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Full text of "Militärwissenschaftliche Mitteilungen;"

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MITTHETLUNGEN 

ÜBER 

EGENSTÄNDE 


DB8 


ARTILLERIE-  MD  GENIE-WESENS. 


HERAUSGEGEBEN  VOM 
K.  UND  K.  TECHNISCHEN  &  ADMINISTRATIVEN 

MILTTÄR-COMITß. 


XXII.     JJLTLUGL  J±TS  & 

18S1. 

HIT  30  TAFELN,  86  FIGUREN  UND  VIELEN  TABELLEN  IM  TEXTE. 


WIEN. 

DRUCK  UND  COMMIS8ION8VERLAG  VON  R.  v.  WALDHEIM. 

1891. 


Alphabetisches  Verzeichnis 

der  im  Jahre  1891  erschienenen  Aufsätze  (A),  Notizen  (N)  und  kleinen 

Notizen  (k  N). 

Accumulatoren.  Elektrische A  3  81 

Aluminiumlegierungen.  Versuche k  N  1  22 

Ankerseile.  Inanspruchnahme  hei  schwimmenden  Brückenunterlapen  N  5  95 

Antiseptische  Baumaterialien k  N  10  234 

Artillerie.  Uehersicht  der  Versuche  auf  dem  Gehiete A  7  265 

„     Ein  Beitrag  zum  indirecten  Schuss  der  Feld- Artillerie  ...  A  J-j!  Tri 

„      (Feld-)  Das  Material  der  deutschen N  1  8 

„      Versuche  der  englischen  im  Jahre  1888  zu  Lydd N  1  13 

„     französische.  Indirectes  Schießen  in  festen  Plätzen    ....  N  3  58 

„     und  Infanterie  (Reserve-)  Russland k  N  9  187 

„      Material.  Erprobung  der  schwedischen  Fabrik  in  Finspong  N  2  34 

„           „         Fortbringen  bei  tiefem  Schnee N  5  93 

„     Park  (Belagerungs-).  Der  englische k  N  9  183 

„        „               „                „    italienische •  .    .  N  12  247 

Artilleristische  Neuerungen  in  Italien k  N  9  185 

Ausdauerschießen  mit  dem  Gewehre k  N  1  22 

Ausstellung  zu  Frankfurt  am  Main k  N  7  126 

Australien.  EisenbahnbrQcke  über  den  Hawkesbury-Fluss k  N  7  144 

Automatisch  wirkendes  Mundstück  für  Respirationsapparate    ...  N  6  117 

Backofen  (Reserve-)  mit  Gewölbe  aus  lufttrockenen  Ziegeln  u.  s.  w.  N  10  229 

BalkenkOpfe.  Einmauern k  N  7  146 

Ballistit,  Schießversuche k  N  1  21 

Baumaterialien,  antiseptische k  N  10  234 

Befestigungen  der  Schweiz A  4  139 

{9  391 

11  475 

Befestigungsarbeiten.  Deutsche  Feldpionniervorschrift  für  Infanterie  N  2  25 

Belagerungs-Artillerie-Park,  der  englische k  N  9  183 

Beleuchtung  und  Kraftübertragung.  Einige  neuere  Anlagen     ...  A  5  193 

Beobachtungsleiter  (Feld-)  in  Belgien k  N  4  89 

Berechnung  der  Schusstafeln  seitens  der  Gusstahlfabrik  Fried.  Krupp  AI  1 

Biegsame  Metallröhren k  N  7  147 

Bofors-Stahl.  Erprobung  von  Geschützrohren  aus  Bofors-Stahl     .    .  A4  121 

Brandstoflfe  im  Alterthum  und  Mittelalter N  12  270 

Brennzeiten  von  Tempierp] atten  in  verschiedenen  Ortshöhen   .    .    .  k  N  6  120 

Brücken-Unterlagen.  Inanspruchnahme  der  Ankerseile N  5  95 

„         Überbau.  Aufstellung k  N  5  114 

„         über  den  Canal  la  Manche k  N  6  125 

„         Rosten  eiserner kN  7  146 

„         (Hilfs-)  in  Frankreich k  N  10  223 

Bulgarien.  Versuch  mit  Schnellfeuerkanonen  Grusou      N  12  271 

Bukarest.  Panzerungen k  N  10  231 

Canal  la  Manche.  Brücke k  N  5  125 

Cementartige  Anstriche  für  Mauerwerk k  N  12  274 

Cement  feuerfester k  N  12  274 

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IV  Alphabetisches  Verzeichnis. 

Chrouunieter,  System  Montadon      k  N  2  29 

Cistcrnen.  Cutitinuierliche  Controlo  des  Wasserstandes k  N  3  71 

Conservierung  von  Drahtseilen •   .    .    .  k  N  12  273 

„                  „     weichem  Holz k  N  12  273 

Cordite.  Schießversuche k  N  1  21 

Dachdeckungen.  Wärmeleitungsfähigkeit N  2  37 

Deckenverputz  ohne  Verrohrung  oder  Verlattung       k  N  4  69 

Doppelzünder.  Italien  M.  1886   für  Bei.-  und  Festungs-Geschütze  N  4  83 

Druckluft.  Nutzbarmachung  der  Arbeit  der  Niagara-Fälle    .    .    .    .  k  N  8  161 

liinmauern  von  Balkenköpfen kN  7  146 

Eisenbahn-Brücke  über  den  Hawkesbury-Fluss kN  7  144 

„      -Fahrt  eines  Torpedobootes  in  Frankreich k  N  12  273 

„      (Feld-),  Ermittlung  der  Zugkraft k  N  5  110 


Provisorien.  Zerbrcchversüche ^    i  9 


17 
2        43 


285 
337 


„      Turin— Torre-Pellice.  Militärischer  Betrieb k  N  6  162 

Eisenbahnwesen  in  Frankreich.  Vorbereitungen   für  den  Kriegsfall  k  N  11  244 

Eisencementwände k  N  11  245 

Eisenwerke.  Österreichische A   {  o 

Eisernes  Thor.  Fclssprengungen  unter  Wasser N  12  263 

Elektrische  Accuinulatoren A  3  81 

.,      Batterie.  Imschentzki k  N  3  73 

„      Beleuchtungsanlagen.  Feuersgefahr A  8  313 

„     Kraftübertragung  beim  Tunnelbau kN  7  146 

„      Wellen,  Fortpflanzung  in  der  Luft  nach  Hertz k  N  6  128 

„      Zielrahraen k  N  7  143 

Elektrisches  Licht.  Taktischer  Wert N  10  224 

Explosion  des  Friedens-Pulvermagazins  Vigna  Pia k  N  6  130 

Explosivstoffe.  Bestimmung  der  Vorbrennungstemperatur A  2  67 

Faltboote  und  Thierhäute  als  schwimmende  Nothunterlageu  .    .    .  k  N  5  108 

Fcldbahnwagen.  Krankentransport kN  7  142 

Feldbeobachtungsleiter  in  Belgien k  N  4  89 

Feldgeschütz  der  Zukunft.  Wille N  11  237 

Feld-Pionni er- Vorschrift.  Deutsche,  für  die  Infanterie N  2  25 

Felsensprengungen.  Ein  Vorschlag  für  submarine A  4  105 

Felsen  Sprengungen.  Eisernes  Thor N  12  263 

Festungs-Artillerie-Truppen  in  Russland kN  7  143 

Festungs-Infanterie-Bataillone  in  Russland kN  7  143 

Festungs-Locomotive                    k  N  1  23 

Festungs-Telegraphie  in  Russland k  N  2  39 

Feuersgefahr  in  elektrischen  Beleuchtungsanlagen  . A  8  313 

Finspong.  Schnellfeuerkanone N  8  154 

Fleisch.  Das  Gofrierenmachen  durch  kalte  Flüssigkeiten N  1  17 

Französische  Artillerie.  Indirectes  Schießen   in  festen  Plätzen     .    .  N  3  58 

Französisch-Deutsche  Grenze.  Befestigungen ^  ill 

Französische  provisorische  Instruction  über  Feldbcfestigungsarbeiten  N  5  97 

Frankfurt,  am  Main,  Ausstellung k  N  6  126 

Fuhrwerke  des  Feld-Art. -Materials.  Fortschaffen  bei  tiefem  Schnee  N  5  93 

Fundierungen  unter  Wasser  durch  Einblasen  von  Cement    .    .    .    .  k  N  9  189 

Fußböden.  Theeren k  N  1  23 

Grasspannungs-  (Registrier-)  Messapparat kN  8  159 

Gefrierverfahren  nach  Poetsch.  Verbreitung kN  5  113 

Genie-Regimenter.  Versuche  und  Übungen  1889  und  1890     ....  A  5  179 

Geschütze  in  Nordamerika kN  9  186 

Geschützrohr.  Einfluss  von  hineingelangten  Fremdkörpern    .    .    .    .  k  N  6  122 


391 
475 


Alphabetisches  Verzeichnis.  V 

Gewehre.  Moderne  Krieg«- ^  110  191 

Gewehr-Lafetten.  Anwenduug N  8  152 

Gewölbe-Rüsthaken k  N  6  123 

Graphische  Auflösung  von  Gleichungen  2.,  3.  und  4.  Grades   ...  N  7  133 

Grenzzone  in  Spanien.  Militärische k  N  10  231 

Gürtelfort  Versuche  zur  schnellen  Besetzung k  N  2  41 

Gürte] Stützpunkt  Ton  Mjäskowski.  Typus N  1  1 

Ilawkesbury-Fluss  in  Australien.  Eisenbahnbrücke k  N  7  144 

Hertz.  Fortpflanzung  der  elektrischen  Wellen  in  der  Luft    .    .    .    .  k  N  6  128 

Hilfsbrückeu  in  Frankreich k  N  10  233 

Hindernisse  (künstliche).  Mittel  zur  Überschreitung N  4  77 

Höh  Öfen.  Magnet  zur  Benützung r k  N  5  112 

Hohofen schlacke.  Verwertung k  N  10  234 

Hölzerne  Eisenbahn-Provisorien.  Zerbrochversuche A  1  17 

Holzfaser-Röhren k  N  5  113 

Imsehenetzki's  elektrische  Batterie k  N  3  73 

)9  427 

10  447 

Infanterie  und  Artillerie  in  Russland.  Reserve k  N  9  187 

Internationale  Maßeinheiten.  Die  wichtigsten ^  »12  519 

Italien.  Artilleristische  Neuerungen k  N  9  185 

Italienischer  Doppclzünder  M  188B  für  Bei.-  und  Festungs-Geschütze  N  4  83 

Kanonen  und  Panzerplatten.  Erzeugung  in  Bethlehem k  N  5  1 12 

Kraftübertragungsanlagen.  Einige  neuere      A  5  193 

Kraftübertragung.  Elektrische,  beim  Tunnelbau k  N  7  146 

Krankentransport  auf  Feldbahnwagen k  N  7  142 

Krankenzimmer.  Vermeidung  scharfer  Winkel k  N  4  91 

Kriegsgewehre.  Moderne ^110  191 

Krupp.  Berechnung  der  Schusstafeln  seitens  der  Gussfabrik  ....  A  1  1 

Küstengeschütze.  Feldgeschütze  zur  Distanzbestimmung  Russland    .  k  N  8  157 

Laderampen,  mobile.  System  Peralta k  N  2  41 

Lafetten  (Gewehr-)  Anwendung N  8  152 

Lichtmaschine.  Petroleum-Motor  zum  Betriebe k  N  4  91 

Locomotiv-Zugkraft k  N  1  23 

Luftballon.  Russland,  Instruction  für  meteorologische  Beobachtungen  N  10  220 

Maasbefestigungen.  Panzerkuppeln k  N  10  232 

Magnet  zur  Benützung  bei  Hohöfen k  N  5  112 

Mannesmann-Röhren.  Träger  und  Stützen k  N  12  273 

)1 1  489 

12  519 

Metallröhren.  Biegsame k  N  7  147 

Metallschilde  und  Schanzkörbe  im  Belagerungs-  und  Festungskriege  N  5  105 

Minenvertheidigung.  Project  für  moderne  Festungen N  3  43 

Mjaskowski.  Typus  für  einen  Gürtelstützpunkt N  1  1 

'  9  165 

|10  191 

Manier-Gewölbe k  N  5  113 

Montadon.  Chronometer N  2  91 

Mörser-Regiment  Russland k  N  2  39 

Mundstück,  automatisch  wirkend,  für  Respirationsapparate  ....  N  6  117 


Moderne  Kriegsgewehre N   <. 


VI  Alphabetisches  Verzeichnis. 

Niagarafälle.  Druckluft  zur  Nutzbarmachung  der  Arboit     ....  k  N 

Nordamerika.  Panzerschießen N 

Nothunterlagen.  Thierhäute  und  Faltboote k  N 


österreichische  Eisenwerke •..•..-....        A 


ö 

Panzerkuppen  der  Maasbefestigungen k  N 

Panzerplatten.  Erzeugung  in  Bethlehem k  N 

Panzerplatten  in  Russland.  Versuche k  N 

Panzerschießen  in  den  Vereinigten  Staaten N 

Panzerungen  für  Bukarest k  N 

Paris  als  Seehafen k  N 

Paschwitz.  Neuer  Taschencompass k  N 

Peralta.  Mobile  Laderaropen k  N 

Percussionszünder.  Neuer  Typ,  Spanien k  N 

Petroleummotor  zum  Betriebe  elektrischer  Lichtmaschinen  .    .    .    .  k  N 

Pfeilerfundierung  in  tiefem  Wasser k  N 

Poetsch.  Verbreitung  des  Gefrierverfahrens k  N 

Registrier-Gasspannungs-Messapparat k  N 

Renard.  Ventilation 8- Apparat  für  Kasernen N 

Repetiercarabiner  M.  1890 A 

Repetier-Extra-Corpsgewehr  M.  1890 A 

Repetiergewehr  M.  1888  bei  Anwendung  der  Gewehrpatrone  M.  1890  A 

Reserve-Backofen  mit  einem  Gewölbe  aus  lufttrockenen  Ziegeln  .    .  N 

Reserve-Infanterie  und  Artillerie  in  Russland k  N 

Resonanz.  Mehrfache  der  elektrischen  Wellen  Schwingungen  ....  k  N 

Respirations-Apparate.  Automatisch  wirkendes  Mundstück    ....  N 

Röhren  aus  Holzfaser k  N 

Rosten  eiserner  Brücken k  N 

Rücklauf.  Vermindern  mit  Benützung  der  Pulvergase N 

Rwsland.  Aufstellung  neuer  Reserve-Batterien k  N 

„      Errichtung  eines  dritten  Mörser-Regiments      k  N 

„      Gegenwärtiger  Stand  der  Festungs-Artillerie-Truppen    .    .    .  k  N 

„      Organisation  der  Festungs-Telegraphie .    .  k  N 

„      Vermehrung  der  Festungs-Infanterie-Bataillone k  N 

Rüsthaken  (Gewölbe-) k  N 

Sand.  Verwendung  von  künstlich  erzeugtem k  N 

Sauer's  Angriffs  verfahren.  Russische  Kritik N 

Schanzkörbe  und  Metallschilde  im  Belagerungs-  und  Festungskriege  N 
Schießen  aus  Gewehren  während  der  Bewegung.  Frankreich    .    .    .  k  N 
Schießen   aus  Küstengeschützen;  Feldgeschütze  zur  Distanzbestim- 
mung. Russland k  N 

Schießen  indirectes  der  französischen  Artillerie  in  festen  Plätzen  .  N 

Schiseophon • N 

Schneebrustwehren.  Beschießen.  Kussland k  N 

Schnellfeuerkanonen.  Finspong N 

„                   Gruson.  Schießversuche  in  Sofia N 

Schraube  mit  Kollkugeln k  N 

Schusstafeln.  Berechnung  seitens  der  Gusstahlfabrik  Krupp     ...  A 

Schweiz.  Befestigungen A 

Shrapnel-Versuche.  Schweden N 

Silicium.  Einfluss  auf  die  Eigenschaften  von  Stahl N 

Spanien.  Militärische  Grenzzone k  N 

„      Neuer  Percussionszünder k  N 

Sprenghöbenme8ser  für  Feld-  und  Gebirgsbatterien N 

Sprengung  von  fünf  Bogen  des  Piotröwka-Viaductes A 


8 

161 

3 

51 

5 

108 

I  7 

285 

18 

337 

10 

282 

5 

112 

2 

39 

3 

51 

10 

231 

7 

145 

3 

72 

2 

41 

8 

157 

4 

91 

8 

162 

5 

113 

8 

159 

4 

85 

5 

161 

6 

199 

9 

426 

9 

415 

10 

229 

9 

187 

3 

74 

6 

117 

5 

113 

7 

146 

3 

60 

7 

143 

2 

39 

7 

143 

2 

39 

7 

143 

6 

122 

11 

245 

12 

254 

5 

105 

11 

244 

8 

157 

3 

58 

5 

102 

6 

123 

8 

154 

12 

271 

10 

235 

1 

1 

4 

139 

3 

62 

3 

56 

10 

231 

8 

157 

8 

149 

10 

471 

Alphabetisches  Verzeichnis.  VII 

Sprengungen.  Ein  Vortrag  für  submarine  Felsensprengungen  ...  A  4  105 

Sprengungen  unter  Wasser.  Eisernes  Thor N  12  263 

Stahl  bei  niederen  Temperaturen k  N  5  112 

Taschencompass  Paschwitz k  N  3  72 

Tempierplatten  (Satzscheiben)  in  verschiedenen  Ortshöhen   .    .    .    .  k  N  6  120 

Theeren  von  Pussböden k  N  1  23 

Thierhänte  und  Faltboote  als  schwimmende  Nothunterlagen    .    .    .  k  N  5  108 

Torpedoboot  in  Frankeich.  Eisenbahnfahrt k  N  12  273 

Trager  und  Stützen  aus  nahtlosen  Röhren k  N  12  273 

Tunnelbau.  Elektrische  Kraftübertragung .    .   .    .  k  N  7  14G 

Überschreiten  von  Terrainsenkungen  und  künstlichen  Hindernissen  N  4  77 

T  entilations- Apparat  für  Kasernen.  Renard  N  4  85 

Verbrennungstemperatur  von  Explosivstoffen.  Bestimmung           .    .  A  2  67 

Verbuche  auf  dem  Gebiete  des  Artillerie-  und  Waffenwesens   ...  A  7  265 

„           „     technologischem  Gebiete A  |  «  043 

ff         und  Übungen  der  beiden  Genie-Regimenter  1889/90    .    .  A  5  179 

Warmeleitungsfahigkeit  verschiedener  Dachdeckungen N  7  37 

Wasser.  Fundierungen  durch  Einblasen  von  Cement  in  den  Baugrund  k  N  9  189 

Wellenschwingungen.  Mehrfache  Resonanz  der  elektrischen  .    .    .    .  k  N  3  74 

Wendelrutsche k  N  8  163 

Wille's  Feldgeschütz  der  Zukunft N  11  237 

Zerbrechversucbe  mit  hölzernen  Eisenbahnprovisorien A  {  2  43 

Ziegelgewölbe-Abtrag k  N  5  118 

Ziegelsteine  in  Theer  gekocht k  N  4  91 

Zielrahmen.  Ein  neuer  elektrischer kN  8  143 

Zugkraft  bei  der  flüchtigen  Feld-Eisenbahn k  N  5  110 


VIII 


Autoren-Verzeichnis. 


tltttlm   Ohm1  i»li»klrl*obe  Accummnlatoron.  A  8,  81. 

Iluek    rVrhwhvorMitfhi»  mit  boUternen  Kinenbahnnrovisorien.  A  1,  17.  2,  43. 

|tmi«jllirw,  tto«*r*l  v    Hauer«  Angrlffrverfahren.  N  12,  864. 

Übrl*tC  Ritt  W*Wm  «um  ludlrecten  HchtiM   der  Feld-Artillerie.   A  9,  427.  10,  447. 

\\\\M    Ober  da*  tlefrierenmaoben  von  Fletaeh  dureh  kalte   Flüssigkeit en.  N.   1,    17. 

\S\*\\   Vtxdwl  fflr  die  Mtnenwrtheldigung  moderner  Festungen.  N  3,  43. 

\\[*\\     Mlu^l   «ttr  VbemehreHnng    vermiedener  Terrainsenkungen    and  künstlicher 

Ütmlttttt«««.  N  As  V 
\\M\    Über  die  \*\*\\[\w\\i**\\*  Ketmiduetton  der  Stimme.  N.  5,  104. 
\\M\.  Nehaw«kflrbe  und  MeUlWhflde  Im  Belagerung  und  Festungskriege.  X  5,  105. 
\\M\   Attentat  i*eh  wirkende*  Mundstück  ftr  Kesmrationsapparat*.  N  6.  117. 
\\M\    t*Mr*eHe*  O&r    die  mete\*vd\>gtaeh«n   BeeWhtnngen    wahrend   der   Fahrten 

WM  dm  UftbaMe*   H*»*lattd   X  H\  **0. 
lVI\   \Vwr  teMtata  W*rt  de*  elektrischen  T.iehtes.  X  10,  »4. 
lfe<*fcv*W**r  tt.   v     IVrtfcri****   der   Fuhrwerke   des  Feld-Artillerie-Materials  bei 

t*Mfc#  Seh***    S  \  W 
KvW  \*fr  IN^t^fcht  i*  de*  elektrWhe*  tteleaAbtangsanlag*»    A  S,  313. 
rV*****ti  V  YewiieV  ^*r  **£tt*ehe*  Artillerie  im  Jahr*  l$S8  tu  Lvdd.  X  1,  13. 
rV^aasari  v.  We-  IW^lfc*****  ^r  Sehwtt,  A  4.  13$. 
VVaiaaaatt  x    IHe  fatfti^iaeW  ^>vi*\Nri*»eh*  lastractKMi  ther  die    Aasföhraagr  Ton 

*VW WK$**£*  -  AtWftv*  dareh  l*tat*ri+-Trm|tp**   X  5,  ?T 
W^M   IV*  l**i*]rd\vh*  V+*titat**4*^A»gvM*t  Ar  Kas*n**.  X  4s  85. 
^fcr********   CVe*    ^**  Aimwr4«*£  vv*  <tV*r*fcr4  *&****    X  S,  l\J. 
Vtatalriefc   IV  *VF**m^tow»rfcett  1fr?*»  wrk:e    A  T.  38\  &.  $S7. 
fceü*  CWrtfreh*  **r  V«^k^  auf  t*vh»^*givW*  ********   A  &  *l£  7.  *4&. 
K«N*ra**    Vqpr^waj:  xv*   \Tt*1l)eri*^ti*ma>*  äer  *;&**&$<&**  Fataik  i»  Fmsfo.ag 

X  &  $* 
¥Wr*e*  ^^%vnH^4k  ^?v»*^<*t*^W   X  &  ä 
¥Mrr*»r   1^w^^^^rt^£  wr.  ä*^^*y?ntew  a*»  l*rtf«re>-$fcahl   A  4.  1*1 
¥Wv?nw  TV«r  ^Hew^W  TVwf**rti*&<r  H  - 1>^  Ar  lWa|?enm^-  «*£  Fe^nmrsrf^fittw 

X  %  $& 
¥**W*r  ^***Wfc*H^iwMi*e* ,  $*s*ew  FfeatNaj:   X  &.  IM 
l*A>f*««   H^v^rtH  ViT^pscrWIwi  X  *.  ISN  Ä.  W 

VHt    TV«    rVWkrwm**   **.  &*:   tra**ftrcvfe^t^*}»tt   t^enrc    A    *.  »»1    11.  475l 
Viswfc  W<He>  V**4e*^h«»  des  ft&iroft   X  :v  SJC 

>H^v    J*v^^|»t    4-*-  V#nsaa*>K    »•:'  <Ma:  t»oKje»>5f  d«^  ArKfli/tne-  sbc  ^wMemmtjMmk. 
\  ^  tes 

TS^o^*    >  wi^nw^  w*   ViM^iii^tt  de$  Ä.^;>aäf^  die  t^u^üiau  mit  KesidBs^ 

^•^pv    iN»-  ^i»  *rvfct*e*rt#*   ^t^rv^tx^mW  Hat  4v»nbei^T     a  :^    4«t.  ^L  K» 

x^4»aN*t^>    tto**fc***>i«*c   e«ws  ^^ax^4«ean««e^MiTs   ftrr  !  ^»c-  qk  t"  ^nnrrtirrirrrifla 
>S    ^  ^ 

^^^^v    H*^rv    Hmw»?    ^^i?>    *#!•**    Ä*^ifll»t*wr*-   m»»     Vi  ii  tili  in  iiiajiMajp  in 


Autoren-Verzeichnis.  IX 

Srutek  v.  Der  Chronometer  „System  Montadon"..  N  2,  29. 

Tarbuk.  Obersieht  der  wichtigsten  Versuch«  und  Übungen  der  beiden  Genie- Regimenter 

in  den  Jahren  1889  und  1890.  A  5,   179. 
Tilsehkert.  Wärmeleitungsfahigkeit  verschiedener  Dachdeckungen.  N  2.  37. 
Tilschkert.  Inanspruchnahme  der  Ankerseile  bei  schwimmenden  Brücken-Unterlagen. 

N  5,  95. 
Tilschkert.  Reservebackofen  mit  einem  Gewölbe  aus  lufttrockenen  Ziegeln  und  einer 

Herdsohle  aus  Lehmestrich.  N  10,  229. 
Ullinann.  Brandstoffe  im  Alterthum  und  Mittelalter.  N  12,  270. 
Weigner.  Der  &mm  Repetiercarabiner  1890.  A  5,  161.  G,  199. 
Weigner.  Das  Repetiergewehr  M.  1888  bei  Anwendung  der  Gewehrpatrone  M.  1890. 

A  9,  415. 
Weigner.  Repetier- Extracorps  -  Gewehr  M.  1890.  A  9,  426. 
Wuich   R.   v.  Die   Berechnung  der  Schusstafeln  seitens  der  Gus Stahlfabrik    Fried. 

Krupp..  A  1,  1.* 
Wuich  R.  v.  Über  die  Bestimmung  der  Verbrennungs-Temperatur  von  Explosivstoffen 

A  2,  67. 
Zaillner   v.   Sprengung   von   fünf  Bogen   des   Pietrowka- Viaductes   bei   Seibersdorf. 

A  10,  471. 


, 


Inhalts- Verzeichnis 

zur  Abtheilung: 

„Bücher- Anzeige". 


Inga  11  s,  M.,  Oaptain  first  artülery.  Eacterior  BallisUcs  in  the plane  of  fire\  und 

Ingaila,  AT.,  Captain.  Handbook  of  problems  in  direct  firt 1 

Wille,  R.,  Generalmajor  a.  D.  Das  deutsche  Feld- Artillerie-Material     ...  3 

Jahns,  Max.  Geschichte  der  Kriegs  Wissenschaften,  vornehmlich  in  Deutschland  3 

David,  Ludwig,  k.  und  k.  Oberlieutcnant  und  Scolik,  Charles.  Die  Photo- 
graphie mit  Bromsilbergelatine  und  die  Praxis  der  Momentphotographic  4 
Bundschau    in    der    periodischen    Militär-    und    technischen 

Literatur.  1.  Halbjahr  1890 I— XXVI 

Wernigk,  Premier-Lieutenant.  Taschenbuch  für  die  Feld-Artillerie  ....  5 

Abel,  Oberst  und  Commandeur  des  Großher  zoglieh- hessischen  Feld- Artillerie- 
Regimentes  Nr.  25.  Handbuch  für  Einjährig- Freiwillige,  Reserve-Offi- 
ciere,  Aspiranten  und  Officiere  des  Beurlaubtenstandes  der  Feld-Artillerie.  t> 

Wagner,  Reinhold,  Oberstlieutenant  a.  D.  Was  machen  wir  mit  Helgoland?  7 

Vogt,  Hennann.  Die  europäischen  Heere  der  Gegenwart 8 

Rundschau    in    der    periodischen    Militär-    und    technischen 

Literatur.  2.  Halbjahr  1890 XXVII-XLVH 

Hanne  r,  Adolf,  ordentlicher  Professor  der  Mathematik  an  der  k.  und  k. 
technischen    Militär -Akademie    in   Wien.    Analytische    Geometrie    des 

Punktes,  der  Geraden  und  der  Kegelschnitte 9 

La  question  des  canems  en  ßelgitjue 11 

Z.  A.,  Die  Thatsache   der   lenkbaren  Luftschiffahrt  und  ihre  Verwendung  für 

Militärzwecke 13 

Mar selli  C,  Hauptmann.  Manuale  pel  condottiei-o  di  truppe 13 

Almanach  für  die  k.  und  k.  Kriegsmarine  1891 14 

Schubert  Josef,  k.  und  k.  Hauptmann  im  Artilleriestabe  vom  Stande  des 
technischen  und  administrativen  Militär-Comite.  Die  Feld-  und  Gebirgs- 

Artillerien  der  europäischen  Staaten  im  Jahre  1890 15 

Etudes  de  guerre  par  le  general  Lewal.  Tactique  des  ravüailtemenls 17 

Mittheilungen  des  k.  und  k.  Kriegs-Archivs •   .    .         31 

Schcllendorf  I.,  Bronsart  v.,  General  der  Infanterie  und  commandierender 
General  des  1.  Armeecorps.  Betrachtungen  über  eine  zeitgemäße  Fecht- 
weise der  Infanterie 34 

J  ahn s,  Max.  Geschichte  der  Kriegswissenschaften  vornehmlich  in  Deutschland.         37 
S  piek  er,  Th.  Dr.,  Professor  am  Realgymnasium  zu  Potsdam.  Lehrbuch  der 

ebenen  und  sphärischen  Trigonometrie  mit  Übungsaufgaben 37 

Ren  esse,  A.  v.,  Hauptmann  und  Compagnie-Chef  im  Pionnier-Bataillon  von 
Rauch- Torgau.  Die  elektrische  Minenzündung.  Ein  Handbuch  für 
Militär-  und  Civil-Ingenieurc 38 


I 


Inhalts-Verzeichnis  zur  Abtheilung:  „Bücher-Anzeige".  XI 

Seite 

Szczepaiiski,  Fritz  v.  Biöliotheka  Polytechnika.  Repertoriuin  der  tech- 
nischen Literatur 41 

Rohne  H.,  Oberst  und  Coinwandeur  des Schleswig'schen  Feld-Artillerie-Regi- 
ments  Nr.  9.  Das  Artillerie-Schießspiel.  Anleitung  zum  applicatorischcn 
Studium  der  Schießregeln  und  zur  Bildung  von  Schießbeispielen     .    .  43 

Moch  G.,  capitaine  oTartillerie,  adjoint  ä  la  seetion  technique  de  Cartitlerie.  La 

poiidre  sans  fumee  et  la  Uictiquc 47 

Lycoudis .  Vierrt  8.,    clief  de  bataillon  du  ginie  hälenujuc.    Memoire  sur  nn 

nouveau  Systeme  de  bowches  ä  feu  demontables 48 

Dressage    mithodique   du    cheval   de  seile    d' apres  Us  denüers  enseignements  de 

F.  Baucher,  recueUlis  par  un  de  ses  tteves 50 

Springer  Adalfried,  k.  und  k.  Hauptmann  im  Geniestabc,  Präsidial-Adjutant 
im  technischen    und   administrativen  Militär-Comite'.     Gliederung  und 

Ausrüstung  der  Armee  im  Felde 52 

Hötzendorf  Franz  Conrad  v.,  k.  und  k.  Oberstlieutenant  im  Generalstabs- 

Corpa  und  Lehrer  an  der  Kriegsschule.  Zum  Studium  der  Taktik    .    .  53 

Neues  vom  Büchermarkte  im  1.  Semester  1891 57 

Tschamer.  Zur  Entwicklung  der  Gebirgsartillerie  mit  besonderer  Berück- 
sichtigung der  schweizerischen • 69 

Haase  Wilhelm,  Oberstabsarzt  1.  Cl.  und  Regimentsarzt  des  Eisenbahn- 
Regiments  Nr.  1.    Die  Unterbringung   der  Verwundeten  und  Kranken 

auf  dem  Kriegsschauplatze 70 

Pantobiblion,  internationale  Bibliographie  der  polytechnischen  Wissenschaften  74 

Zanotli  B.,  Capitano  del  Oenio.  Fortificazione  permanente 70 

Kundschau  in  den  militärischen  und  technischen  Zeit- 
schriften. 1.  Halbjahr  1891 I-XXVIII 

Zusammenstellung  der  bekanntesten  Geschütz-Liderungen 78 

Pizzihelli  G.,  k.  und  k.  Major  im  Geniestabe.  Handbuch  der  Photographie 

für  Amateure  und  Touristen.  2.  Auflage,  Band  I 78 

flossot,  Capitaine  de  Vartillerie  de  la  marine.  Determination  des    vitesses  des 

projeetiks  au  moyen  des  pl&ionienes  sonores 81 

PUch  Franz,  k.  und  k.  Marine-Artillcrie-Ingenieur.  Die  gepresste  Sehießwolle. 
Eine  Abhandlung  über  die  Beurthcilung,  Verwendung  und  Behandlung 
dieses  Explosivpräparates  für  Torpedo-  und  Seeminen-Lehrcurse  ...  87 

liepsius,  Dr.  B.,  Das  alte  und  das  neue  Pulver.    Vortrag,  gehalten   in  der 

64.  Versammlung  der  Gesellschaft  deutscher  Naturforscher  in  Halle  a./S.  88 

Die  kaiserlich  deutsche  Marine 90 

Oeniral   Brialmont,   Situation   actuelle   de  la  fortification,  idees  et  tendances  de 

la  nouveüe  dcole 277 

General   Brialmont.    La  fortification    de  Vavenir,  d'aprte  des  auteurs  anglais  279 

Manuale  d'arliglieria.  Parte  terza 280 

Jansen  Wilhelm,  Hauptmann  a.  D.,  früher  Waifenlehrer  an  der  Kriegsschule 

Hannover.  Die  Kreiselbewegung 281 

Ka  ndelsdorfer  Karl,  k.  und  k.  Hauptmann.  Der  Heldenberg,   Radetzky's 

letzte   Ruhestätte  und  Schloss  Wetzdorf 282 

Looß  Emil.  Unter  deutschen  Fahnen 283 

Österreichischer  Ingenieur-  und  Architekten-Kalender  für  das  Jahr  1892  .    .        283 
Neues  vom  Büchermärkte.  Im  2.  Semester  1891      285 


Die  Berechnung  der  Schusstafeln  seitens  der  Gusstahl- 
fabrik Fried.  Krupp. 

Erläutert  von 
XTilcolaiis   Ritter  v.  Wuich, 

k.  und  k.  Oberttlittäenant  de*  ArtÜlrritstabes. 

Die  Gu88tahlfabrik  Fried.  Krupp  veröffentlichte  vor  kurzem  die 
daselbst  bei  Anlage  von  Schusstafeln  angewendeten  ballistischen 
Hilfstabellen,  welchen  kurze  theoretische  Erläuterungen  voraus- 
geschickt sind  f). 

Jene  Tabellen,  welche  sich  auf  die  Elemente  der  (allein  in  Betracht 
gezogenen)  verticalen  Bahnprojection  beziehen,  gelten  aus- 
schließlich für  Ogival-Geschosse  Krupp'scher  Fa9on. 

Nachdem  die  Mehrzahl  unserer  ordonnanzmäßigen  Geschosse  Krupp'- 
sches  Gepräge  tragen,  so  verdienen  erwähnte  ballistische  Hilfstabellen 
bei  uns  besondere  Beachtung,  weshalb  ich  es  für  keine  überflüssige 
Mühe  hielt,  jene  Formeln,  welche  der  Anlage  der  Krupp'schen  Hilfs- 
tabellen als  Grundlage  dienten  —  unter  Festhaltung  der  bei  uns 
üblichen  Bezeichnungsweise  der  ballistischen  Größen  —  derart  zu  ent- 
wickeln, dass  sich  die  Darlegungen  bequem  in  den  Bahmen  meiner 
Vorträge  am  höheren  Artillerie-Curse,  bezw.  in  den  Bahmen  meines 
Lehrbuches  der  äußeren  Ballistik  einfügen  lassen,  allwo  die  der  Krupp'- 
schen  Fabrik  als  Vorbild  dienende  Siacci'sche  Lösung  des  ballistischen 
Problems  eingehend  erörtert  wurde. 

Vom  analytischen  Standpunkte  besteht  der  —  vonBash- 
forth  herrührende  —  Grundgedanke  bei  Aufstellung  der  den  Hilfs- 
tabellen zugrunde  liegenden  Formeln  darin,  sämmt liehe  Bahn-Elemente 
als  Functionen  der  horizontalen  Projection  der  Geschwindigkeit  vx  dar- 
zustellen, wodurch  die  Trennung  der  Veränderlichen  in  den  Differential- 
gleichungen für  die  Bewegungs-Elemente,  zum  Zweck  deren  Integration, 
sehr  erleichtert  und  demnach  ermöglicht  wird,  für  die  zahlenmäßige 
Berechnung  der  in  den  Integralgleichungen  auftretenden  bestimmten 
Integrale  Hilfstabellen    anzulegen,   u.    zw.   in   analoger  Weise,  wie 


•)  Verfasser  ist  der  Director  Herr  Ingenieur  W.  Groß. 


2  Wui  c  h. 

dies  beispielsweise  bezüglich  des  bekannten,  in  der  Wahrscheinlichkeits- 
theorie eine  große  Rolle  spielenden  Integrales: 

Jh    =  f\-*Ax 

v  o  Ja 

geschehen  ist,  für  dessen  zahlenmäßige  Berechnung  die  Werte  des  Integrales : 

Jx   =   f'e-*dx 

V  O  ,  '  o 

für  successive  wachsende  x  berechnet  und  tabellarisch  verzeichnet  wurden. 

Da  obiges  Integral  geschrieben  werden  kann: 

Ja    -^    (  e~x*  d  x  —  C<r~*  d  x% 

so  ist  klar  ersichtlich,  wie  mit  der  Tabelle  der  Integralwert  für  beliebige 
Grenzen  ermittelt  werden  kann. 

Als  besondere  Annehmlichkeit  bei  Anlage  der  ballistischen  Hilfs- 
tabellen sei  hervorgehoben,  dass  der  aualytische  Ausdruck  für  das  Luft- 
widerstandsgesetz hiefur  ganz  überflüssig  ist  da  eine  tabellarische 
Darstellung  der  Luftdrücke  genügt,  welche  gestattet,  für  jede 
Geschwindigkeit  den  entsprechenden  Widerstandswert  anzugeben. 

Die  Kruppsche  Fabrik  hat  aufgrund  ausgedehnter  Versuche  mit 
ihreu  Geschossen  für  Geschwindigkeiten  von  50  bis  1.000m  —  was 
gegen  früher  (J40  bis  700m)  eine  wesentliche  Erweiterung  des  Ge- 
schwindigkeitsbereiches darstellt  —  die  Luftdrücke  pro  Quadrat-Centi- 
meter  des  größten  Gesehoss-Querschnittes  —  speci fische  Luft- 
drücke —  und  für  das  specifische  Gewicht  der  Luft  1206%  (Beiugs- 
dichtei  für  den  Fall  ermittelt,  dass  die  Längenaxe  d  es  Geschosses 
in  die  Be wegungsriohtung  fällt. 

Diese  tabellarisch  verzeichneten  speciiischen  Luftdrücke  sind  für 
die  Anlage  der  Hilfstabellen  grundlegend  und  will  ich  hiezu  bemerken, 
dass  es  angemessener  —  weil  eiufacher  —  gewesen  wäre,  die  spe- 
zifischen Luftdrücke  für  das  specifische  Gewicht  der  Luft  \kg 
als  Grundlage  zu  nehmen,  wie  dies  in  den  analogen  Tabellen  meines 
Lehrbuches  geschehen  ist 

An  die  eingangs  gemachte  Bemerkung,  dass  die  Hilfstabellen 
ausschließlich  für  Geschosse  Krupp'scher  Favon  gelten, 
anknüpfend,  will  ich  bemerken,  dass,  wenn  das  Verhältnis  der  specifischen 
Luftdrücke  gegen  Geschos>e  verschiedener  Gestalt  von  der  Geschwindig- 
keit unabhängig,  d.  h.  für  alle  Geschwindigkeiten  dasselbe  wäre,  die 
für  eine  best  immte  G  eseho^sforni  aufgestellten  Tabellen 
einen  ganz  allgemeinen  Charakter  hätten  und  dass  ein  con- 
stanti-r  Fsci.-r  den  ftaigäng  v.;.n  einer  Geschossform  zur  andern 
*  ermitteln  nürde. 


Die  Berechnung  der  Schusstafeln  seitens  der  Gusstahlfabrik  Fried.  Krupp.  3 

Dies  ist  leider  nicht  der  Fall  und  beschränkt  diese  Thatsache  den 
Wert  der  auf  bestimmte  Geschoss formen  basierten  Hilfstabellen 
ganz  empfindlich  —  abgesehen  davon,  dass  die  Voraussetzung  des  Zu- 
sammenfallens  der  Längenaxe  des  Geschosses  mit  der  Bewegungsrichtung, 
für  halbwegs  größere  Distanzen  als  nicht  mehr  zutreffend  angesehen 
werden  kann. 

Nach  meinen  Bestimmungen  (Lehrbuch  der  äußeren  Ballistik, 
Seite  100)  ist  der  Widerstand  gegen  Bundgeschosse  bei  kleinen 
Geschwindigkeiten  0*54  des  Widerstandes  gegen  cylindrische  Ge- 
schosse und  steigt  die  Verhältniszahl  der  Widerstände  mit  wachsender 
Geschwindigkeit  zum  Grenzwert  0*8;  der  Widerstand  gegen  Krupp'sche 
Ogival-Geschosse  ist  bei  kleinen  Geschwindigkeiten  0*3  des  Wider- 
standes gegen  cylindrische  Geschosse  und  erreicht  die  Verhältniszahl  der 
Widerstände  mit  zunehmender  Geschwindigkeit  den   Grenzwert  051. 

Der  von  einer  gewissen  Geschwindigkeit  (ca.  400m)  constant 
bleibende  Grenzwert  hängt  mit  der  Thatsache  zusammen,  dass  für  große 
Geschwindigkeiten  für  alle  Geschossformen  ein  und  dasselbe  Luftwider- 
standsgesetz (das  quadratische)  Geltung  hat. 

Da,  den  obigen  Betrachtungen  zufolge,  bezüglich  der  in  Rechnung 
zu  stellenden  Luftdrücke  sowohl  die  Form  des  Geschosses  als  auch  die 
mittlere  Lage  der  Längenaxe  desselben  zur  Bahntangente  mitbestimmend 
sind,  so  ist  es  nicht  ohne  weiteres  gestattet,  die  Zahlenwerte  der  Hilfs- 
tabellen bei  Anlage  von  Schießtafeln  pur  et  simple  zu  benützen,  sondern 
es  muss  durch  Versuche  die  Reihe  der,  den  verschiedenen  Distanzen 
entsprechenden  Reductionsfactoren  des  Luftwiderstandes  zur  Herstellung 
des  Einklanges  der  Rechnung  mit  dem  Versuche  festgestellt  werden. 

Diese  Bemerkung  mache  ich  hauptsächlich  aus  dem  Grunde,  weil 
nicht  genug  betont  werden  kann,  dass  man  bei  Anlage  von  Schießtafeln 
mehr  oder  minder  ausgedehnter  Versuche  zur  Gewinnung  von  Daten  für 
die  Ermittlung  der  Parameter  in  den  ballistischen  Gleichungen  —  seien 
es  ballistische  CoSfficienten  o.  dgl.  —  nicht  entrathen  kann  und  dass 
Schießtafeln  nur  dann  wahrheitsgetreu  die  Wirkungsfahigkeit  einer 
Feuerwaffe  widerspiegeln,  wenn  sie  sich  mit  möglichst  breiter  Basis 
an  den  Versuch  lehnen. 

Hiedurch  will  ich  den  Wert  von  —  an  bestimmte  Geschossformen 
gebundenen  —  Hilfstabellen  nicht  schmälern ;  er  bleibt  noch  immer  ein 
sehr  hoher,  da  sie  ja  das  Ergebnis  sehr  ausgedehnter  Schießversuche 
sind,  wie  sie  nur  die  Firma  Krupp  ausführen  kann.  Diese  Tabellen 
gestatten  —  namentlich,  wenn  man  die  Reductionsfactoren  beiläufig 
kennt   —    die  Ermittlung   von,    der  Wahrheit   ziemlich   nahe   liegenden 


4  W  u  i  eh. 

ballistischen  Näherungswerten;  sie  gestatten  ferner  die  Abkürzung  der 
Versuche  zum  Zwecke  der  Anlage  von  Schießtafeln. 

Da  in  den  folgenden  Untersuchungen  wiederholt  auf  Tabellen  hin- 
gewiesen wird,  mit  denen  die  Zahlenwerte  gewisser  bestimmter  Integrale 
zu  berechnen  sind,  so  will  ich  gleich  von  vorneherein,  namentlich  um 
ermüdende  Wiederholungen  zu  vermeiden,  den  Charakter  dieser  Tabellen 
klarlegen  und  darthun,  wie  sie  zu  berechnen  sind. 

Alle  im  Folgenden  vorkommenden  Integrale  haben  die  Form: 

Jyx    =     l—fi?*i   W)  •   dvx- 

Vx  ist  die  horizontale  Projection  der  Anfangsgeschwindigkeit; 
das  negative  Zeichen  unter  dem  Integral  macht  dasselbe  wesentlich 
positiv,  da  der  Zuwachs  dvx  der  horizontalen  Projection  der  Geschwindig- 
keit wesentlich  negativ  ist. 

Da  nach  der  Theorie  der  bestimmten  Integrale 

/;  =  /-  -  /• 

Vx  a  a 

ist,  wobei  a  eine  ganz  willkürliche  Größe  ist,  so  braucht  man  nur: 
f  =  /  —  /  (vx,  w)  .  dvx 

für  successive  (etwa  um  Im)  sich  ändernde  Werte  z  =  vx  zu  berechnen 
und  tabellarisch  zu  verzeichnen,  um  das  obige  Integral  berechnen  zu  können. 
Durch  die  Subtraction  verschwindet  der  Einfluss  der  willkürlichen 
unteren  Grenze.  Graphisch  wird  die  Sache  noch  klarer.  Stellt  man  die 
Werte  von  /  (t?x,  w)  als  Ordinaten  dar  für  vx  als  Abscisse,  so  erhält 
man  etwa  folgendes  Bild: 

Figur  1. 


Nach   der  Methode    der  Quadraturen   ist  Jir  =  Fläche  ABDC; 

r  x 

nun  ist  aber,  wie  aus  der  Figur  1  ersichtlich: 


Die  Berechnung  der  Schasstafeln  seitens  der  Gusstahlfabrik  Fried.  Krupp.  5 

ABDC  =  MBDN  —  MACN  =  MxBDNt  —  MXACNX  =... 
und  wenn  Mh  Ni  ein  beliebiges  Punktepaar  darstellt: 

ABDC  =  MiBDNi  —  MiACNi, 
woraus   die   Gleichgiltigkeit   der   unteren  Grenze   a  klar  ersichtlich  ist. 

Man  hat  nur  von  einer  bestimmten  unteren  Grenze  —  in  den 
Hilfstabellen  l.OOOm  —  die  Flächenbestimmungen,  etwa  von  Meter  zu 
Meter  fortschreitend  vorzunehmen,  was  etwa  mit  einem  flächenmessen- 
den Instrumente  oder  durch  Eechnung  in  der  Weise  geschehen  kann, 
dass  man  die  zu  messende  Fläche  in  Elementar-Trapeze  z'erlegt,  deren  — 
in  der  Richtung  der  vx  gemessene  —  Höhe  Im  beträgt,  wie  dies  die 
Krupp'sche  Fabrik  that. 

Nach  diesen  einleitenden  Betrachtungen  tibergehe  ich  zur  er- 
schöpfenden Darlegung  der  Lösung  des  ballistischen  Problems. 

Zuvörderst  soll  ein  ganz  kurzer  Weg  gezeigt  werden,  wie  man  zu 
den  Differentialgleichungen  für  die  Bewegungs-Elemente  der  Bahn  des 
Geschoss  -  Schwerpunktes  gelangen  kann,  wenn  —  wie  dies  für  die 
folgenden  Untersuchungen  angenommen  wird  —  die  Luftwiderstands- 
Resultante  direct  entgegengesetzt  der  Bewegungsrichtung  des 
(ieschoss-Schwerpunktes  wirkt. 

Die  so  resultierenden  Differentialgleichungen  —  von  welchen  nur 
jene  entwickelt  werden,  welche  in  den  folgenden  Untersuchungen  eine 
Bolle  spielen  —  gelten  mit  großer  Annäherung  auch  für  die  Vertical- 
Projection  der  Bahn  des  Schwerpunktes  rotierender  Langgeschosse. 

Aus  der  angenommenen  Wirkungsrichtung  der  Luftwiderstands- 
ßesultanten  und  aus  der  Wirkungsrichtung  der  mit  ihr  in  Combination 
tretenden  Schwerkraft  folgt:  1.  dass  die  Bahn  des  Geschoss-Schwer- 
punktes  eine  ebene  Curve  sein  müsse,  da  keine  seitlich  ablenkende 
Kraft  auftritt;  2.  dass  die  Tangente  an  die  Bahn  sich  stets  nach  ab- 
wärts dreht,  weil  die  Richtungs-Änderung  nur  durch  die  Normal-Com- 
ponente  der  Schwerkraft  hervorgerufen  wird  —  dass  also  der  Tangenten- 
winkel #  immer  abnimmt,  sonach  sein  Elementar-Zuwachs  d  &  —  der 
Contingenzwinkel  —  eine  wesentlich  negative  Größe  ist. 

Die  grundlegenden  zwei  Differentialgleichungen  der  Bewegung  er- 
geben sich  am  einfachsten  durch  Anwendung  von  D'Alembert's  Princip, 
welches  —  auf  die  Beschleunigungen  übertragen  —  besagt,  dass  das 
System  der  ursächlichen  Beschleunigungen  mit  dem 
System  der  wirkenden  Beschleunigungen  im  Gleichgewicht 
ist,  sobald  der  Wirkungssinn  der  Beschleunigungen  eines 
der  Systeme  gerade  umgekehrt  wird. 


♦;  w  u  i  c  li. 

Als  grundlegende  Differentialgleichungen  können  entweder  jene  der 
Projecti-insbewegungen  in  der  Kiclitung  der  Tangente  und  der  Nor- 
malen —  oder  jene  der  Projectionsbewegungen  längs  den  beiden  Co- 
ordinatenaxen  gelten. 

Fi^ur  2. 


Die  ursächlichen  Beschleunigungen  im  Punkte  3/ (siehe 
Fig.  2)  sind  die  Beschleunigungen  der  Schwere  g  und  die 
V  e  r  z  n  g  e  r  u  n  g  d  u  r  c  h  d  e  n  Luft  w  i  d  e  r  s  t  a  n  d  3J,  wobei  S  mit  dem 
absoluten  Werte,  sonaeh  positiv  in  Rechnung  zu  stellen  ist,  während 
zu  den  wirkenden  Beschleunigungen  gehören: 

die  Tangentialbeschleunigung  -.-■  (v   augenblickliche  Ge- 


It 


schwindigkeit,  t  Zeit); 


die  N o  r  in  a  1-  ('(.-  e  n  t  r  i  p  e  t  a  1-)  Beschleunigung  —  (p  Krüm- 
mungshalbmesser ) ; 

die    Beschleunigung    der    Pr o jectionsbe wegnng  längs 

der  X  Axe    -y~-  i  r,     -  r.rostt  die  ("Jesi-hwindigkeits-Componente  in  der 
X- Richtung)  und 


Die  Berechnung  der  Schusstafeln  seitens  der  Gusstahlfabrik  Fried.  Krupp. 


i 


die    Beschleunigung    der   Projectionsbe wegung    längs 

d  v 
der  Y-Axe  — ~  (vy   —  v.sin  0  die    Geschwindigkeits  -  Componente   in 

(1  z 

der  Y-Richtung). 

Durch  Anwendung  von  D'Alem  bort's  Princip  ergeben  sich  — 
wie  ein  Blick  auf  die  Fig.  2  lehrt  —  folgende  zwei  Systeme  grundlegender 
Differentialgleichungen : 

-TT  +*  +0.aiu»  =0, g.cos»  =  0 

dt  o 

nnd 

dt     '  dx       '  dt  x   * 

Werden  nun  diese  beiden  Systeme  combiniort,  d.  h.  wird  ans  dorn 
ersten  Systeme  die  Gleichung 

v% 

—  —  0.COS9- 1) 

P 
aus  dem  zweiten  Systeme  jene: 

*£-=*£.  „-».coh» 2) 

dx  dt  ' 

benützt,  so  gelangt  man  unter  Vermittlung  des  geometrischen  Ausdruckes 
für  den  Krümmungshalbmesser: 

e  =  -T,<> 3> 

rasch  zu  den  gesuchten  Differential-Ausdrucken  für  die  Bewegungs- 
Elemente  des  Geschoss-Schwerpunktes. 

In  3)  bedeutet  ds  den  Elementar -Zuwachs  des  Bogeus;  das 
negative  Zeichen  wurde  vorgesetzt,  weil  —  da  keine  Zeichenänderung 
beim  Krümmungshalbmesser  vorkommt  —  o  wesentlich  positiv  aus- 
fallen muss,  was  —  nachdem  d  0-  wesentlich  negativ  ist  —  durch  das 
Zeichen  ( — )  gewährleistet  wird. 

Durch  die  aus  dem  Elementar-Dreiecke  folgenden  geometrischen 
Beziehungen : 

ds  = und  d  s  —  -r-~ , 

COS  i>  sin  ir 

ferner  durch  die  dynamische  Beziehung: 

ds  =  v.dt, 

welche  durch  Vermittlung  von  2)  auch  auf  die  Form: 

l     _=  —     v-dv* 

1   8    ~~~  ».C08# 


8  Waich. 

gebracht  werden  kann,  lässt  sieh  der  Ausgangs-Ausdruck  für  p  um- 
formen, so  dass  man  erhält: 

ds    dx  dx  v.dt 

?  =  "   d&  =  ""    cos&.db    "  ~~    sin&.cid    "  d~ä~  = 

v.dvx 

=  ~   S.cos  &.d&' 
Wird  der  ans  1)  folgende  dynamische  Wert  von  p,  cL  L: 

?  -    (/.cos  » 1,} 

der  Reihe  nach  allen  obigen  Werten  von  p  gleichgesetzt,  so  ergeben  sich 
alle  Differential-Ausdrucke  für  die  Bewegungs-Elemente  des  Geschoss- 
Schwerpunktes. 

Für  die  nachfolgenden  Betrachtungen  sind  nur  jene  Differential- 
Ausdrucke  nothwendig,  welche  sich  durch  Gleichstellung  von  lt)  mit 
dem  2.  und  3.  der  obigen  Werte  von  p  ergeben. 

Hiedurch  erhält  man: 

g.dx  =  —  t?2  dfr  =  —  t^.cos'tf. — -  =  —  v,9  dt  ab 4) 

J  cos»  &  * 

und 

g.dy  -=   —   v^tg&.dü  =  —  vx\tg&.dtg& 5). 

Durch  die  Integration  der  Gleichung  2)  ergibt  sich  die  Beziehung 
zwischen  der  horizontalen  Projection  der  Geschwindig- 
keit vx  und  dem  Wege  sc,  ferner  die  Beziehung  zwischen 
vr  und  t. 

Die  Schwierigkeiten  der  Integration  lassen  sich  dadurch  umgehen, 
dass  man  sich  erlaubt,  für  die  horizontale  Projection  der  Verzögerung 
jenen  Wert  33(J:)  der  Verzögerung  einzuführen,  welcher  der  horizontalen 
Projection  der  Geschwindigkeit  entspricht,  wodurch  man  erhält: 

vx .  d  vx 


-  -  S« 2J 

•-  —  »<'>    2f). 


dx 
und 

dvx 
dt 

Bezeichnet   W(r)  den  Luftwiderstand,    entsprechend  vx  und  P  das 
Geschossgewicht,  so  ist: 


»<'>  =  4r  .  W< 


r(x) 


p 

welcher    Ausdruck    durch    Einführung    des    specifischen    Luft- 
widerstandes, d.  i.  des  pro  Flächeneinheit  (Quadrat-Centimeter)  des 


Die  Berechnung  der  Schusstafeln  seitens  der  Gusstahlfabrik  Fried.  Krupp.  9 

größten  Geschossquerschnittes  entsprechenden  Luftwiderstandes  (Kilo- 
gramm) umgeformt  werden  kann. 

Bedeute  im  Sinne  der  Krupp'schen  Daten  w  den  speeifischen  Luft- 
widerstand für  das  speeifische  Gewicht  der  Luft  1*206%,  so  ist,  da  der 
Luftwiderstand  dem  speeifischen   Gewichte   der  Luft  (kurz   Luftdichte) 

direct  proportional  ist,  der    speeifische   Luftwiderstand    für     die 

l*20o 

Luftdichte  \kg  und  tv .  der    speeifische    Luftwiderstand    für    die 

herrschende  Luftdichte  (Tagesdichte)  8. 

Der  Definition  von  w  entsprechend  ist,  wenn  r  den  Halbmesser 
des  größten  Geschossquerschnittes  bedeutet: 

Ist  to  für  Geschosse  einer  bestimmten  Construction  —  hier  Krupp'- 
scher  Construction  —  gedacht,  so  lautet  der  Ausdruck  für  W& 
allgemein : 

wobei  die  Bolle  des  —  bekanntlich  mit  der  Geschwindigkeit  veränder- 
lichen —  Zahlenfactors  1  darin  besteht,  den  Übergang  von  der,  den 
Tabellenwerten  zugrunde  gelegten  Geschossform  zu  anderen  Geschoss- 
formen zu  vermitteln. 

Durch  den  obigen  Ausdruck  für   WM  übergeht  IVX>  in: 

■M-FSJ  •-£■*•* 

P 

wenn-; —  =  P,  gesetzt   wird;  P9  heißt  bekanntlich  die  speeifische 

T    TZ 

Querschnittsbelastung. 
Wird  schließlich: 

*  \  1  1-206      P.  „. 

F2Ö6  •  TT  =  T'beiw"  *  =  -*-■— b) 

gesetzt,  so  erhält  der  Ausdruck  für  9S(x)  die  Form : 

»<*)  =  JLaW% 

wobei  w  als  Function  von  vx  gedacht  werden  rauss. 

Durch  Substitution  dieses  Wortes  von  VW  in  die  Gleichungen  2J 
und  2f)  und  Trennung  der  Veränderlichen  erhält  man: 


10  W  u  i  c  h. 

k        v,.dvr 

*     dx    — .  - 2. ) 

g  w 

und 

i*  k      dv*  o\ 

dt  = • 24), 

9        w 

wobei  erinnert  wird,  dass  der  Elementarzuwachs  dvx  wesentlich 
negativ  ist,  da  die  horizontale  Projection  der  Geschwindigkeit  infolge 
der  Einwirkung  des  Luftwiderstandes  fortwährend  abnimmt. 

Bezüglich  der  specifischen  Querschnittsbelastung  Pt  sei  bemerkt, 
dass  dieselbe  auch  durch  Pa  =  hr .  <j  bestimmt  ist,  wenn  <x  das  durch- 
schnittliche specifische  Gewicht  der  Geschossmasse  und  hr  (reducierte 
Höhe)  die  Höhe  jenes  Cylinders  bedeutet,  welcher  mit  dem  Geschosse 
gleichen  Caliber  und  gleiches  Volum  hat. 

Ist  l)r  die  relative  Höhe  (in  Calibern  d)  des  Substitutions- 
Cylinders,  so  hat  man  für  P, : 

P.  =fh.d.* 7), 

womit  6)  in: 

*--*-. -f.*-<* e.) 

übergeht. 

Ist  i)  die  relative  Höhe  des  Geschosses,  so  ist  nach  meinen  Unter- 
suchungen bei  den  üblichen  Formen  angenähert: 

fc  =  $  — 0-4 7,). 

Durch  Integration  der  Gleichung  2a)  ergibt  sich: 


und  wenn 

(J  .w 


f 


=  r  +  C 


gesetzt  wird: 


x  =  fc.j^ 1) 

\\   ist    die    horizontale    Projection    der    Geschwindigkeit    im    Beginne, 
v,  jene  am  Ende  der  Strecke  x. 

Nachdem  —  von  Meter  zu  Meter  fortschreitend  —  die  Werte  des 
Integrales  r  von  der  fixen  unteren  Grenze  1.000m  ausgehend,  berechnet 
und  tabellarisch  verzeichnet  wurden,  so  lässt   sich  mit  der  Tabelle  der 


Die  Berechnung  der  Schusstafeln  seitens  der  Gasstahlfabrik  Fried.  Krupp.        X  \ 

Wert  des   Integrales  r  innerhalb    beliebiger  Grenzen  von  vx  berechnen; 
denn  es  ist  —  der  Einleitung  zufolge: 

vx         vx    _    Vx  M 

In  der  Gleichung  I)  kommen  vier  Größen:  x,  vx,  Vx  und  k  vor, 
welche  einer  Veränderung  unterliegen  können,  woraus  folgt,  dass  zur 
bestimmten  Lösung  einer  Aufgabe  mit  I),  bezw.  der  bezüglichen 
Tabelle  3  von  einander  unabhängige  Größen  gegeben  sein  müssen  — 
ferner,  dass  mit  Formel  I)  vier  verschiedene  Aufgaben  gelöst  werden 
können. 

Ich  will  hier  diese  Aufgaben  hauptsächlich  aus  dem  Grunde 
behandeln,  um  ein  Beispiel  der  Aufgaben-Deduction  aus  einer  Formel 
vorzuführen,  damit  der  Leser  für  die  folgenden  Formeln  gewissermaßen 
einen  Schlüssel  für  die  Stellung  und  Lösung  von  Aufgaben  hat. 

Hiezu  bemerke  ich,  dass  durch  Combination  der  Formeln  das 
Aufgabengebiet  erweitert  werden  kann. 

Aus  I)  leiten  sich  unmittelbar  folgende  Aufgaben  ab: 

1.  Aufgabe. 

Gegeben  sind:  £,  Vx,  v.x\  zu  suchen  ist  x  oder  in  Worten: 
Welche  horizontale  Strecke  x  durchläuft  ein  Geschoss 
bestimmter  Construction  beim  Übergange  von  der 
horizontalen  Geschwindigkeit  Vz  zu  jener  vx,  wenn  die 
Tagesdichte  der  Luft  $kg  beträgt? 

Durch  die  bekannte  Geschossconstruction  und  X  ist  zufolge  6)  k 
bestimmt;  der  zweite  Factor  in  I)  rechnet  sich  nach  It)  mit  der  bezüg- 
lichen Tabelle. 

2.  Aufgabe. 

Gegeben  sind:  A,  Fx,  x;  zu  suchen  ist  vx  oder  in  Worten:  Wie 
mȧ  ist  bei  einem  Geschosse  bestimmter  Construction  die 
Horizontale  Geschwindigkeit  vx  amEnde  der  horizontalen 
Strecke  a?,  wenn  die  horizontale  Anfangsgeschwindig- 
keit   Vxm  und    die   Tagesdichte    der   Luft    "hkg    beträgt. 

Da  rx  aus  I)  nicht  direct  berechnet  werden  kanu,  so  suche  man 
fo  rr  entsprechende  Function  r^  und  mittels  der  Tabelle  —  eventuell 
durch  Interpolation  —  den,  dem  gegebenen  Functionswerte  entsprechen- 


12  Wuich. 

den  Wert  des  Argumentes  vx ;  k  ist,  wie  in  der  1.  Aufgabe,  vollkommen 
bestimmt. 

Den  Gleichungen  I)  und  I,)  zufolge  ist: 
vx      _    Vx         x 

?1000  M.000   "l         £  * 

3.  Aufgabe. 

Gegeben  sind:  k,  vx,  x;  zu  suchen  ist  Vx  oder  in  Worten:  Wie 
groß  ist  bei  einem  Geschosse  bestimmterConstruction  die 

horizontale  Geschwindigkeit  Vm  im  Beginne  der  horizon- 
talen Strecke  x,  wenn  die  horizontale  Endgeschwindig- 
keit vxm  und  die  Tagesdichte  der  Luft  §kg  betragt 

Diese  Aufgabe  pflegt  man  die  Keduction  der  Geschwindig- 
keit zu  nennen. 

Ahnliche  Erwägungen  wie  bei  der  vorigen  Aufgabe  führen  zu: 

xVx    -  xVx  '-  — 

für  welchen  Functionswert  aus  der  Tabelle  der  entsprechende  Argumenten- 
wert  Vx  zu  entnehmen  ist. 

k  ist,  wie  in  der  1.  Aufgabe  erwähnt,  bestimmt. 

4.  Aufgabe. 

Gegeben  sind:   Vx,  vx,  x\  zu  suchen  ist  k. 
Die  Lösung  der  Aufgabe  ist  durch: 

xVx 
lvx 

gegeben. 

Da  aber  zufolge  6)  in  k  drei  veränderliche  Größen,  cL  i.  ^  * 
und  Pt  vorkommen,  so  löst  sich  die  4.  Aufgabe  in  drei  Detail-Auf- 
gaben auf,  nachdem  die  Frage  speciell  nach  X,  X  oder  P9  gestellt 
werden  kann. 

Die  Frage  nach  der  Luftdichte  8  hat  keinen  praktischen  Wert, 
nachdem  man  über  dieselbe  nicht  verfugen  kann;  wichtiger  ist  die 
Frage  nach  dem  Reductionsfactor  1;  am  wichtigsten  —  und  nament- 
lich für  den  Constructeur  —  ist  die  Frage  nach  der  specifischen 
Querschnittsbelastung  P,,  welche  erforderlich  ist,  damit 
einGeschoss  mit  der  Anfangsgeschwindigkeit  F*  am  End« 
der  Strecke  x  noch  die  Geschwindigkeit  vx  besitzt 


Die  Berechnung  der  Schasstafeln  seitens  der  Gusstahlfabrik  Fried.  Krapp.        13 

Aus  dem  nach  obigen  erhaltenen  Wert  von  k  kann  mit  Formel  6) 
das  verlangte  \  bezw.  Pa  berechnet  werden. 

Wird  —  wie  dies  gewöhnlich  geschieht  —  die  relative  Höhe  lj 
des  Geschosses  angenommen,  während  das  durchschnittliche  specißsche 
Gewicht  n  der  Geschossmasse  für  die  verschiedenen  Ueschossgattungen 
etwas  gegebenes  ist,  so  folgt  aus  7,)  der  Wert  von  ljr  und  hiemit 
ans  7)  der  Caliber: 

Die  Integration  der  Gleichung  24)  führt  zu: 

«  =  *-i£   •• "). 

wenn: 

dvx 


I- 


=  t+C 
g.w 

gesetzt  wird;  ferner  ist: 

*•*  _  f*   __  iVx  Ii  ^ 

Die  Aufgaben  sind  analog  wie  bei  Benützung  der  Formeln  I) 
und  It);  es  tritt  einfach  t  in  die  Kolle  von  x. 

Zur  Berechnung  des  Tangenten  winkeis  #  und  in  letzter 
Konsequenz  des  Einfallwinkels  (?)  wird  die  Gleichung  4)  benützt, 
ans  der  folgt: 

dtg»  = 2-9.dx 

oder  mit  Benützung  von  2S): 

dtg*  =  k.  dVx 


vx  .w 
woraus  durch  Integration  folgt: 

tg&  =  tg9  —  k.Fv*x III), 

wenn: 

dvx 


f- 


F+  C 


vx  .w 

gesetzt  wird;  9  ist  der  AbgangswinkeL 
Zur  Berechnung  von 

**-*£.-*£. »M 

liegt  eine  in  der  Krnpp'schen  Fabrik  errechnete  Tabelle  vor. 


L4  W  u  i  c  h. 

Will  man  den  einer  bestimmten  Entfernung  x  entsprechenden 
Tangentenwinkel  wissen ,  so  ist  vorerst  das  entsprechende  vx  nach 
früherem  zu  berechnen. 

Ist  r'  die  horizontale  Projection  der  Endgeschwindig- 
keit, so  ist  der  absolute  Wert  des  Einfallwinkels  durch: 

v{e) 
tgQ  =  k.Fy*  -tg<f 

bestimmt. 


Nachdem  der  Scheitel  der  Bahn  durch  #  =--  0  definiert  ist,  so 
übergeht  hiemit  in  Formel  III)  die  Geschwindigkeit  vx  in  die  Scheitel- 
geschwindigkeit v, ,  aus  der  mit  dem  Formelsystem  I)  und  I, ) 
auf  die  Scheiteldistanz  xa  geschlossen  werden  kann. 


Zur  Bestimmung  von  v$  folgt  aus  III)  und  IITt) : 

/-  ^iü  +  Z'  .  ..iv). 

1    1000   —       T,  1^  A   1000 X    ' 


Es  liegt  nun  sehr  nahe,  von  (III)  ausgehend,  durch  die  Substitution 

t  g  {)■  =  -^-  und   nachherige  Integration   die  Gleichung  zur  Berechnung 

der  Ordinaten  —  die  Flugbahngleichung  —  aufzustellen, 
was  jedoch  die  Kruppsche  Fabrik  nicht  that,  sondern  einen  etwas  um- 
ständlicheren Weg  wählte. 

Den   angedeuteten,   naheliegenden   Wog   betretend,    folgt   aus  III) 
und   III,): 

*y=  ('0?  +  k.FlxM0).dx-  k.F^.dx 

oder,  wenn  für  dx  im  2.  Addenden  des  zweiton  Theiles  der  Gleichung 
der   Wert  aus  28)  substituiert  wird: 

woraus  durch  Integration  folgt: 


y  =  *('?? +*.f^)-  Ä-y;, 


wenn 

d  vT 


.(- 


gesetzt  wird. 


Die  Berechnung  der  Schasstafeln  seitens  der  Gasstahlfabrik  Fried.  Krapp.        15 

Die  successiven  Werte  von  9  wären  mit  Benützung  der  bekannten 
Werte  von  F*^»  erst  zu  berechnen;  dann  wäre: 

«*  *>*   vx 

vyx         Vt-ooo        9  t.  ooo" 

Zu  obiger  Flugbahngleichung  gelangt  man  auch  durch  Benützung 

von  5). 

Die  Scheitelhöhe  yM  wäre  gemäß  obiger  Gleichung  durch: 

y»  =*.  \tgi  +  k.Fim9„)—  k\yVx 
bestimmt. 

Wie  die  Größen  vt  und  xt  erhalten  werden,  wurde  früher  gesagt. 
Zur   Berechnung   der   horizontalen   Scliuss weite   x0  ist  in 

die  Plugbahngleichung  y  =  0  su  setzen ;  hiebei  übergeht  vx  in  Vx  .  Die 
Auflösung  der  x0  definierenden  Gleichung  ist  nur  durch  Tatonnement 
möglich. 

Die  Krupp'sche  Fabrik  geht  zur  Aufstellung  der  Flugbahn- 
gleichung directe  von  Gleichung  4)  aus,  die  auch  geschrieben 
werden  kann: 

dtg  &  d*y  g 

dx  dx*  vx* 

Da 

d    (  dy\  d1  y 

dx'V  ~  x'~di)  =  ~~  x'dT* 
ist,  so  übergeht  obige  Gleichung  in: 

d  [y  —    x  .  tg  fr)  =  -~  .  x  .  d x 

and  indem  im  2.  Theile  der  Gleichung  für  x  der  Wert  aus  1),  für  d  x 
der  Wort  aus  2,)  substituiert  wird,  in: 

V  I  VX.W        "««»o  Vjt.U 

woraus  durch  Integration  folgt: 

y  =  x.tg»  +  k*.  Y\-  k\x^F\l V), 

renn 

d  vx       vx 


Kr 
1.000 7 


/- 


...     V   4-    C 


»setzt  wird. 

Die  Bedeutung  von  F  ist  bekannt;  ferner  ist 


*  y .  **  iooo  ■*  iooo *  i  )• 


y  =  x.tg9  -  *».&„  .  Fvl  +  k'.Y** 


16  Wuich.  Die  Berechnung  der  Schasstafeln  etc. 

Wird   in   V)   für  tyb  der  Wert  aus   III)   substituiert,   so   folgt: 
y  =  x.tgy  -  k.x.Fv*x+k\Yvl-  V  .^    .     F* 
und  wenn  im  zweiten  Addenden   für  x   der  Wert  aus  I)   gesetzt  wird: 
y  =  ..t99  -  *M*  .**  +  *«.  Fj-  t-.r,!*.  •  ^ 

oder  nach  Keduction,  indem  i*  nach  It)  aufgelöst  wird: 

Vx 

ht      TVX  Z  _._      „,  ^ 

oder  indem  für  j^0   der  Wert   aus   I)   [2.   Aufgabe]   substituiert  und 
dieser  Wert  mit  einem  Factor  k  ausmultipliciert  wird: 

Die  Schoitelhöhe  ergibt  sich  aus  V)  durch  die  Substitution 
#-^=  0  mit: 

rF.-i«.  •*>,) vi). 

Zur  Bestimmung  der  horizontalen  Schuss weite  a?0  ist  in 
V1)  y  =  0  zu  setzen,  wodurch  sc  in  cr0  und  vx  in  Fj  übergeht;  die 
Ermittlung  von  x0  kann  nur  tatonnierend  erfolgen. 


*•* 


17 


Zerbrechversuche  mit  hölzernen  Eisenbahnprovisorien. 

Von 
ZtaTorlz  Bock, 

k.  und  k.  Hauptmann  des  QenUstahts. 

(Hiezu  Taf.  1.) 

Die  wenig  befriedigenden  Resultate  der  in  der  ersten  Serie  durch- 
geführten Zerbrechversuche  mit  hölzernen  Eisenbahnprovisorien  *)  veran- 
lassten das  Militär-ComiW,  diese  Versuche  fortzusetzen,  beziehungsweise 
zn  ergänzen.  Nachdem  das  k.  und  k.  Reichs-Kriegs-Ministerium  die  er- 
forderlichen Mittel  hiefür  genehmigt  hatte,  wurde  im  Einvernehmen  mit 
dem  Eisenbahn-  und  Telegraphen-Regimente  das  detaillierte  Versuchs- 
Programm  festgestellt. 

Demgemäß  kamen  zur  Erprobung  (Siehe  Taf.  1): 
d)  ein  Dübelträger  (V),  bestehend  aus  je  3  übereinander  gelegten 
Balken  vom  Querschnitte  25/,51  bei  welchem  jedoch,  —  den  Ergebnissen 
des  Versuches  II  entsprechend,  —  auf  eine  durch  die  Schrauben  etwa 
hervorgerufene  Reibung  keine  Rücksicht  genommen  wurde,  und  welcher 
in  jeder  Fuge  pro  Trägerhälfte  sechs  Etchendübel  mit  je  5cm  Eingriffs- 
tiefe erhielt,  damit  durch  die  bei  der  Belastung  wachgerufenen  Schub- 
kräfte, keine  zu  großen  Drücke  auf  die  Eichenkeile  entfallen. 

h)  Ein  Klötzelträger  (VI)  mit  „Bahn  unten",  aus  je  3  Balken  *5/8S 
bestehend.  In  der  einen  Fuge  wurden  dieselben  Klötzel  eingelegt,  wie 
beim  Versuchsträger  III  der  ersten  Serie,  in  der  anderen  jedoch  dienten 
die  Querträger  zugleich  als  Einlagen. 

c)  Ein  Klötzelträger  (VII)  mit  „Bahn  Mittel  aus  je  4  Balken  t0/20 
zusammengesetzt. 

In  der  Mittelfuge  sind  pro  Trägerhälfte  sechs  Querträger,  in  den 
beiden  anderen  Fugen  jedoch  Doppelkeile  aus  Eichenholz  eingelegt. 

d)  Ein  zusammengesetzter  Träger  (X)  mit  gusseisernen  Scheiben, 
bestehend  aus  je  3  Balken  vom  Querschnitte  "/„  mit  je  3cm  Intervalle. 

Nach  Beendigung  der  ersten  Versuchs -Serie  stellte  die  k.  k. 
General-Direction  der  österreichischen  Staatsbahnen  an  das  Militär- 
Comit£  das  Ansuchen,  auch  Zerbrechversuche  mit  Provisorien  von  sorg- 


')  Siehe  10.  Heft  der  „Mittheilungen",  Jahrg.  1800. 

2* 


18  Bock. 

faltiger  Herstellung  und  voraussichtlich  auch  größerem  Tragvermögen 
durchzuführen,  ^-  wobei  die  Beschaffung  des  erforderlichen  Holz-  und 
Eisen-Materials  auf  Kosten  der  Staatsbahnen  erfolgen  sollte.  —  Dem- 
gemäß kamen  weiters  zur  Ausführung: 

e)  Ein  verzahnter  Träger  (VIII),  aus  je  3  Balken  "/„  zusammen- 
gesetzt. 

f)  Ein  verdübelter  Träger  (IX)  aus  ebensolchen  Balken,  mit  schräg 
gestellten  Einlagen  aus  Eichenpfosten,  welche  jedoch  nicht  wie  die 
Dübel  der  Versuchsträger  II,  V  und  VII,  aus  je  2  Keilen  bestehend, 
quer  zur  Fasernrichtung  der  Balken  eingeschlagen,  sondern  mit  ihrer 
Fasernrichtung   nach    der  Längsrichtung   der   Hölzer   eingelegt   wurden. 

Das  möglichst  genaue  Passen  dieser  Einlagen,  sowie  auch  jenes  der 
Zähne  beim  Träger  VIII  wurde  durch  die  übliche  Sprengung  der  Balken, 
um  ca.  yt00  ihrer  Länge,  angestrebt  und  auch  erreicht. 

Alle  hier  genannten  Versuchsobjecte  bestanden  aus  je  zwei  gleichen 
Trägern  mit  PI  5m  Ax-Distanz;  deren  Stützweite  betrug  1000m,  ihre 
complete  Länge  10-50m. 

Die  Armierung  mit  Eichenhölzern  t6/ts  als  Pressenangriff,  ferner 
der  Querverband,  wurde  in  der  aus  den  Figuren  ersichtlichen  Weise, 
ähnlich  wie  bei  der  ersten  Versuchsserie,  angeordnet. 

Schließlich  sollten  noch  ein  verschraubter  Träger  (XI),  aus  zwei 
Balken  *%0cm,  mit  4'80m  Stützweite,  und  mehrere  einzelne  Balken 
*%»cmt  mrt  400m  Stützweite,  gebrochen  werden 

Zu  allen  Versuchen  wurde  vierkantig  rein  behautes  Fichtenholz 
verwendet,  welches  im  Herbste  1889  bei  Stadt  Steyr  geschlagen  und 
im  Frühjahr  1890  nach  Wien  geflößt  worden  war. 

Die  Schraubenbolzen  erhielten  durchaus  10mm  starke,  quadratische 
Unterlagsscheiben  mit  80,  resp.  100mm  Seitenlänge. 

Die  Zuarbeitung  der  Versuchsobjecte  besorgte  ein  nach  Wien 
eommandiertes  Arbeits  -  Detachement  des  Eisenbahn-  und  Telegraphen- 
Kegimentes  in  dor  Stärke  von  2  Corporalen  und  18  Mann;  der  größere 
Theil  dieser  Mannschaft  war  schon  bei  der  Bearbeitung  der  Träger  der 
ersten  Versuchsserie  beschäftigt. 

Für  die  beiden,  auf  Kosten  der  Direction  der  Staatsbahnen  herzu- 
stellenden Träger  VIII  und  IX  war  jedoch  die  Aufsicht  und  Leitung 
einem  in  diesem  Fache  sohr  erfahrenen  Brückenmeister  der  Betriebs- 
Direction  Pilsen,  übertragen. 

Die  Bearbeitung  der  Versuchsobjecte  geschah  im  Monate  August  1890, 
worauf  dann  die  Versuche  selbst  in  der  ersten  Septemberhälfte  durch- 
geführt wurden. 


Z  erbrech  versuche  mit  hölzernen  Eisenbahnprovisorien.  19 

Berechnung  der  Versuchsträger. 

Bei  der  Besprechung  der  ersten  Versuchs-Serie  (Siehe  den  vor- 
citierten  Artikel  der  „Mittheilungen")  wurde  die  Berechnung  der  Kraft- 
wirkungen ausführlich  erörtert;  der  besseren  Übersicht  wegen  sollen 
nachstellend  die  daselbst  erhaltenen  Resultate  nochmals  angeführt  werden. 

Der  Plunger  der  hydraulischen  Presse,  durch  welchen  die  Biegung 
bewirkt  wurde,  hat  285mm  Durchmesser;  mithin  ist  seine  Fläche 

-  X   28:5*         _     % 

Nachdem  das  Eigengewicht  eines  completen  Versuchsobjectes  sammt 
Zubehör  ca.  3.(500%  beträgt,  so  ist  die  Anfangsspannung  des  Druck- 
wassers 

p>  =  HsT  =  5  6Ö  at' 

und  das  Biegungsmoment  für  einen  Träger 

„,         3.600  1.000         aarnnn, 

Mt  =  — —   X   — g—  =  225.000%cm. 

Die  Schubkraft  für  eine  Trägerhälfte  ergibt  sich  mit 
0  225.000  . 

die  Durchbiegung  der  freien  Trägerenden  wird  für  den  Elasticitätmodnl 
E  =  120.000A#  das  Maß  von 

y  X    1.800    X   6ÖÖS 

*>  =         8  X  120.000  J        =  104  T  iU  CW' 

g 

oder  S0  =  10*4  -£-  in  Millimeter  erreichen. 
n 

Für  die  weiter  hinzukommende  Nutzspannung  p„  (in  Atmosphären) 

wird  die  Einzelnlast  für  einen  Träger  sein 

1           -  X   28? 
"  =  -«"   X   7 P»  =  6188  p„, 

daher  das  Moment 

PI 
M  =  —  =  79.700  pn  (kgcm), 

und  die  Schubkraft  für  eine  Trägerhälfte 

a  1.000      P/2  79.700  pn    .     7 

Ä  =  -2~  •  J7Z7  "-=  -^TTzr- in  ** 

Die  rechnungsmäßige  Durchbiegung  erhält  man  aus: 
*  PI*  553.472 

*"  =  WEJ  =  -^J—  *'•  m  mm- 


20  B  o  c  k. 

In  diesen  Formeln  bedeutet  J  das  Trägheitsmoment  des  ganzen 
Querschnittes  und  U  das  statische  Moment  des  maßgebenden  Quer- 
schnittheiles für  die  Schweraxe  des  Gesammtquerschnittes. 

Um  die  Gesammt-Lastwirkungen  zu  erhalten,  sind  die  mit  den 
Weisern  0  und  n  angegebenen  Größen  zu  addieren. 

Somit  erhält  man  folgende  Werte: 

Träger  V: 

Trägheitsmoment  für  den  Nettoquerschnitt  im  Schnitte  durch  die 
Dübel 

J  =  4|  (81*  —  41»  +  15»)  =  970.615cm*, 

Querschnittsmodul 

2J  =   2  X   970.615  =  ^ 

n  öl 

daher  ist  die  Beanspruchung  in  der  äußersten  Faser  in  Kilogramm  pro 
Quadrat-Centimeter : 

M0  +  Mn       225.000    ,    79.700,  .qqq/         rw^ 

das  statische  Moment  U  —  25  X  20  x'  30-5  =  15.250cm*,  dalier 
J  970.615 

U  ~  1K25T  =  63bCOT; 
folglich  wird  die  Schubkraft  pro  Trägerhälfte 

S  =  3.500  +  1.250  (p  —  565)  in  kg. 
Die  sechs  Dübel  ergeben  einen  Druckwiderstand  von 
W=  6  X  25  X  5<7  =  750<r  in  A#; 

für  W  =  S,  wird  <r  =  — -  (3.500  +   1.250  />„),   hierin   ist   nach    dem 

s 9.4 

Früheren  pn  =  — —= — ,  so  dass  man 


=^[,600+1,60tl*)] 


oder  nahezu  g  =  0*5  s  erhält,  d.  h.  die  Druckbeanspruchung  der  Eichen- 
keile senkrecht  zu  den  Fasern  beträgt  ca.  nur  den  halben  Werl  der 
rechnungsmäßigen  Beanspruchung  des  Trägers  in  der  äußersten  Faser. 
Weil  die  Breite  der  Dübel  25c?w,  also  das  fünffache  der  Eingriftstiefe 
beträgt,  so  ist  die  Beanspruchung  auf  Abscherung  parallel  zu  den  Fasern 

$  =  —  —--.  Hiernach   erscheint   also   die  Einlage   in  jeder  Richtung 

genügend  stark  dimensioniert. 

Für  die  elastische  Einsenkung  erhält  man  den  Wert: 
8=1-2  +  0-57  (p  —  5-65)  in  mm, 


Zerbrechveraach ü  mit  hölzernen  Eiseubahnprovisorion.  21 

Träger  VI: 

Trägheitsmoment  im  Schnitte  durch  die  Klötzelschrauben  (d  =  20mm) 

J  =  25~2'°  (953  —  55*  -f  15»)  =  l,330.885cm\ 

Querschnittsmodul 

2J        2  X  1,330.885  , 

— r~  = 7^ =  28.019cm*, 

n  yö 

somit  die  Beanspruchung 

8  =  ^8^01 9^  =  8'°  +  2'84  tP  ~  5'65)  in  kg  F0  Cm%' 
Das  statische  Moment  eines  Balkenquerschnittes  für  die  Gesammt- 
schweraxe  wird  U=  (25  —  2)  20  X  375  =  17.250cms,  folglich 
J  1,330.885 

Ü  =  -17.25Ö~  =  77'1CW' 
demnach  ist  die  Schubkraft  für  einen  halben  Träger, 

S  =  2.900  -f  1.030  (p  —  5-65)  =  2.900  -f-  1.030  pn  in  kg. 
Für  die  drei  Klötzel  der  unteren  Schichte  ist  der  Druckwiderstaud 
Wt  =  3  X  25  X  5  <jt  =  375  tst  in  kg, 
sodass  für  Wx  =  8  resultiert: 

2.900    ,    1.030 
"'  =  "375"  +  "375"  Pn  =  7*73  +  275  *" 

Hiebei  ist  /?w  =  — — - — ,   also  wird 

2*75 
at  =  7-73  +  —  (3  -  8'°)  =  °'97  8> 

d.  h.  die  Beanspruchung  der  Klötzel  auf  Druck  in  der  Richtung  der 
Fasern  ist  fast  ebenso  groß  als  die  rechnungsmäßige  Spannung  in  den 
äußersten  Fasern  des  Trägers. 

In  der  oberen  Schichte  sind  doppolt  so  viel,  nämlich  sechs  Quer- 
träger, eingelegt ;  mithin  ist  Wt  =  6  X  25  X  5  t  — =  750  t,  also  die 
Beanspruchung   der  Eingriifsstellen   auf  Druck  senkrecht  zu  den  Fasern 

<r2  =  -^-  =  0-485  s, 

d.  h.  nur  halb  so  groß  als  die  Spannung  im  Träger.  Nachdem  dio 
Querträger  25cm  breit  sind,  erhält  man  die  Beanspruchung  auf  Abscherung 

i%  =  --*-=  — ;  für  die  Klötzel   in   der  unteren  Schichte  ist  diese  In- 
5         10 

anspruchnahme  noch  geringer,  nämlich  tt  =  ■--  -~  — . 

Die  elastische  Einsenkung  sollte  betragen 

$  =  09  +  0-42  (p  —  5'65)  in  mm. 


22  Bock. 

Träger  VII: 

Für  den  Nettoquerschnitt  durch  die  Mittelschraube  ist 

20  —  2 
J  = — —  (958  —  55»  -f  508  —  208)  =  l,212.000cm% 

und 

2  J  _  2  X  1,212.000 
h    ~  95 

demnach 

M,  +  MH 


25.516cm8, 


_    ...  =  8-8  -f  3*12  (p  —  5*65)  in  kg  pro  cm«. 

Zo.o  1  o 

Die  statischen  Momente  sind: 

für  die  äußeren  Fugen: 

Ut  =  18  X  20  X  375  =  13.500cm8, 

für  die  Mittelfuge: 

Ut  =  13.500  +  18  X  15  X  175  =  18.225cm8; 

hiernach  erhält  man  die  Werte 

jj-  =  89*8cm  und  -jj-  =  66'öcm. 

In  den   äußeren   Fugen  wird  daher  für  eine  Trägerhälfte  eine 
Schubkraft  entstehen: 

St  =  2.500  4-  890  (p  —  565)  in  kg. 
Für  die  sechs  Eichendübel  ist  W,  =  6  X  20  X  3<7,  =  360  <t(  in  kg. 
Setzt  man   Wt  =  #,,  so  ergibt  sich 

*•  -  w  +  w  *  -  "»>  - 6'95  + 2"  "- 

oder,  für  pH  seinen  "Wert  eingeführt, 

er,  =  6-95  +  |^  (•  —  8'8)  =  °'79  •• 

In  der  Mittelfuge  ist  die  Schubkraft 

St  =  3.400  +  1.200  (p  —  5-65)  in  kg 
und  für  die  sechs  Querträger  der  Druckwiderstand  in  den  Eingriflsstellen 
Wt  =  6  X  20  X  5st  =  600<7t  in  kg. 
Für   Wt  =  £t  erhält  man 
3.400    ,    1.200 


**  = 


+  ^T  (P  -  5-65)  =  567  +  200/v 


600      '      600 
oder  nach  Einsetzung  des  Wertes  für  p„: 

*t  =  567  +  ~  iß  -  8-8)  =  0-64 f. 

Es   ist   daher   die  Inanspruchnahme   auf  Druck   senkrecht  zu  den 
Fasern  für  das  weiche  Holz  ca.  "„  für  das  Eichenholz  ca.  *  ,  von  der 


Zerbrech versuche  mit  hölzernen  Eisenbahnprovisorien.  23 

Beanspruchung  in  den  äußersten  Pasern  des  Querschnittes.  Diese  Ver- 
hältnisse sind  demnach  ungünstiger  als  bei  den  Trägern  V  und  VI,  bei 
welchen  jenes  Verhältnis  mit  V,  angenommen  wurde;  ein  Blick  auf  die 
Figur  zeigt  aber,  dass  es  nicht  gut  möglich  wäre,  die  Anzahl  der  Klötzel 
und  Dübel,  oder  deren  Eingriffstiefen  noch  nennenswert  zu  vermehren, 
da  sonst  von  den  Tragbalken  fast  nichts  mehr  übrig  bliebe.  Dieser  Um- 
stand spricht  schon  allein  dafür,  dass  Träger  aus  je  vier  schwächeren 
Balken  weit  nicht  so  rationell  sind,  als  gleich  tragfähige  Träger  aus 
drei  stärkeren  Balken  zusammengesetzt. 

Die  Inanspruchnahme   auf  Abscherung   parallel  zu  den  Fasern  ist 
für  die  Eichendübel 

3  3         4  3 

'«  =  20  *«  =  20  X   ö"  *  =  26  * 


und  für  die  Querträger-Eingriffe 

5 

5          2          10 

t.  =-.  —  <7.  — 

—  X  —  =  -=—  «. 

'        26     * 

25        3         75 

Für  die  elastische  Eiusenkung  erhält  man  die  Formel 

8  =  10  +  0*46  O  —  5*65)  in  mm. 
Träger  VIII: 

Für  den    Querschnitt   in   der  Mitte   (die   beiden   Mittelschrauben 
haben  20mm  Durchmesser)  ist  das  Trägheitsmoment 

J=  -=i— —  X  65»  =  526.365cm%, 

nnd  der  Querschnittsmodul 

2J        2   X  526.365 


=  16.196cm8; 


h  65 

demnach  resultiert  die  Beanspruchung  in  den  äußersten  Fasern 

M  4-  M 
s  =       •  fT     w  =  13-9  +  4-93  (p  —  5-65)  in  kg  pro  cm\ 
Ib. 195 

Das  statische  Moment  für  die  Fuge,  als  welche  man  die  Mittellinie  der 

Zähne  auffassen  kann,  ist 

U=  (25  —  2)   (25  —  2*5)  Urb  —  -^)  =  10.997cms, 

woraus  sich 

J        526.365 
ü  =  1Ö997"  =  47'9™ 
ergibt;  demnach  ist  die  Schubkraft  pro  Trägerhälfte 

S  =  4.700  -f  1.660  (p  —  5-65)  in  %. 
Die   fünf  Zähne  jeder  Trägerhälfte   haben   einen  Druckwiderstand 
W=  5  X  25  X  5<j  =  625^. 


24  U  o  o  lt. 

Für   H'  --  tf  ist 


4.700     ,    1.660  „..    . 

"  "  -625"  +  "625"  *  =  752  +  ** *: 

«  —  13»      .  .       .. 
wogen  1**  —  — — — —  wird  weiters 

4*9o 

*  =  T'58  +  Hü i (* —  m)  =  °"54it 

d.  h.  die  Inanspruchnahme   der  Zähne   auf  Druck  ist  fast   nur  halb  so 
groß  als  die  Spannung  in  der  äußersten  Faser  des  Trägers. 

Für  die  elastische  Durchbiegung  erhält  man  den  Wert 
JJ  _^  2'2  +  105  ( p     -  5t>5)  in  mm. 

Träger   IX: 

Für    eine    Mittelschraube   \d  =  2Qmm)  ist   das  Trägheitsmoment 

T__   -o--   x  753  =  808.594cms  und 


12 
2J        2  X  80&594 


21.5t>3ci»\ 


h  75 

demnach  die  Beanspruchung 

*  =   M1^J!H  =  10-4  +  3*t>9  i/>  —  5*65)  in  kg  pro  cm*. 
2I.ot>3 

Würde  man  das  Trägheitsmoment  im  Querschnitte  durch  die  Dübel 
berechucu,  so  wäre  dasselbe  allerdings  etwas  gerioger.  u.  zw.  um  ca.  4rt  0, 
sodass  sich  anderseits  die  rechnungsmäßige  Beanspruchung  um  dasselbe 
Maß  höher  gestellt  hätte.  Da  aber  die  ersten  Dübel  ziemlich  weit  von 
der  Mitte  sind,  ist  die  erste  Berechnung  von  J  und  s  die  richtigere. 

Für  die  Fuge  ist  das  statische  Moment 

U  =  1 25  —  2)  25  X  25  =  14.375cm*, 

,       „.         J         808.594         t  .  ,  •  i     ..      .  i    ,  ,       * 

somit    der  \\  ert  -n  —    ,  t  ....    —  5b*2cm>  woraus   sich  die  >i:hubkrait 
U  L  4.37  5 

pro  Trägerhältte  ergibt 

<$  =  4.000  -f  1.420  [ jj  —  565)  in  ky. 

Die  tun!'  Dübel  in  jeder  Fuge  ergeben  einen  Widerstand 

W  __:  5  X  25  X  6  <t  —  750  «i  in  ky. 

Für    W  —  s  ist 

4.000     ,     1.420  _   ._  .  ._ 

7  -    750"  +  -750-  ^  "  yb5)  "  °^  l '*»  •"' 

*  —  104       . 

um!    -vei/eu    />„  -^       .    ; wird  weiters 

3*t>9 

i.gu 
7  -^  5-33  +  --    -;•  ■*  —  10-4)  -  0-:.l .-.. 
J*o9 


Zerbrocbvcreuchc  mit  liGlzeriieu  Eisonbalmprovisorien.  25 

d.  h.  die  Beanspruchung  der  Dübel  auf  Druck  in  der  Richtung  der 
Fasern  ist  halb  so  groß,  als  die  rechnungsmäßige  Spannung  in  den 
äußersten  Fasern  des  Trägers. 

Die  elastische  Durchbiegung  wird  8  =  1*6  +  068  (/?  —  5*65)  mm  sein. 

Träger  X: 

Für  die  Mitte  (Schraubendurchmesser  26mm)  ist 

J  =   25  ~  2  6    (81*  —  31s  +  25»)  =  965.560cm*  und 

2J  2X965.560  „ÄAW 

—  =  24.84 1  cm  , 


h  81 

demnach  ist  die  Beanspruchung 

8  =   ^ti^    ^  9'4  +  3'35  (P  —  5'65)  in  k9  Pro  cm* 
Das  statische  Moment  für  die  Fuge  wird: 

U  =  (25  —  26)  25  X   28  =  15.680cm' 
und  daher  der  Wert 

J  965.560 

Ü  =  -TM8Ö  =  61'6CW; 
hieraus  resultiert  für  eine  Trägerhälfte  eine  Schubkraft  von 

S  =  3.600   X    1.290  (p  —  5'65)  kg, 
welche  sich  auf  fünf  gusseiserne  Scheiben  vertheilt ;  es  wäre  aber  nutzlos, 
die  Wirkung   dieser  Scheiben   irgendwie   in  Eechnnng   zu   stellen,   man 
könnte  höchstens   die   sogenannte  Leibungsspannung  des  Holzes  in  den 
Scheibeneingriffen   berechnen. 

Die  elastische  Durchbiegung  findet  man  mit 

J  =   1-2  +  0*57  (p  —  565)  in  mm. 

Die  Durchführung  der  Zerbrechversuche  erfolgte  in 
analoger  Weise  wie  bei  der  ersten  Versuchs  -  Serie,  indem  bei  jedem 
Versuche  mit  einer  Spannung  des  Druckwassers  von  15  Atmosphären 
begonnen  und  diese  Spannung  successive  um  je  5  Atmosphären  erhöht 
wurde;  für  jeden  einzelnen  Belastungsfall  ist  die  wirkliche  Durchbiegung, 
sowie  die  Verschiebung  der  einzelnen  Balken  übereinander,  in  den  Fugen 
gemessen  worden.  Behufs  Constatierung  der  Durchbiegung  waren  an  den 
Enden  der  1050m  langen  Versuchsträger  eiserne  Hollen  angeschraubt, 
über  welche  ein  durch  Gewichte  gespannter  Draht  lief;  die  der  theore- 
tischen Stützweite  von  1000m  entsprechende  Einsenkung  konnte  man 
aus  der  gemessenen  durch  die  Keductionsformel 

x  l  1(H)0 

(  +  3a  10*75 

erhalten.  (Siehe  den  mehrerwähnten  früheren  Aufsatz.) 


26  Bock. 

Die  bei  den  einzelnen  Trägern  für  jeden  Belastungsfall  ermittelten 
Großen  der  elastischen  und  der  bleibenden  Durchbiegungen,  sowie  der 
seitlichen  Verschiebung  der  Balken  über  einander,  sind  aus  den  Tabellen 
auf  Seite  40,  41  und  42  zu  entnehmen;  die  Ansicht  aller  Bruchstellen 
bietet  die  Taf.  1. 

Versnchs-Resultate. 

Der  Dübelträger  V  ist  bei  einer  rechnungsmäßigen  Beanspruchung 
von  191Ä7?  pro  cm*  gebrochen,  wobei  alle  Dübel  schief  gestellt  und  ein- 
zelne derselben,  welche  Kernsprünge  hatten,  ganz  abgeschert  waren. 

In  den  Eingriffsstellen  entfiel,  der  früheren  Berechnung  gemäß,  auf 
die  Eichendübel  eine  Druckbeanspruchung  von  a  =  05  s  =  95%  pro  cm9, 
welchem  Drucke  senkrecht  zu  den  Fasern,  das  Eichenholz  noch  zu  wider- 
stehen vermochte,  sodass  die  Dübel  fast  gar  keine  bleibenden  Erpres- 
sungen zeigten ;  deshalb  waren  auch  die  seitlichen  Verschiebungen  wesent- 
lich geringer,  als  beim  Dübelträger  II  der  ersten  Versuchsserie. 

Diesem  Umstände  ist  eben  die  höhere  Tragfähigkeit  des  Trägers  V 
zuzuschreiben,  welche  ca.  V,  von  jener  des  Trägers  II  beträgt.  Die 
elastischen  Durchbiegungen  hatten  ungefähr  dieselbe  Größe  wie  bei  dem 
letztgenannten  Träger,  die  bleibenden  Einsenkungen  waren  nicht  bedeutend. 

Es  ist  gewiss  bemerkenswert,  dass  die  rechnungsmäßige  Be- 
anspruchung beim  Bruche  ebenso  groß  ausfiel,  wie  beim  Klötzelträger  III 
der  ersten  Serie,  was  die  im  früheren  Artikel  gemachte  Behauptung 
vollkommen  rechtfertigt,  dass  man  auch  mit  Dübelträgern  keine  besseren 
Kesultate  erreichen  wird,  wenn  man  auf  die  durch  die  Schrauben  hervor- 
gerufene Reibung  keine  Bücksicht  nimmt,  dafür  aber  alle  sonstigen, 
aus  den  Ergebnissen  der  ersten  Versuchsreihe  abgeleiteten  Vorsichts- 
maßregeln befolgt. 

Aus  diesem  Besultate  ergibt  sich  also,  dass  man  bei  der  Con- 
struction  von  derlei  Dübelträgern  als  zulässige  Beanspruchung  in  den 
äußersten  Fasern  höchstens  die  Hälfte,  von  der  für  einfache  Balken  maß- 
gebenden, annehmen  dürfe,  um  den  gleichen  Sicherheitsgrad  zu  erreichen. 

Dabei  darf  der  Druck  auf  die  Eingriffsstellen  der  mäßig  angetriebenen 
Eichendübel,  nur  halb  so  groß  sein,  als  die  Beanspruchung  in  den  äußersten 
Fasern  des  Trägers;  um  Abscherungen  zu  verhüten,  muss  die  Gesammt- 
breite  der  Dübel  mindestens  der  fünffachen,  die  Länge  eines  Intervalles 
zwischen  zwei  Dübeln  der  sechsfachen  Eingriffstiefe  gleichkommen,  doch 
ist  eine  Vergrößerung  dieser  Dimensionen  jedenfalls  rathsam;  auf  eine 
durch  die  Schrauben  etwa  hervorzurufende  Reibung  ist  keine  Rücksicht  zu 


Zerbrecbversuche  mit  hölzernen  Eisenbahnprovisorien.  27 

nehmen,  und  kann  man  die  Bolzen  ohne  Rücksicht  auf  die  Dübelanzahl 
Dur  nach  den  erforderlichen  Querverbindungen  austheilen,  wobei  aber 
natürlich  jedes  Schraubenloch  um  einige  Centimeter  von  den  Dübeln 
entfernt  sein  muss. 

Der  Klötzelträger  VI  mit  „Bahn  unten"  vertrug  fast  dieselbe 
Bruchlast  wie  der  Träger  III  der  ersten  Versuchsserie. 

Die  etwas  höhere  rechnungsmäßige  Beanspruchung  an  der  Bruch- 
grenze (205  gegen  191%  pro  cm1)  mag  wohl  nur  in  einer  größeren 
Zähigkeit  der  hiefür  verwendeten  Balken  begründet  sein.  Dieser  Umstand 
hat  es  wohl  auch  mit  sich  gebracht,  dass  der  Bruch  eigentlich  nicht 
durch  Überwindung  des  Zugwiderstandes  in  den  obersten  Fasern,  sondern 
durch  die  Abscherung  des  Mittelbalkens  am  Trägerende,  vor  und  hinter 
dem  ersten  Klötzel  erfolgte,  obwohl  in  beiden  Trägern  der  oberste 
Balken,  im  rechten  Träger  auch  der  mittlere  Balken,  zunächst  der  Träger- 
mitte Sprünge  und  Bisse  aufwiesen. 

Nach  der  eingangs  durchgeführten  Berechnung  entfiel  bei  der 
Bruchbelastung,  auf  die  Eingriffsstellen  der  längsgerichteten  Klötze  der 
unteren  Fuge,  eine  Druckbeanspruchung  in  der  Kichtung  der  Fasern 
von  ct  =  0*97  X  205  =  199%  pro  cm%,  bei  den  Eingriffen  der  Quer- 
hölzer in  der  oberen  Fuge  jedoch  nur  ein  Druck  von 

<jt  =  0-485  X  205  =  99'5%  pro  cm1 
senkrecht  zu  den  Fasern. 

Während  die  Hirnseiten  der  Klötzel  fast  gar  keine  Eindrücke 
zeigten,  wiesen  die  Querhölzer  an  den  Eingriffsstellen  bei  der  nur  halb 
so  großen  Druckbeanspruchung  sehr  starke  Einpressungen  von  3  bis  5mm 
auf,  und  hatten  durchaus  durch  Verschiebung  der  Jahresringe  ihr  Rechteck- 
profil verloren. 

Dies  ergibt  also  den  Schluss,  dass  die  Druckfestigkeit  des  weichen 
Holzes  senkrecht  zu  den  Fasern  bei  einem  Drucke  von  995%  pro  cm% 
schon  vollständig  überwunden  war,  und  dass  dieselbe  noch  viel  geringer 
sein  muss,  als  die  Hälfte  der  Festigkeit  in  der  Fasernrichtung;  durch 
.  die  später  beschriebenen,  zuletzt  durchgeführten  Detailversuche  wurde 
diese  Vermuthung  auch  vollauf  bestätigt. 

Infolge  des  geringen  Widerstandes  der  Querträger  waren  auch  die 
elastischen  Durchbiegungen  bedeutend  größer  (ca.  eineinhalbmal  so  groß) 
als  beim  Klötzelträger  III;  auch  die,  unmittelbar  nach  erfolgter  Ent- 
lastung gemessenen,  bleibenden  Durchbiegungen  waren  sehr  groß,  sie  über- 
schritten sogar  die  theoretisch  berechneten  elastischen  Einsenkungen. 

Die  Resultate  des  Versuches  VI  sind  also  wesentlich  ungünstiger 
als  jene  für  den  Träger  III,  obgleich  die  Bruchgrenze  sogar  etwas  höher 


28  Bock. 

liegt,  als  bei  diesem;  dieser  Umstand  wird,  wie  schon  eingangs  gesagt, 
nur  in  einer  größeren  Festigkeit  der  zum  Träger  VI  verwendeten  Balken 
begründet  sein,  nachdem  die  Bruchfestigkeit  des  weichen  Holzes,  d.  i. 
für  einfache  Balken,  sehr  ungleich  ist,  und  Differenzen  von  15  bis  20% 
über  oder  unter  dem  Mittelwert  vorkommen. 

Um  die  vorerwähnten  Deformationen  der  Querträger  mit  Sicher- 
heit zu  vermeiden,  müsste  man  also  bei  der  Construction  von  Klötzel- 
trttgern  mit  „Bahn  unten"  entweder  viel  mehr,  u.  zw.  nahezu  doppelt 
ho  viele  Querträger  anordnen,  oder  die  Eingriffstiefen  nennenswert,  d.  i. 
auch  wieder  um  das  Doppelte  vergrößern. 

Dadurch  würde  sich  aber  die  Ausführung  erschweren,  und  die 
Balken  müsste  n  zu  sehr  geschwächt  werden,  sodass  sich  die  Schluss- 
folgerung  ergibt:  Provisorien  mit  „Bahn  unten"  sind,  wegen 
des  genügen  Widerstandes  der  als  Einlage  verwendeten 
Querträger,  so  viel  als  thuulich  zu  vermeiden. 

Der  Versuchs  trag  er  VII  mit  „Bahn  Mitte"  bestand  aus  je 
4  Balken  ,0/|0;  in  den  äußeren  Fugen  waren  Eichendübel  eingelegt, 
während  in  der  Mittelfuge  die  Querträger  als  Einlagen  fungierten.  Der 
Bruch  erfolgte  schon  bei  einer  rechnungsmäßigen  Inanspruchnahme  von 
147A(/  pro  cw\  sodass  die  Tragkraft  einer  solchen  Construction  wesent- 
lich geriuger  ist,  als  bei  den  richtig  construierten  Dübel-  und  Klötzel- 
trägern  aus  je  3  Balkeu. 

Dies  mag  wohl  hauptsächlich  darin  begründet  sein,  dass  bei  solchen 
Trägern  aus  4  Balken  für  die  Mittelfuge  eine  viel  größere  Schubkraft 
entfällt,  als  für  die  nicht  iu  die  Höhenmitte  fallenden  Fugen  bei  aus 
3  Balken  zusammengesetzten  Provisorien.  Nach  der  eingangs  durch- 
geführten Berechnung  war  an  der  Bruchgrenze  die  Druckbeanspruchung 
der  Querträger-Eingriffe  s,  =  0t>4  X  147  =  94  pro  ero\  also  höher  als 
die  Druckfestigkeit  des  weichen  Holzes  senkrecht  zu  den  Fasern,  weshalb 
auch  alle  Querhölzer  starke  Einpressungen  —  von  5  bis  10mm  —  in  den 
Eingriffen  aufwiesen;  überdies  hatten  die  Querträger  ganz  ihre  Reehteek- 
foriu  verloren. 

Auch  die  Eicheudübel  zeigten  Einpressungen,  weil  ihre  Druck- 
beanspruchuug  it  -  0*79  s  ^=  litfAy  pro  cm*  betrug,  also  schou  sehr 
nahe  an  der  Druckfestigkeit  war. 

Diesem  geringen  Widerstände  der  Einlagen  entsprachen  auch  die  bo- 
deutendeu  Längsverschiebuugeu,  weshalb  anderseits  sowohl  die  elastischen, 
als  auch  sogar  die  bleibenden  Durchbiegungen,  die  reehuimcsmäni^n 
\Vi»rte  in  so  hohem  Maße  überschritten. 


Zerbrechversuche  mit  hölzernen  Eisenbahnprovisorien.  29 

Solche  Träger,  aus  je  4  Balken  zusammengesetzt,  erfordern  jedoch 
sehr  viel  Arbeit  und  große  Sorgfalt,  damit  alle  Einlagen  auch  wirklich 
passen ;  zieht  man  aber  ihre  äußerst  geringe  Tragkraft  in  betracht,  so  wird 
man  leicht  erkennen,  dass  derlei  Provisorien  mit  „Bahn  Mitte"  gar  nicht 
rationell  sind,  und  dass  sich  die  bedeutende  Arbeitsleistung  für  dieselben 
gar  nicht  rentiert,  da  man  für  solche  Träger  höchstens  ein  Drittel  der  für 
einfache  Balken  normierten  Inanspruchnahme  als  zulässig  annehmen  dürfte. 

Der  verzahnte  Träger  VIII   erhielt  bei  der  Erzeugung  eine 

Sprengung  von  6cm,  also  ca.  -—  der  Trägerlänge ;  die  Bearbeitung  des- 

J  oO 

selben  war  eine  vollkommen  tadellose,  doch  drängte  sich  hiebei  die 
Überzeugung  auf,  dass  man  solche  Constructionen  als  wirkliche  Kriegs- 
provisorien, wegen  der  erforderlichen  sorgfältigen  Herstellung,  nicht 
betrachten  könne,  weil  eine  solche  Leistung  von  ungeschulter  Mannschaft 
keinesfalls  erhofft  werden  darf. 

Der  Bruch  erfolgte  bei  einer  rechnungsmäßigen  Beanspruchung 
von  233%  pro  cm*,  durch  das  vollständige  Abreißen  des  obersten 
Balkens  eines  Trägers  zunächst  der  Mitte. 

Der  zweite  Träger  blieb  intact,  und  wurde  später  allein  zum  Bruche 
gebracht,  welcher  nahezu  bei  der  gleichen  Beanspruchung  erfolgte. 

Bei  dieser  Belastung  war  nach  der  vorstehenden  Berechnung  der 
Druck  in  den  Zahneingriffen  <r  =  0*54  X  233  =  126%  pro  cm\  also 
noch  relativ  klein,  weshalb  sich  auch  infolge  des  festen  Schlusses  in 
den  Zähnen,  nur  unbedeutende  Längsverschiebungen  der  Balken  zeigten. 

Deshalb  waren  auch  die  elastischen  Durchbiegungen  gering,  und 
überschritten  die  rechnungsmäßigen  weit  weniger  als  bei  allen  bisher 
besprochenen  Trägern. 

Bei  diesen  letzteren  war  die  geringe  Tragkraft  jedenfalls  eine  Folge 
des  Umstandes,  dass  sich  die  Balken  wegen  des  ungenügenden  Wider- 
standes der  Einlagen  so  weit  seitlich  verschoben,  bis  sie  zumtheile 
als  lose  über  einander  gelegt  wirkten,  wobei  in  jedem  Balken  Zug-  und 
Druckwiderstände  constatiert  werden  konnten,  und  häufig  gleichzeitig  mit 
dem  obersten  auch  ein  Mittelbalken  Eisse  zeigte ;  dem  entsprechen  dann 
auch  die  großen  Durchbiegungen,  welche  natürlich  nur  eine  Function 
der  Fasernspannung  sind. 

Beim  verzahnten  Balken  jedoch  waren  die  seitlichen  Verschiebungen 
so  gering,  dass  eine  solche  Wirkung  nicht  angenommen  werden  kann; 
es  muss  daher  die  geringe  Tragkraft  irgendwie   anders  begründet  sein. 

Zunächst  wäre  zu  erwägen,  ob  nicht  die  Zahnschnitte  bei  der  Be- 
rechnung des  Trägheitsmomentes,  entgegen  der  bisherigen  Gepflogenheit, 


30  Bock. 

abgezogen  werden  sollen,  da  es  ja  zweifelhaft  ist,  ob  die  solcherweise 
durchschnittenen  Fasern  sich  nach  denselben  Gesetzen  ausdehnen,  respec- 
tive  verkürzen,  wie  die  ganz  durchlaufenden. 

In  diesem  Falle  wäre  das  Trägheitsmoment 

95 2 

J  =  (653  —  25 8  +  15»)  =  502.885cm* 

iz 

gegenüber  dem  früher  gefundenen  Werte  von  J  =  526.365cm% ;  das  Ver- 
hältnis dieser  beiden  Zahlen  ist  1 :  1*047,  weshalb  also  bei  Annahme 
des  kleineren  Momentes,  die  rechnungsmäßigen  Beanspruchungen  um 
4*7%  vergrößert  werden  müssten. 

Diese  so  geringe  Differenz  fällt  aber  gar  nicht  in  die  Wagschale, 
indem  eine  so  unmaßgebliche  Erhöhung  der  rechnungsmäßigen  Be- 
anspruchung von  233  auf  233  X  1047  =  244%  pro  cm»,  noch  nicht 
klar  sehen  lässt. 

Einen  weiteren  Gesichtspunkt  könnte  die  Untersuchung  über  den 
Einfluss  der  Sprengung  auf  die  Tragkraft  solcher  Träger  abgeben.  Die 
landläufige  Ansicht  hierüber,  welche  übrigens  auch  in  verschiedenen 
Lehrbüchern  Eingang  fand,  geht  dahin,  dass  durch  die  Sprengung  die 
einzelnen  Fasern  gerade  die  verkehrte  Spannung  erhalten,  als  bei  der 
darauffolgenden  Belastung,  und  dass  demnach  die  Tragfähigkeit  gegen- 
über einem  nicht  gesprengten  Balken  um  vieles  größer  sein  müsste, 
wobei  man  nämlich  die  zulässige  Beanspruchung  des  Holzes  um  jenen 
Wert  erhöhen  könne,  welcher  durch  die  Sprengung  hervorgerufen  wird. 

Dies  ist  nun  keinesfalls  berechtigt,  weil  bei  dem  Sprengen,  behufs 
Vorreißens  der  Zähne,  die  einzelnen  Balken,  jeder  für  sich,  gebogen 
werden,  und  in  jedem  derselben  Zug-  und  Druckspannungen  vorhanden 
sind;  diese  Spannungen  sind  nun  mit  geringen  Änderungen  auch  indem 
bereits  verzahnten  Träger  verblieben,  weil  die  einzelnen  Balken  sich 
nahezu  in  derselben  gegenseitigen  Lage  befinden,  als  während  des  Vor- 
reißens der  Zähne. 

Sobald  man  aber  den  Träger  belastet,  werden  sich  anfangs  die 
Balken  etwas  übereinander  verschieben,  nämlich  so  lange,  bis  die  Zähne 
sich  fest  in  einander  verbeißen. 

Bis  zu  diesem  Augenblicke  werden  thatsächlich  die  durch  die  Spren- 
gung hervorgerufenen  Spannungen  vermindert ;  sowie  aber  die  Zähne  einer 
weiteren  Verschiebung  der  Balken  Widerstand  leisten,  tritt  der  zusam- 
mengesetzte Träger  als  solcher  in  Thätigkeit,  und  die  Vertheilung  der 
Spannungen  ist  offenbar  von  der  bisherigen  complet  verschieden.  Wie 
die  Tabelle  der  Versuchsergebnisse  auf  Seite  41  zeigt,  waren  aber  bei 
piäßigen  Belastungen  jene  anfiin glichen  Verschiebungen  sehr  gering,   so 


Zerbrech versuche  mit  hölzernen  Eisenbahnprovisorien.  31 

dass  dieser  Wechsel  der  Beanspmchungsart  bald  vor  sich  gieng;  dabei 
musste  in  dem  mittleren  Balken  eine  vollständige  Umkehrung  der  Fasern- 
spannung eintreten,  um  die  dem  zusammengesetzten  Träger  entsprechende 
Spannungsvertheilung  herbeizuführen. 

Dass  dies  auch  wirklich  eintraf,  beweist  ja  das  geringe  Maß  der 
bleibenden  Durchbiegung,  indem  der  Träger  nach  erfolgter  Entlastung 
fast  die  volle  Sprengung  annahm,  was  offenbar  mit  einer  Verminderung, 
und  ganz  bestimmt  nicht  mit  einer  Vermehrung  der  Beanspruchung 
in  den  äußersten  Fasern  identisch  ist. 

Ohne  nun  in  eine  genaue  theoretische  Untersuchung  der  Folgen 
einer  solchen  künstlichen  Sprengung  einzugehen,  kann  doch  stricte  be- 
hauptet werden,  dass  hiedurch  die  Tragkraft  der  Construction 
nicht  erhöht  wird,  dass  sogar  Mehrspannungen  hervorgerufen  werden, 
indem  die  einzelnen  Balken  beim  Übergange  aus  der  gesprengten  Lage 
in  die  entgegengesetzte  Biegung  zunächst  der  Trägermitte  jedenfalls 
größere  Längenänderungen,  also  auch  Spannungen  der  äußersten  Fasern 
erleiden  müssen,  als  bei  nicht  gesprengten  Balken. 

Praktische  Gründe  lassen  jedoch  eine  mäßige  Sprengung  als 
unerlässlich  erscheinen,  weil  sich  im  Laufe  der  Zeit  die  Zähne  stärker 
ineinander  verbeißen,  und  gar  nicht  gesprengte  Träger  dann  später 
durchhängen  würden. 

Zur  weiteren  Klärung  dieser  Frage  wurde  der  Versuch  mit  einem 
gleich  construierten  Träger  wiederholt,  welcher  aber  nur  eine  Sprengung 
von  3cm  erhielt;  hiebei  ergaben  sich  sowohl  bezüglich  der  seitlichen 
Verschiebungen,  als  hinsichtlich  der  elastischen  Durchbiegungen,  gegen 
das  erste  Versuchsobject,  nur  geringe  Differenzen;  die  Durchbiegungen 
waren  etwas  größer.  Der  Bruch  erfolgte  aber  bei  derselben  rechnungs- 
mäßigen Beanspruchung  von  233%  pro  cm2,  woraus  sich  aber  der 
sichere  Schluss  ziehen  lässt,  dass  ein  verzahnter  Träger  trotz  der  so 
geringen  seitlichen  Verschiebungen,  doch  nicht  den  Anforderungen  eines 
zusammengesetzten  Trägers  vollauf  zu  entsprechen  vermag,  weil  die 
Kraftvertheilung  durch  die  Zähne  nicht  in  dem  Maße  erreicht  worden 
kann,  wie  dies  die  Theorie  fordert,  während  dies  bei  einem  einfachen 
Balken  vollkommen  zutrifft. 

Ganz  ähnliche  Resultate  lieferte  der  Versuchs  trag  er  IX  mit 
schräg  gestellten  Eichendübeln,  welche  aber  nicht  wie  bei  den  Trägern  V 
und  VII  als  Doppelkeile  quergestellt,  sondern  mit  ihren  Fasern  nach 
der  Balkenrichtung  eingelegt  waren.  Dieser  Träger  hatte  hcm  Sprengung 
und  war  sehr  exact  gearbeitet;  es  bedarf  wohl  keines  besonderen  Hin- 
weises, dass  die  Herstellung   solcher  Träger  noch  weit  schwieriger  und 

3 


32  Bock. 

zeitraubender   ist   als  jene  von  verzahnten  Rösten,  und  dieselben  daher 
noch  weniger  als  Kriegsprovisorien  geeignet  sind. 

Der  Bruch  erfolgte  bei  einer  rechnungsmäßigen  Beanspruchung 
von  239kg m  pro  c?h*,  also  ungefähr  an  derselben  Grenze  wie  die  beiden 
verzahnten  Trager;  die  seitlichen  Verschiebungen  und  die  elastischen 
Durchbiegungen  waren  aber  naturgemäß  etwas  größer,  als  bei  diesen,  weil 
ja  jeder  Zahneingriff  hier  durch  zwei  Fugen  repräsentiert  ist,  sodass 
sich  bis  zum  Festsitzen  aller  Hirnflächen,  die  Balken  etwas  mehr  über 
einander  vorschieben  mussten;  wie  aber  die  Tabelle  auf  Seite  41  zeigt 
waren  jene  Verschiebungen  gegenüber  den  anderen  Trägern  sehr  gering 

Nach  der  Berechnung  betrug  der  Druck  in  den  Einlagen 
n  =  0-51  *  =  0*51  X  239  =  122%  pro  cm*, 
war  also  noch  wesentlich  geringer  als  die  Druckfestigkeit  in  der  Fasern- 
riehtung;    deshalb  waren   auch  alle  Hirnseiten   sowohl  des  weichen,  ah 
des  harten  Holzes  unverletzt. 

Der  Versuch  st  rag  er  X  war  aus  3  Balken  ,f/tI  zusammen- 
gesetzt, welche  mit  je  Xvm  Intervalle  über  einander  gelegt,  und  auf  j< 
lOOw  verschraubt  wurden;  bei  jeder  Schraube  sind  gusseiserne  Scheibei 
derart  eingelegt  worden,  dass  sie  auf  je  15mm  Tiefe  in  die  Balken  ein- 
griffen   und   die  Einhaltung   des   vorerwähnten   Intervalles  garantierten 

Die  erste  Anregung  zu  dieser  Coustruction  gaben  einzelne  Beschrei- 
bungen der  amerikanischen  Gerüstbrücken  (trcstk-brtdges),  bei  welchen  solche 
Scheiben  von  18mm  Höhe  zwischen  die  Balken  gelegt  und  durch  das 
feste  Anziehen  der  Schrauben  auf  einige  Millimeter  in  das  Holz  ein- 
gepresst  wurden,  l'm  aber  einen  größeren  Widerstand  dieser  Scheibei 
zu  erhalten,  wurde  beabsichtigt,  sie  GOmm  hoch  zu  machen  und  ihnei 
die  vorerwähnte  Eingriffstiefe  von  \5mm  zu  geben.  Zu  diesem  Behuf! 
nuisste  man  zuerst  ein  Werkzeug  construieren,  um  für  den  Scheibenranc 
jsiehe  die  Abbildung  auf  Tafel  V  eine  kreisrunde  Nuth  so  passend  als 
möglich  herzustellen,  damit  sich  der  in  die  Balken  eingreifende  Bin* 
nicht  nur  mit  seiner  äußeren,  sondern  auch  mit  der  inneren  Fläche 
möglichst  gut  an  das  Holz  anpressen  könne. 

Im  Einvernehmen  mit  einer  Wiener  Werkzeugfabrik  gelang  die« 
auch  vollkommen,  und  construierte  dieselbe  eine  sehr  einfache  Nuth- 
hoholmasohino,  mittels  welcher  die  erforderlichen  Ausnehmungen,  selbs 
von  ganz  ungeübten  Leuten,  sehr  rasch  und  vollkommen  rein  hergestell 
werden  konnten 

Die  Bruchgrenze  dieses  Trägers  liegt  allerdings  sehr  niedrig,  dei 
Bruch  erfolgte  bei  einer  rechnungsmäßigen  Beanspruchung  von  154i< 
pro  «*•;  dio  Durchbiegungen  jedoch  waren  sehr  bedeutend.  Man   wirc 


Zerbrechversuche  mit  hölzernen  Eisenbahnprovisorien.  33 

also  mit  solchen  Trägern  keine  sehr  wesentlich  höhere  Tragkraft  erreichen, 
als  bei  bloßer  Verschraubung ;  da  aber  die  Herstellung  der  erforder- 
lichen Nuthen,  wie  erwähnt,  sehr  rasch  vor  sich  geht,  und  mau  hiezu 
keine  Zimmerleute  oder  sonstwie  geschulte  Leute  benöthigt,  so  steht 
die  mäßige  Erhöhung  der  Tragkraft  mit  diesem  geringen  Mehraufwand 
?on  Geld   und  Arbeit  doch  immer  in  einem  annehmbaren  Verhältnisse. 

Um  eine  richtige  Basis  für  die  Beurtheilung  der  Versuchsresultate 
zu  erhalten,  musste  die  Bruchfestigkeit  von  einzelnen  Balken  der  zur 
Herstellung  der  Versuchsträger  verwendeten  Holzgattung  erhoben  werden. 
Diese  Balken  erhielten  den  Querschnitt  ,0/lßcwi  und  400m  Stützweite 
bei  4*80m  Länge. 

Als  Mittel  aus  fünf  Versuchen  erhielt  man  hiebei  die  Werte: 

Bruchfestigkeit  440%  pro  cm*. 

Elasticitätsmodul  117.000%  pro  cm\ 

Proportionalitätsgrenze  200%  pro  cm*. 

Die  Elasticitätsgrenze  wurde  nicht  genau  erhoben,  doch  liegt  sie 
nennenswert  höher  als  die  Grenze  der  Proportionalität. 

Unter  rElasticitätsgrenze"  ist  hier  jene  Beanspruchung 
verstanden,  bis  zu  welcher  keine  bleibenden  Durchbiegungen  eintraten, 
während  die  „Proportionalitätsgrenze"  jenen  Wert  der  Inan- 
spruchnahme darstellt,  bis  zu  welchem  die  elastische  Durchbiegung  der 
Kraftgröße  proportional  bleibt. 

Hieraus  ergibt  sich  also,  dass  die  eigentlichen  Provisorien  (Dübel- 
träger  V,  Klötzelträger  III  und  VI)  ca.  45%,  die  verzahnten  und  ver- 
dübelten Träger  VIII  und  IX  jedoch,  welche  sorgfältig  hergestellt  waren, 
ca.  55%  der  Bruchfestigkeit  einzelner  Balken  aufwiesen.  Um  daher  noch 
einen  entsprechenden  Sicherheitsgrad  zu  besitzen,  dürfte  die  rechnungs- 
mäßige Beanspruchung  solcher  Träger,  gegenüber  jener  für  einzelne 
Balken  üblichen,  auch  nicht  viel  höher,  also  allenfalls  mit  50.  beziehungs- 
weise 60%  derselben,  angenommen  werden. 

Eine  weitere  Vergleichsbasis  erhält  man  durch  die  Berechnung 
jener  Bruchlast,  welche  man  für  sechs  nebeu,  oder  zu  je  drei  lose  über 
einander  gelegten  Balken  "%.,  respective  aus  sechs  solchen  Balken  2%0 
(die  sich  aus  dem  gleichen  Rundholz  herausarbeiten  lassen)  erhalten  hiitte. 

Diese  so  berechneten  Bruchlasten  sind  in  dem  Graphicon  auf 
Taf.  1,  sowohl  für  die  vollen,  als  auch  für  die  durch  ein  Sebraubenloch 
geschwächten  Balken,  als  Ordinaten  aufgetragen;  daneben  wurden  in 
demselben  Maßstabe  die  bei  den  Versuchen  (inclusive  dos  Trägers  111 
der    ersten    Versuchsserie)    wirklich    erreichten    Bruchlasten,    respective 


34  Bock. 

die  derselben  entsprechenden  Wasserspannungen  p  in  at,  ersichtlich 
gemacht,  sodass  dieses  Bild  einen  sehr  deutlichen  Vergleich  des  Wertes 
aller  Objecte  hinsichtlich  ihrer  Tragfähigkeit  gestattet. 

Aus  diesem  Vergleiche  ergibt  sich  zunächst,  dass  die  Träger  VIII 
und  IX,  trotz  ihrer  nennenswert  größeren  Beanspruchung  an  der  Bruch- 
grenze, doch  eine  geringere  Tragkraft  darbieten,  als  andere  Provisorien, 
was  in  der  geringen  Höhe  des  Trägers  begründet  ist. 

In  einer  zweiten  graphischen  Darstellung  auf  Taf.  1  sind  die  bei 
den  Versuchen  gefundenen  Werte  des  Verhältnisses  $f :  $,  wie  sie  aus 
den  Tabellen  auf  Seite  40,  41  und  42  entnommen  werden  können,  derart 
als  lineare  Größen  aufgetragen,  dass  die  theoretisch  berechnete  Durch- 
biegung S  immer  =  1  angenommen  ist. 

In  dieser  Richtung  erscheinen  die  beiden  Träger  VIII  und  IX  als 
die  weitaus  günstigsten;  dies  ist  aber  für  den  Eisenbahnbetrieb  von 
großer  Wichtigkeit,  weil  bedeutende  elastische  Durchbiegungen  beim 
Verkehre  Stöße  hervorrufen;  der  nächst  günstigste  ist  der  Träger  III; 
am   wenigsten   entsprechen   in  dieser   Richtung   die  Träger  VII  und  X. 

Zur  weiteren  Klarstellung  über  das  Verhalten  eines  ver- 
schraubten Trägers  wurde  ein  solcher  zum  Bruche  gebracht;  der- 
selbe hatte  5*20m  Länge,  4*80w  Stützweite  und  war  aus  zwei  Balken 
,0 10  zusammengesetzt,  welche  sehr  dicht,  nämlich  auf  je  0*40m,  durch 
Schrauben  von  20mm  Durchmesser,  mit  10mm  starken  quadratischen 
Unterlügsplatten  von  80mm  Seitenlange  verbunden  wurden. 

Hiefür  ergibt  sich  ein  Trägheitsmoment 

J---  -2~-~~.  .  40»  =  96.000  cm*, 
1  lt 

mithin  ist  der  Querschnittsmodul 

2  J         20—2 

— r—    -  ~—  •  40'  =  4.800cm3; 
h  b 

das  Bieguugsmoment  ist: 

«i  vom  Eigengewicht  [y  —  oOky  pro  m) 

Mn   _-  -^-  ^  — 4  «*>  -=  -/  (480*  —  4  X  20*.    -  ltf.300%  cm 

o  o 

und  die  Beanspruchung  *„  -—  -"  °m  =  3'*fy  Pro  cm*: 
b)  von  der  Einzelnlast  P  in  der  Trägerniittt1 : 

M     0  _  p.*so_  12o  v ,alw 

120  P 
*.  —  -  —    -    ==  0025  P,  daher  zusammen 
4.800 

s  -  *0  +  *t  =  34  -f  0025  P. 


Zerbrech versuche  mit  hölzernen  Eisenbahnprovisorien.  35 

Die  Durchbiegung  für  die  Eigenlast  ist  minimal,  jene  für  die  Einzeln- 

P  480*         24  P 
last  wird  X  =    AQ  0  T-  =  —Jr-  in   cm,  oder  für  £  =  120.000%  und 
4o  Mi  J  Jcj 

in  Millimeter  ausgedrückt  8  =  0002  P. 

Die    reducierte   gemessene   Durchbiegung   wird   aus   der   wirklich 
gefundenen  durch  die  Kelation  berechnet 

.  I  4-80  8 

Für  zwei  lose  über  einander  gelegte  Balken  wäre 

2  j  20 2 

=  2  X  — ^ —  X  20*  =  2.400  cm\  demnach  die  Beanspruchung 


k  6 

&  =  2  «;  das  Trägheitsmoment  würde  entfallen 

20 — 2 
J=  2  -=Lnr-  X  208  =  24.000  cm\ 

weshalb    die  Durchbiegung   sein    müsste   S'  =  4 8;    die    seitliche   Ver- 
schiebung für  lose  Balken  wäre 


/  480  8 

Alle  diese  Werte  nebst  den  Verhältnissen  8,  :  S,  5' :  St  und  c' :  c 
sind  in  der  Tabelle  auf  Seite  42  für  verschiedene  Größen  von  P  ein- 
getragen. 

Für   den   verschraubten   Träger    wäre   die  Entfernung  der  Mittel- 

J  2  80 

punkte  von  Zug  und  Druck  -^-  =  —  x  40  =  —  c?u,  die  Verticalkraft 

P 

V  =  — -i  mithin  die  Schubkraft  pro  Trägerhälfte 

Die  sechs  Schrauben  einer  Trägerhälfte  ergeben  einen  Querschnitt 

w  X  2*0* 
/P=  6 - =  18*84  cm*;  nennt  man  ihre  Zugbeanspruchung  er,  und 

nimmt  den  Reibungswiderstand  mit  9  =  0*5  an,  so  müsste  der  Wider- 
stand derselben  gegen  seitliche  Verschiebung  sein: 
W  =  0-5  X  1884  <j  =  9-42  <i. 
Für  den  kleinsten  Wert  von  P,  nämlich  P=  1.695%  ist  S  =  8.168% 
und    hieraus   würde  für  S  =   W  eine  erforderliche  Zugbeanspruchung 

der  Schraubenbolzen   von  er  =     '        =  867%  pro  cm*  entfallen. 

Behufs  genauer  Messung  derselben  waren  zwei  Schrauben  mit 
Fränkel'schen  Dehnungsmessern  adjustiert;  doch  gelang  es  trotz  aller  Sorg- 


36  Bock. 

falt  nicht,  hiebei  brauchbare  Resultate  zu  gewinnen.  Die  Schrauben 
wurden  so  fest  angezogen,  als  dies  den  Arbeitern  möglich  war;  dennoch 
ergaben  sich  schon  bei  der  kleinsten  Last  seitliche  Verschiebungen,  d.  h. 
die  Schrauben  waren  nicht  imstande,  eine,  diese  Verschiebung  hindernde, 
wirksame  Reibung  hervorzurufen,  obwohl  beim  Anziehen  der  Muttern, 
dem  Anscheine  nach  gewiss  noch  eine  größere  Zugkraft  in  den  Bolzen 
geherrscht  haben  dürfte. 

Die  Resultate  der  weiteren  Belastung  sind  aus  der  Tabelle  auf 
Seite  42  ersichtlich,  und  zeigen  dieselben,  dass  sich  das  Verhältnis  c'  :  c 
immer  mehr  der  Einheit  nähert;  dass  dieses  Verhältnis,  sowie  auch 
jenes  der  wirklichen  Durchbiegung  8,  zur  Einsenkung  8'  für  zwei  ein- 
zelne Balken  nicht  =  1,  sondern  etwas  kleiner  bleibt,  darf  als  einzige 
Wirkung  der  Schrauben  bezeichnet  werden.  Der  Bruch  erfolgte  bei  einer 
rechnungsmäßigen  Beanspruchung  von  219kg  pro  cm*,  indem  zuerst  der 
obere,  und  gleich  darauf  der  untere  Balken  an  der  Unterseite  gerissen 
ist.  Nachdem  nun  bei  der  Bruchbelastung  die  Beanspruchung  für  zwei 
einzelne  Balken  laut  Tabelle  438%  pro  cm%  gewesen  wäre,  so  führt  der 
Vergleich  mit  der  früher  angegebenen  mittleren  Bruchfestigkeit  des 
Fichtenholzes  von  440Äv/  pro  cm1  zu  dem  Schlüsse,  dass  ein  verschraubter 
Träger  genau  durch  dieselbe  Last  zum  Bruche  gebracht  wird,  wie  die 
lose  über  oder  neben  einander  gelegten  einzelnen  Balken,  dass  also 
durch  eine  bloße  Versch  raubnng  die  Tragfähigkeit  der 
Balkon  nicht  erhöht  wird. 

Hiedurch  erscheint  also  die  im  ersten  Aufsatze  über  die  Zerbrech- 
versuche enthaltene  Annahme  bestätigt,  dass  die  Schrauben  nicht  geeignet 
sind,  eine  wirksame  Reibung  hervorzurufen,  nachdem  ihre  Zugspannung 
sofort  vermindert  oder  ganz  aufgehoben  wird,  wenn  die  Balken  durch 
die  Belastung  auf  einander  gepresst  werden. 

Die  Richtigkeit  dieser  Annahme  hat  sich  auch  bei  allen  anderen 
Versuchen  erwiesen,  indem  die  Schrauben  im  mittleren  Theile  des  Trägers 
bei  allen  größeren  Belastungen  nicht  nur  sichtlich  ganz  locker  waren, 
sondern  sich  auch  zwischen  ihren  Unterlagsplatten  und  dem  Holze 
Zwischenräume  bis  zu  10mm  zeigten.  Die  Schrauben  zunächst  den  Träger- 
enden waren  infolge  der  Längsverschiebung  der  Balken  durchwegs  schief 
gestellt  und  zumtheile  auch  stark  verbogen. 

Zum  endgiltigen  Abschlüsse  der  vorbeschriebenen  Zerbrechversuche 
war  es  erforderlich,  die  Druckfestigkeit  des  verwendeten  Holzes 
senkrecht  zu  den  Fasern    und  nach  der  Richtung   derselben 


Zerbrechversuche  mit  hölzernen  EiSenbahnproviaorien.  37 

zu  ermitteln,  um  hieraus  richtige  Anhaltspunkte  für  die  zulässigen  Be- 
anspruchungen der  Einlagen  (Klötzel  und  Dübel)  ableiten  zu  können. 

Die  Versuchsstücke  zur  Ermittlung  der  Druckfestigkeit  senkrecht 
zu  den  Fasern  waren  Würfel  von  10cm  Seitenlänge,  während  für  die 
Druckproben  in  axialer  Kichtung  Prismen  von  30cm  Länge  und  quadra- 
tischem Querschnitte  mit  10cm  Seitenlänge  zur  Anwendung  kamen; 
sämmtliche  Probestücke  enthielten  den  Kern  des  Holzes,  aber  mehr 
oder  weniger  excentrisch  gelagert. 

Die  Versuche  wurden  in  der  Prüfungsanstalt  des  Technologischen 
Gewerbe-Museums  durchgeführt  und  lieferten  folgende  Mittelwerte. 

a)  Eichenholz  (aus  Niederösterreich,  sehr  hart,  schwer  zu  bearbeiten, 
verwendet  für  die  Dübel  des  Versuchsträgers  V). 

Mittel  der  Druckfestigkeit  nach  der  Fasernrichtung 
409%  pro  cm*. 

Innerhalb  der  Elasticitätsgrenze  (280%  pro  cm*)  nimmt  der  Elasti- 
citätsmodul  stetig  zu,  u.  zw.   erhielt  man  aus  den  gemessenen  Längen- 

g 
änderungen  durch  die  Formel  E  =   .  ,  .  folgende  Werte : 

Für  s  =    40  %  pro  Quad.-Centim.  E  =  31.000  %  pro  Quad.-Centim. 

„     s  =    80  „  „         „  r        E  =  29.000  kg  „ 

„     8  --=  120  „  „         „  „        E  =  35.000  kg  „ 

„     s  =  160  „  „          „  „        £-=42.000%  r 

„     8  =  200  „  „         „  „        E  =  49.000  kg  „ 

„     $  =  280  „  „          „  r        E  =  53.000  kg  r 

Von  dieser  Grenze  bis  zur  vollständigen  Zerdrückuug   nimmt  das 

A  l 
Verhältnis  *  :    — y-  rasch  ab,  uud  war  beim  Bruche  =  14.000%  pro  cm%. 

Die  Druckfestigkeit  senkrecht  zu  den  Fasern  lässt  sich 
wohl  nicht  ganz  genau  feststellen,  weil  das  Holz  schwammartig  zu- 
sammengepresst  wird,  ehe  noch  stärkere  Risse  auftreten;  nimmt  man 
aber  jene  Belastung  als  Bruchgrenze  an,  bei  welcher  bleibende 
Längenänderungen  von  m e h r  a  1  s  10%  auftreten,  so  ist  die  Druck- 
festigkeit 120%  pro  cm%. 

Der  Elasticitätsmodul  ist  sehr  gering,  er  schwankt  je  nach  der 
Kraftrichtung  in  Bezug  auf  die  Jahrringe  zwischen  E  =  2.000  bis 
3.500%  pro  cm*. 

b)  Fichtenholz  (aus  den  Dreher'schen  Waldungen  bei  Stadt 
Steyr,  im  Herbste  1889  gefallt,  und  1890  bis  nach  Wien  geflößt). 

Mittel  der  Druckfestigkeit  nach  der  Fasernrichtung 
312%  pro  cm%. 


38  -Bock. 

Innerhalb  der  Elasticitätsgrenze  (220%  pro  cm*)  nimmt  der  Längen- 

8 

veränderungsmodul  E  =    >  .  .   successive  ab, 

von  E  =  120.000%  bei  s  =    80%  pro  Quad.-Centim. 

bis    E  =     80.000%    „    s  =  220%    „         „         „ 
dann  geschieht  die  Abnahme  viel  rascher  bis  E  =  14.000%  pro  cm*  an 
der  Bruchgrenze. 

Senkrecht  zu  den  Fasern  ist  wieder  jene  Beanspruchung  als 
Bruchlast  angenommen,  weiche  bleibende  Längenänderungen  von  mehr 
als  10%  verursacht,  und  als  solche  hat  sich  im  Mittel  eine  Inanspruch- 
nahme von  40%  pro  cm*  ergeben. 

Der  Längenveränderungsmodul  ist  bis  zur  Elasticitätsgrenze, 
8  =  20%  pro  cm\  im  Mittel  E  =  1.850%  pro  cm1,  und  nimmt  dann 
bis  zum  Bruche  stetig  ab. 

Auch  beim  weichen  Holze  lässt  sich  eine  eigentliche  Bruchgrenze 
in  dem  Sinne  des  Wortes,  dass  eine  vollkommene  Zerstörung  eintritt, 
nicht  gut  bestimmen,  weil  sich  bei  fortgesetzter  Belastung  die  Jahres- 
ringe ganz  deformieren  und  sich  hiebei  nur  geringe  Absplitterungen 
zeigen,  während  bei  Drücken  nach  der  Fasernrichtung  das  Holz  voll- 
ständig zersplittert. 

So  waren  z.  B.  bei  einem  Würfel,  welcher  normal  zu  den  Jahres- 
ringen gedrückt  wurde,  die  bleibenden  Längenänderungen: 


s  =     4OÄ77  pro 

Quad. 

-Centim. 

10-8% 

s  —     50%     „ 

n 

Vf 

18-7% 

s  =     60%     „ 

n 

n 

28-7% 

s  =     70%     „ 

r 

r 

35-7% 

s  =     80%     „ 

r> 

v 

40-7% 

s  =  200%     „ 

r 

T» 

60-0% 

Hiebei  sei  noch  erwähnt,  dass  alle  Probestücke  bis  zur  Durch- 
führung der  Versuche,  durch  mehrere  Wochen  in  einem  Zimmer  auf- 
bewahrt, also  genügend  trocken  waren. 

Wenn  man  nun  für  Brückenconstructionen  eine  vierfache  Sicherheit 
erreichen  will,  darf  man  als  zulässige  Beanspruchung  auf  Druck 
nur  eiu  Viertel  der  zuvor  angegebenen  Bruchgrenzen  annehmen,  d.  L: 
Eichenholz,    nach  der  Fasernrichtung  100%  pro  Quadrat-Centimeter 

„  senkrecht  zu  den  Fasern     30  „     r  „ 

Fichtenholz,  nach  der  Fasernrichtung     80  r     r  „ 

senkrocht  zu  den  Fasern     10  „     ,.  „ 


Zerbrechversuche  mit  hölzernen  Eisenbahnprovisorien.  39 

Weiters  folgt  aus  diesen  Versuchen  das  Verhältnis  der  Druck- 
festigkeit senkrecht  zu  den  Fasern  im  Vergleich  zu  jener  in  der  Fasern- 
richtung, 

beim  Eichenholz  mit  30%, 

beim  Fichtenholz  mit  13%. 

Es  ergibt  sich  also  hieraus,  dass  man  mit  einer  Druckbeanspruchung 
senkrecht  zu  den  Fasern  sehr  vorsichtig  sein  muss,  um  Deformationen 
zu  vermeiden,  hiezu  ist  noch  zu  bemerken,  dass  die  Druckfestigkeit 
senkrecht  zu  den  Fasern,  wenn  dabei  die  Jahresringe  von  der  Kraft- 
richtung normal  getroffen  werden,  etwas  größer  ist,  als  wenn  die  Kraft 
ziemlich  tangentieli  zu  den  Jahresringen  wirkt. 

Überblickt  man  die  Resultate  aller  durchgeführten  Zerbrechversuche, 
so  wird  man  allerdings  finden,  dass  dieselben  von  den  bisher  üblichen 
Annahmen  ziemlich  weit  abweichen ;  doch  erscheinen  sie,  —  miteinander 
verglichen,  —  immerhin  ganz  plausibel  und  bieten  keine  Wider- 
sprüche dar. 

Sie  gestatten  zunächst  folgende  Schlüsse: 

1.  Durch  bloße  Yerschraubung  der  über  einander  gelegten  Balken 
wird  die  Tragfähigkeit  der  letzteren  nicht  erhöht,  sondern  man  wird 
hiebei  nur  etwas  geringere  Durchbiegungen  erhalten,  als  für  neben 
einander  gelegte  Balken. 

Derselbe  Zweck  dürfte  aber  auch  durch  eine  bloße  Verklammerung 
der  auf  einander  gelegten  Balken  erreicht  werden. 

2.  Durch  Eiseneinlagen  (z.  B.  gusseiserne  Scheiben,  Versuch  X) 
erhält  man  eine  um  10  bis  15%  größere  Tragfähigkeit  gegenüber 
einem  bloß  verschraubten  Träger;  eine  solche  Anordnung  ist  gerecht- 
fertigt, wenn   keine   oder  zu  wenig  Zimmerleute  zur  Disposition  stehen. 

3.  Die  verzahnten  Träger  (Versuch  VIII)  und  die  verdübelten 
Träger  mit  schief  gestellten  Eicheneinlagen  (Versuch  IX),  bieten  trotz 
ihrer  größeren  zulässigen  Inanspruchnahme  keine  höhere  Tragfähigkeit, 
als  gut  construierte  Klötzelträger,  —  sodass  es  im  Hinblick  auf  die  be- 
deutend schwierigere  und  zeitraubendere  Herstellung  nicht  begründet 
wäre,  solche  Träger  im  Kriegsfalle  als  Provisorien  in  Aussicht  zu  nehmen. 

4.  Von  den  eigentlichen  Kriegs-Provisorien,  den  Dübel-  und  Klötzel- 
trägern,  bieten  die  letzteren  jedenfalls  größere  Vortheile,  und  werden 
sich  daher  am  besten  als  Kriegs-Provisorien  eignen. 

Welche  Anhaltspunkte  für  die  Construction  hiebei  zu  beachten 
sind,  soll  in  einem  folgenden  Aufsatze  eingohend  erörtert  und  durch 
Beispiele  illustriert  werden. 


40 


Bock. 


Tabelle  der  Versuchs- Resultate 
der  Träger  V  bis  X. 


•      '0 

Wasserspannung  1 
77  in  Atniosph.  11 

«E 

c 

Rechnungs- 
mäßige 
Beanspruchung 

Durchbiegungen  in 

Millimeter 

Seitliche  Ver-    II 

Schiebung      II 

c  in  Millimeter  || 

a  .5 

1    II 

c 

S 

-*3 

e 
ja 

00 

i'f. 

> 

Dübel-Träger    V 

l 

15 

9 

5 

41 

40 

37 

1 

7 

5-3 

17, 

2 

20 

12 

7 

58 

51V, 

48 

2% 

97, 

5*0 

2V, 

3 

25 

15 

9 

74 

59 

55 

8% 

12 

46 

37* 

4 

30 

19 

0 

91 

69 

64 

6 

15 

43 

3% 

5 

35 

22 

2 

108 

79 

73V, 

— 

18 

41 

3V% 

6 

40 

25 

4 

124 

93 

867t 

— 

21 

4-1 

574 

7 

45 

28 

6 

141 

107 

97V, 

— 

24 

41 

7 

8 

50 

31 

8 

157 

126 

117 

— 

267, 

4*4 

87% 

9 

55 

35 

0 

174 

148V, 

138 

— 

297, 

47 

10 

10 

60 

38'2 

191 

192 

178 

— 

32 

56 

? 

1 

ilötz 

9l- Träger    VI   mit   Bahn    unten 

1 

15 

9 

5 

35 

27 

25 

4 

5 

50 

27, 

2 

20 

12 

7 

49 

35V, 

33 

7 

7 

47 

3V, 

3 

25 

15 

9 

63 

45Vi 

42 

11 

9 

4-7 

4 

4 

30 

19 

0 

78 

57 

53 

15 

11 

48 

57« 

5 

35 

22 

2 

92 

68% 

63V, 

20 

137t 

4-7 

6 

6 

40 

25 

4 

106 

75 

691/, 

— 

157, 

45 

7 

7 

45 

28 

6 

120 

85 

79 

— 

177, 

4-5 

8 

8 

50 

31 

8 

134 

95  V« 

8*7, 

— 

197, 

45 

87, 

9 

55 

35 

0 

149 

109V, 

102 

— 

217, 

4-8 

10 

10 

60 

38 

2 

163 

124 

115 

— 

237, 

4-9 

11 

11 

65 

41 

4 

177 

142V, 

132 

— 

257, 

52 

13 

12 

70 

44 

5 

191 

164 

152 

— 

28 

54 

15 

13 

75 

477 

205 

187 

174 

57 

30 

58 

16  • 

Klotz 

el- Trager   VII    mit   Bah 

n   Mit 

te 

1 

15 

95 

38 

Gl 

57 

12 

5 

11-4 

4 

<■> 

20 

12-7 

54 

79 

73% 

17 

77.« 

9-8 

57, 

3 

25 

15-9 

G9 

98 

91 

24 

10 

91 

77, 

4 

30 

190 

85 

115 

107 

28 

127, 

86 

9 

5 

35 

22  2 

100 

136 

12G 

35 

15 

8-4 

11 

G 

40 

25  4 

116 

167 

155 

— 

17 

91 

13 

7 

45 

28-6 

131 

191 

177 

— 

19 

9-3 

16 

8 

50 

31 

s 

147 

232 

2  IG 

72 

21V, 

100 

19 

Zerbrechversache  mit  hölzernen  Eisenbalmprovisorien. 


41 


Wasserspannung  1 
p  in  Atmosph.  11 

ä 

Rechnungs- 
mäßige 
Beanspruchung 

Durchbiegungen  in  Millimeter 

Seitliche  Ver- 
schiebung 
c  in  Millimeter 

90 

US 

o 

s 

■s  i 

a  .2 

00      o. 
00       *** 

I II 

T3 

a 

5 

G 

o 

03 

«3    •• 

'S    'O* 

> 

Verzahnter  Träger  vm 

L 

15 

9 

5 

60 

38 

35V, 

2 

12 

30 

% 

> 

20 

12 

7 

85 

46% 

43 

2% 

17 

2-5 

% 

$ 

25 

15 

9 

110 

53 

49 

4 

22% 

2-2 

% 

1 

30 

19 

0 

134 

64V, 

60 

6% 

28 

21 

1 

> 

35 

22 

2 

159 

73 

68 

9 

33 

21 

1 

5 

40 

25 

4 

184 

86 

80 

13 

38 

21 

IV« 

r 

45 

28 

6 

208 

98 

91 

— 

43% 

2-1 

2 

5 

50 

31-8 

233 

140 

130 

— 

49 

26 

2% 

Verdübelter  Träger  IX 

l 

15 

9 

5 

45 

86 

33% 

2 

8 

4-2 

% 

i 

20 

13 

7 

f>3 

39 

36 

«Vi 

11 

3*3 

% 

a 

25 

15 

9 

82 

44% 

41V« 

3 

14V, 

2  9 

1 

i 

30 

19 

0 

100 

w/t 

52% 

5 

18 

29 

1 

i 

35 

22 

2 

119 

63 

68% 

6 

21% 

2*7 

1% 

i 

40 

25 

4 

137 

71 

66 

8 

25 

2*6 

9 

r 

45 

28 

6 

156 

82 

76 

— 

28% 

2*7 

2 

s 

50 

31 

8 

174 

91 

84% 

— 

31% 

2-8 

»Vi 

> 

55 

35 

0 

193 

ioiV. 

94 

— 

35 

2*7 

2% 

> 

60 

38 

2 

211 

115 

107 

— 

38'/, 

2  8 

3 

65 

41 

4 

230 

136  V* 

127 

— 

42 

80 

3 

> 

67»/, 

43*0 

239 

147 

137 

— 

44 

3*1 

3% 

Tr 

äger  X  mit  guss  eisernen  Scheiben 

15 

9*5 

40 

50 

46% 

5 

6% 

71 

3% 

» 

20 

12  7 

m 

65 

60 

6 

9% 

6-4 

4 

i 

36 

159 

72 

85 

79 

7 

12 

6  6 

6 

30 

190 

89 

109 

101 

7% 

15 

6  7 

8 

, 

35 

222 

105 

133 

122 

10 

18 

6*8 

9% 

; 

40 

25*4 

121 

1G3 

150 

— 

21 

7  1 

12 

h 

45 

28*6 

138 

189 

175 

r- 

23% 

7.4 

14 

1 

50 

31 

8 

154 

m 

214 

" 

26% 

8*0 

16% 

42 


B  o  c  k.  Zerbrechversuche  mit  hölzernen  Eisen  uahnproviüorien. 


Versohraubter  Träger  Nr. 

XI  aus  2  Balkan  "7 

»• 

Einzelnlast  Pin  der 

Mitte,  in  kg  ... . 

1.695 

2.150 

3.570 

4.940 

6.140 

7.480 

8.010 

8.62 

Rechnungsmäßige 
Beanspruchung  # 

46 

57 

93 

127 

157 

190 

304 

21 

Gemessene  and  re- 

duzierte   Durch- 

biegang 8,  in  mm 

5 

8 

18 

30% 

40% 

54 

60 

10 

Seitliche  Verschie- 

bung c  in . .  .  mm 

1% 

1% 

3 

4 

5% 

7 

7% 

1 

Gerechnete  Durch- 

biegung 8  in  mm 

34 

43 

71 

9-9 

122 

15  0 

16  0 

1 

Verhältnis  S,  :o  = 

15 

19 

2  5 

3  1 

3*3 

36 

38 

Für  2  einzelne  Bal- 

ken würde  die  Be- 

anspruchung sein 

92 

114 

186 

254 

314 

380 

408 

49 

Für  2  einzelne  Bal- 

ken   würde    die 

Durchbiegung 
nach    Rechnung 
sein  5'  in  . . .  mm 

13 

17 

28% 

39% 

49 

60 

64 

6 

Verhältnis.  ..$,:$' 

0  4 

O'f) 

0-6 

08 

0-8 

0-9 

0-9 

Für  2  einzelne  Bal- 

ken   würde    die 

seitliche     Ver- 

schiebung sein 
c'  in  mm 

1% 

2 

3% 

5 

6 

7% 

8 

Verhältnis  c'  \  c — 

0'7 

0  8 

09 

08 

09 

0-9 

09 

—  -»»€3«— 


43 


Zerbrechversuche  mit  hölzernen  Eisenbahnprovisorien. 

Von 
2«£orlz  Bock, 

k.    und  k.    Hauptmann   de*    Oenitttabe: 
(8«hluM»). 

(Hiero  Tafel  3.) 

Die  Resultate  der  durchgeführten  Zerbrechversuche  mit  zusammen- 
gesetzten hölzernen  Brückenträgern  weisen  darauf  hin,  dass  man  als 
eigentliche  Kriegsprovisorien  nur  die  Dübelträger  (construiert  nach  Art 
des  Versuchsobjectes  V)  und  die  Elötzelträger  betrachten  dürfe,  nach- 
dem die  Träger  mit  Eisen-Einlagen  eine  viel  geringere  Tragfähigkeit 
ergaben  und  daher  nur  als  Nothbehelfe  aufzufassen  sind,  während  die 
verzahnten  und  verdübelten  Träger  (Versuche  VIII  und  IX),  trotz  der 
sorgfältigsten  Herstellung,  keine  wesentlich  höhere  Tragkraft  gezeigt 
haben,  dafür  aber  wegen  der  zeitraubenden  und  schwierigen  Arbeit  sich 
für  die  feldmäßige  Ausführung  nicht  eignen. 

Vergleicht  man  die  Dübelträger  mit  den  Elötzelträgern,  so  wird 
man  erkennen,  dass  den  ersteren  verschiedene  Nachtheile  anhaften.  Die 
wesentlichsten  derselben  sind: 

a)  Weil  die  Druckfestigkeit  des  Eichenholzes  senkrecht  zu  den 
Fasern  nach  den  Ergebnissen  der  Druckversuche  nicht  einmal  halb  so 
groß  ist,  als  die  Druckfestigkeit  des  weichen  Holzes  in  der  Fasern- 
richtung, benöthigt  ein  Dübelträger  mindestens  doppelt  so  viel  Ein- 
lagen, als  der  Klötzelträger,  weshalb  auf  eine  gleichzeitige  Wirkung 
aller  Eichendübel,  infolge  ihrer  großen  Anzahl,  nicht  mit  Sicherheit 
gerechnet  werden  kann. 

b)  Diese  vielen  Einschnitte  in  den  Balken,  sowie  die  Herstellung 
der  Doppelkeile  aus  dem  schwer  zu  bearbeitenden  Eichenholz,  nament- 
lich das  unbedingt  erforderliche  Abhobeln  der  Druckflächen,  repräsen- 
tieren eine  ganz  bedeutende  Arbeitsleistung,  während  bei  der  Aus- 
führung von  Elötzelträgern   gar  kein  Abhobeln  erforderlich  ist,  sondern 


*)  Siehe  „Mitteilungen",  1890.  10.  Heft  und  1891  1.  Heft. 

8* 


44  Bock. 

es  genügt,  die  Elötzel  mit  der  Handsäge  auf  die  gewünschte  Länge 
abzuschneiden;  die  Zugsäge  sollte  hiezu,  sowie  für  die  Einschnitte  in 
die  Balken,  nicht  verwendet  werden,  da  ein  Schnitt  mit  derselben  schon 
4  bis  5mm  breit  ist,  also  hiemit  keine  große  Genauigkeit  erreicht 
werden  kann. 

c)  Solche  kleine  Stücke  weichen  Holzes  werden  stets  zurhand 
sein,  da  man  ja  zu  den  Klötzeln  alle  Abschnitte  der  zu  langen  Balken 
verwenden  kann;  das  Eichenholz  für  die  Doppelkeile  der  Dübelträger 
wird  aber  häufig  nur  mit  sehr  großen  Schwierigkeiten  beschafft  werden 
können,  eventuell  weit  herbeigeführt  werden  müssen;  die  Keile  aus 
weichem  Holz  zu  machen,  ist  aber,  wegen  der  geringen  Druckfestigkeit 
desselben  quer  zur  Fasernrichtung,  ganz  unzulässig. 

cZ)  Die  Wirkung  der  Eichendübei  ist  doch  nur  von  ihrem  Pesthalten 
abhängig;  sobald  sie  sich  durch  Erschütterungen  lockern,  erscheinen  sie 
ganz  wirkungslos;. solche  Träger  erfordern  daher  eine  verlässliche  Bahn- 
aufsicht, um  jede  Lockerung  rechtzeitig  beheben  zu  können.  Bei  den 
Klötzelträgern  ist  dies  nicht  zu  befürchten ,  weil  die  Klötzel  durch 
Schrauben  festgehalten  sind. 

e)  Endlich  kann  man  beim  Dübelträger  nicht  gut  sehr  große 
Zwischenräume  der  Balken  anwenden,  weil  sonst  eine  Drehung  der  Keile 
zu  befürchten  ist;  dadurch  gewährt  der  Klötzelträger  den  Vortheil,  dass 
man  ihm  eine  größere  Gesammthöhe  geben  kann,  was  natürlich  seine 
Tragfähigkeit  günstig  beeinflusst. 

Die  zulässige  Beanspruchung  in  den  äußersten  Fasern  darf 
man  bei  beiden  Gattungen  von  Träfern  gleich  hoch  annehmen,  nachdem 
die  Versuche  III  und  V  in  dieser  Richtung  das  gleiche  Resultat,  nämlich 
eine  Bruchfestigkeit  von  191%  pro  cm*  ergeben  haben. 

Für  drei  lose  übereinander  gelegte  Balken  wäre  naturgemäß  die 
rechnungsmäßige  Beanspruchung  beim  Bruche,  wenn  man  dieselben  als 
zusammengesetzten  Träger  betrachtet  hätte,  nur  ein  Drittel  von  der 
Bruchfestigkeit  eines  einzelnen  Balkens  (nach  Versuchen  im  Mittel 
440%  pro  cm2),  d.  i.  ca.  146%  pro  cm*  gewesen.  Mit  dieser  Zahl 
verglichen,  war  also  die  Bruchgrenze  des  Klötzel-  und  des  Dübel- 
trägers *  .mal  so  groß  und  man  darf  aus  allen  sonstigen  Versuchs- 
ergebnissen schließen,  dass  auch  bei  zweifach  und  vierfach  gekuppelten 
Trägern  das  Verhältnis  der  Bruchfestigkeit  zur  rechnungsmäßigen 
Brucbgrenze  eines  bloß  verschraubten  Trägers  beiläufig  ebenso  groß, 
also  4  :  3  sein  würde. 

Xenut  man  also  *,  die  zulässige  Beanspruchung  für  einen 
einfachen  Balken,  welche  man  bei  gutem,  trockenem,  vierkantig  behautem 


Zerbrechversnche  mit  hölzernen  Eisenbahnprovisorien.  45 

Nadelholze  für  Provisorien  mit  120kg  pro  cm1  annehmen  darf,  so  erhält 
man  die  zulässige  Beanspruchung  für  zusammengesetzte  Träger, 
bei  Einhaltung  desselben  Sicherheitsgrades  (ca.  f/4)  wie  folgt: 


a)  Für  zweifach  gekuppelte  Träger 
ß  ver 
bei  Klötzelträgern 


bei  bloß  verschraubten  Balken  wäre  8t  =  —  st   =   60Äy,    daher 


4  1  2 

*,  =  y  X  y  *,  =  y  *,  =  SOkg  pro  cm\ 

ß)   Für  dreifach  gekuppelte  Träger: 
infolge  der  gleichen  Erwägung  ist 


oder  nahezu 


*•  ~  3    X    3    *l  ~    9    8i 

s,  =  —  *t  =  60kg  pro  cm*. 

Y)  Für  vierfach   gekuppelte  Träger: 

4  1  1 

*4  =  y  X  y  *,  =  y  *,  =  40kg  pro  cm* 

u.  zw.  in  allen  Fällen  für  die  äußerste  Faser  des  kleinsten  maßgebenden 
Nettoquerschnittes. 

Nach  den  Besultaten  der  Druckversuche  darf  man  ferners  mit 
derselben  Sicherheit  die  zulässige  Druckfestigkeit  der  Ein- 
lagen annehmen: 

für  weiches  Holz  in  der  Fasernrichtung   .    .    80kg  pro  cm* 

„         „  „    senkrecht  zu  den  Fasern   .    10  „      „      r 

für  Eichenholz  in  der  Fasernrichtung    ...  100  n      „      „ 

r  „         senkrecht  zu  den  Fasern   .    .    30  „      „      „ 

Die  Abscherungsfestigkeit  parallel  zu  den  Fasern 
soll  beim  weichen  Holz  8  bis  10,  beim  Eichenholze  12kg  pro  cm*  nicht 
übersteigen. 

Auf  eine  durch  die  Schrauben  etwa  hervorzurufende  Keibung  darf 
unter  keiner  Bedingung  Bücksicht  genommen  werden ;  wohl  aber  sollen, 
um  das  zu  starke  Einpressen  der  Unterlagsscheiben  in  das  Holz  zu 
vermeiden,  genügend  große  Scheiben  verwendet  werden;  dieselben  sind 
un  besten  8  bis  10mm  stark  und  quadratisch  zu  erzeugen,  wobei  die 
Qnadratseite  dem  vierfachen  Bolzendurchmesser  gleichkommen  soll. 


\ 


4«  Böct 

Aufgrund  dieser  theoretischen  Anforderungen,  im  Vereine  mit  prak- 
tineben  BGcluriebteiL  ergeben  sich  daher  die  folgenden  Anhaltspunkte 
für  die  Construction  von  Klötzelträgern: 

1 .  Die  Eingriffstiefe  der  Klötzel  soll  VIf  höchstens  *  \  der  Balken- 
htfbe  betragen,  um  die  Balken  nicht  allzusehr  zu  schwächen  und  dadurch 
den  Xettoquerschnitt  zu  verringern. 

2.  Mit  Rücksicht  auf  den  geringen  Widerstand  des  weichen  Holzes 
gegen  Abscherung  parallel  zu  den  Fasern,  welcher  noch  durch  etwa 
vorhandene  Trockenrisse  ungünstig  beeinflusst  wird,  soll  die  Länge  der 
Klotze!  mindestens  das  zehnfache  der  Eingriffstiefe  betragen  und  müssen 
die  einzelnen  Klötzel  auch  wenigstens  um  dasselbe  Maß  von  einander 
abstehen, 

Unter  Bezugnahme  auf  1)  soll  daher  die  kleinste  Länge  der 
Klötze!  sowie  der  Intervalle  der  zwei-  bis  zweieinhalbfachen  Balken- 
böhe  gleichkommen.  Im  übrigen  richtet  sich  die  Austheilung  der 
Klötzel  nach  der  Disposition  der  Querschwellen  und  Querverbindungen, 
wobei  darauf  zu  sehen  ist,  dass,  wo  thunlich,  auf  jedes  Klötzel  zwei 
Schrauben  entfallen. 

3.  Die  Zwischenräume  der  Balken  sind  am  besten  derart  zu  be- 
messen, dass  für  die  Klötzel  ein  etwas  schwächeres  Holz  als  für  die 
Kalken  verwendet  werden  kann,  um  die  Klötzel  aus  den  schwächeren 
Abschnitten  der  Bundstämme  behauen  zu  können.  Mit  Bezug  auf  das 
Hub  1)  Gesagte  dürfte  daher  ein  Zwischenraum  von  0*4  der  Balken- 
höh« am  meisten  entsprechen,  wobei  die  Klötzelhöhe  0*8  bis  0*9  der 
Balkenhöhe  betragen  wird. 

4.  Provisorien  mit  „Bahn  unten"  und  mit  „Bahn  Mittea 
sind  wo  möglich  nicht  auszuführen,  weil  hiebei  die  Querträger  zu- 
gleich als  Einlagen  fungieren,  wozu  sie  aber  wegen  der  äußerst  ge- 
ringe» Druckfestigkeit  des  weichen  Holzes  quer  zur  Fasernrichtung  nicht 
geeignet  sind. 

Ist  die  Constructionshöhe  so  gering,  dass  man  die  nach  3)  aus- 
zufahrenden Träger  nicht  verwenden  kann,  so  lege  man  die  Balken  knapp 
aufeinander,  wodurch  sich  die  Gesammthöhe  um  das  Maß  der  Zwischen- 
räume vermindert,  die  Tragfähigkeit  aber  allerdings  auch  viel  geringer 
ausfüllt 

6.  Brücken  mit  „Bahn  unten*,  bei  welchen  die  Querträger 
unterhalb  der  Hauptträger  liegen  und  nur  durch  die  Schrauben  ge- 
tragen werden,  bieten  nicht  die  genügende  Sicherheit  des  Verkehrs. 
Derartige  Constructionen  sollten  nur  ganz  ausnahmsweise  bei  sehr  un- 


Zerbrechversuche  mit  hölzernen  Eisenbahnprovisorien.  47 

günstigen  Höhenverhältnissen  angewendet  werden,  wobei  natürlich  einer 
vorzüglichen  Ausführung  der  Schraubenbolzen  das  Hauptaugenmerk  zu- 
gewendet werden  muss;  die  Bolzen  sind  in  diesem  Falle  derart  zu 
berechnen,  dass  sie  zur  Aufnahme  eines  Baddruckes  geeignet  sind,  d,  h. 
der  Durchmesser  muss  30mm  betragen;  auch  empfiehlt  es  sich,  starke 
und  genügend  große  Unterlagsscheiben  anzuwenden,  um  die  Lastüber- 
tragung auf  den  Hauptträger  mit  voller  Sicherheit  zu  bewirken,  ohne 
dass  sich  die  Platten  zu  stark  einpressen.  Diese  sollen  daher  quadratisch 
sein,  mit  einer  Seitenlänge  von  ca.  200mm;  ihre  Stärke  muss  10  bis  12mm 
betragen.  Wegen  der  erforderlichen  lichten  Breite  von  360m  müssen 
als  Querträger  sehr  starke  Balken  (*•/„  oder  t0/40)  verwendet  werden. 

6.  Bei  Provisorien  mit  „Bahn  unten"  oder  „Bahn  Mitte" 
soll  man  niemals  vier  Träger,  paarweise  gestellt,  anordnen,  weil  in- 
folge der  Durchbiegung  der  Querträger  eine  zu  ungleiche  Kraftüber- 
tragung herbeigeführt  werden  könnte.  Bei  „Bahn  oben"  jedoch  sind 
solche  Constructionen  zulässig  und  kann  eine  gleichmäßige  Vertheilung 
der  Lasten  auf  die  beiden  Träger  je  eines  Paares  dann  am  besten  er- 
reicht werden,  wenn  man  dieselben,  mit  einem  kleinen  Intervalle  wegen 
des  Wasserablaufes,  symmetrisch  zum  Schienenmittel  stellt. 

Hiebei  erreicht  man  den  Vortheil,  dass  für  die  Einlagen  geringere 
Schubkräfte  entfallen,  dass  dieselben  also  viel  weniger  beansprucht  sind. 

7.  Für  ein  Geleise  sechs  Träger  anzuwenden,  also  je  drei  unter 
jeder  Schiene,  ist  für  einfache  Balken,  allenfalls  auch  noch  für  zweifach 
gekuppelte  Träger,  ohne  weiters  zulässig;  bei  Trägern,  die  aus  je  drei 
Balken  zusammengesetzt  sind,  sollte  man  aber  von  einer  solchen  An- 
ordnung nur  ausnahmsweise  Gebrauch  machen,  weil  doch  nicht  auf  eine 
vollkommen  gleichmäßige  Vertheilung  der  Lasten  gerechnet  werden  kann. 

8.  Bei  „Bahn  oben"  können  auch  drei  Träger  pro  Geleüe 
verwendet  werden,  wobei  einer  in  die  Geleismitte,  und  die  beiden  anderen 
mit  einer  Axdistanz  von  100m  von  diesem  Mittel  träger  gelegt  werden 
müssen,  um  mit  Bücksicht  auf  die  Continuität  der  Querschwellen  für 
alle  drei  Träger  die  gleichen  Belastungen  zu  erhalten.  (Genau  sollte 
diese  Distanz  0a97m  sein.) 

Mit  Berücksichtigung  aller  dieser  Anhaltspunkte  und  mit  der 
weiteren  Annahme,  dass  quadratische  Balken  zur  Disposition 
stehen,  wobei  der  Schraubendurchmesser  mit  f/10  der  Balkenbreite  vor- 
ausgesetzt wird,  erhält  man  für  einfache  Balken,  dann  für  die  aus  zwei, 
drei  und  vier  Balken  zusammengesetzten  Träger,  die  folgenden  Wider- 
standsmomente : 


48 


Bock. 
Einfacher  Balken. 


Trägheitsmoment : 


J=Ä-ilA'  =  ÄÄ4  =  (H)75AV 


Querschnittemodul : 

J_         0075  A» 

e     ~      05  A 
Widerstandsmoment : 


=  015  A*, 


Mx=st  —  =  120  X  015A«  =  18ä»; 
in  welchen  Formeln,  sowie  in  allen  folgenden  A  die  Balkenseite  bedeutet. 


Zweifach  gekuppelter  Elötzelträger. 

Für  alle  zusammengesetzten  Träger  wird  der  Balkenzwischenraum 
mit  0-4  A,  der  Klötzeleingriff  mit  0*2  A,  also  die  Klötzelhöhe  mit  0*8  A 

vorausgesetzt. 

Ganze  Trägerhöhe:  H  =  24 A, 

J=^f  K2'**)1  —  C0'8*)1]  —  0998  A\ 

J_         0-998  A* 

e     ~~~ 


X  •- — 


<-4  x 


x  ' 


1-2  A 


=  0-832  Ä», 


-  m  r« 


♦....»._, 

oder  rnnd  Aft  =  70  A*. 


A4  =  «,  —  =  80  X  0832 A»  =  666  A», 


Dreifach  gekuppelter  Elötzelträger: 


Ganze  Trägernfthe :  H  =  3-8  A, 
09  6 


12 


M, 


[(3-8  A)»  —  (2-2  AV+  (0-6  A)*]  =  3333  A% 


J_         3333  A* 
«  1-9  A 

J 


175  A», 


*. 


=  60  X  175  A«  =  105  A\ 


Zerbrechversuche  mit  hölzernen  Eisenbahnprovisorien 

Vierfach   gekuppelter   Träger. 

Ganze  Trägerhöhe:  H  =  5  2  h, 
Trägheitsmoment : 

J=-^-[(5-2A)«-(3'6A)»  +  (2-0A)»-  (0-8A)»]  = 

=  7-608  A\ 

Querschnittsmodal : 

J_         7608  ä* 

e     ~~ 


49 


2-6  A 

Widerstandsmoment : 


=  2926  A«, 


M%  =  «4  —  =  40  X  2926 A* 
oder  rund  Jf4  =  120  ä'. 


11704  ä» 


Aus  diesen  Resultaten  lässt  sich  die  folgende  Tabelle  zusammen- 
stellen, und  dieselbe  zeigt,  welche  Tragfähigkeit,  beziehungsweise  welche 
zulässigen  Widerstandsmomente  man  erhält,  je  nachdem  man  die  für 
ein  Geleise  verwendeten  Balken  entweder  lose  neben  einander  legt, 
oder  aus  denselben  Klötzelträger  mit  je  zwei,  drei  oder  vier  Trägern 
herstellt. 


Zulässiges 

Für  lose  neben- 
einander gelegte 
einfache  Balken 

Für  ElOtzelträger,  zusammengesetzt  ans 

je 

Wider- 
stands- 
Moment 

2 

3 

4 

B  a 

1  k  e  n 

2 

2Mt  =    36  A« 

— 

— 

— 

© 

3 

31/,  =    54  A« 

— 

— 

— 

lmtiahl  v 
Geleise 

4 
6 

4#,  =    72A« 
6  Mx  =  108  A» 

2Mt  =  140  A« 
SMt  =  210  A« 

2  3f3 

=  210  A' 

1   2 

8 

— 

41f,  =  280  As 

— 

2  3f4 

= 

240  A» 

O    a 

9 

— 

— 

3Af3 

=  315  A' 

a  *3 
'S  PO 

12 

— 

QM%=z  420  A3 

4  3/3 

=  420  A» 

3Jf4 

= 

860  A* 

16 

_ 

4*f4 

== 

480  A« 

i 


50  Bock. 

Hierin  bedeutet  überall  h  die  Seite  des  quadratischen  Balkens. 

Aus  dieser  Tabelle  kann  man  zunächst  entnehmen,  dass  vierfach 
gekuppelte  Träger,  bei  8  oder  12  Balken  pro  Geleise,  absolut  nichl 
ökonomisch  sind,  nachdem  man  bei  gleicher  Balkenzahl  mit  zweifach 
beziehungsweise  dreifach  gekuppelten  Trägern  eine  viel  größere  Trag- 
fähigkeit erreicht;  nur  in  dem  Falle,  dass  16  Balken  pro  Geleise  ver- 
wendet werden  —  also  für  große  Stützweiten  —  müsste  man  solche 
Träger  construieren ;  doch  ist  es  rathsam,  dieser  Anordnung  wo  nui 
möglich  auszuweichen,  weil  ein  derartiges  Provisorium  sehr  große  Arbeits- 
leistungen verlangt  und  weil  derlei  Träger,  aus  je  vier  Balken  zusammen- 
gesetzt, wegen  ihres  großen  Gewichtes  (ein  Träger  mit  vier  Balkei 
"/•i  wiegt  ca.  400%  pro  m)  ungemein  schwer  zu  bewegen  sind. 

Die  dreifach  gekuppelten  Träger  bieten  nach  der  Tabelle  eine 
ebenso  große  Tragfähigkeit,  als  wenn  man,  bei  gleicher  Balken- 
Gesammtzahl,  Träger  aus  je  zwei  Balken  verwenden  würde;  dies* 
letzteren  erfordern  aber  weniger  Arbeit  und  gestatten  auch  eine  besser« 
Vertheilung  der  Arbeiten,  können  demnach  früher  fertig  werden;  aller- 
dings muss  man  sich  bei  solchen  Trägern  auf  größere  Durchbiegungei 
gefasst  machen,  sodass  eigentlich  diese  beiden  Gattungen  von  Trägen 
im  ganzen  ziemlich  gleichwertig  sind. 

Zweifach  gekuppelte  Träger  bieten  weiters  noch  die  Vortheile  dei 
größeren  Stabilität  und  des  geringeren  Gewichtes  —  sie  sind  also  vie 
leichter  zu  bewegen  —  auch  benöthigt  man  hiefür  kürzere  Schrauben' 
bolzen,  für  welche  daher  auch  das  Herstellen  der  Schraubenlöchei 
wesentlich  leichter  sein  wird. 

Alle  diese  Erwägungen  berechtigen  zu  dem  Schlüsse,  dass  man  di< 
dreifach  gekuppelten  Träger  nur  bei  größeren  Stützweiten  anwende] 
soll,  weil  dabei  ihr  einziger  Vortheil  —  die  geringere  Durchbiegung  — 
schwerwiegend  in  die  Wagschale  fällt;  man  wird  also  bei  6  un< 
8  Balken  pro  Geleise,  mit  „Bahn  oben",  unbedingt  nur  zweifach  ge- 
kuppelte  Träger  verwenden,  während  bei  12  Balken  pro  Geleise,  di< 
aus  je  3  Balken  zusammengesetzten  Träger  für  größere  Stützweite] 
und  in  dem  Falle  vorzuziehen  sind,  wenn  die  Einlagen  den  auftreten 
den  Schubkräften  größere  Widerstände  entgegenzusetzen  vermögen. 

Demnach  sind  für  die  folgenden  Berechnungen  sechs  Typen  voi 
zusammengesetzten  Trägern  mit  „Bahn  obenu  inbetracht  gezogen  worden 
I.     4  Balken  pro  Geleise:  2  zweifach  gekuppelte  Träger, 
"•    6       „         „  „        3         „  ^  ^ 

HI.     8       „  „  „        4 


Zerbrechversuche  mit  hölzernen  Eisenbahnprovisorien.  51 

IV.     9  Balken  pro  Geleise:  3  dreifach  gekuppelte  Träger, 
V.  12       „         „  „        6  zweifach  oder  4  dreifach  gekuppelte 

Träger, 
VI.  16       „         „  „        4  vierfach  gekuppelte  Träger. 

Wenn  ausnahmsweise  Provisorien  mit  „Bahn  unten"  con- 
struiert  werden  sollen,  dann  sind  die  Typen  IV,  V  und  VI  ohnehin 
nicht  zulässig;  als  Type  II  könnten  2  dreifach  gekuppelte  Träger  ver- 
wendet werden,  nachdem  dieselben  die  gleiche  Tragfähigkeit  aufweisen. 

Die  vorstehende  Tabelle  liefert  aber  auch  den  deutlichen  Beweis, 
dass  man  durch  die  Construction  von  Elötzelträgern  nahezu  die  doppelte 
Tragfähigkeit  erreicht,  als  wenn  man  einzelne  Balken  lose  nebenein- 
ander legen  würde,  ganz  abgesehen  davon,  dass  solche  Balken  wegen 
der  zu  gewärtigenden  großen  Durchbiegungen  ohnehin  nur  für  kleinere 
Stützweiten  rationell  verwendbar  sind. 

Stehen  starke  Hölzer  zur  Verfügung  und  erlauben  die  Flussver- 
hältnisse eine  geringe  Entfernung  der  Joche,  so  werden  mit  Bück- 
sicht auf  die  viel  geringere  Arbeitsleistung  immer  einfache  Balken, 
eventuell  durch  gleich  starke  Sattelhölzer  verstärkt,  vorzuziehen  sein; 
für  größere  Stützweiten  jedoch,  sowie  bei  minder  starken  Balken,  werden 
die  früher  genannten  sechs  Typen  der  Elötzelträger  jedenfalls  besser 
entsprechen. 

Für  jede  dieser  Typen,  sowie  auch  für  die  einfachen  Balken,  lässt 
sich  für  die  verschiedenen  Werte  von  h  das  zulässige  Widerstands- 
moment berechnen ;  ermittelt  man  anderseits  für  alle  inbetracht  kommen- 
den Stützweiten  die  für  normale  Betriebsmittel  entfallenden  Kraft- 
momente, so  erhält  man  durch  einen  Vergleich  derselben  mit  den 
früher  gefundenen  Widerstandsmomenten,  die  für  jede  Trägertype  und 
für  jede  Holzstärke  zulässige  Stützweite  —  oder  umgekehrt  —  aus 
der  gegebenen  Stützweite  die  erforderliche  Balkenstärke. 

Die  Belastung  setzt  sich  aus  dem  Eigengewichte  und  der  Ver- 
kehrslast zusammen;  als  eigenes  Gewicht  eines  solchen  Holzprovisoriums 
pro  Im  Geleise  kann  man  erfahrungsgemäß  annehmen: 

g  =  (60  £  +  800)%, 
wobei  die  Stützweite  L  in  Meter  einzusetzen  ist. 

Die  Verkehrslast  ist  repräsentiert  durch  die  Raddrücke  einer  vier- 
ichsigen  Locomotive  von  52  Tonnen  Dienstgewicht,  9*5m  Gesammtlänge 
und  3'6m  Gesammtradstand  mit  einem  dreiachsigen  Schlepptender  von 
30  Tonnen  Dienstgewicht,  6* Im  Länge  und  30m  Gesammtradstand. 


52  Bock. 

Nachdem  für  solche  Provisorien  nur  Stützweiten  bis  zu  15m 
zulässig  sind,  braucht  man  auf  die  weitere  Zusammensetzung  des  Be- 
lastungszuges keine  Rücksicht  zu  nehmen  und  kann  sich  daher  zur 
Berechnung  der  diesen  Baddrücken  äquivalenten  gleichförmigen  Belastung 
derselben  Zahlen  bedienen,  welche  im  §.  3,  Scala  a  der  r Verordnung 
des  k.  k.  Handelsministeriums  vom  15.  September  1887,  betreffend  die 
Sicherheitsrücksichten,  welche  bei  Eisenbahnbrücken  etc.  zu  beobachten 
sind,"   für  Stützweiten  von   Im  bis    15m,    pro    Im  Geleise,   wie   folgt 


angegeben  sind: 

Für  L  =     10m 

p  =  30t. 

T    L  =     15m 

p  =  20t, 

r    L  =     20m 

p  =  15t, 

r    L  =     2'5m 

p  =  13'5f, 

r    L  =     50m 

p  =  115t, 

r    L  =  100m 

p  =     8'5f, 

.    L  =  150m 

p  =     70t 

dabei  ist  für  dazwischenliegende  Werte  geradlinig  zu  interpolieren. 

Aus  der  Summierung  der  Größen  p  und  g  erhält  man  für  jede 
Stützweite   die  pro  Im  Geleise   entfallende  Gesammtlast  j,  und  durcl 

die  Belation  M  =  ^-3—  das   zugehörige  Kraftmoment.   Wenn   nun  füi 
o 

die  einzelnen  Werte  von  L  als  Abscissen  die  entsprechenden  Momente  M 
als  Ordinaten  aufgetragen  werden,  so  erhält  man  eine  Curve  als  geo- 
metrischen Ort  aller  Kraftmomente. 

Bechnet  man  sich  anderseits  die  Widerstandsmomente  für  alle 
sechs  Typen  I  bis  VI  und  für  die  Balkenseiten  h  =  20cm  bis  h  =  40cm 
aus,  so  kann  man  durch  einen  Vergleich  der  Widerstandsmomente  mil 
den  Kraftmomenten,  für  jede  Trägertype  die  Belation  zwischen  dei 
Stützweite  und  Balkenseite  feststellen. 

Die  Besultate  dieses  Vergleiches  sind  in  den  nachfolgenden 
Tabellen  B  und  C  zusammengestellt ;  die  Tabelle  B  zeigt  die  zulässige 
Stützweite  für  alle  Balkenstärken  von  20  bis  40cm.  bezüglich  dei 
genannten  sechs  Typen,  während  die  Tabelle  C  die  für  jede  Trägerarl 
der  gegebenen  Stützweite  entsprechende  Balkenstärke  liefert. 

Diese  Tabellen  gelten  nur  für  quadratische  Balken;  solltei 
jedoch  Hölzer  zur  Verwendung  gelangen,  welche  unter  3 : 4  behaut  sind 
wobei  also  h   als  Balkenhöhe    zu  betrachten  ist,   und   sich   die  Balken- 

3 

breite  mit  b  =  —  h  ergibt,   so  kann   man  alle  Stützweiten   um  12% 

verringern. 


Zerbrechversuche  mit  hölzernen  Eisenbahnprovisorien. 


53 


Es  sei  aber  hier  bemerkt,  dass  für  zusammengesetzte 
Trfiger,  wegen  des  größeren  Widerstandes  der  Einlagen  gegen  die 
auftretenden  Schubkräfte,  quadratische  Balken  jedenfalls  vor- 
teilhafter sind. 

Bei  einfachen  Balken  jedoch  bietet  das  Querschnittsverhältnis 
4:A  =  3:4  eine  größere  Tragfähigkeit:  hiefür  sind  aber  die  früher 
ingegebenen  Werte  der  Widerstandsmomente  entsprechend  zu  modi- 
irieren,  d.  h.  die  in  der  vorstehenden  Tabelle  angegebenen  Coefficienten 
sind  mit  0*75  zu  multiplicieren.  Berücksichtigt  man  jedoch,  dass  bei 
Verwendung  von  vier  oder  sechs  Balken  nicht  in  allen  Schraubenlöcher 
erforderlich  sind,  so  kann  man  diese  Keductionszähl  auf  0*8  erhöhen 
ind  erhält  dadurch  für  rechteckige,  unter  3:4  behaute  Balken  die- 
nehstehenden  Widerstandsmomente: 

bei  2  Balken  pro  Geleise:  2Mt  =  27'OA«, 
„    4       „         „  „         4  Mt  =  57-6A», 

*    6       „         „  „         6  M   =  86'4A\ 

worin  A  die  Balkenhöhe  bedeutet. 


Vergleicht  man  wieder  die  für  die  Werte  von  k  =  20  bis  h 
erhaltenen  Kesultate  mit  den  Kraftmomenten  31  =  — — 


8 


40cm 
,  also  mit  den 


Ordinaten  der  früher  erwähnten  Curve,  so  ergibt  sich  für  jeden  Wert 
von  h  die  zulässige  Stützweite  in  Meter.  In  der  Tabelle  A  sind  diese 
Stützweiten  für  alle  Balkenhöhen  A  enthalten. 

Man  ersieht  hieraus,  dass  selbst  mit  den  stärksten  Balken  keine 
größeren  Stützweiten  als  5,  beziehungsweise  6m  erreicht  werden  können. 


Tabelle  A 

fber  die   zulässigen  Stützweiten  (in  Meter)   für  einfache,  unter  3:4  behaute  Balken 

ans  weichem  Holze. 


Pro  Geleise 

Balken  höhe   in    Centimeter 

m 

22  |  84  |  25 

26 

28 

30 

82 

84 

35  !  36 

33 

40 

f  Balken.... 

4        ,      ..... 
*        •      

1-2 

! 

1-5 
2  1 

10 
S-4 

11 
2  1 
2'7 

1-3 
2'2 
3*0 

1*5 
3  3 

30 
3-7 

2*1 
3  3 
4*1 

2  3 

3  6 

4  6 

2*4 

4:e 

2  5 

4  0 

5'1 

28 
44 
5-6 

3  2 

4-8 
6  1 

54 


Bock. 


Tabelle  B 

über  die  zulässigen  Stützweiten  (in  Meter)  für  Klötzelträger  ans  2,  3  o 
dratischen  Balken  zusammengesetzt;  berechnet  nach  den  Widerstands!! 


Type  Nr. 

1 

IL 

111 

IV 

v 

m 
B 

20 

2-4 

29 
3-3 
%h 

38 
4  3 

48 

30 

3  6 

4  2 
4-5 

4  8 

3-6 
4*2 

4-9 

5  3 
5'6 

6  4 
73 
8  2 
9-2 
9'8 

3-8 
4-5 

4  5 

& 

53 
62 
6  7 
7-t 
82 
9  4 

11 

24 

26 
M 
30 
32 
34 
35 

5  2 
5-7 
6-1 
6-9 
7-8 

S',4 

5*4 
6  1 
6-8 
7-7 
81 
8-5 
9  5 

5  4 
6*0 

6  3 
67 
7-3 
81 

106 
IVB 
12  4 
13*1 
14  4 

10  0 
10-5 
11*0 

12  1 

13  3 

S «           36 
Jj               3S 

§              40 

10  3 
11-3 
12  4 

10  5 

i :.  ■ : 

1                            No 

rmale  Zu* 

i&mmense 

taung  der  Klötzelträger 

Type  Nr. 

I 

11 

in 

IV 

Vn      Vft 

An  iaht 
für  ein 
Anzahl 
in  jede] 

der  Träger 
Geleise . , 
ier  Balken 
m  Trager. 

2 
2 

3 
2 

4 

2 

3 
3 

6    |    4 

3        3 

i 

Tabelle   C 
über  die  erforderliche  Balkenstirke  (in  Centimeter)  für  jede  Type  der  K 
bei  gegebener  Stützweite;  berechnet  nach  den  Widerstandsmomen 


Type  Nr. 

I 

n 

in 

IV 

V 

3 

23 

30 

20 



_ 

4 

28 

23 

22 

21 

20 

»« 

5 

31 

27 

25 

24 

22       j 

43 

6 

34 

30 

27 

26 

24 

s 

7 

37 

33 

30 

29 

26 

B 

8 

40 

35 

32 

31 

28        ! 

•^ 

9 

— 

37 

34 

33 

30 

^a 

10 

— 

40 

36 

34 

31 

M 

11 

— 

— 

38 

36 

33 

0 

12 

— 

— 

40 

38 

35 

30             13 

— 

— 

— 

40 

36 

14 

— 

— 

— 

— 

38       | 

1        15 

i 

— 

— 

— 

40 

! 

Zerbrechversuche  mit  hölzernen  Eigenbahnprovisorien. 


55 


Tabelle  D 
Ober  die  normalen  Dimensionen  von  Klötzelträgem. 


L8    m 

*■?  z 

!Q  t  *a 

r 

-   « 

^       Ci       !S 

—  j*-  TS 

:—     X 

IIa 

P 

b 

J    I 

0 

i    1 
*a  — 

K 

■ 

■ 

fi 

tu  ^ 

Ta 

N 
M 

'S  1 

Gesammtt 

des  Träge i 

Ceotimeter 

stehend 

iC'he 
*s  in 
,  be- 
llte 

Gewicht  in  Kilo- 
gramm pro  Meter 
Länge  für  Träger 
aus 

2 

8 

1    4 

2     |     3 

1    4 

i  ■  Ceftl 

»vier 

1 

ii  Centimete 

r 

Balken 

30 

28'/. 

20 

4 

8 

16 

40 

46 

76 

i  104 

60 

96 

182 

22 

31 

20 

4*4 

9 

18 

45 

53 

84 

116 

73 

116 

161 

N 

34 

20 

5 

10 

20 

50 

58 

92 

126 

87 

138 

192 

25 

35V« 

25 

5 

10 

20 

60 

60 

35 

130 

94 

150 

207 

26 

36V, 

25 

5 

n 

21 

60 

63 

100 

137 

101 

162 

222 

28 

39Vi 

25 

öVi 

n 

22 

55 

67 

106 

145 

118 

188 

260 

30 

42V, 

30 

6 

12 

24 

60 

78 

114 

156 

186 

216 

297 

32 

46 

30 

6% 

13 

26 

65 

77 

122 

167 

154 

247 

340 

34 

48 

30 

7 

14 

28 

70 

82 

130 

178 

174 

278 

383 

35 

49% 

3ö 

7 

14 

28 

70 

84 

133 

182 

184 

295 

405 

36 

51 

35 

7 

15 

29 

70 

87 

133 

189 

194 

310 

426 

38 

53V« 

35 

7Vi 

15 

30 

75 

91 

144 

197 

217 

346 

476 

40 

66'/t 

40 

8 

16 

32 

80 

1   96 

152 

208 

240 

335 

530 

Die  Tabellen  B  und  C  zeigen,  dass  die  Stützweiten  von  5  bis 
10m  die  eigentliche  Domäne  der  Klötzelträger  darstellen,  nachdem  f&r 
weiter  gespannte  Brücken  nur  die  stärksten  Balken,  mit  Quadratseiten 
Ober  30cm,  geeignet  sind;  die  Beschaffung  derartiger  Bauhölzer  in 
größeren  Mengen  dürfte  aber  häufig  mit  nennenswerten  Schwierigkeiten 
und  mit  Zeitverlust  verbunden  sein.  In  der  Tabelle  D  ist  nebst  den 
normalen  Dimensionen  der  Elötzel  (entsprechend  den  früher  entwickelten 
Anhaltspunkten)  auch  der  erforderliche  Durchmesser  des  Bundholzes 
angegeben. 

Berücksichtigt  man  nun,  dass  für  je  Im  Länge,  der  Durch- 
messer um  ca.  8mm  zunimmt,  so  benöthigt  man  für  quadratische 
Balken  von  z.  B.  12m  Länge  Bundhölzer,  die  am  Stammende  eine 
Stärke  von  58  bis  66cm  haben  und  solche  Bäume  sind  dermalen  nicht 
so  leicht  in  gehöriger  Anzahl  rasch  aufzutreiben. 


56  Bock. 

Gegen  die  Verwendung  allzu  großer  Stützweiten  spricht  auch  das 
bedeutende  Eigengewicht,  für  dessen  approximative  Berechnung  die 
Tabelle  D  gleichfalls  die  erforderlichen  Anhaltspunkte  liefert. 

Das  Gebiet  der  rationellen  Anwendung  zusammengesetzter  Träger 
für  Eisenbahnprovisorien  wird  aber  noch  wesentlich  eingeschränkt, 
wenn  man  die  im  Folgenden  entwickelte  Untersuchung  in  Bezug  auf  * 
den  Widerstand  der  Einlagen  durchfährt.  Dieser  muss  den  auf- 
tretenden Schubkräften  entgegenwirken  und  man  erhält  die  in  jedem 
Punkte   des  Trägers  entstehende   specifische   Schubkraft   T,  wenn  man 

die  für  diesen  Punkt  giltige  Verticalkraft  V  durch  den  Wert  -==■  divi- 
diert, worin  J  das  Trägheitsmoment  des  ganzen  Querschnittes  (schon 
früher  abgeleitet)  und  U  das  statische  Moment  des  betreffenden  Quer- 
schnittstheiles  in  Bezug  auf  die  Gesammtschweraxe  bedeutet. 

Die  Verticalkraft  V  wird  ihren  größten  Wert  am  Trägerende  er- 
halten, und  muss  man  hiebei  die  Baddrücke  in  der  ungünstigsten 
Stellung  annehmen,  also  jene  äquivalenten  gleichförmig  vertheilten 
Belastungen  als  Basis  der  Berechnung  benützen,  welche  in  der  Scala  b 
der  früher  genannten  „Brückenverordnung"  angegeben  sind. 

Diese  Werte  sind  für  die  Stützweite: 

L  =     2-öm  p  =  15-0f, 

L  =     50m  p  =  HD*, 

L  =  100m  p  =  100*, 

L  =  15'Om  p  —     8-5*, 

für  dazwischenliegende  Werte  von  L  ist  geradlinig  zu  interpolieren. 

Wenn  man  zu  diesen  äquivalenten  fremden  Lasten  p  noch  das 
Eigengewicht  g  =•  (60  L  +  800)kg  addiert,  so  bekommt  man  für  jede 
Stützweite    die  Gesammtlast   q   pro    Meter   und   dadurch    die   für  das 

Trägerende   maßgebende   Verticalkraft  V  =  *—•     In    der   Tabelle  E 

sind  nun  die  für  einen  Träger  entfallenden  Größen  der  Verticalkraft 
angegeben. 

Die  Werte  -jy   findet  man  wie  folgt: 

a)  Für  den  zweifach  gekuppelten  Träger: 
J  =  0-9984  h\ 
U  =  0-9 h  X  08 ä  X  08  h  =  0576  A», 
J    _   0-9984  A' 
ü  ~    0576 A«  nWÄ! 


Zerbrechversnche  mit  hölzernen  Eisenbahnprovisorien.  57 

b)  för  den  Träger  ans  3  Balken: 

J  =  3333  A*, 
U  =  0-9  A  X  08  A  X  1*5  A  =  108  A', 

IT  ^Tösl1"533086*' 

c)  beim  vierfach  gekuppelten  Träger  für  die  Mittelfuge: 

J  =  7608  A\ 
U  =  0-9  A  (0-8  A  X  2-2  A  -f  0-6  A  X  07  A)  =  1962  A*, 
J  7-608  A' 

IT  =  T962F  =  3877A- 

Die  Tabelle  F  enthält  diese  drei  Liniengrößen  für  alle  Balken  - 
Seiten  von  h  =  20  bis  h  —  40cm. 

Bezeichnet  man  mit  \  die  Länge  eines  Klötzeis,  also  auch  den 
erforderlichen  Abstand  des  ersten  Klötzeis  vom  Trägerende,  so  erhält 
man  durch  2  °k  T  jene  Schubkraft,  welche  sowohl  für  die  Berechnung 
des  ersten  Klötzeis,  als  auch  jene  des  Balken vorkopfes  maßgebend  ist. 

Dieser  Kraft  wirkt  in  jedem  dieser  Bestandteile  die  Abscherungs- 
festigkeit entgegen,  u.  zw.  ist  die  Schubfläche  b\  ==  h\  daher  der 
Widerstand  *t/iX,  wenn  tt  die  zulässige  Abscherungsfestigkeit  pro 
Quadrat-Centimeter  bedeutet. 

Es  muss  sonach: 

2\T   =   2),  -y^r  =  tAh\ 

woraus  man  erhält: 

■■  =  -(4x4) 

oder,  weil  V  in  Tonnen,  tt   aber  in  Kilogramm  ausgedrückt  sein  soll 

#,   =  1.000F:(.£x4) 

Man  kann  sonach  bei    gegebenen  Trägerdimensionen  (Tabelle  D) 

die  wirklich  entfallende  Beanspruchung   auf  Abscherung  finden,   wenn 

man  die  für  jeden  einzelnen  Fall  maßgebende  Yerticalkraft  mit  dem 

™    A  1.000  ...  v  .    . 

Factor  n  =  — ■= =-  multipliciert. 

J         n 

■~W'-T 

Die  zulässige  Abscherungsfestigkeit  des  weichen  Holzes  ist  8  bis 
1<%  pro  Quadrat-Centimeter;  weil  aber  die  Verticalkraft  auf  die 
länge  2  ^  nicht  constant  ist,  sondern   vom   Trägerende  ziemlich  rasch 


l 


58 


Bock. 


abnimmt,    so    kann  man    in    der  obigen   Relation   tt   =    12kg   setzen 
und  dieselbe  erscheint  also  in  der  Form  f ,  =  n  7,  beziehungsweise 

12>nF  oder  V  ^  — 

d.   h.   die   in  Tonnen    ausgedrückte  Verticalkraft   am  Trägerende    darf 

12 

nicht  größer  sein  als  der  Quotient  — .    Die  Tabelle  F  gibt  nun  die 

n 

12 

Werte  —  für  alle  Balkenstärken   von   20  bis  40cm  und  für  die  aus 
n 

2,  3  oder  4  Balken  bestehenden  Träger. 

Aus  dem  Zusammenhalt  dieser  Zahlen  mit  den  aus  der  Ta- 
belle E  ersichtlichen  Größen  von  V  für  2,  3,  4  oder  6  Träger 
pro  Geleise,  kann  man  jene  größte  Stützweite  erhalten,  bis  zu 
welcher  jede  Trägertype  überhaupt  anwendbar  ist,  damit  für  das 
Trägerende  nicht  zu  große  Schubkräfte  entfallen,  denen  ansonst  die 
erforderlichen  Widerstände  in  keiner  Weise  entgegengesetzt  werden 
könnten;  denn  ein  tieferes  Eingreifen  der  Einlagen  würde  nur  eine 
Verminderung  der  Druckbeanspruchung  herbeiführen ,  während  die 
Inanspruchnahme  der  Balkenenden  auf  Abscherung  hiedurch  nicht 
beeinflusst  wird. 

Die  so  gefundenen  Sesultate  sind  in  der  Tabelle  G  zusammen- 
gestellt und  man  ersieht  zunächst  aus  derselben,  dass  die  Trägertypen 
I,  II  und  III  (4,  6  oder  8  Balken  pro  Geleise)  gar  nicht  rationell  sind, 
weil  die  Anwendung  schwächerer  Balken  überhaupt  nicht  zulässig  ist, 
während  sich  selbst  für  die  stärksten  Hölzer  nur  relativ  geringe  Stütz- 
weiten ergeben. 

Tabelle   E 

über   die   Größe   der  Verticalkraft   V  in   Tonnen,   am   Trägerende,   für   die    nach- 
folgenden Stützweiten,  entfaUend  für  je  einen  Träger. 


Stützweite 

a 

4 

5 

6 

7 

8 

9 

10 

11 

12 

13 

14 

15 

Anzahl  der 
Träger  für 
ein   Geleise 

2 
3 

4 
ü 

11*8 
8-9 

15'4 

10*3 

7'7 

5  1 

18  9 

12-6 
9-6 
63 

21  5 

14-4 

10'8 

7*2 

238 

15  -y 

11-9 

7*9 

35*8 
17-2 

12*9 
8*6 

27'3 
18-2 

13*7 

9i 

28'5 

IB-Q 

14  3 

9-5 

30'7 
20-5 
15*4 
10  *S 

32  8 
21*8 
1G'4 

10-9 

34-7 
23' 1 
17-4 
11*6 

36*5 
24  4 
18  3 
12-2 

38  3 
25  5 
19  i? 
12  8 

Zerbrechversuche  mit  hölzernen  Eisenbahnprovisorien. 


59 


Tabelle  F 

j 
zur  Berechnung  der  Schabwiderstande,  enthaltend  die   Werte   -==  für  jede  Träger- 
type und  die  Werte  — 


Bilkenseite     |  30 

32  '  24  J  25  |  26  |  28  |  30  |  32 

34  |  35  |  36  |  38  |  40 

Werte   ---  iu  Centime  ter  für  die  Fugenschichten 

Anzahl  der 

I 

35 

38 

42 

43 

45 

40 

52 

55 

59 

61 

62 

66 

69 

Balken  in 

4 

62 

68 

74 

77 

80 

86 

92 

99 

105 

108 

111 

117 

124 

jedem  Trager 

2 

78 

85 

93 

97 

101 

108 

in; 

124 

132 

136 

140 

148 

155 

Werte   2-  wobei  n  =  1,000  :  (^  *  — ) 
n                                           \  U      2  f 

Anzahl  der 

2 

42 

50 

60 

6  5 

70 

SM 

94 

106 

12' 1 

12*8 

13  4 

15  0 

16-6 

Balken  in 

3 

7'4 

•*! 

10-6 

11*6 

IS  '6 

14-5 

166 

19-0 

21-5 

m  i 

24*0 

26-7 

29  sl 

jedem  Träger 

4 

*•# 

11-2 

13  4 

14  6 

15  B 

182 

20-9 

23'8 

27  0 

28*6 

30  4 

33  h 

"i 

Tabelle  G 

über  die   zulässigen  Stützweiten  (in   Meter)   für  Klötzelträger  ans  2,  3  nnd  4  qna- 


dratischen  Balken 

zusammengesetzt;  berechnet  nach  den  Schubwiderständen. 

Type  Nr. 

*  1 

Ü«        IU 

III 

IV 

Va 

Vi 

vr 

s 

20 

„ 







. 

3  2 

3  7 

5  0 

4 

22 

— 

— 

— 

—    ' 

35 

3*8 

48 

64 

3    S 
1     m    a 

24 
25 

— 

~ 

— 

B'I 

3^3 

4  1 
4*5 

4-5 
5-3 

.vs 

8'6 
103 

6-7 

26 

— 

— 

32 

3-6 

5-0 

58 

7'6 

11*4 

^2  o 

28 

— 

31 

3-7 

4  2 

6'0 

7*3 

10  3 

13  8 

-    _- 

30 
32 

■ — 

3  6 

4  0 

4*3 
5  0 

4-8 
5*8 

7-5 

91 

12  2 

14  '8 

15 

15 

10*0 

11 -6 

-ö  -S 

34 

3  1 

4-6 

6-0 

7  1 

11-6 

13'9 

15 

15 

rÜ 

35 

3'2 

50 

65 

7*9 

12  5 

15 

15 

15 

I s 

36 

84 

5  5 

7-1 

8-7 

13  9 

15 

15 

15 

38 

40 

3  9 

4  2 

6  4 

75 

86 

106 

15 
15 

15 
15 

15 
15 

15 

15 

10'5 

12'3 

Z 

usamm 

©naetzung  de 

ir  einz 

einen  T 

ypen 

Type  Nr. 

i 

IIa 

IIA 

III 

IV 

Ya 

Vö 

VI     I 

Zahl     der    Trager 

für   ein   Geleise . . 

2 

S 

2 

4 

3 

6 

4 

4 

Zahl     der    Balken 

in  jec1 

om  Träger. 

2 

2 

3 

2 

3 

2 

3 
9* 

1  1 

Bock, 


Weit  eis  müssen  über  jene  Resultate  mit  den  Daten  der  Tabelle  B 
verglichen  werden,  um  zu  i  l,    in  welcher  Rieh  tu  1 

ttzweite  resultiert,  sei   es  bertglich   der  Widerstandsmomente,  oder 
iglich  der  Schub  widerstände. 

Dil  rgleich   zeigt,   di  Igtich   der  Daten  oberhalb   der 

rken  Theilstriehe    in    der  Tabelle  0    die  Schubkräfte,   für   die    unter 
len    stark  »nen    Linien    jedoch    dfe    Widerstandsmomente    die 

kleineren  Stützweiten  liefern* 

Im  allgemeinen  ist  bei  der  Type  I   die  Stützweite  nach  G   nur 
ca.  halb  so  groß  als  nach  B,  bei  den  Typen  II   und  III  waren  nur  die 
allerst&rkaten  Balken  rationell  verwendbar,  wahrend  für  die  schwächeren 
Querschnitte    du»   Daten    nach   Ö    nur    *  ,    bis    '  ,    von   jenen    nach  B 
betragen.  Bei  den  Typen  IV,   V    und  VI  jedoch    stellen    sich   die  Ver- 
hältnisse gunstiger;   bezüglich  dieser  Trägergattungen   ist   nun   schließ* 
lieh  die  Tabelle  //entworfen,    in   welcher   für  jede  Balkenstärke 
jeweilig   zulässige  Stützweite  eingetragen   ist.  Diese  letzte  Tabelle  g 
mltate,  welche  gar  keine  weitere  Berechnung  erforderlich  macl 
sondern  igt    vollkommen,   für   die   so    ermittelte  Trägertype 

weiteren  Dimensionen  nach  Tabelle  D  festzustellen  und  hiebei  nament- 
lich darauf  zu  achten,  dass  die  Eingriffstiefe  der  Klotzet  nicht  weniger 
nge  betrage. 
Alle  diese  Erwägungen  führen  also  zu  dem  Schlüsse, 
dass  für  normale  Eisenbahnprovisorien  nur  die  in  der 
Tabelle  H  enthaltenen  und  daselbst  näher   bezeichneten 

IV,  V    und  VI   anzurathen   sind:    denn    die   Tragi 
Type  I     ü    Trfcger   mit  je   2  Balken)    sind   bezüglich    der   Schubkr. 

haus  für  kleinere  Stützweiten  zulässig,  als  4  lose  nebeneinandei 
Balken    i siehe   Tabelle    A):    bei    der   Type    II,   für    welche    zusammen 
t>  Balken    pro  Geleise   verwendet   werden,   sind   die  Stützweiten   ebenso 
gro!  ur  wenig  größer,  als  für  sechs  einfache  Balken,  sodass  sich 

leistung  für  die  Herstellung  der  Klotzelträger 
in  keiner  Weise  rentiert;  die  Type  III  endlich  bietet  auch  zu 
geringe   Stützweiten,  um   deren   Anwendung   empfehlen-  scheine! 

tu 

Bti  meh  erwähnt  werden,  dass  zwei  Träger  mit  je  vier  Balken, 

welche  Type  in    den  Tabellen   mehr    enthalten  ist,   ebenfalls   ungünstige 

< ineist,   wa^  terer   Rücksicht  auf  die    groüe 

t    der  Herstellung,  die  Veranlassung  war,  dass  Type 

gar  nicht  w< 


Zerbrechversuche  mit  hölzernen  Eisenbahnprovisorien. 


61 


Desgleichen  ist  die  Type  V  c,  cl  i.  3  Träger  zu  je  4  Balken,  in 
jeder  Sichtung  ungünstiger  als  die  Typen  Va  und  Y£,  welche  eben- 
falls 12  Balken  pro  Geleise  erfordern. 

Tabelle    H 
über  die  zulässige    Stützweite   für  Klötzelträger,   mit    Rücksiebt   auf  deren  Wider- 
standsmomente und  die  erforderliche  Sicherheit  gegen  Abscherung. 


Type  Nr. 

IV 

V. 

Vi 

VI 

i 
&                        20 

30 

3-2 

3-7 

49 

£                        22 

35 

3-8 

4-H 

58 

6  S          '          24 

41 

45 

5-8 

67 

11                    85 

45 

53 

G-7 

7*2 

-.3  J                    26 

5-0 

68 

7-2 

78 

JS.S                   28 

60 

72 

82 

9  0 

t  e                    30 

75 

91 

9  4 

10-2 

11-                   « 

88 

106 

106 

11  4 

■S5                    34 

100 

11-8 

11-H 

128 

-ä  '5                    35 

105 

12  4 

124 

13  5 

1 1     :     36 

11-0 

131 

131 

14-2 

Ü                         38 

121 

144 

144 

15  5 

1          5                        40 

13-3 

15  7 

15  7 

167 

Type  Nr. 

IV 

Va 

Vb 

VI 

Gesammtzahl  der  Balken . . . 

9 

12 

12 

IG 

Zahl    der    Träger    für    ein 

,  I 

Geleise 

3 

6 

4 

Zahl   der  Balken  in  jedem 

I 

Träger 

3 

2 

3 

4  i 

Wollte  man  aber  in  einem  speciellen  Falle  dennoch  eine  der 
Typen  I,  II  oder  III  verwenden,  so  müsste  die  zulässige  Stutzweite  der 
Tabelle  G  entnommen  werden. 

Beispiel. 

Gegeben  sei  die  Stützweite  von  lO'OOm.  Hiefür  entsprechen  laut 
Tabelle  H: 

1.  Vier  Träger  mit  je  drei  Balken  vom  Querschnitte  "  3t, 

2.  sechs  Träger  mit  je  zwei  ebenso  starken  Balken. 

3.  drei  Träger  mit  je  drei  Balken  ,4/34, 

4.  vier  Träger  mit  je  vier  Balken  vom  Querschnitte  ,0/,ft. 

Die  letzte  Alternative  ist  jedenfalls  am  wenigsten  ökonomisch, 
»oll  daher  nicht  weiter  inbetracht  gezogen  werden. 


62  Bock. 

Die  drei  ersten  Fälle  jedoch  sind  auf  Taf.  3,  Fig.  1  bis  4  dar- 
gestellt; dabei  sind  in  den  Zeichnungen  alle  Querversteifungen  und 
Zangen  entweder  nur  angedeutet  oder  ganz  weggelassen,  um  die  Figuren 
nicht  undeutlich  zu  machen. 

Nachdem  die  gewählten  Typen  sowohl  bezüglich  der  Schubkräfte 
(Tabelle  (?)  als  auch  bezüglich  der  Widerstandsmomente  (Tabelle  B) 
den  gestellten  Anforderungen  entsprechen,  können  alle  sonstigen  Dimen- 
sionen ohne  weitere  Berechnung  der  Tabelle  D  entnommen  werden. 

ad  1.  Vier  dreifach  gekuppelte  Träger,  Balkenstärke  "/„, 
Balkenzwischenraum  13cm,  daher  ist  die  Gesammthöhe  des  Trägers  l'22m; 
die  Klötzel  sind  65cm  lang,  26cm  hoch  und  haben  je  6ytcm  Eingriff; 
die  Schraubenbolzen  erhalten  30mm  Durchmesser. 

In  Fig.  1  ist  der  Träger  unter  der  Voraussetzung  gezeichnet, 
dass  die  Schienen  direct  auf  den  Querschwellen  liegen;  die  Entfernung 
derselben  muss  daher  kleiner  als  Im  sein.  Da  nun  weiters  in  der 
Trägermitte  wegen  der  geringeren  Verticalkraft  auch  kleinere  Schub- 
kräfte auftreten,  die  Klötzel  daher  etwas  weiter  von  einander  abstehen 
dürfen,  wird  die  in  der  Fig.  1  dargestellte  Austheilung  allen  Anforde- 
rungen entsprechen  und  ist  dabei  auch  auf  die  Möglichkeit  eines  ent- 
sprechenden Querverbandes  Sücksicht  genommen  worden.  Bei  den  Schienen- 
stößen muss  noch  eine  Schwelle  eingeschaltet  werden. 

Um  die  Querschwellen  möglichst  wenig  auf  Biegung  zu  bean- 
spruchen, und  um  gleichzeitig  eine  thunlichst  gleiche  Vertheilung  der 
Lasten  auf  die  vier  Träger  zu  erreichen,  sind  dieselben  paarweise  unter 
die  Schienenmittel  gestellt;  bei  dieser  Anordnung  kann  man  zu  den 
Querschwellen  die  schwächsten  Hölzer  verwenden. 

Wollte  man  die  Schienen  auf  Langschwellen  legen,  so  würde  sich 
hiefür  die  in  Fig.  2  dargestellte  Austheilung  am  besten  eignen. 

Die  thatsächliche  Beanspruchung  des  ersten  Klötzeis  und  des 
Balkenvorkopfes  auf  Abscherung  ergibt  die  folgende  Berechnung. 

Bei  voller  Belastung  des  Trägers  ist  die  Gesammtlast  pro  Meter : 
q  =  lo-O  -f-  1*4  =  11*4 1,  daher  die  Verticalkraft  auf  0*  65m  vom  Träger- 
ende, d.  i.  nämlich  die  für  die  Berechnung  des  ersten  Klötzeis  maß- 
gebende Mittelkraft 

V  =  11-4  (500  —  0-65)  =  49'6t 
und  somit  für   einen  Träger  F=  12-4*;  laut  Tabelle  F  ist  der  Wert 

-jY  =  99cm,  folglich  die  specifische  Schubkraft 

T=  -^  =  0125«  =  125kg; 


Zerbrechversnche  mit  hökernen  Eisenbahnprovisorien.  63 

auf  die   Länge    von   2    X    65  ==   130cm    ist    daher    die    Schubkraft 

130  T=  130  X   126ty 
und  die  Abscherungsiläche  des  ersten  Klötzeis,  respective  des  Balken- 
vorkopfes  misst  32  X  65cm9,   daher  ist  die  Beanspruchung  auf  Ab- 
scherong 

130  X  125  250  n  " 

<>  -  -»X«-  -  "32"  "  T8k3  Pr°  Cm; 
die  Inanspruchnahme  in  den  Eingriffsstellen  auf  Druck  ist  mithin  78% 
pro  Quadrat-Centimeter,  sodass  in  keiner  Richtung  die  zulässigen  Grenzen 
erreicht  werden. 

ad  2.  Sechs  zweifach  gekuppelte  Träger,  Balkenstärke 
"/st*  Balkenzwischenraum  13cm,  Gesammthöhe  des  Trägers  77cm  (siehe 
Tabelle  D).  Die  Klötzel  haben  dieselben  Dimensionen  wie  im  ersten 
Falle,  weshalb  sich  auch  hier  dieselbe  Austheilung  als  vortheilhaft  er- 
weist. In  Fig.  2  ist  die  Anordnung  gezeichnet,  unter  der  Voraussetzung, 
dass  die  Schienen  auf  Langschwellen  aufliegen;  für  diese  kann  man  die 
erforderliche  Balkenhohe  nach  Tabelle  A  bestimmen,  wobei  die  größte 
Entfernung  zweier  Querschwellen  als  Stützweite  anzusehen  ist;  um  aber 
die  Schienen  solid  befestigen  zu  können,  soll  die  Breite  der  Langschwellen 
auch  dann  mit  30cm  angenommen  werden,  wenn  für  den  unter  3  :  4 
behauten  Balken  eine  geringere  Breite  genügend  wäre. 

Zur  Erzielung  einer  möglichst  gleichmäßigen  Vertheilung  der 
Lasten  sind  die  Träger  ganz  symmetrisch  zu  den  Schienenmitteln,  mit 
je  50cm  Axdistanz,  ausgetheilt;  das  Intervalle  von  18cm  genügt  zur 
Einlage  von  Zangen  und  gestattet  noch  einen  genügenden  Luftzutritt. 

Vergleicht  man  die  Constructionen  ad  1)  und  2)  für  welche  nach 
Tabelle  H  die  gleiche  Balkenstärke  und  auch  dieselbe  Balkengesammt- 
zahl  entspricht,  so  findet  man,  dass  für  ein  Feld  bei  1)  8  X  7  =  56, 
bei  2)  jedoch  nur  6  X  7  =  42  Klötzel  erforderlich  sind;  die 
Ge8ammtlänge  der  Bolzen  innerhalb  der  Träger  (also  ohne  Bücksicht 
auf  Querschwellen)  beträgt  im  ersten  Falle  4  X  14  x  130  =  7280m, 
im  zweiten  aber  nur  6  X  14  X  0*77  =  6368m;  es  bietet  also  die 
Anordnung  2)  in  jeder  Bichtung  die  geringere  Arbeitsleistung. 

Das  Gewicht  eines  ganzen  Trägers  wird  für  1)  ca.  2.470fcy,  für  2) 
nur  1.540%  sein  (Tabelle  D\  sodass  die  letzteren  viel  leichter  zu 
montieren  sind. 

ad  3.  Drei  dreifach  gekuppelte  Träger  Balkenstärke 
34cm,  daher  nach  Tabelle  D:  Balkenzwischenraum  14cm,  Gesammthöhe 
des  Trägers  la30m,  Länge  der  Klötzel  70cm,  Höhe  derselben  28cm, 
fingrifistiefe  7cm.  In  Fig.  3  ist  die  Austheilung  gezeichnet,  unter  der 


64  Bock. 

Annahme,  dass  die  Schienen  auf  Querschwellen  liegen,  in  Fig.  4  jedoch 
sind  Langschwellen  vorausgesetzt.  Weil  die  Querschwellen  hiebei  eine 
größte  Axdistanz  von  2'45m  haben,  so  entspricht  hiefür  ein  Balken  mit 
.dem  Querschnitte  S0/t6. 

Bei  der  Anordnung  nach  Fig.  3  braucht  man  die  Querschwellen 
nicht  eigens  zu  berechnen,  nachdem  in  Hinsicht  ihrer  Beanspruchung 
auf  Biegung  hiefur  schon  Balken  mit  20cm  Höhe  entsprechen;  das 
Biegungsmoment  ist  nämlich  bei  der  gezeichneten  Trägeraustheilung, 
wenn  P  einen  Baddruck  bedeutet, 

6  4  6  6 

und  f ür  P  =  7.200kg  (mit  Bücksicht  auf  ungleiche  Raddrücke)   wird 

M  =  ijj?-  X  7.200  =  120.000  =  120  -^, 
o  6 

bh* 

also  der  erforderliche  Querschnittsmodul  — —  =  1.000;  dem  entspricht 

6 

schon  der  Balken  tg/w. 

Bei  Anwendung  von  Langschwellen  jedoch  wird  die  Last  P  viel 
größer;  für  Fig.  4  z.  B.  wird  der  Querschnittsmodul  ca.  doppelt  so  groß, 
wofür  schon  Balken  von  "/„  aufwärts  nöthig  werden;  meist  wird  es 
hiebei  genügen,  die  Querschwellen  gleich  stark  zu  nehmen  wie  die 
Balken  des  Trägers. 

Bei  diesem  Anlasse  sei  auch  erwähnt,  dass  die  mit  100m  fixierte 
Entfernung  der  äußeren  von  dem  mittleren  Träger  genau  eingehalten 
werden  muss,  da  sich  sonst  die  Lasten  nicht  gleichförmig  vertheilen. 
Mit  Bücksicht  auf  die  Continuität  der  Querschwellen  ist  der  Druck  D 
auf  einen  äußeren  Träger 

Pb* 

wenn  P  die  Einzelnlast  des  Querträgers,  l  die  Entfernung  des  äußeren 
Trägers,  und  b  =  0'75m,  die  Entfernung  des  Schienenmittels  von  dem 
Mittelbalken  bedeutet. 

Damit  alle   drei  Träger  gleich   belastet   werden,  muss  aber  auch 

2P 

D  =  -  -—  sein,  woraus  sich  die  Gleichung  dritten  Grades  ergibt : 

W*>-™  >-* 

und  hieraus  erhält  man  l  =  0'97m. 

Für  /  r=  100m  wird  D  =  0*633  P,  also  schon  etwas  zu  klein; 
da  sich  aber  die  Querschwellen  über  den  Endträgern  abbiegen,  so  ver- 


Zerbrechverauche  mit  hölzernen  Eisenbahnprovisorien.  55 

schieben   sich  die  Auflagspunkte   ein    wenig  gegen   die  Mitte,   sodass 

sich  als  Axentfernung  der  Träger  das  runde  Maß  von  l'OOm  am  besten 

eignet. 

3 
Würde  man  jedoch  l  =  —  x  0*75  =  l*125m  machen,  welches 

Verhältnis  das  richtige  wäre,  wenn  die  Querschwellen  über  dem  Mittel* 
träger  gestoßen  würden,  so  wäre  bei  cöntinuierlichen  Schwellen  der  Druck 
auf  einen  äußeren  Träger 

D  =       °'75  P   ,   (3375  —  0-75)  =  031  P, 
2  X   11253 

daher  der  Druck  auf  den   Mittelträger  0'96  P,  also   viel  zu  groß. .  Für 

/  =  1*5 Om  erhält  man 

D  =  °!L_a    (450  —  0-75)  =  052  P, 

2  X   T508 

sodass  der  Mittelträger  mit  1*38  P,  also  ca.  4!/fmal  so  stark  als  die 
äußeren  Träger  belastet  wäre. 

Jede  ungleiche  Lastvertheilung  muss  aber  strengstens  hintan- 
gehalten werden,  weil  sich  sonst  die  Träger  auch  ganz  verschieden 
durchbiegen,  was  wieder  eine  Änderung  aller  gefundenen  Resultate  mit 
sich  bringen  würde. 

Um  die  erforderliche  Anzahl  der  Tragpiloten  eines  Joches 
zu  ermitteln,  muss  man  zunächst  die  hiefür  entfallende  Belastung  be- 
rücksichtigen; dieselbe  wird  gefunden,  wenn  man  die  Zahlen  der  ersten 
Horizontalrubrik  in  Tabelle  E  mit  4  multipliciert ;  so  ist  z.  B.  für  eine 
Stützweite  von  10*0w  die  Gesammtlast  für  ein  Joch  4  X  28*5  =  114*. 

Die  Tragkraft  einer  Pilote  hängt  einerseits  von  ihrer  Stärke, 
anderseits  von  der  Art  des  Einrammens  ab. 

Mit  Bücksicht  auf  die  sehr  geringe  Druckfestigkeit  des  weichen 
Holzes  senkrecht  zur  Fasernrichtung  soll  der  volle  Querschnitt  höchstens 
mit  10  bis  12%  pro  cm*  belastet  werden,  um  jede  Erpressung  der 
KappschweUer  zu  verhindern.  Gegen  Knickung  berechnet,  kann  der  redu- 
cierte  Querschnitt  in  der  üblichen  Weise  mit  60%  pro  cm*  beansprucht 
werden;  daraus  ergibt  sich  nun  das  günstigste  Verhältnis  der  freien 
Länge  l  zum  Durchmesser  d  des  Bundholzes  durch  die  Belation 

-d*                    60  ~T" 
10  ^L  =  ±- 


1  +  4   X   00002    16  * 


d* 
u.  zw.   findet  man   aus   dieser  Formel  jenes  Verhältnis   mit  l  =  20d. 


66  Bock.  Zerbrechversnche  mit  hOliernen  Elsenbahnprovisorien. 

Bezüglich  der  Art  des  Einrammens  kann  man  das  Hojergewicht 
bei  den  Handrammen  mit  100kg,  bei  den  Zugrammen  mit  300%  und 
bei  den  Kunstrammen  mit  800%  annehmen;  die  Fallhöhe  ist  in  der- 
selben Seihenfolge  80cm,  135cm,  300cm.  Bezeichnet  weiter  e  das  Maß 
des  Eindringens  beim  letzten  Schlage  und  P  die  mit  fünffacher  Sicher- 
heit nach  der  Brix'schen  Formel  berechnete  Tragkraft  der  Pilote,  so  ist 
im  Mittel: 

12.000 


bei  Handrammen  P  = 

bei  Zugrammen  P  = 

bei  Kunstrammen  P  = 


e 
60.000 

e      f 
360.000 

e 


izd* 
Dabei  soll   aber  gleichzeitig  P  =  10  — —  oder  rund  P  =  8  d% 

4 

sein.  Es  bedarf  wohl  keiner  besonderen  Erwähnung,  dass  sich  für  Eisen- 
bahnprovisorien hauptsächlich  die  Anwendung  von  Kunstrammen  empfiehlt. 

Schließlich  sei  noch  betont,  dass  schiefe  Piloten  wo  thunlich  ganz 
zu  vermeiden  sind,  weil  das  Schrägstellen  der  Schlagwerke  mit  großen 
Schwierigkeiten  verbunden  ist,  während  das  Herbeiziehen  einer  vertical 
eingerammten  Pilote  ein  sehr  schlechtes  Auskunftsmittel  bildet,  indem 
hiebei  große  Biegungsspannungen  künstlich  geschaffen  werden,  welche 
anderseits  die  Tragfähigkeit  solcher  Piloten  als  sehr  fragwürdig  er- 
scheinen lassen. 


67 


Über  die  Bestimmung  der  Verbrennungs-Temperatur  von 

Explosivstoffen. 

Von 
Kikolaus  Ritter  v.  "OT"-u.icli, 

fc.  und  k.  Oberttlieuttnant  de»  ArtÜUrlestdbt». 

Wohl  wenige  Daten,  welche  die  Theorie  der  explosiven  Präparate 
bisher  zutage  förderte,  haben  zu  so  ungläubigem  Kopfschütteln  Veran- 
lassung gegeben,  als  die  enorm  hohen  Verbrennungs-Temperaturen ;  so  liegt 
den  bisherigen  Untersuchungen  zufolge  die  Verbrennungs  -  Temperatur 
de«  schwarzen  Schießpulvers  zwischen  3.000  und  4.000°  C, 
jene  der  Schießbaumwolle  zwischen  5.000  und  6.000°  C,  endlich 
jene  des  Nitroglycerins  zwischen  7.000  und  8.000°  C. 

