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&7Z.
MITTHETLUNGEN
ÜBER
EGENSTÄNDE
DB8
ARTILLERIE- MD GENIE-WESENS.
HERAUSGEGEBEN VOM
K. UND K. TECHNISCHEN & ADMINISTRATIVEN
MILTTÄR-COMITß.
XXII. JJLTLUGL J±TS &
18S1.
HIT 30 TAFELN, 86 FIGUREN UND VIELEN TABELLEN IM TEXTE.
WIEN.
DRUCK UND COMMIS8ION8VERLAG VON R. v. WALDHEIM.
1891.
Alphabetisches Verzeichnis
der im Jahre 1891 erschienenen Aufsätze (A), Notizen (N) und kleinen
Notizen (k N).
Accumulatoren. Elektrische A 3 81
Aluminiumlegierungen. Versuche k N 1 22
Ankerseile. Inanspruchnahme hei schwimmenden Brückenunterlapen N 5 95
Antiseptische Baumaterialien k N 10 234
Artillerie. Uehersicht der Versuche auf dem Gehiete A 7 265
„ Ein Beitrag zum indirecten Schuss der Feld- Artillerie ... A J-j! Tri
„ (Feld-) Das Material der deutschen N 1 8
„ Versuche der englischen im Jahre 1888 zu Lydd N 1 13
„ französische. Indirectes Schießen in festen Plätzen .... N 3 58
„ und Infanterie (Reserve-) Russland k N 9 187
„ Material. Erprobung der schwedischen Fabrik in Finspong N 2 34
„ „ Fortbringen bei tiefem Schnee N 5 93
„ Park (Belagerungs-). Der englische k N 9 183
„ „ „ „ italienische • . . N 12 247
Artilleristische Neuerungen in Italien k N 9 185
Ausdauerschießen mit dem Gewehre k N 1 22
Ausstellung zu Frankfurt am Main k N 7 126
Australien. EisenbahnbrQcke über den Hawkesbury-Fluss k N 7 144
Automatisch wirkendes Mundstück für Respirationsapparate ... N 6 117
Backofen (Reserve-) mit Gewölbe aus lufttrockenen Ziegeln u. s. w. N 10 229
BalkenkOpfe. Einmauern k N 7 146
Ballistit, Schießversuche k N 1 21
Baumaterialien, antiseptische k N 10 234
Befestigungen der Schweiz A 4 139
{9 391
11 475
Befestigungsarbeiten. Deutsche Feldpionniervorschrift für Infanterie N 2 25
Belagerungs-Artillerie-Park, der englische k N 9 183
Beleuchtung und Kraftübertragung. Einige neuere Anlagen ... A 5 193
Beobachtungsleiter (Feld-) in Belgien k N 4 89
Berechnung der Schusstafeln seitens der Gusstahlfabrik Fried. Krupp AI 1
Biegsame Metallröhren k N 7 147
Bofors-Stahl. Erprobung von Geschützrohren aus Bofors-Stahl . . A4 121
Brandstoflfe im Alterthum und Mittelalter N 12 270
Brennzeiten von Tempierp] atten in verschiedenen Ortshöhen . . . k N 6 120
Brücken-Unterlagen. Inanspruchnahme der Ankerseile N 5 95
„ Überbau. Aufstellung k N 5 114
„ über den Canal la Manche k N 6 125
„ Rosten eiserner kN 7 146
„ (Hilfs-) in Frankreich k N 10 223
Bulgarien. Versuch mit Schnellfeuerkanonen Grusou N 12 271
Bukarest. Panzerungen k N 10 231
Canal la Manche. Brücke k N 5 125
Cementartige Anstriche für Mauerwerk k N 12 274
Cement feuerfester k N 12 274
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IV Alphabetisches Verzeichnis.
Chrouunieter, System Montadon k N 2 29
Cistcrnen. Cutitinuierliche Controlo des Wasserstandes k N 3 71
Conservierung von Drahtseilen • . . . k N 12 273
„ „ weichem Holz k N 12 273
Cordite. Schießversuche k N 1 21
Dachdeckungen. Wärmeleitungsfähigkeit N 2 37
Deckenverputz ohne Verrohrung oder Verlattung k N 4 69
Doppelzünder. Italien M. 1886 für Bei.- und Festungs-Geschütze N 4 83
Druckluft. Nutzbarmachung der Arbeit der Niagara-Fälle . . . . k N 8 161
liinmauern von Balkenköpfen kN 7 146
Eisenbahn-Brücke über den Hawkesbury-Fluss kN 7 144
„ -Fahrt eines Torpedobootes in Frankreich k N 12 273
„ (Feld-), Ermittlung der Zugkraft k N 5 110
Provisorien. Zerbrcchversüche ^ i 9
17
2 43
285
337
„ Turin— Torre-Pellice. Militärischer Betrieb k N 6 162
Eisenbahnwesen in Frankreich. Vorbereitungen für den Kriegsfall k N 11 244
Eisencementwände k N 11 245
Eisenwerke. Österreichische A { o
Eisernes Thor. Fclssprengungen unter Wasser N 12 263
Elektrische Accuinulatoren A 3 81
., Batterie. Imschentzki k N 3 73
„ Beleuchtungsanlagen. Feuersgefahr A 8 313
„ Kraftübertragung beim Tunnelbau kN 7 146
„ Wellen, Fortpflanzung in der Luft nach Hertz k N 6 128
„ Zielrahraen k N 7 143
Elektrisches Licht. Taktischer Wert N 10 224
Explosion des Friedens-Pulvermagazins Vigna Pia k N 6 130
Explosivstoffe. Bestimmung der Vorbrennungstemperatur A 2 67
Faltboote und Thierhäute als schwimmende Nothunterlageu . . . k N 5 108
Fcldbahnwagen. Krankentransport kN 7 142
Feldbeobachtungsleiter in Belgien k N 4 89
Feldgeschütz der Zukunft. Wille N 11 237
Feld-Pionni er- Vorschrift. Deutsche, für die Infanterie N 2 25
Felsensprengungen. Ein Vorschlag für submarine A 4 105
Felsen Sprengungen. Eisernes Thor N 12 263
Festungs-Artillerie-Truppen in Russland kN 7 143
Festungs-Infanterie-Bataillone in Russland kN 7 143
Festungs-Locomotive k N 1 23
Festungs-Telegraphie in Russland k N 2 39
Feuersgefahr in elektrischen Beleuchtungsanlagen . A 8 313
Finspong. Schnellfeuerkanone N 8 154
Fleisch. Das Gofrierenmachen durch kalte Flüssigkeiten N 1 17
Französische Artillerie. Indirectes Schießen in festen Plätzen . . N 3 58
Französisch-Deutsche Grenze. Befestigungen ^ ill
Französische provisorische Instruction über Feldbcfestigungsarbeiten N 5 97
Frankfurt, am Main, Ausstellung k N 6 126
Fuhrwerke des Feld-Art. -Materials. Fortschaffen bei tiefem Schnee N 5 93
Fundierungen unter Wasser durch Einblasen von Cement . . . . k N 9 189
Fußböden. Theeren k N 1 23
Grasspannungs- (Registrier-) Messapparat kN 8 159
Gefrierverfahren nach Poetsch. Verbreitung kN 5 113
Genie-Regimenter. Versuche und Übungen 1889 und 1890 .... A 5 179
Geschütze in Nordamerika kN 9 186
Geschützrohr. Einfluss von hineingelangten Fremdkörpern . . . . k N 6 122
391
475
Alphabetisches Verzeichnis. V
Gewehre. Moderne Krieg«- ^ 110 191
Gewehr-Lafetten. Anwenduug N 8 152
Gewölbe-Rüsthaken k N 6 123
Graphische Auflösung von Gleichungen 2., 3. und 4. Grades ... N 7 133
Grenzzone in Spanien. Militärische k N 10 231
Gürtelfort Versuche zur schnellen Besetzung k N 2 41
Gürte] Stützpunkt Ton Mjäskowski. Typus N 1 1
Ilawkesbury-Fluss in Australien. Eisenbahnbrücke k N 7 144
Hertz. Fortpflanzung der elektrischen Wellen in der Luft . . . . k N 6 128
Hilfsbrückeu in Frankreich k N 10 233
Hindernisse (künstliche). Mittel zur Überschreitung N 4 77
Höh Öfen. Magnet zur Benützung r k N 5 112
Hohofen schlacke. Verwertung k N 10 234
Hölzerne Eisenbahn-Provisorien. Zerbrochversuche A 1 17
Holzfaser-Röhren k N 5 113
Imsehenetzki's elektrische Batterie k N 3 73
)9 427
10 447
Infanterie und Artillerie in Russland. Reserve k N 9 187
Internationale Maßeinheiten. Die wichtigsten ^ »12 519
Italien. Artilleristische Neuerungen k N 9 185
Italienischer Doppclzünder M 188B für Bei.- und Festungs-Geschütze N 4 83
Kanonen und Panzerplatten. Erzeugung in Bethlehem k N 5 1 12
Kraftübertragungsanlagen. Einige neuere A 5 193
Kraftübertragung. Elektrische, beim Tunnelbau k N 7 146
Krankentransport auf Feldbahnwagen k N 7 142
Krankenzimmer. Vermeidung scharfer Winkel k N 4 91
Kriegsgewehre. Moderne ^110 191
Krupp. Berechnung der Schusstafeln seitens der Gussfabrik .... A 1 1
Küstengeschütze. Feldgeschütze zur Distanzbestimmung Russland . k N 8 157
Laderampen, mobile. System Peralta k N 2 41
Lafetten (Gewehr-) Anwendung N 8 152
Lichtmaschine. Petroleum-Motor zum Betriebe k N 4 91
Locomotiv-Zugkraft k N 1 23
Luftballon. Russland, Instruction für meteorologische Beobachtungen N 10 220
Maasbefestigungen. Panzerkuppeln k N 10 232
Magnet zur Benützung bei Hohöfen k N 5 112
Mannesmann-Röhren. Träger und Stützen k N 12 273
)1 1 489
12 519
Metallröhren. Biegsame k N 7 147
Metallschilde und Schanzkörbe im Belagerungs- und Festungskriege N 5 105
Minenvertheidigung. Project für moderne Festungen N 3 43
Mjaskowski. Typus für einen Gürtelstützpunkt N 1 1
' 9 165
|10 191
Manier-Gewölbe k N 5 113
Montadon. Chronometer N 2 91
Mörser-Regiment Russland k N 2 39
Mundstück, automatisch wirkend, für Respirationsapparate .... N 6 117
Moderne Kriegsgewehre N <.
VI Alphabetisches Verzeichnis.
Niagarafälle. Druckluft zur Nutzbarmachung der Arboit .... k N
Nordamerika. Panzerschießen N
Nothunterlagen. Thierhäute und Faltboote k N
österreichische Eisenwerke •..•..-.... A
ö
Panzerkuppen der Maasbefestigungen k N
Panzerplatten. Erzeugung in Bethlehem k N
Panzerplatten in Russland. Versuche k N
Panzerschießen in den Vereinigten Staaten N
Panzerungen für Bukarest k N
Paris als Seehafen k N
Paschwitz. Neuer Taschencompass k N
Peralta. Mobile Laderaropen k N
Percussionszünder. Neuer Typ, Spanien k N
Petroleummotor zum Betriebe elektrischer Lichtmaschinen . . . . k N
Pfeilerfundierung in tiefem Wasser k N
Poetsch. Verbreitung des Gefrierverfahrens k N
Registrier-Gasspannungs-Messapparat k N
Renard. Ventilation 8- Apparat für Kasernen N
Repetiercarabiner M. 1890 A
Repetier-Extra-Corpsgewehr M. 1890 A
Repetiergewehr M. 1888 bei Anwendung der Gewehrpatrone M. 1890 A
Reserve-Backofen mit einem Gewölbe aus lufttrockenen Ziegeln . . N
Reserve-Infanterie und Artillerie in Russland k N
Resonanz. Mehrfache der elektrischen Wellen Schwingungen .... k N
Respirations-Apparate. Automatisch wirkendes Mundstück .... N
Röhren aus Holzfaser k N
Rosten eiserner Brücken k N
Rücklauf. Vermindern mit Benützung der Pulvergase N
Rwsland. Aufstellung neuer Reserve-Batterien k N
„ Errichtung eines dritten Mörser-Regiments k N
„ Gegenwärtiger Stand der Festungs-Artillerie-Truppen . . . k N
„ Organisation der Festungs-Telegraphie . . k N
„ Vermehrung der Festungs-Infanterie-Bataillone k N
Rüsthaken (Gewölbe-) k N
Sand. Verwendung von künstlich erzeugtem k N
Sauer's Angriffs verfahren. Russische Kritik N
Schanzkörbe und Metallschilde im Belagerungs- und Festungskriege N
Schießen aus Gewehren während der Bewegung. Frankreich . . . k N
Schießen aus Küstengeschützen; Feldgeschütze zur Distanzbestim-
mung. Russland k N
Schießen indirectes der französischen Artillerie in festen Plätzen . N
Schiseophon • N
Schneebrustwehren. Beschießen. Kussland k N
Schnellfeuerkanonen. Finspong N
„ Gruson. Schießversuche in Sofia N
Schraube mit Kollkugeln k N
Schusstafeln. Berechnung seitens der Gusstahlfabrik Krupp ... A
Schweiz. Befestigungen A
Shrapnel-Versuche. Schweden N
Silicium. Einfluss auf die Eigenschaften von Stahl N
Spanien. Militärische Grenzzone k N
„ Neuer Percussionszünder k N
Sprenghöbenme8ser für Feld- und Gebirgsbatterien N
Sprengung von fünf Bogen des Piotröwka-Viaductes A
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Alphabetisches Verzeichnis. VII
Sprengungen. Ein Vortrag für submarine Felsensprengungen ... A 4 105
Sprengungen unter Wasser. Eisernes Thor N 12 263
Stahl bei niederen Temperaturen k N 5 112
Taschencompass Paschwitz k N 3 72
Tempierplatten (Satzscheiben) in verschiedenen Ortshöhen . . . . k N 6 120
Theeren von Pussböden k N 1 23
Thierhänte und Faltboote als schwimmende Nothunterlagen . . . k N 5 108
Torpedoboot in Frankeich. Eisenbahnfahrt k N 12 273
Trager und Stützen aus nahtlosen Röhren k N 12 273
Tunnelbau. Elektrische Kraftübertragung . . . . k N 7 14G
Überschreiten von Terrainsenkungen und künstlichen Hindernissen N 4 77
T entilations- Apparat für Kasernen. Renard N 4 85
Verbrennungstemperatur von Explosivstoffen. Bestimmung . . A 2 67
Verbuche auf dem Gebiete des Artillerie- und Waffenwesens ... A 7 265
„ „ technologischem Gebiete A | « 043
ff und Übungen der beiden Genie-Regimenter 1889/90 . . A 5 179
Warmeleitungsfahigkeit verschiedener Dachdeckungen N 7 37
Wasser. Fundierungen durch Einblasen von Cement in den Baugrund k N 9 189
Wellenschwingungen. Mehrfache Resonanz der elektrischen . . . . k N 3 74
Wendelrutsche k N 8 163
Wille's Feldgeschütz der Zukunft N 11 237
Zerbrechversucbe mit hölzernen Eisenbahnprovisorien A { 2 43
Ziegelgewölbe-Abtrag k N 5 118
Ziegelsteine in Theer gekocht k N 4 91
Zielrahmen. Ein neuer elektrischer kN 8 143
Zugkraft bei der flüchtigen Feld-Eisenbahn k N 5 110
VIII
Autoren-Verzeichnis.
tltttlm Ohm1 i»li»klrl*obe Accummnlatoron. A 8, 81.
Iluek rVrhwhvorMitfhi» mit boUternen Kinenbahnnrovisorien. A 1, 17. 2, 43.
|tmi«jllirw, tto«*r*l v Hauer« Angrlffrverfahren. N 12, 864.
Übrl*tC Ritt W*Wm «um ludlrecten HchtiM der Feld-Artillerie. A 9, 427. 10, 447.
\\\\M Ober da* tlefrierenmaoben von Fletaeh dureh kalte Flüssigkeit en. N. 1, 17.
\S\*\\ Vtxdwl fflr die Mtnenwrtheldigung moderner Festungen. N 3, 43.
\\[*\\ Mlu^l «ttr VbemehreHnng vermiedener Terrainsenkungen and künstlicher
Ütmlttttt«««. N As V
\\M\ Über die \*\*\\[\w\\i**\\* Ketmiduetton der Stimme. N. 5, 104.
\\M\. Nehaw«kflrbe und MeUlWhflde Im Belagerung und Festungskriege. X 5, 105.
\\M\ Attentat i*eh wirkende* Mundstück ftr Kesmrationsapparat*. N 6. 117.
\\M\ t*Mr*eHe* O&r die mete\*vd\>gtaeh«n BeeWhtnngen wahrend der Fahrten
WM dm UftbaMe* H*»*lattd X H\ **0.
lVI\ \Vwr teMtata W*rt de* elektrischen T.iehtes. X 10, »4.
lfe<*fcv*W**r tt. v IVrtfcri**** der Fuhrwerke des Feld-Artillerie-Materials bei
t*Mfc# Seh*** S \ W
KvW \*fr IN^t^fcht i* de* elektrWhe* tteleaAbtangsanlag*» A S, 313.
rV*****ti V YewiieV ^*r **£tt*ehe* Artillerie im Jahr* l$S8 tu Lvdd. X 1, 13.
rV^aasari v. We- IW^lfc***** ^r Sehwtt, A 4. 13$.
VVaiaaaatt x IHe fatfti^iaeW ^>vi*\Nri*»eh* lastractKMi ther die Aasföhraagr Ton
*VW WK$**£* - AtWftv* dareh l*tat*ri+-Trm|tp** X 5, ?T
W^M IV* l**i*]rd\vh* V+*titat**4*^A»gvM*t Ar Kas*n**. X 4s 85.
^fcr******** CVe* ^** Aimwr4«*£ vv* <tV*r*fcr4 *&**** X S, l\J.
Vtatalriefc IV *VF**m^tow»rfcett 1fr?*» wrk:e A T. 38\ &. $S7.
fceü* CWrtfreh* **r V«^k^ auf t*vh»^*givW* ******** A & *l£ 7. *4&.
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>S ^ ^
^^^^v H*^rv Hmw»? ^^i?> *#!•** Ä*^ifll»t*wr*- m»» Vi ii tili in iiiajiMajp in
Autoren-Verzeichnis. IX
Srutek v. Der Chronometer „System Montadon".. N 2, 29.
Tarbuk. Obersieht der wichtigsten Versuch« und Übungen der beiden Genie- Regimenter
in den Jahren 1889 und 1890. A 5, 179.
Tilsehkert. Wärmeleitungsfahigkeit verschiedener Dachdeckungen. N 2. 37.
Tilschkert. Inanspruchnahme der Ankerseile bei schwimmenden Brücken-Unterlagen.
N 5, 95.
Tilschkert. Reservebackofen mit einem Gewölbe aus lufttrockenen Ziegeln und einer
Herdsohle aus Lehmestrich. N 10, 229.
Ullinann. Brandstoffe im Alterthum und Mittelalter. N 12, 270.
Weigner. Der &mm Repetiercarabiner 1890. A 5, 161. G, 199.
Weigner. Das Repetiergewehr M. 1888 bei Anwendung der Gewehrpatrone M. 1890.
A 9, 415.
Weigner. Repetier- Extracorps - Gewehr M. 1890. A 9, 426.
Wuich R. v. Die Berechnung der Schusstafeln seitens der Gus Stahlfabrik Fried.
Krupp.. A 1, 1.*
Wuich R. v. Über die Bestimmung der Verbrennungs-Temperatur von Explosivstoffen
A 2, 67.
Zaillner v. Sprengung von fünf Bogen des Pietrowka- Viaductes bei Seibersdorf.
A 10, 471.
,
Inhalts- Verzeichnis
zur Abtheilung:
„Bücher- Anzeige".
Inga 11 s, M., Oaptain first artülery. Eacterior BallisUcs in the plane of fire\ und
Ingaila, AT., Captain. Handbook of problems in direct firt 1
Wille, R., Generalmajor a. D. Das deutsche Feld- Artillerie-Material ... 3
Jahns, Max. Geschichte der Kriegs Wissenschaften, vornehmlich in Deutschland 3
David, Ludwig, k. und k. Oberlieutcnant und Scolik, Charles. Die Photo-
graphie mit Bromsilbergelatine und die Praxis der Momentphotographic 4
Bundschau in der periodischen Militär- und technischen
Literatur. 1. Halbjahr 1890 I— XXVI
Wernigk, Premier-Lieutenant. Taschenbuch für die Feld-Artillerie .... 5
Abel, Oberst und Commandeur des Großher zoglieh- hessischen Feld- Artillerie-
Regimentes Nr. 25. Handbuch für Einjährig- Freiwillige, Reserve-Offi-
ciere, Aspiranten und Officiere des Beurlaubtenstandes der Feld-Artillerie. t>
Wagner, Reinhold, Oberstlieutenant a. D. Was machen wir mit Helgoland? 7
Vogt, Hennann. Die europäischen Heere der Gegenwart 8
Rundschau in der periodischen Militär- und technischen
Literatur. 2. Halbjahr 1890 XXVII-XLVH
Hanne r, Adolf, ordentlicher Professor der Mathematik an der k. und k.
technischen Militär -Akademie in Wien. Analytische Geometrie des
Punktes, der Geraden und der Kegelschnitte 9
La question des canems en ßelgitjue 11
Z. A., Die Thatsache der lenkbaren Luftschiffahrt und ihre Verwendung für
Militärzwecke 13
Mar selli C, Hauptmann. Manuale pel condottiei-o di truppe 13
Almanach für die k. und k. Kriegsmarine 1891 14
Schubert Josef, k. und k. Hauptmann im Artilleriestabe vom Stande des
technischen und administrativen Militär-Comite. Die Feld- und Gebirgs-
Artillerien der europäischen Staaten im Jahre 1890 15
Etudes de guerre par le general Lewal. Tactique des ravüailtemenls 17
Mittheilungen des k. und k. Kriegs-Archivs • . . 31
Schcllendorf I., Bronsart v., General der Infanterie und commandierender
General des 1. Armeecorps. Betrachtungen über eine zeitgemäße Fecht-
weise der Infanterie 34
J ahn s, Max. Geschichte der Kriegswissenschaften vornehmlich in Deutschland. 37
S piek er, Th. Dr., Professor am Realgymnasium zu Potsdam. Lehrbuch der
ebenen und sphärischen Trigonometrie mit Übungsaufgaben 37
Ren esse, A. v., Hauptmann und Compagnie-Chef im Pionnier-Bataillon von
Rauch- Torgau. Die elektrische Minenzündung. Ein Handbuch für
Militär- und Civil-Ingenieurc 38
I
Inhalts-Verzeichnis zur Abtheilung: „Bücher-Anzeige". XI
Seite
Szczepaiiski, Fritz v. Biöliotheka Polytechnika. Repertoriuin der tech-
nischen Literatur 41
Rohne H., Oberst und Coinwandeur des Schleswig'schen Feld-Artillerie-Regi-
ments Nr. 9. Das Artillerie-Schießspiel. Anleitung zum applicatorischcn
Studium der Schießregeln und zur Bildung von Schießbeispielen . . 43
Moch G., capitaine oTartillerie, adjoint ä la seetion technique de Cartitlerie. La
poiidre sans fumee et la Uictiquc 47
Lycoudis . Vierrt 8., clief de bataillon du ginie hälenujuc. Memoire sur nn
nouveau Systeme de bowches ä feu demontables 48
Dressage mithodique du cheval de seile d' apres Us denüers enseignements de
F. Baucher, recueUlis par un de ses tteves 50
Springer Adalfried, k. und k. Hauptmann im Geniestabc, Präsidial-Adjutant
im technischen und administrativen Militär-Comite'. Gliederung und
Ausrüstung der Armee im Felde 52
Hötzendorf Franz Conrad v., k. und k. Oberstlieutenant im Generalstabs-
Corpa und Lehrer an der Kriegsschule. Zum Studium der Taktik . . 53
Neues vom Büchermarkte im 1. Semester 1891 57
Tschamer. Zur Entwicklung der Gebirgsartillerie mit besonderer Berück-
sichtigung der schweizerischen • 69
Haase Wilhelm, Oberstabsarzt 1. Cl. und Regimentsarzt des Eisenbahn-
Regiments Nr. 1. Die Unterbringung der Verwundeten und Kranken
auf dem Kriegsschauplatze 70
Pantobiblion, internationale Bibliographie der polytechnischen Wissenschaften 74
Zanotli B., Capitano del Oenio. Fortificazione permanente 70
Kundschau in den militärischen und technischen Zeit-
schriften. 1. Halbjahr 1891 I-XXVIII
Zusammenstellung der bekanntesten Geschütz-Liderungen 78
Pizzihelli G., k. und k. Major im Geniestabe. Handbuch der Photographie
für Amateure und Touristen. 2. Auflage, Band I 78
flossot, Capitaine de Vartillerie de la marine. Determination des vitesses des
projeetiks au moyen des pl&ionienes sonores 81
PUch Franz, k. und k. Marine-Artillcrie-Ingenieur. Die gepresste Sehießwolle.
Eine Abhandlung über die Beurthcilung, Verwendung und Behandlung
dieses Explosivpräparates für Torpedo- und Seeminen-Lehrcurse ... 87
liepsius, Dr. B., Das alte und das neue Pulver. Vortrag, gehalten in der
64. Versammlung der Gesellschaft deutscher Naturforscher in Halle a./S. 88
Die kaiserlich deutsche Marine 90
Oeniral Brialmont, Situation actuelle de la fortification, idees et tendances de
la nouveüe dcole 277
General Brialmont. La fortification de Vavenir, d'aprte des auteurs anglais 279
Manuale d'arliglieria. Parte terza 280
Jansen Wilhelm, Hauptmann a. D., früher Waifenlehrer an der Kriegsschule
Hannover. Die Kreiselbewegung 281
Ka ndelsdorfer Karl, k. und k. Hauptmann. Der Heldenberg, Radetzky's
letzte Ruhestätte und Schloss Wetzdorf 282
Looß Emil. Unter deutschen Fahnen 283
Österreichischer Ingenieur- und Architekten-Kalender für das Jahr 1892 . . 283
Neues vom Büchermärkte. Im 2. Semester 1891 285
Die Berechnung der Schusstafeln seitens der Gusstahl-
fabrik Fried. Krupp.
Erläutert von
XTilcolaiis Ritter v. Wuich,
k. und k. Oberttlittäenant de* ArtÜlrritstabes.
Die Gu88tahlfabrik Fried. Krupp veröffentlichte vor kurzem die
daselbst bei Anlage von Schusstafeln angewendeten ballistischen
Hilfstabellen, welchen kurze theoretische Erläuterungen voraus-
geschickt sind f).
Jene Tabellen, welche sich auf die Elemente der (allein in Betracht
gezogenen) verticalen Bahnprojection beziehen, gelten aus-
schließlich für Ogival-Geschosse Krupp'scher Fa9on.
Nachdem die Mehrzahl unserer ordonnanzmäßigen Geschosse Krupp'-
sches Gepräge tragen, so verdienen erwähnte ballistische Hilfstabellen
bei uns besondere Beachtung, weshalb ich es für keine überflüssige
Mühe hielt, jene Formeln, welche der Anlage der Krupp'schen Hilfs-
tabellen als Grundlage dienten — unter Festhaltung der bei uns
üblichen Bezeichnungsweise der ballistischen Größen — derart zu ent-
wickeln, dass sich die Darlegungen bequem in den Bahmen meiner
Vorträge am höheren Artillerie-Curse, bezw. in den Bahmen meines
Lehrbuches der äußeren Ballistik einfügen lassen, allwo die der Krupp'-
schen Fabrik als Vorbild dienende Siacci'sche Lösung des ballistischen
Problems eingehend erörtert wurde.
Vom analytischen Standpunkte besteht der — vonBash-
forth herrührende — Grundgedanke bei Aufstellung der den Hilfs-
tabellen zugrunde liegenden Formeln darin, sämmt liehe Bahn-Elemente
als Functionen der horizontalen Projection der Geschwindigkeit vx dar-
zustellen, wodurch die Trennung der Veränderlichen in den Differential-
gleichungen für die Bewegungs-Elemente, zum Zweck deren Integration,
sehr erleichtert und demnach ermöglicht wird, für die zahlenmäßige
Berechnung der in den Integralgleichungen auftretenden bestimmten
Integrale Hilfstabellen anzulegen, u. zw. in analoger Weise, wie
•) Verfasser ist der Director Herr Ingenieur W. Groß.
2 Wui c h.
dies beispielsweise bezüglich des bekannten, in der Wahrscheinlichkeits-
theorie eine große Rolle spielenden Integrales:
Jh = f\-*Ax
v o Ja
geschehen ist, für dessen zahlenmäßige Berechnung die Werte des Integrales :
Jx = f'e-*dx
V O , ' o
für successive wachsende x berechnet und tabellarisch verzeichnet wurden.
Da obiges Integral geschrieben werden kann:
Ja -^ ( e~x* d x — C<r~* d x%
so ist klar ersichtlich, wie mit der Tabelle der Integralwert für beliebige
Grenzen ermittelt werden kann.
Als besondere Annehmlichkeit bei Anlage der ballistischen Hilfs-
tabellen sei hervorgehoben, dass der aualytische Ausdruck für das Luft-
widerstandsgesetz hiefur ganz überflüssig ist da eine tabellarische
Darstellung der Luftdrücke genügt, welche gestattet, für jede
Geschwindigkeit den entsprechenden Widerstandswert anzugeben.
Die Kruppsche Fabrik hat aufgrund ausgedehnter Versuche mit
ihreu Geschossen für Geschwindigkeiten von 50 bis 1.000m — was
gegen früher (J40 bis 700m) eine wesentliche Erweiterung des Ge-
schwindigkeitsbereiches darstellt — die Luftdrücke pro Quadrat-Centi-
meter des größten Gesehoss-Querschnittes — speci fische Luft-
drücke — und für das specifische Gewicht der Luft 1206% (Beiugs-
dichtei für den Fall ermittelt, dass die Längenaxe d es Geschosses
in die Be wegungsriohtung fällt.
Diese tabellarisch verzeichneten speciiischen Luftdrücke sind für
die Anlage der Hilfstabellen grundlegend und will ich hiezu bemerken,
dass es angemessener — weil eiufacher — gewesen wäre, die spe-
zifischen Luftdrücke für das specifische Gewicht der Luft \kg
als Grundlage zu nehmen, wie dies in den analogen Tabellen meines
Lehrbuches geschehen ist
An die eingangs gemachte Bemerkung, dass die Hilfstabellen
ausschließlich für Geschosse Krupp'scher Favon gelten,
anknüpfend, will ich bemerken, dass, wenn das Verhältnis der specifischen
Luftdrücke gegen Geschos>e verschiedener Gestalt von der Geschwindig-
keit unabhängig, d. h. für alle Geschwindigkeiten dasselbe wäre, die
für eine best immte G eseho^sforni aufgestellten Tabellen
einen ganz allgemeinen Charakter hätten und dass ein con-
stanti-r Fsci.-r den ftaigäng v.;.n einer Geschossform zur andern
* ermitteln nürde.
Die Berechnung der Schusstafeln seitens der Gusstahlfabrik Fried. Krupp. 3
Dies ist leider nicht der Fall und beschränkt diese Thatsache den
Wert der auf bestimmte Geschoss formen basierten Hilfstabellen
ganz empfindlich — abgesehen davon, dass die Voraussetzung des Zu-
sammenfallens der Längenaxe des Geschosses mit der Bewegungsrichtung,
für halbwegs größere Distanzen als nicht mehr zutreffend angesehen
werden kann.
Nach meinen Bestimmungen (Lehrbuch der äußeren Ballistik,
Seite 100) ist der Widerstand gegen Bundgeschosse bei kleinen
Geschwindigkeiten 0*54 des Widerstandes gegen cylindrische Ge-
schosse und steigt die Verhältniszahl der Widerstände mit wachsender
Geschwindigkeit zum Grenzwert 0*8; der Widerstand gegen Krupp'sche
Ogival-Geschosse ist bei kleinen Geschwindigkeiten 0*3 des Wider-
standes gegen cylindrische Geschosse und erreicht die Verhältniszahl der
Widerstände mit zunehmender Geschwindigkeit den Grenzwert 051.
Der von einer gewissen Geschwindigkeit (ca. 400m) constant
bleibende Grenzwert hängt mit der Thatsache zusammen, dass für große
Geschwindigkeiten für alle Geschossformen ein und dasselbe Luftwider-
standsgesetz (das quadratische) Geltung hat.
Da, den obigen Betrachtungen zufolge, bezüglich der in Rechnung
zu stellenden Luftdrücke sowohl die Form des Geschosses als auch die
mittlere Lage der Längenaxe desselben zur Bahntangente mitbestimmend
sind, so ist es nicht ohne weiteres gestattet, die Zahlenwerte der Hilfs-
tabellen bei Anlage von Schießtafeln pur et simple zu benützen, sondern
es muss durch Versuche die Reihe der, den verschiedenen Distanzen
entsprechenden Reductionsfactoren des Luftwiderstandes zur Herstellung
des Einklanges der Rechnung mit dem Versuche festgestellt werden.
Diese Bemerkung mache ich hauptsächlich aus dem Grunde, weil
nicht genug betont werden kann, dass man bei Anlage von Schießtafeln
mehr oder minder ausgedehnter Versuche zur Gewinnung von Daten für
die Ermittlung der Parameter in den ballistischen Gleichungen — seien
es ballistische CoSfficienten o. dgl. — nicht entrathen kann und dass
Schießtafeln nur dann wahrheitsgetreu die Wirkungsfahigkeit einer
Feuerwaffe widerspiegeln, wenn sie sich mit möglichst breiter Basis
an den Versuch lehnen.
Hiedurch will ich den Wert von — an bestimmte Geschossformen
gebundenen — Hilfstabellen nicht schmälern ; er bleibt noch immer ein
sehr hoher, da sie ja das Ergebnis sehr ausgedehnter Schießversuche
sind, wie sie nur die Firma Krupp ausführen kann. Diese Tabellen
gestatten — namentlich, wenn man die Reductionsfactoren beiläufig
kennt — die Ermittlung von, der Wahrheit ziemlich nahe liegenden
4 W u i eh.
ballistischen Näherungswerten; sie gestatten ferner die Abkürzung der
Versuche zum Zwecke der Anlage von Schießtafeln.
Da in den folgenden Untersuchungen wiederholt auf Tabellen hin-
gewiesen wird, mit denen die Zahlenwerte gewisser bestimmter Integrale
zu berechnen sind, so will ich gleich von vorneherein, namentlich um
ermüdende Wiederholungen zu vermeiden, den Charakter dieser Tabellen
klarlegen und darthun, wie sie zu berechnen sind.
Alle im Folgenden vorkommenden Integrale haben die Form:
Jyx = l—fi?*i W) • dvx-
Vx ist die horizontale Projection der Anfangsgeschwindigkeit;
das negative Zeichen unter dem Integral macht dasselbe wesentlich
positiv, da der Zuwachs dvx der horizontalen Projection der Geschwindig-
keit wesentlich negativ ist.
Da nach der Theorie der bestimmten Integrale
/; = /- - /•
Vx a a
ist, wobei a eine ganz willkürliche Größe ist, so braucht man nur:
f = / — / (vx, w) . dvx
für successive (etwa um Im) sich ändernde Werte z = vx zu berechnen
und tabellarisch zu verzeichnen, um das obige Integral berechnen zu können.
Durch die Subtraction verschwindet der Einfluss der willkürlichen
unteren Grenze. Graphisch wird die Sache noch klarer. Stellt man die
Werte von / (t?x, w) als Ordinaten dar für vx als Abscisse, so erhält
man etwa folgendes Bild:
Figur 1.
Nach der Methode der Quadraturen ist Jir = Fläche ABDC;
r x
nun ist aber, wie aus der Figur 1 ersichtlich:
Die Berechnung der Schasstafeln seitens der Gusstahlfabrik Fried. Krupp. 5
ABDC = MBDN — MACN = MxBDNt — MXACNX =...
und wenn Mh Ni ein beliebiges Punktepaar darstellt:
ABDC = MiBDNi — MiACNi,
woraus die Gleichgiltigkeit der unteren Grenze a klar ersichtlich ist.
Man hat nur von einer bestimmten unteren Grenze — in den
Hilfstabellen l.OOOm — die Flächenbestimmungen, etwa von Meter zu
Meter fortschreitend vorzunehmen, was etwa mit einem flächenmessen-
den Instrumente oder durch Eechnung in der Weise geschehen kann,
dass man die zu messende Fläche in Elementar-Trapeze z'erlegt, deren —
in der Richtung der vx gemessene — Höhe Im beträgt, wie dies die
Krupp'sche Fabrik that.
Nach diesen einleitenden Betrachtungen tibergehe ich zur er-
schöpfenden Darlegung der Lösung des ballistischen Problems.
Zuvörderst soll ein ganz kurzer Weg gezeigt werden, wie man zu
den Differentialgleichungen für die Bewegungs-Elemente der Bahn des
Geschoss - Schwerpunktes gelangen kann, wenn — wie dies für die
folgenden Untersuchungen angenommen wird — die Luftwiderstands-
Resultante direct entgegengesetzt der Bewegungsrichtung des
(ieschoss-Schwerpunktes wirkt.
Die so resultierenden Differentialgleichungen — von welchen nur
jene entwickelt werden, welche in den folgenden Untersuchungen eine
Bolle spielen — gelten mit großer Annäherung auch für die Vertical-
Projection der Bahn des Schwerpunktes rotierender Langgeschosse.
Aus der angenommenen Wirkungsrichtung der Luftwiderstands-
ßesultanten und aus der Wirkungsrichtung der mit ihr in Combination
tretenden Schwerkraft folgt: 1. dass die Bahn des Geschoss-Schwer-
punktes eine ebene Curve sein müsse, da keine seitlich ablenkende
Kraft auftritt; 2. dass die Tangente an die Bahn sich stets nach ab-
wärts dreht, weil die Richtungs-Änderung nur durch die Normal-Com-
ponente der Schwerkraft hervorgerufen wird — dass also der Tangenten-
winkel # immer abnimmt, sonach sein Elementar-Zuwachs d & — der
Contingenzwinkel — eine wesentlich negative Größe ist.
Die grundlegenden zwei Differentialgleichungen der Bewegung er-
geben sich am einfachsten durch Anwendung von D'Alembert's Princip,
welches — auf die Beschleunigungen übertragen — besagt, dass das
System der ursächlichen Beschleunigungen mit dem
System der wirkenden Beschleunigungen im Gleichgewicht
ist, sobald der Wirkungssinn der Beschleunigungen eines
der Systeme gerade umgekehrt wird.
♦; w u i c li.
Als grundlegende Differentialgleichungen können entweder jene der
Projecti-insbewegungen in der Kiclitung der Tangente und der Nor-
malen — oder jene der Projectionsbewegungen längs den beiden Co-
ordinatenaxen gelten.
Fi^ur 2.
Die ursächlichen Beschleunigungen im Punkte 3/ (siehe
Fig. 2) sind die Beschleunigungen der Schwere g und die
V e r z n g e r u n g d u r c h d e n Luft w i d e r s t a n d 3J, wobei S mit dem
absoluten Werte, sonaeh positiv in Rechnung zu stellen ist, während
zu den wirkenden Beschleunigungen gehören:
die Tangentialbeschleunigung -.-■ (v augenblickliche Ge-
It
schwindigkeit, t Zeit);
die N o r in a 1- ('(.- e n t r i p e t a 1-) Beschleunigung — (p Krüm-
mungshalbmesser ) ;
die Beschleunigung der Pr o jectionsbe wegnng längs
der X Axe -y~- i r, - r.rostt die ("Jesi-hwindigkeits-Componente in der
X- Richtung) und
Die Berechnung der Schusstafeln seitens der Gusstahlfabrik Fried. Krupp.
i
die Beschleunigung der Projectionsbe wegung längs
d v
der Y-Axe — ~ (vy — v.sin 0 die Geschwindigkeits - Componente in
(1 z
der Y-Richtung).
Durch Anwendung von D'Alem bort's Princip ergeben sich —
wie ein Blick auf die Fig. 2 lehrt — folgende zwei Systeme grundlegender
Differentialgleichungen :
-TT +* +0.aiu» =0, g.cos» = 0
dt o
nnd
dt ' dx ' dt x *
Werden nun diese beiden Systeme combiniort, d. h. wird ans dorn
ersten Systeme die Gleichung
v%
— — 0.COS9- 1)
P
aus dem zweiten Systeme jene:
*£-=*£. „-».coh» 2)
dx dt '
benützt, so gelangt man unter Vermittlung des geometrischen Ausdruckes
für den Krümmungshalbmesser:
e = -T,<> 3>
rasch zu den gesuchten Differential-Ausdrucken für die Bewegungs-
Elemente des Geschoss-Schwerpunktes.
In 3) bedeutet ds den Elementar -Zuwachs des Bogeus; das
negative Zeichen wurde vorgesetzt, weil — da keine Zeichenänderung
beim Krümmungshalbmesser vorkommt — o wesentlich positiv aus-
fallen muss, was — nachdem d 0- wesentlich negativ ist — durch das
Zeichen ( — ) gewährleistet wird.
Durch die aus dem Elementar-Dreiecke folgenden geometrischen
Beziehungen :
ds = und d s — -r-~ ,
COS i> sin ir
ferner durch die dynamische Beziehung:
ds = v.dt,
welche durch Vermittlung von 2) auch auf die Form:
l _= — v-dv*
1 8 ~~~ ».C08#
8 Waich.
gebracht werden kann, lässt sieh der Ausgangs-Ausdruck für p um-
formen, so dass man erhält:
ds dx dx v.dt
? = " d& = "" cos&.db " ~~ sin&.cid " d~ä~ =
v.dvx
= ~ S.cos &.d&'
Wird der ans 1) folgende dynamische Wert von p, cL L:
? - (/.cos » 1,}
der Reihe nach allen obigen Werten von p gleichgesetzt, so ergeben sich
alle Differential-Ausdrucke für die Bewegungs-Elemente des Geschoss-
Schwerpunktes.
Für die nachfolgenden Betrachtungen sind nur jene Differential-
Ausdrucke nothwendig, welche sich durch Gleichstellung von lt) mit
dem 2. und 3. der obigen Werte von p ergeben.
Hiedurch erhält man:
g.dx = — t?2 dfr = — t^.cos'tf. — - = — v,9 dt ab 4)
J cos» & *
und
g.dy -= — v^tg&.dü = — vx\tg&.dtg& 5).
Durch die Integration der Gleichung 2) ergibt sich die Beziehung
zwischen der horizontalen Projection der Geschwindig-
keit vx und dem Wege sc, ferner die Beziehung zwischen
vr und t.
Die Schwierigkeiten der Integration lassen sich dadurch umgehen,
dass man sich erlaubt, für die horizontale Projection der Verzögerung
jenen Wert 33(J:) der Verzögerung einzuführen, welcher der horizontalen
Projection der Geschwindigkeit entspricht, wodurch man erhält:
vx . d vx
- - S« 2J
•- — »<'> 2f).
dx
und
dvx
dt
Bezeichnet W(r) den Luftwiderstand, entsprechend vx und P das
Geschossgewicht, so ist:
»<'> = 4r . W<
r(x)
p
welcher Ausdruck durch Einführung des specifischen Luft-
widerstandes, d. i. des pro Flächeneinheit (Quadrat-Centimeter) des
Die Berechnung der Schusstafeln seitens der Gusstahlfabrik Fried. Krupp. 9
größten Geschossquerschnittes entsprechenden Luftwiderstandes (Kilo-
gramm) umgeformt werden kann.
Bedeute im Sinne der Krupp'schen Daten w den speeifischen Luft-
widerstand für das speeifische Gewicht der Luft 1*206%, so ist, da der
Luftwiderstand dem speeifischen Gewichte der Luft (kurz Luftdichte)
direct proportional ist, der speeifische Luftwiderstand für die
l*20o
Luftdichte \kg und tv . der speeifische Luftwiderstand für die
herrschende Luftdichte (Tagesdichte) 8.
Der Definition von w entsprechend ist, wenn r den Halbmesser
des größten Geschossquerschnittes bedeutet:
Ist to für Geschosse einer bestimmten Construction — hier Krupp'-
scher Construction — gedacht, so lautet der Ausdruck für W&
allgemein :
wobei die Bolle des — bekanntlich mit der Geschwindigkeit veränder-
lichen — Zahlenfactors 1 darin besteht, den Übergang von der, den
Tabellenwerten zugrunde gelegten Geschossform zu anderen Geschoss-
formen zu vermitteln.
Durch den obigen Ausdruck für WM übergeht IVX> in:
■M-FSJ •-£■*•*
P
wenn-; — = P, gesetzt wird; P9 heißt bekanntlich die speeifische
T TZ
Querschnittsbelastung.
Wird schließlich:
* \ 1 1-206 P. „.
F2Ö6 • TT = T'beiw" * = -*-■— b)
gesetzt, so erhält der Ausdruck für 9S(x) die Form :
»<*) = JLaW%
wobei w als Function von vx gedacht werden rauss.
Durch Substitution dieses Wortes von VW in die Gleichungen 2J
und 2f) und Trennung der Veränderlichen erhält man:
10 W u i c h.
k v,.dvr
* dx — . - 2. )
g w
und
i* k dv* o\
dt = • 24),
9 w
wobei erinnert wird, dass der Elementarzuwachs dvx wesentlich
negativ ist, da die horizontale Projection der Geschwindigkeit infolge
der Einwirkung des Luftwiderstandes fortwährend abnimmt.
Bezüglich der specifischen Querschnittsbelastung Pt sei bemerkt,
dass dieselbe auch durch Pa = hr . <j bestimmt ist, wenn <x das durch-
schnittliche specifische Gewicht der Geschossmasse und hr (reducierte
Höhe) die Höhe jenes Cylinders bedeutet, welcher mit dem Geschosse
gleichen Caliber und gleiches Volum hat.
Ist l)r die relative Höhe (in Calibern d) des Substitutions-
Cylinders, so hat man für P, :
P. =fh.d.* 7),
womit 6) in:
*--*-. -f.*-<* e.)
übergeht.
Ist i) die relative Höhe des Geschosses, so ist nach meinen Unter-
suchungen bei den üblichen Formen angenähert:
fc = $ — 0-4 7,).
Durch Integration der Gleichung 2a) ergibt sich:
und wenn
(J .w
f
= r + C
gesetzt wird:
x = fc.j^ 1)
\\ ist die horizontale Projection der Geschwindigkeit im Beginne,
v, jene am Ende der Strecke x.
Nachdem — von Meter zu Meter fortschreitend — die Werte des
Integrales r von der fixen unteren Grenze 1.000m ausgehend, berechnet
und tabellarisch verzeichnet wurden, so lässt sich mit der Tabelle der
Die Berechnung der Schusstafeln seitens der Gasstahlfabrik Fried. Krupp. X \
Wert des Integrales r innerhalb beliebiger Grenzen von vx berechnen;
denn es ist — der Einleitung zufolge:
vx vx _ Vx M
In der Gleichung I) kommen vier Größen: x, vx, Vx und k vor,
welche einer Veränderung unterliegen können, woraus folgt, dass zur
bestimmten Lösung einer Aufgabe mit I), bezw. der bezüglichen
Tabelle 3 von einander unabhängige Größen gegeben sein müssen —
ferner, dass mit Formel I) vier verschiedene Aufgaben gelöst werden
können.
Ich will hier diese Aufgaben hauptsächlich aus dem Grunde
behandeln, um ein Beispiel der Aufgaben-Deduction aus einer Formel
vorzuführen, damit der Leser für die folgenden Formeln gewissermaßen
einen Schlüssel für die Stellung und Lösung von Aufgaben hat.
Hiezu bemerke ich, dass durch Combination der Formeln das
Aufgabengebiet erweitert werden kann.
Aus I) leiten sich unmittelbar folgende Aufgaben ab:
1. Aufgabe.
Gegeben sind: £, Vx, v.x\ zu suchen ist x oder in Worten:
Welche horizontale Strecke x durchläuft ein Geschoss
bestimmter Construction beim Übergange von der
horizontalen Geschwindigkeit Vz zu jener vx, wenn die
Tagesdichte der Luft $kg beträgt?
Durch die bekannte Geschossconstruction und X ist zufolge 6) k
bestimmt; der zweite Factor in I) rechnet sich nach It) mit der bezüg-
lichen Tabelle.
2. Aufgabe.
Gegeben sind: A, Fx, x; zu suchen ist vx oder in Worten: Wie
mȧ ist bei einem Geschosse bestimmter Construction die
Horizontale Geschwindigkeit vx amEnde der horizontalen
Strecke a?, wenn die horizontale Anfangsgeschwindig-
keit Vxm und die Tagesdichte der Luft "hkg beträgt.
Da rx aus I) nicht direct berechnet werden kanu, so suche man
fo rr entsprechende Function r^ und mittels der Tabelle — eventuell
durch Interpolation — den, dem gegebenen Functionswerte entsprechen-
12 Wuich.
den Wert des Argumentes vx ; k ist, wie in der 1. Aufgabe, vollkommen
bestimmt.
Den Gleichungen I) und I,) zufolge ist:
vx _ Vx x
?1000 M.000 "l £ *
3. Aufgabe.
Gegeben sind: k, vx, x; zu suchen ist Vx oder in Worten: Wie
groß ist bei einem Geschosse bestimmterConstruction die
horizontale Geschwindigkeit Vm im Beginne der horizon-
talen Strecke x, wenn die horizontale Endgeschwindig-
keit vxm und die Tagesdichte der Luft §kg betragt
Diese Aufgabe pflegt man die Keduction der Geschwindig-
keit zu nennen.
Ahnliche Erwägungen wie bei der vorigen Aufgabe führen zu:
xVx - xVx '- —
für welchen Functionswert aus der Tabelle der entsprechende Argumenten-
wert Vx zu entnehmen ist.
k ist, wie in der 1. Aufgabe erwähnt, bestimmt.
4. Aufgabe.
Gegeben sind: Vx, vx, x\ zu suchen ist k.
Die Lösung der Aufgabe ist durch:
xVx
lvx
gegeben.
Da aber zufolge 6) in k drei veränderliche Größen, cL i. ^ *
und Pt vorkommen, so löst sich die 4. Aufgabe in drei Detail-Auf-
gaben auf, nachdem die Frage speciell nach X, X oder P9 gestellt
werden kann.
Die Frage nach der Luftdichte 8 hat keinen praktischen Wert,
nachdem man über dieselbe nicht verfugen kann; wichtiger ist die
Frage nach dem Reductionsfactor 1; am wichtigsten — und nament-
lich für den Constructeur — ist die Frage nach der specifischen
Querschnittsbelastung P,, welche erforderlich ist, damit
einGeschoss mit der Anfangsgeschwindigkeit F* am End«
der Strecke x noch die Geschwindigkeit vx besitzt
Die Berechnung der Schasstafeln seitens der Gusstahlfabrik Fried. Krapp. 13
Aus dem nach obigen erhaltenen Wert von k kann mit Formel 6)
das verlangte \ bezw. Pa berechnet werden.
Wird — wie dies gewöhnlich geschieht — die relative Höhe lj
des Geschosses angenommen, während das durchschnittliche specißsche
Gewicht n der Geschossmasse für die verschiedenen Ueschossgattungen
etwas gegebenes ist, so folgt aus 7,) der Wert von ljr und hiemit
ans 7) der Caliber:
Die Integration der Gleichung 24) führt zu:
« = *-i£ •• ").
wenn:
dvx
I-
= t+C
g.w
gesetzt wird; ferner ist:
*•* _ f* __ iVx Ii ^
Die Aufgaben sind analog wie bei Benützung der Formeln I)
und It); es tritt einfach t in die Kolle von x.
Zur Berechnung des Tangenten winkeis # und in letzter
Konsequenz des Einfallwinkels (?) wird die Gleichung 4) benützt,
ans der folgt:
dtg» = 2-9.dx
oder mit Benützung von 2S):
dtg* = k. dVx
vx .w
woraus durch Integration folgt:
tg& = tg9 — k.Fv*x III),
wenn:
dvx
f-
F+ C
vx .w
gesetzt wird; 9 ist der AbgangswinkeL
Zur Berechnung von
**-*£.-*£. »M
liegt eine in der Krnpp'schen Fabrik errechnete Tabelle vor.
L4 W u i c h.
Will man den einer bestimmten Entfernung x entsprechenden
Tangentenwinkel wissen , so ist vorerst das entsprechende vx nach
früherem zu berechnen.
Ist r' die horizontale Projection der Endgeschwindig-
keit, so ist der absolute Wert des Einfallwinkels durch:
v{e)
tgQ = k.Fy* -tg<f
bestimmt.
Nachdem der Scheitel der Bahn durch # =-- 0 definiert ist, so
übergeht hiemit in Formel III) die Geschwindigkeit vx in die Scheitel-
geschwindigkeit v, , aus der mit dem Formelsystem I) und I, )
auf die Scheiteldistanz xa geschlossen werden kann.
Zur Bestimmung von v$ folgt aus III) und IITt) :
/- ^iü + Z' . ..iv).
1 1000 — T, 1^ A 1000 X '
Es liegt nun sehr nahe, von (III) ausgehend, durch die Substitution
t g {)■ = -^- und nachherige Integration die Gleichung zur Berechnung
der Ordinaten — die Flugbahngleichung — aufzustellen,
was jedoch die Kruppsche Fabrik nicht that, sondern einen etwas um-
ständlicheren Weg wählte.
Den angedeuteten, naheliegenden Wog betretend, folgt aus III)
und III,):
*y= ('0? + k.FlxM0).dx- k.F^.dx
oder, wenn für dx im 2. Addenden des zweiton Theiles der Gleichung
der Wert aus 28) substituiert wird:
woraus durch Integration folgt:
y = *('?? +*.f^)- Ä-y;,
wenn
d vT
.(-
gesetzt wird.
Die Berechnung der Schasstafeln seitens der Gasstahlfabrik Fried. Krapp. 15
Die successiven Werte von 9 wären mit Benützung der bekannten
Werte von F*^» erst zu berechnen; dann wäre:
«* *>* vx
vyx Vt-ooo 9 t. ooo"
Zu obiger Flugbahngleichung gelangt man auch durch Benützung
von 5).
Die Scheitelhöhe yM wäre gemäß obiger Gleichung durch:
y» =*. \tgi + k.Fim9„)— k\yVx
bestimmt.
Wie die Größen vt und xt erhalten werden, wurde früher gesagt.
Zur Berechnung der horizontalen Scliuss weite x0 ist in
die Plugbahngleichung y = 0 su setzen ; hiebei übergeht vx in Vx . Die
Auflösung der x0 definierenden Gleichung ist nur durch Tatonnement
möglich.
Die Krupp'sche Fabrik geht zur Aufstellung der Flugbahn-
gleichung directe von Gleichung 4) aus, die auch geschrieben
werden kann:
dtg & d*y g
dx dx* vx*
Da
d ( dy\ d1 y
dx'V ~ x'~di) = ~~ x'dT*
ist, so übergeht obige Gleichung in:
d [y — x . tg fr) = -~ . x . d x
and indem im 2. Theile der Gleichung für x der Wert aus 1), für d x
der Wort aus 2,) substituiert wird, in:
V I VX.W "««»o Vjt.U
woraus durch Integration folgt:
y = x.tg» + k*. Y\- k\x^F\l V),
renn
d vx vx
Kr
1.000 7
/-
... V 4- C
»setzt wird.
Die Bedeutung von F ist bekannt; ferner ist
* y . ** iooo ■* iooo * i )•
y = x.tg9 - *».&„ . Fvl + k'.Y**
16 Wuich. Die Berechnung der Schasstafeln etc.
Wird in V) für tyb der Wert aus III) substituiert, so folgt:
y = x.tgy - k.x.Fv*x+k\Yvl- V .^ . F*
und wenn im zweiten Addenden für x der Wert aus I) gesetzt wird:
y = ..t99 - *M* .** + *«. Fj- t-.r,!*. • ^
oder nach Keduction, indem i* nach It) aufgelöst wird:
Vx
ht TVX Z _._ „, ^
oder indem für j^0 der Wert aus I) [2. Aufgabe] substituiert und
dieser Wert mit einem Factor k ausmultipliciert wird:
Die Schoitelhöhe ergibt sich aus V) durch die Substitution
#-^= 0 mit:
rF.-i«. •*>,) vi).
Zur Bestimmung der horizontalen Schuss weite a?0 ist in
V1) y = 0 zu setzen, wodurch sc in cr0 und vx in Fj übergeht; die
Ermittlung von x0 kann nur tatonnierend erfolgen.
*•*
17
Zerbrechversuche mit hölzernen Eisenbahnprovisorien.
Von
ZtaTorlz Bock,
k. und k. Hauptmann des QenUstahts.
(Hiezu Taf. 1.)
Die wenig befriedigenden Resultate der in der ersten Serie durch-
geführten Zerbrechversuche mit hölzernen Eisenbahnprovisorien *) veran-
lassten das Militär-ComiW, diese Versuche fortzusetzen, beziehungsweise
zn ergänzen. Nachdem das k. und k. Reichs-Kriegs-Ministerium die er-
forderlichen Mittel hiefür genehmigt hatte, wurde im Einvernehmen mit
dem Eisenbahn- und Telegraphen-Regimente das detaillierte Versuchs-
Programm festgestellt.
Demgemäß kamen zur Erprobung (Siehe Taf. 1):
d) ein Dübelträger (V), bestehend aus je 3 übereinander gelegten
Balken vom Querschnitte 25/,51 bei welchem jedoch, — den Ergebnissen
des Versuches II entsprechend, — auf eine durch die Schrauben etwa
hervorgerufene Reibung keine Rücksicht genommen wurde, und welcher
in jeder Fuge pro Trägerhälfte sechs Etchendübel mit je 5cm Eingriffs-
tiefe erhielt, damit durch die bei der Belastung wachgerufenen Schub-
kräfte, keine zu großen Drücke auf die Eichenkeile entfallen.
h) Ein Klötzelträger (VI) mit „Bahn unten", aus je 3 Balken *5/8S
bestehend. In der einen Fuge wurden dieselben Klötzel eingelegt, wie
beim Versuchsträger III der ersten Serie, in der anderen jedoch dienten
die Querträger zugleich als Einlagen.
c) Ein Klötzelträger (VII) mit „Bahn Mittel aus je 4 Balken t0/20
zusammengesetzt.
In der Mittelfuge sind pro Trägerhälfte sechs Querträger, in den
beiden anderen Fugen jedoch Doppelkeile aus Eichenholz eingelegt.
d) Ein zusammengesetzter Träger (X) mit gusseisernen Scheiben,
bestehend aus je 3 Balken vom Querschnitte "/„ mit je 3cm Intervalle.
Nach Beendigung der ersten Versuchs -Serie stellte die k. k.
General-Direction der österreichischen Staatsbahnen an das Militär-
Comit£ das Ansuchen, auch Zerbrechversuche mit Provisorien von sorg-
') Siehe 10. Heft der „Mittheilungen", Jahrg. 1800.
2*
18 Bock.
faltiger Herstellung und voraussichtlich auch größerem Tragvermögen
durchzuführen, ^- wobei die Beschaffung des erforderlichen Holz- und
Eisen-Materials auf Kosten der Staatsbahnen erfolgen sollte. — Dem-
gemäß kamen weiters zur Ausführung:
e) Ein verzahnter Träger (VIII), aus je 3 Balken "/„ zusammen-
gesetzt.
f) Ein verdübelter Träger (IX) aus ebensolchen Balken, mit schräg
gestellten Einlagen aus Eichenpfosten, welche jedoch nicht wie die
Dübel der Versuchsträger II, V und VII, aus je 2 Keilen bestehend,
quer zur Fasernrichtung der Balken eingeschlagen, sondern mit ihrer
Fasernrichtung nach der Längsrichtung der Hölzer eingelegt wurden.
Das möglichst genaue Passen dieser Einlagen, sowie auch jenes der
Zähne beim Träger VIII wurde durch die übliche Sprengung der Balken,
um ca. yt00 ihrer Länge, angestrebt und auch erreicht.
Alle hier genannten Versuchsobjecte bestanden aus je zwei gleichen
Trägern mit PI 5m Ax-Distanz; deren Stützweite betrug 1000m, ihre
complete Länge 10-50m.
Die Armierung mit Eichenhölzern t6/ts als Pressenangriff, ferner
der Querverband, wurde in der aus den Figuren ersichtlichen Weise,
ähnlich wie bei der ersten Versuchsserie, angeordnet.
Schließlich sollten noch ein verschraubter Träger (XI), aus zwei
Balken *%0cm, mit 4'80m Stützweite, und mehrere einzelne Balken
*%»cmt mrt 400m Stützweite, gebrochen werden
Zu allen Versuchen wurde vierkantig rein behautes Fichtenholz
verwendet, welches im Herbste 1889 bei Stadt Steyr geschlagen und
im Frühjahr 1890 nach Wien geflößt worden war.
Die Schraubenbolzen erhielten durchaus 10mm starke, quadratische
Unterlagsscheiben mit 80, resp. 100mm Seitenlänge.
Die Zuarbeitung der Versuchsobjecte besorgte ein nach Wien
eommandiertes Arbeits - Detachement des Eisenbahn- und Telegraphen-
Kegimentes in dor Stärke von 2 Corporalen und 18 Mann; der größere
Theil dieser Mannschaft war schon bei der Bearbeitung der Träger der
ersten Versuchsserie beschäftigt.
Für die beiden, auf Kosten der Direction der Staatsbahnen herzu-
stellenden Träger VIII und IX war jedoch die Aufsicht und Leitung
einem in diesem Fache sohr erfahrenen Brückenmeister der Betriebs-
Direction Pilsen, übertragen.
Die Bearbeitung der Versuchsobjecte geschah im Monate August 1890,
worauf dann die Versuche selbst in der ersten Septemberhälfte durch-
geführt wurden.
Z erbrech versuche mit hölzernen Eisenbahnprovisorien. 19
Berechnung der Versuchsträger.
Bei der Besprechung der ersten Versuchs-Serie (Siehe den vor-
citierten Artikel der „Mittheilungen") wurde die Berechnung der Kraft-
wirkungen ausführlich erörtert; der besseren Übersicht wegen sollen
nachstellend die daselbst erhaltenen Resultate nochmals angeführt werden.
Der Plunger der hydraulischen Presse, durch welchen die Biegung
bewirkt wurde, hat 285mm Durchmesser; mithin ist seine Fläche
- X 28:5* _ %
Nachdem das Eigengewicht eines completen Versuchsobjectes sammt
Zubehör ca. 3.(500% beträgt, so ist die Anfangsspannung des Druck-
wassers
p> = HsT = 5 6Ö at'
und das Biegungsmoment für einen Träger
„, 3.600 1.000 aarnnn,
Mt = — — X — g— = 225.000%cm.
Die Schubkraft für eine Trägerhälfte ergibt sich mit
0 225.000 .
die Durchbiegung der freien Trägerenden wird für den Elasticitätmodnl
E = 120.000A# das Maß von
y X 1.800 X 6ÖÖS
*> = 8 X 120.000 J = 104 T iU CW'
g
oder S0 = 10*4 -£- in Millimeter erreichen.
n
Für die weiter hinzukommende Nutzspannung p„ (in Atmosphären)
wird die Einzelnlast für einen Träger sein
1 - X 28?
" = -«" X 7 P» = 6188 p„,
daher das Moment
PI
M = — = 79.700 pn (kgcm),
und die Schubkraft für eine Trägerhälfte
a 1.000 P/2 79.700 pn . 7
Ä = -2~ • J7Z7 "-= -^TTzr- in **
Die rechnungsmäßige Durchbiegung erhält man aus:
* PI* 553.472
*" = WEJ = -^J— *'• m mm-
20 B o c k.
In diesen Formeln bedeutet J das Trägheitsmoment des ganzen
Querschnittes und U das statische Moment des maßgebenden Quer-
schnittheiles für die Schweraxe des Gesammtquerschnittes.
Um die Gesammt-Lastwirkungen zu erhalten, sind die mit den
Weisern 0 und n angegebenen Größen zu addieren.
Somit erhält man folgende Werte:
Träger V:
Trägheitsmoment für den Nettoquerschnitt im Schnitte durch die
Dübel
J = 4| (81* — 41» + 15») = 970.615cm*,
Querschnittsmodul
2J = 2 X 970.615 = ^
n öl
daher ist die Beanspruchung in der äußersten Faser in Kilogramm pro
Quadrat-Centimeter :
M0 + Mn 225.000 , 79.700, .qqq/ rw^
das statische Moment U — 25 X 20 x' 30-5 = 15.250cm*, dalier
J 970.615
U ~ 1K25T = 63bCOT;
folglich wird die Schubkraft pro Trägerhälfte
S = 3.500 + 1.250 (p — 565) in kg.
Die sechs Dübel ergeben einen Druckwiderstand von
W= 6 X 25 X 5<7 = 750<r in A#;
für W = S, wird <r = — - (3.500 + 1.250 />„), hierin ist nach dem
s 9.4
Früheren pn = — —= — , so dass man
=^[,600+1,60tl*)]
oder nahezu g = 0*5 s erhält, d. h. die Druckbeanspruchung der Eichen-
keile senkrecht zu den Fasern beträgt ca. nur den halben Werl der
rechnungsmäßigen Beanspruchung des Trägers in der äußersten Faser.
Weil die Breite der Dübel 25c?w, also das fünffache der Eingriftstiefe
beträgt, so ist die Beanspruchung auf Abscherung parallel zu den Fasern
$ = — —--. Hiernach erscheint also die Einlage in jeder Richtung
genügend stark dimensioniert.
Für die elastische Einsenkung erhält man den Wert:
8=1-2 + 0-57 (p — 5-65) in mm,
Zerbrechveraach ü mit hölzernen Eiseubahnprovisorion. 21
Träger VI:
Trägheitsmoment im Schnitte durch die Klötzelschrauben (d = 20mm)
J = 25~2'° (953 — 55* -f 15») = l,330.885cm\
Querschnittsmodul
2J 2 X 1,330.885 ,
— r~ = 7^ = 28.019cm*,
n yö
somit die Beanspruchung
8 = ^8^01 9^ = 8'° + 2'84 tP ~ 5'65) in kg F0 Cm%'
Das statische Moment eines Balkenquerschnittes für die Gesammt-
schweraxe wird U= (25 — 2) 20 X 375 = 17.250cms, folglich
J 1,330.885
Ü = -17.25Ö~ = 77'1CW'
demnach ist die Schubkraft für einen halben Träger,
S = 2.900 -f 1.030 (p — 5-65) = 2.900 -f- 1.030 pn in kg.
Für die drei Klötzel der unteren Schichte ist der Druckwiderstaud
Wt = 3 X 25 X 5 <jt = 375 tst in kg,
sodass für Wx = 8 resultiert:
2.900 , 1.030
"' = "375" + "375" Pn = 7*73 + 275 *"
Hiebei ist /?w = — — - — , also wird
2*75
at = 7-73 + — (3 - 8'°) = °'97 8>
d. h. die Beanspruchung der Klötzel auf Druck in der Richtung der
Fasern ist fast ebenso groß als die rechnungsmäßige Spannung in den
äußersten Fasern des Trägers.
In der oberen Schichte sind doppolt so viel, nämlich sechs Quer-
träger, eingelegt ; mithin ist Wt = 6 X 25 X 5 t — = 750 t, also die
Beanspruchung der Eingriifsstellen auf Druck senkrecht zu den Fasern
<r2 = -^- = 0-485 s,
d. h. nur halb so groß als die Spannung im Träger. Nachdem dio
Querträger 25cm breit sind, erhält man die Beanspruchung auf Abscherung
i% = --*-= — ; für die Klötzel in der unteren Schichte ist diese In-
5 10
anspruchnahme noch geringer, nämlich tt = ■-- -~ — .
Die elastische Einsenkung sollte betragen
$ = 09 + 0-42 (p — 5'65) in mm.
22 Bock.
Träger VII:
Für den Nettoquerschnitt durch die Mittelschraube ist
20 — 2
J = — — (958 — 55» -f 508 — 208) = l,212.000cm%
und
2 J _ 2 X 1,212.000
h ~ 95
demnach
M, + MH
25.516cm8,
_ ... = 8-8 -f 3*12 (p — 5*65) in kg pro cm«.
Zo.o 1 o
Die statischen Momente sind:
für die äußeren Fugen:
Ut = 18 X 20 X 375 = 13.500cm8,
für die Mittelfuge:
Ut = 13.500 + 18 X 15 X 175 = 18.225cm8;
hiernach erhält man die Werte
jj- = 89*8cm und -jj- = 66'öcm.
In den äußeren Fugen wird daher für eine Trägerhälfte eine
Schubkraft entstehen:
St = 2.500 4- 890 (p — 565) in kg.
Für die sechs Eichendübel ist W, = 6 X 20 X 3<7, = 360 <t( in kg.
Setzt man Wt = #,, so ergibt sich
*• - w + w * - "»> - 6'95 + 2" "-
oder, für pH seinen "Wert eingeführt,
er, = 6-95 + |^ (• — 8'8) = °'79 ••
In der Mittelfuge ist die Schubkraft
St = 3.400 + 1.200 (p — 5-65) in kg
und für die sechs Querträger der Druckwiderstand in den Eingriflsstellen
Wt = 6 X 20 X 5st = 600<7t in kg.
Für Wt = £t erhält man
3.400 , 1.200
** =
+ ^T (P - 5-65) = 567 + 200/v
600 ' 600
oder nach Einsetzung des Wertes für p„:
*t = 567 + ~ iß - 8-8) = 0-64 f.
Es ist daher die Inanspruchnahme auf Druck senkrecht zu den
Fasern für das weiche Holz ca. "„ für das Eichenholz ca. * , von der
Zerbrech versuche mit hölzernen Eisenbahnprovisorien. 23
Beanspruchung in den äußersten Pasern des Querschnittes. Diese Ver-
hältnisse sind demnach ungünstiger als bei den Trägern V und VI, bei
welchen jenes Verhältnis mit V, angenommen wurde; ein Blick auf die
Figur zeigt aber, dass es nicht gut möglich wäre, die Anzahl der Klötzel
und Dübel, oder deren Eingriffstiefen noch nennenswert zu vermehren,
da sonst von den Tragbalken fast nichts mehr übrig bliebe. Dieser Um-
stand spricht schon allein dafür, dass Träger aus je vier schwächeren
Balken weit nicht so rationell sind, als gleich tragfähige Träger aus
drei stärkeren Balken zusammengesetzt.
Die Inanspruchnahme auf Abscherung parallel zu den Fasern ist
für die Eichendübel
3 3 4 3
'« = 20 *« = 20 X ö" * = 26 *
und für die Querträger-Eingriffe
5
5 2 10
t. =-. — <7. —
— X — = -=— «.
' 26 *
25 3 75
Für die elastische Eiusenkung erhält man die Formel
8 = 10 + 0*46 O — 5*65) in mm.
Träger VIII:
Für den Querschnitt in der Mitte (die beiden Mittelschrauben
haben 20mm Durchmesser) ist das Trägheitsmoment
J= -=i— — X 65» = 526.365cm%,
nnd der Querschnittsmodul
2J 2 X 526.365
= 16.196cm8;
h 65
demnach resultiert die Beanspruchung in den äußersten Fasern
M 4- M
s = • fT w = 13-9 + 4-93 (p — 5-65) in kg pro cm\
Ib. 195
Das statische Moment für die Fuge, als welche man die Mittellinie der
Zähne auffassen kann, ist
U= (25 — 2) (25 — 2*5) Urb — -^) = 10.997cms,
woraus sich
J 526.365
ü = 1Ö997" = 47'9™
ergibt; demnach ist die Schubkraft pro Trägerhälfte
S = 4.700 -f 1.660 (p — 5-65) in %.
Die fünf Zähne jeder Trägerhälfte haben einen Druckwiderstand
W= 5 X 25 X 5<j = 625^.
24 U o o lt.
Für H' -- tf ist
4.700 , 1.660 „.. .
" " -625" + "625" * = 752 + ** *:
« — 13» . . ..
wogen 1** — — — — — wird weiters
4*9o
* = T'58 + Hü i (* — m) = °"54it
d. h. die Inanspruchnahme der Zähne auf Druck ist fast nur halb so
groß als die Spannung in der äußersten Faser des Trägers.
Für die elastische Durchbiegung erhält man den Wert
JJ _^ 2'2 + 105 ( p - 5t>5) in mm.
Träger IX:
Für eine Mittelschraube \d = 2Qmm) ist das Trägheitsmoment
T__ -o-- x 753 = 808.594cms und
12
2J 2 X 80&594
21.5t>3ci»\
h 75
demnach die Beanspruchung
* = M1^J!H = 10-4 + 3*t>9 i/> — 5*65) in kg pro cm*.
2I.ot>3
Würde man das Trägheitsmoment im Querschnitte durch die Dübel
berechucu, so wäre dasselbe allerdings etwas gerioger. u. zw. um ca. 4rt 0,
sodass sich anderseits die rechnungsmäßige Beanspruchung um dasselbe
Maß höher gestellt hätte. Da aber die ersten Dübel ziemlich weit von
der Mitte sind, ist die erste Berechnung von J und s die richtigere.
Für die Fuge ist das statische Moment
U = 1 25 — 2) 25 X 25 = 14.375cm*,
, „. J 808.594 t . , • i .. . i , , *
somit der \\ ert -n — , t .... — 5b*2cm> woraus sich die >i:hubkrait
U L 4.37 5
pro Trägerhältte ergibt
<$ = 4.000 -f 1.420 [ jj — 565) in ky.
Die tun!' Dübel in jeder Fuge ergeben einen Widerstand
W __: 5 X 25 X 6 <t — 750 «i in ky.
Für W — s ist
4.000 , 1.420 _ ._ . ._
7 - 750" + -750- ^ " yb5) " °^ l '*» •"'
* — 104 .
um! -vei/eu />„ -^ . ; wird weiters
3*t>9
i.gu
7 -^ 5-33 + -- -;• ■* — 10-4) - 0-:.l .-..
J*o9
Zerbrocbvcreuchc mit liGlzeriieu Eisonbalmprovisorien. 25
d. h. die Beanspruchung der Dübel auf Druck in der Richtung der
Fasern ist halb so groß, als die rechnungsmäßige Spannung in den
äußersten Fasern des Trägers.
Die elastische Durchbiegung wird 8 = 1*6 + 068 (/? — 5*65) mm sein.
Träger X:
Für die Mitte (Schraubendurchmesser 26mm) ist
J = 25 ~ 2 6 (81* — 31s + 25») = 965.560cm* und
2J 2X965.560 „ÄAW
— = 24.84 1 cm ,
h 81
demnach ist die Beanspruchung
8 = ^ti^ ^ 9'4 + 3'35 (P — 5'65) in k9 Pro cm*
Das statische Moment für die Fuge wird:
U = (25 — 26) 25 X 28 = 15.680cm'
und daher der Wert
J 965.560
Ü = -TM8Ö = 61'6CW;
hieraus resultiert für eine Trägerhälfte eine Schubkraft von
S = 3.600 X 1.290 (p — 5'65) kg,
welche sich auf fünf gusseiserne Scheiben vertheilt ; es wäre aber nutzlos,
die Wirkung dieser Scheiben irgendwie in Eechnnng zu stellen, man
könnte höchstens die sogenannte Leibungsspannung des Holzes in den
Scheibeneingriffen berechnen.
Die elastische Durchbiegung findet man mit
J = 1-2 + 0*57 (p — 565) in mm.
Die Durchführung der Zerbrechversuche erfolgte in
analoger Weise wie bei der ersten Versuchs - Serie, indem bei jedem
Versuche mit einer Spannung des Druckwassers von 15 Atmosphären
begonnen und diese Spannung successive um je 5 Atmosphären erhöht
wurde; für jeden einzelnen Belastungsfall ist die wirkliche Durchbiegung,
sowie die Verschiebung der einzelnen Balken übereinander, in den Fugen
gemessen worden. Behufs Constatierung der Durchbiegung waren an den
Enden der 1050m langen Versuchsträger eiserne Hollen angeschraubt,
über welche ein durch Gewichte gespannter Draht lief; die der theore-
tischen Stützweite von 1000m entsprechende Einsenkung konnte man
aus der gemessenen durch die Keductionsformel
x l 1(H)0
( + 3a 10*75
erhalten. (Siehe den mehrerwähnten früheren Aufsatz.)
26 Bock.
Die bei den einzelnen Trägern für jeden Belastungsfall ermittelten
Großen der elastischen und der bleibenden Durchbiegungen, sowie der
seitlichen Verschiebung der Balken über einander, sind aus den Tabellen
auf Seite 40, 41 und 42 zu entnehmen; die Ansicht aller Bruchstellen
bietet die Taf. 1.
Versnchs-Resultate.
Der Dübelträger V ist bei einer rechnungsmäßigen Beanspruchung
von 191Ä7? pro cm* gebrochen, wobei alle Dübel schief gestellt und ein-
zelne derselben, welche Kernsprünge hatten, ganz abgeschert waren.
In den Eingriffsstellen entfiel, der früheren Berechnung gemäß, auf
die Eichendübel eine Druckbeanspruchung von a = 05 s = 95% pro cm9,
welchem Drucke senkrecht zu den Fasern, das Eichenholz noch zu wider-
stehen vermochte, sodass die Dübel fast gar keine bleibenden Erpres-
sungen zeigten ; deshalb waren auch die seitlichen Verschiebungen wesent-
lich geringer, als beim Dübelträger II der ersten Versuchsserie.
Diesem Umstände ist eben die höhere Tragfähigkeit des Trägers V
zuzuschreiben, welche ca. V, von jener des Trägers II beträgt. Die
elastischen Durchbiegungen hatten ungefähr dieselbe Größe wie bei dem
letztgenannten Träger, die bleibenden Einsenkungen waren nicht bedeutend.
Es ist gewiss bemerkenswert, dass die rechnungsmäßige Be-
anspruchung beim Bruche ebenso groß ausfiel, wie beim Klötzelträger III
der ersten Serie, was die im früheren Artikel gemachte Behauptung
vollkommen rechtfertigt, dass man auch mit Dübelträgern keine besseren
Kesultate erreichen wird, wenn man auf die durch die Schrauben hervor-
gerufene Reibung keine Bücksicht nimmt, dafür aber alle sonstigen,
aus den Ergebnissen der ersten Versuchsreihe abgeleiteten Vorsichts-
maßregeln befolgt.
Aus diesem Besultate ergibt sich also, dass man bei der Con-
struction von derlei Dübelträgern als zulässige Beanspruchung in den
äußersten Fasern höchstens die Hälfte, von der für einfache Balken maß-
gebenden, annehmen dürfe, um den gleichen Sicherheitsgrad zu erreichen.
Dabei darf der Druck auf die Eingriffsstellen der mäßig angetriebenen
Eichendübel, nur halb so groß sein, als die Beanspruchung in den äußersten
Fasern des Trägers; um Abscherungen zu verhüten, muss die Gesammt-
breite der Dübel mindestens der fünffachen, die Länge eines Intervalles
zwischen zwei Dübeln der sechsfachen Eingriffstiefe gleichkommen, doch
ist eine Vergrößerung dieser Dimensionen jedenfalls rathsam; auf eine
durch die Schrauben etwa hervorzurufende Reibung ist keine Rücksicht zu
Zerbrecbversuche mit hölzernen Eisenbahnprovisorien. 27
nehmen, und kann man die Bolzen ohne Rücksicht auf die Dübelanzahl
Dur nach den erforderlichen Querverbindungen austheilen, wobei aber
natürlich jedes Schraubenloch um einige Centimeter von den Dübeln
entfernt sein muss.
Der Klötzelträger VI mit „Bahn unten" vertrug fast dieselbe
Bruchlast wie der Träger III der ersten Versuchsserie.
Die etwas höhere rechnungsmäßige Beanspruchung an der Bruch-
grenze (205 gegen 191% pro cm1) mag wohl nur in einer größeren
Zähigkeit der hiefür verwendeten Balken begründet sein. Dieser Umstand
hat es wohl auch mit sich gebracht, dass der Bruch eigentlich nicht
durch Überwindung des Zugwiderstandes in den obersten Fasern, sondern
durch die Abscherung des Mittelbalkens am Trägerende, vor und hinter
dem ersten Klötzel erfolgte, obwohl in beiden Trägern der oberste
Balken, im rechten Träger auch der mittlere Balken, zunächst der Träger-
mitte Sprünge und Bisse aufwiesen.
Nach der eingangs durchgeführten Berechnung entfiel bei der
Bruchbelastung, auf die Eingriffsstellen der längsgerichteten Klötze der
unteren Fuge, eine Druckbeanspruchung in der Kichtung der Fasern
von ct = 0*97 X 205 = 199% pro cm%, bei den Eingriffen der Quer-
hölzer in der oberen Fuge jedoch nur ein Druck von
<jt = 0-485 X 205 = 99'5% pro cm1
senkrecht zu den Fasern.
Während die Hirnseiten der Klötzel fast gar keine Eindrücke
zeigten, wiesen die Querhölzer an den Eingriffsstellen bei der nur halb
so großen Druckbeanspruchung sehr starke Einpressungen von 3 bis 5mm
auf, und hatten durchaus durch Verschiebung der Jahresringe ihr Rechteck-
profil verloren.
Dies ergibt also den Schluss, dass die Druckfestigkeit des weichen
Holzes senkrecht zu den Fasern bei einem Drucke von 995% pro cm%
schon vollständig überwunden war, und dass dieselbe noch viel geringer
sein muss, als die Hälfte der Festigkeit in der Fasernrichtung; durch
. die später beschriebenen, zuletzt durchgeführten Detailversuche wurde
diese Vermuthung auch vollauf bestätigt.
Infolge des geringen Widerstandes der Querträger waren auch die
elastischen Durchbiegungen bedeutend größer (ca. eineinhalbmal so groß)
als beim Klötzelträger III; auch die, unmittelbar nach erfolgter Ent-
lastung gemessenen, bleibenden Durchbiegungen waren sehr groß, sie über-
schritten sogar die theoretisch berechneten elastischen Einsenkungen.
Die Resultate des Versuches VI sind also wesentlich ungünstiger
als jene für den Träger III, obgleich die Bruchgrenze sogar etwas höher
28 Bock.
liegt, als bei diesem; dieser Umstand wird, wie schon eingangs gesagt,
nur in einer größeren Festigkeit der zum Träger VI verwendeten Balken
begründet sein, nachdem die Bruchfestigkeit des weichen Holzes, d. i.
für einfache Balken, sehr ungleich ist, und Differenzen von 15 bis 20%
über oder unter dem Mittelwert vorkommen.
Um die vorerwähnten Deformationen der Querträger mit Sicher-
heit zu vermeiden, müsste man also bei der Construction von Klötzel-
trttgern mit „Bahn unten" entweder viel mehr, u. zw. nahezu doppelt
ho viele Querträger anordnen, oder die Eingriffstiefen nennenswert, d. i.
auch wieder um das Doppelte vergrößern.
Dadurch würde sich aber die Ausführung erschweren, und die
Balken müsste n zu sehr geschwächt werden, sodass sich die Schluss-
folgerung ergibt: Provisorien mit „Bahn unten" sind, wegen
des genügen Widerstandes der als Einlage verwendeten
Querträger, so viel als thuulich zu vermeiden.
Der Versuchs trag er VII mit „Bahn Mitte" bestand aus je
4 Balken ,0/|0; in den äußeren Fugen waren Eichendübel eingelegt,
während in der Mittelfuge die Querträger als Einlagen fungierten. Der
Bruch erfolgte schon bei einer rechnungsmäßigen Inanspruchnahme von
147A(/ pro cw\ sodass die Tragkraft einer solchen Construction wesent-
lich geriuger ist, als bei den richtig construierten Dübel- und Klötzel-
trägern aus je 3 Balkeu.
Dies mag wohl hauptsächlich darin begründet sein, dass bei solchen
Trägern aus 4 Balken für die Mittelfuge eine viel größere Schubkraft
entfällt, als für die nicht iu die Höhenmitte fallenden Fugen bei aus
3 Balken zusammengesetzten Provisorien. Nach der eingangs durch-
geführten Berechnung war an der Bruchgrenze die Druckbeanspruchung
der Querträger-Eingriffe s, = 0t>4 X 147 = 94 pro ero\ also höher als
die Druckfestigkeit des weichen Holzes senkrecht zu den Fasern, weshalb
auch alle Querhölzer starke Einpressungen — von 5 bis 10mm — in den
Eingriffen aufwiesen; überdies hatten die Querträger ganz ihre Reehteek-
foriu verloren.
Auch die Eicheudübel zeigten Einpressungen, weil ihre Druck-
beanspruchuug it - 0*79 s ^= litfAy pro cm* betrug, also schou sehr
nahe an der Druckfestigkeit war.
Diesem geringen Widerstände der Einlagen entsprachen auch die bo-
deutendeu Längsverschiebuugeu, weshalb anderseits sowohl die elastischen,
als auch sogar die bleibenden Durchbiegungen, die reehuimcsmäni^n
\Vi»rte in so hohem Maße überschritten.
Zerbrechversuche mit hölzernen Eisenbahnprovisorien. 29
Solche Träger, aus je 4 Balken zusammengesetzt, erfordern jedoch
sehr viel Arbeit und große Sorgfalt, damit alle Einlagen auch wirklich
passen ; zieht man aber ihre äußerst geringe Tragkraft in betracht, so wird
man leicht erkennen, dass derlei Provisorien mit „Bahn Mitte" gar nicht
rationell sind, und dass sich die bedeutende Arbeitsleistung für dieselben
gar nicht rentiert, da man für solche Träger höchstens ein Drittel der für
einfache Balken normierten Inanspruchnahme als zulässig annehmen dürfte.
Der verzahnte Träger VIII erhielt bei der Erzeugung eine
Sprengung von 6cm, also ca. -— der Trägerlänge ; die Bearbeitung des-
J oO
selben war eine vollkommen tadellose, doch drängte sich hiebei die
Überzeugung auf, dass man solche Constructionen als wirkliche Kriegs-
provisorien, wegen der erforderlichen sorgfältigen Herstellung, nicht
betrachten könne, weil eine solche Leistung von ungeschulter Mannschaft
keinesfalls erhofft werden darf.
Der Bruch erfolgte bei einer rechnungsmäßigen Beanspruchung
von 233% pro cm*, durch das vollständige Abreißen des obersten
Balkens eines Trägers zunächst der Mitte.
Der zweite Träger blieb intact, und wurde später allein zum Bruche
gebracht, welcher nahezu bei der gleichen Beanspruchung erfolgte.
Bei dieser Belastung war nach der vorstehenden Berechnung der
Druck in den Zahneingriffen <r = 0*54 X 233 = 126% pro cm\ also
noch relativ klein, weshalb sich auch infolge des festen Schlusses in
den Zähnen, nur unbedeutende Längsverschiebungen der Balken zeigten.
Deshalb waren auch die elastischen Durchbiegungen gering, und
überschritten die rechnungsmäßigen weit weniger als bei allen bisher
besprochenen Trägern.
Bei diesen letzteren war die geringe Tragkraft jedenfalls eine Folge
des Umstandes, dass sich die Balken wegen des ungenügenden Wider-
standes der Einlagen so weit seitlich verschoben, bis sie zumtheile
als lose über einander gelegt wirkten, wobei in jedem Balken Zug- und
Druckwiderstände constatiert werden konnten, und häufig gleichzeitig mit
dem obersten auch ein Mittelbalken Eisse zeigte ; dem entsprechen dann
auch die großen Durchbiegungen, welche natürlich nur eine Function
der Fasernspannung sind.
Beim verzahnten Balken jedoch waren die seitlichen Verschiebungen
so gering, dass eine solche Wirkung nicht angenommen werden kann;
es muss daher die geringe Tragkraft irgendwie anders begründet sein.
Zunächst wäre zu erwägen, ob nicht die Zahnschnitte bei der Be-
rechnung des Trägheitsmomentes, entgegen der bisherigen Gepflogenheit,
30 Bock.
abgezogen werden sollen, da es ja zweifelhaft ist, ob die solcherweise
durchschnittenen Fasern sich nach denselben Gesetzen ausdehnen, respec-
tive verkürzen, wie die ganz durchlaufenden.
In diesem Falle wäre das Trägheitsmoment
95 2
J = (653 — 25 8 + 15») = 502.885cm*
iz
gegenüber dem früher gefundenen Werte von J = 526.365cm% ; das Ver-
hältnis dieser beiden Zahlen ist 1 : 1*047, weshalb also bei Annahme
des kleineren Momentes, die rechnungsmäßigen Beanspruchungen um
4*7% vergrößert werden müssten.
Diese so geringe Differenz fällt aber gar nicht in die Wagschale,
indem eine so unmaßgebliche Erhöhung der rechnungsmäßigen Be-
anspruchung von 233 auf 233 X 1047 = 244% pro cm», noch nicht
klar sehen lässt.
Einen weiteren Gesichtspunkt könnte die Untersuchung über den
Einfluss der Sprengung auf die Tragkraft solcher Träger abgeben. Die
landläufige Ansicht hierüber, welche übrigens auch in verschiedenen
Lehrbüchern Eingang fand, geht dahin, dass durch die Sprengung die
einzelnen Fasern gerade die verkehrte Spannung erhalten, als bei der
darauffolgenden Belastung, und dass demnach die Tragfähigkeit gegen-
über einem nicht gesprengten Balken um vieles größer sein müsste,
wobei man nämlich die zulässige Beanspruchung des Holzes um jenen
Wert erhöhen könne, welcher durch die Sprengung hervorgerufen wird.
Dies ist nun keinesfalls berechtigt, weil bei dem Sprengen, behufs
Vorreißens der Zähne, die einzelnen Balken, jeder für sich, gebogen
werden, und in jedem derselben Zug- und Druckspannungen vorhanden
sind; diese Spannungen sind nun mit geringen Änderungen auch indem
bereits verzahnten Träger verblieben, weil die einzelnen Balken sich
nahezu in derselben gegenseitigen Lage befinden, als während des Vor-
reißens der Zähne.
Sobald man aber den Träger belastet, werden sich anfangs die
Balken etwas übereinander verschieben, nämlich so lange, bis die Zähne
sich fest in einander verbeißen.
Bis zu diesem Augenblicke werden thatsächlich die durch die Spren-
gung hervorgerufenen Spannungen vermindert ; sowie aber die Zähne einer
weiteren Verschiebung der Balken Widerstand leisten, tritt der zusam-
mengesetzte Träger als solcher in Thätigkeit, und die Vertheilung der
Spannungen ist offenbar von der bisherigen complet verschieden. Wie
die Tabelle der Versuchsergebnisse auf Seite 41 zeigt, waren aber bei
piäßigen Belastungen jene anfiin glichen Verschiebungen sehr gering, so
Zerbrech versuche mit hölzernen Eisenbahnprovisorien. 31
dass dieser Wechsel der Beanspmchungsart bald vor sich gieng; dabei
musste in dem mittleren Balken eine vollständige Umkehrung der Fasern-
spannung eintreten, um die dem zusammengesetzten Träger entsprechende
Spannungsvertheilung herbeizuführen.
Dass dies auch wirklich eintraf, beweist ja das geringe Maß der
bleibenden Durchbiegung, indem der Träger nach erfolgter Entlastung
fast die volle Sprengung annahm, was offenbar mit einer Verminderung,
und ganz bestimmt nicht mit einer Vermehrung der Beanspruchung
in den äußersten Fasern identisch ist.
Ohne nun in eine genaue theoretische Untersuchung der Folgen
einer solchen künstlichen Sprengung einzugehen, kann doch stricte be-
hauptet werden, dass hiedurch die Tragkraft der Construction
nicht erhöht wird, dass sogar Mehrspannungen hervorgerufen werden,
indem die einzelnen Balken beim Übergange aus der gesprengten Lage
in die entgegengesetzte Biegung zunächst der Trägermitte jedenfalls
größere Längenänderungen, also auch Spannungen der äußersten Fasern
erleiden müssen, als bei nicht gesprengten Balken.
Praktische Gründe lassen jedoch eine mäßige Sprengung als
unerlässlich erscheinen, weil sich im Laufe der Zeit die Zähne stärker
ineinander verbeißen, und gar nicht gesprengte Träger dann später
durchhängen würden.
Zur weiteren Klärung dieser Frage wurde der Versuch mit einem
gleich construierten Träger wiederholt, welcher aber nur eine Sprengung
von 3cm erhielt; hiebei ergaben sich sowohl bezüglich der seitlichen
Verschiebungen, als hinsichtlich der elastischen Durchbiegungen, gegen
das erste Versuchsobject, nur geringe Differenzen; die Durchbiegungen
waren etwas größer. Der Bruch erfolgte aber bei derselben rechnungs-
mäßigen Beanspruchung von 233% pro cm2, woraus sich aber der
sichere Schluss ziehen lässt, dass ein verzahnter Träger trotz der so
geringen seitlichen Verschiebungen, doch nicht den Anforderungen eines
zusammengesetzten Trägers vollauf zu entsprechen vermag, weil die
Kraftvertheilung durch die Zähne nicht in dem Maße erreicht worden
kann, wie dies die Theorie fordert, während dies bei einem einfachen
Balken vollkommen zutrifft.
Ganz ähnliche Resultate lieferte der Versuchs trag er IX mit
schräg gestellten Eichendübeln, welche aber nicht wie bei den Trägern V
und VII als Doppelkeile quergestellt, sondern mit ihren Fasern nach
der Balkenrichtung eingelegt waren. Dieser Träger hatte hcm Sprengung
und war sehr exact gearbeitet; es bedarf wohl keines besonderen Hin-
weises, dass die Herstellung solcher Träger noch weit schwieriger und
3
32 Bock.
zeitraubender ist als jene von verzahnten Rösten, und dieselben daher
noch weniger als Kriegsprovisorien geeignet sind.
Der Bruch erfolgte bei einer rechnungsmäßigen Beanspruchung
von 239kg m pro c?h*, also ungefähr an derselben Grenze wie die beiden
verzahnten Trager; die seitlichen Verschiebungen und die elastischen
Durchbiegungen waren aber naturgemäß etwas größer, als bei diesen, weil
ja jeder Zahneingriff hier durch zwei Fugen repräsentiert ist, sodass
sich bis zum Festsitzen aller Hirnflächen, die Balken etwas mehr über
einander vorschieben mussten; wie aber die Tabelle auf Seite 41 zeigt
waren jene Verschiebungen gegenüber den anderen Trägern sehr gering
Nach der Berechnung betrug der Druck in den Einlagen
n = 0-51 * = 0*51 X 239 = 122% pro cm*,
war also noch wesentlich geringer als die Druckfestigkeit in der Fasern-
riehtung; deshalb waren auch alle Hirnseiten sowohl des weichen, ah
des harten Holzes unverletzt.
Der Versuch st rag er X war aus 3 Balken ,f/tI zusammen-
gesetzt, welche mit je Xvm Intervalle über einander gelegt, und auf j<
lOOw verschraubt wurden; bei jeder Schraube sind gusseiserne Scheibei
derart eingelegt worden, dass sie auf je 15mm Tiefe in die Balken ein-
griffen und die Einhaltung des vorerwähnten Intervalles garantierten
Die erste Anregung zu dieser Coustruction gaben einzelne Beschrei-
bungen der amerikanischen Gerüstbrücken (trcstk-brtdges), bei welchen solche
Scheiben von 18mm Höhe zwischen die Balken gelegt und durch das
feste Anziehen der Schrauben auf einige Millimeter in das Holz ein-
gepresst wurden, l'm aber einen größeren Widerstand dieser Scheibei
zu erhalten, wurde beabsichtigt, sie GOmm hoch zu machen und ihnei
die vorerwähnte Eingriffstiefe von \5mm zu geben. Zu diesem Behuf!
nuisste man zuerst ein Werkzeug construieren, um für den Scheibenranc
jsiehe die Abbildung auf Tafel V eine kreisrunde Nuth so passend als
möglich herzustellen, damit sich der in die Balken eingreifende Bin*
nicht nur mit seiner äußeren, sondern auch mit der inneren Fläche
möglichst gut an das Holz anpressen könne.
Im Einvernehmen mit einer Wiener Werkzeugfabrik gelang die«
auch vollkommen, und construierte dieselbe eine sehr einfache Nuth-
hoholmasohino, mittels welcher die erforderlichen Ausnehmungen, selbs
von ganz ungeübten Leuten, sehr rasch und vollkommen rein hergestell
werden konnten
Die Bruchgrenze dieses Trägers liegt allerdings sehr niedrig, dei
Bruch erfolgte bei einer rechnungsmäßigen Beanspruchung von 154i<
pro «*•; dio Durchbiegungen jedoch waren sehr bedeutend. Man wirc
Zerbrechversuche mit hölzernen Eisenbahnprovisorien. 33
also mit solchen Trägern keine sehr wesentlich höhere Tragkraft erreichen,
als bei bloßer Verschraubung ; da aber die Herstellung der erforder-
lichen Nuthen, wie erwähnt, sehr rasch vor sich geht, und mau hiezu
keine Zimmerleute oder sonstwie geschulte Leute benöthigt, so steht
die mäßige Erhöhung der Tragkraft mit diesem geringen Mehraufwand
?on Geld und Arbeit doch immer in einem annehmbaren Verhältnisse.
Um eine richtige Basis für die Beurtheilung der Versuchsresultate
zu erhalten, musste die Bruchfestigkeit von einzelnen Balken der zur
Herstellung der Versuchsträger verwendeten Holzgattung erhoben werden.
Diese Balken erhielten den Querschnitt ,0/lßcwi und 400m Stützweite
bei 4*80m Länge.
Als Mittel aus fünf Versuchen erhielt man hiebei die Werte:
Bruchfestigkeit 440% pro cm*.
Elasticitätsmodul 117.000% pro cm\
Proportionalitätsgrenze 200% pro cm*.
Die Elasticitätsgrenze wurde nicht genau erhoben, doch liegt sie
nennenswert höher als die Grenze der Proportionalität.
Unter rElasticitätsgrenze" ist hier jene Beanspruchung
verstanden, bis zu welcher keine bleibenden Durchbiegungen eintraten,
während die „Proportionalitätsgrenze" jenen Wert der Inan-
spruchnahme darstellt, bis zu welchem die elastische Durchbiegung der
Kraftgröße proportional bleibt.
Hieraus ergibt sich also, dass die eigentlichen Provisorien (Dübel-
träger V, Klötzelträger III und VI) ca. 45%, die verzahnten und ver-
dübelten Träger VIII und IX jedoch, welche sorgfältig hergestellt waren,
ca. 55% der Bruchfestigkeit einzelner Balken aufwiesen. Um daher noch
einen entsprechenden Sicherheitsgrad zu besitzen, dürfte die rechnungs-
mäßige Beanspruchung solcher Träger, gegenüber jener für einzelne
Balken üblichen, auch nicht viel höher, also allenfalls mit 50. beziehungs-
weise 60% derselben, angenommen werden.
Eine weitere Vergleichsbasis erhält man durch die Berechnung
jener Bruchlast, welche man für sechs nebeu, oder zu je drei lose über
einander gelegten Balken "%., respective aus sechs solchen Balken 2%0
(die sich aus dem gleichen Rundholz herausarbeiten lassen) erhalten hiitte.
Diese so berechneten Bruchlasten sind in dem Graphicon auf
Taf. 1, sowohl für die vollen, als auch für die durch ein Sebraubenloch
geschwächten Balken, als Ordinaten aufgetragen; daneben wurden in
demselben Maßstabe die bei den Versuchen (inclusive dos Trägers 111
der ersten Versuchsserie) wirklich erreichten Bruchlasten, respective
34 Bock.
die derselben entsprechenden Wasserspannungen p in at, ersichtlich
gemacht, sodass dieses Bild einen sehr deutlichen Vergleich des Wertes
aller Objecte hinsichtlich ihrer Tragfähigkeit gestattet.
Aus diesem Vergleiche ergibt sich zunächst, dass die Träger VIII
und IX, trotz ihrer nennenswert größeren Beanspruchung an der Bruch-
grenze, doch eine geringere Tragkraft darbieten, als andere Provisorien,
was in der geringen Höhe des Trägers begründet ist.
In einer zweiten graphischen Darstellung auf Taf. 1 sind die bei
den Versuchen gefundenen Werte des Verhältnisses $f : $, wie sie aus
den Tabellen auf Seite 40, 41 und 42 entnommen werden können, derart
als lineare Größen aufgetragen, dass die theoretisch berechnete Durch-
biegung S immer = 1 angenommen ist.
In dieser Richtung erscheinen die beiden Träger VIII und IX als
die weitaus günstigsten; dies ist aber für den Eisenbahnbetrieb von
großer Wichtigkeit, weil bedeutende elastische Durchbiegungen beim
Verkehre Stöße hervorrufen; der nächst günstigste ist der Träger III;
am wenigsten entsprechen in dieser Richtung die Träger VII und X.
Zur weiteren Klarstellung über das Verhalten eines ver-
schraubten Trägers wurde ein solcher zum Bruche gebracht; der-
selbe hatte 5*20m Länge, 4*80w Stützweite und war aus zwei Balken
,0 10 zusammengesetzt, welche sehr dicht, nämlich auf je 0*40m, durch
Schrauben von 20mm Durchmesser, mit 10mm starken quadratischen
Unterlügsplatten von 80mm Seitenlange verbunden wurden.
Hiefür ergibt sich ein Trägheitsmoment
J--- -2~-~~. . 40» = 96.000 cm*,
1 lt
mithin ist der Querschnittsmodul
2 J 20—2
— r— - ~— • 40' = 4.800cm3;
h b
das Bieguugsmoment ist:
«i vom Eigengewicht [y — oOky pro m)
Mn _- -^- ^ — 4 «*> -= -/ (480* — 4 X 20*. - ltf.300% cm
o o
und die Beanspruchung *„ -— -" °m = 3'*fy Pro cm*:
b) von der Einzelnlast P in der Trägerniittt1 :
M 0 _ p.*so_ 12o v ,alw
120 P
*. — - — - == 0025 P, daher zusammen
4.800
s - *0 + *t = 34 -f 0025 P.
Zerbrech versuche mit hölzernen Eisenbahnprovisorien. 35
Die Durchbiegung für die Eigenlast ist minimal, jene für die Einzeln-
P 480* 24 P
last wird X = AQ 0 T- = —Jr- in cm, oder für £ = 120.000% und
4o Mi J Jcj
in Millimeter ausgedrückt 8 = 0002 P.
Die reducierte gemessene Durchbiegung wird aus der wirklich
gefundenen durch die Kelation berechnet
. I 4-80 8
Für zwei lose über einander gelegte Balken wäre
2 j 20 2
= 2 X — ^ — X 20* = 2.400 cm\ demnach die Beanspruchung
k 6
& = 2 «; das Trägheitsmoment würde entfallen
20 — 2
J= 2 -=Lnr- X 208 = 24.000 cm\
weshalb die Durchbiegung sein müsste S' = 4 8; die seitliche Ver-
schiebung für lose Balken wäre
/ 480 8
Alle diese Werte nebst den Verhältnissen 8, : S, 5' : St und c' : c
sind in der Tabelle auf Seite 42 für verschiedene Größen von P ein-
getragen.
Für den verschraubten Träger wäre die Entfernung der Mittel-
J 2 80
punkte von Zug und Druck -^- = — x 40 = — c?u, die Verticalkraft
P
V = — -i mithin die Schubkraft pro Trägerhälfte
Die sechs Schrauben einer Trägerhälfte ergeben einen Querschnitt
w X 2*0*
/P= 6 - = 18*84 cm*; nennt man ihre Zugbeanspruchung er, und
nimmt den Reibungswiderstand mit 9 = 0*5 an, so müsste der Wider-
stand derselben gegen seitliche Verschiebung sein:
W = 0-5 X 1884 <j = 9-42 <i.
Für den kleinsten Wert von P, nämlich P= 1.695% ist S = 8.168%
und hieraus würde für S = W eine erforderliche Zugbeanspruchung
der Schraubenbolzen von er = ' = 867% pro cm* entfallen.
Behufs genauer Messung derselben waren zwei Schrauben mit
Fränkel'schen Dehnungsmessern adjustiert; doch gelang es trotz aller Sorg-
36 Bock.
falt nicht, hiebei brauchbare Resultate zu gewinnen. Die Schrauben
wurden so fest angezogen, als dies den Arbeitern möglich war; dennoch
ergaben sich schon bei der kleinsten Last seitliche Verschiebungen, d. h.
die Schrauben waren nicht imstande, eine, diese Verschiebung hindernde,
wirksame Reibung hervorzurufen, obwohl beim Anziehen der Muttern,
dem Anscheine nach gewiss noch eine größere Zugkraft in den Bolzen
geherrscht haben dürfte.
Die Resultate der weiteren Belastung sind aus der Tabelle auf
Seite 42 ersichtlich, und zeigen dieselben, dass sich das Verhältnis c' : c
immer mehr der Einheit nähert; dass dieses Verhältnis, sowie auch
jenes der wirklichen Durchbiegung 8, zur Einsenkung 8' für zwei ein-
zelne Balken nicht = 1, sondern etwas kleiner bleibt, darf als einzige
Wirkung der Schrauben bezeichnet werden. Der Bruch erfolgte bei einer
rechnungsmäßigen Beanspruchung von 219kg pro cm*, indem zuerst der
obere, und gleich darauf der untere Balken an der Unterseite gerissen
ist. Nachdem nun bei der Bruchbelastung die Beanspruchung für zwei
einzelne Balken laut Tabelle 438% pro cm% gewesen wäre, so führt der
Vergleich mit der früher angegebenen mittleren Bruchfestigkeit des
Fichtenholzes von 440Äv/ pro cm1 zu dem Schlüsse, dass ein verschraubter
Träger genau durch dieselbe Last zum Bruche gebracht wird, wie die
lose über oder neben einander gelegten einzelnen Balken, dass also
durch eine bloße Versch raubnng die Tragfähigkeit der
Balkon nicht erhöht wird.
Hiedurch erscheint also die im ersten Aufsatze über die Zerbrech-
versuche enthaltene Annahme bestätigt, dass die Schrauben nicht geeignet
sind, eine wirksame Reibung hervorzurufen, nachdem ihre Zugspannung
sofort vermindert oder ganz aufgehoben wird, wenn die Balken durch
die Belastung auf einander gepresst werden.
Die Richtigkeit dieser Annahme hat sich auch bei allen anderen
Versuchen erwiesen, indem die Schrauben im mittleren Theile des Trägers
bei allen größeren Belastungen nicht nur sichtlich ganz locker waren,
sondern sich auch zwischen ihren Unterlagsplatten und dem Holze
Zwischenräume bis zu 10mm zeigten. Die Schrauben zunächst den Träger-
enden waren infolge der Längsverschiebung der Balken durchwegs schief
gestellt und zumtheile auch stark verbogen.
Zum endgiltigen Abschlüsse der vorbeschriebenen Zerbrechversuche
war es erforderlich, die Druckfestigkeit des verwendeten Holzes
senkrecht zu den Fasern und nach der Richtung derselben
Zerbrechversuche mit hölzernen EiSenbahnproviaorien. 37
zu ermitteln, um hieraus richtige Anhaltspunkte für die zulässigen Be-
anspruchungen der Einlagen (Klötzel und Dübel) ableiten zu können.
Die Versuchsstücke zur Ermittlung der Druckfestigkeit senkrecht
zu den Fasern waren Würfel von 10cm Seitenlänge, während für die
Druckproben in axialer Kichtung Prismen von 30cm Länge und quadra-
tischem Querschnitte mit 10cm Seitenlänge zur Anwendung kamen;
sämmtliche Probestücke enthielten den Kern des Holzes, aber mehr
oder weniger excentrisch gelagert.
Die Versuche wurden in der Prüfungsanstalt des Technologischen
Gewerbe-Museums durchgeführt und lieferten folgende Mittelwerte.
a) Eichenholz (aus Niederösterreich, sehr hart, schwer zu bearbeiten,
verwendet für die Dübel des Versuchsträgers V).
Mittel der Druckfestigkeit nach der Fasernrichtung
409% pro cm*.
Innerhalb der Elasticitätsgrenze (280% pro cm*) nimmt der Elasti-
citätsmodul stetig zu, u. zw. erhielt man aus den gemessenen Längen-
g
änderungen durch die Formel E = . , . folgende Werte :
Für s = 40 % pro Quad.-Centim. E = 31.000 % pro Quad.-Centim.
„ s = 80 „ „ „ r E = 29.000 kg „
„ 8 --= 120 „ „ „ „ E = 35.000 kg „
„ s = 160 „ „ „ „ £-=42.000% r
„ 8 = 200 „ „ „ „ E = 49.000 kg „
„ $ = 280 „ „ „ r E = 53.000 kg r
Von dieser Grenze bis zur vollständigen Zerdrückuug nimmt das
A l
Verhältnis * : — y- rasch ab, uud war beim Bruche = 14.000% pro cm%.
Die Druckfestigkeit senkrecht zu den Fasern lässt sich
wohl nicht ganz genau feststellen, weil das Holz schwammartig zu-
sammengepresst wird, ehe noch stärkere Risse auftreten; nimmt man
aber jene Belastung als Bruchgrenze an, bei welcher bleibende
Längenänderungen von m e h r a 1 s 10% auftreten, so ist die Druck-
festigkeit 120% pro cm%.
Der Elasticitätsmodul ist sehr gering, er schwankt je nach der
Kraftrichtung in Bezug auf die Jahrringe zwischen E = 2.000 bis
3.500% pro cm*.
b) Fichtenholz (aus den Dreher'schen Waldungen bei Stadt
Steyr, im Herbste 1889 gefallt, und 1890 bis nach Wien geflößt).
Mittel der Druckfestigkeit nach der Fasernrichtung
312% pro cm%.
38 -Bock.
Innerhalb der Elasticitätsgrenze (220% pro cm*) nimmt der Längen-
8
veränderungsmodul E = > . . successive ab,
von E = 120.000% bei s = 80% pro Quad.-Centim.
bis E = 80.000% „ s = 220% „ „ „
dann geschieht die Abnahme viel rascher bis E = 14.000% pro cm* an
der Bruchgrenze.
Senkrecht zu den Fasern ist wieder jene Beanspruchung als
Bruchlast angenommen, weiche bleibende Längenänderungen von mehr
als 10% verursacht, und als solche hat sich im Mittel eine Inanspruch-
nahme von 40% pro cm* ergeben.
Der Längenveränderungsmodul ist bis zur Elasticitätsgrenze,
8 = 20% pro cm\ im Mittel E = 1.850% pro cm1, und nimmt dann
bis zum Bruche stetig ab.
Auch beim weichen Holze lässt sich eine eigentliche Bruchgrenze
in dem Sinne des Wortes, dass eine vollkommene Zerstörung eintritt,
nicht gut bestimmen, weil sich bei fortgesetzter Belastung die Jahres-
ringe ganz deformieren und sich hiebei nur geringe Absplitterungen
zeigen, während bei Drücken nach der Fasernrichtung das Holz voll-
ständig zersplittert.
So waren z. B. bei einem Würfel, welcher normal zu den Jahres-
ringen gedrückt wurde, die bleibenden Längenänderungen:
s = 4OÄ77 pro
Quad.
-Centim.
10-8%
s — 50% „
n
Vf
18-7%
s = 60% „
n
n
28-7%
s = 70% „
r
r
35-7%
s = 80% „
r>
v
40-7%
s = 200% „
r
T»
60-0%
Hiebei sei noch erwähnt, dass alle Probestücke bis zur Durch-
führung der Versuche, durch mehrere Wochen in einem Zimmer auf-
bewahrt, also genügend trocken waren.
Wenn man nun für Brückenconstructionen eine vierfache Sicherheit
erreichen will, darf man als zulässige Beanspruchung auf Druck
nur eiu Viertel der zuvor angegebenen Bruchgrenzen annehmen, d. L:
Eichenholz, nach der Fasernrichtung 100% pro Quadrat-Centimeter
„ senkrecht zu den Fasern 30 „ r „
Fichtenholz, nach der Fasernrichtung 80 r r „
senkrocht zu den Fasern 10 „ ,. „
Zerbrechversuche mit hölzernen Eisenbahnprovisorien. 39
Weiters folgt aus diesen Versuchen das Verhältnis der Druck-
festigkeit senkrecht zu den Fasern im Vergleich zu jener in der Fasern-
richtung,
beim Eichenholz mit 30%,
beim Fichtenholz mit 13%.
Es ergibt sich also hieraus, dass man mit einer Druckbeanspruchung
senkrecht zu den Fasern sehr vorsichtig sein muss, um Deformationen
zu vermeiden, hiezu ist noch zu bemerken, dass die Druckfestigkeit
senkrecht zu den Fasern, wenn dabei die Jahresringe von der Kraft-
richtung normal getroffen werden, etwas größer ist, als wenn die Kraft
ziemlich tangentieli zu den Jahresringen wirkt.
Überblickt man die Resultate aller durchgeführten Zerbrechversuche,
so wird man allerdings finden, dass dieselben von den bisher üblichen
Annahmen ziemlich weit abweichen ; doch erscheinen sie, — miteinander
verglichen, — immerhin ganz plausibel und bieten keine Wider-
sprüche dar.
Sie gestatten zunächst folgende Schlüsse:
1. Durch bloße Yerschraubung der über einander gelegten Balken
wird die Tragfähigkeit der letzteren nicht erhöht, sondern man wird
hiebei nur etwas geringere Durchbiegungen erhalten, als für neben
einander gelegte Balken.
Derselbe Zweck dürfte aber auch durch eine bloße Verklammerung
der auf einander gelegten Balken erreicht werden.
2. Durch Eiseneinlagen (z. B. gusseiserne Scheiben, Versuch X)
erhält man eine um 10 bis 15% größere Tragfähigkeit gegenüber
einem bloß verschraubten Träger; eine solche Anordnung ist gerecht-
fertigt, wenn keine oder zu wenig Zimmerleute zur Disposition stehen.
3. Die verzahnten Träger (Versuch VIII) und die verdübelten
Träger mit schief gestellten Eicheneinlagen (Versuch IX), bieten trotz
ihrer größeren zulässigen Inanspruchnahme keine höhere Tragfähigkeit,
als gut construierte Klötzelträger, — sodass es im Hinblick auf die be-
deutend schwierigere und zeitraubendere Herstellung nicht begründet
wäre, solche Träger im Kriegsfalle als Provisorien in Aussicht zu nehmen.
4. Von den eigentlichen Kriegs-Provisorien, den Dübel- und Klötzel-
trägern, bieten die letzteren jedenfalls größere Vortheile, und werden
sich daher am besten als Kriegs-Provisorien eignen.
Welche Anhaltspunkte für die Construction hiebei zu beachten
sind, soll in einem folgenden Aufsatze eingohend erörtert und durch
Beispiele illustriert werden.
40
Bock.
Tabelle der Versuchs- Resultate
der Träger V bis X.
• '0
Wasserspannung 1
77 in Atniosph. 11
«E
c
Rechnungs-
mäßige
Beanspruchung
Durchbiegungen in
Millimeter
Seitliche Ver- II
Schiebung II
c in Millimeter ||
a .5
1 II
c
S
-*3
e
ja
00
i'f.
>
Dübel-Träger V
l
15
9
5
41
40
37
1
7
5-3
17,
2
20
12
7
58
51V,
48
2%
97,
5*0
2V,
3
25
15
9
74
59
55
8%
12
46
37*
4
30
19
0
91
69
64
6
15
43
3%
5
35
22
2
108
79
73V,
—
18
41
3V%
6
40
25
4
124
93
867t
—
21
4-1
574
7
45
28
6
141
107
97V,
—
24
41
7
8
50
31
8
157
126
117
—
267,
4*4
87%
9
55
35
0
174
148V,
138
—
297,
47
10
10
60
38'2
191
192
178
—
32
56
?
1
ilötz
9l- Träger VI mit Bahn unten
1
15
9
5
35
27
25
4
5
50
27,
2
20
12
7
49
35V,
33
7
7
47
3V,
3
25
15
9
63
45Vi
42
11
9
4-7
4
4
30
19
0
78
57
53
15
11
48
57«
5
35
22
2
92
68%
63V,
20
137t
4-7
6
6
40
25
4
106
75
691/,
—
157,
45
7
7
45
28
6
120
85
79
—
177,
4-5
8
8
50
31
8
134
95 V«
8*7,
—
197,
45
87,
9
55
35
0
149
109V,
102
—
217,
4-8
10
10
60
38
2
163
124
115
—
237,
4-9
11
11
65
41
4
177
142V,
132
—
257,
52
13
12
70
44
5
191
164
152
—
28
54
15
13
75
477
205
187
174
57
30
58
16 •
Klotz
el- Trager VII mit Bah
n Mit
te
1
15
95
38
Gl
57
12
5
11-4
4
<■>
20
12-7
54
79
73%
17
77.«
9-8
57,
3
25
15-9
G9
98
91
24
10
91
77,
4
30
190
85
115
107
28
127,
86
9
5
35
22 2
100
136
12G
35
15
8-4
11
G
40
25 4
116
167
155
—
17
91
13
7
45
28-6
131
191
177
—
19
9-3
16
8
50
31
s
147
232
2 IG
72
21V,
100
19
Zerbrechversache mit hölzernen Eisenbalmprovisorien.
41
Wasserspannung 1
p in Atmosph. 11
ä
Rechnungs-
mäßige
Beanspruchung
Durchbiegungen in Millimeter
Seitliche Ver-
schiebung
c in Millimeter
90
US
o
s
■s i
a .2
00 o.
00 ***
I II
T3
a
5
G
o
03
«3 ••
'S 'O*
>
Verzahnter Träger vm
L
15
9
5
60
38
35V,
2
12
30
%
>
20
12
7
85
46%
43
2%
17
2-5
%
$
25
15
9
110
53
49
4
22%
2-2
%
1
30
19
0
134
64V,
60
6%
28
21
1
>
35
22
2
159
73
68
9
33
21
1
5
40
25
4
184
86
80
13
38
21
IV«
r
45
28
6
208
98
91
—
43%
2-1
2
5
50
31-8
233
140
130
—
49
26
2%
Verdübelter Träger IX
l
15
9
5
45
86
33%
2
8
4-2
%
i
20
13
7
f>3
39
36
«Vi
11
3*3
%
a
25
15
9
82
44%
41V«
3
14V,
2 9
1
i
30
19
0
100
w/t
52%
5
18
29
1
i
35
22
2
119
63
68%
6
21%
2*7
1%
i
40
25
4
137
71
66
8
25
2*6
9
r
45
28
6
156
82
76
—
28%
2*7
2
s
50
31
8
174
91
84%
—
31%
2-8
»Vi
>
55
35
0
193
ioiV.
94
—
35
2*7
2%
>
60
38
2
211
115
107
—
38'/,
2 8
3
65
41
4
230
136 V*
127
—
42
80
3
>
67»/,
43*0
239
147
137
—
44
3*1
3%
Tr
äger X mit guss eisernen Scheiben
15
9*5
40
50
46%
5
6%
71
3%
»
20
12 7
m
65
60
6
9%
6-4
4
i
36
159
72
85
79
7
12
6 6
6
30
190
89
109
101
7%
15
6 7
8
,
35
222
105
133
122
10
18
6*8
9%
;
40
25*4
121
1G3
150
—
21
7 1
12
h
45
28*6
138
189
175
r-
23%
7.4
14
1
50
31
8
154
m
214
"
26%
8*0
16%
42
B o c k. Zerbrechversuche mit hölzernen Eisen uahnproviüorien.
Versohraubter Träger Nr.
XI aus 2 Balkan "7
»•
Einzelnlast Pin der
Mitte, in kg ... .
1.695
2.150
3.570
4.940
6.140
7.480
8.010
8.62
Rechnungsmäßige
Beanspruchung #
46
57
93
127
157
190
304
21
Gemessene and re-
duzierte Durch-
biegang 8, in mm
5
8
18
30%
40%
54
60
10
Seitliche Verschie-
bung c in . . . mm
1%
1%
3
4
5%
7
7%
1
Gerechnete Durch-
biegung 8 in mm
34
43
71
9-9
122
15 0
16 0
1
Verhältnis S, :o =
15
19
2 5
3 1
3*3
36
38
Für 2 einzelne Bal-
ken würde die Be-
anspruchung sein
92
114
186
254
314
380
408
49
Für 2 einzelne Bal-
ken würde die
Durchbiegung
nach Rechnung
sein 5' in . . . mm
13
17
28%
39%
49
60
64
6
Verhältnis. ..$,:$'
0 4
O'f)
0-6
08
0-8
0-9
0-9
Für 2 einzelne Bal-
ken würde die
seitliche Ver-
schiebung sein
c' in mm
1%
2
3%
5
6
7%
8
Verhältnis c' \ c —
0'7
0 8
09
08
09
0-9
09
— -»»€3«—
43
Zerbrechversuche mit hölzernen Eisenbahnprovisorien.
Von
2«£orlz Bock,
k. und k. Hauptmann de* Oenitttabe:
(8«hluM»).
(Hiero Tafel 3.)
Die Resultate der durchgeführten Zerbrechversuche mit zusammen-
gesetzten hölzernen Brückenträgern weisen darauf hin, dass man als
eigentliche Kriegsprovisorien nur die Dübelträger (construiert nach Art
des Versuchsobjectes V) und die Elötzelträger betrachten dürfe, nach-
dem die Träger mit Eisen-Einlagen eine viel geringere Tragfähigkeit
ergaben und daher nur als Nothbehelfe aufzufassen sind, während die
verzahnten und verdübelten Träger (Versuche VIII und IX), trotz der
sorgfältigsten Herstellung, keine wesentlich höhere Tragkraft gezeigt
haben, dafür aber wegen der zeitraubenden und schwierigen Arbeit sich
für die feldmäßige Ausführung nicht eignen.
Vergleicht man die Dübelträger mit den Elötzelträgern, so wird
man erkennen, dass den ersteren verschiedene Nachtheile anhaften. Die
wesentlichsten derselben sind:
a) Weil die Druckfestigkeit des Eichenholzes senkrecht zu den
Fasern nach den Ergebnissen der Druckversuche nicht einmal halb so
groß ist, als die Druckfestigkeit des weichen Holzes in der Fasern-
richtung, benöthigt ein Dübelträger mindestens doppelt so viel Ein-
lagen, als der Klötzelträger, weshalb auf eine gleichzeitige Wirkung
aller Eichendübel, infolge ihrer großen Anzahl, nicht mit Sicherheit
gerechnet werden kann.
b) Diese vielen Einschnitte in den Balken, sowie die Herstellung
der Doppelkeile aus dem schwer zu bearbeitenden Eichenholz, nament-
lich das unbedingt erforderliche Abhobeln der Druckflächen, repräsen-
tieren eine ganz bedeutende Arbeitsleistung, während bei der Aus-
führung von Elötzelträgern gar kein Abhobeln erforderlich ist, sondern
*) Siehe „Mitteilungen", 1890. 10. Heft und 1891 1. Heft.
8*
44 Bock.
es genügt, die Elötzel mit der Handsäge auf die gewünschte Länge
abzuschneiden; die Zugsäge sollte hiezu, sowie für die Einschnitte in
die Balken, nicht verwendet werden, da ein Schnitt mit derselben schon
4 bis 5mm breit ist, also hiemit keine große Genauigkeit erreicht
werden kann.
c) Solche kleine Stücke weichen Holzes werden stets zurhand
sein, da man ja zu den Klötzeln alle Abschnitte der zu langen Balken
verwenden kann; das Eichenholz für die Doppelkeile der Dübelträger
wird aber häufig nur mit sehr großen Schwierigkeiten beschafft werden
können, eventuell weit herbeigeführt werden müssen; die Keile aus
weichem Holz zu machen, ist aber, wegen der geringen Druckfestigkeit
desselben quer zur Fasernrichtung, ganz unzulässig.
cZ) Die Wirkung der Eichendübei ist doch nur von ihrem Pesthalten
abhängig; sobald sie sich durch Erschütterungen lockern, erscheinen sie
ganz wirkungslos;. solche Träger erfordern daher eine verlässliche Bahn-
aufsicht, um jede Lockerung rechtzeitig beheben zu können. Bei den
Klötzelträgern ist dies nicht zu befürchten , weil die Klötzel durch
Schrauben festgehalten sind.
e) Endlich kann man beim Dübelträger nicht gut sehr große
Zwischenräume der Balken anwenden, weil sonst eine Drehung der Keile
zu befürchten ist; dadurch gewährt der Klötzelträger den Vortheil, dass
man ihm eine größere Gesammthöhe geben kann, was natürlich seine
Tragfähigkeit günstig beeinflusst.
Die zulässige Beanspruchung in den äußersten Fasern darf
man bei beiden Gattungen von Träfern gleich hoch annehmen, nachdem
die Versuche III und V in dieser Richtung das gleiche Resultat, nämlich
eine Bruchfestigkeit von 191% pro cm* ergeben haben.
Für drei lose übereinander gelegte Balken wäre naturgemäß die
rechnungsmäßige Beanspruchung beim Bruche, wenn man dieselben als
zusammengesetzten Träger betrachtet hätte, nur ein Drittel von der
Bruchfestigkeit eines einzelnen Balkens (nach Versuchen im Mittel
440% pro cm2), d. i. ca. 146% pro cm* gewesen. Mit dieser Zahl
verglichen, war also die Bruchgrenze des Klötzel- und des Dübel-
trägers * .mal so groß und man darf aus allen sonstigen Versuchs-
ergebnissen schließen, dass auch bei zweifach und vierfach gekuppelten
Trägern das Verhältnis der Bruchfestigkeit zur rechnungsmäßigen
Brucbgrenze eines bloß verschraubten Trägers beiläufig ebenso groß,
also 4 : 3 sein würde.
Xenut man also *, die zulässige Beanspruchung für einen
einfachen Balken, welche man bei gutem, trockenem, vierkantig behautem
Zerbrechversnche mit hölzernen Eisenbahnprovisorien. 45
Nadelholze für Provisorien mit 120kg pro cm1 annehmen darf, so erhält
man die zulässige Beanspruchung für zusammengesetzte Träger,
bei Einhaltung desselben Sicherheitsgrades (ca. f/4) wie folgt:
a) Für zweifach gekuppelte Träger
ß ver
bei Klötzelträgern
bei bloß verschraubten Balken wäre 8t = — st = 60Äy, daher
4 1 2
*, = y X y *, = y *, = SOkg pro cm\
ß) Für dreifach gekuppelte Träger:
infolge der gleichen Erwägung ist
oder nahezu
*• ~ 3 X 3 *l ~ 9 8i
s, = — *t = 60kg pro cm*.
Y) Für vierfach gekuppelte Träger:
4 1 1
*4 = y X y *, = y *, = 40kg pro cm*
u. zw. in allen Fällen für die äußerste Faser des kleinsten maßgebenden
Nettoquerschnittes.
Nach den Besultaten der Druckversuche darf man ferners mit
derselben Sicherheit die zulässige Druckfestigkeit der Ein-
lagen annehmen:
für weiches Holz in der Fasernrichtung . . 80kg pro cm*
„ „ „ senkrecht zu den Fasern . 10 „ „ r
für Eichenholz in der Fasernrichtung ... 100 n „ „
r „ senkrecht zu den Fasern . . 30 „ „ „
Die Abscherungsfestigkeit parallel zu den Fasern
soll beim weichen Holz 8 bis 10, beim Eichenholze 12kg pro cm* nicht
übersteigen.
Auf eine durch die Schrauben etwa hervorzurufende Keibung darf
unter keiner Bedingung Bücksicht genommen werden ; wohl aber sollen,
um das zu starke Einpressen der Unterlagsscheiben in das Holz zu
vermeiden, genügend große Scheiben verwendet werden; dieselben sind
un besten 8 bis 10mm stark und quadratisch zu erzeugen, wobei die
Qnadratseite dem vierfachen Bolzendurchmesser gleichkommen soll.
\
4« Böct
Aufgrund dieser theoretischen Anforderungen, im Vereine mit prak-
tineben BGcluriebteiL ergeben sich daher die folgenden Anhaltspunkte
für die Construction von Klötzelträgern:
1 . Die Eingriffstiefe der Klötzel soll VIf höchstens * \ der Balken-
htfbe betragen, um die Balken nicht allzusehr zu schwächen und dadurch
den Xettoquerschnitt zu verringern.
2. Mit Rücksicht auf den geringen Widerstand des weichen Holzes
gegen Abscherung parallel zu den Fasern, welcher noch durch etwa
vorhandene Trockenrisse ungünstig beeinflusst wird, soll die Länge der
Klotze! mindestens das zehnfache der Eingriffstiefe betragen und müssen
die einzelnen Klötzel auch wenigstens um dasselbe Maß von einander
abstehen,
Unter Bezugnahme auf 1) soll daher die kleinste Länge der
Klötze! sowie der Intervalle der zwei- bis zweieinhalbfachen Balken-
böhe gleichkommen. Im übrigen richtet sich die Austheilung der
Klötzel nach der Disposition der Querschwellen und Querverbindungen,
wobei darauf zu sehen ist, dass, wo thunlich, auf jedes Klötzel zwei
Schrauben entfallen.
3. Die Zwischenräume der Balken sind am besten derart zu be-
messen, dass für die Klötzel ein etwas schwächeres Holz als für die
Kalken verwendet werden kann, um die Klötzel aus den schwächeren
Abschnitten der Bundstämme behauen zu können. Mit Bezug auf das
Hub 1) Gesagte dürfte daher ein Zwischenraum von 0*4 der Balken-
höh« am meisten entsprechen, wobei die Klötzelhöhe 0*8 bis 0*9 der
Balkenhöhe betragen wird.
4. Provisorien mit „Bahn unten" und mit „Bahn Mittea
sind wo möglich nicht auszuführen, weil hiebei die Querträger zu-
gleich als Einlagen fungieren, wozu sie aber wegen der äußerst ge-
ringe» Druckfestigkeit des weichen Holzes quer zur Fasernrichtung nicht
geeignet sind.
Ist die Constructionshöhe so gering, dass man die nach 3) aus-
zufahrenden Träger nicht verwenden kann, so lege man die Balken knapp
aufeinander, wodurch sich die Gesammthöhe um das Maß der Zwischen-
räume vermindert, die Tragfähigkeit aber allerdings auch viel geringer
ausfüllt
6. Brücken mit „Bahn unten*, bei welchen die Querträger
unterhalb der Hauptträger liegen und nur durch die Schrauben ge-
tragen werden, bieten nicht die genügende Sicherheit des Verkehrs.
Derartige Constructionen sollten nur ganz ausnahmsweise bei sehr un-
Zerbrechversuche mit hölzernen Eisenbahnprovisorien. 47
günstigen Höhenverhältnissen angewendet werden, wobei natürlich einer
vorzüglichen Ausführung der Schraubenbolzen das Hauptaugenmerk zu-
gewendet werden muss; die Bolzen sind in diesem Falle derart zu
berechnen, dass sie zur Aufnahme eines Baddruckes geeignet sind, d, h.
der Durchmesser muss 30mm betragen; auch empfiehlt es sich, starke
und genügend große Unterlagsscheiben anzuwenden, um die Lastüber-
tragung auf den Hauptträger mit voller Sicherheit zu bewirken, ohne
dass sich die Platten zu stark einpressen. Diese sollen daher quadratisch
sein, mit einer Seitenlänge von ca. 200mm; ihre Stärke muss 10 bis 12mm
betragen. Wegen der erforderlichen lichten Breite von 360m müssen
als Querträger sehr starke Balken (*•/„ oder t0/40) verwendet werden.
6. Bei Provisorien mit „Bahn unten" oder „Bahn Mitte"
soll man niemals vier Träger, paarweise gestellt, anordnen, weil in-
folge der Durchbiegung der Querträger eine zu ungleiche Kraftüber-
tragung herbeigeführt werden könnte. Bei „Bahn oben" jedoch sind
solche Constructionen zulässig und kann eine gleichmäßige Vertheilung
der Lasten auf die beiden Träger je eines Paares dann am besten er-
reicht werden, wenn man dieselben, mit einem kleinen Intervalle wegen
des Wasserablaufes, symmetrisch zum Schienenmittel stellt.
Hiebei erreicht man den Vortheil, dass für die Einlagen geringere
Schubkräfte entfallen, dass dieselben also viel weniger beansprucht sind.
7. Für ein Geleise sechs Träger anzuwenden, also je drei unter
jeder Schiene, ist für einfache Balken, allenfalls auch noch für zweifach
gekuppelte Träger, ohne weiters zulässig; bei Trägern, die aus je drei
Balken zusammengesetzt sind, sollte man aber von einer solchen An-
ordnung nur ausnahmsweise Gebrauch machen, weil doch nicht auf eine
vollkommen gleichmäßige Vertheilung der Lasten gerechnet werden kann.
8. Bei „Bahn oben" können auch drei Träger pro Geleüe
verwendet werden, wobei einer in die Geleismitte, und die beiden anderen
mit einer Axdistanz von 100m von diesem Mittel träger gelegt werden
müssen, um mit Bücksicht auf die Continuität der Querschwellen für
alle drei Träger die gleichen Belastungen zu erhalten. (Genau sollte
diese Distanz 0a97m sein.)
Mit Berücksichtigung aller dieser Anhaltspunkte und mit der
weiteren Annahme, dass quadratische Balken zur Disposition
stehen, wobei der Schraubendurchmesser mit f/10 der Balkenbreite vor-
ausgesetzt wird, erhält man für einfache Balken, dann für die aus zwei,
drei und vier Balken zusammengesetzten Träger, die folgenden Wider-
standsmomente :
48
Bock.
Einfacher Balken.
Trägheitsmoment :
J=Ä-ilA' = ÄÄ4 = (H)75AV
Querschnittemodul :
J_ 0075 A»
e ~ 05 A
Widerstandsmoment :
= 015 A*,
Mx=st — = 120 X 015A« = 18ä»;
in welchen Formeln, sowie in allen folgenden A die Balkenseite bedeutet.
Zweifach gekuppelter Elötzelträger.
Für alle zusammengesetzten Träger wird der Balkenzwischenraum
mit 0-4 A, der Klötzeleingriff mit 0*2 A, also die Klötzelhöhe mit 0*8 A
vorausgesetzt.
Ganze Trägerhöhe: H = 24 A,
J=^f K2'**)1 — C0'8*)1] — 0998 A\
J_ 0-998 A*
e ~~~
X •- —
<-4 x
x '
1-2 A
= 0-832 Ä»,
- m r«
♦....»._,
oder rnnd Aft = 70 A*.
A4 = «, — = 80 X 0832 A» = 666 A»,
Dreifach gekuppelter Elötzelträger:
Ganze Trägernfthe : H = 3-8 A,
09 6
12
M,
[(3-8 A)» — (2-2 AV+ (0-6 A)*] = 3333 A%
J_ 3333 A*
« 1-9 A
J
175 A»,
*.
= 60 X 175 A« = 105 A\
Zerbrechversuche mit hölzernen Eisenbahnprovisorien
Vierfach gekuppelter Träger.
Ganze Trägerhöhe: H = 5 2 h,
Trägheitsmoment :
J=-^-[(5-2A)«-(3'6A)» + (2-0A)»- (0-8A)»] =
= 7-608 A\
Querschnittsmodal :
J_ 7608 ä*
e ~~
49
2-6 A
Widerstandsmoment :
= 2926 A«,
M% = «4 — = 40 X 2926 A*
oder rund Jf4 = 120 ä'.
11704 ä»
Aus diesen Resultaten lässt sich die folgende Tabelle zusammen-
stellen, und dieselbe zeigt, welche Tragfähigkeit, beziehungsweise welche
zulässigen Widerstandsmomente man erhält, je nachdem man die für
ein Geleise verwendeten Balken entweder lose neben einander legt,
oder aus denselben Klötzelträger mit je zwei, drei oder vier Trägern
herstellt.
Zulässiges
Für lose neben-
einander gelegte
einfache Balken
Für ElOtzelträger, zusammengesetzt ans
je
Wider-
stands-
Moment
2
3
4
B a
1 k e n
2
2Mt = 36 A«
—
—
—
©
3
31/, = 54 A«
—
—
—
lmtiahl v
Geleise
4
6
4#, = 72A«
6 Mx = 108 A»
2Mt = 140 A«
SMt = 210 A«
2 3f3
= 210 A'
1 2
8
—
41f, = 280 As
—
2 3f4
=
240 A»
O a
9
—
—
3Af3
= 315 A'
a *3
'S PO
12
—
QM%=z 420 A3
4 3/3
= 420 A»
3Jf4
=
860 A*
16
_
4*f4
==
480 A«
i
50 Bock.
Hierin bedeutet überall h die Seite des quadratischen Balkens.
Aus dieser Tabelle kann man zunächst entnehmen, dass vierfach
gekuppelte Träger, bei 8 oder 12 Balken pro Geleise, absolut nichl
ökonomisch sind, nachdem man bei gleicher Balkenzahl mit zweifach
beziehungsweise dreifach gekuppelten Trägern eine viel größere Trag-
fähigkeit erreicht; nur in dem Falle, dass 16 Balken pro Geleise ver-
wendet werden — also für große Stützweiten — müsste man solche
Träger construieren ; doch ist es rathsam, dieser Anordnung wo nui
möglich auszuweichen, weil ein derartiges Provisorium sehr große Arbeits-
leistungen verlangt und weil derlei Träger, aus je vier Balken zusammen-
gesetzt, wegen ihres großen Gewichtes (ein Träger mit vier Balkei
"/•i wiegt ca. 400% pro m) ungemein schwer zu bewegen sind.
Die dreifach gekuppelten Träger bieten nach der Tabelle eine
ebenso große Tragfähigkeit, als wenn man, bei gleicher Balken-
Gesammtzahl, Träger aus je zwei Balken verwenden würde; dies*
letzteren erfordern aber weniger Arbeit und gestatten auch eine besser«
Vertheilung der Arbeiten, können demnach früher fertig werden; aller-
dings muss man sich bei solchen Trägern auf größere Durchbiegungei
gefasst machen, sodass eigentlich diese beiden Gattungen von Trägen
im ganzen ziemlich gleichwertig sind.
Zweifach gekuppelte Träger bieten weiters noch die Vortheile dei
größeren Stabilität und des geringeren Gewichtes — sie sind also vie
leichter zu bewegen — auch benöthigt man hiefür kürzere Schrauben'
bolzen, für welche daher auch das Herstellen der Schraubenlöchei
wesentlich leichter sein wird.
Alle diese Erwägungen berechtigen zu dem Schlüsse, dass man di<
dreifach gekuppelten Träger nur bei größeren Stützweiten anwende]
soll, weil dabei ihr einziger Vortheil — die geringere Durchbiegung —
schwerwiegend in die Wagschale fällt; man wird also bei 6 un<
8 Balken pro Geleise, mit „Bahn oben", unbedingt nur zweifach ge-
kuppelte Träger verwenden, während bei 12 Balken pro Geleise, di<
aus je 3 Balken zusammengesetzten Träger für größere Stützweite]
und in dem Falle vorzuziehen sind, wenn die Einlagen den auftreten
den Schubkräften größere Widerstände entgegenzusetzen vermögen.
Demnach sind für die folgenden Berechnungen sechs Typen voi
zusammengesetzten Trägern mit „Bahn obenu inbetracht gezogen worden
I. 4 Balken pro Geleise: 2 zweifach gekuppelte Träger,
"• 6 „ „ „ 3 „ ^ ^
HI. 8 „ „ „ 4
Zerbrechversuche mit hölzernen Eisenbahnprovisorien. 51
IV. 9 Balken pro Geleise: 3 dreifach gekuppelte Träger,
V. 12 „ „ „ 6 zweifach oder 4 dreifach gekuppelte
Träger,
VI. 16 „ „ „ 4 vierfach gekuppelte Träger.
Wenn ausnahmsweise Provisorien mit „Bahn unten" con-
struiert werden sollen, dann sind die Typen IV, V und VI ohnehin
nicht zulässig; als Type II könnten 2 dreifach gekuppelte Träger ver-
wendet werden, nachdem dieselben die gleiche Tragfähigkeit aufweisen.
Die vorstehende Tabelle liefert aber auch den deutlichen Beweis,
dass man durch die Construction von Elötzelträgern nahezu die doppelte
Tragfähigkeit erreicht, als wenn man einzelne Balken lose nebenein-
ander legen würde, ganz abgesehen davon, dass solche Balken wegen
der zu gewärtigenden großen Durchbiegungen ohnehin nur für kleinere
Stützweiten rationell verwendbar sind.
Stehen starke Hölzer zur Verfügung und erlauben die Flussver-
hältnisse eine geringe Entfernung der Joche, so werden mit Bück-
sicht auf die viel geringere Arbeitsleistung immer einfache Balken,
eventuell durch gleich starke Sattelhölzer verstärkt, vorzuziehen sein;
für größere Stützweiten jedoch, sowie bei minder starken Balken, werden
die früher genannten sechs Typen der Elötzelträger jedenfalls besser
entsprechen.
Für jede dieser Typen, sowie auch für die einfachen Balken, lässt
sich für die verschiedenen Werte von h das zulässige Widerstands-
moment berechnen ; ermittelt man anderseits für alle inbetracht kommen-
den Stützweiten die für normale Betriebsmittel entfallenden Kraft-
momente, so erhält man durch einen Vergleich derselben mit den
früher gefundenen Widerstandsmomenten, die für jede Trägertype und
für jede Holzstärke zulässige Stützweite — oder umgekehrt — aus
der gegebenen Stützweite die erforderliche Balkenstärke.
Die Belastung setzt sich aus dem Eigengewichte und der Ver-
kehrslast zusammen; als eigenes Gewicht eines solchen Holzprovisoriums
pro Im Geleise kann man erfahrungsgemäß annehmen:
g = (60 £ + 800)%,
wobei die Stützweite L in Meter einzusetzen ist.
Die Verkehrslast ist repräsentiert durch die Raddrücke einer vier-
ichsigen Locomotive von 52 Tonnen Dienstgewicht, 9*5m Gesammtlänge
und 3'6m Gesammtradstand mit einem dreiachsigen Schlepptender von
30 Tonnen Dienstgewicht, 6* Im Länge und 30m Gesammtradstand.
52 Bock.
Nachdem für solche Provisorien nur Stützweiten bis zu 15m
zulässig sind, braucht man auf die weitere Zusammensetzung des Be-
lastungszuges keine Rücksicht zu nehmen und kann sich daher zur
Berechnung der diesen Baddrücken äquivalenten gleichförmigen Belastung
derselben Zahlen bedienen, welche im §. 3, Scala a der r Verordnung
des k. k. Handelsministeriums vom 15. September 1887, betreffend die
Sicherheitsrücksichten, welche bei Eisenbahnbrücken etc. zu beobachten
sind," für Stützweiten von Im bis 15m, pro Im Geleise, wie folgt
angegeben sind:
Für L = 10m
p = 30t.
T L = 15m
p = 20t,
r L = 20m
p = 15t,
r L = 2'5m
p = 13'5f,
r L = 50m
p = 115t,
r L = 100m
p = 8'5f,
. L = 150m
p = 70t
dabei ist für dazwischenliegende Werte geradlinig zu interpolieren.
Aus der Summierung der Größen p und g erhält man für jede
Stützweite die pro Im Geleise entfallende Gesammtlast j, und durcl
die Belation M = ^-3— das zugehörige Kraftmoment. Wenn nun füi
o
die einzelnen Werte von L als Abscissen die entsprechenden Momente M
als Ordinaten aufgetragen werden, so erhält man eine Curve als geo-
metrischen Ort aller Kraftmomente.
Bechnet man sich anderseits die Widerstandsmomente für alle
sechs Typen I bis VI und für die Balkenseiten h = 20cm bis h = 40cm
aus, so kann man durch einen Vergleich der Widerstandsmomente mil
den Kraftmomenten, für jede Trägertype die Belation zwischen dei
Stützweite und Balkenseite feststellen.
Die Besultate dieses Vergleiches sind in den nachfolgenden
Tabellen B und C zusammengestellt ; die Tabelle B zeigt die zulässige
Stützweite für alle Balkenstärken von 20 bis 40cm. bezüglich dei
genannten sechs Typen, während die Tabelle C die für jede Trägerarl
der gegebenen Stützweite entsprechende Balkenstärke liefert.
Diese Tabellen gelten nur für quadratische Balken; solltei
jedoch Hölzer zur Verwendung gelangen, welche unter 3 : 4 behaut sind
wobei also h als Balkenhöhe zu betrachten ist, und sich die Balken-
3
breite mit b = — h ergibt, so kann man alle Stützweiten um 12%
verringern.
Zerbrechversuche mit hölzernen Eisenbahnprovisorien.
53
Es sei aber hier bemerkt, dass für zusammengesetzte
Trfiger, wegen des größeren Widerstandes der Einlagen gegen die
auftretenden Schubkräfte, quadratische Balken jedenfalls vor-
teilhafter sind.
Bei einfachen Balken jedoch bietet das Querschnittsverhältnis
4:A = 3:4 eine größere Tragfähigkeit: hiefür sind aber die früher
ingegebenen Werte der Widerstandsmomente entsprechend zu modi-
irieren, d. h. die in der vorstehenden Tabelle angegebenen Coefficienten
sind mit 0*75 zu multiplicieren. Berücksichtigt man jedoch, dass bei
Verwendung von vier oder sechs Balken nicht in allen Schraubenlöcher
erforderlich sind, so kann man diese Keductionszähl auf 0*8 erhöhen
ind erhält dadurch für rechteckige, unter 3:4 behaute Balken die-
nehstehenden Widerstandsmomente:
bei 2 Balken pro Geleise: 2Mt = 27'OA«,
„ 4 „ „ „ 4 Mt = 57-6A»,
* 6 „ „ „ 6 M = 86'4A\
worin A die Balkenhöhe bedeutet.
Vergleicht man wieder die für die Werte von k = 20 bis h
erhaltenen Kesultate mit den Kraftmomenten 31 = — —
8
40cm
, also mit den
Ordinaten der früher erwähnten Curve, so ergibt sich für jeden Wert
von h die zulässige Stützweite in Meter. In der Tabelle A sind diese
Stützweiten für alle Balkenhöhen A enthalten.
Man ersieht hieraus, dass selbst mit den stärksten Balken keine
größeren Stützweiten als 5, beziehungsweise 6m erreicht werden können.
Tabelle A
fber die zulässigen Stützweiten (in Meter) für einfache, unter 3:4 behaute Balken
ans weichem Holze.
Pro Geleise
Balken höhe in Centimeter
m
22 | 84 | 25
26
28
30
82
84
35 ! 36
33
40
f Balken....
4 , .....
* •
1-2
!
1-5
2 1
10
S-4
11
2 1
2'7
1-3
2'2
3*0
1*5
3 3
30
3-7
2*1
3 3
4*1
2 3
3 6
4 6
2*4
4:e
2 5
4 0
5'1
28
44
5-6
3 2
4-8
6 1
54
Bock.
Tabelle B
über die zulässigen Stützweiten (in Meter) für Klötzelträger ans 2, 3 o
dratischen Balken zusammengesetzt; berechnet nach den Widerstands!!
Type Nr.
1
IL
111
IV
v
m
B
20
2-4
29
3-3
%h
38
4 3
48
30
3 6
4 2
4-5
4 8
3-6
4*2
4-9
5 3
5'6
6 4
73
8 2
9-2
9'8
3-8
4-5
4 5
&
53
62
6 7
7-t
82
9 4
11
24
26
M
30
32
34
35
5 2
5-7
6-1
6-9
7-8
S',4
5*4
6 1
6-8
7-7
81
8-5
9 5
5 4
6*0
6 3
67
7-3
81
106
IVB
12 4
13*1
14 4
10 0
10-5
11*0
12 1
13 3
S « 36
Jj 3S
§ 40
10 3
11-3
12 4
10 5
i :. ■ :
1 No
rmale Zu*
i&mmense
taung der Klötzelträger
Type Nr.
I
11
in
IV
Vn Vft
An iaht
für ein
Anzahl
in jede]
der Träger
Geleise . ,
ier Balken
m Trager.
2
2
3
2
4
2
3
3
6 | 4
3 3
i
Tabelle C
über die erforderliche Balkenstirke (in Centimeter) für jede Type der K
bei gegebener Stützweite; berechnet nach den Widerstandsmomen
Type Nr.
I
n
in
IV
V
3
23
30
20
_
4
28
23
22
21
20
»«
5
31
27
25
24
22 j
43
6
34
30
27
26
24
s
7
37
33
30
29
26
B
8
40
35
32
31
28 !
•^
9
—
37
34
33
30
^a
10
—
40
36
34
31
M
11
—
—
38
36
33
0
12
—
—
40
38
35
30 13
—
—
—
40
36
14
—
—
—
—
38 |
1 15
i
—
—
—
40
!
Zerbrechversuche mit hölzernen Eigenbahnprovisorien.
55
Tabelle D
Ober die normalen Dimensionen von Klötzelträgem.
L8 m
*■? z
!Q t *a
r
- «
^ Ci !S
— j*- TS
:— X
IIa
P
b
J I
0
i 1
*a —
K
■
■
fi
tu ^
Ta
N
M
'S 1
Gesammtt
des Träge i
Ceotimeter
stehend
iC'he
*s in
, be-
llte
Gewicht in Kilo-
gramm pro Meter
Länge für Träger
aus
2
8
1 4
2 | 3
1 4
i ■ Ceftl
»vier
1
ii Centimete
r
Balken
30
28'/.
20
4
8
16
40
46
76
i 104
60
96
182
22
31
20
4*4
9
18
45
53
84
116
73
116
161
N
34
20
5
10
20
50
58
92
126
87
138
192
25
35V«
25
5
10
20
60
60
35
130
94
150
207
26
36V,
25
5
n
21
60
63
100
137
101
162
222
28
39Vi
25
öVi
n
22
55
67
106
145
118
188
260
30
42V,
30
6
12
24
60
78
114
156
186
216
297
32
46
30
6%
13
26
65
77
122
167
154
247
340
34
48
30
7
14
28
70
82
130
178
174
278
383
35
49%
3ö
7
14
28
70
84
133
182
184
295
405
36
51
35
7
15
29
70
87
133
189
194
310
426
38
53V«
35
7Vi
15
30
75
91
144
197
217
346
476
40
66'/t
40
8
16
32
80
1 96
152
208
240
335
530
Die Tabellen B und C zeigen, dass die Stützweiten von 5 bis
10m die eigentliche Domäne der Klötzelträger darstellen, nachdem f&r
weiter gespannte Brücken nur die stärksten Balken, mit Quadratseiten
Ober 30cm, geeignet sind; die Beschaffung derartiger Bauhölzer in
größeren Mengen dürfte aber häufig mit nennenswerten Schwierigkeiten
und mit Zeitverlust verbunden sein. In der Tabelle D ist nebst den
normalen Dimensionen der Elötzel (entsprechend den früher entwickelten
Anhaltspunkten) auch der erforderliche Durchmesser des Bundholzes
angegeben.
Berücksichtigt man nun, dass für je Im Länge, der Durch-
messer um ca. 8mm zunimmt, so benöthigt man für quadratische
Balken von z. B. 12m Länge Bundhölzer, die am Stammende eine
Stärke von 58 bis 66cm haben und solche Bäume sind dermalen nicht
so leicht in gehöriger Anzahl rasch aufzutreiben.
56 Bock.
Gegen die Verwendung allzu großer Stützweiten spricht auch das
bedeutende Eigengewicht, für dessen approximative Berechnung die
Tabelle D gleichfalls die erforderlichen Anhaltspunkte liefert.
Das Gebiet der rationellen Anwendung zusammengesetzter Träger
für Eisenbahnprovisorien wird aber noch wesentlich eingeschränkt,
wenn man die im Folgenden entwickelte Untersuchung in Bezug auf *
den Widerstand der Einlagen durchfährt. Dieser muss den auf-
tretenden Schubkräften entgegenwirken und man erhält die in jedem
Punkte des Trägers entstehende specifische Schubkraft T, wenn man
die für diesen Punkt giltige Verticalkraft V durch den Wert -==■ divi-
diert, worin J das Trägheitsmoment des ganzen Querschnittes (schon
früher abgeleitet) und U das statische Moment des betreffenden Quer-
schnittstheiles in Bezug auf die Gesammtschweraxe bedeutet.
Die Verticalkraft V wird ihren größten Wert am Trägerende er-
halten, und muss man hiebei die Baddrücke in der ungünstigsten
Stellung annehmen, also jene äquivalenten gleichförmig vertheilten
Belastungen als Basis der Berechnung benützen, welche in der Scala b
der früher genannten „Brückenverordnung" angegeben sind.
Diese Werte sind für die Stützweite:
L = 2-öm p = 15-0f,
L = 50m p = HD*,
L = 100m p = 100*,
L = 15'Om p — 8-5*,
für dazwischenliegende Werte von L ist geradlinig zu interpolieren.
Wenn man zu diesen äquivalenten fremden Lasten p noch das
Eigengewicht g =• (60 L + 800)kg addiert, so bekommt man für jede
Stützweite die Gesammtlast q pro Meter und dadurch die für das
Trägerende maßgebende Verticalkraft V = *—• In der Tabelle E
sind nun die für einen Träger entfallenden Größen der Verticalkraft
angegeben.
Die Werte -jy findet man wie folgt:
a) Für den zweifach gekuppelten Träger:
J = 0-9984 h\
U = 0-9 h X 08 ä X 08 h = 0576 A»,
J _ 0-9984 A'
ü ~ 0576 A« nWÄ!
Zerbrechversnche mit hölzernen Eisenbahnprovisorien. 57
b) för den Träger ans 3 Balken:
J = 3333 A*,
U = 0-9 A X 08 A X 1*5 A = 108 A',
IT ^Tösl1"533086*'
c) beim vierfach gekuppelten Träger für die Mittelfuge:
J = 7608 A\
U = 0-9 A (0-8 A X 2-2 A -f 0-6 A X 07 A) = 1962 A*,
J 7-608 A'
IT = T962F = 3877A-
Die Tabelle F enthält diese drei Liniengrößen für alle Balken -
Seiten von h = 20 bis h — 40cm.
Bezeichnet man mit \ die Länge eines Klötzeis, also auch den
erforderlichen Abstand des ersten Klötzeis vom Trägerende, so erhält
man durch 2 °k T jene Schubkraft, welche sowohl für die Berechnung
des ersten Klötzeis, als auch jene des Balken vorkopfes maßgebend ist.
Dieser Kraft wirkt in jedem dieser Bestandteile die Abscherungs-
festigkeit entgegen, u. zw. ist die Schubfläche b\ == h\ daher der
Widerstand *t/iX, wenn tt die zulässige Abscherungsfestigkeit pro
Quadrat-Centimeter bedeutet.
Es muss sonach:
2\T = 2), -y^r = tAh\
woraus man erhält:
■■ = -(4x4)
oder, weil V in Tonnen, tt aber in Kilogramm ausgedrückt sein soll
#, = 1.000F:(.£x4)
Man kann sonach bei gegebenen Trägerdimensionen (Tabelle D)
die wirklich entfallende Beanspruchung auf Abscherung finden, wenn
man die für jeden einzelnen Fall maßgebende Yerticalkraft mit dem
™ A 1.000 ... v . .
Factor n = — ■= =- multipliciert.
J n
■~W'-T
Die zulässige Abscherungsfestigkeit des weichen Holzes ist 8 bis
1<% pro Quadrat-Centimeter; weil aber die Verticalkraft auf die
länge 2 ^ nicht constant ist, sondern vom Trägerende ziemlich rasch
l
58
Bock.
abnimmt, so kann man in der obigen Relation tt = 12kg setzen
und dieselbe erscheint also in der Form f , = n 7, beziehungsweise
12>nF oder V ^ —
d. h. die in Tonnen ausgedrückte Verticalkraft am Trägerende darf
12
nicht größer sein als der Quotient — . Die Tabelle F gibt nun die
n
12
Werte — für alle Balkenstärken von 20 bis 40cm und für die aus
n
2, 3 oder 4 Balken bestehenden Träger.
Aus dem Zusammenhalt dieser Zahlen mit den aus der Ta-
belle E ersichtlichen Größen von V für 2, 3, 4 oder 6 Träger
pro Geleise, kann man jene größte Stützweite erhalten, bis zu
welcher jede Trägertype überhaupt anwendbar ist, damit für das
Trägerende nicht zu große Schubkräfte entfallen, denen ansonst die
erforderlichen Widerstände in keiner Weise entgegengesetzt werden
könnten; denn ein tieferes Eingreifen der Einlagen würde nur eine
Verminderung der Druckbeanspruchung herbeiführen , während die
Inanspruchnahme der Balkenenden auf Abscherung hiedurch nicht
beeinflusst wird.
Die so gefundenen Sesultate sind in der Tabelle G zusammen-
gestellt und man ersieht zunächst aus derselben, dass die Trägertypen
I, II und III (4, 6 oder 8 Balken pro Geleise) gar nicht rationell sind,
weil die Anwendung schwächerer Balken überhaupt nicht zulässig ist,
während sich selbst für die stärksten Hölzer nur relativ geringe Stütz-
weiten ergeben.
Tabelle E
über die Größe der Verticalkraft V in Tonnen, am Trägerende, für die nach-
folgenden Stützweiten, entfaUend für je einen Träger.
Stützweite
a
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
Anzahl der
Träger für
ein Geleise
2
3
4
ü
11*8
8-9
15'4
10*3
7'7
5 1
18 9
12-6
9-6
63
21 5
14-4
10'8
7*2
238
15 -y
11-9
7*9
35*8
17-2
12*9
8*6
27'3
18-2
13*7
9i
28'5
IB-Q
14 3
9-5
30'7
20-5
15*4
10 *S
32 8
21*8
1G'4
10-9
34-7
23' 1
17-4
11*6
36*5
24 4
18 3
12-2
38 3
25 5
19 i?
12 8
Zerbrechversuche mit hölzernen Eisenbahnprovisorien.
59
Tabelle F
j
zur Berechnung der Schabwiderstande, enthaltend die Werte -== für jede Träger-
type und die Werte —
Bilkenseite | 30
32 ' 24 J 25 | 26 | 28 | 30 | 32
34 | 35 | 36 | 38 | 40
Werte --- iu Centime ter für die Fugenschichten
Anzahl der
I
35
38
42
43
45
40
52
55
59
61
62
66
69
Balken in
4
62
68
74
77
80
86
92
99
105
108
111
117
124
jedem Trager
2
78
85
93
97
101
108
in;
124
132
136
140
148
155
Werte 2- wobei n = 1,000 : (^ * — )
n \ U 2 f
Anzahl der
2
42
50
60
6 5
70
SM
94
106
12' 1
12*8
13 4
15 0
16-6
Balken in
3
7'4
•*!
10-6
11*6
IS '6
14-5
166
19-0
21-5
m i
24*0
26-7
29 sl
jedem Träger
4
*•#
11-2
13 4
14 6
15 B
182
20-9
23'8
27 0
28*6
30 4
33 h
"i
Tabelle G
über die zulässigen Stützweiten (in Meter) für Klötzelträger ans 2, 3 nnd 4 qna-
dratischen Balken
zusammengesetzt; berechnet nach den Schubwiderständen.
Type Nr.
* 1
Ü« IU
III
IV
Va
Vi
vr
s
20
„
.
3 2
3 7
5 0
4
22
—
—
—
— '
35
3*8
48
64
3 S
1 m a
24
25
—
~
—
B'I
3^3
4 1
4*5
4-5
5-3
.vs
8'6
103
6-7
26
—
—
32
3-6
5-0
58
7'6
11*4
^2 o
28
—
31
3-7
4 2
6'0
7*3
10 3
13 8
- _-
30
32
■ —
3 6
4 0
4*3
5 0
4-8
5*8
7-5
91
12 2
14 '8
15
15
10*0
11 -6
-ö -S
34
3 1
4-6
6-0
7 1
11-6
13'9
15
15
rÜ
35
3'2
50
65
7*9
12 5
15
15
15
I s
36
84
5 5
7-1
8-7
13 9
15
15
15
38
40
3 9
4 2
6 4
75
86
106
15
15
15
15
15
15
15
15
10'5
12'3
Z
usamm
©naetzung de
ir einz
einen T
ypen
Type Nr.
i
IIa
IIA
III
IV
Ya
Vö
VI I
Zahl der Trager
für ein Geleise . .
2
S
2
4
3
6
4
4
Zahl der Balken
in jec1
om Träger.
2
2
3
2
3
2
3
9*
1 1
Bock,
Weit eis müssen über jene Resultate mit den Daten der Tabelle B
verglichen werden, um zu i l, in welcher Rieh tu 1
ttzweite resultiert, sei es bertglich der Widerstandsmomente, oder
iglich der Schub widerstände.
Dil rgleich zeigt, di Igtich der Daten oberhalb der
rken Theilstriehe in der Tabelle 0 die Schubkräfte, für die unter
len stark »nen Linien jedoch dfe Widerstandsmomente die
kleineren Stützweiten liefern*
Im allgemeinen ist bei der Type I die Stützweite nach G nur
ca. halb so groß als nach B, bei den Typen II und III waren nur die
allerst&rkaten Balken rationell verwendbar, wahrend für die schwächeren
Querschnitte du» Daten nach Ö nur * , bis ' , von jenen nach B
betragen. Bei den Typen IV, V und VI jedoch stellen sich die Ver-
hältnisse gunstiger; bezüglich dieser Trägergattungen ist nun schließ*
lieh die Tabelle //entworfen, in welcher für jede Balkenstärke
jeweilig zulässige Stützweite eingetragen ist. Diese letzte Tabelle g
mltate, welche gar keine weitere Berechnung erforderlich macl
sondern igt vollkommen, für die so ermittelte Trägertype
weiteren Dimensionen nach Tabelle D festzustellen und hiebei nament-
lich darauf zu achten, dass die Eingriffstiefe der Klotzet nicht weniger
nge betrage.
Alle diese Erwägungen führen also zu dem Schlüsse,
dass für normale Eisenbahnprovisorien nur die in der
Tabelle H enthaltenen und daselbst näher bezeichneten
IV, V und VI anzurathen sind: denn die Tragi
Type I ü Trfcger mit je 2 Balken) sind bezüglich der Schubkr.
haus für kleinere Stützweiten zulässig, als 4 lose nebeneinandei
Balken i siehe Tabelle A): bei der Type II, für welche zusammen
t> Balken pro Geleise verwendet werden, sind die Stützweiten ebenso
gro! ur wenig größer, als für sechs einfache Balken, sodass sich
leistung für die Herstellung der Klotzelträger
in keiner Weise rentiert; die Type III endlich bietet auch zu
geringe Stützweiten, um deren Anwendung empfehlen- scheine!
tu
Bti meh erwähnt werden, dass zwei Träger mit je vier Balken,
welche Type in den Tabellen mehr enthalten ist, ebenfalls ungünstige
< ineist, wa^ terer Rücksicht auf die groüe
t der Herstellung, die Veranlassung war, dass Type
gar nicht w<
Zerbrechversuche mit hölzernen Eisenbahnprovisorien.
61
Desgleichen ist die Type V c, cl i. 3 Träger zu je 4 Balken, in
jeder Sichtung ungünstiger als die Typen Va und Y£, welche eben-
falls 12 Balken pro Geleise erfordern.
Tabelle H
über die zulässige Stützweite für Klötzelträger, mit Rücksiebt auf deren Wider-
standsmomente und die erforderliche Sicherheit gegen Abscherung.
Type Nr.
IV
V.
Vi
VI
i
& 20
30
3-2
3-7
49
£ 22
35
3-8
4-H
58
6 S ' 24
41
45
5-8
67
11 85
45
53
G-7
7*2
-.3 J 26
5-0
68
7-2
78
JS.S 28
60
72
82
9 0
t e 30
75
91
9 4
10-2
11- «
88
106
106
11 4
■S5 34
100
11-8
11-H
128
-ä '5 35
105
12 4
124
13 5
1 1 : 36
11-0
131
131
14-2
Ü 38
121
144
144
15 5
1 5 40
13-3
15 7
15 7
167
Type Nr.
IV
Va
Vb
VI
Gesammtzahl der Balken . . .
9
12
12
IG
Zahl der Träger für ein
, I
Geleise
3
6
4
Zahl der Balken in jedem
I
Träger
3
2
3
4 i
Wollte man aber in einem speciellen Falle dennoch eine der
Typen I, II oder III verwenden, so müsste die zulässige Stutzweite der
Tabelle G entnommen werden.
Beispiel.
Gegeben sei die Stützweite von lO'OOm. Hiefür entsprechen laut
Tabelle H:
1. Vier Träger mit je drei Balken vom Querschnitte " 3t,
2. sechs Träger mit je zwei ebenso starken Balken.
3. drei Träger mit je drei Balken ,4/34,
4. vier Träger mit je vier Balken vom Querschnitte ,0/,ft.
Die letzte Alternative ist jedenfalls am wenigsten ökonomisch,
»oll daher nicht weiter inbetracht gezogen werden.
62 Bock.
Die drei ersten Fälle jedoch sind auf Taf. 3, Fig. 1 bis 4 dar-
gestellt; dabei sind in den Zeichnungen alle Querversteifungen und
Zangen entweder nur angedeutet oder ganz weggelassen, um die Figuren
nicht undeutlich zu machen.
Nachdem die gewählten Typen sowohl bezüglich der Schubkräfte
(Tabelle (?) als auch bezüglich der Widerstandsmomente (Tabelle B)
den gestellten Anforderungen entsprechen, können alle sonstigen Dimen-
sionen ohne weitere Berechnung der Tabelle D entnommen werden.
ad 1. Vier dreifach gekuppelte Träger, Balkenstärke "/„,
Balkenzwischenraum 13cm, daher ist die Gesammthöhe des Trägers l'22m;
die Klötzel sind 65cm lang, 26cm hoch und haben je 6ytcm Eingriff;
die Schraubenbolzen erhalten 30mm Durchmesser.
In Fig. 1 ist der Träger unter der Voraussetzung gezeichnet,
dass die Schienen direct auf den Querschwellen liegen; die Entfernung
derselben muss daher kleiner als Im sein. Da nun weiters in der
Trägermitte wegen der geringeren Verticalkraft auch kleinere Schub-
kräfte auftreten, die Klötzel daher etwas weiter von einander abstehen
dürfen, wird die in der Fig. 1 dargestellte Austheilung allen Anforde-
rungen entsprechen und ist dabei auch auf die Möglichkeit eines ent-
sprechenden Querverbandes Sücksicht genommen worden. Bei den Schienen-
stößen muss noch eine Schwelle eingeschaltet werden.
Um die Querschwellen möglichst wenig auf Biegung zu bean-
spruchen, und um gleichzeitig eine thunlichst gleiche Vertheilung der
Lasten auf die vier Träger zu erreichen, sind dieselben paarweise unter
die Schienenmittel gestellt; bei dieser Anordnung kann man zu den
Querschwellen die schwächsten Hölzer verwenden.
Wollte man die Schienen auf Langschwellen legen, so würde sich
hiefür die in Fig. 2 dargestellte Austheilung am besten eignen.
Die thatsächliche Beanspruchung des ersten Klötzeis und des
Balkenvorkopfes auf Abscherung ergibt die folgende Berechnung.
Bei voller Belastung des Trägers ist die Gesammtlast pro Meter :
q = lo-O -f- 1*4 = 11*4 1, daher die Verticalkraft auf 0* 65m vom Träger-
ende, d. i. nämlich die für die Berechnung des ersten Klötzeis maß-
gebende Mittelkraft
V = 11-4 (500 — 0-65) = 49'6t
und somit für einen Träger F= 12-4*; laut Tabelle F ist der Wert
-jY = 99cm, folglich die specifische Schubkraft
T= -^ = 0125« = 125kg;
Zerbrechversnche mit hökernen Eisenbahnprovisorien. 63
auf die Länge von 2 X 65 == 130cm ist daher die Schubkraft
130 T= 130 X 126ty
und die Abscherungsiläche des ersten Klötzeis, respective des Balken-
vorkopfes misst 32 X 65cm9, daher ist die Beanspruchung auf Ab-
scherong
130 X 125 250 n "
<> - -»X«- - "32" " T8k3 Pr° Cm;
die Inanspruchnahme in den Eingriffsstellen auf Druck ist mithin 78%
pro Quadrat-Centimeter, sodass in keiner Richtung die zulässigen Grenzen
erreicht werden.
ad 2. Sechs zweifach gekuppelte Träger, Balkenstärke
"/st* Balkenzwischenraum 13cm, Gesammthöhe des Trägers 77cm (siehe
Tabelle D). Die Klötzel haben dieselben Dimensionen wie im ersten
Falle, weshalb sich auch hier dieselbe Austheilung als vortheilhaft er-
weist. In Fig. 2 ist die Anordnung gezeichnet, unter der Voraussetzung,
dass die Schienen auf Langschwellen aufliegen; für diese kann man die
erforderliche Balkenhohe nach Tabelle A bestimmen, wobei die größte
Entfernung zweier Querschwellen als Stützweite anzusehen ist; um aber
die Schienen solid befestigen zu können, soll die Breite der Langschwellen
auch dann mit 30cm angenommen werden, wenn für den unter 3 : 4
behauten Balken eine geringere Breite genügend wäre.
Zur Erzielung einer möglichst gleichmäßigen Vertheilung der
Lasten sind die Träger ganz symmetrisch zu den Schienenmitteln, mit
je 50cm Axdistanz, ausgetheilt; das Intervalle von 18cm genügt zur
Einlage von Zangen und gestattet noch einen genügenden Luftzutritt.
Vergleicht man die Constructionen ad 1) und 2) für welche nach
Tabelle H die gleiche Balkenstärke und auch dieselbe Balkengesammt-
zahl entspricht, so findet man, dass für ein Feld bei 1) 8 X 7 = 56,
bei 2) jedoch nur 6 X 7 = 42 Klötzel erforderlich sind; die
Ge8ammtlänge der Bolzen innerhalb der Träger (also ohne Bücksicht
auf Querschwellen) beträgt im ersten Falle 4 X 14 x 130 = 7280m,
im zweiten aber nur 6 X 14 X 0*77 = 6368m; es bietet also die
Anordnung 2) in jeder Bichtung die geringere Arbeitsleistung.
Das Gewicht eines ganzen Trägers wird für 1) ca. 2.470fcy, für 2)
nur 1.540% sein (Tabelle D\ sodass die letzteren viel leichter zu
montieren sind.
ad 3. Drei dreifach gekuppelte Träger Balkenstärke
34cm, daher nach Tabelle D: Balkenzwischenraum 14cm, Gesammthöhe
des Trägers la30m, Länge der Klötzel 70cm, Höhe derselben 28cm,
fingrifistiefe 7cm. In Fig. 3 ist die Austheilung gezeichnet, unter der
64 Bock.
Annahme, dass die Schienen auf Querschwellen liegen, in Fig. 4 jedoch
sind Langschwellen vorausgesetzt. Weil die Querschwellen hiebei eine
größte Axdistanz von 2'45m haben, so entspricht hiefür ein Balken mit
.dem Querschnitte S0/t6.
Bei der Anordnung nach Fig. 3 braucht man die Querschwellen
nicht eigens zu berechnen, nachdem in Hinsicht ihrer Beanspruchung
auf Biegung hiefur schon Balken mit 20cm Höhe entsprechen; das
Biegungsmoment ist nämlich bei der gezeichneten Trägeraustheilung,
wenn P einen Baddruck bedeutet,
6 4 6 6
und f ür P = 7.200kg (mit Bücksicht auf ungleiche Raddrücke) wird
M = ijj?- X 7.200 = 120.000 = 120 -^,
o 6
bh*
also der erforderliche Querschnittsmodul — — = 1.000; dem entspricht
6
schon der Balken tg/w.
Bei Anwendung von Langschwellen jedoch wird die Last P viel
größer; für Fig. 4 z. B. wird der Querschnittsmodul ca. doppelt so groß,
wofür schon Balken von "/„ aufwärts nöthig werden; meist wird es
hiebei genügen, die Querschwellen gleich stark zu nehmen wie die
Balken des Trägers.
Bei diesem Anlasse sei auch erwähnt, dass die mit 100m fixierte
Entfernung der äußeren von dem mittleren Träger genau eingehalten
werden muss, da sich sonst die Lasten nicht gleichförmig vertheilen.
Mit Bücksicht auf die Continuität der Querschwellen ist der Druck D
auf einen äußeren Träger
Pb*
wenn P die Einzelnlast des Querträgers, l die Entfernung des äußeren
Trägers, und b = 0'75m, die Entfernung des Schienenmittels von dem
Mittelbalken bedeutet.
Damit alle drei Träger gleich belastet werden, muss aber auch
2P
D = - -— sein, woraus sich die Gleichung dritten Grades ergibt :
W*>-™ >-*
und hieraus erhält man l = 0'97m.
Für / r= 100m wird D = 0*633 P, also schon etwas zu klein;
da sich aber die Querschwellen über den Endträgern abbiegen, so ver-
Zerbrechverauche mit hölzernen Eisenbahnprovisorien. 55
schieben sich die Auflagspunkte ein wenig gegen die Mitte, sodass
sich als Axentfernung der Träger das runde Maß von l'OOm am besten
eignet.
3
Würde man jedoch l = — x 0*75 = l*125m machen, welches
Verhältnis das richtige wäre, wenn die Querschwellen über dem Mittel*
träger gestoßen würden, so wäre bei cöntinuierlichen Schwellen der Druck
auf einen äußeren Träger
D = °'75 P , (3375 — 0-75) = 031 P,
2 X 11253
daher der Druck auf den Mittelträger 0'96 P, also viel zu groß. . Für
/ = 1*5 Om erhält man
D = °!L_a (450 — 0-75) = 052 P,
2 X T508
sodass der Mittelträger mit 1*38 P, also ca. 4!/fmal so stark als die
äußeren Träger belastet wäre.
Jede ungleiche Lastvertheilung muss aber strengstens hintan-
gehalten werden, weil sich sonst die Träger auch ganz verschieden
durchbiegen, was wieder eine Änderung aller gefundenen Resultate mit
sich bringen würde.
Um die erforderliche Anzahl der Tragpiloten eines Joches
zu ermitteln, muss man zunächst die hiefür entfallende Belastung be-
rücksichtigen; dieselbe wird gefunden, wenn man die Zahlen der ersten
Horizontalrubrik in Tabelle E mit 4 multipliciert ; so ist z. B. für eine
Stützweite von 10*0w die Gesammtlast für ein Joch 4 X 28*5 = 114*.
Die Tragkraft einer Pilote hängt einerseits von ihrer Stärke,
anderseits von der Art des Einrammens ab.
Mit Bücksicht auf die sehr geringe Druckfestigkeit des weichen
Holzes senkrecht zur Fasernrichtung soll der volle Querschnitt höchstens
mit 10 bis 12% pro cm* belastet werden, um jede Erpressung der
KappschweUer zu verhindern. Gegen Knickung berechnet, kann der redu-
cierte Querschnitt in der üblichen Weise mit 60% pro cm* beansprucht
werden; daraus ergibt sich nun das günstigste Verhältnis der freien
Länge l zum Durchmesser d des Bundholzes durch die Belation
-d* 60 ~T"
10 ^L = ±-
1 + 4 X 00002 16 *
d*
u. zw. findet man aus dieser Formel jenes Verhältnis mit l = 20d.
66 Bock. Zerbrechversnche mit hOliernen Elsenbahnprovisorien.
Bezüglich der Art des Einrammens kann man das Hojergewicht
bei den Handrammen mit 100kg, bei den Zugrammen mit 300% und
bei den Kunstrammen mit 800% annehmen; die Fallhöhe ist in der-
selben Seihenfolge 80cm, 135cm, 300cm. Bezeichnet weiter e das Maß
des Eindringens beim letzten Schlage und P die mit fünffacher Sicher-
heit nach der Brix'schen Formel berechnete Tragkraft der Pilote, so ist
im Mittel:
12.000
bei Handrammen P =
bei Zugrammen P =
bei Kunstrammen P =
e
60.000
e f
360.000
e
izd*
Dabei soll aber gleichzeitig P = 10 — — oder rund P = 8 d%
4
sein. Es bedarf wohl keiner besonderen Erwähnung, dass sich für Eisen-
bahnprovisorien hauptsächlich die Anwendung von Kunstrammen empfiehlt.
Schließlich sei noch betont, dass schiefe Piloten wo thunlich ganz
zu vermeiden sind, weil das Schrägstellen der Schlagwerke mit großen
Schwierigkeiten verbunden ist, während das Herbeiziehen einer vertical
eingerammten Pilote ein sehr schlechtes Auskunftsmittel bildet, indem
hiebei große Biegungsspannungen künstlich geschaffen werden, welche
anderseits die Tragfähigkeit solcher Piloten als sehr fragwürdig er-
scheinen lassen.
67
Über die Bestimmung der Verbrennungs-Temperatur von
Explosivstoffen.
Von
Kikolaus Ritter v. "OT"-u.icli,
fc. und k. Oberttlieuttnant de» ArtÜUrlestdbt».
Wohl wenige Daten, welche die Theorie der explosiven Präparate
bisher zutage förderte, haben zu so ungläubigem Kopfschütteln Veran-
lassung gegeben, als die enorm hohen Verbrennungs-Temperaturen ; so liegt
den bisherigen Untersuchungen zufolge die Verbrennungs - Temperatur
de« schwarzen Schießpulvers zwischen 3.000 und 4.000° C,
jene der Schießbaumwolle zwischen 5.000 und 6.000° C, endlich
jene des Nitroglycerins zwischen 7.000 und 8.000° C.
Zweck dieser Studie ist, aufgrund theoretischer
Erwägungen die Verbrennungs-Temperaturen der Explosiv-
stoffe auf ein glaubwürdiges Maß zu reducieren.
Hiebei werden außer dem bisherigen Schwarzpulver — als
Vergleichsobject — einige Typen von rauchschwachen Schieß-
präparaten und das Nitroglycerin inbetracht gezogen.
Das naheliegendste Bedenken gegen die hohen Verbrennungs-
Temperaturen der Schießpräparate ergibt sich aus der Erwägung, dass
diese Temperaturen die Schmelztemperaturen der Bohrmetalle bedeutend
übersteigen und dass demnach die Rohre weit eher zerstört sein müssten,
als dies glücklicherweise die Erfahrung lehrt.
Das vorgebrachte Bedenken findet jedoch in der äußerst kurzen
Einwirkung der glühend heißen Gase auf das Rohr eine wesentliche,
wenn auch nicht gänzliche Entkräftung, da zu jeder Wirkung — hier
die Änderung des Aggregatzustandes — eine gewisse Zeit erforderlich ist.
Es ist also die Zeit für die Zerstörung nicht gegeben: ein Ana-
logon zu der zuerst von Rodman ausgesprochenen Anschauung, dass
Bohre oft ganz gewaltige Beanspruchungen vertragen, ohne zu bersten,
weil hiezu die Zeit nicht vorhanden ist.
Natürlich ist die zur Zerstörung unbedingt erforderliche Zeit
um so kleiner, je größer die Intensität der Zerstörungs-Ursache ist.
68 W u i c h.
Auch die Moleculartheorie der Gase hat ein Wort m
zusprechen, wenngleich ihre Grundlagen noch nicht so sicher sind, i
den Bechnungs-Ergebnissen unbedingtes Vertrauen entgegenbringen
können.
Dieser Theorie zufolge müsste bei 2.500 bis 2.800° C. jeder mo!
culare Zusammenhang aufhören, d. h. es müssten sich die Molecüle
die unselbständigen Atome, zerlegen.
Während die Theoretiker unter Hinweis auf die Vermuthung, dt
— analog wie bei festen Körpern — die specifischen Wärmen <3
Gase mit der Temperatur wachsen dürften, behaupteten, dass die wii
liehen Verbrennungs-Temperaturen etwas kleiner sein werden, als i
errechneten, haben Experimentatoren schon weniger Staunen erregen
Daten geliefert.
Schmelzversuche mit Platin in der Pulverflamme ergaben bere
oberflächliche Änderung des Aggregatzustandes; da die Schmelzten!]
ratur des Platins 1.775° C. beträgt, so könnte auf 2.000° C. (vom E
punkt gezählt) als beiläufige Verbrennungs-Temperatur des Schwaj
pulvers geschlossen werden.
Abel und Noble haben aus den, durch Versuche mit d<
Quetschapparate ermittelten Spannungen im geschlossenen Gefäße <
Temperatur — also indirect — errechnet.
Diesbezüglich verweise ich auf meine im Jahrgang 1888 der „M;
theilungenu erschienene Studie über „die Spannungsverhältnisse bei d
Verbrennung des Pulvers in geschlossenen Gefäßen" und speciell a
die Formel auf Seite 383:
s . a . r . D'
p = Kx . 1 ,
1 - -&- • D<
worin bedeutet:
p die Spannung in Atmosphären;
Rx die charakteristische Constante für die Verbrennungs-Produc
im Gay-Lussac-Mariotte'schen Gesetze (nach Abel und Noble'sDat
000229);
Tdie absolute Verbrennungs-Temperatur (absoluter Nullpun
273° unter dem Eispunkt);
e das Gasgewicht in \kg Pulver;
ol das Gewicht des verbraunten Pulvers pro Kilogramm der Ladur
hier = 1 ;
*g das Cubiergewicht des Pulvers;
ap das speeifische Gewicht der Pulvermasse; endlich
Über die Bestimmung der Verbrennungs-Temperatur von Explosivstoffen. £9
D4 die Ladungsdichte nach Auffassung der beiden Experimen-
tatoren, d. h. das Verhältnis des Baumes, den das Pulver incl. der
Zwischenräume einnimmt, zum ganzen Yerbrennungsraume.
Setzt man in obiger Formel:
Rx . T . S . (5g = A,
so übergeht sie in :
p = A •
D'
l-^.£><
worin A als Mittelwert aus dem System der Wertepaare von p und D
berechnet werden kann; A ist nach Abel und Noble gleich 2.340.
Da nun der Zahlenwert von A aus den Spannungen deduciert
wurde, ergibt sich T mit:
r- * .
Durch diesen Vorgang resultiert die Verbrennungs-Temperatur mit
beiläufig 2.100° C. (vom Eispunkt gezählt).
Wenn auch diese Temperatur weit glaubwürdiger ist als die rein
theoretische, so kann doch die Frage nicht verschwiegen werden, ob
denn die aus den Angaben des Quetschapparates deducierten Spannungen
die richtigen sind, worüber viel zu sagen wäre.
Für die Schlussbetrachtungen sei erwähnt, dass mit Bücksicht auf
Gay-Lussac-Mariotte's Gesetz
1 -iL.D'
t.Cg.J?
das specifische Volum der Pulvergase ist, welcher Wert der oben
citierten Studie entsprechend in:
1 — 06 &
430 D*
übergeht
Nach diesen einleitenden Betrachtungen wende ich mich zu dem
eigentlichen Gegenstande meiner Untersuchungen und beginne mit dem
Hinweis auf den Cardinalfehler bei der bisherigen Methode zur Bestim-
mung der Verbrennungs - Temperatur, der darin besteht, dass die
ipecifische Wärme von der Temperatur unabhängig an-
jesehen und die für den Eispunkt ermittelte specifische
Wärme in Bechnung gestellt wurde, während doch einfache,
of Beobachtung von Naturerscheinungen basierte Logik zu dem Schlüsse
raunen muss, dass das Wärme-Aufnahmsvermögen — wofür die spe-
\
70 W n i c h.
cifische Wärme der zahlenmäßige Ausdruck ist — ein um so geringeres
werden muss, je mehr der Körper gewissermaßen mit Wärme gesättigt
ist ; d. h. es wird einem Körper mehr Wärme zugeführt werden müssen,
um seine Temperatur beispielsweise von 1.000° C. auf 1.001° C. zu
bringen, als für den Übergang von 0° auf 1°.
Bedeutet Qr die Wärmemenge, die lkg des Präparates bei der
Explosion abgibt — die sogenannte reducierte Wärmemenge —
und c0 die absolute specifische Wärme für den Eispunkt (0°), welche
bei Gasen — mangels der inneren Arbeit — mit der specifischen Wärme
bei constantem Volum zusammenfällt, so wurde bisher die Verbrennungs-
Temperatur t (vom Eispunkt gezählt), mit der Formel:
t = * ; . .i)
Co
bestimmt.
Als Beispiel sei das von B u n s e n und Schischkoff experimen-
tierte Schwarzpulver angeführt, für welches die Wärmemenge Qr sowohl
auf Basis eines praktischen — auf ehemische Analyse der Explosions-
producte fundierten — Zersetzungsschema's als auch aus den
Daten eines calorimetrischen Versuches mit 620 Calorien (Kilo-
gramm und Celsiusgrade berücksichtigt) resultierte, während genannte
Experimentatoren aufgrund des Zersetzungsschema's als durchschnittliche
absolute specifische Wärme der Explosionsproducte c0 = 0*18548 fanden.
Mit diesen Daten folgt für die Verbrennungs-Temperatur rund:
Hiezu will ich bemerken, dass die reducierte Wärmemenge 620 Cal.
entschieden größer ist, als der Wirklichkeit entspricht.
Zunächst ist zu erwähnen, dass die chemische Analyse erst nach
erfolgter Abkühlung möglich ist, wobei sich nachträglich complicierte
Verbindungen bilden, die bei der Explosion infolge der hohen Tempe-
ratur gar nicht denkbar sind, die aber gleichwohl bei der Ermittlung *
der erhaltenen Wärmemenge in Calcül gezogen worden sind ; desgleichen
ist bei calorimetrischen Versuchen die Zeit zur nachträglichen Bildung *
von complicierten Verbindungen und zur theilweisen Änderung des
Aggregatzustandes gegeben, wobei neuerdings Wärme-Emissionen statt- -
finden, die mit dem Momente der Explosion nichts zu thun haben.
Es ist demnach Qr = 620 Cal. entschieden zu groß und dürfte
das sogenannte theoretische, nur einfache Verbindungen enthal-
tende Zersetzungsschema möglicherweise der Wahrheit näher liegen al^
die aus chemischen Analysen heraus construierten Zersetzungsschema1^-
Über die Bestimmung der Verbrennungs-Temperatur von Explosivstoffen. 71
Das für Schwarzpulver gewöhnlich angegebene theoretische
Zersetzungsschema lautet:
2 KNO, + 3C+ £= Kt S + 3 COt + 2tf
and entspricht demselben Qr = 424 Cal.
Das Dosierungsverhältnis des Pulvers ist in abgerundeten Zahlen
75 : 13 : 12.
Betrachtet man die angeführten Werte von Qr als Grenzwerte, so
könnte ^ = 522 als der Wahrheit nahestehender Mittelwert
2
angesehen werden.
Diesem Mittelwert von Qr muss naturgemäß auch der Mittelwert
von c0 zugeordnet werden ; da nach meinen Rechnungen für das theore-
tische Zersetzungsschema c0 = 0*1282 entspricht, so ist der Mittelwert
von c0:
01282 + 018548 A,«04
c0 = -L = 015684,
womit sich die Verbrennungs-Temperatur mit:
ergibt
Hieraus ist ersichtlich, dass, wie immer man die Sache angreift,
man stets zu auffallend hohen Verbrennungs-Temperaturen gelangt, so-
lange die specifische Wärme von der Temperatur unabhängig ange-
sehen wird.
Ich will demnach zeigen, wie sich die Verbrennungs-Temperatur
gestaltet, wenn die specifische Wärme als Function der Temperatur
angesehen wird.
Hiebei kommen mir E. Wie d ernannt Versuche sehr zustatten,
welchen zufolge der Kohlensäure für die Temperaturen
0° 100° 200° C.
die absoluten specifischen Wärmen
0-1394 01549 01705
entsprechen, wonach für V die specifische Wärme um 0000155
wächst
Hienach wäre für Kohlensäure:
c = c0 -f- 0*000155* 2).
Da nun nichts besseres vorliegt und das durchschnittliche Ver-
halten der Verbrennungsproducte nahezu jenem der Kohlensäure ent-
72 Wuich.
spricht (siehe die bereits citierte Studie, Seite 346), so will I
Formel 2) allgemein annehmen. I
Hiebei muss man sich aber gegenwärtig halten, dass Fori
für die Schießpräparate nur ein Näherungs-Ergebnis darstellt ufl
umsomehr, als ich eine nur für ein beschränktes Temperatur*
(200°) geltende Formel für ein wesentlich ausgedehnteres Tempel
gebiet gelten lasse.
Es handelt sich zunächst darum, jene Wärmemenge zu besti
die einer Gewichtseinheit (lkg) zugeführt werden muss, um die 1
ratur von 0 auf t° zu bringen.
Ist c «/(«), so sagt dies, dass ich der Masse von lkg \
Temperatur t die Wärmemenge / (t) zufuhren muss, um die Temj
um 1° zu erhöhen.
Soll die Temperatur nur um ein unendlich kleines, also ;
erhöht werden, so ist hiezu die Wärme:
c . dt = f(t) . dt
erforderlich, wonach die der Temperatur t entsprechende, von 1<
Masse aufgenommene Wärmemenge Qr durch:
Qr=£f{t).dt= F(t)
und wenn im Sinne von 2):
'/(*) = co + «•'
gesetzt wird, durch:
Qr = fo\c0 + a.t) dt = c0 .t -f -|- mp = F[t)
bestimmt ist.
Wird t aus der Gleichung Qr = F (t) bestimmt, so ergib
mit Bücksicht auf 3) nachstehende Formel zur Ermittlung de
brennungs-Temperatur :
-c0 + Vc0* + 2Qr . a
t — ....
a
Werden in diese Formel die den Versuchen von Bunse
Schischkoff entsprechenden Werte von cQ und Q, eingeset
wird a = 0*000155 berücksichtigt, so resultiert
t = 1.874°,
sonach ein Wert, der mit den allerdings spärlichen Versuch
ziemlich im Einklang steht.
Es kann sonach in abgerundeter Zahl 2.000° als die Verbren
Temperatur angesehen werden.
über die Bestimmung der Yerbrennungs-Tempermtiir von Explosivstoffen. 73
Wollte man den CoSfficienten von t in Formel 2) ans Pulver-
▼ersuchen deducieren, so würde es sich empfehlen, die aus den Ver-
suchen von Abel und Xoble abgeleitete Temperatur in Rechnung zu
stellen.
Wird in die Formel:
Qr = Co . t + -g- . /»
Qf = 620, c0 = 0*18548 und t = 2.100 gesetzt, so folgt rund
a = 00001, womit
c = c0 -f- 00001 . t wäre.
Ich übergehe nun zur Bestimmung der Verbrennungs-Temperatur
für einige der modernen explosiven Präparate, deren chemische Consti-
tution und muthmaßliches theoretisches Zersetzungsschema zunächst
angegeben werden soll, welche grundlegende Vorarbeit ich im Sinne
der Anregungen und wertvollen Winke des Herrn Major des Artillerie-
Stabes Johann Schwab vollführte.
Zunächst seien 4 Xitrocellulose-Pulver angeführt, die sich vor-
nehmlich durch verschiedenen Stickstoffgehalt charakterisieren, u. zw.:
A. Pulver, wo auf 1 Molecül Trinitrocellulose 2 Molecüle
Binitrocellulose (Collodium wolle) kommen:
C.H,{SOt)MOs + 2C.H^SOt\Os -
= COt + 17 CO + 10J5TtO + 7.V+ 3Ä
B. Pulver, bei dem auf 1 Molecül Trinitrocellulose 1 Molecül
Binitrocellulose kommt:
2C.H^XOt)tO:, + 2C.H9(XOt)tO> =
= COt + 23CO + 15 Ä, 0 + 10 .V.
C. Pulver, umgekehrt constituiert als jenes A:
2 C. H, [XOt\ O, + C. J5T, uVOt\ O, =
= COt + 16 CO + 11 Ht0 + 8-V.
D. Pulver aus reiner Trinitrocellulose:
2C,H7(N09\Og = 3COt + 9 CO + 7 Ht0 + 6 X.
Außer diesen Xitrocellulose-Pulvern werden noch untersucht:
E. Das N ob el"sche (Nitroglycerin- Binitrocellulose-) Pulver, für
welches die Krupp'sche Fabrik folgendes Schema angibt:
10 C, H% (X0%\ O, + 9 C. H% (XOt)t O, =
= 26 C O, + 58 C O + 61 H% 0 -f- 48 X:
endlich
10
74
Wuich.
F, das Nitroglycerin:
2 C, Hg (N09\ 6, = 6 CO, -f 5 Ht O + 6 N + 0 f).
Bei Aufstellung der Schema's, die sich — je nach den Bedin-
gungen bei der Explosion — variieren lassen, wurde als Basis genommen,
dass der Wasserstoff H und der Kohlenstoff C möglichst vollständig
verbrennen.
In nachfolgender Tabelle ist das procentuale Verhältnis der
im explosiven Präparate enthaltenen Grundkörper, ferner das procentuale
Verhältnis der Explosionsproducte dargestellt*).
Explosives
Präparat
Grundkörper
Explosionsproducte
C
H
N
0
COt
CO
Ht0
N
H
0
A>)
26*97
287
(12*24)
57-92
55
594
22 5
12-2
0-4
B
26-23
2*73
(12-75)
58-29
4 0
58-7
24-6
12-7
C
25 63
2'60
(13-24)
58-63
10*5
52-9
234
13-2
D
24-24
2-36
(14-14)
59-26
22-2
42-4
21 2
14*2
E
22-21
2-69
(14-81)
60-29
25-2
35*8
242
14-8
F
15 86
2-20
(18-50)
63-44
582
19-8
18-5
35
l) Die chemischen Processe bei Bildung der in den Präparaten A bis F vor-
kommenden Nitrate sind bekanntlich folgende:
Gellnlose Salpetersäure Binitrooellnlose Wasser
cTh^O* f 2HNO, = C\Ht(NOt)t05 + 2l£o;
Cellulose Salpeters&nre Trinitrocellnlose Wasser
C^H^05 + fHNO^ = C^JyO^d, -h SH^O ;
Glycerln Salpetersäure Nitroglycerin Wasser
cThTo* -f iTHNdi = caH&{kot)Bö9 + 5ti£d.
Um das Wasser aufzunehmen, erfolgt bekanntlich der Zusatz von Schwefelsäure.
Die Stärke (Amylura) hat dieselbe empirische Formel wie die Cellulose;
desgleichen haben die Nitrate der Stärke die gleichen empirischen Formeln wie die
Nitrate der Cellulose.
*) Zur Erleichterung einer etwaigen Controle der Rechnung sind nachstehend
die hier inbetracht kommenden Atom- und Moleculargewichte angeführt.
Atomgewichte:
C = 12, // = 1, N = 14, O = 16.
Moleculargewichte:
COt = 44, CO = 28, H% 0 = 18,
Binitrocellulosc = 252, Trinitrocellulose = 297, Nitroglycerin = 227.
■) Supponiert man, dass der ganze Wasserstoff zu Wasser verbrannt ist, dann
lautet das Zersetzungsschema des Präparates A:
C„ H7 (N Ot), Oh + 2L\H,(NOt)tOb = 17bCO + 11-5J5T.0 + 7N + 0 5 C.
Das procentuale Verhältnis der Explosionsproducte ist:
CO : Ht O ; N : C = 61 2 : 25 8 : 12 2 : 0 8.
Über die Bestimmung der VerbrennHngs-Temperatur von Explosivstoffen. 76
Um die, den explosiven Präparaten entsprechenden Verbren-
nungs-Temperaturen berechnen zu können, müssen vorerst die
reducierten Wärmemengen Qr und die (für 0° entsprechenden)
durchschnittlichen absoluten specifischen. Wärmen c0 der Ex-
plosionsproducte oder richtiger gesagt, die absoluten specifischen Wärmen
der Gemenge der Explosionsproducte ermittelt werden.
Ist allgemein ein Zersetzungsschema durch:
K =» kt + K -f A, + . . .
repräsentiert, so hat man zur Bestimmung von Qr jene Wärmemenge Q
zu bestimmen, welche beim chemischen' Processe gewonnen wurde und
diese durch das Gewicht des Körpers K in Kilogramm zu dividieren.
Wird als Einheit der Atom-, beziehungsweise Mole-
culargewichte dag Gramm angenommen, so sind, den früher
angeführten Zersetzungschema's entsprechend, bei den explosiven Prä-
paraten :
A B C DE F
die Gewichte:
0-801 1098 0846 0594 4538 0454%
zu denken, wovon man sich mithilfe der anmerkungsweise angegebenen
Moleculargewichte überzeugen kann.
Die Wärmemenge Q wird erhalten, indem von der Summe
der Bildungswärmen für die Explosionsproducte ktJ kt, kB....
jene Wärmemenge abgezogen wird, die bei derAuflösung
des gegebenen Körpers K in seine Elemente absorbiert wird.
Nachstehend sind jene Bildungs-, beziehungsweise (im reciproken
Sinne aufgefasst) Auflösungswärmen in gewöhnlichen (großen)
Calorien für ein Molecül des betreffenden Körpers (NB. Gramm als
Einheit) angegeben, welche hier erforderlich sind1).
Körper Bildungs- (Zerlegungs-)wärme
COt 94 Cal.;
CO 25 „
Ht0 69 „
C%Hs(NOt)tO> 184 „
C.H,(NOt\0. 195 „
C%H%(NOt\Ot 1305 „
<L h., es werden beispielsweise bei Bildung von 44<7 Kohlensäure 94 große
Cal. frei, beziehungsweise es werden bei Auflösung von 44# Kohlensäure
in ihre Elemente 94 Cal. gebunden.
') Nach Berthölot.
10#
76 W u i c h.
Um den Vorgang bei der Berechnung von Q, zu illustrieren, soll
für das Pr¶t A die Zahlenrechnung durchgeführt werden, von dem,
wie bereits erwähnt, 0*801% inbetracht kommen.
1 COt gibt 1 x 94 = 94 CaL;
17 CO geben 17 X 25 = 425 „
10 Ht 0 „ 10 X 69 = 690 „
wonach 1.209 Gal. frei werden.
Nachdem bei Auflösung eines Molecüls Trinitrocellulose 195,
bei Auflösung zweier Molecüle Binitrocellulose 2 X 184 = 368Cal,
sonach zusammen 563 Cal. gebunden werden, so stellen 0*801% des
Präparates: Q = 1.209 — 563 = 646 Cal. zur Disposition, wonach
auf Ikg:
Q' - Ö^T = 806 CaL
entfallen ■).
In dieser Weise fand ich für die Körper:
A B C D E F
Qr = 806 862 914 1.010 1.133 1.427 Cal.
Es handelt sich nun um die Bestimmung der speci fischen
Wärme c0derExplosionsproductef d. i. jener Wärmemenge,
die — vom Eispunkte ausgehend — einem Kilogramm
der Explosionsproducte zugeführt werden muss, damit
die Temperatur um 1° Celsius zunimmt
Werden die Gewichte af, at... der Explosionsproducte bestimmt,
wie sie einem Kilogramm des Präparates entsprechen, — was mit
der Tabelle auf Seite 74 sofort geschehen kann — und sind c0', c0", . . .
die absoluten specifischen Wärmen der einzelnen Explosionsproducte,
so ist, dem Naturgesetz entsprechend, dass die Wärme-Aufnahme stets
im Sinne des Temperatur-Gleichgewichtes erfolgt:
Co = at c0' + %t c0" + 5)
die Wärmemenge, welche die Temperatur von lkg der Explosionsproducte
um 1° Celsius erhöht.
Nachstehend sind die absoluten specifischen Wärmen für die in-
betracht kommenden Explosionsproducte angeführt.
KftrnAr Specifische ttk^^ä^ Specifische
Körper Wärme Körper Wärme
COt 01581 N 01717
CO 0*1752 O 01533
Ht 0 (Dampf) 0*3432 H 24046
*) Für das anmerkungsweise angeführte Zersetzungschema mit freiem
Kohlenstoff resultiert Qr =* 834 Cal.
Über die Bestimmung der Verbrennungs-Teniperatur von Explosivstoffen. 77
Die Berechnung für das explosive Präparat A gestaltet sich wie folgt :
Auf 1 Kilogramm der Explosionsproducte entfällt:
CO% CO HtO N H
0-055 0594 0*225 0122 0004%;
diesen Körpern entsprechen die specifischen Wärmen:
01581 01752 034» 01717 24046.
Werden die unter einander stehenden Zahlen — der Formel 5)
gemäß — mit einander multipliciert, so erhält man die Zahlen (Wasser-
werte)
00087 01041 00772 00187 00096,
durch deren Addition sich die gesuchte specifische Wärme mit:
c0 = 0-2183
ergibt.
Auf diese Art fand ich die specifischen Wärmen der Präparate
A B C D E F
mit c, = 0-2183 02146 02121 02064 02110 01971.
Schließlich können mit den Formeln 1) und 4) die Verbrennungs-
Temperaturen nach der bisherigen Methode und im Sinne meiner An-
schauung berechnet werden.
Für die Körper
A B C D E F
folgt nach Formel 1):
t = 3.692° 4.017° 4.309° 4.893° 5.370° 7.240° C.,
während mit Formel 4):
* = 2.110°. 2.234° 2.329° 2.516° 2.697° 3.005° C.
resultiert.
An die reducierten Wärmemengen Qr sollen noch einige Betrach-
tungen geknüpft werden.
Von diesen Größen ausgehend, kann die Energiemenge Er be-
rechnet werden, welche von lkg des Präparates abgegeben werden kann
und die reducierte Energiemenge heißen möge.
Da einer Calorie (für kg und Celsiusgrade) 424i$wi, beziehungs-
weise 0*424 Metertonnen (mt) äquivalent sind, so ergibt sich die redu-
cierte Energiemenge, wenn obige Zahlen mit 424, beziehungsweise 0*424
multipliciert werden.
Es entsprechen demnach den Körpern
AB C D E F
die reducierten Energiemengen :
Er = 341.744 365.488 387.536 428.240 480.392 605.048 kgm
beziehungsweise
K = 341*744 365488 387536 428240 480392 605048wf.
78 W u i c h.
Die Energiemenge ET ist für die innere Ballistik die grundlegendste
Größe, da — in wenigen Worten ausgedrückt — die Lösung des
Problems der Bewegung des Geschosses in der Bohrung darin besteht,
die in der Pulverladung enthaltene Energie. — potencielleEnergie
genannt — nach den Principien der Mechanik zu vertheilen.
Indem die erhaltenen Werte von Qr, beziehungsweise Er mit den
Daten in Tabelle auf Seite 74 in Beziehung gebracht werden, kommt
man zu dem Schlüsse, dass Qr(Er) mit dem Stickstoffgehalt,
ebenso mit dem Sauerstoffgehalt des Präparates wächst,
und es ist interessant zu untersuchen, ob sich nicht bei Körpern der-
selben Gattung ein zahlenmäßiger Zusammenhang zwischen Qr und bei-
spielsweise dem Stickstoffgehalt auffinden lässt.
Es seien diesbezüglich die Nitrocellulose-Pulver — d. i. die
Körper A, B,C,D — betrachtet, von welchen eine längere Reihe vorliegt.
Bildet man die Differenzen AN von N, ferner die Differenzen AQr
von Qr und bestimmt den Zuwachs von Qr für AN = 01%, so er-
gibt sich folgende Zusammenstellung:
Ol
örper
&/.
AN Qr
AQr
AQr für AN =
A
1224
~., 806
051 "
56
11
B
12-75
^ * 862
0-49 Ä,£
52
106
C
13-24
~~~ Öl*
0*90 , A,Ä
96
10*7
D
1414
1.010
Man kann demnach sagen, dass innerhalb des Gebietes
der betrachteten Stickstoffgehalte für 6-1% plus an Stick-
stoffgehalt die reducierte Wärmemenge um rund 11 Ca-
lorien, beziehungsweise die reducierte Energiemenge
um 11 X 424 = 4.664%m zunimmt.
Wird der Sau erst off geh alt inbetracht gezogen, so resultieren
als Zuwächse von Qr für ein plus von 01% an O der Reihe nach
15'1, 15-3, 15-2, sonach in Durchschnitt 15*2 Calorien.
Ist AEr bekannt, so kann unter Vermittlung des Nutzoffoctcs r,
angenähert der Zuwachs A Fan Anfangsgeschwindigkeit ermittelt werden.
Da vi angibt, der wievielte Theil der in der Pulverladung (vom
Gewichte p) enthaltenen Energie auf das Geschoss (vom Gewicht P)
übertragen wurde, so besteht die Beziehung:
aus welcher:
V = V%^-\Jj> -V~&
Ober die Bestimmung der Verbrennungs-Temperatur von Explosivstoffen. 79
und ans dieser durch Differenzierung:
A7=K2
9-* ■ \/-p
P ±Er
p zVeT
folgt
Wird — vom Körper A ausgehend — in diese Beziehung bei-
spielsweise gesetzt: ri = — -, p = 2,75$', P = I5'8g, &Er = 4.664ä#to,
ö
so resultiert:
W = 7m.
Durch Division der beiden letzten Gleichungen ergibt sich für die
relative Änderung der Anfangsgeschwindigkeit der Ausdruck:
AK \Er ... AV \Er T7
T - TWr und hieraus AV = YEr ' V*
Will man die von\ absoluten Nullpunkt (—273° Celsius)
der Temperaturen gezählten reducierten Wärmemengen Qr er-
halten, so muss zu Qr noch jene Wärmemenge dazugegeben werden,
welche der absoluten Temperatur des Präparates vor der Explosion
entspricht.
Angenähert ist:
Q/ = Qr + Co (273 + Oi
wenn, t die vom Eispunkte gezählte Temperatur des Präparates vor der
Explosion bedeutet.
Wird t vernachlässigt, so ist:
Qr< = Qr + 273 . Co.
Diese Berechnung ist darum nur angenähert, weil die Tem-
peratur — 273° C. der Annahme entspricht, dass Gay-Lussac-Mariotte's
Gesetz bis zum absoluten Nullpunkt giltig ist, weil ferner stillschweigend
angenommen ist, dass die specifische Wärme innerhalb des Gebietes der
negativen Temperaturen keine Veränderung erleidet.
Man findet für Schwarzpulver Q/ = 670 Cal., ferner für die
Präparate :
Ä B C D E F
866 920 972 1.066 1.190 1.480 Cal.
Die Wärmemenge Qr' kann als Maß für die Kraftleistung
des Präparates angesehen werden, indem — bei Ausschluss von Wärme-
verlusten — die Spannung (p') nur von Q/ abhängt und dieser Größe
direct proportional ist, wenn die Gewichtseinheit (lkg) des Präparates
in der Baumeinheit (Im3) verbrennt; es ist daher:
p* = m . Q/.
80 W u i c h. Über die Verbrennungs-Temperatur etc.
Nach der mechanischen Wärmetheorie nnd der Moleculartheorie
der Gase ist, wenn jp' in Atmosphären resultieren soll:
_1 _*"_/!._ 1% _A 424
m ~ 10.333 V } 3 10.333.^
wenn k das Verhältnis zwischen der specifischen Wärmemenge bei
constantem Druck, zu jener bei constantem Volum, ferner ^ jene Zahl
(bei vollkommenen Gasen 1*625) bedeutet, mit der man die Energie
der fortschreitenden Bewegung der Gasmolecüle multiplicieren
muss, um die Gesammtenergie zu erhalten.
Mit den bekannten Werten von k, beziehungsweise £ erhält man
ziemlich plausible Werte; verlässlicher ist es, w aus Spannungs-
versuchen zu bestimmen; auf Basis der Versuche von Abel und
Noble ist mit Bücksicht auf die Formel auf Seite 69:
rZ 1 — 06 Z>
q/ F 430 . iy . Q;
und biemit:
2340 AÄ_01
" " 43Ö1Ö67Ö " °°°81-
Dieser Wert von m kann auch dazu dienen, die für die Ver-
brennungs-Producte wahrscheinlichsten Werte für k und Js zn
bestimmen; man findet mit der obigen Formel für m:
k = 1-2 und £ = 33.
Da, wie ich dies in meiner bereits angezogenen Studie im Jahr-
gange 1888 der r Mittheilungen ~ andeutete, das Verhalten der Pulver-
gase in den Bohren zwischen dem isothermischen (k = 1) und
dem adiaba tischen (k = 12) liegt so resultiert als Mittelwert
für k:
*-- LAJaL-,-,.
ein Wert welcher merkwürdig mit dem von der Kruppschen Fabrik
aus Geschwindigkeitsmessungen abgeleiteten (1*11^ übereinstimmt.
Wien, im November 1890.
81
Über elektrische Accumulatoren.
Von
Zornol Blaixn,
k. und k. Obtrlituttnant im f. Oenit - Regimentt.
(Hiezu Tafel 4.)
I. Einleitung.
Accumulatoren sind hydroelektrische Elemente, welche die Fähigkeit
besitzen, elektrische Energie in sich aufzunehmen und, wenn der Bedarf
eintritt, wieder abzugeben.
Die Aufnahme der elektrischen Energie geschieht durch das „Laden",
indem durch den Accumulator eine gewisse Zeit ein elektrischer Strom
durchgelassen wird und hiedurch in demselben chemische Processe bewirkt
werden, deren Bückbildung die Abgabe des empfangenen Stromes seitens
des Accumulators zur Folge hat.
Die Entnahme des Stromes nennt man das „Entladen".
Den einfachsten Accumulator stellt ein Voltameter dar, welches
mit getrennten Glasglocken für die Aufnahme des Wasserstoffes und
Sauerstoffes ausgerüstet ist Wird durch das Voltameter ein elektrischer
Strom durchgelassen, so hängt die Menge der ausgeschiedenen Gase
(H und 0) von dessen Intensität ab.
Bekanntlich bedeutete die ältere Stromeinheit „Jacobi" diejenige
Strommenge, welche ein Cubikcentimeter Knallgas in einer Minute zu
liefern imstande ist. Eine Jacobi-Einheit ist nahezu = V10 Ampfcre
d. L = f/100 der Stromeinheit im absoluten C. G. S.f) Maßsysteme.
Wird die Stromzuführung, somit auch die Gasbildung im Volta-
meter unterbrochen und verbindet man die früher stromzuführenden
Drähte unter Zwischenschaltung eines Galvanometers mit einander, so zeigt
das letztere an, dass ein Polarisationsstrom circuliert, dessen Eichtung
der des ursprünglichen (Zersetzungs- oder Lade-) Stromes gerade ent-
gegengesetzt ist. Mit der fortdauernden Stromabgabe nehmen die Volumina
der angesammelten Gasmengen ab und, wenn die gesammte Gasmenge
') Centimeter-Gramm-Secunden.
14»
82 B 1 a i m.
aufgebraucht, d. h. durch Vereinigung von H mit 0 Wasser sich rück-
gebildet hat, hört auch der elektrische Strom zu circulieren auf. Diese
Stromcirculation, besser gesagt, die Abgabe elektrischer Energie ist also
das Besultat einer vorhergehenden elektrolytischen Zersetzung an den
Elektroden.
Ein ähnlicher Vorgang findet auch in den in der Praxis ein-
geführten Accumulatoren statt. Dieselben bestehen aus einer Anzahl
von besonders präparierten Bleiplatten als Elektroden, welche in ver-
dünnter Schwefelsäure (Elektrolyt) eingesetzt sind. Die in Fig. 1 auf
Taf. 4 mit 1, 3, 5, 7, 9, 11 und die mit 2. 4, 6, 8, 10 bezeichneten
Platten sind mit einander durch die Zuleitungen A und B verbunden.
Durch diese zwei Verbindungen geschieht die Stromzuführung beim
Laden und die Stromabfuhr beim Entladen. Diejenigen Platten, in welche
der Strom beim Laden eingeführt wird, werden positive Platten genannt.
Da beim Entladen der Strom (nach früherem) in entgegengesetzter
Richtung als beim Laden kreist, so tritt aus diesen + Platten der Ent-
ladungsstrom in den äußeren Stromkreis hinaus. Der Strom tritt also
beim Laden der Accumulatoren durch dieselbe Zuleitung ein, durch welche
er auch die Zelle beim Entladen verlässt. Die positiven Platten sind
somit beim Laden mit der positiven Bürste der Dynamomaschine und
beim Entladen in ein Bogenlicht z. B. mit der positiven Kohle der
Bogenlampe zu verbinden.
Die positiven Platten sind braun, die negativen hingegen grau ').
II. Beschreibung einzelner Accumulator-Typen.
Was die gegenwärtig gangbaren Accumulatoren anbelangt, so
werden — wegen der ungemein großen Anzahl der verschiedensten Con-
structionen — im Nachstehenden nur die Haupttypen kurz erwähnt.
Sinsteden (1854) war der erste, welcher nach dem vorher be-
schriebenen Principe Bleiplatten zur Herstellung von Polarisationselementen
') Um ein Verwechseln der Pole zu vermeiden, sind die 8tromzu fahrungen an
den einzelnen Zellen besonders markiert Um bei einer Dynamomaschine oder beim
Aceumulator den positiven Pol zu finden, d. h. jenen Pol, von welchem, wie gewöhnlich
angenommen wird, die Elektricität abfließt, verwendet man mit großem Vortheile
sogenannte Polsuoher.
Ein solches praktisches Instrument ist der Polsucher von Berghausen. Das-
selbe besteht aus einer, mit einer besonderen Flüssigkeit gefüllten Glasröhre, die an
beiden Seiten mit einer Metallkapsel luftdicht verschlossen ist. In die Flüssigkeit
ragen von zwei Klemmschrauben ausgehend zwei Platinstifte hinein. Verbindet man
nun die Klemmschrauben des Polsuchers, z. B. mit den Polen einer Dynamomaschine,
Über elektrische Accumulatoren. 83
benützte. Er hat somit als Erster den Weg betreten, welchen 1866 Plante
zur Herstellung seiner lediglich aus Bleiplatten bestehenden Accumu-
latoren eingeschlagen hat.
Wird bei einem so zusammengesetzten Elemente der Strom durch-
gesendet, so bedeckt sich die mit dem positiven Pole der Dynamo-
maschine verbundene Bleiplatte mit einer braunen, aus Bleisuperoxyd
(Pb Ot) bestehenden Schichte, während die mit dem negativen Pole ver-
bundene Platte eine reine Metallfläche aufweist und zu Bleischwamm
umgewandelt erscheint.
Unterbricht man die Ladung und verbindet die beiden Elektroden,
so kreist in der Leitung ein dem Ladungsstrome entgegengesetzter Ent-
ladungsstrom. Während der Entladung wird das Bleisuperoxyd durch
Mitwirkung des aus verdünnter Schwefelsäure bestehenden Elektrolytes
zu Bleisulfat umgewandelt.
Lässt man einer Ladung wiederholt eine Entladung folgen (For-
mierungsprocess), so nimmt die Dicke der Superoxydschichte, somit auch
die Menge jener Masse, deren chemische Umwandlung die Aufnahme
und Abgabe der elektrischen Energie bewirkt, zu. Hat die Superoxyd-
schichte eine genügende Mächtigkeit erreicht, so ist der Accumulator
fertig formiert und kann zu seiner weiteren Benützung abgegeben werden.
Es ist leicht einzusehen, dass, je länger Accumulatoren dieser
Gattung in Dienst stehen, je öfter also ihre Ladung und Entladung vor-
genommen wurde, ihre Güte bis zu einer gewissen Grenze besser wird,
da ja bei jedesmaligem Laden die Oxydation der positiven Platte immer
tiefer eindringt und dadurch die Capacität, d. i. die Fähigkeit, größere
oder geringere Quantitäten an elektrischer Energie aufzunehmen, ver-
größert wird.
Selon und Volckmar verwendeten bei ihren Accumulatoren
statt Bleiplatten Bleigitter, welche mit pulverisiertem Blei ausgefüllt
wurden.
so passiert der elektrische Strom die Platinstifte und die Flüssigkeit, wobei sich
*n dem, dem negativen Pole zugewendeten Stifte eine intensive rosarothe Fär-
bung zeigt.
In dieser Beziehung leistet auch ein, aus zwei in verdünnte Schwefelsäure
leUuchten blanken Bleiplatten bestehendes Voltameter vorzügliche Dienste. Werden
fette Platten mit irgend einer stromführenden Leitung verbunden, so wird diejenige
* Platte, welche mit dem positiven Pole verbunden ist, schon nach kurzer Zeit eine
bnuue Färbung annehmen. Um Kurzschlüsse zu vermeiden, empfiehlt es sich, zwischen
die beiden Plätten ein Stück Holz zu lagern und vor die Platten eine Glühlampe
T0Tnuchalten.
g4 B 1 a i m.
Um die Capacität für praktische Zwecke genügend groß zu machen,
ist es bei den vorerwähnten zwei Gattungen von Accumulatoren not-
wendig, den Formierungsprocess monatelang fortzusetzen. Um denselben
abzukürzen und um den Accumulatoren mehr active Masse (Pb Os) von
hausaus zu geben, hat Faure 1881 die Bleiplatten mit Sauerstoff-
verbindungen des Bleies (Mennige) bedeckt. Beim Laden wird hier die
Bedeckung der positiven Platte zu Bleisuperoxyd, jene der negativen
zu Bleischwamm umgewandelt.
Durch die Vereinigung der Bleigitter von Selon und Volckmar
und der Füllung der Zwischenräume mit Oxydationsstufen des Bleies nach
Faure, entstanden die von derElektrical-Power-Storage-Comp.
unter diesem Namen erzeugten Accumulatoren.
Die mit Bleioxyden (active Masse) gefüllten Öffnungen der Blei-
platten dieser Accumulatoren haben eine doppelt trichterförmige Gertalt,
mit der Verengung in der Mitte der Plattendicke. Da die active Masse
in den positiven Platten beim Entladen des Accumulators ihr Volumen ver-
größert, somit leicht aus den Gitteröffnungen der Platten herausgedrückt
wird, und dieses Herausfallen der Masse überdies noch dadurch befördert
wird, dass die beim Laden und Entladen im Innern der Masse sich
bildenden Gase daselbst oft in größeren Mengen sich ansammeln und
plötzlich — also mit Gewalt — entweichend, die Masse mitreißen, so
war man bestrebt, diesem Übelstande durch entsprechende Verbesserungen
der Gitterformen entgegenzuarbeiten. Besondere Gitterformen haben
z. B. die Accumulatoren der Kölner Accumulatorwerke von G. Hagen,
die Schemnitzer Accumulatoren von Farbaky und Schenek u. 8. w.
Ein wesentlicher Schritt in dieser, das Herausfallen der Füllmasse
betreffenden Richtung, scheint in der Anwendung von (festem) gelatinösem
Elektrolyte bei den Ürli kon'schen Accumulatoren, nach dem Patente
des Dr. Schopp, wie auch in dem Einwickeln der Platten in Asbest-
tücher (P u m p e 1 1 y - Accumulator) gefunden zu sein.
Die Mitte zwischen den zwei Repräsentanten der vorangeführten
Accumulatorengruppen, d. i. der Accumulator-Construction von Planta
und jener von Faure, nehmen die Tudor'schen Accumulatoren ein.
Ihre Construction bezweckt, einestheils durch Einführung der Füllmasse
in die Platten den Formierungsprocess und die damit verbundenen Kosten
zu verringern, anderentheils das Schwächen der Capacität der Platten
infolge des Herausfallens der activen Masse herabzumindern.
Die aus Blei bestehenden Platten dieser Accumulatoren sind voll-
gegossen und besitzen an beiden Seiten horizontale Nuthen, welche mit
Ober elektrische Accnmulatoren.
85
activer Masse ausgefüllt werden. Infolge des Vorhandenseins der Füll-
masse ist die Dauer des Formierungsprocesses bei diesen Accumulatoren
keine allzu lange. Werden Accumulatoren dieser Gattung einmal in
Betrieb genommen, so hat ein Herausfallen der activen Masse (was hier
nach ca. zwei Jahren stattfindet) auf die Capacität des Accumulators
keinen Einfluss, da infolge der vielen vorausgegangenen Ladungen, die an
den Platten entstandene natürliche, gewachsene Superoiydschichte eine
bedeutende Tiefe erlangt hat, somit der Accumulator vermöge derselben
auch ohne der activen Masse eine ausreichende Capacität besitzt.
Nachstehende Tabelle der Erzeugnisse der „Schweizerischen Accu-
mulatoren-Bau-Actien-Gesellschaft" in Marly bei Freiburg, gibt Auf-
schluss über die Leistungsfähigkeit, Dimensionen, Material der Gefäße,
der Zellen und den Preis der Huber'schen Accumulatoren.
Zahl
der
Platten
Mitefl*]
der
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420
350
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2€?>
96
165-
325
Fig. 2 auf Taf. 4 zeigt die Aufstellungsart dieser Accumulatoren.
Jede Zelle steht hier auf einem paraffinierten oder lackierten Unterlags-
brettchen, welches die Größe der Bodenfläche des Gefäßes besitzt und
»itf vier Isolatoren aufruht.
DDE. Charakteristische Eigenschaften der Accumulatoren.
Die Bestimmung der Accumulatoren, die aufgenommene elektrische
Energie für praktische Nutzanwendungen wieder abzugeben, macht die
Erörterung jener Eigenschaften des Accumulators nothwendig, welche auf
fle Größe der zu leistenden elektrischen Arbeit Einfluss haben.
86 B 1 a i m.
Die elektrische Arbeitsintensität, d. h. die pro Secunde geleistete
Arbeit, wird in Watt-Stromstärke (Ampfcre) X Spannung (Volt) aus-
gedrückt ').
Es ist daher wichtig zu wissen, welche Stromstärken einem Accumulator
entnommen werden können und von welcher Spannung dieser Strom ist?
Die Spannung hängt von der elektromotorischen Kraft des Elementes
ab. Ist diese und der innere Widerstand des Elementes bekannt, so
können auch die unter den verschiedenen Verhältnissen im äußeren
Stromkreise herrschenden Stromstärken angegeben werden, aus welchem
Grunde zuerst die Frage über die elektromotorische Kraft des Accu-
mulators beantwortet werden soll.
A. Elektromotorische Kraft; Klemmenspannung.
Die elektromotorische Kraft des Accumulators lässt sich, wenigstens
annähernd, rechnungsmäßig bestimmen. Nachdem der Elektrolyt der Träger
der chemischen Veränderungen ist, d. h. die Bildung des Bleisulfates beim
Entladen ermöglicht, so bildet die Menge des pro Ampöre-Stunde consumierten
Elektrolytes — hier Schwefelsäure — die Grundlage für die Berechnung.
Professor Dr. Stefan Schenek gibt in seinem Buche „Construction
und Wirkungsweise der Accumulatoren" als das Resultat von Experi-
menten an, dass der Mittelwert der während des Ladens freiwerdenden
Ht S04 pro Stunde und Ampere 2*23#, der während des Entladens ver-
brauchten hingegen 2*25#, im Mittel daher 2'24</ beträgt.
Bei stattfindenden chemischen Processen, somit auch bei jenen,
welche im Accumulator sich abspielen, wird theilweise Wärme gebunden,
theilweise solche entwickelt. Die algebraische Summe dieser negativen
und positiven, sogenannten Wärmetönungen, ist bei einer galvanischen
Kette positiv und dieser Überschuss tritt nicht als Wärme auf, sondern
wird eben in elektrische Energie umgesetzt und repräsentiert im Accumu-
lator dessen elektromotorische Kraft. Die durch Rechnung sich er-
gebende elektromotorische Kraft des Accumulators bleibt jedoch hinter
der factisch auftretenden, welche 2*05 Volt beträgt, zurück.
Bedeutet E die elektromotorische Kraft des Accumulators, A die
Klemmenspannung, W den inneren Widerstand der Zelle und J die, der
Klemmenspannung A zugehörige Stromstärke, so ist beim Laden
E = \ — JW,
hingegen beim Entladen
JE = A + JW.
») Watt — Amp. X Volt.
Über elektrische Accumulatoren.
87
Aus diesen Formeln ist ersichtlich, dass die beim Laden des
Accumulators auftretende und vom Ladestrome zu überwindende Klemmen-
spannung
A = E + J W
größer ist, als jene
A = E - J W,
welche beim Entladen sich einstellt.
Die Klemmenspannung beim Entladen ist auch, wie aus der vorher-
gebenden Formel ersichtlich ist, von der Stärke des abfließenden Stromes J
abhängig. Da jedoch der Widerstand W der Accumulatoren sehr gering
ist (er beträgt nur Hundertstel von Ohm), so ist die vorher angedeutete
Abhängigkeit der Klemmenspannung von der Stromstärke sehr gering und
es genügt daher bei den ersten Berechnungen die Klemmenspannung
der Accumulatoren zu Beginn der Entladung mit 1*9 bis 2 Volt und zu
Ende derselben mit 1*8 bis 1*85 anzunehmen.
Sind daher z. B. 100-, 50-, 20-voltige Glühlampen mit Accumu-
latoren zu speisen, so wäre es noth wendig, 50, 25, 10 hintereinander
geschaltete Accumulatoren hiezu in Anwendung zu bringen.
Mit der fortschreitenden Entladung nimmt auch die elektro-
motorische Kraft, also auch die Klemmenspannung ab. Die Abnahme der-
selben geschieht zu Anfang der Entladung sehr langsam, beschleunigt
sich aber später und gegen das Ende der Entladung tritt ein sehr rapider
Abfall der Klemmenspannung ein.
Nachstehende Tabelle, welche das Ergebnis einer vom Verfasser
mit einem Hagen'schen Accumulator durchgeführten Entladung darstellt,
vergegenwärtigt diesen Vorgang sehr drastisch.
Zeit der Ab-
lesung
Klemmenspannung
Abfall der
Klemmenspannung
in Procent
Leistung in
Amperes-Stunden
7 Uhr 50 Min.
201
8 „ 50 „
2-00
t
16-5
9 „ 50 .
1-99
1
33
10 . 50 »
1-94
3%
49-5
11 * 50 „
1-85
8
65 75
12 „ 80 .
1-50
23
73
12 . 85 „
135
33
76
Die Fig. 3 und 4 auf Taf. 4 zeigen die Resultate dieser Entladung
graphisch dargestellt.
gg B 1 a i m.
Die Klemmenspannungen sind in beiden Figuren als Ordinaten
aufgetragen. Die Abscissen hingegen sind in der Fig. 3 durch die, den
betreffenden Klemmenspannungen zugehörigen Ablesungszeiten, in der
Fig. 4 durch die, bis zu der bezüglichen Ablesungszeit entnommenen
Ampöres- Stunden repräsentiert.
Die Curve A, B, C zeigt den Abfall der Klemmenspannung und es
ist deutlich zu entnehmen, dass erst vom Punkte B, d. i. bis die Spannung
um 8% (rund 10%) gesunken ist, ein rapider Abfall der Spannung
eintritt.
Aus diesem Grunde empfiehlt es sich, die Entladung nicht weiter
vorzunehmen, als bis zum Zeitpunkte, wo die Klemmenspannung höchstens
um 10% der ursprünglichen abgenommen hat.
Hiefür sprechen auch noch nachstehende Erwägungen:
1. Ist während der Entladung ein 10% Spannungsabfall bereits
eingetreten, so sinkt von diesem Momente an die Spannung und hiemit
auch die Stromstärke sehr rasch. Es müssten daher, um bei einer in
Betrieb stehenden Accumulatoren-Batterie die constante Klemmenspan-
nung aufrecht zu erhalten (was oft absolut nothwendig ist), viele neue
Accumulatorzellen dazugeschaltet werden, was umständlich und unöko-
nomisch ist.
2. Die bis zu diesem Zeitpunkte dem Accumulator entnommene
elektrische Energie repräsentiert den Löwenantheil der überhaupt zu
entnehmen möglichen, daher die Fortsetzung der Entladung sich nicht
lohnt. Bei der aus der vorcitierten Tabelle ersichtlichen Entladung des
Hagen'schen Accumulators, wurden bei einem Spannungsabfalle von
2*01 Volt bis auf 1-36 Volt (also um 33%), 76 Amperes-Stunden ent-
nommen. Hätte man aber nur bis zu einem Abfalle um 8%, d. i. bis
zu einer Polspannung von 1*85 die Entladung vorgenommen, so hätte
man die, 4 Stunden 45 Minuten dauernde Entladung zwar um 45 Minuten
früher unterbrechen müssen, aber immer noch eine Elektricitätsmenge
von 65*75 Ampfcres-Stunden — somit nur um 10*25 Amperes-Stunden
weniger — aus dem Accumulator erhalten.
3. Eine zu weit gehende Entladung hat übermäßige Sulfat-
bildung zur Folge. Diese ist aber für den guten Bestand des Accumulators
sehr schädlich, da das Bleisulfat ein schlechter Leiter ist, den inneren
Widerstand des Accumulators unnütz vergrößert, sich leicht abbröckelt
und hiebei oft die active Masse mitreißt. Legt sich aber ein so heraus-
gefallener Brocken zwischen zwei Platten fest, so erzeugt er einen Kurz-
schluss in der Zelle und hat, da die Zelle sich immer von selbst ent-
ladet, deren frühzeitiges Unbrauchbarwerden zur Folge.
tjulütoren,
Wenn ein Accuinuht sen Spaunungsabfalle
Im tmde dachtet man nach einer längeren Ruhepause ein
Ankeifen der elektromotorischen Kraft, also auch ein Steigen der
Dramenäpannung. In Ruhepausen erholt sich somit die Zelle, was ;ii
ifolls zu einer Entladung über die früher angegebene Grenze ver-
darf.
Dieaes Erbole Accumulators in den Ruhepausen steht mit
rapiden Fallen der Klemmenspannung bei Entladungen mit über-
«t;v ^omen, im innigen Zusammenhang
; Übermäßig raschen Entladung kann nämlich das in der
hte Elektrolyt nicht genügend rasch in die activo
•Iringen, wodurch der Schwefel Säuregehalt in den Klekti-
ein uogenilg ird und somit die elektromotorische Kraft der Zelle
sieh nicht auf gleicher Höhe erhalten kann.
bt man hingegen die Entladung, so hören die chemischen
, der Schwefelsäuregehalt Im Innern der Elektr i infolge
r und damit wachst auch das Potential, d. h. der
Leeumutater erholt gj
führten Grunde ist es auch erklärlich, dasa, wenn
itladnugsstrom Verhältnis! fcark ist und man dessen Intensität
cht. gleich darauf die Klemmenspannung der Zelle bis zu
gewissen Grenze steigt und erst, trenn diese erreicht wird, wieder
Big zu beginnt
B, Stromstärke.
I wir die Klemmen eines Accumulators mithilfe einer htü
, so kreist in derselben ein Strom, dessen Intensität gleich ist dem
eüeaten aas der elektromotorischen Kraft durch die Summe des inneren
mi auitiren Wi ^s. Hiebei kann der innere Widerstand — weil
«hr klein — füglich vernachlässigt und die elektromotorische Kraft
doch d*r K Spannung, also mit 2 Volt, angenommen werden.
Beträgt somit der Widerstand der den Accumulator schließenden
I, 2, 5, i* li (Ohin), so wird in derselben ein Strom
i *HK 20, 2. 1. *,. ' „ Ampferee kreisen.
Didier Strom durchfließt auch naturgemäß die Platten d^s Accumu-
und verursacht in der activen Masse derselben, je na<
Sttrte, rauchet langsamer vor sieh gehende chemische Verände-
rn- genommen ist das Auftreten des Stromes ersi die
laderangen.
90 B 1 a i m.
Nim kann es aber nicht gleichgiltig sein, mit welcher Geschwindig-
keit diese Veränderungen stattfinden müssen.
Die Praxis hat gezeigt, dass, ohne den Accumulator zu schädigen,
pro 1 Kilogramm Elektrodengewicht ein Entladungsstrom von ca. 2 Am-
pöres bei Zellen welche für Trambahnen, von 1 Ampere bei Zellen
welche für stabile Verwendungen bestimmt sind, im allgemeinen ge-
rechnet werden kann. Eine andere diesbezügliche Kegel fordert, dass die
Stromdichte pro Quadratmeter Oberfläche der positiven Platten, beim
Laden 36 Amperes, beim Entladen 56 Amperes nicht übersteigen solL
Man kann aber, ohne den Accumulator zu gefährden, für kürzere
Zeit die zu entnehmende Stromstärke auch auf das Doppelte steigern.
Zum Laden ist es der Conservierung und des Nutzeffectes wegen
vorteilhaft, den Ladestrom nur % bis % so groß wie den Entlade-
ström zu nehmen. Gegen das Ende der Ladung ist es gut, die Strom-
stärke noch kleiner zu wählen.
C. Capacität.
Unter Capacität des Accumulators versteht man die Strom-
uienge, d. i. die Anzahl der Amperes-Stunden, die demselben entnommen
werden kennen.
Je größer die Capacität, je größer die zu entnehmende — also
die in der Zelle aufzustappelnde — Strommenge sein soll, desto mehr
activer Füllmasse, deren chemische Umwandlung eben den Strom liefert,
muss in den Platten des Accumulators vorhanden sein.
Rechnungsmäßig genommen, ist ein Kilogramm Füllmasse imstande,
bis tu seiner vollständigen Umsetzung, ca. 60 Amperes-Stunden zu liefern.
Aber schon aus dem Grunde, dass ein vollständiger Umsatz der positiven
Füllmasse Pb 0, ■ nicht stattfinden darf, vielmehr ein Theil derselben
als Fb Si\. welcher der Füllmasse als Bindemittel die erforderliche
Festigkeit verleiht, verbleiben muss. wird in der Praxis auf diese
kolossale Capacität nicht gerechnet werden können. Als praktische Regel
fcuin g*n*nmien werden, dass pro Kilogramm Füllmasse 12, höchstens
1$ Amperes-c?tunden entnommen werden dürfen.
Pieper Annahme ist allerdings die Voraussetzung zugrunde gelegt,
lass die Entladung nur bis zu einer Klemmenspannungs^Abnahme von
ObVhstens 10' ., fortgesetzt wird, da eine weitere Entladung einerseits
Witten praktischen Wert hat. anderseits dem Accumulator wegen über-
mäßiger >uitacbilduug nachtheilig wärt*. Dieser Segel entsprichtauch
im gwlfcn die Beobachtung, dass die Entladung nur bis rar Erreichung
Über elektrische Accumulatoren. 91
eines Säuregehaltes, welcher % des ursprünglichen (30%) beträgt, vor-
genommen werden kann.
Da es bei den vielen bestehenden Accumulator - Constructionen
meistens zutrifft, dass das Gewicht der Füllmasse rund die Hälfte des
Plattengewichtes ausmacht und das Platten gewicht des Accumulators
ungefähr V, des Gesammtgewichtes beträgt, so lässt sich die weitere
Begel aufstellen, dass unter der vorangeführten Voraussetzung, bezüglich
der Entladungsgrenze pro Kilogramm Plattengewicht, 6 bis 9 Amperes-
Stunden und pro Kilogramm Gesammtgewicht des Accumulators, 4 bis
6 Ampferes-Stunden als Capacität angenommen werden können.
Die höhere der beiden Ziffern bezieht sich auf düunplattige (für
Tnmbahnzwecke), die niedere auf dickplattige (für stationäre Anlagen)
Accumalatorzellen.
Diese Angaben sind keineswegs als präcis zu betrachten, da die
Cipacität auch von der Intensität des Stromes, mit welcher ein Accu-
mulator geladen und entladen wird, in hohem Maße abhängt, indem
bei kleinen Stromstärken das Elektrolyt genug Zeit hat, um in das
Innere der Platten einzudringen, somit der chemische Process tiefer
eindringt und sich an demselben größere Mengen von activer Masse
betheiligen können, als wenn der Strom stärker wäre.
Im allgemeinen wird ein Accumulator, bei dessen Verwendung mit
schwachen Strömen gearbeitet wird, eine höhere Capacität erreichen
lassen, als es bei Anwendung von starken Strömen der Fall wäre. Bei
ersterem Verfahren geben die Accumulatoren auch einen besseren Nutz-
effekt, da das Laden mit geringeren Verlusten auf Wasserzersetzung
(Gasbildung) etc. vor sich geht.
ü. Wirkungsgrad der Accumulatoren.
Unter Wirkungsgrad versteht man das Verhältnis der dem Accu-
mulator entnommenen, zu der demselben zugeführten elektrischen
Energie. Er wird gewöhnlich in Procenten ausgedrückt, gibt somit an,
wie viel Procent der in den Accumulator hineingebrachten elektrischen
Energie bei der Nutzanwendung wieder entnommen werden könne.
Da beim Entladen, beziehungsweise Laden eines Accumulators, sich
öe Polspannung und eventuell auch die Stromstärke ändert, so muss
tier sowohl ein Wirkungsgrad in Bezug auf die Elektricitätsmenge
Ampferes-Stnnden), wie auch in Bezug auf die elektrische Arbeit (Watt-
stunden) unterschieden werden.
B l ä im.
Die Bestimmung desselben bei einem vorliegenden Accuraulator
kann auf zweifache Art vorgenommen werd»
1, Der geladene Aceuuiulator wird zuerst entladen und hierauf die
Ladung wieder so lange vorgenommen» bis der ursprüngliche Zustand
des Accumulators erreicht ist.
2, Der entladene Accumulator wird geladen und hierauf die Ent-
ladung bis zur Erreichung des ursprünglichen Zustandes, d. i. jenes
unmittelbar vor dem Laden, durchgeführt.
In beiden Fällen handelt es sich darum, den Eintritt des ursprüng-
lichen Zustandes zu erkennen und in diesem Momente» im ersten Falle
die Ladung, ira zweiten die Entladung zu unterbrechen. Als Kenn-
zeichen für die Beurtheilung des Eintrittes dieses Zustande» kann man
benützen:
a) die Größe der elektromotorischen Kraft, d. i. die Polspannung
bei geöffnetem Stromkreise;
[}) die Dichte der Schwefelsäurelösung (Elektrolyt) in der Zelle;
Y) schließlich die Klemmenspannung bei geschlossenem Stromkreise.
Die unter %) und (J) angeführten Verfahren sind jedoch umständlich:
außerdem haftet dem zuerst erwähnten Vorgänge eine ziemlich bedeutende
Unsicherheit an, da zum Messen der elektromotorischen Kraft das Öffnen
des Stromkreises nothwendig ist» was Störungen der Vorgänge bei der
Ladung und Entladung zur Folge hat
Es empfiehlt sich daher die Beurtheüung des Zustandes des Ar
mulators lediglich nach der Größe der Polspannung bei geschlossenem
Stromkreise vorzunehmen. Hiebei ist es am besten, sich des Siemens-
sehen T o r s i o n s- G a 1 v a n o m e t r r s zu bedienen, das mit dem, den
jeweiligen Verhältnissen angepassten Zusatzwiderstande versehen ist.
Bei der Besprechung der elektromotorischen Kraft wurde erwähnt,
da88 die Polspannuug zu Anfang der Entladung langsam, zu Ende der
Entladung rasch abnimmt. Mit der raschen Abnahme der Klemm1
Spannung werden auch die Differenzen zwischen den in gleichen /
Intervallen vorgenommenen Spannungsablesungen größer und merkbai
Deshalb Übst sich hier auch der Zeitpunkt, in welchem sich
bestimmte Klemmenspannung einstellt, leichter festhalten t als wenn
die Differenzen klein sind , somit weniger ins Auge springen. Im
letzteren Falle beeinflussen auch die Ablesungsfehler die Genai;
keit der Ermittlung einer bestimmten Klemmenspannung in angle
höherem Malle, als wenn die sich einstellenden Spannungsdifferenzen
großer sind.
Ober elektrische Accumulatoren. 93
Aus diesen Gründen ist es bequemer und genauer, die Bestimmung
des Wirkungsgrades so vorzunehmen, dass ein bis zum zulässigen
Spannungsabfalle entladener Accumulator geladen und hierauf die Ent-
ladung solange vorgenommen wird, bis sich wieder die ursprungliche
Spannung (unmittelbar vor der Ladung) eingestellt hat.
Die Berechnung der Amperes-Stunden (A.S.) und Watt-Stunden (W.S.)
Uast sich nach folgend näher beschriebenem Vorgänge leicht ermitteln.
In nachstehenden Formeln bedeuten *,, *„ t8, 1 4 . . . . die auf-
einander folgenden Beobachtungszeiten ausgedrückt in Uhrenablesungen ;
A,, A», A,, A4 . . . . die zu diesen Zeiten abgelesenen Klemmen-
spannungen; Jx, Jt, •/„ J4 . . . . die betreffenden Stromintensitäten.
Unter der Annahme, dass zwischen zwei aufeinander folgenden
Ablesungen, z. B. in der Zeit von tt bis tg, eine mittlere Stromstärke
-*-— — - und eine mittlere Klemmenspannung -*—£ — * geherrscht hat,
ist die
Summe der A. S. = ^-±^ (*, - «,) + ^-^ («. - '.) +
+ ^4^ä-o+
und die
Summe der W. St = A' ^ A> X Jt "^ J* (*, — O +
Die auf Seite 94 und 95 stehenden Tabellen zeigen die Resultate
einer diesbezüglichen Untersuchung. Bei der Zusammenstellung derselben
wurden Daten benützt, welche Herr Professor Dr. Kohlrausch in
Hannover, als Ergebnis der Untersuchung eines Accumulator Tudor-
tthen Systems im Hefte VIII der „Zeitschrift für Elektro techniku vom
Jahre 1888 veröffentlicht hat.
Die Pause zwischen der Ladung und Entladung betrug hier
22 Stunden und scheint dieselbe noch keinen merklichen Abfall des
Entladungswertes zur Folge gehabt zu haben.
Für angenäherte Beurtheilungen kann angenommen werden, dass,
wenn die Entladung kurze Zeit nach bewirkter Ladung vorgenommen
und bis 10% Abnahme der Klemmenspannung fortgesetzt wird, der
Wirkungsgrad an Ampferes-Stunden 85 bis 90%, jener an Watt-Stunden
75 bis 80% beträgt.
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96 B 1 a i m.
Inwieweit der Wirkungsgrad herabsinkt, wenn zwischen der Ladung
und Entladung eine längere Pause (etwa 2 bis 4 Wochen) eingeschaltet
werden würde, kann leider aus Mangel diesbezüglicher Versuchsergebnisse
nicht angegeben werden. Diese Eigenschaft des Accumulators — eine
bestimmte Isolierungsart der Zellen vorausgesetzt — kennen zu lernen,
ist sehr wichtig, besonders wenn derselbe für militärische Zwecke An-
wendung finden sollte, in welch letzterem Falle die Möglichkeit lingere
Pausen einhalten zu können, erwünscht, ja oft sogar unabwefelieh
erscheint.
Bei der vorhin citierten Untersuchung der Tudor'schen Aaranra-
latoren hat Herr Professor Kohlrausch zwischen der Ladtag und
Entladung Pausen von 88 bis 160 Stunden eingeschaltet. Diesbezüglich
spricht sich Professor Eohlrausch folgendermaßen aus: „Es scheint
demnach der Verlust von etwa 7 Amperes-Stunden in den ersten Tagen
der Ruhe einzutreten, während sich nachher auf mehrere Tage — bis
zu 7 Tagen wurde beobachtet — die Ladung wesentlich constant fallt
Die Spannung ist dieselbe, wie bei den normalen Entladungen. a
Die Herren Professor Farbaky und Schenek haben1) m
Accumulator ihrer Construction constatiert, dass selber, sich selbst über-
lassen, während 55 Tagen bloß 37- 1% der aufgehäuften Energie ver-
loren hat.
E. Lebensdauer der Aceumulatoren.
Die Lebensdauer der Aceumulatoren hängt nicht allein von der
Construction, der Sorgfalt und dem Verfahren bei der Herstellung der-
selben, sondern, u. zw. hauptsächlichst, von der Behandlung im Gebrauche
ab. Sie müssen sachverständig behandelt werden. Das hiezu nothwendige
Maß an Verständnis kann jedoch durch gute Belehrung und Anleitung
bei jedem intelligenten Manne bald erzielt werden.
Absolute Angaben lassen sich indes bezüglich der Lebensdauer
beim heutigen Stande der Technik und der Erfahrung noch nicht geben,
wenn auch einzelne Fabrikanten bestimmte Garantien übernehmen. Die
Kölner Accumulatorenwerke von G. Hagen übernehmen z. B. für ihre
Aceumulatoren eine dreijährige Garantie und tauschen alle in dieser
Zeit bei richtiger Wartung durch den Strom vernichteten Platten kosten-
frei aus. Diese Fabrik übernimmt ferner gegen eine jährliche Prämie
') „Construction und Wirkungsweise der Aceumulatoren" von Dr. Stefan
Schenek, Seite 12.
unmlfttoreih
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wenigen Procenten des Anschaffungspreises der Bl die Wartung
- ;., Jf itung derselben auf beliebige Zeitdauer mit der Zusatz-
rigiangf dass nach Ablauf der Versicherungszeit die Batterie bin-
istungsßhigkeit und Dauerhaftigkeit sieb in genau demselben
r, in welchem dieselbe seinerzeit aufgestellt wur
ie Aceuwulatoreu-Fabrik Tudo r'schen Systems von Müller und
tu Hagen i. W. (eine Zweigniederlassung befindet sich auch
Bauingarten bei Wien) leistet für ihre Fabrikate iirige
wenn ihr zur Überwachung und Instandhaltung e liehe
iftmit a wird, welche sich nach der Grötfe der Anlage und
ibtf El 1er einer Zweigniederlassung, richtet
und auf 4" „ bis; 8* 0 der Beschaffungskosten der Batterie zu stehen kommt.
Dftgtgen verpflichtet sieh die Fabrik, nach Verlauf dieser zehn Jahrn
die Accumulatoren in gleicher Leistungsfähigkeit zu übergeben, wie
bei d B Inbetriebsetzung.
kDttrid Salomons sagt über die Lebensdauer der Zellen in
in „Handbuch über die Behandlung der Accumulatoren": Wenn
bie Vorschriften befolgt werden, stete wenigstens 2
der den Zellen gelassen wird, und sie regelmäßig ge-
laden Mrd< können sie jahrelang im guten Zustande erhalten
werden. Wenn Zellen für lungere Zeit unbenutzt bleiben sollen, so ist
zu beichten, dass sie von Zeit zu Zeit etwa einmal in jedem Monat,
*ofaeUd»n <d. b. ihre Ladung ergänzt) werden, um Stromverluste durch
kein der activen Masse oder lo< -,'änge, d. i.
Einwirkung ektroljrtea auf die Platten im Kuhezustande zu
Herren Grawinkel und Dr. K. Strecker empfehlen hiu-
in ihrem Hilfsbuche ftir die Elektrotechnik, die früher erwähnte
uiig, bis zur kräftigen Gasentwicklung, alle 14 Ttgc mzu-
Nlfeea.
tlatoren sehr lange Zeit unbenutzt stehen bleiben,
e aus den Zellen IQ entfernen.
mit Wasser auszuspülen, bis die Flttaaig-
hr sauer reagiert. Hierauf sollen die Platten herausgenommen
lern sie getrocknet sind, wieder in die Zellen eiu
I können Accumulatoren, nach Professor Dr. Stefan S c h
ing aufbewahrt bleiben*
irtructiun und Wirkungsweise ton \h Stefan
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15*
98 B 1 a i m.
Wird die Accumulatoren - Batterie aufs Neue benöthigt, so sind
die Zellen mit 25% Säure zu füllen, und die Batterie einer Nach-
formierung zu unterziehen. Hiebei sind pro Kilogramm Elektroden-
gewicht 20 bis 22 Ampöres-Stunden hineinzuladen, worauf dann die
Batterie sich wieder in ihrem normalen Zustande befindet und actions-
föhig ist.
IT. Ursachen und Behebung ron Unregelmäßigkeiten im Betriebe
mit Accumulatoren.
Was die besonderen beim Accumulatorenbetriebe sich einstellenden
Unannehmlichkeiten anbelangt, so werden dieselben im Nachfolgenden
kurz erwähnt.
1. Werden Accumulatoren zu weitgehend entladen, und in diesem
Zustande belassen, so bedecken sich die Platten mit einer mehr
oder minder starken Sulfatschichte. Das Auftreten dieser, infolge localer
Vorgänge zwischen Elektrolyt und Elektroden entstehenden schädlichen
Kruste, findet auch statt, wenn die Zellen in nicht genügend geladenem
Zustande oder, obzwar mit voller Ladung gespeist, doch ohne zeitweiser
Vornahme der im früheren Capitel erwähnten Nachladung, sich selbst
überlassen werden.
Die sich bildende Sulfatschichte ist ein schlechter Leiter, ver-
größert den inneren Widerstand der Zelle, und vermindert die elektro-
motorische Kraft wie auch die Capacität des Elementes.
Übermäßige Sulfatbildung kann durch langsames Laden all-
mählich, wenigstens theilweise, zum Verschwinden gebracht werden.
Hiebei ist mit der Stromstärke beim Laden unter die Normale (etwa
auf die Hälfte der zulässigen Stromstärke) herunterzugehen, da der
sonst entsprechende Strom, jetzt für die active Oberfläche der Platten
zu stark ist, und nur ein zu frühes „Kochen u zur Folge haben würde.
Unter dem „Kochen" versteht man ein sprudelndes Entweichen
von Gasblasen, welche ihr Entstehen der Zersetzung des Elektrolytes
durch den Stromüberschuss verdanken.
Die Erklärung für diese, zu Ende der Ladung auftretende Er-
scheinung ist auf Seite 101 gegeben und sei hier nur bemerkt, dass
infolge der starken Gasentwicklung die Farbe des Elektrolyts milchig
wird und als ein sicheres Merkmal die Beendigung der Ladung
anzeigt.
Bei dicken vorkommenden Sulfatschichten empfiehlt es sich, die-
selben auf mechanischem Wege mittels „Kratzen u zu entfernen.
Über elektrische Accumulatoren. 99
Diese Sulfatbildungen, wie auch das später beschriebene „Werfen"
der Platten und das Herausfallen der activen Füllmasse kommen
hauptsächlich bei den positiven Platten vor, welchen daher eine beson-
dere Aufmerksamkeit zuzuwenden ist. Bemerkt muss aber werden, dass
bei den Accumulatoren sich einstellende Übel sofort zu beheben sind,
da geringfügige Fehler in kurzer Zeit ein vollständiges Unbrauchbar-
werden des Accumulators zur Folge haben können.
2. Ein großer und leider bis jetzt noch nicht zu behebender
Xachtheil, haftet den Accumulatoren in dem — bei der Besprechung
der Tudorschen Accumulatoren bereits erwähnten — Umstände des
Herausfallens der activen Masse an. Dies hat seinen Grund in übermäßig
dicker Sulfatbildung, indem die sich ablösenden Sulfatblättchen oft auch
Theile der activen Masse mitreißen.
Auch eine plötzliche, zu starke Stromentnahme hat ein Loslösen
der activen Masse aus den Bleigittern zur Folge. Es hat den Anschein,
als ob die durch Zersetzung des Elektrolytes sich bildenden und in der
Füllmasse sich ansammelnden Gase, bei ihrem plötzlichen Entweichen,
Theile derselben fortreißen würden. Es ist klar, dass Büttelungen und
Stöße, welche ein Accumulator zu erleiden hat, das Herausfallen der
Füllmasse nur befördern, daher für transportable Accumulatoren-Anlagen
nur vorzügliche Fabrikate, eventuell Accumulatoren mit festem Elektro-
lyt* zu verwenden sind. Accumulatoren, deren Platten größere Quanti-
täten der activen Füllmasse bereits verloren haben, besitzen naturgemäß
eine viel geringere Capacität und es empfiehlt sich, bei denselben die
Wiederausfüllung der Platten vorzunehmen.
In dieser Richtung, wie auch bezüglich der Untersuchungen der
Accumulatoren u. s. w. gibt Sir William Salomons, in seinem früher
citierten Handbuche, sehr schätzenswerte Angaben.
Es ist besonders darauf zu achten, dass die sich abbröckelnden
Theile der Füllmasse meist zwischen den einzelnen Platten sich fest-
klemmen, und hiedurch Kurzschlüsse verursachen, welche die schäd-
lichsten Folgen für den Accumulator nach sich ziehen.
3. Dadurch dass die Bleigitter bessere Leiter sind als die Füllmasse
und infolge der ungleichen Vertheilung des (schlechten Leiters) Blei-
äol&tes in den Platten selbst, ist die Stromvertheilung und das Statt-
finden der damit im Zusammenhange stehenden chemischen Vorgänge
»rf die Flächeneinheit der Platten nicht überall gleichmäßig. Da aber
farch ungleichmäßige chemische Verwandlung der activen Masse, auch
«ine unregelmäßige Ausdehnung der Platten sich einstellt, so kommen
oft Verbiegungen, Verkrümmungen der Platten vor, welche sogar soweit
100 Blaim.
gehen können, dass sieh die einzelnen Platten unter einander berühren,
und hiedurch Kurzschlüsse in der Zelle entstehen.
Solche Platten sind sofort, nachdem das Werfen bemerkt wurde,
aus der Zelle herauszunehmen, unter Zwischenlage von Brettern pas-
sender Stärke zu schichten, und durch starken, gleichmäßigen Druck
wieder gerade zu richten,
4. Infolge der Verdunstung sinkt das Niveau der Flüssigkeit in -
Zelle und das Elektrolyt wird säurereicher. Es ist daher noth wendig,
von Zeit zu Zeit Wasser in die Zellen einzugießen, wobei zu beacl
ist, dass die Flüssigkeit immer wenigstens um einen Centimeter den
oberen Hand der Elektroden Überrage,
Da aber während der Ladung die aufsteigenden Gasblasen auch
die Säure mitreißen, so empfiehlt es sich zum Nachgießen eine Säure-
lösung von etwa der halben gewöhnlichen (30%) Coneentrationsstärke
zu verwenden.
Das Zudecken der Zellen mit Glasscheiben vermindert bedeuten«]
die besprochene Verdunstung und hat diese Vorsichtsmaßregel auch den
Vortheil zur Folge, dass die Atmosphäre der Räume, in welchen dfe
Accumulatoren aufgestellt sind, weniger mit Säuredünsten geschwängert
ist, daher das Verweilen in solchen Loyalen weniger lästig wird.
5* Zellen, welche infolge zu starker Entladung eine g«
Klemmenspannung als die normale l) zeigen, oder aus irgend einer Ur-
sache iwie Kurzschluss in der Zelle u, s, w.) keine elektromotorische
Kraft aufweisen — sogenannte todte Zellen — sind sofort aus <J»-r
Batterie auszuschalten, und zu untersuchen. Während der Entladung
kann eine solche Zelle in dem Stromkreise unbedingt nicht bebt
werden, da hiedurch die Polarität der Platten umgedreht werden kann.
Y. Luden und Entladen ron Avcumuliitoren.
Bevor zur Besprechung der technischen Verwendungen der
mulatoren geschritten wird, erübrigt noch, wenn auch nur in gedrängt
Kürze, über die Vorgänge beim Laden und Entladen derselben zu sprechen
Nichts schadet dem Accumulator mehr, als wenn derselbe in
•) Eine Zelle der Batterie kann zu stark entladen werden, wenn sie
Capacttiit all die Erträgen Zellen besitzt, die Entladung aber dennoch nach
der Cfepftoititt dieser anderen ZeUen vorgenonmn n wird. Es Ut daher
freudig, wahrend einer Entladung eine oder die andere Zelle auszuschalten, und die-
selheu erst hei der folgenden Ladung in den Stromkreis einzuschalten, d weh welchen
Vorging solche Zellen infolge doppelter Ladung wieder ihre Capaeitat erlangen.
Über elektrische Accumulatoren. 101
geladenem Zustande belassen wird. Der Entladung soll daher womög-
lich baldigst eine Neuladung folgen.
Die beim Entladen bis höchstens auf 1*8 Volt sinkende Klemmen-
spannung steigt beim Laden sehr bald auf 2*2 Volt, bleibt auf dieser
Höhe ziemlich lange stehen, steigt sodann langsam hinauf und erreicht
gegen das, durch sprudelndes Aufsteigen von Gasblasen — „Kochen" —
sich kennzeichnende Ende der Ladung, eine Höhe von 2 5 bis 2*6 Volt.
Dieses rasche und hohe Ansteigen der Spannung zum Schlüsse der
Ladung erklärt sich dadurch, dass die an den Elektroden sich lagernden
Wasserstoff- und Sauerstoffblasen, keine genügende Menge von activer
Masse vorfinden, um dieselbe reducieren, respective oxydieren zu können,
daher an der Oberfläche der Platten anhaftend, den inneren Widerstand
der Zelle bedeutend vergrößern. Je weiter die Oxydation der positiven
und die Beduction der negativen Platten fortgeschritten ist, desto mehr
treten überschüssige Gasblasen auf und es charakterisiert ihr kräftiges,
sprudelndes Entweichen den Eintritt der Beendigung der Ladung. Das
zum Schlüsse der Ladung entweichende Gasgemisch ist somit Knallgas.
Werden Gasproben (durch Entzünden) vorgenommen, so muss — be-
sonders bei geschlossenen Accumulatorzellen — Vorsicht angewendet
werften.
Die Größe der Ladung, in Amperes-Stunden ausgedrückt, richtet
sieh — mit Berücksichtigung des Wirkungsgrades — nach der Capa-
cittt, respective nach der Größe der vorangegangenen Entladung des
Accmnulators.
Die erste Ladung, d. h. die Ladung bei welcher die Platten zum
ersten Male in das Säuregemisch eingetaucht worden sind, beträgt
ca. die 4 bis 6 fache Capacität der Zelle.
Da beim Laden einerseits die Klemmenspannung an der Dynamo-
maschine nahezu constant bleibt, anderseits bei einer jeden Ver-
wendung, z. B. Beleuchtung etc. das Auftreten einer constanten Span-
nung am Verwendungsorte verlangt wird, so muss sowohl während der
Ladung, wie auch während der Entladung, der Veränderlichkeit der
Klemmenspannung der Accumulatoren - Batterie Rechnung getragen
werden.
In großen Anlagen kann man die Accumulatoren in einzelnen
Gruppen so ordnen, dass Ladung und Entladung bei derselben Spannung
geschieht Hat man z. B. eine 100 Volt-Dynamomaschine und sind
mit den Accumulatoren 100 Volt - Glühlampen zu speisen, so werden
fie Accumulatoren für die Ladung in Reihen zu je 40, für die Ent-
ladung in Reihen zu je 50 Zellen hintereinander geschaltet.
102
Bl A
D&mft bei fortschreitender Entladung au dein Yerwendui;_
Spannung auftritt, werden nach Maßgabe des Spannungsab-
falls an den Scbaltklemiuen der Accuinulatoreu-Batterie neue Zellen
uomkreis dazugesehaltet
Hiedurch steigt bei jeder Zusebaltung einer neuen Zelle die Klemmen -
Spannung der Batterie um ca. 2 Volt Ist während der Entladung die
Klemmenspannung an der Batterie höher als die am Verwendungsorte
verlangte, so kann der tberscbuss an Spannung, durch Einschaltung
nf sprechender Widerstände in den Stromkreis, aufgezehrt werden.
Um beim Laden dem Ansteigen der Klemmenspannung der AcdO
mnlator-Batterie Rechnung zu tragen, wird, nach den jeweiligen Ve
haltnissen, ein Hauptstrom- oder ein Nebenscbluss-Rheostat in Anwend
gtl -rächt
Gleichzeitig mit der Spannung ändert sieh auch die Dichte der
irelösung. Dieselbe beträft im ungeladenen Elemente ril bis M5
und steigt beim Laden bis auf 12.
Beim Laden der Aceumulatoren kann ee bei Störungen in de
Dynamomaschine vorkommen, dass die AöCümulatoren statt Strom von
Ihnamo zu empfangen, einen solchen in die Dynamomaschine
senden. Dieser Strom ist naturgemäß der Richtung nach dem Lad*
ströme entgegengesetzt
Hiedurch wird dieser Strom bei Serienmaschinen die Bewickita
der Feldmagnete umgekehrt durchfliegen und dieselben umpolarisiereu.
Bei Nebenschlussmascbineu tritt die Um polarisierung nicht ein, da der
von den Zellen in die Maschine rückgesendete Strom die Bewicklungen
der Feldmagnete in derselben Richtung durchfliegt wie der Ladestrom,
welchem Grunde zum Laden sich nur NebensehlusMiiasehiuen eigne
Bei Serienmaschinen müssen die Feldmagnete separat angeregt werde
und bei Ompoundinasehinen empfiehlt es sich, nur die Nebeiihrwickta
zu beiiiUzeri. und die direrte "Wicklung der Feldmagnete auszusehalt
Vm die Abgabe des Stromes seitens der Zellen an die Maschine ül
haupt hintanzuhalten, ist es vorteilhaft beim Laden automatische Au
«Her zu verwenden, welche im Falle eintretender Umkehr des Stroi
den Stroiukreis unterbrechen, somit die Aceumulatoren-Batterie ausschal
Bevor die Zellen zum Laden in den Stromkreis eingeschaltet werden,
niuss die Dynamomaschine mit normaler Tourenzahl laufen und
Stromkreis der Magnete (Nebenschluss) vor dem Hauptstroiukr*
schlössen werden. Beim Abbrechen der Ladung darf der Strom b
der Magnete ( Nebenschluss) erst nach Öffnung des Hauptstromkre
unterbrochen werden,
Über elektrische Accumulatoren. 103
£3 empfiehlt sich beim Betriebe fortlaufende Messungen der Klemmen-
spannung (eventuell auch der elektromotorischen Kraft und des inneren
Widerstandes) vorzunehmen.
Um die hineingeladenen, sowie die entnommenen Amperes-Stunden
schnell zu constatieren, ist es zweckmäßig, die Ladung und, wenn mög-
lich, auch die Entladung mit constanten Stromstärken vorzunehmen.
TL Technische Verwendung der Accumulatoren.
Die Accumulatoren bieten bezüglich ihrer Ausnützung zu tech-
liaehen Zwecken ein so ausgebreitetes Feld, dass es beinahe unmöglich
wäre, alle jene Fälle anzuführen, wo die Verwendung derselben erwünscht,
oder nutzbringend ist.
In Kürze lassen sich nachstehende drei Verwendungsarten präci-
sieren:
1. Oft werden die in technischen Etablissements aufgestellten
Motoren nur während einiger Stunden im Tage ausgenützt, oder es
wird die, von denselben effectiv zu liefernde motorische Kraft nicht
gänzlich benöthigt. Im letzteren Falle arbeiten die Maschinen, da sie
nicht bis auf die ihnen zukommende Leistungsfähigkeit beansprucht
werden, unökonomisch, im ersteren Falle müssen die übrigen Stunden
des Tiges die Kessel angeheizt, oder die Maschinen selbst im „Leer-
lauf belassen werden.
In beiden Fällen können mit geringfügigem Kohlen verbrauch die
Accumulatoren geladen werden, und die nothwendige Beleuchtung des
Etablissements besorgen.
2. Durch die Anwendung der Accumulatoren im Vereine mit
Dynamomaschinen, kann dem Bedürfnisse, zeitweilig größere Strom-
mengen zu entnehmen als es die vorhandene Maschinenanlage ge-
statten würde, entsprochen werden. In diesem Falle ergänzen die
Accumulatoren die Leistung der Dynamomaschinen, gleichen den unregel-
mäßigen Gang der Motoren aus, und ermöglichen — bei entsprechen-
der Wahl der Batterie — bei Störungen im Maschinenbetriebe, oder
zuzeiten, wo die Motoren nicht arbeiten, die ganze verlangte Energie
zu liefern.
3. In diese Kategorie wären alle Verwendungen der Accumula-
toren zu rechnen, bei welchen dieselben, unabhängig wo und wann
sie geladen wurden, den elektrischen Strom für die verschiedenartigsten
Arbeitsleistungen abzugeben haben. Zugs- und Tunnelbeleuchtung, Be-
wegung von Schiffen, Tramwaywaggons und anderer Vehikel, Betrieb
104 B 1 a i m. Über elektrische Accuraulatoron.
der Motoren zur Lenkbarmachtmg von Luftschiffen, Antrieb von Ventila-
toren, Nähmaschinen, Verwendung beim Löthen und Schweißen von
Metallen, Erzeugung von metallischen Niederschlägen etc. etc. sind einige
wenige Beispiele jener Nutzanwendungen, welche Accumulatoren bereits
gefunden haben. Gerade für militärische Zwecke scheint in den Accumula-
toren das Mittel vorhanden zu sein, durch dessen sinnreiche Anwendung
der Kriegführung mancher gute Dienst geleistet werden könnte.
Es muss noch zum Schlüsse bemerkt werden, dass die gemachtes
Angaben etc. sich auf die — wegen ihrer Billigkeit — bis heute gang-
baren Accumulatoren beziehen, deren Elektroden aus Blei und Bleioiyden
bestehen. Es unterliegt aber keinem Anstände, auch andere Materialien
hiezu zu verwenden, und verdient in dieser Sichtung der Commelin-
Desmazures- und Bailhache Accumulator besonders erwähnt zn
werden. Die negative Elektrode besteht aus einer amalgamierten, ver-
zinnten Eisenplatte, die positive hingegen aus chemisch reinem elektro-
nischen Kupferstaube, der unter einem Drucke von 600% pro Quadrat-
Centimeter zu einer porösen Platte gepresst wird.
Das Elektrolyt besteht aus Wasser, Zink und Pottasche.
Eine nähere Beschreibung dieses Accumulators, sammt Angri«
über dessen Leistungsfähigkeit, enthält Heft Nr. XII der „Zeitschrift
für Elektrotechnik" vom Jahre 1888.
4!
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105
Im Vorschlag fOr submarine Felsensprengungen mit beson-
Bertlcksichtigung der Verhältnisse beim Eisernen Thore1).
Von
2*£at2ila» X^esgolicH,
3t. und k. Hauptmann de* 1, Genie - Regimenter,
mit constructiven Beiträgen von
IRdclxaarcL Ritter Trox* O-rixber,
k. und k. Lieutenant de» 1. Genie-Regimentes.
(Hiezu Tafel 6.)
Anlässlich der vor kurzem erfolgten feierlichen Eröffnung der
Begulierungs-Arbeiten beim Eisernen Thore brachten Blätter beider
Beiehshälften Artikel, in welchen auch über die Art und die Mittel zur
Durchführung der unter Wasser vorzunehmenden Felsensprengungen
aflrtings sehr dunkle Angaben gemacht wurden.
Unter anderem wurde in einem der hervorragendsten Blätter dem
oeten Sprengstoffe „Gigantic" zugemuthet, die Felsmassen derart voll-
ständig zu zertrümmern, dass eine nachträgliche Entfernung derselben
durch Baggerung ganz unnöthig erscheint, obgleich das Sprengmittel in
Bohrlöcher nicht versenkt wurde.
Dass eine vollständige Zertrümmerung des Gesteines durch forcierte
Wiederauflage von Dynamit möglich sei, wurde bereits hinreichend durch
ttner bewiesen; doch ist hiebei der Verbrauch an Sprengstoff ein
poßerf). Möge nun die Wirkung des „Gigantic" oder irgend eines anderen
Sprengmittels auch noch so groß sein, so bleibt die Mehrwirkung aller
dieser brisanten Sprengpräparate gegenüber der Wirkung des Dynamits
»nfGestein erfahrungsgemäß doch verhältnismäßig gering. Auch ist
') Für die in Vorschlag gebrachte Sprengmethode ist das Patent angemeldet.
*) Lauer weist in seinem Berichte über die Fundierung eines Eisenhahn-
Brückenpfeilers bei Peterwardein die Kosten pro Cuhikmeter Felsensprengung mit
30-% fl. ö. W. nach, wobei pro Cuhikmeter 21 his 22 Schüsse, bei vier Stunden
Arbeitszeit, mit zusammen 6 41fy Dynamit nöthig waren. Bei den in Krems durch-
geführten Versuchen betrugen die Kosten pro Cuhikmeter Felsensprengung 1T66 fl. ö. W.
aod der Verbrauch an Dynamit war 4 09fy.
18*
106 M e z g o 1 i c h.
es unseren militärischen Fachleuten genau bekannt, in welchem Ver-
hältnisse die Mehrkosten der Erzeugung brisanterer Sprengmittel mit
der Erhöhung der Brisanz steigen, mit welchen Geldopfern man sonach
den für moderne Kriegszwecke absolut nothwendigen höheren Wirkungs-
grad erkaufen muss.
Hingegen ist es eine bekannte Thatsache, dass mit Dynamit, ja
selbst mit Schwarzpulver, das Gestein in beliebig kleinen Stücken bezogen
werden kann, wenn man das Sprengmittel in entsprechender Quantität
in ein Bohrloch ladet. Warum bohrt man also nicht ? Der Gewährsmann
des oben citierten Blattes meint: „Man kann den Fels nicht einfach
anbohren, den Schuss laden und absprengen, denn man arbeitet im und
unter Wasser, und die durch die Explosion erzeugten Gase des Dynamits
werden durch das umgebende Wasser abgekühlt und daher weniger
wirksam, als bei ihrer hohen Erzeugungs-Temperatur/
Abgesehen davon, dass bei Sprengungen mit frei aufgelegten Ladungen
ja auch in und unter Wasser gearbeitet wird und für die Gase des
„Gigantic" ganz dasselbe gilt, wie für jene des Dynamits, so haben
Fachleute wohl eine andere Vorstellung von Druck und Temperatur, die
bei der Explosion von Dynamit auftreten.
Man hört allgemein sagen, dass Bohrungen in so starker Strömung,
wie sie beim Eisernen Thore herrscht, nicht durchführbar seien, ohne
dies jedoch weiter zu beweisen. Ich habe beim Baue des Hafens von
La Plata bis zu einer Strömung von l-5m pro Secunde anstandslos
gebohrt.
Freilich erreicht die Stromstärke beim Eisernen Thore oft 4*5t»
in der Secunde ; allein es ist anderseits zu berücksichtigen, dass bei den
erwähnten Bohrungen das Bohrgestänge, welches bloß aus ca. l1/, zölligem
Bundeisen bestand, oft einer Stromhöhe von 8m ausgesetzt war. Wenn
es nun Lauer gelang, auf 9m Wassertiefe, bei 2'5m mittlerer Wasser-
geschwindigkeit pro Secunde, schräg gestellte Gasröhrchen, von 90mm
Durchmesser und 22m Länge, freilich mit Zuhilfenahme von Ketten etc.
mit Sicherheit an ihrem Bestimmungsorte zu erhalten; wenn ferner bei
Tiefbohrungen die Gestänge auf Hunderte von Meter verlängert, die
Reibung mit den Bohrlochwänden und die bei der großen Geschwindigkeit
der Drehbewegung und der enormen Länge des Gestänges notwendiger-
weise auftretenden Oscillar- und Pendelbewegungen anstandslos aushalten,
müssen doch Stahlröhren, welche nur 2 bis 3m im Wasser sind, selbst
eine verhältnismäßig starke Strömung aushalten können. Überdies kann
man ja, wie dies nachstehend vorgeschlagen, das Gestänge in einer Art
Ein Vorschlag für submarine Felsensprengungen etc. 107
Futterale, bestehend aus einem weiteren, vom Gestänge unabhängigen
Eisenrohre führen, falls sich die Strömung wirklich unangenehm fühlbar
machen sollte. In diesem Falle ist ein störender Einfluss der Strömung
auf das Gestänge gänzlich ausgeschlossen.
Man sagt ferner, dass in den reißenden Stromschnellen beim Eisernen
Thore Verankerungen gar nicht halten u. dgl. m.
Ja, wie will man denn dann der Sache überhaupt zuleibe gehen?
Die Sprengarbeit kann ja doch — ob nun nach dieser oder jener
Methode — nur von Schiffen aus durchgeführt werden und diese müssen
doch auf jeden Fall verankert sein. Übrigens muss doch ein Verankern
von Schiffen in einem Strome möglich sein, in welchem Flussdampfer
verkehren können. Kurz, die äußeren technischen Schwierigkeiten bleiben
dieselben, ob man bohrt, ob man die Ladungen frei auflegt oder ob
man Zertrümmerungs-Maschinen anwendet. Resultate Und Kosten dürften
jedoch sehr verschieden sein.
Aufgrund dieser Betrachtungen und meiner Erfahrungen bei den
Bohrungen im Hafen von La Plata ist das im Folgenden beschriebene
Verfahren- mit Zugrundelegung der von der kön. ungarischen Regierung
veriasrten Pläne combiniert.
Man denke sich nämlich acht bis zehn Serien von je 12 Bohr-
ten», deren Orts-Enden in die zukünftige Canalsohle fallen, abgebohrt,
diese 96 bis 120 Bohrlöcher sachgemäß geladen und auf elektrischem
Wege gleichzeitig gezündet, so hat man mit jedem solchen Schusse das
auf eine Canalfläche von 150 bis 180m* entfallende Gestein vollständig
zertrümmert.
Nachstehend die Beschreibung der Apparate und des Arbeitsganges.
Die Arbeitsbühne ')•
Denkt man sich die Arbeitsbühne auf vier schmalen, langgestreckten
Pontons ruhend und mit diesen fest verbunden, so ist dieselbe auf einer
zq ihrem Flächenraum verhältnismäßig kleinen Stromfläche basiert.
Das fließende Wasser überhaupt, sowie die durch Stromschnellen und
Wirbel verursachten, unregelmäßigen Strömungen, werden auf diese Art,
durch die drei zwischen den Pontons bleibenden Canäle, noch am
leichtesten und am wenigsten störend ihren Abfluss finden.
f) Berechnungen über Dimensionen, Widerstands- und Tragfähigkeit aller
Theile sind der Kürze and größeren Übersicht halber hier ausgelassen.
\m Mezgolieh.
Sind dud die beiden Mittelpontons in der Stromrichtung, die beide
PTftlfetjKratons aber diagonal durch Ober- und Unteranker gehalten ode
^elfeftet, so wird die Bewegungsfreiheit im horizontalen Sinne eine seh
beschränkte sein. Denkt man sieh nun jeden der vier Pontons auf vie
tri* andre Füße gestellt, welche zu beiden Seiten des Pontons, nahe an
Vorder^ and Hintertheil, respeetive in der Lingenmitte angebracht sind
;iw) mit Zuhilfenahme von Winden auf diesen Füßen etwas gehoben
*> ist eine Bewegung der Arbeitsbühne in verticalem Sinne absolut aus*
3e*efilos*en. Hiedurch erscheint eine gewisse Unbeweglichkeit der Arbeits*
hflhne nnd damit eine fixe Basis für die Kraft- und Arbeitsmaschinen
welche auf dieser Bühne ruhen, gesichert.
Die vier Pontons bilden die Träger der Arbeitsbühne. Ihre Con-
rftroetion ist aus den Figuren 1, 2 und 3 der Tafel 6 ersichtlich. Sie
haben eine Länge von 27m, sind 3'4m breit und 08m hoch, haben
daher einen Fassungsraum von ca. 60*. Die beiden Seitenwände sind
als Träger construiert und derart berechnet, dass sie die eigene und
fremde Belastung, beim vollständigen Aushub der Pontons, außer Wasser
aushalten.
Die Träger sind im Projecte mit vollem Stehblech gezeichnet,
doch unterliegt es natürlich keinem Anstand und wäre behufs V Armin»
dernng der Eigenlast sogar wünschenswert, das volle Stehblech durch
im Dreiecksverbande angeordnete, entsprechend starke Eisenschienen so
ersetzen. Die zugespitzten V or der th eile bilden keinen tragenden Be-
atandtheil der Pontons.
Zum Heben des ganzen Systems dienen die Füße / (Fig. l, 2, 3).
Diese sind aus Schmiedeisen oder Gusstahl im T-Profil erzeugt, das
Stehblech als Zahnstange eingerichtet. Die Verticalstellung dieser Füße
erfolgt zunächst durch die mit den Hauptträgern fest verbundenen
< Kulissen oder Führungskästen c, Fig. 1, 2, 3, 4. Die strenge Führung
innerhalb derselben besorgen die Walzen u?, die Zahnräder z, sowie die
Fflhrungseisen /, welche ein Ausweichen in der Längenrichtung der
Pontons verhindern sollen.
An den also vertical gestellten Füßen erfolgt das Hinaufziehen
der iranien Arbeitsbühne, einschließlich der Pontons, durch die Fuß-
winden/w\ i Fig. I, 2, 3), welche in ihrer inneren Einrichtung den Führungs-
kfttftt'ii ahnlieh sind und hiedurch die Stabilität der Füße noch erhöhen.
Die Ktthrungskftsten und Winden sind mit der Arbeitsbühne durch Bolzen
und Nietnngen derart fest verbunden, dass ein Abreißen derselben nicht
tuftirlich ist
Ein Vorschlag für submarine Felsensprengungen etc. 109
Den Winden wird mittels der Transmission T (Fig. 2, 3), durch
da Seiltrieb s $ die motorische Kraft der drei Dampfmotoren übertragen.
Zorn Herabsenken der Füße bis auf den Felsgrund dienen Handkurbeln,
welche an die Achsen der Seilscheiben angesteckt werden. Erst wenn die
Füße alle Grund gefasst haben, geschieht das Emporheben des ganzen
Sptems durch gleichzeitige Inbetriebsetzung aller Winden durch die
drei Kraftmaschinen. Das Herabfallen der Füße im gehobenen Zustande
wird durch einfache Yorstecker verhindert.
Dm wie viel das ganze System an diesen Füßen behufs Erreichung
der ndthigen Stabilität gehoben werden muss, ist erst durch die Praxis
zq ermitteln; doch sind die Füße derart construiert, dass die Pontons
weh gänzlich außer Wasser gebracht werden können.
Die Plateform der Arbeitsbühne ist gebildet durch die Traversen t
aas I-Trägern Nr. 18, welche in Abständen von l'bm quer über die
Pontons zu liegen kommen, dann durch eine auf die Traversen senkrechte
Balkenlage vom Querschnitte 18/tocro, je 0*80wi von einander entfernt.
Auf letzterer ruht eine Pfostendecke. Die ganze Decke ist mit den
Pontons innig verbunden, um sowohl dem Zug als Druck in verticaler
Sichtung zu widerstehen.
Um das ganze System noch weiter zu versteifen, wären eventuell
oberhalb der Traversen, zwischen je zwei Pontons, sowie unterhalb der
Pfostendecke, über die ganze Bühne Diagonalzugbänder anzuordnen,
welche in den bezüglichen Skizzen, um nicht zu sehr zu complicieren,
ausgelassen sind.
Die Arbeitsbühne hat einen Flächenraum von nahezu 400m*, bietet
daher genügend Baum zum Aufstellen der gesammten Maschinerie. Die
Baumvertheilung ist aus der Fig. 3 zu ersehen. Die Arbeitsmaschinen
stehen unmittelbar am Hintertheil der Decke, sodass die Bohrspindeln
gm außerhalb der Pontons fallen. Sie sind directe mit den beiden
lebten Traversen mittels Bolzen verbunden.
Bei der Placierung der Motoren und Kessel war hauptsächlich die
Gewichtsvertheilung maßgebend. Bei den Kesseln liegen die Feuerstellen
über den Zwischencanälen.
Auf der Bühne sind ferner placiert: die Ankerwinden Aw, die Fuß-
winden fw, die Pumpen P und Wasserreservoirs Wr, die Trommeln für
das elektrische Kabel KW und die Transmission für alle Maschinen.
Zur Communication dienen die Brücke B, oberhalb der Bohrmaschinen,
dann die kleinen Plateformen unterhalb derselben. Der eintägige Kohlen-
vorrath kann in unmittelbarer Nähe der Heizstelle oder im zugespitzten
Vordertheil der Pontons untergebracht werden.
HO II e z p i. i : «■ h
Zum Schutze der Bohrgestänge gegen Beschädigung durch herab-
bchwiuiiiieude Gegenstände, ist zwischen j** zwei Pontons ein aus schwach«
Stäben eonstruierter Bechen angebracht.
Hie Bohrmaschine.
Der größere Nutzeffect. die Einfachheit des Betriebes, der
mäßige und ungestörte Fortgang der Arbeit sprechen für die Ver-
wendung von Drehbohrinaschin^n. Unter diesen hat man wieder die
Wahl zwischen Stahl- und Diamantbohrern. Ton ersteren weisen xnr
die hydraulische Bohrmaschine von Brandt und die Jarolimel-
sche I>rehbohrmaschine. eine Leistung von 3 bis bcm pro Minute il
festen und mittleren Gestein nach ^gegenüber einer Leistung w
5 bis 9'.-/m der Dianaantbohrniaschine : doch würde auch bei diesa
Maschinen der durch das häufige Auswechseln der Bohrkronen v«-
ursachte Zeitverlust sehr störend wirken, da die Stahlkronen. *
mittleren Gestein zwischen 30 und OOrm Bohrtiefe, unbrauchbar wertai
demnach bei einem Bohrloche von 15 bis 2m Tiefe, vier- bis sechvil
ausgetauscht werden müssten. was natürlich ohne jedesmaligen §BOr
liehen Aushub des Bohrers, daher ebenso oftmaliger Betriebseinrtdtag
nicht erfolgen konnte.
Eh sprechen daher sowohl die größere Dauerhaftigkeit, ab auch
die größere Leistungsfähigkeit der Diamantbohrkronen, für die Verwen-
dung von Diamantbohrmaöchin^n. Die Bohrkrone muss selbst verständlich
ein Kembobrer sein, da die Leistung eines solchen im Vergleiche itt
jener eines gleichcalibrigen Vollbohrers bedeutend größer ist nachd«
dieselbe umgekehrt proportional iet dem Querschnitte des thatsächMA
abgebohrten Profiles. So würde sich beispielsweise bei einem 7cm weites
Bohrloche die Leistung des Vollbohrers zu jener eines Kernbohrers tob
ca. lQ7a?n Fleischstärke, etwa wie 1:2 verhalten.
Bei der Wahl der Maschine selbst sind maßgebend : rascher Fort-
schritt beim Bohren, was natürlich bei geringen Bohrlochtiefen auck
rasches Ingangsetzen und Ausheben des Bohrers bedingt, thunlichste
Einfachheit der Construction, daher leichte Behandlung und Wartung,
schließlich die Möglichkeit des Massenbetriebes, bei gleichzeitigem
Hutrieh mehrerer Arbeitsmaschinen durch eine und dieselbe Kraft-
maschine.
Diesen Bedingungen dürfte die nachfolgend beschriebene, in Fig. 5
dargestellte, Bohrmaschine entsprechen.
lUbmArioe F»?lsensprengwip»n
Kiemen- oder Seilscheibe ss wird mittels Riemen- oder Seil-
Kraftmaschine in Rotation versetzt und nimmt mithilft
.er m, welche in die beiden Längsnuthen n der Bohrspindel
jTO! tere mit Die Rohrspind ne hohle, sehr flachgängige
N-hrauhenspindel welche in der gleichfalls drehbaren Mutter M läuft,
ftntkt man sich nun diese Mutter in demselben Sinne und mit
femlbtva Geschwindigkeit gedreht, wie die Bohrspindel, so würde letz
i ikrcr Längeurichtnng keinerlei Ortsveruuderang erfahren. Denkt man
«ich jedoch die Mutter in demselben Sinne, aber um ein Minimum
langsamer gedreht als die Bohrspindel, so wird sich letztere mit einer
»anmalen Geschwindigkeit nach abwärts bewegen. Die Maschine ist
liiue mit Differential-SehraubeDYörscbub, wie die
bai liine von Jarolimek und die Maschine der pennsylvaniscben
Diam&ut-Bo' ift.
der Bohrspindel ist das Bohrgestänge und mit diesem die
rone durch ein Schraubengewinde fest verbunden: let ichen
Bewegung der Bohrspindel mit.
-chubes hängt ab: von der Ganghöhe der
hraubcDspindel. von der rmdrehungszahl derselben und von der I
•ire^ogszahl der Schraubenmutter Jlf, Ba inuss daher, mit Rücksicht auf
Üf flirte und Beschaffenheit des Gesteins, die Umdrehungszahl der M
geregelt werden. Dies geschieht durch das Differential-Riemengetriebe
»aue UmsetzuDgS'Verhältnis der Riemenscheiben r c, muss
Aitfrlich für verschiedene Gesteinsarten praktisch erprobt werden. Es
iin^t dies selbstverständlich lediglich von der Verschiedenheit der Durch-
ffiestfer der Scheiben r und rt ab.
KUm nun ein Auswechseln der Biemenscheihfn, was gewiss
id w&re, zu vermeiden, sind die Scheiben c rf1 M für ver-
#ne Umsetawgsverhaltnisse, u. zw. derart construiert dass bei
gfeidier Riemenlänge die Axendistanz constant bleibt. Hiedurch ist auch
+w Aliswechsel' iemens unnöthig. Damit die Riemenspannung bei
Wrttta länger laufenden Riemen, oder beim Einschalten eines neuen
Rigmons stets gleich erhalten bleibe, damit ferner das Überheben des
Kicmens rieh möglichst einfach gestalte, befinden sich die Lager der
ialscheiben r w v in zwei Schlitten feft, welche (Kg. 6a,
auf den mit dem Maschinenständer aus einem GtftSfl er/eu-
Ffthntopdeisten / gleiten, und welche mittels fixer Schrauben ohne Ende.
toirie der Keilradül gen A, durch das Handrad A
112 Mtzgfrlick.
vor- «nd mriekbewegt werde« können. Hindurch ist « nwgtich, die
Birnen gleidimifög gespannt in erhalten, oder mm Überheben nick-
In der Fig. 5 rind drei verschiedene Einstellungen flr die Um*
s*tzong angedeutet Et unterliegt jedoeh keinem Anstände, diene Scheibea
auch ftr mehrere Einstellungen zu construieren. Abgesehen davon, kann
das Umsetzungrrerhiltnis noch innerhalb der Grenze« der Umsetaug
zweier benachbarter Seheiben durch die Spannrolle «p, Flg. S. 7 a, 7i,
geregelt werden.
Die Achse der Spannrolle #p ist vermittels der Arme « cf und der
daran befindlichen Ösen o </ um die Achse der Angeln a% <tt drehtet
Auf dem unteren Arme liegend und mit diesem und der Achse fert
rerbunden ist der Zahnbogen z. dessen Achse die der Angeln ist b
dieses Zahnrad greift nun eine Schraube ohne Ende, deren Lager auf
kleinen Consolen ruhen, und welche durch das Handrad h gedielt
werden kann. Durch das Drehen der Schraube bewegt sich nun dtf
Zahnbogen nach rechts oder links und nimmt hiebei die ganze
mit, wodurch diese mehr oder weniger aufgestellt wird und den
mehr oder weniger spannt Hiedurch hat man es in der Hand,
drehungszahl der Mutter M minimal zu ändern, daher kleine DüEhuM
im Vorschub der Bohrspindel zu regeln.
In das untere Ende der Bohrspindel ist das hohle Bohrgestänge
eingeschraubt. Für dieses wären mit Vorzug Mannesman n'sche Bohren
zu verwenden, da die außerordentliche Festigkeit dieser Bohren die An-
wendung einer minimalen Fleischstärke gestattet, was hauptsächlich ins
soferne von Vortheil ist, als mit der Verminderung der FleischstftÄ;'j
des Gestänges auch die Fleischstärke der Kronen abnimmt, und dam!
auch die anzuwendende Arbeitskraft geringer, respective die Arbeits-
leistung größer wird !j.
Die Bohren wären in verschiedenen Längen von 1*5 bis 6«
zu erzeugen und an jedem Ende mit einem flachen Schraubengewinde
zu versehen. Die Fleischstärke dürfte an den, durch die Gewinde ge-
schwächten Theilen mit 3mm hinreichend bemessen sein. (Siehe Fig. 8
und 10.)
Die Bohrkronen sind mit einem Muttergewinde an das Gestänge
angeschraubt. Sie sind nach Fig. 10 aus hartem Stahl erzeugt und
x) Über Mannesmann'sehe Bohrkronen existieren bis jetzt keine Ver-
Mucbidaten.
Mag für submarine FelsensprengnDgen »t<-
113
am unteren Kande sechs schwarze »der braun*1 J »i;uiiunton, welche
das Fleisch eingelassen und verlftthet sind. Wie aus der Fig. 10«
htlicb, i Stellung zu einander derart, dass sich ihre, durch
4t Drehung dar Krone gebildeten Kingflächen übergreifen. Der äußerste
lad «ier innerste der Diamanten übergreifen den Kronenrand, um die
Ibst freizubohren. Durch den, während der sehr raschen Drehung
4tt Krone erfolgenden coutinuierlichen Druck werden die Diamanten
in das Gestein eingepreßt und schaben und brockein letzteres in Form
«tlm&ler Hinge ab. Um den leichteren Abflugs von Spülwasser und
fohrschmant zu ermöglichen, sind die Kronen an der End- und Außen-
Äiche mit rinnenartigen Ausnehmungen versehen. Außerdem haben sie
Kerben zum Ansetzen des Schraubenschlüssels beim An- und Ab-
*iraub
Zum Abreißen des Bohrkernes ist jede Krone mit dem Kernring
öbrich'scher Bing) versehen, Dies ist ein federnder Stahlring.
Fäj. 10 i, an der Innenseite mit 3 bis 4 kleinen Diamanten versehen,
tckhe beim Vorschreiten des Bohrers den Kern tangieren. Wie aus der
itlich, ist die Bewegung des Ringes nach oben begrenzt;
muht jedoch der Bohrer eine rückgangige Bewegung, so zieht sich der
Hing konischen Ausnehmung der Krone mehr und mehr zu-
sammen, die Diamanten pressen sich in den Kern und bewirken schließ-
Abbrechen desselben.
Zum Heben des Bohrers wird der Riemen zum Utusetzunga-
ausgesebaltet und die Mutter M fixiert Wird uun die Maschine
• kwärts in Gang gesetzt, so wird die Bohrspindel bei jeder Um-
tfntaiig um die volle Ganghöhe gehoben. Die ganze Manipulation zum
nQüindigen Aushub des Bohrers dürfte bei eingeübten Arbeitern in
O» einer Minute beendigt sein.
Während des Bahren« hat eine continnierliche Spülung i
stlage*, der Kronen und der Bohrlöcher zu erfolgen. Die mit dem Motor
n <* rbinduog stehenden Pumpen heben das Spülwasser aus
4m: in die Wasserreservoirs Wry welche ca. 2'OOm über Deck
■. Vun da aus geht es durch ein Hauptrohr // (Figuren 1. 2, 3),
f in der Linie der Bohrmaschinen etwa 200m über Deck läuft,
dann durch die Kautschukscbliiuc.be K $ in Metallrohren, welche
angebracht und unten gedichtet sind
chnung der Übersicht halber ausgelassen!, nimmt dann den
«tänge, geht zwischen Bohrkern und Oestängewand
und tritt schließlich durch die Krone ans. Hiebei wird der Bohr-
114 Mezgolich.
schmant mitgenommen, und durch das Bohrloch zutage gefördert. Die
gesammte Druckhöhe beträgt nach Abschlag der Stromwasserhöhe etwas
über 300m.
Zum Schutze des Gestänges gegen die störende Einwirkung der
Strömung ist jede Maschine mit dem Schutzrohr 8r (Fig. 5), versehen.
Dasselbe besteht aus drei je 100m langen Theilen, welche fernrohrartig
in einander verschoben werden können, je nachdem es die Wassertiefe
erfordert. Die untersten Rohre könnten eventuell durch schwache, in der
Stromrichtung gespannte Ketten gehalten werden.
Die Ganghöhe der Bohrspindel und die Details des Umsetzungs-
getriebes wären derart in Einklang zu bringen, dass die Bohrspindel,
bei ca. 240 Umdrehungen pro Minute, 5 bis 10cm vorschreiten würde.
Die genaue Construction der Umsetzungsgetriebe könnte natürlich erst
aufgrund praktischer Versuche erfolgen.
Im vorliegenden Projecte sind 24 solche Bohrmaschinen supponiert ,
Diese sind, je 80cm von einander entfernt, in einer Reihe am rück-
wärtigen Rande der Arbeitsbühne aufgestellt, sodass die Bohrspindeln
bereits außerhalb der Rückwände der Pontons fallen. Von diesen 24 Ma-
schinen sind jedoch zu gleicher Zeit immer nur 12, d. i. jede flrdte
in Thätigkeit, während die andere Hälfte für die nächste Serie von Bohr-
löchern instand gesetzt wird. Je acht (gleichzeitig je vier) Maschinen
werden durch Seiltrieb-Übertragung von einer gemeinsamen Welle ans
durch je einen Motor in Bewegung gesetzt.
Motore und Transmission.
s
Die motorische Kraft wird durch drei gleichgebaute, stabile Dampf*
maschinen besorgt. Die Placierung derselben, sowie die der Kessel, ist
aus der Fig. 3 ersichtlich. Im vorliegenden Projecte sind Ständer^
maschinen angenommen, weil dieselben am wenigsten Raum bean-j^
spruchen; doch unterliegt es keinem Anstände, irgend andere Motoren^
zu verwenden. Jeder Motor betreibt gleichzeitig nur vier Bohrmaschine^
Die pro Bohrmaschine aufzuwendende Arbeitskraft dürfte nicht vü-
über zwei Pferdekraft betragen. Rechnet man noch die für die Pumpelf
welche mit den Bohrmaschinen gleichzeitig in Betrieb sind, nöthigfr
Arbeitskraft hinzu, so dürfte jeder Motor mit 12 Pferdekraft genügen!^
stark bemessen sein. Im vorstehenden Projecte sind 15pferdekräftigi?
Maschinen angenommen.
Ein Vorschlag für submarine Felsensprengungen etc. U5
Die Schwungräder sind für Seiltrieb eingerichtet, und übertragen
motorische Kraft auf die Wellen Wt, t, „ (Figuren 1, 2, 3) auf welchen
Seilscheiben für die Bohrmaschinen sitzen. Von diesen aus erfolgt
Übertragung wieder durch Seiltrieb auf die horizontalen Scheiben ss
Bohrmaschinen. Gleichfalls durch Seiltrieb erfolgt auch die Kraft-
rtragung auf die Fußwinden fw und die Ankerwinden Aw über die
nsmissionswelle Tw. Die oben angegebene Arbeitskraft ist für den
rieb all' dieser Arbeitsmaschinen insofeme vollkommen ausreichend,
tod den drei Gattungen Arbeitsmaschinen, der Natur der Sache ent-
gehend, immer nur eine einzige Gattung im Betriebe sein kann.
Spreng- und Zündmittel.
Als Sprengladung eignet sich für den vorliegenden Fall jedes be-
iige brisante Sprengpräparat, doch dürfte das Nob ersehe Gelatine-
lamit Nr. 1 am besten entsprechen, da dasselbe, auch ohne besonders
gültige und kostspielige Verwahrung, dem schädlichen Einflüsse des
imrs für kurze Zeit widersteht, um das zeitraubende Zusammen-
Jta der Ladungen aus den einzelnen kleinen Handelspatronen zu
immden, wäre das Dynamit bereits entsprechend laboriert aus der
ihrik zu beziehen. Empfehlen würden sich Patronen von ca. 6cm Durch-
war mit dem Gewichte von !/4, !/t, 8/4 und \kg. Es würde daher
ie Ladung aus höchstens zwei solchen Patronen bestehen.
Zur Initiierung wären mit Vortheil elektrische Glühzünder mit 2g
fflmg zu verwenden, da ich bei Sprengungen unter Wasser die
Ährung gemacht habe, dass eingrammige Zünder oft wirkungslos ver-
dien, oder die Sprengladung höchstens zum Abbrennen, nicht aber zur
t^mon bringen.
Ais Zündleitung dient ein widerstandsfähiges, gut isoliertes Kabel,
&J« von 3 zu 3m zur Aufnahme von Zweigleitungen unterbrochen
t Die Art dieser Unterbrechung, sowie die Einführung der zu den
■dien Ladungen führenden Zweigleitungen, ist aus Fig. 14 zu ersehen.
»Zweigleitungen bestehen nämlich aus den im Handel vorkommenden,
ü dner schwachen Gummihülle isolierten, gewöhnlich für Zimmer-
hpaphen etc. verwendeten, ca. 3mm starken Leitungsdrähten. Diese
tftte werden auf einige Centimeter von der Garnumhüllung und auf
fc Item von der Kautschukhülle befreit, am oberen Ende mit einem
MÜmnden Schmiermittel (Pasta) bestrichen, sodann in die beiden
blichen k des konischen, am unteren Ende in einer Metallhülse
| Ifj M e ? lg o I i C h
kenden Kautsebiikxtnpsids £ eingetYihrt, die freien Drahtenden ura-
-ogen und in die ohrehen " dct Nun wird der M ;idjusr
Stßj Q die entsprechende Öffnung des Kabels eingeführt und die
Schraube Sr angezogen, bis die beiden M*tall|dättchen p mit den
(btosdOQ Hnden / der Kabeldrfthtc in Berührung kommen. Hiednrch
ist der (nutact zwischen Zweigleitung und Kabelleitung hergestellt und
der Strom geschlossen. Als Stromschluss ftir jene Unterbrechungsatellen,
in welche keine Zweigleitungen eingeführt werden, dienen Ähnlich con-
struierte Stöpsel, ohne Canälchen, hei welchen statt der beiden Plättchen p
ein einziges durchlaufende Plattchen angebracht ist. Den sicheren <
tact verbürgt die elyptische Form des oberen Theiles der Stöpsel.
Gang der Arbelt.
Die Vorarbeiten umfassen : das Ausstecken der Canäle, die Sondie-
rung, die Bestimmung der Linien der Bohrlöcher, das Aufsuchen yöo
geeigneten Anker- oder Heftstellen, das Ankerwerfen selbst und
Übergabe der Ankerketten an das Bauglied, die Bestimmung des
jeweiligen Wasserstandes und damit der Tiefe der Bohrlocher und Lftnge
der Gestänge, die Adjustierung der Ladungen und Herrichtung der Z*<
leitungen etc.
l>i*' Arbeitsbühne wird nun durch Anziehen und Nachlassen der
Lnker- (Heft-) Kitten derart gestellt, dass die Bohrmaschinen in
tromabw&rtigste Bohrloeherlinie zu stehen kommen. [st
und haben alle Ankerketten die richtige Spannung erreicht, so werden
die Fülle zuerst durch die Handwinden herabgelassen, sodann mittel*
♦ler l>;un]tfmotnren soweit herabgedröckt (die Buhne gehoben) bis du
ganze System die nöthige Stabilität erreicht hat. Sind die richtigen
Gestänge angebracht, so beginnt das Bohren gleichzeitig bei allen un-
;iden oder geraden Maschinennummern und wird solange for
bis hei allen Maschinen die erforderliche Tiefe erreicht ist. Hierauf
werden die Maschinen nach rückwärts in Gang gesetzt, di< ab*
rochen, die Bohrer zurückgezogen, die Gestänge abgeschraubt
iie Buhrlm-her geladen.
Das [«den seihst hat folgenden B tie jeder einzelneo
Ladung ergibt rieh aus der bereits beim Beginne der Bohrung i
gestellten Tiefe der Bohrtfteher. Die der Ladung entsprechenden M
.ihrend des Abbohrens an gewühnli' bell, v
die Tiefe des Bohrloches mehr 80cm zur Länge haben, festgeh
und mit den adjustierten Zündern versehen; sodann werden die Zwei
Ein Vorschlag für submarine Felsensprengungen etc. H7
Leitungen in das fortlaufende Kabel eingeschaltet und letzteres am oberen
Ende jeder Latte mit schwachem Draht festgemacht. Die so adjustierten
Ladungen werden nun mit den, in Fig. 12 a 126 dargestellten Lade-
xangen gefasst und durch die Schutzrohre Sr, Fig. 5, in die Bohrlöcher
««geführt. Damit die Ladungen nicht etwa durch die Strömung
herausgerissen werden könnten, ist jede Latte am oberen Ende mit
keilartig zugeschnittenen Holze k, Fig. 9, versehen, welches durch
Druck auf die Ladezange in das Bohrloch gepresst wird.
Nach bewirkter Ladung werden die Schutzrohre emporgezogen,
die Pontonfüße heraufgewunden (die Bühne herabgelassen), sodann die
Untersnker um das Maß der Entfernung je zweier Bohrlochlinien nach-
gelassen, die Oberanker jedoch um ebensoviel angezogen. Nach erfolgter
Richtigstellung (Einvisierung in die nächste Bohrlochlinie) wird das
ganze System wieder auf die Füße gestellt und es beginnt das Ab-
bohren der nächsten Serie von Bohrlöchern mit jenen Bohrern, welche
vorher außer Thätigkeit waren. Während des Abteufens der neuen
Bohrlochreihe werden, aus den früher in Verwendung gestandenen
Bekrgestängen, die Bohrkerne entfernt, Gestänge und Kronen von Bobr-
sehmant gereinigt, schadhaft gewordene Theile ausgetauscht, eventuelle
kleine Beparaturen vorgenommen etc., überhaupt die Bohrer derart
instand gebracht, dass sie bei der nächsten Serie wieder in Betrieb
gesetzt werden können.
Durch den Umstand, dass bei den aufeinander folgenden Serien
abwechselnd die ungeraden und geraden Bohrer verwendet werden, ordnen
seh die Bohrlöcher nach Fig. 1 5 schachbrettartig, ohne dass die Bühne
bei jeder Serie verstellt werden müsste.
Das laufende Ende des Kabels geht durch alle Serien durch, so
dass sämmtliche Minen in eine einzige Leitung zu liegen kommen.
Nach Vollendung von 8 bis 10 Serien wird die Bühne durch
Nachlassen der Unter- und Aufwinden der Oberanker auf etwa 20m von
der letzten Position entfernt und die Zündung sämmtlicher Minen gleich-
zeitig durch eine entsprechend starke Batterie bewirkt. Nach erfolgter
Zündung wird die Bühne wieder stromabwärts in die nächste Position
eingeführt und die Arbeit wie vordem begonnen.
Würde die Arbeit auf diese Art fortgesetzt, so bekäme man,
venn die Bohrmaschinen, wie im vorliegenden Projecte 80cm von einander
abstehen, einen ausgesprengten Cantalstreifen von 19#20m Breite. Da
die Canäle beim Eisernen Thore die Breite von 6Qm erhalten sollen,
würden bei einer dreimaligen Wiederholung dieses Vorganges noch 240w
118
■ ' i c li
auf die rolle Cftualbreite fehlen. I > it- Entfernung der Maschim-n mC
i diesen 80cm betrag
n von Vorthei) Bein, das Fuligestell hinen
all Si-hlitten einxurie&ten, irotoi dl€ Maschinen auf den beides I att*
13, auf j< bige Distanz mitereinambT verschoben werden
konnten. In nsinission würde dies bloß eine gleich kir-
keit der Seilscheiben s auf der Welle W (Fig. 2 und 3) beding
Ob es vorteilhafter wäre, jeden einzelnen derlei 20i
Streife»» zen Canallänge nach auszi^i hu zum i
Streifen u, oder aber bis zti D Längenabsrhin
/ihfsr die gsnM CiU&lbreite herzustellen und dann zum nächsten 1
abschnitte überzugeben haogt lediglieh von den Wasaerverbältnissen an
Oft und Stelle |
Arbeitsleistuiiir.
Nach Angaben von Taverdon können mit seiner Bohrmaschine,
welche dieselbe Bohrkrone hat, pro Minute in Granit ö bis 9cm ab-
• »hrt werden. Nach Angaben für die Maschine von Alisson und jene
der neijnsylvnnUchen Diamant-Bohrgesetlschaft 5 bi Nimm! man
nun als Leistung für die vorgeschlagene Maschine das Minimum
te reiner Bohrzeit an» so kommen pro Stunde 3m, pro
l zu 10 Arbeitsstunden 30m reiner Bobrleistung. Rechnet man
hievou ' , für den Positionswechsel etc. ab, so kann d
Tag nnd Maschine mit 20m angenommen werden.
Dies gibt für 12 Maschinen 12 X 20 = 240m Tiefe, pro Monat
zu 2:> Arbeitetagen, 6.000m Ti>
Nimmt man die auf ein Bohrloch entfallende Flache nur mit l'5fna
an, so ist die Leistung pro Monat 6.000 X 1*5 = 9,000m§, oder die
Arbeitszeit für 162.000m3 = 18 Monate.
Für den Positionswechsel von Serie zu Serie dürften, wenn die
Arbeiter gut geschult sind, 5 bis 10 Minuten genügen. Die Sprengung
dürfte, je nach der liefe der Bohrlöcher, zwei- bis dreimal pro Tag
erfolgen, was bei jedesmaligem Zeiterfordernis von ca. V, Stunde, einen
Zeitverlust von 1 bis 1' \ Stunden pro Tag ergeben würde. Der gesammte
Inst an t hrzeit dürfte daher mit etwa 3% Stunden bemessen
werden, womit die obige Annahme der reinen Bohrzeit mit etwa 7 Stunden
pro Tag ww I erscheint, als im späteren Verlauf <
Arbeit die ftolirarbeH, bei einer stetigen Controle der Arbeitern A ber-
tnden ausgedehnt werden köni
71
n
Ein Vorschlag für submarine Felsensprengungen etc. H9
Beiläufige Kosten der Anlage und pro Cubikmeter.
30 Bohrmaschinen (6 Reserve) ä 500 fl. . . . 15.000 fl.
3 Motoren ä 4.000 fl 12.000 „
48 Bohrkronen (24 Reserve) ä 300 fl 14.400 „
4 Pontons h 5.000 fl 20.000
300m Gestänge k 1 fl 300 „
400m Kabel ä 10 fl 4.000
Einrichtung der Bühne und Montierung .... 10.000 „
Dynamit-Depot, Laboratorium 2.000 „
Werkstätte für kleine Reparaturen 5.000 „
Summa . . . 82.700 fl.
Hiezu 25% an Reparaturen 20.700 „
Summa . . . 103.400 fl.
Macht pro Cubikmeter = 103.400 : 162.000 = 064 fl.
Tägliche Betriebskosten:
1 Arbeiter pro Maschine = 24 Arbeiter ä 2 fl. . 48 fl.
1 Maschinist k 5 fl 5 „
3 Heizer ä 2 fl 6 „
8 Schiffsleute ä 1-5 fl 12 „
6 Laboranten k 2 fl 12 „
2 Aufseher ä 3 fl 6 „
Kohle, Maschinenöl etc 20 n
Summa pro Tag ... 109 fl.
pro Monat (ä 25 Tage) 2.722 „
pro 18 Monate 48.996 „
t pro Cubikmeter = 48.996 : 162.000 = 030 fl.
Nimmt man ferner das Maximum des pro Cubikmeter verbrauchten
lamits mit 0*5% und dessen Kosten inclusive Zünder, Drähte etc. mit
D fl. an, so ergeben sich die Gesammtkosten der Sprengung pro
)ikmeter wie folgt:
Amortisation und Reparaturen 0*64 fl.
Löhne und Betriebskosten 0*30 „
Dynamit und Zündmittel 0*80 „
Summa der Kosten pro Cubikmeter ... 174 fl.
19
120 Mezgolich. Ein Vorschlag für submarine Felsensprengnngen etc.
Man kann füglich annehmen, dass durch die außerordentlich starke
Strömung beim Eisernen Thore die Hälfte des abgesprengten Gutes
weggeschwemmt wird. Bei dieser Annahme hätte man daher noch
ca. 80.000m* durch Baggerung zu entfernen, und da die Kosten dieser
Arbeit mit 1 fl. pro Cubikmeter wohl reichlich bemessen sein dürften,
so wären zu den Gesammtkosten noch 80.000 fl. zuzuschlagen, wonach
der Cubikmeter des thatsächlich hergestellten Canals auf ca. 2*20 fl.
zu stehen käme.
Mögen nun die oben angeführten Ziffern zu klein erscheinen, so
stellt sich selbst dann, wenn man an Installierung und Reparaturen das
Doppelte rechnet, die Arbeitsleistung dagegen nur halb so groß, daher
die Betriebskosten doppelt so groß annimmt, der Cubikmeter auf bloß
ca. 3 fl. ö. W., eine Ziffer, die neben anderen bekannt gewordenen jeden-
falls sehr bescheiden aussieht.
Der Schwerpunkt der Billigkeit liegt eben im Massenbetriebe,
deshalb wird eine Methode mit Handbetrieb oder mit einzelnen Maschinen
kaum zum Ziele führen.
Olmütz, im Jänner 1891.
121
Erprobung von Geschützrohren aus Bofors- Stahl
Mifjpptkeilt von
Franz Holzner,
(Hiezu Taf. 7 und 8,)
Im 10. Hefte des Jahrganges 1884 der „Mittheiltingen44 haben wir
neu Versuche der schwedischen Aetien-Gesellschaft „ Bofors-
g** zur Erzeugung von Geschützrohren aus nngeschmiedetem,
eien Stahlguss berichtet, und dabei erwähnt, dass im ganzen
34 Probeschüsse aus nachfolgenden Robren abgegeben wurden, welche
Bestrebungen der Fabrik von Bofors als vollkommen realisiert erwiesen,
•macht wurde je eine glatte 4 pfundige Kanone (mit 322 Schuss),
V7rm Positions-Kunone Nr. I (1.041 Schuss), dto. Nr. 2 (1.289 Schuss),
4«« Feld-Kanone Nr. 1 (2.152 Schuss), dto. Nr. 2 (2.154 Schuss),
*o, Hr. 3 1 2.< iss), endlich eine 12* 14cm Sehiffs-Kanone (86 Schuss),
Zither sind weitere Schießversuche mit Rohren obiger Erzeugung aus-
führt worden, über welche wir an der Hand eines neueren Berichtes
iiolm 1890) nachstehend kurz referieren.
I wichtigste und interessanteste Versuche dieser zweiten Serie
find jene mit je einer 12cm Positions-Kanone Nr, 1 und Nr, 2 { 12f bezw.
(arm mit einer 15*5cm Festungskanone (369 Schuss) und
I5'24ewi Schiffskanone (250 Schuss) anzusehen, welche ebenfalls
e Eignung des Bofnrs-Stahles als Geschützmetall bestätigten,
/mrechnuug der letzten Versuchs-Serie von 813 Schüssen wurden
zum Momente der Berichterstattung rund 10.000 Schüsse ab-
. md den Bofors-Stahl in dieser Verwendung zu prüfen. Hiebei
find weder l^i diesen Versuchen, noch bei den Schießübungen mit den
den Trappen (Vergebenen Rohren, dem Geschützmaterial beizu-
cwnde Unfälle vorgekommen. Zwar sind Rohre geborsten, aber nur
4a, wo man absichtlich ein solches bersten wollte, und ist es auch in
fateni Falle nur mit bedeutender Schwierigkeit und mit Aufwand von viel
und Zeit gelungen, die Zertrümmerung herbeizuführen1).
V vorzügliche Resultate erzielt worden sind, hat man
fcrite der großen Festigkeit und Elasticität, vor allem der sehr hfthfl
hierüber auch die Notiz im 9. B „Mittheiliingeii" If
A. d. Red-
19*
122
H o 1 z n e r.
I)<tlujbarkeit de» Stahl*, welcher in dieser Beziehung anter sonst
lf|fti<?b«n Verh<niM*en von keinem anderen Geschützmaterial übertroffen
worden im19 zu verdanken, theils auch der außerordentlich einfachen
IIttr*t<)llmif(*fNftthodef die jedem Bohre die gleiche Zuverlässigkeit gibt
it) VerMijche mit zwei Stück 25 Caliber langen (schweize-
rlur, Ihui) l'oni tionH-Kanonen. Die eidgenössische Kriegsmaterial-
VnrwttltiuiK twzotf im Jahre 1886 von Bofors zwei Stück 12cm Positions-
Kiwoiiniiroliru, um den Bofors-Stahl als Geschützmaterial zu prüfen. Diese
Mantelrohre boHallen die in nebenstehender Skizze dargestellten gleichen
ItohriuiKN-DimenHiouen, wie die normalen 12cm Ringgeschütze, über welche
wir Im 4. Ili'ft« dos Jahrganges 1889 der „Mitteilungen" berichtet haben.
Dur KuilvorNchliiNH nitzt im Mantel, und sind auch die Schildzapfen in einem
Hlttnk« mit letzterem gegossen. Der kupferne Liderungsring, sowie die
Xftihluug waren ordonnanzgemäß hergestellt, nur bei den Ausdauer-
|irohou wurde diu (Jeschützladung elektrisch gezündet. Die Festigkeits-
proben der Fabrik mit Versuchsstäbchen aus dem hinteren Ende der
iluHHldooke hatten folgende Resultate ergeben:
1
J
vom
Klustioitat«-
Festigkeit
Elasticit&ts-
Modul
Verilnge-
rung pro
100m» der
ursprüng-
lichen Llngc
Verrolnd*-
rtuig des
Brachqaer-
tehnittes in "A
de« ursprüng-
lichen Quer-
schnitte»
in fty pro mm%
\
Mäim*1
kcrw\*lir
Y*rM&rVun»r«riit»;
M*»ul
\oi>urV4tf£*iut£
32'8 [ 710
83-8 1 63 ü
r»hu a i o a
25020
27 055
U f * b 4
18
18-8
25
29-8
37 8
311
tt 07
68 6
70 3
87 44
22 WO
28*350
17 5
21-2
15 6
26
381
lWv.l<r Kobrv wurden suerst in Bofors mit CTlindrischen Voll-
£«&cbt,\^:r \oiu titrieret: Gewichte lS'lly und mit wechselnden La-
ixj.^v! i^s schwe&schen 5w* Feld£e>ohü;*-Pulver tormentiert und
*i:*.V. JU> %S,*>.r Nr. I iv.i: 12 >v*hü>se:u jenes Nr.* mit nur 3 Schüssen
toh.-us- >:- f:*:e:v:v. X^:* **riw::e:: o.;,e Ladung?:: innerhalb 3*5 und 4iy,
ii»- .-•.i^:!i-:*s^v-«:;i:^ 3w*s:ir; IS uni lS4ly. die Gasdrücke — ent-
<m^u»*w r*:r Z:^-*? lai^r-f^rvrse:: -- rrr'rhalb 1. 700 und 2.945 Atmo-
snnü"— i. Vi* \?ü.--rjy. 7 ier *>;i«sse **urie sr.: S"^5Äy Ladung nnd
.> iis- "_>■ ;.;■; yj **c^n ,:^:i;cwev a^y^v:'«?::» wo?-?: *r> Gasspannungen
:*i:jv\it- : 1-S» uvi *.>«>*> A::a^via:v:: *ac*:.r. Vor» dea dm Schüssen
»t:v _ii-.ip- V- i "liftc:-.-» rac S* 7 ;*.'•%'. :;f i.ri-fr*:: S^öAj: Ladungs-
Erprobung TOT Geschützrohren aus Bofors-Stuhl,
Nach-Reviaion der be* n Rohre war nichts anderes,
ähnliche Verengung des Laderaums um 0*Q2mm zu bemerken;
und Liderung hatten sich tadellos erhalten. Es wurden
halb beide Rohre Übernommen, jenes Nr. 2 aber, welches bei der Aus-
arbeitung etwas beschädigt worden war, speciell dazu
bestimmt, um durch Extremversuche die Widerstands-
fohigkeit tfaterules zu prüfen, was auf dem
Schießplätze in Thun (Schweiz) geschah.
Hieh«»i wurden zuerst normale, blindadjustierte
< «renalen mit Kupferband-Fuhrung vom Gewichte 18%,
iplter aber eiserne cyliudrisehe Vollges< n 3Ükg
Gewicht mit derselben Führung verwendet, Ffir Ladungen
toio mehr als 4*4Äv7 Gewicht wurde das Führungsband
fctider Geschossgattungen auf den Durehmesser des
itri rbandes abgedreht, um den Laderaum durch
weitere* Vorschieben des genügend ver-
griftarn zu können. Als Geschützladung verwendet«*
mm fiir den einleitenden Präeisionsversuch normale
\ltm Patronen zu 4*4% 12 bis IGmm schweizer Platten-
fclter, wogegen für den Extremversuch ausschließlich
in 5 bis 9mm schweizer Feldgeschütz-Pulver benützt
wde, um mittels desselben eine stärkere Beanspruchung
iei Rohres zu erzielen, wozu überdies noch die Ladungs-
pwichte eine Steigerung von 3 bis *I*2kg erfuhren.
För den Pracisionsversuch lag das Rohr Nr. 2
«iner normalen hohen Rüderlafette auf einer Beton-
Vettung mit Holzeinlagen i : Versuchsbettung'), für die
proben dagegen auf einem räderlosen Holz-
ifwtelle, das auf eingej in starken Bohlen ruhte.
Das einleitende Präcisionsschieß en mit
fttrmaler Munition geschah gegen eine Scheibe auf
-OOOw, wobei die 5d* 0 ige Streuung in der Höhe mit
«33*r#. nach der Seite mit 0'23-m ermittelt und sonach
ils eine befriedigende erklärt
nso stimmte die mit 2P7%0 erhaltene Auf-
»uhohe ziemlich genau übereiu mit der, für das 12em Bi&ggeatihtttfl
#n Distanz giltigen Aufsatzhol:
rem versuch hat die in nachstehender Tabelle (über
-hflgse aus dem Rohre Nr. 2) verzeichneten Ergebnisse
tJUkit:
II
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124
Eo] i r
Zweck
der Schüsse
Geachose-
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S 950
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3.530
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1 570
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Pulver
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Proben
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mit KapfcrfUbrun«
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Polver Kr &
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72
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mit tllHmantel
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Pulver
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Erprobung you Geschützrohren aas Bofors -Stahl.
rergase im Bohre sehr ungleichmäßig und theilweise unverhältnis-
hoch ausfielen. Eine Steigerung der Ladungen bei Verwendung
dieser Geschosse erschien daher nicht angezeigt, und es wurden deshalb
die weiteren Versuche mit Vollgeschossen von 36% Gewicht und La-
dungen you 3 bis 72kg vorgenommen, wobei in einem Schusse (Nr. 43)
iwei solche Geschosse im Totalgewicht von 72% und eine Ladung von
Gkg rerwendet wurden.
Mit Ausnahme des ersten Schusses der Eitremproben (Schuss Nr, 19 I,
bei welchem die Zündung in normaler Weise mittels der Percussions-
Abfeuerung sammt Zündpatrone stattfand, und wobei der Zündapparat
wegen des hohen Druckes unbrauchbar wurde, ward die elektrische
Zündung der Geschützladung eingeleitet, indem die isolierte Drahtleitung
durch die Mündung des Rohres und durch eine cjlindrische Ausbohrung
io der Längenachse der Geschosse zu einem, in die Patrone gesteckten
Zünder geführt wurde. Bei jedem Schusse der Extremproben wurde der
Gasdruck mittels des in der Liderungsplatte eingelagerten Stauchappa-
ntee gemessen, wobei der Kupfercylinder des letzteren vorher nicht ganz
mf die zu erwartenden Gasdrücke vorgestaucht war.
Vor und nach dem Pracisionsschießen, dann in geeigneten Inter-
Tillen während der Eitremproben wurde die Bohrung ealibriert und
«bd ron den bezuglichen mittleren Resultaten nachstehend die wesent-
lichsten angeführt,
Zusammenstellung
der wesentlichsten Messungs-Resultate in dem Bofors- Rohre Nr. 2-
Kammr der Meeting. . . .
In
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Ent-
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MB
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MO
265
Anmerkung: Die oben*
Sinne ennitfolteo Zahlen g
Millimetern an,
Gehenden,
mit zwei
ideFnn.L'«'«
Aasnah inen nur im
der Bohrung in H ander t
Nach dein 4 3< Schusse wurde der Versuch unterbrochen. Die gr<
gemessene Erweiterung der Seele betrug O'Stmtn, und wurde dieselbe
auf den Feldern im gezogenen Konus gefunden, Im Laderaum selbst
batrag die gr&ßtfi Erweiterung nur ß'l&nm in horizontaler und iVlOmm
in vertikaler Richtung. Dass auf den Feldern des gezogenen Konus
größte Erweiterung vorkam, rührt offenbar davon her, dass an dieser
Stelle der i>eele die Geschosse am heftigsten geschlottert und somit
Drücken oder Quetschen der Felder hervorgebracht haben.
Das Rohr wurde sodann bei den Schießübungen der Truppe und
bei einigen Pulver-Versuchen verwendet, worauf die Extremproben mit
demselben wieder aufgenommen wurden.
Die Fabrik Bofors hatte nämlich den Wunsch ausgesprochen, ei
möchten die Versuche mit starken Ladungen und Geschossgew ich teil
noch so lange fortgesetzt werden, bis Erweiterungen von etwelchem
lange constatiert werden könnten und dadurch der Bew«
rdö, das« der Bofors-Stahl nicht mir eine außerordentliche Wider-
standsfähigkeit, sondern auch eine sehr große Zähigkeit und Dehnbar*
keit
Erprobung von Geschützrohren aus Bofors-Stahl.
127
^r^1!!^
Demzufolge wurden nun weitere 1 1 Schüsse mit Geschossgewichten
von 36kg und Ladungen von 5*5 bis 6'tkg 5 bis 9mm Feldkanonenpulver
verfeuert, wobei das Bohr in geeigneten Intervallen calibriert wurde.
Auch nach diesen Schüssen waren die Erweiterungen ziemlich un-
erheblich, weshalb der eigentliche Zweck kaum erreicht worden wäre,
wenn nicht eine ganz eigentümliche Erscheinung, welche im Nach-
stehenden erwähnt ist, die bedeutende Dehnbarkeit des Materials con-
staiiert hätte. Es wurde nämlich beobachtet, dass der Theil der vor-
deren Keillochfläche, welcher zu dem Kernrohre gehört und der vorher
mit dem übrigen Theile dieser Fläche zusammenfiel, eine erhebliche
Ausbauchung von Ybmm Höhe erhalten hatte. Das Material hatte sich
also, da es keinen anderen Weg finden konnte, nach rückwärts gegen das
Keilloch hin verschoben. In der Nähe des hinteren Endes des Kernrohres
scheint also nach Ansicht der
Fabrik in Bofors der schwächste li^^fi
Punkt . der Keilverschlüsse zu
liegen. Dies folgert sie wenigstens
aus nebenstehender Skizze.
Der erwähnten Verschie-
bung des Kernrohres nach rück-
wärts entspricht die Erscheinung,
dass ganz dicht hinten am Lade-
raum in der Nähe des Binglagers die Erweiterungen bedeutend größer
als irgend wo anders sind. (Siehe Tabelle 2.)
Ein Studium dieser Zusammenstellung der Calibrierungs-Ergeb-
nisse dürfte zu mancherlei anderen interessanten Schlussfolgerungen
leiten. Hier soll nur erwähnt werden, dass geradeso wie bei den früher
erprobten Bofors-Kanonen mit Keilverschluss, welche Extremproben unter-
worfen worden sind, der schwächende Einfluss des sehr weiten Keilloches
auch diesmal wieder constatiert ist, indem die horizontalen Erweiterungen
im Laderaum stets bedeutend größer sind als die verticalen. Gegen
Ende der Versuche hatte der vordere und mittlere Theil des Lade-
raumes sogar eine Tendenz, sich in verticaler Richtung zu vermindern.
Um einen Beweis für die enorme Beanspruchung, der das Bohr
bei den Extremproben ausgesetzt war, zu liefern, soll ferner hier erwähnt
werden, dass die kupfernen Liderungsringe bei jedem Schuss stark
gequetscht wurden, so dass sich schon jeweilig bei einem Schusse an
der hinteren Peripherie des Binges ein um den Bing herumlaufender
Wulst von bis auf 10mm Breite bildete. Dennoch konnten die Binge
noch 1 bis 2 Schuss aushalten, ehe sie ganz unbrauchbar wurden. Auch
128 Holz n 8 i
die stählerne Liderungsplatte wurde zusehends gequetscht, sodass sie fast
nach jedem Schusse am Umfange abgedreht oder abgefeilt werden
musste. weil sie sonst nicht mehr in ihr Lager im Keil hätte hin
geführt werden können. Schließlich wurde der Keil selbst» obgleich
rhtiich aus ganz hartem Stahl hergestellt war, ebenfalls bei jedem
Schusse der letzten Extremproben gestaucht, sodass seine Höhendimen-
sionen vergrößert und dadurch starke Klemmungen des Keiles im Keil-
loche herbeigeführt wurden. Bei den vier letzten Schüssen musste deshalb
der Keil nach jedem Schnsse nachgefeilt werden, bevor mau ihn wieder
ins Keilloch einführen konnte. Der Verschluss hat — abgesehen von
den Quetschungen an den Lidorungsbestandtheilen und am Keile gut
tunetioniert — sodass keine Ausbrennungen vorkamen, trotz der oft stark
beschädigten Liderungsthetle.
Die genaue Besichtigung des 12^»*Rohres Nr. 2 nach den letzten
Eitremvcrsuclh'» hat im übrigen weder Risse noch anderweitige schädl
Veränderungen desselben dargothan und wurde — angesichts der enormen
Inanspruchnahme des Hohres — dessen Materiale als ein vorzügliche*
bezeichnet.
Versuche mit einer 27*7 Call her langen, 1
Festungskanone, Dieselben sollten die Zweckmäßigkeit und Halt-
barkeit des Kohres aus Bofors-Stahl und der Lafette durch einen Daner-
tstellen. Wir haben auch Qber diese Erprobung bereite
3. B s Jahrganges 1887 der „Mittheiluiigenu ziemlich eingehend
berichtet und können deshalb auf jene Ausführungen verweisen, welch*
indess nur bis zum Schlüsse des Jahres 188t> Bezug haben, I»
>uche sind aber im Jahre 1887 auf dem Schiessplatze zu Marma i
gesetzt worden und nahmen folgenden Verlauf, Ihr Zweck war die Ge*
winnung von Daten für die Zusammenstellung der Schießtafeln.
Aus den bis dahin stattgehabten Erprobungen hatte man gefok
dass das schwarze schwedische \bmm Kieselpulver aus Torsebro (fir
dieses Rohr etwas zu brisant sei, was sich in der Folge auch bestätigt«,
nachdem es beim Präcisionsschiellen nicht gleichmäßig genug wirkt*.
Letzterem Versuche gieng die Erprobung von schwedischem braunen
Ipulver voraus, dessen Resultate nachstehend verzeichnet
sind, und die Commission zu dem Urtheile leiteten, dass das Pulver
in Be2iig auf gleichmäßige Wirkung und mäßigen Gasdruck nichts zu
wünschen übrig ließe, dagegen an Leistungsfähigkeit dem früher ver-
suchten deutschen braunen prismatischen Pulver (von Hamm an der S
ein wenig nachstand.
Erprobung von Geschützrohren ans Bofors-Stabl.
129
Gesehützladung
Fuiveraorte
Geschont
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Geschwin-
digkeit
Vm
Lebendige Kraft
der MOnduog
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64-5
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45*3
48-9
14
147
149
1571
159
151
164
+ 167
M
1.C0712
1,573,
L8fiSl»
1.891)
Das orientierende Präcisionsschießen mit dem braunen Eiesel-
lyer geschah gegen eine Scheibe auf 500m Distanz, wobei die
»% Streuungen mit den -^=kg schweren ^ , nach der Höhe
387
Shrapnels
— ro, nach der Breite — m betrugen. Die Treffifiihigkeit war also
■3 0*12
»bei eine ganz vorzügliche.
Die eigentlichen Schießtafelversuche geschahen jedoch mit
mm schwarzem Kieselpulver. Hiezu wurden zunächst mit Granaten
i 32m2kg Gewicht 8 Serien geschossen, wobei die in nachstehender
belle befindlichen Daten erhalten wurden.
Zahl
der
Schüsse
Ent-
fernung
Eingeschossene
50°y
0 Streuung
ffr. der
Aufsatz oder
Elevation
Seitenver-
schiebung
in der
Serie
Höhe | Länge | Breite
Meter
Streu
u n g
Meter
1
15
500
7-8
0
0
0-16
—
016
2
16
1.500
320
1
1
110
--
064
3
12
2.508
636
3
0
407
34
1-3
4
12
3.589
1077
5
9
—
59
17
5
12
4.438
156 3
6
7
—
61
3-8
6
14
5.543
12° 45'
10
3
—
59
52
7
16
6.798
17° 1'
10
3
—
123
6-4
8
15
7.991
23° 28'
16
8
—
95
120
ISO
ii o 1
Iü 8er ereten Serie wurde bei jedem Schusse di
auf 60m von <W Mündung gemessen und die Anfangsgcschwindiu
mithiife dieser Messrungeu zu 524m berechnet, Di« Differenzen der
neu Geschwindigkeiten waren indessen sehr erheblich
größte Differenz betrug nämlich i nsd sind die
die ziemlich bedeutenden 60V« Höhen- und Längenstreuungen am
mittleren und grollen Entferntingen zuzuschreiben. Es hat sich aleo
sieben, dass das 15mm schwarze Kieselpulver für dieses Geschütz
licht geeignet ist.
Der AbgftBgsfchler betrug im Durchschnitt nur 7', wahrend M
kräftigen und verhältnismäßig leichten Geschützen in hohen Räderlaf»
jer Fehler gewöhnlich auf 15 bis 20' steigt Dieser Umstand durfte
den steifen Lafettenwänden zuzuschreiben sein.
Mir Shrapnels wurden 5 Serien geschossen, deren
der nachstehenden Tabelle aufgeführt sind.
Nr. der
Serie
Zahl
ier
Ent-
fernung
>i »ttr
ossene
607« Streuung
Aufsatz oder
Elevation
uver-
schiehung
in der
Hohe
* Länge | Breite |
[ t t « r
S 1 r c i
n ii (r
1
1
H
500
8*2
IV!)
019
_
0»M 1
1
10
1.500
34 0
11
0-78
—
3
15
G7 r»
2A
—
11
4
10
tow
m
6*0
—
73 8
3 9
5
11
12°
13*7
—
11 1
Auch hin wurde in der ersten Serie bei jedem Schusse di<
seh windigkeit auf 5Um von der Mündung gemessen und die Anfaf
indigkeit zu 498*3m berechnet. Die Differenzen der gemess«
»chwindigkeiten waren frei di< chossart nicht so groß,
Granaten. W der Geschwindigkeits-Tabelle ersichtlich ist, war
auch die Maximalleistu: Pulvers erheblich größer als bei den
ifiaten, was dein größeres Gewichte der Shrapnels zuzuschreiben ist.
Die W1 ! Höhen- und Längen-Streuungen sind bei den Shrapnels auch
erheblich kleiner als bei den Granaten.
Dm schließlich in Sie Befamtaftl Ier shrapnels die Tempierongen
eintragen zu können an 5 Serien mit je 12 vollständig adjustiertet
und mit Doppelzündern versehenen Shrapnels geschossen. Die Resultate
Schießens sind in der nachstehenden Tabelle enthalten.
Erprobung von Geschützrohren aas Bofors-Stahl.
131
Nr. der
Serie
Elevation
Tempierang
in Strich
Entfernung des
mittleren Spreng-
punktes von der
Mündung
Größte Streuung
der Sprengpunkte
Meter
1
3
3
4
5
1° 55'
4° 33'
5° 31'
8° 34'
11° 16'
13
26-5
31
42
61 5
1.347
2.708
3.100
4.305
5.115
45
90
110
70
76
Die Doppelzünder haben sonach in zufriedenstellender Weise
lctioniert; da ihre größte Tempierung 53 Strich ist, so kann man
im 15'5cm Geschütz Shrapnels bis auf etwa 5.300m verwenden.
Aus den im Vorstehenden gegebenen Versuchsresultaten ist ersichtlich,
8 die 16#5cm Bofors-Kanone mit 10% 15mm schwarzem Kieselpulver
t mit etwa 8*9% braunem prismatischen Pulver und dem ca. 39%
weren Geschosse eine Mündungs-Energie von 490ml bei einer Anfangs-
chwindigkeit von 498m besitzen würde. Mit diesen Leistungen stellt
sieh den fremdländischen Kanonen ähnlichen Calibers als mindestens
abartig zur Seite. Das 15-5cm Bohr wiegt nämlich 2.992, die La-
e 1*940%, also beträgt das Geschützgewicht 4.942% und die Energie
Kilogramm des letzteren 99'2m% oder pro Kilogramm Bohrgewicht
mkg.
Die Fahrbremse wiegt an 100% und es dient zur Hemmung
beträchtlichen Bücklaufes eine hydraulische Bremse, deren allgemeine
-ringung aus Taf. 7 zu entnehmen ist.
Das 16*5 cm Versuchsgeschütz, aus welchem im ganzen 369 Schüsse
lacht wurden, hat also den Dauerversuch zu voller Zufriedenheit
landen, u. zw. sowohl das Bohr, als auch die zum erstenmale aus
ossenen Wänden aufgebaute Lafette, bei welcher Nietenverbindungen
der schwache Punkt solcher Geschütze — in äußerst geringer Zahl
:ommen. Werden ja doch die gegossenen Lafettenwände schon beim
Jen mit den Schildzapfen- und Achsenlagern, dann auch mit den
Itxen oder Leisten für die Querverbindungen u. s. w. versehen, wo-
h der größte Theil der peinlich genauen Operationen beim Anpassen
genannten Lager etc. an den Wänden wegfällt. Nähere Betrachtungen
132
H o 1 z n e r.
bezüglich der Vortheile dieser gegosseneu Lafettenwände gegenüber den
genieteten und den gepressten Wänden finden sich in unserem Aufsatze
im 3. Hefte der „Mittheilungen" vom Jahre 1887.
c) Versuche mit einer 34 Caliber langen, 15* 24cm
Schiffskanone. Um die ausreichende Haltbarkeit des Bohres und
der Lafette durch einen Dauerversuch festzustellen, forderte die schwedische
Marine in einem eigenen Programme (neben anderen minder wichtigen'
Punkten), dass das Bohr im ganzen 250 Schuss, wovon 50 mit je 25kg ■■
braunem prismatischen Pulvers, geben sollte; dass der Oasdruck bei
wenigstens 50 Schuss zwischen 2.700 und 2.900 Atmosphären liege! ' ■
solle; endlich, dass mit Ausnahme von 10 Schuss — welche einer beson-
deren Verwendung gewidmet waren, um nämlich die Geschwindigkeiten
bei zwei verschiedenen Übungsladungen zu ermitteln — alle übrigei
Schüsse mit solchen Ladungen abzugeben seien, dass der Gasdruck über
2.000 und nicht über 2.700 Atmosphären liege.
Die wesentlichsten Constructionsdaten des Schiffs-Kanonen-
rohres sind folgende:
Caliber 1524mm
Ganze Rohrlänge . 5.182mm (34 Caliber)
Länge der Bohrung 4.882mm (32 Caliber)
Durchmesser des Laderaums . 2033 mm
Breite der Felder 6'93mm
Zahl | | 28 mm
Tiefe l der Züge «! 0 94«»
Breite j | 1016m»
Enddrall SO Caliber
Rohrgewicht 6.29<»|
Das Kanonenrohr besteht aus 6 Theilen: 1 Kernrohr, 2 hinteres
und 3 vorderen Mänteln; die beiden ersteren liegen übereinander. Der
Schraubenverschluss sitzt im inneren Mantel, die Schildzapfen sind in
einem Stück mit dem äußeren Mantel gegossen. Die verschiedenen Theile
sind derart mit einander verbunden, dass ein Verschieben irgend eines
Theiles im Verhältnis zu den anderen unmöglich ist. Die hiefür von der
Armstrong'schen Fabrik angewendete unzweckmäßige und gefährliche
Methode, durch Löcher in dem schon aufgebauten Bohr Messing einzu-
gießen, welches einen, auf zwei über einander liegenden Theilen, vertheilten
Raum ausfüllen soll, ist jedoch vermieden. Der vordere Mantel reicht
bis an die Mündung des Bohres.
Festigkeitsproben mit Probestäbchen aus sowohl dem hinteren ab
dem vorderen Ende, wobei zu bemerken ist, dass die drei vordere»
Mäntel in einem Stück gegossen und dann zerschnitten sind, gäbet
folgende Resultate:
Erprobung von Geschützrohren ans Bofors-Stahl.
133
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Name des Theiles
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9
f Hinten
35 4
66 8
23.140
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37*7 !
Äußerer Mantel
[ vorne
31-4
62-5
22.140
14 6
39*5
(Hinten
31 4
61*7
22.160
23 4
Ö4-8
1 Innerer Mantel ......
|
l Vorne
29*8
58*8
22.060
14 4
46 4
1
(Hinten
36 9
68-0
22.390
19-2
37'7
1 Vorderes Mantelsttick
[ Vorne
34*2
m 3
2S.170
14 -0
19*2
1 lernrohr .............
f Hinten
37-3
608
22,850
19 9
43*7 j
\ Vorne
36 6
68 1
22.070
135
18 3 !
Die Lafette ist eine Centrumpivot-Schiffslafette, welche mit
Ausnahme von einigen kleinen Theilen, wie Kurbel, Lager u. s. w.
durchweg aus sehr weichem, blasenfreiem Stahl (Verlängerung beim Bruch
tnf 100mm ursprünglicher Länge 20% mindestens) hergestellt ist. Infolge
der großen Festigkeit und Zähigkeit dieses Materiales, sowie durch die
sorgfältige Construction ist es gelungen, dieser Lafette, die jedoch wegen
des sehr leistungsfähigen und dennoch leichten Rohres eine beträchtliche
Beanspruchung aushalten muss, ein außerordentlich kleines Gewicht zu
geben, was für eine Schiffslafette von großem Vortheil ist. Das Gewicht
der Lafette, inclusive Fivotierung, beträgt nämlich nur 3.756%.
Tafel 8 zeigt die Construction der Lafette; die Oberlafette ist in
einem Stück gegossen. Unten hat dieselbe an beiden Seiten Anschwellungen,
worin die cylindrischen Höhlungen für die beiden cylindrischen Bremsen
ausgebohrt sind. Die Construction der letzteren ist derartig, dass durch
eine in dem Piston des Kolbens befindliche profilierte Stange, die vor
dem Schusse ganz geschlossene Durchflussöffnung zwischen dieser Stange
und der hinteren Öffnung eines Ventils während des Rücklaufes mehr
und mehr vergrößert, dann allmählich verkleinert wird, um schließlich
vollständig geschlossen zu werden. Durch Drehen des genannten Ventils
kann die Geschwindigkeit beim Vorlaufen in beliebiger Weise reguliert
werden. Das Ventil kann auch so eingestellt werden, dass die Lafette
nach beendigtem Rücklauf nur ein kurzes Stück vorrennt und dann
stehen bleibt. Das Einstellen des rechten Ventils kann auch mittels einer
134 H o 1 x n e r.
besonderen Vorrichtung während des Rücklaufs bewerkstelligt
werden, und genügt es. das rechte Ventil zu schließen, um ein Stehen-
bleiben der Lafette nach beendigtem Bücklauf zu erzielen. Dreht man
nun das Ventil, so rennt die Lafette mit beliebiger Geschwindigkeit wieder
vor. Die Constraction dieser sinnreichen und einfachen Vorrichtung ist
gesetzlich geschützt
Der R ahmen besteht aus zwei Haupttheilen. Ein starkes Quer-
stück, das zugleich die Lafette mit dem Centrumpivot verbindet, ver-
einigt diese beiden Theile. Die Pivot* Vorrichtung ist in der Weise
angeordnet, dass ein verticaler Zapfen den größten Theil des Gewichtes
des ganzen Geschützes trägt wodurch die Frictionen beim Drehen des
Geschützes um den Pivot zu einem Minimum reduciert worden sind.
Durch einen Hebel kann die Seiten-Richtvorrichtung momentan außer'
Thätigkeit gesetzt werden, wonach das ganze System durch einen ge-
wöhnlichen Richtbaum rasch gedreht werden kann. Der Umstand, dass
man ohne jede Übersetzung ein Geschütz von ca. 9* Gewicht drehen
kann, beweist wie gut das System ausbalanciert ist, ohne jedoch an
Stabilität zu verlieren.
Die Resultate des Versuches sind in der Tabelle auf Seite 135
enthalten. Aus dieser Tabelle ist ersichtlich, dass das Programm voll-
ständig durchgeführt wurde.
Der Gasdruck hat in mehreren Schüssen nahezu 2.900 Atmosphären
betragen und ist niemals unterhalb 2.300 ausgefallen — die 10 Schüsse
mit den Übungsladungen unberücksichtigt. Wahrscheinlich ist er jedoch
bei einigen von den ersten Schüssen beträchtlich größer als 2.900 Atmo-
sphären gewesen. Das beim 51. Schuss verwendete und erst nach dem
62. Schuss wiedergefundene Geschoss hatte sich nämlich gestaucht, so
dass 0'2mm tiefe, von den Feldern des Rohres herrührende, Eindrücke
gerade vor dem Führungsbande zu sehen waren. Mehrere andere Ge-
schosse waren auch mit solchen Eindrücken, wenn auch weniger hervor-
tretend, versehen. Es ist deutlich, dass hiedurch der Gasdruck beim
51. Schuss erheblich höher als sonst gewesen sein musste. Da aber
beim genannten Schuss leider kein Druckapparat im Rohr war, so ist
es unmöglich, den Druck abzuschätzen. Da also die Geschosse aus zn
weichem Gusseisen hergestellt waren, wurden neue Geschosse ans
härterem Material verfertigt
Nach Beendigung des Schießens wurde das Rohr genau besichtigt
Es zeigte sich dabei, dass das Rohr, mit Ausnahme von den bei solchen
Ladungen unvermeidlichen Ausbrennungen im hinteren Theile der Züge,
gar keinen Schaden erlitten hatte. Zu bemerken ist nur, dass es scheint,
En i;;,~,
ls Kernrohr sich um 07 mm verlängert hatte. Dieses Strecke)!
wirkte nur, tlass der mittlere von den drei Vorder-
nach v< .n hatte, und flasfi der
nd Hinterfl&chs des Etohrefl bis zur Hinterfläehp des Kern-
hstens 0 05 mm vergrößert hatte.
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Die nachstehende Tabelle gibt «las Resultat des Haasens dei
schiedeneu Laderaums-Durchmesser Dach 260 Sdrnaa an.
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-0 '04
Aus dieser Tabelle ist ersichtlich^ dasa der Laderaum gar kein*
Erweiterung erlitten hat Vielmehr erscheint es, als ob er sieh ein klein
wenig zusammengezogen hätte.
Das Drücken der Felder betrug im hinteren Theile des gezogene»
Laufes nach 50 Sehuss CHSum.
Nach dieser Schusszahl konnten Spuren von Ausbrennungen wahr-
genommen werden. Die Ausbreitungen vergrößerten sich allmählich bei
den folgenden Schüssen, sadüS nach Beendigung dea Versuchs der
Durchmesser über den Feldern und in den Zügen, im hinteren Theile
des gezogenen Theiles gemessen, eine Vergrößerung von 0*78 basw.
IHföma erhalten haJ
von großem Interesse gewesen, wenn ein
auf die Ausbrennungen zwischen geschmiedeten Kanonen und
dem, von ungeschmiedetem, blasenfreiem Stahl erzeugten Bofors-Rohr
erden können. Leider stand keine geschmiedete Kanone
von gleicher Gattung zur Verfügung, welche eine so große Schusszabl
das Bofora-Rohr aiiagehalten hatte. Guttapercha- Abdrücke aus einer
J5cm Armstrong-Kanone, welche 68 SfihttSfl verfeuert hatte,
indessen mindestens ebenso große Spuren von Ausbrennungen wie das
Bofors-Bobr nach 62 Sehuss, obgleich die Ladungen und Spannungen
in i namhaft geringer gewesen waren als im le
bemerken tat noch der Unterschied im Aussehen zwischen den Ausbren*
uungeii in den beiden Kanonen, indem die Ausbrennungen der geschroie-
<<n Kanone, wie gewöhnlich bei solchen Rohren, eine Tendenz hatte,
furcheuartig zu werden, wahrend dieselben bei dem Bofors-Roto sich in
Erprobung von Geschützrohren aus Bofors-Stahl. 137
allen Richtungen und also mehr gleichmäßig verbreiteten. Die Ursache
dieses Unterschieds, der sehr für die angeschmiedeten Bohre spricht, dürfte
in dem Umstände zu Sachen sein, dass die Blasen der Stahlblöcke für
die zu schmiedenden Kanonen wohl zusammengehämmert, aber, wie die
Erfahrung lehrt, nicht zusammengeschweißt werden können. Die Blasen sind
indessen thatsächlich vorhanden, obgleich sie nicht sichtbar sind, und
können deshalb Angriffspunkte für die Pulvergase bieten. Bei den Bofors-
Bohren ist dies unmöglich, da der Stahl schon beim Gießen blasenfrei ist
Was die Leistungsfähigkeit des Bohres betrifft, so geht aus der am
Schlüsse stehenden Tabelle hervor, dass die 15cm Schiffskanone von Bofors
bei einem Geschossgewichte von 454ä# und mit einer Ladung von 25A#
braunem prismatischem Pulver (Wetteren 1886) eine Anfangsgeschwin-
digkeit von 637m and eine Mündungs-Energie von 940m£ erreicht. Dieser
entspricht ein Durchschlagsvermögen in Walzeisen von 38cm.
Vergleicht man die Daten für die Bofors-Eanone in Post 1 mit
denjenigen der Kruppschen 35 Caliber 15cm Schiffskanonen, welche in
Post 2 eingetragen sind, wird man finden, dass die beiden Kanonen im
Verhältnis zu den bezüglichen Gewichten derselben (5.290% für die
Bofors-Kanone und 4.770% für die Krupp'sche Kanone) etwa die gleiche
Leitungsfähigkeit besitzen. Hierbei ist jedoch zu beachten, dass das
braute prismatische Pulver von Wetteren nicht so gut ist, wie das von
da Bheinisch-Westphälischen-Pulverfabriken mit P. P. C/82 bezeichnete.
Dies geht am deutlichsten daraus hervor, dass die Maximalleistung des
P. P. C/82 300m* und die des Pulvers von Wetteren dagegen nur 260m*
beträgt, und" dass die letztere Sorte jedoch keinen Vortheil in Bezug auf
die Gasspannung besitzt. Die 3. Post der Tabelle enthält die Daten,
welche für die Bofors-Kanone giltig sein könnten, wenn für dieselbe auch
das P. P. C/82 verwendet wäre. Die beiden letzten Posten enthalten
die Daten für die beiden Bohre, wenn sie mit Ammon-Pulver (P. P. C/86)
schießen würden.
Hieraus geht hervor, dass die Bofors-Kanone, unter eben so
günstigen Verhältnissen in Bezug auf das Pulver, wie die Krupp'sche,
eine etwas größere Leistungsfähigkeit pro Kilogramm Bohrgewicht als
diese besitzen würde. Die Ursache hierzu liegt zunächst darin, dass der
hinter der Stoßbodenfläche liegende Theil eines Bohres unvermeidlich
schwerer sein muss, wenn dieses mit Keilverschluss anstatt Schrauben-
verschluss versehen ist. Somit ist auch die Seelenlänge 30*0 Caliber beim
Bofors-Bohr und 30*2 Caliber beim Kruppschen, also beinahe dieselbe
bei beiden Bohren, während in Bezug auf die ganze Länge die Bofors-
Kanone nm 1 ganzes Caliber kürzer ist als die Krupp'sche.
20*
138
H o I z n e r. Erprobung von Geschützrohren ans Bofors-Stahl.
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139
\
Die Befestigungen der Schweiz.
(Nach bisher veröffentlichten Quellen.)
Von
«Josef Foma»arl Edler von Verce,
k. und k. Hauptmann de* Qenitttabt*.
(ffiezu Taf. 9.)
Die Schweiz trennt geographisch und verbindet durch Communi-
eationen vier europäische Großmächte. Von der Schweiz aus kann man
auf den Kriegsschauplätzen der Saöne, der Rhone, des Po und der
Donau debouchieren, und dadurch die Verteidigungslinien der Nachbar-
linder umgehen. Von Genf kann man gegen Lyon vorrücken, von Basel
ms durch die Lücke von Beifort das Saöne -Thal und von hier über
das Plateau von Langres das Seine-Thal erreichen, von Constanz und
Schaffhausen aus kann man der Bheinlinie ausweichend, im Donau-Thal
vordringen, endlich über die Alpenpässe nach Italien gelangen und da-
durch dessen Verteidigungslinien gegen Prankreich oder Österreich-
Ungarn unhaltbar machen.
Der militärischen Wichtigkeit der Schweiz wurde durch deren
Nentralitäts-Erklärung Rechnung getragen, und sie dadurch unter dem
Schatze der Großmächte gestellt.
Bevor wir jedoch auf den eigentlichen Gegenstand dieses Auf-
satzes, die Besprechung der Befestigungen der Schweiz näher eingehen,
toll hier eine kurze militär-geographische Schilderung des Landes vor-
ausgeschickt werden.
Der natürlichen Terraingestaltung nach, zerfallt die Schweiz in
zwei verschiedene Theile:
Den größeren südlichen und südöstlichen, der von den Central-
Alpen eingenommen wird, und den kleineren nordwestlichen Theil, d. i.
fie zwischen dem Jura und den Alpen, vom Genfer- bis zum Bodensee
tich ausbreitende, ca. 30 Meilen lange und vier Meilen breite, im Norden
stark hügelige, an fließenden Gewässern, Seen und Communicationen
reiche Hochebene.
Die Central-Alpen bilden durch tiefe Depressionen getrennte
Abschnitte. Diese sind, im Westen beginnend:
Diepenninischen oder Waliser-Alpen, vom großen St. Bern-
hard bis zum Simplon-Pass ;
140
F o r n a s a r i E d 1 6 r von V e r c e.
die 1
eopontinischen Alpen vom Simplen- bis zum Splfigen-Pass;
Üie
rhftti sehen Alpen. Diese umfassen das Hochthal des Ino
(Engadin >
und gehören hiezu die Gebirgestffcke (Alpen von Graubündten.
