ber Joſchiſchen Sammlung. 


7196. b, Bon der großen Schlacht gefchehen dem Türden von dem 
großen Sophi, in Ealimania der Prouinz, nach bey Lepo dem 
Eaftell. Und von dem todt des großen Türcken ond des Sophi. Vnd von 
den Schlachtungen gefchehen auf dem Meer vnd auf dem Landt In dem 
1514. An dem xvii Juni. geteutfcht aus welfch durch Peter 
Woernher. Am Ende: Gertrude zu Augfpurg Durch Erhart 
oͤglin. In Quart. oe | 


Iſt in der Bibliothek zu St. Ulrich in Augfpurg: ©. Herrn Zapf li. c. Thl. II, ©. 71, No. VII. 


98. b. Eatho teutonice expoſitus. Am Ense: Finem afpice Cathonis in 
dia morum viri grauiffimi cum teutonice interlinearibus expoſitionibus Im⸗ 
preifi in Reuitlingen A Michaele Greiff. Anno. M. CCCC.. 
CrIIII. Eirca feſtum purificationig beate Marie virginie. 
Der weyß Catho ain ende hat. Der durch fein leer on wyſenaat Leret den 
menfchen in der iugent. Bil gurter fitten vnd ouch tugent Dar durch er kumpt 
zu eer ond gut. Und vor vil lafter wirt behut. In Quart. 


Unter obigem Titel ſteht ein Holzſchnitt, der einen Lehrer nebft feinen Echülern vorſtellt. Die Deutfche 
Ueberſetzung ift gereimt. Das Ganze beträgt 14 Bl. Iſt in meiner Sammlung. . 


800.b. Wetterbiechlein von warer erfantnuß des wetters x. Am Ende; 
Alfo ift volender dB loblich buͤchlein das do eygentlich weiſſt ond anzaigt er- 
kenntniß vnd endrung bes wetters in gemain in ewig zeit bis an den jünften 


EI 


Jahr 1515. 1 


tag. Gedruckt zu Auſpurg durch den iungen Hanne fchön- 
fperger Anno dn. CCCCC. ond gIIIL In Quart. 
Hat Herr Zapf 1. c. Thl. II, ©. 72, No. XI angezeigt. 


. 802. b. Kalendarius teutſch Maifter Joannis kuͤngſpergers. 
Das büchlein behend du billich lernen folt | / 
Vnd es achiẽ für edelgeſtain, filber on gold | 
Kalendarius gehaiffen zu Tatein u. f. w. Ä | 
Am Ende: Gott der hailigen Drephait zu lob, Nutzbarkait menſchlichẽ hayl zu 
gut, Enndet fich dißer Kalendarius Maijter Joannig Kımafbergerg; und 
aud) Higinius. Von den 12. zaychen vñ 36 pildern des himels, vñ andere 
ſchoͤnẽ Exempel vnd figuren. Getruckt in der kayßerlichen ſtat Aug⸗ 
fpurg. Am. xiiii. kalendas. Januarii. der iar zal Chriſti. M. D. 
xiiii. FRaus deo. In Quart. = 
Sch Habe diefen Kalender zwar fhon in den Annalen ©. 452, No. 1035 fürzlich angezeigt. Da ich 
aber nach der Zeit felbft ein vollfiändiges Eremplar erhielt, fo habe ich ihn hier ausführlicher befchrieben. 
Auch Herr Zapf hat diefeg 1. c. &. 70, No. V gethan und bemerkt, daß Erbard Ratdolt ber Druder feyn 
möchte. Nach meiner. Meinung ift aber der Drucker vielmehr Johann Syttih. Denn die Typen flimmen 
mit denen, womit Syreich 1572 den in den Annalen ©. 350, No. 739 vergl. mit dem Supplemente 
©. 124 angezeigten Calendarius druckte, uolfommen überein. Auch find die Holzfchnitte in beyden die 
nämlichen, fo tie auch die bepden erften Zeilen des Titels. roch gedruckt find. | 


4. !: 


Jahr MDXV. 


804.b, Paffio oder leiden onferes heren Jeſu Erifli, In teutfchen zun⸗ 

gen zu nutz vnd frucht der andechtigen Ehriftglaubigen menfchen, mit grünt: 

licher der hailigen lerer auflegung ond erflärung geprediget, und in diße form 

gebracht, Durch ain hochgelerten beruͤmpten der hailigen gefchrift lerer. In 

den nichts zu andacht, zu mitlenden, zu erneuerung des tods, Iheſu, Ehrifti 

dienet manglen ift nichts überflüffigs, als du durch emfige lefung erfarn wirft. 

Am Ende: Getruckt in der Kapyferlihen flat Augfpurg durch 

Jaoͤrgen Radler. Anno Domini, M. D. xv. In Octab. 

Diefed Wertchen, welches Herr Zapf J. c. Thl. II, ©. 92 angezeigt Bat, iſt mie mehrern Holsfchnitten 
ausgeftattet worden, welche das Leiden Ebrifti vorftellen. Der erfte ift die Aufopferung Ifaac’8; der zweyte 


ſtellt den Abfchied Chriſti von feiner Mutter vor, ber britte bag Iegte Abendmahl, weiches er mit feinen 
Süngern hielt u. f. w. | | 


. 806, b, Johann Geilers von Kaifersberg Stuffenpfalmen. Straßburg 
1515, In $olio. 
So wird diefe Ausgabe von Herrn berlin in Seiner Schrift De Johannis Geileri — fcriptis germanich 
p. 25 angezeigt. Eine andere Ausgabe, Straßburg 1517. Kol. mit Figuren, ſteht in Schwine. 
del’d Caralogo p. 24 No. 364- a — 
2 


132 | Zaͤhr 1515. 


810. b. Hyſtory vnd wunderbarlich legend Katharine von Senis, der 
hailigen junckfrawen, mit ſampt zweyen predigen, die ain von dieſer 
hailigen Katarina, die ander von ſant Vincentio prediger ordens. Am 
Ende: Allſo iſt ſaͤligklich geendet diß loblich buch, das da gedruckt vnd 
fleyßlich geordnet iſt in der kayſerlichen ſtatt Augſpurg, 
durch Maiſter Hannſen Otmar, wonend bey ſanct Vrſulen 
cloſter am Lech in verlegung des fuͤrſichtigen herren Johann 
Rynman von oͤringen, des iars do man zalt von Chriſti ge 
burt Tauſent, Funffhundert ond funfftzehen x. Got ſey lob. 
In Folio. | 

Diefe Seltenheit hat Here Japf lc. Thl. II, ©. 88, No. XX angezeigt. Hat ugrfihiebene Holzſchnitte. 


813.b. Bawm onnd Außlegung der Sypſchafft Mosfchafft. Geuat— 
terfchafft. Am Ende: Getrudt zu Oppenheim 1515. In Duare. 
Iſt in der Schwarszifchen Sammlung gu Altdorf. 


813. c. Cantzley buchlein Wie man ſchreibẽ fol. eim hyeden in was wuͤrdẽ. 
ſtadt oder weſenns er iſt. geiſtlich oder weitlich kurtz begriffen. Am Ende: Ge⸗ 
truckt zu Augſpurg von Hanſen Froſchauer. im. M. d. zo, 

In Quart. | | 
Diefe wiederholte Ausgabe befige ich ſelbſt. Das Werfchen enthält bekannter Maßen Vorfchriften zu 


Titulaturen und einige Sormulare von Briefen u. bergl. ſelbſt. Angezeigt und befchrieben hat fie Herr Zapf 
l. c. Thl. II, ©. 82, No. XIV. . 


814. In difem Bud) ift der Herbary: oder Freuterbuch: genant der 

gart der gefuntheit: mit merern figuren ond regiftern. Am 

Ende: Getruckt ond flyßlichen befehen, mit meer figuren, art: 

licher geſetzt, durch Renatum Bed, buchtrucker zum Thiergar: 

ten, Burger zu Straßburg Geender off mitfaften. In dem 

jar da man zalt nach der geburt Chriſti, Tufent, fünffhunvdert 

und, xv. In Folio. | 

Diefe Ausgabe, von der ich ein wohlgehaltenes Eremplar geſehen babe, ift ein Nachdruck von ber vori⸗ 
gen, welche 1507 ebenfalls in Strasburg heraus fam. Unter obigem Titel ſteht ein großer Holzfchnitt,. 
welcher eine Apotheke vorzuftellen ſcheint. Auf der Ruͤckſeite ift wieder ein — befindlich, der einen 


Kranken auf dem Bette liegend vorſtellt, vor welchem drey Aerzte ſtehen. Nach der Schlußanzeige ſteht des 
Druckers Zeichen. Die abgebildeten Kraͤuter nehmen die Haͤlfte der Columne ein. 


817. b. Regimen Sanitatis, diß iſt ein Regiment der geſundtheyt durch alle 

Monadt des gantzen Jares, wie man ſich halten ſol mit eſſen vnd auch mit 

ei trincden, vnd faget auch von Aderlaſſen. Am Ende: Impreſſum Nürn: 
. berge per Jodocum gutknecht Anno M. D. xv. In Quartt. 


Jahr 1815 | 233 
- Diefe Ausgabe ſtimmt mit der unter dem Sabre 1506, in diefem Supplemente 8.104 No. 570. d. 
. Angezeigten überein. Sie ift 2 Bogen flark, und findet fich in der Sammlung Herrn Morzle’s:zu Srepfing. - 


817. In difem buͤchlin find man gar’ ein ſchoͤne onderwenfung‘ ” 
vnd Teer wie ſich die Eirurgici oder wundargt gegen ainem 
pegklichen verwundten menſchen. Es fen mit fehießen, hawen, 

ſtechen oder ander zufelligen kranckheiten nach anzeigung der figur halten ſollen 
mit vil bewaͤrten ſtuͤcken. Am Ende: Getruckt in der loͤblichen vnnd 
Kayſerlichen ſtat Augfpurg von Hanſen Froſchauer in M. D. Er. 
Got ſey lob. In Quart. 


Beſitzt Herr ER. Zapf in Augſpurg. Unter den, Jahre 1514 in dieſem Suppiemente, S. 129, 
No. 785. b. iſt eine andere Ausgabe biefer Schrift, deren Verfaſſer Lanfrank ſeyn foll, angezeigt worden. 


818. b. Vßſchryben der Stadt Wormbs widder. Franciſcum von 
Siclingen 51 In Quatt. 


guus. c. Warhafftiger bericht Franciſci von Sicingen vff das vnge⸗ 
gründe vßſchryben deren von Worms wider jnen beſchehen. 
Anno 1515. In Quart. 
Beyde fehr ſeltene Schriften find in der Stadt⸗Bibliothek zu Nürnberg. Sie betreffen bie befannte 
ehde, welche der Nitter mit ber Stadt Worms hatte. Ausführlich wird von berfelben gehandelt in dem 
afhenbuche für den deutſchen Adel 1792, ingleichen in der Geſchichte Jeans von Sickin⸗ 
gen’s. Sranffurt 1798. 8. ©. 44 u. f. 


819. b. Chronica Uon vil Namhaftigen geſchichten die geſchehen 
ſeynd ſeid man zalt nad Chriſgeburt (fic) neun hundert vnd 
dreu iar in Ungern Behem Ofterreich Steurmarckt Bayern Swabn Fran: 
en Wölfch vnnd Teutfch Ianden biß auff das M.ECEEE. EB, Am Ende: 
Got Hab Ipb. In Auart. 


IR eine verfchiedene Ausgabe. Der Site iſt halb roth und halb ſchwar⸗ Zellenweiſe gedruckt, Bogen 
ſtark und finder fich in meiner Sammlung 


820. b. Eyn faft ferliche und erpermliche mitleydente hiftoria von 
Philocamo des kunigß fun auß Portigal, Vnnd vonder ſcho— 
nen Eugenig des Funigs tochter auß Engellandt. Am Ende: 
Getruckt zu Nurnberg dur Jobſten Guttnecht. Anno M. 
CCCCCXV. In Quart. 


In Herrn Zapf's Sammlung. 


822. Das leben vnd gewonhait vnd geſtalt bes Sophy kunigs der 
Perſien vnd der Medier vnd von vil andern kuͤnigreichen 


134 Jahr. 1515. 


ond landt. M. ccccc EB Am Ende: Gedruckt zu Ausſpurg 
durch Erhart Oeglin. In Quart. 


AR von Herrn Sapfl. c. zb II, ©: 3% No. IX mit Bemerkung bed Druders und des Drucortes 
angejeigt worden. | 


823. b. Rewe Zeptung: wie, vnnd welcher heſtalt Kahſerliche Maie⸗ 
ſtat — zu Wien eingeritten iſt, vñ was ſich aldo verlouffen 
Hat. ‚Der doppelte Reichsadler. Am Ende: Gedruͤckt zu Nuͤrnberg durch 
Friderich Peypus, im Tauſent Fuͤnffhundert vn Funftzehen 


den iare. In Quart. 
In der Scheurliſchen Bibliothek zu Naͤrnberg. 


323.c. Wo vnd wie Romiſche Kayſerliche Maieſtat on die Kunig 
von Hungern: Polan vnd Peheym zuſamen kumen vnd zu 
Wienn eingeritten ſein. Anno domini. 1515. In Quart. 


Unter dem Titel ſteht der doppelte Reichsadler. Iſt 2 Bogen ſtark und gleichfalls in der Scheurliſchen 
Bibliothek zu Nürnberg. — | | 


823.d. Der namhaftigen fay. Ma. und der dreyer Kunigen zu Dun - 
gern Beham vnd Pola Zamenkumung vnd verfamlüg fo zu 
wienn in dem Heymonat: nach Chriſti gepurd M. D. xv. tar 
gefcheht ain kurtze ond warhafte erzelung vnd erklarung. 
Darunter das kaiſerliche Wapen. (Wien 1515) In Quart. 


Iſt eine Ueberſetzung einer Lateiniſchen, vermuthlich in demſelben Jahre zu Wien gedructen Schrift. 
©. Denis 1. c. ©. 319. Iſt in der Scheurlſchen ibliothek zu Nuͤrnberg. 


823. e. Die Vereinigung Kayſ. Maximiliani mit den Kuͤnigen von 
Vngern, Pohlen und Behemen 1515. In Quart. 
An der Scheurlſchen Bibliothek zu Nürnberg. 


827. b. Bon dem aller fchonften Ritter Alerander vñ feiner ſchoͤn— 
ften frawen Vnd wie er noch mit einer ſchoͤnern in einem 
andern landt ſein ee brach, dadurch ſie beyde in ein thurn gelegt wur⸗ 
den, Vnd wie fein recht Eeweib fie beyde erledigerc. Am Ende: Gedruͤckt 
| zu Nürnberg, duch Jobſt Gutknecht. M. CCCCC. ER. 
In Octav. 
Unter obigen Titel ein Holzſchnitt, der ſich auf bie erzählte Gefchichte begieht, welche faſt die naͤmliche 


it die unter dent Jahre 1507 mit dem Titel: Ein fhon lied von einem Ritter auß dee 
tepemard in biefem Supplemente ©. 107, No. 598. b. vorfomint. on 


Jahr 1516, 00.335 
830, b, Ein fchoner tractat darinnen begriffen iſt Die art onnd. 
orfach der Traͤumes, Wan jme seglauben fey oder mit, mit 
oßlegung ains erfchröcdenlih traumes ainem gayſtlichẽ Wald: 
bruder begner zuſampt ber roßen wunderzaichen jm land MWirttenburg 
verſchynen auch warum ſich Die —* ſich ſelbs jrtzen mit ſampter bedewtnuß 
diſer dreyer worit Hertzog, Hoffart vnd Venanz, alles trewer maynũg, durch 
den hochgelerten Doctor Alexander Sytz von Marpad) vßgan— 
gen, nuͤtzlich Edelen vnnd vnedlen. Am Ende: Gedruckt zu 
Landßhut (1515). In Quart. 


Unter obigem Titel ein kniender Waldbruder. Iſt dem Walbbruder Arbogaſto rest, Datum 
anno M.CCCCC. vnd x v. IR 5 Bogen fark:und in ber Scheurlſchen ve ai gu Nürnber 


Jahr MDXVI. 


834. b. Johann Geiler von Keiſerberg Erklaͤrung der Edangelien. Straß 
burg bey Johann Brieninger 1516. 3“ Sie BE 
Iſt in dem Catal. Bibl, Schmid. p. 37 angejeigt. Ä BE 


832. c. Daß ift der paffion fo der burchleuchtig herr Johenn Geyler 
von Kaiſerſperg, Doctor vnd predicant der loblichen Statt 
Straßburg, feinen finden daſelbs, hat genrediger. In form, 
ains gerichrhanndels darjnn Miffine- Kauffbrieff, Vrtailbrieff, vnd anders 
geitellt fein, gar nußlich zelefen den menfchen. Am Ende: Gedrudt zu 
Münden, duch Hannfen Schobffer 1516, In oliv. - 

Hat Holzſchnitte, iſt 14 Aal ſtark, und, mir von Herrn Motzler, in Freyſing angezeigt worden. 


833. db. Eyn geyſtlich edles Buchleyum. von rechter vnderſcheyd vnd 
vorſtand. was der alt vñ new menſche ſey. Was Adams vñ 
was gottis Find ſey. pn wie Ada ns vns flerben onnd Chriſtus 
erſteen fall. Am Ense: Gedruckt zu Wittenbergk durd Joanne 
Grunnenbergk. Anno. nach Chriſt geburt Taufent fünff hun 
dert on jm fechgenden jar om tag Barbare. Bey den Auguſti—⸗ 
nern. In Quart. 

Unter obigem Titel ein Holzſchnitt, Chriſtum am Kreuze, rechts ſeine Mutter u. f® m. berkekean 
Auf der Ruͤckſeite ſteht Uor Rede Sie iſt unterfchrieben: 5. Martinus Luder Subf cripfi it. In 
derfelben ſagt Lurber, der Berfaffer fey unbekannt. „Uber,“ fegt er hinzu, „nach müglichen gedenden zu 
ſchetzẽ if die matery, faßt nach ber art, des erleuchten Doctors Tauleri, prediger ordend. Nu wie dem 
allen. Das ift war gruntlich lere, der heiligen fchrifft. muß narren machen, adder narre werben. Als der 
apoftel Paulus berurt ı Co. 1. Wir predigen Chriſtum eyne torheyt den heyden, aber eyne weyheit gottis 
ben heylgen.« Diefe Schrift ift nachher oͤfters gedruckt worden. Die gegenwärtige Ausgabe aber iſt nicht 
nur bie erſte, fondern auch ohne Zweifel die feltenfte, fo wie das erfie Deutſche Product, welches 


\ 


- 136 | | Jahr 1516, 


Cuther heraus gab, und gehoͤrt deßwegen unter bie vorgäglichen Seltenheiten. Iſt 33 Bogen flarf und in 
meiner Sammlung | 


834.b. Das buch Sranatapfel, im latein genant Malogranate. heilt 
in jm gar vil ond manig haylfam ond füffer vnderweyſung 
vnd leer — Merers taild gepredigt Durch den hochgeleerten 
Doctor Johann? Gayler vonn Keyferfperg ꝛc. Am Ende: Gertrude 
zu Straßburg durch Johänem Knobloch off Freytag vor Joha⸗ 
nig baptifte. Des jard da mann zalt. M. D. Evi. In Folio. 
Diefe Ausgabe befaß ehemals am Ende zu Kaufbeuren. Sie flimme mit der Straßburger Aus. 


be von ısıı überein. Iſt ebenfalls ohne Blattzahlen und Cuſtoden; bat aber Signaturen. des 
Sri bat em eigenes Titelblatt und auf ber. Nüdfeite einen Holzfchnitt. u Je 


334.c. D. Kaiſerſberg Emeis vnnd auch. her der kuͤnnig ich diente 
gern. in eim quadragefimal gepredigt. Gedruckt in der Key— 
ferl. freien ſtatt Strasburg von Joh. Grimningern vnd gee 
det uff Sant Matthaeus Abent in dem Jahr nach der Geburt 
vnſers herren Jeſu Chriſti M CCCCC goi, In Folio. 

Hat Holsfchuitte. S. Breitkopf's Catalog Thl. I, ©. 296. 


835.b. Die heben ſich an die Staciones der Gnaden vnd Ablaß 
im Advent x. Gedruckt zu Nuͤrnberg bey Friedrich Peypus 
1516. In Octav. a 


Iſt 11 BL flat. Obige Anzeige ſteht auf der 1. Seite des 2. Blattes. S. Riederer's Nachrichten 
Bb. IV, ©. 124 


836.b. Dis buͤchlin fagt von des Entkriſts leben vñn regierung 
durch verhengniß gottes, wie er die welt dut verkeren mit ſyner 
folfchE ler und var des tüfeld, Ouch wie darnoch die zwẽ prophere 
Enoch vn Helyas die criſteheit wid’. befer& mit prebigd den crifte giou⸗ 
ben, vñ zum leiftE von. den Fo. zeychẽ die do geſchehk vorm jüngfte tag 


durch gots verhengnüß — In Auart. 


Diele Ausgabe ſtimmt in der Hauptfache mit Bean welche Herr Brof. D’Annone in Bafel be⸗ 
ige, und.die in Herrn von Murr's Journal zur Künſtgeſchichte und gur allgemeinen fir 
teratur Thl. V, ©. 3 u. f. ausführlich befchrieben worden ift, auf bag Genaueſte überein, und 

ſcheint fie von berfelben in Anfehung bed Druckes und ber Holzſchnitte verfchieden zu ſeyn. Ich befige zwar 
ſelbſt ein Exemplar von berfelben, dem aber leider! das legte Blatt fehlt. Sindeffen erhellt aus den Typen 
ganz zuverläffig, daß Straßburg der Drudort, und Jobann Anobloud der Druder gewefen, und daf 
diefe Ausgabe noch in den erſten Decennien des XVL Jahrhunderts zum Morfchein gefommen fey. Die 
Typen find die nämlichen, womit, Cucian's goldner Efel (&.diefed Supplement, S. 116, No.659, b.) 
gebruckt worden if. Mein plar iſt zı BI. ſtark, und hat mit dem auf dem Titelblatte fichenden 
und auf dem folgenden zweyten Blatte wieberholsen Holzſchnitte, derfelben 63, theild größere, cheils 

inere. 


1 


| Jahr 1516. 137 


838. Das Leben: verdienen: vnd wunderwerck der hailigen, Aug— 
fpurger Biſtumbs Bifhoffen, fant Vlrichs, vnd Symprechts, 
auch der ſaͤligen martrerin ſant Aphre, ihrer muter Hilarie, 
geſchlecht vnd geſellſchaft, in onſerm daſelbſt loblichen gots⸗ 
hauß raſtend. Zu dem Leſer: O chriſtenmenſch, dein ſynn her wend u. ſ. w. 


Am Ende: Got zu lob u. ſ. w. In Quart. | 


Ich beſitze diefe Seltenheit gegentwärtig felbft ; deßwegen kann ich obigen richtigern Titel mittheilen. 
Auf der Ruͤckſeite find die drey Heiligen neben einander fichend abgebildet. Dann fteht jeder einzeln. vor 
feiner Lebenggefchichte. Auf der erſten Seite. des legten Blattes ſteht: Beſchluß dig buͤchlins; und 
am Ende deffelben heißt e8: Geben zu Augfpurg in vnſerm gothauß fant Vlrichs und 
Apbre, nad geburt Ebrifli Tauſend, funffhundert, und ſechhehenden jar, au be 
vierdten tag bed Octobers. 


838. b. Hye hebt fih an das leben vnd Tegend des himelfürſten 
ond heiligen peichtigerd Sand Wolfgangs, was der almed; 
tig Gott durch jne gewürdt, von findtheit auf pis an fein 
enndt hat, (1516.) In Dctav. 

Diefe Deusfche Legende hat am Ende gwar feine Unterfchrift; doch da dieſelbe mit der in Bateinifcher- 
Sprache gefchriebenen mit eben denfelben Lettern gebructen und mit den nämlichen Holzfchuitten gesierten 
Legende üverein flinnmt, fo fann man die bey der gedachten Lateinifhen am Ende beftublichen Unterfchrift 
füglih auch für die Deutfche gelten laſſen. Sie heißt: Finis legenda fandi Yuolfgangi — Imprefla per 
venerabilem virum Dominum Joannem Weiffenburger. _ In ducali civitate Landfshut. Sub illuftrifimo prin- 
cipe Ludovico duce Bauario Palatinique Rheni Anno dni 1516. Vicefima fecunda die Februarii. Cum gra- 
cia er priuilegio. Iſt 56 DI. ſtark, und hat 51 eingedrudte Holzfchnitte, welche die ganze Seite einnehmen. 
Beyde Ausgaben in sinem Bande befigt Here Hofcammerrath Joſch in Paffan. 


838. c. OFFENBARVNG Der Sibillen Weiffagungen, Mit vil Au- 
dern Prophecien künftiger ding, Dye noch biß zu Ende der 
welt gefchehen follen; Volgen hiernach, warhaftigflich an: _ 
geKeigt. Abbildung giner Sibylle. Am Ende: Getruckt zu DOppen: 
heim. 1516. In Quart. 


Die Sibyllen find in Holz gefchnitten beygefuͤgt. Jede derfelben fuͤllt die ganze Seite. Nach eine 


| jeben derfeiben folgt eine furje Weiſſagung aus einem der Propheten. Auch diefe find in Eleinen Holzſchnit⸗ 
ten abgebildet. Iſt 65 Bogen Fark, und findet ſich in der Scheurifchen Bibliothek zu Nürnberg. 


842.b. Der vertrag on pundtnus zwiſchen onferm allerdurchleuch— 
tigſte Maximiliano des Romiſchẽ kayſers. Vnd des Ehre 
ſtenlichſten kunigs Franciſco von Frandreich des erſtn. Auch 
der anſtandt zwiſchen den Venedigeren: zu Pruͤſſell auffge— 
richt. M. V. xvj. In Folio. 

Iſt 2 Bogen ſtark und in meiner Sammlung. 