Zweck  dieser  Studie  ist,  aufgrund  theoretischer 
Erwägungen  die  Verbrennungs-Temperaturen  der  Explosiv- 
stoffe auf  ein  glaubwürdiges  Maß  zu  reducieren. 

Hiebei  werden  außer  dem  bisherigen  Schwarzpulver  —  als 
Vergleichsobject  —  einige  Typen  von  rauchschwachen  Schieß- 
präparaten und  das  Nitroglycerin  inbetracht  gezogen. 

Das  naheliegendste  Bedenken  gegen  die  hohen  Verbrennungs- 
Temperaturen  der  Schießpräparate  ergibt  sich  aus  der  Erwägung,  dass 
diese  Temperaturen  die  Schmelztemperaturen  der  Bohrmetalle  bedeutend 
übersteigen  und  dass  demnach  die  Rohre  weit  eher  zerstört  sein  müssten, 
als  dies  glücklicherweise  die  Erfahrung  lehrt. 

Das  vorgebrachte  Bedenken  findet  jedoch  in  der  äußerst  kurzen 
Einwirkung  der  glühend  heißen  Gase  auf  das  Rohr  eine  wesentliche, 
wenn  auch  nicht  gänzliche  Entkräftung,  da  zu  jeder  Wirkung  —  hier 
die  Änderung  des  Aggregatzustandes  —  eine  gewisse  Zeit  erforderlich  ist. 

Es  ist  also  die  Zeit  für  die  Zerstörung  nicht  gegeben:  ein  Ana- 
logon  zu  der  zuerst  von  Rodman  ausgesprochenen  Anschauung,  dass 
Bohre  oft  ganz  gewaltige  Beanspruchungen  vertragen,  ohne  zu  bersten, 
weil  hiezu  die  Zeit  nicht  vorhanden  ist. 

Natürlich  ist  die  zur  Zerstörung  unbedingt  erforderliche  Zeit 
um  so  kleiner,  je  größer  die  Intensität  der  Zerstörungs-Ursache  ist. 


68  W  u  i  c  h. 

Auch   die  Moleculartheorie   der  Gase   hat  ein  Wort  m 
zusprechen,  wenngleich  ihre  Grundlagen  noch  nicht  so  sicher  sind,  i 
den  Bechnungs-Ergebnissen    unbedingtes  Vertrauen   entgegenbringen 
können. 

Dieser  Theorie  zufolge  müsste  bei  2.500  bis  2.800°  C.  jeder  mo! 
culare  Zusammenhang  aufhören,  d.  h.  es  müssten  sich  die  Molecüle 
die  unselbständigen  Atome,  zerlegen. 

Während  die  Theoretiker  unter  Hinweis  auf  die  Vermuthung,  dt 
—  analog  wie  bei  festen  Körpern  —  die  specifischen  Wärmen  <3 
Gase  mit  der  Temperatur  wachsen  dürften,  behaupteten,  dass  die  wii 
liehen  Verbrennungs-Temperaturen  etwas  kleiner  sein  werden,  als  i 
errechneten,  haben  Experimentatoren  schon  weniger  Staunen  erregen 
Daten  geliefert. 

Schmelzversuche  mit  Platin  in  der  Pulverflamme  ergaben  bere 
oberflächliche  Änderung  des  Aggregatzustandes;  da  die  Schmelzten!] 
ratur  des  Platins  1.775°  C.  beträgt,  so  könnte  auf  2.000°  C.  (vom  E 
punkt  gezählt)  als  beiläufige  Verbrennungs-Temperatur  des  Schwaj 
pulvers  geschlossen  werden. 

Abel  und  Noble  haben  aus  den,  durch  Versuche  mit  d< 
Quetschapparate  ermittelten  Spannungen  im  geschlossenen  Gefäße  < 
Temperatur  —  also  indirect  —  errechnet. 

Diesbezüglich  verweise  ich  auf  meine  im  Jahrgang  1888  der  „M; 

theilungenu  erschienene  Studie  über  „die  Spannungsverhältnisse  bei  d 

Verbrennung  des  Pulvers    in  geschlossenen  Gefäßen"    und    speciell    a 

die  Formel  auf  Seite  383: 

s  .  a  .  r     .  D' 
p  =  Kx  .  1 , 

1  -  -&-  •  D< 

worin  bedeutet: 

p  die  Spannung  in  Atmosphären; 

Rx  die  charakteristische  Constante  für  die  Verbrennungs-Produc 
im  Gay-Lussac-Mariotte'schen  Gesetze  (nach  Abel  und  Noble'sDat 
000229); 

Tdie  absolute  Verbrennungs-Temperatur  (absoluter  Nullpun 
273°  unter  dem  Eispunkt); 

e  das  Gasgewicht  in  \kg  Pulver; 

ol  das  Gewicht  des  verbraunten  Pulvers  pro  Kilogramm  der  Ladur 
hier  =  1 ; 

*g  das  Cubiergewicht  des  Pulvers; 

ap  das  speeifische  Gewicht  der  Pulvermasse;  endlich 


Über  die  Bestimmung  der  Verbrennungs-Temperatur  von  Explosivstoffen.       £9 

D4  die  Ladungsdichte  nach  Auffassung  der  beiden  Experimen- 
tatoren, d.  h.  das  Verhältnis  des  Baumes,  den  das  Pulver  incl.  der 
Zwischenräume  einnimmt,  zum  ganzen  Yerbrennungsraume. 

Setzt  man  in  obiger  Formel: 

Rx     .     T  .     S    .    (5g    =    A, 

so  übergeht  sie  in : 


p  =  A  • 


D' 


l-^.£>< 


worin  A  als  Mittelwert  aus  dem  System  der  Wertepaare  von  p  und  D 
berechnet  werden  kann;  A  ist  nach  Abel  und  Noble  gleich  2.340. 

Da  nun  der  Zahlenwert  von  A  aus  den  Spannungen  deduciert 
wurde,  ergibt  sich  T  mit: 

r- * . 

Durch  diesen  Vorgang  resultiert  die  Verbrennungs-Temperatur  mit 
beiläufig  2.100°  C.  (vom  Eispunkt  gezählt). 

Wenn  auch  diese  Temperatur  weit  glaubwürdiger  ist  als  die  rein 
theoretische,  so  kann  doch  die  Frage  nicht  verschwiegen  werden,  ob 
denn  die  aus  den  Angaben  des  Quetschapparates  deducierten  Spannungen 
die  richtigen  sind,  worüber  viel  zu  sagen  wäre. 

Für  die  Schlussbetrachtungen  sei  erwähnt,  dass  mit  Bücksicht  auf 
Gay-Lussac-Mariotte's  Gesetz 

1  -iL.D' 


t.Cg.J? 


das  specifische  Volum   der  Pulvergase  ist,  welcher  Wert  der  oben 
citierten  Studie  entsprechend  in: 

1  —  06  & 
430  D* 
übergeht 

Nach  diesen  einleitenden  Betrachtungen  wende  ich  mich  zu  dem 
eigentlichen  Gegenstande  meiner  Untersuchungen  und  beginne  mit  dem 
Hinweis  auf  den  Cardinalfehler  bei  der  bisherigen  Methode  zur  Bestim- 
mung der  Verbrennungs  -  Temperatur,  der  darin  besteht,  dass  die 
ipecifische  Wärme  von  der  Temperatur  unabhängig  an- 
jesehen  und  die  für  den  Eispunkt  ermittelte  specifische 
Wärme  in  Bechnung  gestellt  wurde,  während  doch  einfache, 
of  Beobachtung  von  Naturerscheinungen  basierte  Logik  zu  dem  Schlüsse 
raunen  muss,   dass   das  Wärme-Aufnahmsvermögen  —  wofür  die  spe- 


\ 


70  W  n  i  c  h. 

cifische  Wärme  der  zahlenmäßige  Ausdruck  ist  —  ein  um  so  geringeres 
werden  muss,  je  mehr  der  Körper  gewissermaßen  mit  Wärme  gesättigt 
ist ;  d.  h.  es  wird  einem  Körper  mehr  Wärme  zugeführt  werden  müssen, 
um  seine  Temperatur  beispielsweise  von  1.000°  C.  auf  1.001°  C.  zu 
bringen,  als  für  den  Übergang  von  0°  auf  1°. 

Bedeutet  Qr  die  Wärmemenge,  die  lkg  des  Präparates  bei  der 
Explosion  abgibt  —  die  sogenannte  reducierte  Wärmemenge  — 
und  c0  die  absolute  specifische  Wärme  für  den  Eispunkt  (0°),  welche 
bei  Gasen  —  mangels  der  inneren  Arbeit  —  mit  der  specifischen  Wärme 
bei  constantem  Volum  zusammenfällt,  so  wurde  bisher  die  Verbrennungs- 
Temperatur  t  (vom  Eispunkt  gezählt),  mit  der  Formel: 

t  =  * ;  .  .i) 

Co 

bestimmt. 

Als  Beispiel  sei  das  von  B u n s e n  und  Schischkoff  experimen- 
tierte Schwarzpulver  angeführt,  für  welches  die  Wärmemenge  Qr  sowohl 
auf  Basis  eines  praktischen  — auf  ehemische  Analyse  der  Explosions- 
producte  fundierten  —  Zersetzungsschema's  als  auch  aus  den 
Daten  eines  calorimetrischen  Versuches  mit  620  Calorien  (Kilo- 
gramm und  Celsiusgrade  berücksichtigt)  resultierte,  während  genannte 
Experimentatoren  aufgrund  des  Zersetzungsschema's  als  durchschnittliche 
absolute  specifische  Wärme  der  Explosionsproducte  c0  =  0*18548  fanden. 

Mit  diesen  Daten   folgt  für   die  Verbrennungs-Temperatur   rund: 

Hiezu  will  ich  bemerken,  dass  die  reducierte  Wärmemenge  620  Cal. 
entschieden  größer  ist,  als  der  Wirklichkeit  entspricht. 

Zunächst  ist  zu  erwähnen,    dass  die   chemische  Analyse  erst  nach 
erfolgter  Abkühlung  möglich  ist,    wobei    sich   nachträglich   complicierte 
Verbindungen  bilden,    die  bei  der  Explosion   infolge   der  hohen  Tempe- 
ratur gar  nicht  denkbar  sind,    die    aber    gleichwohl  bei  der  Ermittlung  * 
der  erhaltenen  Wärmemenge  in  Calcül  gezogen  worden  sind ;  desgleichen 
ist  bei  calorimetrischen  Versuchen  die  Zeit    zur  nachträglichen  Bildung  * 
von    complicierten    Verbindungen    und    zur   theilweisen   Änderung    des 
Aggregatzustandes  gegeben,  wobei  neuerdings  Wärme-Emissionen   statt-  - 
finden,  die  mit  dem  Momente  der  Explosion  nichts  zu  thun  haben. 

Es  ist  demnach  Qr  =  620  Cal.  entschieden    zu    groß    und    dürfte 
das  sogenannte  theoretische,   nur  einfache  Verbindungen    enthal- 
tende Zersetzungsschema  möglicherweise  der  Wahrheit  näher  liegen  al^ 
die  aus  chemischen  Analysen  heraus  construierten  Zersetzungsschema1^- 


Über  die  Bestimmung  der  Verbrennungs-Temperatur  von  Explosivstoffen.       71 

Das   für  Schwarzpulver  gewöhnlich   angegebene   theoretische 
Zersetzungsschema  lautet: 

2  KNO,  +  3C+  £=  Kt  S  +  3  COt  +  2tf 

and  entspricht  demselben  Qr  =  424  Cal. 

Das  Dosierungsverhältnis  des  Pulvers   ist  in  abgerundeten  Zahlen 
75  :  13 :  12. 

Betrachtet  man  die  angeführten  Werte  von  Qr  als  Grenzwerte,  so 

könnte ^ =  522  als  der  Wahrheit  nahestehender  Mittelwert 

2 

angesehen  werden. 

Diesem  Mittelwert  von  Qr  muss  naturgemäß  auch  der  Mittelwert 
von  c0  zugeordnet  werden ;  da  nach  meinen  Rechnungen  für  das  theore- 
tische Zersetzungsschema  c0  =  0*1282  entspricht,  so  ist  der  Mittelwert 
von  c0: 

01282  +  018548         A,«04 
c0  = -L =  015684, 

womit  sich  die  Verbrennungs-Temperatur  mit: 

ergibt 

Hieraus  ist  ersichtlich,  dass,  wie  immer  man  die  Sache  angreift, 
man  stets  zu  auffallend  hohen  Verbrennungs-Temperaturen  gelangt,  so- 
lange die  specifische  Wärme  von  der  Temperatur  unabhängig  ange- 
sehen wird. 

Ich  will  demnach  zeigen,  wie  sich  die  Verbrennungs-Temperatur 
gestaltet,  wenn  die  specifische  Wärme  als  Function  der  Temperatur 
angesehen  wird. 

Hiebei  kommen  mir  E.  Wie  d  ernannt  Versuche  sehr  zustatten, 
welchen  zufolge  der  Kohlensäure  für  die  Temperaturen 

0°  100°  200°  C. 

die  absoluten  specifischen  Wärmen 

0-1394  01549  01705 

entsprechen,  wonach  für  V  die  specifische  Wärme  um  0000155 
wächst 

Hienach  wäre  für  Kohlensäure: 

c  =  c0  -f-  0*000155* 2). 

Da  nun  nichts  besseres  vorliegt  und  das  durchschnittliche  Ver- 
halten  der  Verbrennungsproducte  nahezu  jenem  der  Kohlensäure  ent- 


72  Wuich. 

spricht  (siehe  die  bereits  citierte  Studie,   Seite   346),  so   will  I 
Formel  2)  allgemein  annehmen.  I 

Hiebei  muss  man  sich  aber  gegenwärtig  halten,  dass  Fori 
für  die  Schießpräparate  nur  ein  Näherungs-Ergebnis  darstellt  ufl 
umsomehr,  als  ich  eine  nur  für  ein  beschränktes  Temperatur* 
(200°)  geltende  Formel  für  ein  wesentlich  ausgedehnteres  Tempel 
gebiet  gelten  lasse. 

Es  handelt  sich  zunächst  darum,  jene  Wärmemenge  zu  besti 
die  einer  Gewichtseinheit  (lkg)  zugeführt  werden  muss,  um  die  1 
ratur  von  0  auf  t°  zu  bringen. 

Ist  c  «/(«),  so  sagt  dies,  dass  ich  der  Masse  von  lkg  \ 
Temperatur  t  die  Wärmemenge  /  (t)  zufuhren  muss,  um  die  Temj 
um  1°  zu  erhöhen. 

Soll  die  Temperatur  nur  um  ein  unendlich  kleines,  also  ; 
erhöht  werden,  so  ist  hiezu  die  Wärme: 

c  .  dt  =  f(t)  .  dt 
erforderlich,   wonach  die  der  Temperatur  t  entsprechende,   von  1< 
Masse  aufgenommene  Wärmemenge  Qr  durch: 

Qr=£f{t).dt=    F(t) 

und  wenn  im  Sinne  von  2): 

'/(*)  =  co  +  «•' 
gesetzt  wird,  durch: 

Qr  =  fo\c0  +  a.t)  dt  =  c0  .t  -f  -|-  mp  =  F[t) 
bestimmt  ist. 

Wird  t  aus  der  Gleichung  Qr  =  F  (t)  bestimmt,  so  ergib 
mit  Bücksicht  auf  3)  nachstehende  Formel  zur  Ermittlung  de 
brennungs-Temperatur : 

-c0  +  Vc0*  +  2Qr  .  a 

t  —  .... 

a 

Werden  in  diese  Formel  die  den  Versuchen  von  Bunse 
Schischkoff  entsprechenden  Werte  von  cQ  und  Q,  eingeset 
wird  a  =  0*000155  berücksichtigt,  so  resultiert 

t  =  1.874°, 
sonach    ein    Wert,    der   mit    den    allerdings    spärlichen    Versuch 
ziemlich  im  Einklang  steht. 

Es  kann  sonach  in  abgerundeter  Zahl  2.000°  als  die  Verbren 
Temperatur  angesehen  werden. 


über  die  Bestimmung  der  Yerbrennungs-Tempermtiir  von  Explosivstoffen.       73 

Wollte  man  den  CoSfficienten  von  t  in  Formel  2)  ans  Pulver- 
▼ersuchen  deducieren,  so  würde  es  sich  empfehlen,  die  aus  den  Ver- 
suchen von  Abel  und  Xoble  abgeleitete  Temperatur  in  Rechnung  zu 
stellen. 

Wird  in  die  Formel: 

Qr  =  Co  .  t  +  -g-  .  /» 

Qf  =  620,   c0  =  0*18548    und    t  =  2.100  gesetzt,  so  folgt  rund 

a  =  00001,  womit 
c  =  c0  -f-  00001  .  t  wäre. 

Ich  übergehe  nun  zur  Bestimmung  der  Verbrennungs-Temperatur 
für  einige  der  modernen  explosiven  Präparate,  deren  chemische  Consti- 
tution und  muthmaßliches  theoretisches  Zersetzungsschema  zunächst 
angegeben  werden  soll,  welche  grundlegende  Vorarbeit  ich  im  Sinne 
der  Anregungen  und  wertvollen  Winke  des  Herrn  Major  des  Artillerie- 
Stabes  Johann  Schwab  vollführte. 

Zunächst  seien  4  Xitrocellulose-Pulver  angeführt,  die  sich  vor- 
nehmlich durch  verschiedenen  Stickstoffgehalt  charakterisieren,  u.  zw.: 

A.  Pulver,  wo  auf  1  Molecül  Trinitrocellulose  2  Molecüle 
Binitrocellulose  (Collodium wolle)  kommen: 

C.H,{SOt)MOs  +  2C.H^SOt\Os  - 
=  COt  +  17  CO  +  10J5TtO  +  7.V+  3Ä 

B.  Pulver,  bei  dem  auf  1  Molecül  Trinitrocellulose  1  Molecül 
Binitrocellulose  kommt: 

2C.H^XOt)tO:,  +  2C.H9(XOt)tO>  = 
=  COt  +  23CO  +  15  Ä,  0  +  10  .V. 

C.  Pulver,  umgekehrt  constituiert  als  jenes  A: 

2  C.  H,  [XOt\  O,  +  C.  J5T,  uVOt\  O,  = 
=  COt  +  16  CO  +  11  Ht0  +  8-V. 

D.  Pulver  aus  reiner  Trinitrocellulose: 
2C,H7(N09\Og  =  3COt  +  9  CO  +  7  Ht0  +  6  X. 
Außer  diesen  Xitrocellulose-Pulvern  werden  noch  untersucht: 

E.  Das  N ob el"sche  (Nitroglycerin- Binitrocellulose-)  Pulver,  für 
welches  die  Krupp'sche  Fabrik  folgendes  Schema  angibt: 

10  C,  H%  (X0%\  O,  +  9  C.  H%  (XOt)t  O,  = 
=  26  C  O,  +  58  C  O  +  61  H%  0  -f-  48  X: 

endlich 

10 


74 


Wuich. 


F,  das  Nitroglycerin: 
2  C,  Hg  (N09\  6,  =  6  CO,  -f  5  Ht  O  +  6  N  +  0  f). 

Bei  Aufstellung  der  Schema's,  die  sich  —  je  nach  den  Bedin- 
gungen bei  der  Explosion  —  variieren  lassen,  wurde  als  Basis  genommen, 
dass  der  Wasserstoff  H  und  der  Kohlenstoff  C  möglichst  vollständig 
verbrennen. 

In  nachfolgender  Tabelle  ist  das  procentuale  Verhältnis  der 
im  explosiven  Präparate  enthaltenen  Grundkörper,  ferner  das  procentuale 
Verhältnis  der  Explosionsproducte  dargestellt*). 


Explosives 
Präparat 

Grundkörper 

Explosionsproducte 

C 

H 

N 

0 

COt 

CO 

Ht0 

N 

H 

0 

A>) 

26*97 

287 

(12*24) 

57-92 

55 

594 

22  5 

12-2 

0-4 

B 

26-23 

2*73 

(12-75) 

58-29 

4  0 

58-7 

24-6 

12-7 

C 

25  63 

2'60 

(13-24) 

58-63 

10*5 

52-9 

234 

13-2 

D 

24-24 

2-36 

(14-14) 

59-26 

22-2 

42-4 

21  2 

14*2 

E 

22-21 

2-69 

(14-81) 

60-29 

25-2 

35*8 

242 

14-8 

F 

15  86 

2-20 

(18-50) 

63-44 

582 

19-8 

18-5 

35 

l)  Die  chemischen  Processe  bei  Bildung  der  in  den  Präparaten  A  bis  F  vor- 
kommenden Nitrate  sind  bekanntlich  folgende: 

Gellnlose        Salpetersäure  Binitrooellnlose  Wasser 

cTh^O*    f  2HNO,  =  C\Ht(NOt)t05  +  2l£o; 

Cellulose        Salpeters&nre  Trinitrocellnlose  Wasser 

C^H^05  +  fHNO^  =  C^JyO^d,  -h  SH^O ; 

Glycerln         Salpetersäure  Nitroglycerin  Wasser 

cThTo*  -f  iTHNdi  =  caH&{kot)Bö9  +  5ti£d. 

Um  das  Wasser  aufzunehmen,  erfolgt  bekanntlich  der  Zusatz  von  Schwefelsäure. 
Die  Stärke  (Amylura)  hat  dieselbe  empirische  Formel  wie  die  Cellulose; 
desgleichen  haben  die  Nitrate  der  Stärke  die  gleichen  empirischen  Formeln  wie  die 
Nitrate  der  Cellulose. 

*)  Zur  Erleichterung  einer  etwaigen  Controle  der  Rechnung  sind  nachstehend 
die  hier  inbetracht  kommenden  Atom-  und  Moleculargewichte  angeführt. 
Atomgewichte: 

C  =  12,  //  =  1,  N  =  14,  O  =  16. 
Moleculargewichte: 

COt  =  44,  CO  =  28,  H%  0  =  18, 
Binitrocellulosc  =  252,  Trinitrocellulose  =  297,  Nitroglycerin  =  227. 

■)  Supponiert  man,  dass  der  ganze  Wasserstoff  zu  Wasser  verbrannt  ist,  dann 
lautet  das  Zersetzungsschema  des  Präparates  A: 
C„  H7  (N  Ot),  Oh  +  2L\H,(NOt)tOb  =  17bCO  +   11-5J5T.0  +  7N  +  0  5  C. 
Das  procentuale  Verhältnis  der  Explosionsproducte  ist: 

CO  :  Ht  O  ;  N  :  C  =  61  2  :  25  8  :  12  2  :  0  8. 


Über  die  Bestimmung  der  VerbrennHngs-Temperatur  von  Explosivstoffen.       76 

Um  die,  den    explosiven   Präparaten    entsprechenden  Verbren- 
nungs-Temperaturen  berechnen   zu  können,   müssen    vorerst  die 
reducierten  Wärmemengen  Qr  und   die  (für  0°  entsprechenden) 
durchschnittlichen  absoluten  specifischen.  Wärmen   c0  der  Ex- 
plosionsproducte  oder  richtiger  gesagt,  die  absoluten  specifischen  Wärmen 
der  Gemenge  der  Explosionsproducte  ermittelt  werden. 
Ist  allgemein  ein  Zersetzungsschema  durch: 
K  =»  kt  +  K  -f  A,  +  .    .    . 
repräsentiert,  so  hat  man  zur  Bestimmung  von  Qr  jene  Wärmemenge  Q 
zu  bestimmen,  welche  beim  chemischen' Processe  gewonnen  wurde  und 
diese   durch  das  Gewicht  des  Körpers  K  in  Kilogramm  zu  dividieren. 
Wird  als  Einheit  der  Atom-,  beziehungsweise  Mole- 
culargewichte   dag  Gramm  angenommen,  so  sind,  den  früher 
angeführten  Zersetzungschema's  entsprechend,    bei  den   explosiven  Prä- 
paraten : 

A  B  C  DE  F 

die  Gewichte: 

0-801       1098       0846       0594       4538      0454% 
zu  denken,  wovon  man  sich  mithilfe  der  anmerkungsweise   angegebenen 
Moleculargewichte  überzeugen  kann. 

Die  Wärmemenge  Q  wird  erhalten,  indem  von  der  Summe 
der  Bildungswärmen  für  die  Explosionsproducte  ktJ  kt,  kB.... 
jene  Wärmemenge  abgezogen  wird,  die  bei  derAuflösung 
des  gegebenen  Körpers  K  in  seine  Elemente  absorbiert  wird. 
Nachstehend  sind  jene  Bildungs-,  beziehungsweise  (im  reciproken 
Sinne  aufgefasst)  Auflösungswärmen  in  gewöhnlichen  (großen) 
Calorien  für  ein  Molecül  des  betreffenden  Körpers  (NB.  Gramm  als 
Einheit)  angegeben,  welche  hier  erforderlich  sind1). 

Körper  Bildungs-  (Zerlegungs-)wärme 

COt  94     Cal.; 

CO  25       „ 

Ht0  69       „ 

C%Hs(NOt)tO>  184       „ 

C.H,(NOt\0.  195       „ 

C%H%(NOt\Ot  1305    „ 

<L  h.,  es  werden  beispielsweise  bei  Bildung  von  44<7  Kohlensäure  94  große 
Cal.  frei,  beziehungsweise  es  werden  bei  Auflösung  von  44#  Kohlensäure 
in  ihre  Elemente  94  Cal.  gebunden. 

')  Nach  Berthölot. 

10# 


76  W  u  i  c  h. 

Um  den  Vorgang  bei  der  Berechnung  von  Q,  zu  illustrieren,  soll 
für  das  Pr&parat  A  die  Zahlenrechnung  durchgeführt  werden,  von  dem, 
wie  bereits  erwähnt,  0*801%  inbetracht  kommen. 

1  COt     gibt      1  x  94  =    94  CaL; 
17  CO    geben   17  X  25  =  425     „ 
10  Ht  0      „       10  X  69  =  690     „ 
wonach  1.209  Gal.  frei  werden. 

Nachdem  bei  Auflösung  eines  Molecüls  Trinitrocellulose  195, 
bei  Auflösung  zweier  Molecüle  Binitrocellulose  2  X  184  =  368Cal, 
sonach  zusammen  563  Cal.  gebunden  werden,  so  stellen  0*801%  des 
Präparates:  Q  =  1.209  —  563  =  646  Cal.  zur  Disposition,  wonach 
auf  Ikg: 

Q'  -  Ö^T  =  806  CaL 

entfallen  ■). 

In  dieser  Weise  fand  ich  für  die  Körper: 

A         B         C  D  E  F 

Qr  =  806       862       914       1.010       1.133       1.427  Cal. 

Es  handelt  sich  nun  um  die  Bestimmung  der  speci fischen 
Wärme  c0derExplosionsproductef  d.  i.  jener  Wärmemenge, 
die  —  vom  Eispunkte  ausgehend  —  einem  Kilogramm 
der  Explosionsproducte  zugeführt  werden  muss,  damit 
die  Temperatur  um  1°  Celsius  zunimmt 

Werden  die  Gewichte  af,  at...  der  Explosionsproducte  bestimmt, 
wie  sie  einem  Kilogramm  des  Präparates  entsprechen,  —  was  mit 
der  Tabelle  auf  Seite  74  sofort  geschehen  kann  —  und  sind  c0',  c0", . . . 
die  absoluten  specifischen  Wärmen  der  einzelnen  Explosionsproducte, 
so  ist,  dem  Naturgesetz  entsprechend,  dass  die  Wärme-Aufnahme  stets 
im  Sinne  des  Temperatur-Gleichgewichtes  erfolgt: 

Co  =  at  c0'  +  %t  c0"  + 5) 

die  Wärmemenge,  welche  die  Temperatur  von  lkg  der  Explosionsproducte 
um  1°  Celsius  erhöht. 

Nachstehend  sind  die  absoluten  specifischen  Wärmen  für  die  in- 
betracht kommenden  Explosionsproducte  angeführt. 

KftrnAr  Specifische  ttk^^ä^  Specifische 

Körper  Wärme  Körper  Wärme 

COt  01581  N  01717 

CO  0*1752  O  01533 

Ht  0  (Dampf)       0*3432  H  24046 

*)  Für  das  anmerkungsweise  angeführte  Zersetzungschema  mit  freiem 
Kohlenstoff  resultiert  Qr  =*  834  Cal. 


Über  die  Bestimmung  der  Verbrennungs-Teniperatur  von  Explosivstoffen.       77 


Die  Berechnung  für  das  explosive  Präparat  A  gestaltet  sich  wie  folgt : 
Auf  1  Kilogramm  der  Explosionsproducte  entfällt: 
CO%        CO        HtO         N  H 

0-055       0594       0*225       0122       0004%; 
diesen  Körpern  entsprechen  die  specifischen  Wärmen: 

01581       01752       034»       01717       24046. 
Werden  die  unter  einander  stehenden   Zahlen  —  der  Formel  5) 
gemäß  —  mit  einander  multipliciert,  so  erhält  man  die  Zahlen  (Wasser- 
werte) 

00087       01041       00772       00187       00096, 
durch  deren  Addition  sich  die  gesuchte  specifische  Wärme  mit: 

c0  =  0-2183 
ergibt. 

Auf  diese  Art  fand  ich   die  specifischen  Wärmen  der  Präparate 
A  B  C  D  E  F 

mit  c,  =  0-2183       02146       02121       02064       02110       01971. 

Schließlich  können  mit  den  Formeln  1)  und  4)  die  Verbrennungs- 
Temperaturen  nach  der  bisherigen  Methode  und  im  Sinne  meiner  An- 
schauung berechnet  werden. 
Für  die  Körper 

A  B  C  D  E  F 

folgt  nach  Formel  1): 

t  =  3.692°      4.017°      4.309°      4.893°      5.370°      7.240°  C., 
während  mit  Formel  4): 

*  =  2.110°.    2.234°      2.329°      2.516°      2.697°      3.005°  C. 
resultiert. 

An  die  reducierten  Wärmemengen  Qr  sollen  noch  einige  Betrach- 
tungen geknüpft  werden. 

Von  diesen  Größen  ausgehend,  kann  die  Energiemenge  Er  be- 
rechnet werden,  welche  von  lkg  des  Präparates  abgegeben  werden  kann 
und  die  reducierte  Energiemenge  heißen  möge. 

Da  einer  Calorie  (für  kg  und  Celsiusgrade)  424i$wi,  beziehungs- 
weise 0*424  Metertonnen  (mt)  äquivalent  sind,  so  ergibt  sich  die  redu- 
cierte Energiemenge,  wenn  obige  Zahlen  mit  424,  beziehungsweise  0*424 
multipliciert  werden. 

Es  entsprechen  demnach  den  Körpern 

AB  C  D  E  F 

die  reducierten  Energiemengen : 

Er  =  341.744     365.488      387.536     428.240      480.392      605.048  kgm 
beziehungsweise 
K  =  341*744      365488      387536      428240      480392      605048wf. 


78  W  u  i  c  h. 

Die  Energiemenge  ET  ist  für  die  innere  Ballistik  die  grundlegendste 
Größe,  da  —  in  wenigen  Worten  ausgedrückt  —  die  Lösung  des 
Problems  der  Bewegung  des  Geschosses  in  der  Bohrung  darin  besteht, 
die  in  der  Pulverladung  enthaltene  Energie.  —  potencielleEnergie 
genannt  —  nach  den  Principien  der  Mechanik  zu  vertheilen. 

Indem  die  erhaltenen  Werte  von  Qr,  beziehungsweise  Er  mit  den 
Daten  in  Tabelle  auf  Seite  74  in  Beziehung  gebracht  werden,  kommt 
man  zu  dem  Schlüsse,  dass  Qr(Er)  mit  dem  Stickstoffgehalt, 
ebenso  mit  dem  Sauerstoffgehalt  des  Präparates  wächst, 
und  es  ist  interessant  zu  untersuchen,  ob  sich  nicht  bei  Körpern  der- 
selben Gattung  ein  zahlenmäßiger  Zusammenhang  zwischen  Qr  und  bei- 
spielsweise dem  Stickstoffgehalt  auffinden  lässt. 

Es  seien  diesbezüglich  die  Nitrocellulose-Pulver  —  d.  i.  die 
Körper  A,  B,C,D  —  betrachtet,  von  welchen  eine  längere  Reihe  vorliegt. 

Bildet  man  die  Differenzen  AN  von  N,  ferner  die  Differenzen  AQr 
von  Qr  und  bestimmt  den  Zuwachs  von  Qr  für  AN  =  01%,  so  er- 
gibt sich  folgende  Zusammenstellung: 

Ol 


örper 

&/. 

AN      Qr 

AQr 

AQr  für  AN  = 

A 

1224 

~.,      806 

051     " 