Rhätikoukette, AUmia- und Berninagnippe, 9ilvrettastock), welche sich
»wischen dem Becken von Chur und dem Hochthal der Adila (Yalte-
lina) einerseits, dem Splflgen-PaSfl und den Quellen der Etsch
■schenscheideck anderseits. etftebttL
Die
wichtigsten Verbindungen, Wftlcbti diese Höhenzüge
setzen, sind:
;
V e r b i n d u n g
ab« l***
| in Mir
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i Kartigiij nach Aosta ,
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Uriielkii-Oorifcill«
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und Eisenbahn» .
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Chur nach flftttiüfotia.
„ Chiavennn
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Hheiqfhj|-Tifift«lfci!
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Thur nach Chiaveiwa
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Saliner -Piu
Julier-Pas*
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ili- Khatikonk.-
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j"ren Fußsteigen
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1 [ittbl uri FHuio*riaa1 1
Die Befestigungen der Schweiz.
141
Im Norden und Süden der angeführten Hauptketten erheben sich
Parallelketten. Die Depression am Nordfuße der Hauptkette ist von
einer wichtigen Communication durchzogen, welche die verschiedenen
Alpenfibergänge untereinander verbindet. Diese Verbindung durchzieht
das ganze Bhöne-Thal, steigt zum Khöne-Gletscher hinan, übersetzt den
Forka-Pass (2.436m), durchzieht das Urseren-Thal, bildet zwischen
Hospenthal und Andermatt einen Theil der St. Gotthardstraße und setzt
sich über den Oberalp-Pass in's Vorderrhein-Thal fort, um bei Eeichenau
vnd Chur, die über die rhätischen Alpen aus Italien einmündenden Haupt-
rerbindungen aufzunehmen.
Diese wichtige Eoccade-Linie scheidet nun die Hauptkette von der
Bftrdlichen Parallelkette, welche umfasst:
1. Die Bern er Alpen, welche sich vom Genfer See bis zu den
Quellen der Aar und Bhöne erstrecken.
2. Die Vierwaldstätter Alpen, von der Aare bis zur Beuss.
Diesen beiden Ketten sind im Norden vorgelagert, zwei Gebirgs-
stftcke, welche durch die Aar, nach ihrem Austritte aus dem Thuner-
8ee geschieden werden. Es sind dies die Freiburger Alpen und der Ge-
birgsstock des Emmenthal.
3. Die Glarner Alpen (Tödikette) von der Beuss bis zum Bhein.
4. Die Alpen von Schwyz, nördlich der vorigen.
5. Die Alpen von St. Gallen und Appenzell (Thur-
Alpen).
Die bedeutenderen Verbindungen, welche über diese Kette führen,
and:
Verbindung
über
Swhbhc
in Kiler
zwischen
iron
Montreux nach Hontbon . , *
Jaman-PasB
1.485
Gtlfcf .Srn S.HIH'lbi
1 .
m-
Aigle nach Chateam-d'Oei .
Moses- „
1.446
llbaEftelkal - S jonribi I
<
■
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„ „ Saanen
Sion nach Saanen
Pillon- „
Senln- «
1,552
2.246
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B
H
■
St. Leonhardt nach Lenk
an der Simnien ..,.., , . . .
Rawil- „
Gemini- „
2.4-il
2.303
„ Simntilhil
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Kanderateg nach Lenk an
der Rhone ..„„
1
Obcrwahl nach Mesringeii . .
Grimael-Pas^
1,871
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Lnzem nach Brienz
Brünig-Pass
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JuntiUuMluMliil
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Meiringen nach Wasen ....
„ Engelberg .
Engelberg nach Altdorf
Süaten- „
Engsten- Joch
Suren en-Pasa
2262
2.300
2.305
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Ailbll fteUMlhll
142
Fornasari Edler von Veree.
Verbindung
über
g--t.=t-
oCCMn
ii Ider
zwischen
von Dissentis nach Amsteg ....
Kreuzli-Pass
2.355
Tiritrrleiiihil-Insilkal
<J> g
„ Ilanz nach Glarus
Panix-Pass
2.770
„ -UitklM
1 A
55
„ Ragatz über Pfeiffers und
der Tamina - Schlucht nach
Reichenau
Kunkel-Pass
1.361
„ -TaaiMlhtl
von Linththal in's Schächtenthal
Klausen-Pass
1.962
2 fl fc
aus dem Muottathal nach Glarus .
Pragel-Pass
1.543
^ £
«> „ „ Altdorf.
Kinzing-Pass
von
illen
enzell
aus dem Blieinthal in's Thurthal
Depression
v. Wildhaus
1.095
von Altstätten na<*h Appenzell. .
Am-St«i-Past
980
^j -w ^
„ „ „St. Gallen .
Kuppen -Pass
990
Die im Süden des Hauptzuges der Central-Alpen vorgelagerten
Höhen bilden im Gegensatze zur nördlichen Parallelkette abgesondert«
Gebirgsstöcke, und unterscheidet man die beiden Gruppen:
1. Alpen von Lugano, zwischen dem Lago Maggiore und dem
Como-See und südlich des Lugano- See's gelegen.
Die Depression Luino am Lago Maggiore und Menaggio am Como-
See, welche von der Fahrstraße Luino-Ponte Tresa-Lugano und Porlezza-
Menaggio durchzogen wird, bildet ihre nördliche Begrenzung. Die Haupt-
verbindung nach Süden ist die Fahrstraße und Eisenbahn Bellinzona-
Lugano-Como über den Monte Cenere (553m).
2. Bergamasker Alpen, welche im Norden vom Adda-Thal
(Valtellina) im Westen vom Como-See und im Osten durch den Oglio
begrenzt werden. Ihre südlichen Ausläufer scheiden die Thäler de»
Brembo (Val Brembana), des Serio (Val Seriana) und des Oglio (Val
Camonica). Zwei Fahrstraßen übersetzen dieselben, wovon eine über den
Pass von Marbegno oder St. Marco, die Valtellina mit der Val Brem-
bana verbindet, die zweite über den Col d'Aprica aus der Valtellina
nach Edolo in der Val Camonica führt. Die südliche Fortsetzung letzterer
Verbindung führt in der Val Camonica nach Bergamo, die östliche über
den Tonale-Pass und die Val di Sole (Sulzberg) in's Etsch-Thal. Schließ-
lich führt aus der Valtellina von Bormio aus eine Fahrstraße über das
Stilfserjoch nach Prad im Vintschgau.
Die schweizerische Hochebene nimmt wie Eingangs
erwähnt, den Raum zwischen den Central-Alpen (nördliche Parallelkette)
und dem Jura ein, und erstreckt sich vom Genfer- bis zum Bodensee.
Die Befestigungen der Schweiz. 143
Die südliche Begrenzung wird durch die Linie Lausanne, Freiburg, Bern,
Zürich und St. Gallen markiert. Es ist dies der bevölkerteste und reichste
Theil der Schweiz, der von zahlreichen und guten Communicationen nach
allen Sichtungen durchzogen wird.
Der Schweizer jura, trennt die Schweiz von Frankreich, bildet
im nördlichen Theile ein großes von Wasserläufen tief durchschnittenes
Plateau und setzt sich im südlichen Theile aus zahlreichen schmalen
und steilen Parallelketten zusammen, welche enge, ebenfalls von Wasser-
liafen durchzogene Thäler bilden. Die Verbindungen der schweizerischen
Hochebene mit Deutschland und Frankreich fähren über den Jura. Die
wichtigsten derselben sind:
d) Verbindungen mit Deutschland.
Von Brügg über Säckingen und Basel nach Mühlhausen und nach
Mühlheim,
von Arau über den Staffelegg-Pass nach Basel,
von Brügg über Klingnau, Coblenz nach Thiengen und Waldshut,
von Ölten über den Hauenstein-Pass und Liestal nach Basel,
von Solothurn über den Weißenstein nach Gänsbrunnen an der
Honte Ösingen-Delömont
b) Verbindungen mit Frankreich.
Von Basel über Delömont und Porrentruy nach Beifort und Mont-
beliard,
von Porrentruy nach Pont-de-Boide,
von Biel durch das Defilee de Pierre-Pertuis nach Tavannes mit
südlicher Abzweigung über Seignel£gier nach Gourmois am Doubs,
TV 1 fih [ ^' *m*er nac^ le-B°is und Seignetegier,
IIa Chaux-de-Fonds nach Morteau,
Inach St. Imier und la Chaux-de-Fonds,
nach les Ponts und le Locle,
im Travers-Thale nach les Verrieres u. Pontarlier,
Iüber St. Croix, Fleurier, les Verrieres nach Pontarlier,
und Lausanne über Orbe und dem Col de Jougne
nach Pontarlier,
von Nyon über den Col de St. Cergues und Morez nach Salin,
von Genf über den Faucillen-Pass nach les Eouses und St. Claude,
von Genf über Fort de FPjcluse, und Nantua nach Bourg oder
lieh Lyon und Grenoble,
von Genf über St. Julien nach Chambery und Annecy,
von Genf über Chßne nach Bonneville,
von Genf über Evian und St. Gingolph.
144 Fornasari Edler von Yerce.
Das Eisenbahnnetz der Schweiz ist ein ziemlich dichtes. Drei
Haupt -Eisenbahnlinien durchziehen von Südwest gegen Nordost die
schweizerische Hochebene, u. zw. die Linien:
1. Genf-Morges-Yverdon-Neuchätel, Bienne, Solothurn, Aarbourg,
Olten-Aarau-Brügg-Coblenz ;
2. Lausanne - Payerne - Morat - Aarberg - Solothurn - Herzogenbusch-
Ölten ;
3. Lausanne-Freiburg-Bern-Langau-Luzern-Zürich-Winterthur oder
Bomanshorn.
Mehrere Transversal-Bahnen verbinden diese drei Linien. Als be-
sonders wichtige Eisenbahn-Knotenpunkte sind hervorzuheben Basel und
Winterthur.
Nach Frankreich führen nachfolgende Eisenbahnlinien:
Von Genf nach Lyon oder Ma9on,
von Lausanne nach Pontarlier (Col de Jougne),
von Neuchätel nach Pontarlier (Val Travers),
von Del&nont nach Beifort,
von Bienne oder Neuchätel nach Morteau und Besangon.
Die Verbindung mit Deutschland besorgen die Linien:
Inach Straßburg,
nach Freiburg,
nach Schopfheim und Zell,
von Waldhuts nach Stuhlingen und Donaueschingen,
von Winterthur nach Singen und Rottweil,
von Constanz über Stockach, Möskirch nach Ulm, ■
von Friedrichshafen nach Ulm) m. , ^ ,
T. , . TT1 über den Bodensee.
von Lindau nach Ulm )
Nach Österreich führen zwei Eisenbahnlinien über den RhA
(bei St. Margarethen und bei Buchs), und setzt sich die südliche LiniV
den Arlberg unterfahrend, aus dem 111- in's Inn-Thal fort.
Mit Italien endlich wird die Verbindung durch die Gotthardbahi
hergestellt.
Im Falle eines Krieges zwischen zwei Grenznachbarn wird dkj
Schweiz behufs Aufrechterhaltung ihrer Neutralität die dem betreffend«]
Kriegsschauplatze zugewendeten Theile der Grenze zunächst zu bewachen^
haben. Sollte aber ihr Gebiet durch einen der Kriegführenden bedrott' '
werden, so kann weiters die Notwendigkeit eintreten, dieses Gebirt
vertheidigen zu müssen, um so dessen Einbeziehung in die Operationen
der Kriegführenden hintanzuhalten.
Die Befestigungen der Schweiz. 145
Nach der jeweiligen Kriegslage wird demnach die Schweiz eine
ihrer vier strategischen Fronten West-, Nord-, Ost- oder Südfront zu
vertheidigen haben, wobei natürlich der Fall nicht ausgeschlossen ist,
dass der Krieg an zwei Grenzgebieten ausbricht, somit eine Bedrohung,
respective Vertheidigung des schweizerischen Territoriums an zwei oder
mehreren Fronten zugleich bevorstünde.
Diese vier zu verteidigenden Fronten wollen wir nun etwas näher
betrachten.
1. Die Westfront oder die der französischen Grenze, theilt sich
in die beiden Abschnitte der savoy'schen und der Jura-Grenze. Beim
enteren müssen die Fußsteige und die zwei Fahrwege über den Col de
Hontets, den Col de Morgin, welche das vom Mont Blanc bis zum Genfer
See sich erstreckende Grenzgebirge übersetzen, sowie der Fahrweg längs
[--- des südlichen Ufers des Genfer Sees, welcher durch das Defil6e von
f Meillerie nach St. Gingolph führt, überwacht, und ihre Ausgänge in's
f Bhöne-Thal vertheidigt werden. Die wichtige Position von St. Maurice
nrischen den Debouchäen der beiden erstgenannten Routen gelegen,
sperrt das RhÖne-Thal.
Der südlichere Theil der Jura-Grenze, d. i. von der Rhone bis
nm Col de St Cergues ist einem Angriffe auf die Schweiz sehr günstig.
Es dominiert nämlich der Kamm des Grenzgebirgszuges — vom Fort
de fßcluse bis zu den Werken von les Rousses — das schweizerische
Gebiet, und es erleichtern die drei Routen im Rhone-Thal, sowie jene
Aber den Faucillen-Pass und über den Col de St. Cergues ein rasches
Vorgehen um Genf zu isolieren.
Der mittlere Theil von der Straße Lausanne-Pontarlier bis zur
Straffe Biel-Porrentruy (Pruntrut) ist infolge der schwer passierbaren
ud leichter zu verteidigenden Defil£en, dann der vorhandenen mehr-
fachen guten Verteidigungsstellungen ') zu einem Angriffe minder
günstig.
Der nördliche Theil, d. i. bis zum Hauenstein, macht eigentlich
■ehr Front gegen Deutschland, und ist in seiner Configuration ähnlich
dem Torigen. Die vielen leicht zugänglichen Verbindungen des nördlicheren
Thsfles kennzeichnen die der Bedrohung mehr ausgesetzte Strecke, und
'4 Basel ein wichtiges Operationsobject.
Nach Überwindung der Jura-Grenze hätte man in dieser Front
0di mit der Verteidigungslinie der Aare zu rechnen.
T
*) 1. Combe de la Brevine-Plateau der Freiberge.
2. Stellungen in den Thälern von Travers, de Ruz und St. Imier.
3. Linie des Neuchäteler- und Bieler See und der Lauf der Thiele.
L46
F'/riiasari Edler von Verce.
2, Die Nord front oder jene de* deutschen Grenz©, uird zum
gröliten Theile durch den Rhein gebildet Der Schwarzwald trennt die
deutschen V.ui ii< .-kutigslmien. Ein Vorgaben am Unken Khein-Ufer und
3 8ohirarzwaIdea begegnet mehr Schwierig* [jKffiierte
Lage* Defileen zwischen Scbliengen uuil Haself als östlich des Schiri
waldes. wo rieb und Bahnen gegen die schweizerische Grenze
und zum eommunicationsreichen I ru linken Iihein-Uier führen. Nach
bzHQg des Kheins haben die Linien der Thur, Töss und Platt
kein«1 Bedeutung, wohl aber die von der Lahn Brugg-Zürich-Wasen
gleitete Linie der Liuth-Zürich» ü >ee-Litnmat und Aare.
Für die Verteidigung dieser Front sind Sehaflliausen und Willi
thur, ferner Glarus. Schwvz, Luxem und Thun wichtige strategische
Punkte. Letztere gewinnen an Wichtigkeit, falls es sich um den Kück-
zng der eidgenössischen Kräfte in's Gebirge — dem Beduit de] Landes*
Verteidigung — handeln sollte.
3. Die Ostfront oder Jen«' «1er bischen Grenze zert
iu die drei Abschnitte, d. i. jenen vom Bodeusee bis zu den Werken
von St. Luziensteig, von St Luziensteig bis zum Gribellenkopf und von
I;ht bis zum Stillersjoeb.
Im ersten Abschnitte bildet der llhein vom B« bis zum
I16e von Trühbarh die Frenze 1 15 Meilen Lange). Bei Benderen und
bei Koblach ausgenommen, überhobt das linke Rhein-Ufer das rechte. Die
Defileen von Trübbaeh, Überried und Au gliedern das Lhein-Thal in drei
Theile. Letzteres ist trotz der erwähnten Uferüberhöhung, da die Höh
zuge zu nahe am linken Ufer herantreten und die Straße sammt Eisenbahn
trieben werden kann, für die Verteidigung nicht günstig.
Der befestigte Übergang von St. Luzien steig und die P
von Feldkirch sind die militärisch bedeutendsten Punkte «üeses Aih
Schnittes. Ersterer begünstigt die Offensive der Schweiz, letztere hin-
gegen sperr! «1er Schweiz die einzige Fahrstraße sammt Eisenbahn aus
dem Rhäfn-Thale nach Tirol.
Im zweiten Abschnitte folgt die Grenze dem Kamme des Bhi
kons nnd der Silvretta. Nur Kulisteige übersetzen diese beiden Gebirgs-
telleil die Verbindung mit dem JJontafon-Thale her.
Der dritte Abschnitt wird durch die beiden Verbindungen, die iui
Inn- und Etsch-Thal führen, durchschnitten. Auf beiden Gr- teo sind
schmale, gut rertheidigungsfthige Defiltoq und Positionen vorhanden*
4 Die Süd front oder jene der italienischen Grenz
sich vom UmbraiLPass bis zum Monte Dolent»\ wo die Grenzen
Frankreichs, Italiens und der Schweiz zusammentreffen, und folgt zum
Die Befestigungen der Schweiz. J47
geringeren Theile dem Zuge der Wasserscheiden. Das Gebiet des Cantons
Tessin, welches keilförmig in's italienische Territorium hineinragt, nähert
schweizerische Streitkräfte ihrem ersten Operationsobject Mailand.
Die Haupt-Operationslinie einer italienischen Offensive ist jene
des St. Gotthard-Passes, da sie direct zur schweizerischen Hochebene
fährt, die Eoccadelinie Martigny-Chur trennt, und der Verteidigung
im Rhone- und Vorderrhein-Thales ausweicht.
Die übrigen Verbindungen aus der Po-Ebene fähren eben in
beide letzteren Thäler. Der St. Gotthard - Pass selbst ist für die Ver-
teidigung dieser Front — worauf wir später zurückkommen werden —
InBerst wichtig.
Der Unterlauf der Tresa mit dem befestigten Punkt Bellinzona
irt eine vorgeschobene Verteidigungslinie gegen die Offensive aus süd-
licher Sichtung, welche auch die beiden Übergänge über den Lukmanier-
md dem St. Bernhardin-Pass deckt.
Der Übergang über den großen St. Bernhards-Pass wird durch das
Defille von St. Maurice gesperrt. Jener über den Simplon-Pass führt bei
Gondo zwischen vertikalen Felswänden und später durch eine Galerie
tot 222m Länge hindurch, kann daher günstig vertheidigt werden.
Die übrigen östlich des St. Gotthard aus Italien führenden Ver-
bindungen münden alle im Becken von Chur, dem Centralpunkte für
die Verteidigung dieses Landabschnittes. Bei Thusis fähren die Routen
Aber den St, Bernardin- und Splügen-Pass durch die leicht zu sperrenden
: Defillen von Boffna und Via Mala, die Position von Porta bei Bonda in
'ler Val Bregaglia vertheidigt die Verbindung über den Maloja-Pass.
Die vorhandenen zahlreichen Verbindungen begünstigen eine Offen-
ere aus der Valtellina, doch muss hervorgehoben werden, dass der
[Bernina-Pass selbst zum größten Theile des Jahres unpassierbar ist, und
i diese Angriffsrichtung nach fernerer Überwindung des Albula-Passes
das Centrum von Chur trifft.
Im Vertrauen auf die im allgemeinen für die Verteidigung
ige Gestaltung des Landes, sowie auf die durch die Neutralitäts-
Ferträge garantierte Unangreifbarkeit, hat die Schweiz für die Erhöhung
Vertheidigungsfähigkeit durch die Anlage von Befestigungen bis
die neueste Zeit so viel wie nichts gethan, wohl aber rastlos an dem
Irabau ihrer Heereseinrichtungen gearbeitet. Erst der jüngsten Zeit
es vorbehalten, die Landesbefestigung zur Ausführung zu bringen.
Im Verlaufe eines Krieges, bei welchem die Grenznachbarn der
hweiz wie immer gruppiert sein mögen, können sehr leicht Situationen
otreten, welche den einen oder den anderen der Kriegfährenden zwingen.
148 Fornasari Edler von Yeree.
die schweizerische Grenze zu überschreiten; sei es nun, um sich der
Einwirkung des Gegners zu entziehen, oder aber, weil dies als das einzig
richtige Mittel anerkannt wird, um den Gegner zu besiegen. Der erstere
Fall trat bekanntlich 1870 ein, und veranlasste die Mobilisierung der
eidgenössischen Armee. Es wird demnach die mehr oder minder gewissen-
hafte Wahrung der Neutralität stets nur von der speciellen Kriegslage
und den Kriegs-Chancen abhängen, und steht hiemit die Frage im Zu-
sammenhang, ob die Schweiz im gegebenen Falle die Mittel besitzt, um
sich einer eventuellen Gebietsverletzung seitens eines der Grenznachbarn
zu widersetzen?
Die kolossalen Rüstungen der Grenznachbarn, die herrschenden
politischen Verhältnisse, sowie auch die vorhergemachten Erwägungen
werden ohne Zweifel maßgebend gewesen sein, um die vorhanden
Mittel für die Landesverteidigung zu erhöhen, u. zw. dadurch, daas mai
den Ausbau militärisch wichtiger Straßen und Eisenbahn-Verbindung» :
jenen der Befestigungen folgen ließ.
Merkwürdigerweise wurde die fortificatorische Thätigkeit, die j
zu erörtern wir uns vorgenommen haben, in einem Gebiete inauguriert, 0
welchem die Natur für dessen Verteidigung am meisten vorgesorgt hat ,
Bevor wir auf die neuesten Befestigungs-Anlagen fibergehen, seien,
der Vollständigkeit halber, kurz die aus früheren Zeitepochen stim-
menden Befestigungs-Anlagen angeführt
A. Ältere Befestigungen ').
Aarberg im Kanton Bern, zwischen zwei Armen der Aare «f j
einem Sandsteinfelsen erbaut, hat ein altes Schloss, ferner:
ein Hörn werk r Kappelenschanze u ä cheval über die nach V&\
fuhrende Straße;
eine Lünette „kleine Bargenschanze u ein Kilometer westlich
Stadt und nördlich des Dorfes Bargen, endlich sperrt ein größeres Wü
„große Bargenschanze" auf dem nördlichen Ausläufer des südlich BargA—
nach Südwesten sich hinziehenden Bückens, die Straße und Eisenbak
nach Murten.
Aarburg im Kanton Aargau, an der Mündung der Wigger il
die Aare und am rechten Ufer der letzteren, besitzt ein aus del Z
Jahre 1660 stammendes befestigtes Schloss mit zahlreichen casen
f) Solothurn, Hauptort des gleichnamigen Kantons, zu beiden Seiten ll v
Aare, hatte eine alte Umfassung mit acht Bastionen auf dem linken, und vier 1
dem rechten Aaren-Ufer. Letzterer Theil wurde in neuerer Zeit ganz, erstem •
Theile geschleift. f*
t
Die Befestigungen der Schweiz. 149
tierten Bäumen, welches das Thal beherrscht und dermalen als Zeug-
haus dient.
St. Maurice im Eanton Wallis, am linken Bhöne-Ufer und in
einer Thalenge gelegen, ist der Vereinigungspunkt der von beiden Ufern
des Genfer Sees kommenden Straßen und Eisenbahnen, welche dann
weiter sich in's Rhone-Thal fortsetzen. Das enge Thal-Defil6e gewährt
Her kaum Baum f&r den Durchbruch des Rhone-Flusses, welcher an
dieser Stelle zwischen hohen verticalen Felswänden vorbeischießt. Es
Akren die Fahrstraßen, in Felsen eingeschnitten, sowie die Eisenbahn
fach einen Tunnel hindurch, an diesem Absturz vorüber, und es er-
heben sich beiderseits Spitzen von 1.500 bis 2.000m Höhe. Zur Sperrung
fcr hier zusammenlaufenden Verbindungen, um sowohl ein Vordringen
91 : oberen Rhone-Thal von Westen aus, als auch um einen über den
fimplon- und Großen St. Bernhard-Paß im Rhone-Thal eingedrungenen
Qegner den Zugang zum Genfer See zu verwehren, wurde in diesem
Thal-Defiläe in den Jahren 1830 bis 1847 nachfolgende Befestigungen,
«eiche später dem Verfalle preisgegeben wurden, ausgeführt:
Ein Werk im Westen auf dem Plateau von Verrossaz. Von diesem
Hiteau aus bestreicht man beiderseits das Rhone-Thal und bildet das-
aribe die Vertheidigungs-Position des linken Rhone-Ufers.
Zwei Werke (ein Zangenwerk und eine Bedoute) auf den Höhen-
rücken nördlich St. Maurice (Plateau de Chietres), welche das rechte
Ehöne-Ufer beherrschen.
Ein Doppelwerk südlich St. Maurice (Bhöne-Batterie) bei der Grande
Qmbe.
Im vergangenen Jahre wurden durch Mannschaften des 1. Genie-
ürfaillons hier Wiederholungs-Curse abgehalten, und bei dieser Gelegen-
heit an der Instandsetzung dieser Befestigungen gearbeitet.
Bell in zo na im Elan ton Tessin, am linken Tessin-Ufer und am Ein-
gänge des Leventina-Thales, ist der Schlüsselpunkt zu den drei die Schweiz
.aii Italien verbindenden Hauptrouten. Die vorhandenen Befestigungen sind:
Drei alte mit Thürmen und Zinnen versehene Castelle „Schwyz",
,Uri" und „Unterwaiden" benannt, welche die Stadt beherrschen. Zwei
wurden zumtheile umgebaut, das dritte wird als Zuchthaus verwendet.
Zwei Lünetten und eine Bedoute, welche im Süden der Stadt dem
hagonato~Bach vorgelegt sind, und das Tessin-Thal in dieser Bichtung
jperren. Etwa 3km südlich hievon ist eine weitere Linie von Werken
rorgeschoben, u. zw.:
Eine Batterie bei Giubiasco auf dem linkseitigen Hang und am
Ausgang der Val Marobbia;
150 Fornasari Edler von Verce.
vier sturmfreie Thürme oberhalb letzterer;
eine Lunette zwischen Giubiasco und der Eisenbahn;
eine Eedoute mit crenellierten Mauern und einer dahinterliegenden
Fläche zwischen der Eisenbahn und dem Tieiuo-Fluss;
eine Redoute zwischen dem Ticino und dem Orte Sementina, an
welcher sich eine freistehende crenellierte Mauer anschließt, die längs
des Bachrandes von Monte Carasso nach Sementina sich herunterzieht,
und die Straße nach Locarno sperrt.
St. Luziensteig im Kanton Graubtinden am rechten Rhein-Ufer,
zwischen Balzers und Mayenfelden, sperrt die über die Rhätikonkette
und durch das Defiläe zwischen dem Fläscherberg und dem WurterhWE
hindurchfuhrende Verbindung des rechten Rhein-Ufers aus Österreich. Die
in den Jahren 1830 bis 1852 erbauten und theils im DefilSe selbst (692*)
theils am Fläscherberg befindlichen Befestigungen bestehen aus:
einer Courtine mit Halb-Bastionen, welche die ganze Passbreite «Ü-
nimmt;
einem Vertheidigungsthurm „Gruschathurmu, auf einem Absdi
des Gebirgshanges erbaut, welcher die gegen den Ort Gruscha führend
Communication sperrt;
einer vorgeschobenen Batterie, welche den Pass und die Fahrstraße
gegen Norden sperrt.
An der Kehlseite der ersten Anlage liegen vertheidigungsfihige _
Unterkünfte und Depots.
Die Kehl-Vertheidigung besorgt eine Redoute.
Auf dem Kamme des mit schroffen Felswänden zum Rheine ilf*
fallenden Fläscherberges (1.138m) befinden sich fast in gleicher HtaL
mit der Passsperre sechs Vertheidigungsthürme, welche durch einen §P
deckten Weg miteinander verbunden sind. Im äußersten Westen,
höchsten Punkte des Felsengrates und hart am Felsabsturz, ist ein Block-;
haus erbaut.
Ein weiteres Blockhaus oberhalb der sogenannten Prittiswand veiH _
theidigt den aus dem Orte Flätsch heraufführenden Fußweg.
B. Neuere Befestigungen.
Wir haben vorher flüchtig angedeutet, welche Momente das bW
herige Vertrauen auf die Unangreifbarkeit der Schweiz erschüttert, wiQ«
auf die gebotene Notwendigkeit, ein System der Landes-Vertheidi
zu schaffen, geführt haben dürften.
Die Frage der Landes- Vertheidigung und Befestigung, der bis
diesem Zeitpunkte aus dem Wege gegangen wurde, kam damit Uflfi
Die Befestigungen der Schweiz. 151
Rollen, doch so einig man in der Erkenntnis der Notwendigkeit war,
dass hierin etwas geschehen müsse, so verschiedenartig waren die An-
sichten und die Forderungen, welche zur Sicherung des Landes ent-
wickelt wurden.
Der Hauptsache nach waren es drei Strömungen, welche besondere
Vertretung fanden. Der erste Antrag gieng dahin, gegen alle vier Grenz-
oadtbarn gleichmäßig Front zu machen, d. h. es sollten die Grenzen
ud der Innenraum gegen alle vier möglichen Angriffsrichtungen durch
fie Anlage von Sperrforts und Central-Waffenplätzen gesichert werden.
Dieses umfangreiche Befestigungs - System , welches zu seiner Durch-
fthrung enorme Summen gefordert hätte, wurde gleich anfangs übergangen,
wobei auch der Anschauung Ausdruck verliehen wurde, dass die Wahr-
scheinlichkeit eines Angriffes auf jeder Front doch nicht die gleiche sei.
Im zweiten Antrage wurde, vornehmlich nur zum Schutze der
c Mobilisierung, die Anlage von Sperrforts an den Grenzen proponirt. Der
r dritte Antrag lautete endlich, die in's Innere aus verschiedenen Eichtungen
fthrenden Haupt- Communicationen an den Knotenpunkten, bei Offenlassen
te Grenzen zu sperren, um auf diese Weise die mögliche Versuchung
l itt Grenznachbarn, schweizerisches Gebiet in ihren operativen Calcul
I ta riehen, wenn schon nicht ganz zu beseitigen, so doch wenigstens
f kenhzumindern.
Im Anfang der Achtziger-Jahre wurde eine Commission mit dem
Stadium und der Lösung der Befestigungsfrage betraut, doch konnte
tarch diese keine Einigung über Umfang, Ort und Art der Anlagen
opelt werden. Eine zweite zum gleichen Zwecke eingesetzte Commission
%te im Jahre 1883 dem Bundesrathe einen Befestigungs-Entwurf vor,
wacher die zu befestigenden Funkte hervorhob, die Art und Weise,
r wie die beantragten Arbeiten rasch durchzuführen wären, angab, die
nöthigen Mittel hiezu fixierte, jedoch von der sofortigen Ausführung aus-
gedehnter Anlagen Abstand nahm.
Auf diese Weise wurde die Befestigungsfrage zu keinem defini-
tiven Abschlüsse gebracht, vielmehr trat eine längere Ruhepause ein,
Kl endlich im Jahre 1885 dieselbe abermals vor dem Bundesrathe auf-
[ tnehte. In diesem Jahre erst wurde seitens der Bundesversammlung
Tft Majorität die „Militärische Sicherungu des St. Gotthard beschlossen,
id hiefür 2% Million Francs bewilligt. Hiemit trat die Befestigungs-
ige aus dem Stadium der Vorschläge und Verhandlungen, und begann
»rafbare Form anzunehmen.
Die vermutlichen Motive, welche die Veranlassung gewesen sein
faften, dass beim St. Gotthardstock der Anfang gemacht wurde,
Jß2 Fornasari Edler von Verce.
überlebend, wollen wir die militärische Bedeutung dieses Gebirgsmassivs,
welches boi Besprechung der südlichen Vertheidigungsfront nur gestreift
wurde, naher beleuchten.
Von diesem mächtigen Oebirgsknoten zweigen ab: die Gebirgs-
fcftK« der (1 raubündner-Alpen, der Glarner-Alpen, derBerner-
Alpon, des Simplon-Massivs und der Tessiner- Alpen, und ist
derselbe gleichsam der Schlüssel zum Besitze dieser Höhenzüge.
Von diesem Centrum aus ergießen sich strahlenförmig die Wasser-
Iftufe des Khoins, der Reuss, der Aare, der Rhone, derToce und
dos Tons ins, in deren Mitte das von hohen, zumeist mit ewigem Schnee
bedeckten Höhenrücken umschlossene Urseren-Thal liegt.
Ourch den Lauf der Reuss ist das Urseren-Thal mit der schwei-
zerischen Hochebene verbunden; der Oberalp-Pass vermittelt den
Üherjrang tn's Rhein-Thal der Für ka -Pas s jenen in's Rhone-Thal, der
8 1, 0 o 1 1 h a r d - P a s s endlich jenen in's Tessin-ThaL Durch den F u r k a-
umi Orimsel-Pass ist das Urseren-Thal indirect mit dem Hochthil
der Aare ^Hasle-ThalX durch das Hochtessin-Thal ( Val Bedretto) vat
den 8. tf i»eottH>-l*a$s mit dem Thal der Toce (Yal d'Antigorio) verbündet.
Itat Urseren-Thal ist demnach ein ganz bedeutender Com-
nimueaUouskuoteiu und nur dem rauhen Klima (acht Monate Wiiter)
wt die £*riii£* Bevölkerung des Thaies ^ 1.400 Seelen\ welche in dir
Hauptoabl sich auf die beiden Ortschaften Andermatt und Hospen-
thal xertheüt, »uiuschreiben.
IMe ttetVst i$utt£ de* St. Gotthard-Massirs nach allen Front«
Kitt wte ** tu der Pnrchttihruu*: Wcriffen — bildet mit seinen rem
tto4*tt- bis «um Geafer Se<\ vvuu Urnerbecke?* bis mm Lago Maggion
*t**$*w&l>ctviea HaupCAVmmuuic&tknten den Kernpunkt der Lasdesr«-
t!bttfcii£tte:C IVc Ort AttdertuaU — t&r die Aal«* *ine> Waff-nplatia
wa Ksvlfc£tfburc* $*&r £tl:r>üc — :>3 di> C*n:ruai dieser Hivhgebirgs-
IW&ssi^ttT^v **U'ltf vli« Kauv:v^rb:r.^ür.§e^ iti*> scfcw-eiierts^fcr Cential-
a£t»<*&^wb;b<« *r;*rrk vi** A^srvitVr äu iw«: Ai<:r^2£uc£«ri c&higt. ehe
•j^rst^W svvlk $*wt*c A3£-t£&:c,;*\''* ^mir wiri uri iii ir klimatischer \,
lv-i* -f-sici^^v.'? HxivJL^s^ TidL^r^T T^i Sierra Li schwer- .%
7ik?5wr'>a.-fif X>rVr *vs-i x*i>iciatf^ w:*£ i\i A7£Tf ::■*::. x riamlkk j;
0^::-i:a i*iQnaiwt A^i.r.w-: i-?* ^;55Air:->L±a>r'> ^■f-rtrii-i-a mos««, :.,
%* hu \ /.-£«.'•!. ix> lirtj xi?zc%!2 Y. *■;/*>- VrwJ.-* ".wr.. -rirü ■£>* Stf&hK&i •
it»r >;iii/.. ".iii»ii \sc v*i'£^iM:a *u.5*üSfc£*M u^i^r^ir xi»i culx r« der "
Die Befestigungen der Schweiz. 153
Andermatt ist demnach das Reduit der im Gotthardgebiete kämpfenden
Trappentheile, und wird auch darnach eingerichtet, indem die Anlage
bedeutender Magazine für Munition und Lebensmittel, für Werkzeuge,
sowie für Vorräthe, zur Herrichtung von Unterkünften in Aussicht ge-
nommen ist. Im Kriegsfalle werden feldmäßige Anlagen diese Etablisse-
ments schützen. Um die im gegebenen Falle, in diesen hochgelegenen
Gebieten operierenden Kräfte den Witterungseinflüssen so viel als mög-
lich zu entziehen, sowie zur Unterbringung der Truppen überhaupt,
worden nach vorhergegangenen Versuchen seitens des Militär-Departe-
ments, zerlegbare hölzerne Baracken eingeführt, welche in Andermatt
und Hospenthal magaziniert wurden.
Bei der, wie erwähnt, im Jahre 1885 festgesetzten militärischen
Sicherung" des St. Gotthardstockes wurde die Anlage nach-
folgender Werke beschlossen (siehe die Übersichts-Skizze):
1. Ein Werk am Oberalp-Pass (2.052m) zur Sperrung der
Fahrstraße von Andermatt nach Dissentis (3 lim) und Chur im Vorder-
rheinthal, sowie zur Bedrohung der Flanke feindlicher über Biasca,
Olivone und dem Lukmanier-Pass gegen Dissentis vorrückender Streit-
fatfte.
2. Ein Werk am Furka-Pass (2.436m) zur Sperrung der Fahr-
straße von Andermatt nach Oberwald (33km) im oberen Khöne-Thale,
sowie der beiden von Obergestelen einerseits, und vom rHötel Rhone-
gletscher" anderseits, über den Grimsel-Pass in's obere Aare-Thal
führenden Fußstoige. In letzterer Richtung ist der Bau einer Fahrstraße
in Aussicht genommen.
3. Ein Werk beim sogenannten „Urnerloch" an der Route
Andermatt, Göschenen, Luzern zur Sperrung der im Reuss-Thale von
Norden her führenden fahrbaren Communication. Diese fuhrt, in der
durch schroffe Felsabstürze eingeschlossenen Thalenge von Schöllenen
Midurch und über mehrere leicht zerstörbare ober- und unterirdische
Kunstbauten, von denen die den Reussfall in einer Höhe von 50m über-
spannende Teufelsbrücke und der 65m lange Straßentunnel „Urnerloch"
die bedeutendsten sind.
4. Ein Werk bei Airol 0 am südlichen Ausgange des St. Gott-
hard-Tunnels zur Vertheidigung der aus dem Tessin-Thale in Serpen-
tinen am Osthange der Val Tremola zum Gotthard-Passe (2.114m) und
von hier nach Andermatt führenden Fahrstraße, sowie zur Bestreichung
des Tnnnel-Ausganges.
5. Ein Werk am S. Giacomo-Passe (2.308m) zur Sperrung
der Verbindung Airolo-Domodossola.
21*
1.04
Furnnssiri E<11< r rou \
am Südabhange & Qotthsrdstockee gelegen, k.
durch Streit! reiche durch das Tocoe-Thal fiboi1 i< >iacomo-
Bedretto-Thal vorgehen, von der Grenze aufl inner-
halb ca. 8 Stunden erreicht werden. Durch die Sperrung «aa-
il diese rasche Am, i hindert wn
soll ungleich diei ate Fahrstraße den
Nufenen-Pafl (2,400m) na. Ij II die Verbindung des
mit dem Rbflne-Thale decke
Du den Genie-Bureau übertragene Durchführung Gott
toriseheii Arbeiten wurde ini Jahn' 1886 mit der Terrain-Ai
eingeleitet I * i * • eigentlichen Bauarbeiten beschränkten steh in di"*eai
Jahre auf die zur Schließung des Sudportal Hhard-Tminels ge*
fcroffenen te« tn Vorkehrungen, dann auf Planierungs- und 8
diewngs-Arbeiten für das am Fondo del Bösco bei Airolo
in Angriff zu nehmende Werk, Die indessen fertiggestellten Befeattgui
plane rnnasten mil Böcl nf die in der Kriegebaukunst durch
Einführung von BrieansgeechoBaen bedingten eonßtruetiven Neuerungel
• werdeo, wodurch der Beginn der Bauarbei
Im Jahre 1887 era igten beim Hauptwerke bei Aii
Eni- in Li leiten, sowie die Lieferung der für d
Panzerungen mit Vergebung, und wurde auch
mit der Arbeit begonnen.
Indem wir nu< die Besprechung der bereits beendeten ,l,|d
noch in dar Herstellung begriffenen Befestigungs-Arbeiten üb»
wird hier bemerkt, dass aus mannigfachen Gründen, die sputer hervor»
gehoben Verden sollen, und die während der Ausführung der Befestigungen
i gemacht haben, der Umfang der im Jahre 1885 fe
gesetzten „militärischen Sicherung tthard sich wesentlich
itert hat
tan zur Ausführuii- (siehe Ta£ &):
aiptwerk „Fondo del Bosco4 westlich des 0 olo
als modernes permanentes mit eineis IScm Panzerthurm. und 1
»ematten, Möraerkuppdn und 8chneUfemer.-*G ait-
achtungastlnden efo rereobenee stnrtnfri
ting 22 Geschütze betragen soll. Es bestreitet
i der Fahrstraße zum St Qotthard-Pass, den aüdlid
Tum saniint EivnlialiiL and hält das Ticino-Thal nach beiden
H er.
Gegen diu beim Bau« rerweudeten Granit und Beton, sowie auch
ale fanden im Jahre 1888 in Tlmn Scblefil
Die h
155
oit comprimierter Scbieflwolie geladenen!!:
welci iuf die Lafettiem ckteu.
Im Jahr« 18 is dem fertigen Objecto geechoaßen.
D« > runnelß, der im kräftigen Feuerbereiche dieses
i durch izerthor, vom Werke Fondo del Bosco
auf elektrischem \\ Jen.
idigu&g dieses Objectee zeigte es sich, dass dasselbe
d, d. i. von den am rechten Ticino-Ufer ge-
nt>n Htten bek&mpfl werden kann, ohne gegen dieselben wirken zu
■ei)* ftie> lenBau
Isbrürkf
Rartola.
selbe Uich und ca.
roptwerk
n, und ergänzt dadurch.
• n Partien
Tbalbegl anders
nden
JhöDtr- Vonvi' nimmt,
ren Einblick in
Val Bedretto und in die Val
tiua ermöglicht, dessen
ang. Die Batterie
Anzahl offener Ge-
de für sch^
welche durch starke
Enltniv*r*en , in denen die
futerstands- und Depotrftume
ut sind, von einan<]«ji
nt werden. Die hohe Lage,
c d» vile Hang, scheinen einen Hindernisgraben ent-
gemacht zu haben.
jedoch die Befestigung der Südftront nicht abge-
Anlage eines weiteren Werkes in der Nähe des
H< L&Qtm nu directen 8perning des Passes als auch zur
bung des Aut in dei Val Tremola, wurde schon vor längerer
-••n, und dürfte dessen Erbauung baldigst erfolgen. Für dieses
1 aammt Armierung wurden 300.000 Francs eingestellt.
l matt wurde mit dem Bau des Forts Bühl begonnen.
I inussten vor allem die Zufahrten zu dem nordwestlich Andermatt
Haken Rratt-Ufer auf einem Felsenabsatze gelegenen unzugänglichen
156
uasari Edler vun Verce.
Erapiacenient angelegt werde«. Es wurde deshalb am Nordausgange
„ürberlochec üe Reuss eine vertheidigungsfuhige Brücke erbaut
welche zum Eingang Tunnels führt, der den einzigen Zugang zum
Fort Bühl bildet Der Tunnel-Eingang wird mit Schnellfettergeschül
aus Casematten vertheidigt. Auf diese Weise ist die Besatzung
Werkes ohne den Umweg durch das Urnerloch nehmen zu müssen, mit
Enge von Schollenes direct verbunden, was besonders im Criegi
ron Belang ist. Vorkehrungen für die Absperrung, sowie, falls tetzl
zerstört werden sollte, für die Sprengung dieses Straßen-Tunn
e troffen.
Das Fort Bühl sperrt den Südausgang des Di wü 8chöl-
lenen, beherrscht das Urseren-Thal, den Ort Ander die von
dieaetfl Orts zum Furka-, zum St. Gottbard- und zum Ol
führenden Straßen, Gegen Nordes hat es gar kein*' Wirkung.
Wie bei Airol», zeigte BS sich auch hier, dass die Anlage eines
Werkes nicht genügt, um diesen Punkt wirksam zu sichern. Di>
in Erbauung eines zweiten ergänzenden Werkes in höherer Lage, um
jenen Bedingungen zu entsprechet welche das tief gelegene Fori Bohl
nicht erfüllen kann.
Auf einem Absätze liehen Abfalles des Bfttzberges
das Start Bflhl ca. 100m überhöhend, das Fort Bätzberg angelegt.
Bildlich <br Straßen-Galerie zweigt die Portsstraße, welche in
Serpentinen zum Eraplacemeut führt, ab. Das Fort Bätzb* lieft
Jen das Reuss-Thal, in welches es fast bis Wa rieht
hat, bestreicht den Örf Gesehenen, Straße und Eisenbahn nach
den Bahnhof und den Nordausgang des Gotthard-Tunnel- herrscht
ferner die auf den umliegenden Bfthen rorflndlichen Gegen-Positioneo,
-Thal und die in demselben zusammenfließenden Alf
Bei beiden dieser Werke, welche gleichzeitig in Angriff genommen
wurden und dermal im Bau sich befinden, wurde ebenfalls den
neuesten Erfahrungen Rechnung getragen. Sie sollen mit schweren und
leichten Geschützen in Panzerthürmeu, und mit gepanzerten Beobaehtungs-
stftnden ausgi werden.
Der Erbauung dieser Werke dürfte die Anlage eines ferneren
U kes am T e u fe 1 s t e i u (riesiger Felsenblock in der Thalenge zwischen
•n und Wascn) folgen, wa9 bereits erwogen wurde.
In 9er Gegend der Teufelsbrücke ist die Installierung von Tur-
binen beabsichtigt, um die Wasserkraft der Reuss zum Zwecke der
elektrischen Beleuchtung auszunützen.
Die Befestigungen der Schweiz
157
idget pro 1890 waren bereits 1.000 Francs eingestellt, welche
Canton Ur »blt worden, um du Benutzungsrecht der Wasser-
Keuysiiusses zu erwerben.
Am Oberalp- Pus*e, sowie am Furka-Passe, wurde mit der
igkeit im Jahre 1890 begonnen, u.zw. mit dem Baue gemau«
rkünfte, welche zunächst für die Unterbringung der Arbeiter, und
rntcrkunftsöbjecte für die Besatzung der Werke in Friedens-
D sollen,
Für die Arbeiten am Oberalp-Passe wurden 750.000 Francs, und
am Furka-Passe 1 Million Francs votiert.
Die Anlagen am Oberalp-Passe, welche gegen das Vorderrhein-
ret Bein werden, und welche, wie vorher erwähnt, eventuelle
ionen über den Lukmanier-Fass, oder über den St Bernardino-
IQgen-Pass gegen Reichenau (75km) flankieren, werden, falls der
usbau der Splügenbahn zustande käme, noch an Bedeutung gewinnen.
aber der Anschluss an die Linie Landi|uart-Davos ausgeführt
erden, dann läge diese Bahnverbindung zu entfernt, um vom St. Gotthard
rasBiek bedroht zu werden.
Hiemit hätten wir alle jene Befestigungs- Anlagen besprochm,
be irtiggestellt sind, oder binnen kurzem der Vollendung
iCOmo-Passe wurde noch keine
keü entwickelt, und wird schließlich noch bemerkt, dass gelegen!-
der Beratittmgen des Budgets pro 1890 von dem Bundesrathe der
ig ergieng, Vorstudien für die Anlage von Befestigungen bei
Maurice^ und St Luzien steig vornehmen zu lassen.
die militärische Bedeutung und den Wert der durch die
weh geschaffenen Gotthard-Befestiguug, wurden in der Militär-
besonders jener der Nachbarstaaten, sehr abweichende und
iflicher Weise, oft ganz subjeetive Ansichten und Urtheüe laut.
der mögliche Eintritt bestimmter Eventualitäten die Schweiz
□ hat, diese Anlagen zu schaffen, um dann in einem solchen
*, xur Aufrechthaltung ihrer Neutralität, handelnd aufzutreten, geht
liebsten aus den im Lande herrschenden und im publieistis« hm
emein bekannl gewordenen Anschauungen hervor. Dieselben
die beste Illustrierung für die militärische Bedeutung und den
thard-Befestigung, daher wir diesbezüglich uns darauf
itaülon im Jahre 1890 bewirkten Herstellungen
tltarlcungen, (Tntmtlnde, Bekleidungs-Arbeiten e1 nur den Zweck der Aus-
ladung, lAurie die Benützung der Objecte für die ät-hieß-Übungen.
■ nft sar i Ed I •■ r \ QU \' e P(
können, d i» Äusserung der r Schweizerischen Monataschrif
aller Watt'eir zum Bühlme bi.-r iniaflHwnil
'1er Gotthard-Befestigung hat man keineswegs etwa blolJ
Sperrung das WnUhard-Tunmds und Stralie tu
verstellen, im Systeme der i-Uefestigung ist vielmehr dt
:rn, welches der natürliche < 7<nti alpunkt un-<
ist. Das gro> -eiikreuz. in welchem »ich die von Süd Dach
Nord and von Ost nach West tuhrenden Verkehrslinien im öerwu
ti-Thal sehneiden, wird durob die Bti
deren Bau mit Aufwand aller Kräfte betrieben wird, mit einen.
fort : -eher Anlagen umzogen, — ja im Grunde genommen,
mrhr als erneu; denn die projectierten Befestigungen werden eine irn
und eine laßere VarflwdignigflliBie um den Steaflenknoten von An
matt bildend
„A\ "ir haben es also mit einem umfangreichen, von einem Po
Gürtel umschlossenen Kaum zu thunT groü genug, um neb
Besatzungen der Porta und den zur Sicherung ihres \
DdthigtD Vörpoafcen noch einen n. zu offensiven, wie defi
< Operationen verwendbaren Truppenkörper Aufnahme und Schutz
ühren. I1 (gtfTAUXD ist das ganze ( "rs^ren-Thal mit seinen drei
niatt, Bofptathal und Kealp. Was wir mit einem Worts
uosi bard-BefeetigäBg nennen, ist demnach ein befestigtes Lau
„D&mü i>t des ganzen Anlage nicht etwa nur der
danke passiver \Vrtheidigung der, durch das Urseren-Thal führenden
drgsstratieu zugrunde liegt, sondern auch die Absicht der Bei
zur Deckung der am Oottbard-Massiv vorbei führenden Einbruc
rlöbtuegen durch das Mittel offensiver Unternehmungen, denen das
i-Thal ah A M-J illtbör dienen soll"
„Der rechte Flügel i .■ -'dehnten Bergfeste, d sperren an
der Furka, m,n dir Prost gegen die Anmarschstralle des Rhüne-Ttm
die sie eine Strecke direet beherrscht0
das befestigte Lager des Urseren-Thales in uns
kann die Benützung der Furka-Straße, der Simplon-Straße
und »j oberen Rbone-Thale in's obere Tessin- und Aare-Thal
1 1 1 1 • regi dem Feinde verwehrt werden, theils durch
treten, theils durch Flankierung seiner Mais
hewegungen oder rnterbrechung seiner rückwärtigen Verbind im _
Mrang der Khr»uethal-Furkastralir ihm) die rnterbrechung der
Mndtmg über den Orimael kämen inbetraeht irn Falle eines Kri«
unserem westlichen Nachbarstaat, wenn es gälte, die I
Die Befestigungen der Schweiz. 159
linie 3iartigny-Urseren-Thal-Chur einem französischen Truppenkörper zu
verschließen, welcher die Bestimmung hätte, den von der Haupt-Armee
durch die schweizerische Hochebene geführten Haupt-Operationen, auf
der parallelen Hochgebirgsstraße begleitend, zu folgen.**
r Offensive Vorstöße über Ulrichen gegen Brieg würden von der
Furka herab zur Ausführung kommen müssen, wenn in einem Kriege
irischen Frankreich und Italien die Simplon-Straße, sei es zu Truppen-
bewegungen und Transporten aus dem Saönegebiet nach Piemont, sei es
zu solchen aus Ober-Italien nach Frankreich hinein, benützt werden
wollte. Dergleichen Operationen sind längs der Simplon-Straße so lange
nicht möglich, als nicht die Besatzung des Urseren-Thales überwältigt
oder doch durch Detachierungen überlegener Stärke von Süden und
Südwesten her, derart cerniert und beschäftigt ist, dass sie keine erfolg-
reichen Ausfälle zu machen vermag/
„Das Centrum der Gotthard-Befestigungen sperrt die
Getfhard-Straße und Bahnlinie bei Airolo, deckt den Zugang zum
Xnfenen-Pass am unteren Eingang des Bedretto-Thales, ermöglicht
eiM Belästigung feindlicher Bewegungen, die von der lliviera Blegnothal-
irtr&rts streben/
„Die Stützpunkte im Centrum der befestigten Lagerfront kommen
zu Geltung, wenn in einem Kriege Italiens gegen Frankreich ersteres
Anstrengungen macht, in den Besitz des Gotthards zu gelangen und
damit einen Flankenschutz für die über den Simplon- und allenfalls
üW den Nufenen-Pass zu dirigierenden Truppen- und Transport-
Cdonnen zu gewinnen. Aber auch dann, wenn in Italien eine sich hiefür
eipende politische Constellation ausgenützt werden wollte, um den
Cuton Tessin von der Schweiz abzulösen. Solange der Gotthard unser.
ist eine ungestörte Occupation des nördlichen Theiles des Cantons
Tessin undenkbar/
„Der linke Flügel des befestigten Lagers am Gotthard- und Oberalp-
Paa (Calmöt) macht Front gegen die Anmarschstraße vom Vorderrhein-
Thale her und ermöglicht eine Flankierung feindlicher Operationen, die
*« Lukmanier-Pass über Dissentis, vom Bernhardin oder Splügen herab
ober Keichenau rheinabwärts, oder über die Pässe der Tödi-Saurenstock-
Kette nach dem Lintthal tentieren. Dieser Flügel käme in Thätigkeit,
wenn Italien im Kriege mit uns, zu einer Cernierung des Gotthard-
Xusivs von drei Seiten (Süd, West und Ost) und gegen eine der drei
Fronten zu einem regelrechten Belage rungs- Angriff sich entschlösse,
fo lisst sich auch die Möglichkeit denken, dass in einem europäischen
Kriege, in welchem der Westen des Continents den Centralstaaten feindlich
160 Foriiasari Edler von Verce. Die Befestigungen der SeJ
gegenübersteht, die Hinter- und Vorder-Rheinstraßen zu Tn
Schiebungen aus Süd-Deutschland nach Italien oder umgekel
werden wollten." 1
„Endlich kann der Fall eines Einmarsches deutscher 1
eintreten, die unsere Hochebene in der Längsrichtung von
Westen zu durchlaufen bestrebt sind, während ein Gebirgs
österreichischen Allierten von Tirol her durch Graubünden
über den Gotthard nach dem Rhönethal operiert, in der A
der in der Hochebene sich abspielenden Haupt- Operation
Schritt zu halten, beziehungsweise ihr, wenn thunlich, voi
„Unsere Gotthard-Befestigung macht aber au<
wärts Front; sie erhält einen rückwärtigen Abschluss, der
Thal von Göschenen abwärts unter Feuer zu nehmen erla
nimmt sie den Charakter eines großen Landes-Beduit an, ein
die, wenn ihr gelingt, auch einer längeren Cernierung oder
gegenüber Stand zu halten, uns ermöglichen würde, an diese
Widerstand lange genug, vielleicht bis zum Abbruch des '.
zur Eröffnung der Friedensunterhandlungen, fortzusetzen, wäh
Feld-Armee den größeren Theil des Landes hat räumen müsse
gar sich gänzlich auf ausländisches Gebiet zurückgezogen hl
Schulter an Schulter mit der Armee desjenigen Nachbarstal
zukämpfen, mit welchem die Eid-Genossenschaft nach Au
Krieges nothgedrungen in ein Allianz-Verhältnis getreten ist
Anschlüsse Schutz suchend gegen einen andern Nachbar,
erste war, der unsere Neutralität verletzte."
„Aus dem Gesagten geht hervor, wie der befestigt*
allerdings vor allem und in erster Linie zur Verstärkung ui
Front dient, wie aber von ihm außerdem behauptet werden
er seine große strategische Bedeutung auch dann haben wird,
in Kriege verwickelt werden, die uns zwingen, gegen Osten oi
Front zu machen, ja, wie die Befestigung des Central- Alpen:
ganzen Lande zugute kommt, allen Landestheilen zum
V ortheil gereicht."
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'• - - ■ -*'
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^
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mm
161
III. Der Bmm Repetiercarabiner M. 1890).
Von
Adolf Weigner,
k. und k. Hauptmann der 1. Batterie- Division, »ugetheilt dem k. und k. technischen und administrativen
MUUär-Comüe.
(Hiezu Tafel 11.)
Im ersten Abschnitt dieser Abhandlung: „Darstellung der Ent-
wicklung der 8mm Handfeuerwaffen in Österreich-Ungarn u wurde hervor-
gehoben, dass parallel mit den Versuchen zur Schaffung eines klein-
edibrigen Repetiergewehres auch jene des Bepetiercarabiners, bezw.
Sxtracorpsgewehre8 stattfanden, und dass die Entscheidung bezüglich der
Einführung der letzteren beiden Waffen — welche denselben Verschluss
und den gleichen Zubringer wie das Repetiergewehr M. 1888 hatten —
imzage ist.
Anderweitige Bücksichten ließen diese Entscheidung zur Zeit als
der vorerwähnte Abschnitt geschrieben wurde (December 1888) nicht
als dringend erscheinen, umsoweniger, als auch bezüglich der günstigsten
Tragart des Bepetiercarabiners noch Versuche angestellt werden mussten.
Die Tragart des Carabiners mit Werndl- Verschluss direct auf den Repetier-
carabiner zu übertragen, erwies sich schon aus dem Grunde unzulässig,
weil der den Zubringer enthaltende, über den Mittelschaft vorspringende
Kasten auf dem Bücken des Soldaten zu liegen gekommen wäre.
Mit der Durchführung der Orientierungs-Versuche zur Ermittlung
der günstigsten Tragart des Bepetiercarabiners wurde durch das k. und k.
Beiehs-Eriegsministerium der k. und k. General - Cavallerie - Inspector
betraut. Dieselben fanden in den ersten Monaten des Jahres 1889 mit
den Versuchswaffen statt, und führten zu dem Antrage auf eine ausge-
dehntere Erprobung zweier Tragarten durch die Truppe. Auch wurde
der Wunsch nach möglichster Verringerung des ca. 3m5kg betragenden
Gresammtgewichtes des Bepetiercarabiners ausgesprochen. Die eine Trag-
') Zar Naehiieht: Dieser Aufsatz bildet die Fortsetzung der im 1. Hefte 1889
erschienenen Abhandlung: „Die 8mm Handfeuerwaffen in Österreich- Ungarn u. s. w.u;
das Juni- oder längstens Juli-Heft der „ Mittheilungen tt wird den Schluss bringen,
worauf Fortsetzung und Schluss, gemeinschaftlich broschiert, den Herren Abonnenten
der ganzen Abhandlung kostenfrei zugesendet werden wird. Auf die vollständige Ab-
handlung wird tob hier aus ein neues Abonnement eröffnet werden. Die Red.
24*
162 W e i g n e r.
art war analog der des Werndl-Carabiners über den Rücken des Reiters,
der Carabiner mit der linken flachen Seite anliegend, die zweite — nach
mexikanischem Vorbild — bestand in der Fortbringung des Carabiners
in einem, rechts rückwärts des Sattels angebrachten Lederfutteral.
Die Versuche zur Verminderung des Gesammtgewichtes des Repetier-
carabiners hatten zur Folge, dass letzteres bis auf 39tkg reduciert wurde.
Von den zur Truppen-Erprobung angefertigten 40 Stück Repetier-
carabinern waren je 20 für eine der beiden vorerwähnten Tragarten
eingerichtet und gelangten dieselben Ende 1889 bei vier Cavallerie-
Begim entern zur Erprobung.
Das Urtheil fiel einstimmig zugunsten der Tragart über den Rücken
des Reiters aus, so dass letztere wie bisher auch für die Zukunft bei-
behalten werden konnte.
Unabhängig von den Tragversuchen gelangte im Militär-Comitä vom
April 1889 an ein vom Ober-Ingenieur Mannlicher proponiertes Modell
eines Repetiercarabiners, welches einen neuen Verschluss und einen neuen
Zubringer besaß, zur Ausbildung, da dasselbe — abgesehen von seinen
sonstigen Vortheilen — den berechtigten Wünschen nach Verminderung
des Gewichtes der Waffe, in ausgiebigstem Mäße' Rechnung trug. Diese
Verminderung des Gewichtes war hauptsächlich eine Folge des neuen
Verschluss-Systems, welches die Vorzüge des Geradzuges mit demjenigen
der symmetrischen Verriegelung unmittelbar hinter dem Laufe verband.
Letztere Verriegelungsart gestattete nämlich, den Verschlusskolben und
das Gehäuse kürzer und schwächer, mithin auch leichter zu halten, welche
Umstände sich in der Verminderung des Totalgewichtes der Waffe äußern.
Da mittlerweile auch die Experimente mit dem neuen, schwach-
rauchenden Pulver so befriedigende Resultate lieferten, dass dessen Ein-
führung bei den Handfeuerwaffen als nahe bevorstehend angesehen werden
konnte, wurden zur Erprobung, bezw. Ausbildung des neuen Carabiner-
Modells — parallel mit den bezüglichen Versuchen mit dem Repetier-
gewehre M. 1888 — nebst den Gewehrpatronen M. 1888 auch solche mit
schwachrauchendem Pulver verwendet. Ein größerer Schießversuch, welcher
im October 1 889 mit dem Repetiergewehre M. 1888 und dem neuen Carabiner-
Modell bei Anwendung der Gewehrpatrone mit dem neuen Schießpräparat
auf dem Schießplatze Steinfeld stattfand, lieferte jene Anhaltspunkte,
welche zur Bestimmung der Aufsatzhöhen und der Streuungsgrößen für den
Fall der Einführung des schwachrauchenden Pulvers nothwendig waren.
(Die Ermittlung dieser Daten für die Gewehrpatrone M. 1888 fand —
wie schon im 1. Abschnitt erwähnt — gleichzeitig mit den bezüglichen Ver-
suchen mit dem Repetiergewehre M. 1888 schon im Jahre 1887 statt.)
Der 8mm Repetiercarabiner M. 1890. 163
Das vollkommene Entsprechen des neuen Carabiner-Modells bei
den Versuchen, nachdem die als nothwendig befundenen Modificationen
ausgeführt waren, das geringe Totalgewicht von 3*15%, die gute Schuss-
präcision, die günstigere Gestalt des Kastens, bedingt durch den neuen
Zubringer, konnten die Einführung dieses Modells anstelle desjenigen
M. 1888 nur vortheilhaft erscheinen lassen, weshalb auch das k. und k.
Beichs-Kriegsministerium dasselbe im Mai 1890 hiezu in Aussicht nahm,
und die Einleitung der Vorarbeiten für die Massenerzeugung, basiert
auf die Gewehrpatrone mit schwachrauchendem Pulver, anordnete.
Nachdem zur Zeit der Veröffentlichung des I. und II. Abschnittes
dieser Abhandlung das Repetier ge wehr M. 1888 bereits so allgemein
bekannt war, dass von einer Beschreibung desselben abgesehen werden
konnte, so wurden am Schlüsse des I. Abschnittes nur die wichtigsten
Coastroctions-Daten des erwähnten Gewehres und der zugehörigen Patrone
angeführt.
Da jedoch der neue Repetiercarabiner nur wenig bekannt ist, die
Bewaffnung der Cavallerie mit demselben erst im Laufe dieses Jahres
erfolgen wird, so wird im Nachfolgenden eine Beschreibung desselben
gegeben. Hiezu sei bemerkt, dass jene Einrichtungen, welche denjenigen
des Bepetiergewehres M. 1888 analog sind, speciell hervorgehoben
Verden, da sie als bekannt vorausgesetzt, bezw. an diesem Gewehre
eingesehen werden können. (Bezüglich der Bewaffnung der technischen
Trappen mit einem Bepetier-Extracorpsgewehre oder mit dem Repetier-
gewehre sind die Verhandlungen noch nicht abgeschlossen.)
A. Beschreibung des Repetiercarabiners M. 1890.
(Hiezu Tafel 11.)
Der Repetiercarabiner M. 1890 besteht aus folgenden
Hanpttheilen:
1. Lauf;
2. Aufsatz;
3. Verschluss;
4. Kasten mit dem Zubringer;
5. Schaft;
6. Garnitur.
1. Der Lauf.
Die äußere Gestalt des Laufes ist aus den Fig. 1 und 2 zu
entnehmen; die Bohrung ist bis auf das Wulstlager, welches sich im
Yerechlusstücke befindet, gleich jener des Bepetiergewehres M. 1888
(4 muldenförmige Züge mit Rechtsdrall von 250mm Länge).
1Ö4
W e i g n e r.
Der Lauf ist rückwärts, zum Anschrauben des Gehäuses, mit Ge-
winden und rechts seitwärts, für den Kopf des Patronenziehers, mit einem
seichten Ausschnitt versehen (Fig. 3 und 4i. Mit dem Laufe aus einem
Stucke erzeugt ist das Kornstöckel k* und die beiden Aufsatz-
bftefcftn «4; im Kornstöckel ist das Korn k eingeschoben.
2. Der Aufsatz.
Derselbe ist analog dem Aufsätze des Espefteiywqhgefl M. 1888,
jedoch ohne Schuber, eingerichtet und besteht au« der, um die Aufsatz-
schraube as drehbaren Aufsatz klappe ak, den Mdeta St eil-
heb ein *AT und der zwischen letzteren liegenden Aufsatzfeder;
diese Theile lagern zwischen den Aufsatzbacken (Fig. 3 und 4>.
Die Aufsatzbacken sind nach rückwärts abgeschrägt, deren rück-
wärtige Begreuzungsfläche abgestuft Auf der Abschrägung ist die von
2 zu 2 Hundert Schritt fortschreitende Aufsatztheilung für die Distanzen
6 bis 24 Hundert Schritt angebracht; für die Normal-Aufsatz**
Stellung von 500 Schritt und für die tiefste Aufsatzstellung
von 300 Schritt ist keine Bezeichnung mittels Ziffern vorbanden.
Jeder Aufsatzstellung entspricht eine, in die Innenfläche der Au
backen eingeschnittene Kerbe, deren tiefste rückwärtige Stelle mit dem
zugehörigen Distanzstrich übereinstimmt Die Distanzstriche und Kerben
für die Aufsatzstellungen von 6. 10, 14, 18 und 22 Hundert Schritt sind
an der linken, jeue für 8, 12, 16, 20 und 24 Hundert Schritt an der rechten
Aufsatzbacke angeordnet. Für die Normal-Aufsatzstellung dient die obere
Flache der Stufe« als Begrenzung. Die Kerbe für die tiefste Aufsatzsellimg
ist in beide Aufsatzbacken, u. zw, in der Stufe selbst eingeschnitten.
Die Aufsatzklappe, deren Gestalt aus der Fig. 1 zu entnehmen ist,
besitzt rückwärts in der Breitenmitte das Grinsel </.
Die Stellhebel sh sind an der unteren Fläche der Aufsatzklappe
so gelagert, dass sie um die an ihrem vorderen Ende angebrachten
Stellhebel-Schrauben drehbar sind; ihr rückwärtiges Ende ruht in einer
Quernuth der Aufsatzklappe, Die Stellhebel besitzen an ihren AuIWmi-
seiten zuei Eingreifen in die Kerbeu der Aufsatzbacken vorn eine lang*1,
rückwärts eine kurze Schneide* Unmittelbar hinter der letzteren ti;
sie je einen, außen geriffelten Ansatz als Angriffspunkt für die Hand.
Die zwischen den Stellhebeln liegende Aufsatzfeder sucht erstere stets
auseinander zu drücken.
Das Stellen des Aufsatzes erfolgt ganz analog wie beim Repetier-
gewehre M. 1888, indem die beiden Stellhebel an ihren Ansätzen erfasst,
zusammengedrückt und nun mit denselben die Aufsatzklappe
Der 8mm Repetiercarabiner M. 1890. 165
gedreht wird, bis die bezügliche Schneide des betreffenden Stellhebels
vor die der Distanz entsprechende Eerbe kommt, worauf der erstere
durch Nachlassen des Druckes zum Einfallen in die Eerbe veranlasst
wird. Die lange Schneide der Stellhebel dient zum Stellen des Aufsatzes
für die Distanzen von 600 Schritt aufwärts, die kurze Schneide für
die Normal- und die tiefste Aufsatzstellung. Um rasch aus einer höheren
Auftatzstellung in die Normal-Aufsatzstellung überzugehen, genügt es,
wie beim Repetiergewehre M. 1888, wenn die Aufsatzklappe einfach
niedergedrückt wird, indem hiebei die beiden Stellhebel mit ihrer unteren
Fläche an die Stufe der Aufsatzbacken stoßen.
3. Der Verschluss.
Der Verschluss besteht aus dem Gehäuse sammt Abzug und
dem Verschlusskolben.
a) Das Gehäuse sammt Abzug.
(Fig. 1 bis 4.)
Das Gehäuse g bildet eine starke, mit mehrfachen Ansätzen,
Ansnehmungen und Durchbrechungen versehene cylindrische Bohre.
Dasselbe besitzt vorne, zum Anschrauben an den Lauf, Muttergewinde,
ist in seinem mittleren Theile von oben nach unten durchbrochen und
endigt rückwärts in den Gehäuseschweif gs.
Der geschlossene Theil des Gehäuses ist an der Innenseite den
corre8pondierenden Theilen des Verschlusses analog geformt, besitzt vorne,
hinter den Muttergewinden, in der durch die Laufaxe gelegt gedachten
verticalen Symmetrie -Ebene zwei diametral gegenüberliegende Aus-
nehmungen (Quernuthen qn) für die Verschluss warzen; von diesen
Ansnehmungen, im Querschnitt analog den letzteren gestaltet, reicht die
obere von der rechten zur linken, die untere von der linken zur rechten,
parallel zur Laufaxe, in der horizontalen Symmetrie-Ebene nach rückwärts
laufenden Längsnuth In, (Fig. 3) wobei sich die Quernuthen nach einer
sanft ansteigenden Schraubenfläche allmählig von der vorderen Gehäuse-
fläche entfernen. Die vordere Fläche der oberen Quernuth besitzt vor
dem Ausgang in die linke Längsnuth einen steiler gehaltenen Ansatz.
Die linksseitige Längsnuth hat vorn eine, der Höhe der Verschluss-
warzen entsprechende Tiefe. Die rechtsseitige Längsnuth, welche auf die
Länge des Gehäusedurchbruches unterbrochen ist, hat auch den Patronen-
zieher passieren zu lassen, ist deshalb der ganzen Länge entsprechend
tiefer gehalten; die gleiche Tiefe besitzt die linksseitige Längsnuth auch
vom Beginne des Gehäusedurchbruches nach rückwärts. Beide Längs-
166
i g ü e r
nutheu durchziehen das Gehäuse bis zur rückwärtigen Begrenznngsrb;
des geschlossenen Gehäusetheik
Die schon erwähnten Ansätze des Gehäuses, welche theils xur
Verstärkung desselben, theils zur besseren Lagerung im Schafte dienen,
sind an der unteren Seite desselben, mit diesem aus einem Stück erzeugt
angebracht.
Der vorderste derselben a, hat die Bestimmung, den Rucks I
auf den Schaft zu übertragen.
Weiter rückwärts, in «br Hnhe der vorderen Begrenzung des
Gehäusedurehbruches , befindet sich ein ungefähr doppelt so langer
Ansatz atl dessen rückwärtige Begrenzungsfläche die Fortsetzung
vorderen Kastenwand bildet und daher dieser entsprechend gestn
Die untere Begrenzung dieses Ansatzes ist so geformt, das* ein schma
keilförmiger Theil vorragt, welcher beim zusammengesetzten Carabiuer
in eiue analog geformte Ausnehmung der vorderen Kastenwand greift.
In der Mitte zwischen den beiden soeben beschriebenen keilförmigen
Ausatzen befindet sich ein kleiner, cylindrischer Ansatz «t1 welcher axial
durchbohrt ist. Diese, durch die ganze Stärke der Gehäusewand sich
fortsetzende Durchbohrung ist mit Muttergewinden für die vordere
Ktffb n-ehraube vks, versehen.
Auf die Länge des Gehäusedurehbruches, welcher demjenigen des
Kepetierge wehres II 1888 analog gestaltet und in dem oberen Theile
mit stark abgerundeten Begrenzungsflächen versehen ist, befindet
an den Innenflachen, im Anschlüsse an den Ansatz at, im vorderen
I heile rf eine rahinenarti<n'e Führungsleiste zur Führung des Wulstes
der Patronenhülse nach dem Austritte aus dem Magazine; der rück-
wärtige, breitere und tiefer reichende Theil des GehiiusedurcbbrucV
ilient dem Patronenmagazine als Führung, Die rückwärtige Abschli
wand ist für die Aufnahme des Magazinhalters geschlitzt,
Der an den rückwärtigen, geschlossenen Gehausetheil anschließend«
• .iiiseschweif .'/* bildet in seiner Grundform ein vierseitiges Prisma. Dil
obere Begrenzungsfläche desselben liegt in derselben Ebene, wie die untere
renzimg der früher erwähnten Längsnuthen / n, die untere Begrenzungs-
:»■ in jener <b«s rückwärtigen Theiles des gleichfalls erwähnten Gehäuse-
ilurelibnhlifs rt. Die beiden seitlichen Begrenzungsrlächen vereim
ieli rückwärts zur Mantelfläche eines schrägen Halbe) linders, we)
deu rückwärtig*! Abschluss <b « I .«'hauses bildet. Die obere Begrenzm
Hache faf liehäuseschweifes ist rückwärts sanft abgeschrägt.
Y.m dieser Abs ig laufen parallel zur Laufaxe zwei Nutben
\>\r me, breitere, zur Aufnahme der unteren Führungsleisten
Dt? fem Repetionarahincr M 189ä
Ümmt, hat trapezförmigen Querschnitt, durchzieht
hweif und den rückwärtigen, geschlossenen Ttaeil des
ses und setzt i biet an längs der beiden Seitenwinde des
OtbittSfes in der Weise bis zur vorderen Begrenzung 4m «i'-liäusediuvh-
&chts und links mir die üuLlersten Britta) der Nuth
•schnitten sind. Die zweite, schmälere Nuth, für den Ansatz ff tai
iagiNllBilHMQttor bestimmt, hat rechteckigen Querschnitt, ist in der
litte der vorbesehriebenen Nuth angeordnet und endet etwas
3 Gehäuseschweifee in eiuo gieiehbreite, rechteckige
bong des letzteren. Beide Nutben sind aus der oberen Anwirbt
im Carahiners Fig. 1 zu entnehmen. Links - befindet sieh hinter
>ssenen Gehäusetheil im «iehäuseschweife eine kleine Quer-
ron der Tiefe der trapezfrrmigen Nuth daselbst.
)er Gehäuseschweif ist zur Lagerung des Abzuges von oben nach
mehrfach durchbrochen und mit Vorsprüngen versehen. Am Ende
freu befindet »ich eine Durchlochung mit Sehraubengewinden für
die rück^ tiraube h k»t
Der Abzug besteht aus dem Zun gel s, dem Abzughebel zh
«ammt Stift st. dem Abzugstollen st, der Abzugfeder «/ und
pm erf e t a 10 sammt Stift v
Das Zun gel z bildet einen Winkelhebel, dessen längerer Armin
lücker d übergebt, während der kürzere an seinem Ende zu
von- [impften Haken gestaltet ist An jener Stelle, wo der
kürzere Hebelsarm in den längeren übergeht, ragt beid in Ansatz ai
Diese Ansätze sind nach oben zahnartig gestaltet, reichen beider-
«ü§ der rechteckigen Nuth des l • >häusesehweifes in die trapezförmige
S'ith «Hselbst und bilden die Grenzstollen as.
i g h e b e 1 zh ist ein im Querschnitt rechteckiges, sonst
titregelmäßig geformtes, mehrfach durchbrochenes und durchbohrtes
lstück, dessen vorderer, vorn schräg begrenzter Vorsprung den
uogsstollen ag für das Griffsttick bildet, sobald der Verschluss
fwchlc^sen ist. Der rückwärtige, keilförmig gestaltete Vorsprung dient
fem Wrteren Hebelsarm des Züngeis als Anlehnung. Unmittelbar hinter
:>rung befindet sich eine, oben breite, nach unten zu
r werdende Durchbrechung für den Abzugstollen tf. Quer
dieser Durchbrechung ist der Abzughebel für den Stift st durch-
während eine zweite, von der senkrechten Begrenzungsfläche des-
zu hmlleren Theil der früher erwähnten Durchbrechung
i Bohrung die A b z u g f e d e r af aufnimmt. Zwischen der vord»
und d >n erwähnten, senkrechten Begrenzungsfläche ist
W »• i g |
der Abzughehel bogenförmig begrenzt. An dieser Stelle ist das
für den Auswerfer aw ausgefragt und eine, dasselbe dui
dritte Durchbohrung für den Stift *t des Auswerfers angebracht
Der Abzugstollen *t ist von keilförmiger Gestalt und ha
der AbzughebeL Seine obere Begrenzungsebene ist unter
einem stumpfen Winkel gebrochen, die rückwärtige nahezu senkr
zur oberen. Von der unteren, schiefen Begrenzungsfläche lauft parallel
und senkrecht zur rückwärtigen Begrenzung je ein parallel-
gestalteter Arm, wovon der letztere gegenüber dem erstereu etwas brei
an seinem Ende abgerundet und durchlocht ist. Beide Arme, im Quer-
nitt ungefähr halb so stark, wie der Stollen selbst, lagern in «Itr
Durchbrechung des Abzughebels, u. zw. so, dass der Stil: letzteren
den durchlochten Arm durchgreift, während gegen den anderen Arm,
welcher in den schmäleren Theil der mehrerwähnten Durchbrechung
reicht, das eine Eude der Abzugfeder drückt.
Dil Auswerfer aw bildet einen doppelarmigen Hebel, welcher
mit seinem mittleren, in Dreiecksfnrui verschwächten und durchlochteo
Theil in der gleichgeformten Ausfriisung des Abzughebeis lagert und uro
ien Stift st begrenzt drehbar ist Der obere Hebelsarm trägt einen
tigen, schräg nach vorwärts und aufwärts geneigten Ansatz, den
eigentlichen Auswerfe»', wahrend der untere Hebelsarm den zwei
Anlehntingspunkt für die Ahzugfeder bildet,
b Der Veraoblusskolben,
Hg. 5 und 6.)
Da Vr hk tiliisskolben besteht aus dem Griffstück g* sammt
S p e r r k 1 a p p •» %k und S e hrau be **, dem V e l sohl a b b t B Q k v sainrot
\ " ♦• r seh lu ss tu ck - Schraube v*r dem Schlagbolzen ti,
Schlagbulzeii-Al utif r sm, der Schlagfeder */ und dem Patronen*
I i eil | v i> :.
<t riffstück g* ist ein axial durchbohrter Cvlinder, w
i diametral gegenüberliegende, starke Leisten — die seitlichen
Führungsleisten // — besitzt und rückwärts in einen, gleichfalls
durchbohrten, unten segraentartig abgeschnittenen ringförmigen AnsaU,
h-i dtn\ Griff samint Knopf gk trägt, endigt.
axiale Durchbohrung des Griflfstückes besteht aus einem vorderen,
über zwei Drittel der Gesammtlänge desselben durchsetzenden, weiteren
Th*'il, worau sich ein etwas engerer Theil anschlicht. Unmittelbar hinter
dem weiteren Theil der Durchbohrung ist die Führungshülse
gesetzt. Letztere dient in Verbindung mit der das Griffstöck und
Per &mm Repetierear&biner M, 1890.
Ifklee durchgreifenden Führungsschraube />, dem Sehlagb«
Führung (Fig. 5).
Im vorderen Bohrungstheile sind zwei schraubenförmig gewundene,
im Quer teekige Leisten l (Fig. 5) diametral gegenüberliegend
ugtbra»
B seitliche Führungsleiste rechts ist vorn rechteckig ausgeschnitt
schnitt setzt sich im Innern der ßohrungswand des Griff-
itiekes die halbe Länge desselben als gleichgeformte Nuth n
welche dem Patronenzieher als Lager dient,
AaÜen am Griffstüeke sind unten und vorn zwei symmetrisch zur
ie desselben liegende, radial gestellte, kurze Leisten flt an-
lie unteren Führungsleisten des Verschlusses
bilden: d^ren rückwärtige Begrenzungsebene ist senkrecht zurGriffstüekaxe,
rdere schräg, u. zw. nach vor- und aufwärts verlaufend, angeordnet.
D und rückwärts des cylindrischen TheiJes des Griffstückes
sr, in der Mitte geschlitzte, rechteckige Sicherungsansatz a4
ordnet dessen vordere und rückwärtige Begrenzungstlüche, ersten»
r. letzt» _rer, abgeschrägt ist
Dt- rmige, segmentartig abgeschnittene Ansatz am rück wärtigen
Ende des Griffstückes, dessen untere Begrenzungsfläche mit jener der
«Wichen Führungsleisten in einer Ebene liegt, besitzt in seinem linken
TheÜe eioe Durchbrechung senkrecht zur Bohrung des Griffstückes,
he zur Aufnahme der Sperrklappe sk dient Eine von der rück-
wärtigen Begrenzungsfläche des Griffstückes durch die vorerwähnte Durch-
cbung reichende, mit Schraubengewinden versebene Bohrung dient
r klappen-Sehraube ss als Lftgtr.
l>ie ub Ate Sperrklappen-Schraube ss drehbare Sperrkiappe
lebt aus einer kleinen durchlochten Scheibe, welche drei Fortsätze trügt.
größte dieser Fortsätze verdickt sich nach außen zu einem keil-
gen, geriffelten Griff. Die beiden anderen, kleineren Fortsätze dienen
rschlusses und Schlagbolzens, bezw. der Schlagbolzeu-
Mntter, und ist der erstere keil-, der letztere scheibenförmig gestaltet.
Da« Verschlussstück v bildet einen axial durchbohrten Doppel-
crlinder, de&aen rückwärtiger längerer Theil genau in den vorderen
Bohrungstheil des Griffstückes paast, zu welchem Zwecke e» an seiner
Oberfläche — in Üebereinstimmung mit den schraubenförmigen Leisten
4m UriffetQckes — mit zwei diametral gegenüberliegenden, schrauben-
förmig | nen Nuthen n (Fig. 6) versehen ist. Von diesen Nuthen
tni laufen zwei kleine, zur Verschlusstück-Aie parallele Nuthen, wovon
die «De genau in der zwischen beides Verschlusswarzen liegenden
170
W
eigner.
ras
*hr
/«senden, die andere um 90° rechts der ersteren so augeordnet ist, das*
erstere nach vorwärts, letztere nach rückwärts läuft Dieselben dienen
einer am rückwärtigen Ende des Patronenziehers angebrachten Leiste als
biger und Anlehnung, wenn das Verschlusstück beim Oeffnen und Schließen
des Verschlusses seine Grenzlagen ein nimmt In Fig. 3 ist bei nt die
erstere und bei n, die letztere der beiden kleinen Xuthen ersichtlich.
Der vordere, kürzere Cy linder des Verschlusstückes — der Ver-
schlusskopf— hat denselben Außendurchinesser wie der Cylifidef de?
QfiflMMekefl und trägt, diametral gegenüberliegend zwei Warzen — die
V 'M'schlusswarz en n w. Dieselben sind seitlich durch, zu einander
parallele Ebenen, vorn und rückwärts durch schwach ansteigende Schrauben-
lliuhen begrenzt, während ihre äußere Begrenzungsfläche concentrisch
zum Verschlusstück angeordnet ist. Eine der beiden Verschlusswarzec
idie bei geschlossenem Verschluss oben liegende) ist nach einer etwas
steileren Schraubenlinie bis zur Hälfte abgeschrägt
Der Verscblusskopf trägt an seiner vordersten Fläche» über mel
als die Hälfte seines Umfanges einen vorstehenden Rand von der Höhl
des Patrouenwulstes, welcher in Verbindung mit dem rückwärtigen
Lautende das Wulstlager bildet. In der Hube derjenigen Verschluss-
warze, welche beim geschlossenen Verschlusse oben liegt, trägt di
vorstehende Rand eine kleine Erhöbung eorrespondierend mit einer,
au der rückwärtigen Lauffläche, concentrisch zur Bohrung angeordneten
Ausuehmung. Auf der von dem vorstehenden Baude freien Seite, in der
Mitte zwischen den Versehlusswarzen, ist die, den stärkeren Cylin-
theil durchsetzende Auswerfernuth /*, (Fig. 6) angebracht, welche beim
Oeffnen und Schließen des Verschlusses der Ansatz des Auswerfers
passiert, und dereu Basis schräg verlauft, so dass die Tiefe der Nuth
an der vorderen Begrenzungsflache des Verschlusskopfes am größten ist,
und das andere Ende derselben in den schwächeren Cvlindertheü des
Verschlusstückes übergeht, woselbst sie sich etwas erweitert.
Die rückwärts eylindrische Durchbohrung des Verschlusstückes
entspricht den Dimensionen des Schlagbolzens und der Schlagfeder und
übergeht nach vorne zu, entsprechend der Form des Zündstiftes, in
einen schwach conischen Theil, so dass zwischen beiden Tb eilen ein
ringförmiger Absatz gebildet ist, welcher das Vorschnellen des Schlag-
boltat&l begrenzt Das rückwärtige Ende der Durchbohrung ist für die
Aufnahme der Verschlusstück-Schraube mit Muttergewinden versehen.
Die Verschlusstück-Schraube *i bildet gleichfalls einen
kleinen, durchbohrten Doppeleylinder, dessen vorderer, schwächerer Theil
mit Schraubengewinden versehen ist, wfibrend in den rückwärtigen stärkeren
Der &mm Eepetiercarabmer M. 1890,
171
Theil die Fortsetzungen der schraubenförmigen Xuthen des Versrh».
Stückes eingeschnitten sind. Wenn die Verschlusstück-Schraube einge-
schraubt ist, s<> bildet sie die Fortsetzung des Verschlusstüekes und
I gleichzeitig die rückwärtige Anlehnung für die Sehlagfeder, Ihre Durch-
bohrung entspricht der Stärke des Schlagbolzens.
Der Schlagbolzen */> und die Schlagfeder •/ sind den
hen Bestandteilen des Repetiergewehres M. 1888 ähnlich, Erster^-
vorne eine Verstärkung und daran schließend den Zündstift, besitzt
an seinem rückwärtigen Theile eine Abflachung zur geradlinigen Führung
an der Führungsschraube, und am rückwärtigen Ende Schraubengewinde.
Die S c h 1 a g b o 1 z e n - M u 1 1 e r s m ist ein aiial durchbohrter
inder, welcher an seinem rückwärtigen Ende zu einem geriffelten
Kopf verstärkt und an einer Seite mit dem unten abgeschrägten An-
sati/y versehen ist; letzterer ist bei zusammengesetztem Verschlusse
nsch abwärts gekehrt und schleift in der schmäleren Nuth des Gehäuse-
chweifes. Unmittelbar vor dem Ansätze, und um einen Winkel von 90"
Bnüber »W Breitenniitte des letzteren nach links verstellt, befindet
kirnt*» Nuth n4 (Fig. 4) quer zur Längenaxe der Schlagbolzen-
dbe dient dem scheibenförmigen Fortsatz der Sperrklappe
Lager, sobald der Schlagbolzen bei entspannter Schlagfeder gespart
soll. An derselben Seite befindet sich an der vorderen Be-
renzungstiäche der Schlagbolzen-Mutter eine kleine Ausmuldung zu
^mselben Zweck bei gespannter Schlagfeder; Die Durchbohrung der
jbolzen-Mutter entspricht dem Durchmesser des Schlagbolzens und
an ihrem rückwärtigen Ende mit Muttergewinden, für die correspon-
iden Schraubengewinde des Schlagbolzens, versehen.
Der Patronenzieher pz bildet eine federnde Schiene, deren
er, stärkerer Theil den Patronenzieherkopf ptk trägt, während
am les rückwärtigen, schwächeren Theiles in der Breitenmitte
eine schmale Leiste angeordnet ist, welche, wie schon früher erwähnt,
in die kleinen Längsnuthen des Verschlusstüekes eingreift, sobald dieses
in einer seiner Grenzstellungen befindet. Der sehr stark gehaltene
Patronenzieherkopf besitzt an seiner Innenseite eine, der Verschhiss-
warzenform analoge Ausnehmung und trägt an seinem vorderen Ende,
t. für das Erfassen der Patronenhülse entsprechend gestalteten Haken,
4. Der Kasten mit dem Zubringer.
(Fig. 4.)
Der Eisten K, mit dem Griffbügel $h auf einem Stücke
ine dem Kasten des Repetiergewehres M. 1888 ähnliche
Einrichti sjenfiber letzterem ist er jedoch, infolge der günstigeren
172 Wei&ner.
Verbindung mit dem Griffbügel, gefälliger geformt und durch die An-
wendung eines anderen Zubringers, kürzer und niedriger.
Der Aber dem Griffbügel liegende plattenartige Theil ist für das
Zfingel entsprechend durchbrochen, der rückwärtige, abgerundete Fort-
satz desselben für den Durchgang der rückwärtigen Kasten-
schraube hks durchlocht. Der, die vordere Bügelfläche, bezw. rück-
wärtige Kastenwand bildende Theil ist von oben, schräg nach rückwärts
verlaufend, durchbrochen und quer durchlocht; in der Durchbrechung
lagert der Magazinhalter h mit der Halterfeder hf, in der
Durchlochung die Halterschraube hs.
Der Magazinhalter h bildet einen, um die Halterschraube hs
drehbaren, doppelarmigen Hebel, dessen oberes Ende hakenförmig ge-
staltet, dessen unteres Ende geriffelt ist und über die vordere Bügelfläche
nach rückwärts hinausragt Die mit der Halterfeder-Schraube hs
am Magazinhalter befestigte Halterfeder hf sucht den oberen Hebels-
arm stets nach vorn, über die rückwärtige Kastenwand hinaus zu drücken.
Die Seitenwände des Kastens sind mit Führungsleisten l Ar
für das Magazin versehen, welche kurz vor ihrem unteren Ende keil-
förmig durchbrochen sind.
Die vordere Kastenwand, welche nach vorn unter einem stumpfen
Winkel abgebogen, einen abgerundeten und — für den Durchgang der
vorderen Kastenschraube tk$ — durchlochten Fortsatz bildet,
endet nach oben hin in einen keilförmigen Ansatz : die obere Begrenzung
desselben ist correspondierend mit dem Ende des Gehäuseansatzes a,,
entsprechend ausgenommen. Unten ist die vordere Kastenwand, für die
Aufnahme des analog geformton Ansatzes des Kastenbodens, geschlitzt
und für die Kastenboden-Schraube quer durchbohrt.
Der Kastenboden kb bildet ein niedriges, vorn abgerundetes
und in den schon erwähnten, durchlochten Ansatz übergehendes, oben
offenes Kästchen, welches genau zwischen die beiden Seitenwinde des
Kastens passt Dasselbe greift mit seinem rückwärtigen, abgesetzten Theile
in die keilförmigen Durchbrechungen der Führungsleisten ■ der Seiten-
winde des Kastens, vorn mit seinem durchlochten Ansätze in den Schlitz
der vorderen Kastenwand, woselbst er durch die Kasienbodea-
Schraube th* fixiert ist
Am hinteren Ende des Kastenbodens ist an desser iLLrnseite die
Zubringer feder sf durch die. die» und den KasienJsxir- vc«a außen
durchsetzende Zubringerschraube m/s befestig:.
Die Zuhringerfeder ist eine starke« etwas nach aufwäre grkrümmte
Handfeger, deren freies Kftde nach räckwiits umseWtL is:* Mi: diesem
Der 8mm Repetiercarabiner M. 1890. 173
Ende wirkt dieselbe gegen einen zahnartigen, knapp vor dem Drehpunkte
angebrachten Vorsprang des Zubringerhebels zb, welcher mit seinem
stärkeren, abgerundeten, den vorerwähnten Ansatz tragenden und quer
dnrchlochten Ende am vorderen Ende des Kastenbodens mittels eines
starken Stiftes z* drehbar befestigt ist.
Der keilförmig verlaufende Zubringerhebel ist an seinem freien
Ende nach rückwärts abgebogen.
Der Kasten ist mittels der vorderen und rückwärtigen Kastenschraube
befestigt, welche den Schaft und das Gehäuse durchgreifen und in letzterem
eingeschraubt sind.
5. Der Schaft.
(Fig. 1 und 2.)
Der Schaft S, an welchen man Vorderschaft, Mittelschaft, Kolben-
haln und Kolben unterscheidet, besitzt die zur Aufnahme des Laufes,
Gehäuses und Kastens bestimmten Ausnehmungen. Der Kolben ist zur
Verringerung des Gesammtgewichtes mit einer cylindrischen Höhlung H
versehen.
6. Die Garnitur.
(Fig. 1 und 2.)
Die Garnitur, zur Verbindung des Laufes mit dem Schafte, zum
Schutze des letzteren und zum Befestigen des Carabinerriemens bestimmt,
besteht aus dem Carabinerring R sammt Schraubenbolzen rs%
dem vorderen und rückwärtigen Riemenbügel Rb% und Rbt
sammt Kloben, Stift und Mutter, und dem Kolbenschuh Ks
nrnrnt Schrauben.
B. Wirkungsweise des Verschlusses und des Zubringet*».
(Fig. 3 und 4.)
Die Wirkungsweise des Verschlusses ist folgende:
Bei geschlossenem Verschlusse und entspannter Schlag-
feder steht das Verschlusstück v mit seinem vorstehenden Band an der
rückwärtigen Fläche des Laufes an ; die kleine Erhöhung desselben ruht
im obersten Theile der hier befindlichen correspondierenden Ausnehmung ;
die Verschlusswarzen vw lagern in den Quernuthen qn des Gehäuses g.
Das Griffstück gs ist mit seiner vorderen Begrenzungsfläche an die rück-
wärtige des Verschlusskopfes angeschoben. Der Schlagbolzen sb ruht mit
leiner Verstärkung auf dem vorderen, ringförmigen Ansatz der Bohrung
des Verschlusstückes v, so dass die Zündstiftspitze etwas über die vordere
Begrenzungsfläche des letzteren hervorragt. Die Schlagbolzen-Mutter ragt
in den ringförmigen Ansatz am rückwärtigen Ende des Griffstückes hinein.
174
[gU BT.
Der AuflWflrflöl ruht mit seinem Ansatz in dem Schlitz des Sicherungi-
ÜM&Stfl ;nn GritTstück.
Zum Öffnen des Verschlusses wird das Griffstück an
seinem Griffe erfasst und soweit gerade zurückgezogen, l»is die unteren
Führungsleisten flx desselben mit ihren rückwärtigen, senkrechten Be
grenzungsfiächen an die GrenzstoMen as anstoßen.
Im ersten Theile dieser Rüekbewegung des Griffstückes (ca. 24
bewirken dessen schraubenförmige Leisten ly welche in den analogen
Nutheu n, des Verschlusstückes schleifen, eine Vierteldrehung des letz-
teren nach links, so dass die Verschlusswarzen vw vor die Längs-
nuthen In des Gehäuses zu liegen kommen. (Die bei geschlossenem
Verschlusse unterhalb der Laufaxe lagernde Verschlusswarze gelangt hiebei
in die aualoge Ausnehmung des Patronenzieherkopfes pzk.) Infolge der
schraubenförmigen Gestalt der rückwärtigen Begrenzungsflächen der Ver
schlusswarzen vw hat sich das Verschlusstück v hiebei etwas nach rückwärts
bewegt und dadurch gelüftet. Gleichzeitig mit den soeben geschilde
Bewegungen gleitet die schmale Leiste am rückwärtigen Ende des Patronen-
ziehers. welche vor Beginn der Bewegung in der nach vorwärts laufenden
kleinen Längsmith n% des Yerschlusstü *kes lagerte, aus diesem Lager in
die um 90* nach rechts verstellte, nach rückwärts laufende Nuth nt.
Dadurch, dass dos Griffstück zurückbewegt wird, während d:i
schlusstück v abgesehen von der nur kleinen Rückbewegung, die ei
fiihrti sich nur dreht, wird auch die Schlagbolzen-Mutter *m samiut dem
Schlagbolzen *l> zurückgenommen, wodurch die Schlagfeder «/, we
sich einerseits an die Verschlusstuck-Schraube u«, anderseits an di
Stärkung des Schlagbolzens sh stützt, gespannt wird*
Bei der weiteren Rückbewegung des Griffstückes wird auch das
Verschlusstück gerade zurückgeführt; dabei gleitet der Ansatz // der
Schlagbolzen-Mutter a m mit seiner unteren, abgeschrägten Begrenzungs-
fläche in der rechteckigen Xuth des Gehäuseschweifes gs über den AV
zugstollen st, welcher niedergedrückt wird, bis eudlich die Rückbewe-
gung des Verschlusses durch die Grenzstollen as des Züngeis begrenzt
wird; der Verschluss ist geöffnet (Fig. 3l
Zum Schlierten des Verschlusses wird derselbe durch Ver-
mittlung des Griffes gerade nach vorwärts geschoben. Hiebei bewegen
sich zuerst Griffstück und Verschlusstück in der Richtung der
sehlussaw bis der Absatz ff der Schlagbolzen-Mutter am Abzugstollen $t
ansteht in welchem Momente auch das Verschlusstück v mit s
vorderen Rand nur um das, der Schraubenform der vorderen Verschluss-
warzenflächen entsprechende Mall von der hinteren Lauffläche a
Der 8mm Repetiercarahiner M. 1890. 175
Bei der weiteren Vorwärtsbewegung des Griffstückes dreht sich, infolge
der Wirkung der schraubenförmigen Leisten l desselben auf die corre-
spondierenden Nuthen n des Verschlusstückes, letzteres um 90° nach
rechts, wodurch der vorstehende Rand desselben vollständig an die rück-
wärtige Lauffläche angedrückt wird. Die kleine Leiste des Patronen-
ziehers gleitet hiebei wieder in die vor dem Oeffnen des Verschlusses
eingenommene kleine Längsnuth, der Kopf desselben lagert in dem corre-
spondierenden Ausschnitt am rückwärtigen Laufende. In dieser Stellung
ist der Verschluss geschlossen, die Schlagfeder gespannt (Fig. 4).
Der Abzug functioniert folgendermassen :
Wird bei geschlossenem Verschlusse und gespannter Schlagfeder
(Fig. 4) auf den Drücker d des Züngeis z ein Zug nach rückwärts aus-
geübt, so dreht sich letzteres um seinen rückwärtigen, in der hinteren
Durchbrechung des Gehäuseschweifes gs lagernden Theil nach rück- und
abwärts, wobei der kürzere Hebelarm desselben mit seinem hakenförmigen
Ende den rückwärtigen Vorsprung des Abzughebels zh nach abwärts
drückt, und sich letzterer um dessen Stift st dreht. Dadurch wird einer-
seits der an demselben Stift befestigte Abzugstollen st nach abwärts
gezogen und gibt die Schlagbohenmutter sm frei, welche sammt dem
Schlagbolzen *&, infolge der Wirkung der Schlagfeder s/, vorschnellt;
anderseits wird der, vor dem Drehpunkte s% des Abzughebels befind-
liche SicherungS8tollen a% nach aufwärts gedreht und lehnt sich mit
seiner vorderen, schrägen Begrenzungsfläche gegen die analoge, rück-
wärtige des Sicherungsansatzes aA am Griffstück, wodurch dieses beim
Schasse am Ausweichen nach rückwärts verhindert wird *).
Der Sicherungsansatz a4 am Griffstück hat auch die weitere Be-
stimmung, zu verhindern, dass der Abzug und damit die Abgabe des
Schusses erfolgen kann, ehe noch der Verschluss vollkommen geschlossen
ist Dadurch, dass der Abzughebel z h mit der oberen Begrenzungsfläche
des Sicherungsstollens a% sich an die untere des vorerwähnten Ansatzes a%
lehnt, solange das Griffstück nicht vollkommen vorgeschoben ist, ver-
hindert dieser Ansatz die weitere Drehung des Abzughebels zh und
mithin auch die Abwärtsbewegung des mit demselbeu verbundenen Ab-
ragstollens st, welcher die Schlagbolzen-Mutter zurückhält. Erst wenn das
Qriflttfick vollständig vorgeschoben, der Verschluss daher geschlossen ist,
kann der Sicherungsstollen a% hinter den Sicherungsansatz o4 treten, wodurch
die Freigabe des Schlagbolzens seitens des Abzugstollens möglich wird.
') Dieses Streben des Griffstückes nach rückwärts auszuweichen ist nicht
etwa die directe Folge der Wirkung der Pulvergase heim Schusse, sondern nur
eine Repulsionswirkung des Rückstoßes.
17tf
W eigner,
Das Spannen der Schlagfeder kann auch bei geschlossenem A
Schlüsse in der Weise erfolgen, dass die Schlagbolzen-Mutter an ihrem
geriffelteu Köpft erfasst und satnmt d»jiii Schlagbolzen so weit zurück-
gezogen wird, bis ihr Ansatz// hinter den Abzugstollen zu liegen kommt
Die Sperr klappe *k kann bei geschlossenem Verschiu
sowohl bei entspannter, wie auch bei gespannter Schlagfeder in
Wirksamkeit treten» wobei dieselbe mit ihrem geriffelten Kopfe nach
rechts gedreht wird* Lst die Schlagfeder entspannt, so tritt der ab-
gerundete Fortsatz der Sperrklappe in die kleine Quernuth >/4 der
Schlagbolzen-Mutter und drückt diese, infolge der Wirkung seiner rück-
wärtigen, schrägen Begrenzungsfläche, etwas zurück; ist die Schlagfeder
gespannt, so erfolgt die gleiche Wirkung gegen die Ausmuldung der
vorderen Begrenzung der Schlagbolzen-Mutter. In beiden Fällen wird
dadurch der Schlagbolzen etwas zurückgezogen und arretiert, die Schlag-
feder ein wenig gespannt; gleichzeitig tritt aber auch der zweite Fort-
satz der Sperrklappe in eine, auf der linken Seite des Gehäuseschweifes
befindliche kleine Quernuth, wodurch auch das Oeflnen des Verschlusses
verhindert ist.
Zum Oeffnen der Sperrklappe wird dieselbe nach links gedreht.
Die Funktionierung- des Z u b r i n g e r s ist jener des Repetier-
gewehres M. 1888 gleich:
Wird ein gefülltes Magazin, in der, für das Repetiergewehr vor-
geschriebenen Weise in den Kasten eingeführt, so wird hiebei der Zu-
bringerhebel zb nach abwärts gedreht und die Zubringerfeder zf ge-
spannt. Das abgerundete obere Ende des Zubringerhebels functioniert in
diesem Zustande wie die Zubringerplatte des Repetiergewehrs und sucht
die Patronen und das sie umschließende Magazin zu heben. Der Magazin-
halter /*, welcher beim Einführen des Magazins infolge der Wirkung der
»6 nf (Fig. 3) mit dem oberen Hebelsarm etwas zurückgedrückt
wurde, verhindert mit seinem Haken das vollständig eingeführte Magazin
am Aufsteigen.
Wird bei geladenem Magazine der Verschluss geschlossen, so drückt
das Verschlusstück mit Sri nein unteren, randlosen Theiie auf den, über
die Magazinslippen vorstehenden Bodentheil der obersten Patrone und
schiebt diese nach vorwärts bis sie das Magazin verlässt, in welchem
Moment die Patrone, infolge des Druckes der nächstfolgenden etwas
gehoben wird, so dass das sich vorwärts bewegende Verschlusstück mit
seiner ganzen vorderen Fläche gegen die Patrone drücken und dieselbe
in den Laderaum einfuhren kann. Die übrigen Patronen werden mittler-
weile so weit gehoben, dass sich die nun zu oberst liegende Patrone
Der $mm Repetiercarabiner M. 1890. 177
an die untere Fläche des Griffstückes anlehnt, wobei sich der Zubringer*
hebel in das Magazin einschiebt.
Der Carabiner ist nun geladen.
Wird der Schuss abgegeben und der Verschlusskolben ganz zurück-
gezogen, so bewirkt die zuerst eintretende Linksdrehung des Verschluss-
Stückes und die damit verbundene geringe Rückwärtsbewegung des letz-
teren ein Lüften der Patronenhülse. Bei der weiteren Bück-
bewegung des Verschlusskolbens zieht der Patronenzieher die Patronen-
hülse am Wulste aus dem Laderäume. Im letzten Theile der Bückbewe-
gung des Verschlusskolbens gleitet der Verschlusskopf mit der Aus-
werfernuth ns (Fig. 6) über den in das Gehäuse ragenden Ansatz des
Auswerfers, bis endlich der Boden der Patronenhülse an diesen Ansatz
stößt, wodurch die Patronenhülse um den Haken des Patronenziehers
gedreht und nach rechts geschleudert wird.
Zum Entfernen des Verschlusskolbens aus dem Gehäuse
wird der Verschluss geöffnet, das Züngel an seinem Drücker nach vor-
wärts gedrückt, wodurch die Grenzstollen in die Ausnehmung des Ge-
häuseschweifes treten, und der Verschlusskolben ganz aus dem Gehäuse
gezogen.
Zum Einlegen des Verschlusskolbens muss die Sperr-
klappe geöffnet und die Schlagfeder gespannt sein, in welchem Zustande
den Verschlusskolben die Figuren 5 und 6 darstellen.
Der Verschlusskolben wird mit der rechten Hand so auf den Ge-
häuseschweif gebracht, dass die unteren Führungsleisten flt des Griff-
stückes in die trapezförmige Nuth des ersteren eingreifen, worauf der
Verschlusskolben einfach vorzuschieben ist.
Die Gewehrpatrone M. 1890, welche beim Bepetiercarabiner
K. 1890 zur Anwendung gelangt, unterscheidet sich äußerlich von der
Gewehrpatrone M. 1888 nur dadurch, dass der den rückwärtigen Theil
des Geschosses umfassende Hülsentheil (Einzug) um 2mm länger, und das
Stahlmantelgeschos8 nur mit einer sehr dünnen Fettschichte überzogen ist
Die Gewehrpatrone M. 1890 besitzt eine Ladung von 2'75g Gewehr-
pulver M. 1890, welches hauptsächlich durch seine große ballistische Wir-
kung und durch eine sehr geringe Bauchentwicklung charakterisiert ist
Die Patronenhülse M. 1890 besitzt einen wesentlich stärkeren Boden als
jene IL 1888.
Die Verpackung der Gewehrpatronen M. 1890 in Magazinen, Car-
tons und Verschlagen ist dieselbe wie jene der Gewehrpatrone M. 1888-
179
versieht der wichtigeren Versuche und Übungen der beiden
Genie-Regimenter in den Jahren 1889 und 1890.
Nach <>f!iei eilen Rotationen zusammengestellt
Johann TäiBt-iIs
t. und k. IFnupfmann im Gtr.i
1. Flüchtige Befeatiguttgeu und Lager- Arbeiten im Winter.
Die sehr eingehenden Versuche des 1.1. und %/X Genie-Feld-
19 Qber flöchtige Befestigungen und Lager-Arbeiten im Schnee
in gefrorenem Boden, lassen sich in kurzem wie folgt zusamruen-
a) Flüchtige Deckungen.
I>ie flüchtigen Deckungen aller normierten Typen sind in Schnee
ausfuhrbar. Schnee-Deckungen bedingen aber infolge ihrer geringeren
Widersundsfähigkeit gegen den Sehuss, größere Starken der Brust-
wehren (gegen Geschosse des Kepetiergewehres M. 1888 mit Pulver
M. 1890 sind 3a00m, gegen Feldgeschütze 800m Brustwehrdirke er-
rderlich) also auch größere (2 bis 8 mal größer als bei Erde) Volumen:
blge resultiert für Schnee-Deckungen, bei gleich er Arbeit gr-
eine 2 bis 5 fache Arbeitszeit wie bei mittlerem Erdreich. Weil
jedoch* die mittlere Leistung bei Schnee-Arbeiten per Mann und Stunde
bis 3 Vi mal größer ist als bei mittlerem Boden und weil es
lieh ist, bedeutend mehr Arbeiter zum Zuführen und Werfeu des
ees anzustellen, als bei Erdarbeiten, welche nur längs bestimmt aus-
fWteekter Linien in Angriff zu nehmen sind; so vermindert sich da-
durch wieder die Arbeitszeit. Stehen also genügend Arbeiter zur Ver-
g, so sind Schnee-Deckungen, bei einer Höhe der OfÜmodÜOfitw von
:0fn hu 0*50 mi sogar in entsprechend kürzerer Zeit herstellbar als
l
Abgesehen voa der Möglichkeit unerwarteter Temperatursteigungen«
el Schneedeckuugen rücksichtlich ihrer Dauer unverlässlich werden;
iü Voraussetzung gleicher Arbeiterzahl, u. zw. nach dem Aus-
wie sie als dichteste Anstellung für Erdarbeiten vorgeachri'
180 Tarbnk.
ist; erscheinen bei der Wahl zwischen Schnee und gefrorenem Boden
folgende Deckungen vorteilhafter durchzuführen:
Durch Verwendung von Schnee:
Alle Schützendeckungen, Geschützstände und Schutzgräben gegen
Infanterie-Feuert weil dieselben, in Schnee ausgeführt die 2 bis 5 fache
Zeit, in stark gefrorenem Boden hingegen die 5 bis 13 fache Zeit gegen
den Aushub in mittlerem Erdreich beanspruchen.
Durch Aushub in gefrorenem Boden:
Alle Abtheilungsgräben und Batterien, da dieselben bei gefrorenem
Boden die 3 fache, bei Schnee die 4 fache Zeit gegenüber jener bei
mittlerem Erdreich erfordern,
b\ Lager-Arbeiten.
Alle Lager-Arbeiten gestatten die theilweise, unter Umständen die
gänzliche Verwendung von Schnee statt Erde, bei gleicher Arbeitszeit.
Speciell als Ersatz für Erdhütten sind Schneehütten geeignet, die
in einfachster Weise durch entsprechendes Aushöhlen aufgeworfener
(nicht gestampfter oder begossener) Schneehaufen herstellbar sind.
Für Feldwachen (Vedetten) können Schneehütten mit primitiver
Decke ausgeführt werden, die aus Pfosten, Hürden, Flechtzaunth eilen u. dgl,
gebildet, und mit einer Schneelage versehen werden.
Nach Versuchen sind derartige, für einen Belag mit 3 bis
4 Mann bestimmte Hütten, durch 3 Arbeiter in 3% bis 4 Stunden
herstellbar.
Für solche Arbeiten in gefrorenem Boden sind eiserne große
Schlägel, eiserne Vorschlagpflöcke und Keile sehr empfehlenswert.
3, SchanzenbiM.
Versuchsort: Wien.
Versuchsobject: Flüchtige Infanterie -Schanze für l1/, bis
2 Compagnien Besatzung, bei Verwertung einiger Grundsätze, welche
bei den russischen Schanzen („Mittheilungen" 1889, 12. Heft,
Aufsatz des Hauptmanns Bussjäger) vorgeschlagen wurden.
Die Grundrissfonn des Versuchsobjectes nähert sich den russischen
Typen. Die Gräben wurden jedoch nicht mit dreieckigem, sondern mit
dem, bei uns üblichen trapezförmigen Profil ausgeführt, um das Über-
schau fein der Erde zu vermeiden.
Ebenso wurde bei den, in den nissischen Typen vorgeschlagenen
Nischen für je 2 Mann an den Flanken eine Änderung vorgenommen.
Übersicht der Versuche und Übungen der beiden Genie-Regimenter etc. 181
Da durch diese schmalen Nischen und die stehen bleibenden Erd-
keile zwischen denselben sehr viel Baum an der Feuerlinie verloren
geht, so wurden breitere, für 5 bis 6 Mann dienende Nischen, u. zw. nicht
durch Abgraben, sondern durch Anschüttung des Banketts gebildet; ihre
Tiefe ist also gleich der Bankettbreite.
Die Breite der zwischen den Nischen verbleibenden Erdtheile
betrug oben 0*60 unten 150m, ihre Höhe war wegen besserer Deckung
gegen Enfilierschüsse etwas größer als jene der Flanken-Kammlinie
gehalten.
Eine größere Sicherheit gegen Enfilier-Feuer ist wohl erreicht,
wenn diese Erdtheile das Bankett nach rückwärts übergreifen, was da-
durch leicht zu bewirken ist, dass man die Aushebung des inneren
(Schutz-) Grabens an den Flanken um diese Erdtheile herumführt, mit
ihr also um 30 bis 50cm abbleibt.
Hiedurch entstehen wohl eigentliche Traversen, die aber schwach
dimensioniert, keine wesentliche Bau-Yerzögerung zurfolge haben. Die
Überhöhung dieser Traversen braucht höchstens 060m zu betragen.
Unterstände wurden an den Facen in ähnlicher Art, wie bei den
rassischen Typen gebildet, nämlich durch Auflegen der als Decken
für die Schutznischen unter den Facen bestimmten Holzgattungen
(Balken, Bretter etc.) auf den natürlichen Boden, dann Aushöhlen der
als Schutz dienenden Hohlräume, nach Beendigung des inneren (Schutz-)
Grabens.
Die Profile waren die bei uns normierten u. zw. anfänglich für die
Facen der mittlere, für die Flanken der kleine Abtheilungsgraben, für
die Kehle vor den Flanken der große Schützengraben; später erfolgte
der Obergang zu den nächst stärkeren Profilen.
Arbeiterzahl: 166 Mann. (1 6enie-Compagnie = 184 Arbeiter
weniger 10 Procent für Verluste, Marode u. s. w.)
Arbeitszeit: Die Arbeits-Einleitung erforderte 7*, die Arbeit
selbst 6% Stunden, ausschliesslich einer 2% stündigen Mittagsrast In
dieser Arbeitszeit war die Herstellung von ca. 100ms Drahtnetz mit-
begriffen,
Erdgattung: Nur an der linken Flanke war anfangs steiniges,
sonst überall leichtes Erdreich.
Bemerkung:
Bei dieser Arbeit stellte sich als empfehlenswert heraus:
1. Ausscheidung von ca. 10% des Arbeiterstandes als Arbeiter-
Beserve und Verwendung derselben zum Auflegen des Holzmateriales
L82
b u k.
für die Schutznischen der Facen und den rnterstand im Kehlgraben
hinter dcü Facen.
2. Ausführung (Aushöhlung) der Schutzuischen an den Facen ähnlich
wie bei russischen Schanzen, jedorh «ist nach vollständigem Aushub der
inneren Facen-Gräben.
3. Verwendung des ad 2 gewonnenen Erdmateriales zur Vervoll-
ständigung des etwa noch nicht erreichten Facen-Protiles; des Über-
schusses, für die Erddecke des Kehlgrabens.
3. Mauerwerks-Sprengungen mit Dynamit.
Versuch sort: Prag.
Versuchsobjecte: Eingewölbte Räume — TheÜ einer Poterne,
eine Defensions-Casematte, sowie ein Gang zu einer zweiten Defensions-
Casematte — in den aufgelassenen Festungswerken gegenüber dem Ni
westbahnhofe in Prag.
Das Mauerwerk der Objecto stammte aus der zweiten Hälfte des
17. Jahrhunderts, I>ie W i d e r 1 a g e r bestanden aus Bruchsteinen in
Luftkalkmörtel, die Sichtseiten mit einem, einen Ziegel starken Hemd
verkleidet. Die vollen Halbkreis-Gewölbe, welche bei der Casen»
eine Spannweite von 5'80m und eine Stärke von 0°60m, bei der Poterne
einr Spannweite von 355m und eine Stärke von 0"45m hatten, waren
aus Ziegeln erbaut, mit einer Nachmauerung aus Bruchstein, und einer
Absattlung aus einem bem starken Ziegelpflaster.
engungs- Vorgang: Nachdem die Versuche des Bauunter-
nehmers, die Demolierung des Gewölb-Matierwerkes der Poterne durch
Handarbeit mit Zuhilfenahme stählerner Keile, misslungen waren, weil
das aufgewendete Arbeitsquantum zur erzielten Leistung in keinem Ver-
hältnisse stand: wurde das 4./1. Genie-Feld-Bataillon um Vornahme \on
Spreugarheiten ersucht Mit Böcksicht auf die gefährliche Nähe des
Bahnhofes, dann sonstiger Objecto und Verkehrslinien wurden zur Zer-
störung der Gewölbe Bohrloch-Kammerminen und zur Beseitigung der
Widerlager, Bohrschüsse in Aussicht genommen.
Aufgrund vorgenommener Probebohrungen wurden 40cm Bohrloeh-
länge als Stuuden-Accord festgesetzt; im Verlaufe der Arbeit wurde
mit Rucksicht auf die stark gefrorene Xachmauerung und das häufig
vorgekommene Festklemmen der Bohrer in den Fugen des harten
Steines, diese Leistung jedoch nicht erreicht
Die Sprengung der Gewölbe wurde zuerst mit Bohrloch-Kammer-
mmen unterhalb des Gewölbsanlaufes versucht, mißlang jedoch, da das
Übersicht der Versuche and Übungen der beiden Genie-Regimenter etc, 183
t»e trotz der ia deu Widerlagern erzeugten Trichter hängen blieb •).
Es wurden demnach am Gewölbsschlusse durch schwach geladene seichte
B-iuTschüsse eine Rinne ausgesprengt und die hiedurch theilweise außer
Dg gebrachten beiden Gewölbshälften, jede für sich, durch
vcrticale Bohrloch-Kammerminen abgesprengt.
Die Sprengung der Widerlagsmauern erfolgte mittels Bohrscbüssen
web horizontalen Schichten anstandslos.
Ladungen: In den 0*45m bis max. l*80m tiefen Bohrlöchern mit
3*8«« Darcl- wurden Dynamit-Ladungen von 004 bis zu max.
030% eingeführt, deren Höhe % bis f 10 der Bohrlochtiefe betrug- Das
Vorsprengen der Kammern erfolgte mit kleinen Ladungen zu 0 04%
Dynamit
Im ganzen wurden 324 Bohrlöcher mit 466*90wi Gesammtläuge
«neigt, und hiebei 98*24% Dynamit verwendet. Die Arbeitszeit betrug
31 Arbeitstage, während welcher 6 Bohrpartien k 3 Mann beschäftigt
waren,
Resultat: Die Demolierung wurde anstandslos und zweckent-
sprechend durchgeführt
.eh der Sprengung der Bohrschüsse hielten sich die betreffenden
•r«)!btheile trotz erlittener Risse und Sprünge noch einige Stunden
inttct, lösten sich sodann von der Xachinauerung ab und stürzten ein.
LKrtere fiel entweder gleichzeitig mit dem Gewölbe herab oder erst
2 Ms :i Stunden später.
4, Sprengung ran Thorverramnielutigeii.
L Versuchs ort: Przemysl.
Object: Eine Wand, gebildet aus 20/2 Ocm starken, 3*50m langen
Balken, welche zwischen coulissenartig gesetzte Falissaden ringe]
waren: dahinter wurden gewöhnliche, mit Erde gefüllte Cementfasser
litten Höben senkrecht zur Wand gerichtet) in vier Lagen a 5 Stück
geechlichtet und durch verstrebte Ständer mit Rahmen an die Balken-
wind fettgedruckt Die Verrammlungshöhe betrug 2*007»*.
Ladung: Dieselbe wurde wie bei verdammten Minen am Funda-
mente einer freistehenden Mauer, nach Tabelle IX des technischen Unter-
17. Theil, nach der Formel l = 10«? gerechnet, worin :
= Balken stärke + Fasslänge = 020 -f 0*70 = 0 90m betrug.
[Hntt Resultat war vorauszusehen, weshalb «ine solche Ladungsmordnung
im 17. Tbeü de« technischen Unterrichtes auch nicht aufgenommen ist.
184
Tarbuk.
Die Ladung ergab sich mit /= 10 x 0*9 — 9kg Dynamit
wurde mit Rücksicht auf den Widerstand der Verspreizungen und wegen
besserer Ladungsform um 7% erhöht.
Die Ladung wurde aus normalen Sprengbüchsen in concentriseher
Form zusammengesetzt und 30cm oberhalb des Fußes der Verrammlung
an die letztere angelegt.
Wirkung: Es wurde eine, nach einer ganz geringfügigen Nmü
arbeit vollkommen passierbare, breite Bresche erzielt 5 Balken der Ver-
rammlung, die beiden End-Palissaden und die drei mittleren, ruckwärt
an die Cementfasser angelegt gewesenen Ständer erlitten volle Durch-
schläge, die übrigen Verrammlungsbalken waren aus der Coulisse heraus
geworfen. Von den Cementfässern blieben vier seitlich gelegene noc
unversehrt, die anderen wurden zerdrückt, ihr Inhalt verschüttet Holz*
Splitter, Fassdaubenstücke, Reifen, Klammern u. s. w. waren au
40 Schritt Umkreis verstreut
IL V e r s u c h s o r t : Theresienstadt
Öbject: Eine Wand aus 30/30™* starken, 2*00wi langen Balke
gebildet, welch letztere zwischen coulissenartig gesetzte Doppelständ
eingelegt wurden. Die Verstärkung der Verrammlung an der Rückwan<
erfolgte durch zwei Reihen mit ihren Höhen aufeinander gelegten, mit Er(
gefüllten Fässern von je 0*8tim Höhe und 0"ti5w Bauch-Durchm^
Die ganze Verrammlung war demnach 0*95w stark, 2,0Üw hoch um
nach rückwärts gut verspreizt
Ladung: 6 Sprengbüchsen = 12% entsprechend einer lang
gestreckten Ladung längs der Verramnilungshöhe.
Die Ladung wurde in concentriseher Form am Fuße der äußeren
Balkenwaudraitte hinterlegt und durch Holzklötze an die Wan<
gedrückt.
Wirkung: Die zunächst der Ladung befindlichen Balken wurde
vollständig zersplittert, die obersten Balken überstürzten sich nach \
die übrigen wurden auf etwa 100 Schritt rückwärts geschleudert. Di
Verticalständer wurden in der Höhe des Erdbodens abgeschlagen, die Fäss
zertrümmert, die Spreizen geknickt
Die nach der Sprengung entstandene Bresche war vollkomme
gangbar.
Bemerkung: Dieser Versuch zeigte eine vollkommen günsti
Wirkung gegen die, dem ad I beschriebenen Objecte ganz ähnliche Ver
rammlung, trotz Anordnung der um ■/, schwächeren Ladung am Faß
der Wand. Es wäre also diese Anordnung der Einfachheit halber b
Übersicht der Versuche und Übungen der beiden Genie-Regimenter etc. 185
rabehalten. Die Wirkungen derartiger, in ihrer Detail- Anordnung stark
variierender Objecte werden aus diesem Grunde immer einige, für den
beabsichtigten Zweck belanglose Verschiedenheiten aufweisen.
5. Sprengung einer Blockhausdecke.
Versuchsort: Theresienstadt.
Object: Es wurde versucht zu erheben, ob die auf Seite 305,
Punkt 253, des technischen Unterrichtes für die k. und k. Genie-Truppe,
11. Theil, Feld-Befestigung, angedeutete Sprengung des Fußes einer
Blockhauswand auch in dem Falle genügt, wenn letztere mit Eisenbahn-
schienen verkleidet ist
Das Object wurde jedoch als Decke ausgeführt; es bestand aus
einer Lage 30/30cm Balken, auf welche eine doppelte Lage normaler
Eisenbahnschienen zu liegen kam. Die Deckenstärke betrug also 30cm Holz -f-
14cm Eisen; die Breite 130cm.
Ladung: 8 Sprengbüchsen, in zwei Reihen nebeneinander ange-
ordnet.
Wirkung: Voller Durchschlag sämmtlicher Schienen und der
unterhalb der Ladung befindlichen zwei Deckenbalken. Die Schienen
wurden außerdem an mehreren Stellen geknickt, die übrigen Balken aus-
«inandergeschoben.
In dem Erdreich wurde durch die Explosion unterhalb der Ladung
eine ca. 60cm tiefe Grube erzeugt.
Bemerkung: Die günstige Wirkung war mitbezug auf die
große Ladung voraussichtlich.
Vorteilhafter für den angestrebten Zweck, wäre die Anordnung
des Objectes als Wand, nicht aber als Decke.
6. Sprengversuche gegen mit Erde gefüllte Holzwände.
Versuchsort: Budapest.
1. Object: Schachbrettförmig gestellte 30m hohe, 60m lange
Ständerwand aus 20/20cm Balken mit einer Ständer-Entfernung von 2*0m,
innen mit 6cm dicken Pfosten verkleidet und mit einer 0'70m starken
Brdfftllung versehen. Die sonstige Profilanordnung nach Fig. 115 des
technischen Unterrichtes, 11. Theil, Feldbefestigung.
2. Object: Die Ständer waren paarweise einander gerade gegen-
über gestellt, ansonsten wie Object 1.
186
buk.
Ladungs-An Ordnung: Für jedes Object (Gesammtstfirke V20m\
wurden 6 Sprengbüehsen = \2kg Dynamit, u. zw. als concentn
Ladung in 2 Theilladungen ä 6hg getheilt angewendet Die Ladungen
wurden an je einem äuöeren l'80m breiton Felde u. zw. an den Innen-
weiten der beiden begrenzenden Vertikalständer derart versenkt ange-
ordnet, dass die Ladungsoberflüchen mit der oberen Begrenzung der
vorderen (äußeren) Erdböschung in einer Ebene zusammenfielen, und fli
Ladungen Öch an die innere Ständer- und angrenzende Yerschalungs-
seite anlegten. Die Ladungen wurden auf % ihrer Höhe mit Erde leicht
verdummt, und mit je 2 Sandsäcken bedeckt
Die Zündung wurde mit detonierender Zündschnur, also je 2 Ladungen
gleichzeitig, vorgenommen.
Wirkung: Beim 1. Objecto erfolgte ein vollständiger Durch-
BtiMtg d^r Standerwand auf eine Breite von 2-Om, ausschließlich der
schachbrettförmig gestellten Ständer der Rückwand, welche nur ans
ihrer verticaleo Lage geschoben wurden.
Im 2. Object wurde auf 4'0m Breite eine vollständig reine Br
erzielt.
Bei beiden Objecten wurden die abgesprengten Ständer, KL zw.
die äußeren (feindwärts gekehrten) auf ca, 20m vorwärts (feindw&rte),
die inneren Ständer auf ca. 400*« röckwärte geschleudert. Die \
schallungs-Pfosteu waren zertrümmert und auf 50'öm Umkreis herum-
gestreut; die Spitzgräben waren nahezu zur Hälfte mit Erde ausgefüllt,
der größere Theil der Erdfüllung lag am Bankett und im inneren Schutt*
graben
Bemerkung: Die Anwendung concentrierter Ladungen bei solchen
Holzobjecten dürfte jedenfalls ein besseres Resultat erzielen, als jene von
langgestreckten Ladungen.
7* Sprengung eines Faschinenwerkes unter Wasser.
Versuchsort: Krakau.
iect: Ein versenktes Faschinenwerk (Buhne), welch-
Jahre 1843 mit noch mehreren ähnlichen Werken zur Sicherung des
linken Weirlwl ufere erbaut worden war und dessen Grundfaschine 0 OOm
unter dem Niederwasser lag. Im Laufe der Jahre wurde das Object in*
folge wechselnder Wasserverhältnisse von dem, unterdessen stark ?€!-*
saudeten linken Ufer abgetrennt und stand nun fast in der Mitte de«
Flusses; dessen KltM lag nur circa 0*50*» unter Niederwasser, wodurch
Cbemtht : 'he und Übungen der beiden lienie-Regimenter etc. ]g7
n Schiffahrt- Verkehr, besonders bei Nacht und Nebel, bedeutende
rigkeiten erwuchsen. Das, 211m Hindernis gediehene Faschinenwerk
Breite von 6*00/// und eine Länge von 20'OOm.
ging.: Es handelte sich hier nur um eine Probe-Sprengung,
des günstigsten Vorganges für die seinerzeitige gänz-
Hindernisses. Zu diesem Zwecke wurde ein &0m
r Buhne, welches zugleich den Buhnenkopf gegen
ben.
Zur Aufnahme der Ladungen wurden 2*02»* lange, gusseiserne
hren. mit dem inneren Durchmesser von 61*5™»*, gewählt und deren
tere- b uliartig adjustiert
her Röhren wurden mit je 4*0% Dynamit — laboriert in
lechbüchsen von 0'32m Länge und ö"06m innerem Durch-
— gefüllt und der übrig gebliebene Hohlraum mit Flussand
taetzt.
n wurden in der Längenmitte des gewühlten
Bühnentheils auf 10m gegenseitiger Entfernung, von einem, zu diesem
ecke zusammengesetzten, gut verankerten Brückengliede aus» eiu-
Die Zündung geschah elektrisch, doch in der Art, dass von einem
Miii*ii*ünd»r aus, die weitere Zündungsübertragung mittels detonierenden,
: rengkapseln adjustirten Zündschnüren zu den Höhrenladungen
«folgt*,
Wirkung: Der aasersehene BuhnentheU wurde auf seine ganze
liige (OL 60m) durch die Minenwirkung (8kg) derart zerstört und
«BchQUert, dass die noch intact gebliebenen Buhnentheilreste durch
tüi Mann mit Feuerhaken leicht entfernt werden konnten.
Der Fhwgnuid wurde an der gesprengten Stelle vollkommen frei
pmacbt and genügte die hiedurch l*40m betragende Wassertiefe nach
Aiwkht der Strom-Aufsichta-Organe für die dortigen Schiffahrtsverhalt-
rim vollkomiu
1 Bemerkung. Der übrig gebliebene Buhnentheil (ca. 14m lang)
•Ire zweifellos durch weitere vier wie vorbeschriebene Bohren-Minen
lentört worden*
8. Sprengung einer gewöhnlichen schmiedeisernen Kette,
Versuchsort: Wien.
Object: Eine gewöhnliche, qualitativ sehr gute, schmiedeiserne
Kette, deren Glieder 8 cm Länge und 4 cm Breite (innere Lichte) hatten
188 T a r b u k.
und 2*5 cm stark waren, wurde als Ankerkette angenommen. Zwei Theih
der Kette wurden über eipen Geländerholm gehängt und durch Gewicht«
von ca. 1000% gespannt.
Ladung: Dieselbe wurde am freigespannten Kettentheile mii
ihrer Länge parallel — an dem, als Ankerbalken gedachten Holm abei
quer zur Kettenlängsrichtung angelegt und bestand an beiden Ortei
aus je vier kleinen, in der Mitte getheilten Dynamit-Sprengpatronen
betrug also = 0-48%. Die Halbpatronen wurden mit ihrer Auflage-
fläche möglichst auf das eine, zu sprengende, Kettenglied gepresst.
Wirkung: Die erzielten Durchschläge waren vollkommen rein
die Splitterung gering. Es wurde der Eindruck gewonnen, dass die, quei
zur Kettenlängsrichtung aufgelegte Ladung wirksamer war.
Bemerkung: Wenn man ein Kettenglied als Platte annimmt
so würde sich für dasselbe nach der Formel: l = O'Ol bd* (worii
b = 16 zu nehmen ist) eine Ladung von VQikg ergeben. Dieser Ver-
such zeigt, dass die Hälfte der, nach obiger Formel berechneten Ladung
zum Durchschlage des Gliedes einer gewöhnlichen, schmiedeeisernes
Kette genügt.
9. Flus8-8perre durch freie Minen unter Wasser.
Versuchsort: Przemysl.
L Object: Es wurde versucht, zu constatieren, ob die Sperrung
eines Flusses durch Flatterminen unter Wasser, der Forderung ent-
sprechen könnte, feindliche Personen- oder Güter-Transporte, Über-
schiflfungen etc. wirkungsvoll zu stören.
Als schwimmendes Object wurde ein, aus 18cm dicken, 70«
langen Tragbalken gebildetes 5*0m, breites Floss verwendet
Anlage der Minen: Aus Ersparungsrücksichten erstreckte sich
die Minenanlage nicht auf die ganze Flussbreite, sondern nur auf eine
Strecke von 13*5m Länge und 5*0m Breite. Die Wassertiefe betrug da-
selbst 0*80 bis l'40m.
Mit Bücksicht auf den hydrostatischen Druck der Wassermenge
und die 18cm starke Floßdicke wurden 45 bis 50kg schwere PulYer-
und 3*0% schwere Dynamit-Ladungen, im Ganzen 20 Ladungen mit
zusammen 67'5 kg Pulver und 180 kg Dynamit in Blechgefässen ver*
wendet. Letztere waren mit je zwei Minenzündern adjustiert und ab-
gedichtet.
Übersicht der Versuche and Übungen der beiden Genie-Regimenter etc. 189
Die Anlage der Minen erfolgte schachbrettförmig in 3 Reihen mit
je 2*5m Intervalle. Die Minen jeder Reihe waren auf 2 bis 2' 5m unter
einander entfernt
Das Legen erfolgte durch 20 Mann, die mit je einer Ladung ver-
sehent sich in drei Seihen im Wasser aufstellten und über ein ge-
gebenes Aviso die Ladungen versenkten.
Die Zündung erfolgte elektrisch vom Ufer aus, u. zw. in dem
Momente, als das, mittelst einer 1000cm langen Tracierschnur gezogene
Floß, oberhalb des Minenmittelpunktes angelangt war. Dieser Moment
war durch Einvisieren von Stangenrichtungen gekennzeichnet.
Wirkung: Es zeigte sich eine Wassergarbe von 50#0m Höhe;
das Floß wurde vollständig zertrümmert; die Balken, in Stücke bis zu
20m Länge gebrochen, fielen in einem Umkreise von ca. 60'0m in das
Wasser zurück.
Das Wasser schäumte auf etwa 100m flassauf- und abwärts der
Minen so stark auf, dass kleinere Fahrzeuge wahrscheinlich zum Um-
kippen gebracht worden wären, ein stärkerer Wellenschlag zeigte sich
jedoch erst auf 500m Entfernung.
II. Object: Analog dem I. Objecte.
Anlage der Minen: Im ganzen wurden 16 Minen in einer
Wassertiefe von 0*40 bis T80m am Flussgrund versenkt, u. zw.
10 Pulverminen ä 7'0kg und 6 Dynamitminen h 50kg. Das Legen und
Zünden der Minen geschah auf analoge Weise wie beim I. Objecte.
Wirkung: Das Floß wurde vollständig zertrümmert, die übrigen
Erscheinungen waren ähnlich jenen beim I. Objecte.
10. Eis-Sprengungen.
I. Ort: Strecke zwischen den Dörfern Terliczka und Lukawice
nördlich von Kzezöw.
Arbeits-Detachement: 1 Officier und 30 Mann.
Object: Eisstauung im Wislok-Fluss 2*5 bis 30 Arm lang, stellen-
weise bis 4'0m dick, fest zugefroren und mit Schnee bedeckt.
Arbeits-Vorgang: Es wurde beschlossen eine, mindestens
3*0m breite Abflussrinne vom stromabwärtigen gegen das stromauf-
Wärtige Ende zu, mit Zuhilfename von Minen, die in der Flussmitte
auf 50 Schritte Entfernung anzuordnen waren, herzustellen. An jenen
Stellen, wie z. B. scharfen Biegungen des Flusses, wo die Eismassen am
190
buk
dichtesten aufgehäuft waren, sollten beiderseits der oborwähnten Minen
in der Flussmitte noch je eine Mine angelegt wer
Ladungen: Zur Verwendung gelangten Dynamit; Pulver und
Spreng-Gelatine.
Die Dynamit- Ladungen wurden durch Cnmbinationen von Sp
patronen im Gewichte von IV, bis 3'0/*77. u. zw. sowohl in Concentrin
als langgestreckter Form hergestellt.
Das Spreng-Gelatiue gelangte in Würfeln zu 10 bis 18 Stu
durch Brettstücke zusammengehalten, zur Verwendung.
Das Pulver wurde in leere Sprengbüchsen oder große Flaschen,
in Ladungeu von 20 bis 6*0% gefüllt, die Gefässverschlüsse durch
wasserdichte Pasta abgedichtet.
AulW ddfl Probeminen waren im Ganzen 30 Dynamit-, 8 Pulver*
und 4 Gelatine-Minen angelegt.
Die an Stangen angebundenen Ladungen wurden auf 10 bis 30m
Tiefe unter die Eisoberfläche versenkt nachdem vorher die entsprechenden
Eislöcher durch Brecharbeit unter Beihilfe von Sprengungen durch ein*
zeine Sprengpatronen erzeugt worden waren.
Wirkung: Nachdem mit Rucksicht auf die große Kälte das Zu-
sammenfrieren gesprengter Eisschollen zu befürchten war, so wurden
zuerst blofl die Eislöcher für die Min» ti vorbereitet und deren Spren-
gung gleich beim Eintritt eines leichten Thauwetters vorgenommen und
binnen zwei Tagen bewirkt Die Pulverladungen, bei compacten Eis-
decken verwendet verursachten Risse und Sprünge bis zu 120m Länge,
«In* Dynamitladungen Trichter mit 6*0 bis 9 Öm Durchmesser. Die ganze
rSisverrammlung wurde gesprengt, ein theilweiser Abflussweg geschaffen :
doch riss das, gleich nach ler Sprengung eingetretene Hochwasser einen,
Mben der Eisstauung befindlichen kaum reparierten Uferdamm durch,
wodurch die umliegenden Ortschaften überschwemmt wurden. Deren
Bewohner, Hausthiere u. s, w. konnten noch durch das mittlerweile ver-
stärkte Arbeits-Detachement in Sicherheit gebracht werden.
II. Ort: Strecke zwischen den Dörfern Pasternik und Mszecin bei
Niepoloraice.
Arbeits-Detachement: 1 Ofticier mit 17 Mann.
Object: Eisstauung in der Weichsel ca. 50km lang, stellenweise
bis 3*0 m stark, mit einigen größeren und kleineren eisfreien, im Strom-
strich gelegenen Stellen.
Arbeits- Vorgang: Es wurde die Aussprengung eines ca. 20*0 m
breiten Ca n als nahe dem Stromstrich, dann erforderlichenfalls von Quer-
profilen über den ganzen Fluss, beschlossen.
H
Cb<TBicht der Versuche und Übungen der beiden Genie-Regimenter etc. jgj
Die Minen waren in Reihen zu zwei, bezw. 3, schachbrettförmig
erart angeordnet dass ihre Abstände ca. 8*0 m betrugen, was der beab-
entsprach.
Ladungen: Zur Verwendung gelangten 60 Pulverladungen zu
8%, oder zu 56%, in Blechbüchsen a 2*8%; dann Dynamitladungen
je 0 56 bis 0*95%.
Die Ladungen wurden an Stangen und Latten festgemacht und
auf 2*50 bis 3*00m unter die Eisoberfläcbe versenkt.
Im ganzen wurden auf einer Strecke von ca. 800m Lange 180 Pulver-
mid 10 Dynamit-Minen angelegt, iL zw. 59 Pulverminen h 2*8% zur
Sprengung der ca. 20c?/i dicken Glatteisflächen , die übrigen stärkeren
Pulver-, dann die Dynamit-Ladungen zur Sprengung der stärkeren Eis-
twchoppungen.
Die Zündung der Minen erfolgte zumeist gruppenweise auf elektri-
schem Wege* nur bei einzelnen Minen durch die detonierende und doppelte
englische Zündschnur.
Wirkung: In den Glatteisflächen erzeugten die (2*8% schwerem
Pulverladungen offene Trichter mit 4*6w Durchmesser und Sprünge bis
m lo*Om Länge.
In den Eisanschoppungen entstanden infolge der Minenwirkungen
nrar keine offenen Trichter, doch wurde das Eis auf ca. 4*0m umkreis
rings um die Minen vollständig zerrissen und zeigten sich außerdem
Sprünge bis zu 8*0»* Länge.
In der mit Minen versehenen Strecke wurde die beabsichtigte
Caoall&nge (80O»d erreicht, der Eisstoß gieng ab, ohne dass ein
thaonnes Steigen des Wassers oder eine Überschwemmung einge-
treten w;ii
Bemerkung: Bei diesen und mehreren kleineren, im San-Flusse
bd Skowieczyn vorgenommenen Einsprengungen hat sich folgende Wahl
der Sprengmittel und Ladungsanordnung als günstig bewährt, u, zw.:
Zur Sprengung compacter Eisdecken von höchstens 60cm
ke war Pulver in Ladungen zu 3*0 bis 5*0 % am vorteilhaftesten
nrendbar. Derart starke Pulverminen erzeugten zwar keine großen
chUr. doch sehr lange Risse und Sprünge (oft bis zu I2'0m Länge),
Auflockerungen des Eises in größerem Umfange. Die einzelnen
e konnten mit einiger Vorsieht in das Gerinne gebracht werden.
Pulver-Minen wurden nicht über V5m Tiefe unterhalb der Eis-
e versenkt, da im Gegenfalle keine so günstigen Risse und Sprunge
Utanden wär<
86
192 Tarbuk. Übersicht der Versuche und Übungen etc.
Zur Beseitigung von Eisanschoppungen wurde Dynamit in
Ladungen zu 2*5 bis 3'0kg mit Vortheil verwendet. Solche Dynamit-
Minen erzeugten bloß kürzere Sprünge und Bisse, hingegen bedeutend
größere Trichter (mit 6*0 bis 9'0m Durchmesser) als die Pulver-Minen.
Schwächere Dynamitladungen (0*56 bis 0*95%) erzeugten vollständige
Zerklüftungen des Eises in einem Umkreise bis ca. 40m Durchmesser.
Dieses Resultat war bei Anwendung von Pulver erst bei größeren La-
dungen (zu 5'0 bis 6#(%) erreichbar.
Bei festgefrorenen Eisschollen wurden langgestreckte, an Stangen
fest angebundene Dynamitladungen, welche, so tief als es angieng, in
die vorgearbeiteten Eislöcher versenkt wurden, mit sehr guten Resultaten
verwendet.
Bei einer schachbrettförmigen Anlage der Minen, sowie
bei großer Kälte, hat sich die Minenanzahl vermindern lassen. Durch
die schachbrettförmige Anordnung wurde das unnöthige Übergreifen der
Minenwirkungen vermieden; bei großer Kälte zeigten sich, infolge er-
höhter Sprödigkeit des Eises, längere Bisse und Sprünge.
l!»;;
Einige neuere Beleuchtungs- und Kraftübertragungs-Anlagen.
An* hinein Reiseberichte der Herren Hauptmann Oskar Sekrig und Ober-
nant Fraxix Maudry der <ieiiie-\V;iffe, dann 0b< Hi«utenant RoBex*
Häuser des 3 < \,rpr<-ArtiIlerie-Regimente8,
(Hiezu Fig. auf Taf. 12 )
1. Die elektrische Centralstaüon in Innsbruck.
Bei Michlau, jenseits des Ion, ca. 3km vom Centrum der Stadt
Innsbruck entfernt, liegt die von der Firma Ganz und Comp, errichtete
ttrale, für den Betrieb mit hochgespannten Wechselströmen ein-
tet
Als Motoren dienen zwei innen mit 50/ beaufschlagte Partial-
Tnrbinen mit horizontalen Wellen, au welche die beiden großen Wechsel-
strom-Maschinen direct getappelt sind; zwei kleine Gleichstrom-Maschinen
besorgen die Erregung (HO Volts und 60 Amperes».
Die Regulierung der Turbinen erfolgt mittels Ganz'sehor Präcisions-
Regulstoren, die sehr gut functionieren sollen, deren Detail-Ei nrichtung
aber geheim gehalten wurde.
Die motorische Kraft wird dem Wasser des Wurmbaches ent-
nommen, der Sommer und Winter nahezu gleich«* \\ '.vermengen liefert;
Höhe von 115m Ober dem Ort der Turbinen wird das Wasser
Wehren und Schleuöen gefasst und in zwei Bohren von mi-
ndern Durchmesser den Turbinen zugeführt
Di* Wechselstrom-Maschinen, aus der Fabrik von Ganz und Comp,
ngen, besitzen 20 Polschuhe, feste Ankerspulen und rotierende
laetschenkel, und liefern bei der normalen Tourenzahl 250 eine
n 2.000 Veite und 40 Amperes Stromstärke. Ffir den
hnliehen Betrieb genügt derzeit die Leistung einei kfaadune allein;
die zweite steht meist in der Reserve und wird nur in den Stunden
des maximalen Stromverbrauches zur ersten Maschine parallel geschaltet.
Der Betrieb in der Centrale ist coutinuirlich; bei Nacht zu
«zwecken, bei Tage zur Kraftübertragung, ö. zw. in das
i< Hutter für einen 30 HJ Wechselstrom-Motor zu Mahl-
in das anatomische Institut für einen 10 ff Ventilator,
primäre Leitung von 8mm Kupferdraht für den hochgespannt»!!
t rou d» zur Stadt als Luttleitung gpfikhrt.
144 Einige neuere Beleuchtnngs* und Kraft üb ertragungs- Anlagen.
während sie sich in der Stadt in ein unterirdisches Kabelnetz verzweigt, Für
die secundären Zuleitungen werden 3mm starke Kupferdrähte verwendet
Die Wechselstrom-Transformatoren, 40 an der Zahl, welche deji
hochgespannten Primarstrom in einen solchen von 100 Volts Spannung
umwandeln, variieren in der Größe und Leistungsfähigkeit je nach der
Beleuchtongsgriippe, die sie zu bedienen haben. Im ganzen werden von
der Centrale fünf Bogenlampen (für 50 Volts und lö Ampere)
2.000 16kerzige Glühlampen gespeist.
Im Maschinenhause werden die Spannungen mittels Cardew'schen
Voltmeter und die Stromstärken mittels Hummerscher Ampereru>
{Vir Wechselströme gemessen.
2. Kraftitbertragmigs- An lagen bei BcliafThmiseii.
iHiezn die Fig, 3, 4. $, 6 auf Taf. 13.)
Am linken Rhein-Ufer, der Stadt Schaffhausen gegenüber, liegt
ler „Wasserwerks-Gesellschaft SchaffhauRen" gehörige Turbinen-
weiche gegenwärtig aus dem alten und dein neuen Turbinenhause be
Im das von der Natur bereits geschaffene, ansehnliche Gefalle
des Rheinstromes besser auszunützen und größere Gefallshöhen zu
erzielen, wurde quer durch den Strom ein Wehrdamm geführt Derselbe
zieht sich vom rechtsseitigen Ufer anfänglich stromaufwärts bei W und
geht dann stromabwärts gegen das alte Turbinenhaus bis 2, wo er
an die rechtsseitige Begrenzungsmauer des Wasserzuflusscanales für das
neue Turbinenhans anschließt
ai Das alte Turbinenhaus.
In dem so gebildeten Oberwasserbecken steht auf zwei mächtigen
Steinpfeilern das alte Turbinenhaus; der überwölbte Abflusseanal
selben läuft unter dem Zuflusscanale des neuen TttrtoeahmWi unter
diesen) selbst durch und mündet, nach Passierung eines Tunnels im l
springenden Felsen, unterhalb dieses letzteren in den Rhein.
Im alten Turbinenhause finden drei Turbinen von 200, 250 und
300 IP ihre Aufstellung; dieselben sind Reactionsturbinen, System
Jonval. haben 2.850mm Raddurchmesser und besitzen in den Lauf-
und Leiträdern je eine concentrische Zwischenwand; die so gebildeten
Ringe können je durch eine ringförmige Platte, die mittels sechs
MtatabtlStMgH) leicht gehandhabt wird, mehr oder weniger geöflY
vv. grmhloiftflli werden*
Di.* EMhftttgQDg dieses Regulier- Mechanismus erfolgt indirect
durch einen Schwungkugel-Regulator.
Einige neuere Beleuchtung«- and KraftQbertr&gnngs-Anlagen.
195
Die drei Turbinen übertragen ihre Kraft mittels konischer Trieb-
r auf eine horizontale Welle, auf welcher zwei Seilscheiben von
r.Om Durchmesser aufgekeilt sind. Auf der Welle sitzt ferner eine
:e Backenbremse, welche den Zweck hat, bei gesteigerter Ge-
vindigkeit der Triebwelle, hervorgerufen durch eine zu geringe
Belastung der Turbinen, Arbeit aufzunehmen und so an der Regulierung
ftirbinenganges mitzuwirken.
Die Trieb welle macht normal 80 Touren per Minute.
Von producierter motorischer Kraft werden 550 ff* mittels Doppel-
Drahtseiltriebes zunächst quer über den Rhein zur Station I und sodann
weiter längs des rechten Rhein-Ufers zu den weiteren Stationen II bis VI
geleitet. An den Stationen befinden sich 4'50'»i im Durchmesser messende
Dop] heiben, welche auf starken, im Strome stehenden Steinpfeilern
aufmontiert sind.
Auf jeder dieser sechs Stationen wird der Leitung ein Theil der
utnommen, um entweder mittels Zweigseiltrieben oder mittele
abzweigender Transmissionswellen der Verbranchsstelle zugeführt zu
werd«
der Kraftleistung der Turbinen, ca. 200 IP, wird von
der Hauptwelle mittels Kegelrädern und Transmissionswelle längs des
steilen Hanges bei F bergan in die auf der Höhe befindliche Bindfaden-
fabrik übertragen.
Die gleicbmässige Übertragung der abzugebenden Kraft au die
leo Drahtseile des Doppelseiltriebes besorgt eine im Turbinenbause
angeordnete Diflerential-Kegelrad-Kuppelung.
Bin mittels einer Winde von der Haupttriebwelle leicht zu acti-
>ogenannter „ Reitsattel u ermöglicht die Personenbeförderung
n Ufer über den Rhein in das alte Turbinenhaus. Der Reit-
1 lauft auf vier Drahtseilen und wird mittels eines Zugseiles auf
dieser Seilbahn vom Turbinenhause zur Station I und zurück bewegt.
1» Das neue Turbinen haus.
Die neue Turbinen-Anlage B, wird im ^neuen Turbineuhauseu
tlturbinen von je 300 IP aufnehmen; von diesen sind 2 für die
*l*ktriaehe Kraftübertragung in die benachbarte Kammgarnspinnerei,
l tot die seinerzeitige Beschaffung des elektrischen Lichtes und eine
lteseire für die Eventualität eines gesteigerten Kraftbedarfes in
Aussicht genommen.
Derzeit sind 4 Turbinen bereits eingebaut; 2 von Rieter in
terthur. 2 von Escher Wyss in Zürich; Raddiameter 3*200**,
196 Einige neuere Beleuchtungs- und Kniftübertragungs- An lugen.
48 Touren, Die beiden Primär-Dynamo-Maschinen für die Kraftüber
gang in die Kammgarnspinnerei befinden sich in der Montierung be-
griffen; es sind dies secbspolige Maschinen von Brown in Oerlikon,
welche in Parallelschaltung bei einer Spannung von 600 Volts einen
Strom von 600 Amperes bei der normalen Tourenzahl 600 liefern.
Die Lichtmaschinen sind derzeit noch nicht zur Aufstellung gelan«
Die Anlage verdient mustergiltig genannt zu werden.
3. Städtisches Wasserwerk in Zürich.
Die Wasserwerksanlage in Zürich versorgt das ganze Stadtg
und die Anschlussgemeiuden mit Nutzwasser für den Hausgebrauch und
für verschiedene öffentliche und industrielle Zwecke und gibt außerdem
noch Arbeitskraft an Fabriken und Etablissements ab.
Etwa 2.000m flussaufwärts der Anlage befindet sich im Flussbette
der Limmat ein Filter, woselbst das Flusswasser eine aus feinem Sande
bestehende, 40 bis 50cm hohe Filterschichte passiert, hierauf in einen
Sammelschacht gelangt, und von diesem durch eine 2*00 bis 3*00m
unter der Flussoble laufende Röhrenleitung von 60cm Durchmesser zum
Pumpwerk der Anlage geführt wird.
Das Wasser wird nun durch die Pumpen in drei getrennte Leitungs-
netze gefördert, wobei jede dieser drei Vertheilungsleituogen durch ein
Steigrohr mit einem Hochreservoir verbunden ist, das je nach der rela-
tiven Höhenlage des Versorgungsgebietes der betreffenden Vertheilungs-
leitung 45-Om, 90'Öm oder IJjÖOw* über dem Wasserwerke liegt. Diese
Reservoirs haben nur den Zweck, die Druckverhältnisse und Verbrauchs-
schwankungen zu regulieren; das Wasser gelangt meist von den Pumpen
durch das Leitungsnetz directe zu den Verbrauchsstellen, ohne das
Reservoir zu durchströmen. Nur dann, wenn die Leistung der Pumpen
den augenblicklichen Verbrauch übersteigt, sammelt sich das Wasser
im Reservoir au, um im entgegengesetzten Falle aus demselben du
die Steigleitung in die Vertheilungsleitung zurück zu fließen.
Die Wasserwerksanlage selbst repräsentiert sich als eine geräumige
eingeschossige Halle, in welcher 12 Turbinen (6 zur Bethätigung
Pumpwerkes, 4 für die projectierte elektrische Beleuchtung der Stadt
und elektrische Kraftübertragung, 2 als Reserve) und 6 Pumpensysteme
(3 ältere aus der früheren Pumpenstation und 3 neue) ihre Aufstellung
finden werden.
Zurzeit sind nur 8 Turbinen vorhanden; sämmtliche Reactions-
Turbinen, System Hentschel-Jonval.
Einige neuere Beleuchtungs- und Kraftübertragungs-Anlagen. 197
Bei 6 Turbinen sind Lauf- und Leitrad innerhalb der Schaufelung
durch drei, bei 2 Turbinen durch zwei concentrische Zwischenwände in
bekannter Weise untertheilt und die so gebildeten Ringe behufs Regu-
lierung überdeckbar.
Je zwei Turbinen geben die Kraft mittels Kegelrädern an ein
horizontales Vorgelege und dieses überträgt dieselbe an die, der ganzen
Länge des Maschinenhauses nach durchlaufende, Transmissionswelle. An
diese letztere können nun sowohl die einzelnen Turbinenpaare, wie auch
jedes beliebige der Pumpensysteme angekuppelt werden.
Jedes Pumpensystem besteht aus zwei Paaren horizontaler Cylinder
mit gemeinsamem Plungerkolben, — so dass jedes Paar eine doppelt wir-
kende Pumpe darstellt — einem Saugwindkessel und einem oder zwei
Druckwindkesseln.
Die Hauptdaten der Turbinen- Anlage sind folgende:
Gefälle bei Niederwasser 3*00m
„ „ Hochwasser 1*85 bis l*50m
Verfügbare secundliche Wassermenge
bei Niederwasser 300m8
„ Hochwasser 50*0 bis 60'0m8.
Mittlerer Turbinenrad-Durchmesser 3.600mm.
Minutliche Tourenzahl der Turbinenwelle 25, der Transmissions-
welle 100.
Durchschnittlicher Effect der 8 aufgestellten Turbinen (ä 90 ff)
720 ff.
Der für die Wasserversorgung erforderliche Arbeitsaufwand be-
trägt nur ca. 460 ff; die sich somit ergebende secundliche Überschuss-
arbeit von ca. 270 ff wird nutzbringend zu anderen industriellen Zwecken
verwendet und an die benachbarten Fabriken und Etablissements zum
Theile mittels Drahtseil-Transmission abgegeben. Eine andere Art der
Kraftübertragung besteht darin, dass das Wasser, vornehmlich bei Nacht,
in einen 150m hoch gelegenen offenen Weiher gepumpt, hier gesammelt
und sodann zum Betriebe von kleineren Hochdruck-Turbinen mit partieller
Beaufschlagung verwendet wird.
4. Elektrischer Aufzug auf den Mönchsberg bei Salzburg«
Die Centralstation in Salzburg gibt ausser für Beleuchtungszwecke
auch noch Strom für eine elektrische Kraftübertragung zur BethätigUng
des Aufzuges auf den Mönchsberg ab.
198 Einige neuere Belenchtongs- and Kraftübertragung- Anlagen.
Am Fuße dieses zur Stadt steil abfallenden Berges befindet sich
das Aufzugsgebäude, ans welchem sich das 60*0m hohe, zweitheilige
Eisengerippe für den Aufzug erhebt.
Der Motor befindet sich am oberen Ende des Aufzuges ; ein Wurm
wird durch den Riemen der Secund&r-Dynamo in Bewegung gesetzt und
treibt ein Wurmrad, dessen Axe gleichzeitig auch die Axe der unteren
jener drei Seilscheiben bildet, über welche die sechs Tragseile laufen.
An den Seilen hängen zwei Coupes, in jedem Scbachttheile eines, so,
dass das Aufsteigen des einen gleichzeitig das Niederfahren des anderen
zurfolge hat.
Von besonderem Interesse ist die elektrische Betriebsanlage.
Von der Centralstation führen unterirdische Kabel quer durch das
Flußbett der Salzach bis zu einer im Kellergeschosse des Aufzugshauses
untergebrachten Accumulatoren-Batterie von 126 Zellen, System Oerlikon,
mit fester Füllmasse. Von hier laufen zwei mit Eisenband armierte Kabel
am Aufzugsgerippe hinauf, von denen das eine der Secundär-Maschine
Strom zuführt, während das andere Beleuchtungszwecken dient.
Der Betrieb des Aufzuges erfolgt von 7 Uhr früh bis 11 Uhr abends
mit einstündiger Unterbrechung nur durch <iie erwähnte Accumulatoren-
Batterie.
Dieselbe wird — in drei Gruppen von je 42 Elementen parallel
geschaltet — von 11 Uhr nachts bis 7 Uhr früh durch eine Dynamo-
maschine der elektrischen Centralstation geladen und liefert tagsüber
der Secundär-Maschine (Wagen-Motor, Type D0 von Siemens und
Halske) den Betriebsstrom mit 120 Volts Spannung, hiezu in zwei
Gruppen von je 63 Elementen parallel geschaltet; bei normaler Geschwin-
digkeit von 0'4m und vollbelasteten Coupes beträgt die erforderliche
Stromstärke ca. 25 Ampfcres. Die Capacität der Accumulatoren reicht
hin, auch den stärksten Betrieb durch 18 bis 20 Stunden in Gang zu
erhalten, so dass während dieses Zeitraumes keine Stromzufuhr von der
Centrale erforderlich ist.
Das allmälige Anfahren und Stehenbleiben der Wagen wird durch
einen einfachen Mechanismus vermittelt, woselbst durch Schleiffedern
und stufenförmig angeordnete Contacte Zellen successive ein-, bezw. aus-
geschaltet werden.
190
IV. Bestimmung der ballistischen Elemente des Repetier-
carabine'rs M. 1890, dessen ballistische Eigenschaften und
Wirkungsfähigkeit «).
Von )
i
Adolf "W"eigner,
!
k. und k. Hauptmann der i. Batterie- Division, sugttheilt dem k. und k. technischen und administrativen '
MUitar-Comit*.
A. Ermittlang der ballistischen Elemente des Bepetiercarabiners
M. 1890.
Die Methoden zur Bestimmung der ballistischen Elemente des
Bepetiercarabiners M. 1890 waren dieselben, wie sie im Abschnitt II
unter A fi&r das Repetiergewehr M. 1888 eingebend besprochen wurden.
Es erübrigt daher nur noch die Resultate anzufahren und jene
Änderungen anzugeben, welche entweder durch die abweichenden Ein-
richtungen des Bepetiercarabiners gegenüber dem Repetiergewehre, oder
durch die mittlerweile erfolgte Änderung der Gesichtspunkte bei Be-
stimmung einzelner ballistischer Elemente hervorgerufen wurden.
a) Die Anfangsgeschwindigkeit des Geschosses beträgt 580m.
b) Der Vibrationswinkel wurde mit — 23 Minuten ermittelt.
c) Die Abgangswinkel, die demselben entsprechenden Func-
tionen £, (Siehe Abschnitt II, A, \b\ Einfallwinkel, Flug-
zeiten und Endgeschwindigkeiten sind in nachstehender Tabelle I
verzeichnet.
') Schluss dei im 5. Hefte begonnenen Aufsatzes: Der 8mm Repetiercarabiner
M. 1890.
29*
200
W e i g n e r.
Tabelle I.
End-
Distanz
Abgangswinkel
C
Einfallwinkel
Flugzeit
geschwin-
digkeit
Schritt
Secunden
«t
100
0°- 4'-20"
0
4588
0°- 4' -54*
0-14
480-2
200
0°- 9' -17"
0
/048
0°-ll'- 3"
030
444 2
300
0°-14'-52"
0
■9553
0°-18'-27"
0*47
414 6
400
0°-21'- 6*
1
•2103
0°-27'-10"
0 65
389-8
500
0°-28'- 0*
1
4696
0°-37'-12"
084
368*8
600
0°-3ö'-35"
1
•7333
0°-48'- 86*
. 105
3506
700
0°-43'-52"
2
0014
1°- l'-25"
' 1-27
3346
800
0°-6&'-53'
2
9738
l°-16'-39"
1-4*
#Ö30'4
900
1°- 2' -36"
2
5505
1°-31'-21"
1-73
307 7
1000
1°-13'- 5*
2
8Ö16
l»-48'^38*
1-98
296-2
1100
1° - 24' - 20"
3
1170
2°- T -16"
2 24
285*7
1200
1° - 86' - 22*
3
4065
2° -27' -38*
251
276- 1
1300
P-49'-12"
3
7002 j
2*- 49' -85*
278
267*3
1400
oo_ 2-51"
3
9981
3° -12' -55*
3 07
2592
1500
2° -17' -20"
4
2999
3° -38'- 3*
3-37
2517
1600
2° -32' -40"
4
6059
4°- 4' -62"
3'68
2448
1700
2° - 48' - 52"
4
9158
4° - 33' - 22"
400
238-4
1800
3°- 5'-57*
5
2296 ,
5°- 3' -37*
4-32
232-5
1900
3° - 23' - 56" '
5
5470
5° -35' -37"
466
227-0
2000
3° -42' -50"
5
8681 !
6°- 9' -22*
501
221-9
2100
4°- 2' -40"
6
1928
6° -44-54"
5-36
217 1
220<>
4° -23' -27"
6
5208
7° - 22' - 16"
572
212 6
2300
4° -45' -13"
6
8526
8°- l'-28"
6-10
208 3
2400
5°- 8'- 2" :
7
1896 |
8°-42 -30"
6-48
204-2
d) Die Visiervoirichtung ist für den Gebrauch von einer
Visierlinie (der oberen) eingerichtet, weil die Kürze der letzteren die
Anwendung eines seitlichen Visiers (wie beim Repetiergewehre) ent-
behrlich macht.
Die Normal-Aufsatzstellung wurde mit 500 Schritt u. z.
hauptsächlich aufgrund der nunmehr unter allen Verhältnissen giltigen
Bestimmung — als Zielpunkt immer die Mitte des tiefsten sichtbaren
Zielrandes zu wählen — bestimmt.
Die höchste Aufsatzstellung wurde — vorwiegend aus
taktischen Gründen — für die Distanz 2.400 Schritt festgesetzt.
Die tiefste Aufsatzstellung entspricht der Distanz von
300 Schritt, weil die größte Ordinate, welche dieser Aufsatzstellung zu-
kommt, 27cm (in der Entfernung von 150 Schritt) beträgt, mithin diese
Aufsatzstellung das kleinste vorkommende Ziel — die V, Figur von
Bestimmung der ballistischen Elemente des Kepetiercarabiners M. 1890 etc. 20 1
36cm HöheDausdehnung — noch mit sehr großer Treffwahrscheinlichkeit
zu beschießen erlaubt.
Die Aufsatztheilung über 600 Schritt erfolgte von 200 zu
200 Schritt da die durch die Bahnrasanz bedingte Tiefenstreuung im
Abtheilungsfeuer so groß ist, dass es für das Treffergebnis vom prak-
tischen Standpunkte einerlei ist. ob ein der Zieldistanz genau ent-
sprechender, oder ein um 100 Schritt kleinerer oder größerer Aufsatz
zur Anwendung gelangt; diese Art Aufsatztheilung ist jedoch für den
Gebrauch vorteilhaft, weil sie übersichtlicher und einfacher, als die von
hundert zu hundert Schritt geführte ist.
Die den einzelnen Distanzen entsprechenden Aufsatzhöhen sind
mitbezug auf die Einrichtung des Aufsatzes — Klappenaufsatz mit ver-
änderlicher Tisierlinie — in nachstehender Tabelle II angegeben.
Tabe
lle IL
Distanz
Aufsatzhöhe
Distanz
Aufsatzhöhe
Schritt
mm
Schritt
mm
300
19-6
1400
329
500
21-3
1600
36 -6
600
22 2
1800
406
800
24 3
2000
450
1000
26'8
2200
49-8
1800
29-7
2400
55-0
e) Die Flugbahn -Ordinaten für alle Aufsatzstellungen «ind
in der Tabelle III zusammengestellt.
f) Die bestricheneu Bäume, welche Tabelle IV enthält,
wurden unter der Annahme bestimmt, dass die bezügliche Flugbahn —
entsprechend der nun allgemein giltigen Norm: Zielpunkt ist stets der
tiefste Punkt des Zieles — durch den Fußpunkt geht.
g) Die Streuungsgrößen sind in der Tabelle V enthalten.
Diesbezüglich muss nur noch hervorgehoben werden, dass die Bestim-
mung der Längenstreuung — abweichend von der im Abschnitt II. A, 2, b)
gegebenen Erklärung — mitbezug auf die schon wiederholt angeführte
Norm: Zielpunkt ist stet« der Fußpunkt des Zieles, in der weise er-
folgte, dass das Trefferbild mit der Mitte auf den bezüglichen Distanz-
punkt des horizontalen Bodens angeordnet wurde, und dadurch die obere
und untere Begrenzung das Trefferbild um das gleiche Maß über, bezw.
unter den Distanzpunkt zu liegen kam.
Die geringeren Längenstreuungen des Bepetiercarabiners
M. 1890 gegenüber denjenigen des Bepetiergewehres M. 1888, trotz
202
W e i g n e r.
Tabelle III.
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500
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der größeren Rasanz der Flugbahnen ersterer Waffe, erklären sich
durch die bedeutend geringeren Höhenstreuungen des
Carabiners.
h) Der Einfluss des Seitenwindes auf das aus dem Repetier-
carabiner M. 1890 getriebene Geschoss muss — infolge der größeren
Geschwindigkeit des letzteren — naturgemäß geringer sein, als beim
Repetiergewehr M. 1888.
Bestimmung der ballistischen Elemente des Repetiercarabiners H. 1890 etc. 203
Tabelle IV.
ja
6
Bestrichener Ranm in
Schritten bei einer Zielhtfh
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2400
16
23
9
8
i) Aus demselben Grunde, aus welchem der Einfluss des Seiten-
windes geringer ist, muss auch das Durchschlags vermögen
des Stahlmantelgeschosses beim Repetiercarabiner M. 1890 größer
sein, doch ist diese Überlegenheit gegenüber dem Repetiergewehre M. 1888
nur von untergeordneter Bedeutung.
So beträgt die Eindringungstiefe des Geschosses in Rothbuchen-
. . . . Repetiercarabiner M. 1890 . 1C 0 , ... „ ., 46
holz beim -~ — r. , ,, ,onft auf 16 Schritt Entfernung — cw.
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204
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Die Eindringungstiefe in weiches Holz wurde auf 2.500 Schritt
mit 12ctm, auf 3.000 Schritt mit 9cm (vom Geschossboden an gerechnet)
gemessen.
Das sonstige Verhalten der Geschosse beim Auftreffen auf wider-
standsfähige Körper und beim Eindringen in verschiedene Materialien
ist ganz gleich wie beim Kepetiergewehr M. 1888.
B. Ballistische Eigenschaften und Wirkuiigsf&higkeit des 8mm
Repetiercarabiners M. 1890.
Im Abschnitt II wurden unter B jene Verhältnisse der Patronen-
Construction eingehend besprochen, welche den größten Einfluss auf
die ballistischen Verhältnisse eines Gewehrsystems ausüben, und wurde
Bestimmung der ballistischen Elemente des Repetiercarabiners M 1890 etc. 205
dabei hervorgehoben, dass neben dem großen Ladungsquotienten
und der großen Querschnittsbelastung des Geschosses auch
in dem wirkungsfähigeren Pulver M. 1886 ein Theil der großen
ballistischen Vorzüge des 8mm Repetiergewehres M. 1888 zu suchen ist.
Auch wurde der großen Durchschlagskraft der Stahl-
mantelgeschosse M. 1888 — bedingt durch die, infolge des starken
Dralles der Bohrung nothwendige Stahl führung und die Quer-
schnittsbelastung des Geschosses — gedacht.
Da nun bei der Patrone M. 1890 ' ) dasselbe Stahhnantelgeschoss
zur Anwendung gelangt, wie bei der Patrone M. 1888, so soll von den,
die ballistischen Verhältnisse des Repetiercarabiners beeinflussenden
Faetoren, nur noch der Ladungsquotient und die Wirksamkeit des
Pulvers kurz erwähnt werden.
Trotzdem der Ladungsquotient bei der Patrone M. 1890 nur ca. %
(genauer Vts ) beträgt, gegenüber demjenigen der Patrone M. 1888 von V%,
ist die Anfangsgeschwindigkeit des Geschosses beim Bepetiercarabiner
— infolge der größeren Wirksamkeit des (schwachrauchenden) Pulvers
IL 1890 — in ersterem Falle 580m gegenüber derjenigen von 490»i
bei Anwendung der Patrone M. 1888 in der gleichen Waffe.
(Da der Rauch, welcher bei der Verbrennung eines Schieß-
pitparates entsteht, hauptsächlich von den nicht gasförmigen Verbren-
lungsproducten herrührt, die gasförmigen Verbrennungsproducte jedoch
die treibenden Elemente in einer Schießwaffe sind, so bildet die Rauch-
entwicklung einen guten Anhaltspunkt, um — abgesehen von der Brisanz
des Präparates — einen Schluss auf die Wirksamkeit in ballistischer
Hinsicht zu ziehen. Von zwei Pulversorten ist diejenige wirksamer,
welche bei gleicher, zur Verbrennung gelaugender Menge, weniger Rauch
entwickelt.)
Der Repetiercarabiner M. 1890 ist daher dem Repetiergewehre
M. 1888 (bei Anwendung der Patrone M. 1888) schon infolge der größeren
Geschoss-Anfangsgeschwindigkeit überlegen*;. Diese Überlegenheit —
welche mit Rücksicht auf die kurz bevorstehende Einführung der Patrone
M. 1890 beim Repetiergewehre M. 1888 nur vorübergehende Bedeutung
*) Dieselbe ist auch für das Repetiergewvhr M. 1888 bestimmt. Die Be-
sprechung der ballistischen Verhältnisse des Repetiergewehres M. 1888 bei Anwen-
dung der Patrone M. 1890 erfolgt seinerzeit im V. Abschnitte.
*) Beim Bepetiergewehr M. 1888 beträgt sie 530«».
206
W e i g n e r.
hat — kommt hauptsächlich iu der Ordinaten-Tabelle und der Tabelle
der bestrichenen Räume zum Ausdruck.
Die Umdrehungszahl des Gechosses in der ersten Secunde be-
trägt beim Repetiercarabiner M. 1890 2.320 gegenüber derjenigen
von 2.120 beim Repetiergewehre M. 1888 und 605 beim Carabiner
M. 1873/77.
Analog wie im Abschnitt II unter B für das Repetiergewehr
M. 1888, sollen auch hier für den Repetiercarabiner M. 1890 die Resul-
tate des Zusammenwirkens der Patronen- und Carabiner-Construction
vom ballistischen Standpunkt aus, und soweit sie den ausübenden
Schützen interessieren, besprochen werden. Diese Resultate sind: Der
Rückstoß, die Schusspräcision, die Bahnrasanz und die Durchschlags-
kraft des Geschosses.
I. Rückstoß.
Nachdem schon im Abschnitt II erwähnt wurde, welcher innige
Zusammenhang zwischen der Bewegungsgröße des, die Laufbohrung
verlassenden Geschosses und dem Rückstoße — als Wirkung der Pulver-
gase beim Schusse — besteht ; auf welche Weise dieser Zusammenhang
der Bewegungsgrößen von Geschoss und Waffe zur Bestimmung der
Rückstoß-Geschwindigkeit und Rückstoßarbeit benützt werden
kann, so erübrigt nur noch, diese Größen — anhand der Formeln — zu
bestimmen.
Die nachstehende Tabelle — welche gleichzeitig eine Ergänzung
der im IL Abschnitte unter B 1 enthaltenen bildet — zeigt die Rückstoß-
verhältnisse des Repetiercarabiners M. 1890 in Vergleich zu jenen des
deutschen Carabiners 1888, des Carabiners M. 1873/77 und des für
die Gewehrpatrone eingerichteten deutschen Carabiners M. 1871 (mit
Mauser -Verschluss).
Waffe
Geschoss-
gewicht
Anfangs-
geschwin-
digkeit
Carabin er-
gewicht
Rücketoß-
geschwin-
digkeit
Rückstoß-
arbeit
9
m
*y
m
kgm
Repetiercarabiner M. 1890
158
580
3-3
2-70
1 23
Carabiner 88
145
590
31
277
121
Carabiner M. 187377
24
319
33
2-32
0-91
Carabiner M. 1871
25
400
3-6
2-78
1 42
Bestimmung der ballistischen Elemente des Repetiercarabiners M. 1890 etc. 207
Eine mit den vorerwähnten Formeln leicht auszuführende Rechnung
ergibt, dass auch beim Repetiercarabiner M. 1890 noch eine Steigerung
der Geschossgeschwindigkeit (zugunsten einer noch größeren Rasanz)
zulässig ist, ohne den Rückstoß unerträglich zu machen.
Legt man nämlich der Rechnung die noch gut erträglichen
Rückstoßverhältnisse des llmi/i Repetiergewehres M. 1886 (Rückstoß-
arbeit = l'btikgm) zugrunde, so resultiert für die gleiche Rückstoßarbeit
beim Repetiercarabiner M. 1890 bei einer Rückstoßgeschwindigkeit von
3045m eine Geschossgeschwindigkeit von 635m, was einer möglichen
Steigerung um 55m entspricht.
Eine weitere Steigerung der Geschossgeschwindigkeit, ohne Ver-
größerung des Rückstoßes, ist nur durch Verminderung des Geschoss-
gewichtes, eine rationelle Verminderung des letzteren jedoch nur
durch abermalige Verminderung des Oalibers möglich.
2. Schusspräcision.
Die Ursachen der Streuung im allgemeinen wurden im Abschnitt II
unter B2 insoweit beleuchtet, dass hier nur speciell jene Ursachen er-
örtert werden sollen, welche als die, für die Schusspräcision des Repetier-
carabiners M. 1890 einflussreichsten, eine eingehendere Untersuchung
herausfordern. Ein Vergleich der Streuungsgrößen des verticalen Treffer-
bilde8 (Höhen- und "Breitenstreuungen) vom Repetiercarabiner M. 1890
und dem Repetiergewehre M. 1888 ergibt nämlich einen auffallenden
Unterschied zugunsten des Repetiercarabiners, namentlich bezüglich der
Höhenstreuungen.
An vorerwähnter Stelle wurde hervorgehoben, dass den weitaus
größten Einfluss auf die Höhenstreuung die Schwankungen des Abgangs-
winkels und der Anfangsgeschwindigkeit nehmen. Da nun die Schwan-
kongen der Anfangsgeschwindigkeit bei beiden Waffen, bezw. Patronen
gleich (höchstens ± 10m) sind, so ist der Einfluss dieses Factors auf
die Höhenstreuungen beider Waffen als praktisch gleich anzusehen. Da
weiter die Schwankungen des Abgangswinkels auf die Differenzen des
Vibrstionswinkels und die Visierfehler zurückzuführen sind, die Visier-
fehler heim Repetiercarabiner — infolge seiner kürzeren Visierlinie —
jedoch immer größer ausfallen werden, als beim Repetiergewehre, so
kann die geringere Höhenstreuung des Repetiercarabiners nur auf geringere
Differenzen des Vibrationswinkels zurückgeführt werden.
Beim Messen des Vibrationswinkels (siehe Abschnitt II), bei welchem
infolge der geringen Zieldistanz die Visierfehler ganz vernachlässigt
208 W c i g n e r.
werden können, stellt die Höhenstreuung der einzelnen Serien gleich-
zeitig die Streuung (Schwankung) des Vibrationswinkels in verticalem
Sinne dar, gleichwie die Breitenstreuung die Streuung des Vibrations-
winkels im horizontalen Sinne darstellt. Auf diese Weise wurde gefunden,
dass die Schwankungen des Vibrationswinkels beim Repetiergewehre
M. 1888 in yerticalem Sinne 5 bis 9 Minuten betragen, während sie
beim Bepetiercarabiner M. 1890 nur die Größe von 3 bis 4 Minuten
erreichen.
Diese Differenzen in den Schwankungen des Vibrationswinkels haben
jedoch ihren Grund nicht etwa in den verschiedenen Wirkungsweisen
der Patronen M. 1890 und M. 1888 allein, sondern sind zum größeren
Theile in der voneinander abweichenden Construction der beiden ver-
glichenen Waffen begründet, wie dies gleichfalls durch den Versuch
klargelegt wurde. Beim Schießen mit dem Bepetiercarabiner desselben
Systems, wie jenes des Bepetiergewehres M. 1888 und Anwendung der
Patrone M. 1890 — wo also alle sonstigen Verhältnisse dieselben waren
— wurde nämlich noch immer eine Schwankung des Vibrationswinkels
bis zu 8 Minuten festgestellt.
Ein Vergleich der beiden Waffen in constructiver Beziehung wird
unschwer erkennen lassen, dass das Verschluss}' stem allein einen großen
Einfluss auf die Schwankungen im Vibrationswinkel ausüben muss.
Während beim Verschlussysteni des Bepetiergewehres M. 1888 die An-
lehnung des Verschlusses an das Gehäuse ziemlich weit hinter
dem Patronenboden und unter der verlängerten Laufaxe liegt, welcher
Umstand die unregelmäßige Übertragung des von den Pulvergasen während
des Schusses durch Vermittlung der Patronenhülse auf den Verschluss
und das Gehäuse ausgeübten Druck begünstigt, erfolgt diese Über-
tragung beim Verschlussystem des Bepetiercarabiners M. 1890 — infolge
der fast unmittelbar hinter dem Patronenboden liegenden sym-
metrischen Anlehnung der Verschlusswarzen an das Gehäuse —
zweifelsohne regelmäßiger.
Von der mehr oder minder großen Unregelmäßigkeit dieser Über-
tragung hängt jedoch die Begelmäßigkeit der Erschütterung der Waffe
und mithin auch diejenige der Vibration des Laufes ab, weshalb bei
dem Bepetiercarabiner M. 1890 geringere Schwankungen des Vibrations-
winkels auftreten, als beim Bepetiergewehre M. 1888.
Ein Vergleichsschießen mit dem Bepetiercarabiner M. 1890 und
dem Bepetiergewehre M. 1888 gegen feldmäßige Ziele fand nicht statt,
da dies — wie ein Vergleich der beiden zugehörigen Tabellen über die
Streuungsgrößen lehrt — überflüssig wäre.
-.
Bestimmung der ballistischen Elemente des Repetiercarabiners M. 1890 etc. 209
3. Rasanz Verhältnisse.
Wie schon im Abschnitte II hervorgehoben wurde, eignen sich
zur Beurtheilung der Bahnrasanz einer Waffe in erster Linie die verti-
calen Erhebungen (Ordinaten) der verschiedenen Distanzen entsprechenden
Bahnen über die Visierlinie, sowie die davon abhängigen bestrichenen
Räume. Ebenso können zur oberflächlichen Beurtheilung der Basanz-
rerhältnisse die Abgangs- und Einfalls- Winkelreihen dienen.
Auch wurde erwähnt, dass der rasanteren Flugbahn im allgemeinen
«ine größere Treffwahrscheinlichkeit im Gefechte zukommt, ebenso wurde
— u. zw. in diesem Abschnitte unter A d — die dadurch ermöglichte
Verminderung der Aufsatzstellungen für den gleichen Wirkungsbereich
erklärt, wodurch sich der Gebrauch der Waffe im Gefechte nicht un-
wesentlich vereinfacht.
An dieser Stelle soll nur eine Besprechung der aus der Ordinaten-
t Tabelle abzuleitenden größten bestrichenen Bäume, und der-
jenigen Aufsatzstellungen, welchen die größten Wirkungs-
bereiche zukommen, erfolgen.
Bei dieser Besprechung wird immer der, schon wiederholt hervor-
gehobene, beim Schießen nunmehr unter allen Verhältnissen
gütige Grundsatz: „Zielpunkt ist stets der tiefste sichtbare
Punkt des Zieles" stillschweigend vorausgesetzt.
Zur Klarstellung der beiden Begriffe: Bestrichener Baum
md Wirkungsbereich einer Aufsatzstellung sei Folgendes
bemerkte
1. Der bestrichene Raum einer, durch den feststehend
gedachten Zielpunkt gehenden Flugbahn ist jener Bereich vor dem
Ziele, innerhalb welches sich die Flugbahn nicht über das Ziel erhebt,
oder mit anderen Worten, innerhalb welches ein Ziel von gleicher Höhe
getroffen werden muss. (Der bestrichene Kaum heißt daher Wirkungs-
bereich einer Bahn, zum Unterschiede von dem Wirkungsbereiche einer
Anfeatzstellung.)
2. Die Aufsatzstellung bezeichnet immer jene Entfernung,
in welcher die Visierlinie unter normalen Verhältnissen von der mitt-
leren Flugbahn geschnitten wird.
3. Unter Wirkungsbereich einer Aufsatzstellung versteht
jenen Baum (nach der Tiefe), innerhalb welches ein in Bewe-
210
W e i g n e r
gung befindliches Ziel von der dieser Aufsatzsiellung entsjirecbenc
mittleren Flugbahn stets getroffen werden uiusa.
Jf-
Z
"T
„^%
Nf
Aus der vorstehenden Figur ist leicht zu ersehen, dass der be-
strichene Rauiu einer Flugbahn nicht nur von der Zielhöhe A II sondern
mich von der Neigung des Bodens in der Nähe desselben abhängt
Dem nach xy ansteigenden Boden entspricht ein kleinerer bestrichener
Kaum BD%, dem nach xtyx abfallenden Boden ein größerer BD„ als
dem horizontalen Boden BD. Der bestrichene Raum ist aber auch
weiter von der Anschlaghöhe MF abhängig, u. zw. im umgekehrten
Verhältnisse. Wenn auch der Eintluss der Anschlaghohe auf großen
Entfernungen verschwindet, so ist er doch nul den kleinen, meist ent-
scheidenden Distanzen sehr bedeutend, wie auch aus der. «iit* betriebenen
Räume für verschiedene Ziel- und Anschlaghähen enthaltenden Tabelle IV
ersehen werden kann.
Für die Ausnützung der Rasanz im Gefechte empfiehlt es li
daher auf kleineren Entfernungen — abgesehen von dem weiteren damit
verbundenen Vortheil der Verkleinerung der eigenen Zielfläche — mög-
lichst kleine Anschlaghöheu anzuwenden.
M Bestimmung der bestrichenen Räume müssen mithin bezüglich
Ziel- und Anschlaghohe, sowie bezüglich des Bv
Annahmen gemacht werden, (Siehe Anmerkung der Tabelle IV i
Da der {rollte bestrichene Baum einer Waffe jener B
innerhalb welches sich die mittlere Flugbahn — unter den oben
gemachten Annahmen — nicht über das Ziel erhebt, so bjli
Vergleich der grollten bestricheneu Bäume ein gutes Mittel von hober
praktischer Bedeutung zur Beurteilung der Rasanzverhältnisse mehrerer
Waffen.
Ntehetahend eine SuiammensteU nen
BM ||| dw wichtigste!] Zielhöhen und di> lag*
Bestimmung der ballistischen Elemente des Bepetiercarabiners M. 1890 etc. 211
höhen beim 11mm Carabiner M. 1873/77 und beim 8mm Bepetiercara-
biner H. 1890.
Waffe
Größter bestrichener Raum in Schritten bei einer Anschlaghohe von
1-5 | 0-9 I 0-4
1-5 1 0*9 | 04 | 09 | 04
04
Meter
füi
> eine Zielhohe von
27m
(Cavallerie)
18m | 1 8m
0 6«
(stehende) | (knieende)
(KtfNfc)
(Infanterie)
11mm
Carabiner
M. 1878/77
1 M. 1890
460
G90
500
785
520
765
340
520
400
600
425
640
320
495
365
550
180
310
Zur näheren Erklärung des Wirkungsbereiches einer Auf-
satistellung diene nachstehende Figur:
Das in der Entfernung MB stehende Ziel AB wird gerade noch
im Faßpunkte B getroffen. Bewegt sich das Ziel auf dem beliebig ge-
stalteten Terrain gegen die Mündung M hin, so gelangt es in die
Stellungen Ax Bt und At B% ; die das Ziel verfolgende Flugbahn wird
infolge des damit verbundenen Ortswechsels des Zielpunktes B (Bt<Bt)
gleichfalls ihre Lage zum Ziele ändern, dasselbe aber noch so lange
schneiden, bis die dem Standpunkte des Zieles entsprechende Ordinate
gerade eben so groß ist als das Ziel selbst.
Der Baum zwischen dem Standpunkte B und .jenem B% ist daher
der Wirkungsbereich derjenigen Aufsatzstellung, welcher
die Distanz MB = MCt=MCt entspricht.
212 W e i g n er. ...
Würde sich das Ziel A B über den Standpunkt B hinaus bewegen,
so würde die dem neuen Standpunkte entsprechende Ordinate negativ
werden, das Ziel könnte daher höchstens — einen hiefür günstigen Boden
angenommen — von gellenden Geschossen getroffen werden; dagegen
wird das Ziel, bei der Weiterbewegung desselben über den Standpunkt
At B% gegen die Mündung zu, so lange überschössen, bis es — in der
Nähe der Mündung — abermals vor eine Zone tritt, in welcher die
Ordinate wieder kleiner ist als die Zielhöhe. Letztere Zone hat jedoch
für die meisten Aufsatzstellungen keine praktische Bedeutung.
Aus der vorstehenden Darstellung des Wirkungsbereiches
einer Aufsatzstellung geht hervor, dass derselbe von der Boden-
gestaltung unabhängig ist, nachdem derselbe nur von dem Verhält-
nisse der Flugbahn-Ordinaten zur Zielhöhe abhängt. Weiters erhellt auch
daraus, dass j e n e r Aufsatzstellung der größte Wirkungs-
bereich zukommt, deren Flugbahn sich in keinem Punkte höher über
die Visierlinie erhebt, als das Ziel hoch ist.
Die Tabelle III, welche die Flugbahn-Ordinaten für alle Aufsatz-
stellungen, welche der Bepetiercarabiner M. 1890 zulässt, und für von
50 zu 50, bezw. von 100 zu 100 Schritt fortschreitende Entfer-
nungen enthält, bietet daher das Mittel, um diejenigen Aufsatzstel-
lungen, denen der größte Wirkungsbereich entspricht, für die einzelnen
Zielhöhen anzugeben. So entspricht der tiefsten Aufsatz Stel-
lung (300 Schritt) für liegende Schützen (O'Sw), der Aufsatz-
stellung von 600 Schritt für stehende Schützen (l'8w) und
der Aufsatzstellung von 800 Schritt für Ziele von Beiter-
höhe (2*7 m) der größte Wirkungsbereich, welcher den ganzen
Tiefenraum der angegebenen Entfernungen umfasst. (Bezüglich der
letztbezeichneten Aufsatzstellung muss bemerkt werden, dass deren
Wirkungsbereich strenggenommen eine kurze Unterbrechung erleidet, da
die größte Ordinate der ihr entsprechenden Flugbahn die Höhe von
2*7m etwas übersteigt, doch ist dies nur von untergeordneter Bedeutung.)
Schließlich soll noch kurz der Standpunkt erörtert werden, welcher
bei Festsetzung der Normal-Aufsatzstellung eingenommen wurde,
da nach dem Vorangegangenen möglicherweise der Einwand erhoben
werden könnte, der Bahnrasanz nicht genügend Rechnung getragen zu
haben.
Für die Bestimmung der Normal-Aufsatzstellung ist gewöhnlich
die Forderung maßgebend, dass ein Ziel von Manneshöhe (la8m) inner-
Bestimmung der ballistischen Elemente des Repetiercarabiners M. 1890 etc. 213
halb der dieser Aufsatzstellung entsprechenden Distanz, mit der ganzen
ihr zukommenden Flugbahnengarbe, und unter dem ungünstigsten An-
schlagsverhältnisse (Anschlaghöhe des stehenden Soldaten ?on l*5wi)
immer getroffen wird.
Würde es zulässig sein anzunehmen, dass der Schütze immer —
auch In den Fällen wo die Aufregung desselben ein ruhiges Erfassen
das Zielpunktes gänzlich ausschließt — die Visierlinie auf den Fußpunkt
des Zieles einstellt, ehe er den Schuss abgibt, so könnte wohl die Aufsatzstel-
lung ffir 600 Schritt als Normal-Aufsatzstellung angenommen werden. Denn
in diesem Falle würde die größte Ordinate von rund 136m (auf 300 Schritt),
vermehrt um die halbe Höhenstreuung der Flugbahnengarbe von 0'30ro
(inf derselben Distanz), einer Bahn entsprechen, welche noch immer
0*14m unter dem höchsten Punkte das angegebene Ziel schneiden würde.
Da es jedoch erwiesen ist, dass der Schütze in für ihn gefährlichen
Situationen — im Gefechte, insbesonders aber auf nahen Entfernungen —
gewöhnlich höher abkommt, so wird dieser Thatsache dadurch Rechnung
getragen, dass man die durch die Normal-Aufsatzstellung gegebene
Flngbahnengarbe als starr ansieht, und deren mittlere Bahn durch den
dieser Aufsatzstellung entsprechenden Distanzpunkt gehen lässt.
Von diesem Standpunkte aus muss die Aufsatzstellung für 500 Schritt
ili Normal -Aufsatzstellung angenommen werden, da die höchste
Erhebung der derselben entsprechenden Flugbahn 0*87m (in der Ent-
fernung von 250 Schritt), vermehrt um die Erhebung der als unbeweglich
gedachten Visierlinie über den horizontalen Boden, d. i. 0a75m, und
weiter vermehrt um die halbe Höhenstreuung der ganzen Flugbahnen-
girbe auf 250 Schritt — 0 12m — , noch innerhalb der Zielhöhe
l'80m fällt
Das angenommene Ziel von Manneshöhe wird daher bei Anwendung
der Normal-Aufsatzstellung auf Entfernungen bis zu 500 Schritt immer
getroffen, sobald die Visierlinie das Ziel im Momente des Abkommens
sieht höher als 70cm über dem Boden schneidet, eine Forderung, die
bei der normierten „Zielweise auf den Fuliu gewiss nicht als zu hoch
bezeichnet werden kann.
4. Gefechtswert des Repetiercarabiners M. 1890 in
ballistischer Hinsicht.
Der Gefechtswert einer Feuerwaffe in ballistischer Hinsicht ist
— wie schon im Abschnitt II unter B. hervorgehoben wurde — abhängig
30
214: Weigner. Bestimmung der ballistischen Elemente etc.
von der Schusspräcision derselben, von der Bahnrasanz und der Wirkung,
der Geschosse (Durchschlagsvermögen). Wie außerordentlich der erst-
genannte Factor durch die Einflüsse der Gefechtssphäre beeinträchtigt
wird, wurde an der soeben bezeichneten Stelle gleichfalls erörtert, ebenso
wie ungleich mehr daher der Gefechtswert einer Feuerwaffe durch die
beiden letzteren Factoren — der Bahnrasanz und dem Durchschlags-
vermögen der Geschosse — allein bedingt ist.
Ein Vergleich dieser Factoren des Bepetiercarabiners M. 1890
mit den analogen des 11mm Carabiners M. 1873/77 ist wohl überflüssig,
da die ersteren sogar diejenigen des Bepetiergewehres M. 1888 über-
wiegen, wenngleich der Unterschied zugunsten des Bepetiercarabiners
nicht besonders bedeutend ist Trotzdem muss der Gefeehts-
wert des Bepetiercarabiners M. 1890 als demjenigen des
Bepetiergewehres M. 1888 überlegen bezeichnet werden, so
lange nicht bei letzterer Waffe — wie es für die allernächste Zeit in
Aussicht steht — gleichfalls die Gewehrpatrone M. 1890 zur Anwendung
gelangt.
-nS2S^-
115
Übersicht der Versuche auf technologischem Gebiete.
Nach amtlichen Quellen für das Jahr 1890 zusammengestellt
VOB
JPKUipp Heu,
ObtrwUituttnant dt$ k. und k. Geniettabe; Cht/ der IV. (technologischen) Stetion.
Einleitung.
Bei dem großen Umfange und der sich täglich steigernden Inten-
sität, bei der Vielfältigkeit und immer weiter gehenden Specialisierung
der technologischen Disciplinen. sowie bei dem beständig zunehmenden
Einflösse ihrer Forschungsergebnisse auf das rein technische Moment,
und — im weiteren Sinne — auf die Führung des Krieges, dürfte von
einer periodischen Revue nach Art der hiemit beabsichtigten Zusammen-
stellung viel, von mancher Seite vielleicht von vornherein zuviel er-
wartet werden.
Es sei daher vorausgeschickt, dass mit der nachfolgenden Über-
sieht keineswegs ein erschöpfendes Bild aller auf technologischem Gebiete
Tonseite des Militär-Comitäs entfalteten Thätigkeit, oder auch nur ein
Ke8um£ der technologischen Versuche geboten werden will, weiches
halbwegs auf Vollständigkeit Anspruch machen könnte.
Müssen doch zunächst alle jene technologischen Arbeiten, welche
Torwiegend nur solche Behelfe anderweitiger — auf die Gebiete der Artil-
lerie, des Waffenwesens, der Fortification oder des Genie-Truppendienstes
belognehmender — Versuche bilden, dass sie nur mit und bei diesen be-
sprochen oder gewürdiget werden können, aus dem Programme dieses
Referates ausgeschieden werden, und wird daher ihre eventuelle Be-
schreibung aus anderen Berichten dieser Blätter zu schöpfen sein.
Von der Mittheilung secretierter Arbeiten wird hier selbstverständ-
lich ebenso wie von einer Erörterung minder belangreicher oder wenig
interessanter Versuche abgesehen, und daher im nachfolgenden nur
jeweilig eine Serie kurzer Referate über neuere Versuche vorwiegend
technologischer, im Zusammenhange mit Artillerie- oder Genieversuchen
minder gut zu besprechender Natur beabsichtigt.
Das Princip einer Jahresrevue kann hiebei nur insoweit eingehalten
werden, als nicht durch das Bedürfnis, längere, über mehrere Jahre sich
erstreckende Arbeiten, erst dann zu besprechen, wenn dieselben zu einem
30*
216 H e s b.
gewissen Abschlüsse gelangt und die Anschauungen geklärt sind, eine
andere Art der Berichterstattung geboten ist.
Wenn schließlich noch berücksichtiget wird, dass bei manchen im
Laboratorium oder auf den Versuchsplätzen des Militär-Comitta ab-
geführten technologischen Versuchen das letzte Ziel auch im günstigen
Falle noch nicht erreicht werden kann, das maßgebende Urtheü vielmehr
in vielen Fällen jener Truppe oder Militäranstalt überlassen werden
muss, für deren Zwecke die Versuche ausgeführt worden : so rechtfertigt
sich in vielen Fällen auch eine Angabe der bezüglichen Versuchsdaten
oder Erfahrungen dieser so wichtigen, der praktischen Instanz, ein Hilfs-
mittel, von welchem auch in der nunmehr eröffneten Besprechung
Gebrauch gemacht werden soll.
Die Besprechung geschieht in nachstehender Reihenfolge:
I. Spreng- und Zündmittelwesen, Waffenwesen.
II. Optik und Beleuchtungstechnik.
III. Luftschiffahrt.
IV. Elektrotechnik.
V. Bautechnologie.
I. Spreng- und Zündmittelwesen, Waffenwesen.
1. Neuere Übernahmsproben für Sprengmittel.
Die Neu- Ausrüstung der Artillerie und der technischen Truppen
mit Ecrasit hat auch die Ausarbeitung von Bestimmungen nothwendig
gemacht, nach welchen dieses Sprengmittel, bezw. daraus gefertigte
Munitionen hinsichtlich der zu fordernden maßgebenden Eigenschaften
zu übernehmen wären.
Von den diesbezüglich anzustellenden Proben dürfen jene ein
allgemeineres Interesse beanspruchen, welche ohne die Hilfsmittel des
chemischen Laboratoriums und selbst von (entsprechend informierten)
nicht specialtechnisch geschulten Hilfskräften ausgeführt werden können
und über die wichtigste Eigenschaft des Sprengmittels, dessen Spreng-
effect. möglichst directen Aufschluss bieten.
Es wurde getrachtet, diese Proben möglichst analog den bereits
langjährig eingebürgerten Proben für das zur Kriegsausrüstung über-
nommene Dynamit zu gestalten, um sie desto leichter in die Praxis
einzuführen.
Die nunmehr acceptierte Schlagprobe weist denn auch die größte
Ähnlichkeit mit der normierten Schlagprobe für freiliegendes Dynamit
Übersicht der Versuche auf technologischem Gebiete. 217
auf, welche bekanntlich auf der stauchenden Wirkung der Explosion
einer in cylindrischer Blechbüchse laborierten, 17g Explosivstoff enthal-
tenden Dynamitladung gegenüber einem Systeme von zwei übereinander
gestellten durch ein Stahlblechplättchen geschützten Bleicylindern beruht.
Nachdem aber das Ecrasit einen stärkeren Initial-Impuls (2g Spreng-
kapsel) als Dynamit braucht, um vollkräftig zu detonieren, so musste
die Ladung des ersteren Sprengmittels bei der neu concipierten Probe
höher gegriffen werden, weil sonst die brisante Wirkung der Initial-
Explosion des Zündmittels gegenüber der Brisanz des Sprengmittels zu
sehr zur Geltung gekommen wäre.
Bei der neuen Schlagprobe wirken demnach 50g Ecrasit, welche
in einer cylindrischen Weißblechbüchse von 40mm äußerem Durchmesser
und 31mm äußerer Höhe (Blechstärke 0*5mm) einlaboriert sind, gegen
ein System von zwei auf einer eisernen Unterlagsplatte stehenden, cen-
trisch über einander angeordneten Bleicylindern von je 30mm Höhe und
40mm Durchmesser. Damit diese Bleikörper durch die Explosion der
Probeladung möglichst reguläre und leicht messbare Deformationen
erfahren, werden zwischen dem oberen Cylinder und der centrisch ober-
halb anzubringenden Ladung zwei kreisrund geschnittene Stahlscheibchen
Ton je 40mm Durchmesser und 4'5mm Dicke angeordnet und das ganze
durch Drahtschnürung gegen vier an der gusseisernen Unterlagsplatte
angebrachte Stifte derart fixiert, dass die Ladung gegen die Stahlplättchen,
diese gegen die Bleicylinder und die letzteren gegen die Unterlagsplatte,
bei durchaus centrischer Aufeinanderfolge aller cylindrischen Theile, dicht
anliegend erscheinen.
Die Explosion des Ecrasits wird durch ein flaschenformiges kupfernes
Sprengkapsel mit 2g Knallsatzfüllung, dessen Satzsäule durch ein perfo-
riertes Eupferblättchen verdämmt erscheint, und welches Kapsel in eine
Ton der oberen Fläche der Probeladung ausgehende, centrisch angeordnete
cründrische Einsatzröhre eingeführt wird, mithilfe der Bickford'schen
Zündschnur eingeleitet.
Die Mittelwerte der gestauchten Höhen für die beiden Bleicylinder
bewegen sich nach den Ergebnissen der diesbezüglich abgeführten
Proben, f&r die Summe der gestauchten Höhen 0 -f- u, zwischen
0 -f- u = 38-0mm und
0 + u = 35*lmm;
ftr die gestauchte Höhe des unteren Cylinders u, zwischen u = 27'OOmm
und « = 24°0mm, und weist zudem, neben einer hier wenig inbetracht
kommenden geringen Stauchung der Stahlplättchen, der obere Blei-
218
S u >.
cylinder regelmäßig eine pilzartige Deformation, zuweilen selbst eine
mehr oder weniger weitgehende Zerklüftung der Oberfläche, oder Zer-
trümmerung auf.
Die angegebenen Brisanzänßerungen erfahren keine wesentliche
Abänderung, ob nun das Ecrasit noch vor der Laborierung zu Munition
in der Fabrik nach der dort angewendeten Methode in Probebüchsen
eingetragen, oder ob es späterhin in ähnlicher Weise verwendet wird;
selbst Abänderungen in der Dichte des Ecrasits, wobei unter
behaltung des Durchmessers der Ladungsbüchse deren Höhe variiert,
beeinträchtigen das Ergebnis wenig zwischen den Dichten 1*3 bis H,
unmerkbar zwischen 1*4 und 1*5,
Auch wesentlich einfachere Laborierweisen des Ecrasits, wie Ein-
füllen des feingepulverten Präparates durch Handarbeit in kleinen, sorg-
fältig niedergepressten Schichten, wobei freilich in dem gegebenen
Räume der Ladungsbüchse wegen der geringeren erzielbaren Dichte nur
geringere Ladungsgrötien als 50 g untergebracht werden können, verändern
das Brisanzergebnis nicht merkbar, wenn nicht mehr als 10% von <1^
Ladung abgebrochen werden und selbst bei einem Ladungsabbruch too
20% noch in relativ geringer Weise, wie durch eingehende Versuche
theils beim Militär-Cordt^ theils bei der Ecrasit-Übernahmscommission
in Pressburg, bestätiget worden ist.
Bietet demnach die beschriebene Methode einerseits eine gewiss*
Latitüde, welche ihre Durchführung unter verschiedenen Umständen
erleichtert, so hat man bei ihrer sonstigen Verwendung doch in der
Regel darauf zu achten, dass die erstangegebenen Probemodalitätco als
die für die Beurtheilung des Präparates an sich maßgebendsten, Ü>.
liehst rigoros eingehalten werden.
Für die Beurtheilung laborierter Artillerie-Munition mitbezug anf
die gute Beschaffenheit des Ecrasits wird immer die beste C autele
darin liegen, dass das Ecrasit unmittelbar vor der Laborierung geprüft
wurde und die Laborierung unter den Augen des Übernehmenden
folgen konnte; die Entnahme kleiner Ecrasitmengen aus laborierter
Artillerie-Munition (speciell aus dem Innern der Geschosse) und deren
Verwendung zu einer nachträglichen Brisanzprobe bliebe immer
minder verlässliches Nothauskunftsmittel.
Bezüglich der laborierten Ecrasit-Munition der Genie-Ausrüstung
liegt die Sache günstiger und wird eine solche schon übernommen
werden können, sobald durch die Sprengung von Ladungen aus einer
oder mehreren der normierten Ladungseinheiten gegenüber einem passend
Übersieht der Versuche auf technologischem Gebiete. 219
gewählten Objecto die normale Sprengkraft des Ecrasits dargethan
worden ist
Die Ermittelung solcher auf die Prüfung fertiger Genie-Munition
(Sprengpatronen und Sprengbüchsen) abzielenden Schlagproben ist noch
nicht abgeschlossen.
Übrigens hat die im vorstehenden beschriebene Brisanzprobe bei
Übernahme des Ecrasits für die Ausrüstung der k. und k. Genietruppe
seitens der in der Dynamitfabrik zu Pressburg aufgestellten Übernahms-
Commission anstandslos Benützung im großen Maßstabe gefunden und
ihrem Zwecke vollkommen entsprochen.
2. Neuere Übernahmsproben für Sprengkapseln.
Die bisher gebräuchlichen Übernahmsproben für Sprengkapseln,
welche sich nur auf Sprengkapseln mit lg schwerer Knallsatzfüllung
fir Dynamit bezogen, mussten in mehrfacher Beziehung Umarbeitungen
erfahren, nachdem einerseits von dem vermehrten und wirksamer an-
geordneten Knallsatze der für die Explosionseinleitung bei Ecrasit
bestimmten neuartigen Sprengkapseln höhere Brisanzeffecte zu fordern
sind und anderseits diese Effecte sich bei Initiierung von Hohlgeschoss-
ltdungen anders zu äußern haben, daher auch in anderer Weise erprobt
und beurtheilt werden müssen, als bei den für die Initiierung der freien,
nuneist nur in leichte Weißblech- oder Papierhüllen eingeschlossenen
Sprengmittel-Ladungen der Genie-Ausrüstung gefordert wird.
Im ersteren Falle, bei Prüfung von Sprengkapseln für die Artillerie-
Ausrüstung, wird demnach außer der Schlagwirkung explodirender Spreng-
bpseln gegen hohl liegende Metall- (am besten Eisenblech- oder Blei-)
Platten bestimmter Form, Dimension und Anordnung, gegenüber welchen
die Sprengkapseln aufrecht stehend oder flach liegend und an die Platte
liiert zur Wirkung gelangen, auch der Effect der Explosion von Spreng-
kapseln beurtheilt werden müssen, welche, ähnlich dem Falle der An-
wendung in Hohlgeschossen, in einem möglichst homogenen Mittel, für
die Probe am besten in einem Cylinder aus Blei, axial untergebracht
und allseits eingeschlossen sind, so dass sich die Wirkung ihrer Explo-
tion in einem mehr oder minder birnformig gestalteten Hohlräume zu
erkennen gibt, zu welchem das cylindrische Kapsellager erweitert wird,
nnd durch dessen Cubicierung mit Wasser dann das Mittel gegeben ist,
die Vollkräftigkeit der Explosion zu beurtheilen.
Außerdem sind derlei Geschosskapseln noch stichprobenweise auf
ihre Empfindlichkeit gegen den Choc zu prüfen, welchem dieselben beim
Abfeuern im Geschütze bei vorgeschriebener Fixierung zu widerstehen
so
Hes
haben, ohne dabei zu explodieren. Um bei dieser Prüfung von dem
Verfeuern aus dem Geschütze absehen zu können, wurde an einer Partie
bewährter Geschossprengkapseln ermittelt, unter welchen Bedingungen
dieselben durch eine in großer Nähe stattfindende Explosion eisefl mit
lg Knallsatziiienge gefüllten Sprengkapseis von bestimmter Coustruction,
welches von ihnen nur durch Eisenblech von gegebener Stärke getrennt
ist und gegen welches Blech jeweils bftide Kapsein, das provocierende
sowohl wie das provoeierte durch eine DrahtNchnürung fixiert >ind, sur
Explosion gebracht werden können, resp. unter welchen Bedingungen
vor einer solchen Erplosions-Übertragung sicher sind.
Es ergab sich diesfalls, dass bei normaler Anordnung die vorschrr
mäßig ausgeführten Geschossprengkapseln schon durch eine trke
Eisenblechlage gegen die Erschütterung immun gemacht sind, welche
eine unmittelbar gegenüber auf der anderen Seite des Bleches mit dem
Kapselboden gegen dieses fixierte 2g cylindrische Sprengkapsel bei
ihrer Detonation auf sie ausübt, mögen nun die provooierten Spreng-
kapseln mit ihrer Bodenseite oder mit der entgegengesetzten Seite dem
Bleche zugekehrt, fixiert worden sein.
Bei Sprengkapseln für Genie-Ausrüstung kann man sich *tar
ihrer Verwendung Rechnung tragend, mit einer Schlagprobe gegen
Eisenblech* oder Bleiplatten, analog jener für die Sprengkapseln der
Artillerie-Ausrüstung besprochenen, begnügen.
Nachdem eine Mittheilung der Detaileinrichtung der neuen Spreng*
kapseln außerhalb des Umfanges der hier beabsichtigt*« generellen
i nicht läge, so wird auch auf eine eingehendere Darlegung der
zelnen vorgeschriebenen Proben verzichtet und mögen die im vorstehen
dargelegten Principien der Methode zur Würdigung ihrer Zweckmtfi
geaftgen,
3. Neuere Sprengstoffe von saurem Charakter und diesen
verwandte Sprengmittel.
Bekanntlich wurde achon vor ca. 17 Jahren von dem englischen
Chemiker Sprengel ein Typus von Syrengmitteln in ganz allgemeiner
WttM dadurch angegeben, dass er empfahl, in sauerstoffreiehen
Mineralsäureii verbrennliche, entweder sauerstotfreie oder — eventuell
durch vorhergegangene Nitrierung — sauerstoffhaltig oder reicher an
Sauerstoff gewordene Körper aufzulösen oder in anderer Weise die innige
Mengung eiues sauerstoffreieheu Korpers iSauerstofftröger* iew
brennbaren oder selbst explodierbaren Körper, von welch beiden (
nonteu am besten der eiue im flüssigen (eventuell im gescbui«
<*he auf technologischem Gel
221
dem anderen, poröse zu gestaltenden, festen Körper inoorporiert
könnt-, n bewirken.
Di« s< heuden Mischungen haben die Natur der brisanten
rengitoffe; sie lassen sieh durch die Explosion von relativ geringen
Kitallsatzmengen zu brisanter Detonation initiieren.
her stand insbesondere der Anwendung der auf Mineralsauren
besondere Salpetersäure) basierenden sogenannten sauren Spreng-
mittel der corrosive Charakter des einen Bestandteiles und die Un-
möglichkeit im Wege, den sauren, fitzenden, ja in Berührung mit
gewissen leicht oxydierbaren Körpern , wie Stroh, Baumwolle, Holz-
*pihnen u. dgl. sogar feuergefahrlichen Sprengstoff mit einer hinlänglich
widerstandsfähigen inalterablen und inpermeablen Hülle zu versehen,
lekhe es gleichwohl nicht hindern darf, dass das initiierende Spreng»
fcipel nahe genug an den Sprengstoff gebracht, reap. in diesen eingeführt
wtrien könne, um dessen Explosionseinleitung sicher zu ermöglichen.
In den letzten Jahren hatte sich das Militär-Comite mit mehreren
Nachritten in dieser Richtung zu beschäftigen Gelegenheit, deren
wesentlichstes Moment darin beruht, dass als Patronenhülle Bleiblech
geroiger Stärke genommen, und durch Masehinenfiillung, sowie
durch eine eigentümliche mechanische Behandlung der gefüllten Patrone
wird, dass der sauere, flüssige Sprengstoff von dem Blei
in zusammenhängender dünner Lage sicher und hermetisch umschlossen
Eine eylindrische Vertiefung auf der einen Stirnseite der Patrone
lieht, das Sprengkapsel einzuführen, dessen directe Berührung mit
Sprengstoffe eben durch die für höehsteoneentrierte Säuren unan-
are Bleihülle verhindert wird.
Auf die chemische Zusammensetzung der unter den notwendigen
en in Österreich-Ungarn dermal bedingterweise zugelassenen sauren
•1 Gigantic de* J. N. Baron M ikos in Wien und Sziklatörö
der AcÜen-Gesellsebaft Dynamit Nobel in Wien näher einzugehen, ist
krar nicht zulässig.
Von nicht sauren Spren^mittelu der Sprengerseben Classe wnrdeu in
Ofterrekh-Ungarn bisher das Koburit der Wiener Firma Vogel &Noot
«ad du Sprengmittel Favier der „Compagnie ghibah des txptotif*
Fmmtr' in Brüssel zug>
s zeichnen sich beide, wie die diesbezüglichen, im Laboratorium
4m MJlit&r*€omite einvernehmlich mit Vertretern der k, k. technischen
Hochschule in Wien von amtswegen ausgeführten Untersuchungen ergeben
htbeit. durch eine relativ hohe Unenipfiudlicbkeit gegen calorische und
222 H e b s.
mechanische Impulse, somit auch durch die relativ geringe Gefährlich-
keit ans, mit welcher ihre Anwendung in der Sprengtechnik verbunden
ist, und sind voll geeignet, auch das Interesse der militärischen Fach-
kreise in Anspruch zu nehmen.
4. Neuer Zeitzünder für Cavallerie-Pionniere.
Die bevorstehende Einführung des Ecrasits auch in die Ausrüstung
der Cavallerie-Pionniere bedingt mit der Anwendung stärkerer und anders
geformter Sprengkapsel auch die Umänderung der Construction der
bestehenden Sprengbüchsen-Zeitzünder für Cavallerie-Pionniere.
Die Zündschnur derselben (Bickford's Bandzünder M. 1880) wirde
beibehalten, mit der bei den bisher normierten Zündern bewährten Auf-
loderungsmuschel versehen und nur die Verbindung der Sprengkapsel
mit der Zündschnur, entsprechend der anderen Form und Natur dar
mit dem Zeitzünder zu adjustierenden Sprengmunition, anstatt mitkilfe
eines Holzpfropfes , mithilfe eines Messingröhrchens , welches über 1k
Zündschnur und den deren Ende aufnehmenden Theil der Sprengkapsel-
hülse geschoben wird, hergestellt
Die Verbindung von Schnur, Kapsel und Röhrchen erhält durch
eine Leineneinlage in das vorerwähnte Messingröhrchen und eine Schichte
von Schellack als Binde- und Dichtungsmittel die nöthige Stabilität
und Festigkeit.
Der neue Zünder würde sich nach den vorgenommenen Versuchen
auch, wäre dies irgend nöthig, als ein vollkommen adjustierter Zeit-
zünder für den Gebrauch der technischen Waffen eignen, doch wurde
in Hinblick auf die vorhandenen Bestände an brauchbarer Bickford-
schnur, dann auf den berechtigten Wunsch, diese Schnüre in wechselnden
Längen in der Ausrüstung disponibel zu haben, von dessen Einführung
bei den technischen Truppen abgesehen.
5. Elektrische Geschützabfeuerung.
Die Frage der elektrischen Geschützabfeuerung, insbesondere für
das Salvenfeuer aus Panzerthürmen, sowie zur Activierung von Geschütaen
auf dem Schießversuchsplatze, hat das Militär-Comite im Laufe der
letzten Jahre fortgesetzt beschäftiget und ist erst im Vorjahre durch
definitive Annahme der nach allen Richtungen durchgeprobten und im
Laufe der Versuche mannigfach abgeänderten und verbesserten Special-
ausrüstung zum vorläufigen Abschlüsse gebracht worden.
Übersicht der Versuche auf technologischem Gebiete. 223
Die Zündeinrichtung für Panzerthürme besteht ans dem Zünd-
apparate, der Schaltplatte, den Leitungen mit Schaltstücken und aus
den Zündschrauben.
Als Zündapparat wurde nach einem nicht befriedigenden Versuche,
den Clark e'schen elektrischen Gasanzünder als compendiöse Zündquelle
zu verwenden, aufgrund umfassender Experimente der Markus'sche Zünd-
inductor mit Federbewegung und Rollencondensator neuester Construc-
tion adoptiert.
Der Apparat besteht bekanntlich aus einem starken hufeisenför-
migen Stahlmagnete, zwischen dessen aufrecht stehenden Schenkeln ein
doppel- Tformig gestalteter , von einer Spule feinen, isolierten Kupfer-
drahtes umgebener Anker aus weichem Eisen zwei polar entgegen-
gesetzte Stellungen einzunehmen vermag.
In der Ruhelage ist der eine Querarm des Ankers in Berührung
Bit dem Nordpole des Stahlmagnetes, der andere mit dessen Südpol.
Durch Spannen einer Feder kann der Anker in die polar entgegen-
gesetzte Lage gebracht, durch Activierung (Ausschnellung) der gespannten
Feder aber plötzlich in die Ruhelage zurückgeschleudert werden.
Dieser plötzliche Polwechsel im Anker induciert in der ihn um-
gebenden Spule einen Strom, dessen Bahn in dem Momente, wo er seine
Maiimalstärke erreicht, durch die Centrifugalkraft eines in die Strom-
bahn eingeschalteten federnden Organes unterbrochen wird, wonach der
entstehende hoch gespannte Öffnungs - Extrastrom aus dem Apparate
austretend in die Leitung und zu den Zündern (Zündschrauben) gelangt.
Der Condensator hat gegenüber dem inducierten und dem Extra-
itrome im wesentlichen dieselbe Function wie bei dem Rhumkorff sehen
Inductor und verursacht eine wesentliche Verstärkung der elektrischen
Kitladungswelle.
Der Zündapparat ist in einem hermetisch geschlossenen, die Feuch-
tigkeit abhaltenden hölzernen Gehäuse, welches durch den Griff zum
Spannen der Feder, sowie durch die zu deren Abschnellung bestimmte
Drnckstange mit Stopfbüchsendichtung durchsetzt wird, untergebracht.
In dieses Gehäuse führen auch unter Abhaltung jeder Neben-
Khließung die zu den Schaltklemmen des Apparates gehörigen, diese
Bit den Zündern verbindenden, isolierten Leitungsdrähte. Die den Klemmen
gegenüberstehenden Drahtenden werden nur im Momente des Abdrückens
rechtzeitig mit den Schaltklemmen verbunden, so dass ein Spannen der
8chlagfeder, durch welches unter Umständen eine zündfähige Inductions-
welle in der Ankerspule geweckt werden könnte, ohne Gefahr einer vor-
zeitigen Activierung der Zünder bewirkt werden kann.
224 H<ir
h*r Zftatapparat wt mithilfe f od ner Meuingstangen. welche das
ihn um%*\mu&* 0*bAu*e durchsetzen, und an dem oberen Ende mit
K4|/f*ttf am «nUren mit Schraubenspindeln und Muttern versehen sind,
an *\m unmittelbar vor dem Commandantenatande im Panzerthurme
angebrachte *i**rne Conaolplatte, welche noch, znr Brechung der bei
J*d*iii HnUnnwi auftretenden Erschütterungen, mit einer dicken Korkplatte
bfc<l<wkt i*tf befestigt, renp. niedergeschraubt
l>ie von dem Zündapparate ausgehenden, isolierten Leitungsdrähte
niml xinifidia* zu einer »Schaltplatte und von dieser weg zu den beiden
Thurmgiwchtttzen geführt, derart, dass je nach der jeweils gegebenen
Mcluil tu ng die Zflndwelle entweder nur dem rechtsstehenden, oder dem
linkNNtehenden (Jeschntze zugeführt wird, oder, in Parallelschaltung,
beide (leMrhtltze, resp. deren Zündschrauben activiert.
Die Hin- und Rückleitungen sind hiebei, gleichwohl die Bück-
leituiiKen hei jedem Oeschützo an den blanken Bohrkörper leitend war
genehlt>NMen werden, doch auf die möglichst große Länge für jedes einsähe
Hehr thiinliehNt parallel geführt und in gleicher Weise isoliert, and
jeweils einander möglichst nahe gebracht, so dass die etwa die beiden
fallweise benutzten Leitungsstrange durchzuckende Zflndwelle in den
augenblicklich nicht zu benützenden Strängen keine gefährliche Induc-
tion hervorrufen, und keine unbeabsichtigte Zündung, resp. Abfeuerong
des bei Kinielfeuer momentan nicht zu activierenden Geschützes be-
wirken könne.
l>ie Schaltplatte, in deren Innerem, dichtend eingeführt, die ein-
zelnen l.eitungsst ränge, au federudeu Contactorganen fixiert einander
nahe gegenüberstehen, zeigt nach außen drei thürklinken-artige. massive
Glitte, denen nmächst die Bezeichnungen ..Geschütz Nr. lu. .Geschütz
Nr. 2- und „Lage* auf der riatteuobertläehe ersichtlich gemacht sind.
Purch Niederdrücken je einer Klinke wird mithilfe einer an der
kliukeuaxe angebrachten Nuss eiu Federnpaar gespannt, welches die
uethwetuhgett iVnucte tischen den betreffenden Leitungssträngexi derart
*ciunuel;% dass* tvutorut der rugehöricen Anschrift, das K das 2- Ge-
*chü:s oder die la$e aus beider. Geschützen at-geteuer: weni« könne.
Ihe be::et)Vude Srbaisuug bleib; nur solange auäracru. als die
Hau* sU- su^vfcun^e Klink* £e$*a eiora :iir aagepasssea Rütiefikt
;*;#** ?& tu* k; . »i:d die Klivie Swige^eb«.* so kehr: sie ia dura ors$*iBg-
l'.s-i* >;e*lu^. ;*:»* icc N:cbL3scaaI:ti3i. *£-üok.
IHtccät ii**e ba%rtcaNtB< der S:Mi5»Iji-w tu»i iur:iL iw *cri a-
ur.^-lia: * /c d*c lV<!fc*w d-** £tad&po«irat;e< ausoatacäirSL aus **c
Übersicht der Versuche auf technologischem Gebiete. J2&
ctmerung der zugehörigen Druckstange erfolgende Anschaltung der
ieitang8enden an die Klemmen des Apparates ist ein hoher Grad von
lehnte gegen unbeabsichtigtes Abfeuern und die hieraus resultierenden
fefahren gegeben.
Der Commandant kann genau in dem von ihm beabsichtigten
ieitpunkte seine Geschütze nach Belieben abfeuern, oder wenn ihm dies
igendwie geboten erscheint, auch die Feuerbereitschaft (zunächst durch
freigebung der betreffenden Klinke an der Schaltplatte seitens des dort
tarierten Unterofficiers) sofort abstellen lassen, ohne sich mit anderen,
1s den sich sozusagen automatisch vollziehenden Sicherheitsmaßregeln
Mfasen zu müssen.
Die Leitungsdrähte, zwischen den Bohren und dem Zündapparate,
esp. der Schaltplatte in möglichst geschützter Lage unter dem Batterie*
»öden angebracht, endigen zunächst der Bohre in der Weise, dass jeweils
bf eine Ende mit dem Lafetten- resp. Bohrkörper durch die metallische
labfltruetion in bleibendem metallischen Contacte sich befindet, während
as andere Ende mit entsprechender, der Rücklaufsbewegung des Rohres
ngepasster Bewegungsfreiheit versehen, in ein klobenfederartig gestal-
ltes, außen mit einem glockenförmigen Schaltkelche aus grau vulca-
wertem Kautschuk ausgestattetes Schaltstück endet, dessen Öffnung
her den Leitungsdraht der Zündschraube geschoben wird, wodurch,
ich außen hinlänglich isoliert, die Anschaltung des Zündschrauben-
rahtes an die Metallader der Zündleitung erfolgt. Gleichzeitig umfasst
er Band des Schaltkelches aus Gummi den Kopf der Zündschraube
nd hält die geschalteten Theile derart fest gegeneinander, dass eine
jecielle Nachhilfe nicht nöthig wird.
Die Zündschrauben sind in ihrer äußeren Form und hinsichtlich
ie§ Zündschraubenkörpers den für die gleichen Bohrgattungen bestimmten
ftictionszündschrauben vollkommen gleich gehalten, auch mit der gleichen
Kenge von Zündpulver in analoger Anordnung wie jene versehen. Anstatt
ler Frietionseinrichtung enthalten sie einen in das Innere der Zünd-
chraube centrisch eingeführten, an dem inneren Ende durch einen
fekwefelumguss, weiterhin durch Umpressung mit Guttapercha isolierten
fapferdraht, welcher behufs Dichtung der Eintrittsöffnung gegen das
tatrtmen der Pulvergase durch einen cylindrischen, an einem Ende
libkugelförmig abgerundeten, ventilartig wirkenden Knopf aus Kupfer
erstarkt ist Das innere Ende dieses Drahtes, welcher gegen den mes-
ingenen Zündschraubenkörper und sonach auch gegen den Bohrkörper
Dseits wohl isoliert ist, tritt ausschließlich in der ebenen Stirnflucht
226
H e - v
des ihn dortselbst umgebenden Schwefelumgusaes zutage, d. 1l gegen
den Innenraum der Zündscbraube ungedeckt hervor.
Wird über diese Stirnflucht und zwar von dem im Centram sicht-
baren Kupferdrahtquersehnitte bis zum Baude des Schwefelgusslrnoi
dann, anschließend hieran, über eine Mantellinie dieses cylindrischen
Knopfes mit einem sehr weichen Bleistifte ein Graphitstrich gez<>
der Knopf mit einem seinen freien Rand übergreifenden Stanniol-;
bewickelt und der so montierte Draht, mit dem schwachen End*
in die weitere Öffnung des Züudschraubeukorpers eingeführt.
Stanniolbewickelung zwischen dem Schwefelknopfe und der inneren Zürid-
schraubenwand geklemmt wird, so bildet der überstehende Stanniolrand
mit der Stirnflucht des Schwefelknopfes ein Näpfchen, welches mit der
entsprechenden geringen Menge elektrischen Knallsatzes (aus glei
Gewichtstheilen von chlorsaurem Kali und Schwefelantimon bestehend)
gefällt und durch Aufbringen eines Blättchens von Chloratpapier «nd
Umschlagen des Stanniolrandes geschlossen werden kann.
Wird nun der geladene Zünderknopf in die Höhlung des Zündsi
körpers soweit hineingeschoben, bis dessen vorangehender abgerunü
Theil auf dem zugehörigen Innenboden des ZündschraubenkOrpers (
eigentlich heim Schusse als Ventilsitz dienenden Iheile) anstoßt, und der
übrige Hohlraum des Zünderkörpers wie bei den Frictionsschraubeu
Zündpulver gefüllt und mit einem Wachsspiegel verschlossen, so ist die
elektrische Zündschraube im wesentlichen vollendet.
Eine genügend starke, durch das freie Drahtende eintretende
elektrische Zünd welle passiert nämlich von dem inneren Drahtende
über den Graphitstrich unter Funkenbildung an irgend einer in
elektrischen Zündsatz eingebetteten Stelle dieses Striches zu der Stanniol-
hülle, von welcher aus sie durch den Zündschrauben% Kohi- und Lafetten*
körper den Weg in die Rückleitung zu dem Apparate findet, von dessen
einer Schaltklemme sie ausgegangen ist
Von der entsprechenden Beschaffenheit des Graphitstriches, ]
der Fähigkeit desselben zur Bildung zündfähiger Funken kann man
vor der Ladung des Zünders mit Zündsatz leicht überzeugen, indem
man eine erheblich schwächere Zündwelle probeweise durch den ungelade-
nen Zünder über den bereits gebildeten Graphitstrich schickt. Erz*
diese, aus einem Miniatur-Zündapparat zu entwickelnde Zündwelle gut
sichtbare Funken, so sind die von dem eigentlichen Zündapparate zu
gewärtigenden viel stärkereu Funken mit aller Beruhigung als zündfähig
anzusehen.
Übereicht der Versuche auf technologischem Gebiete. 227.
Zur Prüfung der ganzen Zündanlage aufgrund eines ähnlichen Prin-
cipes dient ein Paar ungeladener, dicht hintereinander geschalteter, in
eine gemeinsame Handhabe gefasster Zünderkörper mit Graphitstrich
ohne Ladung, welche anstatt der elektrischen Zündschrauben mit den
betreffenden Leitungsenden der Zündanlage verbunden und dann versuchs-
weise unter Benützung der einzelnen Schalt- und Zündorgane in deren
verschiedenen praktisch inbetracht zu ziehenden Combinationen activiert
werden.
Ist an den Graphitstrichen der Probe-Zünderkörper die Funken-
bildung deutlich zu sehen, so ist die Zündanlage in der Ordnung.
Sowohl der Zündapparat für sich, als auch dessen gesammtes
Zubehör ist im Laufe der letzten Jahre sehr umfangreichen Haltbarkeits-
ud Functions-Proben, auch bei strengster kriegsmäßiger Belastung in den
Puzerthürmen ausgesetzt worden und hat sich hiebei vollkommen bewährt.
Für die elektrische Abfeuerung auf Schießversuchsplätzen wurden
elektrische Zündschrauben, resp. elektrische Brandel von principiell gleicher
Constraction wie der für die Panzerthürme bestimmten Zündschrauben
wgefertigt und stehen solche gleichfalls seit Jahren in anstandsloser
Yttwttdung.
Als Zündquelle dient in solchem Falle ein compendiöser reibungs-
dektrischer Zündapparat principiell ähnlicher Construction wie der Feld-
didapparat M. 1874 der k. und k. Genietruppe.
6. Neue Art wasserdichter Pasta.
Die bisher normierte wasserdichte Pasta zum Abdichten von Ladungs-
bekUtern und zum Isolieren blanker Verbindungsstellen von Leitungs-
tallten iL dgL ist im wesentlichen nichts anderes als die auch in der
Elektrotechnik als chaäerton Compound bekannte, aus Guttapercha,
Colophonium und Holztheer zusammengesetzte Masse.
Sie hat den Nachtheil, dass während ihrer Aufbringung auf den
n dichtenden Gegenstand in nächster Nähe des letzteren eine Flamme
rorhanden sein muss, um die rasch erkaltende und in diesem Zustande
rieht mehr schmierbare Pasta in der für letztere Consistenz erforder-
Kefeen Temperatur zu erhalten.
Da die zu dichtenden Gegenstände zumeist entweder brisante
Ztadmittel oder mit der Sprengladung versehene Ladebehälter sind, so
ist die Manipulation mit der Pasta in den vorstehenden Fällen gefähr-
lich, erfordert zudem zu sicherer Durchführung besondere Aufmerksam-
kalt und manuelle Fertigkeit und geht verhältnismäßig langsam von-
rtatten.
228 Heu.
Dm in den genannten Richtungen Abhilfe zn trefen, wurde nael
verschiedenen, von der IV. Seetion durchgefühlten Veranden eine Paria.
bestehend ans
340 Theilen Guttapercha,
100 r Colophonhnn imd
100 „ Roh-Vaseline,
als voraussichtlich Vortheile bietend, versuchsweise erzeugt «rpreA4 od
als eine vollkommen zweckmäßige wasserdichte Pasta befanden.
Diese Masse unterscheidet sich von der bisher verwendet«« haupt-
sächlich dadurch, dass der im Wasser nicht ganz unlösliche Holxtkeer
durch Vaseline ersetzt worden ist. Sie stellt eine dunkelbraune, bei
gewöhnlicher Temperatur feste, bei etwa 57 * C. schmelzende Maas dar,
welche sich leicht gießen, aber auch mit dem Spachtel auftragen, mp.
verstreichen läset.
Sie wird am besten in ein Metallpftnnchen eingegossen, in die
Ausrüstung eingestellt, und ist hinsichtlich ihrer isolierenden
Schäften sowohl für Ladungen als für Zündungen, sowohl im
als im heftig fließenden Wasser, sowohl unter geringem als unter 1
Drucke erprobt worden, wobei je nach der Art der Anordnung äl
Wirksamkeit der Dichtung unter Wasser auf die Daner von 4 Iris
8 Tagen constatiert wurde.
Eine längere Fortsetzung, resp. Erweiterung der bezüglichen
Exponierungs- Versuche wurde in Hinblick auf das praktische Bedürfnis
und wohl auch darum nicht angestrebt, weil die Pasta schon ihrer Zn-
sammensetzung nach (Ersatz des Holztheers durch Vaseline bei im
übrigen gleichen Bestandteilen) eine Überlegenheit hinsichtlich dar
Isolierung, und insbesondere der gegen Wasser schützenden Abdichtung
gegenüber der bisher normierten Pasta a priori erwarten ließ.
7. Waffenfett für Vorrathsgewehre.
Nachdem bei Ausfertigung der Repetiergewehre M. 1888 einzelne
Bestandtheile derselben nach dem Härten mit Säure abgebeizt, and,
wie sich später zu erkennen gab, von den letzten Säurespuren trote
vorgenommener Waschoperationen nicht vollkommen genug befreit wur-
den, war eine intensive Rostbildung, somit eine erschwerte Conser-
vierung dieser Gewehre gegenüber jenen älteren Modells vielseitig zu
constatieren.
Versuche, welche unter Intervention der IV. Seetion des Militär-
Comics im k. und k. Artillerie-Arsenale abgeführt wurden, haben nun
ergeben, dass schon durch Zusatz von 3 bis 5 % Kernseife als Neutrali-
aehe auf technologisch <m »i
als „Waftenfett" dienenden Vaseline ein wesentlich
erer Sehutz te betreffenden unvollständig entataeriea Gewehr-
bestandtheile erzielt wird, und dass sich dieser Schutt mit der Dauer
der bezüglichen Conae] vierungsbehandlung noch steigert, indem erst durch
wiederholte Behandlung mit dem seifenhaltigen Watten fett eine voll-
kommene Neutralisier ng, resp. Eliminierung der schädlichen Säurereste,
lieh werden kann.
Dieti -Mallregel wird theil* dadurch, dass bei neu nacherzengteo
ewehren von dem Beizen der Gewehrbestandtheile abgegangen '),
r» bei Umgestaltungen ein Auskochen der gebeizten Theile in einem
[eutrmlisationibade erfolgen wird, theils in Hinblick auf die durch
neutralisierende Fetten auch an den bereits früher erzeugten Vor-
ratbsgewehren in kurzer Frist erzielten Effecte voraussichtlich bald
wieder entbehrt werden können.
8, Neues Brünierungs- Verfahren,
Von den Gebrüdern Haswell, Chemikern in Wien, wurde der
Militärverwaltung ein neues Brünier-Verfahren für Waffen- und Waffen-
hegtaodtheile offeriert, welches im wesentlichen auf der Application von
Hyperoxyden gewisser Metalle auf Eisen oder Stahl auf elektrolytischem
Wege beniht.
Diese Hyperoxyde haften, wenn die zu ihrer elektrolytischen Bil-
aogewendeten Flüssigkeiten sehr verdünnt sind, und denselben
»inen entsprechenden Zusatz die erforderliche Leitungsfahigkeit
pgfben wurde, bei Anwendung bestimmter Stromdimensionen sehr dicht
u der Kisenfläche und muss die Oxydabilitftt der in Lösung befindlichen
Metalle «o bemessen sein, dass der elektrolytisch ausgeschiedene Sauer-
•Wf mit Sicherheit bestimmt wird, nicht an das Eisen zu gehen, sondern
Hyperoxyd zu bilden.
Wiewohl die Methode in ihrer Durchführung sehr elegant erscheint,
aaek ökonomische Vortheile in Aussicht stellt, so beansprucht sie doch
aifaseite eine sehr weitgehende besondere Reinigung der zu brüni» -
mdeii Metallkörper, von welchen insbesondere das unversoifbare Mineral*
fett schwierig zu entfernen ist.
Dies itt auch der Grund, weshalb Versuche im großen (bisher im
k, und k. Artillerie-Arsenale unter fallweiser Intervention des Militar-
Wege
tag
darch
') Ihu Belassen der Hartungahaat an den I dea Gewehrbestaudt
ler empfunden werden, iai ab •roihntbtbeU
iwr ii n.trltingsgnides nach der Natur der fb« Hiebt
31
230 Hess.
Comites abgeführt), noch kein befriedigendes Ergebnis geliefert haben
und insbesondere nach dem Haswell'schen Verfahren brünierte Patronen-
magazine leicht rosteten.
Die mechanische Haltbarkeit der HaswelFschen Brüniernng erwies
sich bei Comperativ- Versuchen geringer als jene der Brüniernng nach
dem heute normierten, allerdings etwas umständlichen, aber gut aus-
geprobten, langjährig bewährten und eingebürgerten Verfahren.
II. Optik und Beleuchtungstechnik.
9. Versuche mit Petroleum-Freibrennern für Tntensiv-
beleuchtung.
Das Militär-Comit£ hatte sich im Laufe der letzten Jahre wieder-
holt mit Beleuchtungs-Apparaten zu beschäftigen, bei welchen entweder
das gewöhnliche Leuchtpetroleum oder aber schwerere Mineral- oder
Theeröle in vergastem (theilweise auch in zerstäubtem) Zustande be-
sonders construierten Brennern zugeführt werden, woselbst sie mit einer
mehr oder minder großen, im Freien und selbst bei Wind und Regel
ohne besonderen Schutz haltbaren Flamme von bedeutender Leucht-
kraft verbrennen.
Die Zufuhr des Leuchtmateriales zum Brenner erfolgt in der Weise,
dass der aus Eisenblech dicht und entsprechend widerstandsfähig her-
gestellte, je nach der Art und Größe der Apparate wenige Liter bis zu
einem Hektoliter und darüber hinaus fassende Recipient durch ein ge-
neigtes oder aufsteigendes schmiedeeisernes (oder kupfernes) Bohr mit
dem Brenner communiciert, so dass im ersteren Falle durch freien
Nachfluss, im letzteren Falle durch den Druck der in den Kecipienten
oberhalb der Flüssigkeit eingelassenen comprimierten Luft das Leuchtöl
zu dem Brenner gelangt
Dieser Brenner besteht im allgemeinen aus einem Systeme von
spiralförmig oder in gebrochenen Wegen angeordneten Canälen, ans
welchen das Petroleum (oder sonstige Leuchtmaterial) an einer solchen
Stelle zerstäubt oder vergast austritt, dass dessen nach Mischung mit
der atmosphärischen Luft und Entzündung entstehende Flamme den
Brenner selbst (zuweilen auch die zugeführte Luft) zu erwärmen, so das
Leuchtmaterial vergast nachznführen und der Flamme die nöthige Ent-
wickelung und Leuchtkraft zu sichern vermag.
Bei dem ältesten der vom Militär- Com ite versuchten solchen
Apparate, dem sogenannten Lucigen-Apparat, war zum Heben und Zer-
Übersicht der Versuche auf technologischem Gebiete. 231
stauben des Leuchtmateriales, als welches schwere Theeröle und ähnliche
Abfallsproducte verwendet werden, eine eigene Luftpumpe und ein Druck-
lüftre8ervoir erforderlich, welche mit den Ölbehältern nach Bedarf durch
lÄDgere oder kürzere Rohr- (resp. Schlauch-) Leitungen verbunden
wwden *).
Dieser Apparat gibt je nach seiner Größe und Anordnung eine
oder mehrere, in bedeutender Höhe zu placierende, bis zu einem Meter
hohe aufrechte, sehr standfeste und blendend helle Flammen mit bis zu
(angeblich) 2.500 Kerzen Lichtstärke, arbeitet mit einer speciellen Vor-
richtung zur Erwärmung der zum Brenner geführten Luft (in einer
eigenen, um diesen geführten Spirale) und einer zur Vorwärmung des
leuchtmateriales, erfordert aber je nach den Umständen entweder Dampf-
bad oder mindestens die continuierliche Fumparbeit von 2 bis 3 Mann,
«m die nöthige Luftpressung für die Brenner, resp. die ölförderung zu
fiesen zu ermöglichen.
Wenn also auch durch jedes einzelne solch mächtiger Lichter
Arbeitsplätze bis zu einem Umkreise von 200 Schritten Halbmesser
«ad darüber bei Nacht derart erleuchtet werden können, um auf selben
gribere Arbeiten wie Verladungen, Erdbewegungen u. dgl. durchführen zu
können, so ist doch die ganze Einrichtung nur für stabile Verwendung
geeignet und setzt eine vorhandene überschüssige Betriebs- oder Arbeits-
kraft zu ihrer beständigen Bedienung voraus.
Minder prätentiös, aber auch minder leistungsfähig erscheinen jene
Apparate, bei welchen sich der Brenner nebst ölgeffiß und Luftdruck-
behältnis mit der zugehörigen Handluftpumpe an einem Orte vereinigt
ludet, so dass die letzteren drei Theile zusammen (nebst Manometer)
4en montierten Becipienten ausmachen, oberhalb dessen in größerer (bis
iu 2 bis 3m) oder geringerer Höhe der Brenner angebracht ist.
Bei dem in diese Kategorie gehörigen Oleo-Vapor-Apparate
ist der Brenner aus einem in Quss hergestellten Systeme rechtwinkelig ge-
krtanmter Canäle hergestellt, welche das Leuchtmaterial (hier Theeröle
oder ähnliche schwere Kohlenwasserstoffe) der engen Austrittsöffnung
nrföhren und ihm dabei Gelegenheit geben, auf einem längeren, in den
Bereich der Leuchtflamme selbst gelegten Wege, stark erwärmt, resp.
vergast zu werden.
Das öl wird durch den Druck der Luft gehoben, welche oberhalb
der Flüssigkeitflschichte mithilfe der an dem Becipienten angebrachten
') Näheres über Constmction und Einrichtung des Lucigen-Apparates vergl.
•Mittheilungen*, Jahrgang 1889, G. A. S. 149, über verbesserte Lucigen-Laropen
Jihrgang 1890, Notisen S. 99.
31*
232 H o s s.
Handluftpumpe durch deren zeitweilige Bethätigung entsprechend com-
primiert wird.
Vor Activierung des Apparates genügt es, nachdem sämmUiche au
dem Becipienten und dem Steigrohre angebrachten Ventile geschlossen
sind, die Luft bis zu einer an dem anmontierten Manometer ersicht-
lichen Pressung von 15 Atmosphären Überdruck zu verdichten.
Sodann wird auf einer unterhalb des Brenners befindlichen Blech-
schale etwas Werg ausgebreitet, mit Petroleum begossen und entzündet,
um den Brenner anzuwärmen. Zur Beförderung dieser Anheizung and
zur Verhinderung der Wärmeausstrahlung dienen zwei Schutzhüte, welche
über den Brenner und die Anheizflamme gestülpt werden.
Die Anheizperiode dauert durchschnittlich 10 Minuten, bei kaltem
Wetter, Wind und Eegen aber auch entsprechend länger.
Ist der Brenner hinlänglich heiß geworden, so kann das Petroleum
angelassen und in dem Brenner sofort vergast werden, wonach es sich
beim Austritte aus der engen Düse an der noch wirkenden Anheizflamme
sofort entzündet.
Die Flamme entwickelt sich entweder horizontal oder, bei ent-
sprechender Änderung der Brennerstellung unter einem Winkel von 46#,
zeigt eine Länge von ca. 60cm und, bei Speisung des Apparates mit
Tbeerol und sonst günstigen Umständen (wärmere Außenluft, Windstille)
eine Lichtstärke bis zu 1.200 Kerzen.
Bei Anwendung gewöhnlichen Leuchtpetroleums, welches, als überall
leicht erhältlich und auch zu den Ausrüstungsbeständen in Festungen
gehörend, für militärische Verwendung trotz seines höheren Preises den
Vorzug verdient, funetionierte der Apparat bei geschickter Bedienung auch
noch anstandslos, ließ aber, bei einem durch das Militär-Comitö ab-
geführten Versuche bei einer Temperatur von 2° C, in der Flammenrichtung
gemessen nur eine Lichtstärke von 450 bis 500 Kerzen constatieren.
Die durch einen solchen, horizontal wirkenden, in 3'5m Höhe über
dem Terreplein etablierten Brenner gelieferte Flamme erleuchtete einen
etwa halbelliptisch gestalteten Baum, dessen halbe große Axe, senkrecht
auf die Flammenrichtung etwa 150 Schritte, die halbe kleine Axe, in
der Flammenrichtung gelegen, etwa 100 Schritte maß.
Nach der Brennerrichtung selbst beeinträchtigt der Schlagschatten
des Brenners den Beleuchtungseffect in sehr unbequemer Weise.
Ein zweiter Apparat, ähnlicher Einrichtung, ist direct auf die Ver-
wendung von Leuchtpetroleum (eventuell eines Gemisches aus solchem
mit schwereren Kohlenwasserstoffen) basiert und unter dem Namen der
Dotv'schen Fackel bekannt.
• der Versuche aof bieto
233
prinzipielle Einrichtung desselben stimmt im wesentlich».-!! mit
or-Apparates fiberein, der Brenner ist aber für eine
aufriebt entwickelte, also günstiger stehende Flamme eingerichtet und
besteht aas einem kupfernen Spiralrohr (bei einer neueren Modifieation
ras einem in Ifonri ■■ntrommel ai aus
: übereinander liegenden bohlen kupfernen Eingen und einer Anzahl
dieselben verbindenden vertikalen Kupferrohren gebildeten Systeme mit
Zickzack wegi. durch welches das Petroleum vor dem Austritte pj
M*s. Der Austritt d erfolgt aus der engen Öffnung eines eigenen
kupfernen Ansatzstückes, welches an der tiefsten Stelle .: <ms
ausmündet, so dass der Brenner in der Flamme erwärmt werden muss.
Das Anheizen mithilfe einer, durch eine Abzweigung des Petroleum-
hres zu füllenden Blechschale erfordert nach Aufsetzen <
Minuten.
Während dessen wird mit der an dem fieeipienten angebracht»* n
umpe die Luft bis zu dem Drucke von 10 Pfund engl, per
1t gebracht, wobei zu bemerken, dass die Lampe auch noch
und Druck funetioniert, und zur Erhaltung des normalen Druckes
>twa alle Stunden einige Kolbenstoße an der Pumpe erforderlich sind,
fiO bis 60cm lange, weiße Flamme ist sehr standfest auch im
hat eine Leuchtkraft von 350 bis 400 Karsai (M -\- 1
Außent tur und bewegter Luft) und erhellte, in einer Höhe von
rerreplein aufgestellt, einen Umkreis von
bmesser für gewöhnliche Arbeiten genügend.
Der h des Apparates fasst 77£ Leuchtmaterial, ist, 1» i
Durchmesser von 46cm, 53cm hoch, wiegt im leeren Zustande
bQhj und consuwiert bei vollein Drucke (10 Pfund per Quadrat-
, Atmosphäre Oberdruck) ca. 5/ Petroleum per Stunde.
aufrechte Stellung der Flamme ermöglichte es, was beim I
-Apparate nicht erzielt werden konnte, das Licht der Doty*echen
i vollkommener Deckung des Apparates hinter einer Brust -
Wfhre über deren I llkriiftig zu entfalten und hiedureh das nahe
rain auf 60 bis 70 Schritte (mit Zuhilfenahme eines primitiven
reflectierenden Zinkblechschirmes auf 80 Schritte) Entfernung soweit tu
erhellen, dass ein nebenan auf dem Bankette im Dunkeln stehen Ur
i noch Personen in dunkler Kleidung zu erkennen vermochte
Dutj's Fackel eignet sich daher zur Beleuchtung
orterrains von Befestigungen in isolierter Lage mit ein»*r Lichtquelle,
.regen das feindlich»^ Feuer vollkommen, oder mindestens i
rdlkotnmeti c« 'hützt ersehe
234 H e s b.
Im übrigen wurde gerade dieser Apparat wegen seiner relativen
Einfachheit und leichteren Beweglichkeit (er kann von zwei Mann im
gefüllten Zustande getragen und selbst während der Activierung an-
standslos translociert werden), dann wegen der unbeschränkteren Ver-
wendbarkeit mit Petroleum, der relativ günstigen Flammenstellung und
seiner leichten Bedienungsweise für geeignet gehalten, für nächtliche
Massenarbeiten mancher Art im Freien vorteilhafte Verwendung u
finden.
Gegenüber den noch vor kurzem vielempfohlenen mobilen elektrischen
Beleuchtungseiurichtungen mit mehreren Bogenlichtern, wie sie ffir
improvisierte Bahnhofs- Beleuchtung, Brückenarbeiten, Schanzenbau, Ar-
mierungen u. dgl. Verwendung finden oder finden sollen, stellt Doty's
Fackel ein ebenso anspruchsloses als wirksames Concurrenzmittel dar.
Die Erprobung desselben im größeren Maßstabe bei verschiedenen
technischen Truppen und Militär-Baubehörden ist daher eingeleitet
worden.
Wenn die beiden ziemlich ähnlichen Apparate, der Oleo-Vapor-
und Doty's Apparat, verglichen werden, so ist dem ersteren der mas-
sive, leichter zu reinigende, aber auch schwieriger anzuheizende Brenner
eigen, in dessen Eigentümlichkeiten Vor- und Nachtheile sich compen-
sieren dürften, dessen Construction aber immerhin schon zu einer in
ähnlichem Sinne gehaltenen Abänderung des ursprünglich nicht auszu-
putzenden, höchstens ausglühbaren Spiralbrenners bei Doty's Fackel den
Anlass gegeben hat.
Wird diesem Übelstande der schwierigen Reinigung des Do ty'schen
Brenners auch Rechnung getragen, so scheint dieser letztere doch hin-
sichtlich der günstigeren Flammenstellung und der unbeschränkteren
Verwendbarkeit landläufigen Brennmateriales dem Oleo-Vapor- Brenner
in vielen und gerade den militärisch wichtigen Verwendungen überlegen
zu sein.
Well's Lampe, dem Principe nach eine verkleinerte Ausführung
der letztbeschriebenen zwei Apparate, hat einen Petroleumbehälter, der
durch ein sperrbares Rohr mit einem, dem modificierten Doty'schen
Brenner ähnlichen kleinen, tiefer als der Recipient liegenden Brenner
communiciert ; der Apparat wird nach Anwärmung des Brenners durch
irgend eine kleine improvisierte Flamme durch allmäliges Öffnen des
Communicationsrohres bethätiget.
Gegen das Rückschlagen der Flamme sichert eine im Rohre befind-
liche Draht-Gaze-Einlage.
Übersieht der Versuche auf technologischem Gebiete. 235
Die Erwärmung des Brenners und daher weitere Vergasung des Öles
und Speisung des Brenners wird wieder durch die Flamme selbst besorgt.
Die Lampe erhellt einen Umkreis von 30 Schritten für grobe
nächtliche Arbeiten ausreichend, lässt sich leicht transportieren, impro-
wiert etablieren und auch während ihrer Function weiterschaffen, so
dtts sie nicht bloß als ein Ersatz der bisher für ähnlichen Zweck ver-
wendeten Pechfackel, sondern insbesondere für das nächtliche Absuchen
von Schlachtfeldern geeignet sein dürfte, und daher in verschiedener
Weise weiterer Erprobung seitens der bezüglichen Truppen und Behör-
den unterzogen wird.
10. Versuche mit neueren optischen Signal-Apparaten.
Derlei Versuche bilden eine stehende Rubrik in der Reihe der
Experimental-Erhebungen des Militär-Comites.
Im Laufe der letzten zwei Jahre waren es vornehmlich der optischo
Telegraph von Tychsen und die Magnesiumlampen der Gaggenauer Eisen-
werke, welche hierseits der Erprobung unterzogen wurden.
Der Apparat von Tychsen ist in diesen Blättern bereits ein-
gehend beschrieben worden '). Das Militär-Comite hat im Vorjahre zwei
solche Apparate mit 14cm Objectiv-Öffnung acquiriert und auf Distanzen
ron 12km und 24'8Am unter verschiedenen Verhältnissen erprobt.
Das Licht der Petroleumlampe des Apparates war auf der größeren
der beiden Distanzen bei Nacht (resp. bei weit genug vorgeschrittener
Dämmerung) deutlich genug sichtbar, um mithilfe des dem Apparate
beigegebenen kleinen Fernrohres optische Zeichen wahrnehmen, resp.
wechseln und eine optische Correspondenz führen zu können. Hiebei
herrschte klares Wetter.
An einem einigermaßen trüben Tage war das Licht der in dem
Apparate acti vierten Petroleumlampe auf 12km Entfernung mithilfe
des zugehörigen kleinen Fernrohres nachmittags eben noch wahr-
nehmbar.
Bei sonnigem Wetter und mäßig klarer Luft konnten mit der zum
Tyehsen'schen Apparate gehörigen Heliotrop- Vorrichtung sowohl bei
einfacher als doppelter Spiegelung der Sonnenstrahlen mit dem Sonnen-
lichte auf der größeren der beiden genannten Distanzen sehr deutliche,
durch das beigegebene Fernrohr gut ablesbare Zeichen gewechselt
werden.
Die Verwendbarkeit des Tychsen'schen Apparates auf größeren,
als den hier genannten Entfernungen ist hierseits noch nicht erprobt
') Jahrgang. 1889, Notizen 8.
236 Hess.
worden, aber auch, insbesondere bei Anwendung des Sonnenlichtes
und bei klarer Luft, um so wahrscheinlicher, als Versuche mit anderen,
keineswegs vollkommener construirten Heliotrop-Apparaten auf weit
größeren Distanzen schon günstige Erfolge gaben und insbesondere die
zumeist relativ staubreiche Atmosphäre der nahen Umgebung Wiens, in
welcher die Versuche des Militär-Comites statthaben mussten, an und für
sich rigorose Versuchsbedingungen schafft.
Die Erprobung dieses Apparates wird daher auch an anderer Stelle
fortgesetzt, lässt aber schon heute den Schluss zu, dass, wo man sich
nach den allgemeinen atmosphärischen Verhältnissen und nach den localen
Bedingungen der Signalstation des Sonnenlichtes mit ziemlicher Begel-
mässigkeit und Sicherheit bedienen kann, der Tychsen'sche Apparat
wegen seiner Compendiosität, exacten Ausführung, leichten und sicheren
Handhabung ein vortheilhaftes Signalmittel bietet.
Hinsichtlich der Signalisierung mit Petroleumlicht stehen indes
dermal schon einfachere Mittel mit gleicher Leistungsfähigkeit (Revfer-
bere-Lampen mit geblasenem Glasspiegel) zur Verfügung, welche ins-
besondere für den stabilen Dienst aus geschlossenen Bäumen, wo anf
die Heranziehung des Sonnenlichtes nur ausnahmsweise gerechnet werden
kann, schon aus ökonomischen Gründen den Vorzug verdienen. Die Er-
probung der Magnesiumlampen der Gaggenauer Eisenwerke
hat einerseits zwar ergeben, dass das Licht einer dreibänderigen Lampe
mit parabolischem Beflector von ca 30*5 cm Öffnung f) stark genug ist, um
selbst unter ungünstigen atmosphärischen Verhältnissen auf mehr ab
2bkm, in günstigen Fällen selbst auf ca 50km, bei Tage Signale abzu-
geben, welche durch ein mittleres, bezw. grosses Fernrohr II. Classe
der Genie-Ausrüstung wahrgenommen werden können.
Die richtige Functionierung selbst der bestgeregelten solcher Mag-
nesium-Lampen bleibt aber, wie durch sehr umfangreiche Versuche des
Militär-Comites dargethan wurde, bisher davon abhängig, dass das von dem
Uhrwerke desselben in drei Strängen geforderte, am freien Ende im Focus
des Reflectors abbrennende Magnesiumband durchaus gleich confectioniert
sei, sonach gleiche Breite und Dicke, gleiches Längengewicht und exact
gerade Bandform besitze, da sonst ungleich rasches Abbrennen der
Bänder also Deplacement der Lichtquelle aus dem Focus, Verlöschen
einzelner oder aller Bänder, oder auch Hemmungen im Triebwerke
unvermeidlich sind.
■) Nähere Beschreibung vergl. diese Blätter Jahrgang 1889, G. A. S. 141.
Über Wrsarhe mif technologischem Gebiete
23V
neeki
die oft vorkommenden Ausbräche der Bänder
'•ii wellige Contur der Rander; dann die zahlr«
ndnngs-(Nieth-)S teilen des Bandes, wenn solchen, wie es oft vor-
kommt, ans kurzen n besteht, machen die Verwendung des Mag-
i-Bandlichtes zur optischen Telegraphie bei dem dermaligen Zn-
mit einiger Sicherheit erhältlichen Band-Materiales geradezu
jtieh.
staltet sich selbst dann nicht wesentlich günstiger,
wie es gleichfalls versucht wurden, anstatt dtr TJhrwwksbwegwg
Hander mit einer dem Abhrande derselben ♦
tienden Geschwindigkeit durch ein Haudtriebwerk vorgesehen wird»
taten Bewegung entweder nach dem Tacte eines Metronoms, oder unter
ürecter Beobachtung des Magnesium-Consums in der Lampe mithille
guliert werden kann.
Es war somit als ein vielversprechender Zwischenfall anzusehen,
D Militar-Ounite inzwischen eine Magnesium-Blitzlampe für Signal-
ton einer deutschen Firma zur Erprobung vorgelegt wurde, bei
sicher das Magnesium in Pulverform verwendet und behufs Abg
en optischen Signales aus einem Recipienten mithilfe
balgvorrichtung als Sprüh-Staub in den Focus eines blecher-
Hohlepiegels geblasen wird, wo es sich an einer lichtlosen, pernia-
iltenen Weingeistflamme sofort entzündet und mit bleuden-
te abbrennt
Die Erprobung dieser Magnesium-Blitzlampe ergab, dass an <1
mannigfache Detail-Abänderungeu realisiert werden müssen, um
Brauchbarkeit für militärische Zwecke zu sichern und hat sieh die
nde Firma der diesbezüglichen Aufgabe unterzogen, deren Er-
st durch spatere Versuche erschlossen werden soll
Versuche über die Durchsichtigkeit der Atmosphäre.
schien wünschenswert, die bekannteren Methoden zur Unter-
lg der Durchsichtigkeit der Atmosphäre nilher zu untersuchen und
ntueil an das praktische Bedürfnis zu aecommodieren, welches hta-
ich solcher Methoden bei deren Gehrauchsnahme für mSHttriselfe
cke sich geltend machen konnte.
Von der Durchsichtigkeit der Atmosphäre hängt zum gr
die deutliche Wahrnehmung optischer Erscheinungen aller Art,
in vielen Fällen die augenblickliche Leistung von Beleuchtung»-,
Beobachtung«- und Signal- Apparaten ab, so dass behufs richtiger B
lung solcher Apparate die genau« e der jeweilig Uli
238 Hess.
ihrer Erprobung constatierbarcn Durchsichtigkeit der atmosphärischen
Luft eigentlich unerlässlich wäre, wenn diese Erprobung sich nicht nur
auf die Constatierung geometrisch und technisch richtiger Ausführung
der Apparate oder auf Versuche auf kürzester Distanz, eventuell im
Zimmer, beschränken soll.
Leider sind die meisten der bisher bekannten Methoden zur Er-
mittelung der Durchsichtigkeit der Luft entweder zu ungenau oder flickt
in einfacher Weise und nicht in so kurzer Zeit und unter solchen Ver-
hältnissen durchführbar, wie sie während der mitunter beschränkten
Dauer und unter den speciellen Umständen eines Übernahms-Eiperi-
mentes im Freien zu gewärtigen sind.
Immerhin sollte der Versuch gemacht werden, die relativ geeig-
netsten Methoden kennen zu lernen, eventuell für den speciellea
Bedarf zu accommodieren oder eine zweckdienliche Einrichtung ad hoc
zusammenzustellen.
Nachdem es sich in dem vorliegenden Falle darum handelt, nach
Bedarf bei Tage oder bei Nacht innerhalb kurzer Frist (in wenigen
Minuten) die Durchsichtigkeit der Luftschichte zwischen zwei gegebenen
Punkten von verschiedener, aber immerhin ermittelbarer Distanz, n
bestimmen, wurde zunächst der Versuch gemacht, die altbekannte Methode
von de Saussure für den gegebenen Zweck zu verwenden.
Diese Methode beruht darauf, dass ein schwarzer kreisrunder Fleck
auf einer weißen Scheibe bei gegebenem Durchmesser auf um so größere
Distanz sichtbar erscheint, je intensiver die Belichtung der gegen-
über der Visur senkrecht angeordneten Scheibe und je durchsichtiger
die Luft ist oder mit anderen Worten, dass der minimale Gesichts-
winkel, unter welchem ein schwarzer Gegenstand auf weißem Unter-
grunde noch erkennbar ist von der Beleuchtungsintensität und der
jeweiligen Durchsichtigkeit der Luft abhängt
Saussure wendete zwei Scheiben mit Flecken von verschiedenem
Durchmesser an und ermittelte für jede Scheibe jene Entfernung, auf
welche bei gleichen Belichtungsverhältnissen für dasselbe und gleich
disponierte Auge der schwarze Fleck eben verschwindet und fand aus
einer einfachen, die Durchmesser der beiden Flecken und die zuge-
hörigen ..Yerschwindungs-Distanzen". bezw. die minimalen wirksamen
Gesichtswinkel auf zwei verschiedenen Distanzen enthaltenden Formel
den _ Durchsicht igkcits-l\vfiieienten~ der Luft, d. i. jene Lichtmenge,
welche von der Lichteinheit auf die Längeneinheit des Weges von der
Luft unabsorbiert durchgelassen wird, so dass sich der „Durchsichtig-
Übersicht der Versuche auf technologischem Gebiete. 239
keits-Coefficientu und der „Absorptions-Coefficientu der Luft zur Größe 1
ergänzen müssen.
Die Sa us su reiche Methode erfordert nach den Untersuchungen
Ton Heimholte noch einer gewissen Correctur, welche sich in der Formel
leicht berücksichtigen lässt und dem Umstände Rechnung trägt, dass bei
Betrachtung lichtstärkerer Objecto die Pupille des Auges sich erweitert,
bei Betrachtung lichtschwächerer sich verengt.
Die Versuchs-Commission des Militär-Comites versuchte nun, die
8iU88u reiche Methode derart zu modificieren, dass sie sich sowohl bei
Tage als bei Nacht und zwar aufgrund gegebener, nicht erst zu suchender
Distanzen executieren lasse.
Zu diesem Ende wurde ein auf weißer Wand schwarz gezeichneter
feil von bestimmter Form und Ausdehnung bei thunlichst gleicher Be-
leuchtung und unter sonst möglichst identischen Umständen von einem
Punkte aus in zwei verschiedenen Entfernungen betrachtet, welche die
»gründe zu legende Distanz als Differenz aufwiesen.
Der Keil wurde jeweils mit demselben, möglichst gleich disponierten,
ueh Notwendigkeit auch in gleicher Weise bewaffneten Auge be-
trachtet und an einer zur Seite des Keiles angebrachten Scala ab-
gelesen, bei welcher Länge, also auch bei welcher minimalen Breite dei
feil für das Auge des Beobachters endet.
Mit den so beobachteten „Verschwindungsbreiten" und den zuge-
hörigen Distanzen der beiden Aufstellungspunkte des Keilbildes, zugleich
eben jene Punkte, zwischen welchen die Durchsichtigkeit der Luft ermit-
telt werden soll, kann in die Saussu re'sche Formelohne weiteres ein-
gegangen werden.
Es zeigte sich sehr bald, dass das Auge bei Betrachtung des
Keilbildes einer eigenthümlichen Täuschung unterworfen ist, indem es
die scheinbare Spitze des Keiles bei verschieden lang währender Be-
trachtung immer weiter gegen die wirkliche Spitze hin verlegt, oder
auch je nach dem scheinbaren Keilwinkel sich in der Beurtheilung der
scheinbaren Keilspitze (d. i. des Verschwindungspunktes der beiden
Keilbacken) täuscht.
Hauptsächlich erwies es sich aber in der großen Mehrzahl der
Versuche als unmöglich, an den auf den beiden Punkten aufgestellten
Keilbildern jeweils das gleiche Belichtungsverhältnis zu erzielen. Die
Ermittelung eines verlässlichen Durchschnittswortes ist demnach, ab-
gesehen von der notwendigen Gleichheit in der Disposition des beobach-
tenden Auges während der zu einander gehörigen Beobachtungen an so
240 Hefl 8.
viele schwer realisierbare Bedingungen geknüpft, dass verlässliche Daten
mit diesem Apparate nicht erreicht werden konnten.
Für nächtliche Messungen wurde als das zum Verschwinden zu
bringende Object das Intervalle zweier neben einander aufgestellter
Lichter (Kerzen) von bestimmter Lichtstärke festgesetzt und die „Ver-
schwindungsbreite" durch mikrometrische Annäherung des einen Lichtes
an das andere bis zu dem Augenblicke gefunden, wo die beiden Lichter zu
einem verschwammen, was von dem Beobachter durch ein besonderes
Signal den Gegenstationen, behufs Ablesung der „Versch windungsbreite"
an der Mikrometerscala, bekannt gegeben wurde.
Die Ergebnisse dieser Bestimmungsmethode waren selbst bei sonst
günstigen atmosphärischen Verhältnissen nicht befriedigend, weil die
Beurtheilung des Zusammenschwimmens der beiden Lichter zu große
Unsicherheit bot und weil die genaue Ermittelung der Verschwindungs-
breite eine elektrische Signalisierung von dem Beobachter aus nach des
Bildorten und augenblickliche Arretirung der Mikrometerbewegung dort-
selbst verlangt hätte, Bedingungen, welchen im allgemeinen Gebrauchs*
falle zu entsprechen nicht möglich ist.
Eine andere Methode, die von der Versuchs-Commission selbst
erdacht wurde, beruhte auf dem Principe von Professor Zöllners
Astrophotometer und bestand darin, dass zwei unter einem sehr spitzen
Winkel gegen einander geneigte Bohre mit verschiedenen ObjectiY-
Linsen, von zwei in ihren optischen Axen angeordneten Lichtquellen
die reellen Bilder unmittelbar neben einander auf eine matte Glastafel
werfen, wo dieselben durch ein vergrößerndes Ocular betrachtet und
mit einander verglichen werden können.
Die eine, in unveränderlichem Abstände befindliche (Vergleichs-)
Lichtquelle wird so gewählt, dass sie sich jederzeit lichtstärker auf dei
Bildfläche erweise, als die zweite, in variablem Abstände befindliche
Lichtquelle. Durch die Verstellung der Nichols eines im Rohre dei
Vergleichslichtquelle angebrachten Polarisations-Systemes können nui
jeweilig die beiden Lichtbilder gleich stark gemacht und auf diese A^
bei Kenntnis der Stärke des Vergleichslichtes, der durch das Polarisa
tions-System bei verschiedenen Kreuzungswinkeln der Nichols erhaltene:
Lichtschwächung, dann der jeweils angewendeten Licht-Distanzen di
Lichtiutensitäten ermittelt, resp. verglichen werden, welche eine gegeben
Lichtquelle in 2 verschiedenen Distanzen dx und dt geltend macht.
Unter Benützung des Abstandes der beiden Standpunkte dies«
Lichtquelle, d. i. der Länge der Luftsäule, deren absorbierende Wirkut
ermittelt werden soll, der Distanzen dt und dt, der Lichtintensität«
kann nun unter Anwendung der bekanntet), für den luftleeren
i Lirhtsehwäehungsgesetzes leicht berechnet werden, wie
e jeweils beobachtete Lichtabsorption io der gegebenen Luft-
,1* gewes<
Di ta< li den vorerwähnten PriAOJ]
i -;ii Kirate ergaben gleichwohl, dass dieser Methode in ihrer
Ausfährt Mangel innewohnen, dass die erhaltenen
Resultat« nicht die erforderliehe Sicherheit zu bieten vermögen; ins-
besondere bietet die exaete lileichsteilung zweier neben einander auf
«lunkler Uildfiäche zura Vergleiche aufgestellter Lichtbilder dem A
große Schwierigkeiten und gerade die Hauptbedingungeu für eine mög-
lichst scharfe Lösung der Aufgabe: Einstellung der beiden Lichtbilder
9r0& und Form und hartes Aneinanderrücken derselben,
am gleichende Beurtheilung dem Auge zu erleichtern, lassen sich
en Fällen und nur vorübergehend erreichen; auch
es «ehr schwer die zu vergleichenden Lichtquellen jeweils hr\ hm er-
Lichtstärke in Function zu halten.
Endlich kömmt der Umstand in Betracht, dass photornetrisrlir
Äsungen unter diesen I i »ständen nicht genauer als bis auf 6% des
ertes ausgeführt werden können, während die Absorption durch
hfcre unter jenen Verhältnissen, wo deren Ermittelung für
^tische Telegrafie oder elektrische Beleuchtung besonders erwünscht
erscheint, also bei nicht direct sichtbarer Trübung der Atti]<
obigen Percentsatz kaum um ein Vielfaches übersteigen, der unvermeid-
i^eobachtungsfehler sonach in solchem Falle in kein günstiges
.iltnis zu dem zu messenden Werte gelangen dürfte.
n anderer Versuch wurde in der Richtung unternommen, zw»>i
gegebene Lichterscheinungen (bei Tage oder bei Xacht) von bekanntem
litaMittta-Verhaltnis*1 durch Anwendung eines mittels mikrometrischer
Bewegung moditicierbaren rotierenden Diaphragmas abzudämpfen, wobei
«ich der Grad der Liehtsehwäehung durch den Quotienten aus der Flache
4» in einer massiven Kreisscheibe jeweils angeordneten lichtdurch-
bssenden Seetors in die Flache der ganzen rotierenden Kreisscheibr
drücken läset.
Wurden nun awei solche Lichterscheiuungen aus verschiedener
OilUtiK b< hfttten sie dem gleichen und gleich disponierten
Auge bei Anwendung gleicher Diaphragmen-Blendung in dem Falb- zu-
n müssen, wenn ihre originellen Lichtstärken - ah-
geeehen von (1 rption durch die Luft — im verkehrten Verhilt-
xu den Distanzen gestanden warm, Jede Änderung in diesem
242
He^ ferrach«
• die Absorption der Luft erkennen und 104 dem
nJerten Verhältnisse der in beiden Füllen angewendeten Diaphragmen*
<lung auch mit Zuhilfenahme der übrigen hiehergehfuigen messba
Elemente berechnen lassen
Ein m diesen BeobSChtöOgen bestimmter Apparat fungierte an sieb
■■■friedigend, doch lassen sieh auch nach dieser Methode nur
schwer verwendbare Resultate gewinnen und zwar einmal darum, weil
Wahrnehmen sieh allmiilig abschwächender Li«
eiffdMtcke äuUerst aecoramodationsfähig und es daher sehr schwer ist, bei
zwei, wenn auch noch so rasch aufeinanderfolgenden Versuchen
hinlänglich „gleich disponierten11 Auges versichert zu halten, dann auch
darum, weil es schwer ist, das einmal erzielte Verhältnis der
Lichtquellen während der VeWfcehfi genau v.u bewahren.
Wären diese beiden Umstände nicht, so wfirde die letztgenftii
\\n\ i der Einfachheit und fompendiositfit des Apparates nmi
der BehnelMIgfceit, mit welcher sich die Einzeloperation vollziehen kann,
wahrscheinlich befriedigen, wenigstens in jenen Fallen, wo die Absorp
durch die Atmosphäre einen genügend hohen Wert hat, um ge*.
uhwrineidliehen Beobachtungsfehler nicht in großem Missverb<nisse zu
stehen.
Das Comite mnsste indes Versuche zur Elimination def genannten
Fehlerquellen einem Zeitpunkte vorbehalten, welcher zur Abführung
ilnln /eitranbender, atiel kostspieliger und in ihrer pn W Trag-
weit»' doel hinter aodertn dringenderen Angelegenheiten zurückstehen
Experimente mehr Haffe feget nung m$
Jfy.2.
\
;;jer Gegenstände des AiüIL-u-Genie-Wesens Jhrg 1891
Druck von R v W
243
Übersicht der Versuche auf technologischem Gebiete.
n QaeffleD für das Jahr 1890 iwaauDeogertelH
von
ZPHilipp KCesa,
09*TmiKuttn<itit dt» fc. nnd l ,lrr IV (h
Mf.)
mparati v-Versuche mit Glasspiegeln für Liefet?
projeetoren.
Im abgelaufenen Jahr« hatte das Comite i!elc^enheit, tue optische
liMtBL parabolischen Q] ls ron KtaH Öffnung der Nürn-
Firma Schlickert mit joner des Mangi nV.hen sphärisrhen
ls von iiihm Öffnung experimentell zu vergleiehen.
Per Versuch bestand einerseits darin, dass in dem BgaUflpMfctc
der zu rorgleichendeu Iviehtpmjertoren jeweils eine Nonnalkerae als
uelle aufgestellt, und die Intensität des diffusen Lichtes gemessen
welches nein weißen Papierachirma refieetiert wird, der in
Entfernung ron 5«j von dein Sp ankreeht zu dornt) optischer
me Beleuchtung ausschließlich von diesem ßmpfi
ifen \ ei snehsreilie wurde das Strahleiibüßdel der mit
elektrischen Strome acti vierten comparttfr zu erprobenden
• Ten alteruierend gegen ein in der Entfernung fei BOOm
i Öffnung das zur Messung der lie-
.— Intensität bestimmte Instrument etabliert war.
Im letzteren Falle war die Lichtquelle eines jeden ProjectOtf die
rige, nämlich bei dem Schuck er fachen
ine K r i % i k'eehe automatische Lampe mit horizontaler Kohlen-
hUrang in der optischen Axe des Spiegels, bei dem Mangin-Sp.-
aoe antomatieebe Lampe Sautter'achei Cenatraettoa mit geneigten
ben«
Im ersteren Versuchsfalle erfolgte demnach die Messung der Be-
taehtangä-Intensität der von deu Spiegeln jeweils erhellten Zonen indireci.
in direct
trument diente jedesmal das W e b e r'8che Photo«
irod wurden die mit grünem und rothem Blendglase an dem Instrumente
erhaltenen Daten nach den Coostanten desselben in weilai lacht
244 ■ Hess.
Das Verhältnis der Beleuchttmgs-Intensitäten des 90cm Schucker ti-
schen und des 60cm M a n g i n - Spiegels ergab sich in der Versuchsserie
bei kurzer Distanz als
23 : 1
in der Versuchsserie auf großer Distanz als
2: 1.
Das letztere Ergebnis ist insoferne als das schärfere anzusehen, weil
auf der großen Distanz die exacte Einstellung der Strahlenbündel, resp.
die genaue Placierung der Lichtquelle in den Focus leichter zu erzielen
ist, als auf geringe Entfernung, dann weil sich in dem Experimente auf
der großen Distanz die Leistungsfähigkeit der beiden Spiegelgattungen
unter deren praktischen Gebrauchsbedingungen verglichen findet
Nimmt man neben dem oben angegebenen Verhältnisse der mittleren
Beleuchtungs - Intensität des vom projicierten Strahlenbündel jeweils
getroffenen Feldes auch das Verhältnis der Größen der jeweils beleuch-
teten Flächen mit ins Calcul, so verhalten sich diese, bei Zugrundelegung
einer Distanz Z>, auf welche geleuchtet werden soll, wie
(90 + 2 D . tang y)' : (öO + 2 D tang |-)',
wobei <x und ß die Streuungswinkel des 90cm, resp. des 60cm Projector«
bedeuten. Erwägt man, dass auf den praktisch zu berücksichtigenden
großen Entfernungen die ersten Addenden der beiden Proportionsglieder
gegenüber den zweiten vernachlässigt werden können, und ersetzt bei
der geringen Größe der hier inbetracht kommenden Streuwinkel die
Tangenten durch die Winkelgrößen selbst, so wird das Verhältnis wie:
oder im concreten Falle annähernd wie:
(2-5)f bis 3* : 2%
sich ergeben.
Das Verhältnis der von den beiden Spiegeln bei Anwendung gleicher
Stromstärke jeweils an das gleich weite Ziel (im Terrain) gebrachten
Lichtmengen wäre daher nach den obigen — immerhin noch durch Wieder-
holung und Variation der Bedingungen zu verificierendeu und zu er-
gänzenden — Versuchen als das Product der beiden als Prämissen dienenden
einfachen Verhältnisse zwischen den Werten wie
3: 1
und 4'5 : 1
anzunehmen.
Durch Anwendung großer parabolischer Glasspiegel wird sich daher
voraussichtlich eine bedeutende Steigerung der Leistungsfähigkeit elektri-
Übersicht der Versuche auf technologischem Gebiete. - JJ46
scher, mit kleineren sphärischen Spiegeln dotierter Terrain-Beleuchtungs-
apparate bei gegebenem Stromgenerator erzielen lassen, eine Steigerung,
welcher zuliebe man unter Umständen die sonstigen mit der Verwen-
dung so großer Projectoren verbundenen Inconvenienzen (vergrößertes
Beschießungsziel für den Gegner, erhebliche Kostensteigerung der An-
lage, mindere Mobilität des Apparates) sich willig gefallen lassen mag.
13. Versuche über den Lichtverlust bei der Spiegelung
in ebenen Glasspiegeln.
Es scheint als ein schon lange bekanntes Auskunftsmittel, um von
dem feindlichen Feuer bedrohte photometrische Apparate besser zu
schützen, das Lichtbündel der Projectoren nicht direct, sondern nach
ein- oder zweifacher Spiegelung in das Terrain zu schicken. Indem sich
als die diesfalls räumlich und constructiv bequemste Lösung die An-
wendung zweier ebener Spiegel ergibt, erschien eine experimentelle
Erhebung darüber angezeigt, in welchem Grade das Licht durch doppelte
Spiegelung zumal dann geschwächt wird, wenn durch die Drehung des
einen Spiegels und Kreuzung der Reflexionsebenen eine theilweise Polari-
sation des Lichtes mit zu gewärtigen ist.
Die Versuche wurden theils mit einer Petroleumlampe von etwa
10 Kerzen, theils mit elektrischem Glühlichte von 50 und Bogenlichte
Ton ca. 8.700 Kerzen Stärke als Lichtquellen und mit zwei Paaren von
Glasspiegeln mit rückwärtiger Silberbelegung von verschiedener Güte
ausgeführt.
Die Versuche mit den minder guten Spiegeln ergaben bei dop-
pelter Spiegelung in parallel gestellten Spiegeln 40%, bei gekreuzter
Stellung 45% Lichtverlust mit Petroleumlicht und 44%), resp. 45%
Lichtverlust mit elektrischem Licht.
Bei dem Paare besserer Spiegel ergeben sich sowohl beim Petro-
leumlicht, als auch bei Anwendung der elektrischen Glühlampe und von
Bogenlicht bei doppelter Spiegelung Lichtverluste von 22%, resp. 24%,
je nachdem die Spiegel parallel waren oder gekreuzt standen.
Bei einem Versuche mit einem Paare großer, scheinbar ebener
Tafelspiegel, welchen das reguläre Strahlenbündel eines 90cm Projectors
rageworfen wurde, ergab sich infolge der nicht vollkommen planen Be-
schaffenheit der spiegelnden Flächen eine merkliche Degeneration des
Lichtbündels, abgesehen von dessen Schwächung, so dass für Verwendung
von ebenen Hilfsspiegeln bei deren Auswahl mit der größten Sorgfalt
vorgegangen werden müsste, um die ohnehin schon bedeutende Einbuße
an nutzbarem Beieucbtungseffecte nicht noch mehr zu steigern.
24f.
Die exactesto plane Beschaffenheit der Spiegelfläche mMfl durcl
^enstues Betrachten von geeigneten Maßstäben, bestimmten geometr
Figuren n. dgl., im Spiegel bei verschiedenster Neigung desselben garu
außer Frage gestellt sein.
14. Fernrohr für die Fe] d- Artiller i e.
Die Vervollkommnung der Fernkampfmittel in den letzten Jahren
tat auch die Steigerung der Leistungsfähigkeit der zu ihrer vollen Aus-
nutzung notwendigen, optischen Aecessorien, der Beobaehtungs-Instru*
mente, nothwendig gemacht
Die Beurtheilung der Gefechts Verhältnisse, die Wahl des Zieles,
die Beobachtung der Gcschossaufscbläge und der Schusswirkung bedingen
insbesondere, dass die Officiere der Feld-Artillerie mit guten Beob-
achtuugsmittelii ausgerüstet sind.
Wenn auch zumeist mit den bei der Feld-Artillerie normierten
Binodea dsis Auslangen gefunden werden dürfte, so ist doch erwiesen,
in manchen (Jei'eehtshgen, hauptsachlich aber beim Schießen auf
grolle Entfernungen, das Bedürfnis nach einem besseren Beobachte
mittel fühlbar wird.
Dieser Anschauung wurde auch von dem k. und k. General-
Artillerie-Iuspoctor, Seiner kaiserlichen Hoheit dein durch-
lauchtigsten Herrn Erzherzog Wilhelm mit dem Bemerken
Ausdruck gegeben, dass es vortheilhaft wäre, jedem Batterie-Divisions-
Btabe ein zweckentsprechendes Fernrohr zuzutheileu.
Zufolge dieser Anregung wurde von der hiesigen Firma Karl Fr
vormals Pro ke seh, nach Angaben des Militar-Comites ein Fernrohr
speeiell für den Gebrauch der Feld-Artillerie construiert, im Laufe der
Jahre 1888 bis 1890 bei mehreren Artillerie-Brigaden erprobt und im
abgelaufenen Jahre für die k. und k, Feld-Artillerie normiert, beschafft
und mit zugehöriger Gebrauchsanweisung hinausgegeben.
Dieses Instrument, ein Vortreffliches Fernrohr mit (incl, des Ücular-
rohres^ drei Atiszügen, misst zusammengeschoben 22'5, auseinander-
gezogen 43™ und hat ein Objectiv von Whnm Weite ; au der Mantel-
flach«', parallel zur optischen AxeT trägt es zum Zwecke der leichteren
Einstellung auf ein gegebenes Object, zwei Abseilen.
Das Fernrohr besitzt eine ca. 25fache Vergrößerung, ein Ge-
sichtsfiM von V 35' im Bogenmali und verbindet mit bemerkenswerter
Helligkeit der Bilder ein sehr gutes Auflösungsvermögen.
Oberaiclit der Versuche auf tecluiologi
247
Ihis l ist mit Lederfutteral sammt üinhängriemeu, einer
Banm schraube io Ledertäschchen und einem dreifüßigen Stative mil
Verlingeruogsstange, Messinghülse und Dmokkoopf »ueg*
T»ie Fortscbaffung des Fernrohres geschieht durch den Batterie-
rompeter. Das Stativ wird auf dem Marsche, und da, wo eine
uchsnahme nicht bevorsteht, auf einer l'mtze, am
Protzkastengeländers angeschnallt, fortgebracht.
In allen Füllen, wo die Benutzung des Fernrohres mit Stativ
b*a"t t wird, ist dasselbe durch den diesfalls mit einem BttDgtt»
itrigbügel H rieten Batterie- Oivisions -Trompeter nach Art der
Picken i baffen und ist zu diesem Ende auch das Stativ mit einem
eigenen, durch ein Winkele isen verstärkten Stativschuh versehen.
Das Fernrohr ist grundsätzlich nur als ein Beobachtungsmittel zur
^ Ergin Jung der Binocles KL 1859 und M. 1888 in jenen Fällen zu
^brauchen, wo die Leistung der Binocles nicht ausreicht
wcgs als Ersatz dieser letzteren Instrumente anzusehen.
Für alle Beobachtungen vom Pferde aus, daun wo rasche Orien-
Itirang | bt wird, dient immer das Binocle; für Falle aber, wo
»bei genügend klarer Luft und guter Beleuchtung) mit dem Binocle
keine genügend deutliche Wahrnehmbarkeit zu erzielen ist, sei es yrafl
fie Objecto zu weil sind, oder in gewissen Details, wie Kopfbedeckung,
Bemafibungsweise gl s. w. deutlicher erkannt werden sollen, um etwa
die eigenen Truppen von jenen des Gegners sicher zu unterscheiden,
lU hr gute Dienste leisten.
Bei schlechte! Beleuchtung oder sehr dunstiger Atmosphäre wird
da* r oft weniger leisten können, als das Binocle und ist daher
seiner Benützung besser abzusehen.
der bedeutenden Vergrößerung des Fernrohres ist endlich
die Benützung desselben eine fixe Lagerung, sei sie nun durch
[Schraube oder Stativ zu erzielen, unbedingt nothwendig.
III. Luftschiffahrt,
1 5. A e r o n a u t i s c h e r G u r s.
Von der Erkenntnis ausgehend, dass bezüglich der Verwendung
jtik für militärische Zwecke nichts so sicher sei, als die
trotten Kosten, wel sieht junge, aber doch noch wenig
•ntv kriegstechnische Disciplin im Falle ihrer praktischen Pflege
and Einordnung in den Organismus der Armee Bortet, hat die öster-
rwaltung, wie bei so vielen Neuerungen, nach i
248
Hess,
Gkünomisrliestcii Modus stieben müssen, dem bezüglichen essentiell
Bedürfnisse bei uns gerecht zu werden.
Dürft«» man sirli von vornherein nii lehlefi, dass schon die
Einführung aeronautischer Ausrüstungen in unsere Bestände ein P
u-srtzt, welches dieselben zu beschaffen» zu heurtheilen, zu hand-
haben und zu erhalten versteht, 90 war als erste Maßregel auf die
Gebiete die Auswahl und eingehende Information eines ausreichenden
Personals an Officiercn und Mannschaften auf dem Gebiete der prak-
tischen Aeronautik nnerlässliek
Das Reichs-Kriegsniinisterium hat zu diesem Zwecke, nachdem gl
sieh über das Detail der betreffenden Bedürfnisse und über die Art, sie
zu bedecken, tbeils durch Studienreisen von Officieren ins Ausland, theflfl
durch die sonst verfügbaren Informationsmittel den nothigen Aufschlug
verschafft hatte, zunächst die Aufstellung und Actirierung eines aeronau-
tischen Curses in Wien mit dienstlicher Unterstellung unter das Militär«
Comitä, im Vorjahre angeordnet, zu diesem Curse 6 Offieiere, 5 Unter-
offiziere und 20 Mann aus dem Stande der technischen Truppen com-
mandiert, dieselben in militärisch-dienstlicher Hinsicht dem Commaudo
eines Offiders vom Stande des Militär-Comites unterstellt und zur I
tung resp. Brtheilung des Unterrichtes und praktischer Information der
Frequentanten in der Aeronautik den Inhaber der aeronautischen Anstalt
in Wien, Herrn Victor Silber er, einen praktischen Luftsehifter von
Ihriger Erfahrung, gewonnen.
Der Unterricht erstreckte sich auf alle Zweige der praktisches
Aeronautik und umfasste auiler der Unterweisung über die Beschaffen-
heit, Behandlung und theilweise auch Beschaffung des aeronautik
Materials die ganze Technik der Freifahrten und, darauf basiert, so
sich dies im Rahmen eines solchen Curses und mit den zur Verfüge
stehenden Mitteln erreichen lieb, auch eine erste Schulung in Captiv-
Aufetiegen mit dem Luftballon.
Als Unterrichtsmittel dienten nebst dem gesammten Materiale der
aeronautischen Anstalt insbesondere die beiden vollständig ausgei
Ballons „ Vater Radetzky" mitl,2ÜOm5 und .Budapest- mitßöO
räum, ersterer ein französischer Seidenballon, letzterer ein in der Ai^
selbst erzeugter Ballon aus inländischem Stoffe (Julet) genäht, mit inlän-
dischem Materiale ausgestattet, und von den der Anstalt angehtfr
oder ihr zugängigen einheimischen Kräften angefertigt.
Außerdem war vom Militär-Ärar noch das notwendigste Material
(Handwinde und Captivtau) für die Captiv-Fahrten beschallt woi
r Versuch* auf technologischem Gebiete. 249
Im ganzen worden während des i'urses 1. an i U-r den nur an zwei
?eu tbten Captiv-AofstiegSn) 28 freie Auffahrten, n. zw. 15
und 13 mit dem Ballon r Budapest" vor-
nroeu.
- Fahrten mit dem großen Ballon erstreckten sich je naeh den
Umstanden zwischen 124 und jene mit dem keinen Ballon
wischen 13 und 37hm. Der „Vater Badetzkya nahm zumeist 2 bis 4
einmal auf kurzer Strecke 5) Personen, der „Budapest* immer nur
TersoD mit
r den Fahrten des „Vater Kadetzky" waren drei Nachtfahrten,
ine bei Windstille ohne nennenswerte Distanz, eine mit 165£m,
tnit SfiOibn langem Wege.
amtliche Expeditionen des Curses verliefen glücklich, der Lehr-
lich der Kenntnisse in der aeronautischen Technik und
itlich des Freifahrens mit Ballons wurde vollkommen, jener hin-
ttionen mit dem Captit-Balloo nur nach Zulfissigkeit
4er Mittel und Umstände, bisher demnach erst nothdurftig, erreicht.
BTaeh dem Gesammtergebnisse zu urtheilen, hat bei billiger Rfick-
auf die Schwierigkeiten eines derartigen ersten Versuches,
ihe Cnrs pro 1890 seinem Zwecke gut entsprechen, und
tnpfiehlt sich das zielbewusste Fortschreiten auf der betretenen Bahn.
IV. Elektrotechnik.
16. Versuche mit Accumulatoren.
)er Umfang einer nutzbringenden Verwendbarkeit leistungsfähiger
eumulatoren für militärische Zwecke ist in diesen Blättern
mehr als neun Jahren angedeutet *\ sowie auch vor kurzem •)
» ausführlicherer Weise gekennzeichnet worden; die tbatsächliche Ver-
fing dieses Hilfsmittels in den für Heereszwecke vorgesehenen
'Uktrischen Betrieben konnte indes trotz einschlägiger wertvoller An-
nagen, welche insbesondere auch vor ca. fünf Jahren vonseite des
iimaligen Ger. und Befestigungs-Baudireetors für Tirol, General-
mtjors ML.) Julius Vogl gegeben worden sind, doch erst
dum wirkst ibnt werden, als die Grundbedingung hiezu, nfmilich
k$ zweifellose Vorhandensein von Accumulatoren mit befriedigender und
gesicherter Leistung, sich als erfüllt darstellte.
') I' nfi: über 'li«< elvktmcl lluilg in PlMll 1 8^1 in
M Mi g n Juhrg 18*2 fl \
VtiMhHliin ./ 1HS1 fi \ S 103.
250
II a a j
Die Realisirung dieser Vorbedingung hat sich im Laufe der le
-Jahre allmalig insoweit vollzogen; als die Verwendung von Accum
toroa im großen MaÜstabe mindestens lu-i gewerblichen Betrieben mehr
und mehr Eingang gefunden hat, und die auch heute noch nicht gam
überwundenen Schwierigkeiten und Reibungen hicbei mindestens dfc*
ungeeignetste Accumulatoren-Material, resp, die mindest leistungsffihi
Systeme von Accumulatoren auszuscheiden Veranlassung gaben.
Nachdem nunmehr die Fabrikation und Verwendung von Aeeuniula-
toren besserer Systeme immer mehr prosperiert, erschien der Zeit
gekommen, die bezügliche Frage auch vew Standpunkte des niilitat
Bedürfnisses eingehend experimentell EU untersuchen und ist eine Reihe
von hieber gehörigen Experimenten, ober welche späterhin in Zusammen*
bang an gelegenem Orte referiert werden soll, im Laufe des vorigen
Jahres in Angriff genommen und rasch gefördert worden.
Von den bereits heute und im Rahmen dieser Übersicht raittheil-
baren Daten sei zunächst angeführt, dass den bezüglichen Versuchen
nachstehendes Accumulatoren-Material unterzogen wird u. zw.:
4 Stück Hagen'sche Accumulatoren (aus der Fabrik von G. 11
in Kalk bei Köln) in HartbleigefMen ;
4 Stück Accumulatoren von Sehen ek und Farbaky aus Schein*
nitz, in Holzgefaßen mit Bleibekleidung;
8 Stück Accumulatoren der Maschinenfabrik Oerlikon {Schweiz)
in Hartgummigelalien mit festem Elektrolyt;
10 Stück Accumulatoren desselben Typs, welche schon eine
suchsperiode zur Waggonbeleuchtimg und eine einjährige Deponierung
erfahren haben;
12 Stück Tudor'sche Accumulatoren der Fabrik von Müller
und Einbeck zu Baumgarten bei Wien, theils in bleigefütterten Holt-
trögen, theils in Gefäßen aus Hartgummi, resp. aus Papiermache und
1 Tudor'scher Accnmulator größeren Typs in Glasgel.;
Bis auf dieses letztgenannte Exemplar, bei welchem der normale
Ladestrom 40, der Entladestrom 45 Amperes und die Capacitftt 360 Aro-
püres-Stunden betrügt, sind die anderen Accumulatoren durchwegs auf
annähernd gleiche Beanspruchung gebaut, erfordern Lade- und Eatlade-
stnune zwischen 15 und 18 Ampferes und weisen Capacitaten von 120
bis 160 Amp&res-Stunden auf.
Die bisherigen Versuche waren -zumeist Usurierungs- (Strap
Proben verschiedenster Art, unter welchen, durch die Temperaturs
bältnisse des verflossenen, ausnahmsweise strengen Winters, sown
das Entgegenkommen der hiesigen Repräsentanz der internationalen
ftbcr- Versuche auf ta'hnologi-
2M
ickltift- and Elektricitäts-Gesellsehaft, welche dem Militär-fomitc
[ zu künstlicher Kalt^Erzeugung in der liebenswürdigsten
\ erfögUOg stellte, begünstigt, die Studien über die Einwirkung
des Frostes auf Accumulatoren, mindestens in dem gegebenen kleinen
Versnehsmaitetabe, bereits einen vorläufigen Abschluss gefunden haben.
Die Ergebnisse dieser Frostversuche, welche bei dem Umstände,
dt man Accumulatoren aus verschiedenen Gründen bei ihrem praktischen
Gebrauche vor dem Froßtzutritte nur selten mit voller Sicherheit wird
benhrea können, ein besonderes Interesse beanspruchen dürften, sind
kurzen folgen«:
a) Ein geladener Accumulator mit flüssigem Elektrolyt kann, so
kage die Dichte des letzteren noch mindestens 1*20 beträgt, bis auf
— 15* C abgekühlt werden, ohne an Spannung und der Fähigkeit Strom
Abzugeben, einzubüßen.
Die Capacität des Aecumulators seheint sich bei dieser Tempe-
ln verkleinern, und ist der Scbluss zulässig, dass die Entladung
unnal aar bis zu jenem Zeitpunkte stattfinde, wo das Elektrolyt eine
Dichte von 11 7 aufweist.
Bei — 12#C Utest sich die Entladung noch bis zu jenem Zeit-
durchfuhren, wo das Elektrolyt eine Dichte von 1*11 behalt,
<; Das Einfrieren des Elektrolyten, wenn sich der Accumulator im
Jadenen Zustande befindet (Dichte bes Elektrolyten von 1*17 bis 1 20
oratitr ist selbst bei Temperaturen von — 18° C ausgeschlossen.
Bei einem bis zur Dichte des Elektrolytes von 1*16 entladenen
Aceumulator ist hingegen das Frieren bei — ITC zu erwarten. Es ist
war bei den Versuchen nicht gelungen, diesen Zustand in einem Accu-
omlator wirklich herbeizuführen, doch gab sich bei Frierproheu, welche
Gin-Eprouvetten mit Eloktrolyten-Flüssigkeit der genannten Dichte.
Accumulator entnommen, durchgeführt wurden, zu erkennen, dass
*i di« i — ITC erzielten) Einfrieren die Masse nicht fest wird,
iern rieb nur gelatinartig consolidiert, so dass ein durch den Frost
smcht. ii der Gefäßwände beim Accumulator nicht zu be-
sorgen w
Welchen Ebflttss das Einfrieren des Elektrolytes auf die Haltbar-
d«r Füllmasse ausruhen wurde, bleibt allerdings n-uli eine oft'»
oierong von Accumulatoren mit festem Elektrolyt
•genüber jenen mit flüssigem Elektrolyt hinsichtlich des Ver-
ltons bei Frost im Bahmen der Versuche kein wesentlicher Unter-
ied ergeben.
25^
Hess.
Die relative Unemptindlicbkeit der Accumulatoren gfegi
erklärt sich theils aus der chemischen Beschaffenheit der Elekh-
welche Losungen von Schwefelsaure und von Sulfaten in Wasser, also
geradezu Kältenrischungen darstellen, deren Frier- resp. Entraischungs-
punkt viel tiefer als der Eispunkt liegt, theils auch aus der beständigen
Mulecularbewegung, welche man in dem Elektrolyt* eines noch mehr
oder minder geladeneu Aecumulators annehmen und auf die niemals
ruhende elektrochemische Aetion in demselben zurückführen kann.
Thatsächlich dürfte auch als das wirksamste Mittel gegen das
Einfrieren der Accumulatoren oder auch nur gegen deren ScbädigUDg
dnrch Frost das Erhalten derselben auf mögliehst hohem Ladungs-
zustande und die Hervorrufung einer, wenn auch nur sehr langsamen,
alternierenden Lade- und Entladebeweguog in dem Elektrolyt^ durch
wdche aber die Spannung niemals nuter die zulässige Größe sinken
darf, anzusehen sein.
Im übrigen werden so wie in manchen anderen Beziehungen auch
hinsichtlich der Frostbeständigkeit noch weitere Erfahrungen bei Erwei
terung des Umfanges und der Dauer der Versuche mit den Aceurnn
toreu zu gewinnen sein, und geben die oben mitgetheilten Dat>
eine günstige Prognose, gestatten aber noch kein definitives I
welches insbesondere auf dem Gebiete der Accumulatoren nur mit be-
sonderer Vorsicht und unter Rücksichtnahme auf die hier besonders
wichtige lungere und in den Modalitaten möglichst wechselnde Be
achtun g geschöpft werden darf.
17. Verwendung von Guttapercha-Lri tungsdräh t en ffl
stabile Signalleitungen.
Durch den Ersatz der Guttapercha-Leitungsdrähte in der Aus-
rüstung der elektrischen Feld-Zündapparatet welch letztere nunmehr
mit combinierten Gummileitungsdrähten dotiert worden sind, ergab
die Notwendigkeit einer zweckentsprechenden Verwertung jener m>
in großen Beständen vorhandenen Drähten alten Systems,
In den stabilen Signalleitungen, insbesondere für Schießstatt
röffnete sich nun thatsächlich ein Verwendungsgebiet für außer
brauch gesetzte Guttaperchadrfihte und war nur dafür zu sorgen, da
diese Drähte, welche sonst immer unter Wasser deponiert worden, ein
>bei thirln-tjHrlmtz erhalten müssen, welcher sie vor dem oxydierend
und sohiii degenerierenden Einflüsse der atmosphärischen Luft zu sichern
1
-«•ho auf technologischem Gebtete,
8§3
:. ohne thi*« Dauerhaftigkeit reap; ihre isolierende Eigenschaft im
; Khrden.
Biiisch! im Laboratorium dos Militiir-Comites durchgeführte
he führten dahin, das« der Zweck erreicht werde« kann, wenn
Drähten zu t liu weingeistiger Srhellackaustrieh gegeben wird,
nach dessen Trocknung in hölzernen Leitrinnen mit
Oichparat derart verlegt werden, dass das Weichparaflin
thahfiUe des Drahtes allseits sicher umgib*.
Das Verlegen kann bei so niedriger Temperatur erfolgen, dass
Beschädigung der Guttaperchahülle ausgeschlossen ist und bilde]
bparaftinlage eine zweite [solierschichte von milder und schmieg-
«tmer V /iheit Kino Instruction über die Durchführung solcher
wurde den MilitiLr-Banbehdrddn hinausgegebea
suchf mit dem Ni ppold tischen Prüfungsapparate
für Blitzableiter.
Dieser Apparat besteht in einer corapendiös eingerichteten Wheat-
ichen Brücke mit einem ■durch eine Trockenbatterie bedienten
Imjpctions- Apparate als Stromquelle und einem Magneto-Hnrtelephon
urtlieilung der erreichten vollen Strom- Compensation in dem be-
treffenden Zweige der Brücke.
Di [e ist mit dem Telephon so verbunden, dass beide ein
iek bilden, und das durch Drehen des einen Dosentheiles
stand in der Brücke entsprechend abgeändert werden kann.
Die Größe der mit dem Apparate zu messenden Widerstände ist
heilig an einer an der Dose angebrachten Scala zu ersehen, welcher
fester Index gegenübersteht, durch dessen Stellung gegenüber der
mit dem einen Dosen theile drehbaren Scala sich der gemessene Wider-
ftudswert sofort ablesen lässt.
Der ganze Apparat ist in einer Ledertasche am Leibgurte zu
tragen und gestattet, nach zweckentsprechender Anscbaltung an den
iingskreis einer Blitzableiteranlage, nach Activierung des Indu-
ind Beobachtung des Telephons, durch directe Einstellung des drehbaren
Tfceüe* an diesem, die Widerstände an der Whe atstone'sehen Brü
derart tu dimensionieren, dass das vordere hörten H.räusch im Telephon
ttif Null, oder doch auf eine — beim Passieren der Gleichgewichtslage
wieder zunehmende — minimale Große gebracht wird, wonach durch
Ablesen der Indexstellung an der Scala der eben gemessene Widerstand
der Blitsableitun«; oder eines bestimmten Theiles derselben «h
abgelesen werden kann.
Hl H * 8 ß.
Die bisher bei den Uenie-Directionen gebrauchten Blitzabi ei ter-
Prftfattgsapptrata lassen nur die Continuität der Blil inen
galvanischen Strom ennstatiereij, ohne ÜB übrigen über den Zustand
dieser Ableitung einen Aufschluss zu geben.
Der NippnldCsehe Apparat denunziert hingegen jede Änderung
in dem Widerstände, also in der elektrischen Wirksamkeit des Blitz-
ableiters und gestattet insbesondere die Beschaffenheit des schwerst
zugänglichen Tbeiles desselben, nämlich der Erdleitung, einer scharfen
Beurtheilung und eingehenden l'riil'ung zu unterziehen.
Der Apparat wurde vom Militär-Comitl an einer Anzahl
schiedener Blitzableitungen erprobt und lieiS seine volle Brauchbarkeit
zu dem genannten Zwecke erkennen, zugleich aber auch ersehen, data
man, um genauer zu wissen, welche Widerstandsgrölien bei Blitzablei-
tungen noch zulässig seien und welche nicht, eine Reihe von V..
(Messungen iT insbesondere unter besonders schwi looalen Vfith
nisseu an bereits praktisch bewahrten Blilzableitungsanlagen atis-
Hiliren müsse.
Zu diesem Zwecke sowohl als aiÄh um zu erfahren, mit welchem
Erfolge der N ippol d t'sche Apparat siel» speciell durch das den 9*1)6*
Direetionen zur Verfügung stehende Personal verwend« ist ein
solcher Apparat behufs eingehenderer probeweis, i ■]'»» »ütaiag hei mehreren
Genie-Pireetioneii in Ciroolfttioxi gesetzt worden, und werden dem < \>mite
die Ergebnisse dieser erweiterten Versuche nach deren Abschlug
V. Buuteciiiiolugie,
1 *♦ 1 1 | b - C a r b u r i e r - A p p a r a t der La w r e 0 c e - C ompany in
\V loa.
Nach den in der Versuchsstation der G
vom Milii;lr~r,miit.; vortfenummenni Erhebungen und I law
ist das hier angewendete Qai ein mit Qasoline oder Petroleum -Benzin
Kohleogaö (Leucliti:
Dei Apparat besteht aus je nach der beabsichtigten Leirtttüj
dm dimensionierten, gasdichten Gefällen mit je zwei Ahtheilun
«leren eine obere all K>>> rvoir dient, Während die untere einige fla
mit Hohelsp&linen beschickte Tassen enthält Das Gas durd
die mit dem Benzin getränkten Spahin- und wird earburiert
;Miai> bei Einhaltung gleichen Liebtet) »tragt
|Q bie •*<>" 9, wenn die Carburiergeffclie aich nahe den Brennern
können, i, l der Versuchsstation der Gesellschaft.
In auf technologischem Gebiete.
255
vr tl i#* Bewährung ausgedehnterer Anlagen unter den |
jiedenen, insbesondere den wechselnden Teniperaturs- Verhältnissen
tibeo bf dieser, übrigens principiell durchaus nicht neuen
ethode, ausgedehnte Erfahrungen abzuwarten.
cht* über die Feuergefährlichkeit ?on Carbo-
iiieum* Anstrichen auf Holz und von derlei Holz-Inpräg-
nierunge n.
* einer Reihe von Jahren ist unter dem Namen Carbolineum
aus schweren Theerölen bereitete, gelbltchbraun gefärbte, na* ii
Tbeer ri Aeit von zumtheile wechselnder Zosammen-
•itatttg and zumeist hohem Entzündungspunkte in Handel, welche für
Anstrich und Imprägnierung von Holzwerk zum Zwecke seiner ronser-
nerung und der Abhaltung von Holzschädlingen empfohlen und vielfach
Ttmendet wird, weil sie sich in dieser Beziehung praktisches Renommee
»rworben
ich dem Entflamm ungspunkte dieser Flüssigkeit (zwei von A\
rios und Seh ranz hofer stammende Proben wiesen lfi:r und I80UC.
bieflir aufi und nach deren über 30öfC, Hegenden Entzünduugs-Tempe-
rato: Hellen, würde dieselbe als Hol/anstrich dem Hohe beiläufig
hrlichkeit ertheilen, wie andere brennbare Anstrichs-
Impräguierungsmittel ähnlicher Entzündungsfähigkeit, wie z. B.
Irin Theer, Wachs, I.Vresin u. dgl
Da nun der genannte Stört' sich auch wegen seiner defäcato tischen
und anti-parasitären Wirkung zum Anstriche oder zur Imprägnierung
ki Holzwerl pitälern und M«.»nturs-Depots eignen konnte, ja sogar
in einzelne n Fällen zu derlei Zwecken Eingang gefunden hat, anderseits
iWr Bedenken ii lere hinsichtlich der thatsäehltchen Feuergefiihr-
ett eines solchen Mittels von berufener Stelle geäußert wurden, so
sich zufolge directen Auftrages vonseite des Beichs-KriegBmini-
>riums die Veranlassung directe Versuche über die Fenergefahrlieh-
rbolineums im Vergleich mit anderen brennbaren und usuellen
oder Imprägnierungsmitteln für Höh zu machen.
e, im Laboratorium des Militär-Comites und unter
Zuziehung der obgenannten, inländischen Firma aus-
geführt, erstreckten sich auf das Verhalten der mit den verschiedeneu
lei» Stoffen imprägnierten, bezw. gestrichenen
„IliiihQÜwigen*, Jahrg 1890, N
H 6 :
jnd hierauf durch 2% Konate der Luft auage
bllamme odi lüber glfttteni
Materialien, dann in der Untersuchung der Schnelliui
sirh das Fetter an solchem entzündeten, ihn »der ge-
strichenen ReUwerke fortpflanzt
Die Versuche ergaben, dafl gegenüber kurz andaw
Einwirkung einer Stichflamme die Carbelineum-An&tric'he nicht Rmtr-
gefährlicher sind, als metallfreie Firniss- und Wachsanstriche auf
Bolst, daaa jed&eh die mit erdigen oder metallischen Bestandth*
gemengten anderen Anstrichmittel relatii weni
Cartolineom erscheinen. Der gemachte Versuch. Carbolinettm zur Er-
höhung der Feuersicherheit mit solchen Bestandteilen zu
und dadurch feaemeberer zu machen, hat keine befriedigend* itate
geliei
Bei lluger andauernder Einwirkung einer seh unra*
oder bei größerer Entfernung von starken Stichflammen von <
erwies jfcr Oarbolinenmanstrich eine merkbar leichtere Endzündbari
die Einwirkung loealer NebeneinHnsse, wie z. B. der Struktur und des
Trockenheitszustandes der Obgecte, der verschiedenen AI
Anstrichmittel etc. prüvaherte aber derart, dass diese Verhältnis -
Umständen die verschiedene Wirkung des Anstrichsmitu voll-
kommen zu paralysieren vermögen.
Bei Einwirkung von zündenden Materialien (Zündkörpern), i, B,
Paketen brennender Zündhölzer »der von glühenden Massen, L B. Kohle,
welche auf eine mehr vertheilte Flache wirken, zeigte das CarbolineM
keine nachweisbar größere Feuergefahrlichkeit als die anderen Präparate,
Die Peuerförtpflanzung an den mit Oarbolineum gestrich
impttgniertea Hölzern erfolgt allerdings um etwas leichter, als
Anstrichmitteln, übertrifft aber jene von metallfreien Firniss- und Wl
überzögen nur um ein Gerin
Im allgemeinen lim sich resümieren, dass das Carholineim
et \\a>, wenn auch nicht bedeutend hob*rei ihrlichkeitale dielt
der anderen usuellen Anstriche besitzt und dabei
objerten von feuerpolizeilich besonders zur beachtender Widmung oder
Lage, wo nämlich ein ausbrechendes Feuer besonders grol fing
annehmen oder besonderen Schaden, eventuell eine Kata
anl. >nnte, möglichst hintangehalten, resp. i lehmigs-
te ebenso wie jene von Theeranstriehen oder einfache]
Leinölfirnissen, ausgeschlossen werden soll.
Übersicht der Versuche auf technologischem Gebiete. 257
Dagegen kann es mit Hinsicht auf seine conservierenden Eigen-
schaften überall dort angewendet werden, wo die vorbesprochene erhöhte
Feuersgefahr nicht besteht, wo die Gebäude entweder vereinzelt oder in
größerer Entfernung von einander situiert sind, ferner bei jenen Objecten,
wo es sich mehr um einen conservierenden Schutz nach aussen handelt.
wie z. B. bei freistehenden Baracken, Brücken, Umfassungen u. dgl.
Hiebei ist noch generell zu bemerken, dass, weil der Unterschied
in der Feuergefährlichkeit des Carbolineums und der genannten anderen
mineralfreien Anstrichmittel durchaus nicht bedeutend ist, Anstriche
aas leicht brennbarem Materiale auf Holz niemals mit dem ungemengten
Anstrichmittel, sondern immer mit einem solchen erfolgen sollen, welches
entweder an und für sich, wie z. B. Leinölfarben durch Zusatz von
MineralstofFen dargestellt, oder, wie z. B. die Wachsanstrichfarben, durch
nachträglichen Zusatz von Ocker, Umbra u. dgl. oder durch Grundierung
des Holzes mit Erdfarben, besser aber mit feuersicheren Imprägnierungs-
mitteln, für die Verwendung geeigneter gemacht worden ist
Die Ermittlung des Grades der Feuergefährlichkeit eines Holz-
anstrich- oder Imprägnierungsmittels hat ferner immer nur durch directe
comparative Versuche an Holz werk zu erfolgen, weil nur hier alle
Momente zusammenwirken, um ein sicheres Urtheil zu gestatten, und
wril beispielsweise ein an sich schwerer entflammbares Imprägnierungs-
mittel, wenn es in das Holz gut einzudringen und sich dort sehr fein zu
veriheilen vermag, dasselbe feuergefahrlicher machen kann als ein etwas
leichter entflammbarer aber minder absorbierbarer Stoff.
21. Frostsichere Baumaterialien.
Von der Cementwaaren-Fabrik H. Hausleitner in Wien wurden
ter Militär- Verwaltung frostsichere Baumaterialien, u.zw.Portland-Cement
Cementkalk und Gyps offeriert.
Die aus diesen Materialien im Laboratorium des Militär-Comites
hei einer Temperatur zwischen — 3° und —5° C. erzeugten, für Zerreissproben
bestimmten Probekörper wurden durch 8 Tage im Freien bei Tempera-
turen von — 5# bis — 9° C. exponiert und sodann auf der Zerreissmaschine
geprüft
Die ermittelten Zugfestigkeiten überschritten das diesfalls vom Öster-
reichischen Ingenieur- und Architekten- Verein vorgeschriebene Minimum.
Ebenso gut hielt sich ein mit dem Cement bei — 5°C. probeweise
hergestellter, analog exponierter Wandflächenverputz und wurde ins-
besondere eine Neigung zum Auswittern bei der Verputzmasse nicht
bemerkt.
3«;
258
H l I I
Nach Angabe der Firma sollen diese Materialien noch bis — 20° C.
sicher abbin-!
Versuche im grellere u Maßstabe mit den genannten Bindemitteln
sind beantragt.
Fomafte der k, u. k. Bauleitung der Pulverfabrik in
Blum au wurden gleichfalls frostsichere Bindemittel angewendet, welche
aber nach einem verhaltnisinälJig sehr einfachen Verfahren auf dem
Bauplatze selbst erzeugt wurden.
Über die Details dieser Im sei hier zunächst der bezüg-
liche Bericht der Bauleitung auszugsweise wiedergegeb«
\ufgrund einer in der r Wochenschrift des Österreichischen Inge-
nieur- und Architekten-Vereinen. Nr, 2, vom 10. Jänner v, J, i
MitÜheilUttg über Verwendung von Sodalösung zur Bereitung ei
frostsicheren Mörtels, wurden die bezuglichen Versuche beim Baue
Pulverfabrik in Blumau zurzeit des Frostein tritt Jahre im
kleinen Maßstäbe durchgeführt, deren günstige Resultate die V« i
crystallisierter Soda derart vorteilhaft erscheinen ließen, dass diese
Art der Mörtelbereitung im größeren Umfan
angefangen, bei mehreren in Blumau in Arbeit gestandenen Öbjeeten
platzgreifen konnte.
Nunmehr (geschrieben Ende April dieses Jahre Ablauf von
5 Monaten seit Beginn der fraglichen Mallerarbeiten, und nach dem
Eintritte frostfreier Arbeitswochen, ermöglichen die mit atx,
wahrend Tagestemperaturen von — 6n bis — -16° K. ausgeführten und Nacht-
ten bis zu — 20" R. durch Wochen hindurch ausgesetzten Mauerwerks*
körper eine Begutachtung, und wird im Nachstehenden über &i>
Blumau diesbezüglich gesammelten Erfahrungen berichtet:
Die bei den in Rede stehenden Mauerarbeiten gebräuchlichen
Mörtelmischungsverhältnisse betrugen :
a) Für Cementkalk-Mörtel, 1 Theil Cementkalk und 2 Th-
Sand dann
für Portland-Cement-Mörtel, 1 Theil Portland-Cement und
3 Theile Sand.
Die Oewichtsmenge der Soda, welche dem für die Mörtelbereitung
bestimmten Wasser zugesetzt wurde, richtet sich theüs nach der Natur
des zu verarbeitenden Bindemittels, theils nach der herrschenden
Temperatur und wurde von Fall zu Fall speciell festgesetzt.
Im allgemeinen können die Itischu] Utuieee zwischen Wasser
und Soda von den Proportionen 4:1 bei tieferen, und 6:1 bei minder
tiefen Frosttemperaturen ihren Ausgang nehmen.
sieht der Versuche auf technologischem Gebiete,
259
Bei der Bereitung der frostsicheren Mörtel wurde l Th al-
rte Sod;i in ca. 2 Theilen siedendem Wasser gelöst, dann
Lösung in dem durch das zweckmässige Verhältnis be<iii>_
ntum mit der für die Mörtelbereitnng erforderlichen kalten
menge gemischt, und diese Mischung — mit einer höchstens 20 bis
£&• R betr.j ttur — dem trocken hergestellten Gern*
rtland-Oement beziehungsweise Cementkalk und Sand beigegeben.
Verwendung der mehr als auf 25° R, erwärmten Wasser-
mengen erwies sich bei der Mörtelbereitung als nicht vorteilhaft, da
hiebet ein allzurasches Abbinden des Mörtels sich ergab.
Die mit vorbeschriebener Mörtelmischling hergestellten Mauer-
]»er 2eigen dermalen ein allen Anforderungen entspnvh.'iides
Mittelhand; sowohl die mit Portland-Cement, als auch die mit Cement-
kilk bei Sodazusatz angefertigten Mittelschichten sind außen und innen
ssig erhärtet und nirgends mit Frostschäden behaftet; einzig
Allein würe eine etwas vermehrte weiße Ausschwitzung, bei einigen
der d Einwirkung der Sonnenstrahlen ausgesetzten — Ziegel-
lachen zu constatieren, welche als Nachtheil oder eigentlich als
g %\i betrachten käme, die Anwendung von Sodalosung nicht auf
teile ausdehnen zu sollen, welche bezüglich Form und Zweck einen
«Übten architektonischen Eindruck zu schatten berufen sind; im inneren
bände wurde hingegen nirgends etwas Auffälliges bemerkt. u
Was nun das Wesen der im Rahmen der erwähnten Erfahrungen
bewährten Methode anbelangt, so beruht sie offenbar darauf, dass durch
toi Znsat/ der mit einer Maxinial-Temperatur von 20* bis 25" R. dem
trecken hergestellten Sand- und Kalk- ( resp. Cement- ) Gemenge iueorpo-
■tlösung dem Bindemittel eigentlich nichts anderes als Natron-
drat beigemengt wird, welches sich nämlich durch die Berührung
Kalken und Cementen in größerer oder geringerer Menge vor-
nan freien Calciumhydroxydes mit dem Xatriumcarbonat unverzüg-
A mr hzeitiger Fällung von Calciumcarbonat bilden mus
iie Angaben von Fuchs, Kuh lraann, Fe ich tinger und Carola th*
Hon; Uflage, 3. Bd., 8. £47.
H. Frühling. Thonindustrie-Zeitung 1883, p, 157 und 167. — Indust
BlUter r. Jacobson 1883, p 157, — Jacobs enva Kepertorium 1883, p 3,
IL Le Chttelier. Bulletin de la societe chimique. Par^ lvsi vol 41,
377 tben 1^4, p 676.
L Totjnnjer Wag»erfa Jahresbericht 1880. Jahrg. 31, p. 682.
lür prakt Chemie X, F. Bd, 33. p. 548 Indnatrie-Bl.
Jacob* 31
Knapp
2«j0 Heig.
\\ 'iihrend nun einerseits das Calciumcarbonat, welches sonst nur
;mtierst allmälig auf kosten der Luftkühlensäure sieh im Mörtel bil
•Jurch seine unverzügliche Bildung das rasche Abbinden de»
Bindemittels hervorruft: dient anderseits das dem Cement b
p. in ihm selbst gebildete) Natronhydrat, mit dein es gelöst haltenden
Mörtelwasser, zur Bildung einer Kältemischung, welche das Ei
des Mörtels verhindert und dessen alhuälige Erhärtung auf chemischem
Wege sichert
<le man — wie es für den letztgenannten Zweck genügend wäre —
das Natron hydrat fertig gebildet dem Mörtel wasser zusetzen, anstatt 60
gleichzeitig mit der Herstellung des Mörtels zu erzeugen, so würde
natürlich die rasche Carbonatbildung und das hiedureh veranlasste
raschere Abbinden des frostsicheren Cftmentes entfallen; es kann
nur von den sonst zu beachtenden Rücksichten auf das Baumatt
Wittcrun^sverhältnisso und die jeweils zu erreichende Absiebt
abhanden, ob Trian sich des einen oder unteren Vorganges bedienen an«!
die dem Mörtel beizumengende Alkali-Base ausserhalb oder innerhalb
Mörtels bereiten will.
Gegenüber den in neuester Zeit merkbarer hervortretendem
bungen frostsichere Baumaterialien zu verwenden, resp. das Mauern bei
Prost zu ermöglichen, sei nur zur Orientierung darauf hingewiesen, dass
das denselben durchaus zugrunde liegende Princip, nämlich die Be-
nützung von Kältemischungen zum Anmachen des Mörtels, keineswegs an*
den letzten Jahren her datiert, dass vielmehr nach einer sebr intei-
essanten Notiz in der „Deutschen Bauzeitung* Nr. 89 (vom 6. No
1886, S. 536) die ersten Versuche hierüber schon in den Siebzigerjahren
in Amerika gemacht wurden, und spätere Erfahrungen des (übrigem in
der Notiz ungenaunten) Autors jene Versuchsergebnisse bestätiget haben,
wonach man durch Zusatz von Kochsalz zu dem Mörtel dessen N
w» ndbarkeit bei nicht zu starkem Froste ermöglichen kann.
Brat im Winter 1886 87 hat die Quai-Bauleitung in Schandau
eingehende Versuche mit Zusatz von Salz zu dem Mörtelwasser gemacht
und ist aufgrund derselben zu dem in der „Deutschen ß&uzeitung"
vom 26. März 1887, S. 148 u. f.) veröffentlich len Ergebnisse gelangt,
dass man durch Anwendung von Salzlösungen die 1 ■':
Mörtels schon wahrend des Abbindens erzielen könne, und /
sich diese Eigenschaft mit der Concentratiou der
Auch Sie von manchen Seiten bestätigte \
T ripolithfl (eiues aus gebranntem Gipsstein hergestellten Bindemitt
lcht der Versuche auf technologischem Gel
ZW
• rkem Froste lässt sich zumtheile auf die hiebei zu constatierende
Bildung einer m Anmachen dieses (schon seit .-■
Jahren bekannten) Bindemittels zurückführen.
22. Asbest-Dachplatten.
Ober Asbest-Dachmaterialien (Superator-Platten) wurde schon in
diesen Blattern gelegentlich eines Berichtes über die hygienische Aus*
Stellung in Berlin 1883 referiert1).
ither bat diese Industrie in Österreich noch mehr Verbreitung
gtfaftdeo und werden insbesondere von der ersten '»aterreiehisch-ungarisclieu
lihMtwrniini filiiil Graf Rudolf W es tphalen Asbest-Dachplatten in
itu Verkehr gebracht
Dieses Material ist vonseite der Prüfungs- Anstalt für Bau- und
MAjchJnenmateriale des k. k. technologischen Gewerbe-Museums schon im
Jaire 1888 auf Wasseraufnahmsbestrebeu, Feuer-, Frost- und Wetter-
be*t4ndigkeit mit in jeder Richtung sehr günstigem Resultate unter-
Mgta worden.
Das Militär-Comjte hat sich demzufolge auf die Besichtigung von
not diesem Materiale bereits ausgeführten Ei nd eckungen beschränkt und
ifettosondere gelegentlich der Besichtigung eines Flugdaches auf dem
Watbahnhofe. unmittelbar nach einem starken Regen, die Erfahrung
CrmachU das» die auf einer gewöhnlichen, gesäumten Bretterverschalung
aufgenagelte, durch vom Frist zur Traufe gehende Deckleisten nieder-
e Asbest-Dachplatten-Lage (aus Im \m Quadrat großen Platten
Wrtehend ) sich in noch nassem Zustande zwar so weich erwies, dass sie
tit dem Fingernagel leicht abzukratzen, dabei aber doch vollkommen
tuserdicht war.
In solide hergestellte, vollkommen trockene Brettverschalung
aU sieben, unbewegliche Unterlage für die Asbestplatten, scheint insbeson-
dere bei nur halbgescblossenen Objecten eine Grundbedingung für das
t uDctioniereu des Asbest-Dachmateriales zu sein.
Wt*rjn es, z. B. nach einem Hegen, dem Winde möglich ist, durch
leutende Fugen der Brettverschalung hindurch die Asbestplatten
von unten in Anspruch zu nehmen, so würden dieselben jeden-
!^e ihres durch den Regen aufgeweichten Zustande;?, zerrissen
en.
Unter der Voraussetzung solider Herstellung lässt sich indes den
Dachplatten die Eigenschaft eines guten Deckmateriales pro-
1884. G A S 2tÖ.
262 Hess.
gnosticieren und sind nach Angabe des Directors der Fabrik schon
ausgeführte Entdeckungen mit diesem Materiale seit 5 Jahren allen
Witterungseinflüssen ausgesetzt, ohne Reparaturen nothwendig zu machen.
Speciell in Wien sind bereits mehrere Objecto, so z. B. einige Gebäude
der elektrischen Centralstation in der Donaustadt und einige Schupfen
der Fabrik Victor Schmidt & Söhne, IV., Goldegggasse etc., mit
solchen Dachplatten eingedeckt und sollen diese vollkommen entsprechen.
Bei dem k. und k. Objects-Commando in Risano stehen derlei
Dacheindeckungen seit kurzem in Erprobung.
Die Ausführung comparativer Versuche mit dem hier besprochenen
Materiale und den, wegen der Drahteinlage offenbar widerstandf&higeren
Superator-Platten, über welche (a. a. 0) schon im Jahre 1884 berichtet
worden, wird zunächst angestrebt werden.
Über die nachbenannten, von verschiedenen Firmen vorgelegten
Baumaterialien, über deren praktische Bewährung noch kein definitive*
Urtheil geschöpft werden konnte, seien hier nur jene Untersuchungsdtte
gegeben, welche einer allgemeinen Begutachtung zur Grundlage dienet
können.
23. Wasserdichter Maueranwurf von Furtenback
Derselbe besteht aus: Procent
Wasser 120
In Säuren unlösliches 4*8
Leinöl und Terpentin 3 10
Kalk 12-5
Thonerde 20*0
Bittererde 165
Kieselsäure 30
998
erscheint somit als ein gebrannter, mit Leinölfirnis, zu dessen besserer
Vertheilung auch mit Terpentin, gemengter Mergel.
24. Lapidon-Farbe. Waschbarer Anstrich von Carl
Kronsteiner in Wien.
Derselbe enthält: Procent
Wasser 590
Kleberleim 2*0
Ölfirnis 120
Pfeifenthon 25*0
980
Übersicht der Versuche auf technologischem Gebiete. 263
Dem Kleberleim ist, um ihn besser in Lösung zu erhalten, etwas
Salmiak zugesetzt
Das Vorhandensein einer nach Angabe des Offerenten als Anti-
septikon zugesetzten Boraxlösung konnte in dem untersuchten Präparate
nicht nachgewiesen werden.
Die Zusammensetzung bezieht sich auf das Farbmuster Nr. 30
der Firma.
25. Anti-Elementum, neues Dachdeckungsmaterial
der Firma Gustav Koch in Stuttgart-Feuerbach, besteht
m Jutegewebe, welches mit einer Mischung von Leinölfirnis und
ttorigen oder harzigen Producten, welcher mineralische Substanzen
beigemengt sind, unter großem Drucke imprägnirt worden ist.
Soll nach Angabe des Erfinders sich feuersicherer als Dachpappe
" en.
i
26. Asphalt-Isolierplatten mit Bleieinlage von Pos-
nansky und Strelitz, sollen die wasserisolierende Eigenschaft der
Asphalt-Compositionen mit jener dicker Bleifolie vereinigen, wären aber
durch vom Consumenten selbst combinierte Anwendung der dann besser
mtrolierbaren Bestandteile immerhin ersetzbar.
Ia=LtLSLlt
zur Übersicht der Versuche auf technologischem Gebiete.
i (6. Heft.)
Ueltu*.
L 8f reag- and Zflndmlttel-Wesen. Waffenwegen.
1. Neuere Obernahmsproben für Sprengmittel.
2. Neuere Übernahmsproben für Sprengkapseln.
3. Neuere Sprengstoffe von saurem Charakter und diesen verwandte
Sprengmittel.
4. Neuer Zeitzünder für Cavallerie-Pionniere.
5. Elektrische Qeschützabfeuerung.
6. Neue Art wasserdichter Pasta.
7. Waffenfett für Vorrathsge wehre.
8. Neues Brünierungs- Verfahren.
°* Optik and Beleuchtungstechnik.
9. Versuche mit Petroleum-Freibrennern für Intensiv-Beleuchtung.
10. Versuche mit neueren optischen Signal- Apparaten.
11. Versuche Über die Durchsichtigkeit der Atmosphäre.
264 Hess. Übersicht der Versuche auf technologischem Gebiete.
(7. Heft.)
II. Optik and Beleuchtungstechnik.
12. Comparativ-Versuche mit Glasspiegeln für Lichtprojectoren.
13. Versuche über den Lichtverlust bei der Spiegelung in ebenen Glasspiegeln.
14. Fernrohr für die Feld-Artillerie.
III. Luftschiffahrt.
15. Aeronautischer Cours.
IV. Elektrotechnik.
16. Versuche mit Accumulatoren.
17. Verwendung von Guttapercha-Leitungsdrähten für stabile Signalleitungen.
18. Versuche mit dem Nippoldt'schen Prtifungs- Apparate für Blitzableiter.
V. Bauteehnologie.
19. Gas-Carburier- Apparat der Lawrence-Company in Wien.
20. Versuche über die Feuergcfährlichkeit von Carbolineum-Anstrichen auf
Holz und von derlei Holz-Imprägnierungen.
21. Frostsichere Baumaterialien.
22. Asbest-Dachplatten.
23. Wasserdichter Maueranwurf von Furtenbach.
24. Lapidon- Farbe. Waschbarer Anstrich von Carl Kronsteiner in Wien.
25. Anti-Elementum, neues Dachdeckungsmaterial der Firma Koch in Stutt-
gart-Feuerbach.
26. Asphalt-Isolierplatten mit Bleieinlage von Posnansky und Strelitz.
S65
Übersicht der Versuche auf dem Gebiete des Artillerie- und
Waffenwesens.
Nach officiellen Quellen zusammengestellt
von
Jolian-n Zkfa.'yr,
k. u. k. Hauptmann im, Artitleritstabt.
Dag Militär-Comitö war bestrebt, die auf dem Gebiete des Waffen-
ud Geschütswesens auftretenden Neuerungen und Verbesserungen auf
fa eigene Material zu übertragen. Es wurden daher im Jahre 1890
aUreiche Versuche ausgeführt, welche im Nachfolgenden in kürze und
»weit deren Veröffentlichung angemessen erscheint, besprochen werden
»Den.
Zu erwähnen ist noch, dass auch zur Schaffung eines rauchfreien
Poliers sowohl für Gewehre, als auch für Geschütze umfangreiche Ver-
üfihe durchgeführt wurden, welche für das 8mm Repetiergewehr nahezu
abgeschlossen sind.
I. Versuche mit Handfeuerwaffen.
A. Gewehre.
«' Umgestaltung der lim?» Repetiergewehre M. 1886 in 8mm Repetier-
gewehre M. 1888.
Aufgrund der im Jahre 1889 durchgeführten Erprobung von
5 umgestalteten Gewehren wurden noch geringfügige Änderungen
durchgeführt und deren Zweckmäßigkeit durch einige kurze Schieß-
versuche überprüft.
Die in 8mm Repetiergewehre umgestalteten Gewehre des größeren
Cilibers werden auch für den Gebrauch der Patrone mit rauchfreiem
Pulver eingerichtet.
4; Versuche zur Ermittlung eines geeigneten Ersatzes für die zur Zimmer -
gewehr-Elnrlohtung M. 1888 gehörigen Stahlpatronen, bezw. einer rationellen
Abänderung der letzteren.
Da von vielen Seiten Klagen erhoben wurden, dass die zur Zimmer-
gewehr-Einrichtung M. 1888 gehörigen Stahlpatronen vorzeitig unbrauch-
bar werden und weil Beschädigungen der Laderäume der zum Zimmer-
gew ebr-Scbie Den verwendeten Repetiergewehre M. 1888 eintraten, so
266 May r.
wurden nebst den zur Keparatur beschädigter Stahlpatronen gebotenen
Ermittlungen auch Versuche angestellt, die Stahlpatrone in geeigneter
Weise zu ersetzen.
Da die von einem Truppenkörper vorgeschlagene Verwendung von
Messingpatronen weder vom technischen noch ökonomischen Standpunkte
vortheilhaft erschien, wurden von der k. u. k. Artillerie-Zeugs-Fabrik
Stahlbronzepatronen mit stählernem Bodenstück zur Erprobung beantragt
Diese letzteren Patronen entsprachen dem gedachten Zwecke nicht,
weil sie zu sehr äusseren Deformationen unterworfen waren.
In der Folge werden die Versuche mit Stahlpatronen fortgesetzt,
welche an der Spitze und dem den Wulst tragenden Theile mit Stahl-
bronze bekleidet sind, um einerseits die Deformationen der die sichere
Lagerung derselben bedingenden Theile zu vermeiden und anderseits die
schädlichen Einflüsse auf den Laderaum der Gewehre abzuschwächen.
c) Versnobe mit der Zixnmergewehr-Einrlohtung, System Straube.
Die im Jahre 1889 mit einer derartigen Zimmergewehr-Einrichtmg
durchgeführten Versuche ergaben den Anstand des selbstthätigen An-
gehens des Schusses beim Vorschieben des Verschlusskolbens.
Im Jahre 1890 wurde eine neue derartige Vorrichtung — nachdem
durch wiederholte Modification der Beseitigung des genannten Fehlen i
Rechnung getragen worden war — mit günstigem Erfolge erprobt und j
die Fortsetzung der Versuche mit derselben im Jahre 1891 bei der ,
Truppe und der Armee-Schießschule verfügt.
B. Carabiner.
aj Versuche mit Repetieroarabiner, System Odkolek.
Diese für die Gewehrpatrone M. 1888 eingerichtete Waffe hatte
einen Geradzug - Kolben verschluss und ein rechtsseitlich aufsteckbarei ;
Magazin.
Wegen der bei der Erprobung dieser Waffe aufgetretenen Anstand*
wegen des seitlich ansteckbaren Magazins und der Compliciertheit fa
Verschluss- und Abfeuerungsmechanismus, und weil das Totalgewicht dar ':"
Waffe 3'8ty beträgt, wurde von diesem Projecte abgesehen.
hi Versnobe mit dem Repetieroarabiner neuen Systems Mannliober. -
Die Versuche mit diesem Carabiner wurden im Jahre 1890 bei
Anwendung rauchfreien Pulvers beendet und ist dessen Einführung ab
Carabiner M. 1890 bereits erfolgt. Die Beschreibung des Carabiners ist
im 5. und 6. Hefte der „Mittheilungen" enthalten.
Übersicht der Versuche auf dem Gebiete des Artillerie- und Waffen wesens. 267
C. Pistolen.
a) Versnobe mit der Repetierpistole» System Schönberge r.
Das Princip dieser Pistole besteht in der Anwendung eines Gerad-
zug-Kolbenverschlusses und der Packetladung. Dieselbe Pistole gelangte,
nachdem sie aufgrund vorgekommener Anstände jedesmal verbessert
Verden, wiederholt zur Erprobung. Den Hauptmangel derselben bildete
das schwierige Extrahieren der abgeschossenen Patronenhülsen.
Da bei den letzten Erprobungen das wiederholt verbesserte Project
schon bei weitem besser functionierte als zuvor, so ist die Möglichkeit
vorhanden, dass bei weiterer Verbesserung desselben, die tadellose
Fnnctioniening erreicht wird.
Die Versuche werden daher im Jahre 1891 fortgesetzt.
IL Pulverversuche.
a) Übernahme von eingelieferten Pulversorten.
Bis zum Schlüsse des Jahres 1890 wurden vom Militär-ComiW
■achfolgende Pulversorten übernommen:
a) 30 Serien Gewehrpulver M. 1886 der k. u. k. P u 1 v e r f a b r i k in
8tein und 53 Serien dieses Pulvers von der Pulverfabrik Mayr &Roth
m Felixdorfl
b) In 6 Serien Nr. I und Nr. II extrafeines Jagd- und Scheiben-
pulver aus der k. u. k. Pulverfabrik in Stein.
c) Eine Bestlieferung von 1000% und eine Serie von extrafeinem
Bundkornscheibenpulver 8U der Pulverfabrik Mayr & Roth in
Felixdorf.
d) 15 Serien 7mm Geschützpulver der k. u. k. Pulverfabrik in
gtein und 5000% braunes prismatisches Geschützpulver M. 1882 der
Pulverfabrik Mayr & Roth in Felixdorf.
e) 2 Lieferungen 7/B Satzscheiben-Kornpulver zu 1400%, bezw.
ttQkg der Pulverfabrik Mayr & Roth in Felixdorf.
Diese Pulversorten wurden nach den vorgeschriebenen Übernahms-
bedingungen geprüft und classificiert.
6) Erprobung von 6 bis 10mm Geschützpulver des Artillerie-Zeugs-Depöts
in Theresienstadt bezüglich seiner ballistisohen Leistungsfähigkeit.
Dieses Pulver rührte von ausgeleerten 9cm Wurfpatronen her.
Es wurde comparativ mit 7mm Geschützpulver erprobt und
entsprach den für das letztere Pulver festgesetzten Übernahmsbedingungen.
268 May r.
t) Auswahl eines geeigneten Pulvers statt des gewöhnlichen Geschütspnlven
für den 16cm Vertheidigiingsmörser und die Kanonen K. 1861.
Nachdem sich beim Tormentieren von 15cm Vertheidigungsmörsern
Deteriorierungen an den Verschlüssen, Liderungsbestandtheilen, im Keil-
und im Ladeloche zeigten, welche nur der brisanten Wirkung des ge-
wöhnlichen, für das Tonpentieren verwendeten und von Privaten gelieferten
Geschützpulvers zugeschrieben werden konnten; dann weil das gewöhnliche
Steiner Geschützpulver bei den für die verschiedenen Geschossgattungen
normierten Maximalladungen ebenfalls Gasspannungen ergab, welche über
die nach der Bohrconstruction zulässige oberste Gasspannung von 965 At-
mosphären hinausgiengen : so wurde bei dem 15cm Vertheidigungsmörser
— ähnlich dem 15cm Belagerungsmörser — für die Maximalladungen
die Anwendbarkeit von 7mm Geschützpulver erprobt.
Für das Hohlgeschoss und das Shrapnel M. 1878 ergab sich eine
Ladung von 1*3%, für das Hohlgeschoss M. 1861 und das Shrapnel M. 1866
die Ladung von V7kg 7mm Geschützpulver, statt der Ladungen von 1*152?
und Vlkg gewöhnlichen Geschützpulvers; es wurde constatiert, dass mit
Eücksicht auf die Grösse der gemessenen Gasspannungen der Ersatz im
gewöhnlichen durch 7mm Geschützpulver bei den Maximalladungen des
15cm Vertheidigungsmörsers zulässig ist.
Mit Bücksicht auf das eben geschilderte Verhalten des gewöhnlichen
Geschützpulvers bei den Maximalladungen des Vertheidigungsmörsers
war es geboten, dessen Anwendbarkeit auch bei den Schussladungen
der eisernen 12cro und 15cm Kanone M. 1861 zu überprüfen.
Bei der 15cm Kanone M. 1861 wurde die zulässige Gasspannung
von 1000 Atmosphären sowohl bei Hohlgeschossen M. 1861, als auch
bei Hohlgeschossen M. 1878 überschritten. Hieraus ergibt sich die
Notwendigkeit des Ersatzes der Schusspatrone von 2'lbkg gewöhnlichen
Geschützpulvers bei der 15cm Kanone M. 1861 durch eine äquivalente
Ladung 7 mm Geschützpulvers.
Für den 15cm Vertheidigungsmörser sind die früher erwähnten
Maximalladungen von \'3kg bezw. V7kg 7mm Geschützpulver bereits
normiert worden; bei der 15cm Kanone M. 1861 werden die den Ersatz
des gewöhnlichen Geschützpulvers bei der Schusspatrone durch ein äqui-
valentes Gewicht 7mm Geschützpulver bezweckenden Ermittlungen im
Jahre 1891 durchgeführt,
HL Versuche mit Feldgeschützen.
a) Erprobung von erleichterten 9»m Feldkanonen M. 1875.
Bei Anwendung des rauchfreien Geschützpulvers in jener Ladungs-
größe, welche der normalen Schusspatrone aus 7mm Geschützpulver in
Übersicht der Versuche auf dem Gebiete des Artillerie- und Waffenwesens. 269
ballistischer Beziehung gleichwertig ist, ergibt sich bei der 9cm Feld«
kanone IL 1875 eine um 100 bis 200 Atmosphären geringere Gas*
Spannung, als beim Schwarzpulver: dies ließ eine Verringerung des
Bohrgewichtes bei der 9cm Feldkanone zulässig erscheinen ; überdies war
zu erwarten, dass auch ein entsprechend erleichtertes 9cm Bohr eine
(prägende Ausdauer zeigen dürfte, wenn die Gasspannungsgrenze von
1360 Atmosphären nicht überschritten würde.
War dann diese Ausdauer wirklich vorhanden, so konnten mit derart
erleichterten Bohren in 8cm Lafetten die reitenden und in 9cm Lafetten
die schweren Batterien betheilt werden; hielt jedoch die 8cm Lafette
die vermehrte Beanspruchung nicht aus, dann war auch für die reitenden
Batterien die zweite Combination — jedoch mit einer 9cm Lafette ohne
Achssitze — noch zulässig.
Dementsprechend gelangte je ein erleichtertes 9cm Feldkanonen-
rohr M. 1875 in einer 9cm Lafette — zuerst ohne Achssitze — und
i* einer adaptierten 8cm Lafette ohne Achssitze zur Erprobung.
Die Gewichte der Bohre betrugen 415% und 404%; die adaptierte
8c» Lafette ohne Achssitze war 446% schwer.
Die Versuche umfassten : das Ermitteln einer der normalen Schuss-*
patrone äquivalenten Ladung rauchfreien Geschützpulvers ; das Präcisions-
xfcießen auf 1000, 2000, 3000, 4000, 5000 und 6000 Schritt; das
Ermitteln der Ausdauer und schließlich noch — da nach den Versuchen
mit dem Velocimeter von S^bert bei Anwendung rauchfreien Pulvers
die Verkürzung der Bohre zulässig schien — das Ermitteln jenes Maßes
der Bohrverkürzung, welches ohne eine erhebliche Einbuße an Geschoss-
anfluigsgeschwindigkeit noch zulässig ist.
Diese Versuche zeigten, dass bei Anwendung einer entsprechenden
Allongierung der Patrone die zum Erreichen einer Anfangsgeschwindigkeit
Ton etwa 450m für das 9cm Hohlgeschoss M. 1875 erforderliche Ladung
rauchfreien Geschützpulvers der Probe II vom Jahre 1890 0*64% beträgt.
Die Schusspräcision der erleichterten Bohre war bei Anwendung
rauchfreien Pulvers erheblich schlechter, als die entsprechenden Werte
der Schießtafel mit 7mm Geschützpulver ; diese Erscheinung ist lediglich
ler Anwendung des neuen Präparates zuzuschreiben, da zwei Prucisions*
Serien, welche aus dem in der 9cm Lafette gelagerten, erleichterten Bohre
auf 2000 Schritt mit der normalen Schussladung von 1*5% 7mm Ge-
schützpulver abgegeben wurden, 50°/0ige Höhenstreuungen von 079m
und l'O Im — also bessere Werte als die Schießtafel — ergaben, womit
der Beweis geliefert wurde, dass die Erleichterung des Systems ohne
Einfluss auf die Präcision war.
270 M a y r-
Beim Ausdauerschießen sollte die Schusszahl der Bohre auf 1000
ergänzt werden. Hiebei wurden die Hohlgeschosse und Shrapnels im
Verhältnis 5 : 7 ihres Vorkommens in der Ausrüstung verwendet. Nach
je 200 Ausdauerschüssen wurde auch das Messen der Geschoss-
geschwindigkeiten und Gasspannungen, sowie das Präcisiousschießeu auf
2000 Schritt vorgenommen. Zur speciellen Erprobung der beiden Lafetten
sollten 500 Schüsse gebremst, Hohlgeschosse unter mehr als 16 Grad,
ferner 25 unter der größten zulässigen Elevatiou geschossen werden.
Bei diesem Ausdauerschießen wurde die 8cm Lafette nach dem
468. Schusse — dem 234. gebremsten — dadurch unbrauchbar, dan
beide Lafettenwände sich in der Gegend der Richtmaschine nach links
ausbogen. Die 9cm Lafette erhielt beim 710. Schusse — dem 359. ge-
bremsten — in der Gegend des Lafettenkastens in der linken Lafettenwand
und beim nächsten Schusse auch in der rechten Lafettenwand (270mm
hinter der Achsmitnehmerplatte) einen Sprung und war unbrauchbar.
Bei der 9cm Lafette versagte nach dem 700. Schusse — dem 34&
gebremsten — auch die Bremse.
Die beiden Rohre haben kaum nennenswerte Bohrungsveränderung«
erlitten.
Um bezüglich der bei Anwendung rauchfreien Geschützpulvers
zulässigen Verkürzung der Rohre praktische Anhaltspunkte zu gewinnen,
wurde ein erleichtertes 9cm Rohr an der Mündung um 26ctw — d. i.
etwa drei Caliber verkürzt. Beim Schiessen mit -r-wn — - — r^— = — Ge-
0-64% rauchfreien
schützpulvers wurde eine Geschwindigkeitsabnahme von constatiert,
also eine Abnahme, welche zu der erreichten Gewichtserleichterung in
keinem günstigen Verhältnisse steht.
b) Erprobung von Radnaben aus Stahlgoss bei leichten und schweren
Radern M 1875.
Von diesen Rädern wurden die leichten von der Firma Skoda,
die schweren von der Firma Blekmann geliefert und auf ihre Ausdauer
erprobt. Die leichten Räder waren seither bei 473, die schweren Räder
bei 1874 Schüssen aus der 8cm, bezw. 9cm Feldkanone M. 1875 in
Verwendung, ohne dass die Naben irgendwelche Veränderungen erlitten
hätten.
c) Erprobung von eisernen, zerlegbaren Radern, System Zajooek und
Hansenblas.
Diese Räder sind in ihrem Constructionsprincip den Rädern M. 1875
ähnlich und bestehen aus dem Radkranze — einem gebogenen, mit der
Übersicht der Versuche auf dem Gebiete des Artillerie- und Waffenwesens. 271
Höhlang nach innen gekehrten „Uu-Eisen — , 2 Nabenkörpern aus
Weichguss, welche die Nabenbüchsen enthalten, und 12 eisernen, röhren-
förmigen Speichen, welche in den Radkranz und in die Nabenkörper
eingesetzt und mit diesen durch Schrauben verbunden sind. Zwischen
den Nabenkörpern und den Speichen sind Lederscheiben eingelegt, um
ein genaueres Anpassen der Theile zu ermöglichen und um die Wirkung
heftiger Stöße abzuschwächen.
Diese Bäder standen bei der 9cm Lafette bei 262 Schüssen —
hievon etwa ein Drittel mit 7mm, die anderen mit rauchfreiem Geschütz-
pulyer — in Verwendung, und ist bis jetzt der Zusammenhang der
timelnen Bestandteile schon wesentlich gelockert.
IT. Versuche mit Belagerungs- und Festungsgeschützen.
a) Fortsetzung der Versnobe bei der 10 6cm Kanone.
Vor Beginn der Versuche im Jahre 1890 wurden die bei den
Versuchen des Vorjahres an dem Bohre und der Lafette aufgetretenen
Mängel beseitigt Die Deformationen der gezogenen Bohrung wurden
egalisiert und bei der Lafette die richtige Lagerung der Bichtmaschine
und gleichzeitig auch die Isolierung des Lagers der Bichtschrauben-
motter von jenem der Achsmitnehmer bewirkt.
Zur Constatierung der Zweckmäßigkeit dieser Herstellungen wurde
zusiehst das Präcisionsschießen auf 2000m und 3000m vorgenommen.
Es resultierte hiebei eine wesentlich schlechtere Präcision, als bei den
Versuchen im Jahre 1889 und schon nach 89 Schüssen, welche aus
dem hergestellten Bohre abgegeben worden waren, konnte man neuerliche
Formveränderungen der gezogenen Bohrung constatieren.
Das Bohr wurde wieder hergestellt und diente in der Folge nur
mehr zur Vornahme von Geschosserprobungen; für Präcisionsversuche
wurde ein neues Bohr erzeugt, welches aber noch nicht zur Ver-
wendung kam.
Die Versuche mit der 10'öcm Kanone werden im Jahre 1891
fortgesetzt
Bei diesem, für eine mobile Verwendung bestimmten Geschütze
ergaben sich bezüglich dessen Bedienung erhebliche Schwierigkeiten;
schon bei der Aufstellung auf festem Schotterboden gräbt sich der
Protzstock bereits nach wenigen Schüssen beinahe einen halben Meter
tief ein und erfolgt ein Einschneiden der Bäder auf etwa 30cm Tiefe,
wodurch selbst für eine Bedienung von 8 Soldaten das Vorführen des
Geschützes viel Kraft und Zeit erfordert, außerdem aber auch das
Ertheilen der Seltenrichtung erschwert und daher auch die Schuss-
272
Majr.
präcision uachtheilig beeinflusst wird ; demnach wurde für die
lÖ'[><m Kanone eine hohe Batterielafette mit einer hydraulischen
Bremse und eine Bettung als Geschützunterlage in Aussicht genrumn^ü.
b) Schießen von Shrapnels mit verminderten Ladungen ans der IZcm und
16cm Kanone M. 1880.
Anschließend an die Versuche des Vorjahres wurden im Jahre 1890
I Mi
für das Shrapnelschießen mit den verminderten Ladungen von —
1mm Geschützpulver aus der
Vlnn
Kanone M. 1880 noch die Versuche
zur Ermittlung der Zündertempierung und zur Feststellung der Geschosa*
Wirkung durchgeführt
Diese Versuche ergaben bezüglich der Geschoss Wirkung bis auf
Distanzen von 2500m bei beiden Calibem sehr befriedigende, auf 3000m
noch gute Resultate, so dass die Folgerung zulässig ist
den genannten Geschützen auf Distanzen bis 3000m gut gedeckte t
mit dem Shrapnelwurf mit Aussicht auf Erfolg bekämpfen kann*
Ein aufgrund eines Einschiefiens mit Hohlgeschossen durchgeführtes
Shrapnelwerfen aus beiden Calibem auf 2000«* Distanz ergab eine ganx
befriedigende Wirkung, ein Beweis, dass nach einem vorausgegangenen
Einschießen mit Hohlgeschossen der Übergang zum Shrapnelwerfen ricl
durchgeführt werden kann.
Diese Versuche sind abgeschlossen und ist die Einführung de«
Shrapnelwurfes bei 12cm und lbcm Kanonen IL 1880 bereits eri
c; Werfen von Shrapnels unter Elevationen von 20 bis 30 Orad aus der
18cm Kanone M, 1880.
Nachdem die Bekämpfung von Zielen hinter Deckungen an* d
18c/» Kanone M. 1880 unter großen Elevationswinkeln — 30 Grad —
bisher nur mit Hohlgeschossen erfolgen konnte, so war es zur Erhöhung
der Wirkung dieses Geschützes wünschenswert, auch das Werfen tob
Shrapnels unter hohen — zwischen 20 und 30 Grad gelegenen — Ele-
vationen in derselben Weise auszuführen, wie bei den I5nn
Bei Anwendung dieser Elevationen und der Gebrauchsladungen
von 1*2% 1*4%, 1*6% 2-OAv, 24% und 2-8% 7 mm Geschütipulfer
wird aus der Kanone M. 1880 der Ertrag von 1000m bis 3000m mit
ipuels vollkommen beherrscht, und die WurfpräcisioD des Geachüi
ist nach den Resultaten der durchgeführten Port£c-Ennittl" sehr
befriedigend.