Pandzer's Annalen Supplement. SS 


140 | Jahr 1516. 
Am Ende: Gedrüct zu Nuͤrnberg durch Jobſt Gutknecht. m. 
EECCEE. Evi. In Detan. rn 


|) 
Unter obigen Titel ein Holzfchnitt, der die Hinrichtung bed Moͤrders abbilden fol. Am Ende heißt 
e8: Cuntz Baß hat das Dicht corrigirt, Die moͤrt finde. gefhchen fur war. Amsaufens 
funff Hunderte ond vier jar. Iſt 1 Bogen flarf. 


858. Der Schelmenzunft Anzeigung alles Weltleuftigen u. f. w. 
Am Ende: Getruckt zu Strasburg Daranter ein Holzfchnitt, wo einer, 
der etwas zu erzählen feheint, vor zwey Frauen mit Kronen ſteht. In Quartet. 
Da diefe Ausgabe mit der in ben Annalen ©. 396, No. 858 angezeigten überein flimmt, fo führe 
ich fie deßhalb bier au. Eie unterfcheidet fich bloß durch obige Schlußanzeige und durch Weglaffung des 
Drudjahres. Wohin :fie gehoͤren moͤchte — vor oder nady 1514 oder 1516, will ich nicht entſcheiden. 


Bekannt hat diefe Ausgabe gemacht Herr Prof. Seybold ir Meuſells Gifkor. Lirser. bibliogr. Mar 
gazin Std. IV, E. 197. Er befige fie ſelbſt. 


1516, In Quart. 


859.5. Jacob Koͤbels Recheubuch. Augſpurg durch Erhard Oeglin 
S. Herrn Zapf Il. c. Thl. II, S. 96, No. XVL. W 


860.b. Sphera materialis. Um Ende: Fleyſiger leſer nym von mie Das 

Buchlein, welches ich trewlich dir Mit allem flyeß hab zugericht 

Hand Sacro buſco hats gedicht ꝛzc. Getruckt zu Nürnberg 

durch Jobſt Gutknecht. Anno cc. M. EEEECE ÆAvi. In Quart— 
Dieſe Ueberfetzung eines hinlaͤnglich bekannten Werkes hat Herr Strauß in Seinen Oper. rarior. p. 247, 
No.. XXXII angezeigt und beſchrieben. Unter obigem kurzem Titel ſteht eine Sphäre, welche unten drey 
Wapen hat, dag kaiſerliche, das Nuͤrnbergiſche, und links vielleicht das Wapen bed Ueberſetzers. Mit dem 
2. DI. fängt Magiſtri Conradts Zeinfogels von Nuͤrmberg K. M. Capellan In Spheram materialen vor⸗ 
sed an, welche in einigen Reimen beſteht. Die Figuren find feine Holzſchnitte. Das Ganze iſt 28 DI. flarf.- 


860.c. Kalender Den Barbirern, ond Gemeint sold, zu teglichem 
geprauch dynlich. Eim Kleiner Holzſchnitt, der einen Aſtrologen vorfellt. 
Darunter: Getruͤckt zu Oppenheim, Am Ende: Geendet. Anno %, 
8516, In Duodez sder Sedez. 


‚Diefe Seltenheit befige ich ſelbſt. Sie iſt 48 Blſtark und Nat, wie Teiche zw erachten iſt, Feine Holz⸗ 
ſchnitte. Auf der Rückfeite heißt es: „In Dieffen Büchlein Iſt Zum Erften begriffen Ein vnderſcheyt der 
Zeit und are, darnach wye man die Beweglichen Feſte, die Guldin Zale, dem erftenn Monfcheine des 
Jares — fuchen ond vinden folle. Nach dem volgt der Kalender« — Nach dem Kalender heißt es: 
„Nun will ich befchreiben das weſen und natur der fper Zeit des iares — Hiernach will ich offenbaren die 
Naturen der Zwoͤlff Monat durch das Jare u. f-we © 


Jahr 1517 nn 141 
Jahr MDXVII. 


L62.b. Die Sieben pußpſalm mit 
deutſcher außlegung nach 
dem ſchriftlichen ſynne 
su Chriſti und gottis gnaden, neben 
ſeyns felben ware erkentniß. 
grundlich gerichtet. 
Am Ende: Gedruckt zu Wittenbergk yn der Churfuͤrſtlichen 
ſtad durch Joannem Grunendergf Nach Chriſt geburt Tau— 
ſent funffhundert vnd jm ſibentzen jar. Ben den Auguſti— 
nern. In Quark. 

Obiger Titel ſteht im ſechs Zeilen auf der 1. Seite bed 2. Bl. Auf ber Nückfeite lieft man Luther's 
kurze Borrede, die — Allen lieben glidmaſſen Ebritti die diß puchlepn legen — zugefihries 
Ben ift, worin derfelbe meldet, daß er feine Weberfigung nach der Bulgata, nad) Bieronymi Translation 

emacht,.dabey aber auch Reuchlin’d Scptem, oder die von Johann Reuchlin zu Tübingen. mit dem 
Debräifden Texte herausgegebene Lateiniſche Ueberfeßung der ſieben Bußpſalmen gebraucht babe. Diefe 
Vorrede iſt unterfchrieben: F. Martinus Luder Auguftiner zu Wirtenberg. 1517. Dann folgt 
Die Ueberfeßung, und daranf die Auslegung oder Gloſſe. Der ganze Palm ſteht allezeit voran, und wird 
dann ſtuͤckweiſe mit einer beygefuͤgten Erklärung. wiederholt. Das Ganze beiträge 114 Bogen Ale Erſt⸗ 
ling von Rucher’8 Bibel-Ucherfegung gehoͤrt dieſe Driginal-Anggabe, welche nicht leicht im einer Bibelfamme 
. dung anzutreffen ſeyn wird, wirklich unter die großen Seltenheiten. Noch feltener aber iff die folgende 
zweyte, nach eben diefer Original-Ausgabe veranftaltcte, welche bisher gang unbekannt und noch nirgends 
angezeigt worden ift. Diefelbe ſtimmt zwar in der Hauptfache mit der eben befchriebenen überein, iſt aber 
in Anfehung des Drudes von derfelben verſchieden. Sie hat folgenden Titel ; Ze 


Die Sieben pußpfelm mit 
deutfcher außlegüg nach dem fchriftlichen : 
fonne gu Chriſti on gortis gnaden, neben 
ſeyns felben. ware erfentniß,. grüdlich 
gerichtet. 
. 1517, 
Am Ende: Gedruckt su Wittenbergk yn der Churfuͤrſtlichen ſtad durch 
Joannem Grunenbergk. Nach Chriſt geburt Tauſent fimffhundert vnd 
jm ſibentzen jar. Bey den Auguſtinern. In Quart. 
Huf der Ruͤckſeite des Tr. Blattes ſteht die naͤmliche kurze Vorrede, mit der Unterſchrift: F. Martinus 
Lader Auguſtiner Bu Wittenberg, ohne die Jahrzahl. Die ganze Einrichtung iſt die naͤmliche, 
wie bey der vorhergehenden Ausgabe. Eie ift ebenfalls 115 Bogen flarf. Die erfle Ausgabe habe ich im 


dem Entwurfe einer vollfiändigen Gefhichte der Deutſchen Bibebäberfegung D. 
Martin Lutbers ©. 2 beſchrieben. Sch beſttze beyde Ausgaben gegenwärtig ſelbſt. 


865. Die broͤſamlin Doct. Keiſerſpergs u. f. w. 


In ben Annalen S. 400 iſt Statt Tochter ſohn zu leſen: Schweſt er fo hn, ex ſorore nepor. 
Wickgram nennt ihn in der dort angeführten Stelle; avunculam, Mutterbruder. 


142 Jahr 1517. 


869.b. Das ift die arch Noe: leret wie Gott Noe gebotten hatt 
die Arch zu bauwen, wie went vnd hoch die fein folt. Auch 
wie man fie behoblen vnd beſtreychen folt, mit vil fchönen lern. Geprebdi- 
get durch den hochgelerten bayder Rechten Doctor Vlrich 
Kraft zu Vlm. Im jar M. D. ond xiiii. In Quart. 
So wohl dieſe als die in den Annalen ©. 402, unter No. 869 angezeigte Schrift iſt nach Schel⸗ 
horn's Anzeige m Seinen Ergdglichfeiten Bd. I, S. 62, in Verlag Johann iafelbergs zu Straß 
burg 1517 gedrugfe worden. ’ 


872.b. Ein gar fhon fractetlin võ der erfantnüß der fünden, vnd 
etlicher tugent, dem menfchen vaſt nußlich zu feiner Selen 
heil. Gemacht durch einen valt wolgelertd man zu Ingol— 
ftatt, zu lob vnnd eren d' ſelbẽ hohenſchul. Der beychtfpieget, 
Wilt du ſchawen deines lebens geftalt | Du ſeyeſt iung oder alt | So liß 
das bucchlin mit fleuß | Da vindelt du Der tugend breyß u. f. wm. Am Ende: 
Gerrudt vnd volendet zu Straßburg, durch Johannem 
Knobloch. Als man zalt von der geburt Chriſti onfers herrg, 
Zaufent, fünff Hundert onnd Sybentzehenn Jar. In Quart. 

Yuf der Mückfeite des Titelblartes ſteht ein Holzfchnitt, welcher die Gefebgebung Moſtis auf dem 


Berge Sinai vorftellt. Leber demfelben ſteht: Der beycht fpiegel. JR 6 Bogen fiarf und in ber 
Sammlung eines guten Freundes. 


873.b. Der Heiligen Leben nen gedruckt. Der hohen ontheilbaren Drey⸗ 
faltigkeit zu Iob, Maria der windigften Jungfraw vnd Mutter Gottes zu 
Eren vnd allen Heiligen und den Criſten Menfchen zum Heyl vnd feligen Vn⸗ 
derweifung. Straßburg gedruckt von Johann Knoblouch 15 17. 
In Folio. 
S. Juſtis Eliſabeth die Heiliae u. f. wm. Vorrede, S. XXVIIL 


874. b. Sent Salomone Martyr mit feben Kinder Maccabeen figu- 
ren die Schmertz vnd Drud Marine vnd Enden ihres Kin: 
des Jeſu. Inferiptio. Der durchleuchtiger hochgeborener Fürftinne vnd 
Frawen, Frawen Sibillen geberene Marckgraffinne von Brandenburg, 
hergoginne zu Zulich, zu dem Berge, vnd Graffinne zu Ravensberg. Widu: - 
wen, gefihreven ond affgeverdicht in Colne by den felvigen 
hilligen Macabeen. Int Jaer ons Herrn DOufent vunffhone 
dert vnd fivengem dp den XVIII Daig des Moyntz May 
geendet. Helias Merk U.F.G. geborner Vnderdaen. In Duart. 

So wird diefe in Deutfchen Pieimen gefchriebene Eeltenheit von Sarzbeim in der Biblioth. Colon. 


p. 111 angeführt. Beygefuͤgt find funfzehen Bilder der Maccabder. Der Berfaffer oder Herausgeber war 
Belias Maxcaens, des Maccabaͤer⸗Kloſters in Coͤln Rector und Moderator. 


Jahr 1517. ‚143: 


873. b. Hierinn wirdt begriffen vnd angezaigt die ordnung der 

7 gefeifhaft ſandt Criſtoffs. Aufgericht durch die. herrn vnd 

Edlen der hochloblicher Furſtenthume Steyr: Kerndten und 

Crain. Anno M. D XVIL In Quart. | 

Sigmund von Dierrichftein Freyherr zu Hollnburg, — Landshauptman in Eteier, hat gu - - 

ehren des heil. Chriſtoph's, eine adeliche Sefelfchaft aufgericht wider alle unfitten. zutrinfen und Foͤllerey. 

Der Mitglieder waren 78, deren Namen angeführt werden. Sf 6 1. ſtark. Diefes Werkchen befigt Herr 
Motzler in Feeyfing. u — 


877.b, Ordenung ond vorderlihe Satzung der loblichen Furftli 
hen ſtadt Czwickaw Ezu guter gedeyung ond peflerung Gemeynes Ruß, 
durch Furftliche Radt erfunden, Am Ende: Geben Bw Wenmar am 

- Freitag nach fanct Barbara tagk. Nach Ehriffi vnßers lie: 
ben Hern geburt Funftzehenhundert onnd im fechßtächenden 
are. In Quart. 


. Unter obigem Titel der Sächfifche und der Stadt Zwickau Wapenfchild, mit dem Jar 1517. 
Iſt. 15 Bogen flarf und in der Scheurlfchen Bibliothek zu Nürnberg. Ä 


878.b. Ein kurtz begriffen ordenung vñ onderwenfung: zu beſchir— 
men vnd zu handeln ein ißliche ſache ym rechte: nach dem. 
nüßlichften von Eursten: aus bedftlihen on Saiferlichen ge 
fegen entfproffen, Am Ende: Getrucket zu Leiptzk durd Wolf: 
Yang Stödel in der grummifchen gaffen 1517. In Quart. 

Kat auf dem Titel einen ſchlechten Holzſchnitt. | 


882. Feldtbuch der wundtartzney ſampt des Menfchen Eörpers Anatomen, 
vnnd Chirurgiſchen Inſtrumenten warhaftig Abcontrafent, vnd befchrieben. 
Allen Artzten, Barbierern, vnnd einem ieden ſelbs zu taͤglichen gebrauch, trew⸗ 
lich an Tag geben, Durch M. Hanns Gersdorffen genant Schyl⸗ 
hans, Buͤrger vnd Wundarzt zu Straßburg. Am Ende: M. 
CCCCC Zvin | 
zu Straßburg in der freven flatt 
Joanes Schott mich getruckt Hat 
Als man taufent fünf Hundert zalt 
Vnd ſybenzeh, vorin winter kalt. In Folio. 
Unter obigen Worten: Feldtbuch der wundtartzney, ſteht ein großer Holzſchnitt, welcher zwey 


gegen einander über ſtehende Aerzte vorſtellt, von welchen der eine ein Uringlas, der andere ein Gefäß mit 
Arzeney hält. Darunter ehe: Mit Fepferlicher freyheit getruds gu Straßburg durch 
Jobannẽ Scott. Auf der Ruͤckſeite diefed Blattes ſteht erftlich ded Verfaſſers — Meifter Sans von 
Gersdorff genent Schylhans Burgers und Argts zu Straßburg — Borrede. Dann folge 
das Faiferliche Privilegium, welches — Kepferlicher maleſtat verordneter gemeiner Eenfor vnd rechtfertiger 


144 Jahr 1518, 


mewgedruckter büchern Ber hochgelert Doctor Jacobus oͤßler von Tübingen — ausgeferfiget hat. Geben 
zu Straßburg vff ſambſtag vor Bartholomee Anno domini M. CCCCCAvii. Die Holzſchnitte find 
ſchoͤn. Iſt in 2 Columnen gedruckt. 


885. b. Kayſerlicher Maieſtat Einreitung vnnd ander geſchichten 
fo gu Brüffel vn anderßwo in Brabandt ergangen ſind klaͤr— 
lichen vffgezeichnet vn begriffen wie hiernach volget. Con— 

Terfetung des Ellends, fo zu Bruſſel in des aller chriſtenlichiſten kuͤnig 
Karolus von Hifpanien thiergarten gefehen ıfl. Das Thier in einem Holz 
ſchnitt. Am Ende: Gott Hab Lob (1517). In Quart. . 

Iſt 3 Bogen ſtark und in. der Scheurlſchen Bibliothek zu Nürnberg. 


887. b. Practica Deutzſch meyſter Hanſen Virdung von Haßfurt off das, 
M. CCCCC. xvii jaer, gemacht zu eren Dem durchleuchtigen hochge⸗ 
born Furſten — Ludtwigen. Pfaltzgrauen bey Rhein Hertzogen in 
Bayern, deß heyligen Roͤmiſchen Reichs Ertzdruchſeſſen vnd kurfuͤrſten. 

In Quart. | 


Unter dem Titel ein räspfelhafter Holzſchnitt. Iſt 25 Bogen ſtark und in der Scheurlſchen Bibliothek 
gu Nuͤrnberg. | | | 


Jahr MDXVII. 


888.b. Die Sieben bußpfalm mit deutfiher außfegung nad dem 
fhriftlichen fonne gu Ehrifli und gottes gnaden, neben ſeyns 
felben, ware erfentniß, grundlich gerichtet. Am Ende: Gedruckt 
6u Leyptzk durd den vorfihtigen man Jacobum Thanner 
Nach Chriſt geburt Taufent fünfhundert vnd ym achtzehen- 
den yare. Das Thanneriſche Drudergeihen. In Duart. Ä 

Diele Ausgabe ſtimmt in der Hauptfache mit der in diefem Supplemente ©. 141, No. 862. b. 
unter bem Jahre 15357 angezeigten Ausgabe überein. Unter obigem Titel fleht ein großer Holsfchnitt, der 
den vor Gott fnienden und auf der Harfe fpielenden David vorftellt. Unter der Vorrede ftehbt: F. Marti— 


nus Tuder Auguftiner gu Wittenberg 1518. Gie iſt 10% Bogen flärf. ©. Entwurf u. f.w. 
5. 4 No. 2. Die bors unter No. ı angezeigte Ausgabe ift die nämliche. | Be 


889. b. Daß iſt der paffion fo der Durdleuchtig herr Johann Gey⸗ 
fer von Kaiferfperg, doctor ond Predicant der loblichen 
Statt Straßburg feinen Einden doſelbs, hat geprediget. In 
form, ains gerichtshanndeld m.f.w. Am Ende: Gedrudt zu 
München durch Hannſen Schobfler 1516. In Folio. 


Iſt ein Nachdruck ber Ausgabe von 1516, (©. diefed Supplement S. 135, No. 832. c.) und 
ebenfalls Holz zſchuitte. | — ‚ No. 832. c.) bat 


Seht 1518. 


895. b. Der übertreflihft weg jur Säligfeit von dem ©. Paulus 
redet zu den Korinthern — Am Enve vor dem Regiſter: Säligflichen 
ift vollender Diff büchlin genent.der übertrefiih Weg der 
Säligfeit in wölhem ein Heder Menfch erlernen, wie er Gott 
über alle Ding foll lieb haben, vnd Zu guten vnd götlichen 
tugenden fommen mag ıc. gedruckt zu Augfpurg von Silvano 
Dinar bey Ser. Urſulen Kloſter zu dem 29 tag des Mapen 
deff Jars do man zelet nad) Ehrifli geburt 1518. In Quart. 


145 


Hat Herr Zapf. c. THL II, E. 113, No. XXXII angegeige. Gabriel (Biel) Spirenfig Hat die 


Vorrede gemacht. 


896.b. Auflegüg und Deutüg. des heyligen vater onfers Durch den 
Ermwprdigen und hochgelarrd heran Martin Lutther, der Heilige 
feyrift Doctor, einfidfer ‚reformirter Anguftiner Ordes, in fachßen Lica- 
rius, zu Wittembergk. Im. M. D. on xvii Jar geprevegeth, in der 
faften, vnd ſeyner ſchuler eynen, au fammen geſaczt. Am Ende: Ge: 
druckt au Leiptzick durch Valten Schumann, als mann Balt 
nach Chriſti geburt Taufenth fünffhundert und achttzehen 
Jar. In Quart. Ä | 


Der Titel ficht in einer Einfaffung. Auf der Nückfeite dieſes 1. Blattes Johann Sneiders an 
Chriſtoph Plank gerichtete Zueignungefchrift. Cie ift datirt: Witẽberge idibus Januarias 1518. Diefer 
Johann Sneider war ein Schuͤler Cuther's und gab diefe Auslegung, ohne Vorwiſſen deffelben heraus, 
wobey er diejenige Auslegung, melde Aurber 15177 in ber Faſten über das Vater Unfer geprediget, zum 
- Grund legte. Allein Kurber beforgte in eben diefem Sjahre eine von ihm umgecarbeitete Ausgabe. Die 

gegenwärtige ift 6 Bogen ftarf und finder fich in meiner Sammlung. Unter der am Ende flehenden Anzeige 
des Drucfortes u. f. mw. ift ein großer und fchener Holzſchnitt, der eine fichende und in einen Buche lefende 
Heilige vorſtellt, die ich nicht Fenne. Auf dem legten Blatte ſteht der heil. Chriſtoph im Waſſer mit dem 
Kindlein Jeſu. S. Entwurfu. ſ. w. S. 9, No. ı. Davon famen nod) folgende zwey Ausgaben heraus. 


896. c. Auſlegũg vnd Deutüg. des heyligẽ vater vnſers. durch den 


Ermwirdigen vnd hochgelarten hern Martin Lutther — vnd fen: ° 


ner fehuler einen. tzuſammen gefaßt. Hat gedrudt Melchiar Lotther 
Bu Leiptzk. M. D. xviii. Am Ende: Gedruckt gu Leiptzick Mel: 
chiar Lotther im Tanfent funfhundert ond achttzehenden iar. 
In Duart. 


Der Titel ohne Einfaffung. Iſt 63 Zogen flarf und findet ſich in meiner Sammlung. €. 


wurfu.f.w. ©. 10, No. 2. 


896. d. Auflegüg vnd Deutüg. des heyligẽ vater onfere durch — 
Martin Lutther — ond feyner fhüler eynen, zuſam̃engeſatzt. 
Am Ende: Getruckt Bu Leiptzick Im Tauſenth funfhunvdert von 
achtgchenden Jar. In Duart. 
Panzer’d Annalen Supplement. T 


Ent⸗ 


146 u Ä Jahr 1518, 


| Iſt ohne Titeleinfaffung und ohne Bemerkung des Druckers erfchienen, und 63 Bogen ſtark. Noch fol 
eine Keipgiger Ausgabe von 1519. 4. vorhanden feyn. S. Entwurf u. ſ. w. ©. 10, No. 3. 
896. e. Auflegung deutfch des vater onnfer fuer dye einfeltigen 
leyen Doctor Martini Luther: Auguftiner Gun Wittẽébergk. 
Nicht für die gelerten. Aus Melchiar Lotters Druckerey gu 
Eeyptzk. (1518), In Duart. | 
Diefes ift die erfte Ausgabe von der Auslegung des Water Unferd, welche Aurber felbft beſorgte. In 
der kurzen Vorrede, welche auf der Mückfeite des Titelblatted befindlich ift, wird von Luther die. Beran- 


laftung angezeigt, dis Pater nofter vorhyn durch meyne gutte freundt außgangen, 
widerumb außgulaffen. ft 9 Bogen weniger ız Seite ſtark. S. Entwurfu.f. w. ©. 10, No. r. 


896. f. Aufslegung des hundert und neundten pfalmen .Dirit Do: 
minus Domino meo, Doctor Martini luther Auguftinerzu Wit: 
“ tenberg, zu herr Hieronymus Ebner Eofunger zu Nürnberg, 
Am Ende: Gedruckt zu Augfpurg durch Siluanũ Otmar, am 
abent vonfer lieben frawen geburt, Auno Fünfsehenhundert 

vnd im achtzehenden jare In Auart. 

Nicht Luther felbft, fondern Spalatinus, der fid) damals nämlich 1518 nebft dem Kurfürften von 
Sachſen, Friedrich, auf dem Neichdtage zu Augfpurg befand, ließ die Auslegung diefed Pſalms dafelbft 
drucken. Eben derfelbe eignete fie dem Hieronymus Ebner zu, ale den zu Ehren und su Gefallen Aurber 
diefe Auslegung gemacht hatte. Der Titel ſteht in, ciner zierlichen Einfaffung. Am Echluffe der Zueig- 
nungsfchrift ſteht: Datũ zu Augfpurg am Sontag dem achten der hymmelfart der gebenedeyten mutter 
gottes und ewigen junckfraw Marie, nach Chriſti unfers hailmachers geburt Taufend, fünffhundert, vnd 
im achgehenden jar. Auf dem 3. Blatte ſteht der Pfalm erftlich Lateiniſch, dann. folge die Deutſche Ueber⸗ 
Trend un fodann die Auslegung. Iſt 45 Bogen ftarf und finder fi in meiner Sammlung. &. Ent 
wurfu. ſ. w. S. 13. 


896. 8. Auſslegung des hundert vnd neundtẽ pſalmé. Dirit Dominus 
u. ſ. w. Am Ende: Hat gedruckt Melchior Lotther zu Leiptzick im 
. funfzehenhundertẽ vnd xviii. iar. In Duart. 
Dieſer Nachdruck obiger Original⸗Ausgabe iſt 44 Bogen ſtark. ©. Entwurfu. ſ. w. S. 13, No. J. 


896. h. Eynn Sermon von dem Ablaß vnnd gnade, durch den wir: 
digen doctorn Martini Luther Auguſtiner tzu Wittenbergk. 
v Am Ende: Gedruckt gu Wittenberg durch Joanné Grunenbergk. 
Nach Chriſt geburt Tauſent funffhundert vnd ym achtzehen⸗ 
den yar. In Quart. —— 
Iſt 1 Bogen ſtark und in der Schwarziſchen Sammlung gu Altdorf. 


896.i. Ein Sermon von dem Ablaß vnd gnade durch den wuͤrdi— 
gen doctorn Martinum. Luther Auguſtiner zu witenberg 


Zehe 1518. 


147 


gemacht. Am Ende: Getruckt nad) Speifi geburt Taufent fünff | 


hundert vnnd ym ach&ehenden iar. In Quart. 
Iſt 1 Bogen: fat ı und ih der Schwarsifchen Sammlung su Altdorf. 


896, k. Eyn Sermon von dem Ablaß vnd gnade, durch den wirdi— | 


gen doctorn Martini Luther Auguftiner zu Wirtenbergf ge; 
macht. Am Ende: Getruckt Nach Chriſt geburt Taufent fünff 
hundert vnd ym achgehenden Jar, In Quart. 


Iſt 1 Bogen ſtark und in meiner Sammlung. 


806.1. Ein Sermon oder Predig von dem ablaß vnd gnade — ge— 
macht vnd gepredigt. Am Ende: Getruckt nach Chriſt gebuͤrt 
Tauſent fünffhundert vnd ym achtzeheden Jar. In Quart. 


Unter dem Titel ſteht ein Geiſtlicher mit dem Roſenkranze in der Hand vor einer Kirche. Auf der letz⸗ 
ten Seite die Abnehmung Chriſti vom Kreuze. Iſt 1 Bogen flark und in der Schwarziſchen Sanımlung 


zu Altdorf. 