56 

11 

B 

12-75 

^    *     862 

0-49     Ä,£ 

52 

106 

C 

13-24 

~~~     Öl* 

0*90  ,  A,Ä 

96 

10*7 

D 

1414 

1.010 

Man  kann  demnach  sagen,  dass  innerhalb  des  Gebietes 
der  betrachteten  Stickstoffgehalte  für  6-1%  plus  an  Stick- 
stoffgehalt die  reducierte  Wärmemenge  um  rund  11  Ca- 
lorien,  beziehungsweise  die  reducierte  Energiemenge 
um  11  X  424  =  4.664%m  zunimmt. 

Wird  der  Sau  erst  off  geh  alt  inbetracht  gezogen,  so  resultieren 
als  Zuwächse  von  Qr  für  ein  plus  von  01%  an  O  der  Reihe  nach 
15'1,  15-3,  15-2,  sonach  in  Durchschnitt  15*2  Calorien. 

Ist  AEr  bekannt,  so  kann  unter  Vermittlung  des  Nutzoffoctcs  r, 
angenähert  der  Zuwachs  A  Fan  Anfangsgeschwindigkeit  ermittelt  werden. 

Da  vi  angibt,  der  wievielte  Theil  der  in  der  Pulverladung  (vom 
Gewichte  p)  enthaltenen  Energie  auf  das  Geschoss  (vom  Gewicht  P) 
übertragen  wurde,  so  besteht  die  Beziehung: 

aus  welcher: 


V  =  V%^-\Jj>    -V~& 


Ober  die  Bestimmung  der  Verbrennungs-Temperatur  von  Explosivstoffen.       79 
und  ans  dieser  durch  Differenzierung: 


A7=K2 


9-*  ■  \/-p 


P  ±Er 


p     zVeT 

folgt 

Wird  —  vom  Körper  A  ausgehend  —   in   diese  Beziehung  bei- 
spielsweise gesetzt:  ri  =  — -,  p  =  2,75$',  P  =  I5'8g,  &Er  =  4.664ä#to, 

ö 

so  resultiert: 

W  =  7m. 
Durch  Division  der  beiden  letzten  Gleichungen  ergibt  sich  für  die 
relative  Änderung  der  Anfangsgeschwindigkeit  der  Ausdruck: 
AK         \Er       ...  AV        \Er    T7 

T  -  TWr  und  hieraus  AV  =  YEr  '  V* 
Will  man  die  von\  absoluten  Nullpunkt  (—273°  Celsius) 
der  Temperaturen  gezählten  reducierten  Wärmemengen  Qr  er- 
halten, so  muss  zu  Qr  noch  jene  Wärmemenge  dazugegeben  werden, 
welche  der  absoluten  Temperatur  des  Präparates  vor  der  Explosion 
entspricht. 

Angenähert  ist: 

Q/  =  Qr  +  Co  (273  +  Oi 
wenn,  t  die  vom  Eispunkte  gezählte  Temperatur  des  Präparates  vor  der 
Explosion  bedeutet. 

Wird  t  vernachlässigt,  so  ist: 

Qr<  =  Qr  +  273  .  Co. 
Diese  Berechnung  ist  darum  nur  angenähert,  weil  die  Tem- 
peratur —  273°  C.  der  Annahme  entspricht,  dass  Gay-Lussac-Mariotte's 
Gesetz  bis  zum  absoluten  Nullpunkt  giltig  ist,  weil  ferner  stillschweigend 
angenommen  ist,  dass  die  specifische  Wärme  innerhalb  des  Gebietes  der 
negativen  Temperaturen  keine  Veränderung  erleidet. 

Man  findet  für  Schwarzpulver  Q/  =  670  Cal.,  ferner  für  die 
Präparate  : 

Ä         B         C  D  E  F 

866  920  972  1.066  1.190  1.480  Cal. 
Die  Wärmemenge  Qr'  kann  als  Maß  für  die  Kraftleistung 
des  Präparates  angesehen  werden,  indem  —  bei  Ausschluss  von  Wärme- 
verlusten —  die  Spannung  (p')  nur  von  Q/  abhängt  und  dieser  Größe 
direct  proportional  ist,  wenn  die  Gewichtseinheit  (lkg)  des  Präparates 
in  der  Baumeinheit  (Im3)  verbrennt;  es  ist  daher: 

p*  =  m  .  Q/. 


80  W  u  i  c  h.  Über  die  Verbrennungs-Temperatur  etc. 

Nach  der  mechanischen  Wärmetheorie  nnd  der  Moleculartheorie 
der  Gase  ist,  wenn  jp'  in  Atmosphären  resultieren  soll: 

_1  _*"_/!._  1%  _A  424 

m  ~  10.333  V  }        3     10.333.^ 

wenn  k  das  Verhältnis  zwischen  der  specifischen  Wärmemenge  bei 
constantem  Druck,  zu  jener  bei  constantem  Volum,  ferner  ^  jene  Zahl 
(bei  vollkommenen  Gasen  1*625)  bedeutet,  mit  der  man  die  Energie 
der  fortschreitenden  Bewegung  der  Gasmolecüle  multiplicieren 
muss,  um  die  Gesammtenergie  zu  erhalten. 

Mit  den  bekannten  Werten  von  k,  beziehungsweise  £  erhält  man 
ziemlich  plausible  Werte;  verlässlicher  ist  es,  w  aus  Spannungs- 
versuchen zu  bestimmen;  auf  Basis  der  Versuche  von  Abel  und 
Noble  ist  mit  Bücksicht  auf  die  Formel  auf  Seite  69: 

rZ  1  —  06  Z> 

q/      F    430 .  iy .  Q; 

und  biemit: 

2340  AÄ_01 

"  "  43Ö1Ö67Ö  "  °°°81- 
Dieser  Wert  von  m  kann  auch  dazu  dienen,  die  für  die   Ver- 
brennungs-Producte   wahrscheinlichsten   Werte  für  k  und   Js  zn 
bestimmen;  man  findet  mit  der  obigen  Formel  für  m: 

k  =  1-2  und  £  =  33. 
Da,  wie  ich  dies  in  meiner  bereits  angezogenen  Studie  im  Jahr- 
gange 1888  der  r  Mittheilungen  ~  andeutete,  das  Verhalten  der  Pulver- 
gase in  den  Bohren  zwischen  dem  isothermischen  (k  =  1)  und 
dem  adiaba tischen  (k  =  12)  liegt  so  resultiert  als  Mittelwert 
für  k: 

*-- LAJaL-,-,. 

ein  Wert  welcher  merkwürdig  mit  dem  von  der  Kruppschen  Fabrik 
aus  Geschwindigkeitsmessungen  abgeleiteten  (1*11^  übereinstimmt. 

Wien,  im  November  1890. 


81 


Über  elektrische  Accumulatoren. 

Von 
Zornol    Blaixn, 

k.    und  k.    Obtrlituttnant  im  f.    Oenit  -  Regimentt. 

(Hiezu  Tafel  4.) 

I.  Einleitung. 

Accumulatoren  sind  hydroelektrische  Elemente,  welche  die  Fähigkeit 
besitzen,  elektrische  Energie  in  sich  aufzunehmen  und,  wenn  der  Bedarf 
eintritt,  wieder  abzugeben. 

Die  Aufnahme  der  elektrischen  Energie  geschieht  durch  das  „Laden", 
indem  durch  den  Accumulator  eine  gewisse  Zeit  ein  elektrischer  Strom 
durchgelassen  wird  und  hiedurch  in  demselben  chemische  Processe  bewirkt 
werden,  deren  Bückbildung  die  Abgabe  des  empfangenen  Stromes  seitens 
des  Accumulators  zur  Folge  hat. 

Die  Entnahme  des  Stromes  nennt  man  das  „Entladen". 

Den  einfachsten  Accumulator  stellt  ein  Voltameter  dar,  welches 
mit  getrennten  Glasglocken  für  die  Aufnahme  des  Wasserstoffes  und 
Sauerstoffes  ausgerüstet  ist  Wird  durch  das  Voltameter  ein  elektrischer 
Strom  durchgelassen,  so  hängt  die  Menge  der  ausgeschiedenen  Gase 
(H  und  0)  von  dessen  Intensität  ab. 

Bekanntlich  bedeutete  die  ältere  Stromeinheit  „Jacobi"  diejenige 
Strommenge,  welche  ein  Cubikcentimeter  Knallgas  in  einer  Minute  zu 
liefern  imstande  ist.  Eine  Jacobi-Einheit  ist  nahezu  =  V10  Ampfcre 
d.  L  =  f/100  der  Stromeinheit  im  absoluten  C.  G.  S.f)  Maßsysteme. 

Wird  die  Stromzuführung,  somit  auch  die  Gasbildung  im  Volta- 
meter unterbrochen  und  verbindet  man  die  früher  stromzuführenden 
Drähte  unter  Zwischenschaltung  eines  Galvanometers  mit  einander,  so  zeigt 
das  letztere  an,  dass  ein  Polarisationsstrom  circuliert,  dessen  Eichtung 
der  des  ursprünglichen  (Zersetzungs-  oder  Lade-)  Stromes  gerade  ent- 
gegengesetzt ist.  Mit  der  fortdauernden  Stromabgabe  nehmen  die  Volumina 
der  angesammelten   Gasmengen  ab  und,  wenn  die  gesammte  Gasmenge 

')  Centimeter-Gramm-Secunden. 

14» 


82  B  1  a  i  m. 

aufgebraucht,  d.  h.  durch  Vereinigung  von  H  mit  0  Wasser  sich  rück- 
gebildet hat,  hört  auch  der  elektrische  Strom  zu  circulieren  auf.  Diese 
Stromcirculation,  besser  gesagt,  die  Abgabe  elektrischer  Energie  ist  also 
das  Besultat  einer  vorhergehenden  elektrolytischen  Zersetzung  an  den 
Elektroden. 

Ein  ähnlicher  Vorgang  findet  auch  in  den  in  der  Praxis  ein- 
geführten Accumulatoren  statt.  Dieselben  bestehen  aus  einer  Anzahl 
von  besonders  präparierten  Bleiplatten  als  Elektroden,  welche  in  ver- 
dünnter Schwefelsäure  (Elektrolyt)  eingesetzt  sind.  Die  in  Fig.  1  auf 
Taf.  4  mit  1,  3,  5,  7,  9,  11  und  die  mit  2.  4,  6,  8,  10  bezeichneten 
Platten  sind  mit  einander  durch  die  Zuleitungen  A  und  B  verbunden. 
Durch  diese  zwei  Verbindungen  geschieht  die  Stromzuführung  beim 
Laden  und  die  Stromabfuhr  beim  Entladen.  Diejenigen  Platten,  in  welche 
der  Strom  beim  Laden  eingeführt  wird,  werden  positive  Platten  genannt. 

Da  beim  Entladen  der  Strom  (nach  früherem)  in  entgegengesetzter 
Richtung  als  beim  Laden  kreist,  so  tritt  aus  diesen  +  Platten  der  Ent- 
ladungsstrom in  den  äußeren  Stromkreis  hinaus.  Der  Strom  tritt  also 
beim  Laden  der  Accumulatoren  durch  dieselbe  Zuleitung  ein,  durch  welche 
er  auch  die  Zelle  beim  Entladen  verlässt.  Die  positiven  Platten  sind 
somit  beim  Laden  mit  der  positiven  Bürste  der  Dynamomaschine  und 
beim  Entladen  in  ein  Bogenlicht  z.  B.  mit  der  positiven  Kohle  der 
Bogenlampe  zu  verbinden. 

Die  positiven  Platten  sind  braun,  die  negativen  hingegen  grau  '). 

II.  Beschreibung  einzelner  Accumulator-Typen. 

Was  die  gegenwärtig  gangbaren  Accumulatoren  anbelangt,  so 
werden  —  wegen  der  ungemein  großen  Anzahl  der  verschiedensten  Con- 
structionen  —  im  Nachstehenden  nur  die  Haupttypen  kurz  erwähnt. 

Sinsteden  (1854)  war  der  erste,  welcher  nach  dem  vorher  be- 
schriebenen Principe  Bleiplatten  zur  Herstellung  von  Polarisationselementen 


')  Um  ein  Verwechseln  der  Pole  zu  vermeiden,  sind  die  8tromzu  fahrungen  an 
den  einzelnen  Zellen  besonders  markiert  Um  bei  einer  Dynamomaschine  oder  beim 
Aceumulator  den  positiven  Pol  zu  finden,  d.  h.  jenen  Pol,  von  welchem,  wie  gewöhnlich 
angenommen  wird,  die  Elektricität  abfließt,  verwendet  man  mit  großem  Vortheile 
sogenannte  Polsuoher. 

Ein  solches  praktisches  Instrument  ist  der  Polsucher  von  Berghausen.  Das- 
selbe besteht  aus  einer,  mit  einer  besonderen  Flüssigkeit  gefüllten  Glasröhre,  die  an 
beiden  Seiten  mit  einer  Metallkapsel  luftdicht  verschlossen  ist.  In  die  Flüssigkeit 
ragen  von  zwei  Klemmschrauben  ausgehend  zwei  Platinstifte  hinein.  Verbindet  man 
nun  die  Klemmschrauben  des  Polsuchers,  z.  B.  mit  den  Polen  einer  Dynamomaschine, 


Über  elektrische  Accumulatoren.  83 

benützte.  Er  hat  somit  als  Erster  den  Weg  betreten,  welchen  1866  Plante 
zur  Herstellung  seiner  lediglich  aus  Bleiplatten  bestehenden  Accumu- 
latoren eingeschlagen  hat. 

Wird  bei  einem  so  zusammengesetzten  Elemente  der  Strom  durch- 
gesendet, so  bedeckt  sich  die  mit  dem  positiven  Pole  der  Dynamo- 
maschine verbundene  Bleiplatte  mit  einer  braunen,  aus  Bleisuperoxyd 
(Pb  Ot)  bestehenden  Schichte,  während  die  mit  dem  negativen  Pole  ver- 
bundene Platte  eine  reine  Metallfläche  aufweist  und  zu  Bleischwamm 
umgewandelt  erscheint. 

Unterbricht  man  die  Ladung  und  verbindet  die  beiden  Elektroden, 
so  kreist  in  der  Leitung  ein  dem  Ladungsstrome  entgegengesetzter  Ent- 
ladungsstrom. Während  der  Entladung  wird  das  Bleisuperoxyd  durch 
Mitwirkung  des  aus  verdünnter  Schwefelsäure  bestehenden  Elektrolytes 
zu  Bleisulfat  umgewandelt. 

Lässt  man  einer  Ladung  wiederholt  eine  Entladung  folgen  (For- 
mierungsprocess),  so  nimmt  die  Dicke  der  Superoxydschichte,  somit  auch 
die  Menge  jener  Masse,  deren  chemische  Umwandlung  die  Aufnahme 
und  Abgabe  der  elektrischen  Energie  bewirkt,  zu.  Hat  die  Superoxyd- 
schichte eine  genügende  Mächtigkeit  erreicht,  so  ist  der  Accumulator 
fertig  formiert  und  kann  zu  seiner  weiteren  Benützung  abgegeben  werden. 
Es  ist  leicht  einzusehen,  dass,  je  länger  Accumulatoren  dieser 
Gattung  in  Dienst  stehen,  je  öfter  also  ihre  Ladung  und  Entladung  vor- 
genommen wurde,  ihre  Güte  bis  zu  einer  gewissen  Grenze  besser  wird, 
da  ja  bei  jedesmaligem  Laden  die  Oxydation  der  positiven  Platte  immer 
tiefer  eindringt  und  dadurch  die  Capacität,  d.  i.  die  Fähigkeit,  größere 
oder  geringere  Quantitäten  an  elektrischer  Energie  aufzunehmen,  ver- 
größert wird. 

Selon  und  Volckmar  verwendeten  bei  ihren  Accumulatoren 
statt  Bleiplatten  Bleigitter,  welche  mit  pulverisiertem  Blei  ausgefüllt 
wurden. 


so  passiert  der  elektrische  Strom  die  Platinstifte  und  die  Flüssigkeit,  wobei  sich 
*n  dem,  dem  negativen  Pole  zugewendeten  Stifte  eine  intensive  rosarothe  Fär- 
bung zeigt. 

In  dieser  Beziehung  leistet  auch  ein,  aus  zwei  in  verdünnte  Schwefelsäure 
leUuchten  blanken  Bleiplatten  bestehendes  Voltameter  vorzügliche  Dienste.  Werden 
fette  Platten  mit  irgend  einer  stromführenden  Leitung  verbunden,  so  wird  diejenige 
*  Platte,  welche  mit  dem  positiven  Pole  verbunden  ist,  schon  nach  kurzer  Zeit  eine 
bnuue  Färbung  annehmen.  Um  Kurzschlüsse  zu  vermeiden,  empfiehlt  es  sich,  zwischen 
die  beiden  Plätten  ein  Stück  Holz  zu  lagern  und  vor  die  Platten  eine  Glühlampe 
T0Tnuchalten. 


g4  B  1  a  i  m. 

Um  die  Capacität  für  praktische  Zwecke  genügend  groß  zu  machen, 
ist  es  bei  den  vorerwähnten  zwei  Gattungen  von  Accumulatoren  not- 
wendig, den  Formierungsprocess  monatelang  fortzusetzen.  Um  denselben 
abzukürzen  und  um  den  Accumulatoren  mehr  active  Masse  (Pb  Os)  von 
hausaus  zu  geben,  hat  Faure  1881  die  Bleiplatten  mit  Sauerstoff- 
verbindungen des  Bleies  (Mennige)  bedeckt.  Beim  Laden  wird  hier  die 
Bedeckung  der  positiven  Platte  zu  Bleisuperoxyd,  jene  der  negativen 
zu  Bleischwamm  umgewandelt. 

Durch  die  Vereinigung  der  Bleigitter  von  Selon  und  Volckmar 
und  der  Füllung  der  Zwischenräume  mit  Oxydationsstufen  des  Bleies  nach 
Faure,  entstanden  die  von  derElektrical-Power-Storage-Comp. 
unter  diesem  Namen  erzeugten  Accumulatoren. 

Die  mit  Bleioxyden  (active  Masse)  gefüllten  Öffnungen  der  Blei- 
platten dieser  Accumulatoren  haben  eine  doppelt  trichterförmige  Gertalt, 
mit  der  Verengung  in  der  Mitte  der  Plattendicke.  Da  die  active  Masse 
in  den  positiven  Platten  beim  Entladen  des  Accumulators  ihr  Volumen  ver- 
größert, somit  leicht  aus  den  Gitteröffnungen  der  Platten  herausgedrückt 
wird,  und  dieses  Herausfallen  der  Masse  überdies  noch  dadurch  befördert 
wird,  dass  die  beim  Laden  und  Entladen  im  Innern  der  Masse  sich 
bildenden  Gase  daselbst  oft  in  größeren  Mengen  sich  ansammeln  und 
plötzlich  —  also  mit  Gewalt  —  entweichend,  die  Masse  mitreißen,  so 
war  man  bestrebt,  diesem  Übelstande  durch  entsprechende  Verbesserungen 
der  Gitterformen  entgegenzuarbeiten.  Besondere  Gitterformen  haben 
z.  B.  die  Accumulatoren  der  Kölner  Accumulatorwerke  von  G.  Hagen, 
die  Schemnitzer  Accumulatoren  von  Farbaky  und  Schenek  u.  8.  w. 

Ein  wesentlicher  Schritt  in  dieser,  das  Herausfallen  der  Füllmasse 
betreffenden  Richtung,  scheint  in  der  Anwendung  von  (festem)  gelatinösem 
Elektrolyte  bei  den  Ürli kon'schen  Accumulatoren,  nach  dem  Patente 
des  Dr.  Schopp,  wie  auch  in  dem  Einwickeln  der  Platten  in  Asbest- 
tücher (P  u  m  p  e  1 1  y  -  Accumulator)  gefunden  zu  sein. 

Die  Mitte  zwischen  den  zwei  Repräsentanten  der  vorangeführten 
Accumulatorengruppen,  d.  i.  der  Accumulator-Construction  von  Planta 
und  jener  von  Faure,  nehmen  die  Tudor'schen  Accumulatoren  ein. 
Ihre  Construction  bezweckt,  einestheils  durch  Einführung  der  Füllmasse 
in  die  Platten  den  Formierungsprocess  und  die  damit  verbundenen  Kosten 
zu  verringern,  anderentheils  das  Schwächen  der  Capacität  der  Platten 
infolge  des  Herausfallens  der  activen  Masse  herabzumindern. 

Die  aus  Blei  bestehenden  Platten  dieser  Accumulatoren  sind  voll- 
gegossen und  besitzen  an  beiden  Seiten  horizontale  Nuthen,  welche  mit 


Ober  elektrische  Accnmulatoren. 


85 


activer  Masse  ausgefüllt  werden.  Infolge  des  Vorhandenseins  der  Füll- 
masse ist  die  Dauer  des  Formierungsprocesses  bei  diesen  Accumulatoren 
keine  allzu  lange.  Werden  Accumulatoren  dieser  Gattung  einmal  in 
Betrieb  genommen,  so  hat  ein  Herausfallen  der  activen  Masse  (was  hier 
nach  ca.  zwei  Jahren  stattfindet)  auf  die  Capacität  des  Accumulators 
keinen  Einfluss,  da  infolge  der  vielen  vorausgegangenen  Ladungen,  die  an 
den  Platten  entstandene  natürliche,  gewachsene  Superoiydschichte  eine 
bedeutende  Tiefe  erlangt  hat,  somit  der  Accumulator  vermöge  derselben 
auch  ohne  der  activen  Masse  eine  ausreichende  Capacität  besitzt. 

Nachstehende  Tabelle  der  Erzeugnisse  der  „Schweizerischen  Accu- 
mulatoren-Bau-Actien-Gesellschaft"  in  Marly  bei  Freiburg,  gibt  Auf- 
schluss  über  die  Leistungsfähigkeit,  Dimensionen,  Material  der  Gefäße, 
der  Zellen  und  den  Preis  der  Huber'schen  Accumulatoren. 


Zahl 

der 

Platten 

Mitefl*] 

der 

XlltlQ 

Strarnttärke  in 
AtnptTB*    für    die 

£-1  e 

Anita  nm&ÜQ  der 
Üaüieü  in  min 

Gewicht  in  kg 

Frei» 

Extra 

rilr 
Deckel 

lifcdanj; 

En»- 

Tief«  |  Irtic*  |  Ute 

der 
Elek* 
troden 

der 

der 

fcOlDpl. 
ZiällH 

Sl  1 1  \\  m  ü  t  e  r 

Franc* 

Jr'riincN 

7Sp. 

Glas 

4  bis  8 

lbts8 

54 

160 

78 

230 

38 

1-7 

7  5 

22- 

—  50 

11     , 

n 

7  „18 

1„18 

90 

160 

110 

2:M) 

6 

M 

105 

27  50 

— '65 

15  . 

* 

9W18 

U18 

126 

160 

140 

230 

8 

3 

14 

36  — 

-■90 

,33  » 

« 

16  w  |fi 

1  n  28 

198 

160 

310 

230 

12-6 

45 

20'5 

5250 

i25i 

31   . 

i        n 

22*38 

1B38 

270 

160 

270 

230 

17 

65 

28 

70- 

175 

46  . 

HaH^mnni 

äOw53 

1„53 

378 

im 

380 

280 

24'5 

5-8 

34 

125- 

13'— i 

7Gp. 

Gins 

8  p,  12 

r„(5J 

154 

2m 

130 

350 

11 

8 

25 

47'— 

1'35 

11  . 

■ 

15.20 

1  ,95 

355 

280 

17:. 

350 

175 

11 

,V. 

63*— 

150 

|15  . 

rr 

muȤ8 

1*35 

360 

280 

220 

350 

23  fi 

13'5 

45 

82-6Q 

2 

Iä3  . 

n 

36  »  44 

1*55 

565 

260 

320 

350 

36 

20 

66 

185'— 

250 

hi . 

TP 

60„6Ö 

1,75 

770 

280 

420 

350 

59 

2€?> 

96 

165- 

325 

Fig.  2  auf  Taf.  4  zeigt  die  Aufstellungsart  dieser  Accumulatoren. 
Jede  Zelle  steht  hier  auf  einem  paraffinierten  oder  lackierten  Unterlags- 
brettchen,  welches  die  Größe  der  Bodenfläche  des  Gefäßes  besitzt  und 
»itf  vier  Isolatoren  aufruht. 


DDE.  Charakteristische  Eigenschaften  der  Accumulatoren. 

Die  Bestimmung  der  Accumulatoren,  die  aufgenommene  elektrische 
Energie  für  praktische  Nutzanwendungen  wieder  abzugeben,  macht  die 
Erörterung  jener  Eigenschaften  des  Accumulators  nothwendig,  welche  auf 
fle  Größe  der  zu  leistenden  elektrischen  Arbeit  Einfluss  haben. 


86  B  1  a  i  m. 

Die  elektrische  Arbeitsintensität,  d.  h.  die  pro  Secunde  geleistete 
Arbeit,  wird  in  Watt-Stromstärke  (Ampfcre)  X  Spannung  (Volt)  aus- 
gedrückt '). 

Es  ist  daher  wichtig  zu  wissen,  welche  Stromstärken  einem  Accumulator 
entnommen  werden  können  und  von  welcher  Spannung  dieser  Strom  ist? 

Die  Spannung  hängt  von  der  elektromotorischen  Kraft  des  Elementes 
ab.  Ist  diese  und  der  innere  Widerstand  des  Elementes  bekannt,  so 
können  auch  die  unter  den  verschiedenen  Verhältnissen  im  äußeren 
Stromkreise  herrschenden  Stromstärken  angegeben  werden,  aus  welchem 
Grunde  zuerst  die  Frage  über  die  elektromotorische  Kraft  des  Accu- 
mulators  beantwortet  werden  soll. 

A.  Elektromotorische  Kraft;  Klemmenspannung. 

Die  elektromotorische  Kraft  des  Accumulators  lässt  sich,  wenigstens 
annähernd,  rechnungsmäßig  bestimmen.  Nachdem  der  Elektrolyt  der  Träger 
der  chemischen  Veränderungen  ist,  d.  h.  die  Bildung  des  Bleisulfates  beim 
Entladen  ermöglicht,  so  bildet  die  Menge  des  pro  Ampöre-Stunde  consumierten 
Elektrolytes  —  hier  Schwefelsäure  —  die  Grundlage  für  die  Berechnung. 

Professor  Dr.  Stefan  Schenek  gibt  in  seinem  Buche  „Construction 
und  Wirkungsweise  der  Accumulatoren"  als  das  Resultat  von  Experi- 
menten an,  dass  der  Mittelwert  der  während  des  Ladens  freiwerdenden 
Ht  S04  pro  Stunde  und  Ampere  2*23#,  der  während  des  Entladens  ver- 
brauchten hingegen  2*25#,  im  Mittel  daher  2'24</  beträgt. 

Bei  stattfindenden  chemischen  Processen,  somit  auch  bei  jenen, 
welche  im  Accumulator  sich  abspielen,  wird  theilweise  Wärme  gebunden, 
theilweise  solche  entwickelt.  Die  algebraische  Summe  dieser  negativen 
und  positiven,  sogenannten  Wärmetönungen,  ist  bei  einer  galvanischen 
Kette  positiv  und  dieser  Überschuss  tritt  nicht  als  Wärme  auf,  sondern 
wird  eben  in  elektrische  Energie  umgesetzt  und  repräsentiert  im  Accumu- 
lator dessen  elektromotorische  Kraft.  Die  durch  Rechnung  sich  er- 
gebende elektromotorische  Kraft  des  Accumulators  bleibt  jedoch  hinter 
der  factisch  auftretenden,  welche  2*05  Volt  beträgt,  zurück. 

Bedeutet  E  die  elektromotorische  Kraft  des  Accumulators,  A  die 
Klemmenspannung,  W  den  inneren  Widerstand  der  Zelle  und  J  die,  der 
Klemmenspannung  A  zugehörige  Stromstärke,  so  ist  beim  Laden 

E  =  \  —  JW, 
hingegen  beim  Entladen 

JE  =  A  +  JW. 


»)  Watt  —  Amp.  X  Volt. 


Über  elektrische  Accumulatoren. 


87 


Aus  diesen  Formeln  ist  ersichtlich,  dass  die  beim  Laden  des 
Accumulators  auftretende  und  vom  Ladestrome  zu  überwindende  Klemmen- 
spannung 

A  =  E  +  J  W 
größer  ist,  als  jene 

A  =  E  -  J  W, 
welche  beim  Entladen  sich  einstellt. 

Die  Klemmenspannung  beim  Entladen  ist  auch,  wie  aus  der  vorher- 
gebenden Formel  ersichtlich  ist,  von  der  Stärke  des  abfließenden  Stromes  J 
abhängig.  Da  jedoch  der  Widerstand  W  der  Accumulatoren  sehr  gering 
ist  (er  beträgt  nur  Hundertstel  von  Ohm),  so  ist  die  vorher  angedeutete 
Abhängigkeit  der  Klemmenspannung  von  der  Stromstärke  sehr  gering  und 
es  genügt  daher  bei  den  ersten  Berechnungen  die  Klemmenspannung 
der  Accumulatoren  zu  Beginn  der  Entladung  mit  1*9  bis  2  Volt  und  zu 
Ende  derselben  mit  1*8  bis  1*85  anzunehmen. 

Sind  daher  z.  B.  100-,  50-,  20-voltige  Glühlampen  mit  Accumu- 
latoren zu  speisen,  so  wäre  es  noth wendig,  50,  25,  10  hintereinander 
geschaltete  Accumulatoren  hiezu  in  Anwendung  zu  bringen. 

Mit  der  fortschreitenden  Entladung  nimmt  auch  die  elektro- 
motorische Kraft,  also  auch  die  Klemmenspannung  ab.  Die  Abnahme  der- 
selben geschieht  zu  Anfang  der  Entladung  sehr  langsam,  beschleunigt 
sich  aber  später  und  gegen  das  Ende  der  Entladung  tritt  ein  sehr  rapider 
Abfall  der  Klemmenspannung  ein. 

Nachstehende  Tabelle,  welche  das  Ergebnis  einer  vom  Verfasser 
mit  einem  Hagen'schen  Accumulator  durchgeführten  Entladung  darstellt, 
vergegenwärtigt  diesen  Vorgang  sehr  drastisch. 


Zeit  der  Ab- 
lesung 

Klemmenspannung 

Abfall  der 

Klemmenspannung 

in  Procent 

Leistung  in 
Amperes-Stunden 

7  Uhr  50  Min. 

201 





8     „    50     „ 

2-00 

t 

16-5 

9     „    50     . 

1-99 

1 

33 

10     .    50     » 

1-94 

3% 

49-5 

11     *    50     „ 

1-85 

8 

65  75 

12     „    80     . 

1-50 

23 

73 

12     .    85     „ 

135 

33 

76 

Die  Fig.  3  und  4  auf  Taf.  4  zeigen  die  Resultate  dieser  Entladung 
graphisch  dargestellt. 


gg  B  1  a  i  m. 

Die  Klemmenspannungen  sind  in  beiden  Figuren  als  Ordinaten 
aufgetragen.  Die  Abscissen  hingegen  sind  in  der  Fig.  3  durch  die,  den 
betreffenden  Klemmenspannungen  zugehörigen  Ablesungszeiten,  in  der 
Fig.  4  durch  die,  bis  zu  der  bezüglichen  Ablesungszeit  entnommenen 
Ampöres-  Stunden  repräsentiert. 

Die  Curve  A,  B,  C  zeigt  den  Abfall  der  Klemmenspannung  und  es 
ist  deutlich  zu  entnehmen,  dass  erst  vom  Punkte  B,  d.  i.  bis  die  Spannung 
um  8%  (rund  10%)  gesunken  ist,  ein  rapider  Abfall  der  Spannung 
eintritt. 

Aus  diesem  Grunde  empfiehlt  es  sich,  die  Entladung  nicht  weiter 
vorzunehmen,  als  bis  zum  Zeitpunkte,  wo  die  Klemmenspannung  höchstens 
um  10%  der  ursprünglichen  abgenommen  hat. 

Hiefür  sprechen  auch  noch  nachstehende  Erwägungen: 

1.  Ist  während  der  Entladung  ein  10%  Spannungsabfall  bereits 
eingetreten,  so  sinkt  von  diesem  Momente  an  die  Spannung  und  hiemit 
auch  die  Stromstärke  sehr  rasch.  Es  müssten  daher,  um  bei  einer  in 
Betrieb  stehenden  Accumulatoren-Batterie  die  constante  Klemmenspan- 
nung aufrecht  zu  erhalten  (was  oft  absolut  nothwendig  ist),  viele  neue 
Accumulatorzellen  dazugeschaltet  werden,  was  umständlich  und  unöko- 
nomisch ist. 

2.  Die  bis  zu  diesem  Zeitpunkte  dem  Accumulator  entnommene 
elektrische  Energie  repräsentiert  den  Löwenantheil  der  überhaupt  zu 
entnehmen  möglichen,  daher  die  Fortsetzung  der  Entladung  sich  nicht 
lohnt.  Bei  der  aus  der  vorcitierten  Tabelle  ersichtlichen  Entladung  des 
Hagen'schen  Accumulators,  wurden  bei  einem  Spannungsabfalle  von 
2*01  Volt  bis  auf  1-36  Volt  (also  um  33%),  76  Amperes-Stunden  ent- 
nommen. Hätte  man  aber  nur  bis  zu  einem  Abfalle  um  8%,  d.  i.  bis 
zu  einer  Polspannung  von  1*85  die  Entladung  vorgenommen,  so  hätte 
man  die,  4  Stunden  45  Minuten  dauernde  Entladung  zwar  um  45  Minuten 
früher  unterbrechen  müssen,  aber  immer  noch  eine  Elektricitätsmenge 
von  65*75  Ampfcres-Stunden  —  somit  nur  um  10*25  Amperes-Stunden 
weniger  —  aus  dem  Accumulator  erhalten. 

3.  Eine  zu  weit  gehende  Entladung  hat  übermäßige  Sulfat- 
bildung zur  Folge.  Diese  ist  aber  für  den  guten  Bestand  des  Accumulators 
sehr  schädlich,  da  das  Bleisulfat  ein  schlechter  Leiter  ist,  den  inneren 
Widerstand  des  Accumulators  unnütz  vergrößert,  sich  leicht  abbröckelt 
und  hiebei  oft  die  active  Masse  mitreißt.  Legt  sich  aber  ein  so  heraus- 
gefallener Brocken  zwischen  zwei  Platten  fest,  so  erzeugt  er  einen  Kurz- 
schluss  in  der  Zelle  und  hat,  da  die  Zelle  sich  immer  von  selbst  ent- 
ladet, deren  frühzeitiges  Unbrauchbarwerden  zur  Folge. 


tjulütoren, 


Wenn    ein  Accuinuht  sen  Spaunungsabfalle 

Im  tmde  dachtet  man    nach  einer  längeren  Ruhepause  ein 

Ankeifen    der    elektromotorischen    Kraft,    also    auch    ein    Steigen    der 
Dramenäpannung.  In  Ruhepausen  erholt  sich  somit  die  Zelle,  was  ;ii 
ifolls  zu  einer  Entladung  über   die  früher  angegebene  Grenze  ver- 
darf. 

Dieaes    Erbole  Accumulators   in    den  Ruhepausen    steht  mit 

rapiden  Fallen  der    Klemmenspannung   bei  Entladungen  mit  über- 
«t;v  ^omen,  im  innigen  Zusammenhang 

;    Übermäßig   raschen  Entladung  kann  nämlich  das  in  der 
hte    Elektrolyt   nicht   genügend    rasch   in    die    activo 
•Iringen,  wodurch  der  Schwefel  Säuregehalt  in  den   Klekti- 
ein  uogenilg  ird  und  somit  die  elektromotorische  Kraft  der  Zelle 

sieh  nicht  auf  gleicher  Höhe  erhalten  kann. 

bt  man  hingegen  die  Entladung,  so  hören  die  chemischen 
,  der  Schwefelsäuregehalt  Im  Innern  der  Elektr  i  infolge 

r    und    damit   wachst    auch  das  Potential,  d.  h.  der 
Leeumutater  erholt  gj 

führten  Grunde  ist  es  auch  erklärlich,  dasa,  wenn 

itladnugsstrom  Verhältnis!  fcark  ist  und  man  dessen  Intensität 

cht.  gleich  darauf  die  Klemmenspannung  der  Zelle  bis  zu 

gewissen  Grenze  steigt  und  erst,  trenn  diese  erreicht  wird,  wieder 

Big  zu  beginnt 


B,  Stromstärke. 


I  wir  die  Klemmen  eines  Accumulators  mithilfe  einer  htü 
,  so  kreist  in  derselben  ein  Strom,  dessen  Intensität  gleich  ist  dem 
eüeaten  aas  der  elektromotorischen  Kraft  durch  die  Summe  des  inneren 
mi  auitiren  Wi  ^s.  Hiebei  kann  der  innere  Widerstand  —  weil 

«hr  klein  —   füglich    vernachlässigt   und   die    elektromotorische   Kraft 
doch  d*r  K  Spannung,  also  mit  2  Volt,  angenommen  werden. 

Beträgt  somit  der  Widerstand  der  den  Accumulator   schließenden 
I,  2,  5,  i*  li  (Ohin),  so  wird  in  derselben  ein  Strom 
i  *HK  20,  2.  1.   *,.   '  „  Ampferee  kreisen. 

Didier  Strom  durchfließt  auch  naturgemäß  die  Platten  d^s  Accumu- 
und   verursacht    in    der   activen  Masse  derselben,  je    na< 
Sttrte,  rauchet  langsamer    vor   sieh    gehende  chemische  Verände- 

rn- genommen  ist  das  Auftreten  des  Stromes  ersi  die 

laderangen. 


90  B  1  a  i  m. 

Nim  kann  es  aber  nicht  gleichgiltig  sein,  mit  welcher  Geschwindig- 
keit diese  Veränderungen  stattfinden  müssen. 

Die  Praxis  hat  gezeigt,  dass,  ohne  den  Accumulator  zu  schädigen, 
pro  1  Kilogramm  Elektrodengewicht  ein  Entladungsstrom  von  ca.  2  Am- 
pöres  bei  Zellen  welche  für  Trambahnen,  von  1  Ampere  bei  Zellen 
welche  für  stabile  Verwendungen  bestimmt  sind,  im  allgemeinen  ge- 
rechnet werden  kann.  Eine  andere  diesbezügliche  Kegel  fordert,  dass  die 
Stromdichte  pro  Quadratmeter  Oberfläche  der  positiven  Platten,  beim 
Laden  36  Amperes,   beim   Entladen  56  Amperes  nicht  übersteigen  solL 

Man  kann  aber,  ohne  den  Accumulator  zu  gefährden,  für  kürzere 
Zeit   die   zu   entnehmende  Stromstärke  auch  auf  das  Doppelte  steigern. 

Zum  Laden  ist  es  der  Conservierung  und  des  Nutzeffectes  wegen 
vorteilhaft,  den  Ladestrom  nur  %  bis  %  so  groß  wie  den  Entlade- 
ström  zu  nehmen.  Gegen  das  Ende  der  Ladung  ist  es  gut,  die  Strom- 
stärke noch  kleiner  zu  wählen. 

C.  Capacität. 

Unter  Capacität  des  Accumulators  versteht  man  die  Strom- 
uienge,  d.  i.  die  Anzahl  der  Amperes-Stunden,  die  demselben  entnommen 
werden  kennen. 

Je  größer  die  Capacität,  je  größer  die  zu  entnehmende  —  also 
die  in  der  Zelle  aufzustappelnde  —  Strommenge  sein  soll,  desto  mehr 
activer  Füllmasse,  deren  chemische  Umwandlung  eben  den  Strom  liefert, 
muss  in  den  Platten  des  Accumulators  vorhanden  sein. 

Rechnungsmäßig  genommen,  ist  ein  Kilogramm  Füllmasse  imstande, 
bis  tu  seiner  vollständigen  Umsetzung,  ca.  60  Amperes-Stunden  zu  liefern. 
Aber  schon  aus  dem  Grunde,  dass  ein  vollständiger  Umsatz  der  positiven 
Füllmasse  Pb  0,  ■  nicht  stattfinden  darf,  vielmehr  ein  Theil  derselben 
als  Fb  Si\.  welcher  der  Füllmasse  als  Bindemittel  die  erforderliche 
Festigkeit  verleiht,  verbleiben  muss.  wird  in  der  Praxis  auf  diese 
kolossale  Capacität  nicht  gerechnet  werden  können.  Als  praktische  Regel 
fcuin  g*n*nmien  werden,  dass  pro  Kilogramm  Füllmasse  12,  höchstens 
1$  Amperes-c?tunden  entnommen  werden  dürfen. 

Pieper  Annahme  ist  allerdings  die  Voraussetzung  zugrunde  gelegt, 
lass  die  Entladung  nur  bis  zu  einer  Klemmenspannungs^Abnahme  von 
ObVhstens  10'  .,  fortgesetzt  wird,  da  eine  weitere  Entladung  einerseits 
Witten  praktischen  Wert  hat.  anderseits  dem  Accumulator  wegen  über- 
mäßiger >uitacbilduug  nachtheilig  wärt*.  Dieser  Segel  entsprichtauch 
im  gwlfcn  die  Beobachtung,  dass  die  Entladung  nur  bis  rar  Erreichung 


Über  elektrische  Accumulatoren.  91 

eines  Säuregehaltes,  welcher  %  des  ursprünglichen  (30%)  beträgt,  vor- 
genommen werden  kann. 

Da  es  bei  den  vielen  bestehenden  Accumulator  -  Constructionen 
meistens  zutrifft,  dass  das  Gewicht  der  Füllmasse  rund  die  Hälfte  des 
Plattengewichtes  ausmacht  und  das  Platten  gewicht  des  Accumulators 
ungefähr  V,  des  Gesammtgewichtes  beträgt,  so  lässt  sich  die  weitere 
Begel  aufstellen,  dass  unter  der  vorangeführten  Voraussetzung,  bezüglich 
der  Entladungsgrenze  pro  Kilogramm  Plattengewicht,  6  bis  9  Amperes- 
Stunden  und  pro  Kilogramm  Gesammtgewicht  des  Accumulators,  4  bis 
6  Ampferes-Stunden  als  Capacität  angenommen  werden  können. 

Die  höhere  der  beiden  Ziffern  bezieht  sich  auf  düunplattige  (für 
Tnmbahnzwecke),  die  niedere  auf  dickplattige  (für  stationäre  Anlagen) 
Accumalatorzellen. 

Diese  Angaben  sind  keineswegs  als  präcis  zu  betrachten,  da  die 
Cipacität  auch  von  der  Intensität  des  Stromes,  mit  welcher  ein  Accu- 
mulator geladen  und  entladen  wird,  in  hohem  Maße  abhängt,  indem 
bei  kleinen  Stromstärken  das  Elektrolyt  genug  Zeit  hat,  um  in  das 
Innere  der  Platten  einzudringen,  somit  der  chemische  Process  tiefer 
eindringt  und  sich  an  demselben  größere  Mengen  von  activer  Masse 
betheiligen  können,  als  wenn  der  Strom  stärker  wäre. 

Im  allgemeinen  wird  ein  Accumulator,  bei  dessen  Verwendung  mit 
schwachen  Strömen  gearbeitet  wird,  eine  höhere  Capacität  erreichen 
lassen,  als  es  bei  Anwendung  von  starken  Strömen  der  Fall  wäre.  Bei 
ersterem  Verfahren  geben  die  Accumulatoren  auch  einen  besseren  Nutz- 
effekt, da  das  Laden  mit  geringeren  Verlusten  auf  Wasserzersetzung 
(Gasbildung)  etc.  vor  sich  geht. 

ü.  Wirkungsgrad  der  Accumulatoren. 

Unter  Wirkungsgrad  versteht  man  das  Verhältnis  der  dem  Accu- 
mulator entnommenen,  zu  der  demselben  zugeführten  elektrischen 
Energie.  Er  wird  gewöhnlich  in  Procenten  ausgedrückt,  gibt  somit  an, 
wie  viel  Procent  der  in  den  Accumulator  hineingebrachten  elektrischen 
Energie  bei  der  Nutzanwendung  wieder  entnommen  werden  könne. 

Da  beim  Entladen,  beziehungsweise  Laden  eines  Accumulators,  sich 
öe  Polspannung  und  eventuell  auch  die  Stromstärke  ändert,  so  muss 
tier  sowohl  ein  Wirkungsgrad  in  Bezug  auf  die  Elektricitätsmenge 
Ampferes-Stnnden),  wie  auch  in  Bezug  auf  die  elektrische  Arbeit  (Watt- 
stunden) unterschieden  werden. 


B  l  ä  im. 

Die  Bestimmung  desselben  bei  einem  vorliegenden  Accuraulator 
kann  auf  zweifache  Art  vorgenommen  werd» 

1,  Der  geladene  Aceuuiulator  wird  zuerst  entladen  und  hierauf  die 
Ladung  wieder  so  lange  vorgenommen»  bis  der  ursprüngliche  Zustand 
des  Accumulators  erreicht  ist. 

2,  Der  entladene  Accumulator  wird  geladen  und  hierauf  die  Ent- 
ladung bis  zur  Erreichung  des  ursprünglichen  Zustandes,  d.  i.  jenes 
unmittelbar  vor  dem  Laden,  durchgeführt. 

In  beiden  Fällen  handelt  es  sich  darum,  den  Eintritt  des  ursprüng- 
lichen Zustandes  zu  erkennen  und  in  diesem  Momente»  im  ersten  Falle 
die  Ladung,  ira  zweiten  die  Entladung  zu  unterbrechen.  Als  Kenn- 
zeichen für  die  Beurtheilung  des  Eintrittes  dieses  Zustande»  kann  man 
benützen: 

a)  die  Größe  der  elektromotorischen  Kraft,  d.  i.  die  Polspannung 
bei  geöffnetem  Stromkreise; 

[})  die  Dichte   der   Schwefelsäurelösung  (Elektrolyt)    in  der  Zelle; 

Y)  schließlich  die  Klemmenspannung  bei  geschlossenem  Stromkreise. 

Die  unter  %)  und  (J)  angeführten  Verfahren  sind  jedoch  umständlich: 
außerdem  haftet  dem  zuerst  erwähnten  Vorgänge  eine  ziemlich  bedeutende 
Unsicherheit  an,  da  zum  Messen  der  elektromotorischen  Kraft  das  Öffnen 
des  Stromkreises  nothwendig  ist»  was  Störungen  der  Vorgänge  bei  der 
Ladung  und  Entladung  zur  Folge  hat 

Es  empfiehlt  sich  daher  die  Beurtheüung  des  Zustandes  des  Ar 
mulators  lediglich  nach  der  Größe   der  Polspannung   bei  geschlossenem 
Stromkreise  vorzunehmen.  Hiebei  ist  es  am  besten,  sich  des  Siemens- 
sehen  T  o  r  s  i  o  n  s-  G  a  1  v  a  n  o  m  e  t  r  r  s  zu  bedienen,  das  mit  dem,  den 
jeweiligen  Verhältnissen  angepassten  Zusatzwiderstande  versehen  ist. 

Bei  der  Besprechung  der  elektromotorischen  Kraft  wurde  erwähnt, 
da88  die  Polspannuug  zu  Anfang  der  Entladung   langsam,   zu  Ende  der 
Entladung  rasch   abnimmt.    Mit   der   raschen   Abnahme   der  Klemm1 
Spannung  werden  auch  die  Differenzen   zwischen   den    in   gleichen  / 
Intervallen  vorgenommenen  Spannungsablesungen  größer  und  merkbai 
Deshalb    Übst    sich    hier   auch    der    Zeitpunkt,    in   welchem    sich 
bestimmte    Klemmenspannung    einstellt,    leichter    festhalten  t    als    wenn 
die    Differenzen    klein    sind ,    somit    weniger    ins    Auge    springen.    Im 
letzteren    Falle     beeinflussen    auch     die    Ablesungsfehler    die    Genai; 
keit   der   Ermittlung    einer  bestimmten   Klemmenspannung    in  angle 
höherem    Malle,    als    wenn   die   sich   einstellenden  Spannungsdifferenzen 
großer  sind. 


Ober  elektrische  Accumulatoren.  93 

Aus  diesen  Gründen  ist  es  bequemer  und  genauer,  die  Bestimmung 
des  Wirkungsgrades  so  vorzunehmen,  dass  ein  bis  zum  zulässigen 
Spannungsabfalle  entladener  Accumulator  geladen  und  hierauf  die  Ent- 
ladung solange  vorgenommen  wird,  bis  sich  wieder  die  ursprungliche 
Spannung  (unmittelbar  vor  der  Ladung)  eingestellt  hat. 

Die  Berechnung  der  Amperes-Stunden  (A.S.)  und  Watt-Stunden  (W.S.) 
Uast  sich  nach  folgend  näher  beschriebenem  Vorgänge  leicht  ermitteln. 

In  nachstehenden  Formeln  bedeuten  *,,  *„  t8,  1 4  .  .  .  .  die  auf- 
einander folgenden  Beobachtungszeiten  ausgedrückt  in  Uhrenablesungen ; 
A,,  A»,  A,,  A4  .  .  .  .  die  zu  diesen  Zeiten  abgelesenen  Klemmen- 
spannungen; Jx,  Jt,  •/„  J4  .  .  .  .  die  betreffenden  Stromintensitäten. 

Unter  der  Annahme,  dass  zwischen  zwei  aufeinander  folgenden 
Ablesungen,  z.  B.   in   der  Zeit  von  tt  bis  tg,  eine  mittlere  Stromstärke 

-*-— — -  und  eine  mittlere  Klemmenspannung  -*—£ — *  geherrscht  hat, 

ist  die 

Summe  der  A.  S.  =  ^-±^  (*,  -  «,)  +  ^-^  («.    -   '.)  + 

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und  die 

Summe  der  W.  St  =  A'  ^  A>  X  Jt  "^  J*  (*,  —  O  + 

Die  auf  Seite  94  und  95  stehenden  Tabellen  zeigen  die  Resultate 
einer  diesbezüglichen  Untersuchung.  Bei  der  Zusammenstellung  derselben 
wurden  Daten  benützt,  welche  Herr  Professor  Dr.  Kohlrausch  in 
Hannover,  als  Ergebnis  der  Untersuchung  eines  Accumulator  Tudor- 
tthen  Systems  im  Hefte  VIII  der  „Zeitschrift  für  Elektro techniku  vom 
Jahre  1888  veröffentlicht  hat. 

Die  Pause  zwischen  der  Ladung  und  Entladung  betrug  hier 
22  Stunden  und  scheint  dieselbe  noch  keinen  merklichen  Abfall  des 
Entladungswertes  zur  Folge  gehabt  zu  haben. 

Für  angenäherte  Beurtheilungen  kann  angenommen  werden,  dass, 
wenn  die  Entladung  kurze  Zeit  nach  bewirkter  Ladung  vorgenommen 
und  bis  10%  Abnahme  der  Klemmenspannung  fortgesetzt  wird,  der 
Wirkungsgrad  an  Ampferes-Stunden  85  bis  90%,  jener  an  Watt-Stunden 
75  bis  80%  beträgt. 


94 


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Über  elektrische  Accumulatoren. 


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96  B  1  a  i  m. 

Inwieweit  der  Wirkungsgrad  herabsinkt,  wenn  zwischen  der  Ladung 
und  Entladung  eine  längere  Pause  (etwa  2  bis  4  Wochen)  eingeschaltet 
werden  würde,  kann  leider  aus  Mangel  diesbezüglicher  Versuchsergebnisse 
nicht  angegeben  werden.  Diese  Eigenschaft  des  Accumulators  —  eine 
bestimmte  Isolierungsart  der  Zellen  vorausgesetzt  —  kennen  zu  lernen, 
ist  sehr  wichtig,  besonders  wenn  derselbe  für  militärische  Zwecke  An- 
wendung finden  sollte,  in  welch  letzterem  Falle  die  Möglichkeit  lingere 
Pausen  einhalten  zu  können,  erwünscht,  ja  oft  sogar  unabwefelieh 
erscheint. 

Bei  der  vorhin  citierten  Untersuchung  der  Tudor'schen  Aaranra- 
latoren  hat  Herr  Professor  Kohlrausch  zwischen  der  Ladtag  und 
Entladung  Pausen  von  88  bis  160  Stunden  eingeschaltet.  Diesbezüglich 
spricht  sich  Professor  Eohlrausch  folgendermaßen  aus:  „Es  scheint 
demnach  der  Verlust  von  etwa  7  Amperes-Stunden  in  den  ersten  Tagen 
der  Ruhe  einzutreten,  während  sich  nachher  auf  mehrere  Tage  —  bis 
zu  7  Tagen  wurde  beobachtet  —  die  Ladung  wesentlich  constant  fallt 
Die  Spannung  ist  dieselbe,  wie  bei  den  normalen  Entladungen. a 

Die  Herren  Professor  Farbaky  und  Schenek  haben1)  m 
Accumulator  ihrer  Construction  constatiert,  dass  selber,  sich  selbst  über- 
lassen, während  55  Tagen  bloß  37- 1%  der  aufgehäuften  Energie  ver- 
loren hat. 

E.  Lebensdauer  der  Aceumulatoren. 

Die  Lebensdauer  der  Aceumulatoren  hängt  nicht  allein  von  der 
Construction,  der  Sorgfalt  und  dem  Verfahren  bei  der  Herstellung  der- 
selben, sondern,  u.  zw.  hauptsächlichst,  von  der  Behandlung  im  Gebrauche 
ab.  Sie  müssen  sachverständig  behandelt  werden.  Das  hiezu  nothwendige 
Maß  an  Verständnis  kann  jedoch  durch  gute  Belehrung  und  Anleitung 
bei  jedem  intelligenten  Manne  bald  erzielt  werden. 

Absolute  Angaben  lassen  sich  indes  bezüglich  der  Lebensdauer 
beim  heutigen  Stande  der  Technik  und  der  Erfahrung  noch  nicht  geben, 
wenn  auch  einzelne  Fabrikanten  bestimmte  Garantien  übernehmen.  Die 
Kölner  Accumulatorenwerke  von  G.  Hagen  übernehmen  z.  B.  für  ihre 
Aceumulatoren  eine  dreijährige  Garantie  und  tauschen  alle  in  dieser 
Zeit  bei  richtiger  Wartung  durch  den  Strom  vernichteten  Platten  kosten- 
frei aus.  Diese  Fabrik   übernimmt   ferner   gegen   eine  jährliche    Prämie 

')    „Construction    und    Wirkungsweise     der    Aceumulatoren"    von    Dr.    Stefan 
Schenek,  Seite  12. 


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wenigen  Procenten  des  Anschaffungspreises  der  Bl  die  Wartung 

-  ;.,  Jf    itung  derselben    auf  beliebige  Zeitdauer   mit   der  Zusatz- 

rigiangf    dass   nach   Ablauf  der   Versicherungszeit   die  Batterie  bin- 

istungsßhigkeit  und  Dauerhaftigkeit  sieb  in  genau  demselben 

r,  in  welchem  dieselbe  seinerzeit  aufgestellt  wur 

ie  Aceuwulatoreu-Fabrik  Tudo  r'schen  Systems  von  Müller  und 

tu  Hagen  i.  W.  (eine  Zweigniederlassung  befindet  sich  auch 

Bauingarten   bei    Wien)   leistet   für   ihre  Fabrikate  iirige 

wenn  ihr  zur  Überwachung   und  Instandhaltung  e  liehe 

iftmit  a   wird,   welche   sich   nach   der   Grötfe   der   Anlage   und 

ibtf  El  1er  einer  Zweigniederlassung,  richtet 

und  auf  4"  „  bis;  8*  0  der  Beschaffungskosten  der  Batterie  zu  stehen  kommt. 

Dftgtgen   verpflichtet    sieh    die  Fabrik,    nach   Verlauf  dieser  zehn  Jahrn 

die    Accumulatoren    in    gleicher   Leistungsfähigkeit    zu    übergeben,    wie 

bei  d  B  Inbetriebsetzung. 

kDttrid  Salomons  sagt  über  die  Lebensdauer  der  Zellen  in 
in  „Handbuch  über  die  Behandlung  der  Accumulatoren":  Wenn 
bie  Vorschriften  befolgt  werden,   stete  wenigstens  2 

der  den    Zellen    gelassen    wird,    und    sie    regelmäßig   ge- 

laden   Mrd<  können    sie   jahrelang    im    guten  Zustande   erhalten 

werden.  Wenn  Zellen  für  lungere    Zeit  unbenutzt  bleiben   sollen,   so  ist 
zu  beichten,    dass  sie   von  Zeit   zu  Zeit  etwa  einmal  in  jedem  Monat, 
*ofaeUd»n  <d.  b.  ihre  Ladung  ergänzt)  werden,  um  Stromverluste  durch 
kein    der   activen  Masse   oder  lo<  -,'änge,   d.  i. 

Einwirkung  ektroljrtea    auf    die    Platten    im     Kuhezustande    zu 

Herren  Grawinkel  und  Dr.  K.  Strecker  empfehlen  hiu- 
in  ihrem  Hilfsbuche  ftir   die  Elektrotechnik,  die  früher  erwähnte 
uiig,   bis    zur    kräftigen   Gasentwicklung,    alle    14    Ttgc      mzu- 
Nlfeea. 

tlatoren    sehr   lange  Zeit    unbenutzt    stehen  bleiben, 
e    aus    den    Zellen    IQ  entfernen. 
mit  Wasser  auszuspülen,  bis  die  Flttaaig- 
hr  sauer  reagiert.  Hierauf  sollen  die  Platten  herausgenommen 
lern   sie  getrocknet  sind,  wieder  in  die  Zellen  eiu 
I  können  Accumulatoren,  nach  Professor  Dr.  Stefan  S  c  h 
ing  aufbewahrt  bleiben* 


irtructiun    und    Wirkungsweise  ton    \h    Stefan 

'M 

15* 


98  B  1  a  i  m. 

Wird  die  Accumulatoren  -  Batterie  aufs  Neue  benöthigt,  so  sind 
die  Zellen  mit  25%  Säure  zu  füllen,  und  die  Batterie  einer  Nach- 
formierung zu  unterziehen.  Hiebei  sind  pro  Kilogramm  Elektroden- 
gewicht 20  bis  22  Ampöres-Stunden  hineinzuladen,  worauf  dann  die 
Batterie  sich  wieder  in  ihrem  normalen  Zustande  befindet  und  actions- 
föhig  ist. 

IT.  Ursachen  und  Behebung  ron  Unregelmäßigkeiten  im  Betriebe 

mit  Accumulatoren. 

Was  die  besonderen  beim  Accumulatorenbetriebe  sich  einstellenden 
Unannehmlichkeiten  anbelangt,  so  werden  dieselben  im  Nachfolgenden 
kurz  erwähnt. 

1.  Werden  Accumulatoren  zu  weitgehend  entladen,  und  in  diesem 
Zustande  belassen,  so  bedecken  sich  die  Platten  mit  einer  mehr 
oder  minder  starken  Sulfatschichte.  Das  Auftreten  dieser,  infolge  localer 
Vorgänge  zwischen  Elektrolyt  und  Elektroden  entstehenden  schädlichen 
Kruste,  findet  auch  statt,  wenn  die  Zellen  in  nicht  genügend  geladenem 
Zustande  oder,  obzwar  mit  voller  Ladung  gespeist,  doch  ohne  zeitweiser 
Vornahme  der  im  früheren  Capitel  erwähnten  Nachladung,  sich  selbst 
überlassen  werden. 

Die  sich  bildende  Sulfatschichte  ist  ein  schlechter  Leiter,  ver- 
größert den  inneren  Widerstand  der  Zelle,  und  vermindert  die  elektro- 
motorische Kraft  wie  auch  die  Capacität  des  Elementes. 

Übermäßige  Sulfatbildung  kann  durch  langsames  Laden  all- 
mählich, wenigstens  theilweise,  zum  Verschwinden  gebracht  werden. 
Hiebei  ist  mit  der  Stromstärke  beim  Laden  unter  die  Normale  (etwa 
auf  die  Hälfte  der  zulässigen  Stromstärke)  herunterzugehen,  da  der 
sonst  entsprechende  Strom,  jetzt  für  die  active  Oberfläche  der  Platten 
zu  stark  ist,   und  nur  ein  zu  frühes  „Kochen  u  zur  Folge  haben  würde. 

Unter  dem  „Kochen"  versteht  man  ein  sprudelndes  Entweichen 
von  Gasblasen,  welche  ihr  Entstehen  der  Zersetzung  des  Elektrolytes 
durch  den  Stromüberschuss  verdanken. 

Die  Erklärung  für  diese,  zu  Ende  der  Ladung  auftretende  Er- 
scheinung ist  auf  Seite  101  gegeben  und  sei  hier  nur  bemerkt,  dass 
infolge  der  starken  Gasentwicklung  die  Farbe  des  Elektrolyts  milchig 
wird  und  als  ein  sicheres  Merkmal  die  Beendigung  der  Ladung 
anzeigt. 

Bei  dicken  vorkommenden  Sulfatschichten  empfiehlt  es  sich,  die- 
selben auf  mechanischem  Wege  mittels  „Kratzen u  zu  entfernen. 


Über  elektrische  Accumulatoren.  99 

Diese  Sulfatbildungen,  wie  auch  das  später  beschriebene  „Werfen" 
der  Platten  und  das  Herausfallen  der  activen  Füllmasse  kommen 
hauptsächlich  bei  den  positiven  Platten  vor,  welchen  daher  eine  beson- 
dere Aufmerksamkeit  zuzuwenden  ist.  Bemerkt  muss  aber  werden,  dass 
bei  den  Accumulatoren  sich  einstellende  Übel  sofort  zu  beheben  sind, 
da  geringfügige  Fehler  in  kurzer  Zeit  ein  vollständiges  Unbrauchbar- 
werden des  Accumulators  zur  Folge  haben  können. 

2.  Ein  großer  und  leider  bis  jetzt  noch  nicht  zu  behebender 
Xachtheil,  haftet  den  Accumulatoren  in  dem  —  bei  der  Besprechung 
der  Tudorschen  Accumulatoren  bereits  erwähnten  —  Umstände  des 
Herausfallens  der  activen  Masse  an.  Dies  hat  seinen  Grund  in  übermäßig 
dicker  Sulfatbildung,  indem  die  sich  ablösenden  Sulfatblättchen  oft  auch 
Theile  der  activen  Masse  mitreißen. 

Auch  eine  plötzliche,  zu  starke  Stromentnahme  hat  ein  Loslösen 
der  activen  Masse  aus  den  Bleigittern  zur  Folge.  Es  hat  den  Anschein, 
als  ob  die  durch  Zersetzung  des  Elektrolytes  sich  bildenden  und  in  der 
Füllmasse  sich  ansammelnden  Gase,  bei  ihrem  plötzlichen  Entweichen, 
Theile  derselben  fortreißen  würden.  Es  ist  klar,  dass  Büttelungen  und 
Stöße,  welche  ein  Accumulator  zu  erleiden  hat,  das  Herausfallen  der 
Füllmasse  nur  befördern,  daher  für  transportable  Accumulatoren-Anlagen 
nur  vorzügliche  Fabrikate,  eventuell  Accumulatoren  mit  festem  Elektro- 
lyt* zu  verwenden  sind.  Accumulatoren,  deren  Platten  größere  Quanti- 
täten der  activen  Füllmasse  bereits  verloren  haben,  besitzen  naturgemäß 
eine  viel  geringere  Capacität  und  es  empfiehlt  sich,  bei  denselben  die 
Wiederausfüllung  der  Platten  vorzunehmen. 

In  dieser  Richtung,  wie  auch  bezüglich  der  Untersuchungen  der 
Accumulatoren  u.  s.  w.  gibt  Sir  William  Salomons,  in  seinem  früher 
citierten  Handbuche,  sehr  schätzenswerte  Angaben. 

Es  ist  besonders  darauf  zu  achten,  dass  die  sich  abbröckelnden 
Theile  der  Füllmasse  meist  zwischen  den  einzelnen  Platten  sich  fest- 
klemmen, und  hiedurch  Kurzschlüsse  verursachen,  welche  die  schäd- 
lichsten Folgen  für  den  Accumulator  nach  sich  ziehen. 

3.  Dadurch  dass  die  Bleigitter  bessere  Leiter  sind  als  die  Füllmasse 
und  infolge  der  ungleichen  Vertheilung  des  (schlechten  Leiters)  Blei- 
äol&tes  in  den  Platten  selbst,  ist  die  Stromvertheilung  und  das  Statt- 
finden der  damit  im  Zusammenhange  stehenden  chemischen  Vorgänge 
»rf  die  Flächeneinheit  der  Platten  nicht  überall  gleichmäßig.  Da  aber 
farch  ungleichmäßige  chemische  Verwandlung  der  activen  Masse,  auch 
«ine  unregelmäßige  Ausdehnung  der  Platten  sich  einstellt,  so  kommen 
oft  Verbiegungen,  Verkrümmungen  der  Platten  vor,  welche  sogar  soweit 


100  Blaim. 

gehen  können,  dass  sieh  die  einzelnen  Platten  unter  einander  berühren, 
und  hiedurch  Kurzschlüsse  in  der  Zelle  entstehen. 

Solche  Platten  sind  sofort,  nachdem  das  Werfen  bemerkt  wurde, 
aus  der  Zelle  herauszunehmen,  unter  Zwischenlage  von  Brettern  pas- 
sender Stärke  zu  schichten,  und  durch  starken,  gleichmäßigen  Druck 
wieder  gerade  zu  richten, 

4.  Infolge  der  Verdunstung  sinkt  das  Niveau  der  Flüssigkeit  in  - 
Zelle   und  das  Elektrolyt   wird  säurereicher.    Es   ist   daher  noth wendig, 
von  Zeit  zu  Zeit  Wasser  in  die  Zellen  einzugießen,    wobei  zu  beacl 
ist,   dass   die  Flüssigkeit   immer   wenigstens   um    einen   Centimeter  den 
oberen  Hand  der  Elektroden  Überrage, 

Da  aber  während  der  Ladung  die  aufsteigenden  Gasblasen  auch 
die  Säure  mitreißen,  so  empfiehlt  es  sich  zum  Nachgießen  eine  Säure- 
lösung  von  etwa  der  halben  gewöhnlichen  (30%)  Coneentrationsstärke 
zu  verwenden. 

Das  Zudecken  der  Zellen  mit  Glasscheiben  vermindert  bedeuten«] 
die  besprochene  Verdunstung  und  hat  diese  Vorsichtsmaßregel  auch  den 
Vortheil  zur  Folge,  dass  die  Atmosphäre  der  Räume,  in  welchen  dfe 
Accumulatoren  aufgestellt  sind,  weniger  mit  Säuredünsten  geschwängert 
ist,  daher  das  Verweilen  in  solchen  Loyalen  weniger  lästig  wird. 

5*  Zellen,  welche  infolge  zu  starker  Entladung  eine  g« 
Klemmenspannung  als  die  normale  l)  zeigen,  oder  aus  irgend  einer  Ur- 
sache iwie  Kurzschluss  in  der  Zelle  u,  s,  w.)  keine  elektromotorische 
Kraft  aufweisen  —  sogenannte  todte  Zellen  —  sind  sofort  aus  <J»-r 
Batterie  auszuschalten,  und  zu  untersuchen.  Während  der  Entladung 
kann  eine  solche  Zelle  in  dem  Stromkreise  unbedingt  nicht  bebt 
werden,  da  hiedurch    die  Polarität  der  Platten  umgedreht  werden  kann. 

Y.  Luden  und  Entladen  ron  Avcumuliitoren. 

Bevor  zur  Besprechung  der  technischen  Verwendungen   der 
mulatoren  geschritten  wird,  erübrigt  noch,  wenn  auch  nur  in  gedrängt 
Kürze,  über  die  Vorgänge  beim  Laden  und  Entladen  derselben  zu  sprechen 

Nichts  schadet  dem  Accumulator  mehr,  als  wenn   derselbe  in 


•)  Eine  Zelle   der  Batterie   kann   zu   stark   entladen    werden,    wenn   sie 
Capacttiit  all  die  Erträgen  Zellen  besitzt,  die  Entladung  aber  dennoch  nach 
der  Cfepftoititt    dieser  anderen    ZeUen   vorgenonmn  n    wird.    Es    Ut    daher 
freudig,  wahrend  einer  Entladung  eine  oder  die  andere  Zelle  auszuschalten,  und  die- 
selheu erst  hei  der  folgenden  Ladung  in  den  Stromkreis  einzuschalten,  d  weh  welchen 
Vorging  solche  Zellen  infolge  doppelter  Ladung  wieder  ihre   Capaeitat  erlangen. 


Über  elektrische  Accumulatoren.  101 

geladenem  Zustande  belassen  wird.  Der  Entladung  soll  daher  womög- 
lich baldigst  eine  Neuladung  folgen. 

Die  beim  Entladen  bis  höchstens  auf  1*8  Volt  sinkende  Klemmen- 
spannung steigt  beim  Laden  sehr  bald  auf  2*2  Volt,  bleibt  auf  dieser 
Höhe  ziemlich  lange  stehen,  steigt  sodann  langsam  hinauf  und  erreicht 
gegen  das,  durch  sprudelndes  Aufsteigen  von  Gasblasen  —  „Kochen"  — 
sich  kennzeichnende  Ende  der  Ladung,  eine  Höhe  von  2  5  bis  2*6  Volt. 
Dieses  rasche  und  hohe  Ansteigen  der  Spannung  zum  Schlüsse  der 
Ladung  erklärt  sich  dadurch,  dass  die  an  den  Elektroden  sich  lagernden 
Wasserstoff-  und  Sauerstoffblasen,  keine  genügende  Menge  von  activer 
Masse  vorfinden,  um  dieselbe  reducieren,  respective  oxydieren  zu  können, 
daher  an  der  Oberfläche  der  Platten  anhaftend,  den  inneren  Widerstand 
der  Zelle  bedeutend  vergrößern.  Je  weiter  die  Oxydation  der  positiven 
und  die  Beduction  der  negativen  Platten  fortgeschritten  ist,  desto  mehr 
treten  überschüssige  Gasblasen  auf  und  es  charakterisiert  ihr  kräftiges, 
sprudelndes  Entweichen  den  Eintritt  der  Beendigung  der  Ladung.  Das 
zum  Schlüsse  der  Ladung  entweichende  Gasgemisch  ist  somit  Knallgas. 
Werden  Gasproben  (durch  Entzünden)  vorgenommen,  so  muss  —  be- 
sonders bei  geschlossenen  Accumulatorzellen  —  Vorsicht  angewendet 
werften. 

Die  Größe  der  Ladung,  in  Amperes-Stunden  ausgedrückt,  richtet 
sieh  —  mit  Berücksichtigung  des  Wirkungsgrades  —  nach  der  Capa- 
cittt,  respective  nach  der  Größe  der  vorangegangenen  Entladung  des 
Accmnulators. 

Die  erste  Ladung,  d.  h.  die  Ladung  bei  welcher  die  Platten  zum 
ersten  Male  in  das  Säuregemisch  eingetaucht  worden  sind,  beträgt 
ca.  die  4  bis  6  fache  Capacität  der  Zelle. 

Da  beim  Laden  einerseits  die  Klemmenspannung  an  der  Dynamo- 
maschine nahezu  constant  bleibt,  anderseits  bei  einer  jeden  Ver- 
wendung, z.  B.  Beleuchtung  etc.  das  Auftreten  einer  constanten  Span- 
nung am  Verwendungsorte  verlangt  wird,  so  muss  sowohl  während  der 
Ladung,  wie  auch  während  der  Entladung,  der  Veränderlichkeit  der 
Klemmenspannung  der  Accumulatoren  -  Batterie  Rechnung  getragen 
werden. 

In  großen  Anlagen  kann  man  die  Accumulatoren  in  einzelnen 
Gruppen  so  ordnen,  dass  Ladung  und  Entladung  bei  derselben  Spannung 
geschieht  Hat  man  z.  B.  eine  100  Volt-Dynamomaschine  und  sind 
mit  den  Accumulatoren  100  Volt  -  Glühlampen  zu  speisen,  so  werden 
fie  Accumulatoren  für  die  Ladung  in  Reihen  zu  je  40,  für  die  Ent- 
ladung in  Reihen  zu  je  50  Zellen  hintereinander  geschaltet. 


102 


Bl  A 


D&mft   bei    fortschreitender   Entladung    au    dein    Yerwendui;_ 

Spannung   auftritt,   werden   nach  Maßgabe  des  Spannungsab- 
falls  an   den    Scbaltklemiuen    der  Accuinulatoreu-Batterie   neue  Zellen 
uomkreis  dazugesehaltet 

Hiedurch  steigt  bei  jeder  Zusebaltung  einer  neuen  Zelle  die  Klemmen - 
Spannung  der  Batterie  um  ca.  2  Volt  Ist  während  der  Entladung  die 
Klemmenspannung  an  der  Batterie  höher  als  die  am  Verwendungsorte 
verlangte,  so  kann  der  tberscbuss  an  Spannung,  durch  Einschaltung 
nf  sprechender  Widerstände  in  den  Stromkreis,  aufgezehrt  werden. 

Um  beim  Laden  dem  Ansteigen  der  Klemmenspannung  der  AcdO 
mnlator-Batterie  Rechnung   zu   tragen,    wird,   nach   den  jeweiligen  Ve 
haltnissen,  ein  Hauptstrom-  oder  ein  Nebenscbluss-Rheostat  in  Anwend 
gtl  -rächt 

Gleichzeitig   mit   der  Spannung   ändert   sieh   auch  die  Dichte  der 
irelösung.   Dieselbe   beträft   im   ungeladenen   Elemente  ril  bis  M5 
und  steigt  beim  Laden  bis  auf  12. 

Beim   Laden    der    Aceumulatoren    kann    ee  bei   Störungen    in   de 
Dynamomaschine  vorkommen,  dass  die  AöCümulatoren  statt  Strom  von 
Ihnamo    zu    empfangen,     einen    solchen    in    die    Dynamomaschine 
senden.    Dieser   Strom    ist   naturgemäß    der  Richtung   nach  dem   Lad* 
ströme  entgegengesetzt 

Hiedurch  wird  dieser  Strom  bei  Serienmaschinen  die  Bewickita 
der    Feldmagnete   umgekehrt   durchfliegen  und  dieselben  umpolarisiereu. 
Bei  Nebenschlussmascbineu  tritt  die  Um  polarisierung  nicht  ein,  da  der 
von  den  Zellen  in  die  Maschine  rückgesendete  Strom  die  Bewicklungen 
der  Feldmagnete  in  derselben  Richtung  durchfliegt  wie  der  Ladestrom, 

welchem  Grunde  zum  Laden  sich  nur  NebensehlusMiiasehiuen  eigne 
Bei  Serienmaschinen  müssen  die  Feldmagnete  separat  angeregt  werde 
und  bei  Ompoundinasehinen  empfiehlt  es  sich,  nur  die  Nebeiihrwickta 
zu   beiiiUzeri.   und  die  direrte  "Wicklung  der  Feldmagnete  auszusehalt 
Vm  die  Abgabe  des  Stromes  seitens  der  Zellen   an  die  Maschine   ül 
haupt  hintanzuhalten,  ist  es  vorteilhaft  beim  Laden  automatische  Au 

«Her  zu  verwenden,  welche  im  Falle  eintretender  Umkehr  des  Stroi 
den  Stroiukreis  unterbrechen,  somit  die  Aceumulatoren-Batterie  ausschal 

Bevor  die  Zellen  zum  Laden  in  den  Stromkreis  eingeschaltet  werden, 
niuss    die    Dynamomaschine   mit    normaler   Tourenzahl   laufen    und 
Stromkreis  der  Magnete  (Nebenschluss)    vor   dem  Hauptstroiukr* 
schlössen    werden.    Beim    Abbrechen    der  Ladung    darf  der   Strom b 
der    Magnete   ( Nebenschluss)    erst    nach  Öffnung    des  Hauptstromkre 
unterbrochen  werden, 


Über  elektrische  Accumulatoren.  103 

£3  empfiehlt  sich  beim  Betriebe  fortlaufende  Messungen  der  Klemmen- 
spannung (eventuell  auch  der  elektromotorischen  Kraft  und  des  inneren 
Widerstandes)  vorzunehmen. 

Um  die  hineingeladenen,  sowie  die  entnommenen  Amperes-Stunden 
schnell  zu  constatieren,  ist  es  zweckmäßig,  die  Ladung  und,  wenn  mög- 
lich, auch  die  Entladung  mit  constanten  Stromstärken  vorzunehmen. 

TL  Technische  Verwendung  der  Accumulatoren. 

Die  Accumulatoren  bieten  bezüglich  ihrer  Ausnützung  zu  tech- 
liaehen  Zwecken  ein  so  ausgebreitetes  Feld,  dass  es  beinahe  unmöglich 
wäre,  alle  jene  Fälle  anzuführen,  wo  die  Verwendung  derselben  erwünscht, 
oder  nutzbringend  ist. 

In  Kürze  lassen  sich  nachstehende  drei  Verwendungsarten  präci- 
sieren: 

1.  Oft  werden  die  in  technischen  Etablissements  aufgestellten 
Motoren  nur  während  einiger  Stunden  im  Tage  ausgenützt,  oder  es 
wird  die,  von  denselben  effectiv  zu  liefernde  motorische  Kraft  nicht 
gänzlich  benöthigt.  Im  letzteren  Falle  arbeiten  die  Maschinen,  da  sie 
nicht  bis  auf  die  ihnen  zukommende  Leistungsfähigkeit  beansprucht 
werden,  unökonomisch,  im  ersteren  Falle  müssen  die  übrigen  Stunden 
des  Tiges  die  Kessel  angeheizt,  oder  die  Maschinen  selbst  im  „Leer- 
lauf belassen  werden. 

In  beiden  Fällen  können  mit  geringfügigem  Kohlen  verbrauch  die 
Accumulatoren  geladen  werden,  und  die  nothwendige  Beleuchtung  des 
Etablissements  besorgen. 

2.  Durch  die  Anwendung  der  Accumulatoren  im  Vereine  mit 
Dynamomaschinen,  kann  dem  Bedürfnisse,  zeitweilig  größere  Strom- 
mengen zu  entnehmen  als  es  die  vorhandene  Maschinenanlage  ge- 
statten würde,  entsprochen  werden.  In  diesem  Falle  ergänzen  die 
Accumulatoren  die  Leistung  der  Dynamomaschinen,  gleichen  den  unregel- 
mäßigen Gang  der  Motoren  aus,  und  ermöglichen  —  bei  entsprechen- 
der Wahl  der  Batterie  —  bei  Störungen  im  Maschinenbetriebe,  oder 
zuzeiten,  wo  die  Motoren  nicht  arbeiten,  die  ganze  verlangte  Energie 
zu  liefern. 

3.  In  diese  Kategorie  wären  alle  Verwendungen  der  Accumula- 
toren zu  rechnen,  bei  welchen  dieselben,  unabhängig  wo  und  wann 
sie  geladen  wurden,  den  elektrischen  Strom  für  die  verschiedenartigsten 
Arbeitsleistungen  abzugeben  haben.  Zugs-  und  Tunnelbeleuchtung,  Be- 
wegung  von  Schiffen,   Tramwaywaggons   und   anderer   Vehikel,    Betrieb 


104  B  1  a  i  m.    Über  elektrische  Accuraulatoron. 

der  Motoren  zur  Lenkbarmachtmg  von  Luftschiffen,  Antrieb  von  Ventila- 
toren, Nähmaschinen,  Verwendung  beim  Löthen  und  Schweißen  von 
Metallen,  Erzeugung  von  metallischen  Niederschlägen  etc.  etc.  sind  einige 
wenige  Beispiele  jener  Nutzanwendungen,  welche  Accumulatoren  bereits 
gefunden  haben.  Gerade  für  militärische  Zwecke  scheint  in  den  Accumula- 
toren das  Mittel  vorhanden  zu  sein,  durch  dessen  sinnreiche  Anwendung 
der  Kriegführung  mancher  gute  Dienst  geleistet  werden  könnte. 

Es  muss  noch  zum  Schlüsse  bemerkt  werden,  dass  die  gemachtes 
Angaben  etc.  sich  auf  die  —  wegen  ihrer  Billigkeit  —  bis  heute  gang- 
baren Accumulatoren  beziehen,  deren  Elektroden  aus  Blei  und  Bleioiyden 
bestehen.  Es  unterliegt  aber  keinem  Anstände,  auch  andere  Materialien 
hiezu  zu  verwenden,  und  verdient  in  dieser  Sichtung  der  Commelin- 
Desmazures-  und  Bailhache  Accumulator  besonders  erwähnt  zn 
werden.  Die  negative  Elektrode  besteht  aus  einer  amalgamierten,  ver- 
zinnten Eisenplatte,  die  positive  hingegen  aus  chemisch  reinem  elektro- 
nischen Kupferstaube,  der  unter  einem  Drucke  von  600%  pro  Quadrat- 
Centimeter  zu  einer  porösen  Platte  gepresst  wird. 

Das  Elektrolyt  besteht  aus  Wasser,  Zink  und  Pottasche. 

Eine  nähere  Beschreibung  dieses  Accumulators,  sammt  Angri« 
über  dessen  Leistungsfähigkeit,  enthält  Heft  Nr.  XII  der  „Zeitschrift 
für  Elektrotechnik"  vom  Jahre  1888. 


4! 


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105 


Im  Vorschlag  fOr  submarine  Felsensprengungen  mit  beson- 
Bertlcksichtigung  der  Verhältnisse  beim  Eisernen  Thore1). 


Von 
2*£at2ila»  X^esgolicH, 

3t.    und   k.    Hauptmann    de*   1,    Genie  -  Regimenter, 

mit  constructiven  Beiträgen  von 
IRdclxaarcL  Ritter    Trox*    O-rixber, 

k.  und  k.  Lieutenant  de»  1.  Genie-Regimentes. 

(Hiezu  Tafel  6.) 

Anlässlich  der  vor  kurzem  erfolgten  feierlichen  Eröffnung  der 
Begulierungs-Arbeiten  beim  Eisernen  Thore  brachten  Blätter  beider 
Beiehshälften  Artikel,  in  welchen  auch  über  die  Art  und  die  Mittel  zur 
Durchführung  der  unter  Wasser  vorzunehmenden  Felsensprengungen 
aflrtings  sehr  dunkle  Angaben  gemacht  wurden. 

Unter  anderem  wurde  in  einem  der  hervorragendsten  Blätter  dem 
oeten  Sprengstoffe  „Gigantic"  zugemuthet,  die  Felsmassen  derart  voll- 
ständig zu  zertrümmern,  dass  eine  nachträgliche  Entfernung  derselben 
durch  Baggerung  ganz  unnöthig  erscheint,  obgleich  das  Sprengmittel  in 
Bohrlöcher  nicht  versenkt  wurde. 

Dass  eine  vollständige  Zertrümmerung  des  Gesteines  durch  forcierte 
Wiederauflage  von  Dynamit  möglich  sei,  wurde  bereits  hinreichend  durch 
ttner  bewiesen;  doch  ist  hiebei  der  Verbrauch  an  Sprengstoff  ein 
poßerf).  Möge  nun  die  Wirkung  des  „Gigantic"  oder  irgend  eines  anderen 
Sprengmittels  auch  noch  so  groß  sein,  so  bleibt  die  Mehrwirkung  aller 
dieser  brisanten  Sprengpräparate  gegenüber  der  Wirkung  des  Dynamits 
»nfGestein  erfahrungsgemäß  doch  verhältnismäßig  gering.  Auch  ist 


')  Für  die  in  Vorschlag  gebrachte  Sprengmethode  ist  das  Patent  angemeldet. 

*)  Lauer  weist  in  seinem  Berichte  über  die  Fundierung  eines  Eisenhahn- 
Brückenpfeilers  bei  Peterwardein  die  Kosten  pro  Cuhikmeter  Felsensprengung  mit 
30-%  fl.  ö.  W.  nach,  wobei  pro  Cuhikmeter  21  his  22  Schüsse,  bei  vier  Stunden 
Arbeitszeit,  mit  zusammen  6  41fy  Dynamit  nöthig  waren.  Bei  den  in  Krems  durch- 
geführten Versuchen  betrugen  die  Kosten  pro  Cuhikmeter  Felsensprengung  1T66  fl.  ö.  W. 
aod  der  Verbrauch  an  Dynamit  war  4  09fy. 

18* 


106  M  e  z  g  o  1  i  c  h. 

es  unseren  militärischen  Fachleuten  genau  bekannt,  in  welchem  Ver- 
hältnisse die  Mehrkosten  der  Erzeugung  brisanterer  Sprengmittel  mit 
der  Erhöhung  der  Brisanz  steigen,  mit  welchen  Geldopfern  man  sonach 
den  für  moderne  Kriegszwecke  absolut  nothwendigen  höheren  Wirkungs- 
grad erkaufen  muss. 

Hingegen  ist  es  eine  bekannte  Thatsache,  dass  mit  Dynamit,  ja 
selbst  mit  Schwarzpulver,  das  Gestein  in  beliebig  kleinen  Stücken  bezogen 
werden  kann,  wenn  man  das  Sprengmittel  in  entsprechender  Quantität 
in  ein  Bohrloch  ladet.  Warum  bohrt  man  also  nicht  ?  Der  Gewährsmann 
des  oben  citierten  Blattes  meint:  „Man  kann  den  Fels  nicht  einfach 
anbohren,  den  Schuss  laden  und  absprengen,  denn  man  arbeitet  im  und 
unter  Wasser,  und  die  durch  die  Explosion  erzeugten  Gase  des  Dynamits 
werden  durch  das  umgebende  Wasser  abgekühlt  und  daher  weniger 
wirksam,  als  bei  ihrer  hohen  Erzeugungs-Temperatur/ 

Abgesehen  davon,  dass  bei  Sprengungen  mit  frei  aufgelegten  Ladungen 
ja  auch  in  und  unter  Wasser  gearbeitet  wird  und  für  die  Gase  des 
„Gigantic"  ganz  dasselbe  gilt,  wie  für  jene  des  Dynamits,  so  haben 
Fachleute  wohl  eine  andere  Vorstellung  von  Druck  und  Temperatur,  die 
bei  der  Explosion  von  Dynamit  auftreten. 

Man  hört  allgemein  sagen,  dass  Bohrungen  in  so  starker  Strömung, 
wie  sie  beim  Eisernen  Thore  herrscht,  nicht  durchführbar  seien,  ohne 
dies  jedoch  weiter  zu  beweisen.  Ich  habe  beim  Baue  des  Hafens  von 
La  Plata  bis  zu  einer  Strömung  von  l-5m  pro  Secunde  anstandslos 
gebohrt. 

Freilich  erreicht  die  Stromstärke  beim  Eisernen  Thore  oft  4*5t» 
in  der  Secunde ;  allein  es  ist  anderseits  zu  berücksichtigen,  dass  bei  den 
erwähnten  Bohrungen  das  Bohrgestänge,  welches  bloß  aus  ca.  l1/,  zölligem 
Bundeisen  bestand,  oft  einer  Stromhöhe  von  8m  ausgesetzt  war.  Wenn 
es  nun  Lauer  gelang,  auf  9m  Wassertiefe,  bei  2'5m  mittlerer  Wasser- 
geschwindigkeit pro  Secunde,  schräg  gestellte  Gasröhrchen,  von  90mm 
Durchmesser  und  22m  Länge,  freilich  mit  Zuhilfenahme  von  Ketten  etc. 
mit  Sicherheit  an  ihrem  Bestimmungsorte  zu  erhalten;  wenn  ferner  bei 
Tiefbohrungen  die  Gestänge  auf  Hunderte  von  Meter  verlängert,  die 
Reibung  mit  den  Bohrlochwänden  und  die  bei  der  großen  Geschwindigkeit 
der  Drehbewegung  und  der  enormen  Länge  des  Gestänges  notwendiger- 
weise auftretenden  Oscillar-  und  Pendelbewegungen  anstandslos  aushalten, 
müssen  doch  Stahlröhren,  welche  nur  2  bis  3m  im  Wasser  sind,  selbst 
eine  verhältnismäßig  starke  Strömung  aushalten  können.  Überdies  kann 
man  ja,  wie  dies  nachstehend  vorgeschlagen,  das  Gestänge  in  einer  Art 


Ein  Vorschlag  für  submarine  Felsensprengungen  etc.  107 

Futterale,  bestehend  aus  einem  weiteren,  vom  Gestänge  unabhängigen 
Eisenrohre  führen,  falls  sich  die  Strömung  wirklich  unangenehm  fühlbar 
machen  sollte.  In  diesem  Falle  ist  ein  störender  Einfluss  der  Strömung 
auf  das  Gestänge  gänzlich  ausgeschlossen. 

Man  sagt  ferner,  dass  in  den  reißenden  Stromschnellen  beim  Eisernen 
Thore  Verankerungen  gar  nicht  halten  u.  dgl.  m. 

Ja,  wie  will  man  denn  dann  der  Sache  überhaupt  zuleibe  gehen? 

Die  Sprengarbeit  kann  ja  doch  —  ob  nun  nach  dieser  oder  jener 
Methode  —  nur  von  Schiffen  aus  durchgeführt  werden  und  diese  müssen 
doch  auf  jeden  Fall  verankert  sein.  Übrigens  muss  doch  ein  Verankern 
von  Schiffen  in  einem  Strome  möglich  sein,  in  welchem  Flussdampfer 
verkehren  können.  Kurz,  die  äußeren  technischen  Schwierigkeiten  bleiben 
dieselben,  ob  man  bohrt,  ob  man  die  Ladungen  frei  auflegt  oder  ob 
man  Zertrümmerungs-Maschinen  anwendet.  Resultate  Und  Kosten  dürften 
jedoch  sehr  verschieden  sein. 

Aufgrund  dieser  Betrachtungen  und  meiner  Erfahrungen  bei  den 
Bohrungen  im  Hafen  von  La  Plata  ist  das  im  Folgenden  beschriebene 
Verfahren-  mit  Zugrundelegung  der  von  der  kön.  ungarischen  Regierung 
veriasrten  Pläne  combiniert. 

Man  denke  sich  nämlich  acht  bis  zehn  Serien  von  je  12  Bohr- 
ten», deren  Orts-Enden  in  die  zukünftige  Canalsohle  fallen,  abgebohrt, 
diese  96  bis  120  Bohrlöcher  sachgemäß  geladen  und  auf  elektrischem 
Wege  gleichzeitig  gezündet,  so  hat  man  mit  jedem  solchen  Schusse  das 
auf  eine  Canalfläche  von  150  bis  180m*  entfallende  Gestein  vollständig 
zertrümmert. 

Nachstehend  die  Beschreibung  der  Apparate  und  des  Arbeitsganges. 

Die  Arbeitsbühne  ')• 

Denkt  man  sich  die  Arbeitsbühne  auf  vier  schmalen,  langgestreckten 
Pontons  ruhend  und  mit  diesen  fest  verbunden,  so  ist  dieselbe  auf  einer 
zq  ihrem  Flächenraum  verhältnismäßig  kleinen  Stromfläche  basiert. 
Das  fließende  Wasser  überhaupt,  sowie  die  durch  Stromschnellen  und 
Wirbel  verursachten,  unregelmäßigen  Strömungen,  werden  auf  diese  Art, 
durch  die  drei  zwischen  den  Pontons  bleibenden  Canäle,  noch  am 
leichtesten  und  am  wenigsten  störend  ihren  Abfluss  finden. 


f)  Berechnungen   über    Dimensionen,   Widerstands-    und   Tragfähigkeit    aller 
Theile  sind  der  Kürze  and  größeren  Übersicht  halber  hier  ausgelassen. 


\m  Mezgolieh. 

Sind  dud  die  beiden  Mittelpontons  in  der  Stromrichtung,  die  beide 
PTftlfetjKratons  aber  diagonal  durch  Ober-  und  Unteranker  gehalten  ode 
^elfeftet,  so  wird  die  Bewegungsfreiheit  im  horizontalen  Sinne  eine  seh 
beschränkte  sein.  Denkt  man  sieh  nun  jeden  der  vier  Pontons  auf  vie 
tri*  andre  Füße  gestellt,  welche  zu  beiden  Seiten  des  Pontons,  nahe  an 
Vorder^  and  Hintertheil,  respeetive  in  der  Lingenmitte  angebracht  sind 
;iw)  mit  Zuhilfenahme  von  Winden  auf  diesen  Füßen  etwas  gehoben 
*>  ist  eine  Bewegung  der  Arbeitsbühne  in  verticalem  Sinne  absolut  aus* 
3e*efilos*en.  Hiedurch  erscheint  eine  gewisse  Unbeweglichkeit  der  Arbeits* 
hflhne  nnd  damit  eine  fixe  Basis  für  die  Kraft-  und  Arbeitsmaschinen 
welche  auf  dieser  Bühne  ruhen,  gesichert. 

Die  vier  Pontons  bilden  die  Träger  der  Arbeitsbühne.  Ihre  Con- 
rftroetion  ist  aus  den  Figuren  1,  2  und  3  der  Tafel  6  ersichtlich.  Sie 
haben  eine  Länge  von  27m,  sind  3'4m  breit  und  08m  hoch,  haben 
daher  einen  Fassungsraum  von  ca.  60*.  Die  beiden  Seitenwände  sind 
als  Träger  construiert  und  derart  berechnet,  dass  sie  die  eigene  und 
fremde  Belastung,  beim  vollständigen  Aushub  der  Pontons,  außer  Wasser 
aushalten. 

Die  Träger  sind  im  Projecte  mit  vollem  Stehblech  gezeichnet, 
doch  unterliegt  es  natürlich  keinem  Anstand  und  wäre  behufs  V Armin» 
dernng  der  Eigenlast  sogar  wünschenswert,  das  volle  Stehblech  durch 
im  Dreiecksverbande  angeordnete,  entsprechend  starke  Eisenschienen  so 
ersetzen.  Die  zugespitzten  V or der th eile  bilden  keinen  tragenden  Be- 
atandtheil  der  Pontons. 

Zum  Heben  des  ganzen  Systems  dienen  die  Füße  /  (Fig.  l,  2,  3). 
Diese  sind  aus  Schmiedeisen  oder  Gusstahl  im  T-Profil  erzeugt,  das 
Stehblech  als  Zahnstange  eingerichtet.  Die  Verticalstellung  dieser  Füße 
erfolgt  zunächst  durch  die  mit  den  Hauptträgern  fest  verbundenen 
<  Kulissen  oder  Führungskästen  c,  Fig.  1,  2,  3,  4.  Die  strenge  Führung 
innerhalb  derselben  besorgen  die  Walzen  u?,  die  Zahnräder  z,  sowie  die 
Fflhrungseisen  /,  welche  ein  Ausweichen  in  der  Längenrichtung  der 
Pontons  verhindern  sollen. 

An  den  also  vertical  gestellten  Füßen  erfolgt  das  Hinaufziehen 
der  iranien  Arbeitsbühne,  einschließlich  der  Pontons,  durch  die  Fuß- 
winden/w\  i  Fig.  I,  2,  3),  welche  in  ihrer  inneren  Einrichtung  den  Führungs- 
kfttftt'ii  ahnlieh  sind  und  hiedurch  die  Stabilität  der  Füße  noch  erhöhen. 
Die  Ktthrungskftsten  und  Winden  sind  mit  der  Arbeitsbühne  durch  Bolzen 
und  Nietnngen  derart  fest  verbunden,  dass  ein  Abreißen  derselben  nicht 
tuftirlich  ist 


Ein  Vorschlag  für  submarine  Felsensprengungen  etc.  109 

Den  Winden  wird  mittels  der  Transmission  T  (Fig.  2,  3),  durch 
da  Seiltrieb  s  $  die  motorische  Kraft  der  drei  Dampfmotoren  übertragen. 
Zorn  Herabsenken  der  Füße  bis  auf  den  Felsgrund  dienen  Handkurbeln, 
welche  an  die  Achsen  der  Seilscheiben  angesteckt  werden.  Erst  wenn  die 
Füße  alle  Grund  gefasst  haben,  geschieht  das  Emporheben  des  ganzen 
Sptems  durch  gleichzeitige  Inbetriebsetzung  aller  Winden  durch  die 
drei  Kraftmaschinen.  Das  Herabfallen  der  Füße  im  gehobenen  Zustande 
wird  durch  einfache  Yorstecker  verhindert. 

Dm  wie  viel  das  ganze  System  an  diesen  Füßen  behufs  Erreichung 
der  ndthigen  Stabilität  gehoben  werden  muss,  ist  erst  durch  die  Praxis 
zq  ermitteln;  doch  sind  die  Füße  derart  construiert,  dass  die  Pontons 
weh  gänzlich  außer  Wasser  gebracht  werden  können. 

Die  Plateform  der  Arbeitsbühne  ist  gebildet  durch  die  Traversen  t 
aas  I-Trägern  Nr.  18,  welche  in  Abständen  von  l'bm  quer  über  die 
Pontons  zu  liegen  kommen,  dann  durch  eine  auf  die  Traversen  senkrechte 
Balkenlage  vom  Querschnitte  18/tocro,  je  0*80wi  von  einander  entfernt. 
Auf  letzterer  ruht  eine  Pfostendecke.  Die  ganze  Decke  ist  mit  den 
Pontons  innig  verbunden,  um  sowohl  dem  Zug  als  Druck  in  verticaler 
Sichtung  zu  widerstehen. 

Um   das   ganze  System  noch  weiter  zu  versteifen,  wären  eventuell 

oberhalb  der  Traversen,   zwischen  je  zwei  Pontons,  sowie  unterhalb  der 

Pfostendecke,    über   die    ganze    Bühne    Diagonalzugbänder   anzuordnen, 

welche  in  den  bezüglichen  Skizzen,  um  nicht  zu  sehr  zu  complicieren, 

ausgelassen  sind. 

Die  Arbeitsbühne  hat  einen  Flächenraum  von  nahezu  400m*,  bietet 
daher  genügend  Baum  zum  Aufstellen  der  gesammten  Maschinerie.  Die 
Baumvertheilung  ist  aus  der  Fig.  3  zu  ersehen.  Die  Arbeitsmaschinen 
stehen  unmittelbar  am  Hintertheil  der  Decke,  sodass  die  Bohrspindeln 
gm  außerhalb  der  Pontons  fallen.  Sie  sind  directe  mit  den  beiden 
lebten  Traversen  mittels  Bolzen  verbunden. 

Bei  der  Placierung  der  Motoren  und  Kessel  war  hauptsächlich  die 
Gewichtsvertheilung  maßgebend.  Bei  den  Kesseln  liegen  die  Feuerstellen 
über  den  Zwischencanälen. 

Auf  der  Bühne  sind  ferner  placiert:  die  Ankerwinden  Aw,  die  Fuß- 
winden fw,  die  Pumpen  P  und  Wasserreservoirs  Wr,  die  Trommeln  für 
das  elektrische  Kabel  KW  und  die  Transmission  für  alle  Maschinen. 
Zur  Communication  dienen  die  Brücke  B,  oberhalb  der  Bohrmaschinen, 
dann  die  kleinen  Plateformen  unterhalb  derselben.  Der  eintägige  Kohlen- 
vorrath  kann  in  unmittelbarer  Nähe  der  Heizstelle  oder  im  zugespitzten 
Vordertheil  der  Pontons  untergebracht  werden. 


HO  II  e  z  p  i.  i  :  «■  h 

Zum  Schutze  der  Bohrgestänge  gegen  Beschädigung  durch  herab- 
bchwiuiiiieude  Gegenstände,  ist  zwischen  j**  zwei  Pontons  ein  aus  schwach« 
Stäben  eonstruierter  Bechen  angebracht. 


Hie  Bohrmaschine. 

Der  größere  Nutzeffect.  die  Einfachheit  des  Betriebes,  der 
mäßige  und  ungestörte  Fortgang  der  Arbeit  sprechen  für  die  Ver- 
wendung von  Drehbohrinaschin^n.  Unter  diesen  hat  man  wieder  die 
Wahl  zwischen  Stahl-  und  Diamantbohrern.  Ton  ersteren  weisen  xnr 
die  hydraulische  Bohrmaschine  von  Brandt  und  die  Jarolimel- 
sche  I>rehbohrmaschine.  eine  Leistung  von  3  bis  bcm  pro  Minute  il 
festen  und  mittleren  Gestein  nach  ^gegenüber  einer  Leistung  w 
5  bis  9'.-/m  der  Dianaantbohrniaschine  :  doch  würde  auch  bei  diesa 
Maschinen  der  durch  das  häufige  Auswechseln  der  Bohrkronen  v«- 
ursachte  Zeitverlust  sehr  störend  wirken,  da  die  Stahlkronen.  * 
mittleren  Gestein  zwischen  30  und  OOrm  Bohrtiefe,  unbrauchbar  wertai 
demnach  bei  einem  Bohrloche  von  15  bis  2m  Tiefe,  vier-  bis  sechvil 
ausgetauscht  werden  müssten.  was  natürlich  ohne  jedesmaligen  §BOr 
liehen  Aushub  des  Bohrers,  daher  ebenso  oftmaliger  Betriebseinrtdtag 
nicht  erfolgen  konnte. 

Eh  sprechen  daher  sowohl  die  größere  Dauerhaftigkeit,  ab  auch 
die  größere  Leistungsfähigkeit  der  Diamantbohrkronen,  für  die  Verwen- 
dung von  Diamantbohrmaöchin^n.  Die  Bohrkrone  muss  selbst  verständlich 
ein  Kembobrer  sein,  da  die  Leistung  eines  solchen  im  Vergleiche  itt 
jener  eines  gleichcalibrigen  Vollbohrers  bedeutend  größer  ist  nachd« 
dieselbe  umgekehrt  proportional  iet  dem  Querschnitte  des  thatsächMA 
abgebohrten  Profiles.  So  würde  sich  beispielsweise  bei  einem  7cm  weites 
Bohrloche  die  Leistung  des  Vollbohrers  zu  jener  eines  Kernbohrers  tob 
ca.  lQ7a?n  Fleischstärke,  etwa  wie  1:2  verhalten. 

Bei  der  Wahl  der  Maschine  selbst  sind  maßgebend :  rascher  Fort- 
schritt beim  Bohren,  was  natürlich  bei  geringen  Bohrlochtiefen  auck 
rasches  Ingangsetzen  und  Ausheben  des  Bohrers  bedingt,  thunlichste 
Einfachheit  der  Construction,  daher  leichte  Behandlung  und  Wartung, 
schließlich  die  Möglichkeit  des  Massenbetriebes,  bei  gleichzeitigem 
Hutrieh  mehrerer  Arbeitsmaschinen  durch  eine  und  dieselbe  Kraft- 
maschine. 

Diesen  Bedingungen  dürfte  die  nachfolgend  beschriebene,  in  Fig.  5 
dargestellte,  Bohrmaschine  entsprechen. 


lUbmArioe  F»?lsensprengwip»n 


Kiemen-  oder  Seilscheibe  ss  wird  mittels  Riemen-  oder  Seil- 
Kraftmaschine   in  Rotation  versetzt   und  nimmt  mithilft 
.er  m,  welche  in  die  beiden  Längsnuthen   n  der  Bohrspindel 
jTO!  tere  mit   Die  Rohrspind  ne  hohle,   sehr   flachgängige 

N-hrauhenspindel  welche  in  der  gleichfalls  drehbaren  Mutter  M  läuft, 
ftntkt  man  sich  nun  diese  Mutter  in  demselben  Sinne  und  mit 
femlbtva  Geschwindigkeit  gedreht,  wie  die  Bohrspindel,  so  würde  letz 

i  ikrcr  Längeurichtnng  keinerlei  Ortsveruuderang  erfahren.  Denkt  man 
«ich  jedoch  die  Mutter  in  demselben  Sinne,  aber  um  ein  Minimum 
langsamer  gedreht  als  die  Bohrspindel,  so  wird  sich  letztere  mit  einer 
»anmalen  Geschwindigkeit    nach    abwärts    bewegen.    Die  Maschine    ist 

liiue  mit  Differential-SehraubeDYörscbub,  wie  die 
bai  liine  von  Jarolimek  und  die  Maschine  der  pennsylvaniscben 

Diam&ut-Bo'  ift. 

der   Bohrspindel   ist    das   Bohrgestänge   und   mit  diesem  die 
rone  durch  ein  Schraubengewinde  fest  verbunden:  let  ichen 

Bewegung  der  Bohrspindel  mit. 

-chubes    hängt    ab:    von    der    Ganghöhe    der 
hraubcDspindel.  von  der  rmdrehungszahl   derselben  und  von  der  I 
•ire^ogszahl  der  Schraubenmutter  Jlf,  Ba  inuss  daher,  mit  Rücksicht  auf 
Üf  flirte  und  Beschaffenheit  des  Gesteins,  die  Umdrehungszahl  der  M 
geregelt    werden.    Dies    geschieht    durch    das  Differential-Riemengetriebe 

»aue  UmsetzuDgS'Verhältnis  der  Riemenscheiben  r  c,  muss 
Aitfrlich  für  verschiedene  Gesteinsarten  praktisch  erprobt  werden.  Es 
iin^t  dies  selbstverständlich  lediglich  von  der  Verschiedenheit  der  Durch- 
ffiestfer  der  Scheiben   r  und  rt   ab. 

KUm    nun    ein  Auswechseln    der  Biemenscheihfn,    was   gewiss 
id  w&re,  zu  vermeiden,  sind  die  Scheiben  c  rf1  M  für  ver- 

#ne  Umsetawgsverhaltnisse,  u.  zw.  derart  construiert  dass  bei 
gfeidier  Riemenlänge  die  Axendistanz  constant  bleibt.  Hiedurch  ist  auch 
+w  Aliswechsel'  iemens  unnöthig.  Damit  die  Riemenspannung  bei 

Wrttta  länger  laufenden  Riemen,  oder  beim  Einschalten  eines  neuen 
Rigmons  stets  gleich  erhalten  bleibe,  damit  ferner  das  Überheben  des 
Kicmens   rieh   möglichst   einfach    gestalte,    befinden    sich  die  Lager  der 

ialscheiben  r  w  v  in  zwei  Schlitten  feft,  welche  (Kg.  6a, 

auf  den  mit  dem  Maschinenständer  aus  einem  GtftSfl  er/eu- 
Ffthntopdeisten  /  gleiten,  und  welche  mittels  fixer  Schrauben  ohne  Ende. 
toirie  der  Keilradül  gen   A,   durch   das   Handrad  A 


112  Mtzgfrlick. 

vor-  «nd  mriekbewegt  werde«   können.   Hindurch  ist  «  nwgtich,  die 
Birnen  gleidimifög  gespannt  in  erhalten,  oder  mm  Überheben  nick- 

In  der  Fig.  5  rind  drei  verschiedene  Einstellungen  flr  die  Um* 
s*tzong  angedeutet  Et  unterliegt  jedoeh  keinem  Anstände,  diene  Scheibea 
auch  ftr  mehrere  Einstellungen  zu  construieren.  Abgesehen  davon,  kann 
das  Umsetzungrrerhiltnis  noch  innerhalb  der  Grenze«  der  Umsetaug 
zweier  benachbarter  Seheiben  durch  die  Spannrolle  «p,  Flg.  S.  7  a,  7i, 
geregelt  werden. 

Die  Achse  der  Spannrolle  #p  ist  vermittels  der  Arme  «  cf  und  der 
daran  befindlichen  Ösen  o  </  um  die  Achse  der  Angeln  a%  <tt  drehtet 
Auf  dem  unteren  Arme  liegend  und  mit  diesem  und  der  Achse  fert 
rerbunden  ist  der  Zahnbogen  z.  dessen  Achse  die  der  Angeln  ist  b 
dieses  Zahnrad  greift  nun  eine  Schraube  ohne  Ende,  deren  Lager  auf 
kleinen  Consolen  ruhen,  und  welche  durch  das  Handrad  h  gedielt 
werden  kann.  Durch  das  Drehen  der  Schraube  bewegt  sich  nun  dtf 
Zahnbogen  nach  rechts  oder  links  und  nimmt  hiebei  die  ganze 
mit,  wodurch  diese  mehr  oder  weniger  aufgestellt  wird  und  den 
mehr  oder  weniger  spannt  Hiedurch  hat  man  es  in  der  Hand, 
drehungszahl  der  Mutter  M  minimal  zu  ändern,  daher  kleine  DüEhuM 
im  Vorschub  der  Bohrspindel  zu  regeln. 

In  das  untere  Ende  der  Bohrspindel  ist  das  hohle  Bohrgestänge 
eingeschraubt.  Für  dieses  wären  mit  Vorzug  Mannesman n'sche  Bohren 
zu  verwenden,  da  die  außerordentliche  Festigkeit  dieser  Bohren  die  An- 
wendung einer  minimalen  Fleischstärke  gestattet,  was  hauptsächlich  ins 
soferne  von  Vortheil  ist,  als  mit  der  Verminderung  der  FleischstftÄ;'j 
des  Gestänges  auch  die  Fleischstärke  der  Kronen  abnimmt,  und  dam! 
auch  die  anzuwendende  Arbeitskraft  geringer,  respective  die  Arbeits- 
leistung größer  wird  !j. 

Die  Bohren  wären  in  verschiedenen  Längen  von  1*5  bis  6« 
zu  erzeugen  und  an  jedem  Ende  mit  einem  flachen  Schraubengewinde 
zu  versehen.  Die  Fleischstärke  dürfte  an  den,  durch  die  Gewinde  ge- 
schwächten Theilen  mit  3mm  hinreichend  bemessen  sein.  (Siehe  Fig.  8 
und  10.) 

Die  Bohrkronen  sind  mit  einem  Muttergewinde  an  das  Gestänge 
angeschraubt.   Sie   sind   nach   Fig.    10    aus   hartem   Stahl   erzeugt  und 

x)  Über  Mannesmann'sehe  Bohrkronen  existieren  bis  jetzt  keine  Ver- 
Mucbidaten. 


Mag  für  submarine  FelsensprengnDgen  »t<- 


113 


am  unteren  Kande  sechs  schwarze  »der  braun*1  J »i;uiiunton,  welche 
das  Fleisch   eingelassen   und    verlftthet  sind.    Wie  aus  der  Fig.  10« 
htlicb,  i  Stellung   zu    einander   derart,    dass  sich  ihre,  durch 

4t  Drehung  dar  Krone  gebildeten  Kingflächen  übergreifen.  Der  äußerste 
lad  «ier  innerste  der  Diamanten  übergreifen  den  Kronenrand,  um  die 
Ibst  freizubohren.  Durch  den,  während  der  sehr  raschen  Drehung 
4tt  Krone  erfolgenden  coutinuierlichen  Druck  werden  die  Diamanten 
in  das  Gestein  eingepreßt  und  schaben  und  brockein  letzteres  in  Form 
«tlm&ler  Hinge  ab.  Um  den  leichteren  Abflugs  von  Spülwasser  und 
fohrschmant  zu  ermöglichen,  sind  die  Kronen  an  der  End-  und  Außen- 
Äiche  mit  rinnenartigen  Ausnehmungen  versehen.  Außerdem  haben  sie 
Kerben  zum  Ansetzen  des  Schraubenschlüssels  beim  An-  und  Ab- 
*iraub 

Zum  Abreißen  des  Bohrkernes  ist  jede  Krone  mit  dem  Kernring 
öbrich'scher  Bing)  versehen,  Dies  ist  ein  federnder  Stahlring. 
Fäj.  10 i,  an  der  Innenseite  mit  3  bis  4  kleinen  Diamanten  versehen, 
tckhe  beim  Vorschreiten  des  Bohrers  den  Kern  tangieren.  Wie  aus  der 
itlich,  ist  die  Bewegung  des  Ringes  nach  oben  begrenzt; 
muht  jedoch  der  Bohrer  eine  rückgangige  Bewegung,  so  zieht  sich  der 
Hing  konischen    Ausnehmung  der    Krone   mehr   und    mehr    zu- 

sammen, die  Diamanten  pressen  sich  in  den  Kern  und  bewirken  schließ- 
Abbrechen  desselben. 

Zum  Heben  des  Bohrers  wird  der  Riemen  zum  Utusetzunga- 
ausgesebaltet  und  die  Mutter  M  fixiert  Wird  uun  die  Maschine 
•  kwärts  in  Gang  gesetzt,  so  wird  die  Bohrspindel  bei  jeder  Um- 
tfntaiig  um  die  volle  Ganghöhe  gehoben.  Die  ganze  Manipulation  zum 
nQüindigen  Aushub  des  Bohrers  dürfte  bei  eingeübten  Arbeitern  in 
O»  einer  Minute  beendigt  sein. 

Während    des   Bahren«    hat    eine  continnierliche  Spülung    i 

stlage*,  der  Kronen  und  der  Bohrlöcher  zu  erfolgen.  Die  mit  dem  Motor 

n  <*  rbinduog   stehenden  Pumpen    heben    das  Spülwasser  aus 

4m:  in  die  Wasserreservoirs    Wry  welche   ca.  2'OOm  über  Deck 

■.  Vun    da  aus   geht  es  durch  ein  Hauptrohr  //  (Figuren   1.  2,  3), 

f    in    der  Linie    der  Bohrmaschinen  etwa  200m  über  Deck  läuft, 

dann  durch  die  Kautschukscbliiuc.be  K $  in  Metallrohren,  welche 

angebracht    und    unten    gedichtet   sind 

chnung  der  Übersicht  halber  ausgelassen!,    nimmt    dann    den 

«tänge,   geht  zwischen   Bohrkern  und   Oestängewand 

und  tritt  schließlich  durch  die  Krone  ans.  Hiebei  wird  der  Bohr- 


114  Mezgolich. 

schmant  mitgenommen,  und  durch  das  Bohrloch  zutage  gefördert.  Die 
gesammte  Druckhöhe  beträgt  nach  Abschlag  der  Stromwasserhöhe  etwas 
über  300m. 

Zum  Schutze  des  Gestänges  gegen  die  störende  Einwirkung  der 
Strömung  ist  jede  Maschine  mit  dem  Schutzrohr  8r  (Fig.  5),  versehen. 
Dasselbe  besteht  aus  drei  je  100m  langen  Theilen,  welche  fernrohrartig 
in  einander  verschoben  werden  können,  je  nachdem  es  die  Wassertiefe 
erfordert.  Die  untersten  Rohre  könnten  eventuell  durch  schwache,  in  der 
Stromrichtung  gespannte  Ketten  gehalten  werden. 

Die  Ganghöhe  der  Bohrspindel  und  die  Details  des  Umsetzungs- 
getriebes wären  derart  in  Einklang  zu  bringen,  dass  die  Bohrspindel, 
bei  ca.  240  Umdrehungen  pro  Minute,  5  bis  10cm  vorschreiten  würde. 
Die  genaue  Construction  der  Umsetzungsgetriebe  könnte  natürlich  erst 
aufgrund  praktischer  Versuche  erfolgen. 

Im  vorliegenden  Projecte  sind  24  solche  Bohrmaschinen  supponiert  , 
Diese  sind,  je  80cm  von  einander  entfernt,  in  einer  Reihe  am  rück- 
wärtigen Rande  der  Arbeitsbühne  aufgestellt,  sodass  die  Bohrspindeln 
bereits  außerhalb  der  Rückwände  der  Pontons  fallen.  Von  diesen  24  Ma- 
schinen sind  jedoch  zu  gleicher  Zeit  immer  nur  12,  d.  i.  jede  flrdte 
in  Thätigkeit,  während  die  andere  Hälfte  für  die  nächste  Serie  von  Bohr- 
löchern instand  gesetzt  wird.  Je  acht  (gleichzeitig  je  vier)  Maschinen 
werden  durch  Seiltrieb-Übertragung  von  einer  gemeinsamen  Welle  ans 
durch  je  einen  Motor  in  Bewegung  gesetzt. 


Motore  und  Transmission. 


s 


Die  motorische  Kraft  wird  durch  drei  gleichgebaute,  stabile  Dampf* 
maschinen  besorgt.  Die  Placierung  derselben,  sowie  die  der  Kessel,  ist 
aus  der  Fig.  3  ersichtlich.  Im  vorliegenden  Projecte  sind  Ständer^ 
maschinen  angenommen,  weil  dieselben  am  wenigsten  Raum  bean-j^ 
spruchen;  doch  unterliegt  es  keinem  Anstände,  irgend  andere  Motoren^ 
zu  verwenden.  Jeder  Motor  betreibt  gleichzeitig  nur  vier  Bohrmaschine^ 
Die  pro  Bohrmaschine  aufzuwendende  Arbeitskraft  dürfte  nicht  vü- 
über  zwei  Pferdekraft  betragen.  Rechnet  man  noch  die  für  die  Pumpelf 
welche  mit  den  Bohrmaschinen  gleichzeitig  in  Betrieb  sind,  nöthigfr 
Arbeitskraft  hinzu,  so  dürfte  jeder  Motor  mit  12  Pferdekraft  genügen!^ 
stark  bemessen  sein.  Im  vorstehenden  Projecte  sind  15pferdekräftigi? 
Maschinen  angenommen. 


Ein  Vorschlag  für  submarine  Felsensprengungen  etc.  U5 

Die  Schwungräder  sind  für  Seiltrieb  eingerichtet,  und  übertragen 
motorische  Kraft  auf  die  Wellen  Wt,  t,  „  (Figuren  1,  2,  3)  auf  welchen 
Seilscheiben  für  die  Bohrmaschinen  sitzen.  Von  diesen  aus  erfolgt 
Übertragung  wieder  durch  Seiltrieb  auf  die  horizontalen  Scheiben  ss 
Bohrmaschinen.  Gleichfalls  durch  Seiltrieb  erfolgt  auch  die  Kraft- 
rtragung  auf  die  Fußwinden  fw  und  die  Ankerwinden  Aw  über  die 
nsmissionswelle  Tw.  Die  oben  angegebene  Arbeitskraft  ist  für  den 
rieb  all'  dieser  Arbeitsmaschinen  insofeme  vollkommen  ausreichend, 
tod  den  drei  Gattungen  Arbeitsmaschinen,  der  Natur  der  Sache  ent- 
gehend, immer  nur  eine  einzige  Gattung  im  Betriebe  sein  kann. 


Spreng-  und  Zündmittel. 

Als  Sprengladung  eignet  sich  für  den  vorliegenden  Fall  jedes  be- 
iige brisante  Sprengpräparat,  doch  dürfte  das  Nob  ersehe  Gelatine- 
lamit  Nr.  1  am  besten  entsprechen,  da  dasselbe,  auch  ohne  besonders 
gültige  und  kostspielige  Verwahrung,  dem  schädlichen  Einflüsse  des 
imrs  für  kurze  Zeit  widersteht,  um  das  zeitraubende  Zusammen- 
Jta  der  Ladungen  aus  den  einzelnen  kleinen  Handelspatronen  zu 
immden,  wäre  das  Dynamit  bereits  entsprechend  laboriert  aus  der 
ihrik  zu  beziehen.  Empfehlen  würden  sich  Patronen  von  ca.  6cm  Durch- 
war mit  dem  Gewichte  von  !/4,  !/t,  8/4  und  \kg.  Es  würde  daher 
ie  Ladung  aus  höchstens  zwei  solchen  Patronen  bestehen. 

Zur  Initiierung  wären  mit  Vortheil  elektrische  Glühzünder  mit  2g 
fflmg  zu  verwenden,  da  ich  bei  Sprengungen  unter  Wasser  die 
Ährung  gemacht  habe,  dass  eingrammige  Zünder  oft  wirkungslos  ver- 
dien, oder  die  Sprengladung  höchstens  zum  Abbrennen,  nicht  aber  zur 
t^mon  bringen. 

Ais  Zündleitung  dient  ein  widerstandsfähiges,  gut  isoliertes  Kabel, 
&J«  von  3  zu  3m  zur  Aufnahme  von  Zweigleitungen  unterbrochen 
t  Die  Art  dieser  Unterbrechung,  sowie  die  Einführung  der  zu  den 
■dien  Ladungen  führenden  Zweigleitungen,  ist  aus  Fig.  14  zu  ersehen. 
»Zweigleitungen  bestehen  nämlich  aus  den  im  Handel  vorkommenden, 
ü  dner  schwachen  Gummihülle  isolierten,  gewöhnlich  für  Zimmer- 
hpaphen  etc.  verwendeten,  ca.  3mm  starken  Leitungsdrähten.  Diese 
tftte  werden  auf  einige  Centimeter  von  der  Garnumhüllung  und  auf 
fc  Item  von  der  Kautschukhülle  befreit,  am  oberen  Ende  mit  einem 
MÜmnden  Schmiermittel  (Pasta)  bestrichen,  sodann  in  die  beiden 
blichen   k   des   konischen,    am   unteren    Ende   in    einer   Metallhülse 


|  Ifj  M  e  ?  lg  o  I  i  C  h 

kenden   Kautsebiikxtnpsids  £  eingetYihrt,    die    freien   Drahtenden  ura- 
-ogen  und  in  die  ohrehen   "  dct    Nun  wird  der  M  ;idjusr 

Stßj  Q  die  entsprechende  Öffnung    des  Kabels   eingeführt  und  die 

Schraube  Sr  angezogen,  bis  die  beiden  M*tall|dättchen  p  mit  den 
(btosdOQ  Hnden  /  der  Kabeldrfthtc  in  Berührung  kommen.  Hiednrch 
ist  der  (nutact  zwischen  Zweigleitung  und  Kabelleitung  hergestellt  und 
der  Strom  geschlossen.  Als  Stromschluss  ftir  jene  Unterbrechungsatellen, 
in  welche  keine  Zweigleitungen  eingeführt  werden,  dienen  Ähnlich  con- 
struierte  Stöpsel,  ohne  Canälchen,  hei  welchen  statt  der  beiden  Plättchen  p 
ein  einziges  durchlaufende  Plattchen  angebracht  ist.  Den  sicheren  < 
tact  verbürgt  die  elyptische  Form  des  oberen  Theiles  der  Stöpsel. 

Gang  der  Arbelt. 

Die  Vorarbeiten  umfassen :  das  Ausstecken  der  Canäle,  die  Sondie- 
rung, die  Bestimmung  der  Linien  der  Bohrlöcher,  das  Aufsuchen  yöo 
geeigneten  Anker-  oder  Heftstellen,  das  Ankerwerfen  selbst  und 
Übergabe  der  Ankerketten  an  das  Bauglied,  die  Bestimmung  des 
jeweiligen  Wasserstandes  und  damit  der  Tiefe  der  Bohrlocher  und  Lftnge 
der  Gestänge,  die  Adjustierung  der  Ladungen  und  Herrichtung  der  Z*< 
leitungen  etc. 

l>i*'  Arbeitsbühne  wird  nun  durch  Anziehen  und  Nachlassen  der 
Lnker-  (Heft-)  Kitten  derart  gestellt,  dass  die  Bohrmaschinen  in 
tromabw&rtigste  Bohrloeherlinie  zu  stehen  kommen.  [st 
und  haben  alle  Ankerketten  die  richtige  Spannung  erreicht,  so  werden 
die  Fülle  zuerst  durch  die  Handwinden  herabgelassen,  sodann  mittel* 
♦ler  l>;un]tfmotnren  soweit  herabgedröckt  (die  Buhne  gehoben)  bis  du 
ganze  System  die  nöthige  Stabilität  erreicht  hat.  Sind  die  richtigen 
Gestänge  angebracht,  so  beginnt  das  Bohren  gleichzeitig    bei  allen  un- 

;iden  oder   geraden  Maschinennummern   und  wird  solange  for 
bis    hei    allen  Maschinen    die    erforderliche  Tiefe    erreicht    ist.     Hierauf 
werden  die  Maschinen  nach  rückwärts  in  Gang   gesetzt,    di<  ab* 

rochen,    die  Bohrer  zurückgezogen,    die  Gestänge   abgeschraubt 
iie  Buhrlm-her  geladen. 

Das  [«den  seihst  hat  folgenden  B  tie  jeder  einzelneo 

Ladung  ergibt  rieh   aus  der    bereits    beim  Beginne    der   Bohrung    i 
gestellten  Tiefe  der  Bohrtfteher.  Die  der  Ladung  entsprechenden  M 
.ihrend    des  Abbohrens    an  gewühnli'  bell,    v 

die  Tiefe    des  Bohrloches    mehr  80cm  zur  Länge    haben,    festgeh 
und  mit  den  adjustierten  Zündern  versehen;   sodann  werden  die  Zwei 


Ein  Vorschlag  für  submarine  Felsensprengungen  etc.  H7 

Leitungen  in  das  fortlaufende  Kabel  eingeschaltet  und  letzteres  am  oberen 
Ende  jeder  Latte  mit  schwachem  Draht  festgemacht.  Die  so  adjustierten 
Ladungen  werden  nun  mit  den,  in  Fig.  12  a  126  dargestellten  Lade- 
xangen  gefasst  und  durch  die  Schutzrohre  Sr,  Fig.  5,  in  die  Bohrlöcher 
««geführt.  Damit  die  Ladungen  nicht  etwa  durch  die  Strömung 
herausgerissen  werden  könnten,  ist  jede  Latte  am  oberen  Ende  mit 
keilartig  zugeschnittenen  Holze  k,  Fig.  9,  versehen,  welches  durch 
Druck  auf  die  Ladezange  in  das  Bohrloch  gepresst  wird. 
Nach  bewirkter  Ladung  werden  die  Schutzrohre  emporgezogen, 
die  Pontonfüße  heraufgewunden  (die  Bühne  herabgelassen),  sodann  die 
Untersnker  um  das  Maß  der  Entfernung  je  zweier  Bohrlochlinien  nach- 
gelassen, die  Oberanker  jedoch  um  ebensoviel  angezogen.  Nach  erfolgter 
Richtigstellung  (Einvisierung  in  die  nächste  Bohrlochlinie)  wird  das 
ganze  System  wieder  auf  die  Füße  gestellt  und  es  beginnt  das  Ab- 
bohren  der  nächsten  Serie  von  Bohrlöchern  mit  jenen  Bohrern,  welche 
vorher  außer  Thätigkeit  waren.  Während  des  Abteufens  der  neuen 
Bohrlochreihe  werden,  aus  den  früher  in  Verwendung  gestandenen 
Bekrgestängen,  die  Bohrkerne  entfernt,  Gestänge  und  Kronen  von  Bobr- 
sehmant  gereinigt,  schadhaft  gewordene  Theile  ausgetauscht,  eventuelle 
kleine  Beparaturen  vorgenommen  etc.,  überhaupt  die  Bohrer  derart 
instand  gebracht,  dass  sie  bei  der  nächsten  Serie  wieder  in  Betrieb 
gesetzt  werden  können. 

Durch  den  Umstand,  dass  bei  den  aufeinander  folgenden  Serien 
abwechselnd  die  ungeraden  und  geraden  Bohrer  verwendet  werden,  ordnen 
seh  die  Bohrlöcher  nach  Fig.  1 5  schachbrettartig,  ohne  dass  die  Bühne 
bei  jeder  Serie  verstellt  werden  müsste. 

Das  laufende  Ende  des  Kabels  geht  durch  alle  Serien  durch,  so 
dass  sämmtliche  Minen  in  eine  einzige  Leitung  zu  liegen  kommen. 

Nach  Vollendung  von  8  bis  10  Serien  wird  die  Bühne  durch 
Nachlassen  der  Unter-  und  Aufwinden  der  Oberanker  auf  etwa  20m  von 
der  letzten  Position  entfernt  und  die  Zündung  sämmtlicher  Minen  gleich- 
zeitig durch  eine  entsprechend  starke  Batterie  bewirkt.  Nach  erfolgter 
Zündung  wird  die  Bühne  wieder  stromabwärts  in  die  nächste  Position 
eingeführt  und  die  Arbeit  wie  vordem  begonnen. 

Würde  die  Arbeit  auf  diese  Art  fortgesetzt,  so  bekäme  man, 
venn  die  Bohrmaschinen,  wie  im  vorliegenden  Projecte  80cm  von  einander 
abstehen,  einen  ausgesprengten  Cantalstreifen  von  19#20m  Breite.  Da 
die  Canäle  beim  Eisernen  Thore  die  Breite  von  6Qm  erhalten  sollen, 
würden  bei  einer  dreimaligen  Wiederholung  dieses  Vorganges  noch  240w 


118 


■  '  i  c  li 


auf  die  rolle  Cftualbreite  fehlen.   I > it-  Entfernung  der  Maschim-n  mC 
i    diesen  80cm  betrag 

n  von  Vorthei)  Bein,  das  Fuligestell  hinen 

all  Si-hlitten  einxurie&ten,  irotoi  dl€  Maschinen  auf  den  beides  I  att* 

13,   auf  j<  bige  Distanz    mitereinambT    verschoben    werden 

konnten.  In  nsinission  würde  dies  bloß  eine  gleich  kir- 

keit  der  Seilscheiben  s  auf  der  Welle    W  (Fig.  2  und  3)  beding 

Ob   es    vorteilhafter    wäre,   jeden   einzelnen    derlei    20i 
Streife»»  zen  Canallänge  nach  auszi^i  hu  zum  i 

Streifen  u,    oder    aber    bis    zti  D    Längenabsrhin 

/ihfsr  die  gsnM  CiU&lbreite  herzustellen  und  dann  zum  nächsten  1 
abschnitte  überzugeben  haogt  lediglieh  von  den  Wasaerverbältnissen  an 
Oft  und  Stelle   | 


Arbeitsleistuiiir. 


Nach  Angaben  von  Taverdon   können  mit  seiner  Bohrmaschine, 

welche  dieselbe  Bohrkrone    hat,   pro  Minute    in   Granit  ö  bis  9cm    ab- 

•  »hrt  werden.  Nach  Angaben  für  die  Maschine  von  Alisson  und  jene 

der  neijnsylvnnUchen  Diamant-Bohrgesetlschaft  5  bi  Nimm!    man 

nun  als  Leistung    für    die    vorgeschlagene  Maschine    das  Minimum 

te  reiner  Bohrzeit    an»    so  kommen   pro  Stunde    3m,  pro 
l    zu    10   Arbeitsstunden    30m   reiner  Bobrleistung.     Rechnet    man 
hievou   '  ,  für    den  Positionswechsel  etc.   ab,  so    kann  d 
Tag  nnd  Maschine  mit  20m  angenommen  werden. 

Dies  gibt  für  12  Maschinen  12  X  20  =  240m  Tiefe,  pro  Monat 
zu  2:>  Arbeitetagen,  6.000m  Ti> 

Nimmt  man  die  auf  ein  Bohrloch  entfallende  Flache  nur  mit  l'5fna 
an,  so  ist  die  Leistung  pro  Monat  6.000  X  1*5  =  9,000m§,  oder  die 
Arbeitszeit  für  162.000m3  =  18  Monate. 

Für  den  Positionswechsel  von  Serie  zu  Serie  dürften,  wenn  die 
Arbeiter  gut  geschult  sind,  5  bis  10  Minuten  genügen.  Die  Sprengung 
dürfte,  je  nach  der  liefe  der  Bohrlöcher,  zwei-  bis  dreimal  pro  Tag 
erfolgen,  was  bei  jedesmaligem  Zeiterfordernis  von  ca.  V,  Stunde,  einen 
Zeitverlust  von  1  bis  1'  \  Stunden  pro  Tag  ergeben  würde.  Der  gesammte 
Inst  an  t  hrzeit  dürfte  daher  mit  etwa  3%  Stunden  bemessen 

werden,  womit  die  obige  Annahme  der  reinen  Bohrzeit  mit  etwa  7  Stunden 
pro  Tag  ww  I  erscheint,  als  im  späteren  Verlauf  < 

Arbeit  die  ftolirarbeH,  bei  einer  stetigen  Controle  der  Arbeitern  A  ber- 

tnden  ausgedehnt  werden  köni 


71 


n 


Ein  Vorschlag  für  submarine  Felsensprengungen  etc.  H9 

Beiläufige  Kosten  der  Anlage  und  pro  Cubikmeter. 

30  Bohrmaschinen  (6  Reserve)  ä  500  fl.     .    .    .  15.000  fl. 

3  Motoren  ä  4.000  fl 12.000  „ 

48  Bohrkronen  (24  Reserve)  ä  300  fl 14.400  „ 

4  Pontons  h  5.000  fl 20.000 

300m  Gestänge  k  1  fl 300  „ 

400m  Kabel  ä  10  fl 4.000 

Einrichtung  der  Bühne  und  Montierung  ....  10.000  „ 

Dynamit-Depot,  Laboratorium 2.000  „ 

Werkstätte  für  kleine  Reparaturen 5.000  „ 

Summa  .  .  .  82.700  fl. 
Hiezu  25%  an  Reparaturen 20.700  „ 

Summa  .  .  .  103.400  fl. 
Macht  pro  Cubikmeter  =  103.400  :  162.000  =  064  fl. 

Tägliche  Betriebskosten: 

1  Arbeiter  pro  Maschine  =  24  Arbeiter  ä  2  fl.    .  48  fl. 

1  Maschinist  k  5  fl 5  „ 

3  Heizer  ä  2  fl 6  „ 

8  Schiffsleute  ä  1-5  fl 12  „ 

6  Laboranten  k  2  fl 12  „ 

2  Aufseher  ä  3  fl 6  „ 

Kohle,  Maschinenöl  etc 20  n 

Summa  pro  Tag  ...       109  fl. 

pro  Monat  (ä  25  Tage) 2.722  „ 

pro  18  Monate 48.996  „ 

t  pro  Cubikmeter  =  48.996  :  162.000  =  030  fl. 

Nimmt  man  ferner  das  Maximum  des  pro  Cubikmeter  verbrauchten 
lamits  mit  0*5%  und  dessen  Kosten  inclusive  Zünder,  Drähte  etc.  mit 
D  fl.  an,  so  ergeben  sich  die  Gesammtkosten  der  Sprengung  pro 
)ikmeter  wie  folgt: 

Amortisation  und  Reparaturen 0*64  fl. 

Löhne  und  Betriebskosten 0*30  „ 

Dynamit  und  Zündmittel 0*80  „ 

Summa  der  Kosten  pro  Cubikmeter  ...    174  fl. 

19 


120      Mezgolich.  Ein  Vorschlag  für  submarine  Felsensprengnngen  etc. 

Man  kann  füglich  annehmen,  dass  durch  die  außerordentlich  starke 
Strömung  beim  Eisernen  Thore  die  Hälfte  des  abgesprengten  Gutes 
weggeschwemmt  wird.  Bei  dieser  Annahme  hätte  man  daher  noch 
ca.  80.000m*  durch  Baggerung  zu  entfernen,  und  da  die  Kosten  dieser 
Arbeit  mit  1  fl.  pro  Cubikmeter  wohl  reichlich  bemessen  sein  dürften, 
so  wären  zu  den  Gesammtkosten  noch  80.000  fl.  zuzuschlagen,  wonach 
der  Cubikmeter  des  thatsächlich  hergestellten  Canals  auf  ca.  2*20  fl. 
zu  stehen  käme. 

Mögen  nun  die  oben  angeführten  Ziffern  zu  klein  erscheinen,  so 
stellt  sich  selbst  dann,  wenn  man  an  Installierung  und  Reparaturen  das 
Doppelte  rechnet,  die  Arbeitsleistung  dagegen  nur  halb  so  groß,  daher 
die  Betriebskosten  doppelt  so  groß  annimmt,  der  Cubikmeter  auf  bloß 
ca.  3  fl.  ö.  W.,  eine  Ziffer,  die  neben  anderen  bekannt  gewordenen  jeden- 
falls sehr  bescheiden  aussieht. 

Der  Schwerpunkt  der  Billigkeit  liegt  eben  im  Massenbetriebe, 
deshalb  wird  eine  Methode  mit  Handbetrieb  oder  mit  einzelnen  Maschinen 
kaum  zum  Ziele  führen. 

Olmütz,  im  Jänner  1891. 


121 


Erprobung   von   Geschützrohren   aus   Bofors-  Stahl 

Mifjpptkeilt  von 

Franz  Holzner, 

(Hiezu  Taf.  7  und  8,) 

Im   10.  Hefte  des  Jahrganges   1884  der  „Mittheiltingen44  haben  wir 
neu  Versuche  der  schwedischen  Aetien-Gesellschaft  „  Bofors- 
g**    zur    Erzeugung    von   Geschützrohren  aus  nngeschmiedetem, 
eien   Stahlguss   berichtet,   und   dabei   erwähnt,   dass   im  ganzen 
34  Probeschüsse  aus  nachfolgenden  Robren  abgegeben  wurden,  welche 
Bestrebungen  der  Fabrik  von  Bofors  als  vollkommen  realisiert  erwiesen, 
•macht    wurde   je    eine    glatte    4  pfundige  Kanone    (mit  322  Schuss), 
V7rm  Positions-Kunone  Nr.  I  (1.041  Schuss),  dto.  Nr.  2  (1.289  Schuss), 
4««   Feld-Kanone   Nr.    1    (2.152   Schuss),   dto.  Nr.  2  (2.154  Schuss), 
*o,  Hr.  3  1 2.<  iss),  endlich  eine  12*  14cm  Sehiffs-Kanone  (86  Schuss), 

Zither  sind  weitere  Schießversuche  mit  Rohren  obiger  Erzeugung  aus- 
führt worden,  über   welche    wir  an  der  Hand  eines  neueren  Berichtes 
iiolm  1890)  nachstehend  kurz  referieren. 
I   wichtigste  und  interessanteste  Versuche   dieser  zweiten  Serie 
find  jene  mit  je  einer  12cm  Positions-Kanone  Nr,  1  und  Nr,  2  { 12f  bezw. 
(arm  mit  einer  15*5cm  Festungskanone  (369  Schuss)  und 
I5'24ewi  Schiffskanone   (250  Schuss)    anzusehen,    welche    ebenfalls 
e    Eignung   des   Bofnrs-Stahles   als   Geschützmetall    bestätigten, 
/mrechnuug  der  letzten  Versuchs-Serie  von  813  Schüssen  wurden 
zum  Momente   der  Berichterstattung   rund  10.000  Schüsse  ab- 
.  md  den  Bofors-Stahl  in  dieser  Verwendung  zu  prüfen.    Hiebei 
find  weder  l^i  diesen  Versuchen,  noch  bei  den  Schießübungen  mit  den 
den  Trappen  (Vergebenen  Rohren,  dem  Geschützmaterial  beizu- 
cwnde  Unfälle  vorgekommen.    Zwar   sind   Rohre  geborsten,  aber  nur 
4a,  wo  man  absichtlich   ein   solches    bersten  wollte,  und  ist  es  auch  in 
fateni  Falle  nur  mit  bedeutender  Schwierigkeit  und  mit  Aufwand  von  viel 
und  Zeit  gelungen,  die  Zertrümmerung  herbeizuführen1). 

V   vorzügliche   Resultate   erzielt   worden   sind,   hat  man 
fcrite  der  großen  Festigkeit   und  Elasticität,    vor  allem  der  sehr  hfthfl 

hierüber    auch    die    Notiz    im    9.    B  „Mittheiliingeii"   If 

A.  d.  Red- 
19* 


122 


H  o  1  z  n  e  r. 


I)<tlujbarkeit  de»  Stahl*,  welcher  in  dieser  Beziehung  anter  sonst 
lf|fti<?b«n  Verh&ltniM*en  von  keinem  anderen  Geschützmaterial  übertroffen 
worden  im19  zu  verdanken,  theils  auch  der  außerordentlich  einfachen 
IIttr*t<)llmif(*fNftthodef  die  jedem  Bohre  die  gleiche  Zuverlässigkeit  gibt 
it)  VerMijche  mit  zwei  Stück  25  Caliber  langen  (schweize- 
rlur, Ihui)  l'oni tionH-Kanonen.  Die  eidgenössische  Kriegsmaterial- 
VnrwttltiuiK  twzotf  im  Jahre  1886  von  Bofors  zwei  Stück  12cm  Positions- 
Kiwoiiniiroliru,  um  den  Bofors-Stahl  als  Geschützmaterial  zu  prüfen.  Diese 
Mantelrohre  boHallen  die  in  nebenstehender  Skizze  dargestellten  gleichen 
ItohriuiKN-DimenHiouen,  wie  die  normalen  12cm  Ringgeschütze,  über  welche 
wir  Im  4.  Ili'ft«  dos  Jahrganges  1889  der  „Mitteilungen"  berichtet  haben. 
Dur  KuilvorNchliiNH  nitzt  im  Mantel,  und  sind  auch  die  Schildzapfen  in  einem 
Hlttnk«  mit  letzterem  gegossen.  Der  kupferne  Liderungsring,  sowie  die 
Xftihluug  waren  ordonnanzgemäß  hergestellt,  nur  bei  den  Ausdauer- 
|irohou  wurde  diu  (Jeschützladung  elektrisch  gezündet.  Die  Festigkeits- 
proben der  Fabrik  mit  Versuchsstäbchen  aus  dem  hinteren  Ende  der 
iluHHldooke  hatten  folgende  Resultate  ergeben: 


1 

J 

vom 

Klustioitat«- 

Festigkeit 

Elasticit&ts- 
Modul 

Verilnge- 
rung  pro 
100m»  der 
ursprüng- 
lichen Llngc 

Verrolnd*- 
rtuig  des 
Brachqaer- 
tehnittes  in  "A 
de«  ursprüng- 
lichen Quer- 
schnitte» 

in  fty  pro  mm% 

\ 

Mäim*1 

kcrw\*lir 

Y*rM&rVun»r«riit»; 

M*»ul 

\oi>urV4tf£*iut£ 

32'8      [      710 
83-8      1      63  ü 
r»hu     a  i  o     a 

25020 
27  055 

U   f  *  b  4 

18 
18-8 

25 

29-8 

37  8 
311 
tt  07 

68  6 
70  3 
87  44 

22  WO 

28*350 

17  5 
21-2 
15  6 

26 
381 

lWv.l<r  Kobrv  wurden  suerst  in  Bofors  mit  CTlindrischen  Voll- 
£«&cbt,\^:r  \oiu  titrieret:  Gewichte  lS'lly  und  mit  wechselnden  La- 
ixj.^v!  i^s  schwe&schen  5w*  Feld£e>ohü;*-Pulver  tormentiert  und 
*i:*.V.  JU>  %S,*>.r  Nr.  I  iv.i:  12  >v*hü>se:u  jenes  Nr.*  mit  nur  3  Schüssen 
toh.-us-  >:-  f:*:e:v:v.  X^:*  **riw::e::  o.;,e  Ladung?::  innerhalb  3*5  und  4iy, 
ii»-  .-•.i^:!i-:*s^v-«:;i:^  3w*s:ir;  IS  uni  lS4ly.  die  Gasdrücke  —  ent- 
<m^u»*w  r*:r  Z:^-*?  lai^r-f^rvrse:: -- rrr'rhalb  1. 700  und  2.945  Atmo- 
snnü"— i.  Vi*  \?ü.--rjy.  7  ier  *>;i«sse  **urie  sr.:  S"^5Äy  Ladung  nnd 
.>  iis-  "_>■  ;.;■;  yj  **c^n  ,:^:i;cwev  a^y^v:'«?::»  wo?-?:  *r>  Gasspannungen 
:*i:jv\it- :  1-S»  uvi  *.>«>*>  A::a^via:v::  *ac*:.r.  Vor»  dea  dm  Schüssen 
»t:v    _ii-.ip-    V-    i    "liftc:-.-»    rac   S* 7 ;*.'•%'.     :;f    i.ri-fr*::    S^öAj:  Ladungs- 


Erprobung  TOT  Geschützrohren  aus  Bofors-Stuhl, 


Nach-Reviaion  der  be*  n  Rohre  war  nichts  anderes, 

ähnliche  Verengung  des  Laderaums  um  0*Q2mm  zu  bemerken; 
und  Liderung  hatten  sich  tadellos  erhalten.  Es  wurden 
halb  beide  Rohre  Übernommen,  jenes  Nr.  2  aber,  welches  bei  der  Aus- 
arbeitung etwas   beschädigt  worden  war,   speciell  dazu 
bestimmt,  um  durch  Extremversuche  die  Widerstands- 
fohigkeit  tfaterules   zu  prüfen,  was  auf  dem 

Schießplätze  in  Thun  (Schweiz)  geschah. 

Hieh«»i    wurden    zuerst    normale,    blindadjustierte 

<  «renalen  mit  Kupferband-Fuhrung  vom  Gewichte  18%, 

iplter  aber  eiserne  cyliudrisehe  Vollges<  n  3Ükg 

Gewicht  mit  derselben  Führung  verwendet,  Ffir  Ladungen 

toio  mehr  als  4*4Äv7  Gewicht  wurde  das  Führungsband 

fctider    Geschossgattungen    auf   den    Durehmesser    des 

itri  rbandes    abgedreht,    um    den    Laderaum    durch 

weitere*    Vorschieben    des  genügend    ver- 

griftarn    zu    können.     Als   Geschützladung    verwendet«* 

mm    fiir    den   einleitenden    Präeisionsversuch    normale 

\ltm  Patronen  zu  4*4%  12  bis  IGmm  schweizer  Platten- 

fclter,    wogegen  für  den  Extremversuch  ausschließlich 

in  5  bis  9mm  schweizer  Feldgeschütz-Pulver  benützt 

wde,  um  mittels  desselben  eine  stärkere  Beanspruchung 

iei  Rohres  zu  erzielen,  wozu  überdies  noch  die  Ladungs- 

pwichte  eine  Steigerung  von  3  bis  *I*2kg  erfuhren. 

För   den  Pracisionsversuch    lag    das  Rohr   Nr.  2 

«iner  normalen  hohen  Rüderlafette  auf  einer  Beton- 

Vettung   mit    Holzeinlagen    i :  Versuchsbettung'),    für    die 

proben     dagegen     auf   einem    räderlosen    Holz- 

ifwtelle,  das  auf  eingej  in   starken  Bohlen   ruhte. 

Das    einleitende    Präcisionsschieß  en    mit 

fttrmaler  Munition   geschah    gegen    eine    Scheibe    auf 

-OOOw,  wobei  die  5d*  0  ige  Streuung  in  der  Höhe  mit 

«33*r#.  nach  der  Seite  mit  0'23-m  ermittelt  und  sonach 

ils  eine  befriedigende  erklärt 
nso  stimmte  die  mit  2P7%0  erhaltene  Auf- 
»uhohe  ziemlich  genau  übereiu  mit    der,    für    das    12em  Bi&ggeatihtttfl 
#n  Distanz  giltigen  Aufsatzhol: 

rem  versuch    hat   die    in    nachstehender  Tabelle  (über 
-hflgse   aus   dem   Rohre   Nr.  2)   verzeichneten    Ergebnisse 
tJUkit: 


II 


■f 


124 

Eo]  i  r 

Zweck 

der  Schüsse 

Geachose- 

Q*  •  c  h  ü  1 1 1a  d  u  n  g 

in  Um   1 
spfcärti   ■ 

Nr 

Zahl 

A  rt 

Stielt 

*<7 

Pulvers  orte 

b* 

1 
2,3 

1 
2 

Vollgeachoas 

5  —  {\ntni 

Feldgeachütz-P 

8*75 

395 

— 

Präri«ioM 

4—18 

15 

Granate 

IS 

12— 16mm 
Platten-Pulver 

44 

0 
O 

M 

p 

N 

<+* 
H 

m 

19 
20 
21 

n 

23 

24 

1 
1 
1 

1 
1 
1 

1 

5— 9mm  I 
oh  (Hz-Pulver 

S  950 
4,100 

2  4* Ki 

3.530 

4  250 

5.aoo 

5  46Q 

1  570 

4*0 
4-2 

26 
27 

88 

31 
:\2 
33 
M 

35 

H 

37 
38 
39 
40 
41 
42 

1 

l 
1 
l 
1 
l 
1 
l 
1 
1 
1 
1 
1 
1 
1 
1 

VoHgesehow 

36 

3 

3'5 
4 
i    I 

4'8 
ft-fl 
5  6 

♦;  n 

6-4 

6-8 

7  2 

43 

l 

9  ToWgem  hosse 

72 

6  0 

4620 

ühunjr 

44-48 

5 

Granat*  oder  Nhrap nel 

18 

ix— if»**t  Plauen- 

Pulver 

4  4 

«{ 

49-55 

7 

riate 

Ver»chl*dene  Pulver- 
Proben 

— 

56-96 

41 

(«raoAlc  oder  Shrapael 
mit    KapfcrfUbrun« 

13-7 

Fe  In  körnige*  Qeichlltx- 
Polver  Kr    & 

»12 

97-171 

72 

Ur*aate  oder  Sbr*poH 
mit    tllHmantel 

18 

1»—  i  6 mm  Platten- 
Pulver 

4   4 

4/ 

s 

H 
W 

I 

Granat 

in 

173 
174 

176 
177 

178 

|H> 

1*1 

m 

Ht  Ex 

t<*\\  [Ol 

en  in 

1 

1 
1 

1 
1 
1 
1 
1 

1 
1 
1 

raupt 

it   beg< 
Rohre 

Vollgeschosa 

oben  wurden  mil 

jnnen.  Es  zeigte 

häufig  stark  sta 

36 

i  Gra 

sich 

achte 

5-9mn»Feld- 
gesebüt  i- Pulver 

rtateti  und  Laduo 

indessen  dal»- 1, 

d,  wodurch  die  S 

6  4 

3  740  ; 
1610 

5.800 

5850 

fi  4  bis 
sich  die 
gen  der 

6  0 
6-4 

gen  vo 
daai 
panoui 

Erprobung  you  Geschützrohren  aas  Bofors -Stahl. 

rergase  im  Bohre  sehr  ungleichmäßig  und  theilweise  unverhältnis- 
hoch  ausfielen.  Eine  Steigerung  der  Ladungen  bei  Verwendung 
dieser  Geschosse  erschien  daher  nicht  angezeigt,  und  es  wurden  deshalb 
die  weiteren  Versuche  mit  Vollgeschossen  von  36%  Gewicht  und  La- 
dungen you  3  bis  72kg  vorgenommen,  wobei  in  einem  Schusse  (Nr.  43) 
iwei  solche  Geschosse  im  Totalgewicht  von  72%  und  eine  Ladung  von 
Gkg  rerwendet  wurden. 

Mit  Ausnahme  des  ersten  Schusses  der  Eitremproben  (Schuss  Nr,  19 I, 
bei  welchem  die  Zündung  in  normaler  Weise  mittels  der  Percussions- 
Abfeuerung  sammt  Zündpatrone  stattfand,  und  wobei  der  Zündapparat 
wegen  des  hohen  Druckes  unbrauchbar  wurde,  ward  die  elektrische 
Zündung  der  Geschützladung  eingeleitet,  indem  die  isolierte  Drahtleitung 
durch  die  Mündung  des  Rohres  und  durch  eine  cjlindrische  Ausbohrung 
io  der  Längenachse  der  Geschosse  zu  einem,  in  die  Patrone  gesteckten 
Zünder  geführt  wurde.  Bei  jedem  Schusse  der  Extremproben  wurde  der 
Gasdruck  mittels  des  in  der  Liderungsplatte  eingelagerten  Stauchappa- 
ntee  gemessen,  wobei  der  Kupfercylinder  des  letzteren  vorher  nicht  ganz 
mf  die  zu  erwartenden  Gasdrücke  vorgestaucht  war. 

Vor  und  nach  dem  Pracisionsschießen,  dann  in  geeigneten  Inter- 
Tillen  während  der  Eitremproben  wurde  die  Bohrung  ealibriert  und 
«bd  ron  den  bezuglichen  mittleren  Resultaten  nachstehend  die  wesent- 
lichsten angeführt, 

Zusammenstellung 
der   wesentlichsten    Messungs-Resultate    in    dem  Bofors-  Rohre   Nr.  2- 


Kammr  der  Meeting. . . . 

In 

den 

Ent- 
fernung 
der 
.Mimdung 
in  cm 

Feh 

Lern 

Zu 

gen 

7 

11 

7 

11 

^ngene  Sehasazahl  . . 

43 

182 

43 

1S-2 

4 

4 

2 

5 

8 

4 

2 

1 

JO 

1 

6 

a 

^ 

40 

5 

7 

3 

60 

.    Fheil 

8 

6 

7 
7 

2 

1 

1 

100 

4 

6 

9 

a 

120 

4 

4 

1 

i 

140 

!< 

12 

4 

i 

1G0 

I 

u 

21 

r. 

7 

180 

I 

126 


11   0  1 


Nummer  der  Messung, '. 

In   den 

Ent- 
in  cm 

Feldern 

Zügen 

7 

11 

7 

11 

Vorli                  ne  Sohttfctsfchl  . 

43 

182 

43 

IS",' 

■     ,        1 

Gezogener  Konus { 

24 
11 

17 

10 

34 

64 

88 

17 

• 
7 

1 

26 

n 

306 
»10 

820 

Laderaum                 .                  * 

V-  T1 

4 
7 
7 
4 
5 
B 

10 

6 

-3 

o 

3 

9 

17 

80 

Horizontal  Uichtmigj 
10                     7 

14  16 

15  14 

16  14 
15 

14              3t 
16              44 

i6        m 

MB 

255 
MO 
265 

Anmerkung:  Die  oben* 
Sinne  ennitfolteo  Zahlen  g 

Millimetern  an, 

Gehenden, 

mit  zwei 

ideFnn.L'«'« 

Aasnah  inen  nur  im 

der  Bohrung  in  H ander t 

Nach  dein  4 3<  Schusse  wurde  der  Versuch  unterbrochen.  Die  gr< 
gemessene  Erweiterung    der  Seele    betrug  O'Stmtn,   und  wurde  dieselbe 
auf   den  Feldern    im    gezogenen  Konus  gefunden,    Im  Laderaum   selbst 
batrag  die  gr&ßtfi  Erweiterung  nur  ß'l&nm  in  horizontaler  und  iVlOmm 
in  vertikaler  Richtung.  Dass  auf  den  Feldern  des  gezogenen  Konus 
größte  Erweiterung  vorkam,    rührt   offenbar  davon  her,    dass  an  dieser 
Stelle  der  i>eele  die  Geschosse  am  heftigsten  geschlottert  und  somit 
Drücken  oder  Quetschen  der  Felder  hervorgebracht  haben. 

Das  Rohr  wurde  sodann  bei  den  Schießübungen  der  Truppe  und 
bei  einigen  Pulver-Versuchen  verwendet,  worauf  die  Extremproben  mit 
demselben  wieder  aufgenommen  wurden. 

Die  Fabrik  Bofors   hatte   nämlich  den  Wunsch  ausgesprochen,   ei 
möchten    die  Versuche    mit    starken  Ladungen    und   Geschossgew  ich  teil 
noch  so  lange  fortgesetzt  werden,  bis  Erweiterungen  von  etwelchem 
lange    constatiert    werden    könnten    und    dadurch   der  Bew« 

rdö,  das«  der  Bofors-Stahl  nicht  mir  eine  außerordentliche  Wider- 
standsfähigkeit, sondern  auch  eine  sehr  große  Zähigkeit  und  Dehnbar* 
keit 


Erprobung  von  Geschützrohren  aus  Bofors-Stahl. 


127 


^r^1!!^ 


Demzufolge  wurden  nun  weitere  1 1  Schüsse  mit  Geschossgewichten 
von  36kg  und  Ladungen  von  5*5  bis  6'tkg  5  bis  9mm  Feldkanonenpulver 
verfeuert,  wobei  das  Bohr  in  geeigneten  Intervallen  calibriert  wurde. 

Auch  nach  diesen  Schüssen  waren  die  Erweiterungen  ziemlich  un- 
erheblich, weshalb  der  eigentliche  Zweck  kaum  erreicht  worden  wäre, 
wenn  nicht  eine  ganz  eigentümliche  Erscheinung,  welche  im  Nach- 
stehenden erwähnt  ist,  die  bedeutende  Dehnbarkeit  des  Materials  con- 
staiiert  hätte.  Es  wurde  nämlich  beobachtet,  dass  der  Theil  der  vor- 
deren Keillochfläche,  welcher  zu  dem  Kernrohre  gehört  und  der  vorher 
mit  dem  übrigen  Theile  dieser  Fläche  zusammenfiel,  eine  erhebliche 
Ausbauchung  von  Ybmm  Höhe  erhalten  hatte.  Das  Material  hatte  sich 
also,  da  es  keinen  anderen  Weg  finden  konnte,  nach  rückwärts  gegen  das 
Keilloch  hin  verschoben.  In  der  Nähe  des  hinteren  Endes  des  Kernrohres 
scheint  also  nach  Ansicht  der 
Fabrik  in  Bofors  der  schwächste  li^^fi 
Punkt  .  der  Keilverschlüsse  zu 
liegen.  Dies  folgert  sie  wenigstens 
aus  nebenstehender  Skizze. 

Der  erwähnten  Verschie- 
bung des  Kernrohres  nach  rück- 
wärts entspricht  die  Erscheinung, 
dass  ganz  dicht  hinten  am  Lade- 
raum in  der  Nähe  des  Binglagers  die  Erweiterungen  bedeutend  größer 
als  irgend  wo  anders  sind.  (Siehe  Tabelle  2.) 

Ein  Studium  dieser  Zusammenstellung  der  Calibrierungs-Ergeb- 
nisse  dürfte  zu  mancherlei  anderen  interessanten  Schlussfolgerungen 
leiten.  Hier  soll  nur  erwähnt  werden,  dass  geradeso  wie  bei  den  früher 
erprobten  Bofors-Kanonen  mit  Keilverschluss,  welche  Extremproben  unter- 
worfen worden  sind,  der  schwächende  Einfluss  des  sehr  weiten  Keilloches 
auch  diesmal  wieder  constatiert  ist,  indem  die  horizontalen  Erweiterungen 
im  Laderaum  stets  bedeutend  größer  sind  als  die  verticalen.  Gegen 
Ende  der  Versuche  hatte  der  vordere  und  mittlere  Theil  des  Lade- 
raumes sogar  eine  Tendenz,  sich  in  verticaler  Richtung  zu  vermindern. 

Um  einen  Beweis  für  die  enorme  Beanspruchung,  der  das  Bohr 
bei  den  Extremproben  ausgesetzt  war,  zu  liefern,  soll  ferner  hier  erwähnt 
werden,  dass  die  kupfernen  Liderungsringe  bei  jedem  Schuss  stark 
gequetscht  wurden,  so  dass  sich  schon  jeweilig  bei  einem  Schusse  an 
der  hinteren  Peripherie  des  Binges  ein  um  den  Bing  herumlaufender 
Wulst  von  bis  auf  10mm  Breite  bildete.  Dennoch  konnten  die  Binge 
noch  1  bis  2  Schuss  aushalten,  ehe  sie  ganz  unbrauchbar  wurden.  Auch 


128  Holz  n  8  i 

die  stählerne  Liderungsplatte  wurde  zusehends  gequetscht,  sodass  sie  fast 
nach   jedem    Schusse    am    Umfange    abgedreht    oder   abgefeilt    werden 
musste.    weil   sie    sonst   nicht  mehr  in  ihr  Lager  im  Keil  hätte  hin 
geführt  werden  können.   Schließlich   wurde   der  Keil  selbst»  obgleich 

rhtiich  aus  ganz  hartem  Stahl  hergestellt  war,  ebenfalls  bei  jedem 
Schusse  der  letzten  Extremproben  gestaucht,  sodass  seine  Höhendimen- 
sionen vergrößert  und  dadurch  starke  Klemmungen  des  Keiles  im  Keil- 
loche  herbeigeführt  wurden.  Bei  den  vier  letzten  Schüssen  musste  deshalb 
der  Keil  nach  jedem  Schnsse  nachgefeilt  werden,  bevor  mau  ihn  wieder 
ins  Keilloch  einführen  konnte.  Der  Verschluss  hat  —  abgesehen  von 
den  Quetschungen  an  den  Lidorungsbestandtheilen  und  am  Keile  gut 
tunetioniert  —  sodass  keine  Ausbrennungen  vorkamen,  trotz  der  oft  stark 
beschädigten  Liderungsthetle. 

Die  genaue  Besichtigung  des  12^»*Rohres  Nr.  2  nach  den  letzten 
Eitremvcrsuclh'»  hat  im  übrigen  weder  Risse  noch  anderweitige  schädl 
Veränderungen  desselben  dargothan  und  wurde  —  angesichts  der  enormen 
Inanspruchnahme  des  Hohres  —  dessen  Materiale  als  ein  vorzügliche* 
bezeichnet. 

Versuche    mit    einer    27*7    Call  her    langen,    1 
Festungskanone,   Dieselben   sollten   die   Zweckmäßigkeit  und  Halt- 
barkeit des  Kohres  aus  Bofors-Stahl  und  der  Lafette  durch  einen  Daner- 

tstellen.    Wir   haben  auch   Qber   diese  Erprobung  bereite 
3.  B  s  Jahrganges  1887  der  „Mittheiluiigenu    ziemlich   eingehend 

berichtet  und  können  deshalb  auf  jene  Ausführungen  verweisen,   welch* 
indess  nur  bis  zum  Schlüsse  des  Jahres  188t>  Bezug   haben,    I» 
>uche  sind  aber  im  Jahre  1887  auf  dem  Schiessplatze  zu  Marma  i 
gesetzt  worden  und  nahmen  folgenden  Verlauf,   Ihr  Zweck  war  die  Ge* 
winnung  von  Daten  für  die  Zusammenstellung  der  Schießtafeln. 

Aus  den  bis  dahin  stattgehabten  Erprobungen  hatte  man  gefok 
dass  das  schwarze  schwedische  \bmm  Kieselpulver  aus  Torsebro  (fir 
dieses  Rohr  etwas  zu  brisant  sei,  was  sich  in  der  Folge  auch  bestätigt«, 
nachdem  es  beim  Präcisionsschiellen  nicht  gleichmäßig  genug  wirkt*. 
Letzterem  Versuche  gieng  die  Erprobung  von  schwedischem  braunen 
Ipulver  voraus,  dessen  Resultate  nachstehend  verzeichnet 
sind,  und  die  Commission  zu  dem  Urtheile  leiteten,  dass  das  Pulver 
in  Be2iig  auf  gleichmäßige  Wirkung  und  mäßigen  Gasdruck  nichts  zu 
wünschen  übrig  ließe,  dagegen  an  Leistungsfähigkeit  dem  früher  ver- 
suchten deutschen  braunen  prismatischen  Pulver  (von  Hamm  an  der  S 
ein  wenig  nachstand. 


Erprobung  von  Geschützrohren  ans  Bofors-Stabl. 


129 


Gesehützladung 


Fuiveraorte 


Geschont 


Art 


Geschwin- 
digkeit 

Vm 


Lebendige  Kraft 
der  MOnduog 


Total 


,,.t:, 


*1 

El 


'  i:isdruok 
in  Atmo- 
sphären 


. 


lomui  braunes 
Kfeselpulver ; 

A  krr  1887 


8  5 

8'5 

88 
8*6 


f  Granaten 


Shrapnel. 


Ig 


Granaten 


I3nn  fcLw&rzcii 
KiecelpnH  er  j 
Tonebra  1877 


10 


Shrapnel 


,+  i 


-   2 


:3a '2 


5io-o; 

510*8; 
Ö14-51J 
482-4+  J 
632-3 


38*7 


öl? '7 
493-0 


4    1J     > 


4*  ra 


517 
517 
521 
487 
539 
524 

im 


5  439 
5  439 
2  445 
litt 

1476 


450 
488 


51  7 
51'4 
51  8 
64-5 
53.0 
45*3 
48-9 


14 

147 

149 

1571 

159 

151 

164 


+  167 
M 


1.C0712 
1,573, 

L8fiSl» 

1.891) 


Das   orientierende   Präcisionsschießen    mit  dem   braunen   Eiesel- 
lyer   geschah   gegen    eine   Scheibe   auf    500m   Distanz,    wobei    die 

»%  Streuungen  mit  den  -^=kg  schweren    ^  ,     nach  der  Höhe 


387 


Shrapnels 


— ro,  nach  der  Breite      — m  betrugen.   Die  Treffifiihigkeit   war   also 
■3  0*12 

»bei  eine  ganz  vorzügliche. 

Die  eigentlichen  Schießtafelversuche  geschahen  jedoch  mit 
mm  schwarzem  Kieselpulver.  Hiezu  wurden  zunächst  mit  Granaten 
i  32m2kg  Gewicht  8  Serien  geschossen,  wobei  die  in  nachstehender 
belle  befindlichen  Daten  erhalten  wurden. 


Zahl 

der 

Schüsse 

Ent- 
fernung 

Eingeschossene 

50°y 

0  Streuung 

ffr.  der 

Aufsatz  oder 
Elevation 

Seitenver- 
schiebung 

in  der 

Serie 

Höhe   |  Länge  |  Breite 

Meter 

Streu 

u  n  g 

Meter 

1 

15 

500 

7-8 

0 

0 

0-16 

— 

016 

2 

16 

1.500 

320 

1 

1 

110 

-- 

064 

3 

12 

2.508 

636 

3 

0 

407 

34 

1-3 

4 

12 

3.589 

1077 

5 

9 

— 

59 

17 

5 

12 

4.438 

156  3 

6 

7 

— 

61 

3-8 

6 

14 

5.543 

12°  45' 

10 

3 

— 

59 

52 

7 

16 

6.798 

17°    1' 

10 

3 

— 

123 

6-4 

8 

15 

7.991 

23°  28' 

16 

8 

— 

95 

120 

ISO 


ii  o  1 


Iü  8er  ereten  Serie  wurde  bei  jedem  Schusse  di 

auf  60m    von   <W    Mündung    gemessen  und  die  Anfangsgcschwindiu 
mithiife    dieser    Messrungeu    zu    524m    berechnet,    Di«    Differenzen    der 

neu    Geschwindigkeiten     waren    indessen    sehr    erheblich 
größte    Differenz    betrug    nämlich    i  nsd    sind    die 

die    ziemlich    bedeutenden    60V«    Höhen-    und     Längenstreuungen     am 
mittleren    und    grollen    Entferntingen    zuzuschreiben.    Es    hat    sich    aleo 
sieben,    dass    das    15mm    schwarze   Kieselpulver   für    dieses    Geschütz 
licht  geeignet  ist. 

Der   AbgftBgsfchler   betrug   im   Durchschnitt   nur  7',    wahrend  M 
kräftigen  und  verhältnismäßig  leichten  Geschützen  in  hohen  Räderlaf» 

jer  Fehler  gewöhnlich  auf  15  bis  20'  steigt   Dieser  Umstand  durfte 
den  steifen  Lafettenwänden  zuzuschreiben  sein. 

Mir    Shrapnels    wurden    5  Serien    geschossen,    deren 
der  nachstehenden  Tabelle  aufgeführt  sind. 


Nr.  der 
Serie 

Zahl 

ier 

Ent- 
fernung 

>i  »ttr 

ossene 

607«  Streuung 

Aufsatz  oder 
Elevation 

uver- 
schiehung 

in  der 

Hohe 

*  Länge  |  Breite  | 
[  t  t  «  r 

S    1    r    c    i 

n    ii    (r 

1 

1 

H 

500 

8*2 

IV!) 

019 

_ 

0»M  1 

1 

10 

1.500 

34  0 

11 

0-78 

— 

3 

15 

G7  r» 

2A 

— 

11 

4 

10 

tow 

m 

6*0 

— 

73  8 

3  9 

5 

11 

12° 

13*7 

— 

11    1 

Auch    hin    wurde   in  der  ersten  Serie  bei  jedem  Schusse  di< 
seh  windigkeit    auf  5Um  von    der    Mündung   gemessen   und  die  Anfaf 
indigkeit  zu  498*3m  berechnet.    Die   Differenzen    der   gemess« 
»chwindigkeiten  waren  frei  di<  chossart  nicht  so  groß, 

Granaten.  W  der  Geschwindigkeits-Tabelle  ersichtlich  ist,  war 

auch    die    Maximalleistu:  Pulvers    erheblich    größer    als    bei    den 

ifiaten,  was  dein  größeres  Gewichte  der  Shrapnels  zuzuschreiben  ist. 
Die  W1  !  Höhen-  und  Längen-Streuungen  sind  bei  den  Shrapnels  auch 
erheblich  kleiner  als  bei  den  Granaten. 

Dm  schließlich  in  Sie  Befamtaftl  Ier  shrapnels  die  Tempierongen 
eintragen  zu  können  an  5  Serien  mit  je  12  vollständig  adjustiertet 

und  mit  Doppelzündern  versehenen  Shrapnels  geschossen.  Die  Resultate 
Schießens  sind  in  der  nachstehenden  Tabelle  enthalten. 


Erprobung  von  Geschützrohren  aas  Bofors-Stahl. 


131 


Nr.  der 
Serie 

Elevation 

Tempierang 
in  Strich 

Entfernung  des 
mittleren   Spreng- 
punktes von  der 
Mündung 

Größte  Streuung 
der  Sprengpunkte 

Meter 

1 
3 
3 
4 
5 

1°  55' 
4°  33' 
5°  31' 
8°  34' 
11°  16' 

13 

26-5 
31 
42 
61  5 

1.347 
2.708 
3.100 
4.305 
5.115 

45 
90 
110 
70 
76 

Die  Doppelzünder  haben  sonach  in  zufriedenstellender  Weise 
lctioniert;  da  ihre  größte  Tempierung  53  Strich  ist,  so  kann  man 
im  15'5cm  Geschütz  Shrapnels  bis  auf  etwa  5.300m  verwenden. 

Aus  den  im  Vorstehenden  gegebenen  Versuchsresultaten  ist  ersichtlich, 
8  die  16#5cm  Bofors-Kanone  mit  10%  15mm  schwarzem  Kieselpulver 
t  mit  etwa  8*9%  braunem  prismatischen  Pulver  und  dem  ca.  39% 
weren  Geschosse  eine  Mündungs-Energie  von  490ml  bei  einer  Anfangs- 
chwindigkeit  von  498m  besitzen  würde.  Mit  diesen  Leistungen  stellt 
sieh  den  fremdländischen  Kanonen  ähnlichen  Calibers  als  mindestens 
abartig  zur  Seite.  Das  15-5cm  Bohr  wiegt  nämlich  2.992,  die  La- 
e  1*940%,  also  beträgt  das  Geschützgewicht  4.942%  und  die  Energie 
Kilogramm  des  letzteren  99'2m%  oder  pro  Kilogramm  Bohrgewicht 
mkg. 

Die  Fahrbremse  wiegt  an  100%  und  es  dient  zur  Hemmung 
beträchtlichen  Bücklaufes  eine  hydraulische  Bremse,  deren  allgemeine 
-ringung  aus  Taf.  7  zu  entnehmen  ist. 

Das  16*5 cm  Versuchsgeschütz,  aus  welchem  im  ganzen  369  Schüsse 
lacht  wurden,  hat  also  den  Dauerversuch  zu  voller  Zufriedenheit 
landen,  u.  zw.  sowohl  das  Bohr,  als  auch  die  zum  erstenmale  aus 
ossenen  Wänden  aufgebaute  Lafette,  bei  welcher  Nietenverbindungen 
der  schwache  Punkt  solcher  Geschütze  —  in  äußerst  geringer  Zahl 
:ommen.  Werden  ja  doch  die  gegossenen  Lafettenwände  schon  beim 
Jen  mit  den  Schildzapfen-  und  Achsenlagern,  dann  auch  mit  den 
Itxen  oder  Leisten  für  die  Querverbindungen  u.  s.  w.  versehen,  wo- 
h  der  größte  Theil  der  peinlich  genauen  Operationen  beim  Anpassen 
genannten  Lager  etc.  an  den  Wänden  wegfällt.  Nähere  Betrachtungen 


132 


H  o  1  z  n  e  r. 


bezüglich  der  Vortheile  dieser  gegosseneu  Lafettenwände  gegenüber  den 
genieteten  und  den  gepressten  Wänden  finden  sich  in  unserem  Aufsatze 
im  3.  Hefte  der  „Mittheilungen"  vom  Jahre  1887. 


c)    Versuche    mit    einer   34    Caliber    langen,     15* 24cm 
Schiffskanone.    Um  die  ausreichende   Haltbarkeit  des  Bohres  und 
der  Lafette  durch  einen  Dauerversuch  festzustellen,  forderte  die  schwedische 
Marine  in  einem  eigenen  Programme  (neben   anderen  minder  wichtigen' 
Punkten),  dass  das  Bohr  im  ganzen  250  Schuss,  wovon  50  mit  je  25kg  ■■ 
braunem   prismatischen   Pulvers,   geben   sollte;   dass   der  Oasdruck  bei 
wenigstens  50  Schuss   zwischen   2.700   und   2.900  Atmosphären   liege! '  ■ 
solle;  endlich,  dass  mit  Ausnahme  von  10  Schuss  —  welche  einer  beson- 
deren Verwendung  gewidmet  waren,  um  nämlich  die  Geschwindigkeiten 
bei  zwei  verschiedenen  Übungsladungen  zu   ermitteln  —  alle   übrigei 
Schüsse  mit  solchen  Ladungen  abzugeben  seien,  dass  der  Gasdruck  über 
2.000  und  nicht  über  2.700  Atmosphären  liege. 

Die  wesentlichsten  Constructionsdaten   des  Schiffs-Kanonen- 
rohres sind  folgende: 


Caliber 1524mm 

Ganze  Rohrlänge  .  5.182mm  (34  Caliber) 
Länge  der  Bohrung  4.882mm  (32  Caliber) 
Durchmesser  des  Laderaums  .  2033  mm 
Breite  der  Felder 6'93mm 


Zahl     |  | 28     mm 

Tiefe    l  der  Züge  «! 0  94«» 

Breite  j  | 1016m» 

Enddrall SO  Caliber 

Rohrgewicht 6.29<»| 


Das  Kanonenrohr  besteht  aus  6  Theilen:  1  Kernrohr,  2  hinteres 
und  3  vorderen  Mänteln;  die  beiden  ersteren  liegen  übereinander.  Der 
Schraubenverschluss  sitzt  im  inneren  Mantel,  die  Schildzapfen  sind  in 
einem  Stück  mit  dem  äußeren  Mantel  gegossen.  Die  verschiedenen  Theile 
sind  derart  mit  einander  verbunden,  dass  ein  Verschieben  irgend  eines 
Theiles  im  Verhältnis  zu  den  anderen  unmöglich  ist.  Die  hiefür  von  der 
Armstrong'schen  Fabrik  angewendete  unzweckmäßige  und  gefährliche 
Methode,  durch  Löcher  in  dem  schon  aufgebauten  Bohr  Messing  einzu- 
gießen, welches  einen,  auf  zwei  über  einander  liegenden  Theilen,  vertheilten 
Raum  ausfüllen  soll,  ist  jedoch  vermieden.  Der  vordere  Mantel  reicht 
bis  an  die  Mündung  des  Bohres. 

Festigkeitsproben  mit  Probestäbchen  aus  sowohl  dem  hinteren  ab 
dem  vorderen  Ende,  wobei  zu  bemerken  ist,  dass  die  drei  vordere» 
Mäntel  in  einem  Stück  gegossen  und  dann  zerschnitten  sind,  gäbet 
folgende  Resultate: 


Erprobung  von  Geschützrohren  ans  Bofors-Stahl. 


133 


i 


Name  des  Theiles 

BD 

g      $ 

3  § 

H 

s  m 

4 

9 

■ 
1 

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I 

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v  £   ö  E 

1 1 « 1 1 

Ulf* 

S  '* 

PN 

9 

f  Hinten 

35  4 

66  8 

23.140 

20-8 

37*7       ! 

Äußerer  Mantel   

[  vorne 

31-4 

62-5 

22.140 

14  6 

39*5 

(Hinten 

31  4 

61*7 

22.160 

23  4 

Ö4-8 

1  Innerer  Mantel  ...... 

| 

l  Vorne 

29*8 

58*8 

22.060 

14  4 

46  4 

1 

(Hinten 

36  9 

68-0 

22.390 

19-2 

37'7 

1  Vorderes  Mantelsttick 

[  Vorne 

34*2 

m  3 

2S.170 

14 -0 

19*2 

1  lernrohr ............. 

f  Hinten 

37-3 

608 

22,850 

19  9 

43*7       j 

\  Vorne 

36  6 

68  1 

22.070 

135 

18  3       ! 

Die  Lafette  ist  eine  Centrumpivot-Schiffslafette,  welche  mit 
Ausnahme  von  einigen  kleinen  Theilen,  wie  Kurbel,  Lager  u.  s.  w. 
durchweg  aus  sehr  weichem,  blasenfreiem  Stahl  (Verlängerung  beim  Bruch 
tnf  100mm  ursprünglicher  Länge  20%  mindestens)  hergestellt  ist.  Infolge 
der  großen  Festigkeit  und  Zähigkeit  dieses  Materiales,  sowie  durch  die 
sorgfältige  Construction  ist  es  gelungen,  dieser  Lafette,  die  jedoch  wegen 
des  sehr  leistungsfähigen  und  dennoch  leichten  Rohres  eine  beträchtliche 
Beanspruchung  aushalten  muss,  ein  außerordentlich  kleines  Gewicht  zu 
geben,  was  für  eine  Schiffslafette  von  großem  Vortheil  ist.  Das  Gewicht 
der  Lafette,  inclusive  Fivotierung,  beträgt  nämlich  nur  3.756%. 

Tafel  8  zeigt  die  Construction  der  Lafette;  die  Oberlafette  ist  in 
einem  Stück  gegossen.  Unten  hat  dieselbe  an  beiden  Seiten  Anschwellungen, 
worin  die  cylindrischen  Höhlungen  für  die  beiden  cylindrischen  Bremsen 
ausgebohrt  sind.  Die  Construction  der  letzteren  ist  derartig,  dass  durch 
eine  in  dem  Piston  des  Kolbens  befindliche  profilierte  Stange,  die  vor 
dem  Schusse  ganz  geschlossene  Durchflussöffnung  zwischen  dieser  Stange 
und  der  hinteren  Öffnung  eines  Ventils  während  des  Rücklaufes  mehr 
und  mehr  vergrößert,  dann  allmählich  verkleinert  wird,  um  schließlich 
vollständig  geschlossen  zu  werden.  Durch  Drehen  des  genannten  Ventils 
kann  die  Geschwindigkeit  beim  Vorlaufen  in  beliebiger  Weise  reguliert 
werden.  Das  Ventil  kann  auch  so  eingestellt  werden,  dass  die  Lafette 
nach  beendigtem  Rücklauf  nur  ein  kurzes  Stück  vorrennt  und  dann 
stehen  bleibt.  Das  Einstellen  des  rechten  Ventils  kann  auch  mittels  einer 


134  H  o  1  x  n  e  r. 

besonderen  Vorrichtung  während  des  Rücklaufs  bewerkstelligt 
werden,  und  genügt  es.  das  rechte  Ventil  zu  schließen,  um  ein  Stehen- 
bleiben der  Lafette  nach  beendigtem  Bücklauf  zu  erzielen.  Dreht  man 
nun  das  Ventil,  so  rennt  die  Lafette  mit  beliebiger  Geschwindigkeit  wieder 
vor.  Die  Constraction  dieser  sinnreichen  und  einfachen  Vorrichtung  ist 
gesetzlich  geschützt 

Der  R ahmen  besteht  aus  zwei  Haupttheilen.  Ein  starkes  Quer- 
stück, das  zugleich  die  Lafette  mit  dem  Centrumpivot  verbindet,  ver- 
einigt diese  beiden  Theile.  Die  Pivot* Vorrichtung  ist  in  der  Weise 
angeordnet,  dass  ein  verticaler  Zapfen  den  größten  Theil  des  Gewichtes 
des  ganzen  Geschützes  trägt  wodurch  die  Frictionen  beim  Drehen  des 
Geschützes  um  den  Pivot  zu  einem  Minimum  reduciert  worden  sind. 
Durch  einen  Hebel  kann  die  Seiten-Richtvorrichtung  momentan  außer' 
Thätigkeit  gesetzt  werden,  wonach  das  ganze  System  durch  einen  ge- 
wöhnlichen Richtbaum  rasch  gedreht  werden  kann.  Der  Umstand,  dass 
man  ohne  jede  Übersetzung  ein  Geschütz  von  ca.  9*  Gewicht  drehen 
kann,  beweist  wie  gut  das  System  ausbalanciert  ist,  ohne  jedoch  an 
Stabilität  zu  verlieren. 

Die  Resultate  des  Versuches  sind  in  der  Tabelle  auf  Seite  135 
enthalten.  Aus  dieser  Tabelle  ist  ersichtlich,  dass  das  Programm  voll- 
ständig durchgeführt  wurde. 

Der  Gasdruck  hat  in  mehreren  Schüssen  nahezu  2.900  Atmosphären 
betragen  und  ist  niemals  unterhalb  2.300  ausgefallen  —  die  10  Schüsse 
mit  den  Übungsladungen  unberücksichtigt.  Wahrscheinlich  ist  er  jedoch 
bei  einigen  von  den  ersten  Schüssen  beträchtlich  größer  als  2.900  Atmo- 
sphären gewesen.  Das  beim  51.  Schuss  verwendete  und  erst  nach  dem 
62.  Schuss  wiedergefundene  Geschoss  hatte  sich  nämlich  gestaucht,  so 
dass  0'2mm  tiefe,  von  den  Feldern  des  Rohres  herrührende,  Eindrücke 
gerade  vor  dem  Führungsbande  zu  sehen  waren.  Mehrere  andere  Ge- 
schosse waren  auch  mit  solchen  Eindrücken,  wenn  auch  weniger  hervor- 
tretend, versehen.  Es  ist  deutlich,  dass  hiedurch  der  Gasdruck  beim 
51.  Schuss  erheblich  höher  als  sonst  gewesen  sein  musste.  Da  aber 
beim  genannten  Schuss  leider  kein  Druckapparat  im  Rohr  war,  so  ist 
es  unmöglich,  den  Druck  abzuschätzen.  Da  also  die  Geschosse  aus  zn 
weichem  Gusseisen  hergestellt  waren,  wurden  neue  Geschosse  ans 
härterem  Material  verfertigt 

Nach  Beendigung  des  Schießens  wurde  das  Rohr  genau  besichtigt 
Es  zeigte  sich  dabei,  dass  das  Rohr,  mit  Ausnahme  von  den  bei  solchen 
Ladungen  unvermeidlichen  Ausbrennungen  im  hinteren  Theile  der  Züge, 
gar  keinen  Schaden  erlitten  hatte.  Zu  bemerken  ist  nur,  dass  es  scheint, 


En                                                                                                i;;,~, 

ls  Kernrohr  sich  um  07  mm  verlängert  hatte.    Dieses  Strecke)! 

wirkte  nur,    tlass    der  mittlere    von    den    drei  Vorder- 

nach  v<                    .n  hatte,  und  flasfi  der 

nd                 Hinterfl&chs  des  Etohrefl  bis  zur  Hinterfläehp  des  Kern- 

hstens  0  05  mm  vergrößert  hatte. 

r* 

5 

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563Z 

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5572 

56fl   l 

656 

750 

988 
784 

41 

416 
376 
41*6 

124 
142 

177 

MM+JJ4 
2.715 

R.P.P, 

12,    1J 

g 

556  g 

717 

41  6 

186 

14 

7 

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17 

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686 

40  9 

132 

ü#? 

W 

5 

M 

15 

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508  9 

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od 

9 

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881 '1 

686 

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5 

18 

5692 

565  2 

986 

411 

140 

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1  :i- 

10—50 

1  &1 

63 

8 
9 

11 

12 

1 

45  4 

5495 
5315±J 

554  4 

712 

42-5 

135 

-740 

BP.P. 

95 

IS 

16  75 

1  64 

r> 

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Die  nachstehende  Tabelle  gibt  «las  Resultat  des  Haasens  dei 
schiedeneu  Laderaums-Durchmesser  Dach  260  Sdrnaa  an. 


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Aus  dieser  Tabelle  ist  ersichtlich^  dasa  der  Laderaum  gar  kein* 
Erweiterung  erlitten  hat  Vielmehr  erscheint  es,  als  ob  er  sieh  ein  klein 
wenig  zusammengezogen  hätte. 

Das  Drücken  der  Felder  betrug  im  hinteren  Theile  des  gezogene» 
Laufes  nach  50  Sehuss  CHSum. 

Nach  dieser  Schusszahl  konnten  Spuren  von  Ausbrennungen  wahr- 
genommen werden.  Die  Ausbreitungen  vergrößerten  sich  allmählich  bei 
den  folgenden  Schüssen,  sadüS  nach  Beendigung  dea  Versuchs  der 
Durchmesser  über  den  Feldern  und  in  den  Zügen,  im  hinteren  Theile 
des  gezogenen  Theiles  gemessen,  eine  Vergrößerung  von  0*78  basw. 
IHföma  erhalten  haJ 

von  großem    Interesse   gewesen,    wenn    ein 
auf   die  Ausbrennungen    zwischen    geschmiedeten    Kanonen    und 
dem,    von   ungeschmiedetem,   blasenfreiem  Stahl    erzeugten  Bofors-Rohr 
erden  können.  Leider  stand  keine  geschmiedete  Kanone 
von  gleicher  Gattung  zur  Verfügung,    welche   eine   so  große  Schusszabl 
das  Bofora-Rohr  aiiagehalten  hatte.  Guttapercha- Abdrücke  aus  einer 
J5cm    Armstrong-Kanone,    welche    68    SfihttSfl    verfeuert    hatte, 
indessen    mindestens    ebenso   große  Spuren    von  Ausbrennungen   wie  das 
Bofors-Bobr   nach  62  Sehuss,    obgleich   die  Ladungen    und  Spannungen 
in  i  namhaft    geringer  gewesen    waren    als  im  le 

bemerken  tat  noch  der  Unterschied  im  Aussehen  zwischen  den  Ausbren* 
uungeii  in  den  beiden  Kanonen,  indem  die  Ausbrennungen  der  geschroie- 
<<n   Kanone,  wie  gewöhnlich  bei  solchen  Rohren,    eine  Tendenz  hatte, 
furcheuartig  zu  werden,  wahrend  dieselben  bei  dem  Bofors-Roto  sich  in 


Erprobung  von  Geschützrohren  aus  Bofors-Stahl.  137 

allen  Richtungen  und  also  mehr  gleichmäßig  verbreiteten.  Die  Ursache 
dieses  Unterschieds,  der  sehr  für  die  angeschmiedeten  Bohre  spricht,  dürfte 
in  dem  Umstände  zu  Sachen  sein,  dass  die  Blasen  der  Stahlblöcke  für 
die  zu  schmiedenden  Kanonen  wohl  zusammengehämmert,  aber,  wie  die 
Erfahrung  lehrt,  nicht  zusammengeschweißt  werden  können.  Die  Blasen  sind 
indessen  thatsächlich  vorhanden,  obgleich  sie  nicht  sichtbar  sind,  und 
können  deshalb  Angriffspunkte  für  die  Pulvergase  bieten.  Bei  den  Bofors- 
Bohren  ist  dies  unmöglich,  da  der  Stahl  schon  beim  Gießen  blasenfrei  ist 
Was  die  Leistungsfähigkeit  des  Bohres  betrifft,  so  geht  aus  der  am 
Schlüsse  stehenden  Tabelle  hervor,  dass  die  15cm  Schiffskanone  von  Bofors 
bei  einem  Geschossgewichte  von  454ä#  und  mit  einer  Ladung  von  25A# 
braunem  prismatischem  Pulver  (Wetteren  1886)  eine  Anfangsgeschwin- 
digkeit von  637m  and  eine  Mündungs-Energie  von  940m£  erreicht.  Dieser 
entspricht  ein  Durchschlagsvermögen  in  Walzeisen  von  38cm. 

Vergleicht  man  die  Daten  für  die  Bofors-Eanone  in  Post  1  mit 
denjenigen  der  Kruppschen  35  Caliber  15cm  Schiffskanonen,  welche  in 
Post  2  eingetragen  sind,  wird  man  finden,  dass  die  beiden  Kanonen  im 
Verhältnis  zu  den  bezüglichen  Gewichten  derselben  (5.290%  für  die 
Bofors-Kanone  und  4.770%  für  die  Krupp'sche  Kanone)  etwa  die  gleiche 
Leitungsfähigkeit  besitzen.  Hierbei  ist  jedoch  zu  beachten,  dass  das 
braute  prismatische  Pulver  von  Wetteren  nicht  so  gut  ist,  wie  das  von 
da  Bheinisch-Westphälischen-Pulverfabriken  mit  P.  P.  C/82  bezeichnete. 
Dies  geht  am  deutlichsten  daraus  hervor,  dass  die  Maximalleistung  des 
P.  P.  C/82  300m*  und  die  des  Pulvers  von  Wetteren  dagegen  nur  260m* 
beträgt,  und"  dass  die  letztere  Sorte  jedoch  keinen  Vortheil  in  Bezug  auf 
die  Gasspannung  besitzt.  Die  3.  Post  der  Tabelle  enthält  die  Daten, 
welche  für  die  Bofors-Kanone  giltig  sein  könnten,  wenn  für  dieselbe  auch 
das  P.  P.  C/82  verwendet  wäre.  Die  beiden  letzten  Posten  enthalten 
die  Daten  für  die  beiden  Bohre,  wenn  sie  mit  Ammon-Pulver  (P.  P.  C/86) 
schießen  würden. 

Hieraus  geht  hervor,  dass  die  Bofors-Kanone,  unter  eben  so 
günstigen  Verhältnissen  in  Bezug  auf  das  Pulver,  wie  die  Krupp'sche, 
eine  etwas  größere  Leistungsfähigkeit  pro  Kilogramm  Bohrgewicht  als 
diese  besitzen  würde.  Die  Ursache  hierzu  liegt  zunächst  darin,  dass  der 
hinter  der  Stoßbodenfläche  liegende  Theil  eines  Bohres  unvermeidlich 
schwerer  sein  muss,  wenn  dieses  mit  Keilverschluss  anstatt  Schrauben- 
verschluss  versehen  ist.  Somit  ist  auch  die  Seelenlänge  30*0  Caliber  beim 
Bofors-Bohr  und  30*2  Caliber  beim  Kruppschen,  also  beinahe  dieselbe 
bei  beiden  Bohren,  während  in  Bezug  auf  die  ganze  Länge  die  Bofors- 
Kanone  nm  1  ganzes  Caliber  kürzer  ist  als  die  Krupp'sche. 

20* 


138 


H  o  I  z  n  e  r.  Erprobung  von  Geschützrohren  ans  Bofors-Stahl. 


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139 


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Die    Befestigungen    der   Schweiz. 

(Nach  bisher  veröffentlichten  Quellen.) 

Von 
«Josef  Foma»arl  Edler  von  Verce, 

k.  und  k.  Hauptmann  de*  Qenitttabt*. 

(ffiezu  Taf.  9.) 

Die  Schweiz  trennt  geographisch  und  verbindet  durch  Communi- 
eationen  vier  europäische  Großmächte.  Von  der  Schweiz  aus  kann  man 
auf  den  Kriegsschauplätzen  der  Saöne,  der  Rhone,  des  Po  und  der 
Donau  debouchieren,  und  dadurch  die  Verteidigungslinien  der  Nachbar- 
linder umgehen.  Von  Genf  kann  man  gegen  Lyon  vorrücken,  von  Basel 
ms  durch  die  Lücke  von  Beifort  das  Saöne -Thal  und  von  hier  über 
das  Plateau  von  Langres  das  Seine-Thal  erreichen,  von  Constanz  und 
Schaffhausen  aus  kann  man  der  Bheinlinie  ausweichend,  im  Donau-Thal 
vordringen,  endlich  über  die  Alpenpässe  nach  Italien  gelangen  und  da- 
durch dessen  Verteidigungslinien  gegen  Prankreich  oder  Österreich- 
Ungarn  unhaltbar  machen. 

Der  militärischen  Wichtigkeit  der  Schweiz  wurde  durch  deren 
Nentralitäts-Erklärung  Rechnung  getragen,  und  sie  dadurch  unter  dem 
Schatze  der  Großmächte  gestellt. 

Bevor  wir  jedoch  auf  den  eigentlichen  Gegenstand  dieses  Auf- 
satzes, die  Besprechung  der  Befestigungen  der  Schweiz  näher  eingehen, 
toll  hier  eine  kurze  militär-geographische  Schilderung  des  Landes  vor- 
ausgeschickt werden. 

Der  natürlichen  Terraingestaltung  nach,  zerfallt  die  Schweiz  in 
zwei  verschiedene  Theile: 

Den  größeren  südlichen  und  südöstlichen,  der  von  den  Central- 
Alpen  eingenommen  wird,  und  den  kleineren  nordwestlichen  Theil,  d.  i. 
fie  zwischen  dem  Jura  und  den  Alpen,  vom  Genfer-  bis  zum  Bodensee 
tich  ausbreitende,  ca.  30  Meilen  lange  und  vier  Meilen  breite,  im  Norden 
stark  hügelige,  an  fließenden  Gewässern,  Seen  und  Communicationen 
reiche  Hochebene. 

Die  Central-Alpen  bilden  durch  tiefe  Depressionen  getrennte 
Abschnitte.  Diese  sind,  im  Westen  beginnend: 

Diepenninischen  oder  Waliser-Alpen,  vom  großen  St.  Bern- 
hard bis  zum  Simplon-Pass ; 


140 

F o r n a s a r i   E d  1  6 r   von    V e r c e. 

die  1 

eopontinischen  Alpen  vom  Simplen-  bis  zum  Splfigen-Pass; 

Üie 

rhftti  sehen  Alpen.    Diese   umfassen   das   Hochthal   des  Ino 

(Engadin  > 

und  gehören  hiezu  die  Gebirgestffcke  (Alpen  von  Graubündten. 

Rhätikoukette,  AUmia-  und  Berninagnippe,   9ilvrettastock),   welche  sich 

»wischen    dem  Becken   von    Chur  und  dem  Hochthal   der  Adila   (Yalte- 

lina)    einerseits,    dem    Splflgen-PaSfl    und    den    Quellen    der   Etsch 

■schenscheideck  anderseits.  etftebttL 

Die 

wichtigsten    Verbindungen,    Wftlcbti    diese    Höhenzüge 

setzen,  sind: 

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und  Eisenbahn»  . 

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Chur  nach  flftttiüfotia. 

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2.117 

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1.811 

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Die  Befestigungen  der  Schweiz. 


141 


Im  Norden  und  Süden  der  angeführten  Hauptketten  erheben  sich 
Parallelketten.  Die  Depression  am  Nordfuße  der  Hauptkette  ist  von 
einer  wichtigen  Communication  durchzogen,  welche  die  verschiedenen 
Alpenfibergänge  untereinander  verbindet.  Diese  Verbindung  durchzieht 
das  ganze  Bhöne-Thal,  steigt  zum  Khöne-Gletscher  hinan,  übersetzt  den 
Forka-Pass  (2.436m),  durchzieht  das  Urseren-Thal,  bildet  zwischen 
Hospenthal  und  Andermatt  einen  Theil  der  St.  Gotthardstraße  und  setzt 
sich  über  den  Oberalp-Pass  in's  Vorderrhein-Thal  fort,  um  bei  Eeichenau 
vnd  Chur,  die  über  die  rhätischen  Alpen  aus  Italien  einmündenden  Haupt- 
rerbindungen  aufzunehmen. 

Diese  wichtige  Eoccade-Linie  scheidet  nun  die  Hauptkette  von  der 
Bftrdlichen  Parallelkette,  welche  umfasst: 

1.  Die  Bern  er  Alpen,  welche  sich  vom  Genfer  See  bis  zu  den 
Quellen  der  Aar  und  Bhöne  erstrecken. 

2.  Die  Vierwaldstätter  Alpen,   von   der  Aare  bis  zur  Beuss. 
Diesen  beiden  Ketten  sind  im  Norden  vorgelagert,   zwei  Gebirgs- 

stftcke,  welche  durch  die  Aar,  nach  ihrem  Austritte  aus  dem  Thuner- 
8ee  geschieden  werden.  Es  sind  dies  die  Freiburger  Alpen  und  der  Ge- 
birgsstock  des  Emmenthal. 

3.  Die  Glarner  Alpen  (Tödikette)  von  der  Beuss  bis  zum  Bhein. 

4.  Die  Alpen  von  Schwyz,  nördlich  der  vorigen. 

5.  Die  Alpen  von  St.  Gallen  und  Appenzell  (Thur- 
Alpen). 

Die  bedeutenderen  Verbindungen,  welche  über  diese  Kette  führen, 
and: 


Verbindung 

über 

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in  Kiler 

zwischen 

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Montreux  nach  Hontbon  . ,  * 

Jaman-PasB 

1.485 

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Aigle  nach  Chateam-d'Oei  . 

Moses-    „ 

1.446 

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Sion  nach  Saanen 

Pillon-    „ 
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2.246 

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St.   Leonhardt    nach   Lenk 
an  der  Simnien  ..,..,   , . .  . 

Rawil-    „ 
Gemini-   „ 

2.4-il 
2.303 

„       Simntilhil 
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Kanderateg    nach   Lenk    an 
der  Rhone ..„„ 

1 

Obcrwahl  nach  Mesringeii  .  . 

Grimael-Pas^ 

1,871 

„          llTtlbl 

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TOD 

Lnzem  nach  Brienz 

Brünig-Pass 

1  0S5 

JuntiUuMluMliil 

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Meiringen  nach  Wasen  .... 
„      Engelberg . 
Engelberg  nach  Altdorf 

Süaten-    „ 
Engsten- Joch 
Suren  en-Pasa 

2262 

2.300 
2.305 

iliilrlbil-Unerlhil 
Ailbll    fteUMlhll 

142 


Fornasari  Edler  von  Veree. 


Verbindung 

über 

g--t.=t- 

oCCMn 

ii  Ider 

zwischen 

von  Dissentis  nach  Amsteg  .... 

Kreuzli-Pass 

2.355 

Tiritrrleiiihil-Insilkal 

<J>  g 

„    Ilanz  nach  Glarus 

Panix-Pass 

2.770 

„         -UitklM 

1  A 

55 

„    Ragatz   über  Pfeiffers  und 
der  Tamina  -  Schlucht  nach 
Reichenau 

Kunkel-Pass 

1.361 

„        -TaaiMlhtl 

von  Linththal  in's  Schächtenthal 

Klausen-Pass 

1.962 

2   fl   fc 

aus  dem  Muottathal  nach  Glarus  . 

Pragel-Pass 

1.543 

^      £ 

«>                    „             „     Altdorf. 

Kinzing-Pass 

von 
illen 
enzell 

aus  dem  Blieinthal  in's  Thurthal 

Depression 
v.  Wildhaus 

1.095 

von  Altstätten  na<*h  Appenzell.  . 

Am-St«i-Past 

980 

^j  -w  ^ 

„            „            „St.  Gallen  . 

Kuppen -Pass 

990 

Die  im  Süden  des  Hauptzuges  der  Central-Alpen  vorgelagerten 
Höhen  bilden  im  Gegensatze  zur  nördlichen  Parallelkette  abgesondert« 
Gebirgsstöcke,  und  unterscheidet  man  die  beiden  Gruppen: 

1.  Alpen  von  Lugano,  zwischen  dem  Lago  Maggiore  und  dem 
Como-See  und  südlich  des  Lugano- See's  gelegen. 

Die  Depression  Luino  am  Lago  Maggiore  und  Menaggio  am  Como- 
See,  welche  von  der  Fahrstraße  Luino-Ponte  Tresa-Lugano  und  Porlezza- 
Menaggio  durchzogen  wird,  bildet  ihre  nördliche  Begrenzung.  Die  Haupt- 
verbindung nach  Süden  ist  die  Fahrstraße  und  Eisenbahn  Bellinzona- 
Lugano-Como  über  den  Monte  Cenere  (553m). 

2.  Bergamasker  Alpen,  welche  im  Norden  vom  Adda-Thal 
(Valtellina)  im  Westen  vom  Como-See  und  im  Osten  durch  den  Oglio 
begrenzt  werden.  Ihre  südlichen  Ausläufer  scheiden  die  Thäler  de» 
Brembo  (Val  Brembana),  des  Serio  (Val  Seriana)  und  des  Oglio  (Val 
Camonica).  Zwei  Fahrstraßen  übersetzen  dieselben,  wovon  eine  über  den 
Pass  von  Marbegno  oder  St.  Marco,  die  Valtellina  mit  der  Val  Brem- 
bana  verbindet,  die  zweite  über  den  Col  d'Aprica  aus  der  Valtellina 
nach  Edolo  in  der  Val  Camonica  führt.  Die  südliche  Fortsetzung  letzterer 
Verbindung  führt  in  der  Val  Camonica  nach  Bergamo,  die  östliche  über 
den  Tonale-Pass  und  die  Val  di  Sole  (Sulzberg)  in's  Etsch-Thal.  Schließ- 
lich führt  aus  der  Valtellina  von  Bormio  aus  eine  Fahrstraße  über  das 
Stilfserjoch  nach  Prad  im  Vintschgau. 

Die  schweizerische  Hochebene  nimmt  wie  Eingangs 
erwähnt,  den  Raum  zwischen  den  Central-Alpen  (nördliche  Parallelkette) 
und  dem  Jura  ein,   und   erstreckt  sich  vom  Genfer-   bis  zum  Bodensee. 


Die  Befestigungen  der  Schweiz.  143 

Die  südliche  Begrenzung  wird  durch  die  Linie  Lausanne,  Freiburg,  Bern, 
Zürich  und  St.  Gallen  markiert.  Es  ist  dies  der  bevölkerteste  und  reichste 
Theil  der  Schweiz,  der  von  zahlreichen  und  guten  Communicationen  nach 
allen  Sichtungen  durchzogen  wird. 

Der  Schweizer  jura,  trennt  die  Schweiz  von  Frankreich,  bildet 
im  nördlichen  Theile  ein  großes  von  Wasserläufen  tief  durchschnittenes 
Plateau  und  setzt  sich  im  südlichen  Theile  aus  zahlreichen  schmalen 
und  steilen  Parallelketten  zusammen,  welche  enge,  ebenfalls  von  Wasser- 
liafen  durchzogene  Thäler  bilden.  Die  Verbindungen  der  schweizerischen 
Hochebene  mit  Deutschland  und  Frankreich  fähren  über  den  Jura.  Die 
wichtigsten  derselben  sind: 

d)  Verbindungen  mit  Deutschland. 

Von  Brügg  über  Säckingen  und  Basel  nach  Mühlhausen  und  nach 
Mühlheim, 

von  Arau  über  den  Staffelegg-Pass  nach  Basel, 

von  Brügg  über  Klingnau,  Coblenz  nach  Thiengen  und  Waldshut, 

von  Ölten  über  den  Hauenstein-Pass  und  Liestal  nach  Basel, 

von  Solothurn  über  den  Weißenstein  nach  Gänsbrunnen  an  der 
Honte  Ösingen-Delömont 

b)  Verbindungen  mit  Frankreich. 

Von  Basel  über  Delömont  und  Porrentruy  nach  Beifort  und  Mont- 
beliard, 

von  Porrentruy  nach  Pont-de-Boide, 

von  Biel  durch  das  Defilee  de  Pierre-Pertuis  nach  Tavannes  mit 
südlicher  Abzweigung  über  Seignel£gier  nach  Gourmois  am  Doubs, 

TV  1  fih     [  ^'  *m*er  nac^  le-B°is  und  Seignetegier, 
IIa  Chaux-de-Fonds  nach  Morteau, 

Inach  St.  Imier  und  la  Chaux-de-Fonds, 
nach  les  Ponts  und  le  Locle, 
im  Travers-Thale  nach  les  Verrieres  u.  Pontarlier, 
Iüber  St.  Croix,  Fleurier,  les  Verrieres  nach  Pontarlier, 
und  Lausanne  über  Orbe  und  dem  Col  de  Jougne 
nach  Pontarlier, 
von  Nyon  über  den  Col  de  St.  Cergues  und  Morez  nach  Salin, 
von  Genf  über  den  Faucillen-Pass  nach  les  Eouses  und  St.  Claude, 
von   Genf  über  Fort   de  FPjcluse,  und  Nantua  nach  Bourg  oder 
lieh  Lyon  und  Grenoble, 

von  Genf  über  St.  Julien  nach  Chambery  und  Annecy, 
von  Genf  über  Chßne  nach  Bonneville, 
von  Genf  über  Evian  und  St.  Gingolph. 


144  Fornasari  Edler  von  Yerce. 

Das  Eisenbahnnetz  der  Schweiz  ist  ein  ziemlich  dichtes.  Drei 
Haupt -Eisenbahnlinien  durchziehen  von  Südwest  gegen  Nordost  die 
schweizerische  Hochebene,  u.  zw.  die  Linien: 

1.  Genf-Morges-Yverdon-Neuchätel,  Bienne,  Solothurn,  Aarbourg, 
Olten-Aarau-Brügg-Coblenz ; 

2.  Lausanne  -  Payerne  -  Morat  -  Aarberg  -  Solothurn  -  Herzogenbusch- 
Ölten ; 

3.  Lausanne-Freiburg-Bern-Langau-Luzern-Zürich-Winterthur  oder 
Bomanshorn. 

Mehrere  Transversal-Bahnen  verbinden  diese  drei  Linien.  Als  be- 
sonders wichtige  Eisenbahn-Knotenpunkte  sind  hervorzuheben  Basel  und 
Winterthur. 

Nach  Frankreich  führen  nachfolgende  Eisenbahnlinien: 

Von  Genf  nach  Lyon  oder  Ma9on, 

von  Lausanne  nach  Pontarlier  (Col  de  Jougne), 

von  Neuchätel  nach  Pontarlier  (Val  Travers), 

von  Del&nont  nach  Beifort, 

von  Bienne  oder  Neuchätel  nach  Morteau  und  Besangon. 

Die  Verbindung  mit  Deutschland  besorgen  die  Linien: 

Inach  Straßburg, 
nach  Freiburg, 
nach  Schopfheim  und  Zell, 
von  Waldhuts  nach  Stuhlingen  und  Donaueschingen, 
von  Winterthur  nach  Singen  und  Rottweil, 
von  Constanz  über  Stockach,  Möskirch  nach  Ulm,  ■ 

von  Friedrichshafen  nach  Ulm)   m.       ,      ^  , 

T.   ,  .    TT1  über  den  Bodensee. 

von  Lindau  nach  Ulm  ) 

Nach  Österreich  führen   zwei  Eisenbahnlinien   über  den  RhA 
(bei  St.  Margarethen  und  bei  Buchs),  und  setzt  sich  die  südliche  LiniV 
den  Arlberg  unterfahrend,  aus  dem  111-  in's  Inn-Thal  fort. 

Mit  Italien  endlich  wird  die  Verbindung   durch  die  Gotthardbahi 
hergestellt. 

Im   Falle   eines   Krieges    zwischen    zwei  Grenznachbarn   wird  dkj 
Schweiz  behufs  Aufrechterhaltung  ihrer  Neutralität  die  dem  betreffend«] 
Kriegsschauplatze  zugewendeten  Theile  der  Grenze  zunächst  zu  bewachen^ 
haben.   Sollte  aber  ihr  Gebiet   durch  einen  der  Kriegführenden  bedrott' ' 
werden,   so   kann   weiters   die   Notwendigkeit   eintreten,   dieses  Gebirt 
vertheidigen  zu  müssen,  um  so  dessen  Einbeziehung  in  die  Operationen 
der  Kriegführenden  hintanzuhalten. 


Die  Befestigungen  der  Schweiz.  145 

Nach  der  jeweiligen  Kriegslage  wird  demnach  die  Schweiz  eine 
ihrer  vier  strategischen  Fronten  West-,  Nord-,  Ost-  oder  Südfront  zu 
vertheidigen  haben,  wobei  natürlich  der  Fall  nicht  ausgeschlossen  ist, 
dass  der  Krieg  an  zwei  Grenzgebieten  ausbricht,  somit  eine  Bedrohung, 
respective  Vertheidigung  des  schweizerischen  Territoriums  an  zwei  oder 
mehreren  Fronten  zugleich  bevorstünde. 

Diese  vier  zu  verteidigenden  Fronten  wollen  wir  nun  etwas  näher 
betrachten. 

1.  Die  Westfront  oder  die  der  französischen  Grenze,  theilt  sich 

in  die  beiden  Abschnitte   der  savoy'schen   und  der  Jura-Grenze.    Beim 

enteren  müssen  die  Fußsteige  und  die  zwei  Fahrwege  über  den  Col  de 

Hontets,  den  Col  de  Morgin,  welche  das  vom  Mont  Blanc  bis  zum  Genfer 

See  sich  erstreckende  Grenzgebirge  übersetzen,  sowie  der  Fahrweg  längs 

[---    des  südlichen  Ufers   des  Genfer  Sees,  welcher   durch   das  Defil6e   von 

f    Meillerie   nach  St.  Gingolph  führt,  überwacht,   und  ihre  Ausgänge  in's 

f    Bhöne-Thal  vertheidigt  werden.    Die  wichtige  Position  von  St.  Maurice 

nrischen    den  Debouchäen    der   beiden    erstgenannten  Routen    gelegen, 

sperrt  das  RhÖne-Thal. 

Der  südlichere  Theil  der  Jura-Grenze,  d.  i.  von  der  Rhone  bis 
nm  Col  de  St  Cergues  ist  einem  Angriffe  auf  die  Schweiz  sehr  günstig. 
Es  dominiert  nämlich  der  Kamm  des  Grenzgebirgszuges  —  vom  Fort 
de  fßcluse  bis  zu  den  Werken  von  les  Rousses  —  das  schweizerische 
Gebiet,  und  es  erleichtern  die  drei  Routen  im  Rhone-Thal,  sowie  jene 
Aber  den  Faucillen-Pass  und  über  den  Col  de  St.  Cergues  ein  rasches 
Vorgehen  um  Genf  zu  isolieren. 

Der  mittlere  Theil  von  der  Straße  Lausanne-Pontarlier  bis  zur 
Straffe  Biel-Porrentruy  (Pruntrut)  ist  infolge  der  schwer  passierbaren 
ud  leichter  zu  verteidigenden  Defil£en,  dann  der  vorhandenen  mehr- 
fachen guten  Verteidigungsstellungen ')  zu  einem  Angriffe  minder 
günstig. 

Der  nördliche  Theil,  d.  i.  bis  zum  Hauenstein,  macht  eigentlich 
■ehr  Front  gegen  Deutschland,  und  ist  in  seiner  Configuration  ähnlich 
dem  Torigen.  Die  vielen  leicht  zugänglichen  Verbindungen  des  nördlicheren 
Thsfles  kennzeichnen  die  der  Bedrohung  mehr  ausgesetzte  Strecke,  und 
'4  Basel  ein  wichtiges  Operationsobject. 

Nach  Überwindung   der  Jura-Grenze  hätte   man   in    dieser  Front 
0di  mit  der  Verteidigungslinie  der  Aare  zu  rechnen. 


T 


*)  1.  Combe  de  la  Brevine-Plateau  der  Freiberge. 

2.  Stellungen  in  den  Thälern  von  Travers,  de  Ruz  und  St.  Imier. 

3.  Linie  des  Neuchäteler-  und  Bieler  See  und  der  Lauf  der  Thiele. 


L46 


F'/riiasari   Edler   von   Verce. 


2,  Die  Nord front  oder  jene  de*  deutschen  Grenz©,  uird  zum 
gröliten  Theile  durch  den  Rhein  gebildet  Der  Schwarzwald  trennt  die 
deutschen  V.ui  ii< .-kutigslmien.     Ein  Vorgaben  am  Unken  Khein-Ufer  und 

3  8ohirarzwaIdea    begegnet   mehr  Schwierig*  [jKffiierte 

Lage*  Defileen  zwischen  Scbliengen  uuil  Haself  als  östlich  des  Schiri 
waldes.  wo  rieb  und  Bahnen  gegen  die  schweizerische  Grenze 

und  zum  eommunicationsreichen  I  ru  linken  Iihein-Uier  führen.   Nach 

bzHQg    des  Kheins   haben    die  Linien    der   Thur,   Töss   und  Platt 
kein«1  Bedeutung,  wohl  aber  die  von  der  Lahn  Brugg-Zürich-Wasen 
gleitete  Linie  der  Liuth-Zürich» ü  >ee-Litnmat  und  Aare. 

Für  die  Verteidigung  dieser  Front  sind  Sehaflliausen  und  Willi 
thur,    ferner  Glarus.    Schwvz,   Luxem    und    Thun  wichtige    strategische 
Punkte.    Letztere  gewinnen  an  Wichtigkeit,  falls  es  sich  um  den  Kück- 
zng  der  eidgenössischen  Kräfte  in's  Gebirge  —  dem  Beduit  de]  Landes* 
Verteidigung  —  handeln  sollte. 

3.  Die    Ostfront    oder  Jen«'  «1er  bischen  Grenze  zert 

iu  die  drei  Abschnitte,  d.  i.  jenen  vom  Bodeusee  bis  zu  den  Werken 
von  St.  Luziensteig,  von  St  Luziensteig  bis  zum  Gribellenkopf  und  von 
I;ht  bis  zum  Stillersjoeb. 

Im    ersten    Abschnitte    bildet    der   llhein   vom    B«  bis  zum 

I16e  von  Trühbarh  die  Frenze  1 15  Meilen  Lange).  Bei  Benderen  und 
bei  Koblach  ausgenommen,  überhobt  das  linke  Rhein-Ufer  das  rechte.  Die 
Defileen  von  Trübbaeh,  Überried  und  Au  gliedern  das  Lhein-Thal  in  drei 
Theile.  Letzteres  ist  trotz  der  erwähnten  Uferüberhöhung,  da  die  Höh 
zuge  zu  nahe  am  linken  Ufer  herantreten  und  die  Straße  sammt  Eisenbahn 
trieben  werden  kann,  für  die  Verteidigung  nicht  günstig. 

Der  befestigte  Übergang  von  St.  Luzien  steig  und  die  P 
von  Feldkirch    sind    die    militärisch    bedeutendsten  Punkte    «üeses   Aih 
Schnittes.   Ersterer   begünstigt  die  Offensive   der  Schweiz,    letztere   hin- 
gegen sperr!    «1er  Schweiz   die  einzige  Fahrstraße  sammt  Eisenbahn  aus 
dem   Rhäfn-Thale  nach  Tirol. 

Im    zweiten  Abschnitte    folgt  die  Grenze   dem  Kamme  des  Bhi 
kons  nnd  der  Silvretta.  Nur  Kulisteige  übersetzen  diese  beiden  Gebirgs- 
telleil  die  Verbindung  mit  dem  JJontafon-Thale  her. 

Der  dritte  Abschnitt  wird  durch  die  beiden  Verbindungen,  die  iui 
Inn-  und  Etsch-Thal  führen,  durchschnitten.  Auf  beiden  Gr-  teo  sind 

schmale,  gut  rertheidigungsfthige  Defiltoq  und  Positionen  vorhanden* 

4    Die  Süd  front    oder   jene    der    italienischen  Grenz 
sich    vom    UmbraiLPass     bis    zum    Monte    Dolent»\     wo     die   Grenzen 
Frankreichs,   Italiens  und  der  Schweiz  zusammentreffen,  und  folgt  zum 


Die  Befestigungen  der  Schweiz.  J47 

geringeren  Theile  dem  Zuge  der  Wasserscheiden.  Das  Gebiet  des  Cantons 
Tessin,  welches  keilförmig  in's  italienische  Territorium  hineinragt,  nähert 
schweizerische  Streitkräfte  ihrem  ersten  Operationsobject  Mailand. 

Die  Haupt-Operationslinie  einer  italienischen  Offensive  ist  jene 
des  St.  Gotthard-Passes,  da  sie  direct  zur  schweizerischen  Hochebene 
fährt,  die  Eoccadelinie  Martigny-Chur  trennt,  und  der  Verteidigung 
im  Rhone-  und  Vorderrhein-Thales  ausweicht. 

Die  übrigen  Verbindungen  aus  der  Po-Ebene  fähren  eben  in 
beide  letzteren  Thäler.  Der  St.  Gotthard  -  Pass  selbst  ist  für  die  Ver- 
teidigung dieser  Front  —  worauf  wir  später  zurückkommen  werden  — 
InBerst  wichtig. 

Der  Unterlauf  der  Tresa  mit  dem  befestigten  Punkt  Bellinzona 
irt  eine  vorgeschobene  Verteidigungslinie  gegen  die  Offensive  aus  süd- 
licher Sichtung,  welche  auch  die  beiden  Übergänge  über  den  Lukmanier- 
md  dem  St.  Bernhardin-Pass  deckt. 

Der  Übergang  über  den  großen  St.  Bernhards-Pass  wird  durch  das 
Defille  von  St.  Maurice  gesperrt.  Jener  über  den  Simplon-Pass  führt  bei 
Gondo  zwischen  vertikalen  Felswänden  und  später  durch  eine  Galerie 
tot  222m  Länge  hindurch,  kann  daher  günstig  vertheidigt  werden. 

Die  übrigen  östlich   des  St.  Gotthard  aus  Italien  führenden  Ver- 
bindungen  münden   alle  im  Becken  von   Chur,   dem   Centralpunkte   für 
die  Verteidigung  dieses  Landabschnittes.  Bei  Thusis  fähren  die  Routen 
Aber  den  St,  Bernardin-  und  Splügen-Pass  durch  die  leicht  zu  sperrenden 
:  Defillen  von  Boffna  und  Via  Mala,  die  Position  von  Porta  bei  Bonda  in 
'ler  Val  Bregaglia  vertheidigt  die  Verbindung  über  den  Maloja-Pass. 

Die  vorhandenen  zahlreichen  Verbindungen  begünstigen  eine  Offen- 
ere  aus    der  Valtellina,   doch    muss    hervorgehoben  werden,    dass    der 
[Bernina-Pass  selbst  zum  größten  Theile  des  Jahres  unpassierbar  ist,  und 
i  diese  Angriffsrichtung  nach  fernerer  Überwindung  des  Albula-Passes 
das  Centrum  von  Chur  trifft. 
Im   Vertrauen    auf  die    im    allgemeinen    für   die    Verteidigung 
ige  Gestaltung  des  Landes,  sowie   auf  die  durch  die  Neutralitäts- 
Ferträge  garantierte  Unangreifbarkeit,  hat  die  Schweiz  für  die  Erhöhung 
Vertheidigungsfähigkeit  durch   die  Anlage   von  Befestigungen  bis 
die  neueste  Zeit  so  viel  wie  nichts  gethan,  wohl  aber  rastlos  an  dem 
Irabau    ihrer  Heereseinrichtungen   gearbeitet.    Erst   der  jüngsten   Zeit 
es  vorbehalten,  die  Landesbefestigung   zur  Ausführung   zu  bringen. 
Im   Verlaufe   eines   Krieges,  bei   welchem  die  Grenznachbarn  der 
hweiz  wie  immer  gruppiert  sein  mögen,  können  sehr  leicht  Situationen 
otreten,  welche  den  einen  oder  den  anderen  der  Kriegfährenden  zwingen. 


148  Fornasari  Edler  von  Yeree. 

die  schweizerische  Grenze  zu  überschreiten;  sei  es  nun,  um  sich  der 
Einwirkung  des  Gegners  zu  entziehen,  oder  aber,  weil  dies  als  das  einzig 
richtige  Mittel  anerkannt  wird,  um  den  Gegner  zu  besiegen.  Der  erstere 
Fall  trat  bekanntlich  1870  ein,  und  veranlasste  die  Mobilisierung  der 
eidgenössischen  Armee.  Es  wird  demnach  die  mehr  oder  minder  gewissen- 
hafte Wahrung  der  Neutralität  stets  nur  von  der  speciellen  Kriegslage 
und  den  Kriegs-Chancen  abhängen,  und  steht  hiemit  die  Frage  im  Zu- 
sammenhang, ob  die  Schweiz  im  gegebenen  Falle  die  Mittel  besitzt,  um 
sich  einer  eventuellen  Gebietsverletzung  seitens  eines  der  Grenznachbarn 
zu  widersetzen? 

Die  kolossalen  Rüstungen  der  Grenznachbarn,  die  herrschenden 
politischen  Verhältnisse,  sowie  auch  die  vorhergemachten  Erwägungen 
werden  ohne  Zweifel  maßgebend  gewesen  sein,  um  die  vorhanden 
Mittel  für  die  Landesverteidigung  zu  erhöhen,  u.  zw.  dadurch,  daas  mai 
den  Ausbau  militärisch  wichtiger  Straßen  und  Eisenbahn-Verbindung» : 
jenen  der  Befestigungen  folgen  ließ. 

Merkwürdigerweise  wurde  die  fortificatorische  Thätigkeit,  die  j 
zu  erörtern  wir  uns  vorgenommen  haben,  in  einem  Gebiete  inauguriert,  0 
welchem  die  Natur  für  dessen  Verteidigung  am  meisten  vorgesorgt  hat , 

Bevor  wir  auf  die  neuesten  Befestigungs-Anlagen  fibergehen,  seien, 
der  Vollständigkeit  halber,  kurz  die  aus  früheren  Zeitepochen  stim- 
menden Befestigungs-Anlagen  angeführt 

A.  Ältere  Befestigungen '). 

Aarberg  im  Kanton  Bern,   zwischen   zwei  Armen   der  Aare  «f j 
einem  Sandsteinfelsen  erbaut,  hat  ein  altes  Schloss,  ferner: 

ein  Hörn  werk  r  Kappelenschanze u  ä  cheval  über  die  nach  V&\ 
fuhrende  Straße; 

eine  Lünette   „kleine  Bargenschanze u   ein  Kilometer  westlich 
Stadt  und  nördlich  des  Dorfes  Bargen,  endlich  sperrt  ein  größeres  Wü 
„große  Bargenschanze"  auf  dem  nördlichen  Ausläufer  des  südlich  BargA— 
nach  Südwesten   sich   hinziehenden  Bückens,  die  Straße  und  Eisenbak 
nach  Murten. 

Aarburg   im  Kanton  Aargau,  an   der   Mündung  der  Wigger  il 
die    Aare    und    am    rechten   Ufer    der   letzteren,    besitzt  ein   aus  del  Z 
Jahre    1660  stammendes  befestigtes   Schloss  mit  zahlreichen  casen 


f)  Solothurn,  Hauptort  des  gleichnamigen   Kantons,  zu  beiden  Seiten  ll  v 
Aare,   hatte  eine   alte  Umfassung  mit  acht  Bastionen  auf  dem  linken,  und  vier  1 
dem  rechten  Aaren-Ufer.    Letzterer  Theil  wurde  in  neuerer  Zeit  ganz,  erstem  • 
Theile  geschleift.  f* 


t 


Die  Befestigungen  der  Schweiz.  149 

tierten  Bäumen,  welches   das  Thal  beherrscht  und   dermalen  als  Zeug- 
haus dient. 

St.  Maurice  im  Eanton  Wallis,  am  linken  Bhöne-Ufer  und  in 
einer  Thalenge  gelegen,  ist  der  Vereinigungspunkt  der  von  beiden  Ufern 
des  Genfer  Sees  kommenden  Straßen  und  Eisenbahnen,  welche  dann 
weiter  sich  in's  Rhone-Thal  fortsetzen.  Das  enge  Thal-Defil6e  gewährt 
Her  kaum  Baum  f&r  den  Durchbruch  des  Rhone-Flusses,  welcher  an 
dieser  Stelle  zwischen  hohen  verticalen  Felswänden  vorbeischießt.  Es 
Akren  die  Fahrstraßen,  in  Felsen  eingeschnitten,  sowie  die  Eisenbahn 
fach  einen  Tunnel  hindurch,  an  diesem  Absturz  vorüber,  und  es  er- 
heben sich  beiderseits  Spitzen  von  1.500  bis  2.000m  Höhe.  Zur  Sperrung 
fcr  hier  zusammenlaufenden  Verbindungen,  um  sowohl  ein  Vordringen 
91 :  oberen  Rhone-Thal  von  Westen  aus,  als  auch  um  einen  über  den 
fimplon-  und  Großen  St.  Bernhard-Paß  im  Rhone-Thal  eingedrungenen 
Qegner  den  Zugang  zum  Genfer  See  zu  verwehren,  wurde  in  diesem 
Thal-Defiläe  in  den  Jahren  1830  bis  1847  nachfolgende  Befestigungen, 
«eiche  später  dem  Verfalle  preisgegeben  wurden,  ausgeführt: 

Ein  Werk  im  Westen  auf  dem  Plateau  von  Verrossaz.  Von  diesem 
Hiteau  aus  bestreicht  man  beiderseits  das  Rhone-Thal  und  bildet  das- 
aribe  die  Vertheidigungs-Position  des  linken  Rhone-Ufers. 

Zwei  Werke  (ein  Zangenwerk  und  eine  Bedoute)  auf  den  Höhen- 
rücken nördlich  St.  Maurice  (Plateau  de  Chietres),  welche  das  rechte 
Ehöne-Ufer  beherrschen. 

Ein  Doppelwerk  südlich  St.  Maurice  (Bhöne-Batterie)  bei  der  Grande 
Qmbe. 

Im  vergangenen  Jahre  wurden  durch  Mannschaften  des  1.  Genie- 
ürfaillons  hier  Wiederholungs-Curse  abgehalten,  und  bei  dieser  Gelegen- 
heit an  der  Instandsetzung  dieser  Befestigungen  gearbeitet. 

Bell  in  zo  na  im  Elan  ton  Tessin,  am  linken  Tessin-Ufer  und  am  Ein- 
gänge des  Leventina-Thales,  ist  der  Schlüsselpunkt  zu  den  drei  die  Schweiz 
.aii Italien  verbindenden  Hauptrouten.  Die  vorhandenen  Befestigungen  sind: 
Drei  alte  mit  Thürmen   und  Zinnen  versehene  Castelle  „Schwyz", 
,Uri"  und  „Unterwaiden"  benannt,  welche  die  Stadt  beherrschen.  Zwei 
wurden  zumtheile  umgebaut,  das   dritte   wird  als  Zuchthaus  verwendet. 
Zwei  Lünetten  und  eine  Bedoute,  welche  im  Süden  der  Stadt  dem 
hagonato~Bach  vorgelegt  sind,  und  das  Tessin-Thal  in  dieser  Bichtung 
jperren.  Etwa  3km  südlich  hievon  ist   eine   weitere  Linie  von  Werken 
rorgeschoben,  u.  zw.: 

Eine  Batterie  bei  Giubiasco  auf  dem  linkseitigen  Hang  und  am 
Ausgang  der  Val  Marobbia; 


150  Fornasari  Edler  von  Verce. 

vier  sturmfreie  Thürme  oberhalb  letzterer; 

eine  Lunette  zwischen  Giubiasco  und  der  Eisenbahn; 

eine  Eedoute  mit  crenellierten  Mauern  und  einer  dahinterliegenden 
Fläche  zwischen  der  Eisenbahn  und  dem  Tieiuo-Fluss; 

eine  Redoute  zwischen  dem  Ticino  und  dem  Orte  Sementina,  an 
welcher  sich  eine  freistehende  crenellierte  Mauer  anschließt,  die  längs 
des  Bachrandes  von  Monte  Carasso  nach  Sementina  sich  herunterzieht, 
und  die  Straße  nach  Locarno  sperrt. 

St.  Luziensteig  im  Kanton  Graubtinden  am  rechten  Rhein-Ufer, 
zwischen  Balzers  und  Mayenfelden,  sperrt  die  über  die  Rhätikonkette 
und  durch  das  Defiläe  zwischen  dem  Fläscherberg  und  dem  WurterhWE 
hindurchfuhrende  Verbindung  des  rechten  Rhein-Ufers  aus  Österreich.  Die 
in  den  Jahren  1830  bis  1852  erbauten  und  theils  im  DefilSe  selbst  (692*) 
theils  am  Fläscherberg  befindlichen  Befestigungen  bestehen  aus: 

einer  Courtine  mit  Halb-Bastionen,  welche  die  ganze  Passbreite  «Ü- 
nimmt; 

einem  Vertheidigungsthurm  „Gruschathurmu,  auf  einem  Absdi 
des  Gebirgshanges  erbaut,  welcher  die  gegen  den  Ort  Gruscha  führend 
Communication  sperrt; 

einer  vorgeschobenen  Batterie,  welche  den  Pass  und  die  Fahrstraße 
gegen  Norden  sperrt. 

An   der  Kehlseite   der   ersten  Anlage   liegen  vertheidigungsfihige  _ 
Unterkünfte  und  Depots. 

Die  Kehl-Vertheidigung  besorgt  eine  Redoute. 

Auf  dem  Kamme   des   mit   schroffen  Felswänden  zum  Rheine  ilf* 
fallenden  Fläscherberges   (1.138m)   befinden   sich  fast  in  gleicher  HtaL 
mit  der  Passsperre  sechs  Vertheidigungsthürme,  welche  durch  einen  §P 
deckten  Weg   miteinander   verbunden    sind.    Im    äußersten  Westen, 
höchsten  Punkte  des  Felsengrates  und  hart  am  Felsabsturz,  ist  ein  Block-; 
haus  erbaut. 

Ein  weiteres  Blockhaus  oberhalb  der  sogenannten  Prittiswand  veiH  _ 
theidigt  den  aus  dem  Orte  Flätsch  heraufführenden  Fußweg. 

B.  Neuere  Befestigungen. 

Wir  haben  vorher  flüchtig  angedeutet,  welche   Momente  das  bW 
herige  Vertrauen  auf  die  Unangreifbarkeit  der  Schweiz  erschüttert,  wiQ« 
auf  die  gebotene  Notwendigkeit,  ein  System  der  Landes-Vertheidi 
zu  schaffen,  geführt  haben  dürften. 

Die  Frage   der  Landes- Vertheidigung  und  Befestigung,  der  bis 
diesem  Zeitpunkte    aus    dem  Wege    gegangen    wurde,   kam   damit  Uflfi 


Die  Befestigungen  der  Schweiz.  151 

Rollen,  doch  so  einig  man  in  der  Erkenntnis  der  Notwendigkeit  war, 
dass  hierin  etwas  geschehen  müsse,  so  verschiedenartig  waren  die  An- 
sichten und  die  Forderungen,  welche  zur  Sicherung  des  Landes  ent- 
wickelt wurden. 

Der  Hauptsache  nach  waren  es  drei  Strömungen,  welche  besondere 
Vertretung  fanden.  Der  erste  Antrag  gieng  dahin,  gegen  alle  vier  Grenz- 
oadtbarn   gleichmäßig  Front  zu  machen,  d.  h.   es   sollten  die  Grenzen 
ud  der  Innenraum  gegen  alle  vier  möglichen  Angriffsrichtungen  durch 
fie  Anlage  von  Sperrforts  und  Central-Waffenplätzen  gesichert  werden. 
Dieses  umfangreiche   Befestigungs  -  System ,   welches   zu   seiner   Durch- 
fthrung  enorme  Summen  gefordert  hätte,  wurde  gleich  anfangs  übergangen, 
wobei  auch  der  Anschauung  Ausdruck  verliehen  wurde,  dass  die  Wahr- 
scheinlichkeit eines  Angriffes  auf  jeder  Front  doch  nicht  die  gleiche  sei. 
Im    zweiten  Antrage    wurde,   vornehmlich   nur   zum  Schutze    der 
c    Mobilisierung,  die  Anlage  von  Sperrforts  an  den  Grenzen  proponirt.  Der 
r    dritte  Antrag  lautete  endlich,  die  in's  Innere  aus  verschiedenen  Eichtungen 
fthrenden  Haupt-  Communicationen  an  den  Knotenpunkten,  bei  Offenlassen 
te  Grenzen  zu  sperren,  um  auf  diese  Weise  die  mögliche  Versuchung 
l     itt  Grenznachbarn,   schweizerisches  Gebiet  in   ihren  operativen    Calcul 
I    ta  riehen,   wenn   schon   nicht  ganz   zu  beseitigen,  so  doch  wenigstens 
f     kenhzumindern. 

Im  Anfang  der  Achtziger-Jahre  wurde  eine  Commission  mit  dem 
Stadium  und  der  Lösung  der  Befestigungsfrage  betraut,  doch  konnte 
tarch  diese  keine  Einigung  über  Umfang,  Ort  und  Art  der  Anlagen 
opelt  werden.  Eine  zweite  zum  gleichen  Zwecke  eingesetzte  Commission 
%te  im  Jahre  1883  dem  Bundesrathe  einen  Befestigungs-Entwurf  vor, 
wacher  die  zu  befestigenden  Funkte  hervorhob,  die  Art  und  Weise, 
r  wie  die  beantragten  Arbeiten  rasch  durchzuführen  wären,  angab,  die 
nöthigen  Mittel  hiezu  fixierte,  jedoch  von  der  sofortigen  Ausführung  aus- 
gedehnter Anlagen  Abstand  nahm. 

Auf  diese  Weise   wurde  die  Befestigungsfrage   zu  keinem  defini- 
tiven Abschlüsse  gebracht,  vielmehr  trat   eine  längere  Ruhepause  ein, 
Kl  endlich  im  Jahre  1885  dieselbe  abermals  vor  dem  Bundesrathe  auf- 
[  tnehte.   In  diesem  Jahre  erst  wurde  seitens   der  Bundesversammlung 
Tft  Majorität  die  „Militärische  Sicherungu  des  St.  Gotthard  beschlossen, 
id  hiefür  2%  Million  Francs  bewilligt.   Hiemit  trat  die  Befestigungs- 
ige  aus  dem  Stadium  der  Vorschläge  und  Verhandlungen,  und  begann 
»rafbare  Form  anzunehmen. 

Die  vermutlichen  Motive,  welche   die  Veranlassung  gewesen   sein 
faften,    dass    beim    St.    Gotthardstock    der   Anfang    gemacht    wurde, 


Jß2  Fornasari  Edler  von  Verce. 

überlebend,  wollen  wir  die  militärische  Bedeutung  dieses  Gebirgsmassivs, 
welches  boi  Besprechung  der  südlichen  Vertheidigungsfront  nur  gestreift 
wurde,  naher  beleuchten. 

Von  diesem  mächtigen  Oebirgsknoten  zweigen  ab:  die  Gebirgs- 
fcftK«  der  (1  raubündner-Alpen,  der  Glarner-Alpen,  derBerner- 
Alpon,  des  Simplon-Massivs  und  der  Tessiner- Alpen,  und  ist 
derselbe  gleichsam  der  Schlüssel  zum  Besitze  dieser  Höhenzüge. 

Von  diesem  Centrum  aus  ergießen  sich  strahlenförmig  die  Wasser- 
Iftufe  des  Khoins,  der  Reuss,  der  Aare,  der  Rhone,  derToce  und 
dos  Tons  ins,  in  deren  Mitte  das  von  hohen,  zumeist  mit  ewigem  Schnee 
bedeckten  Höhenrücken  umschlossene  Urseren-Thal  liegt. 

Ourch  den  Lauf  der  Reuss  ist  das  Urseren-Thal  mit  der  schwei- 
zerischen Hochebene  verbunden;  der  Oberalp-Pass  vermittelt  den 
Üherjrang  tn's  Rhein-Thal  der  Für ka -Pas s  jenen  in's  Rhone-Thal,  der 
8 1,  0  o  1 1  h  a  r  d  -  P  a  s  s  endlich  jenen  in's  Tessin-ThaL  Durch  den  F  u  r  k  a- 
umi  Orimsel-Pass  ist  das  Urseren-Thal  indirect  mit  dem  Hochthil 
der  Aare  ^Hasle-ThalX  durch  das  Hochtessin-Thal  ( Val  Bedretto)  vat 
den  8.  tf  i»eottH>-l*a$s  mit  dem  Thal  der  Toce  (Yal  d'Antigorio)  verbündet. 

Itat  Urseren-Thal  ist  demnach  ein  ganz  bedeutender  Com- 
nimueaUouskuoteiu  und  nur  dem  rauhen  Klima  (acht  Monate  Wiiter) 
wt  die  £*riii£*  Bevölkerung  des  Thaies  ^  1.400  Seelen\  welche  in  dir 
Hauptoabl  sich  auf  die  beiden  Ortschaften  Andermatt  und  Hospen- 
thal xertheüt,  »uiuschreiben. 

IMe  ttetVst i$utt£  de* St.  Gotthard-Massirs  nach  allen  Front« 
Kitt  wte  **  tu  der  Pnrchttihruu*:  Wcriffen  —  bildet  mit  seinen  rem 
tto4*tt-  bis  «um  Geafer  Se<\  vvuu  Urnerbecke?*  bis  mm  Lago  Maggion 
*t**$*w&l>ctviea  HaupCAVmmuuic&tknten  den  Kernpunkt  der  Lasdesr«- 
t!bttfcii£tte:C  IVc  Ort  AttdertuaU  —  t&r  die  Aal«*  *ine>  Waff-nplatia 
wa  Ksvlfc£tfburc*  $*&r  £tl:r>üc  —  :>3  di>  C*n:ruai  dieser  Hivhgebirgs- 
IW&ssi^ttT^v  **U'ltf  vli«  Kauv:v^rb:r.^ür.§e^  iti*>  scfcw-eiierts^fcr  Cential- 
a£t»<*&^wb;b<«  *r;*rrk  vi**  A^srvitVr  äu  iw«:  Ai<:r^2£uc£«ri  c&higt.  ehe 
•j^rst^W  svvlk  $*wt*c  A3£-t£&:c,;*\''*  ^mir  wiri  uri  iii  ir  klimatischer  \, 

lv-i*  -f-sici^^v.'?  HxivJL^s^  TidL^r^T  T^i  Sierra  Li  schwer-  .% 
7ik?5wr'>a.-fif  X>rVr  *vs-i  x*i>iciatf^  w:*£  i\i  A7£Tf ::■*::.  x  riamlkk  j; 
0^::-i:a  i*iQnaiwt  A^i.r.w-:   i-?*  ^;55Air:->L±a>r'>  ^■f-rtrii-i-a  mos««,  :., 

%*  hu  \ /.-£«.'•!.  ix>  lirtj  xi?zc%!2  Y.  *■;/*>-  VrwJ.-*  ".wr..  -rirü  ■£>*  Stf&hK&i  • 
it»r  >;iii/.. ".iii»ii  \sc  v*i'£^iM:a  *u.5*üSfc£*M    u^i^r^ir    xi»i  culx  r«  der   " 


Die  Befestigungen  der  Schweiz.  153 

Andermatt  ist  demnach  das  Reduit  der  im  Gotthardgebiete  kämpfenden 
Trappentheile,  und  wird  auch  darnach  eingerichtet,  indem  die  Anlage 
bedeutender  Magazine  für  Munition  und  Lebensmittel,  für  Werkzeuge, 
sowie  für  Vorräthe,  zur  Herrichtung  von  Unterkünften  in  Aussicht  ge- 
nommen ist.  Im  Kriegsfalle  werden  feldmäßige  Anlagen  diese  Etablisse- 
ments schützen.  Um  die  im  gegebenen  Falle,  in  diesen  hochgelegenen 
Gebieten  operierenden  Kräfte  den  Witterungseinflüssen  so  viel  als  mög- 
lich zu  entziehen,  sowie  zur  Unterbringung  der  Truppen  überhaupt, 
worden  nach  vorhergegangenen  Versuchen  seitens  des  Militär-Departe- 
ments, zerlegbare  hölzerne  Baracken  eingeführt,  welche  in  Andermatt 
und  Hospenthal  magaziniert  wurden. 

Bei  der,  wie  erwähnt,  im  Jahre  1885  festgesetzten  militärischen 
Sicherung"  des  St.  Gotthardstockes  wurde  die  Anlage  nach- 
folgender Werke  beschlossen  (siehe  die  Übersichts-Skizze): 

1.  Ein  Werk  am  Oberalp-Pass  (2.052m)  zur  Sperrung  der 
Fahrstraße  von  Andermatt  nach  Dissentis  (3 lim)  und  Chur  im  Vorder- 
rheinthal, sowie  zur  Bedrohung  der  Flanke  feindlicher  über  Biasca, 
Olivone  und  dem  Lukmanier-Pass  gegen  Dissentis  vorrückender  Streit- 
fatfte. 

2.  Ein  Werk  am  Furka-Pass  (2.436m)  zur  Sperrung  der  Fahr- 
straße von  Andermatt  nach  Oberwald  (33km)  im  oberen  Khöne-Thale, 
sowie  der  beiden  von  Obergestelen  einerseits,  und  vom  rHötel  Rhone- 
gletscher" anderseits,  über  den  Grimsel-Pass  in's  obere  Aare-Thal 
führenden  Fußstoige.  In  letzterer  Richtung  ist  der  Bau  einer  Fahrstraße 
in  Aussicht  genommen. 

3.  Ein  Werk  beim  sogenannten  „Urnerloch"  an  der  Route 
Andermatt,  Göschenen,  Luzern  zur  Sperrung  der  im  Reuss-Thale  von 
Norden  her  führenden  fahrbaren  Communication.  Diese  fuhrt,  in  der 
durch  schroffe  Felsabstürze  eingeschlossenen  Thalenge  von  Schöllenen 
Midurch  und  über  mehrere  leicht  zerstörbare  ober-  und  unterirdische 
Kunstbauten,  von  denen  die  den  Reussfall  in  einer  Höhe  von  50m  über- 
spannende Teufelsbrücke  und  der  65m  lange  Straßentunnel  „Urnerloch" 
die  bedeutendsten  sind. 

4.  Ein  Werk  bei  Airol 0  am  südlichen  Ausgange  des  St.  Gott- 
hard-Tunnels  zur  Vertheidigung  der  aus  dem  Tessin-Thale  in  Serpen- 
tinen am  Osthange  der  Val  Tremola  zum  Gotthard-Passe  (2.114m)  und 
von  hier  nach  Andermatt  führenden  Fahrstraße,  sowie  zur  Bestreichung 
des  Tnnnel-Ausganges. 

5.  Ein  Werk  am  S.  Giacomo-Passe  (2.308m)  zur  Sperrung 
der  Verbindung  Airolo-Domodossola. 

21* 


1.04 


Furnnssiri   E<11<  r   rou    \ 


am    Südabhange    &  Qotthsrdstockee   gelegen,    k. 

durch  Streit!  reiche  durch  das  Tocoe-Thal  fiboi1  i<  >iacomo- 

Bedretto-Thal    vorgehen,   von   der   Grenze   aufl    inner- 
halb ca.  8  Stunden  erreicht   werden.     Durch  die  Sperrung  «aa- 

il    diese    rasche    Am,  i  hindert    wn 

soll  ungleich  diei  ate  Fahrstraße  den 

Nufenen-Pafl  (2,400m)    na.  Ij   II  die  Verbindung  des 

mit  dem  Rbflne-Thale  decke 

Du   den   Genie-Bureau   übertragene  Durchführung  Gott 

toriseheii    Arbeiten    wurde   ini   Jahn'    1886   mit   der   Terrain-Ai 
eingeleitet   I * i * •  eigentlichen  Bauarbeiten   beschränkten   steh   in   di"*eai 
Jahre  auf  die  zur  Schließung  des  Sudportal  Hhard-Tminels  ge* 

fcroffenen    te«  tn  Vorkehrungen,   dann  auf  Planierungs-  und   8 

diewngs-Arbeiten  für  das  am  Fondo  del  Bösco  bei  Airolo 
in  Angriff  zu  nehmende  Werk,  Die  indessen  fertiggestellten  Befeattgui 
plane  rnnasten  mil    Böcl  nf  die  in  der  Kriegebaukunst  durch 

Einführung  von  BrieansgeechoBaen  bedingten  eonßtruetiven  Neuerungel 
•  werdeo,  wodurch  der  Beginn  der  Bauarbei 
Im  Jahre  1887   era  igten  beim   Hauptwerke   bei  Aii 

Eni-    in  Li leiten,   sowie    die    Lieferung    der  für  d 

Panzerungen   mit  Vergebung,  und  wurde  auch 
mit  der  Arbeit  begonnen. 

Indem    wir    nu<  die  Besprechung    der   bereits  beendeten  ,l,|d 

noch    in    dar    Herstellung   begriffenen  Befestigungs-Arbeiten    üb» 
wird  hier  bemerkt,  dass  aus  mannigfachen  Gründen,  die  sputer  hervor» 
gehoben  Verden  sollen,  und  die  während  der  Ausführung  der  Befestigungen 

i    gemacht    haben,    der    Umfang    der    im    Jahre  1885    fe 
gesetzten   „militärischen    Sicherung  tthard   sich   wesentlich 

itert  hat 

tan  zur  Ausführuii-  (siehe  Ta£  &): 
aiptwerk  „Fondo  del   Bosco4   westlich  des  0  olo 

als  modernes   permanentes   mit  eineis  IScm  Panzerthurm.  und  1 
»ematten,     Möraerkuppdn     und     8chneUfemer.-*G  ait- 

achtungastlnden  efo   rereobenee  stnrtnfri 

ting  22  Geschütze  betragen  soll.    Es  bestreitet 
i    der  Fahrstraße   zum   St   Qotthard-Pass,   den   aüdlid 
Tum  saniint  EivnlialiiL  and  hält  das  Ticino-Thal  nach  beiden 

H  er. 

Gegen  diu  beim  Bau«  rerweudeten  Granit  und  Beton,  sowie  auch 

ale    fanden    im  Jahre   1888  in  Tlmn  Scblefil 


Die  h 


155 


oit  comprimierter  Scbieflwolie  geladenen!!: 

welci  iuf  die  Lafettiem  ckteu. 

Im  Jahr«  18  is  dem  fertigen  Objecto  geechoaßen. 

D«  >  runnelß,  der  im  kräftigen  Feuerbereiche  dieses 

i  durch  izerthor,  vom  Werke  Fondo  del  Bosco 

auf  elektrischem  \\  Jen. 

idigu&g  dieses  Objectee  zeigte  es  sich,  dass  dasselbe 

d,    d.  i.   von   den    am    rechten    Ticino-Ufer  ge- 

nt>n  Htten    bek&mpfl   werden    kann,  ohne  gegen  dieselben  wirken  zu 

■ei)*  ftie>  lenBau 


Isbrürkf 


Rartola. 

selbe  Uich    und    ca. 

roptwerk 

n,  und    ergänzt  dadurch. 

•  n  Partien 

Tbalbegl  anders 

nden 

JhöDtr-  Vonvi'  nimmt, 

ren  Einblick  in 

Val  Bedretto  und  in  die  Val 

tiua    ermöglicht,    dessen 

ang.  Die  Batterie 

Anzahl  offener  Ge- 
de  für  sch^ 
welche  durch  starke 
Enltniv*r*en ,  in  denen  die 
futerstands-  und  Depotrftume 
ut  sind,  von  einan<]«ji 
nt  werden.  Die  hohe  Lage, 
c  d»  vile  Hang,    scheinen  einen  Hindernisgraben  ent- 

gemacht zu  haben. 

jedoch    die    Befestigung    der  Südftront    nicht  abge- 

Anlage  eines  weiteren  Werkes  in  der  Nähe  des 

H<  L&Qtm    nu  directen  8perning  des  Passes  als  auch  zur 

bung  des  Aut  in  dei  Val  Tremola,  wurde  schon  vor  längerer 

-••n,  und  dürfte  dessen  Erbauung  baldigst  erfolgen.  Für  dieses 

1  aammt  Armierung  wurden  300.000  Francs  eingestellt. 

l  matt  wurde  mit  dem  Bau  des  Forts  Bühl  begonnen. 

I  inussten  vor   allem   die  Zufahrten    zu  dem  nordwestlich  Andermatt 

Haken  Rratt-Ufer  auf  einem  Felsenabsatze  gelegenen  unzugänglichen 


156 


uasari    Edler   vun    Verce. 


Erapiacenient  angelegt  werde«.  Es  wurde  deshalb  am  Nordausgange 
„ürberlochec  üe  Reuss  eine  vertheidigungsfuhige   Brücke  erbaut 

welche  zum  Eingang  Tunnels  führt,  der  den  einzigen  Zugang  zum 

Fort  Bühl  bildet   Der  Tunnel-Eingang  wird  mit  Schnellfettergeschül 
aus   Casematten    vertheidigt.    Auf   diese  Weise    ist    die  Besatzung 
Werkes  ohne  den  Umweg  durch  das  Urnerloch  nehmen  zu  müssen,  mit 
Enge  von  Schollenes  direct  verbunden,   was   besonders   im   Criegi 
ron  Belang  ist.    Vorkehrungen  für  die  Absperrung,   sowie,  falls  tetzl 
zerstört    werden   sollte,  für   die    Sprengung   dieses  Straßen-Tunn 
e  troffen. 

Das  Fort  Bühl   sperrt   den  Südausgang   des  Di  wü  8chöl- 

lenen,    beherrscht  das  Urseren-Thal,  den  Ort  Ander  die  von 

dieaetfl   Orts   zum  Furka-,  zum   St.   Gottbard-   und   zum    Ol 
führenden  Straßen,  Gegen  Nordes  hat  es  gar  kein*'  Wirkung. 

Wie  bei  Airol»,  zeigte    BS    sich  auch    hier,   dass  die  Anlage  eines 
Werkes  nicht  genügt,  um  diesen  Punkt  wirksam  zu  sichern.  Di> 
in   Erbauung  eines  zweiten   ergänzenden  Werkes  in  höherer  Lage,   um 
jenen  Bedingungen  zu  entsprechet  welche  das  tief  gelegene  Fori    Bohl 
nicht  erfüllen  kann. 

Auf  einem  Absätze  liehen  Abfalles   des   Bfttzberges 

das   Start    Bflhl    ca.    100m    überhöhend,   das  Fort  Bätzberg  angelegt. 

Bildlich  <br  Straßen-Galerie  zweigt  die  Portsstraße,  welche  in 
Serpentinen  zum  Eraplacemeut  führt,  ab.  Das  Fort  Bätzb*  lieft 

Jen  das  Reuss-Thal,  in   welches  es  fast  bis  Wa  rieht 

hat,  bestreicht  den  Örf  Gesehenen,   Straße  und  Eisenbahn  nach 
den  Bahnhof  und  den  Nordausgang  des  Gotthard-Tunnel-  herrscht 

ferner  die  auf  den  umliegenden  Bfthen  rorflndlichen  Gegen-Positioneo, 
-Thal   und    die    in    demselben    zusammenfließenden    Alf 

Bei  beiden  dieser  Werke,  welche  gleichzeitig  in  Angriff  genommen 
wurden  und  dermal  im  Bau  sich  befinden,  wurde    ebenfalls  den 

neuesten  Erfahrungen  Rechnung  getragen.  Sie  sollen  mit  schweren  und 
leichten  Geschützen  in  Panzerthürmeu,  und  mit  gepanzerten  Beobaehtungs- 
stftnden  ausgi  werden. 

Der  Erbauung  dieser  Werke  dürfte  die  Anlage  eines  ferneren 
U  kes  am  T  e  u  fe  1  s  t  e  i  u  (riesiger  Felsenblock  in  der  Thalenge  zwischen 
•n  und  Wascn)  folgen,  wa9  bereits  erwogen  wurde. 

In  9er  Gegend  der  Teufelsbrücke  ist  die  Installierung  von  Tur- 
binen beabsichtigt,  um  die  Wasserkraft  der  Reuss  zum  Zwecke  der 
elektrischen  Beleuchtung  auszunützen. 


Die  Befestigungen  der  Schweiz 


157 


idget  pro  1890  waren  bereits  1.000  Francs  eingestellt,  welche 
Canton  Ur  »blt  worden,  um  du  Benutzungsrecht  der  Wasser- 

Keuysiiusses  zu  erwerben. 
Am  Oberalp- Pus*e,  sowie  am  Furka-Passe,  wurde  mit  der 
igkeit  im  Jahre  1890  begonnen,  u.zw.  mit  dem  Baue  gemau« 
rkünfte,  welche  zunächst  für  die  Unterbringung  der  Arbeiter,  und 
rntcrkunftsöbjecte  für  die  Besatzung  der  Werke  in  Friedens- 
D  sollen, 
Für  die  Arbeiten  am  Oberalp-Passe  wurden  750.000  Francs,    und 

am  Furka-Passe  1  Million  Francs  votiert. 
Die  Anlagen  am  Oberalp-Passe,  welche  gegen  das  Vorderrhein- 
ret Bein  werden,  und  welche,  wie  vorher  erwähnt,  eventuelle 
ionen  über  den  Lukmanier-Fass,  oder  über  den  St  Bernardino- 
IQgen-Pass  gegen  Reichenau  (75km)  flankieren,  werden,  falls  der 
usbau  der  Splügenbahn  zustande  käme,  noch  an  Bedeutung  gewinnen. 
aber  der  Anschluss  an  die  Linie  Landi|uart-Davos  ausgeführt 
erden,  dann  läge  diese  Bahnverbindung  zu  entfernt,  um  vom  St.  Gotthard 
rasBiek  bedroht  zu  werden. 

Hiemit   hätten    wir   alle   jene    Befestigungs- Anlagen    besprochm, 
be  irtiggestellt   sind,   oder    binnen  kurzem  der  Vollendung 

iCOmo-Passe    wurde    noch    keine 
keü  entwickelt,  und  wird  schließlich  noch  bemerkt,  dass  gelegen!- 
der  Beratittmgen  des  Budgets  pro  1890  von  dem  Bundesrathe  der 
ig    ergieng,    Vorstudien    für    die    Anlage    von    Befestigungen    bei 
Maurice^  und  St  Luzien  steig  vornehmen  zu  lassen. 

die   militärische  Bedeutung   und   den   Wert   der  durch   die 

weh    geschaffenen    Gotthard-Befestiguug,    wurden    in    der    Militär- 

besonders  jener   der   Nachbarstaaten,   sehr   abweichende    und 

iflicher    Weise,   oft   ganz   subjeetive   Ansichten   und    Urtheüe  laut. 

der    mögliche    Eintritt    bestimmter  Eventualitäten    die    Schweiz 

□    hat,   diese  Anlagen   zu    schaffen,  um   dann   in   einem   solchen 

*,  xur  Aufrechthaltung  ihrer  Neutralität,  handelnd  aufzutreten,  geht 

liebsten  aus  den  im  Lande  herrschenden  und  im  publieistis«  hm 

emein    bekannl    gewordenen  Anschauungen  hervor.    Dieselben 

die    beste   Illustrierung  für  die  militärische  Bedeutung  und  den 

thard-Befestigung,    daher   wir   diesbezüglich   uns   darauf 


itaülon  im  Jahre  1890  bewirkten  Herstellungen 
tltarlcungen,  (Tntmtlnde,  Bekleidungs-Arbeiten  e1  nur  den  Zweck  der  Aus- 

ladung, lAurie  die  Benützung  der  Objecte  für  die  ät-hieß-Übungen. 


■  nft  sar  i    Ed  I  •■  r    \  QU    \'  e  P( 


können,   d  i»    Äusserung   der  r  Schweizerischen  Monataschrif 
aller  Watt'eir    zum   Bühlme   bi.-r  iniaflHwnil 

'1er  Gotthard-Befestigung  hat  man  keineswegs  etwa   blolJ 
Sperrung    das    WnUhard-Tunmds    und    Stralie    tu 
verstellen,  im  Systeme  der  i-Uefestigung  ist  vielmehr  dt 

:rn,   welches  der  natürliche  <  7<nti  alpunkt  un-< 
ist.  Das  gro>  -eiikreuz.  in  welchem  »ich  die  von  Süd  Dach 

Nord  and  von  Ost  nach  West  tuhrenden  Verkehrslinien  im  öerwu 

ti-Thal  sehneiden,  wird  durob   die  Bti 
deren   Bau  mit  Aufwand  aller  Kräfte   betrieben   wird,  mit  einen. 
fort :  -eher  Anlagen   umzogen,   —  ja  im  Grunde   genommen, 

mrhr  als  erneu;  denn  die  projectierten  Befestigungen  werden  eine  irn 
und  eine  laßere  VarflwdignigflliBie  um  den  Steaflenknoten  von  An 
matt  bildend 

„A\ "ir    haben  es  also  mit  einem    umfangreichen,   von  einem    Po 
Gürtel    umschlossenen    Kaum    zu    thunT    groü    genug,    um    neb 
Besatzungen    der    Porta    und    den    zur    Sicherung    ihres    \ 
DdthigtD    Vörpoafcen    noch  einen  n.   zu  offensiven,  wie    defi 

< Operationen    verwendbaren    Truppenkörper    Aufnahme  und    Schutz 
ühren.   I1  (gtfTAUXD  ist  das  ganze  ( "rs^ren-Thal  mit  seinen  drei 

niatt,  Bofptathal  und  Kealp.  Was  wir  mit  einem  Worts 
uosi  bard-BefeetigäBg  nennen,  ist  demnach  ein  befestigtes  Lau 

„D&mü   i>t  des   ganzen  Anlage   nicht   etwa  nur  der 

danke  passiver  \Vrtheidigung  der,  durch  das  Urseren-Thal  führenden 
drgsstratieu  zugrunde  liegt,  sondern  auch  die  Absicht  der  Bei 
zur    Deckung    der    am    Oottbard-Massiv    vorbei   führenden    Einbruc 
rlöbtuegen    durch   das   Mittel    offensiver   Unternehmungen,    denen    das 
i-Thal  ah  A M-J  illtbör  dienen  soll" 

„Der  rechte  Flügel  i  .■ -'dehnten  Bergfeste,  d  sperren  an 

der  Furka,  m,n dir  Prost  gegen  die  Anmarschstralle  des  Rhüne-Ttm 
die  sie  eine  Strecke  direet  beherrscht0 

das    befestigte    Lager    des   Urseren-Thales   in   uns 
kann  die  Benützung  der  Furka-Straße,   der  Simplon-Straße 
und  »j  oberen  Rbone-Thale  in's  obere  Tessin-  und  Aare-Thal 

1 1 1 1  •  regi   dem  Feinde  verwehrt  werden,  theils    durch 

treten,     theils     durch    Flankierung    seiner     Mais 
hewegungen    oder    rnterbrechung    seiner    rückwärtigen    Verbind  im  _ 

Mrang    der    Khr»uethal-Furkastralir    ihm)    die    rnterbrechung  der 
Mndtmg  über   den  Orimael  kämen  inbetraeht  irn  Falle  eines  Kri« 
unserem  westlichen    Nachbarstaat,   wenn    es    gälte,    die    I 


Die  Befestigungen  der  Schweiz.  159 

linie  3iartigny-Urseren-Thal-Chur  einem  französischen  Truppenkörper  zu 
verschließen,  welcher  die  Bestimmung  hätte,  den  von  der  Haupt-Armee 
durch  die  schweizerische  Hochebene  geführten  Haupt-Operationen,  auf 
der  parallelen  Hochgebirgsstraße  begleitend,  zu  folgen.** 

r  Offensive  Vorstöße  über  Ulrichen  gegen  Brieg  würden  von  der 
Furka  herab  zur  Ausführung  kommen  müssen,  wenn  in  einem  Kriege 
irischen  Frankreich  und  Italien  die  Simplon-Straße,  sei  es  zu  Truppen- 
bewegungen und  Transporten  aus  dem  Saönegebiet  nach  Piemont,  sei  es 
zu  solchen  aus  Ober-Italien  nach  Frankreich  hinein,  benützt  werden 
wollte.  Dergleichen  Operationen  sind  längs  der  Simplon-Straße  so  lange 
nicht  möglich,  als  nicht  die  Besatzung  des  Urseren-Thales  überwältigt 
oder  doch  durch  Detachierungen  überlegener  Stärke  von  Süden  und 
Südwesten  her,  derart  cerniert  und  beschäftigt  ist,  dass  sie  keine  erfolg- 
reichen Ausfälle  zu  machen  vermag/ 

„Das  Centrum  der  Gotthard-Befestigungen  sperrt  die 
Getfhard-Straße  und  Bahnlinie  bei  Airolo,  deckt  den  Zugang  zum 
Xnfenen-Pass  am  unteren  Eingang  des  Bedretto-Thales,  ermöglicht 
eiM  Belästigung  feindlicher  Bewegungen,  die  von  der  lliviera  Blegnothal- 
irtr&rts  streben/ 

„Die  Stützpunkte  im  Centrum  der  befestigten  Lagerfront  kommen 
zu  Geltung,  wenn  in  einem  Kriege  Italiens  gegen  Frankreich  ersteres 
Anstrengungen  macht,  in  den  Besitz  des  Gotthards  zu  gelangen  und 
damit  einen  Flankenschutz  für  die  über  den  Simplon-  und  allenfalls 
üW  den  Nufenen-Pass  zu  dirigierenden  Truppen-  und  Transport- 