Für den Abschlug der Versuche sind noch die Ermittlung
Zündertempierung und Feststellung der Geschosswirkung ausstäu-
Übersicht der Versuche auf dem Gebiete des Artillerie- und Waflcnwesens. 273
welche Versuche unmittelbar Dach der definitiven Entscheidung der
Doppelzünderfrage zur Ausführung gelangen werden.
dj Erprobung einer neuen Liderung für 12cm und 16cm Kanonen M. 1861.
Im Jahre 1889 wurde eine neue Liderung für 12cm und
15cm Kanonen M. 1861 erprobt, deren Princip darin bestand, dass ein
am Kopfe des Verschlusskolbens angeschraubter Bing im Momente des
Schusses expandieren und den gasdichten Abschluss bewirken sollte. Da
sich diese Liderung nicht bewährte, so wurden im Jahre 1890 die
einschlägigen Versuche auf ein anderes Princip basiert. Letzteres besteht
im wesentlichen darin, dass der gasdichte Abschluss schon vor dem
Schusse, und zwar dadurch bewirkt wird, dass ein stählerner, nach der
Richtung eines Radius geschlitzter Bing sich beim Schließen des Ver-
schlusses — durch einen Liderungsstempel expandiert — an die
Bohrungswand drückt.
Zuerst kamen bei der 12cm eisernen Kanone zwei Moditicationen
dieser Liderung zur Erprobung, welche sich hauptsächlich durch die
Führung des Schlitzes im Binge unterschieden.
Nachdem der Bing der ersten Modification gleich beim ersten Schusse
eine bleibende Ausdehnung erlitt und ausgeschieden werden inusste, so
erscheint es überflüssig, denselben erst näher zu beschreiben. Bei der
zweiten Modification, welche nunmehr versucht wurde, war der Schlitz
durch eine parallele zur Basis des Binges geführte Schnittfläche unter-
brochen und der Liderungsstempel an seiner Basis durch eine ringförmige
Bank verstärkt
Diese Liderungsmodification erwies sich bei 57 Schüssen, welche
mit Q'Akg, 0'7lcg, Vlfai Pulverladung und Geschossen M. 1878 abgegeben
wurden, als vollkommen entsprechend ; sie funetionierte tadellos und der
Verschluss ließ sich immer leicht öffnen. Die Behandlung der Liderung
erforderte gar keine besondere Sorgfalt, nur war ab und zu das Ölen
der lidernden Fläche geboten. Nach Beendigung der geschilderten
Versuche hatte der Bing nur eine ganz ■ geringfügige bleibende Aus-
dehnung, welcho jedoch die gute Liderung während des Schießens nicht
hinderte.
Eine ähnliche Liderung wurde auch bei der 15cm eisernen Kanone
durch Abgabe von 57 Schüssen mit 0*8.V»7/, l*45Äv/ und Hihlg Ladung
und Hohlgeschossen M. 1861 und Shrapnels M. J.Sf><> erprobt Die
Liderung war gut; doch musste tl«r Bing an seiner lidernden Fläche
Tor jedem Schusse mit Schmierseife oder Öl bestrichen werden. Der
:J7
274 M a y r.
Verschluss war leicht gangbar; der King hatte nur eine geringfügige,
bleibeude Ausdehnung erfahren.
e) Erprobung des mit einer durchgreifenden Futterrohre versehenen
12cm Kanonenrohres M. 1880, Nr. 6.
Da die Experimentierung der gefütterten 12cm Kanone Nr. 3
keine verlässlichen Aufschlüsse über die Zulässigkeit des Fütterns der
]2nn Rohre M. 1880 ergab, so wurde dieselbe beim Bohre Nr. 5
wiederholt; bei diesem Rohre war die Futterröhre gegen das Verdrehen
besonders gesichert.
Nach der durch Abgabe von 200 Schüssen mit der vollen Ladung
durchgeführten Erprobung war weder eine Abnahme der Geschoss-
geschwindigkeit noch der Präcision zu constatieren.
Die Futterröhre war vollständig intact und nur eine Streckung
des Ringlagerfutters eingetreten, welche einen klemmenden Gang des
Verschlusses verursachte und durch Egalisieren nur zeitlich beseitigt
werden konnte.
Um radical abzuhelfen, wurden das Ringlagerfutter und die Stoß-
platto statt aus Kupfer aus l-5°/0iger Bronze hergestellt und das Rohr
einer neuen Erprobung unterzogen. Erst nach Abgabe von 188 Schüssen
— also am Schlüsse der Experimentierung — war eine schwerere
Gangbarkeit des Verschlusses zu bemerken, deren Ursache noch nicht
klar gelegt ist. Die Erprobung des gefütterten 12cm Kanonenrohres
M. 1880 Nr. 5 wird fortgesetzt werden.
/ Aasdauer-Erprobung des zum zweitenmale gefütterten 16cm Kanonen-
rohres M. 1880 Nr. 6.
Aus diesem Rohre, welches im Jahre 1890 mit einem neuen
Kupferfutter versehen wurde, sind bisher 1235 Schüsse und Würfe,
darunter 207 nach dem Einsetzen des neuen Kupferfutters, abgegeben
worden. Das Rohr ist noch vollkommen brauchbar und wird dessen
Erprobung auf Ausdauer fortgesetzt werden.
(j) Ausdauer-Erprobung des 18cm Kanonenrohres M. 1880 Nr. 1.
Der Ausdauerversuch wurde bei diesem Rohre mit der verlangten
Srhusszahl von 2500 abgeschossen.
Dasselbe ist wohl noch brauchbar, dessen Präcision ist aber auf
die Hälfte des ursprünglichen Maßes herabgemindert.
h Erprobung von Rädern mit 8 Felgen und 16 Speichen.
Von diesen Rädern stehen je zwei leichte und zwei schwere
142<-m Räder M. 188o in Erprobung.
Übersicht der Versuche auf dem Gebiete des Artillerie- und Waffen Wesens. 275
Die leichten Bäder, deren Herstellung aus 8 Felgen und 16 Speichen
für die Zukunft schon aufgrund der Versuche im Jahre 1889 angeordnet
wurde, standen im Jahre 1890 nur bei der I0'5cm Kanone in Erprobung
und waren bisher bei 544 Schüssen — darunter 413 mit 4'8Ä# Ladung —
in Verwendung. Die Kader sind noch vollkommen brauchbar.
Die beiden schweren Bäder sollten bei 200 Schüssen mit der
vollen Ladung aus der 12cm und 15cm Kanone M. 1880 ihre Haltbarkeit
erweisen und standen bis jetzt bei beiden Calibern bei zusammen
402 Schüssen — darunter 242 mit der vollen Ladung von ±'8kg bezw.
7*8% — in Verwendung. Dieselben sind noch gut erhalten und können
demnach als ein sehr guter Ersatz für die normalen Bäder M. 1880
bezeichnet werden.
\) Erprobung von verstärkten Raumnadeln M. 1880.
Da es mit den normierten Baumnadeln M. 1880 unmöglich war,
im Zündloche stecken gebliebene Frictionsröhrchen zu entfernen, so
wurden dieselben in der Weise verstärkt, dass deren Schaft einen
eonischen Anlauf erhielt, mit welchem stecken gebliebene Frictionsröhrchen
er&sst und beseitigt werden konnten.
Die verstärkten Baumnadeln M. 1880 entsprachen dem gedachten
Zwecke. Deren Einführung wurde bereits normiert.
V. Geschossversnche.
•) Ermitteln der Wirkung von 9cm scharf adjustierten Hohlgeschossen
M. 1875 auf Distanzen von 600 Schritt und darunter gegen freistehende
Ziele.
Durch diesen Versuch war zu ermitteln, ob die Hohlgeschosswirkung
die Wirkung der Kartätschen zu ersetzen vermag und hiebei auch auf
die Feststellung kriegsmäßiger Zielregeln bedacht zu nehmen.
Es wurde stets mit ganz eingeschobenem Aufsatz auf den Fuß-
pnnkt der ersten Wand des üblichen freistehenden Shrapnelzieles gerichtet
und nach vollzogener Richtung auf -■— Schritt Distanz die Elevation
~ . ^. , . , , i 2/10 TT , , vergrößert
durch Drehen am Richtschraubenrad um t-t— Umdrehung — —-. — —
1/10 verkleinert;
50wi
bei dieser Richtung schlugen die Hohlgeschosso etwa — - vor der ersten
Bretterwand auf, explodierten 5m bis 7m nach dem Aufschlage und
ergaben auf — r Schritt Distanz — -- Procent scharfe Treffer gegen
° 300 74*b
— - Procent bei den Kartätschen auf ^— Schritt. Die absolute Wir-
934 *00
37*
276 May r.
kung — Trefferzahl und Zahl der getroffenen Eotten — war hiebei kaum
nennenswert geringer, als bei den Kartätschen, so dass gefolgert werden
kann, dass bei ebenem festen Heideboden, wie ihn der Versuchsplatz
des Militär-Comitös aufweist, das Hohlgeschoss die Kartätsche zu ersetzen
vermag. Ob dies auch bei anderen Bodenverhältnissen zutrifft, muss
wohl weiteren Versuchen überlassen bleiben.
b) Ermitteln der Shrapnelwirkung von 9cm Hohlgesohossen X. 1876 gegen
freistehende und gedeckte Ziele.
Zu diesem Zwecke wurden mit Percussions-Iiingzftndern versehene
scharf adjustierte 9cm Hohlgeschosse auf 2000 Schritt und 3333 Schritt
gegen das übliche freistehende und auf 2500 Schritt gegen das gedeckte
Shrapnelziel geschossen, bezw. geworfen.
Diese Versuche zeigten, dass beim Schießen auf — — ■, — ^ , <A.
3333 schritt
im ganzen Ziele — aus 3, 20m hintereinander aufgestellten 36m langen
und 27m hohen Bretterwänden bestehend r- t, der-
kaum y4
jeuigen Wirkung erzielt wurde, welche im Dienstbuche G— 42 für
geschossene Shrapnels angegeben ist. Hiezu kommt noch der Nachtheil.
V
dass yj- der erzielten, ohnehin nur sehr geringen Wirkung auf die der
Geschossexplosion zunächst befindliche erste Wand des Zieles entfällt,
dass also die Geschosse fast gar keine Tiefenwirkung äußerten. Doch darf
nicht unerwähnt bleiben, dass vor den Bretterwänden des Zieles zur Zeit
des Versuches große Schneemassen lagerten, welche die Wirkung der
Geschosse ungünstig beeinflussten.
Die Wirkung der als Shrapnels verwendeten Hohlgeschosse gegen
das gedeckte Ziel ist belanglos, weil in der hauptsächlich inbetracht
kommenden, gut gedeckten ersten Bretterwand nur vereinzelte Treffer und
diese nur im obersten Theile derselben erzielt wurden.
Aus dem Vorgesagten folgt, dass Hohlgeschosse als Shrapnels
gegen freistehende Ziele nur zur Notli, gegen gedeckte Ziele aber gar
nicht verwendet werden können.
Doch wird der Gebrauch von Hohlgeschossen mit Zeitzündern oder
Doppelzündern mit Rücksicht auf deren Verwendung beim Einschießen
zum Slirapnelfeuer und mit Rücksicht auf bessere Ausnutzung bei einem
Boden, der für ein Aufschlaggeschoss ungünstig ist, noch weiter studiert
werden.
Übersicht der Versuche auf dem Gebiete des Artillerie- und Waffenwesens. 277
cj Erprobung von 9cm Hohlgesohosaen, welohe duroh Bleikappen auf das
Snrapnelgewioht gebracht worden.
Durch die Anbringung einer Bleikappe auf der entsprechend ver-
jüngten und mit Längs- und Quernuthen versehenen Spitze der Hohl-
geschosse sollte die bestehende Gewichtsdifferenz zwischen dem Hohl-
geschosse und dem Shrapnel ausgeglichen und hiedurch die Anwendung
einer einheitlichen Aufsatzscala für beide Geschossgattungen bei der
9cm Feldkanone erzielt werden.
Die verwendeten Geschosse hatten ein Gewicht von 7- 102 bis
7-152*77, waren demnach nahezu so schwer, als das 9cm Shrapnel
M. 1875. Dieselben waren mit dem später zur Sprache gelangenden
Zejbek'schen Zeitzünder versehen, um den Einfluss der Anbringungs-
weise dieses Zünders, welche eine Schwächung des Geschosses hinter dem
rückwärtigsten Führungsringe bedingt, auf die Widerstandsfähigkeit der
Geschosse zu erproben.
Die Erprobung von 30 Stück dieser Geschosse bezweckte das
Ermitteln ihrer Wirkung, ihres Verhaltens im Fluge und beim ersten
Aufschlage und ihrer Präeision.
Alle Geschosse, bis auf eines, welches im Rohre explodierte, zeigten
volle Haltbarkeit beim Schusse; das Abtrennen von Bleikappen während
des Geschossfluges wurde nicht bemerkt.
Beim ersten Aufschlage stauchten sich die Bleikappen bis auf ihre
halbe Höhe und trennten sich entweder allein ab, oder vereint mit jenem
Theile der Geschosspitze, welcher das Mundloch enthält. Die Präcision
der Geschosse beim Schießen auf 2000 Schritt war nahezu gleich jener,
welche um dieselbe Zeit bei normalen 9cm Hohlgeschossen mit rauch-
freiem Geschützpulver aus anderen Rohren erzielt wurde.
Die Wirkung dieser auf 2000 Schritt geschossenen scharf adju-
stierten Geschosse war in der ersten Bretterwand nahezu jener normaler
Hohlgeschosse gleich, im ganzen aber geringer; nachdem aber in der
Zertheilung der Probegeschosse bei der Explosion kein Grund für eine
geringere Wirkung liegt, so muss dieselbe durch den zur Zeit des Ver-
suches vor den Scheiben lagernden Schnee und auch dadurch ungünstig
beeinflusst worden sein, dass eben wegen des Schnees statt der nach
<r— 42 für die Bodenverhältnisse des Steinfeldes günstigsten Entfernung
der Geschossaufschläge von der ersten Wand von etwa 40 Schritt nur
solche von etwa 15 Schritt erreicht werden konnten.
Es erscheint somit die Verwendung von mit Bleikappen auf das
Shrapnelgewicht gebrachten Geschossen zulässig; auch kann gefolgert
M u
dir Anbriflgttngsweise des SSejbek'schen Zeifc
fYiderstandsfthigkeit der Hohlg* nicht altcriert
I)j tobe, welche den Gewichteausgleich zwischen 9aw BoM-
hossiMi und Shni]mel» M. 1875 bezwecken, werden im Jaiiri i
fortgesetzt Dock wird hiebe! der rationellere, umgekehrte Weg eing< >scbla*
geo werften und wird «las MiUiÄJvComiW zunächst bestrebt Bein, das
Dem Shrapnel M. 187f* durch Anordnung einer Pfllltiug aus IS*
Bartbleikugeln und iurcl Anwendung von Kolofimrom (i
. -siuittel auf das Gewicht <les II
bl u drucken.
d Versuche zur Schaffung von Gesehoasen für die 10 So» Kanone.
!"' Shrapnels .ins Geschdfogussei&en*
Von den im Jahr«' 1888 erprobten, g< nieii !<•
Shrapnels sind 4",, beim ersten Aufschlag serschelii Im Jahr»* i
wurden neuerlich derlei Geecbosee erprobt, welche gegen die fttber
erwlliiitea Lösoferne verstärkt warm, als der untere Rand des StoBsph
und dementsprechend auch dessen Jiauk mit einem größeren Hai
abgerundet wurden.
Von diesen Geschossen sind beim Schieden aus der 10'ßcni Kan-
anf - Distanz =■ Procent im ersten Aufschlage zera Iben
2000m 1*6
entsprachen demnach der für sie in Aussicht genommenen Verv\
mit Doppelz&ndern nicht.
I0*6cm 8hrapnela der Firma Vogel & Noot
Dies»* Geschosse waren — wie die im Jahre 1889 erprobten
SriiiiiiedeisentüUreii mit angeschwellten] Boden nnd
Spitze hergestellt enthielten Hartbleikuiieln als Fiilladung. ferner 0"2]
rehrpalver als Sprengladung' das Gewicht des Geschosses bei
15-456%. Statt der bisher verw« schmalen Eisencentrierung bi
die eine HWfte der Geschosse »ine verbreiterte Centrierwulst, die an-
Halfte ein seicht ein. i, schmales Centrierbani
Die beiden Qeschossgattnngen wurden zur Constaticning ihrer
Flu auf 2000m comparatrv mit geschfltzgi *1e-
öberdii
tttung in der Grobe
Die Prlcision der Geschosse mit verbreiterter Ei>
war heiser, als bei jenen mit dei alen Centrierung; am bea
iinf der Kupferband nng.
len heil»
ersten Auffceblage. Dai bftui eben der Gcschoas-
Übersicht der Versuche auf dem Gebiete des Artillerie- und Waffen wesens. 279
spitzen im ersten Aufschlage liess eine mangelhafte Befestigung der-
selben erkennen.
Beim Sprengen sind die Geschosshülsen ganz geblieben, woraus
gefolgert werden konnte, dass die Geschosse als Hülsenshrapnels wirken
wurden. Da jedoch bei der 10*5rw Kanone eine derartige Gescboss-
wirkung nicht beabsichtigt ist, so wurden in der weiteren Folge Geschosse
derselben Firma mit derart abgeschwächten Hülsen versucht, dass die-
selben voraussichtlich bei der Geschossexplosion zerrissen werden, beim
ersten Aufschlage aber noch ganz bleiben.
Die Hülsen dieser letzteren Geschosse waren in ihrer Wandstarke
um yt«tm geringer als die früher erprobten und aus Stahl erzeugt.
Die Fülladung betrug 391 Stück 13mm Hartbleikugeln, die Spreng-
ladung 0*230A^ Gewehrpulver, das Gewicht des mit dem Doppelzünder
Modell III versehenen Geschosses 15*8fy.
Die Geschosse wurden wie die früheren überdies noch auf Wirkung
erprobt.
Ihre Präcision war jener der gusseisernen 10*5™ Shrapuels nahezu
gleich. Sie zeigten volle Haltbarkeit beim Schusse; dagegen zerschellten
(explodierten) 30 Procent im ersten Aufschlage. Die Hülsen der gespreng-
ten Geschosse wurden zertheilt.
Die Wirkung der scharf adjustierten Geschosse war sehr befriedi-
gend, doch zeigten sich große Unterschiede in den Wirkungen nahezu
gleich gelegener Schüsse, was auf ein ungleichmäßiges Zertheilen der
Geschosshülsen bei der Explosion schließen ließ.
Nach diesen Versuchsresultaten entspricht demnach das 105cm
Shrapnel der Firma Vogel & Noot den Forderungen bei der 105cm
Kanone nicht.
•y) IO°5cm Sbrapnels der Firma Mannesmann.
Die Hülsen dieser Shrapnels waren aus Stahl — so stark wie die
Hülsen der zuletzt erprobten Shrapnels von Vogel & Noot — nach
einer eigens patentierten Methode mit eingeschweißtem Boden erzeugt.
die Geschosspitzen abschraubbar. Die Fülladung betrug 400 Stück
13mm Hartbleikugeln, die Sprengladung 0'250A'</ Gewehrpulver, das
Geschossgewicht (inclusive Doppelzünder) 15'76f>/»v/.
Die Geschosse wurden ähnlieh wie jene von Vogel & Noot
erprobt, ergaben eine Schusspräcision jener der letzteren Geschosse
ähnlich, zeigten jedoch volle Haltbarkeit sowohl beim Schusse, als beim
ersten Aufschlage.
Beim Sprengen blieben die Geschosshülsen ganz.
280 Mayr.
Die Wirkung der scharf adjustierten Shrapnels war wohl befriedi-
gend, aber geringer, als bei den gleichen Geschossen von Vogel k
Noot, was seine Erklärung darin findet, dass die Gescbossbülsen bei
der Explosion ganz blieben.
Aus den Resultaten der Versuche zur Schaffung eines lObem
Shrapnels geht hervor, dass der Forderung des Ganzbleibens der Geschoss-
hfilsen beim ersten Aufschlage und des Zerreißens derselben bei der
fleschossexplosion bei der lObcm Kanone kaum ein anderes Material
besser entsprechen dürfte als jenes der Firma Mannesmann, weshalb
auch die Versuche in diesem Sinne fortgesetzt werden.
ej Versnobe zur Schaffang eines für die 12cm Feldhanbitze geeigneten
gußeisernen Shrapnels.
Diese Versuche sollten zunächst Aufschlüsse über die Anwend-
barkeit des Gusseisens als Geschossmaterial für die 12cm Feldhaubitw
geben, jedoch auch darüber, ob es für die Wirkung dieser Geschosse
vortheilhafter ist, 13mm oder 14mm Hartbleikugeln als Fülladung «
verwenden.
Die Probegeschosse enthielten 369 Stück 13mm Hartbleikugeln ab
Fülladung, eine Sprengladung von 0*2 1kg Gewehrpulver; ihr Gewitht
betrug 16*8*://.
Sie zeigten volle Haltbarkeit beim Schusse und beim ersten Aufschlage;
auch war ihre Wirkung beim Werfen mit der kleinsten Ladung der
I2rm Feldhaubitze von OtU</ 7mm Geschützpulvers befriedigend und die
lVreussionskraft der Füllgeschosse hinreichend.
Die Kesultate dieses Versuches werden bei der definitiven Con-
struction dos 12cm Shrapnels für die Feldhaubitze entsprechend verwertet
werden.
f Versuche mit 15™ abgeplatteten Geschossen mit kegelstntzfönnigef
Holzspitze.
Die günstigsten Resultate wurden beim Beschießen von geneigte!
Panzern bisher mit abgeplatteten 15<w Geschossen erzielt, deren Abplattung
140"»™ Durchmesser hatte und welche mit einer ogivalen Holzspittt
vergehen waren : doch auch bei diesen Geschossen zeigten sich Unregel-
mäßigkeit on in der Wirkung, welche auf die Ablenkung zurückzufuhren
waren, die das Gesehoss infolge der Form der Holzspitze im Momente
des Auftreffens erfahren konnte. War dies wirklich die Ursache dtf
unregelmäßigen Wirkung, so konnte der Behebung durch entsprechend«
Mödirieatiun der Form der Holzspitze eventuell beseitigt werden, ohw
die ballistischen Verhältnisse ungünstig zu beeinflussen.
Übersicht der Versuche auf dem Gebiete des Artillerie- und Waffenwesens. 281
Um dieses letztere zu untersuchen, wurden aus der 15cm Kanone
M. 1880 abgeplattete 15cm Ersatzgeschosse mit kegelstutzförmiger statt
der ogivalen Lindenholzspitze auf 1500m gegen eine Scheibe geschossen.
Hiebei war die Schusspräcision befriedigend.
Die Wirkung von Stahlgeschossen mit derlei Holzspitzen gegen
geneigte Panzer wurde mangels geeigneter Zielobjecte noch nicht durch-
geführt.
VI. Zünderversnche.
m) Versnobe mit dem Doppelzünder Modell III bei Feld- und Belagerungs-
geschützen.
Die Einrichtung dieses Doppelzünders ist aus einem Aufsatze des
Jahres 1890 bereits bekannt.
Aufgrund der bei den Versuchen des Jahres 1889 gesammelten
Erfahrungen ist der Doppelzünder Modell III mit einem schwereren —
im Mittel 8*439^ schweren — Schläger versehen worden ; nachdem überdies
zufolge der Resultate einiger Orientierungsversuche im Anfange des
Jahres 1890 noch einige kleine Änderungen vorgenommen worden waren,
welche hauptsächlich die Adjustierungsweise des Zünders betrafen, konnte
der eigentliche Hauptversuch durchgeführt werden.
Derselbe wurde aus den beiden Feldcalibern, der 15cm und 18cm
Belagerungskanone M. 1880, dann dem 9c?» und 15cm Belagerungs-
mörser M. 1880 durchgeführt und bezweckte nebst der Beurtheilung
des Functionierens des Zünders als Schlag- und Zeitzünder auch die
Feststellung der Tempi erscalen.
Die Resultate des Hauptversuches waren im wesentlichen folgende:
1. Der Percussionszünder des Doppelzünders funetionierte — die
kleinen Ladungen des 9cm und 15cm Mörsers ausgenommen - stets
rorrect
2. Das Beobachten der zum Einschießen verwendeten Doppelzünder-
Shrapnels war bei der 9cm Feldkanone auf allen, bei der 8cm Feld-
kanone auf den Distanzen innerhalb 3000 Schritt verlasslich möglich.
3. Von 392 als Shrapnels verwendeten Geschossen sind etwa
1 Procent vorzeitig explodiert.
4. Die Regelmäßigkeit der Functionierung des Zeitzünders war bei den
beiden Feldcalibern gleich jener des Percussious-Kingzünders M. 1875 85.
Beim 16cm Mörser uud der 18cm Kanone M. 1880 wurden die beim
Percussions- Ringzünder M. 1880 nach den Schießtafeln zulässigen
Streuungen der Sprengorte überschritten, was aber nach den bisherigen
Erfahrungen bei den Versuchen dos Militär-Comites nicht dem Verhalten
282 M a y r.
des Satzscheibenkornpulvers zugeschrieben werden kann, sondern viel-
mehr eine Folge geringfügiger, leicht behebbarer Mängel in der
Adjnstierungsweise der Zünder zu sein scheint.
6. Die längste Brenndauer des Zünders — bei einer Tempieruog
von 300 Grad an der unteren Satzscheibe — betrug bei der Iäw
Kanone (dem 15™ Mörser) M. 1880, 18*00 (18'28) Secunden.
6. Bei einem 8tägigen Fahrversuche in Verwendung gewesene
9cm und I2rm Shrapnels zeigten keine aus den Erschütterungen beim
Fahren abzuleitende schädliche Einflüsse.
Schließlich wird noch bemerkt, dass der Doppelzfinder Modell III
auch gelegentlich der Schießübungen der Feld- und Festungs-Artillerie
einer ausgedehnteren Erprobung mit sehr günstigem Erfolge unterzogen
wurde.
Die Versuche werden fortgesetzt. Nachdem die Brennzeit des
Doppelzünders bei Belagerungs-Kanonen und Mörsern nicht für alle Filh
ausreichen dürfte, so wird für die Fortsetzung der Erprobung ein
Doppelzünder für Feldgeschütze mit bloß einer Satzscheibe und etwi
13 Secunden Brennzeit und ein solcher für Belagerungs- und Festunga-
geschütze mit zwei Satzscheiben und etwa 25 Secunden Brennzeit in
Aussicht genommen.
b) Versuche zur Verbesserung der Shrapnels M. 1863.
Bei den schon seit Jahren fortlaufenden Versuchen zur kriegs-
mäßigen Herstellung der Shrapnels M. 1863 ist der Wert eines härteren
Materiales für den Shrapnelzünder M. 1863 erkannt worden; ebenso hat
es sich gezeigt, dass der zweckmäßigste und verhältnismäßig billigste 1
Ersatz dieser Zünder durch Percussions-Ringzünder M. 1875/85 geschehen *
könne.
Es gelangten daher im Jahre 1890 Sem Shrapnels M. 1863 mit
Percussions-Ringzündern M. 1875/85, deren Satzringe aus Mehlpulver
und Kornpulver gepresst waren, zur Erprobung.
Nach den Ergebnissen dieser Versuche hat das Militär-Comite für
die kriegsmäßige Herstellung der Shrapnels M. 1863 den Percussions-
liingzündcr M. 1875 85 mit Satzringen aus Kornpulver empfohlen.
<-; Versuche mit dem Zeitzünder von Major Zejbek.
Dieser Zünder besteht aus einem mit Pulver gefüllten Bleiröhrchen,
welches in eine hinter dem rückwärtigsten Führungsringe des Geschosses
hergestellte Xuth gepresst und mit einem Kupferbande überdeckt ist
Zum Tempieren mnss sowohl das Kupferband, als auch das Blei-
röhrchen mit einer Tempierzange angestochen werden.
Übersicht der Versuche auf dem Gebiete des Artillerie- und Waffenwesens. 283
Die Versuche mit diesem Zeitzünder haben noch keine Kesultate
für dessen verlässliche Beurtheilung geliefert, können daher erst seiner-
zeit besprochen werden.
VII. Sonstige Versuche.
a) Versnobe mit einer 7cm Sohnellfeuerkanone, Patent Skoda.
Nachdem diese Schnellfcuerkanone bezüglich ihrer Lafettierung
und ihrer sonstigen Einrichtungen als Schiffsgeschütz gedacht war, so
bezweckte ihre Erprobung im wesentlichen nur die Beurtheilung des
angewendeten Verschluss-Systems, bezüglich seiner Zweckmäßigkeit und
Verwendbarkeit überhaupt, sowie bezüglich seiner Übertragbarkeit auf
größere Caliber.
Der Verschluss ist ein Fallblock verschluss; das öffnen (Schließen)
desselben erfolgt durch Drehen einer rechts des Hinterstückes befind-
lichen Kurbel nach rückwärts (vorwärts).
Das Spannen des Schlosses, sowie das Extrahieren der abgeschos-
senen Hülsen erfolgt automatisch beim öffnen des Verschlusses, das
Abfeuern durch Zurückziehen des Züngeis mit einer Abziehschnur.
Beim Schießen erwies sich das Verschluss-System hinreichend wider-
standsfähig; dasselbe verspricht auch eine tadellose Functionierung,
wenn Kapseldurchschlägen und den hiebei eintretenden Verschmutzungen
des Abfeuerungsmechanismus vorgebeugt wird.
Die oft gewaltsame Behandlung, welche der Verschluss beim
Extrahieren festgeklemmter Patronenhülsen erfuhr, lässt dessen Anwend-
barkeit auch bei größeren Calibern erwarten.
b) Versnobe mit einer 8mm Mitraillense, Patent Skoda.
Bei dieser automatischen Mitrailleuse ist der Lauf unbeweglich.
Das Offnen des Verschlusses besorgt der Rückstoß beim Schusse; das
Schließen, eine starke Spiralfeder, welche im rückwärtigen Theile des
Schlossgehäuses gelagert ist. Die abgeschossenen Hülsen werden beim
Offnen des Verschlusses durch den Bodendruck der Pul vergase extrahiert;
das Abfeuern besorgt ein regulierbares Pendel. Die Patronenzufuhr
erfolgt durch einen rahmenartigen Aufsatz, welcher an der linken Seite
des Schlossgehäuses befestigt wird.
Die Erprobung der Mitrailleuse erfolgte mit rauchfreiem Gewelir-
pulver; hiebei war dieselbe theils im Dreifußgestelle, theils im Panzer-
stande gelagert.
Bei der Aufstellung im Panzerstande war die Sehusspräcision der
Mitrailleuse auf den Distanzen bis 2000m befriedigend; eine Belästi-
284 M »y r. ßbftiwht der Vemache auf d«»m Gebiete des Artillerie- u. Waffenwfwns
gung der Hedienungssoldaten durch die Pulvergase fand nicht statt und
«h erwiesen sich auch die Kaumverhältnisse im Innern des Panzer-
HtandeH als ausreichend.
Hei den zur Erprobung der Ausdauer der Mitrailleuse abgegebenen
Schuss-Serien kamen wiederholt Anstände vor, deren veranlassende Ursachen
nicht immer constatiert werden konnten. Nachdem die Mitrailleuse mit
1(5.420 Schüssen belegt worden war, musste wegen des eingetretenen
Brüchen der rechten Oehäusewand das Ausdauerschießen sistiert werden.
Da jedoch die Mitrailleuse im Verlaufe des Ausdauerschießens mit-
unter, selbst bei sehr langen Serien, ein andauernd günstiges Verhalten
zeigte1, konnte die Erwartung ausgesprochen werden, dass es möglieh
sein werde, die vorgekommenen Anstände gründlich zu beseitigen.
Die Versuche werden daher im Jahre 1891 fortgesetzt.
c) Versnobe mit dem Velooimeter von Sebert.
Diese Versuche sollten Aufschlüsse über die Verbrennungs- und
Wirkungsweise des rauchfreien Pulvers geben, lieferten aber mangels
einer entsprechenden Installierung des Apparates bisher noch keine
verwertbaren Resultate.
«f> Erprobung des Distanzmessers des Hauptmanns Erle.
Dieser Distanzmesser, dessen principielle Einrichtung aus dem
tf. Hefte des Jahres 1890 bekannt ist, ergab bei der Distanzermittlung
stehender und beweglicher Ziele bei geübtem Personale günstige Messungs-
resultate. Dessen Krprobung durch die Truppe im Jahre 1891 wurde
beantragt.
285
Die österreichischen Eisenwerke1).
Von
Alfone Halkowicli,
k. u. k. Hauptmann dt» ArtUltritttabt*.
(Mit einer Karte im Texte.)
In unserer Zeit des allseitigen technischen Fortschrittes, in der
das Eisen nicht nur in der Industrie, im Bau- und Verkehrswesen,
sondern auch in hohem Maße bei militärischen Einrichtungen immer
ausgedehntere Verwendung findet; in der Ära der Maschinen, Pauzer
and mannigfaltigsten Eisenconstructionen; in einer Periode der hervor-
ragendsten Ausbildung des Waffenwesens: findet sich wohl kaum mehr ein
technischer Berufszweig, welcher nicht auf die Verwendung von Eisen
in den verschiedensten Formen greifen müsste.
Die richtige Bestimmung und Auswahl der jeweilig günstigsten
Bwensorten und Qualitäten ist eine Kunst, welche nicht nur die ein-
gehende Kenntnis des Materiales und längere praktische Übung, sondern
auch die entsprechende Wahl der Erzeugungs-, respective Bezugsstätte
und die Vertrautheit mit den Eigentümlichkeiten der betreffenden
Pabricationsmethoden voraussetzt.
Für denjenigen Besteller, welcher nicht allen diesen Anforderungen
entsprechen kann, ist es von Vortheil, sich an größere Unternehmungen
tu wenden, welche in ihren eigenen Werken alle oder viele Eisensorten
erzeugen, kein Interesse haben, die eine oder andere Qualität besonders
fcu poussieren und bei der Mannigfaltigkeit ihrer Producte in verein mit
reeller Gebarung nicht nur in der Lage sind, die gestellten Bedingungen
^u erfüllen, sondern auch durch Zuweisung der Arbeit an das für die-
selbe geeignetste ihrer Specialwerke den Besteller der Sorge um die
Auswahl der Erzeugungsstätte entheben.
%) Nach den Ergebnissen von Studien- und Dienstreisen des Verfassers unter
Berücksichtigung der von einzelnen Gewerkschaften zur Verfügung gestellten Daten
»nd mit Benützung offizieller Angaben.
Der Aufsatz behandelt nur die Eisenwerke der im Reiehsrathc vertretenen
Königreiche und Länder, diejenigen der Länder der ungarischen Krone jedoch nicht.
286 H a 1 k o w i c h.
Von diesem Gesichtspunkte aus ist die Kenntnis unserer bedeu-
tenderen heimischen Eisenwerke dem technischen Officier gewiss von
Vortheil, weshalb im nachfolgenden — ohne auf besondere technische
Details einzugehen — die größeren österreichischen Eisenwerke in dem
Umfange skizziert werden, dass eine allgemeine Beurtheilung der Leistungs-
fähigkeit und der Producte derselben ermöglicht wird.
Allgemeine Übersicht.
Die Kronländer Schlesien, Mähren, Steiermark, KärntheD,
Nieder- und Ober-Österreich und Böhmen besitzen zahlreiche
größere und kleinere, theils der Eisengewinnung, theils der Verarbeitung
specieller Eisensorten gewidmete Werke.
An größeren, insbesondere auch für militärische Interessen in
Betracht kommenden Eisenwerken f) sind zu nennen :
In Schlesien undGalizien
die Eisenwerke Sr. kais. HoheitdesHerrn Erzherzogs AI brecht;
in Schlesien
die Eisenwerke des Hoch- und Deutschmeisterthums des
deutschen Kitterordens und
das Eisenwerk des Fürstbisthums Breslau;
in Mähren
die Eisenwerke der Witkowitzer Bergbau- und Eisenhütten-
Gewerkschaft,
das Eisenwerk Segengottes der Kossitzer Bergbau- G esell-
schaft,
das Eisenwerk Janowitz Sr. Erlaucht des Grafen Alfred
Harrach,
die Eisenwerke der Zöptau-Stefanauer Bergbau- und Eisen-
hütten-Gewerkschaft,
die Eisenhütten in Blansko und
das Eisenwerk des Fürst-Erzbisthums zu Olmütz (in Fried-
land, Czeladna und Ostrowitz);
*) Unter „Eis en werken" sind die Statten zur Gewinnung and
Verarbeitung des Koheisens, dann die Raffinierwerke verstanden. .Ma-
schinenfabriken* werden nur dort berücksichtigt, wo sie mit den Eisenwerken
vereinigt sind.
Die Österreich i sehen Eisenwerke. 287
in Steiermark und Kärnthen
(den Eisenländern par excelhnee) nebst vielen kleineren Eisenwerken ins-
besondere die zahlreichen Werke der österreichisch -alpinen
llontan-Gesellschaft, dann
das Schienen walz we r k der k. k. priv. Sud bah n-Ge seil schaft
in Graz ;
in Nieder- und Ober-Österreich
die Eisenwerke in Ternitz,
die Eisenwerke zu Schwechat und Kl ein reifling der öster-
reichisch-alpinen Montau-Gesellschaft und
die Eisenwerke der St. Egydyer Eisen- und Stahl-Industrie-
Gesellschaft;
in Böhmen
die Eisenwerke der Prager Eisen-Industrie-Gesellschaft,
die Eisenwerke der böhmischen Montau-Gesellschaft,
die Teplitzer Walzwerks- und Bessemer-Hütte n (Actien-
gesellschaft) und
die Gusstahlhütte von Skoda in Pilsen.
Zu erwähnen sind weiter als die einzigen, jedoch nicht bedeutenden
Eisenwerke der betreffenden Kronländer:
In Salzburg
die Eiseugewerkschaft Sulz au -Werfen in Salzburg und
das Eisen-Kaffinierwerk in Grödig;
in Tirol
das Eisen- und Stahlwerk in Pillersee und
das Eisen-Gusswerk in Jenbach;
in der Bukowina
die Eisenwerke in Stulpikany und in Bukszoja, dann diejenigen
des Bukowinaer griechisch-orientalischen lteligions-
fondes (in Jakobeny und Eisen au);
in Krain
sind mehrere kleinere Eisenwerke,
während Görz, Gradiska, das Gebiet der Stadt Trio st,
Istrieu, Dalmatien und Vorarlberg keine Eisenwerke besitzen.
Von den größereu dieser Werke werden nachfolgend die typi-
schen und auch vom militär-technischen Standpunkte
288 H a 1 k o w i c h.
wichtigeren ausführlicher geschildert, während sich bei den übrigen
auf die allgemeine Angabe ihrer Einrichtungen (wo thunlich unter Nach-
weisung ihrer Production) beschränkt wird1).
I. Die Eisenwerke Sr. kaiserlichen Hoheit des Herrn Erzherzogs
AI brecht.
Die Gründung der erzherzoglichen Eisenwerke verfolgte haupt-
sächlich den Zweck, das in den sehlesischen und galizischen Domänen
Sr. kaiserlichen Hoheit gewonnene Brennholz unter Ausnützung der
in den Thälern vorhandenen Wasserkräfte zu verwerten ; so entstanden im
Jahre 1837 durch den Bau eines Holzkohlen-Hohofens und einer Gießerei
die Werke inTrzynietzbeiTeschen, wozu 1845 eine Emailhütte kam.
Nach Maßgabe der Entwicklung der Eisenindustrie und der Communi-
cationen (insbesondere nach dem Baue der Kaschau-Oderberger Bahn)
erfolgte die Erweiterung dieser Werke, und wurden im Jahre 1872 zwei
Coaks-Hohöfen mit einer Kohlenwäsche und einer Coaksofenanlage, 1875
eine Bessemerei und ein Stahlschienenwalzwerk, 1877 die Puddlingshütte
und ein Feineisen Walzwerk, 1887 eine Martinanlage, 1888 eine Blech-
geschirrfabrik, 1889 eine Chamottefabrik und 1890 eine zweite Martin-
hütte erbaut.
Gegenwärtig umfassen die Eisenwerke in Trzynietz drei von einander
unabhängige Hüttenämter u zw.
die Kaiser Franz Josefs-Hütte,
die Hildegardehütte und
die Walcherhütte,
wozu noch das selbständig geleitete chemische Laboratorium kommt.
.1. 1) a s 11 ii tte ii a in t K a i» e r F r a n z Jo 8 efs -Hütte.
Zu derselben gehören:
1. Eine Kohlenwäsche, betrieben durch eine lOOpferdige Dampf-
maschine*), mit 2 Centrifugalpunipen *j zum Heben der Waschwässer
!j Bei Werken, welche meist als Studienobjecte gelegentlich der technischen
Exkursionen des höheren Artillerie- und des höheren Uenie-Curses, dann für die
zur Special-Ausbildung bestimmten Officiere dienen, ist an manchen Stellen mehr
in die Details eingegangen worden, um Anhaltspunkte für das Studium besonderer
Einrichtungen zu bieten.
*) Eincylindrig, horizontal, Härtung-Steuerung, ohne Condensation ; Dampf*
cylinder 500mm Durchmesser, 1000mm Hub, 60— ti5 Touren pro Minute.
3) 550mm Durchmesser, 750 Touren pro Minute.
Die Österreichischen Eisenwerke. 289
auf 7m Höhe, Quetschwalzen zur Zerkleinerung der Kohle, vier rotie-
renden Cla8siertrommeln , diversen Eornsetzmaschinen Desintegratoren
und einer Kieswäsche zur Gewinnung der Nebenproducte, sowie den
entsprechenden Dampfkesseln.
Zur Aufbereitung gelangen täglich ca. 30 Waggons Rohkohle, wobei
im Mittel 200 — 300wi* Waschwasser benöthigt wird.
2. Eine Coaksofen-Anlage mit 161 liegenden Öfen1) und
einer Tagesproduction von 1.800 bis 1.900^; zum Ausstoßen der fertigen
Coakes dienen 3 mobile Dampfmaschinen. Schlecht backende Kohlen
werden vor dem Einsetzen feucht gestampft und in Form eines der
Ofendimension entsprechenden Prismas eingesetzt, wodurch es gelingt,
tos denselben dennoch dichte, grobstückige Hohofencoaks zu gewinnen').
Durch die Abgase der Coaksöfen werden 8 Cornwall-Dampfkessel
mit 700m* Heizfläche geheizt, an welche Anlage sich weiter die Eisenerz-
und Kalksteinlagerplätze (zur Deponierung von ca. 500.000? Material)
wtd die Möllergruben schließen.
3. Die Hohofen-Anlage mit 2 Hohöfen3), 2 horizontalen,
SOOpferdigen Zwillingsgebläsemaschinen %), einer 200pferdigen Reserve-
ßebläsemaschine •), 6 Withwell-Winderhitzungs- Apparaten (Windtempe-
»tar 850 bis 680° C) und einem Windregulator.
Die Hohöfen erzeugen hauptsächlich weißes Puddelroheisen für
die Raffinierwerke, hochgraues Bessemerroheisen und Roheisen für den
Martinofen. Die Tagesproduction besteht in ca. 600 bis 650? Bessemer-
nd 800? Puddelroheisen.
') System Gobiet und Semet-Solvay : Länge 6 3 bis 9m, Tiefe 0'55 bis 064m,
Hohe 128 bis 15m. Ofenbesatz 24 und 36? gewaschene Kohle, Coakungsdauer 24 bis
48 Standen.
*) Näheres siehe „Österreichische Zeitschrift für Berg- und Hüttenwesen-,
Jahrgang 1884, Nr. 17.
*) Höhe 18m, Kohlensackweite 6 4m, Fassungsraum 295ms, geschlossene Brust,
j* 6 Blaseformen a 150mm Durchmesser ; die Gicht ist mit Parry-Trichter geschlossen ;
die Gichtgase werden gewaschen und zur Kesselheizung und Winderhitzung benützt ;
die Forderung geschieht mittels einer GOpferdigen Dampfmaschine und Schalen.
4) Compound-Systera mit Härtung - Steuerung ; Hochdrackcylinder 800mm,
XiederdruckcyUnder 1.250mm, Windcylinder 1.840mm Durchmesser; Hub 1.410mm;
16 bis 20 Touren. Jede Maschine gibt pro Minute 200 bis 300m3 Wind bei 15 bis
SOmmi Pressung.
*) Zwillingsmaschine ohne Condensation, Mayer-Steuerung; Windcylinder wie
die beiden andern, Dampfcylinder 684mm Durchmesser.
38
290 H a 1 k o w i c h.
4. Die Eisenerz-Briquettierung, welche dazu dient, die
beim Kosten theils in Staub zerfallenden Spatheisensteine behufs günsti-
gerer Gestaltung des Hohofenganges (unter Beimischung von Kalk und
Steinkohlenschlamm) in Erzziegel zu pressen.
5. Das Bessemerstahlwerk. Dasselbe ist hauptsächlich für
die Yerfrischung des flüssigen, directe vom Hohofen kommenden Roh-
eisens eingerichtet, doch werden im Falle forcierten Betriebes die
Hohofen durch 2 Flammöfen, deren jeder 6? flüssigen Roheisens in
3 Stunden liefern kann, unterstützt. Das Boheisen wird mittels einer
hydraulisch gehobenen Sammelpfanne und Rinnen in die Converter
gebracht, deren das Stahlwerk zwei (von je 7'5t Fassungsraum) f) besitzt
Die Winderzeugung besorgt eine horizontale Zwillingsgebläsemaschine *),
das Umschmelzen des Spiegelroheisens kleine Flammöfen. Ferromangan
und Ferrosilicium werden bei Durchführung des Processes nach Bedarf
im festen rothglühenden Zustande eingesetzt. Das Stahlbad wird mittels
Gießpfannen in Coquillen abgestochen.
Die Kippvorrichtung für die Converter und die verschiedenen Mani-
pulationskrahne sind hydraulisch angetrieben. Zum Ausschmieden der
Probe-Ingots dient ein Probier-Dampfhammer.
6. Die erste Martin-Anlage mit einem Siemens-Regenerativ-
Martinofen von 6 bis 7t Fassung (gegenwärtig nur basisch betrieben),
6 Generatoren mit Treppenrostfeuerung, Abstichpfanne, hydraulischem
Krahn u. s. w.
Die Chargendauer betragt 7 bis 8 Stunden und wird das Product
insbesondere zu Eisenbahnradreifen, "Waggon- und Wagenachsen, Trägern,
Bahnschwellen, Feinblech, diversen Schmiedestücken und für den Stahl-
fayonguss verwendet.
7. Die zweite Martin- Anlage mit zwei basisch zugestellten
Martinöfen (von je St Fassung mit liegenden Regeneratoren und 6 Genera-
toren\ für welche fallweise ein dritter, zwischen der Martin-Anlage und
fj Mit den Convertern wird gegenwärtig nur nach dem säuern Verfahren
gearbeitet. Durchmesser der Converter 2'7m, der Böden 1 Im. Converterfutter auf
«ler Vorderseite 350, auf der Kflckseite 300mm stark : Zustellung beim sauern
Proeess mit Fa<;onsteinen aus Dinas-Material: Hohe der Böden 500mm, Gebläsewindiu«
Strömung durch !* Düsen mit je H Windlöchem vom 11mm Durehmesser. Chargendauer
ea. 1H Minuten.
*) Ohne Expansion, Ventilsteuerung. Dampfeylinder 1.050mm, Windcylinder
1 .20U;/i!/i Durchmesser, Hub l.'JOOmm, 22 bin 2tf Touren, Windpressung 15 Atmosphären.
Die österreichischen Eisenwerke. 291
der Bessemerei aufgestellter Converter vorbereitend arbeitet. Ein fahr-
barer Dampfkrahn und ein hydraulischer Elevator besorgen den Trans-
port des Materials.
Die wöchentliche Erzeugung eines dieser Martinöfen beträgt bei
reinem Martinieren in 22 bis 23 Chargen 1.800 bis 2.000y, bei combi-
niertem Bessemer-Martin-Betrieb 3.200 bis 3.500^ Flusstahl oder Fluss-
eisen-Ingots.
Die aus basischem Flusseisen hergestellten Mörser-Panzerkuppeln
haben vollkommen entsprochen.
8. Die Dampfhammer- Anlage mit 2 Wärmöfen !), 2 Dampf-
hämmern*) zum Vor- und Fertigschmieden der Stahlblöcke und einem
Erahn von 75 q Tragkraft und 5m Ausladung zum Einlegen schwerer
Stahlblöcke in die Öfen und zum Transporte derselben zu den Dampf-
hämmern.
9. Die Stahlgrobstrecke mit 3 Ingot- Wärmöfen s), einer Wal-
zenstraße mit 4 Strecken, welche durch eine 300pferdige Dampfmaschine
ingetrieben wird, einem Rollen-Transportapparat zur Pendelsäge (beide
betrieben durch eine 25pferdige Maschine), dann den verschiedenen Arbeits-
maschinen für Appretur der Schienen.
Die Leistungsfähigkeit der Grobstrecke ist 450 bis 500 Stück
Normalschienen von 9 bis 10//* Länge pro 24 Stunden; doch kann die
Leistung erheblich gesteigert werden, wenn die Ingots- Vorstreckarbeit
zumtheil dem 150</ Dampfhammer überwiesen wird.
Die Grobstrecke wird auch zur Erzeugung von Secundärbahn-,
Feldbahn-, und Grubenschienen, von stärkerem Rundstahl und von Pla-
tinen aus Martinflusseisen-Ingots für die Feinblechfabrication benützt.
10. Das Ty res- Walzwerk mit einem Ingot-Ofen (wie in der
Stahlgrobstrecke ) und dem durch eine 150pferdige Zwillings-Dampf-
maschine %) getriebenen Walzwerke nach System Daelen.
') Herdlänge 6m. Breite 2m. Gewölbhöhe G50mm (resp. 4m, 2 5m und 1.000mm);
Treppenrost und Halbgusfeuerung, Kostfliichen 3, resp. 2 25 m*.
f) Fallgewicht 150^. Hub 25m, Dampfcylinderdurchmesser 1 Im (resp. 3(ty,
1» und 048m); der erste arbeitet ohne, der zweite mit Oberdampf. Chabottegewicht
1500 and 375?
■) An der vorderen Längsseite jeden Ofens sind 7 Arbeitsthüren : die Ingots
**rden bei der dem Fuchs nächsten Thür eingesetzt und allmälig weitergerollt.
Jeder Ofen fasst ca. 20 Blocke und heizt nuch einen stehenden Kauchkessel.
•) Ein Cylinder vertical. d*4r andere horizontal angeordnet. Durchmesser tiOO.
Hub 1.000mm, 150 Touren.
38*
292 Halkowich.
In dem Walzwerke sind 8 Rollen thätig, wovon die Streckrolle
durch eine kleine Reversier-Dampfmaschine vor- und zurückgeschoben,
2 Centrierrollen mit hydraulischen Cylindern angepresst, 2 Staucb-
rollen und eine mittlere Kopfrolle von der Betriebsmaschine in Bewegung
gesetzt werden; — 2 Fa^onrolleu werden von Hand aus gestellt
Zum Einlegen der vorgeschmiedeten Ringe dient ein hydraulischer
Krahn. Die 12stündige Leistungsfähigkeit beträgt 70 Tyres mit Durch-
messern von 650 bis 1.800mm.
Der Betriebsdampf für die Dampfhammer-Anlage, die Stahlgrob-
strecke, das Tyreswalzwerk und die Appreturmaschinen wird theils durch
die Kessel bei den Ingots- Wärmöfen, theils durch eine Batterie ans
10 liegenden Siederohr- und 2 Bauchrohrkesseln geliefert.
11. Das Reversier-Walzwerk ist in Bau begriffen und wird
im Laufe dieses Jahres in Betrieb gesetzt.
Die Beversierstrecke besteht aus einer Vorblock- und einer Pa^on-
strecke, welche durch eine horizontale Zwillingsdampfmaschine *) getrieben
werden.
Vor und hinter der Yorblockwalzstrecke sind besonders (durch
eine Dampfmaschine) angetriebene Rollgänge zum Transport der Blöcke
und besitzt die Fa^onstrecke ähnliche Vorkehrungen. Eine ebenfalls
separat bewegte Blockscheere dient zum Zertheilen von Blöcken bis w
200mm im Quadrat.
Die Blöcke werden aus den Glühöfen mit maschinellen Winde-
Vorrichtungen herausgezogen.
Zum Betriebe des Reversierwalzwerkes dienen 7 Cornwallkessel von
je 110™* Heizfläche.
12. Die Chamottefabrik. Diese im Jahre 1889 in Betrieb
gesetzte Anlage hat hauptsächlich den Zweck, den Bedarf an feuerfestem
Materiale für die Trzynietzer Werke zu decken. An Betriebseinrich-
tungen sind vorhanden:
1 Kollergang mit rotierender Mulde und fixen Kollerscheiben,
1 Kollergang mit rotierenden Scheiben, 2 Quetschwalzwerke, 4 Ein-
weichgruben, 2 horizontale Knetmaschinen, 1 Paternosterwerk, 1 Schnecken-
aufzug, 1 Bremsaufzug, eine Röhrenpresse, 1 Gasringofen, 1 Gaskauimer-
ofen und eine Generatoranlage.
Die Production betrug im Jahre 1890 43.000? an diversen feuer-
festen Steinen.
!) Kolbensteuerung und gerade Coulisse: Durchmesser der Cylinder 1.200**.
Hub 1.250mm, GO Touren.
Die Osterreichischen Eisenwerke. 293
13. Die Appretur- Werkstätte, welche ebenfalls 1889
errichtet wurde, dient zur Instandhaltung der Betriebsmaschinen und
rar Appretur der Walzen des eigenen Bedarfes der Werke und zum
Drehen von Stahlwaren, für welche Zwecke sie vollkommen modern . ein-
gerichtet ist
Die Gesammtproduction der Kaiser Franz Josefs-Hütte
belang 1890:
Coaks 700.000?,
Puddelroheisen 260.000?,
Bessemerroheisen 1 00.000 j,
Bessemerstahl-Ingots 110.900?,
Martinflusseisen-Ingots 140.000?,
Gusswaaren 4.000?,
Schienen 92.650?,
Bundstahl, Zaggel und Feinblechplatinen .... 31.300?,
Tyres 4.485?.
B. Das Hüttenamt Hildegardehütte.
Diesem unterstehen:
1. Die Puddelhütte mit 10 einfachen und 2 Doppel-Puddel-
flfen mit Treppenrostfeuerungen !), 2 Dampfhämmern mit Oberdampf
lind einer dreigerüstigen Luppenstrecke*), welch letztere durch eine
250pferdige liegende eincylindrige Dampfmaschine3) angetrieben wird; —
weiters eine Bohschienenscheere, getrieben durch ein 6pferdiges Loco-
öobiL
2. Das Eisenwalzwerk mit 5 Schweißöfen4) (Treppenrost-
feaerung, Dampfkessel), einer Feineisen- und einer Mittelstrecke, jede
bestehend aus einer Vorstrecke und einer Yollendstrecke, weiters eine
separate Dampfkessel-Batterie mit 230m2 Heizfläche.
*) Herdlänge 1.680, Breite 1.580, resp. 2.000 und 2.050mm, Gewölbhöhe 680 mm;
die Überhitze wird zum Vorwärmen des Roheisens und zur Dampferzeugung benützt.
Chargeneinsatz 300, respective 600%, Chargen zahl pro 24 Stunden durchschnittlich
16; Kalo 8 bis 10%, Kohlen verbrauch pro 100% ausgewalzter Rohschienen 70
bis 75%.
*) Walzendurchmesser 450mm.
•) Mit Condensation, Härtung-Steuerung. Cylinderdurchmesser 750mm, Hub
1.200mm, 60 bis 80 Touren.
%) Herdlänge 8m, Tiefe 1.580mm. Gewölbhöhe 420wim; Einsatz 500 bis
1.500% pro Charge, 13 bis 15 Chargen pro Stunde.
294 Halkowich.
3. Die Walzen-Appretur-Werkstätte und Schmiede,
deren Arbeitsmaschinen durch eine horizontale Dampfmaschine1) betrieben
werden.
Die Leistungsfähigkeit der Hildegardehütte beträgt 90.000 bis
105.000? Walzwaare (Walzdraht, Handelseisen, Grubenschienen und
Fa^oneisen) pro Jahr.
C Das Hüttenamt Walcherhiitte.
Dasselbe umfasst:
1. Die Hohofenanlage mit dem im Jahre 1837 erbauten, 1890
nach schottischem Systeme erneuerten, für Holzkohlen- und Coaksbetrieb
geeigneten Hohofen*) sammt Wassertonnenaufzug, einem horizontalen
Zwillingsgebläse3) mit Dampfkesselanlage, einem Siegener ßohr-
ap parat zur Winderhitzung 4), 4 Schachtröstöfen, einem Patschhammer
und einer Walzenquetsche.
Die Jahresproduction ist 40.000 bis 45.000? Gießereiroheisen.
2. Die Gießerei, welcher außer dem Hohofen 2 Cu pol Öfen
für die Roheisenausschmelzung zur Disposition stehen, erzeugt Potterie,
Heizapparate, Maschinen-, Bau- und Kunstguss und ist mit einer
Modellier-, Ciselier-, Schlosser-, Dreher- und Schmiedewerkstätte, nebst
Schleiferei und Galvanisierungsanstalt vereinigt.
3. Die Emailhütte, welche sowohl zur Emaillierung von rohem
Potterieguss auf der inneren und äußeren Fläche, zur Emaillierung von
Bau- und anderem Guss, sowie zur Erzeugung von emailliertem Blech-
geschirr dient, hat die hiefür entsprechenden Einrichtungen, und sind
mit derselben 2 Schachtöfen für Kalkbrand vereinigt.
Die jährliche Production der Walcherhütte beträgt 35.000y hoch-
graues Gießereiroheisen, 20.000? appretierte Gußwaare 8.000? emaillierte
Gusswaare, 1.500? emailliertes Blechgeschirr und 25.000? gebrannten
Kalk.
(Die Trzynietzer Werke beschäftigen ca. 2.000 Arbeiter.)
!) Cylinderdurchmesser 370mm, Hub 700mm, 80 Touren, Härtung-Steuerung.
*) Geschlossene Gicht, centraler Gasfang, 145m hoch, 3 9m Eohlensackweite,
97m3 Fassungsraum, 4 (90mm) Blaseformen mit Wasserkühlung.
•) Compound und Condensation ; Dampfcylinder 450 und 670mm, Windcylinder
1.100mm Durchmesser, Hub 1.000mm, Windmenge pro Minute 90m* bei 12cm Pressung.
%) 67 Gusseiserne Röhren von oblongem Querschnitt, Heizflache 135m*, Tempe-
ratur des Windes 400° C; Beheizung mit Hohofengasen.
Die österreichischen Eisenwerke. 295
Außer den Trzynietzer Werken sind in Schlesien und
Galizien noch die folgenden erzherzoglichen Eisenwerke, u. z.:
D. Das Hättenamt Carlshütte bei Friedek
bestehend aus:
1. Einer Puddel- und Walzhütte mit 10 einfachen und
2 Doppel-Puddelöfen, 2 Dampfhämmern, System Daelen, einer Luppen-,
einer Mittelstrecke, beide betrieben durch eine 480pferdige Dampf-
maschine, und eine 120pferdige Jonval-Turbine, einer Grobstrecke mit
210pferdiger Dampfmaschine, einer Fa^onstrecke und einer Grobblechstrecke
(ftr beide eine 1.400pferdige Zwillings-Keversier-Dampfmaschine)1), einer
Kttelblechstrecke mit 480pferdiger Dampfmaschine und einer Fein-
blechstrecke mit löOpferdiger Maschine.
Weiter sind noch die notwendigen Schweiß- und Glühöfen,
Himmer, Scheeren, Sägen, Krahne, ßichtmaschinen u. s. w. vorhanden;
2. einer Gießerei mit 2 Flamm-, 2 Cupol-, 2 Tiegelöfen und
einem großen Laufkrahne;
3. einer Stahlhammer -Anlage mit 14 Aushitzfeuern,
4 Schwanzhämmern und einem Cjlindergebläse;
4. einer Nagelhütte mit 2 Frictionsspindelpresseo, einer Grat-
äge, einer Abgratmaschine und sonstigen Arbeitsmaschinen;
5. einer Wellblechhütte mit einem großen und einem kleinen
Wellblechwalzwerk, einem Glühofen, einer Kaltsäge, Beizanstalt und An-
•t^eiche^ei,).
Die Wellen werden nicht in ihrer ganzen Tiefe auf einmal, sondern
in mehreren (bis zu 20 Gängen) eingewalzt, wozu die Walzwerke beson-
ders eingerichtet sind.
Für das Bombieren (Wölben) gewellter Bleche nach einem bestimm-
ten Radius ist ein in Carlshütte hiefür construiertes Walzwerk in Betrieb.
') Durchmesser der Dampfcylinder 1.265mm, Hub 1.320mm; Kolbensteuerung ;
60 Touren.
*) Die bishernurin Carlshütte und Dillingen in Rheinpreußenausge-
fthrte patentierte Methode der Wellblecherzeugung besteht darin, dass das Wellen der
ebenen Bleche ausschließlich durch W a 1 z u n g geschieht. V ort heile gegen das sonst
übliche Pressen : Die Lange der Wellbleche ist nicht beschränkt, da jede mit Blech-
walzen erzeugbare Lange auch gewellt werden kann ; es können Wellen von beträcht-
licher Tiefe und Blechstarke erzeugt werden (200mm Wellen und 6mm Blechstärke);
das glatte Blech wird beim Wellen mittels Walzen weder gedehnt noch gedrückt,
es entstehen daher im Materiale nicht nachtheilige Spannungen.
296 H a 1 k o w i c h.
Es werden 66 Wellblechprofile erzeugt (-^^ bis .200*200
Wellendimension und bis zu 7m Länge).
Den Antrieb des Wellblechwalzwerkes besorgt eine 40pfer<
Zwillings-Reversier-Dampfmaschine;
6. einer Schau felfabrik mit 3 Spindelpressen, Lochmaschi
Scheere, Nietmaschine, u. s. w., welche außer Erd- und Kohlenschau
auch Infanteriespaten, Cavallerie- und Pionnierschaufeln erzeugt (Leisl
per Woche 3.000 Stück Schaufeln);
7. einer Walzendreherei mit 4 Drehbänken;
8. zwei mechanischen Werkstätten mit den entsprecl
den Arbeitsmaschinen:
9. einer Zeugschmiede;
10. einer Modelltischlerei;
11. einer Chamotteziegelei zur Erzeugung von gestampi
Schweiß- und Puddelofen-Ziegeln, Düsen, Röhren u. s. w.
Die sub 6., 7. und 8. angeführten Objecte haben separate Dan
motoren.
Die Gesammtproduction des Hüttenamtes Carlshütte betrog
Jahre 1890:
Puddelrohschienen 144.900?,
Walzwaare 128.221?,
(darunter 3.900? Wellblech)
Gusswaare 7.707?,
Schaufeln und Spaten 1.130?,
Pflugbleche und Zeugwaaren 2.790?,
Geschmiedete Eisenbahnnägel 7.882?,
Chamotteziegel und -Steine 12.550?.
(Arbeiterzahl ca. 1000.)
E. Das Hilft? na mt Ha&chka.
Dieses besteht aus einem Hohofen für Holzkohlen- und Co«
betrieb, einer Gießerei und 2 Hammerwerken.
Die Production betrug 1890:
Gießereiroheisen 27.400?,
Gusswaaren 25.380?,
Schmiedeeisen 4.300?.
(Arbeiterzahl ca. 250.)
Die österreichischen Eisenwerke. 297
F. Die Eisenconstructions- Werkstätte in Friedete.
Diese Anlage wurde 1867 als Brückenbauanstalt in Ustrou ge-
gründet, 1881 aber nach Friedek transferiert.
Die Erzeugnisse bestehen in Eisenbahn- und Straßenbrücken, Dach-
ond anderen Eisen-Constructionen und beträgt die Leistungsfähigkeit
36.000; jährlich (1890 Leistung 29.000?).
(Arbeiterzahl ca. 270.)
G. Die Feilenfabrik in Friedek.
Leistung 1890:
885? neue Feilen,
897? alte Feilen aufgehauen.
(125 Arbeiter.)
H. Die Maschinenfabrik und Hohofenanlage in Ustron.
Die Maschinenfabrik ist für die Erzeugung von Dampf-i
Förder- und Wasserhaltungsmaschinen, Dampfpumpen, Dampfhämmern,
Desintegratoren, Ventilatoren, Aufzügen, Dampfkesseln, großen Locomobilen,
Dunpfpflügen n. s. w. eingerichtet und lieferte 1890 an Fabriksarbeiten
46.230?.
Die Hohofanlage besteht aus einem Hohofen nebst Gießerei
und 3 Hammerwerken.
Die Production an Roheisen betrug 1890 10.367?, an Gusswaaren
12.902?.
(680 Arbeiter.)
I. Das Hätten amt Weg ierska Görka
besteht aus 2 Hohofen, einer Gießerei, einer Werkstätte, einem
Hammerwerk und einer Gießerei für stehend gegossene Röhren.
Production 1890:
Gießereiroheisen . . . • 34.000?.
Gusswaare 40.423?,
Schmiedeachsen 2.200?.
(425 Arbeiter.)
K. Das Uli ttenamt Obsza r.
Enthält ein Hammerwerk und ein Femblechwalzwerk, welche Dach-,
Schlo88- und Büchsenbleche aus Martinflusseisen, verzinkte Bleche, Stahl-
pflogbleche und Schmiedeeisen erzeugen.
(112 Arbeiter.)
298 H a 1 k o w i c h.
In allen erzherzoglichen Eisenwerken sind die für den Trans-
port notwendigen Eisenbahnen vorgesehen, viele Theile der Werke sind
elektrisch beleuchtet, alle telephonisch verbunden.
Für die Unterkunft, Approvisionierung, Sanitätspflege, Kranken- and
Invaliditätsversorgung der Arbeiter sind die umfassendsten Vorkehrungen
getroffen; — der Schulunterricht der Kinder geschieht in erzherzog-
lichen Werksschulen.
II. Die Eisenwerke des Hoch- and Dentscbmeisterthums des
deutschen Ritterordens.
Von diesen sei nur kurz erwähnt, dass sie aus dem Eisenstein-
bergbau in Freudenthal und den Eisenhütten in Ludwigsthal
und in Klein-Mohrau bestehen, welche beide auf Draht arbeiten.
Die Hütte in Ludwigs thal hat 28 Grobzug-, 14 Mittelzug- und
20 Feinzug-Trommeln, eine Glüherei und eine Beizerei; der Antrieb
geschieht durch eine Dampfmaschine und Wasserräder; die Zahl der
Arbeiter beträgt ca. 60 Mann.
Die Hütte in Klein-Mohrau hat nur 12 Grobzug- und 9 Mittel-
zug-Trommeln, welche durch Wasserräder getrieben werden.
Beide Werke sind verpachtet.
III. Die Eisenwerke des Fttrstbisthums Breslau.
Diese bestehen aus dem Eisensteinbergbau bei Nieder-
grund und den Eisenhütten im Buchbergsthal u. zw.:
der Melchior-Hütte (Walzwerk),
der Emanuel -Hütte (Cupolofen, Eisen- und Metallgießerei, Appretur-
werkstätte, Drahtzug- und Nägelmaschinen),
dem Nepomuk-, Eduard- und Heinrichhammer mit zusammen
4 Luppen-, 3 Frischfeuern und 5 Schwanzhämmern zur Erzeugung
von Achsen und Pflugblechen.
Die Zahl der Arbeiter ist ca. 90.
IV. Die Eisenwerke der Witkowitzer Bergbau- und Eisenhütten-
Gewerkschaft.
Die Witkowitzer Eisenwerke umfassen die Eisenstein-
bergbaue in den Bezirken Littau und Hohenstadt, dann die
Die österreichischen Eisenwerke. 299
Eisen- und Stahlwerke in Witkowitz und Mährisch-Ostrau
(Sofien-Hütte).
Das Eisenwerk Witko wüz an der Ostrawitza wurde im Jahre 1829
ron Seiner kaiserlichen Hoheit Erzherzog Rudolf, dem
damaligen Fürst-Erzbischof von Ol mutz und Besitzer des 32km ent-
fernten Eisenwerkes Friedland, als Hammerwerk mit Wasser-
trieb gegründet und verarbeitete das in Friedland erzeugte Holz-
kohlen-Roheisen auf Stabeisen.
Mit der Entwicklung des Ostrauer Steinkohlenreviers hörte der
Zusammenhang zwischen Friedland und Witkowitz auf und
wurden in Witkowitz selbst die ersten zwei C o k e s -Hohöfen der
Monarchie errichtet; auch wurde (mittels englischer Arbeiter) der
Puddelprocess eingeführt.
Das Werk galt schon in den fünfziger Jahren für eines der leistungs-
fähigsten der Monarchie, doch war noch der Mangel guter (und nament-
lich phosphorarmer) Eisenerze sehr fühlbar; ein großer Theil des Roh-
eisens musste von den Holzkohlen-Hohöfen der Comitate Zips und
Gftmör (per Achse) zugeführt werden.
Erst mit dem Baue der Kaschau-Oderberger und der ober-
ungarischen Staatsbahn, sowie des Eisenbahnanschlusses Eisen-
erz-St. Valentin eröffneten sich bedeutende Chancen für den Bezug
guter Eisenerze.
Man entschloss sich zum Bau eines neuen Hohofens in Witkowitz
und zweier Öfen in Mährisch-Ostrau, zu welch letzteren in neuester
Zeit ein dritter hinzugekommen ist; vorher schon war die Stahl-
fabrication (hauptsächlich für Erzeugung von Eisenbahnschienen) mit
zwei Convertern begonnen worden.
Einen mächtigen Impuls bekam die W i t k o w i t z e r Stahlindustrie
durch das Ende der siebziger Jahre aufgenommene Entphosphorungs-
Verfahren nach dem Process Thomas-Gilchrist und ist Wit-
kowitz das erste continentale Werk, wo dieser Process in größerem
Maßstabe durchgeführt wurde.
Gegenwärtig bestehen die Eisen- und Stahlwerke in Witkowitz
und die Sofien-Hütte in Mährisch-Ostrau aus folgenden Theilen :
1. 6 Cokes-Hohöfen mit 19 Winderhitzungs- Apparaten, 9 Ge-
bläsen und 6 Gichtaufzugsmaschinen,
1 Kohlenwäsche und
1 Cokesanstalt mit 184 Cokesöfen (darunter 60 mit Theer-
und Ammoniakgewinnung);
300 H a 1 k o w i c h.
hiezu sind 46 Dampfmaschinen (ca. 2.800 BP) mit 54 Dampf-
kesseln in Betrieb.
2. Die Stahlwerke mit 4 Convertern, 4 Eoheisenflammöfen
7 Martin-Öfen, 1 Hammer- und Bandagenwerk u. 8. wM wofür 50 Dampf-
maschinen (ca. 2.900 KP) mit 26 Dampfkesseln den Antrieb liefern.
3. Die Puddelhütte mit 23 Puddelöfen (10 Drehöfen mit dop-
peltem Herd, 9 Doppelöfen ohne Drehvorrichtung und 4 einfache),
7 Dampfhämmern und 2 Luppen Walzwerken.
4. Die Walzwerke u. zw.:
1 Vorblockwalzwerk mit 40 Walzgerüsten,
1 Reversier- Walzwerk für Schienen und Träger,
1 Blechwalzwerk mit 2 Blechgerüsten und einem Universalgerüst,
2 Grobeisenstrecken,
1 Mittelstrecke und
2 Feinstrecken;
für die Puddelhütte und die Walzwerke sind 23 Schweiß- und 19 GIüIk
öfen, 49 Dampfmaschinen (ca. 5.300 HP) mit 53 Dampfkesseln, 2 Soll*
apparate, 10 Dampfhämmer, 18 Dampfsägen, 15 Dampfscheeren und
eine große Anzahl sonstiger Hilfs- und Appreturmaschinen in Betrieb.
In dem Walzwerke wurden bereits mit Erfolg Flusseisen- und
Compound-Panzerplatten bis 25cm Dicke, welche bei Panzercasematteu
Anwendung fanden, erzeugt.
In jüngster Zeit sind 5cw dicke Flusseisen-, Stahl- und Compound-
platten, welche als Schiffspanzer dienen sollen, bei einem Schießw-
suche in Pola siegreich aus dem Concurrenzkampfe mit Platten ans- ^
ländischer Werke hervorgegangen. £
Die Panzercasematten des Werkes haben auch Verwendung bei ^
der Gotthard-Befestigung gefunden.
5. Die Maschinenfabrik und Eisengießerei mit durch- I
aus moderner Einrichtung zur Bearbeitung von Guss- und Schmiede- ,
stücken aller Art, Rädersätzen, Eisenbahn-Betriebsartikeln, Drehscheiben
Weichen u. s. w.;
6 Dampfmaschinen (185 BP) mit 10 Dampfkesseln liefern den Antrieb.
6. Die Gusstahl fabrik enthaltend:
a) Die Stahl formerei für Fayonstahlguss mit 4 Martin-,
2 Tiegelstahlöfen, den notwendigen Glüh- und Trockenöfen, Kühl-
vorrichtungen zum Heben von Stücken bis 40* Gewicht, etc.
Die Osterreichischen Eisenwerke. 301
(Es unterliegt daher keinem Anstände, dass von den Werken auch
größere als die bisher gelieferten Panzerkuppeln aus Stahl- oder Fluss-
eisen geliefert werden können.)
b) Das Hammerwerk mit hydraulischer Schmiedepresse für
2.000t Druck, 2 Laufkrahnen von je 75* Tragkraft, einem 100?, einem
% Hammer, 2 leichteren Hämmern, 2 Walzwerken für Stahlbandagen
und allen Werkzeugmaschinen für Bearbeitung von Stahlguss und
Sehmiedestücken.
Die oberwähnte, mächtige Schmiedepresse (die erste derartige am
Continent bezog Krupp in Essen aus England, die zweite Witkowitz)
gestattet die Herstellung widerstandsfähiger, gepresster Stücke von com-
plicierter Form, ist daher nicht ohne Bedeutung für den Bezug von
Kriegsmaterial.
7. Die Brückenbau-Anstalt und Kesselfabrik mit
13 Glühöfen, 12 Schmiedefeuern, 4 hydraulischen Nietmaschinen und
fielen Hilfs- und Arbeitsmaschinen (Antrieb durch 6 Dampfmaschinen
mit 4 Kesseln).
8. Das Böhrenwalzwerk mit 5 Walzwerken für patentge-
Khweißte Bohren, 2 Ziehbänken für stumpfgeschweißte Bohren und
iar Fittingschmiede.
9. Eine Thonziegelei für Erzeugung feuerfester Steine aller
Art, wie: Chamottesteine, Quarzziegel, basische Steine, Magnesitziegel;
fceselbe enthält nebst den nöthigen Dampfkesseln, Dampfmaschinen und
Bü&maschinen zwei Mend heimische Gasöfen (mit je 16 Kammern)
mm Brennen der Steine.
10. Eine Ziegelei mit 2 Ho ff manschen Bingöfen, 2 Dampf-
tesseln, 1 60pferdige -Dampfmaschine, Ziegelmaschinen und Koller-
5*ngen für eine Jahresproduktion von 7,000.000 Stück ordinärer Ziegel
Hieran schließt sich eine Arbeitercolonie mit 640 Familienwoh-
mngen, Kasernen für 3.000 ledige Arbeiter, ein Spital mit 120 Betten,
fohulen für 2.000 Kinder, Kirche, Werkshötel mit Cantinen und ein
froßes Waarenlager, in welchem Lebensmittel und Kleider zum Selbst-
ostenpreise an die Arbeiter abgegeben werden.
Bei sämmtlichen Werkszweigen besorgen 16 Dynamos mit 120 Bogen-
impen die Beleuchtung, 12 normal spurige und 17 schmalspurige Loco-
lotiven den Massenverkehr.
302 H a 1 k o w i c h.
Die Production der Hauptartikel betrug im Jahre 1890 in bei-
läufigen Zahlen:
Cokes 900.000?,
Roheisen 1,830.000?,
Stahlblöcke 570.000?,
Puddelluppen 510.000?,
Eisen und Stahl gewalzt (Schienen, Fafoneisen,
Bleche, Handelseisen) .... 750.000?,
schmiedeiserne Bohren 76.000?,
Eisengusswaaren (gusseiserne Röhren, Maschinen-
guss, Baugnss) 1 30.0002,
diverse Stahlwaaren (Achsen, Bandagen, Stahl-
fa^onguss, Schmiedestücke) 70.000?,
Brücken- und Kesselschmiedearbeiten 80.000?,
Maschinenfabriksarbeit 130.000?,
feuerfeste Steine 230.000*?,
als Nebenproducte wurden gewonnen:
Kupfer 2.200?,
Silber 16?,
Kobalt 24?,
Gold 002?,
Steinkohlentheer .... 24.000?,
schwefelsaures Ammoniak 6.400?.
(Wie schon oben angedeutet, hat das Werk der österreichischen
Kriegsverwaltung und der Schweiz schon verschiedene Panzereonstrnc-
tionen geliefert.)
Diese Production wurde mit ca. 8.500 Arbeitern erzielt.
V. Das Elsenwerk Segen^ottes der Rossitzer Bergbau-Gesellschaft.
Dasselbe besteht aus einer Gießerei, 3 Cupolöfen, 1 Flamm-
ofen, einer mechanischen Werkstatte, Kesselschmiede, Ziegelei,
einem Walzwerk mit Fein-, Mittel-, Grob- und Luppenstrecke,
3 Dampfhämmern, einem Schwanzhammer, 6 Schweiß- und 5 Puddel-
öfen und beschäftigt ca. 440 Arbeiter.
VI. Das Eisenwerk Janowitz Seiner Erlaucht des Grafen Alfred
Harrach.
Dieses umfasst:
Die Eisensteinbergbaue in den Bezirken Sternberg und
K ö m e r s t a d t ,
Die österreichischen Eisenwerke. 303
die Franz Ernst-Gusshütte in Jahnsdorf (2 Cupol-,
2 Röstöfen, 1 Tiegelofen und Zubehör),
die Maschinenfabrik in Johnsdorf für Brettsägen, Mahl-
mühlen, Fracht- und Kalesch-Achsen,
die Anna-Hütte in Altendorf für Feinbleche,
die Ferdinand-Hütte in Altendorf für Walz-, Draht- und
Fbcheisen und
dieTheresien-Hütte in Altendorf für schmiedeiserne Fittings.
Die sämmtlichen Werke beschäftigen ca. 400 Arbeiter.
Tu. Die Eisenwerke der Zöptan-Stefanauer Bergbau- und Eisen-
hütten-Gewerkschaft.
Zum Eisenwerke Zöptau gehören nebst ausgedehnteren Eisen-
steinbergbauen:
Die Theresien-Hütte in Zöptau mit 2 Höh-, 3 Cupol-,
6 Röstöfen und Zugehör;
dieLeopoldinen-Hütte in Zöptau mit Puddlings-, Schweiß-
ofen- und Walzwerksbetrieb ;
die Maschinenfabrik und Brückenbau-Anstalt in
Petersdorf;
die Anton-Friedrichs-Hütte in Reitenhau mit einer
Nagelhütte, Drahtstiftenerzeugung und 30 Drahtzügen:
die Alberts-Hütte in Reitenhau mit einem Schnell walzwerk ;
die Frisch- und Zeughütte in Reitenhau mit Schaufel-
nd Kettenerzeugung.
Sämmtliche vorgenannten Werke beschäftigen zusammen über
900 Arbeiter.
Zum Eisenwerk Stefanau gehören:
die Franzens-Hütte mit Hohofenbetrieb.
die Alberts-Hütte mit Puddlings-, Schweißofen- und Walz-
werkbetrieb,
die Maschinenfabrik mit Kesselschmiede;
alle zusammen mit ca. 500 Arbeitern.
VIII. Die Eisenhütten in Blansko.
Dieselben gehören zu den Eisensteinbergbauen Seiner Durch-
laucht des Hugo Fürsten und Altgrafen zu Salm-Reiffer-
scheid und umfassen:
Die Klamhütte mit 1 Cokes-Hohofen, 2 Cupolöfen und einer
Gießerei,
304 Halkowich.
die Marien -Hütte mit 1 Cokes-Hohofen, 3 Cupolöfen und
Gießerei,
die Altgrafenbütte mit Holzkohlen-Hobofen, 2 Cupolöfen und
Gießerei,
(Paulinen-, Hugo- und Rosalda-Hütte außer Betrieb),
die Maschinenfabrik für alle Gattungen von Maschinen für
Bergbau, Eisenverarbeitung, Zucker- und Ölfabriken, Mahlmühlen and
Brettsägen, Dampfmaschinen u. s. w.,
die Fabrik für Chamotte und feuerfeste Ziegel.
Die Eisenhütten in Blansko haben ca. 900 Arbeiter.
j
IX. Das Eisenwerk des Fürst-Erzbisthums zu Olmüti.
Hiezu gehören: l
Eisensteinbergbaue in Ostrowitz, Czeladna, Kunt-
schitz u. s. w. und die Eisenhütten in Friedland, Czeladm £
und Ostrowitz; letztere enthalten „
3 Hohöfen, '*
4 Cupolöfen,
2 Metallschmelzöfen,
2 Eisengießereien,
1 Walzwerk,
1 Wellblechfabrik,
Appretur- Werkstätten,
Broncierungs- und Galvanisierungs- Werkstätte etc. mit den zu-
gehörigen Hilfs- und Arbeitsmaschinen, wobei ca. 800 Arbeiter in Ver-
wendung stehen.
X. Die Eisenwerke der österreichisch-alpinen Montan-Gesellschaft
Besitz.
Die gesammten, dem Betriebe gewidmeten Besitzungen der Gesell-
schaft gliedern sich in:
1. Den Grundbesitz (21.632ha\ das sind die den Forstver-
waltungen v) unterstehenden Waldungen (Ende 1889 19.010A«); die theils
für die Zwecke des Werksbetriebes als Lagerplätze, Halden und der-
gleichen benützten, theils verpachteten Grundstücke in der unmittel-
*) Gegenwärtig sind Forstverwaltungen in Eisenerz, Lölling, Vor-
dernberg und Unterkrain. Im Jahre 1890 verminderte sich der Grnndbesiti
um ca. ö.OOOÄa und wurden die Forstverwaltungen in Freienstein, Kofi ach,
Treibach und Unterdrauburg aufgelassen.
Die österreichischen Eisenwerke. 305
baren Nähe der Werke endlich die Torfmoore bei Buchscheiden und
in Mitterbach bei Mariazeil.
2. Die Bergbaue u. zw.:
A. 686 Freischürfe auf Kohlen, Eisenstein und Manganerze in
Orlau, Seegraben, Münzenberg, Fohnsdorf, Eibiswald,
Liescha, Eisenerz, Hüttenberg, Mariazell und Veitsch.
B. Die Eohlenbergbaue in Seegraben, Münzenberg, Fohns-
dorf, Köflach, Liescha und Eibiswald.
C. Die Eisensteinbergbaue in Eisenerz, V or der nberg, Hütten-
berg, Neuberg (Altenberg und Bohnkogl) und Mariazell (Gollrad
nd Sollen).
3. Die Hohöfen(31): in Eisenerz (3),Hieflau(3), Vordern-
berg-Friedauwerk (4), Zeltweg (2), Schwechat (2), Neu-
berg (2), Mariazell (3), Aschbach (1), Heft (3), Lölling (3),
Treibach (3) und Prävali (2).
4. Die Bessemer-Hütten in Zeltweg, Heft, Prävali
und Neuberg mit je zwei Bessemer-Convertern.
5. Die Martinhütten in Neuberg mit 4, Donawitz mit
3 Martin-Öfen, Eibiswald und Zelt weg mit je einem Martin-Ofen.
[6. Die Tiegel-Gusstahlwerke inKapfenberg und Eibis-
wald.
7. Die Gießereien in Zeltweg, Schwechat, Lölling,
Heft, Prävali, Neuberg, Mariazell, Donawitz, Eapfen-
berg, Eibiswald, Eindberg, Elagenfurt urd Andritz.
8. Die Raffinierwerke in:
Zeltweg (Hammer- und Walzwerkbetrieb, Eesselschmiede und
mechanische Werkstätte),
Prävali (Schweißofen- und Walzwerkbetrieb, mechanische Werk-
itttte),
Buchscheiden (Walzwerkbetrieb, Zeugschmiede),
Neuberg (Puddelofen-, Schweißofen- und Walzwerkbetrieb, Stahl-
fcpngießerei, Zeugschmiede und Werkstätte),
Graz (Puddelofen-, Schweißofen- und Walzwerkbetrieb, Drahtzug
ui Stiftenfabrik),
Donawitz (Herdfrischfeuer-, Puddelofen-, Schweißofen- und
Walzwerkbetrieb, Töllerlhammer, St. Pete r-Hammer, Cementhütte,
Kesselschmiede, Zeugschmiede, mechanische Werkstätte und Feinblech-
Walzwerk Gemeingrube),
39
3<)fi II ft l k 0 w i rh
Kapfe o b erg (llobstahl-FrischepilH-tiirb, Quftstahl-Sfawfartott,
suhlfaeongieiiet
Kibiswald (Stahlfri.sehem- and INuMelofenbefa
Hammor- und Walzwerkbetrieb, Stablfafongi Federnschnriede,
Sägen- und Mess^i tal>i icatioti, mechanische Werkstätte),
P i o h 1 i n £ | Puddelofen-, KchweiHofrn- und Walzwerkb
Krems (Frischfeuerbetrieb, Feinblecbwalzwerk),
Krieglach (Frischfeuer-, Puddelofen-, Hammer- und Wal/
werkbetrieb),
Kiudb' iiddelo&fl-, Schweißofen- und Walzwerkb«
Ihahtzug, Drahtstiftenerzeugung) ')i
Kl einreifling (Stahlfrischerei- und Hammerwerk!
Schwechat (Puddelofen-, Schweißofen- und Wakwerkbel
9. D i e Maschinenfabriken in Klagen fürt (mit der Ketten*
ibrik in Brücklj und Andritz,
10. Die Appretur-Werkstätte in Qusswerk-Mariaze
11. Die A rheiter Unterkünfte bei den verschiedenen Etat
meiats der Gesellschaft.
In den Bergbauen, Hüttenwerken, Maschinenfabriken. Forsten und
Torfstichen sind durchschnittlich 16.000 bis 17.000 Personen
13.000 bis 14.000 Familienangehörigen) beschäftigt').
Die Lage der im Vorstehenden erwähnten Orte iruit Ausnahm*
isoliert liegenden Orlau und Schwechat bei Wien) und
t'hjirakterisiernng der betreffenden Betriebszweige ist aus der nel
stehenden Übersichtskarte zu entnehmen.
Pruduction.
ad 1, Aus den Waldungen der Gesellschaft wird Kohlholz, Nutz*
holz, Brennholz und Holzkohle gewonnen, wovon der größte Theil in
den eigenen Berg- und Hüttenwerken und Fabriken zur Verwendung
gelangt, während nur ein sehr kleiner Theil hievon verkauft wird.
Im Jahre 1889 betrug & sammtproduction an Holz ttl
00.000*', an Holzkohle ca. 914.000«.
Dil gl odnetkm an Kohlholz war in den Forstverwaltungen
zu Lttlling, Freienstein, l nterdrauburg und Treiba«
i and Paddelofenbctrieb, 1889 in;
*i 1 * k** Brndirladefl (Kranken* und V^rsorgmigBcaMen), «i **<«ni&f
und Vervollkommnung Reitens d tochaft tlie größte Aufmerksamkeit tag**
} ra-<nti ren ein Vermögen ?on ca. 1800.000 Gulden,
308
II IL 1 k Ü v
im Nutahoh in L&llingi Freien stein und Verdernberg; an
Brennholz in Löiliag und Vördwal n BotaMlc in
draubur^, Treib ach, K ö flach, Freien stein und Lolli
dann in V ordernberg und Vi 11 ach
Die nicht angefahrten Forefrerwaltungen producieren Mi geringen
Mengen der genannten Holz- und Kohlengattungen.
Von den gesellschaftlichen Torfstichen, dereu I in den
Hüttenwerke* B urh geh eiden und <i a is wa rl -Mari aae 1 1 w-
theilhaft verwendet weiden, wurden 1889 ca. U.OOOra* lufttrockener stick'
torf und ca. 2.000m1 Masr innen- und Baggertort «m.
ad 2. Dir Fri-is.-hiinV. welche nur dort, wo Aussicht auf die
legung aeuej Kohlenlager vorhanden, besonders ausgenützt, in den übrigen
Qebieten jedoch nur insoweit betrieben werden, als
Bedingungen fordern, ergehen selbstverständlich keine direc&e Pr
führten jedoch in neuerer Zeit insbesondere in Ürlau (wo der Geaell-
schaft bei 300 Freischürfe zustehen) zur Constatierung wertvoller Berg-
bau-Objecte, für Amn Ausbeute die Einleitungen getroffen sind.
l>m Kohlanbergbaiie liefern ausschließlich Braunkohle und war
das Erträgnis im Jahre 1889 7,455.752V, wovon Foh n sd ort ea 4 <i Mil-
lionen, S e e gr a b e n - M tl ii z e n b e r g und K Ö fl a c h je über eine Million,
Lieecfaa und Eibiswald geringere Mengen lieferten.
Die Ausbeute an Itoheisenstein betrug im genannten Jahn
ca. 6 Millionen 7, woran sich Eisenerz und Vordernberg |
Bisberg mit ca. 5 Millionen, Hüttenberg mit ca. 840.000, Neu-
berg und Maria zell mit ca. 100.000, resp. 60.000? beteiligten.
Die Erzeugung an gerosteten Erzen betrug zusammen ca. 3*4 Mil-
lionen y, wovon über 3 Millionen auf Eisenerz entfallen.
ad 3. Von den ausgewiesenen 31 Höh Öfen waren im Jahr«
15 das gante Jahr, 7 durch Mfier* Zeit und 9 gar nicht in Bei
und betrug die Ausbeute derselben an weißen, halbierten und grauen
Koheisni Ca. 19 Millionen, an Ri 1*2 Millionen q; die I
Ziffern der Bob« agung lieferten hiebe! die Hohöfen in Seh weckt!
< .r>17.10*i7 ^, in Vordernberg (die ^Radwerke41 Nr. 2, 3, 7 w
Ettmeil 300.580*/). in Hie! lau (266,8647), in Zell * _ Wfl 1*
in Hefl (ea. 160.60%), in Neuberg und LftUing <je über 100.00'
in Prftvali Und Kisener/ (je nähr an lOÖ.OOOy), wahrend Mai
'/«'ll undAsehbach nur geringere Mengen ije ca.
Bei der Rtaterseraeuguug nehmen die Hohöfen in Vordernberg
mit 5|0.72ly) den ernten, in Heft und Lolling (mit ca. 25<>.<
Die Osterreich ischen Eisenwerke. 309
resp. 205.000?) den zweiten, in Eisenerz (mit ca. 1 73.000*/) den
dritten und in Hieflan (mit ca. 41.000</) den letzten Rang ein.
(Über die in Ausführung begriffenen Erweiterungen des Hohofen-
betriebes wird an anderer Stelle dieses Aufsatzes berichtet.)
ad 4. In den Bessemerhütten betrug die Jahresproduktion pro 1889
an reinen Ingots, Walzenguss- und diversen Stahlgussartikeln zusammen
477. 137?, wovon Zelt weg und Heft die größten Theile lieferten.
ad 5. Die Martin-Hütten ergaben in dem diesen Betrachtungen
zunächst zugrunde liegenden Jahre 1889 eine Gesammtproduction an
reinen Ingots und diversen Stahlgussartikeln von 291.6957, wovon
Donawitz und Neuberg die Hauptmengen erzeugten.
ad 6. Die Tiegel-Gusstahlwerke producierten 1889 an Mangan-,
Werkzeug-, Feder- und Sensenstahl, dann Faconguss, zusammen beinahe
60.000?, wovon ca. zwei Drittel auf Kapfenberg und ein Drittel auf
Eibiswald entfallt, welch letzteres hauptsächlich Feder- und Sensen-
stahl erzeugt.
ad 7. An Eisenguss vom Höh-, Cupol- und Flammofen, Bessemer-
Walzen- und Stahlguss, Martin-,Tiegel- und Stahlguss, sowie Metallguss
worden 1889 über 109.000? erzeugt, wovon
And ritz über 27.000? (meist Cupolofenguss),
Mariazell ca. 26.000? (meist Hohofenguss),
Zelt weg über 18.000? (ca. 12.000? Cupolofenguss) und
Donawitz beinahe 13.000? (fast ausschließlich Cupolofenguss)
lieferten, während die übrigen Gießereien (mit Ausnahme Lölling,
welches nur 72? Hohofenguss producierte) zwischen 2.000 und 7.000?
Gasserzeugung nachweisen.
ad 8. Die gesammten Kaff in ier werke lieferten im Jahre 1889
die nachfolgenden Waaren und sind die dieselben producierenden Werke
bei jeder Zahl und nach der Größe der Betheiligung geordnet in Klammer
angesetzt.
Puddeleisen ca. 568.000? (Donawitz, Pichling, Kind-
berg, Schwechat, Graz, Neuberg, Krieglach);
Pnddelstahl ca. 28.000? (Eibiswald, Keichraming,
Donawitz);
Frischeisen ca. 49.000? (Donawitz, Krieglach, Krems,
Keichraming, Kleinreifling):
Frischstahl ca. 10.000? (Kleinreifling, Keichraming,
Kapfenberg, Eibiswald);
Grobstreckeisen ca. 34.000q (Donawitz, Pichling);
310 Halkowich.
Mittel« und Feinstreckeisen ca. 415.000; (Donawitx,
Pichling, Eindberg, Schwechat, Graz, Neuberg, Eibis-
wald, Krieglach, Reichraming, Kleinreifling);
Grobbleche ca. IO8.OOO7 (Neuberg, Donawitz, Pichling;
Erieglach, Prävali, Zeltweg);
Feinbleche ca. 24.000? (Gemeingrube, Erieglach, Kremi,
Eibiswald);
Bails, Grubenschienen und Schwellen nahe an 200.000j
(Zeltweg, Prävali, Buchscheiden);
Tyres ca. 12.000? (Zeltweg, Neuberg);
diverse Stahlwaaren ca. 218.000? (Eibiswald, Neuberg,
Prävali, Donawitz, Zeltweg, Eapfenberg, Pichling, Graz,
Buchscheiden, Eindberg, Beichraming, Elein reifling);
Zeugwaaren ca. 8.000? A\ (Neuberg, Erieglach, Donawitz,
Eibiswald, Buchscheiden);
Schmiedstücke ca. 17.000? (Neuberg, Zeltweg);
Draht ca. 84.000? (Graz, Eindberg);
Drahtstifte ca. 36.000? (Graz, Eindberg);
Spiralfedern ca. 9.000? (Eibiswald);
Blattfedern ca. 20.000? (Eibiswald);
Messer u n d 8 «Igen ca. 60? (Eibiswald);
Werkstätten- und Kesselschmiedarbeit ca. 57.00ty^
(Zeltweg, Neuborg, Donawitz, Erieglach, Prävali, Eibü-
w a 1 tl).
ad 9. Aulier den bereits unter ad 7 angegebenen Uusswireo
(A n d r i t z und Klagen f 11 r t) erzeugten die Maschinenfabriken Klagen-
furt und Andritz im Jahre 1889 an Zeugwaaren ca. 1.600?, an Werk-
statten- und Kesselschmiedarbeiten ca. 53.000?, von welch letzteren
über 47.000? auf Andritz entfallen.
ad 10. Die Appretur- Werkstätte in G uss werk-Mariaxell
lieferte 1889 an Werkstattenarbeit ca. 5.000?.
Alle vorstehenden Daten basieren aufder Erzeugung im Jahre 18891),
doch zeigt die nachfolgende graphische Darstellung der jährlichen Pro-
duktionsmengen von 1882 bis 1889, dass die Schwankungen nicht
*) Sifhf auch Ihm ad 9.
f) Si«'hi» auch b«-i ad 9 und ad 10.
s» Die seither bekannt gewordenen Resultate de» Betriebsjahres 1890 fftbcn
nalie/u dieselben um allgemeinen etwa» höhere) Ziffern wie das Jahr 1889.
312 Hai ko wich. Die österreichischen Bisenwerke.
beträchtlich sind und* das s für den vorliegenden Zweck der allgemeon
Charakterisierung der Leistungsfähigkeit der österreichisch -alpin«
Montangesellschaft die angeführten Zahlen als vollkommen ausreiche*!
und zutreffend angenommen werden können.
Aus dieser Darstellung ist auch zu entnehmen, dass die Profot-
tion der österreichisch-alpinen Montangesellschaft in den Jahren US
bis 1887 etwas zurückgegangen war, dieselbe sich seither jedoch wieta
auf die frühere Höhe und selbst darüber aufgeschwungen hat.
Die bisherigen Angaben lassen auch schon die Art der Arbeite*
vertheilung und die Ausstattung der einzelnen Werke in großen Zügen
ersehen, welche Gesichtspunkte durch die folgenden Beschreibungen der
technischen Einrichtung der einzelnen Werke noch deutlicher henor-
treten werden.
(ForUeUunf folgt.)
313
Die Feuersgefahr in den elektrischen Beleuchtungsanlagen.
(Bei besonderer Berücksichtigung der Fabriken von Explosivstoffen.)
Von
TZaxl Exler,
k. und k. Hauptmann im Genieitabe.
Dass das elektrische Licht — ob Glüh- oder Bogenlicht — eine
, Jwersgefahr hervorzurufen imstande ist, dürfte nach den seit der Ein-
förmig und allgemeineren Verbreitung dieser Beleuchtungsart gemachten
Erfahrungen, sowie nach der Erkenntnis der Eigenschaften derselben
heute wohl niemand mehr bezweifeln. Die Vortheile einer erhöhten
Sicherheit, welche dieser Beleuchtungsart innewohnt, können eben
toch nachlässige Montage oder fehlerhafte Construction, beziehungs-
fÄe bei Abhandensein dieser zwei Factoren, oft durch unberechen-
tao Zufall, endlich aber direct durch elektrische Kurpfuscherei, ver-
achtet werden; — hievon geben die glücklicherweise in der Neuzeit
nr sporadisch vorkommenden Anzeigen der Tagesblätter, sowie die
liel&ch wechselnden Vorschriften der Feuer-Versicherungs-Gesell-
tttaften und elektrotechnischen Vereine ehrlich Zeugnis.
Wenn nun die Kenntnis der verschiedenen Ursachen und Umstände,
rater welchen das elektrische Licht eine Feuersgefahr in sich schließen
tan, schon für jeden Laien großes Interesse hat, so umsomehr für den
totoischen Officier, in dessen Verwaltungsbereich sich oft Objecte befinden,
W denen durch das Vorhandensein oder durch die Erzeugung von Explosiv-
stoffen, die erwähnte Gefahr vergrößert erscheint und wo geringfügige
frsachen, denen man oft ganz rathlos gegenübersteht, von den verhee-
rendsten Wirkungen begleitet sein können.
Bevor jedoch in das eigentliche Thema eingegangen werden soll,
wi einleitend noch bemerkt, dass jede Feuersgefahr eigentlich zwei von ein-
ander wesentlich verschiedene Momente, nämlich die Entzündung s- und
üe Feuerleitungsfähigkeit in sich fasst, von denen bei den verschie-
denen brennbaren Materien jede für sich in verschiedenem Grade vor-
wiegen kann, welche beide aber, unter günstigen Umständen in verein
43*
314- Exl er.
mit einander, die Grundlage für den Brand selbst schaffen. Auch hin-
sichtlich der Möglichkeit einer Feuersgefahr durch die elektrische
Beleuchtungsart ist daher wohl zu unterscheiden, welcher Art eine
Anlage ist, zu welchen Zwecken sie dient und in welcher Weise sie
ausgeführt wird.
Eine schlechte elektrische Montage bei scheinbar minder vorhan-
dener Disposition der zu beleuchtenden Objecte für die Feuersgefahr,
kann gerade jenen gefährlichen Effect hervorbringen, den eine gute
Montage in wirklich feuergefährlichen Objecten mit Erfolg vermeidet
Es liegt mir daher — von vornherein gesagt — ferne, durch die Auf-
zählung aller Möglichkeiten der Entzündbarkeit, diese neue Beleuchtungsart
recht schwarz zu malen, sondern es soll, wie eingangs erwähnt, damit
nur eine Orientierung geschaffen werden, dass solche Möglichkeiten be-
stehen und wie man sie zu unterdrücken vermag. —
Directe Feuersgefahr kann nun bei der elektrischen Beleucb-
tungsart — wenn man von den Generatoren absieht, die meist in un-
gefährlichen Bäumen untergebracht sind '), — entstehen u. z. :
A. bei der Anwendung des elektrischen Glühlichtes,
B. bei jener des elektrischen Bogenlichtes und
C. durch Fehler in den Stromleitungen, beziehungsweise
durch Fehler in den Hilfs -Apparaten, welche in den Stromleitungen
liegen.
Im Nachfolgenden sollen diese drei Fälle, u. z. bei specieller
Berücksichtigung von sehr feuergefährlichen Objecten (Pulver-, Schieß-
wollfabriken etc.), näher betrachtet werden.
ad A. Bei der Anwendung des elektrischen Glühlichtes —
unter welch letzterem Ausdrucke hier die Glühlampe sammt Fassung und
Armatur verstanden sein soll — ergeben sich wieder mehrfache Ursachen,
welche eine Entzündung des die Glühlampe umgebenden oder anliegen-
den Mediums (soferne nämlich letzteres entzünd- und brennbar ist)
herbeiführen können; u. z.:
1. Durch Öffnungs- oder durch Kurzschluss funken, welche
durch die Handhabung der Glühlampen-Schaltapparate oder durch
fehlerhafte Isolation der Stromleitungen in den Lampenfassungen hervor-
gerufen werden können;
!) Maschinenräume liegen meist abwärts von den beleuchteten Objecten und
von diesen getrennt. Eventuelle hier vorkommende Fehler können bei der continuir-
liehen Beaufsichtigung des maschinellen und elektrischen Betriebes leicht entdeckt
und ausgebessert werden.
Die Feuergefahr in den elektrischen Beleuchtungsanlagen. 3X5
2. durch das Springen oder Explodieren der Glühlampen-
Glasbirne und hiedurch ermöglichtes Hinzutreten des entzündungs-
fähigen Mediums zum glühenden Kohlenbügel und
3. durch ungenügende Abkühlung, beziehungsweise schlechte
Wärmeleitung in nicht günstig construierten luftdicht ab-
geschlossenen Glühlampen-Garnituren (Schutzhüllen).
Um den Einfluss dieser drei Momente näher kennen zu lernen,
mirde mir seitens des Herrn Ingenieurs Ammer der Firma Siemens &
Make, welcher mich in der liebenswürdigsten Weise bei meinen Ver-
suchen unterstützte, eine Anzahl von Glühlampen sammt Fassungen,
freudlichst zur Verfügung gestellt ; hiedurch war es bei den Versuchen
möglich, auch den genauen Anschluss an wirklich obwaltende Verhält-
nisse (hinsichtlich Größe und Type der Glühlampen) einzuhalten.
Die für den Versuch verwendeten Glühlampen waren also 100-
Töltige. 16kerzige, mit einem durchschnittlichen Stromverbrauch von
0*56 Amperes.
Behufs Erweiterung der Versuche wurden jedoch später noch
2okemge Glühlampen mit einem Stromerfordernisse von 0*8 Amperes in
Versuch genommen. Als entzündbare Mittel wurden fein pulverisiertes
Schwtnpulver, Ecrasit und Schießwollmaische verwendet, u. z. letztere
sowohl im trockenen als im feuchten Zustande. Da nach den anfäng-
lichen Versuchen sich aber herausstellte, dass die feuchte Schießwolle
weh der durch die Glühlampe erzeugten Austrocknung, sich ganz analog
4er trocken applicierten Schießwolle erwies, wurde zu den späteren
Tersuchsserien nur mehr trockene Schießwollmaische genommen.
Die durchgeführten Versuche zeigten nun
ad 1., dass Öffnungs- oder Schließungsfunken in den
Ausschaltvorrichtungen einer Glühlampe, meist nur eine partielle Ent-
artung des an die Unterbrechungstelle möglichst dicht anliegenden
Miteriales hervorzurufen imstande sind, dass aber eine Feuerleitung nur
bei stark getrocknetem und gewärmtem Materiale, durch den Öffhungs-
fimken zu bewerkstelligen war. Bei getrockneter Schießwolle gelang die
Entzündung jedesmal, bei Pulver selten, bei Ecrasit gar nicht. Offenbar
ist der Verlauf des kleinen elektrischen Öffnungsfunkens, wie er dem
geringeren Stärke- und Spannungs-Erfordernisse einer Glühlampe entspricht,
fiel zu kurz und von nicht genügender Wärme-Intensität ; möglicherweise
kann auch die mit der Schließung, beziehungsweise Öffnung des Strom-
heises verbundene Erschütterung oder aber der Funke selber, eine
Trennung der feinen Staubpartikelchen bewirken, ehe er so recht zur
Wirkung gelangt.
316 Ex ler.
Kurzschlüsse hingegen, welche durch Isolationsfehler in der
Lampenfassung bewirkt worden waren, brachten durch die an der Kurz-
schlusstelle auftretende abnorme Temperaturerhöhung, fast immer eine
Entzündung des an der Kurzschlusstelle befindlichen explosiblen Mate-
riales hervor. Desgleichen trat dies ein, sowie der hervorgerufene Kun-
schluss durch Bildung des starken Öffnungsfunkens zur Entzündung
Anlass gab.
(Kurzschlüsse sind übrigens weit gefährlicher als einfache Unter-
brechungsfanken. Über die Definition eines Kurzschlusses, sowie dessen
Wirkungsweise, siehe die Erörterungen ad C.)
Aus diesen Versuchsresultaten folgt sonach, dass bei Anwendung
von Glühlampen in Bäumen, wo explosible Gase, oder aber in solche^
wo explosible oder leicht brennbare Körper in staubähnlichem Zustande
oder in dichten Mengen der Luft beigemengt werden können, die Con-
tacte zwischen Leitung und Glühlampe, also die Fassung und der Aas-
schalter (soferne ein solcher sich an der Glühlampe anmontiert befindet),
immer unter luftdichtem Verschluss, der Ausschalter aber am leiten
außerhalb des in Betracht kommenden Baumes an einer leicht zuging-
lichen Stelle angebracht werden sollen.
Ferner müssen Isolationsfehler in den Lampenfassungen (wie solche
häufig schon bei der Montage vorkommen) oder schlechte Contacte in
den Fassungen selber (wie sie z. B. bei den sogenannten Stecklampen !)
auftreten und bei Erschütterungen des Lampenkörpers zu Funken-
bildungen Anlass geben) stets vermieden werden. Endlich erscheint es
nicht rathsam, in Localen, wo explosible Gase oder Staub sich befinden,
das übliche Lampeneinsetzen — bei eventuellem Austausche der Glüh-
lampe — bei Stromschluss vorzunehmen; in solchen Fällen muss stets
zuerst die Zuleitung zur Glühlampe durch Bethätigung des Ausschalters
unterbrochen werden.
ad 2. Das Springen einer Glühlampenbirne, welche
durch Zufall von außen oder durch Anwendung einer zu hohen Span-
nung, manchmal auch aus nicht aufklärbaren Ursachen, erfolgen kann,
wird selbst bei Vorhandensein explosibler Gase keine so eminente Gefahr
bedingen, sobald sich nur Haarrisse an der Birnenoberfläche bilden.
Anders stellt sich jedoch die Sachlage, wenn ein totales Zerspringen
1) Stecklampen sind Glühlampen, die einen zapfenartigen Steck-Contact in der !•
Fassung besitzen und wo die Lampe durch einfaches Einschieben in den federnden ■
Lampenträger an diesen befestigt werden kann. Außer diesen gibt es noch Schrauben-,
Spiralfeder-Contacte etc.
Die Feuersgefahr in den elektrischen Beleuchtungsanlagen. 31 7
der Glühlampe oder aber eine Lochbildung in der Birne (wie solche
bereits beobachtet worden sind) eintritt. In dieser Hinsicht hat Lieutenant
Hutchins1) bereits Versuche mit verschiedenen Gasen angestellt, welche
ergaben, dass alle von ihm untersuchten brennbaren Gase mehr oder
weniger schnell entzündet wurden. Bei den Versuchen, welche Hutchins
mit Schießwolle machte, hat sich gezeigt, dass keine Entzündung
dieses Sprengstoffes beim Platzen der Birne erfolgte, u. z. weil der
Faden nicht mehr glühte, als die Explosivpräparate den Kohlenfaden
berührten. Auch bei meinen Versuchen im Etablissement der Firma
Siemens & Halske gelang es nicht — selbst bei der Anwendung von
scharf getrockneter Schießwolle oder von Schießpulver — unter solchen
Umständen, eine Entzündung des Schießwoll- resp. Pulverstaubes hervor-
mbringen.
Indes möchte ich die aufgrund der früher erwähnten Versuche
toh einer Fachschrift als apodiktisch aufgestellte Ungefahrlichkeit des
Zerspringens von Glühlampen bei Anwesenheit explosibler Stoffe, nicht
so ohneweiters acceptieren; denn obschon beim Platzen der Glasbirne
der Kohlenfaden sofort zerstört wird, kommt die durch das Vacuum
momentan angesaugte und mit Explosivstaub gemengte Luft sofort mit
der beim Zertrümmern bloßgelegten und möglicherweise noch mit einer
hohen Temperatur behafteten Kohle (der Kohlenfaden befand sich ja vor
der Zerstörung in Weißglühhitze) oder mit den sehr heißen Platin-
oder sonstigen Contacten zusammen, wodurch immerhin eine Entzündung
oder Feuersgefahr ermöglicht werden kann; abgesehen davon, dass eventuell
größere, auf den Boden fallende Glasscherben von größeren Glühlampen
durch ihre Percussion Explosionsgefahr hervorbringen können.
Um nun eine solche Eventualität zu vermeiden und anderseits einen
Schutz gegen die beim Platzen einer Glasbirne sich bildenden zahllosen
Qfasplitter zu besitzen, umgibt man üblicherweise die Glühlampen
mit entsprechend geformten Glashüllen, die in verein mit den zu ihrer
Aufnahme bestimmten Metall verschlussen oder „Armaturen14, die Glüh-
lampe entweder staubdicht (z. B. die Mühlenlampen) oder luftdicht (wie
L B. die Armaturen für Bergwerke, für Fabriken wo Explosivstoffe oder
leicht entzündliche Materialien erzeugt werden, dann für feuchte Räume wo
durch Niederschläge leicht Kurzschlüsse oder Ableitungen gebildet werden
können) von der umgebenden Atmosphäre abschließen. Derartige Glas-
glocken („Sicherheitsverschlüs seu) sind gegenwärtig von allen
Feuer- Versicherungs-Gesellschaften für Räume, wo explosive Stoffe oder
') EUctrieal Review 1888.
318 E x 1 e r.
brennbare Gase Torkommen, und ebenso in den diversen r Sicherheits-
Regulativen für elektrische Anlagen" vorgeschrieben.
Dort wo leicht eine Beschädigung solcher Glashüllen infolge mecha-
nischer Einflüsse (z. B. bei den sogenannten mobilen, d. h. frei beweg-
lichen, transportablen Glühlampen) stattfinden kann, erhalten dieselbe!
noch meist ein Schutznetz aus einem Drahtgitter oder Drahtgeflechte.
Damit jedoch die Sicherheits-Glasverschlüsse auch eine genügende Wider-
standsfähigkeit besitzen, müssen sie von genügender Dicke sein.
Die von mir schon im Jahre 1888 gemachten Versuche haben nun er-
geben, dass man hinsichtlich der Construction solcher Hüllen etwas vorsichtig
sein müsae. Es hat sich nämlich gezeigt, dass in das Innere solcher luft-
dicht schließender Lampen-Armaturen eingebrachte explosible Stofe,
durch die von der Glühlampe abgegebene Wärme zur Zersetzung gebracht
worden sind, während das auf die freie, unverschlossene Lampe auf-
gebrachte explosible Material keine Zersetzung zeigte. Dies führte mfek
dazu, die Versuche bezüglich ad 3. neuerdings aufzunehmen.
Es können nämlich
ad 3. Glühlampen entweder für sich allein, — alsootaw
Umhüllung — durch die von ihnen entwickelte Wärmemenge, oder aber
in der Form wie früher angegeben, nämlich mit einer Lampen-
hülle (Armatur^ eine Feuersgefahr unter gewissen Umständen involvieren.
Gewöhnlich wird oberflächlich angenommen, dass Glühlampen an und
für sich nicht feuergefahrlich sind : ja manche Autoren M behaupten
sogar, dass die Glühlampe — als Sicherheitslampe pav e&ceJlsnce — ohne-
weiters in Schiellpulver oder Schießwolle gesteckt werden könne!
Letzteres hat wohl nur dann seine Richtigkeit, wenn die der Glühlampe
innewohneudt\ in vergleich mit anderen Beleuchtungskörpern allerdings
nicht große Wärmemenge (390—550 Calorien*, frei an die umgebende
Atmosphäre abgegeben werden kann und eine genügende Luftcirculation
der Wärmeaufspeicherung entgegenwirkt. Ganz anders stellt sich jedoch
die Sachlage, wenn diese Wärmeausstrahlung stellenweise oder aber
ganz gehemmt wird.
Hinsichtlich der Wärmeausstrahlung selbst, ist jedoch bei den
verschiedenen Lampen noch ein Unterschied zu machen. Glühlampen mit
mattgeschliffenen oder färbigen Glasbirnen, oder Glühlampen, welche
bereits länger in Betrieb stehen, also alte Lampen, sind relativ heißer
als neue oder solche mit hellen Glasbirnen. Bei ersteren spielt die
Wärmeabsorption durch die Farbe, bei den letzteren jene durch das
f) Z f Elektrotechnik 1SS9
Die Feuersgefahr in den elektrischen Beleuchtungsanlagen. 31 9
Belegen der Innenoberfläche der Birne mit feinen Kohlenpartikelchen
eine Rolle; dieser Belag macht die Lampe immer heißer.
Hinsichtlich des Einflusses der Bedeckung oder Umhüllung einer
Glühlampe, hat nun bereits Mascard (1888 f) sehr interessante Versuche
ugestellt. Ihm wurde die Aufgabe gestellt, die Umstände zu eruieren,
wie durch Elektricität brennbare Gegenstände in Brand gesetzt werden
tonnen. Hiezu • behängte er 16 und 32kerzige Glühlampen (Type Edison,
Swan etc., dann 300kerzige Sunbeam-Lampen) mit verschiedenen Geweben.
Spitzen, und weitmaschige Gewebe, wie solche z. B. zu Balletkleidern
verwendet werden und welche der Luftcirculation wenig Widerstand
entgegensetzen, blieben unverändert; hingegen verbrannten Seide und
Sunmt schon nach ca. 6 Minuten. Etwas länger hielt die Baumwolle
(Watte) aus. In allen von Mascard untersuchten Fällen musste jedoch
die Umhüllung sehr enge sein, da dort, wo die Luft hinzu konnte, keine
Verbrennung der Umhüllung eintrat.
Desgleichen hat Carl Versuche über Glühlampen für Mühlen-
Etablissements (sogenannte .. Mühlenlampen u) gemacht, indem er nach-
gewiesen hat, dass in staubigen Localen, wie bei Mühlenanlagen, die
Luft eine bestimmte Menge von brennbaren Staubpartikelchen enthalten
müsse, um durch Hemmung der Wärmestrahlung eine Entzündung durch
die Glühlampe selbst hervorzurufen.
Aufgrund dieser und ähnlicher früherer Versuche sind sodann die
votker erwähnten „staubdichten^ und die rluftdich tenu Lampen-
tenchlüsse bei den elektrotechnischen Finnen in Anwendung gekommen.
Zumeist bestehen diese aus verschieden geformten, gläsernen Schutz-
hüllen (Kugeln. Birnen, Kelch-, Cylindergläsern etc.), welche die Glühlampe
mithilfe eines Deckels und einer Dichtung entsprechend dicht abschließen.
Auch durch Wasserabschlüsse (wie solche beispielsweise in der
ärarischen Pulverfabrik zu Stein angewendet sind") kann man eine weit
ausreichende Sicherheit erlangen; oder dadurch, dass man directe die
Glühlampe in einen Wasserbehälter steckt (wobei allerdings bei luft-
dichten Verschlüssen auch die Möglichkeit einer Kuallgasbildung durch
elektrolytische Zersetzung der die entgegengesetztpoligen Zuleitungen
berührenden Wassertheilchen in den Bereich der Möglichkeit zu ziehen
wäre); letzteres ist wohl nur dort anwendbar, wo die aus den Wasser-
behältern durch die Heizung mit den Glühlampen, hervorgerufene Schwän-
gerung der Luft mit Wasserdämpfen auf die Fabricationsweise keinen
M Bulletin de la SocieU internationale des Mectricini* 1888.
*) Siehe lieft 7 der „MittheiluugeDfc 1888.
320
£ x 1 e r.
Einfluss ausübt oder diese durch genügend kräftige Ventilation herab-
gedrückt werden kann. Wasserbehälter oder Verschlüsse sind aber in ihrer
Anwendung oft lästig fallend, während einfache, luftdicht abgeschlossen
Glasglocken bei rationeller Construction das Gleiche wie die Wasser?«-
Schlüsse leisten können.
Um nun den Einfluss der elektrischen Glühlampe für sichuf
die Explosivpräparate kennen zu lernen, wurden die Versuche in im
Etablissement der Firma Siemens & Halske in der weise durchgeführt,
dass zuerst eine Bestimmung der an einer acti vierten lökerzigen Gift-
lampe an der Birnenoberfläche erzeugten Temperatur vorgenommen wurde.
Dies geschah nach Durchführung kleiner Vorversuche in einem Paiaffia-
bade, in welches die Glühlampe bis zur Metallfassung gesteckt wurde. Dank
eine Anzahl, an verschiedenen Punkten der Glühlampenoberfläche angt-
legter, entsprechend befestigter, empfindlicher Thermometer war einegeiü-
gend richtige Ermittlung der an der Glasbirnenoberfläche herrschende! Ten-
peratur möglich. Die hiebei gemachten Ablesungen der Temperatur AmPmf-
finbades, zunächst der Birnenoberfläche, sowie zur Controle hinsickÜiek der
Richtigkeit der Messung, auch an von der Birnenoberfläche weiter entfernt lie-
genden Stellen des Bades, umfassten einen Zeitraum von nahezu 2% Stande*.
Fig.l. Fig.2
.»>!
Es zeigte sich bei diesen relativen Messungen (Fig. 1), dass die
größte an der Birnenoberfläche entwickelte Wärme an der Ausbauchung
(94° C.) vorkommt; gegen die Spitze nimmt sie etwas ab (92°) und an
der Wurzel der Glühlampe beträgt sie nur 72° C; die Glühlampen-
fassung hatte ca. 60° C. Bei der in Untersuchung gezogenen 25kerrigen
Glühlampe, welche eine größere Glasbirne als die 16kerzige Lampe
besass, zeigte sich die größte Wärmeentwicklung etwas oberhalb der
Ausbauchung (Fig. 2).
Nach diesem Experimente konnte also geschlossen werden, dass das
Glühlicht, frei und unverschlossen angebracht, gegenüber einer gleich-
Die Feuersgefahr in den elektrischen Beleuchtungsanlagen. 321
(' ntfßig dünnen Bestaubung mit Schießpulver, Ecrasit oder Schieß-
wolle, ohne wesentliche Wirkung inbezug auf eine Zersetzung und der
*iamit bedingten Feuersgefahr bleiben werde. In Wirklichkeit zeigte sich
lach, dass ein leichtes Anstauben der Glühlampe keine merkbare Ver-
inderung der aufgebrachten Explosionsstoffe (u. z. unter der Voraus-
. sahnig, dass die Glühlampe nach allen Seiten frei lag) hervorrief.
Etwas anders gestaltete sich die Sachlage jedoch bei Aufbringung
itaDenweiser stärkerer Decklagen. Ecrasitpartien fingen an zu schmelzen;
Angleichen zersetzte sich langsam das Pulver, indem stark auftretender
tench nach schwefeliger Säure anzeigte, dass der Schwefel sich aus-
flKheiden beginne. Eine Entzündung konnte aber trotz mehrstündiger
finrirkung der Glühlampe auf ihre Belegungen mit Explosivstoffen nicht
herbeigeführt werden.
In dieser Hinsicht könnte sonach geschlossen werden, dass die
■verschlossene (frei in Bäumen aufgehängte) Glühlampe genügende
Sicherheit gegen eine Entzündungsgefahr bietet.
(Dass diese Warnehmung auch anderseits bereits benützt worden
ist, sah ich z. B. gelegentlich des Besuches einer Pulvermühle, wo die
Glühlampen ohne Sicherheits-Armatur montiert waren. Hiedurch sind
allerdings die Installationskosten durch Wegfall der Armaturen geringer
geworden, man kann jedoch eine solche Anordnung, in so gefährlichen
Blumen, wie sie eine Pulvermühle besitzt, schon in Hinblick auf die
Eventualitäten ad 1. und 2. nicht gutheißen.)
Verschieden in den Wirkungen von den vorgeschilderten Versuchen,
waren jene mit Glühlampen, die sehr nahe an bestaubte Flächen (1 — 2mm
von diesen entfernt) oder aber directe auf das Explosivpräparat, das
anfeiner Holzunterlage sich befand, aufgehängt, beziehungsweise aufgelegt,
worden waren.
In diesen Fällen zersetzten sich infolge der partiell gehemmten
Wärmeausstrahlung alle drei Explosivpräparate und es verkohlte hiebei
auch die der Lampe zunächstliegende Holzpartie. Dagegen gelang eine
Zersetzung des auf einer Eisen- oder Mauerunterlage befindlichen Explosiv-
materiales nicht, soferne die Staubschichte relativ dünn war. Bei den
enteren Versuchen, zeigte bei der Schießwolle die Bräunung derselben die
beginnende Zersetzung an; beim Ecrasit sog die Holzunterlage das
geschmolzene Ecrasit zuerst ein und dieses zersetzte sich sodann mit der
Verkohlung des Holzes. Beim Pulver fand zuerst die Ausscheidung des
Schwefels und sodann unter Knistern jene des Salpeters statt.
Eine solche partielle Hemmung könnte z. B. bei mobilen Lampen
vorkommen, wenn der Bedienungsmann die ohne Sicherheitsarmatur
322 E x 1 e r.
versehene, activierte Glühlampe auf mit Explosivstoffen bestaubte oder
imprägnierte Materien von schlechter Wärmeleitung (Holz, Fetzen etc.)
legen würde. Auch da haben die Glasglocken, sowie die oft mit den-
selben montierten Drahtnetze oder Gitter den Zweck, ein festes, dicht«
An- oder Aufliegen der Lampe zu verhindern.
Um nun weiter den Einfluss von verschiedenen Armaturen inbezug
auf die Wärmeausdehnung zu ermitteln, wurden Versuche mit „v er-
schlossenen ", also mit Sicherheits- Armaturen versehenen Glühlampen
durchgeführt.
Zu diesen Versuchen wurde ich schon gelegentlich der Installation
in der Pulverfabrik zu Stein angeregt, als es sich darum handelte,
festzusetzen, welche zulässige Temperatur dem die Glühlampe umgebenden
Glasschutze innewohnen dürfe.
Um jedoch im allgemeinen die Einwirkung schlechtleitender, aber
nicht wie bei Mascard dicht anliegender Umgebungswände, weide
zwischen sich und der Glühlampe noch einen genügenden Luftraum
zuließen, zu beurtheilen, hatte ich Glühlampen mit Schießpulver-, 8drieß-
wolle und Ecrasitstaub belegt, in einen gut abgedichteten Hokkasten
eingeschlossen und durch ca. 1% Stunden sich selbst überlassen.
Die durch eine eingeschobene Glasplatte gemachten Beobach-
tungen ergaben hiebei, dass — bei -(- 18° C. Außentemperatur, — in
dem Kasten innerhalb 50 Minuten eine Temperaturerhöhung von -f- 215° C.
durch die Heizung mit zwei bestaubten Glühlampen erreicht werden
konnte. Es zeigte sich weiter, dass bei der mit Schießwollmaische
bestaubten Glühlampe, an den der Holzwand zugekehrten Stellen größter
Hitze (der Ausbauchung) die Schießwolle sich schon bei 105° C. der
Innenluft zu zersetzen anfieng1); auch die Holzwand begann an diesen
Stellen zu verkohlen. Bei 145° C. des Innenraumes war die Zersetzung
der Schießwolhuaische an allen Stellen der Lampe vollständig; sämmt-
liche Schießwollpartikelchen waren verkohlt.
Bei der mit Pulverstaub belegten Glühlampe wurde das Schieß-
pulver beider hohen Temperatur von 215u C. infolge vollkommenen Aus-
scheidens des Schwefels ebenfalls zersetzt; eine Entzündung des Pulvers
konnte aber nicht constatiert werden. Nach dem Herausnehmen der mit
Pulverstaub belegten Glühlampe aus dem Lampenkasten konnte durch
Berührung der Lampe mit einer Kerzenflamme eine Feuerleitung nicht mehr
hervorgerufen werden.
l) Die Schieß wolle zersetzt sich zwar schon früher (70° C); es konnte jedoch
beim Experimente die sichtbare Zersetzung erst bei 105° C. deutlich beobachtet werden
bi in den elektrischen Beleuchtung»«
323
. seines aied< bmetopunktea und seiner schweren
leitung wegen, nicht in Untersuchung gezogen.
i ähnlicher Weise von mir schon 1887 gemfr Vit-
ache ließen sonach den Schluss zu, da- "glich ?ei, durch Wärme-
fction in schlecht Konstruierten Lampeinerschlüssen, die inn
er Verschlüsse an den Glühlampen sich eventuell bildenden
Belegungen von Explosivstoffen zur Zersetzung zu bringen,
»oder Weise zeigte gleich die erste in Versuch genommene
ieits-Armatur die Bestätigung der Annahme, während eine z
cht*», ähnliche Armatur, trotz nachgewiesener großer Wärmeaccumu-
Urion keine Zersetzung der Explosivstoffe hervorrief.
mch genommenen Sicherheits-Armaturen bestanden
ieni 3mm dicken, cyliüdriachen, oben offenen, unten halbkugel-
ftraugen Oh . welches die Glühlampe umgibt und mittels eines
'9Khrmubbaren Deckels abgeschlossen werden kann- der luftdichte
Atachluds wird durch eine Gummidichtung bewirkt
Das Schutzglas hat eine Oberfläche von 315cm*, jene ies ;mge-
vendetai 16kerzigen Glühlampen betrug 97«**; der Zwischenraum
nrifcbaa Lampe und Glaeglokfi war an der schmälsten Stelle 14m».
Die in diese Armaturen eingesetzten Glühlampen waren in ähnlicher
beim Kastenversuche mit den drei Explosivpräparaten bestaubt
iviert worden. Es zeigte sich hiebei, dass die durch die
tttuElocke als auch durch die Metallfassung bewirkte Wärmeausstrahlung
w wring sei, da schon uach 20 Minuten die Zersetzung des Schieß-
**firtaubes vollständig war. Die Metallfassung war sehr heiß; die mittels
d» lufgelegten. bedeckten Thermometers an derselben annähernd gemes-
Wt Temperatur betrug ca. 60° C. Der ähnliche Versuch mit Schieß-
palrer lieferte ebenfalls eine Ausscheidung des Schwefels, welch lezterer
öWn Belag der oberen Metalltheile hervorrief. Der Versuch mit Rferi
»Igte ein baldiges Schmelzen und Zusammenlaufen des Eerasits an der
le der Glocke.
Um nun den solchergestalt constatierten Einfluss der Wftrme-
ccumulation durch das Glas zu erschweren, wurde versucht, Wi
die Glasarmaturen einzuschließen. Das Wasser kam aber sehr bald
ca. 15 Minuten) an seiner (in die Höhe der Fassung reichenden)
rfläche zum Sieden, wahrend die unterste Wasserpartie ca. 50* C.
der Pulverfabrik zu S die ebenen, vor die Glühlampen-
che gestellten Wasserverschlüsse durch Anordnung einer natürli<-'
d zweckmäßig gekühlt werden konnten, ist die Temperatur-
324 E 1 1 e r.
Erhöhung der Verschlüsse gegenüber der Temperatur des Innenraunies
der Heleuchtungsanlage sehr gering; in max. 5°C.) I
Kinn weitere Eigentümlichkeit bei der versuchten Sicherheit*- ;
Armatur zeigte sich hinsichtlich der Wärmecapacität der MetalldeckeL ;
Stund die Lampe so, dass die Lampenbirne nach abwärts das Licht
warf, ho waren die Metalltheile sehr heiß; drehte man jedoch die Lampe
mit der Fassung um, so war die Fassung nur wenig wärmer als bei
nicht activiertem Lichte. Es hat dieser Umstand seinen Einfluss hin-
sichtlich dos Abdichtungsmateriales. Gummi-Einlagen — wie bisher
üblich - dürften sich in solchen Armaturen nicht bewähren, sondern
müssen durch Loderdichtungen, oder besser Asbestscheiben, erseht
worden.
Nach dem Vorbeschriebenen wird es sich hinsichtlich solcher
luftdichter Armaturen überhaupt empfehlen, Schutzgläser und deren
Fassungen so zu gestalten, dass höchstens eine Temperatur von 50fC.
an der Glas- resp. Metalloberfläche erzielt wird; letztere Tempe-
ratur erlaubt noch ein bequemes Manipulieren mit der Lampeninnatnr.
l>ie Schutzgläser müssen so dick sein, dass sie der hinsichtlich mechi-
uischer Einflüsse bedingten Festigkeit entsprechen und doch anderseits
genügend Wärme durchlassen. Im allgemeinen wären dünnere Gläser,
den dickeren vorzuziehen. Je dicker sie aus eventuellen Festigkeitsrück-
sichten jedoch angewendet werden, desto größer muss sodann die Ober-
fläche der Glasglocken sein, um eine genügende Ausstrahlung zu erzielen.
Versuche mit verschieden geformten Glasglocken ^Kugel-, Kelch-,
«Zylinder-, Hirnformen> haben ergeben, dass in dieser Hinsicht die Birn-
form die gleichmäßigst erwärmte Oberfläche besitzt. Da die Oberfläche
des Sehnt :glases durch die Picke, beziehungsweise durch den Transmissiotf-
*\vfttoieiuen des Glases für Wärme, bestimmt wird, lassen sich schwer
teste Kegeln für die Oonstructien des Glases selbst geben, zumal es sieh
ce;e:c; hat, da>s die Glasbirnen meist verschieden sind und eine schmälere
K:rue unter sonst gleiche:; Umständen -- infolge des resultierenden
gv.\r.r,'. •■:.«:schenr;iun:is — relativ bessere Resultate geliefert tot
lVsse; .■>:scl:enrair.v. :«ischer. G'ühlsmpe und Glasglocke, in verein mit
,;;•*. Ol^erSävhe und lv.cke der G".ocken. wer.ien den maßgebendsten Einfluss
ausü^vv.. Vu: d;e Pväv.s wiro. es s:;h bei der Verschiedenheit der Con-
s::uc:;,-r s^V.er Svh!Thi"i:*-Ariv.*:uTer. ::n:v.vr empfehlen, sieh durch einen
\ ;'ysv.;>. ,.V;: Ä'.f >/:::;:.;* irkv.v.£ r.v.er Arrns:ur ru orientieren und lieber
.v"; :-;v.c au:' c,:f >::V.;"TU7.a: :u «r.: a%.s :u eng tegremt ra gehen.
Au> ,;.:'v uv*,;': .> Angf tur.::* n ur..: Vxs::.r::^fnen Versuchen resul-
:..-■.; svva;>.. ,;*$$ r.r.r GV^i;h«^^uri:ur.i: :u: i>b;«t* mit Explosiv-
Die Feuersgefahr in den elektrischen Beleuchtungsanlagen. 325
riefen, manche mögliche Gefahren in sich schließt; indes dürften in
ITnklichkeit selten solche Zustände auftreten, wie sie planmäßig für
fi» Experimente herbeigeführt worden sind. Eine gute Instandhaltung
mi Reinigung der Glühlampen und Lampenverschlüsse wird — bei Vor-
MBetzung richtiger Construction und mustergemäßer Montage — genügen,
ta die Möglichkeit einer Feuersgefahr in Glühlichtanlagen auch für so
gefthrliche Objecto, wie es Pulverfabriken etc. sind, recht weit zu stecken.
ad B. Bei dem elektrischen Bogenlichte ist die directe Feuers-
pkhi durch das elektrische Bogenlicht selbst gegeben. Es findet hiebei
— wie bekannt — der Übergang der Elektricität von einer Kohle zur
anderen unter Flammenentwicklung, beziehungsweise Verbrennung der
mednauch losgerissenen Eohlentheilchen statt. Die bei der Umsetzung
dimr mechanischen Arbeit in Wärme, im elektrischen Lichtbogen
erfragte Temperatur ist infolge des großen Leitungswiderstandes so
fach, dass alle bisher bekannten Stoffe im elektrischen Lichtbogen
jchmeken, resp. verbrennen. Zufolge dieser, namentlich bei großer Strom-
stärke wachsender Wärmeentwicklung ist aber auch die Wärmestrahlung
lehr groß; es müssen daher groß dimensionierte Schutzhüllen (Glasglocken,
Laternen etc.) angewendet werden, sowohl um das elektrische Bogen-
ticht sammt den zur Bildung desselben dienenden Lichtkohlen von der
angebenden Atmosphäre möglichst (allerdings nicht luftdicht) abzu-
schließen, als auch um zu vermeiden, dass durch aufsteigende oder
beraMallende Funken oder glühende Eohlentheilchen eine Entzündung
der der Luft beigemengten oder durch Windschlag gegen die Bogenlampe
getriebenen Staubpartikelchen explosibler oder brennbarer Stoffe herbei-
geführt werde.
Aus diesem Grunde kann das Bogenlicht keineswegs in Bäumen ver-
meidet werden, wo brennbare Gase oder feste Körper (explosibler Mate-
rien) im staubähnlichen Zustande der Luft beigemischt vorhanden sind;
riehnehr muss dasselbe — falls man es dennoch zur Beleuchtung solcher
Säume inbetracht ziehen sollte — stets von den Localen entfernt und durch
?ut schließende Wände von den Bäumen getrennt, activiert werden.
Eine solche — „indirecte" — Beleuchtung mittels elektrischen
togenlichtes kann z. B. bei solchen Räumen einer Pulverfabrik statt-
nden, wo man absolut jede Feuersgefahr ausschließen will, die bei
rentueller Anwendung von Glühlicht durch dieses, oder durch deren
ritungen möglich werden kann.
Da nun die Bogenlampen (selbst bei den praktisch kleinsten Dimen-
>nen) gegenüber den Glühlampen noch immer eine relativ große Strom-
326 E x 1 e r.
stärke (z. B. 6 gegen 0*56 Amperes) besitzen, so ist es klar, dass even-
tuelle, durch Isolationsfehler in der Lampenconstruction hervorgerufene
Kurzschlüsse, viel intensiver verlaufen, als dies bei der Glühlampe der
Fall ist, und dass die hiebei auftretende, außerordentlich hohe Erwär-
mung auch auf eine größere Fläche sich vertheilen wird. Die Anwendung
genügender und sicherer Contacte, sowie ein guter Zustand der Isola-
tionen, ist demnach für besonders feuergefährliche Räume, nebst der
vorangeführten Beschränkung der Anwendung von Bogenlampen, eine
Hauptbedingung für die Verhinderung einer Feuersgefahr.
Bogenlampen sollen womöglich immer frei (von einer Wandfläche
entfernt) befestigt werden.
ad C. Die verschiedenen Fehler in den Stromleitungen (Kabel,
Drähte etc.) bilden nach den gemachten Erfahrungen eigentlich die
Hauptursachen der meisten bisher beobachteten Brände, die infolge
der Einführung der elektrischen Beleuchtungsart vorgekommen sind Sie
sind sehr mannigfach und begründen sich meist in einer fehlerhaften
Montage, oder aber in Reparaturen, die schlecht oder von unkundiger Hand
an schon bestehenden Leitungen ausgeführt worden sind.
Constructionsfehler, hervorgerufen durch Anwendung ungenügender
Querschnittsflächen für die Stromleitungen, sollte man im allgemeinen
als ausgeschlossen bezeichnen können, da die aus den Fabriken kom-
menden Bestandtheile gewöhnlich schon typisch erzeugt werden und auf
die Einhaltung des zulässigen feuersicheren Querschnittes in der Fabrik
selbst gesehen wird; indes führt blinder Egoismus auch da manchmal
zu sträflicher Gebahrung.
Dagegen können Kurzschlüsse oder Unterbrechungen, Querschnitts-
verengungen durch Anwendung unrichtig dimensionierter Leiter, schlechte
Contacte (Leckwerden und Herstellung schlechter Klemm- oder
Schraubenverbindungen), mangelhafte Löthstellen, schlechte Isolation,
Abschmelzen von Sicherheitsschaltungen — soferne letztere schlecht
verwahrt sind — und endlich unrichtige Schaltungen, Anlass zur Feuers-
gefahr geben.
Um solche Übelstände zu verhindern, ist, bei Festhaltung des hier
überaus notwendigen Grundsatzes „bestes Material, beste Arbeits
bei jeder elektrischen Beleuchtungs-Installation, das Hauptgewicht auf
eine tadellose Montage zu legen; sie soll namentlich bei solchen
Anlagen, welche Objecto für die Erzeugung explosiver Mittel betreffen,
nur von geschickten und erfahrenen Monteuren ausgeführt und durch
sachverständige Organe streng controliert werden.
Die Feuersgefabr in den elektrischen Beleuchtungsanlagen.
327
Was nun die einzelnen der vorangeführten Fehler betrifft, so sind
1. Kurzschlüsse auch in den Stromleitungen am gefahrlichsten.
Was ist nun ein Kurzschluss?
Derselbe ist ein Leitungsfehler, der dadurch hervorgerufen wird,
dass zwischen der positiven und negativen Stromleitung eines geschlossenen
Stromkreises, durch Kreuzen der Drähte oder Zwischenschaltung von
Leitern mit sehr geringem Widerstände, oder aber bei Erdleitungen,
dorch Verbindung der Zu- oder Kückleitung mit der Erde, ein „kurzer
Schlags", d. i. eine Stromtheilung entsteht, durch welche in dem „kurz
geschlossenen a Theile, die Stromstärke entsprechend dem zugeschalteten
geringen Widerstände, rapid zum Anwachsen gebracht wird. Das nach-
folgende Beispiel mag nun diese durch einen Kurz- oder Erdschluss
hervorgerufene Oberhitzung der Leitungen, illustrieren.
Es sei beispielsweise A CB, eine Glühlampen-Zweigleitung, die
bei A und B an eine Hauptleitung anschließt. In dieser, aus ca. 10m
1mm, isolierten Kupferdraht bestehenden Zweigleitung, ist im Punkte C
eine lOOvoltige, 16kerzige Glühlampe (für 0*56 Ampfere Stromverbrauch)
angebracht. Vorausgesetzt sei noch, dass die Zuleitungsdrähte in hölzernen
Xuthenleisten liegen.
B
^=S=z
Ute
Ist die Leitung intakt, so ergibt sich, entsprechend dem Widerstände
des 10m langen Drahtes, ein Spannungsabfall von 056/1 x 01912 =
1*06 Volt in der Leitung oder eine Spannung von 100 + 106 = 1016 Volt
an den Punkten A,B. Der in dem Leiter ACB annulierende Strom
hat die Intensität von 0:56.4, die Glühlampe brennt hiebei normal.
Wird nun angenommen, dass durch fehlerhaftes Eintreiben einer eisernen
Stiftschraube, behufs Befestigung der beispielsweise geworfenen Leitrinne
in die Unterlage (z. B. an eine Wand), zwischen den beiden — in der
Zeichnung absichtlich zu nahe aneinandergelegten — Zulcitungsdrähten,
eine leitende Verbindung zwischen den Punkten D und E hergestellt wird,
so entsteht im Punkte 1) eine Stromverzweigung, in welcher, entsprechend
328 E x 1 e r.
dem gebildeten kleinen Widerstände D E, der größte Theil des Stromes
über ADEB, während durch den Leitertheil DCE (entsprechend dem
größeren Widerstände), nur ein kleiner Stromtheil fließt. Nimmt man
nun behufs rechnungsmäßiger Durchfuhrung des Beispieles an, dass der
neugebildete Leitertheil DE einen Widerstand von 0*001 Ohm hat (ia
Wirklichkeit ist er vielleicht noch geringer), während der Leitertheil D CE
jetzt (jrF£-+*0'095=) 56*095 Ohm aufweist, so beträgt, entsprechend
der in den Punkten D E herrschenden elektrischen Spannung von 100*8 Volt,
die dem Widerstände von ADEB (= 0*096 Ohm) entsprechende Strom-
stärke, i= ———-= 1040 Amperes; die Stromstärke ist also in ver-
0'09o
gleich zur früheren Stromstärke (von 0'56 Amperes), abnorm angewachsen;
hingegen hat die Stromstärke in dem Leitertheile D CE abgenommen
und die eingeschaltete Glühlampe wird gar nicht in's Glühen kommen.
Da nun die in einem geschlossenen Stromleiter vom elektrischen Strome
entwickelte Wärme, nach dem bekannten Joule'schen Gesetze (W=i*r
wo i die Stromstärke, r den Widerstand des Leiters bedeutet) mit der
Stromstärke zunimmt, wird der Leitertheil ADEB entsprechend der
großen Stromstärke, sehr stark erwärmt, und kann, falls ihn nicht eine
Sicherheitsschaltung schützt, zum Glühen, beziehungsweise Schmelzen
gebracht werden.
Diese Wärmeentwicklung des Leitungsdrahtes hat immer in erster
Linie ein Durchbrennen der etwa vorhandenen Isolation (Seide, Baum-
wolle etc.) und sodann ein Anbrennen der anliegenden Holztheile zurfolge.
Je nach der Ausdehnung des Kurzschlusses, dann je nach den anderen
an dieser Stelle vorwaltenden Umständen (wie große Trockenheit oder
Imprägnierung der hölzernen Leitungsführungen mit Theer oder Carboli-
neum, Anliegen oder nahe Nachbarschaft von Webstoffen etc.; kann der
Kurzschluss, bei Vorhandensein brennbarer und mit einer genügenden
Feuerleitung befähigter Materialien, einen Brand einleiten.
Kurzschlüsse können namentlich bei größeren Anlagen (Central-
stationen) äußerst gefährlich werden.
Bei den meist unterirdisch geführten Leitungen einer Centralstation
ist es durch schlechte Montage möglich, dass Leitungen mit Tele-
graphen- oder Telephondrähten, Gas- oder Wasserleitungsrohren in Ver-
bindung kommen, also einen „Erdschluss" bilden. Der Strom geht
in diesem Falle auf einem kürzeren Wege nach der Centralstation
zurück und die eingeschalteten Beleuchtungskörper werden nicht oder
nur sehr schlecht functionieren.
Die Feuersgefahr in den elektrischen Beleuchtungsanlagen. 329
Da nun der Erdleitungswiderstand geringer ist als jener der Beleuch-
tungsanlage, ist die solchergestalt übergegangene Strommenge sehr groß
and es wird infolge dessen die beanspruchte Drahtleitung sich erhitzen
und schließlich schmelzen. Dabei kann der glühende oder schmel-
zende Leitungsdraht, oder vielmehr das Leitungskabel, andere in der
Nähe befindliehe entzündbare Gegenstände zur Entzündung, oder aber
bei Nachbarleitungen, diese zum Schmelzen bringen. Nachdem nun die
Leitungen für eine Städtebeleuchtung meist eine sehr große Belastung
(1.000 bis 5.000 Ampferes) besitzen, so ist ersichtlich, dass die durch
einen solchen Erdschluss hervorgebrachte Feuersgefahr von beträcht-
lichem Umfange sein kann. In New- York z. B. haben die sich kreu-
zenden Leitungsdrähte der unterirdischen Leitungen der New- Yorker
Edison-Gesellschaft, nicht nur die Leitungsdrähte, sondern sogar die
gusseisernen Schutzkästen zum Schmelzen gebracht.
Um nun solche Kurzschlüsse oder Erdschlüsse zu vermeiden, stellen
die verschiedenen Begulative für die Sicherung von elektrischen Anlagen,
hinsichtlich der Führung und Entfernung der elektrischen Leitungen,
eine Anzahl von Begeln auf, die bei jeder Leitungsmontage strenge
eingehalten werden sollen.
2. Unterbrechungen oder schlechte Contacte können eben-
falls eine Feuersgefahr bedingen, und amerikanische Statistiker weisen
nach, dass die weitaus größte Zahl der in Amerika durch die Elektricität
hervorgerufenen Brände, in schlechten Contacten ihre Ursache gehabt
haben. Unterbrechungen in isolierten Drähten, wo die Enden noch
in Contact kommen können, sind befähigt, die Isolation durch Funken-
bildung zu entzünden; die durch Verkohlung entstandene leitende Brücke
vermag dann leicht ein Verbrennen der anliegenden weiteren Partien zu
bewerkstelligen. Ungenügender Contact (als locale Querschnitts-
verengung) führt anderseits wieder zur Erhitzung der Contactstelle.
Unterbrechungen in Leitungen, welche sehr leicht infolge scharfer
Biegungen des Leitungs-Materiales entstehen, sind dadurch zu um-
gehen, dass man bei der Leitungsmontage scharfe Ecken oder Bie-
gungen vermeidet, oder dass man sie ausschneidet, wenn dieselben sich
vor der Montage in dem Leitungsdrahte vorfinden.
Hinsichtlich der Contacte wird leider meist der Grundsatz ver-
gessen, dass die Contactflächen an Übergangsstellen , immer größer zu
sein haben, als die Querschnittsfläche, welche der an der Übergangs-
stelle herrschenden Stromstärke entspricht. Verbindungen von Leitungen
untereinander, oder mit Apparaten, oder Theilen derselben, müssen immer
sicher und solide — sei es durch Verschraubung, Klemmung oder Ver-
44*
Exler
löthung — hergestellt werden. In allen diesen Fallen soll
dungsstelle (nach den Regulativen einiger Vereine) keine stärkere Krwftr-
niung als die übrigen Leitungsstellen besitzen, und soll mindestens
den doppelten Leitungsquerschnitt aufweisen, welchen die angeschlossene
Leitung besitzt.
Löthstellen schlecht ausgeführt, bringen infolge der stattfindenden
'lation durch das oft zurückbleibende Löthmittel stets eine Quer-
schnittsverminderung und damit eine Erwärmung der von einer bestimn
Stromstärke durrhtlossenen rbergaugsstelle hervor. Da man gar keine
genaue rontrole für Lothstellen bei der Leitungsmonr
manche Firmen Löthungen in Leitungsmontagen überhaupt nicht an.
sondern ersetzen die Lothung durch Sehraubenverbindungen, di<
finge sorgfältig und sts end hergestellt werden müssen, dil
nicht die Contactc durch Temperaturs-Schwankungen oder durch KU
thätige Lockerung, Zugbeanspruchung etc. verschlechtert werden. Lei
angeschraubte Contacte werden ^tcts warm und vertrageu kau
Ampere Strombelastung pro Quadrat-Millimeter Querschnitt.
Alle f'ontactfläehen sollen rein und metallisch blank sein: d
wo isolierte Leitungen vorkommen, soll die Isolation der Verbindungs-
stelle zumindest die Güte der übrigen Lettungstheile besitzen,
3, Querschnitts vereu gun ge n können infolge mechaniad
oder chemischer Einwirkungen entstehen; im ersteren Falle durch
scharfe Biegungen, durch ein Vernageln oder durch Quetschung
letzteren Falb* dur«h elektrnlvtisehe Zersetzungen oder Einwirkung
ie z. B. in Accumulatorräiuueni ; ferner kann die kön
butterige oder schieferige Structur der Kupferleitung selbst Anl
Querschnittsverengiing geben; endlich entstehen sie manchmal b
hingen aus Unverstand oder absichtlich behufs Erzielung eines ^
vinnes. Querschnittsverengungen sind im hohen Grade sichert) •
gefahrlieh.
Da, wie bekannt die Stromarbeit in metallischen Leitern in W
umgesetzt wird, so erwärmen sich die elektrischen Leitungsdrair
l>u, eines elektrischen Stromes. Diese Erwärmung, oder
elek- Leitet auftretende Temperaturerhöhung, steht nach mehrfach
ausgeführten Experimental-UnteriMchungen und bekannten Formeln ') im
ta dw ErwArmantr etnei Leitungsdrahtes durch den ström, kann
mnit durch die «vMchanff
Die Feuersgefahr in den elektrischen Beleuchtungsanlagen. 33 j
quadratischen Verhältnisse zur Stromstärke oder zur Stromdichte und
es ist sonach klar, dass bei wachsender Stromstärke auch die Erwär-
mung sehr rasch zunehmen wird.
Hartneil hat beispielsweise gefunden, dass in einem in Holzleisten
verlegten isolierten Drahte bei einer Belastung von 27 Ampöres pro
Quadrat-Millimeter, eine Temperatur-Erhöhung von 100° C. resultierte und
bei 30 Amperes die Isolation zu rauchen anfing; bei 50 Ampbres war
die Isolation zerstört, und bei 100 Amperes trat Bothglnth ein.
Um daher Überlastungen im normalen Betriebe zu verhüten, welche
zu einer zu großen Temperatur-Erhöhung und damit zu einer geringeren
Sicherheit gegenüber einer Feuersgefahr oder zumindest zu einer Be-
schädigung der Isolation des Leitungsdrahtes führen können, hat man
bei Berechnung von Leitungsanlagen immer den sogenannten „feuer-
sicheren" Querschnitt einzuhalten. Hinsichtlich Nominierung desselben
bat man angenommen, dass die Wärme eines Leitungsdrahtes infolge
des elektrischen Stromes und bei regelmäßigem Betriebe, nicht höher
steigen soll, als 20° C. über die unter gewöhnlichen Verhältnissen
herrschende Wärme der Umgebung des Drahtes. Aus dieser Bestimmung
wurde bisher gefolgert, dass allgemein 3 Amperes auf lmm* bei
isolierten und 4 Ampferes auf lmm* bei blanken Drähten als zulässige
größte Stromdichte für Leitungen gelten sollen.
Nach dem in der Umarbeitung befindlichen Regulativ des Wiener
elektrotechnischen Vereines ist die zulässige Betriebsbeanspruchung der
Stromleitungen (u. z. der Nutzleitungen) nach der Formel
J = l^äTj%
oder
I)
=^ja
zu berechnen, wobei J die zulässig stärkste Betriebsstromstärke in Amperes,
D die zulässige Stromdichte, q der Querschnitt in mm* und x die Lei-
tnngsfähigkeit des Leitungs-Materiales gegen Quecksilber bedeutet.
ausdrücken, wobei T in Celsiusgraden, die Erhöhung der Wärme des Drahtes gegen
seine Umgebung, — C, eine von der Beschaffenheit, Oberfläche, Lage, Art der Be-
festigung, Leitungswiderstand, abhängige Größe. — d den Durchmesser, — i die
Stromstärke bezeichnet. Zieht man jedoch die Stromdichte in Betracht, so lässt sich
obige Formel transformieren in die Gleichung
T* = Ct S« rf,
wo Ct wieder eine empierisch zu ermittelnde Constante, 0 die Stromdichte bezeichnet.
MZ £ x i * x.
HioufcCD M'il«ü! Kujjfarteftmigen mit tt* , LHtaBgdttigkeit de»
oiieiuibcii reinen Kupfers, durch den mssonktai BrtraefcHfmB a. l
bit l>ntNt* mit 5 Ahijotbb-
„ 13«a* r 4 T
.. 40mm1 _ 3 T
„ 250««' _ 2 r
und darüber r I r
pro Quadrat-Millimeter beansprucht werden kSnMA.
Leitungsdrähte unter 1mm Durchmesser sind jed+ek nicht gestattet.
J>ie*e Forderungea gelten bowohl für blank« als auch ftr isolierte Drähte,
obschon letzter« nach den Versuchen tos Kapp nd Anderen, eine
%*riu%*:r*! Krwärnoung •% der blanken Drähte erreichen' *.
( jtn nun die Drabtleitungen in den elektrischen Beleuchtungsanlage!
vor einer anormalen, durch Kurz- oder Erdschlüsse hervorgerufenen
hoben Krwärinuug zu schützen, wendet man gegenwärtig sogenannte
„Kicherbeitsschaltungen" an, die je nach den elektrotechnischen
Firmen, welche solche erzeugen« verschieden construiert sein können.
Sie «teilen Hieb als selbstthätige Stromunterbrecher dar,
welche bei hoher Stromstärke durch das Abschmelzen eines in die Lei-
tung eingeschalteten Drahtes oder Streifens aus leicht schmelzbarem
Metall < meist Blei;, in verlässlicher Weise verhindern sollen, dass der Strom
iUiti 1 • ', facht* der zuläHHig stärkHten Beanspruchung übersteigt. Diese Ab-
McliiiiuladrAhle, Howie die auch häufig in Beleuchtungsanlagen ange-
wendeten fi ii lo in al i h ch « n Sicherheits-Ausschalter, werden stets zu
Ultimi jeder Leitung eingeschaltet. Sollen sie sicher funetionieren, so
müHrtnii Nie, «•iiLn|iic54"Ji^iiiI der Materie aus welcher sie gefertigt wurden, sowie
(MitN|iriM*,lMiiiil <lm* zulässigen Belastung der Leitung, richtig dimensioniert
und gut befestigt Hniii. Keineswegs geben sie einen Schutz gegen Erhitzung
durch unvollkommenen Contaet oder durch Unterbrechungen. Werden
jedoch diese Nicherhoits-Nehaltungen schlecht verwahrt, oder in Bäumen
wo brennbare Stolle verbunden sind montiert, so können sie durch ihr
Abschmelzen (wobei sich gewöhnlich auch ein Unterbrechungsfunke zeigt)
seibor eine Keuersgefahr bedingen; deshalb müssen solche Abschmelz-
drähte in Kftumon mit staubförmigen, brennbaren Stoffen, immer einen
verläßlichen Sicherheitsabschluss erhalten, oder sie sind besser ganz
aus derartigen Räumen zu entfernen.
4. Mangelhafte Isolation macht sich insoferne gegen die
Sicherheit geltend, als einerseits bei Überschreitung der zulässigen Span-
1 Zeitrthrift für Kkkuvtechiiik 188». S 5Kv
Die Feuersgefahr in den elektrischen Beleuchtungsanlagen. 333
nungsunterschiede zwischen entgegengesetzt-poligen Leitungen, sehr leicht
ein Durchschlagen der Isolation und damit die Herstellung eines Kurz-
schlusses, oder aber anderseits durch Erdschlussbildung, eine starke
Erwärmung des beanspruchten Leitertheiles eintreten kann. Ersteres
kann z. B. bei raschem Ausschalten oder bei der Stromunterbrechung
von mehreren Bogenlampen verursacht werden. Es bildet sich bei dem
Durchschlagen zwischen den schlecht isolierten Stellen der Leitung und
etwa anliegenden Metalltheilen ein Lichtbogen, der unter Umständen
eine Verschmelzung der Leitung mit diesen Metalltheilen, sowie ein Ver-
brennen der Isolation bewirkt
Um die Gefahren zu vermeiden, führt man die Leitungen fast
immer auf Isolatoren aus feuer- und feuchtigkeitsbeständigem Materiale
ud in entsprechenden Entfernungen von einander, und berücksichtigt,
dits nicht etwa durch eine Dehnung der Leitung eine Stromableitung
eütmtreten vermag.
Hinsichtlich des Isolations - Widerstandes einer Leitung, durch
welche die Güte einer Isolation bestimmt wird, enthalten die meisten
Sicherheitsvorschriften Detailbestimmungen, worin der größte Spannungs-
uterechied in Volt fixiert wird, der zwischen den Leitungen untereinander,
üb auch gegen die Erde, noch statthaben kann. Es ist jedoch zu be-
merken, dass nicht dieser Widerstand allein, sondern vornehmlich die
Dauerhaftigkeit der (wo möglich wenig entzündlichen) Isolation
den maßgebendsten Einfluss gegen eine eventuelle Feuersgefahr ausüben
wird, da eine mit der Zeit sich verschlechternde Isolation, den Sicher-
heits-Coefficienten jedenfalls herabzudrücken geeignet ist. Immer dürfte
sich — wenn zulässig — die Anwendung blanker Leitungen auf ent-
sprechenden Isolatoren besser empfehlen, als die isolierter Leitungen auf
Unterlagen oder in Nutenleisten, da man bei ersterer Montierungsart
stets eine einfache und sichere Controle besitzt.
5. Dass unrichtige Schaltungen durch Kreuzen von Leitungs-
drähten, Verringerung des Leitungsquerschnittes bei fehlerhafter Aus-
wahl des zu montierenden Leitungskabels etc., zu den unter 1. bis 3.
besprochenen Fehlern Anlass geben können, ist nach dem bisher Gesagten
klar, und ebenso einfach ist die Abhilfe dagegen.
Über die sicherheitsgemäße Führung von Leitungen, dann der Ent-
fernung entgegengesetzt-poiiger Leitungen von einander, enthalten, wie
bereits erwähnt, die meisten der bisher aufgestellten „ Sicherheitsvor-
schriften u ebenfalls detaillierte Angaben.
6. Von den in den Leitungen zu schaltenden Hilfsapparaten
sind die Aus-, Kurz- und Umschalter, dann die Sicherheitsschaltungen
334 E x 1 e r.
in erster Linie zu bezeichnen, bei denen sich eine Feuersgefahr in Objecto
mit Explosivstoffen oder brennbaren, staubförmigen Materien heraus-
bilden kann: sowohl durch die bei ihrer Activierung sich bildenden Unter-
brechungsfunken (die namentlich bei großen Stromstärken, oder hoch-
gespanntem Strome, sowie bei schlecht construierten Ausschaltern eine
ziemliche Größe erlangen können), als auch durch Kurzschlüsse, sowie
auch durch das Abschmelzen der Bleisicherungen.
Um daher einer solchen Eventualität zu entgehen, wird man stets
derartige, funkengebende Bestandteile außerhalb der Locale (wo sich
brennbare Stoffe befinden ) unterbringen, und wird sie überdies noch mit
entsprechenden Bedeckungen (Holz- oder Blechkästchen) besser verwahren.
Sicherheitshalber montiert man bei den Aus- oder Umschaltern deren
Contacte in solchen Fällen immer auf feuerbeständiges Materiale, und
die Apparate selbst meist an Mauerflächen.
Auch durch Überanstrengung oder Überlastung der Leitung kann
man eine große Erwärmung herbeifuhren; dies kommt z. B. bei Bogen-
lampen vor. welche schlecht regulieren, wo der schlechte Lichtbogen
also viel Strom erfordert.
Feuergefahrlich sind weiters die beim Wechselstromsystem an-
gewendeten Transformatoren, bei welchen sich infolge der cyklischen
Veränderung des Magnetismus in dem Eisenkerne (Hvsteresis), sowie
durch parasitische Ströme f ■-. eine große Wärmemenge in ihrem Betriebe
entwickelt. Letztere kann bei sehr schlechter Construction soweit gehen,
dass der Eisenkern des stark erhitzten Transformators ins Glühen kommt.
1 Unter „Hysteresis- versteht man den Effect verlust. welcher bei der Um-
ir.ügnetisirrnni: von Eisenkernen vorkommt
Wenn man nämlich eine inagnen>ehe Substanz einen completen cyklischen
P:\cess in der W»-ise durchfuhren lässt. das> man die Substanz - - wie es bei den
W.-.-fc>e:>:rvi:iin:isohinen und Transformatoren ge>ehieht einmal magnetisiert. dann
er.:ir..igi:etisien. wied«.r entgegengesetzt niagnetisiert. entmagnetisiert u. s. f., so
reig: sich. dass die IVmagnetisierung gegenüber der Magnetisierung in der Intensität
zurückbleibt: --der. wie man sich ausdrückt, dass eine Verzögerung «wischen magne-
:iseh-.r ln:ucti>n und magnetisnrender Kraft auftritt Es entsteht also bei dieser
Magnetisierungsarbeit ein Effect* erlust. der >ieh in Wärme umsetzt. Ewing. welcher
:u:tst ii- be:üglich»n Ivvbaehtungi :» machte, nannte diesen Energieverlust in der
Macsevlsderung Hysterois Sie ist, nach Ewing und Kapp, umso größer, je
»:r bor die majneTisehe Inductwn i>t und wird durch weitere Umstände (Material.
Konr. der Kickt r «magnete etc ■ beeinrlusst
.Par.isiti>chc- Strome sind die Kvucav.lt 'sehen oder Extra>tröme. welche durch
Iv.ductic:: \*n Leitern auf >uh sclb>\ vder abt r durch Einwirkung von magnetischen
Kelden; au: Mc:allma»en au! R^>:er. einer nee:: an: sehen Arbeit entstehen können
IMe \erbra:;ch:e Energie :t:t: al> e:ne durch die i":iucier:en Ströme hervorgebrachte
Krwarmung der Me:allma>$ n wieder auf
Die Feuergefahr in den elektrischen Beleuchtungsanlagen. 335
Außerdem kann es bei der Anwendung eines so hochgespannten Stromes
(ca. 2.000 Volt) wie solcher als Primärstrom beim Transformator in
Anwendung kommt, oft vorkommen, dass bei mangelhafter Isolation der
stromliefernden Drähte, der hochgespannte Strom die Isolation „durch-
schlägt" und damit eine Verbrennung der Isolation und der sämmtlichen
an den Transformator geschalteten Beleuchtungskörper herbeiführt
Aus diesem Grunde, als auch um die Gefahren zu vermeiden, welche
durch die Anwendung von hochgespannten Strömen auf die mit den-
selben in Berührung kommenden lebenden Wesen hervorgerufen werden
können, verschließt man die Transformatoren meist in für sich iso-
lierte, gemauerte Kammern oder in abgeschlossene eiserne Behälter, wie
x. B. in die Sockeln der Laternenständer etc. —
Als letzte anführbare Ursache für eine Feuersgefahr in elektrischen
Beleuchtungsanlagen wäre endlich noch die Blitzgefahr zu erwähnen.
Der Blitz kann, abgesehen von dem directen Einschlagen in Leitungen,
Lampen- oder Isolatorenträger, durch Inductionswirkungen, die er in
den ober- oder unterirdischen Leitungen hervorzurufen vermag, einer elek-
trischen Beleuchtungsanlage gefährlich werden, durch Anwachsen der
Spannung aber den Ruin sämmtlicher eingeschalteter Glühlampen herbei-
führen. Aus diesem Grunde verwendet man zum Schutze längerer Lei-
tungen im Freien, sowie der mit denselben in Verbindung stehenden
Gebäude, „Blitzableitungs-Vorrichtungen", die vor den Lei-
tungseinfuh rangen in die Gebäude oder bei längeren Freileitungen in
entsprechenden Intervallen angebracht werden. Hinsichtlich dieser Apparate
gibt es je nach der betreifenden Installationsfirma verschiedene Construc-
tionen, die inbezug auf Qualität und Wirkung aber manchmal viel zu
wünschen übrig lassen und deren Anwendung in jedem besonderen Falle
wohl zu erwägen ist.
Zu bemerken wäre hiezu noch, dass die Erdableitungen für diese
Blitzableitungs-Vorrichtungen im allgemeinen eigens für diesen Zweck
hergestellt werden sollen, und dass es nicht räthlich erscheint, als Erd-
ableitung jene eines Gebäude-Blitzableiters zu verwenden. Auch sind
die elektrischen Leitungen der Beleuchtungsanlage möglichst ferne von
den Blitzableitern des Gebäudes zu halten
Überblickt man zum Schlüsse alle im vorstehenden Aufsatze
angeführten Ursachen für die mögliche Hervorrufung einer Feuer-
gefahr in elektrischen Beleuchtungsanlagen, so ergibt sich, dass nirgends
336 E z 1 e r. Die Feuersgefahr in den elektrischen Beleuchtungsanlagen.
das Sprichwort „kleine Ursachen, große Wirkungen" besser
angebracht werden kann, als in Hinblick anf die erörterten Fälle. So
klein nnd leicht vermeidbar alle Ursachen dem Fachmanne erscheinen,
so groß und unberechenbar stellen sie sich dem Laien dar, der ihnen
meist rathlos gegenüberstehen wird, da ihm begreiflicherweise die
Erkenntnis ihres Wesens oft vollständig mangelt Hier hilft nur Ver-
trauen in die reelle Wirksamkeit einer soliden Firma und das even-
tuelle Herbeiziehen eines fachtechnisch gebildeten Controlorganes, beson-
ders aber der Ausschluss jedweder Kurpfuscherei.
Bei richtiger fachgemäßer Montage und aufmerksamer Conser-
vierung, sowie bei verständigem Betriebe einer elektrischen Beleuch-
tungsanlage, wird die elektrische Beleuchtungsart stets jene Sicher-
heit bewahren, die ihr unter den so definierten Verhältnissen im hohen
Grade eigen ist, und die ihre stets wachsende Anwendung, bezie-
hungsweise Verbreitung mit Recht bewirkt hat.
337
Die österreichischen Eisenwerke.
Von
.Alfoxis Hallcowicli,
k. u. k. Hauptmann de» Artüleriettdhe*.
(Fortsetzung )
Beschreibung der Werke.
Wegen des häufigen Zusammentreffens verschiedener Betriebszweige
in einem Orte kann nunmehr die frühere Gruppierung nach Betrieben
nicht mehr beibehalten und müssen jeweilig die an einem Orte ver-
einigten Arbeitszweige zusammengefasst werden.
Donawitz.
Die ersten Anlagen dieser Werke wurden im Jahre 1836 durch
Franz Mayer sen. gegründet, welcher die damalige kleine Franzens-
hütte für Erzeugung von Guss- und Puddlings-Stahl und -Eisen mit
Wasserbetrieb baute. Die Guss- und Puddelstahl-Fabrication gelang
damals nicht, umsomehr aber erweiterte sich nach und nach der Eisen-
puddlingsprocess. 1845 wurde die Earoli- und 1855 die Theodor a-
hütte gebaut, letztere zuerst als Puddelhütte, dann als Stahlfedern-
Walzwerk und in neuerer Zeit als Holzkohlen frischhütte verwendet.
Wegen der steigenden Anforderungen an die Walzwerke und
Hämmer und des geringen Effectes des V ordernberger-Baches
konnte dieser bald nicht mehr genügende Betriebskraft liefern ; es wurde
ron 1850 bis 1860 die ganze Anlage für den Dampfbetrieb eingerichtet
und bald auch die Erzeugung von Spiralfedern und Cementstahl be-
gonnen.
1872 übergieng die Anlage an die Innerberger Haupt-
gewerkschaft, 1880 an die Österreichisch-alpine Montan-
gesellschaft.
Im Nachfolgenden seien die einzelnen in Betrieb stehenden Objecto
kurz besprochen.
Puddlingshütte.
Dieselbe ist durch die Qualität und Quantität ihrer Production
eine der bedeutendsten Anlagen dieser Art und arbeitete früher mit
16 einfachen, gegenwärtig mit 6 (Springer) Doppel-Gaspuddelöfen (mit
338 Halkowich.
Generatoren), 4 einfachen Rostpuddelöfen für Eisen und 2 solchen für
Stahl (mit Treppenrostfeuerung und Vorwärmer) ; die abziehende Flamme
wird zur Dampferzeugung verwendet und sind zu diesem Zwecke hinter
den Rostpuddelöfen verticale Kessel von 13m Höhe und 950mm Durch-
messer angeordnet1).
Je 6, respective 5 Öfen bilden ein System mit je einem Dampf-
hammer von 2'5t Bärgewicht mit Nasmith-Steuerung zum Zangen, je
einem Luppenwalzwerk und einer Zaggelscheere mit Transmissionsbetrieb.
Die Luppenstrecken sind 2 Duo- und 1 Triowalzwerk, welche durch
eine 1 30pferdige und eine 60pferdige Dampfmaschine angetrieben werden.
Außerdem sind 2 Ealtscheeren für Eohschienen mit je einer
20pferdigen Dampfmaschine und 1 Brechhammer für Zaggel in Betrieb.
Zur Verarbeitung gelangt Vordernberger Roheisen Nr. 2
und 3, dann Hie flauer Eisen Nr. III (feinkörnig, grau).
Erzeugt werden folgende Sorten:
1. Drahteisen mit einer Anwage von 2b0kg weißem Boheisen
Nr. 3 und 25kg Hieflauer Eisen; in 12 Stunden werden 10 Chargen
ä 256'7kg, also 2.567% Drahteisen gemacht.
2. Pu ddeleisen Nr. 1: Anwage 275% weißes Boheisen Nr. 2
und 3 gemischt, Ausbringung 256*7%; in 12 Stunden 11 Chargen mit
2.824% Production.
3. Puddeleisen'Nr. 2: Anwage 300kg weißes Boheisen Nr. 2
und 3 gemischt, Ausbringung 28l'8kg; 11 Chargen mit 3.100% Production.
4. Puddeleisen Nr. 3: Anwage 350% Boheisen Nr. 2 (gross-
luckig) und 20% Bohschienenschöpfe, Ausbringung pro Charge SiVGkg;
12 bis 15 Chargen in der Schicht, gibt 4.100 bis 5.125% Production.
Bei den Doppel-Puddelöfen ist die Anwage 520%, die Anzahl der
Chargen bis zu 17 in 12 Stunden; Kalo 1 bis IV, %.
*) Als besonders interessant muss die Anwendung von Magnesitziegeln (ihrer
basischen Natur wegen verwendet) hervorgehoben werden. Sie sind an jenen Stellen
der Öfen, wo das Mauerwerk auf den Gußeisenbestandtheilen aufliegt, in je einer
Schaar angeordnet, während auf der Oberkante der Feuerbrücke zur Einhaltung der
richtigen Hohe derselben noch ebensolche Auflageziegel angebracht sind. Bei den
Doppelpuddelöfen ist Wasserkühlung, bei den Rostpuddelöfen sind Seitenwände, Hinter-
wand, Fuchs und Feuerbrücke durch Luft gekühlt, was genügt, da nur rasch garendes
Eisen verpuddelt wird. Die Regulierung des Ofenganges geschieht durch Erweitern
und Schmälern der Fuchsöffnung oder Feuerbrücke, die Dirigierung des Flammen-
striches auch durch Stellung der Pfeiler, Neigung der Arbeitsfläche gegen den
Arbeiter; hiebei muss stets auf das Schwellen der feuerfesten Ziegel (Quarz mit
20% Thon) Rücksicht genommen werden.
Die österreichischen Eisenwerke. 339
Das Paddeleisen verlässt die Puddelhütte in Form von Rohschienen
and Zaggel verschieden großen Querschnittes. Rohschieneö werden gemacht:
65mm breit und 20mm dick
80 r „ „ 26 r „
90 v r n 25 „ „
100 „ „ „ 25 „ „
130 „ „ „ 25 „ „
160 r „ r 25 „ „
Die Zaggel werden von 55 bis 100mm Stärke gemacht
Das Roheisen und die Kohlen werden vom erhöht liegenden Bahn-
hof nach Qualität, respective Größe sortiert in eigene Flossenabstürze
und Kohlenfüllbarren abgestürzt und von da auf einer schmal-
spurigen, 2'9km langen Werksbahn (zum Betriebe ist eine 7- und eine
lOpferdige Locomotive vorhanden) in die Puddlingshütte geführt. Das
Auswägen der einzelnen Chargen erfolgt auf einer Decimalwage und
wird das Roheisen chargenweise in die Vorwärmer, respective Doppel-
öfen eingetragen; dort bleibt es so lange, als im Arbeitsherde die
Charge dauert; nachdem die letzte Luppe den Herd verlassen, wird bei
den einfachen Puddelöfen das im Vorwärmer fast bis zur Gelbhitze
warm gewordene Roheisen über die Fuchsbrücke in den Arbeitsherd
geworfen, während ein zweiter Arbeiter es dort so anordnet, dass es —
am die Schmelzung zu begünstigen — dem Anfalle der Flamme aus-
gesetzt ist Bei den Doppel-Puddelöfen wird, während in einem Herde
der Puddelprocess durchgeführt wird, mit der Abhitze die Charge des
andern Herdes eingeschmolzen und dann wieder dort gearbeitet. Das
Einschmelzen dauert ca. 15 Minuten, das Rühren 20 Minuten, das Um-
setzen und Luppenmachen 15 Minuten und das Herausarbeiten der
fertigen Luppen 5 Minuten, zusammen 55 Minuten bis eine Stunde.
Nach jeder dritten Charge muss der Boden mit Wasser und durch
Öffnen des Ofens abgekühlt werden. Zur Einleitung der Reaction werden
30 bis Wieg Garschlacke zugesetzt.
Die große und vorzügliche Production dieser Puddlingshütte ist
nur dadurch erreicht worden, dass ein rasch garendes Roheisen ver-
wendet wird, die Qualität desselben überhaupt ausgezeichnet und die
Lage des Werkes für den Bezug von Roheisen und mineralischem
Brennstoffe so günstig ist.
Schlackenabstich geschieht normal keiner, da sich nur so viel
Schlacke bildet, als für die Arbeit nöthig ist und mit den Luppen ab-
geht; nur bei sehr hartem Roheisen sammelt sich so viel Schlacke an,
dass ein Abstich derselben erfolgen muss; solches Roheisen verzögert
340 H a 1 k o w i c h.
die Arbeit sehr und wird nur zur Erzeugung von Specialeisen bei
besonderer Bestellung verwendet.
Als Ersatz für den Entgang jenes als Tiegeleinwage benöthigten
Puddelstahles, welcher bisher aus dem jetzt aufgelassenen Werke B eich-
raming an die Gusstahlfabrik Kapfenberg geliefert wurde, ist in
Donawitz auch die Erzeugung von Puddelrohstahl eingeführt
worden. Zu diesem Zwecke dient ein für die Eisenerzeugung entbehrlich
gewordener Theil der Puddelhütte, bestehend aus zwei einfachen Puddel-
öfen, einem Dampfhammer und einem Luppenwalzwerke.
Martinhütte.
Die ältere Martinhütte wurde im Jahre 1878 gebaut und
enthält gegenwärtig 3 Siemens-Martinöfen mit 6, 8 und 10t Ein-
satz und 4, respective 5 Stückkohlengeneratoren, 1 Material- Vor-
wärmer mit Überhitzdampfkessel und 2 Formtrockenöfen1).
Infolge der fortschreitenden Zunahme der Verwendung von Martin-
flusseisen und Martinstahl wurde im Jahre 1889 mit der Erbauung einer
neuen Martinhütte begonnen. Dieselbe soll zunächst zwei Martin-
öfen mit 15 und 20t Einsatz nebst den zugehörigen Generatoren, einem
hydraulischen Ingotkrahn mit Accumulator und Pumpen, Dampfmaschine
und zwei Dampfkessel erhalten und ist der Ofen für 15* Einsatz und
der Ingotkrahn schon in Betrieb. Die Hütte ist so angelegt, dass sie
nach Bedarf verlängert und für eine größere Anzahl Martinöfen ein-
gerichtet werden kann.
Das Gießen der Ingots geschieht sogleich nach dem Abstiche
und dem eventuellen Kühren ; der Strahl geht nicht direct von der Guss-
pfanne in die darunter in der Gussgrube postierten Coquillen, sondern
durch einen am Gestelle drehbar befestigten Trichter, wodurch das
Einfließen gleichmäßiger, sanfter und ruhiger geschieht und der Strahl
*) Von diesen Martinöfen ist einer sauer, die beiden andern sind basisch zu-
gestellt. Der Abstich geschieht in Gusspfannen auf Wagen mit Handbetrieb, deren
zwei vorhanden sind. Um das Aufsteigen und Entfernen der Blasen und mechanisch
beigemengten Luft zu beschleunigen und das Materiale gleichmäßig hart zu erhalten,
wird der in die Gusspfanne eingelassene Flusstahl in allen Fällen, wo auf bessere
Qualität gearbeitet *ird, mit einem Agitator (eine durch eine 8pferdige Zwillings-
dampfmaschine angetriebene, schiffsschraubenähnliche Rührvorrichtung) einige Minuten
gesprudelt. Wenn aucli die Zerreißmaschine keinen Unterschied zwischen gesprudeltem
und nichtgeführtem Stahle nachzuweisen vermag, so soll doch diese Behandlung
einen günstigen Einfluss auf die Festigkeit und namentlich auf die Erzielung eines
gleichmäßigen Härtegrades durch die ganze Masse des Productes ausüben.
Für die Untersuchung der vor dem Abstiche dem Ofen entnommenen Proben
ist ein kleiner Probier-Dampfhammer in der Hütte aufgestellt.
Die Osterreichischen Eisenwerke. 341
auch zu den nicht im Mittel der Grube aufgestellten Coquillen geleitet
werden kann1).
Walzwerk Karolihütte.
Dasselbe ist im Jahre 1845 gebaut, war früher mit Wasserbetrieb
eingerichtet, wurde aber aus den eingangs erwähnten Ursachen nach
und nach gänzlich auf Dampf umgestellt und die gesammte Wasser-
kraft in einer einzigen Turbine verwertet.
I. Blechwalzwerk, betrieben durch eine 300pferdige Dampf-
maschine*) und eine kleinere für Bewegung des Walzeutisches. Es sind
drei Walzengerüste vorhanden*).
Zur Erzeugung gelangen Flusseisenbleche, Bleche aus Holzkohlen-
frischeisen und Bleche Prima- und Secunda-Qualität.
Die Flusseisenbleche werden aus Martinmaterial hergestellt, hiezu
Platten von 200 bis 400wim Dicke gegossen und gewalzt; Platten von
größerer Dicke müssen überschmiedet werden, da die Walzenstellung sie
sonst nicht erreicht. Die weichsten Flusseisenbleche werden, wenn sie
tusgewalzt sind, ausgeglüht und kommen in eine Grube, wo sie, mit
Holzkohlenlösche gut bedeckt, langsam auskühlen.
Die Bleche aus Frischeisen werden entweder aus rohen Platten,
wie sie vom Hammer kommen, oder, bei schweren Blechen, aus zwei
solchen abgeschweißten Platten erzeugt. Wenn nöthig, kommen zwischen
die beiden Platten Blechabfälle und werden diese in zwei bis drei Hitzen
geschweißt; die schwersten Plattenpackete mit 1.20<% bekommen vier
Hammer- und eine Walzhitze.
Die Bleche Prima- und Secunda-Qualität werden aus kreuzweise
packetierten Puddel-Bohschienen erzeugt und diejenigen erster Qualität
besonders ausgeglüht, um auf Schweißfehler zu kommen*).
') Einmal wurde hier auch der Stahlfayonguss begonnen, jedoch wieder auf-
gegeben; insbesondere wurden auch Panzerkuppeln zur Erprobung geliefert.
*) Mit Condensation und Waniek-Kupner-Steuerung, Tourenzahl 70,
Cjlinderdurchmesser 950mm, Hub 1.580mm, Schwungraddurchmesser 7.590mm, Gewicht
des Schwungrades 30*.
*) Walzenlange im ersten Gerüste (gekuppelt) 2.055mm, Bunddurchmesser
660mm; in den beiden anderen Gerüsten (mit Schleppwalzen) 1.896mm Walzenlänge
and 630mm Bunddurchmesser.
*) Zar Blechstrecke arbeiten gewohnlich zwei bis drei Schweißofen mit Stück-
kohlengeneratoren und liegenden Regeneratoren. Die Herdlänge der Öfen ist 3.160mm,
die Breite 1.900mm. Der Gasgenerator hat 1 3m* Rostfläche und ist die Brennstoff-
schicht 1.470mm hoch. In einer 12stündigen Schicht werden durchschnittlich 2.500%
Leobner Stückkohle (von Seegraben) verbraucht. Zur Erzeugung von Blechen
nnter 3mm Starke sind noch drei Blechflammöfen vorhanden, die eine Herdfläche
von öm Länge und 2*8m Breite haben; die Generatoren sind Schachtgeneratoren.
M2
H .'i I k o w i eh.
reinere Bler.be werden zuerst auf bmm vorgewalzt, komm«
Flammofen, werden unter der Schleppwalze auf die vorgesch
Dimension gebracht und bekommen, je nach der Starke derselben, /
bis vier Hitzen; dünne Bleche bis lmm werden immer zwei *ugi>
dzt.
Für das Blech- und Grobstreekwalzwerk dient ein 14
Coudi e-(Ha8welU)Dampfhammert welcher ausseid zum
Schmieden von Blechpaeketen bestimmt iat1), daun ein mith-
Dam pfhammer mit Oberdampf, zum Schmieden von Blech- un
eisenpnekeieu bestimmt*).
Zwei Blechscheeren zum Schneiden von Blechen bis 10,
Mmm sind durch eine Spferdige Dampfmaschine angetrieben
II. Blockwalzwerk (neu gebaut und im Jahre 1890 in B
öeetzt). Hine stehende B 81 >* rsier- Dampfmas ch ine mit Conden-
sation von ca. 2000 H*) treibt die vier Walzengerüste
Transportrollen, welch letztere durch eine separate kleinere I.
Maschine bewegt werden; ein in gleicher Weife angetriebener Tia ns-
porteur besorgt den Materialtraiisport von eiuem Walzengoniate zum
anderen, dann zu den Scheeren und Sägen (eine große hydrauli-
Zaggelseheer»\ zwei Ciroularsägei
In den vorhandenen Tiefherdofen werden 12 bis lfi Idl
ingeatellt, welche auf feuerfesten Wagen von der Martini]
in heißem Zustande zugeführt werden; nach kurzer Hitze werden
selben durch einen hydraulischen Krahn ausgehoben und gewalzt,
Tiefherdofen macht 4 Chargen in 12 Stund.
Die Krzeugung des Blockwalzwerkes besteht in Jtre
Walzwerke, Plattinen für Feinblech, Quadrat-, Rundeisen und divereen
Grobstreckwaaren größerer Dimensionen, z, B. Walzen . Lauf-
krahu- und Maschinenteilen.
III. Grobstreckwalzwerk. Vier Walzengerüste*» un<i
ein Uu i versal walzwerk werden durch eine 250pl^rdi^e Du?
Dieser Hammer hat QyliadwInTrtfcmfraeer, 189€mi Hu! ,chl
40 Schl&go in der Min:
*) Dtmlbc bat SM) uiJerdurcti: 1 8HG«*m Hub untl tmuht
50 Schiige in der Min
.«ItTdurchroesser *j;7,/i"., Hub ilbmm, I l Minute W-
*) Cjlinderdurchmean N lOOmi», T*unmx*hl ISO
bii 130, Vurgeltsge uut Winket/^ tinrii
*> BKitiaarrhmosßer 1 800 und 1 000mm.
*) BamiUng« r iui dem 1.?G5i»Mt liunütturchme
Ittmm
Die österreichischen Eisenwerke. 343
maschine1), eine Grobstreckenscheere und eine Circnlarsäge
durch eine 20pferdige Dampfmaschine') angetrieben.
Das Grob8treck walz werk erzeugt Eisen mit und ohne
Hammerhitze und wird Grobeisen bis 150% Gewicht mit 2 Hitzen,
schwereres mit 3 Hitzen gewalzt
Auf den 4 Gerüsten werden Rundeisen von 45 bis 160mm, Quadrat-
eisen von 40 bis 150mm, dann Flach- und Winkeleisen von 75 bis
115mm FlOgelbreite, auf dem Universal walz werk Eisen von 65 bis
300mm Breite und 10 bis 40mm Dicke erzeugt.
Zwei Siemens-Gasschweißöfen derselben Construction wie
beim Blechwalzwerk arbeiten für die Grobstrecke und werden die beiden
Dampfhämmer der Blechstrecke hier mitbenutzt.
Die Arbeit wird 1-, 2-, 3- oder 4hitzig betrieben und im Mittel
in der Schicht 3% Chargen gemacht
IV. Mittelstrecke. Vier Walzengerüste3) werden durch
eine 150pf erdige Dampfmaschine4) angetrieben; erzeugt wird einhitzig
Bandeisen bis 30mm, Flacheisen bis '40/1 Omm; alles stärkere, als
Fa^oneisen und Winkel bis 65mm Flügellänge, Taueisen, verschiedene
Laufschienen etc. geht zweihitzig. Das zweihitzige Eisen bekommt
entweder zwei Walzen- oder eine Walzen- und eine Hammerhitze, je
lach der verlangten Qualität.
Die Mittelstrecke hat zwei Siemens-Gasschweißöfen5) und
einen Nasmith-Dampfhammer*), welcher zum Schmieden der
Packete dient.
Bei zweibitziger Arbeit werden per Ofen in einer Schicht vier
Chargen gemacht; Einsatz ist 1.100 bis 1200%, die Vorwage auf 100%
Erzeugung 124% Puddeleisen; der Kalo beträgt 20 bis 22%, der Best
ist Abfall. Bei einhitziger Arbeit sechs Chargen pro Schicht, Einsatz
wie früher, Vorwage 120%, Kalo 15 bis 16%, Abfall 4 bis 5%.
V. Stabeisenwalzwerk. Die Vorstrecke mit einem Gerüste
wird durch eine Condensations-Dampfmaschine7) mittels Zahnrädern, die
f) Cylinderdurchmesser 710mm, Hub 1265mm, 80 Touren; Schwungraddurch-
•euer 5.690mm; Gewicht des Schwungrades 200$.
*) Cylinderdurchmesser 300mm, Hub 400mm, 120 Touren.
*) Walxenlange 1.245mm beim ersten, 910mm beim zweiteii. 555mm beim dritten
ind Tierten; Banddurchmesser 330mm.
%) Schwungraddurchmesser 4.900mm, Schwungradgewicht 10*.
*) Beide Siemensöfen haben Feingriesgeneratoren (mit Unterwind), 2.840mm
Herdlinge und 1.817mm Herdbreite.
•) Fallgewicht 3O7, Cylinderdurchmesser 475mm, Hub 950mm, Anzahl d**r
fettige in der Minute 50.
7) Cylinderdurchmesser 680mm, Hub 1 054mm, 70 Touren«
45
344 H a 1 k o w i c h.
V ollend8 trecke mit neun Gerüsten durch Seiltransmission getrieta
und sind denselben zwei Siemensöfen beigegeben.
Die Erzeugung besteht in Stabeisen, Fa^oneisen (Taueisen) and
Winkeleisen (bis 45tnm Flügellänge).
Jeder Ofen macht in einer Schicht sieben Chargen mit je l.OOOty
Einsatz; auf 100% Erzeugung kommen 122% Puddeleisen, dayon ist
ltäg Kalo und 6kg Abfall; die Production beträgt somit in 24 Stund«
300 bis 350?.
VI. Fein strecke. Eine 80pferdige Dampfmaschine1) treibt fünf
Walzengerü8te*), welchen ein Siemens-*) und ein Bostofen')
mit Kessel beigegeben sind.
Die Feinstrecke erzeugt nur einhitziges Eisen aus Bohzaggeln der
Puddelhütte und aus Martinflusseisen in Form von Rundeisen (12 bis
307nm), Gittereisen (bis 30mm), Quadrateisen (von 7mm Seitenlange auf-
wärts), Flacheisen (bis 40/1 Omm) und Bandeisen.
VII. Drahtwalzwerk. Eine liegende Viercylinder-Beceiver-Dampf-
m aschine*) arbeitet auf separater Vorstrecke mit zwei Gerüsten und durck
Seiltransmission auf der Vollendstrecke mit neun Gerüsten (Schnell-
walzwerk)'). Zwei Siemens-Gasschweißöfen besorgen die Hitzen.
Die Erzeugung besteht in Walzdraht von 5 bis 10mm Stärke und
Bundeisen bis 11 mm, dann Zeineisen (Nageleisen für die Nagelschmiede)
von 5 bis 8mm; das letztere wird aus Holzkohlen-Frischeisen von
Theodorahütte, der Walzdraht aber aus Puddeleisen gemacht.
Jeder Ofen macht in einer Schicht sieben Chargen mit 700 bis
750kg Einsatz: Vorwage für 1001g ist 117 bis 120fy, Kalo ca. 15ty,
Abfall und Ausschuss ca. 5kg.
Für Walzdraht von 5mm Stärke z. B. werden Zaggel von 60mm
Seitenlänge und ]6kg Gewicht vorgewogen und brauchen dieselben nenn
Durchgänge durch die Vorstrecke und neun Durchgänge durch die Fertig-
walzen; bei 5*5mm starkem Draht gilt dasselbe, nur ist die Seitenlänge
des Zaggelquerschnittes 65mm und das Gewicht 18kg u. s. w. Die
mittlere Leistung des Drahtwalzwerkes in 24 Stunden ist ca. 300;.
') Cylinderdurchmesser 526mm. Hub 950mm. 80 Touren ; Schwungraddurchmesser
2 530mm, Schwungradgewieht 30y.
«) Walzenlänge 980. 630, 420. 225mm ; Bunddurchmesser 240mm.
*) Herdlänge 2.800mm, Herdbreite 1.817m».
4) Herdlänge 2.690mm. Herdbreite 1.610mm.
*> Cylinderdurchmesser 430. respective 720mm, Hub 1.100mm, 120 bis 140 Touren;
2 Condensatoren, Schwungrad als Seilscheibe; Schwungraddurchmesser 5.500mm.
*) Vorstreck waliengerüste 1.000mm Bundlänge, 260mm Durchmesser; Schnell-
waliwerk 515mm Walienlänge, 225mm Durchmesser, 520 bis 600 Touren.
Die Österreichischen Eisenwerke. 345
VIII. Accessorien. Die Fein- und Mittelstrecke haben
Scheeren, die durch die Schwungradwelle der Dampfmaschine mittels
Excenters und Hebelwerkes betrieben werden; außerdem sind vier
; kleine Dampfs cheeren mit separaten Dampf cylindern aufgestellt.
Die Dampferzeugung zum Betriebe aller vorgenannten und
sonstigen nicht erwähnten kleineren Dampfmaschinen (und für die Werk-
stätten) geschieht durch:
6 Cornwallke8sel mit Treppenrost (je 2 Flammrohre und
108m1 Heizfläche),
3 Gornwallkessel mit Planrost (gleicher Größe),
2 Siederohr- und
4 Bouilleurkessel.
Das Wasser des Vordernberger Baches ist so unrein und
hart, dass schon früher ein eigenes Elärbassin angewendet, seit zwei
Jahren aber eine besondere Wasserreinigungsanlage (5 Reservoirs
l 64.000/ mit Dampfstrahlgebläse und Röhrensystem zur Beimischung
ron Soda und Kalk) eingerichtet wurde.
Cementhütte.
Von den früher bestandenen 6Cementöfen mit 2 Eisten sind der-
; malen nur zwei in Betrieb, weil seit der Versetzung der Federnschmiede
ueh Eibiswald und hauptsächlich seit Einführung des Tiegel- und
t Martinstahles bei der Federnerzeugung nur wenig Cementstahl in D 0 n a-
i: witz erzeugt wird. Diese Öfen werden nur im Bedarfsfalle angeheizt.
Eisengießerei.
Dieselbe ist für die im Werke nöthigen Gegenstände und nur in
geringerem Maße für Erzeugung von Verkaufsartikeln bestimmt.
Die Einrichtung besteht aus 2 Cupolöfen mit bt Einsatz,
2 Boot'schen Gebläsen zur Winderzeugung, 2 Laufkrahnen
tad einer Dampfmaschine von 10FP. Die Modellentischlerei
ist mit Maschinenbetrieb eingerichtet und als Antriebmaschine daselbst
eine 20pferdige Dampfmaschine etabliert
Appreturwerkstätten, Zeugschmiede, Walzendreherei,
Kesselschmiede, Börtelhütte, Maschinen- und Bauschlos-
serei, Montiersäle.
Die Appretur Werkstätten und die Zeugschmiede arbeiten
meist f&r den eigenen Bedarf des Werkes und hat letztere stets mit
den Werkzeugreparaturen vollauf zu thun.
45»
346 Halkowieh.
Die Walzendreherei, Maschin- und Bauschlosserei
haben theils Arbeiten für das Werk, theils Lieferungen an andere An-
lagen der alpinen Montangesellschaft und an Private. -
Die Kesselschmiede und Börtelhütte arbeiten hauptsäch-
lich für auswärts und verwenden ausschließlich die eigenen Martinbleche
der Walzhätte.
Das Börteln der Kesselböden geschieht aus freier Hand bei stöck-
weisem Anglühen.
Die Einrichtung der genannten Anlagen besteht zusammen aus:
Einer 20- und einer 12pf erdigen Dampfmaschine, einem 12pferdigen
Locomobil, 2 Dampfhämmern, einem Riemenhammer, 66 verschiedenen
Arbeitsmaschinen und 23 Zeugfeuern.
Die beiläufige mittlere Jahreserzeugung ist 10 bis 18 fertige Kessel
(200 bis 3001 Eesselschmiedwaaren), 33*Zeugschmiedwaare, 69£Mascbinen-
bestandtheile.
Ziegelei.
In derselben wird die Erzeugung von gewöhnlichen feuerfesten,
dann Dinas-, Magnesit- und Mauerziegeln durchgeführt. Für
die Zerkleinerung der Materialien dienen zwei Pochwerke mit
Schießern, ein Pochhammer, ein Steinbrecher und eine Koller-
mühle; für das Brennen ist seit ca. drei Jahren ein Mendheim-
Ofen mit 16 Kammern (Esse 42m hoch) mit sehr guten Resultaten
in Betrieb; außerdem dienen ein Quarz- und zwei Ziegelbrenn-
öfen sammt Trockenkammer zur Fertigstellung des feuerfesten Materials.
Die Pressung der Dinasziegel geschieht mittels hydrau-
lischer Pressen.
Das Pochen der feuerfesten Materialien wird in der aufgelassenen
Frischhütte in Waasen besorgt.
Zerreißmaschine.
Da nicht nur seitens des Werkes die einzelnen Erzeugungspartien
geprüft werden müssen, sondern auch bei Materialübernahmen durch die
Besteller häufig Proben durchzuführen sind, ist in einem besonderen
Gebäude eine Zerreißmaschine aufgestellt, welche vom Lloyds-Register
commissionell geprüft ist1).
') Das Lloyds-Register ist jene renommierte Classificationsanstalt für
Seeschiffe aller Länder, deren Classificierung bezüglich der Seetüchtigkeit der Schiffe
die Basis für die Seeversicherungen, sowohl der Schiffe, als auch der Ladungen bildet.
Die vom Lloyds-Register aufgestellten Übernahmsbedingungen sind, bis auf
kleine Abweichungen, denjenigen fast aller Staaten gleich und bestehen die bei der
Die Österreichischen Eisenwerke. 347
Ohne auf die constructiv musterhaft durchgeführten Details dieser
Zerreißmaschine einzugehen, sei nur eine principielle Beschreibung
angeführt:
Der zu zerreißende, appretierte Stab von 250 bis 500mm Länge
mit den auf 200mm entfernten Marken wird eingespannt; der Zug wird
durch das Gewicht einer gewissen Wassermenge mit 30facher Über-
setzung mittels eines Hebels ausgeübt und durch nachheriges directes
Wägen des Wasserquantums bestimmt.
Um den Hebel, welcher bei der Dehnung des Stabes aus der
Horizontalen schwankt, stets in dieselbe zurückzuführen und das
Umsetzungsverhältnis nicht zu stören, ist der untere Einspannpunkt des
Stabes mit einem Plunger in Verbindung, der durch eingepresstes
Glycerin stets nach abwärts gezogen wird und so den Gegendruck für
den oben ausgeübten Zug herstellt.
Der Accumulator für den Glycerincylinder ist seitlich aufgestellt
und das Gewicht desselben durch eine doppelgängige Schraube entweder
mittels Handrades (während des Versuches) oder mit einer kleinen
Dampfmaschine (nach dem Reißen des Stabes) zu heben oder zu senken.
Lieferung tod Schiffbaumaterial ans Fl us stahl gegenwärtig in Anwendung stehenden
Proben snr Feststellung der Qualität: aus der Untersuchung auf Zugfestigkeit
und Dehnung, der Biegungsprobe mit abgetrennten Stacken im kalten
Zustande und der Biegungsprobe nach erfolgtem Tempern abgetrennter
Blechstreifen.
Das Lloyds-Register verlangt folgende Bedingungen für Stahlschiffe,
welche unter seiner Controle gebaut werden:
„1. Zugfestigkeit 42 5 bis 48 8% pro mm* ; darunter oder darüber ist auszustossen.
2. Dehnung beim Zerreißen mindestens 10% der ursprünglichen Länge auf
8" engl. (203mm).
3. Bei Biegung im kalten Zustande und einem Biegungsdurchmesser gleich
der dreifachen Blechstärke dürfen Längs- und Querstreifen keine Risse zeigen.
4. Streifen der Länge oder Quere nach dürfen, kirschroth wann gemacht und
in Wasser Ton 28° C. abgekühlt, beim darauffolgenden Biegen wie in 3. nicht
reißen. (Temperprobe.)
5. Für Winkel darf die absolute Festigkeit bis 52% pro mm* betragen, soferne
das Material die erforderliche Dehnung aufweist und die Temperprobe aushält.
6. Die Probestücke werden nach bestimmten Verhältniszahlen und von jeder
verwendeten Ofencharge durch den Vertreter der Gesellschaft ausgewählt und durch
alle Stadien der Vorbereitung zum Versuche beobachtet.11
Ähnliche Vorschriften gelten auch in der Osterreichischen Kriegs-
Marine und wird (mit den noth wendigen Modifikationen) auch seitens des tech-
nischen and administrativen Militär-Comites insbesondere bei der
Erprobung Ton Kesselblechen vorgegangen.
348 Halkowieh.
Durch entsprechendes Senken des Gewichtes wird der Druck im Glycerin-
cylinder in dem Maße gesteigert, als der Zog des Wassers zunimmt.
Eine Marke zeigt die Stellung des Hebels und ein Manometer die
Glycerinpressnng an; letztere muss, die auftretenden Beibungen abge-
rechnet, dem Zuge des Wassers gleich sein, was gewöhnlich als Control-
mittel für die Richtigkeit der Maschine angegeben wird, nach in Dona-
witz und Neuberg durchgeführten Versuchen jedoch keinesfalls zutrifft,
da die Widerstände weder constant sind, noch dem Zuge proportional
sich ändern, daher keinen Schluss auf die wirklich ausgeübte Kraft
gestatten1).
Zum Werke Donawitz gehören folgende detachierte Anlagen:
Theodorahütte.
Wie in der Einleitung erwähnt, findet in derselben jetztFris cherei-
betrieb statt und sind dortselbst 6 Frischfeuer mit Vorwärmer auf-
gestellt
Töllerlhamraer.
Im Töllerlhammer wurde früher Frischerei betrieben, doch
dient derselbe gegenwärtig zur Erzeugung von geschmiedeten Radreifen
und zur Fabrication von Gezähe für den Paddel- und Schweissofenbetrieb.
Die in der Earolihütte im Spitxbogencaliber vorgewallten
Stäbe werden im Töllerlhammer auf die richtige Dimension ansge-
schmiedet und an die Griffe geschweißt; letztere bedürfen, weil keiner
Abnützung ausgesetzt, keiner Erneuerung.
Es gelangen daselbst alle für das Puddeln und Schweißen nöthigen
Werkzeuge, als: Stangen, Puddelkrücken , Einsetzschaufeln, Schlicht-
schaufeln, Schweißhaken und Schweißstangen etc. etc. zur Xeuerzeugnng
oder Reparatur.
Hammerwerk St Peter.
Dasselbe verfertigt Ackergeräthschaftea und Zeugwaaren und streckt
Tiegelgusstahlkönige für die Fabrik in Eapfenberg zu runden und
vierkantigen Stäben, da die Tiegelgusstahl-Fabrik in Kapfenberg mit
den vorhandenen Hammerwerken für den großen Bedarf nicht das Aus-
langen findet
*) Pie Aasrthrang der Piejtnng*- «nd Temperproben erfordert einige Vorsicht,
noch mehr ist aber bei den Festigkeit*Tenwhen anf Genanigkeit in der Dnrch-
ftnrang t« «*e*, um dnreh die erhaltene» Re*nftat* niest Tim» hing« n anagesetxt
;t *ein. l>a* richtige Yer*t*»dnt* der ernahenen Re*nH»te «nd die Anwendung der-
reiben rnr Benrtiieitnng der ^niüitti de« Material* Itet ttch nickt an angemeine
Ke?rh binden nnd i« baapteJkhltth CVn»gn nd
Die Osterreichischen Eisenwerke. 349
Das Hammerwerk in St. Peter ist mit den entsprechenden
Schwanzhämmern, Zeugfeuern und mit einem oscillierenden Cylindergebläse
mit Wasserradbetrieb eingerichtet und erhält die zu verarbeitenden
Martinbleche und Gusstahlkönige von den Werken in Donawitz und
Eapfenberg zugestellt, versendet die Producte aber direct an ihren
Bestimmungsort.
Feinblechwalzwerk Gemeingrube.
Es ist das im Thale des Vordernberger Baches weitest
vorgeschobene und von Donawitz entferntest gelegene, hievon ab-
hängige Werk; dasselbe verarbeitet die in der Karolihütte vor-
gewalzten Martinbleche auf zwei Walzenstrecken mit je zwei Gerüsten
iu Feinblechen und Schiffsblechen und die Abfälle zu verschiedenen
Nummern von Schloss- und Baublech, deren auch immer eine größere
Quantität daselbst vorräthig gehalten wird.
Die eine Walzenstraße ist durch eine 70pferdige Turbine, die
andere durch ein Wasserrad angetrieben, während eine 12pf erdige Turbine
iwei Kaitscheeren treibt.
Die vorhandenen drei Blechglühöfen sind mit Treppenrostfeuerung
und fttr Verwendung von Leobner Mittelgrieskohle eingerichtet.
Seit fünf Jahren besteht hier auch eine große Beizanstalt für
Entfernung des Hammerschlages von den Blechen und werden dieselben
vor dem Fertigwalzen blank gebeizt
Besondere Einrichtungen.
Die Beleuchtung der Werksräume und der Privatwege des
Werkes Donawitz geschieht theils durch eine Gasanstalt mit vier
Retorten und zwei Gasometern (das Gas wird aus Petroleumrückständen
gewonnen), theils elektrisch.
Die Generatorrück stände (Asche) werden gewaschen und die
vor dem Gitter liegen bleibenden, noch brauchbaren Eohlenstücke mit
gutem Erfolge zur Eesselheizung benützt (Monatserzeugung ca. 70
Waggons).
Das ehemals Frieda u'sche Puddlings- und Walzwerk bei D o aa-
witz, welches vor ca. 8 Jahren mit anderen Complexen durch Kauf
an die Montangesellschaft kam, wurde damals wegen nicht entsprechender
Einrichtung gar nicht in Betrieb genommen, später aber in eine große
Brettsäge mit Turbinenbetrieb für D o n a w i t z umgebaut, als welche
es noch dient
350 H a 1 k o w i c h.
Beiläufig 1.700 Arbeiter sind in gewerkschaftlichen Quar-
tieren untergebracht und sind für die Sanitätspflege, Alters- und
Unfallsversorgung entsprechende Einrichtungen getroffen.
Die neue Hohofenanlage.
Wie schon in dem Abschnitte rProduction", Punkt ad III erwähnt,
ist eine Erweiterung des Hohofenbetriebes der österreichisch-alpinen
Montangesellschaft, insbesondere durch die nahezu fertiggestellte Coaks-
Hohofenanlage in Donawitz, im zuge; dieselbe steht mit dem
ebenfalls in Ausfuhrung begriffenen Baue der Eisenbahn Eisenerz-
V order nberg in Zusammenhang.
Die neue Hohofenanlage wurde derart projectiert, dass zwei
Hohöfen erbaut werden können, doch wird vorläufig nur einer, u. zw. Ar
eine tägliche Erzeugung von 1.200 bis 1.500*/ ausgeführt. Dazu kommen
drei W h i t w e 1 1 -Winderhitzungs- Apparate, eine stehende Gebläsemaschine
(mit zwei Windcylindern, einem Hochdruck- und einem Niederdruck-
Dampfcylinder, nach dem Compounds} stem gekuppelt), ein Gichtaufaug
(bestehend aus einer Fördermaschine mit Rundseilen und einem eisernen
Fördergerüste), eine Gusshalle, zehn Dampfkessel, eine Pumpenanlage
mit dem zugehörigen Wasserturme, eine Anzahl Gasröstofen und ge-
wöhnliche Schachtröstöfen, die Coakshalde, die Erzhalde, die zugehörigen
Schleppbahnen u. s. w.
Das Terrain für diese bedeutende Anlage wurde neben dem Bahn-
hofe in Donawitz durch entsprechende Abgrabungen gewonnen
i Meereshöhe 570m); am halben Wege zwischen Donawitz und
St. Peter zweigt das Erzgleis ab, übersetzt mittels eines Viaductes
die Straße und den Yordernberger Bach und gelangt auf einen 14m
hohen Damm, an dessen Kopfende das Erzmagazin liegt. (Die Erd-
bewegung zur Herstellung der Hüttensohle und der Dämme betrug
70.000m*, der Oberwassergraben der Karolihütte wurde umgelegt.)
Auf dem Plateau, welches Gm über der Hüttensohle liegt, lagert
das Erz und wird mittels Hunden horizontal auf die Gicht der Röst-
öfen geführt, welche theils mit Hohofengasen, theils mit Kohle geheizt
werden.
Neben der Erzhalde (300 Waggons Fassung) liegt das Coaks-
magazin mit der gleichen Einrichtung, dass die Waggons directe auf
zwei Gleisen hineinfahren könuen und nach beiden Seiten entleert werden.
Unten wird das Material durch schmalspurige Bahnen zum Ofen
befordert und dort in eiuem 28m hohen Gichtthurm aufgezogen.
Die österreichischen Eisenwerke. 35 1
Der Ofen wird 22m hock und ruht auf gusseisernen Säulen, so
im das ganxe Gestell frei steht
[ Die drei Winderhitzungs-Apparate (zur Erwärmung des Windes auf
^ 1000° C. mit einer Höhe von 3'22m) sind so wie die Regeneratoren
der Siemensöfen ausgemauert und werden mit Hohofengasen betrieben;
zwei sind in Betrieb, der dritte dient als Reserve.
Die Hohofengase werden durch eine Esse von 75m Höhe und einem
oberen Durchmesser von 2m durch die Winderhitzungsapparate durch-
gingt.
Der Windcylinder des stehenden Gebläses hat 28m Durchmesser.
Für die Feuerung der Dampfkessel dienen ebenfalls Hohofengase.
Die Gusshalle ist aus Eisenconstruction mit Wellblechdecke; an
dieselbe schließt sich eine ähnliche Halle für Erzeugung von Schlacken-
xiegeln an, welche bereits in Vordernberg und Eisenerz in Gang ist
und gute Resultate lieferte. Die Schlacke fließt hiebei aus dem Hohofen
eonstant in einen Wassercanal, von wo sie am geeigneten Orte durch
ein Paternosterwerk gehoben wird.
• Das Roheisen wird theils flüssig in die Martinhütte geführt und
dort in demselben Zustande in die Öfen eingesetzt, theils für die Puddel-
kütte zu Flossen abgegossen.
Erzeugung der Werke in und bei Donawitz.
Die Production im Jahre 1889 betrug:
a) Herdfrischfeuer-Betrieb:
Massel, Platten und Zaggel 23.000j,
l) Puddelofen-Betrieb:
Paddeleisen 172.569g,
Pnddelstahl 2.297?.
e) Schweißofen- und Walzwerks-Betrieb:
Halbfabrikate (das sind: Puddel- und Frischeisen-Bränder,
Martin-, Bessemer- und Tiegelgusstahl-Bränder- und
-Flammen, Plattinen aus Schweiß- und Flusseisen) . . 50.422$,
Fertige Waare (Grobbleche aus Schweißeisen, Martin-Fluss-
eisen und Tiegelgusstahl, Grobeisen, Mitteleisen, Fein-
eisen, Draht, Walz-Martin-, Bessemer-, Tiegelguss-,
Cement- und Gärbstahl) 197.8672.
d) Töllerlhammer:
Planierte Puddelzeug-Br&nder, Kadreife und Flacheisen, Puddler-,
Schweißer- und Frischergezähe 3.747?.
352 H a 1 k o w i c h.
t) St. Peter-Hammer:
Eisen- und Stahl-Streckwaare, Zeugwaare aus Eisen und Stahl 1.39fy
f) Cementhütte:
Cementrohstahl und cementierte Eisenabf&lle 3.626].
g) Kesselschmiede, Zeugschmiede und mechanische
Werkstätte:
Kesselschmiedarbeiten 4.724$,
Zeugscbmiede und Werkstätte L051?.
h) Feinblechwalzwerk Gemeingrube:
Feinbleche aus Flusseisen und Stahl 10.610?.
Durch die mittlerweile theils fertiggestellten, theils nahezu voll-
endeten neuen Werkeinrichtungen, als:
die neue Martinhütte,
das Blockwalzwerk,
das umgestaltete Drahtwalzwerk und
die Coakshohofen-Anlage
werden die nächsten Betriebsberichte zweifellos eine noch bedeutend
gesteigerte Production ausweisen.
Neuberg.
Die Werkseinrichtungen in Neuberg wurden in den letzten Jahren
wesentlich verändert und sind auch gegenwärtig noch nicht alle be-
gonnenen Erweiterungsbauten beendet.
Das Werk, welches über 1.000 Arbeiter zählt, theilt sich in die
zwei Hauptgruppen: Stahlwerk und Raffinierwerk.
Das Stahlwerk umfasst im wesentlichen die Hohofenanlage, die
Gießerei, die Bessemer- und Martinhütten und die Ziegeleien; das
Raffini er werk die Puddelei, die Walzwerke und die Werkstätten.
Außerdem gehören zu Neuberg noch die Eisensteinbergbaue
in Altenberg und Bohnkogel, sowie ein im vorigen Jahre um-
gebautes chemisches Laboratorium.
1. Die Hohofenanlage.
Dieselbe besteht aus zwei nach den neuesten Principien zugestellten
Hohöfen, 3 Rost- und 4 Trockenöfen, dem Poch- und Quetsch-
werk für Zuschläge und Schlacken, sowie ausgedehnten Erz- und
Kohlenlagern.
Die Winderzeugung besorgte früher für jeden Ofen ein stehen-
des, doppeltwirkendes Cylindergebläse von je 22 ff mit Dampfbetrieb,
doch genügten diese Gebläse den Anforderungen des gegenwärtigen
Die Osterreichischen Eisenwerke. 353
Betriebes nicht mehr, weshalb ein neues Hohofengebläse erbaut und
Ende August 1890 in Betrieb gesetzt wurde. Dasselbe ist stehend
1 angeordnet, hat zwei Compound-Dampfcylinder und arbeitet mit Conden-
sttion (Durchmesser des Hochdruckcylinders 500mm, des Niederdruck-
cylinders 750mtn, Hub 1000mm); unmittelbar über jedem dieser zwei
Dampfcylinder steht — die Kolbenstangen direct gekuppelt — je ein
Gebläsecylinder von 1.200mm Durchmesser.
! Dieses Gebläse wurde in der Maschinenfabrik Andritz der
; österreichisch-alpinen Montangesellschaft angefertigt und sind seit dessen
1 Inbetriebsetzung die Betriebsverhältnisse der Hohofenanlage wesentlich
günstiger geworden.
\ Die Winderhitzung (auf 500 — 5509 C.) besorgen drei steinerne
Winderhitzungsapparate, während ein vierter in Ausführung begriffen ist.
Den Betriebsdampf liefert eine besondere Eesselbatterie.
Die Hohöfen verarbeiten Altenberger, Bohnkogler und
Sollner Rösterze, dann Vordernberger Rost- und Roherze;
lach wird Schweißofen schlacke mit den Erzen gattiert, wodurch
da reicheres Ausbringen erzielt und für gewisse Zwecke ein vorzügliches
Roheisen, welches sich besonders durch Dünnflüssigkeit auszeichnet,
«halten wird.
Sämmtliche verwendete Erze sind gerösteter Spatheisenstein
mit einem Eisengehalte von 43 bis 47%; das beste ist das Altenberger,
fa geringste ist das Bohnkogler Erz. Als Brennmateriale dient
«•schließlich weiche und harte Holzkohle (gemischt), deren Hauptmenge
tob der ärarischen Forstverwaltung (Holzlagerplatz mit Meilerverkohlung
üben dem Werke) geliefert, ein kleinerer Theil der harten Holzkohle
m Untersteiermark und Kroatien bezogen wird.
Als Zuschlagkalk wird blaugarer Ealk in der Nähe des Werkes
gebrochen.
Der Hohofenabstich geschieht in eine Pfanne, welche hydraulisch
in das Niveau der Bessemerhütte gehoben und auf Schienen zur Füllung
des Converters dahin bewegt wird.
Das nicht directe in die Bessemerhütte abzugebende Materiale
wird in Flossen gegossen; directe Hohofengüsse kommen nur selten
vor und werden die kleineren Eisengüsse durch Ausschöpfen mit Guss-
pfannen bewirkt
Die Gesammtproduction beider Hohöfen betrug im Jahre 1890
ca. 95.000; graues Roheisen.
354 U a l k o w i c h.
2. Die Bessemerhütte.
Dieselbe wurde 1864 gebaut und 1865 in Betrieb gesetzt
Von den beiden in der Hütte aufgestellten Frischbirnen arbeitet
nur je eine und werden täglich 7 bis 8 Chargen gemacht. Die Chargen
werden entweder den Höh Öfen entnommen oder in drei vorhandenen
Cupolöfen, welche theilweise auch Gießereizwecken dienen, ein-
geschmolzen und bestehen aus Roheisen, Abfällen und Spiegeleisen.
Je nach Qualität und Quantität des eingetragenen Materials und der
zu erblasenden Stahlnummer dauert eine Charge 15—35, selbst bis
45 Minuten.
Die Bewegung der Converter geschieht durch je eine Wende-
maschine, bestehend aus einem liegenden hydraulischen Cylinder, dessen
in eine Zahnstange verlängerte Kolbenstange in ein auf dem Retorten-
zapfen befindliches Zahnrad greift
Die Steuerung der Wendemaschinen und der Windleitung geschieht
von einer erhöhten Bühne.
Die Winderzeugung besorgt ein Compoundgebläse (ein zweites
Gebläse ist in Reserve), die W i n d z u f u h r in die Retorten erfolgt durch
die innen liegenden Zapfen.
Die Bewegung der Gusspfanne geschieht hydraulisch.
Zur Manipulation mit den Ingots dient ein großer Dampfkrahn
für 100 und ein kleinerer für 30y Belastung. Vor der Bessemerhütte ist
ein besonderer Laufkrahn für die Verladung der Ingots in Thätigkeit.
Den Betriebsdampf liefert eine ähnliche Kesselbatterie wie
bei den Hohöfen.
Im Jahre 1890 lieferte die Bessemerei ca. 12.000? Ingots und
400y diverse Stahlgussartikel, ferner ca. 69.000? Ingots für den Raffinier-
stahlbetrieb der Martinhütte.
Sämmtliche Ingots des Stahlwerkes werden fast ausschließlich
in den Neub erger Walzwerken und Schraiedewerkstätten verarbeitet.
3. Die Martinhütte.
Der erste Martinofen wurde in Neuberg im Jahre 1870 erbaut;
gegenwärtig sind 4 Öfen nach dem Systeme Siemens-Martin in
Betrieb, wovon der letzte 1889 gebaut wurde; außerdem sind zwei
Vorwärmöfen vorbanden.
Außerhalb der Martinhütte sind 10 Gasgeneratoren zur Erzeu-
gung der Feuerungsgase, in der Hütte mehrere Krahne und fahrbare
Winden in Benützung.
Die Österreichischen Eisenwerke. 355
Die Einrichtung zur Überfuhrung der Bessemerchargen in den
Biffioierofen ist ähnlich wie für den Transport der Hohofenproducte in
die Bessemerei ; ausserdem vermitteln Schienengeleise die Communication
in der Martinhätte und aus derselben.
Der Einsatz besteht aus weißem und halbiertem Roheisen, Walz-
rerkabfMlen, Luppeneisen und Cinderpacketen, — größtenteils Mate-
ritle der eigenen Werke, — dann den entsprechenden Zusätzen von
Ferromangan und Spiegeleisen').
Seit dem Jahre 1874 wird für harte Bessemerstahlsorten, von
welchen besonders gute Eigenschaften und größte Reinheit verlangt
werden, in den Martinöfen ein besonderes Raffinieren vorge-
nommen. Es wird der flüssige Bessemerstahl in den gut angewärmten
Martinofen überfahrt, 3—4 Stunden ausgekocht und während dieser
Zeit in mehreren Einsätzen 4 bis 5% Stahlabfälle zugegeben;
gegen Ende des Processes wird der Kohlenstoffgehalt durch entspre-
chende Zuthaten von Spiegeleisen reguliert und Ferromangan zugesetzt').
Die Gesammtproduction der Martinhütte betrug im
Jahre 1890 ca. 65.000'/ Ingots und wurden die bei der Bessemerhütte
angegebenen 69.000? Ingots dem Raffinierprocesse unterzogen.
Aus den Martinöfen (und theilweise auch directe aus den Bessemer-
Convertern) werden hämmerbare Stahlfa9ongüsse produciert.
(Neuberg liefert aus raffiniertem Bessemerstahl das Materiale für
die Gewehrläufe und Bajonnettklingen; eine aus Martinstahl
«neugte Probepanzerkuppel ließ ein genügendes Widerstands-
wmögen erkennen.)
4. Die Formerei und Gießerei.
Das Form- und Gusshaus schließt an die Hohofenanlage und werden
daselbst Eisengüsse durch Pfannen, und nur selten durch directen Hoh-
ofenguss, sowie Stahlgüsse aus Bessemer- und Martinstahl vorgenommen.
5. Die Ziegelei und das Pochwerk,
sowie eine neu angelegte Schlackenziegelei decken den eigenen
Bedarf des Werkes an feuerfesten, Chamotte- und Mauerziegeln
!) Im Mittel erfordern 100kg Martin-Flusseisen und Stahl-Ingots : 307fy
weiße» und halbiertes Roheisen, 71 Okg Eisen- und Stahlab fälle, 2 8fy Ferromangan
und Spiegeleisen.
*) 100kg raffinierter Bessemerstahl erfordern im Mittel: 95'Qfy flüssigen
Bessemerstahl, 4 8kg Walzwerkabfalle, blkg Ferromangan und Spiegeleisen.
356 H a 1 k o w i c h.
größtenteils und wird nur ein Theil der feuerfesten Ziegel von Zeltweg
bezogen, während die Production von Schlackenziegeln ca. 10.000 Stück
pro Tag zn erreichen imstande ist.
6. Die Puddlingshütte und das Walzwerk.
Von den zwei Doppelpuddelöfen mit liegenden Überhitz-
kesseln und einfacher Rostfeuerung gelangen die Luppen unter einen
3 t Dampfhammer, werden dort gequetscht, gehen durch das Streck-
walzwerk und werden dann packetiert.
Zwei Siemens-Begenerativ-Schweißöfen besorgen das
Schweißen und ein 5/ Dampfhammer das Abschmieden der Packete
in 3 bis 5 Hitzen.
11 Glühöfen dienen zur Bedienung der nachfolgenden Walzen-
strecken:
a) Grobstrecke, getrieben durch eine lOOpferdige Tur-
bine, mit 2 Gerüsten, zur Erzeugung von Zaggeln, Flammen, Achsen.
Rundeisen (80 bis 140mm), Winkel- und T-Eisen;
b) Luppenwalzwerk für Zaggel und Flammen (Antrieb
durch lOOpferdige Turbine);
c) Blechwalzwerk (Turbinentrieb) für Kessel- und Schiffsbleche ;
d) Streckwalzwerk mit 4 Gerüsten für Quadrat-, Bund-,
und Fa^oneisen von 55 bis 90mm (Antrieb 60pferdige Turbine);
e) Reversier-Plattenwalzwerk (Antrieb 1. lOOpferdige
Compound-Dampfmaschine, Rollgang in Ausführung) und
f) Kopfwalzwerk (600pferdige Zwillingsdampfmaschine) mit 2
Gerüsten, Vor- und Vollendwalze und hydraulischem Druck auf die
obere Bolle, zur Erzeugung von Tyres, Winkelringen, Compensations-
ringen u. s. w.
An Dampfhämmern sind vorhanden:
ein 18t Hammer (Hub 2#5m, Schmied weite 5m, Durchmesser des
Dampfcylinders 1.050mm, Kolbenstange 85mm), dient zum Vorschmieden
von Ingots, Achsen, Stahlblechen, Schmiedestücken, Walzstabl und zum
Lochen von Tyres;
ein 6t Hammer mit Oberdampf zum Anfertigen von Achsen und
Schmiedestücken (bis 8t Gewicht, im Vorjahre neuer Krahn), Auf-
schmieden von Tyres, Vorschmieden kleiner Ingots;
ein 5* Hammer zum Abschmieden der Packete (siehe oben);
ein 3t Hammer zum Luppenhämmern;
ein 1*5* Hammer für kleinere Schmiedestücke und
ein 2'5q Schnellhammer.
Die Österreichischen Eisenwerke. 367
Eine Tyres-Centriermaschine , drei Platten-, zwei Lappen-, eine
Circularscheere, eine Blechbiege- und eine Blechrichtmaschine, eine
hydraulische Presse für Kesselböden und viele kleinere maschinelle
Torrichtungen vervollständigen die Einrichtung der Puddlings- und
Walzwerkshütte.
Für die Materialproben ist eine ähnliche Zerreißmaschine
wie in Donawitz in Gebrauch.
Der Puddelofenbetrieb in Neuberg lieferte 1890 nahe an
28.000? Luppeneisen. Im Schweißofen- und Walzwerksbetrieb
wurden im selben Jahre erzeugt:
Halbfabrikate (Eisenbränder, Stahlbränder, vorgeschmiedete
Schmiedestücke aus Eisen und Stahl) ca 107 000?,
fertige Waare (Walzeisen und Walzstahl, Schmiedestücke,
Schweiß- und Flusseisenbleche, Stahltyres u. s. w.) ca. 92.000<y.
7. Die Appreturwerkstätten und die Zeugschmiede
besorgen die Ausfertigung aller im Walzwerk und Gusshause erzeugten
Stöcke (1890 über 10.000?) und sind mit Drehbänken, Bohr-, Hobel- und
sonstigen Werkzeugmaschinen ausgerüstet. Eine kleine Kessel- und Blech-
: rhmiede, Schlosserei, Zerschlagvorrichtung, Metallager-Magazine und
Kohlendepots vervollständigen die Gruppe des Raffinierwerkes.
In der mechanischen Werkstätte wird auch die elektrische
Beleuchtungsanlage (für 50 Glühlampen) eingerichtet; der Antrieb
kr Lichtmaschine geschieht durch diejenige Turbine, welche die
Werkstitte treibt.
Zur Straßenbeleuchtung, zur Beleuchtung der Kanzleien und zum
Betriebe des chemischen Laboratoriums wurde im Vorjahre eine 01-
t gasanstalt erbaut, deren Leistungsfähigkeit in 24 Stunden bei ein-
fachem Betriebe 17m*, bei ununterbrochenem Betriebe 35m* beträgt.
Der Transport im Werke und aus demselben geschieht mit-
tels der in das Werk verlängerten Eisenbahn Mürzzuschlag-Neuberg;
der Verkehr mit den Bergbauen in Altenberg und am Bohnkogel,
dun mit dem Gusswerke Mariazeil, per Achse.
8. Die Bergbaue zu Altenberg und am Bohnkogel.
Dieselben sind ca. 10/cm von Neuberg entfernt und wird das
gewonnene Erz dortselbst geröstet und nach Bedarf nach Neuberg
überführt
Das herrschende Gestein ist die schieferige Grauwacke, Neben-
gestein bildet grobkörnige Grauwacke; die Erze sindSpatheisensteine.
358
H »1 k o w i • b
ohl in Altenberg als im Bohnkogel tfeubbts
und geschieht die Förderung durch einfache Haspel mit HolztromruelD
und doppelter Übersetzung; an jedem Haspel greifen 4 Mann an und
lern mittels eines 12mm starken Drahtseiles die hölzernen H
über schiefe Ebenen von ca. 25° Neigung. In den horizontalen Strecken
werden die Hunde durch je einen Arbeiter auf der Schienenbahn bewegt
Das Auspumpen des in geringer Menge auftretenden Wasser»
geschieht in Altenberg durch 2 Pumpen mit Handbetrieb, welche
das Wasser in 2 Sätzen zu je 20m zutage fordern.
Die Erze werden sofort in die Röstöfen eingetragen* daa taube
tein theils über die Halde gestürzt theils directe toil WigC
fuhrt, wozu ein eigener Schutt gegen die Straüe zu erbaut wurde.
Vou der Einfahrt in den Stollen nur durch die Berg*tralle tretr«
befinden sich 5 Erzröstöfen, in welche die Schichten Erz zu 30?
H/il Holzkohlenlosche und bei hmckligem Erze unter Beigabe von H
arten eingetragen und geröstet werden. Sodann kommen die Erze
auf das .sehr ausgedehnte Erzlager, wo m augenetzt werden.
Der Bergbau in Altenberg erzeugte im Jahre 1890 ca. 65.000?
Roherze und hieraus ca. 55.000? Bösterz.
Um die Erzro>töfen leistungsfähiger zu machen, wurden dieselben
in jüngster Zeit um je 60<*»i erhöht. Auch wurde in Altenberg
ein Wohnhaus für 28 Arbeiter erbaut.
Des Al»l>au im Bohnkogel, dessen Erzlager kein Ende absehen
lässt, geschieht in ganz ähnlicher Weise wie in Altenberg, nur ist,
da die Ausfahrt 522»% über der Straüe und den Röstöfen liegt« ein
Bremsberg nach dem System Üb ach eingerichtet, welcher als Bei
spiel ähnlicher derartiger Einrichtungen hier naher beschrieben n
Das I9fadige, 23mm im Durchmesser starke und aus 4*G«im dickem
Draht erzeugte Tragseil ist an der obern Station starr befestigt, wird,
von 7 hölzernen Seilträgern gestützt, ca. 4m über dem Boden
gehalten und an der untern Station durch Wurmrad, Wurm und Hand
rad gespannt Das Trag vermögen desselWn bei öfacher Sicher1
1-900/. 7, die ganze Länge 543m, das Gewicht pro Meter 2*44A<;, das
Totalgewicht 1.336*7/.
Damit die beiden Endpunkte des Seiles bei der großen Spannung
desselben genügende Stützpunkte erhalten, wurden die Haupts&ulen des
Bremshäuschens auf der obern, und des Widerlagbockes auf der untern
Station 2m tief eingegraben, verstaucht und dem Umkippen du
Anbringung von Steinkästen & 5m§ Inhalt vorgebeugt. Die Neigung
des Bremsberges wechselt von 12 bis 20° und M im Mittel
Die Osterreichischen Eisenwerke. 359
lti* 40'. — Die Fahrzeit für die an dem Seile laufenden Hunde ist
2 Miauten, was eine Geschwindigkeit von 4a35m pro Secunde ergibt.
Die Hnnde sind stählerne Laufgestelle aus Bessemer-Fa^on-
StaUguss, welche die Fördergefäße durch 2 Stahlrollen an dem
Seile führen. 2 Hunde sind an den Enden eines dünnen Drahtzug-
seiles befestigt und muss einer derselben an der eigens hiefür ein-
gerichteten Mittelstation dem andern ausweichen.
Der Kasten des Hundes ist im Laufgestelle excentrisch
aufgehängt und durch einen eingreifenden Daumen gehalten; auf der.
untern Station wird der Daumen durch eine ansteigende Schiene ge-
hoben, lässt aus, und der Hund entleert sich selbstthätig über einen Schutt
directe zu den Röstöfen.
Das Gewicht des 2rädrigen Hundes sammt leerem Fördergefäß
ist 82kg, des 3rädrigen 87%; eine Ladung Erz hat 170%.
Es wird Sommer und Winter gefördert und können jährlich leicht
ca. 47.000; Erz abgebremst werden; die Leistung des Bremsberges ist
bis auf 90.000 bis 100.000? steigerungsfähig.
Die Füllung des Hundes geschieht auf der oberen Station mittels
eines unter 38° geneigten Schuttes und eines vorgelegten R ü s s e 1 s ;
senkt man den Rüssel, so wird der Hund gefüllt.
Die Bremsmaschine an der oberen Station ist eine kleine
Frictionswinde, bestehend aus zwei gusseisernen Spurscheiben von 045m
Durchmesser mit je 5 Seilspuren für das Zugseil. Jede Achse der beiden
nun Bremsberg parallel gestellten Spurscheiben trägt eine gusseiserne
Bremsscheibe von 0'41ra Durchmesser und 50mm Breite, welche durch
zwei gegossene Bremsbalken gleichzeitig erfasst werden.
Das Zugdrahtseil (6*8wjw Durchmesser, Gewicht pro Meter O'lkg)
ist in der Weise wie bei Frictionswinden fünfmal um die Trommeln
geführt und geschieht die Bedienung des Bremshobels, sowie das Heben
md Senken des Rüssels durch denselben Mann; — es ist daher für
den Betrieb des Bremsberges nur ein Mann nöthig.
Am Fuße des Bremsberges befinden sich zwei Erzröstöfen,
deren Beschickung in derselben Weise wie in Altenberg erfolgt.
Der Bergbau Bohnkogel erzeugte im Jahre 1890 circa 26.000?
Roherze und gab ca. 20.000? Rösterze ab.
Gusswerk Mariazell und Marienhütte in Aschbach.
Die Hoho fenanlage, Gießerei und Appreturwerkstfltte
im Gusswerk hat 3 Hohöfen, 3 Erztrockenofen, 3 Winderhitzungs-
46
3(50 Halkowich.
apparate, 1 Gebläse, 1 Erzquetsche, 1 Schlackenpochwerk, 3 Cupol-,
5 Flammöfen, 2 Sandmühlen und eine große Anzahl Werkzeug« und
Appreturmaschinen.
Die Marienhütte in Aschbach umfasst einen Hohofen,
2 Rostöfen, 1 Erztrockenofen, 1 Wasserradgebläse, 1 Winderhitzungs-
apparat, 1 Erzquetsche, 1 Schlackenpochwerk und 1 Zeugschmiede.
Zum Gusswerk gehören weiter die Eisensteinbergbaue
in Gollrad, auf der Sollen, am Niederalpel und am Gleissen-
riegel mit einem Bremsberg, 12 Röstöfen und 2 Erzwäschen. Diese
Bergbaue gehören dem von Tirol gegen Beichenau ziehenden Erz-
lager an.
Die Hohöfen im Gusswerk verarbeiten hauptsächlich Gollrader
und Sollner Erze, welche vor der Verhüttung ausgelaugt, getrocknet
und zerkleinert werden.
Es wird ein langsamer Hohofengang zur Production von Quali-
täteisen angestrebt und auf graues Boheisen für den Guss verschie-
dener Waaren, als: Bohren, Maschinentheile, Baugüsse, Walzen u. s. w.
und auf Flossen zur Abgabe an andere Etablissements gearbeitet
Die Schlacke wird bei den Hohöfen rückwärts abgezogen und in
einem Schlackenpochwerke zur Gewinnung von Wascheisen zerschlagen.
In der Gießerei befinden sich zur Bedienung der Hohöfen zwei
Wendekrahne und (außer einer größeren Anzahl hölzerner Magazins-
und Gießereikrahne) 5 Dampfkrahne, welche ehemals für den Hand-
betrieb eingerichtet waren und durch Hinzugabe eines kleinen Dampf-
cylinders, bei Ein- und Austritt des Dampfes durch den Ober- und
Fußzapfen der Krahnsäule, zu ihrer jetzigen Verwendung umgestaltet
wurden.
Fünf große Baffinier-Flammöfen ermöglichen den Guss von
150 bis 180; schweren Stücken mittels einer gemeinschaftlichen Guss-
pfanne: — ein größerer Bedarf kann sich, so lange keine Eisenbahn*
Verbindung vom Gusswerke existiert, nicht herausstellen, weil schwerere
Stücke nicht abtransportiert werden könnten.
In den Flammöfen werden die vom Hohofen gegossenen bis 8q
schweren Quadris des grauen Boheisens langsam eingeschmolzen, damit
durch das all mal ige Heizen die großen Stücke tropfenweise abschmelzen
und dadurch ein Feinen zu hellgrauem Eisen eintritt
Zur Verwertung der abfallenden Drehspäne aus der Maschinen-
Werkstätte wurde speciell ein großer Cupolofen mit Coaksfeuerung
erbaut; die Drehspäne werden in Ziegel gestampft, mit Wasser be-
Die Osterreichischen Eisenwerke. 3(51
feuchtet, der atmosphärischen Luft ausgesetzt und geben eingeschmolzen
ein weißes, sogenanntes Drehspaneisen, welches nur zu Weich-
eisengüssen Verwendung findet.
(Für den früher im Gusswerke erfolgten Guss der Geschosse
für das Feldgeschützsystem M. 1875 wurden aus zwei alten Formkästen
für Eanonenguss zwei kleinere Cupolöfen hergestellt, deren jeder pro
Stande 2? Eisen verschmelzen kann. Diese beiden werden mit kaltem
Wind, der große Cupolöfen aber mit Warmwind geblasen.)
Die Formerei und Gießerei ist mit allen für die Erzeugung
großer Güsse und den für die schnelle Vervielfältigung derselben nöthigen
Einrichtungen versehen; — besonders zu erwähnen sind die daselbst
in Verwendung stehenden 3 Räderformmaschinen, mit welchen alle
Arten Stirn- und Kegelräder, mit geraden Zähnen und mit Winkelzähnen,
in den Durchmessern von 80 bis 6.000mm angefertigt werden können und
wovon die eine erst im vorigen Jahre zur Aufstellung gelangte.
Die mechanische Werk statte und das ehemalige Kanonen-
Bohrwerk appretieren gegenwärtig Walzen, Kandelaber, Kessel, Tur-
binen und Dampfmaschinen, hydraulische Pressen und Accumulatoren,
Ventilatoren und Gebläse u. s. w., sowie Geschosse für Artillerie und
Marine.
(Die für die Erzeugung der 12 und 15cm Hinterladkanonenrohre
M. 1861 verwendet gewesenen Maschinen sind zumtheile im Bohr-
werke aufgestellt und nach Möglichkeit für andere Arbeiten in Betrieb.)
Neben der mechanischen Werkstätte befindet sich die Modell-
tischlerei, während ein großer Vorrath von verwendeten Modellen
( nebst einer Ausstellung historisch interessanter Gegenstände und Ver-
| rochsstücke sich in dem sehr geräumigen Modellensaale aufgestellt findet.
i
Die seit dem Jahre 1853 in Betrieb stehende Marienhütte
in Aschbach wird nach denselben Grundsätzen geleitet wie die Hoh-
ofenanlage im Gusswerk.
Die Production der 3 Hohöfen im Gusswerk war 1890 ca.
40.000; , des Hohofens in Aschbach ca. 30.000? Roheisen; an
Eisenguss vom Höh-, Cupol- und Flammofen wurden über 22.000?, an
Drehspaneisen ca. 4.000; geliefert; ca. 6.000? Guss- und Schmied-
eisenwaare, sowie Metallwaare wurde appretiert.
Die Erzausbeute der B e r g b a u e in Gollrad und Sollen betrug
1890 über 270.000? Boh- resp. circa 218.000? Rösterz. Der Bergbau
46*
362
H a 1 k o w
ha.i. welcher im Jahre 1888 und bis November 188H fflfrj
war, kam 1890 wieder in vollen Betrieb.
Im Jahre 189«) wurde im 0 uss werk die elektrische Beleuch-
tung (6 Bogen- und 150 Glühlampen) eingerichtet und wird dieselbe
durch diejenige Turbine betrieben, welche die Gebl;i?>
Schwechat.
Du Sehwechater Eisenwerk besteht aus der H »hofft!
anläge und dem RaffioierwerkeT nebst den durch den Hohofen-
betrieb und den Betrieb des Raffinierwerkes bedingten Hilft f
statten.
1. Die Hohofenanlage
umlasst: 2 große Coakshohöfen von je 19m Höhe bei 250m* Raum-
inhalt, 3 Whitw eil- Apparate') und 3 eiserne Röhrenapparate
für die Erhitzung des Windes; zur Wind-Beschaffung dienen /
Wool fache Dampfmaschinen von je 350 HJt bei welchen di
tragung der Kraft auf den Geblftsecy linder mittelst Bai
erfolgt. Die Gebläsecylinder haben einen Durchmesser von 2844tnm und
ebenso grollen Hub; die angesaugte Windmenge jeder GebULsemaachine
betragt ca. 260m1 pn» Minute, Bei Gebläsehauses befinden
Kesselhäuser, deren jedes neun Dampfkessel und drei Reser-
s für die Reinigung des Speisewassers enthalt Die Behei-
zung der Dampfkessel erfolgt mit den Gichtgasen der H<>h >
Hinter dem Gebläsehause liegen die roaks- und Erz»!
mit. einem Fassungsraume von 100.000'/: weiter eine Dampfmaschine
zum Betriebe von vier Backen quetschen für Zerkleinerung
vhlagkalkes uud zur Erzeugung u< hlacke und eud
♦■in pneumatischer Gichtaufzug mit Dampfmaschinenbetrieb, web
zum Heben der Schmelzmaterialien vom Niveau der Hflttensohle auf
die Hohe der Hohofengieht dient.
BM Mangel an Sturzhöhe für die Ablagerung nicht verwerte
•hlacke hat die Anlage eines Schlackenaufzuges auf schiefer
Di nöthig gemacht Das Aufziehen der Schlackei auf
*n, auf welche die Schlackenwagen directti aufgef&hrt
len.
') Uu Februar i
Die Osterreichischen Eisenwerke. 353
Die Hohöfen verarbeiten geröstete Spateisensteine vom
Erzberge in Steiermark mit Goaks aus dem Ostrauer Revier
und beträgt die Production eines Hohofens bei Erzeugung von Weiß-
eisen 1.200? in 24 Stunden.
Als ein zur Hohofenanlage gehörender Theil ist auch die
Schlackenziegelei anzusehen, da daselbst aus granulierter Hohofen-
8chlacke und gewöhnlichem Kalk Ziegel erzeugt werden, die im Werke
selbst und in der Umgebung zu Hochbauten (in Schwechat Stockwerks-
bauten in Rohbau) Verwendung finden.
Die Schlackenziegelei wird durch eine Dampfmaschine von etwa
30 ff betrieben und enthält vier Mischmaschinen und zwei Ziegelpressen.
Die Leistungsfähigkeit jeder Ziegelpresse beträgt 10.000 Stück pro Tag.
Die mit Maschinen gebrochene Laufschlacke gibt, mit Gement
gemengt, sehr feste Cementwaaren und ein Straßen-Pflaster, das im
Werke selbst verwendet wird und von der Firma Schefftl und
Schi im p in Wien als Metallique-Pflaster zur Ausführung gelangt
(Pflaster in der Rotunde in Wien, nächst des Rathhauses, am
'Naschmarkt, in der Löweistrasse u. s. w.).
2. Das Raffinierwerk.
Dieses besteht aus der Puddlingshütte, welche für die
Eneugung des Mittelproductes bestimmt ist, und aus der Walz hü tte,
woselbst die fertige Waare erzeugt wird.
In der Puddlingshütte befinden sich vier Doppelpuddelöfen
mit directer Feuerung, ein Doppelpuddelofen mit Gasfeuerung von
Pietzka und ein Doppelpuddelofen mit Gasfeuerung für Flammen-
Wechselstrom1), zwei Dampfhämmer, eine Luppenstrecke mit dazu-
gehöriger Dampfmaschine von 150 EP, eine Hebelscheere und ein Accu-
molator mit zwei Pumpen.
In der Walzhütte sind vier Schweißöfen mit Rostfeuerung.
Hievon gehören zwei Öfen für die Walzenstrecke zur Erzeugung
von Mittelstreckeisen und zwei für die Walzenstraße zur
Fabrication von Feineisen.
Die Walzenzugs-Dampfmaschine der Mittelstrecke hat bei
650mm Cylinderdurchmesser 1000mm Hub und arbeitet mit 80 bis
120 Touren. Der Antrieb der Walzenstrecke erfolgt durch Zahnräder
mit Winkelzähnen.
f) Construiert vom Betriebsleiter des Raffinierwerkes in Schwechat, Ingenieur
Eduard Goedicke.
364 H a 1 k o w i c h.
Die Antriebsmaschine der Feinstrecke ist eine Zwillings-
Dampfmaschine mit den gleichen Abmessungen der Cylinder. Die Kraft-
übertragung auf die Walzenstrecke geschieht hier durch doppelten Hanf-
seiltrieb mit je 10 Seilen. Die Tourenzahl der Maschine beträgt 50 bis
70 Touren per Minute.
Außerdem sind im Baffinierwerke noch vorhanden: zwei kleine
Dampfmaschinen von je 20 EP zum Betriebe von zwei Boots-Blowern
und einem Centrifugal-Ventilator für die Windbeschaffung der Öfen,
eine Zaggelscheere, eine Kaitscheere, ein Zaggelbrechhammer, vier Stab-
eisenscheeren und zwei Circularsägen.
Der Dampf wird durch die Überhitze der mit directer Feuerung
versehenen Puddel- und Schweißöfen erzeugt und ist zu diesem Zwecke
hinter jedem Ofen ein stehender Überhitzungskessel angebracht. In einem
separaten Kesselhause befinden sich überdies noch vier Röhrenkessel,
welche die Reservekesselanlage bilden.
Das zur Speisung der Kessel dienende Wasser wird gereinigt
und sind zu diesem Zwecke in einem eigenen Gebäude für die Wasser-
reinigung vier Beservoirs von je 80m* Fassungsraum und ein Kühl-
wasserreservoir von 100ras Inhalt aufgestellt. In diese Beservoirs wird
das Wasser durch zwei vorhandene Centrifugalpumpen gehoben.
Das Baffinierwerk erzeugt Handelseisen, u. zw. Bund- und
Quadrateisen von 5 bis 80mm, Flacheisen von 10x0'9mm bis 120 X 25mm
und Winkeleisen bis 80mm Schenkellänge.
An Hilfswerkstätten ist eine Zeugschmiede mit fünf Feuern,
einem Biemen- und einem Dampfhammer, weiter eine mechanische
Werkstätte mit den nöthigen gewöhnlichen und Walzendrehbänken,
Bohr- und Hobelmaschinen etc. vorhanden. Endlich ist noch die zum
Mahlen feuerfester Producte erforderliche Mörsermühle zu nennen.
Dem Verkehre auf dem Werke dienen 2'tkm normalspurige und
0*4A:m schmalspurige Eisenbahngeleise.
Die ganze Werksanlage ist (mit 13 Bogen- und 90 Glühlampen)
elektrisch beleuchtet und sind hiefür 6 Dynamos vorhanden^
welche durch eine Dampfmaschine von 30 IP betrieben werden.
Die beiden Hohöfen lieferten im Jahre 1890 die bedeutende
Menge von nahezu 450.000? Eoheisen, der Puddelofenbetrieb
ergab ca. 84.000? Luppeneisen, während im Schweißofen und
Walzwerksbetrieb an Halbfabrikaten (Bränder aus Eisen) ca.
11.000?, an fertiger Waare (Mittel- und Feinstreckeisen) ca. 66.000?
erzeugt wurden.
Die österreichischen Eisenwerke. 355
Zeltweg.
Die Gewerkschaft Zeltweg der österreichisch-alpinen Mon-
tangesellschaft umfasst die Hohofenanlage, die Bessemer-
hütte, das Walzwerk und das Raffinierwerk.
Die Hohofenanlage besteht ans zwei Coakshohöfen mitDampf-
gebl&se und Winderhitzungsapparat, von welchen stets ein Hohofen in
Action, der zweite in Reserve steht.
Im Jahre 1889 wurde — wie in Neuberg und Schwechat —
ein neuer Winderhitzungsapparat, u. zw. ein Röhrenapparat mit Röhren
ans Stahlguss, aufgestellt und 1890 in Betrieb genommen.
Die Production des Hohofens Nr. II, welcher 1890 durch 52 Wochen
in Betrieb war, betrug in diesem Zeiträume ca. 204.000? graues
Roheisen.
Die Bessemerei hat zwei Converter von ca. 70q Fassungs-
raom und werden daselbst die Hohofenproducte directe verarbeitet. Die
Zufuhr des flüssigen Chargenmaterials erfolgt auf Schienen mit der Guss-
p&nne, welche hydraulisch zur Höhe des Einlaufs gehoben wird.
Für Fälle, wo nicht directe aus dem Hohofen gearbeitet wird,
sind zwei Siemens-Umschmelzöfen vorhanden ; dieselben besorgten
früher auch das Schmelzen des als Zusatz notwendigen Spiegeleisens,
doch wurde 1890 die Verwendung von Holzkohlenlösche zum
Bückkohlen von Flusseisen und Flusstahl eingeführt, wodurch die Ver-
wendung von Spiegeleisen entbehrlich geworden ist.
Ferromangan wird — soferne nöthig — kalt zugegeben.
Ein Flamm-, ein Martinofen und ein 400pferdiges doppelcylindriges
liegendes Dampfgebläse ergänzen die Einrichtung der Bessemerei, zwi-
schen welcher und dem folgenden Tyres- Walzwerk ein geräumiges Guss-
haus steht, in welchem besonders Walzengüsse vorgenommen werden.
Zwei vorhandene Cupolöfen dienen ebenfalls für Gusszwecke.
Der Be8semerei-Betrieb lieferte 1890 ca. 235.000? reine Ingots
und ca. 3200? Walzenguss; die Gießerei lieferte in dem genannten
Jahre außerdem noch ca. 1.300/ Hohofen-, ca. 9.600? Cupolöfen- und
über 3000? Fayonguß.
Das Tyres-Walzwerk (nebst Grobschmiede) enthält ein
Kopfwalzwerk, ein Centrierwerk, zwei Glühöfen, einen Centrierofen,
zwei Dampfhämmer, Erahnen u. s. w.; im Jahre 1889 wurden beim
Kopfwalzwerk auch Tyres-Wärmgruben mit Erahnen hergestellt.
366 Halkowich.
Das Walzwerk und die Raffinierhütte umfassen einen Schweiß-
ofen, fünf Stahlglühöfen, zwei Schmiedefeuer, ein Schienenwalzwerk, ein
Grobstreck walz werk, ein Blechwalzwerk und ein Ingots-Verblockwalzwert
Die Stahlglühöfen haben besondere Einsetz- und Ausziehvorrich-
tungen für die Ingots.
Das Schienenwalzwerk ist eine ausgedehnte Anlage und werden
daselbst Bessemer-Eisenbahnschienen auf zwei Walzenstrecken durch
mehrere Caliber gewalzt; die Schienen mittels paralleler Dampfscheeren
an beiden Enden gleichzeitig beschnitten, erhalten die Krümmung gegen
das Verziehen und werden sodann in kaltem Zustande auf die genaue
Länge abgefräst und gelocht.
Das Blechwalzwerk liefert die für die K e s s e 1 s c h m i e d e nöthigen
Bleche und wurde für dasselbe 1889 ein Stahlglühofen mit stehendem
Kessel aufgestellt.
Die mechanische Werkstätte mit Kesselschmiede,
Zeug- und Räderschmiede wurde insbesondere im Jahre 1890
bedeutend erweitert und mit neuen Arbeitsmaschinen versehen.
In derselben werden in einer eigenen Abtheilung Eisenbahnräder
abgedreht und ausgefertigt; hieran schließen die Montiersäle für Weichen
und andere Eisenbahnerfordernisse, die Blechnietenpresse, die Walzen-
dreherei und der Brückenbauplatz.
1890 wurde für die Vergrößerung der Räderdreherei ein Zubau
aufgeführt und in demselben zwei neue Räderdrehbänke, eine starke
Räderpresse, eine Rädercontrolbank und ein Ventilator aufgestellt. Für
einen zweiten Zubau wurden eine große Hobelmaschine und eine Uni-
versal-Fraismaschine angeschaflFt. In der alten Werkstätte wurden sowohl
1889 als 1890 bedeutende Vermehrungen der Einrichtung vorgenommen.
Im verflossenen Jahre wurde die Werkstätte mit Geleise und zwei
Drehscheiben versehen. Anstelle des alten, unbrauchbar gewordenen
Schlagwerkes wurde zur Durchführung der Schlagproben an Achsen und
Tyres ein neues Schlagwerk mit Transmissionstrieb errichtet.
Die Ziegelei ist mit 2 Schwanzhämmern zur Zerkleinerung der
Materialien ausgerüstet, erhielt 1889 eine Kugelfallmühle und ein
Paternosterwerk, 1890 eine Mörsermühle zum Zerkleinern von Quarz-
und Chamotte ; — für diesen Betriebszweig ist auch der Bau eines neuen
Ofens zum Brennen der feuerfesten Ziegel im Zuge; es wird dies ein
Mendheim'scher Kammerofen für Gasfeuerung, wie er im Jahre 1888
in Donawitz zur Ausführung kam.
Die Osterreichischen Eisenwerke. 367
Die Werke in Zelt weg producierten 1890 im Hammer- und
Waliwerksbetrieb u. zw.
an Halbfabricaten (Bessemer-Zaggel, Railsköpfe,
Stege und Füße, Flammen, Plattinen, geweitete und gewalzte
Bessemer- , Martinstahl- und Tiegelgusstahl-Tyres, Achs-
kolben) ca. 38.600?,
an fertiger Waare (Bessemer- Streck- und Fa9on-
riahl, Eisenbahnschwellen, Unterlagsplatten, Laschen, Schienen,
Achsen, centrierte Bessemer-, Martinstahl- und Tiegelgusstahl-
Tyres) ca. 194.000?,
die Eesselschmiedarbeiten betrugen ... ca. 16.400?,
die Werkstättenarbeite u ca. 42.400?.
(Die Zahl der Arbeiter ist ca. 900.)
Krieglaoh.
Dieses Werk ist weniger seiner räumlichen Ausdehnung nach, als
mehr infolge der relativ großen Productionsfähigkeit und der Güte
leiner Erzeugnisse bemerkenswert.
Es ist (ehemals Sessler's) seit 1882 Eigenthum der Öster-
reichisch-alpinen Montangesellschaft und dependieren von
demselben die in Fresnitz, Hönigsthal, Feistritz und Mas-
sing aufgestellten Hammerwerke mit Wassermotion; in denselben
werden die Werkstücke roh ausgeschmiedet und erhalten in der Z e u g-
tehmiede und Appreturwerkstätte in Erieglach ihre Vollendung.
Das Werk arbeitet hauptsächlich auf Eisen- und Stahlbleche
(Feinblech, Kesselblech), Achsen, Pflüge und landwirtschaftliche Maschi-
nen, Streckeisen, Kessel, Zahnräder, Winden, Schraubstöcke etc. und
besorgt auch häufig Bestellungen an Laffetenwänden und Achsen für das
k. und k. Artillerie-Arsenal in Wien.
Die Einrichtung des Werkes besteht aus
3 Puddelöfen,
3 Schweißöfen,
1 Flammofen,
1 Grobblechstrecke,
2 Feinblechstrecken,
4 Frischfenern,
2 Blechglühöfen,
l Zeugschmiede,
1 mechanischen Werkstätte.
368 H a 1 k o w i c h.
In der ziemlich geräumigen Zeugschmiede und Appretur-
werkstätte, wo sämmtliche, bei den Eisenhämmern vorgeschmiedete
Gegenstände ausgefertigt werden, sind eine entsprechende Anzahl von
Bohrmaschinen, Hobelmaschinen für Plan- und Rundhobeln, zahlreiche
Drehbänke, Fräsmaschinen und Lochmaschinen aufgestellt
Der Antrieb geschieht gewöhnlich durch Wasserkraft und nur
wenn dieselbe zu gering ist, durch Dampf.
Sämmtliche für den eigenen Bedarf und auch für Verkauf be-
stimmte Zahnräder werden in der Zeugwerkstätte gefräst
Das Walzwerk besteht aus zwei Abtheilungen, dem sogenannt«
Dampf- und Wasserwerke; — die Bezeichnung gibt den verwendetet
Motor an.
Zum Zwecke der Ausdehnung der Feinblecherzeugung wurde 1889
eine neue Glüh- und Beizhütte und eine neue Walzenstrasse mit
Turbinenantrieb in Angriff genommen.
Die Glüh- und Beizhütte hat 1890 die innere Einrichtung erhalten;
diese besteht aus einem Glühofen mit 25 Glühkästen und dem dazu
erforderlichen Wagen, aus 4 Beiztrögen, einem Trockenofen und eisern
Laufkrahne über demselben.
Die Walzenstrasse Xr. II der Feinblechhütte wurde 1889 abgetragei
und an deren Stelle 1890 das neue Feinblechwalzwerk, bestehend am
2 Paaren Blechwalzen und einem Paar Dressierwalzen tangetriebei
durch eine Turbine von 100 W) gebaut; dazu kamen noch eine Doublier-
scheere und ein Glühofen zur Aufstellung.
Zur Erlangung des notwendigen Manipulationsraumes wurde die
Feinblechhütte durch einen Zubau erweitert
Das alte Zaggel walz werk der abgetragenen Feinblechstrecke wurde
in die Kesselblechhütte übersetzt, wo es durch die Dampfmaschine der
Grobstrecke angetrieben wird: daselbst wird im laufenden Jahre noA
eine Zacgel-Kreissäge aufgestellt.
Der Hammerbetrieb hat in letzter Zeit eine Ausdehnung dadurch
erfahren, dass jene Pflugwaaren. welche bisher der St Peterhammer
vDonawit7x produzierte, nunmehr in Krieglach erzeugt werden. Demgemil
wurde die Kinrichtung des Fresnitz- und Feistritz-Hammers
in Stand gesetzt und vermehrt.
Für der. Bedarf an feuerfesten und Mauerziegeln ist eine eigeae
/.iecelei in Betrieb.
Di«? Österreichischen Eisenwerke,
369
Über den regen Umsatz in dem mit musterhafter Ordnung be-
Itriehenen Werke Krieglach giebt die nachfolgend«? Jahresproduktion
pro 1890 Aufschln
Frischfeuerbetrieb:
Erzeugung von Herdfrischeisen ca. 14.20oVt
Pud & e 1 ofen betrieb:
Erzeugung an Luppeneisen ca. 10.000^,
Hammmer- und W a 1 z w e r k s b e t r i e b :
Erzeugung an Halbfabrikaten (Bränder, Plattinen) , ca. IS.OüOy,
Erzeugung an fertiger Waare i Streckeisen, Grob- und
feinblei Schweiß- und Flusseisen, rohe Zeug-, Pflugwaare,
Achsen und Achnstuiniuel) ca. 21.0üo</.
Mechanische Werkstätte:
Appretiert«' Achsen, Schraubstock», Winden und andere
ITerksUttenarbeiten ca. M08f.
Die Zahl der Arbeiter in Krieglach beträgt nahe an 300.
Kindberg,
Die Anlage in Kindberg ist hauptsächlich zur Draht- und
enfabrication bestimmt und liefert außerdem nur in geringeren
n Stabeisen und Cementstabl. Sie enthält eine Puddelei, zwei
e n -, eine Grob- und zwei Fein strecken, ein Draht- Wal z-
»ehwerk, die Stiftenfabrica tion, zwei Cenientstahl-
•>ftn, Formerei und Gießerei, Ziegelei und Magazine.
Die Puddelei enthält 11 Puddelöfen und gibt ihr Materiale
Luppen-, Grob- und Feinstrecken ab.
Beim Draht- Walzwerk geht der Rohling zuerst durch Spitz-
bogen- und dann abwechselnd, wie für die angestrebte Nummer nöthig,
torch Oral- und Quadratkaliber, bis der Draht im letzten Rundkaliber
ri verlangten Querschnitt erhalt. Hierauf kommt der Draht zur Ent-
fernung der Oxidschiebte in die Beize, wo er in mit Wasser stark ver-
dünnter Schwefelsäure so lange liegen bleibt, bis er ganz blank i
4an wird er in Wasser und heißer Kalkmilch gewaschen und möglichst
laftdieht abgeschlossen geglüht, wozu ein besonderer Glühofen vor-
bilden ist.
In der Drahtzieherei sind 66 Drahtzugtrommeln in Tbätigl.
den daselbst Drähte von allen Dimensionen mittelst Ziehen durch
fheisen erzeugt Das Zuspitzen behufs Durchziehen durch die Zieheisen
ir ittrkere Drähte mit einer eigenen Drahtspitzmasdi
370 H a 1 k o w i c h.
In dem anschließenden Draktmagaiine werden die Drähte
gewogen nnd zur Versendung verpackt.
Die Stiftenfabrication geschieht mit 22 ähnlich gebautes,
in den Dimensionen verschiedenen Stiftenschlagmaschinen (welche mit
dem ersten Schlage von vorn den Kopf stauchen, dann seitlich da
Nagel preßen und endlich die Spitze abschneiden; eine Bollenfthrung
richtet den Draht vor dem Eintritte zwischen die Schiftger gerade),
dann mit zwei Stiftenpressen, welche im Vorjahre anstelle zweier un-
brauchbar gewordener Stiftenschlagmaschinen zur Aufstellung gelangten.
Das Sortieren erfolgt durch Büttelapparate.
Die 2 Cementstahlöfen mit Feingriesfeuerung und je 2 Cemei-
tierkisten liefern eine nicht unbedeutende Ausbeute an CementstaU,
werden jedoch nur angeheizt, wenn specielle Bestellungen dies erfordern.
Die Gießerei und Ziegelei sind kleinere Objecto, welche dei
Bedarf für das eigene Werk decken, wobei speciell die Gießerei nur klei-
nere Gusswaaren geringer Menge für den Absatz nach Aussen produciert
6 Schweißöfen und 1 Cupolofen besorgen das Hitzen und Schmelzet
des Materials im Werke.
Die Betriebsresultate des Werkes Eindbergim Jahre 1890 warei
folgende :
Puddelofenbetrieb:
Erzeugung an Luppeneisen ca. 102.00<ty,
Schweißofen- und Walzwerksbetrieb:
Erzeugung an Halbfabricaten (Bränder und Zaggel aus Eisen
und Stahl) ca. 8.500?,
Erzeugung an fertiger Waare (Mittel- und Feinstreckeisen, Bes-
semer-, Martin-, Tiegelguss- und Cementstahl gewalzt) ca. 87.400?,
Drahtzug:
Erzeugung an gezogenen Drähten ca. 24.000?,
Drahtstiften-Erzeugung:
Drahtstiften aus Eisen ca. 5.200?,
C e m e n t h ü 1 1 e :
Erzeugung an Cementstahl ca. 2.840?.
»Die Zahl der Arbeiter in Kindberg beträgt ca. 450.)
Kapfenberg.
Die mit einer Gusstahl-Favon-Gießerei verbundene Gusstahlhütte
in Kapfenberg raffiniert Roh-, Cement und Flusstahl ron den eigenen
Die österreichischen Eisenwerke. 371
rischereien und von anderen Werken der Österreichisch-alpinen Montan-
«ellschaft und produciert Tiegelgusstahl als: Wolfram-, Mangan-,
ferkzeug und Sensenstahl.
Die bezügliche Einrichtung des Werkes inKapfenberg besteht
is 11 Siemens -Gusstahl-, 21 Tiegel-Vorwärm-, 6 Flamm-, 2 Form-
roeken- und 2 Fa^onguss-Glühöfen, den entsprechenden Dampf- und
itreckhämmern und einem 1890 in Betrieb gesetzten Zaggelwalzwerk
mit Turbinentrieb). Außerdem enthalten die abhängigen Hammerwerke
ii Kindthal und Erlach, sowie der Lucknerhammer die noth-
rendigen Einrichtungen an Frisch- und Streckfeuern, Flammöfen,
limmern, Doppelschlägen und der Erlachhammer auch eine mechani-
cfce Werkstätte.
Das Einschmelzen des Bohmateriales geschieht in den Siemens-
tasstahlöfen, welche in zwei Seihen in der Hüttensohle versenkt sind.
im die Manipulation beim Gießen zu erleichtern. Jeder Ofen ist mit
Senerator und Begeneratoren ausgerüstet und von den anderen separiert.
Die Tiegel- Vorwärmöfen besorgen das Anheizen der Tiegel; jeder Vor-
winnofen besteht aus 2 Abtheilungen, einer rückwärtigen, welche
40 Tiegel fasst, die daselbst indirect und ohne mit der Feuerung in
Berührung zu kommen, vorgewärmt werden, dann einer vorderen für
10 Tiegel, in welcher diese directe von den Gasen umspült werden und
wn hier in den Schmelzofen gelangen. Da jeder Schmelzofen 20 Tiegel
\ Kkg (also eine Charge 500%) Einsatz fasst, kommt immer die drei-
fache Ghargenzahl an Tiegeln durch Vorrücken aus dem rückwärtigen
, * den vorderen Vorwärmherd zum allmäligen Anheizen.
Die verwendeten Tiegel sind für feinere Güsse Thon-, für gewöhn-
liehe Graphittiegel mit einmaliger Verwendung, deren Fabrication
fiter erwähnt wird.
Nach dem Eintragen der Charge wird jeder Tiegel mit einem
gewölbten Deckel aus dem Tiegelmateriale und der Ofen mit zwei eisernen
Deckeln, welche durch einen Krahn gehandhabt werden, geschlossen.
Der Gang der Schmelzung wird durch Einstossen von Spießen
Wobachtet und durch Regulierung der Temperatur beeinflusst; in der
Beobachtung der pyrotechnischen Momente und der vollkommenen Be-
herrschung des Ofenganges liegen hauptsächlich diejenigen Kunstgriffe,
welche die Production dieses Werkes zu einer anerkannt vorzüglichen
gestalten.
Bei dem Einschmelzen ändert sich die chemische Beschaffenheit
der eingetragenen Sorten wesentlich, indem der im Tiegelmateriale
enthaltene Graphit den Kohlenstoffgehalt des Stahles erhöht und die
372 Halkowich.
Einwirkung des vorhandenen Siliciums den Gehalt des Stahles an Mangan,
Wolfram etc. und damit seine Eigenschaften verändert.
In den Öfen herrscht eine Temperatur, dass Platin leicht ge-
schmolzen werden kann. (Schmelzpunkt des Platins bei 2000 — 2400* C.)
Ist das Materiale aller Tiegel eines Ofens gleichmäßig flüssig, so
wird zum Gusse der Ingots (Gusstahlkönige), respective zum direeten
Guss in Formen geschritten. Die Gasleitung wird abgestellt, die Tiegel
werden rasch nacheinander mittels eigener Hebezangen durch zwei Mann
herausgestellt, durch andere zwei Mann mit einer Gusszange erfasst
der Deckel abgestossen und der Inhalt jedes Tiegels in eine gusseiserne
Coquille im continuierlichen Strahle entleert. Beim Faijonguss mufli
der nächste Tiegel stets ohne Unterbrechung an den vorhergehenden
angeschlossen werden. Das Materiale ist luft- und gasfrei, weswegen
es auch nach dem Gusse nicht steigt und weshalb das, bei FlusstaU
sonst unvermeidliche, feste Verdecken der Coquillen entfällt.
Nach dem Gusse wird der Ofen von Schlacke gereinigt und neu
chargiert.
Die gegossenen Ingots werden ausgeschmiedet und nach Bedarf
zerschnitten, wozu eine Circularsäge mit grosser Umfangsgeschwindigkeit
dient Zum Schneiden des Stahles wird derselbe nur wenig gehitzt und
eine energische Wasserkühlung angewandt, weil sonst die Sägez&hne
sich mit geschmolzenen Stahlspänen verlegen würden.
Der Gussraum, die Hammerwerke, die Zeugschmieden, die Tiegel-
fabrik, die Magazine und die Ziegelei sind in verschiedenen Objecten
vertheilt.
Die verwendeten Tiegel, wie erwähnt entweder Thon- oder Graphit-
tiegel, unterscheiden sich nur durch den Graphitgehalt, welcher in den
Thontiegeln sehr klein ist. Die Mischung von Thon, Chamotte und
Graphit, welche durch Schlagen und Kneten zu einer plastischen Masse
gebildet wird, kommt in vorgewogenen Klumpen zum Schlagwerk und
wird dort mit Mönch und Nonne zum Tiegel geformt.
Hierauf werden die Tiegel mittels Calorifere1) (seit 1889 in
Betrieb) getrocknet und werden dann bis zu ihrer Verwendung luft-
trocken erhalten. Das Brennen geschieht erst gelegentlich des Auheizens
im Vorwärmherde.
*) Durch die Einführung des Caloriferes wurde die Trocknungszeit auf den
dritten Theil der früher nothwendig gewesenen gekürzt (mäßig gewärmter Trocken-
raum) und sonach die Leistungsfähigkeit der Trockenkammern erhöht und der Brenn-
stoffverbrauch vermindert.
n Eisenwerke.
Die Deckel werden m ähnlicher Weise erzeugt.
Die feuerfesten Ziegel für die Öfen und Regeneratoren werden in der
jelei fluni Pressen in hydraulischen Druckpressen erzeugt.
Der Kapfenberger Wolframstahl gibt sich äußerlich durch
160 ungewöhnlich feinkörnigen Bruch zu erkennen, hat eine große
und Härtungsfähigkeit ohne besondere Beeinträchtigung iflf
zkeit, Zähigkeit und Elasticitat. Er darf bei seiner Verarbeitung
bOheren Temperaturen, als der Bothgltihhitze ausgesetzt wei
od muss die Formgebung rasch und in wenigen Hitzen geschehen,
um igenschaften nicht herabzumindern: er eignet sich daher
besonders für Werkzeuge von einfacher Form und in erster Linie für
en, welche ruhig belastet werden und keinen heftigen Stf»ssen
tzt sind, also: Drehstahle. Hobelmesser etc. Ist die Schneide eines
"ickes durch Schleifen nicht mehr herzustellen, so muss sie
gehauen und eine neue angeschmiedet werden.
Beim Hirten in WTasserf Öl oder Talg darf er nie über Kirsch-
intze erwärmt werden, um Bisse zu vermeiden.
Dnr minder empfindliche Mangaustahl eignet sich für Bohr-
itihle, Kürner, Sticheln, Hand- und SchrottmeilH Loehstempeh
Reibahlen. Hammerkerne, Holzhobel- und Papiermes- mdschneid-
i*U£- id soll auch nicht großen Fonnverändenmgen unterzogen
nod nicht über Rothglühhitze erwärmt werden.
In allen Fällen, wo keine ungewöhnlichen Forderungen an das
geetdUt werden, genügt für die erwähnten Gegenstände der
;zeugstabl'i und ist die entsprechende Sehmiedetemperatur für
nmern die Kotbglübhitze. für weichere Nummern die Hell-
*Uh und Weissglühhitze *) .
In Kapfeuberg wurden 1890 über 9*900 Gusschargen mit
l 000 Sehmelztiegeln abgeführt und im Ganzen erzeugt:
ihl und Hammereisen . . . . . * . ca. 2.560?.
Izaggel (geschmiedet und gewalzt! ca. 19,000?,
Folfram-, Mangan-. Werkzeug-. Sensenstahl und Zeugtvaare ca. 24.0-
worunter ca. 2.000'/ Fa^ongü
Zahl der Arbeiter in Kapfenberg sammt Dependencen
ca. 500.
Kia ähnli • \c\ ht der »ögenannr- M l ttenstahi l weich).
1 litt Boreasstahl eine Mischung von Wolfram- uml Manganatabl l i>t
blase* gehärtet und von ganz besonderer Harte
w4 F
374 Halkowich
Eibiswald.
Dasselbe bildet das zweite große Werk der Gesellschaft für die
Erzeugung au Gusstahl-Producten , doch treten bei demselben der
Mangan- und Werkzeugstahl gegen den Feder- und Sensenstahl be-
deutend zurück, während auch die Menge des Fa^ongusses in Eibiswald
im allgemeinen überwiegt. Nebst der entsprechenden Einrichtung für den
Puddelofen- und Walz wer ks-Process (3 Walzwerke) sind hier
4 Tiegel-Gusstahlöfen, 1 Martinofen, 5 Cementöfen und
eine Stahlgießerei für Fa^onstahlguss in Betrieb, wozu nebst
der Fabrication der Schmelztiegel noch eine Federn-, eine
Sägen- und eine Messerfabrik kommen.
Nach dem Vorhergehenden genügt es, die Production dieses
Werkes anzuführen, um einen Maßstab seiner Einrichtungen zu gewinnen.
Eibiswald erzeugte 1890:
Puddelstahl ca. 23.0(%
rohen Cementstahl über 2.000;,
im Hammer- und Walzwerksbetrieb an Halbfabricaten
(Eisenzaggel , Puddelstahl für Tiegeleinwage,
Puddelstahl-, Gusstahl- und Martinstahl-Zaggel) . . ca. 53.000?,
an fertiger Waare (Puddeleisen, Feinbleche aus Stahl,
diversen Martin-, Tiegelguss-, Puddel-, Herdfrisch-
und Cementstahl, dann Zeugwaare) ca. 55.000?,
Federn (Spiral-, Blatt-, Trag-, Kalesch- und Scheibenfedern) ca. 31.000?,
Sägen und Messer (Mühl- und Zugsägeblätter, Circular-
sägen, Häcksel- und Strohmesser) ca. 65?,
appretierte Stahlguss- und Zeugwaare ca. 3.000?.
Die Arbeiterzahl ist ca. 450.
Prävali.
Dieses bedeutende Werk ist in ähnlicher Weise, wie die aus den
bezüglichen vorhergegangenen Beschreibungen ersichtlich, hauptsächlich
auf den Schweißofen- und Walzwerksbetrieb eingerichtet und umfasst:
die Eisenhütte mit 2 Coakshohöfen, 2 Bessemer-Convertern, 1 Klein-
Bessemer- Converter, einer Gießerei mit Cupol- und Metall-
Schmelzöfen und einer Appreturswerkstätte,
das Eisen-, Blech und Schienen -Walz werk mit
einem neuen Reversier-Blechwalzwerk,
einem alten Blechwalzwerk,
einer Feinstrecke,
Die österreichischen Eisenwerke. 375
einer Baus- und Grobstrecke,
einer Mittelstrecke,
einer Appreturwerkstätte für Bails und Eisenbahn-Kleinmateriale,
einer Dreherei, Maschinenwerkstätte und Zeugschmiede,
einer Ziegelei für feuerfeste Materialien,
Bebst den entsprechenden Antrieb-Dampfmaschinen und Turbinen, Dampf-
kesseln, Hämmern, Öfen und Hilfsmaschinen.
Die Werke in Prävali beschäftigen ca. 500 Arbeiter und
producierten im Jahre 1890:
die Höh öfen ca. 140.000? weisses und graues Roheisen;
die Bessemerei ca. 136.000? Ingots und Stahlgussartikel;
die Gießerei ca. 3.200? Eisen-, Stahl- und Metallguss;
der Schweißofen- und Walzwerksbetrieb:
Halbfabrikate (Doubliereisen, Bessemer-Zaggel) .... ca. 44.000?,
fertige Waare (Mittel- und Feinstreckeisen, Martinstahlbleche,
Bessemer-Bleche, Laschen, Unterlagsplatten, Träger,
Streckwaare, Schienen) ca. 100.000?,
die mechanische Werkstätte:
appretierte Walzen und Maschinenbestandtheile .... ca. 3.000?.
Piohling.
Das Eisenraffinierwerk in Pichling ist für den Puddelofen-,
Schweißofen- und Walzwerksbetrieb eingerichtet und producierte 1890 :
Luppeneisen ca. 155.000?,
Halbfabrikate (Bränder aus Schweißeisen , Flusseisen, Fuddel-
stahl, Blechflammen, Plattinen) ca. 9.500?,
fertige Waare (Streckeisen, Schweiß- und Flusseisenbleche,
Walz-Bessemer-, Raffinier-, Martin- und Puddelstahl) ca. 133.000?.
Die Arbeiterzahl ist ca. 600.
Buchscheiden.
Das Raffinierwerk lieferte 1890:
Halbfabrikate (Bessemer-Feinzaggel und Flammen, Plattinen) ca. 27.000?,
fertige Waare (Grubenschienen, Streckwaare, Sensenstahl, Hart-
kernstahl, planierte und Zeugwaare) ca. 10.500?.
Der Betrieb ist auf Torffeuerung eingerichtet und wurde im Vor-
jahre (August) eine neue Fabrik für Torfstreu und Torfmull in Betrieb
gesetzt, welche 1890 ca. 570? Torfstreu und ca. 170? Torfmull lieferte.
(Arbeiterzahl ca. 100, im Sommer um 200 Torfstecher mehr.)
47
Gmz-i
EH^Orurr^hii^b-alpiS'rMoBii&effC'llsfkaff Waiiit in Grit
*iae Eitenvaarenfabrik mit einer PnddekL am Drahtwilxwerk,
einem Drabtzug 335 Trommeln. Verrätern ■. s. wJt and «M
HtifUnfzhrik (Wl StifU-n-SchlagmaÄthinea v. dann ciw Brftckenbit-
Anstalt und Kesselschmiede and in Andritz eine Maseki-
nenfabrik und Eisengießerei
Die Prodaction der Eisen waa renfabrik betrug im Jahre 1890:
Luf>pen*i*en ca. 46.000*
Walzdraht ca. 60.000*
gezogener Draht ca. 6ü.OO0ft
Drahtstiften ca. 27.00öff
Die Brückenbau-Anstalt und Kesselschmiede lieferte
an einHcblägigen Arbeiten ca. 32.000*
die Maschinenfabrik und Eisengießerei in Andritz
Maschinenfabrikaten ca. 22.000fr
und an Gusswaaren ca. 34.000*
Die Zahl der Arbeiter in den Etablissements Graz-Andriti W \
ca. 1000.
Der steieriaohe Erzberg.
Bezüglich der Hohofenanlagen, Bessemerhütten, Gießereien od
Kafflni«rw«rke in II« Tt. Lfllling, Treibach, Krems und Klein-
r n i fl ing, dann der Maschinenfabrik und Gießerei in Klagenfürt
(Maninil Kot t nufulnik in Brück 1) auf die allgemeinen Bemerkungen
über die Werke der österreichisch-alpinen Montangesellschaft verweisend.
rQcknichtlirh <1i»n I ! ü 1 1 o n b e r g e r E r z b e r g e s nur dessen Gesammt-
Production an HohoiHoiiNtoin im Jahre 1890 mit ca. 996.300? hervor-
hebend, soll zum Schlüsse der Betrachtung über die Werke der
österreichisch-alpinen Montangesellschaft das reichhaltigste Erzlager
Österreichs, der steierische Erzberg und dessen Abbaugebiet
charakterisiert werden, welchem, zufolge der vorzüglichen Qualität und
der Unerschöpflichkoit seiner Erzlager, die steierische Eisenindustrie
in erster Linie ihre Berühmtheit verdankt.
Die bezüglichen Mittheilungen sind einem in der Österreichi-
schen Eisenbahn-Zeitung" ^ 1890, Heft 44 und 45) erschienenen
Anfaatze „Die Schienenwege des Erzberges" von Hugo
Warm holz, einer Broschüre des Bergdirectors H. Kauth und den
bezüglichen Angaben der Österreichisch-alpinen Montangesellschaft ent-
Di« Österreichischen Eisenwerke.
n
raunen und werden auch die vorstehenden Werkbeschreibungen, sowie
i»? Angaben über die Leistungsfähigkeit der genannten G esellach n
aancher Hinsicht erläutern und ergänzen.
Tirol streicht durch Salzburg und Obersteiermark
bis Gloggnitz eine hauptsächlich aus Grauwacke bestehende Get
zone. welche bedeutende Ablagerungen von Spatheisenstein führt um.
ihre grollte Breite und Mächtigkeit nördlich von Leoben erreicht.
wo der Spatheisenstein im steierischen Erzberge bei Eisenerz
tot in der ganzen Hohe des Berges zutage Hegt
Das Eisensteinlager des Erzberges1) beginnt in der Hohe der
Thalsoble. dicht über dem (720». über dem Meere liegenden) Markte
/nerx und reicht bis fast zur Spitze des (1583m hohen) Berges
auf; der Wert dieses, fast ganz zutage tretenden Erzlagers ist
anberechenbar • .
Der Eisengehalt des Erzberge r Erzes in unverwittertem Zustande
(beträgt 42%, in verwittertem Zustande 50 bis 54%: die Erze sind
infolge ihrer kalkigen (basischen) Natur leicht reducierbar, leicht
schmelzend und geben, da sie fast frei von schädlichen Verunreinigungen
sind, vorzügliche Producta
Durch eine horizontale Höhenstufe markiert, besteht seit jeher eine
'iniiDg des unteren oder iuneren und des oberen oder vorderen
Bergbaues am Erzberge. Der Abbau des unteren Theiles gehörte dM
19 Innerberger (Eisen erzen Gewerken, der Abbau des obeivn
! 14 Vordernberger Gewerken oder Radmeistern:
letztere wurde und wird noch jetzt den Vordernberger Hoch»
Ofen ^Badwerken) über den 1230//* hohen Präbichlpass zugeführt
»gleich nun heute der ganze untere und fast der ganze obere
^berg in Besitz der Österreichisch-alpinen Montangesellschaft ist.
welche den gesammten Abbau besorgt, wird doch der Bergbau auch
i-tein und dessen Verwitterungsproducte, welchen je nach ihrer
Färbung durch den Mangangehalt die localen Bezeichnungen Braunerz (Flinz) und
Blatten gegeben werden. Ankert t und Kalk durchziehen theih» regelmäßig ge-
liftrt, theils unregelmäßig rertheilt, das Erzlager In diesen Kalkadern kommen
en, Spalte und weite Öffnungen vor, Schat zkammern genannt, deren Wände
Ur blendend weissen, oft tropfstein- oder moosartigeu Ei senblflt he bedeckt sind
(Die seltensten Erz stufen und die schönsten Vorkommen der Eisen-
blath* werden in einem kleinen Museum gesammelt und sind auch verkäuflich J
\*nr dl« I ne bei Bilbao in Spanien ^zum großen theil Eigen-
von Krapp in Basen), bei welchen das Eisenerz ebenfalls völlig zutage
bie: noch einen leichteren Abbau, als diese Itrüche dicht am
I#ere Hegen und die direote Verladung in Schilfe ermöglichen
378 H a 1 k o w i c h.
jetzt noch in den genannten Zonen getrennt verwaltet, weil dies deB
örtlichen Verhältnissen entspricht.
Die Prodnction an Roherzen betrug im Jahre 1890:
in Eisenerz 5,742.650?,
in Vordernberg 593.029;,
zusammen 6,335.679?:
die Erzeugung an gerösteten Erzen war in demselben Jahre
in Eisenerz 3,100.216?,
in Vordernberg (von der Erzzutheilung des Vordern-
b erger Erzberges geröstet bezogen) 3.164?,
zusammen 3, 1 03.380?.
Die im Gebiete des steierischen Erzberges befindlichen
Werkanlagen zur Verarbeitung der Erze, welch letztere übrigens auch
an viele andere Werke verfrachtet werden, sind die Hohofenanlagen
in Eisenerz und Hieflau und die Badwerke in Vordernberg;
einen bedeutenden Antheil an der Verarbeitung dieser Erze ist auch
die neue Hohofenanlage in Donawitz zu nehmen bestimmt, wie
überhaupt die ganzen Betriebsverhältnisse des Erzberges durch die
umfassenden, in den letzten Jahren eingeleiteten Neubauten und insbe-
sondere durch den Ausbau der Eisenbahn Eisenerz-Vordernberg
große Umgestaltungen und erhöhten Aufschwung erfahren dürften.
In Eisenerz sind 3 Hohöfen und 27 Böstöfen,
in Hie flau 3 Hohöfen und 2 Böstöfen,
in Vordernberg 2 Badwerke (zwei weitere sind nicht in Be-
trieb) und 44 Böstöfen,
am Vordernb erger Erzberge 16 Böstöfen.
Die Boheisenerzeugung betrug 1890:
in Eisenerz ca. 88.000?,
in Hieflau ca. 309.000?,
in V o r d e r n b e r g ca. 296.000?.
Die Bösterz-Erzeugung war im selben Jahre-
in Eisenerz ca. 167.500J,
in Hieflau ca. 198.000?,
in Vordernberg ca. 521.500J.
Für die Förderung des Erzes im obern und untern Abbau sind
auf den 15m hohen Etagen etwa 50km Schienenwege gelegt.
. Der Abbau auf dem Vordernberger Theile des Erzberges
liegt in einer Seehöhe von 1100 bis 1532?» und es besteht für den
Abtransport des dort gewonnenen Erzes nach Vordernberg eine
Die österreichischen Eisenwerke. 379
Bahnanlage, zum großen theile Locomotivbahn, die zu den ältesten
in Österreich und überhaupt zu den interessantesten derartigen
Anlagen gehört.
Die Förderanlage nach Vordernberg stammt aus dem Jahre 1830;
die Bahnstrecke Erzberg-Präbichl kam 1835, die weitere Strecke
bis Vordernberg 1847 in Betrieb.
Der Beginn dieser Förderanlage war eine vom Erzberge gegen
Vordernberg (in 1200w Seehöhe) führende Pferdebahn; sie bildete
und bildet auch heute noch den Hauptförderborizont am Erzberge,
dem die Erze der oberhalb gelegenen Stufen durch Schächte zufallen,
während sie aus den tieferen Abbauen gehoben werden müssen ; letzteres
geschieht durch Dampf- und Wassertonnenaufzüge \).
Das erforderliche Betriebswasser wird durch eine ca. 4000m lange
Bohrleitung beschafft.
Die Bahnanlage von Erzberg über den Präbichl ist seit 1878
für Locomotivbetrieb eingerichtet*).
Der Betrieb wird in den Monaten Mai bis August bei Tag und
Nacht geführt und es werden in zwölf Stunden durchschnittlich zehn
Fahrten gemacht.
Am Ende der Locomotivbahn werden die Wagen in ein gedecktes
Reservoir entleert.
Die Höhendifferenz des Endes der Locomotivbahn gegen Vordern-
berg beträgt 369m; dieselbe wird durch zwei Bremsberge, einge-
') Der bedeutendste ist 23"w lang (Bahnneigung 34° 36', Förderlast 2 8*).
f) Spurweite 92cm, Gefälle i»0^. Länge 5780m; Verhältnis der Curven zu
den Geraden 30:70; der gewöhnliche Curvenradius ist 57m, der zweimal vorkommende
kleinste Radius 47m. Die Geleise zeigen in den Curven eine Erweiterung von
5 bis 10mm und eine Erhöhung des äußern Schienenstranges von 25 bis 50mm.
Die Loconiotiven sind Tender-Locomotiven aus der Maschinenfabrik der Staats-
Eisenbahn-Gesellschaft in Wien, mit zwei gekuppelten Achsen und 11/ Gewicht
im Dienst; sie sind 2.400mm hoch, 1.980mm breit und 4.940mm lang; der Triebrad -
durehmesser ist 711mm, der Radstand 1.422 mm; sie haben Spindel- und Vacuum-
bremse gleichzeitig für alle vier Räder. Die totale Heizfläche ist 20m* (diejenige
der Siederohre 167m1), die Rostfläche 0'7m*, der Cylinderdurchmesser 237mm, der
Hub 316mm, die Betriebsspannung 8a/, die Kolbengeschwindigkeit 107m, die Fahr-
geschwindigkeit bei der Thalfahrt 14km, bei der Bergfahrt 2Skm.
Der Zug besteht aus 35 Erzwägen ä 2 & Ladung.
Zug und Maschine haben bei der Bergfahrt 457*, die Förderlast bei der
Thalfahrt ist 98/. Die Leistung der Maschine ist 45IP. Für eine Berg- und Thal-
fahrt werden ca. 60ty Leobner Kohle verbraucht.
Die Erzwagen sind theils Holz-, theils Eisenconstruction ; Entleerungsthflre
am Boden.
380 H a 1 k o w i c h.
schaltete Sortiervorrichtungen, Sturzschächte und Erzreservoirs und
durch dazwischen liegende Bahnstrecken (theils Menschen-, theils Pferde-
betrieb, 9V00 Gefälle) überwunden.
Die ungünstigen Witterungsverhältnisse und der lange Winter
machen es nöthig, den Winterbedarf an Erzen unter Dach zu lagern,
wozu ausgedehnte Reservoirs (für ca. 140.000* Erz) vorhanden sind.
Die gesammten, zwischen dem Ende der Locomotivbahn auf dem
P r ä b i c h 1 und Yordernberg liegenden Förderanlagen werden jedoch
nach Eröffnung der im Bau begriffenen und nahezu vollendeten neuen
Eisenbahn Eisenerz- Yordernberg entbehrlich werden, da dann
dieamobern Erzberg gewonnenen Erze dieser neuen Bahn am
Präbichl übergeben werden.
Die Yeranlassung zum Baue dieser Bahn lag in den nahe-
liegenden ökonomischen Yortheilen im Betriebe; dass die Ausführung
nicht früher erfolgte, ist durch die großen Schwierigkeiten zu erküren,
welche das zwischen Enns- und Murthal sich erhebende Felsmassiv des
Beichensteins der Anlage einer normalspurigen Eisenbahn entgegen-
setzt, dann durch die Situierung der Endstationen der Zweigbahnen
Hieflau-Eisenerz und Leoben-Vordernberg, bei deren ursprüng-
licher Wahl auf die Fortführung dieser Bahnen nicht Bücksicht
genommen war.
Die Österreichisch-alpine Montangesellschaft hat nach und nach
fast sämmtliche Eisen- und Kohlenwerke von Steiermark, Nieder-
österreich und Kärnten erworben, so dass sie heute inbezug
auf ihre Eisenindustrie den Vergleich mit den größten derartigen Unter-
nehmungen des Continents nicht zu scheuen hat.
Wenn man z. B. in Betracht zieht, dass sich im ganzen berühmten
Eisenlande Lothringen 22 Hohöfen in Betrieb befinden und — wie
beschrieben — die Österreichisch-alpine Montangesellschaft deren (ohne
Rücksicht auf die neuen Anlagen in Donawitz)31 besitzt, wenn man
erwägt, dass die meisten Werke nach den neuesten Constructions-
principien entworfen sind, dass die verfügbaren Erze zu den anerkannt
besten zählen, und wenn man endlich die ausgezeichnete Organisation der
Gesellschaft würdigt, so muss die hervorragende Leistungsfähigkeit
dieses Unternehmens klar werden.
Um so selbstverständlicher ist es hienach, dass es der österreichisch-
alpinen Montangesellschaft vor Allem daran liegen musste, den Ab-
transport der vorzüglichen Erze des Erzberges zu ihren Werken in
Steiermark und Kärnten zu erleichtern und dass die Gesellschaft
381
ießlicfa selbst die großen Kosten des Bahnbaues über den Reichen-
Dicht scheuen durfte, um für die Zukunft die Erzzufuhr zu verbilligen*
Dass bei Ausführung der Bahn Eisenerz-Vordernbergder all-
vim ine Verkehr und insbesondere die Touristik einen bedeutenden
in verzeichnen kann, lehrt ein Blick auf die Karte.
Der Bau der Localbahn Eisenerz-Vorder «berg wurde im
Frühjahre 1889 begonnen. Die < »sUrmehisch-alpiue H*fttutg«fftUtth*ft
bat die im Ootober 1888 erhaltene Coneessioii hiefür einer zu diesem
Zwecke besonders constituierten Actiengesellschaft übertragen.
Trotzdem die Ungunst der Terrain- und Witterungsverhültnisse
auf den Baufortschritt hemmend wirkte, ist die Bahnstrecke vom
Bahnhofe Vordem berg bis zur Station Präbichl seit dem Herbste
1)890 fertig und auf der Strecke Bahnhof Vordem berg bis zur
Station „Kathhaus-* auch bereits ein Transportdienst eingerichtet.
Die ganze Bahn wird aber erst in der zweiten Hälfte dieses Jahres
lern Betriebe übergeben werden können ' .
') Die Ausführung erfolgte nach dem durch Ingenieur Abt aufgestellten ge-
rauchten Systeme (in Österreich ist noch eine zweite derartige Bahn in Ban d z
Sarajewo, jedoch schmalspurig, 76cm): theils als Adhäsion*-, theils als
Zahnstangen- Bahn ; die Trace beginnt in der Station Eisenerz (Cote 663)
«öd wird ton da — mit Ausnahme der Station** platze und des Platten-Tunnels —
hat durchgehende als Zahnstangenbahn (System Ho mau -Abt) eingeleisig und
urig gebaut
Von Eisen erz sieht «ich die Linie hinter dem Markte gegen den vom
ttburm gekrönten Hügel bin, durchbricht diesen in einem 113m langen
l, tritt ins Krumpentlial (Rangierhalle) und wendet sich, c<>ntinui»»rHch
•teigend, gegen Westen. \ erreicht sie einen W5« tagen Tunnel, übersetzt
;.tif 31m hohem Viadactt die IUnua nseli loch t , gewinnt in einer ganzen
ehr die ander- r Lehne und durchbricht nach 8*Mti mit einem 15^m
Tunnel den Krussenb«
Durch Hefe Einschnitte, über hohe Anschüttungen, dann über den Sauer-
bronnengrabeu -Viaduct, geht die Bahn bis 63*™, wendet sich hierauf nordwärts.
überschreitet den Weinitzgraben auf 31m hohem Viaducte und gelangt in die
Station Erzberg, Hinter dieser folgt der 1393m lange Platten-Tunnel, welcher den
rg durchbricht; dann geht die Linie, noch immer ansteigend, über den 32m
haken Bochbrackengr aben-Viaductt dann über den Weiniettelgraben-
tlftdoet und durch den Pr ab i ch i -Tunnel (in der Mitte desselben höchster Tunkt
fcr Bahn, 1204m üWr dorn Meere) nach Station Präbichl
ion Präbichl geht die Bahn mit starkem «jefälle, dur
tte und über hohe Anschüttungen, unterfahrt bei \&km die Bremsbahn der
Alpinen Montangesellschaft, übersetzt d.«u Rotz graben, erreicht bei |Qln dir
Station Rat h haus und bei 9Qfcm die Endstation Vordem berg.
(Ruckaichtlich weiterer Details wird auf den oben eitierten Aufsatz i
Kfgo War in holz verwiesen)
:i82
Hftlkowi.h
XI. Uns Schienenwalzwerk dar k. k. priv. Sttdbahit'QeaallBetafl
In Graz,
Du* Einrichtung des etwa« über $00 Arbeiter beschäftigenden
beeteht
1 K cvei s i e rwahenstraiiü für Schienen*
l Trio walzenstraße für Kleimnaterial,
1 Appr cturw er k 8 t&ttefür Schienen und Schieueu-Bel
mittel und
1 median Werkstätte für Erzeugung von I
Kreuzungen und Schienenverbindungen.
Zur Stahlerzeugung dienen 3 Schmelzöfen nach den Syst
Martin, für Biefioraigwaefce eil Cuif ^, währ
■* W ärmeöfcn bei den Walzwerken in \U\ bau
Die bedeutende]] Mengen phoaphorreicher EieenabflUa, die dem
rke zur Verfügung standen, veranlassten die Einführung des basischen
Martinofenbetriebes, bei welchem auch ein Imetes hes
FlttSSeisen in Formen gegossen wird, das ein vorzugliches Par
wie aus der Beschießm
itungskuppcl mit lf» ilgeschossen geschlossen werden
z
XII. Die Ternitzer Stahl- und Eisenwerke von Schoeller \ ( omp.
Dieselben wurden zu Ende 'l<r vierziger Jahre als kl» abc*
rerl (sunt Auswalzen von ihlflammen auf Sägen-, ttöd
BUaahetten-Bldohe) untn data Namen Thereeienfc fttte am Tem
auf Frischerei und Kleineiseu-Erzeugung, dann a
iif Paddelei, Grob* nad Fa^oneisen-, so wie Schienen-Erzeugung i btet.
Im Jahre 1854 (nach Beitritt des Kar 1 Freiherrn von Reichen-
bach zu dem Unternehmen) wurde die Bezeichnung in „Eisenwerk
Miller ft Comp." umgeändert, 1857 übernahm Freiherr von
Keiehenbaeh allein das Werk, welches nun den Namen „Ternit
Eisenwerk K e i r h e n b a c hu führte. Im Jahre 1862 wurden die
Anlagen von der Bankfirma Ihr S Comp, übernommen, 1
unter Einbeziehung der Eiaenwerke in Hirschwang und Edlach,
sowie der N i u n kirch ner Schrauben- und M utternfa b ri k (vor-
mals Overhofn in die „Ternitsei Wall werk- u >
*j Durch Fr&nx Miliar *<*n.. i Firma „Mai
MlUtr n'
Die Osterreichischen Eisenwerke. 383
S t ahlfabrications-Actiengesellschaft u verwandelt, gieng aber
im Liquidationswege Ende Juni 1889 wieder an den Hauptactionär,
Schoeller & Comp., über.
Das Eisenwerk Hirsckwang') wurde aufgelassen und die
Manipulation nach Ternitz übertragen. Das Gleicho dürfte demnächst
mit dem Werke Edlach der Fall sein.
Die Ternitzer Werke sind räumlich in zwei Hauptgruppen
getheilt (altes und neues Werk), deren eine die Puddelhütte, das
Walzwerk und die Gießerei, die zweite, die Dampf- und Räd er-
schmiede, die Dreherei, das Ty res walz werk, die Bessern erei,
Ziegelei, Schlosserei und sonstige, theils unbenutzte Bäume ent-
hält, welche noch eine bedeutende Erweiterung des Betriebes zuließen.
Insbesondere macht das neue Werk (zweite Gruppe) durch die
regelmäßige Anordnung und solide Ausführung der Objecte einen sehr
günstigen Eindruck.
Die Gesammteinrichtung beider Werktheile umfasst:
8 Stahl- und Eisen-Walzstraßen,
1 Tyres- Walzwerk,
74 diverse Drehbänke,
16 Stoß-, Hobel- und Shaping-Maschinen,
38 diverse Appreturmaschinen,
14 Stahl- und Eisen-Scheeren,
14 Dampfhämmer,
1 Zerreißmaschine; dann
5 Puddelöfen,
6 Siemens-Regenerativ-Öfen,
23 diverse Schweiß-, Wärm- und Einschmelzöfen,
2 Cupolöfen,
5 Glühöfen,
1 Gusstahlofen,
36 Schmiedefeuer.
41 Dampfmaschinen (2.304 BP),
3 Turbinen (204 IP) und
6 Wasserräder (100 rP)
liefern den Antrieb.
Die Kraftübertragung von 2 Turbinen nach der Räderfabrik wird
auf ca. 400m Entfernung durch eine Drahtseil-Transmission mit drei
') Erzeugung von Geschossen für die Kriegsmarine.
384 Halkowich.
Zwischenstationen besorgt und werden hiebei ca. 125IP (mit 100 Touren
pro Minute) übertragen.
Die B e s s e m e r e i *) ist eine räumlich ausgedehnte Anlage mit zwei
Convertern, deren Beschickung directe aus zwei höher stehenden Flamm-
öfen erfolgt. Zwei liegende Doppelcylindergebttse (180 und 120 W\
welche früher 4 Converter bedienten, sind noch vorhanden, doch wird
nach Angabe des Werkes gegenwärtig nur das eine, stärkere *) benutzt
Bemerkenswert sind die ausgedehnten Anlagen der Ziegelei und
Tiegelfabrik, sowie die Einrichtungen zur Unterbringung aller Kohlen-
vorräthe unter Dach.
Das Ternitzer Etablissement befasst sich mit der Erzeugung
von Walzeisen und Walzstahl, Tyres, Eisenbahnachsen und Räderpaarei,
diversen großen Stahl-Schmiedestücken, Drehereiarbeiten, Ausfertigung
von Geschossen, Herstellung von feuerfesten Steinen, Düsen, Tiegeln u. s. w.
Nach Angabe des Werkes kamen 1891 in den Handel:
Gewalztes Stabeisen ca. 6.500*,
Walzstahl ca. l.OMf,
Eisenbahn-Kleinmateriale, Stahl-Tyres, Eisenbahn-Bäderpaare und
Stahlachsen ca. 6.700/,
Schmiede- und Dreharbeit ca. 1.10W,
feuerfeste Ziegel etc ca. 1.500/;
weiters über 1.000 Stück Geschosshülsen und Stahlgranaten.
Die maximale Leistungsfähigkeit des Werkes pro Jahr soll be-
tragen: Walzeisen und Walzstahl ca. 8.000/. Eisenbahn-Materiale Dach
Bedarf, feuerfeste Ziegel ca. 1.500/. Stahlgranaten. Geschosshülsen und
Shrapnels je nach dem Caliber zwischen 600 und 15.000 Stück.
Das Werk beschäftigt ca. 800 Arbeiter.
Das aufzulassende Werk in Edlach umfasst einen Hohofen,
5 Röstöfen. 3 Cupolöfen, 1 Gießerei und 2 mechanische Werkstätten.
Xm. Die Eisenwerke der 8t. Egf dyer Eisen- nnd Stahlindustrie-
Gesellschaft.
Diese Werke beschäftigen beinahe 500 Arbeiter und bestehen aus:
dem Eisenwerke zu St. Egvdv am X e u w a 1 d e mit Drahtzieherei.
Verzinkerei und Drahtseilfabrik und
r Dieselbe war bei meiner zweimaligen Anwesenheit in den Werken i
und 1S91) rofallig jedesmal nicht in Betrieb, weshalb ich eigene Beobachtung«
über den Vorgang, wie er hier eingehalten wird, nicht angeben kann. (Der AatorJ
*\ Dampfcylmder 8S0»m öeblisecTlinder 900m I>*rehn*s**i\ Hnb 1.400** ■*:
Die Österreichischen Eisenwerke. 385
i Eisenwerke zu Furthof mit Feilenfabrik, Gusstahlhütte und
Stahlstreckwerk (9 Stahlstreck- und Zeughämmer).
UY. Die Eisenwerke der Prager Eisenindustrie-Gesellschaft.
Hiezu gehören nebst ausgebreiteten Eisensteinbergbauen:
a) das Eisenwerk in Eladno mit
42 Röstöfen,
14 Laugbassins,
4 Hohöfen,
1 Bessemerhütte mit 2 Convertern.
1 Martinofen,
1 Puddelhütte mit 10 Öfen,
1 Beversierwalzwerk für Bleche, Schienen und Träger,
2 Qrobwalzenstraßen,
1 Mittelstrecke,
1 Femeisenstrecke,
1 Drahtwalzwerk,
12 Schweißöfen,
8 Dampfhämmern,
1 Gießerei,
1 mechanischen Werkstätte,
1 Kalkbrennerei, Ziegelei u. s. w.
Zum Betriebe dienen 95 Dampfmaschinen mit 74 Dampfkesseln,
gebreitete Normal- und Schmalspurgeleise. Arbeiterzahl ca. 3000.
b) Das Puddlings- und Walzwerk Hermannshütte bei
ilkischen (Bezirk Mies) mit beiläufig 600 Arbeitern enthält:
7 Oaspuddelöfen,
5 Schweißöfen,
1 Luppenstraße,
3 Walzenstraßen,
1 mechanischen Werkstätte,
1 Gießerei.
IT. Die Eisenwerke der Böhmischen Montangesellschaft.
Außer zahlreichen Eisenstein-Bergbauen gehören hieher:
o) die Böstofenanlage in Nucic, das sind 2 Reihen Röst-
»d mit 10 Kammern und directer Feuerung, 6 Reihen Erzröstöfen
386 H a 1 k o w i c h.
mit 32 Kammern und Gasfeuerung und 7 Erzquetschen; dem Betriebe
dienen 5 Dampfmaschinen (ca. 80 PP), 4 Dampfkessel, eine elektrische
Beleuchtungsanlage, Schlepp- und Hundebahnen;
b) die Hohofen- und Gießereianlage Carl-Emils- ]
hütte in Königshof mit 3 Höh-, 5 Cupolöfen und einem Flamm-
ofen, 2 Messingschmelzöfen, einem Theerofen, 9 Trockenkammern,
10 Winderhitzungsapparaten, 6 Steinbrechern und 3 Dampfgebläsen '
(1.080 EP); 16 Dampfmaschinen, 17 Kessel, Ventilatoren, Luftcompressorei :
Pulsometer und Pumpen, Aufzüge, Erahne und Accumulatoren; eine Bepi- j
ratur- und Appreturwerkstätte, eine Schlackenziegelfabrik, Drahtseil-, j
Normal- und Werksbahnen, Telephonnetz, elektrische Beleuchtung u. 8. w.: j
beinahe 900 Arbeiter; I
c) das Eisenwalzwerk Althüttenmiteinem einfachen unddrei j
Gaspuddelöfen, 2 Dampfhämmern, 4 Schweißöfen, verschiedenen Walzen- j
straßen und Zugehör, welche Einrichtungen durch 6 Dampfmaschinen
(218 HP) mit 7 Dampfkesseln und 3 Knoop'sche Turbinen (360 ff) be- I
trieben werden. ]
Die zugehörige Reparatur- und Appreturwerkstätte hat reichhaltig« -
Einrichtung und separaten Antrieb.
Althütten hat ca. 300 Arbeiter;
d) das Eisen- und Blechwalzwerk Maria-Annahütte
in Roztok besitzt:
5 einfache Puddelöfen,
1 Doppel-Puddelofen,
2 Dampfhämmer,
4 Schweißöfen,
5 Glühöfen,
diverse Eisen- und Blech-Walzgerüste, Scheeren, Eicht- und Biege-
maschinen u. s. w.„ wozu 6 Dampfmaschinen (9 Dampfkessel) und
3 Turbinen den Antrieb liefern.
Arbeiterzahl ca. 250.
XVI. Die Walzwerk- und Bessemerhütte in Teplitz.
Dieselbe gehört der Actiengesellschaft „Teplitzer Walz-
werkundBessemerhütteu, beschäftigt über 800 Arbeiter und umfasst :
3 Bessemer-Converter,
2 Cupolöfen,
5 Flammöfen,
6 Schweißöfen,
Die österreichischen Eisenwerke. 387
1 Glühofen,
3 Trockenöfen.
2 Dampfhämmer,
1 Reversier-Walzwerk,
1 Blech-Walzwerk,
18 hydraulische Erahnen, Scheeren, Bodenpressen, Richtmaschinen,
Sägen und sonstige Arbeitsmaschinen zur Appretur von Walzproducten.
Das Werk erzeugt Stahl nach dem basischen Verfahren aus
phosphorreichem Roheisen und wurden insbesonders Eisenbahnschienen
geliefert. Zu den ersten Versuchen in Österreich mit Flusseisenpanzern
wurden einige Blöcke aus Teplitz bezogen.
XVII. Die Ons8tahlhfitte E. Skoda in Pilsen.
Die Stahlhütte (Eigenthümro Emil Ritter von Skoda) wurde
im Jahre 1886 gebaut und im August desselben Jahres in Betrieb ge-
setzt; sie schließt sich an die in Pilsen seit 30 Jahren bestehende
Maschinenfabrik Skoda. Die ganze Anlage theilt sich in die
Schmelzerei, Formerei, Putzerei und Appreturwerkstätte.
Den Stahl liefern zwei Siemens-Martinöfen neuester
Construction (Fassungsraum je 12.000Ä#) und 5 Tiegelöfen; außerdem
sind 11 Trocken- und Glühöfen vorhanden.
Die Schmelzerei und Formerei werden von 4 hydraulischen
Krahnen (zu je 20t Tragfähigkeit) und zwei Laufkrahnen mit Transmissions-
antrieb (je 10? Tragkraft) bedient; außerdem sind noch mehrere hydrau-
lische Hilfsvorrichtungen zum Chargieren der Schmelzöfen u. s. w
vorhanden.
Die Putzerei wird von 3 Laufkrahnen zu je 10/ Tragfähigkeit
bedient.
Die Appreturwerkstätte enthält außer zwei Erahnen zu je
20.000% und drei Erahnen zu je 5.OOOA77 Tragfähigkeit beiläufig sechzig
Averse Werkzeugmaschinen, von welchen einige zu den größten ihrer
Gattung am Continente zählen. An Specialmaschinen sind 4 Räder-
formmaschinen zu erwähnen, welche das Formen von Zahnrädern (mit
Graden oder Pfeilzähnen) bis 4.500rom Durchmesser gestatten.
Die Hütte erzeugt Gusstahl-Fayongusstücke bis I5.OOOÄ77 Stück-
gewicht in den größten Dimensionen und complicierte.stcu Formen und
betreibt als Specialität weichen Fajonguss, welcher denjenigen Be-
388 Halkowich. Die Osterreichischen Eisenwerke.
dingungen zu entsprechen inderlage ist, wie man sie sonst nur vom
geschmiedeten Stahl verlangt.
Wie die Resultate officieller Proben zeigten, wird im Stahlgüsse —
ohne jede mechanische Bearbeitung, als Schmieden, Walzen oder Pressen
— thatsächlich eine Dehnung über 20% (selbst bis 30%) bei Festig-
keiten von 43 bis 60kg pro 1mm9 erzielt.
Außer dieser weichen Qualität, welche speciell für Constructions-
theile des Maschinen- und Schiffbaues Anwendung findet, wird Stahlguss
in allen gewünschten Härtegraden erzeugt (100 bis 110% Festigkeit
bei 7%% Dehnung)1).
Eine besondere Abtheilung im Etablissement Skoda bildet die
Werkstätte für Kriegsmaterial, welche am 2. Juni 1890 in
Betrieb gesetzt wurde und mit ca. 60 Werkzeugmaschinen etwa hundert
Arbeiter beschäftigt.
Die betreffenden Einrichtungen sind f&r specielle und rationelle
Herstellung von Kriegs mat er iale bemessen und kann die Wert .
statte Schnellfeuerkanonen mittleren Kalibers, Feldgeschütze
und die dazugehörige Munition erzeugen; weiters werden L afett es
für Marine- und Land-Artillerie gebaut und inverein mit der Stahl-
hütte Panzerconstructionen in Stahlguss ausgeführt. Die Firma
hat bereits mehrere, darunter auch schwere Panzerkuppeln aus weichem
Stahl (Flusseisen) geliefert, welche eine große Widerstandsfähigkeit
zeigten. Für Kriegsmaterial ist auch ein eigenes Constructionsbureau
vorhanden.
Die Maschinenfabrik, deren nähere Beschreibung nicht in
den Rahmen dieses Aufsatzes gehört, ist in modernster Weise ein-
gerichtet.
*) Die Anforderungen, welche man seit ca. 2 Jahren an Stahlguss stellt
sind bedeutend höher, als noch vor 6 bis 7 Jahren. Man war früher wohl in der
Lage Qusseisen bei Verminderung der Dimensionen als Constructionsmateriale
theilweise durch Stahlguss zu ersetzen, geschmiedeten Stahl jedoch durch
Faconguss ohne Nachtheil zu eliminieren, ist man erst seit den letzten Jahren
imstande.
389
Inhalt
zu dem Aufsatze „Die österreichischen Eisenwerke*.
(7. Heft.)
Einleitung.
Allgemeine Übersicht.
I. Die Eisenwerke Seiner kaiserlichen Hoheit des Herrn Erz-
herzogs Albrecht.
A. Das Hüttenamt Kaiser Franz Josefs-Hütte.
B. Das Hüttenamt Hildegardehütte.
C. Das Hüttenamt Walcherhütte.
D. Das Hüttenamt Carlshütte bei Friedek.
E. Das Hüttenamt Baschka.
F. Die Eisenconstructions-Werkstätte in Friedek.
G. Die Feilenfabrik in Friedek.
H. Die Maschinenfabrik und Hohofenanlage in Ustron.
I. Das Hüttenamt W?gierska Görka.
K. Das Hüttenamt Obszar.
IL Die Eisenwerke des Hoch- und Deutschmeisterthums des
deutschen Ritterordens.
HL Die Eisenwerke des Fürstbisthums Breslau.
IV. Die Eisenwerke der Witkowitzer Bergbau- und Eisenhütten-
Gewerkschaft.
V. Das Eisenwerk Segengottes der Rossitzer Bergbau-Gesell-
schaft.
VL Das Eisenwerk Janowitz Seiner Erlaucht des Grafen Alfred
Harrach.
VH. Die Eisenwerke der ZOptau- Stefanauer Bergbau- und Eisen-
hütten-Gewerkschaft.
YIIL Die Eisenhütten in Blansko.
DL Das Eisenwerk des Fürst-Erzbisthums zu Olmütz.
X. Die Eisenwerke der Österreichisch - alpinen Montangesell-
schaft.
Besitz.
Production.
(8. Heft.)
Beschreibung der Werke.
Donotcits.
Allgemeines.
Puddlingshütte.
Martinhütte.
390
Walzwerk Karolihütte,
Cementhütte.
Eisengießerei.
Appreturwerkstätten, Zeugschmiede, Walzendreherei, Kesselscl
Börtelhütte, Maschin- und Bauschlosserei, Montiersäle.
Ziegelei
Zerreißmaschine.
Theodorahütte.
Tollerlhammer.
Hammerwerk St. Peter.
Feinblechwalzwerk Gemeingrube.
Besondere Einrichtungen.
Die neue Hohofenanlage.
Erzeugung der Werke in und bei Donawitz.
Neuberg.
Allgemeines.
1. Die Hohofenanlage.
2. Die Bessemerhatte.
3. Die Martinhütte.
4. Die Formerei und Gießerei.
5. Die Ziegelei und das Pochwerk.
6. Die Puddlingshütte und das Walzwerk.
7. Die Appreturwerkstätten und die ZeugscnmFeder ~
8. Die Bergbaue zu Altenberg und am Bohnkogel."
Gusswerk Mariazeil und Marienhütte in Aschbach.
Schvcechat.
1. Die Hohofenanlage.
2. Das Raffinierwerk.
ZeUueg.
Krieglach.
Kindberg.
Kapftnberg.
Eibistrald.
Prävali,
Pichling.
Buchscheiden.
Graz-Andrüz.
Der steitrische Erzbtrg.
XI. Das Schienenwalzwerk der k. k. priv. Südbahn-G e > 1 1
in Graz.
XII. Die Ternitzer Stahl- und Eisenwerke von Schoeilrr A
XIII. Die Eisenwerke der St. E gy d y e r E i * e n - und S t a h I i l c
Gesellschaft.
XIV. Die Eisenwerke der Prager Eisenindust ri e- G esell s ■;•£ &
XV. Die Eisenwerke der Böhmischen Mont angesellscha: :
XVI. Die Walzwerk- und Bessemerhütte in Teplitz.
XVII. Die Gusstahlhütte E. Skoda in Pilsen.
t-r-r
Hg.1.
MB, 16.
ÜgA.
Bg.2.
g|4"St-a|-^"-8jU~^
T5
c*
32:
Fif.3.
Lük.wv k.n.k.l.MA<L.imgr-Canä*, i83i.
391
Die Befestigungen an der französisch-deutschen Grenze.
Nach bisher veröffentlichten Quellen.
(Mit 16 Skizzen.)
Von
Ji. und k. Oh+rttlimttnant im Geniettabt.
Wohl noch nie ist eine 90 großartige Befestigungsanlage geschaffen
worden wie jene, welche der Hauptsache nach seit dem letzten deutsch-
französischen Kriege an der Grenze Frankreichs gegen Deutschland ent-
standen ist. Dieselbe repräsentiert einen Kräfte- und Kostenaufwand,
welchen sich nur ein Staat wie Frankreich mit seinen colossalen Mitteln
erlauben kann.
Es ist deshalb, und insbesondere in Anbetracht der verschiedenen
Anschauungen, welche über den Wert und die Gestaltung der bestän-
digen Befestigungen in letzter Zeit herrschen, gerechtfertigt, diese Anlagen
ausführlicher zu besprechen. Die „ Mittheilungen u haben zwar wiederholt
über die Befestigungen Frankreichs berichtet, jedoch hat sich seither
manches, namentlich an der deutsch-französischen Grenze geändert.
Diese Studie, welche sich nur auf die Befestigungen an der ge-
nannten Grenze bezieht, wird zeigen, wie die Franzosen auch in den
allerletzten Jahren rege bemüht waren, ihr gegen Deutschland errich-
tetes Befestigungssystem zu ergänzen und den modernen Anforderungen
entsprechend zu vervollkommnen. Derselben sind Umgebungspläne der
nichtigeren befestigten Orte, in denen das Emplacement der einzelnen
Werke ersichtlich gemacht ist, beigegeben.
Bei der innigen Wechselwirkung, welche stets zwischen Befesti-
gungsanlagen und Terrain im großen und im einzelnen bestehen soll,
erscheint es geboten, eine kurze Charakteristik der Bodenbeschaffenheit
des in Frage stehenden Gebietes der Erörterung über die Befestigungen
forauszuschicken.
Urographie.
(Tafel 18.)
Der in Betracht gezogene Landestheil ist beiläufig im N 0 r d e n von
den Ardennen und dem Hügellande der Thi*;rache, im Westen von
der Linie untere Seine— Oise und im Süden durch das Plateau von
53
392 KU r.
Söquanais unddieCöte d'Or begrenzt. Die Maas — Mosel-Linie voij
Mezieres über Pagny — Toul nach Beifort trennt den größten Theil dieses*
Gebietes von Frankreich in zwei Theile.
I. Östlicher Theil
Vosges (Vogesen).
Aus der Rhein-Ebene erheben sich schroff die Vogesen and
u I
Wasgenwald genannt, welche sich nach der verschiedenen Höhe
drei Partien gliedern, u. z. in die hohen Vogesen vom Ball ob .
d'Alsace bis zur Ein Senkung (trouöe) von Savern, in die
niederen Vogesen bis Bitsch und in den sogenannten Hardt,
welcher sich bis nahe an Mainz erstreckt.
In den Bereich dieser Studie gehören nur die hohen Vogesen,
welche aus einem 800 bis 1.000m hohen Bergrücken bestehen, über
den sich noch einige Gipfel um 200 bis 300m erheben und die mit
ihrem Kamm vom Ballon d'Alsace bis zumMt. Donon die Grenxe
bilden. Dieser Bergrücken, welcher im Süden seine größte Höhe uni
Breite hat (letztere beträgt 60 bis 7 Okm), wird gegen Norden zu niederer i
und schmäler. Die Osthänge sind sehr steil, während der Bücken nach J
Westen ziemlich sanft verläuft. Beiderseits reichen zahlreiche Wasser-
läufe, welche vielfach verwendet werden, ziemlich weit in den Kucken
und sind die dadurch gebildeten Einschnitte im Üsthange sehr tief und -
eng. Im allgemeinen sind die Vogesen mit schönen Nadel- und Eichen-
theilweise auch mit Buchenwäldern bis auf eine ziemliche Höhe bedeckt; :
darüber findet man einzelne ballonartige Gipfel und Plateau, aus nackten
Granitfelsen gebildet, oder mit Käsen bedeckt, mitunter auch einzelne
Moorstrecken und in den höchsten und zerrissensten Partien kleine Seen.
Der Hauptrücken hat viele Ausläufer. Nach Osten erstrecken sich '
kurze aber hohe Bücken, in welchen sich die größte Erhebung der ^
ganzen Bergkette, nämlich jene von Guebviller oder Soultz mit ^
1.428m befindet; nach Westen zweigen sich längere aber weniger hohe
und nicht beholzte Rücken ab. Der militärisch wichtigste hievoD ist
jener, welcher sich am rechten Ufer der Mosel nach Nördwesten bis ,"
Kemiremont hinzieht und darüber noch eine Fortsetzung in einem"
anderen Kamme bis Epinal findet.
Mehr im Norden trennen weniger hohe Ausläufer die Meurthe,,
Mosel und ihre Zuflüsse von einander. Auf diesen Plateaux betindenl
sich die Wälder von Epinal und Mortagne.
i
Die Befestigungen an der irunz n-bdi-dentsehen Grenze
•Ute Erhebungen der hohen Vogesen:
Ballon d'Alsaee 1.360m, Gresson I»M9m, Drumont 1.230m, Grand
Yentron 1.190m, Rheinkopf 1.090m, Ruthen Bach 1.319™, Honeek lifflM
/Jimont 980m. Donon 1.010m.
Wichtigste Übergänge:
Der Pass am Elsasser Beleben von Girornagny an die
»bere Mosel 1.150m:
der Ftei von St. Amarin über Bussang an die obere Mosel
jach lieinireuiont 736m;
Pass vun Münster über den Col du Schlucht nach
Je rar dm er 1.140m;
der Pass am Bonhomme von Kaisersberg nach Fraize
jd weiterbin nach St Die 560m;
von Schirmeck oder Sehlettstadt über Saal
nach Lunlville oder St Die oder Spinal 95m;
der Pass von Markt rch nach St. Di6 581
der Pass am Donon von Schirmeck nach Lurievill« :
■rdem führen noch andere, allerdings weniger bequeme Com-
auoicationen über das Gebirge, von denen einige sogar für gröüere
wegungen geeignet sind.
Im ganzen bilden die Vogesen ein Hindernis, namentlich für Armeen,
iche von Osten nach Westen vordringen, da selbe fast durchgehende
auf leicht absperrbare Defileen angewiesen sind.
Trou4e de Beifort.
jchen den Vogesen und den seharfgraturen, etwa WHhn hohen
etten des nördlichen Juras bildet der etwa 330m hohe Landrücken
udgauea den Übergang vom Rhein- zum Saone-Thale. Diese
nkung ist ein sanftwelliges, doch ziemlich coupiertes, wenig über-
tliches, stark angeba iinde und ist gewöhnlich die burgun-
lische Pforte, von den Franzosen „trou£e de Beifort44 genannt.
sammtbreite beträgt etwa 38km, von denen 23hn für den Durch-
marsch eines Heotta 1 "nutzbar sind. Das Terrain diesor Einsenkung ist
ti gut gangbar.
La Lorraine (Plateau von Lotliringen),
Mich der Linie Maas— Mosel breitet »ich das Plateau roo
lugen aus, begremi im Norden durch die Ardennen, im 8i
durch 4 1 der Säd&e. Dieses Plateau ist stark gewellt, be-
394 KU r.
waldet und von vielen eng eingeschnittenen Wasserläufen durchfurcht
von denen die wichtigsten von Süden gegen Norden gerichtet sind. Über
die Ebene des Plateaus erheben sich viele isolierte Kappen am etwa
200 bis 400m, welche sich als Observatorien vortrefflich eignen. Dm
Plateau ist durch die große Einsenkung, worin der Rhein — Mari#-
Canal und die Haupt-Communication Paris — Straßburg führt, ui
welche mehr als 100m tief ist, in zwei Theile getrennt Vom nörd-
lichen ist jenes Gebiet, welches zu Frankreich gehört, unter dem Xanm
„Die Ebene von Wo £ vre" bekannt; sie hat eine Breite von etwa 15faa,
wird durch die Cötes de la Meuse um mehr als 120m dominiert,
hat viele Teiche, ist schwach bevölkert und wenig cultiviert. Die mili-
tärisch wichtigsten Punkte sind daselbst Toul und V er dun.
Der südlichste Theil, welcher als aus zwei gegen einander geneigten
Feldern bestehend betrachtet werden kann, ist ein Land mit 9charf
hervortretenden Kuppen, die mit großen Wäldern bedeckt sind, von
denen namentlich jener von La Haye zwischen Toul und Nancy
erwähnenswert ist. Die Terrain Verhältnisse sind für eine hartnäckige
Verteidigung sehr günstig, erschweren jedoch die Anlage von Commmri-
cationen, so dass selbe im allgemeinen der Richtung der FluBsliufe,
d. i. von Süden gegen Norden oder Nordwesten folgen müssen.
Alle Straßen und Bahnen sind mit zahlreichen Ennstobjeeten ver-
sehen und haben viele Anschüttungen und Einschnitte. Der Harsch
querfeldein ist wegen der verschiedenen Hindernisse, namentlich wegen
der großen Wälder, meist nicht möglich. Über die großen Flüsse führen
nur wenige Brücken.
In dieser Region erhebt sich eine Kette, Co 11 in es de la Moselle
^Mosel-Berge) genannt, welche bei den M t. F a u c i 1 1 e s beginnt, zwei-
mal durch die Mosel, u. z. bei Pont St. Vincent und Jouy-aui-
Arches i südlich von Metz\ dann durch die Meurthe zwischen
Nancy und Frouard durchschnitten wird. Dieser continuierliche Kamm,
welcher bald höher bald niedriger ist übersteigt nie die Höhe von 450m.
Die westlichen Hänge verlieren sich fast ganz ins Plateau, sind sehr
cultiviert und mit großen Getreidefeldern, schönen Wiesen und zahl-
reichen Wäldern bedeckt. Am östlichen Hange finden sich viele Wein-
garten. Die Mosel-Berge verstärken das durch die Mosel gegebene |
Hindernis für eine von Osten kommende Armee.
Die Cötes de la Meuse, auch Cötes lorraines genannt.
Diese Kette begleitet das rechte Ufer der Maas von Neuf- :
ohateau bis Stenay in einer Länge von 140 Am und beherrscht mit
f Die Befestigungen an der französisch-deutschen Grenze. 395
1
r
i ihren Kämmen die ganze östlich liegende Ebene um einige hundert Meter.
Die Höhen sind durchgehends mit dichten Wäldern, die Abhänge mit
Weingirten bedeckt, denen Waldungen und Boggenfelder folgen, und
woran sich am Fuße des östlichen Hanges Wiesen anschließen. Von
Xeufchateau über Toul, Verdun bis Dun sur Meuse bildet
diese Hügelkette ein zusammenhängendes Hindernis von großem Werte,
welches seine Stärke theils der Natur der Culturen, theils der Zerrissen-
hai des Terrains verdankt. Infolgedessen ist die Bewegung der Truppen
tut nur auf die, allerdings sehr zahlreichen, Straßen beschränkt.
Die Hügelkette wird unterfahren: durch die Eisenbahn Paris —
Straßburg mittels des Tunnels bei Foug; in der Höhe von Toul,
durth den Bhein — Marne-Canal mittels einer Galerie von l.OOOm
lAngt; schließlich durch die Eisenbahn Verdun — Metz mit dem Tunnel
bei Tavannes.
Die Monts-Fauoüles (das Sichelgebirge).
Dieses Gebirge zweigt sich am Ballon de Servance^von den
Vogesen ab, beschreibt einen convexen Bogen gegen Süden, ist G5km
lang, 15 bis 20km breit, hat eine durchschnittliche Höhe von 450m,
und steht durch eine Beihe von weniger hohen Hügeln mit dem Plateau
ron Langres in Verbindung. Das Sichelgebirge ist durch eine Beihe
wellenförmiger Plateaux gebildet, deren höhere Theile mit Eichen-
wildern bedeckt sind; der zwischen fi p i n a 1 und den Quellen der Maas
gelegene Theil ist wenig zerrissen, mit armen Culturen bedeckt, aber
ziemlich bewaldet. Die Hänge sind gegen Norden und Nordwesten mittel-
sten, gegen Süden sanfter; nur jene gegen die Saöne sind sehr steil.
Zahlreiche Wasserläufe bilden tiefe Einschnitte, wovon jener des
Mtdon quer durch die ganze Kette reicht. Das Gebirge durchqueren
mehrere Straßen und Eisenbahnen, dann der Canal de FE s t. Das Sichel-
gebirge ist leicht überschreitbar.
IL Westlicher TlxnL
Zwischen dem Plateau von Lothringen und Paris erheben
rieh concentrisch mehrere Hügelketten, die wohl keine großen Hinder-
nisse bilden, aber immerhin dem Vertheidiger gute Dienste leisten werden.
Die Hügeln auf dem linken Maas-Ufer.
Am linken Ufer der Maas findet man im mittleren Laufe allerdings
t veniger ausgesprochene Hohen als am rechten Ufer, die jedoch gute
Stellungen wie jene von Sivry-la-Perche westlich von Verdun
396 Klar.
bieten. Bei Neufchateau ziehen sich diese Hügel nach Südwest
unter dem Namen Monts du Bassigny.
Zwischen Commercy und Bar-le-Duc führen diese Höto
den Namen Monts du Barrois. Der Rhein — Marne-Canal duwfc*1
setzt die Hügelkette des linken Maae-Ufers im Tunnel von Mauvigt
westlich von Yaucouleurs.
Argonnes (Argonnen).
Diese Kette, welche sich zwischen der Aire und Aisne
darüber nördlich bis Ret he 1 ausbreitet, hat eine Länge von etwa lSOia* \
eine größte Breite von 37km (zwischen Clermont und SLlline-
hould) ist namentlich im südlichen Theile sehr bewaldet, sumjfig und
rauh. Die Abhänge nach der Aire sind markierter als jene gegen Westen.
Früher führten nur wenige Communicationen durch dieArgonnea,
so dass letztere eine starke Verteidigungslinie bildeten ; aber zufolge der
vielen in neuerer Zeit ausgeführten Abholzungen, Trockenlegungen ud
noch mehr wegen der vielen Forstwege, die nach allen Richtanfpa
angelegt worden sind, hat diese Linie wohl an Stärke verloren : deck
bietet dieses durchschnittene und bewaldete Gebiet immerhin gute Ver-
teidigungsstellungen.
Hauptpässe:
Defile des Islettes zwischen Clermont und St. M^nehouldt
Defile zwischen Varennes und St Menehould;
Defile zwischen Varennes und Vouziers:
Defile von Croix aux bois zwischen Stenay und Vouziers
und das
Defile von Chene populeux zwischen Stenay und Sedan
einerseits, Vouziers und Ret hei anderseits.
Östliche Begrenzung der Champagne pouillense.
Das wenig markierte östliche Ende der Champagne pouillense
bildet einen weiteren Kamm, welcher sich über Vitry und Troyes -
zieht und sich mit jenen Höhen vermengt die im Südosten das Platetu
Othe zwischen Seine und Yonne begrenzen.
Falalse de Champagne.
Per zunächst um Paris liegende Kamm fuhrt den Xamen Falaise ,
de Champagne und fasst das Plateau la Brie ein. Derselbe stützt t
sich mit dem Walde von Fontainebleau auf die Seine, begleitet
dann deren rechtes Ufer zwischen Montereau und Xogent, zieht
IBie Befestigungen an der französisch-deutschen Grenze. 397
•ich weiter über Sezanne und Vertus, ist durch die Marne bei
\ Epernay und durch die Aisne nordwestlich von Reims durch-
\ schütten, passiert L a 0 n und endet bei La F h r e an der 0 i s e. Das
fiteste Ende des Plateaus, dessen Gipfel die Ebene um etwa 100m
beherrschen, ist fast überall mit Wäldern bedeckt; am Fuße der Hänge
Minden sich an mehreren Punkten Moräste. Die Falaise de Cham-
pagne ist vor der Lagerfestung Paris die letzte militärische Position,
; welche aber in Anbetracht der großen Ausdehnung und "der vielen selbe
tnchqnerenden Communicationen als nicht sehr stark betrachtet werden
m. Die stärksten Stellungen sind:
a) bei Moret, Montereau und Nogent hinter der Seine;
i) bei den Sümpfen von StGond, den Quellen des Petit Morin und
4en "Wildern auf den Höhen bei Reims; c) bei Laon — La Ffere.
Im Süden dieser bis nun beschriebenen Terraintheile erheben
ach eine Reihe von gebirgigen Plateaux, deren Beschreibung nach-
stehend folgt.
Le plateau de Langres.
Das Plateau von Langres hat bei einer nur mäßigen Höhe bis
600»» keine Gipfeln oder Kämme, aber viele eingeschnittene Schluchten.
Im Osten ist das Plateau durch eine zusammenhängende steile Wand
abgegrenzt, welche durch die Forts det Festung Langres gekrönt sind;
im Westen von den Quellen der Marne; westlich der Stadt
Langres ist dasselbe flach, entblößt von Holz und einförmig, weiterhin
iber ist es mit großen Waldungen bedeckt, welche sich bis Chateau-
Villain und Chatillon sur Seine ausbreiten. Bei Flavigny
erbebt sich der Berg Auxois (418m), welcher die Ebene von Laumes
beherrscht.
rDas Plateau von Langres ist der Ausgangspunkt zahlreicher
Wasserläufe; auf dem nördlichen Hange entspringen die bedeutendsten
Zuflüsse der Seine, welche gegen Paris hin leicht passierbare Wege
bilden.
Das Plateau von Langres ist kein ernstes Hindernis, indem die
darüber führenden Communicationen sehr zahlreich und gut sind und nur
die ziemlich rauhen östlichen Hänge einige Schwierigkeiten bieten. Es
bat trotzdem eine große Wichtigkeit, weil es zwischen den Thälern der
| Seine und Saöne liegt und die bequemste Verbindung zwischen diesen
f swei Becken und jenen des Rheins und der Seine bildet.
398 K 1 a t
Südlich des Plateau Langrea erb» i gram;
lf#üt Iftsüelol auf eine durchschnittliche Hobt- von welcher
Berg I ist und tief eingeschnittene Thaler hat
Moata de la C6te d'Or.
Mllich des Plateaus von Langrea liegen die C&ti ilk*
DB 500 bis 600m Höbe, welche sehr zerrissen und bewaldet sind
i Serge bilden ein pMaaiEea Hindernis und kennen nur :iuf den
vorhandenen ('ommuuicatioiien passiert werden. Zi Dijon und
Chagnj (aüdlieh ron Beaune) botelM nur die Straße und
sbabu von Beaune nach A rua v-le-Duc.
Die am FulJe des Berges Auxuis angelegte Eisenbahn V
Lyon durchsetzt die CÄte d'Ör mittele des 4.100m langen Tunnel»
rofl Bluisy-Bas; der Canal von Bourgogtio passiert das Ma-
as südlicher. Noch weiter im Süden sind diese Berge von drei Eisen-
bahnen durchschnitten.
Monis du Morvan
ilich dw C<'»te-d40r Uü'l parallel dazu erheb! »ich der
i Mnr\an, der den gleichen Charakter wie die n B<
zeigt Zwischen diesen beiden Bergketten ist das Becken von Antun
und das obere Thal des Arroux eingeschlossen, Die Morvaa-Bei
welche im Süden die größte Höhe (gegen l.ooOflii un
erreichen und im Westen durch den Canal von Ni venia is begr
werden, sind bewaldet wild und schwer gangbar. Dieselben
durch drei Straßen durchquert und bilden ein noch größeres Hindernd
als die C Ö t e d'O r.
Das Terrain nördlich des M o r I a n zwischen der S e i n c und )
is nass; jenes im Westen zwischen der Tonne und Loir*
rauh, mit Teichen, Halden und Wald bedeckt. Hier findet man nur
tourcen.
Die starke Position von Morvan bildet das Bindeglied zwischen
>eine, Loire und Saöne.
L»e plateau de 36quanais.
EKeatl Plateau hat eine Länge von etwa IOüAto und zwischen
Besancon und Morteau ehie Breite ron fast 50km, i Norden
bii mm Mt. Terrible und die Kette des Loraont und im Süden
i>m< r » ntarlier — Poligny. Im Nordosten von ¥
Boide bildet das Plateau von Blamont vor der Kette Lotnont
Die Befestigungen an der französisch-deutschen Grenze. 399
«iaea bastionsartigen Vorsprung, welcher die Einsenkung von Beifort
i flankiert.
Das Innere der Position ist durch die Jura-Kämme in drei
Terrassen getheilt. Die erste (Bisco nt in) hat 450 bis 550m Erhebung
ud reicht im Süden bis zum Thal des Loue, im Osten bis zu einem
vm Omans zum Flusse Cuisancin führenden Kamme. Die zweite
Turasse mit 700m Höhe ist im Osten durch den Mt. Chaumont und
droh das tiefe Thal des Dessoubre begrenzt. Die dritte, weniger
UMwrcenreiche Terrasse erhebt sich auf etwa 850m und zerfällt in die
Ehteanx Maiche, Bussey und Pontarlier. Die zwei ersteren
Terrassen eignen sich zur Aufstellung mehrerer Corps.
Hydrographie.
(Tafel 18.)
Moselle (Mosel).
Dieselbe entspringt zwischen dem Drumont und Elsas s er
Belchen, fließt theilweise längs des Nordhanges der Mt. Faucilles,
feiert bei Toul ihre Richtung, umfließt dort das Plateau La Haye
ud passiert die Grenze südlich von Metz. Das Thal ist im oberen
Ikeüe offen, in der Nähe von Epinal wird es zum engen Defil6, um
äch später wieder zu erweitern, doch bleiben die Hänge an vielen
Stellen steil. Das rechte Ufer ist fast immer dominierend. Die größte
Breite der Mosel auf französischem Gebiete beträgt 60m; sie wird bei
Proaar d schiffbar und läuft fast durchgehends durch Wiesen. Dieser
ftoss ist in Frankreich an keinem Punkte schwer zu passieren, auch
Wehen viele Brücken und viele Furten.
Nebenflüsse: rechts Moselotte, Yologne, Meurthe,
lob Madon und Orne.
Der wichtigste hievon ist die Meurthe, welche am Ho neck
fitepringt und von Südosten nach Nordwesten fließt Dieselbe nimmt
rechts die Vezouse, links die Mortagne auf und ergießt sich bei
Frouard in die Mosel. Die Meurthe, deren Thal weit ist, wird
bei Nancy schiffbar; es bestehen viele Brücken; der Übergang ist
überall leicht.
Meuse (Maas).
Die Maas entspringt im Plateau von Langres in einer Höhe von
100m und fließt im allgemeinen von Süden gegen Norden zwischen
Bügelketten in einem ziemlich breiten, größtentheils flachen Thale.
400 Kla r.
Oberhalb Neufchateau verschwindet dieselbe plötzlich in einer deß
zahlreichen, unterirdischen Klüfte und tritt erst nach etwa 6km zutagtf
Die Maas hatbeiYerdun eine Breite von 50m, beiSedan von 80«;
sie wird schiffbar bei V e r d u n und hat viele Brücken und gute Furten.
Die Maas selbst kann nicht als ein ernstes Hindernis angesehen werdet
Zuflüsse: rechts der Chiers, links der Bar.
Seine.
Die Seine entspringt in einer Höhe von 420m am nördlichen j
Fuße des Mt. Tasselot und läuft bis Chatillon in einem mitunter
tiefeingeschnittenen engen Thale ; dann wird das Thal breit und offen;
die Uferränder sind meist hoch. Bei Bar betritt sie die Kreitabant
der Champagne, bei Nogent läuft sie durch sumpfige Fmm.
Die durchschnittliche Breite im oberen Laufe ist 50 bis 60m, bei Paria
130 bis 160m. Der Lauf ist ruhig. Brücken sind zahlreich. Die Seil« '
ist von Troyes an für kleinere Fahrzeuge, von Monterean abflr
Dampfer schiffbar.
Zuflüsse links: die Yonne mit demArman^on und Van n^
der Loing, welcher mittels Ganäle die Loire und Seine verbindet»
die Essone, die Orge mit der Tvette, die Bifevre. Zufltts*
rechts: die Aube, die Yfcres, die Marne, die Oise mit der
Lette und Aisne. Letztere empfängt rechts die Aire, links die
Suippe und Vesle.
Saone.
Dieselbe entspringt in den Mt. Faucilles in einer Höhe von
380m. flieüt bis zum Austritte aus dem Gebirge in einem engen Thale,
weiterhin durch flache, muldenförmige Thalgründe. Dieser Fluss besitzt
sofort ein beträchtliches Wasserquantum, kann ohne Brücken nicht über-
schritten werden und wird bei Port -sur Saune für kleinere, bei
Ohalon für Dampf-Fahrzeuge schiffbar. Brücken sind zahlreich. Ihr
Lauf ist gemäßigt, doch tritt sie bei starken Regengüssen häutig ans
den Ufern.
Der Hauptzutlus* ist der Doubs. welcher bis Montbeliard in
eiuein engeu felsigen Thale des Jura, oft zwischen vertikalen Wänden, fließt
Von Moutbeliard bis Besan^on. an welchem One der Fluss eine
Brette von 60« hat. ist das Thal noch hie und da enge, dann wird es
weiter und waldig. Der Do üb* ist rtitfend und nicht schiffbar, kaum
tlöiJbar. Brücken sind bis Cierval liemlich reichlich vorhanden, tob
da an ersc wieder bei Besan^on und D*>le.
Die Befestigungen an der französisch-deutschen Grenze. 401
Ein weiterer Zufluss der Saöne ist der Ognon, welcher am
i Ballon deServance entspringt, und, vielfach gewunden, dem D o u b s
parallel fließt.
Durch die Saöne und den Doubs ist die Rhone mit den
Isaachbarten Becken in Verbindung gebracht.
Communicationen.
(Tafel 18.)
I. Eisenbahnen.
Von Paris führen 6 durchgehende, zweigeleisige Eisenbahnen an
fie deutsch-französische Grenze u. z.:
1. Von Paris über Compifcgn e— La Fere— Mözieres gegen
Tkionville. (Von Long u von an eingeleisig.)
2. Von Paris über Soissons — Reims — Verdungegen Metz.
(Zwischen Verdun und Metz nur eingeleisig.)
3. Pari 8 — V i t r y — T o u 1 — L u n £ v i 1 1 e — A v r i c o u r t.
4. Paris — Coulommiers— Vitry — L^rouville (nordwestlich
ton Commercy).
Die Strecke Vitry — Lerouville ist viergeleisig und dient zur
gemeinschaftlichen Benützung der Linien 3 und 4.
5. Paris — Troyes— Chaumont — Neufchateau — Spinal.
6. P a r i s — J o i g n y — L a n g r e s — V e s o u 1 — B e 1 f o r t.
Von Wichtigkeit ist ferner die Linie von Lyon über Besanjon
nach Beifort
Die wichtigsten zweigeleisigen Transversal-Linien sind:
ä) Longwy — Arnaville (bisher nur eingeleisig) — Nancy —
tipiial — Beifort, von welcher Linie viele eingeleisige Bahnen ab-
ureigen, die bis nahe an die Vogesen reichen.
I) Maas -Linie: Sedan — L6rouville— Neufchateau-
Langres mit zahlreichen Abzweigungen.
c) Linie der Argonnen und Haute-Marne von Hirson,
St M6nehould — Chaumont nach Langres.
d) La Ffere — Laon — Reims— Chälons — Troyes — Sens —
Orleans.
e) Reims — Epernay — Romilly. (Von Epernay an eingeleisig.)
//. Straßen.
Dieser Landestheil besitzt ein sehr ausgedehntes Netz von Straßen,
durch welches sämmtliche Hauptorte unter sich und mit Paris, sowie
149
Klar.
mit den übrigen Theilen Frankreichs in Verbindung stehen. An j<
Hauptflusslinie führt ein Stralienzug.
Man hat nach der Anlage drei Arten von Straßen zu unterscheiden.
iL z. üi Staatsstraßen, die Depart ;ra()en und die Vicinalwege.
Erstere sind ehaussiert, 12 bis 16m breit, die Steigungen Bind unbe-
deutend, die Kunstbauten haben Minenkaraniem, in der Gegend
Paris sind sie gepflastert. Die Peparteuientsstraßen sind gleichfalb
issiert oder gepflastert und haben eine Breite von 10 bis lim. Die
Yjrinalwege sind 8 bis \(}m breit,
///. Ca
.
Frankreich hat bekanntlich eine große Zahl von SchiffahrtscaniL
welche die verschiedenen Stromg«'l>ieti' und damit die an dieses Reich
angrenzenden Meere verbinden. Dieselben besitzen eine obere Breite von
etwa 15m und eine normale Wassertiefe von 16 bis tm. Die wich*
tigsten sind:
Der Rhein — Marue-Canal. welcher von Strasburg über
die Meurthe — Mosel und Maas in die Marne bei Vitry filhrt;
massive Aquäditcte leiten das Canalwasser über die Flu.-
Der Aisne-Canal, welcher von der Marne über Reims in
den Ardennen-Canal führt.
Der Rhein — Rhone- La na 1, welcher mittels des Doubs den
Rhein mit der Rhone verbindet.
Der Canal von Burgund, welcher von der Saune zur Vonne
bei Joigny führt.
Der Ourcq -Canal, welcher da er der Ourcq nac
Paris leitet.
Befostiguugs-System,
(Tftfel 1
Im großen ganzen besteht dasselbe aus zwei Hauptlinien und
« iner 'entralanlage. Die erste Linie, welche von Montmedy — Longwy
bis zur Befestiguiigsgruppe Lomont reicht, besteht aus einzelnen sehr
starken Positionen, welche mit einander durch Sperrforts in Verbindung
gesetzt sind und aus Intervallen, welche von künstlichen Verstärkungen
fast ganz utbl6fit sind. Die zweite Linie, welche von La Fere bis
Besang on — Djjou reicht, besteht aus mehreren festen Platzen und
hat die Bestimmung, den etwa die erste Linie passierenden Feind
Paris nochmals zum Stehen zu bringen. Den Centralpankt des ganzen
Systems bildet die Riesenfestung Paris.
Die Befestigungen SU der tranzo- m Grenze.
Befestigungen der ersten Linie.
30 Einwohnern liegt an der Chiers. Die Oberstadt bat eine
ierte Umfassung mit acht Bastionen, Die Festung soll den Wald
e und den Beginn der Cöte de la Meuse schützen, aon
lie Ardennen-Bahn und die von Belgien über Vitron koniinende
enbahn sperren.
3.200 Einwohner, befindet sich an der C hier 3, nahe der luxem-
fischen Grenze* Die Festung ist gut auf einem Plateau situiert,
reiches das Thal der Chiers um 114»* dominiert; sie besteht aus einem
stionierten .Sechseck mit einigen Außenwerken, namentlich einem
Hornwerk im Nordosten. Dieser Platz sperrt die von Luiem-
inrg kommende Eisenbahn und mehrere Straßen,
Die beiden Festungen Montmedy und Longwy entspr»
lodern- ;i Anforderungen nicht
IntervctU M kh.
In diesem Zwischenräume, welcher etwa 40A*m lang ist, breitet
innerhalb der Mosel und Maas eine Ebene aus, welche westlich
h die CAtes de la Meuse begrenzt ist. Noch weiter westlich
Hegen die Argonnen. Diesen Terraintheil, welcher bereits eingehend
allgemeinen Theile besprochen wurde, hat man durch keinerlei Be-
u'saulagen verstärkt
r d u i*.
■«fol 19.)
in u — mit etwa 16.000 Einwohnern — liegt in einer Erweite -
des Thaies der Maas und ist Knotenpunkt vieler Communica-
tio&en, von denen namentlich die zwei nach Metz führenden Straßen
u. z. die nordliche über Etain und Conflans und die südliche über
M anheul los und Mars la Tour, sowie die Eisenbahn, welche er.M
ilte begleitet militärisch wichtig sind. Infolge der durch den Friedens-
vertrag zu Versailles bedingten Länderabtretung Frankreichs an
Deutschland erlangte V er dun eine hervorragende strategische Bedeu-
tung, indem über diesen Ort die directeste und strategisch vortheilliat-
tt Ginfallslinie führt und der Kaum zwischen der Linie Met? —
Verdun und der Grenze gegen Belgien und Luxemburg so
404
K 1
schmal mgehung V e r d n n s im Fa
Eindringens . '•.-utaicliland > 'int
Auch ist Verdun ein mächtiger StfUcpunkt für I neu an
M ;i a 8.
Terrainüeachaffeahelt.
Am östlichen Ufer der Maas bilden die Gfrfc« de la Heu
Wäldern dicht bedecktes Plateau, welches sich iui Süden stark m-
tert und gegen die Ebene Woevre. über welche es sich tun et«
MO bis 120m erhebt, steil abfallt Die Eisenbahn, welche am Plateau
durch erneu kurzen Tunnel führt, und die nördliche der erwähnten
Den betreten das Plateau beim Dürfe Eix, die südliche Si n
icht das Plateau beim Orte Haudiomont. Über di«
Plateaus erheben sich der Hügel von St Michel, d
Belrupt und Haudainville, welch letzterer gegen die Maas steil
abfallt Auf demselben Ufer sind dem Plateau nördlich die Yorberge
von Douaumout und Froid»
Am westlichen Maas-Ufer liegen die Vorberge vonDugny, wel
mit dem gegenüber liegenden Rücken von Handainville das Matt*
Thal einengen und von wo sich nach Süden die Verduner El»
ausbreitet Nördlich vonDugny befindet sich der Kieken von Kegt
en innere Hänge den Namen St Barthlemy führen und woran
die Verberge la Uhanme und Harre reihen. Di
in einer Distanz von H b eine Hügelkette vorgelaj
erstere, allerdings nicht bedeutend, überhöht. Noch weiter im Westen, i
in eiüM Distanz von 2dkm von Verdun, erheben sich die Argon i
Befestigungs anläge u
Die Lagerfestung Verdun besteht aus einem Noyau und einem
alieb ausgedehnten Fortsgürtti
Noyau
\)rV Uteste Thefl der Hanptumfassung, welcher aus dem Mittel-
alter stammt, wurde durch Vauban erweitert und bestand im Jahre 1870
aus drei bastiouierteu Fronten mit vielen . einer im
>>n. aus der Regierung Heinrich 1 V. herrt I
Seile und de« »ttdö tor Die Zitadelle hatte
bastionierte Fronten mit Ravelin* und eine dem Man
gew Profit welche in der
Am Novau wurden seit 1874 nur einige Ver*t;irkuug$;i!
geführt: «it.' Citadelte wurde Jedoch völlig umgesUltel btet
I namentlich mir soliden Unterkünfte
Die 1 an d« traniösisch-deutscben Grenze,
Fortegturtel
■rung der Festung wurde im Jahre 1875 dureh-
jrt, indem eine Reihe von Werken in einer Entfernung von 2 bifi
der Stadt auf jenen Hohen hergestellt wurde, wo die Deutschen im
Jahre 1870 ihre Batterien etabliert hatten. Diese Werke wurden seither
tut. verstärkt und außerdem hatte man neue Werke auf
mutend größere Distanzen hergestellt so dass Verdnn nun von zwei
ien umschlossen ist.
Gartelwerke erster Linie
i ten Ufer:
\V e r k Fr o i d e t e r r e — im ofticiellen Verzeichnisse al
**c i bezeichnet — liegt auf der gleichnamigen Kuppe und
wirk' das Maas- Thal sowie die darin angeordneten Uommuni-
eationen.
n diesem Werke bis zum Fort Douaumont ist eine Beihe
erken in sehr kurzen Intervallen angeordnet, von denen eines als
if*rk Thiauruout bezeichnet ist, während die anderen wahrscheinlich
dem im ofticiellen Verzeichnisse als Werke von Bruyeres an-
rten Anlagen identisch sein durften.
Furt Douaumont wurde erst in allerneuester Zeit erbaut und
zwei Aurievbattcrien.
orher angeführten Werke bilden die Nordfront, welche mit
Werken am anderen Ufer das Heranrücken des Feindes längs
s de la 51 u verhindern haben,
e Ostfront, welche die Ebene von \ 0 unter Feuer
t, beginnt mit dem Werke Hardaumont, welches durch zw*-i
eibatterien ergänzt ist.
L800*" südlicher liegt das Fort Vaux mit einer Annexbatterie,
welches auf die vorliegende Ebene und die Hün«je des frftheren Werkes
zu wirken vermag.
iran reiht sich eine Gruppe von nahe aneinander placierten
. u. z. die Batterien Daniloup, Cheoois undBourvaux
ie das Merk Lauffee.
Wichtigkeit ist das nun fal{ "ort Tavannes*
im-1 i mitten im Walde zwischen dem Eisenbahn-Tunnel und der
traut* Etain — Verdun in gi, nltet Position befindet, so dass
nselben der Tunnel-Ausgaug, die Hänge an der Stoße und sk
Tbttl der Ebene \\ oßvre unter 1-Vuer genommen werden kann. Vor
dem eigen tli t hegt eine ganz getrennte, ziemlich lange Befest i-
406 Klar.
gungslinie, von den Franzosen alsEnveloppe bezeichnet Zur Schaffuif
eines genügenden Schussfeldes sind um das Fort beträchtliche Lichtung«
im Walde ausgeführt worden.
- Zur Ergänzung der Wirkung des Fort Tavannes dienen die
westlich angelegten Batterien Tunnel und THopital. An der
nördlichen Metzer Straße steht die Batterie Mardi gras.
Werk Eix — im offiziellen Verzeichnisse als ouvrage secow*
da Ire angeführt — befindet sich südlich des gleichnamigen Dorfes.
Innerhalb des Plateauhanges ist Fort Moulainville und am
Hange selbst die gleichnamige Batterie angeordnet.
An der vom Orte Moulainville auf das Plateau fahrenden
Straße ist die Batterie Moulin gelegen.
Die Werke Manesel — ouvrage aecondaire — und Chi'
tillon befinden sich auf bastionartigen Vorsprüngen am Osthange des
Plateaus.
Die Süd front beginnt mit dem an der südlichen Straße in der
Mitte des Plateaus in einer großen Waldblöße gelegenen Fort Boiel-
1 i e r sammt Annexbatterien. Dieses Fort enfiliert die Straße und bildet
einen kräftigen Stützpunkt für die mobilen Truppen, denen die Ver-
teidigung der Wälder obliegt.