896, m. Eyn Sermon von dem Ablaß und Gnade durch den wirdi- 
gen Doctorn Martini Luther. Auguftiner zu MWittendergf 
gemacht. I. F. Gedrudt 1518 In Quart. 

&. Catal. Bibl. Schadel. P. I, p. 150. 


896.n. Eyn Freyheyt dep Sermons Bebſtlichen ablaß vnd gnad 
Belangend Doctoris Martini Luther Wider die vorlegung, 
ßo tzur ſchmach ſeyn, vnd deſſelben Sermon Ertichtet. Am 
Ende: Ich vormiß mich nit, vber die hohen tannen zu flihen, 
Vortzweiffel auch nit, ich muͤg vbir das dorre graß kriechen. 
M. £ 1518. In Quart. 


Dieſe Schrift iſt wider den bekannten Ablaßkraͤmer Tetzel gerichtet, der Luther's Sermon vom Ab— 
laſſe zu widerlegen ſuchte. Unter dem Titel ein Holzſchnitt, den heil. Auguſtin vorſtellend, welcher an einem 
Tiſche ſitzt, und ein Kind betrachtet, das mit einem Löffel Waſſer ſchoͤpft. Iſt 2 Bogen ſtark und in mei⸗ 


ner Sammlung. 


896.0, Eyn Freyheyt deß Sermons Bebſtlichen ablaß vnd gnad 
belangend Doctoris Martini Luther widder die vorlegung, 
ßo tzur ſchmach ſeyn, vnd deſſelben Sermon ertichtett. Am 
Ende: Ich vormiß mich nit — M. E. 1518. In Quart. 

Der Titel ſteht in keiner Einfaſſung. Iſt 2 Bogen ſtart und in meiner Sammlung. 

T 2 


149 u u Jahr 1518 


896, p. Ein freyheyt des Sermons Bebſtlichen ablaß vñ gnad be 
langend — Am Ende: Ich vermiß — vber das duͤrre graß 
kriechen. M. £& 1518 In Quart. 


Iſt 13 Bogen ſtark und in der Schwarziſchen Sammlung zu Altdorf. 


896.q. Eyn Freyheyt Deß Sermons Bebftliche ablaß vnd gnad 
belangend — Am Ende: Ich vormiß mich nit — vber das dorre 
graß kriechen. M. & 1518. In Quart. 


Der Titel in einer Einfaffung. Unter demſelben wird Chriſtus, den Juͤngern die Fuͤße waſchend, vor⸗ 
geſtellt. Iſt 2 Bogen ſtark und in der Schwarziſchen Sammlung zu Altdorf. 


896.1. Eyn Freiheyt deß Sermons Bebſtlichen ablaß vñ gnad be— 
langend — Am Ende: Ich vormiß mich nit — M. E. 1518. 
In Quart. | 


Iſt 13 Bogen ftarf und in der Schwarsifchen Sammlung iu Altdorf. 


896,1. Ain gutte troftliche predig Bon der wirdigen berayttung zu 
dem hochwirdigen Sacrament, Doctor Marini Chic) Eufher 
Auguftiner zu Wittenberg ꝛc. Item wie das leiden Chriſti 
betrachtet foll werden M. D. XVIIL Am Ende: Gedruckt zu 
Aufpurg durch Siluanum Otmar, bey fant Vrſula clofter, am 
fehBehenden tag Nouembris Anno ꝛc. im Achgehenden. 
Sn Duart. 


Der Titel ſteht in einer Einfaffung. Auf der Kückfeite lieſt man Luther's kurze Vorrede. Iſt in der 
Schwarziſchen Sammlung zu Altdorf. 


901. Hymelwagen — Hellwagen — Das ift die materi vnd innhalt 
diß buͤchlins. Am Ende: Gedruckt zu Augfpurg — Anno ꝛ⁊c. im 
Achtzehenden. Laus Deo. In Duart. 


Der Berfaffer diefer Schrift ift Gans von Keonrodt. Auf der Nückfeite ſteht ein Holzſchnitt. Rechts 
fie Fridrich Marggrav zu Brandenburg, unten mit dem Wapen; vor bemfelben kniet dieſer Sans von 
Leonrodt und uͤberreicht ihm ſein Buch. Ueber demſelben ſteht das Leonrodtſche Wapen. Auf der r. 
Seite des 2. Blattes faͤngt die Zueignungsſchrift an denſelben an, die auf der folgenden Seite zu Ende 
geht, worauf ſo gleich die Vorrede anfaͤngt. Die Holzſchnitte ſind von Bans Schaufelein. Ich beſitze 
dieſe Ausgabe ſelbſt. 


906. b. Ettlich nottuͤrftig freihait brief BA ordnung über das 
landtgericht Hirfperg Anno M. D. XVIII. In Folio. 


inter dieſem Titel ſteht dag Hirſchbergiſche Wapen. Voran lieſt man die Verordnung der Herzoge in 
Bayern, Wilhelm und Ludwig, auf deren Befehl dieſe Ordnung gedruckt wurde. Sie iſt datirt: Muͤn⸗ 
chen auf den zehenden tag Aprilis ſuͤnfzehenhbundert vnd im Achtzehenden jare. 
Iſt 22 Bl. ſtark. In der Joſchiſchen Sammlung. 


JDahr 1518.. 149 


907. Spiegel der. Artzuy des geleichen vormals nie vö keink doc— 
tor in tütfch oßgangẽö iſt nuͤtzlich vn gut allẽ denen, fo der artzet 
radt begeröt, auch den geftreiffelten lene, welche fich vnderwinden mit ar: 
ney vmb zegon. m welchen dur finder bericht aller hendel der artzney, 
gezogẽ vß den fürneftem büchern d' alten, mit ſchoͤnẽ bewerte ftüchen vi - 
kurtzwygen reden, gemacht von Laurentio Phryſen vo Colmar, d’ 
Philoſophy vnd Arsney Doctor. Eum gratia et Prinilegio Im— 
periali. Am Ende: Getruckt vn vollender in der Keiferliche flat 
Straßburg v5 Johannes Grieninger off fant Gilgen tag im 

tar nad Chriſti geburt M. ECEEE xviii. In Folio. 

Dbiger Titel ſteht in einer zierlichen roth und ſchwarz abgedruckten Einfaffung. Zugeeignet hat der 
Verfaſſer fein Werk dem erbern und befcheidnen meifter Jobannfen Dingler Burger zu Schletftat. 
Voran zwey große Holzfihnitte, welche die innere und dußere Anatomie des menſchlichen Körpers vorftelen. 
Im Werke ſelbſt fichen einige Fleinere. Iſt 184 DI. flarf und in meiner Sammlung. Ä - 


g10,b, Eyn bemwert Recept wie man das Holz Gnagacä (fic) für 
die Frantzoſen brauchen fol. Zu Anfang fiehe:. Jeſus. 1518. Adi, 
24 Deckebris am Sambflag am Ehriffabent. In Quart. 

Iſt 1 Bogen ſtark und in meiner Sammlung. 


910.c. Ain recept von ainem holtz zu Brauchen für die Franfheit 
der Sranzofen vnnd ander flüßig offen fchäden aus hifpani: 
fcher fprach zu teutſch gemacht, darzu das Negiment, wie man 
ſich darinn halten vnd auch darzu ſchicken fol. Am Ende: Gedruckt 
vnd volendt in der Kaiferlihen Statt Augfpurg an dem 
eriten tag Des Monadts Decembris des jars nach der geburt 
Eriffi onfers herrn Taufent fünfhundert vnd achtzehen jare, 
In Quart. " 

Iſt von Heren Zapf l. c. Thl. II, ©. 105, No. VI angejeigt worden. 


gıo.d. Tractat von der Peftilenz Johanni Engel, der freyen fün- 
fen und artzney Doctor auß der leer der Doctorn der artzney vnd 
Altronomey gezogen. Am Endes Gedruckt vnd volendet in der 
Kayſerlichen ſtatt Augſpurg, nach Chriſti gepurt Tanfent 
fünffhundert vnd achtzehen jar am vierdten Tag des Mo— 
nats Novembris. In Quart. 


Iſt von Herrn Zapf 1. c. Thl. II, ©. 107, No. XV angezeigt worden. Don dem Verfaſſer S. Denis 
Wiens Buchdruckergeſchichte ©. go, ingleihen Sebaſt. Seemiller's Comment. de vita et fcriptis 
Joh. Angeli etc. Ingolftad. 1791. ma). 4. | 


150 Ä Jahr 1518, | 
915. b. Bäbftlicher heilikeit ſampt Römfcher Keiferliher Maieſtat 
auch anderer kriſtlichen Kuͤnig on Fuͤrſtẽ botſchafrẽ anſchlag 
wider die Tuͤrcken. Ein Holzſchnitt, den Kaiſer mit einer Sahne vorſtellend. 
Darunter: Cum Priuilegio ad Menſem. Am Ende: Getrucdt und auß- 
gangen off den abent Bhilippi ond Jacobi, In Auare. 
Iſt 4 Bogen ſtatk und in der Scheuelfchen Bibliothek zu Nürnberg. 


916. Tracktat von baiden Sarmatien u. f.w. In Quart. 


Der Ueberfeger Job. Mair von Eckh ift niemand anders, als der befannte Dr. ER, der fid) von feis 
nem Geburtsorte EA bey Memmingen sed nannte, und feinen Zunamen Mair in der Kolge wegließ. 


921. Die X. alter diefer Welt uf. mw. In Quart. | 


Bon diefem Gedichte ift in ben Annalen ©. 431, No. 959 noch eine Ausgabe angezeigt worben. 
Es if aber auch noch eine dritte, ohne Anzeige des Drucdjahrs vorhanden. Am Ende derfelben ftehe: 
Pampbilus Gengenbach. Hie enden fid die gehen alter, welche find zufame geſucht 
und in rymẽ gefagt durch Pampbilum Gengenbach, zu lob und eren den Erfamen Bur 
gern einer Idblihen Kat Bafel. S. R. 5. In Quart. Sie iſt 4 Bogen ftarf und hat die naͤm⸗ 


lichen Holzſchnitte. 


924, Eyn wolgeordent vnd nüslih buͤchlin, wie man Bergwerck 

ſuchen vñ finden fol, von alleriey Metall, mit feinen figuren, nach 
gelegenheyt des gebirgs artlich angezeygt, Mit anhangenden Berck⸗ 
namen, den anfahenden bergleuten vaſt dinſtlich. Am Ende: Getruckt 
zu Wormbs bei Peter Schoͤfern, on volendet am fünftentag 
April, M. D. XVIIL In Dctav. Ä 

Dieſes Werkchen has einige Holsfhnitte, iſt 3 Bogen flarf und in der Scheurlfchen Bibliothek zu 

Nürnberg. 


924.b. In diefem biechlin feind dife Rechnung gefezt, vnd wehrt 
Die erft von eim halben gulden gelts an, vnd weret Biß off 
hundert gulden — Als vff Straßburger werung zu verfton. 
Seind vormals nie alfo getruckt. Am Ende: Hie enden fich diefe vier 
Rechnung — Getruckt zu Straßburg durd Johannem Enoblouch 
Nah Chriſtus gedurt Im funffgchenhundetflen ond acht— 

zehenden jar. In Quart. 

Iſt in Heren Zapf's Sammlung. Fa , 


924.0. Ain neu geordnet Rechenbüchlein mit den zyffern. Den an: 


genden ſchuͤlern zu nutz Inhaltent die fiben fpecies Algorithmi mit fampt 
der Megel de ty, vnd fechs vegelen der prüch vnd der vegel Füfti mit 


Sahr 1518. 151 


vil andern guten fragen den Eindern zum anfang mußbarlich durch 
Johann Böfchenfleyn von Eßlingen prifter neulich außgangen 
vnd geordnet Gedruckt in der Kayſerlichen ſtatt Augfpurg 
1518 In Quart. 

Dieſe Ausgabe, welche mir Herr Motzler anzeigte, blieb Herrn Zapf unbekannt. Iſt 5 Bogen ſtark. 


925. b. Der Roͤmiſch Kalender, Bon dem Hochgelertéẽ der Aſtrono— 
mei: Herren Johan Stofflern 05 Juſtingẽ In der Hohen Schule 
zu Tübinge Lerer. Eriftiiher Kirchen zu Ere, Vñ dem Großmech— 
tigften Marimiliano NRömifchen Kenfer sc. zu Ewiger gedechtnus, Auch 
Gemeynem Bol zu Bnderrichtung, Gerechnet ond geordent, volgt her: 
nach... Zu dem Lefer: Der Römifc Kalender ift gemacht, Vnd wie nac)- 
uolgt mit fleis bedacht u. f. m. Sodann das Priuilegium auf fünff Jahr, und 
darunter: Gedruckt zu Oppenheym 1518. Am Ende: Hie it: das 
Fürtrefflihe Werck, diß Kalenders von dem Hochgeruͤmten Aſtronomo 
Johannes Stofflern von Juſtingen volendet, Vnd von Jacob 
Köder, Statfchreibern zu Oppenheym getrudft Am 24 tag 
des Mergen Im Zar ‚Ehrifli Vnſers Seligmaders ı518. 
In Folio. 

Iſt eine fo genaue Ueberfeßung des Lateinifchen Kalenders, daß fo gar Drt, Jahr und Tag bed Druckes 
damit überein flimmen. Doc find bey der Deutfchen Auggabe die Borrede und die Lobgedichte verfchicdes 
ner Gönner weggelaffen worden. Das Ganze beträgt alfo, nach Abrechnung derfelben, genau wie im Lateie 
nifchen 50 Bl. Sf in der FJofchifchen Sammlung. Im Sahr 1522 wurde eben dieſer Abdruck der Erklaͤ⸗ 
rung und Auslegung deg großen Kalenders, die unter dem Titels Der Newe groß Raͤmiſch Calen⸗ 
der u. f. w. zu Oppenheym heraus fam, wieder biygefügt. | 


925.c. Practica deusfch meyfter Hanfen Virdung von Haßfurt vff 
Das. M. CCCCC. xviii. Jaer, gemacht zu Eren dem bdurchleuchtigen 
Hochgeporñ Fuͤrſten vnd hern — Ludtwigen. Pfaltzgrauen ben Rheyn — 
Churfuͤrſten. In Quart. 


"Unter obigen Titel ein Holzfchnitt, den Mars und Saturnus vorſtellend. Iſt 24 Bogen ftarf und 
in der Scheurlifchen Vibliothek zu Nürnberg. 


Jahr MDXIX. 


926.b. Die Sieben bußpſalm mit dentfcher außlegung nach dem 
ſchriftlichen fonne tzu Chriſti und goftes gnaden, neben ſeyns felben. 
ware erkentniß. grundlich gerichtet. Am Ende: Gedruckt zu Leyptzk 
durch den borfichtigen man Jacobum Thanner Nach Chriſt ge 
burt Zaufent fünfhunders vnd ym newtzehenden yare. De 
Druders Zeichen. In Quark. | 


* 


152 Jahr 1519. 


Iſt ein Nachdruck ber unter dem Jahre 1518 in diefem Supplemente, & 144 No. 888. b. an- 
gezeigten Aufgabe. Auf dem Titel ſteht der nämlıche Holzfhnut. Iſt 104 Bogen ſtark. S. Entwurf 
&. 5, No. 4. Die dort unter No. 3 beinerfte Ausgabe ift die mänliche. Auf der Ruͤckſeite ſteht Luther's 
Horrede und darunter: S. Martinus Auder Auguſtiner Bu Wittenberg 1519. In meiner 


Sammlung. 


926,c. Die fyben Bußpfalme Mit teutfcher außlegung, Rach dem 
ſchrifilichen fonne zu Chriſti und Gottes gnaden, nebẽ feins felbe. ware 
erfantnüß, grundtlich gerichtet. Durch den Hochgelerten Doctor 
Martini Luther Augufliner zu Wirtemberg. Am Ende: Getruckt 
zu Straßburg durch Johannem Kuoblouch. Als man zalt nach 
Chrifli unfers herr& geburt. 1519. In Quart. 


Iſt ebenfalls, die Rechtſchreibung ausgenommen, ein genauer Nachdruc ber vorher gehenden Aus 
gabe. Doch unterfcheidet fie fich dadurch, daß fie den Namen Luther's nicht nur unter der Vorrede, ſon⸗ 
dern auch auf dem Titel hat. Unter obigem Titel ſteht ein Eleinerer Holzſchnitt, welcher den betenden 
David vorftelt. Vor ihm liege die Krone fanıt der Harfe. Zu Ende der furgen Vorrede ſteht: F. Misc» 
sinus Luther Auguflinger gu Wittenberg. 1519. Gie iftg Bogen ſtark und finder ſich in meiner 
Sammlung ©. Entwurf ©.5, No. 5. 


926.4. Ein ſchon chriſtlich vormanung oder prediget des heiligen 
| fant Yuguffin, zu vormenden die finde der trunckenhayt — aus dem 
Latein zu deutſch gebraht — Getruckt zu Leyptzgk durh Wolf: 
gang Soͤckel (Stödel) in der grimmiſchen gaffen wonhaftig 
bey den Paulern 1519. In Quart. . 
Iſt in Heren Zapf's Sammlung. 


926,e. Eyn auſzug etlicher Practica vnd Propheceyen. Sybille. 
Brigitte. Cirilli, Joachim des Abts, Methodii, Vnnd Bruder 
Reinhartz, rr.tt werd noch etlich Zar. Vnd ſagt von miiderlichen 
Dingen. Ein Holzfchnitt, einen Stern vorftellend und darunter 1518. 1518. 1519. 1519. 
Am Ende: Hand Stainberger Buchfurer von Zwide, In Quark. 


Iſt 2 Bogen ſtark und in der Scheurlfchen Bibliothek zu Nürnberg. 


. 


931,5, Der troft fpiegel: wider vnuernuͤftigs trauren vmb die abgefforbe- 
nen frind. Durch den wirdigen Doctor Joannem Gayler von 
Kenferberg, in Vnſer frawen Mynfter zum hohen ſtift Straß- 
burg geprediget. Am Endes Getruckt zu Straßburg Durch 
Johannem Knoblouch, Als man zalt nad) der geburt Chriſti 
onfers lieben herren, taufend fünffhundert vn neungehen 
Jare. In Quart. 


Unter obigem Titel ift ein Holgfchnite mit neun Epiegeln angebracht, deren jeder bie Anfchrift eines 
der 9 Eapitel hat, aus welchen dag Werk befteht. Iſt 20 DI. ſtark und in der Joſchiſchen Sammlung. 


u. ſ. 


| Jahr 1519, | 153 


932. b. Auſlegũg deutſch des Vater vnſer fuer die einfeltigen 
leyen Doctoris Martini Luther Auguftiner gu Wittenberg. 
Am Ende: Gedruck gu Leypſick durch Ualentin Schuman anno. 
MD rir. In Quart. 
Diefe und die folgenden beyden Ausgaben der Auslegung des Vater Unfers hat Luther ſelbſt beſorgt. 
unter obigem Titel ein großer Holzſchnitt, Mariam mit dem Kinde Jeſus auf den Armen vorſtellend. 
Auf der Ruͤckſeite des Titelblattes ſteht unter Luther's kurzer Vorrede ein kleiner Holzſchnitt, welcher vor. 


ſtelit, wie Chriſtus einem ſeiner Juͤnger die Fuͤße waͤſcht. Iſt 74 Bogen ſtark und findet ſich in meiner 
Sammlung S. Entwurf u. ſ. w. ©. 11, No. J. | 


932.0, Aufslegung teutfch des Vatter onfers für die ainfeltigen 
layen — zu Wittenberg. Mit für die gelerten. M. D. XIX, 
Am Ende: Seligflich iſt gedrudt vnnd vollendt diß Pater 
nofter. Durch Siluanum Ofmar bey fant Drfulen clofter, 
Auf den. riiii tag Auguſti, des fünfsehenhundert vn neun: . 
sehenden Yard. In Quart. 


Der Titel ſteht in einer Einfaffung. Iſt in. meiner Sammlung und 83 DI. flarf. ©. Entwurf 
u. ſ. w. S. 11, No. 3. 


932. d. Vßlegung dutſch des Vatter onſer fuͤr die einfeltigen leyen 
Doctor Martini Luther auguſtiner zu Wittenbergk. Getrückt 
zu Baſel durch Adä Petri. Am Ende: Getruckt zu Bafel durch 
Adam Petri. M. D. rir In Quart. 


Der Titel ſteht in einer Einfaſſung mit der Jahrzahl 1519. Iſt 9 Bogen ſtark. S. Entwurf 
w. S. 11. 


932. e. Auflegung deutſch des Uatter onſer fuer dye einfeltigen leyen 
Doctoris Martini Luther Auguſtiner Bu Wittembergk. New 
Gemacht. Am Ende: Gedruckt tzu Leyptzck durch Martinum her: 
bipolenſem In der Ritterſtraß 1519. In Quart. 


Auf dem Titel die Befchenfung des Kindleins Jeſu von den Weifen aus Morgenland. ©. Catalog. 
Biblioth. Schadel. I, p. 203. 


932.f. Aufslegung des hundert vnd neundtE pfalme. Dirir dñs 


domio meo. Doctoris Martini Luther. Auguſtiner gu Wit: 
tenberg. Bu herr Hieronymo Ebner Eofsunger Bu Nurnbergk. 
Y Ende: Hat gedruct Melchior Lotther Bu Leiptzick im funft 
sehenhunderre vnd. gir. iar. In Quart. 
Der Titel in einer Einfaffung. Voran ſteht Spalatini Zueignungsfchrift. Am Ende derfelben ftehe: 
Datum Bu Aufpurgf am Sontag den achten der hymmelfart der gebenedryte mutter gotted und ewigenn 
junckfrawen Marie, nad Ebritti vnſers heilmacherd geburt Daufent, fünffhundere, vnd im neußgchenden 


iar. Iſt 41 Bogen flarf und in meiner Sammlung. ©. Entwurf. u.f.w. ©. 14 No. 3. 
Panzer's Annalen Supplement. u 


154 | | Jahr 1519. 


932.8. Auflegung des Hundert ond meundten pfalmen — Am Ente: 
Gedruckt gu Leyptzigk im funffsehenhundertenonnd. Fir Ser, 
In QDuart. 


Unter dem .cingefaßten Titel tniet David vor Gott. Iſt 44 Bogen Rat. E. Entwurf u. ſ. w. 
S. 14, No. 2: Sit vielleicht Valentin Schumann's Druck. 


932.h. Eyn Sermon von dem Ablaß vnd gnade, durch den wirdi— 
gen doctorn Martini Luther Auguſtiner zu Wittenburg ge 
macht. Das Stoͤckelſche Drucerzeihen. Darunter: Getruckt gu Leypßgk 
durch Wolfgang Stödel in der grymmiſchen gaffen. 1519. 
In Duart. 


Iſt ı Bogen ſtark und findet ſich in meiner Sammlung. 


932. i. Eyn Sermon von dem Ablas vñ gnade durch den wirdigẽ 
doctorn Martinũ Lutther Auguſtiner gu Vuittẽöbergk gemacht. 
Am Ende: Getruckt nach Chriſt geburt Tauſent funffhundert 
vn ym neuntzehenden Jar. In Quart. 


Unter dem eingefaßten Titel wird bie Haltung einer Meſſe vorgeſtellt. Iſt 1 Bogen ſtark und in der 
Schwarsifchen Sammlung gu Altdorf. \ 


932. k. Ein Sermon oder predig von de Ablas vñ gnade, durch den 
wirdige Doctoré Martinum Luther Auguſtiner zu Wytten 
bergk gemacht on geprediget. Gedruckt zu Baſel durch Adam 
Petri. Anno 1519. In Quart. 

Der Titel in einer Einfaſſung. S. Catal. Bibl. Schadel. I, p. 152. 


932.1. Eyn gutte troftliche predig 08 der wirdigen bereytung, zu 
dem hochwyrdigen Sacrament. Doctor Martini Luther Augu— 
finer zu Wittenberg. Item wye das leyden Ehrifli betrach— 
tet fol werden. Am Ende: Gedruckt Bu Leyptzik Im Thaufent 
funffhundert va neungehenden Jar. In Quart. 

Der Titel in einer Einfaffung. Unter demfelben Chrifius am Kreuze; eben diefe Vorftellung am Ende, 


Auf der Ruͤckſeite des Titelblattes iſt Maris mit dem Kinde abgebildet. Iſt 2 Bogen flarf und in der 
Schwarziſchen Sammlung zu Altdorf. 


932.m. Ein gut troſtliche predig von der wyrdigen bereytung zu 
dem hochwirdigẽ ſacramet Doctor Martini Luther Auguſti— 
ner zu Wittenberg tem wie das leyde Chriſti betrachtet 

fol werden. Am Ende: Gelert ond befchriben durch den hoch 
gelerte Martinũ Luther zu Wittenberg. Vnd getruckt in der 


ger 


oo. Jahr 1519. | 155 
loblichen ſtatt Baſel durch Adam Petri, nach Chriſti geburt 


im iar MD. von fir. In Quart. | 
Der Titel in einer Einfaffung unten mit der Jahrzahl 1519. Vor ber beygefügten kurzen Abhandlung, 


wie das Leiden Ebrifii fol betrachtet werden, ſteht ein Holzſchnitt, der Chriſtum am Kreuze vorſtellt. Iſt 


24 Bogen flark und in meiner Sammlung. 


932.0. Eyn Sermon von dem Sacrament der puß D,M.L. Um Ente: 
Gedruct zu Wittenberg, nah Chriſt gepurt Taufentfunff 
hundert, ond jm neundgehenden Jar. In Duart. 


Zugeeignet bat Luther dieſe Schrift der Durchleuchten vnd Hochgepornen Furſtinnen vnd Frawen, 
frawen Margarethẽ geborne von Rechberge, Hertzogin zu Brunſwigk vnd Luneburgk u. ſ. iw. Iſt 
2 Bogen ſtark und in meiner Sammlung. 