Cdonnen  zu  gewinnen.  Aber  auch  dann,  wenn  in  Italien  eine  sich  hiefür 
eipende  politische  Constellation  ausgenützt  werden  wollte,  um  den 
Cuton  Tessin  von  der  Schweiz  abzulösen.  Solange  der  Gotthard  unser. 
ist  eine  ungestörte  Occupation  des  nördlichen  Theiles  des  Cantons 
Tessin  undenkbar/ 

„Der  linke  Flügel  des  befestigten  Lagers  am  Gotthard-  und  Oberalp- 
Paa  (Calmöt)  macht  Front  gegen  die  Anmarschstraße  vom  Vorderrhein- 
Thale  her  und  ermöglicht  eine  Flankierung  feindlicher  Operationen,  die 
*«  Lukmanier-Pass  über  Dissentis,  vom  Bernhardin  oder  Splügen  herab 
ober  Keichenau  rheinabwärts,  oder  über  die  Pässe  der  Tödi-Saurenstock- 
Kette  nach  dem  Lintthal  tentieren.  Dieser  Flügel  käme  in  Thätigkeit, 
wenn  Italien  im  Kriege  mit  uns,  zu  einer  Cernierung  des  Gotthard- 
Xusivs  von  drei  Seiten  (Süd,  West  und  Ost)  und  gegen  eine  der  drei 
Fronten  zu  einem  regelrechten  Belage rungs- Angriff  sich  entschlösse, 
fo  lisst  sich  auch  die  Möglichkeit  denken,  dass  in  einem  europäischen 
Kriege,  in  welchem  der  Westen  des  Continents  den  Centralstaaten  feindlich 


160       Foriiasari  Edler  von  Verce.   Die  Befestigungen  der  SeJ 

gegenübersteht,  die  Hinter-  und  Vorder-Rheinstraßen  zu  Tn 
Schiebungen  aus  Süd-Deutschland  nach  Italien  oder  umgekel 
werden  wollten."  1 

„Endlich  kann  der  Fall  eines  Einmarsches  deutscher  1 
eintreten,  die  unsere  Hochebene  in  der  Längsrichtung  von 
Westen  zu  durchlaufen  bestrebt  sind,  während  ein  Gebirgs 
österreichischen  Allierten  von  Tirol  her  durch  Graubünden 
über  den  Gotthard  nach  dem  Rhönethal  operiert,  in  der  A 
der  in  der  Hochebene  sich  abspielenden  Haupt- Operation 
Schritt  zu  halten,   beziehungsweise   ihr,   wenn   thunlich,  voi 

„Unsere  Gotthard-Befestigung  macht  aber  au< 
wärts  Front;  sie  erhält  einen  rückwärtigen  Abschluss,  der 
Thal  von  Göschenen  abwärts  unter  Feuer  zu  nehmen  erla 
nimmt  sie  den  Charakter  eines  großen  Landes-Beduit  an,  ein 
die,  wenn  ihr  gelingt,  auch  einer  längeren  Cernierung  oder 
gegenüber  Stand  zu  halten,  uns  ermöglichen  würde,  an  diese 
Widerstand  lange  genug,  vielleicht  bis  zum  Abbruch  des  '. 
zur  Eröffnung  der  Friedensunterhandlungen,  fortzusetzen,  wäh 
Feld-Armee  den  größeren  Theil  des  Landes  hat  räumen  müsse 
gar  sich  gänzlich  auf  ausländisches  Gebiet  zurückgezogen  hl 
Schulter  an  Schulter  mit  der  Armee  desjenigen  Nachbarstal 
zukämpfen,  mit  welchem  die  Eid-Genossenschaft  nach  Au 
Krieges  nothgedrungen  in  ein  Allianz-Verhältnis  getreten  ist 
Anschlüsse  Schutz  suchend  gegen  einen  andern  Nachbar, 
erste  war,  der  unsere  Neutralität  verletzte." 

„Aus  dem  Gesagten  geht  hervor,  wie  der  befestigt* 
allerdings  vor  allem  und  in  erster  Linie  zur  Verstärkung  ui 
Front  dient,  wie  aber  von  ihm  außerdem  behauptet  werden 
er  seine  große  strategische  Bedeutung  auch  dann  haben  wird, 
in  Kriege  verwickelt  werden,  die  uns  zwingen,  gegen  Osten  oi 
Front  zu  machen,  ja,  wie  die  Befestigung  des  Central- Alpen: 
ganzen  Lande  zugute  kommt,  allen  Landestheilen  zum 
V ortheil  gereicht." 


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161 


III.  Der  Bmm  Repetiercarabiner  M.  1890). 

Von 

Adolf  Weigner, 

k.  und  k.  Hauptmann  der  1.  Batterie- Division,  »ugetheilt  dem  k.   und   k.  technischen  und  administrativen 

MUUär-Comüe. 

(Hiezu  Tafel  11.) 

Im  ersten  Abschnitt  dieser  Abhandlung:  „Darstellung  der  Ent- 
wicklung der  8mm  Handfeuerwaffen  in  Österreich-Ungarn u  wurde  hervor- 
gehoben, dass  parallel  mit  den  Versuchen  zur  Schaffung  eines  klein- 
edibrigen  Repetiergewehres  auch  jene  des  Bepetiercarabiners,  bezw. 
Sxtracorpsgewehre8  stattfanden,  und  dass  die  Entscheidung  bezüglich  der 
Einführung  der  letzteren  beiden  Waffen  —  welche  denselben  Verschluss 
und  den  gleichen  Zubringer  wie  das  Repetiergewehr  M.  1888  hatten  — 
imzage  ist. 

Anderweitige  Bücksichten  ließen  diese  Entscheidung  zur  Zeit  als 
der  vorerwähnte  Abschnitt  geschrieben  wurde  (December  1888)  nicht 
als  dringend  erscheinen,  umsoweniger,  als  auch  bezüglich  der  günstigsten 
Tragart  des  Bepetiercarabiners  noch  Versuche  angestellt  werden  mussten. 
Die  Tragart  des  Carabiners  mit  Werndl- Verschluss  direct  auf  den  Repetier- 
carabiner zu  übertragen,  erwies  sich  schon  aus  dem  Grunde  unzulässig, 
weil  der  den  Zubringer  enthaltende,  über  den  Mittelschaft  vorspringende 
Kasten  auf  dem  Bücken  des  Soldaten  zu  liegen  gekommen  wäre. 

Mit  der  Durchführung  der  Orientierungs-Versuche  zur  Ermittlung 
der  günstigsten  Tragart  des  Bepetiercarabiners  wurde  durch  das  k.  und  k. 
Beiehs-Eriegsministerium  der  k.  und  k.  General  -  Cavallerie  -  Inspector 
betraut.  Dieselben  fanden  in  den  ersten  Monaten  des  Jahres  1889  mit 
den  Versuchswaffen  statt,  und  führten  zu  dem  Antrage  auf  eine  ausge- 
dehntere Erprobung  zweier  Tragarten  durch  die  Truppe.  Auch  wurde 
der  Wunsch  nach  möglichster  Verringerung  des  ca.  3m5kg  betragenden 
Gresammtgewichtes  des  Bepetiercarabiners  ausgesprochen.  Die  eine  Trag- 


')  Zar  Naehiieht:  Dieser  Aufsatz  bildet  die  Fortsetzung  der  im  1.  Hefte  1889 
erschienenen  Abhandlung:  „Die  8mm  Handfeuerwaffen  in  Österreich- Ungarn  u.  s.  w.u; 
das  Juni-  oder  längstens  Juli-Heft  der  „ Mittheilungen tt  wird  den  Schluss  bringen, 
worauf  Fortsetzung  und  Schluss,  gemeinschaftlich  broschiert,  den  Herren  Abonnenten 
der  ganzen  Abhandlung  kostenfrei  zugesendet  werden  wird.  Auf  die  vollständige  Ab- 
handlung wird  tob  hier  aus  ein  neues  Abonnement  eröffnet  werden.         Die  Red. 

24* 


162  W  e  i  g  n  e  r. 

art  war  analog  der  des  Werndl-Carabiners  über  den  Rücken  des  Reiters, 
der  Carabiner  mit  der  linken  flachen  Seite  anliegend,  die  zweite  —  nach 
mexikanischem  Vorbild  —  bestand  in  der  Fortbringung  des  Carabiners 
in  einem,  rechts  rückwärts  des  Sattels  angebrachten  Lederfutteral. 

Die  Versuche  zur  Verminderung  des  Gesammtgewichtes  des  Repetier- 
carabiners  hatten  zur  Folge,  dass  letzteres  bis  auf  39tkg  reduciert  wurde. 

Von  den  zur  Truppen-Erprobung  angefertigten  40  Stück  Repetier- 
carabinern  waren  je  20  für  eine  der  beiden  vorerwähnten  Tragarten 
eingerichtet  und  gelangten  dieselben  Ende  1889  bei  vier  Cavallerie- 
Begim entern  zur  Erprobung. 

Das  Urtheil  fiel  einstimmig  zugunsten  der  Tragart  über  den  Rücken 
des  Reiters  aus,  so  dass  letztere  wie  bisher  auch  für  die  Zukunft  bei- 
behalten werden  konnte. 

Unabhängig  von  den  Tragversuchen  gelangte  im  Militär-Comitä  vom 
April  1889  an  ein  vom  Ober-Ingenieur  Mannlicher  proponiertes  Modell 
eines  Repetiercarabiners,  welches  einen  neuen  Verschluss  und  einen  neuen 
Zubringer  besaß,  zur  Ausbildung,  da  dasselbe  —  abgesehen  von  seinen 
sonstigen  Vortheilen  —  den  berechtigten  Wünschen  nach  Verminderung 
des  Gewichtes  der  Waffe,  in  ausgiebigstem  Mäße'  Rechnung  trug.  Diese 
Verminderung  des  Gewichtes  war  hauptsächlich  eine  Folge  des  neuen 
Verschluss-Systems,  welches  die  Vorzüge  des  Geradzuges  mit  demjenigen 
der  symmetrischen  Verriegelung  unmittelbar  hinter  dem  Laufe  verband. 
Letztere  Verriegelungsart  gestattete  nämlich,  den  Verschlusskolben  und 
das  Gehäuse  kürzer  und  schwächer,  mithin  auch  leichter  zu  halten,  welche 
Umstände  sich  in  der  Verminderung  des  Totalgewichtes  der  Waffe  äußern. 

Da  mittlerweile  auch  die  Experimente  mit  dem  neuen,  schwach- 
rauchenden Pulver  so  befriedigende  Resultate  lieferten,  dass  dessen  Ein- 
führung bei  den  Handfeuerwaffen  als  nahe  bevorstehend  angesehen  werden 
konnte,  wurden  zur  Erprobung,  bezw.  Ausbildung  des  neuen  Carabiner- 
Modells  —  parallel  mit  den  bezüglichen  Versuchen  mit  dem  Repetier- 
gewehre M.  1888  —  nebst  den  Gewehrpatronen  M.  1888  auch  solche  mit 
schwachrauchendem  Pulver  verwendet.  Ein  größerer  Schießversuch,  welcher 
im  October  1 889  mit  dem  Repetiergewehre  M.  1888  und  dem  neuen  Carabiner- 
Modell  bei  Anwendung  der  Gewehrpatrone  mit  dem  neuen  Schießpräparat 
auf  dem  Schießplatze  Steinfeld  stattfand,  lieferte  jene  Anhaltspunkte, 
welche  zur  Bestimmung  der  Aufsatzhöhen  und  der  Streuungsgrößen  für  den 
Fall  der  Einführung  des  schwachrauchenden  Pulvers  nothwendig  waren. 
(Die  Ermittlung  dieser  Daten  für  die  Gewehrpatrone  M.  1888  fand  — 
wie  schon  im  1.  Abschnitt  erwähnt  —  gleichzeitig  mit  den  bezüglichen  Ver- 
suchen mit  dem  Repetiergewehre  M.  1888  schon  im  Jahre  1887  statt.) 


Der  8mm  Repetiercarabiner  M.  1890.  163 

Das  vollkommene  Entsprechen  des  neuen  Carabiner-Modells  bei 
den  Versuchen,  nachdem  die  als  nothwendig  befundenen  Modificationen 
ausgeführt  waren,  das  geringe  Totalgewicht  von  3*15%,  die  gute  Schuss- 
präcision,  die  günstigere  Gestalt  des  Kastens,  bedingt  durch  den  neuen 
Zubringer,  konnten  die  Einführung  dieses  Modells  anstelle  desjenigen 
M.  1888  nur  vortheilhaft  erscheinen  lassen,  weshalb  auch  das  k.  und  k. 
Beichs-Kriegsministerium  dasselbe  im  Mai  1890  hiezu  in  Aussicht  nahm, 
und  die  Einleitung  der  Vorarbeiten  für  die  Massenerzeugung,  basiert 
auf  die  Gewehrpatrone  mit  schwachrauchendem  Pulver,  anordnete. 

Nachdem  zur  Zeit  der  Veröffentlichung  des  I.  und  II.  Abschnittes 
dieser  Abhandlung  das  Repetier ge wehr  M.  1888  bereits  so  allgemein 
bekannt  war,  dass  von  einer  Beschreibung  desselben  abgesehen  werden 
konnte,  so  wurden  am  Schlüsse  des  I.  Abschnittes  nur  die  wichtigsten 
Coastroctions-Daten  des  erwähnten  Gewehres  und  der  zugehörigen  Patrone 
angeführt. 

Da  jedoch  der  neue  Repetiercarabiner  nur  wenig  bekannt  ist,  die 
Bewaffnung  der  Cavallerie  mit  demselben  erst  im  Laufe  dieses  Jahres 
erfolgen  wird,  so  wird  im  Nachfolgenden  eine  Beschreibung  desselben 
gegeben.  Hiezu  sei  bemerkt,  dass  jene  Einrichtungen,  welche  denjenigen 
des  Bepetiergewehres  M.  1888  analog  sind,  speciell  hervorgehoben 
Verden,  da  sie  als  bekannt  vorausgesetzt,  bezw.  an  diesem  Gewehre 
eingesehen  werden  können.  (Bezüglich  der  Bewaffnung  der  technischen 
Trappen  mit  einem  Bepetier-Extracorpsgewehre  oder  mit  dem  Repetier- 
gewehre sind  die  Verhandlungen  noch  nicht  abgeschlossen.) 

A.  Beschreibung  des  Repetiercarabiners  M.  1890. 

(Hiezu  Tafel  11.) 
Der    Repetiercarabiner   M.  1890  besteht   aus  folgenden 
Hanpttheilen: 

1.  Lauf; 

2.  Aufsatz; 

3.  Verschluss; 

4.  Kasten  mit  dem  Zubringer; 

5.  Schaft; 

6.  Garnitur. 

1.  Der  Lauf. 
Die  äußere  Gestalt  des   Laufes   ist  aus  den  Fig.  1  und  2  zu 
entnehmen;  die  Bohrung  ist  bis  auf  das  Wulstlager,  welches  sich  im 
Yerechlusstücke  befindet,   gleich  jener   des   Bepetiergewehres   M.  1888 
(4  muldenförmige  Züge  mit  Rechtsdrall  von  250mm  Länge). 


1Ö4 


W  e  i  g  n  e  r. 


Der  Lauf  ist  rückwärts,  zum  Anschrauben  des  Gehäuses,  mit  Ge- 
winden und  rechts  seitwärts,  für  den  Kopf  des  Patronenziehers,  mit  einem 
seichten  Ausschnitt  versehen  (Fig.  3  und  4i.  Mit  dem  Laufe  aus  einem 
Stucke  erzeugt  ist  das  Kornstöckel  k*  und  die  beiden  Aufsatz- 
bftefcftn  «4;  im  Kornstöckel  ist  das  Korn  k  eingeschoben. 

2.  Der  Aufsatz. 

Derselbe  ist  analog  dem  Aufsätze  des  Espefteiywqhgefl  M.  1888, 
jedoch  ohne  Schuber,  eingerichtet  und  besteht  au«  der,  um  die  Aufsatz- 
schraube as  drehbaren  Aufsatz  klappe  ak,  den  Mdeta  St  eil- 
heb ein  *AT  und  der  zwischen  letzteren  liegenden  Aufsatzfeder; 
diese  Theile  lagern  zwischen  den  Aufsatzbacken  (Fig.  3  und  4>. 

Die  Aufsatzbacken  sind  nach  rückwärts  abgeschrägt,  deren  rück- 
wärtige Begreuzungsfläche  abgestuft  Auf  der  Abschrägung  ist  die  von 
2  zu  2  Hundert  Schritt  fortschreitende  Aufsatztheilung  für  die  Distanzen 
6  bis  24  Hundert  Schritt  angebracht;  für  die  Normal-Aufsatz** 
Stellung  von  500  Schritt  und  für  die  tiefste  Aufsatzstellung 
von  300  Schritt  ist  keine  Bezeichnung  mittels  Ziffern  vorbanden. 

Jeder  Aufsatzstellung  entspricht  eine,  in  die  Innenfläche  der  Au 
backen  eingeschnittene  Kerbe,  deren  tiefste  rückwärtige  Stelle  mit  dem 
zugehörigen  Distanzstrich  übereinstimmt  Die  Distanzstriche  und  Kerben 
für  die  Aufsatzstellungen  von  6.  10,  14,  18  und  22  Hundert  Schritt  sind 
an  der  linken,  jeue  für  8,  12,  16,  20  und  24  Hundert  Schritt  an  der  rechten 
Aufsatzbacke  angeordnet.  Für  die  Normal-Aufsatzstellung  dient  die  obere 
Flache  der  Stufe«  als  Begrenzung.  Die  Kerbe  für  die  tiefste  Aufsatzsellimg 
ist  in  beide  Aufsatzbacken,  u.  zw,  in  der  Stufe  selbst  eingeschnitten. 

Die  Aufsatzklappe,  deren  Gestalt  aus  der  Fig.  1  zu  entnehmen  ist, 
besitzt  rückwärts  in  der  Breitenmitte  das  Grinsel  </. 

Die  Stellhebel  sh  sind  an  der  unteren  Fläche  der  Aufsatzklappe 
so  gelagert,  dass  sie  um  die  an  ihrem  vorderen  Ende  angebrachten 
Stellhebel-Schrauben  drehbar  sind;  ihr  rückwärtiges  Ende  ruht  in  einer 
Quernuth  der  Aufsatzklappe,  Die  Stellhebel  besitzen  an  ihren  AuIWmi- 
seiten  zuei  Eingreifen  in  die  Kerbeu  der  Aufsatzbacken  vorn  eine  lang*1, 
rückwärts  eine  kurze  Schneide*  Unmittelbar  hinter  der  letzteren  ti; 
sie  je  einen,  außen  geriffelten  Ansatz  als  Angriffspunkt  für  die  Hand. 
Die  zwischen  den  Stellhebeln  liegende  Aufsatzfeder  sucht  erstere  stets 
auseinander  zu  drücken. 

Das  Stellen  des  Aufsatzes  erfolgt  ganz  analog  wie  beim  Repetier- 
gewehre M.  1888,  indem  die  beiden  Stellhebel  an  ihren  Ansätzen  erfasst, 
zusammengedrückt   und   nun    mit   denselben   die   Aufsatzklappe 


Der  8mm  Repetiercarabiner  M.  1890.  165 

gedreht  wird,  bis  die  bezügliche  Schneide  des  betreffenden  Stellhebels 
vor  die  der  Distanz  entsprechende  Eerbe  kommt,  worauf  der  erstere 
durch  Nachlassen  des  Druckes  zum  Einfallen  in  die  Eerbe  veranlasst 
wird.  Die  lange  Schneide  der  Stellhebel  dient  zum  Stellen  des  Aufsatzes 
für  die  Distanzen  von  600  Schritt  aufwärts,  die  kurze  Schneide  für 
die  Normal-  und  die  tiefste  Aufsatzstellung.  Um  rasch  aus  einer  höheren 
Auftatzstellung  in  die  Normal-Aufsatzstellung  überzugehen,  genügt  es, 
wie  beim  Repetiergewehre  M.  1888,  wenn  die  Aufsatzklappe  einfach 
niedergedrückt  wird,  indem  hiebei  die  beiden  Stellhebel  mit  ihrer  unteren 
Fläche  an  die  Stufe  der  Aufsatzbacken  stoßen. 

3.  Der  Verschluss. 

Der  Verschluss  besteht  aus  dem  Gehäuse  sammt  Abzug  und 
dem  Verschlusskolben. 

a)  Das  Gehäuse  sammt  Abzug. 
(Fig.  1  bis  4.) 

Das  Gehäuse  g  bildet  eine  starke,  mit  mehrfachen  Ansätzen, 
Ansnehmungen  und  Durchbrechungen  versehene  cylindrische  Bohre. 
Dasselbe  besitzt  vorne,  zum  Anschrauben  an  den  Lauf,  Muttergewinde, 
ist  in  seinem  mittleren  Theile  von  oben  nach  unten  durchbrochen  und 
endigt  rückwärts  in  den  Gehäuseschweif  gs. 

Der  geschlossene  Theil  des  Gehäuses  ist  an  der  Innenseite  den 
corre8pondierenden  Theilen  des  Verschlusses  analog  geformt,  besitzt  vorne, 
hinter  den  Muttergewinden,  in  der  durch  die  Laufaxe  gelegt  gedachten 
verticalen  Symmetrie -Ebene  zwei  diametral  gegenüberliegende  Aus- 
nehmungen (Quernuthen  qn)  für  die  Verschluss warzen;  von  diesen 
Ansnehmungen,  im  Querschnitt  analog  den  letzteren  gestaltet,  reicht  die 
obere  von  der  rechten  zur  linken,  die  untere  von  der  linken  zur  rechten, 
parallel  zur  Laufaxe,  in  der  horizontalen  Symmetrie-Ebene  nach  rückwärts 
laufenden  Längsnuth  In,  (Fig.  3)  wobei  sich  die  Quernuthen  nach  einer 
sanft  ansteigenden  Schraubenfläche  allmählig  von  der  vorderen  Gehäuse- 
fläche entfernen.  Die  vordere  Fläche  der  oberen  Quernuth  besitzt  vor 
dem  Ausgang  in  die  linke  Längsnuth  einen  steiler  gehaltenen  Ansatz. 

Die  linksseitige  Längsnuth  hat  vorn  eine,  der  Höhe  der  Verschluss- 
warzen entsprechende  Tiefe.  Die  rechtsseitige  Längsnuth,  welche  auf  die 
Länge  des  Gehäusedurchbruches  unterbrochen  ist,  hat  auch  den  Patronen- 
zieher  passieren  zu  lassen,  ist  deshalb  der  ganzen  Länge  entsprechend 
tiefer  gehalten;  die  gleiche  Tiefe  besitzt  die  linksseitige  Längsnuth  auch 
vom  Beginne  des  Gehäusedurchbruches  nach  rückwärts.   Beide  Längs- 


166 


i  g  ü  e  r 


nutheu  durchziehen  das  Gehäuse  bis  zur  rückwärtigen  Begrenznngsrb; 
des  geschlossenen  Gehäusetheik 

Die  schon  erwähnten  Ansätze  des  Gehäuses,  welche  theils  xur 
Verstärkung  desselben,  theils  zur  besseren  Lagerung  im  Schafte  dienen, 
sind  an  der  unteren  Seite  desselben,  mit  diesem  aus  einem  Stück  erzeugt 
angebracht. 

Der   vorderste   derselben  a,  hat   die   Bestimmung,   den  Rucks I 
auf  den  Schaft  zu  übertragen. 

Weiter    rückwärts,    in    «br    Hnhe    der    vorderen   Begrenzung    des 
Gehäusedurehbruches ,    befindet    sich    ein    ungefähr    doppelt    so    langer 
Ansatz  atl   dessen   rückwärtige    Begrenzungsfläche   die  Fortsetzung 
vorderen  Kastenwand  bildet  und  daher  dieser  entsprechend  gestn 
Die  untere  Begrenzung  dieses  Ansatzes  ist  so  geformt,  das*  ein  schma 
keilförmiger  Theil  vorragt,   welcher  beim  zusammengesetzten    Carabiuer 
in   eiue  analog   geformte   Ausnehmung    der    vorderen  Kastenwand  greift. 

In  der  Mitte  zwischen  den  beiden  soeben  beschriebenen  keilförmigen 
Ausatzen  befindet  sich  ein  kleiner,  cylindrischer  Ansatz  «t1  welcher  axial 
durchbohrt  ist.  Diese,  durch  die  ganze  Stärke  der  Gehäusewand  sich 
fortsetzende  Durchbohrung  ist  mit  Muttergewinden  für  die  vordere 
Ktffb  n-ehraube  vks,  versehen. 

Auf  die  Länge  des  Gehäusedurehbruches,  welcher  demjenigen  des 
Kepetierge wehres  II  1888  analog  gestaltet  und  in    dem   oberen  Theile 
mit    stark   abgerundeten    Begrenzungsflächen    versehen  ist,  befindet 
an    den    Innenflachen,  im   Anschlüsse   an   den   Ansatz  at,   im    vorderen 
I  heile  rf  eine   rahinenarti<n'e   Führungsleiste   zur   Führung   des  Wulstes 
der  Patronenhülse    nach    dem    Austritte   aus    dem  Magazine;    der  rück- 
wärtige,  breitere  und  tiefer  reichende  Theil  des  GehiiusedurcbbrucV 
ilient  dem   Patronenmagazine  als  Führung,    Die   rückwärtige  Abschli 
wand  ist  für  die  Aufnahme  des  Magazinhalters  geschlitzt, 

Der  an  den  rückwärtigen,  geschlossenen  Gehausetheil  anschließend« 
•  .iiiseschweif  .'/*  bildet  in  seiner  Grundform  ein  vierseitiges  Prisma.  Dil 
obere  Begrenzungsfläche  desselben  liegt  in  derselben  Ebene,  wie  die  untere 
renzimg  der  früher  erwähnten  Längsnuthen  /  n,  die  untere  Begrenzungs- 
:»■  in  jener  <b«s  rückwärtigen  Theiles  des  gleichfalls  erwähnten  Gehäuse- 
ilurelibnhlifs   rt.    Die   beiden    seitlichen    Begrenzungsrlächen    vereim 
ieli  rückwärts   zur   Mantelfläche  eines   schrägen   Halbe) linders,  we) 
deu  rückwärtig*!  Abschluss  <b «  I  .«'hauses  bildet.  Die  obere  Begrenzm 
Hache  faf  liehäuseschweifes  ist  rückwärts  sanft  abgeschrägt. 

Y.m  dieser  Abs  ig  laufen  parallel  zur  Laufaxe  zwei  Nutben 

\>\r    me,  breitere,  zur  Aufnahme  der  unteren  Führungsleisten 


Dt?  fem  Repetionarahincr  M  189ä 


Ümmt,   hat   trapezförmigen    Querschnitt,    durchzieht 

hweif    und    den    rückwärtigen,    geschlossenen    Ttaeil    des 

ses  und  setzt  i  biet  an  längs  der  beiden  Seitenwinde  des 

OtbittSfes  in  der  Weise  bis  zur  vorderen  Begrenzung  4m  «i'-liäusediuvh- 

&chts    und   links  mir  die  üuLlersten  Britta)  der  Nuth 

•schnitten  sind.  Die  zweite,  schmälere  Nuth,  für  den  Ansatz  ff  tai 

iagiNllBilHMQttor   bestimmt,   hat  rechteckigen  Querschnitt,  ist  in  der 

litte   der   vorbesehriebenen    Nuth    angeordnet    und    endet    etwas 

3    Gehäuseschweifee    in    eiuo    gieiehbreite,    rechteckige 

bong  des  letzteren.  Beide  Nutben  sind  aus  der  oberen  Anwirbt 

im  Carahiners  Fig.  1  zu  entnehmen.  Links  -  befindet  sieh  hinter 

>ssenen  Gehäusetheil    im    «iehäuseschweife   eine  kleine  Quer- 

ron  der  Tiefe  der  trapezfrrmigen   Nuth  daselbst. 

)er  Gehäuseschweif  ist  zur  Lagerung  des  Abzuges  von  oben  nach 

mehrfach  durchbrochen  und  mit  Vorsprüngen  versehen.  Am  Ende 

freu    befindet    »ich   eine  Durchlochung  mit  Sehraubengewinden  für 

die  rück^  tiraube  h  k»t 

Der  Abzug  besteht  aus  dem  Zun  gel  s,  dem  Abzughebel  zh 
«ammt  Stift  st.  dem  Abzugstollen  st,  der  Abzugfeder  «/  und 
pm  erf e t  a  10  sammt  Stift  v 

Das  Zun  gel  z  bildet  einen  Winkelhebel,  dessen  längerer  Armin 

lücker  d  übergebt,   während   der   kürzere   an   seinem   Ende  zu 

von-  [impften  Haken  gestaltet  ist   An  jener  Stelle,  wo  der 

kürzere  Hebelsarm  in  den  längeren  übergeht,  ragt  beid  in  Ansatz  ai 

Diese    Ansätze  sind  nach  oben  zahnartig  gestaltet,  reichen  beider- 

«ü§  der  rechteckigen  Nuth   des  l  •  >häusesehweifes   in  die  trapezförmige 

S'ith  «Hselbst  und  bilden  die  Grenzstollen  as. 

i  g  h  e  b  e  1  zh  ist  ein  im  Querschnitt  rechteckiges,   sonst 

titregelmäßig    geformtes,    mehrfach    durchbrochenes    und    durchbohrtes 

lstück,    dessen    vorderer,    vorn    schräg    begrenzter    Vorsprung    den 

uogsstollen  ag  für  das  Griffsttick  bildet,  sobald  der  Verschluss 

fwchlc^sen  ist.  Der  rückwärtige,  keilförmig   gestaltete  Vorsprung  dient 

fem  Wrteren  Hebelsarm  des  Züngeis  als  Anlehnung.  Unmittelbar  hinter 

:>rung  befindet  sich  eine,  oben  breite,  nach  unten  zu 

r  werdende   Durchbrechung   für   den  Abzugstollen  tf.    Quer 

dieser   Durchbrechung   ist  der  Abzughebel  für  den  Stift  st  durch- 

während  eine  zweite,  von  der  senkrechten  Begrenzungsfläche  des- 

zu  hmlleren  Theil    der  früher  erwähnten  Durchbrechung 

i  Bohrung  die  A  b  z  u  g  f  e  d  e  r  af  aufnimmt.  Zwischen  der  vord» 

und    d  >n  erwähnten,    senkrechten  Begrenzungsfläche  ist 


W  »•  i  g  | 


der   Abzughehel    bogenförmig   begrenzt.    An  dieser  Stelle  ist  das 
für    den    Auswerfer   aw   ausgefragt    und    eine,    dasselbe    dui 
dritte  Durchbohrung  für  den  Stift  *t   des  Auswerfers  angebracht 
Der  Abzugstollen  *t  ist  von  keilförmiger  Gestalt  und  ha 

der  AbzughebeL  Seine  obere  Begrenzungsebene  ist  unter 
einem    stumpfen  Winkel    gebrochen,   die    rückwärtige    nahezu    senkr 
zur   oberen.    Von   der  unteren,  schiefen   Begrenzungsfläche  lauft  parallel 
und    senkrecht   zur    rückwärtigen    Begrenzung    je    ein    parallel- 
gestalteter Arm,  wovon  der  letztere  gegenüber  dem  erstereu  etwas  brei 
an  seinem  Ende  abgerundet  und  durchlocht  ist.  Beide  Arme,   im  Quer- 
nitt   ungefähr   halb   so   stark,   wie   der   Stollen  selbst,  lagern  in  «Itr 
Durchbrechung  des  Abzughebels,  u.  zw.  so,  dass  der  Stil:  letzteren 

den  durchlochten  Arm  durchgreift,  während  gegen  den  anderen  Arm, 
welcher  in  den  schmäleren  Theil  der  mehrerwähnten  Durchbrechung 
reicht,  das  eine  Eude  der  Abzugfeder  drückt. 

Dil  Auswerfer  aw  bildet  einen  doppelarmigen  Hebel,  welcher 
mit  seinem  mittleren,  in  Dreiecksfnrui  verschwächten  und  durchlochteo 
Theil  in  der  gleichgeformten  Ausfriisung  des  Abzughebeis  lagert  und  uro 
ien  Stift  st  begrenzt  drehbar  ist  Der  obere  Hebelsarm  trägt  einen 
tigen,  schräg  nach  vorwärts  und  aufwärts  geneigten  Ansatz,  den 
eigentlichen  Auswerfe»',  wahrend  der  untere  Hebelsarm  den  zwei 
Anlehntingspunkt  für  die  Ahzugfeder  bildet, 

b    Der  Veraoblusskolben, 
Hg.  5  und  6.) 

Da    Vr hk  tiliisskolben  besteht   aus   dem    Griffstück  g*   sammt 
S  p  e  r  r  k  1  a  p  p  •»  %k  und  S  e  hrau  be  **,  dem  V  e  l  sohl  a  b  b  t  B  Q  k  v  sainrot 
\ "  ♦•  r  seh  lu  ss  tu  ck  -  Schraube    v*r    dem    Schlagbolzen    ti, 
Schlagbulzeii-Al  utif  r  sm,  der  Schlagfeder  */  und  dem  Patronen* 
I  i  eil  |  v  i> :. 

<t  riffstück  g*  ist  ein  axial  durchbohrter  Cvlinder,   w 
i  diametral  gegenüberliegende,   starke    Leisten   —  die  seitlichen 
Führungsleisten  //  —  besitzt   und  rückwärts  in  einen,  gleichfalls 
durchbohrten,   unten  segraentartig   abgeschnittenen  ringförmigen  AnsaU, 
h-i    dtn\  Griff  samint  Knopf  gk  trägt,  endigt. 

axiale  Durchbohrung  des  Griflfstückes  besteht  aus  einem  vorderen, 
über  zwei  Drittel  der  Gesammtlänge  desselben  durchsetzenden,  weiteren 
Th*'il,  worau  sich  ein  etwas  engerer  Theil  anschlicht.  Unmittelbar  hinter 
dem   weiteren   Theil    der    Durchbohrung   ist  die  Führungshülse 
gesetzt.    Letztere  dient   in  Verbindung   mit   der   das  Griffstöck  und 


Per  &mm  Repetierear&biner  M,  1890. 


Ifklee  durchgreifenden  Führungsschraube />,  dem   Sehlagb« 
Führung  (Fig.  5). 
Im  vorderen  Bohrungstheile  sind  zwei  schraubenförmig  gewundene, 
im  Quer  teekige  Leisten  l  (Fig.  5)  diametral  gegenüberliegend 

ugtbra» 

B  seitliche  Führungsleiste  rechts  ist  vorn  rechteckig  ausgeschnitt 
schnitt   setzt   sich   im    Innern   der   ßohrungswand   des  Griff- 
itiekes  die   halbe  Länge   desselben  als  gleichgeformte  Nuth  n 

welche  dem  Patronenzieher  als  Lager  dient, 

AaÜen  am  Griffstüeke  sind  unten  und  vorn  zwei  symmetrisch  zur 
ie   desselben    liegende,    radial    gestellte,  kurze  Leisten  flt    an- 
lie   unteren    Führungsleisten  des  Verschlusses 
bilden:  d^ren  rückwärtige  Begrenzungsebene  ist  senkrecht  zurGriffstüekaxe, 
rdere  schräg,  u.  zw.  nach  vor-  und  aufwärts  verlaufend,  angeordnet. 
D    und    rückwärts   des   cylindrischen   TheiJes   des  Griffstückes 
sr,  in  der  Mitte  geschlitzte,  rechteckige   Sicherungsansatz  a4 
ordnet   dessen    vordere    und   rückwärtige  Begrenzungstlüche,  ersten» 
r.  letzt»  _rer,  abgeschrägt  ist 

Dt-  rmige,  segmentartig  abgeschnittene  Ansatz  am  rück wärtigen 

Ende  des    Griffstückes,    dessen    untere    Begrenzungsfläche   mit  jener  der 
«Wichen  Führungsleisten  in  einer  Ebene  liegt,  besitzt  in  seinem  linken 
TheÜe    eioe    Durchbrechung    senkrecht    zur   Bohrung    des   Griffstückes, 
he    zur   Aufnahme  der  Sperrklappe  sk  dient    Eine    von    der    rück- 
wärtigen Begrenzungsfläche  des  Griffstückes  durch  die  vorerwähnte  Durch- 
cbung   reichende,    mit    Schraubengewinden    versebene   Bohrung  dient 
r  klappen-Sehraube  ss  als  Lftgtr. 
l>ie  ub  Ate  Sperrklappen-Schraube  ss  drehbare  Sperrkiappe 
lebt  aus  einer  kleinen  durchlochten  Scheibe,  welche  drei  Fortsätze  trügt. 
größte   dieser  Fortsätze   verdickt   sich   nach   außen   zu  einem   keil- 
gen,  geriffelten  Griff.  Die  beiden  anderen,  kleineren  Fortsätze  dienen 
rschlusses  und  Schlagbolzens,  bezw.  der  Schlagbolzeu- 
Mntter,  und  ist  der  erstere  keil-,  der  letztere  scheibenförmig  gestaltet. 
Da«  Verschlussstück  v  bildet  einen  axial  durchbohrten  Doppel- 
crlinder,    de&aen    rückwärtiger    längerer   Theil   genau    in    den    vorderen 
Bohrungstheil    des   Griffstückes  paast,   zu  welchem  Zwecke   e»  an  seiner 
Oberfläche  —  in  Üebereinstimmung  mit  den  schraubenförmigen  Leisten 
4m  UriffetQckes  —  mit  zwei  diametral    gegenüberliegenden,   schrauben- 
förmig |  nen  Nuthen  n  (Fig.  6)  versehen  ist.   Von  diesen  Nuthen 
tni  laufen  zwei  kleine,  zur  Verschlusstück-Aie  parallele  Nuthen,  wovon 
die  «De  genau  in   der  zwischen    beides  Verschlusswarzen    liegenden 


170 


W 


eigner. 


ras 

*hr 


/«senden,  die  andere  um  90°  rechts  der  ersteren  so  augeordnet  ist,  das* 
erstere  nach  vorwärts,  letztere  nach  rückwärts  läuft  Dieselben  dienen 
einer  am  rückwärtigen  Ende  des  Patronenziehers  angebrachten  Leiste  als 
biger  und  Anlehnung,  wenn  das  Verschlusstück  beim  Oeffnen  und  Schließen 
des  Verschlusses  seine  Grenzlagen  ein  nimmt  In  Fig.  3  ist  bei  nt  die 
erstere  und  bei  n,  die  letztere  der  beiden  kleinen  Xuthen  ersichtlich. 

Der  vordere,  kürzere  Cy linder  des  Verschlusstückes  —  der  Ver- 
schlusskopf—  hat  denselben  Außendurchinesser  wie  der  Cylifidef  de? 
QfiflMMekefl  und  trägt,  diametral  gegenüberliegend  zwei  Warzen  —  die 
V  'M'schlusswarz  en  n  w.  Dieselben  sind  seitlich  durch,  zu  einander 
parallele  Ebenen,  vorn  und  rückwärts  durch  schwach  ansteigende  Schrauben- 
lliuhen  begrenzt,  während  ihre  äußere  Begrenzungsfläche  concentrisch 
zum  Verschlusstück  angeordnet  ist.  Eine  der  beiden  Verschlusswarzec 
idie  bei  geschlossenem  Verschluss  oben  liegende)  ist  nach  einer  etwas 
steileren  Schraubenlinie  bis  zur  Hälfte  abgeschrägt 

Der  Verscblusskopf  trägt  an  seiner  vordersten  Fläche»  über  mel 
als  die  Hälfte  seines  Umfanges  einen  vorstehenden  Rand  von  der  Höhl 
des  Patrouenwulstes,  welcher  in  Verbindung  mit  dem  rückwärtigen 
Lautende  das  Wulstlager  bildet.  In  der  Hube  derjenigen  Verschluss- 
warze, welche  beim  geschlossenen  Verschlusse  oben  liegt,  trägt  di 
vorstehende  Rand  eine  kleine  Erhöbung  eorrespondierend  mit  einer, 
au  der  rückwärtigen  Lauffläche,  concentrisch  zur  Bohrung  angeordneten 
Ausuehmung.  Auf  der  von  dem  vorstehenden  Baude  freien  Seite,  in  der 
Mitte  zwischen  den  Versehlusswarzen,  ist  die,  den  stärkeren  Cylin- 
theil  durchsetzende  Auswerfernuth  /*,  (Fig.  6)  angebracht,  welche  beim 
Oeffnen  und  Schließen  des  Verschlusses  der  Ansatz  des  Auswerfers 
passiert,  und  dereu  Basis  schräg  verlauft,  so  dass  die  Tiefe  der  Nuth 
an  der  vorderen  Begrenzungsflache  des  Verschlusskopfes  am  größten  ist, 
und  das  andere  Ende  derselben  in  den  schwächeren  Cvlindertheü  des 
Verschlusstückes  übergeht,  woselbst  sie  sich  etwas  erweitert. 

Die  rückwärts  eylindrische  Durchbohrung  des  Verschlusstückes 
entspricht  den  Dimensionen  des  Schlagbolzens  und  der  Schlagfeder  und 
übergeht  nach  vorne  zu,  entsprechend  der  Form  des  Zündstiftes,  in 
einen  schwach  conischen  Theil,  so  dass  zwischen  beiden  Tb  eilen  ein 
ringförmiger  Absatz  gebildet  ist,  welcher  das  Vorschnellen  des  Schlag- 
boltat&l  begrenzt  Das  rückwärtige  Ende  der  Durchbohrung  ist  für  die 
Aufnahme   der   Verschlusstück-Schraube   mit   Muttergewinden    versehen. 

Die  Verschlusstück-Schraube  *i  bildet  gleichfalls  einen 
kleinen,  durchbohrten  Doppeleylinder,  dessen  vorderer,  schwächerer  Theil 
mit  Schraubengewinden  versehen  ist,  wfibrend  in  den  rückwärtigen  stärkeren 


Der  &mm  Eepetiercarabmer  M.  1890, 


171 


Theil  die  Fortsetzungen  der  schraubenförmigen  Xuthen  des  Versrh». 
Stückes  eingeschnitten  sind.  Wenn  die  Verschlusstück-Schraube  einge- 
schraubt ist,  s<>  bildet  sie  die  Fortsetzung  des  Verschlusstüekes  und 
I gleichzeitig  die  rückwärtige  Anlehnung  für  die  Sehlagfeder,  Ihre  Durch- 
bohrung entspricht  der  Stärke  des  Schlagbolzens. 
Der  Schlagbolzen  */>  und  die  Schlagfeder  •/  sind  den 
hen  Bestandteilen  des  Repetiergewehres  M.  1888  ähnlich,  Erster^- 
vorne  eine  Verstärkung  und  daran  schließend  den  Zündstift,  besitzt 
an  seinem  rückwärtigen  Theile  eine  Abflachung  zur  geradlinigen  Führung 
an  der  Führungsschraube,  und  am  rückwärtigen  Ende  Schraubengewinde. 
Die  S  c  h  1  a  g  b  o  1  z  e  n  -  M  u  1 1 e  r  s  m  ist  ein  aiial  durchbohrter 
inder,  welcher  an  seinem  rückwärtigen  Ende  zu  einem  geriffelten 
Kopf  verstärkt  und  an  einer  Seite  mit  dem  unten  abgeschrägten  An- 
sati/y  versehen  ist;  letzterer  ist  bei  zusammengesetztem  Verschlusse 
nsch  abwärts  gekehrt  und  schleift  in  der  schmäleren  Nuth  des  Gehäuse- 
chweifes.  Unmittelbar  vor  dem  Ansätze,  und  um  einen  Winkel  von  90" 
Bnüber  »W  Breitenniitte  des  letzteren  nach  links  verstellt,  befindet 
kirnt*»  Nuth  n4  (Fig.  4)  quer  zur  Längenaxe  der  Schlagbolzen- 
dbe  dient  dem  scheibenförmigen  Fortsatz  der  Sperrklappe 
Lager,  sobald  der  Schlagbolzen  bei  entspannter  Schlagfeder  gespart 
soll.  An  derselben  Seite  befindet  sich  an  der  vorderen  Be- 
renzungstiäche  der  Schlagbolzen-Mutter  eine  kleine  Ausmuldung  zu 
^mselben  Zweck  bei  gespannter  Schlagfeder;  Die  Durchbohrung  der 
jbolzen-Mutter  entspricht  dem  Durchmesser  des  Schlagbolzens  und 
an  ihrem  rückwärtigen  Ende  mit  Muttergewinden,  für  die  correspon- 
iden  Schraubengewinde  des  Schlagbolzens,  versehen. 
Der  Patronenzieher  pz  bildet  eine  federnde  Schiene,  deren 
er,  stärkerer  Theil  den  Patronenzieherkopf  ptk  trägt,  während 
am  les   rückwärtigen,   schwächeren   Theiles   in   der  Breitenmitte 

eine  schmale  Leiste  angeordnet  ist,  welche,  wie  schon  früher  erwähnt, 
in  die  kleinen  Längsnuthen  des  Verschlusstüekes  eingreift,  sobald  dieses 
in  einer  seiner  Grenzstellungen  befindet.  Der  sehr  stark  gehaltene 
Patronenzieherkopf  besitzt  an  seiner  Innenseite  eine,  der  Verschhiss- 
warzenform  analoge  Ausnehmung  und  trägt  an  seinem  vorderen  Ende, 
t.  für  das  Erfassen  der  Patronenhülse  entsprechend  gestalteten  Haken, 

4.  Der  Kasten  mit  dem  Zubringer. 
(Fig.  4.) 

Der   Eisten   K,   mit  dem  Griffbügel  $h   auf  einem   Stücke 

ine  dem  Kasten  des  Repetiergewehres  M.  1888  ähnliche 

Einrichti  sjenfiber  letzterem  ist  er  jedoch,   infolge  der  günstigeren 


172  Wei&ner. 

Verbindung  mit  dem  Griffbügel,  gefälliger  geformt  und  durch  die  An- 
wendung eines  anderen  Zubringers,  kürzer  und  niedriger. 

Der  Aber  dem  Griffbügel  liegende  plattenartige  Theil  ist  für  das 
Zfingel  entsprechend  durchbrochen,  der  rückwärtige,  abgerundete  Fort- 
satz desselben  für  den  Durchgang  der  rückwärtigen  Kasten- 
schraube hks  durchlocht.  Der,  die  vordere  Bügelfläche,  bezw.  rück- 
wärtige Kastenwand  bildende  Theil  ist  von  oben,  schräg  nach  rückwärts 
verlaufend,  durchbrochen  und  quer  durchlocht;  in  der  Durchbrechung 
lagert  der  Magazinhalter  h  mit  der  Halterfeder  hf,  in  der 
Durchlochung  die  Halterschraube  hs. 

Der  Magazinhalter  h  bildet  einen,  um  die  Halterschraube  hs 
drehbaren,  doppelarmigen  Hebel,  dessen  oberes  Ende  hakenförmig  ge- 
staltet, dessen  unteres  Ende  geriffelt  ist  und  über  die  vordere  Bügelfläche 
nach  rückwärts  hinausragt  Die  mit  der  Halterfeder-Schraube  hs 
am  Magazinhalter  befestigte  Halterfeder  hf  sucht  den  oberen  Hebels- 
arm stets  nach  vorn,  über  die  rückwärtige  Kastenwand  hinaus  zu  drücken. 

Die  Seitenwände  des  Kastens  sind  mit  Führungsleisten  l  Ar 
für  das  Magazin  versehen,  welche  kurz  vor  ihrem  unteren  Ende  keil- 
förmig durchbrochen  sind. 

Die  vordere  Kastenwand,  welche  nach  vorn  unter  einem  stumpfen 
Winkel  abgebogen,  einen  abgerundeten  und  —  für  den  Durchgang  der 
vorderen  Kastenschraube  tk$  —  durchlochten  Fortsatz  bildet, 
endet  nach  oben  hin  in  einen  keilförmigen  Ansatz :  die  obere  Begrenzung 
desselben  ist  correspondierend  mit  dem  Ende  des  Gehäuseansatzes  a,, 
entsprechend  ausgenommen.  Unten  ist  die  vordere  Kastenwand,  für  die 
Aufnahme  des  analog  geformton  Ansatzes  des  Kastenbodens,  geschlitzt 
und  für  die  Kastenboden-Schraube  quer  durchbohrt. 

Der  Kastenboden  kb  bildet  ein  niedriges,  vorn  abgerundetes 
und  in  den  schon  erwähnten,  durchlochten  Ansatz  übergehendes,  oben 
offenes  Kästchen,  welches  genau  zwischen  die  beiden  Seitenwinde  des 
Kastens  passt  Dasselbe  greift  mit  seinem  rückwärtigen,  abgesetzten  Theile 
in  die  keilförmigen  Durchbrechungen  der  Führungsleisten  ■  der  Seiten- 
winde des  Kastens,  vorn  mit  seinem  durchlochten  Ansätze  in  den  Schlitz 
der  vorderen  Kastenwand,  woselbst  er  durch  die  Kasienbodea- 
Schraube  th*  fixiert  ist 

Am  hinteren  Ende  des  Kastenbodens  ist  an  desser  iLLrnseite  die 
Zubringer feder  sf  durch  die.  die»  und  den  KasienJsxir-  vc«a  außen 
durchsetzende  Zubringerschraube  m/s  befestig:. 

Die  Zuhringerfeder  ist  eine  starke«  etwas  nach  aufwäre  grkrümmte 
Handfeger,  deren  freies  Kftde  nach  räckwiits  umseWtL  is:*  Mi:  diesem 


Der  8mm  Repetiercarabiner  M.  1890.  173 

Ende  wirkt  dieselbe  gegen  einen  zahnartigen,  knapp  vor  dem  Drehpunkte 
angebrachten  Vorsprang  des  Zubringerhebels  zb,  welcher  mit  seinem 
stärkeren,  abgerundeten,  den  vorerwähnten  Ansatz  tragenden  und  quer 
dnrchlochten  Ende  am  vorderen  Ende  des  Kastenbodens  mittels  eines 
starken  Stiftes  z*  drehbar  befestigt  ist. 

Der  keilförmig  verlaufende  Zubringerhebel  ist  an  seinem  freien 
Ende  nach  rückwärts  abgebogen. 

Der  Kasten  ist  mittels  der  vorderen  und  rückwärtigen  Kastenschraube 
befestigt,  welche  den  Schaft  und  das  Gehäuse  durchgreifen  und  in  letzterem 
eingeschraubt  sind. 

5.  Der  Schaft. 
(Fig.  1  und  2.) 

Der  Schaft  S,  an  welchen  man  Vorderschaft,  Mittelschaft,  Kolben- 
haln  und  Kolben  unterscheidet,  besitzt  die  zur  Aufnahme  des  Laufes, 
Gehäuses  und  Kastens  bestimmten  Ausnehmungen.  Der  Kolben  ist  zur 
Verringerung  des  Gesammtgewichtes  mit  einer  cylindrischen  Höhlung  H 
versehen. 

6.  Die  Garnitur. 
(Fig.  1  und  2.) 

Die  Garnitur,  zur  Verbindung  des  Laufes  mit  dem  Schafte,  zum 
Schutze  des  letzteren  und  zum  Befestigen  des  Carabinerriemens  bestimmt, 
besteht  aus  dem  Carabinerring  R  sammt  Schraubenbolzen  rs% 
dem  vorderen  und  rückwärtigen  Riemenbügel  Rb%  und  Rbt 
sammt  Kloben,  Stift  und  Mutter,  und  dem  Kolbenschuh  Ks 
nrnrnt  Schrauben. 

B.  Wirkungsweise  des  Verschlusses  und  des  Zubringet*». 

(Fig.  3  und  4.) 
Die  Wirkungsweise  des  Verschlusses  ist  folgende: 
Bei  geschlossenem  Verschlusse  und  entspannter  Schlag- 
feder steht  das  Verschlusstück  v  mit  seinem  vorstehenden  Band  an  der 
rückwärtigen  Fläche  des  Laufes  an ;  die  kleine  Erhöhung  desselben  ruht 
im  obersten  Theile  der  hier  befindlichen  correspondierenden  Ausnehmung ; 
die  Verschlusswarzen  vw  lagern  in  den  Quernuthen  qn  des  Gehäuses  g. 
Das  Griffstück  gs  ist  mit  seiner  vorderen  Begrenzungsfläche  an  die  rück- 
wärtige des  Verschlusskopfes  angeschoben.  Der  Schlagbolzen  sb  ruht  mit 
leiner  Verstärkung  auf  dem  vorderen,  ringförmigen  Ansatz  der  Bohrung 
des  Verschlusstückes  v,  so  dass  die  Zündstiftspitze  etwas  über  die  vordere 
Begrenzungsfläche  des  letzteren  hervorragt.  Die  Schlagbolzen-Mutter  ragt 
in  den  ringförmigen  Ansatz  am  rückwärtigen  Ende  des  Griffstückes  hinein. 


174 


[gU  BT. 


Der  AuflWflrflöl  ruht  mit  seinem  Ansatz  in  dem  Schlitz  des  Sicherungi- 
ÜM&Stfl  ;nn  GritTstück. 

Zum    Öffnen    des    Verschlusses     wird     das    Griffstück    an 
seinem  Griffe  erfasst  und  soweit  gerade  zurückgezogen,    l»is  die  unteren 
Führungsleisten  flx    desselben   mit  ihren  rückwärtigen,  senkrechten  Be 
grenzungsfiächen  an  die  GrenzstoMen  as  anstoßen. 

Im  ersten  Theile  dieser  Rüekbewegung  des  Griffstückes  (ca.  24 
bewirken  dessen  schraubenförmige  Leisten  ly  welche  in  den  analogen 
Nutheu  n,  des  Verschlusstückes  schleifen,  eine  Vierteldrehung  des  letz- 
teren nach  links,  so  dass  die  Verschlusswarzen  vw  vor  die  Längs- 
nuthen  In  des  Gehäuses  zu  liegen  kommen.  (Die  bei  geschlossenem 
Verschlusse  unterhalb  der  Laufaxe  lagernde  Verschlusswarze  gelangt  hiebei 
in  die  aualoge  Ausnehmung  des  Patronenzieherkopfes  pzk.)  Infolge  der 
schraubenförmigen  Gestalt  der  rückwärtigen  Begrenzungsflächen  der  Ver 
schlusswarzen  vw  hat  sich  das  Verschlusstück  v  hiebei  etwas  nach  rückwärts 
bewegt  und  dadurch  gelüftet.  Gleichzeitig  mit  den  soeben  geschilde 
Bewegungen  gleitet  die  schmale  Leiste  am  rückwärtigen  Ende  des  Patronen- 
ziehers.  welche  vor  Beginn  der  Bewegung  in  der  nach  vorwärts  laufenden 
kleinen  Längsmith  n%  des  Yerschlusstü  *kes  lagerte,  aus  diesem  Lager  in 
die  um  90*  nach  rechts  verstellte,  nach  rückwärts  laufende  Nuth  nt. 

Dadurch,  dass  dos  Griffstück  zurückbewegt  wird,  während  d:i 
schlusstück  v  abgesehen  von  der  nur  kleinen  Rückbewegung,  die  ei 
fiihrti  sich  nur  dreht,  wird  auch  die  Schlagbolzen-Mutter  *m  samiut  dem 
Schlagbolzen   *l>   zurückgenommen,  wodurch  die  Schlagfeder  «/,  we 
sich  einerseits  an  die  Verschlusstuck-Schraube  u«,  anderseits  an  di 
Stärkung  des  Schlagbolzens  sh  stützt,  gespannt  wird* 

Bei  der  weiteren  Rückbewegung  des  Griffstückes  wird  auch  das 
Verschlusstück  gerade  zurückgeführt;  dabei  gleitet  der  Ansatz  //  der 
Schlagbolzen-Mutter  a  m  mit  seiner  unteren,  abgeschrägten  Begrenzungs- 
fläche  in  der  rechteckigen  Xuth  des  Gehäuseschweifes  gs  über  den  AV 
zugstollen  st,  welcher  niedergedrückt  wird,  bis  eudlich  die  Rückbewe- 
gung des  Verschlusses  durch  die  Grenzstollen  as  des  Züngeis  begrenzt 
wird;  der  Verschluss  ist  geöffnet  (Fig.  3l 

Zum  Schlierten  des  Verschlusses  wird  derselbe  durch  Ver- 
mittlung des  Griffes  gerade  nach  vorwärts  geschoben.  Hiebei  bewegen 
sich  zuerst  Griffstück  und  Verschlusstück  in  der  Richtung  der 
sehlussaw  bis  der  Absatz  ff  der  Schlagbolzen-Mutter  am  Abzugstollen  $t 
ansteht  in  welchem  Momente  auch  das  Verschlusstück  v  mit  s 
vorderen  Rand  nur  um  das,  der  Schraubenform  der  vorderen  Verschluss- 
warzenflächen  entsprechende  Mall   von   der  hinteren  Lauffläche  a 


Der  8mm  Repetiercarahiner  M.  1890.  175 

Bei  der  weiteren  Vorwärtsbewegung  des  Griffstückes  dreht  sich,  infolge 
der  Wirkung  der  schraubenförmigen  Leisten  l  desselben  auf  die  corre- 
spondierenden  Nuthen  n  des  Verschlusstückes,  letzteres  um  90°  nach 
rechts,  wodurch  der  vorstehende  Rand  desselben  vollständig  an  die  rück- 
wärtige Lauffläche  angedrückt  wird.  Die  kleine  Leiste  des  Patronen- 
ziehers  gleitet  hiebei  wieder  in  die  vor  dem  Oeffnen  des  Verschlusses 
eingenommene  kleine  Längsnuth,  der  Kopf  desselben  lagert  in  dem  corre- 
spondierenden  Ausschnitt  am  rückwärtigen  Laufende.  In  dieser  Stellung 
ist  der  Verschluss  geschlossen,  die  Schlagfeder  gespannt  (Fig.  4). 

Der  Abzug  functioniert  folgendermassen : 

Wird  bei  geschlossenem  Verschlusse  und  gespannter  Schlagfeder 
(Fig.  4)  auf  den  Drücker  d  des  Züngeis  z  ein  Zug  nach  rückwärts  aus- 
geübt, so  dreht  sich  letzteres  um  seinen  rückwärtigen,  in  der  hinteren 
Durchbrechung  des  Gehäuseschweifes  gs  lagernden  Theil  nach  rück-  und 
abwärts,  wobei  der  kürzere  Hebelarm  desselben  mit  seinem  hakenförmigen 
Ende  den  rückwärtigen  Vorsprung  des  Abzughebels  zh  nach  abwärts 
drückt,  und  sich  letzterer  um  dessen  Stift  st  dreht.  Dadurch  wird  einer- 
seits der  an  demselben  Stift  befestigte  Abzugstollen  st  nach  abwärts 
gezogen  und  gibt  die  Schlagbohenmutter  sm  frei,  welche  sammt  dem 
Schlagbolzen  *&,  infolge  der  Wirkung  der  Schlagfeder  s/,  vorschnellt; 
anderseits  wird  der,  vor  dem  Drehpunkte  s%  des  Abzughebels  befind- 
liche SicherungS8tollen  a%  nach  aufwärts  gedreht  und  lehnt  sich  mit 
seiner  vorderen,  schrägen  Begrenzungsfläche  gegen  die  analoge,  rück- 
wärtige des  Sicherungsansatzes  aA  am  Griffstück,  wodurch  dieses  beim 
Schasse  am  Ausweichen  nach  rückwärts  verhindert  wird  *). 

Der  Sicherungsansatz  a4  am  Griffstück  hat  auch  die  weitere  Be- 
stimmung, zu  verhindern,  dass  der  Abzug  und  damit  die  Abgabe  des 
Schusses  erfolgen  kann,  ehe  noch  der  Verschluss  vollkommen  geschlossen 
ist  Dadurch,  dass  der  Abzughebel  z  h  mit  der  oberen  Begrenzungsfläche 
des  Sicherungsstollens  a%  sich  an  die  untere  des  vorerwähnten  Ansatzes  a% 
lehnt,  solange  das  Griffstück  nicht  vollkommen  vorgeschoben  ist,  ver- 
hindert dieser  Ansatz  die  weitere  Drehung  des  Abzughebels  zh  und 
mithin  auch  die  Abwärtsbewegung  des  mit  demselbeu  verbundenen  Ab- 
ragstollens  st,  welcher  die  Schlagbolzen-Mutter  zurückhält.  Erst  wenn  das 
Qriflttfick  vollständig  vorgeschoben,  der  Verschluss  daher  geschlossen  ist, 
kann  der  Sicherungsstollen  a%  hinter  den  Sicherungsansatz  o4  treten,  wodurch 
die  Freigabe  des  Schlagbolzens  seitens  des  Abzugstollens  möglich  wird. 

')  Dieses  Streben  des  Griffstückes  nach  rückwärts  auszuweichen  ist  nicht 
etwa  die  directe  Folge  der  Wirkung  der  Pulvergase  heim  Schusse,  sondern  nur 
eine  Repulsionswirkung  des  Rückstoßes. 


17tf 


W  eigner, 


Das  Spannen   der  Schlagfeder  kann   auch  bei  geschlossenem  A 
Schlüsse  in  der  Weise  erfolgen,  dass  die  Schlagbolzen-Mutter  an  ihrem 
geriffelteu  Köpft  erfasst  und  satnmt  d»jiii  Schlagbolzen   so  weit  zurück- 
gezogen wird,  bis  ihr  Ansatz// hinter  den  Abzugstollen  zu  liegen  kommt 

Die  Sperr  klappe  *k  kann  bei  geschlossenem  Verschiu 
sowohl  bei  entspannter,  wie  auch  bei  gespannter  Schlagfeder  in 
Wirksamkeit  treten»  wobei  dieselbe  mit  ihrem  geriffelten  Kopfe  nach 
rechts  gedreht  wird*  Lst  die  Schlagfeder  entspannt,  so  tritt  der  ab- 
gerundete Fortsatz  der  Sperrklappe  in  die  kleine  Quernuth  >/4  der 
Schlagbolzen-Mutter  und  drückt  diese,  infolge  der  Wirkung  seiner  rück- 
wärtigen, schrägen  Begrenzungsfläche,  etwas  zurück;  ist  die  Schlagfeder 
gespannt,  so  erfolgt  die  gleiche  Wirkung  gegen  die  Ausmuldung  der 
vorderen  Begrenzung  der  Schlagbolzen-Mutter.  In  beiden  Fällen  wird 
dadurch  der  Schlagbolzen  etwas  zurückgezogen  und  arretiert,  die  Schlag- 
feder ein  wenig  gespannt;  gleichzeitig  tritt  aber  auch  der  zweite  Fort- 
satz der  Sperrklappe  in  eine,  auf  der  linken  Seite  des  Gehäuseschweifes 
befindliche  kleine  Quernuth,  wodurch  auch  das  Oeflnen  des  Verschlusses 
verhindert  ist. 

Zum  Oeffnen  der  Sperrklappe  wird  dieselbe  nach  links  gedreht. 

Die  Funktionierung-  des  Z  u  b  r  i  n  g  e  r  s  ist  jener  des  Repetier- 
gewehres M.  1888  gleich: 

Wird  ein  gefülltes  Magazin,  in  der,  für  das  Repetiergewehr  vor- 
geschriebenen Weise  in  den  Kasten  eingeführt,  so  wird  hiebei  der  Zu- 
bringerhebel zb  nach  abwärts  gedreht  und  die  Zubringerfeder  zf  ge- 
spannt. Das  abgerundete  obere  Ende  des  Zubringerhebels  functioniert  in 
diesem  Zustande  wie  die  Zubringerplatte  des  Repetiergewehrs  und  sucht 
die  Patronen  und  das  sie  umschließende  Magazin  zu  heben.  Der  Magazin- 
halter /*,  welcher  beim  Einführen  des  Magazins  infolge  der  Wirkung  der 
»6  nf  (Fig.  3)  mit  dem  oberen  Hebelsarm  etwas  zurückgedrückt 
wurde,  verhindert  mit  seinem  Haken  das  vollständig  eingeführte  Magazin 
am  Aufsteigen. 

Wird  bei  geladenem  Magazine  der  Verschluss  geschlossen,  so  drückt 
das  Verschlusstück  mit  Sri  nein  unteren,  randlosen  Theiie  auf  den,  über 
die  Magazinslippen  vorstehenden  Bodentheil  der  obersten  Patrone  und 
schiebt  diese  nach  vorwärts  bis  sie  das  Magazin  verlässt,  in  welchem 
Moment  die  Patrone,  infolge  des  Druckes  der  nächstfolgenden  etwas 
gehoben  wird,  so  dass  das  sich  vorwärts  bewegende  Verschlusstück  mit 
seiner  ganzen  vorderen  Fläche  gegen  die  Patrone  drücken  und  dieselbe 
in  den  Laderaum  einfuhren  kann.  Die  übrigen  Patronen  werden  mittler- 
weile  so   weit   gehoben,   dass   sich  die  nun  zu  oberst  liegende  Patrone 


Der  $mm  Repetiercarabiner  M.  1890.  177 

an  die  untere  Fläche  des  Griffstückes  anlehnt,  wobei  sich  der  Zubringer* 
hebel  in  das  Magazin  einschiebt. 

Der  Carabiner  ist  nun  geladen. 

Wird  der  Schuss  abgegeben  und  der  Verschlusskolben  ganz  zurück- 
gezogen, so  bewirkt  die  zuerst  eintretende  Linksdrehung  des  Verschluss- 
Stückes  und  die  damit  verbundene  geringe  Rückwärtsbewegung  des  letz- 
teren ein  Lüften  der  Patronenhülse.  Bei  der  weiteren  Bück- 
bewegung des  Verschlusskolbens  zieht  der  Patronenzieher  die  Patronen- 
hülse am  Wulste  aus  dem  Laderäume.  Im  letzten  Theile  der  Bückbewe- 
gung des  Verschlusskolbens  gleitet  der  Verschlusskopf  mit  der  Aus- 
werfernuth  ns  (Fig.  6)  über  den  in  das  Gehäuse  ragenden  Ansatz  des 
Auswerfers,  bis  endlich  der  Boden  der  Patronenhülse  an  diesen  Ansatz 
stößt,  wodurch  die  Patronenhülse  um  den  Haken  des  Patronenziehers 
gedreht  und  nach  rechts  geschleudert  wird. 

Zum  Entfernen  des  Verschlusskolbens  aus  dem  Gehäuse 
wird  der  Verschluss  geöffnet,  das  Züngel  an  seinem  Drücker  nach  vor- 
wärts gedrückt,  wodurch  die  Grenzstollen  in  die  Ausnehmung  des  Ge- 
häuseschweifes treten,  und  der  Verschlusskolben  ganz  aus  dem  Gehäuse 
gezogen. 

Zum  Einlegen  des  Verschlusskolbens  muss  die  Sperr- 
klappe geöffnet  und  die  Schlagfeder  gespannt  sein,  in  welchem  Zustande 
den  Verschlusskolben  die  Figuren  5  und  6  darstellen. 

Der  Verschlusskolben  wird  mit  der  rechten  Hand  so  auf  den  Ge- 
häuseschweif gebracht,  dass  die  unteren  Führungsleisten  flt  des  Griff- 
stückes in  die  trapezförmige  Nuth  des  ersteren  eingreifen,  worauf  der 
Verschlusskolben  einfach  vorzuschieben  ist. 


Die  Gewehrpatrone  M.  1890,  welche  beim  Bepetiercarabiner 
K.  1890  zur  Anwendung  gelangt,  unterscheidet  sich  äußerlich  von  der 
Gewehrpatrone  M.  1888  nur  dadurch,  dass  der  den  rückwärtigen  Theil 
des  Geschosses  umfassende  Hülsentheil  (Einzug)  um  2mm  länger,  und  das 
Stahlmantelgeschos8  nur  mit  einer  sehr  dünnen  Fettschichte  überzogen  ist 

Die  Gewehrpatrone  M.  1890  besitzt  eine  Ladung  von  2'75g  Gewehr- 
pulver M.  1890,  welches  hauptsächlich  durch  seine  große  ballistische  Wir- 
kung und  durch  eine  sehr  geringe  Bauchentwicklung  charakterisiert  ist 
Die  Patronenhülse  M.  1890  besitzt  einen  wesentlich  stärkeren  Boden  als 
jene  IL  1888. 

Die  Verpackung  der  Gewehrpatronen  M.  1890  in  Magazinen,  Car- 
tons  und  Verschlagen  ist  dieselbe  wie  jene  der  Gewehrpatrone  M.  1888- 


179 


versieht  der  wichtigeren  Versuche  und  Übungen  der  beiden 
Genie-Regimenter  in  den  Jahren  1889  und  1890. 

Nach  <>f!iei  eilen  Rotationen  zusammengestellt 


Johann  TäiBt-iIs 

t.  und  k.    IFnupfmann  im   Gtr.i 


1.  Flüchtige  Befeatiguttgeu  und  Lager- Arbeiten  im  Winter. 

Die   sehr   eingehenden  Versuche    des  1.1.   und    %/X  Genie-Feld- 
19   Qber  flöchtige  Befestigungen   und  Lager-Arbeiten  im  Schnee 
in  gefrorenem  Boden,   lassen    sich  in  kurzem   wie  folgt  zusamruen- 


a)  Flüchtige  Deckungen. 

I>ie  flüchtigen  Deckungen  aller  normierten  Typen  sind  in  Schnee 
ausfuhrbar.  Schnee-Deckungen  bedingen  aber  infolge  ihrer  geringeren 
Widersundsfähigkeit  gegen  den  Sehuss,  größere  Starken  der  Brust- 
wehren (gegen  Geschosse  des  Kepetiergewehres  M.  1888  mit  Pulver 
M.  1890  sind  3a00m,  gegen  Feldgeschütze  800m  Brustwehrdirke  er- 
rderlich)  also  auch  größere  (2  bis  8 mal  größer  als  bei  Erde)  Volumen: 
blge  resultiert  für  Schnee-Deckungen,  bei  gleich  er  Arbeit  gr- 
eine 2  bis  5  fache  Arbeitszeit  wie  bei  mittlerem  Erdreich.  Weil 
jedoch*  die  mittlere  Leistung  bei  Schnee-Arbeiten  per  Mann  und  Stunde 
bis  3  Vi  mal  größer  ist  als  bei  mittlerem  Boden  und  weil  es 
lieh  ist,  bedeutend  mehr  Arbeiter  zum  Zuführen  und  Werfeu  des 
ees  anzustellen,  als  bei  Erdarbeiten,  welche  nur  längs  bestimmt  aus- 
fWteekter  Linien  in  Angriff  zu  nehmen  sind;  so  vermindert  sich  da- 
durch wieder  die  Arbeitszeit.  Stehen  also  genügend  Arbeiter  zur  Ver- 
g,  so  sind  Schnee-Deckungen,  bei  einer  Höhe  der  OfÜmodÜOfitw  von 
:0fn  hu  0*50 mi  sogar  in  entsprechend  kürzerer  Zeit  herstellbar  als 
l 
Abgesehen  voa  der  Möglichkeit  unerwarteter  Temperatursteigungen« 
el  Schneedeckuugen  rücksichtlich  ihrer  Dauer  unverlässlich  werden; 
iü  Voraussetzung  gleicher  Arbeiterzahl,  u.  zw.  nach  dem  Aus- 
wie  sie  als  dichteste  Anstellung  für  Erdarbeiten  vorgeachri' 


180  Tarbnk. 

ist;  erscheinen  bei  der  Wahl  zwischen  Schnee  und  gefrorenem  Boden 
folgende  Deckungen  vorteilhafter  durchzuführen: 

Durch  Verwendung  von  Schnee: 

Alle  Schützendeckungen,  Geschützstände  und  Schutzgräben  gegen 
Infanterie-Feuert  weil  dieselben,  in  Schnee  ausgeführt  die  2  bis  5  fache 
Zeit,  in  stark  gefrorenem  Boden  hingegen  die  5  bis  13  fache  Zeit  gegen 
den  Aushub  in  mittlerem  Erdreich  beanspruchen. 

Durch  Aushub  in  gefrorenem  Boden: 

Alle  Abtheilungsgräben  und  Batterien,  da  dieselben  bei  gefrorenem 
Boden  die  3  fache,  bei  Schnee  die  4  fache  Zeit  gegenüber  jener  bei 
mittlerem  Erdreich  erfordern, 

b\  Lager-Arbeiten. 

Alle  Lager-Arbeiten  gestatten  die  theilweise,  unter  Umständen  die 
gänzliche  Verwendung   von  Schnee  statt  Erde,   bei   gleicher  Arbeitszeit. 

Speciell  als  Ersatz  für  Erdhütten  sind  Schneehütten  geeignet,  die 
in  einfachster  Weise  durch  entsprechendes  Aushöhlen  aufgeworfener 
(nicht  gestampfter  oder  begossener)  Schneehaufen  herstellbar  sind. 

Für  Feldwachen  (Vedetten)  können  Schneehütten  mit  primitiver 
Decke  ausgeführt  werden,  die  aus  Pfosten,  Hürden,  Flechtzaunth eilen  u.  dgl, 
gebildet,  und  mit  einer  Schneelage  versehen  werden. 

Nach  Versuchen  sind  derartige,  für  einen  Belag  mit  3  bis 
4  Mann  bestimmte  Hütten,  durch  3  Arbeiter  in  3%  bis  4  Stunden 
herstellbar. 

Für  solche  Arbeiten  in  gefrorenem  Boden  sind  eiserne  große 
Schlägel,  eiserne  Vorschlagpflöcke  und  Keile  sehr  empfehlenswert. 


3,  SchanzenbiM. 


Versuchsort:  Wien. 

Versuchsobject:  Flüchtige  Infanterie -Schanze  für  l1/,  bis 
2  Compagnien  Besatzung,  bei  Verwertung  einiger  Grundsätze,  welche 
bei  den  russischen  Schanzen  („Mittheilungen"  1889,  12.  Heft, 
Aufsatz  des  Hauptmanns  Bussjäger)  vorgeschlagen  wurden. 

Die  Grundrissfonn  des  Versuchsobjectes  nähert  sich  den  russischen 
Typen.  Die  Gräben  wurden  jedoch  nicht  mit  dreieckigem,  sondern  mit 
dem,  bei  uns  üblichen  trapezförmigen  Profil  ausgeführt,  um  das  Über- 
schau fein  der  Erde  zu  vermeiden. 

Ebenso  wurde  bei  den,  in  den  nissischen  Typen  vorgeschlagenen 
Nischen   für  je  2  Mann    an  den  Flanken   eine  Änderung  vorgenommen. 


Übersicht  der  Versuche  und  Übungen  der  beiden  Genie-Regimenter  etc.     181 

Da  durch  diese  schmalen  Nischen  und  die  stehen  bleibenden  Erd- 
keile zwischen  denselben  sehr  viel  Baum  an  der  Feuerlinie  verloren 
geht,  so  wurden  breitere,  für  5  bis  6  Mann  dienende  Nischen,  u.  zw.  nicht 
durch  Abgraben,  sondern  durch  Anschüttung  des  Banketts  gebildet;  ihre 
Tiefe  ist  also  gleich  der  Bankettbreite. 

Die  Breite  der  zwischen  den  Nischen  verbleibenden  Erdtheile 
betrug  oben  0*60  unten  150m,  ihre  Höhe  war  wegen  besserer  Deckung 
gegen  Enfilierschüsse  etwas  größer  als  jene  der  Flanken-Kammlinie 
gehalten. 

Eine  größere  Sicherheit  gegen  Enfilier-Feuer  ist  wohl  erreicht, 
wenn  diese  Erdtheile  das  Bankett  nach  rückwärts  übergreifen,  was  da- 
durch leicht  zu  bewirken  ist,  dass  man  die  Aushebung  des  inneren 
(Schutz-)  Grabens  an  den  Flanken  um  diese  Erdtheile  herumführt,  mit 
ihr  also  um  30  bis  50cm  abbleibt. 

Hiedurch  entstehen  wohl  eigentliche  Traversen,  die  aber  schwach 
dimensioniert,  keine  wesentliche  Bau-Yerzögerung  zurfolge  haben.  Die 
Überhöhung  dieser  Traversen  braucht  höchstens  060m  zu  betragen. 

Unterstände  wurden  an  den  Facen  in  ähnlicher  Art,  wie  bei  den 
rassischen  Typen  gebildet,  nämlich  durch  Auflegen  der  als  Decken 
für  die  Schutznischen  unter  den  Facen  bestimmten  Holzgattungen 
(Balken,  Bretter  etc.)  auf  den  natürlichen  Boden,  dann  Aushöhlen  der 
als  Schutz  dienenden  Hohlräume,  nach  Beendigung  des  inneren  (Schutz-) 
Grabens. 

Die  Profile  waren  die  bei  uns  normierten  u.  zw.  anfänglich  für  die 
Facen  der  mittlere,  für  die  Flanken  der  kleine  Abtheilungsgraben,  für 
die  Kehle  vor  den  Flanken  der  große  Schützengraben;  später  erfolgte 
der  Obergang  zu  den  nächst  stärkeren  Profilen. 

Arbeiterzahl:  166  Mann.  (1  6enie-Compagnie  =  184  Arbeiter 
weniger  10  Procent  für  Verluste,  Marode  u.  s.  w.) 

Arbeitszeit:  Die  Arbeits-Einleitung  erforderte  7*,  die  Arbeit 
selbst  6%  Stunden,  ausschliesslich  einer  2%  stündigen  Mittagsrast  In 
dieser  Arbeitszeit  war  die  Herstellung  von  ca.  100ms  Drahtnetz  mit- 
begriffen, 

Erdgattung:  Nur  an  der  linken  Flanke  war  anfangs  steiniges, 
sonst  überall  leichtes  Erdreich. 

Bemerkung: 

Bei  dieser  Arbeit  stellte  sich  als  empfehlenswert  heraus: 

1.  Ausscheidung  von  ca.  10%  des  Arbeiterstandes  als  Arbeiter- 
Beserve  und  Verwendung  derselben   zum  Auflegen   des  Holzmateriales 


L82 


b  u  k. 


für   die  Schutznischen   der   Facen   und    den    rnterstand   im  Kehlgraben 
hinter  dcü  Facen. 

2.  Ausführung  (Aushöhlung)  der  Schutzuischen  an  den  Facen  ähnlich 
wie  bei  russischen  Schanzen,  jedorh  «ist  nach  vollständigem  Aushub  der 
inneren  Facen-Gräben. 

3.  Verwendung  des  ad  2  gewonnenen  Erdmateriales  zur  Vervoll- 
ständigung des  etwa  noch  nicht  erreichten  Facen-Protiles;  des  Über- 
schusses, für  die  Erddecke  des  Kehlgrabens. 


3.  Mauerwerks-Sprengungen  mit  Dynamit. 


Versuch  sort:  Prag. 

Versuchsobjecte:  Eingewölbte  Räume  —  TheÜ  einer  Poterne, 
eine  Defensions-Casematte,  sowie  ein  Gang  zu  einer  zweiten  Defensions- 
Casematte  —  in  den  aufgelassenen  Festungswerken  gegenüber  dem  Ni 
westbahnhofe  in  Prag. 

Das  Mauerwerk  der  Objecto  stammte  aus  der  zweiten  Hälfte  des 
17.  Jahrhunderts,  I>ie  W  i  d  e  r  1  a  g  e  r  bestanden  aus  Bruchsteinen  in 
Luftkalkmörtel,  die  Sichtseiten  mit  einem,  einen  Ziegel  starken  Hemd 
verkleidet.  Die  vollen  Halbkreis-Gewölbe,  welche  bei  der  Casen» 
eine  Spannweite  von  5'80m  und  eine  Stärke  von  0°60m,  bei  der  Poterne 
einr  Spannweite  von  355m  und  eine  Stärke  von  0"45m  hatten,  waren 
aus  Ziegeln  erbaut,  mit  einer  Nachmauerung  aus  Bruchstein,  und  einer 
Absattlung  aus  einem  bem  starken  Ziegelpflaster. 

engungs- Vorgang:  Nachdem  die  Versuche  des  Bauunter- 
nehmers, die  Demolierung  des  Gewölb-Matierwerkes  der  Poterne  durch 
Handarbeit  mit  Zuhilfenahme  stählerner  Keile,  misslungen  waren,  weil 
das  aufgewendete  Arbeitsquantum  zur  erzielten  Leistung  in  keinem  Ver- 
hältnisse stand:  wurde  das  4./1.  Genie-Feld-Bataillon  um  Vornahme  \on 
Spreugarheiten  ersucht  Mit  Böcksicht  auf  die  gefährliche  Nähe  des 
Bahnhofes,  dann  sonstiger  Objecto  und  Verkehrslinien  wurden  zur  Zer- 
störung der  Gewölbe  Bohrloch-Kammerminen  und  zur  Beseitigung  der 
Widerlager,  Bohrschüsse  in  Aussicht  genommen. 

Aufgrund  vorgenommener  Probebohrungen  wurden  40cm  Bohrloeh- 
länge  als  Stuuden-Accord   festgesetzt;   im  Verlaufe    der  Arbeit   wurde 
mit  Rucksicht   auf  die   stark   gefrorene    Xachmauerung  und  das  häufig 
vorgekommene  Festklemmen   der  Bohrer   in  den  Fugen  des  harten 
Steines,  diese  Leistung  jedoch  nicht  erreicht 

Die  Sprengung  der  Gewölbe  wurde  zuerst  mit  Bohrloch-Kammer- 
mmen  unterhalb  des  Gewölbsanlaufes  versucht,  mißlang  jedoch,   da  das 


Übersicht  der  Versuche  and  Übungen  der  beiden  Genie-Regimenter  etc,      183 

t»e  trotz  der  ia  deu  Widerlagern  erzeugten  Trichter  hängen  blieb  •). 

Es  wurden  demnach  am  Gewölbsschlusse  durch  schwach  geladene  seichte 

B-iuTschüsse  eine  Rinne  ausgesprengt  und  die  hiedurch  theilweise  außer 

Dg  gebrachten  beiden  Gewölbshälften,  jede   für  sich,  durch 

vcrticale  Bohrloch-Kammerminen  abgesprengt. 

Die  Sprengung  der  Widerlagsmauern  erfolgte  mittels  Bohrscbüssen 
web  horizontalen  Schichten  anstandslos. 

Ladungen:  In  den  0*45m  bis  max.  l*80m  tiefen  Bohrlöchern  mit 
3*8««  Darcl-  wurden  Dynamit-Ladungen    von   004    bis   zu  max. 

030%  eingeführt,  deren  Höhe  %  bis  f  10  der  Bohrlochtiefe  betrug-  Das 
Vorsprengen  der  Kammern  erfolgte  mit  kleinen  Ladungen  zu  0  04% 
Dynamit 

Im  ganzen  wurden  324  Bohrlöcher  mit  466*90wi  Gesammtläuge 
«neigt,  und  hiebei  98*24%  Dynamit  verwendet.  Die  Arbeitszeit  betrug 
31  Arbeitstage,  während  welcher  6  Bohrpartien  k  3  Mann  beschäftigt 
waren, 

Resultat:  Die  Demolierung  wurde  anstandslos  und  zweckent- 
sprechend durchgeführt 

.eh  der  Sprengung  der  Bohrschüsse  hielten  sich  die  betreffenden 

•r«)!btheile    trotz   erlittener  Risse  und   Sprünge  noch   einige  Stunden 

inttct,  lösten  sich  sodann   von  der  Xachinauerung  ab  und  stürzten  ein. 

LKrtere    fiel   entweder   gleichzeitig   mit   dem  Gewölbe   herab   oder  erst 

2  Ms  :i  Stunden  später. 


4,  Sprengung  ran  Thorverramnielutigeii. 


L  Versuchs  ort:  Przemysl. 

Object:  Eine  Wand,  gebildet  aus  20/2 Ocm  starken,  3*50m  langen 
Balken,  welche  zwischen  coulissenartig  gesetzte  Falissaden  ringe] 
waren:  dahinter  wurden  gewöhnliche,  mit  Erde  gefüllte  Cementfasser 
litten  Höben  senkrecht  zur  Wand  gerichtet)  in  vier  Lagen  a  5  Stück 
geechlichtet  und  durch  verstrebte  Ständer  mit  Rahmen  an  die  Balken- 
wind  fettgedruckt  Die  Verrammlungshöhe  betrug  2*007»*. 

Ladung:  Dieselbe  wurde  wie  bei  verdammten  Minen  am  Funda- 
mente einer  freistehenden  Mauer,  nach  Tabelle  IX  des  technischen  Unter- 
17.  Theil,  nach  der  Formel  l  =  10«?  gerechnet,  worin : 

=  Balken  stärke  +  Fasslänge  =  020  -f  0*70  =  0  90m  betrug. 

[Hntt  Resultat  war  vorauszusehen,  weshalb  «ine  solche  Ladungsmordnung 
im  17.  Tbeü  de«  technischen  Unterrichtes  auch  nicht  aufgenommen  ist. 


184 


Tarbuk. 


Die  Ladung   ergab   sich   mit  /=  10  x  0*9  —  9kg  Dynamit 
wurde  mit  Rücksicht  auf  den  Widerstand  der  Verspreizungen  und  wegen 
besserer  Ladungsform  um  7%  erhöht. 

Die  Ladung  wurde  aus  normalen  Sprengbüchsen  in  concentriseher 
Form  zusammengesetzt  und  30cm  oberhalb  des  Fußes  der  Verrammlung 
an  die  letztere  angelegt. 

Wirkung:  Es  wurde  eine,  nach  einer  ganz  geringfügigen  Nmü 
arbeit  vollkommen  passierbare,  breite  Bresche  erzielt  5  Balken  der  Ver- 
rammlung, die  beiden  End-Palissaden  und  die  drei  mittleren,  ruckwärt 
an  die  Cementfasser   angelegt   gewesenen  Ständer   erlitten  volle  Durch- 
schläge, die  übrigen  Verrammlungsbalken  waren  aus  der  Coulisse  heraus 
geworfen.    Von    den  Cementfässern    blieben    vier   seitlich  gelegene  noc 
unversehrt,   die  anderen  wurden  zerdrückt,  ihr  Inhalt  verschüttet  Holz* 
Splitter,  Fassdaubenstücke,   Reifen,   Klammern  u.  s.  w.    waren  au 
40  Schritt  Umkreis  verstreut 

IL  V  e  r  s  u  c  h  s  o  r  t :  Theresienstadt 

Öbject:  Eine  Wand  aus  30/30™*  starken,   2*00wi  langen  Balke 
gebildet,   welch  letztere   zwischen  coulissenartig  gesetzte   Doppelständ 
eingelegt  wurden.  Die  Verstärkung  der  Verrammlung  an  der  Rückwan< 
erfolgte  durch  zwei  Reihen  mit  ihren  Höhen  aufeinander  gelegten,  mit  Er( 
gefüllten   Fässern  von  je   0*8tim  Höhe   und  0"ti5w  Bauch-Durchm^ 
Die    ganze  Verrammlung    war    demnach  0*95w  stark,    2,0Üw   hoch  um 
nach  rückwärts  gut  verspreizt 

Ladung:    6   Sprengbüchsen  =   12%    entsprechend    einer    lang 
gestreckten  Ladung  längs  der  Verramnilungshöhe. 

Die  Ladung  wurde  in  concentriseher  Form  am  Fuße  der  äußeren 
Balkenwaudraitte  hinterlegt  und  durch  Holzklötze  an  die  Wan< 
gedrückt. 

Wirkung:  Die  zunächst  der  Ladung  befindlichen  Balken  wurde 
vollständig  zersplittert,  die  obersten  Balken  überstürzten  sich  nach  \ 
die  übrigen  wurden   auf  etwa  100  Schritt  rückwärts   geschleudert.   Di 
Verticalständer  wurden  in  der  Höhe  des  Erdbodens  abgeschlagen,  die  Fäss 
zertrümmert,  die  Spreizen  geknickt 

Die    nach    der  Sprengung    entstandene  Bresche    war   vollkomme 
gangbar. 

Bemerkung:  Dieser  Versuch  zeigte  eine  vollkommen  günsti 
Wirkung  gegen  die,  dem  ad  I  beschriebenen  Objecte  ganz  ähnliche  Ver 
rammlung,  trotz  Anordnung  der  um  ■/,  schwächeren  Ladung  am  Faß 
der  Wand.   Es   wäre  also  diese  Anordnung  der  Einfachheit  halber  b 


Übersicht  der  Versuche  und  Übungen  der  beiden  Genie-Regimenter  etc.     185 

rabehalten.  Die  Wirkungen  derartiger,  in  ihrer  Detail- Anordnung  stark 
variierender  Objecte  werden  aus  diesem  Grunde  immer  einige,  für  den 
beabsichtigten  Zweck  belanglose  Verschiedenheiten  aufweisen. 


5.  Sprengung  einer  Blockhausdecke. 

Versuchsort:  Theresienstadt. 

Object:  Es  wurde  versucht  zu  erheben,  ob  die  auf  Seite  305, 
Punkt  253,  des  technischen  Unterrichtes  für  die  k.  und  k.  Genie-Truppe, 
11.  Theil,  Feld-Befestigung,  angedeutete  Sprengung  des  Fußes  einer 
Blockhauswand  auch  in  dem  Falle  genügt,  wenn  letztere  mit  Eisenbahn- 
schienen verkleidet  ist 

Das  Object  wurde  jedoch  als  Decke  ausgeführt;  es  bestand  aus 
einer  Lage  30/30cm  Balken,  auf  welche  eine  doppelte  Lage  normaler 
Eisenbahnschienen  zu  liegen  kam.  Die  Deckenstärke  betrug  also  30cm  Holz  -f- 
14cm  Eisen;  die  Breite  130cm. 

Ladung:  8  Sprengbüchsen,  in  zwei  Reihen  nebeneinander  ange- 
ordnet. 

Wirkung:  Voller  Durchschlag  sämmtlicher  Schienen  und  der 
unterhalb  der  Ladung  befindlichen  zwei  Deckenbalken.  Die  Schienen 
wurden  außerdem  an  mehreren  Stellen  geknickt,  die  übrigen  Balken  aus- 
«inandergeschoben. 

In  dem  Erdreich  wurde  durch  die  Explosion  unterhalb  der  Ladung 
eine  ca.  60cm  tiefe  Grube  erzeugt. 

Bemerkung:  Die  günstige  Wirkung  war  mitbezug  auf  die 
große  Ladung  voraussichtlich. 

Vorteilhafter  für  den  angestrebten  Zweck,  wäre  die  Anordnung 
des  Objectes  als  Wand,  nicht  aber  als  Decke. 

6.  Sprengversuche  gegen  mit  Erde  gefüllte  Holzwände. 

Versuchsort:  Budapest. 

1.  Object:  Schachbrettförmig  gestellte  30m  hohe,  60m  lange 
Ständerwand  aus  20/20cm  Balken  mit  einer  Ständer-Entfernung  von  2*0m, 
innen  mit  6cm  dicken  Pfosten  verkleidet  und  mit  einer  0'70m  starken 
Brdfftllung  versehen.  Die  sonstige  Profilanordnung  nach  Fig.  115  des 
technischen  Unterrichtes,  11.  Theil,  Feldbefestigung. 

2.  Object:  Die  Ständer  waren  paarweise  einander  gerade  gegen- 
über gestellt,  ansonsten  wie  Object  1. 


186 


buk. 


Ladungs-An  Ordnung:  Für  jedes  Object  (Gesammtstfirke  V20m\ 
wurden  6  Sprengbüehsen  =  \2kg  Dynamit,  u.  zw.  als  concentn 
Ladung  in  2  Theilladungen  ä  6hg  getheilt  angewendet  Die  Ladungen 
wurden  an  je  einem  äuöeren  l'80m  breiton  Felde  u.  zw.  an  den  Innen- 
weiten der  beiden  begrenzenden  Vertikalständer  derart  versenkt  ange- 
ordnet, dass  die  Ladungsoberflüchen  mit  der  oberen  Begrenzung  der 
vorderen  (äußeren)  Erdböschung  in  einer  Ebene  zusammenfielen,  und  fli 
Ladungen  Öch  an  die  innere  Ständer-  und  angrenzende  Yerschalungs- 
seite  anlegten.  Die  Ladungen  wurden  auf  %  ihrer  Höhe  mit  Erde  leicht 
verdummt,  und  mit  je  2  Sandsäcken  bedeckt 

Die  Zündung  wurde  mit  detonierender  Zündschnur,  also  je  2  Ladungen 
gleichzeitig,  vorgenommen. 

Wirkung:  Beim  1.  Objecto  erfolgte  ein  vollständiger  Durch- 
BtiMtg  d^r  Standerwand  auf  eine  Breite  von  2-Om,  ausschließlich  der 
schachbrettförmig  gestellten  Ständer  der  Rückwand,  welche  nur  ans 
ihrer  verticaleo  Lage  geschoben  wurden. 

Im  2.  Object  wurde  auf  4'0m  Breite  eine  vollständig  reine  Br 
erzielt. 

Bei  beiden  Objecten  wurden  die  abgesprengten  Ständer,  KL  zw. 
die  äußeren  (feindwärts  gekehrten)  auf  ca,  20m  vorwärts  (feindw&rte), 
die  inneren  Ständer  auf  ca.  400*«  röckwärte  geschleudert.  Die  \ 
schallungs-Pfosteu  waren  zertrümmert  und  auf  50'öm  Umkreis  herum- 
gestreut; die  Spitzgräben  waren  nahezu  zur  Hälfte  mit  Erde  ausgefüllt, 
der  größere  Theil  der  Erdfüllung  lag  am  Bankett  und  im  inneren  Schutt* 
graben 

Bemerkung:  Die  Anwendung  concentrierter  Ladungen  bei  solchen 
Holzobjecten  dürfte  jedenfalls  ein  besseres  Resultat  erzielen,  als  jene  von 
langgestreckten  Ladungen. 

7*  Sprengung  eines  Faschinenwerkes  unter  Wasser. 

Versuchsort:  Krakau. 

iect:  Ein  versenktes  Faschinenwerk  (Buhne),  welch- 
Jahre  1843  mit  noch  mehreren  ähnlichen  Werken  zur  Sicherung  des 
linken  Weirlwl  ufere  erbaut  worden  war  und  dessen  Grundfaschine  0  OOm 
unter  dem  Niederwasser  lag.  Im  Laufe  der  Jahre  wurde  das  Object  in* 
folge  wechselnder  Wasserverhältnisse  von  dem,  unterdessen  stark  ?€!-* 
saudeten  linken  Ufer  abgetrennt  und  stand  nun  fast  in  der  Mitte  de« 
Flusses;  dessen  KltM  lag  nur  circa  0*50*»  unter  Niederwasser,  wodurch 


Cbemtht    :  'he  und  Übungen  der  beiden  lienie-Regimenter  etc.      ]g7 

n  Schiffahrt- Verkehr,  besonders  bei  Nacht  und  Nebel,  bedeutende 
rigkeiten  erwuchsen.  Das,  211m  Hindernis  gediehene  Faschinenwerk 
Breite  von  6*00///    und  eine  Länge  von  20'OOm. 
ging.:    Es  handelte  sich  hier  nur  um  eine  Probe-Sprengung, 
des  günstigsten  Vorganges  für  die  seinerzeitige  gänz- 
Hindernisses.   Zu  diesem  Zwecke   wurde  ein  &0m 
r  Buhne,   welches   zugleich  den  Buhnenkopf  gegen 
ben. 
Zur   Aufnahme    der   Ladungen    wurden    2*02»*   lange,    gusseiserne 
hren.  mit  dem  inneren  Durchmesser  von  61*5™»*,  gewählt  und  deren 
tere-  b uliartig  adjustiert 

her  Röhren  wurden  mit  je  4*0%  Dynamit  —  laboriert  in 
lechbüchsen   von   0'32m  Länge   und   ö"06m   innerem   Durch- 
—   gefüllt   und   der  übrig   gebliebene   Hohlraum   mit  Flussand 
taetzt. 

n    wurden    in    der  Längenmitte    des   gewühlten 

Bühnentheils  auf  10m   gegenseitiger  Entfernung,   von  einem,  zu  diesem 

ecke    zusammengesetzten,    gut    verankerten   Brückengliede    aus»    eiu- 

Die  Zündung  geschah  elektrisch,  doch  in  der  Art,  dass  von  einem 
Miii*ii*ünd»r  aus,  die  weitere  Zündungsübertragung  mittels  detonierenden, 

:  rengkapseln  adjustirten  Zündschnüren  zu  den  Höhrenladungen 
«folgt*, 

Wirkung:  Der  aasersehene  BuhnentheU  wurde  auf  seine  ganze 
liige  (OL  60m)  durch  die  Minenwirkung  (8kg)  derart  zerstört  und 
«BchQUert,  dass  die  noch  intact  gebliebenen  Buhnentheilreste  durch 
tüi  Mann  mit  Feuerhaken  leicht  entfernt  werden  konnten. 

Der  Fhwgnuid  wurde  an  der  gesprengten  Stelle  vollkommen  frei 
pmacbt  and  genügte  die  hiedurch  l*40m   betragende  Wassertiefe  nach 
Aiwkht  der  Strom-Aufsichta-Organe  für  die  dortigen  Schiffahrtsverhalt- 
rim  vollkomiu 
1  Bemerkung.   Der  übrig  gebliebene  Buhnentheil  (ca.  14m   lang) 

•Ire   zweifellos   durch    weitere  vier   wie   vorbeschriebene  Bohren-Minen 
lentört  worden* 


8.  Sprengung  einer  gewöhnlichen  schmiedeisernen  Kette, 


Versuchsort:   Wien. 

Object:    Eine  gewöhnliche,   qualitativ  sehr  gute,   schmiedeiserne 
Kette,  deren  Glieder  8  cm  Länge  und  4  cm  Breite  (innere  Lichte)  hatten 


188  T  a  r  b  u  k. 

und  2*5  cm  stark  waren,  wurde  als  Ankerkette  angenommen.  Zwei  Theih 
der  Kette  wurden  über  eipen  Geländerholm  gehängt  und  durch  Gewicht« 
von  ca.  1000%  gespannt. 

Ladung:  Dieselbe  wurde  am  freigespannten  Kettentheile  mii 
ihrer  Länge  parallel  —  an  dem,  als  Ankerbalken  gedachten  Holm  abei 
quer  zur  Kettenlängsrichtung  angelegt  und  bestand  an  beiden  Ortei 
aus  je  vier  kleinen,  in  der  Mitte  getheilten  Dynamit-Sprengpatronen 
betrug  also  =  0-48%.  Die  Halbpatronen  wurden  mit  ihrer  Auflage- 
fläche möglichst  auf  das  eine,  zu  sprengende,  Kettenglied  gepresst. 

Wirkung:  Die  erzielten  Durchschläge  waren  vollkommen  rein 
die  Splitterung  gering.  Es  wurde  der  Eindruck  gewonnen,  dass  die,  quei 
zur  Kettenlängsrichtung  aufgelegte  Ladung  wirksamer  war. 

Bemerkung:  Wenn  man  ein  Kettenglied  als  Platte  annimmt 
so  würde  sich  für  dasselbe  nach  der  Formel:  l  =  O'Ol  bd*  (worii 
b  =  16  zu  nehmen  ist)  eine  Ladung  von  VQikg  ergeben.  Dieser  Ver- 
such zeigt,  dass  die  Hälfte  der,  nach  obiger  Formel  berechneten  Ladung 
zum  Durchschlage  des  Gliedes  einer  gewöhnlichen,  schmiedeeisernes 
Kette  genügt. 


9.  Flus8-8perre  durch  freie  Minen  unter  Wasser. 

Versuchsort:  Przemysl. 

L  Object:  Es  wurde  versucht,  zu  constatieren,  ob  die  Sperrung 
eines  Flusses  durch  Flatterminen  unter  Wasser,  der  Forderung  ent- 
sprechen könnte,  feindliche  Personen-  oder  Güter-Transporte,  Über- 
schiflfungen  etc.  wirkungsvoll  zu  stören. 

Als  schwimmendes  Object  wurde  ein,  aus  18cm  dicken,  70« 
langen  Tragbalken  gebildetes  5*0m,  breites  Floss  verwendet 

Anlage  der  Minen:  Aus  Ersparungsrücksichten  erstreckte  sich 
die  Minenanlage  nicht  auf  die  ganze  Flussbreite,  sondern  nur  auf  eine 
Strecke  von  13*5m  Länge  und  5*0m  Breite.  Die  Wassertiefe  betrug  da- 
selbst 0*80  bis  l'40m. 

Mit  Bücksicht  auf  den  hydrostatischen  Druck  der  Wassermenge 
und  die  18cm  starke  Floßdicke  wurden  45  bis  50kg  schwere  PulYer- 
und  3*0%  schwere  Dynamit-Ladungen,  im  Ganzen  20  Ladungen  mit 
zusammen  67'5  kg  Pulver  und  180 kg  Dynamit  in  Blechgefässen  ver* 
wendet.  Letztere  waren  mit  je  zwei  Minenzündern  adjustiert  und  ab- 
gedichtet. 


Übersicht  der  Versuche  and  Übungen  der  beiden  Genie-Regimenter  etc.     189 

Die  Anlage  der  Minen  erfolgte  schachbrettförmig  in  3  Reihen  mit 
je  2*5m  Intervalle.  Die  Minen  jeder  Reihe  waren  auf  2  bis  2' 5m  unter 
einander  entfernt 

Das  Legen  erfolgte  durch  20  Mann,  die  mit  je  einer  Ladung  ver- 
sehent  sich  in  drei  Seihen  im  Wasser  aufstellten  und  über  ein  ge- 
gebenes Aviso  die  Ladungen  versenkten. 

Die  Zündung  erfolgte  elektrisch  vom  Ufer  aus,  u.  zw.  in  dem 
Momente,  als  das,  mittelst  einer  1000cm  langen  Tracierschnur  gezogene 
Floß,  oberhalb  des  Minenmittelpunktes  angelangt  war.  Dieser  Moment 
war  durch  Einvisieren  von  Stangenrichtungen  gekennzeichnet. 

Wirkung:  Es  zeigte  sich  eine  Wassergarbe  von  50#0m  Höhe; 
das  Floß  wurde  vollständig  zertrümmert;  die  Balken,  in  Stücke  bis  zu 
20m  Länge  gebrochen,  fielen  in  einem  Umkreise  von  ca.  60'0m  in  das 
Wasser  zurück. 

Das  Wasser  schäumte  auf  etwa  100m  flassauf-  und  abwärts  der 
Minen  so  stark  auf,  dass  kleinere  Fahrzeuge  wahrscheinlich  zum  Um- 
kippen gebracht  worden  wären,  ein  stärkerer  Wellenschlag  zeigte  sich 
jedoch  erst  auf  500m  Entfernung. 

II.  Object:  Analog  dem  I.  Objecte. 

Anlage  der  Minen:  Im  ganzen  wurden  16  Minen  in  einer 
Wassertiefe  von  0*40  bis  T80m  am  Flussgrund  versenkt,  u.  zw. 
10  Pulverminen  ä  7'0kg  und  6  Dynamitminen  h  50kg.  Das  Legen  und 
Zünden  der  Minen  geschah  auf  analoge  Weise  wie  beim  I.  Objecte. 

Wirkung:  Das  Floß  wurde  vollständig  zertrümmert,  die  übrigen 
Erscheinungen  waren  ähnlich  jenen  beim  I.  Objecte. 

10.  Eis-Sprengungen. 

I.  Ort:  Strecke  zwischen  den  Dörfern  Terliczka  und  Lukawice 
nördlich  von  Kzezöw. 

Arbeits-Detachement:  1  Officier  und  30  Mann. 

Object:  Eisstauung  im  Wislok-Fluss  2*5  bis  30 Arm  lang,  stellen- 
weise bis  4'0m  dick,  fest  zugefroren  und  mit  Schnee  bedeckt. 

Arbeits-Vorgang:  Es  wurde  beschlossen  eine,  mindestens 
3*0m  breite  Abflussrinne  vom  stromabwärtigen  gegen  das  stromauf- 
Wärtige  Ende  zu,  mit  Zuhilfename  von  Minen,  die  in  der  Flussmitte 
auf  50  Schritte  Entfernung  anzuordnen  waren,  herzustellen.  An  jenen 
Stellen,  wie  z.  B.  scharfen  Biegungen  des  Flusses,  wo  die  Eismassen  am 


190 


buk 


dichtesten  aufgehäuft  waren,  sollten  beiderseits  der  oborwähnten  Minen 
in  der  Flussmitte  noch  je  eine  Mine  angelegt  wer 

Ladungen:  Zur  Verwendung  gelangten  Dynamit;  Pulver  und 
Spreng-Gelatine. 

Die  Dynamit- Ladungen  wurden  durch  Cnmbinationen  von  Sp 
patronen  im  Gewichte  von  IV,  bis  3'0/*77.  u.  zw.  sowohl  in  Concentrin 
als  langgestreckter  Form  hergestellt. 

Das   Spreng-Gelatiue   gelangte   in  Würfeln    zu    10   bis    18  Stu 
durch  Brettstücke  zusammengehalten,  zur  Verwendung. 

Das  Pulver  wurde  in  leere  Sprengbüchsen  oder  große  Flaschen, 
in  Ladungeu  von  20  bis  6*0%  gefüllt,  die  Gefässverschlüsse  durch 
wasserdichte  Pasta  abgedichtet. 

AulW  ddfl  Probeminen  waren  im  Ganzen  30  Dynamit-,  8  Pulver* 
und  4  Gelatine-Minen  angelegt. 

Die  an  Stangen  angebundenen  Ladungen  wurden  auf  10  bis  30m 
Tiefe  unter  die  Eisoberfläche  versenkt  nachdem  vorher  die  entsprechenden 
Eislöcher  durch  Brecharbeit  unter  Beihilfe  von  Sprengungen  durch  ein* 
zeine  Sprengpatronen  erzeugt  worden  waren. 

Wirkung:  Nachdem  mit  Rucksicht  auf  die  große  Kälte  das  Zu- 
sammenfrieren gesprengter  Eisschollen  zu  befürchten  war,  so  wurden 
zuerst  blofl  die  Eislöcher  für  die  Min»  ti  vorbereitet  und  deren  Spren- 
gung gleich  beim  Eintritt  eines  leichten  Thauwetters  vorgenommen  und 
binnen  zwei  Tagen  bewirkt  Die  Pulverladungen,  bei  compacten  Eis- 
decken verwendet  verursachten  Risse  und  Sprünge  bis  zu  120m  Länge, 
«In*  Dynamitladungen  Trichter  mit  6*0  bis  9  Öm  Durchmesser.  Die  ganze 
rSisverrammlung  wurde  gesprengt,  ein  theilweiser  Abflussweg  geschaffen : 
doch  riss  das,  gleich  nach  ler  Sprengung  eingetretene  Hochwasser  einen, 
Mben  der  Eisstauung  befindlichen  kaum  reparierten  Uferdamm  durch, 
wodurch  die  umliegenden  Ortschaften  überschwemmt  wurden.  Deren 
Bewohner,  Hausthiere  u.  s,  w.  konnten  noch  durch  das  mittlerweile  ver- 
stärkte Arbeits-Detachement  in  Sicherheit  gebracht  werden. 

II.  Ort:  Strecke  zwischen  den  Dörfern  Pasternik  und  Mszecin  bei 
Niepoloraice. 

Arbeits-Detachement:  1  Ofticier  mit  17  Mann. 

Object:  Eisstauung  in  der  Weichsel  ca.  50km  lang,  stellenweise 
bis  3*0  m  stark,  mit  einigen  größeren  und  kleineren  eisfreien,  im  Strom- 
strich gelegenen  Stellen. 

Arbeits-  Vorgang:  Es  wurde  die  Aussprengung  eines  ca.  20*0 m 
breiten  Ca  n  als  nahe  dem  Stromstrich,  dann  erforderlichenfalls  von  Quer- 
profilen über  den  ganzen  Fluss,  beschlossen. 


H 


Cb<TBicht  der  Versuche  und  Übungen  der  beiden  Genie-Regimenter  etc.      jgj 


Die  Minen   waren   in  Reihen   zu  zwei,  bezw.  3,  schachbrettförmig 

erart  angeordnet  dass  ihre  Abstände  ca.  8*0  m  betrugen,  was  der  beab- 

entsprach. 

Ladungen:   Zur  Verwendung   gelangten   60  Pulverladungen    zu 

8%,  oder  zu  56%,   in  Blechbüchsen  a  2*8%;  dann  Dynamitladungen 

je  0  56  bis  0*95%. 

Die  Ladungen  wurden  an  Stangen  und  Latten  festgemacht  und 
auf  2*50  bis  3*00m  unter  die  Eisoberfläcbe  versenkt. 

Im  ganzen  wurden  auf  einer  Strecke  von  ca.  800m  Lange  180  Pulver- 
mid  10  Dynamit-Minen  angelegt,  iL  zw.  59  Pulverminen  h  2*8%  zur 
Sprengung  der  ca.  20c?/i  dicken  Glatteisflächen ,  die  übrigen  stärkeren 
Pulver-,  dann  die  Dynamit-Ladungen  zur  Sprengung  der  stärkeren  Eis- 
twchoppungen. 

Die  Zündung  der  Minen  erfolgte  zumeist  gruppenweise  auf  elektri- 
schem Wege*  nur  bei  einzelnen  Minen  durch  die  detonierende  und  doppelte 
englische  Zündschnur. 

Wirkung:  In  den  Glatteisflächen  erzeugten  die  (2*8%  schwerem 
Pulverladungen  offene  Trichter  mit  4*6w  Durchmesser  und  Sprünge  bis 
m  lo*Om  Länge. 

In  den  Eisanschoppungen  entstanden  infolge  der  Minenwirkungen 
nrar  keine  offenen  Trichter,  doch  wurde  das  Eis  auf  ca.  4*0m  umkreis 
rings  um  die  Minen  vollständig  zerrissen  und  zeigten  sich  außerdem 
Sprünge  bis  zu  8*0»*  Länge. 

In  der  mit  Minen  versehenen  Strecke  wurde  die  beabsichtigte 
Caoall&nge  (80O»d  erreicht,  der  Eisstoß  gieng  ab,  ohne  dass  ein 
thaonnes  Steigen  des  Wassers  oder  eine  Überschwemmung  einge- 
treten w;ii 

Bemerkung:  Bei  diesen  und  mehreren  kleineren,  im  San-Flusse 

bd  Skowieczyn  vorgenommenen  Einsprengungen  hat  sich  folgende  Wahl 

der  Sprengmittel   und   Ladungsanordnung   als   günstig  bewährt,   u,  zw.: 

Zur  Sprengung  compacter   Eisdecken   von   höchstens  60cm 

ke  war  Pulver  in  Ladungen  zu  3*0  bis  5*0 %  am  vorteilhaftesten 

nrendbar.    Derart   starke    Pulverminen    erzeugten   zwar   keine    großen 

chUr.  doch  sehr  lange  Risse  und  Sprünge  (oft  bis  zu  I2'0m  Länge), 

Auflockerungen   des   Eises   in   größerem  Umfange.    Die  einzelnen 

e  konnten  mit  einiger  Vorsieht  in  das  Gerinne  gebracht  werden. 

Pulver-Minen    wurden   nicht   über  V5m  Tiefe  unterhalb  der  Eis- 

e  versenkt,  da  im  Gegenfalle  keine  so  günstigen  Risse  und  Sprunge 

Utanden  wär< 

86 


192  Tarbuk.   Übersicht  der  Versuche  und  Übungen  etc. 

Zur  Beseitigung  von  Eisanschoppungen  wurde  Dynamit  in 
Ladungen  zu  2*5  bis  3'0kg  mit  Vortheil  verwendet.  Solche  Dynamit- 
Minen  erzeugten  bloß  kürzere  Sprünge  und  Bisse,  hingegen  bedeutend 
größere  Trichter  (mit  6*0  bis  9'0m  Durchmesser)  als  die  Pulver-Minen. 
Schwächere  Dynamitladungen  (0*56  bis  0*95%)  erzeugten  vollständige 
Zerklüftungen  des  Eises  in  einem  Umkreise  bis  ca.  40m  Durchmesser. 
Dieses  Resultat  war  bei  Anwendung  von  Pulver  erst  bei  größeren  La- 
dungen (zu  5'0  bis  6#(%)  erreichbar. 

Bei  festgefrorenen  Eisschollen  wurden  langgestreckte,  an  Stangen 
fest  angebundene  Dynamitladungen,  welche,  so  tief  als  es  angieng,  in 
die  vorgearbeiteten  Eislöcher  versenkt  wurden,  mit  sehr  guten  Resultaten 
verwendet. 

Bei  einer  schachbrettförmigen  Anlage  der  Minen,  sowie 
bei  großer  Kälte,  hat  sich  die  Minenanzahl  vermindern  lassen.  Durch 
die  schachbrettförmige  Anordnung  wurde  das  unnöthige  Übergreifen  der 
Minenwirkungen  vermieden;  bei  großer  Kälte  zeigten  sich,  infolge  er- 
höhter Sprödigkeit  des  Eises,  längere  Bisse  und  Sprünge. 


l!»;; 


Einige  neuere  Beleuchtungs-   und  Kraftübertragungs-Anlagen. 

An*    hinein    Reiseberichte   der    Herren    Hauptmann    Oskar   Sekrig   und   Ober- 
nant    Fraxix  Maudry   der   <ieiiie-\V;iffe,    dann    0b< Hi«utenant   RoBex* 
Häuser  des  3    <  \,rpr<-ArtiIlerie-Regimente8, 

(Hiezu  Fig.  auf  Taf.  12  ) 

1.  Die  elektrische  Centralstaüon  in  Innsbruck. 

Bei  Michlau,   jenseits   des  Ion,    ca.  3km  vom  Centrum    der  Stadt 
Innsbruck  entfernt,  liegt  die  von  der  Firma  Ganz  und  Comp,  errichtete 
ttrale,    für    den    Betrieb    mit    hochgespannten   Wechselströmen    ein- 
tet 

Als  Motoren  dienen  zwei  innen  mit  50/  beaufschlagte  Partial- 
Tnrbinen  mit  horizontalen  Wellen,  au  welche  die  beiden  großen  Wechsel- 
strom-Maschinen direct  getappelt  sind;  zwei  kleine  Gleichstrom-Maschinen 
besorgen  die  Erregung  (HO  Volts  und  60  Amperes». 

Die  Regulierung  der  Turbinen  erfolgt  mittels  Ganz'sehor  Präcisions- 
Regulstoren,  die  sehr  gut  functionieren  sollen,  deren  Detail-Ei nrichtung 
aber  geheim  gehalten  wurde. 

Die    motorische  Kraft    wird    dem  Wasser    des  Wurmbaches    ent- 
nommen, der  Sommer  und  Winter  nahezu  gleich«*  \\ '.vermengen  liefert; 
Höhe  von   115m  Ober  dem  Ort  der  Turbinen  wird  das  Wasser 
Wehren    und  Schleuöen    gefasst    und    in  zwei  Bohren   von  mi- 
ndern Durchmesser  den  Turbinen  zugeführt 
Di*  Wechselstrom-Maschinen,  aus  der  Fabrik  von  Ganz  und  Comp, 
ngen,  besitzen  20  Polschuhe,  feste  Ankerspulen  und  rotierende 
laetschenkel,    und    liefern    bei    der    normalen  Tourenzahl    250    eine 
n  2.000  Veite    und  40  Amperes  Stromstärke.    Ffir  den 
hnliehen  Betrieb  genügt  derzeit  die  Leistung  einei  kfaadune  allein; 
die  zweite  steht  meist  in    der  Reserve    und  wird    nur    in    den  Stunden 
des  maximalen  Stromverbrauches  zur  ersten  Maschine  parallel  geschaltet. 
Der    Betrieb    in    der    Centrale    ist    coutinuirlich;    bei   Nacht    zu 
«zwecken,    bei    Tage    zur  Kraftübertragung,    ö.    zw.    in    das 
i<  Hutter  für  einen  30  HJ  Wechselstrom-Motor  zu  Mahl- 
in das   anatomische  Institut   für    einen    10   ff  Ventilator, 
primäre  Leitung  von  8mm  Kupferdraht  für  den  hochgespannt»!! 
t   rou  d»  zur  Stadt   als  Luttleitung  gpfikhrt. 


144  Einige  neuere  Beleuchtnngs*  und  Kraft  üb  ertragungs-  Anlagen. 

während  sie  sich  in  der  Stadt  in  ein  unterirdisches  Kabelnetz  verzweigt,  Für 
die  secundären  Zuleitungen  werden  3mm  starke  Kupferdrähte  verwendet 

Die  Wechselstrom-Transformatoren,  40  an  der  Zahl,  welche  deji 
hochgespannten  Primarstrom  in  einen  solchen  von  100  Volts  Spannung 
umwandeln,  variieren  in  der  Größe  und  Leistungsfähigkeit  je  nach  der 
Beleuchtongsgriippe,  die  sie  zu  bedienen  haben.  Im  ganzen  werden  von 
der  Centrale  fünf  Bogenlampen  (für  50  Volts  und  lö  Ampere) 
2.000  16kerzige  Glühlampen  gespeist. 

Im  Maschinenhause  werden  die  Spannungen   mittels  Cardew'schen 
Voltmeter    und    die  Stromstärken    mittels   Hummerscher   Ampereru> 
{Vir  Wechselströme  gemessen. 

2.  Kraftitbertragmigs- An  lagen  bei  BcliafThmiseii. 
iHiezn  die  Fig,  3,  4.  $,  6  auf  Taf.  13.) 

Am  linken  Rhein-Ufer,  der  Stadt  Schaffhausen  gegenüber,  liegt 
ler  „Wasserwerks-Gesellschaft  SchaffhauRen"  gehörige  Turbinen- 
weiche gegenwärtig  aus  dem  alten  und  dein  neuen  Turbinenhause  be 

Im  das  von  der  Natur  bereits  geschaffene,  ansehnliche  Gefalle 
des  Rheinstromes  besser  auszunützen  und  größere  Gefallshöhen  zu 
erzielen,  wurde  quer  durch  den  Strom  ein  Wehrdamm  geführt  Derselbe 
zieht  sich  vom  rechtsseitigen  Ufer  anfänglich  stromaufwärts  bei  W  und 
geht  dann  stromabwärts  gegen  das  alte  Turbinenhaus  bis  2,  wo  er 
an  die  rechtsseitige  Begrenzungsmauer  des  Wasserzuflusscanales  für  das 
neue  Turbinenhans  anschließt 

ai  Das  alte  Turbinenhaus. 

In  dem  so  gebildeten  Oberwasserbecken  steht  auf  zwei  mächtigen 
Steinpfeilern  das  alte  Turbinenhaus;    der   überwölbte  Abflusseanal 
selben  läuft  unter   dem  Zuflusscanale  des  neuen  TttrtoeahmWi    unter 
diesen)  selbst  durch  und  mündet,  nach  Passierung  eines  Tunnels  im  l 
springenden  Felsen,  unterhalb  dieses  letzteren  in  den  Rhein. 

Im  alten  Turbinenhause  finden  drei  Turbinen  von  200,  250  und 
300  IP  ihre  Aufstellung;  dieselben  sind  Reactionsturbinen,  System 
Jonval.  haben  2.850mm  Raddurchmesser  und  besitzen  in  den  Lauf- 
und Leiträdern  je  eine  concentrische  Zwischenwand;  die  so  gebildeten 
Ringe  können  je  durch  eine  ringförmige  Platte,  die  mittels  sechs 
MtatabtlStMgH)  leicht  gehandhabt  wird,  mehr  oder  weniger  geöflY 
vv.  grmhloiftflli   werden* 

Di.*  EMhftttgQDg  dieses  Regulier-  Mechanismus  erfolgt  indirect 
durch  einen  Schwungkugel-Regulator. 


Einige  neuere  Beleuchtung«-  and  KraftQbertr&gnngs-Anlagen. 


195 


Die  drei  Turbinen  übertragen  ihre  Kraft  mittels  konischer  Trieb- 

r    auf   eine    horizontale  Welle,    auf    welcher    zwei  Seilscheiben  von 

r.Om  Durchmesser   aufgekeilt  sind.    Auf   der  Welle    sitzt    ferner    eine 

:e   Backenbremse,    welche   den   Zweck  hat,    bei   gesteigerter  Ge- 

vindigkeit    der    Triebwelle,    hervorgerufen    durch    eine    zu    geringe 

Belastung  der  Turbinen,  Arbeit  aufzunehmen  und  so  an  der  Regulierung 

ftirbinenganges  mitzuwirken. 

Die  Trieb  welle  macht  normal  80  Touren  per  Minute. 
Von  producierter  motorischer  Kraft  werden  550  ff*  mittels  Doppel- 
Drahtseiltriebes  zunächst  quer  über  den  Rhein  zur  Station  I  und  sodann 
weiter  längs  des  rechten  Rhein-Ufers  zu  den  weiteren  Stationen  II  bis  VI 
geleitet.  An  den  Stationen  befinden  sich  4'50'»i  im  Durchmesser  messende 
Dop]  heiben,  welche  auf  starken,  im  Strome  stehenden  Steinpfeilern 

aufmontiert  sind. 

Auf  jeder  dieser  sechs  Stationen    wird   der  Leitung   ein  Theil  der 
utnommen,  um  entweder  mittels  Zweigseiltrieben  oder  mittele 
abzweigender   Transmissionswellen    der   Verbranchsstelle    zugeführt    zu 
werd« 

der  Kraftleistung  der  Turbinen,  ca.  200  IP,  wird  von 
der  Hauptwelle  mittels  Kegelrädern  und  Transmissionswelle  längs  des 
steilen  Hanges  bei  F  bergan  in  die  auf  der  Höhe  befindliche  Bindfaden- 
fabrik übertragen. 

Die    gleicbmässige  Übertragung    der    abzugebenden  Kraft    au    die 
leo  Drahtseile  des  Doppelseiltriebes   besorgt   eine  im  Turbinenbause 
angeordnete  Diflerential-Kegelrad-Kuppelung. 

Bin  mittels  einer  Winde  von    der  Haupttriebwelle    leicht  zu  acti- 
>ogenannter  „ Reitsattel u    ermöglicht   die  Personenbeförderung 
n  Ufer  über  den  Rhein  in  das  alte  Turbinenhaus.    Der  Reit- 
1  lauft  auf  vier  Drahtseilen   und    wird    mittels    eines  Zugseiles  auf 
dieser  Seilbahn   vom  Turbinenhause   zur  Station  I   und    zurück  bewegt. 

1»  Das  neue  Turbinen  haus. 

Die    neue  Turbinen-Anlage  B,    wird    im    ^neuen    Turbineuhauseu 
tlturbinen  von  je  300  IP  aufnehmen;    von  diesen  sind  2  für  die 
*l*ktriaehe    Kraftübertragung    in    die    benachbarte    Kammgarnspinnerei, 
l  tot  die  seinerzeitige  Beschaffung    des    elektrischen  Lichtes    und   eine 
lteseire    für    die   Eventualität    eines    gesteigerten   Kraftbedarfes    in 
Aussicht  genommen. 

Derzeit    sind  4  Turbinen    bereits    eingebaut;    2    von   Rieter    in 
terthur.    2    von    Escher    Wyss    in    Zürich;    Raddiameter    3*200**, 


196  Einige  neuere  Beleuchtungs-  und  Kniftübertragungs- An  lugen. 

48  Touren,  Die  beiden  Primär-Dynamo-Maschinen  für  die  Kraftüber 
gang  in  die  Kammgarnspinnerei    befinden    sich   in    der  Montierung  be- 
griffen;   es    sind   dies  secbspolige  Maschinen    von  Brown   in  Oerlikon, 
welche  in  Parallelschaltung    bei    einer  Spannung    von    600  Volts  einen 
Strom  von  600  Amperes  bei  der  normalen  Tourenzahl  600  liefern. 
Die  Lichtmaschinen  sind  derzeit  noch  nicht  zur  Aufstellung  gelan« 
Die  Anlage  verdient  mustergiltig  genannt  zu  werden. 

3.  Städtisches  Wasserwerk  in  Zürich. 

Die  Wasserwerksanlage  in  Zürich  versorgt  das  ganze  Stadtg 
und  die  Anschlussgemeiuden  mit  Nutzwasser  für  den  Hausgebrauch  und 
für  verschiedene  öffentliche  und  industrielle  Zwecke  und  gibt  außerdem 
noch  Arbeitskraft  an  Fabriken  und  Etablissements  ab. 

Etwa  2.000m  flussaufwärts  der  Anlage  befindet  sich  im  Flussbette 
der  Limmat  ein  Filter,  woselbst  das  Flusswasser  eine  aus  feinem  Sande 
bestehende,  40  bis  50cm  hohe  Filterschichte  passiert,  hierauf  in  einen 
Sammelschacht  gelangt,  und  von  diesem  durch  eine  2*00  bis  3*00m 
unter  der  Flussoble  laufende  Röhrenleitung  von  60cm  Durchmesser  zum 
Pumpwerk  der  Anlage  geführt  wird. 

Das  Wasser  wird  nun  durch  die  Pumpen  in  drei  getrennte  Leitungs- 
netze gefördert,  wobei  jede  dieser  drei  Vertheilungsleituogen  durch  ein 
Steigrohr  mit  einem  Hochreservoir  verbunden  ist,  das  je  nach  der  rela- 
tiven Höhenlage  des  Versorgungsgebietes  der  betreffenden  Vertheilungs- 
leitung  45-Om,  90'Öm  oder  IJjÖOw*  über  dem  Wasserwerke  liegt.  Diese 
Reservoirs  haben  nur  den  Zweck,  die  Druckverhältnisse  und  Verbrauchs- 
schwankungen zu  regulieren;  das  Wasser  gelangt  meist  von  den  Pumpen 
durch  das  Leitungsnetz  directe  zu  den  Verbrauchsstellen,  ohne  das 
Reservoir  zu  durchströmen.  Nur  dann,  wenn  die  Leistung  der  Pumpen 
den  augenblicklichen  Verbrauch  übersteigt,  sammelt  sich  das  Wasser 
im  Reservoir  au,  um  im  entgegengesetzten  Falle  aus  demselben  du 
die  Steigleitung  in  die  Vertheilungsleitung  zurück  zu  fließen. 

Die  Wasserwerksanlage  selbst  repräsentiert  sich  als  eine  geräumige 
eingeschossige  Halle,  in  welcher  12  Turbinen  (6  zur  Bethätigung 
Pumpwerkes,  4  für  die  projectierte  elektrische  Beleuchtung  der  Stadt 
und  elektrische  Kraftübertragung,  2  als  Reserve)  und  6  Pumpensysteme 
(3  ältere  aus  der  früheren  Pumpenstation  und  3  neue)  ihre  Aufstellung 
finden  werden. 

Zurzeit  sind  nur  8  Turbinen  vorhanden;  sämmtliche  Reactions- 
Turbinen,  System  Hentschel-Jonval. 


Einige  neuere  Beleuchtungs-  und  Kraftübertragungs-Anlagen.  197 

Bei  6  Turbinen  sind  Lauf-  und  Leitrad  innerhalb  der  Schaufelung 
durch  drei,  bei  2  Turbinen  durch  zwei  concentrische  Zwischenwände  in 
bekannter  Weise  untertheilt  und  die  so  gebildeten  Ringe  behufs  Regu- 
lierung überdeckbar. 

Je  zwei  Turbinen  geben  die  Kraft  mittels  Kegelrädern  an  ein 
horizontales  Vorgelege  und  dieses  überträgt  dieselbe  an  die,  der  ganzen 
Länge  des  Maschinenhauses  nach  durchlaufende,  Transmissionswelle.  An 
diese  letztere  können  nun  sowohl  die  einzelnen  Turbinenpaare,  wie  auch 
jedes  beliebige  der  Pumpensysteme  angekuppelt  werden. 

Jedes  Pumpensystem  besteht  aus  zwei  Paaren  horizontaler  Cylinder 
mit  gemeinsamem  Plungerkolben,  —  so  dass  jedes  Paar  eine  doppelt  wir- 
kende Pumpe  darstellt  —  einem  Saugwindkessel  und  einem  oder  zwei 
Druckwindkesseln. 

Die  Hauptdaten  der  Turbinen- Anlage  sind  folgende: 

Gefälle  bei  Niederwasser 3*00m 

„         „    Hochwasser 1*85  bis  l*50m 

Verfügbare  secundliche  Wassermenge 

bei  Niederwasser 300m8 

„    Hochwasser 50*0  bis  60'0m8. 

Mittlerer  Turbinenrad-Durchmesser  3.600mm. 

Minutliche  Tourenzahl  der  Turbinenwelle  25,  der  Transmissions- 
welle 100. 

Durchschnittlicher  Effect  der  8  aufgestellten  Turbinen  (ä  90  ff) 
720  ff. 

Der  für  die  Wasserversorgung  erforderliche  Arbeitsaufwand  be- 
trägt nur  ca.  460  ff;  die  sich  somit  ergebende  secundliche  Überschuss- 
arbeit von  ca.  270  ff  wird  nutzbringend  zu  anderen  industriellen  Zwecken 
verwendet  und  an  die  benachbarten  Fabriken  und  Etablissements  zum 
Theile  mittels  Drahtseil-Transmission  abgegeben.  Eine  andere  Art  der 
Kraftübertragung  besteht  darin,  dass  das  Wasser,  vornehmlich  bei  Nacht, 
in  einen  150m  hoch  gelegenen  offenen  Weiher  gepumpt,  hier  gesammelt 
und  sodann  zum  Betriebe  von  kleineren  Hochdruck-Turbinen  mit  partieller 
Beaufschlagung  verwendet  wird. 

4.  Elektrischer  Aufzug  auf  den  Mönchsberg  bei  Salzburg« 

Die  Centralstation  in  Salzburg  gibt  ausser  für  Beleuchtungszwecke 
auch  noch  Strom  für  eine  elektrische  Kraftübertragung  zur  BethätigUng 
des  Aufzuges  auf  den  Mönchsberg  ab. 


198  Einige  neuere  Belenchtongs-  and  Kraftübertragung- Anlagen. 

Am  Fuße  dieses  zur  Stadt  steil  abfallenden  Berges  befindet  sich 
das  Aufzugsgebäude,  ans  welchem  sich  das  60*0m  hohe,  zweitheilige 
Eisengerippe  für  den  Aufzug  erhebt. 

Der  Motor  befindet  sich  am  oberen  Ende  des  Aufzuges ;  ein  Wurm 
wird  durch  den  Riemen  der  Secund&r-Dynamo  in  Bewegung  gesetzt  und 
treibt  ein  Wurmrad,  dessen  Axe  gleichzeitig  auch  die  Axe  der  unteren 
jener  drei  Seilscheiben  bildet,  über  welche  die  sechs  Tragseile  laufen. 
An  den  Seilen  hängen  zwei  Coupes,  in  jedem  Scbachttheile  eines,  so, 
dass  das  Aufsteigen  des  einen  gleichzeitig  das  Niederfahren  des  anderen 
zurfolge  hat. 

Von  besonderem  Interesse  ist  die  elektrische  Betriebsanlage. 

Von  der  Centralstation  führen  unterirdische  Kabel  quer  durch  das 
Flußbett  der  Salzach  bis  zu  einer  im  Kellergeschosse  des  Aufzugshauses 
untergebrachten  Accumulatoren-Batterie  von  126  Zellen, System  Oerlikon, 
mit  fester  Füllmasse.  Von  hier  laufen  zwei  mit  Eisenband  armierte  Kabel 
am  Aufzugsgerippe  hinauf,  von  denen  das  eine  der  Secundär-Maschine 
Strom  zuführt,  während  das  andere  Beleuchtungszwecken  dient. 

Der  Betrieb  des  Aufzuges  erfolgt  von  7  Uhr  früh  bis  11  Uhr  abends 
mit  einstündiger  Unterbrechung  nur  durch  <iie  erwähnte  Accumulatoren- 
Batterie. 

Dieselbe  wird  —  in  drei  Gruppen  von  je  42  Elementen  parallel 
geschaltet  —  von  11  Uhr  nachts  bis  7  Uhr  früh  durch  eine  Dynamo- 
maschine der  elektrischen  Centralstation  geladen  und  liefert  tagsüber 
der  Secundär-Maschine  (Wagen-Motor,  Type  D0  von  Siemens  und 
Halske)  den  Betriebsstrom  mit  120  Volts  Spannung,  hiezu  in  zwei 
Gruppen  von  je  63  Elementen  parallel  geschaltet;  bei  normaler  Geschwin- 
digkeit von  0'4m  und  vollbelasteten  Coupes  beträgt  die  erforderliche 
Stromstärke  ca.  25  Ampfcres.  Die  Capacität  der  Accumulatoren  reicht 
hin,  auch  den  stärksten  Betrieb  durch  18  bis  20  Stunden  in  Gang  zu 
erhalten,  so  dass  während  dieses  Zeitraumes  keine  Stromzufuhr  von  der 
Centrale  erforderlich  ist. 

Das  allmälige  Anfahren  und  Stehenbleiben  der  Wagen  wird  durch 
einen  einfachen  Mechanismus  vermittelt,  woselbst  durch  Schleiffedern 
und  stufenförmig  angeordnete  Contacte  Zellen  successive  ein-,  bezw.  aus- 
geschaltet werden. 


190 


IV.  Bestimmung  der  ballistischen   Elemente   des  Repetier- 

carabine'rs  M.  1890,  dessen  ballistische  Eigenschaften  und 

Wirkungsfähigkeit «). 

Von  ) 

i 

Adolf  "W"eigner, 

! 
k.  und  k.  Hauptmann  der  i.  Batterie- Division,  sugttheilt  dem  k.   und  k.  technischen  und  administrativen  ' 

MUitar-Comit*. 

A.  Ermittlang  der  ballistischen  Elemente   des  Bepetiercarabiners 

M.  1890. 

Die  Methoden  zur  Bestimmung  der  ballistischen  Elemente  des 
Bepetiercarabiners  M.  1890  waren  dieselben,  wie  sie  im  Abschnitt  II 
unter  A  fi&r  das  Repetiergewehr  M.  1888  eingebend  besprochen  wurden. 

Es  erübrigt  daher  nur  noch  die  Resultate  anzufahren  und  jene 
Änderungen  anzugeben,  welche  entweder  durch  die  abweichenden  Ein- 
richtungen des  Bepetiercarabiners  gegenüber  dem  Repetiergewehre,  oder 
durch  die  mittlerweile  erfolgte  Änderung  der  Gesichtspunkte  bei  Be- 
stimmung einzelner  ballistischer  Elemente  hervorgerufen  wurden. 

a)  Die  Anfangsgeschwindigkeit  des  Geschosses  beträgt  580m. 

b)  Der  Vibrationswinkel  wurde  mit  —  23  Minuten  ermittelt. 

c)  Die  Abgangswinkel,  die  demselben  entsprechenden  Func- 
tionen £,  (Siehe  Abschnitt  II,  A,  \b\  Einfallwinkel,  Flug- 
zeiten und  Endgeschwindigkeiten  sind  in  nachstehender  Tabelle  I 
verzeichnet. 


')  Schluss  dei  im  5.  Hefte  begonnenen  Aufsatzes:    Der  8mm  Repetiercarabiner 
M.  1890. 

29* 


200 


W  e  i  g  n  e  r. 


Tabelle   I. 


End- 

Distanz 

Abgangswinkel 

C 

Einfallwinkel 

Flugzeit 

geschwin- 
digkeit 

Schritt 

Secunden 

«t 

100 

0°-    4'-20" 

0 

4588 

0°-   4' -54* 

0-14 

480-2 

200 

0°-   9' -17" 

0 

/048 

0°-ll'-  3" 

030 

444  2 

300 

0°-14'-52" 

0 

■9553 

0°-18'-27" 

0*47 

414  6 

400 

0°-21'-    6* 

1 

•2103 

0°-27'-10" 

0  65 

389-8 

500 

0°-28'-   0* 

1 

4696 

0°-37'-12" 

084 

368*8 

600 

0°-3ö'-35" 

1 

•7333 

0°-48'- 86* 

.     105 

3506 

700 

0°-43'-52" 

2 

0014 

1°-    l'-25" 

'    1-27 

3346 

800 

0°-6&'-53' 

2 

9738 

l°-16'-39" 

1-4* 

#Ö30'4 

900 

1°-   2' -36" 

2 

5505 

1°-31'-21" 

1-73 

307  7 

1000 

1°-13'-   5* 

2 

8Ö16 

l»-48'^38* 

1-98 

296-2 

1100 

1°  -  24'  -  20" 

3 

1170 

2°-   T  -16" 

2  24 

285*7 

1200 

1°  -  86'  -  22* 

3 

4065 

2° -27' -38* 

251 

276- 1 

1300 

P-49'-12" 

3 

7002      j 

2*- 49'  -85* 

278 

267*3 

1400 

oo_    2-51" 

3 

9981 

3° -12' -55* 

3  07 

2592 

1500 

2° -17' -20" 

4 

2999 

3° -38'-  3* 

3-37 

2517 

1600 

2° -32' -40" 

4 

6059 

4°-   4' -62" 

3'68 

2448 

1700 

2°  -  48'  -  52" 

4 

9158 

4°  -  33'  -  22" 

400 

238-4 

1800 

3°-   5'-57* 

5 

2296      , 

5°-   3' -37* 

4-32 

232-5 

1900 

3°  -  23'  -  56"     ' 

5 

5470 

5° -35' -37" 

466 

227-0 

2000 

3° -42' -50" 

5 

8681       ! 

6°-   9' -22* 

501 

221-9 

2100 

4°-    2' -40" 

6 

1928 

6° -44-54" 

5-36 

217  1 

220<> 

4° -23' -27" 

6 

5208 

7°  -  22'  -  16" 

572 

212  6 

2300 

4° -45' -13" 

6 

8526 

8°-    l'-28" 

6-10 

208  3 

2400 

5°-    8'-   2"    : 

7 

1896      | 

8°-42  -30" 

6-48 

204-2 

d)  Die  Visiervoirichtung  ist  für  den  Gebrauch  von  einer 
Visierlinie  (der  oberen)  eingerichtet,  weil  die  Kürze  der  letzteren  die 
Anwendung  eines  seitlichen  Visiers  (wie  beim  Repetiergewehre)  ent- 
behrlich macht. 

Die  Normal-Aufsatzstellung  wurde  mit  500  Schritt  u.  z. 
hauptsächlich  aufgrund  der  nunmehr  unter  allen  Verhältnissen  giltigen 
Bestimmung  —  als  Zielpunkt  immer  die  Mitte  des  tiefsten  sichtbaren 
Zielrandes  zu  wählen  —  bestimmt. 

Die  höchste  Aufsatzstellung  wurde  —  vorwiegend  aus 
taktischen  Gründen  —  für  die  Distanz  2.400  Schritt  festgesetzt. 

Die  tiefste  Aufsatzstellung  entspricht  der  Distanz  von 
300  Schritt,  weil  die  größte  Ordinate,  welche  dieser  Aufsatzstellung  zu- 
kommt, 27cm  (in  der  Entfernung  von  150  Schritt)  beträgt,  mithin  diese 
Aufsatzstellung  das  kleinste  vorkommende   Ziel  —  die    V,  Figur  von 


Bestimmung  der  ballistischen  Elemente  des  Kepetiercarabiners  M.  1890  etc.     20 1 

36cm  HöheDausdehnung  —  noch  mit  sehr  großer  Treffwahrscheinlichkeit 
zu  beschießen  erlaubt. 

Die  Aufsatztheilung  über  600  Schritt  erfolgte  von  200  zu 
200  Schritt  da  die  durch  die  Bahnrasanz  bedingte  Tiefenstreuung  im 
Abtheilungsfeuer  so  groß  ist,  dass  es  für  das  Treffergebnis  vom  prak- 
tischen Standpunkte  einerlei  ist.  ob  ein  der  Zieldistanz  genau  ent- 
sprechender, oder  ein  um  100  Schritt  kleinerer  oder  größerer  Aufsatz 
zur  Anwendung  gelangt;  diese  Art  Aufsatztheilung  ist  jedoch  für  den 
Gebrauch  vorteilhaft,  weil  sie  übersichtlicher  und  einfacher,  als  die  von 
hundert  zu  hundert  Schritt  geführte  ist. 

Die  den  einzelnen  Distanzen  entsprechenden  Aufsatzhöhen  sind 
mitbezug  auf  die  Einrichtung  des  Aufsatzes  —  Klappenaufsatz  mit  ver- 
änderlicher Tisierlinie  —  in  nachstehender  Tabelle  II  angegeben. 


Tabe 

lle  IL 

Distanz 

Aufsatzhöhe 

Distanz 

Aufsatzhöhe 

Schritt 

mm 

Schritt 

mm 

300 

19-6 

1400 

329 

500 

21-3 

1600 

36  -6 

600 

22  2 

1800 

406 

800 

24  3 

2000 

450 

1000 

26'8 

2200 

49-8 

1800 

29-7 

2400 

55-0 

e)  Die  Flugbahn -Ordinaten  für  alle  Aufsatzstellungen  «ind 
in  der  Tabelle  III  zusammengestellt. 

f)  Die  bestricheneu  Bäume,  welche  Tabelle  IV  enthält, 
wurden  unter  der  Annahme  bestimmt,  dass  die  bezügliche  Flugbahn  — 
entsprechend  der  nun  allgemein  giltigen  Norm:  Zielpunkt  ist  stets  der 
tiefste  Punkt  des  Zieles  —  durch  den  Fußpunkt  geht. 

g)  Die  Streuungsgrößen  sind  in  der  Tabelle  V  enthalten. 
Diesbezüglich  muss  nur  noch  hervorgehoben  werden,  dass  die  Bestim- 
mung der  Längenstreuung  —  abweichend  von  der  im  Abschnitt  II.  A,  2,  b) 
gegebenen  Erklärung  —  mitbezug  auf  die  schon  wiederholt  angeführte 
Norm:  Zielpunkt  ist  stet«  der  Fußpunkt  des  Zieles,  in  der  weise  er- 
folgte, dass  das  Trefferbild  mit  der  Mitte  auf  den  bezüglichen  Distanz- 
punkt des  horizontalen  Bodens  angeordnet  wurde,  und  dadurch  die  obere 
und  untere  Begrenzung  das  Trefferbild  um  das  gleiche  Maß  über,  bezw. 
unter  den  Distanzpunkt  zu  liegen  kam. 

Die  geringeren  Längenstreuungen   des  Bepetiercarabiners 
M.   1890    gegenüber    denjenigen    des  Bepetiergewehres   M.   1888,    trotz 


202 


W  e  i  g  n  e  r. 
Tabelle  III. 


riifhib»« 

!■  fctrr 
IUI  1» 

1  ^v.n 

Aufsatz  Atiiflm 

300 

500 

600 

900 

1G0O  , 

1200 

1400 

1500 

1800 

20<n;j 

22QO 

2*X» 

Schritt 

■      50 

0139 

0283 

03651      . 

, 

a 

100 

0230 

0616 

0  682]  1059 

1-600 

1HH>7 

2686 

3  238 

3965 

4773 

5663 

W42 

150 

0266 

0-696 

0-944)      . 

. 

, 

* 

. 

. 

• 

200 

0243 

0817 

1490]  1'902;  S784|  3  800 

4  967 

6260 

7715 

9-317 

U'llO 

is«e 

250 

0156 

Os7> 

1-2Ö6J      > 

. 

, 

. 

» 

1 

300 

0 

0859 

1  SM)  2-487  i  3-810 1  5  335 

7069 

9024 

11206 

13  637 

16-298 

lfrS84 

3W 

^0231 

0*771 

1-350.      . 

. 

. 

* 

* 

, 

* 

400 

-0  541 

0'602 

1*264   2  772   4  636    6  569 

>s*i 

11486 

14-390 

17624 

21183 

3Ö-Ö24 

450 

, 

0-346 

1*091 '      . 

i 

* 

* 

. 

. 

*, 

500 

■ 

0 

082?!  2712 

4  917;  7-458 

10349 

13  604 

17240 

21274 

25-722 

ao-eu 

660 

. 

-0443 

04651      . 

1 

* 

. 

. 

. 

600 

, 

-0993 

0     1  2262 

4908"  7  956 

11*424,16830 

19690 

24  533 

29  868 

3OT34 

700 

« 

, 

-1*265,  1-374 

4461  .j  8016 

12  06216  618 

21708 

27350 

33574 

4flMU 

800 

, 

■ 

.  i   0 

8527:  7  590 

12  213[l7  4l9 

23-230 

29682 

36791 

um 

0410 

, 

.      rl9!0 

2  057    6  628 

118271 17-683 

24  220 

31474 

39469 

4#m 

10f  Nl 

. 

,     j      .     '     0     j  5077  I0'8ö3]  17358^4-610 

32676 

41-55& 

blüit 

iioo 

, 

\ 

,     , 

'-WWi  2  886J  9-338>16-892rJ4  379 

33  236 

42998 

63TO 

i«oo 

. 

. 

.     (      -          0     \  6  928 14  729 

28440 

3309S 

43-742 

.-»5-4* 

laoo 

. 

.      -3  636    3  867 12-316 

21749 

32207 

43  733 

5Ö*S96 

1400 

m 

■ 

0    1  9-095  19-250 

30*507 

42913 

r,iV54i 

1600 

, 

.      -4  732   5  009 

15*880 

27  941 

4Vt24 

55-816 

1600 

, 

,1,1. 

0 

11595 

24447    38*607 

54-m 

1700 

, 

.    i    -   i    . 

'-5-993 

6321 

19  968   3:vOQ8 

M'517 

ll8O0 

, 

I 

.    '    .    !    . 

. 

0 

14  442i  30  350 

47-811 

1900 

, 

1 

1        i 

.     1-74281  7'8Ö7,  24586 

43  011 

:2000 

. 

* 

1    *    i     ■    i 

.     .     0       17-64S 

RUM 

2100 

!     .    1 

.     ,            -9-0*1»     9  474 

29*801 

ston 

. 

1     .     i     '.    j     ', 

.       .   !    ■       0 

21-273 

2800 

. 

.  1    ,   !    . 

.          i 

-10  846 

11-370 

2400 

, 

. 

•   i    ■ 

. 

- 

2500 

■ 

■ 

•    ! 

■       1 

* 

- 

- 

-12*958 

der  größeren  Rasanz  der  Flugbahnen  ersterer  Waffe,  erklären  sich 
durch  die  bedeutend  geringeren  Höhenstreuungen  des 
Carabiners. 

h)  Der  Einfluss  des  Seitenwindes  auf  das  aus  dem  Repetier- 
carabiner  M.  1890  getriebene  Geschoss  muss  —  infolge  der  größeren 
Geschwindigkeit  des  letzteren  —  naturgemäß  geringer  sein,  als  beim 
Repetiergewehr  M.  1888. 


Bestimmung  der  ballistischen  Elemente  des  Repetiercarabiners  H.  1890  etc.     203 
Tabelle  IV. 


ja 
6 

Bestrichener  Ranm  in 

Schritten  bei  einer  Zielhtfh 

e  von 

1*8* 

0  hm 

2'7m 

l'8m       0'5m 

2  7m 

TS 
u 

r 

I 

ii 

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111 

&     |ei- 

!9     Ä 

Im 

An- 
merkung 

(Fener  »tehender  f 

Soldaten  1 

(Feuer  liegender  Soldaten) 

Iwrkljf- 

Anicblagböbe ! 

l"5m 

Ansehlaghohe:  0  4»» 

hvfar :  Omt 

300 

300 

60 

300 

300 

300           3oO 

500 

500 
196 

46 
39 

500 
600 

500 
600 

68           500 

&  ■  J 

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700 

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200 

40           7<H) 

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»  *  'S 

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ISO 

28 

185 

135 

32           250 

68 

^^  S 

900 

96 

84 

145 

105 

ae        180 

56 

m  S  JE 

1000 

78 

m 

121 

85 

23           135 

46 

g 

i 

1100 

6ä> 

17 

100 

70 

18      ,      110 

38 

10  2 

4 

1200 

56 

15 

82 

58 

15           100 

32 

i 

1500 

1400 

49 
43 

69 
61 

28 
25 

^5    E 

t    I      =3 

i 

1500 
1600 

38 
33 

M 

48 

22 

20 

1700 
1800 
1900 
9000 
310O 

noo 

29 
36 
34 

22 
20 
18 

43 
39 
36 

33 
30 

27 

Wie  beim  Fe^er 
st  ehe  oder  Soldaten 

18 

16 

14  5 

13 

12 

11 

*  *  3  s 

2300 

17 

25 

10 

—  1  a  < 

2400 

16 

23 

9 

8 

i)  Aus  demselben  Grunde,  aus  welchem  der  Einfluss  des  Seiten- 
windes geringer  ist,  muss  auch  das  Durchschlags  vermögen 
des  Stahlmantelgeschosses  beim  Repetiercarabiner  M.  1890  größer 
sein,  doch  ist  diese  Überlegenheit  gegenüber  dem  Repetiergewehre  M.  1888 
nur  von  untergeordneter  Bedeutung. 

So  beträgt    die  Eindringungstiefe   des  Geschosses   in  Rothbuchen- 

.   .      .   .      Repetiercarabiner  M.  1890      .  1C  0  ,   ...  „  .,  46 

holz    beim    -~ — r. ,    ,,   ,onft    auf  16  Schritt  Entfernung  — cw. 

Bepetiergewehr  M.  1888  &  42 


204 


W  e  i  g  n  e  r. 


T 

abelle  V. 

Distaiif 

S  treuangsgröße    füj 

r 

Größte 
Längen« 

Streuung 

An- 

merkung 

50                 100                50 

100 

Proceut   Treffer  nafb 

der 

Höhe 

Breite 

Schritt 

Meter 

Schritt 

100 

0*08              0 

09           0  02 

0  06 

10 

1*1 

200 

0 

06              0 

ia 

0*04 

0  12 

20 

300 

0 

09              0 

3? 

0  06 

0-18 

30 

7*  i  |  j 

400 

0 

13              0 

36           0  09 

0  '27 

40 

;            500 

0 

16             0 

43           012 

0-36 

45 

€00 

0 

20             0 

60 

0'16 

0'4£ 

50 

liij 

700 

0 

35             0 

75            0  20 

OGO 

50 

800 

o 

30 

0 

90            0*25 

0-75 

50 

:       900 

0 

36 

1 

10            0-31 

0  90 

50 

o     --   o 

1000 

0 

43              1 

so        om 

110 

50 

S  3  &* 

1100 

0 

53              l 

55           0-46 

1  85 

50 

?'=  r 

1200 

0 

63              1 

85 

0  55 

1  65 

50 

J  *  3 

laoo 

0 

76       1       3 

20 

0*65 

2  00 

50 

1400 

0 

92              2 

60 

0*76 

2  40 

50 

1500 

1 

11              3 

10 

Q-$$ 

2'85 

55 

4        *      >- 

1600 

1 

33             3 

70            1-02 

3  35 

W 

e    S    ► 

I  »3 

1700 

1 

53       1       4 

40            1*1* 

5*90 

65 

IJ" 

1800 
1900 

1 

2 

86             5 
17            *; 

20            1  Sil 

10            1  56 

4"50 
Trift 

70 

75 

11  j 

£000 

2 

51              7 

10      :       1  78 

5*85 

80 

Äjfl 

2100 

2200 

3 

in         h 
so        9 

20            2>02 
45            2t.'8 

reo 

7-40 

90 

100 

all 

31 

«300 

3 

75            10  95            2  56 

8-30 

110 

2400 

4 

20 

12 

50 

2-m 

9-30 

1*0       | 

Die  Eindringungstiefe  in  weiches  Holz  wurde  auf  2.500  Schritt 
mit  12ctm,  auf  3.000  Schritt  mit  9cm  (vom  Geschossboden  an  gerechnet) 
gemessen. 

Das  sonstige  Verhalten  der  Geschosse  beim  Auftreffen  auf  wider- 
standsfähige Körper  und  beim  Eindringen  in  verschiedene  Materialien 
ist  ganz  gleich  wie  beim  Kepetiergewehr  M.  1888. 


B.   Ballistische   Eigenschaften   und    Wirkuiigsf&higkeit    des    8mm 
Repetiercarabiners  M.  1890. 

Im  Abschnitt  II  wurden  unter  B  jene  Verhältnisse  der  Patronen- 
Construction  eingehend  besprochen,  welche  den  größten  Einfluss  auf 
die  ballistischen  Verhältnisse  eines  Gewehrsystems  ausüben,  und  wurde 


Bestimmung  der  ballistischen  Elemente  des  Repetiercarabiners  M  1890  etc.     205 

dabei  hervorgehoben,  dass  neben  dem  großen  Ladungsquotienten 
und  der  großen  Querschnittsbelastung  des  Geschosses  auch 
in  dem  wirkungsfähigeren  Pulver  M.  1886  ein  Theil  der  großen 
ballistischen  Vorzüge  des  8mm  Repetiergewehres  M.  1888  zu  suchen  ist. 

Auch  wurde  der  großen  Durchschlagskraft  der  Stahl- 
mantelgeschosse M.  1888  —  bedingt  durch  die,  infolge  des  starken 
Dralles  der  Bohrung  nothwendige  Stahl führung  und  die  Quer- 
schnittsbelastung des  Geschosses  —  gedacht. 

Da  nun  bei  der  Patrone  M.  1890 ' )  dasselbe  Stahhnantelgeschoss 
zur  Anwendung  gelangt,  wie  bei  der  Patrone  M.  1888,  so  soll  von  den, 
die  ballistischen  Verhältnisse  des  Repetiercarabiners  beeinflussenden 
Faetoren,  nur  noch  der  Ladungsquotient  und  die  Wirksamkeit  des 
Pulvers  kurz  erwähnt  werden. 

Trotzdem  der  Ladungsquotient  bei  der  Patrone  M.  1890  nur  ca.  % 
(genauer  Vts )  beträgt,  gegenüber  demjenigen  der  Patrone  M.  1888  von  V%, 
ist  die  Anfangsgeschwindigkeit  des  Geschosses  beim  Bepetiercarabiner 
—  infolge  der  größeren  Wirksamkeit  des  (schwachrauchenden)  Pulvers 
IL  1890  —  in  ersterem  Falle  580m  gegenüber  derjenigen  von  490»i 
bei  Anwendung  der  Patrone  M.  1888  in  der  gleichen  Waffe. 

(Da  der  Rauch,  welcher  bei  der  Verbrennung  eines  Schieß- 
pitparates  entsteht,  hauptsächlich  von  den  nicht  gasförmigen  Verbren- 
lungsproducten  herrührt,  die  gasförmigen  Verbrennungsproducte  jedoch 
die  treibenden  Elemente  in  einer  Schießwaffe  sind,  so  bildet  die  Rauch- 
entwicklung einen  guten  Anhaltspunkt,  um  —  abgesehen  von  der  Brisanz 
des  Präparates  —  einen  Schluss  auf  die  Wirksamkeit  in  ballistischer 
Hinsicht  zu  ziehen.  Von  zwei  Pulversorten  ist  diejenige  wirksamer, 
welche  bei  gleicher,  zur  Verbrennung  gelaugender  Menge,  weniger  Rauch 
entwickelt.) 

Der  Repetiercarabiner  M.  1890  ist  daher  dem  Repetiergewehre 
M.  1888  (bei  Anwendung  der  Patrone  M.  1888)  schon  infolge  der  größeren 
Geschoss-Anfangsgeschwindigkeit  überlegen*;.  Diese  Überlegenheit  — 
welche  mit  Rücksicht  auf  die  kurz  bevorstehende  Einführung  der  Patrone 
M.  1890  beim  Repetiergewehre  M.  1888  nur  vorübergehende  Bedeutung 


*)  Dieselbe  ist  auch  für  das  Repetiergewvhr  M.  1888  bestimmt.  Die  Be- 
sprechung der  ballistischen  Verhältnisse  des  Repetiergewehres  M.  1888  bei  Anwen- 
dung der  Patrone  M.  1890  erfolgt  seinerzeit  im  V.  Abschnitte. 

*)  Beim  Bepetiergewehr  M.  1888  beträgt  sie  530«». 


206 


W  e  i  g  n  e  r. 


hat  —  kommt  hauptsächlich  iu  der  Ordinaten-Tabelle  und  der  Tabelle 
der  bestrichenen  Räume  zum  Ausdruck. 

Die  Umdrehungszahl  des  Gechosses  in  der  ersten  Secunde  be- 
trägt beim  Repetiercarabiner  M.  1890  2.320  gegenüber  derjenigen 
von  2.120  beim  Repetiergewehre  M.  1888  und  605  beim  Carabiner 
M.  1873/77. 

Analog  wie  im  Abschnitt  II  unter  B  für  das  Repetiergewehr 
M.  1888,  sollen  auch  hier  für  den  Repetiercarabiner  M.  1890  die  Resul- 
tate des  Zusammenwirkens  der  Patronen-  und  Carabiner-Construction 
vom  ballistischen  Standpunkt  aus,  und  soweit  sie  den  ausübenden 
Schützen  interessieren,  besprochen  werden.  Diese  Resultate  sind:  Der 
Rückstoß,  die  Schusspräcision,  die  Bahnrasanz  und  die  Durchschlags- 
kraft des  Geschosses. 

I.  Rückstoß. 

Nachdem  schon  im  Abschnitt  II  erwähnt  wurde,  welcher  innige 
Zusammenhang  zwischen  der  Bewegungsgröße  des,  die  Laufbohrung 
verlassenden  Geschosses  und  dem  Rückstoße  —  als  Wirkung  der  Pulver- 
gase beim  Schusse  —  besteht ;  auf  welche  Weise  dieser  Zusammenhang 
der  Bewegungsgrößen  von  Geschoss  und  Waffe  zur  Bestimmung  der 
Rückstoß-Geschwindigkeit  und  Rückstoßarbeit  benützt  werden 
kann,  so  erübrigt  nur  noch,  diese  Größen  —  anhand  der  Formeln  —  zu 
bestimmen. 

Die  nachstehende  Tabelle  —  welche  gleichzeitig  eine  Ergänzung 
der  im  IL  Abschnitte  unter  B  1  enthaltenen  bildet  —  zeigt  die  Rückstoß- 
verhältnisse des  Repetiercarabiners  M.  1890  in  Vergleich  zu  jenen  des 
deutschen  Carabiners  1888,  des  Carabiners  M.  1873/77  und  des  für 
die  Gewehrpatrone  eingerichteten  deutschen  Carabiners  M.  1871  (mit 
Mauser  -Verschluss). 


Waffe 

Geschoss- 
gewicht 

Anfangs- 
geschwin- 
digkeit 

Carabin  er- 
gewicht 

Rücketoß- 

geschwin- 

digkeit 

Rückstoß- 
arbeit 

9 

m 

*y 

m 

kgm 

Repetiercarabiner  M.  1890 

158 

580 

3-3 

2-70 

1  23 

Carabiner  88 

145 

590 

31 

277 

121 

Carabiner  M.  187377 

24 

319 

33 

2-32 

0-91 

Carabiner  M.  1871 

25 

400 

3-6 

2-78 

1  42 

Bestimmung  der  ballistischen  Elemente  des  Repetiercarabiners  M.  1890  etc.     207 

Eine  mit  den  vorerwähnten  Formeln  leicht  auszuführende  Rechnung 
ergibt,  dass  auch  beim  Repetiercarabiner  M.  1890  noch  eine  Steigerung 
der  Geschossgeschwindigkeit  (zugunsten  einer  noch  größeren  Rasanz) 
zulässig  ist,  ohne  den  Rückstoß  unerträglich  zu  machen. 

Legt  man  nämlich  der  Rechnung  die  noch  gut  erträglichen 
Rückstoßverhältnisse  des  llmi/i  Repetiergewehres  M.  1886  (Rückstoß- 
arbeit  =  l'btikgm)  zugrunde,  so  resultiert  für  die  gleiche  Rückstoßarbeit 
beim  Repetiercarabiner  M.  1890  bei  einer  Rückstoßgeschwindigkeit  von 
3045m  eine  Geschossgeschwindigkeit  von  635m,  was  einer  möglichen 
Steigerung  um  55m  entspricht. 

Eine  weitere  Steigerung  der  Geschossgeschwindigkeit,  ohne  Ver- 
größerung des  Rückstoßes,  ist  nur  durch  Verminderung  des  Geschoss- 
gewichtes, eine  rationelle  Verminderung  des  letzteren  jedoch  nur 
durch  abermalige  Verminderung  des  Oalibers  möglich. 

2.  Schusspräcision. 

Die  Ursachen  der  Streuung  im  allgemeinen  wurden  im  Abschnitt  II 
unter  B2  insoweit  beleuchtet,  dass  hier  nur  speciell  jene  Ursachen  er- 
örtert werden  sollen,  welche  als  die,  für  die  Schusspräcision  des  Repetier- 
carabiners M.  1890  einflussreichsten,  eine  eingehendere  Untersuchung 
herausfordern.  Ein  Vergleich  der  Streuungsgrößen  des  verticalen  Treffer- 
bilde8  (Höhen-  und  "Breitenstreuungen)  vom  Repetiercarabiner  M.  1890 
und  dem  Repetiergewehre  M.  1888  ergibt  nämlich  einen  auffallenden 
Unterschied  zugunsten  des  Repetiercarabiners,  namentlich  bezüglich  der 
Höhenstreuungen. 

An  vorerwähnter  Stelle    wurde    hervorgehoben,    dass   den   weitaus 
größten  Einfluss  auf  die  Höhenstreuung  die  Schwankungen  des  Abgangs- 
winkels und  der  Anfangsgeschwindigkeit  nehmen.   Da   nun  die  Schwan- 
kongen der  Anfangsgeschwindigkeit  bei  beiden  Waffen,    bezw.  Patronen 
gleich  (höchstens  ±  10m)  sind,    so  ist   der  Einfluss    dieses  Factors  auf 
die  Höhenstreuungen  beider  Waffen  als  praktisch  gleich  anzusehen.    Da 
weiter   die   Schwankungen    des  Abgangswinkels   auf  die  Differenzen  des 
Vibrstionswinkels  und  die  Visierfehler  zurückzuführen   sind,   die  Visier- 
fehler heim  Repetiercarabiner  —  infolge   seiner  kürzeren  Visierlinie  — 
jedoch  immer  größer   ausfallen    werden,   als   beim  Repetiergewehre,   so 
kann  die  geringere  Höhenstreuung  des  Repetiercarabiners  nur  auf  geringere 
Differenzen  des  Vibrationswinkels  zurückgeführt  werden. 

Beim  Messen  des  Vibrationswinkels  (siehe  Abschnitt  II),  bei  welchem 
infolge    der    geringen   Zieldistanz    die   Visierfehler    ganz    vernachlässigt 


208  W  c  i  g  n  e  r. 

werden  können,  stellt  die  Höhenstreuung  der  einzelnen  Serien  gleich- 
zeitig die  Streuung  (Schwankung)  des  Vibrationswinkels  in  verticalem 
Sinne  dar,  gleichwie  die  Breitenstreuung  die  Streuung  des  Vibrations- 
winkels im  horizontalen  Sinne  darstellt.  Auf  diese  Weise  wurde  gefunden, 
dass  die  Schwankungen  des  Vibrationswinkels  beim  Repetiergewehre 
M.  1888  in  yerticalem  Sinne  5  bis  9  Minuten  betragen,  während  sie 
beim  Bepetiercarabiner  M.  1890  nur  die  Größe  von  3  bis  4  Minuten 
erreichen. 

Diese  Differenzen  in  den  Schwankungen  des  Vibrationswinkels  haben 
jedoch  ihren  Grund  nicht  etwa  in  den  verschiedenen  Wirkungsweisen 
der  Patronen  M.  1890  und  M.  1888  allein,  sondern  sind  zum  größeren 
Theile  in  der  voneinander  abweichenden  Construction  der  beiden  ver- 
glichenen Waffen  begründet,  wie  dies  gleichfalls  durch  den  Versuch 
klargelegt  wurde.  Beim  Schießen  mit  dem  Bepetiercarabiner  desselben 
Systems,  wie  jenes  des  Bepetiergewehres  M.  1888  und  Anwendung  der 
Patrone  M.  1890  —  wo  also  alle  sonstigen  Verhältnisse  dieselben  waren 
—  wurde  nämlich  noch  immer  eine  Schwankung  des  Vibrationswinkels 
bis  zu  8  Minuten  festgestellt. 

Ein  Vergleich  der  beiden  Waffen  in  constructiver  Beziehung  wird 
unschwer  erkennen  lassen,  dass  das  Verschluss}' stem  allein  einen  großen 
Einfluss  auf  die  Schwankungen  im  Vibrationswinkel  ausüben  muss. 
Während  beim  Verschlussysteni  des  Bepetiergewehres  M.  1888  die  An- 
lehnung des  Verschlusses  an  das  Gehäuse  ziemlich  weit  hinter 
dem  Patronenboden  und  unter  der  verlängerten  Laufaxe  liegt,  welcher 
Umstand  die  unregelmäßige  Übertragung  des  von  den  Pulvergasen  während 
des  Schusses  durch  Vermittlung  der  Patronenhülse  auf  den  Verschluss 
und  das  Gehäuse  ausgeübten  Druck  begünstigt,  erfolgt  diese  Über- 
tragung beim  Verschlussystem  des  Bepetiercarabiners  M.  1890  —  infolge 
der  fast  unmittelbar  hinter  dem  Patronenboden  liegenden  sym- 
metrischen Anlehnung  der  Verschlusswarzen  an  das  Gehäuse  — 
zweifelsohne  regelmäßiger. 

Von  der  mehr  oder  minder  großen  Unregelmäßigkeit  dieser  Über- 
tragung hängt  jedoch  die  Begelmäßigkeit  der  Erschütterung  der  Waffe 
und  mithin  auch  diejenige  der  Vibration  des  Laufes  ab,  weshalb  bei 
dem  Bepetiercarabiner  M.  1890  geringere  Schwankungen  des  Vibrations- 
winkels auftreten,  als  beim  Bepetiergewehre  M.  1888. 

Ein  Vergleichsschießen  mit  dem  Bepetiercarabiner  M.  1890  und 
dem  Bepetiergewehre  M.  1888  gegen  feldmäßige  Ziele  fand  nicht  statt, 
da  dies  —  wie  ein  Vergleich  der  beiden  zugehörigen  Tabellen  über  die 
Streuungsgrößen  lehrt  —  überflüssig  wäre. 


-. 


Bestimmung  der  ballistischen  Elemente  des  Repetiercarabiners  M.  1890  etc.     209 

3.  Rasanz  Verhältnisse. 

Wie  schon  im  Abschnitte  II  hervorgehoben  wurde,  eignen  sich 
zur  Beurtheilung  der  Bahnrasanz  einer  Waffe  in  erster  Linie  die  verti- 
calen  Erhebungen  (Ordinaten)  der  verschiedenen  Distanzen  entsprechenden 
Bahnen  über  die  Visierlinie,  sowie  die  davon  abhängigen  bestrichenen 
Räume.  Ebenso  können  zur  oberflächlichen  Beurtheilung  der  Basanz- 
rerhältnisse  die  Abgangs-  und  Einfalls- Winkelreihen  dienen. 

Auch  wurde  erwähnt,  dass  der  rasanteren  Flugbahn  im  allgemeinen 
«ine  größere  Treffwahrscheinlichkeit  im  Gefechte  zukommt,  ebenso  wurde 
—  u.  zw.  in  diesem  Abschnitte  unter  A  d  —  die  dadurch  ermöglichte 
Verminderung  der  Aufsatzstellungen  für  den  gleichen  Wirkungsbereich 
erklärt,  wodurch  sich  der  Gebrauch  der  Waffe  im  Gefechte  nicht  un- 
wesentlich vereinfacht. 

An  dieser  Stelle  soll  nur  eine  Besprechung  der  aus  der  Ordinaten- 
t  Tabelle  abzuleitenden  größten  bestrichenen  Bäume,  und  der- 
jenigen Aufsatzstellungen,  welchen  die  größten  Wirkungs- 
bereiche zukommen,  erfolgen. 

Bei  dieser  Besprechung  wird  immer  der,  schon  wiederholt  hervor- 
gehobene, beim  Schießen  nunmehr  unter  allen  Verhältnissen 
gütige  Grundsatz:  „Zielpunkt  ist  stets  der  tiefste  sichtbare 
Punkt  des  Zieles"  stillschweigend  vorausgesetzt. 

Zur  Klarstellung  der  beiden  Begriffe:  Bestrichener  Baum 
md  Wirkungsbereich  einer  Aufsatzstellung  sei  Folgendes 
bemerkte 

1.  Der  bestrichene  Raum  einer,  durch  den  feststehend 
gedachten  Zielpunkt  gehenden  Flugbahn  ist  jener  Bereich  vor  dem 
Ziele,  innerhalb  welches  sich  die  Flugbahn  nicht  über  das  Ziel  erhebt, 
oder  mit  anderen  Worten,  innerhalb  welches  ein  Ziel  von  gleicher  Höhe 
getroffen  werden  muss.  (Der  bestrichene  Kaum  heißt  daher  Wirkungs- 
bereich einer  Bahn,  zum  Unterschiede  von  dem  Wirkungsbereiche  einer 
Anfeatzstellung.) 

2.  Die  Aufsatzstellung  bezeichnet  immer  jene  Entfernung, 
in  welcher  die  Visierlinie  unter  normalen  Verhältnissen  von  der  mitt- 
leren Flugbahn  geschnitten  wird. 

3.  Unter  Wirkungsbereich  einer  Aufsatzstellung  versteht 
jenen  Baum  (nach  der  Tiefe),   innerhalb    welches   ein   in  Bewe- 


210 


W  e  i  g  n  e  r 


gung  befindliches  Ziel  von  der  dieser Aufsatzsiellung  entsjirecbenc 
mittleren  Flugbahn  stets  getroffen  werden  uiusa. 


Jf- 


Z 


"T 


„^% 


Nf 


Aus  der  vorstehenden  Figur  ist  leicht  zu  ersehen,  dass  der  be- 
strichene Rauiu  einer  Flugbahn  nicht  nur  von  der  Zielhöhe  A  II  sondern 
mich  von  der  Neigung  des  Bodens  in  der  Nähe  desselben  abhängt 
Dem  nach  xy  ansteigenden  Boden  entspricht  ein  kleinerer  bestrichener 
Kaum  BD%,  dem  nach  xtyx  abfallenden  Boden  ein  größerer  BD„  als 
dem  horizontalen  Boden  BD.  Der  bestrichene  Raum  ist  aber  auch 
weiter  von  der  Anschlaghöhe  MF  abhängig,  u.  zw.  im  umgekehrten 
Verhältnisse.  Wenn  auch  der  Eintluss  der  Anschlaghohe  auf  großen 
Entfernungen  verschwindet,  so  ist  er  doch  nul  den  kleinen,  meist  ent- 
scheidenden Distanzen  sehr  bedeutend,  wie  auch  aus  der.  «iit*  betriebenen 
Räume  für  verschiedene  Ziel-  und  Anschlaghähen  enthaltenden  Tabelle  IV 
ersehen  werden  kann. 

Für  die  Ausnützung    der  Rasanz    im  Gefechte    empfiehlt    es   li 
daher  auf  kleineren  Entfernungen  —  abgesehen  von  dem  weiteren  damit 
verbundenen  Vortheil  der  Verkleinerung  der  eigenen  Zielfläche  —  mög- 
lichst  kleine  Anschlaghöheu  anzuwenden. 

M  Bestimmung  der  bestrichenen  Räume  müssen  mithin  bezüglich 
Ziel-    und    Anschlaghohe,    sowie    bezüglich    des    Bv 
Annahmen  gemacht  werden,  (Siehe  Anmerkung  der  Tabelle  IV  i 

Da  der  {rollte  bestrichene  Baum  einer  Waffe  jener  B 
innerhalb   welches    sich  die  mittlere    Flugbahn  —  unter   den    oben 
gemachten    Annahmen  —  nicht    über    das  Ziel    erhebt,    so    bjli 
Vergleich  der  grollten  bestricheneu  Bäume    ein   gutes   Mittel    von  hober 
praktischer  Bedeutung  zur  Beurteilung  der  Rasanzverhältnisse  mehrerer 
Waffen. 

Ntehetahend    eine    SuiammensteU  nen 

BM  |||  dw  wichtigste!]  Zielhöhen  und  di>  lag* 


Bestimmung  der  ballistischen  Elemente  des  Bepetiercarabiners  M.  1890 etc.     211 

höhen  beim  11mm  Carabiner  M.  1873/77  und  beim  8mm  Bepetiercara- 
biner  H.  1890. 


Waffe 

Größter  bestrichener  Raum  in  Schritten  bei  einer  Anschlaghohe  von 

1-5   |   0-9   I   0-4 

1-5   1   0*9   |   04    |   09   |   04 

04 

Meter 

füi 

>  eine  Zielhohe  von 

27m 
(Cavallerie) 

18m               |         1  8m 

0  6« 

(stehende)          |    (knieende) 

(KtfNfc) 

(Infanterie) 

11mm 
Carabiner 
M.  1878/77 

1       M.  1890 

460 
G90 

500 
785 

520 
765 

340 
520 

400 
600 

425 

640 

320 
495 

365 
550 

180 
310 

Zur  näheren  Erklärung  des  Wirkungsbereiches  einer  Auf- 
satistellung  diene  nachstehende  Figur: 


Das  in  der  Entfernung  MB  stehende  Ziel  AB  wird  gerade  noch 
im  Faßpunkte  B  getroffen.  Bewegt  sich  das  Ziel  auf  dem  beliebig  ge- 
stalteten Terrain  gegen  die  Mündung  M  hin,  so  gelangt  es  in  die 
Stellungen  Ax  Bt  und  At  B% ;  die  das  Ziel  verfolgende  Flugbahn  wird 
infolge  des  damit  verbundenen  Ortswechsels  des  Zielpunktes  B  (Bt<Bt) 
gleichfalls  ihre  Lage  zum  Ziele  ändern,  dasselbe  aber  noch  so  lange 
schneiden,  bis  die  dem  Standpunkte  des  Zieles  entsprechende  Ordinate 
gerade  eben  so  groß  ist  als  das  Ziel  selbst. 

Der  Baum  zwischen  dem  Standpunkte  B  und  .jenem  B%  ist  daher 
der  Wirkungsbereich  derjenigen  Aufsatzstellung,  welcher 
die  Distanz  MB  =  MCt=MCt  entspricht. 


212  W  e  i  g  n  er.         ... 

Würde  sich  das  Ziel  A  B  über  den  Standpunkt  B  hinaus  bewegen, 
so  würde  die  dem  neuen  Standpunkte  entsprechende  Ordinate  negativ 
werden,  das  Ziel  könnte  daher  höchstens  —  einen  hiefür  günstigen  Boden 
angenommen  —  von  gellenden  Geschossen  getroffen  werden;  dagegen 
wird  das  Ziel,  bei  der  Weiterbewegung  desselben  über  den  Standpunkt 
At  B%  gegen  die  Mündung  zu,  so  lange  überschössen,  bis  es  —  in  der 
Nähe  der  Mündung  —  abermals  vor  eine  Zone  tritt,  in  welcher  die 
Ordinate  wieder  kleiner  ist  als  die  Zielhöhe.  Letztere  Zone  hat  jedoch 
für  die  meisten  Aufsatzstellungen  keine  praktische  Bedeutung. 

Aus  der  vorstehenden  Darstellung  des  Wirkungsbereiches 
einer  Aufsatzstellung  geht  hervor,  dass  derselbe  von  der  Boden- 
gestaltung unabhängig  ist,  nachdem  derselbe  nur  von  dem  Verhält- 
nisse der  Flugbahn-Ordinaten  zur  Zielhöhe  abhängt.  Weiters  erhellt  auch 
daraus,  dass  j e n e r  Aufsatzstellung  der  größte  Wirkungs- 
bereich zukommt,  deren  Flugbahn  sich  in  keinem  Punkte  höher  über 
die  Visierlinie  erhebt,  als  das  Ziel  hoch  ist. 

Die  Tabelle  III,  welche  die  Flugbahn-Ordinaten  für  alle  Aufsatz- 
stellungen, welche  der  Bepetiercarabiner  M.  1890  zulässt,  und  für  von 
50  zu  50,  bezw.  von  100  zu  100  Schritt  fortschreitende  Entfer- 
nungen enthält,  bietet  daher  das  Mittel,  um  diejenigen  Aufsatzstel- 
lungen, denen  der  größte  Wirkungsbereich  entspricht,  für  die  einzelnen 
Zielhöhen  anzugeben.  So  entspricht  der  tiefsten  Aufsatz  Stel- 
lung (300  Schritt)  für  liegende  Schützen  (O'Sw),  der  Aufsatz- 
stellung  von  600  Schritt  für  stehende  Schützen  (l'8w)  und 
der  Aufsatzstellung  von  800  Schritt  für  Ziele  von  Beiter- 
höhe  (2*7 m)  der  größte  Wirkungsbereich,  welcher  den  ganzen 
Tiefenraum  der  angegebenen  Entfernungen  umfasst.  (Bezüglich  der 
letztbezeichneten  Aufsatzstellung  muss  bemerkt  werden,  dass  deren 
Wirkungsbereich  strenggenommen  eine  kurze  Unterbrechung  erleidet,  da 
die  größte  Ordinate  der  ihr  entsprechenden  Flugbahn  die  Höhe  von 
2*7m  etwas  übersteigt,  doch  ist  dies  nur  von  untergeordneter  Bedeutung.) 

Schließlich  soll  noch  kurz  der  Standpunkt  erörtert  werden,  welcher 
bei  Festsetzung  der  Normal-Aufsatzstellung  eingenommen  wurde, 
da  nach  dem  Vorangegangenen  möglicherweise  der  Einwand  erhoben 
werden  könnte,  der  Bahnrasanz  nicht  genügend  Rechnung  getragen  zu 
haben. 

Für  die  Bestimmung  der  Normal-Aufsatzstellung  ist  gewöhnlich 
die  Forderung  maßgebend,  dass  ein  Ziel  von  Manneshöhe  (la8m)  inner- 


Bestimmung  der  ballistischen  Elemente  des  Repetiercarabiners  M.  1890  etc.     213 

halb  der  dieser  Aufsatzstellung  entsprechenden  Distanz,  mit  der  ganzen 
ihr  zukommenden  Flugbahnengarbe,  und  unter  dem  ungünstigsten  An- 
schlagsverhältnisse (Anschlaghöhe  des  stehenden  Soldaten  ?on  l*5wi) 
immer  getroffen  wird. 

Würde  es  zulässig  sein  anzunehmen,  dass  der  Schütze  immer  — 
auch  In  den  Fällen  wo  die  Aufregung  desselben  ein  ruhiges  Erfassen 
das  Zielpunktes  gänzlich  ausschließt  —  die  Visierlinie  auf  den  Fußpunkt 
des  Zieles  einstellt,  ehe  er  den  Schuss  abgibt,  so  könnte  wohl  die  Aufsatzstel- 
lung ffir  600  Schritt  als  Normal-Aufsatzstellung  angenommen  werden.  Denn 
in  diesem  Falle  würde  die  größte  Ordinate  von  rund  136m  (auf  300  Schritt), 
vermehrt  um  die  halbe  Höhenstreuung  der  Flugbahnengarbe  von  0'30ro 
(inf  derselben  Distanz),  einer  Bahn  entsprechen,  welche  noch  immer 
0*14m  unter  dem  höchsten  Punkte  das  angegebene  Ziel  schneiden  würde. 

Da  es  jedoch  erwiesen  ist,  dass  der  Schütze  in  für  ihn  gefährlichen 
Situationen  —  im  Gefechte,  insbesonders  aber  auf  nahen  Entfernungen  — 
gewöhnlich  höher  abkommt,  so  wird  dieser  Thatsache  dadurch  Rechnung 
getragen,  dass  man  die  durch  die  Normal-Aufsatzstellung  gegebene 
Flngbahnengarbe  als  starr  ansieht,  und  deren  mittlere  Bahn  durch  den 
dieser  Aufsatzstellung  entsprechenden  Distanzpunkt  gehen  lässt. 

Von  diesem  Standpunkte  aus muss  die  Aufsatzstellung  für  500  Schritt 
ili  Normal -Aufsatzstellung  angenommen  werden,  da  die  höchste 
Erhebung  der  derselben  entsprechenden  Flugbahn  0*87m  (in  der  Ent- 
fernung von  250  Schritt),  vermehrt  um  die  Erhebung  der  als  unbeweglich 
gedachten  Visierlinie  über  den  horizontalen  Boden,  d.  i.  0a75m,  und 
weiter  vermehrt  um   die  halbe  Höhenstreuung  der  ganzen  Flugbahnen- 

girbe   auf  250   Schritt  —  0  12m   — ,  noch    innerhalb    der   Zielhöhe 
l'80m  fällt 


Das  angenommene  Ziel  von  Manneshöhe  wird  daher  bei  Anwendung 
der  Normal-Aufsatzstellung  auf  Entfernungen  bis  zu  500  Schritt  immer 
getroffen,  sobald  die  Visierlinie  das  Ziel  im  Momente  des  Abkommens 
sieht  höher  als  70cm  über  dem  Boden  schneidet,  eine  Forderung,  die 
bei  der  normierten  „Zielweise  auf  den  Fuliu  gewiss  nicht  als  zu  hoch 
bezeichnet  werden  kann. 

4.  Gefechtswert  des  Repetiercarabiners  M.  1890  in 
ballistischer  Hinsicht. 

Der   Gefechtswert   einer  Feuerwaffe   in   ballistischer  Hinsicht   ist 
—  wie  schon  im  Abschnitt  II  unter  B.  hervorgehoben  wurde  —  abhängig 

30 


214:  Weigner.    Bestimmung  der  ballistischen  Elemente  etc. 

von  der  Schusspräcision  derselben,  von  der  Bahnrasanz  und  der  Wirkung, 
der  Geschosse  (Durchschlagsvermögen).  Wie  außerordentlich  der  erst- 
genannte Factor  durch  die  Einflüsse  der  Gefechtssphäre  beeinträchtigt 
wird,  wurde  an  der  soeben  bezeichneten  Stelle  gleichfalls  erörtert,  ebenso 
wie  ungleich  mehr  daher  der  Gefechtswert  einer  Feuerwaffe  durch  die 
beiden  letzteren  Factoren  —  der  Bahnrasanz  und  dem  Durchschlags- 
vermögen  der  Geschosse  —  allein  bedingt  ist. 

Ein  Vergleich  dieser  Factoren  des  Bepetiercarabiners  M.  1890 
mit  den  analogen  des  11mm  Carabiners  M.  1873/77  ist  wohl  überflüssig, 
da  die  ersteren  sogar  diejenigen  des  Bepetiergewehres  M.  1888  über- 
wiegen, wenngleich  der  Unterschied  zugunsten  des  Bepetiercarabiners 
nicht  besonders  bedeutend  ist  Trotzdem  muss  der  Gefeehts- 
wert  des  Bepetiercarabiners  M.  1890  als  demjenigen  des 
Bepetiergewehres  M.  1888  überlegen  bezeichnet  werden,  so 
lange  nicht  bei  letzterer  Waffe  —  wie  es  für  die  allernächste  Zeit  in 
Aussicht  steht  —  gleichfalls  die  Gewehrpatrone  M.  1890  zur  Anwendung 
gelangt. 


-nS2S^- 


115 


Übersicht  der  Versuche  auf  technologischem  Gebiete. 

Nach  amtlichen  Quellen  für  das  Jahr  1890  zusammengestellt 

VOB 

JPKUipp  Heu, 

ObtrwUituttnant  dt$  k.  und  k.  Geniettabe;  Cht/  der  IV.  (technologischen)  Stetion. 

Einleitung. 

Bei  dem  großen  Umfange  und  der  sich  täglich  steigernden  Inten- 
sität, bei  der  Vielfältigkeit  und  immer  weiter  gehenden  Specialisierung 
der  technologischen  Disciplinen.  sowie  bei  dem  beständig  zunehmenden 
Einflösse  ihrer  Forschungsergebnisse  auf  das  rein  technische  Moment, 
und  —  im  weiteren  Sinne  —  auf  die  Führung  des  Krieges,  dürfte  von 
einer  periodischen  Revue  nach  Art  der  hiemit  beabsichtigten  Zusammen- 
stellung viel,  von  mancher  Seite  vielleicht  von  vornherein  zuviel  er- 
wartet werden. 

Es  sei  daher  vorausgeschickt,  dass  mit  der  nachfolgenden  Über- 
sieht keineswegs  ein  erschöpfendes  Bild  aller  auf  technologischem  Gebiete 
Tonseite  des  Militär-Comitäs  entfalteten  Thätigkeit,  oder  auch  nur  ein 
Ke8um£  der  technologischen  Versuche  geboten  werden  will,  weiches 
halbwegs  auf  Vollständigkeit  Anspruch  machen  könnte. 

Müssen  doch  zunächst  alle  jene  technologischen  Arbeiten,  welche 
Torwiegend  nur  solche  Behelfe  anderweitiger  —  auf  die  Gebiete  der  Artil- 
lerie, des  Waffenwesens,  der  Fortification  oder  des  Genie-Truppendienstes 
belognehmender  —  Versuche  bilden,  dass  sie  nur  mit  und  bei  diesen  be- 
sprochen oder  gewürdiget  werden  können,  aus  dem  Programme  dieses 
Referates  ausgeschieden  werden,  und  wird  daher  ihre  eventuelle  Be- 
schreibung aus  anderen  Berichten  dieser  Blätter  zu  schöpfen  sein. 

Von  der  Mittheilung  secretierter  Arbeiten  wird  hier  selbstverständ- 
lich ebenso  wie  von  einer  Erörterung  minder  belangreicher  oder  wenig 
interessanter  Versuche  abgesehen,  und  daher  im  nachfolgenden  nur 
jeweilig  eine  Serie  kurzer  Referate  über  neuere  Versuche  vorwiegend 
technologischer,  im  Zusammenhange  mit  Artillerie-  oder  Genieversuchen 
minder  gut  zu  besprechender  Natur  beabsichtigt. 

Das  Princip  einer  Jahresrevue  kann  hiebei  nur  insoweit  eingehalten 
werden,  als  nicht  durch  das  Bedürfnis,  längere,  über  mehrere  Jahre  sich 
erstreckende  Arbeiten,  erst  dann  zu  besprechen,  wenn  dieselben  zu  einem 

30* 


216  H  e  s  b. 

gewissen  Abschlüsse  gelangt  und  die  Anschauungen  geklärt  sind,   eine 
andere  Art  der  Berichterstattung  geboten  ist. 

Wenn  schließlich  noch  berücksichtiget  wird,  dass  bei  manchen  im 
Laboratorium  oder  auf  den  Versuchsplätzen  des  Militär-Comitta  ab- 
geführten technologischen  Versuchen  das  letzte  Ziel  auch  im  günstigen 
Falle  noch  nicht  erreicht  werden  kann,  das  maßgebende  Urtheü  vielmehr 
in  vielen  Fällen  jener  Truppe  oder  Militäranstalt  überlassen  werden 
muss,  für  deren  Zwecke  die  Versuche  ausgeführt  worden :  so  rechtfertigt 
sich  in  vielen  Fällen  auch  eine  Angabe  der  bezüglichen  Versuchsdaten 
oder  Erfahrungen  dieser  so  wichtigen,  der  praktischen  Instanz,  ein  Hilfs- 
mittel, von  welchem  auch  in  der  nunmehr  eröffneten  Besprechung 
Gebrauch  gemacht  werden  soll. 

Die  Besprechung  geschieht  in  nachstehender  Reihenfolge: 
I.  Spreng-  und  Zündmittelwesen,  Waffenwesen. 
II.  Optik  und  Beleuchtungstechnik. 

III.  Luftschiffahrt. 

IV.  Elektrotechnik. 
V.  Bautechnologie. 

I.  Spreng-  und  Zündmittelwesen,  Waffenwesen. 

1.  Neuere  Übernahmsproben  für  Sprengmittel. 

Die  Neu- Ausrüstung  der  Artillerie  und  der  technischen  Truppen 
mit  Ecrasit  hat  auch  die  Ausarbeitung  von  Bestimmungen  nothwendig 
gemacht,  nach  welchen  dieses  Sprengmittel,  bezw.  daraus  gefertigte 
Munitionen  hinsichtlich  der  zu  fordernden  maßgebenden  Eigenschaften 
zu  übernehmen  wären. 

Von  den  diesbezüglich  anzustellenden  Proben  dürfen  jene  ein 
allgemeineres  Interesse  beanspruchen,  welche  ohne  die  Hilfsmittel  des 
chemischen  Laboratoriums  und  selbst  von  (entsprechend  informierten) 
nicht  specialtechnisch  geschulten  Hilfskräften  ausgeführt  werden  können 
und  über  die  wichtigste  Eigenschaft  des  Sprengmittels,  dessen  Spreng- 
effect.  möglichst  directen  Aufschluss  bieten. 

Es  wurde  getrachtet,  diese  Proben  möglichst  analog  den  bereits 
langjährig  eingebürgerten  Proben  für  das  zur  Kriegsausrüstung  über- 
nommene Dynamit  zu  gestalten,  um  sie  desto  leichter  in  die  Praxis 
einzuführen. 

Die  nunmehr  acceptierte  Schlagprobe  weist  denn  auch  die  größte 
Ähnlichkeit  mit  der  normierten  Schlagprobe   für  freiliegendes  Dynamit 


Übersicht  der  Versuche  auf  technologischem  Gebiete.  217 

auf,  welche  bekanntlich  auf  der  stauchenden  Wirkung  der  Explosion 
einer  in  cylindrischer  Blechbüchse  laborierten,  17g  Explosivstoff  enthal- 
tenden Dynamitladung  gegenüber  einem  Systeme  von  zwei  übereinander 
gestellten  durch  ein  Stahlblechplättchen  geschützten  Bleicylindern  beruht. 

Nachdem  aber  das  Ecrasit  einen  stärkeren  Initial-Impuls  (2g  Spreng- 
kapsel) als  Dynamit  braucht,  um  vollkräftig  zu  detonieren,  so  musste 
die  Ladung  des  ersteren  Sprengmittels  bei  der  neu  concipierten  Probe 
höher  gegriffen  werden,  weil  sonst  die  brisante  Wirkung  der  Initial- 
Explosion  des  Zündmittels  gegenüber  der  Brisanz  des  Sprengmittels  zu 
sehr  zur  Geltung  gekommen  wäre. 

Bei  der  neuen  Schlagprobe  wirken  demnach  50g  Ecrasit,  welche 
in  einer  cylindrischen  Weißblechbüchse  von  40mm  äußerem  Durchmesser 
und  31mm  äußerer  Höhe  (Blechstärke  0*5mm)  einlaboriert  sind,  gegen 
ein  System  von  zwei  auf  einer  eisernen  Unterlagsplatte  stehenden,  cen- 
trisch über  einander  angeordneten  Bleicylindern  von  je  30mm  Höhe  und 
40mm  Durchmesser.  Damit  diese  Bleikörper  durch  die  Explosion  der 
Probeladung  möglichst  reguläre  und  leicht  messbare  Deformationen 
erfahren,  werden  zwischen  dem  oberen  Cylinder  und  der  centrisch  ober- 
halb anzubringenden  Ladung  zwei  kreisrund  geschnittene  Stahlscheibchen 
Ton  je  40mm  Durchmesser  und  4'5mm  Dicke  angeordnet  und  das  ganze 
durch  Drahtschnürung  gegen  vier  an  der  gusseisernen  Unterlagsplatte 
angebrachte  Stifte  derart  fixiert,  dass  die  Ladung  gegen  die  Stahlplättchen, 
diese  gegen  die  Bleicylinder  und  die  letzteren  gegen  die  Unterlagsplatte, 
bei  durchaus  centrischer  Aufeinanderfolge  aller  cylindrischen  Theile,  dicht 
anliegend  erscheinen. 

Die  Explosion  des  Ecrasits  wird  durch  ein  flaschenformiges  kupfernes 
Sprengkapsel  mit  2g  Knallsatzfüllung,  dessen  Satzsäule  durch  ein  perfo- 
riertes Eupferblättchen  verdämmt  erscheint,  und  welches  Kapsel  in  eine 
Ton  der  oberen  Fläche  der  Probeladung  ausgehende,  centrisch  angeordnete 
cründrische  Einsatzröhre  eingeführt  wird,  mithilfe  der  Bickford'schen 
Zündschnur  eingeleitet. 

Die  Mittelwerte  der  gestauchten  Höhen  für  die  beiden  Bleicylinder 
bewegen  sich  nach  den  Ergebnissen  der  diesbezüglich  abgeführten 
Proben,  f&r  die  Summe  der  gestauchten  Höhen  0  -f-  u,  zwischen 

0  -f-  u  =  38-0mm  und 

0  +  u  =  35*lmm; 

ftr  die  gestauchte  Höhe  des  unteren  Cylinders  u,  zwischen  u  =  27'OOmm 

und  «  =  24°0mm,  und  weist  zudem,  neben  einer  hier  wenig  inbetracht 

kommenden     geringen  Stauchung   der    Stahlplättchen,  der  obere  Blei- 


218 


S  u  >. 


cylinder  regelmäßig  eine  pilzartige  Deformation,  zuweilen  selbst  eine 
mehr  oder  weniger  weitgehende  Zerklüftung  der  Oberfläche,  oder  Zer- 
trümmerung auf. 

Die  angegebenen  Brisanzänßerungen  erfahren  keine  wesentliche 
Abänderung,  ob  nun  das  Ecrasit  noch  vor  der  Laborierung  zu  Munition 
in  der  Fabrik  nach  der  dort  angewendeten  Methode  in  Probebüchsen 
eingetragen,  oder  ob  es  späterhin  in  ähnlicher  Weise  verwendet  wird; 
selbst  Abänderungen  in  der  Dichte  des  Ecrasits,  wobei  unter 
behaltung  des  Durchmessers  der  Ladungsbüchse  deren  Höhe  variiert, 
beeinträchtigen  das  Ergebnis  wenig  zwischen  den  Dichten  1*3  bis  H, 
unmerkbar  zwischen  1*4  und  1*5, 

Auch  wesentlich  einfachere  Laborierweisen  des  Ecrasits,  wie  Ein- 
füllen des  feingepulverten  Präparates  durch  Handarbeit  in  kleinen,  sorg- 
fältig niedergepressten  Schichten,  wobei  freilich  in  dem  gegebenen 
Räume  der  Ladungsbüchse  wegen  der  geringeren  erzielbaren  Dichte  nur 
geringere  Ladungsgrötien  als  50  g  untergebracht  werden  können,  verändern 
das  Brisanzergebnis  nicht  merkbar,  wenn  nicht  mehr  als  10%  von  <1^ 
Ladung  abgebrochen  werden  und  selbst  bei  einem  Ladungsabbruch  too 
20%  noch  in  relativ  geringer  Weise,  wie  durch  eingehende  Versuche 
theils  beim  Militär-Cordt^  theils  bei  der  Ecrasit-Übernahmscommission 
in  Pressburg,  bestätiget  worden  ist. 

Bietet  demnach  die  beschriebene  Methode  einerseits  eine  gewiss* 
Latitüde,  welche  ihre  Durchführung  unter  verschiedenen  Umständen 
erleichtert,  so  hat  man  bei  ihrer  sonstigen  Verwendung  doch  in  der 
Regel  darauf  zu  achten,  dass  die  erstangegebenen  Probemodalitätco  als 
die  für  die  Beurtheilung  des  Präparates  an  sich  maßgebendsten,  Ü>. 
liehst  rigoros  eingehalten  werden. 

Für  die  Beurtheilung  laborierter  Artillerie-Munition  mitbezug  anf 
die  gute  Beschaffenheit  des  Ecrasits  wird  immer  die  beste  C  autele 
darin  liegen,  dass  das  Ecrasit  unmittelbar  vor  der  Laborierung  geprüft 
wurde  und  die  Laborierung  unter  den  Augen  des  Übernehmenden 
folgen  konnte;  die  Entnahme  kleiner  Ecrasitmengen  aus  laborierter 
Artillerie-Munition  (speciell  aus  dem  Innern  der  Geschosse)  und  deren 
Verwendung  zu  einer  nachträglichen  Brisanzprobe  bliebe  immer 
minder  verlässliches  Nothauskunftsmittel. 

Bezüglich  der  laborierten  Ecrasit-Munition  der  Genie-Ausrüstung 
liegt  die  Sache  günstiger  und  wird  eine  solche  schon  übernommen 
werden  können,  sobald  durch  die  Sprengung  von  Ladungen  aus  einer 
oder  mehreren  der  normierten  Ladungseinheiten  gegenüber  einem  passend 


Übersieht  der  Versuche  auf  technologischem  Gebiete.  219 

gewählten  Objecto  die  normale  Sprengkraft  des  Ecrasits  dargethan 
worden  ist 

Die  Ermittelung  solcher  auf  die  Prüfung  fertiger  Genie-Munition 
(Sprengpatronen  und  Sprengbüchsen)  abzielenden  Schlagproben  ist  noch 
nicht  abgeschlossen. 

Übrigens  hat  die  im  vorstehenden  beschriebene  Brisanzprobe  bei 
Übernahme  des  Ecrasits  für  die  Ausrüstung  der  k.  und  k.  Genietruppe 
seitens  der  in  der  Dynamitfabrik  zu  Pressburg  aufgestellten  Übernahms- 
Commission  anstandslos  Benützung  im  großen  Maßstabe  gefunden  und 
ihrem  Zwecke  vollkommen  entsprochen. 

2.  Neuere  Übernahmsproben  für  Sprengkapseln. 

Die  bisher  gebräuchlichen  Übernahmsproben  für  Sprengkapseln, 
welche  sich  nur  auf  Sprengkapseln  mit  lg  schwerer  Knallsatzfüllung 
fir  Dynamit  bezogen,  mussten  in  mehrfacher  Beziehung  Umarbeitungen 
erfahren,  nachdem  einerseits  von  dem  vermehrten  und  wirksamer  an- 
geordneten Knallsatze  der  für  die  Explosionseinleitung  bei  Ecrasit 
bestimmten  neuartigen  Sprengkapseln  höhere  Brisanzeffecte  zu  fordern 
sind  und  anderseits  diese  Effecte  sich  bei  Initiierung  von  Hohlgeschoss- 
ltdungen  anders  zu  äußern  haben,  daher  auch  in  anderer  Weise  erprobt 
und  beurtheilt  werden  müssen,  als  bei  den  für  die  Initiierung  der  freien, 
nuneist  nur  in  leichte  Weißblech-  oder  Papierhüllen  eingeschlossenen 
Sprengmittel-Ladungen  der  Genie-Ausrüstung  gefordert  wird. 

Im  ersteren  Falle,  bei  Prüfung  von  Sprengkapseln  für  die  Artillerie- 
Ausrüstung,  wird  demnach  außer  der  Schlagwirkung  explodirender  Spreng- 
bpseln  gegen  hohl  liegende  Metall-  (am  besten  Eisenblech-  oder  Blei-) 
Platten  bestimmter  Form,  Dimension  und  Anordnung,  gegenüber  welchen 
die  Sprengkapseln  aufrecht  stehend  oder  flach  liegend  und  an  die  Platte 
liiert  zur  Wirkung  gelangen,  auch  der  Effect  der  Explosion  von  Spreng- 
kapseln beurtheilt  werden  müssen,  welche,  ähnlich  dem  Falle  der  An- 
wendung in  Hohlgeschossen,  in  einem  möglichst  homogenen  Mittel,  für 
die  Probe  am  besten  in  einem  Cylinder  aus  Blei,  axial  untergebracht 
und  allseits  eingeschlossen  sind,  so  dass  sich  die  Wirkung  ihrer  Explo- 
tion  in  einem  mehr  oder  minder  birnformig  gestalteten  Hohlräume  zu 
erkennen  gibt,  zu  welchem  das  cylindrische  Kapsellager  erweitert  wird, 
nnd  durch  dessen  Cubicierung  mit  Wasser  dann  das  Mittel  gegeben  ist, 
die  Vollkräftigkeit  der  Explosion  zu  beurtheilen. 

Außerdem  sind  derlei  Geschosskapseln  noch  stichprobenweise  auf 
ihre  Empfindlichkeit  gegen  den  Choc  zu  prüfen,  welchem  dieselben  beim 
Abfeuern  im  Geschütze  bei  vorgeschriebener  Fixierung  zu  widerstehen 


so 


Hes 


haben,  ohne  dabei  zu  explodieren.  Um  bei  dieser  Prüfung  von  dem 
Verfeuern  aus  dem  Geschütze  absehen  zu  können,  wurde  an  einer  Partie 
bewährter  Geschossprengkapseln  ermittelt,  unter  welchen  Bedingungen 
dieselben  durch  eine  in  großer  Nähe  stattfindende  Explosion  eisefl  mit 
lg  Knallsatziiienge  gefüllten  Sprengkapseis  von  bestimmter  Coustruction, 
welches  von  ihnen  nur  durch  Eisenblech  von  gegebener  Stärke  getrennt 
ist  und  gegen  welches  Blech  jeweils  bftide  Kapsein,  das  provocierende 
sowohl  wie  das  provoeierte  durch  eine  DrahtNchnürung  fixiert  >ind,  sur 
Explosion  gebracht  werden  können,  resp.  unter  welchen  Bedingungen 
vor  einer  solchen  Erplosions-Übertragung  sicher  sind. 

Es  ergab  sich  diesfalls,  dass  bei  normaler  Anordnung  die  vorschrr 
mäßig  ausgeführten  Geschossprengkapseln   schon  durch  eine  trke 

Eisenblechlage  gegen  die  Erschütterung  immun  gemacht  sind,  welche 
eine  unmittelbar  gegenüber  auf  der  anderen  Seite  des  Bleches  mit  dem 
Kapselboden  gegen  dieses  fixierte  2g  cylindrische  Sprengkapsel  bei 
ihrer  Detonation  auf  sie  ausübt,  mögen  nun  die  provooierten  Spreng- 
kapseln mit  ihrer  Bodenseite  oder  mit  der  entgegengesetzten  Seite  dem 
Bleche  zugekehrt,  fixiert  worden  sein. 

Bei  Sprengkapseln  für  Genie-Ausrüstung  kann  man  sich  *tar 

ihrer  Verwendung  Rechnung  tragend,  mit  einer  Schlagprobe  gegen 
Eisenblech*  oder  Bleiplatten,  analog  jener  für  die  Sprengkapseln  der 
Artillerie-Ausrüstung  besprochenen,  begnügen. 

Nachdem  eine  Mittheilung  der  Detaileinrichtung  der  neuen  Spreng* 
kapseln    außerhalb    des    Umfanges    der    hier   beabsichtigt*«    generellen 

i  nicht  läge,  so  wird  auch  auf  eine  eingehendere  Darlegung  der 
zelnen  vorgeschriebenen  Proben  verzichtet  und  mögen  die  im  vorstehen 
dargelegten  Principien  der  Methode  zur  Würdigung   ihrer  Zweckmtfi 
geaftgen, 

3.  Neuere  Sprengstoffe  von  saurem  Charakter  und  diesen 
verwandte  Sprengmittel. 

Bekanntlich  wurde  achon  vor  ca.  17  Jahren  von  dem  englischen 
Chemiker  Sprengel  ein  Typus  von  Syrengmitteln  in  ganz  allgemeiner 
WttM  dadurch  angegeben,  dass  er  empfahl,  in  sauerstoffreiehen 
Mineralsäureii  verbrennliche,  entweder  sauerstotfreie  oder  —  eventuell 
durch  vorhergegangene  Nitrierung  —  sauerstoffhaltig  oder  reicher  an 
Sauerstoff  gewordene  Körper  aufzulösen  oder  in  anderer  Weise  die  innige 
Mengung    eiues    sauerstoffreieheu  Korpers  iSauerstofftröger*  iew 

brennbaren  oder  selbst  explodierbaren  Körper,  von  welch  beiden  ( 
nonteu  am  besten  der    eiue    im    flüssigen   (eventuell  im  gescbui« 


<*he  auf  technologischem  Gel 


221 


dem  anderen,  poröse  zu  gestaltenden,  festen  Körper  inoorporiert 
könnt-,  n  bewirken. 
Di«  s<  heuden  Mischungen    haben    die  Natur   der   brisanten 

rengitoffe;    sie  lassen  sieh  durch    die  Explosion    von  relativ  geringen 
Kitallsatzmengen  zu  brisanter  Detonation  initiieren. 

her  stand  insbesondere  der  Anwendung   der    auf  Mineralsauren 
besondere    Salpetersäure)    basierenden    sogenannten    sauren   Spreng- 
mittel der   corrosive  Charakter    des    einen  Bestandteiles    und  die  Un- 
möglichkeit   im    Wege,    den    sauren,    fitzenden,   ja    in    Berührung    mit 
gewissen    leicht    oxydierbaren    Körpern ,  wie    Stroh,    Baumwolle,    Holz- 
*pihnen  u.  dgl.  sogar  feuergefahrlichen  Sprengstoff  mit  einer  hinlänglich 
widerstandsfähigen    inalterablen    und    inpermeablen    Hülle   zu    versehen, 
lekhe  es  gleichwohl  nicht   hindern   darf,   dass  das  initiierende  Spreng» 
fcipel  nahe  genug  an  den  Sprengstoff  gebracht,  reap.  in  diesen  eingeführt 
wtrien    könne,    um    dessen  Explosionseinleitung    sicher  zu  ermöglichen. 
In  den  letzten  Jahren  hatte  sich  das  Militär-Comite  mit  mehreren 
Nachritten    in    dieser    Richtung    zu    beschäftigen    Gelegenheit,    deren 
wesentlichstes  Moment    darin  beruht,    dass    als  Patronenhülle  Bleiblech 
geroiger    Stärke    genommen,    und    durch    Masehinenfiillung,    sowie 
durch  eine  eigentümliche  mechanische  Behandlung  der  gefüllten  Patrone 
wird,    dass  der  sauere,   flüssige  Sprengstoff  von  dem  Blei 
in  zusammenhängender  dünner  Lage  sicher  und  hermetisch  umschlossen 

Eine  eylindrische  Vertiefung  auf  der  einen  Stirnseite  der  Patrone 
lieht,  das  Sprengkapsel  einzuführen,  dessen  directe  Berührung  mit 
Sprengstoffe    eben   durch  die  für  höehsteoneentrierte  Säuren  unan- 
are  Bleihülle  verhindert  wird. 

Auf  die  chemische  Zusammensetzung  der  unter  den  notwendigen 

en  in  Österreich-Ungarn  dermal  bedingterweise  zugelassenen  sauren 

•1  Gigantic  de*  J.  N.  Baron  M  ikos  in  Wien  und  Sziklatörö 

der  AcÜen-Gesellsebaft  Dynamit  Nobel  in  Wien  näher  einzugehen,  ist 

krar  nicht  zulässig. 

Von  nicht  sauren  Spren^mittelu  der  Sprengerseben  Classe  wnrdeu  in 
Ofterrekh-Ungarn  bisher  das  Koburit  der  Wiener  Firma  Vogel  &Noot 
«ad  du  Sprengmittel  Favier  der  „Compagnie  ghibah  des  txptotif* 
Fmmtr'  in  Brüssel  zug> 

s  zeichnen  sich  beide,  wie  die  diesbezüglichen,  im  Laboratorium 
4m  MJlit&r*€omite  einvernehmlich  mit  Vertretern  der  k,  k.  technischen 
Hochschule  in  Wien  von  amtswegen  ausgeführten  Untersuchungen  ergeben 
htbeit.  durch  eine  relativ  hohe  Unenipfiudlicbkeit   gegen  calorische  und 


222  H  e  b  s. 

mechanische  Impulse,  somit  auch  durch  die  relativ  geringe  Gefährlich- 
keit ans,  mit  welcher  ihre  Anwendung  in  der  Sprengtechnik  verbunden 
ist,  und  sind  voll  geeignet,  auch  das  Interesse  der  militärischen  Fach- 
kreise in  Anspruch  zu  nehmen. 

4.  Neuer  Zeitzünder  für  Cavallerie-Pionniere. 

Die  bevorstehende  Einführung  des  Ecrasits  auch  in  die  Ausrüstung 
der  Cavallerie-Pionniere  bedingt  mit  der  Anwendung  stärkerer  und  anders 
geformter  Sprengkapsel  auch  die  Umänderung  der  Construction  der 
bestehenden  Sprengbüchsen-Zeitzünder  für  Cavallerie-Pionniere. 

Die  Zündschnur  derselben  (Bickford's  Bandzünder  M.  1880)  wirde 
beibehalten,  mit  der  bei  den  bisher  normierten  Zündern  bewährten  Auf- 
loderungsmuschel  versehen  und  nur  die  Verbindung  der  Sprengkapsel 
mit  der  Zündschnur,  entsprechend  der  anderen  Form  und  Natur  dar 
mit  dem  Zeitzünder  zu  adjustierenden  Sprengmunition,  anstatt  mitkilfe 
eines  Holzpfropfes ,  mithilfe  eines  Messingröhrchens ,  welches  über  1k 
Zündschnur  und  den  deren  Ende  aufnehmenden  Theil  der  Sprengkapsel- 
hülse geschoben  wird,  hergestellt 

Die  Verbindung  von  Schnur,  Kapsel  und  Röhrchen  erhält  durch 
eine  Leineneinlage  in  das  vorerwähnte  Messingröhrchen  und  eine  Schichte 
von  Schellack  als  Binde-  und  Dichtungsmittel  die  nöthige  Stabilität 
und  Festigkeit. 

Der  neue  Zünder  würde  sich  nach  den  vorgenommenen  Versuchen 
auch,  wäre  dies  irgend  nöthig,  als  ein  vollkommen  adjustierter  Zeit- 
zünder für  den  Gebrauch  der  technischen  Waffen  eignen,  doch  wurde 
in  Hinblick  auf  die  vorhandenen  Bestände  an  brauchbarer  Bickford- 
schnur,  dann  auf  den  berechtigten  Wunsch,  diese  Schnüre  in  wechselnden 
Längen  in  der  Ausrüstung  disponibel  zu  haben,  von  dessen  Einführung 
bei  den  technischen  Truppen  abgesehen. 

5.  Elektrische  Geschützabfeuerung. 

Die  Frage  der  elektrischen  Geschützabfeuerung,  insbesondere  für 
das  Salvenfeuer  aus  Panzerthürmen,  sowie  zur  Activierung  von  Geschütaen 
auf  dem  Schießversuchsplatze,  hat  das  Militär-Comite  im  Laufe  der 
letzten  Jahre  fortgesetzt  beschäftiget  und  ist  erst  im  Vorjahre  durch 
definitive  Annahme  der  nach  allen  Richtungen  durchgeprobten  und  im 
Laufe  der  Versuche  mannigfach  abgeänderten  und  verbesserten  Special- 
ausrüstung zum  vorläufigen  Abschlüsse  gebracht  worden. 


Übersicht  der  Versuche  auf  technologischem  Gebiete.  223 

Die  Zündeinrichtung  für  Panzerthürme  besteht  ans  dem  Zünd- 
apparate, der  Schaltplatte,  den  Leitungen  mit  Schaltstücken  und  aus 
den  Zündschrauben. 

Als  Zündapparat  wurde  nach  einem  nicht  befriedigenden  Versuche, 
den  Clark  e'schen  elektrischen  Gasanzünder  als  compendiöse  Zündquelle 
zu  verwenden,  aufgrund  umfassender  Experimente  der  Markus'sche  Zünd- 
inductor  mit  Federbewegung  und  Rollencondensator  neuester  Construc- 
tion  adoptiert. 

Der  Apparat  besteht  bekanntlich  aus  einem  starken  hufeisenför- 
migen Stahlmagnete,  zwischen  dessen  aufrecht  stehenden  Schenkeln  ein 
doppel-  Tformig  gestalteter ,  von  einer  Spule  feinen,  isolierten  Kupfer- 
drahtes umgebener  Anker  aus  weichem  Eisen  zwei  polar  entgegen- 
gesetzte Stellungen  einzunehmen  vermag. 

In  der  Ruhelage  ist  der  eine  Querarm  des  Ankers  in  Berührung 
Bit  dem  Nordpole  des  Stahlmagnetes,  der  andere  mit  dessen  Südpol. 
Durch  Spannen  einer  Feder  kann  der  Anker  in  die  polar  entgegen- 
gesetzte Lage  gebracht,  durch  Activierung  (Ausschnellung)  der  gespannten 
Feder  aber  plötzlich  in  die  Ruhelage  zurückgeschleudert  werden. 

Dieser  plötzliche  Polwechsel  im  Anker  induciert  in  der  ihn  um- 
gebenden Spule  einen  Strom,  dessen  Bahn  in  dem  Momente,  wo  er  seine 
Maiimalstärke  erreicht,  durch  die  Centrifugalkraft  eines  in  die  Strom- 
bahn eingeschalteten  federnden  Organes  unterbrochen  wird,  wonach  der 
entstehende  hoch  gespannte  Öffnungs  -  Extrastrom  aus  dem  Apparate 
austretend  in  die  Leitung  und  zu  den  Zündern  (Zündschrauben)  gelangt. 

Der  Condensator  hat  gegenüber  dem  inducierten  und  dem  Extra- 
itrome  im  wesentlichen  dieselbe  Function  wie  bei  dem  Rhumkorff  sehen 
Inductor  und  verursacht  eine  wesentliche  Verstärkung  der  elektrischen 
Kitladungswelle. 

Der  Zündapparat  ist  in  einem  hermetisch  geschlossenen,  die  Feuch- 
tigkeit abhaltenden  hölzernen  Gehäuse,  welches  durch  den  Griff  zum 
Spannen  der  Feder,  sowie  durch  die  zu  deren  Abschnellung  bestimmte 
Drnckstange  mit  Stopfbüchsendichtung    durchsetzt  wird,   untergebracht. 

In  dieses  Gehäuse  führen  auch  unter  Abhaltung  jeder  Neben- 
Khließung  die  zu  den  Schaltklemmen  des  Apparates  gehörigen,  diese 
Bit  den  Zündern  verbindenden,  isolierten  Leitungsdrähte.  Die  den  Klemmen 
gegenüberstehenden  Drahtenden  werden  nur  im  Momente  des  Abdrückens 
rechtzeitig  mit  den  Schaltklemmen  verbunden,  so  dass  ein  Spannen  der 
8chlagfeder,  durch  welches  unter  Umständen  eine  zündfähige  Inductions- 
welle  in  der  Ankerspule  geweckt  werden  könnte,  ohne  Gefahr  einer  vor- 
zeitigen Activierung  der  Zünder  bewirkt  werden  kann. 


224  H<ir 

h*r  Zftatapparat  wt  mithilfe  f  od  ner  Meuingstangen.  welche  das 
ihn  um%*\mu&*  0*bAu*e  durchsetzen,  und  an  dem  oberen  Ende  mit 
K4|/f*ttf  am  «nUren  mit  Schraubenspindeln  und  Muttern  versehen  sind, 
an  *\m  unmittelbar  vor  dem  Commandantenatande  im  Panzerthurme 
angebrachte  *i**rne  Conaolplatte,  welche  noch,  znr  Brechung  der  bei 
J*d*iii  HnUnnwi  auftretenden  Erschütterungen,  mit  einer  dicken  Korkplatte 
bfc<l<wkt  i*tf  befestigt,  renp.  niedergeschraubt 

l>ie  von  dem  Zündapparate  ausgehenden,  isolierten  Leitungsdrähte 
niml  xinifidia*  zu  einer  »Schaltplatte  und  von  dieser  weg  zu  den  beiden 
Thurmgiwchtttzen  geführt,  derart,  dass  je  nach  der  jeweils  gegebenen 
Mcluil tu ng  die  Zflndwelle  entweder  nur  dem  rechtsstehenden,  oder  dem 
linkNNtehenden  (Jeschntze  zugeführt  wird,  oder,  in  Parallelschaltung, 
beide  (leMrhtltze,  resp.  deren  Zündschrauben  activiert. 

Die  Hin-  und  Rückleitungen  sind  hiebei,  gleichwohl  die  Bück- 
leituiiKen  hei  jedem  Oeschützo  an  den  blanken  Bohrkörper  leitend  war 
genehlt>NMen  werden,  doch  auf  die  möglichst  große  Länge  für  jedes  einsähe 
Hehr  thiinliehNt  parallel  geführt  und  in  gleicher  Weise  isoliert,  and 
jeweils  einander  möglichst  nahe  gebracht,  so  dass  die  etwa  die  beiden 
fallweise  benutzten  Leitungsstrange  durchzuckende  Zflndwelle  in  den 
augenblicklich  nicht  zu  benützenden  Strängen  keine  gefährliche  Induc- 
tion  hervorrufen,  und  keine  unbeabsichtigte  Zündung,  resp.  Abfeuerong 
des  bei  Kinielfeuer  momentan  nicht  zu  activierenden  Geschützes  be- 
wirken könne. 

l>ie  Schaltplatte,  in  deren  Innerem,  dichtend  eingeführt,  die  ein- 
zelnen l.eitungsst  ränge,  au  federudeu  Contactorganen  fixiert  einander 
nahe  gegenüberstehen,  zeigt  nach  außen  drei  thürklinken-artige.  massive 
Glitte,  denen  nmächst  die  Bezeichnungen  ..Geschütz  Nr.  lu.  .Geschütz 
Nr.  2-  und  „Lage*  auf  der  riatteuobertläehe   ersichtlich  gemacht  sind. 

Purch  Niederdrücken  je  einer  Klinke  wird  mithilfe  einer  an  der 
kliukeuaxe  angebrachten  Nuss  eiu  Federnpaar  gespannt,  welches  die 
uethwetuhgett  iVnucte  tischen  den  betreffenden  Leitungssträngexi  derart 
*ciunuel;%  dass*  tvutorut  der  rugehöricen  Anschrift,  das  K  das  2-  Ge- 
*chü:s  oder  die  la$e  aus   beider.  Geschützen   at-geteuer:  weni«  könne. 

Ihe  be::et)Vude  Srbaisuug  bleib;  nur  solange  auäracru.  als  die 
Hau*  sU-  su^vfcun^e  Klink*  £e$*a  eiora  :iir  aagepasssea  Rütiefikt 
;*;#**  ?&  tu*  k; .  »i:d  die  Klivie  Swige^eb«.*  so  kehr:  sie  ia  dura  ors$*iBg- 
l'.s-i*  >;e*lu^.  ;*:»*  icc  N:cbL3scaaI:ti3i.  *£-üok. 

IHtccät  ii**e  ba%rtcaNtB<  der  S:Mi5»Iji-w  tu»i  iur:iL  iw  *cri  a- 
ur.^-lia:    *  /c    d*c  lV<!fc*w    d-**  £tad&po«irat;e<    ausoatacäirSL    aus    **c 


Übersicht  der  Versuche  auf  technologischem  Gebiete.  J2& 

ctmerung  der  zugehörigen  Druckstange  erfolgende  Anschaltung  der 
ieitang8enden  an  die  Klemmen  des  Apparates  ist  ein  hoher  Grad  von 
lehnte  gegen  unbeabsichtigtes  Abfeuern  und  die  hieraus  resultierenden 
fefahren  gegeben. 

Der  Commandant  kann  genau  in  dem  von  ihm  beabsichtigten 
ieitpunkte  seine  Geschütze  nach  Belieben  abfeuern,  oder  wenn  ihm  dies 
igendwie  geboten  erscheint,  auch  die  Feuerbereitschaft  (zunächst  durch 
freigebung  der  betreffenden  Klinke  an  der  Schaltplatte  seitens  des  dort 
tarierten  Unterofficiers)  sofort  abstellen  lassen,  ohne  sich  mit  anderen, 
1s  den  sich  sozusagen  automatisch  vollziehenden  Sicherheitsmaßregeln 
Mfasen  zu  müssen. 

Die  Leitungsdrähte,  zwischen  den  Bohren  und  dem  Zündapparate, 
esp.  der  Schaltplatte  in  möglichst  geschützter  Lage  unter  dem  Batterie* 
»öden  angebracht,  endigen  zunächst  der  Bohre  in  der  Weise,  dass  jeweils 
bf  eine  Ende  mit  dem  Lafetten-  resp.  Bohrkörper  durch  die  metallische 
labfltruetion  in  bleibendem  metallischen  Contacte  sich  befindet,  während 
as  andere  Ende  mit  entsprechender,  der  Rücklaufsbewegung  des  Rohres 
ngepasster  Bewegungsfreiheit  versehen,  in  ein  klobenfederartig  gestal- 
ltes, außen  mit  einem  glockenförmigen  Schaltkelche  aus  grau  vulca- 
wertem  Kautschuk  ausgestattetes  Schaltstück  endet,  dessen  Öffnung 
her  den  Leitungsdraht  der  Zündschraube  geschoben  wird,  wodurch, 
ich  außen  hinlänglich  isoliert,  die  Anschaltung  des  Zündschrauben- 
rahtes  an  die  Metallader  der  Zündleitung  erfolgt.  Gleichzeitig  umfasst 
er  Band  des  Schaltkelches  aus  Gummi  den  Kopf  der  Zündschraube 
nd  hält  die  geschalteten  Theile  derart  fest  gegeneinander,  dass  eine 
jecielle  Nachhilfe  nicht  nöthig  wird. 

Die  Zündschrauben  sind  in  ihrer  äußeren  Form  und  hinsichtlich 
ie§  Zündschraubenkörpers  den  für  die  gleichen  Bohrgattungen  bestimmten 
ftictionszündschrauben  vollkommen  gleich  gehalten,  auch  mit  der  gleichen 
Kenge  von  Zündpulver  in  analoger  Anordnung  wie  jene  versehen.  Anstatt 
ler  Frietionseinrichtung  enthalten  sie  einen  in  das  Innere  der  Zünd- 
chraube  centrisch  eingeführten,  an  dem  inneren  Ende  durch  einen 
fekwefelumguss,  weiterhin  durch  Umpressung  mit  Guttapercha  isolierten 
fapferdraht,  welcher  behufs  Dichtung  der  Eintrittsöffnung  gegen  das 
tatrtmen  der  Pulvergase  durch  einen  cylindrischen,  an  einem  Ende 
libkugelförmig  abgerundeten,  ventilartig  wirkenden  Knopf  aus  Kupfer 
erstarkt  ist  Das  innere  Ende  dieses  Drahtes,  welcher  gegen  den  mes- 
ingenen  Zündschraubenkörper  und  sonach  auch  gegen  den  Bohrkörper 
Dseits  wohl  isoliert  ist,  tritt  ausschließlich    in    der    ebenen  Stirnflucht 


226 


H  e  -  v 


des  ihn    dortselbst    umgebenden  Schwefelumgusaes  zutage,    d.  1l    gegen 
den  Innenraum  der  Zündscbraube  ungedeckt  hervor. 

Wird  über  diese  Stirnflucht  und  zwar  von  dem  im  Centram  sicht- 
baren Kupferdrahtquersehnitte  bis  zum  Baude  des  Schwefelgusslrnoi 
dann,  anschließend   hieran,   über    eine    Mantellinie    dieses    cylindrischen 
Knopfes  mit   einem    sehr  weichen  Bleistifte   ein   Graphitstrich   gez<> 
der  Knopf  mit  einem  seinen   freien   Rand   übergreifenden   Stanniol-; 
bewickelt  und  der  so  montierte  Draht,  mit  dem  schwachen  End* 
in  die   weitere   Öffnung   des   Züudschraubeukorpers    eingeführt. 
Stanniolbewickelung  zwischen  dem  Schwefelknopfe  und  der  inneren  Zürid- 
schraubenwand  geklemmt  wird,  so  bildet  der  überstehende  Stanniolrand 
mit  der  Stirnflucht  des  Schwefelknopfes  ein  Näpfchen,  welches  mit  der 
entsprechenden   geringen    Menge  elektrischen   Knallsatzes   (aus  glei 
Gewichtstheilen  von  chlorsaurem  Kali   und    Schwefelantimon  bestehend) 
gefällt  und  durch   Aufbringen    eines   Blättchens   von  Chloratpapier   «nd 
Umschlagen  des  Stanniolrandes  geschlossen  werden  kann. 

Wird  nun  der  geladene  Zünderknopf  in  die  Höhlung  des  Zündsi 
körpers  soweit  hineingeschoben,  bis  dessen    vorangehender  abgerunü 
Theil  auf  dem  zugehörigen  Innenboden  des  ZündschraubenkOrpers  ( 
eigentlich  heim  Schusse  als  Ventilsitz  dienenden  Iheile)  anstoßt,  und  der 
übrige  Hohlraum  des  Zünderkörpers  wie  bei  den  Frictionsschraubeu 
Zündpulver  gefüllt  und  mit  einem  Wachsspiegel  verschlossen,  so  ist  die 
elektrische  Zündschraube  im  wesentlichen  vollendet. 

Eine  genügend  starke,  durch  das  freie  Drahtende  eintretende 
elektrische  Zünd welle  passiert  nämlich  von  dem  inneren  Drahtende 
über  den  Graphitstrich  unter  Funkenbildung  an  irgend  einer  in 
elektrischen  Zündsatz  eingebetteten  Stelle  dieses  Striches  zu  der  Stanniol- 
hülle, von  welcher  aus  sie  durch  den  Zündschrauben%  Kohi-  und  Lafetten* 
körper  den  Weg  in  die  Rückleitung  zu  dem  Apparate  findet,  von  dessen 
einer  Schaltklemme  sie  ausgegangen  ist 

Von  der  entsprechenden  Beschaffenheit  des  Graphitstriches,  ] 
der  Fähigkeit  desselben  zur  Bildung  zündfähiger  Funken  kann  man 
vor  der  Ladung  des  Zünders  mit  Zündsatz  leicht  überzeugen,  indem 
man  eine  erheblich  schwächere  Zündwelle  probeweise  durch  den  ungelade- 
nen Zünder  über  den  bereits  gebildeten  Graphitstrich  schickt.  Erz* 
diese,  aus  einem  Miniatur-Zündapparat  zu  entwickelnde  Zündwelle  gut 
sichtbare  Funken,  so  sind  die  von  dem  eigentlichen  Zündapparate  zu 
gewärtigenden  viel  stärkereu  Funken  mit  aller  Beruhigung  als  zündfähig 
anzusehen. 


Übereicht  der  Versuche  auf  technologischem  Gebiete.  227. 

Zur  Prüfung  der  ganzen  Zündanlage  aufgrund  eines  ähnlichen  Prin- 
cipes  dient  ein  Paar  ungeladener,  dicht  hintereinander  geschalteter,  in 
eine  gemeinsame  Handhabe  gefasster  Zünderkörper  mit  Graphitstrich 
ohne  Ladung,  welche  anstatt  der  elektrischen  Zündschrauben  mit  den 
betreffenden  Leitungsenden  der  Zündanlage  verbunden  und  dann  versuchs- 
weise unter  Benützung  der  einzelnen  Schalt-  und  Zündorgane  in  deren 
verschiedenen  praktisch  inbetracht  zu  ziehenden  Combinationen  activiert 
werden. 

Ist  an  den  Graphitstrichen  der  Probe-Zünderkörper  die  Funken- 
bildung deutlich  zu  sehen,  so  ist  die  Zündanlage  in  der  Ordnung. 

Sowohl  der  Zündapparat  für  sich,  als  auch  dessen  gesammtes 
Zubehör  ist  im  Laufe  der  letzten  Jahre  sehr  umfangreichen  Haltbarkeits- 
ud Functions-Proben,  auch  bei  strengster  kriegsmäßiger  Belastung  in  den 
Puzerthürmen  ausgesetzt  worden  und  hat  sich  hiebei  vollkommen  bewährt. 
Für  die  elektrische  Abfeuerung  auf  Schießversuchsplätzen  wurden 
elektrische  Zündschrauben,  resp.  elektrische  Brandel  von  principiell  gleicher 
Constraction  wie  der  für  die  Panzerthürme  bestimmten  Zündschrauben 
wgefertigt  und  stehen  solche  gleichfalls  seit  Jahren  in  anstandsloser 
Yttwttdung. 

Als  Zündquelle  dient  in  solchem  Falle  ein  compendiöser  reibungs- 
dektrischer  Zündapparat  principiell  ähnlicher  Construction  wie  der  Feld- 
didapparat  M.  1874  der  k.  und  k.  Genietruppe. 

6.  Neue  Art  wasserdichter  Pasta. 

Die  bisher  normierte  wasserdichte  Pasta  zum  Abdichten  von  Ladungs- 
bekUtern  und  zum  Isolieren  blanker  Verbindungsstellen  von  Leitungs- 
tallten iL  dgL  ist  im  wesentlichen  nichts  anderes  als  die  auch  in  der 
Elektrotechnik  als  chaäerton  Compound  bekannte,  aus  Guttapercha, 
Colophonium  und  Holztheer  zusammengesetzte  Masse. 

Sie  hat  den  Nachtheil,  dass  während  ihrer  Aufbringung  auf  den 
n  dichtenden  Gegenstand  in  nächster  Nähe  des  letzteren  eine  Flamme 
rorhanden  sein  muss,  um  die  rasch  erkaltende  und  in  diesem  Zustande 
rieht  mehr  schmierbare  Pasta  in  der  für  letztere  Consistenz  erforder- 
Kefeen  Temperatur  zu  erhalten. 

Da  die  zu  dichtenden  Gegenstände  zumeist  entweder  brisante 
Ztadmittel  oder  mit  der  Sprengladung  versehene  Ladebehälter  sind,  so 
ist  die  Manipulation  mit  der  Pasta  in  den  vorstehenden  Fällen  gefähr- 
lich, erfordert  zudem  zu  sicherer  Durchführung  besondere  Aufmerksam- 
kalt  und  manuelle  Fertigkeit  und  geht  verhältnismäßig  langsam  von- 
rtatten. 


228  Heu. 

Dm  in  den  genannten  Richtungen  Abhilfe  zn  trefen,  wurde  nael 
verschiedenen,  von  der  IV.  Seetion  durchgefühlten  Veranden  eine  Paria. 
bestehend  ans 

340  Theilen  Guttapercha, 
100       r       Colophonhnn  imd 
100       „        Roh-Vaseline, 
als  voraussichtlich  Vortheile  bietend,  versuchsweise  erzeugt  «rpreA4  od 
als  eine  vollkommen  zweckmäßige  wasserdichte  Pasta  befanden. 

Diese  Masse  unterscheidet  sich  von  der  bisher  verwendet««  haupt- 
sächlich dadurch,  dass  der  im  Wasser  nicht  ganz  unlösliche  Holxtkeer 
durch  Vaseline  ersetzt  worden  ist.  Sie  stellt  eine  dunkelbraune,  bei 
gewöhnlicher  Temperatur  feste,  bei  etwa  57  *  C.  schmelzende  Maas  dar, 
welche  sich  leicht  gießen,  aber  auch  mit  dem  Spachtel  auftragen,  mp. 
verstreichen  läset. 

Sie  wird  am  besten  in  ein  Metallpftnnchen  eingegossen,  in  die 
Ausrüstung  eingestellt,  und  ist  hinsichtlich  ihrer  isolierenden 
Schäften  sowohl  für  Ladungen  als  für  Zündungen,  sowohl  im 
als  im  heftig  fließenden  Wasser,  sowohl  unter  geringem  als  unter  1 
Drucke  erprobt  worden,  wobei  je  nach  der  Art  der  Anordnung  äl 
Wirksamkeit  der  Dichtung  unter  Wasser  auf  die  Daner  von  4  Iris 
8  Tagen  constatiert  wurde. 

Eine  längere  Fortsetzung,  resp.  Erweiterung  der  bezüglichen 
Exponierungs- Versuche  wurde  in  Hinblick  auf  das  praktische  Bedürfnis 
und  wohl  auch  darum  nicht  angestrebt,  weil  die  Pasta  schon  ihrer  Zn- 
sammensetzung  nach  (Ersatz  des  Holztheers  durch  Vaseline  bei  im 
übrigen  gleichen  Bestandteilen)  eine  Überlegenheit  hinsichtlich  dar 
Isolierung,  und  insbesondere  der  gegen  Wasser  schützenden  Abdichtung 
gegenüber  der  bisher  normierten  Pasta  a  priori  erwarten  ließ. 

7.  Waffenfett  für  Vorrathsgewehre. 

Nachdem  bei  Ausfertigung  der  Repetiergewehre  M.  1888  einzelne 
Bestandtheile  derselben  nach  dem  Härten  mit  Säure  abgebeizt,  and, 
wie  sich  später  zu  erkennen  gab,  von  den  letzten  Säurespuren  trote 
vorgenommener  Waschoperationen  nicht  vollkommen  genug  befreit  wur- 
den, war  eine  intensive  Rostbildung,  somit  eine  erschwerte  Conser- 
vierung  dieser  Gewehre  gegenüber  jenen  älteren  Modells  vielseitig  zu 
constatieren. 

Versuche,  welche  unter  Intervention  der  IV.  Seetion  des  Militär- 
Comics  im  k.  und  k.  Artillerie-Arsenale  abgeführt  wurden,  haben  nun 
ergeben,  dass  schon  durch  Zusatz  von  3  bis  5  %  Kernseife  als  Neutrali- 


aehe  auf  technologisch <m  »i 


als  „Waftenfett"  dienenden  Vaseline  ein  wesentlich 
erer  Sehutz  te  betreffenden  unvollständig  entataeriea  Gewehr- 
bestandtheile  erzielt  wird,  und  dass  sich  dieser  Schutt  mit  der  Dauer 
der  bezüglichen  Conae]  vierungsbehandlung  noch  steigert,  indem  erst  durch 
wiederholte  Behandlung  mit  dem  seifenhaltigen  Watten  fett  eine  voll- 
kommene Neutralisier ng,  resp.  Eliminierung  der  schädlichen  Säurereste, 
lieh  werden  kann. 

Dieti  -Mallregel  wird  theil*  dadurch,  dass  bei   neu  nacherzengteo 

ewehren    von    dem    Beizen    der    Gewehrbestandtheile    abgegangen '), 

r»  bei  Umgestaltungen  ein  Auskochen  der  gebeizten  Theile  in  einem 

[eutrmlisationibade    erfolgen    wird,    theils  in    Hinblick   auf  die    durch 

neutralisierende  Fetten  auch    an    den  bereits  früher  erzeugten  Vor- 

ratbsgewehren    in    kurzer    Frist    erzielten    Effecte    voraussichtlich    bald 

wieder  entbehrt  werden  können. 

8,  Neues  Brünierungs- Verfahren, 

Von  den  Gebrüdern  Haswell,  Chemikern  in  Wien,  wurde  der 
Militärverwaltung  ein  neues  Brünier-Verfahren  für  Waffen-  und  Waffen- 
hegtaodtheile  offeriert,  welches  im  wesentlichen  auf  der  Application  von 
Hyperoxyden  gewisser  Metalle  auf  Eisen  oder  Stahl  auf  elektrolytischem 
Wege  beniht. 

Diese  Hyperoxyde  haften,  wenn  die  zu   ihrer  elektrolytischen  Bil- 

aogewendeten  Flüssigkeiten  sehr  verdünnt  sind,  und  denselben 
»inen  entsprechenden  Zusatz  die  erforderliche  Leitungsfahigkeit 
pgfben  wurde,  bei  Anwendung  bestimmter  Stromdimensionen  sehr  dicht 
u  der  Kisenfläche  und  muss  die  Oxydabilitftt  der  in  Lösung  befindlichen 
Metalle  «o  bemessen  sein,  dass  der  elektrolytisch  ausgeschiedene  Sauer- 
•Wf  mit  Sicherheit  bestimmt  wird,  nicht  an  das  Eisen  zu  gehen,  sondern 
Hyperoxyd  zu  bilden. 

Wiewohl  die  Methode  in  ihrer  Durchführung  sehr  elegant  erscheint, 
aaek  ökonomische  Vortheile  in  Aussicht  stellt,  so  beansprucht  sie  doch 
aifaseite  eine  sehr  weitgehende  besondere  Reinigung  der  zu  brüni»  - 
mdeii  Metallkörper,  von  welchen  insbesondere  das  unversoifbare  Mineral* 
fett  schwierig  zu  entfernen  ist. 

Dies  itt  auch  der  Grund,  weshalb  Versuche  im  großen  (bisher  im 
k,  und  k.  Artillerie-Arsenale    unter    fallweiser  Intervention  des  Militar- 


Wege 
tag 

darch 


')  Ihu  Belassen  der  Hartungahaat  an  den   I  dea  Gewehrbestaudt 

ler  empfunden  werden,  iai  ab  •roihntbtbeU 

iwr  ii  n.trltingsgnides  nach  der  Natur  der  fb«  Hiebt 

31 


230  Hess. 

Comites  abgeführt),  noch  kein  befriedigendes  Ergebnis  geliefert  haben 
und  insbesondere  nach  dem  Haswell'schen  Verfahren  brünierte  Patronen- 
magazine  leicht  rosteten. 

Die  mechanische  Haltbarkeit  der  HaswelFschen  Brüniernng  erwies 
sich  bei  Comperativ- Versuchen  geringer  als  jene  der  Brüniernng  nach 
dem  heute  normierten,  allerdings  etwas  umständlichen,  aber  gut  aus- 
geprobten,  langjährig  bewährten  und  eingebürgerten  Verfahren. 


II.  Optik  und  Beleuchtungstechnik. 

9.   Versuche   mit   Petroleum-Freibrennern   für  Tntensiv- 

beleuchtung. 

Das  Militär-Comit£  hatte  sich  im  Laufe  der  letzten  Jahre  wieder- 
holt mit  Beleuchtungs-Apparaten  zu  beschäftigen,  bei  welchen  entweder 
das  gewöhnliche  Leuchtpetroleum  oder  aber  schwerere  Mineral-  oder 
Theeröle  in  vergastem  (theilweise  auch  in  zerstäubtem)  Zustande  be- 
sonders construierten  Brennern  zugeführt  werden,  woselbst  sie  mit  einer 
mehr  oder  minder  großen,  im  Freien  und  selbst  bei  Wind  und  Regel 
ohne  besonderen  Schutz  haltbaren  Flamme  von  bedeutender  Leucht- 
kraft verbrennen. 

Die  Zufuhr  des  Leuchtmateriales  zum  Brenner  erfolgt  in  der  Weise, 
dass  der  aus  Eisenblech  dicht  und  entsprechend  widerstandsfähig  her- 
gestellte, je  nach  der  Art  und  Größe  der  Apparate  wenige  Liter  bis  zu 
einem  Hektoliter  und  darüber  hinaus  fassende  Recipient  durch  ein  ge- 
neigtes oder  aufsteigendes  schmiedeeisernes  (oder  kupfernes)  Bohr  mit 
dem  Brenner  communiciert,  so  dass  im  ersteren  Falle  durch  freien 
Nachfluss,  im  letzteren  Falle  durch  den  Druck  der  in  den  Kecipienten 
oberhalb  der  Flüssigkeit  eingelassenen  comprimierten  Luft  das  Leuchtöl 
zu  dem  Brenner  gelangt 

Dieser  Brenner  besteht  im  allgemeinen  aus  einem  Systeme  von 
spiralförmig  oder  in  gebrochenen  Wegen  angeordneten  Canälen,  ans 
welchen  das  Petroleum  (oder  sonstige  Leuchtmaterial)  an  einer  solchen 
Stelle  zerstäubt  oder  vergast  austritt,  dass  dessen  nach  Mischung  mit 
der  atmosphärischen  Luft  und  Entzündung  entstehende  Flamme  den 
Brenner  selbst  (zuweilen  auch  die  zugeführte  Luft)  zu  erwärmen,  so  das 
Leuchtmaterial  vergast  nachznführen  und  der  Flamme  die  nöthige  Ent- 
wickelung  und  Leuchtkraft  zu  sichern  vermag. 

Bei  dem  ältesten  der  vom  Militär- Com  ite  versuchten  solchen 
Apparate,  dem  sogenannten  Lucigen-Apparat,  war  zum  Heben  und  Zer- 


Übersicht  der  Versuche  auf  technologischem  Gebiete.  231 

stauben  des  Leuchtmateriales,  als  welches  schwere  Theeröle  und  ähnliche 
Abfallsproducte  verwendet  werden,  eine  eigene  Luftpumpe  und  ein  Druck- 
lüftre8ervoir  erforderlich,  welche  mit  den  Ölbehältern  nach  Bedarf  durch 
lÄDgere  oder  kürzere  Rohr-  (resp.  Schlauch-)  Leitungen  verbunden 
wwden  *). 

Dieser  Apparat  gibt  je  nach  seiner  Größe  und  Anordnung  eine 
oder  mehrere,  in  bedeutender  Höhe  zu  placierende,  bis  zu  einem  Meter 
hohe  aufrechte,  sehr  standfeste  und  blendend  helle  Flammen  mit  bis  zu 
(angeblich)  2.500  Kerzen  Lichtstärke,  arbeitet  mit  einer  speciellen  Vor- 
richtung zur  Erwärmung  der  zum  Brenner  geführten  Luft  (in  einer 
eigenen,  um  diesen  geführten  Spirale)  und  einer  zur  Vorwärmung  des 
leuchtmateriales,  erfordert  aber  je  nach  den  Umständen  entweder  Dampf- 
bad oder  mindestens  die  continuierliche  Fumparbeit  von  2  bis  3  Mann, 
«m  die  nöthige  Luftpressung  für  die  Brenner,  resp.  die  ölförderung  zu 
fiesen  zu  ermöglichen. 

Wenn  also  auch  durch  jedes  einzelne  solch  mächtiger  Lichter 
Arbeitsplätze  bis  zu  einem  Umkreise  von  200  Schritten  Halbmesser 
«ad  darüber  bei  Nacht  derart  erleuchtet  werden  können,  um  auf  selben 
gribere  Arbeiten  wie  Verladungen,  Erdbewegungen  u.  dgl.  durchführen  zu 
können,  so  ist  doch  die  ganze  Einrichtung  nur  für  stabile  Verwendung 
geeignet  und  setzt  eine  vorhandene  überschüssige  Betriebs-  oder  Arbeits- 
kraft zu  ihrer  beständigen  Bedienung  voraus. 

Minder  prätentiös,  aber  auch  minder  leistungsfähig  erscheinen  jene 
Apparate,  bei  welchen  sich  der  Brenner  nebst  ölgeffiß  und  Luftdruck- 
behältnis  mit  der  zugehörigen  Handluftpumpe  an  einem  Orte  vereinigt 
ludet,  so  dass  die  letzteren  drei  Theile  zusammen  (nebst  Manometer) 
4en  montierten  Becipienten  ausmachen,  oberhalb  dessen  in  größerer  (bis 
iu  2  bis  3m)  oder  geringerer  Höhe  der  Brenner  angebracht  ist. 

Bei  dem  in  diese  Kategorie  gehörigen  Oleo-Vapor-Apparate 
ist  der  Brenner  aus  einem  in  Quss  hergestellten  Systeme  rechtwinkelig  ge- 
krtanmter  Canäle  hergestellt,  welche  das  Leuchtmaterial  (hier  Theeröle 
oder  ähnliche  schwere  Kohlenwasserstoffe)  der  engen  Austrittsöffnung 
nrföhren  und  ihm  dabei  Gelegenheit  geben,  auf  einem  längeren,  in  den 
Bereich  der  Leuchtflamme  selbst  gelegten  Wege,  stark  erwärmt,  resp. 
vergast  zu  werden. 

Das  öl  wird  durch  den  Druck  der  Luft  gehoben,  welche  oberhalb 
der  Flüssigkeitflschichte  mithilfe    der  an  dem  Becipienten  angebrachten 

')  Näheres  über  Constmction  und  Einrichtung  des  Lucigen-Apparates  vergl. 
•Mittheilungen*,  Jahrgang  1889,  G.  A.  S.  149,  über  verbesserte  Lucigen-Laropen 
Jihrgang  1890,  Notisen  S.  99. 

31* 


232  H  o  s  s. 

Handluftpumpe  durch  deren  zeitweilige  Bethätigung  entsprechend  com- 
primiert  wird. 

Vor  Activierung  des  Apparates  genügt  es,  nachdem  sämmUiche  au 
dem  Becipienten  und  dem  Steigrohre  angebrachten  Ventile  geschlossen 
sind,  die  Luft  bis  zu  einer  an  dem  anmontierten  Manometer  ersicht- 
lichen Pressung  von  15  Atmosphären  Überdruck  zu  verdichten. 

Sodann  wird  auf  einer  unterhalb  des  Brenners  befindlichen  Blech- 
schale etwas  Werg  ausgebreitet,  mit  Petroleum  begossen  und  entzündet, 
um  den  Brenner  anzuwärmen.  Zur  Beförderung  dieser  Anheizung  and 
zur  Verhinderung  der  Wärmeausstrahlung  dienen  zwei  Schutzhüte,  welche 
über  den  Brenner  und  die  Anheizflamme  gestülpt  werden. 

Die  Anheizperiode  dauert  durchschnittlich  10  Minuten,  bei  kaltem 
Wetter,  Wind  und  Eegen  aber  auch  entsprechend  länger. 

Ist  der  Brenner  hinlänglich  heiß  geworden,  so  kann  das  Petroleum 
angelassen  und  in  dem  Brenner  sofort  vergast  werden,  wonach  es  sich 
beim  Austritte  aus  der  engen  Düse  an  der  noch  wirkenden  Anheizflamme 
sofort  entzündet. 

Die  Flamme  entwickelt  sich  entweder  horizontal  oder,  bei  ent- 
sprechender Änderung  der  Brennerstellung  unter  einem  Winkel  von  46#, 
zeigt  eine  Länge  von  ca.  60cm  und,  bei  Speisung  des  Apparates  mit 
Tbeerol  und  sonst  günstigen  Umständen  (wärmere  Außenluft,  Windstille) 
eine  Lichtstärke  bis  zu  1.200  Kerzen. 

Bei  Anwendung  gewöhnlichen  Leuchtpetroleums,  welches,  als  überall 
leicht  erhältlich  und  auch  zu  den  Ausrüstungsbeständen  in  Festungen 
gehörend,  für  militärische  Verwendung  trotz  seines  höheren  Preises  den 
Vorzug  verdient,  funetionierte  der  Apparat  bei  geschickter  Bedienung  auch 
noch  anstandslos,  ließ  aber,  bei  einem  durch  das  Militär-Comitö  ab- 
geführten Versuche  bei  einer  Temperatur  von  2°  C,  in  der  Flammenrichtung 
gemessen  nur  eine  Lichtstärke  von  450  bis  500  Kerzen  constatieren. 

Die  durch  einen  solchen,  horizontal  wirkenden,  in  3'5m  Höhe  über 
dem  Terreplein  etablierten  Brenner  gelieferte  Flamme  erleuchtete  einen 
etwa  halbelliptisch  gestalteten  Baum,  dessen  halbe  große  Axe,  senkrecht 
auf  die  Flammenrichtung  etwa  150  Schritte,  die  halbe  kleine  Axe,  in 
der  Flammenrichtung  gelegen,  etwa  100  Schritte  maß. 

Nach  der  Brennerrichtung  selbst  beeinträchtigt  der  Schlagschatten 
des  Brenners  den  Beleuchtungseffect  in  sehr  unbequemer  Weise. 

Ein  zweiter  Apparat,  ähnlicher  Einrichtung,  ist  direct  auf  die  Ver- 
wendung von  Leuchtpetroleum  (eventuell  eines  Gemisches  aus  solchem 
mit  schwereren  Kohlenwasserstoffen)  basiert  und  unter  dem  Namen  der 
Dotv'schen  Fackel  bekannt. 


•   der  Versuche  aof  bieto 


233 


prinzipielle  Einrichtung  desselben  stimmt  im  wesentlich».-!!  mit 
or-Apparates  fiberein,   der  Brenner  ist  aber  für  eine 
aufriebt  entwickelte,  also  günstiger    stehende  Flamme    eingerichtet  und 
besteht  aas  einem  kupfernen  Spiralrohr  (bei  einer  neueren  Modifieation 
ras  einem  in  Ifonri  ■■ntrommel  ai  aus 

:  übereinander  liegenden  bohlen  kupfernen  Eingen  und  einer  Anzahl 
dieselben  verbindenden  vertikalen  Kupferrohren   gebildeten  Systeme  mit 
Zickzack wegi.  durch  welches  das  Petroleum  vor  dem  Austritte  pj 
M*s.  Der  Austritt  d  erfolgt  aus  der  engen  Öffnung  eines  eigenen 

kupfernen  Ansatzstückes,    welches    an    der    tiefsten    Stelle    .:  <ms 

ausmündet,   so  dass  der  Brenner  in  der  Flamme  erwärmt  werden  muss. 
Das  Anheizen  mithilfe  einer,  durch  eine  Abzweigung  des  Petroleum- 
hres    zu    füllenden   Blechschale    erfordert    nach    Aufsetzen    < 
Minuten. 
Während  dessen    wird   mit  der   an  dem  fieeipienten  angebracht»* n 
umpe    die  Luft    bis    zu  dem  Drucke    von   10  Pfund  engl,  per 
1t  gebracht,  wobei  zu  bemerken,    dass   die  Lampe    auch   noch 
und  Druck  funetioniert,  und  zur  Erhaltung  des  normalen  Druckes 
>twa  alle  Stunden  einige  Kolbenstoße  an  der  Pumpe  erforderlich  sind, 
fiO  bis  60cm  lange,  weiße  Flamme  ist  sehr  standfest  auch  im 
hat    eine  Leuchtkraft    von    350    bis   400  Karsai  (M  -\-   1 
Außent  tur   und  bewegter  Luft)    und  erhellte,   in  einer  Höhe  von 

rerreplein   aufgestellt,   einen    Umkreis   von 
bmesser  für  gewöhnliche  Arbeiten  genügend. 
Der  h  des   Apparates    fasst   77£  Leuchtmaterial,    ist,    1»  i 

Durchmesser  von  46cm,   53cm   hoch,    wiegt    im    leeren  Zustande 
bQhj  und  consuwiert  bei  vollein  Drucke   (10  Pfund  per  Quadrat- 
,  Atmosphäre  Oberdruck)  ca.  5/  Petroleum  per  Stunde. 
aufrechte  Stellung  der  Flamme  ermöglichte  es,  was  beim  I 
-Apparate  nicht  erzielt  werden  konnte,   das  Licht  der  Doty*echen 
i  vollkommener  Deckung    des  Apparates    hinter    einer  Brust - 
Wfhre  über  deren   I  llkriiftig  zu  entfalten   und  hiedureh  das  nahe 

rain  auf  60  bis  70  Schritte    (mit  Zuhilfenahme    eines    primitiven 
reflectierenden  Zinkblechschirmes  auf  80  Schritte)  Entfernung  soweit  tu 
erhellen,    dass    ein  nebenan    auf   dem   Bankette    im  Dunkeln   stehen  Ur 
i    noch   Personen  in  dunkler  Kleidung  zu  erkennen  vermochte 
Dutj's  Fackel    eignet    sich    daher   zur  Beleuchtung 
orterrains  von  Befestigungen    in  isolierter  Lage  mit  ein»*r  Lichtquelle, 

.regen  das  feindlich»^  Feuer  vollkommen,  oder  mindestens  i 
rdlkotnmeti  c«  'hützt  ersehe 


234  H  e  s  b. 

Im  übrigen  wurde  gerade  dieser  Apparat  wegen  seiner  relativen 
Einfachheit  und  leichteren  Beweglichkeit  (er  kann  von  zwei  Mann  im 
gefüllten  Zustande  getragen  und  selbst  während  der  Activierung  an- 
standslos translociert  werden),  dann  wegen  der  unbeschränkteren  Ver- 
wendbarkeit mit  Petroleum,  der  relativ  günstigen  Flammenstellung  und 
seiner  leichten  Bedienungsweise  für  geeignet  gehalten,  für  nächtliche 
Massenarbeiten  mancher  Art  im  Freien  vorteilhafte  Verwendung  u 
finden. 

Gegenüber  den  noch  vor  kurzem  vielempfohlenen  mobilen  elektrischen 
Beleuchtungseiurichtungen  mit  mehreren  Bogenlichtern,  wie  sie  ffir 
improvisierte  Bahnhofs- Beleuchtung,  Brückenarbeiten,  Schanzenbau,  Ar- 
mierungen u.  dgl.  Verwendung  finden  oder  finden  sollen,  stellt  Doty's 
Fackel  ein  ebenso  anspruchsloses   als  wirksames   Concurrenzmittel  dar. 

Die  Erprobung  desselben  im  größeren  Maßstabe  bei  verschiedenen 
technischen  Truppen  und  Militär-Baubehörden  ist  daher  eingeleitet 
worden. 

Wenn  die  beiden  ziemlich  ähnlichen  Apparate,  der  Oleo-Vapor- 
und  Doty's  Apparat,  verglichen  werden,  so  ist  dem  ersteren  der  mas- 
sive, leichter  zu  reinigende,  aber  auch  schwieriger  anzuheizende  Brenner 
eigen,  in  dessen  Eigentümlichkeiten  Vor-  und  Nachtheile  sich  compen- 
sieren  dürften,  dessen  Construction  aber  immerhin  schon  zu  einer  in 
ähnlichem  Sinne  gehaltenen  Abänderung  des  ursprünglich  nicht  auszu- 
putzenden, höchstens  ausglühbaren  Spiralbrenners  bei  Doty's  Fackel  den 
Anlass  gegeben  hat. 

Wird  diesem  Übelstande  der  schwierigen  Reinigung  des  Do ty'schen 
Brenners  auch  Rechnung  getragen,  so  scheint  dieser  letztere  doch  hin- 
sichtlich der  günstigeren  Flammenstellung  und  der  unbeschränkteren 
Verwendbarkeit  landläufigen  Brennmateriales  dem  Oleo-Vapor- Brenner 
in  vielen  und  gerade  den  militärisch  wichtigen  Verwendungen  überlegen 
zu  sein. 

Well's  Lampe,  dem  Principe  nach  eine  verkleinerte  Ausführung 
der  letztbeschriebenen  zwei  Apparate,  hat  einen  Petroleumbehälter,  der 
durch  ein  sperrbares  Rohr  mit  einem,  dem  modificierten  Doty'schen 
Brenner  ähnlichen  kleinen,  tiefer  als  der  Recipient  liegenden  Brenner 
communiciert ;  der  Apparat  wird  nach  Anwärmung  des  Brenners  durch 
irgend  eine  kleine  improvisierte  Flamme  durch  allmäliges  Öffnen  des 
Communicationsrohres  bethätiget. 

Gegen  das  Rückschlagen  der  Flamme  sichert  eine  im  Rohre  befind- 
liche Draht-Gaze-Einlage. 


Übersieht  der  Versuche  auf  technologischem  Gebiete.  235 

Die  Erwärmung  des  Brenners  und  daher  weitere  Vergasung  des  Öles 
und  Speisung  des  Brenners  wird  wieder  durch  die  Flamme  selbst  besorgt. 

Die  Lampe  erhellt  einen  Umkreis  von  30  Schritten  für  grobe 
nächtliche  Arbeiten  ausreichend,  lässt  sich  leicht  transportieren,  impro- 
wiert  etablieren  und  auch  während  ihrer  Function  weiterschaffen,  so 
dtts  sie  nicht  bloß  als  ein  Ersatz  der  bisher  für  ähnlichen  Zweck  ver- 
wendeten Pechfackel,  sondern  insbesondere  für  das  nächtliche  Absuchen 
von  Schlachtfeldern  geeignet  sein  dürfte,  und  daher  in  verschiedener 
Weise  weiterer  Erprobung  seitens  der  bezüglichen  Truppen  und  Behör- 
den unterzogen  wird. 
10.  Versuche   mit    neueren    optischen    Signal-Apparaten. 

Derlei  Versuche  bilden  eine  stehende  Rubrik  in  der  Reihe  der 
Experimental-Erhebungen  des  Militär-Comites. 

Im  Laufe  der  letzten  zwei  Jahre  waren  es  vornehmlich  der  optischo 
Telegraph  von  Tychsen  und  die  Magnesiumlampen  der  Gaggenauer  Eisen- 
werke, welche  hierseits  der  Erprobung  unterzogen  wurden. 

Der  Apparat  von  Tychsen  ist  in  diesen  Blättern  bereits  ein- 
gehend beschrieben  worden  ').  Das  Militär-Comite  hat  im  Vorjahre  zwei 
solche  Apparate  mit  14cm  Objectiv-Öffnung  acquiriert  und  auf  Distanzen 
ron  12km  und  24'8Am  unter  verschiedenen  Verhältnissen  erprobt. 

Das  Licht  der  Petroleumlampe  des  Apparates  war  auf  der  größeren 
der  beiden  Distanzen  bei  Nacht  (resp.  bei  weit  genug  vorgeschrittener 
Dämmerung)  deutlich  genug  sichtbar,  um  mithilfe  des  dem  Apparate 
beigegebenen  kleinen  Fernrohres  optische  Zeichen  wahrnehmen,  resp. 
wechseln  und  eine  optische  Correspondenz  führen  zu  können.  Hiebei 
herrschte  klares  Wetter. 

An  einem  einigermaßen  trüben  Tage  war  das  Licht  der  in  dem 
Apparate  acti vierten  Petroleumlampe  auf  12km  Entfernung  mithilfe 
des  zugehörigen  kleinen  Fernrohres  nachmittags  eben  noch  wahr- 
nehmbar. 

Bei  sonnigem  Wetter  und  mäßig  klarer  Luft  konnten  mit  der  zum 
Tyehsen'schen  Apparate  gehörigen  Heliotrop- Vorrichtung  sowohl  bei 
einfacher  als  doppelter  Spiegelung  der  Sonnenstrahlen  mit  dem  Sonnen- 
lichte auf  der  größeren  der  beiden  genannten  Distanzen  sehr  deutliche, 
durch  das  beigegebene  Fernrohr  gut  ablesbare  Zeichen  gewechselt 
werden. 

Die  Verwendbarkeit  des  Tychsen'schen  Apparates  auf  größeren, 
als  den   hier  genannten   Entfernungen   ist  hierseits  noch  nicht  erprobt 


')  Jahrgang.  1889,  Notizen  8. 


236  Hess. 

worden,  aber  auch,  insbesondere  bei  Anwendung  des  Sonnenlichtes 
und  bei  klarer  Luft,  um  so  wahrscheinlicher,  als  Versuche  mit  anderen, 
keineswegs  vollkommener  construirten  Heliotrop-Apparaten  auf  weit 
größeren  Distanzen  schon  günstige  Erfolge  gaben  und  insbesondere  die 
zumeist  relativ  staubreiche  Atmosphäre  der  nahen  Umgebung  Wiens,  in 
welcher  die  Versuche  des  Militär-Comites  statthaben  mussten,  an  und  für 
sich  rigorose  Versuchsbedingungen  schafft. 

Die  Erprobung  dieses  Apparates  wird  daher  auch  an  anderer  Stelle 
fortgesetzt,  lässt  aber  schon  heute  den  Schluss  zu,  dass,  wo  man  sich 
nach  den  allgemeinen  atmosphärischen  Verhältnissen  und  nach  den  localen 
Bedingungen  der  Signalstation  des  Sonnenlichtes  mit  ziemlicher  Begel- 