Werk St. Symphorien — ouvrage aecondaire — liegt am
Rande des gleichnamigen Waldes.
Fort Haudainville erhebt sich nördlich des Waldes le Treinblais
auf der Kuppe 334m und nimmt alle aus diesem Walde fuhrenden
Wege unter Feuer.
Dieses Fort schließt mit der westlich am Hange erbauten Bat-
terie Ollier und mit dem am anderen Ufer gelegenen Werke Dugny
das Thal der Maas im Süden ab.
b) am linken Ufer:
Zur Südfront gehören noch die Forts Dugny und Landrecourt
Fort Dugny, 5km südlich von V e r d u n auf der gleichnamigen
Kuppe nahe der Bahnstation gelegen, bestreicht das Maas -Thal bis
zu den Dörfern Diene und Ancemont und ist im Norden, Osten und
Süden durch steile Abhänge geschützt. Die Wirkung dieses Forts wird
durch die Westbatterie Dugny ergänzt.
Fort Landrecourt mit einer Annexbatterie ist 2.300m westlich
vom Fort Dugny und um etwa 30m höher gelegen.
An der Westfront befinden sich viele kleinere Anlagen u. z.:
Werk Bois-du Chapitre;
Werk Baleycourt;
Die Befestigaugen an der französisch-deutschen Grenze. 407
Werk Bois-des Sarteiles, iin officiellen Verzeichnisse als
ouvrage seeondaire bezeichnet;
Poste des Sartelles mit zwei Annexbatterien;
Poste de Chana mit zwei Annexbatterien;
Werk Germonville und
Poste de Choisel mit zwei Annexbatterien.
An der Nordfront befinden sich:
Fort Bois-Bourrus, auch Caurra benannt;
Fort Marre mit einer Annexbatterie am höchsten Punkte des
ober Cham y befindlichen, langen, gleichnamigen Kückens, welcher gegen
die unteren Maas -Übergänge wirkt und überhaupt eine sehr weitreichende
und vollständige Einsicht in das untere Maas- Thal ermöglicht;
Poste de Belle-Ep ine mit zwei Annexbatterien auf demselben
Blicken etwa 1.200m vom früheren Werke entfernt, und Batterie
Charny, welche noch östlicher angeordnet ist
Werke zweiter Linie
a) am rechten Ufer:
Batterie Montgrignon liegt an der Straße nach Dun;
Fort Belleville mit zwei Annexbatterien liegt auf dem Vor-
iprunge der gegen Norden abfallenden Höhe von St Michel und
wirkt gegen die Maas und die Eisenbahn nach Sedan;
Fort St Michel ist auf dem gleichnamigen Bücken etwa 2km
von Belleville entfernt und wirkt gegen die nördliche Straße und
Eisenbahn nach Metz;
Fort Souville mit zwei Annexbatterien, welches schon durch
seine Lage stark ist, wirkt gegen die Maas und gegen die Ebene
WoBvre;
Fort Belrupt befindet sich auf dem gleichnamigen Bücken,
welcher vom Walde durch eine tiefe Schlucht getrennt ist, enfiliert alle
ans dem Ostlichen Walde zwischen den zwei Straßen führenden Wege
ud vereinigt sein Feuer mit jenem des Fort St. Michel;
b) am linken Ufer:
Fort Begret mit zwei Annexbatterien liegt auf der Höhe S t B arthe-
lemy and bestreicht die Eisenbahn und Straße nach St Menehould,
Beims u. s. w. auf große Distanzen. Das Fort, welches 1875 erbaut,
jedoch seither vollständig umgestaltet wurde, hat wegen der nahen
Walder la Ville und Thierville eine beschränkte Aussicht
Nordöstlich von diesem Fort befindet sich die Batterie la Folie.
54
408 KU r.
Fort la Chaume mit zwei Annexbatterien, welches eine gute
Terrainübersicht besitzt, ist auf dem höchsten Punkte jenes Bücken«
angelegt, welcher sich von der Wasserscheide bei Sivry la Perche
abzweigt. Auch dieses Fort wurde 1875 erbaut und seither vollständig
reconstruiert.
Der umfang der Gürtelwerke beträgt etwa 47fcm, der größte
Durchmesser Germonvile — Batterie Moulainville (15Am); die
Distanz der Werke von einander wechselt von etlichen 100m bis 4*5fcm;
die kleinste Entfernung der äußeren Gürtelwerke vom Umfange der Stadt
beträgt &5km (Froideterrte), die größte 8m7km (Werk Hardaumont).
Eine vollständige Gürtelstraße scheint nicht zu bestehen, doch sind
alle Gürtelwerke durch Radialstraßen mit dem Noyau und viele Gürtel-
werke durch Straßen mit einander in Verbindung gebracht.
Die Festung V er dun soll für rein defensive Zwecke eine Besatzung
von 30.000 bis 35.000 Mann erhalten.
Intervall Verdun-TouL
(Tafel 20.)
Terrainbesohaffenheit.
Von Verdun ist die nächste größere Festung, d. i. Toul, etwa
65km entfernt. In dem innerhalb beider Festungen befindlichen Temin-
abschnitte fließt die Maas zwischen den bewaldeten Cotes dela
Meuse und der ebenfalls bewaldeten Hügelkette am linken Maas-
Ufer. Das Maas -Thal, welches bei Verdun sehr breit ist, verengt
sich gegen Süden und hat bei St. Mihiel nur mehr eine Breite von
1.000 bis 1.200m. Im nördlichen Theile dieses Terrainabschnittes bilden
die Cotes de 1 a M e u s e ein Plateau von großer Breite, welch letztere
zwischen Lacroix-sur Meuse und Hattonchätel 16km beträgt;
südlicher wird das Plateau schmäler und hat von Boncourt bis Toni
nur mehr eine mittlere Breite von 4 bis 6km. Das Plateau ist bis
St. Mihiel fast durchgehends bewaldet und von engen Einschnitten
durchfurcht. Das Thal von Spada, welches das Plateau derart durch-
quert, dass eine fast ebene Passage zwischen der Ebene Wo e vre und
dem Maas-Thale entsteht, ist in dieser Terrainpartie die beste und
einzige, leicht prakticable Communication. In diesem Abschnitte sind
die Armeen vermöge der Terrainbeschaffenheit auf die wenigen Communi-
cationen, welche leicht zerstörbar sind, angewiesen.
Der zwischen St. Mihiel und Toul befindliche Terraintheil ist
außor durch die bereits erwähnte geringe Breite der Hügelreihe noch
Die Befestigungen an der französisch-deutschen Grenze. 409
durch die große Zahl von tiefen Einschnitten charakterisiert, welche den
Zutritt aus der Ebene Woe vre in da9 Maas -Thal vermitteln. Die so
gebildete Reihe von kleinen bewaldeten Plateanx umschließen die Ebene
Woevre im Halbkreise. Hier treffen alle von Deutsch-Lothringen
gegen die Maas führenden Communicationen zusammen, wovon die
wichtigste jene von Saarbrücken— St. Avold — Herny — Pont-ä-
Mousson — Commercy — Bar-le-Duc — Paris ist
Befestigungen.
Der Abschnitt V e r d u n — T o u 1 ist mit Sperrforts zu dem Zwecke
versehen, dass eine Umgehung Verdun's im Süden und eine solche
im Norden von Toul verhindert werde.
* Diese nachstehend angeführten Befestigungsanlagen sind im Theile
f Verdun— St Mihiel am westlichen Bande, im Theile St. Mihiel —
f Toul am östlichen Bande der Hügelkette situiert
Fort G6nicourt, etwa 7'5km vom Äußeren Gürtel Verduns
entfernt, liegt auf einer Kuppe, welche sich um mehr als 120m über
das Maas -Thal erhebt; es ist sehr groß, hat eine weite Fernsicht über
die Maas stromauf- und abwärts, sowie über das Plateau und beherrscht
inch die auf letzterem angelegte Straße.
Fort Troyon, Skm südlich vom früher erwähnten Werke, ist
auf einer Kuppe erbaut, von welcher die wichtigsten aus dem Walde
führenden Debouchäen eingesehen sind.
Fort Paroches ist am linken Ufer der Maas auf einer Kuppe
erbaut und beherrscht namentlich das ganze, so wichtige Thal von
Spada, sowie alle Hänge des Maas -Thaies und die Ebene zwischen
Troyon und Camp des Bomains.
Fort Camp desBomains mit Annexbatterien und vorgelegter
Befestigungslinie (Enveloppe genannt), liegt in ausgezeichneter Lage auf
einer die Stadt St Mihiel um 150m überhöhenden Kuppe. Die diese
Position krönenden Werke beherrschen die Stadt, die Übergänge über
die Maas vom Spada-Thale bis L6rouville, sowie die drei hier
zusammentreffenden, vollkommen fahrbaren Wege, welche quer durch
die Maas -Hügel aus der Ebene Woevre führen. Das Werk vermag
sein Feuer mit jenem des Fort L i o u v i 1 1 e zu kreuzen.
Fort Liouville mit Annexbatterien und sogenannter Enveloppe
befindet sich auf der gleichnamigen Höhe, hat gute Übersicht und
beherrscht den Knotenpunkt Apremont Nördlich dieses Forts, in einer
Entfernung von 400m, liegt die Batterie St Aignan(St. Agnant).
54*
410 Klar.
Port Gironville, welches mit einer Annexbatterie auf einer
Kuppe angeordnet ist, sperrt nttoentlich die große Straße von Pont
k-Mousson nach Commercy, kreuzt das Feuer mit jenem des Fort*
Liouville und bestreicht die Ebene bis zum Walde La Reine.
Noch südlicher folgt das Fort Jouy-sous les cötes, welches
insbesonders gegen die aus dem Bois de Boucq fahrenden Fußsteige
zu wirken bestimmt ist.
Totd.
(Tafel 21.)
Die Stadt Toul mit 10.000 Einwohnern, liegt in der ziemlich
breiten, wasserreichen Thalniederung zwischen dem Rhein— Marne-Canal
und der Mosel, am linken Ufer der letzteren, und ist Knotenpunkt von
vielen wichtigen Straßen, sowie der Bahn Strassburg— Paris und
jener nach Neufchateau. Toul stellt den Anschluss der Maas»
Linie an die Mosel- Linie her.
Terrainbesohaffenheit.
Toni liegt mitten in einer wellenförmigen Ebene und ist gaoi
von Weingärten umgeben. Längs des westlichen Mosel- Ufers liegen
die Cötes de laMeuse, welche sich vom hohen Vorberge bei Lucey
directe gegen Süden wenden, und durch mehrere Einschnitte in viele
Blöcke getrennt sind. Jener Block, welcher von Lucey bis zum Ein-
schnitte de llngressin reicht, wo die, zwei Tunnels (bei Foug und
Pagny) passierende, Eisenbahn nach Paris angelegt ist, fällt gegen
Osten steil ab und ist im Süden durch einen bastionsartigen Vorsprang
bei Ecrouves abgeschlossen.
Der südlich des Einschnittes de Hngressin liegende Block ist
westlich durch das Maas-Thal, östlich durch die Mo sei -Ebene und
südlich durch die Einsenkung Toul — V ancouleurs begrenzt ; hier tritt
die Position von Domgermain im Nordosten hervor.
Südlich des letzteren Einschnittes zeigen die Cötes de la Mense
keine besonderen Veränderungen. Das mit Wäldern bedeckte Plateau
ist zerrissen und die östlichen Abhänge sind steil.
Im Norden breitet sich die Ebene von Wo § vre aus, über welche
sich in nächster Nähe von Toul die zwei isolierten Kuppen: Cöte
Barine und Mt. St. Michel erheben.
östlich von Toul liegt das Plateau La Haye, welches sich im
großen Buge der Mosel bis gegen die Meurthe und die Eisenbahn
PontSt. Vincen t — Ja r v i 1 1 e ausdehnt. Die westlichen Hänge dieses
Die Befestigungen an der französisch-deutschen Grenze. 41 1
Plateaus sind sanft, jene gegen die Mosel im Süden und Norden sowie
gegen die Meurthe sind mehr oder,* minder steil. Das Plateau ist
größtentheils mit dichten Wäldern bedeckt, in denen mehrere Lichtungen
behufs Begünstigung von Truppenbewegungen hergestellt worden sind.
La Haye ist ein mächtiges Annäherungshindernis gegen Toul und bildet
einen ausgezeichneten Pivotpunkt für eine Offensive der französischen
Armee über die MoseL
Befestigungsanlagen.
Im Jahre 1870 bestand nur eine Hauptumfassung, welche aus neun
bastionierten Fronten mit 15 Ravelinen zusammengesetzt ist. Die nassen
Gräben haben revetierte Escarpen, während die Contrescarpen in Erde
geböscht sind. Ein Theil des Vorterrains kann inundiert werden. Im
jj Jahre 1874 wurde mit der Verstärkung TouFs durch Erbauung der
f vier großen Bedouten von Mt. St. Michel, la Justice, Tillot und
= Dommartin begonnen. Seither entstand, durch Erbauung einer weiteren
Serie von Werken in größerer Entfernung, eine Lagerfestung im modernen
Sinne.
Oürtelwerke erster Linie
a) am rechten Mosel-Ufer:
Batterie Gondreville mit einer Annexbatterie, an der großen
Straße nach Nancy und an der Mosel angelegt, beherrscht das
Hauptdefilä aus dem Walde La Haye. Durch diese Anlage wurde
eine bedeutende Lücke Touls im Osten beseitigt und die Wirkung
der Festung auf die halbe Entfernung zwischen Toul und Frouard
im Mosel-Thale erweitert.
Fort Villey-le-Sec befindet sich 7km von T o u 1 beim gleich-
namigen Dorfe auf einer Kuppe und beherrscht namentlich das aus dem
Walde La Haye führende südliche Defilä. Die Befestigung ist sehr
stark und besteht aus dem eigentlichen Fort mit einem Panzerthurm,
aus der ums Dorf angeordneten Enveloppe und aus Batterien.
Bedoute Chaudenay liegt dicht am Ostrande des gleichnamigen
Waldes 1.200m westlieh von Villey-le-Sec, flankiert das Fort Villey-
le-Sec und bestreicht eine gegen die Mosel sich hinziehende Terrainfalte.
b) Am linken Mosel-Ufer:
Werk Chanot ist in neuester Zeit beim gleichnamigen Walde
erbaut worden.
Werk Gye — im officiellen Verzeichnisse als ouvrage secon-
daire angeführt — stammt ebenfalls aus der neuesten Zeit.
Fort B16nod, mit zwei Annexbatterien, liegt südwestlich der
Stadt auf einem hohen Felsvorsprunge (Cöte 401) beim Eintritte in das
412 Klar.
lange Defilö der großen nach Vancouleurs fahrenden Straße, welche
südlich von Toul die erste fahrbare Verbindung zwischen dem Mosel*
Becken und dem Maas-Thale ist. Der Felsvorsprung schützt die An-
näherung an das ziemlich starke Fort.
Fort Domgermain befindet sich auf einem hohen Felsvor-
sprunge (Cote 385) des Blockes südlich des Thaies de ITngr essin
und ist von allen Seiten durch sehr steile Wände geschützt. Der 3&m
lange Einschnitt von Val de Passey bildet im Westen einen natür-
lichen tiefen Graben. Das Fort kreuzt sein Feuer mit jenem des Fort
Ecrouves, wirkt gegen das Thal de l'Ingfessin und bestreicht die
Kbone, sowie den Fuß der Hügel bis zur südöstlichen Spitze dieses
Torrainabschnittes.
Fort Ecrouves ist auf einem Felsplateau (374m) 4&m nord-
westlich der Stadt angeordnet. Ein senkrecht zum Einschnitte de
Tlngressin gerichtetes Thal schneidet tief in das Plateau ein, so
dass dessen Rücken an einigen Stellen eine sehr geringe Breite hat
Dio Abhänge sind sehr steil, weshalb die Annäherung schwierig ist
Das Fort mit seinen zwei Annexbatterien, wovon eine westwärts auf die
Hochebene Mortemoselle vorgeschoben ist, enfiliert das Thal de
Flngr essin mit der Straße und der Bahn nach Paris, den Rh ein—
Marne -C anal bis zum Debouchl des Tunnels bei Fong, dann die
Ebene und den Fuß der Hänge bis zum Einschnitte bei Lucey.
KoduitBruley mit fünf Aunexbatterien, nordwestlich des gleich-
namigen Dorfes, wirkt insbesondere gegen den Einschnitt bei Lucey.
Fort L u o e y mit einem Panzerthurm, von fünf Anneibatterien
umgeben, liegt tibkm nordwestlich der Stadt Toul auf dem gleich-
namigen Plateau, welches eine vorzügliche Fernsicht bietet In einer
tiutfernung von 1.200m vom Fort liegt ein Werk, welches im officiellen
Verzeichnisse mit ^W est liehe Annexbatterie von Lucey4- be-
zeichnet ist.
Die Positiou von Lucey zeichnet sich durch eine große Stirke
aus, welche dieselbe zufolge ihrer Beherrschung und der nach allen
Kichtungeu ziemlich steilen Hänge besitzt. Das Hauptwerk wirkt auf
Schussweite gegeu die Straße Toul — Metz, auf den südlichen Theil
der Kbcue Woevre uud deren Oommunicationen. Die westliche Annex-
batterie bestreicht nauieuüich den Beginn des Defiles toq Trosdr*
uad deu Fuß der Hügelkette bis Boucq.
AY e r k Bouttoü, in der Nähe des gleichnamigen Ortes* wnrde
tu neuester Zeit hergestellt
!
Die Befestigungen au der französisch-deutschen Grenze. 413
Werk Francheville, im officiellen Verzeichnisse als ouv-
ragr secondaire angeführt, liegt 5km nordöstlich der Stadt Toni.
Westliches Werk Villey St. Etienne, als ouvrage
tecondaire bezeichnet, wurde in neuester Zeit erbaut. Nicht weit ent-
fernt liegt die östliche Red oute St. Etienne.
Werke zweiter Linie
a) am rechten Mosel-Ufer:
Redoute Dommartin liegt an der Nordwestspitze des gleich-
namigen Waldes 2 '5km von Toul.
b) Am linken Mosel-Ufer:
Fort Tillot mit Annexbatterie ist '6km südlich der Stadt auf
Cöte 253 gelegen und beherrscht vermöge seiner Lage auf einer aus-
gesprochenen Höhe die ganze Ebene nach Süden und damit auch die
Straße nach Spinal und kreuzt sein Feuer mit jenem des Fort Dom-
germain. Die ursprüngliche Redoute wurde in ein Fort umgebaut.
Bedoute la Justice auf Cöte 255, wirkt insbesondere gegen
das Thal de 11 n g r e s 8 i n bis in die Nähe von F o u g und kreuzt sein
Feuer mit den Forts Ecrouves und Domgermain. Dieses Werk
war der schwächste Punkt der Anlage von 1875, indem es von Dom-
germain und den daran schließenden Terrainwellen dominiert ist. Seither
wurde die Bedoute verstärkt.
Fort St. Michel mit einer sogenannten Enveloppe von 1.000m
Umfang, liegt 1.200m nördlich der Stadt auf der gleichnamigen Kuppe
(389m), ist seit 1875 verbessert und bedeutend verstärkt worden und
bildet nun die Citadelle von Toul. Diese Anlage beherrscht das untere
Mosel-Thal, die nördlich gelegene Ebene mit der Straße nach Metz
und die westlich befindliche Kuppe Barine.
Der Umfang der äußeren Gürtellinie beträgt etwa 46&m; der
größte Durchmesser (B 1 6 n o d — F rancheville) 1 6km, der kleinste
(Villey-le-Sec — Ecrouves) 11km; die Entfernung der Werke
von der Stadt variiert zwischen 4 und 9km, die Distanz der Werke von
einander zwischen 2 und 5km.
Befestigungen des Plateau La Hayc.
(Tafel 20.)
Mit Rücksicht auf die früher schon angedeutete militärische Be-
deutung des Plateau La Haye hat man zu dessen Sicherung einige
fortificatorische Anlagen hergestellt. \5'5km von Toul liegt in einer
Waldlichtung das Fort Frouard mit Enveloppe und Panzerthurm
414 Klar. Die Befestigungen an der französisch-deutschen Grenze.
auf einem plateauartigen steil abfallenden Vorsprunge; 1.200m entfernt
am Rande des Plateaus liegt die Batterie TEperon und östlich de8 Forte
noch eine zweite Batterie. Diese isolierte SperrbefestigUDg schützt den
Knotenpunkt Fr o uard, ist Stützpunkt für die Festhaltung des Platemi
und enfiliert das untere Thal der Mosel, sowie das Thal Lay St
Christophe.
\7km südöstlich von Toul liegt das Fort Pont St Vincent
an der Mosel am Ostrande eines Bergvorsprunges (C6te 410), welcher
steil gegen den Madon und die Mosel abfällt. Das Fort, welchei
einen Panzerthurm hat, wird ergänzt durch die BatteVie la Chapelle-
St. Barbe, die nordwestliche Annexbatterie St Jean und
die südwestliche Annexbatterie Bainville. Diese Anlage dient
ebenfalls zur Festhaltung des Plateaus La Haye und sichert die
Brücken der Straße und Eisenbahn über die Mosel; es verwehrt die
Etablierung einer Brücke über die Mosel zwischen dem Fels von
St. Barbe und jenem Punkte, wo der Schlund unüberschreitbar wird,
wodurch der erste mögliche Übergang auf 25km südöstlich des Plataes
verlegt ist. An der Ostlisifere des Plateaus La Haye ist kein fortifici-
torisches Werk angeordnet, aber dieselbe ist von Fr o uard bisLndres
eine starke Defensiv-Position.
Die Lagerfestung Toul, durch das Plateau La Haye verrofr
ständigt, bildet einen wichtigen Stützpunkt für die Offensive. Die Posi-
tion fördert schnelle Concentrierungen, welche unabhängig von der Eisen-
bahnlinie Paris — Straßburg mit den Mobilisierungslinien des Cen-
trums und Südens durchgeführt werden können.
Befestigungen bei Nancy.
Vielfach war von der Befestigung Nancy's die Bede, doch hat
man diese Idee aufgegeben und sich begnügt, in der Nähe der Stadt
die Batterien Amance und Malzlville anzulegen.
(ForUetzttnf folgt)
415
V. Das Repetiergewehr M. 1888 bei Anwendung der Gewehr-
patrone M. 1890.
Von
.Adolf "Welgzk«?,
k, nd k. Hauptmann dtr 1. B<tiUrU-Ditiaion, zugetkeüt dem k. und k. techn. und adm. MÜitür-Comite.
(Hiezu Tafel 16).
V. Das Repetiergewehr M. 1888 bei Anwendung der Gewehr-
patrone M. 1890 ,).
Die Notwendigkeit der EinföhniDg der Gewehrpatrone M. 1890 (mit
rirkungsfähigerem, Bchwachrauchendem Pulver) beim Repetiergewehre
IL 1888 hat auch naturgemäß eine Modification des Aufsatzes zur-
folge, da beim Schießen mit der bezeichneten Patrone eine Geschoss-
to&ngsgeschwindigkeit von 620m resultiert.
Die Frage der Aufsatzmodification konnte auf mehrfache Weise
mit befriedigendem Erfolge gelöst werden, doch war die Lösung an die
Bedingung gebunden — bei Wahrung des ökonomischen Standpunktes —
die Umgestaltungsarbeiten wenn möglich so auszuführen, dass die
Gewehre der Truppen nicht eigens zu diesem Zwecke
eingezogen werden müssen.
Die diesbezüglich angestellten Versuche führten zu dem Ergebnisse,
im die Umgestaltung unter der soeben angeführten Bedingung nur
dann ohne großen Kostenaufwand möglich ist, wenn die für die
Gewehrpatrone M. 1888 giltigen Aufsatzstellungen auch für die Patrone
U. 1890 beibehalten werden. Da aber jeder der soeben erwähnten Auf-
satzstellungen beim Schießen mit der Patrone M. 1890 eine größere Schuss-
weite entspricht, so musste demgemäß eine NeubeziflFerung der Auf-
satztbeilung platzgreifen. Dass dabei diese Schussweite in der Regel einer
*) Wiewohl die officielle Bezeichnung noch nicht festgesetzt ist, soll anstatt
der obigen Benennung in der Folge der Kürze halber immer „Repetiergewehr M. 1888/90"
gesetzt werden.
416 W eigner.
auf 100 Schritt abgerundeten Distanz nicht entspricht, ist einleuchtend,
ebenso selbstverständlich ist es aber, dass diese Abweichung bei
einer von 100 zu 100 Schritt geführten Aufsatztheilung, wie im vor-
liegenden Falle — bei richtiger Ausnützung der Verhältnisse — immer
kleiner als 50 Schritt sein muss.
Durch Schießversuche im Abtheilungsfeuer, welche in der k. und k.
Arinee-Schießschule in Brück a. L. durchgeführt wurden, wurde jedoch
nicht nur erwiesen, dass diese Abweichung bei der großen Rasanz der
Flugbahnengarbe auf das Treffergebnis keinen Einfluss übt, sondern dass
es auch für die mittleren und großen Distanzen ganz gut zulässig ist,
die Aufsatztheilung von zwei- zu zweihundert Schritt zu beziffern. Diese
Art der Aufsatztheilung hat den nicht zu unterschätzenden Vortheü der
größeren Übersichtlichkeit und wurde dieser Vortheü von den mit der
Erprobung der Patrone M. 1890 betraut gewesenen Truppen allgemein
anerkannt.
Nachdem weiter die Möglichkeit vorlag, mithilfe der gegebenen
Aufsatzstellungen die Aufsatzscala zu verlängern, so wurde — in
Anbetracht der Möglichkeit, in besonderen Gefechtslagen auf Distanzen
über 2500 Schritt zu wirken — die Aufsatztheilung bis 3000 Schritte
erweitert.
Auch die Entscheidung betreffs der Normal-Aufsatzstellung,
welche nunmehr mit 500 Schritt festgesetzt ist, wurde hauptsächlich
aufgrund der von den Truppen durchgeführten diesbezüglichen Versuche
gefällt, dann infolge der nunmehr allgemein giltigen Zielregel: „Zielpunkt
ist stets die Mitte des tiefsten sichtbaren Zielrandes". Es mag hiebei
nicht unerwähnt bleiben, dass diese Normal-Aufsatzstellung auch den
großen Vortheü hat, ein specielles Einschießen der Gewehre mit der
Patrone M. 1890 nicht durchführen zu müssen, und zwar aus folgendem
Grunde :
Beim Schießen mit einem auf 400 Schritt mit der Patrone M. 1888,
bei Anwendung der Normal - Aufsatzstellung eingeschossenen Repetier-
gewehre M. 1888 fällt Ziel- und mittlerer Treffpunkt überein. Beim
Schießen mit demselben Gewehre auf 500 Schritt, aber bei Anwendung
der Patrone M. 1890, fällt der mittlere Treffpunkt in die Höhe des
Zielpunktes, jedoch links desselben. Dieses Linksschießen hat nur in den
geänderten Vibrationsverhältnissen seinen Grund und lässt sich leicht
durch Verlegung des Grinseis beheben. Wie bekannt liegt das Grinsel
beim Kepetiergewehr M. 1888 ohnehin lmm links der vertikalen Symmetrie-
ebene des Gewehres. Wird dasselbe wieder in die Mitte der Aufsatz-
Das Repetiergewehr M. 1888 bei Anwendung
417
H.
e verlegt, so fällt beim Schießen mit der Patron»* M. 1890 Ziel-
mittlerer Treffpunkt auf 500 Sehritt ebenfalls überein.
Die Einführung der Gewehrpatrone M. 1890 beim Repetiergewehre,
1888 erfordert daher, nebst der schon erwähnten Neubezifferung
der Aufsatztheiluug, auch eine Verlegung des Grinseis I und mithin
eine Reparatur der Aufsatzklappe,
Eine weitere Abänderung der Aufsatzklappe, die sich als vorteil-
haft, und bei der bevorstehenden Umgestaltung der Autsätze leicht
durchführbar erwiesen hat, besteht darin, dass dieselbe an ihrem vol-
leren, zwischen den Aufsatzbaeken lagernden Theile geschlitzt wird.
üderung gestattet, eine infolge der Abnützung locker geword» lllti
üftatzklappe, durch Ausglühen, Sprangen | Auseinanderbringen der
erseits dos Schlitxes liegenden Theile) und Wiederhatten des
litzten Endes, brauchbar herzustellen*
Schließlich wird auch die Schlagbolzenmutter bei der be
len Umgestaltung der Aufsitze eine kleine Veränderung erfahren,
— wenn auch nicht unbedingt nothwendig — immerhin erwünscht
t Die Ursache dieser Veränderung ist die Thatsache, dass vereinzelnd
Fall vorgekommen ist, wenn bei geladenem Gewehre, gespannter
chlagfeder und nicht ganz geschlossener Sperrklappe zufällig ein Druck
if das Züngel im Sinne des wAbziehensu ausgeübt wurde, beim
in Öffnen der Sperrklappe der vorschnellende Schlagbolzen die
nbeabsichtigte Abgabe des Schusses veranlasste. Das Vorschnellen des
eblagholzens erfolgt in diesem Ausnahmefalle deshalb, weil bei nicht
«ner Sperrklappe, zwischen dieser und der Schlagbolzen-
utter ein kleiner Spielraum besteht, mithin letztere und mit ihr der
hlagbolzen etwas vorrücken kann, sobald ein Druck auf das Züngel
en Abzugstollen genügend weit herabzieht, um die Schlagbolzenmutter
frei zu geben. Durch dieses Vorrücken gelangt aber die Sehlagbolzen-
mutter mit ihrem abgeschrägten Flügel etwas über den Abzugstollen,
d daher nur durch die Sperrklappe allein zurückgehalten, weshalb
beim Öffnen der letzteren sammt dem Schlagbolzen vorschnellen inuss.
Zur Verhütung des unbeabsichtigten Vorschnellen» des Schlag-
bolzens beim öffnen der Sperrklappe dient nun ein kleiner Einschnitt
— Rast — an der unteren, schrägen Fläche der Schlagbolzenmutter,
unmittelbar hinter der Anliegefläche fftr den Ahzugstollen. In diese
Rast tritt der Abztigstollen in dem Falle, in welchem durch uobeah-
röcbtigten Druck auf das Züngel du- S.-hlagbolzenmutter etwas
dien nach vorwärts rückt.
418
W fi |
gne r
ihnten Abänderungen, welche bei Einführung der
irefcrpstrott M. 1890 fem Repetiergewehre M. 1888 ausgeführt
werden, sind nuf der Tafel bildlich dargestellt
Fig. I und 2 zeigen die, die neue Aufsatztb eilung tragenden
ttansehenförmigen Aufsatz-Backen stücke in der Seitenansicht und
aufsieht; Fig. 3 stellt den mit den Backenstücken adjustierten Auf-
satz in der perspectivischen Ansicht dar: a ist eine ringförmiL
Stärkung des linksseitigen Backenstückesund enthält die M
die etwas Längere neue Aufsatzschraube a s. Auf den Außenseiten
beider Backeustücke ist in der Verlängerung der oberen Flache der Auf-
satzstufe je eine mit der Ziffer ö bezeichnete Strichmarke angebr
welche die Controle der Normal-Aufsatzstellung dadurch tri
B — wenn die Stellhebel richtig eingestellt sind — die Verlängerung
der unteren Begrenzungsflächen ihrer Grifftheile mit der Strichmark«
nbereiufiillt. Analoge Strichmarken laufen von den einzelnen Ti;
«hen der Aufsatz-Backenstüeke gegen die Drehaxe der Aufsatzklappe,
und zwar: An dem linken Aufsatz-Backenstüeke von den mit 6, 12 und
18 bezeichneten Theilstrichen, an dem rechten Aufsatz-Barkenstücke
von den mit 24 und 30 bezeichneten Theilstrichen je eine lange Strich-
marke, welche dieselbe Bezeichnung wie der zugehörige Theilstricb
trägt; die von den übrigen Theilstrichen auslaufenden, kurzen Strich-
marken sind uubezeiehnet. Bei s in Fig. 3 ist der Schlitz in der Aufsati-
klappe ersichtlich.
Dil Backenstücke übergreifen die Aufsatzbacken so, da**
neue Aufsatztheiluog tragenden Flanschen, die alte Aufsatztheil
überdecken, die Kerben aber frei lassen.
Die Befestigung der Backenstücke erfolgt vorne durch die
erwähnte neue Aufsatzschraube a i, rückwärts durch kleine 1,
ßnnige Ansätze k a, welche in analoge Ansfräsungen der Aufoatzbft
greifen.
Fig. 4 stellt die abgeänderte, mit der kleinen Rast r tat
Schlagbolzenmutter dar
....
VI. Ballistische Verhältnisse und Wirkunersfäbigkelt den K«-peU*r-
gewehres Ä. IHHS m
Bezüglich der Ermittlung der ballistischen Kleinen* petier-
gewehres M. 1888 90 verweisen wir auf den Abschnitt IV, beziehungs-
weise II.
Das Eepetiergewehr M. 1888 bei Anwendung etc.
419
a) Die Anfangsgeschwindigkeit beträgt 620m.
6) Der Vibrationswinkel wurde mit + 15% Minuten ermittelt.
r) Die Abgangswinkel, Einfallwinkel, Flugzeiten und
Endgeschwindigkeiten sind in der Tabelle I verzeichnet.
d) Die den einzelnen Aufsatzstellungen zukommenden
horizontalen Schussweiten sind nachstehender Tabelle zu
entnehmen :
Aufsatz-
stellang
Schassweite
fteSang 8eh«weite
Aufsatz-
stellang
Schassweit«
Schritt
tiefste
Normal
600
800
1.000
325
500
615
840
952
1.200
1.400
1.600
1.800
2.000
1.177
1.398
1.613
1.825
2.032
2.200
2.400
2.600
2.800
3.000
2.233
2.426
2.610
2.816
2.999
e) Die F lugbahn-Ord inaten für sämmtliche Aufsatzstellungen
enthält Tabelle IL
/) Die bestrichenen Bäume sindin Tabelle III, die Streuungs-
größen in Tabelle IV verzeichnet.
g) Über das infolge der größeren Geschossgeschwindigkeit ge-
steigerte Durchschlagsvermögen dürften nachfolgende
Angaben — mit Bezug auf die schon im IL Abschnitte angeführten
Daten — genügend orientieren:
Die Eindringungstiefe des Geschosses in Bothbuchenholz beträgt
«uf 15 Schritt Entfernung im Mittel 52cm.
Die größte Eindringungstiefe in weiches Holz wurde auf 2.500 Schritt
mit 14cm, auf 3.000 Schritt mit 9'bcm (vom Geschossboden an gerechnet)
gemessen.
Ein Vergleich der vorstehenden Daten mit den analogen der
Bepetier-Carabiners M. 1890 ergibt eine, wenn auch nicht sehr bedeutende,
Überlegenheit zugunsten des Bepetiergewehres M. 1888/90.
Die Umdrehungszahl des Geschosses in der ersten Secunde
beträgt 2.480.
Zur Beurtheilung des B ü c k s t o ß e s, welcher entsprechend der
Vergrößerung der Geschossgeschwindigkeit zugenommen hat, diene nach-
420
Weigner
stehende Tabelle, welche gleichzeitig eine Ergänzung der im II. und IV. Ab-
schnitte enthaltenen bildet:
Waffe
Geschoss-
Gewicht
Anfangs-
geschwin-
digkeit
Gewehr-
gewicht *)
Rückstoß-
geschwin-
digkeit
Rückstoß-
arbeit
9
m
*9
m
Kffm
Repetiergewehr M. 1888/90
Deutsches Gewehr 88
Französisches Repetierge-
wehr M. 1886
158
14-5
14-0
13 7
620
620
630
620
44
3-8
42
4-3
2-23
236
210
1-98
111
108
0*94
0-86
Schweizerisches Repetier-
gewehr M. 1889
f) Bei leerem Magazin
Die größere Bahnrasanz, welche dem Repetiergewehrt
M. 1888/90 gegenüber dem Bepetiergewehre M. 1888 und dem BepetieN
earabiner M. 1890 zukommt, illustiert am besten die folgende Tabelli
der größten bestrichenen Räume für die bedeutendsten Zielhöhe*
und gebräuchlichsten Anschlaghöhen.
Größter bestrichener Raum in Schritten bei einer Anschlaghohe von
1*5 | 09 | 0 4 | 15 | 0-9 | 04 | 0-9 | 04
| 04
Meter
für eine Zielhohe von
1 2'7m
j (Cavallerie)
18m
l'Sm
0-6*
(stehende)
(knieende)
(N*)
(Infanterie)
j 725
770
800
545
625
670
520
575
375
Ebenso wie beim Repetier-Carabiner M. 1890 entspricht auch beim
Repetiergewehr M. 1888/90 der größte Wirkungsbereich: der
tiefsten Aufsatzstellung für liegende Schützen, der Auf-
satzstellung 600 für stehende Schützen, und der AufsaU-
Stellung 800 für Ziele von Reiterhöhe.
Die Normal-Auf satzstellung von 500 Schritt ist insoferne
gerechtfertigt, als unter den im Abschnitt IV unter B 3 besprochene!
Voraussetzungen, die äußerste Flugbahn der starr gedachten Flugbahn-
garbe des einzelnen Gewehres in der Entfernung von 250 Schritt (dem
ungünstigsten Standpunkt des Zieles) noch 13cw unter der supponierte*
Zielhöhe von V8m liegt.
Was schließlich den Qefechtswert des Repetiergewehres
M. 1888/90 in ballistischer Hinsicht anbelangt, so ist derselbe nicht nur
Das Bepetiergewehr M. 1888 bei Anwendung etc.
421
her als derjenige des Repetiergewehres M. 1888, sondern auch dem
9 Repetier-Carabiucrs M. 1890 überlegen, da die, für die Bestimmung des
fechtswertes wichtigten Factoren — Bahnrasanz und Durchschlagskraft
die gleichen Factoren der letzteren Waffe überragen.
Tabelle I.
Distanz
Abgangs winke!
Einfall winke]
Fingzeit
End-
geschwindigkeit
Schritt
Secnnden
Meter
100
0*- 3' -45"
0*- 4'* 12"
0*
13
520 0
L'OO
0*- 8'- 5"
0* - 9' - 34"
0
28
477 5
300
<P-18'- l11
P-SP-* 8"
0
44
443 2
400
0* - 18* - 34"
0°-23'- 66"
0
61
4149
500
0° - 24' - 45"
0»-33'- 0"
0
79
391*2
600
0» - 81' - 85"
0» - 48' - 22"
0
98
371 2
700
0»-89'- 6"
0*-56'- 4"
1
13
353 3
800
Ö*-47'-16"
1» - 8' - 8"
1
39
337 3
900
0*~56'- 9"
l°-82'-36'
1
62
323 0
1000
1»- 5' -46"
1» - 38' - 30"
1
80
BIO' 2
1100
V~%#- 5"
1° - 55' - 52"
2
11
298 '7
1300
1» - 37' - 10"
2* -14' -44"
2
37
288-3
1300
1»~M*~ 1"
2f-35'- 8"
2
64
278 '9
1400
1*~51'-S9"
2° -5?'- 6"
2
H2
270-4
1500
2°- 5- 5"
3* - 20' - 40"
3
21
262-6
1600
2* - 19' - 90"
8» -45' -68"
3
51
2jÖ-3
1700
2* p- 34' - 25"
411- 12' - 44"
3
82
248-3
1800
2Ö - 60' - 22"
4° -41' -18"
4
14
241-6
1900
3"- 7' -14"
6° - 11' - 36"
4
47
235 2
2000
8*-»*- 5"
5° - 43' - 43"
4
•81
229 1
2100
3«~44'~ 0"
6u-17'-49"
5
'16
223-3
2200
4°- 4'- 5"
fin - 54' - T
5
-52
2181
2300
4* - 25' - 27"
7° - 32' - 58"
5
■89
213 2
2400
4ö-48'-H"
8" - 14' - 31"
e
'28
208-6
■>m)
6* - 12' - 36"
8»-59'~ 8"
6
69
204* 8
2600
P-K'~40"
9" -47'- 9"
7
11
200*0
2700
6°- 6' -41"
10« -38' -54"
7
55
1&5'7
2800
6* * 36' - 52"
11° -34' -43"
8
Ol
191-4
2900
7°- 9* -20"
12fl - 34' - 56"
8
49
1S7-1
■iooo
7" - 44* - 50"
13? - 39' - 53"
9
00
182*8
422
W e i g n e r,
Tabelle
Aufratz-
stellung
(Schritt)
Flughöhen in Meter in
50
100
150
200 260
300
350
400 450
Schritt
tiefste (300)
o-
138
0*234
••283
0
280
0-220
0-097
-0093
-0*355
#
Normal(500)
o-
250
0-458
0-618
0
'734
• 779
0-768
0-690
0-540
0297
600
0-
337
0-631
0-878
1
073
1-211
1-286
1*294
1-230
1088
800
1-073
1
873
•
2-486
2-830
1.000
1 258
2
365
.
3-168
3739
1.200
1-767
3
338
.
4 695
5-776
1.400
2350
4
510
,
6-442
8104
1.600
3005
5
821
.
8-408
10 725
1.800
8 733
7
277
.
10*592
13-687
2.000
4536
8
883
13000
16-846
2.200
5 413
10
635
,
15*628
20351
2.400
6*364
12
537
.
18 481
24 163
2.600
7390
14
590
.
21569
28-256
2.800
8*737
17
282
.
25 595
33-636
3.000
10111
20029
29-716
39*126
Aufsati-
stellang
(Schritt)
Flughohen in Meter in
1400
1500
1600
1700
1800
1900
2000 2100
2*00
Schritt
tiefste (300)
.
.
. 1 •
Normal(500)
.
.
.
.
600
.
.
.
800
.
.
.
.
.
.
1.000
.
.
.
1.200
•
1.400
-0 071
-4-467
.
.
.
.
!
1.600
9082
5338
0726
-4812
.
1.800
19-262
16231
12341
7525
1-757
-5159
•
.
2.000
30448
28221
25124
21099
16081
9-995
2754
-5741
2.200
42667
41306
39074
35912
31756
26529
20146
12508
3501
2.400?
55 918
55 494
54198
51970
48746
44449
38993
32*280
24196
2.600
70208
7*793
70504
69*282
67060
63763
59304
53 584
46491
2.800
88 927
90 833
91860
91951
91037
89045
85887
81*463
75660
3.000
108
010
111-258
113625
115
050
115466
114799
112
960
109850
106-855
Das Repetiergewehr M. 1888 bei Anwendung etc.
423
IL
der Entfernung tod
500
550
600 | 700
800
900
1.000 | 1.100 I 1.200 ! 1.300
Schritt
0
0863
2 843
im
6-545
9465
12-730
16370
»•381
34*760
«9512
34*639
41*361
48221
-0400
0-650
-0*894
0 142
2 541
3-905
6-960
10 451
14-381
18-748
23-560
28 813
34513
40664
48-717
56 954
-0-980
1-820
3 410
6-974
11 047
15 631
20-724
26 337
32-464
39- 112
46 284
55 687
65 280
I
0
651
2
469
6
543
11
195
16
433
22
254
28
666
35
748
43
261
51
454
62
195
73
152
-1011
1034
5-616
10-850
16741
23*288
30 499
38 370
46 912
56 125
68 202
80 520
-0
945
4
145
9
•960
16
505
23
777
31
•787
40
531
50
016
60
•248
73
-658
87
•335
-3-518
2 080
8-476
15 673
23 671
32-478
42 093
52-521
63 770
78511
93-545
-0-633
6 345
14-195
22-917
32 522
43-005
54-376
65 124
82 711
99-080
-4047
3*514
12-016
21-462
31-863
43 215
55-527
68-805
86-201
103-937
i
der Entfernung von
2.300 j 2.400 | 2.500 2.600 2.700 2.800 2.900 j 3.000 3.100
Schritt
-7000
14614
37-896
96-346
99-344
662
671
-9-646
15-695
48*598
82-170
545
811
658
-14
20
56
713
808
920
3.345
40-712
855
753
-0 268
25 696
55
424
W e i g ii e r.
Tabelle III.
c
c?
-4-
Bestrichener Raum in Schritten bei cinei
- Zielhohe von
1-8»
0"5m
2'7m
l'8m
0'5m
2 7m
Distanz in Schril
(Aufsatz)
4>
& sc
G
(liegender,
ungedeckter
Gegner)
0» O
> ÜB
O
2 *
(liegender,
ungedeckter
Gegner)
'S <-
Im
An-
merkung
(Teuer stehender Soldaten)
Anschlaghohe: l'5m
(Feuer liegender Soldaten)
Anschlapböhe : 0'4m
Aucklaf-
bibe: 0m
300
300
66
300
300
300
300
CO •
a m
500
500
51
500
500
75
500
•1 1
600
220
43
600
600
54
600
£ G
M «<
700
169
36
700
225
42
700
a >.
800
900
130
103
30
25
224
174
150
116
34
28
325
202
72
59
1000
86
21
138
94
23
150
49
1100
72
18
113
77
19
120
41
1200
61
16
95
63
16
105
35
fr. ^
1300
1400
52
45
81
70
30
26
1 s
1600
40
61
23
.• ^
1600
36
54
20
5 s
1700
32
48
18
1800
1900
29
26
43
39
16
14
».§ 's
^* 00 P
2000
2100
2200
! 2300
24
22
20
18
35
32
29
26
Wie beim F<
stehender Sol
3uer
ilaten
13
12
11
10
Räume sind f
Ilichen Zieles
bestrichene
| 2400
16
24
9
g«§ * £
; 2.')Ü0
< 2<;oo
| 2700
14
13
12
22
20
18
8
7*5
7
|| b«
2HO0
2900
11
105
17
1 16
6*5
6
' :mhk>
10
15
1
55
4> »C
H3 .S !
Bas Repetiergewehr M. 1888 bei Anwendung etc.
425
Tabelle IV.
Distanz
50
100
50
100
GrOsste
Längen-
Streuung
An-
merkung
procentige Streuung nac
h der
Höhe
Breite
Schritt
Me
t er
Schritt
100
0
04
0
11
o-
03
007
15
3
200
0
08
0
22
0
06
016
25
; 300
0
12
0
34
o-
09
0-24
35
a>
400
0
17
0
48
0
13
035
45
*I
500
0
23
0
63
0
17
048
55
3s
600
0
30
0
80
0
21
0-63
60
P 00
700
0
38
1
00
0
26
081
70
g£
800
0
47
1
25
0
32
102
75
3g
900
1000
0
0
57
68
1
1
55
90
0
0
39
•47
1-26
1-53
80
85
1100
0
80
2
30
0
56
1 83
90
ij
1200
1800
0
1
•94
10
2
3
75
25
0
0
66
77
2 16
252
90
90
"C*3
1400
1500
1
1
28
•48
3
4
80
40
0
1
89
02
2-91
333
96
95
Annahme
der Zielw«
1600
1
70
5
05
1
16
3 78
95
1700
1800
1
2
•94
•20
5
6
75
50
1
1
•31
47
4-26
4-77
100
100
2 °
1900
8000
2
2
•48
78
7
8
30
15
1
1
•64
82
531
590
100
100
2100
3
10
9
05
2
Ol
650
100
a~
2200
2300
2400
3
3
4
44
80
18
10
11
12
05
20
50
2
2
2
•21
•42
•65
715
7-85
8-60
100
100
110
2500
4
58
14
00
2
90
9.40
110
2**
2> Ö
2600
5
00
15
70
3
15
10 30
120
2700
5
40
17
60
3
40
1130
120
4>
2800
5
80
19
70
3
70
1250
130
Ss
2900
6
20
22
00
4
00
18*90
130
4>
3000
6
60
24
50
4
40
15T>0
130
fl
55*
426 W eigner. Das Repetiergewehr M. 1888 bei Anwendung etc.
TU. Repetier-Extracorps-Gewehr M. 1890.
Zum Schlüsse sei noch erwähnt, dass zur Bewaffnung der tech-
nischen Truppen das Repetier-Extracorps-Gewehr M. 1890
mit Bajonnett in Aussicht genommen ist.
Dieses Gewehr unterscheidet sich vom Repetiercarabiner M. 1890
nur durch die Garnitur, entsprechend der von letzterem verschiedenen
Tragart, weshalb das im III. und IV. Abschnitte vom Repetiercarabiner
Gesagte — bis auf die soeben erwähnte Abweichung — auch vom
Repetier-Extracorps-Gewehr M. 1890 gilt.
Bezüglich des Bajonnettes ist eine Entscheidung noch nicht gefällt,
doch dürfte das Bajonnett M. 1888 (wie beim Repetiergewehr M. 1888)
gewählt werden.
427
Ein Beitrag zum indirecten Schuss der Feld-Artillerie.
Von
.Axrfcoxi Obj?i»tl,
k. und k. Oberlieutenant im 14. Corp»-ArtiUeri*-Iiegimtnte.
(Mit 8 Figuren im Texte.)
I. Das Überschießen von Deckungen.
Das Schießen aus maskierten Stellungen, noch mehr aber das
Beschießen verdeckter Ziele, hat naturgemäß Schwierigkeiten, welche
vollkommen zu beseitigen wohl niemals gelingen wird ; es ist daher be-
greiflich, dass man den indirecten Schuss aus Feldgeschützen häufig als
ein unfeldmäßiges Kunststück bezeichnet.
Abgesehen von den zeitraubenden Vorbereitungen und den sonstigen
technischen Schwierigkeiten seiner Ausführung hat dieses Schießen den
bekannten Nachtheil, einen Zielwechsel sehr zu erschweren, während
das Beschießen von Truppen in Bewegung, sowie die Beherrschung des
Vorterrains aus verdeckten Stellungen meist ganz unmöglich ist; trotz-
dem hat die moderne Kampfesweise den Wert dieser Schussart für
gewisse Fälle immer mehr und mehr erkennen lassen. Verdeckte
Stellungen, wenn man sie auch nicht geradezu mit Vorliebe aufsuchen
soll, sind gewiss manchmal Stellungen mit freiem Ausschusse vorzu-
ziehen, namentlich dann, wenn das Beziehen von solchen das Moment
der Überraschung ausschließen würde, oder wenn man — wie z. B. die
Torhut-Batterien des Angreifers — einem numerisch viel stärkeren
Gegner gegenübersteht ; überdies können im Verbände größerer Artillerie-
Abtheilungen einzelne Batterien oder Geschützgruppen durch Terrain-
Verhältnisse gezwungen sein, indirect zu schießen. Der specielle Fall,
*o das Ziel in der Visurhöhe des Geschützes nicht sichtbar ist, wird im
Kriege häufig genug vorkommen, jedenfalls viel häufiger als bei Manövern,
die zu einer Zeit abgehalten werden, wo keine hohe Feldfrucht die
Übersicht hemmt.
Das Artillerie-Reglement der italienischen Feld-Artillerie schreibt
vor, dass eine verdeckte Stellung nur dann bezogen werden darf, wenn
es unmöglich ist, eine freie — selbst gefahrliche — Position einzu-
nehmen. Es ist vielleicht nicht ganz correct, den Artillerie- Comman-
428 Christi.
danten in der freien Wahl seiner Aufstellung durch eine derartige
Bestimmung zu beschränken, umsomehr, als das rauchlose Pulver den
Charakter der modernen Kampfesweise ändern und sie weit vorsichtiger
machen wird. Das neue Triebmittel erhöht insbesondere den Wert
maskierter Aufstellung, weil das Fehlen der beim Schießen mit Schwarz-
pulver emporsteigenden Bauchsäulen, beziehungsweise der entstehenden
Bauchwand, den Gegner möglicherweise lange Zeit völlig im Unklaren
lassen kann, von wo aus er beschossen wird und ihn vielleicht über-
haupt nichts ermitteln lässt, als die Schussrichtung.
Es steht demnach außer Frage, dass dem indirecten Schießen der
Feld-Artillerie bei der Ausbildung im Schießen die größte Aufmerksamkeit
geschenkt werden muss. Auch ist es wünschenswert, Mittel zu besitzen,
ihm die größten Schwierigkeiten zu nehmen und seine technische Aus-
führung womöglich derart zu vereinfachen, dass Geschützbedienung, Con-
trole und Leitung des Feuers einheitlich werden, d. h. sich von jenen
beim directen Schießen nicht unterscheiden.
Betrachtet man der Beihenfolge nach die Verrichtungen, welche
das indirecte Schießen nöthig macht, so geht bekanntlich dem Beziehen
einer verdeckten Stellung zunächst deren Wahl und Becognoscierang
voraus. Die schwierigste Aufgabe für den Eecognoscenten bildet jeden-
falls die Prüfung der Möglichkeit des Überschießens des
vorliegenden Visurhindernisses. Eine solche Prüfung ist bei hoher
Maskierung unerlässlich, um das zeitraubende Zurückführen der Ge-
schütze zu vermeiden, wenn erst deren Controlvisur die Unmöglichkeit
des Überschießens darthun würde; überdies ist für die geringe Visnr-
höhe des Feldgeschützes ganz gut eine doppelte Maskierung denkbar,
wonach die nähere Maske, z. B. hochstehendes Getreide, ein Damm etc.,
die entferntere verdeckt und die Controlvisur nach derselben unmöglich
macht. Ist der Baum hinter der Maske, welcher sich zur eventuellen
Aufstellung der Geschütze eignen würde, nach der Tiefe beschränkt, so
wird diese Prüfung invorhinein die Unbrauchbarkeit der Stellung ent-
scheiden und ein zweckloses Auffahren der Batterie verhüten. Selbst
bei Stellungen für directe Visur ist eine solche Controle manchmal nöthig.
z. B. wenn eine Baumreihe Überschossen werden soll, zwischen deren
Stämmen man das Ziel direct anvisieren kann, während zu besorgen isk
dass in die Äste einschlagende Hohlgeschosse vorzeitig explodieren.
Die bestehenden Begeln, nach welchen jene Prüfung seitens des
Becognoscenten vorgenommen werden kann, lassen nicht unmittelbar
erkennen, wie weit man die Geschütze zurückführen muss, wenn vom
Aufstellungsorte des Eecognoscenten die vorliegende Maske nicht über-
Ein Beitrag zum indirecten Schuss der Feld-Artillerie. 429
schössen werden kann. Bezeichnet man die kleinste Entfernung der
Geschütze von der Deckung, bei welcher gegen ein bestimmtes Ziel
letztere noch verlässlich überschössen wird, als Grenzdistanz, so
wird sich für die praktische Anwendung eine Regel empfehlen, welche
diese Grenzdistanz sofort ermitteln, lässt.
Eine solche Regel ist vom Herrn k. und k. Major Josef Schleiss
des Festungs-Artillerie-Regiments Nr. J gefunden und im 10. Heft des
Jahrganges 1889 der „Mittheilungen" veröffentlicht worden. Sie lautet:
„Der Abstand der Geschütze ist pro Meter Deckungshöhe gleich
dem doppelten bestrichenen Baum für Im Zielhöhe der Schussdistanz."
Diese auf den zufälligen Zusammenhang zweier Zahlenreihen
gegründete Formel ist sehr einfach und feldmäßig und, beim Zutreffen der
beschränkten Annahmen für welche sie abgeleitet wurde, sehr brauchbar.
Sie ist — besonders bei geringer Entfernung und Höhe der Deckung —
sehr tolerant gegen Fehler im Schätzen der Deckung und der Distanz;
sie lässt sich deshalb auch dann anwenden, wenn das Ziel einige Meter
unter dem Mündunghorizonte liegt.
Nach dieser Regel beträgt beim Schießen aus dem 9cm Feld-
geschütz auf ein 3.000 Schritt entferntes Ziel die Grenzdistanz hinter
*ner ^r- hohen Maske -— Schritt. Von dort aus könnte die Maske
30m 600
noch verlässlich Überschossen werden. (D. h. die mittlere Flugbahn würde
am das Maß der dreifachen fünfzigprocentigen Höhenstreuung für die
Grenzdistanz über die deckende Linie hinweggehen, wenn die Maske
r— - hoch wäre, d. h. wenn man ihre Höhe um —Ir unterschätzt
MÖTO 16 %
hätte. Bei richtiger Schätzung der Deckungshöhe könnte das Über-
schießen selbst dann noch verlässlich stattfinden, wenn die Distanz blos
2.150 28*3°/
^— Schritt betragen würde, man dieselbe also um ° überschätzt
*«725 9*2 /0
h&tte. Sind endlich Deckungshöhe und Entfernung des Zieles richtig
geschätzt worden, so könnte man auch dann noch schießen, wenn das
Ziel — — unter dem Mündungshorizonte läge).
Innerhalb der durch die Annahmen festgesetzten Grenzen lässt
demnach die Formel genügenden Spielraum zum Ausgleichen von
Sch&tzungsfehlern. Allerdings wird diese Toleranz desto geringer, je
höher die Maske und je größer die Entfernung des Zieles ist, während
alsdann gerade die Schätzungsfehler dieser beiden Größen bedeutender
werden.
Christi
Die besprochene ]i im Ziele im Hünduug&horao&b
lur die Annahme ab worden, dass di i Maske
[long siebt mehr als 6uü Schritt betrage: d mal-
tun in der Wirklichkeit das instnietionsmälHge Au> der
EUebtungsebene für die Geechfttee vornehmen zu kennen. Wr i
nzdistanz, insb» r. wenn di«
eigendeu Ast der Flugbahn gemacht werden toll nicht mehr
brauchbar. Dies ist auch dann der Fall wenn das Ziel stark
liegt, W dasselbe erhöht situiert, so gibt die Formel i
-eu TolertBZ gegen »Schätzungsfehler die fragliche Grenzdistanz
fceod au grofl an. wodurch sieh bei geringer 1 Unter
ike befindlichen, zur eventuellen I
das Überschießen als unmöglich ergeben kann, wähl iu der Tbat
noch möglich wäre.
Da es überdies noch andere Mittel zum Ertheilen Ten
benrichtung gibt und geben BttUfe, al- ekea derRicbtV
ien auf der Deckung gasfl gut denkbar, dass die Prüfung
der Möglichkeit let OberseWaßetw auch bei größerer Entfernung der
■ ■nommen werden muss und beim Beschießen rerdeckter /
sogar filr den absteigenden Ast der Flugbahn Es ist daher
praktischem Werte, eine auch für solche Fälle giltige Regel zu finden.
Der Gedanke, bei derartigen H cchn an gen den Gebräu
der Bchlefltafe] ganz aassueehli essen, war di an*
ii folgenden Betrachtungen.
Das indireete Bchießen ist offenba* nur dann ausführbar, sobald
Dian die seitige Lage von Ziel und Maske — wenn auch nur durch
Sih.it/ung — kennt Die Controle der Möglichkeil berschieBens
lie dem Ziele nähere Maske von dort aus ß
wird, neu die Einfallswinke) unserer Geschosse gröüer sind, als
winkel der feindlichen, Liegen Maske und Ziel einander Beb]
nahe, so wird auch die Berechnung des von gedeckten San
die 1 In allen anderen Fallen des
tndtreoten Schießens ist nothwe
fulirung derselben um Größen bekannt sein:
L Der Höhenunterschied zwischi ke und /
t Di Entfernung der beiden voneinander.
Durch Qrtfien sind der höchste Punkt der Maske und
[{tunkt in ihr Lage gegeben uud auch die inj
Punkte gl Flugbahn einer bestim: lussart — t. H.
Ein Beitrag zum iudirecten Schuss der Feld- Artillerie. 43 1
des Hohlgescboss- Schusses aus der 9cm Feldkanone — vollkommen
bestimmt
Wird zunächst angenommen, dass der Horizont des Zieles mit
jenem der Geschützstellung — genauer mit dem Mündungshorizonte —
übereinfällt, so handelt es sich darum, die Lage jenes Flugbahnpunktes zu
bestimmen, welcher in dieser Ebene liegt: d.i. der Mündungsmittelpunkt ;
seine Entfernung von der Maske ist die verlangte Grenzdistanz. Dieser Vor-
gang ist jedenfalls genauer, als wenn man sich bei der Rechnung auf
die Entfernung der Geschützstellung vom Ziele bezieht, weil diese doch
erst durch die zu berechnende Grenzdistanz vollkommen bestimmt wird.
M Dt
Bezeichnet DDX = H den Höhen - Unterschied zwischen dem
höchsten Punkte der Maske und dem Ziele Z in Metern. DtZ = lOOntx
die Entfernung der Maske vom Ziel und MDX = 100 ?ix die zu be-
stimmende Grenzdistanz; ferner tt die Elevation für die Distanz
J/Z= 100 (n -(- -nty und s jene für die Grenzdistanz, so gilt die
\ Fingbahngleichung:
[ H = MD, arc (st — e),
oder in Metern
H = 75 n arc (et — t).
Für die eigentlichen Kampfdistanzen (bis 3.000 Schritt) wachsen
beim Schießen aus dem 9cm Feldgeschütze die abgerundeten Werte der
Elevationswinkel beiläufig proportional mit der Distanz.
Für n = 10, 15, 20, 25, 30,
ist genau
rund
mithin
s = 1° 9', 1° 58', 2° 54', 3° 57', 5° 9',
s° = 1° 2° 3° 4° 5°
n — 6
5 '
fiir die früheren Annahmen ist demnach
0 nt + *? — 5
also
£, — * — — -.
432 Christi.
Ersetzt man in der für H gefundenen Formel den Bogenwert durch
den Gradwert, so ist der Verwandlungsfactor -r^R anzufügen und man
loO
erhält
Hieraus ist
oder rund
U — 75" n ni <V9fi « «
n = 3-85 . — ,
IH
daraus folgt:
1. Man erhält die verlangte Grenzdistanz für das
Schießen aus dem 9cm Feldgeschütz, wenn man die vier-
fache Höhe der Maske durch die Zahl Hundertschritt
ihrer Entfernung vom Ziel dividiert.
427
2. Die Umkehrung der Gleichung: nx = — ergibt gewissermasseo
eine directe Prüfung des Überschießens aus der bereits innehabenden
Stellung des Eecognoscenten und gibt den todten Baum vor der
Maske an ; ist dieser kleiner als die Entfernung des Zieles, so kann
letzteres beschossen werden.
Wenn die Maske im Bereiche des absteigenden Astes der Flugbahn
liegt, kann die Ermittlung dieses todten Baumes auch dadurch erfolgen,
dass man ihre Höhe mit dem bestrichenen Baume für Im multipliciert
den man für die Distanz 100 n* der Schießtafel entnimmt: ein Verfahren,
welches streng genommen nur dann giltig ist, wenn der Fußpunkt der
Maske im Mündungshorizonte liegt und ihre Höhe nur so groß ist dass
man, ohne praktisch inbetracht kommenden Fehler, den letzten Theil
des absteigenden Flugbahnastes geradlinig annehmen kann. Die Berech-
nung des todten Baumes auf diesem, völlig von ihr unabhängigen Wege,
prüft gewissermaßen die Bichtigkeit der Formel: n = .
So beträgt der gedeckte Baum hinter einer 2.000 Schritt ent-
fernten 5m hohen Deckung beim H. S. aus dem 9cm Feldgeschütze
5 x 19 = 95 Schritt, während er nach der abgeleiteten Formel:
nt = i^-- = 1, d. i. 100 Schritt ist. Der Unterschied der beiden auf
ganz verschiedene Art gefundenen Besultate beträgt blos 5 Schritt.
Ein Beitrag zum indirecten Schuss der Feld-Artillerie. 433
Bei den anderen Entfernungen kommt zwar diese Differenz größer
heraus, die Formel gibt aber immer annähernd übereinstimmende Werte,
welche für die Praxis genügen.
3. Die Gleichung H=—nnx endlich, liefert approximative Werte
der Flugbahn-Ordinaten. Ein Vergleich mit den wirklichen, kann
im besten die Richtigkeit der abgeleiteten Formeln und ihre praktische
Brauchbarkeit prüfen.
Man kann die Flugbahn-Ordinaten leicht berechnen, wenn man hiezu
die Reihe der Aufsatzhöhen benützt.
Iig.2.
Ist At die der Entfernung des Zieles entsprechende Aufsatzhöhe
in Millimetern, A jene für die Grenzdistanz, so gibt die Differenz
(4, — A) das Maß, um wieviel der Aufsatz verschoben wurde, um anstelle
des Punktes A den Punkt At zu treffen. Hiedurch wird der Flugbahn-
pnnkt A um das Maß AB = H nach aufwärts geschwenkt und dieses
Maß, d. i. die Flugbahnordinate für die Abscisse MA = 100 nx resul-
tiert aus der Gleichung
d.h. man erhält die Flugbahnordinate einer gegebenen
Abscisse, wenn man die Differenz der Aufsatzhöhen für
die (horizontale) Schussweite und die betreffende Abscisse
mit dem tausendsten Theil der Abscisse (in Metern) mul-
tipliciert
Eine derartige Berechnung der Flugbahnordinate bildet eine directe
Prüfung der Möglichkeit des Überschießens einer Maske. Ist H die
Höhe der Maske, y die Flugbahnordinate, so ist natürlich
y>H die Bedingung für jene Möglichkeit.
Im Gegenfalle weiß man, um wieviel die Maske zu hoch ist, wodurch
man einen Anhaltspunkt gewinnt, wie weit man noch zurückgehen
müsse, was man dann etwa durch Berechnung des doppelten bestrichenen
Frames für die Differenz (H — y) ermitteln kann.
Ist z. B. zu untersuchen, ob man aus einer Stellung 1.500 Schritt
hinter einer 40m hohen Maske ein 1.000 Schritt vor derselben liegendes
Ziel aus der 9cm Feldkanonen beschießen kann, so berechnet man zu-
434 Christi
nächst für die horizontale Schussweite 2.500 Schritt die Flugbahn-
ordinate, welche der Abscisse 1.500 Schritt entspricht. Hiezu entnimmt
man der Schießtafel oder der Millimeterscala des Geschützaufsatzes die
Differenz der Aufsatzhohen für beide Distanzen und findet
'-t-M-84-88--
Das Hohlgeschoss-Schießen wäre aus der gewählten Stellung nicht
möglich. Denkt man sich die Flugbahn um ihren Endpunkt am Ziele
derart nach aufwärts geschwenkt, dass sie über die Maske hinweggeht«
so gelangt ihr Anfangspunkt um das Maß -1— - — (H — y) nach aufwärts,
25
d. i. im gegebenen Beispiele um — X 2 = 5m. Die Stellung müsste
also soweit rückwärts gewählt werden, dass die Flughohe über dei
jetzigen Standorte 5m beträgt. Der doppelte bestrichene Baum für 1«
beträgt auf 2.500 Schritt nach der Schießtafel 28 Schritt. Die Stellung
muss demnach um 5 X 28 = 140 Schritt weiter rückwärts gewählt
werden.
Mithilfe der berechneten Flugbahnordinate ließe sich daher die Begd
des Herrn Majors Schleiss allgemein, d. i. für jede Entfernung dar
Maske anwenden:
Rechnet man die Flugbahnordinate nach der Gleichung ?/ = 0'26nn„
so erhält man für n = 15, nx =10; g — 39 m, d. i. um Im zu groß.
Für n = 16, )tt = 14 erhält man aus der Differenz der Aufsatz-
höhen berechnet:
y = 62w, nach der Formel y = 0*26 »?>, = 58 w, d. i. um 4w
zu klein;
für n = nx = 10 ist dagegen nach der ersten Art berechnet:
y = 23 m, nach der zweiten Art y = 26 w, d. i. um 3m zu groß.
4if
Wie diese Beispiele zeigen, liefert die Formel n = auf Distanzen
unter 3.000 Schritt zu kleine, auf solchen über 3.000 Schritt dagegen
zu große Werte für die Grenzdistanz, was sich daraus erklärt, weil ffir
kleine und mittlere Distanzen der wirkliche Elevationswinkel etwas
kleiner, für große Distanzen dagegen größer ist, als der aus der Formel
ix — 5
s° = — - — gefundene aproximative Wert für diesen Winkel. Auf diese
5
47/
Formel stützt sich aber die Gleichung n = — .
Ein Beitrag zum indirecten Schuss der Feld- Artillerie.
435
Diese Thatsache geht noch ersichtlicher aas folgender tabellarischer
iasammenstellung hervor.
Tabe
lle I
Akdssc =
200*
400x
600x| 800x
l.000x|l.800x
1.700x
2.200*
2.700* |3.000x
3.200*
Horizon-
tale
Schass-
weite
y-3//so in Metern
1
"4 nn>
1.000x
27
40
40
6 0
3 9
65
2 2
40
— ^—
— ^
— '—
— ;—
1.500x
48
65
81
HO
10 3
135
110
140
96
12 5
40
65
— —
— —
2.000*
7-2
90
131
160
176
210
20-4
24 0
217
250
197
22 7
102
12-5
2.590*
100
11-5
18-7
216
260
28-5
318
34 0
357
37 5
379
390
83-9
340
14-7
165
— —
3.00Ox
131
HO
25 0
26 0
35 3
36 0
44' 1
440
508
50 0
580
55 2
603
55*2
48-9
440
200
202
3500*
167
16*5
330
31-0
467
435
57 8
54 0
682
62 5
81-7
71-5
895
765
87-7
71 5
660
540
42-8
87 5
234
240
Bei der Ableitung der Formel H = —nnt wurde für Schätzungs-
fehler der Größen H und w, kein Spielraum gelassen und die Höhen-
streuung gar nicht berücksichtigt.
Die praktische Brauchbarkeit der Formel verlangt aber nicht nur
einen solchen Spielraum, sondern überdies eine gewisse Toleranz für
Höhenunterschiede zwischen Ziel und Geschützstellung, wenn ersteres
tiefer liegt.
Sollen die Formeln brauchbar sein, so müssen die aus der Gleichung
H = —nnx resultierenden Werte der Flugbahn ordinaten größer sein,
4
als die um das Maß der dreifachen 50% Höhenstreuung für die Grenz-
Äistanz verminderten wirklichen Werte der Flugbahnordinate für diese
Distanz, weil nur dann ein verlässliches Überschießen stattfinden kann.
4#
Die Tabelle I zeigt, dass die Formel n = — eigentlich erst auf
Distanzen über 3.000 Schritt brauchbar ist, während sie gerade für
Distanzen unter 3.000 Schritt abgeleitet wurde.
436
Christi.
Offenbar ist der für die Annahme s° =
gefundene CoSffi-
cient 4 der Formel zu klein. Denkt man sich statt seiner den größeren
Coefficienten £\ so ist die Bedingung für die praktische Brauchbarkeit
der Formel durch folgende Ungleichung gegeben:
V — 3 Hg0> — nnx.
Dieser Bedingung wird noch mit einem beträchtlichen Spielräume
genügt, wenn man k = 6 wählt. Die Tabelle II zeigt, wie hoch die
mittlere Flugbahn über den höchsten Punkt der Maske hinweggeht,
wenn die Grenzdistanz nach der Formel n =
6H
berechnet wird.
Tab
eile
IL
Entfernung (n)
der Maske
2
5
10
13
17
20
23
27
30
32
36
Horizontale
Schussweite
(y— g-wrijj Meter
15
0 5
16
25
15
,
i
.
20
1-2
3'6
62
6 3
4-1
.
i
25
2-3
6 2
16-9
137
13-6
114
53
1
30
38
101
191
230
25-9
23-6
21-9
124
35
58
14 2
277
35-8
40-9
43-4
425
360
256
16 7
40
7'8
198
38 0
47 5
58-3
64 3
658
64-5
580
50 3
300
3 11» =
0-2
05
12
1-8
24
3-3
45
60
78
93
13 0
Die Formel n
67/
liefert demnach auf kleinen und mittleren
Entfernungen annähernd richtige auf große Distanzen dagegen lauter zu
grolie Werte, welcher Umstand aber der Thatsache gerecht wird, dass
alsdann die Schätzungsfehler umso bedeutender werden. Die letzte
Horizontalreihe der Tabelle gibt die Größe der dreifachen 50% Höhen-
streuung für die Grenzdistanz an. Wird dieselbe von den in der gleichen
Yerticalrubrik stehenden Ziffern in Abzug gebracht, so erhält man den
x» LT
durch die Formel w— tolerierten Fehler in der Schätzung der
Grolle //.
Ein Beitrag zum indirecten Schuss der Feld.Artilherie.
437
Wie man sich leicht überzeugen kann, ist die Toleranz der Formel
ehr bedeutend, u. zw. desto größer, je höher die Maske und je weiter
ie entfernt ist : also je schwieriger das richtige Schätzen ihrer Höhe wird.
Nimmt man dagegen an, dass man die Größe nt und // richtig
>estimmt hat, so lässt sich leicht berechnen, welche Toleranz die Formel
jegen Niveau-Unterschiede zwischen Ziel und Geschützstellung hat, wenn
Letztere dominiert.
Die für das Ziel im Mündungshorizont gedachte Flugbahn lässt
ach noch um ein gewisses Maß nach abwärts schwenken, u. zw. um soviel,
dass der über dem höchsten Punkte der Maske gelegene Flugbahnpunkt,
dessen Ordinate y ist, um das Maß
nach abwärts kommt, wodurch der Schnittpunkt der Flugbahn mit dem
Müiidungshorizont um das Maß
1 n
unter denselben gelangt.
Die Größe 0t zeigt, wieviele Meter das Ziel vertieft liegen könnte,
*enn die Größen H und n richtig geschätzt wurden.
Nachfolgende Tabelle III gibt einige Werte ö beim H. S. aus
lern 9cm Feldgeschütz für verschiedene Werte der H und n1#
Tabelle III.
r—
25
20
10
5
H
Meter
10
20
30
10
20
30
10
20
30
10
20
30
n
24
42
4-8
56
7-2
72
3
19
6
33
9
45
6
7
12
13
18
2G
12
4
24
13
36
32
Die Formel n = ist daher zur Berechnung der Grenzdistanz
uch dann noch brauchbar, wenn das Ziel einige Meter unter dem Mün-
lungshorizonte liegt.
Es ergeben sich mithin für den Becognoscenten folgende prak-
ische Begeln:
I. Um zu ermitteln, wie weit hinter der Maske auf-
bahren ist, damit man dieselbe noch verlässlich über-
ehießen könne, dividiert man die sechsfache Höhe der-
438 Christi.
selben durch die Zahl Hundertschritt ihrer Entfernung
vom Ziele, wodurch man die gesuchte Grenzdistanz eben-
falls in Hundertschritt erhält.
_ 6_H
~ ni
IL Will der Recognoscent von seinem Aufstellungs-
orte aus wissen, wie groß der todte Baum vor einer
Maske, oder mit anderen Worten, welche minimale Schuss-
weite anzuwenden gestattet ist, so dividiert er ihre
sechsfache Höhe durch die Zahl Hundertschritt seiner
Entfernung von derselben, wodurch er dieZahl Hundert-
schritt der Tiefe jener Terrainzone erhält, welche durch
die vorliegende Maske gedeckt ist.
6ff
n
Die geringste noch mögliche Schussweite ist 100 (n-f-n,)*.
In Anbetracht des Umstandes, dass beim H. W. aus dem 9cm
Feldgeschütze die Elevationswinkel ca. doppelt so groß sind, als beim
Schießen, kann man für das Werfen die Formeln
3H 3H
n = , ?it =
nt n
gelten lassen, woraus die Regeln folgen:
III. Beim Werfen ist die Hälfte der für das Schießen
berechneten Grenzdistanz anwendbar.
IV. Der todte Baum vor der Maske ist beim Werfen
halb so groß, als beim Schießen.
Man kann sich überzeugen, dass diese vier Begeln auch beim
Schießen und Werfen aus der 8cm Feldkanone anwendbar
sind.
k H
Wie die Construction der Formel u = zeigt, ist es im Interese
nt
einer möglichst großen Toleranz gegen Höhenunterschiede zwischen
Geschützstellung und vertieftem Ziele gelegen, die „Höhe der Maske
nicht zu klein", die Entfernung derselben vom Ziele „nicht
zu groß" zu schätzen.
Einige Beispiele mögen die Anwendung der abgeleiteten Begeln
erläutern.
1. Beispiel.
Der Gegner hat zur Sicherung eines Brückenschlages über den
-X-Fluss Truppen überschifft, welche am diesseitigen Ufer eine zu diesem
Ein Beitrag zum indirecten Schuss der Feld-Artillerie. 439
arallele Häuserreihe besetzt halten, die nach der Karte ca. 900 Schritt
od der Brückenstelle entfernt ist und deren oberste Linie das um-
legende, ebene Terrain um ca. 30m überragt. Die 9cm Batterie eines
ur Verhinderung des Brückenschlages entsendeten Detachements erhält
len Befehl, die Brückenbaustelle zu beschießen. Das Terrain gestattet
ceine Aufstellung für schräges Feuer seitwärts der erwähnten Häuser-
reihe. Wie weit von derselben ist die Aufstellung zu wählen?
Die Bechnung ist:
6 * 30
n = — 9— = 20'
Die Batterie muss 2.000 Schritt vor der Häuserreihe auffahren;
die Schussdistanz beträgt 2.900 Schritt.
Die Controlrechnungen ergeben, dass in diesem Falle das Schießen
noch möglich wäre, wenn die Brückenstelle 26m tiefer liegen würde.
Anderseits könnte die Häuserreihe 47m hoch sein, oder endlich die
Brückenstelle blos 600 Schritt hinter derselben liegen. Die Toleranz
gegen Schätzungsfehler der Größen H und nt ist also sehr groß.
2. Beispiel.
Eine Batterie steht 200 Schritt hinter einem 6m hohen Damme.
Wie groß ist der todte Raum vor demselben?
Mit Bücksicht auf die Feuerhöhe der Geschütze ist hier H = 5m.
Man erhält:
6X5 _r
*.— j— = 15-
Der todte Baum ist beim Schießen 1.500 Schritt, beim Werfen
Mos 750 Schritt; das Schießen ist also aus der gewählten Stellung erst
auf Distanzen über 1.700 Schritt möglich.
3. Beispiel
Wie weit ist hinter einem 4m hohen Damme Stellung zu nehmen,
um ein 1.000 Schritt vor demselben befindliches Ziel zu beschießen?
Man erhält, da H = 3m ist
6X3
*--lö--18-
Die Batteriestellung ist mindestens 180 Schritt hinter dem Damme
tu wählen.
4. Beispiel.
Eine Batterie soll eine jenseits des unpassierbaren X-Flusses erbaute,
on dessen Ufer ca. 2.000 Schritt entfernte Schanze enfilieren, und wird
56
440 Christi
durch eine am jenseitiges Ufer befindliche 30m hohe Terrainwelle zum in-
directen Schießen gezwungen. Die Kammlinie der Maske ist ca. 400 Schritt
vom Flugsufer entfernt; wo ist aufzufahren?
6 X 30
Man erhält n = — -- — = 11-25. Nimmt man an, dass der Floss
lo
100 Schritte breit ist, so hätte man 625 Schritte vom diesseitigen Ufer 1
entfernt aufzufahren; Distanz 2.725 Schritt
g u
Die Formel n = liefert viel zu große Werte fttr die Grenz-
n
distanz, wenn das Ziel stark überhöhend ist; bei stark vertieften Zielen
ist sie ganz unbrauchbar.
Einem dominierend aufgestellten Gegner gegenüber wird es sich
häufig empfehlen, eine verdeckte Stellung zu beziehen, um dadurch die
Nachtheile der Tiefenstellung zu verringern. Vertieften Zielen gegenüber
wird man, wo möglich, in eine Stellung für freie Visur auffahren und
die V ortheile des Dominierens zur Geltung bringen. Es ist aber auch
in diesem Falle ein zwangweises Beziehen einer maskierten Stellung
denkbar, sei es infolge der Terrainverhältnisse, sei es, um nicht in den
wirksamsten Bereich des feindlichen Infanteriefeuers zu gelangen.
Der Recognoscent kommt daher in die Lage, die Prüfung der
Möglichkeit des Überschießens auch bei stark überhöhenden oder bei
stark vertieften Zielen vorzunehmen.
Die Berechnung der Flugbahnordinate wäre eine directe Prüfung;
weil das Schießen nur möglich ist, wenn die der Entfernung der Maske
entsprechende Flugbahnordinate größer ist, als die Höhe der Maske. Im
Gegentheile hat man in der Differenz beider Größen einen Anhaltspunkt
um wieviel weiter rückwärts die Stellung zu wählen wäre, was man
nach der vom Herrn k. und k. Major Josef Schleiss gegebenen
Regel berechnen kann, die sich hiedurch auch für bedeutend über-
höhende oder vertiefte Ziele verallgemeinern lässt.
Es wurde bereits angegeben, in welch einfacher Weise man aus der
Reihe der Aufsatzhöhen die Flugbahnordinaten berechnen kann, wenn sich
das Ziel im Mündungshorizonte befindet. Bei überhöhendem Ziele ist die
Ordinate größer, b«i vertieftem kleiner, u. zw. umso ~-^< ie größer
kiemer J b
der Verticalabstand des Zielpunktes vom Mündungshorizonte ist (Siehe
Figur 3.)
Ist AB = y die Ordinate für die Entfernung der Maske MB
bei der Lage des Zielpunktes Z im Mündungshorizonte; AXB — yx und
Ein Beitrag zun indireeten Schuse der Feld-Artillerie.
441
At B = ytf die Ordinate bei überhöhendem Ziele Z|t respective vertieftem
Ziele Z% und setzt man ZtZ = H, ZZt=V, ferner MZ= 100 wx,
MB, = 100 Nx, so ist:
Es lassen sich also auch bei
. überhöhenden
Zielen die
vertieften
Flugbahnordinaten einfach berechnen.
Das Control- Verfahren durch Berechnung der Flugbahnordinate für
die Entfernung der Deckung gilt natürlich ganz allgemein für
jedes Geschütz und jede Schussart und ergibt die Möglichkeit
des Schießens vom Aufstellungspunkte des Recognoscenten. Die Schwie-
rigkeit der praktischen Anwendung liegt vielmehr in der annähernd
richtigen Schätzung der Größen H oder F, als in der Durchführung der
Rechnung, die sehr einfach ist.
Zwei Beispiele mögen die Anwendung deutlicher zeigen.
1. Beispiel.
Es ist zu untersuchen, ob man aus einer Aufstellung 300 Schritte
hinter einer 20 m hohen Maske ein 2.000 Schritte entferntes und die
projectierte Stellung um 40 m überhöhendes Ziel beschießen kann.
Die Differenz der Aufsatzhöhen für die Entfernungen von 300 Schritt
.und 2000 Schritt ist beim Hohlgeschoss-Schießen aus dem 9cm Feld-
56*
442
Christi.
geschütze 47mm. Mithin ist die Flugbahnordinate rar ein Ziel im Münduogs-
horizonte
y = ^x|-X47 = 10-6m.
Für das überhöhende Ziel erhält man
3
y.
10-6 4. ^- x 40 + 166m.
ZU
Nachdem die Maske um 3*4m höher ist, als die Flugbahnordinate,
so ist das Schießen nicht möglich. Man muss um 2 X 3*4 X 19* = 130*
zurückgehen.
2. Beispiel.
Eine reitende Batterie soll am Kamme einer Höhe auffahren, um
ein 2.000 Schritte entferntes, 50m vertieftes Ziel zu beschießen. Das
Ziel wird durch einen 600 Schritte vor der gewählten Stellung gelegenen,
beiläufig gleich hohen Bücken maskiert. Ist das Schießen möglich?
ng,**.
Die Bechnung ist folgende:
Aufsatz für 2000" = 57mm
„ 600* = 12 „
yt = 20
-X
10 X 4
6
20
Differenz
3
45mm.
X 45 = 20m,
X 50 = 5m.
Das Schießen ist möglich, nachdem die Flugbahn noch 5»» über
die vorliegende Maske hinweg geht.
Ein Beitrag zum indirecten Schuss der Feld-Artillerie. 443
Für den praktischen Gebrauch hat eine Formel, welche die Con-
trole indirect bewirkt, d. h. die Grenzdistanz bestimmt, größeren Wert,
als die Vornahme einer derartigen directen Controle, weil sie sofort
entscheiden lässt, ob überhaupt eine Stellung hinter der Maske möglich
ist. Da der Gefechtszweck die Wahl der Stellung innerhalb bestimmter
Distanzgrenzen vom Ziele gebietet, muss eine Stellung als unbrauchbar
bezeichnet werden, die infolge des nothw endigerweise sehr großen
Abstandes von der Maske die obere der beiden Distanzgrenzen über-
schreiten würde.
Hat der Recognoscent die Prüfung des Überschießens bei stark
vertieften Zielen vorzunehmen, so wäre es kein sicheres Mittel hiezu in der
6 H
Formel n = — den CoSfficienten 6 durch eine größere Zahl zu ersetzen,
n%
um dadurch einen entsprechend größeren Spielraum zu gewinnen; man
muss in einem solchen Falle eine besondere Berechnung der Grenzdistanz
durchführen. Dieselbe kann etwa nach folgenden Formeln vorgenommen
werden.
Für die Annahme, dass das Ziel im Geschützhorizonte ist, wurde
als approximativer Wert der Flugbahnordinate die Relation gefunden:
y = — nnt, wobei y Meter, n und nt Hunderte von Schritte bedeuten.
Liegt das Ziel vertieft, so ist ebenfalls die durch den höchsten
Punkt der Maske und den Zielpunkt gedachte Flugbahn vollkommen
bestimmt, wenn die gegenseitige Lage dieser beiden Punkte gegeben ist
und man kann berechnen, wo der aufsteigende Ast dieser gegebenen Flug-
bahn einen bestimmten Horizont — den Mündungshorizont — schneidet.
Bezeichnet H die Höhe der Maske, V die Vertiefung des Zieles
unter der beabsichtigten Geschützstellung und n die verlangte Grenz-
distanz, so ergibt sich aus einer einfachen Ableitung, die hier der
Kürze halber weggelassen wurde, die Kegel:
4 (H -I- 1^
Man sucht zuerst die Grenzdistanz nt — — — — — - für
eine Geschützstellung im Horizonte des Zieles, berechnet
41'
dann den Wert derGrößeN = ; und bildet schliesslich
die Differenz n = nt — N.
Der ganze Vorgang ist jedenfalls bei weitem nicht so einfach, wie
die für beiläufig im Mündungshorizonte liegende Ziele giltigen Formeln
ihn darbieten, auch soll niemand zugemuthet werden, sich diese Formeln
444 Christi.
zu merken. Wenn sie aber im Notizbache verzeichnet sind, so kann
man danach leicht und einfach die Grenzdistanz berechnen.
Soll man z. B. hinter einem 10m hohen Damme auffahren, um ein
1.000 Schritte vor demselben und 50m tiefer liegendes Ziel zu beschießen,
so ist folgende Rechnung durchzuführen:
4 X 60 nä _. 4 X 60
*< = -lö- = 24' N = ^4- = 6' n=18'
Man müsste 1.800 Schritte hinter dem Damme auffahren; Schnss-
weite ist 2.800 Schritte.
Man kann die Richtigkeit der Formel und ihre Toleranz gegen
Schätzungsfehler der Größen Vt H und nx durch die Regel prüfen, welche
unsere Instruction (G — 55, Punkt 26) angibt
Ist e der bei einer gegebenen Grenzdistanz anzuwendende Elevations-
winkel und tt jener, bei welchem gerade noch das Überschießen der
Maske möglich ist, so ist offenbar e — et > 0 die Bedingung fflr die
Möglichkeit des Schießens.
Im obigen Beispiele ist e — tt = 0° 33' für das Ä & aus
unserem 9cm Feldgeschütze.
Auch bei Anwendung der zuletzt zur Berechnung der Grenzdistanz
beim indirecten Schießen gegen stark vertiefte Ziele abgeleiteten Regel
ist der Spielraum für Schätzungsfehler desto größer, je höher die Maske
ist, und je tiefer das Ziel liegt.
Ist z. B.* H= 50m, V= 100m, ??, = 20, so erhält man nt = 30,
H = 8, also n = 22.
Man hat 2.200 Schritte hinter der Maske aufzufahren, wodurch die
Schussdistanz 4.200 Schritte beträgt.
Die Controlrechnung ergibt e — tx = 1 • 20',
i(H+ V)
Die Formel w. = — ^ • hat übrigens den beson-
deren Wert, dass sie zeigt, ob der höchste Punkt der
Maske unterhalb des auf- oder unterhalb des absteigenden
Astes der Flugbahn gelangt. Ist^^w,, so liegt der absteigende
Ast über der Deckung und es wird die Stellung sehr weit hinter der
Maske gewählt werden müssen, beziehungsweise ein Überschießen der
Maske unmöglich sein, wenn man bei der Wahl der Geschützstellung
hinter der Maske der Tiefe nach beschränkt ist: sei es durch Terrain-
verhältnisse, sei es, weil sonst die Distanz das durch den Gefechtszweck
gegebene Maximum überschreitet. Diese Thatsache lässt sich aus einer
directen Controlrechnung nicht erkennen.
Ein Beitrag zum indirecten Schuss der Feld-Artillerie. 445
Liegt z. B. ein Ziel 100m vertieft and 1.500 Schritte vor einer
4 %• 120
20m hohen Maske, so ist nf = — — — = 32.
15
Man mflsste auf jeden Fall sehr weit hinter der Maske auffahren,
d. h. die Recognoscierung liefert das Resultat, dass sieh nahe hinter
der Maske keine geeignete Stellung beziehen lässt. Die Fortsetzung der
Rechnung ergibt N = — — = 8*5, folglich n = 23*5, so dass die Schuss-
distanz 4.360 Schritte betragen würde.
Aus derartigen Beispielen ist ersichtlich, dass es bei einiger-
maßen höherer Maskierung praktisch unausführbar ist,
stark vertiefte Ziele indirect zu beschießen. Der Vortheil
des DominiereD8 gegenüber einem stark vertieft aufgestellten ungedeckten
Gegner ist jedoch so groß, dass man, um ihn auszunützen, selbst das Auf-
fahren im feindlichen Infanteriefeuer nicht scheuen darf.
Für ein überhöhendes Ziel fällt die nach der Formel n =
nt
Vierechnete Grenzdistanz allzu groß aus, eventuell so groß, dass man
aus dieser Entfernung bereits über die Maske hinweg direct auf das
Ziel visieren könnte. Bei einem stark überhöhenden Ziele kann man
%ur genaueren Berechnung der Grenzdistanz etwa folgende Formeln
benutzen :
Es ist » = : — r-T worin N = — — -.
nx + N nt
In diesen Formeln bedeuten H die Höhe der Maske, H% die
^Überhöhung des Zieles, nt dessen Entfernung von der Maske. Die Ab-
leitung dieser Formeln wurde ebenfalls der Übersichtlichkeit halber
weggelassen.
Ist z. B. über eine 10m hohe Terrainwelle hinweg ein 2.000 Schritt
vor derselben und 50m hoch gelegenes Ziel zu beschießen, so erhält man
4X40 4X10
Die Grenzdistanz ist 170 Schritte; die Rechnung nach der Kegel
6 H
n = — gibt w = 3, also die Grenzdistanz um 130 Schritte zu groß,
die Regel vom T doppelten bestrichenen Raum" ergibt die Grenzdistanz
sogar mit 380 Schritte.
Auch die für überhöhende Ziele abgeleiteten Formeln sind ge-
nügend tolerant gegen Schätzungsfehler, denn die Elevation, um das
überhöhende Ziel zu treffen, ist für die Schussweite von 2.200 Schritt
446 Christi. Ein Beitrag zum indirecten Schuss der Feld-Artillerie.
mit Berücksichtigung des Terrainwinkels 5°, während die Maske ad
bei einem Elevationswinkel von 4° 30' überschössen wird.
Von den Regeln, die zur Controle des Überschießens seitens <
recognoscierenden Officiers angegeben wurden, kann — streng genomi
6 H.
— nur die Formel n = als feldmäßig bezeichnet werden und w
wohl fast in allen Fällen genügen, wo vom indirecten Schießen i
wendung gemacht werden soll. Vermeidet man ein Unterschätzen i
Größe H und ein Überschätzen der Größe wlf so wird man auch
ziemlich vertieften Zielen ein brauchbares Resultat erhalten. Jedenfi
hat man aber sofort nach dem Abprotzen der in der Stellung U|
langten Geschütze die Controle praktisch in der bekannten Weist
wiederholen. Es wird dann schlimmsten Falles ein einmaliger und :
geringer Stellungswechsel nach rückwärts nöthig sein.
(ForUetxung folgt.)
|G3^
Tafel 17.
ty L 2Zjnm)
:■ ••'.ak.t^aMihtComitß
447
Ein Beitrag zum indirecten Schuss der Feld-Artillerie.
Von
^LAtoXL GllXlfftl,
k. und k. OberlkuUnant im 14. Corp*~Artill*rü-IUgivu*te.
(Mit 8 Figuren im Texte.)
(Fortsetzung und 8eolaia.)
n. Das indirecte Richten.
Im allgemeinen ist und bleibt der indirecte Schuss für die Feld-
Artillerie ein Ausnahmsfall und es ist daher nicht statthaft, dieser
Schussart zuliebe solche Änderungen und Neu-Constructionen am Materiale
durchzuführen, welche die feldmäßige Einfachheit der Geschützbedienung,
Controle und Feuerleitung beim directen Schusse vermindern würden.
Unser Geschütz-Aufsatz ist daher blos für den directen Schuss ge-
schaffen; dies ist aber ein Grund, warum die Ausübung des indirecten
Schusses so namhafte Schwierigkeiten findet
Es wäre ein Ideal erreicht, könnte man Geschützbedienung, Leitung
und Controle des Feuers einheitlich machen, so dass es sich gleich
bliebe, ob eine directe Visur möglich ist oder nicht. Diesem Ideale lässt
sich dadurch nachstreben, dass man entsprechende Biohtmittel und
Yisiervorrichtungen schafft, die eigens für den indirecten Schuss dienen.
Die Nachtheile des gegenwärtig diesem Zwecke dienenden Instru-
mentes, des Libellenquadranten, brauchen nicht erörtert zu werden, umso-
weniger als die Einführung des Richtbogens beschlossene Sache ist.
Es mag vielleicht praktisch gleichgiltig sein, ob man beim Ein-
schießen das Ziel in eine Millimeter-, Linien-, Strich-, Meter- oder
Schrittgabel bringt, bei uns ist eben das Stellen des Aufsatzes nach
Distanzscalen in Gebrauch und es ist vielleicht der größte Vortheil
des Richtbogens, dass er auch nach Distanzscalen gestellt wird. Dieser
Vortheil zeigt sich insbesondere dann, wenn man den in den Instruc-
tionen der verschiedenen Feld-Artillerien kaum beachteten, in Wirk-
lichkeit aber sich häufig genug ergebenden Fall ins Auge fasst, dass
einzelne Geschütze einer Batterie nicht direct richten können und zum
Richtbogen greifen müssen, während die anderen direct mit dem Aufsatze
69*
448 Christi.
richten. Man wird in diesem Falle die Libelle des der Distanz ent-
sprechend gestellten Bichtbogens am Nachbargeschütze einspielen lassen
und diese Stellung des Libellenstückes fixieren, um inderfolge die Höhen-
richtung ebenso einfach zu ertheilen, wie das Nachbargeschütz mit dem
Geschützaufsatze.
Ein großer Yortheil des Bichtbogens ist ferner die besondere Be-
rücksichtigung des Positionswinkels. Dieser muss beim indirecten Schießen
thunlichst berücksichtigt werden, weil seine Vernachlässigung zurfolge
hat, dass man nicht die wahre Distanz ermittelt, was den Übergang
zum tempierten Feuer erschweren würde. Beachtenswert ist in dieser
Beziehung der Punkt 105 der deutschen „Schieß- Vorschrift für die
Feld- Artillerie^ Der zweite Absatz desselben lautet:
„Ist das Vorbringen eines Geschützes zum directen
Messen des Geländewinkels nicht möglich, so genügt
schon die Anwendung einer auf das Ziel gerichteten
Latte etc., auf welche der Bichtbogen wie auf dts Ge-
schütz gestellt wird, zur annähernden Ermittelung des
Geländewinkels.u
Der Positions-Winkel kann bekanntlich auch durch Rechpsng
nach einer einfachen Gedächtnisregel gefunden werden: „Man «Mit
den Terrainwinkel in Minuten, wenn man den Höhenunterschied zwischen
Ziel und Geschützstellung in Metern durch die Anzahl Hundert der
Schritte, welche die Distanz beträgt, dividiert und den Quotienten mit
der Gedächtniszahl 45 multipliciert/
Der Bichtbogen dient blos zum Ertheilen der Höhenrichtnng:
nach dem Anlangen in der Stellung ist aber bei relativ hoher Maskie-
rung die Vornahme der ersten Seitenrichtung weitaus schwieriger und
zeitraubender, als jene der Höhenrichtung.
Unsere Vorschriften geben den Vorgang zur Ertheilung der ersten
Seitenrichtung beim Schießen über verhältnismäßig hohe Masken nur für
den einen Fall an, wenn die Natur und Entfernung der Maske — z. B. ein
hoher Damm — das Betreten derselben und das Aussteoken der Bichtungs-
ebenen gestattet. In allen anderen Fällen haben die eingetheilten Chargen
für die Vornahme der ersten Seitenrichtung die nöthigen Maßnahmen nach
eigenem Ermessen zu treffen, wozu sogar die Begeln der praktischen
Geometrie in Anwendung gelangen können.
Es ist vielleicht nicht unvortheilhaft, auf diesen Gegenstand näher
einzugehen.
Ein Beitrag zum indireeten Schuss der Feld- Artillerie. 449
Setzt man an die Spitze dieser Betrachtungen den Grundsatz,
dass von der Feld-Artillerie keine Künsteleien, sondern nur Feldmäßiges
zu verlangen ist, so ergibt sich, dass die Untersuchung der
Möglichkeit, aus einer geplanten Geschützstellung die
erste Seitenrichtung mit feldmäßigenMitteln vornehmen
zu können, eine ebenso wichtige Aufgabe des Becognos-
centen ist, als die Prüfung der Möglichkeit des Über-
schießens der vorliegenden Maske.
Die Vornahme der ersten Seitenrichtung kann in jenen Fällen,
wo sich keine der Begeln unserer Vorschriften anwenden lassen, unbe-
dingt nur dann erfolgen, wenn sich in der Nähe der Geschützaufstellung
ein Haus, ein hoher Baum etc. befindet, von wo aus die Maske über-
blickt und so das Ziel gesehen wird. Da aber solche Objecto nicht
immer dort zu finden sind, wo man sie eben braucht, wird bei einzelnen
Feld-Artillerien die Einführung von eigenen, leicht transportablen Be-
obachtungsleitern geplant, welche freilich auch bei dem directen Schießen
dem Beobachter grosse Vortheile gewähren können ').
Um zu zeigen, in welcher Weise man etwa vorzugehen habe, um
von einem solchen Beobachtungsstande aus die erste Seitenrichtung
der Geschütze einer Batterie auszuführen, werden in folgendem jene
Bestimmungen der Schießvorschrift für die italienische Feld-Artillerie
angeführt, welche diesen Fall behandeln.
Bei der italienischen Feld-Artillerie gilt, wie bereits eingangs
erwähnt, der Grundsatz, den indireeten Schuss nur dann anzuwenden,
wenn es unmöglich erscheint, Stellungen, selbst gefährliche, einzu-
nehmen, von wo das Ziel gesehen werden kann. Die nothwendigen
Bedingungen zur Ausführung des Schießens sind:
1. Die Unbeweglichkeit des Zieles.
2. Das Vorhandensein eines Beobachtungsstandes, von Welchem au9
die Feuerleitung mit der Stimme — wenn auch relaisartig — noch
möglich ist.
3* Die Möglichkeit, die vorliegende Maske zu überschießen.
Das Bichten geschieht hiebei stets nach einer ßichtlatte mit
verschiebbarem Zielpunkte, welche 30m vor der Geschützmündung und
nur ausnahmsweise hinter dem Geschütze so aufgestellt wird, dass die
*) 8iehe . Mitteilungen" 1891, 4. Heft.
450
Christi.
Richtungsebenen der sechs Geschütze der Batterie, — durch Visierkoni
und Richtlatte markiert — annähernd parallel sind.
Als Vorbereitung für das Schießen geschieht:
1. Die Festlegung der allgemeinen Schussrichtung.
2. Das Ausstecken der Richtlatten.
3. Das Richten der Geschütze für den ersten Schuss und die
Regelung der Stellung des verschiebbaren Hilfszielpunktes Ar die
folgenden Richtungen.
Die ersten zwei Verrichtungen geschehen im allgemeinen in der-
selben Weise, wie nach unserer Instruction (G — 55).
Fig. 5.
Wenn jedoch die vorliegende Maske unzugänglich, z. B. von der
Batterie durch einen Fluss oder ein sonstiges Terrainhindernis getrennt
ist, oder wenn sie ihrer Natur nach das Ausstecken der Richtungsebenen
nicht ermöglicht, z. B. Baumcultur, so werden Hilfsmittel der
praktischen Geometrie in Anwendung gebracht, u. zw. der
vorgeschriebene Distanzmesser Gautier, beziehungsweise das Winkel-
prisma desselben, welches rechte Winkel auszustecken gestattet
Zunächst werden vom Beobachtungsstande aus in der Richtung
des Zieles zwei Stangen a und b möglichst weit von einander ausge-
steckt. Von b aus werden mittels des Winkelprismas des Telemeters
in der auf die Schussrichtung senkrechten Linie b c die Richtlatten mit
Ein Beitrag »um indirecteii Schon <h-r F?M-Ar<iUerie,
451
^hriebenen Intervallen ausgesteckt; sodann von den an
Richtlatten aus, ruithüfe desselben Winkelspiegels in zur Schuss-
richtung parallelen Linien, die Mittelpunkte der Gesehützstände ca. 30™
hinter den Richtlatten verzeichnet: hierauf werden die Geschütze in
die ihnen zukommende Aufstellung eingeführt.
Wenn die vom Beobachtungsstande ausgesteckte Kichtungslinie a h
die BatteriesteUung durchschneidet, werden zuerst links, dann rechts
die Richtungsebenen markiert. Stehen die Geschütze aber bereits abge-
ätzt in der gewählten Stellung, so schreitet man in der Linie hc fort,
i man durch das Winkelprisma fortwährend auf ein Geschütz
blickt, bis die Stange l und «las betreffende Geschütz übereinander
erblickt werden. Dort äst die Richtlatte des betreffenden Geschützes
aufzustellen. Diese Procedur muss für jedes Geschütz besonders durch-
geführt werden.
Sind die Richtlatten ausgesteckt und vom Batterie-Commandauten
die Distanz und der Elevationswinkel mit Rücksicht auf den Terrainwinkel
angegeben* so wird der Aufsatz wie oonnal gestellt und die Seiten-
richtung nach der Richtlatte ertheilt. Hierauf wird die erste Höhen-
richtung mit dem Quadranten gegeben und nun der Hilfszielpunkt
derart verschoben, bis er in der Visierlinie «scheint Wenn dies infolge
der Terrain Verhältnisse nicht möglich ist, d. h. die Richtlatte zu hoch
♦»der zu tief steht, wird vom Ersatz-Aufsätze (Aha wmp$nmtor$) Ge-
brauch gemacht und bei derselben Aufsatzstellung durch Auf- oder
AbwÄrtsschieben des Visiers die Visierlinie auf den Hilfszielpuukt einge-
richtet Selbstverständlich wird auch der Geschützstand bezeichnet und
das Geschütz nach jedem Schusse genau vorgeführt; das Richten erfolgt
aber ttetn mit dem normalen Aufsatze nach dem Hilfszielpunkte, geradeso
wie bei freiem Ausschüsse nach dem Ziele.
Im bei -ehr schmalen Zielen, dann beim Einschieben, dkl
aller Geschütze auf einen Punkt zu concentrieren, wird das Visier jedes
hützes gegen das Bi iiütz — in der Regel ein mittleres —
um eine gewisse Zahl Millimeter remehftbftfti die M Formel
1 -=- erhalten wird, worin D die Schnssdistanz und E
U
die
des betreffenden Geschützes vom 1 hütze bedeutet
I die Schusslinie seitwärts der Batterie ausgeleckt worden, so
bedeutet E die Entfernung i hützes v»>n dieser. Reicht die Ein-
Aufsatzquer arme uicht aus, ms die riMtfge Seiten rerecl
'i zu können, so hat schon in V n d<<r Batterie-
452 Christi.
Commandant nach dem Augenmaße die Bichtangslinie ab so weit seit-
wärts des Zielpunktes ausstecken zu lassen, als die Mitte der Batterie
seitwärts jener Sichtungslinie ist
Der ganze Vorgang bedingt jedenfalls ein zeitraubendes Verfahren:
er verwandelt aber das Richten beim indirecten Schusse in eine directe
Aufsatzrichtung, noch dazu mit einem der Schussdistanz entsprechend
gestellten Aufsatze. Die principielle Benützung des künstlichen Hilfs-
zieles muss als Einbuße an Feldmäßigkeit bezeichnet werden, welche
vielleicht nicht nöthig wäre, wenn man beim indirecten Schusse stets
den Ersatz-Aufsatz benützen würde. Dieser Ersatz-Aufsatz der neben
dem eigentlichen Geschütz- Aufsatze zu den Geschütz- Ausrüstangs-
gegenständen zählt, ist eigentlich ein für die Vornahme des indirecten
Schusses bestimmtes Instrument. Er besteht, wie der gewöhnliche
italienische Geschütz-Aufsatz, aus dem röhrenförmigen Aufsatzstabe von
fünfeckigem Querschnitte und aus dem Aufsatzkopfe mit dem beweg-
lichen Querarm. Der Aufsatzkopf bildet die obere Begrenzung euer
Metallröhre, welche durch die Höhlung des Aufsatzstabes reicht und
durch Drehung eines am unteren Ende desselben befindlichen Knopfes
innerhalb bestimmter Grenzen nach auf- und abwärts bewegt werden kann.
Die Metallröhre, welche den Aufsatzkopf mit dem Querarme trägt, zeigt
25mm unterhalb desselben eine herumgehende Eerbe. Wenn diese mit
dem Nullpunkte der Distanzscala übereinfällt, so ist der Ersatz-Aufsat!
unter die gleichen Richtbedingungen gestellt, wie der normale. Es kann
also bei jeder Aufsatzstellung das Visier selbständig bis zu 25mm nach
auf- oder abwärts bewegt, somit die Aufsatzhöhe variiert werden, ohne
die Aufsatzstellung zu ändern. Der Vortheil dieser Construction fi&r das
Richten nach Hilfszielen ist einleuchtend.
Der Ersatz- Aufsatz wird angewendet:
1. Zur Vornahme indirecter Tempierungs-Correcturen bei verdor-
benem Brandsatz der Shrapnelzünder.
Dieses Correcturverfahren ist vollkommener als das Plattenverfahren
der deutschen Feld-Artillerie, da hier die Aufsatzhöhe um ein beliebiges
Maß, dort nur um s/16°, die Plattenstärke, geändert werden kann, ferner
weil hier auch eine Verminderung der Aufsatzhöhe möglich ist,
während man dort bei solcher Notwendigkeit zum Richtbogen greifen,
also das Richtinstrument wechseln muss.
2. Zur Vornahme geschützweiser Correcturen der Höhenrichtung,
ohne die allgemein giltige Aufsatzstellung zu ändern.
Ein Beitrag zum indirecten Schnss der Feld-Artillerie. 453
3. Beim indirecten Schießen behufs feineren Einsteilens der Visier-
linie auf den Hilfszielpunkt (die bewegliche Zielscheibe der Richtlatte),
beziehungsweise zum Einstellen der Visierlinie auf diesen Punkt, wenn die
Richtlatte zu hoch oder zu tief steht, um mit normal gestelltem Auf-
satz nach ihr richten zu können.
Es bestehen bereits für das indirecte Eichten zweierlei Bicht-
instrumente, der Bichtbogen oder Quadrant und der Aufsatz mit dem
nach auf- und abwärts verschiebbaren Visier. Beim Gebrauche eines
solchen imiss, sobald man sich für die Anwendung eines künstlichen
Hilfszieles entschließt, die erste Höhenrichtung mit dem Quadranten,
beziehungsweise dem Bichtbogen ertheilt werden.
Wenn man den Wert künstlicher und natürlicher Hilfsziele ver-
gleicht, so kann man ersteren blos den Vortheil zugestehen, dass sich
ihre Anwendung bei der Friedensausbildung leichter einüben lässt, als
die Benützung und das Aufsuchen natürlicher Hilfsziele ; ferner dass sie,
weil dem Geschütze nahe, auch bei Nebel, Begen, Schneefall, Bauch-
masken u. dgL gebraucht werden können, wo das weiter entfernte,
natürliche Hilfsziel verschwindet. Dagegen sind es besonders zwei Nach-
theile, die ihre Anwendung, wenigstens zum Ertheilen der Höhenrichtung,
geradezu unfeldmäßig machen. Es hat: 1. jedes Geschütz einen eigenen
Zielpunkt, was Leitung und Controle des Feuers ungemein erschwert
und 2. ist nach jedem Schusse ein genaues, daher mühsames, zeitrau-
bendes und bei weichem Boden unmöglich genau zu bewerkstelligendes
Vorführen der Geschütze nöthig, was die Streuung sehr vermehrt.
Deshalb will der russische Artillerie-Oberst Baumgarten in einem
Artikel des „Artillerie-Journals" nichts von der Anwendung der Bichtlatte
wissen, weil angeblich das zur Hemmung des Bücklaufes am Protz-
stockschuh der russischen Batteriekanonen angebrachte Pflugschareisen
den Boden derart aufwühlt, dass es unmöglich ist, das Geschütz beim
Verführen genau in die vor dem Schusse innegehabte Stellung zu
bringen.
Während die deutsche Schießvorschrift die Verwendung natürlicher
Hilfeziele nur dann gestattet, wenn das Ausstecken der Bichtlatten
nicht möglich ist, das italienische Artillerie-Reglement natürliche Hilfs-
ziele gar nicht erwähnt: ist nach unserer Instruction (G — 55) mit
Recht gerade die Anwendung künstlicher Hilfsziele ein Ausnahmsfall.
Es ist thate&chlich das directe Bichten nach einem einheitlichen, daher
454
ChrUtl,
genügend weit entfernten Hilfsziele das einzige Mittel, uni jeglichen
Unterschied in der Durchführung des Richtens beim direeten und beim
iudirecten Schusse verschwinden zu inachen. Allerdings ist zur Vornahme
einer solchen Richtung der jetzige Geschütz-Aufsatz nicht gutgeei.
weil man die Visierlinie des gerichteten Geschützes nicht auf den
Hilfszielpunkt einrichten kann, ohne die coininandierte Aufsatzstelkng
zu ändern.
Um bei der Aufsuchung des Hilfszielpunktes in der beiläufigen
Schussrichtung nicht auf einen allzu schmalen Terrainstreifen beiderseits
der Schusslinie beschränkt zu sein, muss der Aufsatz überdies gestatten,
die Visierlinie auch auf ziemlich weit seitwart- «ler Riehtungsebene
liegende Hilfszielpunkte einzustellen. Ferner ist es wünschenswert d*w
der Aufsatz nicht blos einen Wechsel der Aufsatzhöhe bei ungeänderte/
Aufsatzstellung, sondern auch einen Wechsel der Seitenverschiebung bei
umgeänderter Stellung des Querarm-Visiers vornehmen lasse, um jegliche
geschützweise Verschiedenheit der Aufsatzstellung zu vermeiden*
Wenn man in der Mitte der Batterie stehend, oder zu Pferde
sitzend, oder einen selbst noch höheren Standpunkt einnehmend, die
scheinbare Überhöhung des Hilfszäeles über das wahre Ziel — den
verticalen Abstand des nach dem Hilfsziele gezogenen Sehstrahles vom
Ziele — annähernd schätzen, desgleichen die horizontale Entfen
dieses Sebstrahles vom Zielpunkte beiläufig angeben kann, so ist «
möglich, schon die erste Höhen- uud Seitenrichtung auf das Hilfeiwl
mit dem Aufsatze direct vornehmen zu lassen, wenn dieser die den
geschätzten Abständen entsprechenden Verschiebungen des rückwärtigen
Visierpunktes uach abwärts und seitwärts ohne Änderung der Aufsatz-
Stellung gestattet Sind diese Verschiebungen schon bei der Recognoscierung
der Stellung berechnet worden, so erleidet die Feuereröffnung nach dem
Anlangen der Batterie gar keine Verzögerung.
Eine fehlerhafte Schätzung des horizontalen Abstandes könnt*
allerdings eine sehr große Seitenabweichung des ersten Schusses zurfolp
haben. Nachdem diese aber ihrer Größe nach zu beurtheilen ist, warf
man wohl mit den nächsten beiden Schüssen bezüglich der Schuß-
richtung eingeschossen. Das unrichtige Beurtheilen des verticalen Ab-
standes der Visierlinie nach dem Hilfszielpunkte vom wirklichen Ziele
hätte die Folge, dass der erschossene Aufsatz nicht der wahren Distam
entspräche, welcher Umstand jedoch nur bei dem Übergange zum tem-
pierten Feuer merklich würde und auch da vermuthlich in geringerem
Grade, als bei einer Quadrantenrichtung, bei welcher der Positionswinkel
Ein Beitrag zum indirecten Schoas der Feld-Artillerie.
455
naebUUsigt, oder falsch berechnet wurde. Ist überdies die Batterin-
stellung seitlich geneigt, so dass größere Höhen-Unterschiede zwischen
len einzelnen Geschützständen sich ergeben, so würde die Quadranten-Rich-
ag eine große Vermehrung der Längenstreuun^ hervorrufen, weil
allen mit derselben Elevatum gerichteten Geschützen zwar dieselben
horizontalen aber ganz verschiedene wirkliche Schussweiten zukommen;
Tabelle IV zeigt diese Unterschiede,
Tabelle IV.
~ -a ~
- :
» = 10
15 | 30 | 25 30 j 35
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4*| IM 15 ■>()
■_'.-■ :;m ■,:,
4"
45
Das Ziel befindet sich im älündangs- Horizonte des
oberen unteren
ix h n t z e s
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Uvuj de« tiefereu Getcbüue* fefcl
kört um Scbfitt
Der ScbuM de* böhvrun Getobüue«
jebt wolt am ■. Schritt)
1
62
31
80
14
10
8
6
5
49
29
1<»
13
10
-
6
5
1
117
64
41
SO
16
12
IQ
96
66
H
26
20
16
12
10
3
190
ion
42
30
M
18
15
143
M
56
39
30
C'4
18
15
4
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136
56
S6
40
n
24
20
164
104
74
51
39
32
24
20
171
109
7n
50
40
80
25
200
125
91
63
39
30
25
10
433
227
152
103
86
66
61
369
233
172
120
98
68
49
.
i
380
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166
135
100
78
470'
335
247
180
144
125
M
71
20
•
600
327
220
181
150
105
573
421
314
233
188
144
120
n
Eine directe Aufsatzrichtung nach dem Hilfszh«]-
>unkte berücksichtigt dagegen die geschützweise Ver-
ichiedenheit der Positionswinkel.
Hilfeiielptinkte, ist es entschieden von Vortheil, wenigstens bei allen
tilgenden Richtungen Höhen- und Seitenriehtung mit einem der Diatanz
entsprechend gestellten Aufsatze nach einem einheitlichen Hilfsziele vor-
nehmen zu können, wenn die erste Höbenrichtung mit dem Quadranten
ier Richtbogen und die erste Seitenrichtig nach irgend einer der
bekannten Methoden bewirkt wurden.
Um der Forderung zu entsprechen, dass der rückwärtige Visierpunkt
>hne Änderung der Anfsatzstellung und Seitenverschiebung sich in
vertiealem und horizontalem Sinne bewegen lasse, konnte etwa folgende
im Principe angegebene — Construction durchgeführt werden.
456 Christi.
Die verticale Verschiebung ließe sich bei unserem Feldgeschütz-
Aufsatze dadurch bewirken, dass bei normal gestelltem Aufsatze ffir
das Hohlgeschoss oder Shrapnel-Schießen die Aufsatshülse nicht ganz ein-
geschoben würde, sondern um ein gewisses Maß, z. B. 50 Strich ä \'tm*
über die obere Begrenzung des Auftatzkanals hervorstünde, wozu aber
letztere durch Abnahme von Bohrmetall entsprechend tiefer gelegt werden
müsste. Vorteilhafter als diese Tieferlegung wäre die Anbringung eines
um 50 Strich höheren Visierkornes, weil dann auch auf links von der
Richtungs-Ebene liegende Hilfsziele gerichtet werden könnte, ohne bei
«leviertem Bohr durch das Bohrmetall daran gehindert *u werden. Das
Verschieben der Aufsatzhülse mit dem durch die obere
Aufsatzstellschraube fixierten Aufsatzstabe, welcher
der Distanz entsprechend gestellt bleibt, bringt die
Visur auf einen höher oder tiefer gelegenen Hilfsziel-
punkt und beseitigt dadurch die größte SchwierfgfeTt,
welche bisher dit Benützung von Hilfszielen f&r die
Höhenrichtung gehabt hat.
Das Princip der vorgeschlagenen Aufsatz-Construction ist dasselbe,
wie es beim italienischen Ersatz-Aufsatze durch das auf- und abwärts
bewegliche Visier durchgeführt erscheint
Bei unserem Geschütz- Auf satze ist die praktische Durchführung
dieses Principes durch das Vorhandensein einer Aufsatzhülse verein-
facht. Anstelle der beim praktischen Schießen kaum in Gebrauch
gelangenden Fortsetzung der Distanzscala für das Hohlgeschoss-Schießeo
von 5.700 bis 6.000 Schritt wäre auf der linksseitigen Fläche der
Aufsatzhülse eine Strichscala anzubringen, deren Nullpunkt z. B. 50 Strick
unterhalb der oberen Begrenzung dieser Fläche liegen und welche auch 50*
nach abwärts reichen würde. Eine Strichscala ist praktischer als eine Milli-
meterscala, weil sie die Umrechnung in Meter vereinfacht, denn 1* zu
4 n n 3
— mm hebt oder senkt den Flugbahnpunkt um — w, \mm um — Xj*
In analoger Weise wäre eine derartige Strichscala auf der links-
seitigen Fläche des Aufsatzstabes anzubringen, um beim Werfen die-
selben Vortheile auszunützen. Bei dieser Schussart wäre bei normal
gestelltem Aufsatze der Aufsatzstab bis zum Nullstrich seiner links-
seitigen Strichscala herauszuziehen. Das Einstellen der Visierlinie atf
ein Hilfsziel nach bewirkter Höhenrichtung würde dann durch Verschieben t
des Aufsatzstabes bewirkt werden.
Die Vortheile der vorgeschlagenen Aufsatz-Construction sind zahl
reich und kurz zusammengefasst folgende:
1. Sie gestattet mit einheitlicher, u. zw* der Distanz ent-
»rechender Aufsatzstellu ng auf beliebig hoch oder tief
gelegene Hilfszielpunkte zu richten, u. KW« sowohl auf
gemeinsame als auch auf verschiedene, eventuell künstliche. (Rieht 1:
mit Zielscheibe.)
2. Sie erspart demnach das neuerliche Ausstecken der Richtlatte
in der Nähe des Geschützes, wenn die Richtungsebene auf einer hohen
Maske durch 2 Richtlatten bezeichnet wurde, welches zeitraubende Ver-
fahren gegenwartig nöthig ist, um nicht bei jeder Seitenrichtung das
Rohr längere Zeit elevieren und dann zum Ertheilen des Richtungs-
winkels wieder senken zu müssen. Der Vorgang nun Festlegen der
enrichtung durch Richtlatten wird vereinfacht und seine Dauer ab-
rürzt
3. Sie erleichtert das Richten nach einem Hilfsziele bei undeutlich
oder nur z» sichtbaren Zielen, beziehungsweise bei solchen, die
keinen deutlichen Zielpunkt bieten. In diesen, beim Schießen auf mitt-
lere und große Distanzen sehr häufigen Fällen, würde nach bewirkter
erster Richtung die Visierlinie durch Verschieben der Aufsatzhülse auf
ein Hilfsziel gerichtet Dadurch ist auch das Verfahren bedeutend ver-
einfacht, welches jedesmal nach bewirktem Gruppenschießen im Sinne
des letzten Absatzes des Punkt 3 unserer Schiellregeln durchgeführt
werden muss, indem der Gebrauch des Quadranten ganz entfallt.
4. Die Notwendigkeit, sich des Quadranten bedienen zu müssen,
ist selbst beim indirecten Schießen ganz beseitigt oder höchstens auf
die Ertheilung der ersten Höhenrichtung beschränkt
5. In dem häufig vorkommenden Falle, dass einzelne Geschütz-
Vonneister einer Ratterie das Ziel nicht seheu, richten doch alle mit
dein gleichen Aufsatze; ein Theil auf das Ziel, der andere auf ein
gemeinsames oder besonderes Hilfsziel, so dass die Feuerleitung gar
nicht beeinflusst und blos die Controle etwas erschwert wird.
!6. Sie gestattet geschützweise Correcturen der Auf-
tzhöhe ohne Änderung der Aufsatzstellung vorzuneh-
eo und wahrt hiedurch der Batterie den Einheits-Aufsatz.
7. Sie würde eventuell die Benützung einer einheitlichen Distanz-
ila für beide Schussarten ermöglichen, wenn die für jede Distanz
kannte Differenz der Aufsatzhöhen durch Verschieben der Aufsatzhülse
berichtigt wird.
8. Ohne damit für die Annahme der indirecten Teiupkru
rectur eintreten zu wollen, sei erwähnt, dass eine derart »ta-
458 Christi.
Constmction solche Correcturen schärfer und feldmäßiger vornehmen
ließe, als das Plattenverfahren der deutschen Feld-Artillerie.
Am einfachsten ist das Verfahren beim indirecten Schusse, wenn
der in die Stellung vorausgeeilte Batterie-Commandant ein geeignetes
Hilfsziel in der Sichtung des Zieles vorfindet, dessen scheinbare Über-
höhung über dem letzteren er zu schätzen vermag.
Diesbezüglich sei eine kurze Abschweifung gestattet
Die richtige Schätzung solcher Höhen ist ebenso wie jene der
Sprenghöhen lediglich Übungssache. Solche Übungen haben nur dum
praktischen Nutzen, wenn die geschätzten Größen auch gemessen werden
können. Der Geschütz-Aufsatz eignet sich sehr gut zum Messen des
scheinbaren Höhenunterschiedes zweier Punkte des Terrains, sofern deren
Entfernung bekannt ist.
Man visiert mit auf Null gestelltem Aufsatze oder mit einer be-
stimmten Aufsatzhöhe, z. B. 80mm, auf den höheren der beiden PnnWe
— das Hilfsziel — dessen Entfernung nicht in Betracht kommt, nnd
schiebt dann den Aufsatzstab so weit heraus, bezw. dreht an der Leit-
spindel, bis die Visur den tieferen Punkt — das Ziel — trifft, dessen
Entfernung bekannt sein muss. Die Millimeterdifferenz der Aufsatxhöhen
gibt den scheinbaren Höhenunterschied, die Seitenverschiebung den
scheinbaren seitlichen Abstand beider Punkte. Ist z. B. die Aufsatzhöhe
beim Visieren auf den tieferen 2.500 Schritt vom Geschütz entfernten
Punkt 16mw, so beträgt der scheinbare Höhenunterschied beider Punkte
l6 + io + T = 30m-
Auf diese Art kann man auch die wirklichen Höhen verticaler Objecte
messen, deren Entfernung vom Geschütze man kennt; man kann dadurch
ermitteln, um wieviel man sich beim Schätzen dieser Höhen geirrt hat
und kann dem Gedächtnisse nach und nach einprägen, wie die Höhen
gewisser Objecte, als : Häuser, Thürme, Bäume, hohe Bauchfänge etc. auf
verschiedenen Distanzen dem Auge erscheinen. Zur Berechnung der mit
dem Geschütz-Aufsatze gemessenen Höhen sowie zur Vornahme von
Correcturen bei bekannten Höhenabweichungen wäre auch eine Strichsctli
praktischer, als die Millimeter-Eintheilung.
Aus der bekannten Höhe eines Gegenstandes kann man umgekehrt
durch Messung derselben mittels des Geschützaufsatzes auf die Ent-
fernung schließen. Ebenso könnte man durch Messung bekannter, xtf
Schusslinie senkrechter, horizontaler Entfernungen mittels der Milli-
meter-Eintheilung des Querarmes die Distanz bestimmen und so z. R
Ein Beitrag zum indirecten MlMf der Felä-Artillerie.
459
er gemessenen Frontbreite einer Batterie deren Entfernung
ittelo. Nachdem das Schätzen von zur Schussriehtnug senkrechten
Entfernungen viel leichter und genauer vorgenommen werden kann, als
jenes der Diatanz, so ist eine derartige Übertragung nicht ohne prakti-
schen V üistverständlich soll mit diesen Angaben nicht gemeint
sein, im Ernstfalle auf diese Art Distanzen zu messen; bei Manövern,
wo man die Kanone nicht wie im Kriege als Distanzmesser benützt,
kann aber ein solches Verfahren in Fallen, WD nach der Specialkarte
eine Orientierung schwer möglich ist, Aufschluss über die Entfernung
geben, Misst man z. B. die Frontbreite von 4 abgeprotzten Geschützen
mit 30mm, so wäre deren Entfernung 2.000 Schritt, wenn die Frontbreite
ur»*uau dw vorsehriftsniüllige, d. i, 60 Schritt wäre. Ist dieselbe in
Wirklichkeit um 10 Schritt grölier oder kleiner, so hätte man die
Distanz um 983 Schritt zu klein, resp. zu groß gefunden. Einzelne
-chütze-Intervalle sind wohl zu unregelmäßig, um auf diese Art
Mstanz messen zu können. Kannte man durch ein feldmäßiges
Instrument die Zielbreite genügend genau ■tatieii, iO Hefte
lleicbt, auf diesem Principe basiert, eine frldmftlJige Distanzmessung
lurchfuhi
Nimmt man — um wieder auf das eigentliche Thema zurüek-
<mmen — beispielsweise au, der in die Stellung vorgeeilte und die
Mitte derselben repräsentierende Batterie-Commandant schätzt dass die
Fisur nach dem beabsichtigten gemeinsamen Hilfszielpunkte 60m D
das ca. 2.500 Schritt entfernte, ihm zu Pferde sitzend gerade noch
bibare Ziel hinweggeht, so kann er die Geschütze gleich nach dem
Ibprotzen direct mit dem Aufsatz 2-500 Schritt auf das Hilfsziel richten
25
sen, wird aber anordnen, dass die Aufsatzhülsen um 50: — = 20 Strich
funeingeschoben werden, wozu er etwa nach erfolgtem Conimando zur
?euerer<5finung avisiert: ,.20 Strich wenig
Hätte er wahrgenommen, dass das Hilfsziel scheinbar ca. 60 Schritt
tits seitwärts des Zieles liegt, so commandiert er überdies die nothige
enversckiebung, d. i. 60:2-5 = 24 links
diese Berechnungen wären vor Anlangen der Batterie vor-
nehmen; in dieser Weise ist der Vorgang iuWOÜI JUNI beim
ürecten Schießen gleich. Selbstverständlich ist er aber nur dann mui
in sich ein geeigneter Hilfszielpunkt vorfindet. Bei dfC Wahl demselben
man aber durch die Kürze des gegenwärtigen Aufsatz-Querarms
räumlich sehr beschrankt.
460
C h r i « t L
Um aber den Vortbeil des direeten Richtens in allen Fällen aus-
nützen zu können* welche ein indirectes .Schienen nothig maehen, m«,
die Visiereinrichtung des Geschützes gestatten, auch weit seitw*
der durch die Mitte der Batterie-Stellung und das Ziel
gedachten Verticalebene gelegene Hilfs Zielpunkte in
l.i e nützen.
Die Durchführung dieser Forderung ist auf zweifache Art denkbar,
L Durch einfache Verlängerung des Querarmes,
2. durch Anbringung beiderseitiger Aufsatzkanäle und VisierkorDe,
wie beim englischen Feldgeschütze. Auf das z. B. weit rechts geleu
Hilfsziel wäre dann mit links eingestecktem Aufsatz über das rechte
Visierkorn zu richten und umgekehrt.
Die Verlängerung des Querarmes jetziger Construction, welche fßr
ao beabsichtigten Zweck bedeutend werden raüsste, ist jedenfalls uicit
praktisch, weil dadurch das Instrument für den gewöhnlichen Gebrauch
zu unhandlich gemacht wäre und weil die Vornahme starker
Verschiebungen — z. B. : „100mm rechts*4 — durch Drehen der Leit-
spindel ein sehr zeitraubendes und überdies nicht ganz correctes Ver-
fahren wäre.
Die Einführung zweier oder gar dreier Visierkorne, — das mit
etwa mit der Spitze in der Symmetrie-Ebene — und die Anwendung
beiderseitiger Aufsatzkanäle würde die Terrainzone für die Wahl
Hilfsziele bedeutend erweitern, aber dafür die Einfachheit, mithin die
Feldmäßigkeit unserer Visiervorrichtung vollkommen untergraben, denn
die Angabe mit welchem Aufsatze, über welches Korn der Geschäft*
vormeister richten soll und die Controle, ob das Angeordnete auch
richtig aufgefasst und befolgt wurde, ist nichts weniger als feldniäliig.
Außerdem ist die Anwendung übergroßer Seiten Verschiebung uu<i
insbesonders das Visieren über das falsche Korn nicht richtig; es wi,
merkliche Differenzen in der Aufsatzhohe und Seitenverschiebung i
vorbringen, da sich ja die Entfernung der beiden Visierpunkte ändert
Bei weit entferntem Hilfsziel würde sich dies allerdings blos beim Übergang«
zum tempierten Feuer, durch Nichtübereinstimmung von Aufsatz und
Tenipierung, zu erkennen geben. Bei nahem Hilfsziel würden aber auch
geschützweise Verschiedenheiten auftreten, indem verschieden groüe
Seitenverschiebungen verschiedene Visierlinienlänge, daher verschie
Aufsatzhöheu hervorrufen. So wird die Visierlinie um
1, 2, 3, 4, 5t M, 20, 30, 40mm verlängert, wenn
eine Seitenverschiebung vou
32, 63. 78, 89, 100, 142, 201, 247, 286mm ertheilt wird.
Ein Beitrag zum indirecten Schuss der Feld-Artillerie.
461
Die Forderung weit seitwärts gelegene Hilfsziele benützen zu
können, ohne die besprochenen Nachtheile mit in Kauf zu nehmen,
gelingt durch Anwendung eines besonderen Hilfsvisiers. Dasselbe wäre
Flg. 6.
JV'BV-IOOOmnv
ein etwa 5mm breites Lineal, welches reifförmig gebogen, an einem
Ende mit einem knopfartigen Griff, nahe desselben mit einem Doppel-
ter — einem oberen und einem unteren — versehen ist und auf
beiden Seiten eine von Null bis 200 oder 300 reichende Millimeter-
Entheilung besitzt. Dieses Lineal könnte nach Art eines Siegels in
einer rückwärts am Querarm angebrachten Schuberhülse verschoben und
von beiden Seiten eingesteckt werden. Der Durchmesser des Kreises,
nach welchem das Lineal abgebogen ist, müsste 1.000mm betragen und
wäre bei eingeschobenem Hilfsvisier durch die Visierkornspitze markiert
Hiedurch findet selbst bei bedeutenden Seitenverschiebungen und Auf-
satzhöhen keine merkliche Änderung der Visierlinienlänge statt.
Eine Seitenverschiebung von -öjwTmm schwenkt aber die Visierlinie
ftrje 1.000 Schritt Distanz um-— —■ Schritt seitwärts; die Terrainzone
«juu
mm Aufsuchen von Hilfzielen erscheint also außerordentlich erweitert,
auch können solche Hilfsziele gewählt werden, die nicht durch den beim
60
462 Christi. '
Ziele entstehenden Rauch maskiert werden können. Da aber die An-
wendung so großer Seitenverschiebungen ausnahmsweise erfolgen wird,
ist es von Vortheil, einen vom Aufsatze trennbaren Hilfsvisier-Schaber
anzuwenden, um den Aufsatz für den gewöhnlichen Gebrauch nicht zu
complicieren. Bei diesem wäre das Hilfsvisier in einem eigenen Etui —
etwa im Lafettenkasten — versorgt.
Seine Anwendung kann beim indirecten Schusse mit Hinblick auf
andere bei letzterem nothwendige Verrichtungen nicht zu unfeldmaßig
erscheinen, umsomehr, als sie in Verbindung mit der Möglichkeit, die
Aufsatzhöhe ohne Änderung der commandierten Aufsatzstellung zu ändern,
das Richten beim indirecten Schießen jenem aus dem
freien Ausschusse gleich macht; ferner wird die Anwendung
künstlicher Hilfsziele sowie des Quadranten, mit allen sie begleitenden
Calamitäten, auf Nebel und Nacht oder in der Atmosphäre gelegene
Maskierungen beschränkt; die zu gewärtigende Einführung des neuen
Triebmittels wird Bauchmasken vor der Batteriefront ausschließen.
Erfolgt die erste Seitenrichtung direct auf einen Hilfszielpuntt,
sei es mit normaler, sei es mit für alle Geschütze commandierter gleicher
Seitenverschiebung, so werden sich die Flugbahnen aller Geschütze in
derselben Entfernung vom Geschütze kreuzen, in welcher der Hilfsziel-
punkt liegt und es werden die Aufschläge und Sprengpunkte am Ziele
desto weiter auseinander liegen, je größer der Distanzunterschied zwischen
Ziel und Hilfsziel ist. Wenn die Entfernung des Hilfszieles größer ist, als
jene des Zieles, d. i. der günstigere Fall, so ist die seitliche Ausbreitung
der Sprengorte stets kleiner als die Frontbreite der Batterie. Dies ist
auch bei näher liegendem Hilfszielpunkte der Fall, wenn dessen Ent-
fernung mehr als die Hälfte der Distanz beträgt; im Gegenfalle ist die
Breitenstreuung größer, u. zw. desto größer, je näher der Hilfsziel-
punkt liegt.
Obschon hiedurch das Feuer invorhinein vertheilt erscheint, so kann
diese Thatsache beim Beschießen schmaler Ziele die Wirkung, beim Ein-
schießen die Beobachtung sehr beeinträchtigen. Um also das Feuer aller
Geschütze auf einen bestimmten Punkt des Zieles concentrieren zu können.
bezw. um auch näher gelegene Objecte als gemeinsames Hilfsziel be-
nützen zu können, müsste ein Basisgeschütz — etwa das vierte Geschütz
— angenommen werden, welches mit der normalen, vom Batterie-
Commandanten zu Beginn des Schießens angegebenen Seitenverschiebung
richtet, während bei den anderen Geschützen die Seitenverschiebung
gegen das Basisgeschütz corrigiert wird.
Ein Beitrag zum indirecten Schuss der Feld-Artillerie. 453
Die nöthigen Correcturen wären von den Zugs-Commandanten nach
der Formel
,-10 (»—■>.£
n nt
zu berechnen.
In dieser leicht abzuleitenden Formel bedeuten n die Entfernung
des Zieles, nfl jene des Hilfszieles in Hundertschritt, E die Entfernung
des betreffenden Geschützes vom Basisgeschütze in Schritt, s die ge-
schützweise Correctur der Seitenverschiebung in Millimeter.
Ist z. B. n = 25, nt = 10, so beträgt für das vorschriftsmäßige
Geschütz-Intervalle von 20 Schritt:
•=ra **>="»»•
Durch eine derartige geschützweise Verschiedenheit der Seiten-
verschiebung gienge bei der gegenwärtigen Construction des Querarmes
der Vortheil eines einheitlichen Hilfszielpunktes verloren. Eine solche
Verschiedenheit ergibt sich bekanntlich auch dann, wenn nach bewirkter
erster Sichtung z. B. auf das schlecht oder nur zeitweise sichtbare Ziel,
alle Geschützvormeister die Visur durch Drehen der Leitspindel auf
einen Hilfszielpunkt dirigieren, insbesondere aber dann, wenn dieser
nicht gemeinsam ist Dasselbe tritt auch auf, wenn geschützweise Correc-
turen der Seitenverschiebung z. B. infolge schiefen Bäderstandes ein-
telner Geschütze angeordnet wurden.
Solche geschützweise Verschiedenheiten der Seiten Verschiebung
erschweren Leitung und Controle des Feuers und insbesondere die rich-
tige Durchführung von Correcturen der Seitenverschiebung, da diese
nicht auf den Nullpunkt der Millimeterscala, sondern in entgegengesetztem
Sinne auf den Index des Visiers zu beziehen sind.
Es wäre daher vortheilhaft, den Aufsatzkopf derart
zu construieren, dass eine seitliche Verschiebung des
rückwärtigen Visierpunktes bei normal, d. i. auf Null
gestelltem Visier möglich wäre.
Beim Aufsatze unserer, der deutschen, russischen und anderen
Feldgeschütze ist der Querarm fix und das Visier durch eine Mikro-
meterschraube beweglich, beim italienischen und französischen Feld-
gesehfitz-Auftatze ist der rückwärtige Visierpunkt ein starrer Bestand-
teil des Querarmes und dieser selbst beweglich, indem er unten
gezahnt ist und durch ein kleines Zahnrad bewegt wird. Eine
entsprechende Combination beider Constructionen —
60*
464
Christi.
Fig. 7.
wie 9ie etwa die Figur 7 versinnlicht — entspricht der ge-
stellten Forderung. Hiebei ist für beide Anzeiger dieselbe Milli-
meterscala zu benützen.
Gleichzeitig könnte der
Querarm für größere Seiten-
verschiebungen, etwa beiderseits
bis 50mm eingerichtet werden,
him nicht zu häufig zum Hilft-
(visier-Schuher greifen zu müs-
sen, besonders dann, wenn
das Feuervertheilen mittels Sei-
tenverschiebung erfolgt, wie
beim indirecten Schießen, dann
bei schlecht sichtbaren Zielen
oder solchen, die keinen deut-
lich markierten Zielpunkt bie-
ten. Die Möglichkeit, größere
Seiten Verschiebungen vorzu-
nehmen, als der gegenwärtige
Geschützautsatz gestattet, ist
auch beim lirecten Schusse
manchmal wünschenswert, z. B.
wenn auf Distanzen unter 2.000
Schritt schmale Ziele, die sich
sehr rasch seitwärts bewegen,
beschossen werden müssen; dann
bei von der Seite wehendem
stürmischem Wind; endlich
wird bei Seitenverschiebungen
bis zu 50mm die Visierlinien-
länge nicht merklich vergrößert.
Der Gebrauch eines solchen Aufsatzes ergibt sich von selbst. Ein
Verwechseln der durch Verschieben des ganzen Querannes oder Mos
des Visiers vorzunehmenden Seitenverschiebungen könnte durch da»
entsprechende Commando „Querarm x mm rechts!4* „Visier ym»
links!" anstelle des jetzigen „Seitenverschiebung zmm rechts!"
leicht vermieden werden. Allerdings ist die Controle der Geschützvor-
meister erschwert, die Bedienung und Feuerleitung sind aber bedeutend
erleichtert.
t SuIlsttUimß
Ein Beitrag zum indirecten Schuss der Feld- Artillerie. 465
Zum Sichten nach einem Hilfszielpunkte nach bewirkter erster
Richtung, zum Ertheilen einer geschützweisen Correctur der Seiten-
verschiebung, oder zur Vornahme der Feuervertheilung wäre z. B.
der Querarm zu bewegen; ein Verschieben des Visiers wäre nur
bei solchen Correcturen der Seitenverschiebung vorzunehmen, welche
für alle Geschütze gelten, sei es infolge seitlichen Windes, sei
es beim Beschießen schmaler Ziele in Seitwärtsbewegung, oder end-
lich zur Correctur von Seitenabweichungen, welche beim directen
Richten nach einem Hilfszielpunkte durch unrichtige Beachtung der
seitlichen Entfernung desselben von der Bichtungsebene des Basis-
geschützes entstehen.
Die erwähnten aus der Formel
§mm lO(»-nt)E
n nt
resultierenden Seitenverschiebungen gegen das Basisgeschütz wären —
weil ee gesehützweise Correcturen sind — durch Verschieben des Quer-
armes vorzunehmen u. zw. selbstverständlich auch dann, wenn mit ein-
geschobenem Hilfsvisier gerichtet wird.
Das Juni-Heft 1890 der v Revue d'ArtiN&ie" enthält einen Artikel
QBter dem Titel „Kote sur deux nouveaux procScUs de pointage indirect
pour le tir de campagne", in welchem beachtenswerte Vorschläge ge-
macht werden, wie man beim indirecten Schießen die Mittel der prak-
tischen Geometrie auf feldmäßige Art zur Ertheilung der ersten Seiten-
richtung ausnützen könnte, wenn keine der im „Manuel de tir d'artillerie
de campagne" angeführten Methoden anwendbar ist: und zwar das
Richten mittels Senkels von einem erhöhten Standpunkte hinter dem
Geschütze, dann das Ausstecken von Piketen in der Bichtungsebene, ge-
nannt „le procidi des deux jalonneurs" .
Die erste der beiden reglementaren Methoden ist sehr ungenau,
besonders bei starkem Wind, weil das Senkel pendelt, was übrigens
schon durch das unruhige Halten der Hand geschieht Diesbezüg-
liche Versuche ergaben einen mittleren Fehler von 10mm, bezw.
4mm Seitenverschiebung, je nachdem der Aufstellungspunkt des
dichtenden 27m oder knapp hinter dem Geschütze war, ein Fehler,
welcher umso größer erscheint, als die Visierlinienlänge beim fran-
zösischen Feldgeschütze blos 800mm beträgt. Die maximalen Fehler be-
trugen 28 bezw. 10mm.
466 Christi.
Das Abstecken der Kichtungsebenen durch Pikete ist bei
manchen Bodenverhältnissen, dann bei großer Entfernung der Maske
nicht ausführbar; ferner wird die eigene Aufstellung verrathen, wenn
für jedes Geschütz zwei Mann auf der sich scharf abhebenden Crete
arbeiten.
Der Verfasser des genannten Artikels, Lieutenant D6v6, schlägt
vor, sich eines Instrumentes zu bedienen, mittels dessen man imstande
ist, sich in der durch Ziel und Geschütz gedachten Verticalebene auf-
zustellen. Von den drei Modellen solcher Instrumente, die der Verfasser
vorführt, scheint das Winkelspieg el -Binocle das für feldmäßigen
Gebrauch geeignetste zu sein. Vor den beiden Objectivlinsen eines Binocles
befindet sich je ein Spiegel, der unter 45* zur optischen Aze geneigt ist, so
dass man durch das linksseitige Glas das Terrain zur linken, durch
das rechtsseitige Glas jenes zur rechten Seite des Beobachters sieht
Punkte, die man in beiden Spiegeln gleichzeitig wahrnimmt, sind mit
dem Standorte des Beobachters in einer Verticalebene. Man kau sieh
dieses Instrument auch ohne Objectiv- und Ocularlinsen, blos als zwei
entsprechend verbundene Bohren denken.
Diese Vorrichtung würde sich besonders dann mit Vortheil an-
wenden lassen, wenn die Maske sehr entlegen, oder so beschaffen ist,
dass sie überhaupt nur in der Reiterhöhe von einem vor der Batterie
liegenden Aufstellungspunkte übersehen werden kann.
Ein einziger Unterofficier — der Träger dieses Instrumentes
— wird soweit vorgaloppieren bis er das Ziel sieht, wendet sein
Pferd rechts oder links, je nachdem ihm das Ziel rechts oder links
der beim Voreilen eingehaltenen Direction erscheint und reitet,
durch das Instrument sehend, so lange längs der deckenden Linie,
dieselbe stets gerade noch übersehend, bis er im Instrumente den
Zielpunkt und das betreffende Flügelgeschütz gleichzeitig sieht, worauf
er stehen bleibt und ein Zeichen gibt, damit das Geschütz die erste
Seitenrichtung auf ihn ertheilt. In dieser Art verhilft er nach und
nach allen Geschützen zur ersten Seitenrichtung, welche dann ent-
sprechend fixiert wird.
Eine zweite, vom Verfasser vorgeschlagene Methode, zu deren Aus-
führung kein besonderes Instrument nöthig ist, besteht darin, dass der
Capitän einem Flügelgeschütz persönlich die erste Seitenrichtung ertheilt,
die von den Zugs-Commandanten entsprechend abgenommen wird.
Ein Beitrag zun indirecten Schuss i< i I ■M-Artillerie.
I \
Hiezu lässt der Batterie-Commandaut einen Batterie-Munitions-
wagen der ersten Staffel so gut als möglich iu die beiläufige Richtung:
Ziel-Geschütz so weit hinter letzterem einführen, dass er, auf den Protz-
kasten steigend, das Ziel sieht Von dort schickt er einen Kanonier vor
welcher Schrittzählern! die Entfernung vom Protzenrade des Batterie-
Munitionswagens bis zum Lafettenrand des ™. g
betreffenden Flügelgeschützes misst, und um
dassHbe Maß gegen das Ziel vorgeht, worauf \ü
er vom Capitän durch Handwinke genau in \\
dl« Vertriebene eingerichtet wird, welche ,,
durch das Auge desselben und den Zielpunkt ] \
geht. Hiezu bedienen sich beide eines vertical | \
gehaltenen Stabes, Säbels etc. Der Geschütz- ] \
Cömmandant richtet zuerst sein Geschütz nach \
rückwärts auf den Capitän und bezeichnet
genau den Standpunkt des Protzstockes»
n Fig. 8.
Hierauf wird auf den Kanonier B (den
Jalonneur) gerichtet und abermals die Stellung
i »ckes bezeichnet. Die Entfernung
der Pikete ab wird mit der in Centimeter
getheilten Setzlatte (ta rtgktte de reperatf*)
gemessen, ihr Halbierungspunkt c bezeichnet
und der Protzstock entsprechend verworfen,
so dass dann die Visierlinie in die Winkel-
►ierende des Winkels a v b geräth , also
Geschütz parallel zu AB gerichtet ist
Die ganze Procedur soll viel rascher
i, als das Ausstecken der Pikete auf der
Cr6te der Maske und viel genauer als die
Richtung mit Senkel, Der mittlere Fehler
aus dr«i Serien ä 12 Visuren betrug blos
O'Smfn, der maximale 2'5mm. ir~u
Das Ertheilen der ersten Seitenrichtung beim indirecten Schießen
bat eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Orientieren eines Mappierungs-
tischchens; man verfällt daher unwillkürlich auf den Gedanken, die Feld-
inesser-Boussole als Bichtboussole zu benützen Ob die Anwendung
r solchen statthaft ist und genügende Genauigkeit verbürgt, müsste
der Versuch entscheiden. Jedenfalls ist sie bei Broncerohren eher an-
• /
468 Chris tL
wendbar, als bei stählernen, obschon die Eisentbeile der Lafette störend
wirken müssen. Mithilfe eines derartigen Instruments wäre die Schieß*
kunst der Feld-Artillerie auf die denkbar größte Höhe der Vollendung
gelangt. Batterien, welche im Verbände größerer Artilleriekörper in
verdeckte Stellungen auffahren, müssten sofort die erste Richtung
mittels der Richtboussole und des Bichtbogens abnehmen und das Feuer
eröffnen.
Das rauchlose Pulver zwingt alle Waffen die Bedingung anzu-
streben: r Sehen, ohne gesehen zu werden". Unsere Feld- Artillerie versucht
dies grundsätzlich dadurch zu erreichen, dass sie verdeckt auffährt und
die abgeprotzten Geschütze durch die Bedienungsmannschaften so weit
vorführen lässt, bis das directe Visieren nach dem Ziele möglich ist
Die Durchführung dieses Grundsatzes stößt bekanntlich im Terrain häufig
auf sehr große Schwierigkeiten. Die Entfernung jenes Punktes hinter
der deckenden Linie, bis zu welchem die Bespannung ungesehen an*
fahren kann, von jenem, wo das directe Visieren nach dem Ziele mögM
ist, kann sehr groß sein, ja selbst mehrere hundert Schritt betragen;
das Vorführen der 9cm Kanone auf weichem, ansteigenden Boden durch
die Bedienungsmannschaft ist dann entweder ganz unmöglich, oder nur
mit großem Zeitverluste durchführbar. Überdies ist die Batterie in
solcher Stellung nicht vollkommen gegen Sicht gedeckt ; man wird auch
beim rauchlosen Pulver das Aufblitzen der Schüsse und die Bewegungen
der das Geschütz überragenden Bedienungsmannschaft wahrnehmen
Selbst wenn die Batterie hinter der Deckung dem Gegner ganz verborgen
bleibt und er nur ihre Schussrichtung erkennt, ist es naheliegend, dass
er sich zunächst auf die Crete einschießt und dann das Terrain hinter
derselben mit rasanten Shrapnelgarben fegt. Es ist daher eine offene
Frage für den Feld-Artilleristen, ob es besser sei, eine Stellung knapp
hinter der Crete für directes Feuer zu beziehen, oder von der Crete
entfernt bleibend, indirect zu schießen. Diese Frage lässt sich wohl nicht
allgemein entscheiden; ihre häufige Besprechung in der artilleristischen
Literatur der europäischen Militärstaaten beweist aber die hohe Wich-
tigkeit, welche man allenthalben dem indirecten Schießen der Feld-
Artillerie beilegt. Sie zwingt darüber nachzudenken, welche Vortheile
und welche Nachtheile man hat, wenn man in offener Stellung einem
verdeckt placierten Gegner gegenübersteht und umgekehrt; ferner
woran zu erkennen ist, wo hinter einer Maske die gegnerische Batterie
stehen mag.
Ein Beitrag zum indirecten Schuss der Feld-Artillerie. 469
In dieser Beziehung orientiert, kann der Batterie-Commandant im
ndireeten Schießen keine besonderen Schwierigkeiten mehr erblicken,
rann die technische Ausführung desselben durch entsprechende Richtmittel,
de sie in dieser Studie im Principe vorgeschlagen sind, erleichtert
vurde.
Nach wiederholt geäußerten Ansichten ist es eigentlich nicht
ichtig, im Terrain jene Punkte aufzusuchen, wo die Artillerie stehen
»oll; man sollte vielmehr jene Theile einer frontalen Linie bezeichnen,
w> keine Artillerie stehen kann. Die 12 Batterien eines Corps benöthigen
einen Baum von 2.000m Breite, d. i. mehr als die Hälfte der diesem
Armeekörper in der Schlacht normalmäßig zufallenden Ausdehnung.
Innerhalb dieser 2.000m werden nur einzelne Batterien jene idealen
Stellungen hinter Kammlinien finden, die man sie bei Friedensübungen
einnehmen sieht. Ein großer Theil der Batterien wird aus Stellungen
schießen, die noch gut genannt werden müssen, wenn aus ihnen über-
haupt das directe Richten möglich ist; einzelne Batterien aber werden
manchmal genöthigt sein, indirect zu schießen.
Der Grundsatz „Sehen ohne gesehen zu werden" ist selbst beim
Schießen mit rauchlosem Pulver nicht durchführbar, wenn mit dem „ Sehen u
die Möglichkeit directer Yisur verstanden wird und nicht blos die Mög-
lichkeit der Beobachtung seitens der Batterie-Commandanten. Die
Feuererscheinung im Momente des Schusses ist beim neuen Pulver
stärker, daher besser wahrnehmbar, so dass erst eine die Geschütz-
stellung wenigstens um 2m überhöhende Maske vor dem Gesehenwerden
vollständig schützt.
Gewisse Schwierigkeiten und Nachtheile des indirecten Schießens,
Welche durch kein Mittel zu umgehen sind, werden diese Schussart nach
Wie vor zu einer solchen machen, die man nur gezwungen anwendet;
in vielen Fällen wird dieselbe aber geradezu von Yortheil sein. Beispiels-
weise eignet sie sich vor allem zum Einschießen gegen eine überlegene
Artillerie. Hat z. B. die Divisions-Artillerie der Tete - Division eines
Üorps, gegenüber einer aus mehreren Batterie - Divisionen bestehenden
Irtüleriemasse des Gegners aufzufahren, so wird es sich empfehlen
$00 bis 400 Schritt hinter der deckenden Crete stehen zu bleiben und
&ur mit einer Batterie „indirect" das Feuer zu beginnen. Hiedurch ist
üan eingeschossen, ehe der Gegner noch dazu kommt, das Feuer zu
•nridern, denn er sieht nichts vor sich; man schießt eben erfahrungs-
gemäß nicht auf Ziele, die nicht einmal der Artillerieführer sehen kann,
onst wäre man bald ohne Munition. Kennt man durch das indirecte
470 C h r i 8 1 1. Ein Beitrag zun indirecten Schusa der Feld-Artillerie.
Schießen der Vorhutbatterie die Distanz, so jagen die Batterien bis
zum Kamme der Höhe vor und überschütten den numerisch weit über-
legenen Gegner mit Shrapnels, ehe es ihm möglich ist, das Feuer zu
erwidern.
In solcher Art — als Vorbereitung für das spätere directe Schießen
— ermöglicht der indirecte Schuss die erfolgreiche Bekämpfung selbst
einer stärkeren Artillerie. Für den eigentlichen Kampf, für die vernich-
tende Wirkung des Feuers, für ihr Auftreten in Massen, als Schlachten-
waffe par excettence, welche sie als die Fernfeuerkraft der großen Heeres-
körper ist, bleibt der Feld-Artillerie naturgemäß nichts übrig, ah
„direct zu schießen".
471
Sprengung von fünf Btgen des Pleiröwka-Viaductes bei
Seibersdorf.
Von
TCa-rl Zalllxier von Zalllezitlial,
k. und fc. Obtrlieuttnant in GtnU-Rfinunt* Kmitr Fram Jotph Nr. 1.
(Hiezn Tafel 26.)
Die Umlegung eines Theiles der Strecke Oderberg-Dzieditz
der Kaiser Ferdinands-Nordbahn hatte den Viaduct, welcher
bei Seibersdorf über den Pietröwka-Bach führte, entbehrlich
gemacht, weshalb derselbe schon im Jahre 1883 zur Durchführung
mehrerer Versuchs- und Übungssprengungen der Genie-Truppe benützt
worden war. Nun strebte die gräflich Larisch-Mönich'sche Guts-
verwaltung in Seibersdorf die Gewinnung des im stehen gebliebenen
Viaductreste enthaltenen Baumateriales an; zu diesem Zwecke erfolgte
heuer die Demolierung von fünf Pfeilern durch Sprengen.
Für die Demolierung waren folgende Bedingungen im Auge zu
behalten :
Rasche und verhältnismäßig billige Demolierung der Pfeiler 21
bis 26. Freihaltung des Pietröwka- Baches, welcher hart am Hauptpfeiler
Nr. 26 vorbeifloss, damit eine Stauung desselben durch herabgestürzte
Mauerblöcke vermieden werde. Möglichst geringe Streuung, um größeren
Feldschäden auszuweichen.
Der Zustand der fünf Gewölbebogen musste als baufällig bezeichnet
werden; insbesondere trug von dem Gewölbe zwischen Nr. 26 und Nr. 25
nar eine Schichte von l1/, Ziegelstärke und wies auch diese schon
Trennungen in den Lagerfugen auf. Sämmtliche Gewölbe waren — aus-
genommen oberhalb der Pfeiler — bereits abgedeckt. Der Pfeiler Nr. 26
zeigte sich sowohl gegen den Bach, als auch flussabwärts schwach über-
hängend. Die Pfeiler Nr. 25 und Nr. 24 waren seit dem Jahre 1883
durch Holzverstrebungen gegen die Sockel gestützt
Mit Rücksicht auf die vorgeschilderten Verhältnisse und den
Umstand, dass bei den Versuchssprengungen im Jahre 1883 die schwachen
472 ' Zaillner von Zaillenthal.
Zwischenpfeiler durch Demolierung des Hauptpfeilers stürzten, wurde
nachstehende Vorgangsweise beobachtet:
In den schwachen Pfeilern Nr. 22, 23, 24, 25 wurden diesseits
des Baches nach Fig. 4 der „Instruction für die feldmäßige Zerstörung
von Brücken" (Dienstbuch H — 27), Kammerminen im Pfeiler vorbereitet,
u. zw. in jedem Pfeiler zwei. Über deren Anlage ist weiter nichts zu
bemerken.
Im Bandpfeiler Nr. 26 wurden die Minen nach Punkt 31 des
genannten Dienstbuches (Ladungen oberhalb der Widerlager) angelegt,
u. zw. ungeachtet des ersten Absatzes dieses Punktes, nach welchem
Ladungen oberhalb der Widerlager, bedeutende Vorarbeiten und einen
großen Munitionsaufwand erfordern, daher nur dann angewendet werden
sollen, wenn behufs genügender Gommunications-Unterbrechung mehrere
Brückenfelder zu zerstören sind. Dies geschah, um den Pfeiler-
kopf zu demolieren, und sonach die sehr beträchtliche Pfeilerhöie
zu reducieren, welche Arbeit sonst kostspielige und zeitraubende
Eingerüstungen bedingt hätte ; aus letzterem Grunde würde auch eine
Ladungsanordnung zunächst des Anlaufes nicht entsprochen haben, da
hiedurch die Communication zum Pfeiler Nr. 26 unterbrochen worden
wäre. Das Vortreiben von Kammern am Anlaufe, an der Leibung des
Gewölbes (wie im Jahre 1883), um zu demselben Minenmittelpuntt*
wie durch Abteufen von Brunnen von oben zu gelangen, war rücksicht-
lich der Baufälligkeit des Gewölbes und der hiezu erforderlichen Ein-
gerüstung ausgeschlossen.
Alle anderen Demolierungsarten des Pfeilers Nr. 26 waren aus
dem früher erwähnten Grunde, dass der Pfeiler nicht in seiner ganzen
Masse in den Bach stürzen durfte, unzweckmäßig.
Die Berechnungen ergaben für den Pfeiler Nr. 26, zwei Brunnen-
minen oberhalb der Widerlager mit einer Widerstandslinie und einem
Trichterhalbmesser von 2*40m; die Brunnensohle wurde 2*60m unter
der Nachmauerung angelegt.
Die Ladung nach der Formel L = 12 d8 ergab für jede Mine
165-8fy Dynamit.
um nun eine geringe Streuung zu erzielen, ferner mit Bücksicht
auf die vorher nicht bemerkbar gewesenen Trockenschächte und endlick
wegen des wenig haltbaren Mörtels wurde jede Mine blos mit 62*5fy
Dynamit Nr. 1 (welches vom Bergwerke Karwin beigestellt war)
geladen; sonach betrug der CoSfficient 4*5 statt 12. Die Ladung
Sprengung von fünf Bogen des Pietrowka-Viaductes etc. 473
bestand aas großen and kleinen Sprengpatronen, wie solche im Handel
rorkommen.
Arbeitsvorgang: Um concentrierte Ladungen zu erzielen,
worden die Bronnen mittels 4m langer Stoßbohrer mit 045m Durch-
messer hergestellt
Die Gewölbe durften nur von je einem Manne überschritten werden.
Das Abdecken bis zur Nachmauerung am Pfeiler erforderte 6 Stunden
und waren die Brunnen nach 18 Stunden fertiggestellt; somit wurde in
der Stande Möm abgeteuft. Der große Stoßbohrer wurde von je vier
Mann gehandhabt Das Ziegel-Materiale erwies sich als sehr hart, der
Mörtel als sehr mürbe.
Das Laden erfolgte unter schwierigen Umständen und bean-
spruchte eine Stunde. Die Verdammung bestand zum größten Theile aus
festem Letten.
Zur Zündung wurden 2g Minenzünder, bezw. 2g Sprengkapseln
verwendet Die Anordnung der elektrischen (Guttapercha-Draht) und
Reserve-Leitung (detonierende Zündschnur) bietet nichts bemerkenswertes;
der Schul-Zündapparat war in einem ca. 150 Schritt weit entfernten
Hause aufgestellt.
Die Vorarbeiten begannen am 1. Juni um 6 Uhr früh ; die Spren-
gung erfolgte am 3. Juni um 5 Uhr 30 Minuten abends.
Das Resultat war:
Die Detonation erfolgte sehr schwach. Der Pfeiler Nr. 26 stürzte
in sich zusammen, ohne den Bach mit größeren Blöcken zu verschütten ;
hierauf fielen sämmtliche vier Zwischenpfeiler, u. z. allmälig innerhalb
eines Zeitraumes von 5 bis 8 Secunden. Das Brechen der angeführten
Verspreizungen, das Fallen jedes Gewölbes und Umstürzen jedes Pfeilers
konnte deutlich unterschieden werden.
Die Streuung war gering, u. z. wurden die angrenzenden Felder
nur bis auf 50 Schritte derart mit Ziegelsteinen überschüttet, dass
deren Früchte zum großen Theil vernichtet waren. Die Sicherheitsposten
waren weit außer der thatsächlichen Streuungsgrenze aufgestellt Gegen
den Bach war die Streuung darum besonders gering, weil sich die zwei
Trockenschächte, — wie später festgestellt — sehr nahe der bachwär-
tigen Pfeilerwand befanden. Ihr Querschnitt betrug 0*50'» im Quadrat
und waren dieselben mit sehr fest gelagertem Ziegelschutt ausgefüllt
Das in den Bach gefallene kleinere Gerolle war binnen einer Stunde
ausgeräumt, so dass eine Stauung überhaupt nicht erfolgen konnte.
474 Zaillner von Zaillenthal. Sprengung von fünf Bogen etc.
Die in nächster Nähe befindlichen Häuser, eines 70 Schritte vom Pfeiler
Nr. 26 entfernt, erlitten keinerlei Schaden. Der Erfolg war sonach mög-
lichst günstig.
Die Pfeilerstümpfe, sowie die abgestürzten Mauerblöcke (bis
8m * Volumen), wurden in der Zeit vom 4. bis 12. Juni durch Bohr-
schüsse derart serkleinert, dass nur eine Trennung der Ziegel aus den
Mörtelfugen erfolgte, u. z. kam zu diesem Zwecke ein Coefficient von
005m in Rechnung, der durch Probeminen ermittelt worden war.
Zur Durchführung der Demolirungsarbeiten war vom 2/1 Genie-
Feld-BatailloDS-Commando ein Detachement, bestehend aus 1 Officier,
2 Unterofficieren und 23 Gefreiten und Sappeuren zusammengestellt
Es traf am 30. Mai 1. J. um 2 Uhr nachmittag in Seibersdorf ein und
rückte am 13. Juni 1. J. um 6 Uhr früh von dort ab.
Bei Abschlag des Volumens der Gewölbe (welche zu Schutt zer-
fielen) und von 50%, können über 200.000 brauchbare, ganze und halbe
Ziegel erzeugt werden, wobei die Quadern von Anlauf, Gesimse and
Sockel nicht in Betracht gezogen sind.
Die Befestigungen an der französisch-deutschen Grenze.
Nach bisher veröffentlichten Quellen.
(Mit 16 Skizzen.)
Von
CHrlatopH TCIar,
k. und k. Qberttlitutenant in GenUstabe.
(1. Fortsetzung.)
Intervall Toni — Epinal.
(Tafel 18 und 27.)
Terrainbeschaffenheit.
Die Festungen T o u 1 und Epinal sind von einander 69km entfernt,
von welchem Zwischenräume etwa ±5km nicht bestrichen werden. Zur
Beurtheilung dieser ziemlich breiten Lücke ist es nothwendig, den ganzen
Terrainstreifen, welcher sich vom Fuße der Vogesen in der Strecke
üruyferes — Avricourt bis an die Maas in der Ausdehnung Neuf-
chateau — Pagny ausbreitet, in Betracht zu ziehen. In diesem zum
südlichen Theile des Plateaus von Lothringen gehörenden Ab-
schnitte, welcher sehr wellenförmig gestaltet ist, sind an Erhebungen nur
die Mosel-Berge, die Cutes de la Meuse und etwa noch die
C6te d'Essey südöstlich von Bayon erwähnenswert. Charakteristisch
«nd die vielen theils großen, theils kleinen Waldungen, welche den
Boden bedecken und von denen besonders jepe bei Raon-T^tape
and St. Di6 hervorzuheben wären. Der erwähnte Terraintheil wird durch-
schnitten von der Vezouse, der Meurthe, der Mortagne, der
Jfosel, demMadon und der Maas, von welchen Flüssen die Mosel
die Hauptvertheidigungslinie bildet.
Das Thal der Mosel öffnet sich nördlich von Epinal ziemlich
bedeutend und verengt sich erst wieder bei Chätel. Die beide Ufer
begleitenden Höhen dominieren bald auf dem einen, bald auf dem anderen
Ufer; I5fan nördlich von Bayon sind beide Hänge mehr eben. Die
wichtigsten Übergangspunkte sind Chätel, Charmes und Bayon.
Zwischen Epinal und Bayon ist die Annäherung an die Mosel
infolge des Mangels an Communicationen, der Ausdehnung der Wälder
and der Beschaffenheit des Bodens ziemlich schwierig.
Die obere Maas (Tafel 27) bietet von Neufchateau bis Vau-
eouleurs keine großen Vortheile für die Verteidigung, nachdem das
rechte Ufer fast durchgehends dominierend ist. Die Cötes de la Meuse,
65*
476 Klar.
welche ziemlich Dahe an die Maas herantreten, sind im südlichen Theile
bis Sa uv ig nv sehr schmal und erreichen in dem Theile Neufchateau
— Vaucouleurs eine Höhe von 400 — 468m. Das Maas -Thal ist
daselbst etwa lkm breit.
Noch geringeren Defensivwert als die Maas besitzen die außer
letzterer und der Mosel früher erwähnten Flüsse.
Im ganzen wird das Vorgehen feindlicher Truppen im fraglichen
Abschnitte durch das coupierte Terrain, die steilen Ufer der Mosel,
die Höhen und Waldungen erschwert; auch sind daselbst einzelne, aller-
dings ziemlich isolierte Befestigungen angeordnet.
Befestigungen.
Eine kleine Befestigungsgruppe (Tafel 27) liegt 18km südwestlich
von T oul am rechten Maas -Ufer und besteht aus: dem großen Sperrfort
Pagny-la Blanche Cöte, welches auf einer Kuppe angeordnet ist und
die Eisenbahn Langres — Neufchateau — Pagny-sur Marne, »wie
dasDebouche der Straße nach Co lombey beherrscht; der Batterie Drnffe,
welche 300wi östlich vom Fort liegt und ebenfalls auf die wichtige Stoße
nach Colombey wirkt; der Batterio Pagny, welche sich südwestlich
des gleichnamigen Dorfes befindet und die südliche Maas bestreicht
Zur Beherrschung der vielen bei Neufchateau zusammen-
treffenden Communicationen dient das nordwestlich letzterer Stadt an-
geordnete Fort Bourlemont (Tafel 27), welches von Pagnv-la-
Blanche Cöte 21Ä»i entfernt ist.
In völlig isolierter Lage, 12km östlich von Luneville und
10km von der Grenze Entfernt, liegt auf einem schmalen Rücken das
große Sperrfort M an on viller (Tafel 18), welches die Eisenbahn
Paris — Straßburg, das Thal der V e z o u s e und die Straße Lune-
ville — B 1 a m o n t zu bestreichen hat.
Epinal.
(Tafel 2H.)
Epinal, mit mehr als 16.000 Einwohnern, liegt an der Mosel
und ist Knotenpunkt von vielen wichtigen Communicationen: als den
Bahnen Nancy — Beifort, Epinal — Mirecourt, Epinal-
Jussey — Langres, Epinal — Kemiremont — Bruyeres und
zahlreichen Straßen.
Terrainbeschaffenheit.
Zwischen der Mosel und Vologne erhebt sich ein Plateau, |
deren höchster Theil fast ganz durch den ausgedehnten Wald von
Die Befestigungen an der französisch-deutschen Grenze. 477
Epinal bedeckt ist und welches sanft gegen Norden abfällt. Mehrere
gute Straßen durchschneiden den Wald und führen aus dem Thale der
Vologne in die nördlich gelegene Ebene. Die Wässer der nördlichen
Partien des Plateaus sammeln sich im Bache St. Olg er, der das
Plateau durchfurcht und sich in die Mosel ergießt. Am rechten Ufer
dieses Baches befindet sich ein zur Vertheidigung günstiger Bücken
(Dogneville — Longchamp).
Am linken Mosel -Ufer erheben sich die Mt. F au eil 1 es,
dessen Kämme die Stadt im Süden und Südwesten in einem Bogen
umschließen und welche eine gute Fernsicht bieten.
Der erste Abschnitt dieser Kette ist einerseits durch den Einschnitt
von D i n o z 6 begrenzt und endet mit der Kuppe B a m b o i s (über 500m).
Die weiteren nach Westen und nach Norden sich ziehenden Kämme
erhalten sich in einer mittleren Höhe von 460m. Im Westen folgt dem
Fuße dieser Berge der Canal de FE st, welch letzterer den Gebirgskamm
in der Nähe des Dorfes Girancourt mittels vieler Schleusen über-
setzt und sich bei Golbey in die Mosel ergießt. Das nordwestliche
Plateau ist sehr wellenförmig und besitzt erst bei Virine1) aus-
gesprochene dominierende Punkte, doch liefern die Anschwellungen des
Terrains bei den Dörfern Sanchey, Forges und Uxegney gute
Positionen. In diesem Terraintheil fließt der Bach Avifcre, welcher aus
dem künstlich für die Speisung des Canales de TEst geschaffenen See
bei Bouzey kommt und bei Chätel in die Mosel mündet. Zwischen
letzterer und der A viere liegt ein stark gewellter Bücken. Zunächst
Epinal breitet sich Wald aus, doch weiterhin ist der Boden blosgelegt,
u. z. bis gegen Darnieulles, wo wieder eine reiche Cultur beginnt.
Wichtig ist der Terraintheil zwischen dem See Bouzey unddemDorfe
Domevre, da in demselben die Straße und Eisenbahn noch M i r e c o u r t,
die Bahn nach Langres, sowie der Canal de TEst angelegt sind.
Die Mosel fließt südlich von Epinal in einem sehr engen
Thale mit steilen Hängen, welches sich unmittelbar bei Spinal öffnet
und sich nördlich der Stadt bedeutend erweitert, wo auch die zwei
das Thal begleitenden Hügelketten niederer werden.
Befestigungen.
Die Lagerfestung Epinal hat kein Noyau, sondern nur einen
Fortsgürtel.
a) Werke am rechten Mosel- Ufer.
') Virine füllt schon außerhalb des Rahmens des Umgebungsplanes von
Kpinal.
478 KU r.
Fort Dogneville mit westlicher Annexbatterie liegt nördlich
der Stadt auf Cöte 385, beherrscht die Ebene und das Thal der Mosel
bis Chätel, dann die Eisenbahn und Straße nach Nancy, sowie den
Canal de FE st. Auf dem gleichen Bücken liegt die östliche und im
Süden des Dorfes gleichen Namens die südliche Batterie von
Dogneville.
Batterie St. Adrien — ouvrage secondaire — ist 1500m östlich
des früher genannten Forts angeordnet.
Fort Longchamp ist auf Cöte 393 erbaut, hat einen Panier-
thurm und zwei Anschlussbatterien, bestreicht die nordöstlichen und
östlichen Hänge des Plateaus. In der Nähe dieses Forts befindet sich
die Südbatterie Longchamp, welche das früher angeführte Fort
gegen Bückenangriffe zu sichern hat.
Fort la Voivre mit Annexbatterien liegt an der OsÜisiere des
Bois de la Voivre auf Cöte 360 und gibt sein Feuer in der Bichtrag
gegen Deyvillers ab.
Fort les Adelphes liegt an der Nordlisiere des großen "Waldes
von fipinal und wirkt insbesondere gegen die Straße nach Bamber-
villers, sowie gegen das Olger- Thal.
Batterie Malgr6-Moi — ouvrage secondaire — liegt ander
Straße nach Massaux.
Batterie les Carrieres ist ein Annex des Fort Bazimont
Die beiden letzteren Batterien haben die vom Fort Bazimont nicht
eingesehenen Schluchten unter Feuer zu nehmen.
Fort Bazimont, auf einem der dominierendsten Punkte des
Plateaus (464m), wirkt namentlich gegen den Einschnitt von Docelles,
welcher durch den Wald von Spinal geht, sowie gegen den Westrand
des Waldes von Epinal.
Batterie St. Barbe liegt in der Nähe des gleichnamigen
Ortes und ergänzt die Wirkung des Fort la Mouche.
Fort la Mouche liegt auf dem gleichnamigen Bergvorsprunge
und wirkt ins Mosel-Thal und gegen die Vereinigung der zwei Eisen-
bahnen.
b) Werke am linken Mosel -Ufer.
Batterie Bezonfosse befindet sich ober Dinoze und wirkt
ins Mosel-Thal.
Fort leBambois mit seiner Enveloppe befindet sich auf der Kupp*
(mit Cöte 513) gleichen Namens, en filiert das Thal von Dinoze und
beherrscht weithin namentlich die Eisenbahn und Straße nach B elf ort
Die Befestigungen an der französisch-deutschen Grenze. 479
Die drei Batterien les Friches in einer mittleren Höhe
460m bestreichen die Abhänge des C o n e y - Baches.
Fort le Boulon auf Cöte 448 beherrscht die gegen das Coney-
.1 führenden Wege, sowie die Hänge dieses Thaies und den Canal
lEst.
Fort Ticha (im officiellen Verzeichnisse als Fort Thiöha
ahnt) — mit drei von 200 bis 500m entfernten Annexbatterien —
errscht den Canal de TEst, die in das Innere Frankreichs führenden
aßen, sowie die Westhänge der Mt. Faucilles.
Fort Girancourt mit zwei Annexbatterien ist an der großen
*gung des Canales de V Es t auf einer Kuppe (431m) erbaut, hat einen
Dzerthurm und beherrscht das Vorterrain gegen Norden und Westen,
on die von Langres kommenden Wege, sowie den Canal.
Batterie Sanchey liegt in der Höhe von 383m östlich des
iher angeführten Forts beim gleichnamigen Dorfe und beherrscht die
senbahn, sowie die Straße nach Mirecourt.
Batterie les Forges — ouvrage secondaire — liegt in einer
iegmig des Canal de TEst nördlich des gleichnamigen Dorfes und
irirt auf die nahe gelegene Bahngabel.
Fort Uxegney befindet sich auf einer Höhe (376m) am rechten
fer der A viere, beherrscht mit der Batterie 1 e s Forges die Straße
id Bahn nach Mirecourt und nimmt das Thal der A v i e r e unter
Juer.
Fort Bois TAbbe ist am Südrande des Bois du Souche
geordnet und ergänzt das früher genannte Fort. Östlich hievon befinden
sh, u. zw. ]km westlich der Bahn nach Toul, die Batterie la
•andeHaye uud die Südbatterie la grande Haye, welche das
ose 1- Thal zu bestreichen haben.
BatterieGolbey — ouvrage secondaire — liegt nahe der Mosel
d wirkt gegen das Mosel- Thal.
Nahe der Stadt liegen die Werke la Justice — ouvrage secan-
tfre!), — wahrscheinlich aus einigen Batterien und Infanterie- Werken
stehend.
Betreffend die Stärke der einzelnen Fronten wäre zu bemerken:
r Abschnitt vom Fort Bazimont über la Mouche bis Bambois
infolge natürlicher Hindernisse, als steile Hänge, Defilöen und vor-
lagerte dichte Wälder, sehr stark; auch der Abschnitt von Bambois
Girancourt ist für eine tüchtige Verteidigung sehr günstig;
f) In dem bezüglichen Plane ist die wahrscheinliche Lage eingezeichnet.
480 Klar.
schwächer ist jedoch der Abschnitt vom rechten Ufer der Mosel über
Dogneville bis zum Fort Razimont; und am schwächsten jener
vom Fort Girancourt bis zum linken Ufer der Mosel
Die Festung Epinal soll mit einem reichen Schmalspurbahn-Netz
nach System Decauville versehen sein, welches die Forts unter ein-
ander und mit der Stadt verbindet.
Die Gürtellinie hat einen Umfang von etwa 44£w»; der größte
Durchmesser (Longchamp — les Frisches) beträgt 14'5Am, der
kleinste (Uxegney — la Mouche) 9*5fcm; die größte Entfernung des
Fortgürtels von der Stadt (Girancourt) ist 9*5 km, die kleinste Ent-
fernung (Razimont) 3km; die Distanz der Werke von einander wechselt
zwischen 600m und 4400m.
Die Festung Epinal bildet eine ausgezeichnete Basis für die
Offensive.
Intervall Epinal— Bdf ort.
(Tafel 27.)
Terrainverhält nisse.
Spinal und Beifort sind von einander etwa 68km entfernt In
diesem Zwischenräume breiten sich die hohen Vogesen und deren
westliche Vorberge und am linken Ufer der Mosel dieMt. Faucilles
aus, bezüglich welcher auf die Auseinandersetzungen im allgemeinen
Theile hingewiesen wird.
Befestigungen.
Bei der- geringen Gangbarkeit dieses Terrainabschnittes hielt man
es für genügend, nur einige Sperrforts anzuordnen. Hiebei sah man von
der Befestigung der Vogesenpässe selbst ab und verlegte die Verthei-
digung in die Mosel-Linie.
Südöstlich von Epinal, etwa 7km vom südlichen Fort entfernt,
liegt zunächst das Fort Arches (Pouxeux) mit einem Panzerthunn
und einer Annexbatterie auf dem 470m hohen Bergvorsprunge gegenüber
der Mündung der Vologne in die Mosel. Diese Anlage beherrscht
beide Thäler mit ihren Communicationen.
10km südlicher befindet sich das Fort Bemiremont mit einem
Panzerthurm im Nordwesten der Stadt auf dem isolierten Felsen
Parmont (613m), welcher die Continuität der Bergkette am linken
Mo sei -Ufer zu unterbrechen scheint und dessen Hänge gegen die
Stadt fast vertical abfallen. Vom Fort werden die Stadt und die vielen
hier zusammentreibenden Communicationen beherrscht.
Die Befestigungen an der französisch-deutschen Grenze. 481
Noch weiter südlich, nahe dem Mosel-Thale, liegt die Batterie
Beuille.
Dann folgt das Fort Rupt mit zwei Annexbatterien, auf der
C6te 773 erbaut, und das Mosel-Thal, denPassMt. Four che, sowie
die daselbst zusammentreffenden Communicationen beherrschend.
Bei Till o t befindet sich das Fort Chateau-Lambert, mit
Annexbatterie, auf dem gleichnamigen Felsen, welches gegen das Mo sei-
end Menil-Thal wirkt und das Eindringen in die Fran che-Cointe
verhindert.
Fort Ballon deServance mit der südöstlichen Annexbatterie
liegt auf einer schwer zugänglichen Felspyramide (Cöte 1200) nahe der
Vereinigung der von Bei fort über den Ballon d'Alsace und über
den Col de Busang angelegten Straßen und beherrscht diese Straßen
und die Eisenbahn im Mo sei -Thal.
Beifort.
(Tafel 29.)
Die Stadt Beifort hat 19.200 Einwohner und ist \bkm sowohl
tob der Grenze gegen die Schweiz, als vom Fuße der Vogesen
entfernt, welch letztere plötzlich zu einer Höhe von 1000m ansteigen.
Zufolge der rauhen Beschaffenheit der Südvogesen münden in die schmale
Ensenkung, welche zwischen den Vogesen und dem Jura gelegen ist
und welche die natürliche Verbindung der Rhein-Ebene mit Burgund
bildet, alle von Colmar, Mühlhausen, Basel kommenden
Communicationen, welche dann durch das Thal desDoubs nach Süden
Aber Vesoul und Langres nach Paris fuhren.
Die in dieser Einsenkung bei Beifort angelegte Lagerfestung
toll einerseits dem Feinde diese wichtige Passage verwehren, anderseits
die eigene Offensive gegen Osten begünstigen.
Terrainbesohaffenlieit.
Das Terrain um Beifort ist im allgemeinen ein gut cultiviertes
Hügelland, welches vielfach mit Wald bedeckt, von Teichen und kleinen
flnssläufen durchschnitten und mit vielen Communicationen und Ort-
ichaften versehen ist.
Im Norden der Stadt erhebt sich eine ausgedehnte Bergkette,
welche vom Thale der Savoureuse in zwei Theile getrennt wird,
wovon der östliche, bei einer beiläufigen Länge von 8&ro, einer Breite
von 3km und einer Höhe bis 504w, nächst der Savoureuse als
Klar
Kl d'Arsot und weiterhin als Ifl de Roppe benannt ist
Bdcken i^r mit w TiMern bedeckt, durch welchen Dar n
\erliche Faßsteige und V ihren« Vor den stellen
iob ein sumpfiges und bewaldet &in. Dir
flach und reichen bis zum Teiche la Po fcwi 1200m lang
rigea Wasser in die Sai oureuse geleitet wird.
Der weltliche Tlmil dee Bergrückens, Mt.
fai hoch, seharfgratig, bewaldet, in
umliegende Höben und hat allseitig steile und dicht bewahr
Das nnrdlich vorgelagerte Terrain besitzt viele Teiche und Sehlncli
Der Mt Salbe rt beherrscht auch das DefiW von Valdoie, durch
welches die Eisenbahn nach Paris ffihrt. Nach 8 iD Itofl
Kücken fOU minderer Erhebung, welcher den ML Salbe rt mit
Hohen am linken Ufer der Lisaine verbindet; unter letzten
iusb der Mt V a 11 d o i s (etwa 530»/ hoch) hervor.
Südlich vom Mt. Salbert erhebt sich die Ku u t,
welche die wichtige Straße nach Lure beherrscht. Südlich des 9
Baches breitet sieh * in cotipiertea und bewaldetes Hügelland ras, in
welchem sich die Kuppe la Ööte (441w) nahe dem Doi
erhebt, welche steile Hiftge besitzt und von wo man die Beute H-
o u r t — B e s a d q o ii und die Eisenbahn nach M o n t b £ 1 i a r d -
Weiterhin wären zu erwähnen der Mt Urcerey 15 Im dam
niedrigen Hrdieu bei Rotans und Daraus, von welchen der in
[heil der Sa \ oureuse eingesehen werden kann,
i-l lieh des Thaies la Ferge erbebt sich der Rücken la M
Un und hiezu parallel jener von la Jh welche b
westen theils in hohen Felswanden, theils im losen Steile
das Thal abfallen, während sie nach Südosten flach verlauf : lieb
- la Justice liegt jener der Perches, deren zwei Qi]
"i und 420m beeil sind und deren Hänge nur gegen die Savoiire
steil sonst aber flach sind. Noch wi nllich erhebt sich der di
aldete Rosniont bis zur Hohe um 405mf woran sich
- Hügelland reiht welches sieh zur Niederung Am Rheitt—
Rhön e- ('anales senkt. Im Osteu gegen die reu Mühlbau
und Basel erhebt rieh das wellenförmige Terrain unmerklich.
Die Sin oureuse ist ein Obirgsflu^s, welcher bei Belfo
ter überaU durchwatbar
schlagen «»der hei Schneeschmelze in kürzester Zeit um 1— 2t;
Thal M rh Reifort bis Valdoie etwa 20Ö0w, südlich
beiläufig 806*1 breit. Auf dem rechten Ufer der Sa voureuse,
Die Befestigungen an der französisch-deutschen Grenze. 483
u.Z. bei Bermont. mündet der D o u c e - Bach, welcher in einem tiefen,
von der Festung wenig eingesehenen Einschnitte an den Dörfern Essert
und Bavilliers vorbeiführt.
Befestigungen.
Im Jahre 1870 bestand die Festung aus der Hauptumfassung mit
dein Hornwerke Esperance. dem C h a t e a u , den Werken 1 a M i o 1 1 e
und la Justice, welche mit der Hauptumfassung in Verbindung
gebracht sind, dem Werke lesBarres und den Redouten Haut es und
Basses Perches.
Die Hauptumfassung bildet ein regelmäßiges Fünfeck, von denen
vier Fronten nach Vauban's zweitem System erbaut sind. Das Horn-
werk Esperance ist der Xordfront vorgelegt. — Die Chateau-
Befestigung bestand aus einem sehr hohen Cavalier und drei concen-
trischen, terrassenförmig abfallenden Fronten, deren Gräben in Fels
gesprengt sind. Der "Cavalier ist eine unregelmäßige Lünette, die drei
Euceinten bestehen aus je zwei bastionierten Fronten. — Fort la Mio t te
hat die Form eines fast gleichseitigen Dreieckes, dessen Südost- und
Südwestseite bastionierte Fronten sind, während die dritte Seite der
verticalen Felswand folgt. — Fort la Justice hat die Form eines
unregelmäßigen Dreieckes, dessen nordwestliche Seite der verticalen
Felswand folgt und dessen beide anderen Seiten bastionierte Fronten
bilden; die Gräben sind in Fels gesprengt.
Die zwei letzteren Forts sind mit einander durch die Front
le Yallon, untereinander und weiterhin mit der Hauptumfassuug
verbunden, womit ein verschanztes Lager gebildet wurde.
Fort les Barre s, welches am rechten Ufer der Savoureuse
liegt, wurde im Jahre 1865 begonnen und nahezu bis zum Kriegs-
ausbruche beendet. Es ist ein gut traversiertes Kronwerk mit zahlreichen
Kasematten und hatte eine freistehende Mauer als Kehlschluss. Provi-
sorische Anschlusslinien wurden vom Fort gegen die Savoureuse
erbaut und damit die Vorstädte geschützt. Fort Bellevue hatte eine
unregelmäßige tenaillierte Form, und konnte die Kehle bis zu Beginn
der Cernierung nur theilweise durch eine schwache Brustwehr mit vor-
gelegtem schmalen Graben geschlossen werden. Die Redouten lesHautes
und les Basses Perches waren bei Beginn der Cernierung beendet. Die
Frontlinie der ersteren ist ein flacher Saillant mit kleinen Vorsprüngen
an den Schulterpunkten, jene der letzteren eine bastionierte Front. Die
Grabenwände waren in Fels vertical abgearbeitet.
484 KU r.
Seit 1874 wurden um Beifort viele Werke erbaut, so dass
nunmehr die so geschaffene Lagerfestung aus einem Noyau, einem Forts-
gürtel und einigen Werken zweiter Linie besteht.
Hauptumfassung.
Dieselbe wurde dadurch erweitert, dass man die auf dem rechten
Ufer der Savoureuse liegenden Forts les Barres und Denfert-
Rochereau (Bellevue) in erstere einbezog. Fort les Barres
wurde theil weise reconstruiert ;Denfert-Rochereau wurde zu einem
Hornwerk umgebaut und im Jahre 1886 nochmals erweitert. Das ver-
schanzte Lager dürfte nunmehr wohl auch als ein Theil des Nowos
betrachtet werden. La Justice, welches 9m hohe Felsescarpen besitzt,
wurde 1886 bedeutend, namentlich gegen die Ostseite, verstärkt
Gürtelwerke erster Linie.
a) Auf dem linken Savoureuse-Ufer:
Fort Roppe, nordöstlich von Bei fort auf (Jem höchsten Punkte
(504m) des gleichnamigen Waldes angeordnet, hat eine . östliche, eine
südöstliche, eine südwestliche Annexbatterie und eine Enveloppe (dem
Fort vorgelegte Befestigungslinie). Diese fortificatorische Anlage hat
einen sehr weiten Ausschuss auf die nördlich gelegene Ebene, sowie
auch gegen Osten auf die wichtige Straße nach Colmar und nimmt
einen Feind, welcher gegen die Ostfront vorgeht, im Rücken.
Fort Bessoncourt liegt nahe dem Bache Autruche und
wirkt namentlich auf die Straße nach Altkirche n.
Batterie Chevremont befindet sich beiderseits der Bahn nacb
Mühlhausen, welche sie zu bestreichen hat.
Fort Vezelois ist Ihn westlich der Grands bois gelegen
und bestreicht das Defile dieses Waldes, sowie die Eisenbahn nach Dell«1.
Die neue und alte Batterie Märoux — ourrages secotulaires —
liegen in der Nähe des gleichnamigen Ortes und dienen zur Ergänzung
der Wirkung des Fort Vezelois.
Werk les Fougerais befindet sich in der Xähe des Ortes
Tretudans und wirkt ins Thal der Savoureuse.
b) auf dem rechten Savoureuse-Ufer:
Batterie Bermont liegt in der Nähe des gleichnamigen Ortes
und wirkt gegen das Savoureuse-Thal.
Fort Bois d'Oye, bei dem gleichnamigen Walde, dient ebenfalls
zur Bestreichung der Savoureuse.
Batterie Dorans, an der Ostlisiere des Bois du Grand Cham p,
deckt das frühere Fort im Rücken.
Die Befestigungen an der französisch-deutschen Grenze 485
Werk Haut Bois — ouvrage secondaire — befindet sich auf dem
gleichnamigen Bücken (442m) und wirkt gegen die Eisenbahn nach
Montbäliard.
Batterie Piton — ouvrage secondaire — ist nördlich von Br£-
villiers auf einer Kuppe erbaut und wirkt auf die früher erwähnte
Eisenbahn und in das Thal der Luzine.
Batterie Urcerey (la Charme) — ouvrage secondaire — liegt
]km westlich des gleichnamigen Ortes auf Cöte 451.
Batterie la Cöte d'Essert ist auf Cöte 441 südwestlich des
Dorfes Essert gelegen und bestreicht das Douce-Thal, sowie den
Ort Chälonvillars.
Fort Salbert mit drei Annexbatterien und einer sogenannten
Enveloppe befindet sich auf der weithin dominierenden Kuppe (647m)
<les Mi Salbert. Diese starke fortificatorische Anlage beherrscht im
Norden die sumpfige Ebene sammt den Communicationen — darunter
die Eisenbahn nach Paris, sowie die längs des Nordrandes des Berg-
rückens angelegte Straße — , im Westen das Quellengebiet der Lisaine
und die Hauptstraße nach Paris, im Süden die Stadt und den
Hügel le Mont1;.
Die beiden Befestigungsgruppen am M t. S a 1 b e r t und am Bücken
Koppe sind vermöge ihrer hohen Lage und der Beschaffenheit der
Hänge sehr stark, und es entspricht sonach ihr Widerstandsvermögen
der Bedeutung dieser Werke, welche darin liegt, dass selbe im Verein
mit dem Fort Giromagny, den zwischen dem Fuße der Vogesen
und Bei fort liegenden Terrainabschnitt zu beherrschen und damit die
nördliche Umgehung der Festung zu verhindern haben.
Werke zweiter Linie.
a) am linken Ufer:
Batterie Perouse — ouvrage secondaire — ist auf der Höhe
mit Cöte 402m, nordöstlich des gleichnamigen Ortes angeordnet.
Fort les Hautes Perches mit Annexbatterie und Enveloppe
befindet sich auf Cöte 404 und
Fort les Basses Perches liegt auf Cöte 409. Diese beiden
sehr starken Forts wurden an Stelle der provisorischen Redouten erbaut.
Beide Forts sind verbunden durch die 400m lange Enveloppe les
Perches.
f) In nächster Zeit werden in der Nähe de& Forts Salbert sechs Infanterie-
Schanzen erbaut. Die Verhandlungen wegen des Grunderwerbes für diese Anlagen
sind im Zuge.
486 KU r.
Dieser Anlage wurde die Batterie le Haut Taillis —
ouvrage secondaire — an der Südlisiere des gleichnamigen Waldes
vorgelegt, welches Werk auf die Eisenbahn nach Mühlhausen wirkt
Südlich der Perches-Linie ist auf dem Hügel Bois de Brosse
(Bosmont) eine Gruppe von Werken angeordnet, bestehend aus dem
Reduit Bosmont, sechs Annexbatterien und einigen Lünetten. Diese
Anlage ist bestimmt, den zwischen den Eisenbahnen nach Mühlhausen
und Delle liegenden Abschnitt zu bestreichen.
Batterie Sevenans — ouvrage secondaire — befindet sich nahe
der Savoureuse und nimmt diese und die Straße nach Mont-
beliard unter Feuer.
b) am rechten Ufer:
Batterie Botans — ouvrage secondaire — befindet sich auf der
Höhe mit Cöte 410 westlich des gleichnamigen Dorfes.
Batterie Chätelet ist westlich des Dorfes gleichen Namens
gelegen und bestreicht das Thal der Douce und die Wege vordem
Dorfe Bavilliers.
Im officiellen Verzeichnisse wird noch die Batterie Bromont
angeführt. Da über deren Lage keine Angaben vorliegen, konnte selbe
im Umgebungsplane Belfort's nicht eingezeichnet werden.
Detachierte Werke.
Fort Giromagny (siehe Tafel 27) mit der südöstlichen Annex-
batterie ist auf der hohen Kuppe Tete de milieu (520 m) in einer
Entfernung von 1800m vom gleichnamigen Orte angelegt; es hat einen
Panzerthurm, bestreicht die Ebene, enfiliert die nach Deutschland
führende Straße und kreuzt sein Feuer mit jenem des Fort S albert.
Diese Anlage ist von den V o g e s e n , insbesondere von dem Rücken des
Ballon de St, Antoine überhöht.
Die Batterien la TOte des Plan ch es (siehe Tafel 27) Batterie
des Centrums, die östliche und westliche Batterie) dienen zur Deckung
des früher genannten Forts gegen die nördlichen Höhen.
Fort Mont Vaudois (siehe Tafel 29) liegt 9km westlich von
B e 1 f o r t unmittelbar ober H £ r i c o u r t auf dem gleichnamigen isolierten
Berge, bestreicht das Thal der Lisaine und die Ebene zwischen
Hericourt und Beifort, schützt den Knotenpunkt Hericourt und
verbindet Beifort mit der Lisaine -Linie. Es wird im wirksamen
Geschützertrage nirgends überhöht und ist infolge der steilen Hänge des
Berges schwer zugänglich.
Der Umfang der äulieren Gürtellinie der Festung B elf ort betragt,
wenn man von den detachierten Werken absieht, etwa 37'ökm ; der größte
Die Befestigungen an der französisch-deutschen Grenze. 487
Durchmesser (Hoppe — Haut Bois) ist 13A:m, der kleinste Cote
iTEssert — Bessoncourt) lOkm; die Entfernung der Werke von
der Stadt wechselt zwischen 4 und 8km, jene der Werke untereinander
zwischen 1 und 7km.
Die Festung ist mit einem Schmalspurbahn-Netz mit 60cm Spur-
weite nach dem System Decauville versehen, durch welche die einzelnen
Forts untereinander und mit dem Noyau verbunden sein sollen. Genauere
Angaben hierüber sind nicht in die Öffentlichkeit gedrungen.
Linie Beifort — Lomont.
(Tafel 30.)
Zur weiteren Absperrung der Einsenkung von Bei fort und zur
Anlehnung der Befestigungen der ersten Linie an die Grenze gegen die
Schweiz dienen die befestigten Positionen bei Montbäliard und
am Lomont.
Terrainbesohreibung.
Im Süden von Bei fort ist das Terrain im allgemeinen sehr
coupiert, viel bewaldet und von mehreren Gewässern durchflössen.
Westlich der Lisa ine und nordwestlich von Montböliard erhebt
sich ein Plateau bis auf eine Höhe von über 400m, ebenso breitet sich
östlich der S a v o u r e u s e eine plateauartige Erhebung bis zum K h e i n —
Bhone-Canal aus. Im Südwesten von Montböliard steigt der Mont
Bart empor, welcher alle umliegenden Höhen um mehr als 60m dominiert.
Am anderen Ufer des Do üb s, gegenüber dem Mt. Bart, befinden
sich steile, bewaldete, rauhe Höhen, welche von Häusern und Culturen
überhaupt ganz entblößt sind.
Südlich von Montbt'liard erhebt sich das Terrain nach und
nach zu den Hängen des Jura's über der Schweizer Grenze, an
welcher in der Richtung Ost- West die Kette des Lomont mit einer
Höhe von über 800m einen mächtigen Wall bildet, welcher das Plateau
toh Blamont (fast 600m hoch) vorgelagert ist.
An Gewässern sind in diesem Abschnitt zu verzeichnen: der
Doubs, die Allaine, die Savoureuse und die Lisaine, wovon
nur ersterer von wesentlicher Bedeutung ist. Derselbe fließt südlich des
Lomont westlich, wendet sich 3km westlich von St. Hipp olyte nach
Norden, und öffnet sich hier die Passage durch den Wall des Lomont,
wodurch das Defile von Pont de Roide gebildet wird. Im Süden von
Montbeliard bildet der Doubs ein großes Knie und wendet sich
darnach, u, z. bei Audincout gegen Südwesten, dem Bassin der
Saöne und Rhone zuströmend.
488 Klar. Die Befestigungen an der frantOsisch-dentschen Grenze.
Befestigte Position bei Montbeliard.
Dieselbe besteht aus:
a) der Batterie Parc, nördlich von Montbeliard;
b) dem Fort la Chaux mit östlich gelegener Annexbatterie und
Enveloppe, welche Anlagen auf einer isolierten Kuppe (Cöte 395)
nordöstlich von Montbeliard erbaut sind und die Thäler der Sa-
voureuse und Allaine sowie die bei Montbeliard zusammen-
treffenden Communicationen beherrschen;
c) dem Schloss von Montbeliard;
<1) dem Fort MontBart auf dem gleichnamigen Berge (Cöte 483m),
südwestlich von Montbeliard, welches den Zusammenfluß der
Allaine mit dem D o u b s, die Eisenbahn nach Besan^on und die
bei B er che abzweigende Bahn nach St. Hippolyte sowie mehren
wichtige Straßen beherrscht, dann la Chaux im Rücken deckt
und das durch eine Annexbatterie, eine Enveloppe und durch den Poetei
la Roche aux Corbeaux1) ergänzt wird;
e) der Batterie laCitadelle, nordwestlich nahe der Statt.
Befestigte Position am Lomont.
Die Befestigungsanlage auf der Bergkette des L o m o n t soll die
nahe der Schweizer Grenze führenden Communicationen unterbinden.
Zu dieser Befestigungsgruppe gehören:
Fort Lomont — eine Defensions-Kaserne, welche gleichsam du
Reduit der Stellung bildet — mit der Nordbatterie, den Verbindungslinien
und dem gedeckten Wege südöstlich des Reduits. Die genannten Werh
sperren die Straße, welche den Kamm des Lomo nt südlich von Pierre-
Fontaine überschreitet, und beherrschen das Plateau von Blamonti
»sowie die große Straße von Basel über Porrentry nach Ba8eL
Die östliche Annexbatterie Lomont, welche die verschiedenen bei
St. Hippolyte zusammentreffenden Wege unter Feuer nimmt; der
Posten 1 a Roche G e 1 a am äußersten östlichen Ende des Bergrücken!; i
die Batterie lÜtalons über Montjoie in der nächsten Nähe der
Grenze; die Batterie Tillenaye am westlichen Ende des Lomont
Die Epaulements von Pont de Roide auf den Höhen am linken
Ufer des Doubs und die Batterie les Roches am rechten Ufer>
welche Werke das Defile von Pont de Roide und den Übergang über
den Doubs daselbst beherrschen.
Es sollen in neuester Zeit in diesem Terraintheile noch einige
Werke, wahrscheinlich im provisorischen Style, ausgeführt worden seil;
1j Die Lage dieses Postens ist nicht bekannt. (Forueuung folgt.)
489
Über die wichtigsten internationalen Maß-Einheiten.
Von
Carl -A_ uguit Porgei,
k. und k. Hauptmann de* Geniettabes.
Der Gegenstand, welcher hier behandelt werden soll, ist nicht
neu und es bestehen über denselben schon viele und vorzügliche Werke1).
Die bescheidene Aufgabe dieser Zeilen soll deshalb nur sein, ihn, dem
Umfange und der Form nach, in einer solchen Weise darzustellen, wie
tie dem Praktiker vielleicht nicht unwillkommen sein dürfte.
In den letzten Jahrzehnten war man bemüht, die vielen Willkür-
Mkeiten zu beseitigen, welche in Wissenschaft und Technik bezüglich
dir Maß-Einheiten und Maß-Systeme herrschten. Diese Willkürlichkeiten
brachten vor allem den Nachtheil, dass man fortwährend gezwungen
war, Umrechnungszahlen zu gebrauchen, welche, da sie wohl niemand
im Gedlchtnisse behalten konnte, erst in Tabellen und Handbüchern
Aufgesucht werden mussten.
Noch ist es nicht gelungen, eine völlige Einheitlichkeit der gebräuch-
lichen Maß-Systeme zu erzielen. Das Hauptinteresse an solcher Einheit-
Jfchkeit hat wohl die E 1 e k t r o t e c h n i k , die in ihrem eigensten Gebiete
JWMBinheiten benützt, welche mit den in der Wissenschaft üblichen,
hrternationalen absoluten Maßen zusammenhängen, dabei jedoch fort-
während auf jene willkürlichen Einheiten Bücksicht nehmen muss, die in
iar Maschinentechnik heute noch angewendet werden. Ein lästiges, zeit-
j*bendes, mitunter beirrendes Umrechnen wird infolge dieser Ungleichheit
j, und von vielen Seiten wurde deshalb schon eine Reform angeregt.
bei dem Congresse der Elektrotechniker gelegentlich der gegen-
jen elektrischen Ausstellung in Frankfurt a. M. ist dieser
enstand zur Sprache gekommen. Da die Frage jedoch nicht aus-
schließlich das Gebiet der Elektricitäts-Lehre und ihrer Anwendungen
berührt, vielmehr den ganzen Bereich der Naturwissenschaft und Technik
*) Dr. A. v. Waltenhofen: „Die internationalen, absoluten Maße". Braun-
*«hweig 1886. — A. Serpieri: „Die mechanischen, elektrostatischen und elektro-
magnetischen absoluten Maße". Deutsch von Dr. E. v. Reichenbach, Wien, Pest,
Cdpug 1885. — Everett, „Physikalische Einheiten und Constanten"; deutsch von
Dr. P. Chappuis und Dr. D. Kreichgauer. Leipzig 1888. — A. Czögler:
»Dimensionen und absolute Maße der physikalischen Größen, zugleich ein Übungs-
lüch im CGS-System," Leipzig 1889. — u. A.
66
4*K) P
umi bat man sieh in Frankfurt darf einigt, d
ii auch auf dexa Gebiete der Elektrotechnik
nationalen Kongresse zu überlassen, der im Jahre 1893 In ago
lieh der Weltausstellung tagen soll« D.ergU
können eben nur durch internationale Congre den, nie
mch bekanntlich die bereits üblichen international«
solche festgesetzt worden sind.
Etwas ganz neues, dies sei hier besonders betont, sind
die sogenannten absoluten Mali-Einheiten nicht* Es handelt
ihrer Construetion vielmehr nur um di<
Methode, die schon lange vorher in einzelnen Füllen
erkannt um! mdet worden ist. Die Darstellung d
^eustandes, zu Weichet ich nun fibergehe, wird
Grundbegriffe.
Messen heißt bekanntlich untersuchen, wie oft in einer gegebi
Gr&ffie eine andere Grolle derselben Art, welche als Ein In
angenommen wurde; enthalten ist.
I»;i> Resultat der Messung ist der Zahlen wert der g _
■ iie.
Der Grundsatz, dass eine Größe nur durch Einheit«
Art gemessen werden kann, erfordert, dass für jede ( irt eine
sondere Einheit festgesetzt werde.
Diese Festsetzung war Ffir die meisten 6 j
z. B. det Schuh oder die Elle für dir Längeneinheit
Auch für die Flächeneinheit war lange Zeit eine willl
das Joch üblich. Weil jedoch dir Flache eines Quadrates mit der Li
der Seite in bekanntem Zusammenhange steht, so kann man auch fest
dass der Inhalt eines Quadrates als Flächeneinheit dienen möge.
igeneinheit gleich sind. Welche Vortheile eine solch?
Festsetzung gewährt, möge fbl Beispiel zeig
genommen , die willkürlich gewühlte Längeneinhe
[eter, die ebenso willkürlich festgesetzte Flavheneinl;
>oll nun in solchen Flächeneinheiten (Jochen) der Inhalt f i
Rechteckes angegeben werden, dessen Länge a = 500m und dessen
Breite l MO* ist.
Fast unwillkQrlich schlägt man hiezu folgenden V
legt sich zunächst dir Seiten In lauter Stücke, die glei Längeo-
einlj ker) sind, und denkt sich nunmehr durch V
Über die wichtigsten internationalen Maß-Einheiten. 49 1
Seiten a und 6, die ganze Fläche in Quadrate zerfällt, deren Seiten-
langen je Im betragen. Die Anzahl dieser Quadrate ist leicht be-
stimmbar, sie ist:
z = a l = lOOOOO.
Die Zahl z gibt aber hier noch nicht die Fläche/ in festge-
setzten Einheiten (Jochen). Um diese zu finden muss man wissen, wie
viele unserer Quadrate auf 1 Joch gehen. Es sind dies rund 5750.
Demgemäß ist die Zahl, welche die Fläche in niederösterreichischen
Jochen angibt:
^=5Äö^ = (54)100000==17-37-
Beharrt man bei den hier angegebenen Maßen für Länge und
Fliehe, so ist man gezwungen, bei jeder Flächenberechnung den Factor
C = einzusetzen. Dieser Factor ist constant, so lange
manbei deneinmal angenommenen Maß-Einheiten bleibt.
Wählt man jedoch andere, so erhält auch C einen
anderen Wert.
Da nun diese Änderung mit der im allgemeinen willkürlichen
WtU der Einheiten eintritt, so muss sich diese Wahl naturgemäß auch
so treffen lassen, dass C gleich Eins wird, und damit aus der Rech-
nung fällt.
Für den eben besprochenen, außerordentlich einfachen Fall, ergibt sich
unmittelbar, dass dies eintritt, sobald man als Flächeneinheit, statt des J oches,
den Inhalt eines Quadrates setzt, dessen Seitenlänge Im ist z = a b = 1 00000
\ ist dann bereits jene Zahl, welche die Fläche in solchen Einheiten
angibt. Der Vortheil, den diese Annahme bietet, zeigt sich sehr deutlich:
braucht jetzt den Factor C = -=— weder zu kennen, noch in
57Ö0
ibnung zu ziehen.
Durch die vorstehende Betrachtung wird übrigens auch die Be-
deutung von C klar. Dieser Factor ist die Umrechnungszahl
ton Quadratmetern auf Joche.
Das erörterte Beispiel zeigt nun zweierlei:
1. Dass die Einfachheit der Bechnung wesentlich von der Wahl
der Einheiten abhängt,
2. dass die zweckmäßigste Wahl jene ist, bei welcher der Factor C
gleich Eins wird, also ganz aus der Bechnung fällt.
Der praktische Zweck» welcher durch die Begulierung der
aß-Systerae erreicht werden soll, ist indes neben der Beseitigung
66*
r
i
492 P o r g e s.
der Umrechnnngszahlen, auch die Vereinfachung der
Gleichungen, welche die Beziehungen zwischen den verschiedenen
Größenarten ausdrücken. Solche Beziehungen werden aber, wie bekannt,
nicht nur durch Gleichungen angegeben, sondern auch durch „Defini-
tionen" ausgedrückt, die in Worten den Sinn der Gleichung wiedergeben.
Setzt man nun zweckentsprechend gewählte Maß-Einheiten voraus, so
wird, wie die Gleichung, auch die Definition einfacher und
klarer.
So wird, wenn die Gleichung
/— ai
die Beziehung zwischen Flächeninhalt, Länge und Breite des Rechteckes
angeben soll, bereits vorausgesetzt, dass als Flächeneinheit ein Quadrat
dessen Seite die Länge Eins hat, gewählt worden ist. Dieser einfachen
Gleichung entspricht die Definition: „Der Flächeninhalt eines Recht-
eckes ist das Product aus Länge und Breite." Wird jedoch eine solche
Voraussetzung nicht gemacht, überhaupt bezüglich der Wahl der All-
heiten nichts festgesetzt, so erhält man gemäß der allgemeineren
Gleichungsform
f=Cab
die minder einfache Definition: „Der Flächeninhalt eines Rechteckes
ist direct proportional dem Producte aus Länge und Breite"1).
In vielen Fällen lässt sich hinsichtlich der Beziehungen zwischen
Größenarten nur die Proportionalität experimentell nachweisen. Dann
erhält die entsprechende Gleichung zunächst eine Form, in welcher der
„Proportionalfactoru C vorkömmt. Bei der Wahl der Maß-Einheit für
die Größenart, deren Zusammenhang mit anderen man so gefunden hat,
ist es dann nöthig so vorzugehen, dass C gleich Eins wird, falls man
die Beziehung in der einfachsten Form erhalten will. Eine allgemein
brauchbare Methode, mittels welcher sich dies erreichen lässt, soll
nunmehr an dem bisher benützten Beispiele gezeigt werden.
Angenommen, es wäre ein- für allemal das Centimeter (cm) als
Längeneinheit festgesetzt. Wir wissen aus dem Vorigen, dass stattfindet:
/ = C a b.
Es fragt sich, wie die Flächeneinheit gewählt werden soll, damit
(7=1 werde.
!) Auch „Direct proportional der Länge und Breite". Direct proportional
bedeutet ja nichts anderes, als dass / z. B. doppelt so groß wird, wenn das Produei
a b auf das Doppelte wächst, was ja auch der Fall, wenn nur einer oder der andere
der Factoren o und b den zweifachen Wert annimmt.
Über die wichtigsten internationalen Maß-Einheiten. 493
Die Formel muss auch gelten, wenn das Rechteck gleiche
Seiten hat von der Länge je eines Centimeters. Dann aber ist:
/= C . 1 . 1.
Setzt man nun den Inhalt dieses speciell angenommenen Recht-
eckes, d. i. des Quadrates von der Seitenlänge 1cm als Flächeneinheit
fest, so ist auch / = 1 und die Gleichung erhält die Form
1 = C. 1 . 1
woraus folgt C = 1.
Es ist somit die gewünschte Bedingung erfüllt, wenn man festsetzt,
es sei die
Flächeneinheit = lein . lern = cm*.
Dieses Resultat hätte man aus der Gleichung f = C ab auch
nach folgender Regel erhalten können:
„Man lasse Cweg und setze für dieimrechtenTheile
vorkommenden Größenarten die festgesetzten Grund-
Einheit en.u (Hier nur die Längen-Einheit cm.)
Diese Regel und das bezüglich des Factors C Gesagte, hat für
die Ableitung auch anderer Maß-Einheiten Geltung. So z. B. hätte man,
falls, sowohl für die Geschwindigkeit, als für die Länge (den Weg) und
die Zeit, Einheiten selbständig und willkürlich festgestellt würden,
zwischen diesen drei Größenarten vorerst die Beziehung:
Geschwindigkeit v = C „ .°
v = Cj, d. h.:
Die Geschwindigkeit ist direct proportional dem Verhältnisse des
Weges zu der Zeit, während welcher dieser zurückgelegt wurde."
(Gleichförmige Bewegung vorausgesetzt.1)
Formel und Definition sollen, wie vorher, dadurch vereinfacht
werden, dass man — etwa unter der Annahme, dass die Längeneinheit
das Centimeter, die Zeiteinheit die Secunde sei — die Maß-Einheit für
v so bestimmt, dass C = 1 wird. Für den besonderen Fall, dass eine
f) Diese Beziehung sagt nur, dass, wenn z. B. der Weg /, der in der Zeit t
zurückgelegt wird, doppelt so groß ist, als bei einer anderen gleichförmigen Be-
wegung, auch die Geschwindigkeit v auf das Zweifache wächst. Geschwindigkeit
nnd Weg sind direct proportional. Wenn jedoch die Zeit doppelt so groß wird,
in welcher derselbe Weg l zurückgelegt wird wie vorher, so ist die Bewegung
langsamer. Die Geschwindigkeit v sinkt auf die Hälfte, wenn die Zeit t auf das
Doppelte steigt. Geschwindigkeit und Zeit sind verkehrt proportional.
494 P o r g e t.
gleichförmige Bewegung eine derartige Geschwindigkeit r, besitzt das
in einer Secnnde ein Centimeter zurückgelegt wird, mnss die obige
Beziehung doch auch gelten. Es wird aber unter dieser Toraassetzung
'• = c r
Die Geschwindigkeit rt wählen wir nun als Geschwindigkeits-Einheit
(Denn eine Geschwindigkeit kann man natürlich nur wieder mit einer
als Einheit angenommenen Geschwindigkeit messen.)
Weil nun
so ist auch C = 1, d. h. bei der oben getroffenen Wahl der Geschwin-
digkeits-Einheit, erhalten wir die einfachere Beziehung
/
r = —
und die einfachere Definitiou: -Die Geschwindigkeit ist das YefUltaü
des Weges zur Zeit, während welcher dieser zurückgelegt wurde. (Gleich-
förmige Beschleunigung vorausgesetzt.)
Die gewählte Geschwindigkeits-Einheit selbst aber ist:
cm
**, = —
sec
Es soll nun diese Geschwindigkeits-Einheit nach der vorher gege-
benen Kegel bestimmt werden aus der Beziehung
Die Kegel sagt: „Man lasse C weg und setze rechts die
festgesetzten Grund-Einheiten ein.a Dies ergibt direct:
cm
Geschwindigkeits-Einheit = —
6 sec
Die hier gewählte Einheit ist also eine Geschwindigkeit, bei
welcher in der Secunde ein Centimeter zurückgelegt wird.
cm
Die Schreibweise — gibt dies ganz deutlich, sie ist jener ganx
sec
analog, nach welcher z. B. Flächen- und Volumseinheiten durch die
entsprechenden Functionsformen, c?n\ cm* angegeben werden.
Da die Bezeichnung von Einheiten in Form von Brüchen besonders
in Druckschriften nicht ganz bequem ist, so werden die im Nenner
stehenden Größen praktisch mit negativen Exponenten in den Zähler
d. h. in die Zeile gesetzt, z. B. cm sec~K
Über die wichtigsten internationalen Maß-Einheiten. 495
In den bisherigen Beispielen wurden die Einheiten der Länge
(z. B. cm) und der Zeit (z. B. *ec) als Grund-Einheiten willkürlich
angenommen, die Flächen- und Geschwindigkeits-Einheiten aber als
Functionen dieser „Grund-Einheiten" dargestellt, so dass man sie
mit Fug „abgeleitete Einheiten" nennen kann.
Ein Maß-System wird nun auf folgende Weise construiert:
Vorerst setzt man die Einheiten für gewisse Größenarten mit
Rücksicht auf die Bedürfnisse der Praxis willkürlich fest: „Grund-
Einheiten".
Hierauf bestimmt man sich für alle anderen Größenarten „abge-
leitete Einheiten", ganz in der Weise, wie dies in den vorstehenden
Beispielen gezeigt worden ist. Man benützt also zur Bestimmung der
abgeleiteten Einheiten die Beziehungen der betreffenden Größenarten zu
jenen, für welche Grund-Einheiten angenommen wurden. Die Anwendung
der früher angegebenen Regel macht die Sache sehr einfach.
Für alle in Wissenschaft und Technik vorkommenden Größen-
arten könnte man nun mit den beiden Grund-Einheiten der Länge und
der Zeit auslangen, d. h. alle Größenarten lassen sich als Functionen
von Länge und Zeit ausdrücken. Diese Functionen sind außerdem immer
Producte, deren Factoren positive oder negative '), ganze oder gebrochene
Exponenten haben.
Aus praktischen Gründen wurde indes noch eine dritte Grund-
Einheit eingeführt. Das Maß-System, bei welchem diese dritte
eine Massen-Einheit ist, heißt das „absolute"; jenes, wo sie
eine K.raft - Einheit ist, heißt das „mechanische".
Beide Systeme sind gegenwärtig allgemein im Gebrauch und
müssen hier besprochen werden.
Für Zwecke der Wissenschaft (Physik), sind das Centimeter als
Längen-, die Secunde als Zeitmaß ein- für allemal als Grund-Einheiten
festgesetzt worden. Außerdem wurde hier, wo so weit als möglich nur
das absolute Maß-System angewendet wird, noch eine Massen-Einheit
gewählt. Diese dritte Grundeinheit ist jene Masse, welche ein Kubik-
centimeter Wasser bei einer Temperatur von 4° C enthält*). Diese
Einheit führt häufig kurzweg den Namen „Gramm", was leicht zu
einem Missverständnisse führen kann, da auch die bekannte Gewichts-
f) Jeder Bruch kann bekanntlich als Product geschrieben werden, dessen
einer Factor einen negativen Exponenten hat.
f) Bei 4° C ist bekanntlich das Wasser am dichtesten (genauer bei 41° C).
496 P o r g e s.
Einheit so benannt ist. Das Gramm-Masse und das Gramm-Gewicht
sind jedoch wesentlich verschiedene Dinge, weshalb die Massen-Einheit
hier stets ausdrücklich als Gramm-Masse bezeichnet werden soll1).
Da der Begriff der Masse weder so leicht verständlich, noch so
allgemein bekannt ist, wie dies mitunter vorausgesetzt wird, so dürften
einige Worte hierüber wohl gerechtfertigt sein.
Setzt man auf eine Federwage in einem Gefäße lern* Wassers,
so weist, nachdem die Wage zur Buhe gekommen ist, der Zeiger auf
eine bestimmte Stelle der Theilung. Bringt man hierauf in. dasselbe
Gefäß statt des Wassers solange Quecksilber, bis der Zeiger wieder an
der vorher beobachteten Stelle steht, so findet man, dass dies bereits
der Fall ist, wenn kaum erst der dreizehnte Theil des vorigen Wasser-
volumens mit Quecksilber erfüllt ist.
Zur Erklärung dieser Thatsache hat man bekanntlich eine Hypothese
aufgestellt, die etwa so lautet: „Das Volumen der Körper ist nicht
continuierlich mit gleichartiger Materie erfüllt, sondern mit iraariri
Dingen, mit zwei Modificationen der Materie. Die erste Modifiettion,
deren Theilchen nur einen Bruchtheil des Volumens erfüllen, hat die
Eigenschaft, dass sie von der Erde angezogen wird und selbst anrieht;
sie heißt ,,ponderableu, „gravitierende" auch „schwere Materie', ge-
wöhnlich aber kurzwog „Masseu. Die zweite Modification der allgemeinen
Materie soll die Räume zwischen den Massentheilchen ausfüllen; sie hat
die Eigenschaft der Anziehung nicht und heißt „inponderable" Materie
oder „Ätheru.
Zur Erklärung des oben angegebenen Versuches nimmt man nun
an, dass in ca. — - cm3 Quecksilber dieselbe Menge ponderabler Materie
13*6
oder Masse vorhanden sei, als in einem cm* Wasser, und drückt dies in
folgender Weise aus: Das Quecksilber ist ca. 13'6mal so „dicht", als
Wasser.
Unter der Masse stellt man sich also wirksame Substani
vor, wirksam in der Weise, dass eine Anziehung zwischen ihr und der
Erde — die auch Masse hat — stattfindet*).
f) Man könnte auch mit anderen Grund-Einheiten, als den angegebenen, alle
abgeleiteten Einheiten construieren, doch zeigt sich bald, dass dies minder prafc
tisch wäre.
*) Ähnliche Anziehungs-Erscheinungen gibt es bekanntlich auch in dem Ge-
biete der Elektricität und de« Magnetismus. Man wendet daher auch hier häufig »1*
Ausdruck Masse an, d. h. man spricht von „elektrischen und magnetischei
Massen", als von demjenigen, dessen Quantität die vorhandene Anziehung oder Ab*
stoliung bedingt.
Über die wichtigsten internationalen Maß-Einheiten. 497
Jene Menge an ponderabler Materie oder Masse nun, welche in
einem cm9 Wassers von 4° C enthalten ist, wurde wie erwähnt als Einheit
der Masse gewählt und Gramm-Masse genannt.
Es enthält somit ein cm 'Wassers 1 Gramm-Masse, ein cm * Queck-
silbers hingegen ca. 13 Gramm-Masse. Wir haben deshalb das Queck-
silber dichter genannt, als das Wasser. Die Zahl 13*6 nun, welche anzeigt,
wie viel Massen-Einheiten die Volums-Einheit Quecksilber enthält, kann
füglich als ein Maß der Dichte gelten.
Die Dichte eines Körpers lässt sich dementsprechend wie folgt,
definieren :
„Dichte ist die Menge der Masse in der Volums-Einheit",
oder kurz:
„Dichte ist die Masse per Volums-Einheit des betreffenden Körpers."
Will man also die Dichte D eines homogenen Körpers vom
Volumen V bestimmen — d. h. berechnen, wie viel Masse in der Volums-
Einheit enthalten ist — . so muss man die Gesammt-Masse M dieses
Körpers durch sein Volumen V dividieren. Es ist demnach
D = *
V
Damit Definition und Gleichung diese einfache Form annehmen, muss
hinsichtlich der Einheiten der Zahl D — der Einheiten der Dichte —
eine angemessene Wahl vorausgesetzt werden. Dieser Forderung ent-
spricht eine Einheit, die aus der Gleichung nach der vorher gegebenen
Begel bestimmt wird. Es ist diese
-,. , . ^. , ., Massen -Einheit
Dichten-Einheit = -=—. ^. . . ■
Volums-Einheit
Sind die Grund-Einheit das Gramm-Masse und das Centimeter,
so ist die
Einheit der Dichte = —-
cm*
Beim Gebrauche des absoluten Maß-Systemes ist es üblich, die
Grund Einheiten: Centimeter, Gramm-Masse, Secunde, stets durch die
Buchstaben C\ G, S zu bezeichnen und diese letzteren auch immer in
dieser Reihenfolge zu schreiben. Man spricht in diesem Sinne von
einem „C G S- S y s t e m e". Außerdem werden, wie schon erwähnt,
die Größen des Zählers mit negativen Exponenten in die Zeile gesetzt.
Man schreibt somit z. B. die Dichte des Quecksilbers ist 13*6 C %G.
Gelesen wird dies entweder: „13*6 CGÄ-Einheiten", oder wo das CGS
498 P o r g e b.
sich von selbst verstellt, kurzweg „13*6 Einheiten", aber auch häufig:
„13*6 Centmieter der weniger dritten, Gramm" *).
Die vorher abgeleitete C G ^-Einheit der Geschwindigkeit wäre zu
schreiben CS'1.
Hätte man irgend eine beliebige Längen-Einheit angenommen, die
etwa mit l bezeichnet werden möge, und dazu eine beliebige Massen-
Einheit m und eine Zeit-Einheit t, so erhielte man die allgemeineren
Ausdrucke :
Einheit der Dichte ....== (/_8m)
Einheit der Geschwindigkeit = (lt~l).
Die Beziehung der abgeleiteten Einheit zu den festgestellten
Grund-Einheiten, wie sie sich hier im rechten Theile der Gleichnng
darstellt, nennt man die „Dimension" der betreffenden, abgeleiteten
Maß-Einheit. Die Dimension ist also jene Functionsform, welche angibt,
in welcher Beziehung eine Maß-Einheit zu den Grund-Einheiten st&L
Nach dem Gesagten ist:
die Dimensionen der Dichten-Einheit . . . . = {J"9m\
die Dimension der Geschwindigkeits-Einheit . = (Jt~l),
Geschrieben wird dies gewöhnlich einfach
Dim . Dichte = (/-*»*)
Dim . Geschwindigkeit .== (/r1).
Man kann auch von der Dimension einer Größenart sprechen,
denn die obigen Functionen zeigen ja auch den Zusammenhang der
betrachteten mit jenen Größenarten, für welche die Grund-Einheiten
gewählt worden sind. Natürlich unter der Voraussetzung, dass die
abgeleitete Einheit so bestimmt wurde, dass der Factor C nicht mehr
vorkömmt, d. h. gleich Eins wird.
Selbstverständlich ist es nun, dass eine Gleichung zwischen be-
nannten Größen nur dann bestehen kann, wenn alle Größen rechte
dieselbe Dimension ergeben, wie jene im linken Theile. So kann z. B
wenn s eine Länge, / eine Fläche, v eine Geschwindigkeit bedeutet
eine Gleichung
t
sehr wohl bestehen, denn es ergibt sich als entsprechende „Dirnen-
sional-Gleichungu:
!) Nicht selten schreibt man auch die kleinen Buchstaben (cgs) und umschließt
sie dann meist mit einer Klammer z. B. (c*-i), (c~3g).
Über die wielltJ
nal-n MaLUEinheiten.
499
ch aber wäre die Gleichung: *v= f. Käme diese vor,
80 könnte sie nur durch einen Rechnungsfehler entstanden sein. Das
Ansetzen der Dimensional-Gleichung ist Häher ein Mittel, die Richtigkeit
einer Formel zu prüfen.
Die Dimensional - Gleichung darf nicht behandelt werden wie
eine gewöhnliche Gleichung, denn ihre beiden Theile sind nur als
te aufzufassen, welche in der eben erläuterten Art die Beziehungen
abgeleiteter Einheiten zu den Grund-Einheiten ausdrücken.
Ist eine Größe von den gewählten Grund-Einheiten ganz unab-
hängig, so Bagt man sie habe die „Dimension einer Zahlu öder
ie sei eine Verbal tniszahl. Es ist dies dann immer der Fall, wenn
chon die Definition der Größenart, diese als das Verhältnis fernsehen
iwei gleichartigen Größeu darstellt.
Die Dimension einer Zahl haben deshalb der Winkel, — als
Terhältnis des Bogens zum Halbmesser, — und die trigonometrischen
"unetioaeu, die sich auch stets als Verhältnis zweier Längen dar*
teilen lassen.
Diese Dimension ändert sich nicht, wie auch die Grund-Einheit m
tlt, welches Maß-System angewendet werden mw.
Diese Thatsache darf nicht verwechselt werden mit dem üm-
inde, dass man beim Messen, d. h. beim Vergleichen einer Grüße mit
der als Einheit angenommenen derselben Art, stets eine Zahl, die
. Maßzahlu erhält. Nimmt man zum KOMM einer Größe, z. B. der
nge L, willkürlich eine Einheit, etwa die Länge /, an, so hat man
- MaßzahL
M altzahl ist auch eine Verhältniszahl, aber nicht in dem Sinne wie
hin. Die Dimension der Länge ist deshalb natürlich noch keine Ver-
aiszahl sondern ganz selbstverständlich eben eine Länge.
Ein anderes Beispiel dieser Art möge hier noch Platz finden, weil
es von praktischer Bedeutung ist
Die Dichte, lässt sich noch in anderer Weise ausdrücken, als
durch die Angabe der Massen-Quantität in der Volums-Einheit Man
kann nämlich auch einfach angeben, wie oftmal ein Körper so dicht
ist als ein anderer, als etwa das Wasser. Schwefel z, B. ist ca. zweimal
so dicht, als Wasser.
Man sagt in diesem Falle es ist die
Dichte des Schwefels bezogen auf Wasser = 2.
Hinsichtlich der Dimension kann man schreiben:
Dim . Dichte auf Wasser bezogen = Zahl,
500 P o r g e s.
Hier wurde also eine neue Grund-Einheit gewählt, die Dichte des
Wassers wurde als willkürliche Dichten-Einheit festgesetzt, ganz so wie
vorher die Länge lx als willkürliche Längen-Einheit.
Zur Bestimmung von abgeleiteten Einheiten nach der vorher
angegebenen Kegel ist es nöthig, dass man Beziehungen zwischen
Größenarten, die durch eine Definition angegeben sind, vorerst durch
eine Gleichung darstelle. Es sei hierüber Folgendes bemerkt.
Bei der Bestimmung der Maß-Einheit für die Dichte schlechtweg
— nicht die Dichte auf Wasser bezogen — wurde diese Definition
gegeben :
„Die Dichte ist die Masse in der Volums-Einheit oder „per
Volums-Einheit".
Die Wendung „Dichte ist die Masse", darf jedenfalls nicit
wörtlich genommen werden. Es ist ja offenbar, dass eine Masse Wm
Dichte sein kann. Gemeint ist auch nur, dass man die Zahl, veleia
die Dichte angibt in der Weise finden kann, dass man die Ajmü
der Massen-Einheiten in der Volums-Einheit bestimmt, also die Masse
durch das Volumen dividiert. Eine Definition, wie die angeführte,
kann man demnach stets auch in der Form ausdrücken, „Dichte ist
das Verhältnis der Masse zum Volumen". Die Gleichung, welche dieser i
Definition entspricht, ist nun leicht anzugeben : sie ist D = -p.
Die bekannte Definition „Geschwindigkeit ist der Weg in der
Zeit Eins", kann in gleicher Weise in die Form übersetzt werden:
/
„Geschwindigkeit ist das Verhältnis des Weges zur Zeit:" r = --
Man halte für diese Fälle die praktische Kegel fest, dass die
Worte „in der" oder „per" stets bedeuten, dass es sich um ein
Verhältnis handle. ■
Hervorgehoben mag nun nochmals werden, dass bei diesen Defini*
tionen, wenn sie das Wort „proportional" nicht enthalten, stets
schon eine Wahl der Maß-Einheit vorausgesetzt ist, bei welcher C
gleich Eins wird.
Das absolute Maß-System.
Es sollen nun der Reihe nach die wichtigsten Größenarten der
Mechanik vorgenommen und deren „absolute Maß-Einheiten" bestimmt
Über die wichtigsten internationalen Maß-Einheiten. 501
werden, u. zw. hauptsächlich jene des CG/S-Systemes, jenes Maß-
Systemes, dessen Grand-Einheiten sind:
Das Centimeter . . (C),
das Gramm-Masse . (ö),
die Secunde . . . . (ß).
Die Dimensions-Angabe für die einzelnen Größenarten kann hier
fuglich wegbleiben, da es wohl niemand Schwierigkeiten machen
dürfte, an Stelle der Buchstaben CG 8 jene Imt zu setzen, womit
thatsächlich die allgemeine Formel ffir die Dimension der betreffenden
Einheit aufgestellt ist. Hier bedeuten dann l, m, t beliebige Längen-
respective Massen- und Zeit-Einheiten.
Nachdem über die Dichte schon ausführlich gesprochen wurde,
braucht hier von derselben wohl nicht mehr die Rede zu sein. Ebenso
wurde bereits für die
Geschwindigkeit
die Einheit bestimmt mit C S~x.
Beschleunigung.
Definition: „ Beschleunigung ist der Zuwachs an Geschwindigkeit
in der Zeit-Einheitu (gleichförmige Beschleunigung vorausgesetzt). Dies
lässt sich auch in der Form sagen: „ Beschleunigung (a) ist das Ver-
hältnis des Geschwindigkeits-Zuwachses (v) zu der Zeit (f)u, (in welcher
der Zuwachs erfolgt). Es ist also die Beschleunigung das Verhältnis
einer Geschwindigkeit zu einer Zeit,
v
a = T
Nach der Kegel, die vorher gegeben wurde, erhält man die ab-
geleitete Einheit der Beschleunigung, wenn man für die Größen rechts
deren Einheiten einsetzt. Dies gibt:
tt i- A j t» i-i Geschwindigkeits-Einheit CS'1 ~^_ .
Einheit der Beschleunigung = „ ., *L. t „ = — p— = CS~\
ö ° Zeit-Einheit S
Als Einheit gilt also die Beschleunigung einer Bewegung, bei
welcher per Secunde die Geschwindigkeit um die Geschwindigkeits-
Einheit CS* wächst. So ist z. B. die Beschleunigung des freien Falles
in unseren Breiten nahezu g == 981 CS~%i).
') Unter der Annahme, das Meter sei die Grund-Einheit der Lange, hätte
man g = 981 (met tec'*). Der Übergang Ton CS'1 auf abgeleitete Einheiten der
Beschleunigung, die durch die Annahme anderer Grund-Einheiten für Lange und
Zeit entstehen, ist so einfach, dass eine Erklärung wohl nicht nOtbig erscheint
502 P o r g e s.
Bewegungs-Größe.
Definition : „Bewegungs-Größe (&), ist das Product aus der Masse (m)
und der Geschwindigkeit (v), welche m besitzt"
b = m v.
Es ist also die
Einheit der Bewegungsgröße = Massen - Einheit X Geschwindigkeib-
Einheit = CrG<S-1.
Beschleunigung der Bewegungs-Größe und Kraft.
Die Beschleunigung der Bewegungs-Größe lässt sich am einfachsten
definieren, als das Product aus der Masse und der Beschleunigung;
welche dieselbe besitzt. Unserem Zwecke dürfte jedoch folgende Er-
klärung besser entsprechen:
„Jener Zuwachs an Bewegungs-Größe (Afv), welchen per
Zeit-Einheit die bewegte Masse M erhält, heißt deren „Beschleo-
nigung der Bewegungs-Größe (j)u. Diese ist also das Verhältnis einer
Bewegungsgröße zu einer Zeit,
Mv
Setzt man rechts die absoluten Einheiten der Bewegungs-Größe (CGS~l) J
und der Zeit (S) ein, so findet man die
Einheit der Beschleunigung der Bewegungs-Größe = — ~ — ==CrG'S',.
Schreibt man diesen Ausdruck in der Keihenfolge G . CS~\ so zeigt
sich derselbe deutlich als das Product aus der Massen- und der Be-
schleunigungs-Einheit.
Da nach allen Erfahrungen angenommen wird, dass Bewegungs-
Größe niemals aus nichts erzeugt werden kann, so muss man schließen,
dass jene Bewegungs-Größe, welche einer bewegten Masse zugeführt
wird, schon vorher in irgend einer anderen, freilich häufig unbekanntem
Form vorhanden gewesen sei.
Die Menge solcher Bewegungs-Größe nun, die einer Masse
per Zeit-Einheit zugeführt wird, heißt „Kraft".
Diese vorhandene und auf die Masse übertragbare Bewe-
gungs-Größe kann ohne weiteres als die Ursache der Beschleunigung
der Masse angesehen werden, weshalb man häufig sagt:
„Die Ursache der Beschleunigung einer Masse ist eine Kraft/
Um durch Lösung einer einfachen Aufgabe rasch über dergleichen Umrechnungen
ins Klare zu kommen, bestimme man z. B. die Geschwindigkeit eines Eisenbahn-
zuges in (met sec *) und CS-*, welcher in der Stunde 30km zurücklegt, also eine
Fahrgeschwindigkeit hat von 30 {km h~l).
Über die wichtigsten internationalen Maß-Einheiten. 503
Für uns ist hier die erste Definition, „Kraft ist jene Menge an
Bewegungs-Größe, welche in der Zeit Eins einer Masse zugeführt
wird", brauchbarer.
Nach derselben ist die Kraft gleich dem Verhältnisse des Zuwachses
an Bewegungs-Größe zur Zeit, also geradezu gleich der „ Beschleunigung
der Bewegungs-Größe" und nur eine andere Form dieser letzteren.
Zwei Größen können aber nur gleich sein, wenn sie derselben
Art angehören; ist aber dies der Fall, so kömmt ihnen dieselbe Maß-
Einheit zu. Aus diesem letzteren Grunde nennt man solche Größen-
urten, die eigentlich nur verschiedene Modificationen einer und der-
| selben Größenart sind, „äquivalent".
„Kraft" und „Beschleunigung der Bewegungs-Größe" sind äqui-
ralent.
Will man die Kraft-Einheit direct aufstellen, so folgt aus der
Definition, dass die Kraft
p Bewegungs-Größe Mv
~ Zeit — ~T'
v ü n- i. -j. Einheit der Bewegungs-Größe CGS'1 „ „ ^ .
Kraft-Einheit = „ \ * = — ^— = CG S'\
Zeit-Einheit S
Die gemeinsame Einheit der Beschleunigung der Bewegungs-Größe
l,lud der Kraft wird fast immer als Kraft-Einheit bezeichnet. Sie hat
|ioen eigenen Namen erhalten und heißt eine „Dyne"f). Es ist also
1 Dyne = CGS'9.
Dies lässt sich auch in der Form schreiben:
1 Dyne = G (C £"*),
^woraus sich als eine häufig gebrauchte Definition ergibt:
„Die absolute Kraft-Einheit oder Dyne ist jene Kraft, welche
Bern Gramm-Masse ((?) die Beschleunigung Eins (d. i. CS'*) ertheilt,
[sobald sie auf diese Masse wirkt."
Es hat sich nun bald herausgestellt, dass man für viele Zwecke
ößere oder kleinere Einheiten brauche, als die Dyne. Es wurde daher,
dies gilt auch für die anderen Einheiten dieses Systems, festgesetzt,
es gestattet sei, ähnlich wie bei dem metrischen Maße, Einheiten
als Vielfache, respective Theile der C6?£-Einheit zu construieren.
[Die Factoren, respective Divisoren, sind hiebei Potenzen von 10.
*) Von oJva|ii?. Die englische Verballhornung des ans einem griechischen
Amme abgeleiteten Wortes durch die Aussprache „dein", sollte im Deutschen
,ohl vermieden werden.
504 P o r g e 8.
Auch die entsprechenden Bezeichnungen des metrischen Maß-
Systemes sind gebräuchlich. So spricht man von einer Kilodyne, einer
Decidyne u. s. w.
Braucht man sehr große Einheiten, so setzt man dem betreffenden
Namen das Wort „Megau vor. Dies bedeutet laut Übereinkommen
das Millionenfache der genannten Einheit Eine „Megadyne" hat also
10* Dynen u. s. f.
Sind sehr kleine Einheiten nöthig, so setzt man das Wort „Mikrcr
vor, was dann ausdrückt, man meine ein Milliontel der angegebenen
Einheit. Es ist also die
Mikrodyne = ^ Dynen = l<Ta CGS'\
Es sei hier erwähnt, dass nur einige der gebräuchlichen absoluten
Einheiten, — die allerwichtigsten — Namen erhalten haben. Im
Übrigen sind die bereits angegebenen Lesarten gebräuchlich.
An dieser Stelle dürfte es — obgleich diese Bemerkung uictt
unmittelbar hieher gehört, — nicht überflüssig sein, hervorzuheben,
dass die „Größenarten" von denen hier die Rede ist, durchaus nicht
etwas Vorstellbares sein müssen. Wir haben im Grunde nur die
Materie mit ihren Bewegungen als wirkliche und ursprüngliche
Vorstellung. Die Gesetzmäßigkeiten dieser Bewegungen aber sollen
erforscht und angegeben werden. Zur Darstellung dieser Gesetzmäßig-
keiten nun, eignen sich gewisse, ganz bestimmte Functionsformen be-
sonders gut, z. B. das Product aus Masse und Geschwindigkeit, oder
das Verhältnis dieses Productes zur Zeit. Für diese hat man der Ein-
fachheit halber Namen ersonnen, z. B. Bewegungsgröße, Kraft u. dgl.
Auf diese Weise erzeugen wir uns Größenarten, wie wir sie brauchen.
Wollen wir mit denselben rechnen, so müssen wir sie messen können
und es ist wichtig, die Maß-Einheiten so zu wählen, dass die Rechnung
möglichst einfach werde *).
!) Die Namen der Größenarten oder Functions-Formen, sind mitunter nicht
zweckmäßig gewählt und stehen oft in gar keinem klaren Zusammenhange mit dem,
was sie ausdrücken sollen. Man thut daher gut, sie wirklich nur als Namen anzu-
sehen und ihre sonstige sprachliche Bedeutung gar nicht zu beachten. So heißt z B.
Mv* Mv*
der Ausdruck— g- „lebendige Kraft", während mit dem, was — x- bedeutet, die
Begriffe „Kraft" und „Leben" unmittelbar gar nicht recht in Verbindung zu
bringen sind.
Über die wichtigsten internationalen Maß-Einheiten. 505
„Energie" und „Arbeit".
Eine der wichtigsten Functions-Formen zur Darstellung der Ge-
setzmäßigkeiten in der Natur, in dem eben angegebenen Sinne, ist das
halbe Product aus der Masse (M) und dem Quadrate ihrer Geschwin-
]Lfn%
digkeit (v), — —-. Es fuhrt den Namen „kinetische Energie"
(lebendige Kraft).
Es ist nun bekannt, dass ein Körper, also eine Masse M, die in
bestimmter Höhe über dem Erdboden befestigt ist, frei gelassen mit
immer zunehmender Geschwindigkeit herabfällt, d. h. dass bei diesem
Vorgange der Wert des Productes — ^— , dem Körper wie eine Eigen-
schaft zugehörend, gesetzmäßig wächst
Auf den fallenden Körper oder besser auf die Masse M, wirkt
eine Kraft (die Schwere). Je länger der Weg, auf welchem diese Kraft
beschleunigend wirkt, desto größer wird die Geschwindigkeit v, desto
Mv%
größer also auch das Product — — : der Körper gewinnt an kinetischer
Energie.
Diese Wirkungsweise einer Kraft nennt man ihre „Arbeits-
leistung" oder „Arbeit". Die Größe der Arbeit wird angegeben
durch das Product aus der Kraft (P) und dem Wege in der Kraft-
richtung (t). Es leistet also die Schwerkraft (P) die Arbeit PI,
wenn die Masse M um die Höhe l herabfällt, während gleichzeitig die
kinetische Energie dieser Masse von Null auf — — , also um diesen
ganzen Betrag wächst.
Es lässt sich leicht nachweisen, dass stets der Zuwachs an kine-
tischer Energie gleich ist der geleisteten Arbeit, dass hier also stattfindet:
piJ±* •).
2 ;
f) Der Nachweis lässt sich wie folgt führen: Es ist, wenn Weg- und Kraft-
richtung übereinfallen:
dv
f> = M -j£ (Kraft = Masse X Beschleunigung),
dv
ferner P v = M v -r (durch Multiplication mit ©).
67
506 Portes.
Wenn zwei Größen einander gleich gesetzt werden können, so
müssen sie derselben Art angehören. Dass dies hier der Fall, lässt sich
auch durch Aufstellen der Dimensional-Gleichung zeigen. Es ist
(Zwrf) l = mltr\
Größen derselben Art können durch dieselbe Einheit gemessen werdo,
sie sind äquivalent. Für die kinetische Energie ist somit die MiÄ-
Einheit festgestellt, sobald eine Arbeits-Einheit, ein für allemal ange-
nommen wird.
Der Definition:
„Arbeit ist das Product aus der Kraft und dem Wege (in der
Kraftrichtung)", entspricht die Gleichung
Arbeit =» PI, woraus folgt:
Arbeits-Einheit = Kraft-Einheit X Längen-Einheit = C.C G S~ f ^CGf.
Diese Einheit, mit welcher, wie erwähnt, auch eine Eneigw ge-
messen werden kann, führt den Namen „Erg". (Zusammen geugw tu
dem Worte Energie.) Dieses
Erg = C* G 8~%
ist für viele, besonders technische Zwecke zu klein, man hat dito
noch eine größere Arbeits-Einheit eingeführt. Diese ist
das Joule = 10rErg = 10* C* G S~% «).
Man kann auch schreiben:
1 Joule = (100 C)% (1.000 G) S~>
= (met* . kg . sec %).
dl
Nur ist v = -jj,
daher Pdl=Mvdv.
J'"-=f
oder / Pdl= I Mr d v = - - — ^L-
o
Hier bedeutet r0 die Anfangsgeschwindigkeit, v die Endgeschwindigkeit M&
Zurücklegung des Weges /. Für den oben angenommenen Fall ist P = const. und
v0 = 0 woraus folgt :
Die Meichung i' = Jf ^-- zeigt die Äquivalenz von Kraft und Beschleunigt
der Bewegungsgröße. Aus dieser geht durch vorstehende Ableitung die ÄquivaleW
zwischen Arbeit und kinetischer Energie (lebendiger Kraft) hervor.
1) Nach dem bekannten englischen Physiker Joule so benannt. Auch andere
Maß-Einheiten werden in die>er Weise mit den Namen hervorragender Forsch«
oder Erfinder bezeichnet, Z. B. Watt, Ampere, Ohm, Volt (nach Volta) u. *.*•
r die wichtigsten internatiMnalen iten
507
Hieraus lässt sich ersehen, dasa man i\ auch als abgeleitete
-Einheit eines Maö-Systemes ansehen kann, dessen Grund-Einheiten
las Kilogramm-Masse und die Seeunde sind.
Es wurde vorher erwähnt, dass eine Masse in bestimmter Höhe
Crej t, herabfallend kinetische Energie erhält, oder dass,
— was dasselbe ist, — bei diesem Vorgange die Schwerkraft (P)
Ar bei . Diese Arbeitsleistung (PI) ist offenbar abhängig von
Hülfe f, also von der Lage der Masse i£
Muh spricht in diesem Sinne von der Arbeitsfähigkeit, welche die
Masse ihrer Lage wegen besitzt: von einer „Energie der Lageu
v „potenziellen Energie1-. Diese potenzielle Energie wird eben
durch die Arbeit gemessen, die beim Herabfallen geleistet werden
könnte1). Für die potenzielle P>nergie gilt als Maß-Einheit also auch
die Arbeits-Einheit (Erg, Joule).
Wirs die Masse M alleiu im Kaume, so würde auf sie keine
aft wirken und »ine Arbeitsleistung könnte nicht erwartet werden.
ur wenn eine zweite oder mehrere andere Massen zugegen sind, wirken
if M Kräfte, die Anziehungen dieser anderen Massen, welche mit M
en ein System bilden. Die Masse Af und die Erde z. B.. gl
solches System. Von einer Energie der Lage kann also nur die
ede sein, wenn ein System von Massen vorhanden ist.
Eff.
.Unter Effect versteht man die Arbeitsleistung per Zeit-Einheit. u
Dk Leistung einer Maschine kann also nur in Effects- und nicht
in Arbeits-Einhditen angegeben werden, denn es handelt sich in der
vis ja immer darum, dftSfl I ine Arbeit innerhalb einer gewissen Zeit
roUbn
Nach der vorstehenden Definition ist der Efl
, also die
Einheit des Effectes =
Arbeits-Eioheit C*<
= <
Zeit-Einheit
In Worten: nDie Einheit des Effectes wird geleistet, wenn die Arbeit
-ta.
iheit, das „Erg per Seenadel hat keinen heson
»amen erhalten, wohl aber eine gröuVi jener
it dieser Arbeit ist sogleich kiiieti-
Küirgie. Man sagt i verwandt'.
ktn
508 P o r g e s.
Effect, welcher vorhanden ist, wenn in der Secunde eine Arbeit von
1 Joule geleistet wird, so heißt das „Watt".
1 Watt = J^r = 10' C%GS-*= (met\ kg. *><T*).
Secunde v * '
Eigenthümlicher Weise werden selbst von ganz tüchtigen Praktikern
die Begriffe Arbeit und Effect oft nicht scharf genug auseinander-
gehalten, obgleich der Unterschied zwischen diesen Größen-Arten jenem
ganz ähnlich ist, der zwischen Länge und Geschwindigkeit besteht,
welche Begriffe wohl niemand so leicht verwechseln dürfte.
Aus dem Ausdrucke:
„ , Arbeit PI
Effect = n .. = —
Zeit t
folgt, weil — = v eine Geschwindigkeit bedeutet
Effect = Pv.
Man definiert daher häufig den Effect als das Product aus Kraft
und Geschwindigkeit1).
Das mechanische Maß-System*).
Die Grund-Einheiten des Maß-Systemes, das nun besprochen
werden soll, sind Einheiten der Länge, der Kraft und der Zeit, iL z.
das Centimeter (auch met. oder mm\
das Gramm-Gewicht (auch das kg oder die Tonne),
die Secunde.
Der Unterschied gegenüber dem absoluten Maße besteht wie erwähnt
darin, dass anstelle der Massen-Einheit (Gramm-Masse) eine Kraft-
Einheit (Gramm-Gewicht) als Grund-Einheit gilt.
Wichtig sind hier besonders die abgeleiteten Einheiten der Arbeit,
des Effectes und der Masse.
Die Einheiten der Geschwindigkeit und der Beschleunigung
(CS" \ CS"7 oder auch met. sec~ \ met. sec * etc.), gehören beiden Maß-
Systemen gemeinsam an, da sie nur die Grund-Einheiten der Länge und
der Zeit enthalten.
i
*) bedeutet freilich nur dann die Geschwindigkeit, wenn gleichförmige Be-
wegung vorausgesetzt wird. Doch gilt die Gleichung: Effect = Fv auch ohne diese
dl
Voraussetzung; denn es iat bekanntlich v = 17» und während eines Zeitelementes der
Elementar- Arbeit Pdl
Effect = Zeitelement = IT = Pv'
*) Das mechanische Maß wird auch „Gravitations-Maßu genannt.
Über die wichtigsten internationalen Maß-Einheiten. 509
Kraft.
Jene Kraft, mit welcher ein cm* Wasser dessen Temperatur 4° C
ist, von der Erde angezogen wird, hat man als Grund-Einheit ange-
nommen. Diese Kraft-Einheit heißt bekanntlich das „G r a m m-G e w i c h t".
Durch diese Kraft erhält die Masse des cm* Wasser die Beschleuni-
gung G des freien Falles {G beträgt in Wien nahezu 981 CS~*).
Die Kraft-Einheit des absoluten Maßes, die Dyne war nur imstande
dieser Masse eine Beschleunigung 1 CS"9 zu ertheilen, sie ist also viel
kleiner. Es ist etwa in Wien
1 Gramm-Gewicht = 981 Dynen.
die Dyne (CGS~%) ist also, grob genommen, gleich 1 Milligramm-
Gewicht. Es ist ferner
1 Kilogramm-Gewicht = 1.000 Gr. Gew. = 981000 (CGß-%)
(also grob genommen eine Megadyne). Endlich
1 Tonne-Gewicht = 1.000%. Gewicht = 981X10« (CGS~*).
Bei dem Vergleiche zwischen Gramm-Gewicht und Dyne war es
nöthig die Bemerkung „etwa in Wien" einzuschalten, weil die Kraft,
mit welcher die Masse des cm* Wasser von der Erde angezogen wird,
nicht an allen Orten dieselbe ist. Die Beschleunigung der Schwere
ändert sich mit der geographischen Breite des Beobachtungsortes (und
auch nach localen Verhältnissen) zwischen 978*10 CS~* am Äquator
und 983*18 CS'* an den Polen.
Die Grund-Einheiten des absoluten Maß-Systemes zeigen eine
solche Veränderlichkeit nicht, denn das Gramm-Masse, die Masse des
cm* Wasser, ist an allen Orten der Erdoberfläche dieselbe.
In diesem Sinne ist nun die Bezeichnung rabsoluta aufzufassen.
Dieselbe weist darauf hin, dass die Einheiten des absoluten Maß-Systems,
der Wahl unabhängiger Gründ-Einheiten halber, in keiner Beziehung
stehen mit der Annahme irgend eines bestimmten Ortes der Erd-
oberfläche ').
') Die Bezeichnung absolut (in diesem Sinne) rührt von Gauss her, welcher
zuerst die Intensität der Horizontal- Com ponente des Erdmagnetismus in einem
Maße ausdrückte, dessen Grund-Einheiten mm, mgm (Masse) und tee waren, wahrend
man bis dahin die Intensität, welche in Greenwich herrschte, als Einheit ver-
wendet hatte.
In diesem Sinne sind die Geschwindigkeits- und Beschleunigungs-Einheiten,
C5"1, CS~* u. s. w., wenn sie auch im mechanischen Maß-Systeme angewendet
und in dasselbe eingefügt werden können, dennoch als absolute Maße aufzufassen,
denn die Veränderlichkeit der Erdanziehung mit dem Orte berührt sie nicht.
510 Porges.
M a s 8 6.
Die Masse hat hier eine abgeleitete Einheit Zur
Bestimmung derselben benützen wir die Belation, welche die Erfahmngs-
thatsache angibt, dass die Kraft (P) proportional ist dem Producta
aus Masse (M) und Beschleunigung (a),
P=k M a, woraus folgt
\k ' a a
C = ( t-J ist hier die von der Wahl der Einheiten abhängige Constaate.
Diese Wahl ist hinsichtlich der Einheit für die Masse noch frei und
soll so getroffen werden, dass C Eins wird.
Nach der bereits wiederholt angewendeten Regel erhält man dit
Massen-Einheit, die dieser Bedingung entspricht, wenn man rechts, unter
Hinweglassung von C die Einheiten der Kraft und der Beschleunigst;
für P und a einsetzt. Dies ergibt die
Massen-Einheit des mechanischen Maßes = „ ~% .
Diese Einheit hat keinen eigenen Namen erhalten, sie soll hier mit,«,
bezeichnet werden. Ein Vergleich derselben mit der Einheit des ita>-
luten Maß-Systemes, dem Gramm-Masse ergibt, dass sie bedeute!
größer ist als dieses. Denn es ist, weil 1 Gramm-Gewicht = 981 CG 8*1
Gramm-Gewicht 981 CGS'% M1 ^ /n xr
** = ClF* = — CtT* — = (Gramm-Masse i.
Die Einheit des mechanischen Maßes ist also 981mal so groß als jene
des absoluten. (Besser #mal so groß, weil ja die Zahl 981 nicht für
alle Orte der Erdoberfläche gilt.)
Das folgende Beispiel möge noch zeigen in welcher Art die Zahl
der Massen-Einheiten ;/.t eines gegebenen Körpers bestimmt wird.
Der Einfachheit halber werde angenommen, dieser Körper sei
1 dm3 Wasser von 4° C. Dieses Wasser wiegt 1.000 Gramm, d. h. dfo
Erde wirkt auf die Masse desselben anziehend mit der Kraft 1.000 Gramm-
Gewicht. Diese Kraft — das Gewicht P — wird gewöhnlich angegeben.
u. zw. hier durch die Zahl P = 1 .000.
Diese Zahl gibt aber auch die Menge der absoluten Massen-
Einheiten (Gramm-Masse), welche der Körper enthält und von denen
nach dem Vorigen 981 eine mechanische Massen - Einheit v.t aus-
machen. Hieraus folgt:
Man erhält die Zahl y. der mechanischen Massen-Einheiten yH
eines Körpers, wenn man die Zahl P, die das Gewicht in Grammen
Über die wichtigsten internationalen Maß-Einheiten. 511
gibt, durch 981 dividiert. Da 981 nur ein specieller, sozusagen localer
Wert von g ist, der Zahl, welche die Beschleunigung der Schwere
angibt so soll es richtiger heißen: „wenn man P durch g dividiert:
Also:
_P
;X~ 9
Für gröbere Rechnungen setzt man G = 1000 C S~% oder
10 (met. 8ec~*).
Arbeit und Energie.
Aus der Definition, „Arbeit ist das Product aus der Kraft und
dem Wege in der Kraftrichtung",
A = Pl
ergibt sich durch Einsetzen der Grund-Einheiten auf der rechten
Seite die
Arbeits-Einheit des mechanischen Maßes = (Gramm-Gewicht) X cm
sie heißt das „Gramm-Centimeter", gr. cm.
Diese Einheit ist für die Praxis meist zu klein, es wird daher
gewöhnlich eine größere verwendet, deren Grund-Einheiten das Kilo-
gramm-Gewicht und das Meter sind.
Diese Einheit ist das „Meter -Kilogramm" oder „Kilogramm-
Meter" (mk), also jene Arbeit, die man z. B. leisten muss um 1%,
Im hoch zu heben.
Wo es sich um sehr bedeutende Energiemengen handelt, wie z. B.
bei der Angabe der lebendigen Kraft größerer Geschosse, wird auch
die Meter-Tonne (mt) als Maß-Einheit verwendet.
Ein Vergleich dieser Einheiten des mechanischen Maßes mit jenen
des absoluten ergibt sich leicht, wenn man berücksichtigt, dass 1 Gramm-
Gewicht = 981 CGS-* ist. Man findet:
l gm.cm = 981 CG S*C. = 981 Erg.
1 mA: = (981Xl.000(7(?-Sr-,)100Cr=98lXl0TErg= 9-81 Joule.
1 mt =100(7(981X1.000X1.000 CGS'*) =9810 Joule.
Effect.
Die Arbeit per Zeit-Einheit heißt Effect Die Einheit des Effectes
ist somit vorhanden, wenn per Secunde eine Arbeits-Einheit des mecha-
nischen Maßes geleistet wird, z. B. 1 Meter-Kilogramm. Diese Einheit
wird geschrieben:
mk
sec1
was zu lesen ist: „1 mk per Secunde".
512 Porges.
Den Effect von Maschinen gibt man meist in sogenannten Pferde-
stärken (Pferdekräften, IP) an:
1H> = 75^.
sec
In absoluten Maß-Einheiten ausgedrückt ist:
mk „ Joule
1 — = 9*81 = 9-81 Watt (grob genommen 10 Watt).
1 Pferdestärke = 75 k±Jü^l = 75X9.81 Watt z*> 736 Watt
sec
(Grob genommen, doch für die Praxis oft genau genug, 750 Watt)
Die Umrechnungszahl 736 hat hohe praktische Wichtigkeit
Einheiten rerschiedener Größenarten.
Von der bisher eingehaltenen Trennung bei der Besprechung du
absoluten und mechanischen Maßes soll hier der Übersichtlichkeit hilk
abgegangen werden.
Wärme.
Bekanntlich hat man gefunden, dass auch die Wärme als dtf
Energieform betrachtet werden muss. Demgemäß lautet der sogenawta
1. Hauptsatz der mechanischen Wärmetheorie:
„Wärme und Arbeit sind äquivalent".
Die Summe der lebendigen Kräfte der Molekular-Bewegungen
eines Körpers sieht man als die Wärmequantität an, die er besitzt.
Es ist also klar, dass man eine Wärmemenge durch Arbeits- oder
was dasselbe, Energie-Einheiten messen, d. h. sie in Erg, mkg, u. dgL
ausdrücken kann.
Für die Wärmequantität ist aber noch eine andere willkürliche
Maß-Einheit im Gebrauch: die „Calorie". Man unterscheidet eine
kleine Calorie, d. i. jene Wärmemenge, welche 1 Gramm Wasser
von 0° auf 1° C zu erwärmen imstande ist, und eine große Calorie.
<lie Wärmequantität, welche 1 Kilogramm Wasser von 0° auf 1° C
bringt f). Auch die Bezeichnungen G ramm-Calorie und Kilograram-
Calorie sind gebräuchlich.
!) Man nimmt auch manchmal jene Wärmemenge als Einheit, die nöthig. die
1 .
angegebene Quantität Wassers von 4° auf 5° C zu erwärmen, oder auch ttjq jener
Wärme, die zur Temperaturs-Erhöhung von 0° auf 100° erforderlich ist. Die obige
Annahme ist wohl zumeist üblich.
Über die wichtigsten internationalen Maß -Einheiten. 513
Ist nun eine Wärmequantität z. B. in Gramm-Calorien gegeben,
und soll dieselbe in Erg ausgedrückt werden, so muss man die Um-
rechnungszahl E kennen. Diese ist experimentell festgestellt worden.
Die Beobachtungen zeigen natürlich Abweichungen; hier soll E= 4.17 X 10*
angenommen werden. Es ist demnach
1 Gramm-Calorie = 4.17 X107 Erg.
Die Umrechnungszahl E aus calorischem in gewöhnliches Arbeits-
Maß heißt allgemein das „mechanische Wärme-Äquivalentu.
Dieses hat. weil es eben eine Umrechnungszahl ist. natürlich
verschiedene Werte, welche davon abhängen, von welchen Einheiten man
ausgeht und auf welches Maß man übergehen will. Geht man wie oben
von Gramm-Calorien auf Erg über, so ist f? = 4*17 X 10T, will man
aber auf Joule (= 107 Erg) übergehen, so ist E nur 4'17.
Die obige Angabe findet man auch mitunter in der Form: „Das
mechanische Wärme-Äquivalent ist 4'17x 10T Erg per Gramm und Grad.u
Praktisch sehr wichtig ist auch der Übergang von der großen
oder Kilogramm - Calorie auf mkg, also die Umrechnungszahl E
die angibt, wie viel mkg eine große Calorie enthält. Da die Angaben,
wie erwähnt, wegen der Beobachtungsfehler ohnedem ein wenig ab-
weichen, so setzt man in der Praxis am liebsten E = 424. Diese Zahl
ist genau genug und leicht im Gedächtnis zu behalten. Man hat somit:
1 Eilogramm-Calorie = 424 mkg,
oder was dasselbe:
„Das mechanische Wärme-Äquivalent E ist 424 mkg per Kilo-
gramm und Gradu ').
Die Umrechnungszahl A von Arbeits-Einheiten in calorische, also
der reciproke Wert von E, heißt das „calorische Äquivalent der Arbeit".
'-±
Wärme -Effect
Jene Wärmemenge, welche in der Zeiteinheit erzeugt oder ver-
braucht wird, heißt rWärme -Effect".
f) Es ist 1 Gramm-Calorie = 4 17 Joule.
1 Joule = qTöT mkg.
4.170
Daher \kg Cal. = 1.000 gm Cal. = 4.170 Joule = -^Tgj ™ty
Dies gibt nur angenähert den obigen Wert E = 424. (9 '81 ist übrigens nur ein
besonderer Wert des für verschiedene Orte der Erde verschiedenen Factors g.)
514 Porgea.
Bei einer Heizung ist es natürlich nicht gleichmütig, ob z. B.
100kg Kohle in 600 oder in 3600 sec verbrennen.
Ist Wärme der Arbeit, so ist Wärmeeffect dem Effect äquivalent
und kann durch die Effecteinheiten — -, — -, Watt und Pferdestärke
sec sec
gemessen werden.
Im calorischen Maße gilt für den Wärme-Effect eben die „Calorie
per $ec", u. zw. entweder die — oder die — .
sec sec
Moment einer Kraft.
Dieses wird gewöhnlich definiert als das Product aus der Kraft
und dem senkrechten Abstände vom Drehpunkte. Als Product aus einer
Kraft und einer Länge hat es die Dimension der Arbeit, und
wird deshalb mit Arbeitseinheiten gemessen 1).
So ist z. B. das Maximalkraftmoment eines mit einer Einzellast von
1.000% in der Mitte belasteten Trägers von 3m Stützweite gleich
500 X 1*5 = 750mfc//.
Druck (hydraulischer, Dampf- oder Gasdruck), Spao-
nungsintensität, Beanspruchung oder Inanspruchnahme.
All dies bedeutet „Kraft per Flächen einh ei ta, hat also
. -r,. . Kraft
eine Dimension--^. ,
Fläche
Ist die Krafteiuheit kg, die Flächeneinheit cm1, so ist die Ein-
heit = *Z-t.
cm*
Da diese Kraft per cm* nahezu dem Drucke der Atmosphäre
gleich ist, so ist man übereingekommen, dieselbe eine rneue Atmo-
sphare" zu nennen. 1 at = — —9.
1 cm*
Im absoluten Maße ist z. B. im CG/S-Systeme die entsprechende
Einheit -= ^ = c >GS-\
cm%
Der Druck der Atmosphäre ist nahezu eine Megadyne per cmft\
somit ist eine
at^ 10*C *GS \
fj Bekanntlich definiert man das Moment auch als „Arbeit bei der Ver-
drehung um den Winkel Eins".
*) 1 Megadyne <^ \kg. Das Zeichen ^^ bedeutet ^nahe gleich".
Über die wichtigsten internationalen Maß-Einheiten. 5 15
Trägheitsmoment
in Bezug auf eine Axe eines Systems (Körpers) heifit der Ausdruck
K = 2mrf, in welchem m die einzelnen Massenelemente, r deren senk-
rechte Abstände von der Axe bedeuten. Im absoluten Maße ist
Dim. Trägheitsmoment = l7m.
Jedes Massenelement m lässt sich darstellen, als Product aus
seinem Volumen v und der Dichte p.
Ist letztere für alle Elemente dieselbe, so kann man schreiben:
K = 2 wir* = pEvr*
Der Ausdruck St?r* dessen Dimension 1*1* = 1* ist, wird das
„Trägheitsmoment des Volumens" genannt.
Denkt man sich die Masse auf einer Fläche, deren Elemente / sind,
gleichmäßig vertheilt und ist <r die überall gleiche Quantität Masse per
Flächeneinheit (Flächendichte), so ist m =f<x und
der Ausdruck J = S/r« heißt das „Trägheitsmoment der Fläche".
Es ist
Dim. J=l*P = l\
Für ein Rechteck z. B. ist bekanntlich, wenn h und b die Seiten-
längen sind, das Trägheitsmoment bezogen auf eine zu 6 parallele
Schwerpunktaxe :
T bh*
Wäre b = 15cm, h = 20cw, so wird
T 16 X 8000 1ÄÄÄÄ k.
J= ^t = 10000cm4.
Analog erhält man für das „Trägheitsmoment" einer Linie die
Dimension l*.
Winkelgeschwindigkeit und Winkelbeschleunigung.
Die Winkelgeschwindigkeit«) wird definiert als der Winkel,
welchen bei der Rotation der Kadiusvector in der Zeiteinheit zurücklegt
oder kürzer als der r Drehwinkel per Zeiteinheit". Somit ist
Dim. co = ^^ (Dim. Winkel = Zahl).
Die abgeleitete Einheit erhält man bekanntlich, wenn man in den
Ausdruck rechts, die Grundeinheiten setzt. Die Einheit des Winkels ist
die Zahl Eins, jene der Zeit die sec Es ist also die Einheit der
Winkelgeschwindigkeit = — = S~\
516 * P* ***••. -■ ". t« f ;■ " -■ ^!
Winkelbesehleunigungi{> ist der Zuwachs u WinkdgHdii
digkeit in der Zeit Eil». Daher ist * = Winkel^^di^ ^
Einheit der Winkelbeschleunigung ~ — | = S'»
S~l und #""• sind absolute Einheiten, denn de sind unabhängig
der Erdanziehung, sie werden im absoluten, wie im mechanischen ]
Systeme angewendet Die Umfangsgeschwindigkeit eines Punkte
wenn r der senkrechte Abstand von der Drehachse (Badiusvector)
<o die Winkelgeschwindigkeit
t? = fö)
die Dimensionalgleichung ist
lr* = lr\
Die Winkelgeschwindigkeit der Erdrotation ist, weil bei
Umlauf der Drehwinkel 2* und die Zeit 80164 see mittlerer
(1 Sterntag) ist
2w 73 -t ■
"^seiel^iö^'
Die Umfangsgeschwindigkeit am Äquator
v « r« = (637.8 X 10f) j~ c*> 46615 CS~% = 0*46515 (Am sae^
Beispiel.
Im Nachstehenden soll g, die Beschleunigung der Schwere statt
mit 981 CS~% oder 9*81 (met. sec"%) stets mit 1000 CS'* respecth«
10 (wef. sec""*) angenommen werden.
Die Resultate werden dadurch natürlich nur angenähert richtig
(der Fehler beträgt etwa — ), doch werden sich die Bechnungen sowi*
die beiläufigen Verhältnisse der Maßeinheiten zu einander hiednrck
leichter übersehen lassen.
Angenommen, ein Körper vom Volumen V= 1 m1 und der (co*
stanten) Dichte 3 hänge an einem Drahtseile vom Querschnitte 3e»M
Es soll vorerst die Masse des Körpers angegeben werden.
„Dichte ist die Masse per Volumseinheit", also enthält jedes cm*
des Körpers 3 Gramm-Masse, da der Körper lOVm3 besitzt, so ist seine
Masse im absoluten Maße
M = 3 X 10*6? = 3000fy-Masse = 3 Tonnen-Masse.
Über die wichtigsten internationalen Maß-Einheiten. 517
Die Einheiten des mechanischen Maßes sind grmal so groß,
als jene des absoluten. Sind die Grundeinheiten met kg Gewicht und
$ec, so ist g = 10 {met sec~%) somit
-— - = 300 mech. Masseneinheiten ( — '-\
10 \met. sec %)
<V =
Die K r a f t P, mit welcher dieser Körper von der Erde angezogen
wird, ist 3000fy-Gewicht (denn die Kraft, mit welcher die Erde ein.
kg- Masse anzieht, heißt %-Gewicht und ist Grundeinheit des mecha-
nischen Maßes). Im absoluten Maße ist, weil der Körper 3 X 10*
Gramm-Masse besitzt, die alle die Beschleunigung 1000 CS~* (genauer
981) erhalten und Kraft gleich Masse mal Beschleunigung
P=3 X 10€ X 1000 = 3000 X 10€ CGS~* (Dynen) = 3000 Megadynen.
Die Spannungsintensität oder Beanspruchung kt im
Drahtseile, d. h. die Kraft per cm* des Querschnittes q ist im mecha-
nischen Maße
*, = - = —5— = 1000 — od. at. (Atmosphären).
q o cm
Im absoluten Maße z. B. in CGÄ-Einheiten ist
^ = p=3oooxio;CGS- = 1000 x 10.c-iGS-K
q «5 0
(Genauer 981 X WC^GST*.)
Nun soll der Körper IOwi hoch gehoben werden. Die Arbeit A,
welche hiebei geleistet wird, das Product aus Kraft und Weg, ergibt
sich im mechanischen Maße mit
A = 3000 X 10 = 30000 mkg.
In absoluten Einheiten ist
A = (3000 X 10'CGS-*) 1000cm = 300000 X 10f C»ff iST1
= 300000 X 107 Erg = 300000 Joule.
(lmkg c/5 10 Joule.)
Ist das Emporheben in 10 sec geschehen, so ist die Arbeit per
sec also der
Effect = ?^0 = 3000^
10 sec
oder weil 75 - — = I Pferdestärke der
sec
518 Porges. Über die wichtigsten internationalen Maß-Einheiten.
Dies ist mechanisches Maß; im absoluten ergibt sich
Eff_ 300000 Jome = 3000()Watt
10 sec
Will man auf das mechanische Maß zurückkommen, so findet mau, weil
1 IP c*> 750 Watt (genauer 736)
«-TS*-«»
Angenommen nun, das Emporheben bewirke eine Dampfmaschine,
so haben wir es hier mit einer Arbeit zu thun, welche aus einem Theile
der Wärme entstanden ist, die zum Verdampfen des Wassers gedient
hat. Diese Wärmequantität W — A ist natürlich durch die f&r die
Arbeit A gefundenen Werte in den betreffenden absoluten oder mecha-
nischen Maßeinheiten bereits ausgedrückt, sie kann aber auch noch im
calorischen Maße gemessen werden. Da 424m% eine kg-Calorie sind,
so ist
TJ7 30000 „_ 7 n 7
W = -tttt- <*> 71 kg. Cal.
424 ^
Diese Wärmemenge W wird während der Zeit
t = 10 sec verwendet, also ist der
Wä„ne-Effect = ^ = 7^71^.
t 10 sec
Natürlich kann auch der Wärme-Effect in Watt, W u. 8. w. an-
gegeben werden, wie jeder andere Effect.
Schließlich sei noch bemerkt, dass es vorteilhaft ist, sich bei
solchen in der Praxis nicht selten vorkommenden Umrechnungen ans
einem Maßsysteme ins andere stets gegenwärtig zu halten, dass lkg
etwa eine Megadyne (10*<7(7£~2j, und dass 1 IT gleich 736 (grob 750^
Watt ist.
Es ist also räthlich, diese letzteren Daten dem Gedächtnisse ein-
zuprägen.
(Fortsettanf folgt.)
sS2S2^
mh.wt k.tt,k.Lw.a..h:imr- OmaU, 13$.
519
Über die wichtigsten internationalen Maß-Einheiten.
Von
Carl August Porgeg,
k. und k. Hauptmann d** Qtnuttabe*.
(1. Fortsetzung )
Die magnetischen und elektrischen absoluten Mali-Einheiten.
Im nachstehenden müssen gewisse Grundsatze aus der Lehre
111 Magnetismus und der Elektricitüt Anwendung finden. Wenn auch
ase Sätze im allgemeinen als bekannt vorausgesetzt werden, so dürfte
doch den Wünschen vieler Leser gemäß sein, wenn hier bei passender
*legenheit auf das in dieser Beziehung Nöthige hingedeutet wird. Dies
11 in der Weise geschehen, dass die nothwendigen Sätze zwar nicht
llständig abgeleitet — dazu ist hier wohl nicht der Ort — , jedoch
i möglichst einfachen Beispielen anschaulich gemacht werden. Diese
eispiele sollen in vielen Fallen zugleich dazu dienen, die Anwendung
&r absoluten Maß-Einheiten zu zeigen.
In der Lehre vom Magnetismus und der Elektricität wie in der
lektrotechnik wird fast ausschließlich das absolute Maß angewendet.
Für die Größenarten der Elektricitätslehre sind aus praktischen
Bünden zweierlei Maß-Systeme im Gebrauche, die indes beide absolute
•nannt werden müssen. Bei dem ersten derselben geht man bei der
Aleitung der Einheiten von solchen Erscheinungen aus, welche im
Gleichgewichtszustände befindliche Elektricitätsmengen betreffen und
ennt dementsprechend dieses Maß das „elektrostatische". Das
reite System benützt zur Entwicklung seiner Einheiten Erscheinungen,
ie sich auf die Wechselwirkung zwischen Magneten und elektrischen
trömen beziehen, es heißt deshalb das „elektromagnetische" Maß.
Als magnetische und elektrostatische Maße werdeu fast aus-
Mießlich C'GÄ-Einheiten angewendet. Im elektromagnetischen Maß-
frteme wurden außerdem noch sogenannte praktische Einheiten
ifgestellt, die sich indes auch als Vielfache oder als Unterteilungen
«r CG ^-Einheiten ansehen lassen.
Im nachstehenden sollen nun der Reihe nach abgehandelt werden :
Die Einheiten des Magnetismus (CGS), die elektrostatischen (CGS)
e elektromagnetischen (CGS) und die praktischen Maß-Einheiten.
70#
520
Die Einheiten des Magnetismus (Magnetisches Mai. )
M a g u e 1 1 s e h fi < l D a n t i t
Zur Erklärung der ponderablen Hasse, dann dei Dickt
würfe die Hypothese aufgestellt, dass das Volumen \
riebt in gleicher Weise mit solcher Materie erfüllt
«reiche i inschaft beaitzt, von der Erde, äberhaupl i
Cftrpem angezogen zu werden und selbst anzustehen, also in >\.
Nvirken. Die hier erwfthnte Materie wird die „poi
schlechtweg die rMasBey genannt
Da ee sich bei den magnetischen (und elektrischen
um Anziehung oder Abettosung, also wie bei der allgemeinen jfaaeei
Anziehung tion) um Fernwitkungeo handelt, so lag «
auch hier diese Wirkungen einer Art Materie, einem n Fluid U«
gras" zuzuschreiben, dessen Q H a ji 1 1 1 a t auf die
Kntftwirknng von Einttuss sein soll. Hiedurch entstände! \i*'u
Hypothek ii, nt deren innere Wahrscheinlichkeit eil
dm Oii tot kta dem Besagten erklärt es sich auch, dass für
Qnantitftt oder Menge nicht selten de ick mag che Masse
angewendet wird. Derselbe soll auch hier gelegentlich g* len.
Wenngleich nun bekanntlich einzelne magnel
Pole in der Natur nicht vorkommen, bo ist es doch in viele*
zweckmäßig, die Wirkung jedes einzelnen der stets paarweise •
nenden Pole für sich zu betrachten, also so zu rechnen, als könnte ee
1- oder sinln . Auch erlaubt n
häufig und tweckmiOig die Vereinfachung, die Pole als Punkte auzu-
BD, in welchen eine gewisse magnetische Quantität conc»
Alle diese Vereinfachungen sollen hier angewendet werden. wird
ein« für allemai wenn nichts weiter bemerkt iri
s nord- oder positiv magnetische Massen gemeint sind; ferner, dass
alles sich auf Abstossuog beriehen soll, die als positiv
aufzuladen tat, Wahrend die Anziehung als negar biete Kraft
(als ilt
Praktische Wichtigkeit hat nun vor allem tand, dass
sehe Qtta&titftten nach den Kraftwirkung« werden,
unter bestimmten Verhältnissen auf andi ;iD-
ti täten ausüben. nimmt man an
magnetische Masse vorhanden, wenn uater denselben \ die
groli wird d. h. di Kraft der mag*
Wechselwirkung den magnetischen irect proper-
Über die wichtigsten internationalen Maß-Einheiten. 521
Diese Kraft der Wechselwirkung zeigt sich aber auch abhängig
tod dem Abstände der (punktförmig gedachten) Massen, und zwar in
der Weise, dass die Abstossung (oder Anziehung) dem Quadrate
dieses Abstandes verkehrt proportional ist. Die Kraftwirkung
sinkt also, wenn die Entfernung z. B. von lern auf r cm wächst, auf das
— -fache herab f).
Was hier gesagt wurde, lässt sich in eine Formel bringen,
welche lautet:
Hier bedeutet P die Kraft, u. und ;x', magnetische Massen, r den Ab-
stand dieser letzteren; k ist der Proportional factor, welcher
bekanntlich von den gewählten Maß-Einheiten abhängt
Die vorstehenden Betrachtungen sind natürlich durchaus kein
Beweis für die Richtigkeit der angegebenen Formel, welche das sogenannte
Grundgesetz der magnetischen Wirkung darstellt, dieser Be-
weis ist nur durch die Erfahrung, d. h. durch Versuche erbracht worden.
Da der Factor k von der Wahl der Maß-Einheiten abhängt, so
ist es klar, dass auch die magnetische Quantitäts- oder Massen-Einheit a,
so gewählt werden kann, dass k = 1 wird. Die Einheiten für P und r
sind, da ja das C G ^-System angewendet werden soll, schon bestimmt
k wird nun Eins, wenn man Folgendes feststellt:
„Magnetische Masse (Quantität) Eins sei jene,
welche auf eine gleich große Masse in der Entfernung
von 1cm mit der Kraft 1 Dyne wirkt**
In diesem Falle erhält obige
Gleichung die Form
t
1 Dyne < iarv > iBjpit
c * <• ►
1=4 21-, /*, /*,
woraus, weil ;xt = 1, auch k = 1 folgt
Die Gleichung
f) Dieses Schwächen* erden, proportional dem Quadrate des Abstandes, findet
Oberhaupt immer statt, wenn eine Wirkung von einem Punkte ans gleichmaßig in
den Raum sich verbreitet. Denn während diese Wirkung im Abstände Eins auf
einer Kugelschale von der Fläehe 4- gleichmäßig ausgebreitet ist, muss sie im
Abstände r bereits über eine Kugelschale, deren Fläche r* 4* ist, gleichförmig sich
Terbreiten. Die Intensität der Wirkung, d. h. der Theil, welcher auf die Flächen-
Einheit entfallt, kann jetzt nur mehr das -y fache betragen, wie vorher.
622 P o r g e s.
nimmt also, weil P = CG ti *, r = C% k — 1 und a = u* = at (der
neuen Einheit), für unsere specielle Annahme die Form an:
C'GÄ * --= -^, demnach ist die
Einheit der magnetischen Quantität! Masse )a, — \rC*GS ,^=C'itf,,,Ä" * M.
Beispiel: Es ist die Kraft P zu bestimmen, mit welcher zwei
entgegengesetzte Magnetpole sich anziehen, wenn ihre Quantitäten
\). --- 10000 und a' -^ 200 CG ^'-Einheiten sind und ihr Abstand
\Ocm beträgt.
F ^ ioooo c-g ^_xjojW^-j _ 200oo C6. y_,
(20000 Dynen sind nahezu 20 Gramm-Gewicht).
Magnetisches Potential.
Es soll zunächst folgendes Beispiel betrachtet werden:
;a und y/, bedeuten zwei magnetische
Massen, die sich nach dem vorher ange-
a dr gebenen Grundgesetze abstolJen, also
• » mit einer Kraft
* A* (r) » -±£
Der Factor k ist hier Eins, weil angenommen wird, dass Alles
in C G ^'-Einheiten gegeben sei.
Die Masse y. ist festgelegt, jene ;j.\ frei beweglich.
Es soll jene Arbeit bestimmt werden, welche geleistet wird, wenn
a' unter der fortgesetzten Einwirkung der Kraft P in unendliche Ent-
fernung rückt.
Wird die magnetische Masse ;;.' um ein Wegelement *//• bewegt,
so wird hiebei eine Arbeit Ptlr geleistet. Die ganze Arbeit II" auf
l) Aurh für die iiundiTahlf Ma».- lä>M sieh au- «l#.-m Gi^etze der Anziehuiiir
^Gravitation« eint' absolute Einheit a»»l«-iteii, welch«- nur Läri«,^ und Zeit als Grund-
einheiten enthält. E» i*t bekanntlieh di«; Kraft ihr Ma.s.Mjiiaiizhdiung
3/ m
l»ii' Kraft V ertheilt nun der Ma->e »1 «ine Iie.-rhleunigung 7, somit i»t
M m
m •• . ~ I, — r—
• nl-r .V ) v >'*
Sind / und t die gewählt«*ii Grund-Einheiten drr Länge und Zeit, so ist
Über die wichtigsten internationalen Maß-Einheiten. 523
dem Wege in die Entfernung Unendlich ist offenbar die Summe aller
Elementar- Arbeiten Pdr, welche von der Lage a im Abstände r an
geleistet werden.
00 /*00
/• 00 /% 00
TT ^
W nennt man die potentielle Energie des Systems der Massen,
u. und a' wohl auch seine Arbeitsfähigkeit oder seinen Arbeitswert.
Der Ausdruck K— — muss natürlich die Dimension einer Arbeit
r
haben. Wäre z. B. a = 1000 Cy,Gl/tS'\ *' = 200 CVi GVt Ä"1, r = 20c*w,
so würde
„, = 1000 CT »Q-'S-'x 200(7"-(^ =
20CW V 5/ /
Denkt man sich an Stelle der Masse ;/.' die Massen-Einheit, so
erhält man für die potentielle Energie den Wert
welchen man das rPotential" im Punkte a nennt.
Dieses „Potential" lässt sich also definieren als die
Arbeit, welche die Kräfte des Systems leisten, wenn aus
der Lage a eine Masse Eins in unendliche Entfernung
rückt.
Da nach der eben gegebenen Erklärung das Potential auch auf-
zufassen ist als potentielle Energie oder Arbeitswert {W) per Massen-
Einheit, so ist
nach der schon oftmals gebrauchten Regel die sogenannte Gravitation s-E in heit
der Masse Mt = /» r«.
Die oben bestimmte Einheit der magnetischen Masse hat die Dimension
Setzt man hier voraus, als Grund-Einheit der Masse sei m = M% = P t~* gewählt,
so erhält man die
Dim. der magnetischen Masse = f' (l* /-*)' * t~x =1*1'*.
Die ponderable und die magnetische Massen-Einheit zeigen dieselbe Dimension,
was natürlich ist, wenn man bedenkt, dass beide in gleicher Weise ans ihren Kraft-
wirkungen abgeleitet wurden. Analoges wird sich auch für die elektrostatische
Massen-Einheit ergeben.
f) Der Umstand, dass die Arbeit W trotz des unendlich langen Weges einen
endlichen Wert erhält, erscheint natürlich, wenn man bedenkt, dass die Kraft P
bei sehr großen Abständen schon verschwindend klein wird.
624 P o r g e s.
Aus dieser Formel erhält man die
_. , .. . ... ^ . .. , Arbeits -Einheit
Einheit des magnetischen Potentials = 7: — r— r? p. , .,
0 magnetische Massen -Einheit
Aus dem Ausdrucke V=i- folgt. ebenfalls:
T,.1.XJ .. , x.xx-1 magnetische Massen-Einheit
Einheit des magnetischen Potentials = — 2 — =- ~. , .. =
0 Längen-Einheit
Auch wenn in a sich überhaupt keine Masse befindet, kann man
doch von einem Potential V in diesem Punkte sprechen. Es ist damit
gemeint: Wenn in a eine Masse Eins wäre, und sie würde, wie vorher
angegeben, ins Unendliche gerückt, so wäre die Arbeit hiebei F.
1. Beispiel. Gegeben ist eine punktförmige magnetische Maate
ul = 1000 C^Q'^ST1. Es ist jene Fläche anzugeben, welche alle Punkte
enthält, in welchen das Potential F= 10 Ct,'tOt'%S'i herrscht
Aus der Formel
v = t
r
geht hervor, dass da j*. constant, V für alle Punkte des Raumes, welche
den gleichen Abstand r von ;/. besitzen, denselben Wert haben muss.
Diese Punkte aber liegen offenbar auf einer Kugelfläche vom Radius r,
deren Mittelpunkt 51. ist.
Derartige Flächen gleichen Potentials nennt man, wie
bekannt, Niveau flächen. Hier ist jede um a als Mittelpunkt ver-
zeichnete Kugelfläche eine Niveaufläche. Soll in einer solchen das Potential
r= 10 C* ,ßl lS ! herrschen, so ergibt sich der Halbmesser
a 1000 C^G^Ä"1 1Ä - ,
/•=--= — 100 C = Imet.
V 10<?'9G%S-*
2. Beispiel. Gegeben ist eine punktförmige magnetische Masse
a = 1000 C'lGttS~i als Mittelpunkt der beiden zugehörigen kugel-
förmigen Niveauflächen I und II. von den Radien >\ = 50cm und
rt = 100cm. Es ist jene Arbeit anzugeben, welche geleistet wird, wenn
eine magnetische Quantität ;/.' = 200 (f*0%tSl aus irgend einem
Punkte von I in die Fläche II rückt.
Über die wichtigsten internationalen Maß-Einheiten. 526
Für eine magnetische Masse Eins wäre die Arbeit bei der Ver-
rückung aus der Fläche I ins Unendliche das Potential
£ = iooo = 200,1(?,,
1 rt 50
Für eine Verschiebung ins Unendliche aus der Fläche II ist diese
Arbeit per Massen-Einheit nur mehr
Beim Transporte der Massen-Einheit von I nach II wurde also offenbar
schon eine Arbeit geleistet
A ~Vt —Vt =* 10 CVtQl"SK
Der Wert A, die Differenz zweier Potentialwerte, heißt die
„Potentialdifferenz" der Niveauflächen I und IL Da A die Arbeit
ist für den Transport einer magnetischen Massen -Einheit, so ist
i = ia'
die Arbeit, welche beim Transport von a' Einheiten aus der Fläche I
in jene II geleistet wird. Es ist
^1 = A a = 10 Cl'*Gl%S X 200 C^G^S-1 = 2000 CGS* (Erg).
Der ganz allgemein giltige Satz, dass die Arbeit beim Trans-
porte aus einer Niveaufläche in eine andere gleich ist
dem Producte aus der Potentialdifferenz und der trans-
portierten Masse (i = A a), ist äußerst wichtig und wird
hier bei weiteren Untersuchungen Verwendung finden.
Intensität eines magnetischen Feldes.
Unter dem „Felde* irgend einer (ponderablen, elektrischen oder
magnetischen) Masse, versteht man den durch die Gegenwart dieser
Masse veränderten Raum.
Dies ist so zu verstehen. So lange die
nordmagnetische Masse a z. B. nicht da ist,
können im Baume ihre Wirkungen nicht auf-
treten, kommt sie aber an eine bestimmte
Stelle 0 des Raumes, so ist dieser insofern ver-
ändert, als sich nun in allen seinen Punkten Wir-
kungen zeigen, die vorher nicht vorhanden waren. t ^
Bringt man nämlich etwa in den Punkt a des Raumes eine
positive (nord) magnetische Masse u', so wirkt auf diese nun eine Kraft,
die Abstoßung k—^-.
626 P o r g e s.
Diese Kraft ist, wenn a und a' positive magnetische Quantitäten sind,
stets von a hinweg gerichtet Wird a' völlig frei beweglich gemacht
so läuft diese Masse in der angegebenen Bichtung (N) in den Baum,
die Gerade, deren Bichtung (N), ist also eine sogenannte „Kraftlinie**.
In dem gegebenen Falle hat jede von ;x ausgehende Gerade dieselbe
Eigenschaft, wie (N) und ist somit eine Kraftlinie1).
Die Kraftlinien geben nun in jedem Punkte des Feldes die
Bichtung der Kraft; die Größe derselben wird zweckmäßig in der
Weise angegeben, dass man sich in dem betreffenden Punkte, etwa in a.
eine magnetische Masse Eins denkt, und nun angibt, welche Kraft auf
diese Masse wirken würde. Hiedurch gelangt man zu dem Begriffe der
„Feldintensität ", oder genauer, der Intensität des magnetischen
Feldes in einem gegebenen Punkte a, welche somit definiert wird, ab
die Kraft, welche auf die Einheit einer in a gedachtes
magnetischen Quantität wirken würde.
Feldintensität (<l>) ist also: Kraft per Masseneinheit, oder, ww
dasselbe: das Verhältnis der Kraft zur magnetischen Masse (u'j.
Setzt man, wie dies zur Bestimmung der Einheiten nach der
schon oft angewandten Begel bisher stets geschehen ist, nun rechts die
betreffenden C G S- Einheiten, so erhält man die
Einheit der Intensität des magnetischen Feldes =
Kraft-Einheit C(l ti ' C'l%Clx{i x
magnetische Massen-Einheit C %U *o ■
Diese Einheit der Intensität ist demgemäß in einem Punkte des
Feldes dann vorhanden, wenn daselbst auf die magnetische Menge Eins,
eine Kraft gleich einer Dyne wirkt.
I. Beispiel. Die Änderung des Potentials V innerhalb einer
Strecke Ar steht mit der Feldintensität <l> an diesem Orte in be-
stimmtem Zusammenbange. Dieser ist für den Fall, dass es sich um
das Feld einer punktförmigen Masse a handelt, festzustellen und weiters
zu untersuchen, ob in der so erzielten Gleichung die Dimensionen beider-
seits übereinstimmen.
f; Im allgemeinen sind bekanntlich die Kraftlinien Conen, deren jedes
Element die Richtung angibt, nach welcher an dem betreffenden Orte die Resul-
tierende aller Kräfte des Feldes auf eine punktförmige, positive (nord) magnetische
Masse wirken würde.
Über die wichtigsten internationalen Maß-Einheiten.
627
Befindet sich im Punkte a die Masse u' = 1, so ist daselbst die
Kraft, also die Feldintensität:
Das Potential ist nun jene Arbeit, welche geleistet wird, wenn
die Masse a' = 1 aus der Lage a in unendliche Entfernung ruckt.
Hiebei leistet die Kraft, welche auf
a ■ = 1 wirkt, also die Feldintensität
die Arbeit
00
V
/' OD
,V-AV
Durch Differenzieren von r= -*- **
r
nach r muss man (bis auf das Vor-
zeichen, denn dieses ändert das Ein-
setzen der Grenzen), den Ausdruck
unter dem Integralzeichen erhalten.
In der That ist
(dV\ \X A
UJ - - ^ UDd
— (^J = -^- = <I\ der Feldintensität.
Der gesuchte Zusammenhang ist somit gefunden ■).
Die Dimensionalgleichung ist, weil ja Differenzialwerte von der-
selben Dimension sein müssen, wie die Größen, deren unendlich kleine
Theile sie vorstellen:
Dim
fdV\ Dim. Magnet. Potential _tlmlri
Dim. Länge l
m
«f-'-m'-r
/"'■■ w'1*"1, oder im CG S -System CJ,tG%tS \ ist aber die Dimension
(der Einheit) der Intensität eines magnetischen Feldes.
2. Beispiel. In Wien ist die Horizontalcomponente der Intensität
des magnetischen Feldes der Erde nahezu // = 0*2 C ,,ß,|5"1. \) Es
%) Diese Relation gilt bekanntlich ganz allgemein und ergibt für das Potential
die häufig gebrauchte Definition:
„Das Potential iat jene Function, welche nach der Kraftrichtung differenziert
und negativ genommen die Feldintensitat gibt."
•) Die Horizontalcomponente des Erdmagnetismus wird fast immer mit H
bezeichnet.
528
Porges.
ist zu bestimmen, wie groß die Masse ;/.' eines Magnetpoles sein muss,
damit die Horizontalcomponente der erdmagnetischen Kraft, welche auf
ihn wirkt, eine Dyne sei.
Die Kraft, welche im Felde von der Intensität H auf die Masse
Eins wirkt, ist H, also wirkt auf die Masse ;a' die Kraft
P =//*'.
Da hier P = 1 und H = 0*2, so ist
H
(#)
o
Magnetisches Moment.
Häufig denkt man sich einen Magnet derartig, dass eine nord-
und eine gleichgroße südmagnetische Masse in einem bestimmten Ab-
stände von einander als Pole concentriert sind.
Das Product aus einer Polmasse a und dem Polabstande X
heißt das „magnetische Moment/.
M = a X.
Hieraus ergibt sich unmittelbar die
Einheit des magnetischen Momentes =
(Magnetische Massen-Einheit) X (Längen-Einheit) = C"*Ql%8'K C =
Ein Magnet, dessen Polmassen von
je 1 C%tGl-*S • um lrm von einander
abstehen, hat das magnetische Moment
Eins.
Beispiel: Ein Magnet, dessen mag-
netisches Moment 3/— 5 X 10* <S *& 'S"1
ist, befindet sich im magnetischen Felde
der Erde, dessen Horizontalcomponente an
dem betreifenden OrteH= 0-2C1 ' ' G* * S"'
ist. Der Magnet ist im Punkte 9 derartig
* ~"ji aufgehängt, dass er sich nur in einer
horizontalen Ebene drehen kann.
Es ist das Kraftmoment zu bestimmen, das auf diesen Magnet-
stab wirkt, wenn seine Längenaxe senkrecht zum magnetischen Meri-
diane steht.
Denkt man sich den wirklichen Magnet durch einen solchen
ersetzt dessen Polmassen 4" ;j. und — y. im Abstände X concentriert
sind, so wirkt auf -f- ;>< eine Kraft //a auf — y. eine solche — //a.
3
i +H/A,
+M>
-/*
Über die wichtigsten internationalen Maß-Einheiten. 529
Diese beiden bilden ein Kräftepaar, dessen Kraft-Moment ist:
Nun ist ;/. \ = il/, dem magnetischen Momente, somit:
D = 0 2 X 5X 10* = 10# C% 0 S~*
(Nahezu \kg an einem Arme von 1cm Länge oder 100#m an einem
10cm langen Arme.)
Intensität der Magnetisierung.
Wird ein gleichmäßig magnetisierter Körper zertheilt, so verhalten
sich die magnetischen Momente der einzelnen Stücke, wie die Volumen
dieser letzteren. Jeder cm» hat hier dasselbe magnetische Moment1).
Dieses Moment per Volums-Einheit oder das Verhältnis des Ge-
sammtmomentes M des Körpers zum Volumen F, gilt als ein Maß für
den magnetischen Zustand des Materials und heißt die rIntensität
der Magnetisierung". Diese ist also -pi demnach wird die
Einheit der Intensität der Magnetisierung =
Einheit des magnet Momentes (fi%G%!%8'% p^i%p%i% e-t
Volums-Einheit — C*
Die Intensität Eins der Magnetisierung ist dann vorhanden, wenn
jedes cm3 das magnetische Moment Eins hat').
Beispiel: Bei ungleichmäßig magnetisierten Körpern kann man
nur jedes Volums-Element d 2J als gleichmäßig magnetisch annehmen,
die Intensität ist dann j^. Häufig jedoch gibt man nur die mittlere
ü)i
Intensität, d. h. das Verhältnis ^r an. Hat demnach ein dünner Stahl-
jo
stab das magnetische Moment M = 10000 C~!% G^S'1 und das Volumen
10cm*, so ist die Intensität seiner Magnetisierung
10000 - 1000 c-* (**«-.
10
Kohlrausch gibt das Maximum des permanenten Magnetismus, das
«in dünner Stahlstab festhalten kann mit 1000 C~l,'% Qt/% 8~l an, jenes
des temporären mit 2000 Einheiten. Temporär könnte unser Stab also
«in Maximalmoment erhalten, von
2000 X 10 = 20000 (?uG'-y*S'*.
') Ein Stabmagnet ist kein gleichmäßig magnetisierter Körper.
*) Feldintensität und Intensität der Magnetisierung haben dieselbe Dimension
530 P o r g e s.
Specifischer Magnetismus.
Eine andere, jedoch weniger gebräuchliche Art, die Magnetisierung
zu charakterisieren, ist jene durch Angabe des Quotienten aus dem
magnetischen Momente und der (ponderablen) Masse des gleichmäßig
magnetisiert gedachten Körpers. Dieser Quotient, der also das magne-
tische Moment per Massen-Einheit (Gramm) bedeutet, heißt der
„spcci fische Magnetismus". Seine Einheit ist:
Einheit des magnet. Momentes _ (fx Gv* S~% _ r.v %r-\% .-,
Massen-Einheit G '
Die (CGS)-Einheiten des elektrostatischen Maß-Systemes.
Elektrische Quantität
Was vorher über die Annahme einer magnetischen Masse oder
Quantität gesagt wurde, gilt im Wesentlichen auch für die elektrische,
denn auf die Menge der Elektricität wird ebenfalls aus der Kraft-
wirkung geschlossen, die sie hervorbringt
Das Grundgesetz der elektrischen Wirkung, von Coulomb zuerst
experimentell nachgewiesen, und daher nach diesem Forscher benannt,
lautet :
„Die Kraft P der Wechselwirkung zweier punkt-
förmiger elektrischer Massen oder Quantitäten ie u n d »•* ».
ist diesen Massen d i r e c t dem Quadrate ihres Abstände*
(r) verkehrt proportional**.
Heilit der von den Mali-Einheiten abhängige Proportionalfactor k\
so ergibt sich die Gleichung;
P - k — •
Definiert man die elektrische Quantität «», ■= Eins, — ganz wie
dies bei der magnetischen geschehen — als jene, welche in der Ent-
fernung Eins (1cm) auf eine gleich grolle mit der Kraft
Eins (1 Dyne) wirkt, so wird Ä* - 1 und es folgt:
(J(i S * — —\- und hieraus die
elektrostatische Einheit der elektrischen Quantität - < • * 0 x S \
Diese Einheit hat genau die Dimension jener der magnetischen
Masse, was natürlich, weil sie auf ganz dieselbe Weise aus einem ganz
gleichen Wirkungsgesetze abgeleitet worden ist.
Über die wichtigsten internationalen Maß-Einheiten. 531
Elektrische Dichte.
Erfahrungsgemäß sitzt die Elektricität auf einem geladenen Leiter
(Conductur) stets auf der Oberfläche, während das Innere keine Elek-
tricität enthält.
Die Schichte elektrischer Masse, welche man sich auf der Ober-
fläche vorstellt, ist unmessbar dünn und wird wie eine Fläche angesehen.
In diesem Sinne sagt man, der Elektricität komme eine Flächen-
dichte zu. Diese elektrische Dichte definiert man als jene
Menge an Elektricität, welche auf der Einheit derFläche
sich befindet.
Ist also die elektrische Quantität oder Masse e auf einer Fläche /
gleichmäßig vcrtheilt, so ist die Dichte
0
hieraus folgt die
elektrostatische Einheit der elektrischen Dichte =
Elektrische Massen -Einheit C'xGi,tS~t ^_Vl
Flächen -Einheit C*
= C-f*G '#-'.
Beispiel: Auf einer Metallkugel vom Radius a= 10cm befinde
sich eine elektrische Masse e = 2000 C$l GVt S~\ die elektrische
Dichte ist zu bestimmen.
Auf der Kugelfläche ist die Vertheilung gleichmäßig, daher
e 2000C"'Q,/'ff-' 5 v ...
* = / = — iooVc* — = ^c G ^'
Elektrischer Strom.
Bewegen sich elektrische Quantitäten durch eine Leitung — einen
Draht, oder dgl. — so spricht man von einem elektrischen Strome.
Das Maß der Stärke oder „Intensität" dieses Stromes ist jene
Elektricitäts-Menge, welche in der Zeit- Einheit (*ec)
durch einen Querschnitt fließt
Strömt also, gleichmäßiges Fließen vorausgesetzt, in der Zeit t
eine Quantität oder Masse e durch einen Querschnitt, so ist die Strom-
intensität
e
* =3S7"
532 P o r g e s.
Demnach ist die
. ,. , .. , „. ~ , .. Elektrostatische Massen - Einheit
elektrostatische Strom - Einheit = „ ., -,. , .. =
Zeit-Einheit
-£*££: = ws-:
o
Beispiel: Es ist jene Elektricitätsmenge e zu bestimmen, die in
2 Minuten durch den Querschnitt geht, wenn die Stromstärke t = 50000
elektrostatischen Einheiten ist.
e = it = 50000 X 120 = 6000000 ^G^S"1.
Elektrisches Potential.
Hier gilt Analoges wie für das magnetische Potential.
Das elektrische Potential in einem Punkte a ist jene
Arbeit, welche die Kräfte des betrachteten Systems
leisten, wenn unter ihrer Einwirkung eine elektrische
Masse Eins aus ihrer Lage a in unendliche Entfernung
rückt.
Dieses Potential r ist also Arbeit per Masse Eins, oder was
dasselbe, das Verhältnis eines Arbeitswertes W (potentielle Energie) zu
einer elektrischen Masse e.
Demgemäss ist die
V
e
t =
Arbeits-Einheit
Statische Einheit der elektrischen Mas»?
C'G'
1
Cr'ti*.
Die Einheit des elektrischen Potentials im elektrostatischen
Malle, hat ganz dieselbe Dimension, wie jene des magnetischen Potentials.
Der Grund hiefür liegt darin, dass beide Einheiten auf ganz gleiche
Weise aus ganz analogen Erscheinungen abgeleitet wurden.
I. Beispiel: Alles was gelegentlich der Besprechung der Einheiten
des Magnetismus über das Feld, die Niveauflächen u. dgl. gesagt wurde,
gilt natürlich auch hier. Es ist nur uöthig statt rmagnetisch",
».elektrisch" zu schreiben. Die punktförmige elektrische Masse e gibt
also auch hier kugelförmige Niveauflächen, d. h. Flächen gleichen elek-
trischen Potentials.
In filier solchen Fläche /, deren Potential T0 = 300 C^tf'G \
befindet sich die elektrische Masse e* = 100000 C^G*1 S \ Es ist die
Über die wichtigsten internationalen Maß-Einheiten.
533
Arbeit zu bestimmen, welche bei der Verschiebung dieser Masse in die
Xiveaufläche II, deren Potential Vt = 200 <?/%Gl/i S~\ geleistet wird.
Das Potential Vt ist die Arbeit, welche geleistet wird, wenn eine
elektrische Masse Eins aus der Fläche I in unendliche Entfernung
rückt; das Potential Vt aber die Arbeit
fttr den Fall der Verschiebung dieser \ J \ II
Massen-Einheit aus der Fläche II ins
unendlich Ferne.
Bei der Verschiebung aus der Fläche
I in jene II wird nun offenbar die *"
Differenz dieser Arbeiten per Massen-
Einheit geleistet, also die „Potential-
differenz-
A = V% — Vt = 100 CX'%GXI*S-K K
Werden nun statt einer, e' = 100000
solcher Massen-Einheiten von I nach II gebracht, so ist die Gesammt-
arbeit
A = \e = 100X100000 C*GS~*= 107 Erg = 1 Joule
(nahezu O'lmkg).
2. Beispiel: Bekanntlich ist es für
die Arbeitsleistung gleichgiltig, auf welchem
Wege eine Masse Ve' aus dem Potential-
niveau Vt in jenes Vt gelangt.
Es sei nun die Strecke a, at ein
Stück einer elektrischen Leitung (eines V,*'
Cabels oder Drahtes), in welcher ein elek-
trischer Strom von der Intensität
i= 100000 Ct%GluS-% fließt Zugleich
werde vorausgesetzt, dass in den Punkten af
und at stets dieselben Potentialwerte
ri=300CViG"1^1undTt=200(?,;,Ov,Ä-i
erhalten bleiben. Es ist die Arbeitsleistung
per Secunde, d. h. der Effect zu bestimmen.
Wie im vorigen Beispiele gezeigt wurde, ist die Arbeitsleistung A
gleich dem Producte aus der Potentialdifferenz und der transportierten
Masse. Geschieht der Massen-Transport continuierlich, so ist die Arbeits-
leistung per Secunde also der Effect, offenbar das Product aus der
Potentialdifferenz A und der per Secunde beförderten Masse, d. h.
der Stromstärke i.
71
K
634 Porget.
Elektrischer Effect = A i = ( Vt — Vt) i = 100 X 100000 C* Q S* =
= 10' — ? = 1 Watt ■).
Intensität eines elektrischen Feldes.
Unter der Intensität eines elektrischen Feldes in einem gegebenen
Punkte a versteht man die Kraft, welche an diesem Orte auf
die Einheit der elektrischen Masse wirkt. Also Kraft per
Massen-Einheit, oder, was dasselbe, den Quotienten aus Kraft und elek-
trischer Quantität.
Dementsprechend ist auch die
elektrostatische Einheit # der Feldintensität =
Kraft-Einheit ' C 0 8%
Elektrostatische Massen-Einheit (+•'* Gr*s- »
C" •(?•#-* «).
Beispiel: Im Punkte 0 befindet sich eine elektrische Masse
e = 1000 C^G^S"1. Es sind das Potential und die Feldintensitfit im
Punkte a, dessen Abstand von 0 10cm beträgt, zu bestimmen.
Das Potential in a ist
r=e=i000==100C.1&,)
r 10
Die Feldintensität nun ist
\dr I r1 100
Punktförmige elektrische Massen kommen in Wirklichkeit nicht
vor, doch wirkt bekanntlich eine auf einer Kugelfläche vertheilte Masse
nach außen so, als wäre sie im Mittelpunkte vereinigt. Würde demnach
die Elektricitätsmenge c = 1000 Einheiten auf der Oberfläche einer
(leitenden) Kugel vom Kadius r= 10cm sitzen, so wäre in einem
Punkte a unmittelbar an der Oberfläche das Potential wie vorher
V --- 100 C,',GV,Ä'1: Der kugelförmige Conductor wäre auf da*
Potential von 100 elekt ros tatischen Einheiten geladen*».
f) Aus den bisherigen Beispielen mag ersehen worden, dass trotz der großen
Zahlen, durch welche die elektrische Quantität und die Stromstärke angegeben
wurden, Arbeit und Effect Werte erhielten, die in der Praxis nicht als bedeuten«!
anzusehen sind. Die elektrostatischen Einheiten für Quantität und Stromstärke sind
also für praktische Zwecke sehr klein.
') l>ie Dimension dieser Einheit ist dieselbe wie jene der Intensitäts-Einheit
eine.- magnetischen Fehles.
*) E> ist eine Erfahrungsthat>ache. dass eine elektrische Quantität, sobald >ie
auf einen isolierten leitenden Körper (Conductor) gebracht wird, sich in ungemein
kurzer Zeit auf diesem ins Gleichgewicht setzt. Gleichgewicht aber ist. weil ja alle
Über die wichtigsten internationalen Maß-Einheiten. 535
Die Feldintensität in a wird auch in diesem Falle ganz so be-
stimmt, als wäre die Masse punktförmig, und ist wie oben
r*
Sucht man noch die elektrische Dichte, also die Quantität per cm*
der Kugeloberfläche (4 w r*), so wird diese :
4tc r% 4t: 4t:
Die Relation : c = — die wie bekannt, auch allgemein für die
4x
Beziehung zwischen elektrischer Dichte und Feldintensität an jedem
Orte einer Oberfläche gilt, ist nur möglich, wenn die Dimensionen dieser
Dichte und Intensität dieselben sind. Diese Dimensionen sind in der
That beide r^urT1 (C** Gx:% S~l).
Capacität.
Bringt man auf einen isolierten Conductor eine bestimmte Elektri-
citäts-Menge e, so erzeugt diese in allen Punkten desselben, sobald sie
sich ins Gleichgewicht gesetzt hat, ein bestimmtes Potential V. Dieses
ist für alle Punkte des leitenden Körpers dasselbe, jedoch abhängig von
der Beschaffenheit, Gestalt und Größe dieses Körpers.
Jene Elektricitäts-Menge e = K nun, welche auf einen gegebenen
Conductor gebracht werden muss, damit er gerade das Potential V= 1
erhalte, gibt das Maß für die „Capacität- (das Fassungsvermögen)
desselben.
Will man das Potential auf zwei Einheiten erhöhen, so muss man
eine weitere Menge K aufbringen u. s. f.
Demgemäß lässt sich auch folgende Definition geben:
„Capacität ist jene elektrische Quantität oder
Masse, welche nöthig ist, um das Potential eines ge-
gebenen Conductors um die Einheit zu vermehren."
Elemente der elektrischen Masse im Leiter völlig frei beweglich sind, nur möglich,
wenn die elektrischen Massen so vertheilt sind, dass die Kräfte ihrer Wechsel-
wirkungen überall im Conductor sich aufheben. Dann ist aber offenbar auch in aUen
Punkten des letzteren die Kraft per Massen-Einheit der Elektricit&t, d. h. die Feld-
Intensität <I> = 0.
idV\ idV\
Weil nun <I> = — (-7-), so ist auch das Potentialgefalle It- gleich Null.
Die Änderungen (dl1) des Potenzials im ganzen Leiter sind also Null, somit
(las Potential in allen Punkten desselben constant.
In diesem Sinne sagt man eben „der Leiter sei auf das Potential V geladen".
71*
580
orges.
Gibt also eine auf den Leiter gebrachte Elektrtctttto-Menge • j
Potential Ft so ist K = y jene Menge« welche das Potentül-Eins|
vorgebracht hatte, die Capacität Dementsprechend ist die
elektrostatische Einheit der Capacität —
Elektrostatische Massen-Einheit ^^^p c
Elektrostatische Potential-Einheit ™ (f^Qth£ri ** "
Die Einheit der Capacität ist also hier nnr von der WaU
Längen-Einheit (cm) abhängig.
Beispiel. Die Capacität eines
»förmigen Conducton vom Radius r = II
/^ \ ist zu ermitteln.
Auf der Oberfläche, einer
i Kugel ist die Elektricität immer gl
vMheilt Da das Potential Pin dem
an allen Punkten dasselbe ist, so
V für irgend einen beliebigen Punkt,
Mittelpunkt der Kugel, zu bestimmet*
Bedeutet * ein Element der wi I*
Oberfläche der Kugel gleichmäßig yertheilten elektrischen Tbm%
so ist das Potential, welches ein O erzeugt, offenbar
Alle Elemente e stehen gleichweit von O ab, und alle diese Ele-
mente zusammen geben die Elektricitäts-Menge E, also ist das Potential
das sie alle in O erzeugen,
r r
Die Capacität der gegebenen Kugel ist also
K E
d. h. die Capacität einer Kugel wird gemessen durch den Badius der
selben.
Der Erdradius in cm gibt die Capacität der Erde in elektro-
statischen (CGS) Einheiten.
Elektrischer Widerstand.
Sind in den Punkten at und at einer Leitung die Potentialwelt
Vt und Ft, so besteht erfahrungsgemäß zwischen der Stromintensittt
Über die wichtigsten internationalen Maß-Einheiten. 537
und der Potentialdifferenz A = Vt — Vt die Belation
das „Ohm'sche Gesetz".
w ist hier ein Factor, welcher von der y
Beschaffenheit des Leiterstückes at at abhängt n
und heißt „der elektrische Widerstand".
Ans der obigen Gleichung folgt
A
w = —
und hieraus
die ektrostatische Einheit des Widerstandes =
Elektrostatische Potential-Einheit = gI/,gv,^t _ ^
Elektrostatische Strom - Einheit (fi* (j1 » g-* ~
Ein Leiterstück hat den elektrostatischen Wider-
stand Eins, wenn eine zwischen seinen Enden at at
herrschende Potential-Differenz Eins, die Strom-
intensität Eins erzeugt.
Specifischer Widerstand.
Der elektrische Widerstand ist erfahrungsgemäß, der Länge (L) der
Leitung direct, dem Querschnitte (j) derselben verkehrt proportional.
L
tc = p —
r ?
Hier ist p ein Proportional-Factor, welcher vom Materiale der
Leitung abhängt. Er heißt der „speci fische Widerstand" dieses
Materials. Da
wg
so ist
t~l tl*
Dim. p = — j — = t
und dementsprechend die elektrostatische CG ^-Einheit des specifischen
Widerstandes = S, und nur abhängig von der Wahl der Zeit-Einheit (sec).
Wird L = 1 und q = 1, so ist w = p. Man definiert daher den
specifischen Widerstand Eins auch als jenen, den ein
Leiter von der Länge lern und vom Querschnitte lern*
besitzt
538
P o r g e s.
1. Beispiel. Es ist der Widerstand eines Leiterstückes zu bestimmen,
zwischen dessen Enden die Potential - Differenz A = 100 (f'%Q% * S *
herrscht, wenn durch dasselbe der Strom i = 1000Cr,/l(?1/,>lS~, fließt.
Es ist
" = 7 = Tööo=0^1Ä
2. Beispiel. Ein sogenanntes elektrisches Pendel, eine an einem
isolierten Faden aufgehängte Metallkugel vom Radius r — also auch
von der Capacität K= r — , soll zwischen zwei Elektroden I und II
auf- und abschwingen. Hiebei
wird vorausgesetzt, dass die
Elektroden auf irgend eine
Art, trotz aller Elektricitifc-
abgaben stets auf denselben
Potentialien Vt und \\ er-
halten (geladen) bleiben sollen.
Das Pendel möge außerdem zu
jedem Hin- und Hergang
die Zeit t brauchen. Die
Pendelkugel liege nun an der
Elektrode II an, dann bildet
sie mit dieser einen zusammen-
hängenden Conductor und hat
das Potential Vt; somit, weil
sie die Capacität K = r bat
eine elektrische Ladung
e = r F..
V,
Das Pendel schwingt nun nach 1 hinüber, wo das höhere Poten-
tial Vt herrscht. Dort wird die Kugel auf dieses Potential geladen,
d. h. ihr bisheriges Potential Vt wird um die Differenz
erhöht. Zur Erhöhung des Potentials um eine Einheit braucht die Kugel
eine Quantität K = r, also zur Erhöhung um A eine elektrische Masse
E=rb.
Über die wichtigsten internationalen Maß-Einheiten. 539
Schwingt das Pendel nun nach II zurück, so sinkt an dieser
Elektrode sein Potential wieder auf Vt, d. h. es wird die Quantität E,
die bei I aufgenommen wurde, bei II abgegeben.
Jeder Hin- und Hergang bedeutet also den Transport einer elek-
trischen Masse
Dieser Transport geschieht in der Zeit t, folglich geht auf dem
Wege von I nach II in der Zeit Eins eine Quantität
. E
durch den Querschnitt. Hier kann also t wie ein — allerdings nicht
continuierlicher — elektrischer Strom angesehen werden. Mit Bücksicht
auf die vorherige Gleichung folgt aus der letzten:
Dieser Ausdruck sagt, dass in der Zeit Eins bei gleichem Potential
umsomehr Elektricität transportiert wird, je größer der Ausdruck (— J
ist. f -) = L kann daher zweckmäßig das Leitungsvermögen genannt
werden.
_. T Dim. Capacität f jt.
Dim. L = — =r, — % = It «.
Dim. Zeit
Der reciproke Wert des Leitungsvermögens ist der Widerstand
_ A _ 2_
L r '
Dim. w = t"*t
Die obige Gleichung * = f ~J A kann daher auch geschrieben werden
A = iw.
Die Dimension t~H oder im CG' 6- System, C~XS ist dieselbe, die
sich oben aus dem Ohinschen Gesetze für den elektrischen Widerstand
ergeben hat. Es wäre jedoch ganz verfehlt, aus dieser Übereinstimmung,
zu schließen, dass beim elektrischen Strome in einem Drahte z. B-
540 Porges. Über die wichtigsten internationalen Maß-Einheiten.
Ähnliches vorgehen müsse, wie beim Transport durch das Pendel, dass
etwa die Moleküle Schwingungen ausfahren und Elektricität transpor-
tieren u. dgl.
Die Übereinstimmungen würden sich auch ergeben, wenn man eine
andere Transportweise anwendete.
Für solche Schlüsse gilt ganz Ähnliches wie für die Untersuchung
einer Gleichung. Stimmen die Dimensionen nicht, so ist die Rechnung
sicher falsch, stimmen sie aber überein, so ist es deshalb doch nicht
gewiss, dass die Rechnung richtig ist.
(ForUetsanc folgt.)
Notizen. 1
Typus för einen Görtelstützpunkt, von Mjaskowski •).
(Hiezu Taf. 2.)
In der Einleitung zu der bezüglichen Studie wird hervorgehoben, es sei,
um die Unklarheit der gegenwärtigen Lage der permanenten Fortification zu
beseitigen, vor allem nothwendig, die Frage zu beantworten, welche Rolle die
Gürtelforts in Zukunft zu spielen haben werden. Nur wenn man hierüber voll-
kommen klar geworden, wird man zu entsprechenden Constructionen gelangen.
Mjaskowski tritt entschieden dafür ein, endgiltig und ein für allemal
sich dazu zu entschließen, in die Forts kein schweres, für den Fernkampf
bestimmtes Geschütz zu stellen. Dio Forts sind als Stützpunkte der Gürtellinie
zn gestalten, und haben diesen Namen dadurch zu rechtfertigen, dass sie
während der ganzen Dauer der Belagerung jeden Angriff auf dio
benachbarten Intervalle zum Stehen bringen. Dadurch wird der Angreifer ge-
zwungen sich zuerst der Stützpunkte zu bemächtigen, und dass dies, Verrath
und Überfall ausgenommen, nur mittels des schrittweisen Angriffes
möglich wird, ist Sache der Detaileinrichtung der Stützpunkte. Sie bedürfen
hiezn aber absolut keiner frontal wirkenden schworen Fernkampfgeschütze,
sondern nur jener Mittel, die zur Abweisung jedes gewaltsamen Angriffes
nothwendig sind, und einer gegen die Wirkung des feindlichen Feuers voll-
kommen gesicherten Flankenwirkung.
Die Fernkampfgeschütze gehören in die Intervalle in besondere Batterien;
sie beschießen die Angriffsartillerio und diese wird kaum imstande sein, die
Stützpunkte zu beschießen und sich gleichzeitig gegen die Intervall-Batterien
zu wehren.
Die Einrichtung eines Stützpunktes nach Mjaskowski ist nun die
folgende :
Zwei für Schützen bestimmte Facen stoßen unter einem Winkel anein-
ander. Unter den Facen befinden sich Unterkünfte. An die Facen, senkrecht
auf dieselben, jedoch in gewisser Entfernung von deren Enden, schließen Flanken,
welche mit Casematten für Geschützvertheidigung und einem offenen Schützen-
walle oberhalb derselben versehen sind. Von den Enden der Facen ausgehend,
ist vor den casemattierten Flanken ein niedriger Schützenwall angeordnet,
der in gleicher Weise auch die Kehle bildet. Im Inneren des Forts liegt vor
den Unterkünften ein Schützen-Glacis, welches das Innere derselben gegen
Schüsse deckt und auch als Retranchement für den Fall eines Angriffes von
der Kehle oder den Flanken her dient.
Um das ganze Fort geht ein Graben, welcher an den Facen und auf
eine gewisse Länge auch an den Flanken gemauerte Contrescarpe besitzt. Die
Escarpe wird durchaus von einer freistehenden Mauer gebildet. Die Verteidigung
der Gräben erfolgt für Facen und Flanken aus Contrescarpe-Casematten für
dio Kehle aus Casematten im Kehlwalle.
Die Construction ist abhängig von der Anlage der casemattierten
Flanken. Zweck derselben ist die Verteidigung und Unterstützung des Inter-
valles. Deren Einrichtung muss daher folgenden Bedingungen entsprechen.
•) Aus dem russischen Ingenieur-Journal 1889, Heft 10.
2 Notizen.
1. Jeder Punkt des Intervalles, bis auf gewisse Entfernung vor d»»r
Linio welche die Forts verbindet, muss von der Flanke unter Feuer genommen
werden können; 2. die Flanke selbst darf vom Außenfelde nicht gesehen
werden, deren Lage muss dem Feinde unbekannt bleiben; 3. Die Flank* mu.s.<
intact bleiben bis zu dem Momente ihrer Thätigkeit. Diese wird sich «»ist
äußern, wenn der Angreifer den Sturm odor den schrittweisen Angriff auf da«
Intervall vornimmt.
ad 1. Dazu bedarf es nur, dass die betreffende Scharte höher liegt als
jeder Punkt des vom Geschütz zu bestreichenden Raumes, eine Bedingung
welche leicht zu erfüllen ist, weil die Forts im allgemeinen ohnehin auf
dominierenden Punkten liegen ; einzelne Erhöhungen im Intervalle müswi
corrigiert werden. Im Plan ist ein horizontales Terrain angenommen, <ii*
Sockenhöhe der Scharten ergibt sich daher mit 4'.
ad 2. Dieser Bedingung wird durch entsprechende Einrichtung und Lang*
der Facen Rechnung getragen.
ad 3. Dieser Forderung wird entsprochen a) durch Zurückziehung der
Flanken hinter die Enden der Facen; b) durch entsprechende ConstrucuVn.
Dio Lange des Thoiles der Face, welche die Deckung der Flanke über-
nimmt, ist abhängig, a) von der Länge der zu deckenden Flanke; £) tod
dem Winkel, den selbe mit der Polygonseite bildet, oder, was dasselbe ist,
den die Facen mit der Polygonseite bilden; «() von der Fortsdistanz, uml
S) von der Breite des Raumes, welcher von den Flankengcschützen zo be-
streichen ist. Je größer jede von diesen Längen und Winkeln, desto länger
wird die deckende Face sein müssen.
In Fig. 1 ( Taf. 2 > ist diese Länge zwischen den Punkten a und b gleich 250'
(75m) in der Höhe des Cordons der casemattierten Flanke. Das Fort ist
unter Annahme einer Fortsdistanz von .'5.00()m und eines Durchmessers «W
(iürtellinie von 12.000m projektiert. Auf diese Art erhält man ein Zw."»uVk:
der Winkel unter dem die Facen aneinanderstoßen beträgt 160°, d. h. di^
Facen >chlicßen mit den Polygmiseiten Winkel von 5° ein. Diu Länge <!•.•:
casemattierten Flanke (ohne Endwiderlager) beträgt 80' (26'60wi): unter
solchen Annahmen reicht die Wirkung «1er Flankengeschütze bis auf tUOm
vor die Mitte der Polygonseiten. Diese Distanz kann je nach Umständen be-
stimmt werden: stets aber sollte sie so gewählt werden, dass feindlich-*
Datterb'ii, um die casemattierte Flanke bekämpfen zu können, von dieser be-
deutend weiter abliegen müssen, als von den Zwischenbatterien des Yrr-
tlieidiirers. (ilOm entspricht der zweiten Parallele, der Angreifer muss also, um
gegen die Flanken zu wirken, dit« Uatterieii in dieser Parallele erbaut hab»n.
welche dann von den Casematten der Flanke ca. l.doom, von den Intervall-
batterieii nur 7f>0 bis 800m abliegen würden.
Die Länire der Flanke hängt von der (.Jescliützzahl ab; im vorliegenden
Projecte sind vier Oeschiitz»' angenommen, weil bei den üblichen Forts auf d-u
offenen Walle auch nur vier Geschütze in die Flanke wirken, wenn das ein-
im Srliulterpunkte mitgerechnet wird. Naclidem die Casemattgeschütze hnmerü'::
:;n" Wi-ndunirswinkel haben, auf l.tioom Distanz also einen Kaum vm» jOü.
be<triMelii-n. nachdem sie überdies infolge ihrer Lage thatsächlich der vnr/Htii:*!
Zerstörung ••nt/nirt-n sind, so ist der allfällige Einwand, dass die auf «»flvn*'r
Notizen. 3
Walle stehenden Geschütze eine größere Wirkungszone haben, nicht stichhältig,
denn die offen stehenden Geschütze werden in dem Momente, wo sie in die
Flanke zu wirken haben, demontiert sein.
Die Figuren 2, 3 und 4 geben die Einrichtung einer Flanken-Case-
matte. Das Gewölbe steigt von der äußeren Casematt-Stirnmauer nach innen
bis in die Höhe der inneren Flucht der Brustmauer etwas an, wodurch über
dem Geschütz mehr Raum gewonnen wird. Bei der Bestimmung, welche die
Casematt-Geschütze haben und nach deren Lage, ist eine eigentliche Scharte
nicht nothwendig; die Schartenöffnung ergibt sich einfach durch die Über-
wölbung der Casematte und durch die Brustmauer.
Was die Armierung der casemattierten Flanken anbelangt, so sind
schwere Geschütze nicht am Platze, da sie nur lebende Ziele und kleinere
Caliber, wie sie von der zweiten Parallele an beim Angreifer auftauchen, zu
bekämpfen haben. Auch Schnellfeuerkanonen sind nicht zu empfehlen, denn
sie sind gegen die Arbeiten des Angreifers zu wenig wirksam und liegt keine
Notbwendigkeit vor, in wenigen Secunden tausende von Projectilen auf den
Gegner zu senden. Der Angreifer hat nicht einen 6 bis 8m breiten Graben,
sondern eine Distanz von 600 bis 800m zu durchschreiten. Da genügt die
Feuerschnelligkeit und die Shrapnelwirkung, z. B. eines schweren Feldgeschützes.
Unbodingt jedoch müsste der Rücklauf der Geschütze möglichst aufgehoben
werden.
Das Casemattgewölbe ist l*25m stark zu halten und über demselben eine
mindestens 425m Erddecke, in letzterer überdies, auf 2 bis 2*50m vom Gewölbe
entfernt, eine Betonschichto von 060 bis 0*75m Stärke anzuordnen. Die Böschung
nächst dem Cordon ist ebenfalls in Beton herzustellen. Man sagt zwar, dass
so starko Erddecken bei der Wirkung der Sprengbomben als Verdammung
wirken; wenn aber die Anschüttung zugleich als Brustwehr für Schützen
dient, so kann, um die Leute vor Geschoss- und Betontrümmern zu schützen,
die Erdschichte ober der Betonschichte nicht schwächer als 1*5 bis l*80m
gehalten werden.
Aus den Figuren 1, 2 und 4 ist zu ersehen, dass die casemattierte
Flanke der feindlichen Einsicht vollkommen entzogen ist; auch ihre Lage und
Stellung ist dem Angreifer unbekannt; darin liegt die beste Gewähr, dass die
Casematten intact bleiben, bis sie zu wirken haben. Immerhin kann jedoch
der Angreifer mittels Ballons sich über die Lage der Flanke orientieren, gegen
dieselbe das indirecte Feuer eröffnen, und die Wirkung desselben beobachten.
Im besten Falle kann er zu diesem Zwecke 1.360m vor der Intervall-Mitte
Position nehmen, und ist dann 2.130m von der Flanke entfernt. Der Einfalls-
winkel gegen den Cordon wird ca. 7° betragen, die Schussrichtung aber
mit der Flanke einen Winkel von 55° bilden; die Regelung des Feuers
wird immerhin sehr schwierig sein. Es ist, ohne in complicierte Con-
8tructionen zu gerathen, nicht möglich, aber auch nicht nothwendig, den
Cordon gegen steiler einfallende Schüsse zu decken. Der Widerstand der
Casemattstirne wird, mit Rücksicht auf das schiefe Auftreffen feindlicher
Schüsse (im horizontalen, Sinne) und die geringere Endgeschwindigkeit in—
directer Schüsse, vollkommen genügen. Übrigens hindert nichts, im Hinblicke
auf die hohe Bedeutung der Flankengeschütze, dieselben gegen indirectes
4 Notizen.
Feuer aus schweren, entfernten Batterien zu panzern. Aber nur gegen solche
sind Panzer noth wendig; gegen die Angriffsbatterien der zweiten Parallele
absolut nicht, denn der Angreifer wird in dieser nur leichte Galiber verwenden,
und kaum von Geschossen mit brisanten Ladungen Gebrauch machen. Die
Anhäufung solcher in kurzer Entfernung von der Verteidigungslinie birgt
auch eine eminente Gefahr für den Angreifer selbst in sich.
An die vier Casematten schließt ein Munitions-Magazin, welches ver-
möge seiner Lage nur Verticalfeuer ausgesetzt ist; zwischen dem Munitions-
Magazin und der Face liegt ein gewölbter Durchgang, von dem ans man in
einen Gang vor dem Munitions-Magazin gelangt, von welchem ans die Be-
leuchtung des letzteren erfolgt.
Für das Profil ist maßgebend: 1. dass die Facen-Brustwehr, selbst
nach anhaltender Beschießung (Durchfurchung, Abkämmung), die Flanke
maskieren muss, 2. dass die Tiefe des Kehl- und Flankengrabens wenigstens
Gl/tm betragen soll. Im Project ist angenommen, dass die Kammlinie dw
Facen den höchsten Punkt der Flanken um 8' überhöht, wodurch auch die
Bewegung längs des Walles eine gedecktere wird. Das Profil der Facen
erhält somit von der Kammlinie bis zur Grabensohle 17'4m Höhe; die
Casematten der Face haben dabei ober sich wenigstens ca. 5m Erde.
Die Längo der Facen außerhalb der Flanken richtet sich nach der des
letzteren zu gebenden Deckung, jene zwischen den Flanken nach der Grife
der Besatzung. Im Project sind 2 Compagnien als Besatzung angenommen,
für dieso wären 20 Casematten (18 für Mannschaft, Officiere, Magazine, 2 ftr
Aborte) nothwendig. Aus den Flügelcasematten führen in den Flankengraben
Poternon ; in diesen beiden Casematten werden Wachen untergebracht. 8 Case-
matten und 2 Aborte liegen vor, die übrigen hinter den Flanken. An den
Durchgang unter der Flanke schließen 4 kleine Casematten (2 für Munition.
1 für Proviant u. dgl.)
In der Capitale wird an den Facen eine Platefonn für 2 Feldgeschütz*
aufgeschüttet.
Die Erdvorlage vor den Casematten ist so bestimmt, dass die kürzeste
Entfernung des höchsten Punktes der Casemattstirne von der Böschung wenigstens
i>* tm betragt, dadurch erhalt der genannte Punkt in der vorteilhaftesten
Schussrichtung 30 bis 3-1' (10 bis ll\'>ro) Erde vor sich. Bei Annahme
einer Brustwehrstärke von 81 2m erhalt der Wallgang :Un Breite, welche da-
durch etwas vergrößert werden kann, dass man die Casemattstirne als Parapet-
mauer bis in die Höhe des Wallganges führt.
Die äußere Böschung erhält aus rein praktischen Gründen eine Im
breite Berme.
An die. Enden der Facen schließt, wie erwähnt, eine niedrige Flanken-
Brustwehr, die auch als Kehlschluss weiter irefuhrt wird .Fig. 1 und 5). Der
geringe Aufzug iO(.K>?>/; erlaubt rasante Bestreichung des vorliegenden Terrains.
und b'diindert nicht das Schießen aus den casemattierten Flanken, dereii
Schartensohle um :Uu-m höher liegt. Das Innere des Hofes ist auf l'20m
vertieft, liesrt als-» 2'IOjw tiefer als tue Kammlinie der niedrigen Flanken und
der K.hle.
D.i< illacis vor den rnteikunfts-Casematten ist ebenfalls Oi)()m hoch,
um bis auf Fensterhöhe die letzteren gegen liewehrschüssc zu decken. Vuiu
X o t i z e n.
kntt dieses GlaClS fuhr H auf den W&llgftHg der I hen
nter 1 :3) auf den SchiUzeiiwall aber d<-> litten der
von hier auf den Wal] r Facen.
Be ler Sturmgeschfltee bemerkt Mjasko ws k i, ctass gegei
in der nieteten NÄhe ihrer G
mente ihrer Verwendimg einzustellen. '
echm&Ien Rampen führen, auf welchen «las Aufführen,
r unmöglich werden kann. Der Autor
weniger für die rnterbriugnng in der Nähe und mehr da
bequeme breite Rampen etc. »las Aufführen der Sturme
rrn. Irn Pi teilt er j*- EWei IVldgeschiitze in einen gegen feind-
lich« harten unterstand unter den Enden der casem&t-
tierten Planken, zu welchen 6m breite Rampen unter 1:4 führen. Vom Hof,
-< -heu den cai n Planken, (Uhren die zwar unter i :
r 6wi breiten oben erwähnten Kampen auf den Wall der Planken
den V
i sichert vor gewaltsamen Angriffen, Nachdem bei richtiger
m und energischer Führung der [nterraü-YertheidigTUig ein Angriff
n den Flanken oder von 4er Kehle her kaum durchführbar ist, ac wird
die Facen vorgehen. Der Kraben an den Pacen hat daher die
prößte Bedeutung.
Die allgemeine Grabensti Dur ror 'Jen Planken ist d.-r
auf eine gewisse Strecke zur besseren Deckung der I
Lief; vor den Facen ist der Graben 13m, vor den Flanken und der B
Facen, zumthoü auch jener vor den Flanken, hat eine
>'/tm hohe scarpr; über dieser liegt ein 4 * % m hok
)as hohe tllaeis ist nothweudig. wegen der rasanten Bestreichung w>n
stur beae aar C pntreei arpemaner gegen feindliehei 1
besseren Deckung der Escarpeinauer und zur Vergrößerung der
isdehnung der ConireBcarpinnMWT auf einen Theil der Ranken«
graben ist noth wendig, weil das Terrain in den Flanken vor den Srhulterpunkten
der Faeen von diesen nur schwach vertheidigt wird; der Angreifer würde
dies mndt machen an hen, an dieser Stelle einzudrin: halb
iflehH M sich, die Facen Üb .mch
»halb nothwendig ist, um den niedrigen Flanken Schutz gegen Enfilierf«
r die Cos -mau-r an den Flanken reicht weit
Jchulterpunkta die hohe Flanke geführt, welche gegen die
ießende niedrige Flanke entweder mit einer Flügelmauer oder D
Brdböschung abschlie
Im ungemeinen jedoeh sind Oou mauern an Plaokeugrlben
lieh, weil sie dl I dies
hwachen, besteht darin, die Flanken *<* zu stallen, dses deren Contra-*
feindlichen i i Winkeln
getroffen werden können, im Projeci ist die Flanke so gest.
die selbst in
lemauer nur ^ treffen körm
fj Notizen.
Nachdem f.V>ntre>?carpemauern mit Dechargebogen bei denselben Ytfiä-
ni.-.*«-ij •ik'iiiwijifc'-W sind, wb- si-lrh*- mit einfachem Fnttennaner-Pr)fil »
i-inplit hh M j a .- fc «. w >■ k j die Anwendung ersterer, wendet jedoch eine Costo*
e.-carjii-Gah-rie (in zwei Etagen i an; er motiviert dies damit dass jede &►
matt«*, jeder ged<rkte Kaum in«rhr. vuii ludiem Wert für das Fort ist, btsoita
im di-r ji-tzj^-ii /eil. «Ii-r hohen Zerstörungskraft der Artillerie. Je mehrgededfc
Kiiüiijf ein I ''tri |ji>hit/t. desto ungefährdeter ist der Aufenthalt in dvmsta
An <1i-r <'"iilf>.s<:ar|H' hind die Casematten für die Graben svertheidirtf
allein. ulit. An Iji'MJmiiitwi SiMIen führen Stiegen aus der unteren in die öl»
<ojih»M ;irpi'-<;al«-ri<\ Ann der unteren sind gemauerte Minengänge zur E»
b-iiung des MiiH'iikrii^i'S vorgetrieben, aus der oberen Galerie kann nitM-
/.'■riicii Gängen vorgegangen werden.
AI* K,siiir|M* Hindernis empfiehlt Mjaskowski freistehende Muo.
Kr hält, diese für ungemein wichtig, weil sie ja das Hindernis sind, wtkhft
diu Angreifer im Feuer iIit Grabensllankicrungen hält, und welches er oh-
dingt /.<»iMöitii iiniss, bevor er den Sturm unternehmen kann. Der YerthcMfi'
um*.* iilier alles aufbieten, um diese Mauer intact zu erhalten, bis zum Mo w*
ihrer \\ irksaiuKcit und deren vorzeitige Zerstörung bis zum letzten AugenWl
moülu h>t zu erschweren.
lÜM'iiie Gitter halten keinen Vergleich aus: 1. wenn sie. s*lid
teilt weiden, ergeben sie im l*ieise wenig Krsparung. 2. transportable Ä
die ei-l im letzten Momente aufgestellt werden, verlangen hiefur Z*it
Leute und i>t deren Aufstellung durch nichts garantiert. 3. sind s» H
leichter zu übersteigen wie Mauern, welche unbedingt Leitern voraussÄ
di-ii-u Hi-r.m^chatVuiiir jedenfalls viel umständlicher ist als jene von Sviks ■
IIA n .m1.-. h,!M,:.M, die an di- Y-rbiiidiinirsstangen «nb-r Spitzen fi-r "iitter
».-■ fumM \\-id-!r. t N-sid iiitter auch deshalb nicht von V..-nh-:I. ** a
v M ■ !»■ k1:1'.- !■ •■ ■• \\ . 1 1 • r ■ ■ • i M.m-rn iunn-rhin mit Scharten v-rs-h-n w-rJ«
"' - Y '■■' ■■' •■ '■ !• ■•■ :■ \ :■•■'!■ ■•! ■■• r _r-rTTv_r-r»»n Z.-rs^Tki:"1» ■■■■.:&«■
\\
V !'■■'■■ %■ -x "i- v ila<< i r ».'■ r«i' :i «i-r :"r-"-t-h*3W
1 ■ • •■ ■■■-;■■■ " :"■■' .-. .:"*:■■ *'■■?: \- ^'ly'ns* *i:i>r *J." ■ -"**
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Notizen. 7
wird vollkommene Bestreichung bei vollkommen gesicherter Lage der Flankierungs-
anlage erreicht.
Die Verbindung des Forts-Inneren mit der Contrescarpe erfolgt durch
drei Poternen, welche auf der Grabenssohle ausmünden, Fig. 8. Die Capital-
Poterne ist nicht unbedingt nothwendig. Der Verfasser verwirft Poternen unter
der Grabenssohle, weil sie um gegen Wurffeuer gesichert zu sein, mindestens
8m unter der Sohle liegen müssen, dunkel, feucht etc. sein werden und zu-
fälligen Beschädigungen doch ausgesetzt sind.
Dem Vorwurfe gegen Flankierungs-Anlagen an der Contrescarpe, dass
sie vorzeitig in die Hände des Feindes fallen können und dass deren Be-
satzung, um den eigenen Röckzug besorgt und aus Furcht abgeschnitten zu
werden, sie vorschnell räumen wird, begegnet Mjaskowski mit der Behaup-
tung, beides könne gerade so bei Flankierungsanlagen eintreten, welche an
der Escarpe angelegt sind. Wenn der Geist der Besatzung derart ist, dass sie
stete an den Rückzug denkt, dann ist von einer Verteidigung überhaupt
nicht zu reden.
Nach einer ungefähren Angabe wären für die Erbauung eines solchen
Forts erforderlich 160.000ra3Erdbowegung, 2 6.000m* Bekleidung von Böschungen,
5.800m3 Fundamentsmauerwerk, 11.200m3 Ziegelmauerwerk in Cement,
10.400m3 Betongew ölb-Mauerwerk, 1 2.000m3 gerades Beton-Mauerwerk. Bei
Zugrundelegung der beim Bau eines russischen Platzes erzielten Preise kommt
der Verfasser zu den Gesammtkosten von 683.650 Rubel, d. h. den Rubel
zu 1 fl. 20 kr. gerechnet, 820.000 fl. rund. Mjaskowski verweist darauf,
dass die gegenwärtig üblichen Forts bei einer gleich starken Besatzung rund
1,200.000 fl. kosten, also bedoutend theuerer sind.
Der Verfasser schließt mit folgendem Resume:
1. Die gegenwärtigen Forts können und sollen in Stützpunkte umge-
wandelt werden, welche mit allen Hindernissen zur Erschwerung des Angriffes
versehen sind und welche eine gesicherte, vollkommene Gewehr- und Geschütz-
Vertheidigung und Unterstützung der Intervallinio gewährleisten, das vor-
liegende Terrain aber nur so weit unter Feuer nehmen und beherrschen,
als dies zum eigenen Schutz vor dem Sturme und zur Bekämpfung der nächsten
Angriffsarbeiten unbedingt nothwendig ist.
2. Beim Projectieren ist, entsprechend der Bedeutung der Forts, nicht
allein die einem ewigen Wandel unterliegende technische Seite ins Auge zu
fassen, sondern auch den Bedingungen des Kampfes Rechnung zu tragen.
Wenn trotz aller technischen Mittel um die Sicherheit und Unverwundbarkeit
gegen Zerstörung zu erreichen, die letztere doch möglich ist, so wird es noth-
wendig zu trachten, für den Angreifer möglichst ungünstige Verhältnisse zu
schaffen, d. h. alles das für den Vertheidiger auszunützen, was von den tech-
nischen Vervollkommnungen der Zukunft nicht abhängig ist und als eine
mächtige Unterstützung derselben angesehen werden muss. Ein Fort, welches
nach diesen Anschauungen construiert wird, dürfte dein Angreifer ein drohendes
Hindernis werden, dem Vertheidiger wieder das Übergewicht über den An-
greifer geben und auf lange Zeit hinaus wenig empfindlich sein für alle in
Zukunft möglichen Vervollkommnungen.
Hauptmann Bussjäger.
e n,
Das Material dar deutschen Feld-Artillerie.
Die
unit* deutsche Feld-Artillerie bat
*
HUB
, ihnh bestellen /.wei nicht erheblich von einander
jeden e Coustructioneu, u« ew. schwere Feldkanonen C
Mi den erster n Bohren, welche nicht tm hr nMti
khrenden Batterien, uiit dei die m
dichter und die reitenden Batterien ausj
An Lafetten bestehen drei Arten: |
bfeUen B and Peldlafetten C/73.88 for reitende Batl
\ MM Proteen tind ftunitionswagon sind gleichfalls
•Mi C 7.", ; !
wagen* C/73 -1 Feldprotzen (Batterie-Monitioi
Die reitenden Batterien haben Feldlafetfc
Feldprotzen und Batterie-ltunitionswagen C
fahrenden Batterien verwendet
Die Lafettei n and Manif n C/78 und C
werden nicht mehr nachgeschaut
bchdem das Artill. . i bekannt ist,
Folgenden nur dir w< chimle d>T Adaptieruiigen und
constFactionen, nach dem Werke von aj<jr R. Will
Feld-Artillerie-Material", besprochen werden.
Feld-Kanone Q/73.8
Das PeKd-Kanonen-Rohr C/73.88 unterscheidet sich vom 1»
den nachstehenden De1
Das Vor<i \m hiTit<*r^n Theile auf etwa Va seiner Liagi
lussring nach vorn* cylindfiscb abgedreht; der Srhlussring ist aufge-
schraubt, dagegen entfällt der Einle im Mittelstuck ist der k Thefl
und setzt sich weiter
icbe Theil reicht nur bis etwa zur vorderen \mg des
Patronenhget
Dir Schildzapfen sind konis ehflhlt, da min*
hinteren, unteren Kante stark
Der Verschluss ist durch idrehung im Keile, di
Deckplatte verdeckt wird, eiMcb
rheile des Bohrkflrpers, sowie die Bohrung, Bind vollkommen
tass die beiden Rohre ballistisch gleichwertig sind.
T sammt Vet
p«
r.dett
AnsteH" tritt win \ urderriegel, wi
•.■• n» bis zum onfc nach der Lafettenwände oberhalb dei
ind die
Notizen. 9
Die Befestigung der Bremsen an der Achse, sowie einige Theilo der
Bremse wurden, um die Haltbarkeit zu erhöhen und um Klemmungen besser
hintanzuhalten, abgeändert.
Die Achssitze sind theils vereinfacht und erleichtet, theils zugleich
verstärkt, das Protzloch größer und kreisrund gemacht, um die Lafette auch
mit Feldprotzen C/73.88 und C/88 verbinden zu können.
Feldlafette C/73.88 für reitende Batterien.
Dieselbe unterscheidet sich von der Feldlafette C/73.88 nur durch
das Fehlen der Achssitze.
Feldprotze C/73.88.
Der Hauptunterschied der Feldprotzen C/73.88 und C/73 besteht darin,
dass bei ersteren die hölzernen Protzarmc durch geprosste Stahlblecharme
(Fischbauchform) ersetzt worden sind, und dass die Achse nicht unter den
Armen, sondern durch dieselben geführt wurde; hiedurch ist nebst größerer
Festigkeit auch eine tiefere Lage des Schwerpunktes des Fahrzeuges erreicht
worden; die anderen Änderungen sind zumeist durch die tiefere Lage des
Protzengestelles bedingte Details. Der Protzhaken C/73.88 ist im Hakentheil
kraftigor gehalten als jener C/73.
Feldprotze C/88.
Für die Construction der Feldprotze C 88 ist in erster Reihe der Grund-
satz thunlichster Erleichterung maßgebend gewesen. Allen Theilen, welcho
nicht, der Vertauschbarkeit wegen, von vorhandenen Fahrzeugen übernommen
werden mussten (wie z. B. Deichseln, Raden sind daher so verringerte Ab-
messungen gegeben worden, wie es der Gebrauchszweck und die unerlässliche
Haltbarkeit und Dauer irgend gestatten. Insbesondere hat die Protze C/88
leichtere stählerne Achsen, und den Kasten aus Stahlblech, das eine erheblich
geringere Stärke besitzt (Wände lmm, Deckel und Boden l*5mm) als das
bei C/73 angewendete Eisenblech.
Das Protzengestell selbst hat große Ähnlichkeit mit jenem der Protze
C/73.88; die Achse von Tiegelgusstahl hat dieselben Achsstengel wie C/73,
aber eine schwächere, durchaus cylindrische Mittelachse, von 60mm Durchmesser.
Zur Anbringung des Protzkastens dienen 3 stählerne Kastenträger,
welcho direct auf der Achse befestigt sind, wodurch der Kasten unabhängig
gemacht wird von den beim Fahren stark federnden Armen und wesentlich
geschont wird.
Am Protzengestell sind zwei Fußbretter angebracht, von denen das
schmälere schräg gestollt ist. Auch die* Kästen für Achsschmier und Ölflaschen,
dann der Eimerkorb sind in etwas abweichender Form hergestellt; neu ist
ein an der Außenseite des rechten Protzarms, parallel zur Achse und unmittel-
bar hinter dieser angebrachter viereckiger Zubehörkasten aus Stahlblech.
Der Protzkasten ruht lose auf den Protzarmen, die Rückenwand bildet
nur eine, nach abwärts klappbare Thüre; der Deckel ist eben und nicht wie
bei C/73 nach oben zu öffnen, sondern fest mit den Wänden verbunden. An
den Seitenlehnen, welche mit Blech verkleidet sind, werden je eine Hacke, an
der Rückenlehne ein Krampen und eine Schaufel fortgebracht.
10 N o t i i a ».
Da« Innere des Protzkastens ißt wie bei C/73 eingerichtet, da
Patronentornister und Geschossverschlage wie dort verpackt werdea.
Munitionswagen C/73. 88.
Derselbe unterscheidet sich vom schweren Munitioiiswagen
dadurch, dass er die Feldprotze C/73. 88 erhalten hat» und d
ebenso wie bei der Lafette C/73. 88 gestaltet ist
Batterie-Munitionswagen C/88.
Die Protze gleicht der Geschützprotze, doch entfidlen einige
und Vorrathsstftcke.
Der Hinterwagen ist, so wie die Protze C/88, mit Rücksicht auf
lichste Erleichterung construieri Die Achse ist erleichtert und durch
Tragbäume geführt, die Kastenwände sind aus Stahlblech. Eine
Erleichterung des Hinterwagenkastens ist durch Verkleinerung der
und Patronenfächer erzielt worden, welche nicht, wie beim Xunii
C/73, 14 Geschossverschlfige und 10 Patronentornister, sondern nur je
nehmen können. Infolge des größeren Fassungsvermögens wird der Mi
wagen C/73 auch in den Artillerie - Munition s-Colonnen verwendet,
der Wagen C/88 ausschließlich in den Batterien zu benutzen ist und
die Bezeichnung „Batterie-Munitionswagen" erhalten hat.
Am Hinterwagengestell befinden sich hinter den Aufprotzhandhaben,
dem Lafettenkasten, ein Zubehörkasten und dahinter ein Kartätschen-]
für 2 Kartatschen (bei C/73 sind Ähnlich wie bei Lafetten zwei
Kartätschen-Futterale, außen an den Tragbiumen ?or dem Hin
angebracht).
Der Wagenkasten ist nur etwa 30cm hoch; auf der ebenen
decke ist ein Tornistergitter angeordnet; die vordere und die rflcMfP
Wand des Kastens bilden je eine Thür, wie beim Protzkasten C/88. M*
den Fächern für Munition, befindet sich im Hinterwagenkasten nur nocl •
Fach für Zubehör.
Schusszahl bei den Batterien.
Die Batterien haben 808, oder für jedes Geschütz 134% Schuss, n. Vti
300 Granaten: in 14 Geschütz- und Munitionswagen-Protzen je 15, fc1
4 geraden Munitions-Hinterwagen je 25, in 4 ungeraden je 20. '
:W0 Shrapnels: in 14 Geschütz- und Munitionswagen-Protzen je 15,*
4 geraden Munitions-Hinterwagen je 20, in 4 ungeraden je 25.
28 Kartätschen: an 0 Lafetten und 8 Munitions-Hinterwagen je 2;
808 Patronen: in C Geschützprotzen je 32, in 8 Munitionsvag*
protzen je 30 (bei C/88 je 32), in 8 Munitions-Hinterwagen je 47 (M
C/88 je 45).
Das Zahlenverhältnis der Granaten und Shrapnels hat sich durch 1*
nähme dor Sprenggranate geändert; die Schusszahl ist aber dieselbe geMM*
V e r w a 1 1 u n g s - F a h r z e u g e.
Hiezu werden gezahlt: die -Vorraths wagen und Feldschmieden, von fa*
C/73. 88 und C 88 bestehen. Fahrzeuge C/73 kommen in den Batterien*
stehenden Heeres nicht mehr vor und werden nicht mehr neu eneugt
Notizen.