932.0. Eyn Sermon von dem facrament der puſz D. M. Lu. Aug. 
gu Vuittẽ. Am Ende: Gedruckt czu Leipſick Melchior Lotther 
Nach Chriſti geburt. Tanſent funffhundert. im neunczeheden 
iar. In Quart. | 

Der Titel ſteht in einer gierlichen Einfaffung. Iſt 2 Bogen flarf und in meiner Sammlung. 


932.p. Ein Sermon von dem Sacrament der puß D: M. L. Am Ende: 
Gedruckt zu Wittenbergk durch Johannem Gruͤnenberg 1519. 
In Quart. 
&. Catalog. Bibl. Schadel. I, p. 153. 


932.9. Ein Sermon von dem elichen ſtandt Doctoris Martini Luk: 
fer. Augftiner zu wittenburgk gepredigt im tauſent funf- 
hundert vn neungehenden Jar. Das Druderzgeihen. Am Ende: Ge: 
truckt zu Leypßgk durch Wolffgang Stödel in der Grymif 
ſchen gaffen 1519. In Duart. 


Aug der den folgenden Ausgaben beygefügten Borrede Luther's erhellt, daß diefe feine Predigt, fo wie 
fie hier abgedruckt worden ift, ohne fein Wiffen und wider feinen Willen abgebrudt worden ſey. Sie if 
ı Bogen ſtark und findet fich in meiner Sammlung. 


932.1. Eyn Sermon von dem eliche ſtant Doctoris Martini Luffer 
Auguftiner zu Wittenburgk geprediget im taufentfunffhi- 
dert on neungehende Jar. Maria mit dem Kinde In Duart. 


Iſt ein Nachdruc der vorhergehenden Ausgabe. Der Titel in einer Einfafung. If ı Bogen ſtark 
und in der Schwarziſchen Sammlung zu Altdorf. | 


932.[. Ein Sermon von dem Elichen ſtandt vorendert vnd corri- 
giret, durh D. Martinüũü Luther Augufliner gu Wittenbergk. 
| 2 


' 


156 Jahr 1519. 


Vorrhede. Es iſt eyn Sermon vom Elichenn ſtand außgangeñ vnnter 
meynem namen, Das myr vill lieber mit geſcheen were, dan wye wol 
| ic) mir bewuſt, das ich von der matery geprediget, fo iſt es Doch nit, 
> pn dye federn bracht, als. woll gleich were. Darumb ich mir orfucht, 
den felbenn zu endern, vnd fo vill myr muglich, ku beſſerñ u. f. m. 
Am Ende: Gedruckt zu Wittenburgk Nach Ehrift geburt Tau 
fentfunffhundert ond im Neunzehenden tar. In Duart. 


Iſt 1 Bogen flarf. In meiner und dee Schwarzifchen Sanımlung. Iſt eine zweyte Wittenbergifche 
Ausgabe von diefem Jahre. 


932.1. Ein Sermon von dem Elichen fFandt vorendert vnd corri- 
Hiret durch Doctorem Martini Luther Auguftiner zu Wittem: 
burg. Bor rede, Es ift ein Sermon vom Elihenn ffand auß- 
gegangen vnter meine namen u.f.w. Getruckt zu Leipßgk 
durch wolffgang Stockel im iar. M. D. xix. In Quart. 


Iſt 1 Bogen ſtark und in meiner Sammlung. 


932. u. Ain Sermon von dem Eelichen ſtand verendert vnd corri— 
giert. durch D. Martini Luther Auguſtiner zu Wittenberg. 
Vorred. Es iſt ain Sermon vom Eelichen ſtand außgegangen 
u. ſ. w. Am Ende: Gedruckt zu Augſpurg durch Siluanum Ottmar 
bey ſant Vrſula clofter am £ed. am XXII tag Junii, im 
Taufent Fünffhundert vnd Neungehenden jar. In Quart. 


Der Titel in einer Einfaſſung. Iſt 15 Bogen ſtark und in der Schwarziſchen Sammlung zu Altdorf. 


932.x. Ein predig von dE Eelichen ſtand: verendert vnnd corri- 
gieret durch D. Martinum Luther zu Wittendergf. Am Ende: 
Getruckt zu Bafel durch den fürfichtigen Adam Peter Als 
man zalt nach der geburt Ehriffi Tufent funffhundert vnnd 
nünzehen jar. In Quart. 


‚ Die bey den vorhergehenden Ausgaben anf dem Titel ſtehende Vorrede findet man hier auf der Ruͤck⸗ 
feite des Titelölatted, und unter derfelben Adam und Eva unter dem Baume, dann wie fir aus dem Para» 


diefe vertrieben werden. Der Titel has eine Einfaffung. Iſt 15 Bogen flarf und in der Schwarzifchen 
Sammlung zu Altdorf. - Ä 


932.7. Ein Sermon von dem Elichen fFandt vorendert vl corrigi- 
ret durch D. Martini Luther Aüguſtiner ordens zu Witren- 
bergk. Am Ende: Getruckt zu Straßburg durch Johannes knob⸗ 
loch, nach Chriſt geburt Tauſent fuͤnff hundert vnnd im 
Neuntzehenden Jar. In Quart. | | 


Der Titel in’ciner Einfaffung. IR 14 Bogen ſtarl und in ber Schwarsifhen Sammlung zu Altdorf. 


Jahr 1519. 157 


932.2. Eyn Sermon von de Wucher D. M. L. Am Ende: Gedruckt 
zu Wittenberg nad Chriſt gepurt 1519. In Quart. | 


Iſt der Eleinere oder kürzere Sermon. Unter dem Titel ein Jude mit einer Brille vor den Augen, und 
- en ri Wortes begall, oder gibb tzinß. SE 1 Bogen ſtark und in der Schwarszifchen Sammlung 
zu Altdorf. | 


932.aa. Eyn Sermon von dem wucher. D. M. L. Am Ende: Hat laf 
fen druden eu Leiptzk Ualten Schuman Nach Chriſti geburt. 
Taufent fünffhundert und ym neungeheuden iar, Druderzeichen. 
In Duert. | 


Unter obigem Titel ein Jude ohne die Brille, mit einem Pruͤgel in der rechten Hand und ben Worten: 
Betzal, odder gib King. Unten ein Hund mit einem Stüd Effen im Maule. Iſt ı Bogen flarf und in 
meiner Sammlung. 


932.bb. Ein Sermon von dem wucher. D. M. L. Am Ende: Gedruckt 
ond volendt durch Martini Flach Nach Chriſtus geburt. Tau- 
fent fünff Hundert, vn an dem zmweingigiten Jar In Duart. 


| Unter dem Titel unterrichtet ein Prediger feine Zuhoͤrer. Unter diefem Holsfchnitte fleht: Bezal, ober 
gib ging. Iſt 13 Bogen flarf und in der Schwerzifchen Sammlung zu Altdorf. 


932, cc. Eyn Sermon von der Bereytung zum Sterbenn. M. L. A. 
Um Ende: Gedruckt zu Wittenberg Nach Chriſt geburt ev. €. 
und im Fir, In Quart. 


Der Titel mie einer Einfaffung. Iſt 2 Bogen flarf und in der Schwarsifchen Sammlung zu Altdorf. 
Diefer Sernion kam auch zu Leipzig, ex officina Melcbioris Lossberi Anno falutis. M. D. XX. Lateinifch 


heraus. 


932. dd. Ein Sermon geprediget tzu Leipßgk vffm Schloß am tag 
Petri on Pauli im roiiii Jar, durch den wirdigen vater 
Doctorem Martini Luther auguftiner zu Wittenburgf, mit 

- entfcehuldigung eglicher artidel ſzo ym von etzlichen feiner 
abgunjtigen zugemeffen feyn, in ber Beyt der Difputacion 
gu Leypßgk gehalten. Getruckt zu Leypßgk durd Wolffe.ig 
Stödel im iar 1519. Am Ende: Laus deo et honor. In Quart. 


Unter obigen Titel ficht Luther's Pruftbild in Moͤnchshabit, in Form xiner Medaille. Unten ift das 
Mapen, nämlich die Nofe. Die Unfchrife mit verfehrten Quchflaben beißt: DOCTOR. MARTINVS. 
LUTTER. AUGUSTINER: WIITENB. Unter den in der Kolge erfchienenen faft ungäbligen groͤßern 
und fleinern Bildniſſen Kucber’d ift das gegenwärtige dag allererfte, und eben deßwegen auch bag feltenfte. 
Den Anfang macht eine Vorrede, worin Luther die Urfachen anzeigt, welche ihn bewogen haben, diefe 
Sermon druden zu laffen. Iſt ı Bogen flarf und in meiner Sammlung. 


1 | | Jahr 1519, m 


932. ee. Eyn fermon geprediget zu Leyptzigk auf dem Schloß am 
tag Petri vnnd Pauli im xix Jar, Durch den wirdigen vater 
Doctvrem Martini Luther Auguftiner zu Wittenbergk — zu 
Leyptzigk gehalten. In Quart. 

Iſt ı Bogen ſtark und in meiner Cammlung. 


932, ff, Ein fermon geprebiget zu Leiptzigk auf dem Schloß am 

Ä tag Petri vn Pauli. im ir. Zar durch den wirdige vater 
Doctord Martini Luther Augujtiner zu Wittenberg — zu 
£eypgigf gehalten. In Auart. 


"Der Titel in einer Eiufaſſung. Iſt 14 Bogen ſtark und in ber Schwarsifchen Sammlung zu Altdorf. 


932.85. Ain Sermon geprediget zu Leiptzigk auff dem fhloß am 
tag Petri vnnd Pauli im fir Jar, durch den wirdigen vater 
Doctorem Martinum Luther Augufiner zu Wittenberg, zu 
Leyptzigk Yehalten In Quart. 

Iſt 1 Bogen ſtark und in ber Schwarsifchen Sammlung zu Altdorf. 


932. hh. Doctor Martinus Luther Auguſtiners Vnterricht auf etlich 
artickel die im von ſeynen abgünern auffgelegth ond Bu ge— 
meſſen werden. Am Ende: Getruckt zu Leipßgk durch Wolff— 

gang Stoͤckel 1519. In Quart. 

Der Titel in einer Einfaſſung. Voran ſteht eine kurze Vorrede. Dann folgen die Artikel, uͤber welche 
ſich Luther erklärt. Dieſe find: Won der liebẽ heiligẽ furbitt. Von dem fegfeur. Von dem ablaß. Von 
den gebotten der Heiligen kirchen. Von den guten werden, Vor der Roͤmiſchen kirchen. ©. Bibl. Schadel. 
I, p. 151. 

932. ii, Doctor Martini Luter Auguſtiners onderrichtung! off etlich 
artickel die im vö ſynẽ miſzguͤnnern vff gelegt on zugemeſ— 
fen werden. Gedruckt zu Baſel durch Adam Petri. M. D. xix. 
In Quart. 


Der Titel in einer Einfaſſung. Iſt 1 Bogen ſtark und in meiner Sammlung. 


932. kk. Doctor Martinug Lufher Auguftiners Vnterricht auffetlich 
artickel dye im v0 ſeynen abgunnern auff gelegt und Bu ges 
meffen Werden. 1519. In Quart. | | 


Iſt 1 Bogen ſtark und in meiner Sammlung. 


. | Jahr 1519, 159 


932,1. Doctor Martini Lutther Auguftiners onderricht, auff etlich 
Artikel die im von feine mißgüunnern auffgelegt vnnd zuge— 
meſſen werden. M. D. XIX. In Quart. 


Der Titel in einer Einfaſſung. Iſt 1 Bogen ſtark und in der Schwarziſchen Sammlung zu Altdorf. 


932. mm. Ein kurtz vnderweiſung wie man beichten fol: auß Doc: 

tor Martinus Luther Auguſtiners wolmeinung getzogen. Am 

Ende: Getruckt tzu Leyptz auß vordrung Melchior Lotthers. Im 
tauſent funfhundert vnd newnzehen Jar. In Quart. 


Am Ende iſt dag Gebet Manaſſe beygefuͤgt. IE 13 Bogen ſtark. S. Entwurf ©. 19. 


932.nn. Ein Kurtze vnderweyſung wie man bychte fol. gezogen vß 
der wolmeinüg Martini Luther Gedruct zu Baſel durd 
Adam Petri, als man zalt, M. D. vnd rir. In Quart. 
Der Titel in einer Einfaſſung. Iſt 15 Bogen ſtark und in der Schwarziſchen Sammlung zu Altdorf. 


932. 00. Eyn Sermon von der betrachtung des heyligen leydens 
Chriſti D. Martini Luther zu Wittenberg. Am Ende: Gedruckt 
zu Wittenberg Nach Chriſt geburt Funffzenhüdert vñ im 
neunzehende jar. In Quart. 


Unter dem Titel ein großer Holsfchnitt, Ehriftum am Kreuze nebſt Maria und Johannes borſtellend. 
Iſt 15 Bogen ſtark und in der Schwarziſchen Sammlung. 


932. pp. Eyn Sermon von der Betrachtung des heyligen leydens 
Chriſti D. Mar, Luther zu Witteberg. Am Ende: Gedruckt czu 
leypezygk Nach Chriſt geburt Funffzenhüdert vn im neu 
sehenden iar. In Duart. 


Unter dem Titel ein Holzſchnitt. Chriſtum mit der Dornenkrone auf dem Haupte ſitzend mit aufgeſtuͤtz⸗ 
tem Arme vorſtellend. Iſt 14 Bogen ſtark und in meiner Sammlung. 


932. 499. Eyn Sermon v8 der betrachtüg des heyligen leydeẽs 
Chriſti ©. Martini Luther su Vuittenbergk. Am Ende: Ge- 
druckt zu Leyptzick yn Melchior Lotters truckerey im Tauſent 
funffhundert vn neuntzehenden iare. In Quart. 


Unter dem Titel Chriſtus am Kreuze, und daneben Maria und Johannes. 1% Bogen ſtark und 
in der Schwarziſchen Sammlung zu Altdorf. Iſt 12 Bogen fi 


932. 17. Ain Sermon oder predig von der betrachtung bes heyligen 
leydens Chriſti. Doctor Martini Luther zu Wittenberg. Am 


160 Jahr 1519. | 


Ende: Gedruckt vnd volenndet in der Fürftlihen Stat Mün- 
chen durch Hannſſen Schobfler. Am Montag vor Bartholmei, 
Anno x. xviiii. Got fey lob. In Auart. 


Iſt eine gang vorgüglihe Seltenheit. Der Titel in einer Einfaffung und unter demſelben Chriſtus 
am Kreuze, vor wolchem eine Fleine Perfon Eniet. Iſt ı5 Bogen flarf und in meiner Sammlung. ©. 
Scelborn’s Ergdglichfeiten 2b. II, ©. 276. 


932. ſſ. Ein predig 08 der Betrachtung des heyligen leyden Chriſti 
D. Martini Luther, Am Ende: Gedruct zu Bafel duch Adam 
Petri, als man zalt. M, D. ond. Fir, In Quart. " 


Der Titel in einer Einfaffung. Unter demfelben ſtehen Marĩa und Johannes vor dem gefreusigten 
Chriſtus. Iſt ı3 Bogen flarf und in der Schwarsifchen Sammlung zu Altdorf. 


932. tt. Eyn Sermon von dem Hochmirdigen Sacrament, des hey: 
ligen waren Leychnamß Chriſti. Vnd von den Bruderfchaf: 
ten. D. M. 8 9. [Doctor Martin Luther Auguftiner]) Für die 
Leyen, Am Ende: Gedruckt zu Wittenberge durch Johannem Gruns 
nenberg Nach Chriſt geburt Tanfent Fünffhundert und Neunzeheden 
Jar. An Quart. | 


Der Titel ift roth gedruckt. Unter demfelben fteht die Abbildung einer Monftrang und unter derfelben :: 
Kür die Leyen. Eine größere füllt die gwepte Seite. Der Serinon felbft fängt auf der 1. Seite des 
2. Blattes an. Iſt 23 Bogen flarf und in meiner Sammlung. 


932. un. Eyn Sermon von dem hepligen hochwirdigen Sacrament 
der Tauff. ©. M. L. [Doctor Martin Luther] Am Ende: Ge- 
druckt zu Wittenberg durch Joanne Grunenberg. Nach Chriſt 
geburt. Funffsehenhundert, vnd im Reungehenden iar. Am 
Mittwoch vor Martini, In Duare. 


Auf der Ruͤckſeite ein Holsfchnitt, einen Bifhof vorſtellend. Iſt 2 Bogen ſtark und in der Schwarzis 
ſchen Sammlung zu Altdorf, 


932.xx. Eyn Sermon von dem gepeet ond proceffion pn der 
Ereus wochen M. L. [Marfin Luther] Am Ende: Gedruckt zu 
Wittenbergk nach Ehriff geburt Funffzenhüdert vn im neum: 
sehenden Jar. In Quart. 

Iſt 1 Bogen flarf und in meiner Sammlung. 


932. YY. Eyn Sermon von dem gepeet vnnd proceſſion. yn der 
Creutzwochen. Auch ſunſt von allem gebeet durch das gantz 
Jar, wie ſich der menſch dar ynn halten ſoll, allen chriſten 


Jahr 1519 2 161 


menfchen nuͤtzlich vnd felig zu wiffen. Marfinug Luther: Ge: 
truckt zu Leypßgk durch Wolffgang Stoͤckel. 1519. In Auart. 


Unter dem Titel Chriſtus am Kreuze, und daneben Maria und Johannes ſtehend. Iſt 1 Bogen ſtark 
und in meiner Sammiung. — | 


932. zz. Eyn furg form das Pater noſter gu vorfleen ond Bu bethen. 
fur dye Zungen Finder im Ehriftenglauben. M. 2. [Martin 

- Quther] Getruckt zu leipßgk durch Wolffgäg Stodel: rix. iar. 

Am Ende: Getruckt zu Leyſigk durh Wolffgang Stoͤckel in der 


SGrimifchẽ gaffen. 1519. In Deran. 
Scheint die Driginal» Ausgabe zu feyn. Iſt 10 Blätter Hark und in meiner Sammlung. _ 


934: Formulare vnd teufh Rethoric nf. mw. In Quart. 


In der Joſchiſchen Sammlung findet ſich eben diefe Ausgabe mit dem Unterſchiede, daß ben derfelben 
der Titel Fürzer ift, und bloß folgende kurze Auffchrift Hat: Formulare vnd teutfch rethorica. 
Alles Uebrige ſtimmt mit der obigen überein. 


= 936. Spiegel der Artzuy desgleihe vormals nie von Feind Doctor 
J in. tutſch oßgangẽ iſt — gemacht vn Laurentio Phryeſen von 
Colmar d' Philoſophy vñ Artznei Doctor. Am Ende: Getruckt 
on vollẽeẽdet in der Keiſerl. ſtat Straßburg vo Johanni Grie— 
ninger vff ſant Gilgen tag im iar nach Chriſti geburt M. 
CCCCC. vñ xrix. In Solio. | 
Hat etliche Holzſchnitte. Iſt in Breitkopf's Kataloge THL J. S. 317 angezeigt. 


936. b. Dialogus, ober eyn gefpreh Febris genañt durch den 
Ehrenveften vnd hochberümten Ulrich von Huften in Iatein 
befchrieden, ieg durch gut gönner zu deutſch gemacht. Ge— 
druckt zu Leypſyck durch Wolfgang Stödel 1519. Am Ende ber 
Queignungsfchrift an Franz von Sickingen fiht: Datum zu Stödelberg 
auf den erften Tag des Mergen im jar M. CECCC. vnd XIX. 
An Quart. | 5 i 


©. Uleih von Butten in litterariſcher Hinſicht ©. 105 u. f., wo noch zwey andere Ausgaben 
von biefer Schrift angezeigt werden. 


936.0. Eyn Recept von ainem Hola zu prauchen für Die kranckheit 

der Franzofen — aus Hilpanifcher Sprach zu teutfih gemacht. , Ge: 
druckt Augfpurg durh Hang von Erffort Anno ı519, 
In Quart. 


S. Herru Schnitzer's fehfte Anzeige S. 68. 


Panzee’s Annalen Supplement. M 


162 Jahr 1519. 


936. d. Ulrichen von Hutten eines teutſchen Ritters von der wun— 
derbarlichen Artzney des Hol; Guaiacum genañt, ond wie 
man die Franzoſen oder Blattern heilen ſoll. Zu herrn 
Albrechten, dem Churfuͤrſten, Cardinalen vnd Erzbiſchoff von 
Meng ein Buch beſchrieben durch den hochgelerten Herrn 
Thomas Murner der Heiligen Gefchrift ond beider Rechten - 
Doctor gedeutſchet vnd verdolmetſchet. Straßburg 1519. 

In Quart. | 
Diefe Deutfche Weberfeßung hat Herr Meiners im Leben bes Ritter! von Yutten ©. 145 an⸗ 


gezeigt. S. auch Huren in litterarifcher Hinſicht &. 97. Die Debication fo wohl, als die bey» 
den Driefe von Riccius und Butten find weggelaffen worden. 


936. e. Herrn Theophraft von Hochenheym gründliche Heylung 
Ä durch das Holg Gpaiaco, Nürnberg durch Friedrich Peypus. 
Im Jar M D. rix. In Duart. 


Hat Herr Schnizer in ber fechften Anzeige S. 68 bekannt gemacht. 


946,b. Ein new geticht Tiedt von onſers allerdurchleuchtigiften - 
Kayſer Maximiliani adfchiedt und tobt, Im thon: Ich ſtunt 
an ginem morgen. M. D. ÆJXÆ. In Folio. 
Unter dieſem Titel zwey Holzſchnitte, wovon einer den Leichenzug Maximilian's, und der andere deſſen 


Portrait vorſtellt. Unmittelbar darauf folgt das Lied in 27 Strophen. Der Verfaſſer deſſelben iſt Jorig 
Pleyer. Alles dieß auf einer FolioSeite ohne Unterſchrift. Iſt in der Joſchiſchen Sammluug. 


947. Bon der Chur vnnd Wal des großmaͤchtigiſten Königs Ka: 
rolum, wie Er yes zu Frandfurt verfchinen, zu römifchen 
König ond Fünftige Kayſer erwoͤlt ift worden, mit fambt den 
Sendtbrieffen, fo v0 bäbftlicher hailigkait an die ſchweytzer gefchicht fint, - 

- auch von den Schweygern an den babſt. Abbildung des Kaiferd. Am Ende: 
Gedruckt vñ vollenndt in der Fürftlihen Statt Münden 
durch Hannſſen Schobſſer buchtrucker, in foftumb des erbern 
hannſſen Haſelbergs aus ver Reychen Am Eoftennger Biftumbs, 
jm Tauſendt Fünffhundert v5 Neungehenden jar. Des zwain—⸗ 
Bigiften tags Septembrid, In Quart. 2 

Iſt 43 Bogen ſtark und in der Scheurlfchen,Bibliochet zu Nürnberg. 


948. b. Verſchrybung vñ verwilligung des neuwen erwelten Rö 
mifhen Königs Karoli gegen dem heyligen Reych. Darunter 
des Kaiferd Bildniß fechend. Am Enve: Geben am dritten tag des Mos 
nats Julii noch Chriſti geburt Funftzehenhundert vnd im 


Jahr 1519. 163 


> Menngehende vnſers Reichs des Roͤmiſchen im erſtẽ, vnd der 
Hifpanifhen im vierten Jahre In Quart. 
Iſt 6 Bl. ſtark. Findet fich in der Scheurlfchen Bibliothek zu Nürnberg und ift von der vorhergehen⸗ 


den Ausgabe verſchieden. 


949. b. Der potſchaftenn werbüg: der durchleuchtigiſten Kuͤnig 
Karolus vo Hiſpania: vnd Küͤnig Franciſcus von Franckreich: 
an die Churfürften zu Franckfurt: Im Monat. Junii: in dem 

Far XIX.  befhehen In Quart. | 

Iſt 15 Bogen ſtark und in ber Scheurlſchen Bibliothek zu Nuͤrnberg. 


950. b. Der Wirtembergiſchen Landſchaft warhaft Vnterricht und 
Entſchuldigung nuerlich an gemeine Aidgnoßſchaft ausgan— 
gen. (Datum D. post Lionk.) 1519. In Quart. 


Non dieſer beißenden Schrift wider den Herzog Vlrich f. Baller's Schweitzer⸗Bibliothet 
Thl. v, ©. 122. | | | 


2954 b. Doctor Martin ludders Underriht an Surfürften von 


Sachſſen. difputation zu Leypſzig Belangent: onnd D. Eckius 
briue von der felbigen. (1519) In Duart. | 
„ . Diefe feltene Sammlung enthält verſchiedene Actenſtuͤcke, die Leipziger Diſputation betr . 
Rebe ein Brief, den Mayſter Michael von Eck an Johann von Schwartzenberg biefer — 
ſchrieb, und ihm die folgenden Actenſtuͤcke überfchichte. Das erfte iſt Job. Eckens Brief an den Churfürften 
von Sachfen, worin er den Lurber und Carolſtadt anzufchtoärgen fucht. Darauf folge des Ehurfürften 
Antwort an Ecken; und eine zweyte an denfelben, worin er ihm berichtet, daß Aurber und Caroiſtadt ſich 
darüber erklärt hätten; welche Erklärung er ihm ſchicket. Den: Befchluß macht endlich Dr. Eckens Beant- 
wortung derſelben. Diefe Städe hat CLoͤſcher inden Reformat. Act. T. III, ©. 604 u. f. abdrucken 
laffen.. IR 6 Bogen ſtark und in meiner Sammlung. Ä 
® 


954 0, Hußkgung vnnd Eemterung eglicher heyligenn gefchriften, 
So den menfchen dienftlich vnd erfchießlich feint zu CHrift- 
lichem lebe. Fürglich berurth vnd angegeichet in den figum vnd fchrif: 
ten der wagen. Infonderheit. Des creußed, Eu welchem vnfer goth 
ond herr, den menfchen beruft. Bediengung vnd Vorwort, Romi— 
ſcher Chriſtlicher kirchen, will ich in aller gutwilligfeit, allegeit gewertig, 
gehorfam, vnd geuolgig fein. Laße mich auch, ein Eindt weyſzenn. Doch 
lawis vnd inhalts heyliger ſchrieft. Der ich mich in eydes craft ver- 
bunden, ond mein pflicht auff gemeindfchaft vñ gelupt Ehriftlicher Sa- 

cramenten betewrt hab. Am Ende: Datum wittenberg Montage 
nach Palmarı Anno. Fir In Quart. 