mässigkeit  und  Sicherheit  bedienen  kann,  der  Tychsen'sche  Apparat 
wegen  seiner  Compendiosität,  exacten  Ausführung,  leichten  und  sicheren 
Handhabung  ein  vortheilhaftes  Signalmittel  bietet. 

Hinsichtlich  der  Signalisierung  mit  Petroleumlicht  stehen  indes 
dermal  schon  einfachere  Mittel  mit  gleicher  Leistungsfähigkeit  (Revfer- 
bere-Lampen  mit  geblasenem  Glasspiegel)  zur  Verfügung,  welche  ins- 
besondere für  den  stabilen  Dienst  aus  geschlossenen  Bäumen,  wo  anf 
die  Heranziehung  des  Sonnenlichtes  nur  ausnahmsweise  gerechnet  werden 
kann,  schon  aus  ökonomischen  Gründen  den  Vorzug  verdienen.  Die  Er- 
probung der  Magnesiumlampen  der  Gaggenauer  Eisenwerke 
hat  einerseits  zwar  ergeben,  dass  das  Licht  einer  dreibänderigen  Lampe 
mit  parabolischem  Beflector  von  ca  30*5  cm  Öffnung  f)  stark  genug  ist,  um 
selbst  unter  ungünstigen  atmosphärischen  Verhältnissen  auf  mehr  ab 
2bkm,  in  günstigen  Fällen  selbst  auf  ca  50km,  bei  Tage  Signale  abzu- 
geben, welche  durch  ein  mittleres,  bezw.  grosses  Fernrohr  II.  Classe 
der  Genie-Ausrüstung  wahrgenommen  werden  können. 

Die  richtige  Functionierung  selbst  der  bestgeregelten  solcher  Mag- 
nesium-Lampen bleibt  aber,  wie  durch  sehr  umfangreiche  Versuche  des 
Militär-Comites  dargethan  wurde,  bisher  davon  abhängig,  dass  das  von  dem 
Uhrwerke  desselben  in  drei  Strängen  geforderte,  am  freien  Ende  im  Focus 
des  Reflectors  abbrennende  Magnesiumband  durchaus  gleich  confectioniert 
sei,  sonach  gleiche  Breite  und  Dicke,  gleiches  Längengewicht  und  exact 
gerade  Bandform  besitze,  da  sonst  ungleich  rasches  Abbrennen  der 
Bänder  also  Deplacement  der  Lichtquelle  aus  dem  Focus,  Verlöschen 
einzelner  oder  aller  Bänder,  oder  auch  Hemmungen  im  Triebwerke 
unvermeidlich  sind. 


■)  Nähere  Beschreibung  vergl.  diese  Blätter  Jahrgang  1889,  G.  A.  S.  141. 


Über  Wrsarhe  mif  technologischem  Gebiete 


23V 


neeki 


die   oft   vorkommenden   Ausbräche    der  Bänder 
'•ii  wellige  Contur   der   Rander;   dann    die   zahlr« 
ndnngs-(Nieth-)S  teilen  des  Bandes,  wenn  solchen,  wie  es   oft   vor- 
kommt, ans  kurzen  n  besteht,  machen  die  Verwendung  des  Mag- 
i-Bandlichtes  zur  optischen  Telegraphie    bei    dem  dermaligen  Zn- 
mit  einiger  Sicherheit  erhältlichen  Band-Materiales  geradezu 
jtieh. 

staltet  sich  selbst   dann    nicht    wesentlich    günstiger, 
wie  es  gleichfalls  versucht  wurden,  anstatt  dtr TJhrwwksbwegwg 

Hander   mit    einer  dem    Abhrande   derselben    ♦ 
tienden  Geschwindigkeit  durch  ein  Haudtriebwerk  vorgesehen  wird» 
taten  Bewegung  entweder  nach  dem  Tacte  eines  Metronoms,  oder  unter 
ürecter  Beobachtung    des    Magnesium-Consums    in   der  Lampe  mithille 
guliert  werden  kann. 
Es   war  somit  als  ein    vielversprechender   Zwischenfall   anzusehen, 
D  Militar-Ounite  inzwischen  eine  Magnesium-Blitzlampe  für  Signal- 
ton einer  deutschen  Firma  zur  Erprobung   vorgelegt  wurde,  bei 
sicher   das  Magnesium    in   Pulverform   verwendet   und  behufs  Abg 

en    optischen    Signales    aus    einem    Recipienten    mithilfe 
balgvorrichtung  als  Sprüh-Staub  in  den  Focus  eines  blecher- 
Hohlepiegels  geblasen  wird,  wo  es  sich  an  einer  lichtlosen,  pernia- 
iltenen  Weingeistflamme    sofort  entzündet  und  mit  bleuden- 
te  abbrennt 
Die  Erprobung  dieser  Magnesium-Blitzlampe  ergab,  dass   an    <1 
mannigfache  Detail-Abänderungeu  realisiert   werden   müssen,  um 
Brauchbarkeit  für  militärische  Zwecke  zu  sichern  und  hat  sieh  die 
nde  Firma  der   diesbezüglichen  Aufgabe   unterzogen,   deren   Er- 
st durch  spatere  Versuche  erschlossen  werden  soll 

Versuche  über  die  Durchsichtigkeit  der  Atmosphäre. 

schien  wünschenswert,  die  bekannteren  Methoden  zur  Unter- 
lg  der  Durchsichtigkeit  der  Atmosphäre  nilher  zu  untersuchen  und 
ntueil  an  das  praktische  Bedürfnis  zu   aecommodieren,  welches  hta- 
ich  solcher    Methoden  bei  deren  Gehrauchsnahme   für   mSHttriselfe 
cke  sich  geltend  machen  konnte. 
Von    der    Durchsichtigkeit    der    Atmosphäre    hängt   zum    gr 
die   deutliche  Wahrnehmung   optischer   Erscheinungen   aller  Art, 
in  vielen  Fällen  die  augenblickliche  Leistung  von    Beleuchtung»-, 
Beobachtung«-  und  Signal- Apparaten  ab,  so  dass    behufs   richtiger    B 
lung  solcher  Apparate  die  genau«  e   der  jeweilig    Uli 


238  Hess. 

ihrer  Erprobung  constatierbarcn  Durchsichtigkeit  der  atmosphärischen 
Luft  eigentlich  unerlässlich  wäre,  wenn  diese  Erprobung  sich  nicht  nur 
auf  die  Constatierung  geometrisch  und  technisch  richtiger  Ausführung 
der  Apparate  oder  auf  Versuche  auf  kürzester  Distanz,  eventuell  im 
Zimmer,  beschränken  soll. 

Leider  sind  die  meisten  der  bisher  bekannten  Methoden  zur  Er- 
mittelung  der  Durchsichtigkeit  der  Luft  entweder  zu  ungenau  oder  flickt 
in  einfacher  Weise  und  nicht  in  so  kurzer  Zeit  und  unter  solchen  Ver- 
hältnissen durchführbar,  wie  sie  während  der  mitunter  beschränkten 
Dauer  und  unter  den  speciellen  Umständen  eines  Übernahms-Eiperi- 
mentes  im  Freien  zu  gewärtigen  sind. 

Immerhin  sollte  der  Versuch  gemacht  werden,  die  relativ  geeig- 
netsten Methoden  kennen  zu  lernen,  eventuell  für  den  speciellea 
Bedarf  zu  accommodieren  oder  eine  zweckdienliche  Einrichtung  ad  hoc 
zusammenzustellen. 

Nachdem  es  sich  in  dem  vorliegenden  Falle  darum  handelt,  nach 
Bedarf  bei  Tage  oder  bei  Nacht  innerhalb  kurzer  Frist  (in  wenigen 
Minuten)  die  Durchsichtigkeit  der  Luftschichte  zwischen  zwei  gegebenen 
Punkten  von  verschiedener,  aber  immerhin  ermittelbarer  Distanz,  n 
bestimmen,  wurde  zunächst  der  Versuch  gemacht,  die  altbekannte  Methode 
von  de  Saussure  für  den  gegebenen  Zweck  zu  verwenden. 

Diese  Methode  beruht  darauf,  dass  ein  schwarzer  kreisrunder  Fleck 
auf  einer  weißen  Scheibe  bei  gegebenem  Durchmesser  auf  um  so  größere 
Distanz  sichtbar  erscheint,  je  intensiver  die  Belichtung  der  gegen- 
über der  Visur  senkrecht  angeordneten  Scheibe  und  je  durchsichtiger 
die  Luft  ist  oder  mit  anderen  Worten,  dass  der  minimale  Gesichts- 
winkel, unter  welchem  ein  schwarzer  Gegenstand  auf  weißem  Unter- 
grunde  noch  erkennbar  ist  von  der  Beleuchtungsintensität  und  der 
jeweiligen  Durchsichtigkeit  der  Luft  abhängt 

Saussure  wendete  zwei  Scheiben  mit  Flecken  von  verschiedenem 
Durchmesser  an  und  ermittelte  für  jede  Scheibe  jene  Entfernung,  auf 
welche  bei  gleichen  Belichtungsverhältnissen  für  dasselbe  und  gleich 
disponierte  Auge  der  schwarze  Fleck  eben  verschwindet  und  fand  aus 
einer  einfachen,  die  Durchmesser  der  beiden  Flecken  und  die  zuge- 
hörigen ..Yerschwindungs-Distanzen".  bezw.  die  minimalen  wirksamen 
Gesichtswinkel  auf  zwei  verschiedenen  Distanzen  enthaltenden  Formel 
den  _  Durchsicht  igkcits-l\vfiieienten~  der  Luft,  d.  i.  jene  Lichtmenge, 
welche  von  der  Lichteinheit  auf  die  Längeneinheit  des  Weges  von  der 
Luft  unabsorbiert  durchgelassen  wird,  so  dass   sich   der   „Durchsichtig- 


Übersicht  der  Versuche  auf  technologischem  Gebiete.  239 

keits-Coefficientu  und  der  „Absorptions-Coefficientu  der  Luft  zur  Größe  1 
ergänzen  müssen. 

Die  Sa us su reiche  Methode  erfordert  nach  den  Untersuchungen 
Ton  Heimholte  noch  einer  gewissen  Correctur,  welche  sich  in  der  Formel 
leicht  berücksichtigen  lässt  und  dem  Umstände  Rechnung  trägt,  dass  bei 
Betrachtung  lichtstärkerer  Objecto  die  Pupille  des  Auges  sich  erweitert, 
bei  Betrachtung  lichtschwächerer  sich  verengt. 

Die  Versuchs-Commission  des  Militär-Comites  versuchte  nun,  die 
8iU88u  reiche  Methode  derart  zu  modificieren,  dass  sie  sich  sowohl  bei 
Tage  als  bei  Nacht  und  zwar  aufgrund  gegebener,  nicht  erst  zu  suchender 
Distanzen  executieren  lasse. 

Zu  diesem  Ende  wurde  ein  auf  weißer  Wand  schwarz  gezeichneter 
feil  von  bestimmter  Form  und  Ausdehnung  bei  thunlichst  gleicher  Be- 
leuchtung und  unter  sonst  möglichst  identischen  Umständen  von  einem 
Punkte  aus  in  zwei  verschiedenen  Entfernungen  betrachtet,  welche  die 
»gründe  zu  legende  Distanz  als  Differenz  aufwiesen. 

Der  Keil  wurde  jeweils  mit  demselben,  möglichst  gleich  disponierten, 
ueh  Notwendigkeit  auch  in  gleicher  Weise  bewaffneten  Auge  be- 
trachtet und  an  einer  zur  Seite  des  Keiles  angebrachten  Scala  ab- 
gelesen, bei  welcher  Länge,  also  auch  bei  welcher  minimalen  Breite  dei 
feil  für  das  Auge  des  Beobachters  endet. 

Mit  den  so  beobachteten  „Verschwindungsbreiten"  und  den  zuge- 
hörigen Distanzen  der  beiden  Aufstellungspunkte  des  Keilbildes,  zugleich 
eben  jene  Punkte,  zwischen  welchen  die  Durchsichtigkeit  der  Luft  ermit- 
telt werden  soll,  kann  in  die  Saussu  re'sche  Formelohne  weiteres  ein- 
gegangen werden. 

Es  zeigte  sich  sehr  bald,  dass  das  Auge  bei  Betrachtung  des 
Keilbildes  einer  eigenthümlichen  Täuschung  unterworfen  ist,  indem  es 
die  scheinbare  Spitze  des  Keiles  bei  verschieden  lang  währender  Be- 
trachtung immer  weiter  gegen  die  wirkliche  Spitze  hin  verlegt,  oder 
auch  je  nach  dem  scheinbaren  Keilwinkel  sich  in  der  Beurtheilung  der 
scheinbaren  Keilspitze  (d.  i.  des  Verschwindungspunktes  der  beiden 
Keilbacken)  täuscht. 

Hauptsächlich  erwies  es  sich  aber  in  der  großen  Mehrzahl  der 
Versuche  als  unmöglich,  an  den  auf  den  beiden  Punkten  aufgestellten 
Keilbildern  jeweils  das  gleiche  Belichtungsverhältnis  zu  erzielen.  Die 
Ermittelung  eines  verlässlichen  Durchschnittswortes  ist  demnach,  ab- 
gesehen von  der  notwendigen  Gleichheit  in  der  Disposition  des  beobach- 
tenden Auges  während  der  zu  einander  gehörigen  Beobachtungen  an  so 


240  Hefl  8. 

viele  schwer  realisierbare  Bedingungen  geknüpft,  dass  verlässliche  Daten 
mit  diesem  Apparate  nicht  erreicht  werden  konnten. 

Für  nächtliche  Messungen  wurde  als  das  zum  Verschwinden  zu 
bringende  Object  das  Intervalle  zweier  neben  einander  aufgestellter 
Lichter  (Kerzen)  von  bestimmter  Lichtstärke  festgesetzt  und  die  „Ver- 
schwindungsbreite"  durch  mikrometrische  Annäherung  des  einen  Lichtes 
an  das  andere  bis  zu  dem  Augenblicke  gefunden,  wo  die  beiden  Lichter  zu 
einem  verschwammen,  was  von  dem  Beobachter  durch  ein  besonderes 
Signal  den  Gegenstationen,  behufs  Ablesung  der  „Versch windungsbreite" 
an  der  Mikrometerscala,  bekannt  gegeben  wurde. 

Die  Ergebnisse  dieser  Bestimmungsmethode  waren  selbst  bei  sonst 
günstigen  atmosphärischen  Verhältnissen  nicht  befriedigend,  weil  die 
Beurtheilung  des  Zusammenschwimmens  der  beiden  Lichter  zu  große 
Unsicherheit  bot  und  weil  die  genaue  Ermittelung  der  Verschwindungs- 
breite  eine  elektrische  Signalisierung  von  dem  Beobachter  aus  nach  des 
Bildorten  und  augenblickliche  Arretirung  der  Mikrometerbewegung  dort- 
selbst  verlangt  hätte,  Bedingungen,  welchen  im  allgemeinen  Gebrauchs* 
falle  zu  entsprechen  nicht  möglich  ist. 

Eine  andere  Methode,  die  von  der  Versuchs-Commission  selbst 
erdacht  wurde,  beruhte  auf  dem  Principe  von  Professor  Zöllners 
Astrophotometer  und  bestand  darin,  dass  zwei  unter  einem  sehr  spitzen 
Winkel  gegen  einander  geneigte  Bohre  mit  verschiedenen  ObjectiY- 
Linsen,  von  zwei  in  ihren  optischen  Axen  angeordneten  Lichtquellen 
die  reellen  Bilder  unmittelbar  neben  einander  auf  eine  matte  Glastafel 
werfen,  wo  dieselben  durch  ein  vergrößerndes  Ocular  betrachtet  und 
mit  einander  verglichen  werden  können. 

Die  eine,  in  unveränderlichem  Abstände  befindliche  (Vergleichs-) 
Lichtquelle  wird  so  gewählt,  dass  sie  sich  jederzeit  lichtstärker  auf  dei 
Bildfläche  erweise,  als  die  zweite,  in  variablem  Abstände  befindliche 
Lichtquelle.  Durch  die  Verstellung  der  Nichols  eines  im  Rohre  dei 
Vergleichslichtquelle  angebrachten  Polarisations-Systemes  können  nui 
jeweilig  die  beiden  Lichtbilder  gleich  stark  gemacht  und  auf  diese  A^ 
bei  Kenntnis  der  Stärke  des  Vergleichslichtes,  der  durch  das  Polarisa 
tions-System  bei  verschiedenen  Kreuzungswinkeln  der  Nichols  erhaltene: 
Lichtschwächung,  dann  der  jeweils  angewendeten  Licht-Distanzen  di 
Lichtiutensitäten  ermittelt,  resp.  verglichen  werden,  welche  eine  gegeben 
Lichtquelle  in  2  verschiedenen  Distanzen  dx  und  dt  geltend  macht. 

Unter  Benützung  des  Abstandes  der  beiden  Standpunkte  dies« 
Lichtquelle,  d.  i.  der  Länge  der  Luftsäule,  deren  absorbierende  Wirkut 
ermittelt  werden   soll,  der  Distanzen   dt   und   dt,   der  Lichtintensität« 


kann  nun  unter  Anwendung  der  bekanntet),  für  den  luftleeren 
i   Lirhtsehwäehungsgesetzes  leicht  berechnet   werden,  wie 
e  jeweils  beobachtete  Lichtabsorption   io   der  gegebenen   Luft- 
,1*  gewes< 

Di  ta<  li  den  vorerwähnten  PriAOJ] 

i     -;ii  Kirate    ergaben    gleichwohl,    dass    dieser    Methode    in    ihrer 
Ausfährt  Mangel   innewohnen,    dass    die    erhaltenen 

Resultat«  nicht  die  erforderliehe  Sicherheit  zu  bieten  vermögen;  ins- 
besondere bietet  die  exaete  lileichsteilung  zweier  neben  einander  auf 
«lunkler  Uildfiäche  zura  Vergleiche  aufgestellter  Lichtbilder  dem  A 
große  Schwierigkeiten  und  gerade  die  Hauptbedingungeu  für  eine  mög- 
lichst scharfe  Lösung  der  Aufgabe:  Einstellung  der  beiden  Lichtbilder 
9r0&  und  Form  und  hartes  Aneinanderrücken  derselben, 
am  gleichende  Beurtheilung  dem  Auge  zu  erleichtern,  lassen  sich 

en  Fällen    und    nur    vorübergehend    erreichen;  auch 
es  «ehr  schwer  die  zu  vergleichenden  Lichtquellen  jeweils  hr\  hm  er- 
Lichtstärke  in  Function  zu  halten. 
Endlich    kömmt    der    Umstand    in   Betracht,   dass   photornetrisrlir 
Äsungen  unter  diesen   I  i »ständen  nicht   genauer  als  bis  auf  6%  des 
ertes    ausgeführt    werden  können,  während  die  Absorption    durch 
hfcre  unter  jenen   Verhältnissen,    wo   deren    Ermittelung   für 
^tische   Telegrafie    oder   elektrische   Beleuchtung   besonders  erwünscht 
erscheint,   also    bei    nicht    direct    sichtbarer   Trübung    der   Atti]< 
obigen  Percentsatz  kaum  um  ein  Vielfaches  übersteigen,  der  unvermeid- 
i^eobachtungsfehler   sonach   in   solchem   Falle   in   kein   günstiges 
.iltnis  zu  dem  zu  messenden  Werte  gelangen  dürfte. 

n  anderer  Versuch  wurde  in  der  Richtung  unternommen,  zw»>i 
gegebene  Lichterscheinungen  (bei  Tage  oder  bei  Xacht)  von  bekanntem 
litaMittta-Verhaltnis*1  durch  Anwendung  eines  mittels  mikrometrischer 
Bewegung  moditicierbaren  rotierenden  Diaphragmas  abzudämpfen,  wobei 
«ich  der  Grad  der  Liehtsehwäehung  durch  den  Quotienten  aus  der  Flache 
4»  in  einer  massiven  Kreisscheibe  jeweils  angeordneten  lichtdurch- 
bssenden  Seetors  in  die  Flache  der  ganzen  rotierenden  Kreisscheibr 
drücken  läset. 

Wurden    nun    awei    solche    Lichterscheiuungen    aus    verschiedener 

OilUtiK  b<  hfttten  sie  dem  gleichen  und  gleich   disponierten 

Auge  bei  Anwendung  gleicher  Diaphragmen-Blendung  in  dem  Falb-  zu- 

n    müssen,  wenn  ihre  originellen   Lichtstärken  -     ah- 

geeehen  von  (1  rption  durch  die  Luft  —  im    verkehrten   Verhilt- 

xu    den    Distanzen    gestanden  warm,    Jede    Änderung    in    diesem 


242 


He^  ferrach« 


•    die   Absorption    der    Luft   erkennen    und    104   dem 
nJerten  Verhältnisse  der  in  beiden  Füllen  angewendeten  Diaphragmen* 
<lung  auch  mit  Zuhilfenahme  der  übrigen  hiehergehfuigen  messba 
Elemente  berechnen   lassen 

Ein  m  diesen  BeobSChtöOgen  bestimmter  Apparat  fungierte  an  sieb 
■■■friedigend,  doch  lassen   sieh  auch   nach  dieser  Methode   nur 
schwer  verwendbare  Resultate  gewinnen  und  zwar    einmal    darum,   weil 

Wahrnehmen  sieh    allmiilig    abschwächender    Li« 
eiffdMtcke  äuUerst  aecoramodationsfähig  und  es  daher  sehr  schwer  ist,  bei 
zwei,  wenn  auch  noch  so  rasch  aufeinanderfolgenden  Versuchen 
hinlänglich  „gleich  disponierten11  Auges  versichert  zu  halten,  dann  auch 
darum,  weil    es   schwer  ist,   das   einmal   erzielte    Verhältnis   der 
Lichtquellen  während  der  VeWfcehfi  genau  v.u  bewahren. 

Wären  diese  beiden  Umstände   nicht,  so  wfirde   die   letztgenftii 
\\n\  i  der  Einfachheit  und  fompendiositfit  des  Apparates  nmi 

der  BehnelMIgfceit,  mit  welcher  sich  die  Einzeloperation  vollziehen   kann, 
wahrscheinlich  befriedigen,  wenigstens  in  jenen  Fallen,  wo  die  Absorp 
durch  die  Atmosphäre  einen  genügend  hohen  Wert  hat,    um    ge*. 
uhwrineidliehen  Beobachtungsfehler  nicht  in  großem  Missverb&ltnisse  zu 
stehen. 

Das  Comite  mnsste  indes  Versuche  zur  Elimination  def  genannten 
Fehlerquellen  einem  Zeitpunkte  vorbehalten,  welcher  zur  Abführung 
ilnln  /eitranbender,  atiel  kostspieliger  und    in    ihrer  pn  W  Trag- 

weit»' doel  hinter  aodertn  dringenderen  Angelegenheiten  zurückstehen 
Experimente  mehr  Haffe  feget  nung  m$ 


Jfy.2. 


\ 


;;jer  Gegenstände  des  AiüIL-u-Genie-Wesens  Jhrg  1891 

Druck  von  R  v  W 


243 


Übersicht  der  Versuche  auf  technologischem  Gebiete. 

n  QaeffleD  für  das  Jahr  1890  iwaauDeogertelH 

von 
ZPHilipp  KCesa, 

09*TmiKuttn<itit   dt»  fc.    nnd  l  ,lrr    IV    (h 

Mf.) 

mparati  v-Versuche    mit    Glasspiegeln    für    Liefet? 
projeetoren. 
Im  abgelaufenen  Jahr«  hatte  das  Comite  i!elc^enheit,  tue  optische 
liMtBL  parabolischen  Q]  ls    ron  KtaH  Öffnung  der  Nürn- 

Firma  Schlickert   mit  joner    des  Mangi  nV.hen    sphärisrhen 
ls  von  iiihm  Öffnung  experimentell  zu   vergleiehen. 
Per  Versuch  bestand  einerseits  darin,    dass    in    dem   BgaUflpMfctc 
der  zu   rorgleichendeu   Iviehtpmjertoren   jeweils    eine    Nonnalkerae   als 
uelle  aufgestellt,  und  die  Intensität  des  diffusen  Lichtes  gemessen 
welches  nein  weißen  Papierachirma  refieetiert  wird,  der  in 

Entfernung  ron  5«j  von  dein  Sp  ankreeht  zu  dornt)  optischer 

me  Beleuchtung  ausschließlich    von  diesem  ßmpfi 
ifen    \  ei  snehsreilie   wurde  das  Strahleiibüßdel   der  mit 
elektrischen  Strome  acti  vierten  comparttfr  zu  erprobenden 
•  Ten    alteruierend    gegen   ein    in    der  Entfernung    fei  BOOm 

i  Öffnung    das    zur  Messung  der  lie- 
.— Intensität  bestimmte  Instrument  etabliert  war. 
Im   letzteren   Falle   war  die  Lichtquelle    eines  jeden  ProjectOtf  die 

rige,  nämlich  bei  dem  Schuck  er  fachen 
ine  K  r  i  %  i  k'eehe  automatische  Lampe  mit  horizontaler  Kohlen- 
hUrang   in    der  optischen  Axe    des  Spiegels,    bei    dem  Mangin-Sp.- 
aoe  antomatieebe    Lampe  Sautter'achei  Cenatraettoa   mit  geneigten 
ben« 
Im  ersteren   Versuchsfalle    erfolgte  demnach  die  Messung  der  Be- 
taehtangä-Intensität  der  von  deu  Spiegeln  jeweils  erhellten  Zonen  indireci. 
in  direct 

trument  diente  jedesmal  das  W  e  b  e  r'8che  Photo« 
irod  wurden  die  mit  grünem  und  rothem  Blendglase  an  dem  Instrumente 
erhaltenen   Daten    nach    den    Coostanten    desselben    in    weilai    lacht 


244  ■  Hess. 

Das  Verhältnis  der  Beleuchttmgs-Intensitäten  des  90cm  Schucker  ti- 
schen und  des  60cm  M  a  n  g  i  n  -  Spiegels  ergab  sich  in  der  Versuchsserie 
bei  kurzer  Distanz  als 

23  :  1 
in  der  Versuchsserie  auf  großer  Distanz  als 

2:  1. 

Das  letztere  Ergebnis  ist  insoferne  als  das  schärfere  anzusehen,  weil 
auf  der  großen  Distanz  die  exacte  Einstellung  der  Strahlenbündel,  resp. 
die  genaue  Placierung  der  Lichtquelle  in  den  Focus  leichter  zu  erzielen 
ist,  als  auf  geringe  Entfernung,  dann  weil  sich  in  dem  Experimente  auf 
der  großen  Distanz  die  Leistungsfähigkeit  der  beiden  Spiegelgattungen 
unter  deren  praktischen  Gebrauchsbedingungen  verglichen  findet 

Nimmt  man  neben  dem  oben  angegebenen  Verhältnisse  der  mittleren 
Beleuchtungs  -  Intensität  des  vom  projicierten  Strahlenbündel  jeweils 
getroffenen  Feldes  auch  das  Verhältnis  der  Größen  der  jeweils  beleuch- 
teten Flächen  mit  ins  Calcul,  so  verhalten  sich  diese,  bei  Zugrundelegung 
einer  Distanz  Z>,  auf  welche  geleuchtet  werden  soll,  wie 

(90  +  2  D .  tang  y)' :  (öO  +  2  D  tang  |-)', 

wobei  <x  und  ß  die  Streuungswinkel  des  90cm,  resp.  des  60cm  Projector« 
bedeuten.  Erwägt  man,  dass  auf  den  praktisch  zu  berücksichtigenden 
großen  Entfernungen  die  ersten  Addenden  der  beiden  Proportionsglieder 
gegenüber  den  zweiten  vernachlässigt  werden  können,  und  ersetzt  bei 
der  geringen  Größe  der  hier  inbetracht  kommenden  Streuwinkel  die 
Tangenten  durch  die  Winkelgrößen  selbst,   so  wird  das  Verhältnis  wie: 

oder  im  concreten  Falle  annähernd  wie: 

(2-5)f  bis  3* :  2% 
sich  ergeben. 

Das  Verhältnis  der  von  den  beiden  Spiegeln  bei  Anwendung  gleicher 
Stromstärke  jeweils  an  das  gleich  weite  Ziel  (im  Terrain)  gebrachten 
Lichtmengen  wäre  daher  nach  den  obigen  —  immerhin  noch  durch  Wieder- 
holung und  Variation  der  Bedingungen  zu  verificierendeu  und  zu  er- 
gänzenden —  Versuchen  als  das  Product  der  beiden  als  Prämissen  dienenden 
einfachen  Verhältnisse  zwischen  den  Werten  wie 

3:  1 
und  4'5  :  1 

anzunehmen. 

Durch  Anwendung  großer  parabolischer  Glasspiegel  wird  sich  daher 
voraussichtlich  eine  bedeutende  Steigerung  der  Leistungsfähigkeit  elektri- 


Übersicht  der  Versuche  auf  technologischem  Gebiete.  -  JJ46 

scher,  mit  kleineren  sphärischen  Spiegeln  dotierter  Terrain-Beleuchtungs- 
apparate bei  gegebenem  Stromgenerator  erzielen  lassen,  eine  Steigerung, 
welcher  zuliebe  man  unter  Umständen  die  sonstigen  mit  der  Verwen- 
dung so  großer  Projectoren  verbundenen  Inconvenienzen  (vergrößertes 
Beschießungsziel  für  den  Gegner,  erhebliche  Kostensteigerung  der  An- 
lage, mindere  Mobilität  des  Apparates)  sich  willig  gefallen  lassen  mag. 

13.  Versuche  über  den  Lichtverlust  bei  der  Spiegelung 
in  ebenen  Glasspiegeln. 
Es  scheint  als  ein  schon  lange  bekanntes  Auskunftsmittel,  um  von 
dem  feindlichen  Feuer  bedrohte  photometrische  Apparate  besser  zu 
schützen,  das  Lichtbündel  der  Projectoren  nicht  direct,  sondern  nach 
ein-  oder  zweifacher  Spiegelung  in  das  Terrain  zu  schicken.  Indem  sich 
als  die  diesfalls  räumlich  und  constructiv  bequemste  Lösung  die  An- 
wendung zweier  ebener  Spiegel  ergibt,  erschien  eine  experimentelle 
Erhebung  darüber  angezeigt,  in  welchem  Grade  das  Licht  durch  doppelte 
Spiegelung  zumal  dann  geschwächt  wird,  wenn  durch  die  Drehung  des 
einen  Spiegels  und  Kreuzung  der  Reflexionsebenen  eine  theilweise  Polari- 
sation des  Lichtes  mit  zu  gewärtigen  ist. 

Die  Versuche  wurden  theils  mit  einer  Petroleumlampe  von  etwa 
10  Kerzen,  theils  mit  elektrischem  Glühlichte  von  50  und  Bogenlichte 
Ton  ca.  8.700  Kerzen  Stärke  als  Lichtquellen  und  mit  zwei  Paaren  von 
Glasspiegeln  mit  rückwärtiger  Silberbelegung  von  verschiedener  Güte 
ausgeführt. 

Die  Versuche  mit  den  minder  guten  Spiegeln  ergaben  bei  dop- 
pelter Spiegelung  in  parallel  gestellten  Spiegeln  40%,  bei  gekreuzter 
Stellung  45%  Lichtverlust  mit  Petroleumlicht  und  44%),  resp.  45% 
Lichtverlust  mit  elektrischem  Licht. 

Bei  dem  Paare  besserer  Spiegel  ergeben  sich  sowohl  beim  Petro- 
leumlicht,  als  auch  bei  Anwendung  der  elektrischen  Glühlampe  und  von 
Bogenlicht  bei  doppelter  Spiegelung  Lichtverluste  von  22%,  resp.  24%, 
je  nachdem  die  Spiegel  parallel  waren  oder  gekreuzt  standen. 

Bei  einem  Versuche  mit  einem  Paare  großer,  scheinbar  ebener 
Tafelspiegel,  welchen  das  reguläre  Strahlenbündel  eines  90cm  Projectors 
rageworfen  wurde,  ergab  sich  infolge  der  nicht  vollkommen  planen  Be- 
schaffenheit der  spiegelnden  Flächen  eine  merkliche  Degeneration  des 
Lichtbündels,  abgesehen  von  dessen  Schwächung,  so  dass  für  Verwendung 
von  ebenen  Hilfsspiegeln  bei  deren  Auswahl  mit  der  größten  Sorgfalt 
vorgegangen  werden  müsste,  um  die  ohnehin  schon  bedeutende  Einbuße 
an  nutzbarem  Beieucbtungseffecte  nicht  noch  mehr  zu  steigern. 


24f. 


Die  exactesto  plane  Beschaffenheit    der  Spiegelfläche    mMfl    durcl 
^enstues  Betrachten  von  geeigneten  Maßstäben,  bestimmten  geometr 
Figuren  n.  dgl.,  im  Spiegel  bei   verschiedenster  Neigung  desselben  garu 
außer  Frage  gestellt  sein. 


14.  Fernrohr   für  die  Fe]  d-  Artiller  i  e. 

Die  Vervollkommnung  der  Fernkampfmittel  in  den  letzten  Jahren 
tat  auch  die  Steigerung  der  Leistungsfähigkeit  der  zu  ihrer  vollen  Aus- 
nutzung notwendigen,  optischen  Aecessorien,  der  Beobaehtungs-Instru* 
mente,  nothwendig  gemacht 

Die  Beurtheilung  der  Gefechts  Verhältnisse,  die  Wahl  des  Zieles, 
die  Beobachtung  der  Gcschossaufscbläge  und  der  Schusswirkung  bedingen 
insbesondere,  dass  die  Officiere  der  Feld-Artillerie  mit  guten  Beob- 
achtuugsmittelii  ausgerüstet  sind. 

Wenn  auch  zumeist  mit  den  bei  der  Feld-Artillerie  normierten 
Binodea  dsis  Auslangen  gefunden  werden  dürfte,    so  ist  doch    erwiesen, 

in    manchen  (Jei'eehtshgen,    hauptsachlich  aber  beim  Schießen  auf 
grolle  Entfernungen,  das  Bedürfnis   nach    einem  besseren  Beobachte 
mittel  fühlbar  wird. 

Dieser  Anschauung  wurde  auch  von  dem  k.  und  k.  General- 
Artillerie-Iuspoctor,  Seiner  kaiserlichen  Hoheit  dein  durch- 
lauchtigsten Herrn  Erzherzog  Wilhelm  mit  dem  Bemerken 
Ausdruck  gegeben,  dass  es  vortheilhaft  wäre,  jedem  Batterie-Divisions- 
Btabe  ein  zweckentsprechendes  Fernrohr  zuzutheileu. 

Zufolge  dieser  Anregung  wurde  von  der  hiesigen  Firma  Karl  Fr 
vormals  Pro  ke  seh,  nach  Angaben  des  Militar-Comites  ein  Fernrohr 
speeiell  für  den  Gebrauch  der  Feld-Artillerie  construiert,  im  Laufe  der 
Jahre  1888  bis  1890  bei  mehreren  Artillerie-Brigaden  erprobt  und  im 
abgelaufenen  Jahre  für  die  k.  und  k,  Feld-Artillerie  normiert,  beschafft 
und  mit  zugehöriger  Gebrauchsanweisung  hinausgegeben. 

Dieses  Instrument,  ein  Vortreffliches  Fernrohr  mit  (incl,  des  Ücular- 
rohres^  drei  Atiszügen,  misst  zusammengeschoben  22'5,  auseinander- 
gezogen 43™  und  hat  ein  Objectiv  von  Whnm  Weite ;  au  der  Mantel- 
flach«',  parallel  zur  optischen  AxeT  trägt  es  zum  Zwecke  der  leichteren 
Einstellung  auf  ein  gegebenes  Object,  zwei  Abseilen. 

Das  Fernrohr  besitzt  eine  ca.  25fache  Vergrößerung,  ein  Ge- 
sichtsfiM  von  V  35'  im  Bogenmali  und  verbindet  mit  bemerkenswerter 
Helligkeit  der  Bilder  ein  sehr  gutes  Auflösungsvermögen. 


Oberaiclit  der  Versuche  auf  tecluiologi 


247 


Ihis  l  ist    mit  Lederfutteral  sammt  üinhängriemeu,    einer 

Banm  schraube    io  Ledertäschchen    und    einem    dreifüßigen    Stative    mil 
Verlingeruogsstange,  Messinghülse  und  Dmokkoopf  »ueg* 

T»ie  Fortscbaffung    des  Fernrohres    geschieht    durch  den  Batterie- 

rompeter.  Das  Stativ  wird  auf  dem  Marsche,  und  da,  wo  eine 

uchsnahme    nicht    bevorsteht,    auf  einer  l'mtze,   am 

Protzkastengeländers   angeschnallt,  fortgebracht. 

In    allen    Füllen,    wo    die    Benutzung    des  Fernrohres    mit   Stativ 

b*a"t  t  wird,  ist  dasselbe  durch  den  diesfalls  mit  einem  BttDgtt» 

itrigbügel    H  rieten    Batterie- Oivisions -Trompeter    nach    Art    der 

Picken  i  baffen  und  ist  zu  diesem  Ende  auch  das  Stativ  mit  einem 

eigenen,  durch  ein  Winkele isen  verstärkten  Stativschuh  versehen. 

Das  Fernrohr  ist  grundsätzlich  nur  als  ein  Beobachtungsmittel  zur 

^  Ergin  Jung    der    Binocles  KL  1859    und   M.  1888    in   jenen   Fällen    zu 
^brauchen,  wo  die  Leistung  der  Binocles  nicht  ausreicht 
wcgs  als  Ersatz  dieser  letzteren  Instrumente  anzusehen. 
Für  alle  Beobachtungen  vom  Pferde  aus,    daun   wo  rasche  Orien- 
Itirang  |  bt  wird,    dient    immer  das  Binocle;   für  Falle    aber,    wo 

»bei  genügend  klarer  Luft  und  guter  Beleuchtung)  mit  dem  Binocle 
keine  genügend  deutliche  Wahrnehmbarkeit  zu  erzielen  ist,  sei  es  yrafl 
fie  Objecto  zu  weil  sind,  oder  in  gewissen  Details,  wie  Kopfbedeckung, 
Bemafibungsweise  gl  s.  w.  deutlicher  erkannt  werden  sollen,  um  etwa 
die  eigenen  Truppen  von  jenen  des  Gegners  sicher  zu  unterscheiden, 
lU  hr  gute  Dienste  leisten. 

Bei  schlechte!   Beleuchtung   oder  sehr  dunstiger  Atmosphäre  wird 
da*  r  oft  weniger  leisten  können,  als  das  Binocle  und  ist  daher 

seiner  Benützung  besser  abzusehen. 
der  bedeutenden  Vergrößerung    des  Fernrohres  ist  endlich 
die  Benützung    desselben    eine    fixe  Lagerung,    sei    sie    nun    durch 
[Schraube  oder  Stativ  zu  erzielen,  unbedingt  nothwendig. 


III.   Luftschiffahrt, 
1  5.  A  e  r  o  n  a  u  t  i  s  c  h  e  r  G  u  r  s. 
Von   der  Erkenntnis   ausgehend,    dass    bezüglich    der  Verwendung 
jtik    für    militärische  Zwecke    nichts    so    sicher   sei,    als  die 
trotten  Kosten,    wel  sieht   junge,    aber  doch  noch  wenig 

•ntv  kriegstechnische  Disciplin  im  Falle  ihrer  praktischen  Pflege 

and  Einordnung    in    den  Organismus  der  Armee  Bortet,    hat  die  öster- 
rwaltung,  wie  bei  so  vielen    Neuerungen,  nach    i 


248 


Hess, 


Gkünomisrliestcii   Modus    stieben    müssen,    dem    bezüglichen    essentiell 

Bedürfnisse  bei  uns  gerecht  zu  werden. 

Dürft«»  man    sirli    von  vornherein    nii  lehlefi,    dass  schon  die 

Einführung  aeronautischer  Ausrüstungen  in  unsere  Bestände  ein  P 

u-srtzt,    welches  dieselben  zu  beschaffen»    zu  heurtheilen,    zu  hand- 
haben und  zu  erhalten  versteht,    90  war  als    erste  Maßregel  auf  die 
Gebiete  die  Auswahl    und    eingehende  Information    eines    ausreichenden 
Personals   an  Officiercn    und  Mannschaften    auf  dem  Gebiete   der  prak- 
tischen Aeronautik  nnerlässliek 

Das  Reichs-Kriegsniinisterium  hat  zu  diesem  Zwecke,  nachdem  gl 
sieh  über  das  Detail  der  betreffenden  Bedürfnisse  und  über  die  Art,  sie 
zu  bedecken,  tbeils  durch  Studienreisen  von  Officieren  ins  Ausland,  theflfl 
durch  die  sonst  verfügbaren  Informationsmittel  den  nothigen  Aufschlug 
verschafft  hatte,  zunächst  die  Aufstellung  und  Actirierung  eines  aeronau- 
tischen Curses  in  Wien  mit  dienstlicher  Unterstellung  unter  das  Militär« 
Comitä,  im  Vorjahre  angeordnet,  zu  diesem  Curse  6  Offieiere,  5  Unter- 
offiziere und  20  Mann  aus  dem  Stande  der  technischen  Truppen  com- 
mandiert,  dieselben  in  militärisch-dienstlicher  Hinsicht  dem  Commaudo 
eines  Offiders  vom  Stande  des  Militär-Comites  unterstellt  und  zur  I 
tung  resp.  Brtheilung  des  Unterrichtes  und  praktischer  Information  der 
Frequentanten  in  der  Aeronautik  den  Inhaber  der  aeronautischen  Anstalt 
in  Wien,  Herrn  Victor  Silber  er,  einen  praktischen  Luftsehifter  von 
Ihriger  Erfahrung,  gewonnen. 

Der  Unterricht    erstreckte    sich    auf   alle  Zweige    der  praktisches 
Aeronautik  und  umfasste    auiler  der  Unterweisung  über  die  Beschaffen- 
heit, Behandlung    und    theilweise    auch  Beschaffung    des  aeronautik 
Materials  die  ganze  Technik  der  Freifahrten  und,  darauf  basiert,  so 
sich  dies  im  Rahmen  eines  solchen  Curses  und  mit  den  zur  Verfüge 
stehenden  Mitteln  erreichen  lieb,    auch    eine   erste  Schulung  in  Captiv- 
Aufetiegen  mit  dem  Luftballon. 

Als  Unterrichtsmittel  dienten  nebst  dem  gesammten  Materiale  der 
aeronautischen  Anstalt  insbesondere  die  beiden  vollständig  ausgei 
Ballons  „ Vater  Radetzky"  mitl,2ÜOm5  und  .Budapest-  mitßöO 
räum,  ersterer  ein  französischer  Seidenballon,  letzterer  ein  in  der  Ai^ 
selbst  erzeugter  Ballon  aus  inländischem  Stoffe  (Julet)  genäht,  mit  inlän- 
dischem Materiale  ausgestattet,    und    von   den   der  Anstalt  angehtfr 
oder  ihr  zugängigen  einheimischen  Kräften  angefertigt. 

Außerdem  war  vom  Militär-Ärar  noch  das  notwendigste  Material 
(Handwinde   und  Captivtau)    für   die  Captiv-Fahrten    beschallt    woi 


r  Versuch*  auf  technologischem  Gebiete.  249 

Im  ganzen    worden    während  des  i'urses  1. an i U-r    den    nur  an  zwei 
?eu  tbten  Captiv-AofstiegSn)  28  freie  Auffahrten,    n.   zw.  15 

und  13  mit    dem  Ballon  r  Budapest"    vor- 
nroeu. 

-  Fahrten  mit  dem  großen  Ballon  erstreckten  sich  je  naeh  den 

Umstanden    zwischen    124    und  jene    mit    dem    keinen    Ballon 

wischen  13  und  37hm.    Der  „Vater  Badetzkya    nahm  zumeist  2  bis  4 

einmal    auf  kurzer  Strecke   5)   Personen,    der  „Budapest*    immer    nur 

TersoD  mit 

r  den  Fahrten  des  „Vater  Kadetzky"  waren  drei  Nachtfahrten, 
ine  bei  Windstille  ohne  nennenswerte  Distanz,  eine  mit  165£m, 
tnit  SfiOibn  langem  Wege. 

amtliche  Expeditionen  des  Curses  verliefen  glücklich,  der  Lehr- 

lich    der  Kenntnisse    in    der    aeronautischen  Technik  und 

itlich  des  Freifahrens  mit  Ballons  wurde  vollkommen,  jener  hin- 

ttionen  mit  dem  Captit-Balloo    nur  nach  Zulfissigkeit 

4er  Mittel  und  Umstände,  bisher  demnach  erst  nothdurftig,  erreicht. 

BTaeh  dem  Gesammtergebnisse  zu  urtheilen,  hat  bei  billiger  Rfick- 

auf  die  Schwierigkeiten    eines    derartigen  ersten  Versuches, 

ihe  Cnrs  pro  1890   seinem  Zwecke  gut  entsprechen,    und 

tnpfiehlt  sich    das  zielbewusste  Fortschreiten  auf  der    betretenen  Bahn. 

IV.  Elektrotechnik. 
16.  Versuche  mit  Accumulatoren. 
)er  Umfang  einer  nutzbringenden  Verwendbarkeit  leistungsfähiger 
eumulatoren  für  militärische  Zwecke  ist  in  diesen  Blättern 
mehr  als  neun  Jahren  angedeutet *\  sowie  auch  vor  kurzem  •) 
»  ausführlicherer  Weise  gekennzeichnet  worden;  die  tbatsächliche  Ver- 
fing dieses  Hilfsmittels  in  den  für  Heereszwecke  vorgesehenen 
'Uktrischen  Betrieben  konnte  indes  trotz  einschlägiger  wertvoller  An- 
nagen, welche  insbesondere  auch  vor  ca.  fünf  Jahren  vonseite  des 
iimaligen  Ger.  und  Befestigungs-Baudireetors  für  Tirol,  General- 

mtjors  ML.)  Julius  Vogl  gegeben    worden    sind,    doch  erst 

dum  wirkst  ibnt  werden,  als  die  Grundbedingung  hiezu,  nfmilich 

k$  zweifellose  Vorhandensein  von  Accumulatoren  mit  befriedigender  und 
gesicherter  Leistung,  sich  als  erfüllt  darstellte. 

')  I'   nfi:     über    'li«<   elvktmcl  lluilg     in    PlMll    1 8^1    in 

M  Mi         g  n      Juhrg    18*2    fl     \ 

VtiMhHliin  ./     1HS1     fi      \     S     103. 


250 


II  a  a  j 


Die  Realisirung  dieser  Vorbedingung  hat  sich  im  Laufe  der  le 
-Jahre  allmalig  insoweit  vollzogen;  als  die  Verwendung  von  Accum 
toroa  im  großen  MaÜstabe  mindestens  lu-i  gewerblichen  Betrieben  mehr 
und  mehr  Eingang  gefunden  hat,  und  die  auch  heute  noch  nicht  gam 
überwundenen  Schwierigkeiten  und  Reibungen  hicbei  mindestens  dfc* 
ungeeignetste  Accumulatoren-Material,  resp,  die  mindest  leistungsffihi 
Systeme  von  Accumulatoren  auszuscheiden  Veranlassung  gaben. 

Nachdem  nunmehr  die  Fabrikation  und  Verwendung  von  Aeeuniula- 
toren  besserer  Systeme  immer  mehr  prosperiert,  erschien  der  Zeit 
gekommen,  die  bezügliche  Frage  auch  vew  Standpunkte  des  niilitat 
Bedürfnisses  eingehend  experimentell  EU  untersuchen  und  ist  eine  Reihe 
von  hieber  gehörigen  Experimenten,  ober  welche  späterhin  in  Zusammen* 
bang  an  gelegenem  Orte  referiert  werden  soll,  im  Laufe  des  vorigen 
Jahres  in  Angriff  genommen  und  rasch  gefördert  worden. 

Von  den  bereits  heute  und  im  Rahmen  dieser  Übersicht  raittheil- 
baren  Daten  sei  zunächst  angeführt,  dass  den  bezüglichen  Versuchen 
nachstehendes  Accumulatoren-Material  unterzogen  wird  u.  zw.: 

4  Stück  Hagen'sche  Accumulatoren  (aus  der  Fabrik  von  G.  11 
in  Kalk  bei  Köln)  in  HartbleigefMen ; 

4  Stück  Accumulatoren  von  Sehen ek  und  Farbaky  aus  Schein* 
nitz,  in  Holzgefaßen  mit  Bleibekleidung; 

8  Stück  Accumulatoren  der  Maschinenfabrik  Oerlikon  {Schweiz) 
in  Hartgummigelalien  mit  festem  Elektrolyt; 

10  Stück  Accumulatoren  desselben  Typs,  welche  schon  eine 
suchsperiode   zur  Waggonbeleuchtimg   und    eine  einjährige  Deponierung 
erfahren  haben; 

12  Stück  Tudor'sche  Accumulatoren  der  Fabrik  von  Müller 
und  Einbeck  zu  Baumgarten  bei  Wien,  theils  in  bleigefütterten  Holt- 
trögen,   theils   in  Gefäßen   aus  Hartgummi,   resp.   aus  Papiermache  und 

1  Tudor'scher  Accnmulator  größeren  Typs  in  Glasgel.; 

Bis  auf  dieses  letztgenannte  Exemplar,  bei  welchem  der  normale 
Ladestrom  40,  der  Entladestrom  45  Amperes  und  die  Capacitftt  360  Aro- 
püres-Stunden  betrügt,  sind  die  anderen  Accumulatoren  durchwegs  auf 
annähernd  gleiche  Beanspruchung  gebaut,  erfordern  Lade-  und  Eatlade- 
stnune  zwischen  15  und  18  Ampferes  und  weisen  Capacitaten  von  120 
bis  160  Amp&res-Stunden  auf. 

Die    bisherigen  Versuche    waren    -zumeist   Usurierungs-  (Strap 
Proben  verschiedenster  Art,  unter  welchen,    durch   die  Temperaturs 
bältnisse  des  verflossenen,  ausnahmsweise  strengen  Winters,  sown 
das    Entgegenkommen    der    hiesigen    Repräsentanz    der    internationalen 


ftbcr-  Versuche  auf  ta'hnologi- 


2M 


ickltift-    and    Elektricitäts-Gesellsehaft,    welche    dem   Militär-fomitc 

[    zu    künstlicher  Kalt^Erzeugung    in    der    liebenswürdigsten 

\  erfögUOg  stellte,  begünstigt,  die  Studien  über  die  Einwirkung 

des  Frostes  auf  Accumulatoren,   mindestens   in    dem    gegebenen  kleinen 

Versnehsmaitetabe,   bereits  einen  vorläufigen  Abschluss   gefunden  haben. 

Die  Ergebnisse  dieser  Frostversuche,    welche    bei    dem  Umstände, 

dt  man  Accumulatoren  aus  verschiedenen  Gründen  bei  ihrem  praktischen 

Gebrauche  vor  dem  Froßtzutritte  nur  selten    mit    voller  Sicherheit  wird 

benhrea  können,    ein   besonderes  Interesse   beanspruchen  dürften,    sind 

kurzen  folgen«: 

a)  Ein  geladener  Accumulator    mit   flüssigem  Elektrolyt  kann,   so 

kage  die  Dichte    des  letzteren    noch    mindestens  1*20  beträgt,    bis  auf 

—  15*  C  abgekühlt  werden,  ohne  an  Spannung  und  der  Fähigkeit  Strom 

Abzugeben,  einzubüßen. 

Die  Capacität  des  Aecumulators  seheint  sich  bei  dieser  Tempe- 
ln verkleinern,  und  ist  der  Scbluss  zulässig,  dass  die  Entladung 
unnal  aar  bis  zu  jenem  Zeitpunkte  stattfinde,  wo  das  Elektrolyt  eine 
Dichte  von   11 7  aufweist. 

Bei  —    12#C  Utest  sich  die  Entladung  noch  bis  zu  jenem  Zeit- 
durchfuhren,    wo    das  Elektrolyt    eine  Dichte    von   1*11    behalt, 
<;    Das  Einfrieren  des  Elektrolyten,  wenn  sich  der  Accumulator  im 
Jadenen  Zustande  befindet  (Dichte  bes  Elektrolyten  von  1*17  bis  1  20 
oratitr  ist  selbst  bei  Temperaturen  von  —  18°  C  ausgeschlossen. 

Bei  einem  bis  zur  Dichte  des  Elektrolytes  von  1*16  entladenen 
Aceumulator  ist  hingegen  das  Frieren  bei  —  ITC  zu  erwarten.  Es  ist 
war  bei  den  Versuchen  nicht  gelungen,  diesen  Zustand  in  einem  Accu- 
omlator  wirklich  herbeizuführen,  doch  gab  sich  bei  Frierproheu,  welche 
Gin-Eprouvetten  mit  Eloktrolyten-Flüssigkeit  der  genannten  Dichte. 
Accumulator  entnommen,  durchgeführt  wurden,  zu  erkennen,  dass 
*i  di«  i  —  ITC  erzielten)  Einfrieren  die  Masse  nicht   fest  wird, 

iern  rieb  nur  gelatinartig  consolidiert,    so  dass  ein  durch  den  Frost 
smcht.  ii    der  Gefäßwände    beim  Accumulator    nicht  zu  be- 

sorgen w 

Welchen  Ebflttss  das  Einfrieren  des  Elektrolytes  auf  die  Haltbar- 
d«r  Füllmasse  ausruhen  wurde,    bleibt   allerdings    n-uli    eine   oft'» 

oierong    von    Accumulatoren    mit    festem  Elektrolyt 
•genüber  jenen  mit  flüssigem  Elektrolyt  hinsichtlich  des  Ver- 
ltons    bei  Frost  im  Bahmen    der  Versuche    kein    wesentlicher  Unter- 
ied  ergeben. 


25^ 


Hess. 


Die    relative  Unemptindlicbkeit    der   Accumulatoren    gfegi 

erklärt  sich  theils  aus  der  chemischen  Beschaffenheit  der  Elekh- 
welche  Losungen  von  Schwefelsaure  und  von  Sulfaten  in  Wasser,  also 
geradezu  Kältenrischungen  darstellen,  deren  Frier-  resp.  Entraischungs- 
punkt  viel  tiefer  als  der  Eispunkt  liegt,  theils  auch  aus  der  beständigen 
Mulecularbewegung,  welche  man  in  dem  Elektrolyt*  eines  noch  mehr 
oder  minder  geladeneu  Aecumulators  annehmen  und  auf  die  niemals 
ruhende  elektrochemische  Aetion  in  demselben  zurückführen  kann. 

Thatsächlich  dürfte  auch  als  das  wirksamste  Mittel  gegen  das 
Einfrieren  der  Accumulatoren  oder  auch  nur  gegen  deren  ScbädigUDg 
dnrch  Frost  das  Erhalten  derselben  auf  mögliehst  hohem  Ladungs- 
zustande und  die  Hervorrufung  einer,  wenn  auch  nur  sehr  langsamen, 
alternierenden  Lade-  und  Entladebeweguog  in  dem  Elektrolyt^  durch 
wdche  aber  die  Spannung  niemals  nuter  die  zulässige  Größe  sinken 
darf,  anzusehen  sein. 

Im  übrigen  werden  so  wie  in  manchen  anderen  Beziehungen  auch 
hinsichtlich  der  Frostbeständigkeit  noch  weitere  Erfahrungen  bei  Erwei 
terung  des  Umfanges  und  der  Dauer  der  Versuche  mit  den  Aceurnn 
toreu  zu  gewinnen  sein,  und  geben  die   oben    mitgetheilten  Dat> 
eine  günstige  Prognose,    gestatten    aber    noch    kein    definitives  I 
welches  insbesondere    auf  dem  Gebiete   der  Accumulatoren  nur  mit  be- 
sonderer Vorsicht    und    unter  Rücksichtnahme    auf   die    hier   besonders 
wichtige  lungere    und   in   den  Modalitaten  möglichst    wechselnde  Be 
achtun g  geschöpft  werden  darf. 


17.    Verwendung    von   Guttapercha-Lri tungsdräh t en    ffl 

stabile  Signalleitungen. 

Durch    den  Ersatz    der   Guttapercha-Leitungsdrähte    in    der  Aus- 
rüstung   der    elektrischen    Feld-Zündapparatet    welch    letztere    nunmehr 
mit  combinierten  Gummileitungsdrähten  dotiert  worden  sind,  ergab 
die  Notwendigkeit   einer    zweckentsprechenden  Verwertung   jener  m> 
in  großen  Beständen  vorhandenen  Drähten  alten  Systems, 

In    den    stabilen  Signalleitungen,    insbesondere    für   Schießstatt 

röffnete    sich    nun  thatsächlich   ein    Verwendungsgebiet  für   außer 

brauch  gesetzte  Guttaperchadrfihte   und  war  nur  dafür  zu  sorgen,   da 

diese  Drähte,  welche  sonst  immer  unter  Wasser  deponiert  worden,  ein 

>bei thirln-tjHrlmtz  erhalten  müssen,    welcher    sie   vor   dem  oxydierend 

und  sohiii  degenerierenden  Einflüsse  der  atmosphärischen  Luft  zu  sichern 


1 


-«•ho  auf  technologischem  Gebtete, 


8§3 


:.  ohne  thi*«  Dauerhaftigkeit  reap;  ihre  isolierende  Eigenschaft  im 

;  Khrden. 
Biiisch!  im  Laboratorium  dos  Militiir-Comites  durchgeführte 

he  führten  dahin,    das«    der  Zweck    erreicht    werde«  kann,    wenn 
Drähten  zu t  liu  weingeistiger  Srhellackaustrieh  gegeben  wird, 

nach    dessen     Trocknung    in    hölzernen    Leitrinnen    mit 
Oichparat  derart  verlegt  werden,  dass  das  Weichparaflin 

thahfiUe  des  Drahtes  allseits  sicher  umgib*. 
Das  Verlegen    kann    bei   so    niedriger  Temperatur    erfolgen,    dass 
Beschädigung   der  Guttaperchahülle    ausgeschlossen    ist  und  bilde] 
bparaftinlage  eine  zweite  [solierschichte  von  milder  und  schmieg- 
«tmer  V  /iheit    Kino  Instruction    über    die  Durchführung  solcher 

wurde  den  MilitiLr-Banbehdrddn  hinausgegebea 

suchf    mit   dem  Ni  ppold  tischen    Prüfungsapparate 
für  Blitzableiter. 
Dieser  Apparat  besteht  in  einer  corapendiös  eingerichteten  Wheat- 
ichen  Brücke   mit    einem  ■durch    eine    Trockenbatterie    bedienten 
Imjpctions- Apparate    als  Stromquelle    und    einem    Magneto-Hnrtelephon 
urtlieilung  der  erreichten  vollen  Strom- Compensation  in  dem  be- 
treffenden Zweige  der  Brücke. 

Di  [e  ist  mit  dem  Telephon   so  verbunden,    dass   beide   ein 

iek  bilden,  und  das  durch  Drehen  des  einen  Dosentheiles 

stand    in    der  Brücke    entsprechend  abgeändert    werden   kann. 

Die  Größe  der  mit   dem   Apparate  zu  messenden   Widerstände   ist 

heilig  an  einer  an  der  Dose  angebrachten  Scala  zu   ersehen,    welcher 

fester  Index  gegenübersteht,    durch  dessen  Stellung    gegenüber    der 

mit  dem  einen  Dosen theile  drehbaren  Scala  sich  der  gemessene  Wider- 

ftudswert  sofort  ablesen  lässt. 

Der    ganze  Apparat    ist    in    einer   Ledertasche    am    Leibgurte    zu 
tragen    und   gestattet,    nach    zweckentsprechender  Anscbaltung    an    den 

iingskreis  einer  Blitzableiteranlage,   nach  Activierung   des   Indu- 
ind  Beobachtung  des  Telephons,  durch  directe  Einstellung  des  drehbaren 
Tfceüe*  an  diesem,  die  Widerstände  an  der  Whe  atstone'sehen  Brü 
derart  tu  dimensionieren,  dass  das  vordere  hörten  H.räusch  im  Telephon 
ttif  Null,  oder  doch  auf  eine   —  beim  Passieren  der  Gleichgewichtslage 
wieder  zunehmende  —  minimale  Große    gebracht   wird,    wonach   durch 
Ablesen  der  Indexstellung  an  der  Scala  der  eben  gemessene  Widerstand 
der    Blitsableitun«;    oder    eines    bestimmten    Theiles    derselben     «h 
abgelesen  werden  kann. 


Hl  H  *  8  ß. 

Die  bisher  bei  den  Uenie-Directionen  gebrauchten  Blitzabi  ei  ter- 
Prftfattgsapptrata  lassen  nur  die  Continuität  der  Blil  inen 

galvanischen  Strom  ennstatiereij,  ohne  ÜB  übrigen  über  den  Zustand 
dieser  Ableitung  einen  Aufschluss  zu  geben. 

Der  NippnldCsehe  Apparat  denunziert  hingegen  jede  Änderung 
in  dem  Widerstände,  also  in  der  elektrischen  Wirksamkeit  des  Blitz- 
ableiters und  gestattet  insbesondere  die  Beschaffenheit  des  schwerst 
zugänglichen  Tbeiles  desselben,  nämlich  der  Erdleitung,  einer  scharfen 
Beurtheilung  und  eingehenden   l'riil'ung  zu  unterziehen. 

Der  Apparat   wurde    vom   Militär-Comitl    an    einer  Anzahl 
schiedener  Blitzableitungen   erprobt   und   lieiS  seine  volle  Brauchbarkeit 
zu  dem  genannten  Zwecke  erkennen,    zugleich  aber   auch  ersehen,    data 
man,  um  genauer  zu  wissen,   welche  Widerstandsgrölien    bei   Blitzablei- 
tungen noch  zulässig  seien  und  welche  nicht,   eine  Reihe  von  V.. 
(Messungen  iT  insbesondere  unter  besonders  schwi  looalen  Vfith 

nisseu  an  bereits  praktisch  bewahrten  Blilzableitungsanlagen  atis- 
Hiliren  müsse. 

Zu  diesem  Zwecke  sowohl  als  aiÄh  um  zu  erfahren,  mit  welchem 
Erfolge  der  N  ippol  d  t'sche  Apparat  siel»  speciell  durch  das  den  9*1)6* 
Direetionen  zur  Verfügung    stehende  Personal    verwend«  ist  ein 

solcher  Apparat  behufs  eingehenderer  probeweis,  i ■]'»» »ütaiag  hei  mehreren 
Genie-Pireetioneii  in  Ciroolfttioxi  gesetzt  worden,  und  werden  dem  <  \>mite 
die  Ergebnisse  dieser  erweiterten  Versuche  nach  deren  Abschlug 

V.   Buuteciiiiolugie, 

1  *♦    1 1  |  b -  C a r b u r  i e r -  A p p a r  a t  der  La w r e  0  c e  -  C ompany    in 

\V  loa. 
Nach  den  in  der  Versuchsstation  der  G 
vom  Milii;lr~r,miit.;    vortfenummenni    Erhebungen    und    I  law 

ist  das  hier  angewendete  Qai   ein   mit  Qasoline  oder  Petroleum -Benzin 
Kohleogaö  (Leucliti: 
Dei  Apparat  besteht  aus  je  nach  der  beabsichtigten  Leirtttüj 
dm  dimensionierten,  gasdichten  Gefällen  mit  je  zwei  Ahtheilun 
«leren  eine  obere    all   K>>>  rvoir  dient,  Während   die    untere  einige  fla 
mit  Hohelsp&linen    beschickte    Tassen    enthält    Das   Gas    durd 
die  mit   dem   Benzin  getränkten   Spahin-   und   wird   earburiert 

;Miai>    bei    Einhaltung    gleichen    Liebtet)  »tragt 

|Q  bie  •*<>"  9,  wenn  die  Carburiergeffclie  aich  nahe  den  Brennern 
können,  i,  l  der  Versuchsstation  der  Gesellschaft. 


In    auf  technologischem  Gebiete. 


255 


vr    tl i#*    Bewährung    ausgedehnterer    Anlagen     unter     den    | 
jiedenen,    insbesondere    den    wechselnden    Teniperaturs-  Verhältnissen 
tibeo    bf  dieser,    übrigens    principiell     durchaus    nicht    neuen 

ethode,  ausgedehnte  Erfahrungen  abzuwarten. 


cht*    über    die   Feuergefährlichkeit    ?on    Carbo- 
iiieum* Anstrichen  auf  Holz  und  von  derlei  Holz-Inpräg- 

nierunge  n. 
*  einer  Reihe    von  Jahren    ist  unter    dem  Namen  Carbolineum 
aus    schweren   Theerölen    bereitete,    gelbltchbraun    gefärbte,    na*  ii 
Tbeer   ri  Aeit    von    zumtheile     wechselnder    Zosammen- 

•itatttg  and  zumeist  hohem  Entzündungspunkte  in  Handel,  welche  für 
Anstrich  und  Imprägnierung  von  Holzwerk  zum  Zwecke  seiner  ronser- 
nerung  und  der  Abhaltung  von  Holzschädlingen  empfohlen  und  vielfach 
Ttmendet  wird,  weil  sie  sich  in  dieser  Beziehung  praktisches  Renommee 
»rworben 

ich  dem  Entflamm ungspunkte  dieser  Flüssigkeit  (zwei  von  A\ 

rios  und  Seh  ranz  hofer  stammende  Proben  wiesen   lfi:r  und  I80UC. 

bieflir  aufi  und  nach  deren  über  30öfC,  Hegenden  Entzünduugs-Tempe- 

rato:  Hellen,  würde  dieselbe  als  Hol/anstrich  dem  Hohe  beiläufig 

hrlichkeit  ertheilen,  wie  andere  brennbare  Anstrichs- 

Impräguierungsmittel    ähnlicher   Entzündungsfähigkeit,    wie    z.    B. 

Irin  Theer,  Wachs,  I.Vresin  u.  dgl 

Da  nun  der  genannte  Stört'  sich  auch  wegen  seiner  defäcato tischen 
und  anti-parasitären  Wirkung  zum  Anstriche  oder  zur  Imprägnierung 
ki  Holzwerl  pitälern  und  M«.»nturs-Depots  eignen  konnte,  ja  sogar 

in  einzelne n  Fällen  zu  derlei  Zwecken  Eingang  gefunden  hat,  anderseits 
iWr  Bedenken  ii  lere  hinsichtlich  der  thatsäehltchen  Feuergefiihr- 

ett  eines  solchen  Mittels  von  berufener  Stelle  geäußert  wurden,    so 
sich  zufolge  directen  Auftrages    vonseite    des  Beichs-KriegBmini- 
>riums  die  Veranlassung    directe  Versuche    über  die  Fenergefahrlieh- 
rbolineums  im  Vergleich  mit  anderen  brennbaren  und  usuellen 
oder  Imprägnierungsmitteln   für  Höh  zu  machen. 

e,  im  Laboratorium    des  Militär-Comites    und  unter 
Zuziehung  der    obgenannten,    inländischen  Firma    aus- 

geführt, erstreckten  sich    auf  das  Verhalten    der    mit  den  verschiedeneu 
lei»  Stoffen    imprägnierten,   bezw.   gestrichenen 


„IliiihQÜwigen*,  Jahrg    1890,   N 


H   6   : 


jnd   hierauf  durch   2%   Konate   der   Luft   auage 
bllamme  odi  lüber  glfttteni 

Materialien,  dann   in  der  Untersuchung  der  Schnelliui 
sirh  das  Fetter  an  solchem  entzündeten,  ihn  »der  ge- 

strichenen ReUwerke  fortpflanzt 

Die  Versuche  ergaben,  dafl  gegenüber  kurz  andaw 
Einwirkung   einer  Stichflamme  die  Carbelineum-An&tric'he   nicht   Rmtr- 
gefährlicher  sind,  als  metallfreie  Firniss-  und  Wachsanstriche  auf 
Bolst,   daaa  jed&eh   die   mit   erdigen   oder  metallischen  Bestandth* 
gemengten  anderen  Anstrichmittel    relatii    weni 
Cartolineom  erscheinen.    Der  gemachte  Versuch.   Carbolinettm   zur  Er- 
höhung   der   Feuersicherheit   mit    solchen     Bestandteilen    zu 
und  dadurch  feaemeberer  zu  machen,  hat  keine  befriedigend*  itate 

geliei 

Bei    lluger   andauernder    Einwirkung   einer   seh  unra* 

oder  bei  größerer  Entfernung  von  starken  Stichflammen  von  < 
erwies  jfcr  Oarbolinenmanstrich  eine  merkbar  leichtere  Endzündbari 
die  Einwirkung  loealer  NebeneinHnsse,  wie  z.  B.  der  Struktur   und   des 
Trockenheitszustandes    der    Obgecte,   der    verschiedenen   AI 
Anstrichmittel  etc.  prüvaherte  aber  derart,  dass  diese  Verhältnis - 
Umständen  die  verschiedene  Wirkung  des  Anstrichsmitu  voll- 

kommen zu  paralysieren  vermögen. 

Bei  Einwirkung  von  zündenden  Materialien  (Zündkörpern),  i,  B, 
Paketen  brennender  Zündhölzer  »der  von  glühenden  Massen,  L  B.  Kohle, 
welche  auf  eine  mehr  vertheilte  Flache  wirken,  zeigte  das  CarbolineM 
keine  nachweisbar  größere  Feuergefahrlichkeit  als  die  anderen  Präparate, 

Die  Peuerförtpflanzung  an  den  mit  Oarbolineum  gestrich 
impttgniertea  Hölzern  erfolgt  allerdings  um  etwas  leichter,  als 
Anstrichmitteln,  übertrifft  aber  jene  von  metallfreien  Firniss-  und  Wl 
überzögen  nur  um  ein  Gerin 

Im  allgemeinen  lim  sich  resümieren,  dass  das   Carholineim 
et  \\a>,  wenn  auch  nicht  bedeutend  hob*rei  ihrlichkeitale  dielt 

der  anderen  usuellen  Anstriche  besitzt  und  dabei 
objerten  von  feuerpolizeilich  besonders  zur  beachtender  Widmung  oder 
Lage,    wo  nämlich  ein    ausbrechendes  Feuer  besonders   grol  fing 

annehmen    oder    besonderen    Schaden,   eventuell    eine    Kata 
anl.  >nnte,  möglichst  hintangehalten,  resp.  i  lehmigs- 

te ebenso  wie  jene  von  Theeranstriehen  oder  einfache] 
Leinölfirnissen,  ausgeschlossen  werden  soll. 


Übersicht  der  Versuche  auf  technologischem  Gebiete.  257 

Dagegen  kann  es  mit  Hinsicht  auf  seine  conservierenden  Eigen- 
schaften überall  dort  angewendet  werden,  wo  die  vorbesprochene  erhöhte 
Feuersgefahr  nicht  besteht,  wo  die  Gebäude  entweder  vereinzelt  oder  in 
größerer  Entfernung  von  einander  situiert  sind,  ferner  bei  jenen  Objecten, 
wo  es  sich  mehr  um  einen  conservierenden  Schutz  nach  aussen  handelt. 
wie  z.  B.  bei  freistehenden  Baracken,  Brücken,  Umfassungen  u.  dgl. 

Hiebei  ist  noch  generell  zu  bemerken,  dass,  weil  der  Unterschied 
in  der  Feuergefährlichkeit  des  Carbolineums  und  der  genannten  anderen 
mineralfreien  Anstrichmittel  durchaus  nicht  bedeutend  ist,  Anstriche 
aas  leicht  brennbarem  Materiale  auf  Holz  niemals  mit  dem  ungemengten 
Anstrichmittel,  sondern  immer  mit  einem  solchen  erfolgen  sollen,  welches 
entweder  an  und  für  sich,  wie  z.  B.  Leinölfarben  durch  Zusatz  von 
MineralstofFen  dargestellt,  oder,  wie  z.  B.  die  Wachsanstrichfarben,  durch 
nachträglichen  Zusatz  von  Ocker,  Umbra  u.  dgl.  oder  durch  Grundierung 
des  Holzes  mit  Erdfarben,  besser  aber  mit  feuersicheren  Imprägnierungs- 
mitteln, für  die  Verwendung  geeigneter  gemacht  worden  ist 

Die  Ermittlung  des  Grades  der  Feuergefährlichkeit  eines  Holz- 
anstrich- oder  Imprägnierungsmittels  hat  ferner  immer  nur  durch  directe 
comparative  Versuche  an  Holz  werk  zu  erfolgen,  weil  nur  hier  alle 
Momente  zusammenwirken,  um  ein  sicheres  Urtheil  zu  gestatten,  und 
wril  beispielsweise  ein  an  sich  schwerer  entflammbares  Imprägnierungs- 
mittel, wenn  es  in  das  Holz  gut  einzudringen  und  sich  dort  sehr  fein  zu 
veriheilen  vermag,  dasselbe  feuergefahrlicher  machen  kann  als  ein  etwas 
leichter  entflammbarer  aber  minder  absorbierbarer  Stoff. 

21.  Frostsichere  Baumaterialien. 
Von  der  Cementwaaren-Fabrik  H.  Hausleitner  in  Wien  wurden 
ter  Militär- Verwaltung  frostsichere  Baumaterialien,  u.zw.Portland-Cement 
Cementkalk  und  Gyps  offeriert. 

Die  aus  diesen  Materialien  im  Laboratorium  des  Militär-Comites 
hei  einer  Temperatur  zwischen  — 3°  und  —5°  C.  erzeugten,  für  Zerreissproben 
bestimmten  Probekörper  wurden  durch  8  Tage  im  Freien  bei  Tempera- 
turen von  — 5#  bis  — 9°  C.  exponiert  und  sodann  auf  der  Zerreissmaschine 
geprüft 

Die  ermittelten  Zugfestigkeiten  überschritten  das  diesfalls  vom  Öster- 
reichischen Ingenieur-  und  Architekten- Verein  vorgeschriebene  Minimum. 
Ebenso  gut  hielt  sich  ein  mit  dem  Cement  bei  — 5°C.  probeweise 
hergestellter,  analog  exponierter  Wandflächenverputz  und  wurde  ins- 
besondere eine  Neigung  zum  Auswittern  bei  der  Verputzmasse  nicht 
bemerkt. 

3«; 


258 


H  l  I  I 


Nach  Angabe  der  Firma  sollen  diese  Materialien  noch  bis  — 20°  C. 
sicher  abbin-! 

Versuche  im  grellere u  Maßstabe  mit  den  genannten  Bindemitteln 
sind  beantragt. 

Fomafte  der  k,  u.  k.  Bauleitung  der  Pulverfabrik  in 
Blum  au  wurden  gleichfalls  frostsichere  Bindemittel  angewendet,  welche 
aber  nach  einem  verhaltnisinälJig  sehr  einfachen  Verfahren  auf  dem 
Bauplatze  selbst  erzeugt  wurden. 

Über  die  Details   dieser  Im   sei   hier    zunächst   der    bezüg- 

liche Bericht  der  Bauleitung  auszugsweise  wiedergegeb« 

\ufgrund  einer  in  der  r  Wochenschrift  des    Österreichischen  Inge- 
nieur- und  Architekten-Vereinen.  Nr,  2,  vom  10.  Jänner  v,  J,  i 
MitÜheilUttg    über    Verwendung    von    Sodalösung    zur    Bereitung    ei 
frostsicheren   Mörtels,  wurden  die  bezuglichen  Versuche  beim  Baue 
Pulverfabrik  in  Blumau  zurzeit  des  Frostein  tritt  Jahre  im 

kleinen  Maßstäbe  durchgeführt,  deren  günstige  Resultate  die  V«  i 
crystallisierter    Soda   derart   vorteilhaft    erscheinen    ließen,    dass    diese 
Art  der  Mörtelbereitung  im  größeren  Umfan 

angefangen,   bei   mehreren   in   Blumau    in   Arbeit   gestandenen  Öbjeeten 
platzgreifen  konnte. 

Nunmehr  (geschrieben  Ende  April  dieses  Jahre  Ablauf  von 

5    Monaten   seit   Beginn    der   fraglichen   Mallerarbeiten,   und  nach  dem 
Eintritte    frostfreier    Arbeitswochen,    ermöglichen    die   mit  atx, 

wahrend  Tagestemperaturen  von — 6n  bis  — -16°  K.  ausgeführten  und  Nacht- 
ten  bis  zu  —  20"  R.  durch  Wochen  hindurch  ausgesetzten  Mauerwerks* 
körper   eine   Begutachtung,   und    wird    im    Nachstehenden    über    &i> 
Blumau  diesbezüglich  gesammelten  Erfahrungen  berichtet: 

Die  bei  den  in  Rede  stehenden  Mauerarbeiten  gebräuchlichen 
Mörtelmischungsverhältnisse  betrugen : 

a)    Für    Cementkalk-Mörtel,    1    Theil   Cementkalk    und    2    Th- 
Sand  dann 

für    Portland-Cement-Mörtel,    1   Theil    Portland-Cement    und 
3  Theile  Sand. 

Die  Oewichtsmenge  der  Soda,  welche  dem  für  die  Mörtelbereitung 
bestimmten  Wasser  zugesetzt  wurde,  richtet  sich  theüs  nach  der  Natur 
des  zu  verarbeitenden  Bindemittels,  theils  nach  der  herrschenden 
Temperatur  und  wurde  von  Fall  zu  Fall  speciell  festgesetzt. 

Im  allgemeinen  können  die  Itischu]  Utuieee  zwischen  Wasser 

und  Soda  von  den  Proportionen  4:1  bei  tieferen,  und  6:1    bei  minder 
tiefen  Frosttemperaturen  ihren  Ausgang  nehmen. 


sieht  der  Versuche  auf  technologischem  Gebiete, 


259 


Bei  der  Bereitung  der  frostsicheren  Mörtel  wurde  l  Th  al- 

rte   Sod;i  in    ca.   2   Theilen  siedendem  Wasser  gelöst,  dann 

Lösung    in    dem    durch    das    zweckmässige  Verhältnis    be<iii>_ 
ntum  mit  der  für  die  Mörtelbereitnng  erforderlichen  kalten 
menge  gemischt,  und  diese    Mischung  —   mit   einer   höchstens   20   bis 
£&•  R  betr.j  ttur  —  dem  trocken   hergestellten    Gern* 

rtland-Oement  beziehungsweise  Cementkalk  und  Sand  beigegeben. 
Verwendung  der  mehr  als  auf  25°  R,  erwärmten  Wasser- 
mengen    erwies   sich  bei  der  Mörtelbereitung  als  nicht  vorteilhaft,  da 
hiebet  ein  allzurasches  Abbinden  des  Mörtels  sich  ergab. 

Die    mit    vorbeschriebener    Mörtelmischling    hergestellten    Mauer- 
]»er   2eigen   dermalen    ein   allen    Anforderungen    entspnvh.'iides 
Mittelhand;  sowohl  die  mit  Portland-Cement,  als  auch  die  mit  Cement- 
kilk  bei  Sodazusatz  angefertigten  Mittelschichten  sind  außen  und  innen 
ssig  erhärtet   und    nirgends    mit   Frostschäden    behaftet;   einzig 
Allein  würe  eine  etwas  vermehrte  weiße  Ausschwitzung,  bei  einigen 
der  d  Einwirkung  der  Sonnenstrahlen  ausgesetzten  —  Ziegel- 

lachen  zu  constatieren,  welche  als  Nachtheil  oder  eigentlich  als 
g  %\i  betrachten  käme,  die  Anwendung  von  Sodalosung  nicht  auf 
teile  ausdehnen  zu  sollen,   welche   bezüglich   Form   und   Zweck   einen 
«Übten  architektonischen  Eindruck  zu  schatten  berufen  sind;  im  inneren 
bände  wurde  hingegen  nirgends  etwas  Auffälliges  bemerkt. u 
Was  nun  das  Wesen  der  im  Rahmen  der  erwähnten   Erfahrungen 
bewährten  Methode  anbelangt,  so  beruht  sie  offenbar  darauf,  dass  durch 
toi  Znsat/  der  mit  einer  Maxinial-Temperatur   von  20*  bis  25"  R.  dem 
trecken  hergestellten  Sand-  und  Kalk-  ( resp.  Cement- )  Gemenge  iueorpo- 
■tlösung  dem  Bindemittel  eigentlich  nichts  anderes  als  Natron- 
drat  beigemengt  wird,    welches   sich  nämlich    durch  die   Berührung 
Kalken  und  Cementen  in  größerer   oder   geringerer  Menge   vor- 
nan freien  Calciumhydroxydes  mit  dem  Xatriumcarbonat  unverzüg- 
A  mr  hzeitiger  Fällung  von  Calciumcarbonat   bilden   mus 


iie  Angaben  von  Fuchs,  Kuh  lraann,  Fe  ich  tinger  und  Carola  th* 
Hon;  Uflage,  3.  Bd.,  8.  £47. 

H.  Frühling.    Thonindustrie-Zeitung   1883,  p,  157   und   167.   —  Indust 
BlUter  r.  Jacobson  1883,  p    157,  —  Jacobs  enva  Kepertorium  1883,  p   3, 

IL  Le   Chttelier.   Bulletin  de  la    societe   chimique.   Par^    lvsi    vol   41, 
377  tben  1^4,  p    676. 

L    Totjnnjer    Wag»erfa  Jahresbericht  1880.  Jahrg.  31,  p.  682. 

lür  prakt  Chemie  X,  F.  Bd,  33.  p.  548  Indnatrie-Bl. 
Jacob*  31 

Knapp 


2«j0  Heig. 

\\ 'iihrend   nun    einerseits   das   Calciumcarbonat,   welches  sonst  nur 
;mtierst  allmälig  auf  kosten  der  Luftkühlensäure  sieh    im  Mörtel  bil 

•Jurch   seine   unverzügliche    Bildung   das    rasche    Abbinden    de» 
Bindemittels  hervorruft:  dient  anderseits  das  dem  Cement  b 

p.  in  ihm  selbst  gebildete)  Natronhydrat,  mit  dein  es  gelöst  haltenden 
Mörtelwasser,  zur  Bildung  einer   Kältemischung,    welche   das    Ei 
des  Mörtels  verhindert  und  dessen  alhuälige  Erhärtung  auf  chemischem 
Wege  sichert 

<le  man  —  wie  es  für  den  letztgenannten  Zweck  genügend  wäre  — 
das  Natron hydrat  fertig  gebildet  dem  Mörtel wasser  zusetzen,  anstatt  60 
gleichzeitig  mit  der  Herstellung  des  Mörtels  zu  erzeugen,  so  würde 
natürlich  die  rasche  Carbonatbildung  und  das  hiedureh  veranlasste 
raschere  Abbinden  des  frostsicheren  Cftmentes  entfallen;  es  kann 
nur   von   den   sonst   zu    beachtenden   Rücksichten    auf  das  Baumatt 

Wittcrun^sverhältnisso  und  die  jeweils  zu  erreichende  Absiebt 
abhanden,  ob  Trian  sich  des  einen  oder  unteren  Vorganges  bedienen  an«! 
die  dem  Mörtel   beizumengende    Alkali-Base   ausserhalb   oder   innerhalb 

Mörtels  bereiten  will. 

Gegenüber  den  in  neuester  Zeit  merkbarer  hervortretendem 
bungen  frostsichere  Baumaterialien  zu  verwenden,   resp.  das  Mauern  bei 
Prost  zu  ermöglichen,  sei  nur  zur  Orientierung  darauf  hingewiesen,  dass 
das    denselben  durchaus    zugrunde   liegende    Princip,   nämlich    die   Be- 
nützung von  Kältemischungen  zum  Anmachen  des  Mörtels,  keineswegs  an* 
den    letzten   Jahren   her  datiert,    dass  vielmehr  nach   einer   sebr    intei- 
essanten  Notiz  in  der  „Deutschen  Bauzeitung*  Nr.  89  (vom  6.  No 
1886,  S.  536)  die  ersten  Versuche  hierüber  schon  in  den  Siebzigerjahren 
in  Amerika  gemacht  wurden,  und  spätere  Erfahrungen  des  (übrigem  in 
der  Notiz  ungenaunten)  Autors  jene  Versuchsergebnisse  bestätiget  haben, 
wonach  man  durch  Zusatz  von   Kochsalz   zu   dem   Mörtel   dessen    N 
w»  ndbarkeit  bei  nicht  zu  starkem  Froste  ermöglichen  kann. 

Brat   im  Winter    1886  87   hat   die   Quai-Bauleitung   in    Schandau 
eingehende  Versuche  mit  Zusatz  von  Salz  zu  dem  Mörtelwasser  gemacht 
und  ist  aufgrund  derselben  zu  dem  in  der  „Deutschen  ß&uzeitung" 
vom  26.  März  1887,  S.  148   u.   f.)   veröffentlich len  Ergebnisse   gelangt, 
dass  man  durch  Anwendung  von  Salzlösungen  die  1  ■': 
Mörtels  schon  wahrend  des  Abbindens  erzielen  könne,  und  / 
sich  diese  Eigenschaft  mit  der  Concentratiou  der 

Auch    Sie    von    manchen    Seiten    bestätigte    \ 
T  ripolithfl  (eiues  aus  gebranntem  Gipsstein  hergestellten  Bindemitt 


lcht  der  Versuche  auf  technologischem  Gel 


ZW 


•  rkem  Froste  lässt  sich  zumtheile  auf  die  hiebei  zu  constatierende 
Bildung    einer  m    Anmachen    dieses    (schon    seit    .-■ 

Jahren  bekannten)  Bindemittels  zurückführen. 

22.  Asbest-Dachplatten. 
Ober  Asbest-Dachmaterialien   (Superator-Platten)   wurde   schon   in 
diesen  Blattern  gelegentlich  eines  Berichtes  über   die   hygienische  Aus* 
Stellung  in  Berlin  1883  referiert1). 

ither  bat  diese  Industrie  in  Österreich  noch  mehr  Verbreitung 
gtfaftdeo  und  werden  insbesondere  von  der  ersten  '»aterreiehisch-ungarisclieu 
lihMtwrniini  filiiil  Graf  Rudolf  W  es  tphalen  Asbest-Dachplatten  in 
itu  Verkehr  gebracht 

Dieses  Material  ist  vonseite  der  Prüfungs- Anstalt  für  Bau-  und 
MAjchJnenmateriale  des  k.  k.  technologischen  Gewerbe-Museums  schon  im 
Jaire  1888  auf  Wasseraufnahmsbestrebeu,  Feuer-,  Frost-  und  Wetter- 
be*t4ndigkeit  mit  in  jeder  Richtung  sehr  günstigem  Resultate  unter- 
Mgta  worden. 

Das  Militär-Comjte  hat  sich  demzufolge  auf  die  Besichtigung  von 
not  diesem  Materiale  bereits  ausgeführten  Ei nd eckungen  beschränkt  und 
ifettosondere  gelegentlich  der  Besichtigung  eines  Flugdaches  auf  dem 
Watbahnhofe.  unmittelbar  nach  einem  starken  Regen,  die  Erfahrung 
CrmachU  das»  die  auf  einer  gewöhnlichen,  gesäumten  Bretterverschalung 
aufgenagelte,  durch  vom  Frist  zur  Traufe  gehende  Deckleisten  nieder- 
e  Asbest-Dachplatten-Lage  (aus  Im  \m  Quadrat  großen  Platten 
Wrtehend  )  sich  in  noch  nassem  Zustande  zwar  so  weich  erwies,  dass  sie 
tit  dem  Fingernagel  leicht  abzukratzen,  dabei  aber  doch  vollkommen 
tuserdicht  war. 

In  solide  hergestellte,  vollkommen  trockene  Brettverschalung 
aU  sieben,  unbewegliche  Unterlage  für  die  Asbestplatten,  scheint  insbeson- 
dere bei  nur  halbgescblossenen   Objecten   eine  Grundbedingung   für  das 
t  uDctioniereu  des  Asbest-Dachmateriales  zu  sein. 
Wt*rjn  es,  z.  B.  nach  einem  Hegen,  dem  Winde  möglich  ist,  durch 
leutende    Fugen    der    Brettverschalung    hindurch    die    Asbestplatten 
von  unten  in  Anspruch  zu  nehmen,  so  würden    dieselben  jeden- 
!^e  ihres  durch  den  Regen   aufgeweichten   Zustande;?,   zerrissen 
en. 
Unter  der  Voraussetzung  solider  Herstellung  lässt  sich   indes  den 
Dachplatten    die    Eigenschaft    eines    guten    Deckmateriales   pro- 


1884.  G    A   S    2tÖ. 


262  Hess. 

gnosticieren  und  sind  nach  Angabe  des  Directors  der  Fabrik  schon 
ausgeführte  Entdeckungen  mit  diesem  Materiale  seit  5  Jahren  allen 
Witterungseinflüssen  ausgesetzt,  ohne  Reparaturen  nothwendig  zu  machen. 
Speciell  in  Wien  sind  bereits  mehrere  Objecto,  so  z.  B.  einige  Gebäude 
der  elektrischen  Centralstation  in  der  Donaustadt  und  einige  Schupfen 
der  Fabrik  Victor  Schmidt  &  Söhne,  IV.,  Goldegggasse  etc.,  mit 
solchen  Dachplatten  eingedeckt  und  sollen  diese  vollkommen  entsprechen. 

Bei  dem  k.  und  k.  Objects-Commando  in  Risano  stehen  derlei 
Dacheindeckungen  seit  kurzem  in  Erprobung. 

Die  Ausführung  comparativer  Versuche  mit  dem  hier  besprochenen 
Materiale  und  den,  wegen  der  Drahteinlage  offenbar  widerstandf&higeren 
Superator-Platten,  über  welche  (a.  a.  0)  schon  im  Jahre  1884  berichtet 
worden,  wird  zunächst  angestrebt  werden. 

Über  die  nachbenannten,  von  verschiedenen  Firmen  vorgelegten 
Baumaterialien,  über  deren  praktische  Bewährung  noch  kein  definitive* 
Urtheil  geschöpft  werden  konnte,  seien  hier  nur  jene  Untersuchungsdtte 
gegeben,  welche  einer  allgemeinen  Begutachtung  zur  Grundlage  dienet 
können. 

23.  Wasserdichter  Maueranwurf  von  Furtenback 
Derselbe  besteht  aus:  Procent 

Wasser 120 

In  Säuren  unlösliches 4*8 

Leinöl  und  Terpentin 3 10 

Kalk 12-5 

Thonerde 20*0 

Bittererde 165 

Kieselsäure 30 

998 
erscheint  somit  als  ein  gebrannter,  mit  Leinölfirnis,    zu  dessen  besserer 
Vertheilung  auch  mit  Terpentin,  gemengter  Mergel. 

24.  Lapidon-Farbe.  Waschbarer  Anstrich  von  Carl 
Kronsteiner  in  Wien. 

Derselbe  enthält:  Procent 

Wasser 590 

Kleberleim 2*0 

Ölfirnis 120 

Pfeifenthon 25*0 

980 


Übersicht  der  Versuche  auf  technologischem  Gebiete.  263 

Dem  Kleberleim  ist,  um  ihn  besser  in  Lösung  zu  erhalten,  etwas 
Salmiak  zugesetzt 

Das  Vorhandensein  einer  nach  Angabe  des  Offerenten  als  Anti- 
septikon  zugesetzten  Boraxlösung  konnte  in  dem  untersuchten  Präparate 
nicht  nachgewiesen  werden. 

Die  Zusammensetzung  bezieht  sich  auf  das  Farbmuster  Nr.  30 
der  Firma. 

25.  Anti-Elementum,  neues  Dachdeckungsmaterial 
der  Firma  Gustav  Koch  in  Stuttgart-Feuerbach,  besteht 
m  Jutegewebe,  welches  mit  einer  Mischung  von  Leinölfirnis  und 
ttorigen  oder  harzigen  Producten,  welcher  mineralische  Substanzen 
beigemengt  sind,  unter  großem  Drucke  imprägnirt  worden  ist. 

Soll  nach  Angabe  des  Erfinders  sich  feuersicherer  als  Dachpappe 
"  en. 


i 


26.  Asphalt-Isolierplatten  mit  Bleieinlage  von  Pos- 
nansky  und  Strelitz,  sollen  die  wasserisolierende  Eigenschaft  der 
Asphalt-Compositionen  mit  jener  dicker  Bleifolie  vereinigen,  wären  aber 
durch  vom  Consumenten  selbst  combinierte  Anwendung  der  dann  besser 
mtrolierbaren  Bestandteile  immerhin  ersetzbar. 


Ia=LtLSLlt 

zur  Übersicht  der  Versuche  auf  technologischem  Gebiete. 

i  (6.  Heft.) 

Ueltu*. 
L  8f reag-  and  Zflndmlttel-Wesen.  Waffenwegen. 

1.  Neuere  Obernahmsproben  für  Sprengmittel. 

2.  Neuere  Übernahmsproben  für  Sprengkapseln. 

3.  Neuere    Sprengstoffe    von    saurem    Charakter   und    diesen    verwandte 
Sprengmittel. 

4.  Neuer  Zeitzünder  für  Cavallerie-Pionniere. 

5.  Elektrische  Qeschützabfeuerung. 

6.  Neue  Art  wasserdichter  Pasta. 

7.  Waffenfett  für  Vorrathsge wehre. 

8.  Neues  Brünierungs- Verfahren. 
°*  Optik  and  Beleuchtungstechnik. 

9.  Versuche  mit  Petroleum-Freibrennern  für  Intensiv-Beleuchtung. 

10.  Versuche  mit  neueren  optischen  Signal- Apparaten. 

11.  Versuche  Über  die  Durchsichtigkeit  der  Atmosphäre. 


264  Hess.  Übersicht  der  Versuche  auf  technologischem  Gebiete. 

(7.  Heft.) 

II.  Optik  and  Beleuchtungstechnik. 

12.  Comparativ-Versuche  mit  Glasspiegeln  für  Lichtprojectoren. 

13.  Versuche  über  den  Lichtverlust  bei  der  Spiegelung  in  ebenen  Glasspiegeln. 

14.  Fernrohr  für  die  Feld-Artillerie. 

III.  Luftschiffahrt. 

15.  Aeronautischer  Cours. 

IV.  Elektrotechnik. 

16.  Versuche  mit  Accumulatoren. 

17.  Verwendung  von  Guttapercha-Leitungsdrähten  für  stabile  Signalleitungen. 

18.  Versuche  mit  dem  Nippoldt'schen  Prtifungs- Apparate  für  Blitzableiter. 

V.  Bauteehnologie. 

19.  Gas-Carburier- Apparat  der  Lawrence-Company  in  Wien. 

20.  Versuche   über  die   Feuergcfährlichkeit   von   Carbolineum-Anstrichen  auf 
Holz  und  von  derlei  Holz-Imprägnierungen. 

21.  Frostsichere  Baumaterialien. 

22.  Asbest-Dachplatten. 

23.  Wasserdichter  Maueranwurf  von  Furtenbach. 

24.  Lapidon- Farbe.  Waschbarer  Anstrich  von  Carl  Kronsteiner  in  Wien. 

25.  Anti-Elementum,   neues  Dachdeckungsmaterial  der  Firma  Koch  in  Stutt- 
gart-Feuerbach. 

26.  Asphalt-Isolierplatten  mit  Bleieinlage  von  Posnansky  und  Strelitz. 


S65 


Übersicht  der  Versuche  auf  dem  Gebiete  des  Artillerie-  und 

Waffenwesens. 

Nach  officiellen  Quellen  zusammengestellt 

von 
Jolian-n  Zkfa.'yr, 

k.  u.  k.  Hauptmann  im,  Artitleritstabt. 

Dag  Militär-Comitö  war  bestrebt,  die  auf  dem  Gebiete  des  Waffen- 
ud  Geschütswesens  auftretenden  Neuerungen  und  Verbesserungen  auf 
fa  eigene  Material  zu  übertragen.  Es  wurden  daher  im  Jahre  1890 
aUreiche  Versuche  ausgeführt,  welche  im  Nachfolgenden  in  kürze  und 
»weit  deren  Veröffentlichung  angemessen  erscheint,  besprochen  werden 
»Den. 

Zu  erwähnen  ist  noch,  dass  auch  zur  Schaffung  eines  rauchfreien 
Poliers  sowohl  für  Gewehre,  als  auch  für  Geschütze  umfangreiche  Ver- 
üfihe  durchgeführt  wurden,  welche  für  das  8mm  Repetiergewehr  nahezu 
abgeschlossen  sind. 

I.  Versuche  mit  Handfeuerwaffen. 

A.  Gewehre. 
«'  Umgestaltung    der  lim?»  Repetiergewehre   M.  1886  in  8mm  Repetier- 
gewehre M.  1888. 

Aufgrund  der  im  Jahre  1889  durchgeführten  Erprobung  von 
5  umgestalteten  Gewehren  wurden  noch  geringfügige  Änderungen 
durchgeführt  und  deren  Zweckmäßigkeit  durch  einige  kurze  Schieß- 
versuche  überprüft. 

Die  in  8mm  Repetiergewehre  umgestalteten  Gewehre  des  größeren 

Cilibers  werden  auch  für  den  Gebrauch   der  Patrone  mit  rauchfreiem 

Pulver  eingerichtet. 

4;  Versuche  zur  Ermittlung  eines  geeigneten  Ersatzes  für  die  zur  Zimmer - 

gewehr-Elnrlohtung  M.  1888  gehörigen  Stahlpatronen,  bezw.  einer  rationellen 

Abänderung  der  letzteren. 

Da  von  vielen  Seiten  Klagen  erhoben  wurden,  dass  die  zur  Zimmer- 
gewehr-Einrichtung M.  1888  gehörigen  Stahlpatronen  vorzeitig  unbrauch- 
bar werden  und  weil  Beschädigungen  der  Laderäume  der  zum  Zimmer- 
gew ebr-Scbie  Den   verwendeten   Repetiergewehre   M.   1888   eintraten,   so 


266  May  r. 

wurden  nebst  den  zur  Keparatur  beschädigter  Stahlpatronen  gebotenen 
Ermittlungen  auch  Versuche  angestellt,  die  Stahlpatrone  in  geeigneter 
Weise  zu  ersetzen. 

Da  die  von  einem  Truppenkörper  vorgeschlagene  Verwendung  von 
Messingpatronen  weder  vom  technischen  noch  ökonomischen  Standpunkte 
vortheilhaft  erschien,  wurden  von  der  k.  u.  k.  Artillerie-Zeugs-Fabrik 
Stahlbronzepatronen  mit  stählernem  Bodenstück  zur  Erprobung  beantragt 

Diese  letzteren  Patronen  entsprachen  dem  gedachten  Zwecke  nicht, 
weil  sie  zu  sehr  äusseren  Deformationen  unterworfen  waren. 

In  der  Folge  werden  die  Versuche  mit  Stahlpatronen  fortgesetzt, 
welche  an  der  Spitze  und  dem  den  Wulst  tragenden  Theile  mit  Stahl- 
bronze bekleidet  sind,  um  einerseits  die  Deformationen  der  die  sichere 
Lagerung  derselben  bedingenden  Theile  zu  vermeiden  und  anderseits  die 
schädlichen  Einflüsse  auf  den  Laderaum  der  Gewehre  abzuschwächen. 

c)  Versnobe  mit  der  Zixnmergewehr-Einrlohtung,  System  Straube. 

Die  im  Jahre  1889  mit  einer  derartigen  Zimmergewehr-Einrichtmg 
durchgeführten  Versuche  ergaben  den  Anstand  des  selbstthätigen  An- 
gehens des  Schusses  beim  Vorschieben  des  Verschlusskolbens. 

Im  Jahre  1890  wurde  eine  neue  derartige  Vorrichtung  —  nachdem 
durch  wiederholte  Modification  der  Beseitigung  des   genannten   Fehlen  i 
Rechnung  getragen  worden  war  —  mit  günstigem  Erfolge  erprobt  und  j 
die  Fortsetzung  der  Versuche  mit  derselben   im   Jahre    1891    bei  der  , 
Truppe  und  der  Armee-Schießschule  verfügt. 

B.  Carabiner. 
aj  Versuche  mit  Repetieroarabiner,  System  Odkolek. 
Diese  für  die  Gewehrpatrone  M.   1888   eingerichtete  Waffe  hatte 
einen   Geradzug  -  Kolben  verschluss   und    ein   rechtsseitlich   aufsteckbarei  ; 
Magazin. 

Wegen  der  bei  der  Erprobung  dieser  Waffe  aufgetretenen  Anstand* 
wegen  des  seitlich  ansteckbaren  Magazins   und   der  Compliciertheit  fa 
Verschluss-  und  Abfeuerungsmechanismus,  und  weil  das  Totalgewicht  dar  ':" 
Waffe  3'8ty  beträgt,  wurde  von  diesem  Projecte  abgesehen. 

hi  Versnobe    mit   dem   Repetieroarabiner  neuen  Systems    Mannliober. - 

Die  Versuche  mit  diesem  Carabiner  wurden  im  Jahre  1890  bei 
Anwendung  rauchfreien  Pulvers  beendet  und  ist  dessen  Einführung  ab 
Carabiner  M.  1890  bereits  erfolgt.  Die  Beschreibung  des  Carabiners  ist 
im  5.  und  6.  Hefte  der  „Mittheilungen"  enthalten. 


Übersicht  der  Versuche  auf  dem  Gebiete  des  Artillerie-  und  Waffen wesens.     267 

C.  Pistolen. 
a)  Versnobe  mit  der  Repetierpistole»  System  Schönberge r. 

Das  Princip  dieser  Pistole  besteht  in  der  Anwendung  eines  Gerad- 
zug-Kolbenverschlusses und  der  Packetladung.  Dieselbe  Pistole  gelangte, 
nachdem  sie  aufgrund  vorgekommener  Anstände  jedesmal  verbessert 
Verden,  wiederholt  zur  Erprobung.  Den  Hauptmangel  derselben  bildete 
das  schwierige  Extrahieren  der  abgeschossenen  Patronenhülsen. 

Da  bei  den  letzten  Erprobungen  das  wiederholt  verbesserte  Project 
schon  bei  weitem  besser  functionierte  als  zuvor,  so  ist  die  Möglichkeit 
vorhanden,  dass  bei  weiterer  Verbesserung  desselben,  die  tadellose 
Fnnctioniening  erreicht  wird. 

Die  Versuche  werden  daher  im  Jahre  1891  fortgesetzt. 

IL  Pulverversuche. 

a)  Übernahme  von  eingelieferten  Pulversorten. 

Bis  zum  Schlüsse  des  Jahres  1890  wurden  vom  Militär-ComiW 
■achfolgende  Pulversorten  übernommen: 

a)  30  Serien  Gewehrpulver  M.  1886  der  k.  u.  k.  P u  1  v e r f a b  r i k  in 
8tein  und  53  Serien  dieses  Pulvers  von  der  Pulverfabrik  Mayr  &Roth 
m  Felixdorfl 

b)  In  6  Serien  Nr.  I  und  Nr.  II  extrafeines  Jagd-  und  Scheiben- 
pulver  aus  der  k.  u.  k.  Pulverfabrik  in  Stein. 

c)  Eine  Bestlieferung  von  1000%  und  eine  Serie  von  extrafeinem 
Bundkornscheibenpulver  8U  der  Pulverfabrik  Mayr  &  Roth  in 
Felixdorf. 

d)  15  Serien  7mm  Geschützpulver  der  k.  u.  k.  Pulverfabrik  in 
gtein  und  5000%  braunes  prismatisches  Geschützpulver  M.  1882  der 
Pulverfabrik  Mayr  &  Roth  in  Felixdorf. 

e)  2  Lieferungen  7/B  Satzscheiben-Kornpulver  zu  1400%,  bezw. 
ttQkg  der  Pulverfabrik  Mayr  &  Roth  in  Felixdorf. 

Diese  Pulversorten  wurden  nach  den  vorgeschriebenen  Übernahms- 
bedingungen  geprüft  und  classificiert. 

6)  Erprobung  von  6  bis  10mm  Geschützpulver  des  Artillerie-Zeugs-Depöts 
in  Theresienstadt  bezüglich  seiner  ballistisohen  Leistungsfähigkeit. 

Dieses  Pulver  rührte  von  ausgeleerten  9cm  Wurfpatronen  her. 
Es   wurde    comparativ    mit    7mm    Geschützpulver    erprobt    und 
entsprach  den  für  das  letztere  Pulver  festgesetzten  Übernahmsbedingungen. 


268  May  r. 

t)  Auswahl  eines  geeigneten  Pulvers  statt  des  gewöhnlichen  Geschütspnlven 

für  den  16cm  Vertheidigiingsmörser  und  die  Kanonen  K.  1861. 

Nachdem  sich  beim  Tormentieren  von  15cm  Vertheidigungsmörsern 
Deteriorierungen  an  den  Verschlüssen,  Liderungsbestandtheilen,  im  Keil- 
und  im  Ladeloche  zeigten,  welche  nur  der  brisanten  Wirkung  des  ge- 
wöhnlichen, für  das  Tonpentieren  verwendeten  und  von  Privaten  gelieferten 
Geschützpulvers  zugeschrieben  werden  konnten;  dann  weil  das  gewöhnliche 
Steiner  Geschützpulver  bei  den  für  die  verschiedenen  Geschossgattungen 
normierten  Maximalladungen  ebenfalls  Gasspannungen  ergab,  welche  über 
die  nach  der  Bohrconstruction  zulässige  oberste  Gasspannung  von  965  At- 
mosphären hinausgiengen :  so  wurde  bei  dem  15cm  Vertheidigungsmörser 
—  ähnlich  dem  15cm  Belagerungsmörser  —  für  die  Maximalladungen 
die  Anwendbarkeit  von  7mm  Geschützpulver  erprobt. 

Für  das  Hohlgeschoss  und  das  Shrapnel  M.  1878  ergab  sich  eine 
Ladung  von  1*3%,  für  das  Hohlgeschoss  M.  1861  und  das  Shrapnel  M.  1866 
die  Ladung  von  V7kg  7mm  Geschützpulver,  statt  der  Ladungen  von  1*152? 
und  Vlkg  gewöhnlichen  Geschützpulvers;  es  wurde  constatiert,  dass  mit 
Eücksicht  auf  die  Grösse  der  gemessenen  Gasspannungen  der  Ersatz  im 
gewöhnlichen  durch  7mm  Geschützpulver  bei  den  Maximalladungen  des 
15cm  Vertheidigungsmörsers  zulässig  ist. 

Mit  Bücksicht  auf  das  eben  geschilderte  Verhalten  des  gewöhnlichen 
Geschützpulvers  bei  den  Maximalladungen  des  Vertheidigungsmörsers 
war  es  geboten,  dessen  Anwendbarkeit  auch  bei  den  Schussladungen 
der  eisernen  12cro  und  15cm  Kanone  M.  1861  zu  überprüfen. 

Bei  der  15cm  Kanone  M.  1861  wurde  die  zulässige  Gasspannung 
von  1000  Atmosphären  sowohl  bei  Hohlgeschossen  M.  1861,  als  auch 
bei  Hohlgeschossen  M.  1878  überschritten.  Hieraus  ergibt  sich  die 
Notwendigkeit  des  Ersatzes  der  Schusspatrone  von  2'lbkg  gewöhnlichen 
Geschützpulvers  bei  der  15cm  Kanone  M.  1861  durch  eine  äquivalente 
Ladung  7  mm  Geschützpulvers. 

Für  den  15cm  Vertheidigungsmörser  sind  die  früher  erwähnten 
Maximalladungen  von  \'3kg  bezw.  V7kg  7mm  Geschützpulver  bereits 
normiert  worden;  bei  der  15cm  Kanone  M.  1861  werden  die  den  Ersatz 
des  gewöhnlichen  Geschützpulvers  bei  der  Schusspatrone  durch  ein  äqui- 
valentes Gewicht  7mm  Geschützpulver  bezweckenden  Ermittlungen  im 
Jahre  1891  durchgeführt, 

HL  Versuche  mit  Feldgeschützen. 

a)  Erprobung  von  erleichterten  9»m  Feldkanonen  M.  1875. 
Bei  Anwendung  des  rauchfreien  Geschützpulvers  in  jener  Ladungs- 
größe, welche    der  normalen  Schusspatrone  aus  7mm  Geschützpulver  in 


Übersicht  der  Versuche  auf  dem  Gebiete  des  Artillerie-  und  Waffenwesens.     269 

ballistischer  Beziehung  gleichwertig  ist,  ergibt  sich  bei  der  9cm  Feld« 
kanone  IL  1875  eine  um  100  bis  200  Atmosphären  geringere  Gas* 
Spannung,  als  beim  Schwarzpulver:  dies  ließ  eine  Verringerung  des 
Bohrgewichtes  bei  der  9cm  Feldkanone  zulässig  erscheinen ;  überdies  war 
zu  erwarten,  dass  auch  ein  entsprechend  erleichtertes  9cm  Bohr  eine 
(prägende  Ausdauer  zeigen  dürfte,  wenn  die  Gasspannungsgrenze  von 
1360  Atmosphären  nicht  überschritten  würde. 

War  dann  diese  Ausdauer  wirklich  vorhanden,  so  konnten  mit  derart 
erleichterten  Bohren  in  8cm  Lafetten  die  reitenden  und  in  9cm  Lafetten 
die  schweren  Batterien  betheilt  werden;  hielt  jedoch  die  8cm  Lafette 
die  vermehrte  Beanspruchung  nicht  aus,  dann  war  auch  für  die  reitenden 
Batterien  die  zweite  Combination  —  jedoch  mit  einer  9cm  Lafette  ohne 
Achssitze  —  noch  zulässig. 

Dementsprechend  gelangte  je  ein  erleichtertes  9cm  Feldkanonen- 
rohr M.  1875  in  einer  9cm  Lafette  —  zuerst  ohne  Achssitze  —  und 
i*  einer  adaptierten  8cm  Lafette  ohne  Achssitze  zur  Erprobung. 

Die  Gewichte  der  Bohre  betrugen  415%  und  404%;  die  adaptierte 
8c»  Lafette  ohne  Achssitze  war  446%  schwer. 

Die  Versuche  umfassten :  das  Ermitteln  einer  der  normalen  Schuss-* 
patrone  äquivalenten  Ladung  rauchfreien  Geschützpulvers ;  das  Präcisions- 
xfcießen  auf  1000,  2000,  3000,  4000,  5000  und  6000  Schritt;  das 
Ermitteln  der  Ausdauer  und  schließlich  noch  —  da  nach  den  Versuchen 
mit  dem  Velocimeter  von  S^bert  bei  Anwendung  rauchfreien  Pulvers 
die  Verkürzung  der  Bohre  zulässig  schien  —  das  Ermitteln  jenes  Maßes 
der  Bohrverkürzung,  welches  ohne  eine  erhebliche  Einbuße  an  Geschoss- 
anfluigsgeschwindigkeit  noch  zulässig  ist. 

Diese  Versuche  zeigten,  dass  bei  Anwendung  einer  entsprechenden 
Allongierung  der  Patrone  die  zum  Erreichen  einer  Anfangsgeschwindigkeit 
Ton  etwa  450m  für  das  9cm  Hohlgeschoss  M.  1875  erforderliche  Ladung 
rauchfreien  Geschützpulvers  der  Probe  II  vom  Jahre  1890  0*64%  beträgt. 

Die  Schusspräcision  der  erleichterten  Bohre  war  bei  Anwendung 
rauchfreien  Pulvers  erheblich  schlechter,  als  die  entsprechenden  Werte 
der  Schießtafel  mit  7mm  Geschützpulver ;  diese  Erscheinung  ist  lediglich 
ler  Anwendung  des  neuen  Präparates  zuzuschreiben,  da  zwei  Prucisions* 
Serien,  welche  aus  dem  in  der  9cm  Lafette  gelagerten,  erleichterten  Bohre 
auf  2000  Schritt  mit  der  normalen  Schussladung  von  1*5%  7mm  Ge- 
schützpulver abgegeben  wurden,  50°/0ige  Höhenstreuungen  von  079m 
und  l'O Im  —  also  bessere  Werte  als  die  Schießtafel  —  ergaben,  womit 
der  Beweis  geliefert  wurde,  dass  die  Erleichterung  des  Systems  ohne 
Einfluss  auf  die  Präcision  war. 


270  M  a  y  r- 

Beim  Ausdauerschießen  sollte  die  Schusszahl  der  Bohre  auf  1000 
ergänzt  werden.  Hiebei  wurden  die  Hohlgeschosse  und  Shrapnels  im 
Verhältnis  5  :  7  ihres  Vorkommens  in  der  Ausrüstung  verwendet.  Nach 
je  200  Ausdauerschüssen  wurde  auch  das  Messen  der  Geschoss- 
geschwindigkeiten und  Gasspannungen,  sowie  das  Präcisiousschießeu  auf 
2000  Schritt  vorgenommen.  Zur  speciellen  Erprobung  der  beiden  Lafetten 
sollten  500  Schüsse  gebremst,  Hohlgeschosse  unter  mehr  als  16  Grad, 
ferner  25  unter  der  größten  zulässigen  Elevatiou    geschossen   werden. 

Bei  diesem  Ausdauerschießen  wurde  die  8cm  Lafette  nach  dem 
468.  Schusse  —  dem  234.  gebremsten  —  dadurch  unbrauchbar,  dan 
beide  Lafettenwände  sich  in  der  Gegend  der  Richtmaschine  nach  links 
ausbogen.  Die  9cm  Lafette  erhielt  beim  710.  Schusse  —  dem  359.  ge- 
bremsten —  in  der  Gegend  des  Lafettenkastens  in  der  linken  Lafettenwand 
und  beim  nächsten  Schusse  auch  in  der  rechten  Lafettenwand  (270mm 
hinter  der  Achsmitnehmerplatte)  einen  Sprung  und  war  unbrauchbar. 
Bei  der  9cm  Lafette  versagte  nach  dem  700.  Schusse  —  dem  34& 
gebremsten  —  auch  die  Bremse. 

Die  beiden  Rohre  haben  kaum  nennenswerte  Bohrungsveränderung« 
erlitten. 

Um  bezüglich  der  bei  Anwendung  rauchfreien  Geschützpulvers 
zulässigen  Verkürzung  der  Rohre  praktische  Anhaltspunkte  zu  gewinnen, 
wurde  ein  erleichtertes  9cm  Rohr  an  der   Mündung  um   26ctw  —  d.  i. 

etwa  drei  Caliber  verkürzt.  Beim  Schiessen  mit  -r-wn — - — r^— = —    Ge- 

0-64%  rauchfreien 

schützpulvers  wurde  eine  Geschwindigkeitsabnahme  von  constatiert, 

also  eine  Abnahme,  welche  zu  der  erreichten  Gewichtserleichterung  in 
keinem  günstigen  Verhältnisse  steht. 

b)  Erprobung  von  Radnaben  aus   Stahlgoss  bei  leichten  und   schweren 

Radern  M  1875. 
Von  diesen  Rädern  wurden  die  leichten  von  der  Firma  Skoda, 
die  schweren  von  der  Firma  Blekmann  geliefert  und  auf  ihre  Ausdauer 
erprobt.  Die  leichten  Räder  waren  seither  bei  473,  die  schweren  Räder 
bei  1874  Schüssen  aus  der  8cm,  bezw.  9cm  Feldkanone  M.  1875  in 
Verwendung,  ohne  dass  die  Naben  irgendwelche  Veränderungen  erlitten 
hätten. 

c)  Erprobung  von   eisernen,  zerlegbaren  Radern,  System   Zajooek  und 

Hansenblas. 
Diese  Räder  sind  in  ihrem  Constructionsprincip  den  Rädern  M.  1875 
ähnlich  und  bestehen  aus  dem  Radkranze  —  einem  gebogenen,  mit  der 


Übersicht  der  Versuche  auf  dem  Gebiete  des  Artillerie-  und  Waffenwesens.     271 

Höhlang  nach  innen  gekehrten  „Uu-Eisen  — ,  2  Nabenkörpern  aus 
Weichguss,  welche  die  Nabenbüchsen  enthalten,  und  12  eisernen,  röhren- 
förmigen Speichen,  welche  in  den  Radkranz  und  in  die  Nabenkörper 
eingesetzt  und  mit  diesen  durch  Schrauben  verbunden  sind.  Zwischen 
den  Nabenkörpern  und  den  Speichen  sind  Lederscheiben  eingelegt,  um 
ein  genaueres  Anpassen  der  Theile  zu  ermöglichen  und  um  die  Wirkung 
heftiger  Stöße  abzuschwächen. 

Diese  Bäder  standen  bei  der  9cm  Lafette  bei  262  Schüssen  — 
hievon  etwa  ein  Drittel  mit  7mm,  die  anderen  mit  rauchfreiem  Geschütz- 
pulyer  —  in  Verwendung,  und  ist  bis  jetzt  der  Zusammenhang  der 
timelnen  Bestandteile  schon  wesentlich  gelockert. 

IT.  Versuche  mit  Belagerungs-  und  Festungsgeschützen. 

a)  Fortsetzung  der  Versnobe  bei  der  10  6cm  Kanone. 

Vor  Beginn  der  Versuche  im  Jahre  1890  wurden  die  bei  den 
Versuchen  des  Vorjahres  an  dem  Bohre  und  der  Lafette  aufgetretenen 
Mängel  beseitigt  Die  Deformationen  der  gezogenen  Bohrung  wurden 
egalisiert  und  bei  der  Lafette  die  richtige  Lagerung  der  Bichtmaschine 
und  gleichzeitig  auch  die  Isolierung  des  Lagers  der  Bichtschrauben- 
motter  von  jenem  der  Achsmitnehmer  bewirkt. 

Zur  Constatierung  der  Zweckmäßigkeit  dieser  Herstellungen  wurde 
zusiehst  das  Präcisionsschießen  auf  2000m  und  3000m  vorgenommen. 
Es  resultierte  hiebei  eine  wesentlich  schlechtere  Präcision,  als  bei  den 
Versuchen  im  Jahre  1889  und  schon  nach  89  Schüssen,  welche  aus 
dem  hergestellten  Bohre  abgegeben  worden  waren,  konnte  man  neuerliche 
Formveränderungen  der  gezogenen  Bohrung  constatieren. 

Das  Bohr  wurde  wieder  hergestellt  und  diente  in  der  Folge  nur 
mehr  zur  Vornahme  von  Geschosserprobungen;  für  Präcisionsversuche 
wurde  ein  neues  Bohr  erzeugt,  welches  aber  noch  nicht  zur  Ver- 
wendung kam. 

Die  Versuche  mit  der  10'öcm  Kanone  werden  im  Jahre  1891 
fortgesetzt 

Bei  diesem,  für  eine  mobile  Verwendung  bestimmten  Geschütze 
ergaben  sich  bezüglich  dessen  Bedienung  erhebliche  Schwierigkeiten; 
schon  bei  der  Aufstellung  auf  festem  Schotterboden  gräbt  sich  der 
Protzstock  bereits  nach  wenigen  Schüssen  beinahe  einen  halben  Meter 
tief  ein  und  erfolgt  ein  Einschneiden  der  Bäder  auf  etwa  30cm  Tiefe, 
wodurch  selbst  für  eine  Bedienung  von  8  Soldaten  das  Vorführen  des 
Geschützes  viel  Kraft  und  Zeit  erfordert,  außerdem  aber  auch  das 
Ertheilen   der   Seltenrichtung   erschwert   und   daher   auch    die  Schuss- 


272 


Majr. 


präcision     uachtheilig     beeinflusst     wird  ;     demnach    wurde     für    die 

lÖ'[><m    Kanone    eine    hohe     Batterielafette    mit     einer     hydraulischen 
Bremse  und  eine  Bettung  als  Geschützunterlage  in  Aussicht  genrumn^ü. 

b)  Schießen    von  Shrapnels  mit   verminderten  Ladungen  ans  der  IZcm  und 

16cm  Kanone  M.  1880. 
Anschließend  an  die  Versuche  des  Vorjahres  wurden  im  Jahre  1890 

I  Mi 

für   das   Shrapnelschießen   mit   den    verminderten    Ladungen    von    — 


1mm  Geschützpulver  aus  der 


Vlnn 


Kanone  M.  1880  noch  die  Versuche 


zur  Ermittlung  der  Zündertempierung  und  zur  Feststellung  der  Geschosa* 
Wirkung  durchgeführt 

Diese  Versuche   ergaben   bezüglich   der   Geschoss Wirkung    bis  auf 
Distanzen  von  2500m  bei  beiden  Calibem  sehr  befriedigende,  auf  3000m 
noch  gute  Resultate,  so  dass  die  Folgerung  zulässig  ist 
den  genannten  Geschützen  auf  Distanzen  bis  3000m  gut  gedeckte  t 
mit  dem  Shrapnelwurf  mit  Aussicht  auf  Erfolg  bekämpfen  kann* 

Ein  aufgrund  eines  Einschiefiens  mit  Hohlgeschossen  durchgeführtes 
Shrapnelwerfen  aus  beiden  Calibem  auf  2000«*  Distanz  ergab  eine  ganx 
befriedigende  Wirkung,  ein  Beweis,  dass  nach   einem  vorausgegangenen 
Einschießen  mit  Hohlgeschossen  der  Übergang  zum  Shrapnelwerfen  ricl 
durchgeführt  werden  kann. 

Diese  Versuche  sind  abgeschlossen  und  ist  die  Einführung  de« 
Shrapnelwurfes  bei  12cm  und   lbcm   Kanonen   IL    1880  bereits   eri 

c;  Werfen  von  Shrapnels  unter  Elevationen  von  20  bis  30   Orad    aus  der 

18cm  Kanone  M,  1880. 

Nachdem  die  Bekämpfung  von  Zielen  hinter  Deckungen  an*  d 
18c/»  Kanone  M.  1880  unter  großen  Elevationswinkeln  —  30  Grad  — 
bisher  nur  mit  Hohlgeschossen  erfolgen  konnte,  so  war  es  zur  Erhöhung 
der  Wirkung  dieses  Geschützes  wünschenswert,  auch  das  Werfen  tob 
Shrapnels  unter  hohen  —  zwischen  20  und  30  Grad  gelegenen  —  Ele- 
vationen in  derselben  Weise  auszuführen,  wie  bei  den  I5nn 

Bei  Anwendung  dieser  Elevationen  und  der  Gebrauchsladungen 
von  1*2%  1*4%,  1*6%  2-OAv,  24%  und  2-8%  7  mm  Geschütipulfer 
wird  aus  der  Kanone  M.  1880  der  Ertrag   von  1000m   bis  3000m   mit 

ipuels  vollkommen  beherrscht,  und  die  WurfpräcisioD  des  Geachüi 
ist  nach  den  Resultaten   der  durchgeführten    Port£c-Ennittl"  sehr 

befriedigend. 

Für  den  Abschlug   der   Versuche   sind  noch   die   Ermittlung 
Zündertempierung    und   Feststellung    der   Geschosswirkung    ausstäu- 


Übersicht  der  Versuche  auf  dem  Gebiete  des  Artillerie-  und  Waflcnwesens.     273 

welche   Versuche    unmittelbar    Dach    der  definitiven    Entscheidung    der 
Doppelzünderfrage  zur  Ausführung  gelangen  werden. 

dj  Erprobung  einer  neuen  Liderung  für  12cm  und  16cm  Kanonen  M.  1861. 
Im  Jahre  1889  wurde  eine  neue  Liderung  für  12cm  und 
15cm  Kanonen  M.  1861  erprobt,  deren  Princip  darin  bestand,  dass  ein 
am  Kopfe  des  Verschlusskolbens  angeschraubter  Bing  im  Momente  des 
Schusses  expandieren  und  den  gasdichten  Abschluss  bewirken  sollte.  Da 
sich  diese  Liderung  nicht  bewährte,  so  wurden  im  Jahre  1890  die 
einschlägigen  Versuche  auf  ein  anderes  Princip  basiert.  Letzteres  besteht 
im  wesentlichen  darin,  dass  der  gasdichte  Abschluss  schon  vor  dem 
Schusse,  und  zwar  dadurch  bewirkt  wird,  dass  ein  stählerner,  nach  der 
Richtung  eines  Radius  geschlitzter  Bing  sich  beim  Schließen  des  Ver- 
schlusses —  durch  einen  Liderungsstempel  expandiert  —  an  die 
Bohrungswand  drückt. 

Zuerst  kamen  bei  der  12cm  eisernen  Kanone  zwei  Moditicationen 
dieser  Liderung  zur  Erprobung,  welche  sich  hauptsächlich  durch  die 
Führung  des  Schlitzes  im  Binge  unterschieden. 

Nachdem  der  Bing  der  ersten  Modification  gleich  beim  ersten  Schusse 
eine  bleibende  Ausdehnung  erlitt  und  ausgeschieden  werden  inusste,  so 
erscheint  es  überflüssig,  denselben  erst  näher  zu  beschreiben.  Bei  der 
zweiten  Modification,  welche  nunmehr  versucht  wurde,  war  der  Schlitz 
durch  eine  parallele  zur  Basis  des  Binges  geführte  Schnittfläche  unter- 
brochen und  der  Liderungsstempel  an  seiner  Basis  durch  eine  ringförmige 
Bank  verstärkt 

Diese  Liderungsmodification  erwies  sich  bei  57  Schüssen,  welche 
mit  Q'Akg,  0'7lcg,  Vlfai  Pulverladung  und  Geschossen  M.  1878  abgegeben 
wurden,  als  vollkommen  entsprechend ;  sie  funetionierte  tadellos  und  der 
Verschluss  ließ  sich  immer  leicht  öffnen.  Die  Behandlung  der  Liderung 
erforderte  gar  keine  besondere  Sorgfalt,  nur  war  ab  und  zu  das  Ölen 
der  lidernden  Fläche  geboten.  Nach  Beendigung  der  geschilderten 
Versuche  hatte  der  Bing  nur  eine  ganz  ■  geringfügige  bleibende  Aus- 
dehnung, welcho  jedoch  die  gute  Liderung  während  des  Schießens  nicht 
hinderte. 

Eine  ähnliche  Liderung  wurde  auch  bei  der  15cm  eisernen  Kanone 
durch  Abgabe  von  57  Schüssen  mit  0*8.V»7/,  l*45Äv/  und  Hihlg  Ladung 
und  Hohlgeschossen  M.  1861  und  Shrapnels  M.  J.Sf><>  erprobt  Die 
Liderung  war  gut;  doch  musste  tl«r  Bing  an  seiner  lidernden  Fläche 
Tor  jedem  Schusse   mit   Schmierseife   oder   Öl   bestrichen    werden.   Der 

:J7 


274  M  a  y  r. 

Verschluss  war  leicht  gangbar;   der  King  hatte   nur  eine  geringfügige, 
bleibeude  Ausdehnung  erfahren. 

e)  Erprobung    des    mit    einer    durchgreifenden    Futterrohre    versehenen 
12cm   Kanonenrohres   M.    1880,   Nr.   6. 

Da  die  Experimentierung  der  gefütterten  12cm  Kanone  Nr.  3 
keine  verlässlichen  Aufschlüsse  über  die  Zulässigkeit  des  Fütterns  der 
]2nn  Rohre  M.  1880  ergab,  so  wurde  dieselbe  beim  Bohre  Nr.  5 
wiederholt;  bei  diesem  Rohre  war  die  Futterröhre  gegen  das  Verdrehen 
besonders  gesichert. 

Nach  der  durch  Abgabe  von  200  Schüssen  mit  der  vollen  Ladung 
durchgeführten  Erprobung  war  weder  eine  Abnahme  der  Geschoss- 
geschwindigkeit noch  der  Präcision  zu  constatieren. 

Die  Futterröhre  war  vollständig  intact  und  nur  eine  Streckung 
des  Ringlagerfutters  eingetreten,  welche  einen  klemmenden  Gang  des 
Verschlusses  verursachte  und  durch  Egalisieren  nur  zeitlich  beseitigt 
werden  konnte. 

Um  radical  abzuhelfen,  wurden  das  Ringlagerfutter  und  die  Stoß- 
platto  statt  aus  Kupfer  aus  l-5°/0iger  Bronze  hergestellt  und  das  Rohr 
einer  neuen  Erprobung  unterzogen.  Erst  nach  Abgabe  von  188  Schüssen 
—  also  am  Schlüsse  der  Experimentierung  —  war  eine  schwerere 
Gangbarkeit  des  Verschlusses  zu  bemerken,  deren  Ursache  noch  nicht 
klar  gelegt  ist.  Die  Erprobung  des  gefütterten  12cm  Kanonenrohres 
M.  1880  Nr.  5  wird  fortgesetzt  werden. 

/   Aasdauer-Erprobung  des  zum  zweitenmale  gefütterten   16cm  Kanonen- 
rohres M.  1880  Nr.  6. 

Aus  diesem  Rohre,  welches  im  Jahre  1890  mit  einem  neuen 
Kupferfutter  versehen  wurde,  sind  bisher  1235  Schüsse  und  Würfe, 
darunter  207  nach  dem  Einsetzen  des  neuen  Kupferfutters,  abgegeben 
worden.  Das  Rohr  ist  noch  vollkommen  brauchbar  und  wird  dessen 
Erprobung  auf  Ausdauer  fortgesetzt  werden. 

(j)  Ausdauer-Erprobung  des  18cm  Kanonenrohres  M.  1880  Nr.  1. 

Der  Ausdauerversuch  wurde  bei  diesem  Rohre  mit  der  verlangten 
Srhusszahl  von  2500  abgeschossen. 

Dasselbe  ist  wohl  noch  brauchbar,  dessen  Präcision  ist  aber  auf 
die  Hälfte  des  ursprünglichen  Maßes  herabgemindert. 

h    Erprobung  von  Rädern  mit  8  Felgen  und  16  Speichen. 
Von    diesen    Rädern    stehen    je    zwei    leichte    und    zwei    schwere 
142<-m  Räder  M.  188o  in  Erprobung. 


Übersicht  der  Versuche  auf  dem  Gebiete  des  Artillerie-  und  Waffen  Wesens.     275 

Die  leichten  Bäder,  deren  Herstellung  aus  8  Felgen  und  16  Speichen 
für  die  Zukunft  schon  aufgrund  der  Versuche  im  Jahre  1889  angeordnet 
wurde,  standen  im  Jahre  1890  nur  bei  der  I0'5cm  Kanone  in  Erprobung 
und  waren  bisher  bei  544  Schüssen  —  darunter  413  mit  4'8Ä#  Ladung  — 
in  Verwendung.  Die  Kader  sind  noch  vollkommen  brauchbar. 

Die  beiden  schweren  Bäder  sollten  bei  200  Schüssen  mit  der 
vollen  Ladung  aus  der  12cm  und  15cm  Kanone  M.  1880  ihre  Haltbarkeit 
erweisen  und  standen  bis  jetzt  bei  beiden  Calibern  bei  zusammen 
402  Schüssen  —  darunter  242  mit  der  vollen  Ladung  von  ±'8kg  bezw. 
7*8%  —  in  Verwendung.  Dieselben  sind  noch  gut  erhalten  und  können 
demnach  als  ein  sehr  guter  Ersatz  für  die  normalen  Bäder  M.  1880 
bezeichnet  werden. 

\)  Erprobung  von  verstärkten  Raumnadeln  M.  1880. 

Da  es  mit  den  normierten  Baumnadeln  M.  1880  unmöglich  war, 
im  Zündloche  stecken  gebliebene  Frictionsröhrchen  zu  entfernen,  so 
wurden  dieselben  in  der  Weise  verstärkt,  dass  deren  Schaft  einen 
eonischen  Anlauf  erhielt,  mit  welchem  stecken  gebliebene  Frictionsröhrchen 
er&sst  und  beseitigt  werden  konnten. 

Die  verstärkten  Baumnadeln  M.  1880  entsprachen  dem  gedachten 
Zwecke.  Deren  Einführung  wurde  bereits  normiert. 

V.  Geschossversnche. 

•)  Ermitteln  der  Wirkung   von   9cm   scharf  adjustierten   Hohlgeschossen 
M.  1875  auf  Distanzen  von  600  Schritt  und  darunter  gegen  freistehende 

Ziele. 

Durch  diesen  Versuch  war  zu  ermitteln,  ob  die  Hohlgeschosswirkung 
die  Wirkung  der  Kartätschen  zu  ersetzen  vermag  und  hiebei  auch  auf 
die  Feststellung  kriegsmäßiger  Zielregeln  bedacht  zu  nehmen. 

Es  wurde  stets  mit  ganz  eingeschobenem  Aufsatz  auf  den  Fuß- 
pnnkt  der  ersten  Wand  des  üblichen  freistehenden  Shrapnelzieles  gerichtet 

und  nach  vollzogener  Richtung  auf  -■—   Schritt    Distanz     die    Elevation 

~    .  ^.  , .    ,       ,         i  2/10   TT    ,    ,  vergrößert 

durch  Drehen  am  Richtschraubenrad  um  t-t—  Umdrehung    — —-. — — 

1/10  verkleinert; 

50wi 
bei  dieser  Richtung  schlugen  die  Hohlgeschosso  etwa  — -  vor  der  ersten 

Bretterwand   auf,  explodierten   5m   bis   7m   nach    dem   Aufschlage   und 

ergaben  auf  — r  Schritt  Distanz  —  --    Procent    scharfe    Treffer    gegen 
°  300  74*b 

— -  Procent  bei  den  Kartätschen   auf  ^—  Schritt.  Die  absolute  Wir- 
934  *00 

37* 


276  May  r. 

kung  —  Trefferzahl  und  Zahl  der  getroffenen  Eotten  —  war  hiebei  kaum 
nennenswert  geringer,  als  bei  den  Kartätschen,  so  dass  gefolgert  werden 
kann,  dass  bei  ebenem  festen  Heideboden,  wie  ihn  der  Versuchsplatz 
des  Militär-Comitös  aufweist,  das  Hohlgeschoss  die  Kartätsche  zu  ersetzen 
vermag.  Ob  dies  auch  bei  anderen  Bodenverhältnissen  zutrifft,  muss 
wohl  weiteren  Versuchen  überlassen  bleiben. 

b)  Ermitteln  der  Shrapnelwirkung  von  9cm  Hohlgesohossen  X.  1876  gegen 
freistehende  und  gedeckte  Ziele. 

Zu  diesem  Zwecke  wurden  mit  Percussions-Iiingzftndern  versehene 
scharf  adjustierte  9cm  Hohlgeschosse  auf  2000  Schritt  und  3333  Schritt 
gegen  das  übliche  freistehende  und  auf  2500  Schritt  gegen  das  gedeckte 
Shrapnelziel  geschossen,  bezw.  geworfen. 

Diese    Versuche    zeigten,  dass   beim   Schießen   auf  — — ■, — ^  ,   <A. 

3333    schritt 

im  ganzen  Ziele  —  aus  3,  20m  hintereinander  aufgestellten  36m  langen 

und    27m  hohen   Bretterwänden  bestehend r- t, der- 

kaum  y4 

jeuigen  Wirkung  erzielt    wurde,    welche    im    Dienstbuche    G— 42    für 

geschossene  Shrapnels  angegeben  ist.  Hiezu  kommt  noch  der  Nachtheil. 

V 
dass  yj-  der  erzielten,  ohnehin  nur  sehr  geringen  Wirkung  auf  die  der 

Geschossexplosion  zunächst  befindliche  erste  Wand  des  Zieles  entfällt, 
dass  also  die  Geschosse  fast  gar  keine  Tiefenwirkung  äußerten.  Doch  darf 
nicht  unerwähnt  bleiben,  dass  vor  den  Bretterwänden  des  Zieles  zur  Zeit 
des  Versuches  große  Schneemassen  lagerten,  welche  die  Wirkung  der 
Geschosse  ungünstig  beeinflussten. 

Die  Wirkung  der  als  Shrapnels  verwendeten  Hohlgeschosse  gegen 
das  gedeckte  Ziel  ist  belanglos,  weil  in  der  hauptsächlich  inbetracht 
kommenden,  gut  gedeckten  ersten  Bretterwand  nur  vereinzelte  Treffer  und 
diese  nur  im  obersten  Theile  derselben  erzielt  wurden. 

Aus  dem  Vorgesagten  folgt,  dass  Hohlgeschosse  als  Shrapnels 
gegen  freistehende  Ziele  nur  zur  Notli,  gegen  gedeckte  Ziele  aber  gar 
nicht  verwendet  werden  können. 

Doch  wird  der  Gebrauch  von  Hohlgeschossen  mit  Zeitzündern  oder 
Doppelzündern  mit  Rücksicht  auf  deren  Verwendung  beim  Einschießen 
zum  Slirapnelfeuer  und  mit  Rücksicht  auf  bessere  Ausnutzung  bei  einem 
Boden,  der  für  ein  Aufschlaggeschoss  ungünstig  ist,  noch  weiter  studiert 
werden. 


Übersicht  der  Versuche  auf  dem  Gebiete  des  Artillerie-  und  Waffenwesens.     277 

cj  Erprobung  von  9cm  Hohlgesohosaen,  welohe  duroh  Bleikappen  auf  das 
Snrapnelgewioht  gebracht  worden. 

Durch  die  Anbringung  einer  Bleikappe  auf  der  entsprechend  ver- 
jüngten und  mit  Längs-  und  Quernuthen  versehenen  Spitze  der  Hohl- 
geschosse sollte  die  bestehende  Gewichtsdifferenz  zwischen  dem  Hohl- 
geschosse und  dem  Shrapnel  ausgeglichen  und  hiedurch  die  Anwendung 
einer  einheitlichen  Aufsatzscala  für  beide  Geschossgattungen  bei  der 
9cm  Feldkanone  erzielt  werden. 

Die  verwendeten  Geschosse  hatten  ein  Gewicht  von  7- 102  bis 
7-152*77,  waren  demnach  nahezu  so  schwer,  als  das  9cm  Shrapnel 
M.  1875.  Dieselben  waren  mit  dem  später  zur  Sprache  gelangenden 
Zejbek'schen  Zeitzünder  versehen,  um  den  Einfluss  der  Anbringungs- 
weise  dieses  Zünders,  welche  eine  Schwächung  des  Geschosses  hinter  dem 
rückwärtigsten  Führungsringe  bedingt,  auf  die  Widerstandsfähigkeit  der 
Geschosse  zu  erproben. 

Die  Erprobung  von  30  Stück  dieser  Geschosse  bezweckte  das 
Ermitteln  ihrer  Wirkung,  ihres  Verhaltens  im  Fluge  und  beim  ersten 
Aufschlage  und  ihrer  Präeision. 

Alle  Geschosse,  bis  auf  eines,  welches  im  Rohre  explodierte,  zeigten 
volle  Haltbarkeit  beim  Schusse;  das  Abtrennen  von  Bleikappen  während 
des  Geschossfluges  wurde  nicht  bemerkt. 

Beim  ersten  Aufschlage  stauchten  sich  die  Bleikappen  bis  auf  ihre 
halbe  Höhe  und  trennten  sich  entweder  allein  ab,  oder  vereint  mit  jenem 
Theile  der  Geschosspitze,  welcher  das  Mundloch  enthält.  Die  Präcision 
der  Geschosse  beim  Schießen  auf  2000  Schritt  war  nahezu  gleich  jener, 
welche  um  dieselbe  Zeit  bei  normalen  9cm  Hohlgeschossen  mit  rauch- 
freiem Geschützpulver  aus  anderen  Rohren  erzielt  wurde. 

Die  Wirkung  dieser  auf  2000  Schritt  geschossenen  scharf  adju- 
stierten Geschosse  war  in  der  ersten  Bretterwand  nahezu  jener  normaler 
Hohlgeschosse  gleich,  im  ganzen  aber  geringer;  nachdem  aber  in  der 
Zertheilung  der  Probegeschosse  bei  der  Explosion  kein  Grund  für  eine 
geringere  Wirkung  liegt,  so  muss  dieselbe  durch  den  zur  Zeit  des  Ver- 
suches vor  den  Scheiben  lagernden  Schnee  und  auch  dadurch  ungünstig 
beeinflusst  worden  sein,  dass  eben  wegen  des  Schnees  statt  der  nach 
<r—  42  für  die  Bodenverhältnisse  des  Steinfeldes  günstigsten  Entfernung 
der  Geschossaufschläge  von  der  ersten  Wand  von  etwa  40  Schritt  nur 
solche  von  etwa  15  Schritt  erreicht  werden  konnten. 

Es  erscheint  somit  die  Verwendung  von  mit  Bleikappen  auf  das 
Shrapnelgewicht   gebrachten   Geschossen    zulässig;   auch   kann   gefolgert 


M  u 


dir  Anbriflgttngsweise   des   SSejbek'schen   Zeifc 
fYiderstandsfthigkeit  der  Hohlg*  nicht  altcriert 

I)j  tobe,  welche  den  Gewichteausgleich  zwischen  9aw  BoM- 

hossiMi  und  Shni]mel»  M.  1875  bezwecken,  werden   im  Jaiiri    i 
fortgesetzt  Dock  wird  hiebe!  der  rationellere,  umgekehrte  Weg  eing<  >scbla* 
geo  werften  und   wird  «las  MiUiÄJvComiW  zunächst  bestrebt  Bein,  das 
Dem  Shrapnel  M.  187f*    durch   Anordnung  einer    Pfllltiug    aus    IS* 
Bartbleikugeln  und  iurcl  Anwendung  von  Kolofimrom  (i 
. -siuittel  auf  das   Gewicht   <les    II 
bl  u  drucken. 
d    Versuche  zur  Schaffung  von  Gesehoasen  für  die  10  So»  Kanone. 

!"'       Shrapnels  .ins  Geschdfogussei&en* 
Von  den  im  Jahr«'   1888  erprobten,  g<  nieii   !<• 

Shrapnels  sind  4",,  beim  ersten  Aufschlag  serschelii   Im   Jahr»*  i 
wurden    neuerlich    derlei  Geecbosee  erprobt,  welche  gegen  die  fttber 
erwlliiitea  Lösoferne  verstärkt  warm,  als  der  untere  Rand  des  StoBsph 
und  dementsprechend  auch  dessen  Jiauk  mit  einem  größeren  Hai 
abgerundet  wurden. 

Von  diesen  Geschossen  sind  beim  Schieden  aus  der  10'ßcni  Kan- 

anf  -  Distanz  =■    Procent  im  ersten  Aufschlage  zera  Iben 

2000m  1*6 

entsprachen  demnach  der  für  sie  in  Aussicht  genommenen    Verv\ 
mit  Doppelz&ndern  nicht. 

I0*6cm  8hrapnela  der  Firma  Vogel  &  Noot 
Dies»*  Geschosse  waren  —  wie  die  im  Jahre    1889   erprobten 
SriiiiiiedeisentüUreii  mit  angeschwellten]  Boden  nnd 
Spitze  hergestellt  enthielten  Hartbleikuiieln  als  Fiilladung.    ferner  0"2] 
rehrpalver  als  Sprengladung'  das   Gewicht  des  Geschosses  bei 
15-456%.  Statt  der  bisher  verw«  schmalen  Eisencentrierung  bi 

die  eine  HWfte  der  Geschosse  »ine  verbreiterte  Centrierwulst,  die  an- 
Halfte  ein  seicht  ein.  i,  schmales  Centrierbani 

Die   beiden    Qeschossgattnngen    wurden   zur   Constaticning   ihrer 
Flu  auf  2000m    comparatrv   mit  geschfltzgi  *1e- 

öberdii 
tttung  in  der  Grobe 

Die    Prlcision    der    Geschosse   mit    verbreiterter   Ei> 
war   heiser,   als  bei   jenen    mit   dei  alen  Centrierung;  am  bea 

iinf  der  Kupferband  nng. 

len   heil» 
ersten  Auffceblage.  Dai  bftui  eben   der  Gcschoas- 


Übersicht  der  Versuche  auf  dem  Gebiete  des  Artillerie-  und  Waffen wesens.     279 

spitzen  im  ersten  Aufschlage   liess   eine   mangelhafte   Befestigung  der- 
selben erkennen. 

Beim  Sprengen  sind  die  Geschosshülsen  ganz  geblieben,  woraus 
gefolgert  werden  konnte,  dass  die  Geschosse  als  Hülsenshrapnels  wirken 
wurden.  Da  jedoch  bei  der  10*5rw  Kanone  eine  derartige  Gescboss- 
wirkung  nicht  beabsichtigt  ist,  so  wurden  in  der  weiteren  Folge  Geschosse 
derselben  Firma  mit  derart  abgeschwächten  Hülsen  versucht,  dass  die- 
selben voraussichtlich  bei  der  Geschossexplosion  zerrissen  werden,  beim 
ersten  Aufschlage  aber  noch  ganz  bleiben. 

Die  Hülsen  dieser  letzteren  Geschosse  waren  in  ihrer  Wandstarke 
um  yt«tm  geringer  als  die  früher  erprobten  und  aus  Stahl  erzeugt. 
Die  Fülladung  betrug  391  Stück  13mm  Hartbleikugeln,  die  Spreng- 
ladung 0*230A^  Gewehrpulver,  das  Gewicht  des  mit  dem  Doppelzünder 
Modell  III  versehenen  Geschosses  15*8fy. 

Die  Geschosse  wurden  wie  die  früheren  überdies  noch  auf  Wirkung 
erprobt. 

Ihre  Präcision  war  jener  der  gusseisernen  10*5™  Shrapuels  nahezu 
gleich.  Sie  zeigten  volle  Haltbarkeit  beim  Schusse;  dagegen  zerschellten 
(explodierten)  30  Procent  im  ersten  Aufschlage.  Die  Hülsen  der  gespreng- 
ten Geschosse  wurden  zertheilt. 

Die  Wirkung  der  scharf  adjustierten  Geschosse  war  sehr  befriedi- 
gend, doch  zeigten  sich  große  Unterschiede  in  den  Wirkungen  nahezu 
gleich  gelegener  Schüsse,  was  auf  ein  ungleichmäßiges  Zertheilen  der 
Geschosshülsen  bei  der  Explosion  schließen  ließ. 

Nach  diesen  Versuchsresultaten  entspricht  demnach  das  105cm 
Shrapnel  der  Firma  Vogel  &  Noot  den  Forderungen  bei  der  105cm 
Kanone  nicht. 

•y)  IO°5cm  Sbrapnels  der  Firma  Mannesmann. 

Die  Hülsen  dieser  Shrapnels  waren  aus  Stahl  —  so  stark  wie  die 
Hülsen  der  zuletzt  erprobten  Shrapnels  von  Vogel  &  Noot  —  nach 
einer  eigens  patentierten  Methode  mit  eingeschweißtem  Boden  erzeugt. 
die  Geschosspitzen  abschraubbar.  Die  Fülladung  betrug  400  Stück 
13mm  Hartbleikugeln,  die  Sprengladung  0'250A'</  Gewehrpulver,  das 
Geschossgewicht  (inclusive  Doppelzünder)  15'76f>/»v/. 

Die  Geschosse  wurden  ähnlieh  wie  jene  von  Vogel  &  Noot 
erprobt,  ergaben  eine  Schusspräcision  jener  der  letzteren  Geschosse 
ähnlich,  zeigten  jedoch  volle  Haltbarkeit  sowohl  beim  Schusse,  als  beim 
ersten  Aufschlage. 

Beim  Sprengen  blieben  die  Geschosshülsen  ganz. 


280  Mayr. 

Die  Wirkung  der  scharf  adjustierten  Shrapnels  war  wohl  befriedi- 
gend, aber  geringer,  als  bei  den  gleichen  Geschossen  von  Vogel  k 
Noot,  was  seine  Erklärung  darin  findet,  dass  die  Gescbossbülsen  bei 
der  Explosion  ganz  blieben. 

Aus  den  Resultaten  der  Versuche  zur  Schaffung  eines  lObem 
Shrapnels  geht  hervor,  dass  der  Forderung  des  Ganzbleibens  der  Geschoss- 
hfilsen  beim  ersten  Aufschlage  und  des  Zerreißens  derselben  bei  der 
fleschossexplosion  bei  der  lObcm  Kanone  kaum  ein  anderes  Material 
besser  entsprechen  dürfte  als  jenes  der  Firma  Mannesmann,  weshalb 
auch  die  Versuche  in  diesem  Sinne  fortgesetzt  werden. 

ej  Versnobe  zur  Schaffang  eines  für  die  12cm  Feldhanbitze  geeigneten 
gußeisernen  Shrapnels. 

Diese  Versuche  sollten  zunächst  Aufschlüsse  über  die  Anwend- 
barkeit des  Gusseisens  als  Geschossmaterial  für  die  12cm  Feldhaubitw 
geben,  jedoch  auch  darüber,  ob  es  für  die  Wirkung  dieser  Geschosse 
vortheilhafter  ist,  13mm  oder  14mm  Hartbleikugeln  als  Fülladung  « 
verwenden. 

Die  Probegeschosse  enthielten  369  Stück  13mm  Hartbleikugeln  ab 
Fülladung,  eine  Sprengladung  von  0*2 1kg  Gewehrpulver;  ihr  Gewitht 
betrug  16*8*://. 

Sie  zeigten  volle  Haltbarkeit  beim  Schusse  und  beim  ersten  Aufschlage; 
auch  war  ihre  Wirkung  beim  Werfen  mit  der  kleinsten  Ladung  der 
I2rm  Feldhaubitze  von  OtU</  7mm  Geschützpulvers  befriedigend  und  die 
lVreussionskraft  der  Füllgeschosse  hinreichend. 

Die  Kesultate  dieses  Versuches  werden  bei  der  definitiven  Con- 
struction  dos  12cm  Shrapnels  für  die  Feldhaubitze  entsprechend  verwertet 
werden. 

f    Versuche  mit   15™   abgeplatteten  Geschossen    mit   kegelstntzfönnigef 

Holzspitze. 
Die  günstigsten  Resultate  wurden  beim  Beschießen  von  geneigte! 
Panzern  bisher  mit  abgeplatteten  15<w  Geschossen  erzielt,  deren  Abplattung 
140"»™  Durchmesser  hatte  und  welche  mit  einer  ogivalen  Holzspittt 
vergehen  waren :  doch  auch  bei  diesen  Geschossen  zeigten  sich  Unregel- 
mäßigkeit on  in  der  Wirkung,  welche  auf  die  Ablenkung  zurückzufuhren 
waren,  die  das  Gesehoss  infolge  der  Form  der  Holzspitze  im  Momente 
des  Auftreffens  erfahren  konnte.  War  dies  wirklich  die  Ursache  dtf 
unregelmäßigen  Wirkung,  so  konnte  der  Behebung  durch  entsprechend« 
Mödirieatiun  der  Form  der  Holzspitze  eventuell  beseitigt  werden,  ohw 
die  ballistischen  Verhältnisse  ungünstig  zu  beeinflussen. 


Übersicht  der  Versuche  auf  dem  Gebiete  des  Artillerie-  und  Waffenwesens.     281 

Um  dieses  letztere  zu  untersuchen,  wurden  aus  der  15cm  Kanone 
M.  1880  abgeplattete  15cm  Ersatzgeschosse  mit  kegelstutzförmiger  statt 
der  ogivalen  Lindenholzspitze  auf  1500m  gegen  eine  Scheibe  geschossen. 
Hiebei  war  die  Schusspräcision  befriedigend. 

Die  Wirkung  von  Stahlgeschossen  mit  derlei  Holzspitzen  gegen 
geneigte  Panzer  wurde  mangels  geeigneter  Zielobjecte  noch  nicht  durch- 
geführt. 

VI.  Zünderversnche. 

m)  Versnobe  mit  dem  Doppelzünder  Modell  III  bei  Feld-  und  Belagerungs- 
geschützen. 

Die  Einrichtung  dieses  Doppelzünders  ist  aus  einem  Aufsatze  des 
Jahres  1890  bereits  bekannt. 

Aufgrund  der  bei  den  Versuchen  des  Jahres  1889  gesammelten 
Erfahrungen  ist  der  Doppelzünder  Modell  III  mit  einem  schwereren  — 
im  Mittel  8*439^  schweren  —  Schläger  versehen  worden ;  nachdem  überdies 
zufolge  der  Resultate  einiger  Orientierungsversuche  im  Anfange  des 
Jahres  1890  noch  einige  kleine  Änderungen  vorgenommen  worden  waren, 
welche  hauptsächlich  die  Adjustierungsweise  des  Zünders  betrafen,  konnte 
der  eigentliche  Hauptversuch  durchgeführt  werden. 

Derselbe  wurde  aus  den  beiden  Feldcalibern,  der  15cm  und  18cm 
Belagerungskanone  M.  1880,  dann  dem  9c?»  und  15cm  Belagerungs- 
mörser M.  1880  durchgeführt  und  bezweckte  nebst  der  Beurtheilung 
des  Functionierens  des  Zünders  als  Schlag-  und  Zeitzünder  auch  die 
Feststellung  der  Tempi erscalen. 

Die  Resultate  des  Hauptversuches  waren  im  wesentlichen  folgende: 

1.  Der  Percussionszünder  des  Doppelzünders  funetionierte  —  die 
kleinen  Ladungen  des  9cm  und  15cm  Mörsers  ausgenommen  -  stets 
rorrect 

2.  Das  Beobachten  der  zum  Einschießen  verwendeten  Doppelzünder- 
Shrapnels  war  bei  der  9cm  Feldkanone  auf  allen,  bei  der  8cm  Feld- 
kanone auf  den  Distanzen   innerhalb   3000   Schritt   verlasslich  möglich. 

3.  Von  392  als  Shrapnels  verwendeten  Geschossen  sind  etwa 
1  Procent  vorzeitig  explodiert. 

4.  Die  Regelmäßigkeit  der  Functionierung  des  Zeitzünders  war  bei  den 
beiden  Feldcalibern  gleich  jener  des  Percussious-Kingzünders  M.  1875  85. 
Beim  16cm  Mörser  uud  der  18cm  Kanone  M.  1880  wurden  die  beim 
Percussions- Ringzünder  M.  1880  nach  den  Schießtafeln  zulässigen 
Streuungen  der  Sprengorte  überschritten,  was  aber  nach  den  bisherigen 
Erfahrungen  bei  den  Versuchen  dos  Militär-Comites  nicht  dem  Verhalten 


282  M  a  y  r. 

des  Satzscheibenkornpulvers  zugeschrieben  werden  kann,  sondern  viel- 
mehr eine  Folge  geringfügiger,  leicht  behebbarer  Mängel  in  der 
Adjnstierungsweise  der  Zünder  zu  sein  scheint. 

6.  Die  längste  Brenndauer  des  Zünders  —  bei  einer  Tempieruog 
von  300  Grad  an  der  unteren  Satzscheibe  —  betrug  bei  der  Iäw 
Kanone  (dem  15™  Mörser)  M.  1880,  18*00  (18'28)  Secunden. 

6.  Bei  einem  8tägigen  Fahrversuche  in  Verwendung  gewesene 
9cm  und  I2rm  Shrapnels  zeigten  keine  aus  den  Erschütterungen  beim 
Fahren  abzuleitende  schädliche  Einflüsse. 

Schließlich  wird  noch  bemerkt,  dass  der  Doppelzfinder  Modell  III 
auch  gelegentlich  der  Schießübungen  der  Feld-  und  Festungs-Artillerie 
einer  ausgedehnteren  Erprobung  mit  sehr  günstigem  Erfolge  unterzogen 
wurde. 

Die  Versuche  werden  fortgesetzt.  Nachdem  die  Brennzeit  des 
Doppelzünders  bei  Belagerungs-Kanonen  und  Mörsern  nicht  für  alle  Filh 
ausreichen  dürfte,  so  wird  für  die  Fortsetzung  der  Erprobung  ein 
Doppelzünder  für  Feldgeschütze  mit  bloß  einer  Satzscheibe  und  etwi 
13  Secunden  Brennzeit  und  ein  solcher  für  Belagerungs-  und  Festunga- 
geschütze mit  zwei  Satzscheiben  und  etwa  25  Secunden  Brennzeit  in 
Aussicht  genommen. 

b)  Versuche  zur  Verbesserung  der  Shrapnels  M.  1863. 

Bei  den  schon  seit  Jahren  fortlaufenden  Versuchen  zur  kriegs- 
mäßigen Herstellung  der  Shrapnels  M.  1863  ist  der  Wert  eines  härteren 
Materiales  für  den  Shrapnelzünder  M.  1863  erkannt  worden;  ebenso  hat 
es  sich  gezeigt,  dass  der  zweckmäßigste  und  verhältnismäßig  billigste  1 
Ersatz  dieser  Zünder  durch  Percussions-Ringzünder  M.  1875/85  geschehen  * 
könne. 

Es  gelangten  daher  im  Jahre  1890  Sem  Shrapnels  M.  1863  mit 
Percussions-Ringzündern  M.  1875/85,  deren  Satzringe  aus  Mehlpulver 
und  Kornpulver  gepresst  waren,  zur  Erprobung. 

Nach  den  Ergebnissen  dieser  Versuche  hat  das  Militär-Comite  für 
die  kriegsmäßige  Herstellung  der  Shrapnels  M.  1863  den  Percussions- 
liingzündcr  M.  1875  85  mit  Satzringen  aus  Kornpulver  empfohlen. 

<-;  Versuche  mit  dem  Zeitzünder  von  Major  Zejbek. 

Dieser  Zünder  besteht  aus  einem  mit  Pulver  gefüllten  Bleiröhrchen, 
welches  in  eine  hinter  dem  rückwärtigsten  Führungsringe  des  Geschosses 
hergestellte  Xuth  gepresst  und  mit    einem    Kupferbande   überdeckt  ist 

Zum  Tempieren  mnss  sowohl  das  Kupferband,  als  auch  das  Blei- 
röhrchen mit  einer  Tempierzange  angestochen  werden. 


Übersicht  der  Versuche  auf  dem  Gebiete  des  Artillerie-  und  Waffenwesens.     283 

Die  Versuche  mit  diesem  Zeitzünder  haben  noch  keine  Kesultate 
für  dessen  verlässliche  Beurtheilung  geliefert,  können  daher  erst  seiner- 
zeit besprochen  werden. 

VII.  Sonstige  Versuche. 

a)  Versnobe  mit  einer  7cm  Sohnellfeuerkanone,  Patent  Skoda. 

Nachdem  diese  Schnellfcuerkanone  bezüglich  ihrer  Lafettierung 
und  ihrer  sonstigen  Einrichtungen  als  Schiffsgeschütz  gedacht  war,  so 
bezweckte  ihre  Erprobung  im  wesentlichen  nur  die  Beurtheilung  des 
angewendeten  Verschluss-Systems,  bezüglich  seiner  Zweckmäßigkeit  und 
Verwendbarkeit  überhaupt,  sowie  bezüglich  seiner  Übertragbarkeit  auf 
größere  Caliber. 

Der  Verschluss  ist  ein  Fallblock  verschluss;  das  öffnen  (Schließen) 
desselben  erfolgt  durch  Drehen  einer  rechts  des  Hinterstückes  befind- 
lichen Kurbel  nach  rückwärts  (vorwärts). 

Das  Spannen  des  Schlosses,  sowie  das  Extrahieren  der  abgeschos- 
senen Hülsen  erfolgt  automatisch  beim  öffnen  des  Verschlusses,  das 
Abfeuern  durch  Zurückziehen  des  Züngeis  mit  einer  Abziehschnur. 

Beim  Schießen  erwies  sich  das  Verschluss-System  hinreichend  wider- 
standsfähig; dasselbe  verspricht  auch  eine  tadellose  Functionierung, 
wenn  Kapseldurchschlägen  und  den  hiebei  eintretenden  Verschmutzungen 
des  Abfeuerungsmechanismus  vorgebeugt  wird. 

Die  oft  gewaltsame  Behandlung,  welche  der  Verschluss  beim 
Extrahieren  festgeklemmter  Patronenhülsen  erfuhr,  lässt  dessen  Anwend- 
barkeit auch  bei  größeren  Calibern  erwarten. 

b)  Versnobe  mit  einer  8mm  Mitraillense,  Patent  Skoda. 

Bei  dieser  automatischen  Mitrailleuse  ist  der  Lauf  unbeweglich. 
Das  Offnen  des  Verschlusses  besorgt  der  Rückstoß  beim  Schusse;  das 
Schließen,  eine  starke  Spiralfeder,  welche  im  rückwärtigen  Theile  des 
Schlossgehäuses  gelagert  ist.  Die  abgeschossenen  Hülsen  werden  beim 
Offnen  des  Verschlusses  durch  den  Bodendruck  der  Pul  vergase  extrahiert; 
das  Abfeuern  besorgt  ein  regulierbares  Pendel.  Die  Patronenzufuhr 
erfolgt  durch  einen  rahmenartigen  Aufsatz,  welcher  an  der  linken  Seite 
des  Schlossgehäuses  befestigt  wird. 

Die  Erprobung  der  Mitrailleuse  erfolgte  mit  rauchfreiem  Gewelir- 
pulver;  hiebei  war  dieselbe  theils  im  Dreifußgestelle,  theils  im  Panzer- 
stande gelagert. 

Bei  der  Aufstellung  im  Panzerstande  war  die  Sehusspräcision  der 
Mitrailleuse  auf  den    Distanzen   bis    2000m   befriedigend;   eine    Belästi- 


284  M  »y  r.  ßbftiwht  der  Vemache  auf  d«»m  Gebiete  des  Artillerie-  u.  Waffenwfwns 

gung  der  Hedienungssoldaten  durch  die  Pulvergase  fand  nicht  statt  und 
«h  erwiesen  sich  auch  die  Kaumverhältnisse  im  Innern  des  Panzer- 
HtandeH  als  ausreichend. 

Hei  den  zur  Erprobung  der  Ausdauer  der  Mitrailleuse  abgegebenen 
Schuss-Serien  kamen  wiederholt  Anstände  vor,  deren  veranlassende  Ursachen 
nicht  immer  constatiert  werden  konnten.  Nachdem  die  Mitrailleuse  mit 
1(5.420  Schüssen  belegt  worden  war,  musste  wegen  des  eingetretenen 
Brüchen  der  rechten  Oehäusewand  das  Ausdauerschießen  sistiert  werden. 

Da  jedoch  die  Mitrailleuse  im  Verlaufe  des  Ausdauerschießens  mit- 
unter, selbst  bei  sehr  langen  Serien,  ein  andauernd  günstiges  Verhalten 
zeigte1,  konnte  die  Erwartung  ausgesprochen  werden,  dass  es  möglieh 
sein  werde,  die  vorgekommenen  Anstände  gründlich  zu  beseitigen. 

Die  Versuche  werden  daher  im  Jahre  1891  fortgesetzt. 

c)  Versnobe  mit  dem  Velooimeter  von  Sebert. 
Diese  Versuche  sollten   Aufschlüsse  über  die   Verbrennungs-  und 
Wirkungsweise   des  rauchfreien   Pulvers   geben,  lieferten  aber  mangels 
einer   entsprechenden    Installierung    des   Apparates    bisher   noch  keine 
verwertbaren  Resultate. 

«f>  Erprobung  des  Distanzmessers  des  Hauptmanns  Erle. 
Dieser  Distanzmesser,  dessen  principielle  Einrichtung  aus  dem 
tf.  Hefte  des  Jahres  1890  bekannt  ist,  ergab  bei  der  Distanzermittlung 
stehender  und  beweglicher  Ziele  bei  geübtem  Personale  günstige  Messungs- 
resultate. Dessen  Krprobung  durch  die  Truppe  im  Jahre  1891  wurde 
beantragt. 


285 


Die  österreichischen  Eisenwerke1). 

Von 
Alfone   Halkowicli, 

k.  u.  k.  Hauptmann  dt»  ArtUltritttabt*. 

(Mit  einer  Karte  im  Texte.) 

In  unserer  Zeit  des  allseitigen  technischen  Fortschrittes,  in  der 
das  Eisen  nicht  nur  in  der  Industrie,  im  Bau-  und  Verkehrswesen, 
sondern  auch  in  hohem  Maße  bei  militärischen  Einrichtungen  immer 
ausgedehntere  Verwendung  findet;  in  der  Ära  der  Maschinen,  Pauzer 
and  mannigfaltigsten  Eisenconstructionen;  in  einer  Periode  der  hervor- 
ragendsten Ausbildung  des  Waffenwesens:  findet  sich  wohl  kaum  mehr  ein 
technischer  Berufszweig,  welcher  nicht  auf  die  Verwendung  von  Eisen 
in  den  verschiedensten  Formen  greifen  müsste. 

Die  richtige  Bestimmung  und  Auswahl  der  jeweilig  günstigsten 
Bwensorten  und  Qualitäten  ist  eine  Kunst,  welche  nicht  nur  die  ein- 
gehende Kenntnis  des  Materiales  und  längere  praktische  Übung,  sondern 
auch  die  entsprechende  Wahl  der  Erzeugungs-,  respective  Bezugsstätte 
und  die  Vertrautheit  mit  den  Eigentümlichkeiten  der  betreffenden 
Pabricationsmethoden  voraussetzt. 

Für  denjenigen  Besteller,  welcher  nicht  allen  diesen  Anforderungen 
entsprechen  kann,  ist  es  von  Vortheil,  sich  an  größere  Unternehmungen 
tu  wenden,  welche  in  ihren  eigenen  Werken  alle  oder  viele  Eisensorten 
erzeugen,  kein  Interesse  haben,  die  eine  oder  andere  Qualität  besonders 
fcu  poussieren  und  bei  der  Mannigfaltigkeit  ihrer  Producte  in  verein  mit 
reeller  Gebarung  nicht  nur  in  der  Lage  sind,  die  gestellten  Bedingungen 
^u  erfüllen,  sondern  auch  durch  Zuweisung  der  Arbeit  an  das  für  die- 
selbe geeignetste  ihrer  Specialwerke  den  Besteller  der  Sorge  um  die 
Auswahl  der  Erzeugungsstätte  entheben. 


%)  Nach  den  Ergebnissen  von  Studien-  und  Dienstreisen  des  Verfassers  unter 
Berücksichtigung  der  von  einzelnen  Gewerkschaften  zur  Verfügung  gestellten  Daten 
»nd  mit  Benützung  offizieller  Angaben. 

Der  Aufsatz  behandelt  nur  die  Eisenwerke  der  im  Reiehsrathc  vertretenen 
Königreiche  und  Länder,  diejenigen  der  Länder  der  ungarischen  Krone  jedoch  nicht. 


286  H  a  1  k  o  w  i  c  h. 

Von  diesem  Gesichtspunkte  aus  ist  die  Kenntnis  unserer  bedeu- 
tenderen heimischen  Eisenwerke  dem  technischen  Officier  gewiss  von 
Vortheil,  weshalb  im  nachfolgenden  —  ohne  auf  besondere  technische 
Details  einzugehen  —  die  größeren  österreichischen  Eisenwerke  in  dem 
Umfange  skizziert  werden,  dass  eine  allgemeine  Beurtheilung  der  Leistungs- 
fähigkeit und  der  Producte  derselben  ermöglicht  wird. 

Allgemeine  Übersicht. 

Die  Kronländer  Schlesien,  Mähren,  Steiermark,  KärntheD, 
Nieder-  und  Ober-Österreich  und  Böhmen  besitzen  zahlreiche 
größere  und  kleinere,  theils  der  Eisengewinnung,  theils  der  Verarbeitung 
specieller  Eisensorten  gewidmete  Werke. 

An  größeren,  insbesondere  auch  für  militärische  Interessen  in 
Betracht  kommenden  Eisenwerken  f)  sind  zu  nennen : 

In  Schlesien  undGalizien 
die  Eisenwerke  Sr.  kais.  HoheitdesHerrn  Erzherzogs  AI  brecht; 

in    Schlesien 

die    Eisenwerke    des  Hoch-    und    Deutschmeisterthums    des 
deutschen  Kitterordens  und 

das  Eisenwerk  des  Fürstbisthums  Breslau; 

in  Mähren 

die  Eisenwerke  der   Witkowitzer  Bergbau-  und   Eisenhütten- 
Gewerkschaft, 

das  Eisenwerk  Segengottes  der  Kossitzer    Bergbau- G  esell- 
schaft, 

das    Eisenwerk    Janowitz    Sr.    Erlaucht    des    Grafen    Alfred 
Harrach, 

die  Eisenwerke  der    Zöptau-Stefanauer  Bergbau-    und    Eisen- 
hütten-Gewerkschaft, 

die  Eisenhütten  in  Blansko  und 

das  Eisenwerk  des  Fürst-Erzbisthums    zu  Olmütz    (in    Fried- 
land,  Czeladna  und  Ostrowitz); 


*)  Unter  „Eis  en  werken"  sind  die  Statten  zur  Gewinnung  and 
Verarbeitung  des  Koheisens,  dann  die  Raffinierwerke  verstanden.  .Ma- 
schinenfabriken* werden  nur  dort  berücksichtigt,  wo  sie  mit  den  Eisenwerken 
vereinigt  sind. 


Die  Österreich i sehen  Eisenwerke.  287 

in   Steiermark   und   Kärnthen 

(den  Eisenländern  par  excelhnee)  nebst  vielen  kleineren  Eisenwerken  ins- 
besondere die  zahlreichen  Werke  der  österreichisch -alpinen 
llontan-Gesellschaft,    dann 

das  Schienen  walz  we  r  k  der  k.  k.  priv.  Sud  bah  n-Ge  seil  schaft 
in  Graz ; 

in  Nieder-  und  Ober-Österreich 

die  Eisenwerke   in    Ternitz, 

die  Eisenwerke  zu  Schwechat  und  Kl  ein  reifling  der  öster- 
reichisch-alpinen Montau-Gesellschaft  und 

die  Eisenwerke  der  St.  Egydyer  Eisen-  und  Stahl-Industrie- 
Gesellschaft; 

in   Böhmen 
die  Eisenwerke  der  Prager  Eisen-Industrie-Gesellschaft, 
die  Eisenwerke  der  böhmischen  Montau-Gesellschaft, 
die  Teplitzer   Walzwerks-   und    Bessemer-Hütte  n   (Actien- 

gesellschaft)  und 
die  Gusstahlhütte  von  Skoda  in  Pilsen. 

Zu  erwähnen  sind  weiter  als  die  einzigen,  jedoch  nicht  bedeutenden 
Eisenwerke  der  betreffenden  Kronländer: 

In  Salzburg 
die  Eiseugewerkschaft  Sulz  au -Werfen  in  Salzburg  und 
das  Eisen-Kaffinierwerk  in  Grödig; 

in  Tirol 
das  Eisen-  und  Stahlwerk  in  Pillersee  und 
das  Eisen-Gusswerk  in  Jenbach; 

in  der   Bukowina 

die  Eisenwerke  in  Stulpikany  und  in  Bukszoja,  dann  diejenigen 
des  Bukowinaer  griechisch-orientalischen  lteligions- 
fondes  (in  Jakobeny  und  Eisen  au); 

in  Krain 
sind  mehrere  kleinere  Eisenwerke, 

während  Görz,  Gradiska,  das  Gebiet  der  Stadt   Trio  st, 
Istrieu,  Dalmatien  und  Vorarlberg  keine  Eisenwerke  besitzen. 

Von   den   größereu  dieser  Werke   werden    nachfolgend    die   typi- 
schen   und    auch    vom    militär-technischen    Standpunkte 


288  H  a  1  k  o  w  i  c  h. 

wichtigeren  ausführlicher  geschildert,  während  sich  bei  den  übrigen 
auf  die  allgemeine  Angabe  ihrer  Einrichtungen  (wo  thunlich  unter  Nach- 
weisung  ihrer  Production)  beschränkt  wird1). 

I.  Die  Eisenwerke  Sr.  kaiserlichen  Hoheit  des  Herrn  Erzherzogs 

AI  brecht. 

Die  Gründung  der  erzherzoglichen  Eisenwerke  verfolgte  haupt- 
sächlich den  Zweck,  das  in  den  sehlesischen  und  galizischen  Domänen 
Sr.  kaiserlichen  Hoheit  gewonnene  Brennholz  unter  Ausnützung  der 
in  den  Thälern  vorhandenen  Wasserkräfte  zu  verwerten ;  so  entstanden  im 
Jahre  1837  durch  den  Bau  eines  Holzkohlen-Hohofens  und  einer  Gießerei 
die  Werke  inTrzynietzbeiTeschen,  wozu  1845  eine  Emailhütte  kam. 
Nach  Maßgabe  der  Entwicklung  der  Eisenindustrie  und  der  Communi- 
cationen  (insbesondere  nach  dem  Baue  der  Kaschau-Oderberger  Bahn) 
erfolgte  die  Erweiterung  dieser  Werke,  und  wurden  im  Jahre  1872  zwei 
Coaks-Hohöfen  mit  einer  Kohlenwäsche  und  einer  Coaksofenanlage,  1875 
eine  Bessemerei  und  ein  Stahlschienenwalzwerk,  1877  die  Puddlingshütte 
und  ein  Feineisen  Walzwerk,  1887  eine  Martinanlage,  1888  eine  Blech- 
geschirrfabrik, 1889  eine  Chamottefabrik  und  1890  eine  zweite  Martin- 
hütte erbaut. 

Gegenwärtig  umfassen  die  Eisenwerke  in  Trzynietz  drei  von  einander 
unabhängige  Hüttenämter  u  zw. 

die  Kaiser  Franz  Josefs-Hütte, 

die  Hildegardehütte  und 

die  Walcherhütte, 
wozu  noch  das  selbständig  geleitete  chemische  Laboratorium  kommt. 

.1.  1)  a s  11  ii  tte  ii  a  in  t  K a  i» e  r  F r  a  n  z  Jo  8  efs  -Hütte. 

Zu  derselben  gehören: 

1.  Eine  Kohlenwäsche,  betrieben  durch  eine  lOOpferdige  Dampf- 
maschine*),  mit   2    Centrifugalpunipen  *j   zum    Heben  der  Waschwässer 

!j  Bei  Werken,  welche  meist  als  Studienobjecte  gelegentlich  der  technischen 
Exkursionen  des  höheren  Artillerie-  und  des  höheren  Uenie-Curses,  dann  für  die 
zur  Special-Ausbildung  bestimmten  Officiere  dienen,  ist  an  manchen  Stellen  mehr 
in  die  Details  eingegangen  worden,  um  Anhaltspunkte  für  das  Studium  besonderer 
Einrichtungen  zu  bieten. 

*)  Eincylindrig,  horizontal,  Härtung-Steuerung,  ohne  Condensation ;  Dampf* 
cylinder  500mm  Durchmesser,  1000mm  Hub,  60— ti5  Touren  pro  Minute. 

3)  550mm  Durchmesser,  750  Touren  pro  Minute. 


Die  Österreichischen  Eisenwerke.  289 

auf  7m  Höhe,  Quetschwalzen  zur  Zerkleinerung  der  Kohle,  vier  rotie- 
renden Cla8siertrommeln ,  diversen  Eornsetzmaschinen  Desintegratoren 
und  einer  Kieswäsche  zur  Gewinnung  der  Nebenproducte,  sowie  den 
entsprechenden  Dampfkesseln. 

Zur  Aufbereitung  gelangen  täglich  ca.  30  Waggons  Rohkohle,  wobei 
im  Mittel  200 — 300wi*  Waschwasser  benöthigt  wird. 

2.  Eine  Coaksofen-Anlage  mit  161  liegenden  Öfen1)  und 
einer  Tagesproduction  von  1.800  bis  1.900^;  zum  Ausstoßen  der  fertigen 
Coakes  dienen  3  mobile  Dampfmaschinen.  Schlecht  backende  Kohlen 
werden  vor  dem  Einsetzen  feucht  gestampft  und  in  Form  eines  der 
Ofendimension  entsprechenden  Prismas  eingesetzt,  wodurch  es  gelingt, 
tos  denselben  dennoch  dichte,  grobstückige  Hohofencoaks  zu  gewinnen'). 

Durch  die  Abgase  der  Coaksöfen  werden  8  Cornwall-Dampfkessel 
mit  700m*  Heizfläche  geheizt,  an  welche  Anlage  sich  weiter  die  Eisenerz- 
und  Kalksteinlagerplätze  (zur  Deponierung  von  ca.  500.000?  Material) 
wtd  die  Möllergruben  schließen. 

3.  Die  Hohofen-Anlage  mit  2  Hohöfen3),  2  horizontalen, 
SOOpferdigen  Zwillingsgebläsemaschinen %),  einer  200pferdigen  Reserve- 
ßebläsemaschine  •),  6  Withwell-Winderhitzungs- Apparaten  (Windtempe- 
»tar  850  bis  680°  C)  und  einem  Windregulator. 

Die  Hohöfen  erzeugen  hauptsächlich  weißes  Puddelroheisen  für 
die  Raffinierwerke,  hochgraues  Bessemerroheisen  und  Roheisen  für  den 
Martinofen.  Die  Tagesproduction  besteht  in  ca.  600  bis  650?  Bessemer- 
nd 800?  Puddelroheisen. 


')  System  Gobiet  und  Semet-Solvay :  Länge  6  3  bis  9m,  Tiefe  0'55  bis  064m, 
Hohe  128  bis  15m.  Ofenbesatz  24  und  36?  gewaschene  Kohle,  Coakungsdauer  24  bis 
48  Standen. 

*)  Näheres  siehe  „Österreichische  Zeitschrift  für  Berg-  und  Hüttenwesen-, 
Jahrgang  1884,  Nr.  17. 

*)  Höhe  18m,  Kohlensackweite  6  4m,  Fassungsraum  295ms,  geschlossene  Brust, 
j*  6  Blaseformen  a  150mm  Durchmesser ;  die  Gicht  ist  mit  Parry-Trichter  geschlossen ; 
die  Gichtgase  werden  gewaschen  und  zur  Kesselheizung  und  Winderhitzung  benützt ; 
die  Forderung  geschieht  mittels  einer  GOpferdigen  Dampfmaschine  und  Schalen. 

4)  Compound-Systera  mit  Härtung  -  Steuerung ;  Hochdrackcylinder  800mm, 
XiederdruckcyUnder  1.250mm,  Windcylinder  1.840mm  Durchmesser;  Hub  1.410mm; 
16  bis  20  Touren.  Jede  Maschine  gibt  pro  Minute  200  bis  300m3  Wind  bei  15  bis 
SOmmi  Pressung. 

*)  Zwillingsmaschine  ohne  Condensation,  Mayer-Steuerung;  Windcylinder  wie 
die  beiden  andern,  Dampfcylinder  684mm  Durchmesser. 

38 


290  H  a  1  k  o  w  i  c  h. 

4.  Die  Eisenerz-Briquettierung,  welche  dazu  dient,  die 
beim  Kosten  theils  in  Staub  zerfallenden  Spatheisensteine  behufs  günsti- 
gerer Gestaltung  des  Hohofenganges  (unter  Beimischung  von  Kalk  und 
Steinkohlenschlamm)  in  Erzziegel  zu  pressen. 

5.  Das  Bessemerstahlwerk.  Dasselbe  ist  hauptsächlich  für 
die  Yerfrischung  des  flüssigen,  directe  vom  Hohofen  kommenden  Roh- 
eisens eingerichtet,  doch  werden  im  Falle  forcierten  Betriebes  die 
Hohofen  durch  2  Flammöfen,  deren  jeder  6?  flüssigen  Roheisens  in 
3  Stunden  liefern  kann,  unterstützt.  Das  Boheisen  wird  mittels  einer 
hydraulisch  gehobenen  Sammelpfanne  und  Rinnen  in  die  Converter 
gebracht,  deren  das  Stahlwerk  zwei  (von  je  7'5t  Fassungsraum) f)  besitzt 
Die  Winderzeugung  besorgt  eine  horizontale  Zwillingsgebläsemaschine  *), 
das  Umschmelzen  des  Spiegelroheisens  kleine  Flammöfen.  Ferromangan 
und  Ferrosilicium  werden  bei  Durchführung  des  Processes  nach  Bedarf 
im  festen  rothglühenden  Zustande  eingesetzt.  Das  Stahlbad  wird  mittels 
Gießpfannen  in  Coquillen  abgestochen. 

Die  Kippvorrichtung  für  die  Converter  und  die  verschiedenen  Mani- 
pulationskrahne sind  hydraulisch  angetrieben.  Zum  Ausschmieden  der 
Probe-Ingots  dient  ein  Probier-Dampfhammer. 

6.  Die  erste  Martin-Anlage  mit  einem  Siemens-Regenerativ- 
Martinofen  von  6  bis  7t  Fassung  (gegenwärtig  nur  basisch  betrieben), 
6  Generatoren  mit  Treppenrostfeuerung,  Abstichpfanne,  hydraulischem 
Krahn  u.  s.  w. 

Die  Chargendauer  betragt  7  bis  8  Stunden  und  wird  das  Product 
insbesondere  zu  Eisenbahnradreifen,  "Waggon-  und  Wagenachsen,  Trägern, 
Bahnschwellen,  Feinblech,  diversen  Schmiedestücken  und  für  den  Stahl- 
fayonguss  verwendet. 

7.  Die  zweite  Martin- Anlage  mit  zwei  basisch  zugestellten 
Martinöfen  (von  je  St  Fassung  mit  liegenden  Regeneratoren  und  6  Genera- 
toren\  für  welche  fallweise  ein  dritter,  zwischen  der  Martin-Anlage  und 


fj  Mit  den  Convertern  wird  gegenwärtig  nur  nach  dem  säuern  Verfahren 
gearbeitet.  Durchmesser  der  Converter  2'7m,  der  Böden  1  Im.  Converterfutter  auf 
«ler  Vorderseite  350,  auf  der  Kflckseite  300mm  stark :  Zustellung  beim  sauern 
Proeess  mit  Fa<;onsteinen  aus  Dinas-Material:  Hohe  der  Böden  500mm,  Gebläsewindiu« 
Strömung  durch  !*  Düsen  mit  je  H  Windlöchem  vom  11mm  Durehmesser.  Chargendauer 
ea.   1H  Minuten. 

*)  Ohne  Expansion,  Ventilsteuerung.  Dampfeylinder  1.050mm,  Windcylinder 
1 .20U;/i!/i  Durchmesser,  Hub  l.'JOOmm,  22  bin  2tf  Touren,  Windpressung  15  Atmosphären. 


Die  österreichischen  Eisenwerke.  291 

der  Bessemerei  aufgestellter  Converter  vorbereitend  arbeitet.  Ein  fahr- 
barer Dampfkrahn  und  ein  hydraulischer  Elevator  besorgen  den  Trans- 
port des  Materials. 

Die  wöchentliche  Erzeugung  eines  dieser  Martinöfen  beträgt  bei 
reinem  Martinieren  in  22  bis  23  Chargen  1.800  bis  2.000y,  bei  combi- 
niertem  Bessemer-Martin-Betrieb  3.200  bis  3.500^  Flusstahl  oder  Fluss- 
eisen-Ingots. 

Die  aus  basischem  Flusseisen  hergestellten  Mörser-Panzerkuppeln 
haben  vollkommen  entsprochen. 

8.  Die  Dampfhammer- Anlage  mit  2  Wärmöfen  !),  2  Dampf- 
hämmern*) zum  Vor-  und  Fertigschmieden  der  Stahlblöcke  und  einem 
Erahn  von  75 q  Tragkraft  und  5m  Ausladung  zum  Einlegen  schwerer 
Stahlblöcke  in  die  Öfen  und  zum  Transporte  derselben  zu  den  Dampf- 
hämmern. 

9.  Die  Stahlgrobstrecke  mit  3  Ingot- Wärmöfen s),  einer  Wal- 
zenstraße mit  4  Strecken,  welche  durch  eine  300pferdige  Dampfmaschine 
ingetrieben  wird,  einem  Rollen-Transportapparat  zur  Pendelsäge  (beide 
betrieben  durch  eine  25pferdige  Maschine),  dann  den  verschiedenen  Arbeits- 
maschinen für  Appretur  der  Schienen. 

Die  Leistungsfähigkeit  der  Grobstrecke  ist  450  bis  500  Stück 
Normalschienen  von  9  bis  10//*  Länge  pro  24  Stunden;  doch  kann  die 
Leistung  erheblich  gesteigert  werden,  wenn  die  Ingots- Vorstreckarbeit 
zumtheil  dem  150</  Dampfhammer  überwiesen  wird. 

Die  Grobstrecke  wird  auch  zur  Erzeugung  von  Secundärbahn-, 
Feldbahn-,  und  Grubenschienen,  von  stärkerem  Rundstahl  und  von  Pla- 
tinen aus  Martinflusseisen-Ingots  für  die  Feinblechfabrication  benützt. 

10.  Das  Ty res- Walzwerk  mit  einem  Ingot-Ofen  (wie  in  der 
Stahlgrobstrecke )  und  dem  durch  eine  150pferdige  Zwillings-Dampf- 
maschine %)  getriebenen  Walzwerke  nach  System  Daelen. 

')  Herdlänge  6m.  Breite  2m.  Gewölbhöhe  G50mm  (resp.  4m,  2  5m  und  1.000mm); 
Treppenrost  und  Halbgusfeuerung,  Kostfliichen  3,  resp.  2  25  m*. 

f)  Fallgewicht  150^.  Hub  25m,  Dampfcylinderdurchmesser  1  Im  (resp.  3(ty, 
1»  und  048m);  der  erste  arbeitet  ohne,  der  zweite  mit  Oberdampf.  Chabottegewicht 
1500  and  375? 

■)  An  der  vorderen  Längsseite  jeden  Ofens  sind  7  Arbeitsthüren :  die  Ingots 
**rden  bei  der  dem  Fuchs  nächsten  Thür  eingesetzt  und  allmälig  weitergerollt. 
Jeder  Ofen  fasst  ca.  20  Blocke  und  heizt  nuch  einen  stehenden  Kauchkessel. 

•)  Ein  Cylinder  vertical.  d*4r  andere  horizontal  angeordnet.  Durchmesser  tiOO. 
Hub  1.000mm,  150  Touren. 

38* 


292  Halkowich. 

In  dem  Walzwerke  sind  8  Rollen  thätig,  wovon  die  Streckrolle 
durch  eine  kleine  Reversier-Dampfmaschine  vor-  und  zurückgeschoben, 
2  Centrierrollen  mit  hydraulischen  Cylindern  angepresst,  2  Staucb- 
rollen  und  eine  mittlere  Kopfrolle  von  der  Betriebsmaschine  in  Bewegung 
gesetzt  werden;  —  2  Fa^onrolleu  werden  von  Hand  aus  gestellt 

Zum  Einlegen  der  vorgeschmiedeten  Ringe  dient  ein  hydraulischer 
Krahn.  Die  12stündige  Leistungsfähigkeit  beträgt  70  Tyres  mit  Durch- 
messern von  650  bis  1.800mm. 

Der  Betriebsdampf  für  die  Dampfhammer-Anlage,  die  Stahlgrob- 
strecke, das  Tyreswalzwerk  und  die  Appreturmaschinen  wird  theils  durch 
die  Kessel  bei  den  Ingots- Wärmöfen,  theils  durch  eine  Batterie  ans 
10  liegenden  Siederohr-  und  2  Bauchrohrkesseln  geliefert. 

11.  Das  Reversier-Walzwerk  ist  in  Bau  begriffen  und  wird 
im  Laufe  dieses  Jahres  in  Betrieb  gesetzt. 

Die  Beversierstrecke  besteht  aus  einer  Vorblock-  und  einer  Pa^on- 
strecke,  welche  durch  eine  horizontale  Zwillingsdampfmaschine  *)  getrieben 
werden. 

Vor  und  hinter  der  Yorblockwalzstrecke  sind  besonders  (durch 
eine  Dampfmaschine)  angetriebene  Rollgänge  zum  Transport  der  Blöcke 
und  besitzt  die  Fa^onstrecke  ähnliche  Vorkehrungen.  Eine  ebenfalls 
separat  bewegte  Blockscheere  dient  zum  Zertheilen  von  Blöcken  bis  w 
200mm  im  Quadrat. 

Die  Blöcke  werden  aus  den  Glühöfen  mit  maschinellen  Winde- 
Vorrichtungen  herausgezogen. 

Zum  Betriebe  des  Reversierwalzwerkes  dienen  7  Cornwallkessel  von 
je  110™*  Heizfläche. 

12.  Die  Chamottefabrik.  Diese  im  Jahre  1889  in  Betrieb 
gesetzte  Anlage  hat  hauptsächlich  den  Zweck,  den  Bedarf  an  feuerfestem 
Materiale  für  die  Trzynietzer  Werke  zu  decken.  An  Betriebseinrich- 
tungen sind  vorhanden: 

1  Kollergang  mit  rotierender  Mulde  und  fixen  Kollerscheiben, 
1  Kollergang  mit  rotierenden  Scheiben,  2  Quetschwalzwerke,  4  Ein- 
weichgruben, 2  horizontale  Knetmaschinen,  1  Paternosterwerk,  1  Schnecken- 
aufzug, 1  Bremsaufzug,  eine  Röhrenpresse,  1  Gasringofen,  1  Gaskauimer- 
ofen  und  eine  Generatoranlage. 

Die  Production  betrug  im  Jahre  1890  43.000?  an  diversen  feuer- 
festen Steinen. 


!)  Kolbensteuerung  und  gerade  Coulisse:  Durchmesser  der  Cylinder  1.200**. 
Hub  1.250mm,  GO  Touren. 


Die  Osterreichischen  Eisenwerke.  293 

13.  Die  Appretur- Werkstätte,  welche  ebenfalls  1889 
errichtet  wurde,  dient  zur  Instandhaltung  der  Betriebsmaschinen  und 
rar  Appretur  der  Walzen  des  eigenen  Bedarfes  der  Werke  und  zum 
Drehen  von  Stahlwaren,  für  welche  Zwecke  sie  vollkommen  modern .  ein- 
gerichtet ist 

Die  Gesammtproduction  der  Kaiser  Franz  Josefs-Hütte 
belang  1890: 

Coaks 700.000?, 

Puddelroheisen 260.000?, 

Bessemerroheisen 1 00.000  j, 

Bessemerstahl-Ingots 110.900?, 

Martinflusseisen-Ingots 140.000?, 

Gusswaaren 4.000?, 

Schienen 92.650?, 

Bundstahl,  Zaggel  und  Feinblechplatinen     ....      31.300?, 
Tyres 4.485?. 


B.  Das  Hüttenamt  Hildegardehütte. 
Diesem  unterstehen: 

1.  Die  Puddelhütte  mit  10  einfachen  und  2  Doppel-Puddel- 
flfen  mit  Treppenrostfeuerungen !),  2  Dampfhämmern  mit  Oberdampf 
lind  einer  dreigerüstigen  Luppenstrecke*),  welch  letztere  durch  eine 
250pferdige  liegende  eincylindrige  Dampfmaschine3)  angetrieben  wird;  — 
weiters  eine  Bohschienenscheere,  getrieben  durch  ein  6pferdiges  Loco- 
öobiL 

2.  Das  Eisenwalzwerk  mit  5  Schweißöfen4)  (Treppenrost- 
feaerung,  Dampfkessel),  einer  Feineisen-  und  einer  Mittelstrecke,  jede 
bestehend  aus  einer  Vorstrecke  und  einer  Yollendstrecke,  weiters  eine 
separate  Dampfkessel-Batterie  mit  230m2  Heizfläche. 


*)  Herdlänge  1.680, Breite  1.580,  resp.  2.000  und  2.050mm,  Gewölbhöhe  680  mm; 
die  Überhitze  wird  zum  Vorwärmen  des  Roheisens  und  zur  Dampferzeugung  benützt. 
Chargeneinsatz  300,  respective  600%,  Chargen  zahl  pro  24  Stunden  durchschnittlich 
16;  Kalo  8  bis  10%,  Kohlen  verbrauch  pro  100%  ausgewalzter  Rohschienen  70 
bis  75%. 

*)  Walzendurchmesser  450mm. 

•)  Mit  Condensation,  Härtung-Steuerung.  Cylinderdurchmesser  750mm,  Hub 
1.200mm,  60  bis  80  Touren. 

%)  Herdlänge  8m,  Tiefe  1.580mm.  Gewölbhöhe  420wim;  Einsatz  500  bis 
1.500%  pro  Charge,  13  bis  15  Chargen  pro  Stunde. 


294  Halkowich. 

3.  Die  Walzen-Appretur-Werkstätte  und  Schmiede, 
deren  Arbeitsmaschinen  durch  eine  horizontale  Dampfmaschine1)  betrieben 
werden. 

Die  Leistungsfähigkeit  der  Hildegardehütte  beträgt  90.000  bis 
105.000?  Walzwaare  (Walzdraht,  Handelseisen,  Grubenschienen  und 
Fa^oneisen)  pro  Jahr. 

C  Das  Hüttenamt   Walcherhiitte. 

Dasselbe  umfasst: 

1.  Die  Hohofenanlage  mit  dem  im  Jahre  1837  erbauten,  1890 
nach  schottischem  Systeme  erneuerten,  für  Holzkohlen-  und  Coaksbetrieb 
geeigneten  Hohofen*)  sammt  Wassertonnenaufzug,  einem  horizontalen 
Zwillingsgebläse3)  mit  Dampfkesselanlage,  einem  Siegener  ßohr- 
ap parat  zur  Winderhitzung 4),  4  Schachtröstöfen,  einem  Patschhammer 
und  einer  Walzenquetsche. 

Die  Jahresproduction  ist  40.000  bis  45.000?  Gießereiroheisen. 

2.  Die  Gießerei,  welcher  außer  dem  Hohofen  2  Cu  pol  Öfen 
für  die  Roheisenausschmelzung  zur  Disposition  stehen,  erzeugt  Potterie, 
Heizapparate,  Maschinen-,  Bau-  und  Kunstguss  und  ist  mit  einer 
Modellier-,  Ciselier-,  Schlosser-,  Dreher-  und  Schmiedewerkstätte,  nebst 
Schleiferei  und  Galvanisierungsanstalt  vereinigt. 

3.  Die  Emailhütte,  welche  sowohl  zur  Emaillierung  von  rohem 
Potterieguss  auf  der  inneren  und  äußeren  Fläche,  zur  Emaillierung  von 
Bau-  und  anderem  Guss,  sowie  zur  Erzeugung  von  emailliertem  Blech- 
geschirr dient,  hat  die  hiefür  entsprechenden  Einrichtungen,  und  sind 
mit  derselben  2  Schachtöfen  für  Kalkbrand  vereinigt. 

Die  jährliche  Production  der  Walcherhütte  beträgt  35.000y  hoch- 
graues Gießereiroheisen,  20.000?  appretierte  Gußwaare  8.000?  emaillierte 
Gusswaare,  1.500?  emailliertes  Blechgeschirr  und  25.000?  gebrannten 
Kalk. 

(Die  Trzynietzer  Werke  beschäftigen  ca.  2.000  Arbeiter.) 


!)  Cylinderdurchmesser  370mm,  Hub  700mm,   80  Touren,  Härtung-Steuerung. 

*)  Geschlossene  Gicht,  centraler  Gasfang,  145m  hoch,  3 9m  Eohlensackweite, 
97m3  Fassungsraum,  4  (90mm)  Blaseformen  mit  Wasserkühlung. 

•)  Compound  und  Condensation ;  Dampfcylinder  450  und  670mm,  Windcylinder 
1.100mm  Durchmesser,  Hub  1.000mm,  Windmenge  pro  Minute  90m*  bei  12cm  Pressung. 

%)  67  Gusseiserne  Röhren  von  oblongem  Querschnitt,  Heizflache  135m*,  Tempe- 
ratur des  Windes  400°  C;  Beheizung  mit  Hohofengasen. 


Die  österreichischen  Eisenwerke.  295 

Außer  den  Trzynietzer  Werken  sind  in  Schlesien  und 
Galizien  noch  die  folgenden  erzherzoglichen  Eisenwerke,  u.  z.: 

D.  Das  Hättenamt  Carlshütte  bei  Friedek 
bestehend  aus: 

1.  Einer  Puddel-  und  Walzhütte  mit  10  einfachen  und 
2  Doppel-Puddelöfen,  2  Dampfhämmern,  System  Daelen,  einer  Luppen-, 
einer  Mittelstrecke,  beide  betrieben  durch  eine  480pferdige  Dampf- 
maschine, und  eine  120pferdige  Jonval-Turbine,  einer  Grobstrecke  mit 
210pferdiger  Dampfmaschine,  einer  Fa^onstrecke  und  einer  Grobblechstrecke 
(ftr  beide  eine  1.400pferdige  Zwillings-Keversier-Dampfmaschine)1),  einer 
Kttelblechstrecke  mit  480pferdiger  Dampfmaschine  und  einer  Fein- 
blechstrecke mit  löOpferdiger  Maschine. 

Weiter  sind  noch  die  notwendigen  Schweiß-  und  Glühöfen, 
Himmer,  Scheeren,  Sägen,  Krahne,  ßichtmaschinen  u.  s.  w.  vorhanden; 

2.  einer  Gießerei  mit  2  Flamm-,  2  Cupol-,  2  Tiegelöfen  und 
einem  großen  Laufkrahne; 

3.  einer  Stahlhammer -Anlage  mit  14  Aushitzfeuern, 
4  Schwanzhämmern  und  einem  Cjlindergebläse; 

4.  einer  Nagelhütte  mit  2  Frictionsspindelpresseo,  einer  Grat- 
äge,  einer  Abgratmaschine  und  sonstigen  Arbeitsmaschinen; 

5.  einer  Wellblechhütte  mit  einem  großen  und  einem  kleinen 
Wellblechwalzwerk,  einem  Glühofen,  einer  Kaltsäge,  Beizanstalt  und  An- 
•t^eiche^ei,). 

Die  Wellen  werden  nicht  in  ihrer  ganzen  Tiefe  auf  einmal,  sondern 
in  mehreren  (bis  zu  20  Gängen)  eingewalzt,  wozu  die  Walzwerke  beson- 
ders eingerichtet  sind. 

Für  das  Bombieren  (Wölben)  gewellter  Bleche  nach  einem  bestimm- 
ten Radius  ist  ein  in  Carlshütte  hiefür  construiertes  Walzwerk  in  Betrieb. 


')  Durchmesser  der  Dampfcylinder  1.265mm,  Hub  1.320mm;  Kolbensteuerung ; 
60  Touren. 

*)  Die bishernurin  Carlshütte  und  Dillingen  in  Rheinpreußenausge- 
fthrte  patentierte  Methode  der  Wellblecherzeugung  besteht  darin,  dass  das  Wellen  der 
ebenen  Bleche  ausschließlich  durch  W  a  1  z  u  n  g  geschieht.  V  ort  heile  gegen  das  sonst 
übliche  Pressen :  Die  Lange  der  Wellbleche  ist  nicht  beschränkt,  da  jede  mit  Blech- 
walzen erzeugbare  Lange  auch  gewellt  werden  kann ;  es  können  Wellen  von  beträcht- 
licher Tiefe  und  Blechstarke  erzeugt  werden  (200mm  Wellen  und  6mm  Blechstärke); 
das  glatte  Blech  wird  beim  Wellen  mittels  Walzen  weder  gedehnt  noch  gedrückt, 
es  entstehen  daher  im  Materiale  nicht  nachtheilige  Spannungen. 


296  H  a  1  k  o  w  i  c  h. 

Es  werden  66  Wellblechprofile  erzeugt  (-^^    bis   .200*200 

Wellendimension  und  bis  zu  7m  Länge). 

Den  Antrieb  des  Wellblechwalzwerkes  besorgt  eine  40pfer< 
Zwillings-Reversier-Dampfmaschine; 

6.  einer  Schau felfabrik  mit  3  Spindelpressen,  Lochmaschi 
Scheere,  Nietmaschine,  u.  s.  w.,  welche  außer  Erd-  und  Kohlenschau 
auch  Infanteriespaten,  Cavallerie-  und  Pionnierschaufeln  erzeugt  (Leisl 
per  Woche  3.000  Stück  Schaufeln); 

7.  einer  Walzendreherei  mit  4  Drehbänken; 

8.  zwei  mechanischen  Werkstätten  mit  den  entsprecl 
den  Arbeitsmaschinen: 

9.  einer  Zeugschmiede; 

10.  einer  Modelltischlerei; 

11.  einer  Chamotteziegelei  zur  Erzeugung  von  gestampi 
Schweiß-  und  Puddelofen-Ziegeln,  Düsen,  Röhren  u.   s.   w. 

Die  sub  6.,  7.  und  8.  angeführten  Objecte  haben  separate  Dan 

motoren. 

Die  Gesammtproduction  des  Hüttenamtes  Carlshütte  betrog 

Jahre  1890: 

Puddelrohschienen 144.900?, 

Walzwaare 128.221?, 

(darunter  3.900?  Wellblech) 

Gusswaare 7.707?, 

Schaufeln  und  Spaten      1.130?, 

Pflugbleche  und  Zeugwaaren 2.790?, 

Geschmiedete  Eisenbahnnägel 7.882?, 

Chamotteziegel  und  -Steine 12.550?. 

(Arbeiterzahl  ca.  1000.) 

E.  Das  Hilft?  na  mt  Ha&chka. 

Dieses  besteht  aus  einem    Hohofen    für   Holzkohlen-    und    Co« 
betrieb,  einer  Gießerei  und  2  Hammerwerken. 
Die  Production  betrug  1890: 

Gießereiroheisen 27.400?, 

Gusswaaren 25.380?, 

Schmiedeeisen 4.300?. 

(Arbeiterzahl  ca.  250.) 


Die  österreichischen  Eisenwerke.  297 

F.  Die  Eisenconstructions- Werkstätte  in  Friedete. 

Diese  Anlage  wurde  1867  als  Brückenbauanstalt  in  Ustrou  ge- 
gründet, 1881  aber  nach  Friedek  transferiert. 

Die  Erzeugnisse  bestehen  in  Eisenbahn-  und  Straßenbrücken,  Dach- 
ond  anderen  Eisen-Constructionen  und  beträgt  die  Leistungsfähigkeit 
36.000;  jährlich  (1890  Leistung  29.000?). 

(Arbeiterzahl  ca.  270.) 

G.  Die    Feilenfabrik    in    Friedek. 
Leistung  1890: 
885?  neue  Feilen, 
897?  alte  Feilen  aufgehauen. 
(125  Arbeiter.) 

H.  Die    Maschinenfabrik  und   Hohofenanlage   in     Ustron. 

Die  Maschinenfabrik  ist  für  die  Erzeugung  von  Dampf-i 
Förder-  und  Wasserhaltungsmaschinen,  Dampfpumpen,  Dampfhämmern, 
Desintegratoren,  Ventilatoren,  Aufzügen,  Dampfkesseln,  großen  Locomobilen, 
Dunpfpflügen  n.  s.  w.  eingerichtet  und  lieferte  1890  an  Fabriksarbeiten 
46.230?. 

Die  Hohofanlage  besteht  aus  einem  Hohofen  nebst  Gießerei 
und  3  Hammerwerken. 

Die  Production  an  Roheisen  betrug  1890  10.367?,  an  Gusswaaren 
12.902?. 

(680  Arbeiter.) 

I.  Das  Hätten  amt    Weg  ierska    Görka 

besteht  aus   2   Hohofen,   einer   Gießerei,  einer   Werkstätte,  einem 
Hammerwerk  und  einer  Gießerei  für  stehend  gegossene  Röhren. 
Production  1890: 

Gießereiroheisen     .    .    .  • 34.000?. 

Gusswaare 40.423?, 

Schmiedeachsen      2.200?. 

(425  Arbeiter.) 

K.  Das  Uli ttenamt   Obsza r. 

Enthält  ein  Hammerwerk  und  ein  Femblechwalzwerk,  welche  Dach-, 
Schlo88-  und  Büchsenbleche  aus  Martinflusseisen,  verzinkte  Bleche,  Stahl- 
pflogbleche und  Schmiedeeisen  erzeugen. 

(112  Arbeiter.) 


298  H  a  1  k  o  w  i  c  h. 

In  allen  erzherzoglichen  Eisenwerken  sind  die  für  den  Trans- 
port notwendigen  Eisenbahnen  vorgesehen,  viele  Theile  der  Werke  sind 
elektrisch  beleuchtet,  alle  telephonisch  verbunden. 

Für  die  Unterkunft,  Approvisionierung,  Sanitätspflege,  Kranken-  and 
Invaliditätsversorgung  der  Arbeiter  sind  die  umfassendsten  Vorkehrungen 
getroffen;  —  der  Schulunterricht  der  Kinder  geschieht  in  erzherzog- 
lichen Werksschulen. 


II.   Die  Eisenwerke  des  Hoch-  and  Dentscbmeisterthums  des 
deutschen  Ritterordens. 

Von  diesen  sei  nur  kurz  erwähnt,  dass  sie  aus  dem  Eisenstein- 
bergbau in  Freudenthal  und  den  Eisenhütten  in  Ludwigsthal 
und  in  Klein-Mohrau  bestehen,  welche  beide  auf  Draht  arbeiten. 
Die  Hütte  in  Ludwigs thal  hat  28  Grobzug-,  14  Mittelzug-  und 
20  Feinzug-Trommeln,  eine  Glüherei  und  eine  Beizerei;  der  Antrieb 
geschieht  durch  eine  Dampfmaschine  und  Wasserräder;  die  Zahl  der 
Arbeiter  beträgt  ca.  60  Mann. 

Die  Hütte  in  Klein-Mohrau  hat  nur  12  Grobzug-  und  9  Mittel- 
zug-Trommeln, welche  durch  Wasserräder  getrieben  werden. 

Beide  Werke  sind  verpachtet. 


III.  Die  Eisenwerke  des  Fttrstbisthums  Breslau. 

Diese  bestehen    aus    dem  Eisensteinbergbau   bei  Nieder- 
grund und  den  Eisenhütten  im  Buchbergsthal  u.  zw.: 
der  Melchior-Hütte  (Walzwerk), 

der  Emanuel -Hütte  (Cupolofen,  Eisen- und  Metallgießerei,  Appretur- 
werkstätte,   Drahtzug-    und    Nägelmaschinen), 
dem  Nepomuk-,  Eduard-   und  Heinrichhammer  mit  zusammen 
4  Luppen-,  3  Frischfeuern  und  5  Schwanzhämmern  zur  Erzeugung 
von  Achsen  und  Pflugblechen. 
Die  Zahl  der  Arbeiter  ist  ca.  90. 


IV.   Die  Eisenwerke  der  Witkowitzer  Bergbau-  und  Eisenhütten- 
Gewerkschaft. 

Die    Witkowitzer    Eisenwerke    umfassen    die    Eisenstein- 
bergbaue   in    den   Bezirken  Littau    und  Hohenstadt,    dann    die 


Die  österreichischen  Eisenwerke.  299 

Eisen-  und  Stahlwerke  in  Witkowitz  und  Mährisch-Ostrau 
(Sofien-Hütte). 

Das  Eisenwerk  Witko  wüz  an  der  Ostrawitza  wurde  im  Jahre  1829 
ron  Seiner  kaiserlichen  Hoheit  Erzherzog  Rudolf,  dem 
damaligen  Fürst-Erzbischof  von  Ol  mutz  und  Besitzer  des  32km  ent- 
fernten Eisenwerkes  Friedland,  als  Hammerwerk  mit  Wasser- 
trieb gegründet  und  verarbeitete  das  in  Friedland  erzeugte  Holz- 
kohlen-Roheisen auf  Stabeisen. 

Mit  der  Entwicklung  des  Ostrauer  Steinkohlenreviers  hörte  der 
Zusammenhang  zwischen  Friedland  und  Witkowitz  auf  und 
wurden  in  Witkowitz  selbst  die  ersten  zwei  C o k e s -Hohöfen  der 
Monarchie  errichtet;  auch  wurde  (mittels  englischer  Arbeiter)  der 
Puddelprocess  eingeführt. 

Das  Werk  galt  schon  in  den  fünfziger  Jahren  für  eines  der  leistungs- 
fähigsten der  Monarchie,  doch  war  noch  der  Mangel  guter  (und  nament- 
lich phosphorarmer)  Eisenerze  sehr  fühlbar;  ein  großer  Theil  des  Roh- 
eisens musste  von  den  Holzkohlen-Hohöfen  der  Comitate  Zips  und 
Gftmör  (per  Achse)  zugeführt  werden. 

Erst  mit  dem  Baue  der  Kaschau-Oderberger  und  der  ober- 
ungarischen  Staatsbahn,  sowie  des  Eisenbahnanschlusses  Eisen- 
erz-St.  Valentin  eröffneten  sich  bedeutende  Chancen  für  den  Bezug 
guter  Eisenerze. 

Man  entschloss  sich  zum  Bau  eines  neuen  Hohofens  in  Witkowitz 
und  zweier  Öfen  in  Mährisch-Ostrau,  zu  welch  letzteren  in  neuester 
Zeit  ein  dritter  hinzugekommen  ist;  vorher  schon  war  die  Stahl- 
fabrication  (hauptsächlich  für  Erzeugung  von  Eisenbahnschienen)  mit 
zwei  Convertern  begonnen  worden. 

Einen  mächtigen  Impuls  bekam  die  W  i  t  k  o  w  i  t  z  e  r  Stahlindustrie 
durch  das  Ende  der  siebziger  Jahre  aufgenommene  Entphosphorungs- 
Verfahren  nach  dem  Process  Thomas-Gilchrist  und  ist  Wit- 
kowitz das  erste  continentale  Werk,  wo  dieser  Process  in  größerem 
Maßstabe  durchgeführt  wurde. 

Gegenwärtig  bestehen  die  Eisen-  und  Stahlwerke  in  Witkowitz 
und  die  Sofien-Hütte  in  Mährisch-Ostrau  aus  folgenden  Theilen : 

1.  6  Cokes-Hohöfen  mit  19  Winderhitzungs- Apparaten,  9  Ge- 
bläsen und  6  Gichtaufzugsmaschinen, 

1  Kohlenwäsche  und 

1  Cokesanstalt  mit  184  Cokesöfen  (darunter  60  mit  Theer- 
und  Ammoniakgewinnung); 


300  H  a  1  k  o  w  i  c  h. 

hiezu  sind  46  Dampfmaschinen  (ca.  2.800  BP)  mit  54  Dampf- 
kesseln in  Betrieb. 

2.  Die  Stahlwerke  mit  4  Convertern,  4  Eoheisenflammöfen 
7  Martin-Öfen,  1  Hammer-  und  Bandagenwerk  u.  8.  wM  wofür  50  Dampf- 
maschinen (ca.  2.900  KP)  mit  26  Dampfkesseln  den  Antrieb  liefern. 

3.  Die  Puddelhütte  mit  23  Puddelöfen  (10  Drehöfen  mit  dop- 
peltem Herd,  9  Doppelöfen  ohne  Drehvorrichtung  und  4  einfache), 
7  Dampfhämmern  und  2  Luppen  Walzwerken. 

4.  Die  Walzwerke  u.  zw.: 
1  Vorblockwalzwerk  mit  40  Walzgerüsten, 
1  Reversier- Walzwerk  für  Schienen  und  Träger, 

1  Blechwalzwerk  mit  2  Blechgerüsten  und  einem  Universalgerüst, 

2  Grobeisenstrecken, 

1  Mittelstrecke  und 

2  Feinstrecken; 

für  die  Puddelhütte  und  die  Walzwerke  sind  23  Schweiß-  und  19  GIüIk 
öfen,  49  Dampfmaschinen  (ca.  5.300  HP)  mit  53  Dampfkesseln,  2  Soll* 
apparate,  10  Dampfhämmer,  18  Dampfsägen,  15  Dampfscheeren  und 
eine    große  Anzahl  sonstiger  Hilfs-  und  Appreturmaschinen  in  Betrieb. 

In  dem  Walzwerke  wurden  bereits  mit  Erfolg  Flusseisen-  und 
Compound-Panzerplatten  bis  25cm  Dicke,  welche  bei  Panzercasematteu 
Anwendung  fanden,  erzeugt. 

In  jüngster  Zeit  sind  5cw  dicke  Flusseisen-,  Stahl-  und  Compound- 
platten,    welche    als  Schiffspanzer    dienen  sollen,    bei    einem  Schießw- 
suche  in  Pola  siegreich    aus    dem  Concurrenzkampfe  mit  Platten  ans-  ^ 
ländischer  Werke  hervorgegangen.  £ 

Die  Panzercasematten    des  Werkes    haben    auch   Verwendung  bei  ^ 
der  Gotthard-Befestigung  gefunden. 

5.  Die  Maschinenfabrik  und  Eisengießerei  mit  durch-  I 
aus  moderner  Einrichtung  zur  Bearbeitung  von  Guss-  und  Schmiede-  , 
stücken  aller  Art,  Rädersätzen,  Eisenbahn-Betriebsartikeln,  Drehscheiben 
Weichen  u.  s.  w.; 

6  Dampfmaschinen  (185  BP)  mit  10  Dampfkesseln  liefern  den  Antrieb. 

6.  Die  Gusstahl fabrik  enthaltend: 
a)  Die  Stahl  formerei  für  Fayonstahlguss  mit  4  Martin-, 

2  Tiegelstahlöfen,    den    notwendigen   Glüh-  und   Trockenöfen,  Kühl- 
vorrichtungen zum  Heben  von  Stücken  bis  40*  Gewicht,  etc. 


Die  Osterreichischen  Eisenwerke.  301 

(Es  unterliegt  daher  keinem  Anstände,  dass  von  den  Werken  auch 
größere  als  die  bisher  gelieferten  Panzerkuppeln  aus  Stahl-  oder  Fluss- 
eisen geliefert  werden  können.) 

b)  Das  Hammerwerk  mit  hydraulischer  Schmiedepresse  für 
2.000t  Druck,  2  Laufkrahnen  von  je  75*  Tragkraft,  einem  100?,  einem 
%  Hammer,  2  leichteren  Hämmern,  2  Walzwerken  für  Stahlbandagen 
und  allen  Werkzeugmaschinen  für  Bearbeitung  von  Stahlguss  und 
Sehmiedestücken. 

Die  oberwähnte,  mächtige  Schmiedepresse  (die  erste  derartige  am 
Continent  bezog  Krupp  in  Essen  aus  England,  die  zweite  Witkowitz) 
gestattet  die  Herstellung  widerstandsfähiger,  gepresster  Stücke  von  com- 
plicierter  Form,  ist  daher  nicht  ohne  Bedeutung  für  den  Bezug  von 
Kriegsmaterial. 

7.  Die  Brückenbau-Anstalt  und  Kesselfabrik  mit 
13  Glühöfen,  12  Schmiedefeuern,  4  hydraulischen  Nietmaschinen  und 
fielen  Hilfs-  und  Arbeitsmaschinen  (Antrieb  durch  6  Dampfmaschinen 
mit  4  Kesseln). 

8.  Das  Böhrenwalzwerk  mit  5  Walzwerken  für  patentge- 
Khweißte  Bohren,  2  Ziehbänken  für  stumpfgeschweißte  Bohren  und 
iar  Fittingschmiede. 

9.  Eine  Thonziegelei  für  Erzeugung  feuerfester  Steine  aller 
Art,  wie:  Chamottesteine,  Quarzziegel,  basische  Steine,  Magnesitziegel; 
fceselbe  enthält  nebst  den  nöthigen  Dampfkesseln,  Dampfmaschinen  und 
Bü&maschinen  zwei  Mend heimische  Gasöfen  (mit  je  16  Kammern) 
mm  Brennen  der  Steine. 

10.  Eine  Ziegelei  mit  2  Ho  ff  manschen  Bingöfen,  2  Dampf- 
tesseln,  1  60pferdige -Dampfmaschine,  Ziegelmaschinen  und  Koller- 
5*ngen  für  eine  Jahresproduktion  von  7,000.000  Stück  ordinärer  Ziegel 


Hieran  schließt  sich  eine  Arbeitercolonie  mit  640  Familienwoh- 
mngen,  Kasernen  für  3.000  ledige  Arbeiter,  ein  Spital  mit  120  Betten, 
fohulen  für  2.000  Kinder,  Kirche,  Werkshötel  mit  Cantinen  und  ein 
froßes  Waarenlager,  in  welchem  Lebensmittel  und  Kleider  zum  Selbst- 
ostenpreise an  die  Arbeiter  abgegeben  werden. 

Bei  sämmtlichen  Werkszweigen  besorgen  16  Dynamos  mit  120  Bogen- 
impen  die  Beleuchtung,  12  normal  spurige  und  17  schmalspurige  Loco- 
lotiven  den  Massenverkehr. 


302  H  a  1  k  o  w  i  c  h. 

Die  Production  der  Hauptartikel  betrug  im  Jahre  1890  in  bei- 
läufigen Zahlen: 

Cokes 900.000?, 

Roheisen 1,830.000?, 

Stahlblöcke 570.000?, 

Puddelluppen 510.000?, 

Eisen   und  Stahl   gewalzt  (Schienen,  Fafoneisen, 

Bleche,  Handelseisen)     ....        750.000?, 

schmiedeiserne  Bohren 76.000?, 

Eisengusswaaren  (gusseiserne  Röhren,  Maschinen- 

guss,  Baugnss) 1 30.0002, 

diverse  Stahlwaaren    (Achsen,   Bandagen,    Stahl- 

fa^onguss,  Schmiedestücke) 70.000?, 

Brücken-  und  Kesselschmiedearbeiten 80.000?, 

Maschinenfabriksarbeit 130.000?, 

feuerfeste  Steine 230.000*?, 

als  Nebenproducte  wurden  gewonnen: 

Kupfer 2.200?, 

Silber 16?, 

Kobalt 24?, 

Gold 002?, 

Steinkohlentheer ....       24.000?, 

schwefelsaures  Ammoniak 6.400?. 

(Wie  schon  oben  angedeutet,  hat  das  Werk  der  österreichischen 
Kriegsverwaltung  und  der  Schweiz  schon  verschiedene  Panzereonstrnc- 
tionen  geliefert.) 

Diese  Production  wurde  mit  ca.  8.500  Arbeitern  erzielt. 

V.  Das  Elsenwerk  Segen^ottes  der  Rossitzer  Bergbau-Gesellschaft. 

Dasselbe  besteht  aus  einer  Gießerei,  3  Cupolöfen,  1  Flamm- 
ofen, einer  mechanischen  Werkstatte,  Kesselschmiede,  Ziegelei, 
einem  Walzwerk  mit  Fein-,  Mittel-,  Grob-  und  Luppenstrecke, 
3  Dampfhämmern,  einem  Schwanzhammer,  6  Schweiß-  und  5  Puddel- 
öfen und  beschäftigt  ca.  440  Arbeiter. 

VI.  Das  Eisenwerk  Janowitz  Seiner  Erlaucht  des  Grafen  Alfred 

Harrach. 

Dieses  umfasst: 

Die  Eisensteinbergbaue  in  den   Bezirken  Sternberg   und 

K  ö  m  e  r  s  t  a  d  t , 


Die  österreichischen  Eisenwerke.  303 

die  Franz  Ernst-Gusshütte  in  Jahnsdorf  (2  Cupol-, 
2  Röstöfen,  1  Tiegelofen  und  Zubehör), 

die  Maschinenfabrik  in  Johnsdorf  für  Brettsägen,  Mahl- 
mühlen, Fracht-  und  Kalesch-Achsen, 

die  Anna-Hütte  in  Altendorf  für  Feinbleche, 

die  Ferdinand-Hütte  in  Altendorf  für  Walz-,  Draht-  und 
Fbcheisen  und 

dieTheresien-Hütte  in  Altendorf  für  schmiedeiserne  Fittings. 

Die  sämmtlichen  Werke  beschäftigen  ca.  400  Arbeiter. 

Tu.   Die  Eisenwerke  der  Zöptan-Stefanauer  Bergbau-  und  Eisen- 
hütten-Gewerkschaft. 

Zum  Eisenwerke  Zöptau  gehören  nebst  ausgedehnteren  Eisen- 
steinbergbauen: 

Die  Theresien-Hütte  in  Zöptau  mit  2  Höh-,  3  Cupol-, 
6  Röstöfen  und  Zugehör; 

dieLeopoldinen-Hütte  in  Zöptau  mit  Puddlings-,  Schweiß- 
ofen- und  Walzwerksbetrieb ; 

die  Maschinenfabrik  und  Brückenbau-Anstalt  in 
Petersdorf; 

die  Anton-Friedrichs-Hütte  in  Reitenhau  mit  einer 
Nagelhütte,  Drahtstiftenerzeugung  und  30  Drahtzügen: 

die  Alberts-Hütte  in  Reitenhau  mit  einem  Schnell walzwerk ; 

die  Frisch-  und  Zeughütte  in  Reitenhau  mit  Schaufel- 
nd Kettenerzeugung. 

Sämmtliche  vorgenannten  Werke  beschäftigen  zusammen  über 
900  Arbeiter. 

Zum  Eisenwerk  Stefanau  gehören: 

die  Franzens-Hütte  mit  Hohofenbetrieb. 

die  Alberts-Hütte  mit  Puddlings-,  Schweißofen-  und  Walz- 
werkbetrieb, 

die  Maschinenfabrik  mit  Kesselschmiede; 

alle  zusammen  mit  ca.  500  Arbeitern. 

VIII.  Die  Eisenhütten  in  Blansko. 

Dieselben  gehören  zu  den  Eisensteinbergbauen  Seiner  Durch- 
laucht des  Hugo  Fürsten  und  Altgrafen  zu  Salm-Reiffer- 
scheid  und  umfassen: 

Die  Klamhütte  mit  1  Cokes-Hohofen,  2  Cupolöfen  und  einer 
Gießerei, 


304  Halkowich. 

die  Marien -Hütte  mit  1  Cokes-Hohofen,  3  Cupolöfen  und 
Gießerei, 

die  Altgrafenbütte  mit  Holzkohlen-Hobofen,  2  Cupolöfen  und 
Gießerei, 

(Paulinen-,  Hugo-  und  Rosalda-Hütte  außer  Betrieb), 

die  Maschinenfabrik  für  alle  Gattungen  von  Maschinen  für 
Bergbau,  Eisenverarbeitung,  Zucker-  und  Ölfabriken,  Mahlmühlen  and 
Brettsägen,  Dampfmaschinen  u.  s.  w., 

die  Fabrik  für  Chamotte  und  feuerfeste  Ziegel. 

Die  Eisenhütten  in  Blansko  haben  ca.  900  Arbeiter. 

j 
IX.  Das  Eisenwerk  des  Fürst-Erzbisthums  zu  Olmüti. 

Hiezu  gehören:  l 

Eisensteinbergbaue   in    Ostrowitz,    Czeladna,  Kunt- 
schitz  u.  s.  w.  und   die  Eisenhütten  in  Friedland,  Czeladm  £ 
und  Ostrowitz;  letztere  enthalten  „ 

3  Hohöfen,  '* 

4  Cupolöfen, 

2  Metallschmelzöfen, 

2  Eisengießereien, 

1  Walzwerk, 

1  Wellblechfabrik, 

Appretur- Werkstätten, 

Broncierungs-  und  Galvanisierungs- Werkstätte  etc.  mit  den  zu- 
gehörigen Hilfs-  und  Arbeitsmaschinen,  wobei  ca.  800  Arbeiter  in  Ver- 
wendung stehen. 

X.  Die  Eisenwerke  der  österreichisch-alpinen  Montan-Gesellschaft 

Besitz. 

Die  gesammten,  dem  Betriebe  gewidmeten  Besitzungen  der  Gesell- 
schaft gliedern  sich  in: 

1.  Den  Grundbesitz  (21.632ha\  das  sind  die  den  Forstver- 
waltungen v)  unterstehenden  Waldungen  (Ende  1889  19.010A«);  die  theils 
für  die  Zwecke  des  Werksbetriebes  als  Lagerplätze,  Halden  und  der- 
gleichen   benützten,   theils  verpachteten  Grundstücke    in    der   unmittel- 

*)  Gegenwärtig  sind  Forstverwaltungen  in  Eisenerz,  Lölling,  Vor- 
dernberg  und  Unterkrain.  Im  Jahre  1890  verminderte  sich  der  Grnndbesiti 
um  ca.  ö.OOOÄa  und  wurden  die  Forstverwaltungen  in  Freienstein,  Kofi  ach, 
Treibach  und  Unterdrauburg  aufgelassen. 


Die  österreichischen  Eisenwerke.  305 

baren  Nähe  der  Werke  endlich  die  Torfmoore  bei  Buchscheiden  und 
in  Mitterbach  bei  Mariazeil. 

2.  Die  Bergbaue  u.  zw.: 

A.  686  Freischürfe  auf  Kohlen,  Eisenstein  und  Manganerze  in 
Orlau,  Seegraben,  Münzenberg,  Fohnsdorf,  Eibiswald, 
Liescha,  Eisenerz,  Hüttenberg,  Mariazell  und  Veitsch. 

B.  Die  Eohlenbergbaue  in  Seegraben,  Münzenberg,  Fohns- 
dorf, Köflach,  Liescha  und  Eibiswald. 

C. Die  Eisensteinbergbaue  in  Eisenerz,  V  or  der  nberg,  Hütten- 
berg, Neuberg  (Altenberg  und  Bohnkogl)  und  Mariazell  (Gollrad 
nd  Sollen). 

3.  Die  Hohöfen(31):  in  Eisenerz  (3),Hieflau(3),  Vordern- 
berg-Friedauwerk  (4),  Zeltweg  (2),  Schwechat  (2),  Neu- 
berg (2),  Mariazell  (3),  Aschbach  (1),  Heft  (3),  Lölling  (3), 
Treibach  (3)  und  Prävali  (2). 

4.  Die  Bessemer-Hütten  in  Zeltweg,  Heft,  Prävali 
und  Neuberg  mit  je  zwei  Bessemer-Convertern. 

5.  Die  Martinhütten  in  Neuberg  mit  4,  Donawitz  mit 
3  Martin-Öfen,  Eibiswald  und  Zelt  weg   mit  je  einem  Martin-Ofen. 

[6.  Die  Tiegel-Gusstahlwerke  inKapfenberg  und  Eibis- 
wald. 

7.  Die  Gießereien  in  Zeltweg,  Schwechat,  Lölling, 
Heft,  Prävali,  Neuberg,  Mariazell,  Donawitz,  Eapfen- 
berg,  Eibiswald,  Eindberg,  Elagenfurt  urd  Andritz. 

8.  Die  Raffinierwerke    in: 

Zeltweg    (Hammer-     und     Walzwerkbetrieb,     Eesselschmiede    und 
mechanische  Werkstätte), 

Prävali  (Schweißofen-  und  Walzwerkbetrieb,  mechanische  Werk- 
itttte), 

Buchscheiden  (Walzwerkbetrieb,  Zeugschmiede), 
Neuberg  (Puddelofen-,  Schweißofen-  und  Walzwerkbetrieb, Stahl- 
fcpngießerei,  Zeugschmiede  und  Werkstätte), 

Graz  (Puddelofen-,  Schweißofen-  und  Walzwerkbetrieb,  Drahtzug 
ui  Stiftenfabrik), 

Donawitz  (Herdfrischfeuer-,  Puddelofen-,  Schweißofen-  und 
Walzwerkbetrieb,  Töllerlhammer,  St.  Pete r-Hammer,  Cementhütte, 
Kesselschmiede,  Zeugschmiede,  mechanische  Werkstätte  und  Feinblech- 
Walzwerk  Gemeingrube), 

39 


3<)fi  II  ft  l  k  0  w  i  rh 

Kapfe  o  b  erg   (llobstahl-FrischepilH-tiirb,    Quftstahl-Sfawfartott, 

suhlfaeongieiiet 

Kibiswald  (Stahlfri.sehem-  and  INuMelofenbefa 
Hammor-    und    Walzwerkbetrieb,     Stablfafongi  Federnschnriede, 

Sägen-  und  Mess^i  tal>i  icatioti,  mechanische  Werkstätte), 

P  i  o  h  1  i  n  £  |  Puddelofen-,  KchweiHofrn-  und   Walzwerkb 

Krems  (Frischfeuerbetrieb,  Feinblecbwalzwerk), 

Krieglach    (Frischfeuer-,    Puddelofen-,    Hammer-    und    Wal/ 
werkbetrieb), 

Kiudb'  iiddelo&fl-,    Schweißofen-    und    Walzwerkb« 

Ihahtzug,  Drahtstiftenerzeugung)  ')i 

Kl  einreifling  (Stahlfrischerei-  und  Hammerwerk! 

Schwechat  (Puddelofen-,   Schweißofen-  und   Wakwerkbel 

9.  D  i  e  Maschinenfabriken  in  Klagen  fürt  (mit  der  Ketten* 
ibrik  in  Brücklj  und  Andritz, 

10.  Die  Appretur-Werkstätte  in  Qusswerk-Mariaze 

11.  Die  A  rheiter Unterkünfte  bei  den  verschiedenen  Etat 
meiats  der  Gesellschaft. 

In  den  Bergbauen,  Hüttenwerken,  Maschinenfabriken.  Forsten  und 
Torfstichen    sind  durchschnittlich  16.000    bis    17.000  Personen 
13.000  bis  14.000  Familienangehörigen)  beschäftigt'). 

Die  Lage    der    im  Vorstehenden    erwähnten  Orte   iruit  Ausnahm* 
isoliert   liegenden   Orlau  und   Schwechat   bei  Wien)   und 
t'hjirakterisiernng    der   betreffenden  Betriebszweige    ist    aus    der  nel 
stehenden  Übersichtskarte  zu  entnehmen. 

Pruduction. 

ad  1,  Aus  den  Waldungen  der  Gesellschaft  wird  Kohlholz,  Nutz* 
holz,  Brennholz  und  Holzkohle  gewonnen,  wovon  der  größte  Theil  in 
den  eigenen  Berg-  und  Hüttenwerken  und  Fabriken  zur  Verwendung 
gelangt,  während  nur  ein  sehr  kleiner  Theil  hievon  verkauft  wird. 

Im    Jahre    1889    betrug    &  sammtproduction    an   Holz    ttl 

00.000*',  an  Holzkohle  ca.  914.000«. 

Dil  gl  odnetkm  an  Kohlholz  war  in  den  Forstverwaltungen 

zu    Lttlling,    Freienstein,    l  nterdrauburg    und    Treiba« 


i  and  Paddelofenbctrieb,  1889  in; 
*i  1  * k**  Brndirladefl  (Kranken*  und  V^rsorgmigBcaMen),  «i  **<«ni&f 

und  Vervollkommnung    Reitens    d  tochaft    tlie    größte    Aufmerksamkeit    tag** 

}  ra-<nti  ren  ein  Vermögen  ?on  ca.  1800.000  Gulden, 


308 


II  IL  1  k  Ü  v 


im  Nutahoh  in  L&llingi  Freien  stein  und  Verdernberg;  an 
Brennholz  in  Löiliag  und  Vördwal  n  BotaMlc  in 

draubur^,    Treib  ach,    K  ö  flach,    Freien  stein    und    Lolli 
dann  in  V ordernberg  und  Vi  11  ach 

Die  nicht  angefahrten  Forefrerwaltungen  producieren  Mi  geringen 
Mengen  der  genannten  Holz-  und  Kohlengattungen. 

Von    den    gesellschaftlichen  Torfstichen,    dereu   I  in    den 

Hüttenwerke*  B  urh  geh  eiden  und  <i  a  is wa  rl  -Mari  aae  1 1  w- 
theilhaft  verwendet  weiden,  wurden  1889  ca.  U.OOOra*  lufttrockener  stick' 
torf  und  ca.  2.000m1  Masr  innen-  und  Baggertort  «m. 

ad  2.  Dir   Fri-is.-hiinV.  welche  nur  dort,  wo  Aussicht  auf  die 
legung  aeuej  Kohlenlager  vorhanden,  besonders  ausgenützt,  in  den  übrigen 
Qebieten  jedoch  nur  insoweit  betrieben  werden,  als 
Bedingungen  fordern,  ergehen  selbstverständlich  keine  direc&e  Pr 
führten  jedoch  in  neuerer  Zeit  insbesondere  in  Ürlau   (wo  der  Geaell- 
schaft  bei  300  Freischürfe  zustehen)  zur  Constatierung  wertvoller  Berg- 
bau-Objecte,  für  Amn  Ausbeute  die  Einleitungen  getroffen  sind. 

l>m  Kohlanbergbaiie  liefern  ausschließlich  Braunkohle  und  war 
das  Erträgnis  im  Jahre  1889  7,455.752V,  wovon  Foh  n  sd  ort  ea  4  <i  Mil- 
lionen, S e e gr a b  e  n  -  M  tl  ii  z  e  n  b  e r  g  und  K  Ö  fl  a c  h  je  über  eine  Million, 
Lieecfaa  und  Eibiswald  geringere  Mengen  lieferten. 

Die    Ausbeute     an    Itoheisenstein    betrug    im     genannten    Jahn 
ca.  6   Millionen  7,    woran    sich    Eisenerz    und   Vordernberg    | 
Bisberg    mit  ca.  5  Millionen,  Hüttenberg  mit  ca.  840.000,  Neu- 
berg und  Maria zell  mit  ca.  100.000,  resp.  60.000?  beteiligten. 

Die  Erzeugung  an  gerosteten  Erzen  betrug  zusammen  ca.  3*4  Mil- 
lionen y,  wovon  über  3  Millionen  auf  Eisenerz  entfallen. 

ad  3.  Von  den  ausgewiesenen  31  Höh  Öfen  waren  im  Jahr« 
15  das  gante  Jahr,  7  durch  Mfier*  Zeit  und  9    gar    nicht    in   Bei 
und  betrug  die  Ausbeute  derselben    an    weißen,   halbierten    und  grauen 
Koheisni  Ca.  19  Millionen,  an  Ri  1*2  Millionen  q;  die  I 

Ziffern  der  Bob«  agung  lieferten  hiebe!  die  Hohöfen  in  Seh  weckt! 

< .r>17.10*i7 ^,    in  Vordernberg   (die    ^Radwerke41    Nr.  2,   3,   7    w 
Ettmeil  300.580*/).  in  Hie!  lau  (266,8647),  in  Zell  *     _     Wfl  1* 
in  Hefl   (ea.  160.60%),  in  Neuberg  und  LftUing  <je  über  100.00' 
in   Prftvali   Und   Kisener/  (je  nähr  an   lOÖ.OOOy),    wahrend  Mai 
'/«'ll  undAsehbach  nur  geringere  Mengen  ije  ca. 

Bei  der  Rtaterseraeuguug  nehmen  die  Hohöfen  in  Vordernberg 
mit  5|0.72ly)  den  ernten,    in  Heft   und  Lolling    (mit    ca.  25<>.< 


Die  Osterreich ischen  Eisenwerke.  309 

resp.  205.000?)  den  zweiten,  in  Eisenerz  (mit  ca.  1 73.000*/)  den 
dritten  und  in  Hieflan  (mit  ca.  41.000</)  den  letzten  Rang  ein. 

(Über  die  in  Ausführung  begriffenen  Erweiterungen  des  Hohofen- 
betriebes  wird  an  anderer  Stelle  dieses  Aufsatzes  berichtet.) 

ad  4.  In  den  Bessemerhütten  betrug  die  Jahresproduktion  pro  1889 
an  reinen  Ingots,  Walzenguss-  und  diversen  Stahlgussartikeln  zusammen 
477. 137?,  wovon  Zelt  weg  und  Heft  die  größten  Theile  lieferten. 

ad  5.  Die  Martin-Hütten  ergaben  in  dem  diesen  Betrachtungen 
zunächst  zugrunde  liegenden  Jahre  1889  eine  Gesammtproduction  an 
reinen  Ingots  und  diversen  Stahlgussartikeln  von  291.6957,  wovon 
Donawitz  und  Neuberg  die  Hauptmengen  erzeugten. 

ad  6.  Die  Tiegel-Gusstahlwerke  producierten  1889  an  Mangan-, 
Werkzeug-,  Feder-  und  Sensenstahl,  dann  Faconguss,  zusammen  beinahe 
60.000?,  wovon  ca.  zwei  Drittel  auf  Kapfenberg  und  ein  Drittel  auf 
Eibiswald  entfallt,  welch  letzteres  hauptsächlich  Feder-  und  Sensen- 
stahl  erzeugt. 

ad  7.  An  Eisenguss  vom  Höh-,  Cupol-  und  Flammofen,  Bessemer- 
Walzen-  und  Stahlguss,  Martin-,Tiegel-  und  Stahlguss,  sowie  Metallguss 
worden  1889  über  109.000?  erzeugt,  wovon 

And  ritz  über  27.000?  (meist  Cupolofenguss), 

Mariazell  ca.  26.000?  (meist  Hohofenguss), 

Zelt  weg  über  18.000?  (ca.  12.000?  Cupolofenguss)  und 

Donawitz  beinahe  13.000?  (fast  ausschließlich  Cupolofenguss) 
lieferten,  während  die  übrigen  Gießereien  (mit  Ausnahme  Lölling, 
welches  nur  72?  Hohofenguss  producierte)  zwischen  2.000  und  7.000? 
Gasserzeugung  nachweisen. 

ad  8.  Die  gesammten  Kaff  in  ier  werke  lieferten  im  Jahre  1889 
die  nachfolgenden  Waaren  und  sind  die  dieselben  producierenden  Werke 
bei  jeder  Zahl  und  nach  der  Größe  der  Betheiligung  geordnet  in  Klammer 
angesetzt. 

Puddeleisen  ca.  568.000?  (Donawitz,  Pichling,  Kind- 
berg, Schwechat,  Graz,  Neuberg,  Krieglach); 

Pnddelstahl  ca.  28.000?  (Eibiswald,  Keichraming, 
Donawitz); 

Frischeisen  ca.  49.000?  (Donawitz,  Krieglach,  Krems, 
Keichraming,  Kleinreifling): 

Frischstahl  ca.  10.000?  (Kleinreifling,  Keichraming, 
Kapfenberg,  Eibiswald); 

Grobstreckeisen  ca.  34.000q  (Donawitz,  Pichling); 


310  Halkowich. 

Mittel«  und  Feinstreckeisen  ca.  415.000;  (Donawitx, 
Pichling,  Eindberg,  Schwechat,  Graz,  Neuberg,  Eibis- 
wald, Krieglach,  Reichraming,  Kleinreifling); 

Grobbleche  ca.  IO8.OOO7  (Neuberg,  Donawitz,  Pichling; 
Erieglach,  Prävali,  Zeltweg); 

Feinbleche  ca.  24.000?  (Gemeingrube,  Erieglach,  Kremi, 
Eibiswald); 

Bails,  Grubenschienen  und  Schwellen  nahe  an  200.000j 
(Zeltweg,  Prävali,  Buchscheiden); 

Tyres  ca.  12.000?  (Zeltweg,  Neuberg); 

diverse  Stahlwaaren  ca.  218.000?  (Eibiswald,  Neuberg, 
Prävali,  Donawitz,  Zeltweg,  Eapfenberg,  Pichling,  Graz, 
Buchscheiden,   Eindberg,   Beichraming,   Elein reifling); 

Zeugwaaren  ca.  8.000?  A\  (Neuberg,  Erieglach,  Donawitz, 
Eibiswald,  Buchscheiden); 

Schmiedstücke  ca.  17.000?  (Neuberg,  Zeltweg); 

Draht  ca.  84.000?  (Graz,  Eindberg); 

Drahtstifte  ca.  36.000?  (Graz,  Eindberg); 

Spiralfedern  ca.  9.000?  (Eibiswald); 

Blattfedern  ca.  20.000?  (Eibiswald); 

Messer  u  n  d  8  «Igen  ca.  60?  (Eibiswald); 

Werkstätten-  und  Kesselschmiedarbeit  ca.  57.00ty^ 
(Zeltweg,  Neuborg,  Donawitz,  Erieglach,  Prävali,  Eibü- 
w  a  1  tl). 

ad  9.  Aulier  den  bereits  unter  ad  7  angegebenen  Uusswireo 
(A  n  d  r  i  t  z  und  Klagen  f  11  r  t)  erzeugten  die  Maschinenfabriken  Klagen- 
furt  und  Andritz  im  Jahre  1889  an  Zeugwaaren  ca.  1.600?,  an  Werk- 
statten- und  Kesselschmiedarbeiten  ca.  53.000?,  von  welch  letzteren 
über  47.000?  auf  Andritz  entfallen. 

ad  10.  Die  Appretur- Werkstätte  in  G  uss  werk-Mariaxell 
lieferte  1889  an  Werkstattenarbeit  ca.  5.000?. 

Alle  vorstehenden  Daten  basieren  aufder  Erzeugung  im  Jahre  18891), 
doch  zeigt  die  nachfolgende  graphische  Darstellung  der  jährlichen  Pro- 
duktionsmengen   von    1882    bis    1889,    dass    die   Schwankungen    nicht 

*)  Sifhf  auch  Ihm  ad  9. 
f)  Si«'hi»  auch  b«-i  ad  9  und  ad  10. 

s»  Die  seither  bekannt  gewordenen  Resultate  de»  Betriebsjahres  1890  fftbcn 
nalie/u  dieselben  um  allgemeinen  etwa»  höhere)  Ziffern  wie  das  Jahr  1889. 


312  Hai ko wich.    Die  österreichischen  Bisenwerke. 

beträchtlich  sind  und* das s  für  den  vorliegenden  Zweck  der  allgemeon 
Charakterisierung  der  Leistungsfähigkeit  der  österreichisch -alpin« 
Montangesellschaft  die  angeführten  Zahlen  als  vollkommen  ausreiche*! 
und  zutreffend  angenommen  werden  können. 

Aus  dieser  Darstellung  ist  auch  zu  entnehmen,  dass  die  Profot- 
tion  der  österreichisch-alpinen  Montangesellschaft  in  den  Jahren  US 
bis  1887  etwas  zurückgegangen  war,  dieselbe  sich  seither  jedoch  wieta 
auf  die  frühere  Höhe  und  selbst  darüber  aufgeschwungen  hat. 

Die  bisherigen  Angaben  lassen  auch  schon  die  Art  der  Arbeite* 
vertheilung  und  die  Ausstattung  der  einzelnen  Werke  in  großen  Zügen 
ersehen,  welche  Gesichtspunkte  durch  die  folgenden  Beschreibungen  der 
technischen  Einrichtung  der  einzelnen  Werke  noch  deutlicher  henor- 
treten  werden. 

(ForUeUunf  folgt.) 


313 


Die  Feuersgefahr  in  den  elektrischen  Beleuchtungsanlagen. 

(Bei  besonderer  Berücksichtigung  der  Fabriken  von  Explosivstoffen.) 

Von 
TZaxl  Exler, 

k.  und  k.  Hauptmann  im  Genieitabe. 

Dass  das  elektrische  Licht  —  ob  Glüh-  oder  Bogenlicht  —  eine 
,  Jwersgefahr  hervorzurufen  imstande  ist,  dürfte  nach  den  seit  der  Ein- 
förmig und  allgemeineren  Verbreitung  dieser  Beleuchtungsart  gemachten 
Erfahrungen,  sowie  nach  der  Erkenntnis  der  Eigenschaften  derselben 
heute  wohl  niemand  mehr  bezweifeln.  Die  Vortheile  einer  erhöhten 
Sicherheit,  welche  dieser  Beleuchtungsart  innewohnt,  können  eben 
toch  nachlässige  Montage  oder  fehlerhafte  Construction,  beziehungs- 
fÄe  bei  Abhandensein  dieser  zwei  Factoren,  oft  durch  unberechen- 
tao  Zufall,  endlich  aber  direct  durch  elektrische  Kurpfuscherei,  ver- 
achtet werden;  —  hievon  geben  die  glücklicherweise  in  der  Neuzeit 
nr  sporadisch  vorkommenden  Anzeigen  der  Tagesblätter,  sowie  die 
liel&ch  wechselnden  Vorschriften  der  Feuer-Versicherungs-Gesell- 
tttaften  und  elektrotechnischen  Vereine  ehrlich  Zeugnis. 

Wenn  nun  die  Kenntnis  der  verschiedenen  Ursachen  und  Umstände, 
rater  welchen  das  elektrische  Licht  eine  Feuersgefahr  in  sich  schließen 
tan,  schon  für  jeden  Laien  großes  Interesse  hat,  so  umsomehr  für  den 
totoischen  Officier,  in  dessen  Verwaltungsbereich  sich  oft  Objecte  befinden, 
W  denen  durch  das  Vorhandensein  oder  durch  die  Erzeugung  von  Explosiv- 
stoffen, die  erwähnte  Gefahr  vergrößert  erscheint  und  wo  geringfügige 
frsachen,  denen  man  oft  ganz  rathlos  gegenübersteht,  von  den  verhee- 
rendsten Wirkungen  begleitet  sein  können. 

Bevor  jedoch  in  das  eigentliche  Thema  eingegangen  werden  soll, 
wi  einleitend  noch  bemerkt,  dass  jede  Feuersgefahr  eigentlich  zwei  von  ein- 
ander wesentlich  verschiedene  Momente,  nämlich  die  Entzündung s-  und 
üe  Feuerleitungsfähigkeit  in  sich  fasst,  von  denen  bei  den  verschie- 
denen brennbaren  Materien  jede  für  sich  in  verschiedenem  Grade  vor- 
wiegen kann,  welche  beide  aber,  unter   günstigen  Umständen  in  verein 

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314-  Exl  er. 

mit  einander,  die  Grundlage  für  den  Brand  selbst  schaffen.  Auch  hin- 
sichtlich der  Möglichkeit  einer  Feuersgefahr  durch  die  elektrische 
Beleuchtungsart  ist  daher  wohl  zu  unterscheiden,  welcher  Art  eine 
Anlage  ist,  zu  welchen  Zwecken  sie  dient  und  in  welcher  Weise  sie 
ausgeführt  wird. 

Eine  schlechte  elektrische  Montage  bei  scheinbar  minder  vorhan- 
dener Disposition  der  zu  beleuchtenden  Objecte  für  die  Feuersgefahr, 
kann  gerade  jenen  gefährlichen  Effect  hervorbringen,  den  eine  gute 
Montage  in  wirklich  feuergefährlichen  Objecten  mit  Erfolg  vermeidet 
Es  liegt  mir  daher  —  von  vornherein  gesagt  —  ferne,  durch  die  Auf- 
zählung aller  Möglichkeiten  der  Entzündbarkeit,  diese  neue  Beleuchtungsart 
recht  schwarz  zu  malen,  sondern  es  soll,  wie  eingangs  erwähnt,  damit 
nur  eine  Orientierung  geschaffen  werden,  dass  solche  Möglichkeiten  be- 
stehen und  wie  man  sie  zu  unterdrücken  vermag.  — 

Directe  Feuersgefahr  kann  nun  bei  der  elektrischen  Beleucb- 
tungsart  —  wenn  man  von  den  Generatoren  absieht,  die  meist  in  un- 
gefährlichen Bäumen  untergebracht  sind '),  —  entstehen  u.  z. : 

A.  bei  der  Anwendung  des  elektrischen  Glühlichtes, 

B.  bei  jener  des  elektrischen  Bogenlichtes  und 

C.  durch  Fehler  in  den  Stromleitungen,  beziehungsweise 
durch  Fehler  in  den  Hilfs -Apparaten,  welche  in  den  Stromleitungen 
liegen. 

Im  Nachfolgenden  sollen  diese  drei  Fälle,  u.  z.  bei  specieller 
Berücksichtigung  von  sehr  feuergefährlichen  Objecten  (Pulver-,  Schieß- 
wollfabriken  etc.),  näher  betrachtet  werden. 

ad  A.  Bei  der  Anwendung  des  elektrischen  Glühlichtes  — 
unter  welch  letzterem  Ausdrucke  hier  die  Glühlampe  sammt  Fassung  und 
Armatur  verstanden  sein  soll  —  ergeben  sich  wieder  mehrfache  Ursachen, 
welche  eine  Entzündung  des  die  Glühlampe  umgebenden  oder  anliegen- 
den Mediums  (soferne  nämlich  letzteres  entzünd-  und  brennbar  ist) 
herbeiführen  können;  u.  z.: 

1.  Durch  Öffnungs-  oder  durch  Kurzschluss  funken,  welche 
durch  die  Handhabung  der  Glühlampen-Schaltapparate  oder  durch 
fehlerhafte  Isolation  der  Stromleitungen  in  den  Lampenfassungen  hervor- 
gerufen werden  können; 


!)  Maschinenräume  liegen  meist  abwärts  von  den  beleuchteten  Objecten  und 
von  diesen  getrennt.  Eventuelle  hier  vorkommende  Fehler  können  bei  der  continuir- 
liehen  Beaufsichtigung  des  maschinellen  und  elektrischen  Betriebes  leicht  entdeckt 
und  ausgebessert  werden. 


Die  Feuergefahr  in  den  elektrischen  Beleuchtungsanlagen.  3X5 

2.  durch  das  Springen  oder  Explodieren  der  Glühlampen- 
Glasbirne  und  hiedurch  ermöglichtes  Hinzutreten  des  entzündungs- 
fähigen Mediums  zum  glühenden  Kohlenbügel  und 

3.  durch  ungenügende  Abkühlung,  beziehungsweise  schlechte 
Wärmeleitung  in  nicht  günstig  construierten  luftdicht  ab- 
geschlossenen Glühlampen-Garnituren  (Schutzhüllen). 

Um  den  Einfluss  dieser  drei  Momente  näher  kennen  zu  lernen, 
mirde  mir  seitens  des  Herrn  Ingenieurs  Ammer  der  Firma  Siemens  & 
Make,  welcher  mich  in  der  liebenswürdigsten  Weise  bei  meinen  Ver- 
suchen unterstützte,  eine  Anzahl  von  Glühlampen  sammt  Fassungen, 
freudlichst  zur  Verfügung  gestellt ;  hiedurch  war  es  bei  den  Versuchen 
möglich,  auch  den  genauen  Anschluss  an  wirklich  obwaltende  Verhält- 
nisse (hinsichtlich  Größe  und  Type  der  Glühlampen)  einzuhalten. 

Die  für  den  Versuch  verwendeten  Glühlampen  waren  also  100- 
Töltige.  16kerzige,  mit  einem  durchschnittlichen  Stromverbrauch  von 
0*56  Amperes. 

Behufs  Erweiterung  der  Versuche  wurden  jedoch  später  noch 
2okemge  Glühlampen  mit  einem  Stromerfordernisse  von  0*8  Amperes  in 
Versuch  genommen.  Als  entzündbare  Mittel  wurden  fein  pulverisiertes 
Schwtnpulver,  Ecrasit  und  Schießwollmaische  verwendet,  u.  z.  letztere 
sowohl  im  trockenen  als  im  feuchten  Zustande.  Da  nach  den  anfäng- 
lichen Versuchen  sich  aber  herausstellte,  dass  die  feuchte  Schießwolle 
weh  der  durch  die  Glühlampe  erzeugten  Austrocknung,  sich  ganz  analog 
4er  trocken  applicierten  Schießwolle  erwies,  wurde  zu  den  späteren 
Tersuchsserien  nur  mehr  trockene  Schießwollmaische  genommen. 
Die  durchgeführten  Versuche  zeigten  nun 

ad  1.,  dass  Öffnungs-  oder  Schließungsfunken  in  den 
Ausschaltvorrichtungen  einer  Glühlampe,  meist  nur  eine  partielle  Ent- 
artung des  an  die  Unterbrechungstelle  möglichst  dicht  anliegenden 
Miteriales  hervorzurufen  imstande  sind,  dass  aber  eine  Feuerleitung  nur 
bei  stark  getrocknetem  und  gewärmtem  Materiale,  durch  den  Öffhungs- 
fimken  zu  bewerkstelligen  war.  Bei  getrockneter  Schießwolle  gelang  die 
Entzündung  jedesmal,  bei  Pulver  selten,  bei  Ecrasit  gar  nicht.  Offenbar 
ist  der  Verlauf  des  kleinen  elektrischen  Öffnungsfunkens,  wie  er  dem 
geringeren  Stärke-  und  Spannungs-Erfordernisse  einer  Glühlampe  entspricht, 
fiel  zu  kurz  und  von  nicht  genügender  Wärme-Intensität ;  möglicherweise 
kann  auch  die  mit  der  Schließung,  beziehungsweise  Öffnung  des  Strom- 
heises verbundene  Erschütterung  oder  aber  der  Funke  selber,  eine 
Trennung  der  feinen  Staubpartikelchen  bewirken,  ehe  er  so  recht  zur 
Wirkung  gelangt. 


316  Ex  ler. 

Kurzschlüsse  hingegen,  welche  durch  Isolationsfehler  in  der 
Lampenfassung  bewirkt  worden  waren,  brachten  durch  die  an  der  Kurz- 
schlusstelle  auftretende  abnorme  Temperaturerhöhung,  fast  immer  eine 
Entzündung  des  an  der  Kurzschlusstelle  befindlichen  explosiblen  Mate- 
riales  hervor.  Desgleichen  trat  dies  ein,  sowie  der  hervorgerufene  Kun- 
schluss  durch  Bildung  des  starken  Öffnungsfunkens  zur  Entzündung 
Anlass  gab. 

(Kurzschlüsse  sind  übrigens  weit  gefährlicher  als  einfache  Unter- 
brechungsfanken. Über  die  Definition  eines  Kurzschlusses,  sowie  dessen 
Wirkungsweise,  siehe  die  Erörterungen  ad  C.) 

Aus  diesen  Versuchsresultaten  folgt  sonach,  dass  bei  Anwendung 
von  Glühlampen  in  Bäumen,  wo  explosible  Gase,  oder  aber  in  solche^ 
wo  explosible  oder  leicht  brennbare  Körper  in  staubähnlichem  Zustande 
oder  in  dichten  Mengen  der  Luft  beigemengt  werden  können,  die  Con- 
tacte  zwischen  Leitung  und  Glühlampe,  also  die  Fassung  und  der  Aas- 
schalter (soferne  ein  solcher  sich  an  der  Glühlampe  anmontiert  befindet), 
immer  unter  luftdichtem  Verschluss,  der  Ausschalter  aber  am  leiten 
außerhalb  des  in  Betracht  kommenden  Baumes  an  einer  leicht  zuging- 
lichen  Stelle  angebracht  werden  sollen. 

Ferner  müssen  Isolationsfehler  in  den  Lampenfassungen  (wie  solche 
häufig  schon  bei  der  Montage  vorkommen)  oder  schlechte  Contacte  in 
den  Fassungen  selber  (wie  sie  z.  B.  bei  den  sogenannten  Stecklampen !) 
auftreten  und  bei  Erschütterungen  des  Lampenkörpers  zu  Funken- 
bildungen Anlass  geben)  stets  vermieden  werden.  Endlich  erscheint  es 
nicht  rathsam,  in  Localen,  wo  explosible  Gase  oder  Staub  sich  befinden, 
das  übliche  Lampeneinsetzen  —  bei  eventuellem  Austausche  der  Glüh- 
lampe —  bei  Stromschluss  vorzunehmen;  in  solchen  Fällen  muss  stets 
zuerst  die  Zuleitung  zur  Glühlampe  durch  Bethätigung  des  Ausschalters 
unterbrochen  werden. 

ad  2.  Das  Springen  einer  Glühlampenbirne,  welche 
durch  Zufall  von  außen  oder  durch  Anwendung  einer  zu  hohen  Span- 
nung, manchmal  auch  aus  nicht  aufklärbaren  Ursachen,  erfolgen  kann, 
wird  selbst  bei  Vorhandensein  explosibler  Gase  keine  so  eminente  Gefahr 
bedingen,  sobald  sich  nur  Haarrisse  an  der  Birnenoberfläche  bilden. 
Anders  stellt  sich  jedoch  die  Sachlage,  wenn    ein    totales    Zerspringen 


1)  Stecklampen  sind  Glühlampen,  die  einen  zapfenartigen  Steck-Contact  in  der   !• 
Fassung  besitzen  und  wo  die  Lampe  durch  einfaches  Einschieben  in  den   federnden    ■ 
Lampenträger  an  diesen  befestigt  werden  kann.  Außer  diesen  gibt  es  noch  Schrauben-, 
Spiralfeder-Contacte  etc. 


Die  Feuersgefahr  in  den  elektrischen  Beleuchtungsanlagen.  31 7 

der  Glühlampe  oder  aber  eine  Lochbildung  in  der  Birne  (wie  solche 
bereits  beobachtet  worden  sind)  eintritt.  In  dieser  Hinsicht  hat  Lieutenant 
Hutchins1)  bereits  Versuche  mit  verschiedenen  Gasen  angestellt,  welche 
ergaben,  dass  alle  von  ihm  untersuchten  brennbaren  Gase  mehr  oder 
weniger  schnell  entzündet  wurden.  Bei  den  Versuchen,  welche  Hutchins 
mit  Schießwolle  machte,  hat  sich  gezeigt,  dass  keine  Entzündung 
dieses  Sprengstoffes  beim  Platzen  der  Birne  erfolgte,  u.  z.  weil  der 
Faden  nicht  mehr  glühte,  als  die  Explosivpräparate  den  Kohlenfaden 
berührten.  Auch  bei  meinen  Versuchen  im  Etablissement  der  Firma 
Siemens  &  Halske  gelang  es  nicht  —  selbst  bei  der  Anwendung  von 
scharf  getrockneter  Schießwolle  oder  von  Schießpulver  —  unter  solchen 
Umständen,  eine  Entzündung  des  Schießwoll-  resp.  Pulverstaubes  hervor- 
mbringen. 

Indes  möchte  ich  die  aufgrund  der  früher  erwähnten  Versuche 
toh  einer  Fachschrift  als  apodiktisch  aufgestellte  Ungefahrlichkeit  des 
Zerspringens  von  Glühlampen  bei  Anwesenheit  explosibler  Stoffe,  nicht 
so  ohneweiters  acceptieren;  denn  obschon  beim  Platzen  der  Glasbirne 
der  Kohlenfaden  sofort  zerstört  wird,  kommt  die  durch  das  Vacuum 
momentan  angesaugte  und  mit  Explosivstaub  gemengte  Luft  sofort  mit 
der  beim  Zertrümmern  bloßgelegten  und  möglicherweise  noch  mit  einer 
hohen  Temperatur  behafteten  Kohle  (der  Kohlenfaden  befand  sich  ja  vor 
der  Zerstörung  in  Weißglühhitze)  oder  mit  den  sehr  heißen  Platin- 
oder sonstigen  Contacten  zusammen,  wodurch  immerhin  eine  Entzündung 
oder  Feuersgefahr  ermöglicht  werden  kann;  abgesehen  davon,  dass  eventuell 
größere,  auf  den  Boden  fallende  Glasscherben  von  größeren  Glühlampen 
durch  ihre  Percussion  Explosionsgefahr  hervorbringen  können. 

Um  nun  eine  solche  Eventualität  zu  vermeiden  und  anderseits  einen 
Schutz  gegen  die  beim  Platzen  einer  Glasbirne  sich  bildenden  zahllosen 
Qfasplitter  zu  besitzen,  umgibt  man  üblicherweise  die  Glühlampen 
mit  entsprechend  geformten  Glashüllen,  die  in  verein  mit  den  zu  ihrer 
Aufnahme  bestimmten  Metall  verschlussen  oder  „Armaturen14,  die  Glüh- 
lampe entweder  staubdicht  (z.  B.  die  Mühlenlampen)  oder  luftdicht  (wie 
L  B.  die  Armaturen  für  Bergwerke,  für  Fabriken  wo  Explosivstoffe  oder 
leicht  entzündliche  Materialien  erzeugt  werden,  dann  für  feuchte  Räume  wo 
durch  Niederschläge  leicht  Kurzschlüsse  oder  Ableitungen  gebildet  werden 
können)  von  der  umgebenden  Atmosphäre  abschließen.  Derartige  Glas- 
glocken („Sicherheitsverschlüs  seu)  sind  gegenwärtig  von  allen 
Feuer- Versicherungs-Gesellschaften  für  Räume,  wo  explosive  Stoffe  oder 


')  EUctrieal  Review  1888. 


318  E  x  1  e  r. 

brennbare  Gase  Torkommen,  und  ebenso  in  den  diversen  r Sicherheits- 
Regulativen  für  elektrische  Anlagen"  vorgeschrieben. 

Dort  wo  leicht  eine  Beschädigung  solcher  Glashüllen  infolge  mecha- 
nischer Einflüsse  (z.  B.  bei  den  sogenannten  mobilen,  d.  h.  frei  beweg- 
lichen, transportablen  Glühlampen)  stattfinden  kann,  erhalten  dieselbe! 
noch  meist  ein  Schutznetz  aus  einem  Drahtgitter  oder  Drahtgeflechte. 
Damit  jedoch  die  Sicherheits-Glasverschlüsse  auch  eine  genügende  Wider- 
standsfähigkeit besitzen,  müssen  sie  von  genügender  Dicke  sein. 

Die  von  mir  schon  im  Jahre  1888  gemachten  Versuche  haben  nun  er- 
geben, dass  man  hinsichtlich  der  Construction  solcher  Hüllen  etwas  vorsichtig 
sein  müsae.  Es  hat  sich  nämlich  gezeigt,  dass  in  das  Innere  solcher  luft- 
dicht schließender  Lampen-Armaturen  eingebrachte  explosible  Stofe, 
durch  die  von  der  Glühlampe  abgegebene  Wärme  zur  Zersetzung  gebracht 
worden  sind,  während  das  auf  die  freie,  unverschlossene  Lampe  auf- 
gebrachte explosible  Material  keine  Zersetzung  zeigte.  Dies  führte  mfek 
dazu,  die  Versuche  bezüglich  ad  3.  neuerdings  aufzunehmen. 