11
Die Fuhrwerke C/73.88, welche bei fahrenden Batterien eingetheilt
sind, stimmen im allgemeinen mit dem Munitionswagen C/73.88 überein
und weichen in den Einzelheiten der Construction und Einrichtung von jenem
und auch untereinander nur insoweit ab, als es die Verschiedenheiten der
Gebrauchszwecke erfordern. Diese Fuhrwerke haben Räder und Achsen C/73.
Die Fuhrwerke C/88, mit denen die reitenden Batterien ausgerüstet
sind, und bei deren Construction ebenso, wie bei dem Batterie-Munitionswagen
C/88, auf möglichste Erleichterung Bedacht genommen worden ist, stellen
lediglich eine Umgestaltung der Fuhrwerke C/73, bezw. C/73.88 nach dem
System C/88 dar; von diesen weichen sie hinsichtlich ihrer sonstigen Ein-
richtung und Ausrüstung nur wenig ab.
Lebensmittel-, Futter- und Packwagen.
Mit dem Lebensmittelwagen sind alle Batterien, mit dem Futterwagen
nur die reitenden, mit dem Packwagen die Commandos der Corps-Artillerie, sowie
die Stäbe der Feld -Artillerie -Regimenter und der fahrenden und reitenden
Artillerie-Abtheilungen ausgerüstet.
Von jedem der genannten Fuhrwerke gibt es nur ein Muster:
Lebensmittelwagen C/87, Futter- (Proviant-) Wagen C/87 und Pack-
wagen C/77.
Die Construction des Lebensmittel- und des Futter- Wagens C/87 ist
nicht bestimmt vorgeschrieben ; sie werden indes nach dem Muster des Pack-,
bezw. des Proviant-Wagens C/87 erzeugt, oder diese haben doch bei ihrer
Beschaffung als Anhalt zu dienen. Der Proviant- Wagen ist größer und ge-
räumiger, daher leer auch 180% schwerer als der Lebensmittel- Wagen.
Die wichtigen Gewichts-Daten über das deutsche Artillerie-Material ent-
halten die folgenden Tabellen:
I. Geschütze.
Benennung
fahrende | reitende
Batterien
Schweres Feld-
Geachfltz C. 73
(Bohr C. 73,
Lafetten. Protze
C. 73 od.C. 73.88)
Feld-Geschdts
C. 7388 (Rohr u.
L&fette C. 73.88,
Protze C. 88)
Gewicht der leeren Lafette kg
„ „ kriegsmäßig ausgerüsteten Lafette
sammt Rohr „
Gewicht der leeren Protze „
„ „ kriegsmäßig ausgerüsteten Protze . . „
„ des kriegsmäßig ausgerüsteten Geschützes „
„ des kriegsmäßig ausgerüsteten Geschützes
sammt Bedienung „
Zuglast /ohne Bedienung „
545
1.030
545
950
1.980
2.370
330
395
505
955
490
895
1.850
308
eines Pferdes ) mit „ „
12
N o i
tun.
II M iiuitionswa;
Benennung
fahrende
II.iH-ri .
Üal'.i
tlui»«wn ItusitÜonfwagitii
..n,-, i ;.; «4
0, Bt
Gewicht der teeren i'r ,k<j
545
186
lv . . . . . w
910
leeren Hinterwagens., „
630
560
SM
■ i i i
rfljiteten Hii
1.310
1.170
1 105
Gen kriegsmäßig ausgo-
1.980
i.000
G c w i e h t \i >gin i aß i g a usge-
rüsteten Wagens mit aufgese^
Bedien ii D
2.498
—
/jiu'l i>t Johne Bedienung . . . ,
eines Pferdes | mit | . „
370
sm
448
41 6
III. V b r w altlings- F a h r z e q g e i alle Fuhrwerke sind sechsspäoi
B i IJ | Fl 11 D f! g
fahrte Ha lim*
Batterie
V Girat ta-
\orratlli»afeB
FeldsclimicJt
üllfM ,
r 7' -:
<\ 7:- .<■-
OL 7Ä.88
CL **
itieiri der leeres I'
480
440
4SO
£gfl Leeren Hinterwagen« „
840
7*0
MO
590
«70
dei ii Vorrathswagen . ,
—
8.010
—
kriegumvi 1
—
2,040
—
ausgeruht- in i:; n
Fuhrwerke- 1 f i
2020
—
8.010
—
--
%w
—
3.100
Bedienung 1 » , ,
i Feldscbmn 1
-
—
IV. Lebensmittel-, Futtor- und Packwagen.
B e n e n D B 0 g
ende
Batterie
Batterie
Sub eise* Feld»
Artillerie- Regi-
ment* oder
f o in rann *to d»r
Corpi-ArtiNert*
Stab «iMt
reitenden Artö
leri«-AbU~tt*sg
L«l*naitttlvar>«
C. *7
k wagen C. 77
Gev Wagens kg
; 1 1 1 *■ j^ » ■ i u * t e t • ' n ' ' MFent ' ' ' i :
auf
Bratet ahrej .,
550
1 100
1 178
730
1 SOO
K30
1,080
l i
1 140
1 J
Hauptmann .1
Notizen.
13
Versuche der englischen Artillerie im Jahre 1888 zu Lydd.
Die von der englischen Artillerie im Jahre 1888 zu Lydd durch-
geführten Versuche erstreckten sich nach verschiedenen Richtungen. Unsere
Wiedergabe folgt dem in den Professiond papers, Vol. XIV, 1888, veröffent-
lichten Kapporte des Ingenieur Major C 1 a r k e, dessen Details vorwiegend jene
Versuche betreffen, welche auf das Gebiet des Geniewesens sich erstreckten.
I. Beschießung einer Belagerungs-Batterie aus 152mm, 178mm,
203mm Haubitzen und aus 152mm Kanonen.
Die Sprengladung der Geschosse bestand aus Pulver oder Lyddite.
Die aus lehmiger, mit Sand vermischter Erde erbaute Batterie hatte
9m Brustwehrdicke. Ohne auf nähere Details einzugehen, wird angeführt, dass
unter 255 gegen die Batterie abgefeuerten Schüssen nur 142 das Versuchs-
object trafen, wobei constatiert wurde, dass die Wirkungen proportional waren
dem Gewichte der Projectile und ihren Sprengladungen, zur Auftreffgeschwin-
digkeit jedoch im umgekehrten Verhältnisse standen. Gezogene Mörser hätten
sich vortheilhafter gezeigt, als die versuchten Haubitzen und Kanonen. Die mit
Lyddite-Sprengladung versehenen Geschosse hatten keine nennenswert größere
Wirkung aufzuweisen, als jene deren Ladung aus Pulver bestand.
II. Bogenschuss aus Haubitzen gegen ein gedecktes Ziel.
Hinter einer l*80m dicken uud an der inneren Brustwehrböschung mit
Körben verkleideten Erdbrustwehre wurde eine Wand aufgestellt, deren oberer
Rand unter % und deren Fuß unter 9/i0 gedeckt war.
Auf 1.100m Entfernung wurden 60 und auf 2.200m, 08 Schuss gegen
das Versuchsobject aus den 152, 178 und 202mm Haubitzen abgegeben.
Die geringe Treflferzahl jedoch (5 Treffer auf jeder Distanz), welche der geringen
Treffsicherheit der angewendeten Geschütze zngeschrieben wurde, gestattete aus
diesem Versuche keinen Schluss zu ziehen.
III. Beschießung eines Munition-Magazins mit den gleichen
Haubitzen wie vorher. (Fig. 1.)
Das Magazin war in Holz ausgeführt und mit Balken eingedeckt, über
welche eine 120m hoho Erdanschüttung sich befand.
Fig.1. Munition* Magazin. O/m).
Die der Schussrichtung zugewendete und am meisten gefährdete
Magazinswand, wurde mittels 50mm dicken Stahlplatten verstärkt. Die Erd-
decke erstreckte sich nach der Schussrichtung hin ca. 8m vor den Magazinsraum.
14
Notisan.
Auf 2.200m Distanz worden 120 und auf 2.700m Distal 80!
abgefeuert, wobei im ganzen, also auf beide Entfernungen in
nur 10 Treffer erzielt wurden.
Ein 178mm Geschoss explodierte vor dein Magarinseingang. M\
fttlltem Magazine hätte dieser Schuss die Munition zur Biplorion
Um ein solches Object gänzlich dem Blicke zu entziehen, wird
weglassung der Erdüberschüttung und die Anlage ganz versenkter
räume, sowie die Vertheilung der zu hinterlegenden Munition auf
Depoträume befürwortet.
IV. Beschießung eines Geschützstandes für Terachwiniiigij
Lafetten. (Fig. 2.)
Die innere Umkleidung dieses schachtartig gestalteten Geschft
bildete ein ca. 220m dicker Betonkörper, welchen eine 9m dicke
um 0'83m überhöhte.
Die äußere Brustwehr war unter */B gehuscht Die Brustwehrkrow I
deckte, wie die Fig. 2 zeigt, ein bei a verankertes Drahtnets.
Fig. 2. Sdutiit duri-h dm
f*f$rtuiii>st*md für Vtrsdiwmdiuujtktftthn
*fp P/ml
An der Innenseite bildeten im Beton eingelassene gebogene Stahlschitf*
eine Vorkragung, auf welcher die Sandsackverkleidung der inneren Brustw^
böschung aufruhte. Das für diesen Stand bestimmte 150mm Geschütz sarf
Lafette wurden markiert.
Die Beschießung des Standes begann auf 600m Entfernung mit eis*
57mm IIotchkiss-Kanono und wurde auf 900m Entfernung mit einer 25**
Nordenfei t-Mitrailleuse fortgesetzt. Die erzielte Wirkung war fast gleich $&
Das Drahtnetz auf der Brustwehrkrone hatte unbedeutenden Schaden erlitt*
Hierauf hesehoss man das Versnchsobject mit einer 152mm Kanone tf
1.100m Distanz. Die Geschosse waren mit Lyddite gefüllt. Unter 12 abgegel
Schüssen trafen 8 das Ziel und nur zwei der Treffer waren von Bedentot
Notizen.
15
Der eine traf die innere Böschung hinter dem Geschütze und erzeugte
m Trichter von 3*70wi X 2'90m X OQOm. Der darunter befindliche Beton
: auf 420m Länge zertrümmert. Die Betonsplitter sowie die Wirkung der
36 hätten sicher die ganze Bedienungsmannschaft außer Gefecht gesetzt.
Der zweite Treffer traf in einer Entfernung von ca. 2*75wi, etwa
. x (die Brustwehr war von früheren Treffern bereits aufgewühlt), die
nßtwehrkrone, erzeugte die durch die punktierte Linie in Fig. 2 dargestellte
rche, wobei die Innenkante dos Betonkörpers abgekämmt, und ein Stück
r Schienenvorkragung herausgeschleudert wurde. Das Geschoss explodierte
it unterhalb der Schienenvorkragung.
Der Geschützstand blieb allerdings im allgemeinen benutzbar, die Beton-
litter und das herausgerissene Schienenstück hätten aber ohne Zweifel an
•chütz und Lafette großen Schaden, und unter der Bedienungs-Mannschaft
deutende Verluste verursacht. Im ganzen waren die Versuch sorgebnisse der
ilage solcher Geschützstände ungünstig.
V. Beschießung von Beton-Case matten. (Fig. 3, 4 und 5.)
Drei Casematten-Constructionen wurden versucht.
JKg.3. CasemaUeNr.l. (Vno).
+ 1-9S
•>'.*»•••"*. J-*i- - "••" :. ' ••"*'•*: •.'•»»;"•»..>■ •»>,•••;».■> vf.
tu*.
Die Casematte der ersten Construction (Fig. 3) hatte 3'OOm Spann-
ite und war mit einer doppelten Lage Stahlschienen (Schienengewicht pro
JRUfA CasemaJtU Nr.2. (Vno).
+ V15
J&F +9U *£
ifH
W^0^^.^^'0^
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&A*:
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t
•>■'.- 1 i.'. Wf-v */^'--7:i'.'.>.v it'V'^ViV'»
ter 18%) eingedeckt, auf welcher eine 0*45 starke Betonlage und eine
r0 hohe Erdüberschüttung aufgebracht wurde.
16
Notizen.
Dio zweite Casematte (Fig. 4) hatte ebenfalls 8*OOm Spannweite und
war in Beton gewölbt. Gewölbstärke 0*90m, Stichhöhe 0'45m. Die Erdüber-
schüttung betrug V70m.
FU/.5. p CastmatttWr.3. P/m).
I
Die dritte Casematte (Fig. 5) endlich, hatte 3 00m Spannweite und war mit
«•hier Lage Stahlschienen (Gewicht pro Längenmeter 18%), und mit einer
OOO/n starken Betonübermauerung eingedeckt. Auf letzterer wurde eine Erd-
schüttung von VbOm aufgetragen, auf diese ein 0*60m dicke Betonlage,
welche wieder mit 0*90m Erde überdeckt wurde.
Die drei Casematten wurden auf 1.800m Entfernung aus der 200m*
Haubitze beschossen. Die Projectile waren mit Schießwolle geladen und mit
Verzögerungszündern versehen. Der Einfallwinkel betrug 25°.
Bei der ersten Casematte traf von 20 Schuss einer das Object. Es
wurde in der Erdüberschüttung ein 4607« X 4*60w X 0'60m Trichter
erzeugt. Im Innern der Casematte war gar keine Wirkung sichtbar.
Bei der zweiten Casematte trafen von 19 Schuss 2 die Erdüberschüttung.
Da beide Treffer jedoch weiter gellten, war keine Wirkung wahrzunehmen.
Bei der dritten Casematte endlich, traf von 20 Schuss auch nur ehi»r.
und kämmte die rückwärtige Casemattseite so ab, wie in der Fig. 5 durch
die punktierte Linie angedeutet.
Wegen der geringen Treffsicherheit wurde die Beschießung eingestellt
und wurden bei der ersten und zweiten Casematte scharf adjustierte (tescho>$t*
auf der Betondecke elektrisch zur Explosion gebracht.
Das bei der ersten Casematte im Punkte a explodierte Ceschoss erzeugt*
Kisse in »1er Eindeckung, ohne jedoch die Schienen verruckt oder gebogen zu
haben. Das in /> zur Explosion gebrachte Geschoss schob die ganze Decke
um i)'\\i)m nach rückwärts: die Betonlage war an dieser Stelle ganz zer-
trümmert und die Schienen darunter waren durchgebogen. Die Casematte wurd?
noch al> bewohnbar angesehen.
Durch das bei der zweiten Casematte in c zur Explosion gebrachte
(Ji'schoss wurde nur die obere Kante der Betonierung abgestoßen.
Aus diesen Versuchen wurde gefolgert, dass es im Ernstfalle zahlreicher
Schü»i« bedürfe, um ernste TndTresultate zu erzielen. Major (Marko ist der
Ansicht, dass in den meisten Fällen für die Befestigungsanlagen Großbritanniens,
die Stärke der Betonlage mit OM,">/// genügen wird, höchstens könnte man dieselbe
dort, wo wirksameres Verticalfeiier zu erwarten stellt, auf 0*75m verstärken.
Notizen. 17
Ferners müsse man trachten, die Stärke der Erdüberschüttung zu ver-
ringern um die verdämmende Wirkung derselben hintanzuhalten. Die Erde
ganz zu beseitigen, sei aber nicht angezeigt, da dieselbe die Geschosse vorzeitig
zur Explosion bringt und die Sprengstücke der Geschosse, sowie die Beton-
splitter aufhält.
Die Anordnung der Schienenlage besitzt den Vortheil, dass die Beton-
lage erhalten bleibt, selbst dann, wenn Sprünge in derselben vorhanden sind.
VI. Beschießung eines Luftballons und eines elektrischen
Scheinwerfers.
Der Fesselballon hatte 7'20m Durchmesser und wurde auf ca. 150m
Höhe erhalten.
Nach 17 aus dem 1 2 Pfund-Geschütze, auf Distanzen zwischen 3.300m
und 3.650m abgegebenen Shrapnelschüssen, war der Ballon zu Boden ge-
bracht. Derselbe hatte zwei 30cm lange Risse, ferner 8 bis 9 Schuss-
löcher.
Obwohl der Versuch für den Ballon ungünstig ausfiel, muss hervor-
gehoben werden, dass in diesem Falle die Lage des Ballons genau fixiert war.
In der Wirklichkeit hätte ein Luftschiffer immerhin Zeit genug, um seine
Beobachtungen durchzuführen, ehe der Ballon ernstlich beschädigt sei.
Mit dem gleichen Geschütze wurde gegen das Modell eines elektrischen
Scheinwerfers mit 090 Durchmesser auf 1.590m Distanz geschossen. Die
Entfernung wurde mittels eines Distanzmessers, u. zw. in der Nacht bei Anvi-
sierung des wirklichen Projectors gemessen. Von 7 bei Tage abgegebenen
Shrapnelschüssen waren am Projector 26 Treffer nachzuweisen. Die Art der
Durchführung des Versuches gestattet aber keinen maßgebenden Schluss !\
Hauptmann v. Fornasari.
Ober das Gefrierenmachen von Fleisch durch kalte Flüssigkeiten').
Bei der Bedeutung, welche die Anwendung künstlich erzeugter Kalte
für die Conservierung von Militär-Verpflegsartikeln in jüngster Zeit allgemein
gewonnen hat, seien im Nachfolgenden einschlägige Mittheilungen über fran-
zösische Versuche auf diesem Gebiete gemacht.
Unter dem Vorsitze Berthelot's hatte sich eine vom Kriegsminister
eingesetzte Commission mit der Anwendbarkeit der schon in zahlreichen
industriellen Etablissements im Betriebe befindlichen Gefrierapparate für oben
genannten Zweck zu beschäftigen. Da nun in den meisten dieser Etablissements
die Gefrierkälte nicht, unmittelbar am Orte ihrer künstlichen Entstehung ver-
wendet, sondern in Form unfrierbarer Flüssigkeiten transportiert wird, wie z. B.
als abgekühlte Chlorcalciumlösung in einer Bohrleitung zwischen der Gefrier-
maschine und dem Kühlraume oder den abzukühlenden Apparaten, so handelte
') Spätere Versuche haben den Nachweis erbracht, dass ein Reflector auch
von mehreren Geschossen getroffen werden kann, ohne dass das Licht wesentlich
abgeschwächt würde.
*) Nach mComptes rendu$*.
[8
X u t i je e II
es sich vorerst um < 1 1 * • 1 rage flach der gweckm&üigsfc
um Fleisch gefrieren zu machen.
F inrandlülg von Kälte zur Fleischconservierung m(k#*en
Zsttperiodsn beachtet worden: während der ersten kurz als in*»glkh
dauernden — muss das Fleisch /tun Gefrieren gebr
- welche sich je nach Bedarf ausdehnen lassen soll — «
Fleisch in f. in welch« in eins Temperatur von ung
— 4* unterhalten wird. Gegenstand dieser Miuleulung sind die iu drr
vorzunehmenden Operationen,
Die einfachste Maßregel beatfinde im Eintauchen des In eine
Hol! m Fleisches in die kalte Flu
mit halben Binden), ganzen hweinen
3i:infint winL sind Brwieeettenn&ßen mii Stunden eusi
eren eines solchen Stückes erforderlich«
h um kalte Luft handeln, so könnte d üreck mi»
dem Bioische in Conl rächt und überdies mit erhöhter »iesehwii
also narh Art eines Eiewindes, bewegl werden. Es ist auch sehr lei
gkeit auf einen Lnftstrom zu übertragen, ohne »an an»-
gedehnter Oberflächen und auch jener Vorkehrungen liiozu Im
Isolierung von Fl! en überhaupt, Wasser, Dampf,
durch selbe werden reicht hin <»*sigk*ii
ttle-r bocke Bleien zu lassen, welche in ein Reservoir atagexT
durch wdches die abzukühlende Luft wird. Die Temperatai
erfolgen dabei fast augenblicklich.
Diese Ali Sei Abkühlung der Luft gewährt auüer anderen
den Vorth*]] der Vermeidung des Beifes, Will man nämlich die Luft mechsni
abkühlen — durch Compression und darauf folgend' uung — so
t aus ilir«T Feuchtigkeit Kisstaub, von dem si«> gereinig
Odftl Llist mau die Luft über die Oberfläche röhrenförmiger A]
D Innerem die kalt _keit lauft, so bedecken ei < ^rflÄchi»«
ppantte bald mit einer, Bisschichte, welche den ferneren th»<rmijf*hfli
i aoflen erheblich erschwert. Wenn rtu Gegtn-
th*ile di« Luft durch directen Coi der kühlen Flu-
itig ihren Wasser- (Feuchtigto
[ 1 (nehmen können.
r thermische Wechsel zwischen Luft und Fleisch vollzieht sich mm
aber nicht m aschheit and Vollkommenheit, \ h*n
: und i om im C
abgekühlte I.uft wurde, bei ihrem
in die n Theil der von der kalten Fl
ine und dieselbe nur itj
zur Verdönm noihwend i Flüssig
und !
ZweckmalhV biege einte
Wfni und uimiitr v»»r-
Notizen. 19
beschriebenes Coaksreservoir installiert wurde, in welchem der thermische
Wechsel zwischen kalter Flüssigkeit und Luft sich vollzieht.
Dieser Process wurde nun zunächst versucht Neu an ihm ist die Ver-
wendung des Coaksapparates ; die Verwendung der gekühlten Luft ist an manchen
Orten, besonders auf den Schiffen, welche die riesigen Fleisch vorräthe Amerikas
und Australiens nach Europa bringen, schon längere Zeit geübt.
Es schien nun zunächst vortheilhaft, den Coaksapparat in das Innere
des das Fleisch enthaltenden Raumes zu stellen; deshalb musste die Anlage
aus einem cylindrischen, zur Unterbringung der Coaks dienenden, und aus
einem das Fleisch enthaltenden, den ersteren corridorartig umgebenden zweiten
Theile bestehen.
Diese Disposition verringerte die gegen außen mit schlechten Wärme-
leitern zu umgebende Oberfläche und vermied die Anlage einer sonst noth-
wendigen canalartigen Luftleitung.
Auf den Cylinderapparat kam ein Ventilator zu stehen, der auf den
ganzen Querschnitt des ersteren wirkte. Die Luft wurde so nach abwärts über
die Coaks gedrückt und verließ den Apparat in kreisförmiger und gleich-
mäßiger Vertheilung, trat dann in den Corridor, wo sie das Fleisch umspülte
und sodann durch den Ventilator in den Kreislauf zurückgeführt wurde.
Der Apparat ist eine einfache Holzkufe ohne Boden. Diese ist auf Holz-
unterlagen gestellt, 20cm oderhalb eines mit Blei bekleideten Reservoirs. Auf
den Holzunterlagen ruhen auch Pfosten, welche mit den sie verbindenden Quer-
leisten den Rost bilden, auf dem die Coaks sich befinden.
Die gepresste Luft durchstreicht den Apparat von oben nach unten.
Theoretisch wäre es vorzuziehen, derselben eine Bewegung im entgegengesetzten
Sinne zu ertheilen; letzteres müsste aber mit ziemlich großer Geschwindigkeit
erfolgen und hiedurch könnte die Flüssigkeit in ihrem Laufe über die Coaks
gestört werden.
Die Flüssigkeit wird durch ein in der Axe des Apparates liegendes
Eisenrohr zugeführt, aus welchem sie in horizontale Bleirohre mit gleichmäßig
vertheilt liegenden kleinen Ausflussöffnungen tritt, um sich von da über die
Oberfläche der Coaks zu ergießen, Die Flüssigkeit sammelt sich nach dem
Ablaufen von den Coaks im darunter befindlichen Bleireservoir an, von wo aus
sie durch ein Rohr zur Kältemaschine gelangt.
Zur Beschleunigung der Circulation der Flüssigkeit sind begreiflicher-
weise ein oder zwei Pumpen nöthig. Es muss hervorgehoben werden, dass die
Eintrittsgeschwindigkeit der Flüssigkeit, der Entleerungsgeschwindigkeit so
weit untergeordnet sein muss, dass sich in keinem Falle auf dem Boden des
Apparats eine Stauung, welche die Gascirculatiou stören würde, ergeben kann.
Die kalte Chlorcakiumlösung tränkt die Dauben des hölzernen Apparates
und sickert stellenweise durch ; um das Fleisch dagegen zu schützen, erhält
der Apparat eine hölzerne Hülle, welche denselben nirgends berührt.
Der Fleischraum wird durch zwei concentrisohe Bretterverschalungen
umschlossen, deren Zwischenraum mit Sägespänen ausgefüllt ist. Das Dach
ist ähnlich construiert, nur ist an der Stelle über dem Apparate, an welcher
der Ventilator eingesetzt ist. das Holz durch Gusseisen ersetzt, welches in
Form eines Cylinders die Verlängerung des Apparates bildet. Dieser Cylinder
ist an vielen Stellen durchbohrt, um die Luft aus dem Fleischraume ein-
20
Urea*
timim
n /u lassen und i*i gegen außen mit einem doppelt«
BfigeapftneftLUnftg enthält, abgeschlossen: Au demeell
r des Ventilators angebracht
Dei diu gefällte kreii
broc wm einem
getrennt, ans welchem sich der k
1 >* * i ist ilnn h Kwei srlun Thitn m, zwischen Welche ein ä>-
■ , zuganglich, hu* Thflren werd
<ii*» i aagepn
Die nm m 211 bringend« Fleisch wird mittels Haken an eisernen
und bequemste A
I falsches,
M-lir schwierig« in öineto engen Gange, Lasten rata ra
«««wicht zu handhaben. Es erschien daher zweckmäßig, sftmmüiche Trfgtr
zu einem drehbaren System derart zu vereinigen, dass es, indem jede
Tragetange an der Thüre Torbeigefuhrt wird, leicht fallt, in diesem Augen*
Lg dea Hakens aufzuhängen oder abzohel
EMe Mgel aia Qnairatsisen — horizontal und in -htuopt
sowie in gltichsr Entfernung lan^s eines - — mi
durrh jwei Keifen an« Flacheisen mit einander zu einem System v<
! siiirl anf Rftder montiert, welche auf einer kleinen KVi*
nbahn laufen. Von den wird eine Schiene durrh den th
förmiges Apparat, die andere durch die Riegel der den Raum um
[liebsten Vereinfachung des Mechanismus I
wurde die Bewegung der eben beschriebenen hVdl?orrichfcung id
einen Arbeiter zu bedienenden Heh
einen der beiden Fla< wirkt«, der :
artig eing war
hr schwierige Arbeit, wen
\rt der 1 lügt, wird durch
tnde erlei
Arbeiter geleitet wird. Das Zugs
Dach in einem Gus*-
»u<etischlaucb, der mit gwel B denen "tu $£ge-
nn.
anroes richtet sieh nach der gi
bin
Dlüi rt die Anbrin ir Aufhfii
; alle an tiealdinn
tlin
Die icht willkürlich angenommen.
halber 1 und
1
khji nen.
Kehr Freiheit hat m:*n in der Wahl
Notizen. 21
abhängt, die man in einer Operation zum Gefrieren bringen kann. Vorläufig
wurde der Durchmesser des Apparates mit 2m angenommen; die Erfahrung
wird jedoch das Verhältnis ermitteln lassen, welches zwischen diesem Durch-
messer und jenem des Corridors zweckmäßigerweise bestehen muss. In dieser
Beziehung kommt zu beachten, dass das GefriervermOgen des Apparates mit
dem Querschnitt desselben, also mit dem Quadrate einer Längendimension, die
Quantität Fleisches aber mit der Länge des Corridors, also mit der Läugen-
dimension allein wächst. Die .zweckmäßigsten Dimensionen des Apparates und
des Corridors in horizontalem Sinne werden daher mit dem Momente bestimmt
sein, als man die Beziehung ermittelt haben wird, welche zwischen der von
Verbrauch und Temperatur der Luft abhängigen gefrierenmachenden Kraft und
dem Fleischqnantum besteht, welches in einer gegebenon Zeit zum Gefrieren
gebracht werden kann. Hauptmann Dietl.
Kleine Notizen.
SchießverSUChe mit Cordite. In England haben kürzlich interessante
Tergleichende Schießversuche stattgefunden, um die Feuergeschwindigkeit allein und
in Verbindung mit der Treffähigkeit bei dem bisherigen Geschützpulver und dem
neuen, Cordite genannten, rauchschwachen Explosivstoffe (so genannt, weil es nicht
pulverförmig, sondern strähnig oder bindfadenartig ist), zu ermitteln. Als Geschütz
diente eine sechszöllige (152cm) Schnellfeuerkanone von 40 Caliber Länge in einer
neuen Lafette.
Zuerst wurden zur Erprobung der Feuergeschwindigkeit je fünf Schuss mit
Pulver (Marke E. X. E.) und Cordite verfeuert; sie erforderten mit dem ersten
61 Secunden, mit dem zweiten nur 15 bis 24 Secunden Zeit; die Feuergeschwindigkeit
mit Cordite war mithin etwa dreimal so groß. Sodann wurden je fünf Schuss nach
einer Scheibe abgegeben; das Ergebnis war: mit Pulver Ol Secunden Zeit und
2 Treffer, mit Cordite 55 Secunden Zeit und 4 Treffer. Weitere Proben fielen eben
so günstig für das Cordite aus. (»Army and Navy GazetU.u)
SchieliverSUChe mit Ballistit. Im Lager von Rocca di Papa in Italien fanden
in jüngster Zeit zwei Vergleichssehießen zwischen dem bisherigen Pulver und dem
Ballistit statt. (96 Mann vom 15. Infanterie-Regiment schössen auf 380m Distanz,
bei gewöhnlichem Pulver das Visier auf 490m, bei Ballistit auf 20f*m gestellt.)
Es fanden zwei Schießen statt:
Beim ersten Schießen (eine 20m breite Reiter-Scheibe, mit 9 Patronen pro
Mann, nach einander mit beiden Pulversorten im Magazinfeuer liegend beschossen),
ergaben sich, mit gewöhnlichem Pulver 3373° 0, mit Ballistit 43*84°/0 Treffer.
Beim zweiten Schießen (je fünf Salven mit beiden Pulversorten gegen eine
30m breite Infanterie -Scheibe im Liegen abgegeben) ergaben sieh mit gewöhnlichem
Pulver 36-09%, mit Ballistit 42 r>f>% Treffer.
Beidemale lagen die Verhältnisse insoferne günstig für das gewöhnliche
Pulver, als ein leichter seitlicher Wind den Pulverdumpf sehr rasch zerstreute.
Aus den an die Versuche geknüpften Betrachtungen des Berichterstatters der
„L'Italia militart e marinau heben wir die Wahrnehmung hervor, dass bei der ersten
mit Ballistit abgegebenen Salve ein Hauch sich zeigte, der auf 200m und sogar 300m
deutlich sichtbar war, was bei den anderen Salven nicht mehr stattfand. Die Stärke
des vom Ballistit verursachten Knalles lässt sich auf etwa zwei Drittel der Stärke
des bei gewöhliehein Pulver stattfindenden schätzen. Das Geräusch ist kurz, lebhaft
und plötzlich. Der Rückstoß bei beiden Pulversorten Ist angeblich fast gleich stark.
5
22
N o t i i e ii.
ieiMh i
Versuche Im AuedauereeMeßen mit de« Bewehre. Zv
der Ausdauer des Soldaten beim Schießen mit dem Infanterie-Gewehre wniei
Frankreich interessante Versuche durchgeführt, die nach 9L'Avmkr mäkmin* lk.1
?om Jahre 1890 folgenderart dargestellt wurden. Als Bndslel der Yersuess |
Anzahl Patronen ausfindig zu machen, die ein 8chutse im Sehaelttner th
imstande sei, bis er ror Ermüdung das Feuer einzustellen geswumgesi ist Isi
hiezu die besten Schützen zweier Bataillone ausgewählt, wrai 16
und 10 mit dem Lebel-Gewehre ausgerüstet waren. Vor der Übung hatten <
einen Marsch ?on 4km in feldmaßiger Adjustierung bei schlechtem Wetter i
gelegt. Das Ziel bestand aus 15 Figurenscheiben, die einig» CeuÜmeter r
ander entfernt, auf 800m Distanz aufgestellt waren. Jeder Schutze hatte 980 1
zur Verfügung und sobald sein Gewehr durch das Schießen ubenaißigheifif
war, was gewohnlich nach 90 bis 26 Schüssen stattfand, wurde ihm sofort eil
Gewehr Ton einem hinter ihm stehenden Manne zugereicht Die Schumi
die Stellung zum Schießen nach eigener Wahl einnehmen; alle gaben Jets
Schüsse in knieendor Stellung ab. Das Resultat ergab, dasa die mit 4s* <
Gewehre ausgerüsteten Schätzen nach (im Mittel) 148*6 Schüssen, jene zutl
Gewehren nach (im Mittel) 154 'S Schüssen das Feuer einstellten. Die Dssw'j
Schießens betrug im ersten Falle im Mittel 18, im zweiten 10
Treffresultate ergaben sich mit 8*1 resp. 8*6%. Einigen 8chutzen ward 4er 1
ertheilt, das Gewehr nicht gegen die Schulter, sondern am Vorderarm aufnkg«u,4
mussten sie nach dem 40. Schusse diese Lage des Gewehres wieder aufgeb
der Folge wieder von der Schulter aus schießen. Ein antlicher Befund *
die größere Moskelanstrengong rar das Gras* im GegensntM tum Leb-
Ahnliche, im weiteren Verlaufe durchgeführte Versuche ernbeaimi
die Wahrnehmung, dass bei einem noch- größeren Schnellfeuer, die r
verminderten. Ein letzter Versuch bezweckte die Wirkung des Schießens tob j
bildeten mit jenen von minder unterwiesenen Soldaten in Vergleich zu ziehen. ]
beträchtlichen Menge abgegebener Schusse betrugen auf 400*» Distanz dieTr«
für die enteren 24*47%, für die letzteren 11*80%' auf 500m 91*7%, resp. lt'l
Versuche mit Aluminium-Legierungen. Kürzlich wurden Versucht i
anf elektrolytischem Wege dargestellten Aluminium und dessen Logierungen i
deren Ergebnisse manches bemerkenswerte liefern. Von der SocUti de Tm
geliefertes Metall wurde mit Kupfer von Leitungsdrähten in verschiedenen Ye>|
hältnissen zusammen verschmolzen und zu Blechen von 1mm Starke gewalzt A»
diesen wurden in der Längs- und Querrichtung Streifen von 6mm Breite zu den Ver-
suchen herausgeschnitten. Für eine Kupferlegierung wurden folgende Resultate erriet:
Zusammensetzung der
Lfftforung
AI.
Cn.
Elasticitäts-
Coefficient
Spec. Gewicht
berechnet
Wldervtend
ffeffen Zerreißen
gerne— en
pro »■**
Dehnbar-
keit
Keines Aluminium
**8%
%%
W/p
2%
4%
«••
*%
7.200
8.000
2-78
290
3 02
3-U
267
2 71
2-77
282
2 86
18'7ty
30-7 .
31-1,
386,
36-5B
V.
m.
Hieraus folgt der interessante Schluss, dass 6% Kupfersat* die Widerst«*
fähigkeit des Aluminiums verdoppelt. Für die Silberlegierungen genügten iwei T*
suche, um den Beweis zu erbringen, dass ein viel größerer Zusatz dieses MetiDl
nöthig wäre, wenn man die gleiche Festigkeit wie bei einer Legierung mit 6% Knf*
erreichen will. Die Resultate gibt die folgende Tabelle an:
Zusammensetzung
AI. As.
95%
90%
5%
10%
Elasticitäts-
CoPficient
8.000
8.000
Specifisohea
Gewicht
279
200
Widerstand
gegen Zerreißen
pro ww«
25- lkg
30-Q
Dehnbar-
keit
3%
3%
klfth das Metall Ihuirhouze, ein« Composition von 100 Thrilen
Aluminium und 10 Theüen Zinn, ein«! Prüfimg unterzogen worden. Sie erj
reißfestigkeit 14kg pro Iwito* Dehnbarkeit $%« Ba soll lieh gat I and
hl schmelzen lassen, EäaenbaJin-Zeitaiig*")
Locomotiv-Zugkraft. Der higeinemr ftiei In beschäftigt
Jahren mit dem Gedanken ibung, d. i die Zu
dadurch zu erhöhen, dass er KU aus einer auf denselben an^:
Dynamomaschine nach den Treibradern und zurück nach der Quelle leitet,
dadurch herb' itmug erklärt er dadureh, dass der Strom
den Anfang einer Schweißiin^ iwltehen Treibrad und Schiene macht. Natürlich nur
dl der I dadureh unterbrochen wird, das-
ive sich weiter bewegt. Wie Fachblätter melden, durfte Ries vor kurzem
mit einer Looomotive der Fh. U-Bahn zwei Vermute anstellen, die sehr be£riedi|
auffielen. Es wurd«- luoichel eine Steigung ran L86 Paß auf eine engl Meile mit-
hilfe des Stromes in SN) Minuten n, wahrend der auf ei I an-
gew n branehte De? zweite Versuch war noch üben.
wurde die Locomotivf vor. festgebremsten Kohlenwagen ge-
spannt. Natürlich vermochte sie die Last nicht von der Stelle zu bei bald
man aber den elektrischen Strom durchließ, kam der Zug, wenn auch langsam, in
Bewegung.
fc freilich dabei die erhöhte Inanspruchnahme des Kessels
zur Bethätigung der Dynamomaschine und die todte Gewicht derselben. Es erscheint
mach nicht allzu gewagt, wenn Rice behauptet, die Elektricitat vermöge die
Reibung um 25" ^ zu steigern. Kr schließt au& dem Hahn-
wagen, bezw. elektrische Loeomotiven ökonomischer arbeiten, also größere Zugkraft
besitzen, als Dampf-Locomotiven. („Österr. E Uen bahn -Zei tun-
Festungs-Locomotiven. Die französische Heeresverwaltung besitzt bereits
in» ihren dieser, von Pechot erfundenen Loeomotiven, w ± durch
m «kraft auszeichnen und 8tei von 5 bis 7% leicht überwinden
haben zwei getrennte Fenerungen, zwei Schornsteine und zwei vollständig
Mechanismen mit je vier gekuppelten Kadern.
koter dem Mas eh inen stand ist zwischen den beiden K n Drehzapfen
wodurch ra befahren
es macht sie besondti&i für den Betrieb auf den schmalen Feldbahnen »ehr
(„Deutsche Heeres-Z< i
Theeren Von FutibÖfJeri. Aufgrund sä.nmtlicher, in der französischen Armee
be?i Impragnierui
durchlBssigmachen der Hannscbafts • Zimmei ichtigl «
und zugleich billigst« Impragnierui
inkohlenth An wendungsweise muss die folgende »ein;
en wird mit Ha mir .und sodann
sammt lieber St »chwunden ist; Bämintliche Pagen und syr und
lern des Pußbod jann wird der
3t e inkohlenth eer mit einem Pinsel derart
■idringt und lfy Theer auf lOwr Fußbodenf]
cht, Da« Zimmer dar! i r Trocknung de« Fußboden
werden. Bern halben Jahre ist die zweite Theerum Innen : sodann
abc es, die Imprägnierung jährlich einmal /
The wird der Fußboden nar trocken gebürstet l'i ekel rings um
das Zimmer sind r ab-
gek dem froheren den. Die undnr
Ful.:
ntlich mit feuchten Läpp
I
nie hl abliefe.
saaewnehw«!!
24
Notizen.
Sani täts -Verhältnisse des k. und k. Heeres im Mooate October
Mit Ende September 1890 waren krank verblieben 6.3?
Im Monate October 1890 sind neu erkrankt 27.69
entsprechend ° 00 des Verpflegsstandes .
Von den Erkrankten worden an Sanitäts-Anstalten übergeben ... 10.29
entsprechend %o des Verpflegsstandes
Im Monate October 1890 sind beim Krankenstande in Abgang gek<
in den Kasernen und eigenen Wohnungen Behandelte 13.14'
„ „ Sanitäts-Anstalten Behandelte 9.32
Znsammen. . . 22.47!
darunter als
genesen 17.781
infolge von Krankheiten gestorben 9J
entsprechend %o des Verpflegsstandes
Am Monatsschlusse sind krank verblieben 11.544
und zwar: in den Kasernen und eigenen Wohnungen .... 2.651
„ „ Sanitäts-Anstalten ,. 8. 88!
Bei den in Abgang gekommenen 22.475 Mann waren an behandelten
heiten und an Todesursachen bemerkenswert:
Krank-
heiu-
fllle
Tode«
Alle
Krank-!
beits* j
falle
Seorbut
Dann-Typhus
Weehselfieber und Wechsel-
fieber-Siechthum ....
Blattern
Tubereulose der Lungen. .
Influenza
Katarrh d. Augen-Bindehaut
Trachom
4
115
703
971 !
23
20
Acuter Bronchial-Katarrh .
Lungen-Entzündung . . . .
Rippenfell-Entzündung. . .
Magen-Katarrh
Acuter Darm-Katarrh . . .
Venerische und syphilitische
Krankheiten
Wunddruck der Füße . . .
1.164
90
68
1.155
790
1.634
1.015
307
int'oli
in \
Pie Erkrankungen, der Zugang in den Sanitäts-Anstalten und die T»i
:• v.in Krankheiten berechnen sieh in den einzelnen Militär-Territorial-I
, Ue> Verpflegsstandes wie folgt:
! Militär-
T e r r i t o r i a 1-
Bezirk
1 ■ Vä 1
k ' e: - ~ i
S "13 1 J
Militär-
Territorial-
Bezirk
a
u
«
u
*~* i
Wien
Innsbruck. . .
<Jraz
/ara . .
Prag
J«..>ot'>ta.lt . . .
Krakiiu
1'rzeniNsl . . . .
S6
loi
lo;>
KM)
10« >
8S
81
34 0-iu
37 o-4*;
:;s ; o-;jg
42 , 0-40
!.*j i o-o:>
42 0 17
:>7 o-«7
40 j o;;i
Lemberg . .
Budapest .
Press bürg .
Kasehau . .
Teinesvär .
Hermannst adl
Agram . .
Sarajevo. .
87
103
97
82
95
104
100
71
i
39 ;
56 :
52 I
43
46
63 !
49
33
Aul.u-itlein ^in
30 SoUiMiiu.rde
1 imoh \ ■■rirok«.TMi!i.*n :
Verunglückuugen mit tätlichem Ausgange
ixen,
25
Die Befestigungsarbeiten der deutschen Feldpionnier-Vorschrift für die
Infanterie 'i.
Diese neue Vorschrift fnr die technischen Arbeiten der En&nterie im
e, befolgt den Grandsati Anferstet BinftahbeM mid bietet demnach durch-
nür leitende Gesichtspunkte and K rna.
d unserem Stamdpc verdienen in erster Linie Jene Bestünnranf
ende Beachtung, die im Abschnitte ,,nefegtigungsarbeitenu enthalten Bind.
Im XaehMirenden seien die wesentlichsten derselben wieder^
Starke der Di
dderkungon müssen gegen Gewehrfeuer 0*75 (Sand) b torriger,
riger Boden), gegen Sprengstficke, Shrapnelkug^ln 040 bi »*gen
reschosse der Feldgeechfttti 8 bis 4 lehoeee Am Fostnge-
iifitze 5 bis 7wi stark sein. Dünger bietet etwas weniger
Widerstand wie Erde. Festgestampfter Sehnte sichert bei l*75m, K< ?
twa 5»» Stärke gegen Gewehrfeuer: Schnee fofl 8m Starke gegen
ldiresehötzen. Holz von 0*845 Mi Im und Mauerwerk reu »>\,0m
ti gegen Gewehrfeuer Mauern, Im stark, gegen nicht anhalten
aufl Petögea Initzen.
Der Schützengraben.
Di»' über Ausführung reu SthutzeDgräben gemachten Angaben «li- ■:
iur als allgemeiner Anhalt; nach den Umständen nnd unter sjgeoei
Verlegung des Führers haben Abänderungen einzutreten.
Genaue Einhaltung bestimmter Maße ist in der Regel nicht erforderlich,
genügt, bei den Arbeiten die betreffenden Abmessungen nach allgemein
gen M&ßverhftltnissen anzugeben*).
Z SfutUntfjtftn
Fig, 1 zeiirt den Aufriss des regelt *<*hfttzengr. ntei alb-ti
umstanden b wichtig, die innere i
! T hi unier •Vorschrift tur die llerlin \K*0 Ernst >
Mittler |
fl l Körper eine« Hannes; Fingerstarke (breite) für "'Oäm; Hai
brett« tur 0 10 ne för O'fORi; Fußlange, Anschl n für
26
X (H izen,
! herzustellen, als der Boden nur irgend gnlftast Der Absar
stützen d> und Bereitlegen der Munition an der ß
ist so schmal zu halten, dase durch denselben keine T.Tnbr«|uenji flir
das gen entstehen. (Absatz »<twa FiiÜlan und hoch»)
Der Schütze rauss steh einen seiner KorperUe.sriiarlVnh^it, dem \
iprecheaden Anschlag herrichten und ist zu gewöhnen,
durch W D od« Unterlegen von Erde, Rh
Schritt Kaum an der Feuerli] ihn
U\r das Schießet) und Laden die rnftglichste Bequoinlichk'
Tni dfe Brustwehr Für Sicht aus der Ferne thunlichst unkenntlich in
lien, lind all«' scharfen Kanten an derselben zu vermeiden« auch wird ihr
orderlichenfalls durch Bedecken mit Kraut,
Umgebung ähnlich eben.
In der Vertbeidijri auf rriterbringung und > r Munition
Besonders eignen sich Schulterwehren <Tm ^eh*
Fig. 6) zur Aufnahm Munitionsniederlagcii, Vielehe mit Bau
Bohlen einzudecken und räumlich derart anzuordnen sind, d
tden.
Dei Schützengraben ist, «renn die Möglichkeit eh !ä,T»T*s
Vollendung des Schützengraben nicht ausgesehl.»! fftr
Schützen auszuführen und, sobald es die Verhältnisse gesta*-
11 m der «■' k erfordert, für den Anschlag im $\
Fig. 2 andeut
1* tFufilwm .
Fig. 2.
im Kxirtn
mi
? Sfialcnlütujrn
Dnl ränden kann es sich empfehlen, den i Exen*
graben onch Hg. 3 zu v-
m vorstärkte (haben -«wahrt eine beqiK-iu«' Verbindung hir
tUenllnie und ellong ?on Bück< Ka
treppenartige Zugänge na- rftrti und rückwärts sind anzulegen.
0*40»!; Kniehöhe fax Ol .ith.'.he, ArmbU.
Nun im Knieen für 10m; Bru^thoh* für I alurh&he
t'flr 14<i"», An*chhig*höhe im Stehen für 1*30 bis 150« Manu
"'•kuntf für 1 TQtttj Armspanne für 1 80m,
tu kleinen Spaten: Spatenblatthreit« für 0 l.. für
ÖtQ ' ohne Kopf für 050m
Xn. itt für <» -
Notizen.
27
Herstellungszeit für den regelrechte Schützengraben nach Fig. 1 in
1 bis 2 Standen
Herstellungszeit für den verstärkten Schützengraben nach Fig. 3 in
3 bis 5% Stunden.
Sofern thunlich sind vor dem Schützengraben Hindernismittel anzulegen.
Tig.3.
ftit SJuUttOänfav
Die Geländeverhältnisse werden in manchen Fällen gestatten, Schützen-
gräben in mehreren Linien stockwerkförmig hintereinander
anzulegen. Die hintere Verteidigungslinie muss hierbei die vordere angemessen
überhöhen. Gesicherte Verbindungsgänge (erforderlichenfalls zickzackftrmig
geführte Gräben) zwischen den Verteidigungslinien* sind unter Umständen
zweckmäßig.
Deckungsgräben für Unterstützungstrupps sind hinter den Schützen-
gräben ähnlich wie letztere anzulegen, zum schnellen Vorbrechen an den Enden
sind flache Kampen, sowie hie und da Stufen über die Brustwehr anzubringen.
Unterstände in Schützen- und Deckungsgräben.
Dieselben bezwecken erhöhte Sicherheit bei zu erwartendem anhaltenden
Geschützfeuer.
Fig. 4.
In Gräben mit Zugängen von seitwärts wird der Graben bis auf
Schulterhöhe vertieft (Fig. 4) und eine oder zwei Stufen zum Niedersitzen
28
Njtise*.
ausgearbeitet Alsdann werden die Sehwalkn au verlegt, die Deckhi
mindestens eine Handspanne stark, dicht aneinander aufgebracht tmd
Erde höchstens in Kniehöhe überschüttet Di^ seitlichen Öffnung*«
Unterstände werden durch Bohlwinde ans handbreit starken Bohlen, bezieh
weise durch schrlg davor gelehnte Bohlentafrlo gesichert, welch" tettiw I
dem Heraustreten der Besatzung nach außen umgeworfen werden.
Gegen Shrapndkugeln sind leichte dachartige Eindeckangen ausreielwi
Die Deckbalken b (Fig. 6), welche mindestens Spatenblattbreite stark sein mfe&
liegen mit Zwischenräumen von zwei Spaienlängen ron einander. Vierfache bp
Bretter oder doppelte Bohlen c in der Gesammtetärke einer Handbreite sind
zunageln. Um das Dach gegen Granaten möglichst zu schätzen, i&t feiiidwSrt§
Schutzwehr aufzuwerfen. Das Schutzdach darf nicht mit Erddecke terato
werden, weil solche stärkeren Unterbau erfordern würde, Der VerscMusi
schiebt wie früher. Unterstände mit Unterzügen und Ständern dürfen nur n
Leitung Ton Pionnieren ausgeführt werden.
Stützpunkte.
Sie werden innerhalb langer Schützengräbenlinien an besonders wich-
tigen Punkten in langgestreckter, dem Gelände angepaßter Grandrissfoci
nach Fig. 6 angelegt.
3
Aufriss nach Fig. 2 oder 3, oder wenn zur besseren Einsicht des V«*
geländes erforderlich, etwa nach Fig. 7.
N o t i t e a
29
Die in Fig. 6 zurückgebogenen Theile nh und t hützen-
a ^ bt c if sind durch Schulterwehren fr gegen der Länge nach
reichendes Feuer zu decken. Gleich beim Ausheben werden rai
4 Schritt Breite stehen gel&ase&j Herumführen d'<s Grabens um dieselben
Hütten des Bodens auf dem stehengebliebenen Erdkhdz.
Fiff.7.
$ 7 Sjwtfril4rufm> *.../- ?j}ht
tmStmav
Die Endpunkte des Schützengrabens sind durch einen Deckungsgraben
erbinden und in demselben erforderlichenfalls Unterstand g einzubauen.
An Schanzzeug etc. führt jedes Bataillui mit sich, u. zw. :
an tragbarem Schanzzeug; 400 kleine Spaten, -in Beilpicken, 2u Beile;
auf den Fahrzeugen: 20 große Spaten, 10 Kreuzhacken, 8 Äxte, 14 Beile,
hrotsägen.
Ein Divisions-Brückentrain enthält in den Schanzzeug- und Werkz-uj-
600 groß« spaten, 150 Kreuzhacken, 93 Äste, 1 Beil, 33 Sagen,
Jammern» Tanzeug, sowie Werkzeug für Zimmerleute, Schlosser und Schmiede.
Die GeeammtSOHime der Werkzeuge einer Infanten. -Oivisien entspricht
der halben Kopfstärke derselben.
Der Chronometer .System Montandon".
Dieser Chronometer hat nach Angabe seines Erfinders, des schweizerischen
lerie-Oberstlieutenants Emile Montandon, den Zweck, einen bequemen,
ten und praktischen Entfernungsmesser zu bilden.
Derselbe ist eine Hemontoir-Anker-Taschenuhr, gehurt in die Classe der
ii Distanzmesser und dient zur Messung jener Zeit, wetche zwischen
Aufblitzen eines Schusses und dem HOrbarwerden des Knalles liegt. Hiezu
zt derselbe außer den bei jeder Uhr vorhandenen Zeigern einen dritten
en Zeiger» der in 15 Secunden einen ganzen Umlauf macht und durch
Drückervorrichtung ingang gesetzt, sowie arretiert werden kann. Dafl
rblatt hat. außer Stunden und Minuten zwei EitoäLdlafigsn, u. zw. eine
mzseala und eine Theilung nach ganzen und zehntel Sekunden.
De* priucipielle Vorgang heim Distanzmesser nach einem schielenden
Igender; In dem Augenblicke, in welchem man den Schtiss auf-
"f
30
Otiz*»
blitzen rieht, wird dar große Zeiger in Bewegung gesetzt und sodann m
Momente, in welchem man den Knall bort, wieder arretiert. Jeder The
der Distaazscala, oberhalb welchem der Zeiger stehe» bleibt, gibt die
fernung, der entsprechende TheDatrich der Secundeneintbeiltiug, di| z*
dem Aufblitzen des Schusses und dem IDktmrwerden des Knalle« verAö:
Zeit an. Nach bewirkter Ablesung wird der große Zeiger mittels der Dri
Vorrichtung wieder in die Nullstellung zurückgeführt
Als Distanzmesser liegt diesem Chronometer zwar
hafte Princip zugrunde, wie einigen früher proponierten
der zweckmäßigeren Einrichtung desselben waren jedoch bessere
zu erhoffen und bietet letztere überdies den VortheU der Verwendung
Taschenuhr.
Nachdem aber mit diesem Chronometer Zeiträume bis 15 SecundMU
Zehntelsecunden genau zu messen sind, schien es Immerhin möglich
Uhr beim Schießen der Shrapnels auf große Entfernungen und beim l
werfen aus Feld- und Belagerungskanonen, dann au« 9cm- und ifrm-l
zur Orientierung über die beiläufige Lage des Sprengpunktes verwerte
können.
Hiezu ist es nothwendig, während des Einschicßens mit Hob
(Ein8chieß-Shrapnel8) die Zeitdauer vom Momente des Abfeuern® hie
Sichtbarwerden der Geschossexplosion in derselben Weise zu ermitteln,
dies bezüglich der Messung der zwischen Aufblitzen eines Schusses und!
barwerden des Knalles liegenden Zeit zum Zwecke der Distanznies?nn?
geschehen hätte. Durch Vergleichung der auf diese Weise beim Kim"
praktisch' ermittelten Geschoss-Flugzeit mit jener, welche beim darauffrlg
Shrapnelschießen oder Werfen in analoger Weise zu ermitteln ist, kann
Geschütze aus bezüglich der Lage der Sprengorte der Shrapnels minder
das Eine beurtheilt werden, ob die Shrapnels vor oder hinter dem
explodierten.
Im Sinne dieser Erwägungen sind demnach auch die Versuche miH
Chronometer System Montandon durchgeführt worden, deren Ergdmi*
nachstehend besprochen erscheinen.
Bei der vom Erfinder im Jahre 1S87 vorgelegten Musteruhr wir <
Distanzscala am feinde angebracht und gab Hectometer von 0 bis 50,
der Unterteilung in halbe und viertel Hectometer an ; die SecundeneiDiMl«
bildete den innersten Kreis und war roth bezeichnet; das Ingangsetzen i
Arretieren des großen Zeigers, beziehungsweise dessen Zurückfahren is
Nullstellung, erfolgte durch Drücken auf einen im Bemontoirknopf beftndfidw
federnden Drücker, welcher nach bewirktem Drucke wieder in seine ursprl
Lage zurückkehrte. Um jedoch den Chronometer mit Bücksicht auf das
k. und k. Feld-Artillerie zur Angabe der Diatanzen normierte Schrittmifj
wenden zu können, war es geboten, die am äußersten Ziffemrande
Metereintheilung durch eine Eintheilung in Hunderter und Fünfziger
Schritten (1 Schritt = 0'75m) zu ersetzen und erschien es ferner im lu
einer mögliebst präcisen Messung der inbetracht kommenden Zeiträume
wünschenswert, dass sowohl die Einleitung der Bewegung des großen
als auch dessen Arretierung, leichter als bei der vorgelegten Mus
Not i
31
h. durch ««inen minder heftigen Druck zu ) sei und
dass Ü$ bezügliche Druckfläche entsprechend r< werde.
t Beiden Forderungen wurde seitens des Erfinders Reebm
rde der derart modificierte Chronometer, bei welchem dei rkiiMpt B<
Drücker eingerichtet war, beim Schießen und W n shrapn-
uden Erprobung unterzogen. Dieselbe ergab triebe Beeil)!
tlkomniene Eignung dieser Uhr für den her«
weck gefolgert weiden konnte.
i auch über das Verhalten tHeoes Chronometers beim andauern
Vufschlnss zu erlangen, wurde derselbe auch in dieser Hinsicht
afung unterworfen. Dieselbe zeig h der grob-
unbeabsichtigter Bewegung beim Reiten oder beim Herausziehen der Dkl
Ki in diese! Im-, fegt immer in Bew Nachdem
r durch dieses unbeabsichtigte Func.ti"nieren ßfafl 4"*
mehr als nothwendig in Anspruch genommen und daher vor/
tütobeo wird, wurde fi dies durch einen Aber den Remont
geschobenen Kautschukring zu verhindern, was wohl gelang. jedoch las Kr-
greifen und Versorgen der l'hr erschwerte.
Behufs Abhilfe wurde bei einem Chronometer der Drücker für das In-
gangsetzen und Arretieren des grollen Zeigers in die nv mefanmilg
Remontoirknopfes eingelagert, bei einem zweiten der ßemontoirknopf als DrÜ(
zwar beibehalten, jedoch am I r Rügelring mit einer Sperre versahen^
welche aus einem einseitig abgenommenen Scheibchen bestand. De' Dfflckei
r Anordnung rfrer, wenn ach der Trag- oder Bugelring in jene!
lung befindet, um mit dem Daumen auf den Remont^irknopf drücken zu
können, d, i. bei senkrechter oder selbst um 30 bis 40* kieroa »bin
Lage des Bügel ringes zur Ebene des Zifferblattes, weil dann die Abnehm im*"
des Scheibchens gegen den Reniontoirknopf gewendet U r daher voll-
ständig niedergedrückt werden kann. Liegt dagegen der Bügelling lingel
parallel mit der Ebene des Zifferblattes, so verhindert der nicht abgenomi;
i\ dieses Scheibchens das Herabdrücken des Remontoirknopfes und dt
it das Ingangsetzen des großen
Bei beiden dieser Uhren wurde auch die Einrichtung des ZifFerbla
fhin abgeändert, dass die roth bezeichnete Secundeneintheilung an den äußeren
md verlegt wurde, wahrend die Distanzscala den innersten Kreis bildet und
hritthunderte (von 0 »xulesen g
Die mit diesen beiden Uhren durchgeführten Versuche ließen erkenn
dass die Genauigkeit der Zeitnu hinreichend ist. um — wie beab~
titigt — aus der GrOÜe der Flugzeiten, beim Ho] nid Shra;
schießen oder Werfen, auf die Lage der zu können
Dg aus den Versuchen hervor, dass der Cl ;-err-
richtung am Tragringe den Vorzug verdient, weil man mit demselben im*
Wide ist, genauere Ze; jen zu machen. Die Erprobung beider Uhren
eim Reiten ergab keinen Anstand.
beim Schießen und Werfe« der Bhrapnelfi aus der 9
5, betreffend den Gebrauch des Chroa erzielten Beeultute,
nd in dei nachfolgenden Tabelle zusammengestellt:
32
Notizen.
Distanz
Pulver-
ladung
Flugzeit der
Intervall
HohlgeschOMe
bis tum
Aufschlage
Shrapnels
bis xnm
Sprengponkte
nach Markier-
Rapport
gcrtekaet met
der FlEfKtt-
Dfflerasi
Schritt
Kilogramm
Secnnden
8 e h r 1 t t
ca. 2.400
0*95
5-7
4-8
250
224
„ 2.800
6-8
63
160
155
7-5
6-8
260
290
„ 3.100
0 475
10 3
96
205
207 ;
Nahezu dieselben Intervalle werden auch erhalten, wenn man sich n
Berechnung derselben nachfolgender Regel bedient:
„Um das Spreng-Intervall in Schritt zu erhalten, ist die beim Hohl
geschosschießen aus Feldkanonen gemessene Flugzeit um jene, welche tan
Shrapnelschießen erhalten wurde, zu vermindern und die in Zehntelsecimdei
ausgedrückte Differenz mit der Zahl 30 zu multiplicieren."
Die bei der 1 8c//i-Kanone, dann bei 9cm- und löcm-Mörsern erhatoi
Resultate sind aus der folgenden Tabelle zu entnehmen:
Des Geschützes
Distanz
Flugzeit der
Inte r vall
'S
cm
tu
s
"SS
Hohl-
geschoase
Einschieß-
Shrapnels
8hrapnels
bis ram
nach
Markier-
Rapport
gereohs«
■MB 4«
Flaps*
Dlffeits*
bis tum Aufschlage
Sprengponkte
Meter
*?
Secunden
Meter
18- |
s
9' 1
15 ■.-
. 9
4 c
US o
»
55
1.860
1-4
101
.
10-3
G2
68
1.030
0-12
10-6
94
140
168
10*ti
103
20
24
2.4Ü0
1-3
164
15*6
130
115
1.820
0-9
139
12*4
152
196
Aus diesen Resultaten geht hervor, dass die beim Shrapnelschießen und
Werfen aus Feld-, Belagerungs- und Vertheidigungs-Geschützen sich ergebend«
Spreng-Intervalle, inithilfe des Chronometers sich mit ziemlicher Sicherheit
erkennen lassen. Das Messen der Flugzeiten ist leicht durchführbar, voraus-
gesetzt, dass das Feuer kein sehr lebhaftes ist und die Beobachtungs Verhältnis»
nicht sehr schwierige sind.
Als Vervollständigung der bisherigen Auseinandersetzungen sei nod
folgendes bemerkt:
Beim Shrapnelschießen aus F e 1 d k a n o n e n entspricht einer
Flugzeitänderung um Ol" eine Intervalländerung um beiläufig 30 Schritt;
beim Shrapnel werfen eine solche um beiläufig 25 Schritt. Die Flugi*
der Shrapnels bis zum Sprongpunkto ist, gegen jene der Hohlgeschosse bis
zum Aufschlage, beim Shrapnelschießen um etwa so viel Zehntelsecimdei
geringer, als die Distanz Tausende von Schritten beträgt; beim Shrapnel werf»
sind beide Flugzeiten nahezu gleich.
Notizen,
är das Shrapnelschie tf en aus Belagern ngs k i u *fl e Q
n uhstehende Tabelle die diesbezüglichen beiläufigen Anhaltspunkte.
Dm
hützes
Die Flugaeit der Sbrapnels bis zum Sprengpunkte ist geringer ata
jene der Hohlgenchosse bis zum Aufschlage auf Distanzen
5i
c
5
1
von t
bis 3.500*»
von 3 ZQOm \ von 4,000«» vou l.AOOm 1 von 2. 300*
btl 4 000m Mi 4.500m . bi. j &00m | bU 3 000»»
von 3.000m
'-eOm
am S *• ■" ii fi d • n
11
0 5
0*6
1:-.
0 3
♦
0 3
0 2
Ol
»Ergänzend zu dieser Tabelle sei erwähnt, dass einer Änderung dar
'lugzeit um nj Helagrrung.Mkane.ne. M. 1880. eine Änderung
rvalls auf Distanzen bis , auf größere
►Stanzen um beiläufig 25m entspricht ; toi der 16cm» und I8c^-Belagermigs-
an> «rechenden, beittufigaa Intervallsänderungen auf allen
beziehungsweise 80m.
Btfm W b r fed der 8 ]j r a p n e 1 s aus M fl r s e r n gelten für die,
lugieitänderung um 0*1" entsprechenden Irr nderung nachfolge!
gen :
Beim lagerungsm^rser M. 1£ lett 0 1" Floj v\'urf-
*>iten bis ßüOm, LOOOm und L400m das Intervall um 6m, Bm,
tidthnngswefe* IOto: bei den 15< m auf Wurfweiten bis 8i
-* und 2.650 (2,800)fW um beiläufig 7», \l»<t beziehungsweise 15m.
beiläufigen Werte — ftrpi breche ToUkomuw öd —
fcftBDtn mithilfc der Colomne 10 der b< n Wurftafeln för
**lnen Ladungen richtig gestellt werden, trenn benieksiehügt fint d&88 die
ür di> ng die Intervalles durch l/4 Theilstrieh der Tempieruti-
ebenen Zahlen am h Geltung haben für eine Änderung der Flugzeit am
nde.
len die bisherigen Er a Gebrauch de* Chronoc
md die mit demselben efhelteneu Resultate snaammeng geben sich
abstehende Folgerungen;
|. I>*kr Chronomel im M-mtandon ist für Feldgeschütz
ehr nützlicher Control-Appantf zu Übungszwecken beim SchieJIen der Bhfftpi
auf lh in Kntfernungen und beim Werfen derselben, naehdem mit diesem
Instrument' Intervall-Differenzen über loo s.-hritt — beim Werfen le
ron 60 Schritt — mit ziemlicher Sicherheit zu erkennen atnd,
2- Da die Flugzeiten der Shrapuels bis zum Sprengpunkte immer kl
sind als jene der Huhlgeschoase, so ist man mit diei stets imstande
zu entscheiden, ob das Shrapnel vor o4tf nah dem Aufschlage explodierte.
rden normale SprenghAhen beobachtet und isi die nu-
te zum Bprengyuntte kleiner als jene des Bei
ll
J4 Notizen.
vorhergegangenen Eins« ]<i« li>Mi
richtige uuktes.
Dm ?1tiirlit gilt auch für die Ffolagitfiagii ü
•hfitze: n h beim Sbrapnel werfen leiste dieser CbrwienirtK
nütz! tste.
4. Dar Chumogieteg durfte daher gelegentlich der BchteJll
Feld- und F' stu ngs- Artillerie, u. zw, bei den Übungen n n dn*
Lagt- dot Shrajni']-Si.ri;n^jninktr als Co ntrol -Apparat zweckmäßig verwende;
werden können. Es ist jedoch nicht ausgeschlossen, dass diese Uhr unter
Umstanden auch im Ernstfalle, zur Ermittlung der Lage der Shr
punkte, in vorteilhafter Weise zu gebrauchen i
Der Chronometer System Montandon kann im Sinne des §. 13.
Funkt 9 der 3, Auflage des Dienstbuch.
Ermittlung der Entfernung feuernder Geschütze verweil den.
ti. Nach den bezüglich Dauerhaftigkeit bisher gern rfahrun^n
erfordert zwar der Cbron i Montandan e ^cbonant
als eine gewöhnliche Taschenuhr und ist insbesondere das Spiel des gMti*
nur in jenem Hafte zu activieren, als dies für das ?e MeMitt
der Flugzeiten imbedingt sdbtderlich ist; unter dieser Voraussetzung lim
jedoch die Dauerhaftigkeit der Uhr als ausreichend bezeichnet wer*
7. Bei Anschaffung dieser ihr ist jene mit dem Yi\
ichtung vorzuziehen, weil dieselbe genauere Zeitangaben macht und 4*
Gebrauch dieser Uhr insbesondere dann keine Schwierig^ wenn
dieselbe an einer Uhrkette getragen wird.
Hinsichtlich d*>s Preises sei bemerkt, dass bei Anschaffung
in .Stück, das ein seine Stück 42 n\, bei Abnahme von JOU und mehr Stu*
o. W. kostet. Diese Preise bezieh« lutm
Verseilung, Allfällige Bestellungen wären an die Firma Aug.
rhreiiftibrik zu Bt Croix in Sei Schweiz, zu richten.
Oberlieutenant v. Sr %t<
Erprobung von Artillerie Materiale der schwedischen Fabrik in Finspong
dem Ausscheiden de>^ ns aus der Reihe der Geschfltzi;
hat sich dief in der ' »seihen zu Gescbül
Fabrik in Finspong, der Erzeugung von modern Uzen ans blasrmfnri«
!<ru>-s < m i inaugurierten M- rendet
neuerer Versuch« dass auch ihr bten 7.*
▼orzuglich entspricht VVii entnehmen di<
erhalt oscttOrt folgenden
Aus einer Lieferung ron L9cw Rohren für i ehe Mari>
wurde Mine Kernröhre zurückgestoßen, weil ihre Obertlache gleich nach dts.
se des Stahlblock- anders tiefe, nact
dttii ii Abdrehen fttt dw s W\chv
8tre, Man befürchtete jedoch, das
auch durch letzt- ITMeiftmdKfähigkeit 1- : Röhre Schaden 1 aufc.
N o t i i e n.
Im nun hierüber, sowie Ober das neue Metall überhaupt prak
Anschlüsse zu erhalten, wurde ein Extrorovi-rsurh in der Wäm HBgtll
das« man die beanständete Kernröhre in gewöhnlicher Weise aMrehte, bohrte
und härtete, aber nicht beringte, Bodttn für Vorderladnng einrichtete, w<
die glatte Bohrung im allgemeinen den Durchmesser von 12 1*4 mm erhielt,
tuUehendl Figur versinnlieht die ausgearbeitete und mit einem axialen
tipfernen Zündlochkeni versehene Kern rühre.
Boden
M find um:
Kilogramm p
Boden
w
^Qiadrat-Millv
Mündung?
. 66'32
Boden
Mundung
. 126
MI
ron
Zerreißversuche mit gehärteten Probeflt&betoa ergaben nachstehende
Elastizitätsgrenze . .
Brachfestigkeit . . .
«rung auf 100mm
der ursprünglichen Länge
Zinn Ext rem versuch" verwendete man als Projectile gn»eiserne «Minder
. schließlich von IQtiikg Gewicht und sei hier bemerkt, dass das
nnale Ladungsverhültnis der 1 2o/i-Marinekanone darch ein 22kg schweres
_> ;>/.</ Geschfitzladüllg gebildet wird, welche ersterem die
fkQgageschwindigkeit v.m tSOffl, tu maximalen Gasdrucke von
1Q0 Atmosphären, ert heilt.
end sind die bei den ersten neun Schüssen der Versuchsreihe
U si Geschosse und Ladungen etc. tabellarisch verzeichnet
A 1
Nummer des Schusses
l | 3 4 fi 1 6
GetchoM- l
— -i Cr» Kit ii kg
50
6 7
75 75 8
8fV
Maximaler ßaedinefc
8.315
8J77
BJ98
Urach
Di Bcbcii bei den »wei ersten Schüssen Gasspannungeu aber M
nuten, für welche der eingesetzte Quetsch ap parat i
rerntsslich gaovg rschien, so wurde beim dritten Schüsse nn wider-
Apparat eingebracht, aber schon heim achten Schnee* durch
ugm rt Man verzichtete *tt da an auf das Messen der Gas-
ücke nnd steigert»' nur nach je zwei Schüssen die Ladung um u ;,/../. V..m
II*
36
Notizen.
2B. Schusse (Ladung lt2%j beginnend, übergieng man auT 7bkg
Gesdn^, v.m >7. an (Ladung LS%) auf solche voi
alsbald — beim 29. Schusse (zweiter mit der Ladung I3"ö£#) — daa Rohr
in «]«t nachstehenden Zerlegung sprantr.
Rechte &
3^=r
Linke Seite
iil vor dem Versuche, als auch nach dem 6., 8. und 21 > h •-
wurden die Bohrungsdnrrhmesser an 36 messen. Dieselben zeigten
nach dem 6. Schusse eine von rückwärts nach vorne abnehmende Erweiterung
um 0 13 bis 008mm i ursprunglich 12I'39 bia 121*43*1111), wel« i
dem 21 m an einer» zwischen 1.950 und 2.30 das ^fäti
(tagenden st. die auf 1 bis VBQnvm Bugenommen hatte. Von vorn
oa, 1.800m« Erweiterung von 0*07 w aurb nach
dem 21 Schusse unverändert.
In den vorstehenden Darstellungen d«s aus den Trümmern zusammen-
gestellten Bobrai bezeichnen die vollen striche die Brucblinien d d»
strichpunktierten Linien aber die zwei Risse , welche vor dem Schiefen
beobachtet worden waren und die Beanstandung der Kern -raulaj«
hatten. Aus der gegenseitigen Lage der Risse und Bruchlinien 1. kein
■uderer Einflnss i n auf die Zerlegung des Rohres bei der ach'
liehen enormen Überanstrengung entnehmen. Im ganzen und großen hat
<hjr sei« itzmetall S-wahrt
Ein zweites Feld für seine Anwendung hat der Bofors-Finspong-Stahl
baj Panzergranaten gefunden, deren Herstellung bisher nur wenigen
(namentlich Krupp) so gut glückte, dass erster* die modernen
Compound d&tten durchschlugen, ohne dabei zu zerschellen odar
liebe I zu erleiden. Die schwedische Marin* hat nun um
Jahre 1889 OD Krie-gshafen von Karlskrona derartige Schieß versuche out
löcm-Stahlpanzer-Granaten ausgeführt, welche einerseits von Krupp bezopft
wurden, anderseits aber in Finspong aus blasenfreiem Stalilguss erzeugt wordta
waren, B d wurde eine .V7 Tonnen schwere, geschmiedete Stahlplati?
MM Lange, 1*277*» Breite und 27cm Stärke, tt, zw, auf 93m I
fcfiang. am dem. dun h Photographien der abgefeuerten Geschosse illustrierten,
oMflMlaH Venmchsberichte entnehmen wir folgende Resultate, welche die
*
Notizen. 87
billigeren Finspong-Panzergeschosse jenen der berühmten Firma Krupp nun-
de^tens ebenbürtig erscheinen lassen.
Beim S der genau 46*4fep BobwetiBO Stablgranaten nw
rannen priamatiecfceu Pulw wurden die Auftreffgeschwindigkeiten der Ge-
Finspong . 586*2 und 587*6 . ms _ .
schösse von — — — — - m gemessen ; beide Gattungen
Krapp 1 und 58 B
dur n durchwegs die Panzerplatte, doch blieben lnebei nur die Plnspong-
Geschosse ganz und frei von Rissen; die ein« 0*6« rat der Platto gefundene
Granate war um Smm verkürzt und nächst dar Spitze um 1 im Durch«
tnvsser vergrößert (gestaucht), die zweite aus der Platte vorragende Granate
zeigte nach dem Herausnehmen eine Verkürzung um Vlmm. hang
hat d''in Führungsband um O'ldmm. Dagegen zerbrach das erste Krnpp'sche
echoee beim Durchdringen m fiele stucke, welche im Sclraaeloche derart
d, dass di Mbodan t&csn ton 4er forderen Flache entfernt war ;
das zw« hose zerlegte sich in sechs Stücke, welche nach ihrer Zu-
..ißenstellung eine Verkürzung desselben um 2Smm und eine Stauchung
um 07 mm erkennen ließen.
^Beim Schießen mit 16% schwedischem lamm Würfrlpnher erzielt« man
ftreffgeschwindigkeit und drang dabei je eine Stahlgranate ron
Finspong und Krupp soweit in die Panzerplatte ein, dass «I
gerade noch die abgewendete Seite durchbohrte. Wahrend aber das Fin
Geachoss keinerlei Risse oder Sprünge und nur eine Verkürzung um
sowie »ine Stauchung nächst <l«r Spitze um t*74m« aal daa
u falls ganz gebliebene Krupp f dem cylindrischni Theile
m«*li tgenrisse, am Boden einen Langenriss; seine Verkürzung betrug
-tauchung 0 "> Hauptmann Franz Sola aar
Wärmeleitungsfähigkeit verschiedener Dachdeckungen.
In Militärgebäuden dienen sehr häufig die Dachraume I kl und
iss in solchen Fällen der DacheindtM-kung eine besondere Aufmerksamkeit
aet werden, um namentlich der Einwirkung allzugroßer Hitze zu begegnen,
die bessere Isolierung dei Dachbodens gegen die äußeren Temperatur-
können die mannigfaltigsten Mittel zur Anwendung gebracht werden.
Heben einen vermehrten Schutz gegen das Eindri - n und
nee sind für die Wahl des Schutzmittels entscheidend, die W&rmeteitungs-
igkeit desselben und die Kosten. Waa die entere betrift* zweifel-
te die aus Knrkabfällen am n eehf empfehlenswertes Material,
h für di an die Sparren anzubringende Isolierschicht»* den
g!t»uVn V.rtheil der Leichtigkeit btaitst (0*3 specit 'gen
uinl oft der Preis ausschlaggebend sein und zwingen, von Anwendung der
tlfte abzusehen, wenn wesentlich billigere andere Materialien, wii Bebj
zur Verfügung stehen, denn im* Eorkmftaee kostet pro
i Dicke ca. 4ä bia 50 kr., während Holz an fielen Orten in di
Quantität um 12 bis lö kr. und Rohr um 10 kr. beschallt Werden kann.
38
■
hierum för dk
auf die Wärmeleitnngsfähitrkeit sind die von der >
ausgeführten Versuche, denn Besaitete in folgender 1 -en sind
Warmedurchlftssigkeit
rhältniszahl, bezogen auf 40mm l\
-4 Dächer ohne innerer
G ftTwchmli t D
B c h a 1 u n g.
Falz-Ziegeldach mit einer IV
Wellblech, Prof. I -J5 l-'Omm ...
unterl l
m
Falz-Ziegeldach ...
M
Racbpanpedejßii am r Bietl
ilellt, unterhalb Rohrputz . . .
189
Falz-/
Höh h, hergestellt aus
Rchalung und
—
l" Brett, 4 Bogen Papier und
Falz h mit zu
GÖmm Kies * . ,
110
l'4 i
B. Verschalungen,
Falz-Ziegeldach, 40ww k
schalung
n
1 Bretter mit dichten Fugen und
Falz-Ziegeldach, F'Breti
Rohrputz
119
oben 40mm Korkstein, ur
n dick .
143
Rohrput/
...
n
116
Falz-Ziegeldach, t>5mm !
Soll i1 yJ diel
L", mit Luft-
113
ohne Bolzsehalang
m
Dachpappedach ans 1" 1
schichte da*? auterhalb
am Korkstein oben, Rohrpatz
99
unten
li.w Ziegeldach mit zwei !
74
....
' K irksti'in, auf beiden Seiten
verputz , .
94
1 Bretter, dazwischen I
4ßmm Kalkstein, auf betten Seiten
Irten. unten Rolirptttz .
-
85
ementdach mil 40mm K
60mm Kormetein, auf beiden Seilen
ii verschalt, unten )
verputz, •••....
07
Wellbleehdacb, gefüllt
11 d 40mm Korkst
anliegenden
mit erhalb Rohrputz
74
unten Verputz . .
Aus Softer Tabelle ist zu ersehen, wie tine 1" H
dein Fal he die Wanneleitum/- desselben au'
uif IM' vermindert ja sogar eise Pftptei
Hmfftm ist (um CA. 84% Verrni: Wird die 1" \
mir Kohq)Utz versehen, s»> leistet sie dasselbe wie • i
15 • -
putz ist nicht ifl rechnen, da er für di< vi. idaöc
ch Brfotderij
hie Fabrik bemerkt zu tfeeen fefHüdieii: „Es ist v»»n groüter Wtehtif»
die Schiebten, welche bei Dächern als Schalung dienen, iiiufrlickst
dicht herzustellen, und ein Material zn wähl eit< velcfeei nicht nachtrtf»
lieh durch Schwinden und Heulen Gelee ■ :ur LufU
Ich fugt' «lern hiefcü, das* hiebe* rt. wo man durch mehrfach* I
Schulungen eine isolierende Lnftschiehte schaffen will, diese nur dann ili
r Wärmeleiter wirken kann, wenn sie seihst thunlich-M | ist,
d. h. nicht durch die Fugen d*r Wände allzu rasch entweichen kann.
Notizen.
39
Das Verleisten ifit V önd hilft nicht viel. Eine Lfrundluhe Ab-
itte in dieser Richtung erreicht die «;eni«-]'nn<rtt..n in <-»orazda durch Ver-
kleben der Fugen mit dilnoi! daer Tbeerlack (bei
ins Theer und bosnischem Harz) angeklebt und überstrichen v\.
Quadratmeter der Verklebehaut h I kr. Major Tilschk»
Kleine Notizen.
Versuche mit Panzerplatten in Russland. Einen nem Beweis dt«
Icrm ''isen das ge» Pantennal \ liefern die jüngsten
über welche wir der Zeitschrift „Elsen and Stahl-
jitnehtnen .
i 11. November 1SW sind in Uchta bei 81 Petersburg* Versuche Ober die
\tndsfahigkeit von drei Panr gemaebt worden u zw einer w
I Comp, in Sheffield, einer harten Fl n
[• in Cromol und einer Oompoundplal
sehen Marine b 3jstem von John Brown and Comp, in
.Mittheiluugen der nTtmc*~ bildet der Erfolg eine t heil weise
itjung der amerikanische «iltitte *),
Auf jede Platte wurden fünf Schosse aas einem 86 CaHbei langen IfiSmnv-
liütz mit rassischen H «lt^r- (Chromat auf
Entfernung Bei deu ersK %4frgt
iie Anfai Lndigkeit 610», bei den drei folgend ,■ and 64
)ie Compaandplfttte widerstand den bei indem die
in derselben stecken blieben, aber die letzten drei t: latt hindurch An
Platte von hartem Stahl zerbrachen drei hing bis
die Verschalung durch; aber die Platte litt stark und z< in allen
bern. In die Platte von weichem Stahl (Pli efer
eingedrungen, immerhin aber V / hindurchgegangen, während lieh nur
an* unbedeutende Risse vorfanden.
Die Versuche zeigen, obgleich die Compoundpl Brown bessere Resul
sb, als die von Cammelt, welche tu Annapolis in Stricke pi
Iten. T,
Errichtung eines dritten Mörser-Regiments in Russland, im g i
1 •> Jahrganges 1*90 belichteten wir über die An fit eil i neuen .M
I mit Tk;i> v niber v. J die Bildung eiuee d
nflrser-Regiinents, welches wahr dem Militärbezirk Warschau zugetlieilt
angeordnet worden
Organisation der Festungs-Telegraphie in Russland. Durch koiser-
Prik.»> vom 2ö JnK (6 tifl Errichtung von
phen-Secüonen in d en Warschau rglevek, Bi
»ki und Iwangorod anbefahlen |
'rganisation dieser Seetioneji
Telegraphie in den Festungen i>i, Jen inneren Dienet
Bezt ler Generale und D jane unter sieb, mit den Truppen
nison, mit d<jn wichtigsten Punkten der Festung, sowie mit den F*ldtruppent
*ie sich im fortificatori sehen Ra\ lichtem.
nal f G r • i and*
eil des Geniecorps.
dllM wlnt Im nielileo Hefl bmrichtmt
40
Notiz«
3 D» legrapben-Sectionen obliegt die Ei i
ephon-) Linien und Stationen im Im».
Intervallen, sowie für jene Punkte, welche zum befestigten
4 Die Fe.stungs-Telegraphen n haben drei Formation*- h« nach
Irr Zahl der Telegraphen-, Telephon- oder optischen Stationen, sowie nach der l ä n ^ *
der vorhandenen Linien in drei Classen unten
Zur I Cli ren Sectionen mit 60 bis 100 Werst Telegraj
Linien und 20 bis 30 Stationen.
Zur II Classe gehören 8 35 bis 60 Werst Telegraj
Linien und 10 bis 20 Stationen.
Zur Hl. Ciasse gehören Sectionen mit weniger al ™pbcn-
lephon-) Linien und weniger all 1<> Stationen.
5. Die Festungs-Telegraphen Rind im Krieg nnd Frieden Tag
Betriete Zur Zeit specieller Festungsubungen. Manöver oder
werden auf Befehl des Festungs-Commandanten un»l
reicht, tem .inien und
(i. Die Festungs-Telegraphen-Seetioneti sind in milr
and ökonomischer Beziehung dem Festungs-Genie-Chef und dem Platx-Comttiandai
während der Manöver und Festungsübungen im Frieden und in allen anderer» )
des Krieges jedorh dem Festungs-Commandanten unterstellt.
7. Zar Ausbildung einer henden Zahl ?on Telegraphifl Mecha-
niker wird in jed« eine I «legraphenschule errichtet. Das Programm
selben wird yOH il-Genie-ln rten.
8. Die Corninandanten und Öfßeiere der Sectionen werden vom General
Inspector ans der Genietruppe fürgcwahlt. Der S e< tiona * "mmandaut welcher an
allen Festungsübungcii theilniinmt, hat für die betreffende Festung
vollständigung des Telegraphen- >•{< Kataal enthaltenden MobilmaehungspUn
zuarbeiten.
9. Der Itannscltaftebestand der Festung» - Telegrai
Friedensxeit durch Ü hersetzung der intelligentesten Mann*« luilt
terie*Bataill«ui< bon früher im Telegraf
haben den Vorzug. Diese Mannschaft hat einen viennonat
zumachen. Im Mobilisierungsfalle rückt die Keserve-Maunschaft
graphen-Sectionen zu diesen ein; ein weiterer Abgang wird dui
Genietruppe gedeckt.
Dan Pcrsorinlstund der Bastionen zei^t folgende Tabelle:
dei Featut
standst,
liehen Cur< durtft*
r Fostungs-Teir-
Benunntlich
Festungs-Telegraphen-Seetionen
I Classe II. Classe
1U CUi
Frieden
Krteg
Frleilt-u \ Krieg
Friedet» 1 kr/.:
tere .....
Mant
4
4
90
3
4t
3
58
u
(Nach pRtvve militaivt dt Vi
Zerlegbare Brücken. Das preußische Kriegsministerium hat für da* Eis«
D-Regiment unter XL 19, Nr, 63 886 vom %A Septemh
ptembe
Zug- und Drucks täbe für zerlegbare Brücken** genc
! r Zujf- und Druckstabe sind unter
dass I be zusammengelebt und an den
butnl können, und dann in il
n jedoch Inen Stäben auch /
M .in kam len Zuggurt, sondern auch di
nalcn von Balken- tnnl Bol/^nhrücken aus derartigen Zttg- und Dnta
und wieder zerlegen, was
zwecke wichtig
\i Wiir»«li«M raufiert In die I . «He Minier*» In die tl *
41
Versuche zur schnellen Besetzung von Gürtelforts. Au- der mArm*t
litnehmen wir. r Versuche zur schnellen Beset,
stattgefunden haben Der Befehl zur Besetzung der Fort* wurde dem
hinten des 151. Infanterie-Beginients gegen Mittag übermittelt. Das Begi-
nnt, kriegsmäßig geordnet, wurde sofort in Marsch gesetzt und gegen den Artülerie-
r'ark dirigiert, woselbst es auf kleinen Waggons eines Trains der M üitär- Seh mal spur -
Jtn platznahm, dessen LocomotiYe bereits geheizt stand. Die Platefonn
einzelnen Waggons konnte - u 30 Mann aufnehmen. Diese Eisenbahn verbindet das
Toyaii der Festung mit den GHtrtelforte; sie hat eine Länge von 35fa" und passiert
hie der Werke zwischen diesen und der Stadt.
Die Trains mit einer Geschwindigkeit von iOkm in der Stunde, trans^
junent zu den Forts in weni^r* i kalben Stunde, N \* h einer mark
Iben, wurden die Truppen wieder mit der Bahn zurückbe fordert
hieser erste, auf solche Weise durchgeführte Versuch gelang recht gut und
im Falle eines Alarmes die französischen Sperrforts in
Verth» -idiguugsstand zu setzen.
Mobile Laderampen für Cavallerie und Artillerie System Peralta.
ttrete ton 14 Ootoh« 1880 gelangte in Spanien die vom Ingenieur-
apitän I>. Rafael Peralta y Mnroto construierte mobile Laderampe fiir CantSüHi
M Artillerie1), welche in den Werkstätten «i^s luij. u Guadal
engl wird, behufs deren Verwendung beim Militär-Eisenbahn zur Ein
führ
Alle größeren Garnisonen wurden mit solchen Rampen, in verschiedener Zahl,
mit dem Auftrage betheilt die Truppen der Garnison zu periodischen Übung-
ig der mobilen Laderampe beizustehen,
r Breite nach zweitheilig, setzt sich somit aus zwei l'30m
sogenannten Halbrampen zusammen.
! Halbrampe beetebt ans zwei eisernen Langßtragern mit I-Prtil, wel
ts mittels ^ines daran angebrachten hakenförmigen Verbindung D den
reifenden Eisenbahnwav: mit den schräg
neu Enden auf dem Boden aufruhen. Zur Unterstützung dieser flbn
rte und zur bequemeren Manipulation mittels eines Charniers zusamno
Iger, dient ein hölzerner Bock mit beweglichen Füßen und eisernen Beschlagen,
ber die Träger wird der aus 160 langen Tafeln zusammenzusetzende und
Querleist- nbelag g< i'afeln 1 1 1 o B
jenen dazu, den Übergang vom Terrain zur Rampenhahn und bei Platefonn wagen
on dieser auf die Wagenplateform zu vermitteln
Mittels eiserner Stangen und Seile wird beiderseits der Rampe ein Gelander
Durch Xeleneinanderstellung beider Halbrampen — für deren fette Verbin-
ag mit einander vorgesorgt ist — erhalt man eine 8 60m breite, unter oft. 1 : 5 bis
1:6*3 ansteigende, sowohl seitlieh als auch an das Kopfende der Eisenbahnwagen
Agende Laderampe. Dffl Rampe *amnit ihren AnsrüstungsbestandtheiUn |
im Geaammtgewichte reu 1 lKlfy.
]>ie Etettltftte 1< r mit der Kampe vor ihrer Einführung durchgeführten \ \o .
oehc [J& \iillerie. Oebirgv-Artülerie, Feld- Artillerie
hetze samrut beladenen tfenitiftnewlyen, dann Fuhrwerke des Brtickentrains) waren
Qßerst befriedigende und haben dieselben dargeth rHe Mannschaft sehr bald
nhl mit der Etablierung ab auch mit der BenfltiraBg «1er Laderamp*
ragt war
Euiblierung brauet. eingeübt XI Minuten,
t bei Wiederholung der Übung auf fünf Bf! rab&ank. v F,
*) Hatnpa* pa/rtAtilts pam
j»r ti eommindti* < •/ I "trat tu
bdntek ia« dem .Mwriol dt /«jaulen»«». 18*0.
42
Notizen.
Sanitäts Verhältnisse des k. und k. Heeres im Monate November 1690,
Mir RimI * Oetofcei I n krank verblieben
ht M Tiuf.* \.*vember 189*) sind neu erkrankt •
liend ° w des Verpflegsstamb
lei Erkrankten wurden an SanitAts- Anstalten übergeben
entsprechend %ö des Verpflegast andea . . . . . .
Im »vember 1890 sind beim Kr&nkenstai
in den Kulmen und eigenen Wohnungen Behandelte * .
talten Behandelte ..,.,...,
Zusammen
nesen ........
infolge van Krankheiten Mftoffeta
enfcipreehend ° M des Verpflegsalamiei .
Am Monataschluaae lind krank verblieben .......
und zwar: in den Kasernen und eigene WoABIUI^
- „ Sanii !ien. . .
11. MI Mann
. 86.9«
Abgang gekommen:
. . 16. 359 Uno
9 •- |
'513 Man
Bei den in Abgang gekommenen 25.n'13 Haan waren an
b eilen und an Tod*
11 .83*5 Man«
9 u: ,
Kr*nk-
Tod©**
Ena*
hciii-
mir
n
nm
Scorbnt
er Bronchial-K
Darm-Tj
IM
W
Lungen-Entzündung . . . .
IM
Wechßelfieber und Wecl
Bippenfell-EntzOndang.
l
htliuin
513
—
Magen- Katarrh .
1 M
Blattern ,
%
—
-r [»arm -Katarrh
i Tiloee der J
18
■he nnd •jphlliti
Influenza . . . .
—
—
Krankheiten , . - .
1489
Katarrh d. Augen-Bindehaut
—
Wund druck der Püfta
Trachom . ,
m$
—
Die Erkrankungen, der Zugang in den n und die T* •detail*
infolge Ton Krankheiten berechnen Bich in den einzelnen MÜit&r-Territorial-Bei
in n ,< [ flegsstandes wie i
■
Militär-
Territorial-
Bezirk
•-•
m
1
M
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5*5
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1
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Iff il { t a k>
Territorial-
Bezirk
1
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2*3
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Wien. , . . .
1 Innsbruck .
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Zart . .
KrakM
Pr/eruyÄl
86
104
M
M
71
si
33
n
H
D-41
0-41
0-61
0"11
0 12
0 38
Lembtfg
Budapest . .
Pressbnrg . . ,
Kasehau* .
Temesvär .
B< BMMtVtiAl
Atrrain
Sarajevo .
94
M
n
39
Sl
41
3»
u
Außerdem *ind noch vorgekommen:
'• , 7 VeninglOekunp Jt liebem Aufgange.
Notizen. 43
Project für die Minenvertheidigung moderner Festungen.
[Hkn Hg, 1 Mi X 5.)
f (faerzeagtuig ausgehend, dluü eine ausgedehntere Anwendung
Den zur Verteidigung moderner Festungen möglich sei — welche An-
lunng itn russischen r Ingenieur-Journal*. H<tt Nr. 3 vom Jahre l^
ten wurde — veröffentlicht der russische Autor Eng man, im Heft Nr. 1
rom Jahre 1890 des genannten russischen Journals, eine interessante
aber die Art und Weise eiuer, den gegenwärtigen Verhältnissen entsprechenden,
Herstellung und zwecknuiliigen Anordnung von Minen auf E
Festungs- Verteidigung, die im Nachfolgenden unter Anschlags einiger
scher l^uierkungen auszugsweise wiedergegeben werden lolL
Eng man eitiert die schon in der erstangefuhrten Arbeit aufgestellten
ndsätze wie folgt:
1 Uta & m geänderten Verhältnissen des Festungskrieges Rechnung zu
gttt, inuss die Minen-Vertheidigung der gegenwärtig Stigungen
lern die Bestimmung haben, die Erstürmung zu verhindern;
2. dieser Forderung wird am besten ein Minensystem entsj«reeh*'n, well
schon wahrend 1 idigungs-Instandsetzung auf den voraussichtlichen
Innäheru o Äes Sturmenden in 4er Erde vorgetrieben wird, und zu Beginn
Kampfes wirkungsbereit
3. die Fertigstellung des Baues solcher Minen muss rocht/
können.
Anschließend wird das D*tfejl einer dem V- ruhenden entsprechenden
nen-Vertheidigungsnn »fhodi entwickelt.
I>er russische Verfasser widerlegt vorerst Minen Einwurf, der ihm —
i*i gleichzeitigem Zugeständnis der Berechtigung des Punktes 1 — dahin
Btnacht wurde, dass das gesteckte Ziel besser dadurch zu erreichen
wenn Anti -Sturm-Minen nicht als selbständig"; 8jsf lern mit
inen verbunden, d, b. wenn aus Oontreminei Bohrlöcher vor-
etrieben, und an deren Stirne Ladungen hint« •: rden,
Er sagt; „Die Vorschläge der gegenwärtigen Krieg-Literatur geben 8M
Qrcbtung Ausdruck, dass bei zukünftigen Belagerungen -
(• n schrittweisen Angriff auszuführen, oder doch wahrend • !■ zum
tttttme auf die Befestigungen schreiten und die Krönung dee Gfarfti ganz
unterlassen wird."
Solche Verwehe, 91 &g "der einzelne wichtige Forts derselben
/.u nehmen, können karte Zeit nach Eintreffen des Belagerers untern. •
müssen daher die dagegen in ergreifenden Maßregeln b
I der Mohilisierungsperiide, n vftlurend der
g in den Verteidigungszustand, vollzogen Werden."
enommen, dass die Hälfte der 12 bis 14 Forts einer mod
dürfe, während d i r.rt-
khe Verhall I 'berschweiuinung u. dgl) hinreichend
-tnhruug eines vol
uns kost- md deshalb beschränkt man sich gr»"i
erman r Anfänge des Minen
44 Hotfift«.-
gftnge, welche dann, theik wfthignd der Ve^eidigungs-InsUod^etzin^
Festung, theils während der Belagerung selbst, weiter entwickelt ms^|
müssend
„Die Frage, ob ans den Auflagen eines solchen Minen-Systems im Vt
laufe der Vertheid^gungs-Instandsetau ein genügend dichtes Tertheidi^nr
netz Ton Minen gegen den Sturm herstellbar sei, muss in Anbetracht fe
diese Arbeit nur durch Mineurs bewirkt werden könnte, und diese n»
yiele andere Arbeiten gleichieitig zu bewirken haben, verneinend beantwffl
werden."
„Es muss daher aus diesem, wohl aber auch am anderen
Anwendung einfacherer und rascher «u bewerkstelligender Maßnahmen, tili
in dem erwähnten Einwand vorgeschlagen würden* augestrebt werdend
„Wenn der Angreifer die schrittweise Belagerung begann und
die Anordnung des Sturmes beschloss, ändern sich die Verhältnisse; J
schrittweisen Angriff wirken die nmtchst angegriffenen 3 Forts entgipt
und da Zeit und Möglichkeit hieftr vorhanden ist, die tot den s^H^H
Forts ausgeführten Contreininen-Galeri n
„Freilich lftast sich schwer vorhersagen, ob ea bei zukunfti^ö
lagerungen dem Yertheidiger gelingen wird, den Belagerer gegen dessen 1
in den unterirdischen Minenkrieg an verwickeln, doch wird es immer
Bestreben sein müssen."
„Früher zwangen die Contraninen zum Minenkriege: erstens weil
Belagerung ohne Krönung des Glacis undenkbar und überhaupt ein Kahl
unmöglich war, wenn- man nicht den unterirdischen Baum beherrscht?,
weil zweitens dem Angreifer nichts dafür bürgt, dass ihn der Yerthei
mittels seiner Contreminen im Momente des Sturmes nicht in die
sprengt."
„Deshalb müssen in Zukunft, wenn die Möglichkeit des Sturmes d
die Befestigungen vorliegt, die Contreminen ihre Bedeutung verlieret, Ali
Beispiel hiefür dient der Sturm auf den Malakoff, trotzdem die
Contreminen intact waren. Im Gegenfalle aber bleiben sie auch heute
voll, und für die angegriffenen Forts ebenso nützlicfap als früher***
„Für den besonderen Zweck, die Erstürmung zu vereiteln, seilen
Forts jedoch eigene, nicht aus Contreminen vorgetriebene An ti- Sturm- M
besitzen, schon deshalb, weil bei der Annahme, dass aus Contremineii-Gal«
vorgetriebene Anti-Sturm-Minen den Angreifer zum Minenkriege veranlassen, l
das Vorhandensein eigener Anti-Sturm-Minen mit der gleichen Wabrsehein
keit dieselbe Wirkung auf den Angreifer übt.**
„Wenn der Angreifer selbst den Minenkrieg einleitet, so muss derTi
theidiger ihm unbedingt mit Contreminen begegnen. Dass dies immer
rechtzeitig möglich, zeigt wieder Sebastopol, wo der Angreifer zuerst
Minenkrieg begann. In dieser Phase der Belagerung werden die während
Vertheidigungs-Instandsetzung auf den Annäherungslinien angeordneten
Sturm-Minen schon ihre Aufgabe erfüllen, die erste Bolle aber den
minen überlassen müssen. u
Hiernach werden die Anti-Sturm-Minen vor allen Forts, welche <h
offenen Gewaltangriff ausgesetzt sind, anzuordnen sein, und haben eiget
Notizen.
4;»
selbe Rolle, wi • -rie-Ausrustim.- "rtheidigors, nämlich
tarnen Angriff zu verhindern: die Contremmea, sla Kmnpftmttel
vn den ttnterirdif hrittweisen Angriff, werten nach Erkenn mn
tfigriffsrkhtung nur vor den angegriffenen Forts anzulegen sein, und ilir^r
eetimmung entsprechen, \v< mir iI.t Artillerie- Ausrüstung des Yer-
ddigers die vorerwähnte Absicht des Angreifen ?ereiteln.
Diese Verschiedenheit in «]«t Zeit der Anlage und in der Bestimmung,
n.i.li des Verfassers Meinung Sie Ursache für die besondere Anordnung
Anti-Sturm-Minen und Contreniinen.
Sodann wendet sich der Autor gegen die Einwände des General Lis-
tjfk ij.
Dieser hatte die prinzipiellen Unterschiede zwischen den nach seiner
t in einem zukünftigen Festlingskriege geltenden Wahrscheinlichkeiten
den hiefür gemachten Annahmen des Autors dahin definiert, dafil
•lowskij) in Hinkunft die Einnahme einer Festung ohne schritt wei
[rit welcher bis zur Krönung des Glacis geführt werden müfise, nicht für
hält, während der Autor die Möglichkeit des Sturmes bei Beginn des
'es aeeeptiert Der General glaubt dass die Contreminen bis jetzt
deutung für die Wrtheidigung bewahrt haben.
Dagegen bemerkt der Autor folgendes:
gWeira die Ansicht, da ss ein gewaltsamer, offener Angriff unmöglich
(heilt wird, so muss den Ausführungen des Generals tflckhaltslo*
pflichtet werden. In dieser Hinsicht können wir alter von der fttihOfl
•holt ausgesproclji-tir]i Annahm- «i« 1 M-^lidlkdt eines L-vwaltsamen An-
-onders auf eine moderne Lagerfestung nicht ablassen.'-
Welche von diesen verschiedenen Ansichten die richtige ist, wird die
tift zeigen; auf jeden Fall aber können wir uns zur Bekräftigung au
tot auf Aussprüche in der gegenwärtigen Kriegs-Literatur, besonders auf
inandersetzungen des General von Sauer und auf eine Reihe von
eben, welche an Forts aufgelassener Festungen sowohl in fremden
i, als auch bei uns ausgeführt wurden, berufen,"
„Der Angriff wird zukünftig zweifellos das Übergewicht über die Ver-
gung erlangen; warum soll sich dies nicht auch durch Abkürzung der
erougsdauer in praxi kund tlmii ?"
„General Lissowskij bat in der vorliegenden Frage optimistische,
d»en pessimistische Ansichten."
„Wohl macht sich bei einer ungenügend vorbereifytep belagerten Festung
unerwartete Ereignis, welches Zeitgewinn bringt, zum Xutzen des Ver-
ers geltend, wenn auch anderseits nicht verkannt werden darf.
t« Ereignisse auch zu Katastrophen für den Yertheidiger werden
en."
,Weffll man zugibt, dass der Autor mit seiner Ansbdn g&oslich Recht
id es im zukünftigen Belagern ngskriege gelingen wird, den Belagerer —
igen seinen Willen — in den Minenkrieg zu verwickeln, dann imi
er für den Belagerten. Werden aber dann etwa Anti-Sturm-Minen ein
ndernis für iVnitnunnen?"
«0
Not
,.\\ hier, dasa — eine bjtc nd au*g<-
Wendung von Anti-Sturm-Minen \ ■ tot — wir nicht *imL
Contreminen seien überflüssig:, sondern daas sie nur oiginii werden soUsa.
In ite auch General I i ^skij um
„Wir sind vollständig einverstanden, dass es über*
den Vertheidjger wftre, Wi HD Minenkrieg
nicht ttb»
„Anti-Sturm -Minen werden dabei immer ihre B
Art des Angriffes «mit Ausnahmt? der Blnkade) muss mit dg
Deshalb, lind wir der Meinung, ohne die Bedeutung
unt» i. dass zukunftig bd Verstärkung \ durch >!
rrt an dl.- VtfWtyldgUIg vnii Anti-Sturm-Miu* lit ward» m
nur dann, wenn sie im Vereine mit anderen Vertheidigungsmittaln ihn Be-
stimmung, don Angreifer vom Sturm'- trecken, erfüllt haben, wlxe 10
den Contreminen zu greifen und durch selbe der Feind zum M
zwingen/*
„Dem Einwand, den wir von (Müderen des Ingenieur-Corps harten, dssi
Minentrichter» welche durch das Sprengen der Anti-Sturm-Minen ireturt
den, dem Feinde als Versteck oder Deckung dienen können, Iftasi
begegnen41:
„Wenn der Sturm gelang, wird der Angreifer nicht auf dio IL-aOtiuai
der Minentrichter angewiesen sein, sondern er wird di<
ung zur Abwehr des Qegenatnnnea in Vertheidigungs. v*r**ti*a
können Wurde der Sturm aber abgeschlagen, so werden sich die Truppen dm
Angreifen auf keinen Fall in den Minentrichtern halten lern «ch
iwllctaiebsn müssen, da it unvermeidlich in Gefangi ithec
würden, indem si»- keinerlei Cominunication mit den Angriffs wirken W-
mtnunicateiu n aber wahrend des Sturmes her I bei
großen Distanx, Iftagfl welcher sie anzulegen wären und
des beatigen Qewahrfeuors ,m Ding der Dnmftglichli
taug, mit we] rigkeitou die Krönung der Trichter dw
Überladenen Minen vor Sebastopol und die Herstellung
■n mit etafl Tranchleu tut den Angreifer, i den damala
gleich tu dein heutigen so wenig wirksamen Gewehrfeuer verbunden i
„ H such die ir*e
Trichtern etit haben sollten, so werden sie selbe de
-türm— iirivr/Uirlirli räuim-ii muss»n."
Rg wird auch eingewendet, gesprengtes
Minen In mehr wirksam s
im nur die Art d< uung der
Uuffchnrog wenig Zeit erfordert, ger ganz und
gar zwischen deu g»*gen HMm
zwei u und so m frühnr«
Kacfa verstehender HerO mg der. gegen die in des Verläse«*
n Einwendungen **i ooji sif
das Detail dei Projectee selbst eingegan
(
Notizen.
Dieses wird auf Bin französisches Port mit awei Willen und trockenen
»raben angewendet und voraussetzt, dass die Anti-Stnrm-Minen nur an den
D and Flanken, nicht aber an der Kehle nothwendig werden. (Siehe Tai". 6,
?ig. 1.»
Mit dem Zugehor für die Minen hätte man die Befestigungen schon im
rieden auszurüsten ; während der Vertheidigungs-Instandsetzung wären die
lineii anzulegen, und damit sie beständig gefechtsbereit sind, mit Ladungen
wasserdichten Hüllen zu vtrsebttt) welche im Momente des Sturmes vral-
io-elektrisch gezündet werden.
Die Anlage der Mine erfolgt in der Weise, dass in der Haft WU 10
>i§ 14 Ful] (dies hängt von der Eindringungstiefe der feindlichen Q
Erde ab), also in einer solchen Entfernung unter dem Horizont, dass
und Zündleitangen gegen die Wirkung der feindlichen Bomben zweifel-
os ge> ind. in der Contrescarpe Öffnungen von 10 Zoll Durchmesser
gebracht werden.
Durch selbe hindurch werden horizontale Bohrlöcher von 8" , l
Durchmesser und 7% bis 10 Saschen M Länge herzustellen sein, an daran
Stirnande die Ladungen in c\lindrischen, hermetisch geschlossenen Blecb-
«II zu liegen kommen. Sodann folgt etat Verdammung aus Rasen. Auf der
der Bohrlöcher liegen die Zündleitangen, fuhren durch die Contrescar]»»-
den Fuß derselben und laufen von da debeoeultndttr in ihm gemein-
chaftlichen Strang in der kürzesten Richtung zur Zündstation. (Siehe Pig
sind im Fort drei zw« lins für die der 0 unäehst
n Hälften heider Facen un ne für die andere Hälfte und un-
ude Flanke. Die erste Zündstation liegt am inneren Ende der
Mittelkoffer, die zwei anderen je am inneren Ende der Poterne aus dem
ffer.
Die Ausrüstung der Zündstation besteht in einer pilvauisi hon Batterie,
nem Zündleifcungs-Untersuehungsapi- noskop und einer Con-
etvarrichtu
Für jede Zündstation sind zwei Sappeurs m»thwendigf der
utactvorrichtnng, der andere auf <tan Bukett dea Infauteriewalh -
nahe als nuylieh der Zündstation, steht. Auf Commando des Command
der auf dem Bankett stehen*! n dorn andern die Nnmnn
zu, welche zu sprengen sind. Hiebei muss eventuell das 8pra<
oder auch ein dritter S&ppetrr znhilfe genommen werden.
Der Zündleitungsstram? soll dort, WO ef den Graben durchquert 181
unter der Suhl* desselben liegen, zu welchem Zwecke hiefür ein Graben Von
dieser Tiefe auszuheben dessen Sohle die Zündleitungen zu li-
men, worauf 6' Sand, weitere f* k und 3' Erde aufzufüllen
kommen. (Siebe Rg.
Dk sdtematische Anordnung der Schaltung einer Minengruppe in die
Umleitungen und die gemeinschaftliche Rückleitung ist aus Fig. 3 zu ersahen.
Da« durchgeführte Beispiel zeigt 60 Minen mit 47 Ztadleifemgen
bei sind die Kineo schachbrettartig so angeordnet, dass die g*-j
itfermmg 10 Baachen betragt. An den ausgehenden Winkeln sind die >i
48 Notizen.
zu zweien hintereinander angelegt, und zwar auf eine Distanz, web-hr ■:■■!
Sprengungs-Halbmesser der Mine gleich ist.
Die zwei hintereinander! legenden Reihen sind mit besonderen Zini
leitungen, u. zw. für vereinzelte oder auch gemeinschaftliche Zündung rfs
gerichtet.
Diese Anordnung hat den Zweck, im Falle durch Sprengung d*T -raa
Reihe nicht hinreichende Panik unter den Stürmenden erzeugt wurdr. £a
durch die Sprengung der zweiten Minenreihe zu erzielen.
Wenn es noth wendig ist die Minen in den Graben zu verlegen. -^
wi.i im Vorterrain solche nicht angebracht werden können, werden ??I&* ■
rortical gebohrte Schläuche verlegt, und die Zündleitungen in der Verdimmnjj
ausgespart.
In diesem Falle kennen natürlich die Zündleitungen durch ^mfjJfad|
Geschosse zerrissen werden, da aber in der Zündstation jede Zündleitung
des Galvanoskops auf Continuität geprüft werden kann, ist es leicht. Ä^
schädigte zu entdecken.
Für die Herstellung der Bnhrminen ist die Verwendung des v..»r 40 ü*
in die Ausrüstung des russischen Ingenieur-Corps durch den Gen-rai-Adj**
Schilder eingeführten Minenb«»hrers vorausgesetzt Begreiflicherw-i*
jeder andere Hohlbohrer, so v«»r allem der französische, für denselr««
verwendbar sein. Der Autor empfiehlt natürlich den erstgenannten. ¥*2tf
ru^sisch-n Ingenieur-Corps gründlich erprobt.
Der Constrnction des russischen Bohrers liegt die Idee zsgrss-lB.
Erde aus dem vorgedrungenen Rohre mithilfe von Federn auszustoßen,
s^hraubenflächenartig an Knotenpunkten des Bohrers innen ang*bn:fc
D-r K-lir-r besteht aus drei HatiptbesTandtheilen : dem eis-Tmo BJ*
>:uhl. •iein R-'hrgesränire v.nd dem Mechanismus (aus Zahnrü-l-r.. ^
Handhabe für di- Krtheilunff »-invr Dreh- und fortschreitenden B-*-r3C*
•:-:s D hr-r.
Y'\y .l-n i.iebra:;.'ii d-<s-".b.-n i-t Ia"t „Unterricht für di- Säi«; --j-?*w^
1-M-- *i\\ •.'■■!i1::-.;i!i',i.-- v--!i 1 Un>r'-f:ic:»-r. 1 Schb-s>er und > B ■>:!•:>"» *
>::.ii.r.::. -ut-r w-Mi-u -ö-h di- «"»lili->g..-nhr::-:n folgend verthei">n :
D-r IV.» r- f:ic:-r üb-.-rw.n*ii: den Gang der Bohrarbeit ::nd < :
■:■:•> :v:r ■::»■ K::i!:;iI::::ilt ■:■■: ir-rad-n Kicht'.mg ! . Der Schivss-rr >*•:£!*
V.-rv.iKv.iii: d-r ■■•.ii>l:>:i K i:r-r:i:-;:e. <.>rg: tür die Reinhai:::::*: .:i
ir»:\:"- r.;>svTj •i-rsvIV-Ti. s wi* iVir jr-nügend- Schmierung der ?.-.: :^:
:- .ivs,.-r-.:.-:. :.-:■. T:. ■■:!■■ -i— Mv« ha:i:?mus.
D-.- ^ B :■.:■>..:■■ ;-.rb-::-:i :v. Pär:>:i zw ie 4 Mann mi: \\'r.*
■;■::. l^iikr- ;; -.
1' ■::■ ivl' :.r'. ':. \ -.>".:* l ■.■ ^<,:;r!i -iu-i lav.: .. Unterricht" :C>^
N.-.ch V,r--:-:..::. w-l ;.■; in. .T..;.r. i>44 bis 1>4;> v-.r Kiew -::>::-
'■ :■■. :i .:*.>j.-: :.:: *■.:■■■:.. .■■■;&:•■:■ — >;■.;.. d.-.s> zur B--hr-iiig w. :■. n^
^"na-v"*.:1'. k-*..-.--. ' ■;■■ ■• '■.: : .:-:■:".- des :r:iaz:*:>-:hT- H i.: ■■'•
V'v\ :■:;■;■ _-.-.. ..■■> :. •■ ^ - : ■ - *;.•; ■■■•■.;•— "s :-.: vi' . der B.hrl ■hr.-fr'T T* '*
v.i •.•:'.:•. ••, >: '.-. «. .■: :. " ■ •■■ -■:^> ; : y ■■-.- ...;,v- .i»?j.^.y:l". jv:.
Arr
Otiten.
49
freiten Bohrlöchern, in dichtem, trockenem and m Lehm,
. biß 5 Stunden, in feuchtem Lehm 7 1» .in lockerem
5 i wlen nöihig sind.
Du Ladezugehftr für Bohrmineii besteht laut „Unterricht der
reißblechernen Ladungshülse, dem hölzernen len und dem koi
flindiischen Vorkopf mit axialer Durchbohrung.
Auf den beiden letztgenannten Stöcken befinden sich zwei Laugsnuthen
:\>\ efati Querröhre; jede von ca. '/, Zoll Tiefe. I» I dienen zur Versenkung
Zllndleitung nach uVr Längerichtung, iie letztere für die dauernde Y«n>
ftdnng der einzelnen Theile der Ladebüci
Der Durchmesser der an uVr Lam Ladungshühe W um
i Z«>I1 geringer, als jener des B^hrl
nach dem für die Ladung erforderliche heil Inhalt; für 8toflboden und
köpf sind 6" zug n. Die Ladur wg$
**{ diametral gegenüber liegende L&ngsnuthen eingepresst. welche jenen im
und \ ikopf entsprechen.
Di gong der Ladungshülse il.' Vorkopf
der Ietzteron in erstere, nachdem die ümfa
der beiden Mälzer früher mit Steinkohlentheer oder eisen) <ier:
>n gwei Thoiloti Unschütt and einem Theile ichen Word
Em<> ähnliche Einrichtung ist auch für die Ladungen -t im
kommenden Bobrminen vorgeschrieben, wenn die
en nicht lange in der Erde liegen zu haben, Im Gegeufalle
wirksamere Maßregeln t Ladung, nimlich
»tändige metallene Ladebüchae mit n Nähten zur
düng kommen*), Di<- u für die EmfOllung der l..i.lun_r und
der Zündleitungen werden mil ircha-Com]
Merstandlini^ von 14 Füll und im .»reich berechnet
7 Pud *) Ladung Seh warzpulver pi ngen
u in mehreren Büchsen untergebracht
AI ainung werden feuchter Torf oder Raaenuegel auf eine Lfta
10 Ins i-i Fuß des Bohrloches angewendet.
fiae Contreacarpe-Galerie vorhanden, latur-
Bohrminen vorzutreiben s»iu.
tasser um'
die Herstellung i
»thwendig sei, un<i lle Bohnn D die
iHiüiin hl die K -.']l«en nur 77, Suchen lang ist,
artien von der oben erwäll i ireru
für da« gewählt lien Ann-Sturui-Minen
i bis fimal 24 Stunden herzu> ^n, was weiters beweist, dass
8ai mpagnie auf Kriegsstarke in 10 bis r2mal ideo«
lirern, dieselbe Arbeit für lande
ein wir
M I>i a räthlich.
l Pud 16 4% n, d. Ref
tr,
60
Notiiei
Die dieser Compagnie xugemuthete Arbeit wird Metjj/j^l
werden können, wenn ab Bohrlente nicht durchweg*
werden.
Wird die Herstellung der Minen gleich in Beginn
in Angriff genommen, so wird die Vollendung der mwtmtm nach I
fassen Ansicht unzweifelhaft möglich sein.
Der vorstehend entwickelten Absicht iee
fertigkeit des Vertheidigers einer Festung gegen gewnftwa tMattaH
des Angreifers an erhöhen, mnss umso mehr beigestimmt werdet --,
nur die Geneigtheit inr Abkürxung der Belagerung bei jede« Aagrtül
Torneherein vorhanden sein wird, wobei die Verwirklichung dteact Streb«
die Vervollkommnung der artilleristischen Kriegsmittel auch wahr
geworden ist, sondern unter dem Eindrucke dieses Gedankens in die '
des Vertheidigers einer Festung von haosaas ein unruhiger, nervo**
kommen muss, der sich schon während der Vertheidigung8-Jfo*u*4*
störend geltend machen dürfte.
Alles was dagegen dem Vertheidiger eine gewisse Zuversicht aj
erwartete Unternehmungen des Angreifers zu verschaffen vermag,
ersteren eine ruhige, rieibewuaate ThÄtigkeit ermöglichen, und
dürfte unseres Dafürhaltens einem rechtzeitig hergesteUteo Bohnnin*
mit dem beschriebenen Zwecke angesprochen werden können.
Wenn wir auch des Verfassers Gulcul über die Leistung ein«
Compagnie in der kunen Zeit von 10 bis iSmal 24 Stunden nfcfcl
theilen können, sondern auch pessimistischer Ansicht sind, indem S
lange Bohrlöcher, selbst wenn sie sanft ansteigend hergestellt wef
in steinfreier oder nur mit kleinen Steinen gemengter Erde eine
von über 30 Stunden, also mindestens das Dreifache der genannten Zeit, \
des französischen, dem russischen auch nach des Verfassers Ansicht \
bartigen Hohlbohrers, erfordern werden (wobei jegliche Hindernisse
fallen müssen), so wird doch die Zeit der Vvrtheidiguiigs-Jnstandse
Festung hinreichen, um mindestens die Forts an der wahrscheinlichen
seite mit Anti-Sturm-Minen zu versehen. Dabei sollte wohl grunds&üüM
Hilfsmannschaft nicht den Ingenieur-Truppen entnommen werden, fasfl
diesen wird voraussichtlich schon bei den übrigen Vertheidignngs-Ifl
setzungs-Arbeiten fühlbarer Mangel herrschen.
Bezüglich der Ausrüstungs-Details würden wir statt der galt
Batterie einen Magneto-Inductions-Apparat, ähnlich jenem, wie er fto |
trische Geschützabfeuerung (auch Salven) in Anwendung steht, der ab*]
die simultane Zündung auch von 20 Zündern hinreichend kräftig consu
werden müsste, empfehlen.
Wenn auch die galvanische Batterie (als Tauch -Batterie vorausge*
den Vortheil der ununterbrochenen Zündbereitschaft für sich hat und *
die Minengruppen durch den Gebrauch der Contactvorrichtnng, welche"
betreffende Minengruppe in den bis dahin offenen Stroinhnua schaltet»
unmittelbar zur Zündung gelangen, während der Inductions- Apparat nach j
maliger Zündung wieder gespannt werden muss und nebst dem Gebraad
Contactvorrichtung auch noch das Abschnellen der SpauTonichtaaf
I
dapi ndig wird, so ist doch bekaimtlic]
rwendong, wegen seinei Ei] ichten [nstandhaltuug und
u \\ [ttero
™d Abschnellen des Apparates vollzieh! sich in Secuud<
Mündung möglich ist.
ii Gebrauch d Hand des ('i.hii-
landanten gelegt wissen, wie dies bei der (reecbflttabfeuaniog in Panzer-
n geschieht
Wenn auch in EWU iVir einen besonderen Srhutz des kpp
d>>r Contai Tvnrnrhtung durch eine allseits verschließbare klein*
unrou Brustwehrt wird dies
ih weitaus aufgewogen, durch die Vermeidung der Unvörlässlichkeifcen, die
in der ?org< Weiterbeförderung mündlicher Befehle in Qatttinne]
Kampfes lieg Hauptmann Dietl.
Panzerschiellen in den Vereinigten Staaten von Nordamerika.
neu« 1 ^UengTÜiidungsnlan för die Vereinigten Staaten, welcher
aufgebaute Kriegsmarine zum Zwecke hl
Bestreben, sich in jeder Hinsicht vom Auslände unabhängig zu machen,
Union gewaltige Anstr rdeti, um de-
mente auf die Hohe der /' »Heu.
Wir entnehmen einem g»a Aufsatze dei Capitius zur B
in dem „Milit&r- Wochenblatt" herüber das Nachfolgende:
Für die Erweiterung der Staatswerft in Brooklyn sind 42 Millionen
in Aussicht genoauntn; r und einer zweiten diso die
Maschinenbau- Werkstätten groüert werden. Aus sie mit der Frivat-
lustne cuncurrieren können, 1>, wird im Bedarf »falle u
wirft sich mit ihrer bi Thatkrafl und Tftchtij) wie mit
rofie Verhältnisse gewohnten Dmacht am htftftr
reige Die großen Eisenwerke zu msvlvanien l
ti Einrichtungen neuester Art, %. B. an Schmelzöfen. Dampf i\ u. dgl„
itiem Malistabe, wie sie die größten vorhandenen Anstalten dieaei Alt in
nicht aufweisen; der große Dampfhammer z. B. von
als 125 Tonnen. Die QeschBtzg] k r Staatswerft in
so erweitert und leistungsfähig gemacht woid-n. data sie Ge-
tfodella und jeder Größe herstellen kann, u. zw, schneller
1« die betreffenden Schiffe gebaut werden kftnnea, dabe
euer als froher.
Tür die Fabrikation
getroffen, und es werden Bolche bis zu 38c
treff der für die n trauenden Art, ob Verbund-
d. i. Schmiedeeisen mit einer vorderen Schiebt von hartem stahl, im
.Vrhaltnis der Dicke etwa von 2; Jtahl allein, war noch kmn endgl
ist, Von den verschiedenen Flotten b
fii
Nötigen.
die andere jene Alt. Die bisherigen ScltieÜ versuche hatten kein mu
Übergewicht der einen oder . der .anderen ergeben. In der englischen
wird durchweg Verbundpanzer ans den Fabriken von John Brown und
Cammell, beide in Sheffield, angewendet, welcher sieb dem aus Schmied
allein bestehenden um ca. 26% überlegen gezeigt hat; Deutschland, ■
reich und Bussland sind dem gefolgt. Auch Frankreich hat bis w knr:
noch stellenweise Verbundpanier gebraucht, ist jedoch neuerdings ganz m
Stahlpanzer der Firma Schneider üi Creusot übergegangen, der auch iu du
dänischen, schwedischen und anderen Marinen Eingang gefunden hat
Vereinigten Staaten-Flotte ist gleichfalls schon Standfester fiblich,
fthrung in großem Maßstäbe jedoch — der vorliegende Bedarf ist zu 6-000 T
Teranschlagt — wollte die Regierung durch einen einwandfreien Vergl«
such entscheiden, welcher Art der Vorzug gebühre. Dabei sollten pfe
Geschütze neuester und zwar eigener Conatmction gebraucht werden mit <
besten vorhandenen Geschossen ftr Pamerdurchechlagung* ;
Zu dem Zwecke wurden Panzerplatten beider Alten ton 4Mmg
messnngen bestellt! nämlich Ten 3*44m Längs» r83w» fi&h* und
Dicke1), eine Verimndpiette von Cammell, (ki^StäMwJage 76mai st*<
und eine ans solidem Stahl bestehende von Sehneider 4>ieee ÄmJ
ferner noch eine- dritte Platte von denselben MaBaiw r*ben(Wte m
Stahl, dem jedoch ein kleiner Tfcefl, nämlich S %*/« *) NksJW \
Die drei Platten waren auf eine Hintertage von %hm
gebolzt.
An Geschützen kamen zwei zur Verwendung, zuerst
Caliber, 35 Caliber lang, das zu Washington eigens tu diesem Vergort
halb 52 Tagen hergestellt sein soll; sodann eines von 20'32cm Caliber
vermuthlich 32 Caliber Länge); beide neuester Constraction.
Das 15cm Geschütz verfeuerte Holt zergehe Panzergeschosse
Schuiiedestahl von 43'2cm (also nicht ganz 3 Caliber> Länge und
Gewicht mit 20kg Ladung von amerikanischem braunen Cacaopnlver,
nach Schätzung eine Anfangsgeschwindigkeit von 632"5m und 1*032
tonnen r) lebendige Kraft ergeben sollte : dies würde etwa gerade a
schlagen einer schmiedeeisernen Panzerplatte von 267mm Stärke
Für das 20cm Geschütz wurden nach dem Finninyrerfahreu gefertigte I
granaten von 95 ! %toy Gewicht, von Firth in Sheffield geliefert, mit
derter Ladung, nämlich nur 38f/sfy braunen prismatischen Pulvers
dass die Anfangsgeschwindigkeit nicht mehr als 565m betrug, während
bei voller Ladung von 56*7% etwa 64Öm betragen haben würde •},
Die Geschütze standen nur 9m von der Scheibe entfernt, sodass
Anfangs- auch für die AuftrefTgeschwindigkeit angenommen weiden
*) ,L« Genie cicil* gibt in Nr. IS, Tome, JTUI Tom 17. Jinner d. J.
sehr eingehend aufgrund des officiellea Ter&achs-Protokolk« der
Kommission abgefaßten Artikel nLet u*ai* <fAn**poH**t ftr die
die nachfolgenden Dicken, u. zw. Compoondplatte 2?3'£8m»; i
and die Nickelstabiplatte 96466»"».
■) Nach anderen Angaben 5f'#.
*) Nach dem amerikanischen Bericht l*375.tä2Jy«*
*) Die lebendige Kraft betrag 2,2^5:7 16*31». Aul d 1*4
N o t i x * n<
5:t
Die Versuche fanden in Anuapolis, Maryland, auf dem Marine-Schi
platz statt, H<j dem ersten, am 1 J, kam nur d
schütz tut Anwendung, und gal» vier Schuss auf jede Scbeib <hts
links unten, dann -rechts und links oben, die Treffpunkte etwa I
einander; um genau die gleichen Pi; n. waren die
■ii in Quadrate von SOcm Weite eingetheilt. Der Ifarineminister und
hl von Marine- und Annee-Ofßi .xeti.
wiis war nach dem TAru»tf and Navy Je
rbundplatt»* v o n i 3 a in m e l L
Erster Sehn glatt durch und *J8cm tief in die Hint» in;
folzen der Platte wurden gelögt, sie erhielt pioben stark ein
kleines Stück der Stahlvorlage brach ah.
Zweiter Schlaft. Um ffiftg aber durch, und in die
Unterlage hinein; die vorhanden« n Blase waren zu Sprüngen geworden, neue
..'i engen nach dem ersten Treffpunkt: nxtb- sich von dem
•hui!- n hinteren Theile der Platte abgel
Drittel Schuafl gieng durch und in die II <: q Brand ge-
r: di»* betreffende Ecke geigte viele kleine, anscheinend durchgehende Sil
Vierter Seli: serbrfcCh, g$eüg aber glatt durch die Sri».
da« drang 30m dahinter tief in den Brdboden ein; di^ stahi-
ttber den oberen 8ehus9i5eberU war ah- der oben TbeÜ der
stftrt.
b) Stah l]»latte \mii Sehn.] der.
Krster Schuss drang auf die halbe Länge ein; die Platte sonst unver-
sehrt bis auf kleine Risse an der Obertl m Treffpunkt.
Zweiter Schuss. Das Begckoae drang mit der durch die Platte,
je es an der Rückseite etwas ausbaucht» . und schnellte dann zurück In*
ster das Geschütz; war um */l06 (<m gestaucht, sonst aber heil,
Dritter BchüßS wirkte ahnlich Hie der Ntjga, drang BQm tief ein,
der Band des Schussloches leicht aufgekröpft.
iss. Das Geschoss zerl nst wie der dritte. Die Platte
m«- keine Bisse.
r) XickelBtahlplatte vun Schneider.
[iU8fl drai r tief ein, als bei der stahlplatta,
ebenso; d* ein Theil fl' im weit rückwärts.
drang durch du- Platte und llem tief in die Hinter-
«ireh die ein Bohen fast durchgetrieben wurde; die Platte zeigte
Dritter Schuss drang etwas Ober clie Hälfte seiner Länge ein.
Jchuss. Das Gtaechoei zerbrach, abet die Sjiitze gieng durch die
'lutie. /i kaum Risse zeigte.
Di- beiden französischen Platten fw
ie je vier Schusslöcher unversehrt geblieben, während die englische Verbund-
54
stark beschädigt, ihr oberer Theil ;
mithin eil _r davon getragen. l>a bei frftl
versuchen dae Ergebnis anenl
dagg die Fabrik in Creusot in der Zwischenzeil b<
und die englische Panzerplatten-Industrie überflügelt
Der Unterschied zwischen den beiden frau
groß, neig gnnaton der Niekel-Stahlpl;.
Obgleich dies Ergebnis eigentlich ecbcrn
Marin »ML inifttei doch einige Tage später noch den zweiten in Aus*
nornmeneu Versnob, die Beschießung der Platten mit d<
• ausführen, mit Rücksicht auf di habte stark»
der Platten ipdeeeeu nur mit verminderter Ladung .«
mit nur je einem Schuss gegen die Mitte der 1'
Bei der Verbundplatte ging das Geschos« glatt diu
^e und bohrte eich dahinter Im tief in d
Kugelfanges ein; et war unversehrt geblieh, n hie Platte wur<:
Schuss völlig zersört, einzelne Stücke flogen \\\ der Schuaerichtnag mehr als
die Btahlvorlage war f.i krseUie«,
bis zu IQtikg und darüber schwer, lagen vor der Scheibe auf den» Hoden 0
Menge umher.
Stahl platte wurde ebenfalls 1 dagen» das <• iajm
Ute dann,
Theile serbrochen^ wieder vor die zurück. Die Platt- 1 60
BchOSsiOCfce ausgehend, \ nach den vier in der Richtung anf di»
Betas der Scheibe zu befindlichen \bcm Schusslöchern hin und dartbtr
iiuiiiii ilben ziemlich gerade liefen, Liefl aufeinhenv
liehe Beschaffenheit des M
Die Stahlplatte durchschlug das Geschoss und
dk Rmtarlagi ein« indem es dabei vollständig zerbrach; der dritte Thil
blieb im Schussloche stecken, der Beat flog in vielen Sl ückwirt»
heraus bis zu 60m weit Der Band des Schussloches wa ~en, Aber die
Platte im übrigen nach wie vor unversehrt.
1 Versuch bestätigte also noch weiter das schon am 18. September
gewonnene Ergebm
Die Cranzösiechen Panzerplatten haben mach bei dieser
beide sehr gut bewahrt und gegenüber 'ler englischen Verbandplatte <itn* writ
.ch»> Widerstandsfähigkeit bewiesen, Auch an dir
ffinterlage hatte bei beiden das Holz nicht einmal :\ä darr*
r-rik.inir.-lx. li;. hlieÜI mir «b-m folg«
Platt
Die
re war dur<
irch
t*n. Zwei der
Ummm
alle Geschosse lorückgehultiM]. ■
khtt
hos» in bedenklicher Weis« zersprang*
tetttare satti ohne 8prnng geblieben war Die (Jon
ihrem relativ« nach, wie folgt: l
stahl.
■
Verbundplatte zwei große Löcher genasen «raren W< den
i !"n Platten - i * * t 1 Vorzog i-
ntersnehung dos Zieles festgestellt werden ') ; soweit *
dnd dis Beschösse in die Nickel-8tahlplattc ein-
edrungen, dafür aber weist dieselbe mit Ausnahme der fünf Sehnest
durchgeli me bat,
Wie es heißt, sind in den Verl Tänzer-
•^versuche in Aussicht genommen, inA f der tfarineminii
nicht m«br zweifelhaft zu sein, dass dem N .hlpanzer die Zukunft
er bereits einen Gtesetzvorschlag snxn Ankauf von Nickel auf
k bei dem Congp hat, und man hofft in den
ereinigten Staaten binnen kurzem (Di »He in der Anfertigung von
anzerplatten zu übernehmen. Man hat dort nämlich l die AI
Iche bei dem siegreichen Lieferanten Schneider in Creusot zu best«
beabsichtigt dieselben vielmehr, gematt der herrschenden Wirfh-
haftspolttik, ebenso wie den gesummten übrigen Bedarf im Inland* ber-
ieft.
Auch in England hat die schwere Niederlage der Camtneirseli-o \
Mtttdplatte begr Lnftehen, stellenweise Aufregung verursacht, und es
rfttd bi [nunen laut geworden, welche die einstweilige Einstellung der
befindlichen Pan/.i auten verlangen, um eventuell Nickel-
Stahl- »bundpanzer bei denselben anwenden zu können.
[che BcU heineu vorschnell. Auf die Ergebnisse eines Schieß-
is gegen eine Platte jeder Art und rm eine* bestimmt» n Stärke mit
sentlichen — nur eiro liütz von verhältnismäßig kleinem
alib.r dürfen weitgehende allgemeine Folgerungen nicht gegründet werden.
Beschiel liier Platten mit I5cw Geschossen« die im
n, entspricht nicht den Verhältnissen des Gefechts, am
ßhts; dort wird artill
ein, Oh einzelne Treffer ans schweren G esc blitzen, iL h. solchen von
ier noch größerem Qaliber, die feindliche Panserwaiid firei durchschlagen und
dahinter ne Wirkung ausüben. Einen zuverlässigen Schluss
3mn€ abgehaltene Schießübungen ge-
n, und in den Vereinigten Btaaten würden solche Versuche •
stge Panzerplatten anzustellen sein, die in \ auf-
Igerweiae gar nicht in Frage gekommen zu sein schei!
Immerhin beanspruchen die bier besprochenen Versuche d!l foUf Auf-
samkeit und sorgfaltige h aller Ri u. welche Schiffe mit
biindpan/ i. deren baldige Ausführung dring-
lich ist, die Überlegenheit des Sc h n ei d ersehen Stahlpanzer
mi'hr des Nickel-Stahlpanzers bestätigen, so würd dinge Anfertigung
und Anwendung derselben in anderen seemächtigen Staaten mit allem Eifer
ii werden müssen, wenn man nicht in der 1 tarke der Pauset*
iter den Franzosen und Amerikanern zurückstehen will
il durch obiges Gutachten er'
• 1 Red,
M
Notizen,
Und ferner zeigt dieser Vorgan j er s^it in n «ta***
— ntlkhen Vervollkommnung
itnl l'Jl!
Chemie im Waffenwesen offen sieben und wi<
b praktisch verwertbare Fori dm rata*
[tadmchen Inieresöen hoch n aa
maßgebender Stelle auch immer in ai Weise ai wd«
Ober den Einfluss von Silicium auf die Eigenschaften von Stahl.
Nach einer Mitthcilnng ron B. A. Hadfield in „The Chemical
x,u, 188*« liflchem Jcmnw
R&dfield stallt ausführlich die gai mit kurzer Inhaltf-
angab<< der ade über diesen Gegenstand zusammen und
bespi i lirlichen Untersuchungen.
Leg i vnh Süieium und E an man erst in
erlangen. Dieselben führen gewöhnlich die Namen S
ftgel; letzteres Product enthält außer den beiden genannten El«
ngiUL Früher wurden diese Legierungen als wertlos b< db**
artlgee odei verbranntes Eisen). Die an Süieium
halten bis z* Uit siliciumbaltigen 1 wsl
ßehall rh Kohlenstoff aus, so enthält das Eisen q vm
% bis !'/,•/• '-~': a*KT ;nl1^ '"'* luir geringem Gehalt an «SV irift d<
an C so zurück, dass man durch Zusammenschmelz tiga
Siliciumeispns mit anderen Eisen den Koblenstoff^ehalt desselben *
herabsetzen kann.
Nachstehend folgen einige Analysenbefunde;
Anal.v*c von
Gehalt :t
1 "halt
an Ä«j
<i< llttlt
im Mu
itr.ipfiM
«unk kohle
oder )
tfa&ganelses t
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11 JM
14 oo
1
0*11
17*60
1 <w
rdienl vielleicht bemerkt in dass das fi
mäßig durch die ganze Masse Tertheüt vorgefunden ward-'
Notizen
57
Uendem ist ersichtlich, dass der Gehalt an C sowohl bo
r Form wie auch als Graphit abnimmt, wenn .SV zugeführt wird;
nun l süiciuinhaltigem Eisen einem anderen Ei
Achteren Flosa verleiht, Bo rnuss mau wohl annehmen, dass das 6i den
*n C in Graphit überfuhrt, welcher sich dann abscheidet und
flüssigeres, reineres Material zürn Besonders sei hei
w Legierungren frei VCAB Schwefel sind.
Früher wurde gewöhnlich angenommen* dass Bio Gehalt v..n 0"J
Stahl nocli ig sei, dass aber ein höh halt ent-
idlich wirke. t nicht gauz ri< ^
n Hadfield unten hervorgeht. Allerdings nimmt die 7
eines Stahles stark ah, wenn größere Mengen von Si und C gleii
_' in demselben vorhanden sind; dies ist aber keineswegs dei trt
Allein zuiuschraben, da. wie sp teigt wird bei l1 t
Gehalt an CJ ein süicit&mhaltiges Eisen, eine gute Zugfesti- sitzt
ld geschmiedet werden kann, wahrend bei demselben Kohlenstoffgehalt ein
ti nur geringe Zugfestigkeit besitzt, und auch nicht
det werd*
Da andere Forscher bei ähnlichen Legierungen zu anderen R*
klaubt Hadfield annehmen zu müssen, dass das 67 vielleicht
i Moditicatiouea im Stahl auftreten könn<
aen Falle Biegsamkeit und Schmiedbarkeit hervorrufe, im anderen ab
bindere.
Hadfield will jedoch keineswegs behaupten, das. >t«dle des C
im Stahl vertreten könne, da Si zum Härten nicht zu gebrauchen
Wirkung des Si auf Eisen war nun folgende:
I. A u f S c h m i e d e e i s e n i d e s s e n Gehalt an C — fctl
Wenn nur geringe Mengen Silicium bis 0*24* 0 im Eisen enthalten
mi, so schulte b dasselbe nicht gut, und Machte beim Hämmern.
dei an Silicium, u. zw. von 0*79 bis 5*53%, s>
th das Ei~ I bei hellgelber Glühhitze Bei noch höherem Grit..:
ii jedoch tieng das Eisen bei Gelbgluhhitze an tu krümmein, blieb such
Rothglühhitze mürbe, und war weder durch weitere Zufuhr van
"Oh
Bei den Bisensorteu mit hohem Siliciumgehalt ist die Härte geringer
denen mit geringem Siliciumgehalt; die ersteren haben mehr das
Lnssehen von G
dient hier bemerkt zu werden, dass die magnetischen Eigen-
Mch gleichbleibeil, ok viel «»der wenig Silicium in dem-
Iben vorhanden
Bei weit* hung der erhaltenen Pi »ich heraus,
Elasticit&t und die Dehnbarkeit d< >iark erhöht wird, wenn
r Si in dasselbe hineingebracht wird; jedoch nimmt dabei die Zu
erials in noch viel erli ;ih, iip d.*r behalt an
weit !' bis i m Es schein! ihaficfc prie beim
lt d C, eine plötzliche Änderung in den l
58
i z e n,
Materials hervoigerufen zu werden, wenn der G»«lialt an - nur n
ü Maße zunimmt. Der Bruch <1<t Proben n
war bei Eisen mit weniger als 9 idig, bei ifrtferte
r jedoch grobkristallinisch ; iL
nbte keinen Einfluss auf i rur des Eisens au - auf
die Hfirte und Biegsamkeit des Materials von Kinfluss N
Die Dehnbarkeit des aüiciumhaltigeu
j,,,,t (ja dasselbe rieb leicht su Draht ausziehen lä>- '-'ugfestir-
keil i RU dem Quadi auch konsrW
weder in Wasser noch in nl gahfirtel werden.
igte sich das Siliciumeisen
als gutes weiches I wahrte dieselbe aber länger als d d«fc
bedeutend weniger lange als harter stahl, wie ei zm B
nt wird.
Die Biegsamkeit der Proton mit bis zu 2m ite, m
konnten die EH -rebogen und gegen ein;
werden, ohne zu brechen; bei ^t<*igendem Gehalt a: ij \»
nfange d rial nachgebogen werden, brach
iliefilich war aber Oberhaupt nicht mehr zu sctxtai
Bei allen Proben, die 8i enthielten, konnte ein Zu3amtn*>nsck«tita
erreicht werden,
II. Auf Gus seisen
Wie man aus Verstehendem erwarten konnte» waren die n
gestellten Proben frei von Blasen {homycombn'*).
rhaltene Material nun hiedun h auch tfleiehmdßiger ausskki
wird dasselbe in der That aber verschlechtert, da n A»
Zufuhr von Silicium dir 7 und Zugfesl tls stark ab-
nimmt. Aueh hat man bemerkt, dass beim G
Silicium nach di q plötzlich »a\\ starkes Aufbra cb betnerihtf
machl i*8 voll von Blasen ist. Dieses Aufbrai
innt gewOhnlii wenn di<« äußeren Theile de
zu werden, und m'«rt erat auf, wenn die ganze Hasse fest wird.
m bemerkende Unannehmlichkeit ftlr den Gi
is.n, H »Cb nämlich noch v
liebes Ei
Vmn aussehen dei Bruches dieser Proben kann nur dasselbe gesagt
werden, was vorbei beim Schmiedeeisen bereits erwähnt wur
Indirectes Schieren der französischen Artillerie in festen Piltz»
instand his nun nur om-rtl,
Öffentlichkeit gedrungen sind,
^R Spornt* aux critiptes
f nehmen, dem Les»«r wi
in.
i in d*
N o t i
Behelfe für das iii &, JedeN
itafeln beigegeben, die eind für seh war f..
Ladung«!! bestimm! ist Diese beü enthalten die Terrain-Darstellung
K*0 ,oono im Bereiche dei und sind versehe
a) mit einem Liniennetze, welehee sich durch Ziehen von Parallelen and
von Minute zu Minute der Lvriinal-Eintheilung &i
m getheilten Kreise zum ablesen <i«'r Richtung, und
c) mit einer Sern- von Curven. welche die Auftreffpunkte der BchuSS-
in-n ii Elex) Elevationswinkel von l/t zu y§ Grad darstellen.
r Drehpunkt des Qeechtttzes ist auf den Tafeln durch eini
widert, tun welchen sieb ein nttchtUnea] bewegt, das an der rechten
eh dei - r Deviationen gestaltet ist, Curven und Bicbtiineal
sprechend <<.ti.*rt
Für ein bestimmtes Qelobject <nt nimmt man der I die
Üehtung, der Ourve die Elevatum und dem Richtlineal bung
Die Ermittlung des zu I nden Ol' • schiebt durch Beob-
chter. dem Blicke des Feind« s m glichst entgegen, eo placiert werden,
ass sie einen guten Überblick über das zu beherrschende IVrrain haben,
)iese Beobachter sind mit einem Winkel- Instrumente anagerüstet und mit
lein Artillerie-Cniiimandaiuen dar Svction *) telephonisch od h in
r*rhindung gesetzt. Letzterer ist in ahnlicher Art mit dem Artillerie
en der zugehörigen Porta und Übjeete in Relation gebracht.
Der Sect mmandant besitzt einen rhersiehtsplan. welcher ebeoAÜla
iit dem schon ermähnten Liniennetze adjustiert ist, und in welchem alle
-Emplacements, die Beobachtungspunkte mit den zu«
nmiing der Visuren nfithigen Fixpunkten, sowie di chungs/.
Werke im Bereiche der Section eingezeichm
l»i<- Artilleri—rommandanten der einzelnen Werke erhalten analoge, mit
Liii aitagest&l rsichtspläne, in denen die Wirkungssphären
Qaelnen Geschütze des betreffenden Werkes ersichtlich gemacht sind.
V 0 r g l D g b B i m Schieße Di lato \< constatiert den W
eichen die \ isur nach dem Ziele mit jener nach dem Fixpunk t« bildet und
ibt selben dem Artillerie-Commandanten der Section bekannt. Auf dessen
i.m wird nun durch die Einzeirhnung dar I
denen B m angegebenen Visnren, r initt,
Zielpunktes ermittelt und selbe darch Angab«' las Iian-
jenen Porta - Artillerie - Commandanten bekannt welche
[im ihr Feuer zu richten vermögen. Letzterer gibt die Lage den betreffenden
bOtzen bekannt, wc durch Anlegen dei Hichrlin«1
aftmnitlirhe Richtelemente direete abgelesen werden kennen, l>:<^ IVuer wird
,
M E& ergeben -ich Viereck« nur einet Habe um bOmm und einer Breit-
-eben Br» »rtes variiert Beispielsweise betragt selb« für
r> I i 'ii durfte dem In der österreichischen Artillerie eingeführten
ayone entsprechen
60
NoUieiL
Mit dieser Methode, welche durch eine eigene Ins _
wurden in Frankreich vor einigen Jahren bei eingehenden ^emicien &tot}
Eesultate erzielt
— . » v*f> <w2äIts7
■■.'■■ );.;*;- wfif'l A3 *g*tl9d
Vorrichtung hraft Verntadori dM Rücklaufes der Geschütze mit Be
-.;iM.:iir.'W ^ der Pülvergase*
,,., ,.„,.. 7 CRie»u lüg. 4 und 5 auf TaLA,}.*, *jr <:-m
Dem Werke ^L^rHUerie actmUe" von Gun eu
Apparat, der fcnr)&|ck^n/ des Geschützes mit Benützung der Pul
mindern soll
Diese vom Cavallerie - Capitän de Place erdachte Vorricht
durch das französische Marine, -&hiisteri um hei einem BQmm Fe]
Tersncht and sind dabei beachtenswerte Eesultate erzielt worden.
Neuererzeit r ist eine Ähnliche, auf demselben Prindp beruh
richtung einem Herrn Charles de tfottbeck auch in Deutschland j
worden. (D. B. £1 Kr. 53.856.)
Der Apparat nach de Pia c«1 besteht (siehe Fig, 4 a und b\
aus einer teUer$ra^pen, mit der coneaven S^ito gzgm die Gesrhflti
gerichteten, stahlbleiäernen Haube A ron %mm Stärke, die nach
cylindrisch verlängert ist und hier einen Durchmesser^ von 4öctn
Haube wird mittels der Bolzen £ au einem im warmen Zustand»
Geschützmündung aufgezogenen Spannringe S festgehalten. Eine central* I
lochung Z), im vorderen Theile der Haube, gestattet dem aus der
austretenden Geschosse, diese Durchtochung mit einem kleinen
/80mm Geschoss - Durchmesset
l — - — — — ; — — — — zu passieren.
\90mm Durchlochung der Haube/
Solange das Geschoss sich in der Bohrung bewegt, findet
Wicklung des Rückstoßes nach denselben Gesetzen statt, als wenn kern Af
yorhanden wäre; das Geschoss setzt nach dem Verlassen der Bohrung
Bewegung nach vorwärts fort und durchdringt die Öffnung in der
Anders jedoch mit den Pulvergasen, die nach dem Verlassen der BohrcuH
nach allen Seiten auszudehnen trachten. Der centrale Theil derselben f
ebenfalls durch die Öffnung in der Haube ins Freie, während die anderen <
durch die Haube aufgehalten und mit großer Geschwindigkeit nach rüc
reflectiert werden. Die Folge dieser fieaction besteht nun darin, daas die J
resp. das Geschütz im entgegengesetzten Sinne des Rückstoßes, nach
gedrückt wird, was in einer bemerkenswerten Verminderung der Boeüid
geschwindigkeit, somit des Rücklaufes selbst, zum Ausdrucke gelangt
Die Messungen der Rücklaufgeschwindigkeit mittels des Velocimeters i
Schert haben ergeben, dass der Rückstoß des Geschützes während MÜ
Rücklaufes eine Reihe von Schwingungen erfährt, die so schnell aufeinaai
folgen, dass sie als gleichzeitig wirkend angesehen werden können, t
Wechsel der Zu- und Abnahme der Rücklaufgeschwindigkeit ist der elasfiid
Reaction der Lafette zuzuschreiben.
: z h IL
81
ttionen al * man mittels des
immerhin die Rückläufig
.i hüten Appar&l, bi8 zu eil n Maximum zunimmt
lassen des Geschosses mu atritt. Di -.-
1*1 Oiw und wird nach 40 Tausend indem erreicht
kte mau par&l nennen i am
r Velocimeter, dass die RficUaufges* h
.nimmt, ihr Maximum erreicht, wenn das Gescboss die Bohrung \
id von nun an si& vermindert B nannten la<
uum ca. 3 45m und wurde iu w 10 Tau- einer
cund* erreicht. Die Rücklaufgeschwindigkeit betrug nicht mehr all
4u Tau unde und nach Verlassen •
der Bohr
Man konnte fen ng der An tan:
176m auf 481 was der Einwirkung1 der Gase ;«m Q
Jen während des Durch schrieben werden i
auch anzunehmen, rion sich nur
die Mantelflache des Oe umgebenden ?u'
r scheint.
Die durch die Bremse zu Bediennn
von unangenehmer Wirkni vielleicht durch
rückwärts sich verengenden Apparat, wodurch die Gase
die Mündui den, &u beheben. Ein
schirm, welch Schild dienen li m Biuter-
■
Diese Anordnung, für Sehn*
Porpedo«
zu bringen.
Böcklauf - gesparten Pald«
boe Anwendung i betrog im
dt dieser aber 0 lOm.
i Cb a r 1 e - dt N o ttbec k aus
lire D in M wird. Die
ein centrales Luch t% welch eö «choss den Dur* I
Loch sei >en ein n, uiu
das Korn b frei visieren zu tonnen. Durch kräftige Stege ß ist die
i ( ner Hülse A verbunden, IIb einen ?om adeu,
irallel lat a und n, Schlitz
in den die Na n werden
HL D n dann die Xase in die Erweiterung des s
in dar Richtung nach vorne mit dem Bohr D foat verbünd
\ "irkung dieser Vorrichtung ist die analoge wie M i« PI
miß denn Abstand von der Rohrmtndnttg und dtl
etigung müssen für jede Gattnng tob Feuerwaffe ütz oder Gcw
sonders dm nehe bestimmt werden. Hauptmann Patigh*
N o t i z e :
Schwedische Shrapnelversuch« •)„
In i Streben nach Verbesserung des Shrapnelschnssea
Feldkanon^ L 1881 hat die schwedische Artillerie vor einiger Zeit
Yerflimiio t Shrapnels nach der französischen Construction (Obus A m
au , lche von der Erwägung ausgiengen, dass in letzteren Ge;
die groute Anzahl von FGllkugeln enthalten ist. die überdies durch g
bereitete Anzahl von Ring-Sprengstücken noch weiter vermehrt wird. 1
nämlich das bisherige gusseiserne 8'4cm IJodenkummer-Slirapnel, 12
i;j*5wtm Hartbbvikugeln von 12*7 g Gewicht und 1,5 Stück 11
von 8*5# Gewicht, weiters ßO(/ Sprengladung besitzt, zeigen die Stabl-Sl
des schweizerischen Feldgeschützes vom gleichen Caliber und Geschoeni
nine um rund 40 Stück (182) höhere Zahl an l2*Bg schweren Fftli
weil eben im letzteren Falle ein größerer Raum zu ihrer Aufnahme verfüg:
Dem sofortigen Übergang© auf stählerne Shrapnelhülsen stellte dd
das Bedenken der nicht unbeträchtlichen Mehrkoston der letzteren «*
welche nicht allseits durch die 40%ige Vermehrung der Füllku^
kompensiert angesehen wurde. Gelegener kam aber das Bekannte
Construction des französischen Einheitsgeschosses der Feldgeschü
schritt man alsbald zu vergleichenden Schieß versuchen mit den
Bödeiikammer-Sbrapueis und solchen nach dem Typus „Obm t\
Letztere bestanden aus einer dünnen, aus einem Stück gezogenen
in deren Spitze die eiserne Sprengladungskammer, mit dem Mundloch 1
b'irbten Doppcküuder, befestigt war. Unterhalb der Kammer liegen ahw
11 Reihen Bleikugeln in 10 Reihen Eisenringen je zur Hälfte der Oll
versenkt. Über den Rand des Bodenspiegels wird schließlich die Stahlhüls
gepresst und das Führungsband eingerollt, in dieser Weise fasste d
Shrapnel 2Ü9 Stück l2Gmm Hartbleikugeln von 10*7$ Gewicht, 1'
theilbare Gusseisenringe und 89# Sprengladung.
Die erste Erprobung desselben fand zu Marma auf Distanzen to
1.800, 2.400 und 3.600m gegen je drei hintereinander stehende
1-5
von l*8m Höhe und 36m Länge statt. Auf den Entfernungen von —
ugdfl
%
ii Still
2.400
m standen die
50
Scheibenfelder auf — m
25
von einander entfernt
3.600
jede Wand in 60 Rottenstreifen getheilt.
Nachfolgende Tabelle zeigt die Trefferwirkung der alten ui
Shrapnels.
Aus nebenstehender Zusammenstellung lässt sich folgern, dass
der matten Treffer (angeschlagene und steckengebliebene) beim neuen
nicht unbeträchtlich höher war, als beim alten Modell, und zwar *
leichteren Füllkugeln und der kleinen Partikel der Eisenringe. Trotzdc
sich die Wirkung des ersteren jener des alten Shrapnels bedeutend t
*) Nach „Kongl. Krigtvtteatkaps- Akademien» Handlingar och tidtkrifl*
14* häftena 1890. ~
*) Die aber zu Demolierschüssen eine gewisse Anzahl von Creaylitg
in Reserve mitführen.
Notizen.
63
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N o l i i % n.
Beim Ehisehießen erhielt man noch auf 3.600m Distanz, mit Spr
weiten van mindestens 2ÖÖm, in obigem Ziele noch immer 27 Treffer
21 Ruttenstreifen, wobei selbst die kleineren Schrote eine genügend
BfUigskraff ^nvit'si-it. Als vveitärir V-nln-il der m-tn-n Shmpn^ls #nf4f
um 50% größere Sprengladung derselben, sowie ihr leichtes, bequemes j
fallen and die einfache Untersuchung der geladenen ShrapneJs be/
Da aber im Verlaufe des Versuches von 53 versclioss&nen Shnflt
des neuen Modells zwei im Rohre zersprangen, schritt mau zur zwecb
sprechenden Änderung des Angings-Modeüs. Über die bezüglichen Yemt
resultate ist bisher noch nicht öffentlich berichtet worden.
Hauptmann Holz im
Xylo) th.
i Hiezu Fig, 6 bU 11 auf Tftf, 5.)
Die mannigfachen Bestrebungen zur Erzeugung künstlicher Bann
von besonderen Qualitäten, haben vor etwa sechs Jahren auch zur
des sogenannten Steinholzes oder Xyloliths geführt, dessen Verwend i
zwecken aufgrund der bisherigen Erfahrungen und der in Deutschland!
erzielten prak tischen Erfolge, aus dem Stadium des Versuches in du fe 4
gedehnteren praktischen Verwertung tritt, da dasselbe für manche
wie z. B. FuOböden, Wandverkleidungen etc., ein besonders geeignete* Mal
abgibt, welches die Vorzüge des harten Holzes mit denen eines harten* *d
festen Steines vereinigt, ohne deren Nachtheile zu besitzen.
Was das Wesen dieses Baumateriales anbelangt» so ist dassclb* 1
Sägemehl und pulverisierten Mineralien erzeugt, welche unter seh! m
Drucke zu einer einzigen, äußerst zähen und festen Materie vereinigt
und sich weder im feuer noch im Wasser — auch nicht durch II
Kochen — tMBB,
Das Xylolith ist von hellgrauer Farbe, wird jedoch durch Zusate
entsprechenden Farbstoffen bei der Fabrikation auch gelb, roth oder schi
grau erzeugt und hat dann infolge der stets vorhandenen hellgrauen Fanktifl
das Aussehen von Marmor oder Granit. Unter der Lupe zeigen die
flächen ein durchaus gleichförmiges, sehr dichtes, körniges und sehn
Gefüge, Das speeifische Gewicht des Xyloliths beträgt 1*553, seine
— nach der Moss'schen Scala 6 bis 7 — liegt zwischen jener ist
spathes und Quarzes, doch lässt sich dasselbe wie hartes Holz hearb
also sägen, drechseln, schnitzen, fraisen, bohren u. s. w., desgleichen auch i
Holz polieren und anstreichen.
Die Festigkeit des Xyloliths wurde von der königlichen Prflfunpsto
für Baumaterialien in Berlin durch eingehende Versuche festgestellt,
ergaben, «las? das mehrfach genannte Baumaterial in wassersatten] Zur»L
die geringste Festigkeit besitzt und dass letztere durch ein Leinölfinri
bedeutend gesteigert werden kann. ...
N o t i i e n.
65
den hierüber veröffentlichten Daten entnehmen wir:
a) Z l ig traf ti prn
l Zustande d< iig 261kg
Borsattan Zustande dei Xyloliths ;
in der Luft . . . # . i
■vn mter Wasser . . . i>
Mit Leinölfirnis gesätr u
nach Entnahme aus dem Einiisbade .
li vorheriger Trocknung . . 11
stigkeit:
bei lufttrockenem Zustand . , . 8644»
wassersatt , . .........
ausgefroren an der Luft . . . , . 7:
auagefroren unter Wasser ......
Mit Leinfdfirnis - u. zw.:
h Entnahme ans dem Firnisbade S&bkg
nach vorheriger Trocknung
trueh- (Biegungs-
hftl 4:;
wassersatt 4 l
Das Xylolith erreicht daher die Druckfestigkeit des Granits» wähl
nach der Beschaffenheit (ob wassersatt, lufttrocken oder
Hit Firnis gesättigt), jene des Granits um das 4- bis 7- fache übertrifft.
Die gr ^eraufnahme des Xylolithi, nach 9 Tagen, betragt 4 '
dei Gewichtes. (Höh nimmt bekanntlich, je nach der Gattung desselben,
des eigenen Gewichtes an Wasser in sich auf.)
Zur Untersuchung der Wetterbestandigkeit wurden sechs kleine Proben
lieses Materiales
1. im Wassorbade allmählich bis auf Siedehitze gebracht, einige /
auf mperatur erhalten und durch Einwerfen in kaltes Wasser pl«U/i
ekühlt:
tnde mit 15% Kochsalzlösung gekocht und in dieser l
plOtelicb abgekühlt; das Wasser blieb hiebei vollkommen klar;
ine halle' Stunde mit 5°/0 Natronlauge gekocht;
eine hall in derselben Lösung unter Zusatz von 1% Scbwefel-
ammonium gekocht;
eine halbe Stunde mit einer 2U n Eisenvitriol. 2% Kupfervitriol nnd
Kochsalz haltenden Löeung geklebt Die Probestücke blieben bei diesen
vollkommen intact, ohne einen Gewichtsverlust und ohne eine
rtnderung zu erleiden. Ebenso blieb ein während einer Stunde im
i Topfe gekochtes, im gespannten Wasserdampf e frei aufgehängtes
>lattenstflck unverändert;
wurden ferner eecha andere Bruchstucke auf !b stunden in
ure und ? hO Stunden in 3u/0 Salzsäure gelegt. \>
ben auch hierbei in Lact; der Gewichtsverlust ergab sich auf 2*3%»
Miss der 8 füge nicht wahrzunehmen;
F. durch weitere vierstündige Behandlung der Bruchstücke dieses Materials
•säure im Dampfbad- eotetaod em«» waae
II
Notizen.
Welch* rniT 114*-
ptoi bl erkennen Ua8-
Die Versuch« rden biei
bezeichnet.
hüfa Ermittelung der i gkoit de*
fOfl der. königlichen Prül ou zu Berlin zwei I'
' Breite und 3rm Dicke, auf drei Stunden der I
flamme durch aiiim Bunsensclon Brenner gige
L2'ß X IS = 150m ohne Entzug ier Anaht ig ra
tlen. Die Platten blieben in t kohlten jedoch an den von d*r Hamm»
direct getroffenen Th>ihn ohne die Glut auf d
xu übertrafen. Es wurden ferner drei Würfel von 7'lcwi Höhe inut
in der Heizungskammer eines Trockenofens im Steinkohle nfi
ohne in Brand zu gerathen. Obgleich die Würfel durch die genannt* BV
ans|»ruchung rothglühend waren, trat eine Aufgabe des Zusammenhanget dir
Proben nicht ein; dieselben konnten vielmehr vollkommen zusammonhAngfiiii
ta Feuerung entfernt, fremden und zeigten hiebei nur eino kickt* Ab*
hruckeluni; «ler Würfelkanten durch Verkohlung, sowie die Mftgb
Zerscl [er Würfel mit einem 2kg Hammer. Hiebei ergab
dass die \uiii 'iiil;i< dien der Würfel mit dem Fingernagel abgekratzt
konnten, während sich die Würfel im Innern erheb nicht »V-
kratzbar zeigten.
Das Xylolith zeigt rieft daher als ein üb« terfeetea
Mal
Besonders hervorheben wollen wir noch einige Kuren schallen 4»
nannten Material?*, weiche dasselbe als Fußbodenbela hiVtv»*rrt
totalen lassen. Das Xylolith ist absolut unempfindlich gegen di« Ein*
Wirkung des Holweh wammes und unterliegt nur einer ganz minimalen Ab-
nützung, die erst nach Jahren an den Kanten wahrnehmbar I uÜIkhUs
aus Xylolith ist nicht kalter als ein solcher aus hartem 11 is Gwkm
auf demselben verursacht kein größeres t hölzernem Fußboden:
-ehr leicht rein zu halten und eignet sich für Krankcn-
bfru 1 Privatgebäuden für Kuchen, Badezimmer. Stallungen und andtf*
fiäume, welche einer andauernden Feuchtigkeit ausgesetzt sind, in denen alf»
ein Bohfmfeoden leicht in Fäulnis übergehen könnte und wo ein Sterin!
xu glatt oder zu kalt sein wurde.
Xylolith -Futibödeu erhalten entweder eine hölaeme
läge.
Im ersteren Falle werden Platten von mindesten
auf einen hölzernen Blindboden oder ein holzen
mit Schrauben befestigt. Der Blindboden wir unbehob«
erzeugt, die nicht dicht g rden oder es * h eine alte, itrbnil
Djelung als den, wozu man diese)
braucht h dadurch, dass man
mit fcrocl ude oder Pa] während man bei dan grOteva •
Vertiefungen Holzstücke anfle§ iwn
1 zur Wand od egt werde]
hÄltniasen verlegt man die Platt« aneinander und tragt h**im
I
67
im die J
fi geschmeidigen Kitt auf, r>i« Kanfan werden n
auf ca. zwei Drittel dar Hat! wa 2mm breit al
i beim ZmamtnenstoAen der Platten in« ca. i Kitt-
Siehe Taf. 5, Pig
Kitt wird aus Quark, Kalk und QtianpnlYer Eusaxnn
erhält bei farbigen Platten no< Zusatz von entsprechenden Erdfarben.
Bei feucht ii wird die Verlegung dei Xyloiithplatten mit
'heu, in welche afa] Kitt aus Firnissatz. K
und Bleiweiß mOglichl n ist. An den Wanden ist eine 1»
Page frei in laaeen, um die Sesselleisten auf det
»nageln zu können.
1»!' vlolith platten auf dem Unter!»
•1« i ner Schrauben oder mithilfe voi, hiesra erzeugten
zinkten, dreikantigen Drahtstiften tan Kopfe, Di »Vir die
r Nägel werden in die Xvlolithplatten gebohrt* u. zw. für er-
cä, Imm weiter Krhaftdurchmesser der Schrauben, für letztere um
m kleinei als die Nagelstärke. Sollen die Kopfe versenkt werden, so mül
iie Locher noch auf entsprechende Tiefe erweitert werden. Zum Schlüsse empfiehlt
Nagellöcher mit dem früher erwähnten Firniskitte zu verstreichen-
Heu Blindbodens genügt auch ein Latten)
tler die Anordnung von Polsterholzern <Fig. 8). Es Lei jedoch dam
chten. dass dl*' Xvlolithplatten eine der freien Spannweite und 4er
tanthmenden Belastung entsprechende Dicke erhalten. Für tfam immer
«♦uügen 13 bis 14mm starke Platten bei einer Lattenwei
tragen 19 bis 20mm starke Platten bei einer Lattenwefte ron 50cm, Für
kere Belastungen ist die Plattenstarke rechnungsmäßig zu bestimmen. \\
die zulässige Biegungs-Beanspruchung mit 10kg pro Quadratcentimeter an-
renommen werden kann.
Eine andere Art der Herstellung von XUolithfuBboden ist d nig
phalt oder Cementi rjf einem Siegel »npflaster,
rituell auf Monier wozu jedoch nur Platten von mindestens 16 Ms
anzuwenden sind. Bei der die
hatten vorerst mit einem Anstriche ?on Asphalt^ *\.i
ementmortel an Xvlolith nicht hafr darf nur -i
icht I werden und sind dazu su fcen vorher
»inen. An feuchten Platten haftet das Asphi meiir-
38 i Theil Portlandcement und 2 Theilen r
Ihn hn Hatten können, bei höchster te mit
charf t werden, dagegen sind gr-Alton» PI
Fugen anzubringen. \ tgnng
r M ■ rtferueii. WOrairi die Fügen durch den Firniskitt
den. Die belegten Flachen döi
aden - werden
Cementmorte] i^t dii zum Ver*
der XylolHhplatten b für Fahrbahnen^ Dmhftlirtai« Knicken,
ilung f. Die hi ndetiden Platten «ind mind
betten 89 g und km
17*
i z e n.
I
Als tJotarboden eig&et sich am besten ein Ziegelptiast.
In, u. zw. für Fahrbahnen al* siebende» in andereo
rnl1. ter in Sand verlegt, dii
Auch auf Cementbeton, Monier- und Sandstein platten Asphalt Verlegung
[Tnterboden uiuss jedoch ror der Aufbi dee
und dar Xylolifhpl&tten gut abtrocknen. (Mpeunterbod
nieM bei
Zur Verwendung wird ein mittelhartes Asphaltpech vcr
bei der Brwfinnw id trockener Band und trockene Sägpesp&ne unter
m rmrühren beigemengt werden. Als ungefähres M :
verli. h große Raumtheile der drei Material
jedoch kann man die relative Menge phaltpecha vermehren oder
mindern, je nachdem, oh eine dflnn
vrerdei daher eine geschmeidig beig*m«
Ffir die Verlegung: auf Ziegelpflaster genügt meist ein«
diel ■, wahrend man bei Betonunterl oe 12 bfi
rke Schichi auftragen mnee. Die Platten müssen auf der Asphalt*
- r, am besten ein wenig angewärmt wet
Vm iür mögliche kleine Größenunterschiede der PL m ?1
q Ausgleich zu finden, ist es rathsam, von in 1 bie
offen zu lassen. Diese werden verkittet, em man etwaige 1
teilen an dem Kanten behobelt bat.
Für Durchfahrten, Brücken, Stallun^n etc, sind 25 bis 26mm
ii kh verwenden.
Xylolith eignet sich auch zur Bekleidung von Wänden, die» aum w
Feuchtigkeit oder vor dem Stoße ven schweren Gegenstanden schür
rii um Kiegelwfinden eine gröüere Widerstandskraft gi
Witterung zu verleihen.
Bei feuchten Wänden im Innern der Gebäude werden di<
9 auf ein i % dabei müssen die Platt«
seite mit einem Anstriche von nicht riechendem Asphaltpech n w*rdn.
im Bekleidung von Wänden zum Schutze gegen
i rauht werden, welche in die Wand
Dk Platten können hieru mit Falzen versehen und die Fugen mit ein*»»
und Quarzmehl bestehenden Kitte gedichtet werden.
Die an dar Anj te angebrachten Platten sind i
Zeit mit einem Firnisanstriche zu versehen.
Für Wandbekleidongen verwendet man in der Regel 1 m der
ii Im1 und in der Stärke von 13 bis 14w
lolithplatten nach rum Bei i. Hi«i
die Platten auf Blindstufen durch Nägel oder Schrauben
i»g werden bei alt fen zuerst die Run
schnitten und durch Kehlleisteu aus rwf
die Platten in dar bekannten Weise angebre Leu
Die Belegn&g ran Bandetainetnfen in ihrem mittler
i der leicht« audhaltung. l>ie ^eechteht
mitt» \iw\ Schrauben,
Notizen.
69
25 bis Stimm starke Platten tonnen auch dir rne
Stiegen verwendet werden.
Die Bekleidung von FahxstuhlscMchten mit Xybdithplattun bietet den
fortheil, das« dieselbe ein entstandenes Schadenfeuer Bläht in enden Stock-
werk^ torr leitet.
Für Dachemdeekungen bildet das Xylolitli ein liberm. tos und
euersicheres Material.
Die Xylolithplatten werden von der 5et» eben Steinholzfabrik «deren
tretung in Wien: A. Zboril, markt Nr, Um in u
ugt, a, zw. von 7 bis 8mm aufwärts — mit —
m einer Stärke von 16 Vk SAmm stets auf einer Seite poliert: di$
erzeugten Platten sind quadratisch mit einer Beitenl£nge teil
J33 Oder 250mm. Dünnere als die obgenannten ich wachsten Platten, u, zw
eq 3mm Dicke, desgleichen auch Platten von eiuer größeren Dicke als 26mm
werden nur über besonderes Verlangen erzeugt. Die grollten von der Fabrik
ieferbaren Platten sind l.S60*Hn lang und l.OOömm bi
Der Preis der Xylolithplatten ist leider noch ziemlich bedeutend und
bt einer allgemeinen Anwendung im Wegf. Es kostet z. B. in Wien ein«
te von Im1 Größe, bei einer Dicke von 7 bis 8mm 2 fl. 40 kr,* dag» l
?5 bis 26mm stark 5 fl.
Trotzdem wird auch h m die Anwendung des Xybdith an geeign---
Stelle einem jeden grelleren Baue zum VorÜ) eichen f).
Oberlieutenant Julius Mandl.
Kleine Notizen.
Decken verputz ohne Verrohrung oder Verlattung. im Bereiche der
»IHreetion in Gorazda wurde zur Abhaltung der Feuchtigkeit vou einem Kranken-
aoier, die nasse Wand vom Mörtel gereinigt, dann dieselbe mit heiltcm Theerlack
Theer und 1 Theil boenieehei lUumharz) gestrichen und auf diesen Anal
euert der gewöhnliche Mörtelverputz aufgetragen. Da letzteren
J&sste den Versuch, Brettstücke mit diesen Theerlack zu streichen und zu
auch gelang
Diese mit Mortelverputz versehenen Brettstücke wurden in t<
m Sonnenschein ausgesetzt, um die Haltbarkeit des bei großer Wäi
enden Theerlackes unter verschiedenen Temperaturen zu erproben. Wird
hoch, wie im heißen Sommer, tu halt der Verpatz n i
In einer Wagnerwerkstatt r. aem Holxcementdach*
eckt war, eleo durch Erde genügend gegen Sonnenstrahlen Schutz hatte,
olgender Versuch gemacht.
an der Ui der Dachsparren anzubringenden Bi reit
und vor dem Annageln n
und »ine sehr glatte, glänzende Oberfliche bild nach gen
•) Näheres hierüber in den ignngeu N
ag8-8Ution für Baumaterialien4 in I m 21 Ml
Mai 1890, „Baugewerh
rbezeitun mer
■- ' ' - '- -T [889 ■ |
70
Notizen
imlung mn MB mit g^,
rerputz i <1-t letztere mehrmals zu verreiben war, da
is.se sich mehr in dem I
r und Win r, u zw
h durch /engen kann,
misslang ein Deckenverputz, zu welchem dAngel *»q
harz (Terpentin) nur Colonhonintn (eigentlich Harz _
wurde, las bekantitllcb nur den Rückstand bei der Destillation
bildet Der Putz fiel in großen Flächen ab. Weitere Erfahrun
getbeilt werden.
Du günstige Ankleben de« Putzes auf Holz beim Gebrauch
Anstriches, wurde hier benütst, um in Ha rackeo räumen, die (nach 8parren w& 1
kalken) venehalt, rertaftet and verputzt waren, aber — »ehr störend fürdi*J
Bnndträme und Ut üese Höher und die Vei
mit dem Theerlack- Anstrich zu versehen und zu verputzen, ü
«laiin noch zu bemalen, was einen sehr günstigen Eindruck hervorruft*
Holzstämbm in Bäumen kann man in dieser Art leicht d<
ManerpfeOem geben. Anstatt sie jedoch directe allseitig mit Theei
1 • i lern Boise alle Luft benimmt, wird es zweckmäßiger sein, lie mitlnl
genagelten Latten zu verschalen, die Verschalung mit einem
heu und daran! dien Verputz anzubringen
dem Holzsttndcr die sTwUnsöhte ¥erdeoknng zu geben, damit der fanftfl
entsprechende Hohen- und Br. ise. 8elbetü
sind dann auch leichte architektonische Glieder an der Basis und
zubringen. Gleichseitig können diese Stander mit ihren Hohlräuiuen
benutzt werden,
Es mttsste ßicS meiner Ansicht nach lohneu* ein
von Stallungen zu machen, in denen der Bohrpnti nach Jahren in gr<
alifällt, n. zw, mit gewöhnlichem und Cem entm orte 1- Verputz. Lei
ans dem Grunde, weil sich der Verputz sehr dllnn anbringen l
Material erfordert . und man sich also des Cements statt
bedienen kann, welch' letzterer im Verputz vom Ammoniak zu 1
kraft verli'ii WSS beim Cement nicht der Fall ist,
Parallel damit könnte ein Theil der Stalldecke mit Theerlack g*
dann verrohrt, nach dem Streichen des Lvohres mit demselben Lack um
Putzgattungen versehen werden. Da würde der Putz nicht nur einen
Rohre, sondern durch den Theerlack auch an den Brettern finden und der 1
die Nu gel könnten, weil mit Timerlack gestrichen, ni<
Bretter vom Stalldunst nicht feucht werden, wodurch deren Bewegung
auch auf den Verputz übertragen, aufhören oder sich auf viel klei
reduzieren müssten
Hervorgehoben sei noch, dsss der Theerlack auch auf der Luftziegelwurf
halt, somit ein willkommenes Mittel ist, Kalkmörtelverputz auch an Leb
festzuhalten. Bekanntlich fällt derselbe leicht von diesen ah, wie je
Bosnien zuweilen erfahren musstc, wenn man es verabsäumt, die Lehm
schmalsn Bindern gleich bei der Erzeugung zu sandeln, Der Sand k
getrockneten Ziegel fest und bindet sich mit dem Kalkmörtel vorzüg
zahlreichen Bauten im Directionshereiche Gorazdas constatiert werden
die Handlung, so knnn man sich gut nur mehr mit dem Th<
öder man Ist gezwungen, suf den zweckmäßigen Kalkmörtelverputz zn
■■li> Wand mit. der n seht heiligen und hässüchen Lehmschmiere zu
Theerlack bietet auch den V ortheil, ein kaum fertiget!, nuch in den M |
Haus sofort zu beziehen, wenn man die Innenwände mit Theerlack
verputzt und der nur außen unverputzten Mauer Gelegenbi nach.
Richtung auszutrocknen Die kolossalen Dimensionen der Betoninaa
Parti ßcat. innen werden diese« oder ähnlich-' Hilfsmittel kau
(Herr Hauptmann Hüttl des Oicniestabes hat in dieser ^
Masse zur Anwendung gebracht)
Notizen.
71
Continuierliche Controle des Wasserstandes in Cisternen. Zahlreich
ad dh Allagen von Cisternen in Befestigt» ad Unter-
en wusserarti - nnd voi wirtschaftliche Ge-
ug mi Est nur spärlichen I n d
Sollen die W nd nach der gebOrttc]
au» n«_r finden, dann ist eine bcal rauf dei Wasserstandes
nh'Hirh. waa meist unbequem und ige nicht
leicht ausführbar ist, daher gerne unter! i, Die Messungen sollen fei
nach jedem Reeren oder jeder ander! Füllung der C vcu-
mit Tragthier-Transporten) med) werden, um Über den Erfolg
lieh Klarheit zu verschaffen oder eine eventuell nothwendige Conti
n /u kennen.
Jhis Ideal einer Mess Vorrichtung besieht wohl darin, wenn «i. r jewej
stand der Cisterne jeden Augenblick in einem Locals der Unterkunft ab-
elesen werden kann, was eine sorgfaltige Beobachtung der Wusserbewegung durch
eine dienBtthni raOnliohkeit gestattet und neben
der Controle des Wasser agen
ober den durch Verdunstung, maogelh
iuisjkeit der Wände möglich macht
Eii tesser, der dienen Ansprüchen genagt,
ijstiert wenngleicb er noch keine V
militärischen I ;efunden bat, aber scann bei
reu industriellen Etablissement« angewendet wird
ich wird derselbe in Mähr -Ost rau leitaal der ] ^^ }p
linands-Nordbaha (B arg« Inspe ctorat) gebraucht
Di< Lndameasef [Hydroa zeugt
lie Maschinenfabrik J Losen hausen in Düsseldorf-
iraben '
Derselbe dient dazu, um den Hohenstand
Fässer und anderen FlU D von einem belieb i
jus beobachten und controlieren zu können, glcieh-
in Reservoiren, Bottichen, Wannen, Becken,
neu, Brunnen, Gruben, Tonnen. Infen etc-
nelt seien. Der Waeaerstandsieesei kann inr
des Höhenstunde* von kaltem und warmem
Zuckersaft, Bier, Wein, Th ferner
r Anzeige des Tiefgangei von Schüfen verwendet werden
Die Einrichtung de« Hydrometers beruht auf dem
annten Naturgesetze, daae in ein oformigen
"iße. welche* offenen §
tan cht wird, die Luft comprim L, u, zw umsomehr, je tiefer das Gefall
Taucht wird Es entsteht also in der Glocke eine Spannuni:, welche der H
tasaule über der Glocke entspricht, und e? kann durch diese Spannung
dem Falle, als man den Hohlraum in der Glocke durch ein Rohr mit einer esst«
Vorrichtung in Verbind rt, eine Flüssigkeitasaule von gb
wirbt erhalten werden Taucht man nun dU Glocke bif eftf den
Behälters, so entspricht die in der Glocke entstehende Spannung der
en Hohe der im Behälter behndlo-hen Flüssigkeit ; also die Spannuni:
Luft, wenn dieee in ent sprechender Weise gemeinen wird, die B
rf im Behälter an
i Hydrometer i^t >sie folgt eingerichtet: Er besteht aus einer Glocke A
h Glas, Thon, Blei etc.), welche auf den Boden des BebJQl
Der mit Luff ausgefüllte Hohlraum der Glocke wird durch ein
u B von Kupfer oder Messing mit einer Arne ige Vorrichtung (Mann«
in Verbindung gebracht, auf de rblatt die Hohe der Flüssigkeit
wird und welcher so empfindlieh eingerichtet ist, dass
ge Sehwankungen in der Flüssigkeitshöhe sogleich angezeigt werden. Da die
i der Anzeige Vorrichtung nur spannte Luft Vi,r fti -o ist der
Ipparet w*der der Einwirkun ausgesetzt, bedarf also
72
Notizen.
Met«
sowenig können rden, (
e im Lnnern mit dei it nicht in J.-ru
Dh htung mit einem DnTfhinOfltCT von II > 18c
Mi 4<> II SAhe and 11
50 kr., endlich das ungeiöthete Kunferrohr von 9 irdubc
r>o kr. bii l fl
Das Rohr von 3mm Stärke ist für Lungen bis ndbar, bei frAßcren
L&ngen sind 4mm dicke Rohre vorzuziehen, Mithili
neige Vorrichtung an jedem beliebigen Orte, eatfeari von dem Flüssigkeit^
dessen Flüssigkeitsinhalt controliert werden soll, angebracht ihcr »a* t
Wasserstand von unten liegenden Cis tarnen oder am Dachboden b< n Grfata
jeden Moment verzeichnet zu werden vermag.
Der Stand der Flüssigkeit kann natürlich auch ;j* an tm»frr*r-r.
Orten angezeigt werden. In diesem Falle genügt ei . w*Ub«t
ans mehrere Rohre abgezweigt werden können» woa
4 Abzweigungen um den Preis von l fl. HO kr bis 2 fl. 70 kr
Alb J t est and t heile des Hydrometers werden in vollkommen fei
geliefert, r in wenigen Minut. n aufgestellt werden kann,
weder zu löthen gibt, noch sonst ein Kitt o dgl gebraucht wird.
Für die Bestellung ist es nfithit:, dli innere Höhe des Behälters
nothwem Rohres anzugeben. Die Kosten der Anlagt
obigem auf e*. 60 fl. belaufen, daher bei riaternen von etwa 6 iiniiii
ca. 3—4% der Baukosten betragen
flbM
Neuer Taschencompass, System Paschwitz ' .
ist mit einem drehbaren Glasdeck ^1 \
dessen Spitz»» durch Drohen des Deckels auf jeden beliebig
cht et und sodann dl
>i™i**
autln»
enonuter Cmfm*
dt 12t
irek
1H-
chens B festgestellt werden k
Vo rri cht ung w i r d d i e j e w eiligi
den Pfeil markiert und festgehalt
Übertragung der Comjn % auf
Terrain in hohem Grade erle
Für den Gebrauch in Deutet bland i.
Abweichung der Magnetnadel -'.unk
jj einen im Gehäuse eingravierten Pfeil G mark
für die Verwendung in fernen Land.
die magnetische Declination eine and«
(»gebracht, wel
chena D auf die jeweilige Declination \
und IV werden kann
Dos Knöpfchen F dient zum Anr.
Magnetnadel, bevor der
gesteckt wird,
lein Gebrau« ' oseee wtri
^bweichungü - Wink«
tungslinie von
eines Wink« ltnwi-|<
durch Drehen des < I
Pfeiles A auf diesen Wiiil
kann das Richten des Pf
erfolj ED man die bta der Magnetnadel 1
beziehentlich auf r C, einspielen liisst und
richtet und feststellt.
lirt die Richtung eines Obj«Ttt? h1-
richtung wieder aufgesucht werden, so lässt man die Magnetnadel auf '
< Fr uii w. Flieh« ili In RoicnticliD bot MQueAeii, Erfinder d« T> lernet« n
ni <\f» onrMu.rnnft'ComfHua«»
Notizen.
73
nMiiark- hentlich C, einspielen, worauf sodann der Pfeil A die ge
ng anzeigt
hreibung dürfte «u entnehmen sein, dass vorbeschrieV
ompass erhebliche d gegenüber den bisherigen Tasche n com passen
esitzt und daher aut MaiBeheo, mkten u. s, w, mehr leistet, als die
/ten Instrum« h für militärische Zwecke wird sieh derselbe
ehieh m die Einführung der nenen Waffen eine Erweiterung des Kar-
hatte nnd für Truppenbewegungen häufig gedecktes Terrain ab-
n oder die Dunkelheit der Nacht benutzt werden muss.
Imschenetzkrs elektrische Batterie. Das Element dieser Bat*
elit tn paraünierten hölzernen Kittchen von 25cm Längt», ibetn Breite und
18«rt Hohe, welches innen mit In ausgelt _ in l'arafin getaucht
Durch sieben poröse Scheidewände, die mit der Langseite des Kautel*
lei laufen, wird oaj Innere desselben in acht Abtheil ung ilt, in welchen
£tnk- und Graphit'" Elektroden angebracht sind. Zum Eingießen der Flüssigkeit
lind an den Enden des Elementes enge Kammern angebracht, welche mittels Öffnungen
enden Zeilen communieier zum Zink Glaubersalz (?)-Lo$ung.
*un Graphit Chroms&ure gelangt. Im Fall« dei übergießen« fließt die Lösung nicht
ber den Rand, sondern durch besondere Öffnungen entweder in das folgende Element
ler in eine Flasche unter der Batterie. Zur vollen Entleerung Üeatfl t» hindere
Ihne am Boden efnet jeden Elementes.
Die Graphit-Elektroden sind das Bemerkenswerteste an dem Element
estehen au& einer Mischung von Graphit mit rarahn, welche in heißem Zustande
of ein Iffetallsiel -r wird, das gleich!' Leiter vorstellt. Derlei Elek-
sind sehr dünn, leicht und nicht porös, sodass die Fltts
le durchsickern, zu den Metallsieben gelangen und diese säuern kann. Alle Graphit*
nd alle Zink-Elektroden werden um wodurch der innere Wider*
stand möglichst vermindert wird und kaum 084 Ohms beträgt, während die
rregende Kraft 2*15 Volts betragt, also ebenso groß ist, wie in Accu-
molatoreu
Imschenetikf» Element gibt einen außerordentlich constur Nach
nenen fiel der Strom während 20 Stunden bei 8% Ampei Volte,
~n dieser Beziehung übertrifft dasselbe sogar das DanieFsche Element. Ist das
nicht in Thatigkeit, so findet keine Auflosung von Zink statt (nach Meinung
Inders soll dies sogar auch während d^i Thatigkeit des Elementes nicht
geschehen), die Flüssigkeiten difundieren nicht und können sich nicht mischen, so-
das« das Element sehr lange Zeit geladen bleiben kann, ohne seine Energie ans-
ehen. Auch ist die Ausnutzung dea aetiven Materials der Flüssigkeiten weit toII-
r als in anderen Elementen,
Die Elemente werden zu einer Batterie in Gestalt einer beiläufig mannshohen
ifachen Etagere von vier Abtheilungen vereinigt Auf die oberste werden zwei
chu tue mit Glaut rang und eine rothe mit Cbrom-
saur- drei flbrigen Abtheilungen kommen je acht Elemente und outet die
unterste wird in einen Kasten die Flasche gestellt, weicht* die Flüssigk«
Jnimint Aus den Schüsseln gelangen dii -.» iten
li Rohren und Trichtern nach und nach in die 1 und zuletzt in
asche. Was als Zeichen der vollkommenen Füllung anzusehen i
QlÜhüclitlainpen von je 16 Kerzen Lichtstü
rohei Sil Elemente eingeschaltet waren; die drei übrigen Elemente wurden in
ilten, im nc in der Folge einzuschalten^ wenn die von der Batterie
i. ji Zeitweise wurde auch vollkommen bei;
litlarope g
vorzüglich für den Haugebrajicb bestim,
ie Preisfrage sein ch Das Tüeuerste ist die Chromelare, welche bei Drog
tu Kilogramm i kostet I u« izki behauptet je
einem angemessenen Verfahren der Preis auf * * h
kann hei entsprechender Behandlung ein-
hlfeOung erzielt wül B.
M
• t izen.
Mehrfache Resonanz der elektrischen Wellenschwingungen, in Er
Unsuug einer in dieser Zeitschrift erschienenen Notii ober die Hertz'sch
■■o-dgenden das Kesu. miWisChen von and
i ilt.
Di« •-[KH'iiemftchenden Versuche von Hertz über elektri hwingungea
: gewiai in rieben Laboratorien wiederholt worden
Eduard Sara 8 in und Lucien d e la Kive haben*) bei
hei" m bekannten Physiker Cornu der frani Akademi
Wiss« oonmtenl bachtung gemacht,
i den K\\» rimenten von Eiert 2 nimmt jen<
welches mit hüte zweier» in derselben Verticaiebf
brachten Messingbleche, au welche in norm »ler Ei cht ui
rülleh - Kupferdrähte befestigt waren, dii nd Welkt«
von in diesem Leiter [ndueierten elektrischen Wellen und dano»
.i ^ott¥»&üiktingBgetehwindi^keit der Elektricität nachn
Du in den Platten und Drähten durch einen Inducl ftabu*
korff erregte Wellenbewegung muse »ich nämlich in den Drahten Li- an
UolieTtefl Stade fortpäanxei] und von dort reflerliert wefd
Die reflektierte Welle durch Interferenz mit den dir«
-dien, welche durch gleich weit von einander abstehend- laltf
i.nt sind
Die« wurde mittels eines, aufgrund der Rechnung Harmonie
eunatiuierten, uainlidi einen Durchmesser von 0'7n«i besitzenden, an
offenen Kreisbogen« aus Kupferdraht - K < nannt — insoferne
als let f wischen den parallelen Drähten und normal zu ih
den durch Rechnui Iten Stellen für Knotenpunkte, die :*m
entfernt an den, den Weil« entsprechenden Stelle!
an leiner Lücke die stärksten Funken zeigte 3j.
Sobald nun die eingangs genannten zwei Experimentatoren zu dem Verweb*
u Resonator mit anderem als dem erwähnten Durehmesser v
hielten sie auch ;tndere, nach ihrer Meinung mit den Resultaten von He
ijn Widerspruche stehende, sondern sie in gewisser Kiehtung ergänzend? Ergebsü*.
r welche der Wortlaut des Berichtes folgen mQg
„Bei der eben beschriebenen Versuchsanordnung nach Hertz gibt d«
die Läng" der Welle des ersten Leiters (Messingblech und ,, ibtf
vor allem gibt er die Länge der Welle, die ihm eigen ist,**
„Nimmt man Resonatoren von 050 oder 0"35« Durchmesser nstattot
man nicht mehr die früheren Knotenpunkte im gestreckten Drahte» sondern einander
mehr genäherte. *
„Man sieht also, das« sich durch die Funken des Resonators nicht
des ersten Leiters, sondern eine ganz andere ergibt, die dem Resonator durch In-
duktion eigenthümlich ist "
erzielte man bei l'8mra dicken, 106m langen Kupfer drahten ui
dratischen, ASem von einander entfernten Messingplatten von 20cm Si :e dbJ
mit einem Ruhmkorff von 5öo» Länge mittels eines Resonators von 0 35w Durvb-
Bietser, eine mittlere Distanz der Knotenpunkte von 147m, mittels eines Resonators
von O'fiOm eine solche von l'89ro. Dabei ist die Entfernung des ersten Knoten-
punktes vom isolierten Ende des gestreckten Drahtes kleiner, als das Vieri
Wellenlänge, wie dies auch bei der Reflexion eines Tones in offener Rohr»- st;
„Diese Distanz ist ungefähr der Hälfte des Resonatorunifanges gleich, a. iw. ;
Distanz de§ ersten Halber Kmoüai
Knoteu» rtnfmnf.-
beim Resonator w>u Qc&fm 0 HOm Bta
0 7- 0 78«»
- „ 0-75m . 1 J4iw Tl7m,
M Steh« 1* Hell, Jahrgang tSSS der „Mittheilungeu* : «Über da* Atmtrahh-n elektrischer K.r*a *
I Nv Beweit gelingt anefa intt ii« lülcr'*cheu Röhren statt de* Resonators, wie dl«» tot. Lethe'
in einem anregenden Vortrage der eheruf»fh-physikali*ehen Gesellschaft an Wien am 4 Februar t. J
•lemouitrierte. A. tt
75
^ eile im 1
Jene
Soden I Drahtes vollzieht . §m3
rwei Wellenberge mit verschiedenem Sinne «Mitsprechen."
»FUgl iiKin an die Polenden des Resonator» klein«- Kupferdral
nge an, sodass also die Seh der in ihm
Voll- wird, so erhält man im seihen Y izen
d gestreckten Draii
•■ hinzu:
. 1'. zeigen, mit welcher Zurückhaltung man die the<i
en, welche Hertz aus seinen Experiment«
onders was das Maß der Geschwindigkeit der Fortpilansnng der Ind
geradlina ranbelangt*
»Die Theorie von Hertz beruht auf zwei besonderen Voraussetzungen:
1 Auf der Fundamentalhypothese, dass der Funke des Ruhmkorff eine elck-
rung von bestimmter Zeitdauer (Periode) argen h' letztere
inzig und allein dn Instruction des Fr W, und
8 auf der Beobachtung einer angen>eheinli«'hen Periodicitet im elektrischen
kten Draal
„Indem nun Hertz, den gi indueierten Draht mit einem elastischen
tagenden S ht, nimmt er au, daae eine Beziehung zwischen di>
hellsehen Periodicii fers und der au. en Periodicität des
rischen Zi les gestreckten Di Wellen-
mitl Resonators; anderseits liefert ihm ein auf strittigen Grundla..
ter Calcul die Schwingungsdauer T des Erregern, worauf er infolge der Bei
T auf die Geschwindigkeit Fder Fortpflanzung der Induction in dem Drahte,
rialog der Geschwindigkeit der Fortpflanzung einer hen Wells schließt,
i'hwindigkeit in gewiesen Fallen identisch mit jener des Lichtes be-
finden wird u
«Die Experiment' ras in und de la TJive lehren uns nun. dass der
stand der elektrischen Charge im gestreckten Drahte, anstatt au-
srlich aufzutreten — wie dies nach dem Schwingnngsgesetz- hen
Ntbehene ie)n sollte, welches einet Einwirkung von einer und derselben bestimmten
euer ausgesetzt wird - Ertlichen vom Resonator abhängt, mit dem man
mchuug anstellt."
„Dienet ResnHeJ Iel ffti Muster Bedeutung für die TV Hertz:
schien da» einzige unveränderliche und unbestreitbare Versu.
lement der Wert der Wellenlänge der elektrischen Fortpflanzung zu sein.8
.TiiiM-hi iel diene Theorie in folgendes Dilemma eingeschlossen Da
D Sarasin und de la Ri\ lass /. = F.T unveränderlich [*fc
entweder auch der Factor T veränderlich sein, ein Sehlttss, der aber mit
amjp^these, die Berti aufstellte, u*
aOsste V mit dem Besonator veränderlich sein, eine absurde Annahme, da ja V
Geschwindigkeit der Indnction, alsfl
Soll
„Man i gut thun, wie drimentatoren
begonnen, die sehr besondere He of welcher Berti iti&e Theorie aufbaut,
Genauigkeit (prMäion) zu studieren, 1
litet d rieitiit und des n*)* D.
' i uf«r 1. erwähnten.
* Dr. K Lecher twelfoli üt l#MM a >1 1 • ;nn™ »k
rUklrUehvr K*ben«efcwlniruii«* -u n Ist &*<l«ti — Sita» Vortii.ih i&t rJeet«*-
rli«n Th#.>r5*« lüiwn la*icu wird A J Ref
76
Notizen,
Sani täts -Verhältnisse des k. und k. Heeres im Monate December 1890.
Mit Ende November 1890 waren krank verblieben 11,896 Mau
Im Monate December 1890 sind neu erkrankt ■ . 21.141 „
entsprechend ° ü0 des Verpflegsatandes
Von Am Erkrankten wurden un Sanii lt«n übergeben . . . 7,510 Manu
entsprechend %o des Verpflegsstandes , . * . . 27
Im Monate D<*rember 1890 sind beim Krankenstande in Abgang gekommen;
in den Kasernen und eigenen Wohnungen Behandelte 13.710 Mann
„ , Sanitäts-Anstalten Behandelte . . ■ 8.524 ,
Zusammen. . . 22,234 Manu
darunter als
genesen
infolge von Krankheiten gestorben
entsprechend %o de*8 Verpflegsstande* .
Am Monats&chlusse sind krank verblieben ,
und zwar: in den Kasernen und eigenen Wohnungen
. _ Sanitäts-Anstalten
Bei den in Abgang gekommenen 22.234 Mann waren
heiten und an Todesursachen bemerkenswert;
20,416 Manu
M
. D»8031üm
behandelten Krank-
KfATik-
hefts-
Torfe»-
Seorbttt ......*•«
l
104
353
1
45
540
231
9
1
15
Acuter Bronehial-Katarrh
Ltingi 'li-Enufinduiig . , , .
Kippenfell -Entzündung
Magen -Katarrh .■«.♦.',
Acuter Dann -Katarrh
Venerische und syphilit ;
Krankheiten . . . r ,
1,117
767
1.442
IS
•i,
Darm-Typbus . . . . ,
Wreehselfieber und Wechsel-
fieber-Sieehthum ....
Blatteni .
Tubereulose der Lungen. ,
Intiuenza , . .
Katarrh d. Augen-Bindehaut
Trachom
Wnnddmck der Füße . . ,
Di« Erkrankungen, der Zugang in den San itats- Anstalten und die Todesfälle
infolge von Krankheiten berechnen sich in den einzelnen Militar-Territorial-BeiirkeJi
in %„ des Verpflegestandes wie folgt:
Militär-
a
■
■
s
9
c
Militär-
g
■
Bp
a
Jfl
»
Territorial-
■
M
i
^ R 1
MI
i
Territorial-
M
g
52
5 i
Bezirk
E
1 a ~
114
■
o
Bezirk
E
|
ig s
*-*
r
Wien
78
27
0-99
Lemberg . . . ,
85
29
Innsbruck,
79
23
0 07 ;
Budapest . . . .
Pressburg . . . .
Graz . . .
82
26
0*17
75
Zara , .
70
86
24
0*89
0 -!►
Kaschau
Temesvar , .
77
82
28
36
Prag . . .
Josefstadt
67
24
0-34
Hermann stadt . .
40
Krakau , .
70
24
0 88
Agram
79
33
0'37
Przeroyäl ,
70
30
0'24
Sarajevo
80
32
Außerdem sind noch vorgekommen:
86 Selbstmorde, 3 Verunglückungen mit todtlichem Ausgange,
N 0 t i z e II.
77
Mittel zur Überschreitung verschiedener Terrainsenkungen und künst-
licher Hindernisse
Hiezu Fig. 1 bis 16 auf Tat", 10.)
der Lager-Comvntrierung der 1, russischen Sappetir-Hrigade im
iir^ 1890 wurden unter anderem auch Übungen in der Eratfinmnig per-
nenter und pi r Befestigungen und ra allen in der 1 von
Pestis teilt,
Der Autor nahm unmittelbar Antbeil an den Verbuchen und gelang
Überzeugung, dass stürmende Truppen, aus zur Hand befindlichen Matr-
in wenigen Minuten den äußeren Graben als Hindernis unechädlicb
•u vermfy
Für ilirnng der Es« .'ulüdh'rangs- Versuche war ein passageres
rt von Cst-Ischorak mit »inen äußeren Graben von I toi Tiefe,
i beten Breite und in Brdi rpe und Contr-
i» wählt worden. Damit dieses Grabenprotil gleichzeitig die Verhältn
teilen Wänden darbiete, war in den Graben ja sin .'l
k «'in er ans Eolzwänden ei
ontre-Escarpe von 21' Höhe und ein n Entfer-
von .3 gebaut worden. Da- Glacis wurde bie Dal
die Hohe dei der hölzernen Contre-Escarpe gebracht und mit
r mitt'-is einer hölzernen Rampe verbunden. Fig. L
der Voraussetzung von Gratan-Flankiernjigeanlagefl und könst-
Hindernissen auf der Grabenaeoble int es natürlich vorteilhafter.
U nicht auf dessen Sohle zu überschreiten.
nebe in dieser Richtung waren in dem erwähnten La_
u ehren* Sommer mittels Wurfstegon durchgeführt worden und m daher
i»r allen der Befehl, wiche WnrfMege auch diesmal ni den Vernutheu zu
motzen
Es waren deren folgende ?ort
l Bin eiserner Steg, nach Fig. 2 construic
Puda) ii(ito/,v/. Unter der Längeim te Stutze mit
nem Schuh angebracht, welche sich beim Werfen Bgee in die
icbtang dei Grabens ei
J. Ein hölzern now von Georg I c li der
rhon IOnetir*Conipagvi6 na«! mit Pfosten rou V t" - Dicke
fid i»" bte von LO Pud il ein
; Fig, I mit hölzerner Stütze samiut Charnier, Pt
uher genannten Dicke, aber y L3a5eifc) Höhe, im ganvea 20 Pud (föBkjf)
cbwer.
Wurfbrücken werden auf Lacis bis zur Längenhälfte Ober
ud der I ■ \ worauf die Stütze au dei
pe herabsinkt und die Brücke bis an die E> rgesehoben wird
') Narli dem rassischen .IngeaienrJdunat11 von tS
f) Im Teit und auf der Zeichnung de* Original* ist wohl .ü cetUft, allein
Maßstab der Zeichnung ergibt 241.
*) 1 Pud = HHty.
J8 ■ No t i ■ « jl
Durch die Versuch? wujde dargethan : flHHHHH|
1. Für das übertragen de* eisern^]] Steges sind 30, 4*1 liMsenaeu H.
bezw. 6 bis 7 Mann, für das überwerfen noch 50° fl mehr * rfraerlidi.
Die Heranbringung einer solchen Menge von Leuten im Fttttr i
ebenem Terrain ist auf mehr ala 1 Werst (?) nicht. ajögUth,
2. Die Stütze de« eisernen Stege« gleitet auf feucbttr »;
und hält öiih Aiäit iuf der Stelle; Jene des hftkemei hohrt sich
den Grund eiü tnid' bricht beim Weheren Vorschieben des Steg,**,
3. Bei der Arbeit wird Lärm erzeugt, besonders ; bei jener, njff üd
eisernen Stefr. ' ' ' '■' : :i:' '"' ';' "mjti{U; " ' ' '* * -
4. Es gelang nicht ein einzigesmal, den 8tfcg auf den obei^tf Tleca^i-
rand auihile&tJhV solid *ii nur auf die Halbe BöscbungBlfohe.'
5. Die Wutfrersuche wurden an dem Graben mit in Erde getaeMv
Escarpe und C^ntfe-Be^wrpe angestellt * an den steilen Grabenewändea 'gdäga
sie nicht ein efnilgesmÄL^!^ feiere Bte* iWtoartbeim ersten §wv%«
Versuche.) ■• "■ -^^^^^^^^^^^^^-
In Ansehung dieser Resultate und des Umstandes, dass die VoitoWfrng
der erwähnten 8teg0 im ErnstfUh teifr schwierig oder %&m unmftglkji wlm
könne, wurde die Ausdehnung der Versuche nach anderer Richtung hr*fhk&en.
Wenn min *Äe allgeineine tind erste taktische Hegel im Au«* Wt
dass dem Torlibflg beabsichtigten Sturme auf eine vom Feind*? h<
lung oder Befestigung eine sehr sorgfältige Becoguosciemug aller jenei
vorhergehen muss, aufgrund deren man am ehesten einen entsprechenden Pta
für den Sturm festsetzen kann, und weiters, dass die Erlangung dieser Daten
und folglich die auf selbe gestützten Entschlüsse das Gelingen des Sturm« ver-
bürgen sollen, so kann eine solche Recognos« ienm^ nicht mehr als 24 Shmd«*
dem Sturme vorausgehen.
In der Zwischenzeit muss sich nicht nur f&r die taktischen, sontan
speciell auch technischen Maßnahmen entschieden werden, mittels deren d* I
leichte und rasche Unschädlichmachung der activen und passiven Widerstands- I
fähigkeit der Befestigungsgräben zu unternehmen ist, weiters müssen die Kittel I
hiefür beschafft und die Truppen mit ihnen bekannt gemacht und in der Ter- r
Wendung derselben geübt werden. I
Die Arbeit in dieser Richtung wird unter solchen Umständen Zweifel* 1
ohne im ganzen Verlaufe des Angriffs eine sehr schwierige sein und i*t
besondere in der Zukunft, weil selbst die classischen Mittel zur Überwindet
solcher Hindernisse, speciell Stege, Leitern, Schanzkörbe, Faschinen etc. kaü
vor ungeheueren Menschenverlusten und vor völliger Ungewissheit über du
Resultat des Sturmes bewahren werden.
Hieraus geht hervor, dass die Ausführung des Sturmes sich auf die
einfachsten — wie gesagt — zur Hand befindlichen Mittel stützen und tot
allem die Forderung einer besonderen Geschicklichkeit der Leute, welche das
Sturmmittel anfertigen und gebrauchen sollen, vermieden werden muss.
Es wurden deshalb zu den weiteren Versuchen als Material für d»
Anfertigung der Sturmgeräthe : Stangen, Draht- oder Hanfseile als Gerüst»
bestandtheile — zusammenrollbare Drahtgitter, Strickleitern, Sprossen od*
gedrehte Netze als Eindeckungs (Belags)mittel ausgewählt.
Notizen.
TD
{He rorlaufig ausgeführten Versuchaobjecte waren folgend
I. Aus Stangen angefertigte Obersel [Tran8]M>rta~)fiah]Ben nach
5 toh 35' (1CH5*») Länge and 9 (2*70m) Breite aus drei I ngen
je drri Stechen1) (6'39ml Länge und I * t" (3*75ein Dicke, an den
eilenden Wipfelenden übereinander gebunden«
Au den Baden waren Qnerstangen und in der Uitto «'in Diagonalkreuz
bunden. Die Verbindungen waren säinmtheh mittels Hanfstricken her-
It.
3. Zwei ?orrft1 n 7 bis ß Stachen (14'9J tue 17 i
und 1" (2'£cm) Di«!
8. Zwei aus je einer 3 Sasohen langen Stange und
(P'lbm) langen Hanistricköcblingo (2' \Q*60m) vom.d nende
ht), nach Fig. 6 hergestellt»« angelrathenartige Von
Versuchamittel waren tu r die Beförderung verschiedener Objecte
oberen Escarpenrand (sowohl bei chter, als stellet Becarpe)
e Beförderung selbst fand in folgender Wei
iire den oben beschriebenen Kahmen binnen 15 M
stellt hatten, ließen nie ihn Längs der Contra^ saoble
d nieder. Auf 3' (Ös90to) Entfern unsr vom oberen Kunde des Rahmens
n die zwei vorerwfthnten Beile und die angelruthenartigen Stangen auf
kannte Weise mittele ihrer Schlingen durch (haben dl ngen
tigt.
dann wurde der Rahmen soweit vorgesehenen, dass er sich in geneigter
mg g^n die Escarpe richtete, worauf die Auflieger (die zwei angel-
Harügen Stangen) vom Rahmen losgemacht worden.
Mittels der zwei, dessen Stellung noch regulierenden Seile wurde der
en hierauf mit semem "bereu Theile nach Fig. 7 an die Becarpe gelehnt
Der beschriebene Vorgang nahm 3 bis 1 Kärnten in Anspruch,
Jedesmal setzten sich bei der Cbung 1, 2 oder nre auf den
0 Band des Rahmens und wurden hen Contre- Escarpe und Escarpe
den Profilgattungen) hin- und herbeordert.
Mithilfe eines solchen, später unter gleichzeitiger Benützung zweier
Rahmen wurde der Steg Safonow sanunt 2 }*• I Saachen
KD ÜoMeitern über den Graben gebracht, mittels deren die unmittelbare
indung auf die Brustwehr des Ports hergestellt wurde.
Die Mannschaft wurde natürlich im Überschreiten der hergestellten und
eiflicherweise unter Belastung in wiegende Bewegung gerathcndeii Ver-
eng, abtheUungsweise einge
Persuche zeigten:
ss das I beschreiten des Grabens einfach und gefahrlos möglich istt
iss die Herstellung der Verbindung sanimt Fertigstellung der
en und Ausleger acht Sappeure durch 10 bis 15 Minuten Zeit beansprucht
') l Solchen = 2 13m.
i? dai Einbauen der Unterlagen vom Nothstegen allgemein gebräuchlich.
.V 1 Ref.
80 Hotliea,
Während der vorbeechriebenen Versuche waren für möglichst rasch*
Herateilung der mittels der Bahnten eingeleiteten Verbindnag Aber dem Orabet
folgende Beqnisiten fertiggestellt worden.
1. Die Strickleiter, Fig. 8, ans swei Seilen, welche die Binder der
Strickleiter bilden und eines dritten, welche« rar BrhAhnng der Festigkeit ja
der Mitte zwischen beiden angebracht ist, dann hölzernen Sprossen bssielwi
Sie war 5 8aschen (10*66m) lang und 9* (2*70i»)bnit. Die Spraew wana
an den Seilen mittels Hanfschnüren festgebunden. •
2. Die znsammenrollbare Hohmatte, Fig. 9, ans %? (la25em) 4kkm
ö" (12-öcm) breiten und 9' (2*70m) langen Brettern dadurch erseogt, da*j
durch je ein Paar Löcher an vier Stellen jedes Brettes reihenwdse Um Srir
Ton je 1" (2°5cm) Dicke gesogen wurden.
3. Ein nach Fig. 10 auf xwei Seile Ton 1" <2*5<m) Dicke anfc**
denes und an den Bändern durch hölzerne Quexrtäbe versteiftes 6 Ssühs
(106öm) langes, 9' (2'70m) breites Drahtnett.
Die mit diesen Geräthschaften angestellten Versuche ergaben, das* di*
Herstellung der Verbindung mit denselben und den beschriebenen Transport*
rahmen weit zweckmäßiger ist, als jene mittels der Stege, wobei a) ateaJtf»
8tille und b) gleichzeitige Hinüberschaffung gewöhnlicher Leitern m Btf*
Stellung der Verbindung Aber den Bondenweg ermöglicht wurde.
Da die Baschheit in der Herstellung der Communia : n und
förderung der Fufitruppen Ober den Graben beim Sturme die Hauptbedifigwg
für die BeurtheUung Yon Sturmmitteln bildet, so folgt, dass das besdtfi
Drahtnetz das beste Kittel für die möglichst ungefährliche Communkafciro
Aber den Graben sein wird, dann folgt die Strickleiter. Die Holzmatte dient«
ausschließlich als Belag für letztere. Aber die Strickleiter besitzt deu
der Leichtigkeit und braucht bloß 1 Arschine (0'71cm) breit gemacht fl
werden ; auch kann man, wenn mehrere solche Leitern mit geringem Zwiüftft-
räum nebeneinander Aber den Graben gespannt und die Zwischenraum« nft
Brettern überdeckt werden, einen solchen Übergang von beliebiger Bitf*
herstellen.
Selbstverständlich würden der erwähnten Bedingung Netze ans Drafct-
oder Hanfseilchen noch besser entsprechen, doch wurde mangels derselben ein
Versuch in dieser Richtung nicht gemacht.
Bei den Versuchen stellte sich heraus, dass bei einer Grabenstiefe t*
3m und einer oberen Grabensbreite von 4% Saschen (9'68m) die Länge i*
Transportrahmens 5% Saschen ^ll*71m) und bei einer Grabensbreite fü
6 Saschen (12*8 8m), 67, Saschen (13*84m) sein muss. Die Länge toi
Rahmens lässt sich überhaupt als Diagonale im Grabensquerschnitt berechne
Es blieb noch die Frage nach Verwendung eines oder mehrerer Transport-
rahmen für Gräben von mehr als 10 Saschen (21 '3m) Breite zu beantworte
Hiefür wurden 4 nach Fig. 5, aber mit nur einer Länge von 26' (7'8(
angefertigte Rahmen und Rahmenstützen von .16' (4'80m) Länge und 9%'
(2*85m) Breite gewählt, welch letztere aus zwei Stangen bestanden, die mittels
zweier Querstangen und eines Diagonalkreuzes mit einander verbunden ww
Die dickeren Stangenenden der Rahmenstützen, welche auf die Grabe«"
sohle zu stehen kamen, reichten durch einen Querpfosten, der in weich«*
Boden als Schuh zu dienen hatte, und waren zugespitzt.
Notizen.
81
Die ettppeniertt Cuinmunication wurde nach der LAngsrichtuug na
Pnrtgrabens angelegt
I»-i erste Bahnen sammt Belag wurde in der bereits F uen
■ntre-Escarpe Wtyg eingebaut, aber anstatt der
hnlichen Leuen wurde eine Rahmenstütze eingebaut. Nach Bei
des ersten Feldes auf dem Qlftril <auf Pflöcken) IWfW nai1
rei Sappeure die Rahmenstütze über das F»M. setzten sie am Ende des-
Blben vertical auf die Grabenssohle und banden ihren oberen yiierricgel au
n Endes des Torher eingesetzten Rahmens.
Auf dF wurden noch drei Rahmen ausgelegt» ohlM dass der
Atzung auflag (1%, 1 1 1.
Die Conimunieation erhielt auf diese Weise eiue Lautre v^n r2 Saschen
und hatte auch noch weiter fortgesetzt werden können« Die Ein-
drang des ich in sehr einfacher und zufri* nder
und konnten gleichzeitig 9 bis 8 Mann, und nach und nach Ober
100 Mann Über den St^g befördert werden.
Bei fczung der beschriebenen Verfluche ergrab sich, dass als
bu beachten
t. Das Gewicht der Belagsuiittel für die Stege nimmt natürlich mit
ler Brett« der letzteren gleichzeitig zu, und Querriege]
ier Rahmen aus schwerem Balkenholz angefertigt und daher sehr unh«
. damit das Hereinziehen der Rahmen gegen die Contre-Escarpe durch
Gewicht des Stegbelftges verhindert werde.
es besser, gleichzeitig mit dem Rahmen die Leitern, Stütz
Anker, I r&the, welche zur Befestigung des Steges an der
oder zur Verlängerung des letzteren dienen, auszul<»_
Eine größere oder geringer« Länge der Rahmen hat bezüglich
■ lere Bedeutung, wenn als Verbindung zwischen den
i Strickh tze und Matten benutzt werden; muri fcber müsste
Qaerriegel entsprechend höher oder tiefer gebunden werden.
3- Da im Falb* eines wirklichen Sturmes die Verbindung Ober
Jraben an mehreren Stellen gleichzeitig hergestellt werden müsste, konnte eine
ppeur-Compagme auf Kriegsstärke bei Dotierung Jeder I letellc mit
sappeuren an 10 bis 15 Punkten gleichzeitig auftreten.
Haben Gräben steile Contre*Kecarpeo und in Erd< rpea
sind auf der Qrftbenaeoata Hinderndes« angebracht) bo müssen für
Dmmtergelangen der Truppen über die Contre-Escarpe Rahmen und Strickl
der aus Fjg( i i ersichtlichen Weiee verwendet werden.
len endlich Escarpe- und freistehende H d 0. dirl.
ittela Minen geeprengt werden, bo sind Rahmen und
nrat Belag) in der in Rg, 1 3 angedeuteten Weis« dien]
Alle Arten des Angriffs auf Befestigungen — der Überfall, der gewalt-
© und der schrittweise Angriff — führen schließlich zum Bajonettangriff.
Dies nrithigt, die Truppen in dieser Biehtong zu erziehen und
itig in ihi n das Bedürfnis hetror, im Frieden, wie im K:
Gelegenheit zu Duden, dem Gegner auf Bajonnett-Pistanz entgegen zutr
Die \ n Vereacbe leigen dta Möglichkeit der Erreichung
Resultate nach beiden I: Q und überdies die roBl MQgifcfc»
82 Notizen.
keit der Construction eines — so zu sagen — Normalsteges ans den gegen-
wärtig in der Ausrüstung der Sappeur-Compagnien befindlichen Materialien.
Die Einfachheit der Construction und die Leichtigkeit der Materialien
versprechen eine ideale Beweglichkeit der beschriebenen Communicationsmittel:
Strickleitern, Draht und Drahtseile werden denselben jede gewünschte Dauer-
haftigkeit verleihen.
Auf dem Wege zum Sturme werden oft schon außerhalb des Grabens,
besonders am Fuße des Glacis künstliche Hindernisse zu überwinden seil,
wie dies auch bei den vorbeschriebenen Versuchen der Fall war, wo du
Sappeure in einer Ausdehnung von 300 Schritten auf solche Hindernis» 1
stießen. Es eignen sich hiezu folgende, bei den vorbeschriebenen Versuche»
gehandhabte Mittel:
Aus fünf Stangen wurde ein 5 Saschen (10* 65m) langer, an eines
Ende 3' (0'90m) am anderen Ende V (2*10m) breiter Rahmen erzeugt,
(Fig. 14), sodass je zwei mit ihren verschieden dicken Enden übereinander
gebundene Stangen die Seitentheile bildeten. Diese waren durch zwei Qwr-
riegel und zwei Diagonalkreuze miteinander verbunden. Unter die letzter« war
nach der Längenmitte des Rahmens noch eine 3*4 Saschen (8*52») lug*
Stange eingebunden.
Damit das breitere Ende des Rahmens nicht unmittelbar auf ffitTH*
zu liegen kommen, waren daselbst gegen letztere gerichtete Pflöcke als üxUff-
lage angebunden.
Zum Gebrauche wurde der Rahmen mit seinem schmäleren Ende, woselbst
sich die Enden der drei langen Stangen befinden, auf ein Wagen- VordergesteB
aufgelegt, Fig. 15, eine zusammengerollte Holzmatte auf den Rahmen zunächst
der Kader aufgebracht und dann mithilft von zwei Hebebäumen durch sechs
Sappeure das entgegengesetzte Ende des Rahmens auf 1 bis 2 Saschen ('213
bis 4"26wi) Hölie gehoben, gegen die Brustwehr geführt und das künstlich
Hindernis mit dem Brückenfelde zugedeckt, letzteres niedergelassen und das
Rädergestell weggezogen. Zwei Sappeure rollten dann die Holzmatte auf.
Hiebei stellte sich heraus :
1. Sechs Sappeurs, welche den Rahmeukarren auf mehr als 200 Schritte
herbeibrachten, waren gegen das Feuer der Befestigung durch die Holzniattf
von \Y \0'$0m) Durchmesser vollkommen gedeckt.
2. Die Bewegung geht sehr leicht vor sich, selbst auf umgegrabenen
oder stellweise mit Gebüsch bewachsenem Torrain..
3. Das Ausbreiten der Matte, worin überhaupt die Operation des über-
deckens des Hindernisses besteht, ist in weniger als einer Minute bewirkt.
4. Unvermeidlich wird das Abnehmen des Wagengestells nur in dem
Falle, als die Hinderniszone breiter ist, als der erste Rahmen und über dessen
Belag hinweg, zur Auslegung eines zweiten Rahmens geschritten werden roiiss.
In diesem Falle vollzog sich der Versuch vollkommen gleichartig; hiebei
zeigte sich auch die Richtung, nach der eine Erweiterung und Vervollstän-
digung der Wirksamkeit dieses Mittels möglich sei, nämlich zur sehr bequemt
Überschreitung der Grüben von Feldbefestigungen. Hauptmann Dietl.
Not i « e ii.
83
Der italienische Doppelzünder M. 1886 für Belagerung*- und Festungs-
geschütze,
(HieM Fitf. I«) bis '21 auf Taf HM
Für die Shrapnela 9er tiem Httiferladkanenen, l&cin BinterladJfcin
ml Haubitzen, dann der 21cm Kanonen iat ein doppeltwirkender Zünder
thigeführt, übte klon ans bisher nur weniges und unzureichendes
»tonnt Brachte doch eelh ihre erscl)
ylieina", partt II\ nur eine lakonische Beschreibung, welche den Ferner-
den ohne Vorla ßführten Zünders ziemlich unverständlich blieb.
innerhefte des ...">. len wir
pine genauere BeBChreibung diesem we^en seiner Anklänge an eingeführte
sehlagene Conetructionen dieser Art, ganz interessanten Zünders,
hOdertmg *l«'ui R dienern Sebiete
i isi-lieti Oberstiieutenants und Artillerie- Hauptmanns l). Jose Brüll1)
ist und auf e Fachmannes beruht.
Die Constructiou des Italienischen l1 i rührt vom
efcatmteu Oberstlieutenant BazZichelli her und basiert atrf te Anwendung
bt Batespirale, deren Entzündung reu eblem seitlichen Concnssious-Apparato
itifindet, während der Falkündei (Percussions-Apparttt) in dm Ais des
Efinderkftrpers verlegt ist Der fast, durchwegs aus Bronze : Ite Doppel-
T.if 10, Fig. 16 uml i: in» Zünder-
L der oben durch die schraube B für die Znnd-
♦h raube M. 1885 Z des centralen Percn
£u letv* »hören Überdies der Nadel balzen V • mtht der Bwl
:apsel K. Die Einrichtung der Zündscfaraut* 95, deren Versicherung
öim Transporte und Bereitstellung beim Schusse bedarf mit Hinweis auf die
ren 17 und 18 wohl keiner weiteren Beschreibung, Auf dem cylindrischen
apfen des ZönderkOrpers ist in drei vollständigen Spiral Windungen die zinnerne
hMern &hre S rott «piadratformigem Querschnitt* (mit 4mm E
i), welche bei 33 3wiro Länge und 0'4wim Wandstärke eine Bren
der Ruhe 7 _, , . „ „ _ „ ,
_ von — r Secundon besitzt. Am I mtantre des /fmdertellers ist
Lttgs 35
rifan E mit einer rai 0 bis luu reichenden Eintheilung
hraubenthefl des Zünderkörpers durchdring hlag-
Rlhrend, der Feuerleitunracanal /'
Die Batzspirale wird nach außen hin durch den am Zünder Iroh-
Tempier-King T gedeckt, dessen Spiel ren dei
is mittels der Druckplatte D und dew schritt hohen I1
(liiert ist, das Mit <ivr Band gedreht werden kann. Im
IJgem» r-Rtng u
in welcher einerseits der Conen
nmg der Satzr-ttire liegt und daneben rtküe Temj
vffnung von ovaler Form *ich befii
tärktea [imm Patron« M i^hi». mehrerer
beut- 1 neuer Anordnuti Percussions-. Zeit* und
oppcltüade] \ i V
H
84
Notire*
.; - Der :0ellttn8tioii»-Apfinüb «fad, -Ittlidh «ifr'Min i)oppeUftnd.*r M. 18«?
für die Feldshrapnels '), durch einen * »ertlichen Schlager 6 u .
und 19) gebildet, dessen abwärts gerichtete Zftndnadi 1 in ein«, am Baden h
Lagers im Tempier-Ringe sitzende Kapsel o dringt und letztere zur Do-
nation bringt, Der hiebei entwickelte Feuerstrahl passiert die vertiftile Kinn-- 1
im Schläger und .übertritt durch den Schütz a in der Innenwand de- Xw&Q
Hinge« zu der angebohrten Öffnung der Satzröhre, w<> er den Brauns**] Nd
zündet Bis zum. Momente des Ladens ruht der seitliche Schläger auf im
Vorstecker As, der beim J^aden herangezogen wird und sodann deu Schlag*
nur 'mehr, auf den zwei Sicherhejtslappen / (Fig. 9) hängend tielä&*t, RaUJ
letztere sich beim Schusse abbiegen und dem -Schläger das Zurückbleibe
bezw. Detonieren der Kapsel, gestatten.
„Wie, bereits erwähnt, ist in der eylindrischen Verstärkung de« Teuipi-r
Ringes ein verticaler Schlitz als Tempier-Öffnu ng eiugesdmi:-
welchem von innen ausderTempierscbieberÄ (Fig. 17 und 20) *injrcl*?t
ist; neben letzterem trägt die Mantelfläche des Toupier- Ringes einen Pfci
strich eingeschlagen. Der Tempierschieber greift mit den nach imm
springenden drei Schneiden in die Schraubenrinnen des Zctmlurzapfctifl mn und
besitzt drei runde Öffnungen, die von unten nach aufwärts mit O, l
zeichnet sind, wodurch je eine ganze Umdrehung der Satzröhro angtuft i
Die italienischen Schiefitafeln ftr das 8hrapnelschielJeii enthalten rata
anderem auch die Bubriken für die zu gebende Tempiorung, welch« in l'n«-
drehungen (gm) und Theilen (divmoni) angegeben ist, Su z, B, heillt *
jener für 15cm Hinterladkanonen ftr Distanzen Ton 1000 zu lOQOnc
Meter-Tausend
1
2
3
4
5
6
~n
„Giri"
0
0
0
1
1
2
«1
„Divisioni" . . .
20
49
81
17
57
1
"1
Die Gebrauchsweise des Doppelzünders M. 188ti für Luftexplosion d»
Shrapnels ist nach dem Vorgesagten also leicht verständlich. Zuerst xiolit du
Mann den Vorstecker k heraus, dreht sodann den Tempier-King T mit der
Hand so lange im Kreise, bis der Pfeilstrich mit der aus der SehießtaW
befohlenen Zahl von Theilstrichen (divisioni) fibereinfallt und bohrt achliiÄb
mittels der Bohrnadel Fig. 21 die Satzröhro durch jene Öffnung in, die
ihm — wieder nach der Schießtafel — als „giri" als tf, 1 oder 2 angegeben
wurde. In Fig. 16 steht beispielsweise der Pfeilstrich nach dem (punktiert auf-
zeigten) Tempieren auf der Thoilung 89, d. h. es liumi jetzt, je nach dir
Schussdistanz und der Angabo der Schießtafel, nunmehr bei Ot 1 oder $
angebohrt werden, um eine der Theilung (Tompierscala i 0*80, 1*89 odei
entsprechende Flugzeit zu erhalten.
') Siehe „Die Feld- und Gebirgs-Artillerien der europäischen Staate» tm
Jahre 1800" vom k. und k. Artillerie-Hauptmann Josef Schobert {Spitta 15 «JhI
Tiif, 5). A a, S
N o t i z e a 85
Für den Zweck der Wirkung: im Aufschlage wird einfach der Vor-
stecker k in seinem Lager belassen und der Tempier-Ring nicht bewegrt.
Nach Ansicht des spanischen Referenten übertrifft der italienische Doppel-
zünder M. 1886 das, ebenfalls auf dem Principe der Satzspirale beruhende
französische Modell an Einfachheit und Verständlichkeit der Handhabung,
Wirksamkeit und Gleichmäßigkeit der Brennzeiten, dagegen scheint ihm die
Aktivierung des Brennapparates zu wenig sicher. Das pyrotechnische Etablisse-
ment in Bologna stellt täglich 300 Stück solcher Zünder her; jeder derselben
wiegt 85 6# und kostet 81 Lire.
Als Curiosum sei schließlich noch das Project B az ziehe 11 fs eines
Boden-Zeitzünders mit Satzspirale für die 4*5 bis 6 Caliber langen stählernen
Schießwoll-Bomben erwähnt. Die Satzröhre ist hiebei 6dro lang und sollte
60 Secunden brennen; leider haben sich beim Schieß versuche mehrere vor-
zeitige Explosionen ergeben. Hauptmann Franz Holzner.
Der Renard'sche Ventiiations-Apparat für Kasernen.
Der französische Genie-Bataillons-Commandant Renard pnbliciert im
Heft Nr. 26 des „Memorial de Vofficier du genieu einen von ihm con-
struierten Ventilations-Apparat für Mannschaftszimmer, wie er bereits in den
Kasernen von Fontainebleau und Melun in Verwendung steht und klaglos
fiuictipnieren soll.
Der Versuch, einen billigen, dabei selbstthätig arbeitenden Ventilator
Ar Mannschaftszimmer zu construieren, entspringt thatsächlich einem dringenden
Bedürfhisse, denn die Mittel, mit welchen man bisher versucht, Mannschafts-
limmer zu ventilieren, entsprechen meist nicht dem gedachten Zwecke. Theil-
weise sind die betreffenden Apparate zu kostspielig und compliciert, durch
ungeschulte Mannschaft schwer zu behandeln, und verlangen auch oftmals, um
in funetionieren, eine besondere Beheizung der dazu gehörigen Ventilations-
Canäle, die niemals erfolgen wird, da ja die vorhandenen Mittel kaum zur
notli dürftigsten Beheizung der Zimmer ausreichen.
In anderen Fällen sind behufs Ventilation Maueröffnungen angeordnet,
welche entweder directe, oder durch Canäle mit der Außenluft communicieren.
Solche Öffnungen werden im Winter fast immer durch die Mannschaft sorg-
fältig verstopft werden, da derselben stets eine erwärmte, wenn auch noch so
verdorbene Zimmerluft angenehmer sein wird, als die reinste, dabei aber kalte*
Außenluft. Es werden also mit einem Worte, die bisher in den Kasernen vor-
handenen Ventilations-Anlagen ans einer oder der anderen Ursache meistens
gar nicht, oder nur sehr mangelhaft funetionieren, die Mannschaft wird sich
besonders nachts im Winter, in ganz unventilierten Räumen aufhalten, welche
beiüglich Luftemeuerung einzig und allein auf die Luftdurchlfesigkeit der
Mauern und die mangelhaft verschlossenen Thür- und Fensteröffnungen an-
gewiesen sind.
Um diesen misslichen Verhältnissen abzuhelfen, hat nun Renard einen
sehr sinnreichen Apparat constrniert, der ganz selbstthätig arbeitet: einerseits
22*
86
N etilen
den Abzug der verdorbenen Luft ans den Zimmern befördert, anderseits aber
verhindert, dass durch die Ventilations-Öffhung kalte Luft» Baueh oder bereits
abgeführte, verdorbene Luft in den zu ventilierenden Baum gelange.
Der in Fig. 1 schematisch dargestellte Apparat besteht ans einem Zink-
blechgehäuse, dessen vordere, dem Zimmer zugekehrte öfftaung mit einem weit-
maschigen (3cm) Drahtnetze geschlossen fct
Um eiilb etwa notwendige Beinigung des Apparates zu ermöglichen,
ist das Drahtnetz in Coulissen verschiebbar angeordnet, sodass es sifeh leicht
entfernen läset.
Unmittelbar hinter dem Netze befindet sich ein an einer oberen, horizon-
talen Achse aufgehängter Vorhang, aus einem möglichst dichten, utidureh-
lässigen Seidenstoff von einer solchen Stärke, dass- der Quadratmeter. desselbca
ca. 100g wiegt Durch die den Apparat passierende, verdorbene ZhnnMhft
wird der Vorhang gehoben, wodurch die Ventdlaiions-Öffnung frei wird.
Das Innere des Apparat*
FiS°r ! besteht aus einer Cylinderfläche wt
horizontalen Mantellinien wti M
derart geformt, dass sich
schnitt des für den Lii
bestimmten Baumes gegen toitfe»
wärtige Ende des Apparates *k
veijüngt, sodass die abzufttfcnoie
schlechte Luft in dem Momente fit
größte Geschwindigkeit bejriW, k
welchem sie den Apparat vertat
Von dem Grundsätze anse-
hend, dass die erwärmte und rcr-
dorbene Luft in den Zimmern gegen
die Decke steigt, bringt Benard
seinen Ventilations Apparat au der
Decke der Mannschaftszimmer an
und lässt ihn directe in den Rauch-
schlot munden, sodass or sich unmittelbar über dem Bauchrohr des Zimmer-
ofens befindet.
Schliefbare Schornsteine — wie sie in französischen Kasernen meist
gebräuchlich sind — vorausgesetzt, können also sowohl Rauchrohre als Venti-
lations-Öffnungen der in mehreren Etagen übereinander liegenden Zimmer in
ein und denselben Bauchschlot einmünden, die Schornsteine somit zweierlei
Zwecken dienen.
Der in dem Apparate Benard's befindliche Seidenvorhang verhindert,
dass Bauch aus dem Schlot in das Zimmer gedrückt werde, da er durch dio
von außen nach dem Zimmer streichende Luftströmung an das Drahtnetz
gedrückt wird, und so die Mündung des Apparates verschließt.
Um den Anschluss des Vorhanges an das Drahtnetz schon bei der
leisesten Luftgegenstromung zu sichern, ist das Netz um 8 bis 9° gegen die
Verticale nach dorn Innern des Zimmers geneigt angeordnet, wodurch der
Vorhang schon bei vollkommen ruhiger Luft anliegt.
Notizen
87
1
Fi.LTur g
'
mrufimd
4
Di« Gbfefie des Apparates richtet aieb naturgemäß nach der Sitte
n \ ■iiitilirtv iuii-1« ttannts und raclui«! Kenard pro Mann Belagmuom
rttfa der Ventilations-Oitnmitf von 9*0024191*, sodass z. K für ein Haunecl
immer von 04 Man« Belagwinw ein* YentilatKn^ofluiing von 0*051
litspiiirlnr.
Bei einen] Apparat von dieser, für 24 Mann Belagaraum normierten
Größe wurde durch Versuche constatiert, dass je nach Jahreweit, respective
Orßße des Unterschiedes zwischen Zimui^r- und Außentemperatur pro Mann
und Stunde 10 bis 4Ö#tl Luft abgeführt wurden.
Selbstverständlich darf der Querschnitt des betreffenden Rauchschlotos
nicht kleiner sein, als die Summe aBer in denselben mündenden Veutilations-
Mffmingen. woraus sich ßchon ergibt daas dei Kenard'sche Apparat bei
I russischen Schornsteinen nur in den seltensten Fallen, n. zw. nur für Mir
kleine Zimmer verwendbar sein kann.
Fig. 2 stellt i*jii4 vereinfachte
Form des Apparates dar, welche aber
nur für den Fall zulässig ist. wenn der
Rauch schlot, in welchen der Apparat
einmündet, nur för ein Stockwerk zu
ienen hat, wie dies bei den russischen
ehumsteinen der Fall ist.
Bei beide« Arten des Apparates
Renard durch keinerlei Maß-
en för den Ersatz der abgeführte«
infkierten Luft, da er annimmt, dass
durch die schlecht verschlossenen Fenster
und Thflreu, sowie tlnrrli die Foren des
Mauerwerks frische Luft in genügendem
Maße nach dem Zimmer gelange, ohne
die Mannschaft derart zu belästigen, wie
durch die aus einer Ventilation*-
ntVminir ausströmende kalte Luft erfolgt.
Ines mag bei der durch das mildere Klima Frankreichs bedingten Inir li-
i Bauweise, den dort üblichen einfachen Fenstern und schwachen Außen-
mauern allerdings zutreffen,
Bei unserer Bauweise kau« man annehmen, dass durch den Quadrat-
meter einer 1 */, Ziegel starken ßaeksteinmauer pro Stunde ca. 2'7Öml Luft
einströmen.
um also ein Quantum von 15 bis SSOwi9 EHfichef Luft pro Kopf und
ade lediglich auf diesem Wege zu erhalte«, würde «'S pro Mann einer
A nli» n wandflache von 5 '50 bis ? 40m* bedürfen.
Die Bonnale Zimmertiefe von 6" 15m und Zimmorhohe von 3'50m Uff*
tet, entfallen pro äußerer Längenwand eines Mannsrlialisziuniiers mit
dem Belage ?on 20 Man«, aber nur < a, 52«** also pro Mann S'Siit*« woraus
zu ersehen ist, daas in der Hegel mehr als die Hälfte der ndthigen frisoktB
Luft künstlich zu geführt, werde« muss.
?LJ
Rmtrttrohr
des Othu
gg ' Not*««*
Wu die Anwendbarkeit des Benard-echen YeatUafturaa-Appucates für
unsere Kasernen anbelangt, so w&re hierüber folgendes m bemerken;
Wie schon erwähnt, eignen sieh die ibet unsere» Neubauten allgemein
Abliehen russischen Schornsteine, wegen ihres geringen Querschnittes, nur hj
ganz kleinen Zimmern gleichzeitig als Luftabzngs-Canile.
Die. Anlage eigener Ventilations-Canäle ist demnach bei unseren Kaserten
nicht zn vermeiden, nur konnte man bei Anwendung des Benard'scfca
Apparates ein und denselben Ventilationsschlot für Zimmer in mehreren 8*
schössen ausnützen, da durch den Apparat die Gefahr beseitigt wird» daai
bei solcher Anordnung verdorbene Luft ans einem Zimmer in das apdtn
gelangen könnte.
Um die nftthige Erwärmung des Ventilationsschlotee durch die er-
weichenden Heizgase ans den Ofen trotzdem zn erzielen, würde es sich empfdüm,
die Banchschlote mithflfe von Poterien herzustellen^ welche directe in im
entsprechend weit gemauerten Ventilationsschlot zn versetzen wären. '
Da die Wandstärke der Poterien nur ca. 2cm betragt, so kfanfe wä
Sicherheit auf eine ganz entsprechende Erwärmung des YentflatioBMiUii
gerechnet werden« [t'
Figur 8. Figur*.
Vorteilhafter erscheint uns aber selbst bei Anwendung Renard'scher
Ventilations-Apparato die Anlage separater Ventilationsschlote für jedes Zimmer,
wobei die Schlote mit den anschließenden, in Poterien ausgeführten Raurk-
schloten derart zu combinieren wären, dass orstere nicht mit den zu denselta
Räumen gehörigen Rauchschloten, sondern mit solchen aus anderen Stock*
werken gruppiert würden.
Durch eine solche Combination wäre es möglich — entgegen der Benarä-
schen Forderung — die Ventilations-offnungen nicht unmittelbar Ober den öfit,
sondern im Gegentheil von denselben in den Zimmern möglichst entfernt anzu-
ordnen, wodurch der Nachtheil der franzosischen Anordnung — dass nämliek
voraussichtlich der größte Theil des Ofen-Heizeffectes dem Yentilationsschlot nnJ
nicht dem Zimmer zugute kommt — bedeutend abgeschwächt werden kannte.
Mit großem Vortheile verwendet Benard sein Ventilations-System m
Stallungen und sonstigen Käninen, über welchen sich unbewohnte Loyalität«
( Dachboden etc.) befinden. Die Fig. 3 und 4 zeigen die Art und Weise, n
welcher bei derartigen Räumen das vorliegende Ventilatiuns-System Anwendung
finden kann.
Notizen
89
Atteh in bei tonenden Stellungen kannte dieee Art der Ventilation
"lim bedeutendem Ko^naul wände durchführt werden.
Ute es unthunlich Bein, den aus den stall entweichenden Dunel
weiter« im Dachhodenrauui austreten zu la> kann mau denselben ganz
leicht in hölzernen Ihinstsi hinten, oder besser in T)n>n-J\.terien Über
Dach führen,
Der Vortheil des KenardVhen Yentüatioiis-S über ander« n.
In -her gi fniisrliliehen liegt in der einlachen, daher biHlgBO Anlag*? und der
sicheren FiiTirtioiiierung desselben, da es einerseits der verdorbenen Luft den
aus den zu vcntil ierenden Kannten gestattet, ee »her anderseits ver-
hindert, das« selbst bei starken Winde kalte Außenlnft oder aus den Häuinon
ita abgeführt« Gase in dieselben zurückgedrückt werden.
Die Preise der für Ifan^cfcaftexininier eonstruierten Apparate stellten
ich in der Infanterie-Kaserne zu Fuiitainebleau wie folgt:
G r 0 0 6
der
Vr nlil»tiontt»U R nun g
16/2W
16 1
16/1 Stau
Bela-gsraum
des *u ventil irren-
den Zimmert;
Preis det Apparates in France
Typ« nach
Fig 1
Type nach
'Fig. 8
Hauptmann Friede!.
Kleine Notizen.
Einführung einer Feld-Beobachtungsleiter in Belgien. Na.h mehr als
zwcijührigi h Versuchen wird du- belgische Feld-Artillerie rhiimtiv pii einer Boobaoh-
tnngsleiter ausgerüstet! die vom Lieutenant de Gast res, Profaner an der Sehiefi-
ile zu Braeecbaet construiert wurde. Jede Batterie führt eine solche Leiter in
deoszeilen auf einem Yorrathswagen, im Kriege wird selbe auf einen der Miinitniii--
ii Nr, L I oder 7t welche zu diesem Zwecke mit eigenen ßeseblftgezi /um
thalten der Leiter versehen sind, verladen. Sie besteht aus zwei Leiti'rbiUimcii.
Winkelatreben und sieben Sprossen, lue Leitcrbauiue sind aus Esehenh<d/
rtigt und von rechteckigem Querschnitte; sie haben eine Lange um 3 -27'» und
an ihrem oberen Ende durch ein tjharnier miteinander verbunden Die Sohlen
der beiden Leiterbäume sind mit gerippten rlleelischuhcn versehen. Die inneren
n besitzen Ausfalzuugen, in welchen die Leitersprossen Hegen, sobald die Leiter
Mammen gelegt ist In diesem Falle repräsentieren die beiden Baume ein Balken-
li Holi von 7 zu llow im Gevierte am Stärkiren und von 6 zu \km im
. m schwächeren Ende.
1 >ie Winkel streben bestehen aus zwei hohlen, eisernen Röhren, haben eine
Inneren 19
m 3w und einen gleichen n .. . — Durchmesser von ^ «"". Sie sind mit
auberen z7
Jeu Leiterbauiue u durch ein Gelenk verbunden, welches die Drehung nach allen
00
Notiie*
Richtungen gestattet,, und endigen mit einer Snitae mm Jfesfsetsen im Boden. Ist
die Leiter zusammengelegt, so legen sieh, die Winkelstreben längs den Leiterbäumen an.
Die Sprossen .sind ans Eisen und derartig befestigt, aase sie sich von selbst
in den Einfassungen der Leiterbäume einlagern, wenn die Sprossen umgelegt werden.
Wenn die Leiter angerichtet ist, so befindet sieh die lotste Sprosse 9*17«
über dem Boden. Das Gewicht derselben übersteigt nicht 30*9 und ein Haan kau
selbe gemachlieh in einer halben Minute aufstellen.
Am oberen Theile der Leiter und parallel su den Leiterbäumen sind zwei
Holileisten angebracht, welche data dienen, dem Beobachter, welcher in der eines
Hand ein Binocle gebraucht, mit der anderen einen Halt oder eine Stfttas n bietet,
wie ihm eine bequeme Beobachtung su erlauben, ohne das Herunterlallen befürchtet
zu müssen. Diese Leisten sind einerseits mit der obersten, zu diesem Zwecke um 11«
verlängerten und durch den entsprechenden Leiterbaum durchgehenden Sprosse snJ
Ö '
™.U
oben an einem Beschläge befestigt, welch1 letzterer mit dem Pivot des Charmen
der Leiter verbunden ist. Es ergibt sich somit rechts und links der Leiter eil
Parallelogramm, welches sich automatisch öffnet oder schließt, sobald die Leiter
aufgestellt oder zusammengelegt wird, was durch das Spiel der obersten Sprosse
hervorgerufen wird. Ist die Leiter aufgestellt, so ragen die beiden Leisten um 14c»
aus den Leiterbäumen seitwärts hervor, legen sich jedoch an diese an, wenn die
Leiter geschlossen wird.
Vor der definitiven Einfuhrung dieser Maschine wurden zu Beverloo und
Brasscbaet vergleichende Versuche zwischen Beobachtern, welche während des
Schießens das Feldfernrohr oder die Leiter von de Castros mit dem vorschrifts-
mäßigen Binocle benützten, durchgeführt.
Alle waren der Meinung, dass dieses mobile Observatorium in allen Fällen
des Krieges ausgezeichnete Dienste leisten wird, überhaupt in einem coupierten
Lande wie Belgien, wo kleine Unebenheiten im Terrain, Gebüsche, Hecken etc.,
Hindemisse für den Ausblick ins Vor-Terrain bilden, diese leicht übersehen werden
können, indem man sich mittelst der Leiter um einige Centimeter über die*e
erhebt. Schließlich erfordert das Feld-Fernrohr eine heikle Behandlung und ist dessen
Verwendung im Felde sehr mühselig. (Nach „Revue d* Varmte beige")
91
Petroleum -Motor zum Betriebe elektrischer Lichtmaschinen. ttaäi
dem „Festet Lloyd* werden in manchen Lindern zum Betriet) von elektrischen Licht-
maschinen nicht wie in Ungarn beim Narhtdruscb reides Dampfmaschinen,
sondern Petroleum-Motoren verwendet. Besonders empfehlenswert sind die <'uptain-
!« Petroleum-Motoren, weiche pro Pferdekrafl and Stande oa. 0*6 Liter Petroleum
verbrauchen and in Holland bei allen Klein-Industriellen in Verwendung stehen.
Dieselben ich* inen auch lelD in Kriege, namentlich auf
Schauplätze wo Petroleum in großen Mengen sieh vorfindet, vorzügliche
konnten sie zum Betriebe von Lichtmaschinen in F zum Warn
pumpern be! ^rhivhtem Bedarf, für den Betrieb von Teigkcetmasehltten in den Reserve
Ittilen u n 1 1 Hahlmfthlen dienen«
Im Jahrs 1*70 mutete sich die Genie-Directiuii ii m Vermählen des
Getreide« sogar mit PferdegOpel-MQhlen behelfezt Wie rortheilhaft erweist sich in
I ii ein Petroleum-Motor. Bei einer (jcsauiiutpferriekraft der letzteren von
|00 ist man imstande, in 24 Standen« auf entsprechenden Excelsior-Mtihlen, M«dil
für die Brotverpfiegung von 100.000 Mann zu vermählen,
Die Beschaffung von Petroleum wird aber häufig lekhter erfolgen, als die
fcters.
unterliegt kr in cm Zweifel, dass sich die Genie-Chefs künftiger Aril-
in vielen Lagen des Krieges werden mach entscheiden müssen, Mascnineokralte
heranzuziehen, am sie den lungere Zeit an einen Ort gebundenen Truppen dienst-
bar zu machen, denn es wird selten ansehen, allen fcehensbedarf für groß
durch lange Zeit von der Heimat zu beschaffen. T.
Ziegelsteine in Theer gekocht sind »war nichts Heues; sie werten aber
dennoch selten angewendet, obwohl sie für viele bauliche Zwecke seht vottbeilhafl
sind, so für Kanal*'. Senkgruben, nasse Fundament»', ah Isolierschichte etc. Werden
sie länger als 24 Stunden gekocht, so sind sie wasserdicht. Besser, wenn auch kost-
ipieliger ist das Eintauchen der Ziegel in heißen Solseement, Hüttl'scber Masse
oder Theerlaek,
Für Orte, welche vop der Bezugsquelle des Holzeeinents weit entfernt sind,
aohe Frachtkosten zu bezahlen haben, wie die Stationen in Bosnien, empfiehlt
jer letztere, welchen ich in Gorazda aus zwei Theileu Theer und einem Theil
i Baumharz (Terpentin) erzeugen lasse und der loco Gorazda
2 X 10 4- 10
g — 10 kr. pro hj
kostet. An vielen Orten Österreichs dürfte sich dieser Preis auf
2 X 5 + 10
g = 7 kr.
und noch weniger reduzieren, hagegen stelll sich der Preis des Hdzcementes ui>
Wien bezogen, hier auf 1+j bis 17 kr, pro kg. T.
Vermeidung scharfer Winkel in den Ecken der Krankenzimmer.
Im Sanitätsberiehte Seiner Majestät Schiff „8aidV findet sich die Angabe, daas in
i großartigen Hospital zu Baltimore zur Beseitigung der todten Winkel in den
Ecken, wo die Ziininerbegrenzungs-Fläeben zusaninnmstnBen und wegen Mangel an
Luftbewegung sich Staub sammelt und keimfähige Substanzen zur Entwicklung ge-
langen, nirgends rechte Winkel eingehalten werden, sondern die Flächen am Plafond,
am Fußboden und in den verticalen Ecken mit t bergaugswölbungen verbunden werden.
Diese Maßregel sollte nicht unbeachtet bleiben und könnte man bei der Abrundung
der verticalen Ecken sehr wirksame Luft;< ihleta und am Plalbndrande Luft-
znfuhrskanäle zur Anwendung brinj T*
W
92
K o t i t * n,
Sani täts -Verhältnisse des k. und k. Heeres im Monate Jänner 1891
Mit Ende beeemlicr 18&Ö waren krank verblieben JM.MOiMui
Im Muttat e Jänner 1891 sind neu erkrankt 25.177 ,
entsprechend ö 00 des YerpflegBstandea ***,..,-.*
Von den Erkrankten wurden an Sanitäts* Anstalten Übergeben * . &*749 M*
entsprechend %e des Verpflege tandes . * ■ . *
Im Monate Jänner 1891 sind beim Kranken »Und« in Abgang gekommen
in den Eisernen and eigenen Wobnungen lieh umleite ....... \\
ö ., Sanitats- An stalten Bebandelte ,..._»« 8,563 ,
Zusammen.-. ~. $3^35$ )li
darunter aU
geneeen .*,......,...,.. , . . . 21,989:
infolge Ton Krankheiten gestorben. . , . . . §1
entsprechend *4§ des Verpflege »tan des ,.......*. .
Arn MonatsschluBse sind krank verblieben *»•..«*.•,. . I2.*ilt> Nid
und »war: in den Kasernen und eigenen Wohnungen .... 2 -SU ,
I „ Sanitatß-AnstaVteij , ..,.»...-.. 9. AH .
Bei den in Abgang gekommenen ä3.3f>Vl Mann waren an behandelte Eni!
heiten und an Todesursachen bemerkenswert:
Krjuik
Trxl*'*-
beiti-
r*ii*'
Mr ( i> 1
nue
f\lU [
Scorbnt ■
5
U9
14
Acuter Bronchial- Katarrh .
Lungen -Entrundung . . . .
3 40& -'
17« 11
Danii-Tvphujf
Wtj^haeifieber und Wechsel -
R i pp e n f e l 1 .- Ent t ünduug . , .
fieber-Siechthum . . . .
328
—
Mugen-Katarrh .*._..
1.106,' -
Blattern ........
4
1
Acuter Darm -Katarrh . . ,
m\ -
Tu bereulose der Lungen . .
58
17
Veneria che und syphilitische
Influenz*
Katarrh d. Au gen -Bindehaut
489
—
Krankheiten ,..•**
i.a5y.
Wunddruck der Fäße , . a
m J
Trachom
178
, —
1
Die Erkrankungen, der Zugang in den Sauitäts- Anstalten und dr< 1 b4
infolge von Krankheiten berechnen sieh in den einzelnen Hilitär-Temtorial-r"
in °.M de* Yerpn>gs*tandes wie folgrt :
Militär-
l
■
1
3
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Militär*
i
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Territorial-
Bezirk
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Territurial-
Bezirk
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Budapest . . * .
Pressburg , . . «
95
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Graz ...,,.
113
34
0-57
es
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Zara ...,.,
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Kaachau. . . . .
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Prag, . . . , .
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0*38
Tt-mesvir . . « .
91
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Josefe ladt . . ,
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;;»;
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Hermann stadt . .
99
44 ! 0'*
Krakau .
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34
0 09
Agram , . . . .
103
45
Przemyil , , , .
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•M
n-33
Sarajevo-. , . . ♦
m
3P»
|0'I,
I
Außerdem sind noch vorgekommen:
25 Selbstmorde, 4 Verunglückungen mit tödtlichem Ausgang«.
Notizen,
rortbrrngen der Fuhrwerke des Feld-Artillerie-Materials bei tiefem
Schnee.
(Hiezu Fig. 1 und 2 auf Taf 12 )
Das 9. Heft dieser „MittheiluBgen" vom Jahre 1887 enthält u. A. die
I-hreibung eines vom damaligen ArtillMin -Major Kitter von Meyer durch-
hrten Versuches, Fuhrwerke des Fold-Artillerie-Materiales bei tiefem Schnee
[♦rtzuschaflfen.
KDass Während einee Winterfeldzuges die Notwendigkeit eintreten kann,
wahrscheinlich gebieterisch sich aufdrängen wird, außergewöhnlich« MaG-
egedn anzuwenden, uni Geschütze und Batterie-Munition swagen, sei es auf
'orhandenen Wegen, sei es über freies Feld fortzubringen, ohne die Kräfte
ler Pferde in kurzer Zeit zu erschöpfen, unterliegt keinem Zweifel, wenigstens
fir denjenigen nicht, welcher Gelegenheit hatte, mit gepackten Fuhrwerken bei
ii Schnee zu marschieren.
Der Vorschlag des Majors von Meyer gipfelt darin, Geschütze und
£atterie-3Iu n itions wagen in zerlegtem Zustande auf landesüblichen Schlitten
ort zu schaffen. Jedes dieser Fuhrwerke, wird auf zwei Schlitten, u, z. Protze
ind Lafette i HInterwageii) gesondert, verladen; die Räder müssen abgezogen,
Lie Deichseln abgenommen werden. Eine 8piecige Batterie wurde daher 32 Schlitten,
Batterie-Division deren 96, die Corps-Artillerie 192 Schlitten bedürfen.
Wenn es schon fraglich bleibt, ob eine so beträchtliche Zahl Schlitten
diesen Zweck aufgebracht werden kann, insbesondere wo der Bedarf an
ahrwerken bei der Armee im Felde ohnehin sehr bedeutend ist, so lassen
en dieses Project auch noch andere, nicht unwesentliche Bedenken
end machen.
Zunächst ist das Zerlegen und Wiederzusammen stellen der gepackten
ihrwerke beim Auf-, beziehungsweise Abladen immer mit Umständlichkeiten
nd Zeitverlust verbunden.
Ferner begibt man sich durch das Fortschaffen der Geschütze in zerlegtem
ade während eines Kriegsmarsch es jedweder Möglichkeit, etwaige plötzliche
iffe durch Feuer abwehren zu können.
Endlich bleibt zu bedenken, dass während der Operationen, kurz nach
en Schneefällen Thauwetter eintreten kann und umgekehrt. Was soll nun
dem einen Falle mit den für den Weitermarsch entbehrlich gewordenen
ilitten geschehen, und wird man anderenfalls über die erforderlichen Schlitten
fm können?
Der Vorschlag des Majors von M e y e r dürfte daher im Felde oft schwer
chföhrbar sein, und es fragt sich nun, auf welche Art Besseres geschaffen
rden könnte.
Dieser Frage einfach aus dem Wege zu gehen, indem man sich vertröstet,
Bedarfsfalle das Richtige schon zu finden, ist gewagt. Vor Allem bleibt
bingestellt, ob im Ernstfalle die zur Abhilfe nöthigen Mittel verfügbar sein
^rden, und wenn dies der Fall, ob man Sich ihrer auch auf die bestmögliche
tse bedienen wird, denn vor dem Feinde sind die guten Gedanken — gerade
a man deren am dringendsten bedarf — meist spärlich gesät.
94
Notizen.
Obwohl ich bereits vor längerer Zeit ein diesbezui
gearbeitet hatte, konnte dasselbe doch erst im heurigen Winter
Krakau stationirten 9cm Feld-Batterie zur praktischen Erprobung gelang.
Beim Entwürfe dieses Projeetes war in erster Linie die Forderung maß-
gebend, das Fuhrwerk durch Anbringung einer geeigneten Vorrichl
(eicht in eine Art Sehlitten umgestalten, als umgekehrt wieder in ein fiidw*
fuhrwerk verwandeln zu können.
Die in Aussicht genommene Vorrichtung musste ferner nicht nur einfiel
Bein, »ondern sich auch durch die in der Batterie vorhandenen Mittel nsä
an den Kadern anbringen und von denselben wieder entfernen La
schien es erwünscht, diese Verrichtung beim Fuhrwerk jederzeit zur Hand u
haben, daher deren Gewicht innerhalb annehmbarer Grenzen gehalten verdtt
musste, um die Zuglast nicht wesentlich zu vermooren. Endlich sollte «s wd»
zulässig sein, mit einem als Schlitten hergerichteten Geschütz da
— wenigstens zur Nothwehr — sofort aufnehmen zu können.
All1 diesen Bedingungen entspricht am besten eine an den R&i<
Fuhrwerkes zu befestigende Schlittenkufe.
Die Kufe (Fig. 1) besteht aus der eisernen Sohle mit den beiden 1
A und aus den an der Sohle angeschraubten Kufenhölzern B.
l'Om lang» 9cm breit und verjüngt sich gegen die Spitze bis auf
wiegt 8k$ und wird mittelst Anbindstricken am Rade be
Zur Fixierung der Lafetten- i Hinterwagen-) R&der werden dies« gebraÄ
und ausserdem jedes derselben noch mit einem Reserve-Zugstrang an <to
Sperrkettenhaken (Protzstock-Handhaben) festgebunden (Fig. 2). Letrl
regel ist deshalb nothwendig, weil seihst die ganz angezogene Bi
Hinterräder nie derart feststellt, um das Drehen derselben zu vertaten
sobald die Kufe beim Fahren u ein Hindernis stoßt.
Zum Fixieren der Proteenrftder wird das Zugseil um Radspeichen ud
Mittelträger geschlungen und dann festgeradelt Durch 1 :idt»n J*
Bäder an die Achsinitnehmer der Protze hat sich eine verlässlicbe 8]
nicht erreichen fau
Das Anbringen, beziehungsweise Abnehmen der Kufen erfordert
geschulter Geschütz-Bedienung zehn, respective fünf Minuten.
Sind die Kufen nicht in Gebrauch, so können sie am Preiskasten ii
fortgebracht werden.
Die praktische Erprobung der vor beschriebenen Schlittenkufen
comparativ mit einem normalen Ocm Feld-Geschütz durch Fahren auf Sl
Landwegen und über freies Terrain. Die Höhe der Schneedecke betrug d
schnittlich 0*6 bis 0'75m; es wurden jedoch auch Schneewehen \>u VC
und darüber passiert. Die jedesmalige Marschdauer wurde nicht Ol
Stunden ausgedehnt.
Die ersten Fahrversuche geschahen mit Schlittenkufen, wel
Stirnseite etwas zu steil geformt waren. Infolge der hiedurch beding
bedeutenden Bewegungs- Widerstände kam das Reißen der Anbindstricke &>$
selten vor. Bei den späteren Fahrversuehen wurden flacher geformte Kufen <*
Gebrauch genommen und dadurch dieser Anstand behoben. Übrigens
beiden Kufen gattuu gen, besonders aber bei der reconstruierten Schlitten!
r
95
die Beanspruchung der FlflipMlllIlft. in Vorgleich zu jene!
Bädern fortgebrachten <;■ ittiafl zut«-»_
Beim Bergabfahren erwies es sich ausreichend, entweder an eine der
unteren Kufen den Eisring anzuhängen, oder die Schleppkette utn Kad und
Cufe zu schling» n.
Die Lenkbarkeit des Geschützes war durch die Anbringung der Kufen
Ich! beeinträchtigt. Das Schleudern der Lafette auf glatter Bahn konnte \"11-
M beherrscht werden, wenn ein bis zwei Kanoniere am Rohrkopfe ent-
ihnlteru
Beim Fahren im Terrain ist das Passieren bedeutender Hindernis.^
Mittenfuhrwerke Oberhaupt ausg> »ersetzen tou Beichten
sowie von Unebenheiten geringeren Grades, hatte jedoch bei dem Fahr-
en weder Anstände noch sonstige Schwierigkeiten verursacht.
über die Zulässigkeit mit einem als Schlitten hergeriehteten Geschütz
andauerndes Feuer zu unterhalten, fehlen zwar die ntithigen Erfahrungen,
ch dürfte es in einem solchen Falle n<>thig sein, die Kufen von den KatVtten-
iern abzubinden, was in der vor dem Auffahren in die Position einzu-
ehmenden Bereitschaftsstellung geschehen könnt*
Schliesslich sei noch bemerkt, Iam sich die versuchten Schlittenkufen
forderlichenfaUs auch bei den Train-Fahrwerken verwenden lassen, nur
afisste der zwischen Vorderrad und Kufenh*"dzeru vorhandene Spielraum durch
inlegen von kleinen Holzkeilen beseitigt werden,
Generalmajor B. v. E s c h e n b a c h e r.
lanspruchnahme der Ankerseile bei schwimmenden Brücken Unterlagen.
Bei Brücken -Improvisationen mit requiriertem Material ist es erforderlich
wissen, welcher Inanspruchnahme die Ankerseile ausgesetzt werden und welche
BStigkeit sie besitzen. Letztere hängt von dem Materiale ab und bei 1 1
cht unwesentlich von ihrem Alter, Um bei Anwendung rasch beschaffter Anker-
U stets ♦'inen richtigen Oalcul machen zu kennen, ist es m'dhig zu \x\
frlche Festigkeit Seil« bei einem bestimmten Querschnitt besitzen und wie
sie bei einem bestimmten Fahrzeug und Fahrwasser beansprucht w -rLn.
technische Unterricht enthält im 18. Theil, Punkt :. Angabe, daaa
nngsgeinätf noch bei Strömungen bis 3'OOm Geschwindigkeit das Ober-
ikerseil eines Schiffes hinlänglich stark sei, wenn der Flächeninhalt des
silqtiersehnittes ein Zwei tausendstel des grfiöten getauchten Schiffsquerschnittee-
»tragt, d. h> wenn der Seilquerschnitt fünfmal BO viel Quadrat-« Vntiineter
ltbält. all der getauchte Schiffsquerschnitt Quadratmeter,
Nach Ritters „Technischer Mechanik4 darf man im Allgemeinen an-
ehmen, dass der Widerstand, welcher der Bewegung eines an allen Seiten
ja >\»r Flüssigkeit umgebenen (symmetrisch inbesog auf eine der Bewegungs-
rhtung parallele Axe geformten) festen Körpers entgegenwirkt, DDgeflhx
ortional ist dem Quadrate der relativen Geschwindigkeit des Körpers in-
auf die Flüssigkeit, ferner propottioari ist der grollten nitts-
che des Körpers, rechtwinkelig zur Axe benommen, und außerdem proportional
96
Notizen.
8er Dichtigkeit der Flüssigkeit Annähernd ist daher jener Widerstand
rechnen aus der Gleichung::
in welcher V i** Gewicht der Flüssigkeit pro Cubikeinheit, F den FUchf&-
inhalt jener größten Qoerschnittstläche oder ProjV
Querschnitt der Tauchung)f v die relative Geschwindigkeit und £
der Form des Körpers abhängigen Erfahrungs-Coefficienteii bezeichnet.
Der Widerstands - Coefficient ist hei theilweise eingetaucht'
stets kleiner» als bei ganz von der Flüssigkeit umgebenen K Für m
in der Richtung seiner Axe bewegtes schwimmendes Prisma, >1
nicht mehr als das Sechsfache der mittleren Breite des eing^t
beträgt improvisierte, trogartige Schüfe) ist £ = l'l zu setzen. I
gebaute Schilfe kann als Mittelwert ^ = 0*2 gesetzt werden, bei sehr gut g*-
bauten Schiffen kann der Widerstands-Coefficient bis auf die Gröüe * -
sich vermindern. Förden ungünstigsten Fall erfahren also Pontons den Widerrtwi
W =
1*1 X 1000 Fv*
20
= 55. F.v*
somit bei v a 3m und Im* Taueliungsquersehnitt 55 X 9 = J
der Regel des Unterrichtes entspricht diesen Verhältnissen ein A
ca. 5cm9 oder von ca. 26mm Durchmesser. Thatsächlich kann auch
Seil mit sechsfacher Sicherheit bOOkg tragen. Nach dem n Wiener Baur^
besitzen Hanfseile die in der folgenden Tabelle enthaltenen Tragfahi.
Tabelle zur An wen d
ung von Hanfs eil er
L
Ungetheerte runt
e Seil"
Geth
eerte Kab«
ilc
Durehmeisor
GewirM (»n»
Art>eiUia*t h.i
Dureliiin?*»«?r
Gewicht pro
Arbeiulwt toi
in Millimeter
rurrrntmeter
Ö/aelier
in Millimeter
OtntUMlN
i;f*cber Mck*f
IQ K'.l.i.K'r.»N-.!n
bell in Kilr.gr.
in Kilagrntoni
b^It In KtUr
16
0'21
200
43
165
M
(i 92
800
N
2 13
33
0-37
400
59
267
S.600
16
0-53
BOG
et
370
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QU
750
12
4 00
33
0 80
900
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0 %
1 .000
85
39
106
l.WO
98
6*40
700
46
1 55
1.500
98
746
52
203
2.000
105
8 53
Llfi
Dagegen zeigen Drahtseile aus Gusstahl folgende Gewichte und Festig-
keiten bei sechsfacher Sicherheit.
Durchmesser: 7, 9, 10, 11, 12, i:i. 14, 15.
% pro Im: 0*15, 0*22» 0*26, 0*30, 040, 045, Qrt
Festigkeit: 300, 450, 530, 610, 810, 950, 1.110. 1.4."h>.
Durchmesser: 16, 17, 18, 19, 21, 23,
lg pro Im: 0*80, 0*85, 1D0. 110, 1'25, 1*50. 1*80.
Festigkeit : 1.680, 1.830, 2.130, 2.260, 2.630, 3.080. 3,510,
I
Notizen, 97
Vergleicht man die Ziffern der beiden Tabellen, so ergibt sich, das« bei
icher Festigkeit, die Hanfseile beiläufig das doppelte Gewicht der Draht-
e besitzen, man also von letzterer Gattung an Ankerseilen bei gleichem
ficht, die doppelte Länge mitführen könnte.
Da man ferner bei Drahtseilen sich mit einem geringeren Sicherheits-
fficienten — etwa V, statt */« — begnügen darf, so ließe sich die tuit-
ührende Ankerseihnenge für Improvisationen — nicht für normale Kriegs-
cken — sogar vervierfachen. So wiegen 1000m des 7 wm- Drahtseiles, das
Brücken aus improvisierten Booten vollkommen genügen würde, 150Ay/.
> ungefähr das Doppelte der bei einer Genie-*. V-mi^nie in der Ausrüstung
ndlichen Klammern. Zur genauen Feststellung der Beanspruchung der Anker-
e für Noth-Constructiünen empfehlen sich Versuche mit Sacks Stoßfanger
1 Kraftmesser, welcher mithilft eines Charniers am Ponton befestigt werden
sste, um sich mit seiner Ase stets an die Seilriehtung zu legen. Mithilfe
selben würden sich alle in den obigen Formeln notwendigen Coefficienten
littein und daher gut branchbare Berechnungsweisen der Seilstärken auf-
llen lassen. Die durchgeführten Proben ließen auch beurtheilen, ob es nicht
gezeigt wäre, jedes improvisierte Boot oder jedes Ankerseil mit einem der-
igen iStoUfanger auszurüsten, um die einer Schiffsbrücke gefahrlichen Stöße
wimmender Gegenstände zu mäßigen und so Ankorseilrisse, namentlich bei
Lhtseilen, zu verhindern. Major Tilschkort.
i fran
Ähnlich wie im zweiten Hefte dieses Jahrganges die deutsche Feld-
unier-Vorschrift besprochen wurde, folgen nun die wesentlichsten Bestim-
men der entsprechenden französischen, provisorischen Instruction.
a) Allgemeine Bestimmungen,
Die durch Infanterie-Truppen herzustellenden Befestigungsarbeiten scheiden
nach der Widerstandsfähigkeit, die man denselben verleihen will einer-
18, oder nach der zu ihrer Ausführung verfügbaren Arbeitszeit anderseits,
zwei Kategorien.
In unmittelbarster Nähe des Feindes» sind nur mit den tragbaren
rk zeugen die einfachsten Arbeiten, wie z. B, Schützengräben auszuführen,
aber im Gegenfalle der Feind entfernter, ist es daher nägüch den Be-
ugungsarbeiten einige Stunden widmen zu können, dann haben stets wider-
ndsfahigere Arbeiten zur Durchführung zu gelangen, deren Eiuplacements
Beb vorher sorgfältig mit Rücksicht auf möglichste Ausnützung der Feuer»
Te, ausgewählt werden müssen.
Im letzteren Falle sind gleichzeitig mit den von der Mannschaft ge-
reaett Werkzeugen, auch jene Werkzeuge, welche entweder auf Tragthieren
lJ „Instruction practique provUnire #yr le* traveaux de champ de fmtailte ä Vusagc
Croupe* tTinfanterit" , vom *J. August 1890.
französische provisorische Instruction über die Ausführung von
Feldbefestigungsarbeiten durch Infanterie-Truppen ').
98 Notizen.
verpackt, oder aber im Werkzeugwagen ') hinterlegt nachgefühlt werden, in
Benützung zu nehmen. Hiebei sollen die tragbaren Werkzeuge auch bei der
Arbeit in den Händen derjenigen Leute verbleiben, von welchen sie getragen
werden und soll stets getrachtet werden, die Arbeitsanstellung so zu bewirken,
dass Leute mit gleichartigen Werkzeugen immer in Partien vereint zur Ver-
wendung gelangen.
Die Brustwehrstärke der verschiedenen Erddeckungen ist veränderlich.
Gegen Gewehrfeuer beträgt dieselbe wenigstens 0*80m, gegen Geschützfeoer
jedoch 3*Om.
Die Profilgestaltung des äußeren Grabens steht einerseits mit der
raschen Gewinnung der zur Herstellung nöthigen Erde, anderseits mit der
eventuellen Schaffung eines wirksamen Hindernisses, welches den Feind im
Feuer des Yertheidigers aufzuhalten vermag, in Zusammenhang.
Auf die Gestaltung des Tracä sind hingegen bestimmend die Configuration
des Terrains, das Streben, die feindlichen Annäherungen unter heftiges Feuer
zu bringen, sowie die Wirkung, welche man gegen und vor die Nachbar-
werke auszuüben beabsichtigt (Anbringung von Flanken). In der Vertheidigungs-
linie liegende natürliche Hindernisse sind stets auszunützen.
h) ReglementariBohe Typen.
1. Schützengräben.
Der normale Schützengraben, Fig. 1, ist für stehende Schützen (linkes
Knie gegen die innere Brustwehrböschung und linker Arm auf die Brustwehr-
krone gestützt) bestimmt. Seine Breite gestattet, dass ein zweites Glied stehend
„. hinter dem ersten das Feuer abgeben
lgur kann. Für den linken Arm der Schützen
kF^%%j> ^es ersten Gliedes ist in Intervallen
'•" Am T^4w von °'7^w ein °*20 W8 0*25m tiefe?
iM4»»5fcL' M ^"""»^»«^ Auflager herzustellen.
^fms^gm\ Trotz des geringen Aufzuges sind
r«i 1;iQ \\\ m • rftt j Schützengräben — besonders im ge-
! rs§ ,mf* ackerten Boden — leicht wahrzunehmen,
* * ""* si es soll daher die äußere Brustwehr-
k s-3$ ..—•* böschung mit kleinen Zweigen, Gras-
UUr trukeint Me An*kia0ü>)u mü> iiom. halmen, u. dgl. bedeckt werden, um
die Schützenlinie zu verbergen.
Zwischen den einzelnen Schützengrabenstreckon — größere Strecken als
für eine Infantorio-Compagnie soll man vermeiden — sind Intervalle, welche
als Communication für Artillerie und Cavallerie, sowie zum Vorbrechen und
Entwicklung von Reserven dienen, frei zu lassen.
Arbeitsanstellung und erforderliche Arbeitszeit:
mit den tragbaren Werkzeugen auf 4m facht Schaufellängen) 5 Mann
(ein Krampe und vier Schaufeln) 40 bis 60 Minuten;
mit den dem Werkzeugwagen entnommenen Werkzeugen auf 3m drei Mann
(ein Krampe, zwei Schaufeln) 30 bis 45 Minuten.
*) Ein Infanterie-Regiment verfügt über 202 Schaufeln und 114 Krampen.
Notizen,
99
Wo Mangel an Zeit, oder fester Boden die rasche Ausführung des
ormalen Schützengrabens ausschließen, ist der Schützengraben für knieende
chötzen herzustellen. Fig. 2.
Nach den verwendeten Werkzeugen
dessen Herstellungszeit 30 bis
15 Minuten, beziehungsweise 20 bis
10 Minuten.
Durch Vertiefung kann zum nor-
malen Profil übergangen werden.
Figiü
2. Deckungsgräben.
Wenn Truppen in ein und derselben Stellung, zuwartend längere Zeit
verbleiben müssen — (Unterstützungen, Reserven! — und das Gelände ihnen
keine benutzbare natürliche Deckung bietet, ao sind Deckimgsgr;ih*»n anzulegen,
sich den Bücken und dem Feuer des Gegners zu entziehen.
Figur 4»
(-**•}
zm * *« - 4
ii ~.#m w *v. ._ *
■>M -
*
Fig. 3 zeigt den normalen, Fig. 4 den vereinfachten Deckungsgraben.
Ersterer kann bis zu einem gewissen Grade auch gegen Artilleriefeuer,
letzterer hingegen nur gegen Infanteriefeuer schützen.
Zu ihrer Ausführung ist sich stets der nachgefühlten Werkzeuge zu
bedienen.
Arbeitsanstellung: pro im zwei Mann (eine Krampe, eine Schaufel).
Arbeitszeit: Für den normalen Deckungsgraben lb 30l bis llj 50T
und für den vereinfachten lh IQ1 bis lh SO1,
Zur Ermittlung der in einem bestimmten Falb' erforderlichen Längen aus-
•tehnung solcher Deckungen ist pro Schütze 0 75m Kauimliuieulänge zu rechnen.
Eine Infant erie-Compagnie mit 200 Mann, wovon eis Zug als Unterstützung
r«rwftndet ist, benötbigt demnach eine Länge von 112"50//4 bei eingliedriger
und 50*2 5m bei zweigliedriger Besetzung.
Ein Bataillon, welches drei Compagnien in der Feuerlinie und eine
ICompagnie in der Reserve hat, wird 337"5Öm bei eingliedriger und 168"75wü
zweigliedriger Besetzung erfordern. (Die frei zu lassenden Intervalle
zwischen den Compagnien selbstverständlich nicht inbegriffen.)
3. Schanzen. /
In Fig. 5 ist eine Schanze für eine i.'niiipagme dargestellt Die 300*n
s'tx Facen a stoßen stumpf zusammen und schließen an sie unter ca. 120°
100
Notizen.
die 12m langen Flanken b an. Profil der Facen und Flanken zeigt Fig. 6.
Die Kehle ist aus einem 360m langen normalen Schützengraben c gebildet,
GrundtiTs 11800.
H '*•
Attsste&'Xkui/.
welchem gegen das Innere der Schanze eine 200m lange Rückenwehre d tot-
gelegt ist. Profil der Kehle zeigt Fig. 7.
Figur 6.
i~ m.„ >*s, .*:& *„ i44. . ...>
li .. *•:•• i
Den Kehlschluss vervollständigen zwei je 100m lange, an den Enden
beider Flanken senkrecht angehängte Schützengräben e, welche zwei Eingänge,
die mindestens 5'0m breit zu machen sind, frei lassen.
\fiM.i.r/tf.ijfö±f^j*tyg m-..*ir#f.4Mfr..rM..>i!?
...f.« *■
..t.tt...
Die Länge der vorhandenen Feuerlinien — Kehle inbegriffen — beträgt
1400m. Bei der Besetzung entfällt pro Schütze 080 bis 10m Kammlinienlänge
Notizen,
101
kann ein oder ein halber Zug hinter der Kückenwehre als Rettm aufg-
estellt werden. In besonderen Gefechtsmomenten kann die eine öder die
ädere Linie mit zwei Gliedern besetzt werden,
In der Zeit des Zuwartens wird die dem Artilleriefeuer ausgesetzte Be-
satzung, hinter den Facen und hinter der Rücken wehre der Kehle, in zwei
Gliedern an der inneren Brustwehrböschung und an das Bankett angeschm
beit Es entfallen demnach auf 080m Kammlinien länge zwei Mann
und kfc<tQ somit 150 Mann hinter den Facen (60m), das ist drei Züge,
und i Zug hinter der Kucken wehre (20m) aufgestellt werden.
ArbeitsansteUnng; Bei den Facen und Flanken sind anf 2m Kamin -
Unieallnge drei Mann im luBettti und drei Mann im inneren Graben an-
II^tk Es entfällt demnach auf Im Linienlänge drei Mann (eine Kr;irnpet
vei Schaufelnd
Beim mittleren Theil der Kehle sind im inueren Graben auf Im
zwei Mann (ein* Schaufel und etat Krampe) und im äußeren Graben anf 9fl*
i Mann (eine Schaufel und eine Krami teilen. Für die Theile mit
chützengraben-Profil ist behufs Erzielung gleicher Arbeitsleistungen auf
bis 3*0m ein Mann anzustellen. Die Arbeit beginnt mit der Ausführung der
:'.i<"ii und Flanken und es wird nach ihm Beendigung zur Ausführung
ler Kehle übergegangen.
Eine Schanze für eine Oompagüifl «Tfordert Arbeiter und Werkzeuge:
L i n i a D
Arbeiter
Schaufeln Krampen
u .
180
71
8
10
40
6
190
48
B
5
20
4
60
M
3
5
20
2
i Flanken
ien Flanken angehängte Schfttte&grtV
Küekonwehre, mittlerer Theil (äußerer Graben i,
« K n (innerer Graben). ,
, (beide FlQgel)
Zusammen , . .
BIG
202
n.
rhergesehene Fälle, die Ermüdung einzelner Leute, überdies die Her-
stellung der Brustwehr in »ien ausspringenden Winkeln der Facen und in beiden
cnuiterpunkten, welche stets «*ine dichtere Anstellung erfordern : sind Ter-
anlassung, dass immer eine Arbeiter-Reserve zur Hand sei, damit in der
Lrbeitsausführung keine Verzögerung eintrete. Deshalb wird man die Aus-
urung eines derartigen Werkes zwei Infantehe-Compagnien Übertragen. Die
bl der hiezu nÖthigen Werkzeuge entspricht genau der von einem Infanterie-
führten Anzahl. Um sich aber eine Werkzeug-Reserve zu sichern,
irird man nur die Facen, Flanken und die Rückenwehre mit der Werkzeug-
Qstung des Regimentes, die übrigen Linien aber mit den bei der Mann-
beflttdüchem Werkzeugen ausfahren.
forderliche Arbeitszeit: 4 Stunden.
(„Revue du gcni* mi/itu>
102 Not ix an.
Dm ScMteophon *).
In vielen Fällen ist es Ton großer Wichtigkeit, die im
Metallgegensttnden vorhandenen Blasen und Bisse, mit einem Worte die u-
ganzen 8tellen, welche die Sicherheit der betreffenden Gegenstände heä*
tr&chtigen könnten, rechtzeitig zu entdecken.
So z. B. entstehen bei gehärteten Stählgeschosseü eben durch du
Härten zahlreiche Spannungscentren, welche das Bestreben ragen, die Maleklfe
zu trennen und kleine Zwischenräume zu schaffen, welche die Homegenittt
des Metalles aufheben.
Geschosse mit einer derartigen inneren Structur sind natürlich wmäm,
da deren Spitzen beim Auftreffen auf den zu durchdringenden Panv ge-
wöhnlich brechen. Ebenso sind andere Arbeitsstöcke, wie Kanonenrohre, Achs«,
Triebwellen etc.» durch das Auftreten unganzer Stellen im Innern sehr gdfehriet
Bisher gab es kein Mittel zur Entdeckung von solchen sehnlich«
Blasen und Bissen ; das Abklopfen mit dem Hammer erweist sich Mm sh
resultatlos, da das menschliche Ohr zn wenig empfindlich int, um die Umm
Schalldifferenzen, die da entstehen, zu erfassen.
Aus der Zeitschrift vLa Natureu ist zu ersehen, dass es dem Capitata
Louis de Place, Professor der Fortification an der französischen Cavallero-
schule gelungen ist, ein Instrument zu schaffen, welches geeignet ist, die
kleinen Hohlräume im Innern von Metallstücken durch das Gehör znverl&sslich
zu entdecken. Do Place nannte dieses Instrument „Schiseophon". Dasselbi
ist eine sehr sinnreiche und dabei einfache Combination aus einem Microphon,
einem mechanischen Klopfapparat und einen Schallmesser, und gestattet den
damit operierenden Personen, die kleinsten Schallunterschiede, welche sich
beim Auftreffen des Klopfers auf schadhafte Stellen eines Arbeitsstückes er-
geben, sofort zu erkennen.
Die beigegebene Figur zeigt die Anwendung des Schiseophons in schema-
tischer Darstellung.
G sei der zu untersuchende Metallgegenstand, welcher bei p' eine Blase
enthält; M ist ein Microphon von ringförmiger Construction, durchsetzt tob
dem Klopfer K, welcher durch einen einfachen Mechanismus in Th&tigkeit
gesetzt wird. In B ist eine Batterie in den Stromkreis des Microphons ge-
') Vom Griechischen o/tat; = Spalte, Bisa. Der Name ist gewählt, weil der
Apparat sich zum Aufsuchen von Bissen und Spalten durch das Gehör eignen soll.
X o t i i e ii.
103
schaltet» welch letzterer außerdem noch durch die Spule 5, die auf dem
i^dl-Punkte de* eingeteilten Lineals iß H* fixiert ist, geht,
ine zweite, verschiebbare Spule S* ist leitend mit zwei kleinen
nen 7' verhunden, welche mlthÜfe eines elastischen Bandes am Kopfe
Beobachters befestigt werden.
Der Gebrauch des Apparates ist nun folgender:
Ein Beobachter befindet sich mit dem Klopfer in dem Baume« ii»
welchem die zu untersuchenden Gegenstande deponiert sind; vom Mikrophon
> führen die Leitungsdrähte in das Telephonzimmer, in welchem
ein zweiter Beobachter, der die Telephone an seinem Kopf befestigt hat,
riert, D^r zu untersuchende Gegenstand, sagen wir ein Geechoss, ist
zwischen zwei Dornen eingespannt und gegen seine Oberfftcbe wird nun 3er
Klopfer geführt. Angenommen, der Klopfer trifft eine vollkommen homogene
Ki teile des Geschosses, so hfirt der andere Beobachter in den Telephonen
II, der sich vermindert, sobald die inducierte Spule von der Fixen
ntfernt wird. Bei einer gewissen Entfernung der Spulen voneinander wird
lann in den Telephons vollständige Stille herrschen. Trifft aber im weiteren
Verlaufe der Untersuchung der Klopfer eine unganze Stelle, z. B. eine Guss*
blase, so wird diese gleichsam als Resonanzboden den Schall verstärken, das
Microphon wird infolge dessen stärkere Schwingungen in die Spule 5 senden
und den Schall in den Telephonen augenblicklich herstellen.
Die Blase innerhalb der Oberfläche des Geschosses ist also auf diese
ff eise angezeigt.
Bei der weiteren Verwendung dieses Apparates hat Capitain De Tiare
gefunden, dass es vortheilhafter ist, die inducierte Spule nicht soweit zu ver-
schieben, bis in den Telephonen absolute Stille eingetreten ist, sondern nur
soweit, dass gerade noch ein leiser Ton zu hören ist; aus dem Anwachsen
dieses Tones wird dann das Vorhandensein der defecten Stelle nachgewiesen.
Das Schiseophon ist in einer Casette aufbewahrt, welche in vier Ab-
teilungen enthalt: einen Schallmesser (Audiometer) mit seinen Spulen, die
beiden Telephone, den Klopfapparat sammt Microphou und sechs Trocken-
ei ente nach de Places System.
Diese Elemente sind zu dreien geschaltet und mit einem Commutator
verbunden, der den viertelstündigen Wechsel der Batterien behufs Vermeidung
der Polarisation gestattet
Das Absorbtions-Mittel der Elemente ,rMelasineu genannt, ist gleichfalls
eine Erfindung von Capitaine de Place; es soll nicht austrocknen und das
Zink fortwährend in reinem Zustande erhalten.
Zu Ermont angestellte Versuche sollen die außerordentlich erfolgreiche
Verwendbarkeit des Schiseophon dargethan haben. Der Apparat wurde eine
Banze Woche hindurch zur Untersuchung von Eisenbahnschienen benützt. Die
demselben angezeigten unhomogenen Stellen wurden mit Botbatüt be-
zeichnet; die sodann mit dem Dampfhammer gebrochenen Schienen zeigten in
lien Fallen innere Risse von mehr udcr weniger Bedeutung.
H.
27*
104 Notisen.
Ober die telephntohe Reprodvctlon der
Der Hauptzweck des Telephons ist die Wiedergabe des Wortes «dt da
seinen Elementen: Articulation mit ihren Beugungen, Seihet-
mit ihrem charakteristischen Accent, Klangfarbe mit ihren Nuancen o4 i*
Alles mit hinreichender Stftrke auf die Entfernung hin» Aber die Ui
der Energie, welche die telephonischen Effecte hervorbringt»
auch die genannten Elemente.
1. Alteration der Klangfarbe. Sie besteht in
eines unangenehmen Kaseins, welches oft das Wort entstellt. Dies ifikrf «£
früheren Untersuchungen meist davon her, dass die Bewegungen des
welche dessen Grundton und dessen harmonischen Tönen ontapiethw, tt
Aber jene legen, welche durch die 8timme entstehen, ohne mit ihnen
cidieren; dadurch tritt eine mehr oder weniger ausgiebige Störung der An
der elektrischen Wellen des Hör- Telephons ein, folglich der
bewegungen seines Diaphragmas und schließlich der Tonwellen» welche ■
das horchende Ohr eindringen.
Wenn dies wirklich so ist, muss es, um diese Alteration an
hinreichen, ein solches Diaphragma anzuwenden, dessen Grundton Mmjß
als die Grenze der Töne, welche durch das articulierte Wort der mlnüip
und weiblichen Stimme entstehen; dann wird die Stimmwirkung nicht !■%■
um die Fundamental- und harmonischen Töne des Diaphragmas hervorxaÜring«,
welche nicht mit den durch die Stimme erzeugten colncidieren ; hiezu
vielmehr eine mechanische Energie, welche größer ist, als jene, wdcki fr
menschliche Stimme beim Sprechen hervorbringt, aufgewendet werden«
Es wird solches auch durch die Erfahrung bestätigt. Um nur m
extreme Fälle anzuführen, genügen Diaphragmen von 100»nm Durchnwntf
und lmm Dicke, ebensoviel wie solche von 30mm Durchmesser und O'lmft
Dicke vorstehender Bedingung; auf passende Telephone adjustiert, erzeugen sie
keine merkbare Alteration der Klangfarbe.
2. Alteration der Articulation und der Selbstlaute.
Selbe besteht einerseits in einem übermäßigen Hervortreten gewisser Mitunter
Selbstlaute und Sylben J, p^r^lc. . . a, o, an, on, ent über den größten Theil der
anderen ; anderenteils in einer merkbaren Schwächung der /, s, c, z, t, t, &
Es entsteht hieraus sehr oft große Schwierigkeit, den Sinn der alteriertea
Worte zu verstehen, der oft nur aus den vorangegangenen errathen werdet
kann: eine beständige Quelle für Irrthümer.
Diese Alteration hängt großenteils mit der Form und der Öffnung der
Mundhöhle zusammem, welche beim Aussprechen der vorerwähnten Laote
verschieden sind, und mit der Energie der Tonwellen, welche bei der besprochen«
Schwächung herabgesetzt ist, so dass von diesem Gesichtspunkte aus die
Alteration eigentlich unvermeidlich ist. Sie hängt aber auch mit der nebenher
laufenden Erzeugung der harmonischen Töne des Diaphragma zusammen.
Es ist durch Versuche dargethan worden, dass man die Beeinträchtigung ^
Articulation sehr beträchtlich durch dasselbe Mittel beseitigen kann, welches
') Nach „Comptc* rendus*.
Notizen.
105
Störung der Klangfarbe aufhebt, nämlich Wahl einer passenden Dicke
md eines passenden Durchmessers des Diaphragmas, um den Fundamental-Ton
ssselben S'"hr hock WQfdjH zu lassen.
Die Fortpflanzung durch die Linie, welche den Sprecher und den Empfänger
rbindet, spielt hiebei unter anderm auch eine gewisse Bolle.
3. Verschiedene Resonanzen. Eine dritte Inconvenienz, Will
»no-r großen Zahl von Telephonen sieh Kftigt, besteht im Auftreten zweier
nresonanzen. Die eine stört nicht viel, weil sie schwach und nur für
geübte Öhren wahrnehmbar ist; es ist dies ein metallisches Kreischen, welches
\rt Reibung in der Radienrichtung der Diaphragmen zugeschrieben
rerden kann, die Folge der Änderung der Form der Kraftlinien in dieser
Sichtung. In einem Diaphragma mit hohem Fundamental-Ton verschwindet es;
weil das Kreischen dann zu hoch ist, um genug kräftig auf das Ohr
eu wirken; sei es, dass es gar nicht entsteht, weil die hiefür nothwendige
mechanische Energie größer ist, als jene, welche durch die menschliche Stimme
erzeugt werden kann.
Die zweite Nebenresonanze ist weit starker und volltönender; es ist
der im Telephon eingeschlossenen Luftmenge.
Um selbe verschwinden zu machen — in ihr verwischen sich auch gewisse
BeugungsvarieUten der Klangfarbe — genügt es unterhalb des Diaphragma nur
sehr kleine Luftkanuner zu belassen, was man beispielsweise auch durch
Auskleiden des Telephon-Innem mit Filz erreichen kann.
Abgesehen von der letztbesprochenen UnzuJcommlicbkeit, welche man
leicht beseitigen kann, sieht man, dass die Ursachen der Alteration der tele-
i ischen Übertragung des gesprochenen Wortes beträchtlich abgeschwächt,
auch nicht beseitigt werden können, und zwar durch das sehr einfache
alle Ursachen wirksame Mittel, der Anwendung von Diaphragmen mit hohem
"undamental-Ton; dies wird erzielt durch große Dicke bei großem Durchmesser
Im durch kleinen Durchmesser bei kleiner Dicke,
Man erreicht hiebei gleichzeitig nebst der Reinheit auch Intensität der
elephonischen Reproduction : ein glücklicher Umstand, weil beide Eigenschaften
Telephon unzertrennlich gefordert werden müssen, soll dieses zart und
Drzüglich wirken. Hauptmann Dietl.
Schanzkörbe und Metallschilde im Befagerungs- und Festungskriege1).
Nach einem Artikel des Russischen Invaliden" von 1890 ergaben
ait dem kleinealihrigen Gewehre und rauchlosen Pulver angestellten Versuche,
einer Anfangsgeschwindigkeit von &16*H, Eindringlingstiefen in frisch
nufgeworfl od:
bei IM Schritt Entfernung bis 3 Fuß (0 90w)
„ Mö , 1% „ (0*7fi
BOO 0 n 2 „ •
1.20U v 1 * (WO
li «lem .Russischen Ingenieur-Journal11.
106 Notisen.
Es werden somit auf 600 Schritt Distana die gewöhnlichen imBm«
oder Stroh geflochtenen oder mit Leinwand bespannten 3caanikftrbe
2 Fuß (0*60) Durchmesser durchschossen.
Zur Fällung you swei solchen, nebeneinsndt
erst auszuhebender Erde bedarf der Arbeiter 20 bis 4G
welcher Zeit 100 bis 200 Schnss gegen denselben abgefeiert
vom Shrapnelftuer und dem Feuer der SchneüJenerkaneneft gar nicht
sprechen.
Speciell die Leinwandschanzkörbe fluten sich,
irgendwie den Halt im Boden Terlieren, oder besonders
Stoß der Schaufel, ron Erdknollen, Steinen u. dgL leicht :
weitere Anfüllen verhindert ist; sie finden bei Segen oder Nl
gehen an den BefestigungssteUen zwischen Fleck und Stoff
zerreißen.
Als Mangel der geflochtenen Schanzkörbe lassen sieh anfknUcn (safer
dem bedeutenden Gewichte bis 2 Pud (32'76fcp):
1. Es entsteht beim Gebrauche dieser Korbe leicht Urin, dar Ja
Belagerten auf die Arbeit aufmerksam werden läset
2. Das Tragen eines solchen Korbes durch den Bnaelnen ist ab
beschwerlich. - *
3. Soll der Arbeiter das Gewehr auf dem Backen
einen Ausfall sofort schussbereit zu sein, so ist die Arbeit
4. Die Korbreihe ist bei ihrer ziemlich bedeutenden Höhe
nach ihrem Aufrichten ein auf 1.000 Schritte bei Tag «ad, wenn dar Y«-
theidiger das Vorfeld beleuchtet, auch bei Nacht gut sichtbares ZU ni
lockt das in diesem Stadium sehr schädliche feindliche Feuer auf sich, «tae
dem Arbeiter Schutz zu gewähren.
5. Da jeder Arbeiter nur einen Korb tragen kann, so ist die Au-
steilung nur der Hälfte der Arbeiter bei Aushebung der fliegenden Sape
hinter den Körben möglich, während die andere Hälfte sich auf den Boden
legen muss.
Mittels Stroh geflochtene Körbe sind halb so schwer, haben aber die
sonstigen Xachtheile der Beisigkörbe und sind noch leichter als diese durch
die Artillerie in Brand za setzen.
Leinen-Körbe haben nur 5 bis 10 Pfund (2*0 bis 4*0%) Gewicht, geben
aber, wenn mit lichter (ungefärbter) Leinwand bespannt, ein noch auffälligeres
Ziel ab und erlauben infolge ihrer geringen Formbeständigkeit nicht du
Wegnehmen der Erde nahe ihrem Auflager.
Der russische Autor ist daher der Ansicht, dass bei der Wirksamkeit
des heutigen Gewehr- und Shrapnel-Feuers keinerlei Korb rar raschen Her-
stellung einer Tranchee-Brustwehr brauchbar sei. Die Anfertigung der Körbe
erfordert nicht wenig Zeit und Material, sowie Arbeitskraft, weshalb derselbe
statt der Körbe Sandsäcke und Metallschirme (Blenden) vorschläft und hierin
folgende Bemerkungen knüpft:
1. Für Herstellung aller Angriffsarbeiten auf Entfernungen von mehr
als 1.000 Schritten, also von der 1. bis zur 2. Parallele, soll ausschließlich
Notizen.
Iü7
r init l ffllktao S| i (mit je *t Pfund Gewicht)
nd abwechselnd mit einem stählernen .Spaten ( LöfiM i mit hölzernem Hand-
riff (von nicht mehr als 1 Pfund Gewicht) zum Einfüllen der Erde in die
idsäcke und mit der Schaufel ausgerüstet werden. «Ein- derartige Ausriisiuii-
Mannes verursacht 2 Rubel 50 Kopeken [4 fl. ö. V\\| Kosten.)
Die ♦•rwähnt» n 12 Sacke lassen sich in vier einfach aufeinander gelegten
chichten. mit der LftSf0B8Obafi der Säcke in der Schussrichtung, zu einer
lohe von 3 FuÜ (O*90"O und in einer Länge TOB 3a 4 FuB (l'13m, An-
ellungsrauin für 1 Arbeiten oder in zwei Reiben quer über die Schuss-
ltung zu dreien über einander auf eine lbbe v«m 2'/4 FuÜ (O'SSfll) und
le Länge von 3 Fuß (0*90m) für sich odtf als innere Brustwehrverkleidung
Miibüüeren.
\nfüllung eines Sackes erfordert 5 Minuten, jene aller zwölf Säcke
atber 1 Stunde Zeit
Mittels fünf schon früher gefüllter Säcke kann jedoch binnen einer
innte ein^ den Arbeiter vollständig deckend* Brustwehr von l1 , Fuß (Q'-lbm)
icke, und 2 l/k Fuß (00*/" I Hohe geschaffen werden.
Fflr den Angriff auf 2 Lagerforts berechnet der Autor für SS Werst
fcm) Ausdehnung sämintHeher Angritfshauten (4 Parallelen und 3 Sappen)
id bei Anstellung eines Arbeiters auf 3% Fuß ( 112/"» Frontlänge den Bedarf
Sandsäcken, bei Betheilung jedes Arbeiters mit 12 Stück, auf 280.000.
lbe können bei einem Gesa mmtge wich te von 65-000 Pfund (ca. 26.650%)
16 dreispännigen Wagen fortgebracht werden.
Die Erbauung der 2. Parallele in viinr Entfernung von l.OOO bis
Schritt Entfernung vom Yertheidiger, also im wirksamen Infanteriefeuer,
der noch näheren Anlagen des Angreifers, sollte nur unter dem Schutze
von schusssicheren Metallschilden vorgenommen werden.
Noch 1887 waren solche von 2% bis 3 Linien Dicke, 1 Arschin1)
Breite und 2 Arschin Länge vorgeschrieben. Sie hatten ein Gewicht von 3
bis 3% Pud (50 bis 55Ä0).
Den Versuchen in diesem und dem vorangegangenen Jahre waren
15 Modelle unterzogen worden. Selbe waren in verschiedenster Weise mit
fützen, Riemen zum Übertragen und verschließbaren Schießscharten versehen.
Nur 2 Modelle eigneten sich bei eine? Höbe von 3' für die Übertragung,
i der lie auch den Kopf des Träges schützten, welch letzterer durch die
öffnete Schießscharte nach vorwärts bückte.
Die übrigen ließen bei einer Höhe von %*f% Fuß i01.r>/oi den Kopf
des Trägers, der den Schild wie einen Harnisch vor der Brust trug, frei und
schützten nur den Rumpf,
In einer dem Artikel des russischen Autors beigegebenen Tafel sind
diese Schilde in den verschiedenen Verwendungsarten auf der Brustwehr und
bei Aashebung der fliegenden Sappe dargestellt
TH« frtr die Aushebung der 2, ParalM- w-r 2 belagerten Forts bei
einer Längenausdebnung von 6 Werst erforderliche Anzahl von Sappeblenden
■) 1 Arschin es 0 71m.
Hctistn.
lerntet der Autor mit &OOO Stick,
1% Pud (24*57%) mm
af 45
Anfer tkot» wate sock «m Yorratk
Anck
i TorgeseUagca
die ConoBankatm aaf
Pljazinakif
Mititt dec Gebrinck— aaf
Jfeehniinr. dass die Brustwehr bis rar Eriffiranr 4»
die tYnerütke Artillerie keftir beetkoeaen wird.
Verfasser verweist jedoth darauf, da&s bei Enftkr™*; &er
Torpedo*- du Banken und mit Dun die Schild* einzikk mit EM»
werden kennen xrad es daher besser sei. jedem Sckttzen
in ilbervreben oder aber die Staude in eisen* «deck»
ans denen sie retktzein* und rasth auf die Brist »ekr
Geeen Shrapneifecer brinct der Verfkseer einen sack
Kcpf des Schätzen biegenden Sehfld in Tirschlar. «tasen S
Bankette rchen und der in dieser Ifinakat den in Xr. 164 <ae*
Inxiüden- T»:-n 1>9<> d^rek Getteraimapr Pljaziaski
2* % P^d s*:iiwerai deranaren S-raüd fcberaift
iW da
DietI
Kleine Notizen.
Uaer £i**ca
**k« Iacreiexr-J-wrml* ix *»a-*i=L-*a: >;w:aL *x* I-sr iüssm.
«kickte \x*m* B«*p**v* 5fcr die Y*rr**ixadr *":a mit Lxft
kiatea ab Brfekeaantcrli««» ati^ntkh
Notizen.
I'".»
:
tt Aleiauder der Große den Qraa-Flttsi von .'»00 Saschen (t 067m)
Rreite mit seinem Heere mithilfe ron Flößen am Thierhäuten binnen 5 Tagen; ein
Theil des HannibaTschen Heerei die Etbone iuf Weis« und nach
Worten waren die leichten iberischen Fußtruppen gewöhnt, die Flü*se mit
»Icher Behelfe zu übersetzen.
1810 gebrauchte das 9. französische Corps in Portugal aufgeblasene Ziegen-
ute ffir diesen Zweck und 1827 überschritten die russischen Truppen im persi
iege den Araxes mittels Thierhaut- Unterlagen.
Auch bei Tiflis dienten derartige Mittel, nachdem der Kur ausgetreten und
<? dortige Brücke weggerissen worden war, und im russisch-türkischen Kriege 1877
am es gleichfalls zu solcher Verwendung von Thierhäuten
Russische militär-technische Handbücher enthalten Über die Verwendung von
hierhäuten zu erwähnten Zwecken wohl wenig.
Der Verfasser des durch eine Figurentafel illustrierten Artikels bespricht nun
bei den rctxjibrigen Hangen der 2. «Sappeur-Brigade auf diesem Gebii
erlangten Erfahrung-Resultate.
Die Schlachtung der Thierv und Abhautung »Irr Cadaver muss auf besondere
eise bewirkt werden, um die überflüssige Öffnung der Haut zu vermeid» n
Die Schlachtung erfolgt mittels Genickstichs; die Abhäutung 15 Minuten
darauf, nach Abnahme des Thierkopfes und der Beine oberhalb der Fessel dadurch,
data das Knochengerüste und das Fleisch durch einen in der Thierbrust angebrachten
Schlitz aus dem Innern der Thierhaat entfernt werden.
Di*M Brustoflnurig, der After und die Nabeloffnung werden sodann vernäht, die
Halsöffnung, sowie drei Fu£o9h&ng6D verschnürt.
Durch die vierte Fußoffnung wird unter Zuhilfenahme eines eiaerneo oder
hölzernen Rohres die Thierhaut mittels Handblasebalgs möglichst aufgebläht und
hierauf diese Fußoffnung gleichfalls verschnürt.
Der eben bau hri ebene Vorgang ist je nach der Ibung der Leute, die Übrigens
bald erreicht ist, in 1 bis 9 Btandon vollendet und hiezu eine Abt heilang Ton
1 bis 6 Mann erforderlich.
Eine solche Ochsenhaut wiegt 30 Pfund (13fy)t eine Pferdehaut 40 Pfund (16%).
Diese Tbierhäute werden so benützt, dass die nach aufwärts gerichteten
;»fe um die Unifassungsbalken TOI Rahmen gewickelt und gebunden werden,
welche einen aufgenagelten Bretterbelag erhalten und so ein FloG bilden
Diese Arbeit ist in V/% Stunden beendet.
Vier BOlebs Haute genügen als Stützpunkte eines Floßes von „'Vi Suschen
r33m) im Gevierte, und es befindet sich die Floßdecke in unt Zustande
/-, Fuß (045ml über dem Wasserspiegel; bei der Belastung durch 10 Mann sinkt
iese Zahl auf ' , Fuß (0 15»*), bei jener durch 20 Mann auf 3—4 Zoll (7— lücmi
kommt biebei die Tragfähigkeit einer Thierhaut mit 10—15 Pud (164—346*?)
Geltung.
U die Tluerhuut längere Zeit in Gebrauch bleiben, so wird selbe unter
co n servieren der Behandlung (mittels Theers) durch einige Tage getrocknet.
Behandlung v-n Pferdehäuten ist analog,
D erwähnten Versuchen und jenen, welche im Jahre 18Q6 bei der
kaukasischen Sappeur-Brigade und Cavallerie-Dixision im Übersetzen von Flüssen
r Flöße angestellt wurden, konnte die Einfachheit und leichte Beschaff-
hiezu nüthigen Ausrüs-tungsmittcl, die Raschheit der Herstellung d
lungsmittel, deren Transportabilitat bei wiederholter Verwendung, Hand-
beizn Auswechseln und Combinieren einzelner Unterlagen, deren Unab-
ii örtlichen Verhaltnissen beim Einbauen und gleichzeitig deren Dauer-
* nachgewiesen werden Sie eigneten sich gleichen?« V hersetzung
Waffengattungen. D.
Na.*h der „riekh^ehr" rerwendete man zum Übersetzen irgsflüsse
lies Kaukasus die landesüblichen Floße aus Ziegenlederschtfiucheu. Ein solches
110
X o t i z e n.
kam Floß besteht aus vier Schläuchen, ist 4 3w lang und über &*
azt ein TragvermOgeu von l.680fa (daher ein Schlauch
md kann von vor Rnderern mit Schaufeln
j 7m pro Becunde nicht übersteigen' ^*gt »u
einem Floße können 15—18 Mann, oder ein Gebirg sgeschftti mit 4 Mahd
J Proteen oder sin ganzes Feldgeschütz (von der Lafett
i. Der gering« Tiefgang dieser Flöße macht sie zun
-cm überans geeignet und gieng «l^nn auch die
Division rasch und ohne Unfall vonstatten. Zur Fertigrat eil unp
ind 80 Minuten erforderlich, so dass, nachdem jede E J«s
Material für ein Floß ausgerüstet ist, ein Regiment in nicht mehr als 2 Stande
«schifft war. Je ein Floßscblauch das ganze Fl
Last, welche auf einem zweirädrigen Überall der Cavallerie nachkommen
leicht mitgeführt werden kann.
Wenn man erwägt, wie leicht die rasch vorauseilende Cavallerie ohn
Brückentrain an einem Flusse, dessen Brücken der Gegner zerstört hat. »leckft
bleiben kann, so muss man die Einführung der obigen Hilfsmittel anerken
So konnte die 3. Cavallerie-Division der I. Armee 1870 n von
die Mosel trotz ergangener Befehle zum Überschreiten derselb.
Brücken nicht übersetzen. Wie wäre es Bazaine ergangen, wenn er au<
Seite von Cavallen bedrängt worden wäre.
Ein leichter Brück entrain ist also von ganz außerordentlicher Bedeutung Ar
die Avantgarde-Cnvallerie.
In Gebirgsl ändern wie im Eaukasus muss er von besonderer Leifhtigk*
hu Engländer haben im Zulukn ngbare Faltpontons auf Tm
mitgeführt. Diese Faltpontons (oder Berthon -Boote) haben zusammenklappbar
Längsrippen, die innen und außen mit starkem wasserdichten Segeltuch üben«««»
sind und steh so zusammenfalten lassen.
Sie sind zweitheilig und bei l'3*n Breite 4 27»* lang zwei StJcs
Mm langen Laufbrettern und einem Bnot für den Bau * wimm enden &*f*
wiegt 1 Ponton 105%, reprasentirt somit eine Tn. ing.
Ein Ponton hat bei 15cm Tauch ung ca WJ(% Tragkraft zwei derlei Fants*
liaher 1.6Q0Ä#, das ist die Tragkraft der russischen Schlauch-Fl ttipA
technischen Mittel lassen noch zahlreiche andere Constructioneu für lei
leichteste Brückentrains zu.
Ermittlung der Zugkraft beim Lasten- Transport auf der fluchtigen
Feld - Eisenbahn. Die Leistungsfähigkeit in der I rang aal
litmfjt wesentlich vom Beil Efieienten ab. Je nach der mehr imftr
oniegelmißigen Lagerung des Geleisestranges werden auch die Reibt
nicht unbedeutende Verschiedenheiten zeigen (tadellose Vollbahn ' {om,
Geleise "fW).
Diese nur beiläufig nach der Zugleistung des Pferdes mit den sogenannt«*
praktischen Blick beurtheilt, gibt oft recht unzuverlässige Daten. W liestt
Falb' sich ein vollkommen klares Bild über die Keibungsverhältnisse machen will
um für verschiedene Verhältnisse einen genauen Maßstab zum Vergleiche zu btsr
muss sich einfacher, aber doch genügend genauer Messapparate bedienen,
jedem Momente der Fahrt die angewendete Zugkraft aide- i So wird ma*
zu einer Reihe sehr wertvoller Erkenntnisse gelangen, die für den Calcul ab
Lasten förderen g auf der Feld-Eisenbahn von Bedeutung sein werdei
nur auf die genaue Con statte rang der Zugkräfte in den Steigungen und den Vergleich
derselben mit den theoretisch ermittelten.
Hiezu eignet sich Sacks elastische Zugvorrichtung (Stoßfänger) mit Kraft-
messer, welche bereits bei landwirtschaftlichen Maschinen zur Anwendung k*ü
WO sie den Hauptzweck verfolgt, die Thiere vor heftigen Stoßen, die das Fahr
erleidet, zu schützen.
111
Viel KraftnTcssungen mi1 irate bei der Feldhahn
ien Verwertung in di<- mg, denn ein sahi unrt
mäßig lief leise kann auch Stöße im Fahrzeuge. mit" das
Übertragen . v«r
Die Kuppelung mehrerer Fahrzeuge luiteinander mithilf«
ihr! aber unbedingt eine leichtere ig eines Feldhuhntrains.
Der Stoßfänger besteht (siehe Taf 18, 1%. A. I, IL III) aus einem set
eine Spiralfeder umschließenden Gelenkrshmen. der Un Bohestande
I Die parallel zur Achse der Feder liegen*! q sind getheilt und büdea
üit der Zugstan mit der Anhäiigevürrichtung verbunden
nd> wi« ti Lh*' Feder steht mit beiden Enden auf entsprechenden
neiben, durch welche eine Zunge geht, die an der linken Rahmen«
nietet und an der rechten Seite lose zwischen 2 Stiften getüh
TcttO de Rahmen bei der Arbeit langgezogen und die 1
zusammeng» drückt wird (siehe Flg. A 1 1 1 u 10 tritt di anj dem Kabinen
heraus und von der Qewichtsahala auf derselben ist die Zugki
Der V. n»it Kraftmeasang liegt in der eigenthflmlicheg
lie Feder umgebenden Bahmeus, w- 1 ruckhöhe derselben /u
rerdoppeln und die Stoßwirktmg anf dl*' Feder um 1 tu rennindern ge-
eignet ist Wenn z B. die I m Druckbfthe h.it, sn ist die Ausdehnung des
Rahmens in der Zugrichtung oa. 100»»« (gleich der Eäasticitftt eines sehr dicken
reichen Kissehs) und wenn die Zugkraft 400% wäre, so können diese von einer
"er von £00*9 Hruckkraft aufgefangen werden. Der durch das Hindernis ver-
ste 8toß dehnt den lähmen des Stoßfängers aus, um das Maß dieser \
wird die Überwindung des Hindernisses verlangsamt und somit der sonst
t»ei jedem Anprall entstehende Verlust an Zugkraft vermieden.
Der ^vßfanger wird in verschiedenen Stärken für ein-, zwei- und riersj
Betrieb mit 200— 300, 400-600 und 800— L2CK% Druckkraft ausg.
")as Gewicht desselben b - Skg. Per Preis desselben betragt 10 — 12 fL
i der Zughaken nicht, wie in Fig, A ersichtlich, eingeschaltet Ut. wird
in der Einrichtung geliefert, wie sie die Fig. B I, IL 111 zeigt, um ihn in all rl i
Ickergerathen und Fuhrwerken mit der einen oder anderen Art der Anhängevorrichtung
Stoßfänger und Kraftmesser anwenden zu können.
Wenn die elastische ZugYurridilung vorherrschend zu Kraftmessungen benutzt
werden *oll. Ist die Gradnierung auf der Zunge nicht hinlänglich übersichtlich und
nicht bequem ;ibl> die Theilung für hohe Zugkräfte zu eng wird und (Hfl
immer in den Kabinen verschwindet. Durch die in der Fig. < . I, IL III
rrichtnng mit Alultiplieator wird die elasti ^rorrichtmi
ssungen n brauchbarer.
Die Zeigen orrirhtung mit Gradnierung ist auf einer Platte angebracht, die
ls eines Zapfens in der Platte drehbar gelagert i>t Wann nun dureh Anspan-
nung der Feder der Apparat in Bewegung kommt, so tri tnge ans
~ ahmen heraus, schiebt den Zeigerann in der Fuhrung, nimmt diese mit und >er-
anlasst sie zu einer f fc Umdrehung (hei der äußersten Beanspruchung) Dabei
kürzt sich nach und nach der am Zeiger angebracht* Winkelarm als Hebel und
brini iger in entsprechend rascher mg, steigert also den Ausschlag,
wahrend die Bewegung der Zange, entsprechen Nnehinenden ElastieitaM der
Feder immer kleiner wird bie Zeigerspitze besehreiht dabei einen elliptischen
Bogen, in welchem die Bewegung der Zunge auf etwa das 21 vermehrt wird,
Iben Maßstäbe ist demnach auch die Graduierung auf der Platte wi
lieber, als die auf der Zunge, so dass von derselben nun au* ziemlicher
.rkraft nach Kilogramm bequem abzulesen ist Die Federn werden
auch mitunter nach Fig. l> construiert Die Zugkräfte der Zugthierc schwanken
Wkanntlieh je nach dem Gewichte derselben zw I lüQAg [Thiergewieht
260— 6(K' ;inn auf kurze .Strecken verdoppelt und verdreifacht wcm
elbst auf 150— 3O0A# gesteigert werden.
Sack erzeugt auch selbstregistrierende Kraftmesser, welche die Zugkraft an-
zeigen und diese, sowie die WegeslAnge an jeder Stelle genau auf einen F*i
112
Notizen,
n Mit ihnen wurden bei ?ei
gen».' n Zugkraftschwankungen, u v bei milden Bo
bei lehmigen und steinigen Boden von 10— 20C% constatirt. Ein- g <h*~
■etbeo wird noch folgen,
Erzeugung von Kanonen und Panzerplatten in den Stahlwerken
zu Bethlehem in Amerika. Nach hrift nK Mahl- m
Blocke KU Kanonenringen am Martin-Öfen, dir von 10 bis 3<v
cvlindriseh gegossen, mit einer W i t h wo rfch'sehen hydrauHec m flüssigen
Zustande gepresst und nach dem Erkalten zu Scherben zerschnitten, gebohrt und
hierauf nute? den Sehmiedepressen, welche mit 2000 bis 5001) Atm*.- hroci
angeordnet sind, wann ausgestreckt
Ein gegossener Block bis auf einen Kern von löOmw auf der Dreh)
Scheiben zerschnitten und dann gebrochen, zeigte vollkommene Dichtigker
Inneren von unten bis oben, wodurch nachgewiesen ist, das» dur n im
Hüssif. n Znstande den Fahricaten die größtmöglich*!* Sicherheit ertheilt •
Die Blöcke zu Panzerplatten sollen nicht gepresst. sondern unter
Dampfhammer von 125* Füllgewicht und 5m Hub bis zur fertigen Abmessung arn*-
geschiuiedet werden, wie dieses das hiefür angenommene Fabr:
Creuzot verschrei I-t
Schmiede-Panzerstücke bis zu !('% Gewicht können auch in mehreren Csfcf-
reichiseben Eiaenwarken erzeugt, also verhältnismäßig hillig beschafft w
lassen sich derartige Stücke recht gut hei « Instructionen verw
denn lie nehmen bei 25cm Dicke eine Fläche von 5m* ein, sind also bei l
Boeb Aber 3m breit, was gestattet, sie als geneigten Schild twieeben Hartguß
FlnaieuennfeOef »h der Btfrne einer Ptnzer-Casematte zu verwenden, wie es b«i
holländischen Panzerbatterien der Fall ist, bei weichen dl Harten in
Coulissen der ebenfalls außen Hartgnsspfeilcr \ ine einfachen1
Construetion ist kaum denkbar; sie hat sich bei der Erprobung bewahrt und in
bei ihrer geringen Ziel tlä che sehr empfehlenswert, besonders für die Traditoreö-
Batteriee an der Kehle der Panserforts moderner Foitirlcateure, wie des hollandhdui
Obersten Voorduin und des österreichischen Obersten Brunn er. T.
Die Eigenschaften des Stahles bei niedrigen Temperaturen
h einem in der „Revue cTartilleric" , erschienenen ausführlichen Berichte hat
französische Regierung vor kurzem eine Reihe von Versuchen mit Km L bei
niedrigen Temperaturen angestellt. Man benutzte dabei gehärtete und ungeli
Probestücke, u. zw, bei Temperaturen von 56 bis 73° C. unter O, tur«a
Kaltemisrhungen herbeigeführt wurden. Die Elasticitatsgrenze wuchs um Ü% and
die Bruchgrenze um 3 bis ij% bei den gekühlten Stäben. Ihre Dehn'
V2 bis 14% herunter, auch verminderte sich die Contraction und brai
bei den Schlagproben nach ca. sechs Schlägen gegenüber 14f/t Schlägen bei gewöhn-
lichen Temperatur- Verhältnissen. Sämmtliehe Erscheinungen schwände
gektthlten Btlbe die gewöhnliche Lufttemperatur wieder erreichten. T
Magnet zur Benützung bei Hoböfen. Hughe* und Gawthrop haben
auf einer Ausstellung in Pittsburg einen von der Thomson. Houston Motor- Com papi*
angefertigten Elektro-Majjneten vorgeführt, welcher zum Ausheben d
dem Masselbeet der fjießhalle bestimmt ist. Dieser Magnet hat eine TragfabL
von 3300ftg, ähnelt der Form einer Glocke mit nahezu senkrechten Seitenw.
etwa 50cm Hohe und ungefähr tiOcwi Durchmesser am Boden, Die Wandatärkr
l) In nüflhater Z«it wird in den „Mktheilurjgeu" Über die Vertu ebaergebti läse )•<
weU'be <1ns MUli.lr Comite bei «einen »itlgkolU* (in»bo*ooilere Schlag* nn
gekfllilt*in und wirmen Eiten und Stuhl erhellten hat. A. 4. Bei-
Notizen»
113
te beträgt 7*/gom und befindet sich in derselben, fest am Boden liegend, eine
;ige Spirale, wodurch ein mächtiger KagDdt irebildet wird, wenn ein elcktri-
om hindurchgeht.
Der an einem Drahte befestigte Magnet kann gehoben und gesenkt werd. n
und kann man das gehobene Eisen einfach durch Abstellen des Stromes fallen
Bisen und Stahl.*1) T.
Verbreitung des Gefrier- Verfahrens nach Poetsc h heim Schacht-
abteufen Und Stollenbau. Einem Vortrage des General-DirectX l'oetseh, den
derselbe am heurigen Bergm&tmstage zu Halle an der Saale gehalten, ist zu ent-
nehmen, dass sich das Gefrier- Verfahren weit über die <iren/en Deutschlands ans-
breit. Leu demnächst zwei Schiebten von 50«' Tiefe im Departement IV &
Calais, dann zwei in der Grafschaft ätalfurdshire abgeteuft werden. In China wird
I! rücken fundierung damit bewirkt, und sind Schachte zu Lodz in Russisch-Polen
Eid in den Vereinigten Staaten nach dem Gefrier- Verfahren auszuführen geplant.
>ie ungarische Tarjaner Eisenwerksgesellschaft will eine Stollenstrecke von bedeu-
ender Länge ausführen lassen. Neuerdings wurde bei dem Kalisalzbergwerk in
leklenborg mit 20 Gefrier- Apparaten in der Zeit von 108 Tagen eine stabile Frost-
aner bis etwa 70m Tiefe hergestellt, unter deren Schutz der Jessenitzer-Sc Lacht,
etwa 80»» tief mit Eisenverkleidung eingebaut werden konnte. Als dies geschehen,
wurde der Schacht mit bis auf 60° Celsittß erw&rateu Wasser gefüllt» das 14 Tage
auf einer Temperatur von 40° erhalten wurde, wobei die Frostmauer voll-
lig auf t haute. T
Röhren aUS Holzfaser. Ingenieur Peachl theilt in der „ Wiener land-
wirthschaftlichen Zeitung" mit, dass in New- York die Drähte für elektrische Lei*
tungen in Rohren aus Holzfaser eingebettet werden- Versuche haben ein*- Zttg-
" stigieit von 1,100 Pfund pro Quadratzoll ergeben und haben d%Zöllige Buhren
einen Druck von 80—100 Pfund ausgebalten. Die Röhren sind leicht, stark und
" £er als Eisen. Gegenwartig werden dieselben in Langen bis 5 Fuß erzeugt und
geformt, dass sie auch mit Eiisenrühren verbunden werden kennen. Die bis jetzt
zeugte kleinste Sorte sind 8* tzOllige Röhren. T\
Moni er-Ge Wölbe. Die „Wochenschrift des österr. Ingenieur- und An -hitekten-
ines11 bringt einen vom Ingenieur Holz er in der Fachgruppe der Bau- und
äiaenbahn-Ingenieure gehaltenen Vortrag: „Der Umbau der gewölbten Bahn-Ober-
en auf der Localttreeke der k. k. priv. Südbahn-Gesellsehaft mit beson-i
Jücksicht auf das biebei in Anwendung gebrachte System Monier0, Den hiebei
esprochenen Bauten gieng, da ähnliche Ausführungen nicht bestanden. «Ire Er-
auun£ aines Versucha-Objectes auf dem Matzleinsdorfer Bahnhofe voraus, worüber
Bericht in dem 1. Hefte des vorigen Jahrganges der „Mittheilungen* enthalten Ut.
)er damals in Aussicht gestellte fernere Bericht wird noch im Laufe des heurigen
ommers folgen und gleichzeitig neue Versuchs ergebmsse bringen.
Vorliuäe sei aas dem obenerwähnten Vortrage nur auf die Erfahrungen hin-
:i. weiche bei dem
Abtrag der alten Ziegelgewölbe gemacht wurden und die deshalb sehr
iierk'iiswert sind, weil sie zeigen, wie weit man mit der Qlle^icböittaTewchwächung
eben kann, ehe der Einsturz erfolgt.
Bei einem auf offener Strecke gelegenen Öbjecte von 9 Om Lichtweite und
yihn Breite, welches in einem Intervalle von 1% Stunden beseitigt werden mu-
rde folgender Vorgang gewählt: Nach Beseitigung der Uberscuuttung und der
iewrdbnachniauiTung wurde in der Nähe eines der beiden Widerlager auf die ganze
.Je w> 'dbbreite ein Schlitz getrieben, welcher den Bügenquerschnitt bis auf eine halbe
tarke verschwiiehte Nach Beginn des Intervalies, in welchem der Bugen
ntfernt werden musste, wurde von beiden Gew&lbstirneu gegen die Mitte vor-
fctroltoüi d r Schlitz ganz durchgeschlagen und war schlielilicli
föegeibrefte, also 0 15m übrig, ohne das» siel irgend w?-kbe Bis?* zeigt«
diese? halbe Ziegel nochmals auf die Hälfte redaciert war. als
^randnitteHiche von 75 X »00 = S7 ÖüCtew* nur mehr ca 115«
Thefl flbrig war, stürzte der Bogen ein.
Dnrcfoeh
anderer, gleich dimensionierter Bogen, wurde in gleicher Weise In AipÜ
und trat hie bd nur insofern eine Ab Änderung eint ab da» wollrtlsip
chachlagen de« Schlitzes nur von einer Gewölbatirne gegen die ändert n
. genommen wurde. Hie bei trat der sehr bemerkenswerte Fall ein, dass die
standige Trennung schon auf AbOm der Gewölbbreite vorgeschritten warf es* «
▼<ra dem vollkommen in der Luft hängenden Gewölbe ein Dreieck loalest*, di
Umstand, der wohl schlagend daran! hinweist, dass der Zugfestigkeit dts M r
ein ganz wesentlicher Antheil an der Tragfähigkeit der Gewölbe zugemessen venle
darf. Auch hier erfolgte der Einsturz des Gewölbes erst dann, als nur mehr?
ZiegelfragmoGt {* der Figur) übrig war.
Ganz Ähnlich wurde bei weiteren sechs zu demolierenden Objecteo toiff*
gangen, und war iit Kv^ullat immer gleich, mit Ausnahme eines einziges FaUSi
wo die 8chlitzbreite zu genug bemessen war und das Gewölbe beim NiedersWn*
sich nochmals einzwängte und wo trotz klaffender Bisse die Manipulation 4#
Schützens wieder durchgemacht werden musste, ehe der Absturz des Böge0
erfolgte.
Ober die Aufstellung eines Überbaues der Eisenbahnbrücke **•*•
Ohio unterhalb Pittsburg in Nordamerika mittels schwimmenden Gerüst**
berichtet das „Centralblatt der Battverwaltung*1 nach dem „Engineering Nntt*< 9t
der Hanptlauf des dort in zwei Arme getheilten Flusses für den bedeutenden Ver-
kehr Ton Flößen und Kähnen frei zu halten war, rausste Ton der Einrichtung fo***
Notizen. 115
Gerüste im Stromlanfe abgesehen werden. Unterhalb der Brückenstelle (das Wasser
ist dort durch ein Wehr angestaut und ruhig) wurden parallel zum Ufer hölzerne
Joche von 4'lOm Hohe über dem gewohnlichen Wasserstande geschlagen; darüber
kamen eiserne Querträger zu liegen, die nun ein 1675m hohes hölzernes Gerüste
aufnahmen, auf welchem der eiserne Überbau fertiggestellt wurde. Die Joch-
anordnung war so erfolgt, dass es jetzt möglich war, mit neun Prähmen, wie sie
auf dem Ohio zur Kohlenförderung benutzt werden, unter das Holzgerüste einzu-
fahren; hiezu wurden die Prähme mittels besonderer Einlasshähne vorerst durch
"Wasserballast soweit gesenkt, dass sie sammt ihrer besonderen Eingerüstung unter
die eisernen Querträger gebracht werden konnten, worauf man sie vor den Jochen
durch lange Holzer fest verband. Als hierauf das Wasser mittels Dampfpumpen aus
den Prähmen entfernt wurde, hoben sie das Holzgerüste sammt der Eiseneonstruction
won den Jochen ab und erhielten es in freischwebender Lage. Die Prähme wurden
hierauf ausgefahren, an ihren unteren Enden gleichfalls fest verbunden und mittels
Zugseilen parallel zur Bahnaxe geschwenkt und stromaufwärts in die Brücken-
öffnung eingefahren. Durch Wiedereinlassen von Wasser in die Prähme brachte man
sie zum allmäligen Sinken, worauf die Eiseneonstruction auf ihre vorher erbauten
Widerlager zu liegen kam. Das Schwenken und Einfahren in die Brückenöffnung
dauerte etwa 8 Stunden. K.
116
Notizen.
Sanitäts -Verhältnisse das k. und k. Heeres im Monate Februar 1891
Mit Ende Janner 1891 waren krank verblieben
Im Monate Februar 1891 sind neu erkrankt.
entsprechend • M des Verpfleg«« tandes .
Von drn Erkrankten wurden an SariitäU-Anstalten übergeben Mim
entsprechend Voo des Verpflegsstandes
Im Monate Februar 181*1 sind beim Krankenstände >» Abgmng gekomaa
ten Kasernen und eigenen Wohnungen Bebandelte , I 56$ Ms**
„ ( Sanitäts-Anstalten Behandelte . .
ZuaamuiM 21.566 XflB
darunter ab:
genesen . . .
infolge Ton Krankheiten gestorben
entsprechend •/^ des Verpflegsstandes . . .
Am Monatsächlusse sind krank verblieben . 12 441 Ha»
und zwar: in den Kasernen und eigenen Wohnungen
„ „ Sanitäts -Anstalten 9*699 ,
}:■ i den in Abgang gekommenen 21.566 Mann waren an behandelten Kraal-
betten und an Todesursachen bemerkenswert:
Kraak-
Todci-
flUle
Krmik
Scorbut . , . *
4
87
301
7
IM
4H
134
19
31
8 r B ro d o hial-K aiarrh
Lungen-Entzündung . .
Rippenfell-Ent zundung.
Magen-Katarrh . , . ,
Acuter Darm-Katarrh
Venerische und syphilitische
Krankheiten
Wunddruck der FflA
3309
214
671
i wm
441
1
Darm-Typhus . . , . . .
Wechselfieber und Wecbsel-
fieber-Siechthura ....
Blattern .
Tuberculose der Lunge n.
Influenza . . ,
Katarrh d. Augen-Bindehaut
Trachom
]»i< Erkrankungen, der Zugang in den Sanit&ts-Anstalten und die Todes&E*
infolge von Krankheiten berechnen sich in den einzelnen Militär-TemtoriaJ-Betirkm
in °/M des Verpflegsstandes wie folgt:
Militär-
Territorial-
Bezirk
0
■
■
M
I
i
m
— = ■
t* 1 S
2X*
1
•
■
■:
Militär-
Territorial-
B e zirk
•
■
■
■
i
u
m
3
|| 1
■ 1
Wien
Innsbruck, . . .
Grai
! Zar
Prag
Josefatailt
' Kraknu
78
IM
es
97
78
84
78
66
26
26
27
37
29
0 41
022
0-23
0 61
0 87
|
Budapest
Pressburg . .
Kaschau»
73
70
m
36
0 M
0 X
Ten
Hcrmanntstadt
Agram . • .
Sarajevo , . »
Außerdem sind noch vorgekommen:
Verunglückungen mit tätlichem Ausgange.
Not i
117
Automatisch wirkendes Mundstück für Respirationsapparate.
(Hiew 1
Qfttef diesem Titel ist im russischen Ingenieur-Journal 1891, 11
nd einer Skizze, ein von Dr. Scheidemann construierter Mundv>
lern mit ihn ausgerüsteten Minen ewn ein manne, in
liumcn, die mit nicht athembarer Luft erfüllt sind* das Einathmen mitge-
nommener oder vnn fernoher zugeführter, athembarer Luft, sowie das Ausathnien
er durch den Athmungsprocess verdorbenen Luft derart ermöglichen s»lL dass
einerseits die Athmung unter gewöhnlichem Atmospharendnick erfolgt und
in weitorM Hinzu thun des Miueurs öder Feuerwehrmannes als das
löhn liehe Ein- und Ausathnien, unnöthig ist.
Dd6M Forderungen werden gegenwärtig an einen brauchbaren Atlimui.
apparat überhaupt gestellt. Früher bei uns als sogenannte Minenrettungsapi
armiert gewesene derartige Einrichtungen litten bekanntlich an dem Übelstande,
t weder — wie bei dem Apparate von Martony — die in einer
Neernon Flasche unter hohem Drticfcc mitgenommene atumsj.' Luft auch
iem Austritte aus der Flasche noch immer höhere Spannung besaH, als
gewöhnliche Luft und daher sowohl auf die Athmungsorgane schädlich \\
ls auch Congestionen erzeugte; oder aber es Witt der Mineur — wie beim
liitenrettungsapparate von Ebner — um die zn hohe Spannung der mit-
uomraenen Luft ungefähr -uil den gewöhnlichen Atmospharendnick zu ermäßigen.
aen an der Mündung des Luftrohres befindlich»-!) K'egulierhahn handh
cid biebei auf die Tonhöhe einer als Controlmittel dienenden Pfeife, welche
ibe der erwähnten Mündung von der bereits regulierten Luft durchströmt
de, achten etc., wodurch seine Aufmerksamkeit von der ihm obliegenden
eit abgelenkt wurde; das Kegulieren brachte gewöhnlich die gespannt* Luft
oh nicht genau auf den Atinosphärendruck,
Rone quairolle-Denairo uze ersann einen, diesem 0 beistände ab-
fenden Luftverth eiler: eine Metalldose mit mehreren Fächern und mit
.ontilen, deren Spiel durch Kautschukwände der Fächer geregelt wird: in das
etzte Fach, aus welchem der Mineur die athembare Luft saugt, kann di-
dem Luftreservoire überhaupt nur dann en wenn sie sich früher
if den gewöhnlichen Atmospharendnick ausgedehnt hat.
In einfachster Weis« ist dieses Princip in dem, gegenwärtig in unser r
-Ausrüstung normierten Athmungsapparate 90g van Bremen (Inhaber
Firma zu Kiel, iagchlägige Artikel für Taucher, Poinpiers
engt) verwirklicht, mit welch letzterem nun die eingangs bee-
i'tior» verglichen werden soll.
l)er „Yertheileru — die Luftbüchse — beim Athmungsapparate
ran Bremen ist eine vom Mineur auf dem Rücken zutragende • ylindrische
Jlechbüchse, ungefähr reo der Gl tiere, zu welcher die —
anntlich mittels eines Rlasbatges coraprimiert« • — atmosphansi he Luft
tineneingange her durch einen Kautschukschlauch geführt wird, worauf sie —
ch dem Passieren der Luftbiichse Drittelet K&ütschukschlauchefl — - zum Mund-
chlüsse und aus diesem in den Mund des Mineurs gelaggee soll. In Figur 1
md die Lruftbftchse und der Mund verschluss abgebildet, In der roteren
ist ein sogenannt*- Fischkieimmveiitil eingesrhlnssen, an dem zweiten (na) ein p
118
N o t i
l Uas Fischkiemen vem
an i verflacht, w«
kommen geacUoesi tondern I h einen Schlitz attfvtM;
diesei otYnw »ich, wenn vom Rohrstutz her Luft, welche stärkere Spannim,
als gewöhnliche Lull besitzt, in das Sackchen eindringt; er *<*hIif»<U
-tändig, wenn auf die beiden & tckdif*
\ ftp außen Luft ron 1j- innung drückt, ab im Bohr stutze herrscht
In der Luftbüchse uud Lin Mtuufrerschlasse kommt dies so zur »trltimg. •**
die vom Blasbalgo herkommende, gepresste Luft in den Rohrstutz des in e>r
Luftbüchse nach innen gerichteten Fischkiemenventils eindringt, d»
in den Mnndverschluss gelangt. Bat sie daselbefc
höhere Spannung als der Atmosphärendniek, so tritt sie nicht etwa in fj»
Mun Mineurs, den sie belästigen würde, sondern durch den Bahntet!
und den — »ich unter den Dberdrncke SJ&umden — Schiita des tun Muri*
verschlusse angesetzten Ventils nach außen, so lange bis im Innern des Man4*
H hlnsses die Spannung auf den Atnssph&reildrQok geettoken ist. l>aaa htt**
das Athemholen des Mineurs saugend mitwirkt, liegt auf der ff and; tsf
Kntt vo« '»um zwischen dem Miueur und der Atmosphäre reicht da*
Athemholen allein hin um tonne Gebrauch des Blasebalges) frische Luft btf-
vrbatfen.
Beim Ausathmen öffnet sich das am Mund verschlusse befindliche Au*-
tnungsventil unter dem den Atmosphärendruck überragenden Drucke d*
verdorbenen Luft und lässt selbe in den vom Mineur betretenen I
•tuen. In den Schlauch zwischen der Luftbüchse und dem eben
Vi utile kann diese ausgeatbmete, erdorbene Luft nicht gelangen
I Atbemzuge wieder eingeathmet zu werden), weil ihr im selben Anget*
blicke entweder die vom Blasbalge herkommende frische Luft mit übertraft
entgegentritt, oder aber — wenn letzteres eben nicht der Fall ist — <fc»
m im erwähnten ScblauchstQcke befindliche athembare Luft den r<m 4*
ferderbenen Luft auf sie ansge&btefl Druck auf das in der Luftbuchse U>
lindliehe Ventile fortpflanzt und dieses schließt Die bo, im mehrerwihnM
Schlauchstücke vollkommen eingeschlossene t athembare Luft staut daher ii»
vom Munde im Kfonn kommende Luft zurück, und diese muas, wie eck«
oben erwähnt, durch das Ansathmungsventil entweichen.
Wie aus vorstehendem ersichtlich, entspricht unser normierter Atb-
mnngsapparat den eingangs aufgestellten zwei Forderungen. Noch eeri . rwiast
dass der Mirieur überdies — außer der Möglichkeit des Bezuges von athm-
barer Luft durch die automatische Thätigkeit des beschri N p parat*
li in der Handhabung eines elektrischen Signalapparates über ein Mittel rcr
Bhmg der erforderlichen Menge athembarer Luft verfügt, die bekam
für jeden Organismus und für den jeweiligen Zustand des Athmendon \dk <•
Buhe, oder in itehroder minder anstrengender Arbeit begriffen') wechselt; er I
nämlich durch festgesetzte passende Zeichen die am Bla- oschaAirw
zu schnellerem, beSW. langsamerem slbeitel) auffordern.
I vi <n I >r S.'iieidemann vorgeschlagene Mundstück ftlr
;.<to ist dagegen Mgeodermaßeii beschauen!
Im Juri« in | -in M V t Zoll lii.'irni
■• rs »ind in aaüsiei Richtung 9 Kanäle m und n \ \
I i «* n
il<>
der erste mit den rom Luftreserroir herleitenden Kautschukschlauche
. i Tliiiidimir steht und dabei dem Einathmen dient: Kanal n
ithmete Luft in den von Mineur b< Raum Bi nun
kein© andere Einrichtung getroffen -»in, f n r im Eweefan&l
nem breitere» Ende im Munde zu haltenden — Mundstücks
lothwendig. dass der Mineur abwechselnd mit seiner Zunge bald den einen,
i den andern dieser Kanäle verschl* im Einathmen den Kanal PS,
beim Aas dem Kanal m, wodurch tnatsfichlicfc Itseheffi der Hiebt
ithembaren mit der athembaren Luft vermieden würde; freilich
IfrWtgnttg der Zunge während en Aufenthalts des Mineurs in le
suime mit nicht athembarer Luft äußerst regelmäßig erfeig« wohl
bar, wenn es sich um weiter nichts, als um den Aufenthalt in einem
l Räume überhaupt handelte; untir der Voraussetzung jed06h dass die
Aufmerksamkeit des Mineurs schon durch die erschwerte Bewegliche
m durch die ihm jedesmal obliegende besondere Aufgabe ausgiebig in An-
noriHuen sein wird, darf man eine reg innmg der
3 Mineurs im geforderten Maße nicht erwarten, ee mnss [
mf ein automatisches Efcnctionierai d^ Mundstücks gerechnet werden kOtmep.
IHM wird durch folgende Hinrichtungen erreicht:
Dil Kanäle m und n sind an ihrem unteren Ende mittels Klappen
und b veraohlooeeOj deren erste sieh nach innen, die andere nach außen
et, wenn die Kraft der auf selbe von innen, beiw. von außen wirkenden
und die Klappen unter gewöhnlichen Umständen auf ihr Li eleu
federn g oder c überwunden wird. Begreiflich müssen die Federn so
iplimllirh lau die Spannkraft derselben durch die geringste
abeit des Druckes zu beiden Seiten der Klappen schon überwunden
rird, damit sich so die letzteren offnen können.
An dem H"l/Urper ist ein 1 die Ansieht Fig. 3) angeseilt,
den Kanal d enthält, der an seinein oberen Ende mittels der erwähnten
geschlossen ist, am unteren Ende aber den Luftzufuhruugsselilamli T
ragt. Das Kohr H ist vom Regulator K, dei in einem gewöhnlichen Hahn
. quer durchsetzt; durch die Schraube /* ist er gegen das Herausfallen
zum Schutze der Klappe b dient die Drahtnetzhaube f.
Das Spiel der Klappen beim Ein- und Ausathmen istaus der Figur erklärlieh
VN t im der Druck im Luftreservoir dm Ahiio>|di;in-ndrucke |
piel der Klappen leicht vor sich; ist d. ar mit atheti
unter höherem Drucke gefüllt, so muss der Regulator K nach der einen
lr»r andern Seite gedreht werden, damit nach Bedarf mehr oder weniger Luft
jui Mundstücke ströme und der Druck auf die Klappe a ebenso groll Werde,
Is jener, der auf die Klappe b von außen wirkt.
Beim Gebraucht von Lultresenroin aus < ile und
ron Inspiratoren ist die Anwendung des Regulators Qberl
Wir bemerken hiezn folgendes:
Das bi ne Mundstück scheint zum Festhalten im Munde mir
er Zähne bestimmt zu sein, oder doch - sofern auch für eine h
•> Di Luft ron gewöhn I -n druck zum Mwnl
A, d. Ref
120
N o t i i e n.
des Mundstückes mittels Kernen n. dgL am Kopfe des J
ist — behufs luftdichten Abschlusses des fortwihrwideo
der Lippen bedürfen.
Auch bei unserem Minenrettungsapparate ist in
daher wohl nur ausnahmsweise, ein in den Mund reichender und
den Zähnen festzuhaltender Mundverschluss normiert, der aber
Bändern am Kopfe festgehalten werden kann. Er wird <
— wegen abnormer Gesichtsbildung des mit dem
stierenden Mineurs — ein luftdichter Abschluss des gewöhnlichen Mund?
mittels eines an demselben angebrachten und den Mond des Kasan 1
mit Luft gefüllten Kautschukkissens nicht möglich ist
Diese normale Adjustierungsweise des Mundstückes
besonders wenn unter die Kopfriemen ein mehrfach in
Tuch aufgelegt wird — als die zweckmäßigste, der
Dr. Sc heidemann 'sehen Mundstückes vorzuziehende, bezeichnet
letztere eine gewisse Ermüdung der in Anspruch genommenen Mu
herbeiführen dürfte.
Die Wahl des Holzes als Material für das Mundstück setzt
die Verwendung verlässlich trockenen Holzes voraus, da sonst die Md
des Mundstückes, sei es nun durch das Entstehen von
Verziehen der Aufliegeflächen der Klappen beim Eintrocknen des Holsei, i
damit auch dessen verlässliches Functionieren leiden müsste.
Auch die Voraussetzung, dass die auf die Klappen drückenden
ihre erforderliche Empfindlichkeit bei noch hinreichender Sicherheit im
Schlusses der Klappen im Ruhezustände der letzteren auf die Dauer
erscheint etwas bedenklich und in dieser Hinsicht der Gebrauch von
Kautschuk-Ventilen vorteilhafter, wenn auch nicht geleugnet werden
dass letztgenanntes Materiale — wenn für dessen Conservierung nicht j
wird — zum Sprödewerden neigt und daher auch seine guten Eigenschaft*]
einbüßen wird.
In dieser Richtung haben jedoch dio erst in jüngster Zeit
Weisungen hinsichtlich Conservierung der in unserer Ausrüstung vorband
Kautschukartikel Vorsorge getroffen. Hauptmann DietL
Kleine Notizen.
Versuche Ober Brennzeiten von Tempierplatten (SatzscheHM)
Verschiedenen Ortshöhen. Der schweizerische Oberst Alfred Roth verüffenl
in der „Schweizerischen Zeitschrift für Artillerie und Genie" folgende Vei
ergebnisse über Brennzeiten von 8 4cm und 12cm Tempierplatten (8atsringei)
verschiedenen Ortshohen.
Nachdem sich bei Schießversuchen in Fondo del Bosco eine ziemlich
lieh längere Brennzeit der Zeitzünder-Satzringe gegenüber den Brennzeiten in Tfcrfj
und Aarberg herausgestellt hatte, erschien es nothwendig, den Einfluss der Ortstöti
resp. der Luftdichtigkeit, auf die Brennzeit der Tempierplatten etwas genauer rf
untersuchen.
Notw
In diesem Zwecke wurden je einer und derselben F/ibricationbpartie
8 4^* uii'l ISmi Tempierplatien PutaoMwa und
in Thun 5ö3m über dem Me»
in Fondo del Bosco ...... l&fctm „ „ „
und auf dem Gotthard (Hospiz) . 2095m * n n
1 deTen Brennzeit in rohen dem Zustande bei bestimmten Teinpiernngeu (Temi
en) geprüft.
För die Versuche wurden sowohl 8'4<-w, als 12cm Tempierpluttun mit gleich-
er Theüung (Secuudeneiutheilung), bei welcher je 10 Theüe annähernd einer
|le Bresnieit in ruhendem Zustande in derOrt&hoheThun entsprachen, verwendet.
Die %'4m Tempierpl&tten waren stu diesem Zwecke daher in 130 gleiche
ile. die 12cw Tem pierplatten (die obere iu 130, die untere in ISO) in zusammen
be Tbeile einjretheilt.
Die Urennzcit -Messungen wurden bei den 8'4cm Tcmpicrplatlen bei
npierun^ von 60 und 120, hei den l2cwi Tempi erplatten durch verschiedene ömibi-
aon der oberen und unteren Platte, böi einer salchan Ton liü und 240 Tempiernngß-
den vorgenommen, Die 8'4cm Tenipierplutten stammten vom Juni 1890, die 12cm
April resp. Februar 1887.
Die Versuche haben folgende mittlere Ergebnisse geliefert :
Thuu
Fondo del Boaco
hard
08
V>()
00
ISO
ßO
12d
68-7
tao-B
B9 (M
71-5
136'**
+«•1
Mi
-f 15*1
-f-7'0
: 2 1 1
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-fU-l
+ M'l
+ IM
Ion Tempicrjdat teil
Tmpn<n;i .
•illlerr HrMinJril in l*Mtl .Wundm
ÜPTMI 1« % der !fin[i!friM-
12"* Tompierplftttcn :
Twtpirrung . .
■illUfr [\rtntnnl ii hh\\\t[ Hfrundtn
•i ii % >Jfr Tinpierimg .
Hieraus ergehen sieh für die Höhen*, reap. Rurometcr-Untcrschiede der drei
bachtungfiorte folgende Differenzen in Proaenteo der Tempierung:
■«•»t-MITtr»! ii w
Barometer- lliforrni in . ,
i 8 " 4e«» Tempierplatteu :
Tiapiimif
Bmu-il Hüfcrtot ■ . . . .
Fir IM>//i II .i hi*- n Dilfefebi in .
\hnm Dirumcf^r Hifff n»oi in • f9
i Tcmpierplatten :
Tenpieruig , , . ,
B enteil Diffrre«/ in °rn
IFiir IAOj/i Hithfi-DilfrmK in, . .%
„ 1 0 m m 6i rome.l*r Üi lfere.ni ia %
Th
un
Fondo d
el Bosco
Thnn
Fondo del Bosco
Gottliard
liutfhaid
74ß
TSli
1532
596
68-8
46-5
1241
(f. x-t«n)
1233
(f. tUm i
60
120
60
120
00
190
90
06
9'0
7 1
18 ü
13 7
12
0 11
11
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1*17
0'9
15
11
14
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»■:*
N
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1
122 Notizen.
Aus diesen Zahlen folgert :
Die Brennzeiten nehmen zu mit zunehmender OrtskliM
abnehmender Barometerhohe, n. z. nm circa:
Bei Tempierung » J^l ^W^l^^^^^S^^ J f 1 ^- «SlSStf
l l 240 0 8) differenz 1 0 j *«»■**"«*■■
oder rund nm 1% der Tempiemng per 100m Höhendifferenz oder 1*8% fcrl
pierung per 10mm Barometerdifferenz.
„Schweizerische Zeitschrift fttr Artillerie und Grf.l
Einfiuss von in das Geschützrohr gelangten Gewi
Steintrümmern und Geschossplittern auf Geschütz und (
Abfeuern VOn Granaten. Da namentlich bei Festungsgeschützen der M
treten kann, dass vor dem Abfenern eines geladenen Geschützes Gewi
Steintrümmer oder Geschossplitter in das Geschützrohr gelangen, erschien «•
zeigt, sich Aber den Einfiuss solcher Gegenstände auf Geschütz und GeschO*
Abfeuern zu orientieren.
Zu diesem Zwecke wurden aus einem umgeänderten 12c» 8tahlrosr
Bleimantel-Granaten verfeuert, wobei jeweilen, nachdem das Geschütz gelada
derartige, oben erwähnte Gegenstände durch die Mündung in die Rohrbohnag
bracht wurden.
Die Elevation betrug bei sämmtlichen Schüssen 10*. Die Granat«
mit einer Patrone von 106% gegen die freie Ebene abgefeuert und die Ai '
punkte eingeschätzt.
Beim ersten Schusse wurde ein 7bmm St ahlm ant elgesc hoss
vor der geladenen Granate, beim zweiten Schusse ein gleiches Gesehnt]
60cm von der Mündung eingebracht. Beide Granaten explodierten normal in «
Aufschlage auf circa 2.060 resp. 2.140m. Das Rohr zeigte keine Beschädigung»
Beim dritten Schusse lag auf 50cm von der Mündung ein keilförmiges
nit stück; auch hier erfolgte die Explosion der Granate im ersten Aufschlag
circa 2.040m und waren keine Rohrbeschädigungen wahrzunehmen.
Vierter Schuss : 4 kleine Granit stücke von circa 5/2/2cm Gr'»ß* ■
3 größere Granitstücke von circa 7 4/4cm auf 30 — 60cm von der Mta*
vertheilt; die Granate explodierte entweder im Rohre oder unmittelbar w
Mündung; das Rohr zeigte leichte Eindrücke von den Granitstücken in
Feldern und Zügen.
Beim 5. Schusse lagen 4 kleinere und 3 größere Granitstic
(wie bei Schuss Nr. 4) auf 00— 90cm von der Mündung vertheilt; der erste Aufa*
erfolgte auf 1.860m, die Granate explodierte jedoch erst im zweiten Aufsd}
Leichte Eindrücke von den Granitstücken konnten in einzelnen Feldern und
wahrgenommen werden.
Für den siebenten Schuss wurde ein Granatsplitter mittle
Größe 40cm von der Mündung eingelegt. Die Granate explodierte normal im «■"
Aufschlags auf circa 2.040m; keine Beschädigungen.
Ein Granatsplitter (!/3 Geschosskopf) einer 12cm Bleimantel-Granat«, w«W
für den achten Schuss auf circa 50cm vor der Mündung eingebracht war, bewirkt« ■
vorzeitige Explosion der Granate ; desgleichen drei Granatsplitter von mi^1
Größe, auf 40— 60cm von der Mündung vertheilt. In beiden Fällen zeigte das •
keine Beschädigungen.
Die vorstellenden Versuchsergebnisse zeigen, dass in das Geschützruhr
drungene Gewehrprojectile, kleinere vereinzelte Steintrümmer und Gescho*
ohne Bedeutung sind, dass dagegen größere Steintrümmer und Gescho*.
oder eine Anhäufung von solchen das verfeuerte Geschoss meist im oder tot 1
Geschützrohre zum Springen bringen, was bei Verwendung von brisanten Sj
ladungen nicht ohne Bedeutung sein dürfte.
123
Das Geschützrohr ist durch solche eingedrungen rtande nur imw<
liehen Beschädigungen au Eine Verkeilung des G i konnte,
»lebe durch die Auswahl und inlegene d
ade in I . ht herbeigeführt werden; es wurden
Gegenstände vielmehr vom Geschosse stets aus dem Geschützrohre einfach
»geschoben,
Durst gelegten G le wird di mahl
ler weniger, tbc tak, verkürzt,
„Schweizerische Zeitschrift für Artillerie und Genie, M
Beschießung von Schneebrust wehren aus dem kleinkalibrigen Berdan
iewehre. Im Jänner und Februar IS'.if* führte dai ippeur-Bataillon
Nicolaus S chneehrustwehren aus, um die
iseisdringungatiefei] and daraus die Brustwehntlrken zu ermitteln, welche
das Kleiiigewehrfruer hinreieh<'n. Db I .rustwehren Waren in rar-
edener Stärke und bei verschiedenem Zustande dee Schnees, nämlich im Thauen,
lockerer Schichtung und festgefroren nach Begießen mit Wiener, ausgeführt
en. Die Beschießung fand mittels des kleinkalibrigen Dragonergewenn
ierdan, statt u, zw. innerhalb der Distanzen von 150 bis 600 Schritten.
Rind in ihr bemerkenswert, als sie außergewöhnlich
leine Deckungsstirke; welche von der bei uns für rehren
ii :)'0si gegen Geschosse eine E&epetu - mit
*ulvcr M 1800, bedeutend abweicht n
«igte sich nämlich, dies die Brustwehr von 6 Fuü (1*80») Senk-, aus
nfthaaendera Schnee, mit der Schaufel aufgeworfen, als hinreichen*! widerst
n kann.
impft man eine ebensolche Brustwehr© wahrend des Aufwerfens durch
ii it den Fftßen und Fracken mit der Schaufel, so reicht eine Stärke von
Fall >4 fjOml hin.