Es ift dieſes eine von Carlſtadt's erfien Schriften, unter welche er zwar feinen Namen nicht geſetzt 
aber in der Vorrede an Herrn Degenhart Pfefinger, Ritter an Erbmarfhald in Nieber 
2 


4 


164 | Ä Jahr 1519, 


Bayern, die datirt iſt: Wittenberg am Sontag Letare im M. D. xix. tar, fich unterfchrieben, hat Endres 
- Bodenflein von Earoloftade, Doctor vnnd Arhidiacon gu Wittebergk Er gab 1518 
zwey in Holy gefchnittene Figuren heraus, bie zwey Wagen vorftellen follten, beren einer ben rechten ABeg 
zur Scligfeit, der andere den falfchen Weg der Echolaflifchen Theologen vorſtellen follte. Dieſes erklärt er 
nun in diefer Schrift weitläufig, und verfichert infonderheit, daß der auf dem Ichten Wagen ſtehende Münch 
Niemand zum Schimpf bingefeßt fey, ungeachtet Dr. Eck glaubte, er babe ihn damit fhimpfen wollen. 
S. Loͤſcher's Reformations⸗Geſchichte Bd. I, ©. 104 u. f. Mecenfirt ift diefe Schrift in den 
Unfhuldigen Nachrichten 1707, S. 485. Cie ift 64 Bogen flarf und in meiner Sanınılung. ine 
faft vollſtaͤndige Anzeige der Schriften Earolftade’d findet man in Riederer's Abhandlungen ©. 473 
uf. Ingleichen in Maſch'ens Beyträgen ©. 601 n.f. ©. auch Joh. Sriedr. Koͤbler's Beytraͤge 
zur Ergänzung ber Deutfchen Litt eratur 38.1, ©. ı u. f. Bd. II, ©. 239 u. f. 


957.b. EIn gar fhöne Tiepliche und kurtzweilige Hiftory von dem 
Edelen herren Wigoleig vom Rade. Ein Ritter von der Ta— 
felronde. Mit feinen fehönen hyſtorien und figuren. Wie er geborn, 
vnd fein leben von feiner jugent an biß an fein ende gefuͤrt vnd voll 
bracht hat. Am Ende: Getruct zu Straßburg durch Johannem 
knoblauch, nach der geburt Ehrifi M. D. XIX. In Quart. 


Unter obigem Titel iſt dieſer Ritter geharnifcht zu Pferde figend mit einer Fahne abgebilder zu fohen. 
Diefe Rittergeſchichte, welche 55 DI. ſtark it und Holzfchnitte bat, befigt Herr Motzler in Freyſing. 


958.b, Die geuerlicheiten Vnd eins teils der geſchichten des lob— 

J liche freitbaren vnd hochberümbten helds vnd Ritters 
tewerdannckhs. Am Ende: Gedruckt in der Kayſerlichen Stat 
Augfpurg durd) den Eltern Hanfen Schönfpereer im Sar tau— 
fend fünffhundert ond im Neungehenden. In Folio. 


Diefe bisher unbekannt gebliebene driete Original⸗Ausgabe unterfcheidet fich von ber zweyten bed 
nämlichen Jahres, dem äußeren Anfehen nach, fo wenig, und die Eremplare beydir ie: Yale ind fd: felten, 
daß man fich über diefe ziemlich fpäte Entdeckung eben nicht wundern darf. Am. meſten * bie Beſchaf⸗ 
fenheit der Holzſchnitte in dieſer dritten Ausgabe auf. Sie find merklich abgenutzter, als in der erſten 
und zweyten. Die Zeilen ſind (wiewohl faſt unmerklich) enger zuſammen geruͤckt, und eine naͤhere Unter⸗ 
ſuchung zeigt eine Menge von Abweichungen in der Rechtſchreibung, in den Verzierungen der Buchſtaben, 
ja ſelbſt in den Abſaͤtzen der Zeilen bey den Aufſchriften der Kapitel. Den Liebhabern zu Gefallen, welche 
die eine oder die andere von den zwey Ausgaben bed jahres 1519 befigen, will ich einige Verſchiedenheiten 
derfelben bemerken, und die erfle Ausgabe diefed Jahres mit A., die zivente aber mit B. bezeichnen. Nach 


dem 4. Holzſchnitte, auf ber 4. Eeite, Zeile 24 lief A „gendttige B hingegen „gene dig“. Nach dem 


3: Holzſchnitte, auf der 1. Eeite, Zeile 17 AnBemahel« BnGemahale. Die Eignatur biiii in A 
ber der legten Zeile; in B mit der letzten Zeile faſt auf einer kinie. Die erfle Zeile der Auffchrift des 6. 
Holsfchnitts endigt ih in A mit Edlen Held; in Baber mist „Edlene und febt „Helde in die nächfte 
Zeile. X. Holsfchnitt ©. 7, 3. 21 A »E ein gelauben vnnd trawen pricht B»Sein gelauben 
nnd framren pricht“. XI HSohfhn. S. 2, 3.17 A„tuguntlichen«“ B „tugenntlicdhen«, 
XII. Holzſchn. ©. 5,3. 2 A „Mit fpeige B „Mit Fleye«. XII. Holzſchn. &. 4, 3.24 A u e⸗ 
würdet“ Bsgurmäcte. XIV. Holzſchn. ©. 3, 3. 24 A »Wunfchre BrWunfle. XV. Holzſchn. 
©. 4, 3. 12 A »empfieng“ B „empienge. XVE Holichn. S. 3,3. 15 A „den loͤwen«“ B „dem 


* d n hie Beyde Ausgaben beige Herr Hofcammerrath Joſch, dem man auch diefe Eutdeckung gu ver⸗ 
nen Zn 


.@ 


i 


Jahr 1519. u * 165 


963.b. Bon Dil Eufenfpiegel, Straßburg 1519. In Quart. 


Wird im Wenkerſchen Cataloge, Straßburg 1783. 8. ©. 215, No. 3175 angezeigt. Vermuth⸗ 
lich, ift diefeg die Ausgabe, welche Thomas Murner beforgte, und die unter die vorzüglichen Seltenheiten 
gehoͤrt. Denn daß derfelbe den Eulenfpiegel heraus gegeben habe, bezeugt ber Verfaffer des Di alo⸗ 
gus gwifhen einem Bfarrer und Schultheiß, welcher in der Folge (1521) angezeigt werden 


wird. 


963. c. Ein huͤbſch faßnacht fpil von einer gar pewrifchen pawren 
heyrat feer kurtzweylig ond gut zu lachen. Am Ende: Gedruckt 
zu Nürnberg durch Jobſt Guttnecht Anno. M. CCCCC. XIX. 
In Octav. 


Der Verfaſſer dieſer Deutſchen Reimerey iſt Sans Folz, Barbierer. Unter dem Titel ein Holzſchnitt, 
eine durch einen Bauer verrichtete Copulation von Bauern vorſtellend. Iſt 6 Bl. ſtark und in der Scheurb⸗ 


ſchen Bibliothek zu Nürnberg. 


- 963.d. Ein huͤbſch lied von einer junckfrawen die da trew iagf, 
vnd von einem iungen gefellen, einem ieger vnnd einem 
waldbruͤder. Imſthon: Es wonet lieb bey’ liebe. Am Ende: Ge . 
druckt zu Nürnberg durch Jobſt Gutknecht. Anno. M. CCCCC 
ir. In Octav. | u 


Der unter dem Titel ſtehende Holzſchnitt fol die Perſonen, ‚welche fich hier mit einander unterreben, 
tzorſtellen. Die Jungfrau jagt nad) Treue auf Erden, fie kann aber keine finden — fie keret ſich alfo 
w Gott, und zu Maria der jundfrau fein, das fy an onferem enbe, will vanfer 
Furfpredherin fein. Iſt 4 DI. ſtark. | 






963. e. Kauff vnd liß mid | war ih warn dich | Bon dem das 

ich | Fid iemerlih | Hab mich in hut | dein finden zu gut | 

» Das nie die rut | verfere jr plus Gefchehen zu Amberg. 
.. 3519 In Octav. u 

SA bie reimmeife erzählte Gefchichte eines Moͤrders, welcher ſich Für einen Schäßgräber auägab , unter 


“ diefem Vorwande dreg Menfchen ermordete, und dann jaͤmmerlich hingerichtee wurde. Iſt 6 DI. ſtark. 


963.5. Das gulden Schlefflin. Gedruckt zu Baſel durch Nicolaus 
Lamparter 1519. In Duart. —— 
Iſt im der Bibliothek zu Pollingen. 


967.b. Sphaera materialis Johannis de Sacro buſto gedeutfcht 
durch Meifter Conrad Heynfogel von Nürnberg Kai, Mai. 
Capellans ein Anfangk oder Fundament derghenen die da Luft Haben 
zu der Kunſt der Aftronomy, Gedruckt zu Coͤln durch- Arnd von 
Aych. 1519. In Quart. 

Iſt in Sirſchens Millen. III, p. 19 angezeigt worden, 


r | = 
* ix 


166 ° SSahr ı 520, 


967,0. Der Schapherders Kalender. Ein fere fchone unde nutthe Boek 
mpt velen fruchtbaren materien, fo tho ruͤgge duͤſſes Blades Flarliken 
gefunden wirt. Item tho Ende duͤſſes Boeks vyndet men de kleyne 
Phyſonomie, uth mwelferer des mynfchen Eomplerie unde toneghynge der 
natur klarlich to erfenen wirt. Am Ende: Hyr endiget fick de Nyge 
Ealender. Gedrudt in der keyſerlichkken ſtadt Lübeife In 
der Druckerye Stephan Arndes. In dem yare na der Bort 
Eriffi unfers Heren. Alfe me fchrefft duſent. Vyff Hundert 
im negenteyn Am Avende unfer leven Vrouwen Hemelvart, 
In Duart. 

Diefen Kalender führt Ballenftede in den Braunfhmweigifhen Anzeigen vom Jahre 1746, 


©. 138 — 139, ingleihen Bedimann in den Beptraͤgen gur Sefchichte Der Erfindungen Bo. I, 
©. 173 an. Derſelbe iſt 21% Bogen flarf, ‘ f gend 


10 Jahr MDXX.. 
968.b. Die Sieben Bußpſalm mit deutſcher außlegung nach dem 
fchriftlichen fonne gu Chriſti und gottes gnaden — grundlich gerichter. 
Am Ende: Gedruckt gu Leyptzck durch. den vorfichtigen mann 
Jacobum Thanner. Nah Chriſt geburt Taufent fünfhundert 
vnd ym Fr. yare. Das Thannerfche Druderzeihen. In Quart. 

Diefe Ausgabe ſtimmt mit dee. unter dem Jahre 1518 in diefem Supplemente, 8.144 No.888.5. 
angezeigten Ausgabe, welche aus der Thannerfchen Preffe fam, vollfommen überein. . FR Ende der Bor 
rede fteht: F. Martinus Luder Auguftiner gu Wittenberg. Iſt 102 Bogen ftarf und in meiner 
Sammlung. ©. Entwurf S. 6, No. 6, . 


968.0. Das ift der Paffion So der Hochgelert herr Johann Bey: 
ler von Kayferfberg, Doctor vnd Predicant der Stat Straß 
burg, feine Finden daſelbs hatt geprediget. In form ains ge 
richts handeld, darin miſſiuen, Kauff brief, Vrtailbrieff, und anders 
geftelle fein, gar müglich zelefen den menfchen. Daruntersein Holzfchnitt, 
Ehriftum am Kreuze vorfiellend. Am Ende: Getruckt durch Johann Weyſ⸗ 
ſenburger in der Fuͤrſtlichen Stat Kandßhut Am Erichtag 
nach Kiliani. D. V. vnd. xx. jar. In Quart. 
Iſt 18 DI. ſtark und hat Holzſchnitte. Woran ſteht eine Vorrede, welche Johannes adelphus Phiſtcus 
an Herrn Jacoben Mennel, baider recht Doctor, Cantzler des orden ſancti Johannis, per Germaniam 
gerichtet hat. In meiner Sammlung. | 


968. d. An dem Oftertag hat der. hochgelert Doctor Keifersperg ge- 
predigt von den dry marien wie fie vnſern herin ieſum cri⸗ 
ſtum mwolten ſalben. Vnd von den mürken die onfs die Salben, 


Jahr 1520, 167 


verderben. Straßburg gedrudt von Johann Brieninger I 520, | 
An Folio. 


‚Bird in dem Buͤnauiſchen Kataloge T. III, Vol. ], P- 1091. angezeigt. 


971. b. Voõ der liebe gottes ein wüder hübſch onderrichtung, be⸗ 
ſchriben durch D. Johan Staupitz, bewirt vnnd approbiert 
durch D. Martinum Luther, beyde Auguſtinerordens. Am Ende: 
Getruckt zu Baſel durch Adam Petri, Anno M. D.rr. In Quart. 


Unter dem Titel, welcher in einer Einfaſſung ſteht, iſt die Dreyfaltigkeit vorgeſtellt, übrigens 45 Bogen 
ſtark und in meiner Sammlung. 


971. c. Der Spiegel der Seelen. Am Ende: Dyt ſpegel der fieben. dat 
dair ys eyn feer nuißberlich bosch, Die ewige ſalicheit tzo erlangen. ys 
gedruckt mit vil fhoner figuren vnd mit groeſſen vlyß byn— 
nen Coelen in des eyrſamen burgers huyß Peter quentells by 
de doem. In dem iare vnſes heren M. ccccc. ind XX. im. 
dem Mertzen. da van gewefft moet ron. got almechtig Amen. 
In Quart. 

Dieſe Ausgabe iſt 12 Bogen ftart und bat Selfänie 2 Yngeyeigt hat biefeläe Herr Rinderling in 


Meufel8 hHiftor. lieter. bibllogr. Magazin ©. 183, Ingleichen in Seiner Seſchichte 
der Niederſaͤchſiſchen Sprache ©. 383 ff. 


971.d. Ermanung ond Bndterweifung in einem m tngenhaften Bam. 
det (Nürnberg 1520) In Dunrt. 
Diefe Schrift hat der Verfaffer, Lazarus Spengler, Rathſchreiber in Nürnberg, feinem guten 


FEN dem berühmten Albrecht Duͤrrer zugefchrieben.“ Das Eremplar, welches ich befige, bat feinen 
itel; dagegen ſteht mit Duͤrer's eigener Hand gefchrieben: Bon laſſeruß Spengler Radſchreober 


— aufgangen vnd mir geſchankt Im 1520 Jar. Iſt 17 Bl. Rart. 


972. €. Bernhard Klinglerg zu Enßheim in einer Stadt in dem 
Suntgaw gelegeny Guͤlden Paradieß Apfel mit dem Vall 
Adam ond Eva, ond giebt eine ſchene Vnderweiſunge von 
den Stammen des heiligen Creutz daran Gott dot vnd Mar—⸗ 
ter leid, mit fhönen Hiſtorien under zogen ing Keimen. Ge 
druckt zu Straßburg durch Martin Flach M. 8 vnd XX. 
In Quart. 


Iſt in der Schwarsifihen Sammlung zu Altdorf. 


973. b. Außlegunge deutſch des vater vnnſer fuer dye eynfeltigen leyen 
Doctoris Martini Luther Auguftifer gu wittenbergk. Am Ender- 


u Jahr 1520 . 


Soli deo honor et glovia. Gedruckt gu Leyptzk Melchior Lotther, 
Nach Chriſti geburt Tauſent funffhundert vnd tzweyntzigk. 
In Quart. a " on | | „m 
Der Titel ſteht in einer zierlichen Einfaffung. Iſt 94 Bogen flark und findet ſich in meiner Sammlung. 
S. Entwurf 8. 12,6. W 


- 973.0. Außlegunge deutſch des vater vnnſer fuer dye eynfeltigen leyen 
Doctoris Martini Luther Auguſtiner Bu wittenbergk. Getruckt 
Melchior Lotther zu Leyptzkt. Anno dñi M. D. EX. Am Ende: 
Soli deo honor et gloria. Gedruckt tzu Leyptzk Melchior Lotther, 
Nah Chriſti geburt Tauſentfunffhundert vnd tzzweyntzigk. 
In Auart. | 


Der Titel che In der nämlichen Einfeffung. Ich heſtte dieſe Ausgabe, welche vo der vothergeben⸗ 
den bauptfächlich in Auſchung de ice par iiehn if, felbſt. IR 9: Bogen fait. a ⸗ geh 


973. d. M. D. XX. Auſslegunge des hayligen vatter vnſers — Doc— 
tor Martini Luthers — zu Wittenbergerc. Item ain kurtze nuͤtz⸗ 
liche außlegung des Vatter vnſers, fuͤrſich vnd hinderſich. Nicht fuͤr die 
geierten. Am Ende: Seligklich iſt gedruckt vnd vollendt diß Pa— 
ter noſter zu Augſpurg durch Siluanum Otmar bey ſant Vr⸗ 
ſulen cloſter, auff den rritiii. tag des Jenners, im fünfgehen- 
denhundert onnd zwapyngigiften Jar, In Quart. 
Diefe und die folgenden Ausgaben ber Auslegung des V. U. hat Ausber befannter Maßen ſelbſt be⸗ 
forgt. Iſt 84 Bogen ſtark und der Titel ſteht in einer Einfaffung. S. Entwurfu.f.mw. ©. 11, No. 4. 


973. e. M. D. XX. Aufslegunge des hayligen Bater vnſers — Doc 
toris Martini Luther — zu Wirtemberg. Item ain kurze — Wit 
für die gelerten. Am Ende: Seligflich iſt getruckt — zu Aug: 

fpurg durch Siluanum Ottmar bey fant Vrſulen clofter auf 
den rili tag des Heumons im Fünfgehenhundert und jiwain- 
gigiften Jar. In Quart. | 
Dee Titel ſteht in einer Einfaffung und ift 84 Bogen ſtark. S. Entwurf u. ſ. w. ©. 12, No. 5. 


973. Anflegung des Hüdert vnd neundten pfalmen. Dirit dis 
domino meo. Doctoris Martini Luther Auguftinerzu Witte 
bergk. zu herr Hieronpmo Ehuer E£ofunger zu Nuͤrnbergk. Am Ende: 
Gedruckt zu Vittenbergk durch Johan Grunenbergk Nach 
Chriſt gepurt. 15 20. In Quaxüt. . | | 

Der Titel in einer Einfaflung.und 33 Aipgin ſtert. 9. Entwurf. 14 Na: 


Jahr 1520. Ps 169 


973.8. Außlegung des Hundert vnd neundten pfalmen. — Am Ente: 
Gedruckt zu Augfpurg duch Joͤrgen Nadler bey barfuſſer 
Dor Rad Ehriffi gedburt 1520. Zar. In Auart. | 
Der Titel in einer Einfaffung. Unsen kniet David wor Gott. Iſt 3% Bogen flarf. ©. Entwurf 
©. 14, No.5. | | - 
973.h, Eyn Sermon von dem Ablas ond gnade, durch den wirdi- 
gen Doctorem Martinum Lufber, Auguftiner zu Witrenburg, 
u gemacht. Ein Holzfehnitt, einen, wilden Mann vorſtellend, der das Stoͤckelſche 
Drucerzeichen Hält. Darunter: Getruckt zu Leypßgk durch Wolffgang 
Stödel 1520. In Quart. | | 


Iſt 3 Bl. ſtark und in meiner Sammlung. 


973. i. Ein Sermon von dem Ablaß ond gnade: Durch den wirdi— 
| gen Doctorn Martinum Luther Auguftiner zu mwittenberg 
gemacht. Am Ende: Getruckt Nah Chriſti geburt M. CCCCC 
vnñ im xx Jar In Quart. 
Iſt 1 Bogen ſtark und in ber Schwarziſchen Sammlung zu Altdorf. 


973. k. Eyn Sermon von dem -facrament der puſz D. M, Lır. Aug. 
zzu Vuitteé. Um Endes Getruckt gu Leyptz Melchior Lotther M. 
D. FE. In Duart. | 


Der Titel in einer Einfaffung. Iſt 2 Bogen Fark und in meiner Sammlung. 


973.1. Eyn Sermon von dem facrament der puß D. M. Lu. Auguft. 
30 Wittenburgk. Am Ende: Getruckt gu Leypßgk durch Wolfe 
Hang Stoͤckel. Nach Eprifli gepurt, Taufent funffhundert, vnd 

pm Bwengigften Jar, In Duart. Ä 


Der Titel in einer Einfaffung. Iſt 2 Bogen flarf und in der Schwarzifchen Sammlung gu Altdorf. 


973.m. Ain Sermon von dem Sacrament der pußs Doctor Mar- 
tini Luthers. Am Ende: Getruckt zu Augfpurge (lic) durch 
Joͤrgen Nadler M. D. EX. In Quart. 


Unter dem eingefaßten Titel beichtet eine Nonne fniend vor einem Priefter. Iſt 2 Bogen ſtark und in 
der Schwarszifchen Sammlung zu Altdorf. 


973.n, Ein Freihait des Sermons Bebfllihen ablas vnnd gnad 
belangent Doctoris Martini Luther wider die vorlegunng, fo 


zur ſchmach fein vnd deſſelbe Sermon erdichtet, Am Ende: 
Danzer 8 Annalen Supplement. \ 9 


en Fahr 1520. 


Sch vermiß mich nit — kriecht. Gedruckt zu Augfpurg 
durch Joͤrgen Nadler bey Barfuffer Dor im M. D, vñ EX. 
Far, In Quart. 


Der Titel flieht in einer Einfaffung. Iſt ız Bogen ſtark und in meiner Sammlung. 


170 4 


973.0. Eyn Sermon von dem Ablas vñ gnad. durch den Wirdige 
Doctor Martini Luther Auguftiner gu Wittenbergk, 
Eyn Freyheyt des Sermons Bebfllihen Ablas von gnad be _ 
langend. Doct. Martini Luther widder die vorlegung. fjo zur 
fchmach fein. ond deſſelben Sermö ertichtet., Am Ende: Hilff Gott 
der warheyt alleyn und fonft niemandt AMEN. Gedrudt 
tzu Wittenberg: nach Chriſt geburt Taufent Funff Hundert 
vnd zwengigften iar. In Duart. | 
In diefer Ausgabe find beyde Schriften über den Ablaß zufammen gebruckt worden, zum Beweife, daß 
Luther dag Kicht nicht gefchenet, und Daß er dag, was er behauptete, auch zu vertheidigen gewußt babe. 
„Hie byn ich zu Wittenberg Doctor Martinus Luther Auguftiner, fagt er in feinee Schugfchrift — vnd 
ift etwo ein ketzermeyſter, der ſich eyßen zu freffen, und felßen zu reyſſen vordundt, den laß ic) wiffen, das 
er hab ficher geleydt, offene thor, frey herberg, und koſt darynnen, durch gnedige Zuſagung, des Idblichen 


und Ehriftlihen Zürften Hergog Fridrich Ehurfürften zu Sachfen u. f. w.« Diefe merkwürdige Schrift iſt 
23 Bogen flark und findet fi in meiner Sammlung. 


973. pP. M. D. XX. Ain gute troftliche predig: von der wirdigen 
beraitung zu dem hochwirdigen Sacrament Doctor Martini 
Luthers Auguftiner zu Wittenberg ©. tem wie das leiden 
Chriſti Betrachter foll werden. Am Ende: Gedruckt zu Aufpurg 
durch Siluanũ Oftmar, bey fant Vrſula clofter, am neundten 
tag May. Anno ac im Zwaingigften. In Quart. 


.. Der Titel ſteht in einer Einfaffung und oben die Jahrzahl: M. D. XX. Iſt 12 Bogen flarf und in 
“> meiner Sammlung. 


973.9. Eyn Sermon von dem Elichen ſtädt vorendert on corrige 
vet durch D. Martinum Luther Auguftiner zu Wittenberg, 
Vorrhede. Es ift eyn Sermon vom Elichen ſtandt auß gegan- 
gen uf. tw. Am Ende: Gedruckt zu Wittenbergk durch Johannẽ 
Gruͤnenbergk Nach Chrift gepurt Tauſentfunffhundert vnnd 
zwentzigſten iar. In Quart. | | 

Iſt 2 Bogen Fark und in meiner Sammlung. 


973.1. Ain Sermon von dem Eelichen fand verendert vnd corri- 


giert, durh D. Martinü Luther Augufliner zu Wittenberg, 
Vorred. Es iſt ain Sermon vom Eelichen fand außgegangen 


I 


Jahr 1320. 171 


u. ſ. w. Am Ende: Gedruckt gu Augfpurg, durch Siluanum Ort⸗ 
mar (fic) beyſant Vrſula Elofter am Kech. Am XXVI. rag 
Aprilis, im Taufent Funffhundert vnd Zwaingigften jar, 
Sn Duart. 


IR 15 Bogen flarf und in meiner Sammlung. 


973.L Ain Sermon von dem Eelichen ſtand u. f.w. Vorred — Am 

Ende: Gedruckt zu Augfpurg, durch Siluani Ottmar bey fant 

Vrſula Elofter am Lech. Am andern tag Dctobris im Sunff 
Gehenhundert ond zwaintzigſten jare In Quart. 


Iſt 13 Bogen ſtark und in der Schwarsifchen Sammlung zu Altdorf. 


973,1. Yin predig v9 dem Eelichen fland. verendert — Am Ente: 
Gedruct in der Faiferlichen fat Augfpurg durch Jorge Nad— 
fer bey dem Parfuffer Dor. Als man zalt nach der geburt- 
Chriſti Taufent funffhunndert vnnd zwainzig Jar. In Quart. 


Der Titel in einer Einfaffung mit der Vorſtellung Adam's und Eva's unter dem Baume. Iſt 13 BO . 
gen ſtark und in der Schwarziſchen Sammlung zu Altdorf. 


973. u. Eyn Sermon von dem Wucher. Doctoris Martini Luther 
Auguſtiner zu Wittenbergf. Am Ende: Gedruckt zu Witten: 
bergk, durch Joan. Gruͤnenbergk Nach Ehrifi gepurt taufent 
funff Hundert on zwentzigſten Jar. In Quark. 