Es  können  nämlich 

ad  3.  Glühlampen  entweder  für  sich  allein,  —  alsootaw 
Umhüllung  —  durch  die  von  ihnen  entwickelte  Wärmemenge,  oder  aber 
in  der  Form  wie  früher  angegeben,  nämlich  mit  einer  Lampen- 
hülle  (Armatur^  eine  Feuersgefahr  unter  gewissen  Umständen  involvieren. 

Gewöhnlich  wird  oberflächlich  angenommen,  dass  Glühlampen  an  und 
für  sich  nicht  feuergefahrlich  sind :  ja  manche  Autoren  M  behaupten 
sogar,  dass  die  Glühlampe  —  als  Sicherheitslampe  pav  e&ceJlsnce  —  ohne- 
weiters  in  Schiellpulver  oder  Schießwolle  gesteckt  werden  könne! 
Letzteres  hat  wohl  nur  dann  seine  Richtigkeit,  wenn  die  der  Glühlampe 
innewohneudt\  in  vergleich  mit  anderen  Beleuchtungskörpern  allerdings 
nicht  große  Wärmemenge  (390—550  Calorien*,  frei  an  die  umgebende 
Atmosphäre  abgegeben  werden  kann  und  eine  genügende  Luftcirculation 
der  Wärmeaufspeicherung  entgegenwirkt.  Ganz  anders  stellt  sich  jedoch 
die  Sachlage,  wenn  diese  Wärmeausstrahlung  stellenweise  oder  aber 
ganz  gehemmt  wird. 

Hinsichtlich  der  Wärmeausstrahlung  selbst,  ist  jedoch  bei  den 
verschiedenen  Lampen  noch  ein  Unterschied  zu  machen.  Glühlampen  mit 
mattgeschliffenen  oder  färbigen  Glasbirnen,  oder  Glühlampen,  welche 
bereits  länger  in  Betrieb  stehen,  also  alte  Lampen,  sind  relativ  heißer 
als  neue  oder  solche  mit  hellen  Glasbirnen.  Bei  ersteren  spielt  die 
Wärmeabsorption  durch  die  Farbe,   bei   den    letzteren  jene    durch   das 

f)  Z    f   Elektrotechnik   1SS9 


Die  Feuersgefahr  in  den  elektrischen  Beleuchtungsanlagen.  31 9 

Belegen  der  Innenoberfläche  der  Birne  mit  feinen  Kohlenpartikelchen 
eine  Rolle;  dieser  Belag  macht  die  Lampe  immer  heißer. 

Hinsichtlich  des  Einflusses  der  Bedeckung  oder  Umhüllung  einer 

Glühlampe,  hat  nun  bereits  Mascard  (1888  f)  sehr  interessante  Versuche 

ugestellt.  Ihm  wurde  die  Aufgabe  gestellt,  die  Umstände  zu   eruieren, 

wie  durch  Elektricität  brennbare  Gegenstände  in  Brand  gesetzt  werden 

tonnen.  Hiezu  •  behängte  er  16  und  32kerzige  Glühlampen  (Type  Edison, 

Swan  etc.,  dann  300kerzige  Sunbeam-Lampen)  mit  verschiedenen  Geweben. 

Spitzen,  und  weitmaschige  Gewebe,  wie   solche  z.  B.  zu  Balletkleidern 

verwendet    werden  und  welche  der  Luftcirculation   wenig  Widerstand 

entgegensetzen,  blieben    unverändert;  hingegen  verbrannten  Seide   und 

Sunmt  schon  nach  ca.  6  Minuten.  Etwas  länger  hielt  die   Baumwolle 

(Watte)  aus.    In  allen  von  Mascard   untersuchten  Fällen  musste  jedoch 

die  Umhüllung  sehr  enge  sein,  da  dort,  wo  die  Luft  hinzu  konnte,  keine 

Verbrennung  der  Umhüllung  eintrat. 

Desgleichen  hat  Carl  Versuche  über  Glühlampen  für  Mühlen- 
Etablissements  (sogenannte  .. Mühlenlampen u)  gemacht,  indem  er  nach- 
gewiesen hat,  dass  in  staubigen  Localen,  wie  bei  Mühlenanlagen,  die 
Luft  eine  bestimmte  Menge  von  brennbaren  Staubpartikelchen  enthalten 
müsse,  um  durch  Hemmung  der  Wärmestrahlung  eine  Entzündung  durch 
die  Glühlampe  selbst  hervorzurufen. 

Aufgrund  dieser   und  ähnlicher  früherer  Versuche  sind  sodann  die 
votker  erwähnten  „staubdichten^  und  die  rluftdich  tenu  Lampen- 
tenchlüsse  bei  den  elektrotechnischen  Finnen  in  Anwendung  gekommen. 
Zumeist  bestehen  diese  aus  verschieden  geformten,  gläsernen  Schutz- 
hüllen (Kugeln. Birnen,  Kelch-,  Cylindergläsern  etc.),  welche  die  Glühlampe 
mithilfe  eines  Deckels  und  einer  Dichtung  entsprechend  dicht  abschließen. 
Auch  durch   Wasserabschlüsse  (wie   solche   beispielsweise    in    der 
ärarischen  Pulverfabrik  zu  Stein  angewendet  sind")  kann  man  eine  weit 
ausreichende  Sicherheit  erlangen;   oder  dadurch,   dass   man   directe  die 
Glühlampe  in  einen  Wasserbehälter   steckt  (wobei   allerdings  bei   luft- 
dichten Verschlüssen  auch  die  Möglichkeit  einer  Kuallgasbildung  durch 
elektrolytische   Zersetzung   der   die    entgegengesetztpoligen   Zuleitungen 
berührenden  Wassertheilchen  in  den  Bereich  der  Möglichkeit  zu  ziehen 
wäre);  letzteres  ist  wohl  nur  dort  anwendbar,  wo  die  aus  den  Wasser- 
behältern durch  die  Heizung  mit  den  Glühlampen,  hervorgerufene  Schwän- 
gerung der  Luft  mit  Wasserdämpfen   auf  die  Fabricationsweise  keinen 

M  Bulletin  de  la  SocieU  internationale  des  Mectricini*  1888. 
*)  Siehe  lieft  7  der  „MittheiluugeDfc  1888. 


320 


£  x  1  e  r. 


Einfluss  ausübt  oder  diese  durch  genügend  kräftige  Ventilation  herab- 
gedrückt  werden  kann.  Wasserbehälter  oder  Verschlüsse  sind  aber  in  ihrer 
Anwendung  oft  lästig  fallend,  während  einfache,  luftdicht  abgeschlossen 
Glasglocken  bei  rationeller  Construction  das  Gleiche  wie  die  Wasser?«- 
Schlüsse  leisten  können. 

Um  nun  den  Einfluss  der  elektrischen  Glühlampe  für  sichuf 
die  Explosivpräparate  kennen  zu  lernen,  wurden  die  Versuche  in  im 
Etablissement  der  Firma  Siemens  &  Halske  in  der  weise  durchgeführt, 
dass  zuerst  eine  Bestimmung  der  an  einer  acti vierten  lökerzigen  Gift- 
lampe  an  der  Birnenoberfläche  erzeugten  Temperatur  vorgenommen  wurde. 

Dies  geschah  nach  Durchführung  kleiner  Vorversuche  in  einem  Paiaffia- 
bade,  in  welches  die  Glühlampe  bis  zur  Metallfassung  gesteckt  wurde.  Dank 
eine  Anzahl,  an  verschiedenen  Punkten  der  Glühlampenoberfläche  angt- 
legter,  entsprechend  befestigter,  empfindlicher  Thermometer  war  einegeiü- 
gend  richtige  Ermittlung  der  an  der  Glasbirnenoberfläche  herrschende!  Ten- 
peratur  möglich.  Die  hiebei  gemachten  Ablesungen  der  Temperatur  AmPmf- 
finbades,  zunächst  der  Birnenoberfläche,  sowie  zur  Controle  hinsickÜiek  der 
Richtigkeit  der  Messung,  auch  an  von  der  Birnenoberfläche  weiter  entfernt  lie- 
genden Stellen  des  Bades,  umfassten  einen  Zeitraum  von  nahezu  2%  Stande*. 

Fig.l.  Fig.2 


.»>! 


Es  zeigte  sich  bei  diesen  relativen  Messungen  (Fig.  1),  dass  die 
größte  an  der  Birnenoberfläche  entwickelte  Wärme  an  der  Ausbauchung 
(94°  C.)  vorkommt;  gegen  die  Spitze  nimmt  sie  etwas  ab  (92°)  und  an 
der  Wurzel  der  Glühlampe  beträgt  sie  nur  72°  C;  die  Glühlampen- 
fassung hatte  ca.  60°  C.  Bei  der  in  Untersuchung  gezogenen  25kerrigen 
Glühlampe,  welche  eine  größere  Glasbirne  als  die  16kerzige  Lampe 
besass,  zeigte  sich  die  größte  Wärmeentwicklung  etwas  oberhalb  der 
Ausbauchung  (Fig.  2). 

Nach  diesem  Experimente  konnte  also  geschlossen  werden,  dass  das 
Glühlicht,     frei  und   unverschlossen  angebracht,  gegenüber  einer  gleich- 


Die  Feuersgefahr  in  den  elektrischen  Beleuchtungsanlagen.  321 

('  ntfßig  dünnen  Bestaubung  mit  Schießpulver,  Ecrasit  oder  Schieß- 
wolle, ohne  wesentliche  Wirkung  inbezug  auf  eine  Zersetzung  und  der 
*iamit  bedingten  Feuersgefahr  bleiben  werde.  In  Wirklichkeit  zeigte  sich 
lach,  dass  ein  leichtes  Anstauben  der  Glühlampe  keine  merkbare  Ver- 
inderung  der  aufgebrachten  Explosionsstoffe  (u.  z.  unter  der  Voraus- 
.  sahnig,  dass  die  Glühlampe  nach  allen  Seiten  frei  lag)  hervorrief. 

Etwas  anders  gestaltete  sich  die  Sachlage  jedoch  bei  Aufbringung 
itaDenweiser  stärkerer  Decklagen.  Ecrasitpartien  fingen  an  zu  schmelzen; 
Angleichen  zersetzte  sich  langsam  das  Pulver,  indem  stark  auftretender 
tench  nach  schwefeliger  Säure  anzeigte,  dass  der  Schwefel  sich  aus- 
flKheiden  beginne.  Eine  Entzündung  konnte  aber  trotz  mehrstündiger 
finrirkung  der  Glühlampe  auf  ihre  Belegungen  mit  Explosivstoffen  nicht 
herbeigeführt  werden. 

In  dieser  Hinsicht  könnte  sonach  geschlossen  werden,  dass  die 
■verschlossene  (frei  in  Bäumen  aufgehängte)  Glühlampe  genügende 
Sicherheit  gegen  eine  Entzündungsgefahr  bietet. 

(Dass  diese  Warnehmung  auch  anderseits  bereits  benützt  worden 
ist,  sah  ich  z.  B.  gelegentlich  des  Besuches  einer  Pulvermühle,  wo  die 
Glühlampen  ohne  Sicherheits-Armatur  montiert  waren.  Hiedurch  sind 
allerdings  die  Installationskosten  durch  Wegfall  der  Armaturen  geringer 
geworden,  man  kann  jedoch  eine  solche  Anordnung,  in  so  gefährlichen 
Blumen,  wie  sie  eine  Pulvermühle  besitzt,  schon  in  Hinblick  auf  die 
Eventualitäten  ad  1.  und  2.  nicht  gutheißen.) 

Verschieden  in  den  Wirkungen  von  den  vorgeschilderten  Versuchen, 
waren  jene  mit  Glühlampen,  die  sehr  nahe  an  bestaubte  Flächen  (1 — 2mm 
von  diesen  entfernt)  oder  aber  directe  auf  das  Explosivpräparat,  das 
anfeiner  Holzunterlage  sich  befand,  aufgehängt,  beziehungsweise  aufgelegt, 
worden  waren. 

In  diesen  Fällen  zersetzten  sich  infolge  der  partiell  gehemmten 
Wärmeausstrahlung  alle  drei  Explosivpräparate  und  es  verkohlte  hiebei 
auch  die  der  Lampe  zunächstliegende  Holzpartie.  Dagegen  gelang  eine 
Zersetzung  des  auf  einer  Eisen-  oder  Mauerunterlage  befindlichen  Explosiv- 
materiales  nicht,  soferne  die  Staubschichte  relativ  dünn  war.  Bei  den 
enteren  Versuchen,  zeigte  bei  der  Schießwolle  die  Bräunung  derselben  die 
beginnende  Zersetzung  an;  beim  Ecrasit  sog  die  Holzunterlage  das 
geschmolzene  Ecrasit  zuerst  ein  und  dieses  zersetzte  sich  sodann  mit  der 
Verkohlung  des  Holzes.  Beim  Pulver  fand  zuerst  die  Ausscheidung  des 
Schwefels  und  sodann  unter  Knistern  jene  des  Salpeters  statt. 

Eine  solche  partielle  Hemmung  könnte  z.  B.  bei  mobilen  Lampen 
vorkommen,    wenn    der  Bedienungsmann    die    ohne    Sicherheitsarmatur 


322  E  x  1  e  r. 

versehene,  activierte  Glühlampe  auf  mit  Explosivstoffen  bestaubte  oder 
imprägnierte  Materien  von  schlechter  Wärmeleitung  (Holz,  Fetzen  etc.) 
legen  würde.  Auch  da  haben  die  Glasglocken,  sowie  die  oft  mit  den- 
selben montierten  Drahtnetze  oder  Gitter  den  Zweck,  ein  festes,  dicht« 
An-  oder  Aufliegen  der  Lampe  zu  verhindern. 

Um  nun  weiter  den  Einfluss  von  verschiedenen  Armaturen  inbezug 
auf  die  Wärmeausdehnung  zu  ermitteln,  wurden  Versuche  mit  „v er- 
schlossenen ",  also  mit  Sicherheits- Armaturen  versehenen  Glühlampen 
durchgeführt. 

Zu  diesen  Versuchen  wurde  ich  schon  gelegentlich  der  Installation 
in  der  Pulverfabrik  zu  Stein  angeregt,  als  es  sich  darum  handelte, 
festzusetzen,  welche  zulässige  Temperatur  dem  die  Glühlampe  umgebenden 
Glasschutze  innewohnen  dürfe. 

Um  jedoch  im  allgemeinen  die  Einwirkung  schlechtleitender,  aber 
nicht  wie  bei  Mascard  dicht  anliegender  Umgebungswände,  weide 
zwischen  sich  und  der  Glühlampe  noch  einen  genügenden  Luftraum 
zuließen,  zu  beurtheilen,  hatte  ich  Glühlampen  mit  Schießpulver-,  8drieß- 
wolle  und  Ecrasitstaub  belegt,  in  einen  gut  abgedichteten  Hokkasten 
eingeschlossen  und  durch  ca.  1%  Stunden  sich  selbst  überlassen. 

Die  durch  eine  eingeschobene  Glasplatte  gemachten  Beobach- 
tungen ergaben  hiebei,  dass  —  bei  -(-  18°  C.  Außentemperatur,  —  in 
dem  Kasten  innerhalb  50  Minuten  eine  Temperaturerhöhung  von  -f-  215°  C. 
durch  die  Heizung  mit  zwei  bestaubten  Glühlampen  erreicht  werden 
konnte.  Es  zeigte  sich  weiter,  dass  bei  der  mit  Schießwollmaische 
bestaubten  Glühlampe,  an  den  der  Holzwand  zugekehrten  Stellen  größter 
Hitze  (der  Ausbauchung)  die  Schießwolle  sich  schon  bei  105°  C.  der 
Innenluft  zu  zersetzen  anfieng1);  auch  die  Holzwand  begann  an  diesen 
Stellen  zu  verkohlen.  Bei  145°  C.  des  Innenraumes  war  die  Zersetzung 
der  Schießwolhuaische  an  allen  Stellen  der  Lampe  vollständig;  sämmt- 
liche  Schießwollpartikelchen  waren  verkohlt. 

Bei  der  mit  Pulverstaub  belegten  Glühlampe  wurde  das  Schieß- 
pulver  beider  hohen  Temperatur  von  215u  C.  infolge  vollkommenen  Aus- 
scheidens des  Schwefels  ebenfalls  zersetzt;  eine  Entzündung  des  Pulvers 
konnte  aber  nicht  constatiert  werden.  Nach  dem  Herausnehmen  der  mit 
Pulverstaub  belegten  Glühlampe  aus  dem  Lampenkasten  konnte  durch 
Berührung  der  Lampe  mit  einer  Kerzenflamme  eine  Feuerleitung  nicht  mehr 
hervorgerufen  werden. 

l)  Die  Schieß  wolle  zersetzt  sich  zwar  schon  früher  (70°  C);  es  konnte  jedoch 
beim  Experimente  die  sichtbare  Zersetzung  erst  bei  105°  C.  deutlich  beobachtet  werden 


bi  in  den  elektrischen  Beleuchtung»« 


323 


.  seines  aied<  bmetopunktea  und  seiner  schweren 

leitung  wegen,  nicht  in  Untersuchung  gezogen. 

i  ähnlicher  Weise  von  mir  schon  1887    gemfr  Vit- 

ache  ließen  sonach  den  Schluss  zu,  da-  "glich  ?ei,  durch  Wärme- 

fction  in  schlecht  Konstruierten  Lampeinerschlüssen,  die  inn 
er  Verschlüsse  an  den    Glühlampen    sich   eventuell  bildenden 
Belegungen  von  Explosivstoffen  zur  Zersetzung  zu  bringen, 

»oder  Weise  zeigte  gleich  die  erste  in  Versuch  genommene 
ieits-Armatur  die  Bestätigung  der  Annahme,  während  eine   z 
cht*»,  ähnliche  Armatur,  trotz  nachgewiesener  großer  Wärmeaccumu- 
Urion  keine  Zersetzung  der  Explosivstoffe  hervorrief. 

mch  genommenen  Sicherheits-Armaturen  bestanden 
ieni    3mm  dicken,  cyliüdriachen,   oben   offenen,   unten   halbkugel- 
ftraugen   Oh  .   welches  die    Glühlampe  umgibt  und  mittels  eines 

'9Khrmubbaren    Deckels    abgeschlossen   werden    kann-     der    luftdichte 
Atachluds  wird  durch  eine  Gummidichtung  bewirkt 

Das  Schutzglas   hat  eine  Oberfläche   von    315cm*,  jene  ies   ;mge- 

vendetai    16kerzigen    Glühlampen   betrug    97«**;    der    Zwischenraum 

nrifcbaa  Lampe   und  Glaeglokfi   war  an    der   schmälsten   Stelle   14m». 

Die  in  diese  Armaturen  eingesetzten  Glühlampen  waren  in  ähnlicher 

beim  Kastenversuche  mit  den  drei  Explosivpräparaten  bestaubt 

iviert  worden.  Es  zeigte  sich  hiebei,  dass  die    durch  die 

tttuElocke  als  auch  durch  die  Metallfassung  bewirkte  Wärmeausstrahlung 

w  wring  sei,  da  schon  uach  20  Minuten    die   Zersetzung   des   Schieß- 

**firtaubes  vollständig  war.  Die  Metallfassung  war  sehr  heiß;  die  mittels 

d»  lufgelegten.  bedeckten  Thermometers  an  derselben  annähernd  gemes- 

Wt  Temperatur   betrug  ca.  60°  C.    Der  ähnliche  Versuch   mit  Schieß- 

palrer  lieferte  ebenfalls  eine  Ausscheidung  des  Schwefels,  welch  lezterer 

öWn  Belag  der  oberen  Metalltheile  hervorrief.  Der  Versuch  mit  Rferi 

»Igte  ein  baldiges  Schmelzen  und  Zusammenlaufen  des  Eerasits  an  der 

le  der  Glocke. 

Um    nun    den    solchergestalt    constatierten    Einfluss    der   Wftrme- 

ccumulation   durch   das   Glas    zu   erschweren,  wurde  versucht,  Wi 

die  Glasarmaturen   einzuschließen.    Das  Wasser  kam   aber  sehr  bald 

ca.  15  Minuten)   an    seiner   (in    die   Höhe  der  Fassung  reichenden) 

rfläche   zum    Sieden,    wahrend   die   unterste  Wasserpartie   ca.  50*  C. 

der  Pulverfabrik  zu  S  die  ebenen,  vor  die  Glühlampen- 

che  gestellten   Wasserverschlüsse  durch  Anordnung   einer   natürli<-' 

d  zweckmäßig    gekühlt    werden   konnten,    ist  die  Temperatur- 


324  E 1 1  e  r. 

Erhöhung  der  Verschlüsse    gegenüber  der  Temperatur  des  Innenraunies 
der  Heleuchtungsanlage  sehr  gering;  in  max.  5°C.)  I 

Kinn  weitere  Eigentümlichkeit  bei  der  versuchten  Sicherheit*-  ; 
Armatur  zeigte  sich  hinsichtlich  der  Wärmecapacität  der  MetalldeckeL  ; 
Stund  die  Lampe  so,  dass  die  Lampenbirne  nach  abwärts  das  Licht 
warf,  ho  waren  die  Metalltheile  sehr  heiß;  drehte  man  jedoch  die  Lampe 
mit  der  Fassung  um,  so  war  die  Fassung  nur  wenig  wärmer  als  bei 
nicht  activiertem  Lichte.  Es  hat  dieser  Umstand  seinen  Einfluss  hin- 
sichtlich dos  Abdichtungsmateriales.  Gummi-Einlagen  —  wie  bisher 
üblich  -  dürften  sich  in  solchen  Armaturen  nicht  bewähren,  sondern 
müssen  durch  Loderdichtungen,  oder  besser  Asbestscheiben,  erseht 
worden. 

Nach  dem  Vorbeschriebenen  wird  es  sich  hinsichtlich  solcher 
luftdichter  Armaturen  überhaupt  empfehlen,  Schutzgläser  und  deren 
Fassungen  so  zu  gestalten,  dass  höchstens  eine  Temperatur  von  50fC. 
an  der  Glas-  resp.  Metalloberfläche  erzielt  wird;  letztere  Tempe- 
ratur erlaubt  noch  ein  bequemes  Manipulieren  mit  der  Lampeninnatnr. 
l>ie  Schutzgläser  müssen  so  dick  sein,  dass  sie  der  hinsichtlich  mechi- 
uischer  Einflüsse  bedingten  Festigkeit  entsprechen  und  doch  anderseits 
genügend  Wärme  durchlassen.  Im  allgemeinen  wären  dünnere  Gläser, 
den  dickeren  vorzuziehen.  Je  dicker  sie  aus  eventuellen  Festigkeitsrück- 
sichten  jedoch  angewendet  werden,  desto  größer  muss  sodann  die  Ober- 
fläche der  Glasglocken  sein,  um  eine  genügende  Ausstrahlung  zu  erzielen. 
Versuche  mit  verschieden  geformten  Glasglocken  ^Kugel-,  Kelch-, 
«Zylinder-,  Hirnformen>  haben  ergeben,  dass  in  dieser  Hinsicht  die  Birn- 
form  die  gleichmäßigst  erwärmte  Oberfläche  besitzt.  Da  die  Oberfläche 
des  Sehnt  :glases  durch  die  Picke,  beziehungsweise  durch  den  Transmissiotf- 
*\vfttoieiuen  des  Glases  für  Wärme,  bestimmt  wird,  lassen  sich  schwer 
teste  Kegeln  für  die  Oonstructien  des  Glases  selbst  geben,  zumal  es  sieh 
ce;e:c;  hat,  da>s  die  Glasbirnen  meist  verschieden  sind  und  eine  schmälere 
K:rue  unter  sonst  gleiche:;  Umständen  --  infolge  des  resultierenden 
gv.\r.r,'.  •■:.«:schenr;iun:is  —  relativ  bessere  Resultate  geliefert  tot 
lVsse;  .■>:scl:enrair.v.  :«ischer.  G'ühlsmpe  und  Glasglocke,  in  verein  mit 
,;;•*.  Ol^erSävhe  und  lv.cke  der  G".ocken.  wer.ien  den  maßgebendsten  Einfluss 
ausü^vv..  Vu:  d;e  Pväv.s  wiro.  es  s:;h  bei  der  Verschiedenheit  der  Con- 
s::uc:;,-r  s^V.er  Svh!Thi"i:*-Ariv.*:uTer.  ::n:v.vr  empfehlen,  sieh  durch  einen 
\  ;'ysv.;>.  ,.V;:  Ä'.f  >/:::;:.;* irkv.v.£  r.v.er  Arrns:ur  ru  orientieren  und  lieber 
.v";  :-;v.c  au:'  c,:f  >::V.;"TU7.a:        :u  «r.:  a%.s  :u  eng  tegremt  ra  gehen. 

Au>  ,;.:'v  uv*,;':   .>    Angf  tur.::*  n  ur..:  Vxs::.r::^fnen  Versuchen  resul- 
:..-■.;  svva;>..    ,;*$$  r.r.r  GV^i;h«^^uri:ur.i:   :u:  i>b;«t*  mit  Explosiv- 


Die  Feuersgefahr  in  den  elektrischen  Beleuchtungsanlagen.  325 

riefen,  manche  mögliche  Gefahren  in  sich  schließt;  indes  dürften  in 
ITnklichkeit  selten  solche  Zustände  auftreten,  wie  sie  planmäßig  für 
fi»  Experimente  herbeigeführt  worden  sind.  Eine  gute  Instandhaltung 
mi  Reinigung  der  Glühlampen  und  Lampenverschlüsse  wird  —  bei  Vor- 
MBetzung  richtiger  Construction  und  mustergemäßer  Montage  —  genügen, 
ta  die  Möglichkeit  einer  Feuersgefahr  in  Glühlichtanlagen  auch  für  so 
gefthrliche  Objecto,  wie  es  Pulverfabriken  etc.  sind,  recht  weit  zu  stecken. 

ad  B.  Bei  dem  elektrischen Bogenlichte ist  die  directe Feuers- 
pkhi  durch  das  elektrische  Bogenlicht  selbst  gegeben.  Es  findet  hiebei 
—  wie  bekannt  —  der  Übergang  der  Elektricität  von  einer  Kohle  zur 
anderen  unter  Flammenentwicklung,  beziehungsweise  Verbrennung  der 
mednauch  losgerissenen  Eohlentheilchen  statt.  Die  bei  der  Umsetzung 
dimr  mechanischen  Arbeit  in  Wärme,  im  elektrischen  Lichtbogen 
erfragte  Temperatur  ist  infolge  des  großen  Leitungswiderstandes  so 
fach,  dass  alle  bisher  bekannten  Stoffe  im  elektrischen  Lichtbogen 
jchmeken,  resp.  verbrennen.  Zufolge  dieser,  namentlich  bei  großer  Strom- 
stärke wachsender  Wärmeentwicklung  ist  aber  auch  die  Wärmestrahlung 
lehr  groß;  es  müssen  daher  groß  dimensionierte  Schutzhüllen  (Glasglocken, 
Laternen  etc.)  angewendet  werden,  sowohl  um  das  elektrische  Bogen- 
ticht  sammt  den  zur  Bildung  desselben  dienenden  Lichtkohlen  von  der 
angebenden  Atmosphäre  möglichst  (allerdings  nicht  luftdicht)  abzu- 
schließen, als  auch  um  zu  vermeiden,  dass  durch  aufsteigende  oder 
beraMallende  Funken  oder  glühende  Eohlentheilchen  eine  Entzündung 
der  der  Luft  beigemengten  oder  durch  Windschlag  gegen  die  Bogenlampe 
getriebenen  Staubpartikelchen  explosibler  oder  brennbarer  Stoffe  herbei- 
geführt werde. 

Aus  diesem  Grunde  kann  das  Bogenlicht  keineswegs  in  Bäumen  ver- 
meidet werden,  wo  brennbare  Gase  oder  feste  Körper  (explosibler  Mate- 
rien) im  staubähnlichen  Zustande  der  Luft  beigemischt  vorhanden  sind; 
riehnehr  muss  dasselbe  —  falls  man  es  dennoch  zur  Beleuchtung  solcher 
Säume  inbetracht  ziehen  sollte  —  stets  von  den  Localen  entfernt  und  durch 
?ut  schließende  Wände  von  den  Bäumen  getrennt,  activiert  werden. 

Eine  solche  —  „indirecte"  —  Beleuchtung  mittels  elektrischen 
togenlichtes  kann  z.  B.  bei  solchen  Räumen  einer  Pulverfabrik  statt- 
nden,  wo  man  absolut  jede  Feuersgefahr  ausschließen  will,  die  bei 
rentueller  Anwendung  von  Glühlicht  durch  dieses,  oder  durch  deren 
ritungen  möglich  werden  kann. 

Da  nun  die  Bogenlampen  (selbst  bei  den  praktisch  kleinsten  Dimen- 
>nen)  gegenüber  den  Glühlampen  noch  immer  eine  relativ  große  Strom- 


326  E  x  1  e  r. 

stärke  (z.  B.  6  gegen  0*56  Amperes)  besitzen,  so  ist  es  klar,  dass  even- 
tuelle, durch  Isolationsfehler  in  der  Lampenconstruction  hervorgerufene 
Kurzschlüsse,  viel  intensiver  verlaufen,  als  dies  bei  der  Glühlampe  der 
Fall  ist,  und  dass  die  hiebei  auftretende,  außerordentlich  hohe  Erwär- 
mung auch  auf  eine  größere  Fläche  sich  vertheilen  wird.  Die  Anwendung 
genügender  und  sicherer  Contacte,  sowie  ein  guter  Zustand  der  Isola- 
tionen, ist  demnach  für  besonders  feuergefährliche  Räume,  nebst  der 
vorangeführten  Beschränkung  der  Anwendung  von  Bogenlampen,  eine 
Hauptbedingung  für  die  Verhinderung  einer  Feuersgefahr. 

Bogenlampen  sollen  womöglich  immer  frei  (von  einer  Wandfläche 
entfernt)  befestigt  werden. 

ad  C.  Die  verschiedenen  Fehler  in  den  Stromleitungen  (Kabel, 
Drähte  etc.)  bilden  nach  den  gemachten  Erfahrungen  eigentlich  die 
Hauptursachen  der  meisten  bisher  beobachteten  Brände,  die  infolge 
der  Einführung  der  elektrischen  Beleuchtungsart  vorgekommen  sind  Sie 
sind  sehr  mannigfach  und  begründen  sich  meist  in  einer  fehlerhaften 
Montage,  oder  aber  in  Reparaturen,  die  schlecht  oder  von  unkundiger  Hand 
an  schon  bestehenden  Leitungen  ausgeführt  worden  sind. 

Constructionsfehler,  hervorgerufen  durch  Anwendung  ungenügender 
Querschnittsflächen  für  die  Stromleitungen,  sollte  man  im  allgemeinen 
als  ausgeschlossen  bezeichnen  können,  da  die  aus  den  Fabriken  kom- 
menden Bestandtheile  gewöhnlich  schon  typisch  erzeugt  werden  und  auf 
die  Einhaltung  des  zulässigen  feuersicheren  Querschnittes  in  der  Fabrik 
selbst  gesehen  wird;  indes  führt  blinder  Egoismus  auch  da  manchmal 
zu  sträflicher  Gebahrung. 

Dagegen  können  Kurzschlüsse  oder  Unterbrechungen,  Querschnitts- 
verengungen durch  Anwendung  unrichtig  dimensionierter  Leiter,  schlechte 
Contacte  (Leckwerden  und  Herstellung  schlechter  Klemm-  oder 
Schraubenverbindungen),  mangelhafte  Löthstellen,  schlechte  Isolation, 
Abschmelzen  von  Sicherheitsschaltungen  —  soferne  letztere  schlecht 
verwahrt  sind  —  und  endlich  unrichtige  Schaltungen,  Anlass  zur  Feuers- 
gefahr geben. 

Um  solche  Übelstände  zu  verhindern,  ist,  bei  Festhaltung  des  hier 
überaus  notwendigen  Grundsatzes  „bestes  Material,  beste  Arbeits 
bei  jeder  elektrischen  Beleuchtungs-Installation,  das  Hauptgewicht  auf 
eine  tadellose  Montage  zu  legen;  sie  soll  namentlich  bei  solchen 
Anlagen,  welche  Objecto  für  die  Erzeugung  explosiver  Mittel  betreffen, 
nur  von  geschickten  und  erfahrenen  Monteuren  ausgeführt  und  durch 
sachverständige  Organe  streng  controliert  werden. 


Die  Feuersgefabr  in  den  elektrischen  Beleuchtungsanlagen. 


327 


Was  nun  die  einzelnen  der  vorangeführten  Fehler  betrifft,  so  sind 

1.  Kurzschlüsse  auch  in  den  Stromleitungen  am  gefahrlichsten. 

Was  ist  nun  ein  Kurzschluss? 

Derselbe  ist  ein  Leitungsfehler,  der  dadurch  hervorgerufen  wird, 
dass  zwischen  der  positiven  und  negativen  Stromleitung  eines  geschlossenen 
Stromkreises,  durch  Kreuzen  der  Drähte  oder  Zwischenschaltung  von 
Leitern  mit  sehr  geringem  Widerstände,  oder  aber  bei  Erdleitungen, 
dorch  Verbindung  der  Zu-  oder  Kückleitung  mit  der  Erde,  ein  „kurzer 
Schlags",  d.  i.  eine  Stromtheilung  entsteht,  durch  welche  in  dem  „kurz 
geschlossenen  a  Theile,  die  Stromstärke  entsprechend  dem  zugeschalteten 
geringen  Widerstände,  rapid  zum  Anwachsen  gebracht  wird.  Das  nach- 
folgende Beispiel  mag  nun  diese  durch  einen  Kurz-  oder  Erdschluss 
hervorgerufene  Oberhitzung  der  Leitungen,   illustrieren. 

Es  sei  beispielsweise  A  CB,  eine  Glühlampen-Zweigleitung,  die 
bei  A  und  B  an  eine  Hauptleitung  anschließt.  In  dieser,  aus  ca.  10m 
1mm,  isolierten  Kupferdraht  bestehenden  Zweigleitung,  ist  im  Punkte  C 
eine  lOOvoltige,  16kerzige  Glühlampe  (für  0*56  Ampfere  Stromverbrauch) 
angebracht.  Vorausgesetzt  sei  noch,  dass  die  Zuleitungsdrähte  in  hölzernen 
Xuthenleisten  liegen. 


B 


^=S=z 


Ute 


Ist  die  Leitung  intakt,  so  ergibt  sich,  entsprechend  dem  Widerstände 
des  10m  langen  Drahtes,  ein  Spannungsabfall  von  056/1  x  01912  = 
1*06  Volt  in  der  Leitung  oder  eine  Spannung  von  100  +  106  =  1016  Volt 
an  den  Punkten  A,B.  Der  in  dem  Leiter  ACB  annulierende  Strom 
hat  die  Intensität  von  0:56.4,  die  Glühlampe  brennt  hiebei  normal. 
Wird  nun  angenommen,  dass  durch  fehlerhaftes  Eintreiben  einer  eisernen 
Stiftschraube,  behufs  Befestigung  der  beispielsweise  geworfenen  Leitrinne 
in  die  Unterlage  (z.  B.  an  eine  Wand),  zwischen  den  beiden  —  in  der 
Zeichnung  absichtlich  zu  nahe  aneinandergelegten  —  Zulcitungsdrähten, 
eine  leitende  Verbindung  zwischen  den  Punkten  D  und  E  hergestellt  wird, 
so  entsteht  im  Punkte  1)  eine  Stromverzweigung,  in  welcher,  entsprechend 


328  E  x  1  e  r. 

dem  gebildeten  kleinen  Widerstände  D  E,  der  größte  Theil  des  Stromes 
über  ADEB,  während  durch  den  Leitertheil  DCE  (entsprechend  dem 
größeren  Widerstände),  nur  ein  kleiner  Stromtheil  fließt.  Nimmt  man 
nun  behufs  rechnungsmäßiger  Durchfuhrung  des  Beispieles  an,  dass  der 
neugebildete  Leitertheil  DE  einen  Widerstand  von  0*001  Ohm  hat  (ia 
Wirklichkeit  ist  er  vielleicht  noch  geringer),  während  der  Leitertheil  D  CE 

jetzt  (jrF£-+*0'095=)  56*095  Ohm  aufweist,  so  beträgt,  entsprechend 

der  in  den  Punkten  D  E  herrschenden  elektrischen  Spannung  von  100*8  Volt, 
die  dem  Widerstände  von  ADEB  (=  0*096  Ohm)  entsprechende  Strom- 
stärke, i= ———-=  1040  Amperes;    die   Stromstärke   ist  also  in  ver- 
0'09o 

gleich  zur  früheren  Stromstärke  (von  0'56  Amperes),  abnorm  angewachsen; 
hingegen  hat  die  Stromstärke  in  dem  Leitertheile  D  CE  abgenommen 
und  die  eingeschaltete  Glühlampe  wird  gar  nicht  in's  Glühen  kommen. 
Da  nun  die  in  einem  geschlossenen  Stromleiter  vom  elektrischen  Strome 
entwickelte  Wärme,  nach  dem  bekannten  Joule'schen  Gesetze  (W=i*r 
wo  i  die  Stromstärke,  r  den  Widerstand  des  Leiters  bedeutet)  mit  der 
Stromstärke  zunimmt,  wird  der  Leitertheil  ADEB  entsprechend  der 
großen  Stromstärke,  sehr  stark  erwärmt,  und  kann,  falls  ihn  nicht  eine 
Sicherheitsschaltung  schützt,  zum  Glühen,  beziehungsweise  Schmelzen 
gebracht  werden. 

Diese  Wärmeentwicklung  des  Leitungsdrahtes  hat  immer  in  erster 
Linie  ein  Durchbrennen  der  etwa  vorhandenen  Isolation  (Seide,  Baum- 
wolle etc.)  und  sodann  ein  Anbrennen  der  anliegenden  Holztheile  zurfolge. 
Je  nach  der  Ausdehnung  des  Kurzschlusses,  dann  je  nach  den  anderen 
an  dieser  Stelle  vorwaltenden  Umständen  (wie  große  Trockenheit  oder 
Imprägnierung  der  hölzernen  Leitungsführungen  mit  Theer  oder  Carboli- 
neum,  Anliegen  oder  nahe  Nachbarschaft  von  Webstoffen  etc.;  kann  der 
Kurzschluss,  bei  Vorhandensein  brennbarer  und  mit  einer  genügenden 
Feuerleitung  befähigter  Materialien,  einen  Brand  einleiten. 

Kurzschlüsse  können  namentlich  bei  größeren  Anlagen  (Central- 
stationen)  äußerst  gefährlich  werden. 

Bei  den  meist  unterirdisch  geführten  Leitungen  einer  Centralstation 
ist  es  durch  schlechte  Montage  möglich,  dass  Leitungen  mit  Tele- 
graphen- oder  Telephondrähten,  Gas-  oder  Wasserleitungsrohren  in  Ver- 
bindung kommen,  also  einen  „Erdschluss"  bilden.  Der  Strom  geht 
in  diesem  Falle  auf  einem  kürzeren  Wege  nach  der  Centralstation 
zurück  und  die  eingeschalteten  Beleuchtungskörper  werden  nicht  oder 
nur  sehr  schlecht  functionieren. 


Die  Feuersgefahr  in  den  elektrischen  Beleuchtungsanlagen.  329 

Da  nun  der  Erdleitungswiderstand  geringer  ist  als  jener  der  Beleuch- 
tungsanlage, ist  die  solchergestalt  übergegangene  Strommenge  sehr  groß 
and  es  wird  infolge  dessen  die  beanspruchte  Drahtleitung  sich  erhitzen 
und  schließlich  schmelzen.  Dabei  kann  der  glühende  oder  schmel- 
zende Leitungsdraht,  oder  vielmehr  das  Leitungskabel,  andere  in  der 
Nähe  befindliehe  entzündbare  Gegenstände  zur  Entzündung,  oder  aber 
bei  Nachbarleitungen,  diese  zum  Schmelzen  bringen.  Nachdem  nun  die 
Leitungen  für  eine  Städtebeleuchtung  meist  eine  sehr  große  Belastung 
(1.000  bis  5.000  Ampferes)  besitzen,  so  ist  ersichtlich,  dass  die  durch 
einen  solchen  Erdschluss  hervorgebrachte  Feuersgefahr  von  beträcht- 
lichem Umfange  sein  kann.  In  New- York  z.  B.  haben  die  sich  kreu- 
zenden Leitungsdrähte  der  unterirdischen  Leitungen  der  New- Yorker 
Edison-Gesellschaft,  nicht  nur  die  Leitungsdrähte,  sondern  sogar  die 
gusseisernen  Schutzkästen  zum  Schmelzen  gebracht. 

Um  nun  solche  Kurzschlüsse  oder  Erdschlüsse  zu  vermeiden,  stellen 
die  verschiedenen  Begulative  für  die  Sicherung  von  elektrischen  Anlagen, 
hinsichtlich  der  Führung  und  Entfernung  der  elektrischen  Leitungen, 
eine  Anzahl  von  Begeln  auf,  die  bei  jeder  Leitungsmontage  strenge 
eingehalten  werden  sollen. 

2.  Unterbrechungen  oder  schlechte  Contacte  können  eben- 
falls eine  Feuersgefahr  bedingen,  und  amerikanische  Statistiker  weisen 
nach,  dass  die  weitaus  größte  Zahl  der  in  Amerika  durch  die  Elektricität 
hervorgerufenen  Brände,  in  schlechten  Contacten  ihre  Ursache  gehabt 
haben.  Unterbrechungen  in  isolierten  Drähten,  wo  die  Enden  noch 
in  Contact  kommen  können,  sind  befähigt,  die  Isolation  durch  Funken- 
bildung zu  entzünden;  die  durch  Verkohlung  entstandene  leitende  Brücke 
vermag  dann  leicht  ein  Verbrennen  der  anliegenden  weiteren  Partien  zu 
bewerkstelligen.  Ungenügender  Contact  (als  locale  Querschnitts- 
verengung)  führt  anderseits  wieder  zur  Erhitzung  der  Contactstelle. 

Unterbrechungen  in  Leitungen,  welche  sehr  leicht  infolge  scharfer 
Biegungen  des  Leitungs-Materiales  entstehen,  sind  dadurch  zu  um- 
gehen, dass  man  bei  der  Leitungsmontage  scharfe  Ecken  oder  Bie- 
gungen vermeidet,  oder  dass  man  sie  ausschneidet,  wenn  dieselben  sich 
vor  der  Montage  in  dem  Leitungsdrahte  vorfinden. 

Hinsichtlich  der  Contacte  wird  leider  meist  der  Grundsatz  ver- 
gessen, dass  die  Contactflächen  an  Übergangsstellen ,  immer  größer  zu 
sein  haben,  als  die  Querschnittsfläche,  welche  der  an  der  Übergangs- 
stelle herrschenden  Stromstärke  entspricht.  Verbindungen  von  Leitungen 
untereinander,  oder  mit  Apparaten,  oder  Theilen  derselben,  müssen  immer 
sicher  und  solide  —   sei  es  durch  Verschraubung,  Klemmung  oder  Ver- 

44* 


Exler 


löthung  —  hergestellt  werden.   In  allen  diesen  Fallen  soll 
dungsstelle  (nach  den  Regulativen  einiger  Vereine)  keine  stärkere  Krwftr- 
niung    als    die   übrigen    Leitungsstellen    besitzen,    und   soll    mindestens 
den  doppelten  Leitungsquerschnitt  aufweisen,  welchen  die  angeschlossene 
Leitung  besitzt. 

Löthstellen  schlecht  ausgeführt,  bringen  infolge  der  stattfindenden 
'lation    durch    das    oft  zurückbleibende  Löthmittel    stets  eine  Quer- 
schnittsverminderung  und  damit  eine  Erwärmung  der  von  einer  bestimn 
Stromstärke  durrhtlossenen    rbergaugsstelle    hervor.    Da  man    gar  keine 
genaue  rontrole  für  Lothstellen  bei  der  Leitungsmonr 
manche  Firmen    Löthungen    in    Leitungsmontagen    überhaupt    nicht    an. 
sondern  ersetzen  die  Lothung    durch  Sehraubenverbindungen,    di< 
finge  sorgfältig    und  sts  end    hergestellt    werden  müssen,    dil 

nicht  die  Contactc  durch  Temperaturs-Schwankungen  oder  durch  KU 
thätige  Lockerung,  Zugbeanspruchung  etc.  verschlechtert  werden.  Lei 
angeschraubte  Contacte   werden    ^tcts    warm    und    vertrageu   kau 
Ampere  Strombelastung  pro  Quadrat-Millimeter  Querschnitt. 

Alle  f'ontactfläehen    sollen    rein    und    metallisch  blank  sein:    d 
wo  isolierte  Leitungen  vorkommen,    soll  die  Isolation  der  Verbindungs- 
stelle zumindest  die  Güte  der  übrigen  Lettungstheile  besitzen, 

3,  Querschnitts  vereu  gun  ge  n   können   infolge   mechaniad 
oder    chemischer    Einwirkungen    entstehen;     im    ersteren    Falle    durch 
scharfe  Biegungen,    durch  ein  Vernageln   oder  durch  Quetschung 
letzteren   Falb*  dur«h  elektrnlvtisehe  Zersetzungen    oder  Einwirkung 
ie  z.   B.    in    Accumulatorräiuueni ;    ferner    kann    die    kön 
butterige  oder  schieferige  Structur  der  Kupferleitung  selbst  Anl 
Querschnittsverengiing  geben;  endlich  entstehen  sie   manchmal    b 
hingen  aus  Unverstand  oder  absichtlich  behufs  Erzielung  eines  ^ 

vinnes.    Querschnittsverengungen    sind    im   hohen   Grade   sichert)  • 
gefahrlieh. 

Da,  wie  bekannt  die  Stromarbeit  in  metallischen  Leitern  in  W 
umgesetzt  wird,  so  erwärmen  sich  die  elektrischen  Leitungsdrair 
l>u,  eines  elektrischen  Stromes.   Diese  Erwärmung,  oder 

elek-  Leitet  auftretende  Temperaturerhöhung,  steht  nach  mehrfach 

ausgeführten  Experimental-UnteriMchungen  und  bekannten  Formeln  ')  im 

ta  dw  ErwArmantr  etnei   Leitungsdrahtes  durch  den  ström,    kann 
mnit  durch  die  «vMchanff 


Die  Feuersgefahr  in  den  elektrischen  Beleuchtungsanlagen.  33  j 

quadratischen  Verhältnisse  zur  Stromstärke  oder  zur  Stromdichte  und 
es  ist  sonach  klar,  dass  bei  wachsender  Stromstärke  auch  die  Erwär- 
mung sehr  rasch  zunehmen  wird. 

Hartneil  hat  beispielsweise  gefunden,  dass  in  einem  in  Holzleisten 
verlegten  isolierten  Drahte  bei  einer  Belastung  von  27  Ampöres  pro 
Quadrat-Millimeter,  eine  Temperatur-Erhöhung  von  100°  C.  resultierte  und 
bei  30  Amperes  die  Isolation  zu  rauchen  anfing;  bei  50  Ampbres  war 
die  Isolation  zerstört,  und  bei  100  Amperes  trat  Bothglnth  ein. 

Um  daher  Überlastungen  im  normalen  Betriebe  zu  verhüten,  welche 
zu  einer  zu  großen  Temperatur-Erhöhung  und  damit  zu  einer  geringeren 
Sicherheit  gegenüber  einer  Feuersgefahr  oder  zumindest  zu  einer  Be- 
schädigung der  Isolation  des  Leitungsdrahtes  führen  können,  hat  man 
bei  Berechnung  von  Leitungsanlagen  immer  den  sogenannten  „feuer- 
sicheren" Querschnitt  einzuhalten.  Hinsichtlich  Nominierung  desselben 
bat  man  angenommen,  dass  die  Wärme  eines  Leitungsdrahtes  infolge 
des  elektrischen  Stromes  und  bei  regelmäßigem  Betriebe,  nicht  höher 
steigen  soll,  als  20°  C.  über  die  unter  gewöhnlichen  Verhältnissen 
herrschende  Wärme  der  Umgebung  des  Drahtes.  Aus  dieser  Bestimmung 
wurde  bisher  gefolgert,  dass  allgemein  3  Amperes  auf  lmm*  bei 
isolierten  und  4  Ampferes  auf  lmm*  bei  blanken  Drähten  als  zulässige 
größte  Stromdichte  für  Leitungen  gelten  sollen. 

Nach  dem  in  der  Umarbeitung  befindlichen  Regulativ  des  Wiener 
elektrotechnischen  Vereines  ist  die  zulässige  Betriebsbeanspruchung  der 
Stromleitungen  (u.  z.  der  Nutzleitungen)  nach  der  Formel 

J  =  l^äTj% 
oder 


I) 


=^ja 


zu  berechnen,  wobei  J  die  zulässig  stärkste  Betriebsstromstärke  in  Amperes, 
D  die  zulässige  Stromdichte,  q  der  Querschnitt  in  mm*  und  x  die  Lei- 
tnngsfähigkeit  des  Leitungs-Materiales  gegen  Quecksilber  bedeutet. 


ausdrücken,  wobei  T  in  Celsiusgraden,  die  Erhöhung  der  Wärme  des  Drahtes  gegen 
seine  Umgebung,  —  C,  eine  von  der  Beschaffenheit,  Oberfläche,  Lage,  Art  der  Be- 
festigung, Leitungswiderstand,  abhängige  Größe.  —  d  den  Durchmesser,  —  i  die 
Stromstärke  bezeichnet.  Zieht  man  jedoch  die  Stromdichte  in  Betracht,  so  lässt  sich 
obige  Formel  transformieren  in  die  Gleichung 

T*  =  Ct  S«  rf, 
wo  Ct  wieder  eine  empierisch  zu  ermittelnde  Constante,  0  die  Stromdichte  bezeichnet. 


MZ  £  x  i  *  x. 

HioufcCD    M'il«ü!  Kujjfarteftmigen   mit  tt*  ,  LHtaBgdttigkeit  de» 
oiieiuibcii  reinen  Kupfers,  durch  den  mssonktai  BrtraefcHfmB  a.  l 
bit      l>ntNt*  mit  5  Ahijotbb- 

„      13«a*     r     4         T 

..      40mm1     _     3         T 

„    250««'     _     2         r 
und  darüber    r    I        r 
pro  Quadrat-Millimeter  beansprucht  werden  kSnMA. 

Leitungsdrähte  unter  1mm  Durchmesser  sind  jed+ek  nicht  gestattet. 
J>ie*e  Forderungea  gelten  bowohl  für  blank«  als  auch  ftr  isolierte  Drähte, 
obschon  letzter«  nach  den  Versuchen  tos  Kapp  nd  Anderen,  eine 
%*riu%*:r*!  Krwärnoung  •%  der  blanken  Drähte    erreichen' *. 

( jtn  nun  die  Drabtleitungen  in  den  elektrischen  Beleuchtungsanlage! 
vor  einer  anormalen,  durch  Kurz-  oder  Erdschlüsse  hervorgerufenen 
hoben  Krwärinuug  zu  schützen,  wendet  man  gegenwärtig  sogenannte 
„Kicherbeitsschaltungen"  an,  die  je  nach  den  elektrotechnischen 
Firmen,  welche  solche  erzeugen«  verschieden  construiert  sein  können. 
Sie  «teilen  Hieb  als  selbstthätige  Stromunterbrecher  dar, 
welche  bei  hoher  Stromstärke  durch  das  Abschmelzen  eines  in  die  Lei- 
tung eingeschalteten  Drahtes  oder  Streifens  aus  leicht  schmelzbarem 
Metall  <  meist  Blei;,  in  verlässlicher  Weise  verhindern  sollen,  dass  der  Strom 
iUiti  1  •  ',  facht*  der  zuläHHig  stärkHten  Beanspruchung  übersteigt.  Diese  Ab- 
McliiiiuladrAhle,  Howie  die  auch  häufig  in  Beleuchtungsanlagen  ange- 
wendeten fi ii lo in al i h ch « n  Sicherheits-Ausschalter,  werden  stets  zu 
Ultimi  jeder  Leitung  eingeschaltet.  Sollen  sie  sicher  funetionieren,  so 
müHrtnii  Nie,  «•iiLn|iic54"Ji^iiiI  der  Materie  aus  welcher  sie  gefertigt  wurden,  sowie 
(MitN|iriM*,lMiiiil  <lm*  zulässigen  Belastung  der  Leitung,  richtig  dimensioniert 
und  gut  befestigt  Hniii.  Keineswegs  geben  sie  einen  Schutz  gegen  Erhitzung 
durch  unvollkommenen  Contaet  oder  durch  Unterbrechungen.  Werden 
jedoch  diese  Nicherhoits-Nehaltungen  schlecht  verwahrt,  oder  in  Bäumen 
wo  brennbare  Stolle  verbunden  sind  montiert,  so  können  sie  durch  ihr 
Abschmelzen  (wobei  sich  gewöhnlich  auch  ein  Unterbrechungsfunke  zeigt) 
seibor  eine  Keuersgefahr  bedingen;  deshalb  müssen  solche  Abschmelz- 
drähte in  Kftumon  mit  staubförmigen,  brennbaren  Stoffen,  immer  einen 
verläßlichen  Sicherheitsabschluss  erhalten,  oder  sie  sind  besser  ganz 
aus  derartigen  Räumen  zu  entfernen. 

4.  Mangelhafte  Isolation    macht    sich    insoferne    gegen  die 
Sicherheit  geltend,  als  einerseits  bei  Überschreitung  der  zulässigen  Span- 

1    Zeitrthrift  für  Kkkuvtechiiik  188».  S   5Kv 


Die  Feuersgefahr  in  den  elektrischen  Beleuchtungsanlagen.  333 

nungsunterschiede  zwischen  entgegengesetzt-poligen  Leitungen,  sehr  leicht 
ein  Durchschlagen  der  Isolation  und  damit  die  Herstellung  eines  Kurz- 
schlusses,  oder   aber   anderseits   durch  Erdschlussbildung,   eine   starke 
Erwärmung    des    beanspruchten   Leitertheiles    eintreten    kann.   Ersteres 
kann  z.  B.  bei  raschem  Ausschalten   oder  bei  der  Stromunterbrechung 
von  mehreren  Bogenlampen  verursacht  werden.   Es  bildet  sich  bei  dem 
Durchschlagen  zwischen  den  schlecht  isolierten  Stellen  der  Leitung  und 
etwa  anliegenden  Metalltheilen   ein  Lichtbogen,    der  unter  Umständen 
eine  Verschmelzung  der  Leitung  mit  diesen  Metalltheilen,  sowie  ein  Ver- 
brennen der  Isolation  bewirkt 

Um  die  Gefahren  zu  vermeiden,  führt  man  die  Leitungen  fast 
immer  auf  Isolatoren  aus  feuer-  und  feuchtigkeitsbeständigem  Materiale 
ud  in  entsprechenden  Entfernungen  von  einander,  und  berücksichtigt, 
dits  nicht  etwa  durch  eine  Dehnung  der  Leitung  eine  Stromableitung 
eütmtreten  vermag. 

Hinsichtlich  des  Isolations  -  Widerstandes  einer  Leitung,  durch 
welche  die  Güte  einer  Isolation  bestimmt  wird,  enthalten  die  meisten 
Sicherheitsvorschriften  Detailbestimmungen,  worin  der  größte  Spannungs- 
uterechied  in  Volt  fixiert  wird,  der  zwischen  den  Leitungen  untereinander, 
üb  auch  gegen  die  Erde,  noch  statthaben  kann.  Es  ist  jedoch  zu  be- 
merken, dass  nicht  dieser  Widerstand  allein,  sondern  vornehmlich  die 
Dauerhaftigkeit  der  (wo  möglich  wenig  entzündlichen)  Isolation 
den  maßgebendsten  Einfluss  gegen  eine  eventuelle  Feuersgefahr  ausüben 
wird,  da  eine  mit  der  Zeit  sich  verschlechternde  Isolation,  den  Sicher- 
heits-Coefficienten  jedenfalls  herabzudrücken  geeignet  ist.  Immer  dürfte 
sich  —  wenn  zulässig  —  die  Anwendung  blanker  Leitungen  auf  ent- 
sprechenden Isolatoren  besser  empfehlen,  als  die  isolierter  Leitungen  auf 
Unterlagen  oder  in  Nutenleisten,  da  man  bei  ersterer  Montierungsart 
stets  eine  einfache  und  sichere  Controle  besitzt. 

5.  Dass  unrichtige  Schaltungen  durch  Kreuzen  von  Leitungs- 
drähten, Verringerung  des  Leitungsquerschnittes  bei  fehlerhafter  Aus- 
wahl des  zu  montierenden  Leitungskabels  etc.,  zu  den  unter  1.  bis  3. 
besprochenen  Fehlern  Anlass  geben  können,  ist  nach  dem  bisher  Gesagten 
klar,  und  ebenso  einfach  ist  die  Abhilfe  dagegen. 

Über  die  sicherheitsgemäße  Führung  von  Leitungen,  dann  der  Ent- 
fernung entgegengesetzt-poiiger  Leitungen  von  einander,  enthalten,  wie 
bereits  erwähnt,  die  meisten  der  bisher  aufgestellten  „  Sicherheitsvor- 
schriften u  ebenfalls  detaillierte  Angaben. 

6.  Von  den  in  den  Leitungen  zu  schaltenden  Hilfsapparaten 
sind  die  Aus-,  Kurz-  und  Umschalter,    dann   die  Sicherheitsschaltungen 


334  E  x  1  e  r. 

in  erster  Linie  zu  bezeichnen,  bei  denen  sich  eine  Feuersgefahr  in  Objecto 
mit  Explosivstoffen  oder  brennbaren,  staubförmigen  Materien  heraus- 
bilden kann:  sowohl  durch  die  bei  ihrer  Activierung  sich  bildenden  Unter- 
brechungsfunken  (die  namentlich  bei  großen  Stromstärken,  oder  hoch- 
gespanntem Strome,  sowie  bei  schlecht  construierten  Ausschaltern  eine 
ziemliche  Größe  erlangen  können),  als  auch  durch  Kurzschlüsse,  sowie 
auch  durch  das  Abschmelzen  der  Bleisicherungen. 

Um  daher  einer  solchen  Eventualität  zu  entgehen,  wird  man  stets 
derartige,  funkengebende  Bestandteile  außerhalb  der  Locale  (wo  sich 
brennbare  Stoffe  befinden )  unterbringen,  und  wird  sie  überdies  noch  mit 
entsprechenden  Bedeckungen  (Holz-  oder  Blechkästchen)  besser  verwahren. 
Sicherheitshalber  montiert  man  bei  den  Aus-  oder  Umschaltern  deren 
Contacte  in  solchen  Fällen  immer  auf  feuerbeständiges  Materiale,  und 
die  Apparate  selbst  meist  an  Mauerflächen. 

Auch  durch  Überanstrengung  oder  Überlastung  der  Leitung  kann 
man  eine  große  Erwärmung  herbeifuhren;  dies  kommt  z.  B.  bei  Bogen- 
lampen vor.  welche  schlecht  regulieren,  wo  der  schlechte  Lichtbogen 
also  viel  Strom  erfordert. 

Feuergefahrlich  sind  weiters  die  beim  Wechselstromsystem  an- 
gewendeten Transformatoren,  bei  welchen  sich  infolge  der  cyklischen 
Veränderung  des  Magnetismus  in  dem  Eisenkerne  (Hvsteresis),  sowie 
durch  parasitische  Ströme  f  ■-.  eine  große  Wärmemenge  in  ihrem  Betriebe 
entwickelt.  Letztere  kann  bei  sehr  schlechter  Construction  soweit  gehen, 
dass  der  Eisenkern  des  stark  erhitzten  Transformators  ins  Glühen  kommt. 

1  Unter  „Hysteresis-  versteht  man  den  Effect  verlust.  welcher  bei  der  Um- 
ir.ügnetisirrnni:  von  Eisenkernen  vorkommt 

Wenn  man  nämlich  eine  inagnen>ehe  Substanz  einen  completen  cyklischen 
P:\cess  in  der  W»-ise  durchfuhren  lässt.  das>  man  die  Substanz  -  -  wie  es  bei  den 
W.-.-fc>e:>:rvi:iin:isohinen  und  Transformatoren  ge>ehieht  einmal  magnetisiert.  dann 
er.:ir..igi:etisien.  wied«.r  entgegengesetzt  niagnetisiert.  entmagnetisiert  u.  s.  f.,  so 
reig:  sich.  dass  die  IVmagnetisierung  gegenüber  der  Magnetisierung  in  der  Intensität 
zurückbleibt:  --der.  wie  man  sich  ausdrückt,  dass  eine  Verzögerung  «wischen  magne- 
:iseh-.r  ln:ucti>n  und  magnetisnrender  Kraft  auftritt  Es  entsteht  also  bei  dieser 
Magnetisierungsarbeit  ein  Effect*  erlust.  der  >ieh  in  Wärme  umsetzt.  Ewing.  welcher 
:u:tst  ii-  be:üglich»n  Ivvbaehtungi :»  machte,  nannte  diesen  Energieverlust  in  der 
Macsevlsderung  Hysterois  Sie  ist,  nach  Ewing  und  Kapp,  umso  größer,  je 
»:r  bor  die  majneTisehe  Inductwn  i>t  und  wird  durch  weitere  Umstände  (Material. 
Konr.  der  Kickt r  «magnete  etc  ■  beeinrlusst 

.Par.isiti>chc-  Strome  sind  die  Kvucav.lt 'sehen  oder  Extra>tröme.  welche  durch 
Iv.ductic::  \*n  Leitern  auf  >uh  sclb>\  vder  abt  r  durch  Einwirkung  von  magnetischen 
Kelden;  au:  Mc:allma»en  au!  R^>:er.  einer  nee:: an: sehen  Arbeit  entstehen  können 
IMe  \erbra:;ch:e  Energie  :t:t:  al>  e:ne  durch  die  i":iucier:en  Ströme  hervorgebrachte 
Krwarmung  der  Me:allma>$  n  wieder  auf 


Die  Feuergefahr  in  den  elektrischen  Beleuchtungsanlagen.  335 

Außerdem  kann  es  bei  der  Anwendung  eines  so  hochgespannten  Stromes 
(ca.  2.000  Volt)  wie  solcher  als  Primärstrom  beim  Transformator  in 
Anwendung  kommt,  oft  vorkommen,  dass  bei  mangelhafter  Isolation  der 
stromliefernden  Drähte,  der  hochgespannte  Strom  die  Isolation  „durch- 
schlägt" und  damit  eine  Verbrennung  der  Isolation  und  der  sämmtlichen 
an  den  Transformator  geschalteten  Beleuchtungskörper  herbeiführt 

Aus  diesem  Grunde,  als  auch  um  die  Gefahren  zu  vermeiden,  welche 
durch  die  Anwendung  von  hochgespannten  Strömen  auf  die  mit  den- 
selben in  Berührung  kommenden  lebenden  Wesen  hervorgerufen  werden 
können,  verschließt  man  die  Transformatoren  meist  in  für  sich  iso- 
lierte, gemauerte  Kammern  oder  in  abgeschlossene  eiserne  Behälter,  wie 
x.  B.  in  die  Sockeln  der  Laternenständer  etc.  — 

Als  letzte  anführbare  Ursache  für  eine  Feuersgefahr  in  elektrischen 
Beleuchtungsanlagen  wäre  endlich  noch  die  Blitzgefahr  zu  erwähnen. 
Der  Blitz  kann,  abgesehen  von  dem  directen  Einschlagen  in  Leitungen, 
Lampen-  oder  Isolatorenträger,  durch  Inductionswirkungen,  die  er  in 
den  ober-  oder  unterirdischen  Leitungen  hervorzurufen  vermag,  einer  elek- 
trischen Beleuchtungsanlage  gefährlich  werden,  durch  Anwachsen  der 
Spannung  aber  den  Ruin  sämmtlicher  eingeschalteter  Glühlampen  herbei- 
führen. Aus  diesem  Grunde  verwendet  man  zum  Schutze  längerer  Lei- 
tungen im  Freien,  sowie  der  mit  denselben  in  Verbindung  stehenden 
Gebäude,  „Blitzableitungs-Vorrichtungen",  die  vor  den  Lei- 
tungseinfuh rangen  in  die  Gebäude  oder  bei  längeren  Freileitungen  in 
entsprechenden  Intervallen  angebracht  werden.  Hinsichtlich  dieser  Apparate 
gibt  es  je  nach  der  betreifenden  Installationsfirma  verschiedene  Construc- 
tionen,  die  inbezug  auf  Qualität  und  Wirkung  aber  manchmal  viel  zu 
wünschen  übrig  lassen  und  deren  Anwendung  in  jedem  besonderen  Falle 
wohl  zu  erwägen  ist. 

Zu  bemerken  wäre  hiezu  noch,  dass  die  Erdableitungen  für  diese 
Blitzableitungs-Vorrichtungen  im  allgemeinen  eigens  für  diesen  Zweck 
hergestellt  werden  sollen,  und  dass  es  nicht  räthlich  erscheint,  als  Erd- 
ableitung jene  eines  Gebäude-Blitzableiters  zu  verwenden.  Auch  sind 
die  elektrischen  Leitungen  der  Beleuchtungsanlage  möglichst  ferne  von 
den  Blitzableitern  des  Gebäudes  zu  halten 


Überblickt  man  zum  Schlüsse  alle  im  vorstehenden  Aufsatze 
angeführten  Ursachen  für  die  mögliche  Hervorrufung  einer  Feuer- 
gefahr in  elektrischen  Beleuchtungsanlagen,  so  ergibt  sich,  dass  nirgends 


336      E  z  1  e  r.  Die  Feuersgefahr  in  den  elektrischen  Beleuchtungsanlagen. 

das  Sprichwort  „kleine  Ursachen,  große  Wirkungen"  besser 
angebracht  werden  kann,  als  in  Hinblick  anf  die  erörterten  Fälle.  So 
klein  nnd  leicht  vermeidbar  alle  Ursachen  dem  Fachmanne  erscheinen, 
so  groß  und  unberechenbar  stellen  sie  sich  dem  Laien  dar,  der  ihnen 
meist  rathlos  gegenüberstehen  wird,  da  ihm  begreiflicherweise  die 
Erkenntnis  ihres  Wesens  oft  vollständig  mangelt  Hier  hilft  nur  Ver- 
trauen in  die  reelle  Wirksamkeit  einer  soliden  Firma  und  das  even- 
tuelle Herbeiziehen  eines  fachtechnisch  gebildeten  Controlorganes,  beson- 
ders aber  der  Ausschluss  jedweder  Kurpfuscherei. 

Bei  richtiger  fachgemäßer  Montage  und  aufmerksamer  Conser- 
vierung,  sowie  bei  verständigem  Betriebe  einer  elektrischen  Beleuch- 
tungsanlage, wird  die  elektrische  Beleuchtungsart  stets  jene  Sicher- 
heit bewahren,  die  ihr  unter  den  so  definierten  Verhältnissen  im  hohen 
Grade  eigen  ist,  und  die  ihre  stets  wachsende  Anwendung,  bezie- 
hungsweise Verbreitung  mit  Recht  bewirkt  hat. 


337 


Die  österreichischen  Eisenwerke. 

Von 
.Alfoxis    Hallcowicli, 

k.    u.    k.    Hauptmann    de»    Artüleriettdhe*. 

(Fortsetzung  ) 

Beschreibung  der  Werke. 

Wegen  des  häufigen  Zusammentreffens  verschiedener  Betriebszweige 
in  einem  Orte  kann  nunmehr  die  frühere  Gruppierung  nach  Betrieben 
nicht  mehr  beibehalten  und  müssen  jeweilig  die  an  einem  Orte  ver- 
einigten Arbeitszweige  zusammengefasst  werden. 

Donawitz. 

Die  ersten  Anlagen  dieser  Werke  wurden  im  Jahre  1836  durch 
Franz  Mayer  sen.  gegründet,  welcher  die  damalige  kleine  Franzens- 
hütte für  Erzeugung  von  Guss-  und  Puddlings-Stahl  und  -Eisen  mit 
Wasserbetrieb  baute.  Die  Guss-  und  Puddelstahl-Fabrication  gelang 
damals  nicht,  umsomehr  aber  erweiterte  sich  nach  und  nach  der  Eisen- 
puddlingsprocess.  1845  wurde  die  Earoli-  und  1855  die  Theodor a- 
hütte  gebaut,  letztere  zuerst  als  Puddelhütte,  dann  als  Stahlfedern- 
Walzwerk  und  in  neuerer  Zeit  als  Holzkohlen frischhütte  verwendet. 

Wegen  der  steigenden  Anforderungen  an  die  Walzwerke  und 
Hämmer  und  des  geringen  Effectes  des  V ordernberger-Baches 
konnte  dieser  bald  nicht  mehr  genügende  Betriebskraft  liefern ;  es  wurde 
ron  1850  bis  1860  die  ganze  Anlage  für  den  Dampfbetrieb  eingerichtet 
und  bald  auch  die  Erzeugung  von  Spiralfedern  und  Cementstahl  be- 
gonnen. 

1872  übergieng  die  Anlage  an  die  Innerberger  Haupt- 
gewerkschaft, 1880  an  die  Österreichisch-alpine  Montan- 
gesellschaft. 

Im  Nachfolgenden  seien  die  einzelnen  in  Betrieb  stehenden  Objecto 
kurz  besprochen. 

Puddlingshütte. 

Dieselbe  ist  durch  die  Qualität  und  Quantität  ihrer  Production 
eine  der  bedeutendsten  Anlagen  dieser  Art  und  arbeitete  früher  mit 
16  einfachen,  gegenwärtig  mit  6  (Springer)  Doppel-Gaspuddelöfen  (mit 


338  Halkowich. 

Generatoren),  4  einfachen  Rostpuddelöfen  für  Eisen  und  2  solchen  für 
Stahl  (mit  Treppenrostfeuerung  und  Vorwärmer) ;  die  abziehende  Flamme 
wird  zur  Dampferzeugung  verwendet  und  sind  zu  diesem  Zwecke  hinter 
den  Rostpuddelöfen  verticale  Kessel  von  13m  Höhe  und  950mm  Durch- 
messer angeordnet1). 

Je  6,  respective  5  Öfen  bilden  ein  System  mit  je  einem  Dampf- 
hammer von  2'5t  Bärgewicht  mit  Nasmith-Steuerung  zum  Zangen,  je 
einem  Luppenwalzwerk  und  einer  Zaggelscheere  mit  Transmissionsbetrieb. 
Die  Luppenstrecken  sind  2  Duo-  und  1  Triowalzwerk,  welche  durch 
eine  1 30pferdige  und  eine  60pferdige  Dampfmaschine  angetrieben  werden. 

Außerdem  sind  2  Ealtscheeren  für  Eohschienen  mit  je  einer 
20pferdigen  Dampfmaschine  und  1  Brechhammer  für  Zaggel  in  Betrieb. 

Zur  Verarbeitung  gelangt  Vordernberger  Roheisen  Nr.  2 
und  3,  dann  Hie  flauer  Eisen  Nr.  III  (feinkörnig,  grau). 

Erzeugt  werden  folgende  Sorten: 

1.  Drahteisen  mit  einer  Anwage  von  2b0kg  weißem  Boheisen 
Nr.  3  und  25kg  Hieflauer  Eisen;  in  12  Stunden  werden  10  Chargen 
ä  256'7kg,  also  2.567%  Drahteisen  gemacht. 

2.  Pu ddeleisen  Nr.  1:  Anwage  275%  weißes  Boheisen  Nr.  2 
und  3  gemischt,  Ausbringung  256*7%;  in  12  Stunden  11  Chargen  mit 
2.824%  Production. 

3.  Puddeleisen'Nr.  2:  Anwage  300kg  weißes  Boheisen  Nr.  2 
und  3  gemischt,  Ausbringung  28l'8kg;  11  Chargen  mit  3.100%  Production. 

4.  Puddeleisen  Nr.  3:  Anwage  350%  Boheisen  Nr.  2  (gross- 
luckig)  und  20%  Bohschienenschöpfe,  Ausbringung  pro  Charge  SiVGkg; 
12  bis  15  Chargen  in    der  Schicht,   gibt  4.100  bis  5.125%  Production. 

Bei  den  Doppel-Puddelöfen  ist  die  Anwage  520%,  die  Anzahl  der 
Chargen  bis  zu  17  in  12  Stunden;  Kalo  1  bis  IV, %. 


*)  Als  besonders  interessant  muss  die  Anwendung  von  Magnesitziegeln  (ihrer 
basischen  Natur  wegen  verwendet)  hervorgehoben  werden.  Sie  sind  an  jenen  Stellen 
der  Öfen,  wo  das  Mauerwerk  auf  den  Gußeisenbestandtheilen  aufliegt,  in  je  einer 
Schaar  angeordnet,  während  auf  der  Oberkante  der  Feuerbrücke  zur  Einhaltung  der 
richtigen  Hohe  derselben  noch  ebensolche  Auflageziegel  angebracht  sind.  Bei  den 
Doppelpuddelöfen  ist  Wasserkühlung,  bei  den  Rostpuddelöfen  sind  Seitenwände,  Hinter- 
wand, Fuchs  und  Feuerbrücke  durch  Luft  gekühlt,  was  genügt,  da  nur  rasch  garendes 
Eisen  verpuddelt  wird.  Die  Regulierung  des  Ofenganges  geschieht  durch  Erweitern 
und  Schmälern  der  Fuchsöffnung  oder  Feuerbrücke,  die  Dirigierung  des  Flammen- 
striches auch  durch  Stellung  der  Pfeiler,  Neigung  der  Arbeitsfläche  gegen  den 
Arbeiter;  hiebei  muss  stets  auf  das  Schwellen  der  feuerfesten  Ziegel  (Quarz  mit 
20%  Thon)  Rücksicht  genommen  werden. 


Die  österreichischen  Eisenwerke.  339 

Das  Paddeleisen  verlässt  die  Puddelhütte  in  Form  von  Rohschienen 
and  Zaggel  verschieden  großen  Querschnittes.  Rohschieneö  werden  gemacht: 
65mm  breit  und  20mm  dick 

80  r        „       „      26  r       „ 

90    v  r  n        25    „  „ 

100  „        „        „     25  „       „ 
130  „        „       „     25  „       „ 
160  r        „       r      25  „       „ 
Die  Zaggel  werden  von  55  bis  100mm  Stärke  gemacht 
Das  Roheisen  und  die  Kohlen  werden  vom  erhöht  liegenden  Bahn- 
hof nach  Qualität,  respective  Größe  sortiert  in  eigene  Flossenabstürze 
und    Kohlenfüllbarren   abgestürzt  und   von   da  auf  einer  schmal- 
spurigen, 2'9km  langen  Werksbahn   (zum  Betriebe  ist  eine  7-  und  eine 
lOpferdige  Locomotive  vorhanden)  in   die  Puddlingshütte  geführt.  Das 
Auswägen   der  einzelnen    Chargen   erfolgt   auf  einer  Decimalwage   und 
wird  das  Roheisen  chargenweise  in   die  Vorwärmer,  respective  Doppel- 
öfen   eingetragen;    dort   bleibt   es   so  lange,    als   im  Arbeitsherde   die 
Charge  dauert;  nachdem  die  letzte  Luppe  den  Herd  verlassen,  wird  bei 
den    einfachen  Puddelöfen   das  im   Vorwärmer  fast  bis   zur  Gelbhitze 
warm   gewordene  Roheisen   über  die   Fuchsbrücke   in   den  Arbeitsherd 
geworfen,  während  ein  zweiter  Arbeiter  es  dort  so  anordnet,  dass  es  — 
am  die  Schmelzung  zu   begünstigen  —  dem  Anfalle   der  Flamme  aus- 
gesetzt ist    Bei  den  Doppel-Puddelöfen  wird,   während  in  einem  Herde 
der  Puddelprocess  durchgeführt  wird,   mit   der  Abhitze   die  Charge  des 
andern  Herdes  eingeschmolzen  und   dann   wieder  dort  gearbeitet.    Das 
Einschmelzen  dauert  ca.  15  Minuten,  das  Rühren  20  Minuten,  das  Um- 
setzen   und   Luppenmachen    15   Minuten    und  das  Herausarbeiten    der 
fertigen  Luppen  5  Minuten,  zusammen  55  Minuten  bis  eine  Stunde. 

Nach  jeder  dritten  Charge  muss  der  Boden  mit  Wasser  und  durch 
Öffnen  des  Ofens  abgekühlt  werden.  Zur  Einleitung  der  Reaction  werden 
30  bis  Wieg  Garschlacke  zugesetzt. 

Die  große  und  vorzügliche  Production  dieser  Puddlingshütte  ist 
nur  dadurch  erreicht  worden,  dass  ein  rasch  garendes  Roheisen  ver- 
wendet wird,  die  Qualität  desselben  überhaupt  ausgezeichnet  und  die 
Lage  des  Werkes  für  den  Bezug  von  Roheisen  und  mineralischem 
Brennstoffe  so  günstig  ist. 

Schlackenabstich  geschieht  normal  keiner,  da  sich  nur  so  viel 
Schlacke  bildet,  als  für  die  Arbeit  nöthig  ist  und  mit  den  Luppen  ab- 
geht; nur  bei  sehr  hartem  Roheisen  sammelt  sich  so  viel  Schlacke  an, 
dass  ein  Abstich  derselben  erfolgen  muss;  solches  Roheisen   verzögert 


340  H  a  1  k  o  w  i  c  h. 

die   Arbeit   sehr   und    wird   nur   zur  Erzeugung  von   Specialeisen  bei 
besonderer  Bestellung  verwendet. 

Als  Ersatz  für  den  Entgang  jenes  als  Tiegeleinwage  benöthigten 
Puddelstahles,  welcher  bisher  aus  dem  jetzt  aufgelassenen  Werke  B  eich- 
raming  an  die  Gusstahlfabrik  Kapfenberg  geliefert  wurde,  ist  in 
Donawitz  auch  die  Erzeugung  von  Puddelrohstahl  eingeführt 
worden.  Zu  diesem  Zwecke  dient  ein  für  die  Eisenerzeugung  entbehrlich 
gewordener  Theil  der  Puddelhütte,  bestehend  aus  zwei  einfachen  Puddel- 
öfen, einem  Dampfhammer  und  einem  Luppenwalzwerke. 

Martinhütte. 

Die  ältere  Martinhütte  wurde  im  Jahre  1878  gebaut  und 
enthält  gegenwärtig  3  Siemens-Martinöfen  mit  6,  8  und  10t  Ein- 
satz und  4,  respective  5  Stückkohlengeneratoren,  1  Material- Vor- 
wärmer mit  Überhitzdampfkessel  und  2  Formtrockenöfen1). 

Infolge  der  fortschreitenden  Zunahme  der  Verwendung  von  Martin- 
flusseisen und  Martinstahl  wurde  im  Jahre  1889  mit  der  Erbauung  einer 
neuen  Martinhütte  begonnen.  Dieselbe  soll  zunächst  zwei  Martin- 
öfen mit  15  und  20t  Einsatz  nebst  den  zugehörigen  Generatoren,  einem 
hydraulischen  Ingotkrahn  mit  Accumulator  und  Pumpen,  Dampfmaschine 
und  zwei  Dampfkessel  erhalten  und  ist  der  Ofen  für  15*  Einsatz  und 
der  Ingotkrahn  schon  in  Betrieb.  Die  Hütte  ist  so  angelegt,  dass  sie 
nach  Bedarf  verlängert  und  für  eine  größere  Anzahl  Martinöfen  ein- 
gerichtet werden  kann. 

Das  Gießen  der  Ingots  geschieht  sogleich  nach  dem  Abstiche 
und  dem  eventuellen  Kühren ;  der  Strahl  geht  nicht  direct  von  der  Guss- 
pfanne in  die  darunter  in  der  Gussgrube  postierten  Coquillen,  sondern 
durch  einen  am  Gestelle  drehbar  befestigten  Trichter,  wodurch  das 
Einfließen   gleichmäßiger,   sanfter  und  ruhiger  geschieht  und  der  Strahl 

*)  Von  diesen  Martinöfen  ist  einer  sauer,  die  beiden  andern  sind  basisch  zu- 
gestellt. Der  Abstich  geschieht  in  Gusspfannen  auf  Wagen  mit  Handbetrieb,  deren 
zwei  vorhanden  sind.  Um  das  Aufsteigen  und  Entfernen  der  Blasen  und  mechanisch 
beigemengten  Luft  zu  beschleunigen  und  das  Materiale  gleichmäßig  hart  zu  erhalten, 
wird  der  in  die  Gusspfanne  eingelassene  Flusstahl  in  allen  Fällen,  wo  auf  bessere 
Qualität  gearbeitet  *ird,  mit  einem  Agitator  (eine  durch  eine  8pferdige  Zwillings- 
dampfmaschine angetriebene,  schiffsschraubenähnliche  Rührvorrichtung)  einige  Minuten 
gesprudelt.  Wenn  aucli  die  Zerreißmaschine  keinen  Unterschied  zwischen  gesprudeltem 
und  nichtgeführtem  Stahle  nachzuweisen  vermag,  so  soll  doch  diese  Behandlung 
einen  günstigen  Einfluss  auf  die  Festigkeit  und  namentlich  auf  die  Erzielung  eines 
gleichmäßigen  Härtegrades  durch  die  ganze  Masse  des  Productes  ausüben. 

Für  die  Untersuchung  der  vor  dem  Abstiche  dem  Ofen  entnommenen  Proben 
ist  ein  kleiner  Probier-Dampfhammer  in  der  Hütte  aufgestellt. 


Die  Osterreichischen  Eisenwerke.  341 

auch  zu  den  nicht  im  Mittel  der  Grube  aufgestellten  Coquillen  geleitet 
werden  kann1). 

Walzwerk  Karolihütte. 

Dasselbe  ist  im  Jahre  1845  gebaut,  war  früher  mit  Wasserbetrieb 
eingerichtet,  wurde  aber  aus  den  eingangs  erwähnten  Ursachen  nach 
und  nach  gänzlich  auf  Dampf  umgestellt  und  die  gesammte  Wasser- 
kraft in  einer  einzigen  Turbine  verwertet. 

I.  Blechwalzwerk,  betrieben  durch  eine  300pferdige  Dampf- 
maschine*) und  eine  kleinere  für  Bewegung  des  Walzeutisches.  Es  sind 
drei  Walzengerüste  vorhanden*). 

Zur  Erzeugung  gelangen  Flusseisenbleche,  Bleche  aus  Holzkohlen- 
frischeisen  und  Bleche  Prima-  und  Secunda-Qualität. 

Die  Flusseisenbleche  werden  aus  Martinmaterial  hergestellt,  hiezu 
Platten  von  200  bis  400wim  Dicke  gegossen  und  gewalzt;  Platten  von 
größerer  Dicke  müssen  überschmiedet  werden,  da  die  Walzenstellung  sie 
sonst  nicht  erreicht.  Die  weichsten  Flusseisenbleche  werden,  wenn  sie 
tusgewalzt  sind,  ausgeglüht  und  kommen  in  eine  Grube,  wo  sie,  mit 
Holzkohlenlösche  gut  bedeckt,  langsam  auskühlen. 

Die  Bleche  aus  Frischeisen  werden  entweder  aus  rohen  Platten, 
wie  sie  vom  Hammer  kommen,  oder,  bei  schweren  Blechen,  aus  zwei 
solchen  abgeschweißten  Platten  erzeugt.  Wenn  nöthig,  kommen  zwischen 
die  beiden  Platten  Blechabfälle  und  werden  diese  in  zwei  bis  drei  Hitzen 
geschweißt;  die  schwersten  Plattenpackete  mit  1.20<%  bekommen  vier 
Hammer-  und  eine  Walzhitze. 

Die  Bleche  Prima-  und  Secunda-Qualität  werden  aus  kreuzweise 
packetierten  Puddel-Bohschienen  erzeugt  und  diejenigen  erster  Qualität 
besonders  ausgeglüht,  um  auf  Schweißfehler  zu  kommen*). 

')  Einmal  wurde  hier  auch  der  Stahlfayonguss  begonnen,  jedoch  wieder  auf- 
gegeben; insbesondere  wurden  auch  Panzerkuppeln  zur  Erprobung  geliefert. 

*)  Mit  Condensation  und  Waniek-Kupner-Steuerung,  Tourenzahl  70, 
Cjlinderdurchmesser  950mm,  Hub  1.580mm,  Schwungraddurchmesser  7.590mm,  Gewicht 
des  Schwungrades  30*. 

*)  Walzenlange  im  ersten  Gerüste  (gekuppelt)  2.055mm,  Bunddurchmesser 
660mm;  in  den  beiden  anderen  Gerüsten  (mit  Schleppwalzen)  1.896mm  Walzenlänge 
and  630mm  Bunddurchmesser. 

*)  Zar  Blechstrecke  arbeiten  gewohnlich  zwei  bis  drei  Schweißofen  mit  Stück- 
kohlengeneratoren  und  liegenden  Regeneratoren.  Die  Herdlänge  der  Öfen  ist  3.160mm, 
die  Breite  1.900mm.  Der  Gasgenerator  hat  1  3m*  Rostfläche  und  ist  die  Brennstoff- 
schicht 1.470mm  hoch.  In  einer  12stündigen  Schicht  werden  durchschnittlich  2.500% 
Leobner  Stückkohle  (von  Seegraben)  verbraucht.  Zur  Erzeugung  von  Blechen 
nnter  3mm  Starke  sind  noch  drei  Blechflammöfen  vorhanden,  die  eine  Herdfläche 
von  öm  Länge  und  2*8m  Breite  haben;  die  Generatoren  sind  Schachtgeneratoren. 


M2 


H  .'i  I  k  o  w  i  eh. 


reinere   Bler.be    werden    zuerst   auf  bmm  vorgewalzt,   komm« 
Flammofen,  werden  unter  der  Schleppwalze  auf  die  vorgesch 
Dimension  gebracht  und  bekommen,  je  nach  der  Starke  derselben,  / 
bis  vier  Hitzen;   dünne    Bleche    bis    lmm    werden    immer  zwei  *ugi> 
dzt. 

Für   das  Blech-   und  Grobstreekwalzwerk   dient  ein   14 
Coudi  e-(Ha8welU)Dampfhammert   welcher  ausseid  zum 

Schmieden  von  Blechpaeketen  bestimmt  iat1),  daun  ein  mith- 

Dam  pfhammer  mit  Oberdampf,  zum  Schmieden  von  Blech-  un 
eisenpnekeieu  bestimmt*). 

Zwei  Blechscheeren  zum  Schneiden  von  Blechen  bis  10, 
Mmm  sind  durch  eine  Spferdige  Dampfmaschine  angetrieben 

II.  Blockwalzwerk  (neu  gebaut  und  im  Jahre  1890  in  B 
öeetzt).    Hine  stehende  B  81  >*  rsier- Dampfmas  ch  ine  mit  Conden- 

sation     von    ca.    2000  H*)     treibt    die    vier    Walzengerüste 
Transportrollen,    welch    letztere  durch    eine  separate  kleinere   I. 
Maschine  bewegt  werden;    ein  in  gleicher  Weife  angetriebener  Tia ns- 
porteur  besorgt  den  Materialtraiisport   von  eiuem  Walzengoniate  zum 
anderen,  dann  zu  den  Scheeren  und  Sägen  (eine  große  hydrauli- 
Zaggelseheer»\  zwei  Ciroularsägei 

In    den    vorhandenen   Tiefherdofen    werden    12   bis    lfi   Idl 
ingeatellt,  welche  auf  feuerfesten  Wagen  von  der  Martini] 
in  heißem  Zustande  zugeführt  werden;     nach  kurzer  Hitze  werden 
selben  durch  einen  hydraulischen  Krahn  ausgehoben   und  gewalzt, 
Tiefherdofen  macht  4  Chargen  in   12  Stund. 

Die  Krzeugung  des  Blockwalzwerkes  besteht  in  Jtre 

Walzwerke,  Plattinen  für  Feinblech,   Quadrat-,   Rundeisen  und  divereen 
Grobstreckwaaren   größerer   Dimensionen,    z,   B.  Walzen  .    Lauf- 

krahu-  und  Maschinenteilen. 

III.  Grobstreckwalzwerk.     Vier   Walzengerüste*»    un<i 
ein    Uu  i  versal  walzwerk    werden    durch    eine    250pl^rdi^e    Du? 


Dieser  Hammer  hat  QyliadwInTrtfcmfraeer,  189€mi  Hu!  ,chl 

40  Schl&go  in  der  Min: 

*)    Dtmlbc    bat     SM)  uiJerdurcti:  1  8HG«*m    Hub     untl    tmuht 

50  Schiige  in  der  Min 

.«ItTdurchroesser  *j;7,/i".,  Hub  ilbmm,    I  l  Minute  W- 

*)  Cjlinderdurchmean N  lOOmi»,  T*unmx*hl  ISO 

bii  130,  Vurgeltsge  uut    Winket/^ tinrii 

*>  BKitiaarrhmosßer  1  800  und  1  000mm. 

*)  BamiUng«  r  iui dem  1.?G5i»Mt  liunütturchme 

Ittmm 


Die  österreichischen  Eisenwerke.  343 

maschine1),  eine  Grobstreckenscheere  und  eine  Circnlarsäge 
durch  eine  20pferdige  Dampfmaschine')  angetrieben. 

Das  Grob8treck  walz  werk  erzeugt  Eisen  mit  und  ohne 
Hammerhitze  und  wird  Grobeisen  bis  150%  Gewicht  mit  2  Hitzen, 
schwereres  mit  3  Hitzen  gewalzt 

Auf  den  4  Gerüsten  werden  Rundeisen  von  45  bis  160mm,  Quadrat- 
eisen von  40  bis  150mm,  dann  Flach-  und  Winkeleisen  von  75  bis 
115mm  FlOgelbreite,  auf  dem  Universal  walz  werk  Eisen  von  65  bis 
300mm  Breite  und  10  bis  40mm  Dicke  erzeugt. 

Zwei  Siemens-Gasschweißöfen  derselben  Construction  wie 
beim  Blechwalzwerk  arbeiten  für  die  Grobstrecke  und  werden  die  beiden 
Dampfhämmer  der  Blechstrecke  hier  mitbenutzt. 

Die  Arbeit  wird  1-,  2-,  3-  oder  4hitzig  betrieben  und  im  Mittel 
in  der  Schicht  3%  Chargen  gemacht 

IV.  Mittelstrecke.  Vier  Walzengerüste3)  werden  durch 
eine  150pf erdige  Dampfmaschine4)  angetrieben;  erzeugt  wird  einhitzig 
Bandeisen  bis  30mm,  Flacheisen  bis '40/1  Omm;  alles  stärkere,  als 
Fa^oneisen  und  Winkel  bis  65mm  Flügellänge,  Taueisen,  verschiedene 
Laufschienen  etc.  geht  zweihitzig.  Das  zweihitzige  Eisen  bekommt 
entweder  zwei  Walzen-  oder  eine  Walzen-  und  eine  Hammerhitze,  je 
lach  der  verlangten  Qualität. 

Die  Mittelstrecke  hat  zwei  Siemens-Gasschweißöfen5)  und 
einen  Nasmith-Dampfhammer*),  welcher  zum  Schmieden  der 
Packete  dient. 

Bei  zweibitziger  Arbeit  werden  per  Ofen  in  einer  Schicht  vier 
Chargen  gemacht;  Einsatz  ist  1.100  bis  1200%,  die  Vorwage  auf  100% 
Erzeugung  124%  Puddeleisen;  der  Kalo  beträgt  20  bis  22%,  der  Best 
ist  Abfall.  Bei  einhitziger  Arbeit  sechs  Chargen  pro  Schicht,  Einsatz 
wie  früher,  Vorwage  120%,  Kalo  15  bis  16%,  Abfall  4  bis  5%. 

V.  Stabeisenwalzwerk.  Die  Vorstrecke  mit  einem  Gerüste 
wird  durch  eine  Condensations-Dampfmaschine7)  mittels  Zahnrädern,  die 


f)  Cylinderdurchmesser  710mm,    Hub  1265mm,  80  Touren;   Schwungraddurch- 
•euer  5.690mm;  Gewicht  des  Schwungrades  200$. 

*)  Cylinderdurchmesser  300mm,  Hub  400mm,  120  Touren. 

*)  Walxenlange  1.245mm  beim  ersten,  910mm  beim  zweiteii.  555mm  beim  dritten 
ind  Tierten;  Banddurchmesser  330mm. 

%)  Schwungraddurchmesser  4.900mm,  Schwungradgewicht  10*. 

*)  Beide   Siemensöfen  haben  Feingriesgeneratoren  (mit   Unterwind),   2.840mm 
Herdlinge  und  1.817mm  Herdbreite. 

•)  Fallgewicht  3O7,   Cylinderdurchmesser  475mm,   Hub   950mm,    Anzahl   d**r 
fettige  in  der  Minute  50. 

7)  Cylinderdurchmesser  680mm,  Hub  1  054mm,  70  Touren« 

45 


344  H  a  1  k  o  w  i  c  h. 

V  ollend8  trecke  mit  neun  Gerüsten  durch  Seiltransmission  getrieta 
und  sind  denselben  zwei  Siemensöfen  beigegeben. 

Die  Erzeugung  besteht  in  Stabeisen,  Fa^oneisen  (Taueisen)  and 
Winkeleisen  (bis  45tnm  Flügellänge). 

Jeder  Ofen  macht  in  einer  Schicht  sieben  Chargen  mit  je  l.OOOty 
Einsatz;  auf  100%  Erzeugung  kommen  122%  Puddeleisen,  dayon  ist 
ltäg  Kalo  und  6kg  Abfall;  die  Production  beträgt  somit  in  24  Stund« 
300  bis  350?. 

VI.  Fein  strecke.  Eine  80pferdige  Dampfmaschine1)  treibt  fünf 
Walzengerü8te*),  welchen  ein  Siemens-*)  und  ein  Bostofen') 
mit  Kessel  beigegeben  sind. 

Die  Feinstrecke  erzeugt  nur  einhitziges  Eisen  aus  Bohzaggeln  der 
Puddelhütte  und  aus  Martinflusseisen  in  Form  von  Rundeisen  (12  bis 
307nm),  Gittereisen  (bis  30mm),  Quadrateisen  (von  7mm  Seitenlange  auf- 
wärts), Flacheisen  (bis  40/1  Omm)  und  Bandeisen. 

VII.  Drahtwalzwerk.  Eine  liegende  Viercylinder-Beceiver-Dampf- 
m  aschine*)  arbeitet  auf  separater  Vorstrecke  mit  zwei  Gerüsten  und  durck 
Seiltransmission  auf  der  Vollendstrecke  mit  neun  Gerüsten  (Schnell- 
walzwerk)'). Zwei  Siemens-Gasschweißöfen  besorgen  die  Hitzen. 

Die  Erzeugung  besteht  in  Walzdraht  von  5  bis  10mm  Stärke  und 
Bundeisen  bis  11  mm,  dann  Zeineisen  (Nageleisen  für  die  Nagelschmiede) 
von  5  bis  8mm;  das  letztere  wird  aus  Holzkohlen-Frischeisen  von 
Theodorahütte,  der  Walzdraht  aber  aus  Puddeleisen  gemacht. 

Jeder  Ofen  macht  in  einer  Schicht  sieben  Chargen  mit  700  bis 
750kg  Einsatz:  Vorwage  für  1001g  ist  117  bis  120fy,  Kalo  ca.  15ty, 
Abfall  und  Ausschuss  ca.  5kg. 

Für  Walzdraht  von  5mm  Stärke  z.  B.  werden  Zaggel  von  60mm 
Seitenlänge  und  ]6kg  Gewicht  vorgewogen  und  brauchen  dieselben  nenn 
Durchgänge  durch  die  Vorstrecke  und  neun  Durchgänge  durch  die  Fertig- 
walzen; bei  5*5mm  starkem  Draht  gilt  dasselbe,  nur  ist  die  Seitenlänge 
des  Zaggelquerschnittes  65mm  und  das  Gewicht  18kg  u.  s.  w.  Die 
mittlere  Leistung  des  Drahtwalzwerkes  in  24  Stunden  ist  ca.  300;. 

')  Cylinderdurchmesser  526mm.  Hub  950mm.  80  Touren ;  Schwungraddurchmesser 
2  530mm,  Schwungradgewieht  30y. 

«)  Walzenlänge  980.  630,  420.  225mm ;  Bunddurchmesser  240mm. 

*)  Herdlänge  2.800mm,  Herdbreite  1.817m». 

4)  Herdlänge  2.690mm.  Herdbreite  1.610mm. 

*>  Cylinderdurchmesser  430. respective  720mm, Hub  1.100mm,  120  bis  140  Touren; 
2    Condensatoren,    Schwungrad    als    Seilscheibe;    Schwungraddurchmesser   5.500mm. 

*)  Vorstreck waliengerüste  1.000mm  Bundlänge,  260mm  Durchmesser;  Schnell- 
waliwerk  515mm  Walienlänge,  225mm  Durchmesser,  520  bis  600  Touren. 


Die  Österreichischen  Eisenwerke.  345 

VIII.  Accessorien.    Die  Fein-  und  Mittelstrecke  haben 
Scheeren,  die  durch  die  Schwungradwelle  der  Dampfmaschine  mittels 
Excenters    und   Hebelwerkes    betrieben    werden;    außerdem    sind    vier 
;  kleine  Dampfs cheeren  mit  separaten  Dampf cylindern  aufgestellt. 

Die  Dampferzeugung  zum  Betriebe  aller  vorgenannten  und 
sonstigen  nicht  erwähnten  kleineren  Dampfmaschinen  (und  für  die  Werk- 
stätten) geschieht  durch: 
6  Cornwallke8sel    mit   Treppenrost   (je    2   Flammrohre   und 

108m1  Heizfläche), 

3  Gornwallkessel  mit  Planrost  (gleicher  Größe), 
2  Siederohr-  und 

4  Bouilleurkessel. 

Das  Wasser  des  Vordernberger  Baches  ist  so  unrein  und 
hart,  dass  schon  früher  ein  eigenes  Elärbassin  angewendet,  seit  zwei 
Jahren  aber  eine  besondere  Wasserreinigungsanlage  (5  Reservoirs 
l  64.000/  mit  Dampfstrahlgebläse  und  Röhrensystem  zur  Beimischung 
ron  Soda  und  Kalk)  eingerichtet  wurde. 

Cementhütte. 

Von  den  früher  bestandenen  6Cementöfen  mit  2  Eisten  sind  der- 

;  malen  nur  zwei  in  Betrieb,  weil  seit  der  Versetzung  der  Federnschmiede 

ueh  Eibiswald  und  hauptsächlich   seit  Einführung  des  Tiegel-  und 

t   Martinstahles  bei  der  Federnerzeugung  nur  wenig  Cementstahl  in  D  0  n  a- 

i:    witz  erzeugt  wird.  Diese  Öfen   werden  nur  im  Bedarfsfalle  angeheizt. 

Eisengießerei. 

Dieselbe  ist  für  die  im  Werke  nöthigen  Gegenstände  und  nur  in 
geringerem  Maße  für  Erzeugung  von  Verkaufsartikeln  bestimmt. 

Die  Einrichtung  besteht  aus  2  Cupolöfen  mit  bt  Einsatz, 
2  Boot'schen  Gebläsen  zur  Winderzeugung,  2  Laufkrahnen 
tad  einer  Dampfmaschine  von  10FP.  Die  Modellentischlerei 
ist  mit  Maschinenbetrieb  eingerichtet  und  als  Antriebmaschine  daselbst 
eine  20pferdige  Dampfmaschine  etabliert 

Appreturwerkstätten,    Zeugschmiede,    Walzendreherei, 
Kesselschmiede,  Börtelhütte,  Maschinen-  und  Bauschlos- 
serei, Montiersäle. 

Die  Appretur  Werkstätten  und  die  Zeugschmiede  arbeiten 
meist  f&r  den  eigenen  Bedarf  des  Werkes  und  hat  letztere  stets  mit 
den  Werkzeugreparaturen  vollauf  zu  thun. 

45» 


346  Halkowieh. 

Die  Walzendreherei,  Maschin-  und  Bauschlosserei 
haben  theils  Arbeiten  für  das  Werk,  theils  Lieferungen  an  andere  An- 
lagen der  alpinen  Montangesellschaft  und  an  Private.     - 

Die  Kesselschmiede  und  Börtelhütte  arbeiten  hauptsäch- 
lich für  auswärts  und  verwenden  ausschließlich  die  eigenen  Martinbleche 
der  Walzhätte. 

Das  Börteln  der  Kesselböden  geschieht  aus  freier  Hand  bei  stöck- 
weisem Anglühen. 

Die  Einrichtung  der  genannten  Anlagen  besteht  zusammen  aus: 

Einer  20-  und  einer  12pf erdigen  Dampfmaschine,  einem  12pferdigen 
Locomobil,  2  Dampfhämmern,  einem  Riemenhammer,  66  verschiedenen 
Arbeitsmaschinen  und  23  Zeugfeuern. 

Die  beiläufige  mittlere  Jahreserzeugung  ist  10  bis  18  fertige  Kessel 
(200  bis  3001  Eesselschmiedwaaren),  33*Zeugschmiedwaare,  69£Mascbinen- 
bestandtheile. 

Ziegelei. 

In  derselben  wird  die  Erzeugung  von  gewöhnlichen  feuerfesten, 
dann  Dinas-,  Magnesit-  und  Mauerziegeln  durchgeführt.  Für 
die  Zerkleinerung  der  Materialien  dienen  zwei  Pochwerke  mit 
Schießern,  ein  Pochhammer,  ein  Steinbrecher  und  eine  Koller- 
mühle; für  das  Brennen  ist  seit  ca.  drei  Jahren  ein  Mendheim- 
Ofen  mit  16  Kammern  (Esse  42m  hoch)  mit  sehr  guten  Resultaten 
in  Betrieb;  außerdem  dienen  ein  Quarz-  und  zwei  Ziegelbrenn- 
öfen  sammt  Trockenkammer  zur  Fertigstellung  des  feuerfesten  Materials. 

Die  Pressung  der  Dinasziegel  geschieht  mittels  hydrau- 
lischer Pressen. 

Das  Pochen  der  feuerfesten  Materialien  wird  in  der  aufgelassenen 
Frischhütte  in  Waasen  besorgt. 

Zerreißmaschine. 
Da  nicht  nur  seitens  des  Werkes  die  einzelnen  Erzeugungspartien 
geprüft  werden  müssen,  sondern  auch  bei  Materialübernahmen  durch  die 
Besteller  häufig  Proben  durchzuführen  sind,  ist  in  einem  besonderen 
Gebäude  eine  Zerreißmaschine  aufgestellt,  welche  vom  Lloyds-Register 
commissionell  geprüft  ist1). 


')  Das  Lloyds-Register  ist  jene  renommierte  Classificationsanstalt  für 
Seeschiffe  aller  Länder,  deren  Classificierung  bezüglich  der  Seetüchtigkeit  der  Schiffe 
die  Basis  für  die  Seeversicherungen,  sowohl  der  Schiffe,  als  auch  der  Ladungen  bildet. 

Die  vom  Lloyds-Register  aufgestellten  Übernahmsbedingungen  sind,  bis  auf 
kleine  Abweichungen,  denjenigen  fast  aller  Staaten  gleich  und  bestehen  die  bei  der 


Die  Österreichischen  Eisenwerke.  347 

Ohne  auf  die  constructiv  musterhaft  durchgeführten  Details  dieser 
Zerreißmaschine  einzugehen,  sei  nur  eine  principielle  Beschreibung 
angeführt: 

Der  zu  zerreißende,  appretierte  Stab  von  250  bis  500mm  Länge 
mit  den  auf  200mm  entfernten  Marken  wird  eingespannt;  der  Zug  wird 
durch  das  Gewicht  einer  gewissen  Wassermenge  mit  30facher  Über- 
setzung mittels  eines  Hebels  ausgeübt  und  durch  nachheriges  directes 
Wägen  des  Wasserquantums  bestimmt. 

Um  den  Hebel,  welcher  bei  der  Dehnung  des  Stabes  aus  der 
Horizontalen  schwankt,  stets  in  dieselbe  zurückzuführen  und  das 
Umsetzungsverhältnis  nicht  zu  stören,  ist  der  untere  Einspannpunkt  des 
Stabes  mit  einem  Plunger  in  Verbindung,  der  durch  eingepresstes 
Glycerin  stets  nach  abwärts  gezogen  wird  und  so  den  Gegendruck  für 
den  oben  ausgeübten  Zug  herstellt. 

Der  Accumulator  für  den  Glycerincylinder  ist  seitlich  aufgestellt 
und  das  Gewicht  desselben  durch  eine  doppelgängige  Schraube  entweder 
mittels  Handrades  (während  des  Versuches)  oder  mit  einer  kleinen 
Dampfmaschine  (nach  dem  Reißen  des  Stabes)  zu  heben  oder  zu  senken. 


Lieferung  tod  Schiffbaumaterial  ans  Fl us stahl  gegenwärtig  in  Anwendung  stehenden 
Proben  snr  Feststellung  der  Qualität:  aus  der  Untersuchung  auf  Zugfestigkeit 
und  Dehnung,  der  Biegungsprobe  mit  abgetrennten  Stacken  im  kalten 
Zustande  und  der  Biegungsprobe  nach  erfolgtem  Tempern  abgetrennter 
Blechstreifen. 

Das  Lloyds-Register  verlangt  folgende  Bedingungen  für  Stahlschiffe, 
welche  unter  seiner  Controle  gebaut  werden: 

„1.     Zugfestigkeit  42  5  bis  48  8%  pro  mm* ;  darunter  oder  darüber  ist  auszustossen. 

2.  Dehnung  beim  Zerreißen  mindestens  10%  der  ursprünglichen  Länge  auf 
8"  engl.  (203mm). 

3.  Bei  Biegung  im  kalten  Zustande  und  einem  Biegungsdurchmesser  gleich 
der  dreifachen  Blechstärke  dürfen  Längs-  und  Querstreifen  keine  Risse  zeigen. 

4.  Streifen  der  Länge  oder  Quere  nach  dürfen,  kirschroth  wann  gemacht  und 
in  Wasser  Ton  28°  C.  abgekühlt,  beim  darauffolgenden  Biegen  wie  in  3.  nicht 
reißen.  (Temperprobe.) 

5.  Für  Winkel  darf  die  absolute  Festigkeit  bis  52%  pro  mm*  betragen,  soferne 
das  Material  die  erforderliche  Dehnung  aufweist  und  die  Temperprobe  aushält. 

6.  Die  Probestücke  werden  nach  bestimmten  Verhältniszahlen  und  von  jeder 
verwendeten  Ofencharge  durch  den  Vertreter  der  Gesellschaft  ausgewählt  und  durch 
alle  Stadien  der  Vorbereitung  zum  Versuche  beobachtet.11 

Ähnliche  Vorschriften  gelten  auch  in  der  Osterreichischen  Kriegs- 
Marine  und  wird  (mit  den  noth wendigen  Modifikationen)  auch  seitens  des  tech- 
nischen and  administrativen  Militär-Comites  insbesondere  bei  der 
Erprobung  Ton  Kesselblechen  vorgegangen. 


348  Halkowieh. 

Durch  entsprechendes  Senken  des  Gewichtes  wird  der  Druck  im  Glycerin- 
cylinder  in  dem  Maße  gesteigert,  als  der  Zog  des  Wassers  zunimmt. 

Eine  Marke  zeigt  die  Stellung  des  Hebels  und  ein  Manometer  die 
Glycerinpressnng  an;  letztere  muss,  die  auftretenden  Beibungen  abge- 
rechnet, dem  Zuge  des  Wassers  gleich  sein,  was  gewöhnlich  als  Control- 
mittel  für  die  Richtigkeit  der  Maschine  angegeben  wird,  nach  in  Dona- 
witz  und  Neuberg  durchgeführten  Versuchen  jedoch  keinesfalls  zutrifft, 
da  die  Widerstände  weder  constant  sind,  noch  dem  Zuge  proportional 
sich  ändern,  daher  keinen  Schluss  auf  die  wirklich  ausgeübte  Kraft 
gestatten1). 

Zum  Werke  Donawitz  gehören  folgende  detachierte  Anlagen: 

Theodorahütte. 

Wie  in  der  Einleitung  erwähnt,  findet  in  derselben jetztFris  cherei- 
betrieb  statt  und  sind  dortselbst  6  Frischfeuer  mit  Vorwärmer  auf- 
gestellt 

Töllerlhamraer. 

Im  Töllerlhammer  wurde  früher  Frischerei  betrieben,  doch 
dient  derselbe  gegenwärtig  zur  Erzeugung  von  geschmiedeten  Radreifen 
und  zur  Fabrication  von  Gezähe  für  den  Paddel-  und  Schweissofenbetrieb. 

Die  in  der  Earolihütte  im  Spitxbogencaliber  vorgewallten 
Stäbe  werden  im  Töllerlhammer  auf  die  richtige  Dimension  ansge- 
schmiedet  und  an  die  Griffe  geschweißt;  letztere  bedürfen,  weil  keiner 
Abnützung  ausgesetzt,  keiner  Erneuerung. 

Es  gelangen  daselbst  alle  für  das  Puddeln  und  Schweißen  nöthigen 
Werkzeuge,  als:  Stangen,  Puddelkrücken ,  Einsetzschaufeln,  Schlicht- 
schaufeln, Schweißhaken  und  Schweißstangen  etc.  etc.  zur  Xeuerzeugnng 
oder  Reparatur. 

Hammerwerk  St  Peter. 
Dasselbe  verfertigt  Ackergeräthschaftea  und  Zeugwaaren  und  streckt 
Tiegelgusstahlkönige  für  die  Fabrik  in  Eapfenberg  zu  runden  und 
vierkantigen  Stäben,  da  die  Tiegelgusstahl-Fabrik  in  Kapfenberg  mit 
den  vorhandenen  Hammerwerken  für  den  großen  Bedarf  nicht  das  Aus- 
langen findet 

*)  Pie  Aasrthrang  der  Piejtnng*-  «nd  Temperproben  erfordert  einige  Vorsicht, 
noch  mehr  ist  aber  bei  den  Festigkeit*Tenwhen  anf  Genanigkeit  in  der  Dnrch- 
ftnrang  t«  «*e*,  um  dnreh  die  erhaltene»  Re*nftat*  niest  Tim»  hing«  n  anagesetxt 
;t  *ein.  l>a*  richtige  Yer*t*»dnt*  der  ernahenen  Re*nH»te  «nd  die  Anwendung  der- 
reiben  rnr  Benrtiieitnng  der  ^niüitti  de«  Material*  Itet  ttch  nickt  an  angemeine 
Ke?rh  binden  nnd  i«  baapteJkhltth  CVn»gn    nd 


Die  Osterreichischen  Eisenwerke.  349 

Das  Hammerwerk  in  St.  Peter  ist  mit  den  entsprechenden 
Schwanzhämmern,  Zeugfeuern  und  mit  einem  oscillierenden  Cylindergebläse 
mit  Wasserradbetrieb  eingerichtet  und  erhält  die  zu  verarbeitenden 
Martinbleche  und  Gusstahlkönige  von  den  Werken  in  Donawitz  und 
Eapfenberg  zugestellt,  versendet  die  Producte  aber  direct  an  ihren 
Bestimmungsort. 

Feinblechwalzwerk  Gemeingrube. 

Es  ist  das  im  Thale  des  Vordernberger  Baches  weitest 
vorgeschobene  und  von  Donawitz  entferntest  gelegene,  hievon  ab- 
hängige Werk;  dasselbe  verarbeitet  die  in  der  Karolihütte  vor- 
gewalzten Martinbleche  auf  zwei  Walzenstrecken  mit  je  zwei  Gerüsten 
iu  Feinblechen  und  Schiffsblechen  und  die  Abfälle  zu  verschiedenen 
Nummern  von  Schloss-  und  Baublech,  deren  auch  immer  eine  größere 
Quantität  daselbst  vorräthig  gehalten  wird. 

Die  eine  Walzenstraße  ist  durch  eine  70pferdige  Turbine,  die 
andere  durch  ein  Wasserrad  angetrieben,  während  eine  12pf erdige  Turbine 
iwei  Kaitscheeren  treibt. 

Die  vorhandenen  drei  Blechglühöfen  sind  mit  Treppenrostfeuerung 
und  fttr  Verwendung  von  Leobner  Mittelgrieskohle  eingerichtet. 

Seit  fünf  Jahren  besteht  hier  auch  eine  große  Beizanstalt  für 
Entfernung  des  Hammerschlages  von  den  Blechen  und  werden  dieselben 
vor  dem  Fertigwalzen  blank  gebeizt 

Besondere  Einrichtungen. 

Die  Beleuchtung  der  Werksräume  und  der  Privatwege  des 
Werkes  Donawitz  geschieht  theils  durch  eine  Gasanstalt  mit  vier 
Retorten  und  zwei  Gasometern  (das  Gas  wird  aus  Petroleumrückständen 
gewonnen),  theils  elektrisch. 

Die  Generatorrück  stände  (Asche)  werden  gewaschen  und  die 
vor  dem  Gitter  liegen  bleibenden,  noch  brauchbaren  Eohlenstücke  mit 
gutem  Erfolge  zur  Eesselheizung  benützt  (Monatserzeugung  ca.  70 
Waggons). 

Das  ehemals  Frieda  u'sche  Puddlings-  und  Walzwerk  bei  D  o  aa- 
witz,  welches  vor  ca.  8  Jahren  mit  anderen  Complexen  durch  Kauf 
an  die  Montangesellschaft  kam,  wurde  damals  wegen  nicht  entsprechender 
Einrichtung  gar  nicht  in  Betrieb  genommen,  später  aber  in  eine  große 
Brettsäge  mit  Turbinenbetrieb  für  D o n a  w i t z  umgebaut,  als  welche 
es  noch  dient 


350  H  a  1  k  o  w  i  c  h. 

Beiläufig  1.700  Arbeiter  sind  in  gewerkschaftlichen  Quar- 
tieren untergebracht  und  sind  für  die  Sanitätspflege,  Alters- und 
Unfallsversorgung  entsprechende  Einrichtungen  getroffen. 

Die  neue  Hohofenanlage. 

Wie  schon  in  dem  Abschnitte  rProduction",  Punkt  ad  III  erwähnt, 
ist  eine  Erweiterung  des  Hohofenbetriebes  der  österreichisch-alpinen 
Montangesellschaft,  insbesondere  durch  die  nahezu  fertiggestellte  Coaks- 
Hohofenanlage  in  Donawitz,  im  zuge;  dieselbe  steht  mit  dem 
ebenfalls  in  Ausfuhrung  begriffenen  Baue  der  Eisenbahn  Eisenerz- 
V order nberg  in  Zusammenhang. 

Die  neue  Hohofenanlage  wurde  derart  projectiert,  dass  zwei 
Hohöfen  erbaut  werden  können,  doch  wird  vorläufig  nur  einer,  u.  zw.  Ar 
eine  tägliche  Erzeugung  von  1.200  bis  1.500*/  ausgeführt.  Dazu  kommen 
drei  W  h  i  t  w  e  1 1  -Winderhitzungs- Apparate,  eine  stehende  Gebläsemaschine 
(mit  zwei  Windcylindern,  einem  Hochdruck-  und  einem  Niederdruck- 
Dampfcylinder,  nach  dem  Compounds}  stem  gekuppelt),  ein  Gichtaufaug 
(bestehend  aus  einer  Fördermaschine  mit  Rundseilen  und  einem  eisernen 
Fördergerüste),  eine  Gusshalle,  zehn  Dampfkessel,  eine  Pumpenanlage 
mit  dem  zugehörigen  Wasserturme,  eine  Anzahl  Gasröstofen  und  ge- 
wöhnliche Schachtröstöfen,  die  Coakshalde,  die  Erzhalde,  die  zugehörigen 
Schleppbahnen  u.  s.  w. 

Das  Terrain  für  diese  bedeutende  Anlage  wurde  neben  dem  Bahn- 
hofe in  Donawitz  durch  entsprechende  Abgrabungen  gewonnen 
i Meereshöhe  570m);  am  halben  Wege  zwischen  Donawitz  und 
St.  Peter  zweigt  das  Erzgleis  ab,  übersetzt  mittels  eines  Viaductes 
die  Straße  und  den  Yordernberger  Bach  und  gelangt  auf  einen  14m 
hohen  Damm,  an  dessen  Kopfende  das  Erzmagazin  liegt.  (Die  Erd- 
bewegung zur  Herstellung  der  Hüttensohle  und  der  Dämme  betrug 
70.000m*,   der  Oberwassergraben   der  Karolihütte  wurde  umgelegt.) 

Auf  dem  Plateau,  welches  Gm  über  der  Hüttensohle  liegt,  lagert 
das  Erz  und  wird  mittels  Hunden  horizontal  auf  die  Gicht  der  Röst- 
öfen geführt,  welche  theils  mit  Hohofengasen,  theils  mit  Kohle  geheizt 
werden. 

Neben  der  Erzhalde  (300  Waggons  Fassung)  liegt  das  Coaks- 
magazin  mit  der  gleichen  Einrichtung,  dass  die  Waggons  directe  auf 
zwei  Gleisen  hineinfahren  könuen  und  nach  beiden  Seiten  entleert  werden. 

Unten  wird  das  Material  durch  schmalspurige  Bahnen  zum  Ofen 
befordert  und  dort  in  eiuem  28m  hohen  Gichtthurm  aufgezogen. 


Die  österreichischen  Eisenwerke.  35 1 

Der  Ofen   wird  22m  hock   und  ruht  auf  gusseisernen  Säulen,  so 

im  das  ganxe  Gestell  frei  steht 

[  Die  drei  Winderhitzungs-Apparate  (zur  Erwärmung  des  Windes  auf 

^   1000°  C.  mit  einer  Höhe  von  3'22m)   sind  so  wie   die  Regeneratoren 

der  Siemensöfen  ausgemauert  und  werden  mit  Hohofengasen  betrieben; 

zwei  sind  in  Betrieb,  der  dritte  dient  als  Reserve. 

Die  Hohofengase  werden  durch  eine  Esse  von  75m  Höhe  und  einem 
oberen  Durchmesser  von  2m  durch  die  Winderhitzungsapparate  durch- 
gingt. 

Der  Windcylinder  des  stehenden  Gebläses  hat  28m  Durchmesser. 
Für  die  Feuerung  der  Dampfkessel  dienen  ebenfalls  Hohofengase. 

Die  Gusshalle  ist  aus  Eisenconstruction  mit  Wellblechdecke;  an 
dieselbe  schließt  sich  eine  ähnliche  Halle  für  Erzeugung  von  Schlacken- 
xiegeln  an,  welche  bereits  in  Vordernberg  und  Eisenerz  in  Gang  ist 
und  gute  Resultate  lieferte.  Die  Schlacke  fließt  hiebei  aus  dem  Hohofen 
eonstant  in  einen  Wassercanal,  von  wo  sie  am  geeigneten  Orte  durch 
ein  Paternosterwerk  gehoben  wird. 

•  Das  Roheisen  wird  theils  flüssig  in  die  Martinhütte  geführt  und 
dort  in  demselben  Zustande  in  die  Öfen  eingesetzt,  theils  für  die  Puddel- 
kütte  zu  Flossen  abgegossen. 

Erzeugung  der  Werke  in  und  bei  Donawitz. 
Die  Production  im  Jahre  1889  betrug: 
a)  Herdfrischfeuer-Betrieb: 

Massel,  Platten  und  Zaggel 23.000j, 

l)  Puddelofen-Betrieb: 

Paddeleisen 172.569g, 

Pnddelstahl 2.297?. 

e)  Schweißofen-  und  Walzwerks-Betrieb: 

Halbfabrikate  (das  sind:  Puddel-  und  Frischeisen-Bränder, 
Martin-,  Bessemer-  und  Tiegelgusstahl-Bränder-  und 
-Flammen,  Plattinen  aus  Schweiß-  und  Flusseisen)    .    .    50.422$, 

Fertige  Waare  (Grobbleche  aus  Schweißeisen,  Martin-Fluss- 
eisen und  Tiegelgusstahl,  Grobeisen,  Mitteleisen,  Fein- 
eisen,    Draht,    Walz-Martin-,    Bessemer-,    Tiegelguss-, 

Cement-  und  Gärbstahl) 197.8672. 

d)  Töllerlhammer: 
Planierte  Puddelzeug-Br&nder,  Kadreife  und  Flacheisen,  Puddler-, 

Schweißer-  und  Frischergezähe 3.747?. 


352  H  a  1  k  o  w  i  c  h. 

t)  St.  Peter-Hammer: 
Eisen-  und  Stahl-Streckwaare,  Zeugwaare  aus  Eisen  und  Stahl     1.39fy 

f)  Cementhütte: 
Cementrohstahl  und  cementierte  Eisenabf&lle 3.626]. 

g)  Kesselschmiede,  Zeugschmiede  und  mechanische 

Werkstätte: 

Kesselschmiedarbeiten 4.724$, 

Zeugscbmiede  und  Werkstätte L051?. 

h)  Feinblechwalzwerk  Gemeingrube: 
Feinbleche  aus  Flusseisen  und  Stahl 10.610?. 

Durch  die  mittlerweile  theils  fertiggestellten,  theils  nahezu  voll- 
endeten neuen  Werkeinrichtungen,  als: 

die  neue  Martinhütte, 

das  Blockwalzwerk, 

das  umgestaltete  Drahtwalzwerk  und 

die  Coakshohofen-Anlage 
werden   die   nächsten  Betriebsberichte   zweifellos  eine   noch   bedeutend 
gesteigerte  Production  ausweisen. 

Neuberg. 

Die  Werkseinrichtungen  in  Neuberg  wurden  in  den  letzten  Jahren 
wesentlich  verändert  und  sind  auch  gegenwärtig  noch  nicht  alle  be- 
gonnenen Erweiterungsbauten  beendet. 

Das  Werk,  welches  über  1.000  Arbeiter  zählt,  theilt  sich  in  die 
zwei  Hauptgruppen:  Stahlwerk  und  Raffinierwerk. 

Das  Stahlwerk  umfasst  im  wesentlichen  die  Hohofenanlage,  die 
Gießerei,  die  Bessemer-  und  Martinhütten  und  die  Ziegeleien;  das 
Raffini  er  werk   die   Puddelei,   die  Walzwerke  und   die  Werkstätten. 

Außerdem  gehören  zu  Neuberg  noch  die  Eisensteinbergbaue 
in  Altenberg  und  Bohnkogel,  sowie  ein  im  vorigen  Jahre  um- 
gebautes chemisches  Laboratorium. 

1.  Die  Hohofenanlage. 

Dieselbe  besteht  aus  zwei  nach  den  neuesten  Principien  zugestellten 
Hohöfen,  3  Rost-  und  4  Trockenöfen,  dem  Poch-  und  Quetsch- 
werk für  Zuschläge  und  Schlacken,  sowie  ausgedehnten  Erz-  und 
Kohlenlagern. 

Die  Winderzeugung  besorgte  früher  für  jeden  Ofen  ein  stehen- 
des, doppeltwirkendes  Cylindergebläse  von  je  22  ff  mit  Dampfbetrieb, 
doch    genügten    diese    Gebläse   den    Anforderungen    des    gegenwärtigen 


Die  Osterreichischen  Eisenwerke.  353 

Betriebes  nicht  mehr,  weshalb  ein  neues  Hohofengebläse  erbaut  und 
Ende  August  1890  in  Betrieb  gesetzt  wurde.  Dasselbe  ist  stehend 
1  angeordnet,  hat  zwei  Compound-Dampfcylinder  und  arbeitet  mit  Conden- 
sttion  (Durchmesser  des  Hochdruckcylinders  500mm,  des  Niederdruck- 
cylinders  750mtn,  Hub  1000mm);  unmittelbar  über  jedem  dieser  zwei 
Dampfcylinder  steht  —  die  Kolbenstangen  direct  gekuppelt  —  je  ein 
Gebläsecylinder  von  1.200mm  Durchmesser. 

!  Dieses    Gebläse    wurde    in    der    Maschinenfabrik    Andritz    der 

;  österreichisch-alpinen  Montangesellschaft  angefertigt  und  sind  seit  dessen 
1  Inbetriebsetzung  die  Betriebsverhältnisse  der  Hohofenanlage   wesentlich 

günstiger  geworden. 
\  Die  Winderhitzung  (auf  500 — 5509 C.)  besorgen  drei  steinerne 

Winderhitzungsapparate,  während  ein  vierter  in  Ausführung  begriffen  ist. 
Den  Betriebsdampf  liefert  eine  besondere  Eesselbatterie. 
Die    Hohöfen   verarbeiten   Altenberger,     Bohnkogler     und 

Sollner  Rösterze,  dann  Vordernberger  Rost-  und  Roherze; 

lach  wird  Schweißofen  schlacke  mit   den  Erzen  gattiert,  wodurch 

da  reicheres  Ausbringen  erzielt  und  für  gewisse  Zwecke  ein  vorzügliches 

Roheisen,   welches    sich   besonders    durch    Dünnflüssigkeit    auszeichnet, 

«halten  wird. 

Sämmtliche  verwendete  Erze  sind  gerösteter  Spatheisenstein 
mit  einem  Eisengehalte  von  43  bis  47%;  das  beste  ist  das  Altenberger, 
fa geringste  ist  das  Bohnkogler  Erz.  Als  Brennmateriale  dient 
«•schließlich  weiche  und  harte  Holzkohle  (gemischt),  deren  Hauptmenge 
tob  der  ärarischen  Forstverwaltung  (Holzlagerplatz  mit  Meilerverkohlung 
üben  dem  Werke)  geliefert,  ein  kleinerer  Theil  der  harten  Holzkohle 
m  Untersteiermark  und  Kroatien  bezogen  wird. 

Als  Zuschlagkalk  wird  blaugarer  Ealk  in  der  Nähe  des  Werkes 
gebrochen. 

Der  Hohofenabstich  geschieht  in  eine  Pfanne,  welche  hydraulisch 
in  das  Niveau  der  Bessemerhütte  gehoben  und  auf  Schienen  zur  Füllung 
des  Converters  dahin  bewegt  wird. 

Das  nicht  directe  in  die  Bessemerhütte  abzugebende  Materiale 
wird  in  Flossen  gegossen;  directe  Hohofengüsse  kommen  nur  selten 
vor  und  werden  die  kleineren  Eisengüsse  durch  Ausschöpfen  mit  Guss- 
pfannen bewirkt 

Die  Gesammtproduction  beider  Hohöfen  betrug  im  Jahre  1890 
ca.  95.000;  graues  Roheisen. 


354  U  a  l  k  o  w  i  c  h. 

2.  Die  Bessemerhütte. 

Dieselbe  wurde  1864  gebaut  und  1865  in  Betrieb  gesetzt 
Von  den  beiden  in  der  Hütte  aufgestellten  Frischbirnen  arbeitet 
nur  je  eine  und  werden  täglich  7  bis  8  Chargen  gemacht.  Die  Chargen 
werden  entweder  den  Höh  Öfen  entnommen  oder  in  drei  vorhandenen 
Cupolöfen,  welche  theilweise  auch  Gießereizwecken  dienen,  ein- 
geschmolzen und  bestehen  aus  Roheisen,  Abfällen  und  Spiegeleisen. 

Je  nach  Qualität  und  Quantität  des  eingetragenen  Materials  und  der 
zu  erblasenden  Stahlnummer  dauert  eine  Charge  15—35,  selbst  bis 
45  Minuten. 

Die  Bewegung  der  Converter  geschieht  durch  je  eine  Wende- 
maschine, bestehend  aus  einem  liegenden  hydraulischen  Cylinder,  dessen 
in  eine  Zahnstange  verlängerte  Kolbenstange  in  ein  auf  dem  Retorten- 
zapfen befindliches  Zahnrad  greift 

Die  Steuerung  der  Wendemaschinen  und  der  Windleitung  geschieht 
von  einer  erhöhten  Bühne. 

Die  Winderzeugung  besorgt  ein  Compoundgebläse  (ein  zweites 
Gebläse  ist  in  Reserve),  die  W  i  n  d  z  u  f  u  h  r  in  die  Retorten  erfolgt  durch 
die  innen  liegenden  Zapfen. 

Die  Bewegung  der  Gusspfanne  geschieht  hydraulisch. 

Zur  Manipulation  mit  den  Ingots  dient  ein  großer  Dampfkrahn 
für  100  und  ein  kleinerer  für  30y  Belastung.  Vor  der  Bessemerhütte  ist 
ein  besonderer  Laufkrahn  für  die  Verladung   der  Ingots  in   Thätigkeit. 

Den  Betriebsdampf  liefert  eine  ähnliche  Kesselbatterie  wie 
bei  den  Hohöfen. 

Im  Jahre  1890  lieferte  die  Bessemerei  ca.  12.000?  Ingots  und 
400y  diverse  Stahlgussartikel,  ferner  ca.  69.000?  Ingots  für  den  Raffinier- 
stahlbetrieb der  Martinhütte. 

Sämmtliche  Ingots  des  Stahlwerkes  werden  fast  ausschließlich 
in  den  Neub erger  Walzwerken  und  Schraiedewerkstätten  verarbeitet. 

3.  Die  Martinhütte. 

Der  erste  Martinofen  wurde  in  Neuberg  im  Jahre  1870  erbaut; 
gegenwärtig  sind  4  Öfen  nach  dem  Systeme  Siemens-Martin  in 
Betrieb,  wovon  der  letzte  1889  gebaut  wurde;  außerdem  sind  zwei 
Vorwärmöfen  vorbanden. 

Außerhalb  der  Martinhütte  sind  10  Gasgeneratoren  zur  Erzeu- 
gung der  Feuerungsgase,  in  der  Hütte  mehrere  Krahne  und  fahrbare 
Winden  in  Benützung. 


Die  Österreichischen  Eisenwerke.  355 

Die  Einrichtung  zur  Überfuhrung  der  Bessemerchargen  in  den 
Biffioierofen  ist  ähnlich  wie  für  den  Transport  der  Hohofenproducte  in 
die  Bessemerei ;  ausserdem  vermitteln  Schienengeleise  die  Communication 
in  der  Martinhätte  und  aus  derselben. 

Der  Einsatz  besteht  aus  weißem  und  halbiertem  Roheisen,  Walz- 
rerkabfMlen,  Luppeneisen  und  Cinderpacketen,  —  größtenteils  Mate- 
ritle  der  eigenen  Werke,  —  dann  den  entsprechenden  Zusätzen  von 
Ferromangan  und  Spiegeleisen'). 

Seit  dem  Jahre  1874  wird  für  harte  Bessemerstahlsorten,  von 
welchen  besonders  gute  Eigenschaften  und  größte  Reinheit  verlangt 
werden,  in  den  Martinöfen  ein  besonderes  Raffinieren  vorge- 
nommen. Es  wird  der  flüssige  Bessemerstahl  in  den  gut  angewärmten 
Martinofen  überfahrt,  3—4  Stunden  ausgekocht  und  während  dieser 
Zeit  in  mehreren  Einsätzen  4  bis  5%  Stahlabfälle  zugegeben; 
gegen  Ende  des  Processes  wird  der  Kohlenstoffgehalt  durch  entspre- 
chende Zuthaten  von  Spiegeleisen  reguliert  und  Ferromangan  zugesetzt'). 

Die  Gesammtproduction  der  Martinhütte  betrug  im 
Jahre  1890  ca.  65.000'/  Ingots  und  wurden  die  bei  der  Bessemerhütte 
angegebenen  69.000?  Ingots  dem  Raffinierprocesse  unterzogen. 

Aus  den  Martinöfen  (und  theilweise  auch  directe  aus  den  Bessemer- 
Convertern)  werden  hämmerbare  Stahlfa9ongüsse  produciert. 

(Neuberg  liefert  aus  raffiniertem  Bessemerstahl  das  Materiale  für 
die  Gewehrläufe  und  Bajonnettklingen;  eine  aus  Martinstahl 
«neugte  Probepanzerkuppel  ließ  ein  genügendes  Widerstands- 
wmögen  erkennen.) 

4.  Die  Formerei  und  Gießerei. 
Das  Form-  und  Gusshaus  schließt  an  die  Hohofenanlage  und  werden 
daselbst  Eisengüsse  durch  Pfannen,  und  nur  selten  durch  directen  Hoh- 
ofenguss,  sowie  Stahlgüsse  aus  Bessemer-  und  Martinstahl  vorgenommen. 

5.  Die  Ziegelei  und  das  Pochwerk, 

sowie    eine  neu  angelegte   Schlackenziegelei   decken   den   eigenen 
Bedarf    des    Werkes     an    feuerfesten,    Chamotte-    und    Mauerziegeln 


!)  Im  Mittel  erfordern  100kg  Martin-Flusseisen  und  Stahl-Ingots :  307fy 
weiße»  und  halbiertes  Roheisen,  71  Okg  Eisen-  und  Stahlab fälle,  2  8fy  Ferromangan 
und  Spiegeleisen. 

*)  100kg  raffinierter  Bessemerstahl  erfordern  im  Mittel:  95'Qfy  flüssigen 
Bessemerstahl,  4 8kg  Walzwerkabfalle,  blkg  Ferromangan  und  Spiegeleisen. 


356  H  a  1  k  o  w  i  c  h. 

größtenteils  und  wird  nur  ein  Theil  der  feuerfesten  Ziegel  von  Zeltweg 
bezogen,  während  die  Production  von  Schlackenziegeln  ca.  10.000  Stück 
pro  Tag  zn  erreichen  imstande  ist. 

6.  Die  Puddlingshütte  und  das  Walzwerk. 

Von  den  zwei  Doppelpuddelöfen  mit  liegenden  Überhitz- 
kesseln und  einfacher  Rostfeuerung  gelangen  die  Luppen  unter  einen 
3  t  Dampfhammer,  werden  dort  gequetscht,  gehen  durch  das  Streck- 
walzwerk und  werden  dann  packetiert. 

Zwei  Siemens-Begenerativ-Schweißöfen  besorgen  das 
Schweißen  und  ein  5/  Dampfhammer  das  Abschmieden  der  Packete 
in  3  bis  5  Hitzen. 

11  Glühöfen  dienen  zur  Bedienung  der  nachfolgenden  Walzen- 
strecken: 

a)  Grobstrecke,  getrieben  durch  eine  lOOpferdige  Tur- 
bine, mit  2  Gerüsten,  zur  Erzeugung  von  Zaggeln,  Flammen,  Achsen. 
Rundeisen  (80  bis  140mm),  Winkel-  und  T-Eisen; 

b)  Luppenwalzwerk  für  Zaggel  und  Flammen  (Antrieb 
durch  lOOpferdige  Turbine); 

c)  Blechwalzwerk  (Turbinentrieb)  für  Kessel- und  Schiffsbleche ; 

d)  Streckwalzwerk  mit  4  Gerüsten  für  Quadrat-,  Bund-, 
und  Fa^oneisen  von  55  bis  90mm  (Antrieb  60pferdige  Turbine); 

e)  Reversier-Plattenwalzwerk  (Antrieb  1. lOOpferdige 
Compound-Dampfmaschine,  Rollgang  in  Ausführung)  und 

f)  Kopfwalzwerk  (600pferdige  Zwillingsdampfmaschine)  mit  2 
Gerüsten,  Vor-  und  Vollendwalze  und  hydraulischem  Druck  auf  die 
obere  Bolle,  zur  Erzeugung  von  Tyres,  Winkelringen,  Compensations- 
ringen  u.  s.  w. 

An  Dampfhämmern  sind  vorhanden: 

ein  18t  Hammer  (Hub  2#5m,  Schmied  weite  5m,  Durchmesser  des 
Dampfcylinders  1.050mm,  Kolbenstange  85mm),  dient  zum  Vorschmieden 
von  Ingots,  Achsen,  Stahlblechen,  Schmiedestücken,  Walzstabl  und  zum 
Lochen  von  Tyres; 

ein  6t  Hammer  mit  Oberdampf  zum  Anfertigen  von  Achsen  und 
Schmiedestücken  (bis  8t  Gewicht,  im  Vorjahre  neuer  Krahn),  Auf- 
schmieden von  Tyres,  Vorschmieden  kleiner  Ingots; 

ein  5*  Hammer  zum  Abschmieden  der  Packete  (siehe  oben); 

ein  3t  Hammer  zum  Luppenhämmern; 

ein  1*5*  Hammer  für  kleinere  Schmiedestücke  und 

ein  2'5q  Schnellhammer. 


Die  Österreichischen  Eisenwerke.  367 

Eine  Tyres-Centriermaschine ,  drei  Platten-,  zwei  Lappen-,  eine 
Circularscheere,  eine  Blechbiege-  und  eine  Blechrichtmaschine,  eine 
hydraulische  Presse  für  Kesselböden  und  viele  kleinere  maschinelle 
Torrichtungen  vervollständigen  die  Einrichtung  der  Puddlings-  und 
Walzwerkshütte. 

Für  die  Materialproben  ist  eine  ähnliche  Zerreißmaschine 
wie  in  Donawitz  in  Gebrauch. 

Der  Puddelofenbetrieb  in  Neuberg  lieferte  1890  nahe  an 
28.000?  Luppeneisen.  Im  Schweißofen-  und  Walzwerksbetrieb 
wurden  im  selben  Jahre  erzeugt: 
Halbfabrikate    (Eisenbränder,    Stahlbränder,    vorgeschmiedete 

Schmiedestücke  aus  Eisen  und  Stahl)  ca 107  000?, 

fertige    Waare   (Walzeisen   und   Walzstahl,    Schmiedestücke, 

Schweiß-  und  Flusseisenbleche,  Stahltyres  u.  s.  w.)  ca.    92.000<y. 

7.  Die  Appreturwerkstätten  und  die  Zeugschmiede 

besorgen  die  Ausfertigung  aller  im  Walzwerk  und  Gusshause  erzeugten 
Stöcke  (1890  über  10.000?)  und  sind  mit  Drehbänken,  Bohr-,  Hobel-  und 
sonstigen  Werkzeugmaschinen  ausgerüstet.  Eine  kleine  Kessel-  und  Blech- 
:  rhmiede,  Schlosserei,  Zerschlagvorrichtung,  Metallager-Magazine  und 
Kohlendepots  vervollständigen  die  Gruppe  des  Raffinierwerkes. 

In  der  mechanischen  Werkstätte  wird  auch  die  elektrische 
Beleuchtungsanlage  (für  50  Glühlampen)  eingerichtet;  der  Antrieb 
kr  Lichtmaschine  geschieht  durch  diejenige  Turbine,  welche  die 
Werkstitte  treibt. 

Zur  Straßenbeleuchtung,  zur  Beleuchtung  der  Kanzleien  und  zum 
Betriebe  des  chemischen  Laboratoriums  wurde  im  Vorjahre  eine  01- 
t  gasanstalt  erbaut,  deren  Leistungsfähigkeit  in  24  Stunden  bei  ein- 
fachem Betriebe  17m*,  bei  ununterbrochenem  Betriebe  35m*  beträgt. 

Der  Transport  im  Werke  und  aus  demselben  geschieht  mit- 
tels der  in  das  Werk  verlängerten  Eisenbahn  Mürzzuschlag-Neuberg; 
der  Verkehr  mit  den  Bergbauen  in  Altenberg  und  am  Bohnkogel, 
dun  mit  dem  Gusswerke  Mariazeil,  per  Achse. 

8.  Die  Bergbaue  zu  Altenberg  und  am  Bohnkogel. 

Dieselben  sind  ca.  10/cm  von  Neuberg  entfernt  und  wird  das 
gewonnene  Erz  dortselbst  geröstet  und  nach  Bedarf  nach  Neuberg 
überführt 

Das  herrschende  Gestein  ist  die  schieferige  Grauwacke,  Neben- 
gestein bildet  grobkörnige  Grauwacke;  die  Erze  sindSpatheisensteine. 


358 


H  »1  k  o  w  i  •  b 


ohl   in   Altenberg    als  im   Bohnkogel  tfeubbts 

und  geschieht  die  Förderung  durch  einfache    Haspel    mit  HolztromruelD 
und  doppelter   Übersetzung;  an  jedem  Haspel   greifen  4  Mann    an   und 

lern    mittels    eines    12mm    starken    Drahtseiles  die  hölzernen    H 
über  schiefe  Ebenen  von  ca.  25°  Neigung.  In  den  horizontalen  Strecken 
werden  die  Hunde  durch  je  einen  Arbeiter  auf  der  Schienenbahn  bewegt 

Das  Auspumpen  des  in  geringer  Menge  auftretenden  Wasser» 
geschieht  in  Altenberg  durch  2  Pumpen  mit  Handbetrieb,  welche 
das  Wasser  in  2  Sätzen  zu  je  20m  zutage  fordern. 

Die   Erze   werden   sofort   in   die   Röstöfen   eingetragen*  daa  taube 
tein  theils  über  die  Halde  gestürzt    theils   directe  toil   WigC 
fuhrt,  wozu  ein  eigener  Schutt  gegen  die  Straüe  zu  erbaut  wurde. 

Vou  der  Einfahrt  in  den  Stollen  nur  durch  die  Berg*tralle  tretr« 
befinden  sich  5  Erzröstöfen,  in  welche  die  Schichten  Erz  zu  30? 
H/il  Holzkohlenlosche  und  bei  hmckligem  Erze  unter  Beigabe  von   H 

arten    eingetragen  und    geröstet   werden.    Sodann   kommen    die    Erze 
auf  das  .sehr  ausgedehnte  Erzlager,  wo  m  augenetzt  werden. 

Der  Bergbau  in  Altenberg  erzeugte  im  Jahre  1890  ca.  65.000? 
Roherze  und  hieraus  ca.  55.000?  Bösterz. 

Um  die  Erzro>töfen  leistungsfähiger  zu  machen,  wurden  dieselben 
in  jüngster  Zeit  um  je  60<*»i  erhöht.  Auch  wurde  in  Altenberg 
ein   Wohnhaus  für  28  Arbeiter  erbaut. 

Des  Al»l>au  im  Bohnkogel,  dessen  Erzlager  kein  Ende  absehen 
lässt,  geschieht  in  ganz  ähnlicher  Weise  wie  in   Altenberg,   nur  ist, 
da   die   Ausfahrt   522»%    über   der   Straüe  und   den   Röstöfen   liegt«  ein 
Bremsberg  nach  dem  System  Üb  ach  eingerichtet,  welcher  als  Bei 
spiel  ähnlicher  derartiger  Einrichtungen  hier  naher  beschrieben   n 

Das  I9fadige,  23mm  im  Durchmesser  starke  und  aus  4*G«im  dickem 
Draht  erzeugte  Tragseil  ist  an  der  obern  Station  starr  befestigt,  wird, 
von   7   hölzernen     Seilträgern    gestützt,   ca.   4m   über    dem    Boden 
gehalten  und  an  der  untern  Station  durch  Wurmrad,  Wurm  und  Hand 
rad   gespannt    Das   Trag  vermögen   desselWn    bei  öfacher   Sicher1 

1-900/.  7,  die  ganze  Länge  543m,  das  Gewicht  pro  Meter  2*44A<;,  das 
Totalgewicht  1.336*7/. 

Damit  die  beiden  Endpunkte  des  Seiles  bei  der  großen  Spannung 
desselben  genügende  Stützpunkte  erhalten,  wurden  die  Haupts&ulen  des 
Bremshäuschens  auf  der  obern,  und  des  Widerlagbockes  auf  der  untern 
Station  2m  tief  eingegraben,  verstaucht  und  dem  Umkippen  du 
Anbringung  von  Steinkästen  &  5m§  Inhalt  vorgebeugt.  Die  Neigung 
des    Bremsberges   wechselt    von  12    bis    20°   und    M    im    Mittel 


Die  Osterreichischen  Eisenwerke.  359 

lti*  40'.  —  Die  Fahrzeit  für  die  an  dem  Seile  laufenden  Hunde  ist 
2  Miauten,  was  eine  Geschwindigkeit  von  4a35m  pro  Secunde  ergibt. 

Die  Hnnde  sind  stählerne  Laufgestelle  aus  Bessemer-Fa^on- 
StaUguss,  welche  die  Fördergefäße  durch  2  Stahlrollen  an  dem 
Seile  führen.  2  Hunde  sind  an  den  Enden  eines  dünnen  Drahtzug- 
seiles befestigt  und  muss  einer  derselben  an  der  eigens  hiefür  ein- 
gerichteten Mittelstation  dem  andern  ausweichen. 

Der    Kasten    des   Hundes   ist   im  Laufgestelle    excentrisch 
aufgehängt  und  durch   einen  eingreifenden  Daumen   gehalten;  auf  der. 
untern  Station  wird  der  Daumen  durch    eine   ansteigende   Schiene   ge- 
hoben, lässt  aus,  und  der  Hund  entleert  sich  selbstthätig  über  einen  Schutt 
directe  zu  den  Röstöfen. 

Das  Gewicht  des  2rädrigen  Hundes  sammt  leerem  Fördergefäß 
ist  82kg,  des  3rädrigen  87%;  eine  Ladung  Erz  hat  170%. 

Es  wird  Sommer  und  Winter  gefördert  und  können  jährlich  leicht 
ca.  47.000;  Erz  abgebremst  werden;  die  Leistung  des  Bremsberges  ist 
bis  auf  90.000  bis  100.000?  steigerungsfähig. 

Die  Füllung  des  Hundes  geschieht  auf  der  oberen  Station  mittels 
eines  unter  38°  geneigten  Schuttes  und  eines  vorgelegten  R ü s s e  1  s ; 
senkt  man  den  Rüssel,  so  wird  der  Hund  gefüllt. 

Die  Bremsmaschine  an  der  oberen  Station  ist  eine  kleine 
Frictionswinde,  bestehend  aus  zwei  gusseisernen  Spurscheiben  von  045m 
Durchmesser  mit  je  5  Seilspuren  für  das  Zugseil.  Jede  Achse  der  beiden 
nun  Bremsberg  parallel  gestellten  Spurscheiben  trägt  eine  gusseiserne 
Bremsscheibe  von  0'41ra  Durchmesser  und  50mm  Breite,  welche  durch 
zwei  gegossene  Bremsbalken  gleichzeitig  erfasst  werden. 

Das  Zugdrahtseil  (6*8wjw  Durchmesser,  Gewicht  pro  Meter  O'lkg) 
ist  in  der  Weise  wie  bei  Frictionswinden  fünfmal  um  die  Trommeln 
geführt  und  geschieht  die  Bedienung  des  Bremshobels,  sowie  das  Heben 
md  Senken  des  Rüssels  durch  denselben  Mann;  —  es  ist  daher  für 
den  Betrieb  des  Bremsberges  nur  ein  Mann  nöthig. 

Am  Fuße  des  Bremsberges  befinden  sich  zwei  Erzröstöfen, 
deren  Beschickung  in  derselben  Weise  wie  in  Altenberg  erfolgt. 

Der  Bergbau  Bohnkogel  erzeugte  im  Jahre  1890  circa  26.000? 
Roherze  und  gab  ca.  20.000?  Rösterze  ab. 

Gusswerk  Mariazell  und  Marienhütte  in  Aschbach. 

Die  Hoho fenanlage,  Gießerei  und  Appreturwerkstfltte 
im  Gusswerk  hat  3  Hohöfen,   3  Erztrockenofen,    3   Winderhitzungs- 

46 


3(50  Halkowich. 

apparate,  1  Gebläse,  1  Erzquetsche,  1  Schlackenpochwerk,  3  Cupol-, 
5  Flammöfen,  2  Sandmühlen  und  eine  große  Anzahl  Werkzeug«  und 
Appreturmaschinen. 

Die  Marienhütte  in  Aschbach  umfasst  einen  Hohofen, 
2  Rostöfen,  1  Erztrockenofen,  1  Wasserradgebläse,  1  Winderhitzungs- 
apparat,  1  Erzquetsche,  1  Schlackenpochwerk  und  1  Zeugschmiede. 

Zum  Gusswerk  gehören  weiter  die  Eisensteinbergbaue 
in  Gollrad,  auf  der  Sollen,  am  Niederalpel  und  am  Gleissen- 
riegel  mit  einem  Bremsberg,  12  Röstöfen  und  2  Erzwäschen.  Diese 
Bergbaue  gehören  dem  von  Tirol  gegen  Beichenau  ziehenden  Erz- 
lager an. 

Die  Hohöfen  im  Gusswerk  verarbeiten  hauptsächlich  Gollrader 
und  Sollner  Erze,  welche  vor  der  Verhüttung  ausgelaugt,  getrocknet 
und  zerkleinert  werden. 

Es  wird  ein  langsamer  Hohofengang  zur  Production  von  Quali- 
täteisen angestrebt  und  auf  graues  Boheisen  für  den  Guss  verschie- 
dener Waaren,  als:  Bohren,  Maschinentheile,  Baugüsse,  Walzen  u.  s.  w. 
und  auf  Flossen  zur  Abgabe  an  andere  Etablissements  gearbeitet 

Die  Schlacke  wird  bei  den  Hohöfen  rückwärts  abgezogen  und  in 
einem  Schlackenpochwerke  zur  Gewinnung  von  Wascheisen   zerschlagen. 

In  der  Gießerei  befinden  sich  zur  Bedienung  der  Hohöfen  zwei 
Wendekrahne  und  (außer  einer  größeren  Anzahl  hölzerner  Magazins- 
und Gießereikrahne)  5  Dampfkrahne,  welche  ehemals  für  den  Hand- 
betrieb eingerichtet  waren  und  durch  Hinzugabe  eines  kleinen  Dampf- 
cylinders,  bei  Ein-  und  Austritt  des  Dampfes  durch  den  Ober-  und 
Fußzapfen  der  Krahnsäule,  zu  ihrer  jetzigen  Verwendung  umgestaltet 
wurden. 

Fünf  große  Baffinier-Flammöfen  ermöglichen  den  Guss  von 
150  bis  180;  schweren  Stücken  mittels  einer  gemeinschaftlichen  Guss- 
pfanne: —  ein  größerer  Bedarf  kann  sich,  so  lange  keine  Eisenbahn* 
Verbindung  vom  Gusswerke  existiert,  nicht  herausstellen,  weil  schwerere 
Stücke  nicht  abtransportiert  werden  könnten. 

In  den  Flammöfen  werden  die  vom  Hohofen  gegossenen  bis  8q 
schweren  Quadris  des  grauen  Boheisens  langsam  eingeschmolzen,  damit 
durch  das  all  mal  ige  Heizen  die  großen  Stücke  tropfenweise  abschmelzen 
und  dadurch  ein  Feinen  zu  hellgrauem  Eisen  eintritt 

Zur  Verwertung  der  abfallenden  Drehspäne  aus  der  Maschinen- 
Werkstätte  wurde  speciell  ein  großer  Cupolofen  mit  Coaksfeuerung 
erbaut;  die  Drehspäne   werden   in  Ziegel   gestampft,   mit  Wasser  be- 


Die  Osterreichischen  Eisenwerke.  3(51 

feuchtet,  der  atmosphärischen  Luft  ausgesetzt  und  geben  eingeschmolzen 
ein  weißes,  sogenanntes  Drehspaneisen,  welches  nur  zu  Weich- 
eisengüssen Verwendung  findet. 

(Für  den  früher  im  Gusswerke  erfolgten  Guss  der  Geschosse 
für  das  Feldgeschützsystem  M.  1875  wurden  aus  zwei  alten  Formkästen 
für  Eanonenguss  zwei  kleinere  Cupolöfen  hergestellt,  deren  jeder  pro 
Stande  2?  Eisen  verschmelzen  kann.  Diese  beiden  werden  mit  kaltem 
Wind,  der  große  Cupolöfen  aber  mit  Warmwind  geblasen.) 

Die  Formerei  und  Gießerei  ist  mit  allen  für  die  Erzeugung 
großer  Güsse  und  den  für  die  schnelle  Vervielfältigung  derselben  nöthigen 
Einrichtungen  versehen;  —  besonders  zu  erwähnen  sind  die  daselbst 
in  Verwendung  stehenden  3  Räderformmaschinen,  mit  welchen  alle 
Arten  Stirn-  und  Kegelräder,  mit  geraden  Zähnen  und  mit  Winkelzähnen, 
in  den  Durchmessern  von  80  bis  6.000mm  angefertigt  werden  können  und 
wovon  die  eine  erst  im  vorigen  Jahre  zur  Aufstellung  gelangte. 

Die  mechanische  Werk  statte  und  das  ehemalige  Kanonen- 
Bohrwerk  appretieren  gegenwärtig  Walzen,  Kandelaber,  Kessel,  Tur- 
binen und  Dampfmaschinen,  hydraulische  Pressen  und  Accumulatoren, 
Ventilatoren  und  Gebläse  u.  s.  w.,  sowie  Geschosse  für  Artillerie  und 
Marine. 

(Die  für  die  Erzeugung  der  12  und  15cm  Hinterladkanonenrohre 
M.  1861  verwendet  gewesenen  Maschinen  sind  zumtheile  im  Bohr- 
werke aufgestellt  und  nach  Möglichkeit  für  andere  Arbeiten  in  Betrieb.) 

Neben  der  mechanischen  Werkstätte  befindet  sich  die  Modell- 
tischlerei, während  ein  großer  Vorrath  von  verwendeten  Modellen 
(  nebst  einer  Ausstellung  historisch  interessanter  Gegenstände  und  Ver- 
|    rochsstücke  sich  in  dem  sehr  geräumigen  Modellensaale  aufgestellt  findet. 


i 


Die  seit  dem  Jahre  1853  in  Betrieb  stehende  Marienhütte 
in  Aschbach  wird  nach  denselben  Grundsätzen  geleitet  wie  die  Hoh- 
ofenanlage  im  Gusswerk. 

Die  Production  der  3  Hohöfen  im  Gusswerk  war  1890  ca. 
40.000; ,  des  Hohofens  in  Aschbach  ca.  30.000?  Roheisen;  an 
Eisenguss  vom  Höh-,  Cupol-  und  Flammofen  wurden  über  22.000?,  an 
Drehspaneisen  ca.  4.000;  geliefert;  ca.  6.000?  Guss-  und  Schmied- 
eisenwaare,  sowie  Metallwaare  wurde  appretiert. 

Die  Erzausbeute  der  B e r g b a u e  in  Gollrad  und  Sollen  betrug 
1890   über  270.000?  Boh-  resp.  circa  218.000?  Rösterz.    Der  Bergbau 

46* 


362 


H  a  1  k  o  w 


ha.i.   welcher  im  Jahre   1888   und    bis   November    188H    fflfrj 
war,  kam  1890  wieder  in  vollen  Betrieb. 

Im  Jahre  189«)  wurde  im  0  uss  werk  die  elektrische  Beleuch- 
tung (6  Bogen-  und  150  Glühlampen)  eingerichtet  und  wird  dieselbe 
durch  diejenige  Turbine  betrieben,  welche    die    Gebl;i?> 


Schwechat. 

Du  Sehwechater   Eisenwerk   besteht   aus   der    H »hofft! 
anläge  und  dem    RaffioierwerkeT  nebst  den  durch  den  Hohofen- 
betrieb   und    den   Betrieb   des    Raffinierwerkes   bedingten   Hilft f 
statten. 


1.  Die  Hohofenanlage 

umlasst:  2  große  Coakshohöfen  von  je   19m  Höhe  bei  250m*  Raum- 
inhalt, 3  Whitw eil- Apparate')  und  3  eiserne  Röhrenapparate 
für    die    Erhitzung    des   Windes;     zur   Wind-Beschaffung    dienen    / 
Wool  fache  Dampfmaschinen  von  je  350  HJt  bei  welchen  di 
tragung    der  Kraft    auf   den   Geblftsecy linder    mittelst    Bai 
erfolgt.  Die  Gebläsecylinder  haben  einen  Durchmesser  von  2844tnm  und 
ebenso  grollen  Hub;   die  angesaugte  Windmenge  jeder  GebULsemaachine 
betragt  ca.  260m1    pn»  Minute,    Bei  Gebläsehauses    befinden 

Kesselhäuser,  deren  jedes  neun  Dampfkessel  und  drei  Reser- 
s  für  die  Reinigung  des  Speisewassers  enthalt  Die  Behei- 
zung der  Dampfkessel  erfolgt  mit  den  Gichtgasen  der  H<>h  > 

Hinter  dem  Gebläsehause    liegen  die    roaks-   und    Erz»! 
mit.  einem    Fassungsraume    von    100.000'/:    weiter   eine    Dampfmaschine 
zum   Betriebe    von    vier    Backen  quetschen    für  Zerkleinerung 

vhlagkalkes   uud   zur  Erzeugung   u<  hlacke   und  eud 

♦■in  pneumatischer  Gichtaufzug  mit  Dampfmaschinenbetrieb,  web 
zum    Heben  der  Schmelzmaterialien    vom    Niveau   der   Hflttensohle   auf 
die  Hohe  der  Hohofengieht  dient. 

BM  Mangel   an    Sturzhöhe   für  die  Ablagerung   nicht  verwerte 
•hlacke   hat   die   Anlage    eines    Schlackenaufzuges    auf   schiefer 
Di  nöthig  gemacht  Das  Aufziehen  der  Schlackei  auf 

*n,  auf  welche    die    Schlackenwagen    directti    aufgef&hrt 
len. 


')  Uu  Februar   i 


Die  Osterreichischen  Eisenwerke.  353 

Die  Hohöfen  verarbeiten  geröstete  Spateisensteine  vom 
Erzberge  in  Steiermark  mit  Goaks  aus  dem  Ostrauer  Revier 
und  beträgt  die  Production  eines  Hohofens  bei  Erzeugung  von  Weiß- 
eisen 1.200?  in  24  Stunden. 

Als  ein  zur  Hohofenanlage  gehörender  Theil  ist  auch  die 
Schlackenziegelei  anzusehen,  da  daselbst  aus  granulierter  Hohofen- 
8chlacke  und  gewöhnlichem  Kalk  Ziegel  erzeugt  werden,  die  im  Werke 
selbst  und  in  der  Umgebung  zu  Hochbauten  (in  Schwechat  Stockwerks- 
bauten in  Rohbau)  Verwendung  finden. 

Die  Schlackenziegelei  wird  durch  eine  Dampfmaschine  von  etwa 
30  ff  betrieben  und  enthält  vier  Mischmaschinen  und  zwei  Ziegelpressen. 
Die  Leistungsfähigkeit  jeder  Ziegelpresse  beträgt  10.000  Stück  pro  Tag. 

Die  mit  Maschinen  gebrochene  Laufschlacke  gibt,  mit  Gement 
gemengt,  sehr  feste  Cementwaaren  und  ein  Straßen-Pflaster,  das  im 
Werke  selbst  verwendet  wird  und  von  der  Firma  Schefftl  und 
Schi  im  p  in  Wien  als  Metallique-Pflaster  zur  Ausführung  gelangt 
(Pflaster  in  der  Rotunde  in  Wien,  nächst  des  Rathhauses,  am 
'Naschmarkt,  in  der  Löweistrasse  u.  s.  w.). 

2.  Das  Raffinierwerk. 

Dieses  besteht  aus  der  Puddlingshütte,  welche  für  die 
Eneugung  des  Mittelproductes  bestimmt  ist,  und  aus  der  Walz  hü  tte, 
woselbst  die  fertige  Waare  erzeugt  wird. 

In  der  Puddlingshütte  befinden  sich  vier  Doppelpuddelöfen 
mit  directer  Feuerung,  ein  Doppelpuddelofen  mit  Gasfeuerung  von 
Pietzka  und  ein  Doppelpuddelofen  mit  Gasfeuerung  für  Flammen- 
Wechselstrom1),  zwei  Dampfhämmer,  eine  Luppenstrecke  mit  dazu- 
gehöriger Dampfmaschine  von  150  EP,  eine  Hebelscheere  und  ein  Accu- 
molator  mit  zwei  Pumpen. 

In  der  Walzhütte  sind  vier  Schweißöfen  mit  Rostfeuerung. 
Hievon  gehören  zwei  Öfen  für  die  Walzenstrecke  zur  Erzeugung 
von  Mittelstreckeisen  und  zwei  für  die  Walzenstraße  zur 
Fabrication  von  Feineisen. 

Die  Walzenzugs-Dampfmaschine  der  Mittelstrecke  hat  bei 
650mm  Cylinderdurchmesser  1000mm  Hub  und  arbeitet  mit  80  bis 
120  Touren.  Der  Antrieb  der  Walzenstrecke  erfolgt  durch  Zahnräder 
mit  Winkelzähnen. 


f)  Construiert  vom  Betriebsleiter  des  Raffinierwerkes  in  Schwechat,  Ingenieur 
Eduard  Goedicke. 


364  H  a  1  k  o  w  i  c  h. 

Die  Antriebsmaschine  der  Feinstrecke  ist  eine  Zwillings- 
Dampfmaschine  mit  den  gleichen  Abmessungen  der  Cylinder.  Die  Kraft- 
übertragung auf  die  Walzenstrecke  geschieht  hier  durch  doppelten  Hanf- 
seiltrieb mit  je  10  Seilen.  Die  Tourenzahl  der  Maschine  beträgt  50  bis 
70  Touren  per  Minute. 

Außerdem  sind  im  Baffinierwerke  noch  vorhanden:  zwei  kleine 
Dampfmaschinen  von  je  20  EP  zum  Betriebe  von  zwei  Boots-Blowern 
und  einem  Centrifugal-Ventilator  für  die  Windbeschaffung  der  Öfen, 
eine  Zaggelscheere,  eine  Kaitscheere,  ein  Zaggelbrechhammer,  vier  Stab- 
eisenscheeren  und  zwei  Circularsägen. 

Der  Dampf  wird  durch  die  Überhitze  der  mit  directer  Feuerung 
versehenen  Puddel-  und  Schweißöfen  erzeugt  und  ist  zu  diesem  Zwecke 
hinter  jedem  Ofen  ein  stehender  Überhitzungskessel  angebracht.  In  einem 
separaten  Kesselhause  befinden  sich  überdies  noch  vier  Röhrenkessel, 
welche  die  Reservekesselanlage  bilden. 

Das  zur  Speisung  der  Kessel  dienende  Wasser  wird  gereinigt 
und  sind  zu  diesem  Zwecke  in  einem  eigenen  Gebäude  für  die  Wasser- 
reinigung vier  Beservoirs  von  je  80m*  Fassungsraum  und  ein  Kühl- 
wasserreservoir von  100ras  Inhalt  aufgestellt.  In  diese  Beservoirs  wird 
das  Wasser  durch  zwei  vorhandene  Centrifugalpumpen  gehoben. 

Das  Baffinierwerk  erzeugt  Handelseisen,  u.  zw.  Bund-  und 
Quadrateisen  von  5  bis  80mm,  Flacheisen  von  10x0'9mm  bis  120  X  25mm 
und  Winkeleisen  bis  80mm  Schenkellänge. 

An  Hilfswerkstätten  ist  eine  Zeugschmiede  mit  fünf  Feuern, 
einem  Biemen-  und  einem  Dampfhammer,  weiter  eine  mechanische 
Werkstätte  mit  den  nöthigen  gewöhnlichen  und  Walzendrehbänken, 
Bohr-  und  Hobelmaschinen  etc.  vorhanden.  Endlich  ist  noch  die  zum 
Mahlen   feuerfester   Producte   erforderliche  Mörsermühle   zu  nennen. 

Dem  Verkehre  auf  dem  Werke  dienen  2'tkm  normalspurige  und 
0*4A:m  schmalspurige  Eisenbahngeleise. 

Die  ganze  Werksanlage  ist  (mit  13  Bogen-  und  90  Glühlampen) 
elektrisch  beleuchtet  und  sind  hiefür  6  Dynamos  vorhanden^ 
welche  durch  eine  Dampfmaschine  von  30  IP  betrieben  werden. 

Die  beiden  Hohöfen  lieferten  im  Jahre  1890  die  bedeutende 
Menge  von  nahezu  450.000?  Eoheisen,  der  Puddelofenbetrieb 
ergab  ca.  84.000?  Luppeneisen,  während  im  Schweißofen  und 
Walzwerksbetrieb  an  Halbfabrikaten  (Bränder  aus  Eisen)  ca. 
11.000?,  an  fertiger  Waare  (Mittel-  und  Feinstreckeisen)  ca.  66.000? 
erzeugt  wurden. 


Die  österreichischen  Eisenwerke.  355 

Zeltweg. 

Die  Gewerkschaft  Zeltweg  der  österreichisch-alpinen  Mon- 
tangesellschaft umfasst  die  Hohofenanlage,  die  Bessemer- 
hütte, das  Walzwerk  und  das  Raffinierwerk. 

Die  Hohofenanlage  besteht  ans  zwei  Coakshohöfen  mitDampf- 
gebl&se  und  Winderhitzungsapparat,  von  welchen  stets  ein  Hohofen  in 
Action,  der  zweite  in  Reserve  steht. 

Im  Jahre  1889  wurde  —  wie  in  Neuberg  und  Schwechat  — 
ein  neuer  Winderhitzungsapparat,  u.  zw.  ein  Röhrenapparat  mit  Röhren 
ans  Stahlguss,  aufgestellt  und  1890  in  Betrieb  genommen. 

Die  Production  des  Hohofens  Nr.  II,  welcher  1890  durch  52  Wochen 
in  Betrieb  war,  betrug  in  diesem  Zeiträume  ca.  204.000?  graues 
Roheisen. 

Die  Bessemerei  hat  zwei  Converter  von  ca.  70q  Fassungs- 
raom  und  werden  daselbst  die  Hohofenproducte  directe  verarbeitet.  Die 
Zufuhr  des  flüssigen  Chargenmaterials  erfolgt  auf  Schienen  mit  der  Guss- 
p&nne,  welche  hydraulisch  zur  Höhe  des  Einlaufs  gehoben  wird. 

Für  Fälle,  wo  nicht  directe  aus  dem  Hohofen  gearbeitet  wird, 
sind  zwei  Siemens-Umschmelzöfen  vorhanden ;  dieselben  besorgten 
früher  auch  das  Schmelzen  des  als  Zusatz  notwendigen  Spiegeleisens, 
doch  wurde  1890  die  Verwendung  von  Holzkohlenlösche  zum 
Bückkohlen  von  Flusseisen  und  Flusstahl  eingeführt,  wodurch  die  Ver- 
wendung von  Spiegeleisen  entbehrlich  geworden  ist. 

Ferromangan  wird  —  soferne  nöthig  —  kalt  zugegeben. 

Ein  Flamm-,  ein  Martinofen  und  ein  400pferdiges  doppelcylindriges 
liegendes  Dampfgebläse  ergänzen  die  Einrichtung  der  Bessemerei,  zwi- 
schen welcher  und  dem  folgenden  Tyres- Walzwerk  ein  geräumiges  Guss- 
haus steht,  in  welchem  besonders  Walzengüsse  vorgenommen  werden. 
Zwei  vorhandene  Cupolöfen  dienen  ebenfalls  für  Gusszwecke. 

Der  Be8semerei-Betrieb  lieferte  1890  ca.  235.000?  reine  Ingots 
und  ca.  3200?  Walzenguss;  die  Gießerei  lieferte  in  dem  genannten 
Jahre  außerdem  noch  ca.  1.300/  Hohofen-,  ca.  9.600?  Cupolöfen-  und 
über  3000?  Fayonguß. 

Das  Tyres-Walzwerk  (nebst  Grobschmiede)  enthält  ein 
Kopfwalzwerk,  ein  Centrierwerk,  zwei  Glühöfen,  einen  Centrierofen, 
zwei  Dampfhämmer,  Erahnen  u.  s.  w.;  im  Jahre  1889  wurden  beim 
Kopfwalzwerk  auch  Tyres-Wärmgruben  mit  Erahnen  hergestellt. 


366  Halkowich. 

Das  Walzwerk  und  die  Raffinierhütte  umfassen  einen  Schweiß- 
ofen,  fünf  Stahlglühöfen,  zwei  Schmiedefeuer,  ein  Schienenwalzwerk,  ein 
Grobstreck  walz  werk,  ein  Blechwalzwerk  und  ein  Ingots-Verblockwalzwert 

Die  Stahlglühöfen  haben  besondere  Einsetz-  und  Ausziehvorrich- 
tungen für  die  Ingots. 

Das  Schienenwalzwerk  ist  eine  ausgedehnte  Anlage  und  werden 
daselbst  Bessemer-Eisenbahnschienen  auf  zwei  Walzenstrecken  durch 
mehrere  Caliber  gewalzt;  die  Schienen  mittels  paralleler  Dampfscheeren 
an  beiden  Enden  gleichzeitig  beschnitten,  erhalten  die  Krümmung  gegen 
das  Verziehen  und  werden  sodann  in  kaltem  Zustande  auf  die  genaue 
Länge  abgefräst  und  gelocht. 

Das  Blechwalzwerk  liefert  die  für  die  K  e  s  s  e  1  s  c h  m  i  e  d  e  nöthigen 
Bleche  und  wurde  für  dasselbe  1889  ein  Stahlglühofen  mit  stehendem 
Kessel  aufgestellt. 

Die  mechanische  Werkstätte  mit  Kesselschmiede, 
Zeug-  und  Räderschmiede  wurde  insbesondere  im  Jahre  1890 
bedeutend  erweitert  und  mit  neuen  Arbeitsmaschinen  versehen. 

In  derselben  werden  in  einer  eigenen  Abtheilung  Eisenbahnräder 
abgedreht  und  ausgefertigt;  hieran  schließen  die  Montiersäle  für  Weichen 
und  andere  Eisenbahnerfordernisse,  die  Blechnietenpresse,  die  Walzen- 
dreherei und  der  Brückenbauplatz. 

1890  wurde  für  die  Vergrößerung  der  Räderdreherei  ein  Zubau 
aufgeführt  und  in  demselben  zwei  neue  Räderdrehbänke,  eine  starke 
Räderpresse,  eine  Rädercontrolbank  und  ein  Ventilator  aufgestellt.  Für 
einen  zweiten  Zubau  wurden  eine  große  Hobelmaschine  und  eine  Uni- 
versal-Fraismaschine  angeschaflFt.  In  der  alten  Werkstätte  wurden  sowohl 
1889  als  1890  bedeutende  Vermehrungen  der  Einrichtung  vorgenommen. 

Im  verflossenen  Jahre  wurde  die  Werkstätte  mit  Geleise  und  zwei 
Drehscheiben  versehen.  Anstelle  des  alten,  unbrauchbar  gewordenen 
Schlagwerkes  wurde  zur  Durchführung  der  Schlagproben  an  Achsen  und 
Tyres  ein  neues  Schlagwerk  mit  Transmissionstrieb  errichtet. 

Die  Ziegelei  ist  mit  2  Schwanzhämmern  zur  Zerkleinerung  der 
Materialien  ausgerüstet,  erhielt  1889  eine  Kugelfallmühle  und  ein 
Paternosterwerk,  1890  eine  Mörsermühle  zum  Zerkleinern  von  Quarz- 
und  Chamotte ;  —  für  diesen  Betriebszweig  ist  auch  der  Bau  eines  neuen 
Ofens  zum  Brennen  der  feuerfesten  Ziegel  im  Zuge;  es  wird  dies  ein 
Mendheim'scher  Kammerofen  für  Gasfeuerung,  wie  er  im  Jahre  1888 
in  Donawitz  zur  Ausführung  kam. 


Die  Osterreichischen  Eisenwerke.  367 

Die  Werke  in  Zelt  weg  producierten  1890  im  Hammer-  und 
Waliwerksbetrieb  u.  zw. 

an  Halbfabricaten  (Bessemer-Zaggel,  Railsköpfe, 
Stege  und  Füße,  Flammen,  Plattinen,  geweitete  und  gewalzte 
Bessemer- ,  Martinstahl-  und  Tiegelgusstahl-Tyres,  Achs- 
kolben)   ca.     38.600?, 

an  fertiger  Waare  (Bessemer- Streck-  und  Fa9on- 
riahl,  Eisenbahnschwellen,  Unterlagsplatten,  Laschen,  Schienen, 
Achsen,  centrierte  Bessemer-,  Martinstahl-  und  Tiegelgusstahl- 
Tyres)    ca.  194.000?, 

die  Eesselschmiedarbeiten  betrugen     ...    ca.     16.400?, 

die  Werkstättenarbeite  u ca.    42.400?. 

(Die  Zahl  der  Arbeiter  ist  ca.  900.) 

Krieglaoh. 

Dieses  Werk  ist  weniger  seiner  räumlichen  Ausdehnung  nach,  als 
mehr  infolge  der  relativ  großen  Productionsfähigkeit  und  der  Güte 
leiner  Erzeugnisse  bemerkenswert. 

Es  ist  (ehemals  Sessler's)  seit  1882  Eigenthum  der  Öster- 
reichisch-alpinen Montangesellschaft  und  dependieren  von 
demselben  die  in  Fresnitz,  Hönigsthal,  Feistritz  und  Mas- 
sing aufgestellten  Hammerwerke  mit  Wassermotion;  in  denselben 
werden  die  Werkstücke  roh  ausgeschmiedet  und  erhalten  in  der  Z  e  u  g- 
tehmiede  und  Appreturwerkstätte  in  Erieglach  ihre  Vollendung. 

Das  Werk  arbeitet  hauptsächlich  auf  Eisen-  und  Stahlbleche 
(Feinblech,  Kesselblech),  Achsen,  Pflüge  und  landwirtschaftliche  Maschi- 
nen, Streckeisen,  Kessel,  Zahnräder,  Winden,  Schraubstöcke  etc.  und 
besorgt  auch  häufig  Bestellungen  an  Laffetenwänden  und  Achsen  für  das 
k.  und  k.  Artillerie-Arsenal  in  Wien. 

Die  Einrichtung  des  Werkes  besteht  aus 

3  Puddelöfen, 

3  Schweißöfen, 
1  Flammofen, 

1  Grobblechstrecke, 

2  Feinblechstrecken, 

4  Frischfenern, 
2  Blechglühöfen, 
l  Zeugschmiede, 

1  mechanischen  Werkstätte. 


368  H  a  1  k  o  w  i  c  h. 

In  der  ziemlich  geräumigen  Zeugschmiede  und  Appretur- 
werkstätte, wo  sämmtliche,  bei  den  Eisenhämmern  vorgeschmiedete 
Gegenstände  ausgefertigt  werden,  sind  eine  entsprechende  Anzahl  von 
Bohrmaschinen,  Hobelmaschinen  für  Plan-  und  Rundhobeln,  zahlreiche 
Drehbänke,  Fräsmaschinen  und  Lochmaschinen  aufgestellt 

Der  Antrieb  geschieht  gewöhnlich  durch  Wasserkraft  und  nur 
wenn  dieselbe  zu  gering  ist,  durch  Dampf. 

Sämmtliche  für  den  eigenen  Bedarf  und  auch  für  Verkauf  be- 
stimmte Zahnräder  werden  in  der  Zeugwerkstätte  gefräst 

Das  Walzwerk  besteht  aus  zwei  Abtheilungen,  dem  sogenannt« 
Dampf-  und  Wasserwerke;  —  die  Bezeichnung  gibt  den  verwendetet 
Motor  an. 

Zum  Zwecke  der  Ausdehnung  der  Feinblecherzeugung  wurde  1889 
eine  neue  Glüh-  und  Beizhütte  und  eine  neue  Walzenstrasse  mit 
Turbinenantrieb  in  Angriff  genommen. 

Die  Glüh-  und  Beizhütte  hat  1890  die  innere  Einrichtung  erhalten; 
diese  besteht  aus  einem  Glühofen  mit  25  Glühkästen  und  dem  dazu 
erforderlichen  Wagen,  aus  4  Beiztrögen,  einem  Trockenofen  und  eisern 
Laufkrahne  über  demselben. 

Die  Walzenstrasse  Xr.  II  der  Feinblechhütte  wurde  1889  abgetragei 
und  an  deren  Stelle  1890  das  neue  Feinblechwalzwerk,  bestehend  am 
2  Paaren  Blechwalzen  und  einem  Paar  Dressierwalzen  tangetriebei 
durch  eine  Turbine  von  100  W)  gebaut;  dazu  kamen  noch  eine  Doublier- 
scheere  und  ein  Glühofen  zur  Aufstellung. 

Zur  Erlangung  des  notwendigen  Manipulationsraumes  wurde  die 
Feinblechhütte  durch  einen  Zubau  erweitert 

Das  alte  Zaggel  walz  werk  der  abgetragenen  Feinblechstrecke  wurde 
in  die  Kesselblechhütte  übersetzt,  wo  es  durch  die  Dampfmaschine  der 
Grobstrecke  angetrieben  wird:  daselbst  wird  im  laufenden  Jahre  noA 
eine  Zacgel-Kreissäge  aufgestellt. 

Der  Hammerbetrieb  hat  in  letzter  Zeit  eine  Ausdehnung  dadurch 
erfahren,  dass  jene  Pflugwaaren.  welche  bisher  der  St  Peterhammer 
vDonawit7x  produzierte,  nunmehr  in  Krieglach  erzeugt  werden.  Demgemil 
wurde  die  Kinrichtung  des  Fresnitz-  und  Feistritz-Hammers 
in  Stand  gesetzt  und  vermehrt. 

Für  der.  Bedarf  an  feuerfesten  und  Mauerziegeln  ist  eine  eigeae 
/.iecelei  in  Betrieb. 


Di«?  Österreichischen  Eisenwerke, 


369 


Über  den  regen    Umsatz   in  dem   mit  musterhafter   Ordnung   be- 

Itriehenen  Werke  Krieglach  giebt   die  nachfolgend«?  Jahresproduktion 
pro  1890  Aufschln 
Frischfeuerbetrieb: 
Erzeugung  von  Herdfrischeisen ca.  14.20oVt 
Pud  &  e  1  ofen  betrieb: 
Erzeugung  an  Luppeneisen ca.   10.000^, 
Hammmer-  und   W a  1  z  w e r  k  s b e t r i e b : 
Erzeugung  an  Halbfabrikaten  (Bränder,  Plattinen)    ,     ca.   IS.OüOy, 
Erzeugung    an    fertiger  Waare    i  Streckeisen,   Grob-    und 
feinblei              Schweiß-  und  Flusseisen,  rohe  Zeug-,  Pflugwaare, 

Achsen  und  Achnstuiniuel) ca.  21.0üo</. 

Mechanische  Werkstätte: 

Appretiert«'   Achsen,   Schraubstock»,  Winden    und    andere 

ITerksUttenarbeiten ca.     M08f. 

Die  Zahl  der  Arbeiter  in  Krieglach  beträgt  nahe  an  300. 


Kindberg, 

Die    Anlage    in    Kindberg    ist    hauptsächlich    zur    Draht-    und 
enfabrication  bestimmt    und    liefert    außerdem    nur    in     geringeren 
n  Stabeisen  und  Cementstabl.  Sie  enthält  eine  Puddelei,   zwei 
e  n  -,  eine  Grob-  und  zwei  Fein  strecken,  ein  Draht- Wal  z- 
»ehwerk,    die   Stiftenfabrica  tion,    zwei    Cenientstahl- 
•>ftn,  Formerei  und  Gießerei,  Ziegelei  und  Magazine. 

Die  Puddelei  enthält    11    Puddelöfen    und    gibt   ihr  Materiale 

Luppen-,  Grob-  und  Feinstrecken  ab. 
Beim  Draht- Walzwerk  geht  der  Rohling  zuerst  durch  Spitz- 
bogen- und  dann  abwechselnd,  wie  für  die  angestrebte  Nummer  nöthig, 
torch  Oral-  und  Quadratkaliber,  bis  der  Draht  im  letzten  Rundkaliber 
ri  verlangten  Querschnitt  erhalt.  Hierauf  kommt  der  Draht  zur  Ent- 
fernung der  Oxidschiebte  in  die  Beize,  wo  er  in  mit  Wasser  stark  ver- 
dünnter Schwefelsäure  so  lange  liegen  bleibt,  bis  er  ganz  blank  i 
4an  wird  er  in  Wasser  und  heißer  Kalkmilch  gewaschen  und  möglichst 
laftdieht  abgeschlossen  geglüht,  wozu  ein  besonderer  Glühofen  vor- 
bilden ist. 

In  der  Drahtzieherei  sind  66  Drahtzugtrommeln  in  Tbätigl. 
den  daselbst  Drähte  von  allen  Dimensionen  mittelst  Ziehen  durch 
fheisen  erzeugt   Das  Zuspitzen  behufs  Durchziehen  durch  die  Zieheisen 
ir   ittrkere    Drähte   mit    einer  eigenen   Drahtspitzmasdi 


370  H  a  1  k  o  w  i  c  h. 

In  dem  anschließenden  Draktmagaiine  werden  die  Drähte 
gewogen  nnd  zur  Versendung  verpackt. 

Die  Stiftenfabrication  geschieht  mit  22  ähnlich  gebautes, 
in  den  Dimensionen  verschiedenen  Stiftenschlagmaschinen  (welche  mit 
dem  ersten  Schlage  von  vorn  den  Kopf  stauchen,  dann  seitlich  da 
Nagel  preßen  und  endlich  die  Spitze  abschneiden;  eine  Bollenfthrung 
richtet  den  Draht  vor  dem  Eintritte  zwischen  die  Schiftger  gerade), 
dann  mit  zwei  Stiftenpressen,  welche  im  Vorjahre  anstelle  zweier  un- 
brauchbar gewordener  Stiftenschlagmaschinen  zur  Aufstellung  gelangten. 

Das  Sortieren  erfolgt  durch  Büttelapparate. 

Die  2  Cementstahlöfen  mit  Feingriesfeuerung  und  je  2  Cemei- 
tierkisten  liefern  eine  nicht  unbedeutende  Ausbeute  an  CementstaU, 
werden  jedoch  nur  angeheizt,  wenn  specielle  Bestellungen  dies  erfordern. 

Die  Gießerei  und  Ziegelei  sind  kleinere  Objecto,  welche  dei 
Bedarf  für  das  eigene  Werk  decken,  wobei  speciell  die  Gießerei  nur  klei- 
nere Gusswaaren  geringer  Menge  für  den  Absatz  nach  Aussen  produciert 
6  Schweißöfen  und  1  Cupolofen  besorgen  das  Hitzen  und  Schmelzet 
des  Materials  im  Werke. 

Die  Betriebsresultate  des  Werkes  Eindbergim  Jahre  1890  warei 
folgende : 

Puddelofenbetrieb: 

Erzeugung  an  Luppeneisen ca.  102.00<ty, 

Schweißofen-  und  Walzwerksbetrieb: 
Erzeugung  an  Halbfabricaten  (Bränder  und  Zaggel  aus  Eisen 

und  Stahl) ca.      8.500?, 

Erzeugung  an  fertiger  Waare  (Mittel-  und  Feinstreckeisen,  Bes- 

semer-,  Martin-,  Tiegelguss-  und  Cementstahl  gewalzt)  ca.     87.400?, 
Drahtzug: 

Erzeugung  an  gezogenen  Drähten ca.    24.000?, 

Drahtstiften-Erzeugung: 

Drahtstiften  aus  Eisen ca.      5.200?, 

C  e  m  e  n  t  h  ü  1 1  e : 

Erzeugung  an  Cementstahl ca.       2.840?. 

»Die  Zahl  der  Arbeiter  in  Kindberg  beträgt  ca.  450.) 

Kapfenberg. 

Die  mit   einer  Gusstahl-Favon-Gießerei   verbundene  Gusstahlhütte 
in  Kapfenberg  raffiniert  Roh-,  Cement   und  Flusstahl  ron  den  eigenen 


Die  österreichischen  Eisenwerke.  371 

rischereien  und  von  anderen  Werken  der  Österreichisch-alpinen  Montan- 
«ellschaft  und  produciert  Tiegelgusstahl  als:  Wolfram-,  Mangan-, 
ferkzeug  und  Sensenstahl. 

Die  bezügliche  Einrichtung  des  Werkes  inKapfenberg  besteht 
is  11  Siemens -Gusstahl-,  21  Tiegel-Vorwärm-,  6  Flamm-,  2  Form- 
roeken-  und  2  Fa^onguss-Glühöfen,  den  entsprechenden  Dampf-  und 
itreckhämmern  und  einem  1890  in  Betrieb  gesetzten  Zaggelwalzwerk 
mit  Turbinentrieb).  Außerdem  enthalten  die  abhängigen  Hammerwerke 
ii  Kindthal  und  Erlach,  sowie  der  Lucknerhammer  die  noth- 
rendigen  Einrichtungen  an  Frisch-  und  Streckfeuern,  Flammöfen, 
limmern,  Doppelschlägen  und  der  Erlachhammer  auch  eine  mechani- 
cfce  Werkstätte. 

Das  Einschmelzen  des  Bohmateriales  geschieht  in  den  Siemens- 
tasstahlöfen,  welche  in  zwei  Seihen  in  der  Hüttensohle  versenkt  sind. 
im  die  Manipulation  beim  Gießen  zu  erleichtern.    Jeder  Ofen   ist  mit 
Senerator  und  Begeneratoren  ausgerüstet  und  von  den  anderen  separiert. 
Die  Tiegel- Vorwärmöfen  besorgen  das  Anheizen  der  Tiegel;  jeder  Vor- 
winnofen    besteht    aus    2    Abtheilungen,    einer    rückwärtigen,    welche 
40  Tiegel  fasst,  die  daselbst   indirect   und    ohne  mit   der  Feuerung  in 
Berührung  zu   kommen,  vorgewärmt  werden,    dann    einer   vorderen    für 
10  Tiegel,  in  welcher  diese  directe  von  den  Gasen  umspült  werden  und 
wn  hier  in  den  Schmelzofen  gelangen.  Da  jeder  Schmelzofen  20  Tiegel 
\  Kkg  (also  eine  Charge  500%)  Einsatz  fasst,  kommt  immer  die  drei- 
fache Ghargenzahl  an  Tiegeln  durch  Vorrücken    aus   dem  rückwärtigen 
,  *  den  vorderen  Vorwärmherd  zum  allmäligen  Anheizen. 

Die  verwendeten  Tiegel  sind  für  feinere  Güsse  Thon-,  für  gewöhn- 
liehe  Graphittiegel  mit  einmaliger  Verwendung,  deren  Fabrication 
fiter  erwähnt  wird. 

Nach  dem  Eintragen  der  Charge  wird  jeder  Tiegel  mit  einem 
gewölbten  Deckel  aus  dem  Tiegelmateriale  und  der  Ofen  mit  zwei  eisernen 
Deckeln,  welche  durch  einen  Krahn  gehandhabt  werden,  geschlossen. 
Der  Gang  der  Schmelzung  wird  durch  Einstossen  von  Spießen 
Wobachtet  und  durch  Regulierung  der  Temperatur  beeinflusst;  in  der 
Beobachtung  der  pyrotechnischen  Momente  und  der  vollkommenen  Be- 
herrschung des  Ofenganges  liegen  hauptsächlich  diejenigen  Kunstgriffe, 
welche  die  Production  dieses  Werkes  zu  einer  anerkannt  vorzüglichen 
gestalten. 

Bei  dem  Einschmelzen  ändert  sich  die  chemische  Beschaffenheit 
der  eingetragenen  Sorten  wesentlich,  indem  der  im  Tiegelmateriale 
enthaltene  Graphit  den  Kohlenstoffgehalt  des  Stahles    erhöht  und   die 


372  Halkowich. 

Einwirkung  des  vorhandenen  Siliciums  den  Gehalt  des  Stahles  an  Mangan, 
Wolfram  etc.  und  damit  seine  Eigenschaften  verändert. 

In  den  Öfen  herrscht  eine  Temperatur,  dass  Platin  leicht  ge- 
schmolzen werden  kann.  (Schmelzpunkt  des  Platins  bei  2000 — 2400*  C.) 

Ist  das  Materiale  aller  Tiegel  eines  Ofens  gleichmäßig  flüssig,  so 
wird  zum  Gusse  der  Ingots  (Gusstahlkönige),  respective  zum  direeten 
Guss  in  Formen  geschritten.  Die  Gasleitung  wird  abgestellt,  die  Tiegel 
werden  rasch  nacheinander  mittels  eigener  Hebezangen  durch  zwei  Mann 
herausgestellt,  durch  andere  zwei  Mann  mit  einer  Gusszange  erfasst 
der  Deckel  abgestossen  und  der  Inhalt  jedes  Tiegels  in  eine  gusseiserne 
Coquille  im  continuierlichen  Strahle  entleert.  Beim  Faijonguss  mufli 
der  nächste  Tiegel  stets  ohne  Unterbrechung  an  den  vorhergehenden 
angeschlossen  werden.  Das  Materiale  ist  luft-  und  gasfrei,  weswegen 
es  auch  nach  dem  Gusse  nicht  steigt  und  weshalb  das,  bei  FlusstaU 
sonst  unvermeidliche,  feste  Verdecken  der  Coquillen  entfällt. 

Nach  dem  Gusse  wird  der  Ofen  von  Schlacke  gereinigt  und  neu 
chargiert. 

Die  gegossenen  Ingots  werden  ausgeschmiedet  und  nach  Bedarf 
zerschnitten,  wozu  eine  Circularsäge  mit  grosser  Umfangsgeschwindigkeit 
dient  Zum  Schneiden  des  Stahles  wird  derselbe  nur  wenig  gehitzt  und 
eine  energische  Wasserkühlung  angewandt,  weil  sonst  die  Sägez&hne 
sich  mit  geschmolzenen  Stahlspänen  verlegen  würden. 

Der  Gussraum,  die  Hammerwerke,  die  Zeugschmieden,  die  Tiegel- 
fabrik, die  Magazine  und  die  Ziegelei  sind  in  verschiedenen  Objecten 
vertheilt. 

Die  verwendeten  Tiegel,  wie  erwähnt  entweder  Thon-  oder  Graphit- 
tiegel, unterscheiden  sich  nur  durch  den  Graphitgehalt,  welcher  in  den 
Thontiegeln  sehr  klein  ist.  Die  Mischung  von  Thon,  Chamotte  und 
Graphit,  welche  durch  Schlagen  und  Kneten  zu  einer  plastischen  Masse 
gebildet  wird,  kommt  in  vorgewogenen  Klumpen  zum  Schlagwerk  und 
wird  dort  mit  Mönch  und  Nonne  zum  Tiegel  geformt. 

Hierauf  werden  die  Tiegel  mittels  Calorifere1)  (seit  1889  in 
Betrieb)  getrocknet  und  werden  dann  bis  zu  ihrer  Verwendung  luft- 
trocken erhalten.  Das  Brennen  geschieht  erst  gelegentlich  des  Auheizens 
im  Vorwärmherde. 


*)  Durch  die  Einführung  des  Caloriferes  wurde  die  Trocknungszeit  auf  den 
dritten  Theil  der  früher  nothwendig  gewesenen  gekürzt  (mäßig  gewärmter  Trocken- 
raum) und  sonach  die  Leistungsfähigkeit  der  Trockenkammern  erhöht  und  der  Brenn- 
stoffverbrauch vermindert. 


n  Eisenwerke. 


Die  Deckel  werden  m  ähnlicher  Weise  erzeugt. 
Die  feuerfesten  Ziegel  für  die  Öfen  und  Regeneratoren  werden  in  der 
jelei  fluni  Pressen  in  hydraulischen  Druckpressen  erzeugt. 

Der  Kapfenberger   Wolframstahl  gibt  sich  äußerlich  durch 

160  ungewöhnlich   feinkörnigen   Bruch    zu    erkennen,    hat    eine    große 

und    Härtungsfähigkeit    ohne    besondere     Beeinträchtigung    iflf 

zkeit,  Zähigkeit   und   Elasticitat.    Er  darf  bei   seiner  Verarbeitung 

bOheren    Temperaturen,    als    der    Bothgltihhitze    ausgesetzt    wei 

od  muss  die  Formgebung    rasch    und    in    wenigen    Hitzen    geschehen, 

um  igenschaften    nicht    herabzumindern:    er    eignet    sich    daher 

besonders  für  Werkzeuge  von    einfacher  Form   und    in  erster  Linie   für 

en,  welche  ruhig  belastet   werden   und   keinen   heftigen  Stf»ssen 

tzt  sind,  also:  Drehstahle.  Hobelmesser  etc.  Ist  die  Schneide  eines 

"ickes  durch  Schleifen  nicht   mehr  herzustellen,    so   muss   sie 

gehauen  und  eine  neue  angeschmiedet  werden. 

Beim  Hirten  in  WTasserf  Öl  oder  Talg  darf  er  nie  über  Kirsch- 
intze  erwärmt  werden,  um  Bisse  zu  vermeiden. 
Dnr  minder  empfindliche    Mangaustahl   eignet   sich   für  Bohr- 
itihle,  Kürner,  Sticheln,  Hand-  und  SchrottmeilH  Loehstempeh 

Reibahlen.  Hammerkerne,  Holzhobel-  und  Papiermes-  mdschneid- 

i*U£-  id  soll  auch  nicht  großen    Fonnverändenmgen    unterzogen 

nod  nicht  über  Rothglühhitze  erwärmt  werden. 

In  allen    Fällen,  wo   keine   ungewöhnlichen    Forderungen   an   das 

geetdUt  werden,  genügt  für   die   erwähnten  Gegenstände   der 

;zeugstabl'i  und  ist  die  entsprechende  Sehmiedetemperatur  für 

nmern  die  Kotbglübhitze.   für  weichere  Nummern   die  Hell- 

*Uh  und  Weissglühhitze  *) . 

In    Kapfeuberg   wurden    1890    über    9*900    Gusschargen    mit 
l  000  Sehmelztiegeln  abgeführt  und  im  Ganzen  erzeugt: 

ihl  und  Hammereisen .    .    .    .    .    *    .  ca.    2.560?. 

Izaggel  (geschmiedet  und  gewalzt! ca.  19,000?, 

Folfram-,  Mangan-.  Werkzeug-.  Sensenstahl  und  Zeugtvaare  ca.  24.0- 
worunter  ca.  2.000'/  Fa^ongü 

Zahl    der   Arbeiter   in    Kapfenberg   sammt    Dependencen 
ca.  500. 


Kia  ähnli •  \c\  ht  der  »ögenannr-    M  l  ttenstahi  l weich). 

1    litt  Boreasstahl     eine   Mischung  von  Wolfram-   uml  Manganatabl  l    i>t 

blase*  gehärtet   und   von   ganz   besonderer  Harte 
w4  F 


374  Halkowich 

Eibiswald. 

Dasselbe  bildet  das  zweite  große  Werk  der  Gesellschaft  für  die 
Erzeugung  au  Gusstahl-Producten ,  doch  treten  bei  demselben  der 
Mangan-  und  Werkzeugstahl  gegen  den  Feder-  und  Sensenstahl  be- 
deutend zurück,  während  auch  die  Menge  des  Fa^ongusses  in  Eibiswald 
im  allgemeinen  überwiegt.  Nebst  der  entsprechenden  Einrichtung  für  den 
Puddelofen-  und  Walz  wer  ks-Process  (3  Walzwerke)  sind  hier 
4  Tiegel-Gusstahlöfen,  1  Martinofen,  5  Cementöfen  und 
eine  Stahlgießerei  für  Fa^onstahlguss  in  Betrieb,  wozu  nebst 
der  Fabrication  der  Schmelztiegel  noch  eine  Federn-,  eine 
Sägen-  und  eine  Messerfabrik  kommen. 

Nach    dem    Vorhergehenden    genügt    es,    die    Production    dieses 
Werkes  anzuführen,  um  einen  Maßstab  seiner  Einrichtungen  zu  gewinnen. 

Eibiswald  erzeugte  1890: 

Puddelstahl ca.  23.0(% 

rohen  Cementstahl über     2.000;, 

im  Hammer-   und  Walzwerksbetrieb    an    Halbfabricaten 

(Eisenzaggel ,      Puddelstahl     für     Tiegeleinwage, 

Puddelstahl-,  Gusstahl-  und  Martinstahl-Zaggel)    .    .  ca.  53.000?, 
an   fertiger   Waare    (Puddeleisen,    Feinbleche   aus  Stahl, 

diversen    Martin-,    Tiegelguss-,   Puddel-,  Herdfrisch- 

und  Cementstahl,   dann  Zeugwaare) ca.  55.000?, 

Federn  (Spiral-,  Blatt-,  Trag-,  Kalesch-  und  Scheibenfedern)  ca.  31.000?, 
Sägen   und  Messer  (Mühl-  und  Zugsägeblätter,   Circular- 

sägen,  Häcksel-  und  Strohmesser) ca.         65?, 

appretierte  Stahlguss-  und  Zeugwaare ca.     3.000?. 

Die  Arbeiterzahl  ist  ca.  450. 

Prävali. 

Dieses  bedeutende  Werk  ist  in  ähnlicher  Weise,  wie  die  aus  den 
bezüglichen  vorhergegangenen  Beschreibungen  ersichtlich,   hauptsächlich 
auf  den  Schweißofen-  und  Walzwerksbetrieb   eingerichtet  und  umfasst: 
die  Eisenhütte  mit  2  Coakshohöfen,  2  Bessemer-Convertern,  1  Klein- 
Bessemer- Converter,    einer    Gießerei    mit    Cupol-    und    Metall- 
Schmelzöfen  und  einer  Appreturswerkstätte, 
das  Eisen-,  Blech  und  Schienen -Walz  werk  mit 
einem   neuen  Reversier-Blechwalzwerk, 
einem  alten  Blechwalzwerk, 
einer  Feinstrecke, 


Die  österreichischen  Eisenwerke.  375 

einer  Baus-  und  Grobstrecke, 

einer  Mittelstrecke, 

einer  Appreturwerkstätte  für  Bails    und  Eisenbahn-Kleinmateriale, 

einer  Dreherei,  Maschinenwerkstätte  und  Zeugschmiede, 

einer  Ziegelei  für  feuerfeste  Materialien, 
Bebst  den  entsprechenden  Antrieb-Dampfmaschinen  und  Turbinen,  Dampf- 
kesseln, Hämmern,  Öfen  und  Hilfsmaschinen. 

Die  Werke  in  Prävali  beschäftigen  ca.  500  Arbeiter  und 
producierten  im  Jahre  1890: 

die  Höh öfen  ca.  140.000?  weisses  und  graues  Roheisen; 
die  Bessemerei  ca.  136.000?  Ingots  und  Stahlgussartikel; 
die  Gießerei  ca.  3.200?  Eisen-,   Stahl-  und  Metallguss; 
der  Schweißofen-  und  Walzwerksbetrieb: 
Halbfabrikate  (Doubliereisen,  Bessemer-Zaggel)      ....  ca.     44.000?, 
fertige  Waare  (Mittel-  und  Feinstreckeisen,  Martinstahlbleche, 

Bessemer-Bleche,    Laschen,    Unterlagsplatten,    Träger, 

Streckwaare,  Schienen) ca.  100.000?, 

die  mechanische  Werkstätte: 

appretierte  Walzen  und  Maschinenbestandtheile    ....  ca.      3.000?. 

Piohling. 

Das  Eisenraffinierwerk  in  Pichling  ist  für  den  Puddelofen-, 
Schweißofen-  und  Walzwerksbetrieb  eingerichtet  und  producierte  1890 : 

Luppeneisen ca.  155.000?, 

Halbfabrikate  (Bränder  aus  Schweißeisen ,  Flusseisen,  Fuddel- 

stahl,  Blechflammen,  Plattinen) ca.      9.500?, 

fertige   Waare    (Streckeisen,    Schweiß-    und  Flusseisenbleche, 

Walz-Bessemer-,  Raffinier-,  Martin-  und  Puddelstahl)  ca.  133.000?. 

Die  Arbeiterzahl  ist  ca.  600. 

Buchscheiden. 

Das  Raffinierwerk  lieferte  1890: 
Halbfabrikate  (Bessemer-Feinzaggel  und  Flammen,  Plattinen)  ca.  27.000?, 
fertige  Waare  (Grubenschienen,  Streckwaare,  Sensenstahl,  Hart- 
kernstahl, planierte  und  Zeugwaare) ca.  10.500?. 

Der  Betrieb  ist  auf  Torffeuerung  eingerichtet  und  wurde  im  Vor- 
jahre (August)  eine  neue  Fabrik  für  Torfstreu  und  Torfmull  in  Betrieb 
gesetzt,  welche  1890  ca.  570?  Torfstreu  und  ca.  170?  Torfmull  lieferte. 
(Arbeiterzahl  ca.  100,  im  Sommer  um  200  Torfstecher  mehr.) 

47 


Gmz-i 


EH^Orurr^hii^b-alpiS'rMoBii&effC'llsfkaff  Waiiit  in  Grit 
*iae  Eitenvaarenfabrik  mit  einer  PnddekL  am  Drahtwilxwerk, 
einem  Drabtzug  335  Trommeln.  Verrätern  ■.  s.  wJt  and  «M 
HtifUnfzhrik  (Wl  StifU-n-SchlagmaÄthinea v.  dann  ciw  Brftckenbit- 
Anstalt  und  Kesselschmiede  and  in  Andritz  eine  Maseki- 
nenfabrik  und  Eisengießerei 

Die  Prodaction  der  Eisen  waa  renfabrik  betrug  im  Jahre  1890: 

Luf>pen*i*en ca.  46.000* 

Walzdraht ca.  60.000* 

gezogener  Draht ca.  6ü.OO0ft 

Drahtstiften ca.  27.00öff 

Die  Brückenbau-Anstalt  und  Kesselschmiede   lieferte 

an  einHcblägigen  Arbeiten ca.  32.000* 

die    Maschinenfabrik    und    Eisengießerei    in    Andritz 

Maschinenfabrikaten      ca.  22.000fr 

und  an  Gusswaaren      ca.  34.000* 

Die  Zahl  der  Arbeiter  in  den  Etablissements  Graz-Andriti  W  \ 
ca.   1000. 

Der  steieriaohe  Erzberg. 

Bezüglich    der    Hohofenanlagen,   Bessemerhütten,   Gießereien  od 
Kafflni«rw«rke  in  II« Tt.  Lfllling,   Treibach,    Krems   und  Klein- 
r  n  i  fl  ing,  dann   der    Maschinenfabrik   und   Gießerei   in    Klagenfürt 
(Maninil  Kot t nufulnik    in    Brück  1)    auf  die    allgemeinen  Bemerkungen 
über  die  Werke  der  österreichisch-alpinen  Montangesellschaft  verweisend. 
rQcknichtlirh  <1i»n  I !  ü  1 1  o  n  b  e r  g  e  r  E  r  z  b  e  r  g  e  s   nur  dessen  Gesammt- 
Production  an  HohoiHoiiNtoin   im  Jahre  1890   mit  ca.  996.300?  hervor- 
hebend,    soll    zum    Schlüsse    der    Betrachtung    über    die    Werke   der 
österreichisch-alpinen    Montangesellschaft    das    reichhaltigste   Erzlager 
Österreichs,  der  steierische  Erzberg    und   dessen  Abbaugebiet 
charakterisiert  werden,  welchem,  zufolge  der  vorzüglichen  Qualität  und 
der  Unerschöpflichkoit  seiner  Erzlager,  die  steierische  Eisenindustrie 
in  erster  Linie  ihre  Berühmtheit  verdankt. 

Die  bezüglichen  Mittheilungen  sind  einem  in  der  Österreichi- 
schen Eisenbahn-Zeitung"  ^  1890,  Heft  44  und  45)  erschienenen 
Anfaatze  „Die  Schienenwege  des  Erzberges"  von  Hugo 
Warm  holz,  einer  Broschüre  des  Bergdirectors  H.  Kauth  und  den 
bezüglichen  Angaben  der  Österreichisch-alpinen  Montangesellschaft  ent- 


Di«  Österreichischen  Eisenwerke. 


n 


raunen  und  werden  auch  die  vorstehenden  Werkbeschreibungen,  sowie 
i»?  Angaben  über  die  Leistungsfähigkeit  der   genannten  G  esellach  n 
aancher  Hinsicht  erläutern  und  ergänzen. 

Tirol  streicht  durch  Salzburg  und  Obersteiermark 
bis  Gloggnitz  eine  hauptsächlich  aus  Grauwacke  bestehende  Get 
zone.  welche  bedeutende  Ablagerungen  von  Spatheisenstein  führt  um. 
ihre  grollte  Breite  und  Mächtigkeit  nördlich  von  Leoben  erreicht. 
wo  der  Spatheisenstein  im  steierischen  Erzberge  bei  Eisenerz 
tot  in  der  ganzen  Hohe  des  Berges  zutage  Hegt 

Das  Eisensteinlager  des  Erzberges1)  beginnt   in  der  Hohe  der 
Thalsoble.  dicht  über  dem   (720».    über   dem  Meere   liegenden)  Markte 
/nerx   und   reicht   bis   fast   zur  Spitze  des  (1583m  hohen)  Berges 
auf;    der  Wert    dieses,    fast    ganz    zutage    tretenden    Erzlagers   ist 
anberechenbar  •  . 

Der  Eisengehalt  des  Erzberge r  Erzes  in  unverwittertem  Zustande 

(beträgt  42%,  in   verwittertem   Zustande  50    bis   54%:    die   Erze   sind 
infolge    ihrer    kalkigen    (basischen)     Natur    leicht    reducierbar,    leicht 
schmelzend  und  geben,  da  sie  fast  frei  von  schädlichen  Verunreinigungen 
sind,  vorzügliche  Producta 
Durch  eine  horizontale  Höhenstufe  markiert,  besteht  seit  jeher  eine 
'iniiDg  des  unteren  oder  iuneren  und  des  oberen  oder  vorderen 
Bergbaues  am  Erzberge.  Der  Abbau  des  unteren  Theiles  gehörte  dM 
19  Innerberger  (Eisen  erzen  Gewerken,    der    Abbau    des   obeivn 
!   14    Vordernberger    Gewerken    oder    Radmeistern: 
letztere  wurde  und  wird  noch  jetzt   den  Vordernberger  Hoch» 
Ofen  ^Badwerken)  über  den  1230//*  hohen  Präbichlpass  zugeführt 
»gleich  nun  heute  der  ganze    untere   und   fast   der   ganze   obere 
^berg   in  Besitz   der  Österreichisch-alpinen    Montangesellschaft   ist. 
welche  den  gesammten   Abbau   besorgt,    wird  doch    der   Bergbau   auch 

i-tein  und  dessen  Verwitterungsproducte,  welchen  je  nach  ihrer 
Färbung  durch  den  Mangangehalt  die  localen  Bezeichnungen  Braunerz  (Flinz)  und 
Blatten  gegeben  werden.  Ankert t  und  Kalk  durchziehen  theih»  regelmäßig  ge- 
liftrt,  theils  unregelmäßig  rertheilt,  das  Erzlager  In  diesen  Kalkadern  kommen 
en,  Spalte  und  weite  Öffnungen  vor,  Schat zkammern  genannt,  deren  Wände 
Ur  blendend  weissen,  oft  tropfstein-  oder  moosartigeu  Ei senblflt  he  bedeckt  sind 
(Die  seltensten  Erz  stufen  und  die  schönsten  Vorkommen  der  Eisen- 
blath*  werden  in  einem  kleinen  Museum  gesammelt  und  sind  auch  verkäuflich  J 
\*nr  dl«  I  ne   bei  Bilbao   in  Spanien  ^zum  großen  theil  Eigen- 

von  Krapp  in  Basen),    bei   welchen    das    Eisenerz    ebenfalls    völlig   zutage 
bie:  noch    einen    leichteren    Abbau,    als    diese    Itrüche    dicht   am 

I#ere  Hegen  und  die  direote  Verladung  in  Schilfe  ermöglichen 


378  H  a  1  k  o  w  i  c  h. 

jetzt  noch   in   den  genannten  Zonen  getrennt  verwaltet,  weil   dies  deB 
örtlichen  Verhältnissen  entspricht. 

Die  Prodnction  an  Roherzen  betrug  im  Jahre  1890: 

in  Eisenerz 5,742.650?, 

in  Vordernberg 593.029;, 

zusammen     6,335.679?: 
die  Erzeugung  an   gerösteten  Erzen  war  in  demselben  Jahre 

in  Eisenerz 3,100.216?, 

in  Vordernberg  (von  der  Erzzutheilung  des  Vordern- 

b erger  Erzberges  geröstet  bezogen) 3.164?, 

zusammen     3, 1 03.380?. 

Die  im  Gebiete  des  steierischen  Erzberges  befindlichen 
Werkanlagen  zur  Verarbeitung  der  Erze,  welch  letztere  übrigens  auch 
an  viele  andere  Werke  verfrachtet  werden,  sind  die  Hohofenanlagen 
in  Eisenerz  und  Hieflau  und  die  Badwerke  in  Vordernberg; 
einen  bedeutenden  Antheil  an  der  Verarbeitung  dieser  Erze  ist  auch 
die  neue  Hohofenanlage  in  Donawitz  zu  nehmen  bestimmt,  wie 
überhaupt  die  ganzen  Betriebsverhältnisse  des  Erzberges  durch  die 
umfassenden,  in  den  letzten  Jahren  eingeleiteten  Neubauten  und  insbe- 
sondere durch  den  Ausbau  der  Eisenbahn  Eisenerz-Vordernberg 
große  Umgestaltungen  und  erhöhten  Aufschwung  erfahren   dürften. 

In  Eisenerz  sind  3  Hohöfen  und  27  Böstöfen, 

in  Hie  flau  3  Hohöfen  und  2  Böstöfen, 

in  Vordernberg  2  Badwerke  (zwei  weitere  sind  nicht  in  Be- 
trieb) und  44  Böstöfen, 

am  Vordernb erger  Erzberge  16  Böstöfen. 

Die  Boheisenerzeugung  betrug  1890: 

in  Eisenerz ca.     88.000?, 

in  Hieflau ca.  309.000?, 

in  V  o  r  d  e  r  n  b  e  r  g ca.  296.000?. 

Die  Bösterz-Erzeugung  war  im  selben  Jahre- 
in Eisenerz     ca.  167.500J, 

in  Hieflau ca.  198.000?, 

in  Vordernberg ca.  521.500J. 

Für  die  Förderung  des  Erzes  im  obern  und  untern  Abbau  sind 
auf  den  15m  hohen  Etagen  etwa  50km  Schienenwege   gelegt. 

.  Der  Abbau  auf  dem  Vordernberger  Theile  des  Erzberges 
liegt  in  einer  Seehöhe  von  1100  bis  1532?»  und  es  besteht  für  den 
Abtransport    des    dort   gewonnenen    Erzes    nach    Vordernberg  eine 


Die  österreichischen  Eisenwerke.  379 

Bahnanlage,  zum  großen  theile  Locomotivbahn,  die  zu  den  ältesten 
in  Österreich  und  überhaupt  zu  den  interessantesten  derartigen 
Anlagen  gehört. 

Die  Förderanlage  nach  Vordernberg  stammt  aus  dem  Jahre  1830; 
die  Bahnstrecke  Erzberg-Präbichl  kam  1835,  die  weitere  Strecke 
bis  Vordernberg  1847  in  Betrieb. 

Der  Beginn  dieser  Förderanlage  war  eine  vom  Erzberge  gegen 
Vordernberg  (in  1200w  Seehöhe)  führende  Pferdebahn;  sie  bildete 
und  bildet  auch  heute  noch  den  Hauptförderborizont  am  Erzberge, 
dem  die  Erze  der  oberhalb  gelegenen  Stufen  durch  Schächte  zufallen, 
während  sie  aus  den  tieferen  Abbauen  gehoben  werden  müssen ;  letzteres 
geschieht  durch  Dampf-  und  Wassertonnenaufzüge  \). 

Das  erforderliche  Betriebswasser  wird  durch  eine  ca.  4000m  lange 
Bohrleitung  beschafft. 

Die  Bahnanlage  von  Erzberg  über  den  Präbichl  ist  seit  1878 
für  Locomotivbetrieb  eingerichtet*). 

Der  Betrieb  wird  in  den  Monaten  Mai  bis  August  bei  Tag  und 
Nacht  geführt  und  es  werden  in  zwölf  Stunden  durchschnittlich  zehn 
Fahrten  gemacht. 

Am  Ende  der  Locomotivbahn  werden  die  Wagen  in  ein  gedecktes 
Reservoir  entleert. 

Die  Höhendifferenz  des  Endes  der  Locomotivbahn  gegen  Vordern- 
berg  beträgt   369m;    dieselbe    wird    durch    zwei    Bremsberge,    einge- 

')  Der  bedeutendste  ist  23"w  lang  (Bahnneigung  34°  36',  Förderlast  2  8*). 

f)  Spurweite  92cm,  Gefälle  i»0^.  Länge  5780m;  Verhältnis  der  Curven  zu 
den  Geraden  30:70;  der  gewöhnliche  Curvenradius  ist  57m,  der  zweimal  vorkommende 
kleinste  Radius  47m.  Die  Geleise  zeigen  in  den  Curven  eine  Erweiterung  von 
5  bis  10mm  und  eine  Erhöhung  des  äußern  Schienenstranges  von  25  bis  50mm. 
Die  Loconiotiven  sind  Tender-Locomotiven  aus  der  Maschinenfabrik  der  Staats- 
Eisenbahn-Gesellschaft  in  Wien,  mit  zwei  gekuppelten  Achsen  und  11/  Gewicht 
im  Dienst;  sie  sind  2.400mm  hoch,  1.980mm  breit  und  4.940mm  lang;  der  Triebrad - 
durehmesser  ist  711mm,  der  Radstand  1.422  mm;  sie  haben  Spindel-  und  Vacuum- 
bremse  gleichzeitig  für  alle  vier  Räder.  Die  totale  Heizfläche  ist  20m*  (diejenige 
der  Siederohre  167m1),  die  Rostfläche  0'7m*,  der  Cylinderdurchmesser  237mm,  der 
Hub  316mm,  die  Betriebsspannung  8a/,  die  Kolbengeschwindigkeit  107m,  die  Fahr- 
geschwindigkeit bei  der  Thalfahrt  14km,  bei  der  Bergfahrt  2Skm. 

Der  Zug  besteht  aus  35  Erzwägen  ä  2  &  Ladung. 

Zug  und  Maschine  haben  bei  der  Bergfahrt  457*,  die  Förderlast  bei  der 
Thalfahrt  ist  98/.  Die  Leistung  der  Maschine  ist  45IP.  Für  eine  Berg-  und  Thal- 
fahrt werden  ca.  60ty  Leobner  Kohle  verbraucht. 

Die  Erzwagen  sind  theils  Holz-,  theils  Eisenconstruction ;  Entleerungsthflre 
am  Boden. 


380  H  a  1  k  o  w  i  c  h. 

schaltete  Sortiervorrichtungen,  Sturzschächte  und  Erzreservoirs  und 
durch  dazwischen  liegende  Bahnstrecken  (theils  Menschen-,  theils  Pferde- 
betrieb, 9V00  Gefälle)  überwunden. 

Die  ungünstigen  Witterungsverhältnisse  und  der  lange  Winter 
machen  es  nöthig,  den  Winterbedarf  an  Erzen  unter  Dach  zu  lagern, 
wozu  ausgedehnte  Reservoirs  (für  ca.  140.000*  Erz)  vorhanden  sind. 

Die  gesammten,  zwischen  dem  Ende  der  Locomotivbahn  auf  dem 
P r ä b i c h  1  und  Yordernberg  liegenden  Förderanlagen  werden  jedoch 
nach  Eröffnung  der  im  Bau  begriffenen  und  nahezu  vollendeten  neuen 
Eisenbahn  Eisenerz- Yordernberg  entbehrlich  werden,  da  dann 
dieamobern  Erzberg  gewonnenen  Erze  dieser  neuen  Bahn  am 
Präbichl  übergeben  werden. 

Die  Yeranlassung  zum  Baue  dieser  Bahn  lag  in  den  nahe- 
liegenden ökonomischen  Yortheilen  im  Betriebe;  dass  die  Ausführung 
nicht  früher  erfolgte,  ist  durch  die  großen  Schwierigkeiten  zu  erküren, 
welche  das  zwischen  Enns-  und  Murthal  sich  erhebende  Felsmassiv  des 
Beichensteins  der  Anlage  einer  normalspurigen  Eisenbahn  entgegen- 
setzt, dann  durch  die  Situierung  der  Endstationen  der  Zweigbahnen 
Hieflau-Eisenerz  und  Leoben-Vordernberg,  bei  deren  ursprüng- 
licher Wahl  auf  die  Fortführung  dieser  Bahnen  nicht  Bücksicht 
genommen  war. 

Die  Österreichisch-alpine  Montangesellschaft  hat  nach  und  nach 
fast  sämmtliche  Eisen-  und  Kohlenwerke  von  Steiermark,  Nieder- 
österreich und  Kärnten  erworben,  so  dass  sie  heute  inbezug 
auf  ihre  Eisenindustrie  den  Vergleich  mit  den  größten  derartigen  Unter- 
nehmungen des  Continents  nicht  zu  scheuen  hat. 

Wenn  man  z.  B.  in  Betracht  zieht,  dass  sich  im  ganzen  berühmten 
Eisenlande  Lothringen  22  Hohöfen  in  Betrieb  befinden  und  —  wie 
beschrieben  —  die  Österreichisch-alpine  Montangesellschaft  deren  (ohne 
Rücksicht  auf  die  neuen  Anlagen  in  Donawitz)31  besitzt,  wenn  man 
erwägt,  dass  die  meisten  Werke  nach  den  neuesten  Constructions- 
principien  entworfen  sind,  dass  die  verfügbaren  Erze  zu  den  anerkannt 
besten  zählen,  und  wenn  man  endlich  die  ausgezeichnete  Organisation  der 
Gesellschaft  würdigt,  so  muss  die  hervorragende  Leistungsfähigkeit 
dieses  Unternehmens  klar  werden. 

Um  so  selbstverständlicher  ist  es  hienach,  dass  es  der  österreichisch- 
alpinen Montangesellschaft  vor  Allem  daran  liegen  musste,  den  Ab- 
transport der  vorzüglichen  Erze  des  Erzberges  zu  ihren  Werken  in 
Steiermark  und  Kärnten  zu  erleichtern  und   dass  die  Gesellschaft 


381 


ießlicfa  selbst  die  großen  Kosten  des  Bahnbaues  über  den  Reichen- 
Dicht  scheuen  durfte,  um  für  die  Zukunft  die  Erzzufuhr  zu  verbilligen* 

Dass  bei  Ausführung  der  Bahn  Eisenerz-Vordernbergder  all- 
vim  ine  Verkehr   und    insbesondere    die    Touristik    einen    bedeutenden 

in  verzeichnen  kann,  lehrt  ein  Blick  auf  die  Karte. 

Der  Bau  der  Localbahn  Eisenerz-Vorder  «berg  wurde  im 
Frühjahre  1889  begonnen.  Die  <  »sUrmehisch-alpiue  H*fttutg«fftUtth*ft 
bat  die  im  Ootober  1888  erhaltene  Coneessioii  hiefür  einer  zu  diesem 
Zwecke  besonders  constituierten  Actiengesellschaft  übertragen. 

Trotzdem  die  Ungunst  der  Terrain-  und  Witterungsverhültnisse 
auf  den  Baufortschritt  hemmend  wirkte,  ist  die  Bahnstrecke  vom 
Bahnhofe  Vordem berg  bis  zur  Station  Präbichl  seit  dem  Herbste 

1)890  fertig   und    auf   der    Strecke    Bahnhof   Vordem  berg    bis    zur 
Station  „Kathhaus-*    auch    bereits    ein   Transportdienst   eingerichtet. 
Die  ganze  Bahn  wird  aber    erst   in    der   zweiten  Hälfte    dieses  Jahres 
lern  Betriebe  übergeben  werden  können  '  . 
')  Die  Ausführung  erfolgte  nach  dem  durch  Ingenieur  Abt    aufgestellten  ge- 
rauchten Systeme    (in  Österreich  ist  noch  eine    zweite    derartige  Bahn   in  Ban  d    z 
Sarajewo,  jedoch   schmalspurig,   76cm):    theils   als  Adhäsion*-,    theils   als 
Zahnstangen- Bahn ;  die  Trace  beginnt    in    der    Station    Eisenerz    (Cote    663) 
«öd  wird  ton  da  —  mit   Ausnahme   der  Station**  platze    und    des  Platten-Tunnels  — 
hat    durchgehende    als    Zahnstangenbahn    (System    Ho  mau -Abt)    eingeleisig    und 
urig  gebaut 
Von  Eisen  erz  sieht    «ich    die    Linie    hinter    dem    Markte    gegen    den    vom 
ttburm    gekrönten  Hügel    bin,    durchbricht    diesen     in    einem     113m    langen 
l,    tritt    ins    Krumpentlial    (Rangierhalle)    und    wendet  sich,  c<>ntinui»»rHch 
•teigend,  gegen  Westen.  \  erreicht  sie  einen  W5«  tagen  Tunnel,  übersetzt 

;.tif  31m  hohem  Viadactt  die  IUnua  nseli  loch  t ,  gewinnt    in  einer   ganzen 
ehr  die  ander-  r  Lehne  und   durchbricht    nach  8*Mti  mit    einem  15^m 

Tunnel  den  Krussenb« 

Durch  Hefe  Einschnitte,  über  hohe  Anschüttungen,  dann  über  den  Sauer- 
bronnengrabeu -Viaduct,  geht  die  Bahn  bis  63*™,  wendet  sich  hierauf  nordwärts. 
überschreitet  den  Weinitzgraben  auf  31m  hohem  Viaducte  und  gelangt  in  die 
Station  Erzberg,  Hinter  dieser  folgt  der  1393m  lange  Platten-Tunnel,  welcher  den 
rg  durchbricht;  dann  geht  die  Linie,  noch  immer  ansteigend,  über  den  32m 
haken  Bochbrackengr aben-Viaductt  dann  über  den  Weiniettelgraben- 
tlftdoet  und  durch  den  Pr ab  i  ch  i  -Tunnel  (in  der  Mitte  desselben  höchster  Tunkt 
fcr  Bahn,  1204m  üWr  dorn  Meere)  nach  Station  Präbichl 

ion   Präbichl  geht  die  Bahn  mit    starkem  «jefälle,  dur 
tte    und   über  hohe  Anschüttungen,  unterfahrt  bei   \&km  die  Bremsbahn  der 
Alpinen  Montangesellschaft,  übersetzt    d.«u    Rotz  graben,    erreicht   bei    |Qln  dir 
Station  Rat  h  haus  und  bei  9Qfcm  die  Endstation  Vordem  berg. 

(Ruckaichtlich    weiterer    Details    wird    auf    den    oben    eitierten    Aufsatz    i 
Kfgo  War  in  holz  verwiesen) 


:i82 


Hftlkowi.h 


XI.  Uns  Schienenwalzwerk  dar  k.  k.  priv.  Sttdbahit'QeaallBetafl 

In  Graz, 

Du*    Einrichtung    des    etwa«    über    $00    Arbeiter    beschäftigenden 

beeteht 
1   K cvei  s i  e rwahenstraiiü  für  Schienen* 
l  Trio walzenstraße  für  Kleimnaterial, 
1  Appr cturw er k 8 t&ttefür Schienen  und  Schieueu-Bel 
mittel  und 

1  median  Werkstätte  für  Erzeugung  von    I 

Kreuzungen  und  Schienenverbindungen. 

Zur  Stahlerzeugung  dienen  3  Schmelzöfen  nach  den  Syst 
Martin,    für    Biefioraigwaefce    eil    Cuif  ^,    währ 

■*    W ärmeöfcn  bei  den  Walzwerken  in  \U\  bau 

Die  bedeutende]]    Mengen    phoaphorreicher  EieenabflUa,   die  dem 
rke  zur  Verfügung  standen,  veranlassten  die  Einführung  des  basischen 
Martinofenbetriebes,  bei  welchem  auch  ein  Imetes  hes 

FlttSSeisen    in    Formen    gegossen    wird,    das    ein    vorzugliches    Par 

wie    aus  der  Beschießm 
itungskuppcl  mit    lf»  ilgeschossen   geschlossen    werden 


z 


XII.  Die  Ternitzer  Stahl-  und  Eisenwerke  von  Schoeller  \  ( omp. 

Dieselben  wurden  zu  Ende  'l<r  vierziger  Jahre   als    kl»  abc* 

rerl    (sunt    Auswalzen    von  ihlflammen    auf   Sägen-,  ttöd 

BUaahetten-Bldohe)  untn  data  Namen  Thereeienfc  fttte  am  Tem 
auf  Frischerei  und  Kleineiseu-Erzeugung,  dann  a 
iif  Paddelei,  Grob*  nad  Fa^oneisen-,  so  wie  Schienen-Erzeugung  i  btet. 

Im  Jahre  1854  (nach  Beitritt  des  Kar  1  Freiherrn  von  Reichen- 
bach  zu  dem  Unternehmen)  wurde  die  Bezeichnung  in  „Eisenwerk 
Miller  ft  Comp."  umgeändert,  1857  übernahm  Freiherr  von 
Keiehenbaeh  allein  das  Werk,  welches  nun  den  Namen  „Ternit 
Eisenwerk  K  e  i  r  h  e  n  b  a  c hu  führte.  Im  Jahre  1862  wurden  die 
Anlagen  von  der  Bankfirma  Ihr  S   Comp,    übernommen,    1 

unter  Einbeziehung  der  Eiaenwerke  in  Hirschwang  und  Edlach, 
sowie  der  N  i  u  n  kirch  ner  Schrauben-  und  M  utternfa  b  ri  k  (vor- 
mals Overhofn  in  die  „Ternitsei  Wall  werk-  u  > 


*j  Durch  Fr&nx  Miliar  *<*n..  i  Firma  „Mai 

MlUtr  n' 


Die  Osterreichischen  Eisenwerke.  383 

S  t  ahlfabrications-Actiengesellschaft u  verwandelt,  gieng  aber 
im  Liquidationswege  Ende  Juni  1889  wieder  an  den  Hauptactionär, 
Schoeller  &  Comp.,  über. 

Das   Eisenwerk   Hirsckwang')    wurde   aufgelassen  und    die 

Manipulation  nach  Ternitz  übertragen.  Das  Gleicho  dürfte  demnächst 

mit  dem  Werke  Edlach  der  Fall  sein. 

Die  Ternitzer  Werke  sind  räumlich  in  zwei  Hauptgruppen 
getheilt  (altes  und  neues  Werk),  deren  eine  die  Puddelhütte,  das 
Walzwerk  und  die  Gießerei,  die  zweite,  die  Dampf-  und  Räd er- 
schmiede,  die  Dreherei,  das  Ty  res  walz  werk,  die  Bessern  erei, 
Ziegelei,  Schlosserei  und  sonstige,  theils  unbenutzte  Bäume  ent- 
hält, welche  noch  eine  bedeutende  Erweiterung  des  Betriebes   zuließen. 

Insbesondere  macht  das  neue  Werk  (zweite  Gruppe)  durch  die 
regelmäßige  Anordnung  und  solide  Ausführung  der  Objecte  einen  sehr 
günstigen  Eindruck. 

Die  Gesammteinrichtung  beider  Werktheile  umfasst: 

8  Stahl-  und  Eisen-Walzstraßen, 

1  Tyres- Walzwerk, 
74  diverse  Drehbänke, 
16  Stoß-,  Hobel-  und  Shaping-Maschinen, 
38  diverse  Appreturmaschinen, 
14  Stahl-  und  Eisen-Scheeren, 
14  Dampfhämmer, 

1  Zerreißmaschine;  dann 

5  Puddelöfen, 

6  Siemens-Regenerativ-Öfen, 

23  diverse  Schweiß-,  Wärm-  und  Einschmelzöfen, 

2  Cupolöfen, 

5  Glühöfen, 

1  Gusstahlofen, 
36  Schmiedefeuer. 
41  Dampfmaschinen  (2.304  BP), 

3  Turbinen  (204  IP)  und 

6  Wasserräder  (100  rP) 
liefern  den  Antrieb. 

Die  Kraftübertragung  von  2  Turbinen  nach  der  Räderfabrik  wird 
auf  ca.   400m   Entfernung   durch   eine  Drahtseil-Transmission   mit  drei 


')  Erzeugung  von  Geschossen  für  die  Kriegsmarine. 


384  Halkowich. 

Zwischenstationen  besorgt  und  werden  hiebei  ca.  125IP  (mit  100  Touren 
pro  Minute)  übertragen. 

Die  B  e  s  s  e  m  e  r  e  i  *)  ist  eine  räumlich  ausgedehnte  Anlage  mit  zwei 
Convertern,  deren  Beschickung  directe  aus  zwei  höher  stehenden  Flamm- 
öfen erfolgt.  Zwei  liegende  Doppelcylindergebttse  (180  und  120  W\ 
welche  früher  4  Converter  bedienten,  sind  noch  vorhanden,  doch  wird 
nach  Angabe  des  Werkes  gegenwärtig  nur  das  eine,  stärkere *)  benutzt 

Bemerkenswert  sind  die  ausgedehnten  Anlagen  der  Ziegelei  und 
Tiegelfabrik,  sowie  die  Einrichtungen  zur  Unterbringung  aller  Kohlen- 
vorräthe  unter  Dach. 

Das  Ternitzer  Etablissement  befasst  sich  mit  der  Erzeugung 
von  Walzeisen  und  Walzstahl,  Tyres,  Eisenbahnachsen  und  Räderpaarei, 
diversen  großen  Stahl-Schmiedestücken,  Drehereiarbeiten,  Ausfertigung 
von  Geschossen,  Herstellung  von  feuerfesten  Steinen,  Düsen,  Tiegeln  u.  s.  w. 

Nach  Angabe  des  Werkes  kamen  1891  in  den  Handel: 

Gewalztes  Stabeisen ca.  6.500*, 

Walzstahl ca.  l.OMf, 

Eisenbahn-Kleinmateriale,  Stahl-Tyres,  Eisenbahn-Bäderpaare  und 

Stahlachsen ca.  6.700/, 

Schmiede-  und  Dreharbeit ca.  1.10W, 

feuerfeste  Ziegel  etc ca.  1.500/; 

weiters  über  1.000  Stück  Geschosshülsen  und  Stahlgranaten. 

Die  maximale  Leistungsfähigkeit  des  Werkes  pro  Jahr  soll  be- 
tragen: Walzeisen  und  Walzstahl  ca.  8.000/.  Eisenbahn-Materiale  Dach 
Bedarf,  feuerfeste  Ziegel  ca.  1.500/.  Stahlgranaten.  Geschosshülsen  und 
Shrapnels  je  nach  dem   Caliber  zwischen  600  und  15.000  Stück. 

Das  Werk  beschäftigt  ca.  800  Arbeiter. 

Das  aufzulassende  Werk  in  Edlach  umfasst  einen  Hohofen, 
5  Röstöfen.  3  Cupolöfen,    1   Gießerei   und  2  mechanische  Werkstätten. 


Xm.  Die  Eisenwerke  der  8t.  Egf dyer  Eisen-  nnd  Stahlindustrie- 

Gesellschaft. 

Diese  Werke  beschäftigen  beinahe  500  Arbeiter  und  bestehen  aus: 

dem  Eisenwerke  zu  St.  Egvdv  am  X e u w a  1  d e  mit  Drahtzieherei. 

Verzinkerei  und  Drahtseilfabrik  und 


r  Dieselbe  war  bei  meiner   zweimaligen    Anwesenheit    in    den  Werken  i 
und  1S91)  rofallig  jedesmal  nicht    in   Betrieb,    weshalb   ich   eigene    Beobachtung« 
über  den  Vorgang,  wie  er  hier  eingehalten  wird,  nicht  angeben  kann.   (Der  AatorJ 

*\  Dampfcylmder  8S0»m  öeblisecTlinder  900m  I>*rehn*s**i\  Hnb  1.400**  ■*: 


Die  Österreichischen  Eisenwerke.  385 

i  Eisenwerke  zu  Furthof  mit  Feilenfabrik,  Gusstahlhütte  und 
Stahlstreckwerk  (9  Stahlstreck-  und  Zeughämmer). 


UY.  Die  Eisenwerke  der  Prager  Eisenindustrie-Gesellschaft. 

Hiezu  gehören  nebst  ausgebreiteten  Eisensteinbergbauen: 

a)  das  Eisenwerk  in  Eladno  mit 
42  Röstöfen, 

14  Laugbassins, 
4  Hohöfen, 

1  Bessemerhütte  mit  2  Convertern. 
1  Martinofen, 
1  Puddelhütte  mit  10  Öfen, 

1  Beversierwalzwerk  für  Bleche,  Schienen  und  Träger, 

2  Qrobwalzenstraßen, 
1  Mittelstrecke, 

1  Femeisenstrecke, 

1  Drahtwalzwerk, 
12  Schweißöfen, 

8  Dampfhämmern, 

1  Gießerei, 

1  mechanischen  Werkstätte, 

1  Kalkbrennerei,  Ziegelei  u.  s.  w. 
Zum  Betriebe   dienen  95  Dampfmaschinen  mit  74  Dampfkesseln, 
gebreitete  Normal-   und   Schmalspurgeleise.   Arbeiterzahl   ca.  3000. 

b)  Das  Puddlings-  und  Walzwerk  Hermannshütte  bei 
ilkischen  (Bezirk  Mies)  mit  beiläufig  600  Arbeitern  enthält: 

7  Oaspuddelöfen, 
5  Schweißöfen, 
1  Luppenstraße, 

3  Walzenstraßen, 

1  mechanischen  Werkstätte, 
1  Gießerei. 

IT.  Die  Eisenwerke  der  Böhmischen  Montangesellschaft. 

Außer  zahlreichen  Eisenstein-Bergbauen  gehören  hieher: 
o)  die  Böstofenanlage  in  Nucic,   das  sind  2  Reihen  Röst- 
»d  mit  10  Kammern   und   directer  Feuerung,    6   Reihen  Erzröstöfen 


386  H  a  1  k  o  w  i  c  h. 

mit  32  Kammern  und  Gasfeuerung  und  7  Erzquetschen;  dem  Betriebe 
dienen  5  Dampfmaschinen  (ca.  80  PP),  4  Dampfkessel,  eine  elektrische 
Beleuchtungsanlage,  Schlepp-  und  Hundebahnen; 

b)  die  Hohofen-  und  Gießereianlage  Carl-Emils-  ] 
hütte  in  Königshof  mit  3  Höh-,  5  Cupolöfen  und  einem  Flamm- 
ofen, 2  Messingschmelzöfen,  einem  Theerofen,  9  Trockenkammern, 
10  Winderhitzungsapparaten,  6  Steinbrechern  und  3  Dampfgebläsen  ' 
(1.080  EP);  16  Dampfmaschinen,  17  Kessel,  Ventilatoren,  Luftcompressorei  : 
Pulsometer  und  Pumpen,  Aufzüge,  Erahne  und  Accumulatoren;  eine  Bepi-  j 
ratur-  und  Appreturwerkstätte,  eine  Schlackenziegelfabrik,  Drahtseil-,  j 
Normal-  und  Werksbahnen,  Telephonnetz,  elektrische  Beleuchtung  u.  8.  w.:  j 
beinahe  900  Arbeiter;  I 

c)  das  Eisenwalzwerk  Althüttenmiteinem einfachen unddrei  j 
Gaspuddelöfen,  2  Dampfhämmern,  4  Schweißöfen,  verschiedenen  Walzen-  j 
straßen  und   Zugehör,   welche  Einrichtungen  durch  6  Dampfmaschinen 
(218  HP)  mit  7  Dampfkesseln  und  3  Knoop'sche  Turbinen  (360  ff)  be-  I 
trieben  werden.  ] 

Die  zugehörige  Reparatur-  und  Appreturwerkstätte  hat  reichhaltig«  - 
Einrichtung  und  separaten  Antrieb. 

Althütten  hat  ca.  300  Arbeiter; 

d)  das  Eisen-  und  Blechwalzwerk  Maria-Annahütte 
in  Roztok  besitzt: 

5  einfache  Puddelöfen, 

1  Doppel-Puddelofen, 

2  Dampfhämmer, 

4  Schweißöfen, 

5  Glühöfen, 

diverse  Eisen-  und  Blech-Walzgerüste,  Scheeren,  Eicht-  und  Biege- 
maschinen u.  s.  w.„  wozu  6  Dampfmaschinen  (9  Dampfkessel)  und 
3  Turbinen  den  Antrieb  liefern. 

Arbeiterzahl  ca.  250. 


XVI.  Die  Walzwerk-  und  Bessemerhütte  in  Teplitz. 

Dieselbe  gehört  der  Actiengesellschaft  „Teplitzer  Walz- 
werkundBessemerhütteu,  beschäftigt  über  800  Arbeiter  und  umfasst : 
3  Bessemer-Converter, 
2  Cupolöfen, 

5  Flammöfen, 

6  Schweißöfen, 


Die  österreichischen  Eisenwerke.  387 

1  Glühofen, 

3  Trockenöfen. 

2  Dampfhämmer, 

1  Reversier-Walzwerk, 

1  Blech-Walzwerk, 

18  hydraulische  Erahnen,  Scheeren,  Bodenpressen,  Richtmaschinen, 
Sägen  und  sonstige  Arbeitsmaschinen  zur  Appretur  von  Walzproducten. 

Das  Werk  erzeugt  Stahl  nach  dem  basischen  Verfahren  aus 
phosphorreichem  Roheisen  und  wurden  insbesonders  Eisenbahnschienen 
geliefert.  Zu  den  ersten  Versuchen  in  Österreich  mit  Flusseisenpanzern 
wurden  einige  Blöcke  aus  Teplitz  bezogen. 


XVII.  Die  Ons8tahlhfitte  E.  Skoda  in  Pilsen. 

Die  Stahlhütte  (Eigenthümro  Emil  Ritter  von  Skoda)  wurde 
im  Jahre  1886  gebaut  und  im  August  desselben  Jahres  in  Betrieb  ge- 
setzt; sie  schließt  sich  an  die  in  Pilsen  seit  30  Jahren  bestehende 
Maschinenfabrik  Skoda.  Die  ganze  Anlage  theilt  sich  in  die 
Schmelzerei,  Formerei,  Putzerei  und  Appreturwerkstätte. 

Den  Stahl  liefern  zwei  Siemens-Martinöfen  neuester 
Construction  (Fassungsraum  je  12.000Ä#)  und  5  Tiegelöfen;  außerdem 
sind  11  Trocken-  und  Glühöfen  vorhanden. 

Die  Schmelzerei  und  Formerei  werden  von  4  hydraulischen 
Krahnen  (zu  je  20t  Tragfähigkeit)  und  zwei  Laufkrahnen  mit  Transmissions- 
antrieb (je  10?  Tragkraft)  bedient;  außerdem  sind  noch  mehrere  hydrau- 
lische Hilfsvorrichtungen  zum  Chargieren  der  Schmelzöfen  u.  s.  w 
vorhanden. 

Die  Putzerei  wird  von  3  Laufkrahnen  zu  je  10/  Tragfähigkeit 
bedient. 

Die  Appreturwerkstätte  enthält  außer  zwei  Erahnen  zu  je 
20.000%  und  drei  Erahnen  zu  je  5.OOOA77  Tragfähigkeit  beiläufig  sechzig 
Averse  Werkzeugmaschinen,  von  welchen  einige  zu  den  größten  ihrer 
Gattung  am  Continente  zählen.  An  Specialmaschinen  sind  4  Räder- 
formmaschinen zu  erwähnen,  welche  das  Formen  von  Zahnrädern  (mit 
Graden  oder  Pfeilzähnen)  bis  4.500rom  Durchmesser  gestatten. 

Die  Hütte  erzeugt  Gusstahl-Fayongusstücke  bis  I5.OOOÄ77  Stück- 
gewicht in  den  größten  Dimensionen  und  complicierte.stcu  Formen  und 
betreibt    als    Specialität   weichen    Fajonguss,    welcher    denjenigen   Be- 


388  Halkowich.  Die  Osterreichischen  Eisenwerke. 

dingungen  zu  entsprechen  inderlage  ist,  wie  man  sie  sonst  nur  vom 
geschmiedeten  Stahl  verlangt. 

Wie  die  Resultate  officieller  Proben  zeigten,  wird  im  Stahlgüsse  — 
ohne  jede  mechanische  Bearbeitung,  als  Schmieden,  Walzen  oder  Pressen 
—  thatsächlich  eine  Dehnung  über  20%  (selbst  bis  30%)  bei  Festig- 
keiten von  43  bis  60kg  pro  1mm9  erzielt. 

Außer  dieser  weichen  Qualität,  welche  speciell  für  Constructions- 
theile  des  Maschinen-  und  Schiffbaues  Anwendung  findet,  wird  Stahlguss 
in  allen  gewünschten  Härtegraden  erzeugt  (100  bis  110%  Festigkeit 
bei  7%%  Dehnung)1). 

Eine  besondere  Abtheilung  im  Etablissement  Skoda  bildet  die 
Werkstätte  für  Kriegsmaterial,  welche  am  2.  Juni  1890  in 
Betrieb  gesetzt  wurde  und  mit  ca.  60  Werkzeugmaschinen  etwa  hundert 
Arbeiter  beschäftigt. 

Die  betreffenden  Einrichtungen  sind  f&r  specielle  und  rationelle 
Herstellung  von  Kriegs mat er iale  bemessen  und  kann  die  Wert . 
statte  Schnellfeuerkanonen  mittleren  Kalibers,  Feldgeschütze 
und  die  dazugehörige  Munition  erzeugen;  weiters  werden  L  afett  es 
für  Marine-  und  Land-Artillerie  gebaut  und  inverein  mit  der  Stahl- 
hütte Panzerconstructionen  in  Stahlguss  ausgeführt.  Die  Firma 
hat  bereits  mehrere,  darunter  auch  schwere  Panzerkuppeln  aus  weichem 
Stahl  (Flusseisen)  geliefert,  welche  eine  große  Widerstandsfähigkeit 
zeigten.  Für  Kriegsmaterial  ist  auch  ein  eigenes  Constructionsbureau 
vorhanden. 

Die  Maschinenfabrik,  deren  nähere  Beschreibung  nicht  in 
den  Rahmen  dieses  Aufsatzes  gehört,  ist  in  modernster  Weise  ein- 
gerichtet. 

*)  Die  Anforderungen,  welche  man  seit  ca.  2  Jahren  an  Stahlguss  stellt 
sind  bedeutend  höher,  als  noch  vor  6  bis  7  Jahren.  Man  war  früher  wohl  in  der 
Lage  Qusseisen  bei  Verminderung  der  Dimensionen  als  Constructionsmateriale 
theilweise  durch  Stahlguss  zu  ersetzen,  geschmiedeten  Stahl  jedoch  durch 
Faconguss  ohne  Nachtheil  zu  eliminieren,  ist  man  erst  seit  den  letzten  Jahren 
imstande. 


389 


Inhalt 

zu  dem  Aufsatze  „Die  österreichischen  Eisenwerke*. 

(7.  Heft.) 
Einleitung. 
Allgemeine  Übersicht. 

I.  Die    Eisenwerke   Seiner   kaiserlichen   Hoheit   des   Herrn    Erz- 
herzogs  Albrecht. 

A.  Das  Hüttenamt  Kaiser  Franz  Josefs-Hütte. 

B.  Das  Hüttenamt  Hildegardehütte. 

C.  Das  Hüttenamt  Walcherhütte. 

D.  Das  Hüttenamt  Carlshütte  bei  Friedek. 

E.  Das  Hüttenamt  Baschka. 

F.  Die  Eisenconstructions-Werkstätte  in  Friedek. 

G.  Die  Feilenfabrik  in  Friedek. 

H.  Die  Maschinenfabrik  und  Hohofenanlage  in  Ustron. 
I.  Das  Hüttenamt  W?gierska  Görka. 
K.  Das  Hüttenamt  Obszar. 
IL  Die    Eisenwerke    des    Hoch-     und    Deutschmeisterthums    des 

deutschen   Ritterordens. 
HL  Die  Eisenwerke  des  Fürstbisthums  Breslau. 
IV.  Die  Eisenwerke   der  Witkowitzer  Bergbau-    und  Eisenhütten- 
Gewerkschaft. 
V.  Das    Eisenwerk    Segengottes    der    Rossitzer    Bergbau-Gesell- 
schaft. 
VL  Das  Eisenwerk  Janowitz   Seiner   Erlaucht   des    Grafen   Alfred 

Harrach. 
VH.  Die  Eisenwerke  der  ZOptau- Stefanauer  Bergbau-    und  Eisen- 
hütten-Gewerkschaft. 
YIIL  Die  Eisenhütten  in  Blansko. 

DL  Das  Eisenwerk  des  Fürst-Erzbisthums  zu  Olmütz. 
X.  Die    Eisenwerke     der    Österreichisch  -  alpinen     Montangesell- 
schaft. 

Besitz. 
Production. 

(8.  Heft.) 

Beschreibung  der  Werke. 
Donotcits. 

Allgemeines. 

Puddlingshütte. 

Martinhütte. 


390 

Walzwerk  Karolihütte, 

Cementhütte. 

Eisengießerei. 

Appreturwerkstätten,    Zeugschmiede,    Walzendreherei,    Kesselscl 

Börtelhütte,  Maschin-  und  Bauschlosserei,  Montiersäle. 
Ziegelei 
Zerreißmaschine. 
Theodorahütte. 
Tollerlhammer. 
Hammerwerk  St.  Peter. 
Feinblechwalzwerk  Gemeingrube. 
Besondere  Einrichtungen. 
Die  neue  Hohofenanlage. 
Erzeugung  der  Werke  in  und  bei  Donawitz. 
Neuberg. 

Allgemeines. 

1.  Die  Hohofenanlage. 

2.  Die  Bessemerhatte. 

3.  Die  Martinhütte. 

4.  Die  Formerei  und  Gießerei. 

5.  Die  Ziegelei  und  das  Pochwerk. 

6.  Die  Puddlingshütte  und  das  Walzwerk. 

7.  Die  Appreturwerkstätten  und  die  ZeugscnmFeder  ~ 

8.  Die  Bergbaue  zu  Altenberg  und  am  Bohnkogel." 
Gusswerk  Mariazeil  und  Marienhütte  in  Aschbach. 
Schvcechat. 

1.  Die  Hohofenanlage. 

2.  Das  Raffinierwerk. 
ZeUueg. 

Krieglach. 
Kindberg. 
Kapftnberg. 
Eibistrald. 
Prävali, 
Pichling. 
Buchscheiden. 
Graz-Andrüz. 
Der  steitrische  Erzbtrg. 
XI.  Das    Schienenwalzwerk    der  k.    k.   priv.    Südbahn-G  e  >  1 1 
in  Graz. 
XII.  Die   Ternitzer   Stahl-   und   Eisenwerke   von    Schoeilrr  A 

XIII.  Die   Eisenwerke   der   St.   E gy  d y  e r   E i * e n -   und    S  t  a  h  I  i  l  c 
Gesellschaft. 

XIV.  Die  Eisenwerke  der  Prager  Eisenindust  ri  e- G  esell  s  ■;•£  & 
XV.  Die  Eisenwerke  der  Böhmischen  Mont  angesellscha: : 

XVI.  Die  Walzwerk-  und  Bessemerhütte  in  Teplitz. 
XVII.  Die  Gusstahlhütte  E.  Skoda  in  Pilsen. 


t-r-r 


Hg.1. 


MB,  16. 


ÜgA. 


Bg.2. 

g|4"St-a|-^"-8jU~^ 


T5 


c* 


32: 


Fif.3. 


Lük.wv  k.n.k.l.MA<L.imgr-Canä*,  i83i. 


391 


Die  Befestigungen  an  der  französisch-deutschen  Grenze. 

Nach   bisher   veröffentlichten    Quellen. 
(Mit  16  Skizzen.) 

Von 
Ji.  und  k.  Oh+rttlimttnant  im  Geniettabt. 

Wohl  noch  nie  ist  eine  90  großartige  Befestigungsanlage  geschaffen 
worden  wie  jene,  welche  der  Hauptsache  nach  seit  dem  letzten  deutsch- 
französischen  Kriege  an  der  Grenze  Frankreichs  gegen  Deutschland  ent- 
standen ist.  Dieselbe  repräsentiert  einen  Kräfte-  und  Kostenaufwand, 
welchen  sich  nur  ein  Staat  wie  Frankreich  mit  seinen  colossalen  Mitteln 
erlauben  kann. 

Es  ist  deshalb,  und  insbesondere  in  Anbetracht  der  verschiedenen 
Anschauungen,  welche  über  den  Wert  und  die  Gestaltung  der  bestän- 
digen Befestigungen  in  letzter  Zeit  herrschen,  gerechtfertigt,  diese  Anlagen 
ausführlicher  zu  besprechen.  Die  „ Mittheilungen u  haben  zwar  wiederholt 
über  die  Befestigungen  Frankreichs  berichtet,  jedoch  hat  sich  seither 
manches,  namentlich  an  der  deutsch-französischen  Grenze  geändert. 

Diese  Studie,  welche  sich  nur  auf  die  Befestigungen  an  der  ge- 
nannten Grenze  bezieht,  wird  zeigen,  wie  die  Franzosen  auch  in  den 
allerletzten  Jahren  rege  bemüht  waren,  ihr  gegen  Deutschland  errich- 
tetes Befestigungssystem  zu  ergänzen  und  den  modernen  Anforderungen 
entsprechend  zu  vervollkommnen.  Derselben  sind  Umgebungspläne  der 
nichtigeren  befestigten  Orte,  in  denen  das  Emplacement  der  einzelnen 
Werke  ersichtlich  gemacht  ist,  beigegeben. 

Bei  der  innigen  Wechselwirkung,  welche  stets  zwischen  Befesti- 
gungsanlagen und  Terrain  im  großen  und  im  einzelnen  bestehen  soll, 
erscheint  es  geboten,  eine  kurze  Charakteristik  der  Bodenbeschaffenheit 
des  in  Frage  stehenden  Gebietes  der  Erörterung  über  die  Befestigungen 
forauszuschicken. 

Urographie. 

(Tafel  18.) 

Der  in  Betracht  gezogene  Landestheil  ist  beiläufig  im  N  0  r  d  e  n  von 
den  Ardennen  und  dem  Hügellande  der  Thi*;rache,  im  Westen  von 
der  Linie  untere  Seine— Oise  und  im  Süden    durch    das  Plateau    von 

53 


392  KU  r. 

Söquanais  unddieCöte  d'Or  begrenzt.  Die  Maas — Mosel-Linie  voij 
Mezieres  über  Pagny — Toul  nach  Beifort  trennt  den  größten  Theil  dieses* 
Gebietes  von  Frankreich  in  zwei  Theile. 

I.  Östlicher  Theil 
Vosges   (Vogesen). 
Aus  der  Rhein-Ebene  erheben  sich  schroff  die  Vogesen  and 


u  I 


Wasgenwald  genannt,    welche  sich  nach   der  verschiedenen  Höhe 
drei  Partien    gliedern,    u.  z.    in    die   hohen  Vogesen    vom  Ball  ob  . 
d'Alsace    bis    zur  Ein  Senkung    (trouöe)    von   Savern,    in   die 
niederen  Vogesen    bis  Bitsch   und   in    den  sogenannten  Hardt, 
welcher  sich  bis  nahe  an  Mainz  erstreckt. 

In  den  Bereich  dieser  Studie  gehören  nur  die  hohen  Vogesen, 
welche   aus    einem  800  bis  1.000m   hohen  Bergrücken    bestehen,  über 
den  sich  noch    einige  Gipfel   um  200  bis  300m    erheben    und    die  mit 
ihrem  Kamm  vom  Ballon  d'Alsace  bis  zumMt.  Donon  die  Grenxe 
bilden.    Dieser  Bergrücken,   welcher  im  Süden    seine   größte  Höhe  uni 
Breite  hat  (letztere  beträgt  60  bis  7 Okm),  wird  gegen  Norden  zu  niederer  i 
und  schmäler.  Die  Osthänge  sind  sehr  steil,   während  der  Bücken  nach  J 
Westen  ziemlich  sanft  verläuft.    Beiderseits   reichen  zahlreiche  Wasser- 
läufe, welche  vielfach  verwendet   werden,   ziemlich    weit  in  den  Kucken 
und  sind  die  dadurch  gebildeten  Einschnitte  im  Üsthange  sehr  tief  und  - 
eng.  Im  allgemeinen  sind  die  Vogesen  mit  schönen  Nadel-  und  Eichen- 
theilweise  auch  mit  Buchenwäldern  bis  auf  eine  ziemliche  Höhe  bedeckt;  : 
darüber  findet  man  einzelne  ballonartige  Gipfel  und  Plateau,  aus  nackten 
Granitfelsen  gebildet,  oder  mit  Käsen  bedeckt,    mitunter   auch  einzelne 
Moorstrecken  und  in  den  höchsten  und  zerrissensten  Partien  kleine  Seen. 

Der  Hauptrücken  hat  viele  Ausläufer.  Nach  Osten  erstrecken  sich  ' 
kurze  aber  hohe  Bücken,  in  welchen  sich  die  größte  Erhebung  der  ^ 
ganzen  Bergkette,  nämlich  jene  von  Guebviller  oder  Soultz  mit  ^ 
1.428m  befindet;  nach  Westen  zweigen  sich  längere  aber  weniger  hohe 
und  nicht  beholzte  Rücken  ab.  Der  militärisch  wichtigste  hievoD  ist 
jener,  welcher  sich  am  rechten  Ufer  der  Mosel  nach  Nördwesten  bis  ," 
Kemiremont  hinzieht  und  darüber  noch  eine  Fortsetzung  in  einem" 
anderen  Kamme  bis  Epinal  findet. 

Mehr  im  Norden  trennen  weniger  hohe  Ausläufer  die  Meurthe,, 
Mosel  und  ihre  Zuflüsse  von  einander.  Auf  diesen  Plateaux  betindenl 
sich  die  Wälder  von  Epinal  und  Mortagne. 

i 


Die  Befestigungen  an  der  irunz n-bdi-dentsehen  Grenze 

•Ute  Erhebungen  der  hohen  Vogesen: 
Ballon  d'Alsaee  1.360m,  Gresson  I»M9m,  Drumont  1.230m,  Grand 
Yentron  1.190m,  Rheinkopf  1.090m,  Ruthen  Bach  1.319™,  Honeek  lifflM 
/Jimont  980m.  Donon  1.010m. 

Wichtigste  Übergänge: 

Der  Pass    am   Elsasser   Beleben    von    Girornagny    an    die 
»bere  Mosel  1.150m: 

der  Ftei  von  St.  Amarin  über  Bussang  an  die  obere  Mosel 
jach  lieinireuiont  736m; 

Pass    vun  Münster    über    den    Col    du    Schlucht    nach 
Je  rar  dm  er  1.140m; 

der  Pass    am    Bonhomme    von   Kaisersberg    nach    Fraize 
jd  weiterbin  nach  St  Die  560m; 

von  Schirmeck    oder  Sehlettstadt    über  Saal 
nach  Lunlville  oder  St  Die  oder  Spinal  95m; 
der  Pass  von  Markt rch  nach  St.  Di6  581 
der  Pass  am  Donon  von  Schirmeck  nach  Lurievill«    : 

■rdem  führen  noch  andere,   allerdings  weniger  bequeme  Com- 
auoicationen    über  das  Gebirge,    von    denen    einige    sogar   für   gröüere 
wegungen  geeignet  sind. 
Im  ganzen  bilden  die  Vogesen  ein  Hindernis,  namentlich  für  Armeen, 
iche  von  Osten  nach  Westen  vordringen,    da  selbe  fast  durchgehende 
auf  leicht  absperrbare  Defileen  angewiesen  sind. 

Trou4e  de  Beifort. 

jchen  den  Vogesen  und  den  seharfgraturen,   etwa  WHhn  hohen 
etten  des  nördlichen  Juras    bildet    der    etwa    330m  hohe  Landrücken 
udgauea  den  Übergang  vom  Rhein-   zum  Saone-Thale.    Diese 
nkung  ist  ein  sanftwelliges,  doch  ziemlich  coupiertes,    wenig  über- 
tliches,  stark  angeba  iinde  und  ist  gewöhnlich  die  burgun- 

lische  Pforte,  von  den  Franzosen  „trou£e  de  Beifort44  genannt. 
sammtbreite  beträgt  etwa  38km,  von  denen  23hn  für  den  Durch- 
marsch eines  Heotta  1  "nutzbar  sind.  Das  Terrain  diesor  Einsenkung  ist 
ti  gut  gangbar. 

La  Lorraine  (Plateau  von  Lotliringen), 

Mich  der  Linie  Maas— Mosel  breitet    »ich  das  Plateau    roo 
lugen  aus,  begremi  im  Norden  durch  die  Ardennen,  im  8i 
durch  4  1    der  Säd&e.    Dieses  Plateau    ist    stark  gewellt,    be- 


394  KU  r. 

waldet  und  von  vielen  eng  eingeschnittenen  Wasserläufen  durchfurcht 
von  denen  die  wichtigsten  von  Süden  gegen  Norden  gerichtet  sind.  Über 
die  Ebene  des  Plateaus  erheben  sich  viele  isolierte  Kappen  am  etwa 
200  bis  400m,  welche  sich  als  Observatorien  vortrefflich  eignen.  Dm 
Plateau  ist  durch  die  große  Einsenkung,  worin  der  Rhein  —  Mari#- 
Canal  und  die  Haupt-Communication  Paris — Straßburg  führt,  ui 
welche  mehr  als  100m  tief  ist,  in  zwei  Theile  getrennt  Vom  nörd- 
lichen ist  jenes  Gebiet,  welches  zu  Frankreich  gehört,  unter  dem  Xanm 
„Die  Ebene  von  Wo  £  vre"  bekannt;  sie  hat  eine  Breite  von  etwa  15faa, 
wird  durch  die  Cötes  de  la  Meuse  um  mehr  als  120m  dominiert, 
hat  viele  Teiche,  ist  schwach  bevölkert  und  wenig  cultiviert.  Die  mili- 
tärisch wichtigsten  Punkte  sind  daselbst  Toul  und  V  er  dun. 

Der  südlichste  Theil,  welcher  als  aus  zwei  gegen  einander  geneigten 
Feldern  bestehend  betrachtet  werden  kann,  ist  ein  Land  mit  9charf 
hervortretenden  Kuppen,  die  mit  großen  Wäldern  bedeckt  sind,  von 
denen  namentlich  jener  von  La  Haye  zwischen  Toul  und  Nancy 
erwähnenswert  ist.  Die  Terrain  Verhältnisse  sind  für  eine  hartnäckige 
Verteidigung  sehr  günstig,  erschweren  jedoch  die  Anlage  von  Commmri- 
cationen,  so  dass  selbe  im  allgemeinen  der  Richtung  der  FluBsliufe, 
d.  i.  von  Süden  gegen  Norden  oder  Nordwesten  folgen  müssen. 

Alle  Straßen  und  Bahnen  sind  mit  zahlreichen  Ennstobjeeten  ver- 
sehen und  haben  viele  Anschüttungen  und  Einschnitte.  Der  Harsch 
querfeldein  ist  wegen  der  verschiedenen  Hindernisse,  namentlich  wegen 
der  großen  Wälder,  meist  nicht  möglich.  Über  die  großen  Flüsse  führen 
nur  wenige  Brücken. 

In  dieser  Region  erhebt  sich  eine  Kette,  Co  11  in  es  de  la  Moselle 
^Mosel-Berge)  genannt,  welche  bei  den  M  t.  F  a  u  c  i  1 1  e  s  beginnt,  zwei- 
mal durch  die  Mosel,  u.  z.  bei  Pont  St.  Vincent  und  Jouy-aui- 
Arches  i südlich  von  Metz\  dann  durch  die  Meurthe  zwischen 
Nancy  und  Frouard  durchschnitten  wird.  Dieser  continuierliche Kamm, 
welcher  bald  höher  bald  niedriger  ist  übersteigt  nie  die  Höhe  von  450m. 
Die  westlichen  Hänge  verlieren  sich  fast  ganz  ins  Plateau,  sind  sehr 
cultiviert  und  mit  großen  Getreidefeldern,  schönen  Wiesen  und  zahl- 
reichen Wäldern  bedeckt.  Am  östlichen  Hange  finden  sich  viele  Wein- 
garten. Die  Mosel-Berge  verstärken  das  durch  die  Mosel  gegebene  | 
Hindernis  für  eine  von  Osten  kommende  Armee. 

Die  Cötes  de  la  Meuse,  auch  Cötes  lorraines  genannt. 

Diese    Kette    begleitet   das    rechte    Ufer    der  Maas    von  Neuf-  : 
ohateau   bis  Stenay  in  einer  Länge  von  140 Am  und  beherrscht  mit 


f  Die  Befestigungen  an  der  französisch-deutschen  Grenze.  395 

1 

r 

i  ihren  Kämmen  die  ganze  östlich  liegende  Ebene  um  einige  hundert  Meter. 
Die  Höhen  sind  durchgehends  mit  dichten  Wäldern,  die  Abhänge  mit 
Weingirten  bedeckt,  denen  Waldungen  und  Boggenfelder  folgen,  und 
woran  sich  am  Fuße  des  östlichen  Hanges  Wiesen  anschließen.  Von 
Xeufchateau  über  Toul,  Verdun  bis  Dun  sur  Meuse  bildet 
diese  Hügelkette  ein  zusammenhängendes  Hindernis  von  großem  Werte, 
welches  seine  Stärke  theils  der  Natur  der  Culturen,  theils  der  Zerrissen- 
hai des  Terrains  verdankt.  Infolgedessen  ist  die  Bewegung  der  Truppen 
tut  nur  auf  die,  allerdings  sehr  zahlreichen,  Straßen  beschränkt. 

Die  Hügelkette  wird  unterfahren:  durch  die  Eisenbahn  Paris — 
Straßburg  mittels  des  Tunnels  bei  Foug;  in  der  Höhe  von  Toul, 
durth  den  Bhein  —  Marne-Canal  mittels  einer  Galerie  von  l.OOOm 
lAngt; schließlich  durch  die  Eisenbahn  Verdun  —  Metz  mit  dem  Tunnel 
bei  Tavannes. 

Die  Monts-Fauoüles  (das  Sichelgebirge). 

Dieses  Gebirge  zweigt  sich  am  Ballon  de  Servance^von  den 
Vogesen  ab,  beschreibt  einen  convexen  Bogen  gegen  Süden,  ist  G5km 
lang,  15  bis  20km  breit,  hat  eine  durchschnittliche  Höhe  von  450m, 
und  steht  durch  eine  Beihe  von  weniger  hohen  Hügeln  mit  dem  Plateau 
ron  Langres  in  Verbindung.  Das  Sichelgebirge  ist  durch  eine  Beihe 
wellenförmiger  Plateaux  gebildet,  deren  höhere  Theile  mit  Eichen- 
wildern bedeckt  sind;  der  zwischen  fi p i n a  1  und  den  Quellen  der  Maas 
gelegene  Theil  ist  wenig  zerrissen,  mit  armen  Culturen  bedeckt,  aber 
ziemlich  bewaldet.  Die  Hänge  sind  gegen  Norden  und  Nordwesten  mittel- 
sten, gegen  Süden  sanfter;  nur  jene  gegen  die  Saöne  sind  sehr  steil. 

Zahlreiche  Wasserläufe  bilden  tiefe  Einschnitte,  wovon  jener  des 
Mtdon  quer  durch  die  ganze  Kette  reicht.  Das  Gebirge  durchqueren 
mehrere  Straßen  und  Eisenbahnen,  dann  der  Canal  de  FE s t.  Das  Sichel- 
gebirge ist  leicht  überschreitbar. 

IL   Westlicher  TlxnL 

Zwischen  dem  Plateau  von  Lothringen  und  Paris  erheben 
rieh  concentrisch  mehrere  Hügelketten,  die  wohl  keine  großen  Hinder- 
nisse bilden,  aber  immerhin  dem  Vertheidiger  gute  Dienste  leisten  werden. 

Die  Hügeln  auf  dem  linken  Maas-Ufer. 

Am  linken  Ufer  der  Maas  findet  man  im  mittleren  Laufe  allerdings 
t    veniger  ausgesprochene  Hohen    als  am   rechten  Ufer,    die  jedoch    gute 