Eine ans aufhauendem Schnee errichtete und an der Überdache dureh fcVoel hui
Brnstwehre widersteht dem Kleingewehr ■ von
JOei).
Wird eine so errichtete Schaeehntstwehf mit Wasser begossen, so dass sieh
nf ihr eine 9 ZoU (fesi) dicke Eiskruste lüdet, so reicht eine Starke von 8%
-1 i):,mi hin
Dar Versuch teigte, dass glaeisartlge, mit Wasser begossene, gefrorene Aufschüt-
ten den Anforderungen beim Schießen auf alle Distanzen bessei entsprechen«
Thetl der raf auf der Glacisroschc auft glitt 'bte
lind überflog dann dieKammlinie der dahinter liegenden Bin
Der Kost der G bhohrte wohl die Eiskruste, drang aber, weil
rhw&cht, nur auf unbedeutende Tiefe ein, B n auf das
iinrntliche den ; dies war
hießen auf di« ff. reue 4 und 8 rW U 2°m und I \ß)m)
■rk« Brustwehre, aber in ^efingersm Maße der 1
Nach dem „Kussischen Ingenieur-Journal
Gewölbe Rüsthaken und deren Verwendbarkeit in der Praxis.
Bange werke- Blatl bringl in Kr 9 des Jahr
dele rtsthaken, von welchen einzelne so cornpiteiert sind, dass ihre
Verwendung in der P en ist; ei
instruiert und durften hei allen .
n, welche nicht auf Kutschbogen gewölbt werden können — also
B bei den Betongewölben — mit Vortbeil verwendbar sein
124
8 Q t i i. e n
I>ie in Wigt l dargestellte, au* Flacheisen gebildete z&ngenftrnig
wir*! durch die Last der darauf liegenden Halme u fest an den ei
pre&tt. Daten hölzerne Keile 6 wird die GewölbescbeJang in die h
gebrftcfcl uiui di* sp&tere Ausschulen de« vollendeten Ge\^ n^licbt li
Wendung diese« Bftethftkens zanee das Einwölben der beid< m Trügei
liehen Qewßlbe vollkommen gleichmäßig erfolgen, da bei ein
Klan*1, diese leiclrl geöfmet and bi dnrcb ein Gerüst eins tun veranlai
m
Figur L
m
i mm
— Vi-
Diesem Übelstande hilft die in Fig. 2 dargestellte Klau«- ftl
unteren Ende mithilfe einer Schraube und Mutter geschlossen wird,
»elftetthatiges öffnen der die Trigerfl ansehen umfassenden Zange ausg*
Allerdings wird diese Conetructjon iladureh verthenert werden, da*s
lieirn wiederholten Gebrauche dieses Gewölberüsthakens bftei verloren
dahef ersetzt werden mf
Fig. 3 versinnlicht einen GewöiberÜstbaken, welcher \m\
Qtwfilbelehrbogen, der sieh bei verschiedenen Spannweiten verwend
n aU8 Fla tnd mir einem Benlrl
durch welchen ein bochkautig geboget» kl und dnrcb
D b \>\\<\, :
bei rerichMb (zweiten, ante? *ler Voimaeaetsnng des gleichbl
Figur 4.
■ ■ , • t =** — —
Figur 5
(■■'■.
kj]
wolbsradtttB, Verwendung finden kann. Da diese Voraussetzung bei den ÜB
chbaa meist zwischen 1 Qöm und 2 50m Weite gespannten mltch
riflft, so ist auch *Yw Verwendung der eisernen Gewölblehr« meisten
llen zulässig Die Verwendung derselben ist jedoch hei Gewölben
i Widerlagern snegs , da in diesem Falle für du Flacheji hlitie
Mauerwerk ausgespart werden mossten.
br einfach« dabei praktisch verwertbar, seheinen die m Fitf 4 und S
ii Haken zu sein. Fig. 4 zeigt einen aus zwei aneinander _ II Mbum
Flacheisen gebildeten Küsthaken, welcher durch ftineu Holzkeil c tut in die
ijrerti bj rird. Der den httlxernen GewoTbelehrbogefl enteratttti
wird durch Holskeile b in die ricl gehoben Bein Abrüsten
\* fertv Ibes wird zuerst der Keil l* gelüftet und entfernt, hieran! folgt der
olm « und die lon alnng, schließlich, nach Entfernung d-
serae QerÜetnakea. De? in Fig. 6 gezeichnete Haken ist noch einfacher all
eben beschriebene, nur aus einem Flacheisen gebildet. Er hat nur gegenüber
aem den Nuelithei], dass er nicht entfernt werden kann, wenn irn G nicht
ron der Breite des Hakens — Li» nach Entfernung
Lbea onaoagemaneii bleibt Die« laset sich bei einem V><
tinreh enriel B'-gina »l»s Betonierens ein Brettstück anschliessend an
Oerflsthaken auf <ii<- Schalung gestellt und nach erfolgter Betonierung entfernt
Nach dem „Deutschen Baugewerks-Blätt"
Brücke über den Canal la Manche. Nach einer im „Genie civil*
Notiz berichtete G, Hersent in einer Sitzung de dt* ingtttieura
4UU Ifeei die -e der Studien und Sondierungen im Pas de Calais,
im Biene des Auftrages des Mim öffentliche Arbeiten vorgenommen
waren. Darnach sind zwei Traten möglich: die eine von nach
onet mit einer Länge von 37.300m bei einer M- muin ,
andere vom Cap Blanc-Nea neefa Bouth Forela >>m lang nno
llJ«n tief.
Nach dei „Comptca rmdu** berichtet J Bei ■ die geologischen Ver-
tniaee des Meeresgrundes Lengs der eri uter-
rhongen. welche die BrfbrecJ g des lubmarinen Grunde» der Meerenge und
iet darüber ten Sand- und Ai hte zum
rf orderten Bohrungen in Tiefen zwischen 55 und 80m, VeMM dQffel
126 Notiten.
die Heftigkeit der Strömungen und durch die fast
Meeres sehr erschwert wurden. Die Sondierungen worden
durchgeführt.
An Stellen, wo der Feie nackt oder nur wenig überlagert war, wnrda
durch Bleischeiben beschwerte Stangen verwendet, die am unteren End
angefügt hatten, welche je nach der Natur des in untersuchenden Bodens i
schiedenartig angeordneten Klappen versehen waren« Das Auffallen dieser ?o
auf dem Meeresgrunde genügte, um die unten gezahnten Böhm entsptee]
eindringen su lassen.
Nach einer zweiten Art wurden die Eisenstangen l^gwm
durch einen Dreifuss vertical gehalten, und sodann eingerammt. Die unte
und Klappen waren so wie früher. Beide Methoden ergaben vorzügliche
Der dritte Apparat diente, um die Mächtigkeit der
messen. Er war aus einer Bohre gebildet, die genügend beschwert
man von oben Wasser einspritzte, brachten die im inneren
langen das ganze Bohr zum sinken.
Die Karte des Grundes der Meerenge wurde durch 8.700 solcher
und 400 Bohrungen aufgenommen.
Nach „0*mü cseO" und 9Compt$i m*r\
Internationale elektrotechnische Aueatelhsig zu FratMrt
Main. Der »Offlciellen Ausstellungs-Zeitung" entnehmen wir folgende Anphi
Zweck der Ausstellung ist, in einem GesammtbOde die
Elektrotechnik zur Anschauung zu bringen und ausserdem eine
Fragen der Elektrotechnik der Losung entgegen zu fuhren.
Programm. Gruppe L Motoren für elektrotechnische Zwecke, als:
Wasser-, Luft- und Gasmotoren mit den nöthigen Dampferzeugern und
apparaten. II. Erzeugung der Elektricität. III. Fortleitung der Elektririttt
sammtlichen Leitungsmitteln und Hilfsapparaten. IV. Elektrieitits-Ssjnmkr
Unisetzungsapparate. V. Elektrische Kraftübertragung in ihrer Anwendur
industrielle Zwecke aller Art. VI. Elektrische Beleuchtung mit besonder« iVj
theilung för Installationen aller Art. VII. Telegraphie und Telephonie. VülB^j
trisches Signalwesen in seiner Anwendung auf Eisenbahnen, Bergwerks-, SckeS
See-, Kriegswesen und Zeitübennittlung : Haostelegraphie ; Schutirorriehtme*
gegen Blitz-, Feuer-, Einbruch- and andere Gefahren. DL Elektrometallurgie ■*
Elektrolyse. X. Messinstrumente, wissenschaftliche Apparate, akustische und ofti**1
Instrumente in Beziehung zur Elektrotechnik; Lehrmittel. XI. Anwendung **
Elektricität in der Medicin und Chirurgie. XII. Elektrotechnische Literatur.
Aus der Fülle der Ausstellungsgegenstände sei von jeder Gruppe das *&
tigste erwähnt.
ad I. Kesselhaus und Maschinenhalle. Über 3000 IP stehen durch 20 Ktsd*
Verfügung. In der Maschinenhalle sind über 60 Motoren in Betrieb, darunter»*
Gasmotoren, die mit den betreffenden Dynamos direct gekuppelt sind,
des Abdampfes zu Heizzwecken.
Druckluftmotoren wurden trotz der ergangenen Aufforderung nicht •*
gestellt.
ad II. Wechselstrom-Maschinen sind wieder in Aufnahme gekommen **
ebenso zahlreich als die Gleichstrom-Maschinen Tertreten. Große Typen bis n 600™
Antrieb von kleineren Dynamos durch Verminderung der Tourenzahl mit kl«*0*
Motoren.
ad III. Besonders bemerkenswert sind die Anlagen von Fernleitnsgei **
elektrischen Energie. So sind in dem 3km entfernten Palmengarten drei Dfi*
aufgestellt, welche ihren Strom theils durch unterirdische Kabel, thefls dural*
leitungen zur Ausstellung schicken: ebenso eine Maschine in dein 14*»»
■tfa*4
Notizen. 127
Offenbach. Die Verwendung sehr weit entfernt liegender, billiger WasserKräfte
wird dadurch gezeigt, dass die Wasserkraft von 300 IT ans dem 176km entfernten
Laufen am Neckar in der Ausstellung zur Beleuchtung und zu verschiedenen motori-
schen Zwecken verwendet wird. Letztere Anlage wird erst am lf>. August fertig-
gestellt sein.
ad IV. Leitungsmateriale und Apparate zur Umwandlung hochgespannter
Fernleitungsströme in niedergespannte Verbrauchsströrae und deren Regulierung sind
in einem besonderen Gebäude untergebracht. Accumulatoren lind xur Aufnahme von
400 IP vorhanden.
ad V. Ein neuer Drehstrommotor. — Die elektrische Kraftvertheilung und
Kraftübertragung kommt in großem Maßstabe für verschiedenartige Gewerbe in
wirklichen Betrieben zur Darstellung. Man findet mittels Elektromotoren angetriebene
Drehbänke, Web- und Stickmaschinen, Schmirgel-, Knet- und Mischmaschinen,
Holzbearbeitung8 - Maschinen, Maschinen für Schuhfabrication, Nadel fabrication,
Diamantschleifereien, Dampfwäscherei, Seifenfabrication, Glasschleiferei und Glas-
spinnerei, Nähmaschinen, Buchdruckerschnellpressen etc. Ferner Kraftübertragungs-
Anlagen für elektrische Feuerspritzen, Ventilatoren, Pumpen, Häuser-Aufzüge u. s. w.
Seitens des preußischen Staates ist hier auch ein „Muster-Bergwerk* mit vorwie-
gend elektrisch betriebenen Anlagen ausgestellt.
ad VI. Die verschiedenartigsten Systeme von Glühlampen und Bogenlicht-
lampen mit den mannigfachen Installations-Apparaten. Theater mit den neuesten
Vervollkommnungen der Bühnenbeleuchtung und ein Versuchstheater für technische
Darstellung der Bühnenbeleuchtung. Statt der fontaines lumineuses wird ein neuer
BeleuchtungsefTect an einem 10m hohen Wasserfalle gezeigt werden. Beleuchtung
aas Leuchttürmen und aus einem Ballon captif.
ad VII. Historische Entwicklung der Telegraphie und Telephonie an den
Apparaten. Übertragung von Musikaufführungen aus Frankfurt, Bockenheim, Hom-
burg, Wiesbaden, dann der Aufführungen der Münchener Hofoper. „Lautsprechendes
Telephon", dass mehrere Personen einen zugeleiteten Solovortrag ohne Zuhilfenahme
des Hörrohres vernehmen können. „Telephon-Automaten" zum Anschlüsse an das
Fernsprechamt. Phonograph und Gramophon.
ad VIII. Sicherheits Vorrichtungen. Signalapparate, Bremsvorrichtungen, Central-
Weichenanlagen u. s. w., elektrische Beleuchtungswagen, um bei dringenden Nacht-
arbeiten rasch ausgiebiges Licht zu verschicken. Elektrische Eisenbahnen; unter
anderem auch die Modelle der Bahn Mödling-Hinterbrühl und einer einspurigen
Projectsbahn aus Budapest. Elektrische Grubenbahn und Bremsbahn. Elektrische
Boote mit einem Fassungsraume für 100 Personen werden den Wasserverkehr zur
Ausstellung vermitteln. Aufzug auf einen 40m hohen Aussichtsturm.
ad IX. Reinmetallgewinnung. Ozonbereitung. Aluminium-Industrie.
ad X. Laboratorien für Fabrication elektrotechnischer Gegenstande. Appa-
rate zu Demonstrationen ; darunter der Apparat von Hertz zum Nachweise der elektri-
schen Schwingungen.
ad XI. Innere Beleuchtungsvorrichtungen, wie für Augen-, Kehlkopfspiegel.
Zahntechnische Hilfsmittel.
ad XII. Eigenes Lesezimmer mit fachwissenschaftlichen Blättern und Ver-
öffentlichungen.
Experimental- Vorträge. Congresse.
Als besondere Ausstellung wird in einem eigenen Pavillon eine Sammlung
von Projecten, Plänen und Betriebsergebnissen von elektrischen Centralanlagen zu
sehen sein, wodurch die verschiedenen Städteverwaltungen, welche für den 27., 28.
und 29. August zu einem besonderen Städte-Congresse eingeladen sind, Gelegenheit
bekommen, die verschiedenen Systeme zu studieren.
Präroiierungen finden nicht statt. Unter dem Präsidium v. Helmhol tz's wird
eine Prfifangs-Commission die ausgestellten Gegenstände fachmännisch prüfen, die
I ate in eil ig wissenschaftlichen Berichte niederlegen, und dadarthi
gehendes und verlü I riale liel.jrti
Nach der „Ofliciellen Ausstell in
Fortpflanzung der elektrischen Wellen (nach Hertz) in der Lul
anschließend an ihre oralen veriticierenden Versuche über die Hert z'sche el«
Wellenbewegung in Leitungsdrähten1) haben Sarasinundde la R i v e ein amiff
Experiment von Herti, n&mlich jenes der Fortpflanzung der elektrischen )
dun li die Luft bei Abwesenheit jedes metallischen Leitern wiederholt, w
rendut", CXII, Nr, 13 von 1891 der französischen Akadem
gehalten berichteten, was nachstehend im Auszuge wiedergegeben werde
Der primäre Erreger wird nach Hertz vor einen ebenen metallischen Sd
und parallel zu demselben piaeiert. Die elektrischen Wellen, Wi
tot, pflanzen sich durch die Luft fort, gelangen an den Schirm, welch
die Kulte t'ines Spiegeln spielt, so da&s die Wellen von selbem refle<
und sodanti mit den noch weiter directe au den Schirm gelangen!
Sv stein stationärer Wellen erzeugen, deren erster Knotenpunkt im Spiegel
Um das sich vor dem Spiegel etablierende System zu studieren, wird tel
Liimti' ctnulare „Resonator* in zwei verschiedenen Hai -rebn '
L parallel zum Spiegel und zum Erreger, d. h in die Ebene der v
reentet Richtung gegen Erreger und Spiegel, also in die Schwingungsei
In beiden Fällen sind die — die Lage der Knotenpunkte eonsfcatierend«
.ltate absolut übereinstimmend hinsichtlieh der Lage der Mnxinia und !
I Wellenkuotenpunkte) der elektromotorischen Kraft,
Außer diesen beiden Anordnungen hat Hertz eine dritte getMl
wobei er die Interferenz der Wellen auf einem gleichen Res
welchen selbe von einem analogen Erreger directe durch die Luft oder aul
Leitungsdrahte gelangen. Aus diesen Versuchen schloss HeH
Wellenlängen des Spiegels, daBsdieFortptlanzungsgeschwindigkt i -her N
durch die Luft nahe doppelt so groß sei, als jene in LeitungsdräK
beiden Geschwindigkeiten im Verhältnisse 7 zu 4 zu einandi i
Theorie Max welFst welche fordert, dass diese beiden Geschwi]
In Hinblick auf die Wichtigkeit der Entscheidung dit*
Frage machten die eingangs genannten Forscher *elbe r
g e n s t a n d e ihrer Untersuchung.
Bei ihren ersten Versuchen hatten sie die Erfahrung gein
torische Periode eines gegebenen < irr ularen Resonatoi i, welches auch i
primäre Erreger s< i. durch welchen ersterer in Action gesetzt wird, und da* <
und derselbe Erreger in Gegentheil umHOioehr die Beobachtung «L
gestatte, wenn man Hinge (Eesonatoren) verschiedener Durchmesser anwen
benützten nun diese Erfahrung beim Comparativ- Versuche der Fortpflanzung
und Luft,
Als Schirm wurde eine ebene Bleiplatte von 2*r'm Höhe und S'öei fc>
rertieal aufgehängt Der Erreger und die große hiductionsspiüe von Rui.
waren dieselben wie beim vorjährigen Versuche*
Der Erreger war mit seiner horizontalen Axe in die Normale g» !
im Centrum des Sehinus auf diesen gedacht wurde, und seine Entfernung v«
wechselte zwischen 4 0 und 10 Om. Der Resonator war auf einem
fixiert, der sich längs einer hnkenien Bahn bew
Unter vielfacher Variation der Versuchshedingungen und Wiederholung
Beobachtungen wurden bei Verwendung von 10 verschiedenen Ringen (Resonafr
folgende Resultate erhallen :
i) Bem-r... h» n hii H*<fl Nr, ;l dur „fttitlbHIiiu?« u iS'Jl unti-r „llutir facta Bi
MbwlUfQllitQ .
m Entfernungen in m
Benanntܫ h
Durchmesser des Kreises (Ringet) / 1
Im |075»i 0 5Om]0'35m|0 35m 0 2&m|0'd5«i|0 -^Om|0 3Om|0 lO»i|
ans Um dickem Drabt
Ml tWiü
fiel»»
•r*kt
dnier | itiltt \ iüur | 4icWr
Draht
1. Wellenbatirb . ,
211
rtin
111
0 75
0 4<;
0-54
fr 89
0-21
1. Knoten .
4 14
3*01
*
1-49
2 37
1 63
117
189
1*24
Oil
2. Wellenbaue h .
noien
*
}
9 04
3 m
?T1
2 94
i * M
0 H
3, Wellenbauch ...
3, Knoten ...,...,.
.
■
.
.
3*14?
.
.
y4 Wellenlänge In
der Luft ....
2 03
1 41
1 11
0 80
o <u>
0 M
0 19
Vi Wellenlänge im
Brülle
1-M
2*00
1-48
1'50
1 00
0*73
o7n
0-70
D*60
0*56
n -in
0 45
0-40
o 20
»D
In dieser Tabelle sind die Mittel der mit jedem Ringe erhaltenen Maße anfge-
führt, welche unter sich Differenzen aber ohne System auiwi de?
Luft (ohne Leiter) durch tre führten Versuchen wurde, sowie bei den früheren i vorjäh-
rigen) am Leitungsdrahte stattgehabten Versueln-n, eonstatiert, dass ein eimilarer
nator immer dieselbe Wellenlänge gibt, selbst wenn man die Dimensi ob qq
Erregers innerhalb gewisser Frenzen wechseln lässt (SUmmtüehe Fnnkenerachet-
der Fortpflanzung der Wellen in der Luft fiel ■
im Leitungsdrahte und müssen daher sowohl eine sehr empfindliche Mikro-
terschraube als auch engere firenzen der Erregerdimenaiöüen gewihll irei
alip beobachtet man auch hier, was die genannten Experimentatoren in
ihrem vorjährig n Versuche als multiple Resonanz bezeichneten.
In dem Falle großer Wellenlängen, elfte bei Anwendung d*-r Bing« TOB
I «Hjm und 075*» Durchmesser, welche die Wellen sehr schnell u
wegtragen und aelbe der direkten Wirkung l< pets sehr nähen», Isi nicht
dt auf eiacte Weise mehr als der erste Well enhauch und Wetienknotei
Ibst liegenden Wellenknoton zu constatieren, wie die LQ« )\
d**r Tabell*» zeigt Mit Jen kleineren Ringen, für welche Mi Dfmens] d
auch weit günstiger sind, 3 b leicht drei Bauche und Knoten ne-
nnen.
Die Ajuidistanz derselben ist — wie die Tabelle zeigt — hinreichend genau»)
Das wichtigste Resultat, welches aus den vorbesprochenen Versuchen bervor-
»die drei letzten Hurizontalrubriken der Tabelle, nämlich das* die erhaL
Wellenlänge bei der Fortpflanzung der Elektrieitat in der Luft sei»*
bei der Fortpflanzung im Drahtleiter tat Das Viertel der einen und der and'
Wellenlänge ist nebenbei nahezu gleich dem doppelten Durch1 ighArifftn
Hieraus folgt, dass die Fortpf 1 a nz u n gsgeichwfnd igk <
He r t z's c h e n elektrischen Wellen durch die Luft genau d 1 tS el b 6
i - 1 1 wie jene in einem Drahtleiter.
Nach „Comptcs rendu»u.
") Li« rit Ifir«. d«a arÜPII Kt«»»|rn ftuf t»löi' itiwltir UUtunx vnr <|, u s;
130 Notiien.
Die Explosion des Friedonpalvennnzln „VIjm Wta. Die»
Magazin, im Südwesten der Stadt Born, in der gleichnamige» Gegend tndMvHsa
Ton der Porta Portese entfernt gelegen, bestand ans einem gemauerten 85-99« "
und 182m breiten zweistöckigen Gebäude mit Souterraingesehoes (das Bon)
geschoss scheint auch als Laboratorinm gedient tu haben) nud einer Vorbaue.
Umfassungsmauer, fast ebenso hoch als das Magazinsgebiude mit einem n
Graben, nmgrenite einen lOOJHm langen und 47*75m breiten Hofraum, in
das Pulvermagazin unsymmetrisch lag. An der Innenseite der Umfias*
ein Rondengang, von wo ans die Wachposten sowohl das Umterrain
Innenraom Oberblicken konnten ; iu diesem fahrte eine Treppe ans dem in
der Umfassungsmauer befindlichen Wachhanse, das gegen den Hofraum
schlössen nnd nur von außen sn betreten war. Die Zufahrt mm Mai
lag zunächst des Wachhauses in der Langseite der Urofassungsmaner
einem eisernen Thore verwahrt. Die Wachstube stand mit dem circa l'Ofa»
Fort Portuense in telephonischer Verbindung, doch funcüonierte der Apparat
seit einiger Zeit vor dem Eintritte der Katastrophe nicht.
Im ganzen waren darin deponiert: 866.000ny SchwarspuiTer, 94.000 GusiMlii
patronen, 35.000 Zünder und 1.000 Signalraketen.
Am 28. April d. J., 6% Uhr morgens, vernahm der am Bondenweg betsd&ai
Wachposten aus dem Souterrain des Magazinsgebäudes ein anhaltendes Geksstts;
welchem eine sebussähnliche Detonation folgte. Der herbeigerufene Wachconnrnsaan«
verstandigte sogleich durch Absendung einer Ordonnanz den Commandantei 4»
Forts Portuense, welcher, am Orte angelangt, die schleunige Räumung des WacMissM
verfügte, da aus dem Dachraume des Magazins schon Rauch aufzusteigen bemn
und ein intensiver Geruch Dach verbranntem Pulver in der Umgegend wahnuaehssi
war. Die Abziehenden waren circa 800m vom Objecto entfernt, als selbes um 7 ük
8 Minuten in die Luft flog.
Die Wirkung der Explosion äußerte sieh in einem ziemlich großen, tber s»
Stadt Rom hinwegreichenden, Umkreise.
Das Barometer sank um 15 bis 16mm, der Seismograph zu Born zeigte ein
heftige Erderschütterung mit besonders ausgesprochener Verticalcomponente an ssl
setzte der zurzeit von Westen herstreichende Wind plötzlich in die Richtung m
Südost um. Besonders machte sich die aöromotorische Wirkung der Explosion bemerkte;
sie wurde in den umliegenden Ortschaften von Frascati, Albano, Tivoli, Grottafcmn,
Marino, das ist auf eine durchschnittliche Entfernung von circa 30km und in südlich«
Richtung sogar bis Porto Anzio (40*m), deutlich vernommen.
Ein 6'Oni tiefer und 100m im Durchmesser betragender Trichter bezeichnete die
Stelle, wo das Munitionsmagazin gestanden war ; in einem Umkreise von Ihm wir*
sänimtliche Gebäude buchstäblich umgelegt, die Bäume entwurzelt und auf grofe
Entfernung fortgeschleudert. Von den bestandenen Straßen und Wegen waren ntf
mehr Spuren vorhanden. In weiterer Entfernung wurden alle Gebäude bedeutend
erschüttert, so dass ihre Mauern vielfach barsten, und die Verglasungen einge-
drückt wurden.
Der an den städtischen Objecten verursachte Schaden beträgt 460.000 Fr«-,
jener, den der Staat erleidet, beläuft sich auf mehrere Millionen. Die Zahl der tholi
leicht, theils schwer Verwundeten beträgt über 200 Personen.
Die Ursache, welche diese furchtbare Katastrophe im Gefolge hatte, ist Doch
nicht bestimmt festgestellt. Nach allem, was bis nun über die eingeleitete aber noek
nicht abgeschlossene Untersuchung in die Öffentlichkeit gedrungen ist, dürfte ei*
Selbstentzündung der deponiert gewesenen Signalraketen (razzi da segnali) die fr
plosion verursacht haben.
„Uttrcito üaliano.*
Anmerkung der Redaction:
Unsere Vorschriften über die Deponierung von Pulver, dann Spreng* •**
Zündmitteln bestimmen, kurz erwähnt, folgendes :
Notizen. 131
Kriegspulvermagazine (Instruction 1867) für 1.000 Zentner (5.600%)
Pulver.
Friedenspulver- und Munitionsmagazine (Instruction 1878) für
112*9 Tonnen, d. i. 1.008 Fässer Pulver; größere sind nicht zu erbauen.
Das von einem Zwinger eingeschlossene Magazinsgebäude besteht aus einem
".Depotraum, einer Vorhalle, einer Durchfahrt und einem Abwäglocale.
Adjustierte Geschosse und Pulverpatronen oder gar lediges Pulver sollen niemals
kl ein und demselben Munitionsmagazine, in keinem Falle aber nebeneinander hinterlegt
Werden. Etwa erforderliche Manipulationen mit dem Pulver (Stürzen, Trocknen, Sieben)
Worden außerhalb des Magazins allenfalls unter einem aufgeschlagenen Laborierzelte
Torgenommen.
IT ~™a« ißOAAt„ \ bestehen aus dem:
tt" ffi™ « im? I Dynamitdepot, Zündmitteldepöt und dem
TTT Elnl IS, I Mlnipulationsgebäude, welche gänzlich
III. kleine 5.600% J getr(£nte objecto bilden.
TWnomi« Wati/1 f *V\ 2.800fy ) bestehen aus dem abgesonderten Dynamitdeput und
«mj£! i V- 1000% } dem in einem Objecto vereinigten Zündmitteldepöt
magazme | yi img j und Manipulation8raume.
Die einzelnen Objecte der Dynamit- und Dynamit-Handmagazine werden durch
besondere Erdwälle gegen das Außenterrain und gegeneinander abgeschlossen.
132
Sanitäts-Verhältnisse des k. und k. Heeres im Monate März 1891
Mit Sud« Februai 1891 waren krank verblieben . . . ]
hn M '.»1 sind neu erkrankt ... 19*888
ent VerpAegtstandei
Von den Erkrankten wurden an Sani täts- Anstalten Qb $.983 Ifa«
OOtagtrecheod %o des Yerpflegsstandes
Im AI • ' 1 1 - I beim Krankenstände in Abgang gekommen:
in den Kasernen und e4g< . . l
bullen Behandeli
/': Maie
genesen ......
infolge von Krankheiten gestorben.
entapi . .
Arn MonaUschlusse sind krank verbtiehen .
und zwar: in den Kasernen und eigenen Wohn
- - Sanitlts- Anstalt in
10.34».
Bei den in Abgang gekommenen 21*963 Mann i leiten Kraal*
heiten und an Todesursachen beu
Kritik
heita-
im«
fllle
faiJe
Bcorbnt -
I'arni-Typhus
relnebet und \\
fr In r -SirrhtlllUI] ,
Blattern ,
Tubcrculose derLun-
Influenra . .
Katarrh d, Augen- Hind-h an t
Trachom
571
11"
IH
IS
Acuter Bronchial-Katarrb
Lungen-Entzündung . , ♦
Hippe n feil- Entzündung. .
Magen -Katarrh
t Darm-Katarrh . .
lache und svphiliti-^h*.'
Krankheiten . . ,
Wunddruck der Fül>
l&Ol
6*6
I'ii* Erkrankungen» der Zugang in den Sanitäta-Anstaltcn und <ii i
i Kr.Hskl hnen sieh in den einzelnen Militär-Territorial- 1
, des Verpfiegsstand olgt :
Militär-
Territorial-
Bezirk
Wien,
brück
Zara , .
Prag
Kral
Priem ril
0-36
0-07
0-T6
u 60
Militär-
Territorial-
Beiirk
Kerg . .
Budapest . ,
bürg . .
K aschau . . .
Nenn.
in ...
a tiCcrdi : h vorgekommen :
V't runglUi'kungen mit lodllichetn Ausgange
i
»
0 20
N o t i t e n. 133
Graphische Auflösung von Gleichungen 2., 3. and 4. Grades.
(Hiezu Tafel 14.)
Um bei der Auflösung der Gleichungen 3. und 4. Grades die Benützung
von Logarithmentafeln und das Ausziehen der 2. und 3. Wurzel entbehrlich
zu machen, wurde für jene Fälle, wo keine größere Genauigkeit gefordert wird
als die Bestimmung der ersten 2 bis 3 geltenden Stellen, die beiliegende
Tafel construirt.
Die Untersuchung über die Zahl der complexen (imaginären) Wurzeln,
dann über die Vorzeichen der vorhandenen reellen Wurzeln, welche in einer
Gleichung 2., 3. oder 4. Grades vorkommen können, wird aufgrund der
folgenden Betrachtungen der mathematisch geschulte Leser selber durchzuführen
imstande sein.
Um in das Wesen der Tafel einzuführen, möge mit den Gleichungen
2. Grades begonnen werden.
I. GUeiohungen 2. Grades.
Eine Gleichung 2. Grades mit den Wurzeln xt und xt hat die Form:
1) . ..X* + Ax + B = 0
worin
2) . . . xx + x% = — A
3) xxxt •= B.
Trägt man xx als Abscisso und xt als Ordinate eines ebenen recht-
winkligen Coordinatensjstems auf, so stellt 2) die Gleichung einer geraden
Linie, 3) Die Gleichung einer gleichseitigen Hyperbel vor. Die Schnittpunkte
dieser beiden Linien haben zur Abscisse die eine, zur Ordinate die andere
Wurzel der quadratischen Gleichung 1).
Zur Vereinfachung dieser Construction wurde die beiliegende Tafel
zusammengestellt. Zu derselben gehört noch eine Oleate, welche von der
Tafel selbst abgenommen werden kann und folgende Linien zu enthalten hat:
Die Parabel P, deren Axe a b, die Scheiteltangente I) C und die Gerade A B.
In der Tafel wurde lern als Einheit für die Werte der Coordinaten
angenommen. Dementsprechend sind die Theilstriche auf den Coordinatenaxen,
vom Ursprünge aus mit 0 bis + 10, beziehungsweise 0 bis — 10 bezeichnet
und können noch Zehntel der Einheit abgelesen und kleinere Bruchtheile als
Zehntel abgeschätzt werden.
Die Gleichung 2) erhält ihr graphisches Bild in der Verbindungslinie
jener beiden, auf den Coordinatenaxen befindlichen Punkte, deren Bezeichnung
gleich ist „ — ,lu, d. i. dem mit umgekehrtem Vorzeichen genommenen CVfficienten
des zweiten Gliedes der gegebenen quadratischen Gleichung. Diese Linie braucht
nicht wirklich gezogen zu werden, sondern man wird sich mit Vortheil der
Oleate bedienen, indem man die auf derselben gezeichnete gerade Linie a h
an die beiden früher erwähnten Punkte der Coordinatenaxen anlegt, um die
Gerade 2) zu markieren.
Letztore liegt immer parallel zur Diagonale ^1 (! des die Tafel ein-
schließenden Quadrates .1 B C I).
■■ ■ ■ ■ •*■-., ■-..■._ .■ *
-*'..•■ "'V "
134 Xettscrn.
Di* graphi«*« Süd* te GWchung 8) sind, wie «wlk*V
•ettige Hyperbeln, deren Asymptoten mit den Coordinatenaxen
und deren zusammengehörige Aste stets in zwei gegenüberliegende
der beigegebenen Tafel liegen : und zwar ftr poutfre Werte wn B rechte (
und links unten, ftr negative B links oben und rechts unten.
Diese Hyperbeln wurden, — mit Intervallen von 2 in 3, — ftr i
Werte tou B = 0 bis B = 100, und von B mm 0 bis B =» — 1001
die Tafel eingezeichnet und am Bande der Tafel mit den zugehörigen
von B bezeichnet
Die Coordinaten der Schnittpunkte jener Hyperbel, welche dm
Gleichung 1) entnommenen spedellen Werte B entspricht, mit der dam 1
— A entsprechenden geraden Linie 2), können leicht abgelesen werte
ergeben die gesuchten Wurzeln der Gleichung 1).
Nachdem sich hiebe! zwei Schnittpunkte ergeben und, dem
zufolge, die Wurzeln der gegebenen Gleichung als Abszisse und
erscheinen, somit im ganzen 4 Werte ron Coordinaten abgelesen werd
welche die gegebene quadratische Gleichung erfüllen: so müssen je i
Werte gleich sein und zwar ist stets die Absdsse des einen
gleich der Ordinate des zweiten und umgekehrt, wie dies auch svj
symmetrischen Lage aller durch die Gleichungen 2) und 3)
Geraden und Hyperbeln, gegen eine den Coordinatenwinkel halbierende
Linie B D, folgt.
Beispiel
Die Gleichung:
x* — 7 x -f- 10 = 0
sei aufzulösen. Hierin ist
- A = + 7
B = + 10.
Legt man die Gerade a b der Oleate auf die mit + 7 bezeicl
Punkte der Abscissen- und Ordinatenaxe der Tafel, so schneidet dieselbe
mit -(-10 bezeichnete Hyperbel in 2 Punkten, als deren Abscissen die Wi
K = + 2
abgelesen werden. Dies sind die gesuchten Wurzeln der gegebenen GleicWj^
Die Ordinaten der beiden Schnittpunkte müssen dieselben Wurzelt**1
ergeben, brauchen daher nicht weiter berücksichtigt zu werden.
II. Gleiohungen vom 3. Grade.
Die allgemeine Form der Gleichungen 3. Grades ist:
4) ... x* -f A x* -f Bx+ C=0
Sind xif xt, xt die Wurzeln dieser Gleichung, so ist
5) ** + xt + *, — — A
6) . . . aJt ai, -f «i «,+«,«,== 5
7) xt xt x9 = — C
Notizen. 135
Setzt man nun
8) . . xt -f- x9 = z
and
9) . . . . xt x9 = y
so übergehen die Gleichungen 5), 6) und 7) in :
10) ... xt -f- z = — A
11) . . . xt* + 9 — B
12) .... xtV = — C
Durch Elimination von z aus den Gleichungen 10) und 11) erhält
man ferner:
13) y = *f »+4*,+/*.
Die Auflösung der beiden Gleichungen 12) und 13) nach xt undy, ergibt im
allgemeinen 3 Werte von xt und 3 Werte von y, das sind die gesuchten
Wurzeln der gegebenen Gleichung 4) und die zugehörigen Werte von den
Producten der beiden anderen Wurzeln.
Wie diese Auflösung graphisch durchgeführt werden kann, soll im
folgenden gezeigt werden.
Betrachtet man xt und y als die rechtwinkligen Goordinaten auf bei-
liegender Tafel, so bedeutet Gleichung 1 2) eine gleichseitige Hyperbel, Gleichung 1 3)
eine Parabel.
Für verschiedene Werte von (J erhält man die in der Tafel eingezeichneten
und oben beschriebenen Hyperbeln.
Die Parabel hat, wie aus Gleichung 13) ersichtlich, den constanten
Parameter = 1 , ihre Axe ist parallel mit der Ordinatenaxe des Coordinaten-
systemes und ihre ooncave Seite ist stets nach oben gekehrt
Um die Lage des Scheitels zu finden, schreiben wir die Gleichung der
Parabel in der Form:
"> »-('-tM^+tX
woraus ersichtlich ist, dass der Scheitel der Parabel die
I
Abscisse — — —
2
Ax
und Ordinate = h
4
hat.
Diese Parabel hat die auf beiliegender Tafel gezeichnete Form und braucht
nur, mithilfe der angefertigten Oleate, in entsprechender Lage auf die Tafel
aufgelegt zu werden, um aus ihrem Durchschnitte mit der dem Werte C ent-
sprechenden Hyperbel, die Wurzel der gegebenen Gleichung zu erhalten.
1. Beispiel.
Gegeben sei die Gleichung:
xM — 4 x* + x + 6 = 0
Hierin ist:
A = —4
/*= + !
(7= + 6
i* Btiep UL
U»Ut:
i ** — 4S x* + *2 *-{- 1€ — 0
Drttfttrt du« ffiafnlbi darth 4. *> nenltMrt
- 1 1 25 *f + 23 * + f 4 = 0
Hierauf »t n
J = — 11-45
C = + 24
Daher
J?— — =— 864
(Scheitel der Parabel)
— C= — 24 .... (HrpefbelX
Ben Auflegen 4er Parabel auf die Tafel erkent hol
gebende Hyperbel reo der Parabel in ihre« rechte uta
zwei Punkten getroffen wird, welche die Wurzeln
*1 = + 4
und xt == -j- 8
ergeben. Der Schnittpunkt der Parabel mit dem links oben
aste fallt über den Hand der Tafel hinaus, der dritte Wurxehrert
jedoch ans der Beziehung:
~A =*. + *« + *>•
Im vorliegenden Falle ist
xM = + li-«5 — 4 — 8 = — 0-7S-
dk
A
Hjl
ergil
Notizen. 137
Wenn der Wert von I) keine gerade Zahl ist, so tritt die Notwendigkeit
oin, zwischen zwei Hyperbeln der Tafel zu interpolieren. Diese Interpolation
geschieht nach dem Auge, es ist jedoch zur Vermeidung von groben Fehlern
wichtig, das Gesetz zu kennen nach welchem dieselbe vorzunehmen ist und
welches sich folgendermaßen ausdrücken lässt:
Die Interpolation auf einer zur Abscissen- oder Ordinatenaxe parallelen
Geraden hat nach demselben Verhältnisse zu geschehen, als durch die Zahl-
werte der beiden in der Tafel vorkommenden und der dritten, zu interpolieren-
den Hyperbel angezeigt wird; soll auf einer geneigten oder krummen Linie
interpoliert werden, so sucht man auf derselben jenen Punkt, welcher die durch
ihn horizontal oder vertical gezogenen und durch die benachbarten Hyperbeln
begrenzten, geraden Strecken, im vorgeschriebenen Verhältnisse theilt.
Tritt der Fall ein, dass sämmtliche Schnittpunkte, welche die Wurzel-
werte markieren, über den Band der Tafel hinausfallen, so kann man durch
eine kleine Transformation die Wurzeln auf das gewünschte Mass herabdrücken.
Man substituiert nämlich
22) x = roi;
oder
23) x = l -f m
in die gegebene Gleichung, löst die daraus resultierende Gleichung nach i; auf
und bestimmt schließlich den Wert von x aus Gleichung 22) beziehungsweise 23).
Für die Substitution nach Gleichung 23) diene das folgende
3. Beispiel.
Die gegebene Gleichung lautet:
xs — 38 x* -f 461 x — 1768 = 0.
Setzt man
x = £+10
so ergibt sich für die Bestimmung der Coefficionten der neuen Gleichung, nach
bekannter Methode, folgendes Schema:
v 1 —38 +461 —1768
28 4-181
(+«)•»
1 - 18 +1
1 —8
Die Gleichung für c, lautet nun:
*» — 8$f + £ + « =0
') Wenn in diesem Schema anstelle der eingeringelten Zahl. 0 resultiert, so
ist bekanntlich m (im vorliegenden lieispiele 10) eine Wurzel der gegebenen Gleichung
3 Grades und die in derselben Zeile stehenden unterstrichenen Zahlen sind die
Coeflicienten einer • \ uad rat i sehen Gleichung, welche die beiden anderen Wurzeln
der gegebenen Gleichung enthält.
— C= — 42 <Hjperbel)
Legt man die üleate in der richtigen Lag« auf die Tafel leo, das
Punkt rc der Oleate die Goordinaten -J- 4 und -$- 5 erbltt), 8« «gibt
direct eine Wurzel:
Für die beiden anderen Wurzeln besteben die Gleichungen;
und
Durch Auflegen der Geraden a 4 der Oie&te auf die mit + 1
Punkte der Coordinatenaxen, erb alt man im Schnitt« mit der Hyperbel
die Wurzeln.
5,= +3
Die pesucbten Wurzeln der gegebenen Gleichung ergeben sich Vi
der Gleichung a? = 5 -f" 10, nnd zwar :
»,= + 17
*, = + 8
», = + 13.
HL GUetohnngen vom 4. Grade.
Ist
24) ... x* + Ax*+Bx* + Cx + D = 0
eine Gleichung vierten Grades, so bestehen zwischen deren Wurzeln %
x„ x4 and den Coefficienten A, Bf C, Dy die Beziehungen :
25) xx + *« + *, + x4 =
... xixt + xlxu + xix4 + xtx9 + xtXt + xMx4=.
28) *t *,*,** =
Setzt man nun
29) . . . xt + «t = w
30} . , . «t -f »* = n
81) • . . . x%x%=p
32) , , % . <ctx4=.$v
Notizen. 139
so übergehen die Gleichungen 25), 26), 27) und 28) in die folgenden:
33) ... m -+• n = — A
34) . . . mn+p + q = B
35 ) . . . mq-\- np = — C
36) . . . pq = I)
Ans den beiden Gleichungen 33) und 35) erhält man:
Ap—C
m =
P— ?
und
Aq—C
p — q
Setzt man diese Werte von m und n in Gleichung 34) ein, so erhält man :
_M>-o_y-o+,+t.,
Durch Umformung dieser Gleichung erhält man bei Berücksichtigung von
pq = D
und (p — q) « = (p + q) « — 4 JD
die Gleichung:
37)(p+?)*-5(p+?)*4-(^C'-4Z>Xi'+?)-[^+^(^,-4Ä)]=0
Setzt man hierin:
38) !> + ? = *
so ergibt sich für die Auflösung der gegebenen Gleichung vierten Grades
folgende Regel:
Man ermittle eine Wurzel der Gleichung:
39) . . Z* — Bz* + {AC— 4D)z— [C*+D{A* — 4Ä)]=0
nach der obbeschriebenen Methode; sodann bestimme man aus
i0) fj> + ? = rund
auf die bei den Gleichungen zweiton Grades erörterte Art die Werte von p nnd q;
ferner aus
41) . . f'» + » = -^und
' \ m n = B — z
auf gleiche Weise die Werte von m und nt wobei auf die Bedingungs-Gleichung
35) . . . mq + np = — C
Rücksicht zu nehmen ist;
endlich aus den Gleichungen
42) (*t + *i=» ™d
' \ xtxt=p
die Wurzeln xt und xt und aus
43) /*■+»% = n und
' \ x, x% = q
die Wurzeln <r8 und x4.
140 N Otiten.
.Wenn Gleichung 39) drei reelle Wurzeln hat, so ist es gleichgBtig,
dieser drei Werte man für die weitere Rechnung benützt, man erhall
dieselben vier Werte von xv xM, xt und xv
Beispiel
Die gegebene Gleichung, deren Wurzeln gefunden werden sollen,
a?% — a?1— 7 ae« -j- « -f." 6 = 0.
Demnach ist:
il = -l
5 = — 7
C- + 1
D = +6
In diesem Falle lautet Gleichung 39) :
*« + 7** — 26« — 175 = 0.
Setzt man nun « = 2$, so ergibt sich:
1* + %'hV — 6*26 1 — 2187 =* 0.
Hierin ist:
somit
A' = + 3-6
B> = — 6-25
C" = — 2187
• — 175
t \ (Parabelscheitel)
= 9-81 1
Aus
dem
— C' — + 2187 (Hyperbel).
Schnitte dor Parabel und Hyperbel erhält man
3 Werl
somit hat
*
z die
drei Werte:
|, =» + 2-6
£, = — 25
S. ■ 3-5,
z, = - 7.
Jeder dieser 3 Werte ist :
zur Bestimmung der gesuchten
Wurzeln p
a) Nehmen wir z. B. 2 = + 5,
so ist aus Gleichung 40)
/*> + '/ = + *
l P 7 = + 6
daraus folgt mithilfe der Tafel:
Aus Gleichung 41) folgt ferner:
j in -\- n -— -f- 1
^ mn = — 12
1 ? ■■=■-- 3
Notizen. 141
Daraus ergeben sich für m und n die Werte -}- 4 und — 3. Welcher
diesen beiden Werten mit m und welcher mit n zu bezeichnen ist, lässt
i mithilfe von Gleichung 35) entscheiden. Damach muss
3m-f 2n=~l
aus folgt, dass f m = — 3
\n = + 4;
Gleichungen 42) lauten nun:
/*.+*. = — 8
Daraus folgt:
lieh Gleichungen 43):
*!*•= +2
i xt = _ 2
aus folgt
x3 + «4 = -f 4
*»*% = + 3,
f*. = + l
K- + 8
Die gesuchten Wurzeln der gegebenen Gleichung sind demnach:
^=—1
xt = — 2
*4 = + 3
6) Soll zur Bestimmung dieser Wurzeln der Wert von
z = — 7
ützt werden, so gestaltet sich die Rechnung wie folgt:
(40).
' l P '1 = + 6
/l> = — 1
(41).
f m-f- n= -f- 1
Daraus ergeben sich für i
»» und n die Werte: 0 und -j- 1.
Mit Rücksicht auf
(35) ■
— 6m — n= — 1
omit:
\m=-. 0
Weiters ist: (42) .
{ *. + *, = o
l *,*,= — 1
1»,==— 1
(43) .
[*• + *♦ = + !
1 *.*4 = — 6
1 *, = + 3
1 x4 = - 2
:lben 4 Wurzelwerte hätte
man auch erhalten, wenn man z
tzt hätte.
Julius Man dl, k. u. k. Oberlieutenant der Genie- Waffe.
40
142 Notizen.
Kleine Notizen.
Der Krankentransport auf Feldbahnwagen. Unter diesem Titel irinr
der preußische Oberstabsarzt Dr. Hanse, welcher sich große Verdienste um 1>
Einrichtung des Feldbahnmaterials für den Krankentransport erworben hat. eine -ehr
bemerkenswerte Studie in der „Deutschen militärärztlichen Zeitschrift •*, der wir einig-» J
entnehmen. '
Sc1k.fi im Jahre 1884 liat Haas«; sogenannte Schwebelager für die Feldbihi-
wagen erfunden, durcli welche es ermöglicht wird, den gewöhnlichen, 711111 Trans^n
der Verpflegsgüter benutzten Wagen auch zum Krankentransporte verwenden zu k^nnti
Da* au> einem zusammenklappbaren, leichten, mit Leinwand überspannten Holz-
rahmen gebildete Schwebelager, das vier Mann fliegend) aufnehmen kann, wird beiß
Transporte «1er Verpflegsgüter zusammengeklappt an der Außenseite de» Waro»
mitgeführt und erst beim Verwundeten-Transporte mit Kiemen und Schnullen in Jw
Wagen eingehängt, um vier Mann, von denen je zwei mit den Füssen in der Mitv
di-s Lagers zusammentreffen, aufzunehmen. Durch die.»» sehr einfache EiurMrcj:
werden behindere Krankenwagen, die sehr kostspielig sind, um! anderen Zwcrirt
nicht in ausreichendem Maße dienen könnten, entbehrlich.
Neuerer Zeit hat Haase die Kiemeuhängvorrichtung wesentlich verbes^r.
indem er Haken auf die Bordwand aufsetzt, au denen mithilfe von Ketten und durd
Vermittlung von Tratrfedcrn. welche den Stoß mäßigen, das Schwebelaper aufgebaut
i-t. Es entfällt das ]iieuieii.v.'hnullcii und die Verwundeten leiden weniger dunb .fc*
auf der unrf Pelina 15 ig liegenden Feldbahn immer auftretende schwankende Bewtpuu
und dureh die Stöße.
Seelis Tragfedern eines Lagers, das vier Mann aufnimmt, haben zusjuniü?:
eine Tragkraft von ti(M)/.-</ gegen 30Oty Gewicht der vier Kranken). Di».* Kranken sin*"
M>wie die Verpflegsgüter von iler auf Keifen aufgelegten wasserdichten Leinw»K
gegen ltegcn und Sonnenschein ge.schützt.
Hin Schwebriager wiegt »Jf»/.;/ und kostet ca. 100 fl.
in neuestirr Zeit hat Haase ein wesentlich leichteres und zusamnienPiEb«: ■*
Schwehelairer aus Leinwand mit Bambusrohren hergestellt und erprobt. Es* ist Sa?
lang. V'J/«' breit. Die Leiuwand hat die erforderliehe Tragkraft und Haltbarkeit. *-.:'
sie von guter Mittehjualität (\m zu fl. 2 10j i>t Sie nuiss aueh wa>*eriliebt praMrirr
.-»•■in. weil ->ie Minst infolge Xa>swerden> dermaßen einlaufen würde, da>s«lie Verw-nduis.
des SeliWi-belasrers in Frage geteilt wäre, indem das Killlaufen eiin-> Sehwi-b-l^-r-
aiis gewöhnlicher Leinwand, da- im trockenen Zustand auf die Länge de> Wnj-:.-
zuire^t'hnitteii i-t. beim Na-sw^rden 10 bis l;V/,i betragt Die Leinwand wir": '.:. '
drei Lang-- und ilrei (Juer-Haiifgurteii he>.-tzt Die beiden Kndcii der L*- in wund w. :•:
mit '.\l f bi> 4«//< dieken li.imbu>ndirstäbeii befestigt, deren Lange • i -.- r Drei:- : '
Leinwand entspricht
Mithilfe eiserner Müllen werden an den liamhu>rohr«tährn eiserne Hak- n 211.
Hinhangen des Lagei> an der ]><>r<l\\nii«l de.- Wagen- befestigt. Die Ki>eniiiurlV :•"
zur Mäliiguug iler Sti»r.e über einer liunmiiiiinfl'e angebraelit In der Mitte de* Lug:*
vn die Fuße der Kr.mkfii zusammentreffen. Müt/t ein gebogener ij.i.-ruhr-'a'r i
Leinwand
Di«-.>e> Schwebelager winl beim Vi.r|dleg-tran->p-)rt unter dem Kutaner-:::
Hingeführt uiiil wird zu die>ejn Zwecke in die F..rm einer nvab'ii Holle v«»n -';.' :
'Jitan Dieke gebracht und mit Srhnallrieiiifii zu.-aminengehrilteii.
F.- wiegt i-a. I.V.;/ und UM et e;i. J.'i tl
Im \ergangi-iifii Sommer wurden beide Schwebelager in l'reulj-n .v.: '.:■:
längeren Feldbalndinie erprobt, u zw. trau«»poriierte man i i-siinde mit b- i'rir Hg- ! '.
ViTMieh-erge|iiii«»>i«n : aueh i>. währten — i - - 1 1 hiehei während der längeren -Tr-n.-;::
Legen die \V.ig('iipla<aheii v nr/ ij gl ieh K- winden h int erlegt : am ersten I'rig.- >■•
in ;V , Stunden, am zweiten Tag«- 17/" iri lj Munden und am dritten Tag- 4T:
in 7 Snind'-n Am b-t/t.-n 'läge lulir ui.ni .'>'. »■• in l*Minut-n, wa- •ii.-rK..""
g'-ehw indigkeit \nii ]o/.w pro Stunde •■ni^prieb*
Di«1.-«- Zabb'ii l"--taiigen w i. d«r. Wid-l»i be-ir-it-ud-- ]',> -•■hl'Mjnigujig .l»:r Y.-rM.-,;-
n-i.-li-- b'ib auf der F-dilbahu g- geimlu-r «l-m F.ihp'U auf -1er >traß.- »rhalt- ii' iu
und wie Meli d- -hall, der N:n-h>ehub «le« r.r«»te> un-i ile> Fl.i>ehe> b«-i t-in. .* I „j-:-
Notizen. 143
ng von 60 und mehr Kilometern beim Gebrauche der Feldbahn so wesentlich
i facht, dass selbst die moderne Massenverpflegung nicht schwierig werden kann
* : Die transportable Feldbahn im Dienste des Krieges, „Organ44 1889).
Die von Dalberg and Decauville construierten Kranken -Transports wagen
cht Mann (vier in der oberen Etage hängend) halt H a a s e nicht für praktisch.
Leichtkranke kann man 12 bis 20 Mann auf einem Doppelwagen befördern.
Unter Berufung auf die Angaben des Majors Tilschkert, weicher in einer
ie über die flüchtige Feldbahn die Einrichtung von 1000 Wagen (d. i. Vio aammt-
r Wagen) mit Schwebelagern fordert, weist Haase das Unzureichende dieser
Bstnng nach und kommt zu dem Schlüsse, dass die Zahl der zu beschaffenden
rebelager den vierten Theil der Zahl der Verpflegswagen betragen müsse, wenn
den notwendigsten Krankentransport bewältigen will, und die Hälfte der Wagen
reichen hätte, um auch auf außergewöhnliche Vorkommnisse einigermaßen gerüstet
rfn.
Nach „Deutsche militärärztliche Zeitschrift14.
Gegenwärtiger Stand der Festungs-Artillerie-Truppen In Rossland.
dem anstelle der bestandenen selbständigen Fe6tungs-Artülerie-Compagnien zu
ikend und Samarkand das aus 4 Compagnien zusammengesetzte Festungs-
(erie-Bataillon von Taschkend getreten ist, zählt die Festungs-Artillerie nunmehr
fciaillone und 5 selbständige Compagnien — zusammen 251 Compagnien.
Von den Bataillonen befinden sich im Frieden: 6 in Warschan, 6 in Nowo-
(iewsk, 4 in Ivangorod, 4 in Brest -Litowskij, 2 in Ossowets, 2 in Kowno, 2 in
■rärg, 1 in E anamünde, 0 in Kronstadt, 2 in Wyborg, 2 in Sveaborg, 2 in
f 1 in Bender, 1 in Otschakow, 1 in Sewastopol 2 in Kertsch, 1 in Alexandropol,
iXars, 2 in Mihailow, 1 in Terek-Daghestan und 1 in Taschkend. Von den
ittndigen Compagnien je 1 zu Petersburg, Dubno und Bobruisk und 2 zu Wladi-
ak.
. Die Festungs-Artillerie-Bataillone von Otschakow, Sewastopol und Kars bestehen
I, jene von Michailow aus 3, die übrigen 45 aus 4 Compagnien.
Nach »Revue müitaire de V&rangeru.
Vermehrung der Festungs-Infanterie-Bataillone in Russland. Mitteis
Tom 5./17. Jänner 1891 ist die Aufstellung von weiteren 3 Festungs-Infanterie-
llonen — und zwar 2 in Zegrz, 1 in Kowno — angeordnet worden.
Im Frieden besteht ein solches Bataillon aus 5 Compagnien und hat einen
l von 30 Ofticieren und 522 Mann.
Bei der Mobilisierung wird aus dem im Frieden bestehenden Festungs-Infanterie-
llon ein Festungs-Infanterie-Regiment zu 5 Bataillonen (Stand 79 Officiere,
Mann) formiert.
Nach „Revue müitaire de VEtranger".
Aufstellung neuer Reserve - Batterien in Russland. Zufolge ukas
8./20. November 1890 sind im Laufe des Jahres 1891 die bereits bestehenden
irvebatterien um 3 leichte Batterien, jede mit dem Friedensstand von 2 Geschützen,
ermehren.
Je eine der neuen Batterien wird bei der 2., 4. und 5. Reserve-Artillerie-
ade eingetheilt, wodurch diese Brigaden aus 7 Batterien bestehen.
Nachdem bei der Mobilisierurg jede Reservebatterie 4 Batterien aufstellt,
Igt die Gesammtvermehrung der Reserve-Formationen im Kriege 12 Batterien.
Nach „Revue müitaire de Y&rangeru.
Ein neuer elektrischer Zielrahmen. Bas beim Chronographen von Le
lengl zur Ermittlung der Geschossgeschwindigkeit außerhalb der Bohrung
mein zur Verwendung gelangende Drahtgitter besteht, wie bekannt, aus einem
xnen Rahmen, auf welchem ein Kupferdraht in mehreren parallelen vertikalen
40*
144
Not
oder hon Vrt gespannt i
Leitung bildet. Die Abstände iwiw Inen Drahl 'trugen g
' , Kaliber je -■ n werd'
den Rahmen durehdringl in antsr-
' ruhte durc
in der Unterbrecht
tien mit schieden«!
Stromes c
An der Milil Point der Vereinig
I zur Verwendung und soll
4 auf Tai anschaulichen den Appaj
Der ober Tb< Irahmens besteht aus einem Bi
Knpferbleehstüoki i Dicke aufgesehrau*
je zweier solcher Knpferstreifen wird durch eine Patronenhu
in einer entspreche] nehmung des Rahmens Plati findet
li befinde 1 i« Spiralfeder, welche einerseits am B j«£
ta gegen den Kopf der Hülse drückend, diese letztere in
erhalten I rom unterbrochen ; .•%-±
web fest verl j wird mittels einer freie
gewicht aufgeblinkt, wodurch die Hülse naeh
zwischen zwei nebeneinander Liegenden Kupferstreifen | &
hen mit den B]eigewi< :hi« n behängt, so tritt der Strom
Rahmen* ein, passiert alle Ki ritt am arideren Ende n
Beim 9cbnaee zerreibt das G
das Bleigewicht aufgehängt ist; die Hülse wird sofurt in die I
in unterbrochen Es i*1 nioli - ein Geschoss zwis | Schab«
hgeht, ohne den Strom zu unterbrechen; eine der Hülsen wird
kleinen Stoß erfahren, welcher zur Unterbrechung d«
Zur schnellen Herstellung des Zieh
zweckdienlicher Lfl it, in deren, an beiden Enden befin
Häkchen der Hülfen, beziehungsweise jene der Bleigewicb*
werden können
Di /ögliche Resultate ergeben, sowohl bei AnfatelJuiL
Rahmen auf 130 48«» (100 Fuß) als wie auf kleinere Distanzen bis 2U 1
von einander.
Nach tBivuta d'artigfieri* t
Die Eisenbahnbrücke über den Hawkesbury-FIuss in Austn
:ry unterbrach bis in die
der Vr vinz New South Walei Durch den Bau einer Brocke i
gebiete d > werden nun Jie beiden nördlich und südlich d<
nbahnlinien verbunden.
Die gewählte Übergangsstelle ist ca l\km von der Küste entfernt und Lsi
h iü ln-'l Long Island in ■ getheilte, Strommundsng eiat
Breite von Ulm
Der südlichere; minder tiefe Ann wurde mit einem Eisenbahndanun QhmeW
Über den nördlichen, tieferen und die re tufllhrento
Arm gelangte hingegen eine Eisenbahn Brücke zur Ausführung
ubau ist insbesondere durch die I
das eine Pfeilerfundament
hmabrei
Hau wurde von der Union Bridge Comp in New-Torl vn den Bring
von 8,240.000 Prci mit der Verpflichtung übernommen,
räume von 8Vt Jahren fertig zu stellen Die Länge d
rn, Tafel 15, Fig. 1, h
Kipplagern gemessen 124'8fim lang und bi
FachwerliÄträgem, deren Mittellinien 8 1mm vom
X •' t i t • n.
ttfwäodt», sowie die Querverbindungen nmi \\ 'ind\ erstrebungen sind
fahl erzeugt
Fundierung D genen Sondierungen ergaben
ron 18 — öliri unter d i,was$erspi< i Hoch* umi
rwasser betrug "2 IQm) einen Ttaongrund Die iden
Üb' che Fundierung benutzten Senk-Caissons waren
• lang und 6'00m breit Jene der Pf< 4, 5 und ti, welch
wurden, waren auf 600m Höbe, um eine größere Baai «fläche zu erhalten,
ivach außen geböscbt. Drei kreisrunde* in der Langena« I Bagger-
nachte mit 2'4*i Punlnnesser, welche sowohl an den Caissonwänden als auch
r mit T-fonutgen Zugbändern und Wiukeleisen verbunden waren, dienten
laterialb- . Der um I der BaggerBcfclchte eiweitei nach
arts trompetei ad gieng, mit den umliegenden Caissonwandangen und
!i vereinigend, in eine li über.
Bei der Fundierung der oberwähnten drei Pfeiler, MM wh* bedenkliche
Störungen ein, Die Unregelmäßigkeiten bestanden in eben, in ganz bedeutenden
n der Vertikalen und wurde speciell bei Pfei 6 nur durch eine
be von Nebenarbeiten, die gewünschte Lage en Teilung diese»
konnte deshalb erst in einem Zeiträume ron $3 Monaten bewirkt werden.
Bei der ferneren Pundierung der übrigen Pfeiler Nr ]. B und 3, wurde die
Rnfgong der Oaiiaonwftnde nach außen, durch Anbringung eines vertikalen äußeren
um den gehuschten CaiesontheU und Ausfall A wisch enraumes mit
&ton, unterdrückt Der Hau dieser drei Pfeil- jeden Anstand in normaler
vor sich Aus den bei diesem Baue nur
kale Caisaoowände zur Anwendung gel; Jaeh Ansicht der hiebei hetheiligten
[^gebenden Personen, soll nur das gewählt flache der einge-
aiei henfalle bei den drei zuerst fundierten Pfeilern sein. Durch
len unten größeren jiierschnitt, wird das durchdrungene Erdreich mehr als
jröthig aufgelockert, infolgedessen es dann dem folgenden PfeilertheO an der nöthigen
ang mansch soll auch die geringe Zahl und aiiale Lage der Ba.
sieb aU unvorteilhaft erwiesen haben, um Abweichungen, ■
en Fundierangen voraussichtlich sind, mit Erfolg beheben zu können Vier, sc
rrnig angeordnete Baggerschächte, hätten besser ermöglich
Änderungen zu beseitigen,
Montierung und Versetzung, Auf speciell hiefur gebauten, in Kammern
ilten und mit Wassereiulassveutilen versehenen Fl<»tt;inten, wurde ein»' I
ierart aufgebaut, Fig. 2, dass auf ihr die EiMDConstnictiQn eines ganzen l Me»
nontiert werden konnte.
H Beginn d*r Montierungsarbeiten wurden die Flottauten auf einem zunächst
ler Küste an geschützterstelle erbauten Schwellroat durch Offnen der Ventile vertej
!bst dieselben bis zur beendeten Moutierung eine« Brückenfeldes verblieben. Bei
aeter Witterung und günstiger Strömling wurde hierauf zur Versetzung des
gen Brückenfeldea geschritten, Bei Eintritt der Ebbe wurden die Ventile geöffnet
nach bewirkter Entleerung der Flottanten geschlossen Infolgedessen waren
"ilem oateUendeo Fluth die Flottanten schwimmfähig und konnte dem-
das Ganze, wie in Fiij 3 ersichtlich, ausgefah
bwenkt und in dieser Lage verankert werden. Die infolge der nächst I
< bende Senkung des Wasserspiegels wurde sonach benutzt, um die BrftG
fehl -erüste auf die Pfeiler niederzulassen. Die Flott;,
wurden darnach zurückgefahren, um abermals am kt zu wer
wo I lie Montierung Brücken!
Mcmtierung eine» Brückenfeldea wurde in 18 1 'rkt
jnd gieng di uri ^ desselben auf den Pfeilern in der ai n Weise,
»ei günstigen Witterungsverhaltniss'Mi, in einigen Stunden
Nach ~U Genie civü*.
Paris als Seehafen. Der für dieses Project eingesetzte Stu t
itat seinen Bericht erst! zwischen Pari* und Ronen zu gra!
patt*] würde lf$2km lang und 6 20m tief sein, Für Seeschiffe wärt- "in Hafen zwisH
J**
EWrtrocto Krtftitortra|m| ton TimiUL ; .*. u-;ai
-•/«!"_•• -'. rc«: -i:Mi;it -. :..- "Li.— : > r.u.1 i :•-.■_-— — :: - '. .<rzZ.-?a ifll
•:^ '* ~ - - ■■• 7 -"■».• v-.-- :;.*i:.' -.•'••ml :.-: :-n j[— •- i tt-i* It
;:.; , ... ...^ , v.. ... :.r v - :-i . ■=!• .Zi^-.i-r.:^- ?»- lörr - ^ ri KklSJy
. * -:■ •.*-■.. -rt* *.-:.*.:_ .*.'■. Vi c.^rft.-T :~:l i--- -• . i-.- :.-rrj«.:*: X :-.r*i»-
i.' :*/.*• .%-* ;«rr t ' j: t.v. !.••.„•?• *<:- -*>:.: t_l ~k'y.r.L -.1 I!s»w 5'i:*
. r ■ i . *.'..*'.t' Js~v.~ •.•••*:-' *.-r*-*r t.-.t- -.* • -r '. :-: F*^_ trrr.-r: si:ni
'..".. J.'J'.' Z« ^ *y.' H' '-..*.- 7 ■"' .1". t •r.'l -r.fc- * .1 itl 3£-lI"- _-"-L ri? t-lri ♦•?*
*.\ft*y.»V .•* ■.;.': !£r .-.•:.;-.•'- "'*:.tL*. ••«:■. t :. >i jr:-r-':-r^« ri"3*n: Uli
•.\r. ;.* •/K.i+?il'/-?i 3! ■.••/■::.. »-.••.* :1* ".: : — :r.~.-r-: lir: i.r:-r:Tr:>al4>
>V:. -El-£-r :r:i^.r.-irr Aüti^.
Einmauern von Balkenköpfen. Cur -: a- :- £;-_-*-?:«■
*', ^*r/.t:.': :»»;• ;»r*2* iür- H.Iz. w*. ;r.-:- ::. r:r.-.n >~-r-:iz? t-:t k*. :'r-i: :?LciiÜ»
.►'*;•: Kl! KsX\+.mi'/ vtj fti!k-r."fc jf-rf. fa!-CL . iir irr-r"':-:- ii.? fr*!r iB?Ä»
'f-'-.»j»'-r '/■:*-." urjr/. '?)i<:.*j i/i»'.hr: i«h*r :.?\ i^ l"^:"it-Ti irr Ei*circi"w ■*
» *.« *«?/•'! i'W.'j .*"/f!'Tfi fa-r in <s!!-!. Fäli-rn unr: h': j :r.i r-flirllL. i* nu:^
' •..' # <:•.'• K :!.':.*. .*:r'-!. / 7.'*-' kr' *-j r-' h-.f. i . i'r -r". I i! £r:.£ : : !* ::. ' jl:-:"r.,s *«"
.*;"■?• ..»:Wj *?>*-.' J^'<vi *r "z-J-rf: «jri^i'ri;!.-!* £:ii. ;ri-.- :.r_ r«: *h -.rirt«.-*»**
- *« • -'-in, 'Ja- •.'■■ :;;■ W-rrf-r -;r. i I»r-.-r.-:. i-r !:...•>:. :- v-r ■>.■;►- v^-
J/.- • fi f Tti'T.uv-u J ..-?••; ■. r >. ■♦•j !«-!:j'-r. k :r -tI: :.r:. V.r-: ^""rjrn i":^5^"'
.•::'.♦. ••■r.'-»,«!«- Ki.'.jfji'.-: ;r.^'-.if. •*■■]■•».- * TiTi'-i: ".:. : zw- krr...:_\ iäi-ri »"-•!! r.ain
]M:r JSHik<:.*ik'.;.'i wir-1 ;ii! -.r; >tü--k v u A-:hi\".Ä]ir -Ias als wi??rrifiC
t /iti-rlaf: 'li«rjtr i'jr 'Ji-' ri'h'l'j" U'-r:'r L'-lfS't V^n -i-r r.;;i. f-jinnen-un UiiiKiKflf
fil-;i*#* 'ii<: <-r-t.<- >"*-Jiir-|jt rirjr- um -isi *- H'-lz 4 I>i* ■"■"■' ai- L'ir iiäofa»ten NhJAj
l#;tlk':iH-jfiriia.u*'r ii7j^r*'/i w»-r<J<-n .i.-lh-.t l.-i Br"--h-t-irir.auTen ain l.rstvu aa> Z«?
;f»-ifiÄ'-hti W':r«i«-fi -.Jtli'-h f.--t iin «4*-i* lialk^n aiis?— t-.-?>vii. woWi j-.-i-"'h die Fa*
nj'-ht M««r»i-I '/h'l'Tfi h';'h'ti*rt- I.»:hrn h«-k'»fiiiii-n : an 'l»'-r >,'irn<riTe bleibt an^bi*
-tu 1 Li ■ 5cr/4 |jr<jti:r Ksnirn tri. S'» wirit ).»i* 4 ni> ^•■*» i'ib»?r >ier Balk-j-n^WrW1
nirj;iijf/i*rri;iiiiTt. «Ji> Jjb-k'* hi«;r;nif •iurrli ul»frl«*Lrt** >t*in».' nbir»««1eokt uud Oinn **
j."W'»hiiIi«-li w«-it«-r ^«Tua'Hrt Nun i-t. 'l»r Italk-n »♦■itlii-li unT<-r>ohi»-bli*,h *
i"- jiurnit, «l;if>ci tr<ft.zib*iii von Ltii't urii£rbeu un«l kann «l*'innach alle FenohräW»
;ili{?*'bi*fi >ibiif ;ni>ii:p- F«-«jrhtijrkrit aufz»m«rbrii«?n Im«* bei di#-<ein Verfahren zu ^''* I
;ir|itf:in|i< Vor-icht li»-lnif- Krzi**liiii<r <l»-r I<olb»runjr i^t ir^rinir und kann •i'>,-^t* |
Inliniii;' von jf*t|i-in M.-nin-r l»-i«ht i-rbrnit w#*nb'ii : 4* wird jedoch iiuiner ein l^1"
w;i«-h':ii «1«m Arbi'itur •■rf'»rd«,ni. '
Njii'h -Wiein.T liauindusrrie-Zeitan?'.
Rosten eiserner Brücken. i»i- ,.i»»,»/n /i».* v*nt* <.t cha»**'^
l»riiii"-ii in ihnnii b-t/t«Ti 1 1 *- w t - - iF»'bruar 1KW) zwi'i Beispiele vi»n Juroh fr*
M-rliiiltiii niul'.ii,' .-idir ra>'-li ;iri^r«**rri11'«-m-ii •;i»«*ini*ii r»rü«,kfucun.structi«nit.-n: beide FJ-r-
«•■Irin- im Innizii.ii.-^lii'ii I)i'jiurti'iiii*iit H«-rauld rniistati«'rt word«.'Ti sind, Vtfrdsi"rJ
in li<dii*]fi (inidr* di«- Aiifiui'i'k^iiiikfit drr Fiirhkn'i.si*.
147
Der erste betrifft die Brücke von Palayas, welche im Jahre 1851, vod einem
lehiuer, über den nGanal flu Gran du LcruT in geringe Entfernung von
nmündung UDales in das Mittelmecr, erbaut wurde. Dieselbe m
i Bogenbröeke mit zwei Öffnungen von je 18m Sp:n n haben
erschnitte Kasten- Form und bestehen aus zwei Kmm starken Kopfbleehen und
-tarken Stehbleehen, weiche mit ersteren durch vier Winkele« en verbunden
Dieses Bauwerk, dessen Comtrnotion nach i als 40 Jahren wieder her-
t werden muss, war vom Roßt bo stark angegriffen, dase muri die Bögen stützen
>, um bis zur Recoustnietion ♦ ?inen UCherefi Km-turz zu verhindern Man kann
(mach mit Recht als ein Beispie] einer tob Kost | tei Drücke
bten, Die timm starken Bleche, sowohl die Steh- als auch die K'ptbleche, sind
hreren Stellen, auf Langen YOti Im und darüber, vollkommen durchlöchert und
n wird nicht nur zunächst der Anläuft W^hmnotdiaeiL welche von den
'Issern bespült werden, sondern auch nah»1 um HewMbsscheitel, über dem
i der Hoehffluth. Die Nahe Lereode Zusammen-
g der die Brücke umgebenden Luft haben ohne Zweifel ihren Autheil an dieser
D Zerstörung, Es wird jedoch tu den „Annale* des poitis et ehaiAsa&a* hervor-
m, dass die Oxydation in dem Btrom&ufwftrtigen Brtiefcen träger ebenso voll-
$ Ist, wie in dem der Seeluft directer ausgesel <mabwärtigen. Die
3 war, nach den gepflogenen Erhebungen mit Theer getrieben.
Als zweites Beispiel wird die Drehbrücke von Prontigcan eitiertt welche
bre I8tj0 über den „canal dt» Etanga* erbaut wurde Diese Brück*- »>.t iUI
,^em vuii Doppel-I-Porm zusanni it und hat eine liesammtLn
i'Bm. Dieselbe wurde im Jahre 1888, also blos 2& Jahre nach der Krbauung,
Verbreiterung det Canala, umgebaut, wobei const&tierl wurde, ! dsy
itarke Stehblech, an mehreren Stellen vom Roste vollkommen' durchlöchert war
fke ist, wie die erstere, in geringer Entfernung vom Meere gelegen und
it Theer gestrichen. . •
PI ach „Annale* des pont» et cliau******
diesen Beispielen« welche die altbekannte Thatsacbe wieder erhärten,
belle in der salz- und ozonreichen KQsten-Atmospb&rs leicht rosten, ist
zu ersehen, dass bei Metall-Cuustnictionen zunaeh>t des Meeres nur auf
solchem Verbältnisse bereits bewährte Rostschutzmittel gegriffen werden darf;
rwendung des nichl vollkommen neutralisierten, säurehaltigen Theers wäre un-
t zu widerrathen, A. d, R.
Biegsame Metallröhren. In Nr 32 von „Unland"* technischer Rundschau"
sich folgende neue amerikanische Erfindung b< , < hri< h< n Ks sind dies zwei
n biegsamer Metalln'ihren, welche uur aus Metall, ohne irgend welche rindere
'wischenlage, hergestellt werden sollen. Die nach Tafel 15, Figur 5
rtigten Rohre bestehen aus schraubenförmigen Windungen runden Drahtes,
äußere Zwischenräume durch eine zweite Umwindung mit einem Drahte von
echemdem Querschnitte gedeckt werden. Durch festes Aneinanderpressen beide*
tagen ist ein dichter Abschluss erzielt. — Soll ein so hergestelltes Rohr
en werden, so wird der Draht der inneren Windung zweier benachbarter Gänge
üer Seite des Rohres zusammengeschoben und dadunh der selige Draht der
m Windung nach außen gepresst, während an der Außenseite des Buges die
mgen auseinandergehen, infolgedessen der eckige Draht tfeh mehr der Rohr-
Ihert. Bis jetzt werden nur enge Rohren hergestellt, doch hofft der Erlinder
solche mit großem Durchmesser erzeugen zu können. Ein Rohr von 8mm. innerer
;t zeigte bei einem Dampfdrucke von 5 Atmosphären keine rndiehtigkeiten,
ein der kleinste Krümmungshalbmesser 25fftm betrug.
Die Figur 6 stellt eine ähnliche, zweite Methode dar.
Hier sind die inneren Druhtwindungen durch platte, bandförmige- Streifen
t, die nach dem Rohrimiem kreisförmig gewölbt sind; die äuüeren Windungen
vinkelförmig. Auf diese Weise kann man Rohre mit bedeutend größeren Licht«
i herstellen, inuss aber hiebei auf deren Widerstandsfähigkeit gegen hohen
n Druck verzichten»
Erfinder dieser biegsamen Metallröhreu ist T. R, Almond in New- York.
Nach „Unland^ technische Rundschau"
148
Notizen.
Sanitäts-Verhättnisse des k. und k. Heeres im Monate April 1891
Mit Ende März 1891 waren krank verblieben 10.906 1ha
Im Monate April 1891 sind neu erkrankt 22.865 ,
entsprechend °/Q# des Verpflegsstandes 3
Von den Erkrankten wurden an Sanitäts- Anstalten übergeben . . . 7.972 Um
entsprechend %<, des Verpflegsstandes 1
Im Monate April 1891 sind beim Krankenstande in Abgang gekommen:
in den Kasernen und eigenen Wohnungen Behandelte • « 13.424 Mitt
n n Sanitäts- Anstalten Behandelte . , 8.310
Znsammen. , . tl.743 I
darunter als:
genesen .,,...,* IB.m ■■
infolge von Krankheiten gestorben.
entsprechend %o des Verpflegsstandes . . .,
Am Bfonateschlusse sind krank verblieben ........
und zwar-, in den Kasernen und eigenen Wohnungen
_ _ Sanitäts- Anstalten ,
111
ö'f
11.48&I-
2.300
9.1»
Bei den in Abgang gekommenen ÜJ1.74B Mann waren an behandelten J
heilen und an Todesursachen bemerkenswert:
i
Krank -
fUJo
" I " - - • 1 - -
Krank-
i, ,-.■■■
Scorbnt
Darm-Typhus
Wechsels eher and Wechsel-
fieber-Siechthum . . , ♦
Blattern
Tu b e rc ulu s e d e r L un gen . *
Influenza ........
Katarrh d. Augeii-BiniUduiut
Trachom , , *
16
89
448
5
128
WIR
it:.
12
41
Acuter Bronchial -Katarrh
Lungen-Entzündung. . .
Rippenfell-Entzündung . .
Magen-Katarrh * . . . .
Acuter Dann -Katarrh . .
Venerische und syphilitische
Krankheilen .....
Wunddruek der Füße . ,
%m -
H§ U
1J51I -
Die Erkrankungen, der Zugang in
infolge \m\i Krankheiten berechnen sjnh i
in %„ des VerpHegsstiindeEj wie folgt
den Sanitäts- An. st alten und die Tnislifo
u den eiiizdnt-'n Militfir-Territorial-B«'11*
AI i 1 i t ä r-
Territorial-
Bezirk
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Wien, . .
Innsbruck.
Grtiz . , .
Züra . . ,
Prag . . .
Juriötstiult
Krakuu . .
Frzetiiv*! ,
77
MB-
m
100
91
88
69
4J8
31
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ffl
32
0-5O
1107
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Lirniherg ....
Budapest . . , .
Trc^burg ■ . * .
Knschan. . , , .
Terncsvar . , . .
Hermanna t ruh , .
Agram , . , . ,
Sarajevo , , t , .
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1
Außerdem sind noefa vorgekommen:
Sil Selbstmorde, 4 Verunglück ungen mit tüdUichem Aasgange,
Notizen. 149
Beschreibung eines Sprenghöhenmessers für Feld- und Gebirgs-
batterien.
(Hiezu Tafel 17.)
Die Construction dieses Instrumentes (Fig. l) basiert auf der Thatsache,
tS8 die zu einer Reihe von Distanzen gehörenden Normalsprengpunkte nahezu
l einer Geraden liegen, welche durch den Fußpunkt des Geschützes geht.
Das Instrument besteht aus einer kleinen Blechplatte mit fünf Ein-
thnitten und aus einer zugehörigen Schnur.
An der Blechplatte sind die Einschnitte a, b, c, d, e derart ange-
linet, dass bei der Augdistanz 1) = 50cm (mittlere deutliche Sehweite) die
»hßtrahlen, welche vom Auge zu der oberen und unteren Kante je eines der
»schnitte gehen (Fig. 3), zwischen sich eine Reihe von Sprengpunkten
ischließen. Die neben den Einschnitten eingeschlagenen Zahlen bedeuten,
i zu welcher Distanz der betreffende Einschnitt gebraucht werden kann,
d zwar auf einer Seite för das Werfen, auf der anderen Seite für das
hießen. So z. B. wird der Einschnitt c beim 9cm für das Schießen von
:00 bis 4.000 Schritt und für das Werfen von 1.100 bis 1.500 Schritt
"wendet. Die Kante ohne Einschnitte enthält auf einer Seite eine
itimetereintheilung, auf der anderen Seite eine E in th eilung, von welcher
er Theilstrich der Tangente 10', für den Halbmesser = 50cm, entspricht.
Die Länge der Schnur ist so bemessen, dass die Entfernung vom Auge
zum Sprenghöhenmesser 50cm beträgt, wenn bei mäßig gespannter Schnur
i Instrument in die Höhe des Auges gebracht wird (Fig. 2). Die Schlinge k
8T- 1) dient zur Befestigung an den obersten Knopf des Rockes; die
ilinge s kann zum Befestigen der Signalpfeife benützt werden.
In den Tabellen I bis V auf nachfolgender Seite sind jene Distanzen
vorgehoben, bei welchen das Instrument die größten Abweichungen zeigt.
Gebrauch des Instrumentes zum Beobachten der
Sprenghöhen.
Sobald man durch das Hohlgeschosschießen die Distanz ermittelt hat,
■igt man das Instrument nach Fig. 2 vor das Auge, richtet die untere
iti« des entsprechenden Einschnittes auf den Fußpunkt des Zieles und sieht
b, wohin die Visur über die obere Kante trifft. Jenen Punkt, wohin die
~e Visur trifft, merkt man sich, denn auf diesen muss sich die Spreng-
^^ des richtig explodierenden Shrapnels projicieren.
Die Hauptfehlerquellen des Instrumentes sind folgende:
1. Abweichungen in der Länge der Schnur.
2. Abweichungen in der Dimensionierung der Einschnitte.
3. Der Umstand, dass der Scheitel (Auge) des gemessenen Winkelt
*t; mit dem Scheitel des zu messenden Winkels (Fußpunkt des Geschützes)
^einfällt.
Die Rechnung zeigt, dass diese Abweichungen selten eine Differenz zur-
"^ haben, welche */, der jeweilig entsprechenden Sprenghöhe übersteigt
jedoch nach dem Artillerie-Unterricht Correcturen unter 50 Schritt unzu-
äig sind, und eine solche Correctur die Sprenghöhe um die halbe Normal-
'^nghöhe ändert, so sind die durch das Instrument gegebenen Anhaltspunkte
48
150
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4
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Ausschnitt c
Ausschnitt #1
Ä = J 7
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1, W e r f€ ii i d g d rj m 9cm.
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h = 2-7
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Ä = 25
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V. W e r f e n a u s d e m Bc
16
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h ^ 3 5
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4 6
14 6
2
4
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h = 3*5
-0*»
C
- 1
Notizen. 151
mehr als hinreichend. Immerhin ist von Yortbeil, wenn jeder Besitzer sein
Instrument inbezug auf die Schnurlänge rectificiert, indem er untersucht, ob
bei Anwendung des Instrumentes die Augdistanz bOem beträgt. Ist die
Schnur zu lang, so verkürzt man sie durch Binden einiger Knoten; ist sie
xu kurz, so zeigt das Instrument entsprechend größere Sprenghöhen, was
aber bis zu einer gewissen Grenze kein Nachtheil ist. Will man genauere
Resultate haben, so macht man auf dem Beitstocke 50cm von einem Ende
«ine Marke und benützt das Instrument nach Fig. 4.
Gebrauch des Instrumentes zum Messen von
Terrain-Winkeln.
Ein Winkel, in dessen Scheitel das Auge O' ist (Fig. 5> und dessen
Schenkel durch zwei markierte Punkte z* und y gehen, kann bei einiger
Übung auf 10' genau mittels des Instrumentes bestimmt werden.
Man bringt hiezu das Instrument, mit der Gradeinth eilung zu sich
gekehrt, in die Gebrauchsstellung (Fig. 6), richtet die obere Kante des
Instrumentes gegen y und bringt den Daumennagol der Hand so an die
Kante, dass die Visur über denselben nach z' geht. Der Theilstrich nächst
des Nagels zeigt den gemessenen ^ m (Fig 5 und 6).
In der Wirklichkeit ist jedoch der Punkt z* fast niemals gegeben und
richtet man nach dem Augenmaße den unteren Schenkel des Winkels m gegen
den unsichtbaren Punkt z, so begeht man leicht einen sehr großen Fehler.
Bedeutend leichter ist es, den unteren Schenkel des Winkels horizontal
sn nehmen und so den -«£ m' zu messen.
Der *£ m — «£ m* beträgt bei der Überhöhung von O über O um 50cw
auf der Distanz von 600 Schritt 4' 35"; bei 1.000 Schritt 2' 26"; bei
2.000 Schritt 1' 15"; u. 8. w. Man kann also bei Distanzen über 1.000 Schritt
den -4- m* und bei kleinen Distanzen den um 5' vermehrten *$. m' für den
Terrainwinkel nehmen. Die angestellten Versuche haben gezeigt, dass nach
vorhergehender Übung die mit dem Instrumente gemessenen Terrainwinkel
immer genauer waren, als die aus der geschätzten Distanz und Überhöhung
durch Rechnung erhaltenen Resultate.
Gebrauch des Instrumentes zum Bestimmen der
Seitenverschiebung.
Um die Seitenverschiebung zu bestimmen, bringt man das Instrument
nach Fig. 7 mit der Centimetereintheilung zu sich gekehrt und horizontal
vor das Auge, u. zw. so, dass die für gewöhnlich obere Kante und der an
die Millimetereintheilung angelegte Daumennagel in den Tisuren gegen den
letzten Treffpunkt und gegen das Ziel liegen. Die Lage des Daumennagels
zeigt die halbe Seitenverschiebung.
Der erwähnte Maßstab ist auch bei der Benützung von Karten will-
kommen.
Hauptmann S c h o f f 1 e r.
48*
152
Notizen,
Über die Anwendung von Gewehr-Lafetten.
Im Jahre 1879 haben die „Mittheüungen Aber Gegenstände l*e Artiilem-
\bhandlun ldunif des
I n f a n t * r i e f e u e r s im F e s t u n g s k r YuUr
bestrebt war, den Wert eines geregelten Gewehrfeuers wahrend der verseile*
Stadien der Belagerung hervorzuheben und die X thwendigketl mam
hifatibn-'-Srhießdienstes anzuempfehlen,
Ber Autor stützte sieb biebei insbesondere auf die einschlägigen Auf-
aus der Zeit der Belagerung von S e b a s t u p o 1, Strassbur*
und der Befestigung um Plevna, welche Episoden hinlänglichen Stofl
um hieraus auf die Wichtigkeit eines bisher noch nicht rationell
heidigungsmittels schließen zu k-ni
i Abhandlung viele Jahre verflossen sind und in der-
selben so manche Darlegungen mit Rücksicht au!
hrittüchen Umwälzungen im Bewaffnungs- und !
Modification bedürfen wurden, ho glaubt Schreiber dieses
frechen zu k&niuH damaligen Ausfür ug i
lang feg Infanteriefeuera im Festungskriege dem Wesen nach aath
beutigen Tages Doch Geltung haben dflrften.
Die Organisation eines speciell durch einen Theil der I rifun Uri*-Be-
Satzung auszuübenden Schießdienstes mochte bisher vielleicht au der Vi w i|t
gescheitert sein, dass die Besatzungstruppen (derzeit der L und d##
Landstürme entnommen) nicht jenen Grad der Schießa ibeo, i»
I ein» KaAregd, wie solche in der besagten Abhandlung anempfahl*
inen nachhaltigen Erfolg versprechen zu können. Vielleicht mocht* a&cl
sieht auf Schaffung von Mitrailleusen, welche demselben Zvtcfar
istbar zu sein lifalls dazu beigetragen haben, das« für
Anwendung und Durchführung des Gewehrfeuers im Festungskrt«ge bis
keinerlei reglementarische Grundsätze oder aueb nur
worden sind. Mir der Einführung des Kepel !»res macht ^
streben von neuem und dringender geltend, dem Gewehrfeuer im
tmsomehr einen bestimmten Platz anzuweisen, als säninitiicbe biata
dtafltoefl Mitrailleusen-Systeme sich nicht in dem Maße verläßlich ual
ihig darstellen, um denselben mit genügender en die »Ua
ikommenden Aufgaben zuweisen zu kfinuen.
An dieses Streben musste sich zugleich deT Wunsch a anng &*
Wirksamkeit des Gewi anschließen; dies sollte dadurch erfüllt werter
■ iiwndige Treffsicherheit und gl rirvii Ä*
sprechende Einrichtungen erreicht wird, n las liebe Stall au >chi<4-
ausbildung, — welches bis nunzu zur Erreichung desselben Zweckes erfordert**
war, — entbehrt werden könnte.
Di« einschlag igen führten dermalen zur (Instruction eiür
Lafette, d. I uai
in der eil Weise die Seiten- und Höhenrichtung l
iiiL Die Details der im gl
itung sind so beschaffen, dass Jedermann, der uerwaffr 4*
hat, in der kürzesten Zeit den Apparat zu bedienen veraiar
»
z
Mit dm ÜB der Gewehr-Lafette eingelegten R
Minute 45 U hus? Am Ermüdung des E lau abgegeben w\>
ht jener des in
pannten Gewehi-
Die V ■.«■hr-LaMie, — geg i ffl MM einem g
, weftobei -h li btotbt, ein gezieltes Feuer rasch abzugehen, — sind
ohl naheliegend; sie summiere» sich in einem ca. dreimal größeren
e, welche Leistung nach Mall der Ermüdung des Schützen, d. i. mit
ueßzeit, ] ii-i und sich weiters noch vergroi o der
oralische Einfluss im Kampfe, — welcher sich beim Schützen naturgemäß
im höheren Maß« nachtheilig geltend macht, — gleichfalb mit in den Vergleich
einbezogen wird.
Mehrere Bepetierge wehre in entsprechend placierte Lafetten eingelegt
und in Thätn rächt, geben einen den Mitrailleiisen analogen Sei
Effect, so zwar, dail elfte (htygtye von mit Bepetiergewehren armierten
Lafetten inbezug der Feuerwirkung einer Mitrailleuse irieichL'estel!'
kann1). Inbezug der verläßlichen Functi»irierang, der einfachen Gebraucl
der einfachen Ausrüstimg u. a, in. ist eine derlei Gruppe jeder
eitaus vorzuziehen und liegt eben darin der Haupt vortbeü der Gewehr-
afette.
Di* he Bewertung der Gewehr-Lafette ergibt sich gleich
gelbst. Eine Gruppe too Gewehr- Lafetten wird in vorher» rtheidigut
Stellungen dort ihren Platz haben, von wo aus ein intensives und sicheres
Gewehrfeuer in der Richtung der Anmarschlinien des Gegners abzug*
möglich ist. H r einheitlicher Leitung befindliche derlei Gruppen
werden den Erfolg noch mehr sichern.
]>u« Gewehr-Lafette bedarf zu ihrer gedeckten Aufstellung — mit
ücksicht auf die Bedienung — einer Creten-Breite von uiaximum 10
Schießraumes ren maiimum L*5m, Bei Placierung einer Gruppe
en die Lafetten nebeneinander in Abständen ?oö Je im, öder auch
artig, d. i. übereinander in zwei Reihen, aufgestellt werden.
Örtlichkeitsverhältn Theilung der G dann
bei der Wahl der Aufstvllungsplätze für dir einzelnen Lafetten
bat der Deckung, auch du hl auf" Um keit
•ra am jeweiligen Ziele maßgebend zu l
wehr-LsJ- d sich dl
im Allgemeinen p Grunda&i
theilung, welche ■ theidigungt hat.
In Festungen »Uungeort der f;i\\>hr-L.itv
zt Kai r die Mi* ppoitiert waren, aber auch
Vf'i die* :
mit Repeti 11 armierten 1. auf
ranzen den gleichen Gef
tr Er
durch eempo ten.)
IM
nen,
Die Gewehr-Laf •■• tttet >. hlodilich das Bbu >acbt*chajf«f
m der einfachsten und sichersten YY
in Gesagten nach werden Gtewehr-Lafd heilhaft* Aiiw«adaar
Soden:
Im Festungskriege, in der Gürtelliu ^eaen Logtnont»
n und vor den Zwischeubatterien, an Walle ib*nb$«t«tdui^
e, in den permanenten Thal* und Passbtfat^
'bereiteten VertheidigungssteUiingen, wi* solch« im
uthtinilich sind.
Im Feldkriege in besonderen Fallen» w.»
ne VerUu oliiTungsstellungen behufs andauernden W Verstände«, ree>
befestigt werden müssen. „ . rt
M »smanii.
Schnellfeuerkanonen, System Finspong.
Heft der „ArtilterU-Tidikrift* berichtet, wurden *o
d, J. in dir echwedischen Geschützfabrik 2u g drei Tvpü
\mh daaelbst construierteii Bchnellfeuergeschützen, sowie ein Paruerthum tk
solche Waffen durch du Schießen zur Orientirung erprul «ra
Oan besata zwei Exemplare den Caliber von 6? nd wax eis*
i rar Sindbetrieb, die andere für automatische Fm tun? ia*-
Beide sollen zur Beschießung der Torj" biff* aa»
dienen, während ein drittes Versucbsgesehutz, mit r and hal-
bem Mechanismus zur Beschießung von Trappen aus K ffern aal
anderen Emplacemeiits bestimmt ist.
o/ Die 57«iwi Schnellfeuerkanono mit Handbetrieb i Tri»
lern Martinstahl erzeugtes Mantelrohr für Einhe;U-
Patronen, dessen Hauptdiraensionen in ter folgenden T,
sind. M ler Zeichnung wird nur bemerkt. Lltw
i einen \*ihkal laufenden K Igt, welcher durch Drehung i
Fxcenterscheibe auf- und abwärts geführt wird- ls>
gt das Schlots nnd eine vorzeitiges Abebben du
in abl Hülsen-Auswerfer. Das Rohr ruht in einer Vir* tUMw
mit ganz aufgehobenem Rücklauf.
' i m Scbnellfeuerkanone mit automatischen! XfcchajusKtt
Nr. 3) unterscheidet sich von obigem Geschütze dadurch, da** Im
-chln es beim Schusse automatisch geöffnet und nach dem Einfuhren im
n Patrone wieder selbstthfttig geschlossen wird. Dies wird dadurch *n>
gtler nem Bodenstöck in nnem Gltc*»»
Brei steckenden — Rohres, welches Überdies hier mit einer
I umwun. mittels einer sinnreichen Überse-tron «nujf 4*
Verschlusses ausgenützt « iiss der Mann nur das Laden **i^r Paxr-o*
xu besorgen hat.
cj Die 7hmm Scbnellfeuerkanone mit halbautmnat
bildet lding zwischen obigen > m.
i- Venschlusses _-t, wihr^nd fa»
n nach dem Laden I 'Und be»
Notizen.
155
Zum Zwecke der Bestreichung von Seeminen-Linien vom Lande aus
wurde von der Fabrik zu Finspong auch ein Panzerthurm für hl mm Schnell-
feuerkanonen (mit Handbetrieb) entworfen, der als Senkthurm functioniert. Dies
geschieht mittels eines, von einer Winde aus activierten Gegengewichtes und
wird gleichzeitig beim Heben der Kuppel das Geschütz selbstthätig in die
Minimalscharte vorgeführt, beim Senken aber zurückgezogen.
Die Schießversuche begannen mit der Erprobung des — in einem
eisenverkleideten Holzgestelle (als Provisorium) eingebauten — Senkthurmes,
wobei zuerst dessen Hebe- und Drehmechanismus erprobt, sodann je eine Serie
von 10 Schüssen mit wechselndem, bezw. unverändertem Zielpunkte abgegeben
wurden. Zwischen jeder Serie geschahen Thurm-Manöver und gieng alles glatt
ersten 2' 10"
Fälle brauchte man zu 10 Schüssen — , d. i. per
zweiten
37"
vonstatten. Im
13
Schuss — Secunden.
37
Hierauf begann die Erprobung der übrigen Schnellfeuerkanonen; zu-
nächst die des automatischen hl mm Geschützes, welches mit 30 Schüssen,
wovon 10 im Schnellfeuer, belegt wurde; hiebei stellte sich die Notwendigkeit
einer stärkeren Spiralfeder im Verschlussmechanismus heraus, nachdem derselbe
sich mehrmals nicht vollkommen selbstthätig geschlossen hatte. Die sodann
vorgeführte hl mm Schnellfeuerkanone mit Handbetrieb schoss Patronen mit
dem neuen Präparate „Apyrita, dessen geringe Rauchentwicklung das
Zielen wesentlich erleichterte. Im Schnellfeuer entfiel pro Schuss die Zeit von
3*1" und ergab sich nicht der geringste Anstand. Gleich günstig war das
Verhalten der halbautomatischen Ihmm Schnellfeuerkanone, bei welcher in
zwei Schnellfeuer-Serien pro Schuss die Zeit von 3*3 bezw. 3*5" ermittelt
wurde. Wie gut die Rückstoßbremsen der Gestelle wirkten, geht daraus hervor,
dass in den einzelnen Schnellfeuer-Serien die Geschosse stets dasselbe Loch
in der 100m entfernten Scheibe trafen. Bei den hl mm Geschützen verwendete
man Patronenhülsen aus Messing und solche aus Stahl von der Fabrik
Olofström; bei der Ihmm Kanone kamen nur letztere in Anwendung und
functionierten sämmtliche Hülsen gut.
Nachfolgende Tabelle zeigt die wesentlichsten Daten der versuchten
Schnellfeuerkanonen und des Panzerthurmes :
Als
Typ Nr. 1
Typ Nr. 2
Typ Nr. 3 j
47wiwi | hl mm 3)
75mm
57mm
Gewicht des Rohre« sammt
Verschluss kg
Gewicht d. RücksU>ßbreinse
am Rohre n
Gewicht des Kolbens .,
„ des Pivots und der
Bremse n
Gewicht des Gestellt .... ,
[SeChVesSchi,deS- -U
250
4
74
300
G5
8
315
4
110
380
125
16
360
180
15
110
300
120
16
320 !
i
130 1
10 •
78 .
300
60
6 j
i
166
Nötiten.
Als
L&nge der Bohrung saromt ,
Kammer
TotaHlnge des Bofcm...{
der f i
Zttge|
ZftU
Tiefen,.
EmUliig* ........ .
Felderbreiti ,....,.,.
Zeit föx 10 Scfcflsie im
Schnell/euer
Giflßter Gaadraek in At-
moepbirftii .......... .
Geiehoii-AnikDgvgefchwiii-
digkeit m
Länge I
Gt wicht!
d, Fatronenbfilie J
Gesehoa*ge wicht ......... ,
Scbildiapfendmck .... fr*
Eücklftuf*Länge mm
Trp Nr, 1
t*a
48*61
»448
5309
SO
0*3
173-25
»-4
3 4*
4**4*
1 80O
«•II
U
03
180-10
1«
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Typ Kr
1'«
f 066
27 44
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1
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Trri» J
«Hi
l*
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0 70 0-75
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€18 657
377
307
U-675'J Mr&&)frm
1*5 t 7i
607 476
3*875 4-16-4*»
41 60
1-1 | 1-3
IM -•-*..
440 460
306
l'0&*j
4*7
514
6 85
9*8
147
»«'•«"
:.
fj Aus 31essiug. fj Au* £tflbl ■» Auch ula Panzert h mm -4je&chüti
as.-™"«} d» p—*.P,rf {*
Stärke 1 [ „
Tiefe > des \%rpanzeri ...... ••«•*«-( »
Gewicht} I %
q.L-:.i.t / ***r beweg lieben lUam», .
wwicm j rtes gaözen Thfl]m^ ^
Cremen der { ^SÄn } B^^ **> TLnrme* . „ . . . .{™
Zeit xniti Heben, denken od<?r im Ereitdreben des Thurmes
Hauptmann Hc-ltäK.
Notizen.
157
Kleine Notizen.
Neuer Typ eines Percussienszönders. Die Waffenfabriks-Geseiischaft
▼on Placencia (Guipuzcoa in Spanien) hat das Patent auf einen einfachen, sicheren
und wirksamen Percussionszünder erworben, dessen Anwendung bei einer Stahl-
granate für die 11cm Hontoria-Kanone versucht wnrde. Wie aus den beiden Figuren
fVzK
(Vzh
ersichtlich, wird der Zünder in den Geschossboden geschraubt, wobei der Schläger A
mittels des angeschraubten Kopfes B des Sicherungspilzes C in seinem Lager fest-
gehalten wird. Beim Schusse drücken die Pulvergase den coneaven Boden des letz-
teren nach innen, wobei der Stiel C soweit nach einwärts gelangt, dass der Kopf D
dem Schläger A genügenden Spielraum zum Vorfallen beim Aufschlage und hiemit
cur Einleitung- der Detonation des Zündhütchens E gewährt. Nachdem die Einwoi-
bung des Bodens nur durch die hohen Gasdrücke -von 1.000 bis 2.000 Atmosphären
erfolgen kann, erscheint diese neue, aller gekünstelten Mittel bare Versicherung
vollkommen transports- und schussicher, wie es auch die orientierenden Versuche
dargethan haben.
„ Memorial dt Arlilleria*
Russland. Schießen aus Küstengeschützen bei Verwendung von
Feldgeschützen zur Bestimmung der Distanz. Die russische Festungs- Artil-
lerie in Sebastopol führte am 27. October v. J. mit vier, zu einer Batterie vereinigten,
OzOlligen (229mm) Küstenkanone eine Schießübung gegen ein auf der See befindliches,
bewegliches Ziel aus, wobei zwei leichte, 87«iw Feldkanonen als Distanzmesser in
Verwendung kamen.
Vor Durchführung des Versuches war es nothwendig, die Schießtafeln der
beiden Rohrgattuugeii möglichst genau einander anzupassen, weshalb am Vortage
mit jedem der beiden Caliber ein vorbereitendes Schießen auf zwei verschiedenen
Distanzen stattfand; anderseits wurden an demselben Tage auch jene Änderungen
158
Notizen.
am Aufsätze ermittelt, welche durch den Einöuss der Atmosphäre B#
Bei diesem Schießen war das Ziel fix; die Distanz wurde mittels des
des Capitäns Priszciepenko gemessen.
Sowohl beim Vorbereitung»- sowie beim Versuchsschießen
weichungen der Geschossaufschlige mithilfe einer Stadsa (ein primMrer,
Distanzmesser) von einem Beobacher auf jenem Dampfer, welch ei d^
quierte, Abgeschätzt. Die Entfernung des Reinorqueurß vom Ziele wurde in
gemessen. Die verschiedenen Abweichungen der Gescho&MkafeehlSge am ZU
der Batterie mittels am Schüfe gehisster, rother oder weißer Fahnen sage
Das Vorbereitungsschießen wurde zuerst gegen ein auf der gemeine» I
Ton 3.450m befindliches Ziel eröffnet, und kamen hiebei 22 Stack 87mm und Kl
229mm Geschosse zur Verwendung. Die dum ach erfolgt* Aufnahme der '
ergab jedoch, dass bei beiden Calibern mit den normalen Aufsatzhohen tod U
beziehungsweise 175"% thatsächlich die mittlere Distanz von 3.400« enielt i
Ebenso war die mittlere quadratische Abweichung für beide Getchfitie
was aber beim Vergleiche mit den Schießtafeln, für das erste Caliber i
große, für das zweite Caliber eine doppelt so große Zahl ergibt
Man schoss hierauf gegen ein auf 1088*14* placiertes Ziel £
dem Feld- und 13 Geschosse aus dem Küstengeschütze, aus deren AüfscaUga
Schluss zu ziehen erlaubt war, dass einer Distanz von 1067m, dem leichten G«
ein Aufsatz von 10 Linien, dem schweren Geschütze ein Aufsatz von 47% 1
zukam. Nach diesen Besultaten wurden nun die Aufsitze in den Schießtafeln m
und durch Interpolation auch für die Zwischendistanzen ermittelt Man
alsdann aufgrund der erhaltenen Ziffern zwei Curvenf die eine Uorrect]
zulegen ermöglichten, welche für die Distanzen von 1.067 bis 3.600m die anzwnd
Aufsitze von 20 zu 20m für beide Caliber enthielt
Für das Correctur- Schießen, welches am nächsten Tagt stattfand,
39 Schüsse des kleinen Calibers und 18 Schüsse ans dem 9* Zöller gegen m\
welches auf 8860m placiert war, abgegeben. Diese Distanz wurde sich m* 4fl|
Entfernungsmesser gemessen.
Es wurde festgestellt, dass die mittlere Forte'e beim kleineren Calilw*
um 85m, hingegen jene des 9-Zöllers sich blas um 45m verminderte; isfJfl
erschien es nothwendig, um bei beiden Calibern die gleiche Portee it I
den Aufsatz der Correcturtafel des größeren Calibers mit Bücksicht auf da 1
der Feldgeschütze für die gleichen Distanzen, um ca. 50m zu venninJeni.
entschied sich dafür, dass gegen das der Batterie sich nähernde Ziel der |
um 60m zu Tennindern wäre, während gegen das von der Batterie sich
Ziel diese Verminderung blos 40m zu betragen hätte.
Als diese Operationen beendet waren, gieng man zum eigemtücben Vffl
über, d. h. zum Einschießen der Küstenbatterie mittels der leichten Feldlzw**1 1
Das bewegliehe Ziel, eine Wand von 18'50m Länge und 4*S0m Hohe, *
jeweilige Bewegungsrichtung aus der Tabelle eu ersehen ist, hatte ehe PJ
digkeit von 60m in der Minute und kam jeweilig rechts und links der ft
linie der Batterie schief zum Beschießen. Der Bewegung des Zieles nadi*1
wurde so Rechnung getragen, dass die Correctur der Seiten Verschiebung ^ '
leichte Geschütz 1"', für das schwere 2'" betrug- diese Correeturcn erg*k\
dass mithilfe eines Chronometers die Flugzeit des Geschosses ermittelt ßndi
dieser Zeit das Ziel mit dem Visier verfolgt wurde.
Die Methode des Einschießens bestand darin, das Ziel zwischen
einanderfolgenden, mit dem gleichen Aufsatz abgegebenen Schüssen ans 4p]
geschützen einzugabeln, worauf eine Salve von vier Schüssen mit dem 9-Zöllw*
I
Notizen.
159
zu welchem Zwecke Aufsatz und Seitenverschiebung nach dem oben Gesagten corri-
giert waren.
Mit den verschossenen 94 Geschossen aus den Feldgeschützen wurde das Ziel
llmal eingegabelt. Die folgende Tabelle gibt die bei den 11 Salven aus der Küsten-
b*tterie jeweilig erreichte Lage de* mittleren Flugbahn mitbezug auf das Ziel an.
146
133
135
110
129
136
175
160
135
143
172
ü
2950
2730
2.5m
2320
2MO
2 780
3.410
3170
2760
2,t*00
3.3G0
3 3 :
= "5
- 10
- 15
-73
+ 31
+ 12
- 19
- 28
+ 10
+ 73
-40
- 6
[ Da* Ziel bewegte sich gegen „rechts* und näherte
I sich der Batterie
I Das Ziel bewegte sich nach „links* und entfernte
*ich von der Batterie
Das Ziel bewegte sich gegen ,recht&* und näherte
sich der Batterie
Das Ziel bewegte sich nach „links* zuerst parallel
zur Batterie» dann entfernte es sich tob derselben
Aus dieser Tabelle ersieht man, dass die mittleren Flugbahnen der Salven
Dicht sehr weit vom Ziele gelegen waren. Nach der ersten und mehreren gelungenen
Sahren constatierte man Treffer in der Scheibe, die von den Explosionen der Qe-
«ctotae herrührten. Bei der fünften Salve wurde die rechte Hälfte der Scheibe
ifiyiTTT — i Am Schlüsse des Schießens war die Wand buchstäblich durchsiebt; die
!pSfcer konnten nicht mehr gezählt werden.
Das Ziel bewegte sich zwischen den Distanzen von 2.300 und 3.450m. Das
8cnießen dauerte zwei Stunden. Im ganzen wurden 178 leichte Geschosse und 94 Bomben
ans gewohnlichem Gusseisen verfeuert.
Nach ^ArtUUrijtki Journal*.
Regittrier-Gasspannungs-Messapparat Das 19. Heft vom Jahre i89i der
„Compte* rendut du teances de CAcadimie des $cUnct*u enthält eine vom M. Sarrau
Überreichte Mittheilung des M. P. Vieille über einen Registrier - Gasspannungs-
messer für Feuerwaffen.
Die genannten Herren haben sich zur Aufgabe gestellt, mithilfe des in Frank-
reich für das Messen der Gasspannungen normierten Stauch-Apparates, den Verlauf
der Gasdrücke vom Beginne der Verbrennung des Pulvers bis zum Augenblicke der
maximalen Spannung zu bestimmen.
Diese Aufgabe konnte mit einer unerwarteten Einfachheit durch eine ent-
sprechende Umgestaltung der in Gebrauch stehenden Gasspannungs-Messapparate
gelöst werden; hiebei wird weder der Gebrauch des Apparates compliciert noch
irgendwelche Abänderung des betreffenden Kanonenrohres erforderlich. Der Kopf des
150 Notizen.
Stempel* wird seitlich mit einer kleinen, durch Rauch geschwärzten Tafel rc
mindestens lern* Oberfläche versehen, auf welcher während der Stauchung des Kopfe
cylinders eine schwingende Lamelle eine Wellenlinie verzeichnet. Die Lamelle ü
fix angebracht und wird zu Beginn der Bewegung des Stempels auf mechaoitti
Weise u. z. automatisch zum Schwingen angeregt.
Dieser Gasspannungs-Messapparat kann entweder im anfanglichen Verbret
nungsraume oder vor den Führungsbändern des Geschosses eingesetzt werden; fti
beide Fälle der Anwendung ist die Einrichtung des Apparate« gleich.
Ist die Schwingungsdauer der Lamelle bekannt, so hat man blos die geg»
seitige Entfernung der einzelnen Schnittpunkte der Wellenlinie mit der Wefleun
mittels eines Mikrometers abzumessen und erhält hiedurch das Gesetz der Stauehnj
als Function der Zeit.
Im Nachfolgenden werden die Resultate angeführt, welche durch das Stadial
Ton mehr als 150 Wellenlinien erhalten wurden. Die bezüglichen Versuche ad
mit der 37cm, 27cm, 2±cm, 16cm, 14cm, 90mm und 155mm Kanone ausgeflW
worden.
1. Der im anfänglichen Verbrennungsraume angeordnete Stauchapparat fat-
tioniert statisch, d. h. es ist während der sich vollziehenden Stauchung iTÜcta
dem Drucke der Pulvergase und dem Widerstände des Kupfercvlinders jeden«!
nahezu Gleichgewicht. Dieses Resultat ist selbst mit Pulversorten erhalten w«te
welche bedeutend rascher verbrennen, als die normalen. Hieraus folgt, dass nkst
nur der Endwiderstand des gestauchten Cylinders der maximalen GasspamiiJ
nahezu gleich ist, sondern dass es auch genügt, mittels einer anf statische Dnfcbf
sich basierenden Gasspannungs-Tabelle aus den für die aufeinanderfolgenden Zot-
theilchen der Stauchung beobachteten Verkürzungen des Kupfercvlinders die ceat
spondierenden Gasspannungen zu ermitteln. Man erhält auf diese Weise das Gtf*
der Entwicklung der Gasspannungen als Function der Zeit, u. z. vom Beginnt 4r
Stauchung bis zum Augenblicke des Maximums derselben. Der Apparat ist ms?
ein wahrhafter Registrier-Gasspannungs-Messapparat.
Die Kenntnis des Gesetzes der Entwicklung der Gasspannungen als Fawti*
der Zeit gemattet auf einfache Weise auch das Gesetz der Geschoss-Gescoiröüf-
keiten und Geschosswege zu ermitteln.
2. Der vor den Führungsbändern des Geschosses angeordnete Stauchap;-ir»t
fuiirtionicrt dynamisch, wie dies auch die Theorie ergibt. Die mit der M«
Marine-Kanone ausgeführten Versuche bei Anwendung eines Stauchapparates, wel^iw
einige Zentimeter vor dem Führungsbande angebracht war, haben diese vollständige
Änderung der Wirkungsweise des Stauchapparates augenscheinlich dargethan: *»|
geht dies aus der näheren Untersuchung der Wellenlinien hervor, welche bei ifö
unter son>t gleichen Verhältnissen abgegebenen Schüssen erhalten wurden, vwbö
ein und derselbe Apparat zuerst im anfänglichen Verbrennungsraume, dann vor J*
Führung>bandern angebracht war.
Im anfänglichen Verbrennungsraume war die beobachtete Stauchung 131«*
vur den Führung.>biindern 2*80/hw. Die Stauchung im anfänglichen Verbrennung**
räume hat sieh langsam entwickelt, die Stimmsrabel machte 12 Schwingung*
was OOu'i Seeunden entspricht: bei dein vor den Führungsbändern des Ge^'h«'***
eingesetzten Ga»pannung*-Apparate vollzog sich die Stauchung während einer 7/i'-
dauer. welche kleiner i>t. als die halbe Schwingungsdauer der Stirn in gabel. Letzter«
beträgt \ 4üü0 Seeunden. welche Zeit nahezu jener gleichkommt, die vun der Theorit
für die dynamisch hervorgerufene Stauchung eines Kupfercvlinders durch <^B
Stempel im Gewichte von 'M)g angegeben wird. Die Theorie erbringt auch den B?**-;
<lafür. das* bei dynamischer Stauchung di#» Verkürzung des Kupfercvlinders «lopv^
-u groß sein inuss. al> jene, welche eine gleich große Kraft bei statischer Eininr-
kung hervorruft, was mit den vorangeführten Versuchsresultaten vollständig über*
einstimmt
3. Die ersten mithilfe dieser Apparate vorgenommenen Untersuchungen hal-a
auch Unregelmäßigkeiten in der Wirkungsäußerung des Pulvers in den Feuerwaffen
augenscheinlich dargethan. welche sich durch das einfache Messen der maximal*
Gasspannungen nicht vermuthen ließen. IMese Untersuchungen haben auch ent/f-
Notizen. \$\
licht jene Bedingungen festzusetzen, unter welchen diese Unregelmäßigkeiten in
der Art der Yertheilung der Gasdrücke zn beseitigen sind.
Anmerkung. Diese neuen Apparate sind in den „Ateliers du laboratoirt
central de la Marine* construiert worden.
„Comptts rendus."
Drtckluft zur Nutzbarmachung der in den Niagara-Fällen ent-
haltenen Arbeit. Nach einer Mittheilung des Ingenieurs Arthur Ehrenfeist in
Berlin sind als Folge der von der rAmerican-Niagara-Ctearazt-Construction Comp.*
bewirkten internationalen Ausschreibung 27 Entwürfe eingelaufen, welche die Kraft-
übertragung durch elektrischen Strom beabsichtigen und ein Druckluftentwurf. Der
letzere ist von den Herren Victor Popp in Paris und Professor A. Riedler in
Charlottenburg nächst Berlin verfasst, bezieht sich auf die bedungen gewesene Nutz-
barmachung von 25.000 IP, unter Berücksichtigung der möglichen Erweiterung der
Anlage auf 125.000 IP, und unterscheidet sich von allen anderen eingeschickten
Entwürfen wesentlich dadurch, dass nur lauter bereits bestehende und erprobte
Ausführungen vorgesehen sind.
Die geplante Anlage gründet sich auf die Aufstellung von fünf Turbinen
mit je 5.000 IP, welche stromaufwärts der Niagara-Fälle in verticale Schächte ein-
gebaut werden sollen, so dass dieselben, bei paarweise gemeinschaftlichem Wasser-
lufiuss, 40m unterhalb des Oberwasserspiegels in einem Untergraben stehen, der
gleich bei der ersten Einrichtung mit Rücksicht auf die später auszunützenden
100.000 IP ausgebaut werden soll. Die Turbinen treiben durch je eine, in den
Schachten Yertical nach aufwärts führende und hydraulisch entlastete Arbeitswelle
die unmittelbar darüber befindlichen zweicylindrigen Druckmaschinen von je 5.000 IP.
Hiebei erhalten die Turbinenräder 2'50m Durchmesser und machen 80 Umdrehungen
in der Minute. Die Druckmaschinen halten sich in den Grenzen bereits ausgeführter
Anlagen, z. B. Gebläsemaschinen in Stahlwerken, indem 1.400mm Hub der Com-
pressoren, bei 1.100, beziehungsweise 1.600mm Cylinder-Durchmesser beantragt wird.
Die Zusammenpressung der Luft erfolgt in diesen Maschinen stufenweise bis auf
acht Atmosphären; die gespannte Luft kommt in Reservoire, wo sie vollends ab-
gekühlt und getrocknet wird, und von da, mittels der in Schmideisen ausgeführten
Doppelrohrleitung von je 750mm lichter Weite, an ihren Verwendungsort: in die
S£fcm entfernte Stadt Buffalo und in die 7km entfernte Stadt Niagarafalls. Der
Druckverlust soll hiebei nicht ganz eine Atmosphäre gegen die Centralstation
betragen.
Die Rohrleitung reicht auch später für 125.000 IP aus. Der erhöhte Druck-
Teriust, welcher bei Vergrößerung der Anlage durch das Wachsen der Luftgeschwin-
digkeit in der Rohrleitung eintreten wird, kann zweckmäßig durch Erhöhung des
Druckes in der Centralstation, am besten durch Anfügen eines dritten Compressor-
Cylinders, ausgeglichen werden.
Nach dem Kosten voranschlage werden, bei der Annahme von jährlichen
8.000 Arbeitsstunden, die Selbstkosten einer Pferdekraft an den verschiedenen Arbeits-
stellen 12 Dollars im Jahre betragen, einschließlich der Betriebs-, Unterhaltungs-
und Amortisationskosten, während jetzt eine Pferdekraft in Buffalo bei gleichen
Bedingungen allein 50 Dollars Auslagen für Kohlen erfordert. Da man alle in
Buffalo befindlichen Dampfmaschinen, deren es heute für 60.000 IP gibt, ohne er-
hebliche Neubeschaffungen für Druckluftbetrieb einrichten kann, so ist in dieser
Bichtung da« Kraftvertheilungssystem durch Druckluft, gegenüber jenem mit elektri-
schem Strom, in bedeutendem Vortheil.
Kach der „ Wochenschrift des Österreichischen Ingenieur- und Architekten- Vereines".
KI2 Notiz a n
Ein Vorschlag zu Pfeilerfundierung in tiefem Wasser i
Fälle, wo es noth wendig ist, mit Ffeilerfundameuteii suf einen so
festen Meeresgrund hinabzugehen, d&ss dessen Erreichung mithüfe der cpQfcfaisffl
Luft ausgeschlossen erscheint, weil der biezu nothwendige LiiftQberdrack Yfloto
arbeitenden Menschen nicht mehr ertragen würde: gibt ein gewisser A< Amanda*
im ,.G€nie CivÜü ein Verfahren an, welches zivar nicht erprobt ist, das ;
wichen Fallen, wo feste Sehiffahrtszeichen in tiefem Wasser angebracht *e^
mflaseu, entsprechen dürfte.
Aus drei eisernen, sehwach ionischen Rühren die unten mit einer stirii
Platte, welche eine Spitze aufweist, geschlossen sind und welche dmrrh Xtm-
bungen in ihrer gegenseitigen Lage erhalten werden, wird eine dreiseitige. ibfl*tiUH
Pyramide gebildet. Die Höhe dieser, bereits den Pfeiler bildenden Promis tt
durch die Wassertiefe bedingt; die untere gegenseitige Entfernung der Bötai
betragt etwa % der Höbe, die obere richtet sieb nach dem Bedarfe de* Bind*
Der Durchmesser dar einzelnen Rühren ist -*■ abgesehen von den Rücksicht« to
Tragfähigkeit — ae zu wählen, das» die ganze Construction, welche am Ifan
sammengesetzt wird, bis an den Verwendungsort vermitteis einea Schleppschiffe,
dem Wasser schwimmend, gebracht werden kann. Ist dieser P/eiler an ein«
neten Stelle des Meeresufer zusammen gesetzt worden, so werden vorerst alle
Öffnungen sorgfältig geschlossen, worauf ihn die nächste Fluth heben tont,
der F und ierun gas teile angelangt, erfolgt dessen Aufstellung dadurch, du*
allmälig die an den Rohren zweckmäßig angebrachten Ventile oflnet, wodanl
dem Eindringen des Wassers der Pfeiler bald in eine aufrechte Lage geUngt»
durch das Spiel der Ventile vertical gestellt wird ; ist seine Auflagerfläche nur
wenige Meter vum Meeresgründe entfernt, so werden alle Ventile geschlossen,
wird er genau eingestellt und bei ebenem Grunde gentigt ein gleichmäßiges
von Wasaer um ihn ganz aufzustellen; bei unebenem Boden jedoch, wo der
köpf von der gewünschten Richtung abweicht, wird es noth wendig sein^ ™
Wasser den Rohren wieder zu entnehmen und frisch einzulassen, bis durch ein m
gesetztes Versuchen dessen richtige Aufstellung gelingt, Soll diese Pyramide si
Tragen von Leuchtthünuen oder festen Bojen dienen, so macht eine kleine A»-
weichung wenig; müßten hingegen mehrere solcher Pfeiler zur Aufnahme
Brückenbahn in eine genaue Linie gebracht werden, so dürfte es zweckmäßig
schon in vorhinein die obere Abstumpfung breiter zu halten, um so Ausgleich^!
zu ermöglichen, Der aufgestellte Pfeiler erhalt nun seine sichere Stindferiji
durch theilweises Ausfüllen der Röhren, worauf die weitere Ausmauerung des iiu**
folgen kann, welche Arbeit vollkommen im Trockenen und bei gewöhnlichem l^J
drucke durchführbar ist. Ungleichmaßigkeiten im Mauern werden den PfoikM
wohl aus der Linie bringen, doch kann diese Abweichung nicht mehr viel betof*
Der Entwerfer verspricht sich, dass auf diese Weise alle Leuchtschifl* ÄJ
der französischen Küste durch feste Leuchtthürme zu ersetzen sein werden ; uteri*
könne man so schmale Meeresarme ohne bedeutende Kosten überbrücken. ^0
man nicht mehr der 500™ weit gespannten eisernen Wunder bedürfen, sondern I
einfachen Paralleltragem von etwa 75t?» Länge das Auslangen finden wird
Nach WU Gälte **
Der Verkehr auf der Eisenbahnlinie Turin-Tom Pellice •
Abzweigung Eriche ra^i'j- Bärge wird vom 1, Juli d, J an von der Eisenbahn-Bwf"
des 4. Genie-Regiments besorgt.
Nach „iVtercÖo itefc*\:
Notizen. 163
Wend6lrilt8Cbe. Zur schnellen und sicheren Beförderung von Waaren von
höher nach tiefer gelegenen Orten hat sich A. D au her in Bochum i/W. eine sehr
xweckentsprechende Vorrichtung patentieren lassen. Sie besteht im wesentlichen aus
einem Schachte, in dessen Innern, um eine in der Axe des Schachtes befindliche
feste Spindel, eine nach einer Schraubenfläche gekrümmte Rutschbahn angeordnet
ist. In den verschiedenen Stockwerken führen Thüren in den Schacht, um durch die-
selben die zu befördernden Gegenstände einlegen oder entnehmen zu können ; hiebei
ist die Anordnung so getroffen, dass der herabgleitende Gegenstand neben den
geschlossenen Thüren vorbeigeht, während sich ihm bei einer geöffneten Thüre eine
Querwand entgegenstellt, die ihn durch die Thüröffnung zu rutschen veranlasst.
Diese Vorrichtung soll auch als Nothrettungsapparat für Personen bei Feuers-
gefahr vortheilhaft Verwendung finden können, weil sie immer zum Gebrauche fertig
ist und weder Kraft noch Geschicklichkeit seitens der sich rettenden Personen
erfordert; freilich ist hier für jedes Stockwerk die Anordnung eines besonderen
Bettungsschachtes nothwendig. Als Rettungsapparat wurde diese Anlage bei der
Berliner Allgemeinen deutschen Ausstellung für Unfallverhütung im Jahre 1889
prämiiert.
Nach -Uhland's technische Rundschau".
1*>4
Notizen.
Sanitäts-Verhältnisse des k. und k. Heeres im Monate Mai 1891
Mit Ende April 1891 waren krank verblieben » . ♦ * . 11 „12$ Mm
Im Monate Mai 1891 sind neu erkrankt » , 21*589 .
entsprechend ° ^ des Yerpflegsstandes .,...,,.-. .
Von den Erkrankten wurden an Sani täts-An stalten Übergeben , . , 7.809 Mim
entsprechend %g des Verpflegsstaudes ,*......,,.. JJ
Im Monate Mai 1391 sind beim Krankenstände in Abgang gekommen;
in den Kasernen und eigenen Wohnungen Behandelle 13.154 Mi»
„ „ Sanitat s- An stalten Behandelte ,,.,,,.. 8. 54S *
Zusammen. . . 31.696 Miaa
darunter als:
genesen . . 19.097 Um
infolge ton Krankheiten gestorben* ,..,., „ , , , 94 ,
entsprechend %j ^cb Verpflegsstandea .,.•......., 0 Jl
Am Monatsschi nsse sind krank verblieben ■ . . . , . 11 ,323 M«
und zwar s in den Kasernen und eigenen Wohnungen . , . 2 . 109 *
, „ Sanitat §- An stalten , . . . . 9-215 ,
Bei den in Abgang gekommenen 21.69C Mann waren an behandelten Kxufe»
heiten und an Todesursachen bemerkenswert:
Knuk-
Todes-
fall*
Krtnk
£ - : ' •
1"ÄJU |
Scorbut .
4fi
75
6*0
7
168
750
171
16
PI
Acuter Bronchial-Katarrh
Lungen-Entzündung. • . .
Rippenfell-Entzündung. , +
Magen -Katarrh
Acuter Darm-Katarrh , , .
Venerische und syphilitische
Krankheiten
Wmiddruck der Füße . .
2.M4.
S.V.
IM
1378!
7W
1.466
•322
It
i
Dann-Tvphua
Weehselfieber und Wechsel-
fieber-Siechthum . . . «
Blattern
Tubereulose der Lungen * .
Influenza
Katarrh d, Augen-Bindehaüt
TracWn , < . , . , , ,
Die Erkrankungen, der Zugang in den Sanität s-An stalten und die Tndos&il«
infolge von Krankheiten berechnen sich in den einzelnen Militär -Territorial- Bezirk«
in n uo des VerpnVgji.standes wie folgt :
Militär-
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Territorial*
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Autl^rdi-m ^fn<l noch TorgckriRimen :
:;i SolUttnurde* 4 Verunglückungen mit twltlich^m Aufgange.
Notizen. 165
Moderne Kriegsgewehre.
(Hiezu Taf. 22 und 23.)
Im Vorjahre erschien an dieser Stelle !) eine kurze Skizze jenes Stand-
punktes, den die damals mehrseits begonnene Neubewaffnung der europäischen
Heere erreicht hatte. Seither ist in dieser Richtung theils eine Reihe neuer-
licher Entschließungen erfolgt, theils muss auch die Neubeschaffung moderner
Waffen in mehreren Staaten als beendet angesehen werden. Zudem hat die
Fach-Literatur mehrfache Aufschlüsse über einige, vordem mit geheimnisvollem
Schleier umwobene Constructionen moderner Kriegsgewehre geliefert, wenn auch
leider noch immer genug Lücken auf diesem Gebiete vorhanden sind.
Angeregt durch die günstige Aufnahme der vorjährigen Arbeit, sei nun
nachfolgend aufgrund verschiedener Publicationen und sonstiger Mittheilungen,
tum Ausbaue des orientierenden Gerippes über die Neubewaffnung der Infan-
terien ein weiteres Schärflein beigetragen, nachdem augenblicklich die Aus-
bildung der Handfeuerwaffen einen gewissen Abschluss erreicht hat.
1 Eine sehr gründliche Behandlung der im Vorjahre hier besprochenen
e »wehrmodelle ist in der neuen Folge vom Jahre 1891 der r Allgemeinen
affenkunde für Infanterie" des eidgenössischen Obersten Rodolf Schmidt
gegeben, auf welche hiemit hingewiesen wird. Nachstehende Zeilen bilden
jrohl eine Ergänzung der eigenen, vorjährigen Studie, als auch des Werkes
Ton Schmidt.
* Deutschland *).
Der Einführung des Gewehres 88 ist jene des Carabiners 88
rasch nachgefolgt und kann letztere Waffe als ein entsprechend verkürztes
Gewehr mit kleinen Änderungen an Korn, Aufsatz, Schloss und Beschläge
bezeichnet werden, so dass die im Vorjahre gegebene Beschreibung des
Gewehres 88 auch für den Carabiner allgemeine Geltung hat. Letzterer
•chießt dieselbe Patrone, wie das Gewehr und dient zur Bewaffnung der
Carallerie, Fuß-Artillerie und der Pionniere.
Wie beim Gewehre 88 sitzt das Korn mit seinem Fuß verschiebbar
in der Kornwarze, welche auf dem Laufmantel aufgeluthet ist; zum Schutze
des Kornes gegen Beschädigungen durch Anstoßen sind auf dem Oberring
twei breite Schutzbacken angebracht. Die Entfernungen, auf welche der —
•nalog wie beim Gewehr 88 construierte — Aufsatz gestellt werden
kann, sind : Standvisier 250n, aufgestellte kleine Klappe 350m, große Klappe
(Aufsatzrahmen i bei niedergelassenem Schieber 450w; von 500 bis 1.200m
höchste Aufsatzstellung des Carabiners) wird der Schieber auf die mit Zahlen
Ton 100 zu 100m bezeichneten Tisiermarken eingestellt.
8
') Siehe „Mittheilungen* 1H90; 3., 4. und 5. Heft. „Moderne Kriegs-
gew ehre" von Hauptmann Holzner.
*) Quellen: Leitfaden betreffend den Carabiner M. 1883 und seine Munition.
Berlin 1890.
Schießvorschrift für die Cavallerie. Berlin 1890.
Lö belli Jahresberichte pro 1890.
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hi <lrr ^bSr<iivi»r^hrIfr lind ifciiimtHi 1<« Ftatflifthtüi auf eluu
l»^i-inin ! t>t«l]«5 abgerundet aalVuiunnm*!! ; die hi>r jjfBMMV mit
3t Devlmalfttellea gi-ffebeüeu. eorstniniwn Lüböli1* Jubr?»*
berichten.
An
mi*rkunß
I
Notizen
167
Am Verschluss! tat der Griff umgebogen, am Belästigungen des
durch eine, etwa rechtwinklig abstehende Handhabe zu iwriden.
ae Durchbohrung im Kolben dient zur rückwärtigen Befestigung des Trag-
MK, welcher vorne mit dem Unterring tuitt linksseitigen Kiemen-
eis verbunden wird. Der umgehängte Carabiner liegt flach auf dem RiK
lern die Handhabe des Verschlusses auswärts zeigt. Zum Zubehör rechnet
;ibinerriemen, Visierkappe, Mündongsdeckel (dieser nur für die Waffen
Fußmannachaften), Schlosscblüssel (einer für drei Carabiner) und Schrauben-
der (für 10 Waffen einer).
Bezüglich des Zusammenwirkens der Scblosstheüe beim Carabiner 88
ird auf die gleichlautende Beschreibimg des vorjährigen Berichtes über das
ewehr BS verwiesen.
Die Länge des Carabiners beträgt 95cm, sein Gewicht (ungeladen)
Hh 0'05%; die Patrone 88 ist 88*6*191 lang und wiegt 27
ovon entfallen: \4 7g auf das Hartbleigeschoss mit dem Mantel aus Kupf Wi-
ckel- oder kupfernick elplattiertem Stahl-Blech, dann - 7*></ auf die Ladung,
welcher ein Pappeblftitchea sitzt. Das Gewicht des Patronenrahu:
[izins) mit fünf Patronen wird nunmehr mit 154#, jenes der PuekscbachH
Ini gefüllten Rahmen mit &00gt der Packhülse mit 15 vollen Schachteln
it 7*7fcy, des gefällten Patronenkastens M, 1888 ( ujit 1.148 Patronen)
il 42'7ky angegeben.
Ober die Schussleistungen des einzelnen Carabiners 88 ist hier Folgendes
fcannt geworden:
Die Geschwindigkeit des Geschosses auf 25m vor der Mündung beträgt
Durchschnitt 570»»- Die Gesammtschussweite reicht bei ca. 35" Elevation
ungefähr 3.200m. Die Geschosswirkung wird gleich jener angegeben, die
Vorjahre angeführt wurde.
Von den zwei nachfolgenden Tabellen zeigt die erste die Flughöhen, die
reite aber die Treffsicherheitswerte des deutschen Carabiners 88.
2* Treffgenauigkeit
I Auf den Entfer-
nungen von »i
50
100
150
900
250
:joo
400
5Ö0
60o| 70n
800
♦w>
1000
1 Höhenstreuung
in cm
14
21
28
54
TT
104
136 1751, 221 274| 83«
Breitenstreuunp
in cm
1«!
16
m
38
46
G4
85
106
IM
i><;
*Mj
:\. IhM Reihe der Einfallswinkel f^r den Carabiner
von eh bii inclusive acht Meterhundert ist folgende:
42" | i.v 87" (11' 15"). 27' 0" (21' 86"), 11' 3" (341 37" \ 58' 1"
J 18' 7" (!*§' 57"), lMl' 3'»" i!1 - • i r VT
168 Notizen.
Im gefechtsmäßigen Schießen kann bei richtiger Anwende
des Carabiners M. 1888 noch von jedem einzelnen Schusse ein Treffer emm
werden: Innerhalb 200m gegen alle Ziele, bis 250m gegen einen eimdM
knienden Gegner, bis 500m gegen den einzelnen Beiter. Geschosse, wikh
kurz über die erste Staffel einer Colonne gehen, gefährden auf nahen B*
femungen die hinteren Staffeln nicht. Auf weiteren Entfernungen tritt aber i*
folge zunehmender Krümmung der Fingbahn eine Gefährdung der hintani
Staffeln ein. Vom Standpunkte der Theorie betrachtet, werden deshalb Colonn*
über 1.000m Entfernung in bedeutend höherem Maße gefährdet sein, dl
gleichstarke Abtheilungen in Linie. Im Abtheilungsfeuer ist auf Entfcj
nungen bis 600m (nahe Entfernungen) gegen niedrige Ziele noch Erfolg a
erwarten, über 600m hinaus aber nur unter Einsetzung einer bedeutend^
Munitionsmenge eine durchschlagende Wirkung zu erlangen. Hohe Ziele MnMf
noch zwischen 600 und 1.000m (mittlere Entfernung) mit gutem Erfofctj
beschossen werden. Das Feuer über 1.000m (weite Entfernung) erfordert f "
Verhältnis zum wahrscheinlichen Treffergebnis viel Munition und darf
nur gegen hohe Ziele von bedeutender Ausdehnung nach Breite und
angewendet werden.
Bezüglich des Gewehres 88 brachte die „Darmstädter
Militär-Zeitung" vom 10. Jänner 1. J. die Nachricht, dass daran eine kkflf
Abänderung beim Verschlusse zum Preise von 1*5 Mark pro Stück i#
genommen worden sei. Dem Vernehmen nach bezweckt diese Änderung du
Herausschleudern unvollständig eingedrehter, d. i. unverriegelter Verschiß«,
welches im Schnellfeuer öfters vorgekommen sein soll, auszuschließen. M
Meldung diverser Blätter von einem Rückgange auf eine Patrone mit vor-
stehendem Rand erscheint unverbürgt.
Frankreich.
(Hiezu Taf. 22.)
War im Vorjahre über die Schussleistungen des französischen Gewehres
M. 1886 nichts authentisches bekannt, so ist es heute durch den Besiu
des^ — seither erschienenen — officiellen v Aide-memoire de l'Offitf
d'Etat-major en campayne" möglich, diesbezüglich einige Daten zu bringt
Das 8mm Gewehr M. 1886 hat eine maximale Schussweite von 3.200»".
(Aufsatztheilung 2.000m); die Ladung von 2'8g rauchfreien Pulvers neoen
Typs, Marke BF (Boulanger-Freycinet?), ertheilt dem 15g schweren Nickel-
mantel-Geschusse eine Geschwindigkeit Vts von 601m, entsprechend einer
Mündungsgeschwindigkeit von 632m. Zur Beurtheilung der Schusspräcision wirf
angegeben, dass die wahrscheinlichen Abweichungen im verticalen TrefferbiHe
auf 200m Distanz = 6cm, auf 600m = 17cm, auf 1.000m = 40**
weiters nach der Länge von 1.800m bis 2.000m Schussweite 8 bis 12»
betragen; Wind von Im Geschwindigkeit bewirkt auf 2.000m eine Abweichun?
8m entgegen
von : ~—- der Schussrichtung. Das Geschoss bleibt auf allen Distanz^
16m nach
Notizen.
169
ttich; selbst auf 3.000m Entfernung durchbohrt es einen Mann in den
cheren Körperpartien, oder kann ihm noch ein Glied zerschmettern. Bei
izontalem Boden gellen die Geschosse unversehrt bis 2.000m und bleiben
» mit dem Aufschlage bei 1.500m noch bis 2.200m Entfernung gefahrlich.
t Durchschlagsfähigkeit gestaltet sich folgendermaßen:
Hindernis
Durchschossene Stärke (in cm) auf der
Entfernung von Meter
100
500
1000
2000
resetzte Erdaufschüttung
fefallter, unbehauener Tannen-
stamm
iichenholz
tahl
60
65
60
0-7
52
27
0-3
37
13
16
16
5
8
Der aus Chromstahl erzeugte französische Militär-Kürass wird innerhalb
Dm Entfernung vom 8mm Geschoss durchschlagen.
Für das Gefechtsschießen sind nachstehende Distanzen als Grenzen für
Erzielung von Treffern (ohne Munitionsverschwendung) festgesetzt:
a) Schießen des einzelnen Mannes: Bis 200m gegen einen
leckten oder liegenden Soldaten; bis 300m gegen einen stehenden oder
«nden Mann; bis 450m gegen einzelne Reiter; bis 600m gegen Gruppen
i mindestens vier Soldaten.
b) Schießen einer Abtheilung (Tirs collectif): Bis 800m,
*00, bezw. 1.200m gegen Ziele von der Breite einer Schwann-, resp. Halb-
ra- oder Zugsfront, dann gegen einen Geschützzug; bis 1.500m gegen
npagnie-Colonnen, auf Cavallerie und Artillerie ; bis 2.000m gegen Truppen
Tersammlungs- oder Marschformationen.
Beim Schießen bis zu 600m gegen eine aufrecht stehende oder mar-
ierende Truppe kann man sich getrost des Visiers von 400m (Normal-
Utmg) bedienen. Je ausgedehnter sich die entwickelte Linie einer Abtheilung
ftaltet, desto größer wird auch die Entfernung, auf welcher sie schon ver-
ddbar ist. So beginnt diese Distanz beim Schwärm von 1.000m, dagegen
der Compagnie schon bei 1.800m; der einzelne Zug in Linie ist bei
krechter Beschießung von 1.400m, bei Flankenfeuer von 1.300m an ge-
rdet. Colonnen-Formationen erleiden bedeutend größere Verluste und ist
B. die Compagnie - Colonne zweimal verwundbarer, als die Compagnie
Linie.
170
Nottttn.
Nachstehend sei die oOddle ScUaStaM im Ctatakra M. 188* q
duciert:
Tangente des
Jbfiigi- I litfilU-
Winkeln
A *
1
I I
I 1
■ - m
Gefährdete
Zone gegen
liH
Ig
3 0
] *
SfrumVfi
Meter
100
WO
300
i(K>
500
600
700
800
900
LOQO
1.100
1300
1.300
i.400
i ;>on
l.eoo
1.700
1.800
1.900
13.000
0
2
4
6
8
11
15
19
23
28
33
38
45
51
58
6H
74
m
92
101
-954
324
110
'312
-930
964
414
•280
•502
260
'894
•992
064
♦621
-675
-235
•314
922
070
769
1
3
5
9
14
19
25
32
40
49
59
69
82
MS
109
136
141
159
179
199
162
156
982
640
1301
452 1
606 1
592 2
410 2
060 3
004 3
170
:m
5*0
083
37<*
Gm 10
013 15
370 21
750 28
tu*;»
oßß
250
580
088
808
772
013
5Ö4
153
560
030
503
000
520
063
630
220
834
36
46
58
72
88
in
149
174
202
U95
406
233
:-25
465
1
790
424
206
260
633
790
583
269
012
976
334
260
933
538
550
48«
438
397
364
335
311
290
$72
255
241
196
217
206
197
188
ISO
173
166
160
0
027
63
0'
138
107
i
382
163
0
806
220
1
459
277
1
389
334
i
652
392
5
271
449
7
318
506
9
834
564
11
900
6tl
16
525
680
20
834
738
25
873
797
31
713
857
n
4SI
MS
M
087
978
'4
770
L039
74
544
1.101
n
614
1.163
100
300
300
400
500
104
73
54
43
35
29
24
20
18
15
13
12
10
9
8
100
200
300
400
500
600
123
87
67
53
44
36
31
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Im weiteren bedürfen auch die vorjährigen Angaben bezüglich derT*
Packung und Yertheüung der Gewehrmunitioii einiger Ergänzung und BicM
Stellung aufgrund der seither bekannt gewordenen officiellen Daten. Je
Patronen II. 1886 f) (ä 25^ schwer) sind in ein Paket (von 235 bit 2tt
Gewicht) vereinigt, welches als Unterscheidungszeichen gegen die 1 1 wrtat Koo*"1*
M. 1879 neben der Etikette zwei zinnoberroth© Fapiersi reifen trö#t; *
solche Pakete sind wieder in ein Bündel zusammen gesetzt (1*92 bis 1"W»
schwer), das ebenfalls obiges Zeichen besitzt Dreißig Bündel gehen in
innen mit Zink ausgekleidete, sogenannte weiße Eiste Nr. 3 (im Bagagtf
die auDen eine zinnoberrothe Bezeichnung ihres Inhalts \ 1,920 P»1
erhält und ca. 8Qkq schwer ist. Die Gebirgs-Munitionskiste M. 1862
mit 23 Bundein (1.472 Patronen) und zwei Tragsäcken gepackt, wo»^3
Gewicht ca, 57 k ff betragt. Von den drei Protzkästen M. 185B {nondHl
des bisherigen Bataillons-Munitiöns wageng nimmt jeder 138 Patruoeabä^
') Bis zum 1. Jänner 1889 waren es nur sechs.
Notizen. 171
(8.832 Patronen) und 12 Tragsäcke auf; sein Totalgewicht beträgt dann
331%. Wie schon im Vorjahre gesagt, sind sowohl obige Kästen, als auch
die Gebirgs-Munitionskiste außen bläulichgrau angestrichen und an den Deckel-
schließen eiserne Achter (8) angebracht, um so bei Tag und Nacht über den
Inhalt orientiert zu sein.
Die Munitions-Dotation der französischen Infanterie im Corps-
▼erbande gliedert sich in die Kriegs-Taschenmunition des Mannes und die auf
Wägen verladene Reserve. Der Soldat trägt 14 Patronenpakete =112 Patronen,
die in drei Patrontaschen u. z. zwei vorne, eine rückwärts (neue soeben im
Versuch befindliche Ausrüstung), oder in zwei vorderen Taschen und im Tornister
untergebracht sind. Die Munitionsreserve gliedert sich bisher in drei Staffeln:
a) Der Bataillons-Munitionswagen (per Infanterie-Bataillon einer) mit
rund 26.500 Patronen und überdies die in jedem Bagagewagen befindliche
/ 4
weiße Kiste Nr. 3 mit ihren 1.920 Patronen (sonach — Kisten per
* Der Inhalt obiger Wagen wird vor der Action oder im
Jäger-Bataillon
Momente des Gefechtes an die Leute vertheilt, worauf die geleerten Munitions-
wagen zum zweiten Staffel behufs Ersatzes durch gefüllte zurückgehen.
Der französische Infanterist verfügt also zu Beginn eines Gefechtes über
112 + 27 = 139 Patronen «).
Angesichts der neuesten Forderungen französischer Autoritäten*) und
angeregt durch das deutsche Vorbild hat man bei den vorjährigen großen
Manövern leichte zweispännige Compagniewagen versucht, welche etwas mehr
als 16.000 Patronen in zwei Fächern und darunter in einem dritten Fache
32 Stück Schanzzeug enthalten. Ein Pferd geht in der Gabeldeichsel, eines
ist — je nach der Beschaffenheit des Weges — vor- oder nebengespannt.
Die definitive Einführung dieser Compagniewagen anstelle der bisherigen
Bataillons-Munitionswagen und der Compagnie-Schanzzeug-Tragthiere ist für
die Armeen im Felde vor einigen Wochen geordnet worden, nachdem schon
im Extra-Ordinarium pro 1891 für die Beschaffung von Compagnie-Munitions-
wagen ein größerer Betrag ausgeworfen ist. Sobald die Truppe damit betheilt
sein wird, verfügt der Soldat zu Beginn eines Gefechtes über ca. 177 Patronen.
b) Als zweiter Munitionsstaffel figurioren die zwei Infanterie-Munitions-
8ectionen des Corps (per Division eine) mit je 32 vierspännigen Fuhrwerken
und 880.208 Stück 8mm Gewehrpatronen M. 1886, sowie 6.048 Stück 11mm
Patronen M. 1879.
c) Die Parksoctionen Nr. 1, 2 und 3 des Corps- Artillerieparks führen
jede in 15 vierspännigen Wagen 388.608 Stück 8mm Patronen M. 1886
und 6.048 Stück 11mm Patronen M. 1879 als dritten Munitionsstaffel mit.
Der französische Infanterist ist also im Corps verbände mit 254 Patronen
dotiert, welche sich derart vertheilen, dass der Mann 112 trägt. 27 pro Gewehr
') Gegen 150 4- 40 = 190 Patronen des deutschen Infanteristen.
») Dreitägiger Lebensmittelvorrath beim Manne, Wiedereinführung der Marsch-
lelte, größere, rasch disponible Munitionsausrüstung des Soldaten.
172
Ketirtn.
terie-Mraütioiis-SectMiien nd47h Corpa-Pttk
im Hauptpark jeder Amt» per Mm 110
Der Carabiner M. 1890*}.
Nach beendeter Xeubewaffnung der
gewehren kleinen CaHbers kam alsbald die Aufeabe
Reiterei eine moderne Feuerwaffe zn gaben, ab
Etappen in den Versuchen (es sei z. B. an Prataf s Fingert <
Carabiner mit Cjlmdeirerochlnas (wie beim Oansiit IL
Paketl adung rar Einführung gelangte. Wen nmn Ja
schenken darf; so «dl auch die Umgestahaag der flentiie
magaan in Repetierer mit Paketladnng, ab i
neuste Anordnung erkannten Magazjustypus,
Erwägung stehen.
Sei dem wie ihm wolle, die Bethaflimg
m Carabiner ist im Zage, n. z.
' Terschiedene Typen zur Aasgabe,
ftr die andere Betten». Zuerst haben die
Division zn Laaerüle, Commercy and Neafchatea» die
bis zn den Manftm aoD noch die 3. und 4.
6. CaraDerie- Brigade (Grenztruppen)
im ~
Um spüere Wiederholungen zu
der einzige Unterschied der beiden Carabinertipen in der
Neigung des Kolbens beim Kürassier-Modell, sowie in der Beleg sag
Kolbenschuhes mit zwei Lederplatten besteht Im übrigen sind die
Typen gleich, weshalb die nachfolgende Beschreibung f&r beide gut.
Die Haupttheile des 8mm Carabiners M. 1890. Tat 22. Fig. 1,*«*
Lauf. Verschluss, Repetiermechanismus. Schaft (ein Stück) und Garaitv.
Der Lauf L, Fig. 1, 2 und 3. aus Gusstahl, gehärtet und außen
nimmt an Metallstärke von der Mündung bis in die Gegend des ^_
Hüisenschaftslagers allmälig zu »vom äußeren Durchmesser 13aim auf 30*4
und endet hier in den Gewindtheil für das Einschrauben in das VerrM8*1
gehäuse. Die Bohrungseinrichtung kommt jener des 8mm Gewehres X. l&H
deich, d. h. der gezogene Theil besitzt 4 linksgängige Züge Ton 0-15«* Sa)
und doppelter Breite der Felder, der glatte Theil entspricht der
und ist rückwärts kurz abgeschrägt, sowie rechts mit dem Ausschnitte fia",
Patronenzieber versehen. Das schwalbeiischweifftrmige Kornstuckel vH
•finem Stück mit dem Laufe erzeugt der Aufsatzfuß aber angeluthet; das ft>
selbst ist über das Stfckel geschoben, so dass die Visierkante 0*7«» ^
der Symmetrie-Ebene liegt, und festgelüthet
') Quellen: Instruction $nr Ja Carabine de Cac+Ierie mmdHe 1890 *hO#
ttne de Cttiratner mndHe 1890. Approuvee U 2? fetrier 1891.
Instruction prorUoirt ponr le maniement et Vemptoi de im Cmrmümt mtä* Wf*
Approuvee fe 22 ferner 1891.
i i e u.
173
"
Der iwi- und Tr»
ii ii-l reicht 00m, Die beiden
hn< w* dar linken Anflen*
he mit den Z: t, eN ^, io entsprechend ebteaoyielen Ifeterbandei
sehnet sind. Z^v: i. die dache AnfBaiafeder«
Ich« den Rahmen in seinen rer ist im Aufsat
irert and besitzt zwei Grinsel. |tf der höchsten K
und das zweite in dem oberen An- h'ahmeiis
ii von 8Ö0 bia loci 1.000m, wobei für l Stellungen
«ler Aufsatzschuber jeweilig auf der en iße-a auf]
nach der Grflße einer etwa zwischen nrei stufen liegenden I>i^ r
entweder auf den Fußpunkt oder die Im« liste Linie dee Zielet gerichtet wird,
größeren Entfernungen wird der Rahmen aufgestellt und kouunt dann
bis incL 1.900m das dritte Grinsel im Schuber zur Anwendung. Aul
he des K&bmeus sind die Aufsatzhohen für je zwei Meterhundert
tnz. auf dem linken Arme jene füll 50 zu böm verzeichnet.
Der Aufsatzfuß ist bronziert, alle übrigen Theile des Aufsatzes sind blau
angelaufen.
Das Verse hin ssgehä D PJg, i, 2, 5, ist an den Lauf ge-
schraubt; oben nimmt es den Verschluss, unten den Repetier-Mechanismns
uintbeile auf und ist hiezu, sowie zur Wm^-luiiir te beiden Stützwarzen
im Innern in geeigneter Weise ausgearbeitet. So tragt die untere Ptlckfl "inen
durchgreifenden L blitz, in welchen als Kastenhoden der Zubringer-
Zt, Fig. 6 und 8. eingeschoben und durch den Nietbolzen b gehalten
wird; die anschließende freie Öffnung lasst das leere Patronen magaz in
durchfallen.
Der Verschluss, Fig. 8, besteht — gleich jenem des Gew
.1886 — aus acht Theilen, welche gegen obige einige Abweichungen z<
enn auch das Constructbmsprincip beider Verschlusse gleich ist. Der Ter*
achlüsskolben, Fig. 7. 8, ist dem des Gewehres nachgebildet, jedoch >•-
rechtwinklig abgebogon.
Der Verschlusskopf, Fig. 9, ist cylindrisch gestaltet und hat rück-
einen cylindrischen Fortsatz, mit welchem er in dem Versrhlussk'.dbeu,
lagert. Vorne hat er zwei symmetrisch gelegene Zapfen Ä*. rückwärts
eine Nase samrot Leiste, welch erstere in eine entsprechende Ausnehmung
des Führungsansatzes des Verschlusskolbens eingreift. An der vorderen Stirn-
flache b< h eine dem Patronenboden entsprechend geformte Ausneh-
mong und an der linken Seite eine Längsnuth für den Patronenzieher. lvr
filr das Durchs Schlagbolzens bestimmte axiale Cana] aus
lern ovalen Theile und 2wei cylindrischen.
Spannstuck S, Fig. 10, ist für den Durchgang thgbtiltM
durchbohrt und hat rückwärts innen das Lager für die Kuppelung. Fig. 12;
e* besitzt eine Leitscbiene zur Führung im Längenschlitze de> lugg-
gehauses und darunter an der vorderen Begrenzungsflache einen keilform
Ansatz a, der In den rückwärtigen dreieckigen Ausschnitt des Versch!
hJnetnpasst
57
174 Netiie«.
An der unteren Seite befinden sieh die Sieheriieitmrt 8t und
Buherast St. Die vordere Begremungsfllche dee Sptxmsrtackes InMeft
Spannrast.
Hinter der Leitschiene befindet eich ein oben gerippter
der zur Bewegung dee 8pannetfickee dient, wenn du SehloM (I
sammt Kupplung, Schlagbolzen und Schlagfeder) ans der Spammst in
Sicherheits- oder Buheraat gebracht werden soll.
Der Schlagbolzen (Fig. 11) hat einen cylindrischen Schaft»
welchen die 8chlagfeder läuft. Diese lehnt sich Torne an den
Ansatz des Schlagbolzens, rückwärts an den Absatz des V<
Über das Tfönnige Ende des Bolzens wird die Kupplung, Fig. 11
geschoben.
Der Abzug- und Bepetier-Mechanismus Bind beim Caimbiner IL
zu einem Ganzen unter dem Namen „Mechanismus" verbunden;
theilt sich in den vorderen und den rückwärtigen Hechanismus. Beim
unterscheidet man folgende Bestandteile: Der Zubringer-Träger
Fig. 6, und 8, wird mit seinem Haken zwischen den Seitenwinden des
Schlussgehäuses befestigt und bildet dergestalt den Kastenboden, ebw
ehern der Zubringer arbeitet Die Anordnung des letzteren ist ihn
bei unserem 8mm Gewehre H. 1888; er setzt sich demnach
zusammen aus einer Zubringer-Platte Zp, Stfitzfeder Sftl
gerhebel ZA, Zubringerfeder Zf und den zur gegenseitig«
düng dieser Theile dienende Stiften und Schrftubchen. Zum
Mechanismus gehört derKasten-Bügel Kby Fig. 8« 18, der den
übrigen Theile nach unten abschließt und mit den n6thigen A
für die Anbringung des Magazinshalters Mh, Fig. 8, sanrffr
Halter- und Abzughebelfeder Hf des Abzughebels Ah wt *
Züngeis Z, Fig. 8, dann des Auswerfers A w versehen ist, welche Theile i*J*
untereinander durch Stifte u. dgl. verbunden sind. Wie erwähnt, wird der i«^
dere und der rückwärtige Mechanismus durch die zwei Schrauben <>',, St
Kastenbügels und des Zubringer-Trägers zu einem Ganzen verbunden.
Yersriilussgehäuse, der eben genannte Träger, sowie der Kastenbügel
bronziert.
Der Schaft ist aus einem Stücke Nussbaumholz erzeugt, und für i
Aufnahme des Laufes, Gehäuses und Mechanismus entsprechend ausgenomn*
ebenso an der linken Seite mit einer Rinne für den Putzstock versehen. W
Ringe verbinden den Schaft mit dem Laufe. Der Carabiner ist mit seiflid*
Tragringen zum Querüberhängen ausgestattet.
Der Gebrauch des Carabiners M. 1890 beruht auf der Anwendung**
Magazinen für a Patronen und ist das Laden einzelner Patronen nur dafl
gestattet, wenn vereinzelt ledige vorhanden sind. Die Anordnung des Mir»
zins, Fig. 14, gestattet das Einführen desselben von beiden Seiten aus.
Der Carabiner M. 1890 schießt die 8mm Gewehrpatrone M. 1886. *■*
(leschossanfangsgesch windigkeit hiefür mit 610/», die Tragweite mit 2.00*
angegeben wird. Drei Patronen sind für diese Verwendung in ein MagiT-
verpackt, je zwei derselben werden in einer Cartonschachtel, und je 6 <
letzteren zu einem Bündel vereinigt. Dreißig Bündel (Packet«) kommen io
1
o
c
h3
Notizen. 175
mit Zinkblech ausgefütterte „weiße Eiste Nr. 3, M. 1877 u. Eine volle Schachtel
wiegt ca. 120g, ein Bündel 1*28%, eine volle Eiste Nr. 3 mit 1.080 Patronen
in Magazinen ca. 50%.
Wesentlichste Daten über den Carabiner.
der Waffe 945 (950)1)
des Laufes 453*4
des Laderaumes 72*5
des gezogenen Theiles 377*6
der Visierlinie, gemessen vom Scheitel des
Eorne8 bis zum Grinsel:
im Ansätze des Rahmens 352*5
auf der oberen Eante des Rahmens . . . . 314
Caliber in f minimales für die Übernahme 7*98
mm \ für die Ausscheidung aus dem Dienste . . . 8*20
Senkung des Kolbenschuhes 65 (86)
Gewicht in f des ungeladenen Carabiners 3 (2*98)
kg \ der mit einem Magazin geladenen Waffe . . 3*095 (3*075)
Die Schießausbildung der Cavallerie erfolgt sowohl zu Fuß, als auch
zu Pferde. Der Carabiner wird von den Eürassieren zu Pferde im Leder-
futteral getragen, welches in einem am rechten Sattelzwiesel angebrachten Ringe
hängt ; zu Fuß (im Garnisonsdienst) wird er aber nicht getragen ; die übrige
Reiterei trägt ihn ähnlich wie die k. u. k. Cavallerie quer über den Rücken
hängend. Seine Handhabung erfolgt analog wie jene des Gewehres 1886.
verbunden mit dem Laden nach unserer Vorgangsweise ; das Spiel des
Mechanismus bedarf deshalb keiner näheren Erklärung.
Belgien.
(Hiezu Tafel 23.)
Aufgrund seitheriger Veröffentlichungen lässt sich die vorjährige unvoll-
ständige Beschreibung des belgischen Gewehres M. 1889 durch eingehendere
Besprechung desselben ergänzen1). Das Gewehr besitzt den Caliber von 7*65»nm
und einen Kolbenverschluss mit combinierter Bewegung; es schießt nur im
Bepetierfeuer mit automatischer Patronenzufuhr aus dem fixen Magazin für 5
rauchlose Patronen. Das Magazin wird aus flachen Rahmen gespeist, die
unabhängig vom Repetiermechanismus sind; jedoch wäre es auch möglich einzelne
Patronen zu laden.
Das Gewehr M. 1889, Taf. 23, Fig. 1, 2, umfasst folgende Theile:
Lauf sammt Mantel, Verschluss, Repetiermechanismus, Schaft, Garnitur, Patrone
und Dolchmesser.
') Die eingeklammerten Daten beziehen sich auf den Kürassier- Carabiner.
*) Instruction *ur la nomenclature, U demontage et le remontage du futil
M. 18S!*, le maniernent et le fonetionnement de ton mecanitme. Revue de V Armee beige ,
Tome III 1890. Engineering vom 3. April 1891. Mittheilungen der Waffenfabrik von
Mauser in Oberndorf a. N.
57*
176
X u t i i e ».
h<r <tahterne Lauf L, Fig. L 2 ist dem
(»bildet und iiat die Form eines stumpfen Kep r besonderer
Stärkung ftber dem Patronenlager, so dass er Mündung
1 Csliber, über dem Laderaum aber ca. 3 Csliber dick rt ^
ferfgl 778«ftwi j s ; m \\ änderst! Angaben 780*rtira) wovon •>*■♦
auf den neu Behrnngstheil entfallen; die htsg&DgigeQ o»
irischen Züge haben 0*17wwn Tiefe, 4*446min Breit Jimmi eW
250mm Drallänge, die Felderbreite betragt l'SSmm. Das PatjMnentaeer i*
nur so tief ausgedreht, d&se die etogescbobene Patrone noch mit dem Bodeirtiirib
nach rückwärts vorragt und — bei geschlossenem Verschlüsse — von dm Vm*
schlusskopf umfasst wird. Der Laufmantel Lm \ t. IS, lif*t*Jit am
r dünnen Stahlrohre in Form einen langen und eines kurzen wetteren •
mit welch letzterem der Kautel auf das Verschlussgehftuse geschraubt vfd
Rückwärts befindet sieb auf dem Mantel oben der Aufsatz A. Fig.
unten der eingeschraubte Zapfen Zt Fig. 12, zur Verankerung im Schafe*
Vorne ruht der Lauf im Mundringe mit geringem Spielraum, so dass er frw
ausschwingen kann, Ober dem Mantel sitzt hier ringförmig das Lag«f tk
das Korn, in welches Lager unten von hinten her eine halbrunde Nuth. de
nicht bis vom durchgeht, zur Aufnahme des B federnden Putxstoeta*
ausgefräst ist. Fig. 24 versinnlicht diese Anordnung, wozu bemerkt wird, im
Mundring» Lauf- und Kornlagening zusatnroengelÄthet sind* Der Latifiaaftd
ist bronziert.
Der Aufsatz Fig. 5 ist ein Rahmen- und Treppen -Au fsate ;.
Hl 2.000m Schussweite reicht; hievon entfallen die AufsatzhOben bu M)0«
auf das Zielen über das Grinsel des auf die entsprechende Treppeasuf»
niedergelegten Rahmens, von da bis 1,900 auf die Visur ober d<
im Schuber, wahrend 2.000m über das Grinsel im Kopfe des Rahmens g***
ben werden. Das Koni ist in sein St- »ekel am Laufmantel eingesebota
(Fig. 24) und liegt 21' 7*1*1 über der Laufaxe; für 1.600m beträgt IxitspfL**
weise du dedie i über der Laufaxe), 657mm. Die \ uschiutt»
sitzen in der Symmetrie-Ebene des Laufes.
Dtf Verschlussmechanismus, Fig 1 und 12, besteht au* 4<*
Gehäuse, Verschlusskolben, Schlagbolzen sammt Spiralfeder, Patroi
Kreuzstück sammt Auswerfer, der Abzug-Vorrichtung, dem Schlüsselten,
Schlagbolzenmutter und der Sicherung (Sperre).
Auf den vorderen Theil des Verschlussgehäuses Q h ist efer
Laufmantei, in denselben der Lauf geschraubt Außen unterscheidet man Am
Gewindetheil für den Mantel, einen (Minder mir dem Zapfen Z%, der 4k
Muttergewinde für die Bügelschraube enthält, die LadeofTnui Kmeehmö
für den Patronen-Rahmen, die geneigte Fläche an der Brücke, links
2 Charnierarme ftlr das GrenzstGck, den Schlitz für den Aosw*
Abzugstütze, den Gehäuseschweif mit der Coulisse für die Sch)Agt»ti1x«j~
mutr und den Stützzapfen, Fm inneren ist das (tehlns* ■#
q Ansnebmnngen für die Bewegung und \ 1«$ X*>
fiichl für die Aufnahme des Magazins n, a, m. versehe»
Neigung der BebfEubenfl&chen in den Lagern der Stützwarzen des Versthluap*
kommt Jen« des QrüTIagerfl ß an der Gehfiusebrüek
Notizen.
177
«•im
Fei 14 hlusakolben A". Fjl-. IS, 1 4 um] lf». von allgemein cylindriscber
mfasst mit seinem vorderen Theile die Patronenhülse u ihren Bodo«
und trägt der Kolben hier außen zwei gegenüberstehende Warzen H\ die
sich heim Rechts- Ij mieten des Öriffi hraubenartig in die correspondi
Lager des Gehäuses eindrehen, wodurch der Versehln- gleichwie
k. ü. k. Carabiner M. 1890 und dem deutschen Gewehr 88 — gut
iegelt wird. Diese Stützwarzen W übertragen den zumtheil auch von ihnen
orbierten RückstoÜ symmetrisch auf den Verschluss Die link*» War;
die Bewegung des Auswerfers geschlitzt: auf dem Übertheil des Verschluss-
befindet sich das Lager für den federnden Fat r o n en zieh er P,
Ifl Kralle vorne überragt. In Fig. 16 i lern an der rechten Stütz-
der Kopf linefl federnden Stiftes F (Details siehe Fig. 17 sichtbar,
reicher zur Unterstützung der von der Auszieherkralle erfassten Patrone dient
)er Stift und die ihn umwindende Feder sind nämlich in einer Querbohrung
er rechten Stütz warze angebracht und durch Qbefhtomers des fcuOeren
chrandes vor dem Herausfallen gesichert. Beim Aufsteigen einer Patrone
dem Magazine gibt die Feder nach, littst den Patronenrand \ Wulst ) bis
»ter die Auszieherkralle gelangen und verhindert, indem sie dann den Stift F
vorschnellt das Herunterfallen der Patrone, so dass letztere sicher
ftd normal von dem, etwa nur theilweise vorgeführten, d. i. nicht ganz ge-
• neu Verschluaskolben beim Zurückziehen mitgenommen wird. Nachdem
Icielle Instruction über das Gewehr M. 1889 vom Jahre 1890 datiert,
£en obige von Mauser als rFang Vorrichtung** bezeichnete Hinrichtung
heuer patentiert wurde, so kann angenommen werden, dass diese kleine
HMsen-Arretiernng bei den zuerst erzeugten Gewehren nicht vorkommt. Rück-
wärts steht senkrecht zum Kolben der Griff G mit seinem Knopfe ab.
Der Schlagbolzen S b, Fig. 12, 25, lagert mit seiner Spiralfeder in
Durchbohrung des Verschlusskolbens und wird an seinem rückwärtigen
üifa die Schlagbolzen-Mutter A* LS, 25, aufgeschraubt, deren ab-
leetarter Flügel durch den Schlitz des Schlösschens in die Nutb oben
ebäuseschweif ragt und als Spannrast dient
Das S c h 1 o s s c h e n 6W*, Fig. 12, 18 — 21, ist mit seinem Halse in ein
entsprechend«*», sehr flaches Gewinde des Verschluaakolbenj i luceschraubt und
wird central vom Schlagbolzen passiert, der hier mittelst seiner rechts lieg
itm FfllirungsWste in einer Rinne r geführt wird; Mint Stirnfläche dient der
oUagfeder als Stützpunkt. Eine ältere Kupplung des Schlösschens mit dem Yer-
kolben zeigt Fig, 12, 19-— 21, nämlich durch Eingreifen einer am Halse
m befindlieban Warze z in die Rinirmith n des Varacnlueskolbena. Das
fern enthält die S i o h 6 r d n lt Sperre), Fig. 18 — 21, welche es ermog-
wohl den gespannten Schlagbolzen am Vorschnellen zu verhindern,
auch den \ II im angespannten Zustande so i zu-
jges Offnen anageecUoaeen ist, Biezu liegt in oberen TbeQi ischent
Fig. 18, der cjttndrisehe sperrbolzen n rerdeg
te schaufelftrmig ausgeschnitten ist, w&hrend das rückwärtig
eben MB f ausläuft und sich mit einer vorbringenden Scheibe 2 gegen
hintere Fläche des S» h letzten« Scheibe auch zum-
ftggeDcbnitteii ist. In den QrMf/ ist ein federnder Stift/, Fig. 21,
der in einer Kitnrnnth auf dem Sperrbolzen-Lager gleitet und
178
t i t e d.
n dadurch am Herausfallen hindert. Sobald der Griff / noch rockte
links ungelegt nW, springt sein federnder Stift 1 in eine, passend
der Blngnutb ein und arretiert hiedurch den Griff der
Liegt der Griff nach link» geweidet, wie it Fig. 4, so
dh Spiel] wäre aber z. B. das Gewehr schuasfertig,
ftifci nntt und man will es sperren (sich- ir*k
nun (Kg W) 4eB Griff naeli im IM*, wodurch die RatidM.sU $ j|
die auf hlagbolzeninutter Sm ausgefragt* Quernnüt ein-
tritt und den Schlagbolzen am Vorschnellen hindert, selbst wenn
Abzug drückt; das gespannte Gewehr ist demnach rt (ge*
Dabei kann aber auch der Verschlusskolben nicht gedreht werden, weil
stehen gebliebene Theil des Sperrt die Schaufelf sich in eine halbr
I um Kolben hineingedreht hat, wodurch letzterer mit dem
ilKtrm Bchlfleechen derart verbunden wirdt dass er sich nicht drehen tat
(in schießen zu können, muss der Griff wieder nach links umgelegt w*nbm
Dreht man ihn bei entspanntem Verschlusse nach rechts, so erfolgt die 9|W*
Mio- <!•■>• <i"welires mittels der Schaufel allein, Fig. 19, was z, B. Ar im
res von Vortheil ist. Beim Verriegeln des Verschlusses durch Rk&ii-
drehen des Kolbens nimmt das Schlösseben mit der Schlagbolzen matter kein*
Anfhefl in te Drefebewegroff, sondern nur an dem jeweiligen Vor- mt
Zurückschieben.
I'as Grenzstück Gl wid dl r Auswerfer A «% Fig. 7, 8. 9 udll
bilden einen eigenen Bestand theil ; dessen Bestimmung tat, die BOckwarU-
hnwegung des Versrhlusskolbens beim Öffnen zu begrenzen, das Auswerfe
tftt Patronenhülsen zu bewirken und gleichzeitig als Stütze für den Lei*
streifen zu dienen. Das kastenförmige Grenzstück G *% dreht mA
in den zwei Charnierarmen des Gehäuses und trägt in der Mitt* *ip*
Ansatz ff, welcher durch eine Öffnung im Gehäuse in letzteres vortritt wi
beim Zurückziehen des Verschlusskotbens der linken Stützwarzt» desselben im
Weg versperrt, wodurch also das vollständige Herausziehen des Vorne htm»
verhindert ist. Das Grenzstück wird durch eine kräftige Plattender p m
dem Gehäuse zur Anlage gebracht, die auf der Außenseite des meinen m
Führungen eingeschoben und mittelst einer Schraube daran befestigt i#i
dass sie stets gegen den Pivot drückt. Der vordere Theil des Urtttsttflck«
bildet eine gewölbte Platte /, welche bei der Anlehnung an die äußere G«bäcs»»
(liehe, mit ihrem Kande soweit in die Ladeöffnung des Gehäuses ragt, da»
«in etwa Hingestellter Ladestreifen durch den auf ihn ausgeübten Druck frei-
gehalten ist. In einem Schlitze des Ansatzes a wird, drehbar um den Piftt»
n des Grenzstückes, der Auswerfer A w gehalten, welcher in der Aa*
fräsung spielt und mit seinem Schnabel e durch die Unke Gehänaewaad m
den Verschlosskolben (mittels der A u s werf er- Feder A gedruckt
wird,
Dei l — q rieben« Keebaaisnnii (unetiouierl nun folgeadermfiea: w.z
m und Zurückziehen Art Wsrhlusskolbens gleitet der Aus werf«* r Arm
demselben entlang und tritt schließlich in dm Fuhrungsacblitz der liafcui
Stuttwarze, wobei der Schnabel an dessen vorne abgeschrägter fTaai* hiowr
den Patronenboden gelangt. Hiedurch erfolgt im Laufe der weiteren Btckwar»-
h'-wegung des Verschlusskolbens das Auswerfen der leeren Patronenbub* kun
Notizen.
m welchem der Kolben mit seiner Unk
icn Ansatz q des GrensstQckee i£üßt.
Zur gänzlichen Entfernung des Verschlusses hebt man mit der Hand
len Theil des federnden Grenzstuckes vom Gehaust ab, wodurch
nsatz a und der Auswerfer Ate ans dem Bereiche wiilf (littl
M hlusskolbens in das Gehäuse zun
is seinem Lager gezogen werden kau». Beim Einschieben desselben gl
leicht ober die schräge Kückenfläche des Ansatzes a hin
Der RepetiermechanismuR, Fig. 12, 1 & besteht aus dem vr
Magazin Jf, Fig. 6, für 5 Patronen (mit abhebbarem Boden ), welch»
ans eingesteckt und durch den M agaziushal ter Mk in bekannter
se fix am Gewehre erhalten wird, dann aus der, im Magazin beflndli
iubringer-Vorrichtung Zb, deren Einrichtung» außer dem Hinweise auf
_ur und auf unser 8mm Gewehr BC, 1888, wohl keiner näheren Bo»
rhreibuug bedarf, Das Magazin wird aus lachen Ladestreifen L$ mit
Patronen gefallt, welche durch einen leicht gewölbten, schmalen Stnhlsr
aufgebogenen Langerfindem gebildet sind, die iq die Kinn*' der Patronen*
hülsen eingreifen; letztere werden mittels einer am Innenboden des -
mit zwei Zinken befestigten Plattenfeder darin festgehalten. Der Ladestreifen
Der Abzug ist ähnlich jenem des deutschen Gewehres, bedarf e]
außer dem Hinweise auf Fig. 12, keiner näheren Erklärung.
Das Zusammenwirken des Schloss- und Kepetiennechanismu* ge-
staltet sieh folgendermaßen:
a) Das öffnen des Gewehres zum Laden Zum öffnen des
iTersebTusses wird der Griff aufgestellt, sodann der Verschlusskolben zurück-
gezogen. Durch ersten« Drehbewegung folgen die Stützwanaa Olren aus-
fragten Lagerflächen im VerscUnasgehftuse, so dass der sich drei
Colben auch etwas zurückgeht; die übrigen Schtosstheile machen die Dr-
ift. Die Auszieherkralle fasst die Patronenhülse in ihrer Rille; der
Terschlusskolben dreht sich weiter in feiner Kreisnuth im Schlftsschen und
gleitet hiebei die Schlagbolzen in utter aus dem abgeschrägten Sector
bärtigen Fläche des Kolbens <Fig, 16), bis sie in die Mittelrast Ot eüi-
chnappt und den Kolben, sowie das Schlftsschen feststellt; dal" sie
ien Sehlagbolzen in den Kolben zunick. Bei fortgesetzter Drehbewegung des
etzteren bis zu 90# folgt auch sein Griff der abgeschrägten rückwärti
?läche b der Gehäusehrücke. wodurch endlich die Stützwarzen aus ihren
chragen Coulissen vor die geradlinig nach rückwärts führenden Rinnen im
in. Gleichseitig wird die Patrnnenhfilse gelüftet; die Srhlag-
zenmutter begrenzt — wie oben gesagt — schließlich »1 hang
M Knibens, durch Einschnappen in Ov
Wird hierauf der Verschlusskolben zurückgeführt, jo zieht die Auszieher-
n ihr um] im fongTOmoh&OBg festgehaltene Patronenhülse gerade
rürk\ bis letztere durch die — an früherer Stelle erklärte — Wirkung des
taflWtrfers nach rechte herausgeschleudert wird. Gleich darauf st/jßt auch
he link** Stützwarze an den einwärts reichenden Ansatz >i des Qi
tückes und ist hiemit die Btokw4rtshewegnn| rschlusekolbens beendet
180
Noti
auch dii i ebwtiti
takteten Nase der Seh] mutier leicht
die Schlagfeder geepanal wird*
i) Das Laden d< izins i Fig. 7, 8 Bin gefallt*
Ladestreifen wird rwi oben in den Lade-Einschnitt £edtos fJehäuaee gv'
und darin durch die federnde Platte / des «irenzstflckea fmrt<r*»lalUn.
tekt der Mann untr^ist das reckten Daumens die Patron»»
Säule in das Kagacin hinab und lägst den Ladest^ r aufrechte»
Stellung. Die Patronen werden durch die federnden Lippen dii Mairuiai
dam n und ragt die ofeeratc Boweft wir, am ^chlus?&kopf bnw
breiten des Kolbens erfasst zu werden.
Im Nothfalle kann das Magazin auch mit disponiblen einzeln :>>m
gefüllt werden, ebenso wäre das Einlegen einzelner Patronen dii i da
Laderaum möglich, ist aber nur ausnahmsweise zulässig. Xonnsi I du
Laden des Magazins aus gefüllten Streifen und besitzt das Magazin auch k«a#
Sperre.
ließen des Vers cli In Fig. 12 b Beim
des Verschlusskolbens stößt sein Kopf an den > M letns
Ladestreifens und dreht letzteren nach aufwärts aus dem Geblase iäniK
hierauf schiebt er die oberste Patrone des Magazins in den Laderaum, wika
die Stützwarzen in ihren longitudinalen Rinnen schleifen. P
mutter wird durch den Abzngstollei gehalten, sonach wehr ge-
spannt. Der Zubringer ordert die nächste Patrone in die oh
Wird nun der Verschlusskolben narb rechts gedreht, so gebt er uA
der schiefen Fliehe der Gehausebrflcke folgend, etwas weiter nach vorne. «i#
beiden Stützwarzen rarschraaben sieb in ihren Lagern, die Auszi*h*Tir*I>
liegt in der Hülsenrille. Scfclfteechen und Schlagbohenmotter drehen si
lern werden durch letztere aufrecht erhalten, da sie in ihrem V.
im Gehäuse liegt
Dl B Ibgiehen des Gewehres erfolgt ähnlich wie beim <b ut^chtfl
Bmm Gewehr M. 1888 und l*M< rieb leicht aus der Figur erklären.
Das Sichern (Sperren) des Gewehres. Fig. 18 — 21. Uot»
Berufung auf die b« der Beschreibung der Sicherung I gegebenen
Erläuterungen sei hier nur erwähnt, dass nach Bedarf ei dtf
Veracfalusskolben allein | bei abgelassener 8i 4er dar KaiQm
und der inte Schlagbolzen werden kann, wozu der Flegel
nach rechts umzulegen isl Dreht man ihn aber um 180* zurück nach link*,
so ist der Mechanismus
Der Bebafl ;ui- Nußbaumholz ist aus eine hergestellt mW
enthält die aftthigeii Ausnebmui Magazin. dtt
. üq i. t wovon der obere den Bajonnettacbaft, iier iwefte
den oberen Etts&e&bftgi aitur zäh! itin*
ringen noch der Absagbftgei, der Pul und die m*
■•■n.
Das Dolch messe
mit Bohlschliff, einen NusshokgrirT mit Parierstang* and dei
Nötigen.
1S1
tonden Warzen and Ems- m Pflanz Iben auf den Lauf und
khaft; die Waffe steckt in einer stählernen Scheide und wird darin durch
federnd« Mundstück festgehalten,
Die Patrone, Fig. 14, in Ladestreifen dargestellt besteht a) ans
aessingeneu Hülse ohne vorstehenden Wulst, mit eingedrehter Auszinherrille,
aiui dem Kapsel ; &) dem I uns Wefohblei mit Kupfemickel (Kai
utel von 14 bis 14**2// Gewicht, 30" 1 bis 305mm Länge und 8mm Durch-
er am unteren, 765mm am oberen Ba&de <1« s schwach konischen Körpers,
sodann die gewölbte Spitze aufgesetzt ist; c) der Ladung von 3*0 hg
chwarb rauchenden Pulvers Marko IL p#l welche dem Geschosse
rindigkeit Vti = 61 > ilt und einen Gasdruck von 3.0<
lnit-Ontimeter liefert. Die Patrone ist 78mm lang und wiegt 37
Schließlich seien noch einige Con stru c tio n sdaten des belgischen
Sewehres M, 1889 angeführt.
Dasselbe wiegt ohne Bajonnett — £— — im Mittel — fc? l) und ist
J gehden
L*27&m lang. Das Bajonnett (Dolchmesser) ist 379mm lang, wovon beim
tuen über dem Gewehr 148mm vorstehen und erhobt sich in diesem
falle obiges Gewicht um 450*7.
Bezüglich der Lauf- und Bohrungs- Dimensionen, dann der Patrone,
Eni an den bezüglichen Stellen der vorhergehenden Beschreibung einige Daten
gebracht.
Die Anfertigung des Ifppetiergewehres M* 1889 wird voraussichtlich
ch im Laufe dieses Jahres beginnen. Ähnlich wie das Gewehr ist auch ihr,
£en in Versuch stehende Carabiner construiert, der auch mit eisen
Jtufniantel versehen wird,
Schussleistungen des einzelnen Gewehres.
Die Geschossgeschwindigkeit auf 25m vor der Mündung betragt 61 Q
die Querschnittsbelastung des Geschosses 28*9# pro Quadra star, du
Oasdruck 3.000%, der vom Schützen aufzunehmende Rückstoi; \-\tnh,j. Das
Gtschoss durchschlägt:
a) Auf 10» 100, 200 und 400m Distanz
Ebenplatten von 11, 8, 6 und 4mm Stärke,
b) Auf 200, 400 und 2.150m Entfernung dringt es in
Tannenholz 60, 40 bezw. 10cm tief ein.
Die mittleren Flughohen der über bezw, unter
<b r «agrechten Visierlinie sind für die Distanzen von 300*» und 500m folgende:
Mit dem Aufsatz
Auf den Entfernungen
50 | 100 1 \m 1 200 2ibO | 300 | 350 1 40<>
450 | 500
800 m
5fHi
i
370
86*5
415
36 7
134 5
148'9
9
149 5
134*9
-95 2
109 6
■
0
390
') Nrich anderen Angaben T^rty Gewicht und 1 277m Länge.
Die Zielgrßßen für
fern fingen folgend :
100% Treffer stellen sich auf nachstehenden
Distanz in Meter
Hoben-
Breiten-
Streu'qng iMet*n
300
0 33
0 25
600
i-io
0 70
UM
|«M
1-70
L600
7 00
2 ao
l Fort** tum* fcfc
Notizen.
183
Kleine Notizen,
ler englische Belagerungs-Artillerie-Park, in verschiedenen Lehr-
und sonstigen Schriften wird noch immer die alte Organisation und Aus-
des englischen Belagerungs-Artillerie-Parks (aus den ersten Achtziger-Jahren)
en; mittlerweile haben selbe eine neue Gliederung erhalten, welche hier
irt werden soll.
)ie englischen Belagerungs-Artillerie-Parks setzen sich, je nach der Natur
ihnen geforderten Dienstes und der Transport-Gelegenheiten aus einer, fall-
estimmten Anzahl schwerer, mittlerer und leichter Divisionen (von fixer
ition) zusammen, wobei jede dieser Divisionen dermalen 16 Geschütze in
tendem Verhältnis enthält.
Schwere D
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Mittlere Division
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übte Division
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8
8
1
ußerdem werden dem Parke noch Feldgeschütze, 7pfündige Vorderladkanonen,
usen und Schnellfeuerkanonen zugewiesen, deren Anzahl sich nach dem
n Erfordernisse richtet. Die oben angefahrten 25pfündigen und 40p fündigen
gelangen allmälig zur Ausscheidung, da zu ihrem Ersätze die neuen Hinterlad-
von 4 Zoll bezw. 5 Zoll (10* 16 resp. 12'7cm) Caliber bestimmt sind. Weiters
3h statt der obigen schweren 8zölligen Haubitze jene mit nur 46 Centner
Rohrgewicht Verwendung finden; überhaupt ist die Einführung zerlegbarer
m beabsichtigt.
n der Munitions-Ausrüstung der Belagerungsgeschütze hat sich, allem An-
nach, nichts geändert, wornach jede Kanone 300 bis 400 Granaten, 150 bis
ipnels, 10 bis 20 Kartätschen, überdies für die 6'6zöllige (1676cm) Kanone
Panzer-Hartgussgeschosse entfallen; die Haubitzen erhalten 450 Granaten,
ätschen, 10 Leucht- (Stern-) Geschosse und die nöthigen Brandcylinder um
bitzgranaten nach dem Ausleeren des Pulvers damit füllen zu können,
immtliche Geschützpatronen für Kanonen, sowie eine proportioneile Zahl von
i mit verschiedenen Ladungen für die Haubitzen werden im fertigen Zustande
rt, der Rest an letzteren muss nach Bedarf im Belagerungs-Park nacherzeugt
Die fertigen Patronen sind in metallbeschlagenen Munitionskisten luftdicht
,hrt, dass das Gewicht des Pulvers rund 100 Pfund beträgt ; sie verbleiben
ren bis zum Laden (in der Angriffsbatterie). Auch die gewöhnlichen Pulver-
ir 100. Pfund gewöhnliches und 125 Pfund Pebblepulver im Maximum besitzen
lpfer-Überzug. Als Maßstab für die Berechnung des Tagesbedarfes dient eine
5 Feuerschnelligkeit von 10 Schuss per Geschütz und Stunde bei Tag,
i bei Nacht. Die Geschosse werden vollkommen adjustiert mitgeführt.
184
Notizen.
Als
8 zoll ige 1 6-6 zftlllire 6*3 ilMct
(tntem)j (4f-7lom) fl6cm)
6 6xölllge
(16-76«»)
40pfflndlge
(12cm)
25immUn IStilUf»1 4*51hc*
(10 16«a) |(«tT*m U0-16r»
Vorderlad- IUubltien
V o
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st. Kxitsprechend den r Belagern] b des Bau
fonnalbttterie min losten» zwei y Enal dem duwi senden Tage; in dftf
sten Nacht werden di> tifl Hauptpas&age im Bat:
bergestellt und am Tage vollendet, wahrend auf die iwelte Nacht die laietigei
' rbetten zur Erbauung der Batterie entfall* ;<i<ds weise sei bemerkt, das* zum
eti einer normalen Bettung für Belagerungs-Kanooen oder Haubitzen 1 \
cier und H Mann der Genietruppe zwei Stunden arbeiten, wobei sie außer de]
üblichen Bitdung der Unterlage aus Balken und einer (in England dopp«
fostenlage noch die Eisen platten für die Rüder und den Prutzstock, sowie einen
hleruen Pivotbock anzubringen haben. Bei der Bßzölligen (16 uione ruht
fixe Untergestelle der MoncrienT-Lafctte mit den KZlern und dem Protist
25
*uf Eisenplatten, deren Lager durch 7ü**w* starke, doppelt gekreuzte Eisenplanken
gebildet wird. Außerdem ist der VordertheÜ dieses Untergestelles dreimal nritt- h
rker Drahtseile im Boden verankert, u. zw. einmal vertieal unteu nnd zweimal
mf 6»» Läng*j schräge vorne in der Brustwehr. Aufgrund längerer Erfahrungen
bekleidet man Sohle und Backen seichter Scharten oder die Brustwehrkrone bei
«ankfeuer schwerer Geschütze mit Sandsackj^Ut^n, d. h. t> bis 8 Sandsäcken,
|fo in feldmäßig gegerbte Öchsenhäute eingerollt sind, nachdem noch keine andere
tnordnung der Schartenwände dem eigenen Feuer schwerer Geschütze so gut wider-
it, als diese.
Nach dem offiziellen „Military Engenecring* Vol. I. „Attack of fortrt*sc*+. 1890,
Artilleristische Neuerungen in Italien, Mit der Einführung des rauch-
Pulvers (Balis tite) für die Feld -Artillerie stehen folgende Neuerungen in
entlang:
I a\ Verstärkte Brandel M. 1891 (connttlo fulminant* M. 1891).
distite-Patrone für Ucm Feld-Kanonen sammt bez. Patronenslickeu
„ n „ 7cm „ „ ■
<*) - 7em Gebirgs- „ tt a „
e) f) Balistite-Eiercier-Patronen (cartocete de tatvt) für \fam und 7cm Feld-
Kanonen sammt bezüglichen Patronensaeken.
| Holzgeschosse zu den Exercier-Patronen für 9cm und 7cw» Feld- Kanonen,
Das Brandel M. 1891 gelaugt ausschließlich für Balis tit- Patronen zur Ver-
endung.
Die Schusspatronen aus Balistite ersetzen jene aus Schwarzpulver und ergeben
dieselben Srhussdaten.
Die Exercier-Patronen aus Balistite gelangen «tets mit ^em bezüjlioban Holi-
geschosse zur Verwendung, welch letzteres vor der Patrone in die Bohrung ein-
wird.
Die vorhandenen Schuss- und Exercier-Patronen aus Schwarzpulver sind bis
zu deren Aufbrauchen zu verwenden und dürfen Baustile-Patronen nur nach spe-
taellen Wt dee Kriegs-Miutsteriums zur Verwendung gelangen.
!II Die Schusspatrone von 14 bkg grobkörnigen Pulver Nr. 1 bei der 2Hm
beringten Hinterlad- Haubitze wurde durch eine solche von 16'4Jt</ Progt
"nlver Nr 1 eroetftt, wodurch nicht nur die Gasspanuungen herabgemindert, son»
ern auch I kleiner erhalten wurden.
111 Einführung von
■) Balittfte^Patronen für 57mm Schnellfeuerkanouen (18<tyr}
in
+ Ladungen kennen durch solche von 0$ftfty W*w QHB6% groblfl
reetzt werden«
weiteren gelangte in diu Ausrüstung:
tmm Schnellfeuer kanone in VerHchwindungskuppeln (tomM** m
%cm stahl, gez. beringte Hinterladkanone in Panaerthünuen. Di
s ist dasselbe, weicht»« schon seit Jüngerer Zeit zur Au-
nur wurden an demselben einige Änderungen vorgenommen, 4i
n Tbürmen zweck dien lieb verwendet werden könne,
V Schließlich wird (offenbar im engsten Zusammenhange mit der jfif
Katastrophe bei Rom) eine neue Instruction über die Erzeugung von EritgiM
ausgegeben (27 Seiten Text, Tafel 10-21*).
Nach „Gfornale d'arttglitria e fm
Die modernen Geschütze der Vereinigten Staaten von Noniame
Den Artilleria-Deimrtetuents der Armee und Marine ist es erst in dem letzten
zehnt durch einige Geldbewilligungen des, für Heereszwecke äußerst i
Congresscö ermöglicht worden, das arg veraltete Gefchützmateriale durch
Co Instructionen heimischer Erzeugung zu ersetzen. Über letztere seien mtbw
wissenswertes* en Daten gebracht.
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Notizen.
187
teserve-infanterie und Artillerie in Russland. Seit einigen Jahren
iland, wie allseits bekannt, rastlos bestrebt, die Militär-Organisation nach
chtung hin zu verbessern nnd zu vervollkommnen, um im Kriegsfälle die
it- Streitkräfte nnd Streitmittel in mögliebst kurzer Zeit auf möglichst hohen
u bringen. Im verflossenen and im laufenden Jahre sind nun .mehrfache
ngen getroffen worden, welche mehr oder weniger einschneidende Änderungen
bis dahin maßgebenden organischen Bestimmungen für die einzelnen Theile
erve-Truppen zurfolge haben.
)ie russische Reserve-Infanterie und -Artillerie selbst bestanden, und werden
ich den bis nun erlassenen Anordnungen künftighin im Frieden aus Cadres
d, welche im Mobilisierungsfalle Kriegsformationen aufzustellen haben. Durch
sichtlich dieser beiden Waffen seit November v J. verlautbarten Verbesse-
organisatorischer Natur, welche — insofern dies nicht schon geschehen —
1 laufenden Jahre durchzuführen sind, wird die bis vor kurzem noch in
jwesene Gliederung der Reserve-Infanterie im Frieden und im Kriege wesentlich
iert, die Zahl der im Frieden aufgestellten Reserve-Compagnien und -Batterien
und endlich eine bedeutende Vermehrung der Kriegsformationen der in Rede
en Reservetruppen erzielt.
n den, Tabellen ist versucht — großenteils anhand der durch die „ifetme
i de rittranger" gebrachten Daten — den Stand der Reserve-Infanterie und
•ie, wie sich derselbe nach Durchführung der geplanten Organisations-Ände-
f estalten wird, derart zu skizzieren, dass bezüglich der im europäischen
und im Kaukasus dislocierten Truppen, ein Bild des Überganges von den
b- auf die Kriegs form ationen geboten wird.
A. Reserve-Infanterie.
Aus den im Frieden aufgestellten
gehen bei der Mobili-
sierung hervor:
Regiments- und Bataillons-
Cadres
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Regimenter
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Bataillone
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taillone (jedes zu 4 Comp.)
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1 Bataillon a5 „
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1
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48
48
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3
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Summe
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Summe
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Notizen.
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No-tizen. }g9
Von den im europäischen Bassland aufgestellten 12 Regiments-Cadres sind
acht im Territorialbezirk Warschau, vier in jenem von Kiew dislociert.
Im Kriegsfälle können aus den in Europa zur Aufstellung gelangenden
80 Regimentern zu 4 Bataillone, 20 Infanterie-Truppen-Divisionen der 1. Linie-
nnd aus den 93 selbständigen Bataillonen und dem Regimen te zu zwei Bataillone
(Archangelsk), 6 weitere Divisionen ä 16 Bataillone formiert werden. Die Reserve-
Infanterie im Kaukasus liefert 6 Divisionen zu 16 Bataillonen (genau 6 Divisionen
und 6 Bataillone).
Die 132 Batterien auf Kriegsstand bieten die nöthigen Mitteln, um jede
der 32 Infanterie - Truppen - Divisionen , welche aus den 517 Reserve -Infanterie-
Bataillonen des europäischen Russland und des Kaukasus gebildet werden können,
mit 4 Batterien (= 1 Artillerie-Brigade) zu dotieren.
Nach nRevue militairt de V&rangeru.
Fandierungen unter Wasser durch Einblasen von Cement in den
Baugrund. Der Civil-Ingenieur Fr. Neukirch in Bremen hat mit Erfolg das
folgende Verfahren angewendet, welches auf der Absicht beruht, durch Einführung
eines staubförmigen Bindematerials in einen durchlässigen Grund die Bindung, bez.
Versteinerung des Sandes und Kieses unter Wasser durchzuführen. Soll die Form
des Fundamentkörpers genau eingehalten werden, so ist vorerst die Umgrenzung des
Grundes durch eingetriebene Spundbohlen zu schaffen. Um nun den Boden in einen
festen Steinkörper zu verwandeln, wird nach entsprechender Eintheilung der Bau-
stelle, zuerst ein vorne zugespitztes, eisernes Rohr, welches an der Spitze einige
Locher besitzt, bis zu einer solchen Tiefe eingeblasen, dass damit die Sohle des
beabsichtigten Fundamentes erreicht wird; dies geschieht vermittels einer Luft-
pumpe, wobei das Rohr durch einen Gummischlauch x mit der Luftleitung in Ver-
bindung gesetzt und an einem Dreibocke aufgehängt ist. Bei dem Einsinken des
Rohres hält der Luft ström das Rohr immer frei und soll hiedurch in reinem, gewach-
senen Sandboden dessen Eindringen in einer halben Minute 4m tief erfolgen können.
Ist so die erforderliche Tiefe gewonnen, so wird der Cement in Staubform, so wie
ihn die Fabrik liefert, durch eine Düsenvorrichtung nach Art eines Strahlgebläses,
dem Luftstrome zugeführt; die nach der Entfernung der Einblasestellen voneinander,
dann nach der Tiefe des Fundamentes zu ermittelnde Cementmenge, wird hiebei
durch einen verschließbaren Trichter in einen besonderen eisernen Cementbehälter
gefüllt. Während so der Cement mit dem Luftstrome in den Boden eindringt, wird
das Rohr langsam hinaufgezogen. Durch das Einblasen beginnt an der Baustelle eine
kochende Bewegung des Wassers und Sandes, wodurch eine innige Vermengung von
Cement und Sand verursacht wird. Das vollständige Erhärten des Cementes unter
Wasser, erfolgt wie beim Beton und dauert mehrere Wochen. Auf der Bremer Aus-
stellung war an einem Blocke die Wirkung dieses Verfahrens zu sehen.
Nach „Wiener Bauindustrie-Zeitung-.
58
190
N o t i z~e n.
Sanitäts Verhältnisse des k. und k. Heeres im Monate Juni 1891.
Mit Ende Mai 1891 waren krank verblieben 11.322 Main
Im Monate Juni 1891 sind neu erkrankt 20.331
entsprechend ° w des Verpflegsstandes 7:?
Von den Erkrankten wurden an Sanitäts-Anstalten übergeben . . . 6.892 Mim
entsprechend %» des Verpflegsstandes 24
Im Monate Juni 1891 sind beim Krankenstande in Abgang gekommen:
in den Kasernen und eigenen Wohnungen Behandelte 13.074 Maai
„ „ Sanitäts-Anstalten Behandelte ._1 _. 8.022 .
Zusammen. . . 21.096 Mau
darunter als:
genesen 18.670 Mani
infolge von Krankheiten gestorben 99 ,
entsprechend °/00 des Verpflegsstandes
Am Monatsschlusse sind krank verblieben 10. 557 '.
und zwar: in den Kasernen und eigenen Wohnungen .... 1.936 .
n „ Sanitäts-Anstalten 8.621 .
Bei den in Abgang gekommenen 21.096 Mann waren an behandelten Krtsk-
heiten und an Todesursachen bemerkenswert:
0»
Krauk-
heim-
fälle
Todes-
fälle
Krank-. t*4m-
nuu j
Scorbut
106
46
909
4
132
741
ir><>
12
27
Acuter Bronchial-Katarrh .
Lungen-Entzündung ....
Rippenfell-Entzündung. . .
Magen-Katarrh
Acuter Darm-Katarrh . . .
Venerische und syphilitische
Krankheiten
1.977 -
183 *
159j 4
1.667 -
825) 1
i
1 4751 -
Darm-Typhus
Wechselfieber und Wechsel-
fieber-Siechtbum ....
Blattern
Tuberculose der Lungen. .
Influenza
Katarrh d. Augen-Bindehaut
Trachom
Wunddruck der Füße . . .
605) -
Die Erkrankungen, der Zugang in den Sanitäts-Anstalten und «lie T«»dc*ftur
infolge von Krankheiten berechnen sich in den einzelnen Militär-Temtorial-Bezirkes
in ° ü0 de» VerptlegAtStandea
wie f«
Igt:
M i 1 i t ä r-
T e r r i t o r i a 1-
B e /. i r k
ä - 7
r-
Militär-
Territorial-
Bezirk
i
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*- i « - « i
Wien.
Inn.shrui'k. . . .
<iraz
Zara
l'ra-
Ju>,-lMa.lt . . .
Klakatl . .
rr/ein\>l ....
62
H>
TS
9*
69
73
71
r>9
23
21
23
36
27
23
21
21
0-29
o ;*;>
0-39
o-43
0-49
0-20
0 "62
0-34
Leinherg . .
Budapest . .
I're>sburg . .
K aschau. . .
Tnnesvar . .
Hermannstudt
Agram . . .
Sarajevo . . .
78
68
71
67
69
80
91
75
27 o-*:»
2i» o-t:
33 0 3v
23 i 0 44
24 ■ 0*5«k
34 , t» i:.
36 ,0 3"
25 i <>-3"
i
Autii-nlem sind noch vorgekommen:
2<> Selbstmorde, 13 Verunglückungeii mit tödtlichein Ausgange.
Notizen. 191
Moderne Kriegsgewehre.
(Hiezu Tafel 24.)
(Fortsetzung.)
Türkei.
Über den Stand der Neubewaffnung dor türkischen Infanterie wird dem
„Armeeblatf aus Constantinopel Ende März d. J. berichtet, dass bis dahin
vom 9'5wm Mausergewehr M. 1887, welches im Vorjahre beschrieben wurde,
220.000 Stück geliefert worden sind. Für die restlichen 280.000 Stück wurden
mit Mauser neue Abmachungen getroffen und das belgische Gewehr M. 1889
(Caliber 7'65wm) angenommen, nur dass bei dem Gewehre, welches der Türkei
geliefert wird, der Laufmantel fehlen und der Lauf daher nicht konisch, sondern
cylindrisch sein soll; die Zugtiefe beträgt 0125m?», das Geschossgewicht 13*8^,
der Durchmesser an der Basis 7*87mm. Mit 2' 4g rauchschwachem Pulver
erhält das Geschoss C/89 eine Geschwindigkeit Vt& von 630m.
Der Wärme-Ausgleich beim Laufe ist in der Bing- resp. Laufbefestigung
80 angeordnet, dass der Mantel wegfallen kann ; im Gegentheil werden ebenso
gute oder noch bessere Resultate bei dem Gewehre ohne Laufmantel erzielt,
wie bei Gewehren mit demselben.
Für ein Gewehr M. 1887 wurden 68 Mark per Stück gezahlt. Für das
Gewehr M. 1889 muss an Mauser gezahlt werden: 1. Für neue Maschinen-
einrichtung 17.000 türkische Pfund. 2. Per Gewehr 5 Piaster Gold (beiläufig
1 Mark) mehr. 3. Für die Bajonnette der ganzen Lieferung 5.000 türkische
Pfund. Beim Abschlüsse wurde nämlich vereinbart, dass sich die Türkei ein
Bajonnettmodell der europäischen Armeen wählen kann ; nachdem man sich
aber für ein japanisches Modell (sehr langes Haubajonnett) entschloss,
muss an Mauser diese Nachzahlung für Bajonnette geleistet werden. —
Das neue kleincalibrige türkische Gewehr M. 1889 kommt demnach auf etwa
71 Mark zu stehen.
Die Türkei wird nach beendigter Lieferung besitzen:
280.000 Stück Mauser-Gewehre M. 1889, Caliber 7'65mm
220.000 „ „ „ M. 1887, „ 95 „
ca. 500.000 „ Henry (und Peabody) Martini „ 1143 „
„ 150.000 „ Snider „ 12 r
„ 50.000 „ Winchester „ 108 „
„ 60.000 „ Kemington „ 11 „
Wenn man auch nur die beiden Mauser-Gewehre und das Henry-Martini-
Gewehr in Betracht zieht, so sind es noch immer drei verschiedene Caliber,
die in Kriegszeiten bei dem türkischen Nachschubsystem bedauerliche Frictionen
nach sich ziehen können : haben ja schon im letzten Kriege die beiden Patronen
für Henry-Martini und Peabody-Martini wiederholt Wirrwar verursacht; so
x. B. wurden einer Brigade vor dem Gefecht bei Medun (gegen Montenegro)
Peabody-Patronen statt Henry-Martini zugewiesen und mussten knapp vor dem
Gefechte mühselig abgefeilt werden, um gebraucht werden zu können.
üb dm Übelstaade der rieten Cafiber
das gegenwärtige Martiiii~HeBry-€towekr n
7'65m» nmmgestalten.. Dm
werden, der selbstverständlich
sehaft und die Lanfring
erforderlieh, da ja bekanntlieh die
keinen vorspringenden Band haben. Dia
rieh auf 18 Mark ab Fabrik stellen. Hietn
Fracht rar Fabrik nd zwrtck n
per Gewehr Ms aaf ea> 25 Hark
Der Übergang zun kleinen Caliber
so •ein und zwar deshalb, weO sie das
ealibrig* Gewehr sckwerücb sdber wird
auch bezüglich der Mumtionergiazmig
Fttr das 9&mm Gewehr IL 1887 i
Patronen geliefert worden; Ar das System
etwa 4.000 Stftek Patronen Torbanden.
Als gegen Ende des Jahres 1889
das Gewehr „Waüace-Lee'' zui
sofort beim Kriegs-Ministerium die Einholung aDer
modeile kleincalibriger Bepetierwaffen : <L L das Maanlieher-Gewehr
reichisch-ungarischen Armee und des deutschen Heeres, das
Letel-Gewehr, das schweizerische Gewehr tob Schmidt, das
Gewehr und jenes ron Krnka, um so vergleichende Versuche in
Umfange durchfahren za können. Bei dieser Gelegenheit wurde auch
Scheidung Ober die Aussprüche der Gewehrcommission angerufen, ob
Hinblicke anf die stetigen Fortschritte in der Waffentechnik nicht
wäre, vorerst das bestehende, vorzügliche Martini-Henry-Gewehr durch
nea*r Läufe zn einem Kleincaliber-Gewehr ohne Bepetition
erst dann, wenn das anscheinend vollkommenste Gewehrsystem
letzteres für die Xeubewaffhung der rumänischen Armee zn bestimmt
Anschauung beruhte auf der Thatsache, dass die soccessive in
Armeen eingeführten Repetiergewehre kleinen Calibers, bald nach ihrer Ai
schon wieder durch vervollkommneter« Systeme überholt wurden;
ein Stillstand vielleicht erst dann abzusehen, wenn es gelänge, eine**
leistungsfähige Bepetierwaffe zu schaffen, bei welcher etwa der
Bewegung des Verschlusses herangezogen, weiters das Gewicht der
durch den Ersatz ihrer Metallhülse durch eine verbrennliche
dichtendem Metallboden bedeutend verringert würde etc. etc. Die Wi
der Ansichten in der Caliberfrage ist am besten dadurch charakterisiert,
man noch vor kurzem den Caliber von 7~5wim als den zulässig
erklärte, während jetzt schon Mauser und nach ihm Mannlicher Geveta'
K
Notizen. 193
nur 6'5mm Caliber zum Versuche brachten und vorzügliche Resultate zu ver-
zeichnen hatten.
Dieser Umstand führte nunmehr aber dazu, dass das Artillerie-Comite'
— entgegen den Anschauungen der Majorität der Gewehrcommission bezüglich
einer transitorischen Behandlung der Frage — den Antrag stellte, der Truppe
sogleich eine entsprechende Anzahl von Gewehren der gründlich erprobten
Concurrenz-Systeme Mauser, Mannlicher und Dodeteau (alle mit 6*5mm Caliber)
zur praktischen Erprobung im größeren Umfange zu verabfolgen, um sodann
eventuell eines dieser drei Modelle zur Einführung bringen zu können. Diese
Maßnahme soll eben im Zuge sein.
So berichtet die „Revista Armateiu in einem längeren Aufsatze des
laufenden Jahres; seither ist nichts näheres darüber bekannt geworden,
als dass neuestens von der Annahme eines Mauser-Gewehres, Caliber 665mm
die Bede ist.
England 1).
Bald nach Ausgabe der ersten Gewehre aus der Massenerzeugnng an
die Truppen erhoben sich zahlreiche Klagen über die neuen Waffen, welche
im Parlamente, wie in der Presse einen lebhaften Kampf entfachten. Namentlich
die „ Times" versuchte in einer langen Reihe von Artikeln zu beweisen, dass
das Gewehr ganz unbrauchbar als Kriegswaffe sei; ähnliche Angriffe brachte
der Deputierte Mr. Major ibanks im Parlamente vor und wollte zur Prüfung
der Waffe einen eigenen Ausschuss gewählt haben, drang aber mit diesem
Antrage nicht durch. Im Verlaufe dieses Rede- und Zeitungskampfes erklärte
der Kriegs-Staatssecretär unter anderem, dass das neue Gewehr durch eine
selbständige Commission aus einer Reihe von geprüften Systemen gewählt
and hierauf erneuert in mehreren heimischen und auswärtigen Stationen erprobt
worden sei. Als die eingelaufenen Berichte günstig lauteten, wurde von den
leitenden Militärbehörden einstimmig das neue Modell beantragt und hierauf
eine größere Zahl fabriksmäßig erzeugter Gewehre an die Truppen ausgegeben,
deren Bemerkungen noch vor Beginn der Massenerzeugung geziemende Berück-
sichtigung fanden. Der Generalstabschef, General Redvers Buller, bemerkte
in dem, ihm erneuert abgeforderten Gutachten vom 14. November 1890, dass
die ihm bekanntgewordenen geringen Mängel der Truppengewehre nicht dem
Systeme, sondern der Unvollkommenheit der ersten Massenfabrication zur Last
fallen und nicht gröber seien, als die seinerzeit beim Martini-Henry-Gewehr
Qberstandenen Kinderkrankheiten. Hieher gehören die Brüche von Schlagfedern,
Verschlussköpfen, Erschlaffen der Magazinsfedern u. dgl. m.
Aber auch die Gewehr-Commission fühlte sich verpflichtet, den gegen
sie gerichteten Angriffen entgegenzutreten, was seitens der militärischen Glieder
derselben (Generalmajor Smith, Oberste Haiford und Slade) in einem
Rapporte an den Kriegsminister geschah. Darin waren aus den Kritiken der
w Times" und sonstigen Bemängelungen 31 Fehlerpunkte zusammengestellt
und jeder derselben eingehend erörtert. Nach einer kurzen Entwicklung der
f) Quellen: Diverse englische Blätter. LöbelTs Jahresberichte pro 1890
194 Notizen.
Geschichte des neuen Gewehres erklären die genannten Experten, dass sie
im vollen ßewusstsein der Kriegsbrauchbarkeit der vorgeschlagenen Waffe auch
die volle Verantwortlichkeit für ihren Antrag übernehmen. Dabei sei jedoch die
Munition ausgenommen, nachdem die Commission in dieser Angelegenheit ohne
Einfluss war« und mit gegebenen Verhältnissen rechnen niusste. Bei ihm
Versuchen mit dem neuen Gewehr gab es keinerlei Schwierigkeiten an d<r
Munition.
Wenn also die ersten an die Truppen ausgegebenen Patronen mangelhaft
waren, indem sich der Geschosskem oft vom (Nickel-) Mantel trennte und
auch das damalige rauchlose Pulver nicht vollkommen entsprach, so kann dies
ebenfalls nur den, bei jeder ersten Massenerzeugung vollkommen neuer Artikel
des Kriegswesens, unvermeidlichen Kinderkrankheiten, niemals aber nur des
System zugeschrieben werden. Übrigens sind die ersten Patronen durch bessere
einer späteren Erzeugung ersetzt worden; die Munitionsfrage scheint indessen
auch heute noch nicht befriedigend gelüst zu sein.
Auch an dem Gewehre wurden einige Verbesserungen angebracht, welch*
den bisher gemachten Erfahrungen mit dem in 120.000 Exemplaren herge-
stellten ersten Massenproducte Rechnung tragen, ohne das System zu ändern.
So wurde unter anderem das. für Entfernungen über 1.900 Yards bestimmt*,
seitliche Visier weggelassen und die höchste Aufsatzstellung auf diese Distanz
beschränkt (nach anderen wird dieses auf die rechte Seite verlegt ), das Eon
etwas geändert, ebenso die Sicherung (Sperret modificiert, das kurze Bajonnett
durch ein längeres Säbelbajonnett ersetzt, endlich als wichtigstes das Magazin
für die Aufnahme von 10 Patronen mach Tafel 24, Fig. l) — statt d«r
bisherigen 8 — und zur leichteren Füllung eingerichtet; dagegen wurde dem
Manne das zweite volle \ Reserve- ) Magazin, welches er nur zu leicht verlier**
konnte, abgenommen. Letztere etwas erleichterte Construction hat nun di*
Bezeichnung ..Marke 1IU erhalten, zum Unterschiede von der ersten, mn
„Marke I" benannten Erzeugung des neuen Gewehres. V.»r der Ausgabe v.r.
Gewehren. Marke II, wurde dieses Muster neuerdings von einem Ausschuß
unabhängiger Fachmänner überprüft und nunmehr - erneuert — als be*>
Waffe der Welt erklärt. Immerhin bleibt es nicht ausgeschlossen. dass n
Laufe der Zeit iwch weitere Verbesserungen eintreten werden, wie denn bi*h-r
auch sch»»n die Fabricatb-n der einzelnen Bestandteile wesentlich an V.«L-
kommenheit ireW"iinrii hat. Ist man doch beim Martini-Henry-Gewehre beer*
auch schon hei der „Mark" VI** angekommen.
V.»n dem Uepetiergewehr. Marke II, li.-gt bislang weder eine nähr.v
Beschreibuiii:. n.-ch Aiw Zeichnung v.T. indes bleibt das C.instructionsprinci:
de> srewählt-n Tvj-s unverändert . wornarh das en&rlische Infanterifge*>hr ft:
Fin.'»lnhtdi:ns: . mit einer Maira;'in>füllung \"ii in Patronen als Reserve f:r
gewi><.» ri.-f.-1'h: -*in- -nt»-:i;*- bestimmt M. I»»-r Cvlind.'rv'-rschluss , nach Lee-Sj«*ri
tiii-i« t s-iu Wi-ieriairer .in d-r r»M'hieii Gehäusewand. was nach den Verssi'h-r
v.-n Mi»-:: 'ind Thi-'. aN umriin^tiir für die Treffsicherheit anzusehen wir*
Ha: der Mann in «jefahrlich-r Laire seine Maga?inspatr«»neu verschvssrt
so U-ib: ;ii:.-. :';r «li- Y -rt— -tyiiiitr d-s F.-uvrs nur da> Lad»n einzelner Patr-arf
bi< -r wi-d-rZ«-:: ünd-t. da- Miiga^in mit I-s.-n I'atr- n->n ;*.u füllen. Man kiai
al>. ii-> W".i^.- nirbt al> l\ir Pakt-tladung c- n>:n:i»-r: ansehen und UBtrr-
sc!i-i«i--t •*!•■ <;.-h Iiier.ii nicht \\->-nti:.h v.-n 'Jewehreii mit ViTdersohaftsmajrai-
Notizen.
1H5
zu
Ea erübrigt Doch, einige Worte über das englische Schi*[ipi aparat rC<»rd
zu sagen. Die bezüglichen Angaben sind einem Vortrage des Pulverfabriks-
Urectors, Major CL H. Scott (auszugsweise in Nr. 3059 v. J. 1891 der
public iert) entnommen. Dasselbe bat seinen Namen
nach der Form des Kornea (schnürl- oder drahtartig} erbalten und unterscheidet
sich vom Nobel-Pulver, reete Ballistit oder C/89» dadurch, dass unstait
t Auflösung von löslicher Schießwolle in Nitroglycerin eine darin unlösliche
Scbießwolle oder überhaupt höchste Nitrirungsstufen von Nitrocellulose in
II oder Acetic-Äther gelöst und zum Nitroglycerin, in Verbindung mit
irgend einer Substanz zur Herabsetzung der Brisanz, wie Lampenruß, Graphit,
Tannin n. dgl. m. beigemengt wird. Der hierauf entstehende gelatinöse Stoff
wird in die Form von dünnen Drahtstängelchen von beliebigem, der Feuer-
waffe angepaßten Durchmesser gebracht. Laboratorium-Versuche haben die
Widerstandsfähigkeit des Cordite gegen Temperaturen vom Gefrieren bis + 200° F
erwiesen u. z. ohne nennenswerte Beeinflussung seiner ballistischen Wirkung1).
Gegenwärtig steht es unter dem indischen Himmel in Erprobung und verhält
sich bis nunzu gut.
Das 216 Grain (14y) schwere Kupfernickelmantel- M neuen
im) Gewehres erhält mit seiner Corditladung eine Mundungs-
schwindigkeit fon 2*900 Fuß ( 670*6*» ') bei einem maximalen Gasdrucke
• •11 18 Tonnen pre Qnsdn hj pro Quadrat-Centimeter). Auf
>0 Yards (914«») bfctrigJ die mittlere Abweichung des Geschosses
1 Fuß (80
Russland.
Der Prikas Kr. 124 vom %%t Mai (a. St.) brachte die Kunde, dase der
wser am 16. April die Einführung eines neuen Magazinsgewehre* kleinen
Calibers für die Paketladung, sowie der zugehörigen Munition und des Laders
genehmigt und angeordnet habe, dass dieses Gewehr unter dem Namen r3 Iiiliin
Gewehr IC. 1*91" erzeugt werde. Gleichzeitig haben alle Detailänderungeu des
genannten Modelles, welche wäbrend der Größerzeugung in den Waffen f ab riken
Ministerium als nothwendig erklärt werden, in vornherein die kaiserliche
enehmigung erhalten.
bei die Einzehiheiten der Construction und Schussleistung des neuen
e weh res i~ t wenig bekannt geworden; man weiß nur so viel, das*
isaelbe den Caliber von 7*62fliffl *), einen Cylinderverschluss mit Dreh-
ind ein Magazin im Mittelschaft für 5 Patronen besitzt, welche aus
nlich wie tmin belgischen Gewehr M. 1889) eingefüllt werden,
ttrone ist ca. 19mm lang und setzt sich aus der messingenen, flasehen-
Vrmigen Hülse mit vorspringendem Randt von ca. SS' 6mm Länge und ca.
') Beim l$pfüudigen ! iütze ergeben 1 Pfund 15 t'nzen Cordite dt- -
Ei-tung. wie die normale P:it^ 4 Pfund Schwanpulver,
*) Da eine russische Linie der lehnte Theil em englischen (25 4mm)
nmenden. maischen Zolles ist, §o betittt oiengewebr 7 6?mm
A i
IM
N o t i
lOjf , der LaJuu upd <|*m EcfAr-
nickelumntel-' (mit konischer g von ,m»
Länge und 13:5</ Gewicht zusammen. Der stählern tu bat dM
flach gewölbten liückeu und umtr^ tUtbaltar, ist ai
beiden knrzen Seiten behufs Erzielung des Federas eingeschnitten und in mm*
Mitte parallel zur UbBgi zweimal geschlitzt: Mrägrt -
Handhabung des Gewehres dürfte ahnlich erfolgen tu belgische
Mausergewehres M. 1889.
Das neue Triebmittel wird in der Pulverfabrik zu ,^ 4*f*i
Betriebseröflnung schon Anfangs des Ja i gefunden hat on • fc#i
voIImqi Betrieb pro lag rund i.SÖökg, bei Einfühi ab*
ca. 1.900 — 2.000% fertigstellen kann. Über die Zeitdauer für die xTnnliririlTnwg
lassen sich im dl kein« Bchätzungau anstellen. Bekannt ist nur, d&sa im
vorläufig 30*5 Millionen Kübel hiefür verfügbar *ind, von welchen 20
im Eitra-Ordinariuuj pro 1891, 10 5 Millionen in jenem , - <i eiiigegui;
waren. Überdies sind in den Gewehr- und Munitionsfabriken schür aig*
Zeit Vorbereitungen personeller uud materieller Natur zur Hassan an ftfügn^
der neuen Gewehre und Patronen tfetroffnii worden.
•reff der Durchschlagskraft hosses ist dei rhefi* \
ntnehmen , dl hm t
Mündungsgeschwindigkeit, auf 300m Entfernung noch 20 au: Abitoc
stehende Tann»*nbretter von l Zoll Dicke durchschlägt und von io Schi*«
schließlich noch im M Brett ein Geschoss stecken StahlpUön
ergab »ich ttfcchfttefaeiMiefl Resultat :
Ziel o b j t
Scbassdistanz in 8 (
#00 800
100
Chrom stahl-
Platten aus der
Fabrik Ischevaka,
i der Stärke
7
Iferkbare sT.ur Grflbfhen
5
«r^irii.r Bedeutend
Merkbare Spur 1 mUnA
Dnnrtigv*chtig*a
9 mm
Durehgeachlagen
aus gewöhnlichem
von der Stärke
1 tl '$
Eindruck Durchgeschlagen
38 mm
DurchgebChli-
Tragbar
dr H^lc
mm Dick.
iert und
Schick
iere Platt«
in der rü
leiri
schlagen
ck wärt igen
tietr
.
Notizen.
Italien.
Wenn auch der frühere Kriegs-Mini.-ter im V -rjahre erklärt hatte, die
Einführung eines neuen Gewehres kleinsten Calibers mit Rücksicht auf die
■hin schwer belasteten Staatsfinanzen - trotz günstiger -reaultate
tiitt einem solchen Gewehre — auf eine später* Zeit verschieben zu wollen,
nachdem das umgestaltete 10'35min Repetirgewehr M, 1870 87 den fremd*
ländischen Waffen ebenbürtig sei: hat sich der gegenwärtige Kriegsmini H
seiner sonstigen Rücksichtnahme auf die ökonomische Lage des Landes,
taßftflCfa beinüssigt gefunden, vom Parlamente für die Neubewatfnung einen
Specialcredit auf das Extra-Ordinarium 1891 — 92 anzufordern. Derselbe
urde auch in der geforderten H 4 Millionen Lire für die Er-
zeugung von Gewehren, Munition, Zugidiör, Rieuizeug etc. bewilligt und
sprach sich der Motivenbericht des Ministers über seine Verwendung kurz
ndermaßen aus:
Er hofft, im Februar oder Anfang» März 1899 mit der Herstellung des
Gewehres beginnen zu kennen und mit den verfügbaren 4 USD
»0.000 Gewehre la 80 LirH fertig EU bringen, Für die I langt eine
Jahresqaote von etwa 8 Millionen jener Summe zur Ausgabe, welche normal-
nassig mit 20 Millionen im ausserordentlichen Budget für Armierung, Befesti-
gungen etc. eingestellt sind. Mit dieser Quote können jährlich 100.000 Gewehre
tiggestellt werden, so dass in 3—4 Jahren die Ausrüstung der Infant
stehenden Heeres fertig wäre und in weiteren 2 Jahren die Mobümiliz
unbewaffnet Werden konnte. Wird Italien während dieser Zeit in einen Kf
verwickelt, so marschiert die Armee mit dem vorhandenen < ca, l*B Milli j
terli- Vitaligewehre iM. 1870/B7) aus, welch« oodi immer eh
megswaffe bildet. Der Kriegsminister gedenkt zuerst die Alpini (45.000) mit
lern neuen Gewehre zu bewanViu B ■ •dann die einzelnen Corps mit ihren Rrv
alten, um auf diese Weise die Munitionsverschiedenheit in den Corps aus-
hließen. Von der gemischten Bewaffnung im Heere ist nichts zu besorgen,
da das eine Gewehr noch sehr gut, das andere butwü ist.
IMreffs der Znlässigkeit der sofortigen Erzeugung «1er neuen Gewahre,
rtefl der Minist «r darauf hin, das> dii tötete Fabricatiuu von Gewehren
u^tliwf-ndig sei, um für die verbuchten 3 Millionen Streiter Waffen zu schaffen,
I nur 1*5 Millionen Bewehre vorbanden sind; die Folgen einer
Herten Einstellung der Arbeit bis zur Ergründung einer idealen Waffe
. er nur anderen zur Verantwortung überlassen. Da während der Her-
stellung der n*uen Gewehre noch genug M. 1870 ^7 ii^prtierer verfügbar
so ist von einer Überraschung durch Krieg nichts zu fürchten.
Welches ist nun das neue Modell? Nach den spärlichen Nachrichten,
le hierüber in der Fachliteratur und sonst zu erlangen sind, hat sich Ir
ür den Caliber von fr&mm to italianou sagte einmal gar 6*05'
Jr die Paketladung mittelst Rahmen zu 6 randlosen Patronen (Figur 7);
ndlich für einen Cvlinderverschluss mit Drehbewegung und VerrieirHung
durch zwei Stützwarzen im Verschlusskopfe enr Bezüglich der
ballistischen Leistungen spricht man von Anfangsgeschwindigkeiten ron 7O0M
und darüber
/
198 Notizen.
Dänemark f).
In Ergänzung der Beschreibung des dänischen 8mm Gewehres M. 1869
im Hefte der „Mittheilungen a vom Jahre 1890 erübrigt heute bezüglich fe
Waffe selbst nur die Darstellung des Zugprofils (siehe nebenstehende Fif«),
sowie die Beschreibung des damals noch nicht bekannten Aufsatzes und &
Anführung einiger Conetructioni-De-
tails. DerAnfsatz(Taf.249Fig.2v.s;
besteht aus dem, am Laufmantel be-
festigten Fuß / und dem Bahmeo t
mit dem Schieber *, welch enfcnr
auf dem Fuße mittelst der flieh«
/ // X\ i "N/ K\ Aufsatzfeder, liegend, oder in «rf-
Vj /^S^e\ \ rechter Stellung stabü ersah*
wird; dann dem rechtwinklig aufta
Rahmen sitzenden Standvisir t flr
die Entfernung von 250 m; lebten
kann noch gegen alle Ziele tftf
viertel Mannshöhe bis 300 m Diu»
benützt werden. Die Eintheikng tt
auf beiden Schenkeln des Bahn*,
und zwar sowohl auf der nach rückwärts, als nach vorne sehenden Fliehe
derselben eingeschlagen und gilt schon für das Schießen mit schwachraachenfti
Pulver inländischer Erzeugung. Links stehen auf der Bückseite die gerate,
rechts die ungeraden Ziffern der, hier von 400m bis 14 Meterhunderfc
reichenden Aufsatztheilung, wobei auf 400m der Schieber s ganz her&bgelusa
und der Bahmen schon aufgestellt ist ; diese zweite fixe Aufsatzstellung kann
gegen mannshohe Ziele noch bis 500m angewendet werden. Die TordeR
Aufsatztheilung von 15 bis 21 Meterhunderte ist in umgekehrter Weise tf-
geordnet. Der Schieber s wird durch einen innen federnden Haken, der in die
Distanzkerben am linken Bahmenschenkel einschnappt, in jeder An/satt-
Stellung festgehalten; sein mittleres Grinsel s wird beim Zielen über dtf
obere Korn k (Fig. 4) bis 1.400m, sein seitlicher Einschnitt g zum Kicht*D
über das seitliche Korn K bei Entfernungen über 1.400m benützt.
^. T , „ ersten „ „ 712
Die Lange der Visierlinie beträgt im .-— Falle — —mm.
B & zweiten 619*3
Im Übrigen ist der vorjährigen Beschreibung des Gewehres, Verschluss-
und Repetiermechanismus, nichts beizufügen, außer einigen erst jetzt bekaurf
gewordenen Constructions-Details : Gewicht des Gewehres ohne BajonnetU'^
bis 4*36ä*<7, Länge desselben -r— Bajonnett -^rzrzjnm, Lauflänge 836»«*
ohne 1.330
Länge des gezogenen Bohrungstheiles 761 mm, des Laderaumes 75fliw. *
Laufmantels 748mm, Metallstärke des letzteren 08mm. Gewicht J*
Bajonnetts 230 — 250#.
!) Quelle: „Müitaert Hdikrift*, 1. Heft? 1891
^
i i e n.
IM
I
Erw&hnimg verdienen ePbcar die zn-
<n Munition, Über welche im Vorjahre nur ganz allgemein berichtet
erden tos • nd von vergleichenden Sehießversuchen mit Pari
OD Rubin. Heb ler und solchen mit inländischem Pulver gelang
rhlietilich , ein Gewehrpulver zu finden , von welchem b*j in ein-
ige eingepresat, ein Geschwindigkeit Yf
run<i 2,500 bff 'Jon Atmosphären Gasdruck lieferten. Von den
ben Ffthrangaartan der I währt* sich ein 086mffl
BHekelfaipfer-Legte A7 -)- 80 Cw) am besten und setUe
sich sonach die erste Patrone (X. 1881», Taf. 24. Fitr. 5) zusammen aus der«
mit comprimiertem „Neuen G«'wehrpulverJ gefüllten, Hölse (mit Wulst > , und
dem direct darauf gesetzten Wetehbleig mit ffupfemiclcehnantel (ohne
Wttang) und Expansmnsh-dilung. Thr Gewicht , wovon 15 *
\Qmm Llnge und Dnrcbmes
\g auf die Pulverlad um:, ier K<«-t auf die bekapaelfe Patronenhülse entfielen;
re I um.
Mittlerweile war einerseits die Frage der Neubewaffinusg spruchreif
worden, Anderseits aber ans den Auslande die Kunde von der b» verstehenden
ler b» i »Igten Einführung fflgsf&bigea Schieß-
räparates mit geringer Rauchentwicklung auch nach Dänemark gedrungen, 10
es nahe lagt die biev-ui zu erhoffenden Yortheile y Kauchmangel , gl
rasanz'i gleich beim Denen BflMi Gewehre zu u, d, b. noch
dessen allgemeiner ausgab« auf eine neue Patrone zu übersehen. In verhältnis-
iäiiig kurzer Zeil rhaben, indem bald ein Pulver heimiaehei
rzengung vorlag, v\n well I in unverändert gebliebenen Nickel-
anNL eine fteechwindigkait I",, von ftOOm, d. h. ro= 624i»
rtheib; dass der mittlere Gasdruck 300 Atmosphären (t) steigt.
ehta dieser niederen Gasspannumr lag die Versuchung nahe, durcli
ehrung der Ladung einen wetteren Gewinn an Bahnrasariz zu
man si< 1» na eh reiflicher Überlegung nicht dazu verleiten, die
auftretenden Gasdruckes einigen Metern bestrir)
umes /u opfern, nnaomibr, als man ohnehin beim rauchfreien Pulver eise
adettte \\ erhielt, welche in dieser Richtung das dän
ewehr in die erste Reihe der modernen Kriogawaffeti stellt. Diesbezüglich sei
am RctfTUMte dieses Abschnittes npcwth&i iießUfel desselben (bei
nwendung seiner beiden Patronen ) verwiesen und nur noch bemerkt, dass
ie AttfeatzthaUuig ftckon der Patrone mit schwach rauchendem Pulver entspricht;
das Gewicht d-r letzteren boMgl BOy.
Über das d & n i s c b * ra ie Pul v e r hat nun Capit&n E. P r
in der krtegawiaaemrcliaftlicheii Gesellschaft zu Kopenh; reu
rag gehalten« aus dem nachstehende Daten entnommen seien.
Zunächst bemerkte Hauptmann Pryti, dass auch beim dänischen
uiver keine absolute Rauchfreiheit « sondern noch immer eine . uch-
olke vorbanden sei, welche aber so dünn and dun- (Uli, das?
lbst im Schnellfeuer einer Compagnie oder einer Mitrailleuse. vor der Frort
rasch vprschwindender Srhlejir "Uf r auf 40( I
iclit mehr sichtbar ist und auch das Zielen dur
>*r Knall des einzeln n ist wohl nicht schwächer, aber kürzer und
200
Notizen,
■ehtrfer, ala beii rmm
die stiiii mp-ii, namentlich eiu durrhiudriaftt
Gtarocfc dal Q ig-r im Anfang1 t n, man
b daran.
Die Einwirkung auf das Gewehr war nicht grotfer, aU s»
ii bestätigt wurde, da -htm
00 Bchflftae iremacht wurden» ohne dass dieselben unbrauchbar warn
b det urib« 'lautenden Rückstande« macht*-
tiuig. dass ungereinigte Bewehre nach 24 Stunden eine l Koatbttaaf
in der Bohrung zeigten, weshalb die Reinigung des Laufes noch am flrbirfttay
als rmthwendig erklärt wurde.
ii eigentliche Erprobung des rauchfreies Pulvera aus dem n»Q*o hat
>hre M. 1880, welches zuerst auf Patronen t nmiertem P&]r*r
Urne basierte, begann im Mai 181*0, als d rgegangeo :eii *&*
inländischen Productes in Vergleich mit dem Pulver von \\
die Entwicklungsfähigkeit reo dargethan hatten und <s •.-•
die gefordert» ßeachoaa* Anfangsgeschwindigkeit von 600m zu et
Ermittlung der Sduissehineiite und der Pr.
ie 1.000 , , i im
— — — w ^ n ah iregen— — — -- — a
1.00t» bis 2.800 itben Ins« i Ai;m.
Als wichtigstes Kriterium für diu Triebkraft und WirkungsgleichVtt
wurden die Messungen der Geschossgeschwindigkeiten bei B
angesehen und hienaeh die geeignetste Ladung befltima Jw
füllte die Patronenhülse nicht ganz aus, so dass man verschiedene Ladung»*
Variationen versuchen konnte, um die augestrebt
Btbweren Nickatm vor dir Mündung von mindrsVtt»
600m zu erhalten, welche Geschwindigkeit bei der , Patnoi
mit Dompri&iertem Pulverkern (mit axialem Zehrloch) 525m betragm hat*
bc Fortschritte die Entwicklung des dänischen rauchfreien Pulvers n.>
ist i leben, dass die erste kleine Probe im Februar iHin) nv
480?» Geschwindigkeit Lieferte, während man im April 695, 6£»
bezw, 589m als Mütelwerthe erhielt und im Juni , a abrikimaiift
ngimg im (ränge war, bereits da itrebte Ziel v r^Kit
bau* MM enriei lieh die Entzündung und Verbrennung d< n Pmfat»
,d gleichmäßiger, als beim schwarzen Pulver, wo die gr<
ahwindigkeitameesuiig gewöhnlich r2 bis lös -ih^inu
M auseinander lagen, wogegen diene Differenz beim . o Puiitr
bis H und nur selten an 10 >*bs |2fN
Nicht uninteressant gestaltete si<b das Messen der 0esch0i6gc*chwi»ä%»
kälten an einem, successive verkürzten Gev irobei sieb in Serien n
IC Schüssen, mit stärkeren Patronen folgende Mün.s windigk
ien :
Laaflinge, in cm
Sl i
.
;,n
40
so
10
M
8Ü '
g$fl
-
Notizen.
201
Mindestens ebenso wichtig für die Beurtheilung eines Schießpräparates,
dessen Geschwindigkeit ist die Brisanz, welche ihren Ausdruck in den Gas-
kmessungen findet. Leider besteht hier kein Vergleichungs-Maßstab für die
chiedenen Angaben, da in jeder Armee andere Apparate für diese Ermitt-
en angewendet werden. Wenn auch die meisten derselben auf dem Stauchen
Kupfercylindern beruhen, so differieren sie dennoch hauptsächlich in den
snsionen und dem Materiale dieser Cylinder, in der Lage des Druck-
pels am Laufe etc. Und so können dem Forscher alle ziffermäßigen
aben insolange keinen besonderen Nutzen bieten, als nicht über die Arten
Druckmessung Klarheit herrscht, bezw. in allen Heeren — analog wie
i Chronographen von Le Bouleng* — unter gleichen Verhältnissen
beitet wird.
Bezüglich der dänischen neuen Patrone sagt nun Hauptmann Prytz
einem Vortrage, dass bei 2'2g Ladung mit einem seitlichen „Crusher"
zu 2.500 Atmosphären als Gasspannung gemessen wurden und man sich
dieser Brisanz vollkommen befriedigt hält. Jedes Gewehr wird aber mit 3
tärkten Patronen (2'4$r) auf seine Haltbarkeit beschossen, wobei man eine
ihossgeschwindigkeit von 638m und einen Gasdruck von 2.900 bis 3.000
osphären erhält, welch letzterer vereinzelt annähernd auch von normalen
onen erreicht werden kann. Bei zwei Gewehren wurde durch allmälige
ingssteigerung das Bersten absichtlich herbeigeführt und dabei auch schuss-
e die Gasspannung und Geschossgeschwindigkeit — mit nachstehendem
jbnis — gemessen.
»düng
Ga 8 druck
in
Atmosphären
* 25
Anmerkung
9
Gewehr Nr 9
Gewehr Nr. 11
22
2.430
598
600
84
3.088
634
636
2-5
3.200
vorbei
656
2-8
ca. 4.700
700
707
Schwieriges Extrahieren
80
ca. 6.000
vorbei
Gewehr Nr. 11 zersprungen
*'*)
ca. 6.800
vorbei 1
Gewehr Nr. 9 zersprungen
«) V
Mo Ataioi
on dem hier ange
iphlrea Gasdruck.
wendeten, sehr b
hervorgebracht
rlaanten Pulver h
1
litten vorher 2 18 g Ladung bereits 1
Eine Versuchsnummer bildete das Beschießen von 60 Gewehren
je 5 verstärkten (Tormentier-)Patronen ä 2*4 g Ladung unter gleichzeitiger
littlung der Geschossgeschwindigkeiten u. z., an verschiedenen Tagen
er verschiedenen atmosphärischen Verhältnissen. Dabei betrug beim Vergleiche
A^ o • s- kleinste „_ _ _ _ 630 , ,. ..... , . ,
x 60 Senen die — Mittelzahl m und vanieren die Mittel m den
größte 644
Jruppen ä 10 Serien innerhalb 630 bis 640, 631 bis 640 (dreimal),
: bis 643, 633 bis 644.
Bei einem Schnellfeuer von 12 Patronen per Minute mit Schwarz- und
:hfreiem Pulver nahm man Messungen der Lauftemperatur von
zu 20 Schüssen vor, wobei sich die Erhitzung beim rauchfreien Pulver
20]
! i i e n.
im allgemeinen um $9 bis 97°0. g herausstellt*, ab
pnlver, wie folgende Temperaturen { C.) zeigen i
Patronen mit
Nach
Schotten
n
4<i
Rauchfreiem Pulver
102« 160" 201* 236« 340"
B64' m
Neuem Gewehrpulver
Du Durchsc hlagsvermogen des dänischen 8mm öeschoea«
rauchfreiem Pulver gestaltet sich derart, dass Stahlplatten bifl zl l i intai
auf 25m Entfernung durchschossen werden; eine tOrotw stai
ebenfalls durchschlagen, dagegen erhielt eine andere, etwas härtere, nw
tiefen Eindruck und eine starke Ausbauchung. In einer 13*3/
auf 50m ein Geschoss auf Zmm einf während vier auf ders ■■
treffende Projectile sich 1 1mm tief einbohrten. E irke Platt-?
durch 50 Geschosse nur eine Ausbauchung und Schusslucher von i\mm Tfert
Die ballistischen Verhältnisse Q der a; ut tt
gendon Tabelle dargestellt, deren Angaben sich auf das n* ü* *tk?
iahen und hier nur durch die Ordinaten (in m) der Flugbahn für 1 1
Svlmssweite ergänzt werden sollen. Dieselben betragen von 200 EU 200m tß
Reihe nach 0, 5'9, 100, 114, 8'8, 0 Ketof.
Wenn auch die höchste Aufsatzstellung aus Gründen d*?s |traktiicfcft
letiens nur bis 2.100m reicht, so erstreckt sich doch die Hau:
iu ss weite viel weiter, nämlich— laut der jüngsten Vers k*4*
schule auf dem flachen Vorstrande der Insel Fano — unter rav. 35 - }
tion auf rund 3.500m , wobei die correct einfallenden $mm Geschoss* n»d
immer eine genügende Durchschlagskraft zeigten» sieb natnlii
(16 bis 19cm) IM in den Sand einbohrten.
Neben obigen Leistungen des ein; b aber auch (
Resultate des Abt heil ungsfeuers gtducht werden und hat I
Erprobung des rauchfreien Pulvers nach beiden Richtungen hin d
lulfl im Laufe des vorigen Sommers allein an
Ein interessantes Gefechtschießen wurde im 8eJ>tember 1 - dein
ausgeführt, wozu zwei Compagnien zu je 100 Mann au . tun
gestaltete Abtheilungsscheiben mit schwamm und dan>
Pulver 8U beschießen, Während der vier supponierten Gefecht*m«iJiente erlitte
dieselben nun nachstehende TretfWprurente :
Moment
S.'li
Schwarz- Rauchfreie«
Meter
Pulver
L
Tl
ni
IV.
1360
500
4< "»-300
8
m
Noti
803
Prftcitlon*-
-"
B 0 b i
i s • li i • t a u i iu Metern
werte
400 | 5ÜÖ | 600
^»0 l 000 i ?o<> 1.400 1.600 1.800
| Antut*
1
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1
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2 47
3-4SJ
5 00 S 0**
i: 77
26 33 56 61
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78 67
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Infanterie, Riebtungr
Cavallerie, Bidltttf
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lntii«-rkuti^. Im« r»tn.ue mit roa^rtmlerter Ltdatif toi nevetti Ovwefcr»
u:blot*» Fttlvur,
204
N <■ t i i e n
iass von te
Bezflglicb der Beschaffung d-
folgende Nachricht des BMilitftis-Wochetibi&U4' ror: An -**mb« I
itt Kriegs-Minister einen Gesetzentwurf, h »a/Tauä*
ibataillone der Faßtruppen mit dem 8wm
rüstang und Munition eingebracht, für welchen Zweck die Bewilligung *•
1,590.000 Kronen nachgesucht wird. Nach
Summe 1,200.000 Kronen im Finanzjahre l*'
verausgabt werden. Zur näheren Orientierung sei
im Jahre 1887 für besagten Zweck bereits geforderte!
vorläufig nur 860,000 Kronen bewilligt wurden. In dri
1888/89 wurde der Rest von 3,590.000 Kronen wiederum b#»nritra-.
jedoch nur 1,000.000 Kronen bewilligt Endlich wurde in
ahsnnab ein Gesetzentwurf, die Genehmigung v<
eingebracht, Per Ausschuss des Folketbin. lufhin
eine weitere Million Kronen zur Verfugung des Kriegs-Ministers m
welcher diesen Credit auch benutzte und die endgiltige Bc -n-iHtarung
Summe im taufenden Jahre durch ein Zusatzgesetz nachsm ticrat
Tlitil d*r obenerwähnten Summe wird nun durch
rdert Ine Anfertigung der neuen Gewehre jtten»
mall hoffte, im Laufe des Jahres 1891 alle Linienbataill Ol
ausrüsten zu können.
Schweden
Im vorigen Jahre wurde die Art und Weise ges in welcher ü>
iernisiemng der Infanterie- Bewaffnung geplant ist und -d*
rssoltale angeführt, welche mit einem Probepulver, genannt ^Grc p
wannen worden ist. Seither nimmt die Umgestaltung der 12 17mm Kemingfc»
Gewehre in 8mm Einladegewehre — nach Maßgabe der geringen 6«nH
hiefür — ihren langsamen Fortgang, wob»
s Schießpraparat übergegangen wurde, das nt- gvtauft w
Letzteres wird von der Actieugesellschaft „Gral eugt und kal *■•
der vergleichsweisen Erprobung mit Pulver von Nobel und Wettartn mt*£+
stens gleich gut entsprochen, wo* diese fremdländu l>as Ai
hat die Form kleiner Prismen von \mm HAhe und dem Querschnitte
gleichseitigen Dreieckes (mit 12mm Hohen eine schwarzgUmeftde Farh* ad
besitzt eine weit ausreichende chemische Stabilität. Dagegen hat *s sich it'Crf
den Einfluss der Feuchtigkeit empfindlicher erwiesen, aU das gewolmbc
Schwarzpulver, gibt aber bei kurzer Trocknung in l limn.«*
temperatur den größten Theil, bei Erwärmung 1ms zu ; janx* *»
gezogene Feuchtigkeit wieder ab und erlangt seine ursprünglichen Ei
Schäften, Bei hermetischem Abschlüsse in der Patronenbl \* etc. erflfcri
das Präparat keine Wirkungsverminderung.
Im Verlaufe des December 1890 und Jänner 18^1 wurde in df Schw*
schule zu Kosersberg die Ermittlung der Aufsatzbr.hen für das (hi* i
*\ Quellen: Kontjl Kngivetfnskap$~Ak~4d*mUn* ifandlmgt- ncA 7U«H*
berheft 1890, Aprilheft 'und Maihaft 1891 ; nArtW^rie^T^skritra * und g |
Notizen.
205
ahre beschriebene) Transformations-Modell M. 1867/89, dann der Schuss-
ongen des einzelnen Gewehres und des Abtheilungsfeuere (dieses rechnungs-
$) vorgenommen, wobei zunächst 620m Geschossgeschwindigkeit VtB und
ger Gasdruck gefordert ward, u. zw. unter Anwendung zweier im Gewichte
rhiedener Geschossgattungen. Mit 3'45^ Ladung von Apyrit erhielt das
623
g schwere Geschoss eine Geschwindigkeit Vtk von m bei einem Gas-
2.450
ke von * Atmosphären, weshalb f&r das weitere Schießen das leichtere
2.681
hoss gewählt wurde. Die Geschwindigkeitsangaben waren dabei viel
hmäßiger und die Präcisionsdaten bedeutend besser, als die im Jahre 1889
comprimiertem Schwarzpulver gewonnenen, gleichnamigen Werte. Als
itab für die Zunahme der Bahnrasanz dient die Mittheilung, dass man
Anwendung des Aufsatzes für eine Schussweite von 800m mit Schwarz-
w-Patronen unter Benützung des Apyrits bis 1.000m kommt1). Infolge
Äußerst ungünstigen Witterungsverhältnisse während der Schießversuche,
»i stets Temperaturen unter Null, u. zw. an einem Tage bur zu — 21 •
ichten, repräsentieren die gewonnenen und hier wiedergegebenen ballist i-
n Daten noch nicht die volle Leistungsfähigkeit des 8mm Gewehres
1867/89.
Umstehende Tabelle enthält die Flughöhen der mittleren Bahn der
umten Waffe, wie sie im December 1890 und Jänner 1891 mit 14*5^
ireren Geschossen und 3'45<7 Apyrit, bei der mittleren Temperatur von
&• erschossen wurden.
Die 50 %igen Streuungsgroßen (in cm), wie sie mit einem, in die Schieß-
chine eingespannten, 8mm Gewehre M. 1867/89 unter den vorgenannten
Instigen Witterungsverhältnissen gewonnen wurden, gestalten sich folgen-
laßen:
Auf ,. „ m DlfTADK
SOO | SOÜ j 400 , 5W | 600 , 70Ü i HOO [ &Ö0
1.000
1.100
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10« "1
113
m
129
Diese Streuungen sind naturgemäß geringer, als die im freien Anschlagen
mit nur geringer Unterstützung des Armes erzielten ; außerdem üben auf
Treffsicherheit beim kriegsmäßigen Schießen noch viele andere Factoren
i Einflnss ans, von denen der „Artilteri-Tidskrifi" die Fertigkeit des
»Inen Schützen und geringe Fehler im Stellen des Aufsatzes (etwa um 25m
*) Nebenbei sei hier erwähnt, dass beim 8'4cm Feldgeschütz M. 1881 die
ng von 0'73kg Apyrit dem 672A& schworen Geschosse die Geschwindigkeiten
: 470m ertheilte und einen Gasdruck von 1.500 Atmosphären lieferte. Die normale
ng von l&kg des 5mm Schwarzpulvers gibt dieselbe Geschwindigkeit und
• Atmosphären Grasspannung.
206 N o t i
8 e n.
Mittlere Flughöhen ch-r Q
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Notizen. 207
r der Visirlinie für das 8mm Gewehr M. 1867/89.
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215
111
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208
Notizen.
zu tief oder zu hoch) ziffermäßig in der durch sie hervor gerufenen Ver-
schiedenheit der 50%igen Höhenstreuungen zum Ausdruck gebracht sind.
Abtbelluug
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Aus diesen beiden Tabellen hat der Autor des reproducierten Aufsatz*
(in obiger Zeitschrift) nach der Wahrscheinlichkeitsrechnung die 509'9ig*n
Höhenstreuungen beim Abtheilungsfeuer folgend ermittelt bik)
seien gleich auch seine Angaben bezüglich der 50%igen Breites-
Streuungen im zusammengesetzten Trefferbild angeschlossen.
Fehlerquelle
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Im weiteren enthält die angeg^h^ne Quelle eine Reihe von Tabellen uni
Diagrammen . welche die Trefferprocent e in verschiedenen Infanterie-, Reiw-
und Artilleriezielen für mehrere Distanzen zifformäßig und graphisch darstelN
jedoch --- als außerhalb dieses Kahmens liegend -- hier übergangen sei*n
Dagegen sei lmrh erwähnt, dass die Munitionsdotation des schwedisch-s
Infanteristen mit rund 22i) Patronen pro Gewehr gedacht wird, wot.ti
10O Stück als Taschenmunition, f>o in den vier zweispännigen Munition-
wagen des Bataillons und ca. 7f> in den zwei Iufanterie-Muniti<>ii3-C*l»nii-:
der Armee-Abtheilunir iTruppeiidivisinn) fortgebracht werden.
Im Laufe des Summers ist das Gewehr M. lSOw 89 an di* Fuligari*
ausgegeben worden, um sein Verhalten beim Gebrauche raucbschwacher Muu -
tion ebenso zu ergründen, wie es bei früheren Truppenversuchen mit Patn«n*a
aus comprimiertem Schwarzpulver geschehen ist. Ersten» Munition ist zot
größten Theil mit Apyrit gefüllt und mit Stahlmantel-Geschnsseii viTseh-n.
nur '2 AHM) Patronen besitzen ein ausländisches Präparat (Marke L. PA Inter*»ssa*:
ist im Versuchsprogramm «las offene Bekenntnis einiger Mängel des Apyrit»
über deren Eintluss die Tru]ipe zu berichten hat. So heißt es z. B. : Bei d-*»
bisherigen Versuchen mit Apyrit zeigte sich, da>s neben seinen ausgezeich-
neten ballisti^rlii'ii Leistungen noch immer keine vollständige Verbrennung
eintritt und ui'»glicherwei<M durch die Kück>tände Schwierigkeiten in oV
N o 1 1
209
landhabung des Gewehre eintreten können, vielleicht auch die Reinigung
ler Waffe sehr erschwert wird. Die Berichte der Garderegiroenter m
unarh auch über die Kriegsbrauchbarkeit des neuen Schieüpräparates in
er Hinsicht Aufschlnss bieten. Dabei ist jedoch zu berücksichtigen, dass
einem Theil der Gewehre, als Anfangsproduct einer noch zu wenig ge-
Erzeugung, gewisse Gebrechen anhaften dürften, die sich im Laufe
allmälig vervollkommneten Fabrikation groüentheils von selbst ausscheiden,
onarh auch in dieser Richtung praktische Erfahrungen der Truppe bezüglich
T"l^rierbarkeit geringst Mangel am Gewehre einzuholen sind.
Der bei dieser Gelegenheit ebenfalls zu prüfende Aufsatz hat die in
6 dargestellte Form, welche an den Rahmenaufsatz des Werndl-Gewehres
1873/77 erinnert. Legt man den Rahmen bei ganz herabgelassenem Schuber
ach rückwärts (zu sich) um, so entspricht die Visur der Distanz von 200»».
rron 300m bis 600m wird der Sdmber auf die betreffende Stufe der Treppe
Aufsatzstöckeis gebracht» v-m 700m bis 1.600m auf den Theilstrich am
linken Rahmenstab, für halbe Hunderte auf jenen am rechten Stabe eingestellt
rid mittels eines federnden Hakens in der betreffenden Kerbe zum Ein-
chnappen gebracht. Von 1.700m bis 1,500m kommt die entgegengesetzte
üntheilung zur Anwendung und I über das rechts vorstehende Grinsel
id das seitliche Korn am Gewehrringe zu zielen.
Die gleichzeitig zur Ausgabe gtlmgte neue SchieJ&natroction bestimmt
ezflglich des Gefechtsschießens folgende Grenzdistanzen für die Feuerabgabe:
a) Schießen des einzelnen Soldaten: Gegen einen gedeckt
Hegenden Mann bis 150m; fegen »inen liegenden, ungedeckten Soldaten bis
Omj gegen einen knienden bis :5nOm; ^gen einen einzelnen, stehenden
Mann bis 400m; gegen eine Gruppe von zwei oder drei nahe beisammen
stehender Lent**, oder einen stillehaltenden Reiter bis 600m.
l) Im Abtheil ungsfeu er kann gegen eine liegende, kniende, bezw.
inde Schützenlinie noch auf 500. resp. 760 bis 1.000m geschossen
werden. Compagnie-Colonnen, Artillerie und Cavallerie erbalten bis 1.500m,
Qppen in Marsch- oder Sammelforro*n bei bekannter Entfernung bis 2.000m
mies Feuer.
Schweiz.
Die im Vorjahre gebrachte Beschreibunix d« Influrteriegewehrw ML 1 -
lt sich im ganzen und grollen als richtig erwiesen, bedarf also heute — dach
dei offidflUen Vorschrift und ihres Abdruckes in Schund tv
akunde" (neue Folge vom Jahre 1891) — nur einiger Ergänzungen:
Dir Lauf i, Tafel 14, Fig. 8, ans SpeciaLstahl ist 780mm lang»
eim Korn außen l.Vömm, ftbef tao Patronenlager 27mm dick und enthält im
I Ogl nen Tbeile drei r*C ntrisehe Rubinzflge von 01mm i
BtaHl und 270m/// Drallilmre. Riehst der Mündung
?er 3 aufgeschoben, n Schraube X fixiert and das Koro 5
■n. Hinter dem Korn umgibt den Lauf eine kurze SchaftMlN
M
210. N otiien.
welcher seine ungehinderte Lingenaosdehnung gesichert ist. Der Quadrantt*
Aufsatz A wird auf dem Stollen 6 kreisförmig angeschoben m
de« Querstiftes 6 befestigt Derselbe reicht bis 2.000m Schussweifte
Ähnlich wie bei uns nach den Kerben im linken Backenstack
entsprechend ist die Distanz-Eintbeihmg auf der schlage* Küche
Backe angebracht und außerdem noch jene flkr SOOm (tandTimer} 600, IjHM
1.600 und 3.000m durch Striche und Zahlen auf der Infierat wdnääm
Hache der Backe verdeutlicht
Der Lauf wird in das Verschlussgehiuse geschraubt, welches da 7*
schluss und das Magazin aufnimmt nnd hietu entspreche** gefomt ist tt
Theile des Verschlusses und seine Function wurden im Yotjahre
besehrieben, nähere Details können noch in 8chmidt's „Waffenkunde" (8m
Folge Tom Jahre 1891) gefunden werden.
Der einzeilige Schaft nimmt alle Bestandteile der 8chusswafit tä;
zwischen dem Korn und dem Aufsatz überdeckt der
(Holz) als Handschutz mit Luftraum den Lauf; wodurch auch
des warmen Laufes vorgebeugt werden solL
Das Material aller Ketallthette ist Stahl, der im fertigen
einem neuen Verfahren schwarz bronziert wird; die
Eisen (eingesetzt); die, den Lauf frei dehnbar im 8chafte
hülse ist aus Neusilber.
Zur genaueren Versinnlichung der vorjahrigen kurzen Skizziere* fa
Magazins dient dessen Abbildung auf Tat 24, Flg. 9 bis lt.
Das blecherne Magazin M für zwölf Patronen wird von unten toi
die Bügelschiene S, Fig. 10, eingeschoben und in seiner Lage duck im
an der Schiene S angeschraubten Magazinshebel festgehalten. Dessen Zapfte 1
greift in die schiefe Führungsbahn des Plättchens 2 an der rechten Magnat-
wand, wodurch es möglich wird, mittelst eines Druckes auf den Hebel te
Magazin zu heben (für die Repetition) oder zu senken (zur Einzelnlaftflf
ausgeschaltet). Die richtige Höhe dieser Stellungen wird durch den fedemfa
Kreisbogen K des Magazinshebels fixiert, dessen beide Kerben c und e, is *
Kante der Schiene S eingreifen.
Das Entleeren des Magazins erfolgt ganz gefahrlos, indem dasuAe
zuerst mittelst eines Daumendruckes nach ein- und abwärts auf den Kwb-
bogen K des Magazinshebels von der Schiene losgemacht nnd sodann tob
Gewehre ausgehoben wird. Hierauf können die Patronen, wenn gewinselt
direct in die Patrontasche geschoben werden. Zum Einfügen des Magazni
muss der Hebel in seiner untersten Lage sein.
Die Handhabung des Gewehres erfordert für die Einzelladung (atek
dem Ausschalten des Magazins) drei Ladegriffe, nämlich : 1. Öffnen und Ab-
werfen, 2. Einführen der Patrone, 3. Schließen; zw Repetition (bei ab-
geschaltetem Magazin) ist nur das Zurück- und Verschieben des VerscUoa*
erforderlich. Auf diese Weise konnten in einer Minute 20 gezielte Seat*
mit Einzel-Ladung, 30 mit Eepetition und 40 im Schnellfeuer abgegri*
werden.
N i.. t i z « u
211
DiS Bdiweü Gewehr M. 1889 ist ohne Dolehbajonnet LS
mit demselben LMOmM lang, wiegt ungefüllt t?$kg. Von den Leistungen
desselben meldet Beb ml dt in seiner „Waffenknnde", dass das 13 7g schw
Panzergesehoss (dessen Beschreibung später folgt) mit 600m Geschwindigkeit
Fl. auf 200m Entfernung in m C ** * Kantholz auf — — tief eindringt
" Tannen 5 h
ör rön» Zielhöhe beträgt der maximale bestrichene Baum 464ffl ; die
Ä Höhen . fy&cm , _ . , . , rtA
Streuung auf 300m ist , der Radius des 50% Streuungs-
Breiten 5 2cm
kreises 10cm. Als normale Feuergeschwind iglceit rechnet man bei Einzeln-
ladung 12, mit Repetition 20 Schüsse per Minute. Das Laden des Gewehres
13 Patronen (1 im Lauf, 12 im Magazin) dauert 8 Secunden,
W|i alle neuen Ordonnanzmodelle, hat auch das schweizerisch ^
• ehr M. 1889 bei und nach seiner Einführung eine Fülle von Kritiken
über sich ergehen lassen müssen. Dieselben betreifen theils die Constru
als solche, theils die Verzögerung in der Ausgabe und sind in Nr. 29
„ Armeeblatt u — nach einem Aufsatze des Ingenieurs und Artillerie-Haupt -
nunrns Studer — knrz folgend zusammengefasst :
In der Schweiz kritisiert man zum xtenmale das gewählte Modell, web
als zu schwer »rklärt wird, weil es gegen die anderen modernen Bern
— da das officielle Gewicht von 43kg in Wirklichkeit angeblich 4*1 kg be-
jen soll — bis zu rund lkg schwerer sei. Unter anderem sagt man auch,
d«r Verschluss sei constructiv unrichtig, weil der Druck der Pulvorgase auf
eile, statt auf normale Flächen wirkt; dies gäbe zu Brüchen und Klemmunk'Hi
Es fehlt die entlastende Verriegelung vorne, wie z. B. bei Mauser,
u, A. Der Verschluss ist schwierig reinzuhalten , mit dem Laufe mangel-
haft verbunden, schlotterig, und öffnet sich, wenn das Gewehr kräftig auf
den Boden gestellt wird, von selber. Es führt zu Störungen und selbst zur
Gefährdung des Schützen, wenn die Verschlussbewegung unvollständig geschieht
er Schütze kann auch im Gesicht zu Schaden kommen, wenn er, im An-
chlage den Verschluss öffnend, den Kopf nicht auf die Seite dreht.
Das Magazin von zwölf Patronen ist durchaus nicht rationell, da
liAc Füllung zweimal geschehen muss, was dem Sinne der Paketladusg
awiderläuft; es steht zu viel vor, wird leicht beschädigt und verhindert da*
des Gewehres auf der Schulter. Die Abstellung gibt zu Irrungen Auttfl
und wird bald wackc
Die Ladeschachtel lässt sich auf vier verschiedene Arten ai-
wovon aber drei unrichtig sind. (Dieser Vorwurf scheint doch zu
getrieben.) Die mangelhafte Wil.indung von Schlagbolzen und Zündstift (j
Anlass zu Versagern und Brüchen. Die mangelhafte Function des Ausziehen»
wird offieiell zugestanden.
Der Handschutz mittelst des Band-(Ober-)SelMftss ist zu w
solid und von unpraktischer Form. Das Visier lässt sich schwierig
stellen, u. zw, besonders auf kurze Distanzen. Die Controle durch den
gestaltet sich schwierig. — Beim Schusse werden die Zündhütchen aus dem
Lager getrieben,
es*
212 Notizen.
Das Gewehr als Ganze e hat zu viel Bestandteile (67), Ton unrationell«-
Form, bietet große Schwierigkeiten der Herstellung nnd kommt zu. theaer, üt
aber namentlich viel zu schwerfällig.
Man sieht da eine Reihe constructiver Vorwurfe, die jedenfalls uf-
grund der vergleichenden Betrachtung späterer Modelle dem einmal gewihli«
Gewehre gemacht werden, uneingedenk des steten Fortschreitens der Wafn-
technik, wodurch der Entscheidung von heute schon morgen etwas Bessern
folgt, ohne noch berücksichtigt werden zu können.
In zweiter Linie bewegen sich die Klagen Aber den Inhalt des bundts-
räthlichen Berichtes betreffend die verzögerte Fabrikation des Gewehres K 1889.
Dem schon im Juni 1689 gefassten Beschlüsse der eidgenössischen fittbe,
betreffend die Annahme und beförderlichste Beschaffung des vorgelegt«
Gewehr-Modells in 150.000 Exemplaren folgte erst im October 1869 d»
Abschluss der Lieferungsverträge mit 28, bez. 35 Unternehmern. Bald daiaof
ergab sich eine nothgedrungene Verschiebung der Liefertermine um etwa acht
Monate, weil die auswärts bestellten Maschinen verspätet und nicht in der
erwarteten Vollkommenheit geliefert wurden. Zudem ist auch die Qualität der
Einzeltheile mangelhaft ausgefallen und war die Fabrikation erschwert durch
mangelhaftes Verständnis zur Sache, Verwendung ungeeigneter Rohmaterial*
und deren unrichtige Behandlung, sowie ungenügend genaue Bearbeitung. Di«
Lieferung fertiger Gewehre war daher, weil abhängig vom Einlangen der
Einzeltheile , diesen analog zurückgeblieben. Die Vorrathszahl an Einzelteil«
aber ist sehr verschieden.
Der bundesräthliche Bericht sagt weiters, man habe dies alles voran*-
gesehen, selbst den Umstand, dass das Zurückbleiben nnr eines einzig«
Lieferanten schon Störung in den Gesammtbetrieb bringen könne; man hätte
aber aus national-ökonomischen Gründen den gewählten Modus der 28, beaw.
35 Unternehmer der centralisierten Erzeugung vorgezogen, welche Maßnahm*
auch die Bundesversammlung ihrerseits genehmigte.
So ist es denn gekommen, dass die Schweiz heute, volle zwei Jahre
nach jenem Bundesbeschlusse der „beförderlichsten Beschaffung* sich nach
immer ohne moderne Waffe befindet und im Kriegsfälle auf längere Zeit noch
ganz auf den alten Vetterli angewiesen wäre, dessen Geschoss - Anfangs-
geschwindigkeit bedeutend zurückbleibt hinter derjenigen der Waffen des
deutschen und französischen Nachbars, welche beide mit ihrer NeubewaffnuiK
kleineu Calibers fertig bereit dastehen.
Sei dem, wie ihm wolle, so ist zu bemerken, dass über Anordnung te
Bundesrates die III. und V. Infanterie-Division in den heurigen Wieder-
frdungskursen mit dem neuen Gewehre betheilt werden sollten, was sich abtf
laut "iner neuesten offiziellen Kundmachung wieder verzögert hat.
Zum Schlüsse sei der originellen Munition des Schweizer Gewehre
noch einige Worte gewidmet1'.
Die 7bmm scharfe Patrone M. 1890, Taf. 24, Fig. 13, besteht
aus «1er messingenen, flaschenfrrmigen Hülse, deren Zündung ans einer t->m-
1i Anleitung zur Kenntnis der Munition aller Geschützgattungen und Hand-
feuerwaffen der schweizerischen Armee. Von Artillerie - Oberstlieutenant ßabin.
Din.-ctor «l^r eidgenossischen Munitionsfabrik in Thun. Biel 1S91. — «Ein s*ü
lehrn-iches Buch.)
und dem Amboss mit zwei Zfludir« ddet wird, d
t*Ti — %§ schwach rauchendem MfelwoUpalvai r
(ftolver-Couposition 188-8) von dem 1.000 Körner auf ein Gramm gthtt,
endlich dem Geschoss. Aufgrund An günstigsten V«»rsuehsreaoitate
deichenden Erprobung AOsMB, deren Mantel MM Stahl-, Kuj f
•1- und Blechen verschiedener Legierungen bat man sich in
Schweiz für ein papierbemänteltes Harthleitfeschoss mit Stahlspitze ( -un. di jeden,
welches als Rubitisches Panzergeseboss bekannt ist. Der Kern aus Mar
99* A Blei, 1% Antimon) hat an der Bodenfläche eine kleine Expansion«-
! nng, an der Spitz« trägt er eine mckelkupfeqdattierte Stahlkappe. nMi
mittelst Einbiegung mit dem Kern fest verbunden ist Zur Verbinder
Verbleiens der Bohrung wird «las Qeaolioaa an der vom Stahlpauzer nicht
bekleideten Oberfläche mit einem Papier besonderer Erzeugung umwickelt und
letzterer VanteJ , sowie der Hülsenrand mit Vaseline laicht gefettet Di-
:mm laug, 1 3'7</ schwer und i\ der B;< um
Durchmesser. Es erhält mit obiger Laduuir ein« Geschwindigkeit \\% = 600?»
bei einem Maximal -Gasdruck ipbireiL Das Ges tat in
Hülse so fest , dass es erst mit $bkg l> n werden
kann. I1 - Patrone wiegt 27 — 37'6-jjt, wovon 1 1 <7 auf die bekapj
Hülse entfallen.
Je sechs Patr pefl m einer Ladeschachtel Fig. 9 aus
wasserdichtem imprägniertem \ Cartoii. die an fei offenen Seite zur Ver-
stärkung einen AWißhle, h-Rand besitzt, in welchen 4 federnde Klauen aus-
geschnitten sind. Nach dem Einlegen der Patronen wer; der Lappen
nach einwärts gegen die unterste Patrone un Die leere Schachtel
wiegt 21
Zum Magazinieren und zum Transporte weiden je 10 Ladesrh
in zwei Lagen zu einem Paket- - mit 60 Patronen) zusammen?* and
-•■■>. nebat einem Baumwollentöcblem t$i i^cm* izn Putzlappen i, in
Papier nml Gutofl eingeschlagen* zugebunden und mit entsprechenden Be-
aeichnunsr'-n in deutscher und französischer Sprache reraehftlt. Zwanzig solcher
Pakete kommen, zu zwei Lftfffli ta einen Tragsack gesteckt, in HQ4 Kiste
nml lehn solcher Kisten in einen Protzkasten iHa! Ein Patronen-
paket wiegt VSdkg, eine Kiste mit t«MQ Patronen in Ladtoeokacktelfl 415Av;
Die Tascbenmunition des Mannes uinfasst len Patronen und werden
bisher pro Gewehr 300 Patronen als Kriegsvorratb gerechnet, Welche sich
einem Bataillon von 700 Feuerge wehren folgend vertheilen '
per Gewehr
Taschenmunitinn Ton > l&f) ...105.«
Zwei Viiaf tionswagen (Caiseone äea Batail)
a 19.000 M.<
Zwei Munition* wagen för das Bataillon im
Divisionspark . | MO
Im Depotpark . . .
Patronen
91 l
-
300-0
«rcuUr des Waffen« i
214 Notizen.
Durch die Einführung des Gewehres M. 1889 wird auch die Uminderoas
der Patrontaschen nothwendig, von denen jede 66 Patronen aufnimmt, u. zw.
18 einzelne Patronen und 8 gefüllte Ladeschachteln. Erstere werden in die
hiezu bestimmten Leinwandschlaufen einzeln eingesteckt, die in Ladeachachteln
versorgten Magazinspatronen aber in die beiden inneren Abtheilungen der
Patrontasche in liegender Stellung so eingebracht, dass man die erste Lade-
Schachtel jeder Abtheilung an der vorderen Taschenwand so tief wie möglich
nach unten schiebt, die zweite Schachtel auf die erste Stufe und so weiter
jede der übrigen zwei Schachteln, auf die nächste 8tufe, stellt; der Best
kommt in den Tornister. Beim Entnehmen der Ladeschachteln ist die rechte
Abtheilung der Tasche zuerst zu entleeren.
Für Friedens-Obungen dient die Exercierpatrone, bestehend ans
der Hülse (wie bei der scharfen Patrone), der Ladung von lg schwach-
rauchendes Schießwollpulver (2.200 Körner auf lg) und einem darüber ein-
gesetzten, roth gefärbten (Linden)- Holzgeschosse, welches von 15m an un-
gefährlich ist, auf kleinere Entfernungen jedoch — trotz der Zersplitterung
— noch Verletzungen verursachen kann. Die fertige Exercierpatrone wird ii
Vaseline getaucht, sodann wie die scharfe verpackt und durch eine grüne
Etikette bezeichnet. Weiters besteht noch eine Manipulier-Patrone
(Unterrichtspatrone unserer Bezeichnung) deren Kapselhöhlung mit Bleirina
ausgegossen und wo dem Geschoss ein Holzzylinder unterlegt ist Letzteres
wird nach dem Einpressen noch mit der Hülse veiiöthet Als Merkmal dieser
Patronengattung dient eine diametrale Durchbohrung der Hülse.
Um auch dem bisherigen Ordonnanzgewehr (10*4mm Vetterli) eine
moderne Munition zu verschaffen, kam zu Beginn des März 1890 dabei eis
feinkörniges schwachrauchendes Pulver P. C. 89 (1.600 Körner auf ein
Gramm) zur Einführung, von welchem 1*25 bis 1*45*7 Ladung dem normal«
papierbemäntelten und nur am Mantel gefetteten Geschosse (von 2Q"2g Ge-
wicht) dieselbe Anfangsgeschwindigkeit V9 = 435 m ertheilen, wie die
bisherige Ladung von 3*7 bis 3*8<7 (Ruudkorn Nr. 4) Schwarzpulver. Das
Gewicht der fertigen 104mm Patrone M. 1890 reduciert sich infolge
dessen von 30'4<7 auf 27'8<7 und geschieht die Bezeichnung der Pakete durch
einen rothen Diagonalstreifen (mit den weiß aufgedruckten Buchstaben P. B. 89)
quer über die weiße Etikette des Paketes.
Auch die 10*4mm Exercierpatronen sind mit 1'15</ schwachrauchendem
Pulver (wie beim 7' 5mm mit 2.200 Körnern pro lg) gefüllt.
Serbien.
Wenn auch über eine Neubewaffnung der serbischen Infanterie mit Klein-
caliber-Gewehren, anstelle des 10* 15mm Einladers M. 1880, officiell nicht*
verlautet, so spricht dennoch eine Tabelle im Julihefte des „Ratnik" von einem
7'2mm Gewehre, System Koka-Milovanovtf, mit Geradzug- Verschluss vd
Verriegelung durch zwei verticale Warzen, weiters mit einem Mittelschafc-
Magazin für fünf Patronen, welche — ähnlich wie beim belgischen Gewelr
M. 1889 — aus einen Lade-Carton in das Magazin entleert werden. Dieses,
I
Notizen. 215
dem Vernehmen nach vom serbischen Artillerie-Comitä soeben erprobte, Gewehr
schießt eine 23'28jr schwere Patrone, deren Nickehnantelgeschoss 408 Caliber
lang und 12'4g schwer ist und mit 2'6# rauchschwachem Pulver (von Pan-
teliS) 680m Mündungsgeschwindigkeit erhält.
Die in den den Tagesblättern angekündigte angebliche Einführung eines
Gewehres M. 1891, System Nagant, betrifft richtigerweise einen Revolver
dieses Systems.
Außereuropäische Staaten.
Argentinien.
Zur Neubewaffnung des Heeres sind 50.000 M a u s e r - Repetiergewehre
des belgischen Modells beschafft worden und wurde weiters die Umgestaltung
des derzeitigen Ordonnanz-Gewehres, System Kemington, auf einen Einlader
kleinen Kalibers nach schwedischem Muster beantragt, um damit die sonstigen
Glieder der nationalen Streitkräfte im Bedarfsfalle — ohne Munitionsverschie-
denheit — ausrüsten zu kennen. So meldete wenigstens der argentinische
Artillerie-Oberstlieutenant Emil Seil ström in seinem Berichte über eine
Dienstesreise nach Schweden.
Chile.
Dieses Land hat sich schon vor längerer Zeit zur Einführung des
8mm Repetiergewehres M. 1888 der k. und k. Armee entschlossen und von
dieser Waffe sammt Munition in Österreich mehrfache Beschaffungen gemacht.
Japan.
Für die Armee dieses aufstrebenden Inselreiches war vor mehreren
Jahren ein 8mm Gewehr M. 1889, System Murata, in Aussicht genommen,
welches eine Nachbildung des französischen (Lebel)- Gewehres M. 1886 reprä-
sentiert, demnach heute bezüglich des Magazins als veraltet anzusehen ist.
Sein Rohrmagazin im Vorderschaft nimmt acht Patronen auf; die Bohrung
besitzt vier 0*2 5 mm tiefe Züge. Das Gewehr ohne Dolchbajonnett ist 1'2-m lang
und wiegt 4'2&y.
Die scharfe Patrone von 75mm Länge und 29'8g Gewicht besteht aus
der Messinghülse, dem kupferbemäntelten Hartbleigeschosse von 30mm Lange
und 15'6# Gewicht, endlich der Ladung von 2'2g eines Pulvers mit geringer
Rauchentwicklung, welche eine Mündungsgeschwindigkeit V0 = 610m liefert.
Hievon verbleibt noch auf — — m eine Geschwindigkeit von m. Die
2.000 6 150
Anf8atztheilung reicht bis 2000m, die größte Schussweite bis 3.300m.
216 Notiz en.
Vereinigte Staaten von Nordamerika.
Seitdem die im Jahre 1881 begonnenen Repetiergew ehr- Versuche dm
geführt hatten, dass schließlich von den Truppen keines der drei ihnen über-
wiesenen Modelle (Lee, Chaffee-Keece, Hotchkiss) als kriegsbrauchbar erklärt
und der Vorzug dem alten 8pringfieldgewehr (mit einem Verschlusse i li
Wänzl und 11 43mm Caliber) gegeben wurde, hörte man von keiner officielk
Anregung, dem Beispiele der europäischen Heere zu folgen und die Fragt
der kleinkalibrigen Repetierwaffen erneuert in Fluss zu bringen. Vereinzelte
Erprobungen von Gewehrsystemen, die von Erfindern oder ihren Vertreten
vorgelegt wurden (z. B. im Jahre 1888 je ein 7'bmm Gewehr von Bubn
mit Paketladung und von Schulhof mit Trommelmagazin im Mittelschaft)
blieben ohne weitere Folge für die Bewaffnung der Bundesarmee. Erst
zum Schlüsse des Jahres 1890 wurde eine eigene Commission zum Studium
der, über allgemeine Aufforderung einlangenden Projecte von kleinkalibripn
Magazinswaffen eingesetzt, doch erwartete man angesichts der zunächst mit
höchstens 500.000 Dollars bewilligten Jahresquote für Versuche und Be-
stellungen keine übergroßen Anträge von Erfindern. Die Aufgabe der
Commission beschränkt sich ohnehin nur auf die Wahl der am besten ent-
sprechenden Verschluss- und Magazins-Construction, nachdem alle übriges
Verhältnisse vom Kriegsministerium vorgeschrieben wurden. So ist festgesetzt:
Caliber = 0*3 Zoll (7,62wm), Bohrungslänge (von der Geschosspitze ge-
rechnet) 30 Zoll, Drallänge 9*5 Zoll; die flaschenfürmige Patrone mit vor-
stehendem Hülsenrand (Wulst) ist 7S'bmm lang, wovon ca. 54mm auf die
Hülse entfallen.
Das Kupfermantelgeschoss (mit Hartbleikern) besitzt an der Basis dts
größten Durchmesser von 785wwn, weiter nach vorne 3 Fettnuten und ein Ge-
wicht von 230 Grains ( 1-idg). Die Ladung betrug ursprünglich 70 Grains (4*53^)
besten Schwarzpulvers, von welcher man mindestens 1.800 Fuß (548'6w>
Anfangsgeschwindigkeit erwartete; mit 36 Grains (2 33g) rauchlosen Pnlver>
aus der belgischen Fabrik zu Wetteren, d. i. dem Vorbilde für heimische
Neupulver-Sorten, erhielt man rund 2.000 Fuss (610m) Anfangsgeschwin-
digkeit.
Zu Beginn des lautenden Jahres wurde das, mit strengen Forderungen
rechnende Programm für die Erprobung der verschiedenen Concnrrenz-Modell-'
verlautbart, welches vor allem bestimmt, dass zu den Proben nur die im
Arsenale zu Frankfurt mit obigon Wetteren-Pulver gefüllten Patronen iu
verwenden sind, ausgenommen bei Gewohren von abweichendem Caliber, deren
Erprobung indes nicht als vollkommen maßgebend angesehen wird. Dagegen
werden den heimischen Erfindern über Ersuchen für ihre eigenen Vorversuche
normale Läufe, Patronen oder Munitionsbestandtheile ausgefolgt. Bisher ist
der Commission jedoch noch kein inländisches Project vorgelegt worden,
sondern hat sie nur die Ordonnanzgewehre von Österreich-Ungarn, Deutschland.
England, Dänemark, Belgien, Schweiz, Japan und Portugal eingehend geprüft;
jene von Kussland und Italien folgen noch.
Bekann lieh hat die Kriegsmarine der Vereinigten Staaten von N"rd-
amerika schon seit mehreren Jahren ein 11*43 Lee-Gewehr mit Paketladung
von 8 Patronen eingeführt.
N o t i t e n.
217
(Nachtrug) m Belgien.
Bezüglich einiger Leistungen des belgischen Gewehres M. 1889, werden
soeben folgende kurze Angaben bekannt.
Distanz
(in m)
Tangente des
Einfallswinkels
(in mm)
Gefährdeter
Raum
für Cavallerie
(in m)
Wahrscheinliche
Abweichungen (in m) nach
HOhe
Seite
100
13
100
0-03
0-03
500
15-9
220
0 24
0 20
1.000
55 0
44
087
0*46
1.500
118 3
20
200
080
2.000
205*8
12
5-84
150
Hiebei beträgt die Länge der Visierlinie 650mm, die Pulverladung
2'7bg, das Geschossgewicht 14l£, die Anfangsgeschwindigkeit 600m, der
Gasdruck 2.250 Atmosphären, der Vibrationswinkel -f-3'5'.
Schlusswort ').
Aus den vorhergegangenen Darlegungen im Zusammenhange mit der
Torjährigen Studie über diesen Gegenstand lässt sich erkennen, dass der
Caliber von 8mm bei den modernen Gewehrconstructionen schon die oberste,
bei den ersten Modellen dieser Art angenommene Grenze bildet, und dass die
neuesten Fortschritte auf die, noch vor kurzem als unausführbar gehaltene
Verkleinerung des Calibers bis zu 6'5mm, versuchsweise auch noch geringer,
gerichtet sind Als wesentlichstes praktisches Hindernis einer so weit gehenden
Caliber-Verminderung wurde bisher die schwierige Herstellung nnd Reinigung
der Bohrung angesehen, indes scheint man bei den neuesten Gewehrconstruc-
tionen diese Schwierigkeiten überwunden zu haben, so dass obige Gründe
nicht mehr stichhältig sind. Was die ballistischen Verhältnisse anbelangt, so
will Oberstlieutenant Bub in noch im Juli-Heft 1891 der „Schweizerischen
Zeitschrift für Artillerie und Genie" den Nachweis liefern, dass die 6 5mm
Geschosse ein ungünstigeres Verhalten feigen sollen, als jene der bisherigen
modernen Caliberstufen von 75mm bis 8mm.
Nachdem sich indes die weitere Herabsetzung des Calibers unter Ibmm
dennoch beim italienischen und rumänischen (hier angeblich) Zukunftgewehre
Tollzogen hat, so muss angenommen werden, dass es, entgegen der gehegten
Befürchtung, dennoch gelungen ist, das Geschoss ohne Beeinträchtigung seiner
<Juerschnittsbelastung und Schusspräcision länger als vier Caliber zu machen,
') Unter theilweiser Anlehnung an einen längeren Artikel über die heutigen
Kriegt wafTen, in „Dinglers polytechnischem Journal" vom Sl. Juli und 7. August l. J.
216
N o t I
wodurch die Geschosswirkung auch auf großen Distanz
jene der bisherigen Kloincaliberatufen zurücksteht.
Eine weitere Gewichtsverminderung der Ausrüstung den SobUfce
hat man in mtlt- .am durch kleine Verringerung der LaufUnge pgni
f -II Hodallei vereiöielt durch ein kurzes, dolcbartigea s^itengeweki
endlich zumtheile auch durch geänderte Construrtiun fai LftOfbj mri
nämlich durch di" Anordnung des dünner gehaltenen eigentlich«« Laufe ml
einein Blechrohre als Hantel (Deutochland, Dänemark, B ; 'Qrlcei, Arg«>
tinien). Wie an den betreffenden Stellen erörtert wurde, be-gönstigt dm**
I^ufmantel das Zielen und gute Ausschwingen des Laufe
und soll auch das gefahrlose Anfassen des heiß gewordenen Gewehre*
liehen« Letzteres wird heim Schweizer Gewehr durch den Oberschall,
fischen durch die Holzumhüllung hinter dem Aufsatze angeatr
k, und k. Kepetier-Gewebr M. 1888 durch den bekannten Hand
Die Visiereinrichtungen der modernen Kn
"ii von der geänderten Eintheiiuug, großtentheils den früheren C<»astt
ÜOüStypen nachgebildet; außerdem ist in Österreich-Ungarn und England aar»
ahn seitikhe Vi^ierlinie angenommen worden.
Hei allen Kepetiergewehren neueren Musters kommt nur
O3 linder- (Kolben-) Verschluss vor, was gewiss — m»tx der Ter*
damiunng desselben durch dm Artikel seh reiber der rTinte#* — nicht ta
Ungunsten dieser Construction spricht. Abgesehen von geringeren Detail* ist
zu bemerken, dass seine Bewegung in zweifacher Art erfolgt, entweder all
r;idzugu ( Österreich-Ungarn, Schweiz), oder aus einer Drehung und
Iniigen Verschiebung zusammengesetzt (alle anderen). Die Verriegelung
\ •rsrhlusses geschieht fast durchwegs vorne mittels StüUwarxea, nui
11 Gewehr M. 1688 der österreichisch-ungarischen, der hulgari&chen
kl chilenischen Arme* besitzt einen abwärts gerichteten Fallrieg
♦♦u^lisehen und portugiesischen Kleincaliber-Repetiergewehr bietet die
»bfiusewand das Widerlager für den Verschluss.
ndere Beachtung verdient die Thatsache, dass 10
magazin im Vorderscbaft allseits abgegangen wurde, wogegen das Kastei-
1» a g a 7. i n im Mittelschaft — nach unserem Vorbilde — allgemein* Ab-
wnduiig findet. Ein solches ist denn auch, mit Ausnahme des franztauttbn
6, <l-s portugiesischen M. 1886 und .*■»
türkischen Gewehres (welches übrigens oi
modernen zweihändigen Kriegsfeuerwaffen angeordnet. Dabei ergehen sich *W
Gruppen, u. z. bildet das (feterreichiach-ungarh lirartech* od4
Chili deutsche und italienische Gewehr, dann der ftvu<
Inner ifo r die reine Paketladun. füllten PatruM-
nlnnen, otuM einzelnes Einfuhren loser Patronen in räum, ängwrtla't
ist. Der Inhalt der in das Magazin versenkten, gefüllten Patronenrahmen kaa»
nach Bedarf im langsamen oder raschen 1 ten, weekift
im' Magazinssperre besteht« l»ie Mairar ine an fa
Gewehren sind unten offen, damit die geleerten I' 1 herabfata
kenn
len.
219
Bei allen anderen Feuerwaffen dieser Art sind die Kastenmagazine,
r*nn auch zum Abnehmen eingerichtet h für gewöhnlich fix am Qttnferi
rad durchaus geschlossen. Deshalb werden sie mit losen t ans Ladestreifen
(Belgien, Türkei, Russland, Argentinien) oder Ladeschacbtelu (Schweiz! ab-
©streiften oder aus einem angelegten Blechpacket (Dänemark) entleerten
Patronen versorgt, öder man bringt diese Patronen einzeln in das Magazin
(England). Aber auch hier unterscheidet sich eine Gruppe mit großem
Magazins-Inbalte (Schweiz, England) und der Bestimmung desselben als Reserve
für besondere Gefechtsmomente bei sonstiger Einzelladung von jenen Gewehren,
deren Magazin für beliebige Benützung im langsamen oder Schnellfeuer mit
einigen losen Patronen geladen ist und die Waffe überdies eventuell auch als
Einzelnlader gebraucht werden kann. Am einfachsten gestaltet sich wohl von
allen diesen Varianten bezüglich der Handhabung und der Ausbildung d*r
Leute die Paketladantr der antun Gruppe. (Österreich-Ungarn, Deutschland,
Itali
Hinsichtlich der Munition genügt zunächst der Hinweis auf die all*
seitige Verwendung von Hartbleigeschossen mit dünnen, aufgepressten r) Mänteln
ans Stahl-, Kupfer- oder Kupfernickelblech, bezw. einem mit Xickelüberzug
ebenen Stahlblech. Die beiden letzteren Metalle machen das Fetten
-smantels entbehrlich. Originell sticht von alldem das Kubin'sche Panzer-
et choss ab. Hier mag nebenbei erwähnt werden, dass in jüngster Zeit
rolfram als Geschossmaterial statt des Bp6Cifi»c]] leichteren Bleies lebhaft
empfohlen wurde, doch bleibt die praktische Verwendung desselben im größeren
JntCutga als bei kleinen Versuchen, der Zukunft anheimgestellt.
Die Ladungen der Patronen für die modernen Kriegsgewehre bestehen
dermalen durchwegs aus hoch leistungsfähigen Schießmitteln (zumeist Nitro-
welche beim Schusse fast keinen Rauch entwickeln. In «roterer
titnng ist man zu Geschossgeschwindigkeiten von mindestens 600»» und
infolgedessen, sowie zufolge der günstigen Querschnitt sbelastuntr, zu weit reichen
«#hr gestreckten Flugbahnen gelangt. An den Behältern des Puh
messingenen Patronenhülse hat man in einigen Armeen (Deutschland, Bei.
Italien, Schweiz) statt des vorspringenden Randes (Wulstes) für den Angriff
des Patronenziehers im Bodentheil eine Rinne eingedreht, was die Lagerung
l Patronen im Rahmen begünstigt.
Interessant sind die Betrachtungen der Angaben, den wievielten Theil
dts ganzen Patronen gewichtes eines gefüllten Rahmens das Gewicht der
Hül- jene» des Rahmens ausmacht. Die Kahmengewichte (leer)
chwanken z. B. zwischen 4*2% (Belgien! bis 18*4% (Österreich-Ungarn)
(UlteQ Rahmens (Streifens). Im weiteren zeigt sich, da«s der kriegs-
il% ausgerüstete Infanterist rund 42 bis 46% fol mitgeschleppten Muni-
' wichtes an Hülsen- und Rahmenblech» d. I als todte Last zu tragen
at Hiedurch ist ein Theil dert durch das kleine Caliber erm. tri ichten Ge-
riehtserleichtermig paralysiert und das Streben nach thunlichster Erleichterung
Patronenrahmens (Streifens) gerechtfertigt. Aber auch die Frage l
Lorenz'schen (verlötheteo id- oder Vt?rbundgeich<M»e sind
rgead» lur Einführung gelangt.
220 N o t i i e n.
etwaigen Erleichterung der Patronenhülsen innerhalb der Grenzen der Halt-
barkeit und des tadellosen Functionierens wird mehr und wiederholt erörtert.
Naturgemäß haben die verschiedenen Armeen in der erhöhten Dotatioi
des Mannes mit Patronen auch die Folgerungen gezogen, welche sich ans der
Einführung eines schnellfeuernden Gewehres von kleinem Caliher ergeben ni
ist hierin Deutschland mit der Zahl von 150 gleichartig im Bahnen v*-
packter Patronen am weitesten gegangen. Ob die gemischte Ausrüstung im
Soldaten mit losen und in Behältern verpackten Patronen obiger Anordne
(Osterreichischen Musters) vorzuziehen ist, bleibe dahingestellt.
Am spärlichsten fließen die Nachrichten bezüglich der ballistiseta
Leistungen der neuesten Gewehrmodelle, sowie der Gasdrücke, bezüglich 4«
man, wegen Mangel einheitlich angelegter Messungen, (wie solche bezfiglkk 1
der Geschossgeschwindigkeiten bei Geschützen durch den fast ausschließliche j
Gebrauch des Chronographen von Le Boulengä gewährleistet sind) aus d« I
wenigen vorfindlichen Zahlen noch eher zu falschen Schlüssen über WafM 1
und Pulversorten Veranlassung gelangen könnte. |
Welches ist heute das beste Gewehr?
Diese Frage kann sich jeder Leser aus den vorhergegangenen Er&fr
rangen nach eigenem Ermessen beantworten, in jedem Falle steht die Be-
waffnung der österreichisch-ungarischen Fußtruppen und Reiterei in erster Rak.
Hauptmann F. Holzner.
Instruction für die meteorologischen Beobachtungen während dir
Fahrten mit dem Luftballon der kaiserlich russischen technisch«
Gesellschaft im Jahre 1891 l)
Von dorn lebhaften Interesse, mit welchem in Kussland — ähnlick
wie in Frankreich und Deutschland — die Frage der Luftschiffahrt in aus**-
militärischen Kreisen nicht nur behufs Studiums des Luftmeeres, sondern
um ihrer selbst willen gepflegt wird, gibt der Umstand Zeugnis, dass di*
oben erwähnte Gesellschaft Ballons zu Studienzwecken unterhält für der«
Behandlung vor, während und nach dem Aufstiege ein eigenes Keglern^
besteht, aus welchem hier (nach russischer Quelle) die Bestimmungen über
meteorologischen Beobachtungen wiedergegeben werden.
Diese Beobachtungen sollen sich auf nachfolgende Elemente erstrecken:
1. Luftdruck,
2. Temperatur und Feuchtigkeit der Luft,
3. Stärke der strahlenden Sonnenwärme,
4. Form und Höhe der begegnenden Wolken,
5. Fixierung der Projectionspunkte des Ballons auf der Karte n
verschiedenen Zeitmoraenten.
*) Juni- und Juliheft 1891 der russischen Zeitschrift obengenannter Gesell-
schaft.
Notizen. 221
Es ist unumgänglich nothwendig, jeden Augenblick auf dem Ballon
Vervollständigung der Beobachtungen zu benutzen.
Die Beobachtungen selbst müssen ohne Eilfertigkeit ausgeführt werden,
lit ihre Genauigkeit nicht beeinträchtigt werde, anderseits ist dies auch
überflüssigem Zögern im Ablesen zu befürchten. In dieser Richtung
is sich der Beobachter die nöthige Geschicklichkeit im Gebrauche der
tsinstrumente schon vor dem Fahren im Ballon angeeignet haben.
Die Beobachtungen müssen in festgesetzter, immer gleicher Reihen«
e gemacht werden, wobei jedesmal die Beobachtungszeit mit einer
lauigkeit von einer Zehntelminute angegeben werden muss. Zweifel-
& Beobachtungen sind bei der Aufzeichnung im Buche durch ein bei«
»tztes Fragezeichen besonders kenntlich zu machen.
Auf dem Ballon sollen, um allen Zufällen zu begegnen, immer zwei
einander verglichene Uhren, die vor und nach dem Aufstiege nach
r gut gehenden Uhr zu stellen sind, vorhanden sein.
Zu 1. Die Beobachtung des Luftdrucks in verschiedenen Höhen wird
iels Barographs, Aneroids und Quecksilberbarometers gemacht.
Den Barograph betreffend, muss der Moment der Abfahrt graphisch
erkt und auf der Uhr festgestellt werden. Dasselbe gilt für die Landung,
wenn es die Umstände erlauben auch für ungefähr die Mitte der Fahrt.
Das Aneroid muss mit einem Normalinstrumente verglichen und dadurch
Correctur des ersteren ermittelt sein. Beim Ablesen ist ausser der Zeit
1 die Temperatur zu notieren, welche das am Aneroid angebrachte
rmometer zeigt Vor der Abfahrt ist das Aneroid mit einem Barometer
vergleichen.
Das Quecksilberbarometer ist vor dem Aufstiege zu besichtigen, wobei
itatiert werden muss, dass in die barometrische Leere keine Luft einge-
ben sei; auch ist an demselben und an einem stationären Barometer eine
rleichsablesung zu machen.
Während der Fahrt muss für die verticale Aufhängung des Barometers
rgt sein. Die Ablesungen sollen am niederen Barometerschenkel gemacht
len unter Benutzung des oberen Randes des Meniscus, in dessen Höhe
t Ablesen das Auge gebracht werden muss. Unmittelbar nach der Ab-
ng sind der Zeitpunkt der Beobachtung und die Anzeige des Thermometers
Barometer aufzuschreiben. Nach der Rückkehr vom Aufstiege ist das Baro-
»r neuerlich mit dem stationären zu vergleichen.
Zu 2. Die Beobachtung der Temperatur und der Feuchtigkeit der Luft
mittels „Dreh-Psychrometers" zu erfolgen. Eine der Kugeln des Psychro-
ars muss dicht und ohne grössere Falten, mit reinem, gut angefeuchtetem
tist überzogen sein. Zur Befeuchtung des letzteren dient destilliertes
Bser, welches am besten mit einem Pinsel aufgetragen wird. Das Feuchtsein
ss vor dem Gebrauche natürlich constatiert werden.
Das Psychrometer soll aufgehängt sein, wobei beachtet werden muss,
8 die Thermometerkugeln nicht der unmittelbaren Einwirkung der Sonne
gesetzt sind.
222
N o 1 1 % e a.
zwar mittels einet Handhabe zu
in a rande eiop tolle Umdrehuni <;es«hvtii-
digkejt i!or Thermometerlnigeln von 0*841
Im. Drehung soll wenigstem eine halbe Minute hindurch anagafthiF
Wifde&i worauf rasch zuerst die Ablesung auf der fr und dann uf
trockenen Kugel, und zwar nehmen ist, dass man zuerst des
ntor dem Meniscus liegenden und dann den darüber lieg i uh
Loge fa-
Me-hachtung am Psychrometer soll immer jener am Barometer SS-
mittelbar folgen,
Zu 3. Die Beobachtung der strahlenden BefüieBWtaN kann
a) mittels Radiations-Thermoineters und
6) mittele des Actinometers bewerkstelligt werden,
Das if für die Auffahrt eingerichtete Acttaometet ist ausserhalb 4»
Korbes und zur Verhinderung der reflectierenden Wirkun
in einiger Entfernung von dessen Bande aufzuhänge». Es aoll iomv <Ur
unmittelbaren Wirkung der Sonnenstrahlen ausgesetzt sein.
Die Ablesung ist auf beiden Thermometern i jenem mit des hlaakei
und jenem mit der beniesten Kugel) unter gleichseitiger Aul
Beobachtungszeitpunktes zu bewirken.
Zu 4. Nach dem Durchgange durch Wolken isi nebst Aufsei.
Austnttszeit die Form der Wolken (Schicht-, Haut-. itiuf-# ztnwm
Hautwolken etc.) zu notieren.
Zu 5. Die Projicierung der Situationspunkte auf die Erdo erfolgt doti
Visierung Längs des Schlepptaues, mithilfe einer mitgenommenen Genermlkirr*
Bei diesen möglichst zahlreich anzustellenden Beobachtungen ist iwiürfn*
auch die Zeit vorzumerken.
Man armes sich bemühen, alle Beobachtungen an jene ZeHmotneut» n
knöpfen, zu welchen das Barogramm eine auffällige Richtungsandeniiig antobt
Beim Abstieg sind «ämmtliche Instrumente sorgfältig in *b+n Kftstei
und Futteralen zu verwahren.
Die Gerathe, welche zerschlagen werden konnten sind längs der Iqmb*
ter Korbwände zu befestigen und zwar an jener Seite, an -
das Ankertau mit dem Tragringe verbunden
Nach der Lttdting, welche möglichst rasch zu Iligm fc
sind an allen Instrumenten Ablesungen zu machen, und ist mittel* to«
Hand-Anemometers die Windgeschwindigkeit zu erheben
Nach der Heise Isl das eigentliche Reisejournal zu verfassen, n*
Karten, Barogrammen und auch der meteorologischen Karte für j»*n*» Ticefi"*
2u adjustieren, um welche die Ballonfahrt itattfattd.
Bftmmt liehe Beobachtungen werden nach einer bestimmten R*ih*«ft4r»
aneinandergefügt. Wahrend der Fahrt hat auf der Erde standlich die Beetaffr-
Btamtlicher teuflndeiL
• lindem seien die — offenbar autV uischun gejätete*
Erfkhnragen rerftesten — Nachtrage zu ein bestehenden In*tnirt>t
N o t i i e n. 223
für die Freifahrten mit dun ASrostaten dieser technischen Gesellschaft
angefügt:
1. Alle Theile des Aerostaten und sämmtliche Gerätschaften müssen
gereinigt, der Ballast getrocknet und durchgeworfen sein. Jeder Sack soll
mit dem Gewichte des Inhalts (Ballast) beschrieben und numeriert sein.
Zum §. 1. Das Inventar der Aerostaten weist an Gewicht auf:
Gewicht der Ballonhülle 18 Pud 15 Pfund l)
„ des Netzes 3 „ 36 r
„ „ Ballonringes — „ 24 „
„ „ Korbes 2 „ 11 „
„ r Schlepptaues 1 „ 14 „
„ „ Ankers — „ 57 „
„ „ Ankertaues — „ 35 »
Summa... 2b P|id 32 Pfund.
2. Natürlich muss die äußere Form des A&rostaten photographisch
mittels des Pantoskops von Bul festgestellt werden.
3. Vor der Abfahrt ist der Auftrieb mittels Dynamometers zu erheben.
4. Unmittelbar vorher ist die Anzeige der Boussole festzustellen.
5. Bei der Vertheilung des Ballastes muss beobachtet werden, dass der
Aerostat gleichmäßig belastet sei.
6. Die ausgeleerten Säcke müssen nach dem Gewichte aufgehängt werden.
7. Beizeiten ist die größte Aufstieghöhe festzustellen, wobei es wünschens-
wert ist, sich zu möglichst größter Höhe zu erheben. Unter der Annahme
«ines annähernden, im vorstehenden detaillierten Gewichtes des ASrostaten von
28 Pud 32 Pfund, eines Gewichtes von 20 Pfund für sämmtliche Instrumente,
des Gewichtes zweier Luftschiffer mit 10 Pud, des Ballastes mit 3 Pud erhält
man schließlich 42 Pud 12 Pfund = 693 kg.
Für die nächstgelegene Zahl in der zugehörigen Tabelle 696 entspricht
«ine Steighöhe von 2.500m.
8. Vor dem Aufstiege müssen die Ablesung am Gasometer, das Gewicht
und die Temperatur des Gases notiert werden.
Zum §. 8. Bei einem Inhalte des Ballons von 1.220m* einer Dichte
von 0*4 des Gases und unter Bezeichnung der Steighöhe mit A, des Baro-
760
meterstandes mit b, erhält man mittels der Formel A=18.429'l log— t— -
b
folgende Tabelle:
h in m 0 100 200 300 400 500 600
b in mm 760 750 741 732 723 714 705
«esammtgewicht in kg 952 937 922 915 907 893 885
h in m 700 800 900 1.000 1.200 1.400 1.600
b in mm 696 688 679 671 654 638 622
Oesammtgewicht in kg 871 863 849 841 819 805 779
h in m 1.800 2.000 2.500 3.000 3.500 4.000 4.500 5.000
b in iwm 607 592 556 526 491 461 433 407
<lesammtgewicht in kg 761 728 696 658 615 577 542 509
f) Pud a 40 Pfand = 16*380 kg.
284. Hatisan.
». Der Führer
bei rieh haben.
10. Tor dm Aufstiege
Innern des ASroetatea
eine ansprechende
11. In der Ausrüstung den
Stadtplan xrod eine Karte besolden jener Ui
sichtlich der Ballon wenden wird, und iwar in
Während des Aufstieges.
12. Möglichst oft ist die Stellung den BaDona wrf der Karte, vi*
Zeitbestimmung bis auf eine 8ecnnde genau, sn bestimmen.
13. Ebenso sind a) die Ballastmengen, 4) die Hbmimi den 8chkpp-
geiles, c) die Stellungen der Magnetnadel und d) ffie I)mHhimg der Vau»
leine Yorzumerken. *
14. Es ist jedesmal rorzumerken, wenn der Appendix au
geblähten in den zusammeagelUtetea instand tbergefc* oder nieit
.15. An dem Ventil ist nicht sn rOhren.
16. Bei der Ausgabe des Ballastes ist auf die giehthwiitgn
des Korbes, ferner darauf sn achten, daaa die Qescfcwindigkett den
möglichst gleichmäßig bleibe.
Abstieg.
17. Eechtrei% sind sfmmfliche Instrumente in die Fottenfe m
stecken und an den Ballonring xu hängen oder an den Korbrand in VUkt
18. Bas Ventil ist. so lange offen tu halten, Us der Anker an»
geworfen ist.
19. Alle nicht schon während der Fahrt aufgezeichneten Beobachtende
und Ablesungen sind unmittelbar nach derselben zu machen.
Hauptmann DietL
Der taktische Wert des elektrischen Lichte*
Unter diesem Titel ist in der Zeitschrift „Unäed Serttiu Oazäteär)
ein zu Aldershot abgehaltener militärischer Vortrag zu lesen, der des d»
gemeinen Interesses halber und der Anregungen wegen, die er enthält, wM*»
gegeben zu werden verdient. Bemerkenswert ist auch die demselben ange-
schlossene Discussion des Auditoriums, wie sie, ähnlich wie in uimns
Fachvereinen, in England auch in militärischen Kreisen üblich und gerat
auch ersprießlich ist.
Der Vortragende warf vor allem einen historischen Rückblick auf fi*
Entwicklung des elektrischen Lichtes und führte aus, dass es zu Kriegs-
zwecken als Beleuchtungsmittel ersten Banges in Festungen, bei der Küsten-
vertheidigung, auf Schiffen und für submarine Minenarbeiten, als halbtranspor*
tables Licht bei Einschiffungen u. dgl., als transportables Licht für Opera-
tionen im Felde, für Landminen- und für Signalisierungszwecke in Anwendimf
kommen kann.
■) Nr. 3032 von 1891.
I
N o t i i e n. 225
Das Hanptthema der weiteren Besprechung bildete die Eignung destrans-
portablen Lichtes für Foldoperationen (im Rahmen des Positionskrieges).
Hienach bestehe die Belagerung eines befestigten Platzes nicht mehr
in der verhältnismäßig einfachen Ausführung von Bei agerungs werken bei
Nacht und der darauf folgenden Beschießung bei Tag aus den in denselben
placierten Geschützen, weil die Ausführung der Belagerungswerke in der bis-
herigen Weiso nur mit ungeheueren Opfern an Menschenleben bewirkt werden
kannte. Dieser Nachtheil auf Seite des Angreifers wird aber nach Ansicht des
Vortragenden durch den Gebrauch des elektrischen Projectorlichts beim
Angreifer selbst, zu beseitigen sein.
Zum Beweise dessen wird angeführt, dass es sich bei den Versuchen
zu Milfordhafen 1886 gezeigt habe, dass ein elektrisches Lichtbüschel
auch als Schirm gebraucht werden könne, hinter welchem sich Operationen
unentdeckt ausführen lassen. Um diesen Effect zu erzielen, ist es nur not-
wendig, ein Projectorlicht vor der Flanke des zu verhüllenden Terrainstreifens
so zu placieren, dass das Lichtbüschel längs der Front des Terrainsstreifens
streiche. Dieses Lichtbüschel wird dann nicht nur eine Hülle abgeben, hinter
welcher Parallelen oder Belagerungsbatterien im vollkommensten Schutze der
Dunkelheit ausgehoben werden können1), sondern selbes kann auch mit großem
Nutzen für das Richten der daselbst aufgeführten Geschütze verwendet werden,
ao dass diese mit ebenso großer Präcision feuern, als bei Tag. Im Jahre 1886
wurden Geschütze zu Lydd in einem Werke aufgeführt, welches von der
Flanke her durch einen 1.200 Yard entfernten Projector Licht erhielt.
In der Vertheidigung einer Position gegen einen unerwarteten Angriff
ist durch den Gebrauch des Projectorlichts nichts zu verlieren und alles zu
gewinnen. In dieser Beziehung hat es sich zweifellos herausgestellt, dass
das Licht so placiert werden kann, dass des Vertheidigers Stellung und
Bewegungen verborgen bleiben, indem auch hier noch zunehmende Dunkelheit
geschaffen wird, und dass der Projector selbst äußerst schwor durch Geschosse
kh treffen ist; letzteres infolge der Schwierigkeit des Distanzschätzens und
des Zielens'). Die Versuche zu Shoeburyness 1883, zu Lydd 1887
und zu Okehampton 1888 gaben in diesem Punkte bemerkenswerten
Anfschlus8.
Um das Projectorlicht vortheilhaftest für Befestigungen auszunützen, ist
es nicht als allgemeine Kegel hinzustellen, dass das Licht die ganze Nacht
unterhalten werde. Es darf nicht erwartet werden, dass durch selbes die Feld-
wachen und Patrullen der Notwendigkeit wachsam zu sein, überhoben werden
sollen; durch ein continuierlich unterhaltenes Licht wird überdies dem Feinde
ein Directionsobject bei nächtlichen Angriffsbewegungen geboten, solange er
') Dass die nächste Umgebung des Projectors und der außerhalb des Licht-
büschels und dessen Halblichtes liegende Raum in tiefstes Schwarz gehallt sind, ist
bekanntlich Thatsache. Anm. <L Ref.
f) Darüber sind die Ansichten verschieden. Dass der Projector oder dessen
Bedienung des Schutzes gegen feindliches Feuer bedarf, xeigen die von mehreren
Mächten durchgeführten Panzerungen der Projectorstande in Befestigungen.
Anm. d R«f.
03
226 Notizen.
sich außer Feuerboreich befindet, ihm also der schwierigste Theil mm
Unternehmens erleichtert. Bei solcher Gelegenheit sollte das Licht nicht fftta
gezeigt werden, als bis seine Annäherung gemeldet ist und angenommen wenl«
kann, dass er in den Feuorbereich gelangt; der Erfolg einiger wohlgexielttf
Dechargen auf vorherbestimmte Distanzen wird unter solchen Umstand«
insoferne bedeutend sein, als der Angreifer in diesem letzten Stadium «int«
Nachtmarsches schon ziemlich in Unordnung gerathen ist.
Der Vertheidiger hat hiebei den Vortheil, zu sehen, wohin jeder Sehnst
geht und welchen Erfolg jede Salve hat, während dem Angreifer jeder Anhalti-
punkt über die von ihm erzielte Wirkung fehlt. Seine Infanterie wird nicht
zielen können, da sie nichts als Licht sieht, und wenn sio auf dieses feuert
Absehen und Korn nicht ausnimmt1).
Bei den Versuchen an der North-Camp-Redoute während der
dortigen Manöver im Juli 1890 würden die Umrisse der Rodoute durch «m
gewisse Zeit nicht entdeckt worden sein, wenn das Licht ordentlich dirigiert
worden wäre. Unter günstigen Umständen können kleine Infanterie-AbtheilangM
leicht in einer Entfernung von 2.000 Yard entdeckt werden ; die gewöhnlich
Gebrauchsgrenze ist 1.500 Tard (circa 1.371m).
Von den Lichtquellen bespricht der Vortragende die Dynamos samnt
zugehörigen Dampfmotoren und die Primär-Batterien , welch letztere n
Aldershot und Chatam versucht, aber den Dynamos an Wirksamkeit ood
Kriegstüchtigkeit unterlegen befunden wurden.
Der Vortragende bezeichnet zweierlei nothwendige Typen von Licht-
apparaten, welche den Marsch der Armee zu begleiten haben: solche, welche
durch Maschinen (Locomobile-) und solche, welche durch Pfordekraft weite
bewegt werden sollen. Erstere Type wäre ihrer größeren Bewegungsstärke und
Ausdauer wegen die gewöhnlich anzuwendende, wahrend die letztere au solch"
Punkte zu bringen wäre, wohin der erste Typus nicht gelangen kann.
Nachdem der Vortragende die Beleuchtungsparks fremder Arm^n
beschrieben, constatiert er, dass man in England noch nicht genügend empfäng-
lich für die Vortheile und die Wichtigkeit des Besitzes von transportablen Project^r-
licht-Apparaten für Feldoperationen sei. Viele Versuche seien in England mit
Projectorlicht verschiedener Stärko und Mobilität durchgeführt worden, aW
bisher sei nur der Theil eines Belouchtungsparks als für Feldoperatitm«n
geeignet befunden worden: die Locomobile und der Dynamo, welche bei den
Manövern 1800 zur Verwendung kamen; doch ist für den Projector kein
Vehikel geschaffen. So wertvoll die Locomobile sei, so reiche sie doch nicht
hin, und müssto ein leichterer Park für den Transport durch Pferde geschaffen
werden.
Bei der nun stattgehabten Discussion opponierto der erste Kedncr, trotz-
dem er anerkannte, dass Niemand berufener sei über den Gegenstand &
M Auch dagegen gibt es bekanntlich für den Zielenden Abhilfen.
Übrigens muss «1er Vortragende vorausgesetzt haben, duss dein Angreifer Lein
Beleuchtungsapparat zugebote stehe. Man kann sich dagegen eine Unterstützuiuj
des Angreifer« durch einen solchen Apparat im rechten Augenblicke recht woM
denken. Anm. d. Ilvf.
Notizen. 227
sprechen, als der Vortragende, indem er die Beuützbarkeit des Beleuchtungs-
apparatos für den Angreifer bezweifelte.
Er hob her?or, dass das elektrische Licht bei Kafr Do war von unschätz-
barem Werte gewesen sei, indem man sich in keiner Nacht der Ruhe überließ,
bevor man nicht gegen don Feind geleuchtet hatte, um zu sehen, ob er sich
in Bewegung befinde. Dieselbe Vorsicht wurde auch zu verschiedenenmalen
wahrend der Nacht gebraucht, um sicher zu sein, dass außerhalb dor
ägyptischen Linien keine Bewegung stattfinde. Man wusste damals nicht wie
träge der Feind war. Der Redner stellte aber weiter die Frage, ob es seit
1859 einen Kampf gegeben, bei welchem das elektrische Licht durch den
Angreifer gebraucht worden sei, oder — weil geantwortet werden könnte,
dass es noch nicht genügend ausgebildet gewesen sei — bei welchem es mit
Vortheil hätte angewendet werden können? Redner möchte, im Falle, als er
mit seinem Zweifel Unrecht hat, belehrt sein, glaubt aber, dass, wenn es
beim Angreifer angewendet werden könne, dies die Entdeckung eines Nacht-
angriffes herbeiführe, indem die das Criterium eines solchen bildende Über-
raschung schon durch das Geräusch der Maschine lange bevor der Vertheidiger
erreicht wäre, vereitelt würde1). Ebenso würde dies auch beim Gebrauche von
Pferden eintreten. Er stellt an den Vortragenden die Frage, welches Gewicht
die Zug-Locomobile des englischen Beleuchtuugsparkes habe und bemerkt, als
ihm geantwortet worden war, dass das Gewicht derselben 7% Tonnen, jenes
einer festländischen 4 Tonnen sei, dass eine Maschine mit solchem Gewicht
nach seiner Erfahrung nicht ins Feld mitgenommen werden könne, auch wenn
die best macadamisierten Straßen an die erforderlichen Stellen geführt seien.
Solche Straßen seien auch dann noch erforderlich, wenn das Gewicht auf
2*/, Tonnen vermindert würde.
Er führt ein Beispiel an, welch geringfügige Zufälle über das Schicksal
einer Nacht-Operation entscheiden können ; spricht auch seine Bedenken gegen
den großen Train aus, den ein solcher Park, wenn er nicht mittels einer
Maschine, sondern durch Pferde bewegt wird, verursacht ; hält don Beleuchtungs-
apparat für eine Position, in welcher bis auf den letzten Mann gekämpft
wird für unerlässlich, aber für den Angreifer nicht für nützlich.
Ein zweiter Redner möchte den durch die elektrische Beleuchtung
anzweifelhaft hervorgerufenen moralischen Effect mehr betont wissen. Unsicht-
bare Gefahren wirken immer am schlimmsten, und ein lebhafter Lichtstrahl,
der den Leuten zeige, dass keine unmittelbare Gefahr vorhanden, müsse deren
Geist vortheilhaft beeinflussen. Er wirft weiter die Frage auf, ob vielleicht
die Auslagen für den Transport die geringe Häufigkeit des Gebrauches des
Apparates rechtfertigen und beantwortet sie dahin, dass die Maschino auch
für andere Zwecke wie : Wasserpumpen, üolzschneiden etc. verwendbar sei und
!) Es kann nicht geleugnet werden, dass die geräuschvolle Thätigkeit auch
der Dampfmaschine beim Gebrauche des Apparates durch den Vertheidiger — nebst
anderen Gründen — den Ersatz des Dynamo durch eine andere Stromquelle wünschens-
wert erscheinen lässt; dass aber der Apparat für ähnliche Zwecke wie sie der
Vertheidiger anstrebt: nämlich Störung der nächtlichen Arbeiten und Unternehmungen
de« Gegners durch Erleichterung der Beschießung, vortheilhaft ist, liegt, auf der Hand.
Anm. d. Ref.
G3*
228 Notizen.
dass eine so kloino Armee, wie die englische jeden durch die Technik ge-
botenen Vortheil ergreifen müsse.
Ein dritter Redner fragt, ob der elektrische Strahl imstande sei
Oberst Crease's „Rauch" zu durchdringen? Mancher schreibe letzterem kei*
Bedeutung zu: er aber habe die Versuche zu Portsmouth gesehen, ul
sich vom Gogentheile überzeugt. Nur sei der hiezu nothwendige Apparat ttvae
unbehilflich; aber wenn Oberst Crease selben in transportable Verhalte*
bringe, sei er ein mächtiger Factor für den Angriff auf eine Stellung. Ii
Verlaufe der Versuche von Portsmouth sei eine Abtheilung ungesehen bis im«r-
halb 200 Yards vor eine Position unter dem Schutze des Bauchs gelangt
Er glaubt, dass das erwähnte Verschleierungsmittel dem Projectorlichte ii
vielen Fällen wirksam entgegenarbeiten könne.
Er findet weiter, dass sehr wenige Kämpfe bei Nacht geführt wurden.
Wenn statt der Frage, ob das elektrische Licht für Angriffzwecke ausgenützt
werden könne, jene aufgeworfen werde, ob selbes zum Zwecke der Auffindung
des Feindes auf dem Schlachtfelde dienen könne, müsse dor außerordentliche
Nutzen des Lichtes anerkannt werden. Nach der Schlacht von Coulmiers
lagerten die Reste des Geschlagenen auf Stoinwurfweite vom Sieger, ohne dan
dieser, aus Mangel an Cavallcrie, Kenntnis davon hatte. Dies wäre ein Faü
für die Ausnutzung elektrischen Lichts gewesen.
Zum Zwecke der Entwicklung der technischen Specialausrüstungen der
Armee hält Redner die Verlegung der betreffenden Departements von Chatan
nach Aldershot für nothwendig, damit die Versuche unter den hier herr-
schenden Reibungen und Wechselwirkungen in Berührung mit den anderen
Waffengattungen zu praktischen Erfolgen führe1). Ein gleiches hält er unter
anderem auch für die Ballon- Abtheilung ersprießlich. Bis dahin bleibe manche
nützliche Erfindung ein Spielzeug.
Der Vorsitzendo hält dafür, dass vor Einführung des elektrischen Licht«*
in den Dienst manche Punkte mit besonderer Aufmerksamkeit ventiliert worden
sollen. Große Gefahr liegt darin, dass man sich auf das elektrische Licht
statt auf die Vorposten verlassen werde.
Tel-el-Kobir werde oft als Nachtangriff citiert, der nachgeahmt werden
könne. Bei dieser Gelegenheit waren nirgends Vorposten aufgestellt. Der
Abmarsch war unter günstigen Umständen unternommen, es waren keine Um-
zäunungen und Vertiefungen zu durchschreiten, nichtsdestoweniger führt* der
Marsch nahezu zu einer Katastrophe. Die Flügel schlössen einer an den anderen,
während das Centrum nicht so rasch vorwärts gelangte und die Leute kamen
fast Gesicht an Gesicht. Solche Nachtangriffe sollen nur mit gut trainierten
Truppen und in wohlbekanntem Terrain durchgeführt werden. Unter anderen
Umständen sind sie mit ungeheurem Wagnis unternommen. Die Truppen langen
an der Position ganz erschöpft an und lassen sich durch Geräusche allarmiereii.
von denen sie bei Tageslicht ganz und gar nicht abhängen.
') Ein Vorgang, der anderwärts dureh Festungsmanöver geübt wird Sollte
nicht bei dieser Gelegenheit die Beobachtung des unter elektrischer Belcuohtnnfc
Gesehenen weit mehr £eubt werden, als dies jetzt geschieht? Diese Beobachtung
ist bekanntlich nicht nur mit dem Fernrohre, sondern auch mit. dem FeMst^l^
möglich. Anm. «1 K«*f-
Notizen. 229
Auf eino moralische Wirkung des für Angriffszwecko gebrauchten elek-
trischen Lichts rechnet Redner nicht. Es kann dem Angreifer zur Erhaltung
der Stellung, nicht aber beim Marsche dienen. Gegenüber der Fortbringung des
Apparates durch Pferde verhält sich Redner skeptisch. Er warnt, sich vor
der Anwendung der Locomobile zu scheuen ; sie seien auch auf beschwerlichen
Wegen leistungsfähig. Er erinnere sich an einen vor mehreren Jahren in
Birmingham durchgeführten Versuch mit Straßenlocomotiven. Die über eine
Meile lange ausgestreckte Bahn führte durch Einfriedungen, über Gräben und
bebaute Felder; in erstere wurden Öffnungen von etwas größerer Weite als die
Locomotiven gemacht und in die Graben Erde geschüttet. Die Locomotiven
starteten und sie überwanden in einer interessanten Steeplechaso Einfriedungen
und Gräben ; einzelne starken wohl fest, aber die Mehrzahl gelangte ans Ziel.
8ie sind leistungsfähig, kommen nicht so bald aus der Hand wie Pferde und
ihre „Fourage" ist nicht so schwer sicherzustellen.
Eines sei noch zu bedenken: Bei der Küsten vertheidigung haben die
Projectoren ein weit ausgedehntes, ebenes Vorfeld (das Wasser) vor sich, ohne
irgend welches Hindernis. Auf dem Lande ist eine solche Fläche selten vor-
banden und es wird nicht leicht ein Terrain geben, das nicht Vertiefungen
aufweist, in denen auch größere Truppenabtheilungen Deckung finden und in
die nur vom Ballon aus hineingeblickt werden könnte.
Mit dem Danke des Auditoriums an den Vortragenden schloss die
Discussion.
Hauptmann Dietl.
Reservebackofen mit einem Gewölbe aus lufttrockenen Ziegeln und
einer Herdsohle aus Lehmestrich.
(Hiezu Tafel 25.)
Der Mangel an gebranntem Ziegeln in V i s e g r a d an der D r i n a ver-
anlasste die Genio-Dircction in Gorazda einen reparaturbedürftigen Reserve-
Backofen mit Bücksicht auf die allzu kostspielige Beschaffung gebrannter Ziegel
nur aus lufttrockenen Ziegeln und Lehm wiederherzustellen.
Zur Erhöhung der Tragfähigkeit dos Gewölbes und zum leichten Hinein-
kriechen in den Backofen für die häufig erforderlichen Reparaturen am Estrich ,
wurde eine Backofenhöhe von 75cm gewählt. Der Backofen erhielt auch einen
Rost zur Begünstigung der Verbrennung bei Verwendung nassen Ilolzes.
Die Figuren auf Tafel 25 stellen den Backofen dar.
Die Lehmziogel für das Gewölbe sind aus gutem, reinem Lehm erzeugt
und gelangten vollkommen trocken zur Verwendung. Der Lehm für das
Mörtelband und den Lehmestrich wurde von allen Beimengungen gereinigt
und durchgetreten, dann mit einein geringen Zusatzo röschen Sandos versehon.
Zur Herstellung der Herdsohle dienten ca. 25cm hohe, aus gut durch-
geknetetem Material erzeugte Lehmballen, welche solange mit einem Holz-
pracker geschlagen wurden, bis der Estrich 15cm Dicke besaß und keine Risse
and Sprünge mehr auftraten.
Beim ersten und zweiton Ausheizen zeigten sich kleinere und größere
Risse an der Ofensohle, weshalb dieselbe frisch hergestellt werden musste.
230 Notizen.
Nach dieser Arbeit wurde dnr Ofon langsam aiuqrrheizt und jw
12. Februar in Betrieb gesetzt.
Zum Austrocknen der Herdsohle und des Gewölbes wurden 2C»0iy
hartes Bronnholz verwendet.
Die erste Ausheizung zum Backen erfolgte durch Auflegen des Brenn
materiales auf den Rost. Hiebei wurde die Wahrnehmung' gemacht, das» di*
Feuerung durch den Kost nicht gefordert wird, da — wie der Bericht flbfr
den Versuch anfuhrt — boi dem ziemlich niedrigen Rauchfange die not-
wendige Luftzuströmung nicht erreicht wurde. Diese Erscheinung »tebt in
Gegensatz zu den Erfahrungen hei anderen Versuchen mit Rnstfeoerung in
Reservebacköfen; so z. B. wurde auf der Schmelz in Wien und in Sarajtv*
— in letzterer Station mit nassem Holz, dann Holz mit Kohle gemischt —
erfolgreich der Rost verwendet, weshalb auch dessen Gebrauch in der Instrortw
zur Erbauung von Nothbaeköfen empfohlen worden ist. In Visegrad wind-
hierauf der Rost entfernt.
Zum Frischheizen des Ofens waren 180kg, zum Nachheizen 42fcj
hartes Holz erforderlich, während der Ofen vor der Renovierung nnr 140. r*sp
%8kg benöthigte. Freilich ist nicht constatiert, ob diesor Mehrbedarf nicht
etwa der größeren Feuchtigkeit des Holzes zuzuschreiben war.
Nach dem commissionellen Befunde eignet sich der Ofen vollkommen zur
Broterzeugnng ; das Backen ist weder durch die grössere Stichhöhe norl
durch die Lelmisohle beeinträchtiget. Die Leistungsfähigkeit entspricht voll-
kommen dem Ofen Nr. 2 (mit altem Profil) und auch die Qualität d**
Brotes inbezug auf Geschmack und schönes Aussehen lässt nichts xc
wünschen übrig. Zu bemerken ist nur, dass durch das Einschießen des Bn«t«*
und die übrigen Manipulationsarbeiton die Herdsohle öfter leidet. rh>s*r
Mangel kann jedoch bei kostenloser Beistellung des geringen zur Aushessfrnn;
nöthiiren Materials laut Mittheilung des Verpflegs-Organes in Viseprad dun!
Verjifletrs-Mannschaft behoben werden.
Major Ti ls oh kerr.
231
Kleine Notizen.
Militärische Grenzzone in Spanien. Mit knnigl. i> 1S91
hal die spanische Regierung Singe ' n Umfang inen
tollt, innerhalb welches ohne vorherige Genehmigung der Regierung
Communicationen nicht eröffnet «erden dürfen, Aach zu Tnicestudien, sowie zu
allen grolWen Bauarbeiten in dieser Zone ist die hohen» Erlaubnis anzusuchen.
fion im Jahre 1*87 wurden diesbezügliche Vertagungen rerlautbart, welehe
wohl fielfache Streitigkeiten, aber nicht d
Die in den letzten Jahn dera an der pvrenai nie durch Private ohne
Intervention der Militärbehörden gebauten Commnnicationen, scheinen den Anstoß
zur Feststellung der Militärgrrenzzonc gegeben zu haben, da durch einige dieser
iten, z, B durch die her den Col de Tosas, sowie durch
ron Ripell nach l'u welche trotz des vom spanischen Genie- Corpe
Widerspräche« zur Ausführung o, die in diesem Grenzgebi
mdenen Verhältnisse dei Landes- Verteidigung wesentlich beeinflueat worden.
I>ie><- nun gesetzlich festgestellte militärische Grenzzone wird im allgemeinen
laudeinwarti durch bestehende w Binenbahnen, seltener durch den Kamm
eine» Bobenzagei begrenz! und wurden selbe in nachfolgender Weise festgestellt:
Py r cm 1 i kf he Oreü
Hiranda>8ui ridVManresa. Mittlere 1 Kon« 12<*
' - d nd B
Manraea ignalada-Sierra Ifoneeuj -Porto de Hce* ite-Morella-LeMooeavo-Segorbc
Pens de S^«'ntr-CWva-JatiTa-A1eoy-Orihuel*-Mnrcia-3 : In
Prontera- die Eisenliahn von Sevilla nach Cadii-San Jnan-HneJva Mittlere Tiefe der
,m
Portngiesiache Grenze:
1 1 u- Iva - Zaire - Merida - Plasencia - Salarnnnca-Zainora-Astorgii -Monforte-Oronse-
Pontevedra Mittlere Tiefe der Zone : 70/. m
Nordgre m
Poptevedra-Santj^o-ri»] de Portobcllo- die BQdHchen Begleitungen dea ftGnio-
Hn^ses-Mondoncilo- die ijucllcn d««> Ehro- die nördlichen Begleitungen dee Ebro-
I'ena de Orduna- die Eisenbahn von Bilbao nach Miranda * Miranda de Ebro
Miniere Tiefe der Zone: *0fa
Nach „ficvnr miViVrtirf dt /'
Panzerungen für Bukarest Die romanisch« Regierung ba1
frausftsiFchcn Eisenwerk- mit der Liel nBukar
nethwsndigen Panzer-Construrtioncn b mit ifnd
on abgelehnl ; ebenen die ron d
int ftr fer« angebet de Kuppel, auf web
ii eine Prohcbcstellnnjz war Die angenommenen Kuj
rUchen l:
fur die lEanebefeetigungen bi
Di- ,ncB
Ut Creosol bat für *» Millionen zu Kefern: ifcm Kaaoi
Bnd klein« Verschwindunjj»kjip|»eln Im Schnell chiltze; dai
Chatillon-CoTn men t ry liefert um 7 Millionen j?roßc Kuppeln ffli Kanonen
und seien« für 2lrm rlanbitsen. K«r Saint-Chamond belauft rieh der Aul
eng WKi Kuppeln fKr zwei l.Vm Kanonen, und Kuppeln für
l.Vm Kanon.
232 N <» t i e c n.
Sämmtliche Schnellfeuergeschütze worden von der französischen Ge.tflkrhift
der ehemaligen Etablissements Ho tchkiss geliefert; der Betrag hiefür erreicht dir
Summe von etwa 3 Millionen Francs. Die großen Geschütze werden von Krapp beugen
Obwohl die Bestellung hauptsachlich von den niedrigen Preisen abhilfig
gewesen sein dürfte, welche die franzosischen Werke stellten und welche das Gro»*
werk, das als Mitbewerber bei den seinerzeitigen Versuchen Sieger blieb, nickt
annehmen konnte, bedeutet dieser der französischen Eisenindustrio neuerlich ertbeülc
große Auftrag, für dieselbe immerhin einen großen Erfolg.
Hauptsächlich nach nLe Ginit dal6.
Panzerkuppeln der Maasbefestigungen. Die Kuppeln für die Bracke*
köpfe von Lüttich und Namur werden von den französischen Eisenwerken:
le Creusot, Chätillon-Commentry und Saint-Cbamond, dann von den
Gruson werke geliefert. Die Ausarbeitung der Pläne geschah durch die vcrschicdoDen
Unternehmungen: je eine Probekuppel wurde vorläufig durch eine Commission geprüft.
Der größte Theil der Lieferung erfolgte in der zweiten Hälfte des vorigen Jahr«.
Die hauptsächlichsten Bedingungen waren: Kuppeldecke in Kugelform, aw
Walzeisen mit 20cm Panzerstärke ; Kuppelkörper cyl indrisch ; Vorpanzer ans Hartgus
mit 32cm Stärke an dem oberen und 24cm an dem unteren Theile. Wendung 366*;
Höhenrichtung von - 3° oder —2° bis +25°. Thurminanöver durch Handarbeit,
Die für einen Theil derThürme bestimmten loci» Kanonen, sind Kruppscher
Construction, 2h/L und 3.100% schwer; die 9% schwere Ladung prismatisches
Pulver ertheilt dein 30% schweren Geschosse eine Anfangsgeschwindigkeit v«
470m. (In Creusot ergab sich beim Probeschießen mit einem Geschütze, das dort
construiert war nnd eine äußere Form wie dio Krupp -Geschütze hatte, eine Anfangs-
geschwindigkeit von 495m.)
Die V2<:m Kanonen sind belgische 25/X von 1.425% Gewicht: die Ladung
besteht aus 4700% prismatischem Pulver; Geschossgewicht 18%; Anfangsgeschwin-
digkeit 520m.
Die Krupp'schc 21cm, 11/7, Haubitze wiegt 3.030%; prismatisches Pulver:
Ladung 7 250%; (jeschossgewicht 1U%: Anfangsgeschwindigkeit 30Om.
Di<* drei französischen Typen gründen sicli auf die Anwendung einer Lafette
mit geringem Rücklauf; der deutsche Typ hebt den Rücklauf ganz auf.
Das Äußere der Kuppeln für die -Jlcm Haubitze zeigt keinen Vorsprung:
auch die (leschützinündung ragt nicht über die äußere Kuppelilueht heraus. Pk
anderen Kuppclpanzer zeigen ein«' leichte Ausbauchung an der Stelle der Kanonen-
mündung. Hei keinem Typ zeigte sich im SchieUraume irgendwelche Belästigung
durch Ranch «»der durch Lärm.
In Creusot wurde ein Panzerstück erprobt, das für eine in der Montieren::
begriffene Kuppel bestimmt war, wonach sich folgendes ergab: Aus einer lfjcwi Kanyiu'
wurden fünf 39% schwere Hartgu>sgeschosse von Chat illon - Comiiientry mit
330m Anfangsgeschwindigkeit gegen die Mitte und gegen die Ecken des bezeichniti'ii
quadratischen Zielo von ^bem Seitenlange geschossen ; die Eindringungstiefe wechselt'/
zwischen 144 und 150//iwi: der Panzer zeigte keine Spur eines Risses, obwohl <lu
Ränder der erzeugten Eindrücke hart aneinder lagen. Die Geschosse lagen unbeschädigt
am Fulie des Zieles.
Ein ähnliches Versuchsschießen fand im Polygon Sai n t- Jacques in M<»nt-
lueon, gegen einen Plattentheil des Werkes Chätillon-Commentry statt
Das ebenso wie früher bezeichnete Ziel wurde zuerst mit fünf Schüssen aus der
\)iwim Lahitollc-Kanone belegt, wobei cylindro-ogivale Hartgussgeschosse von lNty
mit der Anfangsgeschwindigkeit von 37t'w/i zur Wirkung gelangten. Die Eindriiigun^
erfolgte auf 110 bis 120mm; der Durchmesser der Eindrücke betrug IIOmw: «he
Ränder der Aufstauchung erhoben sich auf 30 bis 3Gmm ; es zeigte sich kein An-
Notizen.
233
Keichen irgend eines Spalten. Ein Geschoss zerschellte, eines sprang und drei blieben
■nreiündert. — Hierauf wurden zwei solche Geschosse mit der Anfangsgeschwindigkeit
reu 483m verwendet, wobei eine Eindringungstiefe von 139mm erzielt wurde; der
Durchmesser der Aufschlage maß 115mm und deren Bänder 38mm Höhe; auch jetzt
■eifte sich kein Biss im Panzer. — Nun wurde ein achtes Geschoss auf die Treff-
■teflo des siebenten mit derselben Endgeschwindigkeit geschossen: das Geschoss
9Kwhellte in der Vertiefung am Ziele und nahm etwas Metall vom Umfange weg;
im der Bückseite der Platte konnte man eine Ausbauchung von 30mm Hohe in der
3DUe nachweisen, vonwo ein Sprung von 200mm ausgieng.
Die Armierung der Panzerkuppeln und sonstige bemerkenswerte Angaben
die nachstehende Tabelle.
Die Armierung der Kuppeln besteht aus :
zwei 15cm Kanonen
eile \icm lutie
Crtiset
Gruson
ChAtillon-
Coiuraentry
hiit-
«ia* 24cm
IsiMU«
Gruson
Zahl der Panzerplatten
Gewicht des Vorpanzers
9 der Kuppel
•anmt den Geschützen
Überhöhung der Kuppel
fber das Glacis . . .
8ehießraum ; innerer
Durchmesser
Schießraum ; größte
Deckenhohe
Directes Bichten ; Be-
dienungsmannschaft
Direetes Bichten ; Dauer
der ganzen Umdrehung
Bichten mit Elevation;
Bedienungsmannschaft
Bichten mit Elevation;
Dmaer d. ganzen Bichtung
Anzahl der abgegebenen
SchüsBe
Unge des Bücklaufes .
Anzahl
TfMM
Anzahl
banden
Anzahl
Seciniei
A nzahl
7/1
3
80
150
100
5-40
270
6
5G
2
17 bis 20
345
0 13
3
85
160
000
5*40
240
6
120
2
20 bu 25
200
0'28f)
3
10*
158
0-97
5-20
300
6
•'15 bis 50
2
25 bis 30
200
0
3
80
120
092
440
255
6
60
1
30
223
014
3
78
100
0-92
[•21
2 45
6
90
1
30
0
2
60
110
080
4*50
2 25
6
90
2
fo fa 2:
20
0-201)
') Rücklauf bei den Vorsachen
Meklanf bedeutend vermindert sein
; In den xur Ausführung gelangenden Kuppeln wi
„Revue de Varmee
2
48
52
070
410
285
4
20 bis 2fi
1 rier 2
20 bU 2ß]
30
0
ird der
Mge.u
HilfSbrOCkBn. Nach dem „ Frogrtt mililairc" ist während der großen Manöver
das 56. und 134. Infanterie-Regiment eine vom Obersten Bidault des 56. Regi-
erfondene Art Hilfsbrücken ausgegeben worden. Dieselben bestehen aus
«■gerollt zu tragenden, engen Drahtgeflechten von 7m Länge und l'öw Breite
**• Teriinktem Eisendrahte und dem zugehörigen Befestigungsmaterial, d. i. eisernen
^KftMea. Bei der überbrückung entsprechend schmaler Wasserläufe soll die Befesti-
r^og des ersten Stückes auf dem jenseitigen Ufer durch einen dazu bestimmten
•^awimmer ausgeführt werden. Die Verwendung solcher Stege soll sich bewährt haben.
„Deutsche Heereszeitung. **
234
Notiie«.
Anttoptitche BatmateriaHe* Victor Boret veröffentliche m h
„«»«•jfef de micrtgrapkk" eine BcQie von Versuchen, welche dartöno, dm
Ctverisierte Gips in trockenem Zustande nicht steril ist» und dass er swa
bensfthigkeit derjenigen Microben rieht beeinträchtigt, welche ihm freien
seiner Umwandlung sn Gipsmörtel durch das beigemischte Wasser «geführt we
ftberdies sind die porösen Gipswinde mx Aufnahm»? jener Microben -
die in allen mit den Winden irgendwie in Berti brnug kommenden Flfi
enthalten sind; Versnobe mit Gipsfllten von H bis 15mm Dicke hüben
dass sowohl die filtrierte Flüssigkeit, als auch der Gips an alten Stellen
enthielten. Ebenso können auch andere poröse Baumaterialien, z. B. Sandstein.
den Flüssigkeiten enthaltenen Microben einsangen, Die harten and wenür
Hoher sind sar Aufnahme ?on Flflssigkeiten kaum fiihig, überdies werden ii#<
meist durch Anstriche gaachütst; ebenso widersteht Fichten holt weg««
Hangehaltes dem Eindringen der Microb n ; in altem, rissigem Holze aber. »-
Ificreben noch in Seist Tiefe gefunden.
Da solche Baumaterialien naturgemäß ftr die Bewohner
refahr bedingen, wurden verschiedene Mittel rar Bekämpfung dun
Bovefs Untersuchungen haben dabei su dem Ergebnisse geführt, _
ständige Sterilisirung des Gipsmörtels dadurch erxielt wird* dass inr Kartell
anstatt des Wassers eine fänfpercentlge Losung von Ztnksalicvlat sur \>i
S langt. Ein Thdl des Salzes wird in Knlksnlicykt umgesetst, sodass
örtol nur sweipercenttees Zinksalicjlat enthalt, Ein so behandelter Gips I
leicht, wird hart und halt sich auch gut; er nimmt nur eine leichte Besanri
Jedoch bei der Einwirkung des Sonnenlichtes bald verschwindet. Durch
tauchen in diese Losung können kleinere Hohlbeile antiseptisch
bei größeren wird dies durch wiederholtes, reichliches Anstreichen
Tapisserien u. s. w. kann man ebenfalls mit einer ▼ierpercentigen
Lösung unbedenklich behandeln.
Die Kosten des Verfahrens sind niedrig; sie erhöben bei AnwenJanj.
Gipsmörtel die Baukosten etwa um 8%. In allen Gebäuden, wo «li*1 An**.
gefahren groß sind, wie s. B. in Massen« nterkönften und Spitälern, sollte ans ss
Sterilisation des Baumaterials entschieden anstreben.
Nach „Deutsches Bange werksMitt**
Verwertung der Hohofenschlacke. Nach einem vom Mimst«iita*
F. M. Ritter von Friese im österreichischen Ingenieur- und Arflhitekten-Y«™
gehaltenen Vortrage wird die Hohofenschlacke von der Carl- Emil shflttM
Königshof bei Beraun theils zur Erzeugung von Cemcnt, theili H &*P
verwendet. Die Production von Ziegeln, welche aus einer basischen Schlaft *r«J|
werden, betrug im Jahre 1890 gegen 6 Millionen ; die Fabrikation derselbe* m
einfach durch innige Mischung des Schlaekensandes mit Kalkmilch in *
Mischapparaten, hierauf folgendes Pressen dieser Masse und nachherige* TnKj£
derselben an der Luft. Schon nach achttägiger Lagerung sind diese Ziegflt *er™W
werden aber mit der Länge der Zeit immer fester und leichter, Auch in "*
anderen Eisenwerken werden Schlackenziegel fabriciert
Bei derselben Gelegenheit machte Oberingenieur Jngovif Mittbefliinf J*
ein neues Verfahren der Schlacken Verwertung für Kunststeine, jkflustlitj
Marmor, Clichös und Typen, wobei er nicht nur Muster dieser Erx*tt?kfl
sondern auch von solchen diene's herrührende Drucksorten vorwies. Die Kuti^0
enthalten 95% granulierter Schlacko und ein Bindemittel (Geheimnis de* Itiliih*"
Franz Jurschina); dieses aus hochsi Meierte r Hohofensclilfcckc hergestellt« k*1***
ist gegen Säuren widerstandsfähig und dürfte deshalb besonders in $0*
Fabriken viel verwendet werden.
Nach „Wochenschrift des Osten-. Ingenieur- und Architekfe«^#re»*
Notizen. 235
Schraube mit Rollkugeln. In Amerika wurde ein neues Schraubensystem
nden, in welchem die Gewinde durch stählerne Rollkugeln ersetzt sind, die in
prechenden Höhlungen eines Kernes und der zugehörigen Hülse sich bewegen
in beide Theile eingreifen. Diese Schraube ist auch in Deutschland schon zu
chiedenen Vorrichtungen benutzt worden, welche sehr gut arbeiten; indem zufolge
Drehens der Kugeln die Reibung bedeutend vermindert wird, macht der leichte
g diese Schraube insbesondere für Drillbohrer, Schraubstöcke, Pressen u. dgl.
heilhaft verwendbar; sie lässt sich überhaupt statt der Schrauben mit
hen Gewinden anwenden. Das Anbringen der Kollkugeln ist sehr einfach und
lrsacht weniger Arbeit als das Schneiden der Muttergewinde; entweder werden
tels einer geeigneten Fräs Vorrichtung halbrunde Löcher in die Büchse eingefrast,
r man versenkt in dieselbe Bolzen mit entsprechenden Aushöhlungen zur Aufnahme
kleinen Stahlkugeln. Die Berührung zwischen diesen Kugeln und dem Gewinde
»int auch dort zu entsprechen, wo ein starker Druck ausgeübt werden soll
»m die Anwendung dieser Schraube auch bei stark belasteten Krahncn keinen
tand ergab.
Nach „Dingler's polytechnisches Journal".
236
Notizen.
Sanitäts Verhältnisse des k. Md k. Heeres In Monate Mi I89L
Mit Ende Juni 1891 waren krank verblieben 10.557]
Im Monate Juli 1891 sind neu erkrankt 20.978
entsprechend c/00 des Vcq>flegssftndcs 7*
Yen den Erkrankten wurden an Sani täts- Anstalten übergeben . . . 6-896 Hui
entsprechend %o des Verpflegsstandes 9
Im Monate Juli 1891 sind beim Krankenstände in Abgang gekommen:
in den Kasernen und eigenen Wohnungen Behandelte 13.389 Min
„ „ Sanitäts-Anstalten Behandelte 8.12)8 v
Zusammen. . . 2F.4I7 Mui
darunter als:
genesen 19.307 Man
infolge von Krankheiten gestorben 83 t
entsprechend 0/qo des Verpflegsstandes 0-JO
Am Monatsschlusse sind krank verblieben 10. OW Mim
und zwar : in den Kasernen und eigenen Wohnungen .... 1 . 773 .
„ „ Sanitäts-Anstaltcn 8.315 ,
Bei den in Abgang gekommenen 21.447 Mann waren an behandelten Kmk-
heiten und an Todesursachen bemerkenswert:
Krank -
licitn-
f&lli-
Todru-
fXlh-
hHto- 1 AHr
fUle |
Scorbut
139
12
2f>
Acuter Bronchial-Katarrh
Lungen-Entzündung ....
Kippenfell-Entzündung. . .
Magen- Katarrh
IM*)
109
162
2 7tt
<
1
Darm-Typhus
Wechselfieber und Wechsel-
tieber-Sieehthum ....
Blattern
Tuberculose der Lungen. .
Influenza
Katarrh d. Augen-Bindehaut
Trachom
76
943
74
733
147
Acuter Darm-Katarrh . . .
Venerische und syphilitische
Krankheiten
1094
1 703
Wunddrnck der Füße . . .
612
Die Erkrankungen, dt-r Zugang in den Sanitäts-Anstalten und die Tmleftfill-
infolge von Krankhi'iti'ti bfn-rlmen sieh in den einzelnen Militar-Territorial-Be/iri*
in ° ü0 des YcrphVgsstaudt-s wie folgt:
M i 1 i t ä r-
T e r r i t o r i a 1-
B •• z i r k
= 1.1
! lilli J
M i 1 i t ä r-
Territorial-
Bezirk
2 1 i
* 1 *
1 ! -11 1
<t c * 2 •
»- 1 m - * •
* \ fZ*\ 1
K 1 W< | H
Wien.
Innsbruck. .
<iraz ....
Zara
Prag
Josefstadt . .
Krakall. . .
l'rztnns] .
si
S7
142
7f>
61»
72
24
26
=!?
2o
27
21
021
017
0-43
034
013
oi:j
0-24
Leinberg . .
Budapest . .
Pressburg . . . .
K aschau. . .
Temesvar . .
Hermamistadt ■ .
Agram
Sarajevo
78
67
64
ift
79
74
98
105
29 , «lil
29 . 0-H
29 0 V
24 0 44
40 . n-2?
30 | o tf
38 j o ■>:
34 1 n-4^
i
AuUi'i'ilem sind noch vorgekommen:
21 Si-lbstiinirde. !!• Yeningluekuiigcn mit todtlichnu Ausgange
1 1 e n
237
Willems Feldgeschütz der Zukunft ' .
\\ tsen war* ist Willt'fl Werk ein« I
ofaeher, deutlicher styl erleichtert die umfangreiche Lectflre, in
r Verfasser in Ausführung seiner Ideen mer Erfahrungen und eine
larbeit niedergelegt liat — in seinem fortschrittlichen
)range leider manchmal die Gbran praktisch möglichen überspring
Dae WeA, das nach den einleitenden Werten des Verfassers durch
B. Bender1!* Druckschrift „Die Bewegim • Lang-
se und deren Beziehungen zu den Eigenschaften des Feldgeschützes
Zukunft" die Anregung erhalten hatte, stempelt sich in seinen]
sten Verlauf fast zu einer Entgegnung auf das genannte Werk, indem
Villefür das deutsche Zukunfts-Feldgeschütz ganz andere Consta
Principien angibt und verficht als Bender.
Während Bender als Grundla- r Constn hat
roUes Oeschossgewicht (12%) hei mäßiger Anfangsgeschwindigkeit |mm/i
notbwendig und vortheilhaft erachtet, und die passendste L&ng
ihi*r ron HHnn zu erhalten glaubt, erklärt sich
biaher bei verschieden* u jrm Feldgeschützen oanelle M
fwiclit ron %'bkg% gibt aber dem Geschosse zur BnMug
esserer Fhigbahnverhältnisse und Treffwahrscheinliihk.it, dann aus I,
Rohrconstmction den 7cm Caliber, wodurch er eine gnȆe. relative
im gfote QtterachmttabelBateag snieU n
roße Anfangsgeschwindigkeit ron 800m als zulassig und erreichbar angibt.
Wille tritt mm im ersten Theile seines Weriree den divergierenden An-
sichten Bendel gen und wir können ung seinen Ausführungen in
jr Benders (Vnstniction wichtigsten Punkte — in der Frage Aas <i -ehoss-
piWichtee und der damit in Zusammenhang stehenden Srhuss-Aiisrnstun-
bttterien — rückhaltlos anschließen. Dagegen drängen lieh am in anderen
Enrnfrageü: bezfiglkh des Calibers, dar Anfangsgeschwindigkeit, dann in den
rangen über einige rMiistructions-Betails, mannigfache Bedenken gegen
;islührhark«"it auf. Der Verfasser wird in mancher Hinsicht zu
Idealist, der von der Zukunft -T<*}mik — wenigstens für die nfieh-
— zu vi<d erhofft. Die Leetflre des Werkt! »der vielmeL
Studium desselben kann aber jedem ausübenden Constructeur und allen
den werden, welche bei dor Schaffung des Artillerie-Materials mitzuwirken
n sind.
• sehen d \»rt:
rln< Feld-Artillerie- haben für di- fortschrittliche,
Zeit ein hohes Alter." - tu tur ejffl
■sind Dicht sonderlieh im bemerken
nicht früh genug begonnen, nicht thatl nicht
der Zukunft
IJ Vertag von B E i »enicb in idt
dnivjor
288 Notiiemv
vielseitig genug gestaltet werden.? — „Ein Zuwarten , auf die Vemehi-
Besnltate anderer Staaten ist nicht su empfehlen.*
Die beständigen, kleinlichen Verbesserungen des bestehend«
Materials, welche ja auch Kosten vermachen, CompUcatioDen
— jeder Constructenr weiß das ans Er&hrung — den schwachen Punkt
Construttion oft nur verschieben, verurthcilt Wille streng. Er will m
Adaptierungen, besonders wenn sie nicht allgemein al* dringend
sind, lieber snwarten und „lieber einen rechtzeitigen Ernte dm
Geschütz-Systems durch ein neues und besseres umso froher,
und umsichtiger vorbereiten. u
Der Verfasser bezweckt durch sein Werk, welches
zuerst „die Grundlagen des Systems4*, dann „die Einzelheiten der Camtimtim*
behandelt, jedenfalls nur das Beste. Er zeigt, wie eine. Sache aoppüt
werden soll, und dass man das Höchste anstreben soll, um möglichst M u
erreichen. Er will den Constructeuren den Anstoß und sogleich rafct wU
Anhaltspunkte für die Schaffung eines neueinzuführen4en, Äußerst wft
fähigen Feldgeschützes geben.
Wir stimmen nun, wie schon früher erwähnt, den Ausführungen
das zu wählende Geschossgewicht und auch dem Ausspruche —
Ansicht B e n d e r's — bei, dass beim Feldgeschütz die größere Endgesehwi;
des Geschosses mehr Wichtigkeit und Vortheil hat als eine große lel
Kraft desselben am Ziele; nur. beim Beschießen von Panzern oder
Objecto ist das Gegentheil giltig. *
Den Grundsatz, bei Einführung mehrerer Geschossarten keine OefkMft
unterschiede eintreten su lassen, verficht Wille schon in seinem MhMt
Werke über Wolfram-Geschosse, in welchem er scharf hervorhebt, ds»M
Einführung von Wolfram-Füllkugeln für Shrapnels auf keinen Fall das ita
Geschosshülsen, ein schwereres Geschoss liefernd, Verwendung finden dlrfta,
sondern einem neuen Geschosse von normalem Gewicht (also kürzer constnnart)
weichen müssen. — Wir haben diesen Grundsatz (durch Einführung unserer
Shrapnels M. 1891) bereits ins Praktische übersetzt.
Die Ausführungen über die „Gewichtsgrenzen des Schießbedarfs in des
Geschütz-Protzen und bei den Batterien" — der dritte Abschnitt d»
ersten Theils handelt davon — gestalten sich zu einer starken Controver*
zu den diesbezüglichen Vorschlägen des Herrn Bender, und mit Recht -
Bender, der von seinen schweren, 12% wiegenden Geschossen dennoch eis»
erkleckliche Zahl — 135 Schuss — per Geschütz mitführen will, vermehrt ari
compliciert die Ausrüstung der Batterien mit Fuhrwerken und will nattr
anderem zur Erleichterung des Protzengewichtes die Bäder der Protzen i*
Durchmesser verkleinern. Wille tritt alldem entgegen, verurtheilt die Anwende
eigener zweirädriger Geschützkarren für die Munitionsversorgung der im Feaer
stehenden Geschütze und betont in Übereinstimmung mit unseren Einrichtung»
den Vortheil von Einheitsrädern für Geschütze, Protzen und Munitions-Wsgtfr
hiebei bezieht sich der Ausdruck „ Einheitsräder u nur auf die Gleichartig^
der Baddurchmesser und der Achsbüchsen, durch welche ein gegenseitig*
Ersatz dieser Bäder ermöglicht wird.