Iſt der größere Sermon, fo wie auch die folgenden Ausgaben. Unter obigem Titel ein Jude, rechte 


gekehrt, und dabey die Worte: „Bezal odder gib zinß. Dañ ich begere gewinß.« Iſt 4 Bogen ſtark und 
in meiner Sammlung.⸗ 


973.x. Ain Sermon von dem wucher, Doctor Martini Luthers 
Auguftiner zu wittemberg. Bezal oder gib zinß, dam ich beger ge: 
winß. Am Ende: Gedruckt zu Augfpurg, durch Siluanum Ott: 
mar bey fant DBrfulackofter (lic) Anno x. im zwaintzigſten. 
In Duart. 


Unter dem Titel ein Holgfchnitt, einen Bauer und einen Wucherer, wie ed ſcheint, vorfellend. Iſt 
44 Bogen flarf und in meiner Sammlung. 


973.3. Ain Sermon von de wucher Doctor Markini Luthers Au: 
guftiner gu Wittenberg. Bezal oder gib tziuß, dan ich beger ge: 
win. Ab. lieber herr, beyten mir enger. Am Ende: Gedruckt Bu 
Augfpurd Chic), durch Joͤrg Nadler, Als man galt nad) der 
geboͤrt Chriſti. M. D. vnd im bwaintzigſten. In Quart. 

- 2 


172 Jahrt 1520, 


Unter dem Titel ein Bauer demüthig vor einen Wucherer ſtehend. Iſt 4 Bogen ſtark und in der 
Schwarziſchen Eammlung zu Altdorf. 


973.2, Ein mercklich nüß predig wie man on verfhuldüg mit 
zeytlichẽ gut vmb gan fol, tem von den Zinßkauff oder 
järlicher gülte, auch v8 dem wucher. Durch D. Martinum 
Luther befchriben. Am Ende: Gedruckt zu Baſel, durh Adam 
Peter MDXX. In Quart. 


Unter dem eingefaßten Titel zwey Perfonen an einem Tiſche fißend,- auf welchem eine Rechnung u und 
Buͤcher liegen. Iſt 43 Bogen ſtark und in der Schwarziſchen Sammlung gu Alidorf. 


973. aa. Eyn Sermon von der bereytung zum flerben Doctoris 
Martini Luther Augufti. Am Ende: Getruckt zu Leypßgk durd) 
Wolfgang Stödel. 1520. Sr Quart. 

Iſt 2 Bogen ſtark. Der Titel in einer Einfaffurg. In meiner Sammlung. 


973.bb. Eyn Sermon von der bereytung Sum Sterben Doct. 
Martini Luther Auguftiner zu Wittenberge, Wittenberg 
ANNO M.D. XX. Um Ende: Gedrucdt zu Wittendergf durch 
Johannem Gruͤnenbergk nad Chriſt gepurt 1520. In Quart. 
Iſt 2 Bogen ſtark und in der Scheurlfchen Bibliothek zu Nürnberg. 


973. cc. Ain fermon v5 der Beraitung sum flerbe, Doctor Mar: 
tini Luther Auguſtiner sc Am Ende: Gedruckt zu Augfpurg, 
durch Joͤrgen Nadler bey Parfuffer Dor im M. D. vnd ır. 
Jar. In Duart. 
Unter den Titel ſtehen Kl, Holsfchnitte, von denen der größere einen Sterbenden vorftellt, aus deffen 
Munde eine Feine nackende Figur, vermuthlich die Seele, heraus fäbrt, welche ein Ergel fo gleich in Empfang 


ninmt. Eine Weibeperfon giebt dem Eterbenden cine brennende Kerze in die Hand. Darunter noch zwey 
kleinere. Sit 25 Bogen flarf und in meiner Sammlung. 


973. dd. Ein nüßlich vnd faſt tröftlich predig oder onderrichtung, 
wie fich ein chriften menfch mir freuden bereyten fol zu fler- 
ben, Befchriben Durch Doctor Martini Luther Augufiner, 
Am Ende: Getruckt in der loblichen ſtat Baſel durch Adam 
Petri. Anno. M. D. xx. In Quart. 
Unter dem Titel wird ein Kranker vorgeſtellt, zu welchem Chriſtus mit ſeinen Juͤngern kommt. Sin 


der Predigt ſelbſt find verſchiedene kleine Holzſchnitte angebracht worden, dis ſich auf den n Inhalt des Ser⸗ 
mons beziehen. Iſt 3 Bogen ſtark and in meiner Sammlung. 


Jahr 1520, Ä | 173 


973. ee, Ein Sermon geprediget zu Leipßgk sffni‘ Sthloß. am tag. 
Petri vnd Pauli ym xviiii. Zar, durch den wirdigen vater. 
Doctorem Martinum Luther auguftiner zu Wirtenbergt mit 
entfchuldigung eslicher artickel Bo ym von etzlicheñ feiner 
abgunſtigk zugemeffen fein, in der Bept der Diſputacion tzu 
Leypßgk gehalten. Getruckt zu Leypßgk durch Wolffgag 
ſtoͤckel im iar. 1520. In Quart. 


Unter obigem Titel das naͤmliche Bildniß Luther's, welches ſchon be der erfien Ausgabe von 1519 
in dieſem Supple menter S. 157, No. 932. dd. beſchrieben wurde. * 1 Bogen ſtert und in meiner 


Sammlung. 

973. er Doctor Martini Luther Auguſtiners nitlaligetigzuff 
etlich artickel die im von feinen mißgunnern auffgelegt vnd 
zugemeſſen werden. Am Ende: Gedruckt zu Augſpurg durch 
Joͤrgẽ Nadler im er. In Quart. 


Unter dem Titel iſt die Keidenggefchichte in g kleinen abcheluner abgebildet. J Im 1 Yogen-fkark und 
in der Schwarziſchen Sammlung zu Altdorf. | 


973.88. MDXX. Ain kurtze onderwenfung wie man Seiten fol, 
N auß Doctor Martinug Lutherd Auguftiners wolmainung ge⸗ 

Bogen, In Quart. | 
Der Titel in einer Einfaffung. Iſt ız Bogen flarf und in der Schwarsifchen Sammlung. gu Altdorf. 


973.hh. Ein furge vnderwiſung Wie man beichtk fol. Auf Doctor 
Martinus Lutherd, Augufiner wolmeinunge gezogen, zu Wit 
temburd. Anno M. D. xx. In Quart. 


Der Titel in einer Einfaſſung und unter demſelben eine Nonue, welche kniend beichtet. Iſt 15 Bogen 
Bart und in meiner Sammlung. 


973.i. Ein heilſams Buͤchlein von Doctor Martinus Luther Auguſt. 
von der Beycht gemacht, durch Georgium Spalatinũ ge 
teutſcht MDXX. In Duatt. 


Der Titel in einer Einfaffung. Am Ende find vor und nach dem Gebet mana e Holzſchnitte. Iſt 
33 Bogen ſtark und in der Schwarziſchen Sammlung zu Adorf. ſſe Holzſ 


973. kk. Ain hailſams büͤchlin Doctor Martin Luthers Auguftiner, 
von der Beicht, durch Georgium Spalatinum geteutſcht Anno ” 
M. D. EX. Am Ende: Finis, 
Der Titel in einer Einfafung. Iſt 22 Bogen flarf und in ber Schwarziſchen Sammlung u Altdorf. 


. \ X 
174 Jahr 1520. 


973.1. Eyn Sermon, don der Betrachtung des heiligenn leydens 
Chriſti D. Martini Luther tzu Wittenberg. Gedruckt gu Wir 
tenberg. Am Ende: Getrucht Bu Wittenberg Nah Chriſt ge— 
burth Zunfsenhüdert vnd im Er. iar. In Quart. 

Auf beim Titel Chtiſtus am Kteuze abgebildet. ©. Catal. Bibl. Schadel. P. L, p. 205. 


973.mm, Eyn Sermd von de Hochwirdigen Sacramẽt, des heyli— 
gen waren Leychnamß Chriſti. Und vö den Bruderſchaften. 
DM L. A. [Doctor Martin Luther Auguftiner] Am Ende: 
Hat laffen druden gu Leyptzick Ualenting Schunan. Im 
Taufent funffhunderten vnd ym Eivengigfien iare, Das Drucker⸗ 
geihen. In Quart. 
Unter obigem Titel fteht ein Holzſchnitt, welcher bie fieben Sacramente vorſtellt. If 24 Bogen flarf 
und in meiner Sammlung. 


! 

973, nn. Ain Sermon von dem hochwirdigen Sacrament, des hai— 
ligen waren leihnams Chriſti. Bnd von den Bruderfchaften 
Doctor Martini Luthers Auguſtiner zu Wittenberg. Für die 
Layen. Am Ende: Gedruckt zu Augfpurg durch GSiluanum Off 
mar bey fant Drfula clofter, am dreygehenden tag Hornung, 
nad) der geburt Ehriffi Fünffgchenhundert vnd im zwaingi: 

giften jar. In Duart. 

Unter dem Titel halten zwey Engel fniend eine Monſtranz. Iſt 34 Bogen ſtark und in meiner 

Summlung, ' | 


- 973.00. Ain Sermon von dem hochwirdigen Sacrament bes haili— 
| gen waren leihnams Ehriffi. Und von den Brüderfchaften 
Doctor Martini Luthers Auguftiner zu Wittenberg. Für die 
Layen. Am Ende: Gedrucdt in d' Baiferliche flat Augfpurg 
durch Jörgen Nadler. Als man zalt nad). Ehriffi geburt M. 
EEEEE pi zwaingigifte Jar. In Quart. 
Iſt 33 Bogen flarf und in der Schwarsifchen Sammlung zu Altdorf. 


973. pp. Eyn Sermon von dem Hohmwirdigen Sacramlt, des hey: 
ligen waren Leychnamß Ehriffi. Und von den Bruderfchaften. 

D M. L. A Anderweyt gecorrigirt, Am Ende: Gedruckt zu 
Wittenbergk durch Johannem Gruͤnenbergk. Nach Chriſt ge 

purt Tauſent funffhundert vnd zwentzigſten iar. In Quart. 


Unter dem Titel eine Monſtranz und darunter: Sür die Leyen. Auf der Nückfeite des Titelblatteg 
eine größere, bie ganze Seite einnehmende Monſtranz. Auf der erſten Seite des letzten Blattes iſt in biefer 


Jahr 1520, | | 175 

Ausgabe ein Meiner Zufaß hinzu defommen, die Austheilung des heiligen Abendmahls in beyder Geftalt bes 
treffend. „EB ſeyn ettlich,“ fagt Hueber, „die digen Sermon, on alle nott, furtworffen haben, drumb dag 
ich ym dritten Artickell geſagt hab. Es dundt mich feyn, wo ein Ehriftlich Eoncilium verorbenete, beyde , 
geftalt, yderman zu geben. Haben auch dag maull fo weyt auff than, dag fie fagen. Es fey eyn yrehum » 
ond ergerlih. Das erbarm gott ym hymell, das wir die zeyt erlebt, bo Chriſtus der edle herr und Gott, 
von ſeynem engen vold fo offentlich, gefchmecht und geleftert wird, dag ſeyn ordenung, eyn yrthum gefchols 
ven wirt u. ſ. w.« Cie ift 3 Bl. ſtark und finder fich in meiner Sammlung. ; 

NVoch ausführlicher hat fich Luther Über diefen Punct in einer Heinen Schrift erklaͤrt, welche um eben 
diefe Zeit, ohne Anzeige des Drucortes und Jahres erfchien, und bie ich eben deßwegen, weil fie zur vorher⸗ 
gehenden Schrift gehoͤrt, hierher fegen will. Es find von derfelben folgende Ausgaben erfchienen : 


973. gg. Erflerung Doctor Martini Luthers etlicher Artikel in ſei⸗ 
nem Sermon von dem hailigen Sacerament. In Quart. 


Der Titel in einer Einfaffung. Iſt 1 Bogen flarf und in meiner Sammlung. 


973.17. Erflerung Doctoris Martini Luther etlicher Artikel in 
feinem Sermon, von dem heyligen Sacrament. In Auart. 


Iſt 1 Bogen ftarf und in meiner Sammlung. E 


973.11. Vorclerung Doctoris Martini Luther etlicher Artickell. yn e 
feynem Sermö von dem heylige facrament. In Auart. 
- De Titel in einer Einfaffung. Iſt ı Bogen ftarf und in meiner Sammlung. 
973.tt. Borclerung doctoris Martini Luther etlicher Articel. ynn 
ſeynem Sermon von dem heyligenn ſacrament. In Auart. 


Unter dem Titel iſt Jobhannes der Täufer abgebildet, übrigens ı Bogen ſtark und in der Schwarye = 
Achen Sammlung zu Altdorf. 2 


973.uu. Doctor Martinus Luthers antwort auff die gedel, ſzo on 
ter des Dfficials Bu Stolpen figel iſt ausgangen. In Quart. 


Der Titel in einer Einfaffung. Iſt 1 Bogen ftarf und in der Scheurlfchen Sammlung zu Nürnberg. 
FR Luther's Sermon vom heil. Sacrament; und gehoͤrt alfo zu den vorhergehenden Schriften 
urber’d. — 


973. xx. Ein Sermon von dem heiligen hochwirdigen Sacrament 
der Zauffe doctoris Martini Luther Auguftiner, Am Endes 
Getruckt zu Leypßgf dur Wolfgang Stödel. 15 20. In Quart. 


er dem Titel ein Holzfchnitt, der eine Taufhandlung vorftelt. Iſt 2 Bogen flarf und in meiner 
ilung. 


973. yy- Ein Sermon von dem heiligen hochwirdigen Sacrament 
ber Tauffe Doctoris Martini Luther Auguſtiner. Am Ende: 
Getruckt zu Leibßgk durch wolffgang Stoͤckel 1520. In Quart. 


176 | Jahr 1520, 


Unter dem Titel‘ ein Holsfchnitt, die ſieben Sacramente vorftellend. Iſt 2 Bogen flarf und in ber 
Schwarzifhen Sammlung. | 


973.22. Ein Sermon von dem heiligen hochwirdigen Sacrament 
der Tauffe Doctoris Martini Luther Auguſtiner. Am End: 
Getruckt zu Leypßgk durd Wolfgang Stoͤckel. 1520. In Auart. 
yanntee dem Titel die nämliche Vorſtellung. Iſt 2 Bogen flarf und in der Schwarzifchen Sammlung 
zu Altdorf. | 


973, aaa. Ein Sermon von dem Heiligen hochwirdigen Sacramet 
der Tauffe, Docroris Martini Luther, Auguftiner zu Wit: 
temburg. Am Ende: Getruckt zu Straßburg. ꝛc. Anno dni. 
M. d. xx. In Quart. 

Der Titel in einer Einfaſſung. Iſt 22 Bogen ſtark und in meiner Sammlung. 


973. bbb. Ain Sermon von dem hatligen hochwirdigen Sacrament 
der Tauff Doctor Martini Luthers Auguftiner zu Witten: 
berg. Am Ende: Gedruckt zu Augfpurg, Durch Siluanum Oft: 
mar bey fant Vrſula clofter, am vierdten tag May, Des 
funffgehenhundert und zwaingigften jard. In Quart. 

Der Titel in einer Einfaffung. ft 24 Bogen flarf und in der Schwarziſchen Sammlung zu Altdorf. 


973. ccc. Ain Sermon von DE hayligẽ hochwirdigen focrament der 
Tauff, Doctor Martini Luther Auguſtiner zu Wittenberg, 
M. D. EX Am Ende: Gedrudt gu Augfpurg durch Jörg 
Nadler, Als man Balt nach der geburt Ehriffi M. D. vnd im 
 Bwaingtgiften. In Quart. | 
Der Titel in einer Einfaffung, unter demſelben Johannes mit dem Kelche und der Schlange darauf 
‚abgebildet. Iſt 2 Bogen ſtark und in der Schwarziſchen Sammlung zu Altdorf. 


974. b. Eyn Sermon von dem gepeet vñ proceſſion. in der Ereuß- 

7 wochen. Doctoris Martini Luther Auguſtiner zu Wittenbergk. 
Am Endes Gedruckt zu Wittenbergk durd) Joan. Grünnenberge, 
nach Ehrift gepurt Tafent (hc) funffhundert ond zwenzigſten 
Jor. In Duart. 

Iſt 1 Bogen flarf und in meiner Sammlung. 


974°. Eyn Sermon von dem gepeet onnd proceffion. pn der Ereug- 
: wochen. Auch fonft von allem gebeeth durch das gang Jar, 


| Jahr 1520, | 5 177 
wie fich der menſch dar ynn halten foll, allen hriften men- 5 
ſchen nuͤtzlich vnd felig zu wiſſen. Martinus Luther. Getruct 
zu Leypßgk durch Wolffgang Stoͤckel 1520. In Quart. 


Unter dem Titel Chriſtus am Kreuze, darneben Marin und Johannes. Iſt1 Bogen ſtark und in 
meiner Sammlung. | | 


974. d. Eyn Sermon von dem dann Docto, Martini Luther Augu- 
fliner gu Vuittenbergk. Am Ende: Getrudt gu Leyptk (fic) 
Melchior Lotter. Als man Belt Zaufent funffhüdert vnd 
tzweyntzig iar. - In Quart. | 

Der Titel in einer Einfaffung. Iſt 23 Bogen flark und in der Schwarziſchen Sammlung gu Altdorf. 


974. e. Eynn Sermon vonn dem Ban, Doctor. Martini Luther 
Auguftiner gu Wittenbergk. Am Ende: 1520, Gedruckt zu 
Leyptzick durch Ualten Schuman. In Quart. 

Der Titel in einer Einfaſſung. Iſt 2 Bogen ſtark und in meiner Sammlung. 


974. f. Ain Sermon von dem Bah Doctor Martini Luthers Augu- 
ftiner zu Wittenberg. M. DXX. Am Ende: Finis. 


Der Titel in einer Einfoffung. Iſt 23 Bogen flarf und in meiner Sammlung. 


974.8. Ain Sermon von dem Bann Doctor Markini Luthers Augu- 
fliner zu Wittenberg. Am Ende: Gedruckt gu Augfpurg, durch 
Joͤrg Nadler, Als man Kalt nach der geburt Chriſti M. D., 

on im tzwaintzigiſten Jar. In Quart. 
Der Titel Hat eine Einfaffung. Unter demſelben kniet vor dem heil. Anguftinus ein kleiner Moͤnch. 
In meiner Sammlung. 


974.h. Eyn Sermon von dem Bann Doct. Martini Luther Augu- 
ſtiner gu Wittenbergk. Am Ende: Finis 1520. In Quart. 
Der Titel in einer Einfaſſung. Iſt 2 Bogen ſtark und in meiner Sammlung. 


9741. Bon dE Ba ein faft nuglih predig Durd D. Martini . 
Luther beſchriben vnd vil wytlauffiger erflert weder fh vor- 
bin im latin oder tütfch gewefen if. Gedruckt zu Bafel 
durh Adam Petri M.D.XX. Am Ende: Got fey lob. In Quart. 


Der Titel in einer Einfaſſung. Iſt 23 Bogen flarf und in ber Schwarzifchen Sammlung gu Altdorf. 
Panzas Annalen Supplement. 3. | 


178 | jahr 1520, 


974. k. Die sehen gebot gotes, mit ainer Furgen außlegung irer 
erfüullung on Übertretung, von Doctor Martino Luther Au: 
guftiner gemacht, Am Ende: Gedrucdt zu Augfpurg durch Sil⸗ 
uanum Ottmar bey fant Vrſula clofter, am fibenden tag 
Mey, des Funffsehenhundert und zwaintzigſten jars. In Auart. 

Der Titel in einer Einfaffung. Iſt 8 BI. ſtark und in meiner Sammlung. 


974.1, Eyn kurtze Form Das Pater nofter zu verſton, vnd zu betten. 
Fir Die iungen Kinder im Ehriften Glauben, durch Doctor 
Martinum Luther, Ausgufliner Ordenns zu Wittenberg. 
Pater nofter. Am Ende: Hie endet fich das Pater nofter Auß— 
gelegt durch den Hochgelerten Doctore Martinü Luther zu 
Wittẽberg Getrudt im Jar Ehrifi. M. D. EX. In Quart. 

Der Titel in einer Einfaffung. Iſt ız Bogen flarf und in der Schwarzifchen Sammlung zu Altdorf, 


974.m. Eyn kurcz form der zcehen gepott D. M. L. Eyn furg 
form des Glaubens Eyn kurcz form deß Vatter onßers, 
ANNO, M, D, XX. Am Ende: Gedruckt czu Wittenbergk durch 
Johannem Grünenberge nach Chriſt gepurt taufent funff hü— 
dert vn zwenczigſtem Jar. In Quart. 


Der Titel in einer Einfaffung. Auf der Ruͤckſeite des 1. Blattes Aucher’6 Vorrebe. Iſt 33 Bogen 
ſtark und in der Schwarziſchen Sammlung zu Altdorf. 


974. n. Eyn kurcz Form der gehen gepott D. Martini 2, Eyn kurcz 
form deß Glaubens Eyn kurcz form deß Vatter onſzers. 

ANNO A NATALI CHRISTIANO M, D, XX, Am Ende: Gedrukt 

gu Wittenbergk durch Johannem Grünenberge, Nah Chrift 
gepurt Zaufent funff hundert ond Zwengigfteniar. In Quart. 


Der Titel in einer Einfaffung. Iſt 3% Bogen flarf und in meiner Sammlung. S. Entw urf 
u.fw. ©. 17. a | — 


974.0. Eyn kurcz form der czehen gepot D. Martini Lutteri. Eyn 
furs form deſz Glaubens Eyn kurcz form defz Uatter vn— 
ſzers. Am Ende: Gedrudt tzu leyptzchk, Nah Chriſt gepurt 
Tauſẽt funffhundert vn Zwentzigſten iar. In Quart. 


Der Titel in einer Einfaſſung unten mit dem Leipziger Stadtwapen. Iſt 3 Bogen ſtark und in mei— 


ner Sammlung. - 


974.p. Eyn Furß form der czehen gepot D. M. 2, Ein kurtz form 
bes Glaͤubens. Eyn Furg form deß Vater vufers. ANNO, 


—*84 


Jahr 1520. | 179 . 


M, D,XX, Am Ende: Gedrudt zu NRürmbergfdurd den Erßa- 
men Friderichen Peypus in dem jar, als man zelt nach Chriſti 
gepurt. M. D. und. EX, In Quart. 


Der Titel in einer Einfaſſung. Iſt 34 Bogen ſtark und in meiner Sammlung ©. Entwurf 
fm. ©. 19, No. 4. 


974.9. Ain kurtze form der gehen gebot. D. M. L. Ain Furge form 

| des Glaubens Ain Furge form des vater vnſers. Am Ende: 
Gedruckt zu Augfpurg, durch Siluanum Ottmar bey fant 
Vrſula Elofter, am fibenund zwainsigiten tag Junij. M. D. 
EEE In Quart. 


Der Titel in einer Einfaffung. Iſt 34 Bogen ſtark und in der Schwarzifchen Sammlung gu Altdorf. 


S. Entwurfuf.m. ©. 19, No. 5. 


974.1. Der. x gebot ein nutzliche erklerung Durch den hochgeler— 
ten D. Martinũü Luther Auguftiner ordens beſchriben vnd ge: 
predigt, geiſtlichen ond weltlichen dienende, Item ein ſchoͤne 
predig von den. vii todfünden, auch durch in befchriben. Am 
Ende: Enden fih hie die faſt nügliche predig von den. x. geboten — 
In tuͤtſch zu erſten getruckt in der loblichen ſtat Baſel, durch 
den fuͤrſichtige Adam Petri, im iar als man zalt nach der 
geburt Chriſti M. D. XX. In Quart. 

Unter dem Titel ein großer Holzſchnitt die Geſetzgebung auf dem Berge Sinai vorſtellend. Auf der 


Ruͤckſeite ſteht: Vorred B. S. M. In derſelben wird geſagt, daß dieſe Erklaͤrung aus dem Latein in das 
Deutſche uͤberſetzt worden ſey. Iſt 29 Bogen ſtark und in meiner Sammlung. 


974. ſ. M. D. XX. Der zehen gebot gotes-ain Schöne nutzliche Er— 
klerung, durch Doctor Martinum Luther Auguſtiner zu Wit: 
tenberg, befchriben vn gepredigt, gaiftlichen vnd weltlichen 
dienende, Item Ain Predig von den Siben todfünden. D. 
M. L. ꝛc. Am Ende: Got zu lob ond allen Ehriftglaubigen menfchen 
zu geiftlichen nuß, iſt diß mwunderfchön buchlin der zehen gebot, durch 
Doctor Martini Luther Auguftiner zu Wittenberg, befchriben vnd 
gepredigt, vnd durch Siluanũ Ottmar zu Augſpurg bey ſant 
Vrſula cloſter gedruckt, on vollendt auf den reili tag brach— 
monats Anno ꝛc. M. D. EX In Quart. 


Der zum Theil roth gedruckte Titel ſteht in einer Einfaſſung. Am Ende die Vorſtelung des juͤngſten 
Gerichts. Iſt 26% Bogen ſtark und in meiner Sammlung. 


974t. Predigt des ehrwuͤrdigen und fromen Baters Martin Luthers 
über die gehn Gebote Gottes, die er er dzm gemeinen Volke 


180 | Jahr 1520, 


öffentlich in der Stadt Wittenberg gepredigt hat, Am Ente: 
Gedruckt und volendet Ju Prag. Den Freytag vor dem hei 
ligen Martinug: Im Sahre ein taufend fünfhundert zwan— 
zig. Das Prager Stadtwapen. In Duart. 


ne in dag Boͤhmiſche überfegte Predigt ift 37 Bogen flarf und in der Schwarzifchen Sammlung 
zu Altdorf. 


974. u. An den Chriſtlichen Adel deutſcher Nation: von der Chriſt— 
lichen ftandes befferung D. Martinug Luther. Getrudt zu 
Leipßgk Wolffgang Stödel, 1520; In Auart. 