Stellungen    wie  jene  von  Sivry-la-Perche  westlich    von  Verdun 


396  Klar. 

bieten.   Bei  Neufchateau    ziehen   sich  diese  Hügel   nach  Südwest 
unter  dem  Namen  Monts  du  Bassigny. 

Zwischen   Commercy   und  Bar-le-Duc  führen   diese   Höto 
den  Namen  Monts  du  Barrois.  Der  Rhein — Marne-Canal  duwfc*1 
setzt  die  Hügelkette  des  linken  Maae-Ufers  im  Tunnel  von  Mauvigt 
westlich  von  Yaucouleurs. 

Argonnes  (Argonnen). 

Diese  Kette,   welche   sich   zwischen   der  Aire   und  Aisne 
darüber  nördlich  bis  Ret  he  1  ausbreitet,  hat  eine  Länge  von  etwa  lSOia*  \ 
eine   größte  Breite   von  37km  (zwischen   Clermont  und  SLlline- 
hould)  ist  namentlich  im  südlichen  Theile  sehr  bewaldet,  sumjfig  und 
rauh.  Die  Abhänge  nach  der  Aire  sind  markierter  als  jene  gegen  Westen. 

Früher  führten  nur  wenige  Communicationen  durch  dieArgonnea, 
so  dass  letztere  eine  starke  Verteidigungslinie  bildeten ;  aber  zufolge  der 
vielen  in  neuerer  Zeit  ausgeführten  Abholzungen,  Trockenlegungen  ud 
noch  mehr  wegen  der  vielen  Forstwege,  die  nach  allen  Richtanfpa 
angelegt  worden  sind,  hat  diese  Linie  wohl  an  Stärke  verloren :  deck 
bietet  dieses  durchschnittene  und  bewaldete  Gebiet  immerhin  gute  Ver- 
teidigungsstellungen. 

Hauptpässe: 

Defile  des  Islettes  zwischen  Clermont  und  St.  M^nehouldt 

Defile  zwischen  Varennes  und  St  Menehould; 

Defile  zwischen  Varennes  und  Vouziers: 

Defile  von  Croix  aux  bois  zwischen  Stenay  und  Vouziers 
und  das 

Defile  von  Chene  populeux  zwischen  Stenay  und  Sedan 
einerseits,  Vouziers  und  Ret  hei  anderseits. 

Östliche  Begrenzung  der  Champagne  pouillense. 

Das  wenig  markierte  östliche  Ende  der  Champagne  pouillense 
bildet  einen  weiteren  Kamm,    welcher   sich  über  Vitry   und  Troyes  - 
zieht  und  sich  mit  jenen  Höhen  vermengt  die  im  Südosten  das  Platetu 
Othe  zwischen  Seine  und  Yonne  begrenzen. 

Falalse  de  Champagne. 

Per  zunächst  um  Paris  liegende  Kamm  fuhrt  den  Xamen  Falaise  , 
de  Champagne  und  fasst  das  Plateau  la  Brie  ein.    Derselbe  stützt  t 
sich  mit  dem  Walde  von  Fontainebleau   auf  die  Seine,    begleitet 
dann  deren   rechtes  Ufer   zwischen  Montereau   und  Xogent,   zieht 


IBie  Befestigungen  an  der  französisch-deutschen  Grenze.  397 

•ich  weiter  über  Sezanne  und  Vertus,   ist   durch  die  Marne   bei 
\  Epernay    und  durch   die   Aisne    nordwestlich   von   Reims    durch- 
\  schütten,  passiert  L a 0 n  und  endet  bei  La  F h r e  an  der  0 i s e.    Das 
fiteste  Ende  des  Plateaus,    dessen  Gipfel   die  Ebene   um   etwa  100m 
beherrschen,  ist  fast  überall  mit  Wäldern  bedeckt;  am  Fuße  der  Hänge 
Minden  sich  an  mehreren  Punkten  Moräste.   Die  Falaise  de  Cham- 
pagne ist  vor  der  Lagerfestung  Paris  die  letzte  militärische  Position, 
;  welche  aber  in  Anbetracht  der  großen  Ausdehnung  und  "der  vielen  selbe 
tnchqnerenden  Communicationen  als  nicht  sehr  stark  betrachtet  werden 
m.  Die  stärksten  Stellungen  sind: 

a)  bei  Moret,  Montereau  und  Nogent  hinter  der  Seine; 
i)  bei  den  Sümpfen  von  StGond,  den  Quellen  des  Petit Morin  und 
4en  "Wildern   auf   den  Höhen    bei  Reims;    c)  bei  Laon  —  La  Ffere. 


Im  Süden  dieser  bis  nun  beschriebenen  Terraintheile  erheben 
ach  eine  Reihe  von  gebirgigen  Plateaux,  deren  Beschreibung  nach- 
stehend folgt. 

Le  plateau  de  Langres. 

Das  Plateau  von  Langres   hat   bei  einer  nur  mäßigen  Höhe  bis 

600»»  keine  Gipfeln  oder  Kämme,  aber  viele  eingeschnittene  Schluchten. 

Im  Osten  ist  das  Plateau  durch    eine    zusammenhängende    steile  Wand 

abgegrenzt,  welche  durch  die  Forts  det  Festung  Langres  gekrönt  sind; 

im    Westen     von     den     Quellen    der    Marne;    westlich    der    Stadt 

Langres  ist  dasselbe  flach,  entblößt  von  Holz  und  einförmig,  weiterhin 

iber  ist  es  mit  großen  Waldungen  bedeckt,    welche  sich  bis  Chateau- 

Villain    und  Chatillon    sur    Seine    ausbreiten.    Bei    Flavigny 

erbebt  sich  der  Berg  Auxois  (418m),  welcher  die  Ebene  von  Laumes 

beherrscht. 

rDas  Plateau  von  Langres  ist  der  Ausgangspunkt  zahlreicher 
Wasserläufe;  auf  dem  nördlichen  Hange  entspringen  die  bedeutendsten 
Zuflüsse  der  Seine,  welche  gegen  Paris  hin  leicht  passierbare  Wege 
bilden. 

Das  Plateau  von  Langres  ist  kein  ernstes  Hindernis,  indem  die 
darüber  führenden  Communicationen  sehr  zahlreich  und  gut  sind  und  nur 
die  ziemlich  rauhen  östlichen  Hänge  einige  Schwierigkeiten  bieten.  Es 
bat  trotzdem  eine  große  Wichtigkeit,  weil  es  zwischen  den  Thälern  der 
|  Seine  und  Saöne  liegt  und  die  bequemste  Verbindung  zwischen  diesen 
f   swei  Becken  und  jenen  des  Rheins  und  der  Seine  bildet. 


398  K  1  a  t 

Südlich    des  Plateau  Langrea    erb»  i    gram; 

lf#üt  Iftsüelol  auf  eine  durchschnittliche  Hobt-    von  welcher 

Berg  I  ist  und  tief  eingeschnittene  Thaler  hat 

Moata  de  la  C6te  d'Or. 

Mllich  des  Plateaus  von  Langrea  liegen  die  C&ti  ilk* 

DB  500  bis  600m  Höbe,  welche  sehr  zerrissen  und  bewaldet  sind 
i  Serge  bilden  ein  pMaaiEea   Hindernis    und    kennen    nur    :iuf  den 
vorhandenen  ('ommuuicatioiien    passiert    werden.    Zi  Dijon    und 

Chagnj   (aüdlieh    ron    Beaune)    botelM    nur    die    Straße    und 
sbabu  von  Beaune  nach  A  rua v-le-Duc. 
Die  am  FulJe  des  Berges  Auxuis    angelegte  Eisenbahn    V 
Lyon  durchsetzt  die  CÄte  d'Ör    mittele    des  4.100m    langen  Tunnel» 
rofl  Bluisy-Bas;    der  Canal    von  Bourgogtio    passiert  das  Ma- 
as südlicher.  Noch  weiter  im  Süden  sind  diese  Berge  von  drei  Eisen- 
bahnen  durchschnitten. 

Monis  du  Morvan 

ilich  dw  C<'»te-d40r  Uü'l  parallel  dazu  erheb!  »ich  der 
i  Mnr\an,  der  den  gleichen  Charakter  wie  die  n  B< 

zeigt     Zwischen   diesen  beiden  Bergketten  ist  das  Becken   von  Antun 
und  das  obere  Thal  des  Arroux  eingeschlossen,    Die  Morvaa-Bei 
welche  im  Süden   die  größte  Höhe   (gegen  l.ooOflii   un 
erreichen  und  im  Westen  durch  den  Canal  von  Ni  venia is  begr 
werden,  sind  bewaldet    wild  und    schwer    gangbar.    Dieselben 
durch  drei  Straßen  durchquert   und  bilden  ein  noch  größeres  Hindernd 
als  die  C  Ö  t  e  d'O  r. 

Das  Terrain  nördlich  des  M  o  r  I  a  n  zwischen  der  S  e  i  n  c  und  ) 
is  nass;  jenes  im  Westen  zwischen   der  Tonne  und  Loir* 
rauh,  mit  Teichen,    Halden  und  Wald    bedeckt.    Hier    findet    man   nur 
tourcen. 
Die  starke  Position  von  Morvan  bildet  das  Bindeglied  zwischen 
>eine,  Loire  und  Saöne. 

L»e  plateau  de  36quanais. 

EKeatl  Plateau    hat    eine  Länge    von    etwa  IOüAto    und    zwischen 
Besancon  und  Morteau  ehie Breite  ron  fast  50km,  i  Norden 

bii  mm  Mt.  Terrible    und    die  Kette    des  Loraont    und  im  Süden 

i>m<    r  » ntarlier — Poligny.  Im  Nordosten  von  ¥ 
Boide    bildet    das   Plateau    von  Blamont   vor    der  Kette   Lotnont 


Die  Befestigungen  an  der  französisch-deutschen  Grenze.  399 

«iaea  bastionsartigen  Vorsprung,  welcher  die  Einsenkung  von  Beifort 
i  flankiert. 

Das  Innere  der  Position  ist  durch  die  Jura-Kämme  in  drei 
Terrassen  getheilt.  Die  erste  (Bisco nt in)  hat  450  bis  550m  Erhebung 
ud  reicht  im  Süden  bis  zum  Thal  des  Loue,  im  Osten  bis  zu  einem 
vm  Omans  zum  Flusse  Cuisancin  führenden  Kamme.  Die  zweite 
Turasse  mit  700m  Höhe  ist  im  Osten  durch  den  Mt.  Chaumont  und 
droh  das  tiefe  Thal  des  Dessoubre  begrenzt.  Die  dritte,  weniger 
UMwrcenreiche  Terrasse  erhebt  sich  auf  etwa  850m  und  zerfällt  in  die 
Ehteanx  Maiche,  Bussey  und  Pontarlier.  Die  zwei  ersteren 
Terrassen  eignen  sich  zur  Aufstellung  mehrerer  Corps. 

Hydrographie. 

(Tafel  18.) 
Moselle  (Mosel). 

Dieselbe  entspringt  zwischen  dem  Drumont  und  Elsas s er 
Belchen,  fließt  theilweise  längs  des  Nordhanges  der  Mt.  Faucilles, 
feiert  bei  Toul  ihre  Richtung,  umfließt  dort  das  Plateau  La  Haye 
ud  passiert  die  Grenze  südlich  von  Metz.  Das  Thal  ist  im  oberen 
Ikeüe  offen,  in  der  Nähe  von  Epinal  wird  es  zum  engen  Defil6,  um 
äch  später  wieder  zu  erweitern,  doch  bleiben  die  Hänge  an  vielen 
Stellen  steil.  Das  rechte  Ufer  ist  fast  immer  dominierend.  Die  größte 
Breite  der  Mosel  auf  französischem  Gebiete  beträgt  60m;  sie  wird  bei 
Proaar  d  schiffbar  und  läuft  fast  durchgehends  durch  Wiesen.  Dieser 
ftoss  ist  in  Frankreich  an  keinem  Punkte  schwer  zu  passieren,  auch 
Wehen  viele  Brücken  und  viele  Furten. 

Nebenflüsse:  rechts  Moselotte,  Yologne,  Meurthe, 
lob  Madon  und  Orne. 

Der  wichtigste  hievon  ist  die  Meurthe,  welche  am  Ho  neck 
fitepringt  und  von  Südosten  nach  Nordwesten  fließt  Dieselbe  nimmt 
rechts  die  Vezouse,  links  die  Mortagne  auf  und  ergießt  sich  bei 
Frouard  in  die  Mosel.  Die  Meurthe,  deren  Thal  weit  ist,  wird 
bei  Nancy  schiffbar;  es  bestehen  viele  Brücken;  der  Übergang  ist 
überall  leicht. 

Meuse  (Maas). 

Die  Maas  entspringt  im  Plateau  von  Langres  in  einer  Höhe  von 
100m  und  fließt  im  allgemeinen  von  Süden  gegen  Norden  zwischen 
Bügelketten   in   einem   ziemlich   breiten,    größtentheils   flachen   Thale. 


400  Kla  r. 

Oberhalb  Neufchateau  verschwindet  dieselbe  plötzlich  in  einer  deß 
zahlreichen,  unterirdischen  Klüfte  und  tritt  erst  nach  etwa  6km  zutagtf 
Die  Maas  hatbeiYerdun  eine  Breite  von  50m,  beiSedan  von  80«; 
sie  wird  schiffbar  bei  V  e  r  d  u  n  und  hat  viele  Brücken  und  gute  Furten. 
Die  Maas  selbst  kann  nicht  als  ein  ernstes  Hindernis  angesehen  werdet 
Zuflüsse:  rechts  der  Chiers,  links  der  Bar. 

Seine. 

Die  Seine  entspringt  in  einer  Höhe  von  420m  am  nördlichen  j 
Fuße  des  Mt.  Tasselot  und  läuft  bis  Chatillon  in  einem  mitunter 
tiefeingeschnittenen  engen  Thale ;  dann  wird  das  Thal  breit  und  offen; 
die  Uferränder  sind  meist  hoch.  Bei  Bar  betritt  sie  die  Kreitabant 
der  Champagne,  bei  Nogent  läuft  sie  durch  sumpfige  Fmm. 
Die  durchschnittliche  Breite  im  oberen  Laufe  ist  50  bis  60m,  bei  Paria 
130  bis  160m.  Der  Lauf  ist  ruhig.  Brücken  sind  zahlreich.  Die  Seil«  ' 
ist  von  Troyes  an  für  kleinere  Fahrzeuge,  von  Monterean  abflr 
Dampfer  schiffbar. 

Zuflüsse  links:  die  Yonne  mit  demArman^on  und  Van n^ 
der  Loing,  welcher  mittels  Ganäle  die  Loire  und  Seine  verbindet» 
die  Essone,  die  Orge  mit  der  Tvette,  die  Bifevre.  Zufltts* 
rechts:  die  Aube,  die  Yfcres,  die  Marne,  die  Oise  mit  der 
Lette  und  Aisne.  Letztere  empfängt  rechts  die  Aire,  links  die 
Suippe  und  Vesle. 

Saone. 

Dieselbe  entspringt  in  den  Mt.  Faucilles  in  einer  Höhe  von 
380m.  flieüt  bis  zum  Austritte  aus  dem  Gebirge  in  einem  engen  Thale, 
weiterhin  durch  flache,  muldenförmige  Thalgründe.  Dieser  Fluss  besitzt 
sofort  ein  beträchtliches  Wasserquantum,  kann  ohne  Brücken  nicht  über- 
schritten werden  und  wird  bei  Port -sur  Saune  für  kleinere,  bei 
Ohalon  für  Dampf-Fahrzeuge  schiffbar.  Brücken  sind  zahlreich.  Ihr 
Lauf  ist  gemäßigt,  doch  tritt  sie  bei  starken  Regengüssen  häutig  ans 
den  Ufern. 

Der  Hauptzutlus*  ist  der  Doubs.  welcher  bis  Montbeliard  in 
eiuein  engeu  felsigen  Thale  des  Jura,  oft  zwischen  vertikalen  Wänden,  fließt 
Von  Moutbeliard  bis  Besan^on.  an  welchem  One  der  Fluss  eine 
Brette  von  60«  hat.  ist  das  Thal  noch  hie  und  da  enge,  dann  wird  es 
weiter  und  waldig.  Der  Do  üb*  ist  rtitfend  und  nicht  schiffbar,  kaum 
tlöiJbar.  Brücken  sind  bis  Cierval  liemlich  reichlich  vorhanden,  tob 
da  an  ersc  wieder  bei  Besan^on  und  D*>le. 


Die  Befestigungen  an  der  französisch-deutschen  Grenze.  401 

Ein    weiterer  Zufluss   der  Saöne   ist   der  Ognon,   welcher   am 
i  Ballon  deServance  entspringt,  und,  vielfach  gewunden,  dem  D o u b s 
parallel  fließt. 

Durch    die  Saöne   und    den  Doubs    ist    die  Rhone    mit   den 
Isaachbarten  Becken  in  Verbindung  gebracht. 

Communicationen. 

(Tafel  18.) 

I.  Eisenbahnen. 

Von  Paris  führen  6  durchgehende,  zweigeleisige  Eisenbahnen  an 
fie  deutsch-französische  Grenze  u.  z.: 

1.  Von  Paris  über  Compifcgn  e— La  Fere— Mözieres  gegen 
Tkionville.  (Von  Long u von  an  eingeleisig.) 

2.  Von  Paris  über  Soissons — Reims — Verdungegen  Metz. 
(Zwischen  Verdun  und  Metz  nur  eingeleisig.) 

3.  Pari  8 — V  i  t  r  y — T  o  u  1 — L  u  n  £  v  i  1 1  e — A  v  r  i  c  o  u  r  t. 

4.  Paris — Coulommiers— Vitry — L^rouville  (nordwestlich 
ton  Commercy). 

Die  Strecke  Vitry — Lerouville  ist   viergeleisig  und  dient  zur 
gemeinschaftlichen  Benützung  der  Linien  3  und  4. 

5.  Paris — Troyes— Chaumont — Neufchateau — Spinal. 

6.  P  a  r  i  s — J  o  i  g  n  y — L  a  n  g  r  e  s — V  e  s  o  u  1 — B  e  1  f  o  r  t. 
Von    Wichtigkeit  ist  ferner  die  Linie  von  Lyon  über  Besanjon 

nach  Beifort 

Die  wichtigsten  zweigeleisigen  Transversal-Linien  sind: 
ä)  Longwy — Arnaville   (bisher    nur   eingeleisig)  —  Nancy — 
tipiial — Beifort,    von   welcher  Linie   viele   eingeleisige    Bahnen    ab- 
ureigen,  die  bis  nahe  an  die  Vogesen  reichen. 

I)    Maas -Linie:     Sedan  — L6rouville— Neufchateau- 
Langres   mit  zahlreichen  Abzweigungen. 

c)  Linie   der   Argonnen   und    Haute-Marne    von    Hirson, 
St  M6nehould — Chaumont  nach  Langres. 

d)  La   Ffere — Laon — Reims— Chälons — Troyes — Sens  — 
Orleans. 

e)  Reims — Epernay — Romilly.  (Von  Epernay  an  eingeleisig.) 

//.  Straßen. 
Dieser  Landestheil  besitzt  ein  sehr  ausgedehntes  Netz  von  Straßen, 
durch  welches  sämmtliche  Hauptorte  unter  sich  und  mit  Paris,  sowie 


149 


Klar. 


mit    den    übrigen  Theilen  Frankreichs  in  Verbindung  stehen.    An    j< 
Hauptflusslinie    führt   ein   Stralienzug. 

Man  hat  nach  der  Anlage  drei  Arten  von  Straßen  zu  unterscheiden. 
iL   z.    üi  Staatsstraßen,    die  Depart  ;ra()en  und    die  Vicinalwege. 

Erstere   sind   ehaussiert,    12  bis   16m  breit,    die  Steigungen  Bind  unbe- 
deutend,   die  Kunstbauten    haben  Minenkaraniem,    in    der   Gegend 
Paris    sind    sie    gepflastert.    Die   Peparteuientsstraßen  sind  gleichfalb 
issiert  oder  gepflastert  und  haben  eine  Breite  von  10  bis  lim.  Die 
Yjrinalwege  sind  8  bis   \(}m  breit, 


///.   Ca 


. 


Frankreich  hat  bekanntlich  eine  große  Zahl  von  SchiffahrtscaniL 
welche  die  verschiedenen  Stromg«'l>ieti'  und  damit  die  an  dieses  Reich 
angrenzenden  Meere  verbinden.  Dieselben  besitzen  eine  obere  Breite  von 
etwa  15m  und  eine  normale  Wassertiefe  von  16  bis  tm.  Die  wich* 
tigsten  sind: 

Der  Rhein — Marue-Canal.  welcher  von  Strasburg  über 
die  Meurthe  —  Mosel  und  Maas  in  die  Marne  bei  Vitry  filhrt; 
massive  Aquäditcte  leiten  das  Canalwasser  über  die  Flu.- 

Der  Aisne-Canal,  welcher  von  der  Marne  über  Reims  in 
den  Ardennen-Canal  führt. 

Der  Rhein —  Rhone- La  na  1,  welcher  mittels  des  Doubs  den 
Rhein  mit  der  Rhone  verbindet. 

Der  Canal  von  Burgund,  welcher  von  der  Saune  zur  Vonne 
bei  Joigny  führt. 

Der   Ourcq -Canal,    welcher    da  er    der   Ourcq    nac 

Paris  leitet. 

Befostiguugs-System, 

(Tftfel  1 
Im  großen  ganzen  besteht  dasselbe  aus  zwei  Hauptlinien  und 
« iner  'entralanlage.  Die  erste  Linie,  welche  von  Montmedy — Longwy 
bis  zur  Befestiguiigsgruppe  Lomont  reicht,  besteht  aus  einzelnen  sehr 
starken  Positionen,  welche  mit  einander  durch  Sperrforts  in  Verbindung 
gesetzt  sind  und  aus  Intervallen,  welche  von  künstlichen  Verstärkungen 
fast  ganz  utbl6fit  sind.  Die  zweite  Linie,  welche  von  La  Fere  bis 
Besang  on  —  Djjou  reicht,  besteht  aus  mehreren  festen  Platzen  und 
hat  die  Bestimmung,  den  etwa  die  erste  Linie  passierenden  Feind 
Paris  nochmals  zum  Stehen  zu  bringen.  Den  Centralpankt  des  ganzen 
Systems  bildet  die  Riesenfestung  Paris. 


Die  Befestigungen  SU  der  tranzo-  m  Grenze. 


Befestigungen  der  ersten  Linie. 

30  Einwohnern    liegt    an    der  Chiers.    Die  Oberstadt  bat  eine 
ierte  Umfassung  mit  acht  Bastionen,  Die  Festung  soll  den  Wald 
e  und  den  Beginn  der  Cöte  de  la  Meuse  schützen,  aon 
lie  Ardennen-Bahn  und  die  von  Belgien  über  Vitron  koniinende 
enbahn  sperren. 

3.200  Einwohner,    befindet  sich    an  der  C hier 3,  nahe  der  luxem- 

fischen  Grenze*    Die   Festung    ist   gut    auf   einem  Plateau    situiert, 

reiches  das  Thal  der  Chiers  um  114»*  dominiert;  sie  besteht  aus  einem 

stionierten    .Sechseck    mit    einigen    Außenwerken,    namentlich    einem 

Hornwerk  im  Nordosten.    Dieser  Platz  sperrt  die  von  Luiem- 

inrg  kommende  Eisenbahn  und  mehrere  Straßen, 

Die    beiden   Festungen    Montmedy    und  Longwy   entspr» 
lodern-  ;i  Anforderungen  nicht 

IntervctU   M  kh. 

In  diesem  Zwischenräume,    welcher   etwa   40A*m   lang   ist,    breitet 

innerhalb  der  Mosel  und  Maas  eine  Ebene  aus,  welche  westlich 

h    die  CAtes  de  la  Meuse    begrenzt    ist.    Noch  weiter  westlich 

Hegen  die  Argonnen.  Diesen  Terraintheil,    welcher   bereits  eingehend 

allgemeinen  Theile  besprochen  wurde,    hat  man  durch  keinerlei  Be- 

u'saulagen  verstärkt 

r  d  u  i*. 
■«fol  19.) 

in  u  —  mit  etwa  16.000  Einwohnern  —  liegt  in  einer  Erweite - 
des   Thaies   der  Maas  und  ist    Knotenpunkt    vieler  Communica- 
tio&en,  von    denen   namentlich  die  zwei  nach  Metz  führenden  Straßen 
u.  z.  die  nordliche  über  Etain  und  Conflans   und  die  südliche  über 
M  anheul  los  und  Mars  la  Tour,  sowie  die  Eisenbahn,  welche  er.M 

ilte  begleitet  militärisch  wichtig  sind.  Infolge  der  durch  den  Friedens- 
vertrag zu  Versailles  bedingten  Länderabtretung  Frankreichs  an 
Deutschland  erlangte  V  er  dun  eine  hervorragende  strategische  Bedeu- 
tung, indem  über  diesen  Ort  die  directeste  und  strategisch  vortheilliat- 
tt  Ginfallslinie  führt  und  der  Kaum  zwischen  der  Linie  Met? — 
Verdun    und    der   Grenze    gegen    Belgien    und    Luxemburg   so 


404 


K  1 


schmal  mgehung  V  e  r  d  n  n  s    im  Fa 

Eindringens  . '•.-utaicliland  >  'int 

Auch   ist  Verdun   ein    mächtiger  StfUcpunkt    für  I  neu    an 

M  ;i  a  8. 

Terrainüeachaffeahelt. 

Am  östlichen  Ufer  der  Maas  bilden  die  Gfrfc«  de  la  Heu 
Wäldern  dicht  bedecktes  Plateau,  welches  sich  iui  Süden  stark  m- 
tert  und  gegen  die  Ebene  Woevre.  über  welche  es  sich  tun  et« 
MO  bis  120m  erhebt,  steil  abfallt    Die  Eisenbahn,    welche  am  Plateau 
durch    erneu    kurzen  Tunnel    führt,    und    die    nördliche    der    erwähnten 
Den    betreten    das  Plateau    beim    Dürfe    Eix,    die    südliche  Si n 
icht    das  Plateau   beim  Orte  Haudiomont.    Über   di« 
Plateaus    erheben    sich  der  Hügel    von  St  Michel,    d 
Belrupt  und  Haudainville,  welch  letzterer  gegen  die  Maas  steil 
abfallt    Auf  demselben  Ufer    sind    dem  Plateau    nördlich  die  Yorberge 
von  Douaumout  und  Froid» 

Am  westlichen  Maas-Ufer  liegen  die  Vorberge  vonDugny,  wel 
mit  dem  gegenüber  liegenden  Rücken  von  Handainville  das  Matt* 
Thal  einengen  und  von  wo  sich  nach  Süden    die  Verduner   El» 
ausbreitet  Nördlich  vonDugny  befindet  sich  der  Kieken  von  Kegt 
en  innere  Hänge    den  Namen  St  Barthlemy    führen    und  woran 
die   Verberge  la  Uhanme  und  Harre  reihen.    Di 
in  einer  Distanz  von  H  b  eine  Hügelkette  vorgelaj 

erstere,  allerdings  nicht  bedeutend,  überhöht.  Noch  weiter  im  Westen,  i 
in  eiüM  Distanz  von  2dkm  von  Verdun,  erheben  sich  die  Argon  i 

Befestigungs  anläge  u 
Die  Lagerfestung  Verdun    besteht    aus  einem  Noyau  und  einem 
alieb  ausgedehnten  Fortsgürtti 

Noyau 
\)rV  Uteste  Thefl  der  Hanptumfassung,    welcher  aus  dem  Mittel- 
alter stammt,  wurde  durch  Vauban  erweitert  und  bestand  im  Jahre  1870 
aus  drei    bastiouierteu    Fronten    mit   vielen  .    einer    im 

>>n.    aus    der    Regierung    Heinrich   1 V.    herrt  I 
Seile  und  de«   »ttdö  tor  Die  Zitadelle  hatte 

bastionierte  Fronten  mit   Ravelin*  und  eine  dem  Man 
gew  Profit  welche  in  der 

Am  Novau  wurden  seit  1874  nur    einige  Ver*t;irkuug$;i! 
geführt:  «it.'  Citadelte  wurde  Jedoch  völlig  umgesUltel  btet 

I  namentlich  mir  soliden  Unterkünfte 


Die  1  an  d«  traniösisch-deutscben  Grenze, 


Fortegturtel 

■rung  der  Festung   wurde  im  Jahre  1875  dureh- 

jrt,  indem  eine  Reihe  von  Werken  in  einer  Entfernung  von  2  bifi 

der  Stadt  auf  jenen  Hohen  hergestellt  wurde,  wo  die  Deutschen  im 

Jahre   1870  ihre  Batterien  etabliert  hatten.   Diese  Werke  wurden  seither 

tut.    verstärkt  und  außerdem    hatte  man  neue  Werke  auf 

mutend  größere  Distanzen  hergestellt   so  dass  Verdnn  nun  von  zwei 

ien  umschlossen  ist. 


Gartelwerke  erster  Linie 
i  ten  Ufer: 
\V  e r k  Fr o i d e t e r r e  —  im  ofticiellen  Verzeichnisse  al 
**c  i     bezeichnet  —  liegt    auf   der   gleichnamigen    Kuppe    und 

wirk'  das  Maas- Thal    sowie    die    darin    angeordneten  Uommuni- 

eationen. 

n   diesem  Werke    bis    zum  Fort  Douaumont    ist  eine  Beihe 

erken  in  sehr  kurzen  Intervallen  angeordnet,  von  denen  eines  als 

if*rk  Thiauruout  bezeichnet  ist,  während  die  anderen  wahrscheinlich 

dem  im  ofticiellen   Verzeichnisse  als  Werke   von  Bruyeres  an- 

rten  Anlagen  identisch  sein  durften. 

Furt  Douaumont  wurde  erst  in  allerneuester  Zeit   erbaut  und 
zwei  Aurievbattcrien. 

orher  angeführten  Werke   bilden    die  Nordfront,    welche  mit 
Werken  am  anderen  Ufer    das  Heranrücken    des  Feindes    längs 

s  de  la  51  u  verhindern  haben, 

e   Ostfront,    welche    die    Ebene    von   \  0    unter    Feuer 

t,  beginnt  mit  dem  Werke  Hardaumont,   welches  durch  zw*-i 
eibatterien  ergänzt  ist. 
L800*"  südlicher  liegt  das  Fort  Vaux   mit  einer  Annexbatterie, 
welches  auf  die  vorliegende  Ebene  und  die  Hün«je  des  frftheren  Werkes 
zu  wirken  vermag. 

iran    reiht    sich    eine   Gruppe    von    nahe    aneinander    placierten 
.  u.  z.  die  Batterien  Daniloup,  Cheoois  undBourvaux 
ie  das  Merk  Lauffee. 

Wichtigkeit  ist  das   nun  fal{  "ort  Tavannes* 

im-1  i  mitten  im  Walde  zwischen  dem  Eisenbahn-Tunnel  und  der 

traut*  Etain — Verdun    in  gi,  nltet   Position  befindet,    so  dass 

nselben  der  Tunnel-Ausgaug,  die  Hänge   an  der  Stoße   und  sk 

Tbttl  der  Ebene  \\  oßvre    unter  1-Vuer   genommen  werden  kann.    Vor 

dem  eigen tli  t  hegt  eine  ganz  getrennte,  ziemlich  lange  Befest  i- 


406  Klar. 

gungslinie,  von  den  Franzosen  alsEnveloppe  bezeichnet  Zur  Schaffuif 
eines  genügenden  Schussfeldes  sind  um  das  Fort  beträchtliche  Lichtung« 
im  Walde  ausgeführt  worden. 

-  Zur  Ergänzung  der  Wirkung  des  Fort  Tavannes  dienen  die 
westlich  angelegten  Batterien  Tunnel  und  THopital.  An  der 
nördlichen  Metzer  Straße  steht  die  Batterie  Mardi  gras. 

Werk  Eix  —  im  offiziellen  Verzeichnisse  als  ouvrage  secow* 
da  Ire  angeführt  —  befindet  sich  südlich  des  gleichnamigen  Dorfes. 

Innerhalb  des  Plateauhanges  ist  Fort  Moulainville  und  am 
Hange  selbst  die  gleichnamige  Batterie  angeordnet. 

An  der  vom  Orte  Moulainville  auf  das  Plateau  fahrenden 
Straße  ist  die  Batterie  Moulin  gelegen. 

Die  Werke  Manesel  —  ouvrage  aecondaire  —  und  Chi' 
tillon  befinden  sich  auf  bastionartigen  Vorsprüngen  am  Osthange  des 
Plateaus. 

Die  Süd  front  beginnt  mit  dem  an  der  südlichen  Straße  in  der 
Mitte  des  Plateaus  in  einer  großen  Waldblöße  gelegenen  Fort  Boiel- 
1  i  e  r  sammt  Annexbatterien.  Dieses  Fort  enfiliert  die  Straße  und  bildet 
einen  kräftigen  Stützpunkt  für  die  mobilen  Truppen,  denen  die  Ver- 
teidigung der  Wälder  obliegt. 

Werk  St.  Symphorien  —  ouvrage  aecondaire  —  liegt  am 
Rande  des  gleichnamigen  Waldes. 

Fort  Haudainville  erhebt  sich  nördlich  des  Waldes  le  Treinblais 
auf  der  Kuppe  334m  und  nimmt  alle  aus  diesem  Walde  fuhrenden 
Wege  unter  Feuer. 

Dieses  Fort  schließt  mit  der  westlich  am  Hange  erbauten  Bat- 
terie Ollier  und  mit  dem  am  anderen  Ufer  gelegenen  Werke Dugny 
das  Thal  der  Maas  im  Süden  ab. 

b)  am  linken  Ufer: 

Zur  Südfront  gehören  noch  die  Forts  Dugny  und  Landrecourt 

Fort  Dugny,  5km  südlich  von  V e r d u n  auf  der  gleichnamigen 
Kuppe  nahe  der  Bahnstation  gelegen,  bestreicht  das  Maas -Thal  bis 
zu  den  Dörfern  Diene  und  Ancemont  und  ist  im  Norden,  Osten  und 
Süden  durch  steile  Abhänge  geschützt.  Die  Wirkung  dieses  Forts  wird 
durch  die  Westbatterie  Dugny  ergänzt. 

Fort  Landrecourt  mit  einer  Annexbatterie  ist  2.300m  westlich 
vom  Fort  Dugny  und  um  etwa  30m  höher  gelegen. 

An  der  Westfront  befinden  sich  viele  kleinere  Anlagen  u.  z.: 

Werk  Bois-du  Chapitre; 

Werk  Baleycourt; 


Die  Befestigaugen  an  der  französisch-deutschen  Grenze.  407 

Werk  Bois-des  Sarteiles,  iin  officiellen  Verzeichnisse  als 
ouvrage  seeondaire  bezeichnet; 

Poste  des  Sartelles  mit  zwei  Annexbatterien; 

Poste  de  Chana  mit  zwei  Annexbatterien; 

Werk  Germonville  und 

Poste  de  Choisel  mit  zwei  Annexbatterien. 

An  der  Nordfront  befinden  sich: 

Fort  Bois-Bourrus,  auch  Caurra  benannt; 

Fort  Marre  mit  einer  Annexbatterie  am  höchsten  Punkte  des 
ober  Cham y  befindlichen,  langen,  gleichnamigen  Kückens,  welcher  gegen 
die  unteren  Maas -Übergänge  wirkt  und  überhaupt  eine  sehr  weitreichende 
und  vollständige  Einsicht  in  das  untere  Maas- Thal  ermöglicht; 

Poste  de  Belle-Ep  ine  mit  zwei  Annexbatterien  auf  demselben 
Blicken  etwa  1.200m  vom  früheren  Werke  entfernt,  und  Batterie 
Charny,  welche  noch  östlicher  angeordnet  ist 

Werke  zweiter  Linie 

a)  am  rechten  Ufer: 

Batterie  Montgrignon  liegt  an  der  Straße  nach  Dun; 

Fort  Belleville  mit  zwei  Annexbatterien  liegt  auf  dem  Vor- 
iprunge  der  gegen  Norden  abfallenden  Höhe  von  St  Michel  und 
wirkt  gegen  die  Maas  und  die  Eisenbahn  nach  Sedan; 

Fort  St  Michel  ist  auf  dem  gleichnamigen  Bücken  etwa  2km 
von  Belleville  entfernt  und  wirkt  gegen  die  nördliche  Straße  und 
Eisenbahn  nach  Metz; 

Fort  Souville  mit  zwei  Annexbatterien,  welches  schon  durch 
seine  Lage  stark  ist,  wirkt  gegen  die  Maas  und  gegen  die  Ebene 
WoBvre; 

Fort  Belrupt  befindet  sich  auf  dem  gleichnamigen  Bücken, 
welcher  vom  Walde  durch  eine  tiefe  Schlucht  getrennt  ist,  enfiliert  alle 
ans  dem  Ostlichen  Walde  zwischen  den  zwei  Straßen  führenden  Wege 
ud  vereinigt  sein  Feuer  mit  jenem  des  Fort  St.  Michel; 

b)  am  linken  Ufer: 

Fort  Begret  mit  zwei  Annexbatterien  liegt  auf  der  Höhe  S  t  B  arthe- 

lemy  and  bestreicht  die  Eisenbahn  und  Straße  nach  St  Menehould, 

Beims  u.  s.  w.  auf  große  Distanzen.   Das  Fort,   welches  1875  erbaut, 

jedoch   seither  vollständig   umgestaltet    wurde,    hat   wegen    der   nahen 

Walder  la  Ville  und  Thierville  eine  beschränkte  Aussicht 

Nordöstlich  von  diesem  Fort  befindet  sich  die  Batterie  la  Folie. 

54 


408  KU  r. 

Fort  la  Chaume  mit  zwei  Annexbatterien,  welches  eine  gute 
Terrainübersicht  besitzt,  ist  auf  dem  höchsten  Punkte  jenes  Bücken« 
angelegt,  welcher  sich  von  der  Wasserscheide  bei  Sivry  la  Perche 
abzweigt.  Auch  dieses  Fort  wurde  1875  erbaut  und  seither  vollständig 
reconstruiert. 

Der  umfang  der  Gürtelwerke  beträgt  etwa  47fcm,  der  größte 
Durchmesser  Germonvile — Batterie  Moulainville  (15Am);  die 
Distanz  der  Werke  von  einander  wechselt  von  etlichen  100m  bis  4*5fcm; 
die  kleinste  Entfernung  der  äußeren  Gürtelwerke  vom  Umfange  der  Stadt 
beträgt  &5km  (Froideterrte),  die  größte  8m7km  (Werk  Hardaumont). 

Eine  vollständige  Gürtelstraße  scheint  nicht  zu  bestehen,  doch  sind 
alle  Gürtelwerke  durch  Radialstraßen  mit  dem  Noyau  und  viele  Gürtel- 
werke durch  Straßen  mit  einander  in  Verbindung  gebracht. 

Die  Festung  V  er  dun  soll  für  rein  defensive  Zwecke  eine  Besatzung 
von  30.000  bis  35.000  Mann  erhalten. 

Intervall  Verdun-TouL 

(Tafel  20.) 

Terrainbesohaffenheit. 

Von  Verdun  ist  die  nächste  größere  Festung,  d.  i.  Toul,  etwa 
65km  entfernt.  In  dem  innerhalb  beider  Festungen  befindlichen  Temin- 
abschnitte  fließt  die  Maas  zwischen  den  bewaldeten  Cotes  dela 
Meuse  und  der  ebenfalls  bewaldeten  Hügelkette  am  linken  Maas- 
Ufer.  Das  Maas -Thal,  welches  bei  Verdun  sehr  breit  ist,  verengt 
sich  gegen  Süden  und  hat  bei  St.  Mihiel  nur  mehr  eine  Breite  von 
1.000  bis  1.200m.  Im  nördlichen  Theile  dieses  Terrainabschnittes  bilden 
die  Cotes  de  1  a  M e u s e  ein  Plateau  von  großer  Breite,  welch  letztere 
zwischen  Lacroix-sur  Meuse  und  Hattonchätel  16km  beträgt; 
südlicher  wird  das  Plateau  schmäler  und  hat  von  Boncourt  bis  Toni 
nur  mehr  eine  mittlere  Breite  von  4  bis  6km.  Das  Plateau  ist  bis 
St.  Mihiel  fast  durchgehends  bewaldet  und  von  engen  Einschnitten 
durchfurcht.  Das  Thal  von  Spada,  welches  das  Plateau  derart  durch- 
quert, dass  eine  fast  ebene  Passage  zwischen  der  Ebene  Wo e vre  und 
dem  Maas-Thale  entsteht,  ist  in  dieser  Terrainpartie  die  beste  und 
einzige,  leicht  prakticable  Communication.  In  diesem  Abschnitte  sind 
die  Armeen  vermöge  der  Terrainbeschaffenheit  auf  die  wenigen  Communi- 
cationen,  welche  leicht  zerstörbar  sind,  angewiesen. 

Der  zwischen  St.  Mihiel  und  Toul  befindliche  Terraintheil  ist 
außor  durch  die  bereits    erwähnte    geringe  Breite    der  Hügelreihe  noch 


Die  Befestigungen  an  der  französisch-deutschen  Grenze.  409 

durch  die  große  Zahl  von  tiefen  Einschnitten  charakterisiert,  welche  den 
Zutritt  aus  der  Ebene  Woe  vre  in  da9  Maas -Thal  vermitteln.  Die  so 
gebildete  Reihe  von  kleinen  bewaldeten  Plateanx  umschließen  die  Ebene 
Woevre  im  Halbkreise.  Hier  treffen  alle  von  Deutsch-Lothringen 
gegen  die  Maas  führenden  Communicationen  zusammen,  wovon  die 
wichtigste  jene  von  Saarbrücken— St.  Avold — Herny — Pont-ä- 
Mousson — Commercy — Bar-le-Duc — Paris  ist 

Befestigungen. 

Der  Abschnitt  V  e  r  d  u  n — T  o  u  1  ist  mit  Sperrforts  zu  dem  Zwecke 
versehen,  dass  eine  Umgehung  Verdun's  im  Süden  und  eine  solche 
im  Norden  von  Toul  verhindert  werde. 

*  Diese  nachstehend  angeführten  Befestigungsanlagen  sind  im  Theile 

f    Verdun— St  Mihiel  am  westlichen  Bande,  im  Theile  St.  Mihiel — 
f     Toul  am  östlichen  Bande  der  Hügelkette  situiert 

Fort  G6nicourt,  etwa  7'5km  vom  Äußeren  Gürtel  Verduns 
entfernt,  liegt  auf  einer  Kuppe,  welche  sich  um  mehr  als  120m  über 
das  Maas -Thal  erhebt;  es  ist  sehr  groß,  hat  eine  weite  Fernsicht  über 
die  Maas  stromauf-  und  abwärts,  sowie  über  das  Plateau  und  beherrscht 
inch  die  auf  letzterem  angelegte  Straße. 

Fort  Troyon,  Skm  südlich  vom  früher  erwähnten  Werke,  ist 
auf  einer  Kuppe  erbaut,  von  welcher  die  wichtigsten  aus  dem  Walde 
führenden  Debouchäen  eingesehen  sind. 

Fort  Paroches  ist  am  linken  Ufer  der  Maas  auf  einer  Kuppe 
erbaut  und  beherrscht  namentlich  das  ganze,  so  wichtige  Thal  von 
Spada,  sowie  alle  Hänge  des  Maas -Thaies  und  die  Ebene  zwischen 
Troyon  und  Camp  des  Bomains. 

Fort  Camp  desBomains  mit  Annexbatterien  und  vorgelegter 
Befestigungslinie  (Enveloppe  genannt),  liegt  in  ausgezeichneter  Lage  auf 
einer  die  Stadt  St  Mihiel  um  150m  überhöhenden  Kuppe.  Die  diese 
Position  krönenden  Werke  beherrschen  die  Stadt,  die  Übergänge  über 
die  Maas  vom  Spada-Thale  bis  L6rouville,  sowie  die  drei  hier 
zusammentreffenden,  vollkommen  fahrbaren  Wege,  welche  quer  durch 
die  Maas -Hügel  aus  der  Ebene  Woevre  führen.  Das  Werk  vermag 
sein  Feuer  mit  jenem  des  Fort  L  i  o  u  v  i  1 1  e  zu  kreuzen. 

Fort  Liouville  mit  Annexbatterien  und  sogenannter  Enveloppe 
befindet  sich  auf  der  gleichnamigen  Höhe,  hat  gute  Übersicht  und 
beherrscht  den  Knotenpunkt  Apremont  Nördlich  dieses  Forts,  in  einer 
Entfernung  von  400m,  liegt  die  Batterie  St  Aignan(St.  Agnant). 

54* 


410  Klar. 

Port  Gironville,  welches  mit  einer  Annexbatterie  auf  einer 
Kuppe  angeordnet  ist,  sperrt  nttoentlich  die  große  Straße  von  Pont 
k-Mousson  nach  Commercy,  kreuzt  das  Feuer  mit  jenem  des  Fort* 
Liouville  und  bestreicht  die  Ebene  bis  zum  Walde  La  Reine. 

Noch  südlicher  folgt  das  Fort  Jouy-sous  les  cötes,  welches 
insbesonders  gegen  die  aus  dem  Bois  de  Boucq  fahrenden  Fußsteige 
zu  wirken  bestimmt  ist. 

Totd. 

(Tafel  21.) 

Die  Stadt  Toul  mit  10.000  Einwohnern,  liegt  in  der  ziemlich 
breiten,  wasserreichen  Thalniederung  zwischen  dem  Rhein— Marne-Canal 
und  der  Mosel,  am  linken  Ufer  der  letzteren,  und  ist  Knotenpunkt  von 
vielen  wichtigen  Straßen,  sowie  der  Bahn  Strassburg— Paris  und 
jener  nach  Neufchateau.  Toul  stellt  den  Anschluss  der  Maas» 
Linie  an  die  Mosel- Linie  her. 

Terrainbesohaffenheit. 

Toni  liegt  mitten  in  einer  wellenförmigen  Ebene  und  ist  gaoi 
von  Weingärten  umgeben.  Längs  des  westlichen  Mosel- Ufers  liegen 
die  Cötes  de  laMeuse,  welche  sich  vom  hohen  Vorberge  bei  Lucey 
directe  gegen  Süden  wenden,  und  durch  mehrere  Einschnitte  in  viele 
Blöcke  getrennt  sind.  Jener  Block,  welcher  von  Lucey  bis  zum  Ein- 
schnitte de  llngressin  reicht,  wo  die,  zwei  Tunnels  (bei  Foug  und 
Pagny)  passierende,  Eisenbahn  nach  Paris  angelegt  ist,  fällt  gegen 
Osten  steil  ab  und  ist  im  Süden  durch  einen  bastionsartigen  Vorsprang 
bei  Ecrouves  abgeschlossen. 

Der  südlich  des  Einschnittes  de  Hngressin  liegende  Block  ist 
westlich  durch  das  Maas-Thal,  östlich  durch  die  Mo  sei -Ebene  und 
südlich  durch  die  Einsenkung  Toul  — V  ancouleurs  begrenzt ;  hier  tritt 
die  Position  von  Domgermain  im  Nordosten  hervor. 

Südlich  des  letzteren  Einschnittes  zeigen  die  Cötes  de  la  Mense 
keine  besonderen  Veränderungen.  Das  mit  Wäldern  bedeckte  Plateau 
ist  zerrissen  und  die  östlichen  Abhänge  sind  steil. 

Im  Norden  breitet  sich  die  Ebene  von  Wo  §  vre  aus,  über  welche 
sich  in  nächster  Nähe  von  Toul  die  zwei  isolierten  Kuppen:  Cöte 
Barine  und  Mt.  St.  Michel  erheben. 

östlich  von  Toul  liegt  das  Plateau  La  Haye,  welches  sich  im 
großen  Buge  der  Mosel  bis  gegen  die  Meurthe  und  die  Eisenbahn 
PontSt.  Vincen  t — Ja  r  v  i  1 1  e  ausdehnt.  Die  westlichen  Hänge  dieses 


Die  Befestigungen  an  der  französisch-deutschen  Grenze.  41 1 

Plateaus  sind  sanft,  jene  gegen  die  Mosel  im  Süden  und  Norden  sowie 
gegen  die  Meurthe  sind  mehr  oder,*  minder  steil.  Das  Plateau  ist 
größtentheils  mit  dichten  Wäldern  bedeckt,  in  denen  mehrere  Lichtungen 
behufs  Begünstigung  von  Truppenbewegungen  hergestellt  worden  sind. 
La  Haye  ist  ein  mächtiges  Annäherungshindernis  gegen  Toul  und  bildet 
einen  ausgezeichneten  Pivotpunkt  für  eine  Offensive  der  französischen 
Armee  über  die  MoseL 

Befestigungsanlagen. 

Im  Jahre  1870  bestand  nur  eine  Hauptumfassung,  welche  aus  neun 

bastionierten  Fronten  mit  15  Ravelinen  zusammengesetzt  ist.  Die  nassen 

Gräben  haben  revetierte  Escarpen,   während   die  Contrescarpen  in  Erde 

geböscht  sind.    Ein  Theil   des  Vorterrains   kann   inundiert  werden.    Im 

jj    Jahre  1874  wurde   mit   der  Verstärkung  TouFs    durch  Erbauung    der 

f    vier  großen  Bedouten  von  Mt.  St.  Michel,  la  Justice,  Tillot  und 

=    Dommartin  begonnen.  Seither  entstand,  durch  Erbauung  einer  weiteren 

Serie  von  Werken  in  größerer  Entfernung,  eine  Lagerfestung  im  modernen 

Sinne. 

Oürtelwerke  erster  Linie 

a)  am  rechten  Mosel-Ufer: 

Batterie  Gondreville  mit  einer  Annexbatterie,  an  der  großen 
Straße  nach  Nancy  und  an  der  Mosel  angelegt,  beherrscht  das 
Hauptdefilä  aus  dem  Walde  La  Haye.  Durch  diese  Anlage  wurde 
eine  bedeutende  Lücke  Touls  im  Osten  beseitigt  und  die  Wirkung 
der  Festung  auf  die  halbe  Entfernung  zwischen  Toul  und  Frouard 
im  Mosel-Thale  erweitert. 

Fort  Villey-le-Sec  befindet  sich  7km  von  T o u  1  beim  gleich- 
namigen Dorfe  auf  einer  Kuppe  und  beherrscht  namentlich  das  aus  dem 
Walde  La  Haye  führende  südliche  Defilä.  Die  Befestigung  ist  sehr 
stark  und  besteht  aus  dem  eigentlichen  Fort  mit  einem  Panzerthurm, 
aus  der  ums  Dorf  angeordneten  Enveloppe  und  aus  Batterien. 

Bedoute  Chaudenay  liegt  dicht  am  Ostrande  des  gleichnamigen 
Waldes  1.200m  westlieh  von  Villey-le-Sec,  flankiert  das  Fort  Villey- 
le-Sec  und  bestreicht  eine  gegen  die  Mosel  sich  hinziehende  Terrainfalte. 

b)  Am  linken  Mosel-Ufer: 

Werk  Chanot  ist  in  neuester  Zeit  beim  gleichnamigen  Walde 
erbaut  worden. 

Werk  Gye  —  im  officiellen  Verzeichnisse  als  ouvrage  secon- 
daire  angeführt  —  stammt  ebenfalls  aus  der  neuesten  Zeit. 

Fort  B16nod,  mit  zwei  Annexbatterien,  liegt  südwestlich  der 
Stadt  auf  einem  hohen  Felsvorsprunge  (Cöte  401)  beim  Eintritte  in  das 


412  Klar. 

lange  Defilö  der  großen  nach  Vancouleurs  fahrenden  Straße,  welche 
südlich  von  Toul  die  erste  fahrbare  Verbindung  zwischen  dem  Mosel* 
Becken  und  dem  Maas-Thale  ist.  Der  Felsvorsprung  schützt  die  An- 
näherung an  das  ziemlich  starke  Fort. 

Fort  Domgermain  befindet  sich  auf  einem  hohen  Felsvor- 
sprunge  (Cote  385)  des  Blockes  südlich  des  Thaies  de  ITngr essin 
und  ist  von  allen  Seiten  durch  sehr  steile  Wände  geschützt.  Der  3&m 
lange  Einschnitt  von  Val  de  Passey  bildet  im  Westen  einen  natür- 
lichen tiefen  Graben.  Das  Fort  kreuzt  sein  Feuer  mit  jenem  des  Fort 
Ecrouves,  wirkt  gegen  das  Thal  de  l'Ingfessin  und  bestreicht  die 
Kbone,  sowie  den  Fuß  der  Hügel  bis  zur  südöstlichen  Spitze  dieses 
Torrainabschnittes. 

Fort  Ecrouves  ist  auf  einem  Felsplateau  (374m)  4&m  nord- 
westlich der  Stadt  angeordnet.  Ein  senkrecht  zum  Einschnitte  de 
Tlngressin  gerichtetes  Thal  schneidet  tief  in  das  Plateau  ein,  so 
dass  dessen  Rücken  an  einigen  Stellen  eine  sehr  geringe  Breite  hat 
Dio  Abhänge  sind  sehr  steil,  weshalb  die  Annäherung  schwierig  ist 
Das  Fort  mit  seinen  zwei  Annexbatterien,  wovon  eine  westwärts  auf  die 
Hochebene  Mortemoselle  vorgeschoben  ist,  enfiliert  das  Thal  de 
Flngr  essin  mit  der  Straße  und  der  Bahn  nach  Paris,  den  Rh  ein— 
Marne -C  anal  bis  zum  Debouchl  des  Tunnels  bei  Fong,  dann  die 
Ebene  und  den  Fuß  der  Hänge  bis  zum  Einschnitte  bei  Lucey. 

KoduitBruley  mit  fünf  Aunexbatterien,  nordwestlich  des  gleich- 
namigen Dorfes,   wirkt  insbesondere    gegen    den  Einschnitt  bei  Lucey. 

Fort  L  u  o  e  y  mit  einem  Panzerthurm,  von  fünf  Anneibatterien 
umgeben,  liegt  tibkm  nordwestlich  der  Stadt  Toul  auf  dem  gleich- 
namigen Plateau,  welches  eine  vorzügliche  Fernsicht  bietet  In  einer 
tiutfernung  von  1.200m  vom  Fort  liegt  ein  Werk,  welches  im  officiellen 
Verzeichnisse  mit  ^W  est  liehe  Annexbatterie  von  Lucey4-  be- 
zeichnet ist. 

Die  Positiou  von  Lucey  zeichnet  sich  durch  eine  große  Stirke 
aus,  welche  dieselbe  zufolge  ihrer  Beherrschung  und  der  nach  allen 
Kichtungeu  ziemlich  steilen  Hänge  besitzt.  Das  Hauptwerk  wirkt  auf 
Schussweite  gegeu  die  Straße  Toul  —  Metz,  auf  den  südlichen  Theil 
der  Kbcue  Woevre  uud  deren  Oommunicationen.  Die  westliche  Annex- 
batterie  bestreicht  nauieuüich  den  Beginn  des  Defiles  toq  Trosdr* 
uad  deu  Fuß  der  Hügelkette  bis  Boucq. 

AY  e r k  Bouttoü,  in  der  Nähe  des  gleichnamigen  Ortes*  wnrde 
tu  neuester  Zeit  hergestellt 


! 


Die  Befestigungen  au  der  französisch-deutschen  Grenze.  413 

Werk  Francheville,  im  officiellen  Verzeichnisse  als  ouv- 
ragr  secondaire  angeführt,    liegt  5km  nordöstlich    der  Stadt  Toni. 

Westliches  Werk  Villey  St.  Etienne,  als  ouvrage 
tecondaire  bezeichnet,  wurde  in  neuester  Zeit  erbaut.  Nicht  weit  ent- 
fernt liegt  die  östliche  Red  oute  St.  Etienne. 

Werke  zweiter  Linie 

a)  am  rechten  Mosel-Ufer: 

Redoute  Dommartin  liegt  an  der  Nordwestspitze  des  gleich- 
namigen Waldes  2 '5km  von  Toul. 

b)  Am  linken  Mosel-Ufer: 

Fort  Tillot  mit  Annexbatterie  ist  '6km  südlich  der  Stadt  auf 
Cöte  253  gelegen  und  beherrscht  vermöge  seiner  Lage  auf  einer  aus- 
gesprochenen Höhe  die  ganze  Ebene  nach  Süden  und  damit  auch  die 
Straße  nach  Spinal  und  kreuzt  sein  Feuer  mit  jenem  des  Fort  Dom- 
germain. Die  ursprüngliche  Redoute  wurde  in  ein  Fort  umgebaut. 

Bedoute  la  Justice  auf  Cöte  255,  wirkt  insbesondere  gegen 
das  Thal  de  11  n g r e s 8 i n  bis  in  die  Nähe  von  F o u g  und  kreuzt  sein 
Feuer  mit  den  Forts  Ecrouves  und  Domgermain.  Dieses  Werk 
war  der  schwächste  Punkt  der  Anlage  von  1875,  indem  es  von  Dom- 
germain und  den  daran  schließenden  Terrainwellen  dominiert  ist.  Seither 
wurde  die  Bedoute  verstärkt. 

Fort  St.  Michel  mit  einer  sogenannten  Enveloppe  von  1.000m 
Umfang,  liegt  1.200m  nördlich  der  Stadt  auf  der  gleichnamigen  Kuppe 
(389m),  ist  seit  1875  verbessert  und  bedeutend  verstärkt  worden  und 
bildet  nun  die  Citadelle  von  Toul.  Diese  Anlage  beherrscht  das  untere 
Mosel-Thal,  die  nördlich  gelegene  Ebene  mit  der  Straße  nach  Metz 
und  die  westlich  befindliche  Kuppe  Barine. 

Der  Umfang  der  äußeren  Gürtellinie  beträgt  etwa  46&m;  der 
größte  Durchmesser  (B 1 6 n o d — F rancheville)  1 6km,  der  kleinste 
(Villey-le-Sec — Ecrouves)  11km;  die  Entfernung  der  Werke 
von  der  Stadt  variiert  zwischen  4  und  9km,  die  Distanz  der  Werke  von 
einander  zwischen  2  und  5km. 

Befestigungen  des  Plateau  La  Hayc. 
(Tafel  20.) 

Mit  Rücksicht  auf  die  früher  schon  angedeutete  militärische  Be- 
deutung des  Plateau  La  Haye  hat  man  zu  dessen  Sicherung  einige 
fortificatorische  Anlagen  hergestellt.  \5'5km  von  Toul  liegt  in  einer 
Waldlichtung    das  Fort  Frouard    mit   Enveloppe    und   Panzerthurm 


414  Klar.  Die  Befestigungen  an  der  französisch-deutschen  Grenze. 

auf  einem  plateauartigen  steil  abfallenden  Vorsprunge;  1.200m  entfernt 
am  Rande  des  Plateaus  liegt  die  Batterie  TEperon  und  östlich  de8 Forte 
noch  eine  zweite  Batterie.  Diese  isolierte  SperrbefestigUDg  schützt  den 
Knotenpunkt  Fr  o  uard,  ist  Stützpunkt  für  die  Festhaltung  des  Platemi 
und  enfiliert  das  untere  Thal  der  Mosel,  sowie  das  Thal  Lay  St 
Christophe. 

\7km  südöstlich  von  Toul  liegt  das  Fort  Pont  St  Vincent 
an  der  Mosel  am  Ostrande  eines  Bergvorsprunges  (C6te  410),  welcher 
steil  gegen  den  Madon  und  die  Mosel  abfällt.  Das  Fort,  welchei 
einen  Panzerthurm  hat,  wird  ergänzt  durch  die  BatteVie  la  Chapelle- 
St.  Barbe,  die  nordwestliche  Annexbatterie  St  Jean  und 
die  südwestliche  Annexbatterie  Bainville.  Diese  Anlage  dient 
ebenfalls  zur  Festhaltung  des  Plateaus  La  Haye  und  sichert  die 
Brücken  der  Straße  und  Eisenbahn  über  die  Mosel;  es  verwehrt  die 
Etablierung  einer  Brücke  über  die  Mosel  zwischen  dem  Fels  von 
St.  Barbe  und  jenem  Punkte,  wo  der  Schlund  unüberschreitbar  wird, 
wodurch  der  erste  mögliche  Übergang  auf  25km  südöstlich  des  Plataes 
verlegt  ist.  An  der  Ostlisifere  des  Plateaus  La  Haye  ist  kein  fortifici- 
torisches  Werk  angeordnet,  aber  dieselbe  ist  von  Fr o uard  bisLndres 
eine  starke  Defensiv-Position. 

Die  Lagerfestung  Toul,  durch  das  Plateau  La  Haye  verrofr 
ständigt,  bildet  einen  wichtigen  Stützpunkt  für  die  Offensive.  Die  Posi- 
tion fördert  schnelle  Concentrierungen,  welche  unabhängig  von  der  Eisen- 
bahnlinie Paris  — Straßburg  mit  den  Mobilisierungslinien  des  Cen- 
trums und  Südens  durchgeführt  werden  können. 

Befestigungen  bei  Nancy. 
Vielfach  war  von   der  Befestigung  Nancy's  die  Bede,    doch  hat 
man  diese  Idee  aufgegeben    und   sich  begnügt,   in   der  Nähe  der  Stadt 
die  Batterien  Amance  und  Malzlville  anzulegen. 

(ForUetzttnf  folgt) 


415 


V.  Das  Repetiergewehr  M.  1888  bei  Anwendung  der  Gewehr- 
patrone M.  1890. 

Von 
.Adolf  "Welgzk«?, 

k,  nd  k.  Hauptmann  dtr  1.  B<tiUrU-Ditiaion,  zugetkeüt  dem  k.  und  k.  techn.  und  adm.  MÜitür-Comite. 

(Hiezu  Tafel  16). 

V.  Das  Repetiergewehr  M.  1888  bei  Anwendung  der  Gewehr- 
patrone M.  1890 ,). 

Die  Notwendigkeit  der  EinföhniDg  der  Gewehrpatrone  M.  1890  (mit 
rirkungsfähigerem,  Bchwachrauchendem  Pulver)  beim  Repetiergewehre 
IL  1888  hat  auch  naturgemäß  eine  Modification  des  Aufsatzes  zur- 
folge,  da  beim  Schießen  mit  der  bezeichneten  Patrone  eine  Geschoss- 
to&ngsgeschwindigkeit  von  620m  resultiert. 

Die  Frage  der  Aufsatzmodification  konnte  auf  mehrfache  Weise 
mit  befriedigendem  Erfolge  gelöst  werden,  doch  war  die  Lösung  an  die 
Bedingung  gebunden  —  bei  Wahrung  des  ökonomischen  Standpunktes  — 
die  Umgestaltungsarbeiten  wenn  möglich  so  auszuführen,  dass  die 
Gewehre  der  Truppen  nicht  eigens  zu  diesem  Zwecke 
eingezogen  werden  müssen. 

Die  diesbezüglich  angestellten  Versuche  führten  zu  dem  Ergebnisse, 
im  die  Umgestaltung  unter  der  soeben  angeführten  Bedingung  nur 
dann  ohne  großen  Kostenaufwand  möglich  ist,  wenn  die  für  die 
Gewehrpatrone  M.  1888  giltigen  Aufsatzstellungen  auch  für  die  Patrone 
U.  1890  beibehalten  werden.  Da  aber  jeder  der  soeben  erwähnten  Auf- 
satzstellungen beim  Schießen  mit  der  Patrone  M.  1890  eine  größere  Schuss- 
weite entspricht,  so  musste  demgemäß  eine  NeubeziflFerung  der  Auf- 
satztbeilung  platzgreifen.  Dass  dabei  diese  Schussweite  in  der  Regel  einer 


*)  Wiewohl  die  officielle  Bezeichnung  noch  nicht  festgesetzt  ist,  soll  anstatt 
der  obigen  Benennung  in  der  Folge  der  Kürze  halber  immer  „Repetiergewehr  M.  1888/90" 
gesetzt  werden. 


416  W  eigner. 

auf  100  Schritt  abgerundeten  Distanz  nicht  entspricht,  ist  einleuchtend, 
ebenso  selbstverständlich  ist  es  aber,  dass  diese  Abweichung  bei 
einer  von  100  zu  100  Schritt  geführten  Aufsatztheilung,  wie  im  vor- 
liegenden Falle  —  bei  richtiger  Ausnützung  der  Verhältnisse  —  immer 
kleiner  als  50  Schritt  sein  muss. 

Durch  Schießversuche  im  Abtheilungsfeuer,  welche  in  der  k.  und  k. 
Arinee-Schießschule  in  Brück  a.  L.  durchgeführt  wurden,  wurde  jedoch 
nicht  nur  erwiesen,  dass  diese  Abweichung  bei  der  großen  Rasanz  der 
Flugbahnengarbe  auf  das  Treffergebnis  keinen  Einfluss  übt,  sondern  dass 
es  auch  für  die  mittleren  und  großen  Distanzen  ganz  gut  zulässig  ist, 
die  Aufsatztheilung  von  zwei-  zu  zweihundert  Schritt  zu  beziffern.  Diese 
Art  der  Aufsatztheilung  hat  den  nicht  zu  unterschätzenden  Vortheü  der 
größeren  Übersichtlichkeit  und  wurde  dieser  Vortheü  von  den  mit  der 
Erprobung  der  Patrone  M.  1890  betraut  gewesenen  Truppen  allgemein 
anerkannt. 

Nachdem  weiter  die  Möglichkeit  vorlag,  mithilfe  der  gegebenen 
Aufsatzstellungen  die  Aufsatzscala  zu  verlängern,  so  wurde  —  in 
Anbetracht  der  Möglichkeit,  in  besonderen  Gefechtslagen  auf  Distanzen 
über  2500  Schritt  zu  wirken  —  die  Aufsatztheilung  bis  3000  Schritte 
erweitert. 

Auch  die  Entscheidung  betreffs  der  Normal-Aufsatzstellung, 
welche  nunmehr  mit  500  Schritt  festgesetzt  ist,  wurde  hauptsächlich 
aufgrund  der  von  den  Truppen  durchgeführten  diesbezüglichen  Versuche 
gefällt,  dann  infolge  der  nunmehr  allgemein  giltigen  Zielregel:  „Zielpunkt 
ist  stets  die  Mitte  des  tiefsten  sichtbaren  Zielrandes".  Es  mag  hiebei 
nicht  unerwähnt  bleiben,  dass  diese  Normal-Aufsatzstellung  auch  den 
großen  Vortheü  hat,  ein  specielles  Einschießen  der  Gewehre  mit  der 
Patrone  M.  1890  nicht  durchführen  zu  müssen,  und  zwar  aus  folgendem 
Grunde : 

Beim  Schießen  mit  einem  auf  400  Schritt  mit  der  Patrone  M.  1888, 
bei  Anwendung  der  Normal  -  Aufsatzstellung  eingeschossenen  Repetier- 
gewehre M.  1888  fällt  Ziel-  und  mittlerer  Treffpunkt  überein.  Beim 
Schießen  mit  demselben  Gewehre  auf  500  Schritt,  aber  bei  Anwendung 
der  Patrone  M.  1890,  fällt  der  mittlere  Treffpunkt  in  die  Höhe  des 
Zielpunktes,  jedoch  links  desselben.  Dieses  Linksschießen  hat  nur  in  den 
geänderten  Vibrationsverhältnissen  seinen  Grund  und  lässt  sich  leicht 
durch  Verlegung  des  Grinseis  beheben.  Wie  bekannt  liegt  das  Grinsel 
beim  Kepetiergewehr  M.  1888  ohnehin  lmm  links  der  vertikalen  Symmetrie- 
ebene des  Gewehres.     Wird   dasselbe  wieder  in  die  Mitte  der  Aufsatz- 


Das  Repetiergewehr  M.  1888  bei  Anwendung 


417 


H. 


e  verlegt,  so  fällt   beim   Schießen  mit  der  Patron»*  M.  1890  Ziel- 
mittlerer  Treffpunkt  auf  500  Sehritt  ebenfalls  überein. 

Die  Einführung  der  Gewehrpatrone  M.  1890  beim  Repetiergewehre, 
1888  erfordert  daher,    nebst   der    schon   erwähnten    Neubezifferung 
der  Aufsatztheiluug,   auch    eine   Verlegung    des  Grinseis  I    und  mithin 
eine  Reparatur  der  Aufsatzklappe, 

Eine  weitere  Abänderung  der  Aufsatzklappe,  die  sich  als  vorteil- 
haft,  und   bei    der  bevorstehenden    Umgestaltung    der    Autsätze   leicht 
durchführbar  erwiesen  hat,  besteht  darin,  dass  dieselbe   an    ihrem    vol- 
leren,  zwischen  den    Aufsatzbaeken    lagernden   Theile   geschlitzt    wird. 
üderung  gestattet,  eine  infolge  der  Abnützung  locker  geword» lllti 
üftatzklappe,    durch    Ausglühen,    Sprangen      | Auseinanderbringen    der 
erseits    dos    Schlitxes    liegenden    Theile)    und     Wiederhatten     des 
litzten  Endes,  brauchbar  herzustellen* 

Schließlich    wird    auch    die   Schlagbolzenmutter    bei    der    be 

len  Umgestaltung  der  Aufsitze  eine  kleine  Veränderung  erfahren, 

—  wenn  auch  nicht  unbedingt  nothwendig  —  immerhin  erwünscht 

t   Die  Ursache  dieser  Veränderung  ist  die  Thatsache,  dass  vereinzelnd 

Fall  vorgekommen  ist,   wenn    bei    geladenem   Gewehre,   gespannter 

chlagfeder  und  nicht  ganz  geschlossener  Sperrklappe  zufällig  ein  Druck 

if    das    Züngel    im    Sinne    des    wAbziehensu    ausgeübt    wurde,   beim 

in   Öffnen  der   Sperrklappe    der    vorschnellende  Schlagbolzen   die 

nbeabsichtigte  Abgabe  des  Schusses  veranlasste.  Das  Vorschnellen  des 

eblagholzens  erfolgt  in  diesem  Ausnahmefalle  deshalb,    weil   bei    nicht 

«ner   Sperrklappe,  zwischen  dieser  und  der  Schlagbolzen- 

utter  ein  kleiner  Spielraum  besteht,  mithin  letztere  und   mit   ihr    der 

hlagbolzen  etwas  vorrücken  kann,  sobald   ein    Druck   auf  das   Züngel 

en  Abzugstollen  genügend  weit  herabzieht,  um  die  Schlagbolzenmutter 

frei  zu  geben.  Durch  dieses  Vorrücken  gelangt  aber   die   Sehlagbolzen- 

mutter  mit  ihrem  abgeschrägten  Flügel  etwas  über    den    Abzugstollen, 

d  daher  nur  durch  die    Sperrklappe   allein    zurückgehalten,    weshalb 

beim  Öffnen  der  letzteren  sammt  dem  Schlagbolzen  vorschnellen  inuss. 

Zur  Verhütung  des  unbeabsichtigten  Vorschnellen»  des  Schlag- 
bolzens beim  öffnen  der  Sperrklappe  dient  nun  ein  kleiner  Einschnitt 
—  Rast  —  an  der  unteren,  schrägen  Fläche  der  Schlagbolzenmutter, 
unmittelbar  hinter  der  Anliegefläche  fftr  den  Ahzugstollen.  In  diese 
Rast  tritt  der  Abztigstollen  in  dem  Falle,  in  welchem  durch  uobeah- 
röcbtigten  Druck  auf  das  Züngel  du-  S.-hlagbolzenmutter  etwas 
dien  nach  vorwärts  rückt. 


418 


W    fi  | 


gne  r 


ihnten    Abänderungen,    welche    bei    Einführung     der 

irefcrpstrott  M.  1890  fem  Repetiergewehre  M.  1888  ausgeführt 
werden,  sind  nuf  der  Tafel  bildlich  dargestellt 

Fig.  I    und    2    zeigen   die,    die    neue    Aufsatztb  eilung    tragenden 
ttansehenförmigen  Aufsatz-Backen  stücke  in  der  Seitenansicht  und 

aufsieht;  Fig.  3  stellt  den  mit  den  Backenstücken  adjustierten  Auf- 
satz in  der  perspectivischen  Ansicht  dar:  a  ist   eine    ringförmiL 
Stärkung  des  linksseitigen  Backenstückesund  enthält  die  M 

die  etwas  Längere  neue    Aufsatzschraube  a  s.    Auf  den   Außenseiten 
beider  Backeustücke  ist  in  der  Verlängerung  der  oberen  Flache  der  Auf- 
satzstufe  je  eine    mit  der  Ziffer  ö  bezeichnete  Strichmarke    angebr 
welche   die    Controle    der    Normal-Aufsatzstellung   dadurch    tri 

B  —  wenn  die  Stellhebel  richtig  eingestellt  sind  —  die  Verlängerung 
der  unteren  Begrenzungsflächen  ihrer  Grifftheile  mit  der  Strichmark« 
nbereiufiillt.     Analoge    Strichmarken    laufen    von    den    einzelnen    Ti; 

«hen  der  Aufsatz-Backenstüeke  gegen  die  Drehaxe  der  Aufsatzklappe, 
und  zwar:  An  dem  linken  Aufsatz-Backenstüeke  von  den  mit  6,  12  und 
18  bezeichneten  Theilstrichen,  an  dem  rechten  Aufsatz-Barkenstücke 
von  den  mit  24  und  30  bezeichneten  Theilstrichen  je  eine  lange  Strich- 
marke, welche  dieselbe  Bezeichnung  wie  der  zugehörige  Theilstricb 
trägt;  die  von  den  übrigen  Theilstrichen  auslaufenden,  kurzen  Strich- 
marken sind  uubezeiehnet.  Bei  s  in  Fig.  3  ist  der  Schlitz  in  der  Aufsati- 
klappe  ersichtlich. 

Dil  Backenstücke  übergreifen  die  Aufsatzbacken  so,  da** 
neue    Aufsatztheiluog    tragenden    Flanschen,    die    alte    Aufsatztheil 
überdecken,  die  Kerben  aber  frei  lassen. 

Die  Befestigung  der  Backenstücke  erfolgt  vorne  durch    die 
erwähnte    neue    Aufsatzschraube    a    i,    rückwärts     durch    kleine    1, 
ßnnige  Ansätze  k  a,  welche  in  analoge  Ansfräsungen  der  Aufoatzbft 
greifen. 

Fig.  4  stellt  die  abgeänderte,  mit  der  kleinen    Rast    r    tat 
Schlagbolzenmutter  dar 


.... 


VI.  Ballistische  Verhältnisse  und  Wirkunersfäbigkelt  den  K«-peU*r- 

gewehres  Ä.  IHHS  m 

Bezüglich  der  Ermittlung  der  ballistischen  Kleinen*  petier- 

gewehres  M.  1888  90  verweisen  wir  auf  den  Abschnitt  IV,  beziehungs- 
weise II. 


Das  Eepetiergewehr  M.  1888  bei  Anwendung  etc. 


419 


a)  Die  Anfangsgeschwindigkeit  beträgt  620m. 

6)   Der  Vibrationswinkel  wurde  mit  +  15%  Minuten  ermittelt. 

r)   Die   Abgangswinkel,   Einfallwinkel,    Flugzeiten    und 

Endgeschwindigkeiten  sind  in   der  Tabelle  I   verzeichnet. 
d)  Die    den    einzelnen     Aufsatzstellungen     zukommenden 

horizontalen  Schussweiten  sind  nachstehender  Tabelle  zu 

entnehmen : 


Aufsatz- 
stellang 

Schassweite 

fteSang       8eh«weite 

Aufsatz- 
stellang 

Schassweit« 

Schritt 

tiefste 

Normal 

600 

800 

1.000 

325 
500 
615 
840 
952 

1.200 
1.400 
1.600 
1.800 
2.000 

1.177 
1.398 
1.613 
1.825 
2.032 

2.200 
2.400 
2.600 
2.800 
3.000 

2.233 
2.426 
2.610 
2.816 
2.999 

e)  Die  F  lugbahn-Ord  inaten  für  sämmtliche  Aufsatzstellungen 
enthält  Tabelle  IL 

/)  Die  bestrichenen  Bäume  sindin Tabelle III,  die  Streuungs- 
größen in  Tabelle  IV  verzeichnet. 

g)  Über  das  infolge  der  größeren  Geschossgeschwindigkeit  ge- 
steigerte Durchschlagsvermögen  dürften  nachfolgende 
Angaben  —  mit  Bezug  auf  die  schon  im  IL  Abschnitte  angeführten 
Daten  —  genügend  orientieren: 

Die  Eindringungstiefe  des  Geschosses  in  Bothbuchenholz  beträgt 
«uf  15  Schritt  Entfernung  im  Mittel  52cm. 

Die  größte  Eindringungstiefe  in  weiches  Holz  wurde  auf  2.500  Schritt 
mit  14cm,  auf  3.000  Schritt  mit  9'bcm  (vom  Geschossboden  an  gerechnet) 
gemessen. 

Ein  Vergleich  der  vorstehenden  Daten  mit  den  analogen  der 
Bepetier-Carabiners  M.  1890  ergibt  eine,  wenn  auch  nicht  sehr  bedeutende, 
Überlegenheit  zugunsten  des  Bepetiergewehres  M.  1888/90. 

Die  Umdrehungszahl  des  Geschosses  in  der  ersten  Secunde 
beträgt  2.480. 

Zur  Beurtheilung  des  B  ü  c  k  s  t  o  ß  e  s,  welcher  entsprechend  der 
Vergrößerung  der  Geschossgeschwindigkeit  zugenommen  hat,  diene  nach- 


420 


Weigner 


stehende  Tabelle,  welche  gleichzeitig  eine  Ergänzung  der  im  II.  und  IV.  Ab- 
schnitte enthaltenen  bildet: 


Waffe 

Geschoss- 
Gewicht 

Anfangs- 
geschwin- 
digkeit 

Gewehr- 
gewicht *) 

Rückstoß- 
geschwin- 
digkeit 

Rückstoß- 
arbeit 

9 

m 

*9 

m 

Kffm 

Repetiergewehr  M.  1888/90 

Deutsches  Gewehr  88 

Französisches    Repetierge- 
wehr  M.  1886 

158 
14-5 

14-0 

13  7 

620 
620 

630 

620 

44 
3-8 

42 

4-3 

2-23 
236 

210 

1-98 

111 

108 

0*94 
0-86 

Schweizerisches    Repetier- 
gewehr M.  1889  

f)  Bei  leerem  Magazin 

Die  größere  Bahnrasanz,  welche  dem  Repetiergewehrt 
M.  1888/90  gegenüber  dem  Bepetiergewehre  M.  1888  und  dem  BepetieN 
earabiner  M.  1890  zukommt,  illustiert  am  besten  die  folgende  Tabelli 
der  größten  bestrichenen  Räume  für  die  bedeutendsten  Zielhöhe* 
und  gebräuchlichsten  Anschlaghöhen. 


Größter  bestrichener  Raum  in  Schritten  bei  einer  Anschlaghohe  von 

1*5     |     09     |     0  4     |     15     |    0-9    |     04     |    0-9     |    04 

|     04 

Meter 

für    eine    Zielhohe    von 

1                     2'7m 
j               (Cavallerie) 

18m 

l'Sm 

0-6* 

(stehende) 

(knieende) 

(N*) 

(Infanterie) 

j     725 

770 

800 

545 

625 

670 

520 

575 

375 

Ebenso  wie  beim  Repetier-Carabiner  M.  1890  entspricht  auch  beim 
Repetiergewehr  M.  1888/90  der  größte  Wirkungsbereich:  der 
tiefsten  Aufsatzstellung  für  liegende  Schützen,  der  Auf- 
satzstellung 600  für  stehende  Schützen,  und  der  AufsaU- 
Stellung  800  für  Ziele  von  Reiterhöhe. 

Die  Normal-Auf satzstellung  von  500  Schritt  ist  insoferne 
gerechtfertigt,  als  unter  den  im  Abschnitt  IV  unter  B  3  besprochene! 
Voraussetzungen,  die  äußerste  Flugbahn  der  starr  gedachten  Flugbahn- 
garbe  des  einzelnen  Gewehres  in  der  Entfernung  von  250  Schritt  (dem 
ungünstigsten  Standpunkt  des  Zieles)  noch  13cw  unter  der  supponierte* 
Zielhöhe  von  V8m  liegt. 

Was  schließlich  den  Qefechtswert  des  Repetiergewehres 
M.  1888/90  in  ballistischer  Hinsicht  anbelangt,  so  ist  derselbe  nicht  nur 


Das  Bepetiergewehr  M.  1888  bei  Anwendung  etc. 


421 


her  als  derjenige  des  Repetiergewehres  M.  1888,  sondern   auch   dem 
9  Repetier-Carabiucrs  M.  1890  überlegen,  da  die,  für  die  Bestimmung  des 
fechtswertes  wichtigten  Factoren  —  Bahnrasanz  und  Durchschlagskraft 
die  gleichen  Factoren  der  letzteren  Waffe  überragen. 

Tabelle  I. 


Distanz 

Abgangs  winke! 

Einfall  winke] 

Fingzeit 

End- 
geschwindigkeit 

Schritt 

Secnnden 

Meter 

100 

0*-   3' -45" 

0*-   4'*  12" 

0* 

13 

520  0 

L'OO 

0*-   8'-   5" 

0*  -   9'  -  34" 

0 

28 

477  5 

300 

<P-18'-   l11 

P-SP-*   8" 

0 

44 

443  2 

400 

0*  -  18*  -  34" 

0°-23'-  66" 

0 

61 

4149 

500 

0°  -  24'  -  45" 

0»-33'-   0" 

0 

79 

391*2 

600 

0»  -  81'  -  85" 

0»  -  48'  -  22" 

0 

98 

371  2 

700 

0»-89'-   6" 

0*-56'-   4" 

1 

13 

353  3 

800 

Ö*-47'-16" 

1»  -  8'  -   8" 

1 

39 

337  3 

900 

0*~56'-   9" 

l°-82'-36' 

1 

62 

323  0 

1000 

1»-   5' -46" 

1»  -  38'  -  30" 

1 

80 

BIO' 2 

1100 

V~%#-  5" 

1°  -  55'  -  52" 

2 

11 

298 '7 

1300 

1»  -  37'  -  10" 

2* -14'  -44" 

2 

37 

288-3 

1300 

1»~M*~  1" 

2f-35'-  8" 

2 

64 

278 '9 

1400 

1*~51'-S9" 

2° -5?'-   6" 

2 

H2 

270-4 

1500 

2°-    5-   5" 

3*  -  20'  -  40" 

3 

21 

262-6 

1600 

2*  -  19'  -  90" 

8» -45' -68" 

3 

51 

2jÖ-3 

1700 

2*  p-  34'  -  25" 

411- 12'  -  44" 

3 

82 

248-3 

1800 

2Ö  -  60'  -  22" 

4° -41' -18" 

4 

14 

241-6 

1900 

3"-    7' -14" 

6°  -  11'  -  36" 

4 

47 

235  2 

2000 

8*-»*-  5" 

5°  -  43'  -  43" 

4 

•81 

229  1 

2100 

3«~44'~   0" 

6u-17'-49" 

5 

'16 

223-3 

2200 

4°-   4'-   5" 

fin  -  54'  -    T 

5 

-52 

2181 

2300 

4*  -  25'  -  27" 

7°  -  32'  -  58" 

5 

■89 

213  2 

2400 

4ö-48'-H" 

8"  -  14'  -  31" 

e 

'28 

208-6 

■>m) 

6*  - 12'  -  36" 

8»-59'~   8" 

6 

69 

204*  8 

2600 

P-K'~40" 

9" -47'-   9" 

7 

11 

200*0 

2700 

6°-   6' -41" 

10« -38'  -54" 

7 

55 

1&5'7 

2800 

6*  *  36'  -  52" 

11°  -34'  -43" 

8 

Ol 

191-4 

2900 

7°-    9* -20" 

12fl  -  34'  -  56" 

8 

49 

1S7-1 

■iooo 

7"  -  44*  -  50" 

13?  -  39'  -  53" 

9 

00 

182*8 

422 

W  e  i  g  n  e  r, 

Tabelle 

Aufratz- 
stellung 
(Schritt) 

Flughöhen   in  Meter  in 

50 

100 

150 

200        260 

300 

350 

400       450 

Schritt 

tiefste  (300) 

o- 

138 

0*234 

••283 

0 

280 

0-220 

0-097 

-0093 

-0*355 

# 

Normal(500) 

o- 

250 

0-458 

0-618 

0 

'734 

•  779 

0-768 

0-690 

0-540 

0297 

600 

0- 

337 

0-631 

0-878 

1 

073 

1-211 

1-286 

1*294 

1-230 

1088 

800 

1-073 

1 

873 

• 

2-486 

2-830 

1.000 

1  258 

2 

365 

. 

3-168 

3739 

1.200 

1-767 

3 

338 

. 

4  695 

5-776 

1.400 

2350 

4 

510 

, 

6-442 

8104 

1.600 

3005 

5 

821 

. 

8-408 

10  725 

1.800 

8  733 

7 

277 

. 

10*592 

13-687 

2.000 

4536 

8 

883 

13000 

16-846 

2.200 

5  413 

10 

635 

, 

15*628 

20351 

2.400 

6*364 

12 

537 

. 

18  481 

24  163 

2.600 

7390 

14 

590 

. 

21569 

28-256 

2.800 

8*737 

17 

282 

. 

25  595 

33-636 

3.000 

10111 

20029 

29-716 

39*126 

Aufsati- 
stellang 
(Schritt) 

Flughohen   in   Meter  in 

1400 

1500 

1600 

1700 

1800 

1900 

2000      2100 

2*00 

Schritt 

tiefste  (300) 

. 

. 

.      1        • 

Normal(500) 

. 

. 

. 

. 

600 

. 

. 

. 

800 

. 

. 

. 

. 

. 

. 

1.000 

. 

. 

. 

1.200 

• 

1.400 

-0  071 

-4-467 

. 

. 

. 

. 

! 

1.600 

9082 

5338 

0726 

-4812 

. 

1.800 

19-262 

16231 

12341 

7525 

1-757 

-5159 

• 

. 

2.000 

30448 

28221 

25124 

21099 

16081 

9-995 

2754 

-5741 

2.200 

42667 

41306 

39074 

35912 

31756 

26529 

20146 

12508 

3501 

2.400? 

55  918 

55  494 

54198 

51970 

48746 

44449 

38993 

32*280 

24196 

2.600 

70208 

7*793 

70504 

69*282 

67060 

63763 

59304 

53  584 

46491 

2.800 

88  927 

90  833 

91860 

91951 

91037 

89045 

85887 

81*463 

75660 

3.000 

108 

010 

111-258 

113625 

115 

050 

115466 

114799 

112 

960 

109850 

106-855 

Das  Repetiergewehr  M.  1888  bei  Anwendung  etc. 


423 


IL 


der    Entfernung   tod 


500 


550 


600    |     700 


800 


900 


1.000  |    1.100  I    1.200  !  1.300 


Schritt 


0 
0863 
2  843 

im 

6-545 
9465 
12-730 
16370 
»•381 
34*760 
«9512 
34*639 
41*361 
48221 


-0400 
0-650 


-0*894 

0  142 

2  541 

3-905 

6-960 

10  451 

14-381 

18-748 

23-560 

28  813 

34513 

40664 

48-717 

56  954 


-0-980 

1-820 

3  410 

6-974 

11  047 

15  631 

20-724 

26  337 

32-464 

39- 112 

46  284 

55  687 

65  280 


I 


0 

651 

2 

469 

6 

543 

11 

195 

16 

433 

22 

254 

28 

666 

35 

748 

43 

261 

51 

454 

62 

195 

73 

152 

-1011 
1034 
5-616 
10-850 
16741 
23*288 
30  499 
38  370 
46  912 
56  125 
68  202 
80  520 


-0 

945 

4 

145 

9 

•960 

16 

505 

23 

777 

31 

•787 

40 

531 

50 

016 

60 

•248 

73 

-658 

87 

•335 

-3-518 
2  080 
8-476 
15  673 
23  671 
32-478 
42  093 
52-521 
63  770 
78511 
93-545 


-0-633 
6  345 
14-195 
22-917 
32  522 
43-005 
54-376 
65  124 
82  711 
99-080 


-4047 
3*514 
12-016 
21-462 
31-863 
43  215 
55-527 
68-805 
86-201 
103-937 


i 


der   Entfernung    von 


2.300  j  2.400  |    2.500     2.600       2.700      2.800      2.900  j    3.000     3.100 


Schritt 


-7000 
14614 
37-896 
96-346 
99-344 


662 


671 


-9-646 
15-695 
48*598 
82-170 


545 
811 
658 


-14 
20 
56 


713 

808 
920 


3.345 
40-712 


855 
753 


-0  268 


25  696 


55 


424 


W  e  i  g  ii  e  r. 


Tabelle  III. 


c 
c? 

-4- 

Bestrichener  Raum  in  Schritten  bei  cinei 

-  Zielhohe  von 

1-8» 

0"5m 

2'7m 

l'8m 

0'5m 

2  7m 

Distanz  in  Schril 
(Aufsatz) 

4> 

&  sc 

G 

(liegender, 

ungedeckter 

Gegner) 

0»     O 

>  ÜB 

O 

2  * 

(liegender, 

ungedeckter 

Gegner) 

'S  <- 

Im 

An- 
merkung 

(Teuer  stehender  Soldaten) 
Anschlaghohe:  l'5m 

(Feuer  liegender  Soldaten) 
Anschlapböhe :  0'4m 

Aucklaf- 

bibe:  0m 

300 

300 

66 

300 

300 

300 

300 

CO                • 

a       m 

500 

500 

51 

500 

500 

75 

500 

•1   1 

600 

220 

43 

600 

600 

54 

600 

£      G 

M      «< 

700 

169 

36 

700 

225 

42 

700 

a     >. 

800 
900 

130 
103 

30 
25 

224 
174 

150 
116 

34 

28 

325 
202 

72 
59 

1000 

86 

21 

138 

94 

23 

150 

49 

1100 

72 

18 

113 

77 

19 

120 

41 

1200 

61 

16 

95 

63 

16 

105 

35 

fr.       ^ 

1300 
1400 

52 

45 

81 
70 

30 
26 

1  s 

1600 

40 

61 

23 

.•    ^ 

1600 

36 

54 

20 

5    s 

1700 

32 

48 

18 

1800 
1900 

29 
26 

43 
39 

16 
14 

».§  's 

^*     00       P 

2000 

2100 

2200 

!  2300 

24 
22 

20 

18 

35 
32 
29 
26 

Wie  beim  F< 
stehender  Sol 

3uer 
ilaten 

13 
12 
11 
10 

Räume  sind  f 

Ilichen  Zieles 

bestrichene 

|  2400 

16 

24 

9 

g«§   *  £ 

;    2.')Ü0 

<  2<;oo 

|  2700 

14 
13 
12 

22 
20 
18 

8 
7*5 

7 

||  b« 

2HO0 
2900 

11 
105 

17 
1        16 

6*5 
6 

'  :mhk> 

10 

15 

1 

55 

4>              »C 

H3            .S   ! 

Bas  Repetiergewehr  M.  1888  bei  Anwendung  etc. 


425 


Tabelle  IV. 


Distanz 

50 

100 

50 

100 

GrOsste 
Längen- 
Streuung 

An- 
merkung 

procentige  Streuung  nac 

h  der 

Höhe 

Breite 

Schritt 

Me 

t  er 

Schritt 

100 

0 

04 

0 

11 

o- 

03 

007 

15 

3 

200 

0 

08 

0 

22 

0 

06 

016 

25 

;    300 

0 

12 

0 

34 

o- 

09 

0-24 

35 

a> 

400 

0 

17 

0 

48 

0 

13 

035 

45 

*I 

500 

0 

23 

0 

63 

0 

17 

048 

55 

3s 

600 

0 

30 

0 

80 

0 

21 

0-63 

60 

P    00 

700 

0 

38 

1 

00 

0 

26 

081 

70 

g£ 

800 

0 

47 

1 

25 

0 

32 

102 

75 

3g 

900 
1000 

0 
0 

57 

68 

1 
1 

55 
90 

0 
0 

39 

•47 

1-26 
1-53 

80 

85 

1100 

0 

80 

2 

30 

0 

56 

1  83 

90 

ij 

1200 
1800 

0 

1 

•94 
10 

2 
3 

75 
25 

0 
0 

66 

77 

2  16 
252 

90 

90 

"C*3 

1400 
1500 

1 
1 

28 
•48 

3 
4 

80 
40 

0 

1 

89 
02 

2-91 
333 

96 
95 

Annahme 
der  Zielw« 

1600 

1 

70 

5 

05 

1 

16 

3  78 

95 

1700 
1800 

1 
2 

•94 
•20 

5 

6 

75 
50 

1 
1 

•31 
47 

4-26 
4-77 

100 
100 

2  ° 

1900 
8000 

2 
2 

•48 

78 

7 

8 

30 
15 

1 
1 

•64 

82 

531 
590 

100 
100 

2100 

3 

10 

9 

05 

2 

Ol 

650 

100 

a~ 

2200 
2300 
2400 

3 
3 

4 

44 

80 
18 

10 
11 
12 

05 
20 
50 

2 

2 
2 

•21 
•42 
•65 

715 

7-85 
8-60 

100 
100 
110 

2500 

4 

58 

14 

00 

2 

90 

9.40 

110 

2** 

2>    Ö 

2600 

5 

00 

15 

70 

3 

15 

10  30 

120 

2700 

5 

40 

17 

60 

3 

40 

1130 

120 

4> 

2800 

5 

80 

19 

70 

3 

70 

1250 

130 

Ss 

2900 

6 

20 

22 

00 

4 

00 

18*90 

130 

4> 

3000 

6 

60 

24 

50 

4 

40 

15T>0 

130 

fl 

55* 


426  W eigner.  Das  Repetiergewehr  M.  1888  bei  Anwendung  etc. 

TU.  Repetier-Extracorps-Gewehr  M.  1890. 

Zum  Schlüsse  sei  noch  erwähnt,  dass  zur  Bewaffnung  der  tech- 
nischen Truppen  das  Repetier-Extracorps-Gewehr  M.  1890 
mit  Bajonnett  in  Aussicht  genommen  ist. 

Dieses  Gewehr  unterscheidet  sich  vom  Repetiercarabiner  M.  1890 
nur  durch  die  Garnitur,  entsprechend  der  von  letzterem  verschiedenen 
Tragart,  weshalb  das  im  III.  und  IV.  Abschnitte  vom  Repetiercarabiner 
Gesagte  —  bis  auf  die  soeben  erwähnte  Abweichung  —  auch  vom 
Repetier-Extracorps-Gewehr  M.  1890  gilt. 

Bezüglich  des  Bajonnettes  ist  eine  Entscheidung  noch  nicht  gefällt, 
doch  dürfte  das  Bajonnett  M.  1888  (wie  beim  Repetiergewehr  M.  1888) 
gewählt  werden. 


427 


Ein  Beitrag  zum  indirecten  Schuss  der  Feld-Artillerie. 

Von 

.Axrfcoxi    Obj?i»tl, 

k.  und  k.  Oberlieutenant  im  14.  Corp»-ArtiUeri*-Iiegimtnte. 

(Mit  8  Figuren  im  Texte.) 

I.  Das  Überschießen  von  Deckungen. 

Das  Schießen  aus  maskierten  Stellungen,  noch  mehr  aber  das 
Beschießen  verdeckter  Ziele,  hat  naturgemäß  Schwierigkeiten,  welche 
vollkommen  zu  beseitigen  wohl  niemals  gelingen  wird ;  es  ist  daher  be- 
greiflich, dass  man  den  indirecten  Schuss  aus  Feldgeschützen  häufig  als 
ein  unfeldmäßiges  Kunststück  bezeichnet. 

Abgesehen  von  den  zeitraubenden  Vorbereitungen  und  den  sonstigen 
technischen  Schwierigkeiten  seiner  Ausführung  hat  dieses  Schießen  den 
bekannten  Nachtheil,  einen  Zielwechsel  sehr  zu  erschweren,  während 
das  Beschießen  von  Truppen  in  Bewegung,  sowie  die  Beherrschung  des 
Vorterrains  aus  verdeckten  Stellungen  meist  ganz  unmöglich  ist;  trotz- 
dem hat  die  moderne  Kampfesweise  den  Wert  dieser  Schussart  für 
gewisse  Fälle  immer  mehr  und  mehr  erkennen  lassen.  Verdeckte 
Stellungen,  wenn  man  sie  auch  nicht  geradezu  mit  Vorliebe  aufsuchen 
soll,  sind  gewiss  manchmal  Stellungen  mit  freiem  Ausschusse  vorzu- 
ziehen, namentlich  dann,  wenn  das  Beziehen  von  solchen  das  Moment 
der  Überraschung  ausschließen  würde,  oder  wenn  man  —  wie  z.  B.  die 
Torhut-Batterien  des  Angreifers  —  einem  numerisch  viel  stärkeren 
Gegner  gegenübersteht ;  überdies  können  im  Verbände  größerer  Artillerie- 
Abtheilungen  einzelne  Batterien  oder  Geschützgruppen  durch  Terrain- 
Verhältnisse  gezwungen  sein,  indirect  zu  schießen.  Der  specielle  Fall, 
*o  das  Ziel  in  der  Visurhöhe  des  Geschützes  nicht  sichtbar  ist,  wird  im 
Kriege  häufig  genug  vorkommen,  jedenfalls  viel  häufiger  als  bei  Manövern, 
die  zu  einer  Zeit  abgehalten  werden,  wo  keine  hohe  Feldfrucht  die 
Übersicht  hemmt. 

Das  Artillerie-Reglement  der  italienischen  Feld-Artillerie  schreibt 
vor,  dass  eine  verdeckte  Stellung  nur  dann  bezogen  werden  darf,  wenn 
es  unmöglich  ist,  eine  freie  —  selbst  gefahrliche  —  Position  einzu- 
nehmen.   Es  ist  vielleicht  nicht   ganz    correct,    den  Artillerie- Comman- 


428  Christi. 

danten  in  der  freien  Wahl  seiner  Aufstellung  durch  eine  derartige 
Bestimmung  zu  beschränken,  umsomehr,  als  das  rauchlose  Pulver  den 
Charakter  der  modernen  Kampfesweise  ändern  und  sie  weit  vorsichtiger 
machen  wird.  Das  neue  Triebmittel  erhöht  insbesondere  den  Wert 
maskierter  Aufstellung,  weil  das  Fehlen  der  beim  Schießen  mit  Schwarz- 
pulver emporsteigenden  Bauchsäulen,  beziehungsweise  der  entstehenden 
Bauchwand,  den  Gegner  möglicherweise  lange  Zeit  völlig  im  Unklaren 
lassen  kann,  von  wo  aus  er  beschossen  wird  und  ihn  vielleicht  über- 
haupt nichts  ermitteln  lässt,  als  die  Schussrichtung. 

Es  steht  demnach  außer  Frage,  dass  dem  indirecten  Schießen  der 
Feld-Artillerie  bei  der  Ausbildung  im  Schießen  die  größte  Aufmerksamkeit 
geschenkt  werden  muss.  Auch  ist  es  wünschenswert,  Mittel  zu  besitzen, 
ihm  die  größten  Schwierigkeiten  zu  nehmen  und  seine  technische  Aus- 
führung womöglich  derart  zu  vereinfachen,  dass  Geschützbedienung,  Con- 
trole  und  Leitung  des  Feuers  einheitlich  werden,  d.  h.  sich  von  jenen 
beim  directen  Schießen  nicht  unterscheiden. 

Betrachtet  man  der  Beihenfolge    nach    die  Verrichtungen,   welche 
das  indirecte  Schießen  nöthig  macht,  so  geht  bekanntlich  dem  Beziehen 
einer  verdeckten  Stellung  zunächst   deren  Wahl    und  Becognoscierang 
voraus.  Die  schwierigste  Aufgabe  für  den  Eecognoscenten   bildet  jeden- 
falls die  Prüfung   der  Möglichkeit  des   Überschießens  des 
vorliegenden    Visurhindernisses.     Eine    solche    Prüfung   ist    bei    hoher 
Maskierung  unerlässlich,   um   das   zeitraubende   Zurückführen    der  Ge- 
schütze zu  vermeiden,    wenn  erst  deren  Controlvisur   die  Unmöglichkeit 
des  Überschießens  darthun  würde;   überdies   ist   für  die  geringe  Visnr- 
höhe  des  Feldgeschützes  ganz  gut   eine   doppelte  Maskierung   denkbar, 
wonach  die  nähere  Maske,  z.  B.  hochstehendes  Getreide,  ein  Damm  etc., 
die  entferntere  verdeckt  und  die  Controlvisur  nach  derselben  unmöglich 
macht.  Ist  der  Baum   hinter   der  Maske,    welcher  sich    zur    eventuellen 
Aufstellung  der  Geschütze  eignen  würde,  nach  der  Tiefe  beschränkt,  so 
wird   diese   Prüfung  invorhinein   die  Unbrauchbarkeit  der  Stellung  ent- 
scheiden  und   ein   zweckloses  Auffahren    der  Batterie    verhüten.    Selbst 
bei  Stellungen  für  directe  Visur  ist  eine  solche  Controle  manchmal  nöthig. 
z.  B.  wenn  eine  Baumreihe  Überschossen    werden   soll,    zwischen   deren 
Stämmen  man  das  Ziel  direct  anvisieren  kann,  während  zu  besorgen  isk 
dass  in  die  Äste  einschlagende  Hohlgeschosse  vorzeitig  explodieren. 

Die  bestehenden  Begeln,  nach  welchen  jene  Prüfung  seitens  des 
Becognoscenten  vorgenommen  werden  kann,  lassen  nicht  unmittelbar 
erkennen,  wie  weit  man  die  Geschütze  zurückführen  muss,  wenn  vom 
Aufstellungsorte  des  Eecognoscenten  die  vorliegende  Maske  nicht  über- 


Ein  Beitrag  zum  indirecten  Schuss  der  Feld-Artillerie.  429 

schössen  werden  kann.  Bezeichnet  man  die  kleinste  Entfernung  der 
Geschütze  von  der  Deckung,  bei  welcher  gegen  ein  bestimmtes  Ziel 
letztere  noch  verlässlich  überschössen  wird,  als  Grenzdistanz,  so 
wird  sich  für  die  praktische  Anwendung  eine  Regel  empfehlen,  welche 
diese  Grenzdistanz  sofort  ermitteln,  lässt. 

Eine  solche  Regel  ist  vom  Herrn  k.  und  k.  Major  Josef  Schleiss 

des  Festungs-Artillerie-Regiments  Nr.  J  gefunden  und  im  10.  Heft  des 

Jahrganges  1889  der  „Mittheilungen"  veröffentlicht  worden.  Sie  lautet: 

„Der  Abstand  der  Geschütze  ist  pro  Meter  Deckungshöhe    gleich 

dem  doppelten  bestrichenen  Baum  für  Im  Zielhöhe  der  Schussdistanz." 

Diese    auf  den    zufälligen     Zusammenhang     zweier    Zahlenreihen 

gegründete  Formel  ist  sehr  einfach  und  feldmäßig  und,  beim  Zutreffen  der 

beschränkten  Annahmen  für  welche  sie  abgeleitet  wurde,  sehr  brauchbar. 

Sie  ist  —  besonders  bei  geringer  Entfernung  und  Höhe  der  Deckung  — 

sehr  tolerant  gegen  Fehler  im  Schätzen  der  Deckung  und  der  Distanz; 

sie  lässt  sich  deshalb  auch  dann  anwenden,  wenn  das  Ziel  einige  Meter 

unter  dem  Mündunghorizonte  liegt. 

Nach  dieser  Regel  beträgt  beim  Schießen  aus  dem  9cm  Feld- 
geschütz auf  ein  3.000  Schritt    entferntes  Ziel    die  Grenzdistanz   hinter 

*ner  ^r-   hohen  Maske  -—  Schritt.    Von  dort  aus  könnte  die  Maske 
30m  600 

noch  verlässlich  Überschossen  werden.  (D.  h.  die  mittlere  Flugbahn  würde 

am  das  Maß    der    dreifachen  fünfzigprocentigen  Höhenstreuung   für  die 

Grenzdistanz    über    die    deckende  Linie   hinweggehen,   wenn  die  Maske 

r— -   hoch  wäre,    d.  h.    wenn   man   ihre  Höhe  um  —Ir   unterschätzt 

MÖTO  16  % 

hätte.    Bei    richtiger    Schätzung    der  Deckungshöhe   könnte    das  Über- 
schießen selbst  dann  noch  verlässlich  stattfinden,  wenn  die  Distanz  blos 

2.150  28*3°/ 

^—  Schritt  betragen  würde,  man  dieselbe  also  um  °  überschätzt 

*«725  9*2  /0 

h&tte.    Sind   endlich  Deckungshöhe   und  Entfernung    des  Zieles    richtig 

geschätzt  worden,    so  könnte  man  auch  dann   noch  schießen,    wenn  das 

Ziel   — —  unter  dem  Mündungshorizonte  läge). 

Innerhalb  der  durch  die  Annahmen  festgesetzten  Grenzen  lässt 
demnach  die  Formel  genügenden  Spielraum  zum  Ausgleichen  von 
Sch&tzungsfehlern.  Allerdings  wird  diese  Toleranz  desto  geringer,  je 
höher  die  Maske  und  je  größer  die  Entfernung  des  Zieles  ist,  während 
alsdann  gerade  die  Schätzungsfehler  dieser  beiden  Größen  bedeutender 
werden. 


Christi 


Die  besprochene  ]i  im  Ziele  im  Hünduug&horao&b 

lur  die  Annahme  ab  worden,  dass  di  i  Maske 

[long  siebt  mehr  als  6uü  Schritt  betrage:  d  mal- 

tun  in  der  Wirklichkeit  das  instnietionsmälHge  Au>  der 

EUebtungsebene   für   die   Geechfttee   vornehmen   zu    kennen.    Wr   i 
nzdistanz,    insb»  r.    wenn    di« 

eigendeu  Ast  der  Flugbahn  gemacht  werden  toll  nicht  mehr 

brauchbar.    Dies  ist  auch    dann  der  Fall    wenn  das  Ziel    stark 
liegt,    W    dasselbe    erhöht    situiert,    so    gibt    die  Formel    i 

-eu  TolertBZ  gegen  »Schätzungsfehler   die    fragliche  Grenzdistanz 
fceod  au  grofl  an.   wodurch   sieh    bei   geringer  1  Unter 

ike  befindlichen,  zur  eventuellen  I 
das  Überschießen  als  unmöglich  ergeben  kann,  wähl  iu  der  Tbat 

noch  möglich  wäre. 

Da    es    überdies    noch    andere   Mittel    zum   Ertheilen  Ten 

benrichtung  gibt  und  geben  BttUfe,  al-  ekea  derRicbtV 

ien  auf  der  Deckung  gasfl  gut  denkbar,  dass  die  Prüfung 

der  Möglichkeit  let   OberseWaßetw   auch  bei  größerer  Entfernung  der 

■  ■nommen  werden  muss  und  beim  Beschießen  rerdeckter  / 
sogar  filr  den  absteigenden  Ast  der  Flugbahn   Es  ist  daher 
praktischem  Werte,   eine  auch  für  solche  Fälle  giltige  Regel   zu  finden. 

Der  Gedanke,  bei  derartigen  H  cchn  an  gen  den  Gebräu 

der  Bchlefltafe]   ganz  aassueehli essen,    war  di  an* 

ii  folgenden  Betrachtungen. 

Das  indireete  Bchießen    ist    offenba*    nur  dann  ausführbar,    sobald 

Dian  die  seitige  Lage  von  Ziel  und  Maske  —  wenn  auch  nur  durch 

Sih.it/ung  —  kennt    Die  Controle   der   Möglichkeil  berschieBens 

lie  dem  Ziele  nähere  Maske   von    dort    aus   ß 
wird,    neu  die  Einfallswinke)    unserer  Geschosse    gröüer    sind,    als 

winkel  der  feindlichen,    Liegen  Maske   und  Ziel  einander   Beb] 
nahe,  so  wird  auch  die  Berechnung  des  von  gedeckten   San 

die   1  In    allen    anderen   Fallen    des 

tndtreoten  Schießens  ist  nothwe 

fulirung  derselben   um  Größen   bekannt   sein: 

L  Der  Höhenunterschied  zwischi  ke  und  / 

t    Di     Entfernung  der  beiden  voneinander. 
Durch  Qrtfien  sind  der  höchste  Punkt  der  Maske  und 

[{tunkt  in  ihr  Lage   gegeben  uud  auch  die  inj 

Punkte    gl  Flugbahn    einer    bestim:  lussart  —  t.  H. 


Ein  Beitrag  zum  iudirecten  Schuss  der  Feld- Artillerie.  43 1 

des  Hohlgescboss- Schusses   aus    der    9cm    Feldkanone   —   vollkommen 
bestimmt 

Wird  zunächst  angenommen,  dass  der  Horizont  des  Zieles  mit 
jenem  der  Geschützstellung  —  genauer  mit  dem  Mündungshorizonte  — 
übereinfällt,  so  handelt  es  sich  darum,  die  Lage  jenes  Flugbahnpunktes  zu 
bestimmen,  welcher  in  dieser  Ebene  liegt:  d.i.  der  Mündungsmittelpunkt ; 
seine  Entfernung  von  der  Maske  ist  die  verlangte  Grenzdistanz.  Dieser  Vor- 
gang ist  jedenfalls  genauer,  als  wenn  man  sich  bei  der  Rechnung  auf 
die  Entfernung  der  Geschützstellung  vom  Ziele  bezieht,  weil  diese  doch 
erst  durch  die  zu  berechnende  Grenzdistanz  vollkommen  bestimmt  wird. 


M  Dt 


Bezeichnet  DDX  =  H  den  Höhen  -  Unterschied  zwischen  dem 
höchsten  Punkte  der  Maske  und  dem  Ziele  Z  in  Metern.  DtZ  =  lOOntx 
die  Entfernung  der  Maske  vom  Ziel  und  MDX  =  100  ?ix  die  zu  be- 
stimmende Grenzdistanz;  ferner  tt  die  Elevation  für  die  Distanz 
J/Z=  100  (n  -(-  -nty   und  s  jene    für    die  Grenzdistanz,    so    gilt    die 

\    Fingbahngleichung: 

[  H  =  MD,  arc  (st  —  e), 

oder  in  Metern 

H  =  75  n  arc  (et  —  t). 

Für  die  eigentlichen  Kampfdistanzen   (bis  3.000  Schritt)   wachsen 
beim  Schießen  aus  dem  9cm  Feldgeschütze  die  abgerundeten  Werte  der 
Elevationswinkel  beiläufig  proportional  mit  der  Distanz. 
Für  n   =  10,      15,       20,        25,       30, 


ist  genau 

rund 

mithin 


s    =  1°  9',  1°  58',  2°  54',  3°  57',  5°  9', 

s°  =  1°       2°         3°         4°         5° 
n  —  6 


5      ' 
fiir  die  früheren  Annahmen  ist  demnach 

0      nt  +  *?  —  5 

also 

£,    — *     —  — -. 


432  Christi. 

Ersetzt  man  in  der  für  H  gefundenen  Formel  den  Bogenwert  durch 
den  Gradwert,  so  ist  der  Verwandlungsfactor  -r^R  anzufügen   und  man 

loO 

erhält 


Hieraus  ist 


oder  rund 


U  —    75"         n  ni  <V9fi  «  « 


n  =  3-85  .  — , 


IH 


daraus  folgt: 

1.  Man  erhält  die  verlangte  Grenzdistanz  für  das 
Schießen  aus  dem  9cm  Feldgeschütz,  wenn  man  die  vier- 
fache Höhe  der  Maske  durch  die  Zahl  Hundertschritt 
ihrer  Entfernung  vom  Ziel  dividiert. 

427 

2.  Die  Umkehrung  der  Gleichung:  nx  =  — ergibt gewissermasseo 

eine  directe  Prüfung  des  Überschießens  aus  der  bereits  innehabenden 
Stellung  des  Eecognoscenten  und  gibt  den  todten  Baum  vor  der 
Maske  an ;  ist  dieser  kleiner  als  die  Entfernung  des  Zieles,  so  kann 
letzteres  beschossen  werden. 

Wenn  die  Maske  im  Bereiche  des  absteigenden  Astes  der  Flugbahn 
liegt,  kann  die  Ermittlung  dieses  todten  Baumes  auch  dadurch  erfolgen, 
dass  man  ihre  Höhe  mit  dem  bestrichenen  Baume  für  Im  multipliciert 
den  man  für  die  Distanz  100 n*  der  Schießtafel  entnimmt:  ein  Verfahren, 
welches  streng  genommen  nur  dann  giltig  ist,  wenn  der  Fußpunkt  der 
Maske  im  Mündungshorizonte  liegt  und  ihre  Höhe  nur  so  groß  ist  dass 
man,  ohne  praktisch  inbetracht  kommenden  Fehler,  den  letzten  Theil 
des  absteigenden  Flugbahnastes  geradlinig  annehmen  kann.  Die  Berech- 
nung des  todten  Baumes  auf  diesem,  völlig  von  ihr  unabhängigen  Wege, 

prüft   gewissermaßen    die  Bichtigkeit   der  Formel:  n  =  . 

So  beträgt  der  gedeckte  Baum  hinter  einer  2.000  Schritt  ent- 
fernten 5m  hohen  Deckung  beim  H.  S.  aus  dem  9cm  Feldgeschütze 
5   x    19  =  95  Schritt,    während    er   nach    der   abgeleiteten   Formel: 

nt  =  i^--  =  1,  d.  i.  100  Schritt  ist.  Der  Unterschied  der  beiden  auf 

ganz    verschiedene   Art   gefundenen  Besultate   beträgt   blos    5   Schritt. 


Ein  Beitrag  zum  indirecten  Schuss  der  Feld-Artillerie.  433 

Bei  den  anderen  Entfernungen  kommt  zwar  diese  Differenz  größer 
heraus,  die  Formel  gibt  aber  immer  annähernd  übereinstimmende  Werte, 
welche  für  die  Praxis  genügen. 

3.  Die  Gleichung  H=—nnx  endlich,  liefert  approximative  Werte 

der  Flugbahn-Ordinaten.  Ein  Vergleich  mit  den  wirklichen,  kann 
im  besten  die  Richtigkeit  der  abgeleiteten  Formeln  und  ihre  praktische 
Brauchbarkeit  prüfen. 

Man  kann  die  Flugbahn-Ordinaten  leicht  berechnen,  wenn  man  hiezu 
die  Reihe  der  Aufsatzhöhen  benützt. 

Iig.2. 


Ist  At  die  der  Entfernung  des  Zieles  entsprechende  Aufsatzhöhe 
in  Millimetern,  A  jene  für  die  Grenzdistanz,  so  gibt  die  Differenz 
(4,  —  A)  das  Maß,  um  wieviel  der  Aufsatz  verschoben  wurde,  um  anstelle 
des  Punktes  A  den  Punkt  At  zu  treffen.  Hiedurch  wird  der  Flugbahn- 
pnnkt  A  um  das  Maß  AB  =  H  nach  aufwärts  geschwenkt  und  dieses 
Maß,  d.  i.  die  Flugbahnordinate  für  die  Abscisse  MA  =  100  nx  resul- 
tiert aus  der  Gleichung 

d.h.  man  erhält  die  Flugbahnordinate  einer  gegebenen 
Abscisse,  wenn  man  die  Differenz  der  Aufsatzhöhen  für 
die  (horizontale)  Schussweite  und  die  betreffende  Abscisse 
mit  dem  tausendsten  Theil  der  Abscisse  (in  Metern)  mul- 
tipliciert 

Eine  derartige  Berechnung  der  Flugbahnordinate  bildet  eine  directe 
Prüfung  der  Möglichkeit  des  Überschießens  einer  Maske.  Ist  H  die 
Höhe  der  Maske,  y  die  Flugbahnordinate,  so  ist  natürlich 

y>H die  Bedingung   für  jene   Möglichkeit. 

Im  Gegenfalle  weiß  man,  um  wieviel  die  Maske  zu  hoch  ist,  wodurch 
man  einen  Anhaltspunkt  gewinnt,  wie  weit  man  noch  zurückgehen 
müsse,  was  man  dann  etwa  durch  Berechnung  des  doppelten  bestrichenen 
Frames  für  die  Differenz  (H  —  y)  ermitteln  kann. 

Ist  z.  B.  zu  untersuchen,  ob  man  aus  einer  Stellung  1.500  Schritt 
hinter  einer  40m  hohen  Maske  ein  1.000  Schritt  vor  derselben  liegendes 
Ziel  aus  der  9cm  Feldkanonen  beschießen  kann,    so  berechnet   man  zu- 


434  Christi 

nächst  für  die  horizontale  Schussweite  2.500  Schritt  die  Flugbahn- 
ordinate, welche  der  Abscisse  1.500  Schritt  entspricht.  Hiezu  entnimmt 
man  der  Schießtafel  oder  der  Millimeterscala  des  Geschützaufsatzes  die 
Differenz  der  Aufsatzhohen  für  beide  Distanzen  und  findet 

'-t-M-84-88-- 

Das  Hohlgeschoss-Schießen  wäre  aus  der  gewählten  Stellung  nicht 
möglich.  Denkt  man  sich  die  Flugbahn  um  ihren  Endpunkt  am  Ziele 
derart  nach  aufwärts  geschwenkt,  dass  sie  über  die  Maske  hinweggeht« 

so  gelangt  ihr  Anfangspunkt  um  das  Maß  -1— - — (H — y)  nach  aufwärts, 

25 

d.  i.  im   gegebenen  Beispiele  um  —  X  2  =  5m.    Die  Stellung  müsste 

also  soweit  rückwärts  gewählt  werden,  dass  die  Flughohe  über  dei 
jetzigen  Standorte  5m  beträgt.  Der  doppelte  bestrichene  Baum  für  1« 
beträgt  auf  2.500  Schritt  nach  der  Schießtafel  28  Schritt.  Die  Stellung 
muss  demnach  um  5  X  28  =  140  Schritt  weiter  rückwärts  gewählt 
werden. 

Mithilfe  der  berechneten  Flugbahnordinate  ließe  sich  daher  die  Begd 
des  Herrn  Majors  Schleiss  allgemein,  d.  i.  für  jede  Entfernung  dar 
Maske  anwenden: 

Rechnet  man  die  Flugbahnordinate  nach  der  Gleichung  ?/  =  0'26nn„ 
so  erhält  man  für  n  =  15,  nx  =10;   g  —  39  m,    d.  i.  um   Im  zu  groß. 

Für  n  =  16,  )tt  =  14  erhält  man  aus  der  Differenz  der  Aufsatz- 
höhen berechnet: 

y  =  62w,  nach  der  Formel  y  =  0*26  »?>,  =  58  w,  d.  i.  um  4w 
zu  klein; 

für  n  =  nx  =  10    ist    dagegen    nach    der    ersten  Art    berechnet: 

y  =  23  m,  nach  der  zweiten  Art  y  =  26  w,  d.  i.  um  3m  zu  groß. 

4if 

Wie  diese  Beispiele  zeigen,  liefert  die  Formel  n  = auf  Distanzen 

unter  3.000  Schritt  zu  kleine,    auf  solchen    über  3.000  Schritt  dagegen 

zu  große  Werte  für  die  Grenzdistanz,  was  sich  daraus  erklärt,  weil  ffir 

kleine    und    mittlere    Distanzen    der    wirkliche    Elevationswinkel  etwas 

kleiner,  für  große  Distanzen  dagegen  größer  ist,  als  der  aus  der  Formel 

ix  —  5 
s°  =  — - —  gefundene  aproximative  Wert  für  diesen  Winkel.  Auf  diese 
5 

47/ 

Formel   stützt   sich  aber  die  Gleichung  n  =  — . 


Ein  Beitrag  zum  indirecten  Schuss  der  Feld- Artillerie. 


435 


Diese  Thatsache  geht  noch  ersichtlicher  aas  folgender  tabellarischer 
iasammenstellung  hervor. 


Tabe 

lle  I 

Akdssc  = 

200* 

400x 

600x|  800x 

l.000x|l.800x 

1.700x 

2.200* 

2.700*  |3.000x 

3.200* 

Horizon- 
tale 

Schass- 
weite 

y-3//so  in  Metern 

1 
"4   nn> 

1.000x 

27 

40 

40 
6  0 

3  9 
65 

2  2 

40 

— ^— 

— ^ 

— '— 

— ;— 

1.500x 

48 
65 

81 
HO 

10  3 
135 

110 
140 

96 
12  5 

40 
65 

— — 

— — 

2.000* 

7-2 
90 

131 
160 

176 
210 

20-4 
24  0 

217 
250 

197 
22  7 

102 
12-5 

2.590* 

100 
11-5 

18-7 
216 

260 

28-5 

318 
34  0 

357 
37  5 

379 
390 

83-9 
340 

14-7 
165 

— — 

3.00Ox 

131 

HO 

25  0 

26  0 

35  3 

36  0 

44' 1 
440 

508 
50  0 

580 
55  2 

603 
55*2 

48-9 
440 

200 
202 

3500* 

167 
16*5 

330 
31-0 

467 
435 

57  8 
54  0 

682 
62  5 

81-7 
71-5 

895 
765 

87-7 
71  5 

660 
540 

42-8 
87  5 

234 
240 

Bei  der  Ableitung  der  Formel  H  =  —nnt  wurde  für  Schätzungs- 
fehler der  Größen  H  und  w,  kein  Spielraum  gelassen  und  die  Höhen- 
streuung gar  nicht  berücksichtigt. 

Die  praktische  Brauchbarkeit  der  Formel  verlangt  aber  nicht  nur 
einen  solchen  Spielraum,  sondern  überdies  eine  gewisse  Toleranz  für 
Höhenunterschiede  zwischen  Ziel  und  Geschützstellung,  wenn  ersteres 
tiefer  liegt. 

Sollen  die  Formeln  brauchbar  sein,  so  müssen  die  aus  der  Gleichung 

H  =  —nnx  resultierenden  Werte    der  Flugbahn ordinaten    größer   sein, 
4 

als  die  um  das  Maß  der  dreifachen  50%  Höhenstreuung  für  die  Grenz- 

Äistanz  verminderten  wirklichen  Werte   der  Flugbahnordinate   für   diese 

Distanz,  weil  nur  dann  ein   verlässliches  Überschießen  stattfinden  kann. 

4# 
Die  Tabelle  I  zeigt,  dass  die  Formel  n  =  —  eigentlich  erst  auf 

Distanzen    über   3.000  Schritt  brauchbar  ist,    während    sie    gerade    für 
Distanzen  unter  3.000  Schritt  abgeleitet  wurde. 


436 


Christi. 


Offenbar  ist  der  für  die  Annahme  s°  = 


gefundene  CoSffi- 


cient  4  der  Formel  zu  klein.  Denkt  man  sich  statt  seiner  den  größeren 
Coefficienten  £\  so  ist  die  Bedingung  für  die  praktische  Brauchbarkeit 
der  Formel  durch  folgende  Ungleichung  gegeben: 

V  —  3  Hg0>  —  nnx. 

Dieser  Bedingung  wird  noch  mit  einem  beträchtlichen  Spielräume 
genügt,  wenn  man  k  =  6  wählt.  Die  Tabelle  II  zeigt,  wie  hoch  die 
mittlere  Flugbahn    über   den   höchsten  Punkt   der  Maske   hinweggeht, 


wenn  die  Grenzdistanz  nach  der  Formel  n  = 


6H 


berechnet  wird. 


Tab 

eile 

IL 

Entfernung  (n) 
der  Maske 

2 

5 

10 

13 

17 

20 

23 

27 

30 

32 

36 

Horizontale 
Schussweite 

(y— g-wrijj    Meter 

15 

0  5 

16 

25 

15 

, 

i 

. 

20 

1-2 

3'6 

62 

6  3 

4-1 

. 

i 

25 

2-3 

6  2 

16-9 

137 

13-6 

114 

53 

1 

30 

38 

101 

191 

230 

25-9 

23-6 

21-9 

124 

35 

58 

14  2 

277 

35-8 

40-9 

43-4 

425 

360 

256 

16  7 

40 

7'8 

198 

38  0 

47  5 

58-3 

64  3 

658 

64-5 

580 

50  3 

300 

3  11»  = 

0-2 

05 

12 

1-8 

24 

3-3 

45 

60 

78 

93 

13  0 

Die  Formel  n 


67/ 


liefert    demnach   auf  kleinen    und  mittleren 


Entfernungen  annähernd  richtige  auf  große  Distanzen  dagegen  lauter  zu 
grolie  Werte,  welcher  Umstand  aber  der  Thatsache  gerecht  wird,  dass 
alsdann  die  Schätzungsfehler  umso  bedeutender  werden.  Die  letzte 
Horizontalreihe  der  Tabelle  gibt  die  Größe  der  dreifachen  50%  Höhen- 
streuung für  die  Grenzdistanz  an.  Wird  dieselbe  von  den  in  der  gleichen 
Yerticalrubrik  stehenden  Ziffern  in  Abzug  gebracht,    so  erhält  man  den 

x»    LT 

durch  die  Formel  w— tolerierten    Fehler    in    der    Schätzung    der 

Grolle  //. 


Ein  Beitrag  zum  indirecten  Schuss  der  Feld.Artilherie. 


437 


Wie  man  sich  leicht  überzeugen  kann,  ist  die  Toleranz  der  Formel 
ehr  bedeutend,  u.  zw.  desto  größer,  je  höher  die  Maske  und  je  weiter 
ie  entfernt  ist :  also  je  schwieriger  das  richtige  Schätzen  ihrer  Höhe  wird. 

Nimmt  man  dagegen  an,  dass  man  die  Größe  nt  und  //  richtig 
>estimmt  hat,  so  lässt  sich  leicht  berechnen,  welche  Toleranz  die  Formel 
jegen  Niveau-Unterschiede  zwischen  Ziel  und  Geschützstellung  hat,  wenn 
Letztere  dominiert. 

Die  für  das  Ziel  im  Mündungshorizont  gedachte  Flugbahn  lässt 
ach  noch  um  ein  gewisses  Maß  nach  abwärts  schwenken,  u.  zw.  um  soviel, 
dass  der  über  dem  höchsten  Punkte  der  Maske  gelegene  Flugbahnpunkt, 
dessen  Ordinate  y  ist,  um  das  Maß 

nach  abwärts  kommt,  wodurch  der  Schnittpunkt  der  Flugbahn  mit  dem 
Müiidungshorizont  um  das  Maß 

1  n 

unter  denselben  gelangt. 

Die  Größe  0t  zeigt,  wieviele  Meter  das  Ziel  vertieft  liegen  könnte, 
*enn  die  Größen  H  und  n  richtig  geschätzt  wurden. 

Nachfolgende  Tabelle  III  gibt  einige  Werte  ö  beim  H.  S.  aus 
lern  9cm  Feldgeschütz  für  verschiedene  Werte  der  H  und  n1# 

Tabelle  III. 


r— 

25 

20 

10 

5 

H 

Meter 

10 

20 

30 

10 

20 

30 

10 

20 

30 

10 

20 

30 

n 

24 
42 

4-8 
56 

7-2 
72 

3 
19 

6 
33 

9 
45 

6 

7 

12 
13 

18 
2G 

12 

4 

24 
13 

36 
32 

Die  Formel  n  = ist  daher   zur  Berechnung    der  Grenzdistanz 

uch  dann  noch  brauchbar,  wenn  das  Ziel  einige  Meter  unter  dem  Mün- 
lungshorizonte  liegt. 

Es  ergeben  sich  mithin  für  den  Becognoscenten  folgende  prak- 
ische  Begeln: 

I.  Um  zu  ermitteln,  wie  weit  hinter  der  Maske  auf- 
bahren ist,  damit  man  dieselbe  noch  verlässlich  über- 
ehießen  könne,   dividiert  man   die  sechsfache  Höhe  der- 


438  Christi. 

selben  durch  die  Zahl  Hundertschritt  ihrer  Entfernung 
vom  Ziele,  wodurch  man  die  gesuchte  Grenzdistanz  eben- 
falls in  Hundertschritt  erhält. 

_  6_H 

~   ni 

IL  Will  der  Recognoscent  von  seinem  Aufstellungs- 
orte aus  wissen,  wie  groß  der  todte  Baum  vor  einer 
Maske,  oder  mit  anderen  Worten,  welche  minimale  Schuss- 
weite anzuwenden  gestattet  ist,  so  dividiert  er  ihre 
sechsfache  Höhe  durch  die  Zahl  Hundertschritt  seiner 
Entfernung  von  derselben,  wodurch  er  dieZahl  Hundert- 
schritt der  Tiefe  jener  Terrainzone  erhält,  welche  durch 
die  vorliegende  Maske  gedeckt  ist. 

6ff 
n 
Die  geringste  noch  mögliche  Schussweite  ist  100  (n-f-n,)*. 

In  Anbetracht  des  Umstandes,  dass  beim  H.  W.  aus  dem  9cm 
Feldgeschütze  die  Elevationswinkel  ca.  doppelt  so  groß  sind,  als  beim 
Schießen,  kann  man  für  das  Werfen  die  Formeln 

3H  3H 

n  = ,    ?it  = 

nt  n 

gelten  lassen,  woraus  die  Regeln  folgen: 

III.  Beim  Werfen  ist  die  Hälfte  der  für  das  Schießen 
berechneten  Grenzdistanz  anwendbar. 

IV.  Der  todte  Baum  vor  der  Maske  ist  beim  Werfen 
halb  so  groß,  als  beim  Schießen. 

Man    kann   sich   überzeugen,  dass  diese  vier  Begeln    auch  beim 

Schießen    und  Werfen    aus    der   8cm  Feldkanone    anwendbar 

sind. 

k  H 

Wie  die  Construction  der  Formel  u  = zeigt,  ist  es  im  Interese 

nt 

einer    möglichst   großen    Toleranz    gegen    Höhenunterschiede    zwischen 

Geschützstellung  und  vertieftem  Ziele  gelegen,  die  „Höhe  der  Maske 

nicht  zu  klein",  die  Entfernung  derselben  vom  Ziele  „nicht 

zu  groß"  zu  schätzen. 

Einige  Beispiele   mögen    die  Anwendung    der  abgeleiteten  Begeln 
erläutern. 

1.  Beispiel. 

Der  Gegner  hat   zur  Sicherung    eines  Brückenschlages    über   den 
-X-Fluss  Truppen  überschifft,  welche  am  diesseitigen  Ufer  eine  zu  diesem 


Ein  Beitrag  zum  indirecten  Schuss  der  Feld-Artillerie.  439 

arallele  Häuserreihe  besetzt  halten,  die  nach  der  Karte  ca.  900  Schritt 
od  der  Brückenstelle  entfernt  ist  und  deren  oberste  Linie  das  um- 
legende, ebene  Terrain  um  ca.  30m  überragt.  Die  9cm  Batterie  eines 
ur  Verhinderung  des  Brückenschlages  entsendeten  Detachements  erhält 
len  Befehl,  die  Brückenbaustelle  zu  beschießen.  Das  Terrain  gestattet 
ceine  Aufstellung  für  schräges  Feuer  seitwärts  der  erwähnten  Häuser- 
reihe. Wie  weit  von  derselben  ist  die  Aufstellung  zu  wählen? 
Die  Bechnung  ist: 

6  *  30 

n  =  — 9—  =  20' 

Die  Batterie  muss  2.000  Schritt  vor  der  Häuserreihe  auffahren; 
die  Schussdistanz  beträgt  2.900  Schritt. 

Die  Controlrechnungen  ergeben,  dass  in  diesem  Falle  das  Schießen 
noch  möglich  wäre,  wenn  die  Brückenstelle  26m  tiefer  liegen  würde. 
Anderseits  könnte  die  Häuserreihe  47m  hoch  sein,  oder  endlich  die 
Brückenstelle  blos  600  Schritt  hinter  derselben  liegen.  Die  Toleranz 
gegen  Schätzungsfehler  der  Größen  H  und  nt  ist  also  sehr  groß. 

2.  Beispiel. 

Eine  Batterie  steht  200  Schritt  hinter  einem  6m  hohen  Damme. 
Wie  groß  ist  der  todte  Raum  vor  demselben? 

Mit  Bücksicht  auf  die  Feuerhöhe  der  Geschütze  ist  hier  H  =  5m. 
Man  erhält: 

6X5        _r 
*.— j—  =  15- 

Der  todte  Baum  ist  beim  Schießen  1.500  Schritt,  beim  Werfen 
Mos  750  Schritt;  das  Schießen  ist  also  aus  der  gewählten  Stellung  erst 
auf  Distanzen  über  1.700  Schritt  möglich. 

3.  Beispiel 

Wie  weit  ist  hinter  einem  4m  hohen  Damme  Stellung  zu  nehmen, 
um  ein  1.000  Schritt   vor  demselben    befindliches  Ziel  zu  beschießen? 
Man  erhält,  da  H  =  3m  ist 

6X3 
*--lö--18- 
Die  Batteriestellung  ist  mindestens  180  Schritt  hinter  dem  Damme 
tu  wählen. 

4.  Beispiel. 

Eine  Batterie  soll  eine  jenseits  des  unpassierbaren  X-Flusses  erbaute, 
on  dessen  Ufer  ca.  2.000  Schritt  entfernte  Schanze  enfilieren,  und  wird 

56 


440  Christi 

durch  eine  am  jenseitiges  Ufer  befindliche  30m  hohe  Terrainwelle  zum  in- 
directen  Schießen  gezwungen.  Die  Kammlinie  der  Maske  ist  ca.  400  Schritt 
vom  Flugsufer  entfernt;  wo  ist  aufzufahren? 

6  X  30 

Man  erhält  n  =  — -- —  =  11-25.  Nimmt  man  an,  dass  der  Floss 
lo 

100  Schritte  breit  ist,  so  hätte  man  625  Schritte  vom  diesseitigen  Ufer   1 

entfernt  aufzufahren;  Distanz  2.725  Schritt 

g  u 

Die  Formel  n  = liefert  viel  zu  große  Werte  fttr  die  Grenz- 

n 

distanz,  wenn  das  Ziel  stark  überhöhend  ist;  bei  stark  vertieften  Zielen 

ist  sie  ganz  unbrauchbar. 

Einem  dominierend  aufgestellten  Gegner  gegenüber  wird  es  sich 
häufig  empfehlen,  eine  verdeckte  Stellung  zu  beziehen,  um  dadurch  die 
Nachtheile  der  Tiefenstellung  zu  verringern.  Vertieften  Zielen  gegenüber 
wird  man,  wo  möglich,  in  eine  Stellung  für  freie  Visur  auffahren  und 
die  V ortheile  des  Dominierens  zur  Geltung  bringen.  Es  ist  aber  auch 
in  diesem  Falle  ein  zwangweises  Beziehen  einer  maskierten  Stellung 
denkbar,  sei  es  infolge  der  Terrainverhältnisse,  sei  es,  um  nicht  in  den 
wirksamsten  Bereich  des  feindlichen  Infanteriefeuers  zu  gelangen. 

Der  Recognoscent  kommt  daher  in  die  Lage,  die  Prüfung  der 
Möglichkeit  des  Überschießens  auch  bei  stark  überhöhenden  oder  bei 
stark  vertieften  Zielen  vorzunehmen. 

Die  Berechnung  der  Flugbahnordinate  wäre  eine  directe  Prüfung; 
weil  das  Schießen  nur  möglich  ist,  wenn  die  der  Entfernung  der  Maske 
entsprechende  Flugbahnordinate  größer  ist,  als  die  Höhe  der  Maske.  Im 
Gegentheile  hat  man  in  der  Differenz  beider  Größen  einen  Anhaltspunkt 
um  wieviel  weiter  rückwärts  die  Stellung  zu  wählen  wäre,  was  man 
nach  der  vom  Herrn  k.  und  k.  Major  Josef  Schleiss  gegebenen 
Regel  berechnen  kann,  die  sich  hiedurch  auch  für  bedeutend  über- 
höhende oder  vertiefte  Ziele  verallgemeinern  lässt. 

Es  wurde  bereits  angegeben,  in  welch  einfacher  Weise  man  aus  der 
Reihe  der  Aufsatzhöhen  die  Flugbahnordinaten  berechnen  kann,  wenn  sich 
das  Ziel  im  Mündungshorizonte  befindet.  Bei  überhöhendem  Ziele  ist  die 

Ordinate  größer,   b«i  vertieftem  kleiner,  u.  zw.  umso  ~-^<  ie  größer 

kiemer  J     b 

der  Verticalabstand  des  Zielpunktes  vom  Mündungshorizonte  ist  (Siehe 
Figur  3.) 

Ist  AB  =  y  die  Ordinate   für  die  Entfernung  der  Maske  MB 
bei  der  Lage  des  Zielpunktes  Z  im  Mündungshorizonte;  AXB  —  yx  und 


Ein  Beitrag  zun  indireeten  Schuse  der  Feld-Artillerie. 


441 


At  B  =  ytf  die  Ordinate  bei  überhöhendem  Ziele  Z|t  respective  vertieftem 
Ziele  Z%  und  setzt  man  ZtZ  =  H,  ZZt=V,  ferner  MZ=  100  wx, 
MB,  =  100  Nx,  so  ist: 


Es  lassen  sich  also  auch  bei 


.  überhöhenden 


Zielen  die 


vertieften 
Flugbahnordinaten  einfach  berechnen. 

Das  Control- Verfahren  durch  Berechnung  der  Flugbahnordinate  für 
die  Entfernung  der  Deckung  gilt  natürlich  ganz  allgemein  für 
jedes  Geschütz  und  jede  Schussart  und  ergibt  die  Möglichkeit 
des  Schießens  vom  Aufstellungspunkte  des  Recognoscenten.  Die  Schwie- 
rigkeit der  praktischen  Anwendung  liegt  vielmehr  in  der  annähernd 
richtigen  Schätzung  der  Größen  H  oder  F,  als  in  der  Durchführung  der 
Rechnung,  die  sehr  einfach  ist. 

Zwei  Beispiele  mögen  die  Anwendung  deutlicher  zeigen. 

1.  Beispiel. 
Es  ist  zu  untersuchen,  ob  man  aus  einer  Aufstellung  300  Schritte 
hinter  einer  20  m  hohen  Maske  ein  2.000  Schritte  entferntes  und   die 
projectierte  Stellung  um  40  m  überhöhendes  Ziel  beschießen  kann. 

Die  Differenz  der  Aufsatzhöhen  für  die  Entfernungen  von  300  Schritt 
.und  2000  Schritt   ist  beim  Hohlgeschoss-Schießen  aus  dem  9cm  Feld- 

56* 


442 


Christi. 


geschütze  47mm.  Mithin  ist  die  Flugbahnordinate  rar  ein  Ziel  im  Münduogs- 
horizonte 

y  =  ^x|-X47  =  10-6m. 

Für  das  überhöhende  Ziel  erhält  man 

3 


y. 


10-6  4.  ^-  x  40  +  166m. 

ZU 


Nachdem  die  Maske  um  3*4m  höher  ist,  als  die  Flugbahnordinate, 
so  ist  das  Schießen  nicht  möglich.  Man  muss  um  2  X  3*4  X  19*  =  130* 
zurückgehen. 

2.  Beispiel. 

Eine  reitende  Batterie  soll  am  Kamme  einer  Höhe  auffahren,  um 
ein  2.000  Schritte  entferntes,  50m  vertieftes  Ziel  zu  beschießen.  Das 
Ziel  wird  durch  einen  600  Schritte  vor  der  gewählten  Stellung  gelegenen, 
beiläufig  gleich  hohen  Bücken  maskiert.  Ist  das  Schießen  möglich? 


ng,**. 


Die  Bechnung  ist  folgende: 

Aufsatz  für  2000"  =  57mm 
„       600*  =  12  „ 


yt  =  20 


-X 
10  X    4 

6 


20 


Differenz 
3 


45mm. 
X  45  =  20m, 


X  50  =    5m. 


Das  Schießen  ist  möglich,   nachdem  die  Flugbahn  noch  5»»   über 
die  vorliegende  Maske  hinweg  geht. 


Ein  Beitrag  zum  indirecten  Schuss  der  Feld-Artillerie.  443 

Für  den  praktischen  Gebrauch  hat  eine  Formel,  welche  die  Con- 
trole  indirect  bewirkt,  d.  h.  die  Grenzdistanz  bestimmt,  größeren  Wert, 
als  die  Vornahme  einer  derartigen  directen  Controle,  weil  sie  sofort 
entscheiden  lässt,  ob  überhaupt  eine  Stellung  hinter  der  Maske  möglich 
ist.  Da  der  Gefechtszweck  die  Wahl  der  Stellung  innerhalb  bestimmter 
Distanzgrenzen  vom  Ziele  gebietet,  muss  eine  Stellung  als  unbrauchbar 
bezeichnet  werden,  die  infolge  des  nothw endigerweise  sehr  großen 
Abstandes  von  der  Maske  die  obere  der  beiden  Distanzgrenzen  über- 
schreiten würde. 

Hat  der  Recognoscent  die  Prüfung  des  Überschießens  bei  stark 
vertieften  Zielen  vorzunehmen,  so  wäre  es  kein  sicheres  Mittel  hiezu  in  der 

6  H 

Formel  n  =  —  den  CoSfficienten  6  durch  eine  größere  Zahl  zu  ersetzen, 

n% 
um   dadurch  einen  entsprechend  größeren  Spielraum  zu  gewinnen;  man 
muss  in  einem  solchen  Falle  eine  besondere  Berechnung  der  Grenzdistanz 
durchführen.  Dieselbe  kann  etwa  nach  folgenden  Formeln  vorgenommen 
werden. 

Für  die  Annahme,  dass  das  Ziel  im  Geschützhorizonte  ist,  wurde 
als  approximativer  Wert  der  Flugbahnordinate   die  Relation   gefunden: 

y  =  —  nnt,  wobei  y  Meter,  n  und  nt  Hunderte  von  Schritte  bedeuten. 

Liegt  das  Ziel  vertieft,  so  ist  ebenfalls  die  durch  den  höchsten 
Punkt  der  Maske  und  den  Zielpunkt  gedachte  Flugbahn  vollkommen 
bestimmt,  wenn  die  gegenseitige  Lage  dieser  beiden  Punkte  gegeben  ist 
und  man  kann  berechnen,  wo  der  aufsteigende  Ast  dieser  gegebenen  Flug- 
bahn einen  bestimmten  Horizont  —  den  Mündungshorizont  —  schneidet. 

Bezeichnet  H  die  Höhe  der  Maske,  V  die  Vertiefung  des  Zieles 
unter  der  beabsichtigten  Geschützstellung  und  n  die  verlangte  Grenz- 
distanz, so  ergibt  sich  aus  einer  einfachen  Ableitung,  die  hier  der 
Kürze  halber  weggelassen  wurde,  die  Kegel: 

4  (H  -I-  1^ 
Man  sucht  zuerst  die  Grenzdistanz  nt  —  — — — — -  für 

eine  Geschützstellung  im  Horizonte  des  Zieles,  berechnet 

41' 
dann  den  Wert  derGrößeN  = ; und  bildet  schliesslich 

die  Differenz  n  =  nt  —  N. 

Der  ganze  Vorgang  ist  jedenfalls  bei  weitem  nicht  so  einfach,  wie 
die  für  beiläufig  im  Mündungshorizonte  liegende  Ziele  giltigen  Formeln 
ihn  darbieten,  auch  soll  niemand  zugemuthet  werden,  sich  diese  Formeln 


444  Christi. 

zu  merken.  Wenn  sie  aber  im  Notizbache  verzeichnet  sind,  so  kann 
man  danach  leicht  und  einfach  die  Grenzdistanz  berechnen. 

Soll  man  z.  B.  hinter  einem  10m  hohen  Damme  auffahren,  um  ein 
1.000  Schritte  vor  demselben  und  50m  tiefer  liegendes  Ziel  zu  beschießen, 
so  ist  folgende  Rechnung  durchzuführen: 

4  X  60       nä      _.       4  X  60 
*<  =  -lö-  =  24'     N  =  ^4-  =  6'     n=18' 

Man  müsste  1.800  Schritte  hinter  dem  Damme  auffahren;  Schnss- 
weite  ist  2.800  Schritte. 

Man  kann  die  Richtigkeit  der  Formel  und  ihre  Toleranz  gegen 
Schätzungsfehler  der  Größen  Vt  H  und  nx  durch  die  Regel  prüfen,  welche 
unsere  Instruction  (G — 55,  Punkt  26)  angibt 

Ist  e  der  bei  einer  gegebenen  Grenzdistanz  anzuwendende  Elevations- 
winkel  und  tt  jener,  bei  welchem  gerade  noch  das  Überschießen  der 
Maske  möglich  ist,  so  ist  offenbar  e  —  et  >  0  die  Bedingung  fflr  die 
Möglichkeit  des  Schießens. 

Im  obigen  Beispiele  ist  e  —  tt  =  0°  33'  für  das  Ä  &  aus 
unserem  9cm  Feldgeschütze. 

Auch  bei  Anwendung  der  zuletzt  zur  Berechnung  der  Grenzdistanz 
beim  indirecten  Schießen  gegen  stark  vertiefte  Ziele  abgeleiteten  Regel 
ist  der  Spielraum  für  Schätzungsfehler  desto  größer,  je  höher  die  Maske 
ist,  und  je  tiefer  das  Ziel  liegt. 

Ist  z.  B.*  H=  50m,  V=  100m,  ??,  =  20,  so  erhält  man  nt  =  30, 
H  =  8,  also  n  =  22. 

Man  hat  2.200  Schritte  hinter  der  Maske  aufzufahren,  wodurch  die 
Schussdistanz  4.200  Schritte  beträgt. 

Die  Controlrechnung  ergibt  e  —  tx  =  1  •  20', 

i(H+  V) 
Die  Formel  w.  =  — ^ • hat   übrigens  den  beson- 

deren  Wert,  dass  sie  zeigt,  ob  der  höchste  Punkt  der 
Maske  unterhalb  des  auf- oder  unterhalb  des  absteigenden 

Astes  der  Flugbahn  gelangt.  Ist^^w,,  so  liegt  der  absteigende 
Ast  über  der  Deckung  und  es  wird  die  Stellung  sehr  weit  hinter  der 
Maske  gewählt  werden  müssen,  beziehungsweise  ein  Überschießen  der 
Maske  unmöglich  sein,  wenn  man  bei  der  Wahl  der  Geschützstellung 
hinter  der  Maske  der  Tiefe  nach  beschränkt  ist:  sei  es  durch  Terrain- 
verhältnisse, sei  es,  weil  sonst  die  Distanz  das  durch  den  Gefechtszweck 
gegebene  Maximum  überschreitet.  Diese  Thatsache  lässt  sich  aus  einer 
directen  Controlrechnung  nicht  erkennen. 


Ein  Beitrag  zum  indirecten  Schuss  der  Feld-Artillerie.  445 

Liegt  z.  B.   ein  Ziel  100m  vertieft  and  1.500  Schritte  vor  einer 

4  %•  120 
20m  hohen  Maske,  so  ist  nf  =  — — —  =  32. 

15 

Man  mflsste  auf  jeden  Fall  sehr  weit  hinter  der  Maske  auffahren, 

d.  h.  die  Recognoscierung  liefert  das  Resultat,   dass  sieh  nahe  hinter 

der  Maske  keine  geeignete  Stellung  beziehen  lässt.  Die  Fortsetzung  der 

Rechnung  ergibt  N  =  — —  =  8*5,  folglich  n  =  23*5,  so  dass  die  Schuss- 
distanz 4.360  Schritte  betragen  würde. 

Aus  derartigen  Beispielen  ist  ersichtlich,  dass  es  bei  einiger- 
maßen höherer  Maskierung  praktisch  unausführbar  ist, 
stark  vertiefte  Ziele  indirect  zu  beschießen.  Der  Vortheil 
des  DominiereD8  gegenüber  einem  stark  vertieft  aufgestellten  ungedeckten 
Gegner  ist  jedoch  so  groß,  dass  man,  um  ihn  auszunützen,  selbst  das  Auf- 
fahren im  feindlichen  Infanteriefeuer  nicht  scheuen  darf. 

Für  ein  überhöhendes  Ziel  fällt   die  nach  der  Formel  n  =  

nt 
Vierechnete  Grenzdistanz  allzu  groß  aus,  eventuell  so  groß,  dass  man 
aus  dieser  Entfernung  bereits  über  die  Maske  hinweg  direct  auf  das 
Ziel  visieren  könnte.  Bei  einem  stark  überhöhenden  Ziele  kann  man 
%ur  genaueren  Berechnung  der  Grenzdistanz  etwa  folgende  Formeln 
benutzen : 

Es  ist        »  = : — r-T    worin  N  =  — — -. 

nx  +  N  nt 

In  diesen  Formeln  bedeuten  H  die  Höhe  der  Maske,  H%  die 
^Überhöhung  des  Zieles,  nt  dessen  Entfernung  von  der  Maske.  Die  Ab- 
leitung dieser  Formeln  wurde  ebenfalls  der  Übersichtlichkeit  halber 
weggelassen. 

Ist  z.  B.  über  eine  10m  hohe  Terrainwelle  hinweg  ein  2.000  Schritt 
vor  derselben  und  50m  hoch  gelegenes  Ziel  zu  beschießen,  so  erhält  man 
4X40  4X10 

Die  Grenzdistanz  ist  170  Schritte;   die  Rechnung  nach  der  Kegel 

6  H 

n  =  —  gibt  w  =  3,  also  die  Grenzdistanz  um  130  Schritte   zu  groß, 

die  Regel  vom  T doppelten  bestrichenen  Raum"  ergibt  die  Grenzdistanz 
sogar  mit  380  Schritte. 

Auch  die  für  überhöhende  Ziele  abgeleiteten  Formeln  sind  ge- 
nügend tolerant  gegen  Schätzungsfehler,  denn  die  Elevation,  um  das 
überhöhende  Ziel  zu  treffen,  ist  für  die  Schussweite   von  2.200  Schritt 


446        Christi.  Ein  Beitrag  zum  indirecten  Schuss  der  Feld-Artillerie. 

mit  Berücksichtigung  des  Terrainwinkels  5°,  während  die  Maske  ad 
bei  einem  Elevationswinkel  von  4°  30'  überschössen  wird. 

Von  den  Regeln,  die  zur  Controle  des  Überschießens  seitens  < 
recognoscierenden  Officiers  angegeben  wurden,  kann  —  streng  genomi 

6  H. 

—  nur  die  Formel  n  = als  feldmäßig  bezeichnet  werden  und  w 

wohl  fast  in  allen  Fällen  genügen,  wo  vom  indirecten  Schießen  i 
wendung  gemacht  werden  soll.  Vermeidet  man  ein  Unterschätzen  i 
Größe  H  und  ein  Überschätzen  der  Größe  wlf  so  wird  man  auch 
ziemlich  vertieften  Zielen  ein  brauchbares  Resultat  erhalten.  Jedenfi 
hat  man  aber  sofort  nach  dem  Abprotzen  der  in  der  Stellung  U| 
langten  Geschütze  die  Controle  praktisch  in  der  bekannten  Weist 
wiederholen.  Es  wird  dann  schlimmsten  Falles  ein  einmaliger  und  : 
geringer  Stellungswechsel  nach  rückwärts  nöthig  sein. 

(ForUetxung  folgt.) 


|G3^ 


Tafel  17. 


ty  L  2Zjnm) 


:■  ••'.ak.t^aMihtComitß 


447 


Ein  Beitrag  zum  indirecten  Schuss  der  Feld-Artillerie. 

Von 

^LAtoXL    GllXlfftl, 

k.  und  k.  OberlkuUnant  im  14.  Corp*~Artill*rü-IUgivu*te. 

(Mit  8  Figuren  im  Texte.) 

(Fortsetzung  und  8eolaia.) 

n.  Das  indirecte  Richten. 

Im  allgemeinen  ist  und  bleibt  der  indirecte  Schuss  für  die  Feld- 
Artillerie  ein  Ausnahmsfall  und  es  ist  daher  nicht  statthaft,  dieser 
Schussart  zuliebe  solche  Änderungen  und  Neu-Constructionen  am  Materiale 
durchzuführen,  welche  die  feldmäßige  Einfachheit  der  Geschützbedienung, 
Controle  und  Feuerleitung  beim  directen  Schusse  vermindern  würden. 
Unser  Geschütz-Aufsatz  ist  daher  blos  für  den  directen  Schuss  ge- 
schaffen; dies  ist  aber  ein  Grund,  warum  die  Ausübung  des  indirecten 
Schusses  so  namhafte  Schwierigkeiten  findet 

Es  wäre  ein  Ideal  erreicht,  könnte  man  Geschützbedienung,  Leitung 
und  Controle  des  Feuers  einheitlich  machen,  so  dass  es  sich  gleich 
bliebe,  ob  eine  directe  Visur  möglich  ist  oder  nicht.  Diesem  Ideale  lässt 
sich  dadurch  nachstreben,  dass  man  entsprechende  Biohtmittel  und 
Yisiervorrichtungen  schafft,  die  eigens  für  den  indirecten  Schuss  dienen. 
Die  Nachtheile  des  gegenwärtig  diesem  Zwecke  dienenden  Instru- 
mentes, des  Libellenquadranten,  brauchen  nicht  erörtert  zu  werden,  umso- 
weniger  als  die  Einführung  des  Richtbogens  beschlossene  Sache  ist. 

Es  mag  vielleicht  praktisch  gleichgiltig  sein,  ob  man  beim  Ein- 
schießen das  Ziel  in  eine  Millimeter-,  Linien-,  Strich-,  Meter-  oder 
Schrittgabel  bringt,  bei  uns  ist  eben  das  Stellen  des  Aufsatzes  nach 
Distanzscalen  in  Gebrauch  und  es  ist  vielleicht  der  größte  Vortheil 
des  Richtbogens,  dass  er  auch  nach  Distanzscalen  gestellt  wird.  Dieser 
Vortheil  zeigt  sich  insbesondere  dann,  wenn  man  den  in  den  Instruc- 
tionen der  verschiedenen  Feld-Artillerien  kaum  beachteten,  in  Wirk- 
lichkeit aber  sich  häufig  genug  ergebenden  Fall  ins  Auge  fasst,  dass 
einzelne  Geschütze  einer  Batterie  nicht  direct  richten  können  und  zum 
Richtbogen  greifen  müssen,  während  die  anderen  direct  mit  dem  Aufsatze 

69* 


448  Christi. 

richten.  Man  wird  in  diesem  Falle  die  Libelle  des  der  Distanz  ent- 
sprechend gestellten  Bichtbogens  am  Nachbargeschütze  einspielen  lassen 
und  diese  Stellung  des  Libellenstückes  fixieren,  um  inderfolge  die  Höhen- 
richtung ebenso  einfach  zu  ertheilen,  wie  das  Nachbargeschütz  mit  dem 
Geschützaufsatze. 

Ein  großer  Yortheil  des  Bichtbogens  ist  ferner  die  besondere  Be- 
rücksichtigung des  Positionswinkels.  Dieser  muss  beim  indirecten  Schießen 
thunlichst  berücksichtigt  werden,  weil  seine  Vernachlässigung  zurfolge 
hat,  dass  man  nicht  die  wahre  Distanz  ermittelt,  was  den  Übergang 
zum  tempierten  Feuer  erschweren  würde.  Beachtenswert  ist  in  dieser 
Beziehung  der  Punkt  105  der  deutschen  „Schieß- Vorschrift  für  die 
Feld- Artillerie^  Der  zweite  Absatz  desselben  lautet: 

„Ist  das  Vorbringen  eines  Geschützes  zum  directen 
Messen  des  Geländewinkels  nicht  möglich,  so  genügt 
schon  die  Anwendung  einer  auf  das  Ziel  gerichteten 
Latte  etc.,  auf  welche  der  Bichtbogen  wie  auf  dts  Ge- 
schütz gestellt  wird,  zur  annähernden  Ermittelung  des 
Geländewinkels.u 

Der  Positions-Winkel  kann  bekanntlich  auch  durch  Rechpsng 
nach  einer  einfachen  Gedächtnisregel  gefunden  werden:  „Man  «Mit 
den  Terrainwinkel  in  Minuten,  wenn  man  den  Höhenunterschied  zwischen 
Ziel  und  Geschützstellung  in  Metern  durch  die  Anzahl  Hundert  der 
Schritte,  welche  die  Distanz  beträgt,  dividiert  und  den  Quotienten  mit 
der  Gedächtniszahl  45  multipliciert/ 

Der  Bichtbogen  dient  blos  zum  Ertheilen  der  Höhenrichtnng: 
nach  dem  Anlangen  in  der  Stellung  ist  aber  bei  relativ  hoher  Maskie- 
rung die  Vornahme  der  ersten  Seitenrichtung  weitaus  schwieriger  und 
zeitraubender,  als  jene  der  Höhenrichtung. 

Unsere  Vorschriften  geben  den  Vorgang  zur  Ertheilung  der  ersten 
Seitenrichtung  beim  Schießen  über  verhältnismäßig  hohe  Masken  nur  für 
den  einen  Fall  an,  wenn  die  Natur  und  Entfernung  der  Maske  —  z.  B.  ein 
hoher  Damm  —  das  Betreten  derselben  und  das  Aussteoken  der  Bichtungs- 
ebenen  gestattet.  In  allen  anderen  Fällen  haben  die  eingetheilten  Chargen 
für  die  Vornahme  der  ersten  Seitenrichtung  die  nöthigen  Maßnahmen  nach 
eigenem  Ermessen  zu  treffen,  wozu  sogar  die  Begeln  der  praktischen 
Geometrie  in  Anwendung  gelangen  können. 

Es  ist  vielleicht  nicht  unvortheilhaft,  auf  diesen  Gegenstand  näher 
einzugehen. 


Ein  Beitrag  zum  indireeten  Schuss  der  Feld- Artillerie.  449 

Setzt  man  an  die  Spitze  dieser  Betrachtungen  den  Grundsatz, 
dass  von  der  Feld-Artillerie  keine  Künsteleien,  sondern  nur  Feldmäßiges 
zu  verlangen  ist,  so  ergibt  sich,  dass  die  Untersuchung  der 
Möglichkeit,  aus  einer  geplanten  Geschützstellung  die 
erste  Seitenrichtung  mit  feldmäßigenMitteln  vornehmen 
zu  können,  eine  ebenso  wichtige  Aufgabe  des  Becognos- 
centen  ist,  als  die  Prüfung  der  Möglichkeit  des  Über- 
schießens der  vorliegenden  Maske. 

Die  Vornahme  der  ersten  Seitenrichtung  kann  in  jenen  Fällen, 
wo  sich  keine  der  Begeln  unserer  Vorschriften  anwenden  lassen,  unbe- 
dingt nur  dann  erfolgen,  wenn  sich  in  der  Nähe  der  Geschützaufstellung 
ein  Haus,  ein  hoher  Baum  etc.  befindet,  von  wo  aus  die  Maske  über- 
blickt und  so  das  Ziel  gesehen  wird.  Da  aber  solche  Objecto  nicht 
immer  dort  zu  finden  sind,  wo  man  sie  eben  braucht,  wird  bei  einzelnen 
Feld-Artillerien  die  Einführung  von  eigenen,  leicht  transportablen  Be- 
obachtungsleitern geplant,  welche  freilich  auch  bei  dem  directen  Schießen 
dem  Beobachter  grosse  Vortheile  gewähren  können '). 

Um  zu  zeigen,  in  welcher  Weise  man  etwa  vorzugehen  habe,  um 
von  einem  solchen  Beobachtungsstande  aus  die  erste  Seitenrichtung 
der  Geschütze  einer  Batterie  auszuführen,  werden  in  folgendem  jene 
Bestimmungen  der  Schießvorschrift  für  die  italienische  Feld-Artillerie 
angeführt,  welche  diesen  Fall  behandeln. 

Bei  der  italienischen  Feld-Artillerie  gilt,  wie  bereits  eingangs 
erwähnt,  der  Grundsatz,  den  indireeten  Schuss  nur  dann  anzuwenden, 
wenn  es  unmöglich  erscheint,  Stellungen,  selbst  gefährliche,  einzu- 
nehmen, von  wo  das  Ziel  gesehen  werden  kann.  Die  nothwendigen 
Bedingungen  zur  Ausführung  des  Schießens  sind: 

1.  Die  Unbeweglichkeit  des  Zieles. 

2.  Das  Vorhandensein  eines  Beobachtungsstandes,  von  Welchem  au9 
die  Feuerleitung  mit  der  Stimme  —  wenn  auch  relaisartig  —  noch 
möglich  ist. 

3*  Die  Möglichkeit,  die  vorliegende  Maske  zu  überschießen. 

Das  Bichten  geschieht  hiebei  stets  nach  einer  ßichtlatte  mit 
verschiebbarem  Zielpunkte,  welche  30m  vor  der  Geschützmündung  und 
nur  ausnahmsweise  hinter  dem  Geschütze  so  aufgestellt  wird,  dass  die 


*)  8iehe  . Mitteilungen"  1891,  4.  Heft. 


450 


Christi. 


Richtungsebenen  der  sechs  Geschütze  der  Batterie,  —  durch  Visierkoni 
und  Richtlatte  markiert  —  annähernd  parallel  sind. 
Als  Vorbereitung  für  das  Schießen  geschieht: 

1.  Die  Festlegung  der  allgemeinen  Schussrichtung. 

2.  Das  Ausstecken  der  Richtlatten. 

3.  Das  Richten  der  Geschütze  für  den  ersten  Schuss  und  die 
Regelung  der  Stellung  des  verschiebbaren  Hilfszielpunktes  Ar  die 
folgenden  Richtungen. 

Die  ersten  zwei  Verrichtungen  geschehen  im  allgemeinen  in  der- 
selben Weise,  wie  nach  unserer  Instruction  (G — 55). 


Fig.  5. 


Wenn  jedoch  die  vorliegende  Maske  unzugänglich,  z.  B.  von  der 
Batterie  durch  einen  Fluss  oder  ein  sonstiges  Terrainhindernis  getrennt 
ist,  oder  wenn  sie  ihrer  Natur  nach  das  Ausstecken  der  Richtungsebenen 
nicht  ermöglicht,  z.  B.  Baumcultur,  so  werden  Hilfsmittel  der 
praktischen  Geometrie  in  Anwendung  gebracht,  u.  zw.  der 
vorgeschriebene  Distanzmesser  Gautier,  beziehungsweise  das  Winkel- 
prisma desselben,  welches  rechte  Winkel  auszustecken  gestattet 

Zunächst  werden  vom  Beobachtungsstande  aus  in  der  Richtung 
des  Zieles  zwei  Stangen  a  und  b  möglichst  weit  von  einander  ausge- 
steckt. Von  b  aus  werden  mittels  des  Winkelprismas  des  Telemeters 
in  der  auf  die  Schussrichtung  senkrechten  Linie  b  c  die  Richtlatten  mit 


Ein  Beitrag  »um  indirecteii  Schon  <h-r  F?M-Ar<iUerie, 


451 


^hriebenen    Intervallen     ausgesteckt;    sodann    von    den    an 
Richtlatten    aus,     ruithüfe     desselben    Winkelspiegels    in    zur    Schuss- 
richtung parallelen  Linien,  die  Mittelpunkte  der  Gesehützstände  ca.  30™ 
hinter    den  Richtlatten    verzeichnet:    hierauf   werden    die  Geschütze    in 
die  ihnen  zukommende  Aufstellung  eingeführt. 

Wenn  die  vom  Beobachtungsstande  ausgesteckte  Kichtungslinie  a  h 
die  BatteriesteUung  durchschneidet,  werden  zuerst  links,  dann  rechts 
die  Richtungsebenen  markiert.  Stehen  die  Geschütze  aber  bereits  abge- 
ätzt in  der  gewählten  Stellung,  so  schreitet  man  in  der  Linie  hc  fort, 
i  man  durch  das  Winkelprisma  fortwährend  auf  ein  Geschütz 
blickt,  bis  die  Stange  l  und  «las  betreffende  Geschütz  übereinander 
erblickt  werden.  Dort  äst  die  Richtlatte  des  betreffenden  Geschützes 
aufzustellen.  Diese  Procedur  muss  für  jedes  Geschütz  besonders  durch- 
geführt werden. 

Sind  die  Richtlatten  ausgesteckt  und  vom  Batterie-Commandauten 
die  Distanz  und  der  Elevationswinkel  mit  Rücksicht  auf  den  Terrainwinkel 
angegeben*  so  wird  der  Aufsatz  wie  oonnal  gestellt  und  die  Seiten- 
richtung  nach  der  Richtlatte  ertheilt.  Hierauf  wird  die  erste  Höhen- 
richtung mit  dem  Quadranten  gegeben  und  nun  der  Hilfszielpunkt 
derart  verschoben,  bis  er  in  der  Visierlinie  «scheint  Wenn  dies  infolge 
der  Terrain  Verhältnisse  nicht  möglich  ist,  d.  h.  die  Richtlatte  zu  hoch 
♦»der  zu  tief  steht,  wird  vom  Ersatz-Aufsätze  (Aha  wmp$nmtor$)  Ge- 
brauch gemacht  und  bei  derselben  Aufsatzstellung  durch  Auf-  oder 
AbwÄrtsschieben  des  Visiers  die  Visierlinie  auf  den  Hilfszielpuukt  einge- 
richtet Selbstverständlich  wird  auch  der  Geschützstand  bezeichnet  und 
das  Geschütz  nach  jedem  Schusse  genau  vorgeführt;  das  Richten  erfolgt 
aber  ttetn  mit  dem  normalen  Aufsatze  nach  dem  Hilfszielpunkte,  geradeso 
wie  bei  freiem  Ausschüsse  nach  dem  Ziele. 

Im   bei   -ehr  schmalen  Zielen,   dann    beim  Einschieben,    dkl 
aller  Geschütze  auf  einen  Punkt  zu  concentrieren,  wird  das  Visier  jedes 
hützes  gegen  das  Bi  iiütz   —  in    der  Regel   ein   mittleres  — 

um    eine   gewisse    Zahl  Millimeter    remehftbftfti    die    M  Formel 


1  -=-  erhalten   wird,    worin  D  die   Schnssdistanz   und    E 
U 


die 


des   betreffenden   Geschützes   vom    1  hütze    bedeutet 

I  die  Schusslinie  seitwärts  der  Batterie   ausgeleckt    worden,   so 
bedeutet  E  die  Entfernung  i  hützes  v»>n  dieser.    Reicht    die  Ein- 

Aufsatzquer  arme  uicht  aus,  ms  die  riMtfge  Seiten  rerecl 
'i  zu  können,  so  hat  schon    in  V  n   d<<r  Batterie- 


452  Christi. 

Commandant  nach  dem  Augenmaße  die  Bichtangslinie  ab  so  weit  seit- 
wärts des  Zielpunktes  ausstecken  zu  lassen,  als  die  Mitte  der  Batterie 
seitwärts  jener  Sichtungslinie  ist 

Der  ganze  Vorgang  bedingt  jedenfalls  ein  zeitraubendes  Verfahren: 
er  verwandelt  aber  das  Richten  beim  indirecten  Schusse  in  eine  directe 
Aufsatzrichtung,  noch  dazu  mit  einem  der  Schussdistanz  entsprechend 
gestellten  Aufsatze.  Die  principielle  Benützung  des  künstlichen  Hilfs- 
zieles muss  als  Einbuße  an  Feldmäßigkeit  bezeichnet  werden,  welche 
vielleicht  nicht  nöthig  wäre,  wenn  man  beim  indirecten  Schusse  stets 
den  Ersatz-Aufsatz  benützen  würde.  Dieser  Ersatz-Aufsatz  der  neben 
dem  eigentlichen  Geschütz- Aufsatze  zu  den  Geschütz- Ausrüstangs- 
gegenständen  zählt,  ist  eigentlich  ein  für  die  Vornahme  des  indirecten 
Schusses  bestimmtes  Instrument.  Er  besteht,  wie  der  gewöhnliche 
italienische  Geschütz-Aufsatz,  aus  dem  röhrenförmigen  Aufsatzstabe  von 
fünfeckigem  Querschnitte  und  aus  dem  Aufsatzkopfe  mit  dem  beweg- 
lichen Querarm.  Der  Aufsatzkopf  bildet  die  obere  Begrenzung  euer 
Metallröhre,  welche  durch  die  Höhlung  des  Aufsatzstabes  reicht  und 
durch  Drehung  eines  am  unteren  Ende  desselben  befindlichen  Knopfes 
innerhalb  bestimmter  Grenzen  nach  auf-  und  abwärts  bewegt  werden  kann. 
Die  Metallröhre,  welche  den  Aufsatzkopf  mit  dem  Querarme  trägt,  zeigt 
25mm  unterhalb  desselben  eine  herumgehende  Eerbe.  Wenn  diese  mit 
dem  Nullpunkte  der  Distanzscala  übereinfällt,  so  ist  der  Ersatz-Aufsat! 
unter  die  gleichen  Richtbedingungen  gestellt,  wie  der  normale.  Es  kann 
also  bei  jeder  Aufsatzstellung  das  Visier  selbständig  bis  zu  25mm  nach 
auf-  oder  abwärts  bewegt,  somit  die  Aufsatzhöhe  variiert  werden,  ohne 
die  Aufsatzstellung  zu  ändern.  Der  Vortheil  dieser  Construction  fi&r  das 
Richten  nach  Hilfszielen  ist  einleuchtend. 

Der  Ersatz- Aufsatz  wird  angewendet: 

1.  Zur  Vornahme  indirecter  Tempierungs-Correcturen  bei  verdor- 
benem Brandsatz  der  Shrapnelzünder. 

Dieses  Correcturverfahren  ist  vollkommener  als  das  Plattenverfahren 
der  deutschen  Feld-Artillerie,  da  hier  die  Aufsatzhöhe  um  ein  beliebiges 
Maß,  dort  nur  um  s/16°,  die  Plattenstärke,  geändert  werden  kann,  ferner 
weil  hier  auch  eine  Verminderung  der  Aufsatzhöhe  möglich  ist, 
während  man  dort  bei  solcher  Notwendigkeit  zum  Richtbogen  greifen, 
also  das  Richtinstrument  wechseln  muss. 

2.  Zur  Vornahme  geschützweiser  Correcturen  der  Höhenrichtung, 
ohne  die  allgemein  giltige  Aufsatzstellung  zu  ändern. 


Ein  Beitrag  zum  indirecten  Schnss  der  Feld-Artillerie.  453 

3.  Beim  indirecten  Schießen  behufs  feineren  Einsteilens  der  Visier- 
linie auf  den  Hilfszielpunkt  (die  bewegliche  Zielscheibe  der  Richtlatte), 
beziehungsweise  zum  Einstellen  der  Visierlinie  auf  diesen  Punkt,  wenn  die 
Richtlatte  zu  hoch  oder  zu  tief  steht,  um  mit  normal  gestelltem  Auf- 
satz nach  ihr  richten  zu  können. 


Es  bestehen  bereits  für  das  indirecte  Eichten  zweierlei  Bicht- 
instrumente,  der  Bichtbogen  oder  Quadrant  und  der  Aufsatz  mit  dem 
nach  auf-  und  abwärts  verschiebbaren  Visier.  Beim  Gebrauche  eines 
solchen  imiss,  sobald  man  sich  für  die  Anwendung  eines  künstlichen 
Hilfszieles  entschließt,  die  erste  Höhenrichtung  mit  dem  Quadranten, 
beziehungsweise  dem  Bichtbogen  ertheilt  werden. 

Wenn  man   den  Wert  künstlicher  und  natürlicher  Hilfsziele  ver- 
gleicht, so  kann  man  ersteren  blos  den  Vortheil  zugestehen,  dass  sich 
ihre  Anwendung  bei  der  Friedensausbildung  leichter  einüben  lässt,  als 
die  Benützung  und  das  Aufsuchen  natürlicher  Hilfsziele ;  ferner  dass  sie, 
weil  dem  Geschütze  nahe,    auch   bei  Nebel,   Begen,  Schneefall,  Bauch- 
masken u.  dgL    gebraucht  werden    können,    wo  das    weiter    entfernte, 
natürliche  Hilfsziel  verschwindet.  Dagegen  sind  es  besonders  zwei  Nach- 
theile, die  ihre  Anwendung,  wenigstens  zum  Ertheilen  der  Höhenrichtung, 
geradezu  unfeldmäßig  machen.  Es  hat:  1.  jedes  Geschütz  einen  eigenen 
Zielpunkt,   was  Leitung   und  Controle  des  Feuers   ungemein    erschwert 
und  2.  ist  nach  jedem  Schusse   ein  genaues,  daher  mühsames,  zeitrau- 
bendes und  bei  weichem  Boden  unmöglich  genau  zu  bewerkstelligendes 
Vorführen    der  Geschütze    nöthig,    was    die  Streuung    sehr    vermehrt. 
Deshalb  will  der  russische  Artillerie-Oberst  Baumgarten    in    einem 
Artikel  des  „Artillerie-Journals"  nichts  von  der  Anwendung  der  Bichtlatte 
wissen,  weil  angeblich   das    zur  Hemmung   des  Bücklaufes   am  Protz- 
stockschuh der  russischen  Batteriekanonen  angebrachte  Pflugschareisen 
den  Boden  derart  aufwühlt,  dass  es  unmöglich  ist,   das  Geschütz  beim 
Verführen    genau   in   die    vor   dem  Schusse   innegehabte    Stellung   zu 
bringen. 

Während  die  deutsche  Schießvorschrift  die  Verwendung  natürlicher 
Hilfeziele  nur  dann  gestattet,  wenn  das  Ausstecken  der  Bichtlatten 
nicht  möglich  ist,  das  italienische  Artillerie-Reglement  natürliche  Hilfs- 
ziele gar  nicht  erwähnt:  ist  nach  unserer  Instruction  (G — 55)  mit 
Recht  gerade  die  Anwendung  künstlicher  Hilfsziele  ein  Ausnahmsfall. 
Es  ist  thate&chlich  das  directe  Bichten  nach  einem  einheitlichen,  daher 


454 


ChrUtl, 


genügend  weit  entfernten  Hilfsziele  das  einzige  Mittel,  uni  jeglichen 
Unterschied  in  der  Durchführung  des  Richtens  beim  direeten  und  beim 
iudirecten  Schusse  verschwinden  zu  inachen.  Allerdings  ist  zur  Vornahme 
einer  solchen  Richtung  der  jetzige  Geschütz-Aufsatz  nicht  gutgeei. 
weil  man  die  Visierlinie  des  gerichteten  Geschützes  nicht  auf  den 
Hilfszielpunkt  einrichten  kann,  ohne  die  coininandierte  Aufsatzstelkng 
zu  ändern. 

Um  bei  der  Aufsuchung  des  Hilfszielpunktes  in  der  beiläufigen 
Schussrichtung  nicht  auf  einen  allzu  schmalen  Terrainstreifen  beiderseits 
der  Schusslinie  beschränkt  zu  sein,  muss  der  Aufsatz  überdies  gestatten, 
die  Visierlinie  auch  auf  ziemlich  weit  seitwart-  «ler  Riehtungsebene 
liegende  Hilfszielpunkte  einzustellen.  Ferner  ist  es  wünschenswert  d*w 
der  Aufsatz  nicht  blos  einen  Wechsel  der  Aufsatzhöhe  bei  ungeänderte/ 
Aufsatzstellung,  sondern  auch  einen  Wechsel  der  Seitenverschiebung  bei 
umgeänderter  Stellung  des  Querarm-Visiers  vornehmen  lasse,  um  jegliche 
geschützweise  Verschiedenheit  der  Aufsatzstellung  zu  vermeiden* 

Wenn  man  in  der  Mitte  der  Batterie  stehend,  oder  zu  Pferde 
sitzend,  oder  einen  selbst  noch  höheren  Standpunkt  einnehmend,  die 
scheinbare  Überhöhung  des  Hilfszäeles  über  das  wahre  Ziel  —  den 
verticalen  Abstand  des  nach  dem  Hilfsziele  gezogenen  Sehstrahles  vom 
Ziele  —  annähernd  schätzen,  desgleichen  die  horizontale  Entfen 
dieses  Sebstrahles  vom  Zielpunkte  beiläufig  angeben  kann,  so  ist  « 
möglich,  schon  die  erste  Höhen-  uud  Seitenrichtung  auf  das  Hilfeiwl 
mit  dem  Aufsatze  direct  vornehmen  zu  lassen,  wenn  dieser  die  den 
geschätzten  Abständen  entsprechenden  Verschiebungen  des  rückwärtigen 
Visierpunktes  uach  abwärts  und  seitwärts  ohne  Änderung  der  Aufsatz- 
Stellung  gestattet  Sind  diese  Verschiebungen  schon  bei  der  Recognoscierung 
der  Stellung  berechnet  worden,  so  erleidet  die  Feuereröffnung  nach  dem 
Anlangen  der  Batterie  gar  keine  Verzögerung. 

Eine  fehlerhafte  Schätzung  des  horizontalen  Abstandes  könnt* 
allerdings  eine  sehr  große  Seitenabweichung  des  ersten  Schusses  zurfolp 
haben.  Nachdem  diese  aber  ihrer  Größe  nach  zu  beurtheilen  ist,  warf 
man  wohl  mit  den  nächsten  beiden  Schüssen  bezüglich  der  Schuß- 
richtung eingeschossen.  Das  unrichtige  Beurtheilen  des  verticalen  Ab- 
standes der  Visierlinie  nach  dem  Hilfszielpunkte  vom  wirklichen  Ziele 
hätte  die  Folge,  dass  der  erschossene  Aufsatz  nicht  der  wahren  Distam 
entspräche,  welcher  Umstand  jedoch  nur  bei  dem  Übergange  zum  tem- 
pierten  Feuer  merklich  würde  und  auch  da  vermuthlich  in  geringerem 
Grade,  als  bei  einer  Quadrantenrichtung,  bei  welcher  der  Positionswinkel 


Ein  Beitrag  zum  indirecten  Schoas  der  Feld-Artillerie. 


455 


naebUUsigt,  oder  falsch  berechnet  wurde.  Ist  überdies  die  Batterin- 
stellung  seitlich  geneigt,  so  dass  größere  Höhen-Unterschiede  zwischen 
len  einzelnen  Geschützständen  sich  ergeben,  so  würde  die  Quadranten-Rich- 
ag  eine  große  Vermehrung  der  Längenstreuun^  hervorrufen,  weil 
allen  mit  derselben  Elevatum  gerichteten  Geschützen  zwar  dieselben 
horizontalen  aber  ganz  verschiedene  wirkliche  Schussweiten  zukommen; 
Tabelle  IV  zeigt  diese  Unterschiede, 

Tabelle   IV. 


~  -a  ~ 

-     : 

»  =  10 

15  |  30  |  25     30  j  35 

40 

4*|    IM      15      ■>() 

■_'.-■    :;m    ■,:, 

4" 

45 

Das  Ziel  befindet  sich  im  älündangs- Horizonte  des 

oberen                                   unteren 

ix                     h     n     t     z    e    s 

ü 

Uvuj  de«  tiefereu  Getcbüue*  fefcl 
kört  um    Scbfitt 

Der  ScbuM  de*  böhvrun  Getobüue« 
jebt  wolt  am  ■. Schritt) 

1 

62 

31 

80 

14 

10 

8 

6 

5 

49 

29 

1<» 

13 

10 

- 

6 

5 

1 

117 

64 

41 

SO 

16 

12 

IQ 

96 

66 

H 

26 

20 

16 

12 

10 

3 

190 

ion 

42 

30 

M 

18 

15 

143 

M 

56 

39 

30 

C'4 

18 

15 

4 

306 

136 

56 

S6 

40 

n 

24 

20 

164 

104 

74 

51 

39 

32 

24 

20 

171 

109 

7n 

50 

40 

80 

25 

200 

125 

91 

63 

39 

30 

25 

10 

433 

227 

152 

103 

86 

66 

61 

369 

233 

172 

120 

98 

68 

49 

. 

i 

380 

M8 

166 

135 

100 

78 

470' 

335 

247 

180 

144 

125 

M 

71 

20 

• 

600 

327 

220 

181 

150 

105 

573 

421 

314 

233 

188 

144 

120 

n 

Eine  directe  Aufsatzrichtung  nach  dem  Hilfszh«]- 
>unkte  berücksichtigt  dagegen  die  geschützweise  Ver- 
ichiedenheit  der  Positionswinkel. 


Hilfeiielptinkte,  ist  es  entschieden  von  Vortheil,  wenigstens  bei  allen 
tilgenden  Richtungen  Höhen-  und  Seitenriehtung  mit  einem  der  Diatanz 
entsprechend  gestellten  Aufsatze  nach  einem  einheitlichen  Hilfsziele  vor- 
nehmen zu  können,  wenn  die  erste  Höbenrichtung  mit  dem  Quadranten 
ier  Richtbogen  und  die  erste  Seitenrichtig  nach  irgend  einer  der 
bekannten  Methoden  bewirkt  wurden. 

Um  der  Forderung  zu  entsprechen,  dass  der  rückwärtige  Visierpunkt 
>hne    Änderung    der    Anfsatzstellung    und    Seitenverschiebung    sich    in 
vertiealem  und  horizontalem  Sinne  bewegen  lasse,  konnte   etwa   folgende 
im  Principe  angegebene  —  Construction  durchgeführt  werden. 


456  Christi. 

Die  verticale  Verschiebung  ließe  sich   bei  unserem   Feldgeschütz- 
Aufsatze  dadurch  bewirken,  dass   bei   normal   gestelltem   Aufsatze  ffir 
das  Hohlgeschoss  oder  Shrapnel-Schießen  die  Aufsatshülse  nicht  ganz  ein- 
geschoben würde,  sondern  um  ein  gewisses  Maß,  z.  B.  50  Strich  ä  \'tm* 
über  die  obere  Begrenzung  des  Auftatzkanals  hervorstünde,   wozu  aber 
letztere  durch  Abnahme  von  Bohrmetall  entsprechend  tiefer  gelegt  werden 
müsste.  Vorteilhafter  als  diese  Tieferlegung  wäre  die  Anbringung  eines 
um  50  Strich  höheren  Visierkornes,  weil  dann  auch  auf  links  von  der 
Richtungs-Ebene  liegende  Hilfsziele  gerichtet  werden  könnte,  ohne  bei 
«leviertem  Bohr  durch  das  Bohrmetall  daran  gehindert  *u  werden.  Das 
Verschieben  der  Aufsatzhülse  mit  dem  durch  die  obere 
Aufsatzstellschraube    fixierten    Aufsatzstabe,    welcher 
der    Distanz    entsprechend    gestellt    bleibt,    bringt  die 
Visur  auf  einen  höher  oder  tiefer  gelegenen    Hilfsziel- 
punkt und  beseitigt  dadurch  die  größte    SchwierfgfeTt, 
welche   bisher   dit    Benützung    von    Hilfszielen    f&r  die 
Höhenrichtung  gehabt  hat. 

Das  Princip  der  vorgeschlagenen  Aufsatz-Construction  ist  dasselbe, 
wie  es  beim  italienischen  Ersatz-Aufsatze  durch  das  auf-  und  abwärts 
bewegliche  Visier  durchgeführt  erscheint 

Bei  unserem  Geschütz- Auf satze  ist  die  praktische  Durchführung 
dieses  Principes  durch  das  Vorhandensein  einer  Aufsatzhülse  verein- 
facht. Anstelle  der  beim  praktischen  Schießen  kaum  in  Gebrauch 
gelangenden  Fortsetzung  der  Distanzscala  für  das  Hohlgeschoss-Schießeo 
von  5.700  bis  6.000  Schritt  wäre  auf  der  linksseitigen  Fläche  der 
Aufsatzhülse  eine  Strichscala  anzubringen,  deren  Nullpunkt  z.  B.  50  Strick 
unterhalb  der  oberen  Begrenzung  dieser  Fläche  liegen  und  welche  auch  50* 
nach  abwärts  reichen  würde.  Eine  Strichscala  ist  praktischer  als  eine  Milli- 
meterscala,  weil  sie  die  Umrechnung  in  Meter  vereinfacht,  denn   1*  zu 

4  n  n     3 

— mm  hebt  oder  senkt  den  Flugbahnpunkt  um    — w,  \mm  um  —  Xj* 

In  analoger  Weise  wäre  eine  derartige  Strichscala  auf  der  links- 
seitigen Fläche  des  Aufsatzstabes  anzubringen,  um  beim  Werfen  die- 
selben Vortheile  auszunützen.  Bei  dieser  Schussart  wäre  bei  normal 
gestelltem  Aufsatze  der  Aufsatzstab  bis  zum  Nullstrich  seiner  links- 
seitigen Strichscala  herauszuziehen.  Das  Einstellen  der  Visierlinie  atf 
ein  Hilfsziel  nach  bewirkter  Höhenrichtung  würde  dann  durch  Verschieben  t 
des  Aufsatzstabes  bewirkt  werden. 

Die  Vortheile  der  vorgeschlagenen  Aufsatz-Construction  sind  zahl 
reich  und  kurz  zusammengefasst  folgende: 


1.  Sie  gestattet  mit  einheitlicher,  u.  zw*  der  Distanz  ent- 
»rechender  Aufsatzstellu  ng  auf  beliebig  hoch  oder  tief 

gelegene    Hilfszielpunkte     zu    richten,    u.    KW«    sowohl    auf 
gemeinsame    als  auch  auf  verschiedene,  eventuell  künstliche.  (Rieht  1: 
mit  Zielscheibe.) 

2.  Sie  erspart  demnach  das  neuerliche  Ausstecken  der  Richtlatte 
in  der  Nähe  des  Geschützes,  wenn  die  Richtungsebene  auf  einer  hohen 
Maske  durch  2  Richtlatten  bezeichnet  wurde,  welches  zeitraubende  Ver- 
fahren gegenwartig  nöthig  ist,  um  nicht  bei  jeder  Seitenrichtung  das 
Rohr  längere  Zeit  elevieren  und  dann  zum  Ertheilen  des  Richtungs- 
winkels wieder  senken    zu    müssen.    Der   Vorgang    nun    Festlegen    der 

enrichtung  durch  Richtlatten  wird  vereinfacht  und  seine  Dauer  ab- 

rürzt 
3.  Sie  erleichtert  das  Richten  nach  einem  Hilfsziele  bei  undeutlich 
oder  nur  z»  sichtbaren  Zielen,   beziehungsweise   bei   solchen,   die 

keinen  deutlichen  Zielpunkt  bieten.  In  diesen,  beim  Schießen  auf  mitt- 
lere und  große  Distanzen  sehr  häufigen  Fällen,  würde  nach  bewirkter 
erster  Richtung  die  Visierlinie  durch  Verschieben  der  Aufsatzhülse  auf 
ein  Hilfsziel  gerichtet  Dadurch  ist  auch  das  Verfahren  bedeutend  ver- 
einfacht, welches  jedesmal  nach  bewirktem  Gruppenschießen  im  Sinne 
des  letzten  Absatzes  des  Punkt  3  unserer  Schiellregeln  durchgeführt 
werden  muss,  indem  der  Gebrauch  des  Quadranten  ganz  entfallt. 

4.  Die  Notwendigkeit,  sich  des  Quadranten  bedienen  zu  müssen, 
ist  selbst  beim  indirecten  Schießen  ganz  beseitigt  oder  höchstens  auf 
die  Ertheilung  der  ersten  Höhenrichtung  beschränkt 

5.  In  dem  häufig  vorkommenden  Falle,  dass  einzelne  Geschütz- 
Vonneister  einer  Ratterie  das  Ziel  nicht  seheu,  richten  doch  alle  mit 
dein  gleichen  Aufsatze;  ein  Theil  auf  das  Ziel,  der  andere  auf  ein 
gemeinsames  oder  besonderes  Hilfsziel,  so  dass  die  Feuerleitung  gar 
nicht  beeinflusst  und  blos  die  Controle  etwas  erschwert  wird. 

!6.  Sie  gestattet  geschützweise  Correcturen  der  Auf- 
tzhöhe  ohne  Änderung  der  Aufsatzstellung   vorzuneh- 
eo  und  wahrt  hiedurch  der  Batterie  den  Einheits-Aufsatz. 
7.  Sie  würde  eventuell  die  Benützung  einer  einheitlichen  Distanz- 
ila für  beide    Schussarten    ermöglichen,    wenn    die    für  jede    Distanz 
kannte  Differenz  der  Aufsatzhöhen  durch  Verschieben  der  Aufsatzhülse 
berichtigt  wird. 

8.  Ohne  damit   für   die    Annahme    der   indirecten    Teiupkru 
rectur  eintreten  zu  wollen,  sei  erwähnt,  dass  eine  derart  »ta- 


458  Christi. 

Constmction  solche    Correcturen    schärfer   und    feldmäßiger    vornehmen 
ließe,  als  das  Plattenverfahren  der  deutschen  Feld-Artillerie. 

Am  einfachsten  ist  das  Verfahren  beim  indirecten  Schusse,  wenn 
der  in  die  Stellung  vorausgeeilte  Batterie-Commandant  ein  geeignetes 
Hilfsziel  in  der  Sichtung  des  Zieles  vorfindet,  dessen  scheinbare  Über- 
höhung über  dem  letzteren  er  zu  schätzen  vermag. 

Diesbezüglich  sei  eine  kurze  Abschweifung  gestattet 

Die  richtige  Schätzung  solcher  Höhen  ist  ebenso  wie  jene  der 
Sprenghöhen  lediglich  Übungssache.  Solche  Übungen  haben  nur  dum 
praktischen  Nutzen,  wenn  die  geschätzten  Größen  auch  gemessen  werden 
können.  Der  Geschütz-Aufsatz  eignet  sich  sehr  gut  zum  Messen  des 
scheinbaren  Höhenunterschiedes  zweier  Punkte  des  Terrains,  sofern  deren 
Entfernung  bekannt  ist. 

Man  visiert  mit  auf  Null  gestelltem  Aufsatze  oder  mit  einer  be- 
stimmten Aufsatzhöhe,  z.  B.  80mm,  auf  den  höheren  der  beiden  PnnWe 
—  das  Hilfsziel  —  dessen  Entfernung  nicht  in  Betracht  kommt,  nnd 
schiebt  dann  den  Aufsatzstab  so  weit  heraus,  bezw.  dreht  an  der  Leit- 
spindel, bis  die  Visur  den  tieferen  Punkt  —  das  Ziel  —  trifft,  dessen 
Entfernung  bekannt  sein  muss.  Die  Millimeterdifferenz  der  Aufsatxhöhen 
gibt  den  scheinbaren  Höhenunterschied,  die  Seitenverschiebung  den 
scheinbaren  seitlichen  Abstand  beider  Punkte.  Ist  z.  B.  die  Aufsatzhöhe 
beim  Visieren  auf  den  tieferen  2.500  Schritt  vom  Geschütz  entfernten 
Punkt  16mw,  so  beträgt  der  scheinbare  Höhenunterschied  beider  Punkte 

l6  +  io  +  T  =  30m- 

Auf  diese  Art  kann  man  auch  die  wirklichen  Höhen  verticaler  Objecte 
messen,  deren  Entfernung  vom  Geschütze  man  kennt;  man  kann  dadurch 
ermitteln,  um  wieviel  man  sich  beim  Schätzen  dieser  Höhen  geirrt  hat 
und  kann  dem  Gedächtnisse  nach  und  nach  einprägen,  wie  die  Höhen 
gewisser  Objecte,  als :  Häuser,  Thürme,  Bäume,  hohe  Bauchfänge  etc.  auf 
verschiedenen  Distanzen  dem  Auge  erscheinen.  Zur  Berechnung  der  mit 
dem  Geschütz-Aufsatze  gemessenen  Höhen  sowie  zur  Vornahme  von 
Correcturen  bei  bekannten  Höhenabweichungen  wäre  auch  eine  Strichsctli 
praktischer,  als  die   Millimeter-Eintheilung. 

Aus  der  bekannten  Höhe  eines  Gegenstandes  kann  man  umgekehrt 
durch  Messung  derselben  mittels  des  Geschützaufsatzes  auf  die  Ent- 
fernung schließen.  Ebenso  könnte  man  durch  Messung  bekannter,  xtf 
Schusslinie  senkrechter,  horizontaler  Entfernungen  mittels  der  Milli- 
meter-Eintheilung des  Querarmes  die  Distanz  bestimmen  und   so  z.  R 


Ein  Beitrag  zum  indirecten  MlMf  der  Felä-Artillerie. 


459 


er  gemessenen  Frontbreite  einer  Batterie  deren  Entfernung 
ittelo.  Nachdem  das  Schätzen  von  zur  Schussriehtnug  senkrechten 
Entfernungen  viel  leichter  und  genauer  vorgenommen  werden  kann,  als 
jenes  der  Diatanz,  so  ist  eine  derartige  Übertragung  nicht  ohne  prakti- 
schen V  üistverständlich  soll  mit  diesen  Angaben  nicht  gemeint 
sein,  im  Ernstfalle  auf  diese  Art  Distanzen  zu  messen;  bei  Manövern, 
wo  man  die  Kanone  nicht  wie  im  Kriege  als  Distanzmesser  benützt, 
kann  aber  ein  solches  Verfahren  in  Fallen,  WD  nach  der  Specialkarte 
eine  Orientierung  schwer  möglich  ist,  Aufschluss  über  die  Entfernung 
geben,  Misst  man  z.  B.  die  Frontbreite  von  4  abgeprotzten  Geschützen 
mit  30mm,  so  wäre  deren  Entfernung  2.000  Schritt,  wenn  die  Frontbreite 
ur»*uau  dw  vorsehriftsniüllige,  d.  i,  60  Schritt  wäre.  Ist  dieselbe  in 
Wirklichkeit  um  10  Schritt  grölier  oder  kleiner,  so  hätte  man  die 
Distanz  um  983  Schritt  zu  klein,  resp.  zu  groß  gefunden.  Einzelne 
-chütze-Intervalle  sind  wohl  zu  unregelmäßig,  um  auf  diese  Art 
Mstanz  messen  zu  können.  Kannte  man  durch  ein  feldmäßiges 
Instrument    die    Zielbreite     genügend    genau    ■tatieii,    iO    Hefte 

lleicbt,    auf  diesem  Principe  basiert,  eine  frldmftlJige  Distanzmessung 
lurchfuhi 

Nimmt  man  —  um  wieder   auf   das    eigentliche    Thema    zurüek- 

<mmen  —  beispielsweise  au,  der  in  die  Stellung  vorgeeilte  und  die 

Mitte  derselben  repräsentierende  Batterie-Commandant  schätzt  dass  die 

Fisur  nach  dem  beabsichtigten  gemeinsamen  Hilfszielpunkte   60m    D 

das  ca.  2.500  Schritt    entfernte,    ihm    zu    Pferde    sitzend    gerade    noch 

bibare  Ziel  hinweggeht,  so  kann  er  die   Geschütze   gleich   nach   dem 

Ibprotzen  direct  mit  dem  Aufsatz  2-500  Schritt  auf  das  Hilfsziel  richten 

25 
sen,  wird  aber  anordnen,  dass  die  Aufsatzhülsen  um  50:  —  =  20  Strich 

funeingeschoben  werden,  wozu  er  etwa   nach    erfolgtem    Conimando   zur 
?euerer<5finung  avisiert:  ,.20  Strich  wenig 

Hätte  er  wahrgenommen,  dass  das  Hilfsziel  scheinbar  ca.  60  Schritt 

tits  seitwärts  des  Zieles  liegt,  so  commandiert  er  überdies  die  nothige 

enversckiebung,  d.  i.  60:2-5  =  24  links 

diese  Berechnungen  wären  vor  Anlangen  der  Batterie  vor- 
nehmen; in  dieser  Weise  ist  der  Vorgang  iuWOÜI  JUNI  beim 
ürecten  Schießen  gleich.  Selbstverständlich  ist  er  aber  nur  dann  mui 
in  sich  ein  geeigneter  Hilfszielpunkt  vorfindet.  Bei  dfC  Wahl  demselben 
man  aber  durch  die  Kürze  des  gegenwärtigen  Aufsatz-Querarms 
räumlich  sehr  beschrankt. 


460 


C  h  r  i  «  t  L 


Um  aber  den  Vortbeil  des  direeten  Richtens  in  allen  Fällen  aus- 
nützen zu  können*  welche  ein  indirectes  .Schienen  nothig  maehen,  m«, 
die  Visiereinrichtung  des  Geschützes  gestatten,  auch  weit  seitw* 
der  durch  die  Mitte  der  Batterie-Stellung  und   das   Ziel 
gedachten    Verticalebene    gelegene    Hilfs Zielpunkte    in 
l.i  e  nützen. 

Die  Durchführung  dieser  Forderung  ist  auf  zweifache  Art  denkbar, 

L  Durch  einfache  Verlängerung  des  Querarmes, 

2.  durch  Anbringung  beiderseitiger  Aufsatzkanäle  und  VisierkorDe, 
wie  beim  englischen  Feldgeschütze.    Auf  das  z.  B.  weit  rechts  geleu 
Hilfsziel  wäre  dann   mit   links   eingestecktem   Aufsatz   über   das   rechte 
Visierkorn  zu  richten  und  umgekehrt. 

Die  Verlängerung  des  Querarmes  jetziger  Construction,  welche  fßr 
ao  beabsichtigten  Zweck  bedeutend  werden  raüsste,  ist  jedenfalls  uicit 
praktisch,  weil  dadurch  das  Instrument  für  den  gewöhnlichen  Gebrauch 
zu  unhandlich  gemacht  wäre  und  weil  die  Vornahme  starker 
Verschiebungen  —  z.  B. :  „100mm  rechts*4  —  durch  Drehen  der  Leit- 
spindel ein  sehr  zeitraubendes  und  überdies  nicht  ganz  correctes  Ver- 
fahren wäre. 

Die  Einführung  zweier  oder  gar  dreier  Visierkorne,  —  das  mit 
etwa  mit  der  Spitze  in  der  Symmetrie-Ebene  —  und  die  Anwendung 
beiderseitiger  Aufsatzkanäle  würde  die  Terrainzone  für  die  Wahl 
Hilfsziele  bedeutend  erweitern,  aber  dafür  die  Einfachheit,  mithin  die 
Feldmäßigkeit  unserer  Visiervorrichtung  vollkommen  untergraben,  denn 
die  Angabe  mit  welchem  Aufsatze,  über  welches  Korn  der  Geschäft* 
vormeister  richten  soll  und  die  Controle,  ob  das  Angeordnete  auch 
richtig  aufgefasst  und  befolgt  wurde,  ist  nichts  weniger  als   feldniäliig. 

Außerdem  ist  die  Anwendung  übergroßer    Seiten  Verschiebung  uu<i 
insbesonders  das  Visieren  über  das  falsche  Korn  nicht  richtig;  es  wi, 
merkliche  Differenzen  in  der  Aufsatzhohe   und   Seitenverschiebung   i 
vorbringen,  da  sich  ja  die  Entfernung   der   beiden   Visierpunkte   ändert 
Bei  weit  entferntem  Hilfsziel  würde  sich  dies  allerdings  blos  beim  Übergang« 
zum  tempierten  Feuer,   durch  Nichtübereinstimmung    von    Aufsatz   und 
Tenipierung,  zu  erkennen  geben.  Bei  nahem  Hilfsziel  würden  aber  auch 
geschützweise    Verschiedenheiten    auftreten,    indem    verschieden    groüe 
Seitenverschiebungen  verschiedene  Visierlinienlänge,   daher   verschie 
Aufsatzhöheu  hervorrufen.  So  wird  die  Visierlinie  um 

1,     2,    3,     4,       5t     M,     20,     30,     40mm  verlängert,  wenn 
eine  Seitenverschiebung  vou 

32,  63.  78,  89,  100,  142,  201,  247,  286mm  ertheilt  wird. 


Ein  Beitrag  zum  indirecten  Schuss  der  Feld-Artillerie. 


461 


Die  Forderung  weit  seitwärts  gelegene  Hilfsziele  benützen  zu 
können,  ohne  die  besprochenen  Nachtheile  mit  in  Kauf  zu  nehmen, 
gelingt  durch  Anwendung  eines  besonderen   Hilfsvisiers.   Dasselbe   wäre 


Flg.  6. 

JV'BV-IOOOmnv 


ein  etwa  5mm  breites  Lineal,  welches  reifförmig  gebogen,  an  einem 
Ende  mit  einem  knopfartigen  Griff,  nahe  desselben  mit  einem  Doppel- 
ter —  einem  oberen  und  einem  unteren  —  versehen  ist  und  auf 
beiden  Seiten  eine  von  Null  bis  200  oder  300  reichende  Millimeter- 
Entheilung  besitzt.  Dieses  Lineal  könnte  nach  Art  eines  Siegels  in 
einer  rückwärts  am  Querarm  angebrachten  Schuberhülse  verschoben  und 
von  beiden  Seiten  eingesteckt  werden.  Der  Durchmesser  des  Kreises, 
nach  welchem  das  Lineal  abgebogen  ist,  müsste  1.000mm  betragen  und 
wäre  bei  eingeschobenem  Hilfsvisier  durch  die  Visierkornspitze  markiert 
Hiedurch  findet  selbst  bei  bedeutenden  Seitenverschiebungen  und  Auf- 
satzhöhen keine  merkliche  Änderung  der  Visierlinienlänge  statt. 

Eine  Seitenverschiebung  von  -öjwTmm  schwenkt  aber  die  Visierlinie 

ftrje  1.000  Schritt  Distanz  um-— —■  Schritt  seitwärts;    die    Terrainzone 

«juu 

mm  Aufsuchen  von  Hilfzielen  erscheint  also  außerordentlich  erweitert, 

auch  können  solche  Hilfsziele  gewählt  werden,  die  nicht  durch  den  beim 

60 


462  Christi.  ' 

Ziele  entstehenden  Rauch  maskiert  werden  können.  Da  aber  die  An- 
wendung so  großer  Seitenverschiebungen  ausnahmsweise  erfolgen  wird, 
ist  es  von  Vortheil,  einen  vom  Aufsatze  trennbaren  Hilfsvisier-Schaber 
anzuwenden,  um  den  Aufsatz  für  den  gewöhnlichen  Gebrauch  nicht  zu 
complicieren.  Bei  diesem  wäre  das  Hilfsvisier  in  einem  eigenen  Etui  — 
etwa  im  Lafettenkasten  —  versorgt. 

Seine  Anwendung  kann  beim  indirecten  Schusse  mit  Hinblick  auf 
andere  bei  letzterem  nothwendige  Verrichtungen  nicht  zu  unfeldmaßig 
erscheinen,  umsomehr,  als  sie  in  Verbindung  mit  der  Möglichkeit,  die 
Aufsatzhöhe  ohne  Änderung  der  commandierten  Aufsatzstellung  zu  ändern, 
das  Richten  beim  indirecten  Schießen  jenem  aus  dem 
freien  Ausschusse  gleich  macht;  ferner  wird  die  Anwendung 
künstlicher  Hilfsziele  sowie  des  Quadranten,  mit  allen  sie  begleitenden 
Calamitäten,  auf  Nebel  und  Nacht  oder  in  der  Atmosphäre  gelegene 
Maskierungen  beschränkt;  die  zu  gewärtigende  Einführung  des  neuen 
Triebmittels  wird  Bauchmasken  vor  der  Batteriefront  ausschließen. 

Erfolgt  die  erste  Seitenrichtung  direct  auf  einen  Hilfszielpuntt, 
sei  es  mit  normaler,  sei  es  mit  für  alle  Geschütze  commandierter  gleicher 
Seitenverschiebung,  so  werden  sich  die  Flugbahnen  aller  Geschütze  in 
derselben  Entfernung  vom  Geschütze  kreuzen,  in  welcher  der  Hilfsziel- 
punkt liegt  und  es  werden  die  Aufschläge  und  Sprengpunkte  am  Ziele 
desto  weiter  auseinander  liegen,  je  größer  der  Distanzunterschied  zwischen 
Ziel  und  Hilfsziel  ist.  Wenn  die  Entfernung  des  Hilfszieles  größer  ist,  als 
jene  des  Zieles,  d.  i.  der  günstigere  Fall,  so  ist  die  seitliche  Ausbreitung 
der  Sprengorte  stets  kleiner  als  die  Frontbreite  der  Batterie.  Dies  ist 
auch  bei  näher  liegendem  Hilfszielpunkte  der  Fall,  wenn  dessen  Ent- 
fernung mehr  als  die  Hälfte  der  Distanz  beträgt;  im  Gegenfalle  ist  die 
Breitenstreuung  größer,  u.  zw.  desto  größer,  je  näher  der  Hilfsziel- 
punkt liegt. 

Obschon  hiedurch  das  Feuer  invorhinein  vertheilt  erscheint,  so  kann 
diese  Thatsache  beim  Beschießen  schmaler  Ziele  die  Wirkung,  beim  Ein- 
schießen die  Beobachtung  sehr  beeinträchtigen.  Um  also  das  Feuer  aller 
Geschütze  auf  einen  bestimmten  Punkt  des  Zieles  concentrieren  zu  können. 
bezw.  um  auch  näher  gelegene  Objecte  als  gemeinsames  Hilfsziel  be- 
nützen zu  können,  müsste  ein  Basisgeschütz  —  etwa  das  vierte  Geschütz 
—  angenommen  werden,  welches  mit  der  normalen,  vom  Batterie- 
Commandanten  zu  Beginn  des  Schießens  angegebenen  Seitenverschiebung 
richtet,  während  bei  den  anderen  Geschützen  die  Seitenverschiebung 
gegen  das  Basisgeschütz  corrigiert  wird. 


Ein  Beitrag  zum  indirecten  Schuss  der  Feld-Artillerie.  453 

Die  nöthigen  Correcturen  wären  von  den  Zugs-Commandanten  nach 
der  Formel 

,-10  (»—■>.£ 
n  nt 

zu  berechnen. 

In  dieser  leicht  abzuleitenden  Formel  bedeuten  n  die  Entfernung 
des  Zieles,  nfl  jene  des  Hilfszieles  in  Hundertschritt,  E  die  Entfernung 
des  betreffenden  Geschützes  vom  Basisgeschütze  in  Schritt,  s  die  ge- 
schützweise Correctur  der  Seitenverschiebung  in  Millimeter. 

Ist  z.  B.  n  =  25,  nt  =  10,  so  beträgt  für  das  vorschriftsmäßige 
Geschütz-Intervalle  von  20  Schritt: 

•=ra  **>="»»• 

Durch  eine  derartige  geschützweise  Verschiedenheit  der  Seiten- 
verschiebung gienge  bei  der  gegenwärtigen  Construction  des  Querarmes 
der  Vortheil  eines  einheitlichen  Hilfszielpunktes  verloren.  Eine  solche 
Verschiedenheit  ergibt  sich  bekanntlich  auch  dann,  wenn  nach  bewirkter 
erster  Sichtung  z.  B.  auf  das  schlecht  oder  nur  zeitweise  sichtbare  Ziel, 
alle  Geschützvormeister  die  Visur  durch  Drehen  der  Leitspindel  auf 
einen  Hilfszielpunkt  dirigieren,  insbesondere  aber  dann,  wenn  dieser 
nicht  gemeinsam  ist  Dasselbe  tritt  auch  auf,  wenn  geschützweise  Correc- 
turen der  Seitenverschiebung  z.  B.  infolge  schiefen  Bäderstandes  ein- 
telner Geschütze  angeordnet  wurden. 

Solche  geschützweise  Verschiedenheiten  der  Seiten  Verschiebung 
erschweren  Leitung  und  Controle  des  Feuers  und  insbesondere  die  rich- 
tige Durchführung  von  Correcturen  der  Seitenverschiebung,  da  diese 
nicht  auf  den  Nullpunkt  der  Millimeterscala,  sondern  in  entgegengesetztem 
Sinne  auf  den  Index  des  Visiers  zu  beziehen  sind. 

Es  wäre  daher  vortheilhaft,  den  Aufsatzkopf  derart 
zu  construieren,  dass  eine  seitliche  Verschiebung  des 
rückwärtigen  Visierpunktes  bei  normal,  d.  i.  auf  Null 
gestelltem  Visier  möglich  wäre. 

Beim  Aufsatze  unserer,  der  deutschen,  russischen  und  anderen 
Feldgeschütze  ist  der  Querarm  fix  und  das  Visier  durch  eine  Mikro- 
meterschraube beweglich,  beim  italienischen  und  französischen  Feld- 
gesehfitz-Auftatze ist  der  rückwärtige  Visierpunkt  ein  starrer  Bestand- 
teil des  Querarmes  und  dieser  selbst  beweglich,  indem  er  unten 
gezahnt  ist  und  durch  ein  kleines  Zahnrad  bewegt  wird.  Eine 
entsprechende    Combination    beider    Constructionen    — 

60* 


464 


Christi. 


Fig.  7. 


wie  9ie  etwa  die  Figur  7  versinnlicht  —  entspricht  der  ge- 
stellten Forderung.  Hiebei  ist  für  beide  Anzeiger  dieselbe  Milli- 
meterscala  zu  benützen. 

Gleichzeitig  könnte  der 
Querarm  für  größere  Seiten- 
verschiebungen, etwa  beiderseits 
bis  50mm  eingerichtet  werden, 
him  nicht  zu  häufig  zum  Hilft- 
(visier-Schuher  greifen  zu  müs- 
sen, besonders  dann,  wenn 
das  Feuervertheilen  mittels  Sei- 
tenverschiebung erfolgt,  wie 
beim  indirecten  Schießen,  dann 
bei  schlecht  sichtbaren  Zielen 
oder  solchen,  die  keinen  deut- 
lich markierten  Zielpunkt  bie- 
ten. Die  Möglichkeit,  größere 
Seiten  Verschiebungen  vorzu- 
nehmen, als  der  gegenwärtige 
Geschützautsatz  gestattet,  ist 
auch  beim  lirecten  Schusse 
manchmal  wünschenswert,  z.  B. 
wenn  auf  Distanzen  unter  2.000 
Schritt  schmale  Ziele,  die  sich 
sehr  rasch  seitwärts  bewegen, 
beschossen  werden  müssen; dann 
bei  von  der  Seite  wehendem 
stürmischem  Wind;  endlich 
wird  bei  Seitenverschiebungen 
bis  zu  50mm  die  Visierlinien- 
länge nicht  merklich  vergrößert. 

Der  Gebrauch  eines  solchen  Aufsatzes  ergibt  sich  von  selbst.  Ein 
Verwechseln  der  durch  Verschieben  des  ganzen  Querannes  oder  Mos 
des  Visiers  vorzunehmenden  Seitenverschiebungen  könnte  durch  da» 
entsprechende  Commando  „Querarm  x  mm  rechts!4*  „Visier  ym» 
links!"  anstelle  des  jetzigen  „Seitenverschiebung  zmm  rechts!" 
leicht  vermieden  werden.  Allerdings  ist  die  Controle  der  Geschützvor- 
meister erschwert,  die  Bedienung  und  Feuerleitung  sind  aber  bedeutend 
erleichtert. 


t SuIlsttUimß 


Ein  Beitrag  zum  indirecten  Schuss  der  Feld- Artillerie.  465 

Zum  Sichten  nach  einem  Hilfszielpunkte  nach  bewirkter  erster 
Richtung,  zum  Ertheilen  einer  geschützweisen  Correctur  der  Seiten- 
verschiebung, oder  zur  Vornahme  der  Feuervertheilung  wäre  z.  B. 
der  Querarm  zu  bewegen;  ein  Verschieben  des  Visiers  wäre  nur 
bei  solchen  Correcturen  der  Seitenverschiebung  vorzunehmen,  welche 
für  alle  Geschütze  gelten,  sei  es  infolge  seitlichen  Windes,  sei 
es  beim  Beschießen  schmaler  Ziele  in  Seitwärtsbewegung,  oder  end- 
lich zur  Correctur  von  Seitenabweichungen,  welche  beim  directen 
Richten  nach  einem  Hilfszielpunkte  durch  unrichtige  Beachtung  der 
seitlichen  Entfernung  desselben  von  der  Bichtungsebene  des  Basis- 
geschützes entstehen. 

Die  erwähnten  aus  der  Formel 

§mm    lO(»-nt)E 
n  nt 

resultierenden  Seitenverschiebungen  gegen  das  Basisgeschütz  wären  — 
weil  ee  gesehützweise  Correcturen  sind  —  durch  Verschieben  des  Quer- 
armes vorzunehmen  u.  zw.  selbstverständlich  auch  dann,  wenn  mit  ein- 
geschobenem Hilfsvisier  gerichtet  wird. 

Das  Juni-Heft  1890  der  v  Revue  d'ArtiN&ie"  enthält  einen  Artikel 
QBter  dem  Titel  „Kote  sur  deux  nouveaux  procScUs  de  pointage  indirect 
pour  le  tir  de  campagne",  in  welchem  beachtenswerte  Vorschläge  ge- 
macht werden,  wie  man  beim  indirecten  Schießen  die  Mittel  der  prak- 
tischen Geometrie  auf  feldmäßige  Art  zur  Ertheilung  der  ersten  Seiten- 
richtung  ausnützen  könnte,  wenn  keine  der  im  „Manuel  de  tir  d'artillerie 
de  campagne"  angeführten  Methoden  anwendbar  ist:  und  zwar  das 
Richten  mittels  Senkels  von  einem  erhöhten  Standpunkte  hinter  dem 
Geschütze,  dann  das  Ausstecken  von  Piketen  in  der  Bichtungsebene,  ge- 
nannt „le  procidi  des  deux  jalonneurs" . 

Die  erste  der   beiden  reglementaren  Methoden   ist   sehr  ungenau, 
besonders   bei   starkem  Wind,   weil   das  Senkel  pendelt,   was  übrigens 
schon    durch    das  unruhige    Halten   der    Hand   geschieht    Diesbezüg- 
liche   Versuche    ergaben    einen    mittleren    Fehler    von    10mm,    bezw. 
4mm    Seitenverschiebung,    je     nachdem     der    Aufstellungspunkt     des 
dichtenden   27m   oder  knapp  hinter  dem    Geschütze  war,  ein  Fehler, 
welcher   umso   größer   erscheint,  als  die    Visierlinienlänge  beim  fran- 
zösischen Feldgeschütze  blos  800mm  beträgt.  Die  maximalen  Fehler  be- 
trugen 28  bezw.  10mm. 


466  Christi. 

Das  Abstecken  der  Kichtungsebenen  durch  Pikete  ist  bei 
manchen  Bodenverhältnissen,  dann  bei  großer  Entfernung  der  Maske 
nicht  ausführbar;  ferner  wird  die  eigene  Aufstellung  verrathen,  wenn 
für  jedes  Geschütz  zwei  Mann  auf  der  sich  scharf  abhebenden  Crete 
arbeiten. 

Der  Verfasser  des  genannten  Artikels,  Lieutenant  D6v6,  schlägt 
vor,  sich  eines  Instrumentes  zu  bedienen,  mittels  dessen  man  imstande 
ist,  sich  in  der  durch  Ziel  und  Geschütz  gedachten  Verticalebene  auf- 
zustellen. Von  den  drei  Modellen  solcher  Instrumente,  die  der  Verfasser 
vorführt,  scheint  das  Winkelspieg el -Binocle  das  für  feldmäßigen 
Gebrauch  geeignetste  zu  sein.  Vor  den  beiden  Objectivlinsen  eines  Binocles 
befindet  sich  je  ein  Spiegel,  der  unter  45*  zur  optischen  Aze  geneigt  ist,  so 
dass  man  durch  das  linksseitige  Glas  das  Terrain  zur  linken,  durch 
das  rechtsseitige  Glas  jenes  zur  rechten  Seite  des  Beobachters  sieht 
Punkte,  die  man  in  beiden  Spiegeln  gleichzeitig  wahrnimmt,  sind  mit 
dem  Standorte  des  Beobachters  in  einer  Verticalebene.  Man  kau  sieh 
dieses  Instrument  auch  ohne  Objectiv-  und  Ocularlinsen,  blos  als  zwei 
entsprechend  verbundene  Bohren  denken. 

Diese  Vorrichtung  würde  sich  besonders  dann  mit  Vortheil  an- 
wenden lassen,  wenn  die  Maske  sehr  entlegen,  oder  so  beschaffen  ist, 
dass  sie  überhaupt  nur  in  der  Reiterhöhe  von  einem  vor  der  Batterie 
liegenden  Aufstellungspunkte  übersehen  werden  kann. 

Ein  einziger  Unterofficier  —  der  Träger  dieses  Instrumentes 
—  wird  soweit  vorgaloppieren  bis  er  das  Ziel  sieht,  wendet  sein 
Pferd  rechts  oder  links,  je  nachdem  ihm  das  Ziel  rechts  oder  links 
der  beim  Voreilen  eingehaltenen  Direction  erscheint  und  reitet, 
durch  das  Instrument  sehend,  so  lange  längs  der  deckenden  Linie, 
dieselbe  stets  gerade  noch  übersehend,  bis  er  im  Instrumente  den 
Zielpunkt  und  das  betreffende  Flügelgeschütz  gleichzeitig  sieht,  worauf 
er  stehen  bleibt  und  ein  Zeichen  gibt,  damit  das  Geschütz  die  erste 
Seitenrichtung  auf  ihn  ertheilt.  In  dieser  Art  verhilft  er  nach  und 
nach  allen  Geschützen  zur  ersten  Seitenrichtung,  welche  dann  ent- 
sprechend fixiert  wird. 

Eine  zweite,  vom  Verfasser  vorgeschlagene  Methode,  zu  deren  Aus- 
führung kein  besonderes  Instrument  nöthig  ist,  besteht  darin,  dass  der 
Capitän  einem  Flügelgeschütz  persönlich  die  erste  Seitenrichtung  ertheilt, 
die  von  den  Zugs-Commandanten  entsprechend  abgenommen  wird. 


Ein  Beitrag  zun  indirecten  Schuss  i<  i   I  ■M-Artillerie. 


I      \ 


Hiezu  lässt  der  Batterie-Commandaut  einen  Batterie-Munitions- 
wagen  der  ersten  Staffel  so  gut  als  möglich  iu  die  beiläufige  Richtung: 
Ziel-Geschütz  so  weit  hinter  letzterem  einführen,  dass  er,  auf  den  Protz- 
kasten steigend,  das  Ziel  sieht  Von  dort  schickt  er  einen  Kanonier  vor 
welcher  Schrittzählern!  die  Entfernung  vom  Protzenrade  des  Batterie- 
Munitionswagens    bis    zum    Lafettenrand    des  ™.    g 

betreffenden  Flügelgeschützes  misst,  und  um 
dassHbe  Maß  gegen  das  Ziel  vorgeht,   worauf  \ü 

er   vom   Capitän    durch   Handwinke  genau  in  \\ 

dl«    Vertriebene    eingerichtet    wird,    welche  ,, 

durch  das  Auge  desselben  und  den  Zielpunkt  ]  \ 

geht.  Hiezu  bedienen  sich  beide  eines  vertical  |  \ 

gehaltenen  Stabes,   Säbels  etc.  Der  Geschütz-  ]    \ 

Cömmandant  richtet  zuerst  sein  Geschütz  nach  \ 

rückwärts  auf  den  Capitän  und  bezeichnet 
genau  den  Standpunkt  des  Protzstockes» 
n  Fig.  8. 

Hierauf  wird  auf  den  Kanonier  B  (den 
Jalonneur)  gerichtet  und  abermals  die  Stellung 
i  »ckes  bezeichnet.  Die  Entfernung 
der  Pikete  ab  wird  mit  der  in  Centimeter 
getheilten  Setzlatte  (ta  rtgktte  de  reperatf*) 
gemessen,  ihr  Halbierungspunkt  c  bezeichnet 
und  der  Protzstock  entsprechend  verworfen, 
so   dass   dann  die    Visierlinie  in   die    Winkel- 

►ierende    des    Winkels    a  v  b    geräth ,    also 

Geschütz  parallel  zu  AB  gerichtet  ist 

Die  ganze  Procedur  soll  viel  rascher 
i,  als  das  Ausstecken  der  Pikete  auf  der 
Cr6te  der  Maske  und  viel  genauer  als  die 
Richtung  mit  Senkel,  Der  mittlere  Fehler 
aus  dr«i  Serien  ä  12  Visuren  betrug  blos 
O'Smfn,  der  maximale  2'5mm.  ir~u 

Das  Ertheilen  der  ersten  Seitenrichtung  beim  indirecten  Schießen 
bat  eine  gewisse  Ähnlichkeit  mit  dem  Orientieren  eines  Mappierungs- 
tischchens;  man  verfällt  daher  unwillkürlich  auf  den  Gedanken,  die  Feld- 
inesser-Boussole  als  Bichtboussole  zu  benützen  Ob  die  Anwendung 
r  solchen  statthaft  ist  und  genügende  Genauigkeit  verbürgt,  müsste 
der  Versuch  entscheiden.    Jedenfalls  ist  sie    bei  Broncerohren  eher  an- 


•   / 


468  Chris  tL 

wendbar,  als  bei  stählernen,  obschon  die  Eisentbeile  der  Lafette  störend 
wirken  müssen.  Mithilfe  eines  derartigen  Instruments  wäre  die  Schieß* 
kunst  der  Feld-Artillerie  auf  die  denkbar  größte  Höhe  der  Vollendung 
gelangt.  Batterien,  welche  im  Verbände  größerer  Artilleriekörper  in 
verdeckte  Stellungen  auffahren,  müssten  sofort  die  erste  Richtung 
mittels  der  Richtboussole  und  des  Bichtbogens  abnehmen  und  das  Feuer 
eröffnen. 


Das   rauchlose  Pulver   zwingt   alle  Waffen  die  Bedingung  anzu- 
streben: r Sehen,  ohne  gesehen  zu  werden".  Unsere  Feld- Artillerie  versucht 
dies  grundsätzlich  dadurch  zu  erreichen,  dass  sie  verdeckt  auffährt  und 
die  abgeprotzten  Geschütze   durch  die  Bedienungsmannschaften  so  weit 
vorführen  lässt,   bis   das  directe  Visieren   nach   dem  Ziele  möglich  ist 
Die  Durchführung  dieses  Grundsatzes  stößt  bekanntlich  im  Terrain  häufig 
auf  sehr   große  Schwierigkeiten.    Die  Entfernung  jenes  Punktes  hinter 
der  deckenden  Linie,   bis   zu  welchem  die  Bespannung  ungesehen  an* 
fahren  kann,  von  jenem,  wo  das  directe  Visieren  nach  dem  Ziele  mögM 
ist,  kann  sehr  groß  sein,  ja  selbst   mehrere   hundert  Schritt   betragen; 
das  Vorführen  der  9cm  Kanone  auf  weichem,  ansteigenden  Boden  durch 
die  Bedienungsmannschaft  ist  dann  entweder  ganz  unmöglich,  oder  nur 
mit   großem  Zeitverluste   durchführbar.    Überdies   ist   die   Batterie  in 
solcher  Stellung  nicht  vollkommen  gegen  Sicht  gedeckt ;  man  wird  auch 
beim  rauchlosen  Pulver  das  Aufblitzen  der  Schüsse  und  die  Bewegungen 
der    das    Geschütz    überragenden    Bedienungsmannschaft    wahrnehmen 
Selbst  wenn  die  Batterie  hinter  der  Deckung  dem  Gegner  ganz  verborgen 
bleibt  und  er  nur  ihre  Schussrichtung  erkennt,  ist  es  naheliegend,  dass 
er  sich  zunächst  auf  die  Crete  einschießt  und  dann    das  Terrain  hinter 
derselben    mit   rasanten  Shrapnelgarben  fegt.    Es   ist  daher  eine  offene 
Frage  für  den  Feld-Artilleristen,  ob   es  besser  sei,  eine  Stellung  knapp 
hinter  der  Crete    für   directes  Feuer   zu   beziehen,    oder  von  der  Crete 
entfernt  bleibend,  indirect  zu  schießen.  Diese  Frage  lässt  sich  wohl  nicht 
allgemein  entscheiden;  ihre  häufige  Besprechung  in  der  artilleristischen 
Literatur  der  europäischen  Militärstaaten   beweist  aber  die  hohe  Wich- 
tigkeit,  welche   man  allenthalben   dem   indirecten  Schießen   der  Feld- 
Artillerie  beilegt.    Sie  zwingt  darüber   nachzudenken,   welche  Vortheile 
und  welche  Nachtheile  man  hat,   wenn  man  in  offener  Stellung  einem 
verdeckt    placierten    Gegner    gegenübersteht    und    umgekehrt;     ferner 
woran  zu  erkennen  ist,  wo  hinter  einer  Maske  die  gegnerische  Batterie 
stehen  mag. 


Ein  Beitrag  zum  indirecten  Schuss  der  Feld-Artillerie.  469 

In  dieser  Beziehung  orientiert,  kann  der  Batterie-Commandant  im 
ndireeten  Schießen  keine  besonderen  Schwierigkeiten  mehr  erblicken, 
rann  die  technische  Ausführung  desselben  durch  entsprechende  Richtmittel, 
de  sie  in  dieser  Studie  im  Principe  vorgeschlagen  sind,  erleichtert 
vurde. 

Nach  wiederholt  geäußerten  Ansichten  ist  es  eigentlich  nicht 
ichtig,  im  Terrain  jene  Punkte  aufzusuchen,  wo  die  Artillerie  stehen 
»oll;  man  sollte  vielmehr  jene  Theile  einer  frontalen  Linie  bezeichnen, 
w>  keine  Artillerie  stehen  kann.  Die  12  Batterien  eines  Corps  benöthigen 
einen  Baum  von  2.000m  Breite,  d.  i.  mehr  als  die  Hälfte  der  diesem 
Armeekörper  in  der  Schlacht  normalmäßig  zufallenden  Ausdehnung. 
Innerhalb  dieser  2.000m  werden  nur  einzelne  Batterien  jene  idealen 
Stellungen  hinter  Kammlinien  finden,  die  man  sie  bei  Friedensübungen 
einnehmen  sieht.  Ein  großer  Theil  der  Batterien  wird  aus  Stellungen 
schießen,  die  noch  gut  genannt  werden  müssen,  wenn  aus  ihnen  über- 
haupt das  directe  Richten  möglich  ist;  einzelne  Batterien  aber  werden 
manchmal  genöthigt  sein,  indirect  zu  schießen. 

Der  Grundsatz  „Sehen  ohne  gesehen  zu  werden"  ist  selbst  beim 
Schießen  mit  rauchlosem  Pulver  nicht  durchführbar,  wenn  mit  dem  „ Sehen u 
die  Möglichkeit  directer  Yisur  verstanden  wird  und  nicht  blos  die  Mög- 
lichkeit der  Beobachtung  seitens  der  Batterie-Commandanten.  Die 
Feuererscheinung  im  Momente  des  Schusses  ist  beim  neuen  Pulver 
stärker,  daher  besser  wahrnehmbar,  so  dass  erst  eine  die  Geschütz- 
stellung wenigstens  um  2m  überhöhende  Maske  vor  dem  Gesehenwerden 
vollständig  schützt. 

Gewisse  Schwierigkeiten  und  Nachtheile  des  indirecten  Schießens, 
Welche  durch  kein  Mittel  zu  umgehen  sind,  werden  diese  Schussart  nach 
Wie  vor  zu  einer  solchen  machen,  die  man  nur  gezwungen  anwendet; 
in  vielen  Fällen  wird  dieselbe  aber  geradezu  von  Yortheil  sein.  Beispiels- 
weise eignet  sie  sich  vor  allem  zum  Einschießen  gegen  eine  überlegene 
Artillerie.  Hat  z.  B.  die  Divisions-Artillerie  der  Tete  -  Division  eines 
Üorps,  gegenüber  einer  aus  mehreren  Batterie  -  Divisionen  bestehenden 
Irtüleriemasse  des  Gegners  aufzufahren,  so  wird  es  sich  empfehlen 
$00  bis  400  Schritt  hinter  der  deckenden  Crete  stehen  zu  bleiben  und 
&ur  mit  einer  Batterie  „indirect"  das  Feuer  zu  beginnen.  Hiedurch  ist 
üan  eingeschossen,  ehe  der  Gegner  noch  dazu  kommt,  das  Feuer  zu 
•nridern,  denn  er  sieht  nichts  vor  sich;  man  schießt  eben  erfahrungs- 
gemäß nicht  auf  Ziele,  die  nicht  einmal  der  Artillerieführer  sehen  kann, 
onst  wäre  man  bald  ohne  Munition.    Kennt  man  durch   das   indirecte 


470        C  h  r  i  8 1 1.  Ein  Beitrag  zun  indirecten  Schusa  der  Feld-Artillerie. 

Schießen  der  Vorhutbatterie  die  Distanz,  so  jagen  die  Batterien  bis 
zum  Kamme  der  Höhe  vor  und  überschütten  den  numerisch  weit  über- 
legenen Gegner  mit  Shrapnels,  ehe  es  ihm  möglich  ist,  das  Feuer  zu 
erwidern. 

In  solcher  Art  —  als  Vorbereitung  für  das  spätere  directe  Schießen 
—  ermöglicht  der  indirecte  Schuss  die  erfolgreiche  Bekämpfung  selbst 
einer  stärkeren  Artillerie.  Für  den  eigentlichen  Kampf,  für  die  vernich- 
tende Wirkung  des  Feuers,  für  ihr  Auftreten  in  Massen,  als  Schlachten- 
waffe par  excettence,  welche  sie  als  die  Fernfeuerkraft  der  großen  Heeres- 
körper ist,  bleibt  der  Feld-Artillerie  naturgemäß  nichts  übrig,  ah 
„direct  zu  schießen". 


471 


Sprengung  von  fünf  Btgen  des  Pleiröwka-Viaductes  bei 

Seibersdorf. 

Von 

TCa-rl  Zalllxier  von  Zalllezitlial, 

k.  und  fc.  Obtrlieuttnant  in  GtnU-Rfinunt*  Kmitr  Fram  Jotph  Nr.  1. 

(Hiezn  Tafel  26.) 

Die  Umlegung  eines  Theiles  der  Strecke  Oderberg-Dzieditz 
der  Kaiser  Ferdinands-Nordbahn  hatte  den  Viaduct,  welcher 
bei  Seibersdorf  über  den  Pietröwka-Bach  führte,  entbehrlich 
gemacht,  weshalb  derselbe  schon  im  Jahre  1883  zur  Durchführung 
mehrerer  Versuchs-  und  Übungssprengungen  der  Genie-Truppe  benützt 
worden  war.  Nun  strebte  die  gräflich  Larisch-Mönich'sche  Guts- 
verwaltung in  Seibersdorf  die  Gewinnung  des  im  stehen  gebliebenen 
Viaductreste  enthaltenen  Baumateriales  an;  zu  diesem  Zwecke  erfolgte 
heuer  die  Demolierung  von  fünf  Pfeilern  durch  Sprengen. 

Für  die  Demolierung  waren  folgende  Bedingungen  im  Auge  zu 
behalten : 

Rasche  und  verhältnismäßig  billige  Demolierung  der  Pfeiler  21 
bis  26.  Freihaltung  des  Pietröwka- Baches,  welcher  hart  am  Hauptpfeiler 
Nr.  26  vorbeifloss,  damit  eine  Stauung  desselben  durch  herabgestürzte 
Mauerblöcke  vermieden  werde.  Möglichst  geringe  Streuung,  um  größeren 
Feldschäden  auszuweichen. 

Der  Zustand  der  fünf  Gewölbebogen  musste  als  baufällig  bezeichnet 
werden;  insbesondere  trug  von  dem  Gewölbe  zwischen  Nr.  26  und  Nr.  25 
nar  eine  Schichte  von  l1/,  Ziegelstärke  und  wies  auch  diese  schon 
Trennungen  in  den  Lagerfugen  auf.  Sämmtliche  Gewölbe  waren  —  aus- 
genommen oberhalb  der  Pfeiler  —  bereits  abgedeckt.  Der  Pfeiler  Nr.  26 
zeigte  sich  sowohl  gegen  den  Bach,  als  auch  flussabwärts  schwach  über- 
hängend. Die  Pfeiler  Nr.  25  und  Nr.  24  waren  seit  dem  Jahre  1883 
durch  Holzverstrebungen  gegen  die  Sockel  gestützt 

Mit  Rücksicht  auf  die  vorgeschilderten  Verhältnisse  und  den 
Umstand,  dass  bei  den  Versuchssprengungen  im  Jahre  1883  die  schwachen 


472  '  Zaillner  von  Zaillenthal. 

Zwischenpfeiler   durch  Demolierung    des  Hauptpfeilers    stürzten,   wurde 
nachstehende  Vorgangsweise  beobachtet: 

In  den  schwachen  Pfeilern  Nr.  22,  23,  24,  25  wurden  diesseits 
des  Baches  nach  Fig.  4  der  „Instruction  für  die  feldmäßige  Zerstörung 
von  Brücken"  (Dienstbuch  H — 27),  Kammerminen  im  Pfeiler  vorbereitet, 
u.  zw.  in  jedem  Pfeiler  zwei.  Über  deren  Anlage  ist  weiter  nichts  zu 
bemerken. 

Im  Bandpfeiler  Nr.  26  wurden  die  Minen  nach  Punkt  31  des 
genannten  Dienstbuches  (Ladungen  oberhalb  der  Widerlager)   angelegt, 
u.  zw.  ungeachtet   des   ersten  Absatzes    dieses  Punktes,   nach   welchem 
Ladungen  oberhalb  der  Widerlager,   bedeutende  Vorarbeiten   und  einen 
großen  Munitionsaufwand  erfordern,  daher  nur  dann  angewendet  werden 
sollen,  wenn  behufs  genügender  Gommunications-Unterbrechung  mehrere 
Brückenfelder    zu    zerstören    sind.    Dies    geschah,    um    den    Pfeiler- 
kopf zu   demolieren,  und   sonach    die    sehr   beträchtliche   Pfeilerhöie 
zu    reducieren,    welche    Arbeit    sonst   kostspielige    und    zeitraubende 
Eingerüstungen  bedingt  hätte ;  aus   letzterem  Grunde   würde  auch  eine 
Ladungsanordnung  zunächst  des  Anlaufes  nicht  entsprochen  haben,  da 
hiedurch  die  Communication   zum  Pfeiler  Nr.  26  unterbrochen  worden 
wäre.    Das  Vortreiben   von  Kammern  am  Anlaufe,  an  der  Leibung  des 
Gewölbes   (wie  im  Jahre  1883),   um   zu   demselben  Minenmittelpuntt* 
wie  durch  Abteufen  von  Brunnen  von  oben  zu  gelangen,  war  rücksicht- 
lich der  Baufälligkeit  des  Gewölbes   und  der  hiezu  erforderlichen  Ein- 
gerüstung ausgeschlossen. 

Alle  anderen  Demolierungsarten  des  Pfeilers  Nr.  26  waren  aus 
dem  früher  erwähnten  Grunde,  dass  der  Pfeiler  nicht  in  seiner  ganzen 
Masse  in  den  Bach  stürzen  durfte,  unzweckmäßig. 

Die  Berechnungen  ergaben  für  den  Pfeiler  Nr.  26,  zwei  Brunnen- 
minen oberhalb  der  Widerlager  mit  einer  Widerstandslinie  und  einem 
Trichterhalbmesser  von  2*40m;  die  Brunnensohle  wurde  2*60m  unter 
der  Nachmauerung  angelegt. 

Die  Ladung  nach  der  Formel  L  =  12  d8  ergab  für  jede  Mine 
165-8fy  Dynamit. 

um  nun  eine  geringe  Streuung  zu  erzielen,  ferner  mit  Bücksicht 
auf  die  vorher  nicht  bemerkbar  gewesenen  Trockenschächte  und  endlick 
wegen  des  wenig  haltbaren  Mörtels  wurde  jede  Mine  blos  mit  62*5fy 
Dynamit  Nr.  1  (welches  vom  Bergwerke  Karwin  beigestellt  war) 
geladen;    sonach   betrug   der   CoSfficient   4*5   statt    12.     Die    Ladung 


Sprengung  von  fünf  Bogen  des  Pietrowka-Viaductes  etc.  473 

bestand  aas  großen  and  kleinen  Sprengpatronen,  wie  solche  im  Handel 
rorkommen. 

Arbeitsvorgang:  Um  concentrierte  Ladungen  zu  erzielen, 
worden  die  Bronnen  mittels  4m  langer  Stoßbohrer  mit  045m  Durch- 
messer hergestellt 

Die  Gewölbe  durften  nur  von  je  einem  Manne  überschritten  werden. 
Das  Abdecken  bis  zur  Nachmauerung  am  Pfeiler  erforderte  6  Stunden 
und  waren  die  Brunnen  nach  18  Stunden  fertiggestellt;  somit  wurde  in 
der  Stande  Möm  abgeteuft.  Der  große  Stoßbohrer  wurde  von  je  vier 
Mann  gehandhabt  Das  Ziegel-Materiale  erwies  sich  als  sehr  hart,  der 
Mörtel  als  sehr  mürbe. 

Das  Laden  erfolgte  unter  schwierigen  Umständen  und  bean- 
spruchte eine  Stunde.  Die  Verdammung  bestand  zum  größten  Theile  aus 
festem  Letten. 

Zur  Zündung  wurden  2g  Minenzünder,  bezw.  2g  Sprengkapseln 
verwendet  Die  Anordnung  der  elektrischen  (Guttapercha-Draht)  und 
Reserve-Leitung  (detonierende  Zündschnur)  bietet  nichts  bemerkenswertes; 
der  Schul-Zündapparat  war  in  einem  ca.  150  Schritt  weit  entfernten 
Hause  aufgestellt. 

Die  Vorarbeiten  begannen  am  1.  Juni  um  6  Uhr  früh ;  die  Spren- 
gung erfolgte  am  3.  Juni  um  5  Uhr  30  Minuten  abends. 

Das  Resultat  war: 

Die  Detonation  erfolgte  sehr  schwach.  Der  Pfeiler  Nr.  26  stürzte 
in  sich  zusammen,  ohne  den  Bach  mit  größeren  Blöcken  zu  verschütten ; 
hierauf  fielen  sämmtliche  vier  Zwischenpfeiler,  u.  z.  allmälig  innerhalb 
eines  Zeitraumes  von  5  bis  8  Secunden.  Das  Brechen  der  angeführten 
Verspreizungen,  das  Fallen  jedes  Gewölbes  und  Umstürzen  jedes  Pfeilers 
konnte  deutlich  unterschieden  werden. 

Die  Streuung  war  gering,  u.  z.  wurden  die  angrenzenden  Felder 
nur  bis  auf  50  Schritte  derart  mit  Ziegelsteinen  überschüttet,  dass 
deren  Früchte  zum  großen  Theil  vernichtet  waren.  Die  Sicherheitsposten 
waren  weit  außer  der  thatsächlichen  Streuungsgrenze  aufgestellt  Gegen 
den  Bach  war  die  Streuung  darum  besonders  gering,  weil  sich  die  zwei 
Trockenschächte,  —  wie  später  festgestellt  —  sehr  nahe  der  bachwär- 
tigen  Pfeilerwand  befanden.  Ihr  Querschnitt  betrug  0*50'»  im  Quadrat 
und  waren  dieselben  mit  sehr  fest  gelagertem  Ziegelschutt  ausgefüllt 
Das  in  den  Bach  gefallene  kleinere  Gerolle  war  binnen  einer  Stunde 
ausgeräumt,   so   dass   eine    Stauung   überhaupt   nicht   erfolgen  konnte. 


474  Zaillner  von  Zaillenthal.  Sprengung  von  fünf  Bogen  etc. 

Die  in  nächster  Nähe  befindlichen  Häuser,  eines  70  Schritte  vom  Pfeiler 
Nr.  26  entfernt,  erlitten  keinerlei  Schaden.  Der  Erfolg  war  sonach  mög- 
lichst günstig. 

Die  Pfeilerstümpfe,  sowie  die  abgestürzten  Mauerblöcke  (bis 
8m  *  Volumen),  wurden  in  der  Zeit  vom  4.  bis  12.  Juni  durch  Bohr- 
schüsse derart  serkleinert,  dass  nur  eine  Trennung  der  Ziegel  aus  den 
Mörtelfugen  erfolgte,  u.  z.  kam  zu  diesem  Zwecke  ein  Coefficient  von 
005m  in  Rechnung,  der  durch  Probeminen  ermittelt  worden  war. 

Zur  Durchführung  der  Demolirungsarbeiten  war  vom  2/1  Genie- 
Feld-BatailloDS-Commando  ein  Detachement,  bestehend  aus  1  Officier, 
2  Unterofficieren  und  23  Gefreiten  und  Sappeuren  zusammengestellt 
Es  traf  am  30.  Mai  1.  J.  um  2  Uhr  nachmittag  in  Seibersdorf  ein  und 
rückte  am  13.  Juni  1.  J.  um  6  Uhr  früh  von  dort  ab. 

Bei  Abschlag  des  Volumens  der  Gewölbe  (welche  zu  Schutt  zer- 
fielen) und  von  50%,  können  über  200.000  brauchbare,  ganze  und  halbe 
Ziegel  erzeugt  werden,  wobei  die  Quadern  von  Anlauf,  Gesimse  and 
Sockel  nicht  in  Betracht  gezogen  sind. 


Die  Befestigungen  an  der  französisch-deutschen  Grenze. 

Nach   bisher   veröffentlichten   Quellen. 
(Mit  16  Skizzen.) 

Von 
CHrlatopH  TCIar, 

k.  und  k.   Qberttlitutenant  in  GenUstabe. 
(1.  Fortsetzung.) 

Intervall  Toni — Epinal. 
(Tafel  18  und  27.) 
Terrainbeschaffenheit. 
Die  Festungen  T  o  u  1  und  Epinal  sind  von  einander  69km  entfernt, 
von  welchem  Zwischenräume  etwa  ±5km  nicht  bestrichen  werden.  Zur 
Beurtheilung  dieser  ziemlich  breiten  Lücke  ist  es  nothwendig,  den  ganzen 
Terrainstreifen,  welcher  sich  vom  Fuße   der  Vogesen  in  der  Strecke 
üruyferes  —  Avricourt  bis  an  die  Maas  in  der  Ausdehnung  Neuf- 
chateau  —  Pagny  ausbreitet,  in  Betracht  zu  ziehen.  In  diesem  zum 
südlichen    Theile   des  Plateaus  von  Lothringen    gehörenden  Ab- 
schnitte, welcher  sehr  wellenförmig  gestaltet  ist,  sind  an  Erhebungen  nur 
die  Mosel-Berge,   die  Cutes  de  la  Meuse    und   etwa  noch   die 
C6te  d'Essey  südöstlich  von  Bayon  erwähnenswert.  Charakteristisch 
«nd  die   vielen    theils  großen,    theils   kleinen  Waldungen,   welche  den 
Boden  bedecken   und   von    denen   besonders  jepe  bei  Raon-T^tape 
and  St.  Di6  hervorzuheben  wären.  Der  erwähnte  Terraintheil  wird  durch- 
schnitten  von   der   Vezouse,    der  Meurthe,    der  Mortagne,    der 
Jfosel,  demMadon  und  der  Maas,  von  welchen  Flüssen  die  Mosel 
die  Hauptvertheidigungslinie  bildet. 

Das  Thal  der  Mosel  öffnet  sich  nördlich  von  Epinal  ziemlich 
bedeutend  und  verengt  sich  erst  wieder  bei  Chätel.  Die  beide  Ufer 
begleitenden  Höhen  dominieren  bald  auf  dem  einen,  bald  auf  dem  anderen 
Ufer;  I5fan  nördlich  von  Bayon  sind  beide  Hänge  mehr  eben.  Die 
wichtigsten  Übergangspunkte  sind  Chätel,  Charmes  und  Bayon. 
Zwischen  Epinal  und  Bayon  ist  die  Annäherung  an  die  Mosel 
infolge  des  Mangels  an  Communicationen,  der  Ausdehnung  der  Wälder 
and  der  Beschaffenheit  des  Bodens  ziemlich  schwierig. 

Die  obere  Maas  (Tafel  27)  bietet  von  Neufchateau  bis  Vau- 
eouleurs  keine  großen  Vortheile  für  die  Verteidigung,  nachdem  das 
rechte  Ufer  fast  durchgehends  dominierend  ist.  Die  Cötes  de  la  Meuse, 

65* 


476  Klar. 

welche  ziemlich  Dahe  an  die  Maas  herantreten,  sind  im  südlichen  Theile 
bis  Sa uv  ig nv  sehr  schmal  und  erreichen  in  dem  Theile  Neufchateau 
—  Vaucouleurs  eine  Höhe  von  400 — 468m.  Das  Maas -Thal  ist 
daselbst  etwa  lkm  breit. 

Noch  geringeren  Defensivwert  als  die  Maas  besitzen  die  außer 
letzterer  und  der  Mosel  früher  erwähnten  Flüsse. 

Im  ganzen  wird  das  Vorgehen  feindlicher  Truppen  im  fraglichen 
Abschnitte  durch  das  coupierte  Terrain,  die  steilen  Ufer  der  Mosel, 
die  Höhen  und  Waldungen  erschwert;  auch  sind  daselbst  einzelne,  aller- 
dings ziemlich  isolierte  Befestigungen  angeordnet. 

Befestigungen. 

Eine  kleine  Befestigungsgruppe  (Tafel  27)  liegt  18km  südwestlich 
von  T  oul  am  rechten  Maas -Ufer  und  besteht  aus:  dem  großen  Sperrfort 
Pagny-la  Blanche  Cöte,  welches  auf  einer  Kuppe  angeordnet  ist  und 
die  Eisenbahn  Langres — Neufchateau  —  Pagny-sur  Marne,  »wie 
dasDebouche  der  Straße  nach  Co lombey  beherrscht;  der  Batterie  Drnffe, 
welche  300wi  östlich  vom  Fort  liegt  und  ebenfalls  auf  die  wichtige  Stoße 
nach  Colombey  wirkt;  der  Batterio  Pagny,  welche  sich  südwestlich 
des  gleichnamigen  Dorfes   befindet  und   die  südliche  Maas  bestreicht 

Zur  Beherrschung  der  vielen  bei  Neufchateau  zusammen- 
treffenden Communicationen  dient  das  nordwestlich  letzterer  Stadt  an- 
geordnete Fort  Bourlemont  (Tafel  27),  welches  von  Pagnv-la- 
Blanche  Cöte  21Ä»i  entfernt  ist. 

In  völlig  isolierter  Lage,  12km  östlich  von  Luneville  und 
10km  von  der  Grenze  Entfernt,  liegt  auf  einem  schmalen  Rücken  das 
große  Sperrfort  M an on viller  (Tafel  18),  welches  die  Eisenbahn 
Paris  —  Straßburg,  das  Thal  der  V e z o u s e  und  die  Straße  Lune- 
ville —  B 1  a  m  o  n  t  zu  bestreichen  hat. 

Epinal. 
(Tafel  2H.) 
Epinal,  mit  mehr  als  16.000  Einwohnern,  liegt  an  der  Mosel 
und  ist  Knotenpunkt  von  vielen  wichtigen  Communicationen:  als  den 
Bahnen  Nancy  —  Beifort,  Epinal  —  Mirecourt,  Epinal- 
Jussey  —  Langres,  Epinal  — Kemiremont  —  Bruyeres  und 
zahlreichen  Straßen. 

Terrainbeschaffenheit. 
Zwischen    der    Mosel    und   Vologne    erhebt    sich  ein  Plateau,  | 
deren   höchster  Theil    fast    ganz    durch    den    ausgedehnten    Wald  von 


Die  Befestigungen  an  der  französisch-deutschen  Grenze.  477 

Epinal  bedeckt  ist  und  welches  sanft  gegen  Norden  abfällt.  Mehrere 
gute  Straßen  durchschneiden  den  Wald  und  führen  aus  dem  Thale  der 
Vologne  in  die  nördlich  gelegene  Ebene.  Die  Wässer  der  nördlichen 
Partien  des  Plateaus  sammeln  sich  im  Bache  St.  Olg er,  der  das 
Plateau  durchfurcht  und  sich  in  die  Mosel  ergießt.  Am  rechten  Ufer 
dieses  Baches  befindet  sich  ein  zur  Vertheidigung  günstiger  Bücken 
(Dogneville —  Longchamp). 

Am  linken  Mosel -Ufer  erheben  sich  die  Mt.  F  au  eil  1  es, 
dessen  Kämme  die  Stadt  im  Süden  und  Südwesten  in  einem  Bogen 
umschließen  und  welche  eine  gute  Fernsicht  bieten. 

Der  erste  Abschnitt  dieser  Kette  ist  einerseits  durch  den  Einschnitt 
von  D  i  n  o  z  6  begrenzt  und  endet  mit  der  Kuppe  B  a  m  b  o  i  s  (über  500m). 
Die  weiteren  nach  Westen  und  nach  Norden  sich  ziehenden  Kämme 
erhalten  sich  in  einer  mittleren  Höhe  von  460m.  Im  Westen  folgt  dem 
Fuße  dieser  Berge  der  Canal  de  FE  st,  welch  letzterer  den  Gebirgskamm 
in  der  Nähe  des  Dorfes  Girancourt  mittels  vieler  Schleusen  über- 
setzt und  sich  bei  Golbey  in  die  Mosel  ergießt.  Das  nordwestliche 
Plateau  ist  sehr  wellenförmig  und  besitzt  erst  bei  Virine1)  aus- 
gesprochene dominierende  Punkte,  doch  liefern  die  Anschwellungen  des 
Terrains  bei  den  Dörfern  Sanchey,  Forges  und  Uxegney  gute 
Positionen.  In  diesem  Terraintheil  fließt  der  Bach  Avifcre,  welcher  aus 
dem  künstlich  für  die  Speisung  des  Canales  de  TEst  geschaffenen  See 
bei  Bouzey  kommt  und  bei  Chätel  in  die  Mosel  mündet.  Zwischen 
letzterer  und  der  A viere  liegt  ein  stark  gewellter  Bücken.  Zunächst 
Epinal  breitet  sich  Wald  aus,  doch  weiterhin  ist  der  Boden  blosgelegt, 
u.  z.  bis  gegen  Darnieulles,  wo  wieder  eine  reiche  Cultur  beginnt. 
Wichtig  ist  der  Terraintheil  zwischen  dem  See  Bouzey  unddemDorfe 
Domevre,  da  in  demselben  die  Straße  und  Eisenbahn  noch  M i r e c o  u r t, 
die  Bahn   nach  Langres,   sowie   der   Canal   de  TEst  angelegt   sind. 

Die  Mosel  fließt  südlich  von  Epinal  in  einem  sehr  engen 
Thale  mit  steilen  Hängen,  welches  sich  unmittelbar  bei  Spinal  öffnet 
und  sich  nördlich  der  Stadt  bedeutend  erweitert,  wo  auch  die  zwei 
das  Thal  begleitenden  Hügelketten  niederer  werden. 

Befestigungen. 
Die  Lagerfestung  Epinal   hat  kein   Noyau,  sondern  nur  einen 
Fortsgürtel. 

a)  Werke  am  rechten  Mosel- Ufer. 


')  Virine    füllt    schon    außerhalb    des    Rahmens    des  Umgebungsplanes  von 
Kpinal. 


478  KU  r. 

Fort  Dogneville  mit  westlicher  Annexbatterie  liegt  nördlich 
der  Stadt  auf  Cöte  385,  beherrscht  die  Ebene  und  das  Thal  der  Mosel 
bis  Chätel,  dann  die  Eisenbahn  und  Straße  nach  Nancy,  sowie  den 
Canal  de  FE  st.  Auf  dem  gleichen  Bücken  liegt  die  östliche  und  im 
Süden  des  Dorfes  gleichen  Namens  die  südliche  Batterie  von 
Dogneville. 

Batterie  St.  Adrien  —  ouvrage  secondaire  —  ist  1500m  östlich 
des  früher  genannten  Forts  angeordnet. 

Fort  Longchamp  ist  auf  Cöte  393  erbaut,  hat  einen  Panier- 
thurm  und  zwei  Anschlussbatterien,  bestreicht  die  nordöstlichen  und 
östlichen  Hänge  des  Plateaus.  In  der  Nähe  dieses  Forts  befindet  sich 
die  Südbatterie  Longchamp,  welche  das  früher  angeführte  Fort 
gegen  Bückenangriffe  zu  sichern  hat. 

Fort  la  Voivre  mit  Annexbatterien  liegt  an  der  OsÜisiere  des 
Bois  de  la  Voivre  auf  Cöte  360  und  gibt  sein  Feuer  in  der  Bichtrag 
gegen  Deyvillers  ab. 

Fort  les  Adelphes  liegt  an  der  Nordlisiere  des  großen  "Waldes 
von  fipinal  und  wirkt  insbesondere  gegen  die  Straße  nach  Bamber- 
villers,  sowie  gegen  das  Olger- Thal. 

Batterie  Malgr6-Moi  —  ouvrage  secondaire  —  liegt  ander 
Straße  nach  Massaux. 

Batterie  les  Carrieres  ist  ein  Annex  des  Fort  Bazimont 
Die  beiden  letzteren  Batterien  haben  die  vom  Fort  Bazimont  nicht 
eingesehenen  Schluchten  unter  Feuer  zu  nehmen. 

Fort  Bazimont,  auf  einem  der  dominierendsten  Punkte  des 
Plateaus  (464m),  wirkt  namentlich  gegen  den  Einschnitt  von  Docelles, 
welcher  durch  den  Wald  von  Spinal  geht,  sowie  gegen  den  Westrand 
des  Waldes  von  Epinal. 

Batterie  St.  Barbe  liegt  in  der  Nähe  des  gleichnamigen 
Ortes  und  ergänzt  die  Wirkung  des  Fort  la   Mouche. 

Fort  la  Mouche  liegt  auf  dem  gleichnamigen  Bergvorsprunge 
und  wirkt  ins  Mosel-Thal  und  gegen  die  Vereinigung  der  zwei  Eisen- 
bahnen. 

b)  Werke  am  linken  Mosel -Ufer. 

Batterie  Bezonfosse  befindet  sich  ober  Dinoze  und  wirkt 
ins  Mosel-Thal. 

Fort  leBambois  mit  seiner  Enveloppe  befindet  sich  auf  der  Kupp* 
(mit  Cöte  513)  gleichen  Namens,  en filiert  das  Thal  von  Dinoze  und 
beherrscht  weithin  namentlich  die  Eisenbahn  und  Straße  nach  B  elf  ort 


Die  Befestigungen  an  der  französisch-deutschen  Grenze.  479 

Die  drei  Batterien  les  Friches  in  einer  mittleren  Höhe 
460m  bestreichen  die  Abhänge  des  C  o  n  e  y  -  Baches. 

Fort  le  Boulon  auf  Cöte  448  beherrscht  die  gegen  das  Coney- 
.1  führenden  Wege,  sowie  die  Hänge  dieses  Thaies  und  den  Canal 
lEst. 

Fort  Ticha  (im  officiellen  Verzeichnisse  als  Fort  Thiöha 
ahnt)  —  mit  drei  von  200  bis  500m  entfernten  Annexbatterien  — 
errscht  den  Canal  de  TEst,  die  in  das  Innere  Frankreichs  führenden 
aßen,  sowie  die  Westhänge  der  Mt.  Faucilles. 

Fort  Girancourt  mit  zwei  Annexbatterien  ist  an  der  großen 
*gung  des  Canales  de  V  Es t  auf  einer  Kuppe  (431m)  erbaut,  hat  einen 
Dzerthurm  und  beherrscht  das  Vorterrain  gegen  Norden  und  Westen, 
on  die  von  Langres  kommenden  Wege,  sowie  den  Canal. 

Batterie  Sanchey  liegt  in  der  Höhe  von  383m  östlich  des 
iher  angeführten  Forts  beim  gleichnamigen  Dorfe  und  beherrscht  die 
senbahn,  sowie  die  Straße  nach  Mirecourt. 

Batterie  les  Forges  —  ouvrage  secondaire  —  liegt  in  einer 
iegmig  des  Canal  de  TEst  nördlich  des  gleichnamigen  Dorfes  und 
irirt  auf  die  nahe  gelegene  Bahngabel. 

Fort  Uxegney  befindet  sich  auf  einer  Höhe  (376m)  am  rechten 
fer  der  A viere,  beherrscht  mit  der  Batterie  1  e s  Forges  die  Straße 
id  Bahn  nach  Mirecourt  und  nimmt  das  Thal  der  A v i e r e  unter 
Juer. 

Fort  Bois  TAbbe  ist  am  Südrande  des  Bois  du  Souche 
geordnet  und  ergänzt  das  früher  genannte  Fort.  Östlich  hievon  befinden 
sh,  u.  zw.  ]km  westlich  der  Bahn  nach  Toul,  die  Batterie  la 
•andeHaye  uud  die  Südbatterie  la  grande  Haye,  welche  das 
ose  1- Thal  zu  bestreichen  haben. 

BatterieGolbey  —  ouvrage  secondaire  —  liegt  nahe  der  Mosel 
d  wirkt  gegen  das  Mosel-  Thal. 

Nahe  der  Stadt  liegen  die  Werke  la  Justice  —  ouvrage  secan- 
tfre!),  —  wahrscheinlich  aus  einigen  Batterien  und  Infanterie- Werken 
stehend. 

Betreffend  die  Stärke  der  einzelnen  Fronten  wäre  zu  bemerken: 
r  Abschnitt  vom  Fort  Bazimont  über  la  Mouche  bis  Bambois 
infolge  natürlicher  Hindernisse,  als  steile  Hänge,  Defilöen  und  vor- 
lagerte dichte  Wälder,  sehr  stark;  auch  der  Abschnitt  von  Bambois 
Girancourt    ist   für   eine    tüchtige   Verteidigung   sehr   günstig; 


f)  In  dem  bezüglichen  Plane  ist  die  wahrscheinliche  Lage  eingezeichnet. 


480  Klar. 

schwächer  ist  jedoch  der  Abschnitt  vom  rechten  Ufer  der  Mosel  über 
Dogneville  bis  zum  Fort  Razimont;  und  am  schwächsten  jener 
vom  Fort  Girancourt  bis  zum  linken  Ufer  der  Mosel 

Die  Festung  Epinal  soll  mit  einem  reichen  Schmalspurbahn-Netz 
nach  System  Decauville  versehen  sein,  welches  die  Forts  unter  ein- 
ander und  mit  der  Stadt  verbindet. 

Die  Gürtellinie  hat  einen  Umfang  von  etwa  44£w»;  der  größte 
Durchmesser  (Longchamp — les  Frisches)  beträgt  14'5Am,  der 
kleinste  (Uxegney  —  la  Mouche)  9*5fcm;  die  größte  Entfernung  des 
Fortgürtels  von  der  Stadt  (Girancourt)  ist  9*5 km,  die  kleinste  Ent- 
fernung (Razimont)  3km;  die  Distanz  der  Werke  von  einander  wechselt 
zwischen  600m  und  4400m. 

Die  Festung  Epinal  bildet  eine  ausgezeichnete  Basis  für  die 
Offensive. 

Intervall  Epinal— Bdf ort. 
(Tafel  27.) 

Terrainverhält  nisse. 

Spinal  und  Beifort  sind  von  einander  etwa  68km  entfernt  In 
diesem  Zwischenräume  breiten  sich  die  hohen  Vogesen  und  deren 
westliche  Vorberge  und  am  linken  Ufer  der  Mosel  dieMt.  Faucilles 
aus,  bezüglich  welcher  auf  die  Auseinandersetzungen  im  allgemeinen 
Theile  hingewiesen  wird. 

Befestigungen. 

Bei  der-  geringen  Gangbarkeit  dieses  Terrainabschnittes  hielt  man 
es  für  genügend,  nur  einige  Sperrforts  anzuordnen.  Hiebei  sah  man  von 
der  Befestigung  der  Vogesenpässe  selbst  ab  und  verlegte  die  Verthei- 
digung  in  die  Mosel-Linie. 

Südöstlich  von  Epinal,  etwa  7km  vom  südlichen  Fort  entfernt, 
liegt  zunächst  das  Fort  Arches  (Pouxeux)  mit  einem  Panzerthunn 
und  einer  Annexbatterie  auf  dem  470m  hohen  Bergvorsprunge  gegenüber 
der  Mündung  der  Vologne  in  die  Mosel.  Diese  Anlage  beherrscht 
beide  Thäler  mit  ihren  Communicationen. 

10km  südlicher  befindet  sich  das  Fort  Bemiremont  mit  einem 
Panzerthurm  im  Nordwesten  der  Stadt  auf  dem  isolierten  Felsen 
Parmont  (613m),  welcher  die  Continuität  der  Bergkette  am  linken 