Die Ausführungen des vierten Abschnittes über „ Seelendurchmesser nnd
Mündungsgeschwindigkeit" — zwei Capitalpunkte für Wille's Entwurf -
N o t i i e «,
»8
*estaltvn »ich zu einer mit vielem GcachiH 1er wir aber
nicht mehr zustimmen können.
Will« Nrigt, wie vorteilhaft sich die Qimr^ehnittsbelastu
|Mm Qi - ftir die Erhaltung «1er für im Zukunftsgesebütz propoc
[Taften Anfangsgeschwindigkeit erweist, in an ander
*toüVii t widerlegt alle Einwendungen, welche TOD den An
n CaJibers für F> fcse gemacht wer!
mtSh den Entwicklungsgänge der Gewebrcaliber-Fri-
Herabsetzung des S. (lendurcbiü hreckt jed
ler ..Kehrsuite derMunzeu, den übergroßen relativen Geschosslängen, davor zurii« K.
Es bätte nun nicht geschadet, wenn diese Kehrseite der Münze etwas
it beleuchtet worden wäre. Es hätte sich dadurch von selbst ergeben,
die Verkleinerung des Geschütz-Calibers früher als jene des Gewehr-
libere franze findet
Nicht nur der Umstand, dass bei kleincalilr ig en Geechofi&eH der Holü-
uru endlich zu klein wird, sondern am h das gering« Aiulsmorm
Uen beim Aufschlag kommt in Betracht. Das Widerstandsmoment i
Iferenftrinigen Körpers gegen Zefhrechep drückt sich durch die Formel aus
as d
Miirint also iii it dem äußeren Dfurrfuneasef 1) gewaltig ab. Gleichzeitig nimmt
die Gefährlichkeit des Brechons mit der Uoge dae ■nid mit
iuf\ I zu, und findet daher die Zu], kleln-
Jibr 36 bald eine Grenz ■
ttd noch ein an istand, der sieh durch B ung der treibende]]
in Geschützrohre ergibt, tritt der Verringeru) ketondurebmof
Eiter Beibehält eines großen Geschessgewicbto
Die auf das Gesekosi wirkend" treibend« Kraft im Bohre iii das
aus dein Querschnitt« der ltidiruiig in die im Bohfl harrst Imude
mutig (pro Quadrat-Einheit). Will man daher in öinei engeren Bohrung
ren, and fcnebei dl
ultal (dieselbe lebendige K Gescho» delan, so
i Bohre entwfl m Bohrm
QjfanStt verkehrl proportionierte) Gasspannung nothwendit i — <i,i
it, nach dein Roh rm atrial
«um Wesentlich erfolgen Kann «-■»■*- bi rHijgoimwg desArh
d. hi i Stattfinden*
Eh weg in der entsprechenden Wahl »inee ' * - 1 1
der neuen rauchlosen Triebmitted finde] den Hiebt
rwartel Herden,
Nun enttdvke Krupp mit einer 8*4cm Kanons Bohr-
pgeschwin chweren Geechosae
ltmosphären Spannung. Nehmen wir an, vr hatte bei S*5% Gc
sgeechwindigkeit erlangen können, Wii soll man nun
' Zukonfti ohne Steigerung der Gaeapaannng 800m A
BwindigkeU erlangen mit einem kOrzeren, nui
frftherefl Dm
Leu, du 'in' treibende feit nr
Drittel vni) jener Aee B'4tm Rohres beti
Wir erachten dahi er* dar das Zatvufb*
nie sn riffen, als nicht erreichbar, und kannten
liweiseD) dass es i .w u i c h t
Bohr und Wette n Will o*telU*.
s Bill |U'k-
behenden Ausführungen and vsni die ' . mdigkm
Cur Pold-Geachfltze hei l wirbt nun doch bodimtaid «nfcr
q TUUS8 — ttichrt ni tnit di>r V. rnn^mnr 4«
Etoelen-Dnrdti nur bis auf 7 ad nun für bn«
die tfftndungege&chwindigkeit auf rn, für weichte B«to
und h innerhalb der tolerierten Grenzen ai ar werden; iwane*
auf ien Wurf gftnzlii
hu fünften Abschnitt folgenden Betrachtungen über „TreflUj
«u Qeeobfktzes sind etwas optimistisch g indem der Verftos
rieche Einwendungen nur iu der Hoffnung auf ei»
grüudllchi iLr ili^r Geechoeezünder abthut
Der Brenn-Z&nder, dessen v
schnellfiegenden Geschosse ungünstig erweis rd ala v<
und nur dem hydraulischen Zöudei
fassor gelung oll, ein vollkommen eiitsnrechci
zu schaffen. II i^riii t w;irc allerdings »in \\<
den Gobi Artüleri* - ebnen —
LltllUU.
föhrlich und treffend sind die Entwicklung herito
Aber «Art und Zahl
Die .nit' I ti abzielenden Ausffl]
omvbr, als sich bei Eini «wt
Berun Mtln whwiiidigkeit kein Anstand
Nif „Null * geetelb sonder zu n, und -
tOen moralischen und G ler Kart*
1 des hiebfti n< »Inwendigen *«cr
um hl dadurch atiegeglichei
nicht im
i'l-'si'l-u Augenblicke kein Geechosnwechsel w >t h wendig m'wi
rtitecfe»
entbehrlich,
de - • dai V< rt< i rain au< b !> rn ii"< 1
Gründe, \v lehr . [fTihrnii v
i Zustiun
nhni Ihm •tiiln^r 4
Bin
tellung doi tut eine Heftd*
igung derselbe!
Notizen. 241
eine genügende Beweglichkeit der Munitions-Fuhrwerke und eine entsprechende
Mobilität der reitenden Batterien geschaffen werden kann, ohne den Gedanken
an einen Einheitscaliber beim Feldgeschütze aufgeben zu müssen.
Die Schusszahl ist für fahrende Batterien mit 135 — 140 angesetzt,
für reitende mit 123 Schuss angegeben.
Diese Herabmindernng der Schusszahl für reitende Batterien ist gewiss statt-
haft, da nunmehr die Geschosswirkung bei diesen Batterien nicht mehr jener
der fahrenden Batterien nachsteht, also der Gefechtszweck rascher als bisher
mit dem kleineren Geschosse erreicht werden kann, zudem der Munitionsorsatz
infolge der Einheitlichkeit der Geschosse erleichtert ist.
Am Schlüsse des achten Abschnittes vorurtheilt Wille die Einführung
eigener Wurfgeschütze und Schnellfeuer-Kanonen für die Feld-Artillerie und
hält für die Bekämpfung von verschanzten oder gedeckten Stellungen die den
Armeen beizugebenden mobilen Mörser geeignet. (Feldhaubitzen nach der
Art der Kruppschen 12cm Feldhaubitze bezeichnet Wille als „ Zwitter-
ding zwischen Feld- und Belagerungsgeschütz" und nach beiden Richtungen
unzureichend.)
Den Wurf aus Feldgeschützen erklärt der Verfasser mit Rücksicht auf
die eigenartige Wirkung der Sprenggranate (Ecrasit-Geschosses) gegen Ziele
hinter Brustwehren als entbehrlich.
Der erste Theil des Werkes schließt mit einer kurzen Zusammenstellung
der im vorhergegangenen Texte abgeleiteten Constructions-Bedingungen für
das Zukunfts-Geschütz.
Der zweite Theil enthält eine Beschreibung der Constructions-Details,
wie sie vom Verfasser gedacht und auch entsprechend begründet werden.
Wille benützt alle bekannten Vervollkommnungen der Waffen-Technik und
gründet einige Einrichtungen auf die neuesten oder auch nur anzuhoffenden
Fortschritte der Metall-Industrie und bietet in den fleißigen Ausführungen
jedem Constructeur Material zu ernster Überlegung.
Der vom Verfasser festgehaltene Grundsatz: immer das beste, wenn
auch das theuerste Material zu verwenden, um fest, aber leicht constmieren
zu können, ist jedenfalls nicht zu verwerfen.
Von einer eingehenden Besprechung der vielen, sehr fortschrittlich
angelegten Einrichtungen muss hier abgesehen werden und kann nur eine
Skizzierung derselben unter Anführung eventueller Bedenken platzgreifen.
Das Geschützrohr ist nach dem Muster der Grus on'schen Schnellfeuer-
kanone mit einem Fallblock - Verschluss für selbstlidemde Metallpatronen
construiert. — Selbstverständlich ist künstliche Rohrconstruction angewendet
und als Rohrmatorial Kruppscher Gußstahl gewählt.
Die angefügten Bemerkungen übor andere Rohrmaterialien sind im
allgemeinen beachtenswert.
Das Rohr soll als Länge das für Feldgeschütze gewiss äußerste Maß
▼on 2'8m (40 Caliher) erhalten. Für die Züge ist ein sägezahnformiger
Querschnitt gewählt und für die Drall-Ermittlung praktische Versuche als
nothwendig erklärt.
Die aus Messing gezogene Patronenhülse ist mit dem Geschosse vereint
nnd hat Centralzündung.
68*
2*2 *otii~t
iHm da* Uobn^wkbL mih* hm *er *m mm
mtomg 4er h*m*ti*thm Fmimmagm oiritt mtl 400% wieiiHi m
kann, sw%t *rb<m #*iu Vtfgtekli mit Kropf/* Bern R*fcr L«Lvi
I # wjejct wobei m mr «fit 3% stbwms Ömdwi Mf 4Mb Mi
gearttwliidtgktii bringt Dt* Zrtanftgejefafttt mit 7r« Otfte st w
fMw lAnget* tnndtl eh« GrwkbUT-tnn+hronp tu« a^r ab »% m
n*-U^» dnrrhfttts iiit frflfere Wandfftlffce ertaitai als Am fem fett
Im übrigen unui* die t/to Verfasser angegebene fiMtrartlia — *
nirht etwa 4k Zwecke «int« JteiiiieUfeatfgeecliftl***, uinderm nt«Ü
verfolgt* da« Laden äh Ctnifai der andere* Bediewng
alt Jan anzunU'tbeiide 'Ziel anerkannt werden.
För die BHulfuittf der bri4«n Ge*cbu«*art*a (!
ml aU HAüptbedit){ftut£ die Vdljge ftluilijilfliiiiHillftt der Flegbeiae»
hölÄftn Bollen aus Stahl geachaiiedf*
M «i n n i» * m a n n'n tkfort$w*\xrirfahnn ereiQgi MhL Wt Sfcrayili ül
(bong def Battadrtujgrflliigkeii und behufs günstigerer AMknit
KprirnKgarb« rill« mugl fehlt Kfnßt- Sprengladung erhalten md <Üe* i
und ftiitti*lk;iinTTinr angeordnet Mein, Di* Zahl der FfeUkwp
ipflgttcbft #e»teigert werden, durch Anwendung kleiner, aber *ehw*r<
Wolfram -Metall erzeugter Schrot«.
Jlie Führung de* Geachoswe* wird durch ei» hinteres FAfcra
btftfrgt, dabei wird erhofft das» ein** vorder** Centrieniug des Geecbü
BÜGJrifcM auf denen große L&ugo unterbleiben kann.
Im kii irknngftfl bezüglich du Zmt/ünden* (DopftefgtlldlV für beide 0<
gattungen) sind bereit« an anderer Studio angeführt worden.
Diu Lafette ist nach dem Muster der dorn Gruaonwerk pa>
Fuldlafett* gedacht und besteht aus einet da« Köhrlager bildenden Ob*
welche auf der Unter! afette einen durch hydraulische Bremse und
gebremsten Rücklauf aiiRfflhren kann. Hiedurch wird ein Theil der lel
Kraft des Rückstoßes vernichtet und der Stoß auf die Unterlafette gl
Die Kader der Unterlafette sollen durch eine kräftige Platte
(ähnlich wie bei der Krupp'schen 12cm Feldhaubitze) an jeder I
gehindert werden.
Dor Verfasser sagt nun : „Diese gewaltige Hemmung reicht im Vei
der hydraulischen Pufferung des Rohres unstreitig hin, um den Bück
Geschützes selbst bei festem, abschüssigem Boden auf höchstens Im
schränken" und die Lafette auf „gewöhnlichem Boden nach 50cm Bückh
Stehen zu bringen. u Unstreitig ist diese Sache jedoch so lange nicht,
nicht durch Versuche erwiesen ist. Hier gelten vorläufig mehr als ander*
sehr zutreffenden Bemerkungen des Buches auf Seite 242—244, wonach i
beim Kntwurfe und bei der Schaffung eines neuen Geschützsystems bo<
vielen unbekannten Gründon zu thun hat. Das vom Verfasser aogt
Maß dos Rücklaufs dürfte aber, trotz der vollständigen Hemmung der
schon deshalb nicht zu erreichen sein, weil sich das Geschütz vermö
Repulsion beim Schusse vom Boden abhebt (springt) und dann 0-5*»
lauf bald überschritten ist.
Bemerkenswert an der Lafotten-Construction ist die Anwendung
Wände von hochkantiger Form und hohler Achsen, beides nach weitere
izen
uz
• il-lmt idO Verfahrens zu sraengsn. In-
lann infolge »hr«'t großen Bruchfestigkeit die Arhsinit n<'limor entbehrlich machon.
di« BMer wird vorläufig noeta ird/mau-rial, und zwar h
Felgen ans Hyckorihol. nen aus <kunft
wird aber die Metaü-Constructmn erwähnt, wo Speichen, Felgen Oüd
adreif am miiorten Mannesmann-Köhren zu
aktfscbe der vorgeschlagenen Lai
Bfst dun h umfangreich«« Versuch teilt worden. Bis r als
iie modernen r heikliche Theüe und Gleitflachen, i
?egen ein Verstauben wahrend des 31 nicht geschfll n können.
fohle Achsen und hohle Lafetten wände durften in der rorgeach lagen en Form
kaum ausführbar Bein und letztere nur wenig zur ßewichtaerleichterung
jen koim w.imlo mit -tu k»n oberen uml antesen Flau
ild genügenden i|uorverbindungen werden voraussichtlich ausreichen.
atenäe Conijriicatiofl der bafbtfa würde emtr •
lie. bei Besprechung der DGeräthe /um Richten" angegebene, U
Vorrichtung (Rieht maecbuiej dos Heirn Premter-LieuUiianJ Wilhelm! ange-
wesden sollt« durch Einführung Bahrerer n<
eine v>**v hnmg tet I »treten würde, li
lachihe »n wird man wohl auf diese Einrichtung, welche eine
KoTiinminii: des Bim beiweckt, versiebten müssen.
iVinstraction der Protze, den Munitionswagens find der Bat:
Fuhrwerke naheliegend, fftr gewisse lange, anf Brach beansprochk
^drittel, l'eiehselarme Q ■» > n u «• s in a n n'scho Rühren
u und Federungen für die Protz- und v iten ronnsebLi
netten der Deichsel aus einer Stahlrohre, das Aufheben jede* I
ii itti i die damit im fJefolge gehende Belästigung der Pferde
Mnh das harte Schlagen der Deichsel, können wir ni<iit befürwod
trhen nicht eine zu ausgedehnte Anwendung von r u, i, \i. iuu»<rhalb
aller Vorsehlagfächer der Protz- und Wagenkasten, n urch <li'1
stenconstruetion hoher und complicierter wurde, wogegen bisher
nting der Munition echon durch die elastische Lagerung dei Kasten eintritt.
Die Proteen aalten mit breiterem Kasten, zum Aufsitzen fftr riet Mann
gerichtet werden, weil zur Mäßigung dos Lafettengewichtes auch bei fahrenden
»> entfallen müssen.
Für die Yorrathswagen der Batterien wird eine gründliche Sichtung der
isttmg beanti
lachtenswertee ist über Ki cht Vorrichtungen und aber das S< sft
Batterien, sowie Qber verschieden** kleine Conatractiona-D rimb-ii.
Den Schlots dei Werkes bilden sieben Anhange, welche neb reu
wertvollen tebeDintehsi Zusammenstellungen ittch Abhandlungen aber rauch-
dann Aber M b n n e i m an n reo bring«
wrohl durch andere Publikationen bereite bekannt, bilden leisten in tk
klaren Darstellung* weise immerhin eine nützliebe Lee
wir bOa&eo awn Schlüsse um wiederholen, das« das Wart to
mancherlei I- and Entgegnung- -t prinoSffclter Kater, die es
borsornift, eine l vHnlbare Arbeit ist
Hauptmann Ku> zera.
24* lUtif*.».
Kleine Notizen.
Frankreich. Schießen aus Gewahroa wfttaraad der
In Frankreich wurde anfange de« laufenden Jahne dae Schieße*
während der Bewegung durchgeführt
Die eonftraeÜTe Einrichtung dee hiebe! Terwendetea Gewehres geetattefe
1. den itompfen Winkel swischen Sehaffe nid Kolben, durah eaflapredawii
Drehung dee letzteren an verkleinern und hiedurch dem ständigen Aulsatspnnkfti flr
die rechte Hand — eine Durchbrechung in der Nahe dee Kolbenendee — «ine gtMtsji
Lage in geben;
2. das Abfeuern von dem erwähnten Anfaetpunkte aus m bewirken;
3. das Drehen dee Gewehr-Riemens um das Gewehr, wobei der obere IMf —
bflgel mitgedreht wurde.
Während des Schießens und während der Pausen iwischen den ehudN
Schüssen war das Gewehr (mit dem Laufe nach aufwärts) an der rechten Seite iav
Mannes, mit dem Laufe in der Höhe der Brust. In dieser Stellung wurde dassnV,
durch die rechte Hand, welche den Kolben gegen den Leib druckte, und doch des, St-
der Schulter entsprechend befestigten Gewehr-Riemen erhalten, welcher die wiajj^j
des Ladens und Schießens sonst als Stutze dienende linke Hand au enetaen)a%
Die rechte Hand, stets nahem am Ende des. Kolbens bleibend,. eTthefltftSB
Seiten- und Höhenrichtung — letstere durch entsprechende Drehung des Qm&*
um den Aufhängepunkt des Gewehr-Riemen* auf der Schulter — und fasnvjfc
die linke Hand wurde nur für das öffnen des Verschlusses, Zubringen der Sssuff ,
und Schließen des Verschlusses benüthigt « J
Das Schießen (Schnell- und Salvenfeuer) wurde thefls im Lauf«, tttb'sVi
Sturmschritt, theils ohne, theils mit umgenommenem gepackten Tornister, im • \
in einem Gliede rangierten Soldaten durchgeführt. Dieselben hatten entweder eag«
Fühlung oder den Abstand von Im.
Die Fcuerschnelligkcit betrug 10 Schuss in der Minute.
Die Ziele waren 2m hoch und — entsprechend der 20m langen Frost der
Schützen — 20m lang.
Nach den von der „lltvue du Cercle müüaireu gebrachten Daten wurden ans .
einer lötägigen, täglich 3 Stunden wahrenden Einübung erzielt:
beim Schießen auf Distanzen von 400 bis 300m 95 — 12% Treffer
„ 300 „ 200m 11 —21% ,
„ 200 „ 100m 18 —38*5% „
„ 100 „ 50m 39 -56% „
Über die Gruppierung der Treffer sind keine Angaben gemacht worden.
Von den 20 Soldaten wurden in 9 Tagen 10.000 Schüsse abgegeben.
Verletzungen der Schießenden, dann Beschädigungen an Gewehren sind nicht
vorgekommen. Nftch ^^ Ä Cerrfc ^ ^^
Frankreich. Die Vorbereitungen im Eisenbahnwesen für den Kriegsfal
Die Aufgabe der Eisenbahnen und demnach auch die Vorbereitung für den Kriegs-
fall ist verschieden, jenachdem es sich um den Eisenbahndienst in der N&he Iv
Kriegsschauplatzes (in Feindesland, bezw. dem. vom Feinde besetzten eigenen Lmde)r
oder vom Kriegsschauplätze entfernt (im Inneren des Landes) handelt.
Für den Eisenbahndienst auf dem Kriegsschauplatze ist das 5. Genk-
regiment1) bestimmt, das gewöhnlich geradezu als Eisenbahn-Regiment beseichsrf
wird {rtgimtrU den chemina de /er). Das Commando des Regimentes befindet sich !■
Versailles in der Kaserne petUc$-ecurier, woselbst auch eine Eisenbahn-FachsdiiU
eingerichtet ist. Die Mannschaft ist im Satorylager und auf dem Matrosen-Scaief-
*) Siehe „Mittheilnngen" 1889. 10. Heft, Softe 207.
I
ei V- untergebracht« Zur
und inn Mmni ml! der Staatsbahnlinic
ITca — Chartree (76^m) für dm hauptsächlichsten B nsl in Verwendi
Im 'tiniien lieh kleinen Abtheilungen in Pont-de-Braj
tot rou und au i neu anderen kl
Iblauf der Ubungsseit rücken Officiere, (Juterofficiere und Soldaten mil dem
her, Locomotii Zugfahrer, W
r u. s. w, zu ihrem Truppenkörper .• I» des \
1 i Mittelmeerbahaen waren die ausge bilde laten berufe!
feiernden Bediensteten einzutreten.
Dv EUenbaltndienst im Innern bleibt euch wl ?ie^ Kriege« den
i Kisenbahnverwaltungen anvertraut; für den Kl Bohoo
len in '.♦ Feld-Eisenbahnabtheilung ' ■* chcwUtw <U ?'<
eingetlieüt, und jede unter einen bea
1 und 8, Abtheilnng: Para-Lron-Hittelmecrbabn ;
3. „ Orleansbahn;
4. 3 West bahn;
5. „ idbiltlll;
6. Oatbahn;
7 bahn;
hn.
Im .I.tln. ISÜ6 War di ihm- ! ihfrilflltg wi><j
1,,,>l1 gemacht, X;i.h „Osten Elsenbab
Die Verwendung von künstlich erzeugtem Sand und gelegentlich der
von S i z / lv in größerem Maßt; statt, — Von dem im Jahn
n Fort Barbonnet wo utfcrol
i .ii< .1 r Baustelle ; unter die r für
Sand mit einem Preise lim 11 Fr tu Anwendung
rriobetiem Saud verursachte jedoch eine \ , uu blos 4 Francs, indem
er Abr.ium der sehr harten Bausteine des Fori ischwarzer Kalk
erkleiuert wurde Bei dem »on der niung ang n Ippars
rapart trä^t eine pertioäle Welle, mehrere übereinanderliegende Scheiben
ideren Antrieb 300 bis 4<>n Umdrehungen in de
die oberste rotierende Fliehe auffallende Stein, wird kräftig gegen die Ein-
chlicßungs wände der Vorrichtuug gesebleuderl
iqrch Siebe bis an den linden des Geföl gft Im !
i erforderlich; webe! di< Maser / Kohl*' verbr
entlieh der Bauten an Mont-Ch »liehe
Banderz«
kam der Sand billiger als die Erde, welche im ¥
lit und für die Anschüttung der Brustweltren binnufgeschaffl
Nach ^licvuc J
Eisencement-Wände Vielfach wird in letzter /
feuerfestem \\ i Decken]
unten angegebene Zeitschrift bringt Hz:
„In dünne Bloche aus I Zink werden Locher von
nesser gedrückt. u. z, derartig, da*s die durch di<- Lochung verdi Mctalltheile
then, Berrii nderii auf der Dadurch,
ir? Lochung nacheinander von beiden rornlmmt, erhalt man Blechpl
luf beiden 8eiten rauh und zum !!
hphiüen werden durch Nagel, T! dten n an der Wau und
der rauben Seil mil < rjuitzt ; ein
I and vermag »clbat stark w<
in * u werden, I ken
deutender Geeftmaktfläche in di tiun au*g<
lassen ihl lung auch bei um» zu.
Nach „Di werks-Bl
246
Notiien.
Sanitltt VerMUtnftte dog k. wd k. Htem iat Monate Aagnt I89L
Mit Ende Juli 1891 waren krank verblieben . 10.068 Van
Im Monate Aupust 1891 sind neu erkrankt 19.690 ,
entsprechend •/•# d** VerpÄegaitandea 61
Von den Erkrankten wurden an Sanitats-Anstalten übergeben . . . 6.809 Htm
entsprechend •/#• dea Yerpflegaatandea II
Im Monate Ansaat 1891 aind beim Krankenstände in Abgang gekommen:
in den Kasernen und '. igenen Wohnungen Behandelte 11.747 Maas
, „ Sanitats-Anstalten Behandelte . * . 8.618 ,
Zusammen. . . 90.860 Maai
darunter als:
yeneeen 18.666 Maas
infolge Ton Krankheiten gestorben 71 ,
entsprechend %/m dea Verpllegsstandes 0*83
Am Monatasehlnsse sind krank verblieben 9.818 Mann
und iwar: in den Kasernen and eigenen Wohnungen .... 1.480 ,
, , 8anitats-Anstalten 7.888 ,
Bei den in Abgang gekommenen 80.860 Mann waren an behandelten Krank-
heiten und an Todesursachen bemerkenswert:
hetto-
Scorbut
Darm-Tvphus
Weehaemeber und Wecheel-
fieber-Siechthum ....
Blattern
Tuberculose
Katarrh d. Augen-Bindehaut
Trachom
88
66
1.108
4
74
662
115
18
21
Acuter Bronehial-Kataxrh
Rippenfell-Kntiundung. .
Magen-Katarrh
Acuter Darm-Katarrh . .
Venerische und syphilitische
Krankheiten
Wunddruck der Futte . .
81
186
8.178
1.411
1.831
um
Die Erkrankungen, der Zugang in den Sanitats-Anstalten und die Todesfälle
infolge von Krankheiten berechnen sich in den einzelnen Militar-Territorial-Bezirkei
in °/t0 des Verpllegsstandes wie folgt:
71
Militär-
Territorial-
Bezirk
0
S
a
s
C
Militar-
Territorial-
Bezirk
3
«3«
ägs
Wien. .
Innsbruck
Graz . .
Zara . .
Prag. .
Josefstadt
Krakau .
PrzemyAl
55
77
71
143
59
60
55
46
28
18
22
72
30
19
23
19
0-29
006
004
0-87
0 45
006
016
021
Lemberg . .
Budapest . .
Pressburg . .
Kaschau. . .
Temesvär . .
Hennannstudt
Agram . . .
Sarajevo . . .
69
53
52
51
53
79
83
80
25
25
24
23
24
34
33
35
0-88
0-33
018
013
013
O'ft
0-80
0-34
Außerdem sind noch vorgekommen:
22 Selbstmorde, 9 Verunglückungen mit tOdtlichem Ausgange.
Notizen.
247
> Hinterlad-Kanonen,
Der Italienische Belagerungs-Artilleriepark.
Die für Belagerungszwecke bestimmten Geschütze haben folgende Caliber :
15cm gusseiserne, gezogene, beringte
12cm stählerne, gezogene, beringte
12cm bronzene, gezogene
9cm bronzene, gezogene
7cm bronzene, gezogene
42mm Schnellfener- ,
15cm gusseiserne, gezogene 1 Hinterlad.Haubitzeni
21cm gusseiserne, gezogene, beringte j
15™ j 8täh1«™. gezogene I Hinterkd-Mtew,
9cm bronzene, gezogene J
zweiläufige Mitrailleusen, System Gardner.
Diese vorgenannten Geschütze sind, mit einer entsprechenden Menge
von Munition, Ausrüstungsgegenständen, Maschinen etc. in einigen festen
Plätzen vereinigt und werden je nach Umständen derart mobilisiert, um einen
oder mehrere Belagerungsparke zu bilden. Jene von solchem Materiale, welches
zu den ersten Operationen herangezogen wird, sind mit Armee-Fuhrwerken,
dem nöthigen Geschirr für Bespannungen oder Tragthieren ausgerüstet und
zu Batterien, Munitions-Colonnen, Colonnen mit besonderen Geschossen,
Material-Colonnen und verschiedenen Fuhrwerken zusammengestellt.
Die Batterien bestehen je nach Gattung und Caliber aus 4, 6 oder
8 Geschützen. Das Material sowie ein Theil der Munitionsdotation der 9cm
Mörser-, der 7cm Gebirgs-Kanonen-, dann der Mitrailleusen-Batterien wird auf
Tragthieren fortgebracht, während alle anderen Batterien bespannt sind.
Die Munitions-Colonnen haben je nach Gattung und Caliber der Geschütze
denen sie angehören, verschiedene Zusammensetzung und sind sämmtlich
bespannt; desgleichen sind auch die Colonnen mit besonderen Geschossen,
sowie die Materialwagen und die verschiedenen Fuhrwerke bespannt. Die
ersteren enthalten 15cm Stahlgeschosse (zum Bekämpfen von Panzer-Batterien
oder -Thürmen) und Torpedo-Granaten (Schieß woll- Sprengladung) für 15cm Hau-
bitzen ; die letzteren, Material zum Ersätze oder zum Auswechseln, Ausrüstungs-,
Beparaturs- und Laborier-Gegonstände. Für jede Batterie, Munitions-Colonne etc.
sind Bücher über ihre bezügliche Formation und Ausrüstung beigeschlossen, sowie
für jeden Karren, Munitionswagen, Verschlag, beigegebene Hefte deren Packung
illustrieren.
Die Batterien und Munitions-Colonnen gleicher Gattung und gleichen
Calibers werden nach fortlaufenden Nummern bezeichnet; die dazu gehörigen
Lafetten, Fuhrwerke und auch die Munitionswagen und Verschlage (mit
Ausnahme jener mit Munition) sind durch Aufschriften erkenntlich.
248 N o t i i e n.
Formation der Batterien.
15cm Kanonen-Batterien:
4 Lafetten-Fuhrwerke,
4 Transportswagen mit je einem Geschütze,
1 offener Parkwagen für Batterie-Bau-Requisiten,
2 offene „ „ Hebzeug und Handhabungs-Gegenstan
8 „ „ „ Bettungen und Bremsen,
1 offener „ „ Reserve - Bestandteile zu Auswech
lungen an den Fuhrwerken,
1 » w n Geräthe,
1 gedeckter „ „ Verschlage mit Verschlüssen und Li
rnngs-Bestandtheilen.
Summa 22 Fuhrwerke.
12cm Kanonen-Batterien:
4 Lafetten-Fuhrwerke mit je einem eingelegten Rohre,
1 Batterie- Wagen für Batterie-Bau-Requisiten,
1 „ „ „ Hebzeug und Handhabungs-Gegenstand
8 „ f) n Bettungen und Bremsen,
1 „ „ „ Reserve-Bestandtheile zum Ersatz an
Fuhrwerken,
1 „ „ „ Geräthe,
1 gedeckter Parkwagen für Verschlage mit den Verschlug
und Liderungs-Bestandth eilen.
Summa 17 Fuhrwerke.
9cm Kanone n -Batterie:
4 Lafetten-Fuhrwerke mit je einem eingelegten R«»lire,
1 Batterie-Wagen mit Batterie-Bau-Requisiten.
1 „ „ „ beschlagenen Bettungspfosten und Brem
1 „ „für Hehzeug und Handhabungs-Gegenstan'
1 „ „ „ Schaufeln. Geschützausrüstu!ijgs-Gi*g?n.*täi
Reserve-Bestandtheile zu Fuhrwerken, "
schlage,
1 «für Geräthe.
Summe 9 Fuhrwerke.
1cm G e b i r g s - K a n «» n e n - B a 1 1 e r i e n :
6 Kanonen mit den Lafetten und Verschlagen mit .Vusrüstui
gegenstanden,
36 Munitiuns- Verschlüge,
| f> Lafetten-
T, I t> Kanonen-
3C Besehirrungen für ß K-d(jr. (im,
\ 18 Munitions- j
Tragthiere.
N o t i i e n. 249
21cm Hanbitz-Batterien:
4 Lafetten-Fuhrwerke,
4 Transportwagen mit je einer Haubitze,
1 gedeckter Parkwagen mit Verschluss- Verschlagen,
1 „ „ „ Liderungs-Bestandtheilen,
1 Transportwagen M. 1865 mit Batterie-Bau-Requisiten,
8 „ „ „ fftr Bettungen und Bremsen,
2 „ „ „ „ Hebzeug und Handhabungs-
Gegenstände,
1 „ „ „ mit Reserve-Gegenständen,
1 „ „ „ für Geräthe.
Summa 23 Fuhrwerke.
15cm Haubitz-Batterien:
4 Lafetten-Fuhrwerke sammt 4 eingelegten Bohren,
1 gedeckter Parkwagen mit Verschlüssen,
1 offener
n
„ Batterie-Bau-Bequisiten,
8 offene
n
für Bettungen und Bremsen,
1 offener
r>
mit Hebzeug und Handhabungs-Gegen
standen,
1 „
r>
„ Reserve-Bestandtheilen,
1 *
rt
„ Geräthen.
Summa 17 Fuhrwerke.
24cm Mörser-Batterie:
4 Schleifen-Fuhrwerke sammt Bohren,
4 Bettungs-Fuhrwerke,
2 gedeckte Parkwagen mit Verschluss und Liderungs- Verschlagen,
1 Transportwagen M. 1 865 fÜrLaderahmen und (fahrbare) Geschoss-
tragen etc.
1 „ r r mit Batterie-Bau-Bequisiten,
4 „ „ verschiedenen Hölzern,
2 r ., „ „ Hebzeug und Handhabungs-Gegen-
ständen,
1 r r ., „ Reserve-Bestandtheilen für Fuhr-
werke,
1 „ •, -, „ Geräthen.
Summa 20 Fuhrwerke.
15cm Mörser-Batterien:
4 Schleifen-Fuhrwerke sammt Bohren,
1 Parkwagen für Batterie-Bau-Requisiten,
1 „ „ Hebzeuge und Handhabungs-Gegenstände,
o
w
Bettung8-Material,
1 „ „ Beserve-Bestandtheile für Fuhrwerke,
1 „ „ Geräthe,
1 r mit Verschlagen für Verschlüsse und Liderungen.
Summa 11 Fuhrwerke.
350 Notita».
9cm Mörser-Batterie:
8 Mörser sammt Schleifen und Verschlagen mit Anartitmvfr
Gegenständen,
64 9cm Gebirgs-Munitions-Verschläge,
8 Lafetten- 1 m^^;^
8 Bohr- J Tn*0nm
4 I | Verschlagen mit Auarüit-Geg«*
82 [ Tragthiere mit < „ „ Munition
2 I I „ „ Gert theo.
54 Beschirrungen ftr
Mitrailleusen-Batterien, zweiläufige: fl)
6 IGtraillenaen mit den Gestellen und Ausrtistnngs-Gogenitiada
24 Verschlage mit Munition,
16 Gestell-, |
6 Bohr- } Tragthiere.
12 Monitums- I
Gliederung der 3fnnitlona-€k>lonnen.
Für 15cm Kanonen-Batterien:
1 gedeckter Parkwagen mit Brandein, Zündern nnd Poker,
4 gedeckte „ „ Progreseiv-Pulver,
1 gedeckter „ „ fein- und grobkörnigem Pub«
10 offene „ „ Granaten,
6 „ „ „ 8hrapneie.
Summa 22 Fuhrwerke.
Für 12cm Kanonen-Batterien:
2 gedeckte Parkwagen mit Brandein, Zündern und Pulver.
2 „ „ „ Progressiv-Pulver,
6 Batteriewagen mit Granaten,
2 „ „ Shrapnels,
2 v „ Granaten, Shrapnels und Kartätschen.
Summa 14 Fuhrwerke.
Für 9cm Kanonen-Batterien:
8 9cm Munitionswagen M. 1844 *).
Für 7cm Gebirgs-Kanonen-Batterien:
8 Bataillonswagen mit Munition,
1 „ für verschiedene Dienste
1 .. mit Geräthen.
Summa 10 Fuhrwerke.
f) Die Gliederung der 42mm Schnellfcuer-Kanonen-Batterie ist noch nicht
festgesetzt.
*) Die Verwendung dieser Wagen ist nur als Provisorium anfkntassem
N o t i i e n. 261
Für 21cm Haubitz-Batterien:
2 gedeckte Parkwagen mit Zündern und Pulver,
2 „ „ „ Brandein, Patronensäcken, fein- und
grobkörnigem Pulver,
16 Transportwagen M. 1865 mit Granaten,
12 „ „ „ „ Shrapnels.
Summa 32 Fuhrwerke.
Für 15cm Haubitz-Batterien:
1 gedeckter Parkwagen mit grobkörnigem Pulver,
1 „ „ „ Brandein, Zündern und Pulver,
8 offene „ „ Granaten.
2 „ n n Shrapnels.
Summa 12 Fuhrwerke.
Für 24cm Mörser-Batterien:
1 gedeckter Parkwagen mit Brandein, Zündern, und Pulver,
1 „ „ „ verschiedenem feinkörnigem Pulver,
1 r „ „ grobkörnigem Pulver,
12 Transportwagen M. 1865 mit Minen-Granaten.
Summa 15 Fuhrwerke.
Für 15cm Mörser-Batterien:
2 gedeckte Parkwagen mit Brandein, Zündern und Pulver,
7 offene „ n Granaten,
1 offener „ „ Granaten und Shrapnels,
2 offene „ n Shrapnels.
Summa 12 Fuhrwerke.
Für 9cm Mörser-Batterien:
8 9cm Manitionswagen M. 1844 *),
1 Bataillonswagen zu verschiedenen Diensten,
1 „ mit Gerathen.
Summa 10 Fuhrwerke.
Für Mitrailleusen-Batterien:
8 Bataillonswagen mit Munition,
1 „ für verschiedene Dienste,
1 r mit Geräthen.
Summa 10 Fuhrwerke.
*) Provisorium.
J
tung einer 7cm Gebirgs-Batterie im Belagerung**
Ar tili er iß -Park.
I
Lafetten-Tragthiere: Stallhalfter mit Kette, Futtersack, P&el-
geschirr, 2 Paekriemen, 2 Hängeeisen sammt Verbindüngsrieinen, 2 Widerhall
riemen für das Hintergescbirr, Lafette (ohne Kader), Wid erhalt strick für lt
Lafette, Hebebaum (Trageisen \ Gabeldeichsel, 2 Patronen-Tornister sammt Auf safe,
Futteral, Stechraumnadel, Knieleder. — Gewicht 147%.
Rohr-Tragthiere: Füttersack, Packgeschirr, Packrieiueii, Bohr saunt
Hauben für die Mündung, Hinterstück und Verschluss, Wischer* — Gewicht 14(%
Röder-Tragthiere: Stall half ter sammt Kette, Futtersaek, Fackgeichirt,
Paekriemen und 2 Packstricke, 2 Anbindstricke für die Räder. ReqmsitaK
Verschlag, 2 Räder, 2 Ladeärmel, Brandeltasche, Abziehsehnur. — Gewicht 151%
Der Requisiten- Verschlag enthält: 4 Kartätschen, verschiedene Schmiff-
öle, 2 Etuis mit 12 ünterlagsscheiben, 2 Etuis mit Abschlussriiig und 8ta»-
platte, 2 englische Schraubenschlüssel, Libellenquadrant, Roll in essband, Sfflfcl
Aufsatz etc., 2 Feld-Binocles zur Batterie, 1 Feldfernrobr beim 4- GeeeMb.
Distanzmesser Gantier mit Futteral und RoUmessband beim 1. G^scl
verschiedene Ausrustungsgegeustände. — - Gewicht 50" 5%.
Munition a-Tragthiere: 2 Anbindstricke für die Tel
Fouragierstricke, 2 leichte Hacken bei den ersten ß Tragtbieren, 2
bei den zweiten 6 Tragtliieren, 2 Krampen bei den letzten 6 Tra^ttM
2 Munitions Verschlage; das ganze mit einer wasserdichten Decke Tiber«;
Gewicht 175%.
Der Munitions-Verschlag enthält : 8 Diaphragma-Slirapnels in Werfhflftft
2 Granaten in Wergbüllen, 1 1 Patronen, 2 Schachteln mit je 6 Zündsebiaates.
15 Brandel etc, — Gewicht 64"2 %,
Ausrüstung einer 9cm Möts er- Batterie im Belagerung t-
Artillerie-Fark.
Laf ett en -T r a g thiere: Stallhaliter sammt Kette, Pack
Futtersack, Lafette, 3 Packstricke. — Gewicht 130%.
Rohrtragt biere: Packgeschirr, Futtersack, Rohr mit Mund-Verscl
pfropf, Setzkolben sammt Wischer, 2 Pikete etc. — Gewicht 105Äy.
Requisiten-Vers chläge-Trag thiere: Stallhalfter, Putten
2 Anbindstricke für die Verschlage, 4 Kurbeln, 4 Richtstäbe» 2 Verseil
wasserdichte Decke. — Gewicht 142%.
Die Verschlage enthalten : Schmieröle, Verschluss, Liderangsbestandü
Liderungshebel, Schnappmesser, Schraubenschlüssel, 2 Abziehschn&re,
schiedene Gegenstände zum Richten des Geschützes, Distanzmesser Gai
mit Messband beim 1. Geschütz, Feldbinocle beim 2. und 3. Geflchtti,W
fernrohr beim 4. Geschütz etc. — Gewicht 60%.
Munitiona-Tragthiere: 2 Verbindungsriemen für die beides Ttf
schlage, Fouragiernetze, 2 Munitions- Verschlage, wasserdichte Decke.
Gewicht 140%,
Der Munitions- Verschlag enthält: 4 Patronen zu 200#r, 4 zu iW*\
8 zu 75yr, 12 zu 50#r, 10 Frictionsechranben-Brande], 5 Shrapnels, 3 ßn
eine Schachtel mit 3 Zündschrauben. — Gewicht 70%.
Notizen.
253
Requisiten-Tragthiere: 4 Pferdepflöcke, 4 Anbindstricke, 4 kleine
Schaufeln, 4 Vorschlag-Hammer, 2 eiserne Tränkeimer sammt Stricke, 4 kleine
Krampen, 4 Faschinenmesser, 8 leichte Hacken etc. — Gewicht 112%.
Ausrüstung einer Mitraill eusen-Batterie.
Gestell-Tragthiere: Packsattel Nr. 2, dreifüßiges Gestell, 2 Re-
quisitentaschen, kleine Hacke, 1 Faschinenmesser, 2 kurze Schaufeln, Fülltrichter
für Mitrailleusen. — Gewicht 110%.
Mitrailleusen-Tragthier: Packsattel Nr. 1, zweiläufiges Rohr
sammt Hauben für Vorder- und Hinterstück, Ladestock, Fülltrichter, Tragbaum
für Mitrailleusen, 2 leichte Krampen* Fnttersack etc. — Gewicht 109%.
Munitions-Tragthier: Stallhalfter sammt Kette, Futternetz, 2 Pack-
Riemen für die beiden Verschlage, 2 Verschlage, wasserdichte Decke. —
Gewicht 152%.
Der Munitions-Verschlag enthält: 60 Cartons mit je 20 Patronen
(Bleigeschoss mit Kupfermantel, Messinghülse), Packspatel, Werghaken etc.
Anzahl der Geschosse, die von
den Batterien mit tragbarer .
Ausrüstung
und den Munitions-Colonnen mitgeführt werden
Batterien oder Colonnen
Granaten
Shrapnels
Kar-
tätschen
Zusammen
7cm Gebirgs-Kanonen-Batterie
72
288
24
384
9cm Mörser-Batterie
192
320
__
512
28.800
zweiläufige Mitrailleusen-Batterie
Munitions-Colonne für 15cm Bei. -Kanonen
400
200
—
600
„ „ „ 12cm „ „
480
224
40
744
„ „ 9cm Feld- „
368
360
40
768
„ r » 7cmGebirg8-n
192
768
—
960
,, r „ 21cm Bei. -Haubitz.
320
200
—
520
„ „ „ 15cm „ „
820
80
—
400
„ r 24cm „ -Mörser.
200»)
—
—
2001)
„ v v 15cm „ „
280
80
—
360
„ r r ycm „ n
288
480
—
768
„ v v zweil&uf. Mitraill.
—
— -
—
115.200
Munitions-Colonnen mit besonderen Geschossen.
Stahlgeschosse und Torpedogranaten, die jenen Batterien zugewiesen
werden, welche hievon Gebrauch machen, sind in eigenen Munitions-Colonnen
vereinigt. Jede Colonne enthält eine gewisse Anzahl von Geschossen gleichen
Calibers mit dem nöthigen Ausrüstungsmaterial für ihre Verwendung, sowie
die nöthigen Wagen zum Transporte.
Nach „Manuale d'artiglieria" II. Theil.
f) Minen-Granaten.
254
Notizen.
Über General v. Sauers Angriffsverfahren.
Aus dem Rassischen Am Ingenieur-Capitän* Rn^mau-
General v. Sauer s< r, gegen die Festung von allen Seiten
GtöottMn, j&Sa i eiei 1 Brigaden stark, heranxurfldt
auf 2 bis 3km Distanz das Feuer aus Feldgeschützen und mobil*!» Muts«
eo die Forts und dm Intervalle EU eröffnen, ft La&erfeatang nm
IS Qttrtelfbrta kann die Besatzung mit eine rdn,
r die Hälfte für Offensiv-Unternehl MI terw?a«VB
bleibt; er kann daher gegen irgend eine der Ai n mit »
lion »-inen Ausfall machen. Der \ r hat somit die •: f^Wr-
nheit für sich und er wird dem Angreifer, dei unvore
Wirkungssphäre der Fortsgeschütze eindrin derartige- Xiederisf»
beibringen können, dass diesem die Lust für derartige Unternehmungen ge-
nommen wird.
rD«r Angreifer wird daher gegen die Festung vier Corps statt iwos?
verwenden, oder sich beschränken müssen, nur von vi mit Je warn
ion vor/t
| jeder Colonne. befinden sich nach Sa tut 6 bii vi
4 mobil der Angreit' ndet somit 16 51 >nt
mit 9i Mörsern, welche ' Belagen; ■ n,
Granaten der «ieschfitze in den Fort« and Annex-Üa&m
auf 8.0000t, die Shrapnelfl auf 4.000m reichen, beabsichtigt i
seine Feldbatterien auf :;\niUi,) von d die Mörser gar auf
von denselben zu placieren. Da von dem Bau von Batterien tu B»4
ist, so muss man annehmen, dass die I r offen»
Terrainfalt^n
Der Vertbeidiger wird der Angriffsartillerie das „Vergnügen lassen, wA
seinen Brisanzgeschossen einen Kaum von 2 bis 3Jfci» aufzupflflgen*. ii
reichem steh, von einzelnen Beobachtungsposten abgesehen, keine
Im finden wird, S h aber die Angriffs -Infanterie zeigt, wind der
dtger sein Schweigen brechen und sie mit Shrapnels beschießen, gus
unbekümmert darum, ob die AngriftVArtülerie ihr Feuer gegi Fi**
'*t oder nicht. Es muss auch zugegeben weiden, dass es der ABgrnt»*
Infanterie selbst bei Tage möglich sein wird, zwischen den Forts durchr»-
brechen, da sich bei 8 bis ikm Infi tanz in der Mitte d»r Iota*
valle immer Bftnme ergeben werden, welche
Flankeng* tchbarforta beschossen werden können, Won sich
eher in dem Intervall e rvall-Capi Ludet, wie sie Oberstlietitensst
Welitschko vorschlagt, oder selbst nur einfache Feldbatterien in Fol»
d&CS gegen die Festung ausspritzenden Winkels, so wird sich die Durch-
bnich>-0|uration jedenfalls complieierter n, sie wir tnn viellntai
nur nachts ausführen lassen, — aber möglich bleibt sie immerhin«
Aufsati wurde aufgenommen, um den Lesern tM-
langen" aach •(;«* v, 8a kngrii&verfalirea auftretende» Aa-
schamingen zur Kenntnis zu bringen, jedoch wt den Ansichten des ro>
beltustimmen Anmerkung der Redtet**.
Notizen.
255
t der Dnrchbruch gelungen, so sollen Feldgi und Mörser sofort
feigen, Dm gegen das Noyau das Bombardement zu eröffnen und durch selbes
Jen Vertheidiger zur Capitulatiou zu nftthigen.
Die Geschütze allein genügen nicht, i auch die Munition folgen,
dass eine ganz bedeutende Zahl von Fuhrwerken in M;irs< h-i^lmne die
- wird passieren müssen.
Eine glücklich aus einem Fort geworfene Bombe, ein einfacher Ausfall
mit bescheidenen Kräften kann in dnnne eine solche Unordnung ver-
o h«-n, dass jede weitere Bewegung aufhört. Aber ragegeben, 4s84
reifer thatsächlich seine Geschütze sammt allem Zugehor nachzieht und
Bombardement eröffnet Was weiter? Ist dadurch der Commandant des
der thatsächlw-h noch über ein gtl /*, zur Capitulaüow
gt? „General r i<t salbst Featnngs-Commandant in Ingol-
stadt, würde er es mit seiner Militärpflicht vereinbar halten, die ihm an-
ertraute Festung unter solchen Umständen dein Feinde auszuliefern?"
Selbst die Kommandanten der altartigen kleinen, beengten Fe*t untren
Krieges 1870/71, die weitaus nicht für die Verteidigung vorbereitet
tid ohne Kasematten waren, selbst die Commandanten dieser Festungen,
achten nicht daran, am ersten Tage des Bombardements zu capitulieren und
eneral v. Sauer glaubt an einem IV Mtang mit einer
zung von einem Corps zur Kapitulation zwingen zu können.' Thatsüchltch
Beb der Vertheidiger verwundern, den Angreifer vor dem SfojBU erscheinen
ii — aber diese VetWuafclWg ist noch keine Ursache zur Kapitulation.
irischer Commandant wird, nachdem er darauf rechnen tau ein
Sturm auf das Noyau von doM M Satzung abgewiesen wird, seine Haupt-
re in einem der nicht durchbrochenen Sectoren concentrieren und im
«m mit den Abschnitts-Reserven die „Mausfalle* Bchließen, in welche der
fer gerathen ist, d. h. er wird diesen in Flanke und Rücken fassen.
ist nicht nothwendig. auf don Ausspruch Friedrichs des Grollen
izu weisen : „Drei Mann im Rücken des Feindes bedeuten mehr als 6o Mann
der Front", um einer solchen Operation das Vertu eidijrers einen \
Mg vorauszusagen: der Angreifer hat in der Front das Noyau, muss d
eine zahlreich* Artillerie decken und ist in Flanke und Rücken dem Ah:
abgesetzt. Den Rückzug muss er zwischen den Forts hindurch bewirken,
iche bis dahin wohl von ihrer ,. Krstarruntr** erwacht sein werden : von
m Zurückbringen der Artillerie kann tob! keine Rede sein, sie wird dem
Vertheidiger in die Hände fallen.
Hat der Vertfoidiger die eine Colonne des AflgltilM gtftcMigttt, *o
ird er sich ^g^n eine der anderen msnden er aber ist es,
diese — vernünftiger als die erste — Bchon rechtzeitig den Rückzug
eten hat.
Cnd wenn der Vertheidiger sich nicht zu obigem Verfahren entschließt,
imdern seine Besatzungen auf die Wälle befiehlt und den Sturm abwartet:
u- lange wird dw Angreifer das Noyau bombardieren, wenn der Vertheidiger
daran denkt zu capitulieren ; wird er vielleicht in seiner Stellung die
Cacht zubringen wollen'/ Das ist wohl kaum anzunehmen.
Wenn daher em stüraufokiril Nnyau rotftmdefl i*t, so kann der Ver-
lieh des Angreifers, die Fortslinie m durchbrechen, ohne sich der letzteren
n
256
Noti
*
bemächtigt 2u haben, für den Angreift* zu einer vollständigen N
führen, im besten Falle zu einer moralischen Niederlage. Anders KJWj
Sache, wenn kein Noyau vorhanden ist (wie z. B. bei den neuerbauter
Lütt ich und Namur); dann ist der Durchbrach geboten. Er m
mehr den Charakter des Ungestümen, Raschen haben ; sein Hauptz*
: die Vernichtung der Reserven, der Vorrfithe des Vertheidig
nageln von dessen Geschützreserve u. s. w. Hiezu aber brau«
brechenden Truppen nicht zahlreiche Artillerie mitzunehmen und is
nicht nothwendig, in demselben Intervall zurückzukehren, der Durchbr
ohneweiters die Festung ganz durchschreiten.
Der „abgekürzte Angriff* Sauer's wird daher gegen eine mader
festun g nur höchstens nach Wegnahme eines Torts durchzuführen
wird der Angreifer sich auf 2 bis 3&7H. vom Fort postieren um
trtUftMnimii Dia Forts-Artillerie wird antworten : es entspinnt sich
nackiger Artilleriekampf. Welche Chancen hat dieser? Der Angrei:
über 48 bis 60 Feldgeschütze und über 24 Mörser. Vom Vertheidtai
20 bis 22 ÖeecMLfcw auf den Facen, 8 bis 10 Geschütze auf di
der beiden Xachbarforts. außerdem verfügt der Ve
6 bis 8 mobile Nahkampfgeschütze (Feldgeschütze) also zusammen
lange Rohre, und 4 bis 6 Morser,
Das Obergewicht nach Zahl der Rohre tat daher entsch
des Angreifers, nach den Calib*?ro aber auf jenet sbfl Vertheii
Kampf wird meist mit Shrapnels geführt werden ; der Angreifer s
Feldgeschützen und tbcm KtaMa, der Vertheidig^r aus langen 12
Kanonen und wahrscheinlich aus 21cm Mörsern. Das deutsche F.-— Z
gibt 250 Kugeln, die lange 12cm Kanone 500, die 15cm Kanone 3
d.T \!\cm Marser ca, 1.700 Kugeln, Die Summe aller Kugeln ^>
zeitigem SehieÖen aller Geschütze betröge daher 37.000 bis 39,0öC*#
dieser Beziehung wird das durch die Zahl dei Cahber bedingte
des Angreifers durch die grillieren Caliber des Verthei divers aui
Ist die Festung gehörig vorbereitet, so muss jedes Fernkam]
mit einem sogenannten Planche tte von folgender Einrichtung vera
Das Plancliette ist ein Plan des vom Geschütz zu bestreichenden
In demselben sind durch Curven jene Punkte im Terrain verbunden
die Flugbahnen beim Schießen mit einerlei Elevation und einerlei
Terrain treffen.
Jede Curve ist mit der entsprechende]] Elevation und Ladung
Es genügt, nach dem Plane festzustellen, wo sich das zu besehiefltfi«
befindet, zwischen welchen zwei CurvenT um auf dem Wege der Inj
sofort die dem Ziel entsprechende Elevation und Ladung zu bestimm«».
Um gegen unsichtbare Ziele mittels der Planchette richten
ist der obere kreisförmige Rand möglichst genau in (kade und Mnwttfi
theilf; mithilfe eines Lineals, welches im Centrura des Plan du '
befestigt ist, kann leicht der Winkel abgelesen werden, unter im
«in Dicht sichtbares Ziel zur Nonnalrichtung auf die Feuerlt
Jedes Planchette ist außerdem in ein Quadratnetz getheilt, welches fan
auf demjenigen Plane entspricht, welchen der Artillerie-Comuiandair
hat Es genügt, dass der letztere mittels Telegraph oder Telepi
Notizen.
257
Uli
Kl
!
-»schützen die Nummern des Quadrates bekannt gibt, damit sammi-
>chütze sofort nach ihren Planchetten ihr Feuer nach dem betreffenden
rate dirigieren. Die Planchetten sind in der französischen Artillerie eingeführt
geben sehr gute Resultate ').
Wenn man behauptet, dass in Zukunft jene Artillerie das ru«rgewicbt
Kampfe erhält* welche zuerst eingeschossen ist, so unterliegt es keinem
Zweifel, dass die Chancen im Kampfe der Vertheidigungs- Artillerie gehören
müssen, welche im Frieden in der oben angegebenen Weise för den Kampf vor-
reitet wurde.
Die Vertheidigungs-Artillerie hat die bessere Deckung für sich, die früher
^bereitete Position, den bequemeren Munitionszuschub. Die Angriffs- Artillerie
entbehrt nach Sauer jeder Deckung; dagegen ist ihr Feuer eoooentoflflbj
des Vertheidigers excentrisch, ersteres wirkt gegen große Ziele, der Ver-
eidiger hat kleine Ziele zu beschießen. Man darf aber diese V ort heile des
ngreifers nicht überschätzen. Der Vertheidiger wird seine Geschütze nicht in
ie Forts stellen, sondern in Annex* Batterien oder in Intervall-Batterien und
ird von der Maskierung den ausgiebigsten Gebrauch machen. Hat in letzterer
eziehung der Ingenieur seine Schuldigkeit gethan, so wird es im Angreifer
cht nur auf $kmf sondern auch auf O'fifan Distanz schwer werden, dfa
der Vertheidigungs-Geschütze zu bestimmen. Der Kath: „Sehen ohne
esehen zu werden", den auch f. Sauer gab, war nicht umsonst gegeben,
enigstens für uns nicht."
In dem Artilleriekampfe, der dem abgekürzten Angriffe voraus geht, ist
somit: 1. die Menge des Eisens, speciell der Slirapnel-Füllkugeln, auf beiden Seiten
nihernd gleich : 2. der Vortheil der Kenntnis des Terrains in artilleristischer
insicht auf Seite des Vertheidigers; 3. der Vortheil der besseren Deckung
benfalls auf Seite des Vertheidigers; 4. die Vortheile der Umfassung und
der kleinen Zeile auf Seite des Angreifers ; sie werden jedoch paralysiert, wenn
der Vertheidiger seine Geschütze theils in Annex-, theils in Zwischen-Batterien
ufstellt und von der Maskierung seiner Festungswerke Gebrauch macht.
Wenn die Fe stungs- Artillerie auf der Höhe ihrer Aufgabe stell
ird der oben berührte Artilleriekampf damit endigen, dass in wenigen Stunden
io Angriffs- Artillerie hinweggefegt sein wird. Jedoch zugegeben, dass die
ertbeidigungs- Artillerie aus welchen Ursachen immer im Anfange nicht aufkommt :
hindert den Vertheidiger, seine Artillerie zu verstärken? Wenn man beim
Angreifer mobile Morser voraussetzt, so muss man sie doch mindestens in
lerselben Zahl auch dem Vertheidiger zusprechen! Dieser verfugt ja überdies
ber bespannte Feldgeschütze. Sobald er bemerkt, dass seine Artillerie der
ten Linie mit dein tagftftr nicht fertig wird, wird er mobile Morser und
eldgeschütze in den Intervallen auf rechtzeitig aus gemittel ten, unbedingt
askierten Punkten aufstellen. Dadurch werden die Forts entlastet und gleich-
Stig das Feuer des Vertheidigers derart verstärkt, dass von einem „ entschieden «n
gewichte des Angreifers wohl nicht die Red« sein kann".
Hat der Angreifer am ersten Tage seines Bombardements keine Result
ielt, so dürfte er seine Artillerie durch Heranziehung neuer Geschütze
kiri, wird aber dann gewiss schon zum Bau von Batterien greifen.
*) Siehe „Mittheilunpen" Heft, Notiien Seit-
ir
Notizen.
i **i>k ir n •-
war. o»
Ali^riiu'h der Vertheidiger wird auf den angegri* »nten
rerstarken, hiezu vielleicht auch die bezüglichen Porti gHl
Behuf» Sicherung der Intervall-Batterien wird der Vertheidiger
[g mit der Armierung' des bedrohten Intervalles zur Anlage eini»r
Infanterie-Position vor den Batterien schreiten und diese mit einem Thrf«
NT Haupt-Beserve basetten. Hiemit ist der Tag, an dem sieb *rr-
wer im AriJUerJekampfo dfte Pbergewfcbt besitzt» bereits auf unbestimmt* Z*i
hin ausgerückt ; vor Sewastopol z. B. mussten die Verbündeten sehr laaft
darauf wart»
n, dass es dem Angreifer stets soll wer fällt. Ieiie>
kämpf» das I ht zu erlangen, führt Capitän E n gm a n u dir» nachfolgend«
aus der beschichte an.
Ms die Verbündeten am :>. October 1654 das erste Botnbardemeat
wa&topol eröffneten, verf ftbei 122 Geschütze, mit
lis russisch»- I in Kampf treten tarnten Bein Angriffe von
betbeiUgten iteni der Verbündeten 1244 Geschütze (i
Kordwand) welchen 1 Geschütze antwort tan* Das Resultat 4
Bombardement war bekanntlich folgendes: Der Angriff *\* rd#» a
ieO| die Ainrriffsbattorien der Franzosen wurden zum Schweigen gebr
Hi z. innerhalb einiger Stunden, und nur d i* jrifisbalt
ien Kampf bis zum Abend fort, wobei ihr Feuer gegenüber d
ein ffmitm Dbeqrewieht erlangte, aber dreh nicht imstan
risehi Penei tu dumpfen.
Dieser Misserfolg wirkte moralisch auf die Verbündeten derart-« das* e>
Ton dem Gedanken, die schwachen, in Erde ausgeführten E rd werke tu iitün—
abkamen und zum schrittweisen Angriffe übergangen, fclr den sie als Fne*
die Ltadi Bastian 111— IV wählten.
Aber Ate Kraft des Arti 11 er i efeuers, Contreminen, Ausfalle u.
5i Angriff derart, daes die Verbündeten im Februar 18&&
beschlossen, einen neuen Stnrm auszuführen, u. z. gegen den Malac
Kirciin. Um diesem Angriffe entgegenzuwirken, legte heidrgür fii
^<hmtell Coutre-Approchen (die Bedeuten von K i 1 enbalod sc h m> ai
und placierte in denselben einen Theil seiner Armierung. Am 2& Hin
eröffneten die \ n das zweite Bombardement und zwar aas 444
i die Küssen mit 466 Geschützen antworteten* Du
ltitmbardement dauerte to Tage, in deren Verlauf die Verbündeten an IGOjOOQ,
die Bussen i wegen Pulrermangel) blos 88,000 Schnee abgaben; aber
gelanu- vh den Angreifern nicht, irgend ein wesi Resultat zu
Am 25. Mai begann das dritte Bombardement, welch ise
obengenannten Btflf ichtet war, aus 544 Geschützen, welchen
eeita 571 Gescbfltee entgegenwirkten; erstere gaben 44 <
Geschütze $1.000 Bobnee ab. Das Beenitat dieses Bombardement« ui
darum war die Wegnahme der ei Bedeuten,
von nt an begann rieb das Übergewicht des Angreifers im A
kämpfe na« h und ruu ii geltend zu machen, aber noch lange nicht tnt rrhettod
Am & Juni Verbündeten ein viertes Bombardement und am
1 üiii Muri i inen allgemeinen Sturm aus, lieb wurde dti^r
Itf Weise abgeschla^u und erst 1 ' . Monate spater war 8e wi
N i.i t i z e n.
259
wungeu. Trotzdem also (regen Ende der Belagerung i n ifer an Zahl
r Geschütze (besonders an Mörsern, deren er fünfmal mehr besaß) dem
irtheidiger überlegen war, war er doch nicht imstande, das Feuer des
leidigers vollständig zum Schweigen zu bringen.
Bei der Belagerung von Ga^ta (1860 — 1861} verfügte die sardiniscbe
griffs-Artillerie über gezogene, die Vertheidiger, Neapolitaner, nur ub»T tr
schütze. Der Angreifer legt«* sein«» erste Artillerie-Position auf solche D«
.000— 4.000m') von der Festung an, dass sie von der Vertheidit,n
llerie überhaupt nicht erreicht wurden. Der Angreifer konnte jedoch kein
nenswertes Resultat erreichen und gieng deshalb mit »einer Artillerie
Her vur und kam so in die Wirkungssphäre der glatten Yertheidigu-
chütze. Sofort antworteten dies« auf das energischeste, schlugen e
ngriff der sardinischon Flotte zurück und wirkten bis zum Ende der Be-
erunL".
Bei der Belagerung von Bei fort (1871) wollten die Deutschen zuerst
u Platz durch ein Bombardement zur Capitolation zwingen: rie erbauten
ezu sieben Belagerungs-Batterien im Westen de* Festung
Eine halbe Stunde nach Eröffnung des Feuers aus diesen Batterien« am
December, coucentrfertfi die Festung ein so kräftiges Feuer gegen dieselben,
s die Vertheidigungs-Artillerie entschieden das Übergewicht erlangte
Laufe des 4. December blieb dieses Übergewicht noch immer auf der Seite
rertheidigers und erst rotn 5. December angefangen glich sich der Unter-
fcitd zu Gunsten des Angreifers aus, indem der Festungs-Commandant Oberst
etiler befohlen hatte, die für ge/ 'schütze nicht sehr zahlreich
rhandene Munition zu sparen. Aber es konnte nie davon die Bede
s di* Vertheidigungs-Artillerie zum Schweigen gebracht worden sei; am
December wurde das Bombardement als erfolglos eingestellt und der schrittweise
griff gegen die S&dfront beschlossen. Die Deutschen verstärkten
h ganz bedeutend die Zahl ihrer Angriffshattrrieii und erst Ende .Tanner
erlangten sie »in Artilleriekampf das Übergewicht
Bei der Belagerung von Verdun im Jahre 1871 eröffneten die Deutschen
am 13. October aus 11 Belagerungs-Batterien, welche mit zusammen 68 Ge~
atzen armiert waren, das Feuer. Die Festung antw Fort u. /
energisch, dass nach sechsstündigem Artilleriekampfe zwei der Angriffsbatterien
r vollkommen zum Schweigen gebracht waren. Den anderen Tag war das
Feuer des Vertheidigers noch kräftiger und am dritten Tage gaben die Deutschen
das Bombardement als vollkommen zwecklos ganz auf.
Wie aus diesen Beispielen zu ersehen ir den \
aus nicht leicht, die I »-Artillerie zum Schweigen zu bringen und daa
«ots' riebt im Artilleriekam pf« zu erlang inec nur
Ire entsprechend angelegten Peetang wird di I wie
eral v, Sauer behauptet, nicht durchzufuhren sein.
bald der Vertheidiger den Qäng des Angriffes durch Artilleriefener
einigermaßen veroftgeri oder zum Staken gebracht hat, mim r$trauts
I
usfÄllen
nehmen.
eineeinen An
trachten, die tag
n ausnützen und
unschädlich
durch ein* hVthe von
zu macht vveg-
260 N o t i x e ii.
Solche Ausfälle bildeten bis zum Erscheinen des Vanbi
Angriffsverfahrens die Regel und durch diese Ausfälle wurde eben dai
der zusammenhängenden Parallelen hervorgerufen. Wenn der Angrei
wieder damit anfängt, die Belagerungs-Batterien möglichst zerstreut as
ohne sie durch eine Infanterie-Position — welche den bisherigen P
entspricht, — zu decken, so wäre es vom Vertheidiger eine Sünde,
keinen Vortheil zu ziehen.
Dass derlei Ausfälle auch bei den modernen Distanzen der Angriffs!
recht gut möglich sind, beweist folgende Thatsache aus der Belagen
Verdun im Jahre 1870. Bald nachdem die Festungs- Artillerie den A
Angriff der Deutschen so glänzend abgewiesen hatte, machten die Fi
einige Ausfälle. In der Nacht auf den 20. October überfielen etwa 200 Fi
zwei Belagerungsbatterien, welche 1.400m von der Festung entfernt laj
vernagelten 12 Geschütze. Leider wurde letzteres nicht zweckents]
ausgeführt, so dass die Geschütze bald wieder brauchbar gemacht
konnten; aber der Eindruck, den dieser Ausfall gemacht hatte, war i
dass die Deutschen am folgenden Tage die Geschütze aus einem Thei
Batterien herauszogen. Am 28. October machten fünf französische Colonn
verschiedenen Eichtungen bei Morgendämmerung Ausfälle. Hieb ei wurden d
zwei Batterien erobert und diesmal wurden deren 12 Geschütze voll
unbrauchbar gemacht. An anderer Stelle gelang es den Franzosen einige B
zu nehmen und einzuräumen, aus welchen freilich die Deutschen ree
die Geschütze hatten fortschaffen können.
Es kostet dem Vertheidiger nur einige derlei Ausfälle auszuföhr
den Angreifer zur Anlage von Parallelen zu zwingen ; deren Besetzung v
aber große Laufgrabenwachen; deshalb werden Ausfalle indirect den Ai
zwingen, von vier einzelnen Angriffen, wie dies v. Sauer vorschlägt, abz
und den Angriff von einer, höchstens von zwei Seiten durchzufuhren. D
für den Angreifer auch schon deshalb nöthig, um die Möglichkeit zu
das Feuer der Angriffsbatterien thatsächlich gegen einen Punkt zu coneen
und auf diesem das entschiedene Übergewicht über die Vertheidigungs-Ar
zu erlangen.
Nicht so schnell, wie General v. Sauer annimmt, aber „am Endi
Enden a wird und muss die Angriffs- Artillerie das Übergewicht erhalten,
das ist noch nicht hinreichend, um das Fort aus der Ferne stürmen zu W
Auf Grund von Daten behauptet v. Sauer, man könne eine Fortsbesa
durch Geschützfeuer dahin bringen, dass sie im Momente des Sturmes
aus den Casematten zu bringen sein wird! Bei Sewastopol erlitte
Russen wegen Mangel an Casematten und Blindagen durch das Bombardt
Verluste bis zu !/3 des Standes, und trotzdem warfen sie sich im Moi
des Sturmes auf die Brustwehr und empfingen den Feind mit Gcwehi
und Bajonnet.
Dasselbe war der Fall bei Vi cks bürg, Port Hudson, Kicheö
zur Zeit des amerikanischen Krieges 1861 — 1864. Bei der Verteidigung
Charleston 1863 versuchten die Nord- Amerikaner am 11. Juli das
Wagner zu stürmen, welches nur provisorisches Profil, dabei eine seh'
Besatzung hatte; trotzdem wurde der Sturm abgeschlagen. Sodann erbi
sie Belagerungs-Batterien und brachten die Forts- Artillerie nach lange anhält*
Notizen
2til
tieüung Zürn Schwen^u. Ast 18. Juli wurde ein
gleichfalls abgesch lagen.
General v. Sauer erkennt den Ingenieur- Angriff zwar nicht an, aber
Angreifer wird denselben nicht verachten dürfen. So vorbuchten z, B.
der Belagerung von Beifort 1871 die Deutschen, IIa Verls IV rohes
der Meten Parallele zn stürmen, wurden aber l) :i ; dann
zur Anlage von Annäherungen und führte« sie thatsächlich bis zum
vlacis. Bei Strasburg masst" mau gleinknlllil nun Ingenieur-Angriff
anreiten; ja sogar gegen die sohlecht bewaffneten aber tapferen Tekinzen
u die Küssen im Jahre 1861 bei der Belagerung von Genk-Tepe
len iTiL^nitur-Angriff ausfuhren.
I»! der neuesten Geschichte beweisen, dass bei nur
einigermaßen standhafter Verteidigung der Angreiter des Ingenieur- Angriffs
[licht nnt heb reu kann. Damit will aber nicht gesagt sein, dass dieser voll-
kommen scbulgerecht und bis zur Krönung d rt werden
sondern nur, dass man auch in Zukunft des lim* Tsi^ur- Angriffes i
ills bedürfen wird: 1. tun die Truppen den angegriffenen Werken zu liäheni,
in die Möglichkeit zu haben, diese aus näherer Entfernung reooguos eieren
können.
Mau darf nicht aus dem Auge lassen, dass moderne pennan-
ungen Graben mit Hindernissen haben, welche nicht
«rwinden sind, ferner eine Flankierung besitzen, welche aus der Ferne nur
sehr schwer zu zerstören ist. Diese Frage berührt Gen* uer gar nicht,
ae darf doch nicht Übergang!) ireedefc Me Püfaag Kandia hatte
gedeckte Flaiikenvertheldignng und nach Aussage eines Augenzeugen,
deutschen Ingenieurs, ' >i > i -tlieutenant Ritnpler, trug Cm stand
(deutlich vielra dem beispiellos langen Widerstand« die .--er Festung bei,
Während der Belagerung (166* 56 Stürmen standhielt.
Bei der Belagerung von Barcelona 161» 7 wurden sieben Stürme nur
)ank dem Umstände abgeschlagen, weil die Franzosen nicht imstande e
rabensflankierungs-Anlageii zu zerstören. Bei der BalagenNlg
5. Sebastian 1813 wurden neun Stürme der Engländer abgewiesen, trefl sie es
sich niobt angelegen sein ließen, die Flankierung- Qee* Im tec su rorri
>erlei Beispiele, welche alle beweisen, dass die Erstürmung von Festungs-
rerken, so lange deren Grabentlankiemngs- Anlagen nicht , durchaus
keine leichte Sache ist. Kellen sich in Menge anführen.
Zur Bekräftigung leinet Ausüben fuhrt General v. Sauer ton Sturm
1877, und jenen auf Arika 1880 an. Ata getiA beiden
laiepiele dienen diesem Zwecke kaum. Der Erfolg des nachtlirh» j
mf Kars basierte nicht auf der artilleristischen \ r i auf
lern unverhofften Angriffe. Ganz dasselbe gilt von Arika, da auch hin
Sturm nachts unternommen wurde und eine vorhergegangene zweimalige
tüeßung ohne Erfolg war.
EM Kars darf femer nicht übersehen werden, dass die Befestigungen
iar provisorisches Profil hatten, gegen Escaladen nicht gesichert waren, und
die Graben grolltentheils der Flankenvertheidigung entbehrten. Dies im
mit dem Mangel eines befestigten Kerns (Noyaas) erklären hauptsächl
len Erfolg des Sturmes. AuÜerdem darf nicht üb dass „der
262
Not
i z e n.
Zufall« der im Kriege eine bo wichtig* IM! in diesem Falle den
nder8 günstig war"; denn L der türkische Ctmiiuawlant irrte akb In
Bestimmung der Hauptrkhtin nssiscberi Ail id disponkrtr
infolgedessen seine Reserven auf das link*' Die? defl K :i rs-Taehnj uac
2i Usf&lgfl dei Initiative einzelner Cominandanteu gelang es,
tilgten Befestigungen (Karadag und Arab-Tabia> an
welche ai d überhaupt nicht in Aussicht genommen war.
Fasst man alles zusammen, i man zu dem Schlüsse komnn.
das» das Angriffs verfahren, welches General v. Sauer vorschlugt, nur eckt
wenig Chancen für das Gelingen hat, sobald die Festung in fortJÖcaLeristser
Hinsicht vollkommen vorbereitet, mit einer genügenden Besatzung versehen ■
und, sobald sie — was die Hauptsache ist — einen energischen
iar seine Bach* rereteht»
Dem V^rtVidiger ritt &Otal v. Sauer, gegen das von ihm «i
Angriffs verfahren 1. von der Maskierung ausgiebig rauch zu mach*.
um dem Angreifer die Reoognoeoierung zu erschwer Z^rsplitienei
der Kräfte zu vermeiden, i nicht dem feindlichen ArülL ***>
zusetzen, im mau ihm nicht genügenden Widerstand entgegen kann «*•
1 sich auf eil ■ Verteidigung zu beschränken, imUm maa aä
iht, den Angreifer nicht zu überwinden, sondern zu erschöpf
Mit den miii im Qjrandalteen mnss man vollkommen einverstanden m*
mit dem letalen aber durchaus nicht
In d^r Kriegskunst ist die Erreichung eines jeden erheblichen Beenltase
immer mit I irb Rüden und es gibt kein« r Si** n
erlangen wäre, ahn« selbst etwas zu wagen. Wenn der Verümidiger <u»
Fortschritte des Angriffes durch Artilleriefeuer aufhalten will, m y Jaj
Feuer nicht, scheuen. Er kann und soll Maßregeln treffen, um die Wirk«**
der feindlichen Artillerie möglichst zu paralysieren, aber der W *u»
Artillerie m h*\h<u\i, darf um nicht dahin führen, den Kampf überhaupt n
meiden. Wann der Angreifer im Artilleriekampfe einmal das Übefgesicfe
erlaubt hat, so wird er selbes bis zum Ende der Belagerung behalten ose
jeden Versuch des Vertbeidigers, ihm dieses Cl i zu machto,
im Keim ersticken. Demnach muss der Vertheidiger, sobeJ Batteriei
der ersten Artillerie-Position ihr Feuer eröffnen, den tardi *■
tandiges Zurückweichen in rückwärtigere Positionen zu wers< - sathea.
sondern alle Kräfte einsetzen, um den Augreifer zu o i. Im bestes
li (wie %. B. hei ■■•]».. 1 am Tage dee ersten Bombardement*) wW
Vertheidiger di^s i, im schlechtesten xkm
Verhalten wenigstens verhindern, dass d nstiscli^r Himsjdft
das Obergewicht sflai ftnger der Verihetdifsr
illeristische Über- i, destu
wird der Widerstand der Festung dauern, Alter ir ein»»*
Zieles verlangt auch Opfer, Alle disponible) tb*>dtcf
auf di i, unbekO
; nicht. Bei Sewastopol /■ B. wurden dei n am Tage d«e
! den Landwerken 4 5, auf den Küsi »chet
demontiert, b« iten Bombardement 126, beim sechsten Born!
h9 u. g. wj wahrend der ganzen Verteidigung wurden gegen
Notizen.
nontiert Die demontierten Geschütze wurden sofort ersetzt, aber-
erl u. s, w. und gerade in dieser, im strengsten Sinne d*
tHtutaa" Wrwendun(r der Artillerie, barg sich eine der H
Ursachen des langen Widerstandes des Platzes.
Das von General v. Sauer vorgeschlagene Verfahren dagegen ist
lichts anderes als das „Princip des systematischen Zurück weichen» von einem
ftTerke zum anderen", das so recht im vergangenen Jahrhunderte im Schwünge
var, als du» Kunst der Festuugsvertheidigung sich in das Handwerk „der
-riatischen Übergabe" verwandelt Im*
Den Hauptwiderstand DUM der Vertheidiger auf seiner Haupt-Artillerie-
d. i. in dem Intervalle zwischen den angegriffenen 1
erst dann, wenn sich hier das Übergewicht auf die Seite des Angreifers neigt,
etil dann darf der Vertheidiger an den Widerstand in anderen Vertkeidigir.
linien denken. Anders handeln hieße (ÜB Erifte des Vertheidigers zersplittern
statt sie „im entscheiden. ■ anblicke auf dem entscheidenden Punkte zu
rereinigen ".
Ebensowenig wie mit der von General von Sauer vorgeschlagenen
Verwendung der Verteidigung»- Artillerie* ebensowenig kann man einverstanden
ein mit der von ihm angedeuteten Thätigkeit des lebenden Elementes der
Besatzung. Wenn nur nach jenen Lorbeeren gestrebt wird, die das r Aushalten H
lit sich bringt, wenn jeder nur besorgt ist rder Garnison den möglichsten
Schutz vor Vernichtung zu geben", anstatt alle Kräfte einzusetzen, um den
Feind ohne Rücksicht auf eigene Verluste zu schlagen, — dann allerdings
iben alle abgekürzten Angriffe Aussicht auf Erfolg,
Wenn aber das Princip der activeu Verteidigung befolgt wird, wenn
lingste Fahrlässigkeit des Angreifers vom Vertheidiger unausgesetzt zu
fensiv-Unternehmnngei] benfitzt wird — dann wird von einer Abkürzung
Frist für die Wegnahme der Festung keine Rede sein und der Angreifer
rird froh sein müssen, wenn er den Platz durch den schrittweisen Angriff
in nicht zu langer Zeit erhalt,
Die itrtive Verteidigung hat eine ganz besondere Bedeutung dadu:-
dass sie den Angriff zur Vorsicht zwingt und ihn nöthigt, bei allen Tuter-
ehinungen für die 'herheit besonders vorzusorgen. Sie beleb! die
tippen des Vertheidigers. sie bebt deren «ringt den Angreifer g
en Platz ein grellere* Corps zu detachieren und Mgt dadurch auch der
ung der Festungen Rechnung, „durch möglichst wenige Trupjieu
t fiele des Gegner? au die Stelle zu buraes
Hauptmann Bussja-
Über Felssprengungen unter Wasser
mitbezug auf die Arbeiten am Eisernen Tbore,
Im April dieses Jahres hat der Herr Ingenieur M i c h a e 1 v o n K < n
in der Plenarversammlung <i r- und Architekten:
• inen Vortrag über die Sprengungen am Eisernen Thore gehalten,
M „Zeitschrift da (»sterreiehUchen Ingenieur- und Architekten-Ve»
tarn sich eine Discuaaion anschloas* Das wesentlichst« hieven sei hier
ohne daran irgendwelche Kritik zu Üben,
Felssprengungeu unter Wasser lassen sieb auf verschiedene Arten dard-
führen; doch wird es sich dämm handeln, welche Art, ihrer Natur nach tnrt
dem Kostenpunkte entsprechend, für die Durchführung am Yortheilhaftestefl
. i^t: Sprengen mittels frei aufgelegter Ladungen, Sprengen bei Anlag» toi
Bohrlöchern, oder mechanische Arbeit durch Zerbrechinaschinefi.
Bei einer Sprengung ist die Beanspruchung des die Ladung umgrbemtei
Gesteines verschiedenartig, je nach der Lag© der Tbeile zur Ladung. wS
bekannt, werden durch die Explosion eines brisanten Sprengstoffes. di* di*
Ladung zunächst umgebenden Theile des Mediums zermalmt und an >h*
weiter abliegenden Theile angepresst (Tech. U. 17, lö*)t wodurch der „Explöäimt*
Kaum" gebildet wird. Es liegen somit (nach Höfer1) „um den MinmM
zwei Wirkungsvollen", „deren Auftreten und Dimensionierimg toh dem Ver-
hältnisse der im Minenherde per Flächeneinheit drückenden Kraft m im
Bruchmodul des auf seine Druckfestigkeit in Anspruch genommenen Götefflrf
abhängt." An derjenigen Kugelschale, welche die Sphäre der Zermalmung £»f*
außen hin abschließt, „ist die dort in jedem Flächen elemente wirkende t*A
gleich dem Widerstände des Gesteines gegen das Zerdrücken, ifo
gleich dem entsprechenden FestigkeUsmoduL" Bei Trichter-Minen wird der TIA
dadurch erzeugt werden, dass die von der Mine „auf die freie Fläche wiiW*
Kraft größer ist, als der Modul des Gesteines gegm das Zerbreckn*.
„Wir haben es somit hier mit Problemen Über Bruchfestigkeit m thm
während innerhalb der Druckspliäre i Explogions-Raum) die Medien auf rri*
Druckfestigkeit beansprucht tv erden, tf
Nun beträgt bei festen Graniten und bei Grünstein im Mittel d«
Druckfestigkeit 1200, die Schubfestigkeit BOkg per Quadrat -Otttwww:
mithin ist das Verhältnis zwischen Druckfestigkeit und Schubfestigkeit
gleich 15: 1. nHiebei mag in Erinnerung gebracht werden, dass die gewühnlicfc
in den Handbüchern angegebenen Feetigkeitszahlen nicht direct in die Beck»?
gestellt werden dürfen, indem sich dieselben auf Körper beziehen, welefr
außen freie Flächen besitzen, z. B, Säulen (Würfel), während es sich b*i
Felseprenguugen um das Zerdrücken einei sonst allseits umschlossenen Etfrftfi
handelt u. (Huf er.)
Nach vorstehendem ist es erklärlich, dass freiaufgelegte Djnamitladaajrrt
überall dort vorzüglich anwendbar sein werden, wn das zu sprengende Object durci
die Detonation auf Schub- und Zugfestigkeit in Anspruch genommen wird: aUo **
freiliegenden Eisen platten, Brüeken-Constructioneu und unter Wasser bei fr***
stehenden Brückenp feuern. Anders ist das Verhältnis bei flachem, harv»
Felsgrunde, Hier wird selbst die Wirkung einer Serie von auf derselben Sttf'
aufgelegten Dynamitladungeu begrenzt sein, weil der Fels im Explosion
Räume nur auf Druckfestigkeit in Anspruch genommen wird und weÜ in J -
weiteren Wirkungssphären der Mine die fortgepflanzte Kraft der Exple***
nach KugelweJlen fortschreitend , die getrennten Massentheilcben nicht f tf
l) »Beitrage zur Spreng- oder Minen-Theorie*4. H. Höfer, ord. Profe^r u
der Bergakademie zu Pribrwn, Wien 1880,
Notizen.
265
leudert; wiederholt auf dieselbe Stelle frei aufgelegte Ladungen werden
Dinit die oberste Kruste nur noch comprimieren. Frei aufgelegte Dynamit-
adungen sind also zum Absprengen eines Felsgrundes nur in den Grenzen
Explosions- Raumes, also innerhalb jener Grenzen, wobei noch ein Zermal-
aen des Gesteines erfolgt, mit Erfolg zu verwenden, was entsprechend dem
Festigkeitsmodule de> eine Tiefe von 30 bis 40cm bedeutet Die
ganze, auf die Trennungs- und Erschütterung» - Sphäre übertragene Kraft
geht für die thatsächliche Leistung der Explfttioa verloren.
In jüngster Zeit sind wieder zwei neue Sprengmethodeu bekannt geworden,
welche den Fels unter Wasser obm lehren sprengen wollen. Die eine davon
beabsichtigt die Sprengung des Felsens durch Auflegen fen in Säcken ein-
oierten Uynauiitladungen. Nach dio— a Verfahren von Rudolf U r b a n i t z k y
in Linz1) (Österreichisch - Ungarisches Patent von 27. Daeejobet LdE
werden Säcke mit langsam erhärtendem Beton gefüllt, in welchen die Ladung
:<i; der Sack, oder mehrere zu einem Körper vereinigt, wird in
fertiefungen des Flussbettes gedrückt ; die Sprengung der Ladung erfolgt
rst in 4 bis 6 Wochen muh Erhärtung des Betons. — Die andere Methode
9t als „Senkmine mit belastetem schalenartigen Deckel** bezeichnet und
den flenren Theodor P u sk a s und Ivan Schlanker in Budapest
patentiert (Patent Nr. 55.839 *). Hiebei wird die Patrone ß
eine schwere Glocke oder Schale A aus Gusseisen
ckt, von einem Boot traenkt und nach B
hffeo des letzteren elektrisch gezündet. Die Sprenggase
ad durch den deckenden Körper gazwungan, die ober
lex Ladung liegende WaaefRDMee im ganzen zu heben,
Lind können somit eine größere Gegenwirkung nach unten Cü/=-- "--• --"Xlpi
auf das zu beseitigende Gestein ausüben. — Beide er-
mahnten neuen Methoden erzielen wohl eine vollkommene Detonation und gaben
ach anfvartfl »ine wirksame Verdammung, dennoch wird aber auch hier,
tie bei frei anfgelegtan Ladungen unter Wasser, der Felsgrund nur auf Druck-
stigkeit iu Anspruch gen Mftmea, zusammengedrückt, aber nicht aus BeJQftl
Spannung gehoben und zerrissen.
Eine den Felsen aus seiner Spannung hebend«* Wirkung der Sprengung
fcann im flachen, hurten Felsgrunde nur beim Anbringen der Sprengladung
in Bohrlöchern des zu sprengenden Gesteines selbst erfolgen, wobei dem Miuen-
tierde eine derarti gegabeil werden uiuss, dass das Gestein in im
Trennungs- und Erachfltl »Sphären! 9 hub- und Zugfestigkeit in
üispruch genommen wird. Als Beweis (Qr diese Behauptung lassen sich die
Sprengungen in Stollen im festen Gestein anführen, z. B. St. Gotthard,
Spttsberg, Sonnenstein-Tunnel. Hier Übertrafen bei jeder Attaque (siehe Figuren
auf der nächsten lie Bohrloebüefen (a c) den BtcJlenfbitecbritl
um 20 bis &Qcm (i c); d. h., bei 1 ; :• n Bohrlöchern wurde
gewöhnlich nur 10m Stollenfortschritt erreicht und das _Vor-Ort* — hinter
ien Mim md atujerhalb der Zermalm ungft-6 ph äre — verblieben-
rar nicht zerrissen, sondern klang beim Daraufschlagen vollkommen hell. Bei
B
f) Dinglers Folvt-vhnisehes Journal, Band 28$, H
*) Centralblatt der BttuverwaltuQg M. A. 1
Notizen.
einer freilagernden Mine unter Wasser, also beim Wasser beeatz, kann die Wi
auf den harten Felsgrund unter dem Minenherde nicht i, *U
festem Besätze in dem Bohrloche im Mnttergest»
Bezüglich des Vergleiches des Sprengen« mittels Bohrlöcher
rhanischen Arbeit andererseits, lässt sich wieder nar dmat
hinweisen, dass durch Meiüel und Hämmer d tuch nur auf I'
festigkeit (innerhalb des Kxplosions-Kaumes, wenn hier dl k erlaubt
ist) in Anspruch genommen wird, wogegen bei gut angelegten Bohrloch«
in der Treunungs- und Erschütterungs-Sphäre die Einwirkung auf
Zugfestigkeit erfolgt. In einem Gesteine von ähnlicher B< wi
am Biaanien Zbcm zu strengende Fels, ergibt sich n ud*n Kr»
fahrungen zur Gewinnung von im* Gestein ein Dynamit*
da die Explosions- Wirkung eines Kilogramms Dynamit rund dOO.OOOaJy
iuer|ijiiusrli».r Arbeit entspricht, so tat bei Anwendung von Dvnnmit in Bflfe»
lüchern, fftr das Erzeugen von Im1 Sc rhAltnissen. «n*
mechanische Arbeit von 400.000 >«Av/ erforderlich. Bei bloß ra*chaiü»fW
Bearbeitung, also wo bloß die Beanspruchung auf Druck» erfolgt, wir*
c b
a
fm
aber, nach dem trüber gesagten, für die Erzeugung von im* gebroeh
Felsens I6X400.O0U junmkg 2u leisten Bein: eine Zahl,
auch mit Rücksicht darauf nicht zu hoch gegriffen erscheint, weq
ntt dem Aufwände an mechanischer Arbeit pro lern1 J!»ibrvolu»nea
Bataaf von 30 bis M inaidefllange, vergleicht, w Leb dieeer auf
fämtg belauft; dies macht für Im3 Gestein 60,000.00 Um* ttnJ
\XHU)XHH\nik<j zur Einengung von Bohrmehl erforderlich, doch wird aal
^ur nbirtHttaUg von Im1 Mal an harten Felsen« immerhin «li* tum
ainrenniniuenen G,OOU.ÜÜUm&0 aia aothwendig aufrechl halten Hauen, — WM
nun die b richtigst« Form il^r mechanischen Arbeit im Feht*n betrifft,
so neigt sich diese an 4er Brandwachen Dreh-Bohi mit unier ruh«
wirkendem Wasserdrucke rotierenden Stabil». 7^ihn*o.
deeaen ungeachtet begnügte man sich, diese vorzügliche m»chanisel
bd Tunnelbehnu ir xnn Hu*
stellen der Bohrlöcher fftr die Spr« verwenden,
Anfirrund i fahrtet) und der d -rfruo**
gelangt man n Um Schlüsse, dass es vortheilhafter ist, npurten
früher zu iprangeo and die mechanische Arbeit nur zum Zertrümmern 4m
ipamrang aen Felsu buieiffela wi
Planieren der Kanalsohle als unumgänglich uoth wendig iu verwende**
N Q t i 7 • n
an
erfolgen hat, ergibt sich
frühe
Die Art, wie die Sprengung
durch Anlage von Bohrlöchern ; Ah Art, wie die mechanische Arbeit am vor-
teilhaftesten anzuwenden sein wird, muss sich aus der Betrachtung' der tbeo-
etischen Begründung ergeben. Professor Dolezalek') leitet bei der Be-
prechuug der Arbeit der Elementarkraft-Stoss-Bohrmaschinen eine Gleichung ab,
aufgrund welcher er dann folgenden Satz aufstellt: «Die semndliche Leistung,
Iso auch dur Luft- und Kraftbedarf der Maschine wächst rascher mit ier
fuhzuhl als mit der Hüblange. Maschinen für rasche Bohrungen, welchen
rofta Luft- oder Kraftmenge zuzuführen ist, werden daher mit kleinem
hib und (üt grolle Hubzahl zu bauen sein/
Diesen entwickelten Ansichten entsprechend, erklärte Herr von Kfinyves-
'hot sowohl das zur Durchfuhrung der Sprengarbeiten projeetierte Fels-
> ohrschiff „Sziklafurü" (T hu n hart — Ko^yves-Thot), als auch das för
:ne< banische Nacharbeit bestimmte Fei s b r e eh seh i ff „Sziklatr.r
iTliunhar: res besteht nur im Entwürfe ; letzteres war aber in einem
ras eingeschränkten Kurier erbaut und för probeweise Fels Zertrümmerungen
am Eisernen Thore erfolgreich in Verwendung.
Es sei hier bezüglich des Felsb obrschiffes nur kurz Folgendes
angeführt: Dasselbe besteht seiner Wesenheit nach aus einem Eisenschifte,
das mit allen erforderlichen Bisrichtongen versehen ist, um Aber einem he-
stimmten Punkte des Grundes aufgestellt zu werden. In der Längenachse de«
Bsoni »-ingehängt, welche hydraulisch zu heben oder bis auf
t däche des Felsens zu senken sind \ deren oberer Theil enthalt die
Sinsteigkaininer mit der Luftschleuse, der unten* bildet die Arbeitskammer; in
letzterer ist das Bohrgestelle untergebracht, welches für vier zugleich arbeitend*«
ohnnaseoin nm-rt ist. SoO gebohrt werden, so wird der Caisson Ober
b'elsbank gesenkt und es wird eomprimierte Luft bis zur Verdrängung
Hassers aus dem Arbeitsraume eiugeblasen ; hierauf werden mittels sinnr«
r»>rrichtungeTi die Föße der Bohrgestelle so auf den Felsen gestellt, dass
der Oberflächenbeschaffenheit des Grundes anpassen. Das Bohren
elbst besorgen Froliehfscbe Steinbohrmaschinen bei 4 bis 6 Atmosphären
Verdruck. — Sind aus einer Stellung 2<) Minen erbohrt und geladen, et
»mmt das Schiff durch eigene Dampflavierung in die nächste Stellung u. s. w.
rodurch allmälig auf die Schiffslänge von 33m der gl lal-Querschnitt
oit Bohrlöchern, die sich in ihren Wirkungssphären übergreifen, bedeckt wifi
Die eigens für diesen Zweck noistruierte Zündleitung, welche auch das Prüfen
aller Ladungen gestattet, ermöglicht das gleichzeitige Sprengen der Bohrlocher.
lie aus einer Schiffsstellung hergestellt wurden, von einem Punkte; diese
Sündleitung ist patentiert.
Nach Sprengung der gesammten Minen in einer Arbeitszone wird sich
ii" Canalsollle ndcll wenig vertieft zeigen; einzelne Theile werden nur aus
M \ '» T.-paniiuntren gebracht sein, müssen aber jedenfalls aus der Canal-
iohle entfernt werden ; dies ist durch keinerlei Baggervorrichtung zu bewirken.
wird vielmehr eine mehrmalige Bohrloch anläge, oder ein Hinabgehen mit
frhrtochttefen, ffta bis unter die zu erzielende Canalsohle reichen, noth-
') Tunnelbau. Dolezalek. Hannover 1890,
268
Notizen.
wendig. Um dies zu vermeiden dient das Felsbrechschiff des
Thnnhart. Dir* Absicht, welche dieser Construction zugrunde liegt, ist eig»^
ein Abmeißeln des Felsens, ähnlich wie bei der Handarbeit, zu erzielen. Et
sind auch hier in der Längenachse eines eisernen Schiffes Caissons angeordnet
in deren jedem ein Dampfhammer derart eingebaut ist, dass sein© verlang«**
Kolbenstange in einer Stopfbüchsenfubrung auf Hubhöhe (0*G5m) ans dm
Caissonboden hervortreten kann. An dem unteren Ende der Kolbenstange wt
der auswechselbare Gusstahlmeißel, welcher mit v n Kreuzächneldtil
ausgebildet ist, befestigt. Jeder Dampfhammer arbeitet mit 5 Atmosphäre»
Überdruck, macht 100 bis 150 Schläge in der Minute und ist imstande, mit
dem Meißel einen Aufschlageffect von BJMQmkf auf den Felsen abzugeben.
Dadurch werden sowohl die durch die Sprengung gelösten Steiutrummer, Ü9
auch stehengebliebene Felskegel und Riffe zu so kleinen Stücken zerstampft,
dass sie durch die reißende Strömung der Katarakte außerhalb des Canal-
profiles getragen werden; die sonst unvermeidlich auf dem Felsgrunde sttta
Muhenden Riffe, welche tief gehenden Schiffen ein Leck schlagen könnt«»,
werden durch diesen Arbeitsvorgang unmögl:
Aus der Discussion, welche sich dem Vortrage des Herrn Ingeflko*
von Könyves-Toth anschlössest der Mittheilung des Herrn Hafenbai.;
Börne he s über den eigentlichen Arbeitsvorgang zu entnehmen : Die ArMü*
welche an eine große Bauunternehmung vergeben sind, nahmen am
Einher 1890 ihren Anfang; doch wurde nur mit den Sprengungen zu Liri»
iM^imMTi und nicht mit jenen im offenen Strome. Das hiedurch gewönne*
Materiale dient zur Anlage der weitausgedehnten Steindämme, welche b*bnfr
Einengung des überbreiten Stromes an verschieden hu Stellen der Kj
errichtet werden und einen wesentlichen Theil der zu bewältigende!
ausmachen. Nach Angabe der Bauuntemehmung wird die V
Str- für die Schiffahrtscanale im offenen Strome eowo n Spreng*
schiffe, als auch durch Zertrummerungsmaschinen (ohne Anwendung fim
Sprengstoffen) erfolgen. Die Sprengschiffe sind nach französischen Must«
iKrrluder: Fontana und Todesco); die Zertrummerungsmaschinen nieb
dem Systeme Lobnitz.
Die Arbeit ist in drei Sektionen getheilt; eine davon umfasst die oberen
Katarakte, bei G r e b e nt mit rund 160,000m1 Felssprengungen : im eigentlichen
Eisernen Thore sind rund 240.000m* zu sprengen; danach ergibt suh
die Summe der Gesammtleistung mit 400.00«» m ' I-vissprengung.
Die Bauleitung passt den Arbeitsvorgang naturgemäß den jeweilig«
Verhältnissen an. So wird beabsichtigt *) einen zwischen hohen Steindämmim
herziistel lenden Canal mittels Turbinen-Schöpfanlagen zu entwässern, um dum
die Sprengungen am trockenen Felsen vornehmen und die Flus>
abarbeiten zu kennen. Zu diesem Zwecke werden jetzt an günstig gestelMMi
Stellen Buhrungen unter Wasser mit Anwendung groller T&ucberglocfc
genommen; unter diesen Glocken wird das Bohrgestell und später die Ätoe-J
leitung am Felseugrunde befestigt und können di* losgelr.
') Wiener Bau-Industrie-Zeitang, IX. Jahrgang Nr, 2
Notizen.
269
nn von den unter Wasser arbeitenden Leuten mach sortiert und zutage
ordert werden. Jetzt wird bereits ') an der Vertiefung der Sohle des durch
äußeren Sperrdamm geschlossenen und hiedurch trocken gelegten Schiff-
canals gearbeitet. Die Länge des äußeren Sperrdammes beträgt bereits
her 1,400m.
Am 17. September fand im Bewache der Section „Greben" die größte
r bisher bei dieser Regulierung vorgenommenen Sprengungen statt; 81 sollen
iebei mit 12.000Ä# Dynamit in Flatterminen, außerordentliche Wirku.
ielt worden sein.
Bei Greben sind gegenwärtig 1.500, beim eigentlichen Eisernen Thore
.600 Arbeiter beschäftigt, welche bei elektrischer Beleuchtung auch ifcflJMl
beiten.
Dir* Vollendung der Arbeit ist vertragsmässig auf das Endo des
Jahres 1895 festgesetzt und sind im allgemeinen bis jetzt die Arbeiten um
r gediehen, als im Baoprogratume in Aussicht genommen war
Die heuer günstigen Wasserstandsverhältnisse waren auf die Fortschritte
toh wesentlichem Einflüsse.
Bezuglich der Art und Weise, wie das Nachmessen der bewirkten Aue-
Sprengungen vorzunehmen sein wird, welcher Umstand für die betheiligten
Ingenieure von größter Wu-.htigUit ^scheint, machte Herr Ingenieur Gärtner
gelegentlich des obenerwähnten V« »r träges folgende Bemerkung. Am Rheine
wurden diese Messungen mittels eines Sojidierapparates gemacht, der von
ei gekuppelten Schiffen, über die tili Rühmen umlegt ist, gehandhabt wurde,
i der in den Katarakten des Eisernen Thores herrschenden starken Strömung
äre ein ähnlicher Vorgang ganz unzulässig, da die erwähnte Vorrichtung
nauigkeiten bis 10m ermöglicht; man wird vielmehr fiir diese Zwecke
ewiss zur Anwendung eines pneumatischen Apparates schreiten müssen.
Ein Boteher Apparat ist überdies bei Durchfuhrung ähnlicher Arl
darum unbedingt notkwendig, weil er allein festzustellen erlaubt, wie
der Untergrund eigentlich beschaffen ist. Bei den Probearbeiten soll es I
gekommen sein, dass man festgelagerten Schotter für Felsen sprengte. Die
Brauchbarkeit solcher pneumatischer Apparate, welch»» jedoch eine ziemlich
breite Basis haben müssen r2 bis 8M Durchmessen, hat BkA erwiesen,
indem mit ihrer Hilfe im Donaueanale sogar trigonometrische Messungen aus-
geführt wurden, die von außen stattfanden und durch einen besonders «. in-
struierten Senkapparat in das Innere des Caissons übertragen wurden. Solche
Apparate werdet auch dazu dienen, um das durch die Sprengungen aufge-
schlossene Gestein spater zu fordern und die Breite der auszuhebenden Ofcnil«
sohle zu bestimmen. Herr Ingenieur Gärtner ist der Ansicht, Ijmm überall
dort, wo isolierte Felspartien zu sprengen sein werden, oder solche, die nur
einige geringe Mächtigkeit, von etwa 50m, besitzen, das Verfahren mittels
i^zertrümmerungsmaschinen zweckmäßig sein dürfte; Überall dort, wo ea
li um massenhafte Förderung des Felsens handelt, wird der pneumatische
Apparat am besten fl K.
•) Wiener B»a- Industrie-Zeitung, IX. Jahrgang Nr &
270
N o t i i *• n
Ober Brandstoffe im Alterthum und Mittelalter
vönHerthelot, Mitglied der frai D Akademie der Wi***oseba
Unter der Überschrift: „Les co tan* f anl*puti
sf tut moutn igt, — L* ftu gri< m originet cfa i't poudre ä canam.*
> Die hrandstufte ioi Altorthum und Hittelalter. — Griechische- qiid Sil*
iMlmif iü Pulvers) — ■ vi-rrdTmitlicbt der berühmte I h* Ctuniht
i;»*rthelot ii der nB&nk de$ deux mondes" \<m\ 15 ■ d. J.
Aulsat/, der, auf gründlichen historisrhen Forschungen beruhend, sowohl
rieten positiven Daten, wie durch die umfassenden pbi <J**Khu-
punkte des Verfassers beachtenswert ist. Umi -werter, all
Bert he io t dabei nachweist, dass grundverschieden von
TrQherer Zeiten es nur unseren streng Dtenn Metfceda
gelingen konnte, so wirkeame Präparate wie umwoll* und da*
rauchfreie Pulver zustande zu bringen und dass an derlei Fortecii ritten ht
anscheinend nur theoretisch*' Fori v«te
; Chemiker des Laboratoriums und der exacten Versuche, den bedetitendstm
llitheil hat.
^Die Anwendung der verschiedenen« den Namen grie< Pier
tragenden Zusammensetzungen (welch" aof d»T Mischung de» *on **
Hy zantinern im 8. Jahrhunderte entdeckten Q n d e u d e n S a 1 p p
mit brennbaren Stoffen beruhern hat im wei
Wege zur Entdeckung 4ei s-bwarzpulvers geführt, schlieQUek die ♦
und ballistisch • n Ki-enschaften des letzteren kennen ^riiV
setzung dieser Eigen sc haften und die Erzeugung seil erforfo*
schon einen complicierteren Gedankengang. Immer aber wurzelte dettelke
damals noch in ivm-r Rffip
Die in unserer Zeit erzielten Erfolge in der Ballistik und tri der Eil-
ung explosiver Stoffe haben eine von der früheren
Gemvis. Die rein e !Th eer ie hat zu diesen I « c k u t* .
geführt. Sie hat es ermöglicht, die Kraft der Bxplof /.u «rm*
und gegen in berechne». Sie gibt in voraus und mit Pr&ci&Um mt
den ohnende Energie an. hat genift
dass beim Schwarzpu die Bitte ier demselben
nutzt wird; sie hat die Grenzen der Wirkung befteicfrlieA, bis tu
man mit den neuen Explosivstoffen gelangen kann. Dieai Greni*o sind
erreicht und die Kunst der Erfinder beschrankt sich in Wirklichkeit nur n
auf wirksamste Ausnutzung.
Die Theorie hat die exacten Vorschriften för die (Instruction der netten
Waffen geliefert, in denen die neuen ScbießprÄparato verwendet werde«
sollen.
Wir Boden auch auf diesem Gebiete, den durch die modern* Indnatrie
ithten Portechritt. Dii Industrie aber ! ! dei Wissenschaft; iL»»
liefert ihr d«n bestimmten, aus methodischen Vi aiur*tU*
orangen banden Anhalt..."
„Da^ Feuer hat Co nopel zweimal von den Barhme
gerettet. Noch größere BesnH ib die Entdeckung
Pulvers. An ifi Eroberung Amerika* und uden Au
i z e n.
271
iropäiscben Eüiflussea auf alle Woltthette Imbun die i u den weßeßt-
ichsteu Antbüil. Das europäLselie Übergewicht steigert sich mit de» modernen
s und mit d&j) neuen Spreinrpräparaten. nicht nur infolge der
mrlegenh r Waffen and Mittel, sondern mehr noch wegen der
irhuhten Kenntnisse, welch© ihr (leb rauch erheischt.
Der diflciplinierte Neger kann allerdings ein modernes lfr petiorge wehr
handhaben, wenn man ihm ein solches saintnt der Munition liefert und ihn
iprechend unterweist, Aber der Neger ist aulter Staude, die Munition selbst
tu erzeugen, so wen ig er in der Lage ist, die Waffe zu reparieren oder ent-
sprechend zu ennser vieren. Die vollkommenste Waffe wird in meiner Hand
bald ein unbrauchbares Stück Eisen. u
Oberst Uli mann.
Kleine Notizen.
Bulgarien. Schieisversuche mit einer Gruson'schen 53« m Schnell
Blierkanone L 24 in fahrbarer Fanzcrlafette m Stoffe 4. und 8, JuH j
,4, Schießen auf 8.000*» Entfernung. Das GoicMtz war in einem pro-
. ti Geschützstand eingebaut und wurde von einem Arbeiter des GrOftOn-
rkes und einem bulgarischen Artilleristen bedient« Das Ziel bestand aus drei
ntereinauder stehenden Infanterie < Vilonnenscbeiben von je 20m Breite und 18m Höbe;
Abstand der Scheiben voneinander war je lfrni« — 12 scharf adjustierte
iggranaten.
Infolge ihr höhen Lage des Schießplatzes und der hohen Temperatur von 36° C.
das Luftgewicht sehr niedrig. Es wurde deshalb gleich anfangs mit einer
»-enüber den Sclinsstafeln um 9/16" geringeren Erhebung das Schießen orüflnet,
erwies sich dieser Abzug als noch zu gering, so da?s die ersten Schüsse weit über
Ziel hinausflogen. Zum Bilden der Gabel wurde nun um je 4/16* zurückgegangen,
obei immer zwei Schüsse kurz hintereinander abgegeben wurden, Bei einer Elevatum
38/ltr erreichte man wechselnde Vorzeichen, worauf die Abgabe von 12 Srhus*
Schnellfeuer in 28 Seeunden erfolgte.
Bas Verführen beim Gabelschießen je zwei Schnss abzugeben, hat sich sehr
Fährt, indem hiedureh eine große Sicherheit für die Beurtheilnng der Lage des
efTpunktes gegeben wurde, ohne dass eine Verzögerung des Einschiellens erf«.dgh\
[ die rasche Bedien angs weise des Geschützes ermöglicht, die zwei Schubs in
kürzesten Zeit aufeinander folgen zu lassen.
Das Ergebnis war:
Scheibe 12 Rotten .getroffen durch 25 Sprengstücke u. 3 Volltreffer bezw. Geschossköpfe.
, 39 „ « 312 „ w6
33 „ „ n 20 1 n " 8 „ „ „
Es wurden somit von 120 Rotten 84 getroffen (70%), u. zw. von 53K Spreng-
Icken nnd 17 Volltreffern, bezw. Geschossköpfen. Vier Rotten im Ccntrum wann
igens vollständig zerschossen, so dass deren Treuer überhaupt nicht gesfthH
konnten.
Bt Schießen auf l.20Öm Entfernung. Ziel wie früher. — 12 scharf adju-
erte Ringgranaten und 10 Shrapnels* — Das Bilden der Gabel geschah wie vorher,
dass mit jeder Elevatum je zwei Schusa kurz hintereinlmder abgegeben wurden.
Hierauf kamen die übrigen 14 Schuss in 24 Secuuden. Bei dem gleich daran an-
schließenden Bhrapnel-Feuer wurden zunächst zwei Schuss ur Prüfung der
TcTiipierung abgegeben, dann 8 Schuss im Schnellfeuer in 16 Seeunden* welche vorher
iktif gleiche Tempi eruug gestellt worden waren; die mittlere Sprenghöhe betrug 2 frm
272 Notizen.
Das Ergebnis war, dass von 120 Rotten 119, rund 100%, getroffen wann,
u. z. von 187 Kugeln, 448 Sprengstücken und 40 Volltreffer bezw. Shrapnelkörpwn
und Shrapnelzündern.
C. Kartätschschießen. Hiebei wurde zunächst 5 Schuss im einzelnes F«er,
dann zwei Serien zu je 20 Schuss im Schnellfeuer, in durchschnittlich je 47 Secnia
abgegeben.
Alle 120 Rotten wurden getroffen und wiesen zusammen 1.687 Treffern!;
da im ganzen (5 + 20 + 20) 82 = 2.690 Kugeln verfeuert wurden, so ergab sä
ein Trefferergebnis von 46%.
Am 6. Juli hatte der Kriegsminister dem Versuche folgende Aufgabe zugrufc
gelegt.
Aufgabe 1. Auf einer unbekannten Entfernung befindet sich eine Schwmv
linie von 30 liegenden Schützen, dargestellt durch Kopfscheiben in Zwischenranti
von je 2m; etwa 40m hinter den Schützen liegt eine durch einen Erdaufwnrf ge-
schützte Unterstützungs-Abtheilung, dargestellt durch 10 Kopfs cheiben in unbekannt«!
Zwischenräumen. Unter der Annahme, dass man eingeschossen ist, soll 3 bis 4 Miniten
lang das Ziel mit Ringgranaten und Shrapnels beschossen werden, um Au&eUus
darüber zu erhalten, welche Wirkung mit der 5 3cm Schnellfeuerkanone in die«r
kurzen Zeit zu erreichen ist.
Aufgabe 2. Auf einer unbekannten Entfernung befindet sich eine freistehende,
feuernde Feldbatterie von zwei Geschützen, die Protzen (ohne Bespannung) in unbe-
kanntem Abstand dahinter; die Geschütze sowohl wie die Bedienungsmannschaft*
(sieben) und Protzen waren durch Scheiben dargestellt. Die Geschütze sollen aüt
Ringgranaten beschossen werden, um festzustellen, welche Wirkung das kleine fclita
gegen Feld-Artillerie verspricht.
Bemerkungen. Bei beiden Schießen soll besonders auch die Beobachtup*
fahigkeit der Sprengpunkte geprüft werden.
An Munition stand nur die, in Anbetracht der schwierigen Aufgaben genip
Zahl von 45 Ringgranaten und 9 Shrapnels zur Verfügung, die derartig verthcfli
wurden, dass auf die erste Aufgabe 22 Ringgranaten und 9 Shrapnels, auf die
zweite 23 Ringgranaten entfielen.
ad 1. Schießen gegen die Seh warmlinie. Ermittelte Entfernung et«
1.800m. Durch 4 Granatschüssc wurde zuerst die Entfernung ermittelt, dann wunta
6 Granatschüsse gegen die Mitte d«?r Schützenlinie, und je 3 gegen beide Flüge!
abgegeben. Hierauf folgte das Shrupnclfeucr; zuerst dienten 3 Schuss im Eiwclftoir
zum Prüfen der Tempiurung, worauf 6 Schuss mit vorher tempierten Zündern ii
12 Secundeii zur Abgabe gelangten. Die noch übrigen 8 Ringgranaten wurden noi-
mehr in 15 Secundeii verfeuert.
Das Ergebnis war: Von den 30 Kopfschriben waren 4*1 t>%, von den 10 Koj-t-
sclieiben der gedeckten Unterstützung 30% getroffen. Im Hinblick auf das gi-riiiF
Munitionsausmali und das durch Rüsche verdeckte, kaum sichtbare Ziel, war •li^i
Erfolg überraschend gut.
ad 2. Schießen gegen d i <* F e 1 d b a 1 1 e r i e. Ermittelte Entfernung 1 $0^
Mit (> Schuss wurde zuerst die Entfernung ermittelt; worauf ein Schnellfeuer t-ji
(.) Schuss* in 18 Secundeii gegen das rechte Geschütz, und von 8 Schuss in 17SeconJrt
gegen «las linke Geschütz aufgeführt wurde. Ergebnis: Rechtes Geschütz: In d«7
Gesehützscheibe 1 Sprengstück, 13 Volltreffer: 2 Mannschaftsscheiben durch 2 Voll-
treffer und 13 Sprengstücke getroffen; in der Prntzcuscheibc 1 Sprengstück Liiiiff
Geschütz: In der 'GcschützM'heibe 1 Volltreffer, 3 Mannschaftsscheibe gftrufei
durch 1 Volltreffer und 8 Sprengstückc; Protzenscheibe 4 Volltreffer und 27 fyrTr-
stücke.
Die lieobachtungsfühigkcit der Granaten und Shrapnels auf der Entfernia*
von 1.800m wurde als für dieses kleine Caliber überaus günstig bezeichnet
Die an beiden Tagen verwendete Munition bestaud aus:
5'3cm scharfadjustierte Kinggranaten ii 175%.
f)-3cm Shrapnels ii l'75fy (5ti Füllkugeln),
53c;» Kartätschen . ii 1 88ty (82 ., ).
Summt liehe Geschosse waren als Fertigpatronen in Messinghülsen lnburitf
die Ladung betrug 130g rauchloses Pulver (,7811 von 1 5m?« KOruergrüße.
Im allgemeinen nach „Militär- Wochenblatt'
Notizen. 273
Frankreich. Eisenbahnfahrt eines Torpedobootes. Der Wunsch, die
kleineren, zur Küstenvertheidigung bestimmten Kriegsfahrzeuge trotz einer etwaigen
Sperrung der Meerenge von Gibraltar nach Bedarf sowohl an den nördlichen als auch
»n den südlichen Küsten zu verwenden, hat die. französische Regierung bewogen,
einen Versuch mit der Oberführung von Torpedobooten über das Binnenland zu
machen. Die zunächst erprobte Benutzung des Wasserweges (Seine, Yonne, Canal von
Burgund, Saone, Rhone, mit 1.300m Länge und 0 9 geringster Tiefe bei 38*5 zu 6 20»»
kleinster Schleusenfläche) gieng zwar ohne Unfall vor sich, erforderte aber 26 Tage
Fahrzeit uud erschien wegen der störenden Einflüsse besonders niedriger und hoher
Wasserstände nicht ausreichend sicher. Man verfiel daher auf die Benützung der
Bisenbahnen. Nach mannigfachen Berechnungen und Versuchen wurde dann in der
That ein 40* schweres, 33m langes und 3'4m breites Torpedoboot auf besonders zu
diesem Zwecke erbauten Fahrzeugen (einem Wagen mit zwei dreiachsigen Drehgestellen
unter der Mitte und einem zweiachsigen Schutzwagen unter dem Heck des Bootes)
Ton Toulon nach Cherbourg geschafft. Die Fahrt dauerte H Tage und 13 Stunden;
sie gieng vollständig nach Wunsch und ohne die geringste Beschädigung des (sehr
dünnwandigen) Bootes vonstatten. Der Leiter des Unternehmens, Generalinspector
der Brücken und Chausseen P a r t i o t , hat dasselbe in einem vor kurzem erschienenen
Schriftchen (Partiot, Transport (Tun Torpilleur, Paris 1891. Librairie polyttchniqut,
Baudry et Co.) eingehend beschrieben und durch zahlreiche Berechnungen und Ab-
bildungen erläutert, so dass das Buch dem Eisenbahn fachmanue als Muster für die
Lösung ähnlicher Aufgaben dienen kann.
„Centralblatt der Bau Verwaltung. "
Träger und Stützen aus nahtlosen Röhren. Patent Nr. 68.ni, Richard
Mannesmann in Reinseheid-Bliedingshausen.
v«nAk
Nahtlose Rühren, wie solche durch das Schrägwalzverfahren gewonnen werden,
haben vermöge der schraubenförmigen Faserlage die Eigenschaft, dass sie sich in
der Längsrichtung leicht fälteln lassen ohne zu reissen. Von dieser Eigenschaft ist
hier Gebrauch gemacht, um die Rohren zu geflanschten Stützen und Trägern
auszubilden, welche sich mit anderen Constructionstheilen einfach verbinden lassen.
„Centnilblatt der Bau Verwaltung."
ConserVierung VOn Weichem Holz. Das neue Verfahren „Sidärieren" des
Chemikers Dr. Herrn. Hager zur Conservierung von Holz für Kellerbalken etc.
besteht in einem Durchtränken des Holzes mit heißer Eisensalzlösung, darauffolgen-
dem Trocknen und Einbringen in eine heiße Losung von Wasserglas. Es entsteht
durch diese Behandlung in den äußeren Schichten des Holzes in Wasser unlösliches
Eisensilikat, welches das Holz gegen Fäulnis schützt.
Nach „Central-Organ für Warenkunde und Technologie".
Die Anwendung von Eisensalzen für Zwecke der Holzconservierung, stößt
in sofern e auf Bedenken, als dieselben, wenn die Oxyde des Eisens nicht vollständig
durch Kieselsäure abgebunden sind, gerade Anlass zur Zersetzung des Holzes geben ;
es erschiene somit die Anwendung anderer Metallsalze gerechtfertigter.
Anmerkung der Redaction.
Zum Conser vieren von Drahtseilen, welche unter Wasser oder
unter die Erdoberfläche zu liegen kommen, wird nach „Glück auf!" ein Gemisch
aus 35 Theilen gelöschtem Kalk und 50 bis 60 Theilen Thecr empfohlen. Die
Mischung wird gekocht und in heißem Zustande auf das Seil aufgetragen.
73*
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^UsterreicJiiaclu' ZcitM-brÜTt ftir Doig und Hu*
irtige Anstriche für Mauerwerk, Emh ■"■«•< >ir
r gibt flnc KiscfrftDft ?pn Kalknulcb uml Stil - auf ca. drei
;, du TImmI Kochs« - «inen taatrlcb, ilit eement&ritg J"
bwaschvii uU-lit du» Üerüigule d&You tu wtfena*o H.ir. Di« Ifi
ihren attf d.£96H Anstrich duftduitia nicht einzuwirken venno*-
,Jcutaelju Hii ugu werk»* Blut t*.
bekannt eu Tba-ivaclte, duas feuchtes Kul'WIi mit Atzkalk dt
roacenzeu unter Bildung von KatrianuarfoitAt zeiyt, Iä»st siul
jegtmwurt fOl Qnanw&nd die Bildung einer glasartigen ä»j
^-p^^i An m*
Feuerfester Dement m. W. Bmith L01 * inr^t im ,*&*& &
vt tle in VrmrifM ritte Mischung vor vi in
AO -60 Proccnt Grumt Ödtt Syenit,
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Da* fein gftmalilctM Pnlvflf wird
Temperaturen Widerstund Im tm
Efohtifenachlacktiir«
Tbon,
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Kuliimiplifltffdml.
Sali,
Kreide
ab t'^iiirtv in m ,i 1-1 verwendet
.,< lirnilri-/'
275
Sanitäts-Verhältnisse des k, und k. Heeres im Monate September 1891.
Ende An: rerblleben ... Haan
Im ruber 1S*U sind neu erkrankt . 1,\?4'» rt
enl i] ° uu des Verj»i . . .
i ' .«II det) Erkrankt en ITOTdeii rtn >V>"> RlatHl
en; , 4m Wrpflegaatandes , . .
tli >n neu Wohnungen Behandelt«
.Irlfr
Minen .
darunter als:
infolge v ii Krankheiten gestorben*
des Ver]
Im Monatasehlusee sind krank rerbliefcen .
und £war: in di gen
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den in A' 15 3^: Mi (raren an ««handelten E
n und an Tod nawert:
7.188 Mann
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—
|Tnl< . .
16
1 Katarrh d Augeti Bindehaut
Kr.mklinf.
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Wuiiddrnrk der FüBe
Die frkrankungeit, der Zugang in den £
*on Krankheit' n den einxeben Militai lirken
0 oo 4«« Verpflegsatande* wie folgt;
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AiiCmlrin sind »eeh vorgekommen;
mglOckutigi
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Notii »n.
8wiitSt8'Verhältnrs8ö de* k. und k. Heeres im Monate October
Mit Sude September 1891 waren krank verblieben 9,881 Mm \
Im Monate October 1891 sind neu erkrankt • . - 99.GS9
entaprechend °/M des Präsenzstandea .«».....»..
Von den Erkrankten würden an Sanitats- Anstalten abergeben. , . . 10.51b Ihn
entsprechend %q des Prlsenfstandes ...........
An Monate October 1891 sind beim Krankenstände in Abgang gekornnw
in den Kasernen und eigenen Wohnungen Benandelt« 14
tt - Sanitats-Anstalten Behandelte 10.04»
darunter als:
24 .5883
centten . .
infolge ?on Krankheiten gestorben . . . .
entsprechend %o des Prasenzstandea .......
Am Monmtasr hlusse sind krank verblieben ........
nnd zwar: in den Kasernen nnd eigenen Wohnungen
_ . Sanität? -Anstalten ........
Bei den in Abgang gekommenen $4*588 Mann waren an behandelten Knut
heften und an Todesursachen bemerkenswert; s4
Krank
hol tu -
falle
Tode**
ßUle
7
164
32
L178
__
4
—
90
12
884
, —
877
* —
Krank
bei*»-
ran*
Scorhnt ♦ . . .
Darm-Typhus
Wechselfieber nnd Wechsel-
fieber-Siechthum . « , . ,
Blattern ........
Tuberculose * . . , , .
Katarrh d, Augen-Bindeimut
Trachom . .
Acuter Bronchial- Katarrh .
Lungen-Entzündung . . . .
Rippenfeil Entzündung . -
Magen-Katarrh ......
Acuter Darm-Katarrh . . ,
Venerische und syphilitische
Krankheiten .,*.-.
Wnnddruck der Folie . , .
LS88
74
&3
t-430
885
1.516
1,064
Die Erkrankungen, der Zugang in den Sanität« -An stalten nnd die TodesfißV
infolge von Krankheiten, berechnen sich in den ein Keinen Militir-Temtorial-Beiirkei
in fl/oo des F rasen zst-andea wie folgt;
Militär-
Territorial-
Bezirk
o3 =
3^<
Militär-
Territorial-
Bezirk
e
M
i
B Q<
m
Wien . .
Innsbruck
Graz . . .
Zara . . .
Prag , ,
Josephstadt
Krakan . .
Przeiny*! .
92
93
10*
127
107
loa
m
79
41
34
41
59
48
39
40
37
0 08
0*19
0*37
0'20
0 16
0 83
I» 40
013
Lemberg . .
Budapest . .
Press bürg . ,
Kaschau . ,
Temes?ar , *
Hermanns ladt
Agram , , ,
Sarajevo , .
104
108
106
86
05
129
11&
86
4?
68
44
41
46
63
58
3*i
n 49
010
018
0»
0-47
0*50
0-tf
Außerdem sind noch vorgekommen:
41 Selbstmorde, 4 Verunglnckungen mit tfldttichem Ausgange.
Bücher-Anzeige. ]
JEacterior Ballistics in the plane of fire. By James M. In g all s,
Captain first ariillery. New- York, D. van Nostrand. 1886; und
Sandbook of problems in dir ect fire. By Captain James M. In-
galls. New-YorJc, John Wiley et sons. 1890.
In einer Zeit, in der Theorie und Praxis der äußeren Ballistik, u. zw. im
rein calculatorischen Sinne sowohl, als auch in Beziehung auf den ausübenden
Dienst bei der Truppe, einen erstaunlich hohen Grad der Ausbildung erlangt
haben, ist es bereits ein gewagtes Unternehmen, mit einer Ballistik in die
Öffentlichkeit zu treten, der die Tendenz zugrunde liegt, viel oder selbst nur
etwas wesentlich neues zu bringen.
Diesem Streben hat sich der Verfasser, wie schon ein flüchtiger Blick
in die beiden obcitierten, im Zusammenhange stehenden Bücher lehrt, so
riemlich ganz ent schlagen, was wir ihm zum besonderen Verdienste anrechnen,
da bei dem vorliegenden, überreichen und wertvollen ballistischen Material
derzeit weniger das Bedürfnis vorliegt, dasselbe noch zu erweitern, als dass
kundige Meisterhand sich der Sichtung und Verarbeitung dieses Materiales
widmet und bei dieser nicht ganz mühelosen Arbeit manch verborgenen edlen
Bchatz zutage fordert, der ohne diese Minierarbeit der Vergessenheit anheimfiele.
Der Gründe also, welche die Veröffentlichung einer Ballistik vollauf
■echtfertigen, gibt es glücklicherweise noch sehr viele : sei es, dass man — bei
besonderer Berücksichtigung pädagogischer Bedürfnisse — das bereits gewaltige
flebaude der äußeren Ballistik in ein einheitliches, logisch aufgebautes System
Wa bringen bestrebt ist; sei es, dass man eine ballistische Encyclopädie im
Sinne hat oder für besondere militärische Borufszweige das für sie erforderliche
in der geeigneten Form zusammenfasst ; und last btU not the least, sei es,
3as8 man dem Schüler einen — wenn auch nuf aphoristisch gehaltenen —
jedrnckten Lernbehelf zur Verfügung stellen will, der unter allen Umständen
Äotographischen Behelfen vorzuziehen ist.
Der Verfasser scheint den letztcharakterisierten Standpunkt des Lehrers
Ins Ange gefasst zu haben, lässt aber die Tendenz durchblicken, ein logisch
geordnetes System der äußeren Ballistik aufzubauen.
Welchen der beiden Gesichtspunkte man festhalten möge, kann dem
begabten und ballistisch sehr geschulten Verfasser der Vorwurf nicht erspart
Verden, dass er in seinem ersten Werke den Begriff „äußere Ballistik" —
leibst in der Ebene — gar zu engherzig aufgefasst hat; denn mit der Dar-
legung der Wirkung des Luftwiderstandes und der auf Tabellen- Anlagen basierten
Methoden von Euler, Bashforth, SHacci etc. zur Berechnung der einzelnen
Bahn — als dem Hauptinhalte des ersten Werkes — ist das Gebiet dessen,
iras man nicht einmal im erweiterten Sinne „äußere Ballistik" nennt, doch nicht
erschöpft und selbst dann nicht, wenn man ausschließlich das ballistische Bureau
n Ange hat und auf den ausübenden Ballistikor bei der Truppe ganz vergisst.
Dass dies der Verfasser selbst gefühlt haben muss, zeigt eine aufmork-
lame Durchsicht seines zweiten Werkes, in dem Aufgaben vorgeführt werden,
irelche er — in seiner Eigenschaft als Lehrer — mit den Officieren der
Artillerie-Schule in Fort Monroe loste.
Das zweite Werk ist geradezu die beste Kritik des ersten; denn die
len Aufgaben beigeschlossenen und zwischen denselben pingoschalteten theo-
retiscben EiMtateraugeu , desgleichen die ziemlich ausführliche Theorie <k
TMffwahrscheinlichkwt in dem Alihang, weis™ klar «od deutlich auf das ii
ersteil Werke mangelnde hin und lassen es umso bedauerlicher ersche-incn. 4a
der Verfasser es hei einem Torsi» der äußeren Ballistik bewenden ließ, ib *
die Ballistik der einzelnen Bahn mit seltener Eleganz, Methodik und EnbtV-
Uchkeit behandelte, welcher Umstand heim Lesen den Wunsch nicht DU«*
drücken lagst, au.« -h andere Abschnitte der Ballistik im Rahmen dea fia
öeb&udes behandelt zu sehen.
Die Aufjjfabensauvmlung zeigt die weitgehendsten Anwendungen
Methoden nm 8 i ;> • < i und ton B r a c c i a l i n i S c i p i on e ( Hodificathm fc
Siaccr8chen Methode); zudem werden in den Bereich der Aufgaben gM»£»
der Kinfluss dea Windes, die Panzertheorie, die Theorie der TrenVahrachMi*
Henkelt, die Theorie der hormrntalen Bahnprojeetiou (vornehmlich Majewsikfc
Methode); auch wird eine Exeursbn in das Gebiet der inneren Ballt M iL
Unternommen, um mit Sarraus Formeln und deren Modifikationen, Äquiuta-
beaiehungen «wischen den Ladungsgewichten verschiedener Pulvarsurtan ast
zustellen, um einiges über die C a 1 i b e r f r a g e, die gegenwärtig sehr en vogm
au bringen u. a. f.
Man sieht, der Inhalt lässfc au Reichhaltigkeit nichts zu wünschen fjbnj
Aödt müssen Wir der Aufgabensammlung — die doch ein ehemaliger LehM
schrieb ^ den Vorwurf sowohl einer zu weit gehenden, alei auch einer fl
geringen Methodik machen.
„Zu weit* scheint im* denn doch die Methodik getrieben zu sein, wm
beispielsweise &e bestrichenen Räume mit ballistischen HilfstaMl«
gerechnet werden, während es för diesen enorm praktischen Zweck, weseoflk
einfachere und ebenso genaue Methoden gibt.
„Zu wenigu Methodik liegt in der Anordnung dor Aufgaben
Es wäre im Sinne einer ballistischen Erziehung — zu der der Autor btrufr*
war — weitaus rationeller gewesen, die Elementar- (Einzeln-) Aufgaben m*
erst systematisch geordnet vorzuführen und diesen einige complexe Aufgabe
anzuschließen, um zu zeigen, wie die einzelnen Zweige der Ballistik zu gemeifr
samem Zwecke harmonisch in einander greifen, d. h, wie zielbewus=r ■
arbeiten ist.
Dass der Verfasser dem Truppen-Officier fast nichts bietet ist bedauernd.
Die Bemerl Verfasser*, es seien tum Verständnisse des grtsM
Theiles des zweiten Werkes nur die elementarsten mathematischen Kenntnis*
noth wendig, wolle n wir nicht ernst nehmen ; es sei denn, dass er ballistisch
Automaten erzieht u will, die nach bestimmten lieeepten gedankenlos arb*id*
Zu seiner Ehre seis gesagt, daas er ballistischem Denken fördern will.
Von den besprochenen Werken werden mir die ballistischen Bwiüfii
Nutzen ziehen können und insofeme auch einen beschränkten, als zumeist nur
englische Maßeinheiten berücksichtigt wurden.
Schließlich mochten wir erwähnen, dass es billig und coUegial gtfirf**
wäre, die hierländischo Fachliteratur, die der Verfasser zweifelsohne kennt»
berücksichtigt hat, zu erwähnen.
Oberstlieutenant N. Ritter ¥, Wuicfc
Bficher-An zeige. 3
Das deutsche Feld-Artillerie-Matcrial. Von K. Wille, General-
major a. D. ; dritte, völlig umgearbeitete Auflage. Berlin 1890. Verlag
von A. Bath.
Das Buch enthält eine ausführliche, mit vielen Figuren erläuterte Be-
schreibung des gegenwärtigen Artillerie-Materials der deutschen Feld-Artillorie.
Nur bezüglich der Ausrüstung der im Kriegsfälle neu hinzutretenden Forma-
tionen, dann bezüglich der eingeführten Granaten C 88, bezieh ungweise Spreng-
granaten, einer neuerdings eingeführten Pulversorte (Geschütz -Blättchenpulver),
der zum Verfeuern der Patronen mit Geschütz-Blättchenpulver dienenden Schlag-
röhren C/89 (Brandel) und des für Sprenggranaten angenommenen Doppel-
zünders können, wie Fußnoten besagen, keine Angaben gemacht werden. Der
Doppelzünder C/86 für Shrapnels, dessen Einführung bevorsteht, ist gleich-
falls noch nicht beschrieben.
Aus dem reichen Inhalte des Buches bringen wir untor Notizen, Seite 8,
das Wissenswerteste über die Adaptierungen des Materials C/73 in C/73.88
und über, die Neuconstruetionen C788, verweisen aber bezüglich aller Details
auf das nach jeder Richtung hin vortreffliche Original.
Hauptmann J. Schubort.
Geschichte der Kriegswissenschaften vornehmlich in Deutsch-
land. Erste Abtheilung. Von Max Jahns. München und Leipzig.
B. Oldenbourg. 1889.
Der Aufforderung der historischen Commission bei der kön. bayerischen
Akademie der Wissenschaften Folge leistend, hatte Oberetlieutenant a. D.
Jahns, 1880 die Aufgabe übernommen, eine Geschichte der Kriegs -Wissen-
schaften zu schreiben und trat vor mehreren Monaten mit der ersten Abtheilung
dieses Werkes, Altertlulm, Mittelalter, XV. und XVI. Jahrhundert umfassend,
an die Öffentlichkeit. Fast 1.000 Seiten, deren jede von bienenartigem Sammel-
fleiße und hochernsten Studien Zeugnis gibt.
Ein solches Werk in all' seinen Details prüfen zu wollen, könnte nur
derjenige Kfitiker versuchen, welcher selbst ein ähnliches verfasst und das
hiefür erforderliche, geradezu immense Quellenstudium bewältigt hat. Um fiQr
letzteres nur einen beiläufigen Anhaltspunkt zu bieten, sei erwähnt, dass Ver-
fasser des vorliegenden W7erkes 76, Sago! sechsundsiebzig Sammlungen, darunter
an österreichischen Bibliotheken, jene der Städte Graz, Innsbruck, Linz, Salz-
burg und Wien besucht, beziehungsweise benutzt hat.
Ich habe das vorliegende Buch im allgemeinen stichprobenweise,
einen Abschnitt jedoch eingehend durchgesehen, wofür mir eine einschlägige
Arbeit eben die Gelegenheit bot, und ich muss anerkennend hervorheben,
dass ich damit eine Fundgrube in militär-geschichtlichen Fragen kennen ge-
lernt habe.
Und als solche sei denn auch das Jähns'sche Buch wärmstens empfohlen.
Möge dessen Fortsetzung von dem gleichen Geiste getragen sein, dieselbe mit
der gleichen Pietät und Gründlichkeit bearbeitet werden, damit das ganze Werk
erfülle, was der Anfang verspricht. Erst mit dessen Abschluss sei ein letztes
Wort hierüber gesprochen. Oberst v. Molnär.
4 Bt eher- Aniaig«.
Die Photographie mit Bromsilbergelatine und die Praiii
der Momentphotographie. 2. giailieh umgearbeitete Auflagt
II. Band. Von k. und k. Oberlientenant Ludwig Darid und Chaifai
Scolik. Halle a. S. Wilhelm Knapp. 1890.
Der vorliegende II. Band dieses Werkes behandelt die wogmwdi
orthoskiagraphische Photographie, das ist jene Erfindung, welche es &nili*H
photographische Bilder heimstellen, deren Schattierung vollkommen den I»
nuancen farbiger Originale entspricht
Bekanntlich gibt die Photographie trots ihrer sonstigen Treue und Wakr-
haftigkeit, gewisse Farben und Schattierungen derselben nicht in den, dm
freien Auge erscheinenden Ton werte wieder; so erscheinen auf dem pfcoto-
graphischen Bilde dunkles Ultramarinblau, Cobaltblau, Violett, vidi hell«,
dagegen helles Chromgelb, Orange, Mennigroth etc. fiel dunkler, als in Wirk-
lichkeit. Diese Erscheinung macht sich überall dort in unliebsamer Wm
stOrend bemerkbar, wo es sich darum handelt, Bilder zu liefern, deren SehfoWft
hauptsächlich in der harmonischen Tonabstufung liegt; Ölgemälde, insbesonta
solche, die durch ihr Alter sehr vergilbt sind, Landschaften mit vereduefa
gefärbtem Laube, Costüme etc. etc. verlieren daher in der photographLwlm
Beproduction oft gänzlich ihren Charakter und werden sogar manchmal ast-
schieden unschön. Es ist somit nicht zu verkennen, dass die Beseitigung dwm
Übelstandes von großem Interesse für die Reproductionstechnik ist und wirf
in dem vorliegenden Werke in sehr übersichtlicher Weise all' dasjenige n-
sammengefasst, was bis zum heutigen Tage über das Verfahren, die w-
schiedenen Farben in ihrem richtigen Helligkeitswerte photographieren n
können, bekannt geworden ist.
Die Verfasser sind durch ihre eigenen reichen Erfahrungen auf diesen
Gebiete in den Stand gesetzt, unter dem zngebote stehenden Materialo nur
das wirklich bewährte, für den Praktiker Taugliche auszuwählen und sie haben
es verstanden, alles mit großer Deutlichkeit zu erklären, dem Leser sowohl die
Principien des Verfahrens klar zu machen, als auch ihn über das Wesen der
Mittel zu unterrichten, durch welche der angestrebte Zweck erreicht wird. Sie
haben dabei jede zu weit gehende theoretische Darstellung vermieden und auch
alles Unbedeutende fortgelassen, dafür aber dem Notwendigen desto größeren
Raum gegönnt.
Besondere Berücksichtigung haben die Ery th rosin-Platten gefunden, welche
thatsächlich bisher die besten Resultate liefern und daher wohl hervorgehoben
zu werden verdienen. Vortrefflich gelungene vergleichende Spectralaufnahmen tob
V. Schumann in Leipzig unterstützen die Ausführungen der Verfasser und bilden
eine sehr schätzenswerte und instructive Beigabe. Auch die übrigen Beilagen des
Buches, so das Porträt der Frau Erzherzogin Maria Theresia (eine Heliogravüre,
hergestellt nach einer Aufnahme von Ch. Scolik) sind sehr zu loben.
Die beiden letzten Abschnitte des Buches über Missorfolge, deren Fr-
sachen und Abhilfe, dann Sammlung von Recepten sind für den ausübenden
Praktiker recht wertvoll. Den Abschluss des ganzen Werkes wird, wie vir
boren, der demnächst erscheinende JII. Band bilden, welcher ausschließlich die
Moment Photographie, also eines der interessantesten, auch dem Laien nfclrt
mehr gleichgiltigen Gebiete, behandeln wird. Dr. Wächter.
Bücher-Anzeige.
I
Tasi h «n b uc h für die Feld - A r tili erie v..n Premier* Lieutenant
W e r D i g k, 7. Jahrgang;. Verlag von E. S. U i 1 1 1 * r, 6 Sohn.
Das genannte Taschenbuch kommt, nach Inhalt und Umfang unserem
I Barbara-Taschenbuche gleich. Über das Feld-Artiüeriematerial ist darin wohl
nichts xu finden, nur unter dem Titel „Das Material zum Schießen"1 kommt
lim Auf/ählung der im Gebrauche stehenden Geschütze. Munitions wagen
nnd der Munttionssorteu vor. Bei der Besprechung des Schieb\-erfahrens wird
stets der Einflussnahme des rauchlosen Pulvers gedacht; diesbezüglich W
Üeut auch eist, bei den Erdarbeiten vorkommende Bemerkung besondere Be-
achtung; es heißt da:
„Bei trockenem, sandigen Boden, ist in allen Fallen, wo sich eine Brust-
rehr aus frischer Erde vor dem Beadttttae befindet, eine dichte Belegung
selben mit Basen oder Strauchwerk nnerlasslich, i
soviel Staub aufgewirbelt wird, dass dtf Ynrtheil des rauchschwachen Pulvers
reo geht.
Deshalb, wo Käsen und dergl. zur Befestigung der Brustwehr nicht
mfaaaden, fem 4*r Herstellung einer Brustwehr vor dem Geschütze Oberhaupt
en.u
Als Grundsatz für Erdarbeiten gut: in erster Linie Deckung >nn-
tcbafl und ö; an n-< •• li Zeil vorhanden Ist, am wag des
streben* Der ersten Forderung entaj dien schon die .Mann-
afts graben*, der letzteren die rG es c h fitz eins c h n i t 1
tfaon&chaftsgriben werden beiderseits des auf natürlichem Buden
// von den Lafetten wänden entfernt, angelegt, und hiebei die
den Aushebungen gewonnene Erde unmittelbar vor afO'6tn II h«
Dp haben, oben gern» H Länge und 2m Breite, und
>t bis Qbm vertieft, dann unter gleichzeitiger Anhrii-
aer Sitzstufe an der vorderen und einer Trittstufe an der hint hung
auf VQm Tiefe gebracht.
Bei den Geschützeinschnitten wird Sie Mlfl zuerst bis auf 0*25*n, dann
Qr6m Tiefe versenkt
Die Friedens- Präs*' uz st. irke des deutschen Heeres für die Zeit vom
her Ismo bil zum MÄrz 1894 wird — auf icb der Einjahrig-
eiwilligen — mit 486.983 Mann angegeben,
[>;i^ Beer gliedert sich in 53* Bataillone fnfaaterie, fronen
mllerie, 434 Feldbatterien, :»l Bataillone FuU- (1 Artillerie, 20 Ba-
llone Pionniare und 21 Bataillone Train.
Die sonstigen auf den praktischen Dienst bezugnehmenden Notizen
naturgemäß d»n speciellen deutschen Vorschriften und Einrii ht
echmmg, und kann daher das Taschenbuch zu einer diesbezüglich
Orientierung gewiss nur die besten Dienste leisten.
Hauptmann J. Seh ubert
8
B Ü c h 6 r - A ti 2 e i g e.
Handbuch för Einjährig - Freiwill ige, B
As ji ira nten und Offi eiere- urlaub* udet d*r
Feld-Artillerie. Bearbeitet ?on Abel. Oberst und Cammmadeuf 4»
Groüherzoglicb hessischen Feld-Artillerie-Kegimentes Nr
\uflage. Berlin 1890. iittler £ 8ohn
landbuch, welches mit Genehmigung 4«« KduigUch prsalHinW
ünieidriuflts verfasst wurde, bezweckt den Einjährig-Fi
Min<* Zusammenstellung der för sie in ihrer Dienstsphäre notliwemhgtn u»4 a
den verschiedenen Dienstbuch**™ Deotachla&ds zerstreuten Instruction« aal
die Hand zu geben.
zerfallt in 7 Theile, u. zw.
1. TbeiL Heeren Organisation,
& „ Garnisonsdienst,
3. „ Innerer Di»)
4. „ Bewaffnung und Ausrüstung
5- v Ausbildung,
G. h 1 «dddienst
Außerdem sind dem Handbuche mehrere Anlagen, darunter die Sehe**
tafel für die schwere Feldkanone C/78, beziehungsn d tm
rüste über ein geüw htsniaßiges SchieDen, in mehrfa* isferüfw
endlich ein alpbabetischea Sachregister beigefügt
Uli sorgfältig zusammengestellte Werk erfüllt bestens den angestrebte
Zweck; im folgenden sollen nur die wesentli *ög* •'
ireriTOlIen Handbuches besprochen werden.
Dadurch, dass jeder Theil in Abschnitte gegliedert scheint I*
Orientierung im Buche wesentlich erleichtert, und der Gebrauch deaaehW
bequem. Der Verfasser begnügte sich keineswegs nur «li~ bindend
«chriften zu citieren, sondern erläutert dieselben vortrefflich dort, wo es aet^
ig erscheint um Zweifel zu beheben; auch findet mau im erstell Tatih
achtel Beispiele aus uVr Kriegsgeschichte angeführt. Durch
erscheint das Studium solcher Partion uicht nur anregend» •?
d«D Patriotismus, starken die Treue und IP
ad eifern zur Nachahmung an,
Be irird beispielsweise auf den Seiten 4 und 5 der hohe W
'l-ii die Institution der Einjahrig-Freiwilligen bezüglich der all
des Wohlstand** und der patriotischen Gesinnung der de
in sich birgt. Punkt c) auf Seite 10 fordert Muth bei allen P
betten und Tapferkeit im Kriege vom Soldaten
gewählte kr Beispiele. Ähnliches find
sie.
Saite 118 sind die wiel 1 unkt
ihnen und l\ li nuthwendig sind, enthalt
Dem l ] iiung und Ausrüstung, wur Wondri
falt gewidmet. Da* gemeinsame Merkmal d u Heerta eis»
rauchfreien, richtiger rauchschwachen I* <urn-*
*hnt.
Bücher-Anzeige.
Auf nicht ganz 7 Seiten behandelt der J l Msrhiiitt in o»ncisor Form
-anitätswesen und die Gesundheitspflege.
Der 22. Abschnitt bespricht die Behandlung, Gesundheitspflege und dif
Krankheiten des Pferdes (hierbei sind auch die Infections-Krankheiten, dem
Zwecke des Buches entsprechend erörtert), weiters die Ausführung tierärzt-
licher Verordnungen, die Futtergattungen und das Getränk des Pferd
Der 24, Abschnitt ist der Schießlehre gewidmet; aus derselben *
er Reihe nach vorgeführt: Die allgemeinen Erklärungen, die die Flugbahn
gestaltenden Kräfte, die Flugbahn, die Treffähigkeit der Feldgeschütze, äußere
Sinwirkungen beim Schießen, die Scbusstafeln, Wirkung der Geschosse, die
Wirkung der Pulvergase auf das ei., -chütz, die Schießregeln u. zw,
|« Srhießen gsgen freistehende Ziele. 2. Schießen | h bewegende Ziele,
SchieÖen unter besonderen Verhältnissen u, *w. : a) SehieüVn bei ichwi
»baehtung; b) Schießen auf kleinen Entfernt! u^n ; o Schielen gegen ver-
Ziele; d) Schießen g* uftballons; und e) Schießen bei
)uiikelheit. 4. Anhang. Schießen mit Slirapuels ohne Doppelzünder,
Der 25. Abschnitt handelt von der Ausbildung im Schießen und wird
appiert in das Rkht.n, Beobachten, die Feuerdisciplin, das Eutfernu
zen und die Ausübung tob S< hi< lUibungen.
DlK 00t, Ai'srhuitt bespricht das Gefecht; hiebe! beschränkt sich der
sser auf die Anführung und Erläuterung des taktischen Theib
Schlund NBgef&hrtea Exercier-Reglem<
Die Skizzen auf den Seiten 410 und 413 lassen ♦ntiuhm^n, welche
mng und welchen Flächenraum fahrende oder n it-mli Batterien am
Friedens- oder Kriegsstand im Bivnuac einnahmen. Der 32. Abschnitt behandelt
die Geschützeinschnitte im Feldkriege.
Dem Autor ist es in jeder Hinsicht gelungen, das reiche Material zu
sammeln und bei gebotener Kurze, übersichtlich zu ordnen. Den Einjährig-
•i willigen und den Reserve-Officiers-Asjtirant.n Deutsch!. treffliches
Handbuch, wird es auch für Bernfa-Offi eiere der Feld- Artillerie Pimtnfhilldfl
Ijwiss ein vorzügliches Nachschlagebuch bilden,
Hauptmann Josef Kozäk.
i
r&s machen wir mit Helgoland? Hit Antwort auf die Frag»
Admiral Batsch im Octoberheft ttor „Deut sehen Knndscliau" von 1890,
„Helgoland fest oder — sichert von Rein hold Wagner» Ol
lieuteitant a. D.
Reinhold Wagner tritt in dieser Broschüre der v.»m Admiral
b rertretenen Ansicht energisch entgegen, dass die von Deutschland
erworbene Insel Helgoland nur dann einen militärischen Wert für die
putsche Heeresleitung in einem künftigen Kriege haben könne, wenn die
Schlacht Hott«' bis dahin eine derartige Stärke erlangt hätte, dass sie j
gegnerischen überlegen wäre. Nur in einer überlegenen Schlachtflotte will
niral Batsch das Mittel anerkennen, um ein bef< Helgoland 1, g
rjffe zu sichern, 2. vor der Gefahr zu schützen, von jeder Verbindung mit
em Festbinde abgeschnitten zu werden, und 3, überhaupt Stand zu
tzen, seine „Kriegs Wirksamkeit u zu entfalten.
} o ber-Anieig c,
Bat seh kommt zu dem Schlüsse, da
England zurückzugeben, wenn die von ihm zum Schul er Insel
Sterte Srhlarhttlotte nicht geschaffen werden sollte.
Olmrstlieutenant Wagner ist nun in der vor bfire te
Ansieht, dftBS ein befestigtet, für die Dauer eines Jahres mit Proviant ml
Munition, für eine Besatzung von 1.000 Mann genügend e Hflgeiiai
einer besonderen starken Schlacht flotte zu seinem Schutze nicht bedarf, im
diese Insel unter den vorausgesetzten Fiuständen vermöge ihrer ge<
Lage und cigcnthümlichen Terrainbesrhaftenheit nicht nur sl
sich selbst gegen ein*1 feindliche Flotte erfolgreich zu verthei
man vielmehr von Selgoland aus auch m ein wird, mitbil:
tragender Geschütze und ausgiebigster Verwendung von Torped
Mündungen der Jade, Weser und Elbe vollständig zu beherrschen.
Die Otfthr, die Verbindung mit dem Festbinde zu a, wiw fr
Selgoland urasoweniger zu furchten, als die «im
rnsel sich mittels optischer Signale stets einer Heeresabtheilnng art
t.iiellh h DUM hon konnte.
Inwieweit die originelle Art der Schaffung bomben« rkftriU
für Besatzung und Vorräthe durch Aussprengungen in dem, das
Helgolands bildenden Felsetock durchführbar wäre, darüber inflsst
eingehende Studien berufener Fachmanner erst Aufseih
Art der Befestigung und Armierung der Insel ist
Wagner — dem geringen Umfange der vorliegenden Broschüre ents]
ziemlich fluchtig und nur ganz allgemein behandelt.
Immerhin ist es für den Militär interessant, dm rmdltotateo,
dem vorliegenden Falle ganz entgegengesetzten Ansichten über die Art
Verwertung eines militäriseh wichtigen Punktes zu i
BpeoteUfi Frage ober die Maßnahmen zur militarisc! rung Bei?
allerdings nur für Deutschland selbst acutes Interesse haben kann. Es
übrigens anzunehmen, daas auf diesem Gebiete noch mehrere interessante 1
orterungeu folgen werden. Hauptmann FriedeL
Die europäischen Heere der Gegenwart. Von Herr man*
i Fortgesetzt v<>n Hans von Trützs chler.) Heft XXVI J i
Rathenow, Verlag von Max Babenzien 1 889 und 1 -
Die vorliegenden Hefte i in zwei Bfi.ndc.hen) enthalten alle
welche im Laufe der Jahre 1888 und 1889 in der Organisi
rüstung der verschiedenen Armeen eingetreten sind. Hindurch erfahren fa
vorhergegangenen Hefte des Vng t'schen Werkes eme wertvolle Brg.
durch Wort und Bild, sodass sich jeder der vielen, nicht aus ufficie
dahef zumeist Betraten Studien über fremdländische He.resvefb
schöpfenden Of II eiere, diesbezüglich ein ausreichendes Bild hierüber
kann, zu dessen Vollendung indess noch die Schilderung der iü<
militärischen Thatigkeit im Jahre 1890 tioth wendig
lässt übrigens die rührige Verlagshandlung ohnehin nicht war
Hauptmann floliner
Bücher-Anzeige.
9
li <" G | o tu e trie des Punktes, d*r Qerftdtfl u u il
schnitt- nach neueren Methoden darbest- n Adolf
Hanner, ordentlicher Professor der MnÜhematäl und k,
technischen Militär- Akademie in Wien, Mit 127 in den Ti cbteo
ren. Prag, 1891. Verlan von H. pominicus. Tb. Gruss.
Prafes&Gf Haniu-r, der sich seinerzeit lietilich der rein
tpplxcal hen llichtung — dem Maschinenbau — widmete, wurde
ach geiner Berufung an die k. und t technische Militär-Akademie, infolge
Lnderung des Lehrprogrammes, gänzlich in die m.
drängt, in die er rieh, mit der ihm eigenen, durch die Liebe zur Wissen-
baft getragenen Energie vertiefte.
Die vorgängige BeochftftigUBg mit einem Zweig
■l'ten, der seine Nahrung auf fast allen Gebieten der mathemati-
ad naturwissenschaftlichen Disciplinen schöpft, erscheint gegenwärtig außer-
ientlich wertvoll, weil die Mathematiker — die von ihnen vertretene Disriplü)
Is 8 <k ansehend — langsam Ziel der mathematischen
Forschung aus dem Auge V&rlleren, während man doch nicht vergessen Boll
gerade die größten Förderer der Analysis die größte Befriedigung in
Anwendung fanden und durch diese zur weiteren Entwicklung der r»
vielfache Anregungen erhielten, weil man wusste, was und ftrftSti?
inliegendes Werk ist die Frucht eingehender und umfassender Studien
und verfolgt der Verfasser nebst den in der Vorrede an- i — übrig
in allen Vorreden mehr oder minder typisch zum Ausdrucke gelangenden —
Zwecken, gewiss auch und vielleicht vornehmlich den Zweck, sich d
tischen Welt voraus teil eil; denn wie wäre es sonst zu er-
l&ren, dass der Autor seinen, für die Anwendungen gewiss hoch entwickelten
in in geradezu gewaltsamer Weise unterdrückte.
Im i Abschnitte werden die elementaren Hilr-T'Mu'ln ♦ntwickelt
id die Grundbegriffe erläutert ; der z w e i t h n i 1 1 umfasst die pnjeetö-
u trie, der dritte die allgemeinen Untersuchungen über Kegelschnitte,
idlkh der vierte die Kegel sc hnittsbQschel und die Kegelschnitts^
l>"r Inhalt des Werkes repräsentiert eine logisch aufgebaute
Erlegung eines Zweiges der mathematischen Wissenschaften, der sich in den
o Jahrzehnten aus den lange Zeit verstreut schlummernden Keimen zu
aem gewaltigen Gebilde entwickelte, da — durch den unsagbaren Keil
..Hut; ms hervorgerufen — di der analytischen Q
sogenannt mo d ♦* r n »• n Sinne zu einer Art mathematischen Sport wurde,
Der unzweit liegt in dem, mit der geon lung
ad der DiscüBflion an derselben verbundenen unerbittlichen Zwange zur
fischen Folge der Gedanken, in der kaleidoskopartigen Entstehung
metrischer Gebilde durch entsprechende Gruppierung der Elemente, endlich
arin. dasB das unendlich Grolle ebenso irie das unendlich Kleine, das un-
ndiirii Peru« und selbst das imagin. seenpaflen in 4en Bw
tellungeu gerückt sind.
I'aruui ist auch die analyt trie in der Hand pädagogisch
eschulter Lehrer eines der wirksamsten Instrumente für die Schulung des
'^thematischen Denkens.
10 Bücher-Anzeige.
Hanner hat die ungewöhnlich schwierige — nur von dem Eingeweihten
zu würdigende — Aufgabe unternommen, das bis zur Unübersichtlichkeit
angewachsene Material zu sichten, zwischen den bei Behandlung der Problew
auftretenden extremen Standpunkten — dem graphischen und dem rechnenden —
zu vermitteln und hiedurch ein. allumfassendes und doch nicht zu umfang-
reiches Werk zu schaffen, nach dessen Studium man in jedem der großem
Werke sofort und überall die Orientierung findet: ein Werk, welches das g*-
sammte Gebiet der analytischen Geometrie in der Ebene gewissermaßen mit
einem Blicke überschauen lässt.
Mag man vielleicht mit mancher Art der Beweisführung nicht einre-
standen sein — es ist ja auch in der Mathematik vieles Geschmacksache —
mag man finden, dass eine kurze Darlegung der Coordinaten-Systeme, der
Theorie der höheren ebenen Curven und der graphischen Auflösung tob
Gleichungen dem Werke zum Vortheil gereicht hätte: Bei der Beurtheiiin?
kommt wesentlich der logische Aufbau inbetracht, dem gegenüber kleinliche
Details, ein Plus oder Minus wenig bedeuten.
Von diesem höheren Standpunkte hat H anner seine Aufgabe glücklich
gelöst; er hat ein nützliches, zeitgemäßes Werk geschaffen, dem eine grofc
Verbreitung zu wünschen wäre.
Die sachliche Seite berührend, will ich bemerken, dass in keinem k
mir bekannten Werke das Princip der Beciprocität so strenge dmtl*
geführt ist, wie in dem Hanne r'schen : es ist der rothe Faden, der dtt-
selbe durchzieht.
Weil H a n n e r den Schwerpunkt in die Beciprocität legt, so will kk
bemerken, dass die Bezeichnungen „Durchschnittspunkt zweier Geraden", „Dnrch-
schnittsgerade zweier Ebenen u zweckmäßig durch „Verbindungspunkt zweiff
Geraden u, „Verbindungsgerade zweier Ebenen u zu ersetzen sind. Dies mein*1
aus dem streng reeiproken Standpunkt abgeleitete Ansicht.
Nach so viel Lob, mag der Herr Autor mir auch erlauben, leise W.tf"
des Tadels erklingen zu lassen.
Zunächst muss ich dem Ausspruche in der Vorrede entgegentreten
dass dieses Werk ein Lehrbuch ist; es enthält meines Erachten?
nur das Material, aus dem sich ein Theil eines guten Lehrbuches für di?
technische Militär-Akademie machen ließe.
Hiezu hat Professor H a n n e r — seiner früher streng applicatorisoba
Richtung entsprechend — gewiss die beste Qualification ; denn ein Lehr-
buch soll stets den Sinn auf die Aufwendungen hinüberleiten, was nur dnrck
Vorführung recht zahlreicher, schicklich gewählter Beispiele möglich ist.
In unseren Schulen werden Realstudien betrieben ; da ist die Mathematik
nicht Selbstzweck : sie ist die groiio Dienerin auf dem Gebiete der angewandte»
Wissenschaften.
Außerdem wäre — meines Erachtens — bei einem Lehrbuche der
historische Aufbau einer Erwägung wert; Vater Cartesius verdient ntfk
einen größeren Raum: so empfehlend ferner für das Werk, mit dem Hanner
sich zuvorderst repräsentieren wollte, die durch das Princip der Beciprocitö
/.um Ausdrucke gelangende starre Methodik sein mag, so schädlich half
ich vom pädagogischen Standpunkte — der doch Beweglichkeit des Geistes
und d i r e c t e s Anfassen des Problems erheischt — eine zu weit sehend'.
Bücher- An*'
II
% geradezu v in Reicher V\
tulir*Mi kann, wie der
*o rm
ich bemerken. d*ae Hanner — dem Zug
'ii Z*«if folgend — vielmehr ein übriges gethan hat, und ftfl ndn
ichen einer I Tnrttutung der ai
lit Formeln — wahrlich nicht zum Nu«
.la ! wie schwer ist doch der goldene Mir
iu darf bei Jüngern der Mathematik nicli!
••In ;n|ui\aknt mit dem Geiste derselben sind.
Man ioubs vielmehr im Auge bebauen, dass Formeln geistUhim
Aen kniim-n. dass hinter einer Fonmdtlut gu i.fi büm bedenkliche
gähnt, und dass — Laien gegenüber — Formeln leid«-
siucht werden, di^ Kleinheit eit von Oedanfc
genübfiT der Tyrannei der Formeln war die synthi
gesunde und natürliche Beaction. M iu verkennen
hei Festhaltnng des entg« — Vermeidung aller
IAb - tagowodi Auswüchse kaum 7u vermeiden sind, denn ■■
Freunde dea oft bo berechtigten Anechanungsbeweifles, auf phi lo-
ben St#il^^n eiuherschreitend, gar häufig mn Worten sehr wenig
verwenden manch«* Analytiker modernster HScto( rbares
Linien, um eine Kleinigkeit zu beweisen!
All-- E ial von Beiladen, der gesunde
tischung der graphischen und rechnenden Methode: die Mathematik voll ge-
rilWoroiTißfin einen gesunden Menschenverstand höherer Ordnung scharten: Irrt
io ab von diesem Wege, dann Bcfeadi dir als sie nützt!
Oberstlieutenant Nikolaus Kitter v, Wuich.
I eanons en Bei ff iq u e. ( E >■■
formte beige, 1fr annie, 189Ö, Tome I.) Gant, Im/ Ah-
noot-Braeckman, Ad Hoste, Suee* Marchi mm yraw, 0
inliegendes Büchlein entrollt — nicht ganz leidenschaftslos — »-in
eressantes Bild des ungewöhnlich langen und harl dar
elgiaclon stahl-lmliLstr! ü det Qaaelladtffl ßockerill, gagtn die
manchem Erfolg (Ausrüstung der Feld-Artillerie) gekrönte OonoUTBOJ
nichtigen Weltfirma Krupp.
Dieser Kampf, dessen Spitze vornehmlich gegen die — tk IV
ipp vermeintlich protegierende — /«'richtet war. hatte anfang-
ich einen latenten Charakter» nahm aber agressive, ja herausfordernde Fon
als durch die beabsichtigte Modernisierung der Featungse* Ausrüstung
Bestellungen an Artillerie-Material in Aasgicht standen.
M dir Kampf — wo es sich um wichtige nationale und noch mehr
4?ate Interessen handelte — nicht frei von Erbitterung war, — dass
rnl herflogi dass endlich die Po flatlBIIHl
liger ObjectivitÄt verl in der Xatur des Kampfes gegense
ranneintiidi geeehftdigtei Interessen; — allein er verliert *;
: halber für nns sehr an Interesse.
l:
BUcher-Anzeige.
Es 3ei demnach zw Charakterisierung der Zähigkeit des Kampf«!
auf die Wandlungen hingewiesen , welche die Frage des BohrmaUnaUf '
durchmachte :
Anfänglich eoncurrierte die Firma Cockerill mit dem Tiegel -Gd$s*
stahl, den sie — angeblich durch die Gleichgültigkeit der m&ßgal
Behörden veranlasst — bald verließ, um sich der Pflege des B«sat«e
Stahles zuzuwenden, dem jedoch ein derartiges Misstranen entgegengeb
wurde, dags die Fabrik sich mit Energie auf den Martiti-SiemenesUk
warf, der endlich die Palme des Sieges errang.
Mitbestimmend auf den Entschluse der Regierung» das GescbtoTnat ri
durch harmonisches Zugammenwirken der Privat- und Staats-Etablisaemwt* |
zu beschaffen, mögen auch die Angriffe wegen Vernachlässigung dar fffirt i
weltberühmten und ungemein leistungsfähigen Staats-Gießerei zu L&ttirfc
sein, die nun die Aufgabe hat, die von der Firma CockeriÜ unter staiüirjitf
Aufsicht hergestellten Bohlinge zu bearbeiten,
Ton ganz besonderem Interesse sind die Ergebnisse bezüglich 4* I
Widerstandsleistung des Martin- Siemens Stahles, welche durch Gewalt |»rubn
[firs a outrance) mit den aus diesem Metalle bereits gefertigten
(8*7 cm Mörser, 12cm Kanone, 15cm Mörser, 15cm Haubitze, 15cm
dokumentiert wurde*
Die bezüglich dieser Bohre angegebenen Baten, namentlich die tfit
L- H" I c t e (rendement balis&zque) und die Arbeitsleistangen pro k$ des Mf*
gewichtes lassen auf eine sehr gelungene Construction schließen»
Das Programm für die Gewaltproben war folgendes :
Jedes Geschütz wurde vorerst einem, eine Serie von 50 Schüssfü w- I
fassenden S i c h e r h e i t s - S c h i e ß e n ( 'tfr de »ectiriti) unterzogen, wotä
das ordonnanzmäßige schwere Gesehoss mit */, 0 Überladung gesch>>«
wurde. Hierauf erfolgte die eigentliche Gewaltprobe (tir resütanet). wob«
man durch successrve Yergroßenujg des Gewichtes der Pulverladung öud &*
Geschosses, ferner durch Anwendung brisanten Pulvers die Gasspatinünlifl
bis zur gänzlichen Zerstörung des Bohre* steigerte.
Als Beispiel sei die für 2*000 Atmosphären construierte 12cm Kam
äuge führt, welche bei 3.600 Atmosphären keinerlei Dimension* - Änderung j
aufwies und bei einer zufällig auftretenden Spannung von 1 3.000 Atmospbin* I
noch nicht barst.
Diese und analoge Erfahrungen mit den anderen Bohren lassen d*
außerordentliche Qualität des Martin - Siemensstahles und namentlich faul*
große Zähigkeit erkennen, — eine Eigenschaft des Bohrmetalls, die &H
einst vielleicht eine große Bolle zu spielen bestimmt ist
Bei Darstellung der Ergebnisse des Präcisionsschießen — die biffj
übrigens nicht so sehr in Frage kommt — ist die gegen die Firma Km PF]
gerichtete Spitze denn doch allzu scharf.
Die Leetüre dieses interessanten Büchlein flößt jedenfalls hohen Resptf*
vor der Leistungsfähigkeit der belgischen Industrie ein.
öberstlieutenant Nikolaus Bitter v. WoicL
I
Bücher-Anzeige. 13
Thatsache der lenkbaren Luftschiffahrt und ihre Ver-
wendung für Militärzwecko von A. Z. (Leipzig 1890.)
In dieser Broschüre wird nach Besprechung der hauptsächlichsten
ö für die bisherigem Misserfolge in Bezug auf die lenkbare Luftschiffahrt,
Mieswegs neue Idee behandelt, dass zur Lösung dieses Problems die
t und sonstigen Eigenschaften eines größeren Vogels als Muster zu
en wären. Es folgen nun Betrachtungen über die Construction der Flügel,
das Verhältnis der wirksamen Oberfläche zu der. dem Luftwiderstande
letzten Vorderfläche, die Art der Flügelschläge beim Heben und Vor-
gewogen, endlich eine Berechnung der Grenze für die Möglichkeit des
ns mit Kücksicht auf die Windesstärke.
Aus diesen Betrachtungen übergeht der Verfasser zu einigen ganz all-
1 gehaltenen Winken für die rationelle Bauart eines lenkbaren Luft-
s und bemerkt schließlich, dass es nach Feststellung der angeführten
ichen nicht schwierig war, ein brauchbares Fahrzeug zu construieren.
lern aber über dieses Fahrzeug und die damit angestellten Versuche
weitere Andeutung fehlt, so darf wohl bemerkt werden, dass die vor-
de Broschüre — wenngleich die Ausführungen einiges Interesse bieten —
ben angeführten, vielverheißenden Titel kaum rechtfertigt.
Hauptmann A. Schindler.
uale pel condottiero dt truppe. Vom Hauptmann C. Marseil i.
Turin 1891. Druck von Vincenz Bona.
Das weithin bekannte, von Hauptmann L e h n e r t der deutschen Infanterie
ste „Handbuch für den Truppenführer u, welches bereits die 5. Auflage
hat, liegt uns in einer italienischen Übersetzung vor, und Hauptmann
j e 1 1 i kann auf den wärmsten Dank seiner Kameraden rechnen, in einem
mpendiösen Büchlein die Organisation und die Thätigkoit des deutschen
3-Heeres im Kriege vorgeführt zu haben.
Doch noch von einem anderen Standpunkt sei dieses Werk betrachtet:
Terfasser kennt nur zu genau die Müho und Zeit, welche zur Erlernung
Sprache verwendet wird, und wie so Mancher das weitere Studium
ben entmuthigt aufgegeben hat, weil nach Erlernung unzähliger Vocabeln
iegeln er den Vorsuch wagend, ein Buch militärischen Inhalts zu übor-
i — hier auf Formen stieß, die ihm kein Wörterbuch und kein« Grammatik
Auflösung brachte, weil eben in diesen Dictionairen und Sprachlehren
die gewöhnliche Umgangssprache, wenig oder gar nicht aber die moderne
rische Phraseologie behandelt erscheint.
Durch die eigentümliche Anordnung des Stuffes in diesem Büchlein,
, neben dem deutschen Text die italienische Übersetzung gestellt,
ies für alle deutschen Vocabeln wenigstens einmal die wörtliche italienische
ragung im Marginale ausgeworfen wurde, hat der Autor zugleich ein
>rbuch zur Erlernung der deutschen Sprache geschaffen. Indem der Ver-
, seiner Tendenz entsprechend, bei der jetzigen rapiden Entwicklung
tlicher Wissenszweige speciell die Kenntnis der deutschen Sprache seinen
23#
14 Bücher^Anzeige.
Kampfgenossen ans Herz legt, sucht er durch dieses Mittel den i
deutenden Schwierigkeiten abzuhelfen. Auch von diesem Standpunkt
Buch als gelungen zu bezeichnen, worin wir gerade das Hauptverdi«
Verfassers erblicken. Mögen noch weitere Übersetzungen dieser folgen
alphabetisches Ordnen der Vocabeln würde dann leicht jenes Wörtobn
stehen, welches Alle jene, die Sprachen mehr für militärische Fächer gebi
bis jetzt noch so sehr vermissen. Hauptmann Panj?
Almana ch für die k. und k. Kriegsmarine 1891. Pola. I
mission bei Gerold & Comp., Wien.
Das kleine, uns wohlbekannte Büchlein ist in sein 16. Lei
getreten. Als ein unentbehrliches Nachschlagewerk auf maritimen Gebic
über die Grenzen Europas bestens bekannt, fühlen wir uns der Mfi
hoben — man verzeihe die oft gebrauchte Redensart — weiteres Wi
die Adria zu schütten. Immerhin halten wir uns verpflichtet, unseres
die besondere Rührigkeit der Redaction dieses Aimanachs hervorzuheben.
die Strömungen auf seetechnischem und artilleristischem Gebiete a
aufmerksamste verfolgt und somit in jedem Jahre ihren Lesern stet*
Neues bringt. Diesmal sei auf Canet, respective dessen Erzeugnis
gewiesen, welche anscheinend mit jenen der Firma Krupp und Arm«
nicht nur ruhig in Concurrenz treten können, sondern sich sogar ansc
über jene ein Übergewicht zu gewinnen. Im übrigen verweisen wir
Leser auf die in früheren Jahren in unseren „Mittheilungon" erfolgt»
sprechungen dieses Aimanachs und empfehlen denselben auch allen Ofl
der Landarmee. Hauptmann Pan*l
Bflcher-Aoieige
15
mh Feld- und Gebirgs- Artillerien der europäischen Sta
im Jahre 1890. Bearbeitet von Josaf Bj Imhert, k. und k. Haupt-
mann im Ärtillerie^taliH vom Stande des technischen und administrativen
XQitär-Cwnü& Biefo 16 Figurentafeln, Wien, im Verlage bei L W.
Seidl k Sohn. 1890.
Ich kann das vorliegende Werk mit keiner zutreffenderen — lei.l
lißbrauchten und zuweiten an hohles Schellengeläute gemahnenden — Fhrase
äßen, als: rdass es einem wirklichen und nur allzusehr gefühlten Be-
ürfnisse zur rechten Zeit entgegen kommt" ; es ist ein Wrerk, dessen Ym-
refflichkeit nur durch die Bescheidenheit seines Auftretens überboten wird;
dessen schlichtes Kleid lüsst kaum jahrelanges Mühen und Eingen erkennen,
Das Bedürfnis sprach sich — SJ - der vielen von einander
abweichenden, ja selbst einander ausschließenden Angaben — in dem allseits
eiußerten WTnnsche aus, endlich einmal einen verlässlichen t agt»
ehelf zu besitzen, der sämintliche, in den verschiedensten Dienstessphären
rissenswerten c o n s t r u c t i v e n und organisatorischen Daten in über-
ichtlieher Weise vor das Auge führt.
Der Titel sagt: „im Jahre 1890".
Dies hat doppelte Bedeutung : E ist für die weitere Registrierung
ior Tb&ts&ehon, also für die Evidentfflhrung eine verlässlich« chronologu
mid zugleich sachliche B&sifl gogclNIj andererseits ist das Jahr 1990 für
ien Entwicklungsgang der Artillerie gewissermaßen ein kritisches und
rliält dadurch das Werk einen historischen WTert, dass es den Aus*
estaltungsprocess in einem wichtigen Wendepunkte fixiert, wobei es nicht
nterlässt, die Keime des nun sich ankündigenden, dem unerbittlichen histori-
chen Kroiipmesse, d. i. dein Naturgesetze des Vergehens und Werdens theil-
reise sieh Agenden Entoricklingqpiifti bloßzulegen; Das Streben nach Ein-
i e i 1 1 i c h k e i t bezüglich Caliber und Munition, ferner das Streb
einem präcisen Wurfe, nach Erhöhung des Gescboss-E ffec tos,
lach einem rauch schwachen Scfciefipripa H el eben Be-
rebangao jenes nach Erhöhung der Feuers chue 11 igkeit auf dem
?*uße folgen dürfte.
Abgesehen von dessen Verlässlichkeit — dem Hauptwertmesser
iiner compilatorischen Arbeit — ist das Werk ein unö bertreff bares Muster
Qr & Anlage analoger Darstellungen, was den Wunsch nicht unterdrücken
sst, etwas Ähnliches für die schweren Geschütze zu besitzen — und
rer wäre hiezu berufener als der Verfasser, dieses Ideal an FleiÖ und Gewiesen-
rftigkeit.
Mit den Tafeln hat der Altmeister Major Belohlawek — wie ge-
lohnt - ein Meisterstück geliefert,
l'wr dk H-urtheilung der nicht genug hervorzuhebenden Verlässlichkeit
des Werkes kannte d»«r Hinweis auf das einleitend angeführ iehttif
zu Rathe gezogenen Fachliteratur vollauf genügen; allein ich will zur
eren Bekräftigung hervorheben, dass ich Schubert dnreh ein Jahr/Hmt
der Arbeit sah, wie er die ihm karg bemessene außerdienst In -he Zeit zum
Entwürfe von Zeichnungen im einheitlichen M a ß s t a b e , zur Umrechnung
der Daten auf einheitliches Mali, znr Berechnung neuer Vergl
n
16 Btcher-Anieigei
daten (Auswertungsfectoren des Materiales, der ShrapnelA n. *. w.) wedfr
dass ich oft die nie erlahmende Energie bewunderte, mit der er ftitawki
oder ihm zweifelhaft erscheinenden Angaben nachspürte und ddh dsdotk
mit einem Stabe verlässlicher, ansiindischer Reporter umgab.
Der Grundgedanke bei der Darstellung ist die Anwendung der einig
Übersichtlichen Tabellenform n. zw. selbst besfkglkh des ht»
schreibenden Theiles.
Dadurch, dass selbst die Beschreibung zum grollten Theüe m db- !
tabellarische ' Zwangsjacke gebannt wurde» wurde eine wofalthfttige JSäm\
brechung der Ziffercolonnen erreicht, der hftuflg — wenn auch ganz mit tth j
recht — unbeliebten Tabellenform das Odiose dee Trockenen benommen wd
so das Studium der Tabellen anregender und schmackhafter gemacht
Was sich nicht in die Tabellen zwingen ließ, was in den TorsrMrd—
Staaten derzeit angestrebt wird und was in Hinblick auf das dank fit
Tabellen fixierte Entwicklungsstadium eine specifisch neue Einführung npft-
sentiert (Feldmörser etc.) wurde in den gedrängten und darum sehr ttbacift»
liehen Ergänzungen zu den Tabellen gebracht, welche Ergänzungen
die wichtigsten Daten über die in den Tabellen nicht berücksichtigten Ist
tilleriön minder interessierender Staaten bringen, als da sind: Belgif*
Bulgarien-Ostrumelien, Dänemark, Griechenland, Hollsii
Montenegro, Norwegen, Portugal, Rumänien, Serbien vi
die Türkei.
In den Tabellen wurden berücksichtigt: Österreich - Ungar«
Deutschland, England, Frankreich, Italien, .Bussland, 8ekw*
den, Schweiz und Spanien.
Die Tabellen und die ihnen entsprechenden Tafeln zerfallen in m
große Gruppen: Die Gruppe der Feldkanonen und jene der Gebirgs-
kanonen.
In der Gruppe der Feldkanonen werden behandelt: die Bohre.
Lafetten, Protzen, Achsen, Räder, das complete Feldgeschütz, die Munitionswagea,
die Munition, Leistungsfähigkeit, die Zusammensetzung der Batterien und da
Munitions- Ausrüstung.
Von den Gebirgskanonen werden behandelt: die Bohre, Lafette*
die Munition, Leistungsfähigkeit, der Stand und die Ausrüstung der Gebirg**
batterien.
Schließlich wird eine Übersicht der Feld- und Gebirgs-Ar-
tillerie-Truppen gebracht.
Obige trockene Aufzählung lässt allerdings die verblüffende Reichhaltig-
keit des Inhaltes nur durchschimmern; allein ein klareres Bild des hdoto*
zu geben, hieße ein neues Buch schreiben.
So sei denn dieses Werk bestens empfohlen!
Es wird für Jeden, der wirklich verlässliche Auskunft über Constnicfr
und Organisation wünscht, eine wertvolle Zierde des Schreibtisches sein.
Der hohe Wert des Buches als Lehr- und Lernbehelf steht id*
Discussion. Oberstlieutenant Nikolaus Ritter v. Wuick
Bücher-Anzeige,
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U ad es de g L< m <t f. T<
t (t illc m enti. T> \d 1890. Paria
Lib> h L. Baudoin et (
ncral LewaL »1er eine Zf*it lang auch ftw r Kriegsminister
war, ist durch seine gediegenen militärischen Schriften: nTaet onAtttay
.T'trf/tjttr di uuirvh," etc. bekannt, — Schriften, dfti ähnliche Zweck«-
heu FML. Baron Gallina bei uns erfolgreich nachstrebte. In
allerjüngster Zeit hat General Lewal die Militär-Literatur wieder durch
Boch über den Aufklärungsdienst „Turtit/ue des remt/ hert.
Der General scheint sieh die Aufgabe gestellt zu haben, durch •
eihe solcher Einzeldarstellungen das umfangreiche Gebiet des modernen
rieges zur klaren Anschauung zu bringen.
Durchaus originell, fast völlig neu nnd in hohem Grade anregend aber
der Versuch» den General Lewal mit seiner
„Taci Ique des vavitaillemtnt**
ist: „Verfahren beim Nachschübe", oder „Lehre v<n det Deckung der
- der Armee im Felde" untern' >mmen hat,
neral Lewal hat seine interessanten Studien über die „T<trt,..-
des ravitailJement»* im Jänner-Heft i 1889 dej „Journal des setences
militairrs" begonnen *).
Nunmehr Hegt diese Artikelreihe in zwei stattlichen B;i ■>. blossen
luch in Buchform als „Tadique du ra\ tsu vor. Da leider kaum
erwarten ist, dass sich für die deutsche Übersetzung tÜeees Buches ein
Verleger linden wird, so sei in folgendem eine eingehende Darstellung seines
reichen Inhaltes gegeben.
Die „Tactique des ravitatfh WMtotiP des Generaleu Lewal zerfallt in
folgende vier Theüe:
I. The iL Grundsätze für die Deckung der Bedurfnisse jeder Art bei
l«er Armee im Felde.
IL The iL Wirkungskreis und Thätigkeit der höheren und Truppen«
nandanten, wi^ der Truppe selbst beim Ersatz an Verpflegung, Mutr
lat»rial, Bekleidung, sowie an jenem von Mannschaften, Pferden und Fuhx-
rerken.
IIL The iL Die gesammten Reserve- An stalten erster Linie und ihre
kufgaben beim Ersätze, respective beim Nachschübe jeder Art.
IV. Theil. Die gesammten (mobilen) Reserve-Anstalten zweiter Linie
und ihre Aufgaben beim Nachschübe.
Dem I. Theile wurde, wie erwähnt, bereite im Jahre 1889 eine
Besprechung gewidmet. Dieselbe, kurz zusammenfassend, sei nur wiederholt»
Genera] Lewal — wesentlich Minen mitteleuropäischen Krieg.s-Sc hauplatz
Unterlage seiner Betrachtungen wählend — das Leben tum Lande, dji
feranziehnng aller Hilfsquellen dee Kriegsschauplatzes in erste Linie stellt
') 8iehe die Bespre« huit£ im BQcher-Anzeiger des „Organs der Militär*^
-ch&ftlichen Vereine41, Band XXXIX, 1 Heft 1889.
lg Bücher-Anzeige.
und den Zuschub, z. B. der Verpflegung ans rückwärtigen Magazinen, nur ftr
den Fall unzureichender Requisitions-Ergebnisse gelten lässt
Den gesammten Nachschub will er in ein wohlgeordnetes Sjswi
strenger Regelmäßigkeit nnd militärischer Ordnung bringen, für die Dorck-
führung des Nachschubes, wie für die Befriedigung aller Bedürfnisse nur fit
Verantwortlichkeit der Commandanten gelten lassen, den Wirkungskreis Ar
Truppen- und der höheren Commandanten, namentlich die im Gebriebe fo
Nachschubos den Truppen-Divisions-, den Corps- und Annee-Commandaitai
zufallenden Obsorgen, seinem System gemäß, genau abgrenzen.
Schließlich legt er einen großen Nachdruck auf ein gut geschaltes, fr
Bedürfnisse der Truppe kennendes, von bureaukratischer Engherzigkeit freies,
nicht in Formalitäten befangenes, völlig und nur den militärischen Commas-
danten f) unterstehenden Personal von Kriegs-Commissariats-, Verpfleg«- rod
technischen Beamten und will endlich den gesammten Train, also tad
Munitions-Colonnen u. s. w., nur von der Train-Truppe geführt wissen.
Im II. Theile behandelt General Lewal die Contribntionen nri
Requisitionen und zwar bei letzteren nicht blos der Etapen- nnd Futter-
artikel, sondern aller im Lande vorflndlichen, der Armee notwendigen Ge-
stände.
Die eingehende Erörterung darüber, was, wo, wie nnd dnrchwei
requiriert werden soll, ist mit einem reichen Ziffern-Material aus »11«
einschlägigen Gebieten, von der Phisiologie angefangen bis zur Statistik,
durchsetzt.
Dieser IL Theil enthält 30 Capitel, von denen die ersten 16 den Ersto
der im Kriege von Mann und Pferd unter den verschiedensten Umständen
verbrauchten Kräfte durch Nahrung und Futter, die Möglichkeit großer Mannk-
faltigkeit in der Zusammensetzung der Rationen, — soweit sie durch
Requisition gewonnen werden — die Ersatzmittel (Surrogate), endlich di*
Zubereitung umfassen. Die letzten 14 Capitel des IL Theiles beschäftig
sich mit militärischen und statistischen Untersuchungen über die Requisition*-
Zonen und deren Ergiebigkeit unter den verschiedensten Verhältnissen, dann
mit den Aufgaben, welche bei der Requisition den Commandanten, den Tnn»p<ii
und einzelnen Waffen, namentlich der Cavallerie, endlich den verschiedenen
Fuchorganen : Kriegscommissären (Intendanten ) etc., dann der Feld-Gendarm«?:^
zufallen.
Einige, diesem II. Theile entnommene Stellen werden General Lewal.5
Tendenzen kennzeichnen.
Kriegs-Oontributionen, welche man allen von Trappen belegten Orten
auferlegt, sind das wichtigste.
*) Wer glaubt, dass alle diese Dinge selbstverständlich sind, den erlaub«
wir uns auf die französische Feld-Verpflegsvorschrift (Reglement du 22 aoiU 1890 1*
le service des snhsistances militaires et du chauß'age en campagntj zu verweisen, nantfBt»
lieh auf Artikel 17, 31, o2, 51, 52, 5G des Annex IX: Auszug aus der Instrortioa
vom 30. August 1885 über den Dienstbetrieb bei der Verpflegung im Felde Extra
de Vinttruction du 30 aout 1885 sur le fonetionnement du »ervice de l'alimentatioa <•
temp» de guerre).
B ft c h e r • A n z e i g e.
1<J
Mit ihrer Hilfe zahlt man alles, was man requiriert. Ein I ns-
Schlüssel wird hiefür aufgestellt
Der Soldat mues im Kriege kräftig und der Anstrengung gemäss
arenährt werden. Ruhe und Schlaf soll ihm ni" ohne Noih entzogen werden.
Es gibt keine Einheits-Kost-Katinn.
Die requirierte Kation sei dem Landesgebrauche angemessen, aber
eichlich bemessen, abwechslungsreich. Als Typus derselben etw Brot,
jOOgr Fleisch etc. mit dem Gesammtgewicht von V82bgr (%&7gv Stiel
*96*14#r Kohlenhydrate). Die mitgeführte Ration wird geringer an
t? wicht und Volumen sein müssen, nur das Notb wendigste enthalten.
Für starke Anstrengungen bemesse man auch stärkere Rationen1).
Alles Essbare zur Cunsumtion heranziehen, vom BtdGkfiftfth bis zur
Zwiebel
Verdopplung der gegenwärtig (in Frankreich'! mit lfdgr bemessenen
Kaffee-Ration | gebrannt).
Großer Nutzen des Thees. Geistige Getränke*) werden nur ausgegeben,
renn sie requiriert werden kennen, mitgeführt werden sie nicht.
Um die Truppen mit dem an Ort und Stelle Gefundenen zu verpflegen,
von einer Normal -Ration völlig abgesehen, nur der Nährwert in Betracht
zogen, von Surrogaten ausgiebig Gebrauch gemacht werden.
Durch Verwertung und Combination alles Essbaren gelangt General
. ewal zu 12 Typen von aus den verschiedensten requirierten Artikeln
asammengesetzten Kost-Rationen ; jeder dieser Typen entspricht annähernd te
Bedingung tfyr Stickstoff und 376</r Kohlenhydrate zu liefern.
In ähnlicher Weise wird die Futter- Ration behandelt.
Gan2 vorzugsweise lebt die Cavallerie vom Lande.
Wenn mehrere Armeen im Verein operieren, kann sich, des Aufmarsches
regen, jede einzelne derselben auch während des Marsches nicht viel ober
Mb km in der Breite ausdehnen. Der Requisitionsbereich einer Armee aus
Corps = 150,000 Mann, ist dann 46&m breit, %2km tief = 1012km*
lache, d. h. 148 Soldaten pro Quadrat-Kilometer.
Im gut bevölkerten Mittel-Europa entfallen 70 — 80 Einwohner auf den
aadrat-Kilometer, also etwa zwei Soldaten auf den Einwohner.
Beim engen Zusammenschieben zur Schlacht gelangen im Maximum
»00 Mann auf einen Kilometer Breitenausdehuung, also 10.000 Mann
luf 22km\ oder 454 Mann auf lkm\ d. h. mehr als sechs Soldaten auf
In Einwohner. Das mag den Einßuss kennzeichnen, welchen die Anordnung
Marech-Echiquiers auf das Erträgnis fOH Requisitionen (im Xa<htigungs-
nimmt
f) Nach der französischen Feld - Verpflegsvorsehrift ?Ott tt. August 1890
iert eint' normale und eine stärkt* Etapenportion » erstere ist für Stillstände and
geringere! Anstrengungen, letztere für die Zeit der aetiven Operationen
estimmt.
Über die Kust-Rationen der Soldaten in den verschiedenen Armeen im Frieden
im Kriege siehe „Die Ernährung des gesunden und kranken Menschen von
r. Munk und Dr. Uffelmann, Wien 1887", Seite 410.
■) In Frankreich gebühren nur den bivouakierenden Truppen geistige Getränke.
20 Bücher-Anzeige.
Das vom Lande leben setzt das Vorhandensein der nothwendigei
Ressourcen voraus; nach dem voraussichtlichen Maß derselben (Anhaltspunkt?
gibt die Statistik, Recognoscierung, die Berichte der aufklärenden Caralkritj
richtet sich das Maß der mitzufahrenden Artikel, die Größe des Trains. Es
folgen nun sehr interessante militär-statistische Erörterungen, weiters die
Anhaltspunkte, welche statistische Daten für Requisition, Unterkunft u. %.*.
liefern.
Über die Brotversorgung, Feldbacköfen, fahrbare Backöfen, Ausnfltznp
der landesüblichen Backöfen und Beiziehung der Civilbevölkernng zur Bwt-
erzeugung schreibt General Lewal viel Beachtenswertes.
Seine Schlussfolgerung darüber lautet: fahrbare oder Feldbacköfen sind
gut. nur muss man sie nicht innerhalb der Colonnen verwenden wollen.
Es bleibt nichts übrig, als auch bezüglich des Brotes bestens die local«
Ressourcen auszunützen, die Feldbacköfen aber rückwärts zu etablieren.
Die selbständigen Cavallerie-Divisionen sollen ausschließlich vom Lande
leben. Die Requisition muss in Fleisch und Blut übergehen, soll auch ii
eigenen Lande geschehen. Ungeregelte Requisition führt zur Verschwendung orf
zur Indisciplin. Die Requisition wird durch strenge Vorschriften, durch eiada
Betrieb, durch systematisches Vorgehen nicht nur ergiebig, sondern auch fir
die Bevölkerung erträglicher. Zahlung des Requirierten ist immer das Vorteil-
hafteste, darum bedingt die Requisition die Contribution.
Auch der Handel, die Unternehmung (nur keine General-Unternehmuri
ist zur Versorgung heranzuziehen, namentlich aber ist die Beschickung fli
Märkten anzustreben.
Nur die militärischen Commandanten schreiben Requisitionen aus on»i
lassen sie durchführen.
Gegen Übergriffe, Gewalttätigkeiten, Unredlichkeiten beim Requiriere
müssen die schärfsten Maßregeln ergriffen werden. Die aufklärende Cavalleri?
soll zur Richtigstellung der statistischen Behelfe auch nähere Daten für di-
Requisition liefern.
Jede Truppe, welche zuerst einen Ort betritt, requiriert zuerst für sich
und leitet dann die Requisition für das ein, was ihr nachkommt. Wichtigkeit
von Abtheilungs- (Bataillons- etc.) Proviant- Offi eieren zu diesem Zwecke.
Je enger man concentriert ist, desto weniger kann man vom Orte leb^1
man muss also die Nachbargebiete ausnützen.
Anstelle der localen Requisition hat baldigst die administrative wrf
commercielle Ausnützung des ganzen Landes zu treten.
Sobald die Bedürfnisse der lagernden oder cantonierenden Truppe gedeckt
sind, soll zur Magazinierung geschritten werden ; auch da füllt der Kauf &
Magazine am besten.
Eine systematisch durchgeführte, gut betriebene Requisition macht *
möglich, dass eine Colonne mit dreitägigen mobilen Verpflegsvorräthen &&
Tage lang leben kann. So hielten es die Deutschen im Feldzug 1870 71
Gut und systematisch durchgeführte Requisitionen ermöglichen eine an*
sehnliche Verminderung der Colonnentiefen. Will man die modernen Bitf*
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rnieen beweglich erhalten, so darf ihnen kein Fuhrwerk mehr als unbedingt
Ah wendig folgen, daher auch im Interesse der Marse hfähigkeit : alles was
irgend möglich an Ort und Stelle nehmen oder vom Lande ziehen.
Der III. und IV. Theil der Studie des Generalen Lewal handelt von
-n tU «i rvovorräthen und vom Getriebe des Zuschub-Ätechanismus, namentlich
ie letzterer einzurichten sei, um mit m«Vir]irhst>>r Regelmäßigkeit und Ver~
isslbhkeit zu funetionieren. General Lewal will die auf diesem Gebiete
eh bestehende Empirik durch einen systeinatisi hen Aufbau verdrängen, an-
elle der fallweisen Improvisationen einen annähernd dem Eisenbahnbetriebe
gleichenden, periodischen Turnus- Verkehr setzen.
Wir enthalten uns einer Kritik seiner vielleicht zu weit gehenden
tethodik, so nahe sie liegt bei dem Einflüsse! den Wetter, Zustand der Wege
ad Bespannungen, Art der Fuhrwerke und der Beladung, ra Allem aber die
itürliche Beschaffenheit des Kriegschauplatzes auf jede Bewegung des Trains
ehmen, Wiederholen müssen wir jedoch vor dem Weitergehen, dass General
► ewal — wie bei den für Frankreich möglichen Fällen eines großen
Krieges natürlich — einen mitteleuropäischen, von Eisenbahnen, SebifTahrts-
ien und guten Straßen durchzogenen Kriegsschau platz zur Unterlage ge-
L>mmen hat, demgemäÜ eine Reihe seiner Prämissen für die Verhältnisse im
stlichwn und südöstlichen Europa nicht zutreffen.
Um seine diesfälligen Vorraussetzungen zu kennzeichnen, führen wir
folgendes aus seinem zweiten Bande, Seite 211, an:
rDie heutigen Armeen, mit ihrem starken Effectivstande, sind gezwungen
ich an eine Eisenbahnlinie zu halten.
Fast überall gibt es deren so viele, um jeder Armee eine solche Linie
zuweisen zu können. Die Armee-Corps beziehen ihren Nachschub aus der
tähe derselben.
Wenn sie durch die Operationen genöthigt sind, sich öfter davon zu
itfernen, so bezieben sie doch von der Bahn oder Schiffahrtslinie einen
ijßen Theil ihres Nachschubes.
Nach Mafl dieser Entfernung wachsen die Schwierigkeiten des Nach-
ehubes, aber nur in der Zeit, nicht im Mechanismus, vorausgesetzt, dass
aan letzteren gut eingerichtet hat. Immerhin konnte man sich, ohne sehr
roße Schwierigkeiten, nicht aufs Unbestimmte von diesen Stationen entfernen,
»wohnlich ist es auch nicht nothwendig.
In einer gewissen Distanz wird man auf eine andere (Bahn-») Linie
>ßen und sich an diese anbinden.
Diese Distanz überschreitet bei dem Eisenbahnnetze des größeren Theiles
r>n Europa nirgends (?) 12Ö bis 130&m, das ist eine Etapenlinie von fünf
sechs Märschen.
Auf diese fünf bis sechs Märsche (Abstand von einer
jistungsfähigen Z u sc hubslinie) beruht aber die Möglichkeit
[es geregelten Nachschubes. Ein ungünstigeres Verhältnis (wie es
er in Ost-Europa die Regel ist, D> Ü.) erheischt auch andere und außer-
^ wohnliche Mittel a.
22 Bücher-Anzeige.
In ähnlicher Weise anfechtbar ist für das östliche Europa die rm
General Lewal angenommene Beladung der Landesfuhrwerke mit 7 bis $q
und ihre durchschnittliche Tagesleistung von 22km, ja von 60km in 24 Stand«
mit Zuhilfenahme von Beiais.
So sehr aber General Lewal den Verkehr der Trains vom Etapen- in
den Operationsbereich in ein wohldurchdachtes und solides System zu bring«
bemüht ist, so vertritt er doch bei jeder Gelegenheit die Anschauung, da**
bei den heutigen Millionen-Armeen der Nachschub vorzugs-
weise auf die ausgiebigen modernen Communic ationsmittel
auf Eisenbahnen, Dampfschiffe, Drahtseil- und Feldbahnen.
Straßen-Locomotiven etc. basiert sein muss.
Bemerken müssen wir, dass eine Reihe von frommen Wünschen des
Verfassers bei uns durch die „Vorschrift für die Verpflegung des k. und L
Heeres IL Theila, durch die „Train- Vorschrift für die Armee im Felde0, die
„Vorschrift für den Etapendiensttf schon längst verwirklicht sind, dass der
Verfasser wiederholt auf die Gliederung unserer Traintruppen im Kriege,
namentlich auf unsere Trainbegleitungs-Commanden und Escadronen, anare
Trainbespannungs-Züge, dann auf unsere Hilfsorgane für das Trainwesen wie
den Gorp8-Train-Commandanten, den Divisions-Train-Commanden etc. hinweist
Nach diesem allgemeinen Überblicke über den IU. und IV. Theil woflen
wir das Bemerkenswerteste aus den Einzelnheiten bringen.
Da die Requisition nicht immer hinlängliche Erträgnisse liefert, Wall«.
Munition und anderes aber nur durch Vorrathhaltung bei der Armee oud
Nachschub zurstelle sein kann, so ergibt sich die Notwendigkeit, eine
Reserve an Vorräthen jeder Art bei den Armeen zu haben, u. zw. beim
Manne, resp. auf dem Pferde, in den Anstalten erster Linie (frains actifis
und in jenen zweiter Linie [trains auxiliaires).
Angesichts der unausweichlichen Notwendigkeit, heute ein erhöhte
Ausmaß an Artillerie- und Infanterie-Munition bei der Armee zu haben, wird
es umso notwendiger hinsichtlich Verpflegung, Bekleidung und sonstigen
Ersatz sorgsam zu erwägen, welche Mengen mitgeführt und nachgeschoben.
wie sie gruppiert und bewegt werden, wie der Ersatz an denselben den
Truppen unter den verschiedenen Verhältnissen zukommt. Es handelt sich aL*
darum, neue Gesichtspunkte für das Mitführen und den Zuschub jeder Gattung
Ersatz aufzufinden.
General Lewal will vor allem die Ausrüstung des Mannes, resp. das
vom Mann zu tragende Gewicht auf das unerlässlich Nothwendige beschranken,
die Bagage-Fuhrwerke ganz abschaffen, auch die za Fuß
marschierenden Officiere mit einem Tornister oder Felleisen ausrüsten, jedes
nicht absolut nothwendige Fuhrwerk beseitigen, zum Ersatz dafür jedoch den
Feldausrüstungsbeitrag erhöhen.
Der Mann soll immer von der am Vortage gefassten Ration leben, tte)
immer für einen Tag voraus mit Proviant versehen sein, damit er unabhängig
vom Eintreffen der Trains sofort nach dem Einrücken ins Lager oder
Cantonnement abkochen kann. Seine Ausrüstung wird mit einer Tages- und
zwei Reserve-Rationen bemessen.
Bücher-Anzeige. 23
Die Reserve-Anstalten erster Linie wären mit einer dreitägigen, jene
«weiter Linie mit einer drei- bis viertägigen Verpflegung zu dotieren; Summe
nenn Bationen.
Absolute Bestimmungen hiefür sind schädlich.
Die Dotierung hängt wesentlich vom Eeichthum des
Kriegsschauplatzes ab.
Unter schwierigen Verhältnissen wird man auch für 15 Tage Proviant
mitführen müssen, aber das darf nur bei zwingender Notwendigkeit vor-
kommen.
Die getragene Reserve-Ration hat den Zweck, bei Un-
zulänglichkeit der Requisition Ersatz zu bieten, im Noth-
falle muss sie allein genügen.
General Lewal beantragt für die Reserve-Ration 550g Dauerbrot und
'4O0g Fleisch, dann eine Quantität Speck, Schmalz: kurz Fett.
Nun folgen Untersuchungen über Brot, Dauerbrot, Zwieback, Pressbrot,
Fleisch-Zwieback. Unter diesen Artikeln stellt General Lewal das Dauerbrot
(patn biscuite) im Kriege obenan.
Dann kommen Erörterungen über Fleisch-, Gemüse- und Futter-
Conserven.
Sehr viel Beachtenswertes enthalten die nun folgenden, der Praxis
des Truppenlebens und dem Verhältnisse des Krieges entnommenen Capitel,
tiber das Abkochen im Felde, die gewöhnlichen und außergewöhnlichen
Mahlzeiten.
Im Kriege sind drei Mahlzeiten nothwendig, d. h. 1. vor dem Abmärsche
soll immer etwas gegessen, 2. immer etwas Essbares mitgenommen, 3. nach
dem Eintreffen immer abgegessen werden. Dies ist möglich, wenn jeder
Aufenthalt, jede Bast zweckmäßig ausgenützt, thunlichst truppenweise abge-
kocht wird.
General Lewal tritt für die Zubereitung von Suppe ein, das gebratene
Fleisch sei nur in der Theorie nahrhafter ; — in längeren Pausen, vor dem Ab-
märsche oder nach dem Ankommen wird eine Magersuppe aus Suppen-Conserven,
Zwiebeln oder aus Erbsen, Bohnen mit Fett etc. gute Dienste leisten. Von
den fahrenden Küchen hält General Lewal nichts.
Nunmehr gelangt General Lewal zur Organisation der Trains.
Ein verlässlicher Nachschub ist nur beim Vorhandensein einer stramm
militärisch organisierten, einzig und allein den militärischen Commandanten
unterstehenden Traintruppe möglich. Die Traintruppe soll demnach keine
Branche, sondern eine Waffengattung sein.
„Namentlich in Österreich-Ungarn und in Bussland wurden da große
Fortschritte gemacht, die Train-Organisation muss man bei den Armeen dieser
Staaten studieren."
General Lewal will für alle Regiments-Fuhrwerke, für die Munitions-
"Colannen der Artillerie, für Schanzzeug-Colonnen, Verpflegs-Transporte etc.
einen einheitlichen Armeetrain, alle Trainstaffeln, was immer ihre Beladung
"sei, werden nur von Offi eieren geführt und commandiert.
24
Bücher-Anzeige.
General Lewal entwirft aufgrund dess TUi
Tableau für die Staffel weis« Gliederung der Train- Escadrotieii (mmmm
Train-Divisionen mitsprechend) für das Armee-Corps, die Trupp«n
fdr detachierte Körper.
Jeder Tram 1. Linie gliedert rieb in 2, eigeatiiri
in 3 Staffeln. Der erste folgt unmittelbar der TrnppHi-cd.iim». und irt 4r
■ htstrain, der zweite auf einen halben, der dritte auf einen gaitx*n MancL
Jadei Staffel enthalt fOB jeder der 3 D «n*
oder mehrere Zöge* Jeder Staffel enthält Munition, Verpflegung eie, nad
seiner Rolle,
Für die Infanterie-Truppen-Division z* B. arg -tafeln.
1 . Staffel unter Comuiando des E b c a d r m m a n d a I
1. OomptglDti : 9 ZDg« Artillerie-Munition,
-mpagnie (roter dem Compagnie- i\>mtuai« rtg» (Maal-
it Infanterie-Muni r.
3. Compagnie: 1 Zug für die Ambulanz, 1 Yerpflegszue ;r*Pf*
getheilt.
Zusammen 6 Züge.
2. Staffel unter Befehl des C «an man da n teu der 1. Coutpajr
1. Compagnie: 4 Züge Artillerie-Munition,
2. < ■••: 4 HalbsQge Infanterie-MunitiMii,
3. Compagnie (unter dem Compagnie-Cominandanten): 2
Zusammen 8 Züge.
Der 2. Staffel kann auch bei der Division untertheüt werden, wodord
sich der 3, ergibt
Die Train-Escadron einer Infanterie-Truppen-Division wird hienach ztiüm
3 Compagnien = 908 Mann, 1,606 l'fenle, 314 Fuhrwerke,
Die Train-Escadron für das Corps-Commando und die demselben
unterstehenden Truppen und Anstalten : 4 Compagnien = 1
1AV3H Pferde, 100 Fuhrwerke.
Zusammen der active Train des Corps 1.022 Fuhrwi
Bei den drei Staffeln der Trains l. Linie rückt nach dem
des L der 2. vor, der 3. kommt anstelle des 2., der i ^Ulttl *vt
durch den aus Landesfubren mit militärischen gebildeten Traii
2. Linie (trains auxiliaires) ergänzt, Der tra >« vtrkek?
mit Zuhilfenahme von Relais zwischen dem jeweiligen dtj
iinit Zwischen- Depot, besser mit mobiler Corps-Vorraib i
hau).
Jedes Corps hat ein solches dSpdt (emporaih rjer Bali;
Srhiffs-Station: für die Armee als Ganzes bestehen die Ei^enbahu-Magixn*-
Stationen (Htatiönt-magtmnai und die Etap»'ii-K«»pfstationeii
ii tUapt i 1 ».
*) Siebe hierüber „ Organisation .i-Kinenhahnbehürdeu in d«n (k**
Staaten Europa* im Frieden and in Kriege * vom k und k C
von Qttttenberg im ^Organ der militär-wi-
(l 1890
■ li I r - A nzeije,
25
Di<* Verbindungen von den drp*it* temporairu zu den Arm
ehen aus fliegenden Etap*nlinien (Ugnm vo/antt-a d'etape*\ und unter-
stehen als solche den ®ttrpa*OaMfraTHJMtUa« Di© eigentlichen Etapenlinien,
die großen Zusehubswege, an denen die $tation*-maga$im und die *tatwn$
etabliert sind, gehören in den Bereich der Armee- Commandern
bezu*. ihrer Etapeii-Directinnen, welche auch für den Nachschub der pol
nga derselben anzusammelnden Yorräthe von rückwärts sorgen.
In den Capiteln 21 und 22 des III. Theiles bespricht General Lewal
die Eintheilung der drei nach seinem System zusammengesetzten Trainstaffeln
im Marseh-Echii|uier, namentlich die Eintheilung der ersten Staffeln in langen
Innen, z. B. bei zwei auf einer Straße marschierenden tv>rps, dann die
BewegVQgQB der Staffeln zu den Truppen nach dem Eintreffen am Marseh-
Beie oder hei einem Zusammenstoße mit dem Gegner.
Hl ist alles sehr exaet berechnet, aber es kommt doch wieder darauf
hinaus, dass wenigstens die ersten Staffeln der Trains des TQfe-Cttipi ftaa
Harsch machen, und dann noch das Queue-Corps überholen müssen, — \>< -
wegungen, die bei uns schon FÄLL. Baron Gallina, dann Ritter von Huld,
letzterer sehr gründlich in „Bequtattiail und Maga/ in -Verpflegung während fa
Operationen. Wien 1878u und Andere durchgearbeitet haben.
Die Sache hört freilich auf schwierig zu sein, ve&fi es angeht, das
ps nach Lewa! vom Lande leben zu lassen und nur das Queue-
Tp€ mittelst Nachschub zu verpflegen.
««K'neral Lewal nimmt an, das- tonnen zur Zurücklegung eines
Kilometers 14 Minuten benothigen; Train-Colnnnen brauchen für einen Kilo-
meter je nach den Marschumständeii 14. 17 und 20 Minuten.
Für die Verfassung der von Lewal empfohlenen grafischen Marsch-
Itebleaux •), welche nach Art der Eisenbabn-Grafikons eine sehr schnelle Über-
sicht auch über com pürierte Trainbewegungen gewähren, hat er einen sehr
brauchbaren Behelf zusammengestellt, wo von 10»» bis 4,000m Distanz die
Zrä abzulesen ist, welche unter den verschiedt-m-n Marsehumständen (IV Wt
14'. 17', 20' pro km) zur Hinterlegung einer gewissen Wegstrecke erforder-
lich ist; für 100m z. B. ergibt sich; V 15", V 24", 1' 42" und
Für den Mechanismus der Abgabe an die Truppe empfiehlt Lewal
Krfolgung en bloc, nach im terei Terminologie: in ganzen Wagen-Ladungen
oder Wagen-Partien.
ii-in System klarer und fester Bestimmungen, strenger Methodik
gemäß, entwickelt General Lewal in den Capiteln 24 bis 28 des III. Theiles
auch die Durchführung des Ersatzes an Munition und Verpflegung am Gefechts-
felde mittels Gruppen-Schemas.
Er knüpft bei dieser Gelegenheit an die Briefe des Prinzen Hohen-
lohe über Artillerie an, speeiell an dessen Schilderung ?wi AM Art und
') Am Ende des 2. Bundes der Tactique dt* ravitaillemmt* befindet lieb ein
solches Grafilton, enthaltend die sechstagige Bewegung der Truppen-Colonne, der
Trains I. Linie und den durch Relais vermittelt«!! TurnatTerkehr der Trains 2. I
«•ral Lewal bezeichnet die dadurch erzielte Übersichtlichkeit und Exactheit
I »U er Märsche im Operations- und Etapen-Bereiche als das eigentliche positive
Ergebnis seiner Studie.
»
26 Bücher-Anzeige.
Weise, wie die geleerten Munitions - Colonnen des Garde -Corps nach den
Schlachten vor Metz und bei Sedan es verstanden haben, sich auf eigo»
Faust, an weit rückwärts gelegenen Punkten zu füllen und trotz twI-
facher Kreuz- und Quer -Züge wieder zu ihrem Corps zu gelangen, ob
gegen derlei selbständige Versorgung auf gut Glück, gegen diese Art toü
Selbsthilfe zu eifern.
Wir erlauben uns auch hier wieder unserer, von jener des Verfassen
sehr abweichenden Anschauung Ausdruck zu geben, dass starre Formen
hinter der Gefechtslinie so wenig taugen, wie Normal -Gefechtsformen in
Gefecht und dass persönliche Tüchtigkeit und Initiative der einzelnen Staffel-
Commandanten innerhalb des Rahmens der organischen Einrichtungen oder
einer bestimmten Disposition auch beim Verpflegs- und Mnnitions-Ersatxe die
günstigsten Erfolge erzielen.
General Lewal hat ähnliche Einwürfe erwartet und antwortet hierauf
folgendermaßen :
„Gewiss, der Geist der Initiative ist, gut verwerthet, eine gewaltige
Kraft. Aber ohne präcise Methode? ohne kräftig organisierte, sicher und regel-
mäßig wirkende Mittel vermag er trotzdem wenig
and
„Wenn man immer die Initiative, das sich Zurechtfinden, die zufalligen
kleinen Glücksfälle ins Treffen führt, so drängt sich jedem ernsten Kopfe die
Überzeugung auf, dass die Phantasie in diesen Dingen gefährlich werden
kann, dass man alles aufbieten muss, um anders vorzugehen, ein ander«
System einzuschlagen, namentlich um Unordnung und Wirrwarr zu vermeiden."
Um auf General Lewais Vorschläge zurückzukommen, so meint er.
dass beim Entspinnen eines Gefechtes die Ambulancen das natürliche Centrum.
den Reperepunkt für die Gruppierung der ersten Trainstaffeln bilden.
Die erste Versaininlungsform bei Beginn des Gefechtes wäre hienacb:
Die Ambulance beiläufig hinter der Mitte der Division auf einer Straß*-
oder einem Wege, in angemessener Entfernung rechts und links je eine Gruppe
von Infanterie- und Artillerie-Munitions-Colonnen, rückwärts der Ambulance
der 1. Verpflegsstaffel.
Compagnie- uder Bataillons- Munitions-Karren bestehen nicht, nur der
ganzen Division gemeinsame Infanterie - Munitions - Fuhrwerke , respectivc
Tragthiere; alle Munitions - Fuhrwerke 1. Linie werden von der Traintrupp*
geführt !).
Die Entwicklung geschieht strahlenförmig, Infanterie - Munition nach
Bedarf zu jeder Brigade , Artillerie - Munition central zu den Batterie-
Gruppen.
!j Diesfalls sagt General Lewal II. Seite 197 „AujouraVhui VartülerU est
devenue un grand corps. Elle a plus que quadruple en notnbre et autant au motu* e*
importance. C'est ä präsent une arme principale de combat, essentielle est non ffa
accessoire. Pour mieux se consacrer a sa haute mission, il lui serait hon d'abandtmner
les parties annzxes (train d'artilterie, pontonniers, fabrication et inspeciüm de toutts
les armes, distribution des munitions) qtielle detient sans necessite\u
Bücher- Anzeige
27
■ibi Mamaanta, aoch rem rein n ban und
taktischen Standpunkte interessante Darstellung über den Mumti< Mich
und Ersatz im Gefechte,
Für Kleingewehr: Divisions-Munitionswagen. dünn Trainiere, d.i
töck innerhalb der Feuerzone durch Zutr
Leere Wagen fahren in Gr; ;um Ausgan^m
urGek — umspannen, dann rücken volle wieder in die Gefechtslinie.
Mit der Artillerie-Munition des 1 Train-Staffels erreicht die Dotation
er Batterien einschließlicüh der in den eigenen Protzen und Munitionsw
itgefuhrtt'n Munition 200 Schuss pro (foschüts, was für mehrere Stunden
usreicht. Mittlerweile trifft aber auch der 2, und 3, Staffel mit Munition von
er Quene der Marscb-Coloirne «in.
Die ersten (Munition- i Train-Staffeln placieren sich etwa
hinter den Batterien und setzen sich mit den Gefechts -Munitions- Staffeln
K Batterie-Munitionswagen in zwei Staffeln) in Verbindung,
oft FOD letzteren volle Munitionswagen m den Batterien abruci
ird der Ersatz gleich wieder beim ersten Train-Staffel augespmelo'iL 1>«i
hrsatz wird nicht durch Umladen , sondern durch Um spann e n
vermittelt, daher ein abtheilunirs" ^nmmerioren der Fahrzeug« n
mehr nothwendig ist: es existieren nur Einheits-Fuhrwerke, nach Serien
geschieden.
Die heutigen großen Schlachten werden so h langer als früher, manrh-
mal durch 2 bi- abspielen. Im Hinblick darauf und auf den groBaii
Kraft verbrauch des Mannes im Gefachte ist 64 nothwendig, für Y
zuschub auch wahrend der Schlacht zu s*»rgen. Dadurch, dass man
hinter der Ambulance einen Verpflegs-Staffel bereit halt ?}. ist man in der
Lage, Pausen zur Heranziehung von Verpflegung auszunützen.
Der Ersatz geschieht nach General Lewol gl h niemals durch
Abholen von vorne, sondern durch Zuschub VOO ru > kwärts nach vonie: di»*
zweiten Staffeln rücken an Stelle der ersten und so fort.
Leer gewordene Staffeln gthtti auf Nebenwegen zurück und erwai
nächst der ihnen bezeichneten Tunkte an Haupt -i'otnmunicaTion die Staffeln
des Trains 2, Linie, durch welche sie wieder gefüllt werden.
Die successive Verwendung der drei Train - Staffeln H
Linie und die von einer Hand Im sorgte Leitung der Staffeln, der Wegfall
der verschiedenen Zwischen-Beh«"»rden und Einmischungen, der regelmäßige
Turnus in der Heranziehung te Staffeln : das sind die Din?*, die General
Lewal verwirklichen will
Wie nun die Ergänzung der leer gewordenen Startein erster Linie
lurrli die ans Landesfuhren gebildeten, militärisch •»riranisierten Staffeln /
,inie [tratru a Iaht, wie diese die Abholung bei den m
•rrüthen poU tempora > | Im wirken,
etztere und die fliegenden tVrps-Etapenlinien mit Relais-Stationen
eMail, wie (Ua Trains zweiter Linie zu QJTginiriftffiB sind und die einheit-
Leitung lanbtaa TorwafnWtoM m bewirken ist. darüber handelt
ier IV. TheiL
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Bücher- Anzeige,
Dia Orgaue im Etapenbereiche müssen die Anforderungen aus da
Operationsbereiche abwarten. Ihre Aufgabe besteht darin, unablässig Vorreite
anzusammeln, um immer in der Lage zu sein, den Anforderungen der vorder*
Linie zu genügen.
In den Wirkungskreis am Etapen-Directionen fallen die Hauptzu
•anale: Bahnen, Schiffahrtslinien alcM in jenen der Cor]- Biegenden Vft-
bindungen. Die im Marsche befindlichen Armeekörper setzen sich na
wärts mittelst der fliegenden Verbindungen mit den Uaupt-Zufuhrsc&n&lea in
Verbindung.
Gtoneral Lewal berechnet den Mindest-, den Normal- und <
Bedarf des Zuschubes mittels der Trains zweiter Linie un<: :t fftr
Armee-Corps zu folgender Bedarfsziffer an Landesfubren I'rag-
fähigkeit:
Mindester
Bedarf
Bedarf
Hoher
Bedarf
nmtk
VV a
Für Kleingewelir-Muuitkjii.
n Artillerie-Munition
n Kontoren, Beschuhungen, Effec-
ten, Officiera - Au^rüstungs-
gegenfttande etc. . . .
n Rüstungen, Waffen, Medicuinetite,
W ei ~k zeuge, Ambulancen
n Verpflegung und Hartfutter
33
60
9
77
175
tu
180
Der Tagesbedarf eines Corps an Wägen der zweiten Linie beträgt — resp.
ein Staffel zweiter Linie zählt — sonach: etwa 120 Wägen normal; b
höhtem Bedarf 293 Wägen; bei dem außergewöhnlich höchsten Bedarf hkIi
einer grolVn, langer dauernden Schlacht etwa 1013 bis 1376 Wägen.
Um den Turnus verkehr eines normalen Staffeis zweiter Linie tpo
120 Fuhrwerken in einer Strecke von sechs Märschen (120km) mittelst Mai*
zu sichern, braucht man sonach 480 Fuhrwerke und 1.920 Pferde.
Di" Wägen sind requiriert, die Kutscher, Soldaten der Territorial-Arma
mit militärischer Organisation. Jedem Corps wird der Chargen-Cadre
vier Compagnien zählenden Train-Escadron (der Territorial- Armee) zur Führung
des train dmAfafa zugewiesen.
General Lewal will, das» mit dem System der großen M;il
großen Arm iv-Keserve- Anstalten ( Armoe-Farks) völlig gebrochen werde, aft
dessen Helle soll das Echeloniereu der Vorrathe an allen Zuschubsiioi«!
platzgreif en. Der Begriff „ Operationsbasis u hat bei dem reich entwickelt«*
Eisenbahnnetz der Gegenwart keine Berechtigung mehr, an seifte tr**«
die Eisenbahnen etc. als Verbindungslinien, längs welcher sich die Vorrttlit
jeder Art Staffel form ig ansammeln : je näher dem Operati ums*
geringer werdend.
Bilcher-Anieige.
Da General Lewal immer auch den Transport van Ersatz -Mannschaft
und Pferden in Rechnung bringt so ergibt sich der Zuschub. wel« 1
normalen Verhältnissen dem depot tempore ire ein»is Cofpi mittels Bahn
zukommen sollte, mit ungefähr 739^« 130 Mann and 92 Pferden pro T
wozu 35 Waggons, d. h. ein Zug, erforderlich iW«
Jedes konnte binnen 24 Stunden zwei bis dr<
Züge erhalten« das wären pro Armee 1 j EDgfc Nach I Uen Schlacht.
&i sehr erhoben Zuschubsanforderungen stiege der Bedarf t
irre auf 14 bis 18 Eisenbahnzüge binnen 24 Stunden; jener einer A
pt) auf 56 bis 72 Trains.
^In diesem äußersten Falle hatte ein dipÖt temporaire in je zwei bis
ei Stunden einen Zug in Empfang zu nehmen und za entladen und würde
se außergewöhnliche Arbeit 42 bis 54 Stunden hindurch geleistet werden
Jossen."
Fluchtige Feldbahnen (der Verfasser hat namentlich das System
tecanville im Auge) sind för das baldige Freimachen der Bahnhofe solcher
ötx temporaire*, wie der Kopfstationen von großen VortheiL
Die Feldbäckereien etablieren sich bei oder nächst der depote temporaires ;
zur Vermeidung von Zeitverlusten bei Transioc ierung der depots besser n
den stahons-magasins; sie erzeugen nur Dauerbrot.
Wiewohl nun General Lewal den Fuhrwerks-Verkehr von den depots
temj EU den Trains erster Linie, bezw. zu den Anneekorpern auf das
genauest arbeitet hat, so kommt er doch zum Schlüsse, dass ein
ganz verlassliches Fnnctionieren des Tnmusverkehres mit
Train-Staffeln nicht zu verbürgen Ist, dass namentlich der
sehr hohe Bedarf von Munition nach einer großen Schlacht, sowie roQ Kr
Annschaften und Pferden — schalten wir noch beispielsweise : Belagerungs-
geschütz und -Material ein — nur mittels der Eisenbahnen 1 h zu-
choben werden kann Es kommt also wieder darauf hinaus, för den heu:
Nachschub Eisenbahnen zur Verfügung zu haben und sie zweckmäüig aus-
zunützen.
Für Fälle außergewöhnlichen Bedarfes (oder rascher Frontveränderungen)
eisten mobile Eisenbahn-Magazine (en*ca$ mobiles sur Ar) die besten Dienste.
nWo es auf Schnelligkeit und bedeutende Leistung ankommt» sind die
liegenden Eisenbahn-Magazine das wirksamste Zuschubsmittei, das einzige
man soll daher häutig von ihnen Gebrauch machen. In unserer Zeit
sind sie gerade/u mjerlässlich geworden, denn nur sie gestatten at, bei un-
vermutheten Zwischenfällen den Nachschub durchzuführen und den gewöhn-
lichen Train zu verringern/
„Für den Nachschub im Kriege sollen also die Eisenbahnen die regel-
mäßigen und nicht bloli die ausnahms weisen Zufuhrslinien sein. Wenn es
peiingt, sie durch einen von Straüen-Locouiotiven gezogenen schworen Etapen-
rain zu vervollständigen (was leider nur auf den ausgezeichneten Chausseen
)ber-ltaliens, Frankreichs, Deutschlands etc., nicht aber auf flta Xaturwegen
)st-Europas gaflohrfiüD kann, D. Ü, >, so wird das Nachschubwesen dtfl h<-
aerkenswertesten Fortschritt gemacht haben. u
30
Bücher-Anzeige.
General Lewa] • iuof *U
Gruppierung der mobilen Eisen bahn-Magazi denselben bitte da* «feto
derlei mobile Magazin für jede Armee aus fünf Zügen zu bestehe*»: im
Ztg€ Mutiit r>n, drei Ztgf Verpflegung und Futter
hie Capitel 13. 14, 15, 16 enthalten die Einzelheiten Ober die Oii>
Tion der von den Armee-Corps ein zu richten den — zum Unterschiede Yt« m
Saopt^Etapenlmii nde Btapenlinien** genannten — Verhüllungen,*©«^
tle/tofz h jedes Corps zur Truppe, die Einrichtung der HaiulHA
Stall derselben, ihren Dienst die Aufstellung 4er
BelaiapferAe zur Vermittlung eines raschen Zuschubes.
Capitel 17 behandelt alle Hilfsmittel der modernen Industrie wi# Öflet-
tige Feld-, Schmalspur-, Drahts eil bahnen, Stral
Genoral Lewal findet, dass die vier Trainstaffeln zweiter Linie nm
|.s, welche 480 Fuhrwerke, 2160 Pferde und I
werden konnten durch: 20 StraÜen-Locomotiven, 100 schwere GOter
Wwgwi und 80 Mann, welche in 20 Equipagen tu n kfigntai
Der Gesammtbedarf der franzosischen Armeen würde b tfc»
Locomotiven, 3.000 schwere Guterwagen, welche zusammen 15 Million«
Francs kosten. Da weitere 16 Millionen für den I n tin4 tk
Reserve- Vorrät he au Material erforderlich - lies mal
ausgäbe auf 30 Millionen,
nSQ Millionen sind zweifelsohne ein hoher Betrag, i
in Vergleich zu den Auslagen, welche das Betonniejren der F.>rti< ko*t*o wai.
eine Maßregel, deren Nützlichkeit vielleicht sweifeUftS während <Ü*
hwendigkeit einer tüchtigen Organisation des Nscbschttbdklistai Alf <■■
Krieg von niemand bestritten wird. Angesichts der stets wachsenden mo4vM
Kl gewinnt die Frage der Transportmittel einen Eintluss, dessen BedenlOV
noch nicht genügend gewürdigt wird "
„Je mehr man die Wege durch Fuhrwerke anschcppt, desto größer misi
die Verstopfungen, desto schwieriger wird das Marschieren sein- Deshalb wm
uian vollkommenere Mittel anwenden und zu ihrer II : die Inderin»
he schon so viele Fortschritt.- yerwirkÜJ
Übertt rilmii
It ü i ■ h : e ;■; |
Mi tili ei In n LrMi dftfl k. lind k, K r I «■ g B - A r C li i \ s . befanagegabta VOfl
der Direction des k. und k» Kriegs-Arrhivs Neue Folge, V. Band mit
i Taf.li foo &. w Seid] 1 Sohn, Wim 1891.
Jin I>nrh»r- An/» iir^r der t.Minhei]uriLrenu in ffl tu wi.^l«trtiolfomal« 10
uif die Veröffentlichungen des k. und k. Kriegs-Archivs I >n.
Auch der for&egestde \\ Band enthält wieder ritl [ntere* und
enswertes.
Bein Inhalt ist folgender:
I. Österreich im Kriege gegen die fran Involution 1793» V«>ii
Hauptmann Hanseablaa. Hü t Planen,
Dia freiwilligen Aufgebote ans den Ländern der im
1741 und 17 IS
II. Dm h im and die aUgenfeftine bwuntcilon
in Ungarn 17 11 12. Vw Hauptmann Alex ich (Sckta
Militärisrhe und politische Actenstucke zur <: i<n
acUeeischen Krieges 1741- Von Kejer Duncl
i. Kriegs -Chronik Österreich - Ungarns. Militärischer l Hin - r auf den
Kriegsschaupl&tsen der Monarchie. III. Tlieil (Fortsetzung), I» fcliche
in den I der ungarisclien Krone, in Dl nnd
mtian. (Mit eigenes Paginierim-
:
Dar erst« \ i i i , : i unter VorauascMckung einer Einleitung die
rad Frankreichs zum Feldzuge in den Ifiedtrlaa
: bis zur Kriegserklärung am 20, April 17'.»?
Die Bin] shüdart den Unprang und Beginn der Revolution»-
Kriege I7'.u — \: inneren Zustande Frankreichs und die politischen
iltnisse der europäischen Staaten.
Die verbündeten Mächte, welche im Kingreifen gegen Frankreich baaÜndig
zauderten, den Gegner uim ken und ungenügende K OT Verfügung
Uten, wurden von Frankreich durch die Kriegserklärung am 20. April 17
rollende überrascht
Der EinI' Jgt die Beschreibung dee Kriegsschauplatzes in dsu
Niederlanden, der Champagne und am Rhein. Dieselbe Ogrsphi»
und agriculturen \ '» rlialtnisse und seliliellt mit einer kurzen Besprechung d« ir
äußerst zahlreichen festen Plätze.
Die Rüstungen für den Feldzug in den Niederlanden begannen BeittIM
rrcichs sehr spät und in viel zu geringem Fmfange. — Man gieng von
dar Ansicht aus, dass Frankreich bei aeiMl inneren Wirren ni< lit instand*
erfolgreich einen äußeren Krieg zu führen.
Erst als im DecemMt I7'.u die an der tfori* und Kordostgren
Frankreichs stehenden Heerestheile auf den Stand von 150.000 Mann gebre
wurden, erhielt der Bof-KriegeiBllis-Piiadanl FetdvarecfcaU Oraf Wallis den
hl, die Aufstellung ron :>m iMN>M;um für die Nieder!
Truppen gelangten aber sehr spat an ihre Bestimmung; aiu 13, April wurden
16.000 Manu marschier, it gemacht, am 80, April, dem Tage der fran
t Kriegserklärung! wurde Ar 23.000 Mann die Annahme der Kn
s.unO Mann waren daher noch tbgftngig.
32 B fleh er- Am elf*.
Außerdem hatte von . den deutschen Forsten Mos der Landgraf m
Hessen-Kassel 5.000 Mann gestellt und der König von Preußen ordnete est
anfangs Mai die Mobilisierung von 50.000 Mann an.
Die seitdem Aufstände (1790) in den Niederlanden befindlichen
Truppen waren daher in einer sehr misslichen Lage, da rie
den äußern Feind Front machen, andererseits aber auch starke
im Innern des Landes unterhalten mussten, um die so Unruhen
Bevölkerung in Zaum zu halten.
Als Statthalter fungierten in den Niederlanden die Erzherzogin Ha»
Christine, eine Tochter der großen Kaiserin-Königin, mit ihrem Gemahl, dem Mi-
marschall Herzog Casimir von Sachsen-Teschen. Der letztere traf in umsiditigihr
Weise alle Anordnungen zur Sicherung der Provinzen gegen Unruhen nd
gegen den Einbruch der Franzosen. Im Winter 1791/92 ließ er vom Oben!
des General-Quartiermeisterstabes Karl Friedrich von Lindenan einen Hm
zur Verteidigung der Provinzen ausarbeiten. Derselbe ist im Wortlaute wieder-
gegeben und durch 2 Tafeln mit 11 Skizzen erläutert. Da die Qrenzes e*
Niederlande infolge der Kündigung des Barrieren- Vertrages (1781) und ew
dadurch bedingten Schleifung der niederländischen Orenzfestongen völlig dta
waren, so gipfelte das Wesen des Linden au 'sehen Operations-Planet mew
Ausmittlung einer Reihe von Stellungen an der französischen Grenze.
Französischerseits befanden sich dagegen schon Ende des Jahres 1791
100 Bataillone und 108 Escadronen an der Nordostgrenze Frankreich*; Ib*
dies war die Aufstellung von 60 Nationalgarde-Bataillonen und die h iiintm
des Kriegsstandes anbefohlen worden.
Diese Truppen waren in 3 Armeen getheilt: die Nord-, Centrum- und
Rhein-Armee.
Als Ludwig XVI. am 20. April durch die Jacobiner zur Kriegserklärung
genöthigt wurde, benützte der Minister des Äußern, General Dnmouriez, die
herrschende Stimmung, um seinen Kriegsplan durchzusetzen, welcher, in Gegen-
satz zu dem vom Ministerrathe beschlossenen defensiven Verhalten, auf eine
energische Offensive abzielte.
Dieser Operations-Plan, welcher den Einmarsch der französischen Noni-
und des Haupttheiles der Centrum-Armee in Belgien voranstellte und große?
Selbstvertrauen bekundete, ist im Aufsatze gleichfalls angeführt.
Der zweite Aufsatz bildet den Schluss der schon im vorigen Bande
begonnenen Darstellung der „Freiwilligen -Aufgebote aus den Ländern der
ungarischen Krone 1741/42".
Wie bekannt, wurde am Pressburger Landtage am 11. September 1741
der Beschluss gefasst, eine Deputation einzusetzen, welche alle Maßregel*
berathen sollte, die zur Unterstützung der Königin Maria Theresia nothwendig
waren und schon am 13. September beantragte der Palatin Graf Pälffy die
Aufstellung von 30.000 Mann Fussvolk in 13 Infanterie-Regimentern. Weite«
sollte der insurrectionspflichtige Adel 15.000 Reiter, Croatien und Sla?osMi
14.000, Siebenbürgen 6.000 Mann zu Fuss stellen.
Demnach war ein Gesammt-Aufgebot von 65.000 Mann zn erwarten.
B il e li o i - A B I
33
DW
Den schönen, von edler Begeisterung getragenen Absichten des L
traten ab Einwendung
urteilenden Truppen entgegen und endlich wurd>
mir 21.000 Mann aufzubringen und nicht I3t BOnd*jnD blos
tagimenter zu Berichte,
Jodes der ih-uch Regimenter sollt* ien;
da« 4. Bataillon (QantiBonB-Bataülonl lediglich für
bestimmt Bon, so dass nur 1* Bataillone far den Felddienst verfügbar blieben,
Manche Comitate und Städte zeigten bei der Stellung ihrer Mannschaften
i»er in dflD meisten dauerten Zwist und Streitigkeiten iwii
Siuhlrichteru und Städten, zwischen den Ccmi taten und der Regierung
iml wurde dadurch fie Stelluni: der geforderten last
Ende des Jahres 1741 war^erst ein Drittel der bewilligten lufan
isammen.
So fayn das Jahr 1742. Friedrich II. h >< h iraid die Öeteneic]
^terreieh von den Bayern und Fr&nxosen i — - den W
krochen und war neuerdings in verein mit den und
Franzosen in Mähren eingedrungen.
l»ie Gefahr wurde immer größer, die Sorge an ftnppen- Aufgebot
agender und trotzdem gieng die ungarische [nsarreetfen nicht recht
tten. Schließlich gelang es den wiederholten Auffordei
die Leistungen in den Monaten Jänner und Febru. stellender
den und es auch im weiteren Verlaufe des Jahres 17 12 blieben: n,
estoweniger vergieng auch dieses Jahr, ohne dass die Zahl von 21<
bracht wurde.
Das Soinogyer, Baranyaer, Bfaser und Arader Comitat hatten ewar Dura
Leute geBtellt, doch fehlte die ganze AusrÜst;
1> Comitat strit r grünten Hartnäckigkeit um den Tag
vt Ohernahnie der Milizen in Araiische Verpflegung und wollte
liehst weit zurüekdadiert wissen. Die Stadt Debreczifl nnd da
Comital haderten 8 Monate lang über die Auftheilmi enden IWuÜ
Daa Nry'/priiner Comitat berichtet, d Seinen 129 InJ.- :
r 50 gebliehen seien, die anderen aber desertiert WÜTOtt, <la ihnen gi
nrde. sie wurden in deutsche Regimenter eingereiht werden.
Dein Gomörer Comitat wurden U a ah untauglich zun:
beklagte sich, dass wenn man so strenge auswähle, d;i
Iniupt nicht aufzubringen wan . Du Barser Comitat meldet, di
rie die Annahme der di atel tnmultuai Dem
armaroser Comitat fehlte es an Geld zur Heranziehung der Muitur aus Pressbu rg,
Tn dieser Weise gieng es fort, die Reibungen und Schwier
t unüberwindlich.
Die Schwierigkeiten dar Aufbringung der Im iw-Trunpei
er nicht allein im Herbeischaffen, sondern nicht ren;
Es bedurfte nicht einmal den Antritt tief Kr-
heinung der Desertion fühlbar macht
Id mehr, bald weniger dieser Leute davon, wie di im aneb der Beginn der
NwutJeüan bei jedem der 9 Regiment mit d< unkt dei
chtung dieses Körpers / fällt.
RO eher- Anzeige
Die Darstellung der ungarischen Insamction im Jahn» 1741 42
das Studium des Österreichischen Erbfolgekrieges von grofaaa Wert,
- sehr interessante Streiflichter auf die damaligen, inneren Verhältnisse U«
wirft nnd zeigt, wie die Passivität und der mangelhaft entwickelte.
Sinn so vieler Com! täte die Schuld trugen» dass das Ziel, welches
edlem Patriotismus aufflammenden Landtag vorgeschwebt hatte, nicht
I erreicht wurde.
Die beiden folgenden Aufsatze sind Fortsetzungen von in früheren
begonnenen Darstellungen und stellt der erster® dem Historiker ein
jnellenmaterial zar Verfügung.
Kriegs-Chronik (III. Tbeil) behandelt;
EÄkocsischen Unruhen (Feldzug 170$, 1710. 171 1\
ihn Krieg zwischen der Republik Venedig und d*r Türkei 1714 — 1?1&
den ersten Krieg Kaiser Karl VT. gegen die Türken 1716—1718,
den zweiten Krieg Kaiser Karl VI. gegen die Türken 1736— t7H
den Aufstand der Wal a eben in Siebenbürgen 1784 - 178.'if
den Krieg gegen die Türken 1788-1791.
Hauptmann Nun
\ e t r a c b t u n g e n 0 1» er ei n i z e i t g e m ;i ti i< F e c h t w e i »• d er I n fan l*r
Von Bronsart v. Schellend o r f f L, General der I nfanteri*
cummundierender General des I. Armeecorps. Berlin 1891. Ernst SiqtfW
Mittler & Sohn, königliche Hofbuchb arid Jung.
In jüngster Zeit war in gewissen Tagesblättern viel von einem StiltsUnfo
der deutschen Armee auf niilitär-literajischem Gebiete, von einer HemMnog
geistiger Regsamkeit m lesen.
Angesichts einzelner bedeutender, in den letzten Monaten m die Ol
lichkeit gelangter militar- Wissenschaft lieh er Erzeugnisse der deutschen
konnte jedoch leicht festgestellt werden, dass dort durchaus keine
Starre eingetreten sei.
Auch die vorliegenden ^ Betrachtungen J des Generals der Infiui
B r o ii s a r t v. Schellen dorff^ .sind ein Beweis des Gegentheils.
Ein commandterender General, der Kriegfcmin ister gewesen ist und *^
Ütctar thatkräftig an der «Schaltung neuer und zeitgemäßer taktischer 1 1
Schriften { Felddienst-Ordnung vom 23. Mai 1887, Exercier-Reglement fe i
Infanterie vom 1. September 1888) theilgenommcn hat, erscheint pers<'»J^
auf dem geistigen Kampfplätze, um gegen rückläufige Strömungen auf &
tisebem Gebiete aufzutreten und der selbständigen, geistigen Auffassimg, •*
freien, individuellen Thätigkeit der Unterführer das Wort zu reden.
Dass die Stimme eines anerkannt gediegenen und originellen HP**
Schriftstellers und eines hohen, auch in jeder praktischen Thätigkeit bewiki*
activen Generals einen starken Widerhall findet, ist wohl erklärlich* Exkli^"
ist es auch, dass wir die Besprechung einer so bedeutungsvollen, die t\$&
35
iuilt der Infanterie wahrscheinlich stark beeinflussenden Kuadgc
uir zu dem Zwecke unternehmen, um recht Tide Militärs auf di Dgen"
uerals v. Bronsart aufmerksam zu machen und sie zum gründlichen
hmharheiten derselben, womöglich an de? Hand der deutschen Schudivorschrift
für die Infanterie vom Jahre 1889, zu ermuntern.
ral v. Bronsart *e Schrift will ,,zu denjenigen Fragen Stellung
nehmen, die nach Herausgabc der nemo Exenur- Reglements und der Schieß-
Chrifl für die Infanterie vom Jahn I einer BltirtertUtg in 1« r
Militär-Literatur unterzogen werden smdu ; schließlich wird noch der Kintiuss,
den das rauehschwuche Pulver um dieser seiner Eigenschaft willen (taktis
Oben geeignet ist, toiprOcbeiL
Es geschieht dies mit entschiedener Stellungnahme für 118, <len Fahrern
aller Grade ah sichtlich einen weiten Spielraum lassende, neue BxercieY-
leuient, mit starker Betonung einer sorgsamen und feinen Schießausbildung,
iowie der Xoth wendigkeit dreijähriger Dienstzeit auch hei der Infanterie, nicht
inder aber jener der CtowOhülUIg des. S-ldaten an unbedingten, willigen und
weigenden Gehorsam.
Entschieden und klar nimmt der Herr ie¥ Stellung in der Contro-
ich seit dern Erscheinen des neuen deutschen K\erci<r- Reglements
neu hat, und welche. — wir verweisen /. B. nur auf FZM. Baron
ald s I ;i I t I ii s Mesprechiing desselben im 4, und auf jene eines gewiegten
neu Verfassers im L Hefte, Band XXXVIII (l?-s:> des „Organs der
ilitär-wissenschaftlichen Vereinet — auch bei uns ihre Wellenringe gesogen hat.
\Yi> v. Bronsart nach 1866 88111 QllOfl BgoJ in die damalige taktische
roschfirenllnfh geschlendert hat, BO erhebt er jetzt das Wort, um für den
rereierplatz als zweckmäßige Vorechuk der Übungen im Gelände, ITir die
ntschlossene Durchführung dee Haji ttangriffea, Bi 'halten
ler rückwärtigen Gefechtsstallelti, für die Erziehung des Soldaten in j
r Disciplin, gleichwie für den Drill als Mittel des gewohnheitsmäßigen
efaorsanifl c^ Qber&eogeiid einzustehen, wie et andererseits den NonnalsngriS
nd alle« belrtopfl, was di*- findige Tbätigkeil dei Compegnie- und Bataillons-
andanten einschränken könnte.
Eine I ins« hau in den 1 6
H. kurz und kernig gesi
Iber ihren Inhalt orientieren,
Capiteln der in
hriebenen £
.vi Druckseiten /nsammen-
möge den Lesei noch näher
Artillerie und Infanterie haben rieb m ihrer Feuerthfttigkeit zu ergänzen.
Di« QefeehtBBllf^aben der Infanterie werden immer schwieriger.
Nährend die Artillerie ihre alte Stellun- .<
■Ikauptet, sondern ihre Wirkung noch erheblich
Infanterie wegen Verdopplung der I and der an Intensität «Ireit,
. thii Feuerwirkung heim \ Fkche tun den ertl
ras ihr früher kreJ Um
äße Ausbildung und zu in der [nftni
Daa Bajonett ha! seine Bolle nichl ii muss jedoch
Verden vor der häufigen, namentlich vor de*
36 Bücher-Anzeige.
selben. Der Bajonettangriff muss bis zum letzten Augenblicke durch Feuer
unterstützt werden.
Ob lockere oder dichte Schützenlinien anzuwenden seien, hängt toi
Einzelfalle ab.
Wirkung geht vor Deckung in allen Phasen des Gefechtes.
„Wenn in unsere Taktik und in unser Reglement das Vermeiden k
Verluste als in erster Linie zu beachtendes Moment hineingetragen wird, dam
können wir lieber ganz zu Hause bleiben. Wo Holz gehauen wird, fall«
Späne."
Für geschlossene Abtheilungen ist Anschmiegen an das Gelände durck
geschickte Führung und Anwendung der jeweilig zweckmäßigsten Formation«
dringend geboten.
Beim Angriffe wird man starke Verluste durch Infanterie-Femfeuer nick
durch Formen taktik vermeiden, auch nicht durch eigenes Infanterie-Fernfeoer1»
(denn das Fernfeuer gebürt der Artillerie), sondern man wird in zweckmäßig
gewählter Form so naho an den Gegner herangehen, bis die massenhafte!
Verluste zum halten nothigen. Auf welche Entfernung vom Feinde dies eintritt,
wird jeder Einzelfall ergeben. Beim Feldmanöver kann man sie auf 600»
veranschlagen.
Die wahre Bedeutung des klein calibrigen Gewehres liegt nicht im Wal-
schießen, sondern im Besserschießen (wegen der gesteigerten Rasanz).
„Also ohne Fernfeuer und ohne Aufenthalt heran an den Feind bisrf
eine naho Entfernung, die unsere schöne Waffe und gesteigerte Schiel-
ausbildung zur Geltung bringt."
Von GOO-m an successives Herantragen dos Feuers, bis zum entscheid«^
Feuergefecht, etwa auf 300///.
Vor Durchführung dos Bajonettangriffes wird dann vielleicht noch w
nähere (kurzdauernde) Feuerstellung eingenommen werden müssen*).
1'berlegeiiH Feuerwirkung lässt sich durch gutes Schießen, durch Intbäwr-
keitsetzen möglichst violer Gewehre und durch Zusammenfassung der Feuer-
wirkung auf einzelne Theile des Feindes erreichen.
Kein ungezieltes Feuer; Feuer in der Bewegung auf Ausnahmst
beschrankt.
Der Unterschied zwischen Schlachten- und Gefechtstaktik der Infanten*
liegt nieht auf dem Gebiete des Exercier-Reglements, sondern in jenem der
obersten Führung.
Kein Xormalangritr, keine bestimmteren Festsetzungen für das 1>M>L
keine vorherige Bestimmung über das rWie" des Angriffes ! Zur Heranbilde?
der Führer, zur Weckung des taktischen Geschickes genügt die ii a »' b-
t r ii g 1 i <■ h e Kritik d e s K i n z e 1 f a 1 1 e s.
') l><r V.rta-.r weist aus der Sehießvorschrift, S. 21 (Bestrichene RäuiiK »"•
0(.)i > und 1-JOO/// bei kleinen Zielen, z. H. stehen v«>n Of>//* Höhe — 13 und .^
nneli, wie gering die Wirkung des Infanterie- Fernfeuers ist.
2i Si.l.e IMinkt 5"M bis :VJ7 des Exeivier-RegleinentR für die k. und k. Fo*
t r u )• |» .■ ii vi.ii 1HS0 I>ns deutsche Fxereier-Kegleinent enthalt hierüber im Punkt rf
gar keinen Anhalt.
Rücher-Atizeige.
Di* hoher»- F&hrong findet in dam ra neben l'ulver.
die AufUfcrnng erschi Element neoer SchwiarjgkeJtaft, für die um
Rührung ergeben sich Hrleichterun:.
I>as (neue deutsche) Bxaraex-JBeigleiiieiit steht und fallt mit dem ihm
lewidmenden Kysiem der auf Gedankenarbeit gegründeten Selbstth
Anwendung der im Einzelfall zu wahlenden Formen.
Wir aber schließen mit folgendem Citat aus FZM. Baron Wald-
bett'fl Besprechung des moien deutsehen K\en >ier-Kegleiueiits:
„Ein so ausserordentlich kurz gehaltenes Bu«'h in ofaea noeh viel
3Mcbr&nkieren Raum« dem Leser vorzufahren, ist eigentlich eine undankbar»'
Aufgabe, weil, statt eines geschlossenen Ganzen, Stückwerk ecachtini
Aufsatz Anregung bieten, das Buch (v. Bronsarfs Schrift' selbst
studieren, d e n n 64 1$ t d es S \ n d i u m B wert.*
Oberst lTl lma n B.
1 1 e h it li t e der K rie • n i c li B t\ b D I Q Fl •• h D lieh in 0
land. Zweite Abtheilung. Von Max Jahns, München und Leipzig,
Oldenhoijrg 1890.
Wir haben im ersten Hefte des Jahxgaugefl 1891 der rMitthei!ungeirk
iie Aufmerksamkeit der militärischen Leserkreise auf die „Erste Abtheilnitg"
ichen Werken gelenkt und bei diesem Anlasse, nana ttbei
imd luhalt desselben schon ein endgiltiges Wort zu sprechen, auf das dems<
.runde liegende umfangreiche QuellentnateriaR auf des Verfassers tiefen
Uen und dossen Gründlichkeit hing lisch allen, welche für
die Durchführung eines literarischen Unternehmens, wie das vorliegende,
der höchsten Bedeutung sind.
Die „Zweite Abtheilung" des Jäh na 'sehen Werken erlaubt uns auch
loch nicht ein Sehlussurtheil, da in derselben erst \ IL Jahrhundert
chlieÜti das XV III. Jahrhundert aber nur bis zum Auftreten Friedrichs das
froßen 1740 besprochen ist Wohl aber müssen wir auch bei diesem Bande
rieder deaaen treffliche Bearbeitung hervorheben, welche das Werl immer mehr
in einer epochemachenden Publication heranwachsen Uta
lie vorliegende Ahthcilung all* Jenen, welche sich für die Entwickln n g
äffen- und ßefestigungs wesens interessieren, eine reiche I
rube für Studien, daher wir namentlich die Leser der „Mittheil u »gen" darauf
Aufmerksam machen wollen.
Möge der Verfeasei in seinem Eifer nicht erlahmen. Der Weg, den er
IQCh /u geben bat, ist mühevoll, doch wird ihn dereinst, auf der Höh'
Vollendung seiner Arbeit angelangt, das B< n befriedigen, auf milil
literarischem Gebiete dauernd Wertvolles geleistet zu haben.
Oberst von Mols
.rhrbueb <l r r ebenen und sphärischen Trigonometrie mit
tTabnngsanfgaban. Für höhere Lehranstalten von Dr. Tb. -
Professor am Realgymnasium eu Pol »erte Auflage,
Kur/« und Form bei übersichtlicher und zw« tnordnu
i Stoffe« charakterisieren dieses, als Lehrbuch nach joder Bichtung entsprechende
ir«rL Als besonderer Vorzug desselben muss |
36
B Och er- Anzeigt,
ausschließlich «In* alt, be wahrten
geftmden haben und KntftiNgMi, welche hier n -iihnti a
Hegel keinen Vorzug vor «lein ^Übergebrachten h.il- n wmr4s
iit durch Hm was m 6r
Anwendung theils ^ar nicht vorkommt, theils sich ton salbet au* d*n Be-
handelten ergibt; die Gründlichkeit i I durch läufig» **
iig gewählte Beispiele gefördert.
Im Allgei rimmt di* >be« L^t-
anstalten für gleichen Zweck in Gebrauch n Bttchem Qberei
l>as . >iw Lehrbuch kann als Bolchftt and dero iL
ebnet bestens BOipfbUen werden. Hauptmann Brand'
Die slektri S C b e Min e n z Q n d u n g. Ein H a n d b u c h f 0 r >f i 1 1
und 0 i v i 1 - I n g e n i e u r e. Von A . rt H e n e s s e, Hauptmann «^
lief fan Pfotmier-Bataillon von Rauch-Torgau« Berlin
Verlag von Oari Düncker t S!H
Für militärische Zwecke ist die elektrische unatf-
bohrlich geblieben und für civfltechnische Zwei .mmm
ben der Hintanhaltung der Schlagwetter-!* twi
welter in Aufnahini' kommen, als dies bis jetel
auf i begegnet daher einem actoellen Inten
ges Bfichlein hält dasselbe auch beim L- I <!••-
seihen* falls er nicht selbst auf diesem Gebiete thäl >m
Herwig in dieser Richtung ermöglichen, dem Sprengtochnikei
Wink»' iowobi tut die Umschau In der einschlägigen Literatur, als für prü-
tis.hr Kragen der elektrischen MinenzQndtmg
Dei auf 7k2 Octavaeiten — an manchen Stellen auch jfh -
i fünf Gruppen gesondert,
Die bricht die Verwendbarkeit der
lumpt; begründet durch die verhältnismäßig große Zund
lieht« Ql rkeit der ZOilduikg uiehrer an*
itabarkeit der i*b*
tfttaj '1)»' I i in der Mine in Warme ich dur< t
Glüh- -m1«.i Pnntenpb&nomen, der letxtercu — I Wfü.-*-
liehl n - der Vorrang in der Pr *%rU
können wir ron anaerem Standpunkte, auf dem wir durch langjährig« KrfjJ
rangen die Vortbeüe unserer reihurigtsclcktrisrhen Zftndinelhod -|^Jt-
zaudern schätzen gelernt haben, nur vollkommen Be<
In der ti (ld die aus der Natur der zum Zünd*-
wendbaren Stromquellen In
in, reibungselek tri sehe, Volta-luductions- umf Maini*
tu K m r JHH8 vom Mini I
I
tupfohleti
WM V
I
H 0 «»her- A uzeiff e
39
tun und die einschlägigen Zündapparate beschriebet) und in Htm
mg&faliigkeit besprochen.
Bekanntlieh wird nur m i 1 1 * ! (genannten Apparate (In»- und ds
der letztgenannten) das Zünden durch ein (»lühphänomen, mittet!
irei übrigen Guttungen von App.» r durch Funkenbildung herbeigeführt,
I*ie hianach sich Ergebenden zwei Hauptgattungen ?on Hinenzündern,
nämlich Glühzünder, welche bekanntlich dürr von großer Quantität
ber geringer Spannung, and Spaltxünder, welche nur durch hoch gespannte
aetinert werden können, sind in der dritten Gruppe abgehandelt.
Die vierte Gruppe umfasst das Wissenswerte der Leitungsanlagen und
fangen für elektri&cbe Zündung im allgemeinen, dann wieder special] bei
Lfiwendong der Glühziinduug und der Funknr/ündun^.
In der fünften Gruppe sind die absoluten, die praktischen und d
Sachlichsten willkörlichen Einheilen dea elektrischen Maßsysteme aufzählt.
SpeeieiD finden wir uns zu folgenden Bemerkungen afigeref
sj»dit auf den hin haa] der arl
Kr [ndustriegegendea, der die Schulung Sinei JW
|Mrttgende praktisch»/ Erfahrung im elektrischen Zünden blitzt, untn
nacht, als den hauptsächlichsten Grund an, warum die elektrische Züni
geringe Fortschritte macht,
Wir glauben — abgesehen von den auch \<>m Verfolger he*
Bproehenen Falle, dase l»ini glei n Abthun nur weniges Schüsse
)rteu von geringer Fliehe) die elektrische Zündung unrentabel wird — auch
optih dem tn vielen Bergwerksbetrieben besteh« ibranohe zusebreib
nllen, das« vonsuito der betreffenden Betriebsleitung di lüung und
Mtahrnng dei Zündmitte) den Bergleuten selbst überlassen bleibt welche die
i derselben aus ihrem, natürlich um ein gewisses höheren Lohne Hl
bestreiten haben, Begreiflicherweise werden von solchen B sdsohnur,
i sicherheitlicher Beziehung bedenkt >troh-
halmzümlutig n. dgl. vorgesogen.
Weiter werden ■ auf Be als Zündmethoden, welche als geeignetster
für die elektrische Zündung gelten, den Anforderungen der Praxis aber1)
licht vollkommen entsprochen haben, unter anderen die Lauer'achc Prfctiona-
tftndung und die Bess'ecbe Knallquecksilber-Zündsclumr genannt
Wenn der Verfasser damit bezüglich der letzteren etwa die hohen t
b-r Schnur selbst ( l Ow kostet infolge des Indien Knallquecksilher» und
Militarrogie Kosten für die Betonierung
ierselbe»! mittels der lg Sprengkapsel meint, die selbst wieder mittels eine!
n Zündmittels (Biekferd'sebe Zündschj
iben wir ihm vollkommen rtehl Dies sind aber Umstände, die für mtlitii
Verwendung gar mVht in Betracht hemmen und die in der idealen Kr
h*'it. Verlassltchkeit und it der Benützung
omen tan- und Sinmlianzündui
inur «für
lben nicht I
'» \\ i' ei tch Verfasset hier nur die Bewährung Im
betriele
40
Bacher- A nzei ge.
Ob mir 'Qndsehnur schon Versuche in Schlagwettern *
wurden, ist uns Dicht bekannt; besondel
• •■n.
Die (ai Qfcer die Leißtungsfähl
h a r d t'schen nribwigselektrischeti ZQndappar&tea gemachte Angibt, daae *4
mder nehme i gegenfibei 200, seil] ' 300
Idzöndapparates M. 1876) wird durch die, einen I-
-ioOe Spalte dos H nrn li ;i r d ( sehen Zu: <m (fff*
ß*J5*tiri Bpaltweit* bei unserem MmenzCrnd
Unter den auf Seite 17) ani n Kitteln für die I'rafang fcr
Leisl H der reihungselektrischcn Zündappai Ytr>iKh*
und Beobachtungsxflnder nicht erwähnt, und scheinon daher aolbe andervlrt»
nicht gebräuchlich. Desgleichen Ist öine dum DA :rn F«M-
Bündapparate analoge Einrichtimg, welche bis unmittelbar vor and gl-
der Zündung ► irnn KurzsHiluss der Hin- und Bflckleitung zur Mine mit Av-
chhiss des Zünl b bewirkt und daher gegen zufällige <
ureh, im Apparate »»der in der Zflndleitung verblieben* Blektf Mn
lern sie dun Apparat absondert, rosp. den Ausgleich ungleichartiger Ekttn»
mi berbeifthrt, nicht srwilnit. Da (auf 8eite 30) für die Zündung mitfcfc
YMlta-Induction skizzirt^ K n li tu k ^ r ! f srln Punkenittdnctoi Ar
h ihn ermöglichten ßraduieruitg eine« Spannung uns fUr 4
Prüfung der ungeladenen Minenzünder auf Empfindlichkeit
in Anwendung.
Auch der iie :i<> erwähnte) magneteiektrische Zttndindiid
Marcus in ßotation*apparat von d istmctNi
— zur Erzielung eines kräftigen Funkens d mmr em
mit einten Condensator versehen worden und wird neuesten« zm I c»J
Bali lötxabfenemng verwendet
Bezüglich d«r iü;:' ■ itttkfi
Anwendung d*»r Graphitefinder odei sogenannten I*i
welche durch einen »wischen den Elektroden-E rmsUrat
-.o.M Bleistiftstricfa empfindlicher gemachi sind * rfc*
das* selbe bei der vorerwähnten (reschützahfeuerung mit d<
tu Anwendung BteÄeu,
Bückleiiung isl blanker Mess im WV h dem in
vom Militar-i rten Versuchen hintfichtlich dor en
Zun : in Wasser aU ItQckleituug \ U*ilt«rUi
Draht als BQctteitang in Wasser empfohlen, dürfte aber selten zur Verfügest
im Feld'
') Freilich t:
Zim<t unseren Mineotündern, w
t'rüfun^
r *M
I nur in ZGndrr U
wer!
Bücher-Anzeige. 41
Schließlich sei noch der (auf Seite 67 besprochenen) Verdoppelung der
Spaltzünder in wichtigen Minen und der aufgeworfenen und dort beantworteten
Frage der Hintereinander- oder Nebeneinauderschaltung dieser zwei Zünder in
jeder Mine gedacht. Für uns bleibt diese Frage insoferne von geringerer
Bedeutung, als die nun vorgeschriebene, mit der Hauptzündleitung gleichzeitig
zu activierende Reservezündleitung die Anwendung eines zweiten Minenzünders
entbehrlich gemacht hat und diesen nur besonders großen Ladungen vorbehält.
Wie aus vorstehendem ersichtlich, wird der Leser das Buch nicht aus
der Hand legen, ohne die Überzeugung gewonnen zu haben, dass das ihm
Bekannte hier in entsprechender Form zusammengetragen, aber auch vieles
andere geboten ist, wegen dessen man im Bedarfsfalle diesen Rathgeber wieder
zur Hand nehmen wird.
Auf dem Umschlage des Buches lesen wir auch die Ankündigung des
vom selben Verfasser vor kurzem der gleichen Verlagsbuchhandlung über-
gebenen „Militär-Telegraphist", eines Hülfsbuches für den theoretischen Unter-
richt zur Ausbildung in der Feld- und Festungs-Telegraphie.
Hauptmann Dietl.
ßibllotheka Polyt ech nica. Repertorium der technischen
Literatur von Fritz v. Szczepariski. Jahrgang I. 1889. Peters-
burg und Leipzig 1890.
Unsere Leser kennen Zweck und Einrichtung der seit mehreren Jahren
am Schlüsse eines jeden Halb- oder Ganzjahres den „ Mittheilungen über
Gegenstände des Artillerie- und Geniewesensu beigegebenen „ Rundschau u.
Sie enthält, nach Schlagwörtern geordnet, die Titel der in militärtechnischer
Richtung beachtenswerten Mittheilungen in der dem Militär-Comite' zur Ver-
fügung stehenden periodischen Fachliteratur.
Einen ähnlichen Zweck aber bei Voraussetzung eines weiteren Interessenten-
kreises, nämlich nicht nur speciell der Militär-, sondern allgemein der tech-
nischen Leser und bei Berücksichtigung weniger der periodischen, sondern
vornehmlich der Buch-Literatur, verfolgt obengenanntes alljährlich einmal
erscheinendes Repertorium, dessen erster die Erscheinungen des Jahres 1889 (und
weniger vorangegangener Jahre) umfassender Jahrgang I aus dem Jahre 1890
vorliegt, während der IL Jahrgang für den April d. J. von der Verlagsbuch-
handlung Fr. Ludwig Her big in Leipzig in Aussicht gestellt worden ist.
Auf 80 Octavseiten finden sich unter ca. 110 Haupt- und Nebenschlag-
wörtern — auf welche außerdem von ca. dreimal so viel Bezugsschlagwörtern
verwiesen ist — ca. 2.500 Publicationen verzeichnet.
Die Rundschau erstreckt sich auf die einschlägige deutsche, französische
und englische Literatur, und sind die Werke unter jedem Schlagworte in
alphabetischer Folge ihrer Titel (auch Autoren), u. zw. so eingereiht, dass
bei jedem Initial-Buchstaben die deutschen Publicationen den französischen
nnd diese den englischen vorangehen. Auch jedes Schlagwort ist deutsch, dann
in französischer und englischer Übersetzung gegeben. Jedem Titel sind das
Format, die Zahl der Seiten, die Figurentafeln, Verlagsort und Verlagshandlung
nnd der Preis beigefügt.
34
42 Bücher-Anzeige.
Zur Charakterisirung der Wahl der Schlagwörter und der Untertheilonc
der letzteren in Nebenschlagwörter sei das den Beginn des Repertoriunu
bildende Schlagwort Architectur mit dessen Dependencen angeführt, weicht
letztere im Repertorium wol gleich dem Hauptschlagworte durch fette, ab«
etwas kleinere Schrift gekennzeichnet sind. Es heißt also:
Architectur, architecture, architecture (englisch) all
Hauptschlagwort,
Ausgeführte Bauten und Entwürfe,
Decorationen und Malereien,
Geschichte der Architectur,
Historische Bauwerke, als Nebenschlagwort.
Als verwandtes, den Umfang dieses Schlagwortes einestheils beschrän-
kendes, theils ergänzendes Schlagwort erscheint das dritte Schlagwort des
Repertoriums, nämlich Baukunde, bätisse, building mit den Neben-
Schlagwörtern
Arbeiterwohnung,
Baumaterialien.
Baumechanik,
Baupreise,
Gesetzgebung,
Hygiene,
Landwirtschaftliche Baukunde.
Als Bezugsschlagwörter erscheinen i in der Druckweise der Xebenschlag-
wörter) zwischen dem Hauptschlagworte Baukunde und dem nächst«
„Berg- und Hüttenwesen, mines, miningu eingefügt:
^Bautischler" mit dem Hinweise auf Tischlerei, r Beleuchtung" mit de«
Hinweise auf Elektrotechnik und Gas Jwl-fitting- mit dem Hinweise auf
Elektrotechnik.
Wie aus dem Gesagten hervorgeht, ist der Inhalt reichlich, übersicht-
lich geordnet, die Auffindung der über einen gegebenen Stoff Aufschluß
gebenden Publikation besonders durch die bei der verhältnismäßig grollen Zahl
von Bezugsschlagwörtern gebotenen Hinweise sehr erleichtert und di<»s<*rwe<rtn
dieses Repertorium Jedem zu empfehlen, der sieh in der eben angedeuteten
Richtung Rath holen muss.
In Lesezimmern und Bibliotheken sollte dieses Repertorium nicht fehlen.
Vom -2. Jahrgänge desselben sind fünf Ausgaben, nämlich eine ameri-
kanische, englische, deutsche, französische und russische angekündigt. wa>
natürlich die Verbreitung dieses nützlichen Buches nur fordern kann.
In einem Anhange der „Iiihlinthnfoi I'nlytvchniai- sind Inserate -\i\-
schlägiirer technischer Verlaers-Buchhandlungen. theilweise selbst wieder klrint
Repertorien bietend, unter Beigabe eines Inserenten- Verzeichnisses unukrs?*t»rach:
Hauptmann l> i •- 1 1.
Btleher-A n t t
4:<
i Artillerie-Schießs j» ie I Anleitung /um appHcatorischen Studium
det egeln und zur Bildung von Schi ron II. Bohl
Oberst und Conimandeur des Schleswig'schen Feld- Ai
menti Nr 9. Mit drw Anla^n Bertin 1891. Ernst Siegfried Miti
und Sohn, königliche Hofhuchhandluni
Sobald die Feuerthatigkeit der Artillerie den Standpunkt des reinen
mpirismus früherer u verlasen begann und ihre Entwicklung zur
chießkunst in dee Wortes vollster Bedeutung dadurch anbahnte, dass sie
ie Ergebnisse der theoretischen Forschung — speciell der Wahrscheii.
— in ihren Dienst stellte, inusste sie naturgemäß eine Art Entwick;
Krankheit ben, fQj welche die Partei der ballistischen Gelehrten seitens
der Partei der Praktiker in oft herben , geradezu ein düsteres Verhängnis
TOguosticierendeti Worten verantwortlich gemacht wurde.
Jetzt, da sich diese Parteien — ein trauriges Ergebnis des ebenso
igen als unseligen Kampfes zwischen Theorie und Praxi» — zutn best-n
Sache brüderlich die Hände reichen, indem sie sich infolge einer Art
istigen Diffusiüiisprocesses verstehet) lernten; nun, da die Erkenntnis rfftH
Ilenda Bahn gebrochen, dass eine rationelle Theorie auf gegebenen, beobachti
Thatsachi-n, und umgekehrt eine rationelle Praxis auf einer leitenden Tlo
fußen muss; dass Gedeihliches nur durch einmflthiges Zusammenwirken
von Speculation und Erfahrung geschaffen werden kann: wird es wohl gi
die Würde keiner der ehemaligen Kampfparteien verstellen , wonn an deren
Fehler — Fehler sind ja eine wesentliche Bedingung des Fortschritts — die
objective kritische Sonde gelegt und in Consequenz dessen dargethan wird,
[tragend ftohne's Verdienste um die Entwicklung der modernen Schiefe*
kunst sind, wie erst durch Fixierung des Übergangs- M^n^nus ron der Empirik
2ur Kunst Rohne's Bestrebungen in den richtigen Gesichtswinkel tr
Die lange zurückgestaut'» Theorie unternahm eine ärmliche Invasion und
verfiel durch das psychologisch laicht erklärbare Streben, die ihr lau
enthaltene Geltung heweisbringend zu erringen, in den zweifellosen Fell]
den Schießplatz in ein Calcul-Bureau verwandeln zu wollen ; Bücherwand-
Hand zu Hand, Papier und Blei wurden ein vordringliches Merkmal der
Feuerthatigkeit : in den Motion der Feuerleitenden kam häufig der ungewohnte
Denkproceß und gewiei zuneigt die kMtoMigU bange um Ausdruck«
ob es denn immer so bleiben solle, ob denn beim Gegn luld
— um nicht einen drastischeren Ausdruck zu ben — vorausge-
werden mü t
icherart war das Bedauern kurzsichtiger, dab< »inender Praktiker
naheliegend, dass das Schießen aainei taktischen Charakters ganzlich entkl
Iund zu einein, die Zeit aulleracht lassenden, rein math<*m;iti.M theil l'nd>lem
wurde — während andererseits nicht hatte abersehen werden sollen» dtee
erhaltene wissenschaftliche InjoctiMii nur eine den Organismus läuternd«- Krankheit
bervie
und in der Thal Und wir jetzt alle Zeugen des I neu
Läuterungspi. formell bal Seßen — w enn eben nothwendig —
frischen, fröhlichen Charaki rg^wonni geistig
44 B t> e h o r - X n » * i g %■
Zur raschen Dunmftfirung erwähnten Läuteruflgaproceaaes
beigetragen zu haben, ist Bohae's unbestreitbares Yaifliepaft: sr
vordersten Treffen jener Känner, die es sieh nur AnJfrbe nachten,
nüchtern und nutzbringend an verwerten; er bahnte W rationelle
des Gruppenschießens an, die dann lange Zeit — häufig
das abstracto Gebiet gewaltsam hineingexerrt — zum Tnmmelphfc
Ballistiker wurde; Bohne lenkte zuerst den Blick auf das
theoretische Trefferbild, das bereits zum wissenschaftlichen i
geworden ist; er vertiefte sich in das bis heute noch nicht völlig
Problem der Feuerleitung größerer Artillerie-Yerbände;
iftt endlich — und dies kommt bei Benrtheüung seiner letzt«
ciation vornehmlich inbetracht — ein Schieß-P&dagog par
wuftr er schon mit seinen lehnreichen, mit allen WechseUUlsn beial
durchtränkten Beispielen zur Erläuterung der 8chießregi
vollen Befähigungsnachweis erbrachte, — abgesehen davon, dass
Arbeiten einen pädagogischen Einsehlag und die hohe Meisterschaft '
Ar verwickelte Probleme die glücklichste gemeinverständliche Exporte]
finden, wodurch Bekanntes oft den Charakter von völlig Neuem etkftU
JMe Grundsätze, nach welchen Bohne das Artillerie-Schießspiel (
hat, sind nicht neu; sie sind schon wissenschaftlicher — richtiger]
unverständlicher — erläutert worden, und doch kann man sich bei«
der Seiten 2 bis 18, welche die theoretische Grundlage enthalten,
druckes nicht erwehren, als wäre Mäher Unbekanntes geschalte
mächtig wirkt die auf das theoretische Trefferhild basierte lichtvolle 1
und die Erkenntnis der unmittelbaren Übertragbarkeit des Gelesen« ki
Praxis.
Das Artillerie-Schi eß8piel ist ein streng pädagogisch«
und soll die correcte Durchführung von Schieß-Aufgaben im Zimmer erlekhts»;
es soll namentlich den Aufgabensteller davor bewahren, nach durchgrifft*
Änderung der Schieß-Elemente bezüglich der Lage des Treff- (bezw.
punktes unmögliche Annahmen zu machen.
Der Verfasser mag wohl bei Construction der bereits erwähnten Beispiel»
die Schwierigkeit der Aufgabenstellung erkannt und gefühlt haben, vdes*
Scharfsinn, welche Routine und Combinationsgabe erforderlich sind, umtoi*>
Annahmen bezüglich der Lage der Treff-(Spreng-)punkte der Natar d*
Dinge nicht Gewalt anzuthun und dass dem Instructor erleichternde Hilft*
mittel geboten werden müssen, soll er nicht — um ja sicher zu geh« —
zu dem bequemen Auskunftsmittel greifen, bereits praktisch durchgtftW1
Übungen knechtisch zu copieren.
Was — von einem höheren Standpunkte — das Schießspiel leisten m
besagen die goldenen Worte der Einleitung zu dem Buche: „Die g*»|f
Schießkunst beruht aufrichtiger Beobachtung und geschickt»'
Verwendung der Schießregeln.u
Da das Beobachten — die Seele des Schießens — nur am SchießpW11 {
verlässlich geübt werden kann, so soll das Schießspiel die geschickte AnwenM
der Schießregeln aufgrund supponierter Beobachtungen ?eniitt*
Bücher-Anzeige.
indem der Feuerleitende durch Losung der vielfältigsten Aufgaben lernt, den
Beobachtungen entsprechend Beine Maßnahmen cnrrect un h rasch
zu treffen, wodurch der Kabinen dessen, was der Schießplatz lehren »oll, wohl-
thätig eingeschränkt wird und der S< hi»ßplatz zu der im Zimmer gewonnenen
Erkenntnis gewissermaßen ergänzend einwirkt.
Wollte man sich in den ganzen Complei der vielfältigen, bei der Feuer-
leitung iribetracht kommenden Aufgaben erst am SchiefipUtzi n lernen»
dann reicht die zur Disposition gestellte Munition niclir ,nd wird der
Ig bestenfalls ganz mittelmäßig S"in: Schul- sich
harmonisch ergänzen.
Nachdem aufgrund der vorgängigen Darlegungen der iebliche
Schießspiels erkannt sein dürfte, will ich zunächst darlegen, auf was
«0 bei der Aufgabenstellung ankommt und worin die Schwierigkeiten bf
woraus sich unmittelbar das Verständnis für die technische Aufgabe des MrisB*
spiels und für dessen Anordne n wird.
Mi geh*» beispielsweise vom ersten Einsch mf 1 Bohl«
geschossen aus.
Der Au t'Lr.il>en steller hat för sich die geom e tr i s che E n tf ern n ng
"S, bezw. der Einschießlinie anzunehmen, ferner eventuell einen con*
ttanten Fehler in der Lage des mittleren Punktes, hervorgerufen dadurch,
dass dit» vorliegenden Verhältnisse (ajb <che etc.) vi.n den normalen,
d. L der Schießtafel zugrunde gelegten, abweichen.
Wird nun die geschätzte Distanz angegeben, H weiß hiermit der
Lnfgabensteller die Ausgangstag« des mittleren Punktes und ist
\t den weiteren Verlauf des BohiedttS nunmehr daran festzuhalten, dass mit
er Änderung der Sehi^ß-Elemente der mittlere Punkt um das dieser Änderung
itfprecfcende Distanzmaß verlegt wird.
Vm nun bezüglich der Lage eines Schusses eine, den gemachten ^Oppositionen
hende. d. i. mögliche Annahme zu machen, muss man sich zu der jeweil
Lage des mittleren Punktes die Streu ungsfl ;i c h e binzudenk
Dabei bleibt es natürlich unbenommen, den Schuss als einen ungesetz-
ii, d. h. außerhalb der Streuungsiiäche liegenden anzunehmen, um den
von unliebsamen Störungen zu beleuchten; allein solche Annahmen
aussen mit Absicht gemacht werden.
Wären alle Positionen innerhalb der Str ehe gleich wahr-
scheinlich, so hatte der Aufgabensteiler nnr diu Sorge, mit seinen Aufgaben
innerhalb des Gebietes der jeweiligen Streu ungstlae he zu bleiben.
Da aber mit der Annäherung an den mittleren Punkt der Wahr*
echeinlirj wachet, M hat der Fenerleiteude bei >einen
Angaben bezüglich der Punkt?, hebten, di6i die Häufigkeit der
Abweichungen vom mittleren Punkt i zufällige Abweichungen) dem, ihnen
enden Wahrscheinlichkeitaweri prop* ist
Darin liegt die Schwierigkeit und dl irreitt eben das Schießspiel helfend
indem es ermöglicht, die Lagen der Punkte innerhalb
•ier Wahrscheinlichkeit entl f»en.
46 Ä (Uli er- Ans «Ige.
Bei fleißiger Übung mit dem 8chießsj i^l kann die Routine so
werden, dass dasselbe ganz entbehrlich wird; dann hat das Schietopie!
Zwecke in idealster Weise entsprochen.
Wie obige Darlegungen schon ecratbeu lassen, ist das Sctrießgpi* i
«in Lottospiel : — dem bekanntlich die Wahrscheinlichkeit sg es* txe zwm
liegen — zurückgeführt und besteht einfach ans einer gewissen Zahl (hier
Loosnummern und einigen Hilfstabellen, die man nach Bvkn
Anleitung leicht selbst entwerfen kann*
Die Hilfstabellen geben zu jeder Loosnummer die enftsfrodofc
Lage des Punktes im Streuungsgebiete an und es ist einleuchtend, daas jeii
anfällige Abweichung, bezw. jede Pnnktlage durch eine ihrem WabxscheüiMkiifr»
werte entsprechende Zahl Looenummern vertreten sein musa.
Bei Hohlgeschossen werden die den zufälligen Abweidanri
entsprechenden Wahracheinlichkeitswerte unmittelbar ans dem theon-ta**
Trefferbild bestimmt, während bei Shrapnels — entsprechend der §it*m
der Zünder und der Bahnen — die den Punktlagen zukommenden Wife
scheinlichkeitswerte durch Combination sireier theoretischer Trefferbildar «d
den Gesetzen der zusammengesetzten Wahrscheinlichkeit ermittelt werden
Wollte man beim Spiele jede Punktla < innerhalb des Streuungs^u
flr zulässig erachten, so müsste die Zahl der Loosnummern unendlich i
da sie aber naturgemäß beschränkt, s. B. 100, sein muss, so kann — tfi
Trefferbild betrachtet — nur eine beschränkte Zahl zufälliger Abweidmfi
inbetracht kommen, welch jede dann als mittlerer Repräsentant einer Örojp
von zufälligen Abweichungen erscheint
Der Wahrscheinlichkeitswert jeder dieser, eine ganze Gruppe nmfmwif 1
Abweichungen ist proportional der Procentzahl Treffer, welche in de» Ä |
Gruppe umfassenden Zielstreifen zu erwarten ist.
Das Ausdehnungsgebiet dieser Zielstreifen, d. i. die Amplitude der Onn>|i
zufälliger Abweichungen ist natürlich beliebig: Bohne macht die Sfrwfei
5m breit, so dass beispielsweise die zufällige Abweichung 20m, aüe Alh
weichungen innerhalb 20 -j- 25 = 22'öm und 20 — 2-5 = 175m repräseoüift
Vielleicht wäre es zweckmäßig gewesen, z, B. beim Hohlgeachosa (Grauste
nur ein Streuungsmaß zu berücksichtigen und bezüglich anderer Streuung*
maße auf leicht zu ermittelnde Reductionsfactoren hinzuweisen.
Um den Frictionen beim Schießen einigermaßen Rechnung zu träges,
verweist Bohne auf die Erfahrung, dass */s der abgegebenen Schüsse richtig*
*/4 gar nicht, der Best falsch beobachtet wird und proponiert demnach, &
Loosnummern 1 bis 67 für richtige, jene 68 bis 92 für fragliche, endhcl
jene 93 bis 100 für falsche Beobachtungen gelten zu lassen.
Der theoretischen Begründung des Spieles folgt die Anleitung zur Leitung
des Schießspieles, an welche sich zahlreiche glücklich gewählte Beispiele •*■
schließen; den Schluss bildet die Anwendung des Schießspieles zur Prtfaf
von Schießregeln.
Wenn das Artillerie-Schießspiel — und sei es nur engherzig als Spiri
aufgefasst — dazu die Anregung gibt, die Lösung von Schießanfgaben kii
B fl e h ♦ r - V n I e i f e.
47
in ihre letzten Cunseijuenzen zu verfolgen und hindurch die
fomer die Entschlussfähigkeit der zur Feuerleitung: berufenen zu fördern : dann
wird endlich die Anschauung verflüchtigen, als handle es >ivli forum Bchiefl-
Automaten zu erziehen, die knechtisch die Schießrep ndftJlj es wird
sich die Erkenntnis Bahn brechen, dass durch das Streben, für alle Fälle
vorzudenken, nur die Zahl Lücken vergrößert und das Gedächtnis einer Um
Entschlus lähmenden Belastungsprobe ostomorftQ wird.
Die Erziehung zur Feuerleitung hat vielmehr darin zu bestehen, durch
vielfältiges Kachdenken und unausgesetzte Übung die Fähigkeit zu erwarben*
selbst unter den schwierigsten Verhältnissen antoma tisch das richtige
zu thun.
Oberstlieutenant Nikolaus 1 v Wttil
*a poudr* san* ( t l a tactiq%t paar ff. Sfe>cÄ, oopttatru
>r filierte* adjotnf . Extrait d* la
* dort :ie tirage, augmenti ds notes. Paris. Berger-
L< vrault & Cie. 1891.
Die bezeichnete, den Einfluss des rauchlosen Pulvers auf die Taktik
behandelnde Broschüre ist uns etwas verspätet zugekommen. Sie wurde nämlich
zuerst im Januar-Hefte 1890 der „iforue tfartiUerie* veröffentlicht
Auch scheint es misslich, nach der ausführlichen Besprechung, welche
m „Militär- Wochenblatt" erfahren hat, — die Nummern 21, 22, 32, 33»
iO und 52 vom Jahre 1890 enthielten fast eise vollständige Übersetzung
der interessanten Untersuchung des Capitäns Moch, — erst so spät eine
Analyse derselben zu geben. Zudem sind mittlerweile mehrere von bekam
Taktikern herrührende Besprechungen dieser für die Kriegführung der Zukunft
wichtigen Frage erschienen. Wir verweisen z, B. auf Fritz Iloenig'a
^Untersuchungen über die Taktik der Zukunft^ ; auf Capitel XIII, Raucb-
Bchwaches Pulver in den schönen „Betrachtungen über eine zeitgemäße Fecht-
weise der Infanterie4,1 des Generalen der Infanterie Bronsart von ScheOendoff I ;
auf Seite 169 bis 189 des unlängst erschienenen, die WaflfenwirVung besonders
eingehend behandelnden Werkes rZum Studium der Taktik" von F. C. v. IL
(Oberstlieutenant Conrad von Hötzendorf) ; endlich auf den Aufsatz im vierten
Hefte 1891 des „Organs der militar-wissenschaftlichen Vereinet „Der Einfluss
des rauchlosen Pulvers auf die Taktik der drei Waffen1* von G. H. Stanger.
Die reiche und zumtheü bedeutungsvolle Literatur über diesen Gegen-
stand kann trotz alledem nur dazu dienen. Ali Aufmerksamkeit auf die ver-
biedensten Seiten desselben zu lenken. Zu einem klaren Urtheüe kann aber
iiir derjenige gelangen, der einer Beihe von Truppen- Übungen, namentlich
er größeren Manövern, bei denen rauchschwaches Pulver zur Verwendung
gelangt, beigewohnt und im verschiedensten Gel&nd« persönliche Wahr-
lehmungen über die hiebei auftretenden Erscheinungen gemacht hat.
Wenn auch manche aus der Verwendung des rauchschwachen Pulvers
zogenen Folgerungen schon heute zweifellos feststehen, z, B. Erschwerung
Ser oberen und Erleichterung der unteren Führung, gesteigerte Wirkung der
48 Bleher-Anteige.
Artillerie etc., so wird doch esst der nächste Krieg eine klare ]
•Ihr damit In Zusammenhang stehenden Fragen bringen.
Jedenfalls ist et Capitis Moch's Verdienst, einer der erstes Aul
mit richtiger Methode erörtert xu haben.
Da er die Bedeutung des rauchschwachen Pulvers nicht nr k
Phasen des Feldkrieges, sondern auch im Feetungskriege, ja sopr —
auch nur streifend — im 8eekriege bespricht, so gebohrt Dun dm t«
den heiklen Gegenstand tod jedem Gesichtspunkte aus beleuchtet n 1
Oberst Ulla*
Mimoire $ur un nouveau eyetime de bouches ä /n
montablee par Pierre ß. Lycoudis, chef de bataiäo* k
hdUnique. Six planehes et gravure* dans le texte. Atta*
merie Anestis Constentinidts, rue d'Hennfcs 122. 1891.
In dieser Broschüre entwickelt der Verfasser, der Haupts»*
seine Idee Ober eine zweckmäßig* Coflstruction von zerlegbaren Gebirgig*
welche bei der erforderlichen Transportabilitftt, den steigerten baffi
Anforderungen zu entsprechen vermögen.
Bei dem Umstände, dass den zerlegbaren Gebiigsgeschfiben gi
im allgemeinen ein ziemlich kühles Verhalten beobachtet wird, obgk
dieselben in dem Kriege der Engländer gegen Afghanistan bereits gut
haben sollen, erscheint es Tor allem am Platze, den Standpunkt des V
klarzustellen. Derselbe sagt: Wer immer über die Nützlichkeit der wi
Kanonen sich zu äußern hat, befindet sich vor der Alternative zwis<
Anforderungen an Leichtigkeit und Wirkungsfähigkeit, und sein üi
notwendigerweise beeinflusst durch die Bedürfnisse seines Landes.
Staaten, in welchen die Gebirgsartillerie nur sehr schwach vertreten
in welchen dieselbe im Kriege stets nur eine untergeordnete Roll«
wird. Für diese Staaten ist kein Grund vorhanden, ihr Gebirgsartillerie
zu vervielfältigen. Aber für jene Staaten, deren Armeen sich im '.
Krieges, infolge der Bodenbeschaffenheit des Landes, auf ihre Gebirg
allein angewiesen sehen werden, ist es wohl nothwendig, auf eine £
der Wirkungsfähigkeit ihrer Gebirgsgeschütze zu denken; für dies
ist eine Erhöhung der Leistungsfähigkeit der Gebirgsgeschütze zu
um der Verlegenheit über 1 oder 2 Tragthiere per Geschütz, wi
Staud der Batterie erhöhen würden, geopfert zu werden.
Hiemit ist gewiss in zutreffender Weise angedeutet, weshalb in
Staaten — welche eine Steigerung der Wirkungsfähigkeit als ein
erkannt und zu diesem Behufe selbst Versuche mit zerlegbaren G
durchgeführt haben — von der Einführung solcher Geschütze
wurde. Es wäre hiezu vielleicht noch zu bemerken, dass die auss<
Annahme der zerlegbaren Kanonen mit weittragendem rasanten Sei
Einführung besonderer Wurfgeschütze im Gefolge haben müsste, da
Gebirgskriege den Bogenschuss nicht gerne vermissen wird.
In der Einleitung der Broschüre wird zunächst die Unzulä
der Gebirgsgeschütze kurz geschildert und hiebei darauf verwies
BUchet*Anxeige.
49
Vut Iw Kri- difl Heranziehung der Feld-
hütio zur Unterstützung der Gebirgsgcschfltze in manchen Fällen
rk.tinit haben, und diese Erkenntnis in Österreich BpMlfll] die
Einführung schmalspuriger Foldgesehn! idis bemerkt
hiezi Anhänger der zerlegbaren Geschütze, dass hiedi
das Problem nicht vollste igen
Kanonen nur auf gebahnten Wegen fortkommen ki-iimn und man dali
auf ihre Mitwirkung' wird verzichten müssen*
Offenbar in der Voraussetzung, dass die zerlegbaren Gebirgsgeschütze
hinsichtlich ihrer Leistung>fahiifk«'it den leichten Feldgeschützen ebenbi.
i iniisstiii (diese Ansieht wird erst später bestimmt ausgesproebt ü
nun eim preehung der außerordentlichen, oft unüberwindlichen
Schwierigkeiten, welche sieb dem Transporte der Feldgeschütze auf ungebahnten
Gebirge* i'lMleQes, um hindurch auf die Idee der zerlegbaren
und hieran die Heschreihung der bisher bekannten
r Gebirge- und Belagerungsgeschütze anzuschließen.
Attfl da nber dieselben leitet der Verfasser sodann die
Bedingungen Für seinen Entwurf ab. Diese sind:
] Dafl Kanoneorobr soll dieselbe Wirkungsfahigkoit besitzen, wie das
Feldkaie'iieuiobr gleichen Calibers.
8, Da-- H aus mehreren Thoilen bestehen, welche miteinander
i.uuuVn um! nach Belieben auseinandergenommen Verden können, und
in drei Partien zu je 1 1 >< > bis LO5&0 Gewicht auf 8 Tragthieren verladen lassen.
3. Die gezogene Bohrung einschliesslich des Geschosslagers, lol] von
m einzigen Stucke gebildet worden.
4, Die Bohrung soll überhaupt, gleichwie bei <l«>n nicht zerlegbaren
hützen, nur eine Verbindungsfuge, das i
Das hiernach projectierte Bohr, bestellt aus einer Kern röhre, welche
gezogene Bohrung euischlieulich des Geschosslagers umscblielit, einem
Hinterstuck, welches nach Art der Kammerverschlüsse als Patr
öt, und aus einem M i nie 1 roh r, welches mit den Schildzapfen versehen ist,
die Kernröhre mit Spielraum umhüllt und demnach zur Erhöhung der I
• Iben nicht beitragt. Die BcBusefeaie Verbindung wird durch eine Hansel
it. Die Kernröhre besteht zumtheil aus aufgewundenem Btahldr
tetion ist die transversale TbeQnng des
Kofn leri dem Geschose- und dem Patronenlager und 1« luss-
mecli
besitzt nämlich und die
wird in dasselbe von turne eingeführt, nachdem es beim Laden
der Verbindung mit der KernrOnre gelost und auf einem mit
röhre und mit der Richtmaschine verbundenen Rahmen nach der
l wird.
Die Idee ist trote] Dfticbt glücldlcb zu nennen, worüber
der pral wi Aufsei rürde, D
strm- Führung tehlieft ind< itken gegen die Haltbarkeit
nebt ane; denn ei kann dem Verschlusse nicht zuträglich
dass derseli- ler Auflage dos Hint p Rieht-
maschin« bei jel isse in Au j-ru- h pebonmeu wird, des l&nd-
50 Bücher-Anzeige.
theile, namentlich der Liderungsring, ohnedies auch der Abnützung leicht um-
gesetzt sind. Das Laden ist einigermaßen umständlich, was vom Verfuar
übrigens selbst zugegeben wird. Auch will es nicht gefallen, dass das Mantel-
rohr, welches nur einen untergeordneten Zweck zu erfüllen hat, in ßolctol
Dimensionen gehalten ist, dass es fast für sich allein eine Tragtti*>.
ladung bildet.
Der Verfasser bringt nach seinem System eine 7'5cm Kanone, ei»
8'7c»i Haubitze und einen 12cm Mörser in Vorschlag. Die Kanone, sowie &
Haubitze würden einschliesslich der Lafette 6, der Mörser 7 Tragthiere fltf
den Transport benöthigen.
Lycoudis empfiehlt schließlich, dasselbe System auch auf eine gewiss
Anzahl schwerer Feldgeschütze anzuwenden, wenn die Beschaffenheit im
eventuellen Kriegsschauplatzes die Aufgabe stellen könnte, ein schwing«
Hindernis mit Feldgeschützen ohne schädlichen Zeitverlust zu übersetzt ort
verweist diesbezüglich auf die Erfahrungen aus den in dieser Hinsieht tak-
würdigsten Beispielen der Kriegsgeschichte : Napoleon's Übergang über &
Alpen im Jahre 1800 und Übergang der Bussen über den Balkan m
Winter 1877.
Die Studie wird jeden Leser, welcher dem Gegenstande nicht W
gegenübersteht, wegen der interessanten Darstellung, der wohlgeordnet« W*
Wicklung der Idee und wegen ihrer Gründlichkeit befriedigen.
Hauptmann Niemilowici
Dressage mithodique du cheval de seile d' apres les dernitt*
enseig:iements de }\ Bauch er, recueiUis par un de m $**•
Paris. J. Bothschild, ßditeur, Bue de Saints-Peres, 13. — 1B91-
In diesem Werke sind die Ansichten Baucher's über die Dressur te
Reitpferdes durch einen seiner Schüler niedergeschrieben.
Wir erlauben uns über dieselben eine unparteiische Kritik.
Die Ansichten über Gleichgewicht sind richtig; über das Bearbeiten te
Extremitäten in einer systematischen Reihenfolge unumstößlich wahr: sie sin*
für uns nichts neues und werden jedem Anfänger erklärt.
Das Bearbeiten des Halses durch Biegen auf gerader Linie, dann
seitwärts — erst tief, dann in höherer Stellung und Beibehalt der senkrechten
Kopfstellung — ist uns auch bekannt; doch ist zu bemerken, dass bei manche»
Pferden die senkrechte Kopfstellung bei tiefer, bei anderen bei erhöhter Hak-
stellung erzielt wird, ohne dass sie in beiden Fällen auch immer zweckmäßig
ist. Bei schwachem Rücken und minderer Hinterhand ist wohl die senkrecht*
Kopfstellung erforderlich ; bei starkem Rücken und mächtiger Hinterhand führt
sie nicht immer zum Ziele. Das Aufsuchen der zweckmäßigen Fälle überlast
der Verfasser dem Gefühle des Reiters. — Überdies ist die senkrechte Kopf-
stellung auch nicht in allen Abrichtungsperioden zweckentsprechend.
Das Pferd gleich mit Stangengebiss auf die Reitschule zu führen. &
entschieden zu verwerfen. Von den Remonten, welche erst von der Wridr
kommen, weder Sattel noch Zaum und auch den Reiter nicht kennen ufl'i
zuerst an den Umgang mit Menschen gewöhnt werden müssen, haben die
Bücher-Anzeige. 51
iten die Eckzähne noch nicht gewechselt; sie werden, durch das Stangen-
i88 nur beunruhigt, kaum so gutmüthig sein, mit der ungewohnten Reiter-
— daher gewiss mit gespanntem Bücken — sich in senkrechter Kopf-
lung anreiten zu lassen. Nehmen wir an, es ließen sich einige Pferde dies
Uen, so ißt es sehr fraglich, ob die erzwungene senkrechte Kopfstelluug
freien, ganz ungezwungenen Tritt gestatten würde, welcher doch immer
Zusammenstellung vorangehen soll. Zweckmäßiger bleibt zum Anreiten die,
ise und die Gertenhilfe.
Unsere Arbeit verbindet Haltung des Rumpfes mit freier Bewegung
irend das französische Werk die Dressur sofort mit verkürztem Pferdekörper
. mit einem solchen beginnt, wo Kopf und Hals nicht über die beschränkt
ratenden Vorderfüße vorhängen dürfen.
Das Biegen des Halses und der Ganaschen, sowie das Herbeinehmen des
rdekopfes zu Fuß, ist zur Einleitung der Dressur recht zweckmäßig; auch
den angehenden Heiter, welcher damit zu einem richtigen Gefühle in der
id gelangt. Wir nehmen diese Übung mit solchen Pferden vor, die steif
Genick sind, unter dem Beiter zurücktreten und nervös werden, sich dein
•el durch Steigen zu entziehen trachten oder, schwach im Bücken, diesen
" senken, als dass sie sich im Genicke biegen.
Das Stangengebiss zum Abbiegen bedarf großer Umweht und schadet in
eübter Hand entschieden mehr als die Trense. Als einarmiger Hebel wirkt
Kandare herbeizäumend, ist daher bei dicken, kurzen Hälsen, bei engen
aschen oder bei verkehrtem Hals eher anwendbar; doch ist das zu starke
beizäumen nur durch sehr geübte Beiter zu verhindern. Ob es daher nicht
ter ist, bei schwierigem Hals sich statt des Stangengebisses eines Hilfs-
ais zu bedienen, mag der Prüfung der Beiter in Verhältnis ihrer Fertigkeit
blassen bleiben.
Nach dem Verfasser ist jedes Pferd, bei welchem der Ganaschenzwang
Dben ist und bei welchem Gleichgewicht herrscht, leicht in der Hand; er
tot auf das mehr oder minder empfindliche Maul des Pferdes keine Bücksicht,
sher Umstand doch nicht außer Acht zu lassen ist.
Correcturen mit dem Kappzaume vorzunehmen, wenn ein Pferd Schenkel
r Zügel nicht respectiert, ist recht fraglich.
Das Zurücktreten, wie es Verfasser für angezeigt hält, ist eher als
tfe und nicht als Lection anzuwenden, denn die Pferde treten ungeregelt
Ick und entziehen sich der Hand des Reiters.
Der Grundsatz, dass jedes Pferd unbedingt dem Sporn gehorchen muss
l sich nicht gegen denselben vertheidigen darf, ist sehr alt ; doch darf das
fthl durch Einschrauben zwischen Schenkel und Zügel und hinzugefügten
mstichen nicht getödtet werden, was jedoch mancher unerfahrene Beitor
des Verfassers Werk als Unterweisung entnehmen und so seine Bemonton
zig dressieren wird.
Die Hilfen werden bestimmt durch den Zweck der auszuführenden
tionen, durch die Folgsamkeit und das Temperament des Pferdes.
Ein zu früh gebrauchter Sporn, d. i. ehe man das Pferd von vorne
ter in der Hand hat, führt immer zur Widersetzlichkeit, bei Stuten besserer
ranft überdies zum Geschlechtsreiz.
41
52
Biel «Ige
nd lehrt }
durch Vorhand Kopf und ff
Schenkel- und <*k auf die eeitHi rfftsat.
r Wi'Uiiungnn auf der Vorderhand ond Bau
AU Vorübungen su n sind itüfi
zweckmäßig; rortheilha -h auch zur K
!ien Pferden, welche Kopf and Rh
kein Pferd mit d«*r Hinterhand am die Vorhan kann, wann *
tu li • ilt ist. — Renvrrsh nar&
fasern die Ganasehenbiegung und *ckl
Aufmerksamkeit des Pfenl henkelhilfen,
Die al« die
dabei all Kittel, am dem Pferde die Seiteng. . kkm
Wir unterrichten bejiOglicb der Galopps I" *i auch,
der Torherrscheudo Gebrauch des aulleren,
eiten darf, Böndern dass mau
§o brauchen muss, du eh daa Pferd laicht in dei 1!
demselben eine solche Stellung gegeben wird, uns welchur
kann. Wurde durch eine richtige Bearbeitung des 11
Km kwiu ag, Wendungen und Übungen in £ flr
Galopp nöthige Haltung erlangt, dann traben wir auch richtig und
solcher Stellung, welche daa Willige und leichte Kingobtö i\
Galopp fcurfblge hat
Dan n ist für daa Soldatenpfcrd, w
sehr ruhig stehen muss, nichr wird dadurch nur , . ranlaast,
bin und her zu treten. Für Schulpferde und fi)r Reiter mit
Piaffiorwi zw«.
^ere bewährte Dressur zieht die freie ]i e w e g u n g hauptJ&dlM
rächt, welche durch eine der Kflrperkrafl chetide
ni d> knie, die Muskeln und an4
Felde umi auf den Übungsplätzen den
■Hingen zu entsprechen Dia meisten nur in km u»«ti
Pferde sind nicht n matt
die l i zur Gebniis tintbitig, *.-nn n
n.
Hauptmann
<i I n 1« r li uv' I D '1 A ti 8 r n I :
gestallt und berausgev id k.
I/rtfsidial fiutti
IUI
li bei !<■ W u n Graben i:t l't.
DhMft
OtIMfralstabsp i takti^b.«n M-uiilt» i>< n und RiUvn, Krirg*»pt*ta| m
nniUi Bei; Umrdnimg des S-
kmilDig Gebrauch iii&<
Bücher-Anzeige. 53
*mof einen Bogen zusammengedrängt, dabei aber vollkommen übersichtlich und
älmmeh orientierend.
•* Bis zu dem Erscheinen der Neuauflage der r Organischen Bestimmungen
*Är die Armee im Felde" und der „Vorschrift für die Verpflegung des
ft. und k. Heeres IL Theil", welches wahrscheinlich erst am Schlüsse des
Jahres 1891 erfolgen dürfte, füllt der vom Hauptmann Springer verfasste
Behelf eine Lücke aus, da or alle in den verschiedenen, seit 1890 neu auf-
^fplegten organischen Bestimmungen enthaltene Neuerungen enthält. Praktisch
ist der Behelf, weil er, was Daten betrifft, die Zuhilfenahme von Dienstbüchern
feei taktischen Aufgaben und Bitten entbehrlich macht.
Oberst Ulimann.
Zum Studium der Taktik. Von F. C. v. IL (Fraftz Conrad von
Hötzendorf, k. und k. Oberstlieutenant im Generalstabs-Corps und
- Lehrer an der Kriegsschule) zwei Theile. Als Entwurf gedruckt. Mit zahl-
* reichen Figuren im Texte und 21 Separat-Beilagen. Wien 1891. Commis-
; sions-Verlag von L. W. Seidel & Sohn, k. und k. Hofbuchhändlcr.
Der Verfasser bezeichnet sein Werk bescheiden als eine Sammlung von
- Aufsätzen und nennt es einen Entwurf, letzteres wegen der „nicht form voll-
* endeten Anordnung und der nicht durchwegs gleichmäßigen Bearbeitung des
Stoffes^.
Der Verfasser thut Unrecht mit dieser Bescheidenheit; unter schlichter
'* "Flagge segelt da ein reicher Inhalt, nach dem gar bald vielfache Nachfrage
^jein wird.
Halten wir uns indes auch bei der Besprochung an die bestimmte,
nüchterne, klare Art des Buches und überschauen wir vorerst Anordnung und
, Sintheilung des Buches, trachten wir den Geist desselben zu erfassen, bevor
l wir ein Besume' liefern.
f " Das Buch des Oberstliontenant von Conrad ist durchaus originell ;
*«8 ist modern im guten Sinne, in dem Sinne nämlich, dass es vorzugsweise
; Analysiert, dann ein ungeheueres Material kriegsgeschichtlicher Daten und
* exacter Beobachtungen verwertet, alle positiven Elemente der Taktik: Waffen,
Waffenwirkung, Leistungsfähigkeit von Mann und Pferd als Zahlen und
* Größen in Ansatz bringt, immer auf Thatsächliches abzielt und auf dem festen
Boden der Wirklichkeit steht.
An dem Soldaten der Jetztzeit gehen 25 und mehr Jahre ohne größeren
. Feldzug vorüber; er hat nicht das Glück der Großväter, welche in einem
solchen Zeiträume 4 bis 5 Campagnen mitmachten, und ihre Schule im Kricgo
1 durchmachten.
" Manöver und Übungen, das Studium der Feldzüge etc. müssen uns die
fehlende Kriegserfahrung ersetzen.
Dass uns die Friedensvorbereitung, die Friedensarbeit und die Schioß-
f platz-Ergebnisse nicht einseitig machen, davor müssen wir uns wahren !
* Conrad's Buch ist, nach der Art seines Aufbaues, dazu angothan,
''Einseitigkeit zu verhüten.
11*
64 Büchef-Aaieig*.
8eit FeldmarschaU-Lientensiit Baron 0» Hin* vom Jahn 187**
die „Grundsätze für die Verwendung der StreitkrJ
nnd im Gefechte" veröffentlichte, bat untere« Wissens «sc
auch nicht Frits Hoenigs „Untersuchungen Aber die Taktik dir I
ballistische Daten über Verlustmfieni etc. so ausgiebig« 4
nüchtern für taktische Zwecke benütst, wie Oberstiieutenaats Tot Ctg
Taktik. -.j
Für das Gewicht dieser Daten sind uns folgende 8tlse C*|
maßgebend:
„Abgesehen davon, dass im Gefecht die DisUnsen bedeute*
schätat werden, würde eine Infanterie, welche sn einer derartigen wgnä
Abschätzung der Gefahr erzogen ist — kaum überhaupt an den FÄi
zubringen sein, nnd sie würde sicher einer Infanterie unterlieg*!, in i
Bewusstsein lebt, «dass sie bis zum Handgemenge an den Feind henai
„Man rnuss sich diese Zahlen Tor Augen fuhren, damit die Teal
nicht im unbegrenzten schweife etc." und
„Es ist natürlich nicht möglich, im Ernstfalls hiefür Berectan
subtiler Weise anzustellen; die Klarlegung dieser Verhältnisse dient al
Heranbildung von Urtheil und Vorstellung für jenen bloss instincfiw
des Entschlusses, welcher im Ernstfall, im Drang des Augenblickes m
das Zweckmäßigste trifft, — sie bezweckt» die Vorstellung auf fai
Größen (Zahlen) zu basieren1).
Conrad's exacte Methode hat nebstdem noch das erfreuliche 1
dass sie eine Beihe Ton Streitfragen, über die man sich bisher — man
aufgrund subjectiver Anschauungen — erhitzte, endgiltig erledigt
Die Theorie der Taktik, wie sie in dem Werke „Zum Stadii
Taktik u geboten wird, dürfte den vom Verfasser angestrebten Zweck: di
Unterlage für die applicatorische Lehrmethode zu schaffen, nach Inka
Umfang des Stoffes, wie nach Richtung der Methode vollkommen enrei<
Die im Texte enthaltenen zahlreichen, der neuesten Kriegsges
entnommenen Beispiele — fast durchwegs solche, deren Schaupia
Verfasser an Ort und Stelle in Augenschein genommen, von denen e
eine Reihe landschaftlicher Skizzen angefertigt und dem Buche bei«
hat — dann die eingestreuten Muster concreter taktischer Dispositionen
auch sehr hübsch von der Theorie zur Anwendung hinüber.
Die Theorie ist nach folgenden Haupt-Capiteln gruppiert:
Vorwort,
Über Taktik-Studium,
Einleitung,
Infanterie (mit 328 Seiten),
Artillerie (mit 118 Seiten),
Cavallerie,
Vom Gefecht,
Sichemngs- und Aufklärungsdienst.
') Siehe Seite 88, 218 und 232.
Bücher-Anzeige. 55
Das große Kapitel „Infanterie", die Quintessenz eingehender Studien der
Instructionen, Reglements, der Kriegsgeschichte etc. ist in vollendeter
abgehandelt; der Einfluss der neuen Waffen auf Formen und Wesen
ven Taktik ist mit der Unwiderlegbarkeit eines mathematischen Beweises
han. Ganz unmöglich, den reichen Inhalt desselben flöchtig wiederzugeben.
"Wir heben nur beispielsweise folgende Abschnitte, aus denen die Bo-
gen von Ballistik, Schießausbildung, Verlustziffern etc., zu den taktischen
ri sofort klar werden, hervor:
Das Feuergewehr und das Feuer der Infanterie im allgemeinen.
Skizze der successiven Entwicklung des Gewehrfeuers.
Dio modernen Feuergewohre und das heutige Feuer der Infanterie.
Über Schießausbildung.
Einfluss der Dimensionen und der Entfernung des Zieles.
Einfluss des Torrains auf das Gewehrfeuer.
Percussionswirkung der Infanterie-Geschosse.
Folgerungen.
Die moralische Wirkung des Gowohrfeuers. Verluste.
Feuerschnelligkeit, Patronenzahl.
Salvenfeuer, Plänklorfeuer, Schnellfeuer.
Zeitpunkt für die Feuereröffnung im allgemeinen.
Einfluss der Artillerie auf dio Kampfformen der Infanterie.
Allgemeines über Befehlgebung und Führung bei der Infanterie etc.
etc., etc., etc.
Für den engeren Leserkreis der „Mittheilungen" wollen wir einige
mitte des Capitels „Artillerie" anführen, z. B.:
Charakteristik der Artillerie.
Allgemeine Bedingungen für die Wirksamkeit.
Kurzer Rückblick auf die Entwicklung dor Artillerie-Taktik.
Das glatte Vordcrladgeschütz.
Das gezogene Geschütz.
Die Artillerie 1866.
Dio Artillerie 1870/71.
Entwicklung der Feld- Artillerie und ihrer Taktik nach 1870/71.
Dio Artillerie im russisch-türkischen Kriege 1877/78, das Gefecht von
-Dubnik und Telis.
Weitere Fortschritte in der Entwicklung der Artillerie und ihrer Taktik.
Brisanz-Geschosse, das rauchschwache Pulver.
Einschießen, Schießen, Feuorschnelligkeit.
Schuß, Wurf, Feuer aus völlig gedeckten Positionen.
Geschütz-Positionen, Überschießen eigener Truppen.
Eintheilung der Artillerie auf Märschen.
Bewegungsformen im Gefechte.
Über Artillerie-Massen-Verwendung.
Gebirgs- Artillerie.
etc., etc., etc.
Eben so systematisch, positiv und exaet sind die Capitcl über das
it und den Sicherungs- und Aufklärungsdienst,
56 Bücher-Anzeige.
Die Versuchung ist groll, Citate aus Conrad's Buch zu bringen «4«.
über die allgemeine Charakteristik hinaus, eine Analyse desselben zu frfoi.
Wem wäre damit gedient?
Ein solches Buch rauss mit Fleiß gelesen, muss mit h<*ii)em lU-uibi
durchgearbeitet werden !
Die Mühe, die dessen Studium kostet, wird reich gelohnt: denn ivh
selbst klar ist, so schafft es auch Klarheit.
Und wie an der Anstalt, an welcher der Verfasser als Lehrer virki
auf Gründlichkeit, Klarheit, Bestimmtheit und exaete Arbeit gehalten lirl
so dürfte auch sein Buch wirksam werden im Sinne klarer Erkenntnis «f
taktischem Gebiete.
Den Officieren aller Waffen, aller Chargen sei ea eindringlich a*
Studium empfohlen !
Oberst Uli di am.
I
Bücher-Anzeige. 57
Neues vom Büchermarkte ')•
(Artillerie- Wissenschaft.)
4785 Fortifieation et VartVlerie dans hur Hol actucll. „La".
4. Paris 1888—1889. 1 Bd.
4982 (ffömes Haftes. Resumen de los dato* numerieos relativos al material
de fxitalla. 16. Madrid 1888. 1 Heft,
4966 Handbook for militari/ artificert, prepared in the artillery College.
Sixlh edition. 16. London 1889« 1 Bd.
4955 llandbook for 4-inch R. M. L. jointed howitter (Mark IJ. Muh
equipmcnt. Ixind service. 8. London 1890. 1 Heft.
4959 Handbook for de 8-in. R. M. L. hotcitxer of 4 Cwt. Mark I. On
btd and liege platform or on siege traveüing carriage. Land
service. 8. London 1890. 1 Heft.
4962 llandbook of the 6-poudre Hotchkiss quickfiring gun. Land sirvice.
8. London 1890. 1 Heft.
4694 Ingalls. Handhook of problems in direei fire.
8. New- York 1890. 1 Bd.
5008 Karabiner 88, „Leitfaden betreffend den", und seine Munition.
16. Berlin 1890. 1 Bd.
4795 Krnka. Das Zukunftsgewehr, seine Wirkuug — seine Folgen.
Populäre technische Studie. 8. Jungbunzlau 1884. 1 Heft.
4945 JjOttill. Etüde sur le tir d'une batlerie de campagne.
8. Paris 1884. 1 Bd.
4972 LyeOlldls. Memoire sur un nouveau systhne de bouches ä feu demon-
tahhs. 4. Athenes 1891. 1 Heft.
4967 Magazine rille. Care of arm* and ammunition. Firing exercise.
Äiming drill. 16. London 1890. 1 Heft.
4948 Rohne. Das Artillerie-Schießspiel. Anleitung zum applikatorischen
Studium der Schießregeln und zur Bildung vou Schieß-
beispielen. 8. Berlin 1891. 1 Bd.
5025 Roftkiewlfz« Über Kriegs-Distanzmosser. 8. Graz 1888. 1 Heft.
V Die hier nach Fachgruppen geordnet angeführten Werke sind in die Bibliothek
de« Mllitir-Comlt^H neu aufgenommen, nnd es bezeichnen die denselben YorfeseUten Zahlen
die Noinmern, anter welchen sie im Bibliotheks-Kataloge eingereiht wurden
1
58 Bücher-A-nieige.
4987 Seuiefl-Versueue mit Gewehren tob 8m» Caliber und YenchiedcM
Geschoss-Arten.
Berndorf (Nieder-Öeterreieh) 93. und 98. Juni 1887.
8. Wien 1887. 1 HA
5066 Seunüdt Anleitung rar Kenntnis und Behandlung de« awhveiiari-
Behen Bepetirgewehra M. 1889. 16. Sem 1891. 1 Bi
4787 Schubert. Die Feld- und Gebirgs - Artillerien der
Staaten im Jahre 1890. Fol Wien 1890/1 Heft.
4703 Schute. Hartguss-Panserungen und Minimalacharten-Lafetten 8jnten
Gruflon. 8. Magdeburg 1890. 1 B4.
9175 TftToIe dl tire dd eanmmd da 9 ABC Bct. e 9 BH ReL kttmd-
coli m afftuti da eampagna M. 1844? t — *#*•# cTassedh t
daU relaiUd. KL 8. Born» 1890. 1 Heft.
9176 Tavole dl tire ddT obict da 2t GBC RH. iTmnA» (m Hgatawa pr+
jrreatfeo) e doli rdatioi. KL 8. Borna 1889. 1 Heft
4988 Teeria de las trayectoriat al u*o dt Im capUamc* « ,
structore* de Uro del ejeretio naekmal
16. Büenoa-Airea 1881. 1 Heft.
4988 Yerauehe mit Gewehren von 8mm Caliber and Compound-GeschoattiL
Berndorf (Nieder-Osterreich) 8entember 1887.
8. Wien 1888. 1 Heft.
4981 Von der He wen. Das Kleincaliber-Gewehr. (In ruseiseher Sprache.)
8. 8t Petersburg 1886. 1 Bd.
4753 Wernlgk. Taschenbuch für die Feld-Artillerie.
16. Berlin 1890. 1 Bd.
9186 Wuifh. Die Berechnung der Schasstafeln seitens der Gusstahlfabrik
Friedrich Krupp. 8. Wien 1891. 1 Heft
(Artillerie-Technik.)
4930 ff uich. Über die Bestimmung der Verbrennungs-Temperatur von
Explosivstoffen. 8. Wien 1891. 1 Heft.
B.
(Baukunst in allen ihren Theilen.)
4986 Albach. Über Sicherungsarbeiten bei Bauten im Rutochtcrrain.
8. Wien 1885. 1 Heft.
499a Baensch. Der Nord-Ostsee-Canal.
Nach einem Vortrag, gehalten im Architekten - Verein iu
Berlin am 18. Februar 1889. Fol. Berlin 1889. 1 Heft.
Bücher-Anzeige. 59
(Cnemie, Physik.)
4969 Blnim. Über elektrische Accumulatoren. 8. Wien 1891. 1 Heft.
9190 Chemisch-technische Bibliothek.
2. Bd. Der chemisch-technische Brcnnereilciter.
5. „ Die Seifenfabrikation (Nr. 7846).
10. „ Die Essigfabrikation.
15. „ Die Leim- und Gelatine-Fabrikation (Nr. 7701).
16. „ Die Stärkefabrikation und die Fabrikation des Trauben-
zuckers.
18. „ Die Fabrikation der Schmiermittel, der Schuhwichse und
Lederschmiere (Nr. 520).
19. „ Die Lohgerberei oder die Fabrikation des lohgaren Lcders
(Nr. 7732).
20. „ Die Weißgerberei, die Sämischgcrbcrei und Pergament-
Fabrikation (Nr. 7733).
21. n Die chemische Bearbeitung der Schafwolle, oder: Das Ganze
der Färberei von Wolle und wollenen Gespinnsten.
22. „ Das Gesammtgebiet des Lichtdrucks, die Emailphotographic
und anderweitige Vorschriften zur Umkehrung der nega-
tiven und positiven Glasbilder (Nr. 7728).
24. „ Die Fabrikation des Surrogatkaffees und des Tafelsenfes.
30. „ Vollständiges Handbuch der Bleichkunst oder theoretische
und praktische Anleitung zum Bleichen der Baumwolle,
des Flachses, des Hanfes, der Wolle und Seide etc.
31. „ Die Fabrikation von Kunstbutter, Sparbutter und Butterine.
35. „ Die Zinkogravure oder das Ätzen in Zink zur Herstellung
von Druckplatten aller Art, nebst Anleitung zum Ätzen
in Kupfer, Messing, Stahl und anderen Metallen.
36. „ Medicinische Speciali täten.
39. „ Die Weinbereitung und Kellerwirtschaft.
43. „ Die Heliographie, oder: Eine Anleitung zur Herstellung
druckbarer Metallplatten aller Art, etc. (Nr. 8049).
45. „ Chemisch-technische Specialitäten und Geheimnisse mit
Angabe ihrer Zusammensetzung nach den bewährtesten
Chemikern.
53. „ Unsere Lebensmittel.
62. „ Kautschuk und Guttapercha.
63. „ Die Kunst- und Feinwäscherei in ihrem ganzen Umfange.
96. „ Presshefe, Kunsthefe und Backpulver.
100. „ Handbuch der Chemiegraphie, Hochätzung in Zink für
Buchdruck mittels Umdruck von Autographieu und
Photogrammen und directer Copierung oder Radierung
des Bildes auf die Platte (Photochemigraphie und
Chalkochemigraphie) .
108. „ Das Lichtpausverfahren oder die Kunst, genaue Copien
mit Hilfe des Lichtes und Benützung von Silber-, Eisen-
und Chromsalzen herzustellen.
112. „ Handbuch der Photographie der Neuzeit.
60 B ü c h e r- A n i e i g e.
119. Bd. Die Reproductions-Photomphie sowohl ftr Halbton- ab
Strichmanier, nebat den bewährtesten Copirproeestes
zur Übertragung photographischer Glasbilder aller Art
auf Zink und Stein.
122. „ Die Technik der Reproduction von Milit&r -Karten and
Planen, nebat ihrer Vervielfältigung, mit besonderer
Berücksichtigung jener Verfahren, welche im k. nnd k
militar - geographischen Institute an Wien anageftst
werden (Nr. 8187).
125. „ Die Teigwaren-Fabrikation.
180. „ Die Zinkätzung (Chemiegraphle, Zinkotypie).
135. „ Die Fabrikation von Bum, Arrac und Cognac und allea
Arten von Obst* nnd Frachtenbranntweinen, etc.
189. „ Die Filter für Hans und Gewerbe.
168. „ Die Brillen, das dioptrisehe Fernrohr nnd Mikroskop.
166. » Die künstlerische Photographie.
168. v Das Photographieren.
178. „ Die internationale Wurst- nnd Fleischwaren-Fabrikation.
178. * Chemische Prftparatenknnde.
& Wien, Pest, Leipzig.
4706 Eder. Ausführliches Handbuch der Photographie.
8. Halle a. S. 1890. (Im Erscheinen.)
4661 Jnrisek. Die Verunreinigung der Gewisser. Eine Denkschrift im
Auftrage der Flusscommission des Vereines nur Wahrung
der Interessen der chemischen Industrie Deutschlands.
4. Berlin 1890. 1 Bd.
4960 Kohlranseh* Leitfaden sur praktischen Physik mit einem Anhange:
das absolute Maßsystem. 6. vermehrte Auflage.
8. Leiprig 1887. 1 Bd.
4705 Jjalner. Lehrbuch der photographischen Chemie und Photocheroie.
8. Wien 1889. (Im Erscheinen.)
4609 Lainer. Vorträge über photographische Optik.
Di«; photographischen Ohjective, ihre Eigenschaften und
Prüfung. 8. Wien 1890. 1 Bd.
5457 Legros. EVments de photogrammitrie. Kl. 8. Paris 1891. 1 Bd.
9191 Mflller Pouillet'8 Lehrbuch der Physik und Meteorologie. Neunte
umgearbeitete und vermehrte Auflage von Pfaundler.
8. Braunschweig. (Im Erscheinen.)
9184 IScuhauss. Lehrbuch der Mikrophotographie.
8. Braunschweig 1890. 1 Bd.
4762 Ostwald. Lehrbuch der allgemeinen Chemie. 2. umgeänderte Auflage
8. Leipzig 1891. (Im Erscheinen )
(Fortification.)
478T) Fortlfleation H rarttötrie. dans leur Hat actuel. „La"
8. Paris 1888—1889. 1 IM
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5005 Meyer« Die Bedeutung mobiler Panzer für die schweizerische
Landesbefestigung. 8. Aarau 1891. 1 Heft.
4979 Miniren. Sonder- Abdruck des VIII. Abschnittes aus dem Handbuch
für den allgemeinen Pionnierdienst.
8. Berlin 1891. 1 Bd.
Gk
(Geographlo und Geschichte.)
9182 Andree. Allgemeiner Handatlas.
Fol. Bielefeld und Leipzig 1890. 1 Atlas.
4987 Bunyitay« Naturhistorische Monographie von Großwardein.
(In ungarischer Sprache.)
8. Budapest 1890. 1 Bd.
9173 urllberti« Tndice gencrdU dei comuni del regno d'Italia o**ia guido.
amministrativa, giudiziaria, ßnanziaria, commerdale.
8. Milano 1889. 1 Bd.
4702 Holub. Sieben Jahre in Süd-Afrika.
Erlebnisse, Forschungen und Jagden auf meinen Reisen von
den Diamantfeldern zum Zambesi (1872—1879).
8. Wien 1881. 2 Bde.
4704 fjohnert« Um die Erde. Reiseskizzen von der Erdumseglung mit
8. M. Corvette „Erzherzog Friedrich" in den Jahren 1874,
1875 und 1876. 8. Wien 1878. 2 Bde.
9170 LukeS. Militärischer Maria Theresia-Orden. Neue Folge der Ordens-
geschichte (1850—1890). 8. Wien 1890. 1 Bd.
4983 Pressburg und seine Umgebung. 8. Pressburg 1865. 1 Bd.
* 4700 Proskowetz. Vom Nevastrand nach Samarkand. Durch Russland, auf
neuen Geleisen nach Inner-Asien.
8. Wien und Olmütz 1889. 1 Bd.
4690 Ninolle» Auf Feldern der Ehre. Schilderungen aus der Geschichte
Österreich-Ungarns. Kl. 8. Wien 1890. 1 Bd.
4941 Umann, Die Specialkarte der österreichisch-ungarischen Monarchie
im Maße 1 : 75.000.
Eine kartographische Studie für den Gebrauch an Truppen-
schulen des k. und k. Heeres. 16. Wien 1891. 1 Bd.
J-
(Journale.)
9174 Elektrotechnischer Anzeiger« Fol. Berlin. Von 1891 an.
5020 Inhalt der mechanisch-technischen Zeitschriften, umfassend das
gesammte Gebiet des Maschinenwesens. Als Beigabe zur
Zeitschrift des Vereines deutscher Ingenieure.
4. Berlin. Von 1891 an.
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9188 Marlae-RaJidseaa*. 8. Berlin. Von Uli «.
5018 Oflclelle Mtnng der internationalen ekttrüt*cbni*cuen AwtoD^
in Frankfurt am Main 1891. Fol Frankfurt a. M.
5015 PantoMMion. Internationale Bibliographie der polyteetaristaea
Wissenschaften. Monatliche Übersicht der auf diesen Gebietes
erschienenen Buch- und Jonrnalliteratar.
8. St Petersburg. Von 1891 an.
9180 Photographie, „Die". 8. Wien. Von 1891 aa.
4865 Photofrranhisehe Correepoadeea. & Wie*. Von 1891 aa.
9188 Paotographlaeae Ifaekrieaten. 8. Berlin. Von 1891 aa.
9199 Wiener Bauindustrie-Zeitung. Fol Wien. Vom Oetober 1889 in.
4971 Zentral-Organ fttr Warenkunde und Technologie.
Fachseitsehrift fttr wissenschaftlieh-praktiaehe Uaftenaeheng
der im Handel nnd Gewerbe vorkommenden Natur- und Kunst-
prodnkte and ihrer Surrogate nnd Verfälschungen.
8. Stuttgart Von 1891 an.
KQ.
(Kriegegeschichte.)
4796 Kann* Der Feldxug der ersten deutschen Armee im Norden und
Nordwesten Frankreichs 1870/71. 8. Berlin 1889. 1 Bd.
4994 Molnär. Privilegien und Auszeichnungen einzelner Truppenkörper
des k. und k. Heeres. 8. Wien 1890. 1 Heft.
4670 Senegal nLa gfterre auu. La coionne du Rip en 1887. Ltqons ä tirer w
des ejcpcditions du passi. Kl. 8. Paris 1890. 1 Bd.
(Kriegs Wissenschaft im allgemeinen.)
9177 Allason. La pdvere setiza fumo. 8. Roma 1890. 1 Heft.
4953 Bronsart v. Nebellendorf I. Betrachtungen Ober eine zeitgemäß?
Pachtweise der Infanterie. 8. Berlin 1891. 1 Heft.
«1660 ISrutö de Kemur. La defense des Vosges et la guerre de manlagne*.
KL 8. Paris 1890. 1 Bd.
4998 C. v. II. Zum Studium der Taktik. 8. Wien 1891. 2 Bde.
4975 Clement. Lettre* nur la poudre »ans fumde et tet mfthodes de guerrt
8. Paris 1891. 1 Bd.
4743 Dragomirow« (Autorisierte Übersetzung aus dem Russischen von
Tettau.) Leitfaden für die Vorbereitung der russischen Truppen
zum Kampf. 8. Hannover 1889. 4 Hefte.
Bücher- Anzeige. ß3
5009 Fix. Le service dans /es tiats-majors. 8. Paris 1891. 1 Bd.
2545 Goltz. Das Volk in Waffen. Ein Buch über Heerwesen nnd Krieg-
führung unserer Zeit. 8. Berlin 1890. 1 Bd.
4692 Hansehka. Die Ausbildung der Infanterie für das Gefecht im Walde.
8. Wien 1890. 1 Heft.
4898 Hoenlg. Die politische und militärische Lage Belgiens und Hollands
in Rücksicht auf Frankreich-Deutschland.
8. Berlin 1878. 1 Bd.
4935 HungerbAhler. Die schweizerische Infanterie-Taktik nnd das neue
deutsche Exercier-Reglement für die Infanterie. Vergleichend-
kritische Betrachtungen. 8. Frauenfeld 1889. 1 Heft.
4697 Jahns. Geschichte der Kriegswissenschaften vornehmlich in Deutsch-
land. 8. München und Leipzig. (Im Erscheinen.)
5202 Maillard. Elements de gnerre. 8. Paris 1891. (Im Erscheinen.)
5048 Maines von Bilabruek. Taktische Studie über die Schlacht von
Custozza im Jahre 1866. 8. Wien 1891. 1 Bd.
5017 Moeh. La poudre sans fumee et In tactiqut. 8. Pari6 1891. 1 Bd.
4916 Pedraza y Cabera. El teireno y la guerra.
8. Barcelona 1881. 1 Bd.
4708 Plerron. Strategie et grande tactique cTajtres Tejcp&rimces des dernxeres
guerres. 8. Paris 1887—1890. 2 Bde.
4908 Ulliiiteau. La guerres de surprises et d'embutcades.
8. Paris und Limoges 1884. 2 Bde.
4814 Verwendung der Artillerie im Gefecht. „Die französischen Vor-
schriften über die" 8. Hannover 1889. 1 Heft.
4974 Vereenlging ter btoefening van de krijgsteetenschap. 1887—1888,
1888—1889, 1890—1891. 8. Gravenhage. (Im Erscheinen.)
4934 Weidlieh. Winke für die Ausbildung des Cavalleristen mit dem
Carabiner M. 1888 zum Schul- und Gefechtsschießen.
16. Hannover 1890. 1 Heft.
4680 Widdern Das Gefecht an Flussüberg&ngen und der Kampf an
Flusslinien. Kriegsgeschichtliche und taktische Studie.
8. Berlin 1890. 2 Bde.
(Literatur- Verzeichnisse.)
4995 Calendarfo generale del regno d'Italia pel 1889 compUato a cura
del ministem delV interno. 8. Roma 1889. 1 Bd.
4980 Mllitair onderwljs in Nederland en Nederlandscli-Indie (1735—1890).
8. Breda. (Im Erscheinen.)
(54 Bücher-Anzeige.
5000 SzczepanskL Bibliotheca polytechnica. Wissenschaftlich in Schlag-
wörtern geordnetes Kepertoriuin der gesammten deutschen,
französischen und englischen technischen Literatur, einschließ-
lich ihrer Beziehungen zur Gesetzgebung, Hygiene and täg-
lichem Leben. Jahrgang I. 1889.
Kl. 8. St. Petersburg und Leipzig 1890. 1 Bd.
(Mathematik.)
4707 Budde. Allgemeine Mechanik der Punkte and starren Systeme.
8. Berlin 1890. (Im Erscheinen.!
4970 Ernst. Die Hebzeage. Theorie and Kritik ausführlicher Constructionen.
8. Berlin 1883. 1 Bd. 1 Planheft.
4761 Hanner. Analytische Geometrie. 8. Prag 1891. 1 Bd
4892 Ohm. Lehrbuch der gesammten höheren Mathematik.
8. Leipzig 1839. 3 Bd«-.
5026 Ritter. Lehrbuch der analytischen Mechanik.
2. Aufl. 8. Leipzig 1883. 1 Bd
2060 Ritter. Lehrbuch der technischen Mechanik.
5. Aufl. 8. Leipzig 1884. 1 Bd.
4907 Tabellen der Tragfähigkeit und der Gewichte gewalzter und ge-
nieteter Bauträger, gusseiserner und schmiedeisemer Trag-
säulen. 16. Wien 1885. 1 Hofr.
(Miscellanien.)
91*9 Alumni report of the board of rvgent* of the SmUhsonian Institution,
sluwing the Operations, ejpenditures and conditio» of' the In-
stitution for de year endiny june 30f 1887 '.
8. Washington. (Im Krschciiion •■
f)0-js |>HlU'hcT. Ihesxage. mcthotlbpie du cJiceal dt seile d'aprfs dis de>~ni*r*
tnscijnrments. 8. Paris 1891. 1 IM
5079 Kit u in gar t<* ii. l»ie HnusM'hwammfrage der Gegenwart in botanischer.
••Iiemi^i'her, technischer und juridischer Beziehung untt r
Benutzung der in russischer Sprache erschienenen Arbeiten
(Frei bearbeitet vuii Gottgetreu.)
8 Berlin 181M. 1 Heft
■lü7f> Bericht über «1 ä •- Feier des luii 17 ig jährigen Bestandes des Nied-r-
«"•-terreichisrheii Gcwerhevereines. 8. Wien 1890. l Bd
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4674 Fünfzig Jahre gewerblicher Bestrebungen. Festschrift zur Feier
des fünfzigjährigen Jubiläums des Niederösterreichischen Ge-
werbevereines. 8. Wien 1890. 1 Bd.
4660 K nunc y er. Die Bekämpfung der Schadenfeuer.
Taktische Regeln für die Brandstelle.
Kl. 8. Berlin 1891. 1 Bd.
9187 Wagner. Was machen wir mit HelgolaudV
8. Berlin 1890. 1 Heft.
4993 Werner. Zur Frage der Befestigung von Helgoland.
8. Wiesbaden 1891. 1 Heft.
3ST-
(Naturwissen schaften im allgemeinen.)
9179 Tsebermak. Die Porphyrgesteine Österreichs aus der mittleren
geologischen Epoche. 8. Wien 1869. 1 Bd.
O-
(Organisationen.)
4689 Kindler. Die Organisation und Ausbildung unserer Festungstruppen.
8. Frauenfeld 1890. 1 Heft.
(Pionnierwesen.)
4869 Pionnier Taschenbuch. 16. Berlin 1889. 1 Bd.
:r.
(Reglements.)
4964 Army regulatlons for ordnance störe Services.
8. London 1890. 1 Bd.
5084 Instruction provisoire jwur le maniement et Cemploi de la carabine
modele 1880. 16. Paris 1891. 1 Heft,
4807 Instruction pour les formation* de guerre, Citiuipement et la mobili-
acUion de farvie'e italienne.
Traduction franqaise jx*r le capitainc SoulU.
8. Paris und Limoges 1890. 1 Bd.
M12 Instruction sur la nomenclature, le demontagt et le remontage du fusil
modele 18S9, le maniement et le fonetionntment de son vieca-
nisme. 16. Bruielles 1890. 1 Bd.
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9178 Istrusioni pratiene del genio* SpeccM di oompotiaione e dicmk+
mmUo iH pardd mobiä. 8. Born* 1890. 1 HA ■
5029 IffarutMe nUP impiego dtUa gdaUma mpfo*l*m par le imtemmm
di ftrrovie da operarri dagU wappmiüH di oavmUerim.
16. Born 1886. 1 IM.
4669 Iftrusione tutta conservatione dd muUtriak äVmrtigUmria.
8. Borna 1888. 1 Bd. 1 Plaabeft
4801 Krtegsleintangii-tieaets — Festungs-Rayonageseti.
8. Berlin 1890. 1 Heft.
4678 Reglenent über die Bedienung und Kenntnis des Materials 4er
dem Feldbatterien. 16. Bern 189a 1 Bd.
4965 Rlfle exereisee. (Magazin rijlc). Manual ezerdm, pfyrical dHÜ «HA
arm*, and bayonH txercUt. 16. London 1890. 1 Heft.
4677 Sebießanleitung für die aehweiierieehe Feldartillerie.
16. Obres 1890 1 Bd.
5097 Senleßalata-VerwaltuDgs-Vorechrift. & Berlin 1891. 1 Heft.
5007 Senlefivoraenrift für die Ca?allerie. 16. Berlin 1890. 1 B4.
4946 SeMeßvenekrlft für die raesisehe- Armee vom Jahre 1890. Über-
setzt Ton Tettau. 8. Hannover 1891. 1 Bd.
4679 Voraehrilt für den Verwaltungs- und Verrecfanwgt-Dienet im k. und L
See-Arsenale in Pola. 4. Wien 1890. 1 Bd.
S.
(Statistik.)
4997 Aliliualro Statist itjue de la Russie, 1890.
4. St. Petersbourg 1890. 1 Bd
4984 Battenberg. Die volkswirtschaftliche Entwicklung Bulgariens von
1879 bis zur Gegenwart. 8. Leipzig 1891. 1 Bd.
4751 Bulletin de VinstUut international de statistigue.
8. Rome 1890. (Im Erscheinen.)
4739 Censimento del btstiame, asino, fjovino, caprino e sumo.
8. Roma 1882. 1 Bd
9193 Jahrbuch „Statistisches" für das Deutsche Reich.
8. Berlin 1880—1890. (Im Erscheinen.)
5003 Introduzione aUa statistica delh txmehe popolari (Anna 1887).
8. Roma 1889. 1 Heft.
Bücher-Anzeige. 67
4988 Misehler. Österreichisches Städtebuch.
Statistische Berichte der größeren österreichischen Städte
aus Anlass des IV. internationalen demographischen Congresses.
8. Wien 1887. 1 Bd.
9172 Schematismus „Ungarns Beamten-" pro 1891.
4. Budapest 1891. 1 Bd.
4754 Westergard. Die Grundzüge der Theorie der Statistik.
8. Jena 1890. 1 Bd.
Sa,
(Sanitätswesen.)
4990 Denarowski. Commentar zur Sanitätskarte der Bukowina.
8. Wien 1880. 1 Bd. 2 Kartenblätter.
4976 Habart. Über Aseptik in der Kriegschirurgie und sterilisirte Ein-
heitsverbände. 8. Wien 1891. 1 Heft.
4887 Oehwadt. Das Kriegsheilwesen im Einklänge mit der culturellen
Entwicklung der Civilisation und Humanität.
8. Berlin 1889. 1 Bd.
(Technik im allgemeinen.)
4952 Allgoyer. Handbuch über das Lichtdruck-Verfahren. Praktische
Darstellung zur verschiedenen Anwendung für Hand- und
Schnellpressendruck. 8. Leipzig 1884. 1 Bd.
4940 A— Z. Die Thatsache der lenkbaren Luftschifffahrt und ihre Ver-
wendung für Militärzwecke. 8. Leipzig 1890. 1 Heft.
5010 (Jautseli. Das ehemische Feuer-Löschwesen in allen seinen Theilen
nach dem heutigen Stand der Wissenschaft und Erfahrung
in Wort und Bild. 8. München 1891. 1 Bd.
4973 Liöbner. Entstehung, Verhinderung und Beseitigung der Flecken in
Wollwaren. 8. Grünberg i. Schi. 1891. 1 Bd.
4978 L&bner. Praktische Erfahrungen aus der Tuch- und Buckskin-
Fabrikation.
Band I. Wolle, Wollwäscherei, Färberei.
„ IT. Krempelei, Spinnerei, Weberei.
„ 111. Walkerei, Appretur, Maschinen- und Fabriksbetrieb.
8. Grünberg i. Schi. 1891. 3 Bde.
4949 Maler and Preeee. Das Telephon und dessen praktische Verwendung:.
8. Stuttgart 1889. 1 Bd.
t ü eh e w 4 A o * • i g^/
4779 IlMHtKMis Dir* elektrische MiuenzfiJidnng. Ein HandWrh Uu I
und Civü-liJ|Jursieare. 8, Berlin 18**1, 1
fVerpilegs WWK)
4744 Berger. Die Verpfl«gg-T#«kiiik auf der Weitaus! «11 im*: in Ym* l
j S. Itfk'ü 1890. I EM
9181 1 appenholui« Populäres Lehrbuch dyr HalleroL
8, Wien 1890 1 U
5004 Rapport dr In amtmittim chargfa de rtchereher ei df&udin Af«*
pnaittmi vnivtTtttfc rf<? /Nw*?T le* objecto pindm'Ia^ app&w*
proirdtM poututti inttrctjter /'ariwfc. H, I*üHs 15490. 1 *
4742 l<i'jt*Jvtm<iit du U etoül tH8Q mr h «ereite des itifoist&nee*
et du chanjfüge m campagnc. 8* PetIb 18#0» 1 **
MmM
1
Bücher-Anxeige. 39
Zur Entwicklung der Gebirgsartillerie mit besonderer Be-
rücksichtigung der schweizerischen von Tscharner.
Dem Titel entsprechend gibt, die vorstehende Studie des um die Ent-
wicklung der schweizerischen Artillerie hochverdienten Majors und Instructions-
Officiers der Artillerie F. von Tscharner ein Gesammtbild der allmäligen
Entwicklung der Gebirgs-Artillerie in allen jenen Staaten, welche diese Zweig-
waffe besitzen, behandelt dabei eingehender die Geschichte der schweizerischen
Gebirgs-Artillerie, bespricht sodann die neuesten Typen von Gebirgsgeschützen
und jener Schnellfeuerkanonen, welche erstere ersetzen konnten, präcisiert
hierauf die Forderungen, welche man gegenwärtig an ein Gebirgsgeschütz zu
stellen berechtigt ist und unterzieht schließlich die verschiedenen eingeführten
Gebirgskanonen einer Untersuchung auf ihren constructiven und taktischen Wert.
Wir entnehmen der Broschüre, dass die Gebirgs-Batterien in der
Schweiz, dem Gebirgslande par excellence, lange Zeit sehr stiefmütterlich
behandelt worden sind, ja sogar als Strafcompagnien angesehen wurden ; nach
und nach wurde diese Waffe durch zweckmäßige Maßregeln im Ansehen gehoben
und hat gegenwärtig eine Überzahl an Offi eieren, doch entspricht die Geschütz-
zahl selbst — 2 Batterien des Auszuges, 2 Batterien der Landwehr — noch
nicht den Bedürfhissen der Landesverteidigung. Der Verfasser findet, dass für
die ausgedehnte, ganz im Alpengebiete liegende Südfront wenigstens 6 Gebirgs-
Batterien erforderlich wären; Gebirgs-Batterien könnten auch an der Ostfront,
im Jura und in den Voralpen mit Vortheil Verwendung finden.
Die schweizerische Gebirgs-Artillerie hat seit Bestehen, d. i. seit dem
Jahre 1841, ca. 70 Bergübergänge ausgeführt. Der eine Zeitlang übermäßig
betriebene, einseitige Klettersport hat einem rationellen Ausbildungsgange weichen
müssen.
Von den neuesten Gebirgskanonen und den als solche sich eignenden
Schnellfeuerkanonen werden erwähnt:
Gebirgskanone System Canet 1889,
Gebirgskanone von St. Chamond 1889,
Gebirgskanone de Bange 1889,
Gebirgskanone von Krupp 1889,
spanische Projectskanone von Sangran 1889,
37mm, 42mm und 47mm Schnellfeuergeschütze, System Hotchkiss,
40mm Schnellfeuerkanone L/30, System Krupp 1889, und
42mm Schnellfeuerkanone von Nordenfeit.
Die Anforderungen, welche Major von Tscharner an ein Gebirgsgeschütz
stellt, unterteilen sich in solche bezüglich Wirkung, Beweglichkeit und
Haltbarkeit.
ad 1. An Wirkung wäre zu fordern:
1. Die Wirkung des Gebirgsgeschützes muss auf Distanzen von etwa
1.000m aufwärts derjenigen des Infanteriefeuers überlegen sein.
2. Genügende Treffähigkeit gegen Colonnenscheiben bis auf 3.000m, u. z.
BIt nicht über 5m; auf 2000m H50 und Bso nicht über 2m.
3. Sehr rasante Flugbahnen sind für das Gebirgsgeschütz nicht nothwendig;
die Rasanz ist nur indirect von Vortheil, wogen ihres Zusammenhanges mit
der Treffähigkeit und der Durchschlagkraft.
70 Bücher-Anzeige.
4. Dio Möglichkeit dos raschen und sicheren Einschießens, daher grofe
Rauchwolken im Explosionspunkte.
5. Genügende Feuerschnelligkeit; nach dem Einschiessen fünf Sehte»
in der Minute, ohne genaues Richten 8 — 10 Schüsse in einer sechspieci*»
Batterie.
6. Mauerwerk von 80c?n Stärke soll zerstört werden können; Brisan-
granaten «wären erwünscht.
7. Genügende Munitions- Ausrüstung ; in der Batterie ca. 450 Scotts*.
8. Rascher Übergang der Batterie mit aufgepackten Geschützen zum
Feuern; bis zum ersten Schuss nicht über 2 Minuten.
ad 2. Beweglichkeit:
1. Die größte Belastung eines Tragthieres soll höchstens 170kg sein;
vorteilhafter nicht über 150kg.
2. Für das Fortbringen eines Gebirgsgeschützes höchstens 3 Tragthiere
verwenden.
3. Einheitlicher Tragsattel für alle Ladungen.
4. Möglichkeit, das Gebirgsgeschütz fahrend zu transportieren,
ad 3. Haltbarkeit:
1. An Rohr und Lafette müssen alle vorstehenden, leicht brechbar«
Theile vermieden werden.
2. Thunlichst einfache Construction ; bei zerlegbaren Systemen eir
einfache, dabei solide Verbindung der Theile.
Die Studie liefert in ihrer Gesammtheit ein wertvolles Material m
Lösung der auch bei uns an der Tagesordnung stehenden Bewaffungsfrmgt ta
Gebirgs-Artillerie, verdient daher in allen interessierten Kreisen die vdläfr
Beachtung und wird bestens empfohlen.
Hauptmann Schub ert
Die Unterbringung der Verwundeten und Kranken auf d*u.
Kriegsschauplätze. Von Dr. Wilhelm II a a s e, Oberstabsarzt 1. «".
und Kegimeiitsarzt des Eisenbahn-Regimentes Nr. 1. Gekrönte Pw-
schrift. Herausgegeben vom Central-Comite des Preußischen Verein-
zur Pflege im Felde verwundeter und erkrankter Krieger. 150 o.-tjv-
Seiten, mit 20 Abbildungen. Berlin 1891. Mittler 6c Sühn.
Di»* vorliegende Schrift behandelt ein Thema, welches nicht bl-> f-*
Militärärzte, sondern auch für Ofiiciere der technischen Truppen actu-11-
rnter»-sse bietet : indem der Verfasser bei Losung der gestellten Aufpab- ü»r-
di»-< mit »'in-iii Entwürfe hervortritt, welcher auch außerhalb des enireren Vaw-
land»-> demselben Beachtung verdient, so sei dem Werke in den ••inr-Ic-:
Ab-ehnitteii näberiretreten.
Tür die Beantwortung der, vmiseite des preußischen Vereines zur Pr!-."
in: Feld- verwundeter und erkrankter Krieger, gestellten Frage, über du Viii--
brinjMiL: d-r Verwundeten und Kranken auf dem Kriegsschauplatze. \a&:
7u»«' Iii'<timmunir-n v«>r:
1. ..Welche Mal'iregf In und Organisationen sind anzustreben und w.l :-
im Frieden v.-rzubereiten, um die Unterbringung nicht transportabler \>
B
i A n z e i e t.
71
jj
r und Kranker in gesunden Räumen in möglich!
Bauplatzes sicher zu stellen, mit BtrüctoicfetigtlBg der Bestimmungen ig
itätsordnung und der Organisation der freiwilligen Krankenpflege
Feld« -
2, „Hiebei sind zunächst alle nur möglichen Hilfsm tttel, die zur ersten
rgung Schwerverwundeter dienen können, ins Auge EU fassen; sodann ist
qf dt>- Anpassung vorhandener Räume zu Lazarethzwecken, auf die Errichtung
obiler Baracken aus vorgefundenem Material, auf die Anschaffung,
Transport und die Aufstellung mobiler Baracken Rücksicht zu nehmen, und
Lud die zur raschen und sicheren Ausführung der vorgesehenen arbeiten
löthwendigen organisatorischen Maßregeln planmäßig zu erlautem und bis
ns Einzelne durchzuführen."
Indem der Autor von Haus aus dem Grundsatz« folgte, dase nichts
dum" Zufalle überlassen bleiben dürfe, sondern alles geplant und vorher«
werdeu müsse, betrat er den richtigen Weg seines lehrreichen Auseinander-
tzungen. welche er in drei Abschnitte zusammenfasste,
Der I. Theü bespricht: Bedeutung, Art und Umfaii- dei Krankenunter-
nguug auf dem Kriegsschauplätze, Notwendigkeit der Bereitstellung von
nterkunftsräumen und hebt den ärztlicherseits in unzähligen Fällen erUri
rfahrungssatz hervor, dass die Bergung der Verwundeten und Kranken die
Grundlage für jede weitere gedeihliche Beistaudleistung bildet und dl
ufgabe der Sanitätsorgane ist. Bis nun übernahmen die Feldlazarethe diese
rderung der Humanität, indem sie für das erste Obdach der Verwand
rgten. Im Feldzugsjahre 1870—71 entsprachen die preußischen Lazarethe
eicht diesem Zwecke, da sie einerseits in dem cultivieu«u Feindeslaude
berall Hilfsmittel vorgefunden haben, anderseits hst nahe an
erbandplätzen etabliert waren. Was soll jedoch in armen, unwirtlichen und
!en Sagenden geschehen, wo keine oder spärliche Ortschaften oder ungenü-
'ende Uuterkunftsräume vorhanden sind? Hier tritt die Verwendung von etats-
aßigen Krankenzelten in den Vordergrund, deren Zahl sich jedoch im russisch-
rkischen Kriege nach den bekannten Berichten von Tirogoff D. A
zulänglich erwies, weshalb es auch in letzter Zeit an Vorschlagen von [nnrovi-
tionen eigener Nothschutzdächer und Schutzschinne (Port, N nicht
hlte. Wir müssen dem Verfasser beipflichten« dass er die Improvisat
hnik im Kriege auf das richtige Maß zurückführt, denn diese] i
grünen Tische aus viel Unheil anzuri< hteu. Die pretUui
WO — 71 ents^mchen, nachdem derselben jedotit ebenso ine (Uferen
i pätiims-Grhiete außer mancherlei Schal
iehung auch der Nachtheil des großen Gewichtes und der um-
etion zum Vorwurf gemacht Wi gewann in D die
f «table Baracke von Dtttfef die Oberhand und inuss gleichzeir
Tilschkert aus Wellblech für grffiere Ttuppeamasemi di
mg /utheil werden. Mit Hecht Irin) das Kr Lazaretti
f e c h t e n d e n Truppe und die Baracke das Lau reth di
lirkfti bezei ebnet, weshalb für den gewöhnlichen Ki
pfstärke) Zelte und bewegliche Bi für den außergewöhnlichen
rankenzuschub von 5% feste Criegsbaracken, und für \
72 Bücher-Anieige.
Leinwandbaracken empfohlen werden. Marschzelte der Soldaten werdet attflf
beurtheilt, indem sie sich weder bei Franzosen noch bei Bossen bewährt fahl
sollen, doch können dieselben nach besonders verlustreichen Schlackt« ■
bei Epidemien zu Improvisationen von Notunterkünften verwertet werdo. tf
den schnellen Abtransport von Verwundeten erblickt Verfasser in dtfk
nützung schmalspuriger Feldbahnen die sicherste Bürgschaft
Im II. Theile wird die Herstellung von Unterkunftsräumen flr j
transportable Kranke und Verwundete in der Nähe des Kriegsscbuyltf
erörtert. Es unterliegt keinem Zweifel, dass bestehende Baolieakeita lr
die erste Bergung Schwerverwundeter unter günstigen Verhältnissen Mtt
werden können, während anderseits nicht zu leugnen ist, dass dietttatf
mehr Schaden anrichten. Diese Calamität kann in erster Linie darek^
misierung von Krankenzelten behoben werden. Das preußische Knitarf
(Gewicht pro Im1 kaum 7kg) ist für 12 Betten berechnet und \MP
Kopf einen Luftraum von 12m*, welcher jedoch bis auf 10»' &
gehen kann, wodurch die Bettenzahl auf 15 bis 16 erhöht wird. Die ft*
mung im Winter geschieht durch Kanonenöfen oder vermittels der PAi**
heizung, wobei die Feuerstelle außerhalb des Zeltes angelegt wni ta
Nothzelten verdient zur Xieden's Construction eine Beachtung and ■**
die Kenntnis Port'scher Vorschläge in gegebenen Fällen dem Arzta ■!■
Verwundeten ein provisorisches Obdach.
Als Nothbaracken eignen sich Kegelbahnen, die auf drei Sota p
schlossenen Lauben (1866 von Volkmann in Trautenau), Ftogdfcta *
preußische Zeltbaracke für 10 bis 30 Kranke, die Baracken aus l*"
Flechtwerk, wie dieselben 1877 — 78 von den Bussen und 1878 — 75 *to-
weise von uns hergestellt wurden. Über Grubenzelte wird nur üäWP1
berichtet, hingegen können Hütten von Holz oder Stroh vorübergekari !*
Dienste leisten.
Bei Anpassung vorhandener Gebäude zu Lazarethzwecken nft» w
allem, wie Esmarch bereits 1866 gedrängt hatte, den Postulaten bk^ä
Hygiene durch gründliche Reinigung. Lüftung und Desinfection entsprxta
werden, da sonst Infeetionskeime. zumal in alten Krankenanstalten. Schul*-
Kirchen u. dgl. unvermeidlich zur Decimierung der Verwundeten AnstoD fth*
wie die Kriegsgeschichten der letzten Decennien dies bestätigen. Die immoto*
Kriegsbaracke besteht aus ungehobelten übergreifenden Brettern, einem »*
Dachpappe eingedeckten Bretterdach und ruht auf gemauerten Sockeln, ö
empfiehlt sich die Baracke im Gerippe im Inlande vorzubereiten und schieb-
nigst nachzusenden, da am Kriegsschauplatze kaum die Baumaterialien **
räthig zu finden und die Arbeitskräfte daselbst schwer aufzutreiben sui
Die Dncker'sche mobile Baracke (eine patentierte Baracke mit impragm^
Pappendeckel-Verkleidung), mit je 41 7m' Grundfläche und V2'öOm* Luftraua.
fasst 18 Betten. Dieselbe ist einfach und leicht aufzustellen, kann für*1
Transport in Kisten verpackt werden (Gewicht 3.550%), ist bei Ermangeln*
von Wirtschaftsgebäuden auch als Wohnbaracke verwendbar und erfüllt all-
Bedingungen neuartiger Anschauungen über Unterkunft und Pflege Ver*cfr
deter und Kranker ! , weshalb sie von der preußischen Kriegsverwaltune nV
Vi Nach Coler's Work: „Die transportable Lazarethbaraeke- erfordert iß
Winter continuierliche Heizung, also sehr viel Brennmaterial.
Bacher- Anzeige.
73
•
angenommen wurde. Ein Feldlazareth verfügt über 10 Kranken-
nd 4 Yerwaltungs-Baracken dieser Gattung.