Zugerignet hat Luther diefe Schrift Nicolao von Amßdorff, der heiligen ſchrift Licenciat und Tum⸗ 
bern zu Wittenberg, Auf der 1. Seite des 2. Blattes fängt diefe wichtige Schrift felbft an. Sie hat fols 
gende Ueberfchrifts Der allerdurchlauchtigſten grosmechtigſten Keiferliden Maieſtet, 
vnd Wriſtlichen Adel dentſcher Nation. Sie iſt 95 Bogen ſtark und findet fich in meiner 
Sammlung. W 


974. x. Anden Chriſtlichenn Adel deutſcher Nation: von des Chriſt— 
lichen ſtandes beſſerung. D. Martinus Luther. Durch yhn 
ſelbs gemehret vnd corrigirt. Vuittemberg. Am Ende: Zu 
Wittemberg, Im Jar M. D. fr. In Quart. 


Der Titel in einer Einfaſſung; unten des Druckers Melchior Lotter's Zeichen. Iſt 125 Bogen ſtark 
und in meiner Sammlung. 


974.y. An den Criſtlichen Adel deutſcher Nation: von des Ehrift: 
Ä kihen flands beſſerung D. Martinug Luther. Buittenberg. 
Am Ende: Zu Wittemberg Im Jar. M. D. XX. Durch in ſelbs 
gemetet und corrigiert. In Auart. 


Der Titel in einer Einfaffung. Iſt zız Bogen flarf und in meiner Sammlung. 


974.2. Ain Schöne Predig von Zwayerlay gerechtigfait Doctor 
Martini Luthers Auguftiner zu Wittenberg. M. D. XX. Am 
Ende: Got fey lob. In Quart. | 

_ Der Titel in einer Einfaffung. Zugeeignet bar diefe Schrift M. G. S. [M. Georg Spalatinus] der 


Diefelbe aus dem Latein überfegee — dem Ernueften Seftrenaen S;ern Sanßen von Sternbergk, Ritter. 
Iſt 2 Bogen ſtark und in der Schwarziſchen Sammlung zu Altdorf. 


974. aa. Eyn fehr gute Predig Doct. Marting Luther Auguſt. von 
czweyerley Gerechtickeyt. Wittenbergf. ANNO DOMINI M. D. 
RX, Am Ende: Gedruckt zu Wittenbergk durch Johann Gru⸗ 
nenbergk nach Chriſt gepurt 1520. In Quart. 
Iſt 2 Bogen ſtark und in meiner Sammlung. 


* 


Jahr 1520. | 181 


1.974. bb. Eynn ſehr gute Predig Doct. Martinus Luther Auguf 0 
| ezweyerley gerechtickeßt. Am Ende: Gedrudt Bu Leypczig durch 
Ualteñ Schumañ nach Chriſti geburt. 1520. In Quart. 


-Unter obigem Titel ein Holzſchnitt, ein Ecce Homo vorſtellend. Iſt 2 Bogen ſtark und in meiner 
Sammlung. 


974. cc. Bon den guten werckenn: D. M. L. (Doctor Martin Luther) 

| Vuittenberg. Am Ende: Getruck (ſie) zu Wittenberg bey Dem 

iungen Melchior Lotther Im Taufent funffhundert vnd 
zweyntzigſten Jar. In Auare. z u 


Der Titel in einer Einfaffung. Unten des Druckerd Zeichen. Zugeeignet bat Cuther biefe Sarit | 


dem ducchleuchtigen hochgebörnen furfien und herren, herren. Johanßen hertzog gu: Sachfen u. f. m. Au 
der 1. Eeite des letzten Blatted Chriſtus am Kreuze; unten Johannes und feine Mutter, nebft mehrern 
Derfonen. Iſt 145 Bogen flarf und in meiner Sammlung. 


974. dd. Bon den guten Werden: ©. M. 8, Buittenberg. Am Ender- 
Getruckt gu Wittenberg bey dem iungen Melchior Lofther, 
Im taufenr Funffhundert vnnd Ewengigften iar. In Quart. 


Der Titel in der naͤmlichen Einfaſſung; und am Ende auch derſelbe Holzſchnitt. Iſt 144 Bogen ſtark 
und in meiner Sammlung. 


974. ee. Bon den gute werden: Doctor Martinus Lutther Auguſti⸗ 
ner zu Wittenburgk. Am Ende: Gedruckt zu Nuͤrmbergk durch 
den Erßamen Friderichen Peypus in dem jar, als man zelt 
nach Ehrifli gepurtt. M. D. vnd EX. Das Druckerzeichen. In Duart. 
Der Titel in einer Einfafung, welche oben dag Nürnbergifche Stabtwapen hat. Auf ber 1. S. bes 
letzten Blattes ein Holzſchnitt, ber Chriſtum am Kreuze vorftellt. Oben fieht: Adoramus te Chrife et 


benedieimus tibi Quia per fandtr crucem tuam redemifti mandu. Unten: Qui pro me tantos voluifli ferre 
dolores Sis mihi propicius o’Nazarene Jeſu. Iſt 115 Bogen ſtark und in meiner Sammlung. 


974- ff. M. D. XX. Uon den guten werden Doctor Martini Luthers 
Augufliner zu Wittenberg. Am Ende: Finie. 
Der Titel in einer Einfaffung. Iſt 124 Bogen ftarf und in meint Sammlung. 


2 
974.88. Bon den ‘guten werfen, ain gantz müßlich- Binhfin dem 
layen zu Feßen, vuch DO. Marfinum Luter zu Wittenberg ge 
predigt. Am Endes Getruck (fie) zu Hagenaw durch Thomann 
Anßhelm in dem Ausfimoyar Nach der gepurt onferr hern 
Jeſu Chriſti. Tauſent fünff hundert und zwengigfien Jar 
Das große Anfelmifche Zeichen. In Quart. 1 | 
Der Titel in einer Einfaffung. Iſt 14% Bogen ſtarl und in der Schwarziſchen Sammlung gu Altdorf. 


. 


is. Babe 1520. 


974.hh. Ein fruchtbare vnderrichtung von den guten wercken, fo 
durch die menfchen befchehen, durch Martinum Luther befchri- 
ben. Am Ende: Ende diſes byechlins von der uͤbung guter werd — 
Getruckt zu Baſel durch Adam Petri, nach der geburt 
Chriſti. M. D. xx. In Quart. 


Der Titel in einer Einfaſſung. Iſt 145 Bogen ſtark und in der Schwarziſchen Sammlung zu Altdorf. 


974 ii. Ein Troſtlichs buchlein Doct. Martini Lutheri Augufliners, 
in aller widerwertigfept eynes yeden Ehriftglaubigd menfche, 
newlich geteutfcht. dDurh Magiſtrũü Georgium Spalatinum 
1520. Am Ende: Gedruckt zu Witienderg durd Johan. Gruͤn⸗ 
nenberg nad) Ehrifi gepurt Tauſent funffhundert vnd zwen⸗ 
Bigften Jar. In Quart. 


Augeeignet hat diefe Cchrift Luther dem Ehurfürften von Sachſen Friedrich. Der Titel ſteht in einer 
Einfaffung. Iſt 73 Bogen ſtark und in meiner Sammlung. | 


974. kk. M. D. XX. Yin troſtlichs Büchlein Doc. Martini Luthers 
Auguftiner, in aller widerwertigfait ains yeden Ehriftglan: 
bigen menfchn neulich geteutfht durh Magiftrum Georaium 
Spalatinum. Am Ende: Gedruckt zu Augfpurg durch Siluanü 
Ottmar bey fant Vrſula clofter Nach der geburt Chriſti Tau⸗ 
feut Fünffhundert vnd im Zwaingigften jar.. In Quart. 

Der Titel in einer Einfaffung. Iſt 8 Bogen flarf und in meiner Sammlung. 


974.11. M. D. XX. Ain troftlihs Büchlein Dock Martini Luthers — 
geteutfht durch Masgiftrum Georgium Spalatinum. Am Ende: 
Getruckt zu Augfpurg durch Siluanũ Ottmar — Tauſent 
Fuͤnffhundert vnd im zwaintzigſten jar. In Quart. 


Der Titel in der naͤmlichen Einfaſſung. Auf der letzten Seite erſcheint Chriſtus zum juͤngſten Gericht. 
Iſt 33 Bogen ſtark und in meiner Sammlung. | 


974. mm. Ain troftlichs Buchlein Doc. Martini Lutheri Auguftiner, 
"in aller widermwertifait ains ieden Ehriffglaubigen menfchen 
neuliche geteutſcht durch Magiftrum georgium Spalafinum. 
Am Ende: Gedruckt zu Augſpurg durch Joͤrgen Nadler bey bar: 
füffer Dover M. D. vnd FE Jar. In Duart. J 


Der Titel in einer Einfaſſung. Iſt 63 Bogen ſtark und in meiner Sammlung. 


974. nn. Eyn troſtlichs buchlein Doc. Martini Lutheri Auguſtiners: 
in aller widerwertigkeyt — Am Ende: Getruckt Bu Leypgtzk 


mt 


Safe 1520, | N | 183 
oelchier Lother, Als man Kalt nach Chriſti gepurt Taufend 
funffhundert vnnd tzweintzig iar. In Quart. 


Der Titel in einer Einfaſſung. ©. Catal. Bibl. Schadel. P. I, p. 204. 


974.00. Bon den newen Edifchenn Bullen vnd lugen D. Martini 
Luther Buittemberg. Am End: M. D. EX. In Quart. 


At 2 Bogen ſtark und eine beigende Schrift wider Eck und feine Bullen, welche er von Rom mitge⸗ 
bracht hatte. Uebrigens in meiner Sammlung. 


974. pp. 116 dẽ neuwen Eckiſchen Bullen vnnd lugen D. Martini 
Luther. Vunittemberg. Am Ende: M. D. XÆX. In Quart. 


Der Titel in einer Einfaſſung. Iſt 2 Bogen ſtark und in der Schwarziſchen Sammlung zu autdorf. 


974.99. Bon den newen Eckiſchñ Bullen on lugen. D. Martini 
Luther. Wittenberg. Am Ende: M. D. EX. In Quart. 


Der Titel in einer Ginfaffung. Iſt 13 Bogen flark und in der Schwarziſchen Sammlung zu Altdorf. 


9A Widder die Bullen des Endchriſts: Doctor Martinus 
Luther. Vuittembergk. Im Jar. M. D. TE. In Quart. 


Auch dieſe beißende Schrift iſt wider Ecken und die von Rom mitgebrachte Bulle gerichtet. Sie iſt 
23 Bogen ſtark und findet ſich in meiner Sammlung. 


974. ſſ. Doctoris Martini Luther Appellation odder beruffung an 
eyn Chriſtlich frey Cõciliũ von dem Bapſt Leo und ſeynem 
vnrechten freuell vorneweret vnd repetiret. Wittemberg. M. 
D. xx. Am Ende: Maledicent illi, Et tu benedices. xs 08 (fic) 
Berum ef. In Auart. | 

Si 1 Bogen flarf und in meiner Sammlung. 


974. tt. Doctoris Martini Luther Apellation odder beruffung an 
eyn Ehriftlich frey Edciliü von dem Bapft Leg — mitten , 
berg M. D. ER. Am Ende: Maledicent illi, Et tu benedices. 

18. 108. Verum ef. In Quart. 

Iſt 1 Bogen ftarf und in meiner Sammlung, 

4 


974 wm. Doctoris Martini Luther Apellation odder beruffung an 


ain Chriſtlich frei Conciliũn von dem Bapft Leo ovnd fein? 
vnrechtẽ freuel vorneweret vndarepetiret. Wittembergk M. 


184 DZahr 15a 


D. gr. Am Ende: Maledicent illj, Et tu benedices Ed 108, 
Verum ef. In Quart. 
Iſt 1 Bogen flarf und in meiner Sammlung. 


974. xx. Dortoris Martini Luther Appellation odder beruffungan _ 
ein Ehriftlich frey Eonciliü von dem Bapft Leo ond feine 
vnrechtẽ freuel vorneweret vnd repetirt. Vuittemberg [1520]. | 
Am Ende: Maledicent li, Et tu benedices. Flak c, viii. Be 
rum ef. In Quart. 

Iſt 1 Bogen flark und in meiner Sammlung. 


974. yY. Doctor Martin Luthers apellation oder beruffung ap ain 

| Chriftelich frey Eonciliü von dem Bapft Leo vnd feinem on - 
rechten freuel erneumwert vnd repetiert. (1520), Um Ende: 
Maledicent ilfi, et tu benedices. Pfal, 108, Verum eſt. 
In Quart. 


Iſt 1 Bogen ſtark und in meiner Sammlung. 


974.22. Grund vnnd vrfach aller Artikel D. Marti. Luther: ſzo 
durch Romiſche Bulle onrechtlich vordampt ſeyn. Vuittem— 
berg (1520). In Auart. 


Der Titel ſteht in einer Einfaffung; ungen das Lotterſche Drucderzeihen. Iſt 14 Bogen ſtark und in 
meiner Sammlung. “ 


974, aaa. Grund vñ vrſach aller Artikel Doct. Marfi, Luther ſo 
durch Romiſche Bulle vnrechtlich verdampt ſeyndt. (1520). 
In Quart. 


Unter dem Titel Luther's Bruſtbild in Moͤnchshabit ohne uUnterſchrift. rt 
der Schwarziſchen Sammlung zu Altdorf. ſchrift. Iſt 8 Bogen ſtark und in 


974. bbb. Warumb des Bapſts vnd ſeyner Aungerfi bucher von 
Doct. Martino Luther vorbrät ſeynn. Laß auch anczeygen 
wer do wil. warumb fie D. Luthers bücher.verprennet haben. 
Wittembergk. M. D. gr. Am Ende: Gedruckt zu Wittembergk 
. Rad Chriſt gepurt, 1520, JaR. In Quart. 

Iſt Bogen ſtark und in der Schwarziſchen Sammlung zu Altdorf. 


‚Jahr 1520, 185 


974. cc. Warumb des. bapſts ond ſeyner Juͤngerñũ buͤcher von 
Doct. Martino Luther vorbrät feyne — Wittembergk DO. M. 
xx. (ſich Am Ende: Gedruckt zu Wittembergk Nach Chriſt ge: 
purt, 1520. JAR. In Quart. | | 

Iſt 12 Bogen ſtark und m meiner. Sammlung. 


974. ddd. Warumb des Bapſts ond feyner Juͤngerũ bücher von 
Doct. Martino Luther vorbrät fepne. Lab auch angeyge wer 
do wile warumb ſie D. Lutherd Bucher vorprennet haben. 
Wirtembergf D. M. gr. (fc) Am Eude: Gedrudt zu Wittem— 
bergk Nach Chrifli gepurt, 1520. JAN. In Quare. 
en ſtark und in meiner Sammlung. Die Buchſtaben, womit db i i 
ſehr —— I Ganze ſcheint in Holz, aber (Alcht mitten zu feyn. er Titel gedruckt iſt, nd 


974. ede. Bine wor ſake vnde ſtucke des Paweſtes vnde ſiner boke 
gan Doctore Martino Luther vorbrant ſyn. Oek wolde Doc: 
tor Marting Luther gerne werd wor vne fine boke vorbrant 
ſin worden, Um Ende: Im yore M. CCCCC. FEED MR, 
ar vn * 


| Huf dem Titel Dr. Lürbee's Sruſtbild in Moͤnchsbabit. Unten die Buchſtaben: D. M. £. und oben 
der heil. Geiſt in Taubengeflalt. Iſt 2 Bogen ſtark und in der Schwarzifchen Sammlung zu Altdorf. 


974. fff. Das Teutſch Requiem ͤ ¶Mi⸗ verbraͤnte Bull, vnnd 
- 77 das Baͤpſtlich Recht. (1520) Mrnde: Mein lieber Leſer, diß hab 
ich eylends zufamen gepracht, derhalben Bitt ich dich, du wolleſt fuͤr 
gut nemen u. ſ. w. In Quart. J 
Iſt eine bittere Satyre, nür 3 Bl. ſtark und in meiner Sammlung. 





974. ggg. Won dem Papſtthumb zu Rome: wider den hochberump⸗ 
ten Romaäniften zu Leüptzig Doctor Martinus Luther Augu- 
finer zu wittenberg. (1520) Am Ende: Allein got fey eer vnd 

105 in ewigfeit. Amen. In Duart. | Ä 
Iſt 52 Bogen ſtark und in der Schwarzifchen Sammlung zu Altdorf. 


974. hhh. Ion dem Papfthumb zu Rome: wider ben hochberump- 
ten Romaniften zu Lenpgig Doctor Martinus Luther Augu-, 
ftiner zu Wittenberg. (1520) Am Ende: Allein Got ſey er — 
Amen. In Quart. | a 


. | Iſt 63 Bogen ſtark und in meiner Sammlung. | 
Panzees Annalen Supplement. Aa 


N 


186 Jahr 1520, 


974 iii. Bon dE Bapſtum zu Rom Wider den Hochberämpten Ko 
maniſtẽ zu Leiptzik D. Martinus Luther Auguſtiner gu Wit 
tenderg (1520).“ Am Ende: Allein Gott ſey eer — Amen. 
Sn QDuart. j 


Der Titel in einer Einfaffung. Iſt 73 Bogen flarf und in meiner Sammlung. 


974. kk. Von dem Bapflum zu Home: widder den hochberumpten 
Romaniſten zu Leiptzick D. Martinus Luther Auguf. Buit- 
tenberg (1520), Am Ende: Allein got, fey ehr vnd Tod in ewi: 
ckeit/ Amen In Quart. | | 
Iſt 73 Bogen ſtark und in meiner Sammlung. 


974, 11. Bon dem Bapſtum Bu Rome: wider den hochberumpten 
Romaniften gu Leiptzk D. Martinus Luther. Auguſt. Vuitten⸗ 
bergf. (1520), Am Ende: Allein got ſey ere — Amen. In Quart 


Iſt 7% Bogen ſtark und in meiner Cammlung. Be Doreen ——— 


974. mmm. Bon dem Bapſtum zu Rome: wyder den hochhberuͤmpten 
Romaniſten zu Leiptzck. D. Martinus Luther Auguſtiner. 

u Wittenburgk. (1520) In Quart. — 

Iſt 6 Bogen ſtark und in meiner Sammlung. | - | 

974. una. Von dem Bostulfi Son. "wider din hochberuͤmpten | 
Komaniften zu Leipzick. D. Martinug Luther Auguftiner. 
(1520) In Duart. rn 5 

FR 73 Bogen ſtark und in der Schwarziſchen Sammlung zu Altdorf. on F 


T 


% 


” U. 


974. 000. Bon der Babyloniſchen gefencknuß der Kirchen, Doctor 
Martini Luthers. Darunter Autber’s Bildnig in Moͤnchshabit. Oben die Jahr⸗ 
jahl 1520. Am Ende: Finid. — | 
Eben diefe Schrift Fam auch, eher Zeit, unter dem Titel: De captiuitate babylonica 
ecclefiae. Praeludium Marsini Lutberi — Lateiniſch heraus. Beyde hat Lurber dem Sermann Tulich 
zugeeignet. In der Zueignungsfehrift.fagt Auiber: „Von dem Abloß hab ich vor zwegen_joren 


gefhrieben.“« Diefem zu Folge müßte die gegenwärtige Schrift fchon im Jahre 1519 heraus gefommen 
fepn. Sie ift 16 Bogen ſtark und findet fi in ‚meiner Sammlung. _ u ’ ” 9 | 


974. ppp. Von der Babylonifchen gefengfnüß der. Kirchen, Doctor 
| Martin Luthers. (1526) In Atartc.... I 


Unter obigem Titel ſteht Luther's Bildniß in Moͤnchshabit. Auf der Rruͤckſeite des legten Blattes find 
zwey Hunde abgebildet, die einander beißen. Ueber benfelben ſteht: »R. S. M. Mit gwalt man gpalt 
X 12928 .. nt _ 


| Jahr 15207 | 187 
dertribeu fol I Das. fchiut an dien hunden wol. | Bey gwalt vernunft bat feinen pla 
frid, derteufel Bat.“ ; Umter denſelben fieht+ „Hersdes o onmilter finde | Was For ae 
zugſchwiudt? Nit nimpt er an bie, koͤdtlicheit De gibe das rych der feligfeit,« I 18 Bogen ftarf 
und in meiner Sammlung. | 


974, qqq. En ik än’deh Vapſt Leo. den. gehenden. D. Mar- 
AS Luther auſz Dem lateyn ynß deutſch vorwandelt. Wit 
m "tembergf. 1520, In Quart. | 

Lateinifch kam diefer Brief heraus, unter dem Titel: Epiſtola Lusheriana Ad Leonem Decimum Sum- 


mum Pontificrem. Tractatus de Libertate chriſtiana. Vuittembergae. Beyde find datire: Zu Witten. 
bergf Serta, Septembtis 1520. In. 13 Bogen ſtark und in meiner Sammlung. 


974. ggg. Ein ſendbrieff an den Bapſt Leo den tzehenden ©, Mar: 
tinus Luther auſz dem latein inſz deutſch vorwandelt. Wit— 
tembergk 1520. In Quart. 


Iſt 12 Bogen ſtark und in meiner Sammlung. 


974: er. Von’ der. freyheyt ednes Chriſten menſchen. Martinus 
Luther. Czu Vwittenbergk. Im EX iar. In Quart. 


Zunge, hat Luther .biefe Echrift dem fuͤrſichtigen. vnnd weyſen bern Sieronymo Mul⸗ 
phord, S adh ost gu 3m @am. De Litel fee in einer Einfaflung, Iſt 4 Bogen flarf und in 
meiner Sammlung. 


974. CET, Von der Freyhayt Aines Chriſten menſchen. Martinus 
Lucher Vuittenbergae Anno Domini. 1520. In Quart. 


Der Titel ſteht in einer Einfaſſung. Iſt 3 Bogen ſtark und in meiner Sammlung. 


974 ttit. Bon der Freyheyt eyniß Chriſten menſchen. Martinus 
Luther. Vuittenibergae. Anno Domini 1520. In Quart. 


Der Titel in einer Einfaffung. IR 3 Bogen ſtark und in der Schwarzifchen Sammlung zu Altdorf. 


974 nun. Uon der freihaitt Aines Chriſten menſchen. Martinus 
Luther. Vuittembergae Anno dni. 1520, In Quart. 


Der Titel in einer Einfafung und, unter bemfelben Fin Morch mit einem Ro eukran e. 
har un in der Schwar iſchen Sammlung zu Atdorf. 557 f je. Iſt 3 Bogen 


974.xxx. Ein troſtlich predig” von der gnaden gottes ond fryen --" 
‚willen. Vnd von dem. gewalt der ſchluͤſſel ſant Petri. Be— 
ſchriben durch D. Martinum Luther. (Ein Holzſchnitt, Petrum und 

Panlum votſtelend). Am Ende: Gedruckt zu Vaſel— durch Adam 
Petri M. D. XX. In duart. 


a ĩ Bogen ſtark und in meiner Sammlung. g 
| ‘2 


ı88 | Jahr 1520, 
974. yyy. Eyn Sermon von dem newen Teſtamet. daB iſt don d’ 
heyligen Meffe Doct. Mar, 2. Aug Wittenbergk, Anno. M, 


D. gr. Am Ende: Gedrudt zu Wittenbergf durch Johan, Gruͤ⸗ 
nenberg Nach Chriſt geburt taufentfunffhunders vnd zwen- 


tzigſten JaR. In Quart. 


Der Titel in einer Einfaſſung. Iſt 4 Bogen ſtark und in ber Schwarziſchen Sammlung zu Altdorf. 


974. 222. Eyn Sermon von dem newen Teftamlt. das ift von d’ 
benligen Meffe Doet. Mar. 8. Aug. Wittenberg. Anno. M. 
D. XX. Am Ende: Gedruckt zu Wittenbergk durch Johänem 


Gtunenbergt. Nah Chriſt geburt taufent funffhundert vnd 


zwentzigſten Jar. In Quart. 
Der Titel in einer Einfaſſung. IR 4 Bogen ſtark und in meiner Sammlung. 


974, aaaa. Eyn Sermon v5 dem newen Teſtamkt. bad iſt von der 


heylige Meffe Dock. Mar. &. Aug. Wittendergk Am Endei 

Gedruckt gu Wittenburgk Melchior Lotther der sung, Nach 

Chriſti geburt Taufent funffhundert, vnnd im tzwentzigſten iar. In Quatt. 
- Der Titel in einer Einfaffung. Iſt 5 Bogen ſtark und in meiner Sammlung. 


974. bbbb. Ain Sermon von dem neuwen Teſtament, das iſt Von 
der hailigen Meſſe Doctor Martini Luthers Auguſtiner zu 
Wittenberg. M. D. XX. Am Ende: Gedruckt zu Augſpurg buch 
Siluani Ottmar, bey fant Vrſula elofter, am ain und zwain— 
Gigften tag Augufti. Anno ⁊c. im zwaingigften. In Quer. 

Der Tisel in einer Einfaffung. Iſt 45 Bogen ſtark und in meiner Sammlung. 


974. cccc. Ain Sermon von dem neumwen Teftament, das ift Bon. 
der hailigen Meffe Doctor Martini Luthers Auguſtiner zu 


Wittenberg..M. D. XX. Am Ende: Got ſey lob. 


Iſt die naͤmliche Ausgabe; nur ohne Anzeige des Druckere Der ei in einer reifen | 


. 43 Bogen flarf und in der Schwarszifchen Sammlung, zu Altdorf. 


974. dddd. Ein Sermon von dem newen Teftänient. das in von der 
hepligen Meffe Doct. Mar. Luther, Aug. Wittenburgk. Am 
Ende: Gedruckt zit Nurmbergk durch den Erßamen Friderichen 


Peypus in dem jar, ais man jelr nach Chriſti gerurt. M. De 


vnd. EX, Das Druckerzeichen. In Date. 


p 


Jahr 1520. | | 189 


Der Titel in einer Einfaffung unten mit bem Druckerzeichen. Auf der 1. Seite des ‚gten Blattes ein 
Holsfchnitt, das Halten eıner reife vorftellend. Iſt 4 Bogen ftarf und in meiner Sammlung. 30 
noch ein Exemplar, dag mit dem gegenwärtigen vollfommen überein ſtimmt. Nur der am Ende efindi 


Holzſchnitt, die Meſſe vorſtellend, ift ganz verfchieden. - 


974. eeee. Ein Sermon von de nuͤwen Teſtament: das iſt 08 ber 
heilige Meb. Doctor Martinud Luther Auguftiner, zu. wie 
tenbergk. Wittenbergk. Anno M. D. XXÆ. In Quart. 