Im III. Theile finden wir organisatorische Vorschläge, zur Skhi
M rnterbringung nicht transportabler VwnrnnMm und Kranker, in
äumen in der Nähe des Kriegsschauplatzes. Für die Zw« indes
Ol 100.000 Mann (3 Armeecorpa) wird das Mitführen von 125 Kranken-
elten in die Schlachtlinie gefordert, wozu einige Neuerungen empfohlen werden.
r die Fortschaffung dieser Zelte wären eigene Zeltwagen zu constn.
und behufs schneller Aufstellung derselben die I#fihni8ci vorgebildeten Mann-
schaften unter Formierung von Zeitz ügen heranzuziehen, welche auüer für
vun-I* tentransport auch für Barackenbauten zu verwenden wäreu. D
Wehen sollen eigene Baracken-CompagnieTJ im J der Krapen-Inspectb-n
r die Aufstellung von 105 Filzbaracken (nach Docker), 496 Leinwand-
Baracken und 167 Kriegsbaracken sorgen und außerdem den Krankentransport
und nach den Bahnhöfen durchführen. Eigene Baracken-] »etat ftftBtentfl der
freiwilligen Krankenpflege konnten zur Verstärkung derselben dienen. Die
oacfa dem Kriegsschauplätze abgehendes Lazarethzüge bringen mit Leich-
kfdt die mobilen Baracken bis zum Ktapen-Haupt"rt, wo sie von der flQch-
igen Peldeifleabahn aufgenommen werden. In den Lazareth-Keservede^
uberdem 1,500 zerlegbare Bettstellen nach Schulz und ebensoviel* Leib-
tnatratzeu vorräthig gebalten werden. — Dem Entwürfe einer Organisar
mobilen Lazarethbautruppen entnehmen wir, dass ein Zeltzug aus 68 Mann
i mit 2 Officieren \ eine Baraeken-Compagnie aus 122 Mann (mit 4 Officieren)
formiert wird, dass ferner zur Ausrüstung eines Zeltzugefl 1«; Pferde und
& Fahrzeug.' (8 Zeltwagen und % sweiflpftnnige Getfithewagen), für jene einer
aracken-Oomnagnie 11 Pferde uud 3 Wagen gehören. Der Zeltwagen be
s einem 4m langen Wagenkasten, welcher unten 60, oben breit
und deasen Höhe 70cm beträgt, während die Spurweite 1*6 30m besitzt.
Derselbe kann nach Abladen der zwei Zelte mit Zuhilfenahme w>n Hänge-
matten für de-n Abtransport von zwei Schwerverwundeten, oder durch Befestigen
n vier Querbrettem auf dem oberen Leiterbaume, für die Aufnahme von
bis 10 Leichtverwundeten benutzt werden.
Pen Verfeaaer war bemüht den Consequenzen der heutigen Kriegführung
reebt zu werden, indem er dem Massenaufgebote von Menschen und der
iteigfiTteD Wirksamkeit der Feuerwaffen, eine Vennebrung der Arl"
d Formierung einer eigenen Truppe ffir den Sanitätsdienst der ersten Linie
en den SaniUta-Detachements) gegenüberstellt, dann für die System;
4M Kraakemalten in den Feldlazaretheu — welche in möglichste Nabe der V
andnlätze gerückt werden sollen — uud mit wahrem Sachverständnisse für
rkunftsfrage eintritt, welche bisher in den meisten Slaa- u:el aufweist
Efi steht außer Zweifel, dass die Neubewatfnung der Kriegsheere mit einem
r, sowie das rauchschwache Pulver, eine Änderung der Taktik und
iegskunst im Gefolge haben wird, und dass die Kriegsverwaltungen aofltt
f den Xarbschub der Munition und der VerpuVgsartikel auch auf die
gentlich geänderten Verhältnisse rücksichtlich der Unterbringung und Rück-
forderung der Verwundeten und Kranken ihr wachsames A bten
en, um das Eintreten TW Kat i zu vermeiden« Leider dür);
h den Vorschlagen des Autors infolge der Vermehrung und Cberfc
74
»zeige.
des i raiiis grotfe, thei! -bare Hii
n, welche in den Momenten der K .mUse m
in Eingehen aui die Entwflrfii den Anschein In
der godi ^chrift,
trotz«) nnerhalb des Rahmens der pre rdnung
ist, Anspruch aof allgetir
ftlr den Kripßr ru- ilbeo «ich so mancher Wink anch zum Xuza
ederfttdi
Pantohifrliqn , Internationale Bibliographie der poljitck»
u 1 8 c h e n W i S 8 e d 8 c h aften. St. Petersburg. Redacteur: A, K
Ingenieur.
Die literarischen Ki Zeugnisse der k"« am intern
tiaft sind heutzutage so Ob* nd rnass^nh;«
i inrl die An Besten zu einem schwier irni^M
löD dadurch wn hnikern sftmmtl icher Beruf U- Mit*
>n sein, sieb Ober di" Erscheinungen anf dem betreffenden Fachgel
im laufenden zu erhalten.
Das vorliegende 1, Befl der Obengenanntes] MmaN;
nun in ftleitön^, diese Aufgabe in dem wi 'anfange
wollen; allmonatlich soll geboten
1. ein bibliographischer Anzeiger sämmtli •- he r m-uen Werte«,
allen Ländern, in allen modernen Sprachen, auf den • aller Z**f*
polytechnischen und anderen W
;>'■ Reihe von Kritiken über die wich issenschaftlichen W*fU
• in «1er Sprache ffenden Buches, unl
3. ein Überblick der Inhaltsangabe der wichtigsten Fach.
vorerwähnten Wisaenscbafl
Abgesehen davon, dass an anderer Stelle der Einleiiune die Zahl df
modernen Sprachen auf 14 restringiert erscheint, auf ri-u^nu
1. Hefte Rücksicht genommen wurde, halten wir die angetgtber
f&r sehr verdienstlich aber nicht ganzlich durchführbar.
Das 1. Heft selbst gibt bievon Eengnis, Dem I auch
beinahe 1200 neuen Büchern, dann 80 kritische Artikel and das In
n >?0 Journalen enthält, und wenn uns anch dadurch,
nirgends gesagt ist, zu welchem Zeitpunkte vor dem 1 u de* H<
Revue abgeschlossen wurde, die Controle fehlt, s<>
leitung »elbst das verspätete Eintreffen von zu besprechenden ,T »nrns!«
fSrund für das Bpflte Erscheinen ö< und andere-
uns manche Er 9owohl, als Joartuülrti
in den \ fohlen.
Mangel hinzustellen, l jrir binxui
dass seilet die EridenthaltöJ
M Haaae's Schrift ist auch reich an Anregungen f
wrb'ljem im Krieg« IctalU auch ubi
A 4 B*l
Bücher-Anieige. 75
i« sie von den meisten Journalen geübt wird, großen Schwierigkeiten begegnet
ä«3 ungemein weitverzweigte Verbindungen mit Verlegern und Redactionen
MrausBetzen lassen müsste, würde sie in dem vom Pantobiblion sich vorge-
rückten Umfange geschehen sollen.
Mit umso größerem Interesse darf man daher der Durchführung des in
Sfede stehenden Programmes entgegensehen, umsomehr, als auch dieses in Hin-
**uft noch erweitert werden soll, indem jedes Monatsheft auch eine kritische
Übersicht der Hauptartikel in den wichtigsten wissenschaftlichen Journalen und
*%iters diverse Nachrichten aus dem Gebiete der polytechnischen Weltliteratur
Enthalten soll.
Betrachtet man dieses zukünftige Programm genau, so ist es eigentlich
&* Umkehrung desjenigen einer Fachzeitschrift, z. B. unserer „Mittheilungen":
wem die halbjährige „ Kundschau " der letzteren die Rolle des an erster Stelle
Pantobiblion rangierenden „Anzeigers", die am Schlüsse jedes Heftes der
Iittheilungenu erscheinende Bücheranzeige die Rolle der „Kritiken" im Panto-
blion spielt, während die „kleinen" und „größeren", vornehmlich aus der
chliteratur geschöpften Notizen der „Mittheilungen a, der „Inhaltsangabe"
der „kritischen Übersicht" der Hauptartikel der Journale im Pantobiblion
«Mitsprechen und die „diversen Nachrichten" des letzteren an der mindest
wichtigen Stelle die „größeren Aufsätze" — als Hauptstoff — in den „Mit-
theöungen" vertreten.
Das Formelle des Pantobiblion betreffend, mögen einige Bemerkungen
gestattet sein.
1. Der bibliographische Anzeiger oder das „Bücherverzeichnis" ist nach
29 Abtheilungen geordnet, deren jede einen anderen Zweig der Wissenschaften
als Überschrift trägt Diese Überschriften sind in willkürlicher — nicht z. B.
etwa alphabetischer — Reihenfolge mit „Mathematik" beginnend und „Geld-
wesen" endigend, geordnet. Die Reihenfolge ist zwar im Texte der Einleitung,
aber nicht an auffallender Stelle angegeben, aber es bleibt dem Leser über-
lassen, sich auf den 79 Seiten des Bücherverzeichnisses die Stelle aufs gerathewol
herauszusuchen, an welcher sich jene Abtheilung (Wissenschaftszweig) befindet,
in welcher er eben Nachschau halten will.
Die Überschriften der Abtheilungen sind nur in russischer, englischer,
französischer und deutscher Sprache angegeben. In den Abtheilungen sind die
einzelnen Werke in alphabetischer Reihenfolge — der Inhaltsschlagwörter oder
der Verfassernamen — aufgezählt.
2. In den Kritiken oder der „Bücherschau" sind die vorerwähnten
29 Abtheilungen durch Zusammenziehen von je einigen einander verwandten
in eine mit geändertem Namen beschriebene Gruppe auf nur 12 Abtheilungen
— einen Raum von 80 Seiten beanspruchend — restringiert. Die Kritik jedes
Buches ist in dessen Sprache geschrieben.
3. Im Repertorium der Journalliteratur sind endlich wieder 20 Abthei-
longen mit analogen Überschriften aufgestellt, die sich natürlicherweise weder
mit jenen des Bücherverzeichnisses, noch der Bücherschau decken können.
Dabei ist — innerhalb jeder Abtheilung — in der Bücherschau vielleicht eine
gewisse Reihenfolge der Sprachen, im Repertorium der Journalliteratur die
alphabetische Folge der Journalnamen eingehalten. Letzteres umfasst 127 Seiten.
7«
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tmenden Reiten da 1 uhaltsver? >
btheUrageflher«
verzeichu all auch der an und lum* er
.1 <> n rnall i teratu r geben« um den Benutzer nicht zu zeitraahcsfai
Kommenden H4b
ein*1 (totlaufende Numerierung erhalten; das i Haft iat als
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dergleichen wir schliesslich vorausgegangene ähnlid
(arischer Erzeugt) idmete Pnblicationen (so di r BtdNt*
Anzeige der y, Mit t behandelten »/Iandy~Lt*i$
rature, pari. IL Military and Naval 6
theilungen4* lrm besprochene nBibtiotheka Pvlytocknica*) mit »lern j
biblioa, so ]a- n üets drti genannten Namen in thr*r K< ihenfolgfda-
während wachs^n-t i d*r Literatur-Evidenz nach Bummlii
Pen werden ob es nicht ;ni
solche, schon zu periodischen I erdende Publication
weise so auszugehen, dagfr der Einzelne nur das seil »lfaeh ii- rf]hr*&^
beziehen kann, ohne das n technischen Literatur tu
den Kauf nebinen in >rden Ausgaben im Umfange des V
biblion rioh auf Bibliotheken und Lesezimmer b
Freilich UttU auch zu wünschen, data durch die rnivenalittt &idßf
•i di» V<>! i ..-rselhen im einzelnen nicht ]>
Hauptmann
■V rti I /'. Z<i
1 >l,
\\w boi Ami Vorworte tu entnehmen, brii
faasoi an der ^ArtUlerie-Applicatioiissehnle1 i Befeetigwqr
gehaltem dessen Drucklegung entspringt dem lobenswerten strtta.
öderen Waffen die Möglichkeit zu i &W
den Stand d»*r Fortifteation im laufenden zu erhalt -oinii t&
Lehrbuch der Forttficatioo und zwar oin n > i uns. welches m
d«*r für Lehrzwecke üblichen knappen Form, so ziei lea utafuist, wu
auf diesem G mgenheit und
s. huiuuterriciit^s gemacht werden kann.
Di« Einleitung deflniei den Bogrifl ncation und t»**pncit
datin die verschiedenen Q kun*t, die auf F»tnn aal
itrocflon der Befestigungsanlagen Einflu* mm
mg zusai: dgl
l ganze hierauf ; g*gUed*rs enc
umfa- Zügen angeführt,
I Abschnitt im all?>
aller lachen Details der \> n Anlagen« aas eB*
vergangen, ri Ep
Bücher-Anzeige.
77
IL Abschnitt. Eingehende Abhandlung aller jener permanenten fortjtica-
tischen Anlagen und ihrer Details, welche heute bei der Staaten!»
iir Anwendung gelangen. Als Anhang hiezu ist ein Abriss der halb]»
oenten Fortiflcation angefügt
J II. Abschnitt Staatenbefestigung. Geschichtliches, Vergangenheit und
ogenwart, mit besonderer Anwendung auf die Landesverteidigung Italiens.
IV. Abschnitt Angriff und Verteidigung fester Plätze und zwar I
schiebt! ichos, Vergangenheit und Gegenwart.
Im ersten Abschnitte finden wir dasjenige, was in allen älteren ähn-
lichen Werken enthalten ist; wir übergehen demnach sogleich zum zweiten»
welcher von actuellerer Wichtigkeit erscheint Kr theilt sich in zwei Kapital
ersten gelangen die Principien und Constructionen der neueren Zeit
(seit Einführung der gezogenen Geschütze), sowie alle Accessorien zur
eingehenden Besprechung. Der Erläuterung der Anlagen mit offenem Walle,
teigi jene über easemattierte Anlagen; dünn werden die charakteristischesten
und lutupt sachlichsten Panzercoustructionen, welche zur Anwendung kamen,
besprachen; hierauf findet man die moderne Lagorfestung abgehandelt, und
rar mit allen ihren fortifkatorischen Bestandteilen: Noyau, Gürtelwerke,
Zwischen- und Annexbatterien, sowie allen sonstigen dazu gehörigen militäri-
schen Anlagen als Beobachtungs- und elektrische Beleuchtungs-Stationeu,
Telegraphen-Einrichtungen, Brieftauben-Stationen, Couiinunieatimn'n .-tc. B*.
tdere Abhandlungen über Gebirgs- und Küstenbefestigung bilden den Schluss
dieses Kapitels. Das zweite Kapitel ist der neueston Zeit, das ist der Gegenwart,
gewidmet. Wir finden darin die infolge der Einführung der Brisanzgescl:
I allgemein aeeeptierten Construetions-Frincipien erläutert Es folgt hierauf die
Erörterung der in den verschiedenen Ländern aufgrund der diesbezüglichen
neuesten Erfahrungen für die moderne HeiVstigungs weise gemachten Vorschläge,
und die Vorführung der entworfenen Fortstypen; auch wird angegeben, in
heu Kirhtimgen der bei allen Staaten sich aufdrängenden Nothwendigi-
der Beconatmctioo von bestehenden Befestigungen, liorhnung getragen wurde.
Im dritten, die Anwendung des FortiflCfttioD zum Zwecke der Land—-
lieidiLrurnr behandelnden Abschnitte, erscheinen gleichfalls die neuesten
feroffent Hebungen berücksichtigt.
Endlich kommen im vierten Abschnitte „Angriff und Verteidigung" in
arer historischen Entwicklung bis zur Gegenwart zur Spnuho. Der Vorgang
3ei Gebirgs- und Küstenbefestigungen wird speeiell berührt. Die modernen
(nirriftsijiittel und Angriffsarten sind systematisch besprochen und wird zum
Jchlusee auch des rabgekürzten Angriifs Verfahrens" ged*
boQ diese kurze summarisch»' Schilderung zeigt, dass diese > W
iroHkormjHu auf der Bfljie der Zeit stellt und das* es dem tuen Zwecke
in die Lage zu setzen, sich über den Stau-1 dtl FortUfofttion
im laufenden zu erhalten" vollauf entspricht, da dan im riebl
Umfange aufgenommen wurde, was für diesen Zweck nothwendig
welche eine derartige Aufklärung anstreben, aber weder Zeit noch M
tzen, aus den verschiedenen Quellen tu schöpfen, werden dem
Dank wiesen, ihnen auf so leichte Weise zum Ziele verhelfen zu haben.
t Nicht genug kann der überall befolgte Grundsatz gelobt werden, die
MfetisdtiB Erwägungen durch pas-cml gewühlt*' Beispiele zu Voraus«
7g Bücher- A.n zeige.
liehen, sowie den verschiedenen Befestigungstypen und organisatorisch«
Bestimmungen, die gleichwertigen der anderen Staaten entgegenzuhalten; s*
gewinnt das Werk als Lehrbehelf doppelten Wert.
Aber auch der Fachmann, der genau weiß, welchen Umfang die dies-
bezügliche Literatur hat, wird das Erscheinen dieses Werkes, in welchem &t
verschiedenartigen modernen Bestrebungen auf dem Gebiete der Fortificafrm
und die in der neuesten Zeit vielseitige Thätigkeit der Militar-Ingenpar«.
nebeneinander behandelt sind, mit Freuden begrüßen.
Bei den unabänderlichen wissenschaftlichen Principien der Ingem*or»
kunst, bei den gleichen Anforderungen, welche an dieselbe von allen Staat«
gestellt werden, ist es klar, dass dieses — eigentlich für den italienisch«
Officier verfasste — Buch jedermann, der den Eingangs betonten Zvctk
anstrebt, die gewünschte Orientirung bietet. In diesem Sinne wird diese beach-
tenswerte Publication bestens empfohlen.
Hauptmann von Fornasarl
Bücher-Anzeige. 79
ammenstellung der bekanntesten Geschütz -Liderungen,
mit 36 in den Text gedruckten Abbildungen. Herausgegeben von einem
Artillerie-Officier. Verlag von Max Babenzien in Rathenow.
Die Geschützliderungen werden in dem Werkchen nach dem Orte der
ringung in drei Gruppen : Liderungen an der Munition, am Verschlusse
am Rohre, eingetheilt und der Reihe nach besprochen.
Dieser Abhandlung wäre es sehr zustatten gekommen, wenn die Ergebnisse
praktischen Erfahrung, wo solche zu Gebote stehen, stets zu Rathe gezogen
berücksichtigt worden wären; denn diese haben über manche Liderung
its entschieden, über welche der Verfasser aufgrund theoretischer Voraus-
ingen, und nicht in entschiedener Weise sein Urtheil fällt, das überdies
>r auch nicht immer zutrifft.
So wird über die Armstrong'sche Liderung, mit anfänglicher Pression,
te 10 und 11) gesagt, dass durch diese eine tadellose Dichtung
werlich zu erreichen sein dürfte. In der That ist über diese
rung längst der Stab gebrochen. Sie hat sich sehr schlecht bewährt und
mtlich dazu beigetragen, dass die Engländer, nachdem sie bereits eine
ere Zahl Hinterladkanonen mit dieser Liderung für die Ausrüstung ihrer
llerie erzeugt hatten, dieselben wieder abgeschafft haben und zur Vorder-
ng zurückgekehrt sind. Die Ursache des so ungünstigen Verhaltens der
;hützliderung lag aber hauptsächlich darin, dass bei derselben den Pulver-
en auf doppeltem Wege ermöglicht war, die durch den Verschluss anein-
3r gepressten conischeu Liderungsflächen von einander abzuheben : nämlich
;h die Ausdehnung des Rohres in radialer Richtung und den Rückstoß
den Verschluss in axialer Richtung.
Der Liderung von Freyre (in der Broschüre Freyse genannt) wird
igen r j e d e Bedeutung abgesprochen, weil sie beiweitem
ht auf dem Höhepunkt der heutigen Technik steht und
werlich genügende Resultate liefern dürfte", während sie
Wirklichkeit ausgezeichnet entsprochen hat und zu den wenigen Liderungen
>rt, welche in verschiedenen Artillerien systemmäßig eingeführt wurden,
telbe wurde von Spanien bei der 8cm Feld-Kanone Modell Sotomayor,
Ostens auch von Nor d-A m e r i k a bei den Feldgeschützen angenommen und
in Spanien gegenwärtig bei der von S a n g r ä n projectierten und in
robung befindlichen Gebirkskanone ebenfalls in Gebrauch.
Hauptmann Niemilowicz.
ndbuch der Photographie für Amateure und Touristen von
G. P i z z i g h e 1 1 i , k. und k. Major im Geniestabe. 2. Auflage, Band I.
Schon äußerlich ist eine Vermehrung und Erweiterung dieses im
re 1886 in erster Auflage verlegten Werkes bemerkbar. Infolge des ver-
werten Inhaltes wird es in drei, anstatt wie früher in zwei Theilen
Leinen.
Der uns vorliegende 1. Band, welcher die photographischen Apparate
asst, weist, entsprechend den Fortschritten der Photographie, eine voll-
idige Umarbeitung und Vergrößerung des Inhaltes auf. Besonders gründlich
58*
80 Bücher-Anzeige.
und fachmännißch wurde gleich das 1. Capitel über Objective fhew
und praktisch behandelt. Ton photographischen Aufnahme- Apparaten i
wir die besten Typen in Wort und Bild erläutert Auch den Moment-App
widmet der Verfasser eine größere Aufmerksamkeit und ftthrt dem Leen
Anzahl guter Momentverschlüsse sowie Moment -Hand -Gameras (Dil
Apparate) vor. Daran reiht sich die Theorie und Praxis der Stereoskop-Af]
und ein sehr ausfuhrliches Capitel über Vergrofierungs-, speciell PnJM
Apparate. Schließlich bespricht der Verfasser die künstlichen Lfefcftqi
wobei die neuesten Magnesium-Blitzlichtlampen erwähnt und beech
werden. Die Wahl eines Apparates wird dem Amateur-Photographea i
praktische Fingerzeige erleichtert
Das Werk wird Jedem, welcher über die ersten Anfangsbegrifi
Photographie hinaus ist und sich in die einzelnen Zweige derselben veri
will, wegen seiner Gründlichkeit und durch die praktische Behandln*
Stoffes ein vorzüglicher Führer sein.
Oberlientenant Dan
Bücher-Anzeige 81
Ditenmination des vifesses des projectiies au moyen des phenomenes sonores.
Gossot, Capifaine de Fartälerie de la marine. Lüirairie militaire
Berger- Levrault et Cie. Paris 1X91.
Ein Projectil, welches sich mit einer Geschwindigkeit bewegt, die größer
18t als die Fortpflanzungsgeschwindigkeit des Schalles in der atmosphärischen
Luft (340/» ungefähr), verdichtet die vor demselben befindliche Luft und
gibt Anlass zur Entstehung einer das Geschoss begleitenden Luftwelle. Es
gibt nur eine solche Welle. Das Maß der Verdichtung der die Wellen
bildenden Lnftschichte erleidet keine periodische Veränderung.
flugricktunff
Passiert die mit der Geschwindigkeit des Geschosses sich bewegende
Welle das Ohr eines in der Nähe der Schusslinie befindlichen Beobachters,
so bort derselbe einen sehr kurz andauernden, heftigen, hellen Knall. Diesem
Tom Geschosse ausgehenden Knalle folgt eine vollkommene Stille. Einige Augen-
blicke später vernimmt der Beobachter einen zweiten Knall, welcher vom
Geschütze ausgeht. Dieser ist, in Gegensatz zu dem ersteren, dumpf und
Ton verhältnismäßig längerer Dauer.
Die das Geschoss begleitende Luftwelle ist dieselbe wie jene, welche
entstünde, wenn sich die Luft in entgegengesetzter Richtung mit einer
Geschwindigkeit gleich jener des Geschosses bewegen würde. Dass in diesem
Falle nur eine einzige Welle entsteht, ist einleuchtend, wenn man sich jene
Erscheinung vergegenwärtigt, welche durch das gegen einen Brückenpfeiler
fließende Wasser hervorgerufen wird.
Die vom Geschütze ausgehende Welle ist zum Unterschiede eine ge-
wöhnliche s p h ä r i 8 c h e Schallwelle, welche sich mit der Geschwindigkeit von
etwa 340m ausbreitet
Bezeichnet man mit 7) das Complemont des halben Schoitelwinkels der
das Geschoss begleitenden Luftwelle, mit a die Geschwindigkeit des Schalles
in der Luft und mit r die Geschwindigkeit des Geschosses, so besteht zwischen
82
Bücher-Anzeige.
diesen drei Größen die vom Professor Mach der Universität zu Präs ge-
fundene Beziehung:
a
C08 7) = .
V
In der vorliegenden Broschüre macht nun der Verfasser den Vorschlac.
die vorboschriebene Erscheinung für das Mossen der Geschossgeschwiihh?-
keiten auszunützen. Hiezu sind in der Schussrichtung oder in deren Nük
u. z. anstelle der üblichen mit Kupferdraht überspannten Rahmen, zwei
akustische Stromunterbrecher aufzustellen, von welchen der eine in 4m
Stromkreis des Chronometers, der andere in jenen des Enregistreurc *ine*
Chronographen Lo Boulengo eingeschaltet werden.
Bei den Versuchen der SchieOversuchs-Commission zu Gavre soll der
von Cousin eonstruierto Stromunterbrecher am beston entsprochen hafe-a.
Der Apparat von Cousin besteht aus einer parabolischen Fläche P und "in*
metallischen Membrane M, welche im Brennpunkte der parabolischen Flicbt
angeordnet ist und in ihrer Mitte einen Platin-Contact trägt. Durch dif l*i
T befestigte Feder wird eine leichto Kugel gegen den Platin-Contact gedrillt
Der elektrische Strom geht durch dio Feder //, die Kugel 11 uu<i -l-
Membraiie M. In dem Augenblicke, in welchem die das (iesrhnss begl^iti-H-:»
Schallwelle den Apparat passiert, erfahrt die Membrane und durch di.M i.
Kugel B einen Stoll. Die Kugel entfernt sich von der M<-inl>rau<» und . ■? » :
für einen Augenblick den elektrischen Strom.
Helindeii sich die beiden akustischen Stromunterbrecher genau in ■:■
Schussebene, so geschieht die Berechnung der (leschnss-AiifanirsgeschwiiH :■
keiten auf folgende Weise:
Büaher-Au zeige. 83
£8 seien C\ Ct zwei Punkte der Flugbahn; l\ l\ die Anlageorte der
beiden Stromunterbrecher; d ihre horizontale Distanz; m ihr Höhenunter-
schied; Ct Px und C\ Pt zwei Gorade, welche mit der Tangente Cx Ct den
durch die Gleichung
a
cos r, = — 1)
v '
bestimmten Winkel einschließen.
Die zwei Punkte C\ C\ müssen so nahe beisammen liegen, dass die
Gerade Cx Ct annähernd als Tangente der Flugbahn aufgefasst werden kann.
Die das Geschoss begleitende Schallwelle ist alsdann eine auf Px Cx senkrecht
stehende Gerade Die Zeit, welche diese Welle braucht, um von dorn Punkte
Px zu jenem Pt zu gelangen, sei t. Nachdem das Intervall pt Pt mit der
constanten Geschwindigkeit a zurückgelegt wird, so hat man
a ~ = pt Pt ~ pt pt — Pt pt — d cos i — m sin <{/.
Setzt man
. v m
* — T 2>'
so übergeht die vorhergehende Gleichung in
d cos (^ -|- £) = a . t cos £ 3).
Diese Gleichung gibt den Winkel <{/ ; kennt man den Neigungswinkel fr
der Flugbahntangente Ct Ct so ist
n = + + * 4),
mithilfe welcher Größe man aus Gleichung 1 die Geschwindigkeit v des in
der Mitte von Ct Ct gelegenen Flugbahnpunktes berechnen kann.
Im Falle als die Punkte Ct C\ sehr nalie der Mündung liegen, kann
man den Neigungswinkel # der Flugbahntangente dem Abgangswinkel © gleich-
setzen, sonst aber ist es nuth wendig, ihn mittels der folgenden Gleichungen
zu berochnen
rx = a cos t> . sec r, 5),
Vx = r, D 6),
tg?-tg»-=^»(l+/) 7),
, ^*tg9-J^(l + F> 8).
& Po Pt
Der in der Mitte des Intervalles der beiden Apparate Pt Pt gelegene
Punkte PQ habe die Coordinaten
*«=*•» y — vi
84 Bücher-Anxeige.
der Punkt C, dessen Geschwindigkeit gemossen wird, habe die C<*»rdinat**n /
und y; so ist:
(x„ -iB)tg.; = *tg?- -f^ (i + F) . . . . «...
Eliminiert man aus den Gleichungen 5, 6 und 7, dann aas 7 und 9
die Großen v, und lr,, so erhält man folgonde Resultate:
*,(,_») = i, 2LJ.0.., (1±/)* io.
vr y a* costt \ ü* /
_ a^ _ / 1_ 1 + F\ sin (9 — fr) cos ^
1 _ Ir \T 1 + //sin (? + <}) ' cosTä 1!'
mit
sin 4/ cos 9
a\ = »„ — 7- , \ 121.
sin (9 -f- 9)
Die Berechnung des Neigungswinkels \> und der Abscisse x wird s*4iir
in folgender Weise durch zu führen sein:
Man berechnet zunächst '} aus der Gleichung 3, dann art als erst*
Näherungswert für x aus der Gleichung 12, dann # aus der Gleichung lt*.
indem man im rechten Theile derselben für x den Wert xt und für $ jat
von 9 einsetzt, dann einen zweiten Näherungswert für x aus Gleichung 11
und schließlich einen genaueren Wert für t> aus Gleichung" 10.
Hat man die definitiven Werte von x und ft gefunden, so ergibt wl
die Geschwindigkeit im Punkte (J aus der Gleichung:
13
cos 7, cos (y -j- i>)
und die Anfangsgeschwindigkeit aus
v cos »> . D « Cos i> . Ü
cos 9 cos 9 . Cos (/y + t>)
Diese Kechnungen sind nur für die mittlere AnfangsjrescliwindiL'k-»"
durchzuführen ; zur Ermittlung der Unterschiede zwischen den einzelnen i«-
schwindigkeiten und dem Mittelwerte der Geschwindigkeit gibt <b»r Wrfav*'
die Formel an
a r r„ tg^7L
A: ■"'■"" t tgf Il
K in flu ss des Windes. Die Schallgeschwindigkeit a inuss mit KVi-
sicht auf die Geschwindigkeit II', des Windes corrigiert werden. Anst»llr i-r
hat man zu setzen
a -r* \\\ cos y,
j«' nachdem der Wind von rückwärt-s oder von vorne kommt.
Bficher-Anzeige. 85
Hat man die ersten Rechnungen ohne Berücksichtigung von Wt durch-
geführt, so ist die mittlere Anfangsgeschwindigkeit mittels der Formel
IV _ A q sin fr
V a sin ^ . cos r,
zu corrigieren ; da Aa»+ WJ cos ^ ist, kann man auch schreiben
A rp TT, sin fr
r — • a tg ^ cos r, "
Diese Relation, welche m ±= o zur Voraussetzung hat, zeigt den geringen
Einfluss von A a bei rasanten Flugbahnen und für # == o (d. i. für C im
Scheitel der Flugbahn).
Der Verfasser führt in seiner Broschüre die folgenden Umstände an,
welche für die Methode des Geschwindigkeitsmessens mittels der akustischen
Stromunterbrecher sprechen :
Bei Anwendung der üblichen mit Kupferdraht überspannten Rahmen
erfordert das Geschwindigkeitsmessen die Ausführung eines eigenen Schieß-
versuches, bei welchem die Elevationswinkel kaum 1 oder 2 Grade über-
schreiten dürfen. Die Portee sowie die Flugzeit des Geschosses bis zum Auf-
schlage, welche Daten gleichzeitig etwa noch ermittelt werden, sind unver-
lässlich.
Führt man anderseits das Portäeschießen aus, so ist man bis nunzu
genöthigt anzunehmen, dass die hiebei beobachteten ballistischen Elemente
jener Anfangsgeschwindigkeit entsprechen, welche bei einem vorhergegangenen
Schießversuche gemessen wurden. Diese Annahme trifft jedoch sehr häufig
nicht zu; dies ist besonders dann der Fall, wenn zwischen den einzelnen
Versuchstagen ein längerer Zeitraum verstreicht. Die Folge davon ist, dass
die bezüglichen Portee-Rechnungen ungenau werden.
Die vom Verfasser vorgeschlagene Methode gestattet hingegen, das
Geschwindigkeitsschießen mit dem Porteeschießen zu vereinigen. Man ist dadurch
auch inderlage, die Berechnung der Geschoss-Anfangsgeschwindigkeit und ihrer
Variationen auf das Ergebnis sämmtlicher Portee-Serien, also auf möglichst
riele Schüsse stützen zu können.
Benützt man zum Messen der Flugzeiten anstelle des Apparates Le
Bouleuge den Chronographen von Schultz, so ist man auch imstande,
die Geschwindigkeit des Geschosses in mehreren Punkten der gesammten Flug-
bahn messen zu können. Hiezu sind soviele Paare von Stromunterbrechern
anzuordnen, als Geschwindigkeiten zu messen sind. Alle Stromunterbrecher und
ein Registrierapparat des Chronographen von Schultz werden in ein und
denselben Stromkreis eingeschaltet.
Man wird gewöhnlich drei Punkte der Flugbahn wählen: den ersten
sehr nahe bei der Mündung, den zweiten ungefähr im Scheitel und den dritten
Punkt in der Nähe des Zieles. Diese drei Geschwindigkeiten liefern bei jedem
Schusse zwei Werte für den ballistischen Coefficienten.
64
86 Bücher-Anzeiger.
i
Aus den in der Broschüre angeführten Versuchsresultaten geht tarnt
dass die vorgeschlagene Methode ganz brauchbare Werte für die Gesetat»
Anfangsgeschwindigkeit liefert. Die Differenzen zwischen den Resultaten te
neuen und der alten Methode sind zu vernachlässigen.
Der Gebrauch der akustischen Stromunterbrecher ist äußerst tapa:
der Strom schließt sich stets von selbst und der Apparat erfordert köasfc
Intervention. Die Installation der Apparate auf der Schusslinie ist viel dir
facher als jene der üblichen Rahmen. Das Schießen ist leichter und sehselkr
durchführbar. Diesbezüglich wird angeführt, dass bei einem am 8. Jänner 1891
durchgeführten Schießversuche die zwei in Gebrauch gestandenen Appan»
System Cousin vollständig sich selbst überlassen wurden; trotzdem hata
sie die Geschwindigkeit jedes Schusses einer Serie von 52 Schüssen regütrkrt
Die Feuerschnelligkeit betrug mehr als ein Schuss pro Minute.
Das Studium der vorliegenden Broschüre wird dem Ballistiker, sowie
allen jenen, welche mit der Durchführung von Schießversuchen zu thun haba,
wärmstens empfohlen.
Hauptmann Gemeiner.
Bücher-Anzeige. 87
Die gepresste Schießwolle. Eine Abhandlung über die Beurtheilung,
Verwendung und Behandlung dieses Explosivpräparates für Torpedo-
und Seeminen-Lehrcurse. Zusammengestellt von Franz P 1 a c h, k. und k.
Marine-Artillerie-Ingenieur. Pola 1891. Im Verlage der k. und k. Dienst-
bücher-Verwaltung und der Buchhandlung W. Scharff in Pola.
Unter vorstehendem Titel sind vom Verfasser die alljährlich am Torpedo-
vnd Seeminen-Officiers-Curse abzuhaltenden Vorträge über das Sprengmaterial,
welches für Seeminen Verwendung findet, auf ungefähr 8 Druckbogen octav
aosammengefasst worden.
Hiezu wurde sowohl die einschlägige — zu Beginn der Abhandlung
größtenteils aufgeführte — Buchliteratur und periodische Fachzeitschriften
benützt, als auch des Verfassers weitgehende Erfahrung und — soweit es
die secrete Natur des Gegenstandes erlaubt — die Dienstliteratur auf diesem
Gebiete herangezogen. In letzterer Beziehung sei hervorgehoben, dass im Buche
wiederholt darauf verwiesen ist, dass eine eingehendere Besprechung dieses
oder jenes Details unterlassen werden müsse, um nicht die zumeist mit großen
Opfern an Zeit, Mühe und Geld erkauften Erfahrungen preiszugeben.
Diese Einschränkung, welche natürlich auch von jenen ausländischen
Fabriken, in denen der österreichische Schieß woll-Consument Erfahrungen
sammeln kann, gehandhabt wird, und die Bestimmung des Buches rechtfertigen
dessen in manchen Partien cursorischen und populären Charakter; wo erstere
nicht hinderte und gleichzeitig eine breitere Behandlung des Gegenstandes
auf das Interesse des Lesers (beziehungsweise Hörers) nehmen darf, hat der
Verfasser eine solche gewählt. Dies gilt besonders für die mechanischen Materien
auf dem abgehandelten Gebiete.
Dieses ist in 5 Abschnitte und 1 Anhang eingetheilt worden.
Der 1. Abschnitt gibt die Geschichte der Schießwolle; der 2. beschreibt
deren Erzeugung, dann jene von Seeminenladungen aus der letzteren; der
3. Abschnitt bespricht die Eigenschaften, besonders der gepressten Schießwolle ;
der 4. Abschnitt die Verwendung nicht nur der gepressten, sondern der Schieß-
wolle überhaupt, dann die für die Explosionseinleitun^ der letzteren nöthigen
Mittel (Zündmittel); im 5. Abschnitte sind unter der Überschrift „Behandlung
der gepressten Schieß wolle u die Deponierung, Conservierung und Transportie-
rung derselben, dann allgemein das Wesen von Übernahms-Bestimmungen
(-Bedingungen) für selbe abgehandelt.
Der Anhang ist den Componenten (soll wohl heißen Compositen) des
Nitroglycerins, nämlich den mithilfo desselben dargestellten Sprengstoffen, den
Dynamiten, weiters den Pikraten und den Sprengel'schen Explosivpräparaten
gewidmet.
Es ist begreiflich, dass die vollständige Abrundung des Stoffes innerhalb
der angegebenen Abschnitto vielfache Berufungen auf vorausgegangene oder
nachfolgende Stellen , ja auch Wiederholungen unvermeidlich machte , die
übrigens den Wort des Buches nicht herabsetzen. Dasselbe wird gewiss von
Tielen mit Recht als ein willkommener Behelf begrüßt werden, der den Leser
rasch und vom praktischen Standpunkte aus über einen Explosivstoff orientiert,
der nicht nur für Marinezwecke ausschließliche Bedeutung besitzt, sondern
auch durch seine Eignung als Rohmaterial für die Erzeugung rauchlosen
Pulvers, nunmehr auch die Aufmerksamkeit aller auf sich gezogen hat und
69
9&
dabei an den ursprünglichen Ausgangspunkt seiner Verwendung
ist» nämlich «um Gebrauche als TriebniiÜeL
Die Leetüre dieses Boche« regte schließlich zu folgenden Bemerkung*«!
80 Tiel l>ekannt, ist für — wenn auch bisher untergeordnete -
submariner Verwendung in jüngster Zeit auch ein fester Sprengerscher Spnqf
stoff mit Erfolg versucht worden und daher die Herrschaft der ppw«M
Schieß wolle nicht mehr so ganz unangezweifelt Wohl mag die Eigenschaft i
letzteren, durch Eindringen von Wasser — etwa durch nicht gani dick
Stellen der Ladegefäße — bis zu einem gewissen Procentg-ehalte die Et^
sivität nicht einzubüßen, eoneurriereude Stoffe fernhalten, welche durch FtMidtif-
keit geschädigt und gagm selbe nicht durch verläasliches Verlötnen a
GefÄssfugen geschützt werden können*
Die Aber dag Preisen der Schießwolle gemachten Mittheilungen uvswn
exkennen, dasfc es im Punkte der Erzielbarkeit gleichmäßiger Dichte dbt Säkt
wollkörper seit dem Jahre 1880 nicht besser geworden, in welchem Jato
bekanntlich die Sprengversuche, welche das Militär-Comite* zum Zwecke etaus*
Normierung der Schießwolle für Landarmeetwecke durchführte, wegen ungläfi
mäßiger Coal^ctimiierung der Schieflwollkurper misslangen. Die aber &»*
Versuche commissioaell auigfsprochenen Schlußfolgerungen besagten , «Im
bei der bedeutenden Größe der Seeminealudungen und infolge der
nierung der Initialpatronen aas mehreren Schießwollkörpern, die wechseln*
Dichte der einzelnen Sehießwnllkftrper ohne Einfluss bleibe, hei den kkäfl
Ladungen flr Demolierarbeiten der Landtruppen, aber solche Schwankungen a
der Wirkung herbeiführe, dass diese als nnveriässlieh bezeichnet werden miß
Unter den Zündmitteln, speciell Zündschnuren, welche für die EnUandoi
der Sprengkapseln dienen» ist die bei uns normierte, detonierende Zündarancr
nicht genannt worden, Ihre Detonationsgeschwindigkeit — 2,000 bis 3.0üi>»
in der Secunde — überragt die im Buche genannte Geschwindigkeit 4er
schnellbrennenden Zündschnüre um das 20- bis 30fache und bei dem Gebrauch*
dieser Schnur entfallen alle Bedenken, welche bezüglich der sehn eil brennenden
gelten dürfen und vom Verfasser auch ausgesprochen worden sind.
Bezüglich der langsambrennenden Zündschnüre, der sogenannten Bick-
ford'schen Schnüre, wäre richtig zu stellen, dass selbe nicht eine Seele »w
mit Pulver getränkten Wollfäden besitzen» sondern dass die Seele die«»
Schnüre aus Feinkornpulver besteht, welches in trockenem Zustande beim Aus-
tritte aus einem Trichter als fallender Strahl mit Garn umwickelt wird. Der
Wollfaden, welcher innerhalb der Pnlverseele eingezogen ist, dient als Fahrun?
für den oben erwähnten Pulverstrahl und gleichzeitig — eigentlich dessen
Farbe — als Firaiazeiclien.
Dass weiters Zündschnüre mit wasserdichter Hülle unter Wasser weiter
brennen und nicht durch dieses gelöscht werden, ist weniger dem Umstände
zu verdanken, dass die schmelzende Hülle die eben ins Brennen geralhtmd*
Stelle der Schuurseele einkapselt und gegen das Wasser schützt, als vielmehr
der Wirkung des Gasdruckes, der durch die Verbrennungsproducte enenft
wird und das Wasser abhält, auf die Brennstelle einzudringen. Dies erhellt
besonders — wie durch Versuche in Glasröhren im MUitir-Comite dargetfafl
wurde — daraus, dass die Schnur auch dann weiter brennt, wenn die Höh
durch den, der Brennstelle vorauseilenden Gasdruck au einer Stelle darch-
Bücher- Anzeige. 39
brochen wird, zu der erst später der Brand gelangt; es hat sich beispiels-
weise bei einer, diesem Versuche unterzogenen Schnur aus Brandröhrensatz
und Kautschukhülle gezeigt, dass der innere Gasdruck dem Drucke einer 2ra
hohen Wassersäule zu widerstehen vermag.
Zu den meist verwendeten Sprengel'schen Explosivstoffen zählen die aus
einem Salpeter und einem nitrierten Kohlenwasserstoff zusammengesetzten. Die
Bereitung der Sprengel'schen Präparate am Orte der Verwendungsstelle — von
den betreffenden Concessionären als besonderer Vorzug gerühmt — ist, wenigstens
in Österreich, aus Sicherheitsgründen nicht zugelassen, da sich sonst die in
wenigen größeren Fabriken leicht zu überwachende, immerhin mit einer gewissen
Gefahr verbundene Erzeugung dieser Sprengstoffe in eine solche an vielen,
weniger überwachten Laboratorien auflösen würde.
Hauptmann Dietl.
DasalteunddasneuePulver. Vortrag, gehalten in der ersten allgemeinen
Sitzung der 64. Versammlung der Gesellschaft deutscher Naturforscher
und Arzte in Halle a./S. von Dr. B. Lepsius. — Sonderabdruck,
Leipzig, Verlag von F. C. W. Vogel. 1891. Preis 60 Pfenig.
Der Verfasser erörtert, nach einer kurzen, dabei genügend ausführlichen
und mit zahlreichen historischen Daten belegten Einleitung über das Schwarz-
pulver, in klarer, gemeinverständlicher Weise die Gründe, welche zur Schaffung
eines neuen, wirksameren, dabei rauchschwachen Pulvers führten.
Indem derselbe auf die Rohstoffe des neuen Pulvers übergeht, gibt er
einen kurzen Überblick über die Erfindung und Erzeugung, die Eigenschaften
und das chemische Wesen der in Betracht zu ziehenden brisanten Explosiv-
substanzen wie : Schießbaumwolle, Nitroglycerin und Pikrinsäure. Er führt die
Thatsache an, dass die Bestrebungen, ein neues Pulver zu erzeugen, fast mit
der Erfindung der Schießbaumwolle durch Schönbein und Böttger zu-
sammenfallen, aber daran scheiterten, dass die Fabrication der Schießbaum-
wolle von gleicher Zusammensetzung und hoher Beständigkeit schwierig war
und es an Mitteln fehlte, die hohe Brisanz derselben herabzusetzen. Erst als
es Lenk, und später aber noch mehr Abel, gelungen war, die Fabrication
der Schießbaumwolle zu verbessern, und als auch mittlerweile Lösungsmittel
ftlr die hoch nitrierte Nitrocellulose entdeckt waren, ging man umso eher an
die Schaffung eines neuen Pulvers, weil die durch die Einführung der modernen
Schnellfeuer- Waffen bedingte Verkleinerung des Calibers und wegen Aus-
nützung des Schnellfeuers sich die Notwendigkeit ergab, ein wirksameres, dabei
weniger Rauch entwickelndes Pulver, als das Schwarzpulver, zu benützen.
Im weiteren Verfolg wird angeführt, dass mit der Erfindung des Celluloids
durch die amerikanischen Gebrüder Hyatt ein weiteres günstiges Moment
für die Schaffung eines neuen Pulvers gefunden war.
Ein großes Hindernis bildete anfänglich die schwierige Herstellung der
Uniformität der Pulverkörner, welche später dadurch erreicht wurde, dass man
durch Auswalzen der durch Lösungsmittel (Essigäther, Azeton etc.) gelati-
nierten Nitrocullolose , und Zerschneiden derselben , dünne quadratische
Blättchon bildete; der Verfasser führt als Beispiel eines solchen Blättchen-
pulvers das französische B. poudre an, wobei er aber den Fehler begeht,
die Pulvermasse desselben aus einer melinitartigen Masse bestehen zu lassen.
69»
90 Bücher-Anzeige.
Übergehend auf die Vorwendung der beiden andern Stoffe <explo*ivtt
Präparate), werden als geeignete Pulvermasse die Lösungen von SchieüwMl-
in Nitroglycerin und die verschiedene Wirkungsweise der verschieden
Mischungsverhältnisse dieser beiden Stoffe berührt und als Beispiel eines >•
erzeugten neuen Pulvers das N ob ersehe Würfelpulver angeführt.
Sehr interessant und lehrreich behandelt der Verfasser die Wirkanp-
weise rauchschwacher Pulver im Vergleich zu jener von Schwarzpulver, an d*r
Hand der Eigenschaften und Explosionserscheinungen der brisanten Sprtnt-
präparate und führt einige schätzenswerte Daten über die Verbrenn ungsgeschwin-
digkeit derselben an.
Am Schlüsse des im Ganzen mehr vom chemischen Standpunkte Hü-
teten Vortrages, gelangt der Verfasser zu der Ansicht, dass der modtrat
Pyrotechniker vor allem ein gediegener Chemiker sein müsse, um die von ein-r
neuen Präcisions-Feuerwaffe gewünschten günstigsten ballistischen Wirkung«»
durch Schaffung eines zweckentsprechenden Kriegs-Pulvers realisieren zu künn«.
in welcher Ansicht demselben nur beigepflichtet werden kann.
Das vorliegende ca. 1 7f Druckbogen starke Buch ist zwar man?»!«
jeder ballistischen Angabe über moderne Kriegspulver nicht berufen, <I«-d
Wissensdrang des Lesers nach Kenntnis solcher Pulver vollkommen zu be-
friedigen, doch kann dasselbe als Vorbereitungsbefehl für weitere §tu<1i*i
über rauchschwache Pulver dienen, und wird von diesem Gesichtspunkte an.«.
dem Leser wärmstens empfohlen. „ „.
Hauptmann Zig all.
Die kaiserlich deutsche Marine. Vierte, veränderte und vermahn*
Auflage. Leipzig. Verlagshandlung von J. J. Weber. Preis 1 Mark 50 Pf.
Das Groüfolio-Heft enthält 8 Seiten Text und 28 schön ausgeführt
Holzschnitt-Tafeln.
Der Text fübrt zuerst mit knappen Worten, jedoch in änderst ü".-:-
sichtlicher Weise den Entwicklungsgang der deutschen Kriegs-Marine w:
den Untergang der deutschen Hansa, die vielfachen späteren Ht'suvhu::j>::
mit fremder Hilfe, die endlich zielbewusste und mit reichen Mittein dar -i-
treführte Gründung der jetzigen Seemacht. Hierauf werden die Schiff»» un :
Fahrzeuge nach ihrer Bestimmung vorgeführt, wobei es für U«n mit «:-x
Seewesen nicht vertrauten als besonderer Vortheil erscheint, dass überall iv.-~<
der von jeder Schiffsgattung zu erfüllende Zweck und hierauf di»« dad:* :.
bedingte Oniistruction angegeben wird. Hieran schließen sich zwei rberMob:-'
üb« r die einzelnen Schiffe und Fahrzeuge
Die Tafeln zeigen die verschiedenen Typen der Kriegsschiffe, und :».•'
sind die Schiffe theils im ruhenden Zustande, theils in den verschied rnar::^::
Kewegunireii dargestellt. Diese Ansichten erhalten eine willkommene \\r> .:•
stündiguug durch die Flagifentafel des deutschen Keiches und des pr«*us^:>= ■:!•:■
Königshauses, ferner «lurch die Beigabe der verschiedenen Schiffahrt?- :::■■
Sturmsiirnal-Zeicheji. Fudlich fehlt auch nicht eine Tafel mit dvn rnif.-rn.- i
und <Jra«iabzeiclien der deutschen Marine.
Inhalt und Pn-N sichern dem Werke eine noch weiten« Y^rhridtmir *'
bisher.
Die KMd;lci-(.R
J
Bücher-Anzeige. 277
OenSral Brialmont. Situation actueüe de la fortification, idees et
tendances de la nouvelle ieoh. Reponse aux Critiques des Regions
fortifiees. Extrait de la „Revue de VArmte beige." 15e annee,
Lüge 1890. — 1 fr. 50 c.
Diese Broschüre, enthält eine Erwiderung des Generallieutenants Brialmont
auf einige Kritiken seiner „Regions fortifiees".
Viel Neues ist in diesem Büchlein wohl nicht zu lesen, indes wer
konnte das auch erwarten? — Wurde denn nicht schon jedes mögliche
Argument in dem jahrelangen Kampfe zwischen conservativen und radicalen
Fortificateuren aufgebraucht !
Nun, wenn im Streite die Argumente enden, beginnen die beißenden
Bemerkungen ! — Doch lesenswert bleibt diese Streitschrift doch, da sie
unter Anderen auch ein relativ kurz gefasstes Glaubensbekenntnis des bel-
gischen Altmeisters der Fortification enthält, nämlich eine Zusammenstellung
der Fundamental-Principien jeder permanenten Befestigung. Diese mögen im
folgenden wiedergegeben sein:
1. Jeder Manövrier-Platz soll aus einer sturmsicheren Umfassung des
Noyaus und aus einem Forts-Gürtel bestehen.
2. Sowohl Gürtelforts als auch isolierte Sperrforts sollen jedweden,
durch ein Bombardement eingeleiteten gewaltsamen Angriff zurückweisen,
einem belagerungsmäßigen Vorgange aber einen längeren Widerstand entgegen-
setzen können.
3. Das Terrain zwischen den Gürtelforts muss von deren Artillerien
ausgiebig bestrichen sein, was Durchschnitts-Längen der Intervalle von
ca. 4.000m (sie!) bedingt.
Im Falle die Bodenverhältnisse größere (sie!) Intervalle verlangen,
sind sturmfreie Zwischenbatterien einzuschalten.
4. Sowohl Forts als Enceinto sind geg^n den Handstreich durch Gräben
— mit von der Entfernung unzerstörbaren — Flankierungs-Anlagen zu
sichern; denn von allen Hindernissen bleibt sowohl gegen den gewaltsamen
als auch belagerungsmässigen Angriff der Graben das stärkste, wenn er
eine genügende Tiefe und mindestens 4m hoch gemauerte Contrescarpen
besitzt.
Dio Armierung der Forts soll derartig geschützt sein, dass sie den
Angriffsbatterien des Gegners einen möglichst langen Widerstand entgegen-
setzen kann ; für die Besatzung müssen bombensichere Unterkünfte in genügender
Zahl vorhanden sein. (Diesen Bedingungen entspricht man jetzt durch Anwendung
von Panzerkuppeln und Beton-Casematten.)
5. Das Mauerwerk soll gegen Treffer von 15cm Granaten, welche eine
Endgeschwindigkeit von 160m besitzen, und von 21cm Granaten mit einer
solchen von 140m, gedeckt sein.
6. Die trockenen Gräben sind so breit zu halten, dass sie einerseits
nicht mit Wurfbrücken übersetzt, anderseits nicht durch das Trichter-
materiale der in die Nachbarböschungen eindringenden Bomben, oder in anderer
Weise, ausgefüllt worden können. (Dio Erfüllung der Bedingungen 5 und 6
zwingt zumeist znm Aufgeben der gemauerten Escarpe.)
278
Bttoher-Anieige.
7. Die Verteidigung eines Forte beruht äbtr nicht mHaüi mmt tel
keit der Artillerie, sondern auch auf jener der Infanterie, ii
geeigneten Momente räch ihre unterstände TsrHtat^ mm die Briutmlntfl
besetzen.
Doeh ist es durchaus nicht nothwsndig, dassein Werk 1
stände Ar die ganze Zahl der zu seiner Vertheidigung
enthalten muss, denn ein Theil dieser kann erst in gegebi
Falle der Bezirks-Beserve entnommen und sodann in i
und dergleichen Bäume provisorisch untergebracht werden (siel).
8. Bei besonders wichtigen Werken sind Reduita
eine zähere Vertheidigong und eventuell eine Rückeroberung
Enveloppen ermöglichen.
9. Gesunde Unterkunft, gute Ernährung und eine richtige Dimlnt j
theilung werden die Besatzung der Werke leistungsfähig erhalten ; sobald mtm
moralische Elemente im Sinken begriffen sind, soll ihre Ablösung stattMft
10. um dem Angreifer das Selen und Beobachten an erschwer», mm \
Brustwehrböschung und Krone zu bepflanzen.
11. Jeder gewaltsame Angriff gegen ein Werk, dessen Feuer noch mmt
vollkommen erdrückt ist, wird — wenn er über offenes Terrain führt all
in unmittelbarer Nähe des Werkes ansetzen kann — scheitern oder
Verluste miteich bringen.
12. 8elbst der schrittweise Vorgang ist nicht durehfUirbar,
das Feuer des Vertheidigers wirksam ist.
13. Die Armierung der Werke soll aus schweren
und Haubitzen für den Fernkampf, sowie ans leuditen 8chnellfeuerkaMBn
zur Flankirung der Gräben und überhaupt zur Abweisung gewaltsamer Angrift
bestehen.
Die mittleren Calibor (der Kanonen, Haubitzen und Mörser) werde« in
Intervall-Batterien verwendet.
Die ersteren (die Fort-Geschfitzo) erhalten ausgiebigen Schutz dsrck
Panzer und Beton-Kasematten; die letzteren schützen sich durch möglichst
großo Mobilität.
14. Die Geschütze der Verteidigung sollen ihr Feuer einstellen odtr
Platz wechseln, wenn das feindliche Feuer so überlegen ist, dass sie sich dorck
Fortsetzung des Kampfes unter denselben Verhältnissen einer sicheren nnd
raschen Vernichtung aussetzen.
15. Auch soll sich der Vertheidiger um solche Batterien des Angreifte
nicht kümmern, welche wegen zu großer Entfernung keinen Effect erzidwi
können.
16. Das Umterrain der Werke und Enceinten soll bis einschliesslich
der wirksamsten Schussphäre der Angriffs-Artillerie rasiert sein, d. i. b»
auf etwa 1.500m vor den Befestigungsanlagen.
Bis dorthin hat sonach der Bauverbots-Rayon zu reichen.
17. Die festen Plätze sollen dabei eine solche Wiederstandsfüriff-
keit besitzen, dass sie den Gegner zwingen, den Artilleriekampf auf km
Distanzen zu engagieren, bei welchem der Vertheidiger zumeist im Vortheil ist
Dieses Glaubensbekenntnis zeigt zweifellos solide Grundsätze, wie mm
sie von einem so gewiegten Fortificateur nur erwarten kann ; aber es tmfi
Bücher-Anzeige. 279
gleichzeitig, dass sein Autor in gewissen Dingen auch keinen Zoll breit
nachgeben will: Noch immer dieso Vier-Kilometer-Intervalle, welche sich
höchstens durch die dahinter liegende sturmfreie und permanente, starke
Enceinte entschuldigen lassen.
Das Heranziehen von äusseren Reserven zur inneren Verteidigung des
Werkes ist zweifellos ein gutes Aushilfsmittel zur Restringierung der Casematten-
Raume ; doch wird es auch immer möglich sein ? Wird man mit dieser Maßregel
stets zurecht kommen, und setzt sie nicht einen Seherblick voraus, mit
welchen man nicht gut rechnen kann?
Die großen „Forts auf besonders wichtigen Punkten mit Reduitsu
dürften wohl in der Praxis zumeist ein frommer Wunsch bleiben ; die Staaten
sind froh , wenn sie das Geld erschwingen , welches zur Schaffung von
starkon Werken mit einer Verteidigungslinie erforderlich ist!
Aus Punkt 11 und 12 Hesse sich der Schluss ziehen, dass der schritt-
weise Angriff überhaupt entfallen kann, indem auch er erst möglich wird,
wenn das Feuer des Gegners erdrückt ist, — dann aber kann auch der
gewaltsame Angriff erfolgen.
Gilt Punkt 14 auch für Thurmgeschütze ? Wechseln können sie
nicht, — aber wann sollen sie ihr Feuereinstellen? — Ich glaube (wenn
sie gute Ziele haben) erst dann, wenn sie demontiert sind.
Dio Forderung des Punktes 16 ist zweifellos sehr wichtig, doch bleibt
sie, speciell bei unseren Torrain-Verhältnissen zumeist eine Utopie.
Bezüglich Punkt 17 lässt sich einwenden, dass der Angreifer nur zur
Bekämpfung der Thürme auf besonders nahe Distanz (herwärts der l.öOOwi
Zone) herangehen muss, die anderen Aufgaben der Artillerie dürfte er auch
auf weitere Entfernung lösen können.
Der Rest des Büchleins enthält einen Kampf aufs Messer mit General-
lieutenant von Sauer; dann eine kurze Betrachtung — voll Resignation und
Verachtung — einer Kritik des Majors von Scheibert; schließlich eine mit
geschichtlichen Beispielen reichlich belegte Disputation gegen einen Kritiker
der r Keine militaire de V ürangvr* bei welchen Abhandlungen man gewillt
ist, bald der einen bald der anderen Partei recht zu geben.
Major Freiherr von L e i t h n e r.
(ientral Br ialmont. La fortification de l'avenir, d'aprd*
des autenrs anglais. Extrait de 1a „Revue de £ Armee belge.u
16e annfa, Lihje, 1890. — 1 fr. 50 c.
Diese Broschüre ist ebenfalls eine Kampfschrift des Goneral-
lieutenants B r i a 1 in o n t, in welcher er zwei Partisanen der anderen
Schule, den Major Sydonham Clarke und den Hauptmann Jackson,
bekämpft, deren neue BefestigungssystenVe sich auf den ersten Blick als
Copienf der „Schule Welitschkoa erkennen lassen.
Der erstgenannte dieser Herren scheint in seinem Werke: „Fortification :
Ü8 past achievement, recent development and futnr jrrogressun (Fortification :
Ihre ruberen Errungenschaften, ihre jüngste Entwicklung und ihr zukünftiger
Fortschritt), den berühmten belgischen Fortificateur ziemlich scharf an-
gegriffen zu haben, weshalb sich GenurallitMitcnant Brialmont gezwungen
2g0 Btoher-ABi+if«.?
sieht, den Kampf aufzunehmen. Die Gfirtelfestungen Jackson *■
einer einfachen Linie ton Erdredouten, angeben Ten anflankierten
and einzig and allein durch Infknterie rertheidigi, welche in
untergebracht ist, deren Decken aas einer l*2m
hoher Erdamhflllang besteht
Zwischen diesen, auf beiläufig 2.460m von
punkten ist die möglichst mobile Artillerie des* Plattet
ein Theil derselben direct, ein anderer TheB nur indiieut
wobei er durch ein vorgelegtes, deckende* Glads mit
Tertheidigong maskiert wird.
Die nicht rertheidigten Binme weiden dank
Elemente mit ihren Zweigen in einander verlockten sind, gonchflUt
Wie man sieht, ist das ganze Sjrstem nur ein Abklatsch wen W e 1 i t s ehk«h
Ideen.
„8tötzpankte ohne sturmfreie Umfurang and ohne
mit nicht genügend geschätzten Unterkünften and schlecht flankierten,
organisierten Intervallen , ebenfalls nur in feldmissigsni Style befestigt, -
dabei ein offenes Noyau ohne jeder Umfassung!" — Mir. Clnrke
eben nicht an die Möglichkeit gewaltsamer Angrifft and mnthet dam Mai*
eine solche Befestigung schrittweise anzugreifen.
Einen sehr gewichtigen Tortheil bietet wohl diene*
System: den der Billigkeit; dieser ist aber gewiss nfohi von m
ragendem Einflüsse, dass er allein Aber die Brauchbarkeit einer fortücatoritcbi
Anlage entscheiden konnte.
Es ist leicht einzusehen, dass Brialmont ohne Aufwand
Mfihe die gegnerischen Ansichten widerlegt
Major Freiherr von Leithntr.
Manuale <V artiglieria. Parte terza. Artigluria da coata. Vogkff*
Enrico, Roma 1891.
Mit dem 3. Theile dieses Handbuches für die Artillerie findet das is
Jahre 1888 begonnene Werk seinen Abschluss. Wiederholt wurde auf &
ähnliche Anlage dieses Werkes mit jener unseres — leider schon veralten
— Handbuches hingewiesen *).
Aus diesem, der Küsten-Artillerie gewidmeten Theile möge ein kam*
Inhaltsverzeichnis folgen :
1. Geschützrohre.
2. Munition.
3. Lafetten, Schleifen und Mittel zum Transporte.
4. Geschützausrüstungs-Gegenstände, Werkzeuge nnd Geräthe.
5. Anlage der Küsten-Batterien, Bettungen.
6. Richten und Schießen.
7. Dienst der Küsten-Batterien, Ziele, Verwendung der Küsten-Artilleri*
1) Siehe Besprechungen: .Mittheilungen", Jahrgang 1889, 1. und 11. Heft;
1890, 11. Heft.
Bücher-Anzeige. 281
8. Verschiedene Instructionen (Gebrauch der Geschütze, Handhabungs-
Arbeiten etc.)
9. Ausrüstung der Festungen an den Seefronten.
Seit dem Jahre 1888 ist keine wesentliche Veränderung im Materiale
der italienischen Küsten-Artillerie eingetreten ,y) ; die proponierte Ausscheidung
der minder wirksamen Geschütze ist bereits vollzogene Sache; Krupp und
Gruson haben das ihrige beigetragen, um mehrere Seeplätze zur Bedeutung
Ton Kriegshäfen ersten Ranges zu erheben.
Ein flüchtiger Blick durch den reichen gebotenen Stoff zeigt uns eine
moderne Küsten-Artillerie, wie selbe theils mit billigen Mitteln im eigenen
Lande, theils mit großen und bedeutende Opfern vom Auslande beschafft
wurde; bewundernd verfolgen wir unseren Bundesgenossen bei seinen Be-
strebungen, entsprechend der Küstenentwicklung seines Landes, seine Küsten-
Artillerie in Rapport mit den modernsten Schlachtschiffen zu bringen.
Das gesammte Werk wird allen unseren Bibliotheken, speciell dieser
3. Theil unseren (Küsten-) Artilleristen empfohlen; überdies sei es erlaubt,
auf das 6. und 7. Capitel dieses Theiles die besondere Aufmerksamkeit zu
lenken.
Hauptmann Pangher.
Die Kreiselbewegung. Untersuchung der Rotation von Körpern, welche
in einem Punkte oder gar nicht unterstützt sind. Von Wilhelm Jansen,
Hauptmann a. D., früher Waffenlehrer an der Kriegsschule Hannover.
Mit vielen Abbildungen. Berlin. Verlag von Friedrich Luckhardt. 1891.
Über das Verhalten rotierender Körper gibt fast jedes wissenschaftlich
geschriebene Werk über Mechanik mehr oder minder ausgebreitete Aufschlüsse
aufgrund absolut streng mathematischer Untersuchungen.
Es ist bekannt, dass, wenn die Masse eines rotierenden Körpers sym-
metrisch um seine Drehaxe gelagert ist, sich die auf dieselbe einwirkenden
Fliehkräfte in jeder Beziehung gegenseitig aufheben.
Die Axe wird in diesem Falle eine freie Axe oder eine Hauptaxe der
Trägheit genannt und geht immer durch den Schwerpunkt des Körpers.
Mathematische Untersuchungen lehren, dass jeder Körper mindestens drei
gegen einander senkrechte freie Axen besitzt. Ist die Drehaxe eine freie Axe
des rotierenden Körpers, so verharrt sie mit bedeutender Trägheit in ihrer
Richtung — sie besitzt eine mehr oder minder große Stabilität, welche mit
der Geschwindigkeit des sich drehenden Körpers zunimmt.
Wenn auf einen um eine freie und nach jeder Richtung hin bewegliche
Axe sich drehenden Körper eine Kraft einwirkt, welche eine Änderung der
Richtung dieser Axe anstrebt, so erfolgt eine Verschiebung der Axe recht-
winkelig zur störenden Kraft. Ist also beispielsweise die ursprüngliche Rotations-
axe gegen den Horizont geneigt und der rotierende Körper unterstützt, wie
di«is beim Kreisel der Fall ist, so beschreibt die Rotationsaxe eine Kreiskegel-
flächo, welche Präcessions - Kegelfläche heißt und deron Axe vertical ist;
hierbei wurde von der auf- und abschwenkenden Bewegung der Rotations-
axe, welche bekanntlich Nutation genannt wird, abgesehen, was in der Praxis
f) Siehe „Mittheilungen" 1889, 4. Heft.
282 Bttfber.-A.nt6iff.6;
dann geschehen kann, wenn die ursprüngliche Winkelgeschwindigkeit der Dnfc-
bewegung gegen die durch die Schwerkraft hervorgebrachte Winkelbeecfctamigat
sehr groß ist Findet die Botation sehr langsam statt, so wird die Nabti«
dadurch wahrnehmbar, dass die Drebaxe des Kreiseln ein« wellenäoigi
Fläche beschreibt.
Der oben angeführte Vorgang in der Kreisdbewngnng wird durch ii
Reibung, welche die Spitze des Kreisels auf der Unterlage erleidet, modttewt;
die frQher erwähnte Kreiskegelfläche wird su einer SpiralkegeKttche nai im
Kreisel richtet sich immer mehr und mehr aut Der Einfloas der Beibuf M
der Kreiselbewegung wird in der vorliegenden Schrift besonders beachtet
Der Verfasser hat mit großem Aufwand von Fieias and Mähe eine Iflfi
Beihe von Versuchen mit dem Kreisel durchgeführt und ans ihnen fcn
Folgerungen gezogen, die aber größtenteils schon auf dem Wege w&h
matischer Forschung genau erkannt sind. Seine Versuche und Ansichtei tfer
den Einfluss geringer Unsymmetrien auf die Stabilität der Botationsai» kä
aber trotzdem jedenfalls sehr interessant und anregend und einer »iA*-
matischen Verfolgung wert Wenn der Verfasser jedoch anfangs sagt, du«
seine Arbeit insbesondere die Bewegung rotierender Lang -Geschont
erkennen helfen soll, so muss dazu bemerkt werden, dass die Untersuehnga
über den unterstützten Kreisel mit dem angeführten Zwecke in gar kann
Zusammenhange stehen. Das dritte Capital des Werkchens: „Kreiselnde Uk§*
im Weltall" ist insoferne gegenstandslos, als gerade die Bewegung Ar
Himmelskörper Tom streng theoretischen Standpunkte vollkommen duuhitaftrt
ist und die Besultate dieser Forschungen mit denen der Beobachten; ■
wirklich auffallender Weise übereinstimmen.
Schließlich darf nicht unerwähnt bleiben, dass der Verfasser in der»
nnd für sich löblichen Absicht, recht populär zu schreiben, doch etwas n
weit gegangen ist; einzelne Stellen sind facti seh dadurch unverständlich
geworden, andere, sogar unrichtig, was der mathematisch geschult« L**r
ohne jede Mühe herausfinden wird.
Hauptmann Josef K o z ä k.
Der Heldenberg, Radotzky's letzte Ruhestätte und Sch1<*>*
Wetzdorf. Von Karl Kandelsdorfer, k. und k. Hauptmann.
Zweite vermehrte Auflage. Mit 15 Vollbildern in Autotypie. Wien 1891
Wilholm Braumüller, k. und k. Hof- und Universitatsbuchhäudler.
Das vorliegende Buch hat den Zweck, den Besuch jener Stätte n
fördern, wo „der heldenmütigen k. k. italienischen und ungarischen Armee für ihro
anno 1848 und 1849 bewiesene unerschütterliche Treue und nnbezwhiirtaP
Tapferkeit" von dem Bürger Pargfrieder ein sichtbares und würdiges Andenken
dadurch gewidmet wurde, dass er auf der Höhe bei Wetzdorf die Büsten <k
Regenten und Feldherrn aufstellen liess, welche diese Armee geschaffen nn«
geführt haben. Überdies ruht an dieser, der ruhmvollen Erinnerung geweihten
Statte, der unvergessliche Marschall Radetzky.
Dem Verfasser gebürt für sein Werk der aufrichtigste Dank; das* tf
damit einem wirklichen Bedürfnisse entgegengekommen ist, beweist der In-
stand, dass sein schönes Buch binnen kurzer Z«it eine zweito Auflage not-
wendig machte. Die Reductil.
Bacher- Anzeige. 283
Unter d out schon Fahnen. Bilder aus dem Soldatenlebon. Aus dem Schatze
deutscher Dichtungen ausgewählt von Emil Looss. Mit Illustrationen
nach Originalen von W. Zweigle. Stuttgart, Druck und Verlag
von G reiner & Pfeiffer. Preis 3 Mark 60 Pfng.
Die obenbezeichnote Buchhandlung war so freundlich, wider alles Erwarten
unserer technischen Bibliothek ihr schönes Büchlein zuzusenden. Es enthält
so ziomlich alles was die deutschen Dichter Ober den Soldaton gesungen
und wird deshalb vielen willkommen sein. Die feine Ausstattung machen es
als Geschenkwerk hervorragend geeignet. Die Kedaction.
Österreichischer Ingenieur- und Architekten-Kalender für
das Jahr 18 9 2. Ein Taschenbuch nebst Notizbuch für Architekten«
Baumeister, Civil-Ingenioure, Eisenbahn- und Maschinen-Ingenieure,
Studierondo an technischen Hochschulen etc. Mit einor Beilage. 24. Jahr-
gang. Verlag von R. v. Waldheim. Elegant gebunden 2 fl. ö. W.
Dieses Handbuch, welches längst schon dem technischen Officier ein
notwendiges und verlässliches Nachschlagebuch geworden ist, wurde im
heurigen Jahre wieder ergänzt und erweitert. Sehr vorteilhaft ist die neue
Kintheilung des Stoffes, wonach der Hauptinhalt, insbesondere alle wissen-
schaftlichen und fachlichen Angaben, wieder in dem eigentlichen Taschenbuche
vereinigt ist, während die Beilage die nur für den Kanzleidienst unentbehrlichen
Angaben enthält, als: Proistabellen, Honorarnormen und die Personalvorzeich-
nissc der technischen Behörden. So hat das Buch an Brauchbarkeit für den auf
der Strecke arbeitenden Ingenieur und für den Bureaumaun gewonnen.
Die Kedaction.
Fl
ii
ii i
n
Bücher-Anzeige. 285
Neues vom Büchermarkte1).
(Artillerie-Wissenschaft.)
6155 Birnie. Oun making in (he united slates.
8. Governur's Island 1891. 1 Bd.
5960 Feuerleitung der Fuß-Artillerie.
16. Berlin 1891. 1 Bd.
6367 Gescufltz Liderungen. „Zusammenstellung der bekanntesten."
8. Rathenow 1889. 1 lieft.
5933 Gossot. D&ermination des vüesses des pi-ojectües au moyen des fthino-
menes sonores.
8. Paris 1891. 1 Heft.
6963 Jansen. Die Kreiselhewegung. Untersuchung der Rotation von Körpern,
welche in einem Punkte oder gar nicht unterstützt sind.
8. Berlin 1891. 1 Bd.
6993 Krupp'seuen Feldgeschütze mit Messingpatronen. „Die."
8. Essen. 1891. 1 Bd.
3095 Tjepsing, Das alte und das neue Pulver.
8. Leipzig 1891. 1 Heft.
9202 Maxim-Nordenfelt. Canons ä Hr rapide ei müraiüeuses.
1 Atlas.
6741 SchMflcr, Beschreibung eines Sprenghöhenmessers für Feld- und
Gebirgsbattorien. 8. Wien 1891. 1 Heft.
5448 Tscharner. Zur Entwicklung der Gebirgs-Artillerie mit besonderer
Berücksichtigung der schweizerischen.
Kl. 8. Basel 1891. 1 Bd.
8129 Waffenlehre an den königlichen Kriegsschulen. „Leitfaden für den
Unterricht in der."
3. AuH. 4. Berlin 1883. 1 Bd.
4. „ 4. „ 1886. 1 „
5. „ 4. „ 1888. 1 „
6. „ 4. „ 1891. 1 „
8935 Wille. Das Feldgeschütz der Zukunft.
8. Berlin. 1891. 1 Bd.
>) Die hier nach Fachgruppen geordnet angefahrten Werke sind in der Bibliothek
de« Militär- Com ttä's vorhanden und es bezeichnen die denselben Yorgesetsten Zahlen die
Nummern, unter welchen sie im Bibliotheks-Kataloge eingereiht worden.
(Artfflerle-Technlk.)
8. Pol» 1891. 1 Bd.
552t Tnrpin, CommeiU an a vendu Ja MSUnite.
.JK. 8. Paris 1891 i It, 2 Hefte.
Ä , ..?. t(Vl ..
(Baukunst In allen ihren Theilen.)
5316 Sfüt#« Dar 8t*dte-Bau nach Beinen künstlerischen Gnmds&tien.
r (Chemie, Physik.) n :> . .
2697 Elektrvtfftalsefce Bfettetfcek. . i ' ,
'81. Bot Öie Motoren der elektrischen Maschinen mit Bezug aaf
Theoarie, Censtrnction tad BetÄiw a^y^-Tn
'- -tt^i . Die Generatoren hochgespannter Elektricität.
98. „ Das Potential und s ein,e Anwendung inx Rr^Urnng elek-
trischer Erscheinungen.
24. „ Die Unterhaltung nnd Reparatur der elektrischen Leitungen
25. „ Die Mehrfach-Telegraphie auf einem Drahte.
26. „ Die Kabeltelegraphie.
27. „ Das Glühlicht, sein Wesen und seine Erfordernisse.
28. „ Geschichte der Elektricität.
29. „ Blitz und Blitzschutzvorrichtungen.
30. „ Die Galvanostegie mit besonderer Berücksichtigung der
fabriksmäßigen Herstellung von Metallüberzügen.
31. n Die Technik des Fernsprechwesens.
32. „ Die elektro-technische Photometrie.
33. „ Die Laboratorien der Elektrotechnik.
34. „ Elektricität und Magnetismus im Alterthume.
35. „ Magnetismus und Hypnotismus.
36. „ Die Anwendung der Elektricität bei registrierenden Apparaten.
37. „ Elektricität und Magnetismus als kosmoteUurische Kräfte.
38. „ Die Wirkungsgesetze der dynamo-elektrischen Maschinen.
39. „ Materialien für Kosten Voranschläge elektrischer Lieht- An-
lagen.
40. „ Die Zeittelegraphen und die elektrischen Uhren vom
praktischen Standpunkte.
41. „ Die elektrischen Motoren mit besonderer Berücksichtigung
der elektrischen Straßenbahnen.
Bücher-Anzeige. 287
42. Bd. Die Glühlampe. Ihre Herstellung und Anwendung in der
Praxi«.
43. „ Die elektrischen Verbrauchsmesser.
8. Wien, Pest, Leipzig.
0005 Pizzigholli. Handbuch der Photographic für Amateure und Touristen.
8. Halle a. S. 1891. (Im Erscheinen.)
5835 Vlolle. Lehrbuch der Physik.
8. Berlin 1891. (Im Erscheinen.)
XX
(Dictionaire.)
7079 JBarelanu. Theoretisch - praktische Grammatik der rumänischen
Sprache. 8. Hermannstadt. 1871. 1 Bd.
7242 Bar el an u. Wörterbuch der rumänischen und deutschen Sprache.
16. Hermannstadt 1886. 2 Bde.
9198 Nouveau dietlonnalre mllltairo par un eomiti d'offieiers de tonte»
armes sotis In directum d'itn offider auptrieur.
8. Paris 1891. (Im Erscheinen.)
5867 Sanderg. Wörterbuch der Hauptschwierigkeiten in der deutschen
Sprache. 8. Berlin 1891. 1 Bd.
055.*$ TouNsaiiit-Laiigeiiseheidt. Brieflicher Sprach- und Sprech-Unter-
richt für das Selbststudium der englischen und französischen
Sprache. Englisch. 8. Berlin 1891. 1 Bd.
IF-
(Fortlficatlon.)
6954 Anleitung zur Herstellung kriegsmäßigen Oberbaues.
16. Berlin 1891. 1 Heft.
6280 ßrialmont. La fortificalum de l'avenir d'aprh des auteurs anglais.
8. Gent 1890. 1 Heft.
9194 Aanottl. Fortificazione permanente.
4. Torino 1891. 1 Bd., 1 Atlas.
Gk
(Geographie und Geschichte.)
3608 Janneseu. Oeografie mUUara.
8. Bukarest 1891. 1 Bd.
:k_ Gk
(Kriegsgeschichte.)
3410 Duneker. Das Buch vom Vater Radetzky. Ein Lebensbild im Rahmen
der Geschichte seiner Zeit. Für Österreich-Ungarns Heer
und Vftlkpr. 8. Wien 1891. 1 Bd.
74
288 I S u ■' li e r * A n z e i g e+
4575 lilolfke* .OMHOHÜe Efellfifteä und Denkwürdigkeiten de* G-eneal
Fvltiiimr^cbalis Ö rufen Helrautli von.4
8 Berlin 1891 (Im Ersciieiieft I
9197 Springer. Der ru^iseh -türkische Krieg 1S77— 1878 in Enron*.
8. Wien 1801 (Im Entcbttotf*)
(Kriegs wissen schaft im aligemeinen**
*Uffi l(<te«ig. 34 Stunden Moltke*scher Strategie, entwickelt nnd crUuurt
an den Schlachten von Gravelotte und St. Privat am IS As»
gmit 1870 8. Bertis 189h l &i
0060 Ijlsgk. Das Etapenwescn im Kriege, apeeieü hei der III Äjwtt
und bei der Oecupationsarmee in Frankreich lCTft — 18*3.
nebftt *nner Übersichtskarte.
8. Breslau 1*91 1 B4
1 i lleitiner* Grundzüge der allgemeinen praktischen Gf«i
der militärischen Landesaufnahme fftr Offizien- J
drr k mid k Armee.
8 Wien 1888 1 Bd , 1 Ftasfelt
(MminMiiiiTl
641» Jünglftatfer. »kuxenfteft xnm Ünterncüt im Fessel- und Maschine»
Betriebs-Dienst. 4. Wien 1891. 1 Atlas
9196 Hagen. Synopsis der höheren Mathematik.
4. Berlin 1891. (Im Erscheinen)
5743 Haiti. Der Recheriwinkel. Ein Hilfsmittel zur raschen graphischen
Lösung wichtiger mathematischer Aufgaben.
8. Beichenberg 1891. 1 Heft
5819 flartner. (Bearbeitet nnd vermehrt von Wastler.) Handbuch der
niederen Geodäsie.
7. Aufl. 8. Wien 1891. (Im Erseheinen >
1542 Mandl. Graphische Auflösung von Gleichungen 2.. 3. nnd 4. Grade«.
8. Wien 1891 1 Heft
5877 Steiner. Die Photographie im Dienste des Ingenieurs Ein Lehrbuch
der Photograramctrie.
8. Wien 1891. (Im Erseheinen ♦
MI.
(Miscellanien.)
5515 Heyer v. Roaeafeld. Die Orden und Ehrenzeichen der k. nnd k
österreichisch-ungarischen Monarchie.
Folio. Wien 1891 1 Bd.
,
Bücher-Anzeige. 289
69r>7 Tejera y Magnin. Las palomas mensajeras y los palomares militares.
Tehgrafia alada. Despaehos pcliculares fotomicrograficos.
8. Barcelona 1890. 1 Bd.
6441 W rangel. Taschenbuch des Cavalleristen. Enthaltend die Grund-
lagen der Pferdekunde zum Selbststudium und zum Gebrauche
au militärischen Unterrichtsanstalten.
8. Stuttgart 1890. 1 Bd.
2594 Von einem deutschen Soldaten«
16. Wien 1891. 1 Bd.
3UL. S.
(Marine- und See-Wesen.)
1660 Marine. «Die kaiserlich deutsche."
Folio. Leipzig 1891. 1 Planheft.
(ReglementsO
6323 Allgemeiner Zolltarif vom 26. Mai 1882 fflr das österreichisch-
ungarische Zollgebiet mit den aus dem Gesetze vom 21. Mai
1887 (R. G. Bl. Nr. 52) und den geltenden Handelsverträgen
sich ergebenden Änderungen; amtliches alphabetisches Waren-
verzeichnis nebst Nachtrag hiezu und Anhang.
8. Wien 1890. 1 Bd.
9200 Jjeitfaden betreffend die Seitengewehre der Truppen zu Fuß.
8. Berlin 1891. 1 Bd.
9201 Leitfaden betreifend die Seitengewehre der Truppen zu Pferde und
die Lanzen. 8. Berlin 1891. 1 Bd.
6783 Organisehe Vorsehrift für das Personale der k. und k. Kriegs-
Marine.
III. Hauptstück: Adjustierung nnd Ausrüstung.
V. Hauptstück: Prüfungen.
4. Wien 1891. 2 Bde.
9185 PatcntgcscU, „Das", vom 7. April 1891.
8. Berlin 1891. 1 Bd.
9199 Schmolka. Informationen für Erfinder und Patent-Inhaber. Über-
sichtliche Zusammenstellung der patentgesetzlichen Vor-
schriften aller hervorragenden Culturstaaten.
16. Prag 1891. 1 Bd.
6938 Vorschrift für die Handhabung des Dienstes auf Feld-Telephon-
stationen. 16. Berlin 1891. 1 Heft.
60"S6 Vorschrift für die Verwaltung und Verrechnung des l*roviants auf
den Schiffen der k. und k. Kriegsmarine.
8. Wien 1891. 1 Heft.
74*
fififW» Hji&xi*. DU ITntftrtrfu^ntg <ler Verwundeten and Kranken *of Jr*
Kripg*s*diHn|ilatze. 8, Berlin 1891 1 Bl
<iH8^ Kirchner, Grundriß der Mititar-Geimndheitspflege,
8. Braun^h weig 1891. (Im ErsehrinäLi
53 13 San ItflU- Her l eh t aber «He königlich bayerisch* Arme« für die 5W(
IW l April 1886 bis 31. März 1889*
4. Mönchen 1S<*) I M
55iS SniiltiltH-Vftrir!irilT«it für die k. und k Kricgs-Martu^
4 Wien I8*it i U
(Technik im Allgemeinen*)
4798 lavier« Ihr S<Vuer«gefahr in den eluktrifichwi Hotaiefctangs~Avhf*
B Wie« ls»M i H Jr
67f)7 llalkowlrti. Dil «« Irn-oirnisehcn Ki*eitw*>rkr.
H Wien IQ9|. | bVfl
l v erpuegs wesen und lnteTiaanzaiensi..;
7033 Harieot. Manuel cnmplel de Vofficier d'appmvteionnemenls.
8. Paris 1891. 1 Bd.
686*9 Li ingk. Das Etapen wesen im Kriege, speciell bei der III. Armee
und bei der m Occupationsarmee in Frankreicli 1870—1873.
nebst einer Übersichtskarte.
8. Breslau 1891. 1 Bd.
9195 Stroh mor. Die Ernährung des Menschen und seine Nahrnngs- und
Genussmittel. 8. Wien 1889. 1 Bd.
RUNDSCHAU
in der
eriodischen Militär- und technischen Literatur.
1. HALBJAHR 1890 0.
f) Das 2. Halbjahr 1890 erscheint im folgenden, 2. Hefte.
IV
N M. T.
0. W. V,
0. M. Z,
P M.
P. R, A,
R.
R. A.
r a e,
R. Arm.
R, R. Art.
R C M.
R, cm.
R. 1.
R. G.
R. d. I.
R. M
R. A. B.
R. M B.
R. M. C.
R M E.
n m. i.
R. IM. S.
ft. S- M.
R. T. L C.
Rv*.
S A. M £
S. M.
Sp. M.
St, Hz.
ü. S, G.
w, s.
Z, & A.
Ae.
A. B. Z
A Ph Ch.
C B.
C, B. E.
C. r.
Ch. Z.
D. B. B
D M Ä. Z.
0. P. J.
Eng.
Narak niilitaert Tidskrift. Kristiania.
Organ der niiMtär-wissenschaftHehen Vereine. Wien.
Militär-Zeitung. Wien,
Le Progres milit&iro, Paris,
Proceedings of the Royal AHülery Institution, Woolwitk
Kattiik. Belgrad.
La Kovne tV Artillerie* Paris,
Rivisia di Artigiieria e Genio. Rom.
i; wstn Armatei. Bukarest,
Rarista Artilleriei. Bukarest,
du Gerpid militaire. Paris.
Revista eiern iiiou-militar. Barcelona,
Unsskij Invalid. Petersburg.
Revue du Genie militaire, Paris,
Keine* du servtee de rintendance, Paris*
luv ist* inarittima» Kotu,
Bffli de Panne* beige. Lflttich.
Revac militaire beige. Brüssel.
Revue maritime et coloniale. Paris.
Revue militaire de Petrin ger. Paris,
Rhinta militare italuitia. Rom-
Revue militaire suisse, Lausanne
Revista das Seien ei as militares, Lissabon.
Revista teenica de Infanteria v Caballeria. Madrid,
Die Reichswehr mit Beilagen: Vcdette und Wehrzeitung.
Allgemeine schweizerische Militärzcitung. Basel.
Schweizerische Monatsschrift für Officiere aller Waffen Kr
Le Spectat eur militaire, Paris,
Streffleurs österreichische militärische Zeitschrift, Wien.
United Services Gazette. London,
Wojennij Sboruik. Petersburg.
Schweizerische Zeitschrift für Artillerie und Genie. Fräse
b) Technische Blätter.
I/A Proliant e. Paris.
Allgemeine Bauxeitunir von Förster. Wien.
Annahm für Physik und Chemie. Leipzig,
Central Ulatt der Bauverwaltnng. Berlin.
Central Matt für Elektrotechnik. München.
(Vnnjite* rendua hebdomadaires des s*iances de Y&tMÄm
SfictK'^s. Paris.
< iumik er- Zeitung. Cf.iIkh.
tlcntHt'lies naugewerkbtiitt Berlin.
DtUteeh« niUitlirärztlkhe Zeitschrift Berlin,
Dingler'fl pfdyteehrN*eh<M Jnurjial. Aügnburg.
Tb« Rrtgineer London.
Engg.
E. Z.
G. A.
G. C.
Ir.
L. E.
M. G. G.
M. t. G. M.
M. w. C.
M. Z.
N. t. T.
0. F. E.
Ö. E.
Ö. Z. B. H.
R. R. T. G.
Sc. A.
Sc. A. S.
S. A. W.
T. B.
Trans.
U. M. C.
W. ö. I. V.
Z. B.
Z. Ch.
Z. E.
Z. B. H. S.
Z. f. L.
Z. I.
Z. L. St. W.
Z. ö. I. V,
Z. M.
Z. V. E.
Engineering. London.
Elektrotechnische Zeitschrift. Berlin.
Glaser' s Annalen für Gewerbe und Bauwesen. Berlin.
Le Genie civil. Paris.
Iron. London.
La lumiere electrique. Paris.
Mittheilungen der k. k. Geographischen Gesellschaft. Wien.
Mittheilungen des technologischen Gewerbe-Museums. Wien.
Monatshefte des Wissenschaftlichen Clubs. Wien.
Meteorologische Zeitschrift. Wien.
Norsk tekniks Tidsskrift. Kristiania.
Organ für die Fortschritte des Eisenbahnwesens in technischer
Beziehung. Wiesbaden.
Österreichische Eisenbahnzeitung. Wien.
Österreichische Zeitschrift für Berg- und Hüttenwesen. Wien.
Rundschau der kais. russischen technischen Gesellschaffe. Petersburg.
Scientific American. New- York.
Scientific American, Supplement. New- York.
Sitzungsberichte der Akademie der Wissenschaften. Wien.
Technische Blätter. Prag.
Transactions of the American society of Civil-Engineers. New- York.
Der praktische Maschinen-Constructeur. Leipzig.
Wochenschrift des österreichischen Ingenieur- und Architekten-
Vereines. Wien.
Zeitschrift für Bauwesen. Berlin.
Zeitschrift für analytische Chemie von Fresenius. Wiesbaden.
Zeitschrift für Elektrotechnik. Wien.
Zeitschrift für Berg-, Hütten- und Salinenweson. Berlin.
Zeitschrift für Luftschiffahrt. Berlin.
Zeitschrift für Instrumentenkunde. Berlin.
Zeitschrift für das gesammte Local- und Straüenbahn-Wesen. Wies-
baden.
Zeitschrift des österreichischen Ingenieur- und Architekten-Ver-
eines. Wien.
Zeitschrift für Mathematik von Schönmilch. Leipzig.
Zeitung des Vereines deutscher Eisenbahn-Verwaltungen. Berlin.
VI
1. Aeroimutik, Brieftauben, Distanzmesser, Y61oelp6dte.
Die Lurtahiffahrt auf der Pariser Au-
steilung 1889. e. C. XVI. Nr. 3.
Die Ballons auf der allgemeinen Ausstel-
lung 1889. 8p. M. v. 1889. Nr. 316, 216;
Z. f . L Nr. I.
Eine Fahrt auf weite Entfernung (in
Russland). Z. f. L Nr. I.
Der Fesselballon des deutschen Vereines
zur Forderung der Luftschiffahrt. Z. f. L
Nr. II, IE.
Meteorologische Ergebnisse der Fahrt des
Ballons „Herder- am 38. Juni 1888.
Z. f. L Nr. IV.
Freier Aufstieg des Fesselballons „Godard*
am 18. November 1889 in Paris. Z. f . L
Nr. IV.
Ein neues System der Luftschiffahrt
(Dr. DaTid Theyer). U. M. C. Nr. 85.
Freie Ballonaufstiege im Gebirge. R. Q,
Man- April; Mai-Juni.
Aufstieg des Kriegs-Luftballons „Orel".
R. I. Nr. 129.
Das rauchlose Pulver und der Luftballon.
W. S. Janner.
Bericht über den Aufstieg des Ballons
^rAurora1*. Ac. Juni.
Herhtel's Luftschiff. Sc. A. Band LXII.
Nr. 25.
Lenkbarer Luftballon von Boisset F. M.
„ Nr. nm.
Ober WindriclitunpMi. Sc. A. S. Nr. 754.
Der Widerstand der Atmosphäre. Eng.
Nr. 1797.
Experimente mit Flugmaschinen. Engg.
Nr. 1-J75.
£xp«'rimentalstudie über atmosphärischen
Widerstand Engg. Nr. 1274. 1275, 1276.
Geschichte der Aeronautik. Sc. A. S.
Nr 738, 739.
Militärische Luftschiffahrt. Rw. Nr. 11<>.
Balbm-Auffahrt in (iibraltar. Abi. Nr. 4.
naeh A. Hg. G.
Neue MonttfolhVren von Uodard. M. W.
Nr. -JH.
Militärische Ballonfahrten. D. A. M. Z.
.. N> 1*.
Über L-iikLar«- und dvnaiiiische Luftschiffe.
D. A. M. Z Nr :io. 31. 32. 33.
I»i.' Militär-Luttschitl'abrt in Berlin. Sp. M.
Nr. 227.
Der praktische Cura der HHKir-Ut-
schiffer in Bussland. R. ■• E. Nr. 7».
Instruction zur Inspiclenuig des aeYsnsi
tischen Parkes in Frankreich. A. ■.
^ Nr. 1474.
Über LuiUchiffahrt. R. <MR. Nr. 1 «ad 1
Theorie der Charlieren. R. ■. B. 4. Baal
1889.
MilitirBrieftauben. ■. W. Nr. ».
ÜberMüitar-Brieitauben. R. Arm Nr. % MX
Die Geschwindigkeit der Taube* aaf
große Strecken. D. A. ■. Z. Nr. Sft.
Brieftauben- Vereine in Deutschland. R.B.1
Janner-Heft,
Die Brieftaubeniecht in Frankreieh. F.l
Nr. 1718.
Ein Entfernungameater für Iaxasterw.
(Dr. P. Drude.) Z. L Nr. 9.
Über die Bedeutung des Diitamiitawn
beim Schießen aus Feldgesehfttsem. A.L
Janner.
Optische und akustische Diataaojesscr.
A. J. Man.
Die Bedeutung de« Distanzmessers in
Felde. W. S. Juni.
Das Pantoskot). A. J. Juni.
Die Nordenfeldt-Kanone als Distanzmeuf?
für Kastenbatterien. A. J. Juni.
Über Telemetrie. R. T. I. C. Nr. 2 und 3
Bemerkungen Aber das Distanzmessen »
Küstenbatterien. M. Sp. Nr. 1.
Hilfsmittel tum Distanzschatz en. ■. Sp
Nr. 3.
Über die Distanimessung und ihren Eis-
fluss auf die Taktik. U. S. G. Nr 2SC9
Fiske's Positionsfinder. Sc. A. S. Nr 746
L. E. XXXVI. Nr. 21.
Der Distanzmesser von De Peicrne. Eam
Nr. 1274.
Der Telegonioraeter von Marzi. F. ■•
Schallgeschwindigkeits - Distanzme***r.
P. R. A. XVII. Nr. 10.
Elektrischer Distanzmesser von Fi*kt
M. 8. Nr. IV und V, R. A. 8. April-
Heft. S. A. S. Nr. 746: L. E. XXIVI
Nr. 21 ; ■. 8. Nr. VI- VII, R. M. Min-
Heft.
Entfernungsmesser ?on Pai>eval ft. V.
Nr. 4. 0. A. M. 2. Nr. 3. J. A. H. Nr. »
VIT
Distanzmesser Colding. M. W. Nr. 21.
Telemeter Mallok. R. T. J. C. Nr. 1 und 3.
Das Darapf-Tricyole. Sc. A. S. Nr. 746.
Das Dampf-Trieycle (mit Petroleumbe-
trieb). Sc. A. S. Nr. 751.
Neue mechanische Vehikel. Sc A. S.
Nr. 755.
Die Anwendung des Velocip^ds für mili-
tärische Zwecke. R. I. Nr. 39, 100.
Militär-Radfahrer. Abi. Nr. 2.
Ober das militärische Badfahren in Däne-
mark. D. H. Z. Nr. 13.
Das Velocipedfahren im Schnee R. C. ■.
Nr. 12.
B. Mitthellungen über Versuche, technische und taktische Übungen,
dann Manöver von Artillerie und Genie.
Schießversuche mit dem Lebelgewehr in
Frankreich. G. C. Band XVII. Nr. 4.
Taktische Übung mit rauchlosem Pulver
in Frankreich. R. C. M. Nr. 14; A. M.
Nr. 1462 ; F M. Nr. 1784, 1847. D. A. M. Z.
Nr. 27; D. H. Z. Nr. 30.
Das Manöver von Champigny und das
rauchlose Pulver, R. C. M. Nr. 14.
Nächtliche Schießversuche in Toulon.
A. terr. Nr. 812; F. M. Nr. 1730; P. M.
Nr. 964.
Combinierte Küstenvertheidigungs-Manö-
ver in Toulon. F. M. Nr. 1743, 1748.
Schießversuche mit rauchlosem Pulver in
Frankreich. A. M. Nr 1476; M. W. Nr. 54 ;
F. ■. Nr. 1750; P. M. Nr. 1005.
Versuche mit rauchlosem Pulver Nobel in
Essen. R. A. Februar-Heft. R. A. 6. März-
Heft.
Versuche mit rauch schwachem Pulver in
der Krupp'schen Fabrik und im Gruson-
werke. M. W. Nr. 52, 0. A. M. Z. Nr. 39,
42; Rw. Nr. 124; D.H. Z. Nr. 34, I. R.
Mai-Heft. R. A. G. März -Heft. R. M.
April-Heft.
Gefechtsschießen aller Waffen im Lager
von Krasnoje-Selo. D. H, Z. Nr. 15.
Manöver mit und ohne Ballistit in Italien.
E. I. Nr. 88.
Das englische Pfingstmanöver (Angriff
und Verteidigung von Dover). M. W.
Nr. 56.
Versuche mit rauchschwachem Pulver in
Schweden. D. A. M. Z. Nr. 2.
Schieß versuche mit rauchlosem Pulver in
Belgien. 0. A. M. Z. Nr. 41 ; P. M. Nr. 998.
Versuche mit rauchlosem Pulver in Spa-
nien. M. A. Juni-Heft.
Vergleichs versuche zwischen Geschützen
de Bange und Krupp zu San Jose" (Costa
Kica). 6. C. Band XVII. Nr. 25.
| Schießversuche mit Krupp'schen Ge-
schützen in Chile. D. A. M. Z. Nr. 47 ;
! D. H. Z. Nr. 37.
Belagerung» - Schießübungen der eng-
lischen Artillerie im Jahre 1888. R. A.
April-Heft.
Combiniertes Schießen mit Infanterie und
Artillerie. R. A. April -Heft; F. M.
Nr. 1739.
Die französische Artillerie während der
Herbstmanöver 1889. J. 8. M. Jänner-
Heft,
Schießversuche mit Schnellfruerkanonen,
System Canet in Frankreich. R. A.
März-Heft und April-Heft.
Ergebnisse eines Versuches über Verwen-
dung von 8 4cm Shrapnels auf nahe
Distanzen. Z. S. A. Nr. 3.
Ergebnisse von Fahrversuchen mit 84
und 12cm Munition, vorgenommen im
Juni 1889 in Thun. Z. S. A. Nr. 5.
Ein Instructionsmarsch des spanischen
Belagerungs-Artillerie-Regiments. M. A.
März-Heft.
Schießversuche des Grusonwerkes im Jahre
1890. R. A. B. IL Band.
Übung auf der Tempelhofer Haide mit
elektrischem Lichte. D. A. M. Z. Nr. 50.
Versuche mit Schutzblenden auf dem
Schießplatze zu Kiew 1889. R. I. Nr. 28.
Belagerungsübungen bei Epinal. P. M.
Nr. 966; F. M. Nr. 1736.
Beleuchtungsver>uche von Belagerungs-
arbeiten auf dem Schießplätze von Kiew.
R. I. Nr. 30.
Erprobung von Beleuchtungs-Apparaten.
R. I. Nr. 49.
Versuche mit Panzerplatten aus Schneider-
Metall. 6. C. XVII. Nr. 16.
Versuche mit den für die belgische Re-
gierung in Saint-Chamond bestellten
Panzerthürmen. 6. C. XVII. Nr. 20.
VIII
Brücken-Manöver in der deutschen Armee.
M. I. Nr. I bis V.
Französische Mobilisierung* - Übungen.
F. M. Nr. 1769, 1776, 1796, 1882;
A. terr. Nr. 819, 880.
Schießübungen der englischen
Artillerie gegen die See. P. I. k
IV1L Nr. 9.
Englische ScbießYersuche i* Okeba-
pton 1889. P. R. A. XYIL 10, U.
C. Eisenbahn-, Telegraphen- und Slgnalweaen, Telepkoifc.
Diu Schmalspurbahn-Locomotiven der Pa-
riser Ausstellung 1889. 6. C. XVI. Nr 13.
Die Locomotiven auf der Pariser Welt-
austeUung 1889. 0. F. E. Nr. II u. III,
IV, V, VI. W. Ö. I. V. Nr. 43, 44, 45.
Interessante Locomotiven von der Pariser
Weltausstellung. U. M. C. Nr. 31, 33, 35.
Die Pariser Aussteliungsbahn Ton Decau-
ville. Z. V. L Nr. 6.
.Die Shay-Locomotive. C. B. Nr. 32.
Eisenbahntechnische Mittheilungen von
der Weltausstellung in Paris. W. 8. 1. V.
1889. Nr. 45 u. 52; 1890. Nr. 5, 8.
17 24. 2fi
Die Pilatusbahn. C. B. Nr. 1 ; 0. C. XVI.
Nr. 12.
Die Pilatus- und Bürgenstock-Bahn. 0. E.
Nr. 31.
Mittheilung Ober das Project einer Eisen-
bahn auf die Jungfrau. W. 8. 1. V. Nr. 5.
Zur Frage der Oberbau- Verstärkung. 0. E.
Nr. 6; ü. ■. C. Nr. 27.
Die neueren großen Bahnhufsanlagen in
Deutschland! W. ö. I. V. Nr. G, 7 nach
O.E.
Die Drahtseilbahnen in der Schweiz.
W. ö. I. V. Nr. 10. ii.
Die k u. k. R-snabahn in ihrer Entwick-
lung von 187i» bis 1889. Vortrag des
Herrn Oben>t Kuapne. 6. A. Nr. 306.
Die Hosna-Bahn. speziell ihre bauliche
.. Anlage. Z. L. St. W. Nr. 2
(*b«r die graphische Methode im Ver-
krhr>dieiiste und das _liraphik<inM. O.E.
l'b.r die Organisation dir Militär-Eisen-
bahiibeh"rd«'n in den iirolj$*aatt.-ii Eu-
ropas im Frieden und Kri-.ire. Ö. E.
Nr l.\ 16.
iiirards Gleitbahn W. ö. I. V. Nr. IS
Sc. A. Band IAH. Nr JZ
l.oc n>,.n\o und W;.uri:»r.- wHi»vck". 6. C.
Band XV11. Nr. 4.
Entwicklrng dir aiiH'rik;.ui-chvii Schiene
und lieleUaniairc. Trans. XXII. April
IS^O
Die An^cndui!^ d«T Elektrit i:ät auf d^m
Ö. in:iar;i.i:;->ii.i!cn EN'-ni-ai.ii-L :.^rt->>
L. E. \\\V1. Nr. 1k 1>.
Polygone LocomotiTtreibrt der. 8e.A.LHL
Anwendung der Blektricitftt aafKsea-
bahnen. L E. XXXV. Nr. 7, lf, 1&
Elektrische Eisenbahnen. Elf. Nr. 1778.
Vergleichende Studie Aber ekllikwifi
und animalischen Betrieb toü Tää-
ways. L E. XXXVI. Nr. 16,18,1*.*
Ein Sicherheitepilot (Vorrichtung) fr
Eiaenbahniage. Se. A. IiXH, Nr. 1
Die Überschwemmung* -Eisenbahn bei
Onton an der spanieeben Koste. StA.
IAH, ftr. 3.
Discussion über cjllndriscbe Bäder ui
Flachkopfsebienen ftr Eisenbikars
Trane. XXI. Oetober 1889.
Schlussbericht des Comites in Anrjtkges*
heit der Eisenbahn-Bad- tmdSehkse»
constraetion. Trana. XXI. Oetober 1889.
Farbenblinde Masebiiwmffthrcr. Em.
Nr. 1T79.
Elektrische Eisenbahnen und Tranvww.
L E. Band XXXV. Nr. 4, 14. 15
Elektrische Locomotiven. Ena. Nr WM
Anwendung der Elektricität auf da> Ei^c-
bahnmatcrial. L. E. XXXV. Nr 14.
Die sibirische Bahn und die Einwirkung
derselben auf die militärischen Verhält-
nisse Busslands. Rw. Nr. 95.
Die Neugestaltung des Militär-. Ei?«-
bahn- und Etappen wesens in Frankreich
M. W. Nr. 30. 31.
Die Erweiterung de« kaukasischen Eisen-
bahnnetzes». D. A. ■. Z. Nr. 11.
Beabsichtigte Verwendung der *chmii-
spurigen Feld- Eisen bahn bei den F*&
.Sanitäts-Anstalten. D. A. ■. Z. » 1*
Dienstordnung für den Vertrieb und di#
Verwaltung der preußischen Militär-
bahn. 0. H. Z. Nr. 45.
Projekt zum Bau einer Eisenbahn tos
Madrid nach Alicante und Cartij«*
durch Militär. ■. I Nr. II— III
Transportable Rampen für dis VerUi'O
von Cavallerie und Artillerie auf Ei**
bahnen. System Peralta ■. L Nr. VIfl
— XII
V.rsthrift für dvii Trj^i3.|«>r: icf Eis-
bahnen Bulletin oßkiel Nr. 5?
IX
Über Ein- und Auswaggonieren von Trup-
pen auf Eisenbahnen. R. cm. Nr. 5.
Eisenbahn - Versuche in Nizza. F. M.
Nr. 1754,.
Eisenbahn-Übungen des 5. französischen
Genie- (Eisenbahn-) Regimentes. F. M.
Nr. 1819.
Strategische Vertheidigungs - Bahnlinie
von Nancy nach Beifort. P. M. Nr. 993.
Truppen - Eisenbahn-Transporte im ver-
einigten (britischen) Königreiche J. U. S.
Nr. 154.
Die telegraphischen Einrichtungen der
französischen Ostbahn. D.P.J Band 275.
Nr. 13.
Über Schnell-Telegraphie. L. E. Bd. XXXV.
Nr. 6.
Militär-Telegraphie in Frankreich. Bul-
letin officiell Nr. 25, M. W. Nr. 1. D. H. Z.
Nr. 48.
Die Bedeutung der Telegraphie für die
Kriegführung im allgemeinen und die
Befehlsertheilung im besonderen. J. A. M.
Nr. 223.
Der Correspondenzdienst im Kriege. R. ■. I.
August-Heft.
Wägen zum automatischen Legen und
Wiederaufrollen von Telegraphen-Lei-
tungen. ■. I. Nr. I - IV, VI, VII.
Rückgabe des Telegraphenwesens an die
Genietruppe in Frankreich. F. ■. 1819 ;
P. M. 996.
Das Eisenbahn-Signalwesen auf der Pa-
riser Welt-Ausstellung 1889. W.o. I.V.
1889. Nr. 48 u. 50; 1890. Nr. 4, 7, 9,
12, 13, 25, 28, 30.
Frieth's elektrisch zu stellendes Eisen-
bahnsignal. 0. P. J. Band 275. Nr. 11.
Elektropneumatisches Blocksignal-Svstero .
Sc. A. Band LXII. Nr. 14.
Morgan' s automatisch-elektrisches Signa-
lisierungs-System. Engg. Nr. 1272.
Elektrische Signalisierung in Gruben.
Ir. Nr. 906.
Ein elektropneumatisches Blocksignal-
System. E. Z. Nr. 25.
Zigang's Telephon. D. P. J. Band 276.
Nr. 10.
Neue Ansichten über die telephonische
Induction. L E. XXXV. Nr. 2.
Die Militär -Telephonie. F. M. Nr. 1748.
Über die Verwendung des Fernsprechers
in der Feld-Telegraphie. B. ■. Z. Nr. 12.
D. Artillerie und Feuerwaffen.
1. Allgemeines, Organisation, Aus-
bildung, Taktik.
Die Zukunft unserer Feld- Artillerie. Rw.
Nr. 96.
Betrachtungen über die Stellung der Feld-
Artillerie zur Reit - Instruction. M. W.
Nr. 2.
Zur Steigerung der Kraft der deutschen
Feld-Artillerie. N. M. B. Juni-Heft.
Umschau auf militär-technischcm Gebiete.
J. A. M. Nr. 222, 225.
Bauchloses Pulver für die Feld- Artillerie.
J. A. M. Nr. 224.
Der Munitions-Nachschub bei der Feld-
Artillerie. R. C. M. Nr. 1.
Strategische Transporte. R. C. M. Nr. 2.
Der Munitions-Ersatz bei der französischen
Feld-Artillerie. R. C. M. Nr. 5, 6, 7, u. 8.
Die Vorbereitung der Feld-Artillerie zum
Kriege. R. C. M. Nr. 9, 12, 13, 14 u. 15.
Die Feld -Artillerie gegenüber der zu-
künftigen Bewaffnung der Infanterie.
R. M. I. Mai-Heft.
Wie werden Geschützfragen durch den
Calcül gelöst? Eng. Nr. 1785.
Bray's „Schieß - Instructor". U. S. G
.. Nr. 2989.
Übersicht des Artilleriewesens i. J. 1889.
R. I. Nr. 27, 29.
Die Artillerie bei den französischen Ma-
. növern i. J. 1890. F. M. Nr. 1778.
Über Feldmörser-Batterien. M. G. Nr. 3.
Zur Reorganisation der österr. Feld-Artil-
lerie. Rw. Nr. 117 u. 118.
Die Vermehrung der österr. Artillerie.
A. A. I. 6. Heft.
Unser Belagerungs - Artilleriepark und
dessen Dislocierung. Rw. Nr. 115.
Zur Broschüre: „Gedanken über die zu-
künftige Organisation unserer (österr.)
Feld-Artillerie". Abi. Nr. 12, 13.
Die deutsche Feld-Artillerie. Abi. Nr. 7.
Die bevorstehende Formation der deut-
schen Feld-Artillerie. D. A. ■. Z. Nr. 11.
Vergleich der französischen und deutschen
Artillerie. N. M. B. Jänner-Heft.
Die artilleristischen Neuformationen in
Frankreich und das neue französische
und das deutsche Exercier-Reglement
für die Feld-Artillerie. J. A. M. Nr. 220,
221 u. 222.
Die französische Feld-Artillerie und ihr
Offlder-Ersat«. ■. W. Nr. 19,
Die Cadres der französischen Artillerie.
P. ■. Nr. 962, 969.
Die neuen russischen Mörser-Regimenter.
Rw. Nr. 96.
Schweizerische Gebirge-Artillerie. N. M. B.
April-Heft S. A. M. Z. Nr; 7.
Errichtung einer Festungs-Artillerie in
der Schweiz. D. A. M. Z. Nr. S2.
Die schweizerische Feld - Artillerie-Be-
krutenschule. Z. 8. A. Nr. 1.
Die spanische Belagerungs-Artillerie. ■. A.
Janner-Februar-Heft.
Über die spanische Festungs-Artillerie.
M. A. Mai-Heft.
Brief ans Norwegen (Artillerie-Organisa-
tion). F. M. T. Nr. I.
Die (hollandische) Festungs-Artillerie Im
letzten Decennium des 19. Jahrhunderts.
■. Sp. Nr. 6.
Fortschritte der reitenden Artillerie in
England. P. R. A. XVn. Nr. 11.
Ausrüstung der reitenden Batterien im
Verbände der Cavallerie- Divisionen.
P. R. A. XVII. Nr. 9.
Sonder- (mobile Mörser-) Batterien der
Feld-Armee. J. A. M. Nr. 220.
Einige Betrachtungen Aber die Zusammen-
setzung der mobilen Batterien. M. W.
Nr. 32.
Die Vertheilung der Feld- Artillerie inner-
halb eines Armee-Corps. ■. W. Nr. 44, 45.
Ans dem Entwicklungsgange des Artil-
leriewesens. N. M. B. Jänner-, Februar-
u. März-Heft.
Officiers-Fahrschulen für die Feld-Artil-
lerie. Rw. Nr. 111.
Unsere Fahr-Kanoniere. St. Mz. April-Heft.
Instructionscursc auf der Central-Schieß-
schule zu Parma. M. W. Nr. 11.
Schießübungen der Feld-Artillerie. M. W.
Nr. 21.
Zu d«*m Aufsatz ^Die Schießübungen der
Feld-Artillerie-. M. W. Nr. 30, 33.
Geschütz-Schießverein in Frankreich. M.W.
Nr. 3. F. M. Nr. 1778.
Die Schießschulen in Frankreich. F. M.
Nr. 175«.
Die Schießansbildung der französischen
Territoral-Armee. F. M. Nr. 175«, 1771.
A. terr. Nr. 833.
Der Si'hießunterricht in der französischen
Normal-Schießschule. F. M. Nr. 1762.
Das Reglement über die Bedienung der
französ. Feldg.'M-liütze. M. W. Nr. 24.
Die Organisation der Fcstungs-Abtheilung
in der russischen Artillerie- Schier-schule.
A. J. Jänner-Heft,
8chießachule Ar FestungB-Artffierk fe
Bussland. * W. Nr. 43.
Erweiterung der russischen Scthkiectak
A. A. I. 6. Heft.
Instruction nur Ausbildung der Biitfha
der Belagerung»- Artülerie-RjgiBiiln
R. ■. B. 4. Band 1889.
Über das Exercieren der Artillerie
S&belseiehen. A. J. Juni.
Das Eiercier-Begleinent ftr die
Puß-Artillerie. B. ■. Z. Nr. 3, 4 fc
Die Ausbildung der Fuß - Artfflerie m
Geschüti. BH 1 Nr. 18a — 83.
Die schwedische Infanterie-SchieSsdsk
K. H. T. 8eptember.
Taktische Bückblicke auf die Schlackt*
des deutsch-franxtaischerj Krieget wä
besonderer Berücksichtigung der Tv*
Wendung der Artillerie. ■. W. Kr. 1
5, 6, 8, 9, 46, 47, 48, 68, 54, 66, 5&
57, 68.
Noch einmal das rauchschwache Peliw
und die Feld-Artillerie. * W. Nr. ia
Schnellfeuerkanonen (Taktische ErOrte- \
rangen). ■. W. Nr. 13 u, 41.
Verbesserangen der Waffen und die Oft*-
ehre. ■. W. Nr. 18.
Das rauchlose Pulver und die Takft
D. A. ■. Z. Nr. 8, R. om. Nr. 7, 8,1
■. W. Nr. 21, 32, 38, SS, 50 «. fit
R. A* Janner-Marx-Heft A. terr. Nr. 81B.
Ober das Laden der Geschütse vor Be-
ziehen einer Feuerstellung. D. H.Z.Nr.6.
Die ersten schlimmen Einflüsse des nach-
lösen Pulvers. N. ■. B. Februar -Heft.
Welchen Einfluss hat das Entfernung*
schätzen auf den Erfolg im Fener-
gefecht? N. M. B. Juni-Heft. ,
Die elementarste Taktik. Sp. M. Nr. 232
bis 237.
Artillerie gegen Cavallerie. R. A. Februar-
Heft. R. A. G. März-Heft,
Naohtgefechte als Gegenmaßregel g*g«
den Einfluss des rauchlosen Puhers.
8. A. M. Z. Nr. 1.
Kartatschverwendung im deutsch-franitei-
schen Kriege 1870/71. 2. S. A. Nr. 1
Vorwendung der Gebirgs-Artillerie in dtf
Tonkin-Expedition. 2. S. A. Nr. 3 n. ±
Rauchloses Pulver und Batterien zu 8 G<-
schützen. Z. S. A. Nr. 3.
Taktische Ergebnisse des schweizerisches
Sehießcurses für Feld- Artillerie 1990-
Z. S. A. Nr. 6.
Die Artillerie -Taktik im Hinblicke tri
das kleincalibrige Gewehr und das rauch-
lose Pulver. R. M. S. Nr. f>. R. cn. Kr i»
Bemerkungen zur Änderung der heutig*
Taktik. R. A. B. II. Band.
XI
Das Schießen nach für den Geschützvor-
meister nicht sichtbaren Scheiben. A. J.
Februar-Heft.
Bedeutung der Feuerschnelligkeit der
Artillerie. A. J. März-Heft.
Über die Verwendung kleiner Artillerie-
Abtheilungen. W. 8. Jänner-Heft.
Die Artillerie im Feldkriege. W. S. März-,
April-, Mai-, Juni-Heft.
Aufstellungsort des Batterie - Comman-
danten beim Auffahren der Batterie.
W. S. Mai.
Bauchloses Pulver und Artilleriefeuer.
. ü. G. 6. Nr. 2976.
Über die Artilleriewirkung im Kriege.
M. G. Nr. 5.
Die heutige und künftige Taktik der Ar-
tillerie. P. M. Nr. 970. 969.
Die russische Feld-Artillerie. Rw. Nr. 128,
R. C. M. Nr. 25.
Stand der englischen Artillerie. Abi. Nr. 4.
2. Gesohützsysteme, Geschützrohre.
Pneumatische Schusswaffen. Abi. Nr. 5.
Fortschritte in der Entwicklung der Dy-
namitkanonen. M. S, Nr. IV und V.
Die Dynamitkanone. D. A. M. Z. Nr. 1.
I. R. Februar-Heft.
Neueste Verbesserungen an der pneuma-
tischen Dynamitkanone. G. C. XVIII.
Nr. 1.
Brown's Drahtgeschütze. M. W. Nr. 4. R. A.
Juni-Heft. R. M. I. Februar-Heft.
Drahtkanone System Longridge. R. A.
Mai-Heft.
Die 12cm Feld-Haubitze in Österreich.
0. H. Z. Nr. 1.
Das 10ytcm Feldgeschütz in Österreich.
0. H. Z. Nr 1.
Die russischen Feldmörser. M. W. Nr. 39.
A. A. I. 6 Heft
Znr Geschützfrage in Belgien. A. M.
Nr. 1449, 1475. R. A. B. I. Band.
Einige Daten über die wichtigsten Gebirgs-
geschütz-Systeme. R. A. 6. Mai-Heft.
Project einer 78cm stählernen Gebirgs-
kanone in Spanien. M. A. Februar-
März-Heft.
Die künftigen spanischen Gebirgskanonen.
R. cm. Nr. 10.
Richtapparat System Scott. M. A. März-
Heft.
Numerische Daten über das französische
Artillerie -Material. R. cm. Nr. 4, 10
u. 12.
Fremde Artillerien (Frankreich). R. S. M.
März- und Juli-Heft
Unser (französisches) Feldgeschütz-Mate-
rial. G. C. XVII. Nr. ft.
Die Bewaffnung der französischen Artil-
lerie. P. M. Nr. 976.
Moderne französische Artillerie. Artikel-
serie Nr. I bis XXVI. Engg. Nr. 1253
bis einschließlich 1279. R. A. G. Juni-
Heft.
12cm Belagerungskanone System Canet.
R. A. Mai-Heft.
Feld- u. Gebirg8-Geschütz System Canet.
Engg. Nr. 1276, 1277.
Kupfergeschütze. Sc. A. Band XLII. Nr. 6.
Der Armstrong-Neunzöller. Sc. A. Bd. XLII.
Nr. 6.
Große Geschütze. U. S. G. Nr. 2987.
Die Gathmann-Kanone für brisante Bom-
ben. Sc. A. Band XLII. Nr. 20.
Neuere Waffen für Artillerie. U. M. C.
Nr. 30, 31, 32, 33, 34, 35.
Die neuesten Fortechritte in der Ent-
wicklung der englischen Artillerie. M. T.
Nr. 1.
Das englische Feldgeschütz. M. G. Nr. 3.
3. Lafetten, Fuhrwerke.
Projectsbremse für das spanische 8cm-
,. Geschütz. M. A. Mai-Heft.
Ober die russischen Kriegs - Fuhrwerke.
R. I. Nr. 82.
4. Mitrailleusen und Schnellfeuer -
Kanonen.
Die 12 und 15cm Armstrong-Schnellfeuer-
kanonen. M.W.Nr. 21. Engg. Nr. 1239.
M. S. Nr. I.
Armstrong's4,7 zöllige Schnellfeuerkanone.
Eng. Nr. 1783
Schnellfeuerkanonen, System Skoda. ■. S.
Nr. II.
Schnellfeuerkanonen, System Canet. M. S.
Nr. III.
Schnellfeuerkanonen. M. W. Nr. 12 u. 41.
I. R. Juni-Heft.
Die 12cm Schnellfeuer-Haubitze des Gru-
sonwerk. A. A. I. 1. Heft.
Gruson's Schuellfeuerkanone. Eng. Nr.l77B.
15cm Krupp'sche Schnellfeuerkanonen.
R. M. C. Nr. 342.
Krupp'sche Schnellfeuerkanonen. M. A.
April-Heft
Gpfündige Schnellfeuerkanonen, »System
Nordenfeldt, für Grabenkoffer. ■. A.
December-Hcft 1889.
Mängel der Mitrailleusen und Schnell-
feuerkanonen, System Maxim. R. cm.
Nr. 11.
Elektrisches Getriebe für schnellfeuernde
Kanonen. E. Z. Nr 40.
xn
6. Handfeuerwaffen.
Stand der gegenwärtigen Bewaffnung in
den auswärtigen Armeen. R. I. Nr. 10.
11, 18, 14.
über die Eindringungstiefe des klein-
calibrigen Stahlmantelgeschosses. IL I.
Nr. 61.
Die Vorzüge des kleincalihrigen gegen*
Aber dem großcalibrigen (Gewehr. FL I.
Nr. 61, 68.
Ober Neuerungen auf dem Gebiete der
Handfeuerwaffen. Abi. Nr. 5.
Über die Erhitzung des Laufes und des
Geschosses. D. A. 1. Z. Nr. 47.
Über Ordonnanz-Gewehre. R. T. I. C.
Nr. 1.
Constructions-Principien für Kriegsge-
wehre und ihre Munition. R. A. B.
1. Band.
Über Repetiergewehre. R. A. 8. Janner-
Heft.
Moderne Ordonnanz-Gewehre und deren
Gebrauch. U. S. 6. Nr. 8979.
Eine neue Sicherung der Gewehre mit
Kolbenverschluss. N. M. T. Nr. 8.
Laufconstruction beim deutschen 8mm
Gewehr. Abi. Nr. 6.
Das neue deutsche Gewehr. So. A. LXII,
Nr. 17; Abi. Nr. 8; M. W. Nr. 14;
D. H. Z. Nr. 7; R. A. Marz-Heft; F. M.
Nr. 1782; M. G. Nr. 8.
Die Neubewaffnung der deutschen Infan-
terie mit dem M. 88 Gewehr. B. M. Z.
Nr. 4, 5, 6.
Vergleich des neuen deutschen und fran-
zösischen Infanterie -Gewehrs. A. M.
Nr. 1467, 1470, 1472; D. A. M. Z.
Nr. 40, 41; Sp. M. Nr. 235.
Neue Schießversuche mit dem Lebel-
Gewehr. D. A. M. Z. Nr. 2.
Das neuerfundene Giffard'sche Gewehr.
D. A. M. Z. Nr. 29.
Der Lebel-Carabiner. F. M. Nr. 1766.
Der französische Cürassier-Carabiner. F.M.
Nr. 973.
Einschienen von Gewehren in Russland.
D. A. M. Z. Nr 24.
Das neue russische Infanterie -Gewehr.
D. A. M. Z. Nr 28.
Neubewaffnung der russischen Infanterie.
F. M. Nr. 1821.
Das neue belgische Repetiergewehr.
R. C. M. Nr. 19.
Schießversuche mit dem neuen belgischen
Repetiergewehr M. 1889. D. A. M. Z.
Nr. 35; A. M. Nr. 1455.
Das Hebbler'sche Gewehr. D. A. M. Z.
Nr. 30, 37, 38.
Das neue sehweiserische ',
S. M. Nr. 6; D. A. H. Z. Nr.' 7, 8;
D. H. Z. Nr. 9; N. M. B. Mai -HA
8p. M. Nr 226, R. A. B. H. BandJ
Der neue Verschluss and das Bepftiv-
system Ar Gewehre des Oiiutsi
Schmidt. D. A. M. Z. Nr. 19.
Die Neubewafihnng der Schweizer Mm-
terie. M. 8. Nr. 1.
Du neue englische Bepetiergewehr. Esm
Nr. 1268; IL H. E. Nr. 738; fTT
Nr. 1814; AM. Nr. 4u. 10; M. W.NrJ:
D. Ä. i. I Nr. 7; D. H. Z. Nr.».
Dss dänische Magazingewehr, st W.
Nr. 87. R. C. M. Nr. 82.
Bemerkungen Aber den JarrnannTcraohhii
N. M. T. Nr. 1.
Bepetiergewehr ron Loaada. M. A. hn-
Heft.
Die spanischen OrdonnsAZ-Feuerwafa.
R. f. L C. Nr. 1, 8.
Feuerwaffen von der Colt's Patent ¥m
Arms Manufacturing Co. in Loste
U. M. C. Nr. 98, 26 n. 97.
6. Munition für: •) GtocMMnss,
b) Gewehre etc.
Die Bnengong stählerner Pajiiergescsss*
R. I. Nr. 109, 110.
Beschreibung der Einrichtung Ton 8eW-
granaten und Schulshrapnels der FsH-
Artillerie. A. J. April.
Brisanzgeschosse der französischen F«M-
Artillerie. Abi. Nr. 2.
Chapele's Scheibengeschosse. AM. Nr.-i:
M. S. Nr. IL
Betrachtungen über das neue spanische
Shrapnel. M. A. April-Heft.
Ein Einheitsgeschoss und Universal-
Zünder. F. M. Nr. 1737.
Zahl der Geschützpatronen mit rand-
losem Pulver für die franzOsiscaa
Manöver im Jahre 1890. F. H Nr. 1T74
Manöver-Munition mit rauchlosem Pah«
F. M. Nr. 1832.
Neue Geschützpatrone mit rauchlosen
Pulver P. M. Nr. 999.
Über Wolfram -Geschosse. S. A. I. &
Nr. 5.
Kostenberechnung für die Patronen der
verschiedenen Systeme kleinsten Csü-
bers. S. A. M. Z. Nr. 14.
Ausmaß an Gewehrpatronen mit r*w^
losem Pulver für die franzöasfk«
Manöver im Jahre 1890. F. M.Xr. 1774
Munitionsausrüstung der Infanterie. P. I
Nr. 982.
XIII
?. Krlegsfeuerwerkerei, Schielt und
Sprengprftparate, Zünder
Da** moderne Geschützpulvcr als Trieb-
l U. S. 6. Nr 8978; Sc. A. S.
Nr 755.
Abel über rauchloeee Pulver. Eng. Nr. 1780.
R M. April-Heft.
BMcMoae&qplcM ScA.S. N
75«.
Die neuen Elplo R, A. 6. Februar-
Heft,
Bit tauehloaen Piilversorten. R. A» 6,
Hin-Heft R M Februar-Heft. M» A,
April-Heft G. C XVJ, Jfr 24, 86; M. G.
Nr 5: F, M. Nr l7f>4; P. M. Nr
1005.
Neuerungen in der Eirpjeeifstotf-Indnjtrie
und luiik D. P, J. Band 'JTö
Nr. 3; Band 178. Nr. 1.
ilWg vmii Pikrinsäure aus rOthtQ
Phenolen Ch. Z. Jahr- XIV, Nr. 3$.
Technische Betrachtung n Ober dal rauch-
lose Pulver M. G. Nr 1.
Ein neues Schießpulver. Zur Einführung
des rauchlosen Pulver- in Österreich-
I "niriirn. Rw, Nr 899, IM, KU
BaHittit Rw. Nr, 118,
Das rauchlose Pulver in Italien. F. M.
Nr 17*1
Zur Einführung de* rattohloeen Pul
tu Italien. E. I. Nr 19, 33t 33, 34. 40;
M. W. Nr. 37; 0. H. Z. Nr. ö, 19, 91.
Eine rueiisehe Summe Über da» rauch-
lose Pulver. Abt Nr. 3, nach R, I.
teuee raoehloeea Pulver A. W.
Nr. 8, nach A. N. G.
Nachbrennen beÜD BchUBI
cheo und Folgen für rauchfi
Pulver. D. A M. Z Nr 90; S. A, M. Z.
84
Hauchloses Pulver von Tri Purozzani.
E. I Nr 64; 0. H. L Nr
Die 8e hieß wolle bei den Piennien
/-«bland R. A. Anaer-B
Die Anwendung des neuen Pulvers P, M.
Nr 959
Perbol dei I
Pnlver. in I rinVreich F.«, Nr 1*24
onierungf honi
leblosem Pulver R C. M. N Ifl
Vraniosischt Unterrichtspatronen für i
bre aus raucbl
Pulver A, M.
fmuebe mit Sprengmitteln. Ö. Z. B. H.
Nr
ilie neu-
Pul IL M C
l>i' Joffe.
Z.B. HS. XXXVI II Nr. 9.
Ü. M. C. Nr 89, )m
Eng Nr
Das Eerasit und die neuesten 6m
einsehen Sprenguiittel 6. C. XVII
Nr 18,
Der Buf dei Dynamit* lr.
ünrrierbaree hwiamir, lr Nr
auben
M. Ä. Deeember-H
L'Tiivrrsalzünder und Einhellige
F. M. Nr 1737.
Vorschlag zur Umänderung des
Perci Eiden M 1889 M. A.
Heft,
Marcilla. H A,
Juni-Heft
' Lndei M 1*^7. r,a.
Märx-H
8. Ballistik u. dgl.
Die Bestimmung des höchst lulii
Umdrucke* dun-h Rechnung. 0. A. M. Z.
Nr. 43, 14 S. A. M. Z. Nr LS,
rung über die Anwendung efaej
parabolischen oder eines and
Widerlichen Dralles A. A. I. 1. Heft.
Der Einflu^ in Luftdrücke! und der
Wärme auf die Schußweite. A. A. I.
6 Hell
Die Etrungenechiiten der neuen Pulver-
»often in den lautren Bohren, I» R,
. April Heft
Über die i ing des bal-
R. A. Miln-lleft.
Übe* die n ballisti
i. H. A. April-Heft
Über die Berechnung des Luftwider-
itandei R. A, Mai I
Plugbahn ei Falle,
wo der Luftwiderstand proporti
der dritten Poteni
R. M. C Nr 841
Über
Methoden R. A. Mai-Heft.
Elektrometer, C. r.
Frdlich m
wrindigkerl
im Bohre R. A. G. Juni-Heft; R. M.
I
9. A.&Z. N
Factorea des Bchieü
M. A. M
Itafol für da« deutsche Rep
M 88 R. cm
iK'iu R. M. B
wv
giaeef's Methode mhtomng der Bereeb-
nimg der Flugfeahn-V-rliiiluiis^' und
: anderer ballistischer Aufgaben, P. R. A.
NMO.
Die Controle des Feuere in Festungen.
P. R. A. Nr. 11.
Über die Streuung der Shfapnel-Spreng*
punkte. M. Sp, Nr. 8. I
Ballistische Versuche mit dem rauchlosen
Pulver (Sehneider in Creusat). G. C.
Band XVII. Nr. 4.
Elementare Einschießtheorie für Feld-
* geaehfttae. A. I. April, Mui, Juni
Verschiedenheit der Schussweiten beim
Schießen in hohen Posil n. R. A. G,
Mta-Heft.
Die neue Schieß-Instructi< n frtr die russi-
sche inlanterie. Rw. Nr im»; M, W.
Nr. 12. R. G. UV Nr. 10
Schießvorschrift für die deutsche Inian-
terie. N. W. Nr. ?; D. H. Z. Nr. 7,
Schießvorschrift für die deutsche Feld-
Artfflerie. D. H. 1 #r. 51. 52; M. W.
Nr. 54.
Studie zu 8chießregeln für die Feld-
ArtUlerie. R. C. K Nr. 4<
Schießen gegen Ziele in Bewegung, St. Mz.
Juni-Heft.
Peldmaßigee Schießen gesren verdeckte
Ziele. R. A. B. 1. Band
Über Seitenrichtung beim Belagernngs-,
. resp. Vertheidigung88chießen R, A.
Jänner- u. Februar-Heft.
Schießen einer Batteriegruppe im Felde.
R. A. April-Heft.
Wirkung der Rikoschettschüsse des fran-
zösischen Infanterie - Gewehrs. M, W.
Nr. 1.
Die Durchschlagskraft kleincalibriger
Gewehre und der Schüt3engfftbe& M.W.
Nr. 3.
Der indirecte Schuss in der italienischen
Feld-Artillerie. R. A. G. Februar-Heft
Notizen zur Regelung des Feuers im
Felde. R. A. Mai-Heft.
Praktische Studie über die Auwiafai*
de« indireeten Schmu* im FeMtaUff,
R. A. Juni-Heft.
Studie über BeonachtunfrsfeWer H A
Juni-Heft.
Zwei neue indirecte Eicbtang^metii-i m
ffir «las Schießen im Feld* IL k
Juni-Heft.
Beschießen von Luftballon? HCl
Nr, 4 ; R. A. G. März -Heft ; & m. >: 4
9. Anstalten, Kasernen* hervor-
ragende Etablissements, Inatalla
tionen etc
Errichtung einer Fabrik für raaeM«**
Pulver in Österreich, R. M. L B
Errichtung einer neuen Pulverfabrik in
Italien. R. A. März- Heft.
]>a- Ar>rn:il zu Wvndwirh. M. A. ttMtf
Heft,
Die C e ij trat -Artillerie- Sc hießechule ra
Nettuno, R. M. ß. 4. Band. 1889.
Die Hüttenwerke von Saint -Chamaat:
ihremilitJLrt sehen Objeete auf der Pari*
Aufteilung 1889. 6- C. XVI Nr. *
Die maritime Industrie d*s EtabÜsseuieflk
von Creusot. G. C. XVI, Nr 3, 1
Die Beleuchtungsanlage der Stahl« erl?
in Terni. D« P, J. Band 278, Nr. 1
Der Natienalgehießsrtand in Brüssel Rlfc
Juli — August,
Die KanonenwerksÜltte zu Ha vre, Sc AS.
Nr. 754 n. 766
Einrichtung der französischen ArtiU<!rk-
Schießplätze. F. M. Nr, 1826-
Das chinesische See -Arsenal zu Etuii*-
Nan.R. ».April-Heft. M. S, Nr. IV n S
Die k. u> lt. Landwebr-Cavallerie-Kjatti*
in Stock erau. A, B. Z» Nr, $,
Umbau der Kaserne „Des Celestius" it
Pivris G C. XVIII. Nr, 1
Krankenhaus (Lande*~Spital) und htm-
an stalt in Beb en ic o ( D al in ati en \ ABZ
Nr. 7.
E. Genie, Pioimiere, Ei seil bahn -Truppen ete.
1. Allgemeines, Organisation, Aus-
bildung et<
Über die Organisation des Fefftnngs-
dienstes in Deutschland, R. G. 1890*
März-April-Heft.
Das Genie-Corps und der technische Dienst
in Italien. R. G. 1890. Alürz-Aprü-Heft
Die Organisation der Genie-Truppe w
Frankreich. R, A. G* Mai-Heft; F. H
Nr 1745.
Der Geniestab in Frankreich F. M* Nr RH
Da» französische Eisenbahn * Regiment.
F. W, Nr. 1765, 1756, I835
Die Genie-Ofneiere und die Kasernen ii
Frankreich F. M. Nr. 1759*
XV
Rückgabe des Telegraphenwesens an die
Genietruppe in Frankreich. F. M.
Nr. 1819; P. M. 996.
Brief aus Norwegen (Genie-Organisation).
F. M. T. Nr. I.
Rückblick auf die Pariser Ausstellung
mit Beziehung auf das Geniewesen.
R. Arm. Nr. 11.
Errichtung von acht Festungs-Mineur-
Torpilleur -Compagnien in Russland.
_ R. M. E. Nr. 743.
Ober die Instandhaltung der Ingenieur-
Ausrüstung. I. J. Deceraber-Heft 1889.
Zur Frage üb. d. Vorbereitung des Sappeur-
ünterofficiers. I. J. Jänner-Heft 1890.
Zur Ausrüstung und Bewaffnung der
Infanterie-Pionniere. Rw. Nr. 113.
Das Ingenieur-Corps der Marine der Ver-
einigten Staaten. U. S. G. Nr. 2992.
2. Bau- und Ingenieurwesen im
allgemeinen ; Baumeohanik ; Bau-
materialien etc.
Über die Ermittlung und die gegensei-
tigen Beziehungen der Einflusslinie für
Träger. Z. B. I bis III.
Beitrag zur Lehre vom Fachwerk. C. B.
Nr. 7.
Berechnung der Gitterstäbe auf Knick-
festigkeit. W. ö. I. V. Nr. 8.
Beziehungen zwischen Kräfte- und Seil-
polygon nebst Anwendung auf die Auf-
gabe: ein Seilpol jgon durch drei Punkte
zu legen. C. B. Nr. 9A.
Untersuchungen über die Zugfestigkeit
.. von Beton. W. ö I. V. Nr. 14.
Über die Berechnung der Monier-Con-
struction. W. ö. I. V. Nr. 22.
Zur rechnungsmäßigen Ermittlung der
Biegungsspannungen in Beton- u.Monier-
„ Constructionen. W. ö. I. V. Nr. 24.
Über Profilmaßstäbe und über den Ge-
nauigkeitsgrad bei der Erdmassen-Er-
. mittlung. C. B. Nr. 8.
Über neuere Holzuntersuchungen. M. t. G. M.
(Sect. f. H.) Nr. 121, 122.
Zur Anwendung des Eisens im Hochbau.
C. B. Nr. 3 A.; R. A. G. Mai-Heft.
Neuerungen in der Tiefbohrtechnik. D.P.J.
Band 275, Nr. 3, 9; Band 276, Nr. 6;
Band 278, Nr. 4.
Leistungsfähigkeit des Gefrierverfahrens
beim Abteufen. Ch.Z. Jahrg. XIV, Nr. 46.
Verfahren zum Abschlüsse eines Schachtes
oder Bohrloches gegen wasserdichtes
Gebirge. Ch. Z. Jahrg. XIV, Nr. 46.
Unterseeische Arbeiten (Fundiorungcn) im
Vorhafen von La Pallice (La Rochulle.)
G. C. Nr 1.
Ein Beitrag zur Gründung in Triebsand.
C B. Nr 4.
Die Verwendung von Schlacke. Ir. Nr. 892.
Die Erzeugung von Portland-Cement aus
Schlacke. Sc. A. 8. Nr. 752.
Die Schlacken-Cemente. G.C.Band XVII,
.. Nr. 10.
Über Schlacken-Beton, insbesondere über
die Schlacken-Betondecken. D. B. B.
Nr. 24.
Über die Verwendung der Hohofen-
schlacke. M. i G. M. (Sect. f. M.) Nr. 71.
Herstellung großer Betonbetten unter
Wasser. C. B. Nr. 1.
Die deutschen natürlichen Bausteine in
Bezug auf ihre Festigkeit und physi-
kalischen Eigenschaften. C. B. Nr. 5 A.
Versuche über die Frostbeständigkeit na-
türlicher und künstlicher Bausteine.
C. B. Nr. 28.
Lüftungsanlagen im Anschlüsse an die
gebräuchlichen Heizungssysteme und
eine kritische Beleuchtung dieser letz-
teren. D. P. J. Band 277, Nr. 13;
Band 278, Nr. 8.
Über Ventilationsanlagen. D. B. B. Nr. 28.
Neues im Ventilations- und Beleuchtungs-
wesen (Ventilator J. Endler, Wien).
D. B. B. Nr. 5.
Die dreistöckigen Wasserreservoirs von
Montmartre. Eng. Nr. 1777.
Sicherung eines Eisenbahndammes durch
Entwässerungsst ollen. C. B. Nr. 6.
Eine neuere Anordnung von Eisenbalken-
decken. C. B. Nr. 7.
Reparaturen an Mauern. D. B. B. Nr. 6.
Mittheilung über die sogenannten Schilf-
bretter. A. B. Z. Nr. 3.
Studie über die Verbesserung des Ge-
sundheitszustandes in Militärgebäuden
durch das Canalisierungssystem „Tout
ä l'tgotd«. R. G. 1889. Nr. 4, 5, 6.
Studie über die Wasserversorgung in
Befestigungswerken. R. G. 1889. Nr. 5
und 6.
Prüfung der Dachschiefer. D. B. B. Nr. 10.
Öffentliche Bedürfnisanstalten. D. B. B.
Nr. 10.
Bestimmungen für die einheitliche Lie-
ferung und Prüfung von Roman-Cement.
(Cement-Kalk.) W. 5. I. V. Nr. 16.
Gebrechen von Wasserleitungsröhren.
D. B. B. Nr 11.
Eisen und Stahl in ihrer Anwendung für
bauliche Zwecke. Z. V. E. Nr. 31.
Über Rauchröhren und Schornsteinanlagen
für städtische Wohngebäude. D. B. B.
Nr 19.
XVI
Ziegelateingewölbe ans verzahnten Bingen.
C. B. Nr. 86.
Ein rationeller Daenstuhl. Eng. Nr. 1794.
unterseeische Schießstande. Elf* Nr. 1790.
Getreidespeicherbauten und Speieher-
betrieb. 6. A. Nr. 813, 314.
Über den Bau von Filter-Cistemen in
Forte. M. I. Nr. IV-IX.
Über Ventilation von Localien. M. I.
Nr. X-XH.
Erd-Closets und ihre Anwendung. I. J.
Februar-Heft 1890.
Neues System von Abortanlagen mit
Kufen-Syphon ftr Milit&rgebäude. R. 8.
Mai-Juni-Heft.
8elb«tarretierende Aufzüge. Ir. Nr. 891.
Versuche Aber die Hydraulik im Feuer-
löschwesen. Trane. Band XXI, November-
Heft 1889.
Feuerschutz. Ir. Nr. 893.
Der neue Wasserleitungstunne) in New-
Tork. So. A. 8. Nr. 739.
Baracken aus Pappdeckel. Rw. Nr. 110.
Transportable Baracken, System Doecker.
ü. M. C. Nr. 19.
Ober zerlegbare Baracken. R. C. M. Nr. 20.
Generaltype einer Kaserne für Brigaden.
R. M. Nr. 13.
Neubau von Militär-Pferdeställen in Eisen-
fachwerk in Montigny bei Mets. Z. B,
1889, Heft X-XII.
3. Befestigungswesen.
a) Im allgemeinen.
Der heutige Stand der Festungsfrage.
B. M. Z. Nr. 18.
Deutscher Antlieil an der Entwicklung
der Panzerbauten der Binnenland-Be-
festigung. A. A. I. 1. Heft.
Eine deutsche Schrift über B»*festigungs-
wes.Mi. älter als Dürer's. A. A. I. 1. Heft.
Die jetzige Krisis der Festungsbaukunst.
N. M. B. Jänner-Februar-Heft.
Die Anwendung der FortihVation an den
(Frenzen eines Staates J. S. M. Februar-
Heft.
Stahlpanzer. I. N. M. Band 5, Nr. 17.
h) Feld- und flüchtige, dann pro-
v i 8 o r i s c h e Befestigung.
Einfluss der modernen Kriegsmaschinen
auf die Befestigung der Schlachtfelder.
R. G. 18S9 Nr. 5 u. Ü; 1890 Nr. 1.
Project einer Instruction für die militä-
rischen Verschanzungsarbeiten. W. S.
p< Jünner-Heft.
Über die flüchtige, zeit gerechte Verstär-
kung von Positionen. I. J. Jänner.
Studie über Feld-Redouten. R.A.*. April-
Heft.
Einfluss der neuen Kampfmittel auf tie
Feldbefestigung. R. A. 8. Juni-Heft.
Infanterie-Schilde in Bauland. S. A 1.1
Nr. 1.
Studie Aber Stegreifbefertigongen. t, 1.1
Nr. 8
Vorschrift iut Verftumnng der Pnjede
über Feldbefestigung. M. I. Nr. IY-TL
Die Fahrpanxer ün rassischen Lüste.
AM. Nr. 6 nach R. I.
Die Durchschlagskraft UeinesHWfv
Gewehre und der Schützengraben. 1.1.
Nr. 3.
Transportable Panierstande Ton Gm«.
IL Ä. Mta-Heft. R. es*. Nr. 3.
Project ron Zwischenbatterien in Eng-
land. R. A. Mars-Haft.
Die tragbaren Panzerkuppeln Schnua'i
für SchneDfeuerkanonen. A. J. Fesrss>
Heft.
Die provisorischen Befestigungen. LI
April-Heft.
e) Permanente Befestigung.
Die heutige Fortiflcation. R. IL L JssV
und Juli-Heft.
Die heutige Situation in der Fortificate
R. A. B. IL Bd.
Schumann und die Panser-Fortincate. I
A. A. I. 2., 3. u. 4. Heft.
Einige Grundsätze in der permanent«
Fortiflcation. R. A. G. März-Heft l
Der oscillierende Thurm von Muugin. E l
Nr. V.
Das Fort des Oberstlieutcnant Voordoin.
R. cm. Nr. 1 u. 2.
Der Verschwindungsthunii von Bus&rr-
R. M. B. Band 1889.
Die Typen von Küstenbatterien. R. 6.
.. 1889. Sept.-Octob.-, Nov.-Dec.-Heft.
Über das Defilenient von Küstenbatteriu
R. G. 1890. März-April-Heft.
Panzer-Drehthürme und die französisch«
Industrie. G. C. XVII. Nr. 24.
Die Panzerkuppeln von Creusot. 6 t
XVIII. Nr. 4.
Die Hauptumfassung befestigter Städte
F. M. Nr. 1819.
Masken für beständige Befestiiramrea
M. Sp. Nr. 1.
4. Brückenbau.
Träger mit frei schwebenden Stützpunkte«
C. B. Nr. 12 A.
Anordnung der Wandglieder in den Ena-
feldem der Doppelfachwerkträger. C&
Nr. 19 A.
\\ I!
Di« Drehbrücken neueater Couatroctlon.
6. A, Nr 313, 314, 315.
Ein ii rn zur Erprobung eiserner
Brftcken. Eng. Nr. 1791-
n zerlegbarer eiserner Brü< k- n
mi Henry und Marcille )C. B. N
Miütur-Urüekenwe^en in Frankreich,
P. M, Nr <m,
fbaref strategische) Brücken | S
Henry). R C. M. Nr 11, 14; Sp, M,
Nr. -JeU; A M. Nr. 14*iH: A, terr,
Rr 820,
Studie Aber Rollbrftelen. R A. fi.
Soft
■ Straßenbrücke ober die klaubt bei
Qivituui in Südtirol, im Zuge der neuen
Reichsstraße roi utee nach Dennulo,
Z. 9. L V, XLI. Jahrg. III. Heft; C, B.
Nr SS
Die projectierte Brücke über den Canal
La Manche. U. M. C. Nr. 13. 15 . W. ö\ I. V.
Nr. 3f 4.
l><r Viaduct Über die Souleuvre. G C
\VI, Nr. 7, 18.
Hau -iner Eiscnbahnbrück- *tems
Marcille (bei Argentenil) durch G
truppcn, G C. XVI. N
■ l>ic Viaducte der Eisenbahnlinie Tabor-
k. C. B. Nr s, a, 10
Der Loa-Viaduet, der höchste der V»
Sc. A. S. Nr 741.
Die Forthbhlcke. Z. Y.E Nr 21; B.C. XVI,
Nr. 30; A. B. Z Nr. 9. 10, 11; Sc. A,
I.XII Nr 8; Engg. Nr. 1861; Eng,
1783.
Straßenbrücke über r-Elbe bei
ßbüTfl Z B. !\ '- VI, VII-IX
l>iv l>
manien. Z. ö\ I, V. Nr I ; C. B. B
fontiermi^
Z. ö. I V. Nr. II
5. Sappe- nnd Minenwesen,
Spren&nngen.
Die Blektnoitll bn Dienste lee
baues Ö. Z. B. H, \r
Die Zertln-iltmg großer Stahl- oder I
körper durch Sprengung, W. 8. I. V.
Nr. 7-
res unter Wasser mi
zugauf die Arbeiten an\ Eisernen Thore.
Wo. I, V. Nr 34, ,'»\ 36.
I Im t das automatische Zünden
d und Turpedos, R 6. 18"
Februar-Heft.
Zündapparat fCti elektrische Min
düng von A. IWnlmrdt. BratUM hweig,
U. M. C. Nr. 33
Ein neuer elektrischer lünenxandai
Qebfftder Manet. R. A 6. Janner*
rief!
Zündapparate und Zünder L E. 1
Nr. 3.
Elektrischer Zünder von L E.
_ Band XXXVI. Nr. II,
Ober elektrische Minenzundcr. R. A. 6.
Februar-Heft.
- elektrische Minenlampe Engg.
\r 1863
Elektrische Grubenlampe. Sc. A. L Nr. 746.
F. Festuti^skrieg, Lwidcs- und KüstenTertheidigung.
Henorkungen Über ffie Vt-rtlnidi-
modernen l U. S G.
Nr. 2f>90; L U. S.
Verteidigung F. M. I
General Brialiu« nt über das Verhalti
tun Angriff nnd Vertbeidigung im
tttngekriege. B, M. Z. Hl
ne neue
ßehrii leral Brialmont, D. A M Z.
Nr
\ngrirT an! 1
und dessen Abwehr A. J. Jänner-, März-
: i Min n Verthei !
modernen Porta, I, I. Janner-Heft.
lugen
I. J. Marz-H
Sind Festungen nOth Wendig? Rw.
Nr. 102.
chwachi Pulver na
detttung i'ur den Festungskrieg A. A. I
5. Beft.
Gedanken über den Artilleri*»kampf im
ungskriege (nach Wieber R, U.S.
und die Belagerung R. A, 6.
Mai-Heft
Taktik rtheidigung J, U. S.
Nr. ISO; R. H. Jänner -Fei
U. S. €. Nr »977
Kreuzerkrieg und Kflatenveri I
M. S. Nr IV and \
U. S, 6
l)<r i U S G h
Über Hafen vert) lt. W. N
XVIII
Die Küstenvertheio^gimgs- Einrichtungen
der verschiedenen Staaten in Europa .
M I Supplement zu Nr. XXLV IS8#.
Die Festung Granden z um! ihre Zukunft,
D. A M Z Nr ß.
Die Küstenbefestigungen Deutschlands.
R. M. M&re-Heft,
Organisation der Küsten vertheidigung in
Deutschland. R. M. C. Nr. 340-
Russlands Vertbeidigungsinittel zn Lande.
M, T. Nr. i.
E>er französische Kriegsschauplatz an
DootBchlands Grenzen. B. M. Z. Nr, 6t
7» 8. % 10, 11» 12*
Die BefestSgungefriga in Frankreich.
D. §f. Z. Nr 14,
Die Vertbejdigarjg von Paria und seine
Stadtbahn. Ä. Ai Nr, 145 L
Die AufliisBiitiiT der Eneeinte von Paris
vertagt, A. terr, Nr. 834; F. Mt Nr. ^98.
Das befestigte Lager von Toni F» M .
Nr. 1778.
Bei behalt der Eneeinte von Toni, P. M.
,. Nr. 1004.
Über Küsten vertheidigung in Frankreich.
II. S. XII -18*9; M. W. Nr 58,
Allgemeine Regelung der französischen
Kfläteuverthcidignug F, M, Nr 1819,
1821.
Die Verwundbarkeit der Rhede und des
Hafens von Tonion. F. M, Nr. 1755, 18?>3.
Die Vertfaeidigung der fransfotBchen Co*
lonien F. M". Nr 1823.
VertheidiguiigHarheiten in Italien. E. I.
.. Nr. 3.
Über die Landesbefestigaug in Spanien.
R. T, L C, Nr. 4
Stadie über die Verthehlignng Spaniens.
R T I. G, Nr. 8.
Die militärische Bedeutung von Valla-
dolid R, cm. Nr, f.
Die Verteidigung Lissabons M. I, Nr H
Die MaiifoTtB, A, M. Nr. 14*6.
Die M aasb e t es ti gungen. t H U . Bw^i k
Nr. 17.
Stand der Befestifnwg* frage in Rwaftaki
M. W. Nr 36
Das neu zuerbaue n de Fort der Koja-
hagener See-Befestigung, U, W\
S. A, M. Z. Nr. 5,
Die Lande sv ertheidignng' Norwegew R»
Nr %.
Der gegenwärtige Stand der Landaiw*
Iheidigung in Schweden. D. A. M. Z
Nr. 12
Die schweizerischen Alpen -I : .- :
A. M, Nr 1439; R. HL S Nr. 1
Die Verteidigung des Gntthtutf-Iliflff.
R. «. E. Nr+ 741.
Die Gotthard-Befestigantf. OH L Kr £
E. I, Nr. 8; S. A. M. 2 Nr 3
Die Grenzbefestigungen GriechemUni*-
Rw, Nr. M.
Ist es wünschenswert, dass die Grt6
britannisch en Eisen bahrten und j?iie d<*
Continents verbunden werden und w«
ao ob durch eine Bracke oder ei**
Tunnel bei Dover? Ir, Nr. 908,
Die Verteidigung des indischen Kai*fT*
rächte, I. U. S, NV 154,
Die Küsten vertheidignng der
Stauten Nordamerikas, Engg. N
Die Vertheidignng von Metz i, J W*
(Tagebuch) A. terr. Nr. 8lOf 81* 8MT
817, 818,
Geschichte der Belagerung von Ostend?
R, M. B 4 Band 1880 ,"~R. A. B, 1890,
1. nnd 2. Band.
Eine französische Erinnenings schritt iß
die Citadelle von Antwerpen,. M, 6. Nr. I
Ein Bombardement von Haag M. 6. Nr I
(J. Marina- AiifireUwiilielten.
1. Geso nütze und Panzer, elnsonlä-
glge Veranohe.
Die Armierung der neuen Sehifio Eng.
Nr. 1777.
Das 110% Tonnengescbütz für rVictoriau,
Eng. Nr. 17H7.
Die englischen 1 lOTonneu Kanonen R. M. C.
Nr. B40, 84».
«ftr/it \^iiiitiM\uiiMiuii. n. m. titniiiui-liti! t .
Eine neue Kanone Brown. R. M. Jänner-
Heft.
Erprobung der Geschütze des Pawia^
schiffs ^Trafalgar*. R. M. April - IMt
Die Artillerie -Ausrüstong des P*hj^
schiff« „Pelajo". R, U. April-Heft
Veracblussysten» Schneider ^Creast.f fär
groiie Caliber. M A. Jänner- Heft,
Bordlafetten für den hohen Bogentfrito»
System Armstrong, R. A. Juni-Hfft
Farcys schwimmende Lafetten F. !■
Nr. 1729. ■
Die französische Marine-Artillerie. P. fL
Nr. 978.
XIX
Schießversache mit einem 8zöll. Geschütz
in Amerika. M W. Nr. 2, D. H. Z. Nr. 6 ;
nach A. N. J.
Schiffspanzer und Schiffsartillerie. J. A. M.
Nr. 220.
Geschmiedete Stahlgeschosse dem Panzer
unterlegen. M S. Nr. VI- VII.
Panzer für Schiffe. G. A. Nr. 1.
Vergleichsversuche mit Panzerplatten zu
Annapolis (v. St.) G. C. XVII. Nr. 24.
Versuche mit Compoundplatten englischer
und französischer Provenienz. M. S.
Nr. I. nach Eng.; R. M. Janner-Heft.
2. Torpedos und Seeminen.
Rw.
Torpedo und Torpedo - Flotillen.
Nr. 102.
Die Tiefensteuerung des Whithcad'schen
Torpedos. M. S. Nr. IV und V.
Der Sims-Edison Torpedo. M. S. Nr. IV
und V; Sc. A. S. Nr. 748.
Zurückkehrender Torpedo mit elektrischem
Antriebe (Torpodo Halpine). E. Z.
Nr. 3 nach L. E.
Historische Daten über submarine (Tor-
pedo-) Waffen. R. M. Juni-Juli-August-
Heft.
Die Torpedos in Portugal. R. S. M. Jänner-
Heft.
Betrachtung über die Form der Torpedos,
um die Abweichungen durch Strömungen
zu verhindern. R. S. M. Mai-Heft.
Torpedobootkessel für Petroleumheizung.
Engg. Nr. 1254.
Über den Kriegswert der Seeminen und
Torpedos. J. A. M. Nr. 225.
Seeminen im Kriege. P. R. A. Nr. 11, 12.
Die Seeminen bei der Verteidigung von
Canton im französisch - chinesischen
Kriege. L. E. Band XXXVI, Nr. 18.
Anwendung derElektricität in der Marine.
(Submarine Coursbestimmung.) L. E.
Band XXXV, Nr. 11.
Das neue spanische submarine Torpedo-
boot. Sc. A. S. Nr. 734.
Torpedoboot mit Petroleum - Feuerung.
Sc. A. S. Nr. 738.
Das submarine Schiff Goubet. I. N. M.
Band V, Nr. 17; Sc. A. Band LXII,
Nr. 20; G. C. XVI, Nr. 25; F.M. Nr. 1795.
Das unterseeische Boot „Peral". D. H. 2.
Nr. 4; P. M. Nr. 978.
Die submarinen Boote Gymnote, Goubet
und Peral. R. M. März-Heft.
H. Fremdländische HeeresTerhältnisse und Organisation.
Effectiv stärken der bedeutendsten Armeen
in Europa und ihr Kriegsbudget. R. cm.
Nr. 3.
Organisatorischer Rückblick auf das
Jahr 1889. P. M. Nr. 957.
Der Generalstab in Österreich -Ungarn.
F. M. Nr. 1733.
Neuordnung des deutschen Heeres. Rw.
Nr. 106.
Die deutsche Kriegsmacht seit dem
Herbste 1889. Rw. Nr. 121 und 122.
Das verstärkte deutsche Reichsheer. Rw.
Nr. 125.
Da« deutsche Reichsheer im Frühjahre
1890. D. A. M. Z. Nr. 23, 24.
Die deutsche Kriegsmacht seit dem Herbste
1889. D. A. M. Z. Nr. 40, 41, 42,
St. Uz. Juni-Heft.
Der deutsche Generalstab. F. M. Nr. 1720,
1780.
Überblick über die französische Armee
und Dislocierung der Grenztruppen. Rw.
Nr. 97.
Das französische Kriegsbudget pro 1891,
P. M. Nr. 978 bis 990,
Das französische Heer zu Anfang 1890.
D. A. M. Z. Nr. 3.
Die militärische Stärke Frankreichs.
J. S. M. April-Heft.
Der französische Generalstab. F.M. Nr.1728;
A. terr. Nr. 811.
Der Dien st des französischen General-
stabs. P. M. Nr. 963, 967, 968, 971,
992, 993, 1003.
Der französische Generalstabsdienst und
seine Änderungen. F. M. Nr. 1726, 1727,
1729, 1731, 1732, 1769, 1772, 1773,
1779, 1813.
Der französische Colonial-Vertheidigungs-
rath. F. M. Nr. 1728.
Die Zukunft der (französischen) Militär-
schulen. P. M. Nr. 958.
Bewaffhungscurs in der Schießschule zu
Chälons. P. M. Nr. 973.
Das italienische Heer im 3. Vierteljahre
1889. M. W. Nr. 1.
Das italienische Heer im 4. Vierteljahre
1889. M. W. Nr. 29.
Das italienische Heer im 1. Vierteljahre
1890. M. W. Nr. 42, 43.
XX
Der italienische Generalstab. F. M.Nr. 1788.
Russlands Wehrkraft 1889. I. R. April-
Heft
Die Organisation des russischen Armee-
trains. R. M. E. Nr. 786.
Die Organisation der rassischen Müii.
R. M. E. Nr. 740.
Der russische Generalstab. F. M. Nr. 1789.
Englands Heer und Flotte. Rw. Nr. 90.
Die englische Armee im Jahre 1889.
R. M. E. Nr 784, 748, 744: IL M. S.
Nr. 2; U. 8. G. 11. Jänner 1890.
Der englische Generalstab. F. M. Nr. 1761.
Die rnm&nische Armee. Rw. Nr. 95.
Die Organisation Rumäniens. R. M. E.
Nr. 783, 738, 741.
Heeresmacht Bulgariens. Rw. (Ved.) Nr. 98.
Das schwedische Heeresbndget pro 1891.
K. H. T. September-Heft.
Beabsichtigte Umformung des Heerwesens
in Schweden und Norwegen. D. A. M. Z.
Nr. 5.
Die Streitkräfte Schwedens. R. M. LNr. 784,
785, 739, 748.
Militärische Nachrichten ans Dänemark.
M. W. Nr. 29.
Der gegenwärtige Stand der]
in den Niederlanden. D.A.M.Z. Xr.&
Das holländische Heer. iL IL I. Mnv-
Heft.
Die schweiseriache Armee. A. iL Nr. 140,
1488; P. R. A. Nr. 10-
Effectivstarke der spanischen Armee. LI.
Nr. 1488.
Die Land- und Seemacht Portagak fe
Nr. 91.
Gegenwärtiger Stand des portagiendn
Heeres. N. M. B. April-Heft
Die portugiesische Heereereform. P. ■.
Nr. 963, 966.
Der jetsige Zustand Persiens und "&•»-
kaspiens. M. W. Nr. 6.
Die mexikanische Armee. P. IL A. Nr. 11
Die Landmacht Australiens. U. 8. L
Nr. «976.
Heeres-Organisation Japans. R. T. L C.
Nr. 2, 8, 8.
Heerwesen in China. AM. Nr. 4.
Die militärischen Institutionen in Cfcm
HCl. Nr. 17 und 18.
Reorganisation der chinesischen Ana
F. N. Nr. 1741.
J. Verpfleg»- und Verwaltungsdienst, Intendant, Sanititairem.
Armee- und Truppentrain. Rw. Nr. 98.
Über Verpflegung der Truppen. Rw. (Ved.)
Nr. 112.
Ernährung im Kriege. D. A. M. 2. Nr. 18 ;
D. H. Z. Nr. 2, 15.
Zur Verpflegungsfrage im Kriege. I. R.
Janner-Heft.
Zur Verköatigung der Soldaten iin Felde.
R. C. M. Nr. 16.
Die Naehschubstaktik. J. S. M. Jänner bis
Juni-Heft.
Das Commissariatswesen in festen Plätzen.
B. f. K. Nr. 6.
Requisitionen in festen Plätzen. P. M.
Nr. 973.
Allgemeine Grundsätze für die Verpro-
viantierung fester Plätze. P. M. Nr. 1001.
Die Verpflegung bei größeren Friedens-
übungen. B. f. K. Nr. 4, 5.
Über das Ergebnis einiger Analysen von
alten Mehlen, welche bei Lieferungen
von Unternehmern wahrgenommen
wurden. R. d. I. Nr. 13.
Neue Fcldbackitfen. I.J. Dceember 1889.
(Sehluss.)
Einfluss der Schwefelsäure auf die MeUe.
R. d. I. Nr. 16.
Die Cylindermüllerei. R. d. I. 15, 16.
Die Approvisionierung von Paris im FiUc
einer Belagerung. R. d. I. Xr. 17.
Die Verproviantierung von Paris mit Ge-
treide und Mehl. F. M. Nr. 1753, 17M
Studie über die Reorganisation de« Ver-
waltungsdienstes in Frankreich. F. ä
Nr. 1756, 1768, 1771, 1779, 1797,1803.
1822, 1824, 1829, 1835, 1841. 1856.1858
Der Intendanzdienst in Frankreich P.l
Nr. 974.
Gründung einer Schule für den Verul-
tungsdienst in Vincennes. P. M. Nr ftU
Die Ernährung des franzosischen Soldat»
P. M. Nr. 976.
Das Wasser in den Kasernen von Pari*
P. M. Nr. 961.
Versuchsweise Truppen - Abspeis ung in
Montargis. F. M. Nr. 1830.
Die Verproviantierung von Pari» i*
Jahre 1870/71. B. f. K. Nr. 1, *
Die französischen Leben siuitteNStatwn»
im Kriege. P. M. Nr. 1001.
XXI
Ein Gang durch die Militär-Conserven-
fabrik in Bern. B. f. K. Nr. 21.
Die schweizerischen Militär-Fleischliefe-
rungen pro 1890, B. f. K, Nr. 5.
Der Wert der Cocosbutter für die Truppen-
menage. M. W. Nr. 23; B. f. K. Nr. 4.
Tagesration in der chilenischen Armee.
M. W. Nr. 33.
Maßregeln für die Verpflegung der festen
Plätze und die Sicherung der Pariser
Natural-Verpflegung in Frankreich
„Bulletin offidel+. Nr. 29; M. W. Nr. 58.
Zur Verpflegung der Civilbevölkerung in
festen Plätzen. »Bulletin officium
15. März 1890. F, M. Nr. 1771, 1776,
1783; B. M. Z. Nr. 14.
Die Verordnung über die Feldverwaltung
der rassischen Armee im Kriege, vom
26. Februar 1890. J. A. M. Nr. 225;
B. M. Z. Nr. 19.
Das Rindfleisch für den Soldaten. A. M.
Nr. 1454.
Bisquit Heckel. R. C. M. Nr. 15 u. 17.
Versuche mit einer neuen Brotart in
Frankreich. M. W. Nr. 11.
Über Brot und Zwieback in Frankreich.
A. M. Nr. 1462.
Gepresstes Brod in Frankreich. R. M. I.
Februar-Heft.
Ein Malzproduct (BischofFs Malzkaffee)
zur Verwendung im militärischen Haus-
halt. B. f. K. Nr. 2.
Wasserfilter Chamberland mit Druck-
accumulator. A: M. Nr. 1460; F. M.
Nr. 1761.
Die Filtration von Wasser. Engg. Nr. 1256.
Wie reinigt man Trinkwasser? Sc. A.
_ Band LXU, Nr. 8.
Über die Frischwasseralgen und ihre Be-
ziehungen zur Reinheit der öffentlichen
Wässer. Trans. Band XXII, März 1890.
Über Versorgung von Trinkwasser. A. M.
Nr. 1463.
Die Kolanuss. A. M. Nr. 1469.
Heu- und Strohpresse mit Pferdebetrieb.
Ir. Nr. 887.
Tragbare Hand-Heupresse. Ir. 889.
Ein Strohbrenn-Ofen. Sc. A. Band LXII,
Nr. 3.
Erprobte Heu- und Strohgöppelpresse.
Sc. A. 8. Nr. 738.
Eine neue Eismaschine. Sc. A. S. Nr. 746.
Die Eiswerke der Linde-Britischen Eis-
erzeugungs-Compagnie zu Shadwell.
Eng. Nr. 1794, 1795, 1796.
Kasernierung und militärische Liegestätte.
R. d. I. Nr. 14.
Verbesserung der Liegestätte des fran-
zösischen Soldaten. F. M. Nr. 1736,
1743, 1753; A. terr. Nr. 811.
Sissener's neues Feldbett N. M. T. Nr. 6.
Die Hygiene auf der Ausstellung in Paris
1889. G. C. XVI, Nr. 2.
Ergebnisse der Prüfung einiger Desinfec-
tions-Apparate. D. M.A.Z. 1889. Nr. 8;
1890 Nr. 2.
Die neueren Desinfections - Verfahren.
U. M. C. Nr. 27.
Desinfections- Apparate für Kleidungs-
stücke, Betten u. s. w. G. A. Nr. 319.
Der ärztliche Dienst im modernen Kriege.
U. S. G. Nr. 2983.
Die San itäts- Verhältnisse von Baracken.
.. U. S. G. Nr. 2989.
Über Krankenbaracken. Rw. Nr. 103.
Die Organisation des Kriegs- Sanitäts-
wesens in Deutschland. Rw. Nr. 89.
Der Gesundheitszustand in der englischen
Armee. M. W. Nr. 11.
Das schwedische Sanitätswesen. M. W.
Nr. 12.
Der Unterleibstyphus in der deutschen
Armee. M. W. Nr. 23.
Errichtung freiwilliger Krankenträger-
Corps im Großherzogthum Hessen. M. W.
.. Nr. 23.
Über die Einwirkung der Fastenkost auf
die Gesundheit des russischen Soldaten.
M. W. Nr. 33.
Die Thätigkeit des freiwilligen Gesund-
heitsausschusses im nordamerikanischen
Bürgerkriege von 1861-65. D.A.M.Z.
Nr. 18, 19, 21, 22.
Bericht des franzosischen Kriegsministers
an den Präsidenten der Bepublik über
die zur Verbesserung des Gesundheits-
zustandes der Truppen getroffenen Maß-
.. regeln. D. H. Z. Nr. 26.
Ober Soldatenkrankheiten. R. C. M. Nr. 3.
Die Organisation des Verwundeten- und
Krankentransportes während des Krieges
auf Eisenbahnen in Italien. R. M. E.
Nr. 740.
Zur Frage der Transportsmittel für Ver-
wundete im Hochgebirgskriege. B. f. K.
Nr. 4.
Neue Einrichtung eines Blessiertenwagens.
P. M. Nr. 970.
Transport von Kranken und Verwundeten
im Kriege. J. U. S. Nr. 154. U. S. G.
Nr. 2997.
Gesundmachung von Kasernen. J. U. S.
Nr. 153.
Nachweis gesundheitsschädlicher Verun-
reinigungen im Weine. Ch. Z. Jahr-
gang XIV, Nr. 19.
XXII
Japanisches Pflanzenfaserpapier als Hülle
für Arzneien Ch. Z. Jahrg. XIV. Nr. 50.
Das neue Arzneibuch für das deutsche
Reich. Ch. 2. Jahrg. XIV. Nr. 52.
Die Wirkung des Coffeins auf die moto-
rischen und respiratorischen Functionen.
Sc. A. S. Nr. 755.
Das Indaminblau. Ch. 2. Nr. 23.
Die Farbholzeitracte nnd ihre hettift
Fabrication. Ch. Z Jahrg. XIV. Nr. 41.
47, 49..
Die Untersuchung von Textil-Faseni und
.. Fabricaten. Sc. A. S. Nr. 750.
Über eine neue Methode der Farbn-
analyse mittels Tintoraeter. Sc. A.
Band LXII. Nr. 23.
K. Metallurgie, Instrumente, Maschinen, Erfindungen.
Das Mannesmann'sche Röhrenwalzver-
fahren D. A. M. 2. Nr. 34.
Eine Abänderung des Bessemerverfahrens.
D. P. J. Band 275. Nr. 7.
Über deutsches Thomas - Flusseisen und
seine Verwendung zu Bauconstructionen.
G. A. Nr. 305.
Studien über den Martinprocess. G. C.XVII.
Nr. 12, 13, 14. Ö. Z. B. H. Nr. 23.
Uusseisen und Stahl. G. C. XVII. Nr. 22.
Bestimmung des Härtegrades von Eisen.
U. M. C. Nr. 27
Neuerungen im Eisenhtittenwesen. D. P. J.
Band 27(>. Nr. 1.
Die Gesetze des Anlassens und ihre Con-
sequenzen hinsichtlich der mechanischen
Eigenschaften der Metalle. C. r. Bd.LXII.
Nr. 13.
FeodossiefTs neue Methode des Härtens
und Temperns von Stahl für Kanonen
und Projectile. Ir. Nr. 899. S. A. S.
Nr. 7W.
Die dun'h »las Tempern erzeugten Farben.
Ir. Nr. 8S9.
Dilatation von Metallen bei niederen Tem-
peraturen. Ir. Nr. S90.
Das Härten und Tempern v«»n Stahl. Ir.
Nr. 890.
(Jehraueh von Ni«kel und seinen Legie-
rungen mit Stahl Sc. A. Band LXII.
Nr. •„'.
l'ber die kriti>ehen Funkte von Eisen
undNiekel. L.E. BandXXXVl. Nr. HJ.
l>ie \'crändennigen im Kisen durch ther-
mi>ehr |:,-handlung. U. S. G. Nr. 2993.
Aluminium im Stahl Engg. Nr. 1273.
I»ie F.i^rn>eliarti-n v<»n Ei>en und Stahl
bi-i h-dienii Temperaturen Ir. Nr. 9<>7.
her haM>eli.' Of,-nlier«lproees> Ir. Nr. 910.
l'l'.T «ii<- l?'-l'i!' i:',\vi>^«,r Fren!'lk<«rper in
Ei>.-n und Stahl C. r. Band ('X Nr. ,\ 7.
Zur Fra^e -i-T FlimMaul-^vw innung. Ch. Z.
dahiL' \1V. Nr IV
I»ii- Anw« -mlum: d« - F!u>>>| ath- in d«-r
.Metallurgie Ch. Z. Jalirtr. XIV. Nr Hl.
Das Verhalten des Stahls. Eng. Nr. 17Si
1789, 1791.
Deutscher Thomasstahl als Constructioas-
Material. Ir. Nr. 910.
Der Rolliog (Guss-) Process. Sc. A. S.
Nr. 763.
Darstellung des Aluminiums. S. A. &.
Nr. 731, 753.
Der Gebrauch des Aluminiums. E#
Nr. 1797.
Elektrometallurgie des Aluminiums. LL
Band XXXVI, Nr. 24.
Der Grabau - Aluminiumprocess. Em.
Nr. 1253.
Physikalische Eigenschaften einiger Le-
gierungen von Mangan, Kupfer od
Aluminium. Jr. Nr. 907.
Die Eigenschaften des Aluminium mvl
| einige auf selbes bezügliche Relation^
; Sc. A. S. Nr. 750.
Zinn in alter und neuer Zeit. Ir. Nr. Sft
I Apparat für automatische Controle des Be?-
semer-Stabl-Converters. Eng. Nr. 17t*7
Vergleich der Arbeitsleistung und ■!•.-
Wirkungsgrades von Sehmiedepr^m
! und Dampfhämmern. M. t. 6. H. iS.f.i .*
Nr. 61.
Apparat zum Härten der Projeetile RA.
Jänner-Heft.
Fehl-Radiometer (Weer- oder < 'urvuiii-ter
R C. M. Nr 24.
Registrier-Apparat für das Einsohietea.
System Demerliac. R. C. M. Nr. $\.
Hin Instrument zur Untersuirhuns: t«d
Fehlern in Geschossen R A G * }zv-
Heft.
Per Topograph (Instrument \. M I. Nr V
bis VI.
Apparat zur Untersuchung v».n I»li:i»i-
leitern. R. S. M. April-Heft.
Die Messuhr, Weg- und Zeitin. s^r *.•:
Ra>sow. M. W. Nr. 42
Ein neues Universal-Instrument nTan.:'
6. C. XVI. Nr. 5
xxm
Über Integraphen, insbesondere den Ab-
dank- Abakano wicz'schen Integraphen .
.. D. P. J. Band 275. Nr. 1.
über einen neuen Durchbiegungszeichner.
W. ö. I. V. Nr. 2, 3.
Neuer elektrischer Motor von Renard.
.. P. M. Nr. 1007.
Über eine neue Fernrohr-Combination zum
Zwecke des Richtens schwerer Geschütze
auf Kriegsschiffen. Z. I. Nr. 4.
Neuerungen an Typen-Schreibmaschinen.
D. P. J. Band 276. Nr. 3.
Excavateur für schmale Einschnitte. G. C.
XVI. Nr. 19.
Erprobte Gasbatterie. Sc. A. S. Nr. 738.
Elektromagnetischer Gasregulator. Sc. A.S.
Nr. 738.
Das pyrometriscbe Teleskop. Sc. A. S.
Nr. 739.
Ein elektrisches Contact-Thermometer.
.. Sc. A. S. Nr. 741.
Über ein neues System elektrischer Ac-
cumulatoren. C. r. Band CX. Nr. 11.
100 Tonnen -Krahn in Belfast. Engg.
Nr. 1256.
Die Dynamo-elektrischen Maschinen. L. E.
XXXV. Nr. 4.
Details der Dynamomaschinen. L E. Band
XXXV. Nr. 3, 10, 21, 25. Ir. Nr. 896.
Speisewasserhitzer und Reiniger. Engg.
Nr. 1257.
Edison-Maschine. L E. Band XXXV. Nr. 9.
Über die Motoren mit alternierenden
.. Strömen. L E. Band XXXV. Nr. 9.
Öl-Testmaschine. Engg. Nr. 1263.
Über Elemente der Transformatoren. Ir.
Nr. 896.
Der Petroleum-Domestikmotor. Ir. Nr. 910.
Neue dynamometrische Bremse. L E.
Band XXXVI. Nr. 26.
Automatische Gasretorten. Ir. Nr. 909, 910.
Neue Spiritus- und Benzinbrenner. Ch. 2.
Jahrg. XIV. Nr. 38.
Odographischer Apparat für Registrierung
der Geschwindigkeit. Sc. A.S. Nr. 749.
Ein neuer Apparat zur Bestimmung der
Schmelzpunkte. Ch. 2. Jahrg. XIV. Nr. 42.
Die großen Dampfmotoren und Dynamos
auf der elektrischen Station in der Span-
dauer Straße zu Berlin. L E. Bd. XXXV.
Nr. 23.
Elektricität und Schiffahrt. (Ein neuer
Propulseur.) I. E. Band XXXVI. Nr. 23.
Pochet's -beweglicher Damm. Sc. A. S.
Nr. 751.
Neuerungen an Eis- und Ktihlmaschinen.
D. P. J. Band 275. Nr. 1, 3, 4, 5.
Neue Eismaschinen (Lebrun). G. C. XVI.
Nr. 6.
Eiserzeugungs-Anlage, System Fixary und
de Stoppani. U. M. C." Nr. 33, 35.
Liste der militärischen Erfindungen. I.N. M.
Band IV. Nr. 15.
L. Naturwissenschaften and ihre Anwendung, Beleuchtung, Heizung,
Kraftübertragung, Blitzableiter; Photographie u. dgl.
Erfahrungen über Magnetisierung. L. E.
Band XXXVI. Nr. 24.
Elektrische Beförderung von Depeschen
in pneumatischen Rohren. (Apparat
Maron.) L. E. Band XXXVI. Nr. 24;
D. P. J. Band 275. Nr. 4.
Peroxyd des Wasserstoffs ; seine Bereitung
und sein commercieller Gebrauch.
Sc. A. 8. Nr. 752.
Wassergas. Ch. Z. Jahrg. XIV. Nr. 4(>.
Die Theorie des Wassergases. Sc. A. S.
Nr. 739.
Anwendung der Elektricität in Fabriken
und Mühlen. Ir. Nr. 887.
Kabel für Wechselströme von hoher Span-
nung. L E. Band XXXV. Nr. 8.
Die wissenschaftliche Verwendung des
Phonographen. So. A. Bund LXII.
Nr. 10, 16.
Geschichte und Entwicklung des Edison'-
sehen Phonographen. Sc. A. S. Nr. 743.
Die Anwendung der Elektricität zum
Schweißen, Prägen, und ähnlichen
Zwecken. Ir. Nr. 901.
Elektrisches Schweißen. Ö. Z. B. H. Nr. 10;
E. Z. Nr. 42; Eng. Nr. 1782.
Thomson's elektrischer Schweißprocess.
Ö. Z. B H Nr 4.
Die Kosten des elektrischen Schweißens.
.. Eng. Nr. 1783.
Über ein neues System für die Sicherung
elektrischer Leiter im Innern von Ge-
.. bäuden. L. E. Band XXXVI. Xr. l(i.
Über die Bedienung der Dampfmaschine.
Sc. A. S. Nr. 747.
Gefahren des Kesselsteins. Sc. A. S. Nr. 749.
Heizen und Concentrieren von Flüssig-
keiten durch Dampfc Eng. Nr. 1798.
XXIV
Elektrisierung de« Dampfet» Sc. A. S.
Nr. 787.
über mechanische Wirkung der alter-
nierenden Strome. Cr. Band CX. Nr. IG,
Mnltiple Resonanz der elektrisch e n Sc uw in«
gongen. C. r. CX. Mr. 8.
Über die Beziehung zwischen elektrischem
und thermischem LeStm**«rermögen von
Metallen. Cr. Band CX. Kr. t u. L. E-
Band XXXVL Nr. 26,
Bildung von Ozon ftorch elektriache Ent-
ladung. L. L Band XXXV, Nr. 4.
Das Element und die Theorie von Im che*
netzH. L E. Band XXXV. Nr> 4,
Kritische Punkte in physikalischen Er-
scheinungen. L E. Band XXXV. Nr. %
bis 7.
Die Gefahren der elektrischen Beleuchtung
r ■
EMg. Nr. 1253, 1354.
[aschin
Maschinen für Leuchtgas-Bereitung. Eng.
Nr. 1776.
System Budd für Isolationsmi r L. E
Band XXXV. Nr. *.
Gas- und elektrische Beleuchtung, Eng,
Nr. 1777.
Das Climaxlicht. Eng. Nr. 1777.
Petroleumbenzine hinsichtlich Siedepunkt,
Cb. 2. Jahrg. XIV. NrT§l.
Elektro-Projectoren. EaM. Nr. 1256.
Der Wels-Licht -gelbsUeucht er Engg.
Nr. 1856.
Die Glühlicht-Controverse. So. A. Bdk LXII.
Nr. 1.
Glühlampendetail. L E. Band XXXVI.
Nr. 19.
Elektrisches Licht für Amate S< A
Band LXII. Nr. 19.
Die Bogenlampen. L E. Band XXX VI,
Nr. 23.
Schutzvorrichtungen für Licht- und andere
hochgespannte Ströme. Sc. AS, Nr. 752.
Lichtbatterien. Sc. A. S. Nr. 75g.
Die elektrischen Anzünder. L. E. Bd. XXXV.
Nr. 5.
Der elektrische Funken nach Thompson.
L. E. Band XXXV. Nr. 5.
Über den Unterschied von Elektroden im
lufterfüllten und luftleeren Raum. L E.
Band XXXV. Nr. 5.
Das elektrische Licht in der Kriegführung,
B. M. Z. Nr. 11.
Der Projector Mangin. R. A. B. IL Band.
Großer elektrischer Scheinwerfer von
Sautter, Lemonnier & Comp. Z. E, Nr, II.
Scheinwerfer mit Glasparaboläpiegel von
Sehuckert & Comp. E. Z. Nr. 27. D. P. J.
Band 277. Nr. 8.
Die elektrische Beleuchtung und ihre
Gefahren. Z. V. E. Nr. 18, 19.
1 Sicherheit bei der elektrischen 1
tnng. Sc, A. Bund LXII Nt i
Tragbare elektrische Sicherheitatost
ü. M. C. Nr. 9t.
Transportable elektrische Beleocbfafi-
Einrichtungen. 6, A. Nr, 308,
Verbesserte Lucigreii -Lampen. IL i> C
Nr. 23
Einwirkung der intensiven LicbtqaelJtii
und besonders des Voltabegea« in?
photographische Oberflächen L L
Band XXXVL Nr. SC
Der menschliche Körper und die 4A-
frischen, continuierlirfieo oder alter-
nierenden Strftme. L- E. Band XXXVL
Nr. 18.
Da« therm oelekt rieche Pyrometer. |» £
Band XXXVI . Nr, 30. "
Englische Stimmen ober nnterifdiiA«,
hoch gespannte Strome. L, E. Bd XXXU
Nr. 20.
Elektrizität und IVansport. Ir Nr 10*
Mechanische Anwendungen der EJefctrio-
tfct. L E, Band XXXVL Nr. £1
Studie über galvanische Element?. LE
Band XXXVI Nr. 22.
Die Hertz*schen Versuche. NL t G. I
(8. f. IL) Nr. 62, 63.
Die Accumnlatoren auf der Pariserin
Stellung. E. Z. Nr, 4.
Über Accumnlatoren« 2. E. Hr. &
Ein neueaAceumulatorai -System (Cefl«*)
E. Z. Nr. 14.
Ein neue« Leclanc he" -Element 1» t ft.E
(S. f. MO Nr. 63.
Elektricitftt zur Küsten vertheidigw
St, W*. Februar-Heft.
Die Verwm-dung des elektrischen Liebte*
im Feidkriege. M. W. Nr. 55,
Über die in Pola und Meppen angestellt«
ball isti seb -pb otographisc he n Versuch
I. R, April Heft.
Das Leuchtgas nnd seine verschied*
Verwendung. R, A. 6. Februar-Heft
Photographiereu aus Luftballons in ItaK»
E, I. Nr. 79.
Vorschläge zur Einführung des elektriKki
Lichtes in der spanischen Armee. HA
Februar- Heft,
Die Photographie im Kriege. R. T. 1 1
Nr. 6, 7.
Die Bauer-Coaksöfen. Engg. Nr. IfH.
Gefahren der Gasheizung, Sc. A. Bd UH
Nr. 23.
Heizung mit Leuchtgas und der Ku^
raher Sehulofen. D, P, J, Band 275, Ä> *
Eine Feuerungsanlage mit raucWrfia
Verbrennung. C. B, Nr. dl.
XXV
Neuerungen auf dem Gebiete der Nieder-
druck-Dampfheizungen. C. B. Nr. 4.
Blitzableiter für Telegraphen -Apparate,
Schutz von Kabeln gegen den Blitz.
Beobachtungen aber leitende Hüllen.
L. E. Band XXXVI. Nr. 25 u. 26.
Lodge's Untersuchungen über Blitz und
_ Blitzableiter. M Z. Februar-Heft.
Über den Anschluss der Blitzableiter an
_ die Gas- und Wasserröhren. E. 2. Nr. 2.
Über Blitzableiter vom Standpunkte der
modernen Theorie. Z. E. Nr. V.
Kraftübertragung mittels Manila- Seilen.
Sc. A. 8. Nr. 751.
Elektrische Kraftübertragung. Eng.
Nr. 1776.
Popp's Luftcompressions - Svstem. Ir.
Nr. 8X9.
Neues über Kraftvertheilung mittels Press-
.. luft. D. P. J. Band 276. Nr. 3.
Über den Stand der elektrischen Kraft-
übertragung. E. Z. Nr. 4.
Elektrische Kraftübertragung in Bourga-
neuf. E. Z. Nr. 8.
Über die Vertheilung des elektrischen
Stromes. L. E. Band XXXV. Nr. 19.
Kraftübertragung durch Elektricität . L. E.
Band XXXV. Nr. 14.
Eisen und Stahl als elektrische Leiter.
L. E. Band XXXV. Nr. 6t 7. 8 u. 9.
Hoch- und niedergespannte elektrische
Ströme. Band LXI1. Nr. 6.
Über Photogrammetrie. W. ö. I. V. Nr. 21.
Über Anwendung der Photogrammetrie
im Hochgebirge. W. ö. I. V. Nr. 22.
Hvdroplastie und Galvanoplastie. L E.
Band XXXV. Nr. 5.
Die Grundlagen der Photometrie. L. E.
Band XXXV. Nr. 9.
I Der Äther und die Elektrizität. L. E.
; Band XXXV. Nr. 11. 12.
Die Photometer. L E. Band XXXV. Nr. 11,
12, 13.
I Polarisation und Elektrolvse. L E.
; Band XXXV. Nr 12.
I Einige Wirkungen schwach gespannter
Ströme. Sc. A. 8. Nr. 744.
M. Miseellanea; Ausstellungsberichte u. dgl.
Die Pre3se im Kriege. F. M. Nr. 1733.
Die Stenographie in der Armee. F. M.
Nr. 1770: A. terr. Nr. 820.
Die Kosten des bewaffneten Friedens.
F. M. Nr. 1775.
Die Wasserstraßen Kusslands. W. ö. I. V.
Nr. 46, 47.
Beobachtungsleiter für Feldzwecke. R. A. B.
II. Band.
Das Taucherboot der Gegenwart. I. R.
Februar-Heft.
Der große eiserne Londoner-Thurm. Eng.
Nr. 1791, 1793, 1795, 1797, 1800. Engg.
Nr. 1272. Sc. A. 8. Nr. 753.
Der logarithmische Rechenschieber. A. J.
Mai-Heft.
Über Profil-Maßstäbe. C. B. Nr. 6.
Über das General-Nivellement von Frank-
reich. C. r. Band CX. Nr. 25.
Grundriss und Verticalriss einer Sturm-
welle. C. r. Band CX. Nr. 23
Über einen bemerkenswerten Blitzschlag.
E. Z. Nr. 1.
Windbeobachtungen auf dem Eiffelthurm
und an der Forthbrücke. C. B. Nr. 5.
Sonnenwärme und Sonnenlicht. Sc. A. S.
Nr. 754.
In welcher Concentration sollen wir die
Reagentien herstellen ? Ch. Z. Jahrg.XIV.
Nr. 45.
Centrifugalkraft und die Propulsions-
theorie. Engg. Nr. 1270.
Über elektrische Radiation. L E. Band 35.
Nr. 2.
Über Branderscheinungen in Eisendreh-
spänen. Ch. Z. Jahrg. XIV. Nr. (>.
Wie analysiert man Kupfer ? Eng. Nr. 1777.
1778, U. S. G. Nr. 2977.
Über Erwärmung von elektrischen Strom-
leitern. L. E. Band XXXV. Nr. 3.
Über eine neue allgemeine Reaction auf
Stickstoff in organischen Substanzen.
Ch. Z. Jahrg. XIV. Nr. 11.
Über Darstellung und Aufbewahrung von
Sauerstoffgas. Ir. Nr. 891.
Die elektrischen Phänomene und ihre Be-
ziehung zu den kosmischen Phänomenen.
L E. Band XXXV. Nr. 13
Die Elektricität im Wohnhause. Sc. A. 8.
Nr. 741.
Ein neues gasförmiges Element. Ch. Z.
Jahrg. XIV. Nr. 29.
Das Legen submariner Kabel. Sc. A. S.
Nr. 746. L E. Band XXXVI. Nr. 19, ->1.
Tramwavbetrieb mit comprimierter Luft.
Sc. A. S. Nr. 747.
Die transatlantischen Kabellinien. Sc. A. S.
Nr. 747.
XXV!
Ein Leckatopfer far Schiffe. So. A. Bd. LXIL
Nr. 3
Lok stopfen in StahlschÜFeu, ir. Kr. 900.
Versuche mit Rettungsboot - Modellen-
Eogg, Nr 1269, Sc.A> Band LXII, Nr 23
Die Schiffs- Chronometer; ihre Geschichte
und Entwicklung. U, S. fi. Nr. 2981)
Schutz- und Antifaulnia- Anstriche. U, S. 6.
Nr. 3977
Straften atifzug in Stockholm EflQO
Nr+ 1253
Üjifi Project einer Eisenbahnfähre ober den
Ganal t wischen England und Frankreich
W. I, L V, Nr 11.
Speisewässer; deren Einfiuss auf die
KesseL Ir. Nr 903
Circulation von Speise wässern in Dampf-
kesseln, Sc. A. S, Nr 745.
Windpressungen Engg, Nr, 127i*
Gewicht von <Srhiffs-| Maschinen. U. S. G,
Nr. %m.
Lieutenant Betraf* neue» Mikro-Gra-
plu.phon Sa A, Band LXII. Nr. 17
Die Centraistation der Ocmpagnie konti-
nental Edison auf der Weltaustellunjg
zu Pari*. So. A, S. Nr. 737.
Die englische Mi titfir- Aue Stellung, IL 8. 6.
Nr 29^2
Die primären elektrischen Element* *uf
der Pariser Ausstellung. L E, Bd, XXIV.
Nr. 2, 3.
I Der militärische Theil der Pariser VTelT-
ausstelluug. M* W. Nr. 14, 15, 16
| Die Artillerie auf der Weltaus stell au* n
Pari«. ft A, Jänner-. Februar- n. Min*
Heft.
Die spanische Artillerie auf der Kurt*
und Industrie- Ausstellung. M. K Mln-
Heft.
i Bericht über die Ausstellung tu Barce-
lona. M. I, Juni-Heft.
Knighfs Petroleum -Match inen auf der
Plymouth- Ausstellung. Engg Nr. ]7&>
Der Eisenbahnhof auf der AussteUang^a
Edinburgh Engg« Nr. 1795.
Die Chicago- Au ä Stellung. Engg. Nr. 1*7?
Die Ausstellung der franaöd sehen, phva*
kaiischen ttesellftcbaft. L. E. Bd. XXJVI.
Nr. 86.
Von der deutschen allgemeinen AusrM-
lung für Unfallverhütung in Berlin 18^
D. P. I Band 27ä. Nr. 5, 7f 8,
Allgemeine Land- und Forstwirtschaft'
liehe Ausstellung in Wien W. 6. I V.
Nr. Ä 29
Die Holzimprilgmernug auf der Wi«wf
Ausstellung. D. P. 1. Band 27s Nr a
RUNDSCHAU
in der
•iodischen Militär- und technischen Literatur.
2. HALBJAHR 1890.
II!
XXIX
Abgekürzte Bezeichnungen der Journale.
A. A. I.
Abi.
A. Hg. G.
A. J.
A. M.
A. M. Z.
A. N. G.
A. N. J.
A. T.
A. terr.
B. f. K.
B. M.
B. M. Z.
C. M.
D. A. M. Z.
D. H. Z.
E. I.
F. M.
F. M.'t.
I. R.
I. J.
I. N. M.
J. A. M.
J. S. M
J. U. S.
K. H. T.
L. K.
M. A.
M. G.
M. I.
M. S.
M. Sp.
M. T.
M. W.
N. M. B.
a) Militärische.
Archiv für die Artillerie- und Ingenieur-Officiere des deutschen
Reichsheeres. Berlin.
Armeeblatt. Wien.
Admiralty and Horse-Guards Gazette. London.
Russisches Artillerie-Journal. Petersburg.
L'Avenir militaire. Paris.
Armee- und Marine- Zeitung. Wien.
Army and Navy Gazette. London.
Army and Navy Journal. New- York.
Artillerie-Tidskrift. Stockholm.
L'Arme'e territoriale. Paris.
Blätter für Kriegsverwaltung. Bern.
La Belgique militaire. Brüssel.
Militärzeitung für Reserve- und Landwehr-Officiere. Berlin.
United Service Magazine. London.
Allgemeine Militärzeitung. Darmstadt.
Deutsche Heereszeitung. Berlin.
L'Esercito italiano. Rom.
La France militaire. Paris.
Finsk railitär tidskrift. Helsingfors.
Internationale Revue über die gesammten Armeen und Flutten.
Rathenow.
Russisches Ingenieur- Journal. Petersburg.
The Illustrated Naval and Military Magazine. London.
Jahrbücher für die deutsche Armee und Marine. Berlin.
Le Journal des sciences militaires. Paris.
Journal of the Royal United Service Institution. London.
Krijgsvetenskaps-Akademiens handlingar och tidsskrift. Stockholm.
A Ludovica Academia Közlönye. Budapest.
Memorial de Artilleria. Madrid.
De Militaire Gids. Haarlem.
Memorial de Ingenieros del Ejercito. Madrid.
Mittheilungen aus dem Gebiete de« Seewesens. Pola.
De Militaire Spectator. Breda.
Militaert Tidsskrift. Kopenhagen.
Militär-Wochenblatt. Berlin.
Neue militärische Blätter. Berlin.
12
XXX
X«rsk milituert Tidskrift, Kristiania,
Organ der militär-wissenschaftlichen Vereine. Wien.
Militär- Zeitung. Wien.
I La Progres militaire. Paris.
i Proeeedings öf the Royal Artillery Institution, Woolwick
Rtfolfc. Belgrad.
L;l K- v u-- «lArtiHcrie* Pari*.
RiTista di Artiglieria e Genio. Rom.
Reviäta Annatei. Bukarest.
Revista Artillerie i. Bukarest.
Revue du Cercle militaire. Pari*,
i Reviata cicntifico-militar. Barcelona
i Rus*kij Invalid. Petersburg.
| Revue du Genie militaire, Paris.
Revue du Service de llntttldance. Pari».
| Rivista marittima. Rom.
Herne de fanuee beige. Itülticii
Revue man Hm e et eoloniale. Pari?.
Revue militaire de l'e trauter, Paris,
Rivista militare italiana Bom.
lv vii'- militaire suisse. Lausanne
Revista das Seien da» railitares. Lissabon
Revista teenka de Infanteria y Caballena Madrid.
Die Bekhswebr mit Beilagen: Vedette und Wehraeittfag, Wie«
Allgemeine sehweixerisehe Militarzeitnug, Basel
; Schweizerische Monatsschrift für Officiere aller Waffen. Frauemf*
| Le Specialem* niilit&ire. Paris.
Streffleurs österreichische militärische Zeitschrift Wien
I United Services Gazette. London.
; Wojennij Sborriik, Petersburg,
I Sehweiierische Zeitschrift für Artillerie und Genie. FranenfekL
b) Technische Blatter
Ae. L'ACronaute. Paris.
A. B. Z. Allgemeine Bauzeit im g von Förster. Wien.
A, Ph, Gfo, , Annalen für Physik und Chemie, Leipzig
C ß LVntrulbtatt der Bauverwaltnng, Berlin
C* B. E« Outralblatt für Elektrotechnik München,
C r. I CoxOpfad rendus hebdomadairea des seances de VArad&uat &
Sciences, Paris
dl* & Ov:iniker-Zeitujig, Cöthen.
0. ß. B Deutsches Baugewerkblatt Berlin.
0 v Ä* 2. Deutsche militärämli che Zeitschrift Berlin-
0 P J Hiugler'a polytechnisches Journal. Augsburg.
Eng. Um Engineer. London.
Engg J Engincering. London,
XXXI
E. Z.
6 A.
G. C.
Ir.
L. E.
M. 6. 6.
M. t. 6. M.
M. w. C.
M. Z
N. t. T.
0. F. E.
Ö. E.
Ö. Z. B. H.
Ph. A.
Ph. C.
Ph. M.
Ph. R.
R. R. T. 6.
So. A.
So. A. S.
S. A. W.
T. B.
Trans.
U. M. C.
W. ö. I. V.
Z. B.
Z. Ch.
Z. E.
Z. B. H. S.
Z. f. L
Z. I.
Z. L. St. W.
Z. ö. I. V.
Z. M.
Z. V. E.
I Elektrotechnische Zeitschrift. Berlin.
! Glasers Annalen für Gewerbe und Bauwesen. Berlin.
Le Gänie civil. Paris.
Iron. London.
La lumiere electrique. Paris.
Mittheilungen der k. k. Geographischen Gesellschaft. Wien.
; Mittheilungen des technologischen Gewerbe-Museums. Wien.
| Monatshefte des Wissenschaftlichen Clubs. Wien.
Meteorologische Zeitschrift. Wien.
Norsk tekniks Tidsskrift. Kristiania.
Organ für die Fortschritte des Eisenbahnwesens in technischer
Beziehung. Wiesbaden.
Österreichische Eisenbahnzeitung. Wien.
Österreichische Zeitschrift für Berg- und Hüttenwesen. Wien.
Photographisches Archiv. Düsseldorf.
Photographische Correspondenz. Wien.
Photographische Mittheilungen. Berlin.
Photographische Bundschau. Wien.
Bundschau der kais. russischen technischen Gesellschaft. Petersburg.
Scientific American. New- York.
Scientific American, Supplement. New- York.
Sitzungsberichte der Akademie der Wissenschaften. Wien.
Technische Blätter. Prag.
Transactions of the American society of Civil-Engineers. New- York.
Der praktische Maschinen-Constructeur. Leipzig.
Wochenschrift des österreichischen Ingenieur- und Architekten-
Vereines. Wien.
Zeitschrift für Bauwesen. Berlin.
I Zeitschrift für analytische Chemie von Fresenius. Wiesbaden.
' Zeitschrift für Elektrotechnik. Wien.
i Zeitschrift für Berg-, Hütten- und Salinenwesen. Berlin.
Zeitschrift für Luftschiffahrt. Berlin.
| Zeitschrift für Instrumentenkunde. Berlin.
Zeitschrift für das gesammte Local- und Straßenbahn- Wesen. Wies-
baden.
: Zeitschrift des österreichischen Ingenieur- und Architekten-Ver-
1 eines. Wien.
Zeitschrift für Mathematik von Schönmilch. Leipzig.
Zeitung des Vereines deutscher Eisenbahn-Verwaltungen. fBerlin.
12*
xxxn
i
JL Aeronwttk, Brief tmikea, »irtAHim«*er, Y«l*eipMfe.
Der Gebrauch der Luftballons. U. S. 6.
Nr. aOil.
Per gegenwärtige Stand der Militür-
ASronautik Ö, W. V. Band XLL 2. Heft.
Xur Taktik des Luftballons im Hinblicke
auf die Bin Wirkung des rauchlosen
Pulvers. ). R« Juli* und August- Heft,
Vom Fliegen A, A, 1. 8 Heft.
Die Bekämpfung von Militär-Luftschiffen.
Rw, Nr, m
Die Verwundbarkeit der Luftballons« 0. H. 2.
Nr. 85.
Einige Ideen Aber das Schießen und
Phfjtogmphit<ren aus Luftballons R. cm
Hr. 1»
Beschießung eines Ballons in Russland.
. R, I. Nr 149 and 150, Rw. Nr 149
Über den LuftächifTer-Cotnpaiu des kais.
russ. Jnir^iiitur-nb^rst Kozlolf zur Be-
stimmung der Fahrtrichtung, Geschwin-
digkeit und Drehungen. Z. f L. Nr. X
Die LufU<Atflkhrblftttf£ W.ü. I.V. Nr 52
Marinas Luftschiff. A. N, J, Nr. 1414.
Hargrav^ß Flu gm aschine mit compri-
mierter Luft. Engg. Nr. 1304.
Aeronautische Mittheilungen. U. S. G.
_ Nr. 3023.
Ober die Prognose von Stürmen durch
gleichzeitige Beobachtung des Baro-
meters und der oberen Strömungen in
der Atmosphäre. C, r. Band CXT Nr. 2>
Über die Construction von Plänen nach
Terrain Ansichten aus dem Luftballon.
C. r. Band CXI Nr. 20,
Elevationen und Depressionen in der At-
mosphäre Sc, A. Vul. LXIII. Nr. 20,
Neues ßaUungesrhoBe, Z. f. L Nr. IX,
Explosion eines Ballons in der Luft. Ae.
Octob..-r-Ilrl>.
Die elektrische Beleuchtung von Ballons,
L E. XXXVI 1. Nr, 30, Sp. M. Nr. 238.
0. H, Z. Nr. 73.
Flugmaschine oder lenkbares Luftschiff
2. f. L Nr. XL
Die Luftschiffahrt in der Marine. 2. f. L
Nr, XL
Die Militär- Luft Schiffahrt in Frankreich,
0. H, Z, Nr. 80; F. M. Nr 1995 ; So, A. S.
775.
Französische Ballon- Ei] ) crimen te an «kr
Küste. A* N, 6. Nr. 1602.
Der Ballon eaptif in der franitoiicta
Marine. Sc, A, S, Nr. 778; H.&Sf I.
M. W. Nr. 87; IL R 2- Nr 87; Sp. i.
Nr. 243.
Reglement über die Obliegenheiten der
aerosta tischen Instruction schale n
Chakis. Bulletin officiel. Nr. 75; A I.
Nr 1538.
Neue Organisation des ratwiaehen Luft-
schiffercorps. R. C* H. Nr, 36; R.I.L
Augiwt-Heft. Abi. Nr. 29; Z, & A.D*-
reinber*H«ft.
Die Luftschiffahrt bei den Manövern bei
Narwu-Krasnoje Selo. Abi. Nr. 3S
Von St. Petersburg zum Lad oga-^eemitrrl«
Luftballons R. I. Nr 1&5,
Die Fahrt dea Luftballons *Orei- fr |,
Nr. 205. ■■<■■:■
Auffahrt des Ballons „Jourdan*. F. i.
Nr 1898.
Ein Nacht-Ballonaufstieg zu Paris. Se.&&
Nr. 762.
Eine nächtliche Auffahrt dei Ballig
„Figaro* am 26. Juni 1890* SjL IL
Nr, 239.
Bericht über die Fahrt des Ballons BStre-
pet« am 5+ Octoher 1889 Z. f, L
Nr. vm, IX.
Versuche mit Alnminiumlegirungen in
der Luftschiffe räch nie zu Chalaiu-Men-
den. Ch. Z. Jahrg. XIV, Nr. 83,
Sibillots Bericht über die natürlich
Richtung des freifahrenden Ballon*
F. M. Nr. 1916.
Bericht der franzosischen Commtaaien aber
alle das Genie wesen betreffenden Öbjefte,
Erzeugnisse, Apparat e und Eneugtinp»-
Verfahren auf der Weltausstellung i*
Paris 1889. H. Luftschiffahrt. R. &
iS e ptem b er- Ö ctob er-He f t .
Fortschritte im Brieftauben wesen. 2. £ L
Nr. X.
Brieftauben während der Italien Uetafi
Manöver. D. H, 2* Nr, 85,
Verwendung der Brieftauben im den tscheu
Heere. D, A. M. 2. Nr. 89.
XXXIII
Brieftauben-Manöver in Catalonien. M. I.
Nr. XIII.
Brieftauben bei der Cavallerie während
der Manöver des 1. u. 2. Armeecorps
in Frankreich. F. M. Nr. 1909.
Der (Schiffs-) Distanzmesser von Fiske.
A. N. 6. Nr. 1587.
Moderne Gewehre und Distanzmessung.
A. N. 6. Nr. 1593.
Direct zeigender Distanzmesser. Ir. Nr. 937.
ü. S. 6. Nr. 3023.
Neue Vorschläge für die Construction von
Kriegs-Distanzmessern. O.W.V. XL. Band,
3. Heft.
Neue Entfernungsmesser. A. A. I. 7. Heft.
Einstellung von Hunden in den militäri-
schen Meldedienst in Deutschland.
D. A. M. Z. Nr. 90.
Kriegshunde in Frankreich. P. M. Nr. 1028.
Kriegshunde in Tonkin. P. M. Nr. 1021.
Velocipedistische Versuche und Erfin-
dungen. Rw. Nr. 188.
653 Werst auf dem Ve'locipöd in der
Krim. R. I. Nr. 146.
Die Militär- Velocipödie. F. M. Nr. 1967.
Nautische V&ocipödie. F. M. 1989.
Erprobtes Wasservdlocip^de. So. A. Vol.
LXHI, Nr. 19.
Nautisch-terrestrisches Velocip<*d. Sc. A.
Vol. LXIH. Nr. 24.
B. Mittheilungen über Versuche, technische und taktische Übungen,
dann Manöver von Artillerie nnd Genie.
Versuche mit rauchlosem Pulver der
Gusstahlfabrik Krupp. 2. S. A. Deceni-
ber-Heft.
Schießversuche der Krupp' sehen Fabrik
mit der 28 55cm Haubitze. M. S. Nr. XI.
R. A. November-Heft. D. A. M. Z. Nr. 76,
77. D. H. 2. Nr. 76, 87.
Kruppsche Schießversuche Z. S. A. De-
cember-Heft. I. R. December-Heft. O.H.Z.
Nr. 82, 100. D. A. M. Z. Nr. .80, 81.
R. A. September-Heft.
Interessante Schießversuche mit dem
Lebel- und Grasgewehre in Frankreich.
A. M. Nr. 1500. M.W. Nr. 72, Rw. Nr. 153.
B. M. Nr. 36.
Schieß versuche auf einen Luftballon im
Lager von Ust-Ishora. M. W. Nr. 74.
Vergleichschießen zwischen Schwarzpulver
und Ballistit aus Gewehren in Italien,
M. W. Nr. 93.
Gruson'sche Schieß versuche mit rauch
losem Pulver C/89. D. H. Z. Nr. 69.
R. A. September-, December-Heft.
Grnson's Versuche mit rauchlosem Pul
Ter und Schnellfeuer - Kanonen. Eng,
Nr. 1805.
Die jüngsten Artillerie -Versuche in den
Grusonwerken Sc. A. S. Nr. 779.
Artilleristische Versuche zu Buckau und
Tangerhütte. Eng. Nr. 1813, 1814, 1815.
Die jüngsten Versuche mit der pneuma-
tischen Dynamitkanone. So. A. Vol.
LXHI, Nr. 12.
Offizieller Bericht über die Versuche mit
der pneumatischen Dynamitkanone. Ir.
Nr. 917.
Versuche mit Schnellfeuer-Kanonen. Ir.
Nr. 927.
Die Artillerie- Versuche zu Okehampton.
A. N. 6. Nr. 1600.
Versuche mit rauchlosem Pulver in Portu-
gal. D. A. M. Z. Nr. 97.
Comparativ - Versuche mit Krupp'schen
und belgischen Geschützen. R. A. Juli-
Heft. Z. S. A. November-Heft.
Versuche mit rauchlosem Pulver in Italien.
R. C. M. Nr. 32
Umschau auf militärisch-technischem Ge-
biete. J. A. M. Nr. 228, 231.
Militärischer Bericht aus dem Deutschen
Reiche. S. A. M. Z. Nr. 32, 35, 47.
Panzerplatten- Versuche in Amerika. Engg.
Nr. 1295.
Sc hieß versuche aus Panzerthürmen in
St, Chamond. R. C. M. Nr. 34. A. M.
Nr. 1503. F. M. Nr. 1896. A. terr. Nr. 840.
Schießversuche mit einem Gruson'schen
Panzerthunn für Belgien. D. A. M. Z.
Nr. 70. B. M. Z. Nr. 35.
Versuche mit rauchlosem Pulver in Spa-
nien. Abi. Nr. 31.
Schießversuche mit einem Panzerthunn
in Creusot. M. A. December-Heft.
Schießversuche in Bourges. F. M. Nr. 1993.
Versuch der raschesten kriegsgemäßen
Besetzung der Außenforts von Beifort.
A. terr. Nr. 848.
Eisenbahn -Übungen bei Lonsle - Saunier.
P. M. Nr. 1043.
Französische Eisenbahn-Manöver. E. I.
Nr. 134.
Einwaggonierungs - Versuche in Beifort.
F. M. Nr. 1938.
WMV
in Frankreich. E. I.
135.
-Ti£s-Manttver tm itigkeit bei
chan. |. i
F^Ntuitirs'Manovtr um Elexnbextower Polj-
L J. Nr. 12
M, W.
Nr 70 and 71.
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M. W, Nr. 81
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in Rasslanä. M. W. Nr 101.
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D. A. M. Z N? 7 Rw \t
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manöver im Jahre 1890 B. M. Z. N
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Manöver in Volhynien R. M E.
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Artillerie bei Warschau. R, l Ni
R. M L August-Heft Rw. Nr. I
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Artillerie. E. I. Nr I I
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R. I. Nr 190; R. C. M N
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Militärisch* Manöver in £pam n M A
C, Eisenbahn-, Telegraphen- nml Slgiiulwetwii, Tt*l«'|»lioafo.
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bau vom Standpunkte ibahn*
i. W. ö. I. V, Nr Bl, 32
G. A. Nr
Über die Festijrkeitt-Verhaltllisae einiger
neuerer Eisen bahn -Oberbausy steine. C.B.
Dbef Drahtseilbahnen und
ung in industrieller und militli
Hinsicht L J, Jänner-Heft
tlspoi und Zahnrad in Österreich.
.. Z. V. E. Nr
(Kabel-) Bahnen fftr Per
ml Öfiterrerkehr, Z. L St W. Nr i.
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Z. L St, W. N
Mittruilun^en über die auf der Weltaus-
stellung in Paris exponiert
spannen Locm W. ö\ I. V. N
h 6. C. Sieb Ü u. 45
d. J.
der Adhäsion lud Ambe* auch
kraft von Loeoittotiren tereh Klek-
trietttt Sc. A. S. Nr 760
Der militärische Wert der Eisenbahnen.
A. Hg. 6. Nr »74
Bau einer Sehrnal«purbahii
Und Rw
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Der militäi ;*4i*ifcrt 4«
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Die ge^cnwarti
ifi«r m,U' 1 r Ki 'M> bahne* es/
H 1
74, 75.
XXXV
.Die persischen Eisenbahn -Projecte und
ihre strategische Bedeutung. J. A. M.
Nr. 229.
Die militärische Bedentang der cana-
dischen und sibirischen Pacificbahn.
J. A. M. Nr. 231.
Die Trans-Sahara- Bahn. F. M. Nr. 1896.
Die canadische Pacificbahn. U. S. M. De-
cember-Heft.
Steno-Telegraphie. Sc. A. S. Nr. 7G3;
E. Z. Nr. 40.
Optische Telegraphie. Sc. A. S. Nr. 757.
Mehrfach-Telegraphie. L. E. XXXVII.
Nr. 30 und 31.
Optischer Nachtsignal-Apparat für Morse-
zeichen von E. Berg. U. M. C. XXIV.
Nr. 9. D. H. Z. Nr. 98.
Optische Kriegssignale. U. M. C. Nr. 3.
Die Signalapparate, welche in neuester
Zeit aufgetaucht, und in Frankreich
zumtheil eingeführt sind. I. J. Fe-
bruar 1890.
Optisch-akustische Rohrssignale. A. Hg. G.
Nr. 286.
Ein System des Signalisierens zur See.
J. U. S. Nr. 153.
Signale für militärische Zwecke. A. H. G.
Nr. 305.
Signalisieren mit dem Heliographen in
Amerika. M. W. Nr. 79.
Neuer Militär-Kabelwagen in England.
0. H. Z. Nr. 67. D. A. M. Z. Nr. 62.
Über Militär-Kabel. D. H. Z. Nr. 78.
Organisation des Festungs -Telegraphen-
dienstes in Russland. R. M. E. Nr. 753.
D. A. M. Z. Nr. 82.
Die unterirdischen Telegraphen in Deutsch-
land. R. C. M. Nr. 46.
DerCorrespondenz-Dienst im Kriege. R. M. I.
August-Heft.
Raschheit der Verbreitung des Mobili-
sierungsbefehles in Frankreich. P. M.
Nr. 1023.
Die Kathedrale von Metz als optische
Hauptsignalstation für die Forts. P. M.
1024.
Über Militär-Telephonie im Felde. R.A.G.
October-Heft,
Der Militär-Telephondienst bei den Ma-
növern des 1. u. 2. Corps in Frankreich.
F. M. Nr. 1921.
Telephonieren auf submarinen Kabeln.
Engg. Nr. 1292.
Telephonischer Kabel- Visitierapparat. L. E.
XXXVIII. Nr. 45.
Neue Versuche auf dem Gebiete der
Militär-Telephonie. L E. XXX VIII.
Nr. 50.
Das Problem der Telephanie (Fernsehens).
L. E. XXXVIII. Nr. 50.
GwosdeflTs Telephon mit zwei Platten.
D. P. J. Band 278. Nr. 1.
Skandinavische Telephons. Engg. Nr. 1302.
D. Artillerie und Feuerwaffen.
1. Allgemeines, Organisation, Aus-
bildung, Taktik.
Betrachtungen über die Fortschritte
auf dem Gebiete der Feld- Artillerie.
Abi. Nr. 36, 37.
Tagesfragen auf dem Gebiete des Waffen -
und Schießwesens. 0. W. V. Band XL.
6. Heft.
Über Geschützbedeckungen. 0. W. V.
Band XLI. 4. Heft.
Die Bedeutung der Feuergeschwindigkeit
der Artillerie für das Gefecht. A. A. I.
7. Heft. R. A. G. November-Heft.
Zur Frage der Handfeuerwaffen der Feld-
Artillerie. A. A I. 8. Heft
Über die Durchschlagskraft der Geschosse
und Erklärung der dabei beobachteten
Erscheinungen. D. A. M. Z. Nr. 78, 79.
S. A. M. Z. Nr. 39.
Notizen über die Transformation der
Waffenausrüstung in den großen Armeen
R. A. October-Heft.
Allgemeine Betrachtungen über den Marsch
von Artillerieparks, und über den Nach-
schub von Munition bei den Armeen.
R. A. November-Heft.
Der Munitions-Ersatz bei der Feld- Artil-
lerie. R. A. 6. December-Heft. R. M. I.
October-Heft.
Normen über den Munitions- Nachschub
bei der Feld-Artillerie. E. I. Nr. 142.
Der Munitions-Ersatz in der französischen
Armee im Felde. D. H. Z. Nr. 92. F. M.
Nr. 1943, 1951. B. M. Z. Nr. 45.
Die Zukunft der franzosischen Artillerie.
P. M. Nr. 1022.
Die englische reitende Artillerie. A. N. 6.
Nr. 1593.
XXXVI
Die Organisation der Artfllerie-Felddepota.
A. iE 0. Kr. 1594.
Wie groß soll die Geschtttiiahl einer
Batterie sein? St Hz. Juli-Heft.
Die deutsche Feld-Artillerie. 0. W. V.
XL. Band. 7. Heft.
Gliederung und Unterkunft der preußi-
schen Feld-Artillerie mit l.October 1890.
D. H. Z. Kr. 67.
DierussischenFeldmörser-Batterien. A.A. I.
11. und 18. Heft.
Die rassische Artillerie in Friedensieiten.
D. H. Z. Kr. 66.
Organisation der zwei russischen Mörser-
Begimenter und ihr Munitionspark.
R. A. Juli-Heft. Z. S. A. Korember-
Heft.
Organisation der russischen Artillerie.
R. M. S. Kr. 7.
Fremde Artillerien (Bussland). R. 8. M.
October-Heft.
Vermehrung der rassischen M örser-Begi-
menter. Rw. Kr. 187.
Neues von der franiösiscben Artillerie.
D. H. Z. Kr. 59.
Zur Munitionsversorgung im französischen
Heere. D. H. Z. Kr. 98, 98, 94.
Zur Munitions-Ausrüstung der franxösi-
schen Infanterie und Feld -Artillerie.
D. A. M. Z. Kr. 94.
Die Cadres der französischen Artillerie.
F. M. Kr. 1929.
Die Artillerie in Frankreich und Deutsch-
land. P. M. Nr. 1020.
Die Organisation der schweizerischen
Festungs - Artillerie. R. A. Juli-Heft;
N. M. B. Octoher-Heft.
Die Ausbildung der Unterofficiere und
Trompeter der Feld - Artillerie als
Aufklärer und Meldereiter. J. A. M.
Nr. 229.
Ausbildung der Feld-Artillerie für das
Schießen gegen rauchfreie Feuerlinien.
J. A. M. Nr. 230.
Exercier-Schießübungen der Feld-Artil-
.. lerie. 0. H. Z. Nr. 99.
Über Feuer-Disciplin. R. M. I. September-
Heft.
Ideen über die Ausbildung von Beob-
achtern beim Schießen. M. A. Juli-Heft.
Ziele zur Ausbildung der Feld-Artillerie
im Kriege. M. A. November-Heft.
Praktische Übungen der spanischen Ar-
tillerie-Akademie. R. cm. Nr. 13.
Graphische Ausführung des Artillerie-
spiels. A. J. August-Heft.
Die heurigen Schießübungen der engli-
schen Artillerie. B. M. Z. Nr. 45.
Übungen im Wim i lim» Fiisah Wi In
fransosiachca Feld-Artfltofe. F. t
Nr. 1970.
Taktische Rückblicke auf die Sektete
des deutsoh-framOeiselm Knaps wä
besonderer BerflelcaielitigugjMr Ta>
wendung der Artillerie. ■. w. VaK
bis 60; J. A. M. Nr. 999, SSL
Über den Einfluas der BMcfeloaigbitfai
Geschütspulver» auf die AeisMec
Bewaflhung und Verwendung toFw>
ArtfflerieTTi. W. Nr . 68 bia 61
Ein Versuchsschießen als Beitrag or
Losung der brennenden Frage: dnck
welche Formationen kennen den im
Gewehren gegenüber die VerlnU|e-
mindert werden? ft. W. Nr. 70.
Die Artillerie bei den Feld-Maafon.
M. W. Kr. 79
Fransosische Meinungen über die tak-
tischen Folgewirkungen des nach*
schwachen Pulvers. N. ■. 9. Jalh
August-Heft
Begebt des General Ferron für das tak-
tische Verhalten bei Verwendung im
rauchschwachem Pulver. A. fc. Kr. 140»
1490. i. W. Nr. 66, D. H. Z. Kl O
und 68.
'Der Einfluas de« ranchach wachen Privat
auf die Th&tigkeit, Verwenduaf und
Führung der Feld- Artillerie im 0 siechte,
deren Ausbildung und Oraantsaika.
J. A. M. Kr. 996; A. terr. Kr. 897.
Welchen Eintiusa hat die Einführung der
neuen Kleincaliber - Gewehre auf die
Taktik? J. A. M. Kr. 930.
Gedanken über das rauchlose Pulvrr
D. A. M. Z. Kr. 93; F. M. Kr. 1950.
Wie sollen wir im nächsten Feldwge
angreifen? D. A. M. Z. Nr. 100.
Die Kachschub-Taktik. J. S. M. Juli- bi*
October-Heft.
Das rauchlose Pulver und die Schieß-
Instruction. J. S M. September-Heft.
Die Taktik der drei Waffen, j. S.1
September- bis December-Heft.
Briefe über das rauchlose Pulver und die
Methoden des Krieges. J. S. M. October-
bis December-Heft.
Brennende Tagesfragen (die unsichtbare
Schlacht; rauchloses Pulver; Taktik)
J. S. M. Kovember-Heft.
Über Gebirgs- Artillerie. R. C. IL Nr. 27.
28, 30.
Schnellfeuerkanonen und die Feld-Artil-
lerie. R. A. 6. Juli-, August-Heft.
Die taktische Unterweisung der reitend«
Batterien im Vereine mit der Car«l-
lerie. R. A. 6. September-Heft.
XXXVII
Das rauchlose Pulver und die Consequenzen
in der Führung der Truppen. R. M. I.
October-Heft.
Taktische Ergebnisse des schweizerischen
Schießcurses für die Feld- Artillerie im
Jahre 1890. Z. S. A. Juli-, August-
Heft.
Die taktische Bedeutung der Schnell-
feuergeschütze und der heutige Stand
ihrer Construction. Z. S. A. November-
Heft.
Zvei Briefe über Taktik. S. M. Nr. 7,
8 und 9.
Die Bedeutung des rauchlosen Pulvers
für den Krieg. A. J. October-, Novem-
ber-Heft.
Taktische Betrachtungen über das rauch-
lose Pulver. B. M. Z. Nr. 34.
Die neue Vorschrift für die Verwendung
der französischen Feld-Artillerie im
Gefechte. F. M. Nr. 1952.
Die Übungen mit markiertem Gegner
nach Einführung des rauchlosen Pulvers.
F. M. Nr. 1941.
Das rauchlose Pulver und die Offensive.
A. terr. Nr. 854.
Das rauchlose Pulver bei den Manövern
des 1. und 2. Armeecorps in Frankreich.
A. terr. Nr. 849, 851.
Die Übungen mit rauchlosem Pulver bei
Champigny. A. terr. Nr. 821.
Die französische Artillerie bei den Ma-
növern 1890. P. M. Nr. 1028.
Controlierung des Artilleriefeuers im
Felde. U. S. 6. Nr. 3014.
Schießen bei Nacht. I. N. M. December-Heft.
Anwendung der Eiektricität auf das
Richten von Geschützen. 6. C. XVII.
Nr. 25.
Übungs - Munitions - Ausmaß. A. N. J.
Nr. 1399.
Infanteriefeuer-Taktik der Zukunft, A. N. G.
Nr. 1566.
Über Festungs - Artilleriefeuer. A. N. 6.
Nr. 1584.
Rauch oder kein Bauch, A. N. J. Nr. 1390,
1394.
Einfluss des rauchlosen Pulvers auf die
Actionen der Truppen. R. I. Nr. 126,
128.
Der neue „Rauch-Angriff". A. Hg. G. Nr.296.
2. Gtesohützsysteme, Geschützrohre.
Moderne französische Kanonen von Creusot.
R. S. M. August-Heft.
Moderne französische Artillerie XXVIII.
XXIX, XXX. Mörser und Haubitzen des
Systems Canet. Engg. Nr. 1281, 1282,
1283 «).
Moderne franz. Artillerie. XLIV. (Guss-
eisengeschütze). Engg. Nr. 1300.
Moderne franz. Artillerie. XLVII, XL VIII.
Engg. Nr. 1303, 1304.
Moderne franz. Artillerie. XLVI. (Visier-
vorrichtungen). Engg. Nr. 1302.
Daten über das französische Artillerie-
Material. R. cm. Nr. 16.
Eine neue 9cm Haubitze. D. A. M. Z.
Nr. 51.
Der Victoria Torpedo-Schleuderer (Dy-
namit-Kanone). A. N. 6. N. Nr. 1593.
Verbesserungen in den pneumatischen
Dynamit-Kanonen. M. S. Nr. XI.
Die pneumatische Kanone Dudley. A. A. I.
11. und 12. Heft.
Geschützsystem Woodbridge und Brown.
A. N. J. Nr. 1383, 1394.
Die Monstre- Geschützmode. A. Hg. G.
Nr. 278.
Howe's Geschützsystem. A. Hg. G. Nr. 294.
Eine Lösung der Monstre-Geschützfrage.
A. Hg. G. Nr. 287.
Die Giffard-Kanone. Ir. Nr. 915.
Schwedisches Artillerie-Material aus den
Werkstätten von Finspong. R. A. August-
Heft
Daten über Proben zur Annahme von
Stahlgeschützen in Spanien. M. A.
November-Heft.
Daten über Küstengeschütze der verschie-
denen Staaten. R. S. M. Juli-Heft.
Maxim über die Deteriorierung der Ge-
schützbohrungen. A. N. G. Nr. 1595.
Die Fabrication von 12zölligen Röhren.
Sc. A. S. Nr. 766.
Spiral-Stahlrohre. So. A. S. Nr. 775.
3. Lafetten, Fuhrwerke.
Neue Elswick - Geschütz - Lafettierung.
A. Hg. 6. Nr. 284.
Moderne franz. Artillerie. XXXVI. (Ge-
schützrahmen). Engg. Nr. 1291,
1292, 1293, 1295.
Moderne franz. Artillerie. XLII. (Küsten-
geschtitzrahmen mit hydraulischer
Bremse). Engg. Nr. 1298.
Die Bremsvorrichtung für russische Be-
lagerungs - Lafetten. A. A. I. 11. und
12. Heft. R. A. August-Heft.
*) Siebe die Rundschau: 1. Halbjahr 1890,
p. XI.
xxx vm
Ergebnisse von Versuchen Aber die Ver-
wendbarkeit des Bremssystems Lenaine.
Z. 8. A. Juli-Aiigast-Heft.
Die Zugart bei Mffltärfuhrwerken. J. ü. 8.
Nr. 168.
4. Mitrailleueen und Sohnallfouer-
knnonen«
Ober Schnellfeuerkanonen. I R. Juli-
und August-Heft D. H. Z. Nr. 87;
F. M. Nr. 1961; P. M. Nr. 1041.
Schnellfeuerkanonen System Nordenfeit.
M. A. Juli-August-Heft
Die Schnellfeuerkanonen und das rauch-
lose Pulrer. P. M. Nr. 1048.
Die Hotchkiss-Kanone. A. N. J. Nr. 1894.
Moderne fransös. Artillerie. XXXI, XXXII,
XXXHI, XXXIV, XXXV. (Das Canet-
rem der Schnellfeuerkanonen.) Esjff .
1285, 1886, 1887, 1888 und 1889.
Elektrische Abfeuerung des Gatling-Ge-
schfltses. 8. A. Vol. LXIU, Nr. 80.
Gepanzerte Schnellfeuerkanonen. So. A. 8.
Nr. 776.
5. Handfeuerwaffen.
Moderne Milit&rgewehre und ihr Gebrauch.
A. N. S. Nr. 1668.
Die fremdländischen Repetiergewehre. R. A.
September- und November-Heft.
Das moderne Gewehr. M. A. December-
Heft
Neuerungen auf dem Gebiete der Hand-
feuerwaffen. 0. W. V. XL. Band, 7. Heft.
Neue Handfeuerwaffen. D. H. Z. Nr. 68.
Das neue deutsche Infanterie -Gewehr
M. 88. St. Mz. November-, December-
Heft. U. S. 6. Nr. 3012.
Die ballistischen Verhaltnisse des Lebel-
Gewehrs. 0. H. Z. Nr. 93.
Die Repetiergewehrfrage in Russland.
D. A. M. Z. Nr. 91.
Zur Bewaffnungs-Frage in Schweden und
Norwegen. R. C. M. Nr. 33.
Ein neuer Officiere-Revolver Type Pattev,
Lee & Comp. R. C. M. Nr. 35; F. M.
Nr. 1986.
Schießversuche mit dem neuen Infanterie-
Gewehr des Lieutenant Marga. 0. A. M.Z.
Nr. 99.
Der neue französische Carabiner. F. M.
Nr. 1879.
Der Carabiner von Pralon. F. M. Nr. 1960.
Das französische 8mm Gewehr M. 1886
beim Schießen auf große Distanzen.
F. M. Nr. 1979.
Das Giffard-Gewehr. F. M. Nr. 1976, 1861.
1*66, 1906.
Die neu Kohleasture-Feuerwifc n
Giflard. 8c A. YoL LXmv Nr. 7.
Das neue englische Milittrgewehr. A. fl. 1
Nr. 18*8; A. N. 8. Nr. 160*, Uff;
A. H* & Nr. 875.
Die Anfertigung des netten engfaftos
Magazinsgewehrs. II« 8. GL Nr. 8Q09L
Dm englische, französische und deutsche
Magasinagewchr. 8c. A. LXIU, Nr. 81.
6. Munition für: «) GestiMtse,
s) Gewahre eto.
Die preußische Sprenggranate. A. 8
Nr. 1496.
Ergehnisse von Schießversnchen mit 94m
Shrapuels mit langsam brennend«
8attringen. Z. 8. A. Juli-, August-Heft
Brisanzgranaten in Frankreich. P. I.
Nr. 1048.
Das elektrische Schweißen in seiner An-
wendung bei der Gesehossenemging.
8e. A. 8. Nr. 777. 778.
Pansergeschosse. Se. A. VeL LUE,
Nr. 82.
Neues Gewehrprojectil. A. N. J. Nr. 1890.
Die Wirkung der modernen Kleincaliber-
Mantelgeschosse. 8t Hz. September-
Heft.
7. Kriegefisnenrerkerei, 8ohie6» nnd
Sprengpraparate, Zünder.
Neuheiten in der Explosivstoff-Industrie
und Sprengtechnik. D. P. J. Band 27£.
Nr. 9.
Unfrierbares Dynamit. Ir. Nr. 917.
Empfindlichkeit von Explosivstoffen gegen
den Stoß. Sc. A. LXII. Nr. 17.
Zur Stickstoffbestiminung. Ch. Z. XIV.
Nr. 99.
Modernes Schießpulver als Triebmittel.
A. N. 6. Nr. 1567.
Rauchloses Pulver. A. Hg. 6. Nr. 303.
312; M. A. October-Heft ; I. N. ■.
December-Heffc.
Schieß versuche mit Cordite. M. S. Nr. XI:
R. M. December-Heft.
Verbrennung des rauchlosen Kornpulvers
bei verschiedener Korngröße und ver-
schiedener Harte des Pulverkornes.
S. A. M. Z. Nr. 83 und 34. D. H. 1
Nr. 71.
Das braune prismatische Pulver. Z. S. A.
Juli-, August-Heft
Russischer Doppelzunder. M. 1887. & A-
September-Heft.
Spanischer Yersuchszflnder Tvpe Krapp-
Rubin. M. A. September-Heft.
XXXIX
Percussions- und Doppelzünder -Project
Jose Brüll. M. A. October-Heft.
Zünder System Walter. M. A. December-
Heft.
Ein neues russisches Brandel. R. A.
October-Heft. M. W. Nr. 100.
Melinit-Explosionen in Bourges. P. M.
Nr. 1038, 1041.
8. Ballistik n. dgl.
Über das Eichten nach Licht- und Feuer-
erscheinungen bei Nacht und einige
hiezu dienliche Vorrichtungen. 0. W. V.
XL. Band, 5. Heft,
Langgeschosse vor der Mündung. A. A. I.
9., 10., 11. und 12. Heft,
Zum Problem Tora indirecten Schießen.
A. A. I. 11. und 12. Heft.
Einige Fragen über den indirecten Schuss.
R. A. Juli-, August-Heft.
Über directes Einschießen mit Shrapnel.
R. A. November-Heft,
Theoretische Studie über einen automa-
tischen Richtapparat für niedere Bat-
terien R. A. December-Heft.
Ergänzende Notiz zu den gegenwärtigen
ballistischen Methoden. R. A. De-
cember-Heft.
Abgekürzte Auflösung des ballistischen
Problems für Marine-Kanonen. R. M. C.
September-Heft.
Über d. Auflösung d. ballistischenProblems.
R. A. G. October-Heft.
Über das Shrapnelschießen. R. A. G.
December-Heft.
Das indirecte Schießen aus Mitrailleusen.
R. I. Nr. 190.
Die Derivation der abgeplatteten Ge-
schosse. A. J. Juli-Heft.
Schießübungen gegen taktische Formen.
Z. S. A. September-Heft.
Gruppenschießen der Feld - Artillerie.
D. H. Z. Nr. 70.
Die elementare Einschießtheorie bei Feld-
geschützen. A. J. Juli-, September-,
October-Heft.
Verallgemeinung der Schießtafelelemente
bei Feldgeschützen. A. J. Juli-Heft.
Über den Einfluss der Zufälligkeiten beim
Schießen und die Beurtheilung des
Schießens nach den Treffresultaten. A. J.
># August-Heft.
Über die Einrichtung und Erprobung be-
weglicher Ziele in der russischen Offi-
ciers-Schule im Jahre 1889. A. J.
August-Heft.
Eine Vorrichtung zur Ausführung nähe-
rungsweiser Berechnungen b. Schießen.
A. J. September-Heft.
Das Überschießen der Infanterie durch
die eigene Artillerie. 0. W. V. XLI. Band.
5. Heft.
9. Anstalten, Kasernen, hervor-
ragende Etablissements, Installa-
tionen etc.
Von den königlichen Waffenfabriken in
England. M. W. Nr. 96.
Historische Daten über die Gießerei zu
* Neapel. R. A. G. September-Heft.
Die Kaserne Passalacqua in Novara.
R. A. G. October-Heft.
Der neue Schweißofen im Artillerie-Ar-
senal zu St. Petersburg A. J. Sep-
tember-Heft.
E. Genie, Pioniiiere, Eisenbahn-Truppen etc.
1. Allgemeines, Organisation, Aus-
bildung eto.
Bericht der franzosischen Coramission
über alle das Genie- Wesen betreffenden
Gegenstände, Erzeugnisse, Apparate
and Erzeugungsverfahren auf der Welt-
ausstellung in Paris 1889. I. Arbeiten
der Genie-Truppen. R. G. September-
October-Heft.
Umänderung des Dienstbetriebes der italie-
nischen Eisenbahn truppen. E. I. vom
15. August 1890. M. W. Nr. 84; S. A.
M. Z. Nr. 41.
Über die Organisation der Militär-Eisen-
bahnbehörden in den Großstaaten
Europas im Frieden und Kriege. 0. W. V.
XLI. Band. 1. Heft.
Die Feld-Pionniervorschrift für die deut-
sche Infanterie. I. R. October-Heft.
Geplante Reorganisation der französischen
Genie-Truppe. A. M. Nr. 1502.
Eisenbahnmanöver in Frankreich. A. M.
Nr. 1522, 1523.
Die Genie- Cadres in Frankreich A. M.
Nr. 1531.
Organisation der Genie-Corps R. S. M.
April- und October-Heft.
XL
Die Geniewaffe und das Brückenwesen
in Frankreich. P. M. Nr. 1025.
2. Bau- und Ingenieurwesen im
allgemeinen ; Baumeohanik ; Bau-
materialien etc.
Versuche mit Gewölben aus verschiedenen
Baustoffen. C. B. Nr. 44.
Vergleich des Betriebes einer Seilbahn
u. eines Bremsberges. Z. B. Nr. VU— IX.
Auflager-Drucklinien und deren Eigen-
schaften. Z. B. Nr. VII— IX.
Die Bestimmung der Biegungslinien von
Fachwerksträgern. Z. B. Nr. X— XII.
Verbesserungen am Wellblechdache. C. B.
Nr. 35 A.
Ferroid, ein neuer Kunststein. Sc. A. S.
Nr. 774.
Die Conservierung des Bauholzes. Engg.
Nr. 1299.
Concret-Dachziegel. C. B. Nr. 32.
Hohlquader in Beton. D. B. B. Nr. 34.
Ober die Verwendung der Hohofenschlacke.
.. M. t. G. M. (Sect. F. M.) Nr. 72.
Über Schlackcn-Cement. C. B. Nr. 49.
Ein neuartiges Holzcement-Dach. W.tt.1. V.
Nr. 38.
Das Eisen im Hochbau vom Standpunkte
der Architektur. A. B. Z. Nr. 8.
Die Thätigkeit der preußischen Wasser-
bau-Verwaltung innerhalb d. Jahre 1880
bis 1890. C. B. Nr. 48, 49.
Conferenz zur Vereinbarung einheitlicher
Prüfungsmethoden für Bau- und Con-
structions-Materialien. W. ö. I. V. Nr. 4*2
und 43: C. B. Nr. 43 (A).
Vergleichende Untersuchungen von
Puzzolan-, Portland- und lioinan-Ce-
menten. C. B. Nr. 52.
Stauhope's Barackensvstem. A. N. G.
Nr. 1571.
Über Baracken-Systeme. A. N. G. Nr. 1584.
Schema d.Kasern-Keconstruction. A. Hg. G.
Nr. 280.
»Sanierung der Kasernen A. Hg. G. Nr. 287.
Einiges über Militär-Stallungen. R. A. G.
December-Heft.
Über Ventilation von Localien. M. I.
Nr. XV-XXI.
Der Canal von Corinth. G. C. XVIII. Nr. 9.
Ein neues Svstem des Tunellierens. Ir.
Nr. 934.
Tunellierung mittels hydraulisch beför-
derten Schildes. Sc. Ä. S. Nr. 764.
Unterwasser-Fundierungeu. Engg. Nr. 1296,
.. 1299, 1304.
Über die Excavation des neuen Croton-
Aquäducts. Eng. Nr. 1818, 1819, 1820.
Consolidierung von Fundamenten in PtriY
So. A. S. Nr. 773.
3. Befestignngswesen.
Die Fortification bei den Römern. HCl.
Nr. 31.
Project einer zeitgemäßen Befestigug.
I. J. Nr. 7, 8 und 12.
Erdarbeiten der franzosischen Infanterie
auf dem Schlachtfelde. M. W. Nr. 101.
Französische Vorschrift über die FeM-
Pionnierarbeiten der Truppen. F. I.
Nr. 1942.
Die Anwendung der Feldbefestigung in
der Gegenwart J. A. M. Nr. 230.
Die Anlage und Besetzung von Verthei-
digungsstellungen. 0. A. M. 2. Nr. 51.
Kussische Feld-Redouten. R. cn. Nr. 13.
Gedanken über Neubefestigungen and
Verwendung der Streitmittel in den-
selben. 0. W. V. XL. Band, 4. Heft
Die Hauptumfassung von Paris. F. JL
Nr. 1881.
Die Citadelle von LiUe. F. M. Nr. 1965;
P. M. Nr. 1043.
Der Unterbau des Middelgrund-Forts b*i
Kopenhagen. M. T. IV und V.
Bau des französischen Sperrforts Vulmis
und benachbarter Werke. P. M. Nr. 1026
Eine Panzerlafette für eine 15cm Haubitze
A. A. I. 7. Heft.
Ein neuer Panzerthurm. M. W. Nr. 95
Der gegenwärtige Stand der Panzerthürm-
Frage. I. J. Nr. 7, 8 und 9.
Neue fortificatorische Ideen der russischen
Kriegs-Ingenieure. I. J. Nr. 9.
Moderne französische Artillerie. XLI1I.
(Das Canet Svstein in Thurniforts) Eng§.
Nr. 1299.
Moderne französische Artillerie. iThnrm-
einrichtung) XL, XLI. Engg. Nr. 12%.
1297.
4. Brückenbau.
Versuche über die Druckfestigkeit von
Brückentheilen aus Bessemerstahl. G. C
XVII. Nr. 15.
Weitgespannte Strom- und Thalbrücken
der Neuzeit. C. B. Nr. 35, 35 A. 36.
3GA.
Die erste Anwendung des Systems Monier
für Eisenbahn-Überbrüekun^en in Öster-
reich. Z. V. E. Nr. 72.
Brückenstege Netter. A. m. Nr. l.W:
M. W. Nr. 88.
Auswahl der erlaubten Spannungen fär
Kriegsbrücken. I. J. Nr. 11.
XLI
Über eiserne Brücken zur Wiederherstel-
lung zerstörter Brücken. I. J. Nr. 1.
Transportable Brücken für die Wieder-
herstellung von Eisenbahn -Unter-
brechungen mit Normalspur. G. C.
XVII. Nr. 21; XVm, Nr. 1.
Transportable Brücken für Eisenbahnen.
R. S. M. August-, September- und
October-Heft.
Drehbrücke über die Dee zu Connahs
Quay (England). G. C. XVIII. Nr. 6.
Die Bauausführung der zweiten Weichsel-
brücke bei Dirschau. C. B. Nr. 32, 83,
34, 34A.
Project für den Neubau der Ferdinands-
brücke in Wien. W. ö. I. V. Nr. 50, 51.
5. Sappe- und Minenwesen, I
Sprengrungen. j
Der russische Sappeur-Packsattel. I. J.
. Nr. 11.
Über Sappekörbe und Schutzblenden. R. I.
Nr. 94, 95, 121.
Einiges über Schanzkörbe. R.l. Nr. 127.
Leinwandschanzkörbe. I. J. Nr. 9.
Erörterung einiger Fragen aus d. Sappeur-
dienst. W. S. Februar-Heft.
Einrichtung der praktischen Sommer-
arbeiten der Sappeur-Bataillone. W. S.
m Februar-Heft.
Übungen der Festungs - Bataillone im
Sappeur-Dienst in der Festung Nowo-
.. georgiewsk. I. J. Nr. 12.
Über die elektrische Grubenlampe„Stellaa .
.. C. r. Nr. 6, Band CXI.
Über eine elektrische Sicherheitslampe
für Minenbeleuchtung. C. r. Nr. 7,
Band CXI.
Versuche mit Grubensprengstoffen. Engg.
Nr. 1289.
Versuche mit verschiedenen Sprengstoffen
<a in Kohlengruben. Eng. Nr. 1811.
Über eine neue Grubensicherheitslampe.
C. r. Nr. 13, Band CXI.
König's Patent - Kespirations - Apparat.
Ch. Z. Nr. 87, Jahrg. XIV.
Gruben-Sicherheitswesen. Sc. A. S. Nr. 773.
Submarine Minen. Engg. Nr. 1298, 1300,
1301.
F. Festungskrieg, Landes- und Küstenvertheidigung.
Die Festungen und die Belagerungen.
R. A. G. September-Heft.
Bemerkungen zum Festungskriege. R. M. I.
August-Heft.
Die bestehenden Fortificationen und die
gegenwärtigen Mittel zur Belagerung.
R. M. I. December-Heft.
Die Schießbaumwolle als Kampfmittel
gegen die französischen Sperrforts.
N. M. B. September-Heft.
Der abgekürzte Angriff und seine Abwehr.
A. J. Juli-Heft.
Über die Vertheidigung modemer Festun-
gen. J. U.S. Nr. 153; A. N. 6. Nr. 1569 ;
I. J. Nr. 10.
Die Zukunft befestigter Positionen. A. N. J.
Nr. 1387.
Erste Artillerieaufstellung beim Angriff
auf Festungen. I. J. Nr. 5.
Über die Gelegenheit zum Gebrauche des
elektrischen Lichtes im Festungskrieg.
I. J. Nr. 10.
Der Küstenschutz. U. S. G. Nr. 3000.
Küsten vertheidigung. So. A. Vol. LXIII,
Nr. 8; A. N. G. Nr. 1566, 1JV74
Einige Angaben über Festungsbauthutig-
keit bei den Nachbarn des Deutschen
Reiches von 1887-1889. A. A. I. 8.,
9. und 10. Heft.
Der heutige Stand und die Bedeutung
der französischen Befestigungen des
Jura und der Alpen. A. A. I. 9. und
10. Heft.
Die Befestigungen an der Nordostgrenze
Frankreichs. R. A. G. October- und
November-Heft.
Das verschanzte Lager von Paris. R. M. I.
September-Heft.
Die Vertheidigung der französischen
Küsten. 0. H. Z. Nr. 67.
Die Verwundbarkeit des Hafens von Toulon.
F. M. Nr 1930; D. H. 2. Nr. 73.
Paris und Lyon als Seehäfen. F. M.Nr. 1937.
1956, 1931, 19K), 1992. 1997, 2000.
Die Vertheidigung der französischen Co-
n lonien im äußersten Osten. F M. Nr. 1958.
| Über die belgischen Maaßbefestigungen.
j 0. H. Z. Nr. 73; D. A. M. Z. Nr. 69, 70
i Schweizerische Befestigungen an der
| italienischen Grenze. D. H. Z. Nr. 91.
Entgegnung auf die Äußerungen der deut-
I sehen Presse über die Gotthard-Befe-
| stigungen. S. M. Nr. 12.
, Die St. Gotthard-Befestigungen und die
| Neutralität der Schweiz. N. M. B. Oc-
tober-Heft.
, Die Fortificationen des St. Gotthard.
I R. C. M. Nr. 37, 38, 39.
XLII
Die Befestigungen Italiens. J. A. M.
Nr. 227 und 228.
Neues über italienische Küstenarmierung.
Eng. Nr. 1803.
Die Befestigungen von Kopenhagen. M. W.
Nr. 79.
Die Verteidigung der Pyrenäen und die
spanische Festungs-Artillerie. M. A.
August- September-Heft.
Reflexionen über die Verteidigung der
Pyrenäen M. A. Deceinber-Heft
Ideen über die Verteidigung von Spiniei
R. cm. Nr 15, 18.
Die neuen Grenzbefestigungen in fei
Pyrenäen. D. A. M. 2. Nr. 86.
Küstenvertheidigung der Vereinigt«
Staaten. M. S. Nr. VIII und IX.
Verteidigung Australiens. U. S. S.
Nr. 3011, 3012, 3013.
G. Marine-Angelegenheiten.
1. Gesohütze und Panzer, ein- |
achlägige Versnohe.
Moderne französische Artillerie. XLV.
(Canet's Marine - Geschütze). Engg.
Nr. 1301.
Officielle Übersicht der englischen Schiffs-
geschütze. A. Hg. G. Nr. 281.
Die Versuche mit der Armierung des
„Trafalgar". A. N. 6. Nr. 1571.
Die Armstrong-Geschütze des Schiffes
„Teutonic*. Eng. Nr. 1825.
Die Benbow-Geschütze. A. Hg. G. Nr. 274.
Weyl über Panzerplatten. A. N. G. Nr. 1595.
Untersuchung der englischen Schiffs
<# Panzerplatten. Sc. A. Vol. LXIII. Nr. 13.
Über die amerikanischen Panzerplatten -
Versuche. Ir. Nr. 930.
Erprobung von Panzerplatten. A. N. J.
Nr. 1414. |
Erprobung von Schneiders Panzerplatten, i
A. Hg. G. Nr. 307. j
Der Sieg der Panzerplatten von Creusot j
in den Vereinigten Staaten von Nord-
amerika. R. C. M. Nr. 43, nach A. N. G.
Punzersrhießversuche zu Atmapolis in
Nordamerika. R. M. December-Hcft. !
Vergleichsversuche gefeit Panzerplatten
in Amerika. M. S. Nr. XII.
SehielJv.-rsuche auf Panzerplatten in I
Holland. St. Mz. Oetober-Heft. ,
Reorganisation der Artillerie- und Torpedo- \
Direktion in Frankreich. M. S. Nr. X 11.
2. Torpedos und Seeminen. !
Neues im Schiffswesen. (Torpedo). D. P. J.
Band 278. Nr. 12. j
Ericson's submarines Geschütz. A. N. J. '
Nr. 14(W.
Angriff-Torpedos. A. Hg. G. Nr. 281.
Torpedo- Angriff. A. Hg. G. Nr. 303. I
Der Sims-Edison-Offensiv-Torpedo. A. N. J.
Nr. 1390. |
Versuche mit dem Sims-Edison-Torped*.
Sc. A. Vol. LXIII, Nr. 4; M. 8. Nr. X
Der Brennan-Torpedo. A. Hg. G. Kr. «97
Automobile und lenkbare Torpedos. Der
Whitehead- und Victoria-Torpedo. 8. t
XVIII. Nr. 9.
Der Victoria-Torpedo. Engg. Nr. 1287.
Der Torpedo-Schießplatz zu Kiel. Sc A.
Vol. CXUI. Nr. 7.
Automatische Torpedos. Engg. Nr. 1298.
Der Whitehead-Torpedo. Engg. Nr. 1300
Der Howell-Torpedo. Engg. Nr. 1303.
Neue Erprobung der Brennan-Torpedo.
M. S. Nr. VIII und IX ; D. H. 2. Nr 82:
. R. C. M. Nr. 29 ; R. M. C. September-Heft
Über Luft- und Flusstorpedos. D. H. Z.
Nr. 98.
Tauchungstheorie eines Torpedos. Stil.
Oetobor-, November- u. December-Heft
Berechnung der Tauchungstiefen eine>
Torpedos. St. Mz. Deeentber-Heft
Über die Unterwasser Laneierungen d^
automobilen Torpedos in der Kielrkb-
tung und über einige schwebende t«-r-
pedistische Fragen. M. S. Nr. VIII
und IX.
Submarine Torpedo-Boote. U. S. 6. Xr.30fo
Officielle Proben mit dem submarine
Boote „Peralu. M. S. Nr. VI II und L\:
R. M C. September-Heft.
Die Torpedoboote bei den englisches
Flottenmanövern M. W. Nr. 75.
Das italienische unterseeische Buot .Bai
o samello". R. M. C. October-Heft
Über Brander und Höllenmaschinen in der.
Seekriegen. R. M. September-December-
Heft.
Submarine Torpedos. M. A. October-Heft
Der militärische Wert fixer und mobiler
„ Torpedos. M. I. Nr. XIV — XVII
Über Seemiuen. 0. W. V, XL1. Band.
1. Heft.
Submarine Minen. Engg. Nr. 12i*8. 1$*'
1301.
XLIU
H. Fremdländische HeeresTerhältuisse und Organisation.
utscbe K» äehsheer sonst und jetzt.
1 A. M. Nr, Hl
riedenssta.id der deutschen Armee.
R. M. E. Nr 747.
stand der deutschen Armee. R, M, E.
Nr. 748.
H deutsche Kriegabudget pru ISiH 93
B M. Z. Nr. 48.
He Organisation der höheren Commanden
der russischen Armee im Felde. R. M, E.
Nr. 746.
>i€ Militär-Akademien in Kusslaud, R. M. E.
747; Rw, Nr 151
ie Fortschritte der nuwi*cheii Armee
während der Verwaltung den Uenerals
Wannowskj. B M. 2. Nr. 35, 36.
dienische Armee im Jahre ]<'jn.
St. Hz. Juli-Heft,
u der britischen Armee, I* N. M.
"Vol. V, Nr 18.
ie en gib ehe Heeresergänzung. A. N. G.
Nr L572
ie englische zukünftige Heeresorgani-
ation A, N, G. Nr, 157*.
Die Stärke des englischen Heeres, D. H. Z.
Nr. 82.
U\> h> iische Armee, Rw. Nr 150,
Frühere und gegenwärtige PftOkni
Auslastung d i englischen i Fuüsiddnteii.
I. N M Vol. VI. Nr
Die Streitkräfte Schwedens. R. M. E.
Nr. 74S, 750, 751,753» 754, 755, 7W.
Effektivstärke der schweizerischen Armee.
R. M. E. Nr. Mft
Organisation der rumänischen Armee.
R. M. E. Nr. 747, 748, 749.
Die bulgamoht Armee. D. A. M.Z. Nr 93.
R. M. E. Nr. 753; l H. M. Vol. VI
Nr
Die Gliederung der türkischen Armee im
Frieden, M. W. Nr. 75.
Difl Organisation der serbischen Armee;
D. H;Z. Nr H7; A, m, Nr 1529
Dänemarks Mobilisierung und Kriegs-
bereitschaft im Jahre 18^4. K, H. T.
Nr, 92,
Die persische Armee. R. M. E. Nr, 746.
J. Verpflegs- und Verwaltungsdienst, Intendanz, Nuiiitätswesen.
>a& Vcrpflegswesen und der dircete Ein-
kauf. F. M. Nr. 1937, J
ber den W<rt der Cocosbtttter für die
Trappen in r.Mmgc, N. M. B. Dezember-Heft,
über die Ausrüstung, sowie über
Verpflegs- und Nachschubwesen
IniFeldfcugr N:i|ndeona gegen Kussland
im Jahre 1812. 0. W, V. XLq.XLI Band.
:i. B
\ Mli» iers-Feld - SpeiseeinrichtUHgen,
D. H. Z. Nr 100—102.
)i<> Ivolannss D. H. Z. Nr. 62.
3Uqvit acc&ircUeur. 0, H, Z. Nr. 64.
pi Bisqnit als Nahrungsmittel der
ee. F. M. Nr. 2000.
eobaehtungeu über Fleischextracte.
R, d. |. Nr 18.
hwelzerische Methode der Milch -
eondensienmg. Sc. A. i.XIIl. Xr. 2
Sation des Soldaten in den verschiedenen
! Deren. D. H. Z. Nr. o7.
[an ö v e rrerp fl eg u n g i fran 2ös i sehen He er e .
D.H. Z. Nr KS; Sp. M, 5. Serie, Nr 1.
Inr VerproTiantieruQg der Cirilberöl-
kenmg der festen Platse im Kriegs-
feile in Frankreich. D. H. Z. Nr 98;
A. M. Nr. 1528, P. M. Nr. 1047, 1050,
Die Verproviantierung von Paris. F, M.
Nr. l%7. R. d. I. Nr. 18.
Die MrdiiHsierungs-Vorriithe an Lebens*
initt.dn in Frankreich. P.M. Nr 1029,
um
Französische Vocsehrift für die Verpfle-
gung des Soldaten im Felde. „Bulletin
ufßeirh. Nr. 53.
Die Fleisch Verpflegung der Truppen in
Frankreich. P, W. Nr. L046,
Studie über die Reorganisation des \ «-
waltungspenonalB der franzos Armee,
F.M. Nr. 1841. 1900, 1902,1903.1910,
1912,
Transportable Feldküchen Pignetti und
Fiori. M. I. Nr XXIII— XXI \.
Transportable Militärküche von Malen,
R. S. M. August-Hei'i.
Der Selbtitkochappariit System Frey und
iejfts Anwendung für die Anneever-
pflegung N M. B. Nnvember-Heft.
Di« VerpflegQ&g ier Truppen bei den
Manövern tu Volli\nien. M.W. Nr. 101«,
D. H, L Nr. 102
Nu-thwendige Keformen im Hinblick auf
BelleidfiOg und Verpflegung. Rw.
Nr. 154.
XL1V
DU Fußbekleidung des Soldaten. F, flf.
Nr 1880, 1944, 1949.
Neiur franziisiseher Hilitärschuh. F, M.
Nr. 1996
Die Liegerstätten der Trappen. F. M.
Nr. 1899, 191*3
Die Verpflegung während des Marsches.
F. H. Nr. 1910.
Gefahren der verzinnten Conaerrenbücliseii.
F. M Nr, 1911
Militärische Uniformen. U, S. 6, Nr 21(99.
Versuche mit Kühlkammern zur Fleisch-
aufbewahrung* D. A, H, Z. Nr. 66
ultil du- Conservierung von Fleiseh
mittels k alter Flüssigkeiten. C. r. Nr. 2,
Band CXL
Eine Kühl ungs anläge. Sc. A, S, Nr. 764,
Anwendung des Kühlungs- (Fri<jr-> Ver-
fahrens!. Nsbruiii^iiiitt.dwi .<t-n, Sc, A. S.
Nr. 765
Anwendung di\s Gefrierverfahren auf die
Verpflegung. G. C. Band XVIJ. Nr 11.
150 Tonnen* EU-Muweliinenunliiir«1 *u Lon-
don nach System Linde Sc .A. S. Nr 757,
Kalthift*KuhlTiiaäebineu auf dem Schiffe
. , Mann-King1*. Enflö. Rr- 1297.
über Farbholz-Extract-Fabrication. Ch, Z,
Jahr-, XIV, Nr. M.
Bbtf Kunstw.dle Ch. Z.Jahfg, XTV, Nr. 55
Ober die Einwirkuoi: schwefliger Sänre
auf Mehle. Ch. Z. Jahrg, XIV. Nr. 84.
Künstlich^ Beide (Ervengungs verfahren).
Sc, A. S, Nr. 773.
Das Flavin (Farbstoff) und seine Dar-
^ Stellung. Ch. 1. Jahrg. XIV, Nr. PO,
Über Atiilinschwarz, Ch. Z. Jahrg. XIV.
Nr. tV2
Der arztliehe Dienst im modernen Kriege.
A, Hg. fi. Nr. 88t
Di»' TMi-ii-ü'liliobi-' ErnähfUftg in Bäsng auf
Gesundheit und Lebensdauer. Sc. A. S-
Nr. 774-
Sterblichkeit -Verhältnisse in den fir*-
päiachen Heeren, 0, A, M. Z,
Die Grippe- Epidemie (Influenza i m fctt-
schen Heere 1889 90 M. W. Jft
Das MU itar- San itüts wegen auf demXäl«-
nationalen medieiniseben Congret
Berlin. D. A. M. Z. Nr 64,
D e r H i t zs chlai* hn Heer es di enät D. A. 1 2
Nr. 7t.
Ein neuer Lnzareth wagen in Franfcrud
B. «T Z. Nr 44.
Die Militär Sani tat -akademie inBor^eiai-
F. M. Nr 1877
Transportable Spit&lsb&rackeu, HUT*
Nr. 12
Koch- und Heu*dnricbturig för Seitab*
System Tortoise, A* Hg. G. x
Die Samtätsverhältnisse von B&radia
J, U. S; NY 153
Über Desjnfeetion von Wohnräumen. 0k L
Jahrg. XIV. Nr 77.
Die Gesundheit» Verhältnisse der
«dienj Armee, U, S. G. Xr 3003
Die englische Armee- YaccinatianftanAtili
„ zu Ahkrsliot A> N. 6. Kr. 1597
Über eine charnkteris tische Reactiob wo
Cocain, C. r. Nr. 7, Band CXI
Bestimmung der Salpetersäure in Trink'
Ch. Z. Jahrg XIV, Nr. H
Übet AVasse riilt er für großen b 1
Ch. Z, Jahn:- XIV, Nr. 7ß und 7 7
Erprobte Hoch- nn*\ Kfederdruckfiltei
SC A. S. Nr 773.
Zur bacteriologisch en Prüfung* des Waisen
Ch. Z. Jahrg. XIV, Nr, 98. ~
Die Desmfeetion von Trinkwasser dnitb
gallertartigen u ozonhaltigen Magnesu-
brei. D. M. Ä. Z, Nr. lt.
Dafl KochVhe Heilverfahren im Garnüffli*'
Lazareth I Berlin D. M. Ä. Z. Nr. Vi
Die Photographie in der Augenheilkunde zu
dtagnostihi-hi'ii Zwecken. Ph, M. Nr. 414
K. Metallurgie, Instrumente, Maschinen, Erfindungen.
Thomasstahl. A. N. G. Nr. 1571.
Die Mannesmann-Stahlwerke. A. Hg. G.
Nr. 287.
Über das Mannesmann'sche Walz verfahren.
G. A. Nr. 31 1 ; D. P. J. Band 277. Nr. 1 ;
W. ö. I. V. Nr. 28; lr. Nr. 908.
Neuerungen im Metall-Hüttenwesen. D. P. J.
Band 277. Nr. 11.
Einfluss des Siliciums auf die Eigen-
schaften von Stahl. D. P. J. Band 278.
Nr. 1.
Über Stahlgemische dnreh Znsatz von
Metallen. C. B. Nr. 24 A.
Der Gusstahl, seine Eigenschaften und
Verwendung in der Artillerie. A. J.
Februar-, April-Heft.
Einfluss der Temperatur auf die mecha-
nischen Eigenschaften der Metalle.
G. C. XVII. Nr. 2.
Physische und mechanische Eigenschaften
des sehr weichen Stahls (extra doui^
oder des Gusstahls. G. C. XVII. Nr. 18
und 23.
XLV
"Über Räckkohlung des Eisens nach Darby's
Verfahren. D. P. J. Band 278. Nr. 6.
Besonderes Bessern er- Verfahren. Ir. Nr.918.
Bessemer über seinen Stahlbereitungspro-
cess. Sc. A. S. Nr. 773.
Phosphor im Gusseisen. Ir. Nr. 917.
Gewichtsanalytische Kohlenstoffbestiin-
mung in Eisen und Stahl. Ch. 2. XIV.
Nr. 102.
Studie über die physikalischen Eigen-
schaften des Stahles bei sehr niederen
Temperaturen. R. A. September-Hett.
Das Eisen und dessen Untersuchung als
Material für artilleristische Zwecke.
A. J. October-, November-Heft.
Instruction für die Übernahme des Eisens,
zusammengestellt nach den Verord-
nungen der Artillerie- Verwaltung. A. J.
November-Heft.
Aluminiumstahl. Ir. Nr. 931.
Eigenschaften des Aluminiums. Ir. Nr. 914
und 915.
Die Aluminium-Fabrikation. U. M. C.
XXIV. Nr. 2, 3, 5, 7, 9, 11, 13. G. C.
XVII. Nr. 1, 20.
Aluminium in der Zugpresse. Engg.
Nr. 1287.
Grabau's Methode der Aluminiumgewin-
nung. Ir.Nr. 927; Sc. A. Vol. LXHI. Nr. 20.
Das Aluminium und dessen Elektro-
metallurgie. L. E. Band XXXVII und
XXXVIII. Nr. 30 und 44.
Das Platin in der elektrischen Industrie.
L E. Band XXXVIII. Nr. 45.
Elektrische Aufbringung von Platin als
Oberflächen-Überzug. Sc. A. S. Nr. 777.
Neues Tachymeter von Charnot. D. P. J.
Band 278. Nr. 11.
Neues Nivellier-In8trument mit wage-
rechter Tangentialschraube. D. P. J.
Band 278. Nr. 11.
Verbesserungen an magnetischen Orien-
tierungs-Instrumenten. D. P. J. Band 278.
Nr. 12.
Der Curvigraph des Genie - Hauptmann
Bonnefon. R. C. M. Nr. 29, 30.
Elektro-Telegoniometer Marzi. R. M. C.
Juli-Heft.
Apparat zur Bestimmung der Parallelität
zwischen Visierlinie und Bohraxe. M. A.
November-Heft.
Das Elektrophonoskop. Engg. Nr. 1280.
Das Gramophon. ScA. S. Nr. 766. So. A.
LXHI. Nr. 3.
Bauchverzehrender Apparat. Ir. Nr. 924.
Das Diagrammometer. Sc A. S. Nr. 768.
Der Altmann- Küppermann'sche Petro-
leum-Motor. Eng. Nr. 1294.
Ein erprobter Petroleum-Motor. Sc. A. S.
Nr. 769.
Ein einfacher elektrischer Motor für
Amateurs. Sc. A. S. Nr. 767.
Neuere tragbare Hebewerke oder Flaschen -
D. P. J. Band 278. Nr. 12.
lt. Naturwissenschaften und ihre Anwendung, Elektrizität, Be-
leuchtung, Heizung, Ventilation, Kraftübertragung, Blitzableiter,
Photographie u. dgl.
Elektricität für Kriegszwecke. Sc. A. S.
Nr. 768.
Die galvanische Batterie Imschenetzki's
und ihre Anwendung im Festungs-
kriege. R. J. Nr. 99.
Der Phonograph und seine militärische
Verwendung. U. S. G. Nr. 3023.
Gramophon, Phonograph und ihre Zukunft.
6. A. Nr. 31ft.
Der wissenschaftliche Gehrauch des Phono-
graphen. Sc. A. Vol. LXHI. Nr. 7.
Das elektrische Schweißen. Sc. A. S.
Nr. 768.
Elektrische Packet-Expressbefardenmgin
Amerika. Sc. A. Vol. LXIII. Nr. 17.
Eine Batterie mit circulierender Flüssig-
. keit. R. A. G. December-Heft.
Die elektrischen Mess-Apparate auf der
. Ausstellung von Paris. G. C. XVIII. Nr. 6.
Messungen an Accumulatoren. L E.
XXXVII, Nr. 31.
Über Küsten-Beleuchtung. M. S. Nr. XI.
Die Scheinwerfer mit Glasparabol-Spiegel.
D. H 2. Nr. 61.
Elektrische Scheinwerfer. R. M. Decemher-
Heft.
Das elektrische Licht auf den französischen
Kriegsschiffen. R. M. Decemher-Heft.
Die letzten Lichtmaschinen für Feld-
zwecke. M. I. Nr. XVIII.
Zur elektrischen Beleuchtung des Terrains.
R. I. Nr. 184, 185.
Scheinwerfer in Lyon. P. M. Nr. 1029.
Über Gasbeleuchtung und elektrische Be-
leuchtung vom gesundheitlichen Stand-
punkte aus. D. P. J. Band 277. Nr. 3.
Neue Glühlampenformen. L E. XXXVII.
Nr. 34.
13
XL VI
Die sanitären Verhältnisse der elektrischen
Beleuchtung, lr. Nr. 920.
Das (elektrische) Sjsteni Ferranti, L £.
XXXVIL Nr, 35. 36, 37, 39, 39,
Phof ^metrische Untersuchungen an Bogen-
lampen* L, E. XXXV IT. Nr. Sit.
Gon s tru et wusdet aus toxi Gl Ü hll am p e n
L. E. XXX Vll. Nr. 35.
Phvgiknlisrhe Probleme an Glühlampen.
Sc. A, S. Nr, 7t; 1.
Elektrische Beleuchtung und Feuerver-
sieJMsranf. Engg. Nr. l^9*i.
Bogenlampen JKohleconsum). L. E. XXXVII
und XXXVIll Nr, 40, 41
Bas ehe Auffindung von Fehlern in Beleuch-
tung - Stromleitungen L. £. XXX VII.
Nr, 40
Einflnss der Spannung auf die Isolation
von Kabeln. LE. XXXVJII. Nr. 4L
Nenes Siclierheits-Begleinent für Erzeu-
gung und Transport von El ekt riet tut.
L E XXXVni. Nr 41
Leuebtthurmltcht. Engg Nr. 1296,
Der Petroleum -Leuebtap parat „Excello*.
Eng, Nr. 1818 t !r. Stt, £30
Neues Petroleum-Beleuchtung^s vsteni ,
r lr, Nr 1130
Über die praktische Verwendbarkeit der
Zirkon-Erue-Leuihf kürzer in derLeüeht-
gas*8aüersto ff lamme, Ch. Z. Jahrg, XIV.
Nr. 92
Koac's Industrial- (Petroleum-! Fackel,
IT Nr. 931.
Geschichte der elektrischen Secundlr-
Batterien, L. E, XXXVIII, Nr. 47, 48,
50, 51.
Das künstliche Lieht der Zukunft. Sc. A, S.
Nr. 780.
Beleuchtung mittels gepreßten Olgases.
Sc, A, S, Nr. 760
Neuheiten in Heizung?- und Feuerungs-
Anlagen. D. P, J, Band 276, Nr+ 5.
Die Datierheizung mittelst Wasserdunst.
fi. A, Nr. 321
Kauchverzehrendeü Kesselsystem. lr,
Nr, 934.
Siemens' Heilmethoden lr Nr* 934.
Elektrische Kraftübertragung, Eng.
Nr. 180B. 6 A. Nr 323.
Kraftübertragung mittelst comphiüccnr
Luft. Sc. A« S. Vol. XXX. Nr
Pariser Central Stationen für Krafttto»
tragung. Sc. A, S. Nr, 766.
Gepresste Luft für Eraftvertheünng Em
Nr. 1292.
Neues von der Druckluft. 0* P* J, Band 277
Nr. 13
Vorgange und Erscheinungen h
.Vuvtiusse von Druckluft. M. S. Kfc X
Elektrische Apparate xum EegislAm
auf Distanz. L E. XXXVIll, Nr 4*
Neue Blitz- und andere elektrische SehiU»
maßregeln. L. E. XXXVIII. Nr i%
Chor Blitzableiter für Telegraphen mi
Kabel D, P, J, Band 27B. Nr. II
Die Photographie auf der Weltausstellug:
zu Paris 1889. 0;W. V. Band XL, 4. Hefr
Verwendung der Photographie in de"
Topographie und zum Recügnoscteim
M |, Nr. XX^XXIV.
Photographie in natürlichen Farben. PI. £
Nr. 865, Ph, R. Nr, 12, Ph, M. Nr. 4*2
Das Elektrotaehyskop oder der elck'
fcnhnellseher/Ph. C. Nr, 3&7.
Photogrammetrische Studien* Ph,G*Nr 3ö>s
Die Photographie ohne Öbjeetiv, Ph. R.
Nr+ a,
Moes*ard's Cvlindrograph, Panoramen*
Camera und ph oto gram metrisch er App**
rat. Ph. R. Nr. 3
Zur Photographie der brechbarsten
Strahlen Ph, R. Nr. 3.
Über Pferdo Aufnahmen. Ph, R. Nr. 6
Fortschritte der photographischen Mew-
kunst. Ph, R, Nr 7.
Das Pbotographieren auf Seereisen. PI. ft.
Nr. 12.
Camera ixu Anfertigung von 10 Aufnahmen
in der Secunde. Ph. A. Nr. 644.
Phonographie und Photographie. Ph. A.
Nr. 654,
Das neue Priniulin -Verfahren* Pb. A. Nr. 657.
Photographie im Luftballon Ph. M. Nr. i r
Die Photographie toh Sternschnuppen
Ph. M. Nr. 427.
Über Moment-Photographte. G. G. XV1IJ
, Nr. 9.
Über Stereotypie, Sß. A. S. Nr. 7TB.
M. Miscellanea, Ausstellangsberichte a. dgl.
Die Entwicklung des Kriegsmateriales.
Eng. Nr. 1815.
Ein Seilwurfgeschütz, lr. Nr. 927.
Feld-Observatorien. I. J. Nr. 10, 11.
Ein Circular-Biesenkrahn. Sc. A. S*
Nr. 761.
Wilson's Dampfkrahn - Excavator. Elf.
Nr. 1806.
XLVII
Ein 40 Tonnen Werftenkrahu. Engg.
Nr. 1288.
Das Schieseophon (zur Constatierung von
Gussfehlern in Geschossen. Sc. A. S.
Nr. 757.
Eine neue Form von elektrischen Chrono-
graphen. Sc. A. S. Nr. 757.
Unterirdischer Schießstand. 2. S. A. No-
vember-Heft.
Englische Erfinderprämien. F. M. Nr. 1873.
Die Militär-Stenographie in Deutschland.
Nr. 1876.
Die Maskelyne-Schreibmaschine. Engg.
Nr. 1302.
Die größten Teleskope. Sc. A. Nr. 17.
Baud LXIII.
Eisenbahnen für den Transport von
Schiffen. Sc. A. S. Nr. 765. Engg. Nr. 1299.
Vergleiche der Vortheile von Canälen und
Eisenbahnen für den Transport. Eng.
Nr. 1814.
Elektrische Eisenbahnen und Tramways.
L E. XXXVIII. Nr. 47, 48, 49, 50.
Die Entwicklung des Fahrbetriebes durch !
Accumulatoren. L. E. XXXVIII. Nr. 51.
Vergleich zwischen Dampfhämmern und ;
Schmiedepressen. Ö. 2. B. H. Nr. 11. j
Ober die Interferenz der Schallwellen von
großer Excursion. A. Ph. Ch. Nr. 9.
Optische Untersuchung der Luftstrahlen. l
A. Ph. Ch. Nr. 9
Wie beschreibt und erläutert man am ;
besten eine Maschine oder eine andere
technische Einrichtung (von Professor
Reuleaux). 6. A. Nr. 323, 324.
Die Energie der Wogen und des Windes.
A. Ph. Ch. Nr. 12.
Zum Feuerlöschen geeignetes Wasser.
Engg. Nr. 1304.
Die Elektricität als Hilfsmittel im Feuer-
löschwesen. Sc. A. S. Nr. 773.
Straßenbewässerung mit Seewasser.
Sc. A. S. Nr 773.
Orientierung nach der Uhr. E. I. Nr. 139.
Orientierung nach dem Monde. E.I. Nr. 141.
Über das Bäumefallen mit Schießwolle.
M. T. Nr. 3.
Zur Abwasser-Reinigung. Ch. 2. Jahrg. XIV.
Nr. 79.
Zur Reinigung des Trink- und Nutzwassers.
U. M. C. Nr. 38.
Selbstthätiger Wasser - Reinigung* - Ap-
parat, Patent Dervaux. U. M. C. XXIV.
Nr. 10.
Die neue Filter- Anlage in St. Petersburg
und Vergleich mit den Warschauer
Wasserwerken. W. ö. I. Y. Nr. 47.
De»- englische Steinbruch - Betrieb.
Ö. 2. B. H. Nr. 29.
Wiederaufnahme der Bau-Arbeiten beim
Hudsontunnel. C. B. Nr. 30.
Eiskeller zu Bad-Nauheim. D. B. B. Nr. 18.
Spontane Entzündungen und Explosionen
in Kohlendepots. U. S. G. Nr. 3000. Ir.
.. Nr. 914 und 915. J. U. S. Nr. 154.
Über das Vulkanisieren und die Zersetzung
von Kautschuk. Ch. 2. Jahrg. XIV
.. Nr. 90.
Über die Gewinnung der Guttapercha.
.. L. E. XXXVIII. Nr. 47, 48, 49, 50, 51.
Über eine neue Methode zur Bestimmung
des Stickstoffs. Ch. 2. Jahrg. XIV.
Nr. 74.
Bericht der franzosischen Commission über
die das gesammte Geniewesen betref-
fenden Objecte, Erzeugnisse, Apparate
und Erzeugungs - Verfahren auf der
Weltausstellung in Paris 1889. I. Ar-
beiten der Genietruppen, II. Luftschiff-
fahrt, III. Elektricität, IV. Oonstruc-
tionen, V. Eisenbahnen. R. G. Septem-
ber-October-Heft. Fortsetzung folgt.
Die Kartographie, die Reproductions-
Methoden, sowie die maschinellen Druck-
vorrichtungen für Karten auf der Welt-
ausstellung in Paris. 0. W. V. Band XL.
2. Heft.
Ein Besuch der Kölner-Kriegskunst- Aus-
stellung. D. A. M. 2. Nr. 63-69, S. A. M.2.
Nr. 48.
Maschinen und Werkzeuge zum Militär-
Gebrauch auf der Ausstellung zu Paris.
R. A. October-December-Heft.
Die militärische Ausstellung in London.
R. C. M. Nr. 47-50.
Die (englische) kOnigl. Militär-Ausstellung.
U. S. 6. Nr. 2999, 3014.
Die Phonographen (auf der Pariser Welt-
ausstellung 1889). L E. XXXVIII.
Nr. 36 und 37.
Die militär-liter arische Ausstellung in
Straßburg. D. A. M. 2. Nr. 98.
12*
RUNDSCHAU
in den
militärischen und technischen Zeitschriften.
1. HALBJAHR 1891
III
Abgekürzte Bezeichnung der Zeitschriften.
A. A. 1.
Archiv für die Artillerie- und Ingenieur-Officiere des deutschen
Reichsheeres. Berlin.
A. J.
Artillerijski-Journal. Petersburg.
Abi.
Armeeblatt. Wien.
A. M.
L'Avenir militaire. Paris.
C. B.
Centralblatt der Bauverwaltung. Berlin.
Cfa. Z.
Chemiker-Zeitung. Cöthen.
C. r.
Comptes rendus ... de l'Acadlmie des Sciences. Paris.
D. A. M. Z.
Allgemeine Militärzeitung. Darmstadt.
D. B. B.
Deutsches Baugewerkblatt. Berlin.
D. H. Z.
Deutsche Heereszeitung. Berlin.
D. M Ä. Z.
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österreichische EisenbahiiÄeitung. Wien
Organ für die Fortschritte de» Eisenbahnwesens etc Wiesbw
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Organ der militär-wisseugchaftlieneu Vereine. Wien,
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Revue de l'itnüve beige, Lüttich.
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Rivista inaritt hna Rum
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Revue nrilitaire de rctranger. Paris.
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Die Reichswehr (Beilagen: Vedette und Wehneitung). Wien
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eines. Wien.
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Zeitung des Vereines deutscher Eisenbahn- Verwaltungen. Berlin.
vi
Anordnung des Stoffes.
1. Organisation, Ausbildung, Taktik und Verweh« der Artillerie.
8. Geschütze. Mitrailleusen. Schnellfeuerkanonen.
8. Munition Ar Geschütze.
4. 8chießpraparate. Zunder. Kriegsfeuerwerkerei. :
5. Handfeuerwaffen.
6. Ballistik.
7. Lafetten. Fuhrwerke.
8. Artillerie-Anstalten, Fabriken, Einrichtungen, 8chießplatie. SehieMittn.
9. Organisation, Ausbildung und Versuche der Geniewaffe, Pionniere
Eisenbahntruppen.
10. Feld- und provisorische Befestigung.
11. Beständige Befestigung.
12. Festungskrieg. Landes- und KflstenTertheidigung.
13. Sappen und Minen. Sprengungen. Sprengmittel.
14. Geschulte. Panier.
15. Seeminen. Torpedos.
16. Organisation. Ausbildung. Taktik. Versuche.
17. Verwaltung. Verpflegung. Bekleidung. Sanität.
Technik.
18. Ingenieurwesen im allgemeinen. Theorie. Baumechanik.
19. Materialien.
20. Brücken- und Wasserbau.
21. Eisenbahnwesen.
22. Hochbau.
28. Elektricität im allgemeinen. Kraftübertragung.
24. Telegraph. Telephon. Blitzableitung.
26. Beleuchtung.
26. Heizung. Ventilation. Druckluft.
27. Maschinen. Instrumente.
28. Metallurgie.
29. Photographie und Photogramm etrie.
30. Aeronaatik.
31. Brieftauben und sonstiges Nachrichtenwesen.
32. Vermischte Nachrichten. Ausstellungen.
vn
Artilleriewesen.
1. Organisation, Ausbildung, Taktik und Versnobe der Artillerie.
Ein russisches Urtheil über die Unterstellung der Feld-
Artillerie unter die General-Commandos . . . . A. A. I. Februar.
Ist das rauchstarke Pulver entbehrlich geworden? , ,
Versuche zur Ermittlung der Fortpflanzungs-Geschwin-
digkeit des Geschützknalles und des Wertes von
Schalluhren als Entfernungsmesser „ April.
Ausbildung der Vormeister der Feld-Artillerie . . . A. J. 1
Versuchs-Mobilisierung der Feld-Artillerie „ 5
Das Preisrichten in den Feldbatterien „ 5
Vorschlag zur graphischen Bezeichnung der Säbel-
zeichen n 5
Artillerie-Schießübungen in Irland Abi. 7
Schnellfeuerkanonen im Feldkriege „ 13
Zur Schießausbildung der Feld-Artillerie „ 16
Schießfragen A. M. 1558
Feld-Artillerie-Wirkung und Infanterie-Taktik . . . D. A. M. Z. 24
Befehlsbereich der Feld-Artillerie und der Führer im
Gefecht „ 28
Wurfgeschütze für den Feldkrieg D. H. Z. 5
Versuche zu Kwannonsaki (Japan) über Verticalfeuer
gegen Deckpanzer Eng. 1849
Versuche mit der englischen 6" Schnellfeuerkanone . Enfg. 1312
Versuche mit dem 66 Tonnen Canet-Geschütz ... „ 1313
Entwicklung des Feld- Artillerie-Materials .... „ 1314
Taktische Rückblicke auf die Schlachten des deutsch-
französischen Krieges, mit besonderer Berück-
sichtigung der Artillerie J. A. M. Februar, April,
Juni.
Umschau auf militärisch-technischem Gebiete (Schieß-
versuche Gruson) „ Man.
Umschau auf militärisch-technischem Gebiete (Ver-
schiedene andere Versuche) „ Juni.
Gliederung der Feld • Artillerie im Verbände des
Armee-Corps I. R. „
Amerikanische Versuche mit Nickelstahl-Fanzerplatten Ir. 960
Briefe über rauchloses Pulver und die Methode des
Krieges J. S. M. Jänner.
Rolle und Verwendung der Artillerie mit rauchlosem
Pulver n März.
Über neue Bewaffnung und rauchloses Pulver ... ., Mai.
Brennende Tagesfragen (Taktik) „ Jänner— Mai.
Canet-Geschütz- Versuche I. U. S. XXXV. 158.
Russische AnneemanOver in Volhynien. Sept. 1890 . M. W. 3
Artillerie-Schießspiel „ 15 und 51
Versuche der englischen Artillerie 1888 Mit. A. 6. 1
Material der deutschen Feld- Artillerie „ 1
Erprobung von Artillerie-Materiale. Finspong ... „ 2
Versuche mit Panzerplatten. Russland „ 2
50
VIII
Panzerschießen. Nordamerika Mit. A. 6. 3
Verminderung des Rücklaufes durch Pulvergase . . „ 3
Feldbeobachtungs-Leiter. Belgien „ 4
Fortbringen der Artillerie-Fuhrwerke hei tiefem Schnee B 5
Kanonen- und Panzerplatten-Erzeugung. Bethlehem . „ 5
Einfluss von fremden Körpern im Bohre bei Schießen „ 6
Übersetzen einer Fußbatterie über die Oka . .. N. M. B. Jänner.
Übungen in Bussland „ Februar.
Das Gefecht der Feld-Artillerie 0. W. V. XLII. 3
Einfluss des Pulvers auf die Taktik der drei Waffen „ „4
Munitions- Verbrauch, Verluste und Einfluss der Distanz-
messer im Zukunftskriege „ „ 4
ßeobachtungsleiter für die belgische Feld-Artillerie . R. A. Februar.
Änderungen in der Taktik der Artillerie infolge Ein-
führung des rauchlosen Pulvers „ Juni.
Übungen der russischen Festungs- Artillerie am Schieß-
platze zu Rembertow „ Jänner.
Übungen der russischen Festungs- Artillerie am Schieß-
platze zu Bembertow . . R. I. 143
Übungen der russischen Festungs- Artillerie am Schieß-
plätze zu Bembertow R. M. S. 3
Schnellfeuerkanonen und die Feld-Artillerie R. A. B. I
Schießspiel Giron '...'.' „ I
Betrachtungen über die 7cm Feld-Batterien in Italien R. A. G. Mai.
Das rauchlose Pulver und die Taktik (nach französi-
schen Quellen) R. M. |. April, Mai.
Innere Ballistik nach Onofre Mata R. om. 12
Ideen über die Beform der taktischen Reglements für
die Gebirgs-Artillerie „ 5
Unsere Feldbatterie (6 oder 8 Geschütze) ..... Rw. 191
Feldmörser und Feldhaubitzen „ 194
Zur Keorganisation unserer Festungs- Artillerie ... * 198
Zur Entwicklung der Gebirgs-Artillerie, mit besonderer
Berücksichtigung der schweizerischen S. A. M. 2. 4 bis 7. 9 bis 14
Bericht des schweizerischen Militär-Departements über
die Divisions-Übungen vom 28. August bis
3. September 1890 „ 23
Neue Panzerplatten-Versuche Sc. A. LXIV. 21
Über einige Veränderungen bei der Feld-Artillerie . St. Mz. Februar. Mir:
Schießen von Brisanzgeschossen aus Feldgeschützen . „ Mai.
Die Entwicklung des Feldartillerie-Materiales . . . U. S. G. 3032
Versuche mit Schnellfeuerkanonen. England .... „ 3046
Über den Stellungswechsel der Artillerie W. S. 1
Die Bedeutung der Feuergeschwindigkeit der Artillerie
für das Gefecht Z. S. A. Jänner.
Artilleristische Fragen „ Februar
Einfluss von in das Geschützrohr gelangten fremden
Körpern „ April.
Feld-Artillerie-Wirkung und Infanterie-Taktik ... „ Mai
Befehlsbereich der Feld- Artillerie und der Führer im
Gefecht „
Schießversuche de> Grusonwerkes. 1890 A. A. I. Jänner. Febnar.
n » D. A. H. 2. 40 bis 51
D. H. 2. 10 bis 17
» r « n I.R. Februar, Mai
» - »* * M. A, April, Juni
H. I. 2. Suppl. XXIV
IX
Schießversuche der Krupp'sohen Fabrik mit einer
12cm Haubitze. 1886 bis 1888 D. A. M. Z. 6. 7
Schießversuche der Kruppschen Fabrik etc. . . . . R. A. Mai.
Schießversuche der Krupp'sohen Fabrik etc. . . . . Z. S. A. Februar, März.
Schießversuche der Kruppschen Fabrik etc. .... D. A. M< Z. 26, 27
Schießversuche der Krupp'schen Fabrik etc. .... I. R. J&nner.
Schießversuche der Krupp Sehen Fabrik etc R. A, Mai.
Versuche der Krupp'schen Fabrik mit Schnellfeuer-
kanonen D. A. M. Z. 39
Schießversuche der KruppSchen Fabrik am 2. und
3. October 1890 D. H. Z. 30. 31. 44
Schießversuche der KruppSchen Fabrik etc M. W. 50
2. Gesohütze. Mitraülensen. Sohnellfeuerkanonen.
Die Geschützfrage in Belgien A. A. I. April.
Apparate zur Besichtigung beschädigter Bohrungen . A. J. 5
Die Maxiin-Nordenfelt-Compagnie auf der englischen
Marine-Ausstellung Eng. 1848
Moderne französische Artillerie:
(Das Canet-System für das Torpedoschießen) . . Engg. 1305, 1306
(Canct-System für Artillerie) „ 1307
(Hotehkiss-Maschinen und Schnellfeuergeschütze) „ 1308 bis 1321
(Graydon-Dynamitgeschütz) „ 1881
Ein neues Kanonenmetall E. I. 2
Die Graydon-Dynamitkanone Ir. 939
Umwandlung einer 7cm spanischen Feldkanone in eine
Schnellfeuerkanone M. A. März.
Project einer 50m?;» Schnellfeuerkanone M. I. 2. Supplement
zu XXIV.
Erprobung von Geschützrohren aus Boforsstahl . . Mit. A. G. 1891, 4
Das 6 5cm Gebirgsgeschütz von Sagran M. A. Juni
Elektrische Apparate zur Untersuchung der Rohrboh- t '
rang, sowie des Geschoss-Innern R. A. 6. Maiheft.
Geschütz-System Canet R. en. 6, 7. 9, 11 '
Das Artillerie-Material aus den Werkstätten von Gruson R. M. E. 759
Einführung einer 12cm Feldhaubitze in Deutschland S. A. M. Z. 15
Hotehkiss-Revolver-Kanonen Sc. A. 8. 792
Marim-Nordenfelt-Geschütae ü. M. C. XXIV. 36
Schwere Geschütze . . . ü. 8. 8. 3042
Die Frage der Big-Geschütze „ 3042
3. Munition für Gesohütze.
Feldartillerie-Munition Engg. 1317
Instruction zur Übernahme von Stahlgeschossen . . G. A. Q. 1
Schießversuche mit Cordite Mit. A. Q. 1
„ Ballistit „ 1
Schwedische Shrapnelversuche „ 3
Sciseophon. Ein Apparat zur Untersuchung der Eisen-
kerne von Geschossen . ...... „ 5
Das Schiseophon M. 8. XIX, IV.
Geschichte der Proje etile ü. S. 6. 3047
Die Discoidalgeschosse des Capitän Chapel Z. S. A. Juni.
4. Sohiesspr¶te. Zünder. Kriegsfenerwerkerei.
Generalmajor Otto und das rauchlose Pulver in Preußen A. A. I. März.
Das dänische rauchfreie Pulver . Abi.
Ein belgisches Urtheil über Nobel'sches Pulver . . „
50*
12
16
H de»««*» ,f Aceton ...••. . Ch. 2.
I f hernähme der Sehießwoile in Korn
form . ö, A. 1.
B — Mündung ,'«••.,."<• fr*
Uu.d r C/89 (Krapp-Nobel) I. R
riscbor ler für Krupp- Kanonen L E.
Bischer *™p pelz Ander für da* Bel&gerung»-
Artillcrifc'Mnteriul HA
M Über Pulver und Bewaffnung der Infanterie ♦ - - - -,
Ober Forrci und Große d<?r Pulverkanier jn modernen
Pttlvnreorten .....,*.., „
Kin riruri- Bodens Ander von Mahn ström ...... „
■ lleichrptbung flau Manometers Crnsher und seine An-
bringung am Gewehre M 718'J
VW« u che mit rauch seh wachem Pulver in Dänemark . M. w\
Bau eh*eh wachen Pulver Saint Marc
Italieni *ch er Dan pelz (in der . . . » * . ? ; , Mit. A. 6.
Brenn leiten von Tempierplatten bei verschiedenen
Mrtshöhen . r *...,,,
Kin heljrischeii UrtheÜ über Noberschen Pulver ..RA, B.
Erklärung von Pulversorten und EiplosivstoflVn (in
alphabetischer Ordnung) . . * , . R, M.
Zur Frage der Selbstentzündung Sc, A, S.
Da» KalJiwoda-Hebler-Puher ,*...»•.'..,. S. A. M Z.
t>us rauchschwache Pulver vom chemiach-techni sehen
Standpunkte * * « - .« .St Mg*
Ergebnisse von Versuchen über Brenn zelten von Tempier-
platten (Satisclieibcn) in verschiedenen Ortähtiheu Z. $. A,
XV. 5*
IIL
940
April.
XXXIX, ft
Jänner
Februar
April
Mai
Mai.
3«
1891. 4
1891 6
1890» in,
ö. Handfeuerwaffen.
Über di« schweizerische Ordonnans*G*wefcr «ad da«
rauchlote Pulver . D. IL 2. 8
Schießversuche mit dem Lebel-Gewehre „ 18
Noch einige Worte Aber die günstigste Form des Zug-
profils und des Geschosses , 46
Über die Magazinsgewehre tw§. 1847
Das Magazingewehr (englische) Elfi. 1310
Das deutsche Repetiergewehr „ 1394
Ein neues Gewehrmagasin „ 1330
Zur Einfuhrung des kleinen Calibers in Italien . . . E. I. 1, 12. 59
Moderne Kriegsgewehre und ihre Munition M. A. April,, Mai. Jul
Wolfram-Geschosse M. W. 3, 11, 20
Versuche im Ausdauerschießen mit dem Gewehre . . Mit A. 6. 1
8mm Repetiercarabiner „ 5,6
Ballistisch-technische Betrachtungen Aber das klein-
calibrige Gewehr N. M. B. Jänner bis litt
Wolframgeschosse 9 Jänner bis ApriL
Woiu dient das Magazin im Gewehre? 0. 3* 1
Die Osterreichische Militar-Repetier-Windbflchse des
vorigen Jahrhunderts 0. W. V. XLH 1
Beschreibung des neuen belgischen Gewehres . . . R. A. B. 1890. HX
Studien und Vorschlage Über Handfeuerwaffen . . . R. A. 6. JvmL
Ein Richtstativ für Gewehre R. IL C. Mai
Das dänische Infanterie-Gewehr R.ILE. 753
Das schweiierische Repetiergewehr R. M. $. 4» 5
Das Lebel- und das Mannlicher-Gcwehr 8e. A. 3. TB3
Das schweizerische Repetiergewehr M. 1889 .... 8. IL 3
Das englische Magaainsgewehr U. 8. G.
XI
Militärische Handfeuerwaffen U. S. 6. 3046
Das dänische Magazinsgewehr Krag-JOrsen .... „ 3046
Über Kleincaliber-Waffen „ 3046
Die neue Bewaffnung und deren Einfluss auf die
Thätigkeit der Infanterie W. 8. 1
6. Ballistik.
Über die Umdrehungs-Geschwindigkeit der Lang«
geschosse A. J. 1
Über das Einschießen mit Granaten „ 3
Verwendung von Feldgeschützen als Distanzmesser
beim Schießen aus Küstenkanonen „ 3
Berechnung der Schusstafeln, Krupp Mit. A. G. 1
Indirectes Schießen der französischen Artillerie in
festen Plätzen „ 3
Zulässige Toleranzen der Ungleichmäßigkeit der An-
fangsgeschwindigkeiten 0. S. 1
Praktische Winke zur russischen Schieß-Instruction . „ 1
Notizen über die Durchführung eines geregelten
Schießens R. A. Jänner
Zur Regelung des Feuers bei Geschützen „ „
Versuche über ballistische Photographie „ Februar
Betrachtungen über das Einschießen im Felde ... „ April
Ergänzung zur Auflösung des Problems über den
Bogenschuss von Zabondski „ „
Einschießen im Felde „ „
Die Verschiedenheiten während des Schießens ... R. A. B. 1890, III.
Formeln zur Berechnung der Ladung für den indirecten
Schuss „ 1890 IV.
Das Luftwiderstandsgesetz und die Probleme des
Bogenschusses R. A. Q. Februar.
Correctur einer ballistischen Formel „ „
Über des Einschießen im Felde „ April.
Die Theorie der Treffwahrscheinlichkeit und über die
Ausbildung der Infanterie im Schießen .... St. Mz. Februar, März.
7. Lafetten. Fuhrwerke.
Project eines Lastwagens für den Belagerungs-
Artillerie-Park M. A. April Hai.
Fortbringen der Fuhrwerke bei tiefem Schnee . . . Mit. A. 6. 1891. 5
Zerlegbarer Wagen für den Nachschub der Infanterie-
Munition auf das Schlachtfeld R. A. Q. Juni.
8. Artillerie-Anstalten, Fabriken, Einrichtungen, Sohieasplatse.
Sohiessstatten.
Die Pulver- und Dynamitfabrik in Pressbure ....
Über Einrichtung beweglicher Ziele und deren Er-
probung in der Artülerie-Offi eiere schule ....
Eine deutsche Fabrik zur Herstellung rauchlosen Pulvers
Zielertraverse aus galvanisiertem Wellblech ....
Bemerkung zur Einrichtung beweglicher, erscheinender
und verschwindender Ziele
Eine moderne Sprengstoff-Fabrik (Pressburg) ....
Abi.
A. J.
D. H. Z.
R. A.
Rw.
31 bis 25
51
April.
Juni.
217
c't'M. 3 ^ '■" . ^*j;,fc«! -r. ■ " :-r .-i -i
«'■MV. flwllif84iilM-' 4 •»•.''*■.-■*:•-": -■£*
8. OrgttBlMtloi
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Zur Reorganiiation der tedmieeheit Truppen .... ML 7
J^beinobilmeehing im lisenbainfleaa^ Prankreich ULLI t
Übungen dee Pionnier-Batafflone .Kr^.rJL ^«n£ tei
Bhafee bei Maina ................ » 4t
Praktiaehe Verwebe ran Überttttoen »m Biwi"l!^'-,^^-:
Frankreich ... T1. ? .... . ...•.*.-* 4
Mittel rar Btarftellung Ton Cftimmwieationen über ••*
▼erechiedene Vertiefungen im ItartA* und über •* ■ •
kunetiiche f Hind>rniate , ....... . ;J. 'V-\ LI - 1
Brückenbau wahrenldjräkßen M**r«r M *****
in der Nacht vom 6 auf den 7. AufcUt 1*80 . ' . I
Die Verwendung ton MfeeMmmen- Onbeimhlnten als • . • •
eetarimmende Unterfafep Ar mHMäaAie Bveeke ■ . ■■ - 1
ÜbanetoaiUa Von Tenainaeiakungen und künKlkben .
Vertuche derb^Genie-Bed»c^; - 6
Thierbtato «d Fattb^'Ä e^wiminende N©A~
_ unterlagen ftr Brtcken- und ÜbeiielatattgffeH* «' * -
Über eine librtetang 4er Genie-Oompegnlen mit '
leicbMv]fcftek«tnäM ...... , . » fc ¥. XLHV4
Zur AnflOraaf unserer Gende-Trt^pe ' .• . . . ••* - 18*. «8
Ans to Geeebkntc der Genie-Truppe ....... ji ' «H
platte n Kiew im Jahre 1890 . . : W. fc f
. --i !*»:•■* ■ , . .
10, M14- und prorlsorisoiie Befeetigtttig.
Panierschild ... iL IL 158*
Thitigkeit der rassischen Garde-Sapeure im Kriege
1877/1878 U. 8, 3 und 4
Zur Frage: Zurückweisung des Sturmes auf Befesti-
gung«* * 3
Deutsche Feldpionnier- Vorschrift Hit A. 6. 2
Französische Instruction für Feldpionnier-Arbeiten der
Infanterie i m 5
Beschießen von Schneebrustwehren. Bussland .... „ 6
Die Benutzung der Deckungen im Angriffsgefecht . . N. M. 8. Aprfl.
Die Feldbefestigungen unter Berücksichtigung des
neuen Gewehres und des neuen Pulvers .... R. I. 1890, 880
Flüchtige Befestigungen im nächsten Kriege .... Rw. 223
Feldbefestigung von Vauban Sp. M. Min.
Die eigentliche Feldbefestigung „ April.
Panzerschilde „ Mai.
Versuche des 8tünnens von Feldbefestigungen mit
verschiedenen Hilfemitteln . W. S. 2
Die flüchtige Deckung für die Feld- Artillerie . . . . Z. 3. A. Janner.
Feldbefestigung für Infanterie mit Repetiergewehr . , April
11. Beständig« Btfieetigrang.
Taccola und die bastionierte Front A.A.L Janner
Replik R. A. 8. Mai.
Krupp'8 Panzerkanonen und Panzerstand (Kugelkopf-
system) . . A. A. L Mira.
xin
Der Umschwung in den französischen Anschauungen
über Befestigungen und der heutige Stand des
Befestigungssystems der Nord-Ostgrenze Frank-
reichs A. A. I. April.
Bau der Maasforts 6. C. XVm. 25, 26
Die gegenwärtige Lage der Befestigung I. A. M. Jänner.
General Pierron über die französischen Sperrforts . . „ April.
Über das Einhüllen der Befestigungen I. J. 1891, 4
Typus für einen Gürtelstützpunkt. Russland Mit. A. G. 1
Die zukünftige Befestigung nach englischen Autoren R. A. B. 1890, IV.
Die heutige Befestigung; allgemeine Betrachtungen
und principielle Elemente für ein Vertheidigungs«
system R. A. 0. Jänner.
Der Gebrauch der Straßenlocomotiven in festen Plätzen „ März.
Construction der Maasforts in Belgien „ Mai.
Panzerkuppeln in Lüttich und Namur R. G. V. 2
Zum Artikel : Vorgeschobene Forts und Panzerthürme W. S. 1
Über den Wert von Festungen „ 1, 2, 3, 6
12. Festungskrieg, Landes- und Ktistenvertheidigung.
Die Befestigungen von Paris . A. M. 1561
Über die Verwendung von Haubitzen für die Küsten-
vertheidigung Abi. 5
Die Erstürmung von Kars im Jahre 1877 D. A. M. Z. 26
Der Schutz der deutschen Nordostgrenze gegen Russ-
land ... „ 47 und 48
Die Stadtumwallun^ von Paris „ 10
Strategische Streiflichter auf die Festungsfragen . . D. H. Z. 11
Befestigungssystem in Frankreich n 12
Festungsfragen „ 18 bis 22, 48
Über den Wert geschlossener Stadtumwallungen . . „ 23
Befestigungsarbeiten an der französischen Grenze . . „ 33 und 34
Eisenbahnen für Küstenvertheidigung Engg 1324
Instruction über den Bau von Angriffsbatterien . . . G. A. G. III
Das Fort St. Cristobal in Spanien ...H.A. Februar.
Über Küstenbatterien „ Juni.
Die Neubefestigung von New- York M. 8. XIX, IV
Erstürmung von Kars 1877 M. W. 4
Strategische Streiflichter auf die Festungsfragen . . „ 6 (1. u. 2. Bei-
heft), 11, 22
Ein Schlusswort zur Festungsfrage „ 33
Zur Befestigungsfrage in Rumänien „ 41
Die Stellung von Amsterdam „ 45
Die Befestigungen von Bukarest „ 52
Versuche zur schnellen Besetzung von Gürtelf orts . . . Mit. A. G. 1
Befestigungen der Schweiz „ 4
Schanzkorbe und Metallschilde im Belagerungs- und
Festnngskriege „ 5
Eine russische Stimme über den Zukunfts-Festungskrieg 0. W. V. XLII. 4
Angriff und Verteidigung von Plätzen R. A. B. 1890, IV.
Das Fort Luzienstieg der Gotthard-Befestigung . . . R. C. M. 1
Die neuen Befestigungen am Bug und Narew . . . R. M. E. 759
S. Moriz als Genie-Waffenplatz R. M. S. 2
Studie über die Verteidigung von Spanien . . . . R. T. I. C. Jänner bis Juni.
Die Landesbefestigung Rumäniens . . Rw. 190
Das Befestigungssystem in Frankreich ....... ,, 196
Das verschanzte Lager von Warschau „ 200
Küstenvertheidigung und Seekrieg , 209
sn
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«ad Ttftafrioilf t*.*^..*«^
(Englands) i . i .»'..■'»■.'
13. Sappen und Minen. Sprengungen Sprengmittel
Sprengung «hier Eiuh&Dk ilurch französische Geuie-
soldaten , . . , . A. H. 1547
Prüfung der nit riefen Ce-Uulosen mittels des Mikroskop* CK. Z. XV, 17
V»cuutn-Troekeiiappar&te für EiplosiTgtoffe „ XV, 52
Über Explosion »welle, Cluirakteristicon der Detonation
und deren Fortschreiten in verschiedenen Mitteln 0. r. LX II. 1
Emfluas des Cwdümena der Gase auf die Pftft-
pftanznugsgeich windigkeit r. Explosivphäiionieneii „ • ]
Explogivwesen 8 .......... . , Eng, 1845 f-
Die Fortschritte im Minieren . ,..,.,.... Engg. 13! 6
Die Einsprengung mi ;m der Seine und das Melinit , . 6. C* XV III. If
Bri^nets tun Entzünden der Minen » » X
Sehanskorbe und MetaDsoaflde im Belageramg»- »4
ZSinanapie&SBSCQflS ...^^.. ••«•.•*•• Zn l
Projekte die Ißnen^^^ r im... "., *! k
YorieUif flr fmbmariiie Felseasprengongon '. . . . „ 4
Automätisene* Mundstück für Reipirationsapparate . ,ß : " «
Zur 8chlagwetterfrage,. ^ . . . .",.,,«:.:, .'-., ,." Kll |t- X7ltX,7n.f
Schlagwetter- Wlc^otf A
PoWsch-Ostrau . i " # M
Gelatine-Dynamit und 8ecurit ............ „ • •*- 7
Einige Bemerkungen ans der Praxis über die Wolf sehe
Benzm-8icherheitslampe in ihrer jetzigen Ein-
richtung „ „ 10
Handbohrmaechinenbetrieh „ n 14
Studie Ober Pulver und Explosivstoffe mit Bücksicht
auf militärische Sprengungen R. A. B. 1890, III u. IV
Minen und Fougassen für militärische Zwecke . . . R. T. I. C. Jänner bis Mai
Eine moderne Sprengstoff-Fabrik (Pressburg) ... Hm. 317
Entzündungstemperatur verschiedener Explosivstoffe So. A. S. 787
Elektrotechnik im Minenkriege S. M. 1891, 5
Elektrotechnik im Dienste des Minenkrieges . . . . Z. co A. Mai.
Marine.
14. Geschütze. Panzer.
Die Collaudirung der gepanzerten Batterie bei Spezzia LI. 6 8. 60
Die nissischen Panzerversuche zu Ochta Eng. 1838
Armierung der Schiffe „Dävastation" und „Rupert" . » 1848
Panzerschiffbau und Schiffbauconstructeure Q. A. 884
Säge zum Schneiden von Panzerplatten Ir. 960
Panzerplatten IL R. 2
Die Dynamitkanone von Graydon M. 8. XIX, IT
Lieferung schwerer Geschütze für China M. W. 21
Neue Schiffsgeschütze „ 86, 41
Panzerschießversuche in den Vereinigten Staaten . . „ 61
Lieferung schwerer Geschütze für China R. A. Jänner.
Panzerschießversuche in den Vereinigten Staaten . . , Februar.
XV
Schießübung aus Küstenkanonen mit Zuhilfenahme von
Feldgeschützen zur Bestimmung der Distanz bei
Sebastopol R. A. Mai.
Dynamitkanone Graydon . . . „ Juni.
Dynamitkanone Graydon R. C. M. 8, 9
Nene Versuche mit pneumatischen Geschützen am
„Vesu?iu8a R. M. C. Juni.
Geschütz-Erzeugung für die nordamerikanische Marine So. A. LXTV, 9
Stahl in seiner Anwendung für Panzer U. S. G. 3038
Panzerplatten-Versuche zu Ochta „ 8047
15. Seeminen. Torpedos.
Übungen mit Fischtorpedos in Wilhelmshafen ... D. A. M. Z. 15
Lenkbarer elektrischer Torpedo von Orecchioni . . . D. H. Z. 28
Versuche mit dem Sims-Edison-Torpedo „ 45
Brennan-Torpedo Eog. 1842
Sims-Edison-Torpedo Eagg. 1322
Whitehead-Torpedo in Thätigkeit „ 1322
Torpedo Edison-Sims L. E. XL, 23
Howell-Torpedo M. R. 2
Die franzosische Torpedo-Lancierkanone System Canet M. S. XIX, II
Howell's automobiler Torpedo „ „ III
Der automobile Buonacorsi-Torpedo „ „ IV
Versuche mit dem Sims-Edison-Torpedo R. A. Juni.
Torpedo und Torpedoboote R. A. B. 1890, III
Victoria- Torpedo So. A. S. 771
Sims-Edison-Torpedo U. S. Q. 3044
Zerstörung des chilenischen Panzerschiffes „Blanco
Encalada" durch Torpedos „ 3047
Allgemeine Heeresverhältnisse.
16. Organisation. Ausbildung. Taktik. Versuche
Militärisches aus der Türkei Abi. 1
Wesentlichste Veränderungen im deutschen Heere
während des Jahres 1890 » 4
Das chilenische Heerwesen „ 11
Veränderungen im deutschen Heere D. A. M. Z. 2
Das belgische Heer „ 14 bis 19
Die persische Armee D. H. 2. 4
Zusammensetzung der italienischen Armee „ 5
Vermehrung der russischen Mörser-Regimenter ... „ 5
Die Verwendung von Elektrotechnikern im Kriege . „ 29
Zur Neuordnung des schweizerischen Heeres .... „ 52
Das Heerwesen Portugals 1890 J. A. M. April.
Das russische Volk und Heer I. R. Jänner bis Febr.
Neue Angriffsformation J. U. 8. XXXV, 158
Militärische Nachrichten aus Holland M. W. 9
Friedensstand und Mobilmachung der bulgarischen
Armee „ 46
Europäische Instructoren in Persien und der gegen-
wärtige Stand des persischen Heerwesens . . . » 47
Errichtung eines dritten Mörser-Regiments (Bussland) Mit. A. 6. 2
Organisation der Festnngs-Telegraphie (Russland) . . „ 2
Die Armee der Vereinigten Staaten Nordamerikas. . R. C. M. 4
Studie über russische Infanterie * 6
Errichtung von drei Batterien in Reserve und eines
dritten Mörser-Regimentes in Bussland R. M. £. 758
1*1
Dia norwegiaelie Armaa . . 4.w ^^gUv^.'U 4t%ft-&:^ -:9H;
Der bavtife Btaad dar Bn» iuk*wm 4ar vmämkm'>^"*i t-* «*«■ * ■ p ■*<
Dm müitlrfMke Amm wihraad im Jaaraa 1880 .. t. JL JL^r Ami-'. **
gar Frage de» IafaataH*»8abanweagea . 1..L . i •4aV--.;
Über Jagdaoanaasdaar ia Baatlaad • *v «•'. t * • -^1^ ..- .iti .44*-*
JKt Zaaaraaf mit daf Staato aal dar» Kate» aaf ....
dfa IflyMihiftan 4ar daiaDarM ••■*•*- ■^^^'-yj(t ■• t-n -.-i .r-'s4rnVa*v*. *
Otts feldiett der Koaakaa v 4,„ ^.i«s ^Kv,*. .Aflfr-...
Du TOa*ami!afiaa la YaittaaW 'M^ m •
Dm Schießen bat Nacht dar Ja^d- Abttoflang 4m
raaaiaehen 85. Inianteria~BaaJa*jrartaa,,£f« üff*--!* :*i • 77
Über Felddienet und AuabiMun*r dar Truppe* ....... tt
IMaQrguifartinte>nta£d^ ft T. £ ft Mta tat *£
Dm daiiUdia Haar 1*0H. -.'... ...:'./. M, .• |M -^
Haar «ad Marina in Ckfli ; " * - ff*
Dia italieniacban A^anMAte . .-.-.-&*--- ** .- ■-■
Dia ougliscjh« Armee im Jaave 181». ; .■ . «..«.
xteaa AijEi'lBraMUMMioB> •» . • • • • • • • • ' '»
dar Staat** 4m
8chießeu bei NachV. jj . . . . .; .... . .- v .. ».;fc fr
17. ▼•
Dar Aracta da* Zwieh*<b s .......... I .. Ä,l>. ■ -. IM*
Dm Abkoahaaiai Fa)d» ...4 . . AML ' f '
ünaer Feld i Saal fit ad ipi» / ....
Obar einige Airweadmagea dar PaT**aag*a«ta ia dar
nibatai • . • .. 4Skic .CL(~ , XVt 10
Über die Bfldmnf der Farblacke a«f BaamwoBe . . , • t7
über Feuarbeatattang ,. . . ... . . . . . - /-•.»,* » 11
Zur Klärung dar Wasserre^^i^r*^1. ".*'. ;V V' "' '"' ' „ 81
Anwendung von verflüsaiirter £ohlensfture nur aehaallan
Filtration und Sterilisation organischer Flüssig-
. leiten , »33
Über die Theorie der Färbungserscheinungen . . . . „ »33
Bedeutung des Saccharins im heutigen Handel . . . „ »36
Zur Abwasserreinigungsfrage , »88
Nachweis von Traubenzucker im normalen Harn ... »39
Zur Lehre vom Eiweißbedarf des gesunden Menschen „ «40
Herstellung neuer unlöslicher Azofarben auf Baumwolle „ »40
Verfahren zum sofortigen Ermitteln von gezuckerten
Weinen in natürlichen Weißweinen „ fl 45
Ein neues Verfahren zur Untersuchung der Mikroben
im Wasser ,. „ 49
Ein verbessertes Verfahren der Milch-Sterilisierung „ »49
Über Truppenverpflegung im Frieden D. A. II 48
Der Krankentransport auf Feldbahnwagen ... . D. IL Ä» 2. «4
Filter aus gepressten und gebrannten Kieselguhr-
Cylindern . . Ea#f. 1328
Über den Nachschub bei den Armeen LR. Februar.
Versuche mit einer Linde'schen Eismaschine . . . . Ir. 962
Compagnie- Wagen (voiture de campagne) J. 8. M. Mai.
Die Brotverpflegung im Kriege M. W. 18
Gefrierenmachen von Fleisch durch kalte Flüssigkeiten Hit A. (L 1
Verpflegung der italienischen Soldaten N. M. B. Jänner.
Studie Qber die Ausrüstung, sowie über das Verpflegs-
und Nachschubwesen im Feldzuge Napoleons I.
gegen Russland im Jahre 1812 0. W. V. XLII, %
XVII
Boden, Luft, Wasser und die Krankheitserreger in
ihren einfachsten Wechselbeziehungen 0. W. V. XLU, 2
Latrinen-System Mouras . M. J. III
Installation eines Desinfections-Ofens im Milit&rspital
zu Pampeluna „ IV bis VIII
Hygiene der Augen R. C. M. 4
Das Koch wasser und Hygiene der Kasernen „ 5, 6
Die Verwundungen durch Geschosse kleinen Calibers „' 18
Über ansteckende Krankheiten in der franzosischen
Armee „ 22, 25, 26
Die Latrinen in den Quartieren und MUitarspitälern . R. om. 4 und 5
Das Entfernen von Kranken und Verwundeten in der
russischen Armee im Felde .......... R. M. E. 760
Soldatenbekleidung im Felde Rw. 192
Lagerzelte und Zeltlager „ 215
Das Darragh« Wasserfilter So. A. LXIV, 16
Die Reorganisation der schweizerischen Militär-Sanität S. M. 4
Operativer und administrativer Verpflegsdienst. Train-
wesen „ St. Mz. Februar, Mars
Einige Gedanken über die Verbesserung bedeckter
Güter-(Kasten-) Wagen zum Truppentransporte auf
Eisenbahnen „ April.
Vorschrift über die Benützung, Aufbewahrung, Er-
neuerung und Inspicierung der zerlegbaren Ein-
richtungen von Guterwagen zum Truppentransporte
auf Eisenbahnen in Bussland „ Mai.
Das Kochen und Menagieren in der englischen Armee U. S. Q. 3030
Technik.
18. Ingenieurwesen Im allgemeinen. Theorie. Baume ohanik.
Elasticität und Festigkeit C. B. 6A
Flächenermittlung mit dem Zeichenschieber .... „ 6
Baustoffe, Baugrund, Belastung „ 19
Elektrische Rammer „ 23
Über Dachdeckungen D. B. B. 2
Über Hohofenschlacke und deren Verwertung . . . . D. P. J. 279, 1, 2
Neuerungen in der Tiefbohrtechnik „ - 8
Heiß wasser proben bei Prüfung von Cement und Kalk „ 280, 8
Cementunter8uchungen ■* • „ 9
Der Nicaragua-Canal Eng. 1850
Dampfkrahn-Excavator . Engg. 1307
Maschine zur Untersuchung der Festigkeit von Eisen
und anderen Materialien . G. C. XIX, 2
Zusammenstellung und Prüfung von Kostenüberschlagen I. J. 1891,3
Ein pneumatischer Accumulator für hydraulische Ma-
schinen . , Ir. 962
Studie über Stützmauern M. I. II bis VI
Zerbrechversuche mit hölzernen Eisenbahnprovisorien Mit. A. 6. 1 und 2
Theeren von Fußböden „ 1
Deckenverputz ohne Verrohrung und Verlattung ... „ 3
Gefrierverfahren nach Poetsch. Dessen Verbreitung . . 5
Ziegelgewölbe. Abtrag . „ 5
Zugkraft-Ermittlung bei Feldbahnen „ 5
Versuche des Militär- Comites auf technologischem Ge-
biete „ 6
Härtebestimmungen M. t Q. M. 1891. 3, 4, 5
Die Bohrbrunnen von Wilhelmshaven M. R. 2
Iiin
m ■
jaran
GtabButtcbine Wüao* * Ca. • .-..'..• v"..- ..^ '/iw'.Fir E IV.
Neue Formeln zur Berechnung der Armatur **u r-r.-:
armierten Ballten . .....*-- R. A. G.
Stabilitats-Bedingungen jener Mauern, welche in den
Reparat urbaa sin s die Stütze für die Stoßbalken
der Scbiffstiiftren bilden . , p Xai
Erdtransport bei An scbüttungs arbeiten mittele schaafel-
artiger Karren . So. A- S.
über hydraulische Kräfte , ,
Bewahrter Reiazug ... * „
Yergleiehung von Wasäer-Förderungssystemen rem I .
finanziellen Standpunkte ......*.,. Trans . 4L *
Zerlegbare Treppen naeb dem Monier-Sjatem . U. M, C. k • M ■ r
Anlagen zur Ausnutzung der Niagara-Fälle . . . . . K SB-
Beitrag zur Berechnung der Stäbe auf Knickfestigkeit W. Ö. L VL i 8, S . '
ZerbrechverBuebe mit hölzernen Eisen b ahn provisorien „ £t 4
Zur Bereebnuag iiniiiiimiiignin><iiai i Halifaifj ta. •• -v, ■ •» . • ,- >■
M&Nekopisebe Patmwhwur der Gesteine ..... , .7
Bericht des Gewölbe-ComiteV dem? nit^ai<LiMnlmi
Ingenieur- und ArcbitekisBrVgei^ tfcerdln ' «<
Stand 4er Arbeiten desselben mit Bade Jänner, ....
1891 . • <"* . '*<ii*;:li v ■#".£■'. .jm » ■ # ■ "0 ■'*
Berechnung tob Betongewülben ■«» '• ". v'rft i;w v rfe '.!■"" "V **:*10?
KUraalage ftr die Abwlaeer desüiilUiattUl Eldrtia = ' ^v
Ä baiaea tn Greifrwald • ,.'11. I Ws tH
Über einige Aufeab*4 der Statik, wjkfca •-«# «Bai- ' r
ehuagen dar Clapejxon'sohea Art fttpea .... v I bis m
Lawinen-Verbauungen. österreicb mn^-^i^t . . . 1 1. L V. XLIH, I
:-. * ■•- 19. MMÄTtoMaiu , ■ •
Macks Gypsdielen (Brandprobe) CR. XI» 21
Über Kochen Ton Cementoroben mit Hochdruekdampf Cfc. 2. XV, 93
Kautschuk-Dachkitt und Dachlack n w 33
Abnutzbarkeit von Gement und Cementmörteln . . . „ «43
Vermeiden der weißen Anflüge auf Verblendsteinen . „ „ 43
Anti-Elementum. Dachdeckungsstoff D. B. B. 5
Nitrit n 14
Forcher's Steinmosaik . „ 14
Korksteine „ 10 und 15
Continuirlieh wirkender Portland-Cement-Bereitungs-
Apparat Eng. 1929
Eine neue Ära in der Cementprüfung „ 1846
Ungeschweißte Stahlketten . üifO 1322
Metalldachplatten von C. Leineweber 6. A. 335
Beton und seine Verwendung für die Fortification . I. J. 3 und 4
Xylolith Mit A. G. 3
Ziegelsteine in Theer gekocht „ 4
Rohren aus Holzfaser „ 5
Gewölbe-Rüsthaken „ 6
Ketten ohne Schweißung R.A.G. Mai.
Das Tau-Spleißen So. A. LXIV, 3
Erprobter Cement-Prüfe- Apparat . So. A. 8. 784
Majolica-Metallplatten II. N. C 30
Biegsame Metallröhren „ 32
Holz-Mosaik. Neues Verfahren „ 32
Flusseisen zu Bauzwecken „ 33, 34, 35
Undehnbare Hanfseile . . .■ * 37
XIX
Künstliche Steine W. B. J. 3
Schränke ans Monierplatten „ 28
a Boschin* zur Abdichtung der Aquäducte der Kaiser
Franz Josef-Hochquellenleitung W. 8. 1. V XVI,
26
20. Bruokenbau und Wasserbau.
Brücken-Überbau mittels schwimmenden Gerüstes . . C. B. XI, 13
Balkenträger für Brücken w „17
Spundwände auf Profi] eisen „ »17
Nord-Ostsee-Canalbau „ „ 20, 21, 22
Nordsee-Canal und Canal Amsterdam-Merwede . . . „ »24
Eine leicht errichtbare und transportable hölzerne
Brücke. System Weldon Esoj- 1328
Errichtung der Landsdowne-Brücke über den Indus
zu Sukkur Es|. 1828
Der Viaduct von Creuize auf der Eisenbahnlinie von
Marvejols nach Neussargues 6. C. XVIII, 10
Die Brücke von Conflans über die Seine „ «17
Der Meereshafen Paris „ »25
Brücke über den Hawkesbury (Australien) „ .26
Schwimmender Krahn . „ XIX, 1
Panama-Canal „ »1
Fundierung (rasche) im tiefen Wasser „ „4
Brückenproject New- York und Jersey-City „ „ 7
Hydraulische Bagger-Maschine Ir. 952
Donaubrücken bei Ceniavoda 0. F. E. I
Brücken- Verordnung des Osterreichischen Handels-
Ministeriums und ihre technische Begründung . „ IV
Brücke über den Hudson (866m) und über die Dela-
ware-Bai (1350m) ö. E. XIV, 22
Z erbrech versuche mit hölzernen Eisenbahnprovisorien Mit. A. G. 1 und 2
Zerlegbare Brücken „ 2
Ankerseile bei schwimmenden Unterlagen „ 5
Thierhäute und Faltboote bei schwimmenden Unter-
lagen m. ., 5
Aufstellung eines Brücken-Überbaues n 5
Brücke über Canal la Manche ., 6
Bemerkungen über Aufzugbrücken System Poncelet . R. A 6. Februar.
Ein erprobter, tragbarer Steg So, A. LXIV, 3
Die projectierte Brücke bei New-Orleans U. M C. 20
Taucherschiff für Bauten am Rhein „ 36
Über amerikanischen Brückenbau w 37
Project für den Umbau der Ferdinandsbrücke in Wien W. 5. I. V. XV, 50, 51
Zerbrechversuche mit hölzernen Eisenbahnproyisorien „ XVI, 3 und 4
Brücken-Katastrophe während der Probebelastung . . „ »15
Brückenmaterial-Coraite\ Bericht „ »19
Holzprovisorien. Vortrag „ „ 25
Verugas- Viaduct in Peru. Wiederherstellung Z. V. E. 1891, 43
21. Eisenbahnwesen.
Einiges über das westungarische Eisenbahnnetz . . . Abi.
Breitfußschiene oder Stuhlschiene C. B.
Umbildung und Tragfähigkeit des Planums von Eisen-
bahndämraen n
Beziehung zwischen Schienenquerschnitt und Schwellen-
abstand „
Spurweite der Localbahnen in Frankreich „
Der Einfluss der Eisenbahnen auf die Kriegführung . D. A.
M Z.
10
1, 2
15
23
23
37 und 38
XI
Über Zerstörung von Eisenbahnen D. H. Z. 3
Die Erfindung des Blocksystems Eüf. 1827
Bahn- and Hochbauten, sowie Betriebsmittel für
Straßenbahnen (LA. »7, 9 u*a 10
Ergebnisse ron Durchbiegungsmessungen an belasteten
Eisenbahnbrücken » 28. 6
Metall-Tunnel unter der Seine Q. C. XVTIL 25
Sahara- Eisenbahn n „ 25
Unterseeischer Tunnel zwischen Irland und Schottland „ „85
Drahtseilbahn in Laudun „ . 26
Biarritz. Vergrößerung der Bahnhofsanlage ..... „ XIX. 7
Die Modifizierung der Eisenbahnen hinsichtlich ihrer
Verwendung für Kriegszwecke 1.1. 1891. 3
Erleichterungen in der Eisenbahnanlage im Hinblicke
auf ihre kriegerische Verwendung n 1891. 4
Elektrische Eisenbahnen und Tramways L. E. XXXIX, 14.15.16
Das Ende der Dampflocomotive „ XL, 21
Locomotiv-Zugkraft Mit A. 6. 1
Festungs-Locomotive ... „ 1
Mobile Laderampen. Peralta ... * 2
Ober Dampf-Schneepflüge Ö. E. 1
Cber Schneetreiben, Schneeverwehungen und Schutz-
wehren gegen dieselben 0. F. E. I
Fragen der Bahnunterhaltung „ I
Verbund-Locomotiven „ I
Eingleisungsanlage mit Zwangschienen bei und auf
Eisenbahnbrücken • I
Eingleisungs Vorrichtung vor Brücken „ I
Seidl's verbesserter Querschwellen-Oberbau n TY
Der verblattete Schienenstoß . „ IT
Elektrische Bahn nach MOdling (bei Wien) „ IV
Stadtbahn von Paris . . P IV
Die Entwicklung des deutschen östlichen Eisenbahn-
netzes R. M. E. 761
Von unseren Eisenbahnen Rw. 196. 201
Die Entwicklung und strategische Bedeutung des
italienischen Eisenbahnnetzes S. A. M. Z. 16 bis 18
Die Boynton-Eisenbahn mit nur einer Schiene . . . Sc. A. LXIV, 13
Besondere Eisenbahn für den Personen-Massentrans-
port (System Schmidt und Silsbeej ...... Sc. A. S. 796
Historisches, Statistisches und Technisches über die
elektrische Eisenbahn „ 796
Untergrundleitungen für elektrische Eisenbahnen . . „ 802
Das Militär-Eisenbahn- und Etapenwesen in Frankreich St. Mz. Jänner. Februar.
März
Die Eisenbahn für Beförderung von Schiften bei
Chignecto Trans. XXIV, 2
Tunnelbauten für eine elektrische Eisenbahn in New-
York U. M. C. 32
Über Tunnel-Ventilation mit Beziehung auf drei grolJe
Alpentunnels W. ö. I. V. 6
Die neueren Fortschritte im Locomotivbau vom Stand-
punkte des Eisenbahnbau-Ingenieurs „ 7
Bahnüberfahrten der Südbahn. System Monier ... „ 13
Die Eisenbahnen in militärischer Beziehung . . . . W. S. 1
Eisenbahnstationen „ 3. 4
Transportable Eisenbahnen und ihre militärische Be-
deutung „ 5
Hauptbahnhofsanlage Frankfurt a. M Z. B. I bis III
XXI
Die Umbildung und die Tragfähigkeit des Planums
von EisenDahndämmen bei Verwendung verschie-
dener Oberbau-Systeme Z. B. I bis III
Der heutige Stand des Eisenbahnwesens im Verhältnis
zur Kriegführung Z. S. A. März.
Eisenbahnen Russlands Z. V. E. 1*91, 34
Eisenbahnquerschnitte für Auf- und Abträge aus Thon-
boden „ »43
Nordsüdamerikanische Verbindungsbahn „ »»45
22. Hoohban
Riegel und Streben im Fachwerksbau C, B. 14
Wärmeleitungsfähigkeit verschiedener Dachdeckungen Hit. A. 6. 2
Vermeidung scharfer Winkel in Krankenzimmern . . „ 4
Hospital Humbert I. in Turin . . . R. A. G. Jänner
Einmauerung von Balkenköpfen . . . . . . W. B. J. VIII, 3
Austrocknen feuchter Mauern .. ........ r „ 3
Casernement des Garde-Schützen-Bataillons in Groß-
lichterfelde . Z. B. IV bis VI
23. Elektrioitat im allgemeinen. Kraftübertragung.
Anwendung der Elektrolyse in der qualitativen Analyse Ch. Z. XV, 49
Neuerungen an Elektromotoren, Dynamomaschinen und
Zubehör D. P. J. 279, 6
Lösbare Kuppelungen von elektrischen Leitungen . . E. A. VIII, 45
Neue Wechselstrommaschine von Tesla „ »47
Die elektrische Kraftübertragung Engg. 1314
Wimshurst's alternierende elektrische Influenzmaschine „ 1320
Hydraulische und elektrische Kraftübertragung ... „ 1327
Drehstrom. Theoretische und exper. Untersuchungen.
Vortrag von Dubois-Beymond E. Z. Xu, 23
Erscheinungen bei Wechselströmen mit hoher Wechsel-
zahl „ * 23
Fortpflanzungsgeschwindigkeit von elektrischen Strom-
impulsen etc „ „ 23
Geschichte der Kraftübertragung mittels rotierenden
magnetischen Feldes „ „ 24
Oleichstrom-Dynamomaschine. Vortrag 6. A. 334
Die Kosten der Erzeugung und Vertheilung elektrischer
Energie Ir. 963
Erprobte Zinklamellen für galvanische Batterien . . „ 962
Geschichte der elektrischen Secundär-Batterien . . LE. XXXI, 6,7,8,9, 13
Mechanische Anwendung der Elektrioitat (für mili-
tärische Zwecke) r XXXIX, 1, 2, 3
Das elektrische Schweißen „ „ 10
Über die mechanischen Wirkungen der elektrischen
Wellen in Drähten, nach Hertz „ „ 13
Automatisches, galvanisches Element System Sappey n „ 15
Die Elektricität, als Rivalin des Dampfes betrachtet „ „ 15, 16
Ohronologische Geschichte der Elektricität, des Gal-
vanismus, des Magnetismus und der Telegraphie „ „ 15,17,23
Über den Gestehungspreis motorischer, durch Elektri-
cität erzeugter Kraft n XL, 17
Die Übertragung von Energie hoher Spannung . . . „ „ 18
Studie über die alternierenden Ströme und ihre An-
wendung für die Kraftübertragung „ „ 18
Wechselströme und ihre Anwendung „ „ 21 ff.
Die Anwendungen der elektrischen Kraftübertragung „ w 22
XXII
Über die Anwendung von öl alt Iaoliennaterial bei
hoben Hpannungen LL Tf_ s
Künstliche Leitungslinien fflr elektrische Vertnehe n T 23
Venniche der Firma Siemens & Halake in Charlotten-
bürg Aber hochgespannte Ströme „ , S4
Elektrinebe Accumulatoren Bit A. tt. 3
Mehrfache Resonanz der elektrischen Wellensehwin-
^ngen , 3
Imschenetzki» elektrische Batterie „ 3
Petroleum-Motor fflr elektrische Lichtmaschinen „ 4
Belenchtnngs- and Kraftflbertragnngsanlagen, einige
nenere „ 5
Fortpflanzung elektrischer Wellen in der Luft ... „ 6
über die elektrische Kraftübertragung mit hochge-
Mpannten Strömen nach der Methode der Maschinen-
fabrik Oerlikon Ö. 2. B. H. TTTfT, »
Kosten von Kraftübertragungen 9 m $3
Elektrische Projectoren, welche ans Entfernung mittels
Elektricität bedient wurden R. A. €. Februar.
Bimetallische Leiter „ ^
Bericht der französischen Commission über die, das
gesammte üeniewesen betreffenden Objecte, Er-
zeugnisse, Apparate und Erzeugungs-Verfahren
auf der Weltausstellung in Paris 1889. m. Elek-
tricität R. Q. XoTb.Dec.18»
Über absolute elektrische Einheiten R. M. Jinner.
Die Influenzmaschine WimHhurst's So. A. LXTV, 25
Sutton's System der Telephanie (Fernsehen) .... So. A. S. 791
Schutz für elektrische Leitungsanlagen „ 798
Die elektrische Ausnützung von Wasserkraft .... « 802
Die kraftigsten galvanischen Elemente „ 806
Arbeitsübertragung Lauffen-Frankfurt U. M. C. 34, 35
Niugarattille. Nutzbarmachung W. 5. I. V. XVI. 23
Elektricität im Bereiche der Bohrtechnik Z. E. 189, IV
24. Telegraph. Telephon. Blitzableitung.
Neues Telephon von P. Le Goazion Ch. Z. XV, 1
Zur Frage des Anschlusses der Blitzableiter an die
(ins- und Wasserleitungen n ^ \
Notiz über einen Apparat für Transmission von Briefen,
Depeschen und telephonischen Correspondenzen,
genannt (iraininophor Cr. CXI, 22
Über die Intensität telephonischer Effecte „ CXII. 2
Über die telephonische Keproduction der Stimme . . „ -,3
Über ein Telephon von minimalen Dimensionen (Bi-
telephon) „ ^ 2ö
Anlage von Militär-Telephonstationen D. H. Z. 3
Das neue Militär-Telephonnetz in Antwerpen .... • 23
Telephon rPoltou mit Selbstanruf E. A. 8
Telephoniseher Anruf für Vorposten v 43
Telephone. Verstaatlichung in Österreich „ 49
Börsendmcker. (Elektrischer Typendruck-Telegraph) . ., 49
Pas Telephon in der italienischen Armee E. J. 2
Pie Mehrtach- und die Stenotelegraphie E. L XXXIX. 1
Über das technische Material der telephonischen Ver-
bindungen in Frankreich -, ^ *
Pas Telephon Paris- London . ., ^ y.
Pie Mehrfachtelejrraphie , jj y.
<A
XXIII
Blitzgefahr auf offenem Meere E. L XL, 17
Das Phonopore „ »21
Telephonische Reproduction der Stimme Mit. A. 6. 5
Auto-Anruf-Telephon von Polto R. A. 6. Jänner.
Optische und elektrische Telegraphie im Kriege . . Rw. 223
Das Phonopore (für Mehrfacbtelegraphie) Sc. A. 8. 796
Über Induction in Telephonleitungen „ 801
Zur Erfindung des Telegraphen und Telephons ... „ 807
Tannen als Blitzableiter? 2. E. IV
25. Beleuchtung.
Herstellung von mit Silber belegten Spiegeln .... Ch. Z. XV, 1
Über einen vereinfachten Linnemann'schen Knallgas-
brenner und die Herstellung von Zirconstiften . * „ 10
Olgas mit Sauerstoffzusatz „ »19
Das Raffinieren von Petroleum und Schmierölen . . „ B 21
Verarbeitung des Erdöltheers auf Vaselin „ »23
Gashahn zur Vermeidung von Explosionen beim An-
zünden und Auslöschen von Gasbrennern .... „ „ 46
Die Verwendung des elektrischen Lichtes für militä-
rische Zwecke D. A. M. Z. 25
Neuere Öldampfbrenner D. P. J. 279, 2
Gasglühlicht nach Hügel „ 280, 7
Transportable elektrische Beleuchtungs-Einrichtungen E. A. 1, 5
Neuer Accumulator von Donati Tommasi „ 2
Epochemachende Erfindung an Bogenlichtlampen . „ 2
Benützung des Windes als Betriebskraft für elek-
trische Anlagen „ 4
Kosten und Verbrauch von Gas Eng. 1849
Die Deteriorirung von Glühlampen Engg. 1308
Accumulatoren in elektrischen Beleuchtungscentralen E. Z. 1
Accumulatoren von De Khotinsky ,. 1
Kosten der Glühlichtbrennstunde „ 23
Elektrische Beleuchtungsanlage. Theorie und Praxis . 6. A. 28, 3
Das Sicherheitliche der elektrischen Beleuchtung . . L E. XXXIX, 1
Automatischer Lampenanzünder „ „ 10
Die Verwendung des Aluminiums als Elektroden-
material für Glühlampen „ „ 15
Versuche, ausgeführt an einer elektrischen Lampe mit
continuierlichem Strome „ XL, 17
Über den Gebrauch der Accumulatoren in Central-
stationen „ „ 22
Zur Entstehung des Erdöls 0. Z. B. H. XXXIX, 14
Über die elektrische Beleuchtung auf den italienischen
Kriegsschiffen R. M. Februar, März,
April, Juni.
Die Gefahren der elektrischen Wechselströme .... Sc. A. LXIV, 9
Elektrisches Erygmaskop (Apparat zur Beleuchtung
von Erdbohrlöchern) So. A. S. 787
Die verschiedenen Beleuchtungsgase „ 792, 794, 795
Sicherheitsgasbrenner U. M. C. 31
Der taktische Wert der elektrischen Beleuchtung . . U. S. 8. 3032
Gasrohre aus Papier W. B. I. VIII, 38
26. Heizung. Ventilation. Druckluft.
Mautelöfen, eiserne Heiz- und Lüftungsversuche . . C. B.
Neue Erfahrungen über die Kraftversorgung von Paris
durch Druckluft Ch. Z.
XI, 20
XV, 19
51
■wmrmutf und Verwenduüff ™n reinem
. . . . Ch. Z.
Uli, ** tut Ausführung genauer und voll-
np, nhveti der hidu*lri*?gai*e r Leuchtgas»
1 1 etc „
Chat die Uj i fttfl Btptbalonei in Braunkohlen-
Brit|U< ti^»murikru „
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Lttft iuig*iinlngett im An-< hlu*v tt die ifcbräiichl lohen
IMzuri#icji]r«tetJi4* und eine kritische Beleuchtung
Hjr-.-r li-i/l^r^n D. P, L
Kfohtit'^ vuu Lüftungsanlagen * ■ »
\ - r 1 1 1 j n 1 1 • < r t der Arbtüli* kenrämne . . . . D. W.
Mhfftfl und Kulorifer vn II Eöffl . *
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KejMelueLz versuch* , Engg.
Dm Druckluft -Sv*tem in Parti . . * . . . . ,.. .
VontiliiiiiT» dof iVtiftJe , . ..* G. C
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PatrolewahelMflf für fcUfF*djimpfkv*»»l nach Ferrari M. 8.
Renard*« Ventilation* »Apparat Mit. A* 6.
I'njipN Vorrichtung *«f ErtBöffWlg ?0fl Dil WittMff*
dampf geaohwfcngerta^ unitst! r Freaslufj 0 Z, ß. H*
Neuer kleiner Gasofen rar Eraugvng hoanT Fl nip^ra-
ran flfar La^ontorimnatwaocs - . . ... I . . ,
Dk I itrtrliitau&g 4ar Daupfketialvlnd^ R
Über den neuen Sn jih i« -.-t.MV'U
i-'.nergie und Auniiüubarkeit fester, flüssige? und gas-
lonuiger Korper ..-..-,«>.....
Dia Condeniatfott der Kohlepartikelchan im Rauche . Sc, A* S*
Ausnutzung der Sonnenwftrnis .■ .,...** ,
Heizung mit UüsMigem Brennstoff ,,»...,. t U, $T 6*
Ceiilrul-liashoizung für gana Berlin . . . . , . . W, 8VI.
Barre'* gerippte Heizrohre „ . Z. V, E<
27. Maschinen Instrumente.
Anwendung des Distanzmessers von Nolen in den
Festungen A. J.
Unzulässigkeit der Verwendung des Kalialauns im
Maschinenbau zum Ausgießen von Hohlräumen . Ch. Z.
Prüfung der Mineralschmieröle auf Kältebeständigkeit „
Über die Aoidität verschiedener Fett- und Schmierstoffe „
Distanz-Schätzen oder -Messen D. A. M. Z.
Fiske's elektrischer Schussweitenmesser D. P. J.
\V. Schillings Schraubenschlüssel mit Selbsteinstel-
lung für Maulweiten von 25 bis 50mm .... *
Gesteinbohrmaschine mit elektrischem Antrieb . . . LA.
Schreibmaschinen Eagg.
Schussweitenmesser. Fiske r
Die optischen Gläser ans Jena „
Die \ ost-Tvpen- Schrei binasehiue „
Ein Farbenmaßstab »
Elektrischer Stromtransformator T
Motoren für Kleinindustrie G. A.
Laboratorium-Turbine 6. C.
Die Wirkung von Ölen an Metallen Ir.
Neuer elektrischer Marine -Distanzmesser L E.
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1321
1323
1326
1326
28, 2 «ad 4
XIX, L
961
XXXH4
XXV
Das Fahrrad auf den Schienenwegen M. W. 3
Das Fahrrad im Heeresdienste „ 42
Chronometer Montadon Mit. A. G. 2
Taschencompas8, Paschwitz „ 3
Die maschinelle Anlage der Aluminium - Industrie-
Actiengesellschaft zu Neuhausen in der Schweiz Ö. Z. B. H. XXXIX, 19
Werkzeuge und Maschinen für den militärischen Ge-
hrauch auf der Ausstellung zu Paris 1889 ... R. A. Jänner bis Mai.
Telömetre de groupe. (Batterie - Divisions - Distanz-
messer) „ März.
Das Binocle als Distanzmesser R. I. 63
Fahrrad im Heeresdienste R. C. M. 12
Ein neuer Distanzmesser für Infanterie und Artillerie R. M. I. Juni.
Über Distanzmesser R. T. I. C. April und Juni.
Botschaft des Bundesrathes betreff die Einrichtung von
Badfahrer-Abtheilungen in der Schweiz . . . . S. A. M. Z. 25
Lieutenant Fiske's Positionsfinder So. A. S. 788 und 805
Der thermische (Gas-) Motor der Zukunft „ 799
Baroskopisches Thermometer „ 802
Taschenuhr-Chronograph mit Viooo Secunde Angabe „ 806
Wassersäulenmotor von Helfenberger U. M. C. 35 ff.
Elektrische Abbau-Maschine „ 36
Geräth zur zeichnerischen Übertragung tachymetrischer
Messungen Z. I. 4
Instrumente zu submarinen Messungen „ 6
Entfernungsmesser von Romanel „ 6
28. Metallurgie.
Aluminiumstahl Ch. Z. XV, 1
Über Eigenschaften eines guten Formsandes . . . . „ .. 25
Schwefel im Bessemerstahl „ n 25
Zur Schwefelbestimmung im Eisen und Stahl . . . „ «30
Neuere Untersuchungen über den Kohlen-Stoffgehalt
des Eisens „ , 33
Phosphorbestimmung in Stahlproben „ r 33
Neues Verfahren zur Trennung des Eisens von Nickel
und Kobalt „ „ 40
Mannesmann'sche nahtlose Stahlrohren als Bohrleitung
bei sehr hohem inneren Drucke „ r 45
Über das reine Platin und einige seiner Legierungen „ »45
Über die Bestimmung von Chrom in Stahl „ «49
Zur Bestimmung von Mangan in Eisen und Stahl „ «50
Aluminium-Bronze für Artillerie und Marinezwecke . D. H. Z. 42
Eisen-Rückkohlung nach Darby und Phönix . . . . D. P. J. 280, 7
Alaminiumstahl „ „ 9
Proben bei Stahl für Artillerie Eng. 1846
Elmore's Kupfer-Niederschlagsprocess . Engg. 1309
Die Lauffen-Venhausen-Aluminium-Werke „ 1312
Stahl für Artillerie „ 1324
Martinofen 6. C. XIX, 1 ff
Das Mannesmann'sche Schrägwalz verfahren und seine
Bedeutung für die Waffentechnik I. R. Februar.
Spiralförmig gewalzte Stahlrohre Ir. 939
Elmore's Kupfer-Niederschlagsprocess „ 942
Eine neue Methode zur Bestimmung des Kohlenstoffs
in Eisen „ 954
Proben beim Gebrauche von Stahl für artilleristische
Zwecke „ 956
51*
Etotrüfytta&c Erzeugung ton Kupferrohren nach
Pntiüt Elmor* ..,'.«...,... L E
AI uro fnluni -Legierungen ■ AM. A. iL
Einfalt vm Silicintn auf die Eigenschaften **jii Stahl
Magnet bei Hohöfen ......... . . . . ,
Stuhl b*i niederen Temperaturen .,......-. „
li' -r iiniminp^ de* metallischen Aluminiums im kauf*
IMM Aiiiiniiiiiurj . , , . , . . _ + . + . +
Der directe Eisen bereitungapruceis „Conlej- Laura* te r ■
Untersuchungen über die FeätigkeitseigeuschafteTi des
Einen* . . . * , * * ■ . . .
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Über die praktische An willdang Ton Kehknetomdegem
0. Z. B. a
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Delta-Metall ,-V.v . . . . «./LR.
Das Aluminium und tan* Legierungen ...... n
Ilektriaehee BefcweSMi *. v . . «C A.B.
AlttmininrortaU ....**..»
Proben bei Stahl Ar Artillerie «
Die AlamiaiwrffcbricatioB, FortMftwiig OL ■. C.
89. Photographie xmd Photogrammetrie.
Die Farbenplwtographie nach Profeeaor loppouuui * Gh. Z.
Meuee photognpniecnee Veirielfaltigwigi-VerfahMii - Cef.
Photographie in Naturfarben ........ ,
Photogrammetrie und Photographie M. Q. 6.
Die Fortachritte der Photogrammetrie ....... M. 8.
Ittttheilungen Aber Fortechritte im Gebiete der Plieto-
giaphlennd der modtmenKeproductiona- Verfahren . 0. W. V.
Elektische Lichtwirkung .- . .... Mb A.
Der Primulin-Procees So. A. S.
Telephotographie „
Die Photographie Ton selbstleuchtenden Objecten,
einschließlich der pyrotechnischen Photographie „
Lippmann's Apparat für Farbenindustrie „
Photogramnieter T. B.
Die Anwendung der Photographie auf dem Gebiete
des Bau- und Ingenieurwesens mit Berücksichti-
gung der Photogrammetrie „
Problem der fünf Punkte W. 9. I. V.
XL. 18
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Februar.
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7B1
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1890, in und IT.
XVI, 26
30. Aeronauük.
Organische Vorschrift für den französischen Luft- i *h. e
schiffercurs in Chalais i n ii 2 1 7
Der Wert der Fesselballons im Seekriege sowohl zur
Verteidigung der Küsten, wie am Bord der Schiffe B 19, 20
Der Gebrauch des Aneroid als Höhenmaß-Instrument Eng. 1887
Über die Bewegung ausdehnflüssiger Körper vom
Standpunkte der Luftschiffahrt I. J. 1891, 4
Ballons für Schiffahrtszwecke ... I. U. S. 159
Der Ballon im Dienste der Marine I. R. Mira.
Formierung TonLuftschiffer-Truppentheilen in Russland M. W. 43
Die Verwendung des Fesselballons N. M. B. Februar, Min
Die Theorie der Aerostaten, genannt Charlieres . . . R. A. B. 1890. IQ.
Anwendung des freien und Fessel-Ballons für militäri-
sche Zwecke „ 1890, IV.
Der Luftballon im Kriege (Beschießen) „ 1891, L
xxvn
Über das Beschießen von Luftballons . R. A. 6. Mai.
Über Militär Luftschiffahrt R. C*. 6, 7, 8, 10
Das lenkbare Luftschiff Rw. 203
Militärische Luftschiffahrt in Österreich . 306, 208
Die Brieftauben und die Luftschiffahrt R. I. 73
Luftschiff Penningtok So A. LXIV, 10
Eine pneumatische Flugmaschine „ „ 11
Maxim's Flugmaschine „ „ 24
Experimente mit einem deutschen See-Captifballon . Sc. A. S. 784
Helmer's System der Luftschiffahrt „ 785
Eine nächtliche Luftreise nach Posen St Ml. Februar, März.
Acronautik im Kriege * April.
Kriegs-Ballons U. S. S. 3037
Luftwiderstandsfragen W. 5. I. V. XVI, 26 ff.
Sl. Brieftauben und sonstiges Naohriohtenwesen.
Die militärischen Brieftauben-Anstalten. Spanien . . I. R. Mai.
Wie steht es augenblicklich mit der deutschen Privat-
Brieftaubenzucht N. M. B. Jänner.
Das selbstthätige Sicherheits-Signal D. E. 9
Die Brieftaubengesellschaft von Catalonien . . • . R. cm. 1
Zur Geschichte der Kriegshunde Rw. 219
Das Marine-Signalsystem Lucigraph Sc. A. 25
Das Militär-Signalwesen Sc. A. 3. 781
Hering's Phonometer Sc. A. LXIV, 11
Der Lucigraph, eine neue Signalvorrichtung . . . . U. M. C. 21
Brieftauben für militärische Zwecke U. S. G. 3044
32. Vennisohte Naohriohten. Ausstellungen.
Eigenartige Orientierungmethoden Abi. 5
Akustische Verhältnisse einiger Kirchen C. B. 19, 20
Wissenschaft und Dialektik. (Sind Sachverständige
Partei?) Ch. 2. XV, 30
Über Anschaffung und Erhaltung von Laboratoriums-
Einrichtungen „ «50
Ober die Messung einer neuen franzosischen Triangu-
lierungsbasis Cr. CXII. 15
Über die Reinigung der Industriewässer „ „16
Die englische Schiffahrts- Ausstellung Eng. 1844
Die photographische Ausstellung im Krystallpalaste . „ 1844
Die Frankfurter elektrotechnische Ausstellung ... „ 1844
Erzeugung von Kriegsmaterial in den Vereinigten
Staaten „ 1846
Biegsame Metallrohre Engg. 1307
Dampf- Phaeton, Serpollet 1315
Frankfurter elektrotechnische Ausstellung * 13*25ff.
Die amerikanische Weltausstellung 1893 „ 1328
Der elektrische Widerstand von Metallen Ir. 960
Lack als Schutz des Stahls gegen Seewasser .... „ 962
Über die Nützlichkeit der elementaren Kenntnis der
Officiere I. U. 3. XXXV, 158
Über die Gewinnung der Guttapercha L. E. XXXVIII, 52
Über Guttapercha „ XXXIX, 13
Rettungsverfahren bei Ertrunkenen, Erstickten. Er-
würgten, Erfrorenen, Berauschten nnd vom Hitz-
schlag Befallenen M. S. XIX, III.
Continuierliche Controle des Wasserstandes in Cisternen MH A. 6. 3
52
xxvm ' . " »
Schiseophon ML A. t. 6
Explosion das PulTermagasbiB »Yfgna p!»- ...... „ 6
Internationale elektrotechnische Ausstellung in Frank-
furt am Hain * 6
Apparat nun Maaten hoher Temperaturen (Lunette v
pyromttrique) R. A. aV l
Über Erzeugung nnd Verwandung Ton Sauerstoff in
Indüstneiwecken R. A. fli Aprfl.
Ein neuer Chronograph * Aprfl.
Der Prospectograph, ein Instrument rar Darstellung
eines Gegenstandes1 in der PerspectiTe, wenn
seine orthogonale Projeetionen gegeben sind * . „ April
Unrerbrennlioher Carton . • Mal
Darstellung des Sauerstoffe ans der atmosphärischen
Luft , „
Die milit&r-fransosisehe Abtheilung auf der Ausstellung
tu Moskau . . . HCl 10, 15
Nene magnetische Aufnahme Österreichs 8. A. W. XCIX, X.
Serpollet's Dampf-Phaetori Sa- A. LX1V, 8
Pendel-Waaser-Eleirator * ■ * 10
Optische Projioierung opaker Objecto mittels das
Megascops , , 14
Hydraulische Kräfte |* iL.lL 79«
8teraoskopische Proiicierung *„ 795
Jodin als Reagens bei SshriftfUschungen - 7*7
Cliehes Ton 8utton U.IC 87
ConserTierungs-Yersucha an 8ehiffen IL 8. 8. 8083
Die englische Militär- Ausstellung , 8048
Stempel aus Metall und Kautschuk ....... V. J. VII, X.
US
Stanford University Libraries
Stanford, California
fbis book on or before datc due.