Der Titel in einer Einfaſſung. Iſt 5 Bogen ſtark und in der Schwarziſchen Sammlung zu Aitdotf. 


974; ffff. Martini Luthers der waren goͤttlichen ſchrift Doctors, 
Auguſtiner zu Wittenbergk, mancherley buͤchlin vnd tractet- 
lin. In welchen ein yegklicher auch einfaltiger lay, vil heylſamer 
Chriſtlicher lere vnd vnderweiſung findet, ſo not ſeind zu wiſſen eynem 
yegklichen Chriſtẽ mẽſchen, der nach Chriſtlicher ordnũg (als wir alle 
ſoͤllen) leben will. Deren biechlin namen findeſt du am andern blatt, 

mit zale der blaͤttern, in welchem yegklichs eyentlich aufahet. Item 

Apologie: das iſt ein ſchirmred vnd antwort gegẽ ettlicher einrede, ſo 
geſchehen wider D. Martinum Luthern vnd feine ewangeliſche lere, 
mit faſt ſchoͤnen wolgegruͤnten bewerungen, das ſein leere, als warhaf⸗ 
tig, Chriſtlich, vnd goͤtlich anzunemen ſey. Am Ende: Geendet im 

Meyen: als man zalt Tuſent funff Hundert und zwenzig jar. 
In AQuart. - 

Der Titel in einer Einfaffung. Iſt 453 Bogen flarf und in meiner Sammlung. 


974. gegs. Martin Lutherd der waren söttlihen ſchrift Doctors 
Augufliner zu Wittenbergf mancherley buͤchlin und tractetlin — 
Am Ende: Vollendet im Oetober, Als man zahlt von Ehriflug 
geburt Taufent fünfhundert onnd zwenzig jar. In Quart. 


ft eine vermehrte Ausgabe, welche noch die Schrift von den guten Werden getevlt in die zehen Gebott 
enthält. Sie iſt 564 Bogen ſtark und in meiner Sammlung. 


97°. b, Ersfini Roterodami, Patackefis. wie ein — vnaußſprechlicher 
fchag vnd Eleinot, dad Euangelium vnd heilig wort Gottes. 
Um Ende: Gedruckt vod vollendet in dem Jar nach Chriſtus 
geburt als man zalt M. D, vnd Iwenjis Jar, In Quart. 


An Herrn Sapps Sammlung. 


973. b. Des allerſeligſten Johannis Chriſoſtomi ain tcoſtlicher Trace 
tat von widerbringung des ſuüünders. M. D. XX. am Eude: 


193 | Jahr 1520. 


Iſt dedieirt Seinrichen von Konritz, beuptman, in Sant Joachims tal. S. Riederer's Abhand⸗ 
lungen S. 485, No. 25. Iſt 3 Bogen ſtark und in meiner Sammlung. 


988. Bon geweychtem Waſſer vnd ſaltz Doct. Andreas Carlſtat. 
- wider den vnuordiẽten Gardian Franciſcus Seyler. Am Ende: 
Gedruckt zu Wittenbergk durch Johan. Gruͤnenberg. 1520. 
Des Druckers Zeichen. In Quart. 


Iſt 3 Bogen ſtark. ©. RKiederer's Abhandlungen ©. 485, No. 25. In meiner Sammlung. 


988.8 Bon gewenchten waffer on ſaltz Doct. Andreag Carlſtat 
wider den vnvordienten Gardian Franciſcus Seyler. Am Ende: 
1520. In Quart. | 


8, Riedereed Abhandlungen S. 485, No. 25. Catal. Bibl. "Sched:l. P, I, p. 37. Catal. Bibl. 
Bünau. T. II, Vol. ILL, wo eine zweyte dergleichen Ausgabe angezeigt wirb. 


988.h. Appellation: Andres Bodenflein von Carolfiad zu dem aller: 
heyligiſten gemeynẽ Edcilio Ehriftlicher vorſtendiger vorfa- 
melung. Vuittemberg. Iſt Datirt: Im Jar von der geburt 
onßers bern, Zaufent funff Hundert zwentzig — Am neun- 
Gehenden tag Octobris. In Auart. 

©. Riederer's Abhandlungen ©. 485, No. 26. Unfchulbige Nachrichten 1719, ©. 572. 
em mlung ift diefe Appelation eben daſelbſt ©. 5— 18. Uebrigeng 13 Bogen flarf und in meiner 


988.1. Welche Bucher Bibliſch feint. Diffes buchlin Ternet onterfchend 
zwueſchen Biblifchen Büchern vnd vnbiblifchen, darynnen viel geprret 
haben, vnd noch yrren, Dartzu weyſzet Das buchlin, welche Bucher, in : 
den Biblien, orftlich feint zu leßen. Andres Bodenſtein von Carol: 
ſtadt Doctor Vnittembergk. Am Ende: Im Jar M. D. EX. 
In Quart. . — | | 


AR Wolfgang Sturszen, Bergmeyſter Im Joachimsthal zugeeignet. S. Riederers Abhandlun⸗ 
gen S. 486, No. 27. Uebrigens 3 Bogen ſtark und in meiner Sammlung. - 


988. k. Miffive vonn der allerhochſte tugent gelaßenheyt Endres 
- Bodenflein von Carolſtat. Doctor. Wittenbergk. Am Ende: 
Datum eyling Wittenbergk Dornſtag am ri. Oetobris. Am 
xx. jar Gedruckt zu Wittenberg nach Chriſti Geburt 1520. 
In Quart. 
Iſt recenſirt in Weller's Altem und Neuem u. ſ. w. Bb. II, S. 710. ignet hat di 
PB — lieben Mutter und allen ſeinen Serunden ; er erflärt 4 in ae Ar a 
dem, was ihn bevorſteht gelaſſen ſeyn wolle. So dachte er damals, ob er aber auch in der Folge immer 
bey dieſem Entſchluſſe geblieben ſey, daran moͤchte man faſt zweifeln, wenn man die Händel bedenkt, die ihm 
ſelbſt fo manche Unannehmlichkeiten zugezogen Haben. . | 


Jahr 1520. 2 193 


988: 1. Bedingung: Andres Bodenſtein von Carolſtat: Doctor 
vnd Archidiacon zu Vuittemberg. Vuittemberg. Am Ende: 
Dat. Wittemberg, In Doctor Carolſtats Hauß, Im Tauſent 
fuͤnf hundert, vnd xx. Jar. In Quart. 


Carlſtadt erklaͤrt ſich, unter welchen Bedingungen er feine Lehre vertheidigen wollte. S. Wells ' 
ait und Neues u. ſ. w. 3b. U, S. 709. Iſt 1 Bogen Bart und in meiner Sammlung. -- 


98% m. Schugrede vnd Eprifenlice antwort. Eins Erbarn lib- | 
habers gotlicher warheit, der heiligen gefchrifft, auff etlicher 
. woderfprechenn, mit angeygung, Warumb, Doctor Martini _ 
. Lutherd Tere, nit fjam onchriftenlich verworffen, Sünder 
meher, als Chriſtenlich A werden ſolle. Apologia. 
"Um Ende: Hat laſſen druͤcken Melchior Lotther d' iung gu Wir: 
tebergk im funffgehende hunderte ond er. iar. In Auart. 


Iſt 2 2 Bogen ſtark, und in ber Scheurlſchen Bibliochek zu Nürnberg. 


992. b. Das buech der gemeine Landpot. landſordnung, Sasung . 
ond gebreuch. des Furſtenthumbs. in obern ond Nider Bairn. 
Im Funftzehenhundert vnd Sechtzehenden Jar aufgeriqt. 

Auf der 1. Seite des 67. und letzten Blatts: Bon neuem zudruckhen be⸗ 

uolhñ habb, zu Muͤnchn an montag nach dem ſonntag Judica 
in der Bafftn, jm̃ funffzehenhundert vnd zwaintzigiſtũ jare. 
In Folio. 


Iſt eine von der, in den Annalen, ©. 441, Nor 992. angezeigten verfhiedene Ausgabe. Auf dem | 
Titel der nämliche Holzſchnitt. Iſt in der Joſchiſchen Sammlung. | 


993. b. Gerichzordnung Hm Fuͤrſtenthumb. Obern und. Niedern 
ayrn. Anno 1520. aufgericht. Am Ende: zu Münden an 
anndt Jorgen tag, des Jars alls man zallte von Chriſti 
Vnnſers lieben herren gepurt, Funfftzehenhundert onnd jm̃ 
Zwaintzigiſten. In Folio. 
In dieſer, von der, in den Annalen, S. 441 442, No. 993. angezeigten verfchiedene Ausgabe, ift, 
außer obigem Titel, nichts roch gedruckt, dahingegen in der von mir dort befchriebenen alten Auffchrift und 


Titel durch das ganze Werk roth gebruckt find. Unter beyden Titeln ſteht der nämliche Holzſchnitt. Nur 


muß es in den Annalen, ©. 441, 3. 1. v. u. heißen, an einem Tiſch ſitzen, flat Feben. in ber 
Zoſchiſchen Sammlung. j ' Iſt 


995. b. Wie der allerdurchleuchtigiſt — Koͤnig Karl von Hiſpanien — 
| erwelter Roͤmiſcher Kunig vnd Fünftiger Kayſer zc von Di: 
fpanien abgefhide — erftich gefchifft nach Engellandt, nachmal fürter 


Panzer ds Annalen Supplement. | Sb 


194 Jahr I 520, 
hin auffs Niderlandt gen Flyßingen in Flandern gelegen, mit was triumphie - 
zung vñ freuden yr Kay. Ma. emphangen worden ꝛc. In Quart. 


et dem Sitek-ift ein Holzſchnitt. Iſt 1 Bogen ‚Kart und in ber Scheurlſchen Sammlung zu 
erg 


995. ©. Beſchreibung der. einreittung Auch kroͤnũg des Großmech⸗ 
tigſten Fuͤrſten vn Roͤmiſchen Koͤnings Caroli des fuͤnffte, 
mit ſampt allen andern Fiͤnſten vnd Herrn einreitten, Heß Neulich befchen _ 
ben Zu Ad in Riderlandt, jm Jar Chriſti Mverr, In Auart 

Iſt 1 Bogen ſtark und in ben Schenrlſchen Diblohet au Rärnberg. 


+ 


995. d. Römifher oma Sifpanirgih Kuniöftider Maichät Ein- 
reytten, vñ Kroͤnung, Zu Ach beſchehen. 1520. In Quart. 


Unter dieſem Titel ein ſchoͤner Holzſchnitt, welcher faſt die ganze Seite einnimmt. Der Kaiſer ſitzt 
anf * Ehren; vor ihm ſtehen die firben Churfuͤrſten, mit den MWapen. Iſt 13 Bogen flarf und im mei⸗ 
wer Sammlung.. 


Fin 


"995, e. Des atterdurdiendeigifer vnd grosnechtigiſte Fürſten 
vnd Herren Herren Karls Romifchen vnd Hyſpaniſchen Kö: 
nigs, auch künftigen Kayſers Einzug, yezt zu Ach am xxii. 
tag Octobris beſchehen, gantz luſtdarlich vn Bw zu leſen. 
(1520.) In Quart. :. . 

Iſt 1 Bogen ſtark und in meiner Sammlung. * 


995. f. Die kroͤnung des allerdurchleuchtigiſten — Herrn Karls 
Romiſchen vnd Hyſpaniſchen Konigs, auch erwelten Romi⸗ 
ſchen Kayſers, hzunt zu Ach am Frrili tag Octobris beſche⸗ 
hen, gantz luſtbarlich vnd kurtzwehlig zu leſen. (1520.) In Quari 
Unter dieſem Titel das kaiſerliche Wapen. Iſt 5 Bl. ſtark und in meiner Sammlung. 


995. g. Kronung. Die fronung des allerdurchleuchtig iſten — Herren 
Karls — yest zu Ah. am. rriii tag Octobris defchehen. gang: 
Iuftparlich vñ kurtzweylig zu leſen. Getruckt zu Leypſyk duch 
Wolfgang Stoͤckel. (15 20.) In Quart. 


SHE 1 Bogen ſtark und in meiner Sammlung. 


998. h, An den großmechtigen Fuͤrſten Karolum: Erwelten Roͤmi⸗ 
ſchen Kunig, Ertzhertzogen in Oſterreich, Kunig in Hyſpa— 
nien «u. Ein gemaine Flag von dem Adel, Kauffmann 


Jahr 1520. | | 193 


Handtwerdsleuten on Kramer. Ein hüpfcher fpruch luſtig 
zu lefen. 1520. In Quart. I 


Unser dieſem Titel ein Holzſchnitt, welcher den Kaiſer ſitzend, und vor ihm verſchiedene Perſonen ſtehend, 
vorſtellt. Iſt 1 Bogen ſtark und in der Scheurlſchen Bibliothek zu Nuͤrnberg. Es ſind deutſche Reime, 
vermuthlich von einem Nuͤrnberger; denn gegen das Ende heißt es: der ſpruch geborn in Xnob- 
daudhe lanndt Gewandert in frembde landg u. f. w. 


995. i. Ein aufjug ettlicher: fendbrieff den aller durchleuchtigiften 
| grosmechtigiſten — Herren Earl Römifchen ond Hyſpaniſchẽ 
König — durch ire verordent Dauptleut, von wegen einer 
newgefunde Inſeln, der ſelbẽ gelegenheit und jnwoner fitten. vñ ge- 
wonheitẽ inhaltenn vor Eurguerfchinen tagen zugefandt, Am 

Ende: Gedruckt in der feiferlichen Stat Nürmberg durch Fry— 
derichen Peypus, vnd feligflich volend am ı7. tag Marcii, 

.. des jars do man. zalt nach Ehrifli unfers lieben Herren ge: 

Surt MD xx. In Quart. 


Unter dem Titel ein Holzſchnitt, ein Schiff, das landen will u. "dgl vorſtellend. Iſt 7 SI. ſtark und in 


meiner Sanımlung. BE | 
995, k. An den alerburchleuchtigften Srosmechtigiften Fürften ond - * 
herren Herren Earglum den fünften Römifhen Keifer vnnd 
Hpfpanifchen. Auch der gangen Welt Imperatoren, Kuni— 
gen und Megierer. In das leben vnd tugendtlichen gefchich- 
ten Keyſer Tyti Defpafiani Des miltenn. Durch Sehaftianum 
Brandt verteutfehet. Am Ende: Labor Sebaftiani Brant. Er 
Argentoraco, Anno XX fupre M. D Kalendis Auguſti. 
In Folio. 
Unter obigem Titel ſteht des Kaiſers Portrait mit Wapen umgeben. Auf dem folgenden Blatte fängt 


die Vorrede Onopbrii Brands ( Sebaftian’s Schn), an ben Kaifer Earl an, worin gemeldet ‘wird, daß 


Kaifer Marimilien dem Seb. Brandt eigenbeweglich einen Beftalungsbrief auf iaͤhrliche 50 Gulden rhei⸗ 
nifch Dienfigelte und den Befchl ertheilet habe, dag Leben K. Traian’d und Titus zu fchreiben, und ihm gu 
.ſchicken. Brandt hatte nämlih, ale ihn der Kaifer nad) Inſpruck berief, demfelben auf einem Zettel die 
. Berfe überreicht: Fortunam Caeſar tibi det deus optimus illam, Trajano dederat quam prius atque Tira. 
Es wird ferner erzählt, dag ihm der Kaifer Maximilian unter andern auch aufgetragen habe, zu den Hei—⸗ 
ligen und Heiliginnen ang feinem Gefchlichte, die er in den Catalogum und Calender fegen laffen wollte, 
und die eine Anzahl von 130 betrugen, Antiphonen, Legenden, Verſikel und Eollecten zu verfaffen. Indeſ⸗ 
ſen ſey der Kaiſer, dem er dreyßig und mehrere Jahre, unermuͤdet gedient babe, geſtorben. Datirt iſt 
dieſe Vorrede: Straßburg den zo. Junii 1320. : Das Ganze beträgt 20 Bl. Iſt in der Joſch⸗ 
ſchen Sammlung. - | | 
995, 1, Wie die mechtige Erb Künigreich ond Fuͤrſtenthumb Hi- 
. fpania, Dungern vnd Gelldern zu den Töblichen Deufern De- 
fierreich und Burgunde fommen fein biff auff onfern allergnedig⸗ 
ften Herrn, Herrn Karl erwälten Romiſchen vnd Hiſpaniſchen sc. Kuͤ⸗ 
nigen ıc, als den rechten natürlichen Erbherrn derſelben Erbkuͤnigreichen. 


196 | . Jahr 1520, 


Am Ende: Gedruct in der Kayferlihen Stadt Augfpurg durch - 
Johann Schönfperger Anno dni M. D. XX iar. In Solio. 


Der Berfaffer Walter Iſenberg, eignete dieſes Wert K. Marl V. zu. Hat Holzſchnitte. S. Zapf 
ce. Th. II, ©. 144, No. XLIIL | 


995..m. Bnfer Hergog Erihg”zu Brunfhwig vnd kLuͤnenburg x. 
warhafftig onterrichtung onnd nottürftige glaubliche ver: 
antwurtunge: auff des biſchoffs von Hildenßheim falfche: 
erdichte: Iugenhafftige: ond außgegangne fhriffte (1520). 
In Duart. = 

Iſt 2 Bogen ſtark und in der Scheurlfihen Bibliothek zu Nürnberg. 


999. VOrtzeichnus vnd Zceignug. des hochlobwirdigen heilig: 
thumbs der Stifftlirchen der heiligen Sanet Morig ond 
Marien Magdalenen zu Halle. Am Ende: Gedruckt yn der Iöb- 
lichen ſtadt halle u. ſ. w. In Quart. 


Als ich in den Annalen, ©. 444 dieſe vorzüglich große Seltenheit anzeigte, war ich nicht im Stande 
den eigentlichen Titel derfelben anzugeben, ba berfelbe in meinem, übrigens wohlbehaltenen, Exemplare feblt. 
Diefes fcheine auch der Sal bey mehrern Exemplaren geweſen [IF feyn, weil Niemand, ber diefed Buch. 
anführt?, den eigentlichen Zitel deffelben befannt machte. Ein sglüclicher Zufall entdeckte mir endlich dag, 
was ich bisher nicht augsfündig machen konnte. Ich hatte nämlich das Glück, den eben fo ſchoͤnen als ſelte⸗ 
nen Duͤrerſchen Kupferftich des Erzbifhofs Albrecht, der diefe Sammlung von Heiligthuͤmern gemacht 
datte, meiner Samınlung einderleiben gu Ednnen. Da nun diefer aufgeklebt war, fucht ich ihn log zu machen 
— und fiehe da, es erfchien zu meiner großen Bermunderung, ber oben angezeigte, berrlidy mit großen 
Miffalbuhftaben gedruchte Titel auf der NRückfeite des DBildniffed. Und nun war ich im Meinen, welche 
Ensbedung vielleicht auch Andern, fo diefe Seltenheit befigen, nicht unangenehm feyn möchte. Das Bildniß 
des Ehurfürften felbft betreffend, fo ift baffelbe linfg gekehrt. Oben zur rechten Seite flieht das Brandenburs 
giſche Wapen. Linke aber fieft man: ALBERTYS MI. DI. SA. SANC. ROMANAE. ECCLAE. TI. 
SAN. CHRYSOGONI PBR. CARDINA. MAGVN. AC. MAGDE. ARCHIEPS. ELECTOR. IMPE. 
PRIMAR. ADMINI. HALBER. MARCHI. BRANDENBVRGENSIS. Ganz unten heißt ⁊68: 

SIC OCVLOS SIC ILLE GENAS SIC 
ORA FEREBAT 
ANNO ETATIS SVE XXIX. 
M. D. XIX. . 
Duͤrer's Zeichen. flieht rechts am Ende, dem Halfe gegen über. Auf ber 1. ©. folge nun der von mir ſchon 
befchriebene Holzſchnitt. 


001. b. Eyn faft guts ond ſittlichs Büchlein Plutarchi von der 
onderfcheyde des freundts vnd ſchmeychlers, allen fürften, 
herren, regirern dienftlich tutfht. Am Ende: Hie ender fich 
das büchlen Plutarchi, von dem vnderſcheyde des freunde 
vnd fohmeychlers. Getruckt im jar als man zalt nach Ehriffi 
geburt. M. V. Fr. In Quart. | . 

In Herrn Zapf's Sammlung. ©. Herrn Degen's Ritterat. der deutfchen Ueberf. der Gricchen 11. 2. 


©. 323, mo bemerft wird, daß Georg Spalatin dieſes Büchlein aus ber lateinifchen Ueberſetzung des 
Eraſmus ins deutſche Aberfegt habe. 


Jahr 1520, 1997 


1004. c. Ein lobwirdige hyſtory von der demuͤtigen vñ gehor— 
famen Frauw Gryſelde, die frauwen zu gedult vnd gehor— 
ſamkeit gegen jren egemaheln ziehende, auch menigklich gut 
vñ nuͤtzlich zuleſen Kauffs lyſes, du wirſts loben. Am Ende: Ge⸗ 
truckt zu Straßburg do man zaͤlt nach Criſtus geburt M. D. 
vnd zweützig jar. In Quart. 

Dieſe Ausgabe iſt 34 Bogen ſtark, und bat eilf Holzſchnitte. Iſt mir von Herrn Veeſenmeyer bekannt 

gemacht worden. 


1003. b. Das lied vö der kuͤnigin von Franckreich, die der falſch 
Marſchalck gegen dem kuͤnig obergab do ſy nit wolt ſeines 
willen pflegen. In des Regenbogen langen thon. Am Ende: Ge⸗ 
druͤckt zu Nuͤrnberg durch Jobſt Gutknecht. Anno M. 
CECCCC. ÆXÆ. In Octav. 

Der Marſchall verleumdet die Koͤnigin, aus Rache ben dem Koͤnig. Ihre Unſchuld und die Bosheit 


des Verleumders wird entdeckt, wofuͤr derſelbe mit dem Tode beſtraft wird. Auf dem Titel ein ſchlechter 
Holzſchnitt, der einen Bezug auf dieſe Geſchichte hat. Iſt 1 Bogen ſtark. 


1005. b. Karſchans mit vier Perſonen fo vonder inen ſelbs ain ge— 

ſprech vnd red Halten. Mercurius Murnar Studens Karſthans. 

. und darunter ein Holzſchnitt dieſe vier Perſonen vorftelend. (1520.) In Quart. 
I Eigentlich find es fuͤnf Perſonen, welche ſich mit einander unterreden. Denn Luther iſt auch dabey; 
Es iſt dieſes eine bittere Satyre auf Thomas Murner'n, wozu die Schrift deſſelben an den deutſchen Adel 
wider Luthern gerichtet, die Veranlaſſung gab. Man hat fie dem Ulrich von Butten zugeeignet. S. Ulrich 
von Husten in litterariſcher Hinficht ©. 224. Am Ende heißt es: „Der Murnar iſt nit allein in 
den fpil | Zu Etraßburg ich noch zwen nennen will | Der fchulmaifter Jeronimus genannt Vnd doctor 
Peter auff dem ſtifft predicant.« Daß diefe Satyre im Jahre 1520 erfchienen fey, erhellet aus ber 1. 
Seite: des. 6. Blattd, wo es heißt: Weyters was wunder ift gefchehen in dieſem zwayn⸗. 
gigften jar zu Meng. In meiner Sammlung und 32 Bogen flark. 


1005, c. Karſthans. (1520.) In Duart. 


AR ein Nachdruck, vieleicht aber auch dag Driginal der vorberigen Schrift. Auf dem Titel fieht bloß 
das einzige Wort Rarfibans. Beyde Ausgaben unterfcheiden fih auch in Anfehung des Dialects. Iſt 3& 
. Bogen flarf, und in meiner Sammlung. 


1007. b. Practica teutfch zu Leypzig aufgericht durch den magifter 
Simon Eyſſenman von Dillingen auß dem einfluß des hi: 
meld, zu fonderlichen lob der hohen ſchul zu Eeypsigf auff 
das M. D. xx. iar. In Quast. 


An Herrn Zapf's Sammlung. 


18 | Jahr 1520, W 
1007. c. Hin New geordnet Rechen Biechlin den Linien mit Rechen - 
*:pfenningen den Jungen Angenden zu heyßlingen gebrauh 
onnd handeln leychtlich zu Ternen mit figuren ond.erempeln 
volgt hernach klaͤrlicher angezaygt. Gedrudt in der kayſer— 
Sihen Stat Augfpurg Anno dni 1520, iar. In Quart. 


Dieſes Rechenbuͤchlein Ift mir von Heren Motzler zu Frepfingen angegeige worben. Herrn Zapf war es 
nicht dekannt. Uebrigens 6 Blatt ſtark. | | 3% 2 | pfi 





Anmerkung. ©. 55. Nr. 220. b. Liber Collationum m. ſ. w. Das bey .ber Anzeige dieſer 
Seltenheit ſtehende Citat — Supplement ©. 49. Nr. 180. b. — iſt falfch. Ich bemerke alfo 
‘hier nur, daß die von Sols felbft beforgte Ausgabe, in Herrn Fiſcher's Befchreib. typogr. 
Seltenpeiten gwepten Lieferung ©. 53., aus einer in Sedez, ohne Anzeige dee Druck⸗ 
| jebreh erfchienene Ausgabe, ganz abgedrudt worden ſey. Noch) bemerfe id, daß von dieſes .alten 
eimers Leben und Schriften, im fünften Theil von G. 3. WIE Nuͤrnbergiſchen 
Gelehrten kericon, welchen Herr Pfarrer Ropitſch vor kurzem herausgegeben hat, ausfuͤhr⸗ 
liche Nachricht zu finden fey. Auch befige ich felhft einen Band von Solsen’& Gedichten, die ber 


ſelbe mit eigener Hand gefchrichen bat, 


Dr 2219021