Mo  sei -Ufer  zu  unterbrechen  scheint  und  dessen  Hänge  gegen  die 
Stadt  fast  vertical  abfallen.  Vom  Fort  werden  die  Stadt  und  die  vielen 
hier  zusammentreibenden  Communicationen  beherrscht. 


Die  Befestigungen  an  der  französisch-deutschen  Grenze.  481 

Noch  weiter  südlich,  nahe  dem  Mosel-Thale,  liegt  die  Batterie 
Beuille. 

Dann  folgt  das  Fort  Rupt  mit  zwei  Annexbatterien,  auf  der 
C6te  773  erbaut,  und  das  Mosel-Thal,  denPassMt.  Four che,  sowie 
die  daselbst  zusammentreffenden  Communicationen  beherrschend. 

Bei  Till o t  befindet  sich  das  Fort  Chateau-Lambert,  mit 
Annexbatterie,  auf  dem  gleichnamigen  Felsen,  welches  gegen  das  Mo  sei- 
end Menil-Thal  wirkt  und  das  Eindringen  in  die  Fran che-Cointe 
verhindert. 

Fort  Ballon  deServance  mit  der  südöstlichen  Annexbatterie 

liegt  auf  einer  schwer  zugänglichen  Felspyramide  (Cöte  1200)  nahe  der 

Vereinigung  der  von  Bei  fort  über  den  Ballon  d'Alsace  und  über 

den  Col  de  Busang  angelegten  Straßen  und  beherrscht  diese  Straßen 

und  die  Eisenbahn  im  Mo  sei -Thal. 


Beifort. 

(Tafel  29.) 

Die  Stadt  Beifort  hat  19.200  Einwohner  und  ist  \bkm  sowohl 
tob  der  Grenze  gegen  die  Schweiz,  als  vom  Fuße  der  Vogesen 
entfernt,  welch  letztere  plötzlich  zu  einer  Höhe  von  1000m  ansteigen. 
Zufolge  der  rauhen  Beschaffenheit  der  Südvogesen  münden  in  die  schmale 
Ensenkung,  welche  zwischen  den  Vogesen  und  dem  Jura  gelegen  ist 
und  welche  die  natürliche  Verbindung  der  Rhein-Ebene  mit  Burgund 
bildet,  alle  von  Colmar,  Mühlhausen,  Basel  kommenden 
Communicationen,  welche  dann  durch  das  Thal  desDoubs  nach  Süden 
Aber  Vesoul  und  Langres  nach  Paris  fuhren. 

Die  in  dieser  Einsenkung  bei  Beifort  angelegte  Lagerfestung 
toll  einerseits  dem  Feinde  diese  wichtige  Passage  verwehren,  anderseits 
die  eigene  Offensive  gegen  Osten  begünstigen. 

Terrainbesohaffenlieit. 

Das  Terrain  um  Beifort  ist  im  allgemeinen  ein  gut  cultiviertes 
Hügelland,  welches  vielfach  mit  Wald  bedeckt,  von  Teichen  und  kleinen 
flnssläufen  durchschnitten  und  mit  vielen  Communicationen  und  Ort- 
ichaften  versehen  ist. 

Im  Norden  der  Stadt  erhebt  sich  eine  ausgedehnte  Bergkette, 
welche  vom  Thale  der  Savoureuse  in  zwei  Theile  getrennt  wird, 
wovon  der  östliche,  bei  einer  beiläufigen  Länge  von  8&ro,  einer  Breite 
von   3km  und   einer  Höhe   bis   504w,  nächst    der   Savoureuse  als 


Klar 


Kl  d'Arsot  und  weiterhin   als  Ifl  de   Roppe   benannt   ist 
Bdcken  i^r  mit  w TiMern  bedeckt,  durch   welchen    Dar  n 
\erliche  Faßsteige  und  V  ihren«    Vor   den  stellen 

iob  ein  sumpfiges    und   bewaldet  &in.    Dir 

flach  und  reichen  bis  zum  Teiche  la  Po  fcwi  1200m  lang 

rigea  Wasser  in  die  Sai  oureuse  geleitet  wird. 
Der  weltliche  Tlmil  dee  Bergrückens,  Mt. 
fai    hoch,    seharfgratig,    bewaldet,    in 
umliegende  Höben  und  hat  allseitig  steile  und  dicht  bewahr 
Das  nnrdlich   vorgelagerte  Terrain  besitzt  viele  Teiche    und   Sehlncli 
Der  Mt  Salbe rt    beherrscht  auch    das  DefiW  von  Valdoie,    durch 
welches    die    Eisenbahn    nach    Paris    ffihrt.    Nach    8  iD    Itofl 

Kücken    fOU    minderer    Erhebung,    welcher  den  ML  Salbe  rt  mit 
Hohen  am    linken  Ufer  der  Lisaine  verbindet;    unter    letzten 
iusb  der  Mt  V  a  11  d o  i  s  (etwa  530»/  hoch)  hervor. 

Südlich    vom    Mt.    Salbert    erhebt    sich  die   Ku  u  t, 

welche  die  wichtige  Straße  nach  Lure  beherrscht.  Südlich  des 9 
Baches  breitet  sieh  *  in  cotipiertea    und  bewaldetes   Hügelland    ras,   in 
welchem  sich    die  Kuppe    la    Ööte    (441w)    nahe  dem  Doi 
erhebt,  welche  steile   Hiftge  besitzt   und   von  wo  man  die  Beute  H- 

o  u  r  t — B  e  s  a  d  q  o  ii  und  die  Eisenbahn  nach  M  o  n  t  b  £  1  i  a  r  d  - 
Weiterhin   wären   zu   erwähnen    der   Mt    Urcerey     15 Im      dam 
niedrigen    Hrdieu   bei  Rotans  und  Daraus,    von    welchen  der  in 
[heil  der  Sa  \  oureuse  eingesehen  werden  kann, 

i-l lieh  des  Thaies  la  Ferge  erbebt  sich  der  Rücken  la  M 
Un  und  hiezu  parallel  jener  von  la  Jh  welche  b 

westen  theils  in  hohen  Felswanden,  theils  im  losen  Steile 
das  Thal  abfallen,    während  sie  nach  Südosten    flach  verlauf  : lieb 

-  la  Justice  liegt  jener  der  Perches,   deren  zwei  Qi] 
"i  und  420m  beeil  sind  und  deren  Hänge  nur  gegen  die  Savoiire 
steil  sonst  aber  flach  sind.   Noch    wi  nllich  erhebt  sich  der  di 

aldete  Rosniont   bis  zur  Hohe  um  405mf   woran  sich 

-  Hügelland   reiht    welches   sieh    zur  Niederung   Am  Rheitt— 
Rhön  e- ('anales  senkt.  Im  Osteu  gegen  die  reu  Mühlbau 

und  Basel  erhebt  rieh  das  wellenförmige  Terrain  unmerklich. 
Die  Sin  oureuse  ist  ein  Obirgsflu^s,  welcher  bei   Belfo 
ter  überaU  durchwatbar 
schlagen  «»der  hei  Schneeschmelze  in  kürzester  Zeit  um  1— 2t; 
Thal    M  rh   Reifort    bis    Valdoie    etwa  20Ö0w,   südlich 

beiläufig  806*1  breit.  Auf  dem  rechten  Ufer  der  Sa  voureuse, 


Die  Befestigungen  an  der  französisch-deutschen  Grenze.  483 

u.Z.  bei  Bermont.  mündet  der  D  o  u  c  e  -  Bach,  welcher  in  einem  tiefen, 
von  der  Festung  wenig  eingesehenen  Einschnitte  an  den  Dörfern  Essert 
und  Bavilliers  vorbeiführt. 

Befestigungen. 

Im  Jahre  1870  bestand  die  Festung  aus  der  Hauptumfassung  mit 
dein  Hornwerke  Esperance.  dem  C  h  a  t  e  a  u ,  den  Werken  1  a  M i o 1 1 e 
und  la  Justice,  welche  mit  der  Hauptumfassung  in  Verbindung 
gebracht  sind,  dem  Werke  lesBarres  und  den  Redouten  Haut  es  und 
Basses  Perches. 

Die  Hauptumfassung  bildet  ein  regelmäßiges  Fünfeck,  von  denen 
vier  Fronten  nach  Vauban's  zweitem  System  erbaut  sind.  Das  Horn- 
werk  Esperance  ist  der  Xordfront  vorgelegt.  —  Die  Chateau- 
Befestigung  bestand  aus  einem  sehr  hohen  Cavalier  und  drei  concen- 
trischen,  terrassenförmig  abfallenden  Fronten,  deren  Gräben  in  Fels 
gesprengt  sind.  Der  "Cavalier  ist  eine  unregelmäßige  Lünette,  die  drei 
Euceinten  bestehen  aus  je  zwei  bastionierten  Fronten.  —  Fort  la  Mio  t  te 
hat  die  Form  eines  fast  gleichseitigen  Dreieckes,  dessen  Südost-  und 
Südwestseite  bastionierte  Fronten  sind,  während  die  dritte  Seite  der 
verticalen  Felswand  folgt.  —  Fort  la  Justice  hat  die  Form  eines 
unregelmäßigen  Dreieckes,  dessen  nordwestliche  Seite  der  verticalen 
Felswand  folgt  und  dessen  beide  anderen  Seiten  bastionierte  Fronten 
bilden;  die  Gräben  sind  in  Fels  gesprengt. 

Die  zwei  letzteren  Forts  sind  mit  einander  durch  die  Front 
le  Yallon,  untereinander  und  weiterhin  mit  der  Hauptumfassuug 
verbunden,  womit  ein  verschanztes  Lager  gebildet  wurde. 

Fort  les  Barre s,  welches  am  rechten  Ufer  der  Savoureuse 
liegt,  wurde  im  Jahre  1865  begonnen  und  nahezu  bis  zum  Kriegs- 
ausbruche beendet.  Es  ist  ein  gut  traversiertes  Kronwerk  mit  zahlreichen 
Kasematten  und  hatte  eine  freistehende  Mauer  als  Kehlschluss.  Provi- 
sorische Anschlusslinien  wurden  vom  Fort  gegen  die  Savoureuse 
erbaut  und  damit  die  Vorstädte  geschützt.  Fort  Bellevue  hatte  eine 
unregelmäßige  tenaillierte  Form,  und  konnte  die  Kehle  bis  zu  Beginn 
der  Cernierung  nur  theilweise  durch  eine  schwache  Brustwehr  mit  vor- 
gelegtem schmalen  Graben  geschlossen  werden.  Die  Redouten  lesHautes 
und  les  Basses  Perches  waren  bei  Beginn  der  Cernierung  beendet.  Die 
Frontlinie  der  ersteren  ist  ein  flacher  Saillant  mit  kleinen  Vorsprüngen 
an  den  Schulterpunkten,  jene  der  letzteren  eine  bastionierte  Front.  Die 
Grabenwände  waren  in  Fels  vertical  abgearbeitet. 


484  KU  r. 

Seit  1874  wurden  um  Beifort  viele  Werke  erbaut,  so  dass 
nunmehr  die  so  geschaffene  Lagerfestung  aus  einem  Noyau,  einem  Forts- 
gürtel  und  einigen  Werken  zweiter  Linie  besteht. 

Hauptumfassung. 
Dieselbe  wurde  dadurch  erweitert,  dass  man  die  auf  dem  rechten 
Ufer  der  Savoureuse  liegenden  Forts  les  Barres  und  Denfert- 
Rochereau  (Bellevue)  in  erstere  einbezog.  Fort  les  Barres 
wurde  theil  weise  reconstruiert  ;Denfert-Rochereau  wurde  zu  einem 
Hornwerk  umgebaut  und  im  Jahre  1886  nochmals  erweitert.  Das  ver- 
schanzte Lager  dürfte  nunmehr  wohl  auch  als  ein  Theil  des  Nowos 
betrachtet  werden.  La  Justice,  welches  9m  hohe  Felsescarpen  besitzt, 
wurde  1886  bedeutend,  namentlich  gegen  die  Ostseite,  verstärkt 

Gürtelwerke  erster  Linie. 

a)  Auf  dem  linken  Savoureuse-Ufer: 

Fort  Roppe,  nordöstlich  von  Bei  fort  auf  (Jem  höchsten  Punkte 
(504m)  des  gleichnamigen  Waldes  angeordnet,  hat  eine .  östliche,  eine 
südöstliche,  eine  südwestliche  Annexbatterie  und  eine  Enveloppe  (dem 
Fort  vorgelegte  Befestigungslinie).  Diese  fortificatorische  Anlage  hat 
einen  sehr  weiten  Ausschuss  auf  die  nördlich  gelegene  Ebene,  sowie 
auch  gegen  Osten  auf  die  wichtige  Straße  nach  Colmar  und  nimmt 
einen  Feind,  welcher  gegen  die  Ostfront  vorgeht,  im  Rücken. 

Fort  Bessoncourt  liegt  nahe  dem  Bache  Autruche  und 
wirkt  namentlich  auf  die  Straße  nach  Altkirche n. 

Batterie  Chevremont  befindet  sich  beiderseits  der  Bahn  nacb 
Mühlhausen,  welche  sie  zu  bestreichen  hat. 

Fort  Vezelois  ist  Ihn  westlich  der  Grands  bois  gelegen 
und  bestreicht  das  Defile  dieses  Waldes,  sowie  die  Eisenbahn  nach  Dell«1. 

Die  neue  und  alte  Batterie  Märoux  —  ourrages  secotulaires  — 
liegen  in  der  Nähe  des  gleichnamigen  Ortes  und  dienen  zur  Ergänzung 
der  Wirkung  des  Fort  Vezelois. 

Werk  les  Fougerais  befindet  sich  in  der  Xähe  des  Ortes 
Tretudans  und  wirkt  ins  Thal  der  Savoureuse. 

b)  auf  dem  rechten  Savoureuse-Ufer: 

Batterie  Bermont  liegt  in  der  Nähe  des  gleichnamigen  Ortes 
und  wirkt  gegen  das  Savoureuse-Thal. 

Fort  Bois  d'Oye,  bei  dem  gleichnamigen  Walde,  dient  ebenfalls 
zur  Bestreichung  der  Savoureuse. 

Batterie  Dorans,  an  der  Ostlisiere  des  Bois  du  Grand  Cham p, 
deckt  das  frühere  Fort  im  Rücken. 


Die  Befestigungen  an  der  französisch-deutschen  Grenze  485 

Werk  Haut  Bois  —  ouvrage  secondaire  —  befindet  sich  auf  dem 
gleichnamigen  Bücken  (442m)  und  wirkt  gegen  die  Eisenbahn  nach 
Montbäliard. 

Batterie  Piton  —  ouvrage  secondaire  —  ist  nördlich  von  Br£- 
villiers  auf  einer  Kuppe  erbaut  und  wirkt  auf  die  früher  erwähnte 
Eisenbahn  und  in  das  Thal  der  Luzine. 

Batterie  Urcerey  (la  Charme)  —  ouvrage  secondaire  —  liegt 
]km  westlich  des  gleichnamigen  Ortes  auf  Cöte  451. 

Batterie  la  Cöte  d'Essert  ist  auf  Cöte  441  südwestlich  des 
Dorfes  Essert  gelegen  und  bestreicht  das  Douce-Thal,  sowie  den 
Ort  Chälonvillars. 

Fort  Salbert  mit  drei  Annexbatterien  und  einer  sogenannten 
Enveloppe  befindet  sich  auf  der  weithin  dominierenden  Kuppe  (647m) 
<les  Mi  Salbert.  Diese  starke  fortificatorische  Anlage  beherrscht  im 
Norden  die  sumpfige  Ebene  sammt  den  Communicationen  —  darunter 
die  Eisenbahn  nach  Paris,  sowie  die  längs  des  Nordrandes  des  Berg- 
rückens angelegte  Straße  — ,  im  Westen  das  Quellengebiet  der  Lisaine 
und  die  Hauptstraße  nach  Paris,  im  Süden  die  Stadt  und  den 
Hügel  le  Mont1;. 

Die  beiden  Befestigungsgruppen  am  M  t.  S  a  1  b  e  r  t  und  am  Bücken 
Koppe  sind  vermöge  ihrer  hohen  Lage  und  der  Beschaffenheit  der 
Hänge  sehr  stark,  und  es  entspricht  sonach  ihr  Widerstandsvermögen 
der  Bedeutung  dieser  Werke,  welche  darin  liegt,  dass  selbe  im  Verein 
mit  dem  Fort  Giromagny,  den  zwischen  dem  Fuße  der  Vogesen 
und  Bei  fort  liegenden  Terrainabschnitt  zu  beherrschen  und  damit  die 
nördliche  Umgehung  der  Festung  zu  verhindern  haben. 

Werke  zweiter  Linie. 

a)  am  linken  Ufer: 

Batterie  Perouse  —  ouvrage  secondaire  —  ist  auf  der  Höhe 
mit  Cöte  402m,  nordöstlich  des  gleichnamigen  Ortes  angeordnet. 

Fort  les  Hautes  Perches  mit  Annexbatterie  und  Enveloppe 
befindet  sich  auf  Cöte  404  und 

Fort  les  Basses  Perches  liegt  auf  Cöte  409.  Diese  beiden 
sehr  starken  Forts  wurden  an  Stelle  der  provisorischen  Redouten  erbaut. 
Beide  Forts  sind  verbunden  durch  die  400m  lange  Enveloppe  les 
Perches. 


f)  In  nächster  Zeit  werden  in  der  Nähe  de&  Forts  Salbert  sechs  Infanterie- 
Schanzen  erbaut.  Die  Verhandlungen  wegen  des  Grunderwerbes  für  diese  Anlagen 
sind  im  Zuge. 


486  KU  r. 

Dieser  Anlage  wurde  die  Batterie  le  Haut  Taillis  — 
ouvrage  secondaire  —  an  der  Südlisiere  des  gleichnamigen  Waldes 
vorgelegt,  welches  Werk  auf  die  Eisenbahn  nach  Mühlhausen  wirkt 

Südlich  der  Perches-Linie  ist  auf  dem  Hügel  Bois  de  Brosse 
(Bosmont)  eine  Gruppe  von  Werken  angeordnet,  bestehend  aus  dem 
Reduit  Bosmont,  sechs  Annexbatterien  und  einigen  Lünetten.  Diese 
Anlage  ist  bestimmt,  den  zwischen  den  Eisenbahnen  nach  Mühlhausen 
und  Delle  liegenden  Abschnitt  zu  bestreichen. 

Batterie  Sevenans  —  ouvrage  secondaire  —  befindet  sich  nahe 
der  Savoureuse  und  nimmt  diese  und  die  Straße  nach  Mont- 
beliard  unter  Feuer. 

b)  am  rechten  Ufer: 

Batterie  Botans  —  ouvrage  secondaire  —  befindet  sich  auf  der 
Höhe  mit  Cöte  410  westlich  des  gleichnamigen  Dorfes. 

Batterie  Chätelet  ist  westlich  des  Dorfes  gleichen  Namens 
gelegen  und  bestreicht  das  Thal  der  Douce  und  die  Wege  vordem 
Dorfe  Bavilliers. 

Im  officiellen  Verzeichnisse  wird  noch  die  Batterie  Bromont 
angeführt.  Da  über  deren  Lage  keine  Angaben  vorliegen,  konnte  selbe 
im  Umgebungsplane  Belfort's  nicht  eingezeichnet  werden. 

Detachierte  Werke. 

Fort  Giromagny  (siehe  Tafel  27)  mit  der  südöstlichen  Annex- 
batterie  ist  auf  der  hohen  Kuppe  Tete  de  milieu  (520  m)  in  einer 
Entfernung  von  1800m  vom  gleichnamigen  Orte  angelegt;  es  hat  einen 
Panzerthurm,  bestreicht  die  Ebene,  enfiliert  die  nach  Deutschland 
führende  Straße  und  kreuzt  sein  Feuer  mit  jenem  des  Fort  S albert. 
Diese  Anlage  ist  von  den  V  o  g  e  s  e  n ,  insbesondere  von  dem  Rücken  des 
Ballon  de  St,  Antoine  überhöht. 

Die  Batterien  la  TOte  des  Plan ch es  (siehe  Tafel  27)  Batterie 
des  Centrums,  die  östliche  und  westliche  Batterie)  dienen  zur  Deckung 
des  früher  genannten  Forts  gegen  die  nördlichen  Höhen. 

Fort  Mont  Vaudois  (siehe  Tafel  29)  liegt  9km  westlich  von 
B  e  1  f  o  r  t  unmittelbar  ober  H  £  r  i  c  o  u  r  t  auf  dem  gleichnamigen  isolierten 
Berge,  bestreicht  das  Thal  der  Lisaine  und  die  Ebene  zwischen 
Hericourt  und  Beifort,  schützt  den  Knotenpunkt  Hericourt  und 
verbindet  Beifort  mit  der  Lisaine -Linie.  Es  wird  im  wirksamen 
Geschützertrage  nirgends  überhöht  und  ist  infolge  der  steilen  Hänge  des 
Berges  schwer  zugänglich. 

Der  Umfang  der  äulieren  Gürtellinie  der  Festung  B  elf  ort  betragt, 
wenn  man  von  den  detachierten  Werken  absieht,  etwa  37'ökm ;  der  größte 


Die  Befestigungen  an  der  französisch-deutschen  Grenze.  487 

Durchmesser  (Hoppe  —  Haut  Bois)  ist  13A:m,  der  kleinste  Cote 
iTEssert  —  Bessoncourt)  lOkm;  die  Entfernung  der  Werke  von 
der  Stadt  wechselt  zwischen  4  und  8km,  jene  der  Werke  untereinander 
zwischen  1  und  7km. 

Die  Festung  ist  mit  einem  Schmalspurbahn-Netz  mit  60cm  Spur- 
weite nach  dem  System  Decauville  versehen,  durch  welche  die  einzelnen 
Forts  untereinander  und  mit  dem  Noyau  verbunden  sein  sollen.  Genauere 
Angaben  hierüber  sind  nicht  in  die  Öffentlichkeit  gedrungen. 

Linie  Beifort — Lomont. 

(Tafel  30.) 

Zur  weiteren  Absperrung  der  Einsenkung  von  Bei  fort   und   zur 

Anlehnung  der  Befestigungen  der  ersten  Linie  an  die  Grenze  gegen  die 

Schweiz  dienen  die  befestigten  Positionen   bei   Montbäliard    und 

am  Lomont. 

Terrainbesohreibung. 

Im   Süden   von   Bei  fort    ist   das   Terrain  im  allgemeinen   sehr 

coupiert,    viel    bewaldet   und    von    mehreren    Gewässern    durchflössen. 

Westlich  der  Lisa  ine  und  nordwestlich   von   Montböliard    erhebt 

sich  ein  Plateau  bis  auf  eine  Höhe  von  über  400m,  ebenso  breitet  sich 

östlich  der  S  a  v  o  u  r  e  u  s  e  eine  plateauartige  Erhebung  bis  zum  K  h  e  i  n — 

Bhone-Canal  aus.  Im  Südwesten  von  Montböliard  steigt  der  Mont 

Bart  empor,  welcher  alle  umliegenden  Höhen  um  mehr  als  60m  dominiert. 

Am  anderen  Ufer  des  Do  üb  s,  gegenüber  dem  Mt.  Bart,  befinden 

sich  steile,  bewaldete,  rauhe  Höhen,  welche  von  Häusern  und  Culturen 

überhaupt  ganz  entblößt  sind. 

Südlich  von  Montbt'liard   erhebt  sich  das  Terrain   nach    und 

nach  zu  den  Hängen    des    Jura's    über   der    Schweizer  Grenze,    an 

welcher  in  der  Richtung  Ost- West  die  Kette  des   Lomont   mit   einer 

Höhe  von  über  800m  einen  mächtigen  Wall  bildet,  welcher  das  Plateau 

toh  Blamont  (fast  600m  hoch)  vorgelagert  ist. 

An    Gewässern    sind   in    diesem    Abschnitt    zu  verzeichnen:    der 

Doubs,  die  Allaine,  die  Savoureuse    und   die   Lisaine,   wovon 

nur  ersterer  von  wesentlicher  Bedeutung  ist.  Derselbe  fließt  südlich  des 

Lomont  westlich,  wendet  sich  3km  westlich  von  St.  Hipp olyte  nach 

Norden,  und  öffnet  sich  hier  die  Passage  durch  den  Wall  des  Lomont, 

wodurch  das  Defile  von  Pont  de  Roide  gebildet  wird.  Im  Süden  von 

Montbeliard  bildet    der  Doubs    ein   großes  Knie  und  wendet  sich 

darnach,  u,  z.   bei   Audincout   gegen    Südwesten,    dem    Bassin    der 

Saöne  und  Rhone  zuströmend. 


488  Klar.    Die  Befestigungen  an  der  frantOsisch-dentschen  Grenze. 

Befestigte  Position  bei  Montbeliard. 
Dieselbe  besteht  aus: 

a)  der  Batterie  Parc,  nördlich  von  Montbeliard; 

b)  dem  Fort  la  Chaux  mit  östlich  gelegener  Annexbatterie  und 
Enveloppe,  welche  Anlagen  auf  einer  isolierten  Kuppe  (Cöte  395) 
nordöstlich  von  Montbeliard  erbaut  sind  und  die  Thäler  der  Sa- 
voureuse  und  Allaine  sowie  die  bei  Montbeliard  zusammen- 
treffenden Communicationen  beherrschen; 

c)  dem  Schloss  von  Montbeliard; 

<1)  dem  Fort  MontBart  auf  dem  gleichnamigen  Berge  (Cöte  483m), 
südwestlich  von  Montbeliard,  welches  den  Zusammenfluß  der 
Allaine  mit  dem  D o u b s,  die  Eisenbahn  nach  Besan^on  und  die 
bei  B  er  che  abzweigende  Bahn  nach  St.  Hippolyte  sowie  mehren 
wichtige  Straßen  beherrscht,  dann  la  Chaux  im  Rücken  deckt 
und  das  durch  eine  Annexbatterie,  eine  Enveloppe  und  durch  den  Poetei 
la  Roche  aux  Corbeaux1)  ergänzt  wird; 

e)  der  Batterie  laCitadelle,  nordwestlich  nahe  der  Statt. 

Befestigte  Position  am  Lomont. 

Die  Befestigungsanlage  auf  der  Bergkette  des  L  o  m  o  n  t  soll  die 
nahe  der  Schweizer  Grenze  führenden  Communicationen  unterbinden. 
Zu  dieser  Befestigungsgruppe  gehören: 

Fort  Lomont  —  eine  Defensions-Kaserne,  welche  gleichsam  du 
Reduit  der  Stellung  bildet  —  mit  der  Nordbatterie,  den  Verbindungslinien 
und  dem  gedeckten  Wege  südöstlich  des  Reduits.  Die  genannten  Werh 
sperren  die  Straße,  welche  den  Kamm  des  Lomo  nt  südlich  von  Pierre- 
Fontaine  überschreitet,  und  beherrschen  das  Plateau  von  Blamonti 
»sowie   die   große   Straße    von   Basel    über  Porrentry  nach  Ba8eL 

Die  östliche  Annexbatterie  Lomont,  welche  die  verschiedenen  bei 
St.    Hippolyte   zusammentreffenden  Wege    unter  Feuer   nimmt;  der 
Posten  1  a  Roche  G  e  1  a  am  äußersten  östlichen  Ende  des  Bergrücken!;  i 
die    Batterie    lÜtalons    über  Montjoie  in    der    nächsten    Nähe  der 
Grenze;  die  Batterie  Tillenaye   am  westlichen   Ende    des  Lomont 

Die  Epaulements  von  Pont  de  Roide  auf  den  Höhen  am  linken 
Ufer  des  Doubs  und  die  Batterie  les  Roches  am  rechten  Ufer> 
welche  Werke  das  Defile  von  Pont  de  Roide  und  den  Übergang  über 
den  Doubs  daselbst  beherrschen. 

Es  sollen  in  neuester  Zeit  in  diesem  Terraintheile  noch  einige 
Werke,  wahrscheinlich  im  provisorischen  Style,   ausgeführt  worden  seil; 

1j  Die  Lage  dieses  Postens  ist  nicht  bekannt.  (Forueuung  folgt.) 


489 


Über  die  wichtigsten  internationalen  Maß-Einheiten. 

Von 
Carl     -A_  uguit     Porgei, 

k.  und  k.  Hauptmann  de*  Geniettabes. 

Der  Gegenstand,  welcher  hier  behandelt  werden  soll,  ist  nicht 
neu  und  es  bestehen  über  denselben  schon  viele  und  vorzügliche  Werke1). 
Die  bescheidene  Aufgabe  dieser  Zeilen  soll  deshalb  nur  sein,  ihn,  dem 
Umfange  und  der  Form  nach,  in  einer  solchen  Weise  darzustellen,  wie 
tie  dem  Praktiker  vielleicht  nicht  unwillkommen  sein  dürfte. 

In  den  letzten  Jahrzehnten  war  man  bemüht,  die  vielen  Willkür- 
Mkeiten  zu  beseitigen,  welche  in  Wissenschaft  und  Technik  bezüglich 
dir  Maß-Einheiten  und  Maß-Systeme  herrschten.  Diese  Willkürlichkeiten 
brachten  vor  allem  den  Nachtheil,  dass  man  fortwährend  gezwungen 
war,  Umrechnungszahlen  zu  gebrauchen,  welche,  da  sie  wohl  niemand 
im  Gedlchtnisse  behalten  konnte,  erst  in  Tabellen  und  Handbüchern 
Aufgesucht  werden  mussten. 

Noch  ist  es  nicht  gelungen,  eine  völlige  Einheitlichkeit  der  gebräuch- 
lichen Maß-Systeme  zu  erzielen.  Das  Hauptinteresse  an  solcher  Einheit- 
Jfchkeit  hat  wohl  die  E 1  e  k  t  r  o  t  e  c  h  n  i  k ,  die  in  ihrem  eigensten  Gebiete 
JWMBinheiten  benützt,  welche  mit  den  in  der  Wissenschaft  üblichen, 
hrternationalen  absoluten  Maßen  zusammenhängen,  dabei  jedoch  fort- 
während auf  jene  willkürlichen  Einheiten  Bücksicht  nehmen  muss,  die  in 
iar  Maschinentechnik  heute  noch  angewendet  werden.  Ein  lästiges,  zeit- 
j*bendes,  mitunter  beirrendes  Umrechnen  wird  infolge  dieser  Ungleichheit 
j,  und  von  vielen  Seiten  wurde  deshalb  schon  eine  Reform  angeregt. 

bei  dem  Congresse  der  Elektrotechniker  gelegentlich  der  gegen- 
jen  elektrischen  Ausstellung  in  Frankfurt  a.  M.  ist  dieser 
enstand  zur  Sprache  gekommen.  Da  die  Frage  jedoch  nicht  aus- 
schließlich das  Gebiet  der  Elektricitäts-Lehre  und  ihrer  Anwendungen 
berührt,  vielmehr  den  ganzen  Bereich  der  Naturwissenschaft  und  Technik 

*)  Dr.  A.  v.  Waltenhofen:  „Die  internationalen,  absoluten  Maße".  Braun- 
*«hweig  1886.  —  A.  Serpieri:  „Die  mechanischen,  elektrostatischen  und  elektro- 
magnetischen absoluten  Maße".  Deutsch  von  Dr.  E.  v.  Reichenbach,  Wien,  Pest, 
Cdpug  1885.  —  Everett,  „Physikalische  Einheiten  und  Constanten";  deutsch  von 
Dr.  P.  Chappuis  und  Dr.  D.  Kreichgauer.  Leipzig  1888.  —  A.  Czögler: 
»Dimensionen  und  absolute  Maße  der  physikalischen  Größen,  zugleich  ein  Übungs- 
lüch  im  CGS-System,"  Leipzig  1889.  —  u.  A. 

66 


4*K)  P 

umi  bat  man  sieh    in  Frankfurt    darf  einigt,    d 

ii  auch  auf  dexa  Gebiete   der   Elektrotechnik 
nationalen  Kongresse  zu  überlassen,  der    im    Jahre  1893   In  ago 

lieh  der  Weltausstellung  tagen  soll«  D.ergU 
können  eben  nur  durch  internationale  Congre  den,  nie 

mch  bekanntlich    die  bereits    üblichen    international« 
solche  festgesetzt  worden  sind. 

Etwas  ganz  neues,  dies  sei  hier  besonders  betont,  sind 
die  sogenannten  absoluten  Mali-Einheiten    nicht*     Es    handelt 
ihrer  Construetion  vielmehr  nur  um  di< 
Methode,  die  schon   lange  vorher   in    einzelnen  Füllen 
erkannt  um!  mdet  worden   ist.    Die  Darstellung  d 

^eustandes,   zu  Weichet  ich  nun    fibergehe,    wird 

Grundbegriffe. 

Messen  heißt  bekanntlich  untersuchen,  wie  oft  in  einer  gegebi 
Gr&ffie    eine    andere  Grolle    derselben    Art,    welche    als    Ein  In 
angenommen  wurde;  enthalten  ist. 

I»;i>  Resultat  der  Messung    ist  der  Zahlen  wert    der  g  _ 
■  iie. 

Der  Grundsatz,   dass   eine  Größe    nur    durch  Einheit« 
Art  gemessen  werden  kann,  erfordert,  dass  für  jede  (  irt  eine 

sondere  Einheit  festgesetzt  werde. 

Diese  Festsetzung  war  Ffir  die  meisten  6  j 
z.  B.  det  Schuh  oder  die  Elle  für  dir   Längeneinheit 

Auch  für  die  Flächeneinheit  war  lange  Zeit  eine  willl 
das  Joch  üblich.  Weil  jedoch  dir  Flache  eines  Quadrates  mit  der  Li 
der  Seite  in  bekanntem  Zusammenhange  steht,  so  kann  man  auch  fest 
dass  der  Inhalt  eines  Quadrates  als  Flächeneinheit  dienen    möge. 

igeneinheit  gleich    sind.    Welche    Vortheile    eine   solch? 
Festsetzung  gewährt,  möge  fbl  Beispiel  zeig 

genommen ,    die    willkürlich    gewühlte    Längeneinhe 
[eter,  die  ebenso  willkürlich    festgesetzte  Flavheneinl; 

>oll    nun    in    solchen    Flächeneinheiten  (Jochen)    der  Inhalt  f    i 
Rechteckes    angegeben    werden,    dessen   Länge   a  =  500m    und    dessen 
Breite  l        MO*   ist. 

Fast   unwillkQrlich   schlägt   man   hiezu   folgenden  V 
legt  sich  zunächst  dir  Seiten  In  lauter  Stücke,  die  glei  Längeo- 

einlj  ker)  sind,  und   denkt   sich  nunmehr   durch  V 


Über  die  wichtigsten  internationalen  Maß-Einheiten.  49 1 

Seiten  a  und  6,  die  ganze  Fläche  in  Quadrate  zerfällt,  deren  Seiten- 
langen je  Im  betragen.  Die  Anzahl  dieser  Quadrate  ist  leicht  be- 
stimmbar, sie  ist: 

z  =  a  l  =  lOOOOO. 
Die  Zahl  z  gibt  aber  hier  noch  nicht  die  Fläche/  in  festge- 
setzten Einheiten  (Jochen).  Um  diese  zu  finden  muss  man  wissen,  wie 
viele  unserer  Quadrate  auf  1  Joch  gehen.  Es  sind  dies  rund  5750. 
Demgemäß  ist  die  Zahl,  welche  die  Fläche  in  niederösterreichischen 
Jochen  angibt: 

^=5Äö^  =  (54)100000==17-37- 
Beharrt    man  bei   den    hier  angegebenen    Maßen    für  Länge    und 
Fliehe,  so  ist  man  gezwungen,  bei  jeder  Flächenberechnung  den  Factor 

C  =  einzusetzen.   Dieser  Factor  ist  constant,  so  lange 

manbei  deneinmal  angenommenen  Maß-Einheiten  bleibt. 
Wählt  man  jedoch  andere,  so  erhält  auch  C  einen 
anderen  Wert. 

Da  nun  diese  Änderung  mit  der  im  allgemeinen  willkürlichen 
WtU  der  Einheiten  eintritt,  so  muss  sich  diese  Wahl  naturgemäß  auch 
so  treffen  lassen,  dass  C  gleich  Eins  wird,  und  damit  aus  der  Rech- 
nung fällt. 

Für  den  eben  besprochenen,  außerordentlich  einfachen  Fall,  ergibt  sich 
unmittelbar,  dass  dies  eintritt,  sobald  man  als  Flächeneinheit,  statt  des  J  oches, 
den  Inhalt  eines  Quadrates  setzt,  dessen  Seitenlänge  Im  ist  z  =  a  b  =  1 00000 
\  ist  dann  bereits  jene  Zahl,  welche  die  Fläche  in  solchen  Einheiten 
angibt.  Der  Vortheil,  den  diese  Annahme  bietet,  zeigt  sich  sehr  deutlich: 

braucht  jetzt  den  Factor  C  =  -=—  weder  zu    kennen,    noch    in 

57Ö0 

ibnung  zu  ziehen. 

Durch  die  vorstehende  Betrachtung  wird  übrigens  auch  die  Be- 
deutung von  C  klar.  Dieser  Factor  ist  die  Umrechnungszahl 
ton  Quadratmetern  auf  Joche. 

Das  erörterte  Beispiel  zeigt  nun  zweierlei: 

1.  Dass  die  Einfachheit  der  Bechnung  wesentlich  von  der  Wahl 
der  Einheiten  abhängt, 

2.  dass  die  zweckmäßigste  Wahl  jene  ist,  bei  welcher  der  Factor  C 
gleich  Eins  wird,  also  ganz  aus  der  Bechnung  fällt. 

Der  praktische  Zweck»  welcher  durch   die  Begulierung  der 
aß-Systerae  erreicht  werden  soll,  ist  indes  neben  der  Beseitigung 

66* 


r 


i 


492  P  o  r  g  e  s. 

der  Umrechnnngszahlen,  auch  die  Vereinfachung  der 
Gleichungen,  welche  die  Beziehungen  zwischen  den  verschiedenen 
Größenarten  ausdrücken.  Solche  Beziehungen  werden  aber,  wie  bekannt, 
nicht  nur  durch  Gleichungen  angegeben,  sondern  auch  durch  „Defini- 
tionen" ausgedrückt,  die  in  Worten  den  Sinn  der  Gleichung  wiedergeben. 
Setzt  man  nun  zweckentsprechend  gewählte  Maß-Einheiten  voraus,  so 
wird,  wie  die  Gleichung,  auch  die  Definition  einfacher  und 
klarer. 

So  wird,  wenn  die  Gleichung 

/— ai 
die  Beziehung  zwischen  Flächeninhalt,  Länge  und  Breite  des  Rechteckes 
angeben  soll,  bereits  vorausgesetzt,  dass  als  Flächeneinheit  ein  Quadrat 
dessen  Seite  die  Länge  Eins  hat,  gewählt  worden  ist.  Dieser  einfachen 
Gleichung  entspricht  die  Definition:   „Der  Flächeninhalt    eines  Recht- 
eckes ist  das  Product  aus  Länge  und  Breite."  Wird  jedoch  eine  solche 
Voraussetzung  nicht  gemacht,  überhaupt  bezüglich  der  Wahl  der  All- 
heiten   nichts    festgesetzt,    so    erhält    man    gemäß    der    allgemeineren 

Gleichungsform 

f=Cab 

die   minder   einfache   Definition:    „Der  Flächeninhalt   eines  Rechteckes 

ist  direct  proportional  dem   Producte    aus  Länge   und  Breite"1). 

In  vielen  Fällen  lässt  sich  hinsichtlich  der  Beziehungen  zwischen 
Größenarten  nur  die  Proportionalität  experimentell  nachweisen.  Dann 
erhält  die  entsprechende  Gleichung  zunächst  eine  Form,  in  welcher  der 
„Proportionalfactoru  C  vorkömmt.  Bei  der  Wahl  der  Maß-Einheit  für 
die  Größenart,  deren  Zusammenhang  mit  anderen  man  so  gefunden  hat, 
ist  es  dann  nöthig  so  vorzugehen,  dass  C  gleich  Eins  wird,  falls  man 
die  Beziehung  in  der  einfachsten  Form  erhalten  will.  Eine  allgemein 
brauchbare  Methode,  mittels  welcher  sich  dies  erreichen  lässt,  soll 
nunmehr  an  dem  bisher  benützten  Beispiele  gezeigt  werden. 

Angenommen,  es  wäre  ein-  für  allemal  das  Centimeter  (cm)  als 
Längeneinheit  festgesetzt.  Wir  wissen  aus  dem  Vorigen,  dass  stattfindet: 

/  =  C  a  b. 

Es  fragt  sich,  wie  die  Flächeneinheit  gewählt  werden  soll,  damit 
(7=1  werde. 


!)  Auch  „Direct  proportional  der  Länge  und  Breite".  Direct  proportional 
bedeutet  ja  nichts  anderes,  als  dass  /  z.  B.  doppelt  so  groß  wird,  wenn  das  Produei 
a  b  auf  das  Doppelte  wächst,  was  ja  auch  der  Fall,  wenn  nur  einer  oder  der  andere 
der  Factoren  o  und  b  den  zweifachen  Wert  annimmt. 


Über  die  wichtigsten  internationalen  Maß-Einheiten.  493 

Die  Formel  muss  auch  gelten,  wenn  das  Rechteck  gleiche 
Seiten  hat  von  der  Länge  je  eines  Centimeters.  Dann  aber  ist: 

/=  C .  1  .  1. 
Setzt  man  nun  den   Inhalt  dieses  speciell  angenommenen  Recht- 
eckes, d.  i.  des  Quadrates  von   der  Seitenlänge   1cm  als  Flächeneinheit 
fest,  so  ist  auch  /  =  1  und  die  Gleichung  erhält  die  Form 

1  =  C. 1  . 1 
woraus  folgt  C  =  1. 

Es  ist  somit  die  gewünschte  Bedingung  erfüllt,  wenn  man  festsetzt, 
es  sei  die 

Flächeneinheit  =  lein  .  lern  =  cm*. 

Dieses  Resultat  hätte  man  aus  der  Gleichung  f  =  C ab  auch 
nach  folgender  Regel  erhalten  können: 

„Man  lasse  Cweg  und  setze  für  dieimrechtenTheile 
vorkommenden  Größenarten  die  festgesetzten  Grund- 
Einheit  en.u  (Hier  nur  die  Längen-Einheit  cm.) 

Diese  Regel  und  das  bezüglich  des  Factors  C  Gesagte,  hat  für 
die  Ableitung  auch  anderer  Maß-Einheiten  Geltung.  So  z.  B.  hätte  man, 
falls,  sowohl  für  die  Geschwindigkeit,  als  für  die  Länge  (den  Weg)  und 
die  Zeit,  Einheiten  selbständig  und  willkürlich  festgestellt  würden, 
zwischen  diesen  drei  Größenarten  vorerst  die  Beziehung: 

Geschwindigkeit  v  =  C  „  .° 

v  =  Cj,  d.  h.: 

Die  Geschwindigkeit  ist  direct  proportional  dem  Verhältnisse  des 
Weges  zu  der  Zeit,  während  welcher  dieser  zurückgelegt  wurde." 
(Gleichförmige  Bewegung  vorausgesetzt.1) 

Formel  und  Definition  sollen,  wie  vorher,  dadurch  vereinfacht 
werden,  dass  man  —  etwa  unter  der  Annahme,  dass  die  Längeneinheit 
das  Centimeter,  die  Zeiteinheit  die  Secunde  sei  —  die  Maß-Einheit  für 
v  so  bestimmt,  dass  C  =  1  wird.    Für  den  besonderen  Fall,  dass  eine 


f)  Diese  Beziehung  sagt  nur,  dass,  wenn  z.  B.  der  Weg  /,  der  in  der  Zeit  t 
zurückgelegt  wird,  doppelt  so  groß  ist,  als  bei  einer  anderen  gleichförmigen  Be- 
wegung, auch  die  Geschwindigkeit  v  auf  das  Zweifache  wächst.  Geschwindigkeit 
nnd  Weg  sind  direct  proportional.  Wenn  jedoch  die  Zeit  doppelt  so  groß  wird, 
in  welcher  derselbe  Weg  l  zurückgelegt  wird  wie  vorher,  so  ist  die  Bewegung 
langsamer.  Die  Geschwindigkeit  v  sinkt  auf  die  Hälfte,  wenn  die  Zeit  t  auf  das 
Doppelte  steigt.  Geschwindigkeit  und  Zeit  sind  verkehrt  proportional. 


494  P  o  r  g  e  t. 

gleichförmige  Bewegung  eine  derartige  Geschwindigkeit  r,  besitzt  das 
in  einer  Secnnde  ein  Centimeter  zurückgelegt  wird,  mnss  die  obige 
Beziehung  doch  auch  gelten.  Es  wird  aber  unter  dieser  Toraassetzung 

'• =  c  r 

Die  Geschwindigkeit  rt    wählen    wir   nun   als  Geschwindigkeits-Einheit 
(Denn  eine  Geschwindigkeit  kann  man  natürlich  nur  wieder  mit  einer 
als  Einheit  angenommenen  Geschwindigkeit  messen.) 
Weil  nun 

so  ist  auch  C  =  1,  d.  h.  bei  der  oben  getroffenen  Wahl  der  Geschwin- 
digkeits-Einheit, erhalten  wir  die  einfachere  Beziehung 

/ 
r  =  — 

und  die  einfachere  Definitiou:  -Die  Geschwindigkeit  ist  das  YefUltaü 
des  Weges  zur  Zeit,  während  welcher  dieser  zurückgelegt  wurde.  (Gleich- 
förmige Beschleunigung  vorausgesetzt.) 

Die  gewählte  Geschwindigkeits-Einheit  selbst  aber  ist: 

cm 

**,  =  — 

sec 

Es  soll  nun  diese  Geschwindigkeits-Einheit  nach  der  vorher  gege- 
benen Kegel  bestimmt  werden  aus  der  Beziehung 

Die  Kegel  sagt:    „Man  lasse  C  weg  und    setze    rechts  die 

festgesetzten  Grund-Einheiten  ein.a  Dies  ergibt  direct: 

cm 

Geschwindigkeits-Einheit  =  — 

6  sec 

Die    hier    gewählte    Einheit    ist    also    eine  Geschwindigkeit,  bei 

welcher  in  der  Secunde  ein  Centimeter  zurückgelegt  wird. 

cm 
Die  Schreibweise  —  gibt  dies  ganz   deutlich,   sie   ist  jener  ganx 
sec 

analog,  nach  welcher  z.  B.   Flächen-   und  Volumseinheiten    durch  die 

entsprechenden  Functionsformen,  c?n\  cm*  angegeben  werden. 

Da  die  Bezeichnung  von  Einheiten  in  Form  von  Brüchen  besonders 

in  Druckschriften  nicht  ganz   bequem    ist,    so    werden    die  im  Nenner 

stehenden  Größen   praktisch    mit    negativen  Exponenten    in    den  Zähler 

d.  h.  in  die  Zeile  gesetzt,  z.  B.  cm  sec~K 


Über  die  wichtigsten  internationalen  Maß-Einheiten.  495 

In  den  bisherigen  Beispielen  wurden  die  Einheiten  der  Länge 
(z.  B.  cm)  und  der  Zeit  (z.  B.  *ec)  als  Grund-Einheiten  willkürlich 
angenommen,  die  Flächen-  und  Geschwindigkeits-Einheiten  aber  als 
Functionen  dieser  „Grund-Einheiten"  dargestellt,  so  dass  man  sie 
mit  Fug  „abgeleitete  Einheiten"  nennen  kann. 

Ein  Maß-System  wird  nun  auf  folgende  Weise  construiert: 

Vorerst  setzt  man  die  Einheiten  für  gewisse  Größenarten  mit 
Rücksicht  auf  die  Bedürfnisse  der  Praxis  willkürlich  fest:  „Grund- 
Einheiten". 

Hierauf  bestimmt  man  sich  für  alle  anderen  Größenarten  „abge- 
leitete Einheiten",  ganz  in  der  Weise,  wie  dies  in  den  vorstehenden 
Beispielen  gezeigt  worden  ist.  Man  benützt  also  zur  Bestimmung  der 
abgeleiteten  Einheiten  die  Beziehungen  der  betreffenden  Größenarten  zu 
jenen,  für  welche  Grund-Einheiten  angenommen  wurden.  Die  Anwendung 
der  früher  angegebenen  Regel  macht  die  Sache  sehr  einfach. 

Für  alle  in  Wissenschaft  und  Technik  vorkommenden  Größen- 
arten könnte  man  nun  mit  den  beiden  Grund-Einheiten  der  Länge  und 
der  Zeit  auslangen,  d.  h.  alle  Größenarten  lassen  sich  als  Functionen 
von  Länge  und  Zeit  ausdrücken.  Diese  Functionen  sind  außerdem  immer 
Producte,  deren  Factoren  positive  oder  negative '),  ganze  oder  gebrochene 
Exponenten  haben. 

Aus  praktischen  Gründen   wurde    indes    noch   eine    dritte  Grund- 
Einheit  eingeführt.  Das  Maß-System,  bei  welchem  diese  dritte 
eine   Massen-Einheit  ist,  heißt   das   „absolute";   jenes,    wo    sie 
eine   K.raft  -  Einheit    ist,    heißt   das   „mechanische". 

Beide  Systeme  sind  gegenwärtig  allgemein  im  Gebrauch  und 
müssen  hier  besprochen  werden. 

Für  Zwecke  der  Wissenschaft  (Physik),  sind  das  Centimeter  als 
Längen-,  die  Secunde  als  Zeitmaß  ein-  für  allemal  als  Grund-Einheiten 
festgesetzt  worden.  Außerdem  wurde  hier,  wo  so  weit  als  möglich  nur 
das  absolute  Maß-System  angewendet  wird,  noch  eine  Massen-Einheit 
gewählt.  Diese  dritte  Grundeinheit  ist  jene  Masse,  welche  ein  Kubik- 
centimeter  Wasser  bei  einer  Temperatur  von  4°  C  enthält*).  Diese 
Einheit  führt  häufig  kurzweg  den  Namen  „Gramm",  was  leicht  zu 
einem  Missverständnisse  führen  kann,    da  auch  die  bekannte  Gewichts- 


f)  Jeder  Bruch   kann    bekanntlich    als    Product    geschrieben    werden,    dessen 
einer  Factor  einen  negativen  Exponenten  hat. 

f)  Bei  4°  C  ist  bekanntlich  das  Wasser  am  dichtesten  (genauer  bei  41°  C). 


496  P  o  r  g  e  s. 

Einheit  so  benannt  ist.  Das  Gramm-Masse  und  das  Gramm-Gewicht 
sind  jedoch  wesentlich  verschiedene  Dinge,  weshalb  die  Massen-Einheit 
hier  stets  ausdrücklich  als  Gramm-Masse  bezeichnet  werden  soll1). 

Da  der  Begriff  der  Masse  weder  so  leicht  verständlich,  noch  so 
allgemein  bekannt  ist,  wie  dies  mitunter  vorausgesetzt  wird,  so  dürften 
einige  Worte  hierüber  wohl  gerechtfertigt  sein. 

Setzt  man  auf  eine  Federwage  in  einem  Gefäße  lern*  Wassers, 
so  weist,  nachdem  die  Wage  zur  Buhe  gekommen  ist,  der  Zeiger  auf 
eine  bestimmte  Stelle  der  Theilung.  Bringt  man  hierauf  in.  dasselbe 
Gefäß  statt  des  Wassers  solange  Quecksilber,  bis  der  Zeiger  wieder  an 
der  vorher  beobachteten  Stelle  steht,  so  findet  man,  dass  dies  bereits 
der  Fall  ist,  wenn  kaum  erst  der  dreizehnte  Theil  des  vorigen  Wasser- 
volumens mit  Quecksilber  erfüllt  ist. 

Zur  Erklärung  dieser  Thatsache  hat  man  bekanntlich  eine  Hypothese 
aufgestellt,  die  etwa  so  lautet:  „Das  Volumen  der  Körper  ist  nicht 
continuierlich  mit  gleichartiger  Materie  erfüllt,  sondern  mit  iraariri 
Dingen,  mit  zwei  Modificationen  der  Materie.  Die  erste  Modifiettion, 
deren  Theilchen  nur  einen  Bruchtheil  des  Volumens  erfüllen,  hat  die 
Eigenschaft,  dass  sie  von  der  Erde  angezogen  wird  und  selbst  anrieht; 
sie  heißt  ,,ponderableu,  „gravitierende"  auch  „schwere  Materie',  ge- 
wöhnlich aber  kurzwog  „Masseu.  Die  zweite  Modification  der  allgemeinen 
Materie  soll  die  Räume  zwischen  den  Massentheilchen  ausfüllen;  sie  hat 
die  Eigenschaft  der  Anziehung  nicht  und  heißt  „inponderable"  Materie 
oder  „Ätheru. 

Zur  Erklärung  des  oben  angegebenen  Versuches  nimmt   man  nun 

an,  dass  in  ca.  — -  cm3  Quecksilber  dieselbe  Menge  ponderabler  Materie 
13*6 

oder  Masse  vorhanden  sei,  als  in  einem  cm*  Wasser,  und  drückt  dies  in 

folgender  Weise  aus:  Das  Quecksilber  ist  ca.  13'6mal  so  „dicht",  als 

Wasser. 

Unter  der  Masse    stellt    man    sich    also    wirksame  Substani 

vor,  wirksam  in  der  Weise,  dass  eine  Anziehung   zwischen   ihr  und  der 

Erde  —  die  auch  Masse  hat  —  stattfindet*). 

f)  Man  könnte  auch  mit  anderen  Grund-Einheiten,  als  den  angegebenen,  alle 
abgeleiteten  Einheiten  construieren,  doch  zeigt  sich  bald,  dass  dies  minder  prafc 
tisch  wäre. 

*)  Ähnliche  Anziehungs-Erscheinungen  gibt  es  bekanntlich  auch  in  dem  Ge- 
biete der  Elektricität  und  de«  Magnetismus.  Man  wendet  daher  auch  hier  häufig  »1* 
Ausdruck  Masse  an,  d.  h.  man  spricht  von  „elektrischen  und  magnetischei 
Massen",  als  von  demjenigen,  dessen  Quantität  die  vorhandene  Anziehung  oder  Ab* 
stoliung  bedingt. 


Über  die  wichtigsten  internationalen  Maß-Einheiten.  497 

Jene  Menge  an  ponderabler  Materie  oder  Masse  nun,  welche  in 
einem  cm9  Wassers  von  4°  C  enthalten  ist,  wurde  wie  erwähnt  als  Einheit 
der  Masse  gewählt  und  Gramm-Masse  genannt. 

Es  enthält  somit  ein  cm 'Wassers  1  Gramm-Masse,  ein  cm  *  Queck- 
silbers hingegen  ca.  13  Gramm-Masse.  Wir  haben  deshalb  das  Queck- 
silber dichter  genannt,  als  das  Wasser.  Die  Zahl  13*6  nun,  welche  anzeigt, 
wie  viel  Massen-Einheiten  die  Volums-Einheit  Quecksilber  enthält,  kann 
füglich  als  ein  Maß  der  Dichte  gelten. 

Die  Dichte  eines  Körpers  lässt  sich  dementsprechend  wie  folgt, 
definieren : 

„Dichte  ist  die  Menge  der  Masse  in  der  Volums-Einheit", 
oder  kurz: 

„Dichte  ist  die  Masse  per  Volums-Einheit  des  betreffenden  Körpers." 
Will    man   also    die    Dichte   D   eines    homogenen   Körpers    vom 
Volumen  V  bestimmen  —  d.  h.  berechnen,  wie  viel  Masse  in  der  Volums- 
Einheit   enthalten   ist  — .  so  muss  man  die  Gesammt-Masse   M  dieses 
Körpers  durch  sein  Volumen   V  dividieren.  Es  ist  demnach 

D  =  * 
V 

Damit  Definition  und  Gleichung  diese  einfache  Form  annehmen,  muss 
hinsichtlich  der  Einheiten  der  Zahl  D  —  der  Einheiten  der  Dichte  — 
eine  angemessene  Wahl  vorausgesetzt  werden.  Dieser  Forderung  ent- 
spricht eine  Einheit,  die  aus  der  Gleichung  nach  der  vorher  gegebenen 
Begel  bestimmt  wird.  Es  ist  diese 

-,.  , .      ^.  ,   .,         Massen -Einheit 

Dichten-Einheit  =  -=—. ^.  .   .    ■ 

Volums-Einheit 

Sind  die  Grund-Einheit  das  Gramm-Masse  und  das  Centimeter, 
so  ist  die 

Einheit  der  Dichte  =  —- 
cm* 

Beim  Gebrauche  des  absoluten  Maß-Systemes  ist  es  üblich,  die 
Grund  Einheiten:  Centimeter,  Gramm-Masse,  Secunde,  stets  durch  die 
Buchstaben  C\  G,  S  zu  bezeichnen  und  diese  letzteren  auch  immer  in 
dieser  Reihenfolge  zu  schreiben.  Man  spricht  in  diesem  Sinne  von 
einem  „C  G  S-  S  y  s  t  e  m  e".  Außerdem  werden,  wie  schon  erwähnt, 
die  Größen  des  Zählers  mit  negativen  Exponenten  in  die  Zeile  gesetzt. 
Man  schreibt  somit  z.  B.  die  Dichte  des  Quecksilbers  ist  13*6  C  %G. 
Gelesen  wird  dies  entweder:  „13*6  CGÄ-Einheiten",  oder  wo  das  CGS 


498  P  o  r  g  e  b. 

sich  von  selbst  verstellt,   kurzweg   „13*6  Einheiten",   aber  auch  häufig: 
„13*6  Centmieter  der  weniger  dritten,  Gramm"  *). 

Die  vorher  abgeleitete  C  G  ^-Einheit  der  Geschwindigkeit  wäre  zu 
schreiben  CS'1. 

Hätte  man  irgend  eine  beliebige  Längen-Einheit  angenommen,  die 
etwa  mit  l  bezeichnet  werden  möge,  und  dazu  eine  beliebige  Massen- 
Einheit  m  und  eine  Zeit-Einheit  t,  so  erhielte  man  die  allgemeineren 
Ausdrucke : 

Einheit  der  Dichte    ....==  (/_8m) 
Einheit  der  Geschwindigkeit  =  (lt~l). 

Die  Beziehung  der  abgeleiteten  Einheit  zu  den  festgestellten 
Grund-Einheiten,  wie  sie  sich  hier  im  rechten  Theile  der  Gleichnng 
darstellt,  nennt  man  die  „Dimension"  der  betreffenden,  abgeleiteten 
Maß-Einheit.  Die  Dimension  ist  also  jene  Functionsform,  welche  angibt, 
in  welcher  Beziehung  eine  Maß-Einheit   zu  den  Grund-Einheiten  st&L 

Nach  dem  Gesagten  ist: 

die  Dimensionen  der  Dichten-Einheit  .    .    .    .  =  {J"9m\ 
die  Dimension  der  Geschwindigkeits-Einheit  .  =  (Jt~l), 

Geschrieben  wird  dies  gewöhnlich  einfach 

Dim  .  Dichte =  (/-*»*) 

Dim  .  Geschwindigkeit .==  (/r1). 

Man  kann  auch  von  der  Dimension  einer  Größenart  sprechen, 
denn  die  obigen  Functionen  zeigen  ja  auch  den  Zusammenhang  der 
betrachteten  mit  jenen  Größenarten,  für  welche  die  Grund-Einheiten 
gewählt  worden  sind.  Natürlich  unter  der  Voraussetzung,  dass  die 
abgeleitete  Einheit  so  bestimmt  wurde,  dass  der  Factor  C  nicht  mehr 
vorkömmt,  d.  h.  gleich  Eins  wird. 

Selbstverständlich  ist  es  nun,  dass  eine  Gleichung  zwischen  be- 
nannten Größen  nur  dann  bestehen  kann,  wenn  alle  Größen  rechte 
dieselbe  Dimension  ergeben,  wie  jene  im  linken  Theile.  So  kann  z.  B 
wenn  s  eine  Länge,  /  eine  Fläche,  v  eine  Geschwindigkeit  bedeutet 
eine  Gleichung 

t 
sehr  wohl  bestehen,    denn  es    ergibt   sich   als  entsprechende  „Dirnen- 
sional-Gleichungu: 


!)  Nicht  selten  schreibt  man  auch  die  kleinen  Buchstaben  (cgs)  und  umschließt 
sie  dann  meist  mit  einer  Klammer  z.  B.  (c*-i),  (c~3g). 


Über  die  wielltJ 


nal-n  MaLUEinheiten. 


499 


ch  aber  wäre  die  Gleichung:  *v=  f.  Käme  diese  vor, 
80  könnte  sie  nur  durch  einen  Rechnungsfehler  entstanden  sein.  Das 
Ansetzen  der  Dimensional-Gleichung  ist  Häher  ein  Mittel,  die  Richtigkeit 
einer  Formel  zu  prüfen. 

Die    Dimensional  -  Gleichung    darf    nicht    behandelt    werden     wie 
eine   gewöhnliche   Gleichung,    denn    ihre    beiden   Theile    sind    nur    als 
te  aufzufassen,  welche  in  der  eben  erläuterten  Art  die  Beziehungen 
abgeleiteter  Einheiten  zu  den  Grund-Einheiten  ausdrücken. 

Ist  eine  Größe   von   den   gewählten    Grund-Einheiten   ganz    unab- 
hängig, so  Bagt  man  sie  habe   die    „Dimension   einer  Zahlu    öder 
ie  sei  eine  Verbal tniszahl.   Es  ist   dies    dann    immer    der  Fall,    wenn 
chon  die  Definition  der  Größenart,   diese   als   das  Verhältnis    fernsehen 
iwei  gleichartigen  Größeu  darstellt. 

Die  Dimension  einer  Zahl  haben  deshalb  der  Winkel,  —  als 
Terhältnis  des  Bogens  zum  Halbmesser,  —  und  die  trigonometrischen 
"unetioaeu,  die  sich  auch  stets  als  Verhältnis  zweier  Längen  dar* 
teilen  lassen. 

Diese  Dimension  ändert  sich  nicht,  wie  auch  die  Grund-Einheit m 

tlt,  welches  Maß-System  angewendet  werden  mw. 

Diese   Thatsache    darf  nicht    verwechselt    werden    mit    dem  üm- 

inde,  dass  man  beim  Messen,  d.  h.  beim  Vergleichen  einer  Grüße  mit 

der    als    Einheit    angenommenen    derselben   Art,    stets    eine    Zahl,    die 

.  Maßzahlu    erhält.    Nimmt  man  zum  KOMM    einer  Größe,   z.  B.  der 

nge  L,  willkürlich  eine  Einheit,  etwa  die  Länge  /,   an,  so  hat  man 

-  MaßzahL 

M altzahl  ist  auch  eine  Verhältniszahl,  aber  nicht  in  dem  Sinne  wie 
hin.  Die  Dimension  der  Länge  ist  deshalb  natürlich  noch  keine  Ver- 
aiszahl  sondern  ganz  selbstverständlich  eben  eine  Länge. 
Ein  anderes  Beispiel  dieser  Art  möge  hier  noch  Platz  finden,  weil 
es  von  praktischer  Bedeutung  ist 

Die  Dichte,  lässt  sich  noch  in  anderer  Weise  ausdrücken,  als 
durch  die  Angabe  der  Massen-Quantität  in  der  Volums-Einheit  Man 
kann  nämlich  auch  einfach  angeben,  wie  oftmal  ein  Körper  so  dicht 
ist  als  ein  anderer,  als  etwa  das  Wasser.  Schwefel  z,  B.  ist  ca.  zweimal 
so  dicht,  als  Wasser. 

Man  sagt  in  diesem  Falle  es  ist  die 

Dichte  des  Schwefels  bezogen  auf  Wasser  =  2. 
Hinsichtlich  der  Dimension  kann  man  schreiben: 

Dim  .  Dichte  auf  Wasser  bezogen  =  Zahl, 


500  P  o  r  g  e  s. 

Hier  wurde  also  eine  neue  Grund-Einheit  gewählt,  die  Dichte  des 
Wassers  wurde  als  willkürliche  Dichten-Einheit  festgesetzt,  ganz  so  wie 
vorher  die  Länge  lx  als  willkürliche  Längen-Einheit. 

Zur  Bestimmung  von  abgeleiteten  Einheiten  nach  der  vorher 
angegebenen  Kegel  ist  es  nöthig,  dass  man  Beziehungen  zwischen 
Größenarten,  die  durch  eine  Definition  angegeben  sind,  vorerst  durch 
eine  Gleichung  darstelle.  Es  sei  hierüber  Folgendes  bemerkt. 

Bei  der  Bestimmung  der  Maß-Einheit  für  die  Dichte  schlechtweg 
—  nicht  die  Dichte  auf  Wasser  bezogen  —  wurde  diese  Definition 
gegeben : 

„Die  Dichte  ist  die  Masse  in  der  Volums-Einheit  oder  „per 
Volums-Einheit". 

Die  Wendung  „Dichte  ist  die  Masse",  darf  jedenfalls  nicit 
wörtlich  genommen  werden.  Es  ist  ja  offenbar,  dass  eine  Masse  Wm 
Dichte  sein  kann.  Gemeint  ist  auch  nur,  dass  man  die  Zahl,  veleia 
die  Dichte  angibt  in  der  Weise  finden  kann,  dass  man  die  Ajmü 
der  Massen-Einheiten  in  der  Volums-Einheit  bestimmt,  also  die  Masse 
durch  das  Volumen  dividiert.  Eine  Definition,  wie  die  angeführte, 
kann  man  demnach  stets  auch  in  der  Form  ausdrücken,  „Dichte  ist 
das  Verhältnis  der  Masse  zum  Volumen".  Die  Gleichung,  welche  dieser i 

Definition  entspricht,  ist  nun  leicht  anzugeben :  sie  ist  D  =  -p. 

Die  bekannte  Definition  „Geschwindigkeit  ist  der  Weg  in  der 
Zeit  Eins",    kann    in   gleicher  Weise    in    die  Form    übersetzt    werden: 

/ 
„Geschwindigkeit  ist  das  Verhältnis  des  Weges  zur  Zeit:"  r  =  -- 

Man  halte  für  diese  Fälle  die  praktische  Kegel  fest,  dass  die 
Worte  „in  der"  oder  „per"  stets  bedeuten,  dass  es  sich  um  ein 
Verhältnis   handle.  ■ 

Hervorgehoben  mag  nun  nochmals  werden,  dass  bei  diesen  Defini* 
tionen,  wenn  sie  das  Wort  „proportional"  nicht  enthalten,  stets 
schon  eine  Wahl  der  Maß-Einheit  vorausgesetzt  ist,  bei  welcher  C 
gleich  Eins  wird. 

Das  absolute  Maß-System. 

Es  sollen  nun  der  Reihe  nach  die  wichtigsten  Größenarten  der 
Mechanik  vorgenommen  und  deren  „absolute  Maß-Einheiten"  bestimmt 


Über  die  wichtigsten  internationalen  Maß-Einheiten.  501 

werden,  u.    zw.    hauptsächlich  jene    des    CG/S-Systemes,  jenes  Maß- 
Systemes,  dessen  Grand-Einheiten  sind: 

Das  Centimeter     .    .  (C), 

das  Gramm-Masse    .  (ö), 

die  Secunde  .    .    .    .  (ß). 

Die  Dimensions-Angabe   für  die  einzelnen  Größenarten   kann  hier 

fuglich    wegbleiben,    da    es    wohl    niemand    Schwierigkeiten    machen 

dürfte,  an  Stelle   der  Buchstaben  CG  8  jene   Imt   zu   setzen,   womit 

thatsächlich  die  allgemeine  Formel  ffir  die  Dimension  der  betreffenden 

Einheit  aufgestellt  ist.  Hier  bedeuten  dann  l,  m,  t  beliebige  Längen- 

respective  Massen-  und  Zeit-Einheiten. 

Nachdem  über  die  Dichte  schon  ausführlich  gesprochen  wurde, 
braucht  hier  von  derselben  wohl  nicht  mehr  die  Rede  zu  sein.  Ebenso 
wurde  bereits  für  die 

Geschwindigkeit 
die  Einheit  bestimmt  mit  C  S~x. 

Beschleunigung. 
Definition:  „ Beschleunigung  ist  der  Zuwachs  an  Geschwindigkeit 
in  der  Zeit-Einheitu  (gleichförmige  Beschleunigung  vorausgesetzt).  Dies 
lässt  sich  auch  in  der  Form  sagen:  „ Beschleunigung  (a)  ist  das  Ver- 
hältnis des  Geschwindigkeits-Zuwachses  (v)  zu  der  Zeit  (f)u,  (in  welcher 
der  Zuwachs  erfolgt).  Es  ist  also  die  Beschleunigung  das  Verhältnis 
einer  Geschwindigkeit  zu  einer  Zeit, 

v 
a  =  T 
Nach  der  Kegel,  die  vorher  gegeben  wurde,   erhält   man    die   ab- 
geleitete Einheit  der  Beschleunigung,  wenn  man  für  die  Größen  rechts 
deren  Einheiten  einsetzt.  Dies  gibt: 

tt  i-    A  j     t»     i-i  Geschwindigkeits-Einheit      CS'1      ~^_ . 

Einheit  der  Beschleunigung  = „  .,  *L.  t   „ = — p—  =  CS~\ 

ö     °  Zeit-Einheit  S 

Als  Einheit  gilt  also  die  Beschleunigung  einer  Bewegung,  bei 
welcher  per  Secunde  die  Geschwindigkeit  um  die  Geschwindigkeits- 
Einheit  CS*  wächst.  So  ist  z.  B.  die  Beschleunigung  des  freien  Falles 
in  unseren  Breiten  nahezu  g  ==  981  CS~%i). 


')  Unter  der  Annahme,  das  Meter  sei  die  Grund-Einheit  der  Lange,  hätte 
man  g  =  981  (met  tec'*).  Der  Übergang  Ton  CS'1  auf  abgeleitete  Einheiten  der 
Beschleunigung,  die  durch  die  Annahme  anderer  Grund-Einheiten  für  Lange  und 
Zeit  entstehen,   ist  so  einfach,    dass   eine  Erklärung   wohl  nicht  nOtbig   erscheint 


502  P  o  r  g  e  s. 

Bewegungs-Größe. 
Definition :  „Bewegungs-Größe  (&),  ist  das  Product  aus  der  Masse  (m) 
und  der  Geschwindigkeit  (v),  welche  m  besitzt" 

b  =  m  v. 
Es  ist  also  die 
Einheit  der  Bewegungsgröße  =  Massen  -  Einheit   X   Geschwindigkeib- 
Einheit  =  CrG<S-1. 

Beschleunigung  der  Bewegungs-Größe   und  Kraft. 

Die  Beschleunigung  der  Bewegungs-Größe  lässt  sich  am  einfachsten 
definieren,  als  das  Product  aus  der  Masse  und  der  Beschleunigung; 
welche  dieselbe  besitzt.  Unserem  Zwecke  dürfte  jedoch  folgende  Er- 
klärung besser  entsprechen: 

„Jener  Zuwachs  an  Bewegungs-Größe  (Afv),  welchen  per 

Zeit-Einheit  die  bewegte  Masse  M  erhält,  heißt  deren  „Beschleo- 

nigung  der  Bewegungs-Größe  (j)u.  Diese  ist  also   das  Verhältnis  einer 

Bewegungsgröße  zu  einer  Zeit, 

Mv 

Setzt  man  rechts  die  absoluten  Einheiten  der  Bewegungs-Größe  (CGS~l)  J 
und  der  Zeit  (S)  ein,  so  findet  man  die 

Einheit  der  Beschleunigung  der  Bewegungs-Größe  = — ~ — ==CrG'S',. 

Schreibt  man  diesen  Ausdruck  in  der  Keihenfolge  G  .  CS~\  so  zeigt 
sich  derselbe  deutlich  als  das  Product  aus  der  Massen-  und  der  Be- 
schleunigungs-Einheit. 

Da  nach  allen  Erfahrungen  angenommen  wird,  dass  Bewegungs- 
Größe  niemals  aus  nichts  erzeugt  werden  kann,  so  muss  man  schließen, 
dass  jene  Bewegungs-Größe,  welche  einer  bewegten  Masse  zugeführt 
wird,  schon  vorher  in  irgend  einer  anderen,  freilich  häufig  unbekanntem 
Form  vorhanden  gewesen  sei. 

Die  Menge  solcher  Bewegungs-Größe  nun,  die  einer  Masse 
per  Zeit-Einheit  zugeführt  wird,  heißt  „Kraft". 

Diese  vorhandene  und  auf  die  Masse  übertragbare  Bewe- 
gungs-Größe kann  ohne  weiteres  als  die  Ursache  der  Beschleunigung 
der  Masse  angesehen  werden,  weshalb  man  häufig  sagt: 

„Die  Ursache  der  Beschleunigung  einer  Masse  ist  eine  Kraft/ 

Um  durch  Lösung  einer  einfachen  Aufgabe  rasch  über  dergleichen  Umrechnungen 
ins  Klare  zu  kommen,  bestimme  man  z.  B.  die  Geschwindigkeit  eines  Eisenbahn- 
zuges  in  (met  sec  *)  und  CS-*,  welcher  in  der  Stunde  30km  zurücklegt,  also  eine 
Fahrgeschwindigkeit  hat  von  30  {km  h~l). 


Über  die  wichtigsten  internationalen  Maß-Einheiten.  503 

Für  uns  ist  hier  die  erste  Definition,  „Kraft  ist  jene  Menge  an 
Bewegungs-Größe,  welche  in  der  Zeit  Eins  einer  Masse  zugeführt 
wird",  brauchbarer. 

Nach  derselben  ist  die  Kraft  gleich  dem  Verhältnisse  des  Zuwachses 
an  Bewegungs-Größe  zur  Zeit,  also  geradezu  gleich  der  „ Beschleunigung 
der  Bewegungs-Größe"  und  nur   eine  andere   Form  dieser  letzteren. 

Zwei  Größen  können   aber  nur   gleich    sein,    wenn   sie    derselben 
Art  angehören;  ist  aber  dies  der  Fall,   so  kömmt  ihnen   dieselbe  Maß- 
Einheit  zu.    Aus    diesem   letzteren  Grunde    nennt   man   solche  Größen- 
urten,  die  eigentlich  nur  verschiedene  Modificationen   einer  und  der- 
|    selben  Größenart  sind,  „äquivalent". 

„Kraft"   und  „Beschleunigung  der  Bewegungs-Größe"    sind  äqui- 
ralent. 

Will  man   die  Kraft-Einheit  direct  aufstellen,   so   folgt  aus   der 

Definition,  dass  die  Kraft 

p Bewegungs-Größe Mv 

~  Zeit  —  ~T' 

v  ü  n-  i.  -j.        Einheit  der  Bewegungs-Größe        CGS'1        „  „  ^  . 

Kraft-Einheit  =  „  \    * =  — ^—  =  CG  S'\ 

Zeit-Einheit  S 

Die  gemeinsame  Einheit  der  Beschleunigung  der  Bewegungs-Größe 

l,lud  der  Kraft  wird   fast  immer   als  Kraft-Einheit  bezeichnet.    Sie  hat 

|ioen  eigenen  Namen  erhalten  und  heißt  eine  „Dyne"f).    Es  ist  also 

1  Dyne  =  CGS'9. 
Dies  lässt  sich  auch  in  der  Form  schreiben: 
1  Dyne  =  G  (C  £"*), 
^woraus  sich  als  eine  häufig  gebrauchte  Definition  ergibt: 

„Die    absolute  Kraft-Einheit    oder   Dyne    ist  jene  Kraft,    welche 
Bern  Gramm-Masse  ((?)  die  Beschleunigung  Eins  (d.  i.  CS'*)  ertheilt, 
[sobald  sie  auf  diese  Masse  wirkt." 

Es  hat  sich  nun  bald  herausgestellt,   dass  man  für  viele  Zwecke 

ößere  oder  kleinere  Einheiten  brauche,  als  die  Dyne.  Es  wurde  daher, 

dies  gilt  auch  für  die  anderen  Einheiten  dieses  Systems,  festgesetzt, 

es  gestattet  sei,  ähnlich  wie  bei  dem  metrischen  Maße,  Einheiten 

als   Vielfache,   respective    Theile    der   C6?£-Einheit   zu    construieren. 

[Die  Factoren,  respective  Divisoren,  sind  hiebei  Potenzen  von  10. 


*)  Von  oJva|ii?.    Die   englische  Verballhornung   des    ans    einem   griechischen 
Amme  abgeleiteten    Wortes   durch    die  Aussprache    „dein",    sollte   im   Deutschen 
,ohl  vermieden  werden. 


504  P  o  r  g  e  8. 

Auch  die  entsprechenden  Bezeichnungen  des  metrischen  Maß- 
Systemes  sind  gebräuchlich.  So  spricht  man  von  einer  Kilodyne,  einer 
Decidyne  u.  s.  w. 

Braucht  man  sehr  große  Einheiten,  so  setzt  man  dem  betreffenden 
Namen  das  Wort  „Megau  vor.  Dies  bedeutet  laut  Übereinkommen 
das  Millionenfache  der  genannten  Einheit  Eine  „Megadyne"  hat  also 
10*  Dynen  u.  s.  f. 

Sind  sehr  kleine  Einheiten  nöthig,  so  setzt  man  das  Wort  „Mikrcr 
vor,  was  dann  ausdrückt,  man  meine  ein  Milliontel  der  angegebenen 
Einheit.  Es  ist  also  die 

Mikrodyne  =  ^  Dynen  =  l<Ta  CGS'\ 

Es  sei  hier  erwähnt,  dass  nur  einige  der  gebräuchlichen  absoluten 
Einheiten,  —  die  allerwichtigsten  —  Namen  erhalten  haben.  Im 
Übrigen  sind  die  bereits  angegebenen  Lesarten  gebräuchlich. 

An  dieser   Stelle   dürfte  es  —    obgleich    diese  Bemerkung  uictt 
unmittelbar  hieher  gehört,  —    nicht    überflüssig    sein,    hervorzuheben, 
dass  die  „Größenarten"  von  denen  hier    die   Rede  ist,    durchaus  nicht 
etwas  Vorstellbares   sein  müssen.    Wir  haben    im  Grunde  nur  die 
Materie    mit   ihren  Bewegungen    als    wirkliche    und    ursprüngliche 
Vorstellung.    Die    Gesetzmäßigkeiten    dieser    Bewegungen    aber   sollen 
erforscht  und  angegeben  werden.   Zur   Darstellung   dieser  Gesetzmäßig- 
keiten nun,  eignen   sich    gewisse,   ganz   bestimmte  Functionsformen  be- 
sonders gut,  z.  B.    das  Product    aus  Masse    und  Geschwindigkeit,  oder 
das  Verhältnis  dieses  Productes  zur  Zeit.   Für  diese  hat  man    der  Ein- 
fachheit halber  Namen   ersonnen,  z.  B.   Bewegungsgröße,   Kraft   u.  dgl. 
Auf  diese  Weise  erzeugen  wir  uns  Größenarten,   wie  wir  sie    brauchen. 
Wollen  wir  mit  denselben  rechnen,    so   müssen  wir  sie  messen    können 
und  es  ist  wichtig,  die  Maß-Einheiten  so  zu  wählen,   dass  die  Rechnung 
möglichst  einfach  werde  *). 


!)  Die  Namen  der  Größenarten  oder  Functions-Formen,  sind  mitunter  nicht 
zweckmäßig  gewählt  und  stehen  oft  in  gar  keinem  klaren  Zusammenhange  mit  dem, 
was  sie  ausdrücken  sollen.  Man  thut  daher  gut,  sie  wirklich  nur  als  Namen  anzu- 
sehen und  ihre  sonstige  sprachliche  Bedeutung  gar  nicht  zu  beachten.  So  heißt  z  B. 

Mv*  Mv* 

der  Ausdruck— g-  „lebendige  Kraft",  während  mit  dem,  was  — x-  bedeutet,  die 

Begriffe    „Kraft"    und    „Leben"    unmittelbar   gar    nicht    recht    in    Verbindung   zu 
bringen  sind. 


Über  die  wichtigsten  internationalen  Maß-Einheiten.  505 

„Energie"   und  „Arbeit". 

Eine  der  wichtigsten  Functions-Formen  zur  Darstellung  der  Ge- 
setzmäßigkeiten in  der  Natur,  in  dem  eben  angegebenen  Sinne,  ist  das 
halbe  Product  aus  der  Masse  (M)  und  dem  Quadrate   ihrer  Geschwin- 

]Lfn% 

digkeit  (v),  — —-.    Es    fuhrt    den    Namen    „kinetische    Energie" 

(lebendige  Kraft). 

Es  ist  nun  bekannt,  dass  ein  Körper,  also  eine  Masse  M,  die  in 
bestimmter  Höhe  über  dem  Erdboden  befestigt  ist,  frei  gelassen  mit 
immer  zunehmender  Geschwindigkeit  herabfällt,  d.  h.   dass   bei    diesem 

Vorgange  der  Wert  des  Productes  — ^— ,   dem  Körper  wie   eine  Eigen- 

schaft  zugehörend,  gesetzmäßig  wächst 

Auf  den  fallenden  Körper  oder  besser  auf  die  Masse  M,  wirkt 
eine  Kraft  (die  Schwere).  Je  länger  der  Weg,  auf  welchem  diese  Kraft 
beschleunigend    wirkt,    desto    größer    wird  die  Geschwindigkeit  v,  desto 

Mv% 
größer  also  auch  das  Product  — — :  der  Körper   gewinnt  an   kinetischer 

Energie. 

Diese  Wirkungsweise  einer  Kraft  nennt  man  ihre  „Arbeits- 
leistung" oder  „Arbeit".  Die  Größe  der  Arbeit  wird  angegeben 
durch  das  Product  aus  der  Kraft  (P)  und  dem  Wege  in  der  Kraft- 
richtung (t).  Es  leistet  also  die  Schwerkraft  (P)  die  Arbeit  PI, 
wenn  die  Masse  M  um  die  Höhe  l  herabfällt,  während  gleichzeitig  die 

kinetische  Energie    dieser  Masse    von  Null    auf  — — ,    also   um    diesen 

ganzen  Betrag  wächst. 

Es  lässt  sich  leicht  nachweisen,  dass  stets  der  Zuwachs  an  kine- 
tischer Energie  gleich  ist  der  geleisteten  Arbeit,  dass  hier  also  stattfindet: 

piJ±*  •). 

2       ; 


f)  Der  Nachweis  lässt  sich  wie  folgt  führen:  Es  ist,  wenn  Weg-  und  Kraft- 
richtung übereinfallen: 

dv 
f>  =  M  -j£  (Kraft  =  Masse  X  Beschleunigung), 

dv 
ferner  P  v  =  M  v  -r  (durch  Multiplication  mit  ©). 

67 


506  Portes. 

Wenn  zwei  Größen  einander  gleich  gesetzt  werden  können,  so 
müssen  sie  derselben  Art  angehören.  Dass  dies  hier  der  Fall,  lässt  sich 
auch  durch  Aufstellen  der  Dimensional-Gleichung  zeigen.  Es  ist 

(Zwrf)  l  =  mltr\ 

Größen  derselben  Art  können  durch  dieselbe  Einheit  gemessen  werdo, 
sie  sind  äquivalent.  Für  die  kinetische  Energie  ist  somit  die  MiÄ- 
Einheit  festgestellt,  sobald  eine  Arbeits-Einheit,  ein  für  allemal  ange- 
nommen wird. 

Der  Definition: 

„Arbeit  ist   das  Product  aus   der  Kraft  und  dem  Wege  (in  der 
Kraftrichtung)",  entspricht  die  Gleichung 

Arbeit  =»  PI,  woraus  folgt: 
Arbeits-Einheit  =  Kraft-Einheit  X  Längen-Einheit  =  C.C  G  S~ f  ^CGf. 
Diese  Einheit,  mit  welcher,   wie    erwähnt,  auch   eine  Eneigw  ge- 
messen werden  kann,  führt  den  Namen  „Erg".  (Zusammen geugw  tu 
dem  Worte  Energie.)  Dieses 

Erg  =  C*  G  8~% 
ist  für  viele,  besonders    technische  Zwecke   zu   klein,    man    hat  dito 
noch  eine  größere  Arbeits-Einheit  eingeführt.  Diese  ist 

das  Joule  =  10rErg  =  10*  C*  G  S~% «). 
Man  kann  auch  schreiben: 

1  Joule  =  (100  C)%  (1.000  G)  S~> 
=  (met*  .  kg  .  sec  %). 


dl 
Nur  ist  v  =  -jj, 

daher  Pdl=Mvdv. 


J'"-=f 


oder  /     Pdl=    I     Mr  d  v  =       -  -  — ^L- 


o 
Hier  bedeutet  r0  die  Anfangsgeschwindigkeit,  v  die  Endgeschwindigkeit  M& 
Zurücklegung    des  Weges  /.    Für  den   oben  angenommenen  Fall  ist  P  =  const.  und 
v0  =  0  woraus  folgt : 

Die  Meichung  i' =  Jf  ^-- zeigt  die  Äquivalenz  von  Kraft  und  Beschleunigt 

der  Bewegungsgröße.  Aus  dieser  geht   durch   vorstehende  Ableitung   die  ÄquivaleW 
zwischen  Arbeit  und  kinetischer  Energie  (lebendiger  Kraft)  hervor. 

1)  Nach  dem  bekannten  englischen  Physiker  Joule  so  benannt.  Auch  andere 
Maß-Einheiten  werden  in  die>er  Weise  mit  den  Namen  hervorragender  Forsch« 
oder  Erfinder  bezeichnet,  Z.  B.  Watt,  Ampere,  Ohm,  Volt  (nach  Volta)  u.  *.*• 


r  die  wichtigsten  internatiMnalen  iten 


507 


Hieraus  lässt  sich  ersehen,  dasa  man  i\  auch  als  abgeleitete 

-Einheit  eines  Maö-Systemes  ansehen  kann,  dessen  Grund-Einheiten 
las  Kilogramm-Masse  und  die  Seeunde  sind. 
Es  wurde  vorher  erwähnt,  dass  eine  Masse  in  bestimmter  Höhe 
Crej  t,  herabfallend    kinetische   Energie    erhält,    oder    dass, 

—  was    dasselbe    ist,    —  bei    diesem    Vorgange    die   Schwerkraft    (P) 
Ar  bei  .  Diese  Arbeitsleistung  (PI)   ist   offenbar    abhängig    von 

Hülfe  f,  also  von  der  Lage  der  Masse  i£ 
Muh  spricht  in  diesem  Sinne  von  der  Arbeitsfähigkeit,  welche  die 
Masse  ihrer  Lage  wegen  besitzt:  von  einer  „Energie  der  Lageu 
v  „potenziellen  Energie1-.  Diese  potenzielle  Energie  wird  eben 
durch  die  Arbeit  gemessen,  die  beim  Herabfallen  geleistet  werden 
könnte1).  Für  die  potenzielle  P>nergie  gilt  als  Maß-Einheit  also  auch 
die  Arbeits-Einheit   (Erg,  Joule). 

Wirs  die  Masse    M  alleiu    im  Kaume,    so    würde    auf  sie    keine 

aft  wirken  und  »ine  Arbeitsleistung    könnte    nicht    erwartet    werden. 

ur  wenn  eine  zweite  oder  mehrere  andere  Massen  zugegen  sind,  wirken 

if  M  Kräfte,  die  Anziehungen   dieser   anderen  Massen,    welche   mit  M 

en  ein  System  bilden.  Die  Masse  Af  und  die  Erde  z.  B..  gl 

solches  System.    Von    einer  Energie    der  Lage    kann    also    nur    die 

ede  sein,  wenn  ein  System  von  Massen  vorhanden  ist. 


Eff. 

.Unter  Effect  versteht  man  die  Arbeitsleistung   per  Zeit-Einheit. u 

Dk  Leistung  einer  Maschine  kann  also  nur  in  Effects-  und    nicht 

in  Arbeits-Einhditen  angegeben  werden,   denn  es    handelt    sich    in    der 

vis  ja  immer  darum,  dftSfl  I  ine  Arbeit  innerhalb  einer  gewissen  Zeit 

roUbn 


Nach  der  vorstehenden  Definition  ist  der  Efl 


,  also  die 


Einheit  des  Effectes  = 


Arbeits-Eioheit        C*< 


=  < 


Zeit-Einheit 

In  Worten:  nDie  Einheit  des  Effectes  wird  geleistet,    wenn    die  Arbeit 
-ta. 
iheit,  das  „Erg  per  Seenadel  hat  keinen  heson 
»amen  erhalten,  wohl  aber  eine  gröuVi  jener 


it  dieser  Arbeit  ist  sogleich  kiiieti- 

Küirgie.   Man  sagt  i  verwandt'. 

ktn 


508  P  o  r  g  e  s. 

Effect,  welcher  vorhanden  ist,  wenn  in  der  Secunde  eine  Arbeit  von 
1  Joule  geleistet  wird,  so  heißt  das  „Watt". 

1  Watt  =  J^r  =  10'  C%GS-*=  (met\  kg.  *><T*). 
Secunde  v  *         ' 

Eigenthümlicher  Weise  werden  selbst  von  ganz  tüchtigen  Praktikern 
die  Begriffe  Arbeit  und  Effect  oft  nicht  scharf  genug  auseinander- 
gehalten, obgleich  der  Unterschied  zwischen  diesen  Größen-Arten  jenem 
ganz  ähnlich  ist,  der  zwischen  Länge  und  Geschwindigkeit  besteht, 
welche  Begriffe  wohl  niemand  so  leicht  verwechseln  dürfte. 

Aus  dem  Ausdrucke: 

„   ,       Arbeit      PI 
Effect  =    n  ..    =  — 
Zeit         t 

folgt,  weil  —  =  v  eine  Geschwindigkeit  bedeutet 

Effect  =  Pv. 
Man  definiert  daher  häufig  den  Effect   als  das   Product   aus  Kraft 
und  Geschwindigkeit1). 

Das  mechanische  Maß-System*). 

Die  Grund-Einheiten  des  Maß-Systemes,  das  nun  besprochen 
werden  soll,  sind  Einheiten  der  Länge,  der  Kraft  und  der  Zeit,  iL  z. 

das  Centimeter   (auch  met.  oder  mm\ 

das  Gramm-Gewicht  (auch  das  kg  oder  die  Tonne), 

die  Secunde. 
Der  Unterschied  gegenüber  dem  absoluten  Maße   besteht    wie    erwähnt 
darin,   dass   anstelle  der  Massen-Einheit   (Gramm-Masse)   eine   Kraft- 
Einheit  (Gramm-Gewicht)  als  Grund-Einheit  gilt. 

Wichtig  sind  hier  besonders  die  abgeleiteten  Einheiten  der  Arbeit, 
des  Effectes  und  der  Masse. 

Die  Einheiten  der  Geschwindigkeit  und  der  Beschleunigung 
(CS"  \  CS"7  oder  auch  met.  sec~ \  met.  sec  *  etc.),  gehören  beiden  Maß- 
Systemen  gemeinsam  an,  da  sie  nur  die  Grund-Einheiten  der  Länge  und 
der  Zeit  enthalten. 

i 

*)  bedeutet  freilich  nur  dann  die  Geschwindigkeit,  wenn  gleichförmige  Be- 
wegung vorausgesetzt  wird.  Doch  gilt  die  Gleichung:  Effect  =  Fv  auch  ohne  diese 

dl 
Voraussetzung;  denn  es  iat  bekanntlich  v  =  17»  und  während  eines  Zeitelementes  der 

Elementar- Arbeit       Pdl 
Effect  =        Zeitelement       =  IT  =  Pv' 
*)  Das  mechanische  Maß  wird  auch  „Gravitations-Maßu  genannt. 


Über  die  wichtigsten  internationalen  Maß-Einheiten.  509 

Kraft. 

Jene  Kraft,  mit  welcher  ein  cm*  Wasser  dessen  Temperatur  4°  C 
ist,  von  der  Erde  angezogen  wird,  hat  man  als  Grund-Einheit  ange- 
nommen. Diese  Kraft-Einheit  heißt  bekanntlich  das  „G  r  a  m  m-G  e  w  i  c  h  t". 
Durch  diese  Kraft  erhält  die  Masse  des  cm*  Wasser  die  Beschleuni- 
gung G  des  freien  Falles  {G  beträgt  in  Wien  nahezu  981  CS~*). 

Die  Kraft-Einheit  des  absoluten  Maßes,  die  Dyne  war  nur  imstande 
dieser  Masse  eine  Beschleunigung  1  CS"9  zu  ertheilen,  sie  ist  also  viel 
kleiner.  Es  ist  etwa  in  Wien 

1  Gramm-Gewicht  =  981  Dynen. 
die  Dyne  (CGS~%)    ist    also,    grob   genommen,    gleich  1  Milligramm- 
Gewicht.  Es  ist  ferner 

1    Kilogramm-Gewicht  =  1.000  Gr.  Gew.  =  981000  (CGß-%) 
(also  grob  genommen  eine  Megadyne).  Endlich 

1  Tonne-Gewicht  =  1.000%.  Gewicht  =  981X10«  (CGS~*). 

Bei  dem  Vergleiche  zwischen  Gramm-Gewicht  und  Dyne  war  es 
nöthig  die  Bemerkung  „etwa  in  Wien"  einzuschalten,  weil  die  Kraft, 
mit  welcher  die  Masse  des  cm*  Wasser  von  der  Erde  angezogen  wird, 
nicht  an  allen  Orten  dieselbe  ist.  Die  Beschleunigung  der  Schwere 
ändert  sich  mit  der  geographischen  Breite  des  Beobachtungsortes  (und 
auch  nach  localen  Verhältnissen)  zwischen  978*10  CS~*  am  Äquator 
und  983*18  CS'*  an  den  Polen. 

Die  Grund-Einheiten  des  absoluten  Maß-Systemes  zeigen  eine 
solche  Veränderlichkeit  nicht,  denn  das  Gramm-Masse,  die  Masse  des 
cm*  Wasser,  ist  an  allen  Orten  der  Erdoberfläche  dieselbe. 

In  diesem  Sinne  ist  nun  die  Bezeichnung  rabsoluta  aufzufassen. 
Dieselbe  weist  darauf  hin,  dass  die  Einheiten  des  absoluten  Maß-Systems, 
der  Wahl  unabhängiger  Gründ-Einheiten  halber,  in  keiner  Beziehung 
stehen  mit  der  Annahme  irgend  eines  bestimmten  Ortes  der  Erd- 
oberfläche '). 


')  Die  Bezeichnung  absolut  (in  diesem  Sinne)  rührt  von  Gauss  her,  welcher 
zuerst  die  Intensität  der  Horizontal- Com ponente  des  Erdmagnetismus  in  einem 
Maße  ausdrückte,  dessen  Grund-Einheiten  mm,  mgm  (Masse)  und  tee  waren,  wahrend 
man  bis  dahin  die  Intensität,  welche  in  Greenwich  herrschte,  als  Einheit  ver- 
wendet hatte. 

In  diesem  Sinne  sind  die  Geschwindigkeits-  und  Beschleunigungs-Einheiten, 
C5"1,  CS~*  u.  s.  w.,  wenn  sie  auch  im  mechanischen  Maß-Systeme  angewendet 
und  in  dasselbe  eingefügt  werden  können,  dennoch  als  absolute  Maße  aufzufassen, 
denn  die  Veränderlichkeit  der  Erdanziehung  mit  dem  Orte  berührt  sie  nicht. 


510  Porges. 

M  a  s  8  6. 

Die  Masse  hat  hier  eine  abgeleitete  Einheit  Zur 
Bestimmung  derselben  benützen  wir  die  Belation,  welche  die  Erfahmngs- 
thatsache  angibt,  dass  die  Kraft  (P)  proportional  ist  dem  Producta 
aus  Masse  (M)  und  Beschleunigung  (a), 

P=k  M  a,  woraus  folgt 

\k  '  a  a 

C  =  (  t-J  ist  hier  die  von  der  Wahl  der  Einheiten  abhängige  Constaate. 

Diese  Wahl  ist  hinsichtlich  der  Einheit  für  die  Masse  noch  frei  und 
soll  so  getroffen  werden,  dass  C  Eins  wird. 

Nach  der  bereits  wiederholt  angewendeten  Regel  erhält  man  dit 
Massen-Einheit,  die  dieser  Bedingung  entspricht,  wenn  man  rechts,  unter 
Hinweglassung  von  C  die  Einheiten  der  Kraft  und  der  Beschleunigst; 
für  P  und  a  einsetzt.  Dies  ergibt  die 

Massen-Einheit  des  mechanischen  Maßes  =  „  ~% . 

Diese  Einheit  hat  keinen  eigenen  Namen  erhalten,  sie  soll  hier  mit,«, 
bezeichnet  werden.  Ein  Vergleich  derselben  mit  der  Einheit  des  ita>- 
luten  Maß-Systemes,  dem  Gramm-Masse  ergibt,  dass  sie  bedeute! 
größer  ist  als  dieses.  Denn  es  ist,  weil  1  Gramm-Gewicht  =  981 CG  8*1 
Gramm-Gewicht      981  CGS'%       M1  ^  /n  xr 

**  = ClF* =  — CtT* —  =  (Gramm-Masse  i. 

Die  Einheit  des  mechanischen  Maßes  ist  also  981mal  so  groß  als  jene 
des  absoluten.  (Besser  #mal  so  groß,  weil  ja  die  Zahl  981  nicht  für 
alle  Orte  der  Erdoberfläche  gilt.) 

Das  folgende  Beispiel  möge  noch  zeigen  in  welcher  Art  die  Zahl 
der  Massen-Einheiten  ;/.t  eines  gegebenen  Körpers  bestimmt  wird. 

Der  Einfachheit  halber  werde  angenommen,  dieser  Körper  sei 
1  dm3  Wasser  von  4°  C.  Dieses  Wasser  wiegt  1.000  Gramm,  d.  h.  dfo 
Erde  wirkt  auf  die  Masse  desselben  anziehend  mit  der  Kraft  1.000  Gramm- 
Gewicht.  Diese  Kraft  —  das  Gewicht  P  —  wird  gewöhnlich  angegeben. 
u.  zw.  hier  durch  die  Zahl  P  =  1 .000. 

Diese  Zahl  gibt  aber  auch  die  Menge  der  absoluten  Massen- 
Einheiten  (Gramm-Masse),  welche  der  Körper  enthält  und  von  denen 
nach  dem  Vorigen  981  eine  mechanische  Massen  -  Einheit  v.t  aus- 
machen. Hieraus  folgt: 

Man  erhält  die  Zahl  y.  der  mechanischen  Massen-Einheiten  yH 
eines  Körpers,  wenn  man   die    Zahl  P,    die    das  Gewicht    in  Grammen 


Über  die  wichtigsten  internationalen  Maß-Einheiten.  511 

gibt,  durch  981  dividiert.  Da  981  nur  ein  specieller,  sozusagen  localer 
Wert   von  g  ist,    der  Zahl,    welche    die   Beschleunigung   der  Schwere 
angibt  so  soll  es  richtiger  heißen:   „wenn   man  P  durch  g    dividiert: 
Also: 

_P 

;X~  9 
Für    gröbere    Rechnungen    setzt    man    G  =    1000  C  S~%   oder 
10  (met.  8ec~*). 

Arbeit   und   Energie. 
Aus  der  Definition,  „Arbeit   ist  das  Product   aus    der  Kraft   und 
dem  Wege  in  der  Kraftrichtung", 

A  =  Pl 
ergibt    sich     durch    Einsetzen   der  Grund-Einheiten    auf   der    rechten 
Seite  die 

Arbeits-Einheit  des  mechanischen  Maßes  =  (Gramm-Gewicht)  X  cm 
sie  heißt  das  „Gramm-Centimeter",  gr.  cm. 

Diese  Einheit  ist  für  die  Praxis  meist  zu  klein,  es  wird  daher 
gewöhnlich  eine  größere  verwendet,  deren  Grund-Einheiten  das  Kilo- 
gramm-Gewicht und  das  Meter  sind. 

Diese  Einheit  ist  das  „Meter -Kilogramm"  oder  „Kilogramm- 
Meter"  (mk),  also  jene  Arbeit,  die  man  z.  B.  leisten  muss  um  1%, 
Im  hoch  zu  heben. 

Wo  es  sich  um  sehr  bedeutende  Energiemengen  handelt,  wie  z.  B. 
bei  der  Angabe  der  lebendigen  Kraft  größerer  Geschosse,  wird  auch 
die  Meter-Tonne  (mt)  als  Maß-Einheit  verwendet. 

Ein  Vergleich  dieser  Einheiten  des  mechanischen  Maßes  mit  jenen 
des  absoluten  ergibt  sich  leicht,  wenn  man  berücksichtigt,  dass  1  Gramm- 
Gewicht  =  981  CGS-*  ist.  Man  findet: 

l  gm.cm  =  981  CG  S*C.  =    981        Erg. 

1  mA:  =  (981Xl.000(7(?-Sr-,)100Cr=98lXl0TErg=        9-81  Joule. 
1  mt  =100(7(981X1.000X1.000  CGS'*)  =9810       Joule. 

Effect. 
Die  Arbeit  per  Zeit-Einheit  heißt  Effect  Die  Einheit  des  Effectes 
ist  somit  vorhanden,  wenn  per  Secunde  eine  Arbeits-Einheit  des  mecha- 
nischen Maßes  geleistet  wird,  z.  B.  1  Meter-Kilogramm.    Diese  Einheit 
wird  geschrieben: 

mk 
sec1 
was  zu  lesen  ist:  „1  mk  per  Secunde". 


512  Porges. 

Den  Effect  von  Maschinen  gibt  man  meist  in  sogenannten  Pferde- 
stärken  (Pferdekräften,  IP)  an: 

1H>  =  75^. 

sec 

In  absoluten  Maß-Einheiten  ausgedrückt  ist: 

mk  „    Joule  

1  —  =  9*81 =  9-81  Watt  (grob  genommen  10  Watt). 

1  Pferdestärke  =  75  k±Jü^l  =  75X9.81  Watt  z*>  736  Watt 
sec 

(Grob  genommen,  doch  für  die  Praxis  oft  genau  genug,  750  Watt) 

Die  Umrechnungszahl  736  hat  hohe  praktische  Wichtigkeit 


Einheiten  rerschiedener  Größenarten. 

Von  der  bisher  eingehaltenen  Trennung  bei  der  Besprechung  du 
absoluten  und  mechanischen  Maßes  soll  hier  der  Übersichtlichkeit  hilk 
abgegangen  werden. 

Wärme. 

Bekanntlich  hat  man  gefunden,  dass  auch  die  Wärme  als  dtf 
Energieform  betrachtet  werden  muss.  Demgemäß  lautet  der  sogenawta 
1.  Hauptsatz  der  mechanischen  Wärmetheorie: 

„Wärme  und  Arbeit  sind  äquivalent". 

Die  Summe  der  lebendigen  Kräfte  der  Molekular-Bewegungen 
eines  Körpers  sieht  man  als  die  Wärmequantität  an,  die  er  besitzt. 

Es  ist  also  klar,  dass  man  eine  Wärmemenge  durch  Arbeits-  oder 
was  dasselbe,  Energie-Einheiten  messen,  d.  h.  sie  in  Erg,  mkg,  u.  dgL 
ausdrücken  kann. 

Für  die  Wärmequantität  ist  aber  noch  eine  andere  willkürliche 
Maß-Einheit  im  Gebrauch:  die  „Calorie".  Man  unterscheidet  eine 
kleine  Calorie,  d.  i.  jene  Wärmemenge,  welche  1  Gramm  Wasser 
von  0°  auf  1°  C  zu  erwärmen  imstande  ist,  und  eine  große  Calorie. 
<lie  Wärmequantität,  welche  1  Kilogramm  Wasser  von  0°  auf  1°  C 
bringt f).  Auch  die  Bezeichnungen  G  ramm-Calorie  und  Kilograram- 
Calorie  sind  gebräuchlich. 


!)  Man  nimmt  auch  manchmal  jene  Wärmemenge  als  Einheit,  die  nöthig.  die 

1     . 
angegebene  Quantität  Wassers    von  4°  auf  5°  C    zu    erwärmen,    oder  auch  ttjq  jener 

Wärme,  die   zur  Temperaturs-Erhöhung    von  0°  auf  100°  erforderlich  ist.    Die  obige 
Annahme  ist  wohl  zumeist  üblich. 


Über  die  wichtigsten  internationalen  Maß -Einheiten.  513 

Ist  nun  eine  Wärmequantität  z.  B.  in  Gramm-Calorien  gegeben, 
und  soll  dieselbe  in  Erg  ausgedrückt  werden,  so  muss  man  die  Um- 
rechnungszahl E  kennen.  Diese  ist  experimentell  festgestellt  worden. 
Die  Beobachtungen  zeigen  natürlich  Abweichungen;  hier  soll  E= 4.17  X 10* 
angenommen  werden.  Es  ist  demnach 

1  Gramm-Calorie  =  4.17  X107  Erg. 

Die  Umrechnungszahl  E  aus  calorischem  in  gewöhnliches  Arbeits- 
Maß   heißt  allgemein   das    „mechanische  Wärme-Äquivalentu. 

Dieses  hat.  weil  es  eben  eine  Umrechnungszahl  ist.  natürlich 
verschiedene  Werte,  welche  davon  abhängen,  von  welchen  Einheiten  man 
ausgeht  und  auf  welches  Maß  man  übergehen  will.  Geht  man  wie  oben 
von  Gramm-Calorien  auf  Erg  über,  so  ist  f?  =  4*17  X  10T,  will  man 
aber  auf  Joule  (=  107  Erg)  übergehen,  so  ist  E  nur  4'17. 

Die  obige  Angabe  findet  man  auch  mitunter  in  der  Form:  „Das 
mechanische  Wärme-Äquivalent  ist  4'17x  10T  Erg  per  Gramm  und  Grad.u 

Praktisch  sehr  wichtig  ist  auch  der  Übergang  von  der  großen 
oder  Kilogramm  -  Calorie  auf  mkg,  also  die  Umrechnungszahl  E 
die  angibt,  wie  viel  mkg  eine  große  Calorie  enthält.  Da  die  Angaben, 
wie  erwähnt,  wegen  der  Beobachtungsfehler  ohnedem  ein  wenig  ab- 
weichen, so  setzt  man  in  der  Praxis  am  liebsten  E  =  424.  Diese  Zahl 
ist  genau  genug  und  leicht  im  Gedächtnis  zu  behalten.  Man  hat  somit: 

1  Eilogramm-Calorie  =  424  mkg, 
oder  was  dasselbe: 

„Das  mechanische  Wärme-Äquivalent  E  ist  424  mkg  per  Kilo- 
gramm und  Gradu  '). 

Die  Umrechnungszahl  A  von  Arbeits-Einheiten  in  calorische,  also 
der  reciproke  Wert  von  E,  heißt  das  „calorische  Äquivalent  der  Arbeit". 

'-± 

Wärme -Effect 

Jene  Wärmemenge,  welche  in  der  Zeiteinheit  erzeugt  oder  ver- 
braucht wird,  heißt  rWärme -Effect". 


f)  Es  ist     1  Gramm-Calorie  =  4  17  Joule. 

1  Joule  =  qTöT  mkg. 

4.170 
Daher  \kg  Cal.  =  1.000  gm  Cal.  =  4.170  Joule  =  -^Tgj  ™ty 

Dies    gibt   nur   angenähert    den   obigen  Wert  E  =  424.  (9 '81   ist  übrigens   nur  ein 
besonderer  Wert  des  für  verschiedene  Orte  der  Erde  verschiedenen  Factors  g.) 


514  Porgea. 

Bei  einer  Heizung  ist  es   natürlich   nicht  gleichmütig,  ob   z.  B. 
100kg  Kohle  in  600  oder  in  3600  sec  verbrennen. 

Ist  Wärme  der  Arbeit,  so  ist  Wärmeeffect  dem  Effect  äquivalent 

und  kann  durch   die  Effecteinheiten  — -,  — -,  Watt  und  Pferdestärke 

sec      sec 

gemessen  werden. 

Im  calorischen  Maße  gilt  für  den  Wärme-Effect  eben  die  „Calorie 

per  $ec",  u.  zw.  entweder  die  — oder  die  — . 

sec  sec 

Moment  einer  Kraft. 
Dieses  wird  gewöhnlich   definiert  als  das  Product  aus  der  Kraft 
und  dem  senkrechten  Abstände  vom  Drehpunkte.  Als  Product  aus  einer 
Kraft  und  einer  Länge  hat  es  die  Dimension  der  Arbeit,  und 
wird  deshalb  mit  Arbeitseinheiten  gemessen  1). 

So  ist  z.  B.  das  Maximalkraftmoment  eines  mit  einer  Einzellast  von 
1.000%  in    der   Mitte    belasteten    Trägers    von    3m  Stützweite   gleich 

500  X  1*5  =  750mfc//. 

Druck     (hydraulischer,   Dampf-    oder    Gasdruck),    Spao- 
nungsintensität,  Beanspruchung  oder  Inanspruchnahme. 

All   dies    bedeutet    „Kraft   per  Flächen einh ei ta,  hat  also 

.      -r,.         .       Kraft 
eine  Dimension--^.    , 
Fläche 

Ist  die  Krafteiuheit  kg,   die  Flächeneinheit   cm1,   so   ist   die  Ein- 

heit  =   *Z-t. 
cm* 

Da   diese   Kraft   per   cm*  nahezu   dem    Drucke    der    Atmosphäre 

gleich  ist,   so   ist   man  übereingekommen,   dieselbe  eine  rneue  Atmo- 

sphare"  zu  nennen.  1  at  =  — —9. 

1  cm* 

Im   absoluten  Maße  ist  z.  B.  im  CG/S-Systeme  die  entsprechende 

Einheit  -=  ^  =  c  >GS-\ 
cm% 

Der   Druck  der  Atmosphäre  ist  nahezu  eine  Megadyne  per  cmft\ 

somit  ist  eine 

at^  10*C  *GS  \ 


fj   Bekanntlich    definiert   man   das   Moment   auch  als  „Arbeit   bei    der  Ver- 
drehung um  den  Winkel  Eins". 

*)  1  Megadyne  <^  \kg.  Das  Zeichen  ^^  bedeutet  ^nahe  gleich". 


Über  die  wichtigsten  internationalen  Maß-Einheiten.  5 15 

Trägheitsmoment 
in  Bezug   auf  eine   Axe    eines  Systems  (Körpers)  heifit  der  Ausdruck 
K  =  2mrf,  in  welchem  m  die  einzelnen  Massenelemente,  r  deren  senk- 
rechte Abstände  von  der  Axe  bedeuten.  Im  absoluten  Maße  ist 
Dim.  Trägheitsmoment  =  l7m. 
Jedes   Massenelement  m  lässt   sich    darstellen,   als  Product   aus 
seinem  Volumen  v  und  der  Dichte  p. 

Ist  letztere  für  alle  Elemente  dieselbe,   so  kann  man  schreiben: 

K  =  2  wir*  =  pEvr* 
Der   Ausdruck  St?r*   dessen   Dimension  1*1*  =  1*   ist,    wird    das 
„Trägheitsmoment  des  Volumens"  genannt. 

Denkt  man  sich  die  Masse  auf  einer  Fläche,  deren  Elemente  /  sind, 
gleichmäßig  vertheilt  und  ist  <r  die  überall  gleiche  Quantität  Masse  per 
Flächeneinheit  (Flächendichte),  so  ist  m  =f<x  und 

der  Ausdruck    J  =  S/r«    heißt    das    „Trägheitsmoment  der   Fläche". 
Es  ist 

Dim.  J=l*P  =  l\ 

Für  ein  Rechteck  z.  B.  ist  bekanntlich,  wenn  h  und  b  die  Seiten- 
längen sind,  das  Trägheitsmoment  bezogen  auf  eine  zu  6  parallele 
Schwerpunktaxe : 

T       bh* 

Wäre  b  =  15cm,  h  =  20cw,  so  wird 

T       16  X  8000        1ÄÄÄÄ     k. 
J= ^t =  10000cm4. 

Analog  erhält  man  für  das  „Trägheitsmoment"  einer  Linie  die 
Dimension  l*. 

Winkelgeschwindigkeit  und  Winkelbeschleunigung. 

Die  Winkelgeschwindigkeit«)  wird  definiert  als  der  Winkel, 
welchen  bei  der  Rotation  der  Kadiusvector  in  der  Zeiteinheit  zurücklegt 
oder  kürzer  als  der  r Drehwinkel  per  Zeiteinheit".  Somit  ist 

Dim.  co  =  ^^     (Dim.  Winkel  =  Zahl). 

Die  abgeleitete  Einheit  erhält  man  bekanntlich,  wenn  man  in  den 
Ausdruck  rechts,  die  Grundeinheiten  setzt.  Die  Einheit  des  Winkels  ist 
die   Zahl    Eins,  jene    der   Zeit    die   sec    Es  ist    also   die  Einheit    der 

Winkelgeschwindigkeit  =  —  =  S~\ 


516  *   P* ***••.   -■ ".  t«  f  ;■  " -■     ^! 

Winkelbesehleunigungi{>  ist  der  Zuwachs  u  WinkdgHdii 
digkeit  in  der  Zeit  Eil».  Daher  ist  *  =  Winkel^^di^  ^ 

Einheit  der  Winkelbeschleunigung  ~  — |  =  S'» 

S~l  und  #""•  sind  absolute  Einheiten,  denn  de  sind  unabhängig 
der  Erdanziehung,  sie  werden  im  absoluten,  wie  im  mechanischen  ] 
Systeme  angewendet  Die  Umfangsgeschwindigkeit  eines  Punkte 
wenn  r  der  senkrechte  Abstand  von  der  Drehachse  (Badiusvector) 

<o  die  Winkelgeschwindigkeit 

t?  =  fö) 

die  Dimensionalgleichung  ist 

lr*  =  lr\ 
Die  Winkelgeschwindigkeit  der  Erdrotation  ist,  weil  bei 
Umlauf  der  Drehwinkel  2*  und  die  Zeit  80164  see  mittlerer 
(1  Sterntag)  ist 

2w  73   -t  ■ 

"^seiel^iö^' 

Die  Umfangsgeschwindigkeit  am  Äquator 
v  «  r«  =  (637.8  X  10f)  j~  c*>  46615  CS~%  =  0*46515  (Am  sae^ 


Beispiel. 

Im  Nachstehenden  soll  g,  die  Beschleunigung  der  Schwere  statt 
mit  981  CS~%  oder  9*81  (met.  sec"%)  stets  mit  1000  CS'*  respecth« 
10  (wef.  sec""*)  angenommen  werden. 

Die  Resultate  werden  dadurch  natürlich  nur  angenähert  richtig 

(der  Fehler  beträgt  etwa  — ),  doch  werden  sich  die  Bechnungen  sowi* 

die   beiläufigen   Verhältnisse   der   Maßeinheiten   zu   einander  hiednrck 
leichter  übersehen  lassen. 

Angenommen,  ein  Körper  vom  Volumen  V=  1  m1  und  der  (co* 
stanten)  Dichte  3  hänge  an   einem  Drahtseile  vom  Querschnitte  3e»M 

Es  soll  vorerst  die  Masse  des  Körpers  angegeben  werden. 

„Dichte  ist  die  Masse  per  Volumseinheit",  also  enthält  jedes  cm* 
des  Körpers  3  Gramm-Masse,  da  der  Körper  lOVm3  besitzt,  so  ist  seine 
Masse  im  absoluten  Maße 

M  =  3  X  10*6?  =  3000fy-Masse  =  3  Tonnen-Masse. 


Über  die  wichtigsten  internationalen  Maß-Einheiten.  517 

Die  Einheiten  des  mechanischen  Maßes  sind  grmal  so  groß, 
als  jene  des  absoluten.  Sind  die  Grundeinheiten  met  kg  Gewicht  und 
$ec,  so  ist  g  =  10  {met  sec~%)  somit 

-— -  =  300  mech.  Masseneinheiten  ( — '-\ 

10  \met.  sec  %) 


<V  = 


Die  K  r  a  f  t  P,  mit  welcher  dieser  Körper  von  der  Erde  angezogen 
wird,  ist  3000fy-Gewicht  (denn  die  Kraft,  mit  welcher  die  Erde  ein. 
kg- Masse  anzieht,  heißt  %-Gewicht  und  ist  Grundeinheit  des  mecha- 
nischen Maßes).  Im  absoluten  Maße  ist,  weil  der  Körper  3  X  10* 
Gramm-Masse  besitzt,  die  alle  die  Beschleunigung  1000  CS~*  (genauer 
981)  erhalten  und  Kraft  gleich  Masse  mal  Beschleunigung 
P=3  X  10€  X  1000  =  3000  X  10€  CGS~*  (Dynen)  =  3000  Megadynen. 

Die  Spannungsintensität  oder  Beanspruchung  kt  im 
Drahtseile,  d.  h.  die  Kraft  per  cm*  des  Querschnittes  q  ist  im  mecha- 
nischen Maße 

*,  =  -  =  —5—  =  1000  —  od.  at.  (Atmosphären). 
q  o  cm 

Im  absoluten  Maße  z.  B.  in  CGÄ-Einheiten  ist 

^  =  p=3oooxio;CGS-  =  1000  x  10.c-iGS-K 

q  «5  0 

(Genauer  981  X  WC^GST*.) 

Nun  soll  der  Körper  IOwi  hoch  gehoben  werden.  Die  Arbeit  A, 
welche  hiebei  geleistet  wird,  das  Product  aus  Kraft  und  Weg,  ergibt 
sich  im  mechanischen  Maße  mit 

A  =  3000  X  10  =  30000  mkg. 
In  absoluten  Einheiten  ist 

A  =  (3000  X  10'CGS-*)  1000cm  =  300000  X  10f  C»ff  iST1 
=  300000  X  107  Erg  =  300000  Joule. 
(lmkg  c/5  10  Joule.) 

Ist  das  Emporheben  in  10  sec  geschehen,  so  ist  die  Arbeit  per 
sec  also  der 

Effect  =  ?^0  =  3000^ 
10  sec 

oder  weil  75  -  —  =  I  Pferdestärke  der 
sec 


518  Porges.  Über  die  wichtigsten  internationalen  Maß-Einheiten. 

Dies  ist  mechanisches  Maß;  im  absoluten  ergibt  sich 
Eff_  300000  Jome  =  3000()Watt 
10  sec 
Will  man  auf  das  mechanische  Maß  zurückkommen,  so  findet  mau,  weil 
1 IP  c*>  750  Watt  (genauer  736) 

«-TS*-«» 

Angenommen  nun,  das  Emporheben  bewirke  eine  Dampfmaschine, 
so  haben  wir  es  hier  mit  einer  Arbeit  zu  thun,  welche  aus  einem  Theile 
der  Wärme  entstanden  ist,  die  zum  Verdampfen  des  Wassers  gedient 
hat.  Diese  Wärmequantität  W  —  A  ist  natürlich  durch  die  f&r  die 
Arbeit  A  gefundenen  Werte  in  den  betreffenden  absoluten  oder  mecha- 
nischen Maßeinheiten  bereits  ausgedrückt,  sie  kann  aber  auch  noch  im 
calorischen  Maße  gemessen  werden.  Da  424m%  eine  kg-Calorie  sind, 
so  ist 

TJ7       30000  „_    7      n  7 

W  =  -tttt-   <*>  71  kg.  Cal. 
424  ^ 

Diese  Wärmemenge  W  wird  während  der  Zeit 
t  =  10  sec  verwendet,  also  ist  der 

Wä„ne-Effect  =  ^  =  7^71^. 
t         10  sec 

Natürlich  kann  auch  der  Wärme-Effect  in  Watt,  W  u.  8.  w.  an- 
gegeben werden,  wie  jeder  andere  Effect. 

Schließlich  sei  noch  bemerkt,  dass  es  vorteilhaft  ist,  sich  bei 
solchen  in  der  Praxis  nicht  selten  vorkommenden  Umrechnungen  ans 
einem  Maßsysteme  ins  andere  stets  gegenwärtig  zu  halten,  dass  lkg 
etwa  eine  Megadyne  (10*<7(7£~2j,  und  dass  1  IT  gleich  736  (grob  750^ 
Watt  ist. 

Es  ist  also  räthlich,  diese  letzteren  Daten  dem  Gedächtnisse  ein- 
zuprägen. 

(Fortsettanf  folgt.) 
sS2S2^ 


mh.wt  k.tt,k.Lw.a..h:imr-  OmaU,  13$. 


519 


Über  die  wichtigsten  internationalen  Maß-Einheiten. 

Von 
Carl     August     Porgeg, 

k.   und  k.   Hauptmann  d**  Qtnuttabe*. 
(1.   Fortsetzung  ) 

Die  magnetischen  und  elektrischen  absoluten  Mali-Einheiten. 

Im  nachstehenden  müssen  gewisse  Grundsatze  aus  der  Lehre 
111  Magnetismus  und  der  Elektricitüt  Anwendung  finden.  Wenn  auch 
ase  Sätze  im  allgemeinen  als  bekannt  vorausgesetzt  werden,  so  dürfte 
doch  den  Wünschen  vieler  Leser  gemäß  sein,  wenn  hier  bei  passender 
*legenheit  auf  das  in  dieser  Beziehung  Nöthige  hingedeutet  wird.  Dies 
11  in  der  Weise  geschehen,  dass  die  nothwendigen  Sätze  zwar  nicht 
llständig  abgeleitet  —  dazu  ist  hier  wohl  nicht  der  Ort  — ,  jedoch 
i  möglichst  einfachen  Beispielen  anschaulich  gemacht  werden.  Diese 
eispiele  sollen  in  vielen  Fallen  zugleich  dazu  dienen,  die  Anwendung 
&r  absoluten  Maß-Einheiten  zu  zeigen. 

In  der  Lehre  vom  Magnetismus  und  der  Elektricität  wie  in  der 
lektrotechnik  wird  fast    ausschließlich   das   absolute  Maß   angewendet. 

Für  die  Größenarten  der  Elektricitätslehre  sind  aus  praktischen 
Bünden  zweierlei  Maß-Systeme  im  Gebrauche,  die  indes  beide  absolute 
•nannt  werden  müssen.  Bei  dem  ersten  derselben  geht  man  bei  der 
Aleitung  der  Einheiten  von  solchen  Erscheinungen  aus,  welche  im 
Gleichgewichtszustände  befindliche  Elektricitätsmengen  betreffen  und 
ennt  dementsprechend  dieses  Maß  das  „elektrostatische".  Das 
reite  System  benützt  zur  Entwicklung  seiner  Einheiten  Erscheinungen, 
ie  sich  auf  die  Wechselwirkung  zwischen  Magneten  und  elektrischen 
trömen  beziehen,  es  heißt  deshalb  das  „elektromagnetische"  Maß. 

Als  magnetische  und  elektrostatische  Maße  werdeu  fast  aus- 
Mießlich  C'GÄ-Einheiten  angewendet.  Im  elektromagnetischen  Maß- 
frteme  wurden  außerdem  noch  sogenannte  praktische  Einheiten 
ifgestellt,  die  sich  indes  auch  als  Vielfache  oder  als  Unterteilungen 
«r  CG  ^-Einheiten  ansehen  lassen. 

Im    nachstehenden  sollen  nun  der  Reihe  nach  abgehandelt  werden : 

Die  Einheiten  des  Magnetismus  (CGS),  die  elektrostatischen  (CGS) 
e  elektromagnetischen  (CGS)  und  die  praktischen  Maß-Einheiten. 

70# 


520 


Die  Einheiten  des  Magnetismus    (Magnetisches  Mai.  ) 
M  a  g  u  e  1 1  s  e  h  fi   <  l  D  a  n  t  i  t 
Zur   Erklärung  der  ponderablen    Hasse,    dann    dei   Dickt 
würfe  die  Hypothese  aufgestellt,   dass  das  Volumen    \ 
riebt  in    gleicher  Weise  mit  solcher  Materie   erfüllt 
«reiche  i  inschaft  beaitzt,    von    der  Erde,  äberhaupl    i 

Cftrpem  angezogen  zu  werden   und  selbst  anzustehen,  also  in  >\. 
Nvirken.    Die    hier    erwfthnte   Materie    wird    die    „poi 
schlechtweg  die  rMasBey  genannt 
Da  ee  sich  bei  den  magnetischen  (und  elektrischen 
um  Anziehung  oder  Abettosung,  also  wie  bei  der  allgemeinen  jfaaeei 
Anziehung  tion)   um   Fernwitkungeo  handelt,    so    lag    « 

auch   hier  diese  Wirkungen    einer    Art  Materie,    einem    n Fluid U« 

gras"    zuzuschreiben,    dessen    Q H a ji 1 1 1 a t   auf   die 
Kntftwirknng  von  Einttuss  sein  soll.  Hiedurch  entstände!  \i*'u 

Hypothek  ii,  nt  deren  innere  Wahrscheinlichkeit  eil 
dm  Oii  tot  kta  dem  Besagten  erklärt  es  sich  auch,  dass  für 
Qnantitftt  oder  Menge  nicht  selten  de  ick  mag  che  Masse 

angewendet  wird.  Derselbe  soll  auch  hier  gelegentlich  g*  len. 

Wenngleich  nun  bekanntlich  einzelne  magnel 
Pole  in  der  Natur  nicht    vorkommen,   bo    ist  es    doch   in   viele* 
zweckmäßig,  die  Wirkung  jedes  einzelnen   der  stets   paarweise   • 
nenden  Pole  für  sich  zu  betrachten,  also  so  zu  rechnen,    als    könnte   ee 

1-  oder  sinln  .  Auch  erlaubt  n 

häufig  und  tweckmiOig  die  Vereinfachung,   die  Pole    als  Punkte   auzu- 

BD,  in  welchen  eine   gewisse    magnetische  Quantität    conc» 
Alle  diese  Vereinfachungen  sollen    hier   angewendet  werden.  wird 

ein«  für  allemai  wenn    nichts    weiter    bemerkt    iri 

s  nord-  oder  positiv  magnetische  Massen  gemeint  sind;  ferner,  dass 
alles  sich  auf  Abstossuog  beriehen  soll,  die  als  positiv 
aufzuladen    tat,    Wahrend    die   Anziehung    als   negar  biete   Kraft 

(als  ilt 

Praktische   Wichtigkeit    hat    nun    vor    allem  tand,    dass 

sehe  Qtta&titftten  nach  den  Kraftwirkung«  werden, 

unter  bestimmten  Verhältnissen  auf  andi  ;iD- 

ti täten   ausüben.  nimmt   man   an 

magnetische  Masse   vorhanden,   wenn    uater  denselben  \  die 

groli  wird  d.  h.   di  Kraft  der  mag* 

Wechselwirkung  den  magnetischen  irect  proper- 


Über  die  wichtigsten  internationalen  Maß-Einheiten.  521 

Diese  Kraft  der  Wechselwirkung  zeigt  sich  aber  auch  abhängig 
tod  dem  Abstände  der  (punktförmig  gedachten)  Massen,  und  zwar  in 
der  Weise,  dass  die  Abstossung  (oder  Anziehung)  dem  Quadrate 
dieses  Abstandes  verkehrt  proportional  ist.  Die  Kraftwirkung 
sinkt  also,  wenn  die  Entfernung  z.  B.  von  lern  auf  r  cm  wächst,  auf  das 

— -fache  herab f). 

Was  hier  gesagt  wurde,  lässt  sich  in  eine  Formel  bringen, 
welche  lautet: 

Hier  bedeutet  P  die  Kraft,  u.  und  ;x',  magnetische  Massen,  r  den  Ab- 
stand dieser  letzteren;  k  ist  der  Proportional factor,  welcher 
bekanntlich  von  den  gewählten  Maß-Einheiten  abhängt 

Die  vorstehenden  Betrachtungen  sind  natürlich  durchaus  kein 
Beweis  für  die  Richtigkeit  der  angegebenen  Formel,  welche  das  sogenannte 
Grundgesetz  der  magnetischen  Wirkung  darstellt,  dieser  Be- 
weis ist  nur  durch  die  Erfahrung,  d.  h.  durch  Versuche  erbracht  worden. 

Da  der  Factor  k  von  der  Wahl  der  Maß-Einheiten  abhängt,  so 
ist  es  klar,  dass  auch  die  magnetische  Quantitäts-  oder  Massen-Einheit  a, 
so  gewählt  werden  kann,  dass  k  =  1  wird.  Die  Einheiten  für  P  und  r 
sind,  da  ja  das  C  G  ^-System  angewendet  werden  soll,  schon  bestimmt 
k  wird  nun  Eins,  wenn  man  Folgendes  feststellt: 

„Magnetische  Masse  (Quantität)  Eins  sei  jene, 
welche  auf  eine  gleich  große  Masse  in  der  Entfernung 
von  1cm  mit  der  Kraft  1  Dyne  wirkt** 

In    diesem     Falle     erhält     obige 


Gleichung  die  Form 


t 


1  Dyne          <  iarv  >            iBjpit 
c  * <• ► 


1=4  21-,  /*,         /*, 

woraus,  weil  ;xt  =  1,  auch  k  =  1  folgt 
Die  Gleichung 


f)  Dieses  Schwächen* erden,  proportional  dem  Quadrate  des  Abstandes,  findet 
Oberhaupt  immer  statt,  wenn  eine  Wirkung  von  einem  Punkte  ans  gleichmaßig  in 
den  Raum  sich  verbreitet.  Denn  während  diese  Wirkung  im  Abstände  Eins  auf 
einer  Kugelschale  von  der  Fläehe  4-  gleichmäßig  ausgebreitet  ist,  muss  sie  im 
Abstände  r  bereits  über  eine  Kugelschale,  deren  Fläche  r*  4*  ist,  gleichförmig  sich 
Terbreiten.  Die  Intensität  der  Wirkung,  d.  h.  der  Theil,  welcher  auf  die  Flächen- 
Einheit  entfallt,  kann  jetzt  nur  mehr  das  -y fache  betragen,  wie  vorher. 


622  P  o  r  g  e  s. 

nimmt  also,   weil    P  =  CG  ti  *,  r  =  C%  k  —  1  und  a  =  u*  =  at  (der 
neuen  Einheit),  für  unsere  specielle  Annahme  die  Form  an: 

C'GÄ  *  --=  -^,  demnach  ist  die 

Einheit  der  magnetischen  Quantität!  Masse  )a,  —  \rC*GS  ,^=C'itf,,,Ä"  *  M. 
Beispiel:  Es  ist  die  Kraft  P  zu  bestimmen,  mit  welcher  zwei 
entgegengesetzte  Magnetpole  sich  anziehen,  wenn  ihre  Quantitäten 
\).  ---  10000  und  a'  -^  200  CG  ^'-Einheiten  sind  und  ihr  Abstand 
\Ocm  beträgt. 

F  ^  ioooo  c-g  ^_xjojW^-j  _  200oo  C6.  y_, 

(20000  Dynen  sind  nahezu  20  Gramm-Gewicht). 

Magnetisches  Potential. 

Es  soll  zunächst  folgendes  Beispiel  betrachtet  werden: 

;a  und  y/,  bedeuten  zwei  magnetische 

Massen,  die  sich  nach  dem  vorher  ange- 

a    dr  gebenen     Grundgesetze    abstolJen,    also 

• » mit  einer  Kraft 

*  A*  (r)  »  -±£ 

Der  Factor  k  ist  hier  Eins,  weil  angenommen  wird,  dass  Alles 
in  C  G  ^'-Einheiten  gegeben  sei. 

Die  Masse  y.  ist  festgelegt,  jene  ;j.\  frei  beweglich. 

Es  soll  jene  Arbeit  bestimmt  werden,  welche  geleistet  wird,  wenn 
a'  unter  der  fortgesetzten  Einwirkung  der  Kraft  P  in  unendliche  Ent- 
fernung rückt. 

Wird  die  magnetische  Masse  ;;.'  um  ein  Wegelement  *//•  bewegt, 
so    wird    hiebei    eine  Arbeit    Ptlr   geleistet.    Die    ganze  Arbeit    II"   auf 

l)  Aurh  für  die  iiundiTahlf  Ma».-  lä>M  sieh  au-  «l#.-m  Gi^etze  der  Anziehuiiir 
^Gravitation«  eint'  absolute  Einheit  a»»l«-iteii,  welch«-  nur  Läri«,^  und  Zeit  als  Grund- 
einheiten enthält.  E»  i*t  bekanntlieh  di«;  Kraft    ihr  Ma.s.Mjiiaiizhdiung 

3/  m 

l»ii'  Kraft  V  ertheilt  nun  der  Ma->e  »1  «ine  Iie.-rhleunigung  7,  somit  i»t 

M   m 

m  ••   .  ~  I,    — r— 

•  nl-r  .V  )     v  >'* 

Sind  /  und  t    die    gewählt«*ii    Grund-Einheiten    drr    Länge    und    Zeit,   so  ist 


Über  die  wichtigsten  internationalen  Maß-Einheiten.  523 

dem  Wege  in  die  Entfernung  Unendlich  ist  offenbar  die  Summe  aller 
Elementar- Arbeiten  Pdr,  welche  von  der  Lage  a  im  Abstände  r  an 
geleistet  werden. 

00  /*00 


/•  00  /%  00 

TT  ^ 


W  nennt  man  die  potentielle  Energie  des  Systems  der  Massen, 
u.  und  a'  wohl  auch  seine  Arbeitsfähigkeit  oder  seinen  Arbeitswert. 

Der  Ausdruck  K— —  muss    natürlich    die    Dimension    einer   Arbeit 
r 

haben.  Wäre  z.  B.  a  =  1000  Cy,Gl/tS'\  *'  =  200  CVi GVt  Ä"1,  r  =  20c*w, 

so  würde 

„,  =  1000  CT »Q-'S-'x  200(7"-(^  = 

20CW  V      5/     / 

Denkt  man  sich  an  Stelle  der  Masse  ;/.'  die  Massen-Einheit,  so 
erhält  man  für  die  potentielle  Energie  den  Wert 

welchen  man  das  rPotential"  im  Punkte  a  nennt. 

Dieses  „Potential"  lässt  sich  also  definieren  als  die 
Arbeit,  welche  die  Kräfte  des  Systems  leisten,  wenn  aus 
der  Lage  a  eine  Masse  Eins  in  unendliche  Entfernung 
rückt. 

Da  nach  der  eben  gegebenen  Erklärung  das  Potential  auch  auf- 
zufassen ist  als  potentielle  Energie  oder  Arbeitswert  {W)  per  Massen- 
Einheit,  so  ist 


nach  der  schon  oftmals  gebrauchten  Regel  die  sogenannte  Gravitation s-E in heit 
der  Masse  Mt  =  /»  r«. 

Die  oben  bestimmte  Einheit  der  magnetischen  Masse  hat  die  Dimension 

Setzt  man  hier  voraus,  als  Grund-Einheit  der  Masse  sei  m  =  M%  =  P  t~*  gewählt, 
so   erhält  man  die 

Dim.  der  magnetischen  Masse  =  f'  (l*  /-*)'  *  t~x  =1*1'*. 

Die  ponderable  und  die  magnetische  Massen-Einheit  zeigen  dieselbe  Dimension, 
was  natürlich  ist,  wenn  man  bedenkt,  dass  beide  in  gleicher  Weise  ans  ihren  Kraft- 
wirkungen abgeleitet  wurden.  Analoges  wird  sich  auch  für  die  elektrostatische 
Massen-Einheit  ergeben. 

f)  Der  Umstand,  dass  die  Arbeit  W  trotz  des  unendlich  langen  Weges  einen 
endlichen  Wert  erhält,  erscheint  natürlich,  wenn  man  bedenkt,  dass  die  Kraft  P 
bei  sehr  großen  Abständen  schon  verschwindend  klein  wird. 


624  P  o  r  g  e  s. 

Aus  dieser  Formel  erhält  man  die 

_.  ,   ..     .  ...        ^  .     ..  ,  Arbeits -Einheit 

Einheit    des    magnetischen    Potentials  =  7: — r— r? p.  ,   ., 

0  magnetische  Massen -Einheit 

Aus  dem  Ausdrucke   V=i-  folgt. ebenfalls: 

T,.1.XJ  ..    ,       x.xx-1  magnetische  Massen-Einheit 

Einheit  des  magnetischen  Potentials  =  — 2 — =- ~.  ,   .. = 

0  Längen-Einheit 

Auch  wenn  in  a  sich  überhaupt  keine  Masse  befindet,  kann  man 
doch  von  einem  Potential  V  in  diesem  Punkte  sprechen.  Es  ist  damit 
gemeint:  Wenn  in  a  eine  Masse  Eins  wäre,  und  sie  würde,  wie  vorher 
angegeben,  ins  Unendliche  gerückt,  so  wäre  die  Arbeit  hiebei   F. 

1.  Beispiel.  Gegeben  ist  eine  punktförmige  magnetische  Maate 
ul  =  1000  C^Q'^ST1.  Es  ist  jene  Fläche  anzugeben,  welche  alle  Punkte 
enthält,  in  welchen  das  Potential   F=  10  Ct,'tOt'%S'i  herrscht 

Aus  der  Formel 

v  =  t 

r 
geht  hervor,  dass  da  j*.  constant,  V  für  alle  Punkte  des  Raumes,  welche 
den  gleichen  Abstand  r  von  ;/.  besitzen,   denselben  Wert   haben    muss. 
Diese  Punkte  aber  liegen  offenbar  auf  einer  Kugelfläche  vom  Radius  r, 
deren  Mittelpunkt  51.  ist. 

Derartige  Flächen  gleichen  Potentials  nennt  man,  wie 
bekannt,  Niveau  flächen.  Hier  ist  jede  um  a  als  Mittelpunkt  ver- 
zeichnete Kugelfläche  eine  Niveaufläche.  Soll  in  einer  solchen  das  Potential 
r=  10  C*  ,ßl  lS  !  herrschen,  so  ergibt  sich  der  Halbmesser 

a  1000  C^G^Ä"1         1Ä      -        , 

/•=--= —  100  C  =  Imet. 

V  10<?'9G%S-* 

2.  Beispiel.  Gegeben  ist  eine  punktförmige  magnetische  Masse 
a  =  1000  C'lGttS~i  als  Mittelpunkt  der  beiden  zugehörigen  kugel- 
förmigen Niveauflächen  I  und  II.  von  den  Radien  >\  =  50cm  und 
rt  =  100cm.  Es  ist  jene  Arbeit  anzugeben,  welche  geleistet  wird,  wenn 
eine  magnetische  Quantität  ;/.'  =  200  (f*0%tSl  aus  irgend  einem 
Punkte  von  I  in  die  Fläche  II  rückt. 


Über  die  wichtigsten  internationalen  Maß-Einheiten.  526 

Für  eine  magnetische  Masse  Eins  wäre  die  Arbeit  bei  der  Ver- 
rückung aus  der  Fläche  I  ins   Unendliche  das  Potential 

£  =  iooo  =  200,1(?,, 

1         rt  50 

Für    eine  Verschiebung    ins    Unendliche    aus    der   Fläche  II    ist   diese 
Arbeit  per  Massen-Einheit  nur  mehr 

Beim  Transporte  der  Massen-Einheit  von  I  nach  II  wurde  also  offenbar 
schon  eine  Arbeit  geleistet 

A  ~Vt  —Vt  =*  10  CVtQl"SK 
Der   Wert    A,     die    Differenz    zweier    Potentialwerte,    heißt    die 
„Potentialdifferenz"  der  Niveauflächen  I  und  IL  Da  A  die  Arbeit 
ist  für  den  Transport  einer  magnetischen  Massen -Einheit,  so  ist 

i  =  ia' 
die  Arbeit,  welche  beim  Transport  von  a'   Einheiten   aus   der  Fläche  I 
in  jene  II  geleistet  wird.   Es  ist 

^1  =  A  a  =  10  Cl'*Gl%S  X  200  C^G^S-1  =  2000  CGS*  (Erg). 
Der  ganz  allgemein  giltige  Satz,  dass  die  Arbeit  beim  Trans- 
porte aus  einer  Niveaufläche  in  eine  andere  gleich  ist 
dem  Producte  aus  der  Potentialdifferenz  und  der  trans- 
portierten Masse  (i  =  A  a),  ist  äußerst  wichtig  und  wird 
hier   bei   weiteren   Untersuchungen  Verwendung  finden. 

Intensität  eines  magnetischen  Feldes. 

Unter  dem  „Felde*  irgend  einer  (ponderablen,  elektrischen  oder 
magnetischen)  Masse,  versteht  man  den  durch  die  Gegenwart  dieser 
Masse  veränderten  Raum. 

Dies  ist  so  zu  verstehen.  So  lange  die 
nordmagnetische  Masse  a  z.  B.  nicht  da  ist, 
können  im  Baume  ihre  Wirkungen  nicht  auf- 
treten, kommt  sie  aber  an  eine  bestimmte 
Stelle  0  des  Raumes,  so  ist  dieser  insofern  ver- 
ändert, als  sich  nun  in  allen  seinen  Punkten  Wir- 
kungen zeigen,  die  vorher  nicht  vorhanden  waren. t  ^ 

Bringt  man  nämlich  etwa  in  den  Punkt  a  des  Raumes  eine 
positive  (nord)  magnetische  Masse  u',  so  wirkt  auf  diese  nun  eine  Kraft, 

die  Abstoßung    k—^-. 


626  P  o  r  g  e  s. 

Diese  Kraft  ist,  wenn  a  und  a'  positive  magnetische  Quantitäten  sind, 
stets  von  a  hinweg  gerichtet  Wird  a'  völlig  frei  beweglich  gemacht 
so  läuft  diese  Masse  in  der  angegebenen  Bichtung  (N)  in  den  Baum, 
die  Gerade,  deren  Bichtung  (N),  ist  also  eine  sogenannte  „Kraftlinie**. 
In  dem  gegebenen  Falle  hat  jede  von  ;x  ausgehende  Gerade  dieselbe 
Eigenschaft,  wie  (N)  und  ist  somit  eine  Kraftlinie1). 

Die  Kraftlinien  geben  nun  in  jedem  Punkte  des  Feldes  die 
Bichtung  der  Kraft;  die  Größe  derselben  wird  zweckmäßig  in  der 
Weise  angegeben,  dass  man  sich  in  dem  betreffenden  Punkte,  etwa  in  a. 
eine  magnetische  Masse  Eins  denkt,  und  nun  angibt,  welche  Kraft  auf 
diese  Masse  wirken  würde.  Hiedurch  gelangt  man  zu  dem  Begriffe  der 
„Feldintensität ",  oder  genauer,  der  Intensität  des  magnetischen 
Feldes  in  einem  gegebenen  Punkte  a,  welche  somit  definiert  wird,  ab 
die  Kraft,  welche  auf  die  Einheit  einer  in  a  gedachtes 
magnetischen  Quantität  wirken  würde. 

Feldintensität  (<l>)  ist  also:  Kraft  per  Masseneinheit,  oder,  ww 
dasselbe:  das  Verhältnis  der  Kraft  zur  magnetischen  Masse  (u'j. 

Setzt  man,  wie  dies  zur  Bestimmung  der  Einheiten  nach  der 
schon  oft  angewandten  Begel  bisher  stets  geschehen  ist,  nun  rechts  die 
betreffenden  C  G  S-  Einheiten,  so  erhält  man  die 

Einheit  der  Intensität  des  magnetischen  Feldes  = 

Kraft-Einheit  C(l  ti  '  C'l%Clx{i  x 


magnetische  Massen-Einheit      C  %U  *o  ■ 
Diese  Einheit  der  Intensität   ist  demgemäß   in   einem  Punkte  des 
Feldes  dann  vorhanden,  wenn  daselbst  auf  die  magnetische  Menge  Eins, 
eine  Kraft  gleich  einer  Dyne  wirkt. 

I.  Beispiel.  Die  Änderung  des  Potentials  V  innerhalb  einer 
Strecke  Ar  steht  mit  der  Feldintensität  <l>  an  diesem  Orte  in  be- 
stimmtem Zusammenbange.  Dieser  ist  für  den  Fall,  dass  es  sich  um 
das  Feld  einer  punktförmigen  Masse  a  handelt,  festzustellen  und  weiters 
zu  untersuchen,  ob  in  der  so  erzielten  Gleichung  die  Dimensionen  beider- 
seits übereinstimmen. 


f;  Im  allgemeinen  sind  bekanntlich  die  Kraftlinien  Conen,  deren  jedes 
Element  die  Richtung  angibt,  nach  welcher  an  dem  betreffenden  Orte  die  Resul- 
tierende aller  Kräfte  des  Feldes  auf  eine  punktförmige,  positive  (nord)  magnetische 
Masse  wirken  würde. 


Über  die  wichtigsten  internationalen  Maß-Einheiten. 


627 


Befindet  sich  im  Punkte  a  die  Masse  u'  =  1,  so  ist  daselbst  die 
Kraft,  also  die  Feldintensität: 

Das  Potential  ist  nun  jene  Arbeit,  welche  geleistet  wird,  wenn 
die  Masse  a'  =  1  aus  der  Lage  a  in  unendliche  Entfernung  ruckt. 
Hiebei  leistet  die  Kraft,  welche  auf 
a ■  =  1  wirkt,  also  die  Feldintensität 
die  Arbeit 

00 

V 


/'    OD 


,V-AV 


Durch  Differenzieren  von  r=  -*-  ** 

r 

nach  r  muss  man  (bis  auf  das  Vor- 
zeichen, denn  dieses  ändert  das  Ein- 
setzen der  Grenzen),  den  Ausdruck 
unter  dem  Integralzeichen  erhalten. 
In  der  That  ist 

(dV\  \X  A 

UJ  -  -  ^ UDd 

—  (^J  =  -^-  =  <I\  der  Feldintensität. 

Der  gesuchte  Zusammenhang  ist  somit  gefunden  ■). 

Die  Dimensionalgleichung  ist,  weil  ja  Differenzialwerte  von  der- 
selben Dimension  sein  müssen,  wie  die  Größen,  deren  unendlich  kleine 
Theile  sie  vorstellen: 


Dim 


fdV\      Dim.  Magnet.  Potential  _tlmlri 
Dim.  Länge  l 


m 


«f-'-m'-r 


/"'■■  w'1*"1,  oder  im  CG S -System  CJ,tG%tS  \  ist  aber  die  Dimension 
(der  Einheit)  der  Intensität  eines  magnetischen  Feldes. 

2.  Beispiel.  In  Wien  ist  die  Horizontalcomponente   der  Intensität 
des  magnetischen  Feldes  der  Erde  nahezu  //  =  0*2  C  ,,ß,|5"1.  \)   Es 


%)  Diese  Relation  gilt  bekanntlich  ganz  allgemein  und  ergibt  für  das  Potential 
die  häufig  gebrauchte  Definition: 

„Das  Potential  iat  jene  Function,  welche  nach  der  Kraftrichtung  differenziert 
und  negativ  genommen  die  Feldintensitat  gibt." 

•)  Die  Horizontalcomponente  des  Erdmagnetismus  wird  fast  immer  mit  H 
bezeichnet. 


528 


Porges. 


ist  zu  bestimmen,  wie  groß  die  Masse  ;/.'  eines  Magnetpoles  sein  muss, 
damit  die  Horizontalcomponente  der  erdmagnetischen  Kraft,  welche  auf 
ihn  wirkt,  eine  Dyne  sei. 

Die  Kraft,  welche  im  Felde  von  der  Intensität  H  auf  die  Masse 
Eins  wirkt,  ist  H,  also  wirkt  auf  die  Masse  ;a'  die  Kraft 

P  =//*'. 

Da  hier  P  =  1  und  H  =  0*2,  so  ist 


H 


(#) 


o 


Magnetisches  Moment. 

Häufig  denkt  man  sich  einen  Magnet  derartig,  dass  eine  nord- 
und  eine  gleichgroße  südmagnetische  Masse  in  einem  bestimmten  Ab- 
stände von  einander  als  Pole  concentriert  sind. 

Das  Product  aus  einer  Polmasse  a  und  dem  Polabstande  X 
heißt  das  „magnetische  Moment/. 

M  =  a  X. 
Hieraus  ergibt  sich  unmittelbar  die 

Einheit  des  magnetischen  Momentes  = 
(Magnetische  Massen-Einheit)  X  (Längen-Einheit)  =  C"*Ql%8'K  C  = 

Ein  Magnet,  dessen  Polmassen  von 
je  1  C%tGl-*S  •  um  lrm  von  einander 
abstehen,  hat  das  magnetische  Moment 
Eins. 

Beispiel:   Ein  Magnet,   dessen  mag- 
netisches Moment  3/— 5  X  10*  <S  *&  'S"1 
ist,  befindet  sich  im  magnetischen  Felde 
der  Erde,  dessen  Horizontalcomponente  an 
dem  betreifenden  OrteH=  0-2C1 ' '  G*  *  S"' 
ist.  Der  Magnet  ist  im  Punkte  9  derartig 
*  ~"ji  aufgehängt,   dass   er  sich   nur  in   einer 
horizontalen  Ebene  drehen  kann. 
Es  ist  das  Kraftmoment   zu  bestimmen,   das   auf  diesen  Magnet- 
stab wirkt,    wenn   seine  Längenaxe   senkrecht    zum   magnetischen  Meri- 
diane steht. 

Denkt  man  sich  den  wirklichen  Magnet  durch  einen  solchen 
ersetzt  dessen  Polmassen  4"  ;j.  und  —  y.  im  Abstände  X  concentriert 
sind,   so  wirkt   auf  -f-  ;><    eine  Kraft  //a  auf  — y.  eine  solche   —   //a. 


3 


i    +H/A, 


+M> 


-/* 


Über  die  wichtigsten  internationalen  Maß-Einheiten.  529 

Diese  beiden  bilden  ein  Kräftepaar,  dessen  Kraft-Moment  ist: 

Nun  ist  ;/.  \  =  il/,  dem  magnetischen  Momente,  somit: 
D  =  0  2  X  5X  10*  =  10#  C%  0  S~* 
(Nahezu  \kg    an    einem  Arme    von  1cm  Länge   oder  100#m   an    einem 
10cm  langen  Arme.) 

Intensität  der  Magnetisierung. 

Wird  ein  gleichmäßig  magnetisierter  Körper  zertheilt,  so  verhalten 
sich  die  magnetischen  Momente  der  einzelnen  Stücke,  wie  die  Volumen 
dieser  letzteren.  Jeder  cm»  hat  hier  dasselbe  magnetische  Moment1). 

Dieses  Moment  per  Volums-Einheit  oder  das  Verhältnis  des  Ge- 
sammtmomentes  M  des  Körpers  zum  Volumen  F,  gilt  als  ein  Maß  für 
den  magnetischen  Zustand  des  Materials  und   heißt  die  rIntensität 

der     Magnetisierung".     Diese    ist    also   -pi  demnach   wird    die 
Einheit  der  Intensität  der  Magnetisierung  = 

Einheit  des  magnet  Momentes    (fi%G%!%8'% p^i%p%i%  e-t 

Volums-Einheit  —         C* 

Die  Intensität  Eins  der  Magnetisierung  ist  dann  vorhanden,  wenn 
jedes  cm3  das  magnetische  Moment  Eins  hat'). 

Beispiel:  Bei  ungleichmäßig  magnetisierten  Körpern  kann  man 
nur  jedes  Volums-Element  d  2J  als   gleichmäßig  magnetisch   annehmen, 

die  Intensität  ist  dann  j^.  Häufig  jedoch  gibt  man   nur  die  mittlere 

ü)i 
Intensität,  d.  h.  das  Verhältnis  ^r  an.  Hat  demnach  ein  dünner  Stahl- 

jo 

stab  das  magnetische  Moment  M  =  10000  C~!%  G^S'1  und  das  Volumen 

10cm*,  so  ist  die  Intensität  seiner  Magnetisierung 

10000  -  1000  c-*  (**«-. 


10 

Kohlrausch  gibt  das  Maximum  des  permanenten  Magnetismus,  das 
«in  dünner  Stahlstab  festhalten  kann  mit  1000  C~l,'%  Qt/%  8~l  an,  jenes 
des  temporären  mit  2000  Einheiten.  Temporär  könnte  unser  Stab  also 
«in  Maximalmoment  erhalten,  von 

2000  X  10  =  20000  (?uG'-y*S'*. 

')  Ein  Stabmagnet  ist  kein  gleichmäßig  magnetisierter  Körper. 

*)  Feldintensität  und  Intensität  der  Magnetisierung  haben  dieselbe  Dimension 


530  P  o  r  g  e  s. 

Specifischer  Magnetismus. 

Eine  andere,  jedoch  weniger  gebräuchliche  Art,  die  Magnetisierung 
zu  charakterisieren,  ist  jene  durch  Angabe  des  Quotienten  aus  dem 
magnetischen  Momente  und  der  (ponderablen)  Masse  des  gleichmäßig 
magnetisiert  gedachten  Körpers.  Dieser  Quotient,  der  also  das  magne- 
tische Moment  per  Massen-Einheit  (Gramm)  bedeutet,  heißt  der 
„spcci  fische  Magnetismus".  Seine  Einheit  ist: 

Einheit  des  magnet.  Momentes _  (fx  Gv*  S~%  _  r.v %r-\%   .-, 
Massen-Einheit  G  ' 

Die  (CGS)-Einheiten  des  elektrostatischen  Maß-Systemes. 

Elektrische  Quantität 

Was  vorher  über  die  Annahme  einer  magnetischen  Masse  oder 
Quantität  gesagt  wurde,  gilt  im  Wesentlichen  auch  für  die  elektrische, 
denn  auf  die  Menge  der  Elektricität  wird  ebenfalls  aus  der  Kraft- 
wirkung geschlossen,  die  sie  hervorbringt 

Das  Grundgesetz  der  elektrischen  Wirkung,  von  Coulomb  zuerst 
experimentell  nachgewiesen,  und  daher  nach  diesem  Forscher  benannt, 
lautet : 

„Die  Kraft  P  der  Wechselwirkung  zweier  punkt- 
förmiger elektrischer  Massen  oder  Quantitäten  ie  u  n d  »•* ». 
ist  diesen  Massen  d i r e c t  dem  Quadrate  ihres  Abstände* 
(r)  verkehrt  proportional**. 

Heilit  der  von  den  Mali-Einheiten  abhängige  Proportionalfactor  k\ 
so  ergibt  sich  die  Gleichung; 

P  -  k  —  • 

Definiert  man  die  elektrische  Quantität  «»,  ■=  Eins,  —  ganz  wie 
dies  bei  der  magnetischen  geschehen  —  als  jene,  welche  in  der  Ent- 
fernung Eins  (1cm)  auf  eine  gleich  grolle  mit  der  Kraft 
Eins  (1   Dyne)  wirkt,  so  wird  Ä*     -   1   und  es  folgt: 

(J(i  S  *  —  —\-  und  hieraus   die 

elektrostatische  Einheit  der  elektrischen  Quantität    -  < •  *  0  x  S  \ 
Diese  Einheit  hat  genau    die  Dimension    jener    der    magnetischen 
Masse,  was  natürlich,  weil  sie  auf  ganz  dieselbe  Weise  aus  einem  ganz 
gleichen  Wirkungsgesetze  abgeleitet  worden  ist. 


Über  die  wichtigsten  internationalen  Maß-Einheiten.  531 


Elektrische  Dichte. 

Erfahrungsgemäß  sitzt  die  Elektricität  auf  einem  geladenen  Leiter 
(Conductur)  stets  auf  der  Oberfläche,  während  das  Innere  keine  Elek- 
tricität enthält. 

Die  Schichte  elektrischer  Masse,  welche  man  sich  auf  der  Ober- 
fläche vorstellt,  ist  unmessbar  dünn  und  wird  wie  eine  Fläche  angesehen. 
In  diesem  Sinne  sagt  man,  der  Elektricität  komme  eine  Flächen- 
dichte zu.  Diese  elektrische  Dichte  definiert  man  als  jene 
Menge  an  Elektricität,  welche  auf  der  Einheit  derFläche 
sich   befindet. 

Ist  also  die  elektrische  Quantität  oder  Masse  e  auf  einer  Fläche  / 
gleichmäßig  vcrtheilt,  so  ist  die  Dichte 

0 

hieraus  folgt  die 

elektrostatische   Einheit   der    elektrischen   Dichte  = 

Elektrische  Massen -Einheit       C'xGi,tS~t       ^_Vl 


Flächen -Einheit  C* 


=  C-f*G  '#-'. 


Beispiel:  Auf  einer  Metallkugel  vom  Radius  a=  10cm  befinde 
sich  eine  elektrische  Masse  e  =  2000  C$l  GVt  S~\  die  elektrische 
Dichte  ist  zu  bestimmen. 

Auf  der  Kugelfläche  ist  die  Vertheilung  gleichmäßig,  daher 

e  2000C"'Q,/'ff-'         5        v      ... 

*  =  /  =  — iooVc* —  =  ^c    G  ^' 

Elektrischer  Strom. 

Bewegen  sich  elektrische  Quantitäten  durch  eine  Leitung  —  einen 
Draht,  oder  dgl.  —  so  spricht  man  von  einem  elektrischen  Strome. 
Das  Maß  der  Stärke  oder  „Intensität"  dieses  Stromes  ist  jene 
Elektricitäts-Menge,  welche  in  der  Zeit- Einheit  (*ec) 
durch  einen  Querschnitt  fließt 

Strömt  also,  gleichmäßiges  Fließen  vorausgesetzt,  in  der  Zeit  t 
eine  Quantität  oder  Masse  e  durch  einen  Querschnitt,  so  ist  die  Strom- 
intensität 

e 
*  =3S7" 


532  P  o  r  g  e  s. 

Demnach  ist  die 

.  ,.      ,  ..    ,     „.         ~  ,   ..         Elektrostatische  Massen  -  Einheit 

elektrostatische  Strom  -  Einheit  =   „  .,  -,.  ,   .. = 

Zeit-Einheit 

-£*££:  =  ws-: 

o 

Beispiel:  Es  ist  jene  Elektricitätsmenge  e  zu  bestimmen,  die  in 
2  Minuten  durch  den  Querschnitt  geht,  wenn  die  Stromstärke  t  =  50000 
elektrostatischen  Einheiten  ist. 

e  =  it  =  50000  X  120  =  6000000  ^G^S"1. 

Elektrisches   Potential. 

Hier  gilt  Analoges  wie  für  das  magnetische  Potential. 

Das  elektrische  Potential  in  einem  Punkte  a  ist  jene 
Arbeit,  welche  die  Kräfte  des  betrachteten  Systems 
leisten,  wenn  unter  ihrer  Einwirkung  eine  elektrische 
Masse  Eins  aus  ihrer  Lage  a  in  unendliche  Entfernung 
rückt. 

Dieses  Potential  r  ist  also  Arbeit  per  Masse  Eins,  oder  was 
dasselbe,  das  Verhältnis  eines  Arbeitswertes  W  (potentielle  Energie)  zu 
einer  elektrischen  Masse  e. 


Demgemäss  ist  die 


V 

e 

t  = 

Arbeits-Einheit 

Statische  Einheit  der  elektrischen  Mas»? 

C'G' 

1 

Cr'ti*. 

Die  Einheit  des  elektrischen  Potentials  im  elektrostatischen 
Malle,  hat  ganz  dieselbe  Dimension,  wie  jene  des  magnetischen  Potentials. 
Der  Grund  hiefür  liegt  darin,  dass  beide  Einheiten  auf  ganz  gleiche 
Weise  aus  ganz  analogen  Erscheinungen  abgeleitet  wurden. 

I.  Beispiel:  Alles  was  gelegentlich  der  Besprechung  der  Einheiten 
des  Magnetismus  über  das  Feld,  die  Niveauflächen  u.  dgl.  gesagt  wurde, 
gilt  natürlich  auch  hier.  Es  ist  nur  uöthig  statt  rmagnetisch", 
».elektrisch"  zu  schreiben.  Die  punktförmige  elektrische  Masse  e  gibt 
also  auch  hier  kugelförmige  Niveauflächen,  d.  h.  Flächen  gleichen  elek- 
trischen Potentials. 

In  filier  solchen  Fläche  /,  deren  Potential  T0  =  300  C^tf'G  \ 
befindet  sich  die  elektrische  Masse  e*  =  100000  C^G*1  S  \   Es  ist  die 


Über  die  wichtigsten  internationalen  Maß-Einheiten. 


533 


Arbeit  zu  bestimmen,  welche  bei  der  Verschiebung  dieser  Masse  in  die 
Xiveaufläche  II,  deren  Potential  Vt  =  200  <?/%Gl/i  S~\  geleistet  wird. 

Das  Potential  Vt  ist  die  Arbeit,  welche  geleistet  wird,  wenn  eine 
elektrische  Masse  Eins  aus  der  Fläche  I  in  unendliche  Entfernung 
rückt;  das  Potential  Vt  aber  die  Arbeit 

fttr  den  Fall   der  Verschiebung   dieser  \ J         \  II 

Massen-Einheit   aus  der  Fläche  II  ins 
unendlich  Ferne. 

Bei  der  Verschiebung  aus  der  Fläche 
I    in   jene  II    wird    nun    offenbar   die    *" 
Differenz   dieser  Arbeiten  per  Massen- 
Einheit  geleistet,    also  die  „Potential- 
differenz- 

A  =  V%  —  Vt  =  100  CX'%GXI*S-K  K 

Werden  nun  statt  einer,  e'  =  100000 
solcher  Massen-Einheiten  von  I  nach  II  gebracht,  so  ist  die  Gesammt- 
arbeit 

A  =  \e  =  100X100000  C*GS~*=  107  Erg  =  1  Joule 
(nahezu  O'lmkg). 

2.  Beispiel:  Bekanntlich  ist  es  für 
die  Arbeitsleistung  gleichgiltig,  auf  welchem 
Wege  eine  Masse  Ve'  aus  dem  Potential- 
niveau Vt  in  jenes  Vt  gelangt. 

Es  sei  nun   die  Strecke  a,    at   ein 
Stück    einer    elektrischen   Leitung   (eines    V,*' 
Cabels  oder  Drahtes),  in  welcher  ein  elek- 
trischer Strom  von  der  Intensität 
i=  100000  Ct%GluS-%  fließt    Zugleich 
werde  vorausgesetzt,  dass  in  den  Punkten  af 
und  at  stets  dieselben  Potentialwerte 
ri=300CViG"1^1undTt=200(?,;,Ov,Ä-i 
erhalten  bleiben.  Es  ist  die  Arbeitsleistung 
per  Secunde,  d.  h.  der  Effect  zu  bestimmen. 

Wie  im  vorigen  Beispiele  gezeigt  wurde,  ist  die  Arbeitsleistung  A 
gleich  dem  Producte  aus  der  Potentialdifferenz  und  der  transportierten 
Masse.  Geschieht  der  Massen-Transport  continuierlich,  so  ist  die  Arbeits- 
leistung per  Secunde  also  der  Effect,  offenbar  das  Product  aus  der 
Potentialdifferenz  A  und  der  per  Secunde  beförderten  Masse,  d.  h. 
der  Stromstärke  i. 

71 


K 


634  Porget. 

Elektrischer  Effect  =  A  i  =  (  Vt  —  Vt)  i  =  100  X  100000  C*  Q  S*  = 
=  10'  — ?  =  1  Watt ■). 

Intensität  eines  elektrischen  Feldes. 
Unter  der  Intensität  eines  elektrischen  Feldes  in  einem  gegebenen 
Punkte  a  versteht  man  die  Kraft,  welche  an  diesem  Orte  auf 
die  Einheit  der  elektrischen  Masse  wirkt.  Also  Kraft  per 
Massen-Einheit,  oder,  was  dasselbe,  den  Quotienten  aus  Kraft  und  elek- 
trischer Quantität. 

Dementsprechend  ist  auch  die 

elektrostatische  Einheit  #  der  Feldintensität  = 
Kraft-Einheit  '    C  0  8% 


Elektrostatische  Massen-Einheit      (+•'*  Gr*s- » 


C"  •(?•#-*  «). 


Beispiel:   Im    Punkte   0    befindet    sich    eine    elektrische    Masse 
e  =  1000  C^G^S"1.  Es  sind  das  Potential  und  die  Feldintensitfit  im 
Punkte  a,  dessen  Abstand  von  0  10cm  beträgt,  zu  bestimmen. 
Das  Potential  in  a  ist 

r=e=i000==100C.1&,) 
r  10 

Die  Feldintensität  nun  ist 

\dr  I         r1  100 

Punktförmige  elektrische  Massen  kommen  in  Wirklichkeit  nicht 
vor,  doch  wirkt  bekanntlich  eine  auf  einer  Kugelfläche  vertheilte  Masse 
nach  außen  so,  als  wäre  sie  im  Mittelpunkte  vereinigt.  Würde  demnach 
die  Elektricitätsmenge  c  =  1000  Einheiten  auf  der  Oberfläche  einer 
(leitenden)  Kugel  vom  Kadius  r=  10cm  sitzen,  so  wäre  in  einem 
Punkte  a  unmittelbar  an  der  Oberfläche  das  Potential  wie  vorher 
V  ---  100  C,',GV,Ä'1:  Der  kugelförmige  Conductor  wäre  auf  da* 
Potential  von  100  elekt  ros  tatischen  Einheiten  geladen*». 


f)  Aus  den  bisherigen  Beispielen  mag  ersehen  worden,  dass  trotz  der  großen 
Zahlen,  durch  welche  die  elektrische  Quantität  und  die  Stromstärke  angegeben 
wurden,  Arbeit  und  Effect  Werte  erhielten,  die  in  der  Praxis  nicht  als  bedeuten«! 
anzusehen  sind.  Die  elektrostatischen  Einheiten  für  Quantität  und  Stromstärke  sind 
also  für  praktische  Zwecke  sehr  klein. 

')  l>ie  Dimension  dieser  Einheit  ist  dieselbe  wie  jene  der  Intensitäts-Einheit 
eine.-  magnetischen  Fehles. 

*)  E>  ist  eine  Erfahrungsthat>ache.  dass  eine  elektrische  Quantität,  sobald  >ie 
auf  einen  isolierten  leitenden  Körper  (Conductor)  gebracht  wird,  sich  in  ungemein 
kurzer  Zeit  auf  diesem  ins  Gleichgewicht  setzt.  Gleichgewicht  aber  ist.    weil  ja  alle 


Über  die  wichtigsten  internationalen  Maß-Einheiten.  535 

Die  Feldintensität  in  a  wird  auch  in  diesem  Falle  ganz  so  be- 
stimmt, als  wäre  die  Masse  punktförmig,  und  ist  wie  oben 

r* 
Sucht   man   noch   die  elektrische   Dichte,    also    die  Quantität  per  cm* 
der  Kugeloberfläche  (4  w  r*),  so  wird  diese : 


4tc  r%         4t:         4t: 
Die  Relation :  c  =  —  die  wie   bekannt,   auch    allgemein   für   die 

4x 

Beziehung  zwischen  elektrischer  Dichte  und  Feldintensität  an  jedem 
Orte  einer  Oberfläche  gilt,  ist  nur  möglich,  wenn  die  Dimensionen  dieser 
Dichte  und  Intensität  dieselben  sind.  Diese  Dimensionen  sind  in  der 
That  beide  r^urT1  (C**  Gx:%  S~l). 

Capacität. 

Bringt  man  auf  einen  isolierten  Conductor  eine  bestimmte  Elektri- 
citäts-Menge  e,  so  erzeugt  diese  in  allen  Punkten  desselben,  sobald  sie 
sich  ins  Gleichgewicht  gesetzt  hat,  ein  bestimmtes  Potential  V.  Dieses 
ist  für  alle  Punkte  des  leitenden  Körpers  dasselbe,  jedoch  abhängig  von 
der  Beschaffenheit,  Gestalt  und  Größe  dieses  Körpers. 

Jene  Elektricitäts-Menge  e  =  K  nun,  welche  auf  einen  gegebenen 
Conductor  gebracht  werden  muss,  damit  er  gerade  das  Potential  V=  1 
erhalte,  gibt  das  Maß  für  die  „Capacität-  (das  Fassungsvermögen) 
desselben. 

Will  man  das  Potential  auf  zwei  Einheiten  erhöhen,  so  muss  man 
eine  weitere  Menge  K  aufbringen  u.  s.  f. 

Demgemäß  lässt  sich  auch  folgende  Definition  geben: 

„Capacität  ist  jene  elektrische  Quantität  oder 
Masse,  welche  nöthig  ist,  um  das  Potential  eines  ge- 
gebenen Conductors  um  die  Einheit  zu  vermehren." 

Elemente  der  elektrischen  Masse  im  Leiter  völlig  frei  beweglich  sind,  nur  möglich, 
wenn  die  elektrischen  Massen  so  vertheilt  sind,  dass  die  Kräfte  ihrer  Wechsel- 
wirkungen überall  im  Conductor  sich  aufheben.  Dann  ist  aber  offenbar  auch  in  aUen 
Punkten  des  letzteren  die  Kraft  per  Massen-Einheit  der  Elektricit&t,  d.  h.  die  Feld- 
Intensität  <I>  =  0. 

idV\  idV\ 

Weil  nun   <I>   =  —  (-7-),  so  ist  auch  das  Potentialgefalle  It-    gleich  Null. 

Die  Änderungen  (dl1)  des  Potenzials  im  ganzen  Leiter  sind  also  Null,  somit 
(las  Potential  in  allen  Punkten  desselben  constant. 

In  diesem  Sinne  sagt  man  eben  „der  Leiter  sei  auf  das  Potential  V  geladen". 

71* 


580 


orges. 


Gibt  also  eine  auf  den  Leiter  gebrachte  Elektrtctttto-Menge  •  j 

Potential  Ft  so  ist  K  =  y  jene  Menge«  welche  das  Potentül-Eins| 

vorgebracht  hatte,  die  Capacität  Dementsprechend  ist  die 

elektrostatische  Einheit  der  Capacität  — 

Elektrostatische  Massen-Einheit  ^^^p c 

Elektrostatische  Potential-Einheit  ™  (f^Qth£ri  **    " 

Die  Einheit  der  Capacität  ist  also  hier  nnr  von  der  WaU 

Längen-Einheit  (cm)  abhängig. 

Beispiel.    Die  Capacität   eines 

»förmigen  Conducton  vom  Radius  r  =  II 
/^  \    ist  zu  ermitteln. 

Auf    der   Oberfläche,  einer 
i  Kugel  ist  die  Elektricität  immer  gl 
vMheilt  Da  das  Potential  Pin  dem 
an   allen  Punkten  dasselbe  ist,  so 
V  für  irgend  einen  beliebigen  Punkt, 
Mittelpunkt  der  Kugel,  zu  bestimmet* 
Bedeutet  *  ein  Element  der  wi  I* 
Oberfläche    der  Kugel    gleichmäßig   yertheilten  elektrischen  Tbm% 
so  ist  das  Potential,  welches  ein  O  erzeugt,  offenbar 


Alle  Elemente  e  stehen  gleichweit  von  O  ab,  und  alle  diese  Ele- 
mente zusammen  geben  die  Elektricitäts-Menge  E,  also  ist  das  Potential 
das  sie  alle  in  O  erzeugen, 

r  r 


Die  Capacität  der  gegebenen  Kugel  ist  also 
K       E 

d.  h.  die  Capacität  einer  Kugel  wird  gemessen  durch  den  Badius  der 
selben. 

Der  Erdradius  in   cm  gibt  die   Capacität  der  Erde   in   elektro- 
statischen (CGS)  Einheiten. 

Elektrischer  Widerstand. 
Sind  in  den  Punkten  at  und  at  einer  Leitung  die  Potentialwelt 
Vt  und  Ft,  so  besteht  erfahrungsgemäß  zwischen  der  Stromintensittt 


Über  die  wichtigsten  internationalen  Maß-Einheiten.  537 

und  der  Potentialdifferenz  A  =  Vt  —  Vt  die  Belation 

das  „Ohm'sche  Gesetz". 

w  ist  hier  ein  Factor,  welcher  von   der        y 
Beschaffenheit  des  Leiterstückes  at  at  abhängt    n 
und  heißt  „der  elektrische  Widerstand". 
Ans  der  obigen  Gleichung  folgt 

A 

w  =  — 

und  hieraus 

die  ektrostatische  Einheit  des  Widerstandes  = 

Elektrostatische  Potential-Einheit  =  gI/,gv,^t  _  ^ 
Elektrostatische    Strom  -  Einheit        (fi*  (j1 »  g-*  ~ 

Ein  Leiterstück  hat  den  elektrostatischen  Wider- 
stand Eins,  wenn  eine  zwischen  seinen  Enden  at  at 
herrschende  Potential-Differenz  Eins,  die  Strom- 
intensität Eins  erzeugt. 

Specifischer  Widerstand. 

Der  elektrische  Widerstand  ist  erfahrungsgemäß,  der  Länge  (L)  der 
Leitung  direct,  dem  Querschnitte  (j)  derselben  verkehrt  proportional. 

L 

tc  =  p  — 

r  ? 

Hier  ist  p  ein  Proportional-Factor,  welcher  vom  Materiale  der 
Leitung  abhängt.  Er  heißt  der  „speci fische  Widerstand"  dieses 
Materials.  Da 

wg 

so  ist 

t~l  tl* 
Dim.  p  =  — j —  =  t 

und  dementsprechend  die  elektrostatische  CG  ^-Einheit  des  specifischen 
Widerstandes  =  S,  und  nur  abhängig  von  der  Wahl  der  Zeit-Einheit  (sec). 

Wird  L  =  1  und  q  =  1,  so  ist  w  =  p.  Man  definiert  daher  den 
specifischen  Widerstand  Eins  auch  als  jenen,  den  ein 
Leiter  von  der  Länge  lern  und  vom  Querschnitte  lern* 
besitzt 


538 


P  o  r  g  e  s. 


1.  Beispiel.  Es  ist  der  Widerstand  eines  Leiterstückes  zu  bestimmen, 
zwischen  dessen  Enden  die  Potential  -  Differenz  A  =  100  (f'%Q%  *  S  * 
herrscht,  wenn   durch   dasselbe   der   Strom  i  =  1000Cr,/l(?1/,>lS~,  fließt. 

Es  ist 

"  =  7  =  Tööo=0^1Ä 

2.  Beispiel.  Ein  sogenanntes  elektrisches  Pendel,  eine  an  einem 
isolierten  Faden  aufgehängte  Metallkugel  vom  Radius  r  —  also  auch 
von  der  Capacität  K=  r  — ,  soll   zwischen   zwei  Elektroden   I  und  II 

auf-  und  abschwingen.  Hiebei 
wird  vorausgesetzt,  dass  die 
Elektroden  auf  irgend  eine 
Art,  trotz  aller  Elektricitifc- 
abgaben  stets  auf  denselben 
Potentialien  Vt  und  \\  er- 
halten (geladen)  bleiben  sollen. 
Das  Pendel  möge  außerdem  zu 
jedem  Hin-  und  Hergang 
die  Zeit  t  brauchen.  Die 
Pendelkugel  liege  nun  an  der 
Elektrode  II  an,  dann  bildet 
sie  mit  dieser  einen  zusammen- 
hängenden Conductor  und  hat 
das  Potential  Vt;  somit,  weil 
sie  die  Capacität  K  =  r  bat 
eine  elektrische  Ladung 

e  =  r  F.. 


V, 


Das  Pendel  schwingt  nun  nach  1  hinüber,  wo  das  höhere  Poten- 
tial Vt  herrscht.  Dort  wird  die  Kugel  auf  dieses  Potential  geladen, 
d.  h.  ihr  bisheriges  Potential    Vt  wird  um  die  Differenz 

erhöht.  Zur  Erhöhung  des  Potentials  um  eine  Einheit  braucht  die  Kugel 
eine  Quantität  K  =  r,  also  zur  Erhöhung  um  A  eine  elektrische  Masse 


E=rb. 


Über  die  wichtigsten  internationalen  Maß-Einheiten.  539 

Schwingt  das  Pendel  nun  nach  II  zurück,  so  sinkt  an  dieser 
Elektrode  sein  Potential  wieder  auf  Vt,  d.  h.  es  wird  die  Quantität  E, 
die  bei  I  aufgenommen  wurde,  bei  II  abgegeben. 

Jeder  Hin-  und  Hergang  bedeutet  also  den  Transport  einer  elek- 
trischen Masse 

Dieser  Transport  geschieht  in  der  Zeit  t,  folglich  geht  auf  dem 
Wege  von  I  nach  II  in  der  Zeit  Eins  eine  Quantität 

.        E 


durch  den  Querschnitt.  Hier  kann  also  t  wie  ein  —  allerdings  nicht 
continuierlicher  —  elektrischer  Strom  angesehen  werden.  Mit  Bücksicht 
auf  die  vorherige  Gleichung  folgt  aus  der  letzten: 

Dieser  Ausdruck  sagt,  dass  in  der  Zeit  Eins  bei  gleichem  Potential 
umsomehr  Elektricität  transportiert  wird,  je  größer  der  Ausdruck  (— J 

ist.  f -)  =  L  kann  daher  zweckmäßig  das  Leitungsvermögen  genannt 

werden. 

_.       T       Dim.  Capacität       f  jt. 
Dim.  L  =  — =r, — %  =  It  «. 

Dim.  Zeit 

Der  reciproke  Wert  des  Leitungsvermögens  ist  der  Widerstand 

_  A  _  2_ 

L  r ' 

Dim.  w  =  t"*t 
Die  obige  Gleichung  *  =  f  ~J  A  kann  daher  auch  geschrieben  werden 

A  =  iw. 

Die  Dimension  t~H  oder  im  CG' 6- System,  C~XS  ist  dieselbe,  die 
sich  oben  aus  dem  Ohinschen  Gesetze  für  den  elektrischen  Widerstand 
ergeben  hat.  Es  wäre  jedoch  ganz  verfehlt,  aus  dieser  Übereinstimmung, 
zu   schließen,   dass  beim  elektrischen  Strome  in  einem  Drahte  z.   B- 


540  Porges.  Über  die  wichtigsten  internationalen  Maß-Einheiten. 

Ähnliches  vorgehen  müsse,  wie  beim  Transport  durch  das  Pendel,  dass 
etwa  die  Moleküle  Schwingungen  ausfahren  und  Elektricität  transpor- 
tieren u.  dgl. 

Die  Übereinstimmungen  würden  sich  auch  ergeben,  wenn  man  eine 
andere  Transportweise  anwendete. 

Für  solche  Schlüsse  gilt  ganz  Ähnliches  wie  für  die  Untersuchung 
einer  Gleichung.  Stimmen  die  Dimensionen  nicht,  so  ist  die  Rechnung 
sicher  falsch,  stimmen  sie  aber  überein,  so  ist  es  deshalb  doch  nicht 
gewiss,  dass  die  Rechnung  richtig  ist. 

(ForUetsanc  folgt.) 


Notizen.  1 

Typus  för  einen  Görtelstützpunkt,  von  Mjaskowski •). 

(Hiezu  Taf.  2.) 

In  der  Einleitung  zu  der  bezüglichen  Studie  wird  hervorgehoben,  es  sei, 
um  die  Unklarheit  der  gegenwärtigen  Lage  der  permanenten  Fortification  zu 
beseitigen,  vor  allem  nothwendig,  die  Frage  zu  beantworten,  welche  Rolle  die 
Gürtelforts  in  Zukunft  zu  spielen  haben  werden.  Nur  wenn  man  hierüber  voll- 
kommen klar  geworden,  wird  man  zu  entsprechenden  Constructionen  gelangen. 

Mjaskowski  tritt  entschieden  dafür  ein,  endgiltig  und  ein  für  allemal 
sich  dazu  zu  entschließen,  in  die  Forts  kein  schweres,  für  den  Fernkampf 
bestimmtes  Geschütz  zu  stellen.  Dio  Forts  sind  als  Stützpunkte  der  Gürtellinie 
zn  gestalten,  und  haben  diesen  Namen  dadurch  zu  rechtfertigen,  dass  sie 
während  der  ganzen  Dauer  der  Belagerung  jeden  Angriff  auf  dio 
benachbarten  Intervalle  zum  Stehen  bringen.  Dadurch  wird  der  Angreifer  ge- 
zwungen sich  zuerst  der  Stützpunkte  zu  bemächtigen,  und  dass  dies,  Verrath 
und  Überfall  ausgenommen,  nur  mittels  des  schrittweisen  Angriffes 
möglich  wird,  ist  Sache  der  Detaileinrichtung  der  Stützpunkte.  Sie  bedürfen 
hiezn  aber  absolut  keiner  frontal  wirkenden  schworen  Fernkampfgeschütze, 
sondern  nur  jener  Mittel,  die  zur  Abweisung  jedes  gewaltsamen  Angriffes 
nothwendig  sind,  und  einer  gegen  die  Wirkung  des  feindlichen  Feuers  voll- 
kommen gesicherten  Flankenwirkung. 

Die  Fernkampfgeschütze  gehören  in  die  Intervalle  in  besondere  Batterien; 
sie  beschießen  die  Angriffsartillerio  und  diese  wird  kaum  imstande  sein,  die 
Stützpunkte  zu  beschießen  und  sich  gleichzeitig  gegen  die  Intervall-Batterien 
zu  wehren. 

Die  Einrichtung  eines  Stützpunktes  nach  Mjaskowski  ist  nun  die 
folgende : 

Zwei  für  Schützen  bestimmte  Facen  stoßen  unter  einem  Winkel  anein- 
ander. Unter  den  Facen  befinden  sich  Unterkünfte.  An  die  Facen,  senkrecht 
auf  dieselben,  jedoch  in  gewisser  Entfernung  von  deren  Enden,  schließen  Flanken, 
welche  mit  Casematten  für  Geschützvertheidigung  und  einem  offenen  Schützen- 
walle oberhalb  derselben  versehen  sind.  Von  den  Enden  der  Facen  ausgehend, 
ist  vor  den  casemattierten  Flanken  ein  niedriger  Schützenwall  angeordnet, 
der  in  gleicher  Weise  auch  die  Kehle  bildet.  Im  Inneren  des  Forts  liegt  vor 
den  Unterkünften  ein  Schützen-Glacis,  welches  das  Innere  derselben  gegen 
Schüsse  deckt  und  auch  als  Retranchement  für  den  Fall  eines  Angriffes  von 
der  Kehle  oder  den  Flanken  her  dient. 

Um  das  ganze  Fort  geht  ein  Graben,  welcher  an  den  Facen  und  auf 
eine  gewisse  Länge  auch  an  den  Flanken  gemauerte  Contrescarpe  besitzt.  Die 
Escarpe  wird  durchaus  von  einer  freistehenden  Mauer  gebildet.  Die  Verteidigung 
der  Gräben  erfolgt  für  Facen  und  Flanken  aus  Contrescarpe-Casematten  für 
dio  Kehle  aus  Casematten  im  Kehlwalle. 

Die  Construction  ist  abhängig  von  der  Anlage  der  casemattierten 
Flanken.  Zweck  derselben  ist  die  Verteidigung  und  Unterstützung  des  Inter- 
valles.  Deren  Einrichtung  muss  daher  folgenden  Bedingungen  entsprechen. 


•)  Aus  dem  russischen  Ingenieur-Journal  1889,  Heft  10. 


2  Notizen. 

1.  Jeder  Punkt  des  Intervalles,  bis  auf  gewisse  Entfernung  vor  d»»r 
Linio  welche  die  Forts  verbindet,  muss  von  der  Flanke  unter  Feuer  genommen 
werden  können;  2.  die  Flanke  selbst  darf  vom  Außenfelde  nicht  gesehen 
werden,  deren  Lage  muss  dem  Feinde  unbekannt  bleiben;  3.  Die  Flank*  mu.s.< 
intact  bleiben  bis  zu  dem  Momente  ihrer  Thätigkeit.  Diese  wird  sich  «»ist 
äußern,  wenn  der  Angreifer  den  Sturm  odor  den  schrittweisen  Angriff  auf  da« 
Intervall  vornimmt. 

ad  1.  Dazu  bedarf  es  nur,  dass  die  betreffende  Scharte  höher  liegt  als 
jeder  Punkt  des  vom  Geschütz  zu  bestreichenden  Raumes,  eine  Bedingung 
welche  leicht  zu  erfüllen  ist,  weil  die  Forts  im  allgemeinen  ohnehin  auf 
dominierenden  Punkten  liegen ;  einzelne  Erhöhungen  im  Intervalle  müswi 
corrigiert  werden.  Im  Plan  ist  ein  horizontales  Terrain  angenommen,  <ii* 
Sockenhöhe  der  Scharten  ergibt  sich  daher  mit  4'. 

ad  2.  Dieser  Bedingung  wird  durch  entsprechende  Einrichtung  und  Lang* 
der  Facen  Rechnung  getragen. 

ad  3.  Dieser  Forderung  wird  entsprochen  a)  durch  Zurückziehung  der 
Flanken    hinter   die    Enden  der  Facen;    b)    durch  entsprechende    ConstrucuVn. 

Dio  Lange  des  Thoiles  der  Face,  welche  die  Deckung  der  Flanke  über- 
nimmt, ist  abhängig,  a)  von  der  Länge  der  zu  deckenden  Flanke;  £)  tod 
dem  Winkel,  den  selbe  mit  der  Polygonseite  bildet,  oder,  was  dasselbe  ist, 
den  die  Facen  mit  der  Polygonseite  bilden;  «()  von  der  Fortsdistanz,  uml 
S)  von  der  Breite  des  Raumes,  welcher  von  den  Flankengcschützen  zo  be- 
streichen ist.  Je  größer  jede  von  diesen  Längen  und  Winkeln,  desto  länger 
wird  die  deckende  Face  sein  müssen. 

In  Fig.  1  ( Taf.  2  >  ist  diese  Länge  zwischen  den  Punkten  a  und  b  gleich  250' 
(75m)  in  der  Höhe  des  Cordons  der  casemattierten  Flanke.  Das  Fort  ist 
unter  Annahme  einer  Fortsdistanz  von  .'5.00()m  und  eines  Durchmessers  «W 
(iürtellinie  von  12.000m  projektiert.  Auf  diese  Art  erhält  man  ein  Zw."»uVk: 
der  Winkel  unter  dem  die  Facen  aneinanderstoßen  beträgt  160°,  d.  h.  di^ 
Facen  >chlicßen  mit  den  Polygmiseiten  Winkel  von  5°  ein.  Diu  Länge  <!•.•: 
casemattierten  Flanke  (ohne  Endwiderlager)  beträgt  80'  (26'60wi):  unter 
solchen  Annahmen  reicht  die  Wirkung  «1er  Flankengeschütze  bis  auf  tUOm 
vor  die  Mitte  der  Polygonseiten.  Diese  Distanz  kann  je  nach  Umständen  be- 
stimmt werden:  stets  aber  sollte  sie  so  gewählt  werden,  dass  feindlich-* 
Datterb'ii,  um  die  casemattierte  Flanke  bekämpfen  zu  können,  von  dieser  be- 
deutend weiter  abliegen  müssen,  als  von  den  Zwischenbatterien  des  Yrr- 
tlieidiirers.  (ilOm  entspricht  der  zweiten  Parallele,  der  Angreifer  muss  also,  um 
gegen  die  Flanken  zu  wirken,  dit«  Uatterieii  in  dieser  Parallele  erbaut  hab»n. 
welche  dann  von  den  Casematten  der  Flanke  ca.  l.doom,  von  den  Intervall- 
batterieii  nur  7f>0  bis  800m   abliegen   würden. 

Die  Länire  der  Flanke  hängt  von  der  (.Jescliützzahl  ab;  im  vorliegenden 
Projecte  sind  vier  Oeschiitz»'  angenommen,  weil  bei  den  üblichen  Forts  auf  d-u 
offenen  Walle  auch  nur  vier  Geschütze  in  die  Flanke  wirken,  wenn  das  ein- 
im  Srliulterpunkte  mitgerechnet  wird.  Naclidem  die  Casemattgeschütze  hnmerü':: 
:;n"  Wi-ndunirswinkel  haben,  auf  l.tioom  Distanz  also  einen  Kaum  vm»  jOü. 
be<triMelii-n.  nachdem  sie  überdies  infolge  ihrer  Lage  thatsächlich  der  vnr/Htii:*! 
Zerstörung  ••nt/nirt-n    sind,  so   ist   der  allfällige  Einwand,  dass  die   auf  «»flvn*'r 


Notizen.  3 

Walle  stehenden  Geschütze  eine  größere  Wirkungszone  haben,  nicht  stichhältig, 
denn  die  offen  stehenden  Geschütze  werden  in  dem  Momente,  wo  sie  in  die 
Flanke  zu  wirken  haben,  demontiert  sein. 

Die  Figuren  2,  3  und  4  geben  die  Einrichtung  einer  Flanken-Case- 
matte.  Das  Gewölbe  steigt  von  der  äußeren  Casematt-Stirnmauer  nach  innen 
bis  in  die  Höhe  der  inneren  Flucht  der  Brustmauer  etwas  an,  wodurch  über 
dem  Geschütz  mehr  Raum  gewonnen  wird.  Bei  der  Bestimmung,  welche  die 
Casematt-Geschütze  haben  und  nach  deren  Lage,  ist  eine  eigentliche  Scharte 
nicht  nothwendig;  die  Schartenöffnung  ergibt  sich  einfach  durch  die  Über- 
wölbung der  Casematte  und  durch  die  Brustmauer. 

Was  die  Armierung  der  casemattierten  Flanken  anbelangt,  so  sind 
schwere  Geschütze  nicht  am  Platze,  da  sie  nur  lebende  Ziele  und  kleinere 
Caliber,  wie  sie  von  der  zweiten  Parallele  an  beim  Angreifer  auftauchen,  zu 
bekämpfen  haben.  Auch  Schnellfeuerkanonen  sind  nicht  zu  empfehlen,  denn 
sie  sind  gegen  die  Arbeiten  des  Angreifers  zu  wenig  wirksam  und  liegt  keine 
Notbwendigkeit  vor,  in  wenigen  Secunden  tausende  von  Projectilen  auf  den 
Gegner  zu  senden.  Der  Angreifer  hat  nicht  einen  6  bis  8m  breiten  Graben, 
sondern  eine  Distanz  von  600  bis  800m  zu  durchschreiten.  Da  genügt  die 
Feuerschnelligkeit  und  die  Shrapnelwirkung,  z.  B.  eines  schweren  Feldgeschützes. 
Unbodingt  jedoch  müsste  der  Rücklauf  der  Geschütze  möglichst  aufgehoben 
werden. 

Das  Casemattgewölbe  ist  l*25m  stark  zu  halten  und  über  demselben  eine 
mindestens  425m  Erddecke,  in  letzterer  überdies,  auf  2  bis  2*50m  vom  Gewölbe 
entfernt,  eine  Betonschichto  von  060  bis  0*75m  Stärke  anzuordnen.  Die  Böschung 
nächst  dem  Cordon  ist  ebenfalls  in  Beton  herzustellen.  Man  sagt  zwar,  dass 
so  starko  Erddecken  bei  der  Wirkung  der  Sprengbomben  als  Verdammung 
wirken;  wenn  aber  die  Anschüttung  zugleich  als  Brustwehr  für  Schützen 
dient,  so  kann,  um  die  Leute  vor  Geschoss-  und  Betontrümmern  zu  schützen, 
die  Erdschichte  ober  der  Betonschichte  nicht  schwächer  als  1*5  bis  l*80m 
gehalten  werden. 

Aus  den  Figuren  1,  2  und  4  ist  zu  ersehen,  dass  die  casemattierte 
Flanke  der  feindlichen  Einsicht  vollkommen  entzogen  ist;  auch  ihre  Lage  und 
Stellung  ist  dem  Angreifer  unbekannt;  darin  liegt  die  beste  Gewähr,  dass  die 
Casematten  intact  bleiben,  bis  sie  zu  wirken  haben.  Immerhin  kann  jedoch 
der  Angreifer  mittels  Ballons  sich  über  die  Lage  der  Flanke  orientieren,  gegen 
dieselbe  das  indirecte  Feuer  eröffnen,  und  die  Wirkung  desselben  beobachten. 
Im  besten  Falle  kann  er  zu  diesem  Zwecke  1.360m  vor  der  Intervall-Mitte 
Position  nehmen,  und  ist  dann  2.130m  von  der  Flanke  entfernt.  Der  Einfalls- 
winkel gegen  den  Cordon  wird  ca.  7°  betragen,  die  Schussrichtung  aber 
mit  der  Flanke  einen  Winkel  von  55°  bilden;  die  Regelung  des  Feuers 
wird  immerhin  sehr  schwierig  sein.  Es  ist,  ohne  in  complicierte  Con- 
8tructionen  zu  gerathen,  nicht  möglich,  aber  auch  nicht  nothwendig,  den 
Cordon  gegen  steiler  einfallende  Schüsse  zu  decken.  Der  Widerstand  der 
Casemattstirne  wird,  mit  Rücksicht  auf  das  schiefe  Auftreffen  feindlicher 
Schüsse  (im  horizontalen,  Sinne)  und  die  geringere  Endgeschwindigkeit  in— 
directer  Schüsse,  vollkommen  genügen.  Übrigens  hindert  nichts,  im  Hinblicke 
auf    die    hohe   Bedeutung    der    Flankengeschütze,    dieselben    gegen    indirectes 


4  Notizen. 

Feuer  aus  schweren,  entfernten  Batterien  zu  panzern.  Aber  nur  gegen  solche 
sind  Panzer  noth wendig;  gegen  die  Angriffsbatterien  der  zweiten  Parallele 
absolut  nicht,  denn  der  Angreifer  wird  in  dieser  nur  leichte  Galiber  verwenden, 
und  kaum  von  Geschossen  mit  brisanten  Ladungen  Gebrauch  machen.  Die 
Anhäufung  solcher  in  kurzer  Entfernung  von  der  Verteidigungslinie  birgt 
auch  eine  eminente  Gefahr  für  den  Angreifer  selbst  in  sich. 

An  die  vier  Casematten  schließt  ein  Munitions-Magazin,  welches  ver- 
möge seiner  Lage  nur  Verticalfeuer  ausgesetzt  ist;  zwischen  dem  Munitions- 
Magazin  und  der  Face  liegt  ein  gewölbter  Durchgang,  von  dem  ans  man  in 
einen  Gang  vor  dem  Munitions-Magazin  gelangt,  von  welchem  ans  die  Be- 
leuchtung des  letzteren  erfolgt. 

Für  das  Profil  ist  maßgebend:  1.  dass  die  Facen-Brustwehr,  selbst 
nach  anhaltender  Beschießung  (Durchfurchung,  Abkämmung),  die  Flanke 
maskieren  muss,  2.  dass  die  Tiefe  des  Kehl-  und  Flankengrabens  wenigstens 
Gl/tm  betragen  soll.  Im  Project  ist  angenommen,  dass  die  Kammlinie  dw 
Facen  den  höchsten  Punkt  der  Flanken  um  8'  überhöht,  wodurch  auch  die 
Bewegung  längs  des  Walles  eine  gedecktere  wird.  Das  Profil  der  Facen 
erhält  somit  von  der  Kammlinie  bis  zur  Grabensohle  17'4m  Höhe;  die 
Casematten  der  Face  haben  dabei  ober  sich  wenigstens  ca.  5m  Erde. 

Die  Längo  der  Facen  außerhalb  der  Flanken  richtet  sich  nach  der  des 
letzteren  zu  gebenden  Deckung,  jene  zwischen  den  Flanken  nach  der  Grife 
der  Besatzung.  Im  Project  sind  2  Compagnien  als  Besatzung  angenommen, 
für  dieso  wären  20  Casematten  (18  für  Mannschaft,  Officiere,  Magazine,  2  ftr 
Aborte)  nothwendig.  Aus  den  Flügelcasematten  führen  in  den  Flankengraben 
Poternon ;  in  diesen  beiden  Casematten  werden  Wachen  untergebracht.  8  Case- 
matten und  2  Aborte  liegen  vor,  die  übrigen  hinter  den  Flanken.  An  den 
Durchgang  unter  der  Flanke  schließen  4  kleine  Casematten  (2  für  Munition. 
1   für  Proviant  u.  dgl.) 

In  der  Capitale  wird  an  den  Facen  eine  Platefonn  für  2  Feldgeschütz* 
aufgeschüttet. 

Die  Erdvorlage  vor  den  Casematten  ist  so  bestimmt,  dass  die  kürzeste 
Entfernung  des  höchsten  Punktes  der  Casemattstirne  von  der  Böschung  wenigstens 
i>*  tm  betragt,  dadurch  erhalt  der  genannte  Punkt  in  der  vorteilhaftesten 
Schussrichtung  30  bis  3-1'  (10  bis  ll\'>ro)  Erde  vor  sich.  Bei  Annahme 
einer  Brustwehrstärke  von  81  2m  erhalt  der  Wallgang  :Un  Breite,  welche  da- 
durch etwas  vergrößert  werden  kann,  dass  man  die  Casemattstirne  als  Parapet- 
mauer  bis  in   die  Höhe  des  Wallganges  führt. 

Die  äußere  Böschung  erhält  aus  rein  praktischen  Gründen  eine  Im 
breite   Berme. 

An  die.  Enden  der  Facen  schließt,  wie  erwähnt,  eine  niedrige  Flanken- 
Brustwehr,  die  auch  als  Kehlschluss  weiter  irefuhrt  wird  .Fig.  1  und  5).  Der 
geringe  Aufzug  iO(.K>?>/;  erlaubt  rasante  Bestreichung  des  vorliegenden  Terrains. 
und  b'diindert  nicht  das  Schießen  aus  den  casemattierten  Flanken,  dereii 
Schartensohle  um  :Uu-m  höher  liegt.  Das  Innere  des  Hofes  ist  auf  l'20m 
vertieft,  liesrt   als-»  2'IOjw   tiefer  als  tue  Kammlinie  der  niedrigen   Flanken  und 

der    K.hle. 

D.i<  illacis  vor  den  rnteikunfts-Casematten  ist  ebenfalls  Oi)()m  hoch, 
um   bis  auf  Fensterhöhe    die    letzteren    gegen  liewehrschüssc  zu  decken.    Vuiu 


X  o  t  i  z  e  n. 


kntt  dieses  GlaClS   fuhr  H    auf  den  W&llgftHg   der  I  hen 

nter  1  :3)  auf  den  SchiUzeiiwall   aber  d<->  litten  der 

von  hier  auf  den  Wal]  r  Facen. 

Be  ler  Sturmgeschfltee  bemerkt  Mjasko  ws  k  i,  ctass  gegei 

in   der   nieteten  NÄhe  ihrer  G 
mente   ihrer  Verwendimg  einzustellen.    ' 
echm&Ien  Rampen   führen,    auf  welchen  «las  Aufführen, 
r    unmöglich    werden  kann.  Der  Autor 
weniger  für  die  rnterbriugnng  in  der  Nähe  und  mehr  da 
bequeme  breite  Rampen  etc.    »las   Aufführen    der  Sturme 
rrn.  Irn  Pi  teilt  er  j*-  EWei    IVldgeschiitze  in  einen  gegen  feind- 

lich« harten  unterstand  unter  den  Enden  der  casem&t- 

tierten   Planken,  zu   welchen   6m  breite   Rampen  unter  1:4  führen.   Vom  Hof, 
-< -heu  den  cai  n  Planken,  (Uhren  die   zwar  unter  i  : 

r  6wi  breiten  oben  erwähnten  Kampen  auf  den  Wall  der  Planken 
den    V 

i    sichert    vor  gewaltsamen  Angriffen,    Nachdem   bei   richtiger 
m  und  energischer  Führung  der  [nterraü-YertheidigTUig  ein  Angriff 
n  den  Flanken  oder  von  4er  Kehle  her  kaum  durchführbar  ist,   ac   wird 

die  Facen  vorgehen.  Der  Kraben  an  den  Pacen  hat  daher  die 
prößte  Bedeutung. 
Die  allgemeine  Grabensti  Dur  ror  'Jen  Planken  ist  d.-r 

auf  eine   gewisse  Strecke    zur   besseren  Deckung   der  I 
Lief;    vor    den  Facen    ist    der  Graben    13m,    vor  den  Flanken  und  der   B 

Facen,  zumthoü  auch  jener  vor  den  Flanken,  hat  eine 
>'/tm  hohe  scarpr;  über  dieser  liegt  ein  4  *  % m  hok 

)as  hohe  tllaeis  ist  nothweudig.  wegen  der  rasanten  Bestreichung  w>n 
stur   beae  aar   C pntreei  arpemaner  gegen   feindliehei  1 

besseren    Deckung    der  Escarpeinauer   und    zur  Vergrößerung  der 

isdehnung  der  ConireBcarpinnMWT  auf  einen  Theil   der  Ranken« 

graben  ist  noth wendig,  weil  das  Terrain  in  den  Flanken  vor  den  Srhulterpunkten 

der  Faeen  von  diesen  nur  schwach  vertheidigt  wird;  der  Angreifer  würde 

dies    mndt    machen    an  hen,   an  dieser  Stelle  einzudrin:  halb 

iflehH  M  sich,  die  Facen  Üb  .mch 

»halb  nothwendig  ist,  um  den  niedrigen  Flanken  Schutz  gegen  Enfilierf« 

r   die   Cos  -mau-r  an  den  Flanken    reicht  weit 

Jchulterpunkta    die    hohe    Flanke    geführt,    welche    gegen    die 
ießende    niedrige    Flanke    entweder    mit    einer  Flügelmauer    oder    D 
Brdböschung  abschlie 

Im  ungemeinen  jedoeh  sind  Oou  mauern  an  Plaokeugrlben 

lieh,   weil   sie   dl  I    dies 

hwachen,   besteht  darin,  die  Flanken  *<*  zu  stallen,  dses  deren  Contra-* 
feindlichen    i  i    Winkeln 

getroffen  werden  können,  im  Projeci  ist  die  Flanke  so  gest. 
die  selbst  in 
lemauer  nur  ^  treffen  körm 


fj  Notizen. 

Nachdem  f.V>ntre>?carpemauern  mit  Dechargebogen  bei  denselben  Ytfiä- 
ni.-.*«-ij  •ik'iiiwijifc'-W  sind,  wb-  si-lrh*-  mit  einfachem  Fnttennaner-Pr)fil » 
i-inplit  hh  M  j  a  .-  fc  «.  w  >■  k  j  die  Anwendung  ersterer,  wendet  jedoch  eine  Costo* 
e.-carjii-Gah-rie  (in  zwei  Etagen  i  an;  er  motiviert  dies  damit  dass  jede  &► 
matt«*,  jeder  ged<rkte  Kaum  in«rhr.  vuii  ludiem  Wert  für  das  Fort  ist,  btsoita 
im  di-r  ji-tzj^-ii  /eil.  «Ii-r  hohen  Zerstörungskraft  der  Artillerie.  Je  mehrgededfc 
Kiiüiijf  ein   I  ''tri  |ji>hit/t.    desto    ungefährdeter  ist  der  Aufenthalt  in  dvmsta 

An  <1i-r  <'"iilf>.s<:ar|H'  hind  die  Casematten  für  die  Graben svertheidirtf 
allein. ulit.  An  Iji'MJmiiitwi  SiMIen  führen  Stiegen  aus  der  unteren  in  die  öl» 
<ojih»M  ;irpi'-<;al«-ri<\  Ann  der  unteren  sind  gemauerte  Minengänge  zur  E» 
b-iiung  des  MiiH'iikrii^i'S  vorgetrieben,  aus  der  oberen  Galerie  kann  nitM- 
/.'■riicii   Gängen   vorgegangen   werden. 

AI*  K,siiir|M*  Hindernis  empfiehlt  Mjaskowski  freistehende  Muo. 
Kr  hält,  diese  für  ungemein  wichtig,  weil  sie  ja  das  Hindernis  sind,  wtkhft 
diu  Angreifer  im  Feuer  iIit  Grabensllankicrungen  hält,  und  welches  er  oh- 
dingt  /.<»iMöitii  iiniss,  bevor  er  den  Sturm  unternehmen  kann.  Der  YerthcMfi' 
um*.*  iilier  alles  aufbieten,  um  diese  Mauer  intact  zu  erhalten,  bis  zum  Mo w* 
ihrer  \\  irksaiuKcit  und  deren  vorzeitige  Zerstörung  bis  zum  letzten  AugenWl 
moülu  h>t   zu   erschweren. 

lÜM'iiie  Gitter  halten  keinen  Vergleich  aus:  1.  wenn  sie.  s*lid 
teilt  weiden,  ergeben  sie  im  l*ieise  wenig  Krsparung.  2.  transportable  Ä 
die  ei-l  im  letzten  Momente  aufgestellt  werden,  verlangen  hiefur  Z*it 
Leute  und  i>t  deren  Aufstellung  durch  nichts  garantiert.  3.  sind  s»  H 
leichter  zu  übersteigen  wie  Mauern,  welche  unbedingt  Leitern  voraussÄ 
di-ii-u  Hi-r.m^chatVuiiir  jedenfalls  viel  umständlicher  ist  als  jene  von  Sviks  ■ 
IIA  n  .m1.-.  h,!M,:.M,  die  an  di-  Y-rbiiidiinirsstangen  «nb-r  Spitzen  fi-r  "iitter 
».-■  fumM  \\-id-!r.  t  N-sid  iiitter  auch  deshalb  nicht  von  V..-nh-:I.  ** a 
v  M  ■  !»■  k1:1'.-    !■    •■  ■•     \\ . 1 1  •  r ■  ■  •  i  M.m-rn    iunn-rhin  mit  Scharten  v-rs-h-n  w-rJ« 

"'    -        Y    '■■'  ■■'  •■   '■  !•    ■•■  :■  \    :■•■'!■  ■•!   ■■•  r  _r-rTTv_r-r»»n  Z.-rs^Tki:"1»  ■■■■.:&«■ 
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Notizen.  7 

wird  vollkommene  Bestreichung  bei  vollkommen  gesicherter  Lage  der  Flankierungs- 
anlage erreicht. 

Die  Verbindung  des  Forts-Inneren  mit  der  Contrescarpe  erfolgt  durch 
drei  Poternen,  welche  auf  der  Grabenssohle  ausmünden,  Fig.  8.  Die  Capital- 
Poterne  ist  nicht  unbedingt  nothwendig.  Der  Verfasser  verwirft  Poternen  unter 
der  Grabenssohle,  weil  sie  um  gegen  Wurffeuer  gesichert  zu  sein,  mindestens 
8m  unter  der  Sohle  liegen  müssen,  dunkel,  feucht  etc.  sein  werden  und  zu- 
fälligen Beschädigungen  doch  ausgesetzt  sind. 

Dem  Vorwurfe  gegen  Flankierungs-Anlagen  an  der  Contrescarpe,  dass 
sie  vorzeitig  in  die  Hände  des  Feindes  fallen  können  und  dass  deren  Be- 
satzung, um  den  eigenen  Röckzug  besorgt  und  aus  Furcht  abgeschnitten  zu 
werden,  sie  vorschnell  räumen  wird,  begegnet  Mjaskowski  mit  der  Behaup- 
tung, beides  könne  gerade  so  bei  Flankierungsanlagen  eintreten,  welche  an 
der  Escarpe  angelegt  sind.  Wenn  der  Geist  der  Besatzung  derart  ist,  dass  sie 
stete  an  den  Rückzug  denkt,  dann  ist  von  einer  Verteidigung  überhaupt 
nicht  zu  reden. 

Nach  einer  ungefähren  Angabe  wären  für  die  Erbauung  eines  solchen 
Forts  erforderlich  160.000ra3Erdbowegung,  2 6.000m* Bekleidung  von  Böschungen, 
5.800m3  Fundamentsmauerwerk,  11.200m3  Ziegelmauerwerk  in  Cement, 
10.400m3  Betongew ölb-Mauerwerk,  1 2.000m3  gerades  Beton-Mauerwerk.  Bei 
Zugrundelegung  der  beim  Bau  eines  russischen  Platzes  erzielten  Preise  kommt 
der  Verfasser  zu  den  Gesammtkosten  von  683.650  Rubel,  d.  h.  den  Rubel 
zu  1  fl.  20  kr.  gerechnet,  820.000  fl.  rund.  Mjaskowski  verweist  darauf, 
dass  die  gegenwärtig  üblichen  Forts  bei  einer  gleich  starken  Besatzung  rund 
1,200.000  fl.  kosten,  also  bedoutend  theuerer  sind. 

Der  Verfasser  schließt  mit  folgendem  Resume: 

1.  Die  gegenwärtigen  Forts  können  und  sollen  in  Stützpunkte  umge- 
wandelt werden,  welche  mit  allen  Hindernissen  zur  Erschwerung  des  Angriffes 
versehen  sind  und  welche  eine  gesicherte,  vollkommene  Gewehr-  und  Geschütz- 
Vertheidigung  und  Unterstützung  der  Intervallinio  gewährleisten,  das  vor- 
liegende Terrain  aber  nur  so  weit  unter  Feuer  nehmen  und  beherrschen, 
als  dies  zum  eigenen  Schutz  vor  dem  Sturme  und  zur  Bekämpfung  der  nächsten 
Angriffsarbeiten  unbedingt  nothwendig  ist. 

2.  Beim  Projectieren  ist,  entsprechend  der  Bedeutung  der  Forts,  nicht 
allein  die  einem  ewigen  Wandel  unterliegende  technische  Seite  ins  Auge  zu 
fassen,  sondern  auch  den  Bedingungen  des  Kampfes  Rechnung  zu  tragen. 
Wenn  trotz  aller  technischen  Mittel  um  die  Sicherheit  und  Unverwundbarkeit 
gegen  Zerstörung  zu  erreichen,  die  letztere  doch  möglich  ist,  so  wird  es  noth- 
wendig zu  trachten,  für  den  Angreifer  möglichst  ungünstige  Verhältnisse  zu 
schaffen,  d.  h.  alles  das  für  den  Vertheidiger  auszunützen,  was  von  den  tech- 
nischen Vervollkommnungen  der  Zukunft  nicht  abhängig  ist  und  als  eine 
mächtige  Unterstützung  derselben  angesehen  werden  muss.  Ein  Fort,  welches 
nach  diesen  Anschauungen  construiert  wird,  dürfte  dein  Angreifer  ein  drohendes 
Hindernis  werden,  dem  Vertheidiger  wieder  das  Übergewicht  über  den  An- 
greifer geben  und  auf  lange  Zeit  hinaus  wenig  empfindlich  sein  für  alle  in 
Zukunft  möglichen  Vervollkommnungen. 

Hauptmann  Bussjäger. 


e  n, 


Das  Material  dar  deutschen  Feld-Artillerie. 


Die 


unit*  deutsche  Feld-Artillerie  bat 


* 


HUB 

,   ihnh    bestellen    /.wei    nicht    erheblich    von    einander 
jeden e    Coustructioneu,    u«    ew.    schwere     Feldkanonen    C 

Mi    den  erster  n   Bohren,    welche  nicht  tm  hr  nMti 
khrenden  Batterien,    uiit    dei  die    m 

dichter  und         die  reitenden   Batterien  ausj 

An    Lafetten    bestehen   drei    Arten:  | 

bfeUen  B  and  Peldlafetten  C/73.88  for  reitende  Batl 

\  MM   Proteen  tind  ftunitionswagon  sind  gleichfalls 

•Mi      C  7.",  ;     ! 

wagen*  C/73  -1  Feldprotzen  (Batterie-Monitioi 

Die  reitenden  Batterien  haben  Feldlafetfc 
Feldprotzen  und  Batterie-ltunitionswagen  C 
fahrenden   Batterien  verwendet 

Die  Lafettei  n  and  Manif  n  C/78  und  C 

werden  nicht  mehr  nachgeschaut 

bchdem  das  Artill.  .  i  bekannt  ist, 

Folgenden  nur  dir  w<  chimle  d>T  Adaptieruiigen  und 

constFactionen,   nach   dem  Werke   von  aj<jr  R.  Will 

Feld-Artillerie-Material",  besprochen  werden. 

Feld-Kanone    Q/73.8 
Das  PeKd-Kanonen-Rohr  C/73.88  unterscheidet  sich   vom   1» 
den  nachstehenden  De1 

Das  Vor<i  \m  hiTit<*r^n  Theile  auf  etwa  Va  seiner  Liagi 

lussring    nach   vorn*    cylindfiscb    abgedreht;    der   Srhlussring    ist   aufge- 
schraubt, dagegen  entfällt  der  Einle  im  Mittelstuck  ist  der  k  Thefl 
und  setzt  sich   weiter 
icbe    Theil    reicht    nur    bis    etwa    zur   vorderen                \mg  des 
Patronenhget 

Dir  Schildzapfen  sind  konis  ehflhlt,  da  min* 

hinteren,  unteren  Kante  stark 

Der  Verschluss  ist   durch  idrehung    im  Keile,  di 

Deckplatte  verdeckt  wird,  eiMcb 

rheile  des  Bohrkflrpers,  sowie  die  Bohrung,  Bind  vollkommen 
tass   die    beiden    Rohre  ballistisch   gleichwertig  sind. 
T    sammt    Vet 

p« 

r.dett 

AnsteH"  tritt  win   \  urderriegel,   wi 

•.■•  n»  bis  zum  onfc  nach  der  Lafettenwände  oberhalb  dei 

ind    die 


Notizen.  9 

Die  Befestigung  der  Bremsen  an  der  Achse,  sowie  einige  Theilo  der 
Bremse  wurden,  um  die  Haltbarkeit  zu  erhöhen  und  um  Klemmungen  besser 
hintanzuhalten,  abgeändert. 

Die  Achssitze  sind  theils  vereinfacht  und  erleichtet,  theils  zugleich 
verstärkt,  das  Protzloch  größer  und  kreisrund  gemacht,  um  die  Lafette  auch 
mit  Feldprotzen  C/73.88  und  C/88  verbinden  zu  können. 

Feldlafette  C/73.88  für  reitende  Batterien. 

Dieselbe  unterscheidet  sich  von  der  Feldlafette  C/73.88  nur  durch 
das  Fehlen  der  Achssitze. 

Feldprotze  C/73.88. 

Der  Hauptunterschied  der  Feldprotzen  C/73.88  und  C/73  besteht  darin, 
dass  bei  ersteren  die  hölzernen  Protzarmc  durch  geprosste  Stahlblecharme 
(Fischbauchform)  ersetzt  worden  sind,  und  dass  die  Achse  nicht  unter  den 
Armen,  sondern  durch  dieselben  geführt  wurde;  hiedurch  ist  nebst  größerer 
Festigkeit  auch  eine  tiefere  Lage  des  Schwerpunktes  des  Fahrzeuges  erreicht 
worden;  die  anderen  Änderungen  sind  zumeist  durch  die  tiefere  Lage  des 
Protzengestelles  bedingte  Details.  Der  Protzhaken  C/73.88  ist  im  Hakentheil 
kraftigor  gehalten  als  jener  C/73. 

Feldprotze  C/88. 

Für  die  Construction  der  Feldprotze  C  88  ist  in  erster  Reihe  der  Grund- 
satz thunlichster  Erleichterung  maßgebend  gewesen.  Allen  Theilen,  welcho 
nicht,  der  Vertauschbarkeit  wegen,  von  vorhandenen  Fahrzeugen  übernommen 
werden  mussten  (wie  z.  B.  Deichseln,  Raden  sind  daher  so  verringerte  Ab- 
messungen gegeben  worden,  wie  es  der  Gebrauchszweck  und  die  unerlässliche 
Haltbarkeit  und  Dauer  irgend  gestatten.  Insbesondere  hat  die  Protze  C/88 
leichtere  stählerne  Achsen,  und  den  Kasten  aus  Stahlblech,  das  eine  erheblich 
geringere  Stärke  besitzt  (Wände  lmm,  Deckel  und  Boden  l*5mm)  als  das 
bei  C/73  angewendete  Eisenblech. 

Das  Protzengestell  selbst  hat  große  Ähnlichkeit  mit  jenem  der  Protze 
C/73.88;  die  Achse  von  Tiegelgusstahl  hat  dieselben  Achsstengel  wie  C/73, 
aber  eine  schwächere,  durchaus  cylindrische  Mittelachse,  von  60mm  Durchmesser. 

Zur  Anbringung  des  Protzkastens  dienen  3  stählerne  Kastenträger, 
welcho  direct  auf  der  Achse  befestigt  sind,  wodurch  der  Kasten  unabhängig 
gemacht  wird  von  den  beim  Fahren  stark  federnden  Armen  und  wesentlich 
geschont  wird. 

Am  Protzengestell  sind  zwei  Fußbretter  angebracht,  von  denen  das 
schmälere  schräg  gestollt  ist.  Auch  die*  Kästen  für  Achsschmier  und  Ölflaschen, 
dann  der  Eimerkorb  sind  in  etwas  abweichender  Form  hergestellt;  neu  ist 
ein  an  der  Außenseite  des  rechten  Protzarms,  parallel  zur  Achse  und  unmittel- 
bar hinter  dieser  angebrachter    viereckiger  Zubehörkasten  aus  Stahlblech. 

Der  Protzkasten  ruht  lose  auf  den  Protzarmen,  die  Rückenwand  bildet 
nur  eine,  nach  abwärts  klappbare  Thüre;  der  Deckel  ist  eben  und  nicht  wie 
bei  C/73  nach  oben  zu  öffnen,  sondern  fest  mit  den  Wänden  verbunden.  An 
den  Seitenlehnen,  welche  mit  Blech  verkleidet  sind,  werden  je  eine  Hacke,  an 
der  Rückenlehne  ein  Krampen  und  eine  Schaufel  fortgebracht. 


10  N  o  t  i  i  a  ». 

Da«  Innere  des  Protzkastens  ißt  wie  bei  C/73  eingerichtet,  da 
Patronentornister  und  Geschossverschlage  wie  dort  verpackt  werdea. 

Munitionswagen  C/73. 88. 
Derselbe  unterscheidet  sich  vom  schweren  Munitioiiswagen 
dadurch,  dass  er  die  Feldprotze  C/73. 88  erhalten  hat»  und  d 
ebenso  wie  bei  der  Lafette  C/73. 88  gestaltet  ist 

Batterie-Munitionswagen  C/88. 

Die  Protze  gleicht  der  Geschützprotze,  doch  entfidlen  einige 
und  Vorrathsstftcke. 

Der  Hinterwagen  ist,  so  wie  die  Protze  C/88,  mit  Rücksicht  auf 
lichste   Erleichterung   construieri    Die  Achse  ist  erleichtert   und  durch 
Tragbäume   geführt,   die  Kastenwände  sind   aus  Stahlblech.   Eine 
Erleichterung  des  Hinterwagenkastens  ist  durch  Verkleinerung  der 
und  Patronenfächer  erzielt  worden,   welche  nicht,  wie  beim  Xunii 
C/73,  14  Geschossverschlfige  und  10  Patronentornister,  sondern  nur  je 
nehmen  können.  Infolge  des  größeren  Fassungsvermögens  wird  der  Mi 
wagen  C/73   auch  in   den  Artillerie  -  Munition  s-Colonnen  verwendet, 
der  Wagen  C/88  ausschließlich  in  den  Batterien  zu  benutzen  ist  und 
die  Bezeichnung  „Batterie-Munitionswagen"  erhalten  hat. 

Am  Hinterwagengestell  befinden  sich  hinter  den  Aufprotzhandhaben, 
dem  Lafettenkasten,   ein  Zubehörkasten  und   dahinter  ein  Kartätschen-] 
für  2  Kartatschen   (bei   C/73   sind  Ähnlich   wie  bei   Lafetten   zwei 
Kartätschen-Futterale,  außen  an   den  Tragbiumen  ?or  dem  Hin 
angebracht). 

Der  Wagenkasten  ist  nur  etwa  30cm  hoch;  auf  der  ebenen 
decke  ist  ein  Tornistergitter  angeordnet;  die  vordere  und  die  rflcMfP 
Wand  des  Kastens  bilden  je  eine  Thür,  wie  beim  Protzkasten  C/88.  M* 
den  Fächern  für  Munition,  befindet  sich  im  Hinterwagenkasten  nur  nocl  • 
Fach  für  Zubehör. 

Schusszahl  bei  den  Batterien. 

Die  Batterien  haben  808,  oder  für  jedes  Geschütz  134%  Schuss,  n.  Vti 

300  Granaten:  in  14  Geschütz-  und  Munitionswagen-Protzen  je  15, fc1 
4  geraden  Munitions-Hinterwagen  je  25,  in  4  ungeraden  je  20.  ' 

:W0  Shrapnels:  in  14  Geschütz-  und  Munitionswagen-Protzen  je  15,* 
4  geraden  Munitions-Hinterwagen  je  20,  in  4  ungeraden  je  25. 

28  Kartätschen:  an  0  Lafetten  und  8  Munitions-Hinterwagen  je  2; 

808  Patronen:  in  C  Geschützprotzen  je  32,  in  8  Munitionsvag* 
protzen  je  30  (bei  C/88  je  32),  in  8  Munitions-Hinterwagen  je  47  (M 
C/88  je  45). 

Das  Zahlenverhältnis  der  Granaten  und  Shrapnels  hat  sich  durch  1* 
nähme  dor  Sprenggranate  geändert;  die  Schusszahl  ist  aber  dieselbe  geMM* 

V  e  r  w  a  1 1  u  n  g  s  -  F  a  h  r  z  e  u  g  e. 

Hiezu  werden  gezahlt:  die  -Vorraths wagen  und  Feldschmieden,  von  fa* 
C/73. 88  und  C  88  bestehen.  Fahrzeuge  C/73  kommen  in  den  Batterien* 
stehenden  Heeres  nicht  mehr  vor  und  werden  nicht  mehr  neu  eneugt 


Notizen. 


11 


Die  Fuhrwerke  C/73.88,  welche  bei  fahrenden  Batterien  eingetheilt 
sind,  stimmen  im  allgemeinen  mit  dem  Munitionswagen  C/73.88  überein 
und  weichen  in  den  Einzelheiten  der  Construction  und  Einrichtung  von  jenem 
und  auch  untereinander  nur  insoweit  ab,  als  es  die  Verschiedenheiten  der 
Gebrauchszwecke  erfordern.   Diese  Fuhrwerke  haben  Räder  und  Achsen  C/73. 

Die  Fuhrwerke  C/88,  mit  denen  die  reitenden  Batterien  ausgerüstet 
sind,  und  bei  deren  Construction  ebenso,  wie  bei  dem  Batterie-Munitionswagen 
C/88,  auf  möglichste  Erleichterung  Bedacht  genommen  worden  ist,  stellen 
lediglich  eine  Umgestaltung  der  Fuhrwerke  C/73,  bezw.  C/73.88  nach  dem 
System  C/88  dar;  von  diesen  weichen  sie  hinsichtlich  ihrer  sonstigen  Ein- 
richtung und  Ausrüstung  nur  wenig  ab. 

Lebensmittel-,  Futter-  und  Packwagen. 

Mit  dem  Lebensmittelwagen  sind  alle  Batterien,  mit  dem  Futterwagen 
nur  die  reitenden,  mit  dem  Packwagen  die  Commandos  der  Corps-Artillerie,  sowie 
die  Stäbe  der  Feld -Artillerie -Regimenter  und  der  fahrenden  und  reitenden 
Artillerie-Abtheilungen  ausgerüstet. 

Von  jedem  der  genannten  Fuhrwerke  gibt  es  nur  ein  Muster: 

Lebensmittelwagen  C/87,  Futter-  (Proviant-)  Wagen  C/87  und  Pack- 
wagen C/77. 

Die  Construction  des  Lebensmittel-  und  des  Futter- Wagens  C/87  ist 
nicht  bestimmt  vorgeschrieben ;  sie  werden  indes  nach  dem  Muster  des  Pack-, 
bezw.  des  Proviant-Wagens  C/87  erzeugt,  oder  diese  haben  doch  bei  ihrer 
Beschaffung  als  Anhalt  zu  dienen.  Der  Proviant- Wagen  ist  größer  und  ge- 
räumiger, daher  leer  auch  180%  schwerer  als  der  Lebensmittel- Wagen. 

Die  wichtigen  Gewichts-Daten  über  das  deutsche  Artillerie-Material  ent- 
halten die  folgenden  Tabellen: 

I.  Geschütze. 


Benennung 

fahrende     |      reitende 

Batterien 

Schweres  Feld- 
Geachfltz  C.  73 

(Bohr  C.  73, 
Lafetten.  Protze 
C.  73  od.C.  73.88) 

Feld-Geschdts 
C.  7388  (Rohr  u. 
L&fette  C.  73.88, 

Protze  C.  88) 

Gewicht  der  leeren  Lafette kg 

„          „     kriegsmäßig   ausgerüsteten    Lafette 

sammt  Rohr „ 

Gewicht  der  leeren  Protze „ 

„           „    kriegsmäßig  ausgerüsteten  Protze . .  „ 
„        des  kriegsmäßig  ausgerüsteten  Geschützes  „ 
„         des  kriegsmäßig  ausgerüsteten  Geschützes 

sammt  Bedienung „ 

Zuglast     /ohne  Bedienung „ 

545 

1.030 
545 
950 

1.980 

2.370 
330 
395 

505 

955 
490 

895 
1.850 

308 

eines  Pferdes )  mit             „         „ 

12 


N  o  i 


tun. 


II    M  iiuitionswa; 

Benennung 

fahrende 

II.iH-ri     . 

Üal'.i 

tlui»«wn                  ItusitÜonfwagitii 

..n,-,    i      ;.;   «4 

0,    Bt 

Gewicht  der  teeren  i'r                   ,k<j 

545 

186 

lv                                        .  .  .  .  .  w 

910 

leeren  Hinterwagens.,  „ 

630 

560 

SM 

■          i     i  i 

rfljiteten  Hii 

1.310 

1.170 

1  105 

Gen                    kriegsmäßig     ausgo- 

1.980 

i.000 

G  c  w  i  e  h  t                   \i >gin i  aß  i  g    a  usge- 

rüsteten  Wagens  mit  aufgese^ 

Bedien  ii  D 

2.498 

— 

/jiu'l  i>t      Johne  Bedienung  . . .     , 
eines  Pferdes  |  mit             |               .  „ 

370 

sm 

448 

41  6 

III.  V  b  r  w  altlings-  F  a  h  r  z  e  q  g  e    i  alle  Fuhrwerke  sind  sechsspäoi 


B    i     IJ     |     Fl     11    D    f!     g 

fahrte  Ha  lim* 

Batterie 

V  Girat  ta- 

\orratlli»afeB 

FeldsclimicJt 

üllfM     , 

r     7'    -: 

<\  7:-  .<■- 

OL  7Ä.88 

CL  ** 

itieiri  der  leeres  I' 

480 

440 

4SO 

£gfl  Leeren  Hinterwagen«  „ 

840 

7*0 

MO 

590 

«70 

dei  ii    Vorrathswagen .  , 

— 

8.010 

— 

kriegumvi        1 

— 

2,040 

— 

ausgeruht-  in  i:;                n 
Fuhrwerke-    1  f                    i 

2020 

— 

8.010 

— 

-- 

%w 

— 

3.100 

Bedienung   1 »  , , 

i  Feldscbmn  1 

- 

— 

IV.   Lebensmittel-,  Futtor-  und  Packwagen. 


B  e  n  e  n  D   B  0  g 

ende 
Batterie 

Batterie 

Sub  eise*  Feld» 
Artillerie- Regi- 
ment* oder 
f  o in  rann *to  d»r 
Corpi-ArtiNert* 

Stab  «iMt 

reitenden  Artö 
leri«-AbU~tt*sg 

L«l*naitttlvar>« 

C.  *7 

k wagen  C.   77 

Gev                          Wagens  kg 

;  1 1 1  *■  j^ » ■  i  u  *  t  e  t  • '  n  ' '  MFent  ' ' '  i : 
auf 
Bratet                  ahrej    ., 

550 

1  100 

1  178 

730 

1  SOO 

K30 
1,080 

l  i 

1  140 

1  J 

Hauptmann  .1 


Notizen. 


13 


Versuche  der  englischen  Artillerie  im  Jahre  1888  zu  Lydd. 

Die  von  der  englischen  Artillerie  im  Jahre  1888  zu  Lydd  durch- 
geführten Versuche  erstreckten  sich  nach  verschiedenen  Richtungen.  Unsere 
Wiedergabe  folgt  dem  in  den  Professiond  papers,  Vol.  XIV,  1888,  veröffent- 
lichten Kapporte  des  Ingenieur  Major  C 1  a  r  k  e,  dessen  Details  vorwiegend  jene 
Versuche  betreffen,  welche    auf  das    Gebiet  des  Geniewesens    sich  erstreckten. 

I.  Beschießung  einer  Belagerungs-Batterie  aus  152mm,  178mm, 

203mm  Haubitzen  und  aus  152mm  Kanonen. 

Die  Sprengladung  der  Geschosse  bestand  aus  Pulver  oder  Lyddite. 

Die  aus  lehmiger,  mit  Sand  vermischter  Erde  erbaute  Batterie  hatte 
9m  Brustwehrdicke.  Ohne  auf  nähere  Details  einzugehen,  wird  angeführt,  dass 
unter  255  gegen  die  Batterie  abgefeuerten  Schüssen  nur  142  das  Versuchs- 
object  trafen,  wobei  constatiert  wurde,  dass  die  Wirkungen  proportional  waren 
dem  Gewichte  der  Projectile  und  ihren  Sprengladungen,  zur  Auftreffgeschwin- 
digkeit jedoch  im  umgekehrten  Verhältnisse  standen.  Gezogene  Mörser  hätten 
sich  vortheilhafter  gezeigt,  als  die  versuchten  Haubitzen  und  Kanonen.  Die  mit 
Lyddite-Sprengladung  versehenen  Geschosse  hatten  keine  nennenswert  größere 
Wirkung  aufzuweisen,  als  jene  deren  Ladung  aus  Pulver  bestand. 

II.  Bogenschuss    aus    Haubitzen    gegen    ein    gedecktes  Ziel. 

Hinter  einer  l*80m  dicken  uud  an  der  inneren  Brustwehrböschung  mit 
Körben  verkleideten  Erdbrustwehre  wurde  eine  Wand  aufgestellt,  deren  oberer 
Rand  unter   %  und  deren  Fuß  unter  9/i0  gedeckt  war. 

Auf  1.100m  Entfernung  wurden  60  und  auf  2.200m,  08  Schuss  gegen 
das  Versuchsobject  aus  den  152,  178  und  202mm  Haubitzen  abgegeben. 
Die  geringe  Treflferzahl  jedoch  (5  Treffer  auf  jeder  Distanz),  welche  der  geringen 
Treffsicherheit  der  angewendeten  Geschütze  zngeschrieben  wurde,  gestattete  aus 
diesem  Versuche  keinen  Schluss  zu  ziehen. 

III.  Beschießung    eines    Munition-Magazins    mit    den   gleichen 

Haubitzen  wie  vorher.  (Fig.  1.) 
Das  Magazin  war  in  Holz  ausgeführt  und  mit  Balken  eingedeckt,  über 
welche  eine  120m  hoho  Erdanschüttung  sich  befand. 


Fig.1.  Munition*  Magazin.  O/m). 


Die  der  Schussrichtung  zugewendete  und  am  meisten  gefährdete 
Magazinswand,  wurde  mittels  50mm  dicken  Stahlplatten  verstärkt.  Die  Erd- 
decke erstreckte  sich  nach  der  Schussrichtung  hin  ca.  8m  vor  den  Magazinsraum. 


14 


Notisan. 


Auf  2.200m  Distanz  worden  120  und  auf  2.700m  Distal  80! 
abgefeuert,  wobei  im  ganzen,  also  auf  beide  Entfernungen  in 
nur  10  Treffer  erzielt  wurden. 

Ein    178mm  Geschoss   explodierte  vor  dein  Magarinseingang.  M\ 
fttlltem   Magazine  hätte  dieser  Schuss  die  Munition  zur  Biplorion 

Um  ein  solches  Object  gänzlich  dem  Blicke  zu  entziehen,  wird 
weglassung  der  Erdüberschüttung  und  die  Anlage  ganz  versenkter 
räume,  sowie  die  Vertheilung   der  zu  hinterlegenden  Munition  auf 
Depoträume  befürwortet. 

IV.  Beschießung  eines  Geschützstandes  für  Terachwiniiigij 

Lafetten.  (Fig.  2.) 

Die  innere  Umkleidung  dieses  schachtartig  gestalteten  Geschft 
bildete  ein  ca.  220m  dicker  Betonkörper,  welchen  eine  9m  dicke 
um  0'83m  überhöhte. 

Die  äußere  Brustwehr  war  unter  */B  gehuscht   Die  Brustwehrkrow  I 
deckte,  wie  die  Fig.  2  zeigt,  ein  bei  a  verankertes  Drahtnets. 


Fig.  2.  Sdutiit  duri-h  dm 

f*f$rtuiii>st*md  für  Vtrsdiwmdiuujtktftthn 

*fp  P/ml 


An  der  Innenseite  bildeten  im  Beton  eingelassene  gebogene  Stahlschitf* 
eine  Vorkragung,  auf  welcher  die  Sandsackverkleidung  der  inneren  Brustw^ 
böschung  aufruhte.  Das  für  diesen  Stand  bestimmte  150mm  Geschütz  sarf 
Lafette  wurden  markiert. 

Die  Beschießung  des  Standes  begann  auf  600m  Entfernung  mit  eis* 
57mm  IIotchkiss-Kanono  und  wurde  auf  900m  Entfernung  mit  einer  25** 
Nordenfei  t-Mitrailleuse  fortgesetzt.  Die  erzielte  Wirkung  war  fast  gleich  $& 
Das  Drahtnetz  auf  der  Brustwehrkrone    hatte  unbedeutenden  Schaden  erlitt* 

Hierauf  hesehoss  man  das  Versnchsobject  mit  einer  152mm  Kanone  tf 
1.100m  Distanz.  Die  Geschosse  waren  mit  Lyddite  gefüllt.  Unter  12  abgegel 
Schüssen  trafen  8  das  Ziel    und   nur   zwei  der  Treffer  waren  von  Bedentot 


Notizen. 


15 


Der  eine  traf  die  innere  Böschung  hinter  dem  Geschütze  und  erzeugte 
m  Trichter  von  3*70wi  X  2'90m  X  OQOm.  Der  darunter  befindliche  Beton 
:  auf  420m  Länge  zertrümmert.  Die  Betonsplitter  sowie  die  Wirkung  der 
36  hätten  sicher  die  ganze  Bedienungsmannschaft  außer  Gefecht  gesetzt. 

Der  zweite  Treffer  traf  in  einer  Entfernung  von  ca.  2*75wi,  etwa 
.  x  (die  Brustwehr  war  von  früheren  Treffern  bereits  aufgewühlt),  die 
nßtwehrkrone,  erzeugte  die  durch  die  punktierte  Linie  in  Fig.  2  dargestellte 
rche,  wobei  die  Innenkante  dos  Betonkörpers  abgekämmt,  und  ein  Stück 
r  Schienenvorkragung  herausgeschleudert  wurde.  Das  Geschoss  explodierte 
it  unterhalb  der  Schienenvorkragung. 

Der  Geschützstand  blieb  allerdings  im  allgemeinen  benutzbar,  die  Beton- 
litter  und  das  herausgerissene  Schienenstück  hätten  aber  ohne  Zweifel  an 
•chütz  und  Lafette  großen  Schaden,  und  unter  der  Bedienungs-Mannschaft 
deutende  Verluste  verursacht.  Im  ganzen  waren  die  Versuch sorgebnisse  der 
ilage   solcher  Geschützstände  ungünstig. 

V.  Beschießung  von  Beton-Case matten.  (Fig.  3,  4  und  5.) 
Drei  Casematten-Constructionen  wurden  versucht. 


JKg.3.  CasemaUeNr.l.  (Vno). 


+  1-9S 


•>'.*»•••"*.  J-*i-  -  "••"  :.    '  ••"*'•*:  •.'•»»;"•»..>■  •»>,•••;».■>  vf. 


tu*. 


Die   Casematte   der   ersten  Construction   (Fig.  3)   hatte    3'OOm  Spann- 
ite  und  war  mit  einer  doppelten    Lage   Stahlschienen   (Schienengewicht  pro 


JRUfA  CasemaJtU Nr.2.  (Vno). 


+  V15 


J&F              +9U              *£ 

ifH 

W^0^^.^^'0^ 

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•>■'.- 1  i.'.  Wf-v */^'--7:i'.'.>.v it'V'^ViV'» 

ter  18%)    eingedeckt,    auf  welcher    eine    0*45    starke  Betonlage   und  eine 
r0  hohe  Erdüberschüttung  aufgebracht  wurde. 


16 


Notizen. 


Dio  zweite  Casematte  (Fig.  4)  hatte  ebenfalls  8*OOm  Spannweite  und 
war  in  Beton  gewölbt.  Gewölbstärke  0*90m,  Stichhöhe  0'45m.  Die  Erdüber- 
schüttung betrug   V70m. 


FU/.5.  p  CastmatttWr.3.  P/m). 


I 


Die  dritte  Casematte  (Fig.  5)  endlich,  hatte  3  00m  Spannweite  und  war  mit 
«•hier  Lage  Stahlschienen  (Gewicht  pro  Längenmeter  18%),  und  mit  einer 
OOO/n  starken  Betonübermauerung  eingedeckt.  Auf  letzterer  wurde  eine  Erd- 
schüttung  von  VbOm  aufgetragen,  auf  diese  ein  0*60m  dicke  Betonlage, 
welche  wieder  mit  0*90m  Erde  überdeckt  wurde. 

Die  drei  Casematten  wurden  auf  1.800m  Entfernung  aus  der  200m* 
Haubitze  beschossen.  Die  Projectile  waren  mit  Schießwolle  geladen  und  mit 
Verzögerungszündern  versehen.  Der  Einfallwinkel  betrug  25°. 

Bei  der  ersten  Casematte  traf  von  20  Schuss  einer  das  Object.  Es 
wurde  in  der  Erdüberschüttung  ein  4607«  X  4*60w  X  0'60m  Trichter 
erzeugt.  Im  Innern  der  Casematte  war  gar  keine  Wirkung  sichtbar. 

Bei  der  zweiten  Casematte  trafen  von  19  Schuss  2  die  Erdüberschüttung. 
Da   beide  Treffer  jedoch  weiter  gellten,  war  keine  Wirkung  wahrzunehmen. 

Bei  der  dritten  Casematte  endlich,  traf  von  20  Schuss  auch  nur  ehi»r. 
und  kämmte  die  rückwärtige  Casemattseite  so  ab,  wie  in  der  Fig.  5  durch 
die  punktierte   Linie  angedeutet. 

Wegen  der  geringen  Treffsicherheit  wurde  die  Beschießung  eingestellt 
und  wurden  bei  der  ersten  und  zweiten  Casematte  scharf  adjustierte  (tescho>$t* 
auf  der   Betondecke  elektrisch  zur  Explosion  gebracht. 

Das  bei  der  ersten  Casematte  im  Punkte  a  explodierte  Ceschoss  erzeugt* 
Kisse  in  »1er  Eindeckung,  ohne  jedoch  die  Schienen  verruckt  oder  gebogen  zu 
haben.  Das  in  />  zur  Explosion  gebrachte  Geschoss  schob  die  ganze  Decke 
um  i)'\\i)m  nach  rückwärts:  die  Betonlage  war  an  dieser  Stelle  ganz  zer- 
trümmert und  die  Schienen  darunter  waren  durchgebogen.  Die  Casematte  wurd? 
noch   al>  bewohnbar  angesehen. 

Durch  das  bei  der  zweiten  Casematte  in  c  zur  Explosion  gebrachte 
(Ji'schoss  wurde  nur  die  obere  Kante  der  Betonierung  abgestoßen. 

Aus  diesen  Versuchen  wurde  gefolgert,  dass  es  im  Ernstfalle  zahlreicher 
Schü»i«  bedürfe,  um  ernste  TndTresultate  zu  erzielen.  Major  (Marko  ist  der 
Ansicht,  dass  in  den  meisten  Fällen  für  die  Befestigungsanlagen  Großbritanniens, 
die  Stärke  der  Betonlage  mit  OM,">///  genügen  wird,  höchstens  könnte  man  dieselbe 
dort,  wo  wirksameres  Verticalfeiier    zu    erwarten    stellt,  auf  0*75m  verstärken. 


Notizen.  17 

Ferners  müsse  man  trachten,  die  Stärke  der  Erdüberschüttung  zu  ver- 
ringern um  die  verdämmende  Wirkung  derselben  hintanzuhalten.  Die  Erde 
ganz  zu  beseitigen,  sei  aber  nicht  angezeigt,  da  dieselbe  die  Geschosse  vorzeitig 
zur  Explosion  bringt  und  die  Sprengstücke  der  Geschosse,  sowie  die  Beton- 
splitter aufhält. 

Die  Anordnung  der  Schienenlage  besitzt  den  Vortheil,  dass  die  Beton- 
lage  erhalten    bleibt,  selbst  dann,  wenn  Sprünge  in  derselben  vorhanden  sind. 

VI.    Beschießung    eines    Luftballons    und    eines    elektrischen 

Scheinwerfers. 

Der  Fesselballon  hatte  7'20m  Durchmesser  und  wurde  auf  ca.  150m 
Höhe  erhalten. 

Nach  17  aus  dem  1 2  Pfund-Geschütze,  auf  Distanzen  zwischen  3.300m 
und  3.650m  abgegebenen  Shrapnelschüssen,  war  der  Ballon  zu  Boden  ge- 
bracht. Derselbe  hatte  zwei  30cm  lange  Risse,  ferner  8  bis  9  Schuss- 
löcher. 

Obwohl  der  Versuch  für  den  Ballon  ungünstig  ausfiel,  muss  hervor- 
gehoben werden,  dass  in  diesem  Falle  die  Lage  des  Ballons  genau  fixiert  war. 
In  der  Wirklichkeit  hätte  ein  Luftschiffer  immerhin  Zeit  genug,  um  seine 
Beobachtungen  durchzuführen,  ehe  der  Ballon  ernstlich  beschädigt  sei. 

Mit  dem  gleichen  Geschütze  wurde  gegen  das  Modell  eines  elektrischen 
Scheinwerfers  mit  090  Durchmesser  auf  1.590m  Distanz  geschossen.  Die 
Entfernung  wurde  mittels  eines  Distanzmessers,  u.  zw.  in  der  Nacht  bei  Anvi- 
sierung des  wirklichen  Projectors  gemessen.  Von  7  bei  Tage  abgegebenen 
Shrapnelschüssen  waren  am  Projector  26  Treffer  nachzuweisen.  Die  Art  der 
Durchführung    des    Versuches    gestattet   aber   keinen    maßgebenden  Schluss  !\ 

Hauptmann  v.  Fornasari. 


Ober  das  Gefrierenmachen  von  Fleisch  durch  kalte  Flüssigkeiten'). 

Bei  der  Bedeutung,  welche  die  Anwendung  künstlich  erzeugter  Kalte 
für  die  Conservierung  von  Militär-Verpflegsartikeln  in  jüngster  Zeit  allgemein 
gewonnen  hat,  seien  im  Nachfolgenden  einschlägige  Mittheilungen  über  fran- 
zösische Versuche  auf  diesem  Gebiete  gemacht. 

Unter  dem  Vorsitze  Berthelot's  hatte  sich  eine  vom  Kriegsminister 
eingesetzte  Commission  mit  der  Anwendbarkeit  der  schon  in  zahlreichen 
industriellen  Etablissements  im  Betriebe  befindlichen  Gefrierapparate  für  oben 
genannten  Zweck  zu  beschäftigen.  Da  nun  in  den  meisten  dieser  Etablissements 
die  Gefrierkälte  nicht,  unmittelbar  am  Orte  ihrer  künstlichen  Entstehung  ver- 
wendet, sondern  in  Form  unfrierbarer  Flüssigkeiten  transportiert  wird,  wie  z.  B. 
als  abgekühlte  Chlorcalciumlösung  in  einer  Bohrleitung  zwischen  der  Gefrier- 
maschine  und  dem  Kühlraume  oder  den  abzukühlenden  Apparaten,  so  handelte 


')  Spätere  Versuche  haben  den  Nachweis  erbracht,  dass  ein  Reflector  auch 
von  mehreren  Geschossen  getroffen  werden  kann,  ohne  dass  das  Licht  wesentlich 
abgeschwächt  würde. 

*)  Nach  mComptes  rendu$*. 


[8 


X  u  t  i  je  e  II 


es   sich  vorerst   um    <  1 1 * •   1  rage    flach    der   gweckm&üigsfc 
um  Fleisch  gefrieren  zu  machen. 

F  inrandlülg   von  Kälte    zur   Fleischconservierung  m(k#*en 

Zsttperiodsn    beachtet    worden:   während   der  ersten  kurz  als  in*»glkh 

dauernden   —   muss  das   Fleisch  /tun  Gefrieren  gebr 

-    welche  sich    je  nach    Bedarf   ausdehnen  lassen    soll   —    « 
Fleisch  in  f.  in  welch«  in  eins  Temperatur  von  ung 

—   4*    unterhalten     wird.    Gegenstand    dieser    Miuleulung    sind    die    iu    drr 
vorzunehmenden  Operationen, 
Die  einfachste  Maßregel  beatfinde  im  Eintauchen  des  In  eine 
Hol!  m    Fleisches    in    die    kalte    Flu 

mit    halben    Binden),    ganzen  hweinen 

3i:infint  winL  sind  Brwieeettenn&ßen  mii  Stunden  eusi 

eren  eines  solchen  Stückes  erforderlich« 

h  um  kalte  Luft  handeln,   so   könnte   d  üreck  mi» 

dem   Bioische  in  Conl  rächt  und  überdies  mit  erhöhter  »iesehwii 

also  narh  Art  eines  Eiewindes,  bewegl  werden.  Es  ist  auch  sehr  lei 

gkeit   auf  einen    Lnftstrom    zu    übertragen,  ohne  »an  an»- 

gedehnter  Oberflächen  und  auch  jener  Vorkehrungen   liiozu  Im 
Isolierung  von   Fl!  en  überhaupt,   Wasser,   Dampf, 

durch  selbe  werden  reicht  hin  <»*sigk*ii 

ttle-r  bocke   Bleien   zu   lassen,    welche    in  ein  Reservoir  atagexT 

durch    wdches    die    abzukühlende  Luft  wird.    Die  Temperatai 

erfolgen  dabei  fast  augenblicklich. 

Diese   Ali   Sei   Abkühlung  der  Luft  gewährt    auüer   anderen 
den  Vorth*]]  der  Vermeidung  des  Beifes,   Will  man  nämlich  die  Luft  mechsni 
abkühlen  —  durch  Compression  und  darauf  folgend'  uung  —  so 

t    aus   ilir«T   Feuchtigkeit  Kisstaub,   von  dem  si«>  gereinig 
Odftl    Llist  mau  die   Luft  über   die  Oberfläche  röhrenförmiger  A] 

D  Innerem  die  kalt  _keit  lauft,  so  bedecken  ei <  ^rflÄchi»« 

ppantte  bald  mit  einer,  Bisschichte,   welche   den   ferneren  th»<rmijf*hfli 
i  aoflen  erheblich   erschwert.    Wenn    rtu    Gegtn- 
th*ile    di«    Luft    durch  directen  Coi  der  kühlen  Flu- 

itig    ihren  Wasser-    (Feuchtigto 
[  1  (nehmen  können. 

r  thermische  Wechsel    zwischen  Luft   und  Fleisch  vollzieht  sich  mm 
aber  nicht  m  aschheit  and  Vollkommenheit,  \  h*n 

:     und    i  om    im  C 

abgekühlte  I.uft  wurde,  bei  ihrem 

in  die  n  Theil  der  von  der  kalten  Fl 

ine    und    dieselbe  nur    itj 

zur  Verdönm  noihwend  i    Flüssig 

und   ! 

ZweckmalhV  biege   einte 

Wfni  und    uimiitr  v»»r- 


Notizen.  19 

beschriebenes  Coaksreservoir  installiert  wurde,  in  welchem  der  thermische 
Wechsel  zwischen  kalter  Flüssigkeit  und  Luft  sich  vollzieht. 

Dieser  Process  wurde  nun  zunächst  versucht  Neu  an  ihm  ist  die  Ver- 
wendung des  Coaksapparates ;  die  Verwendung  der  gekühlten  Luft  ist  an  manchen 
Orten,  besonders  auf  den  Schiffen,  welche  die  riesigen  Fleisch  vorräthe  Amerikas 
und  Australiens  nach  Europa  bringen,  schon  längere  Zeit  geübt. 

Es  schien  nun  zunächst  vortheilhaft,  den  Coaksapparat  in  das  Innere 
des  das  Fleisch  enthaltenden  Raumes  zu  stellen;  deshalb  musste  die  Anlage 
aus  einem  cylindrischen,  zur  Unterbringung  der  Coaks  dienenden,  und  aus 
einem  das  Fleisch  enthaltenden,  den  ersteren  corridorartig  umgebenden  zweiten 
Theile  bestehen. 

Diese  Disposition  verringerte  die  gegen  außen  mit  schlechten  Wärme- 
leitern zu  umgebende  Oberfläche  und  vermied  die  Anlage  einer  sonst  noth- 
wendigen  canalartigen  Luftleitung. 

Auf  den  Cylinderapparat  kam  ein  Ventilator  zu  stehen,  der  auf  den 
ganzen  Querschnitt  des  ersteren  wirkte.  Die  Luft  wurde  so  nach  abwärts  über 
die  Coaks  gedrückt  und  verließ  den  Apparat  in  kreisförmiger  und  gleich- 
mäßiger Vertheilung,  trat  dann  in  den  Corridor,  wo  sie  das  Fleisch  umspülte 
und  sodann  durch  den  Ventilator  in  den  Kreislauf  zurückgeführt  wurde. 

Der  Apparat  ist  eine  einfache  Holzkufe  ohne  Boden.  Diese  ist  auf  Holz- 
unterlagen gestellt,  20cm  oderhalb  eines  mit  Blei  bekleideten  Reservoirs.  Auf 
den  Holzunterlagen  ruhen  auch  Pfosten,  welche  mit  den  sie  verbindenden  Quer- 
leisten den  Rost  bilden,  auf  dem  die  Coaks  sich  befinden. 

Die  gepresste  Luft  durchstreicht  den  Apparat  von  oben  nach  unten. 
Theoretisch  wäre  es  vorzuziehen,  derselben  eine  Bewegung  im  entgegengesetzten 
Sinne  zu  ertheilen;  letzteres  müsste  aber  mit  ziemlich  großer  Geschwindigkeit 
erfolgen  und  hiedurch  könnte  die  Flüssigkeit  in  ihrem  Laufe  über  die  Coaks 
gestört  werden. 

Die  Flüssigkeit  wird  durch  ein  in  der  Axe  des  Apparates  liegendes 
Eisenrohr  zugeführt,  aus  welchem  sie  in  horizontale  Bleirohre  mit  gleichmäßig 
vertheilt  liegenden  kleinen  Ausflussöffnungen  tritt,  um  sich  von  da  über  die 
Oberfläche  der  Coaks  zu  ergießen,  Die  Flüssigkeit  sammelt  sich  nach  dem 
Ablaufen  von  den  Coaks  im  darunter  befindlichen  Bleireservoir  an,  von  wo  aus 
sie  durch  ein  Rohr  zur  Kältemaschine  gelangt. 

Zur  Beschleunigung  der  Circulation  der  Flüssigkeit  sind  begreiflicher- 
weise ein  oder  zwei  Pumpen  nöthig.  Es  muss  hervorgehoben  werden,  dass  die 
Eintrittsgeschwindigkeit  der  Flüssigkeit,  der  Entleerungsgeschwindigkeit  so 
weit  untergeordnet  sein  muss,  dass  sich  in  keinem  Falle  auf  dem  Boden  des 
Apparats  eine  Stauung,  welche  die  Gascirculatiou  stören  würde,  ergeben  kann. 

Die  kalte  Chlorcakiumlösung  tränkt  die  Dauben  des  hölzernen  Apparates 
und  sickert  stellenweise  durch ;  um  das  Fleisch  dagegen  zu  schützen,  erhält 
der  Apparat  eine  hölzerne  Hülle,  welche  denselben  nirgends  berührt. 

Der  Fleischraum  wird  durch  zwei  concentrisohe  Bretterverschalungen 
umschlossen,  deren  Zwischenraum  mit  Sägespänen  ausgefüllt  ist.  Das  Dach 
ist  ähnlich  construiert,  nur  ist  an  der  Stelle  über  dem  Apparate,  an  welcher 
der  Ventilator  eingesetzt  ist.  das  Holz  durch  Gusseisen  ersetzt,  welches  in 
Form  eines  Cylinders  die  Verlängerung  des  Apparates  bildet.  Dieser  Cylinder 
ist   an    vielen   Stellen    durchbohrt,   um   die   Luft   aus  dem  Fleischraume    ein- 


20 


Urea* 
timim 


n  /u  lassen  und  i*i  gegen  außen  mit  einem  doppelt« 
BfigeapftneftLUnftg  enthält,  abgeschlossen:  Au   demeell 
r  des  Ventilators  angebracht 
Dei   diu  gefällte  kreii 

broc  wm   einem 

getrennt,    ans    welchem    sich    der    k 
1  >* * i  ist    ilnn  h    Kwei    srlun  Thitn  m,    zwischen    Welche  ein  ä&gt- 

■  ,  zuganglich,    hu*  Thflren   werd 
<ii*»   i  aagepn 

Die  nm  m  211  bringend«  Fleisch  wird  mittels  Haken  an  eisernen 

und  bequemste   A 
I  falsches, 

M-lir  schwierig«  in  öineto  engen  Gange,  Lasten  rata  ra 
«««wicht   zu   handhaben.    Es   erschien   daher  zweckmäßig,   sftmmüiche   Trfgtr 
zu  einem  drehbaren  System  derart  zu  vereinigen,  dass  es,  indem  jede 
Tragetange  an  der  Thüre  Torbeigefuhrt  wird,  leicht  fallt,  in  diesem  Augen* 
Lg  dea  Hakens  aufzuhängen  oder  abzohel 
EMe    Mgel    aia  Qnairatsisen  —   horizontal   und    in  -htuopt 

sowie  in  gltichsr  Entfernung  lan^s   eines  -  —  mi 

durrh  jwei  Keifen  an«  Flacheisen  mit  einander    zu    einem    System  v< 

!  siiirl    anf   Rftder  montiert,    welche    auf  einer  kleinen  KVi* 

nbahn  laufen.    Von    den  wird    eine    Schiene   durrh   den  th 

förmiges    Apparat,   die   andere    durch    die    Riegel   der  den  Raum   um 

[liebsten    Vereinfachung    des    Mechanismus    I 
wurde   die    Bewegung   der   eben    beschriebenen   hVdl?orrichfcung  id 
einen   Arbeiter  zu  bedienenden  Heh 
einen  der  beiden  Fla<  wirkt«,  der  : 

artig  eing  war 

hr  schwierige  Arbeit,  wen 
\rt  der  1  lügt,    wird   durch 

tnde    erlei 

Arbeiter  geleitet  wird.  Das  Zugs 

Dach  in  einem  Gus*- 
»u<etischlaucb,   der   mit   gwel    B  denen    "tu    $£ge- 

nn. 

anroes    richtet   sieh  nach  der  gi 
bin 
Dlüi  rt    die  Anbrin  ir  Aufhfii 

;   alle  an  tiealdinn 

tlin 

Die  icht  willkürlich  angenommen. 

halber  1  und 

1 
khji  nen. 

Kehr  Freiheit  hat  m:*n  in  der  Wahl 


Notizen.  21 

abhängt,  die  man  in  einer  Operation  zum  Gefrieren  bringen  kann.  Vorläufig 
wurde  der  Durchmesser  des  Apparates  mit  2m  angenommen;  die  Erfahrung 
wird  jedoch  das  Verhältnis  ermitteln  lassen,  welches  zwischen  diesem  Durch- 
messer und  jenem  des  Corridors  zweckmäßigerweise  bestehen  muss.  In  dieser 
Beziehung  kommt  zu  beachten,  dass  das  GefriervermOgen  des  Apparates  mit 
dem  Querschnitt  desselben,  also  mit  dem  Quadrate  einer  Längendimension,  die 
Quantität  Fleisches  aber  mit  der  Länge  des  Corridors,  also  mit  der  Läugen- 
dimension  allein  wächst.  Die  .zweckmäßigsten  Dimensionen  des  Apparates  und 
des  Corridors  in  horizontalem  Sinne  werden  daher  mit  dem  Momente  bestimmt 
sein,  als  man  die  Beziehung  ermittelt  haben  wird,  welche  zwischen  der  von 
Verbrauch  und  Temperatur  der  Luft  abhängigen  gefrierenmachenden  Kraft  und 
dem  Fleischqnantum  besteht,  welches  in  einer  gegebenon  Zeit  zum  Gefrieren 
gebracht  werden  kann.  Hauptmann  Dietl. 


Kleine    Notizen. 

SchießverSUChe  mit  Cordite.  In  England  haben  kürzlich  interessante 
Tergleichende  Schießversuche  stattgefunden,  um  die  Feuergeschwindigkeit  allein  und 
in  Verbindung  mit  der  Treffähigkeit  bei  dem  bisherigen  Geschützpulver  und  dem 
neuen,  Cordite  genannten,  rauchschwachen  Explosivstoffe  (so  genannt,  weil  es  nicht 
pulverförmig,  sondern  strähnig  oder  bindfadenartig  ist),  zu  ermitteln.  Als  Geschütz 
diente  eine  sechszöllige  (152cm)  Schnellfeuerkanone  von  40  Caliber  Länge  in  einer 
neuen  Lafette. 

Zuerst  wurden  zur  Erprobung  der  Feuergeschwindigkeit  je  fünf  Schuss  mit 
Pulver  (Marke  E.  X.  E.)  und  Cordite  verfeuert;  sie  erforderten  mit  dem  ersten 
61  Secunden,  mit  dem  zweiten  nur  15  bis  24  Secunden  Zeit;  die  Feuergeschwindigkeit 
mit  Cordite  war  mithin  etwa  dreimal  so  groß.  Sodann  wurden  je  fünf  Schuss  nach 
einer  Scheibe  abgegeben;  das  Ergebnis  war:  mit  Pulver  Ol  Secunden  Zeit  und 
2  Treffer,  mit  Cordite  55  Secunden  Zeit  und  4  Treffer.  Weitere  Proben  fielen  eben 
so  günstig  für  das  Cordite  aus.  (»Army  and  Navy  GazetU.u) 

SchieliverSUChe  mit  Ballistit.  Im  Lager  von  Rocca  di  Papa  in  Italien  fanden 
in  jüngster  Zeit  zwei  Vergleichssehießen  zwischen  dem  bisherigen  Pulver  und  dem 
Ballistit  statt.  (96  Mann  vom  15.  Infanterie-Regiment  schössen  auf  380m  Distanz, 
bei  gewöhnlichem  Pulver  das  Visier  auf  490m,  bei  Ballistit  auf  20f*m  gestellt.) 

Es  fanden  zwei  Schießen  statt: 

Beim  ersten  Schießen  (eine  20m  breite  Reiter-Scheibe,  mit  9  Patronen  pro 
Mann,  nach  einander  mit  beiden  Pulversorten  im  Magazinfeuer  liegend  beschossen), 
ergaben  sich,  mit  gewöhnlichem  Pulver  3373°  0,  mit  Ballistit  43*84°/0  Treffer. 

Beim  zweiten  Schießen  (je  fünf  Salven  mit  beiden  Pulversorten  gegen  eine 
30m  breite  Infanterie -Scheibe  im  Liegen  abgegeben)  ergaben  sieh  mit  gewöhnlichem 
Pulver  36-09%,  mit  Ballistit  42  r>f>%  Treffer. 

Beidemale  lagen  die  Verhältnisse  insoferne  günstig  für  das  gewöhnliche 
Pulver,  als  ein  leichter  seitlicher  Wind  den  Pulverdumpf  sehr  rasch  zerstreute. 

Aus  den  an  die  Versuche  geknüpften  Betrachtungen  des  Berichterstatters  der 
„L'Italia  militart  e  marinau  heben  wir  die  Wahrnehmung  hervor,  dass  bei  der  ersten 
mit  Ballistit  abgegebenen  Salve  ein  Hauch  sich  zeigte,  der  auf  200m  und  sogar  300m 
deutlich  sichtbar  war,  was  bei  den  anderen  Salven  nicht  mehr  stattfand.  Die  Stärke 
des  vom  Ballistit  verursachten  Knalles  lässt  sich  auf  etwa  zwei  Drittel  der  Stärke 
des  bei  gewöhliehein  Pulver  stattfindenden  schätzen.  Das  Geräusch  ist  kurz,  lebhaft 
und  plötzlich.    Der  Rückstoß  bei  beiden  Pulversorten  Ist  angeblich  fast  gleich  stark. 

5 


22 


N  o  t  i  i  e  ii. 


ieiMh  i 


Versuche  Im  AuedauereeMeßen  mit  de«  Bewehre.  Zv 

der  Ausdauer  des  Soldaten  beim  Schießen  mit  dem  Infanterie-Gewehre  wniei 
Frankreich  interessante  Versuche  durchgeführt,  die  nach  9L'Avmkr  mäkmin*  lk.1 
?om  Jahre  1890  folgenderart  dargestellt  wurden.  Als  Bndslel  der  Yersuess  | 
Anzahl  Patronen  ausfindig  zu  machen,  die  ein  8chutse  im  Sehaelttner  th 
imstande  sei,  bis  er  ror  Ermüdung  das  Feuer  einzustellen  geswumgesi  ist  Isi 
hiezu  die  besten  Schützen  zweier  Bataillone  ausgewählt,  wrai  16 
und  10  mit  dem  Lebel-Gewehre  ausgerüstet  waren.  Vor  der  Übung  hatten  < 
einen  Marsch  ?on  4km  in  feldmaßiger  Adjustierung  bei  schlechtem  Wetter  i 
gelegt.  Das  Ziel  bestand  aus  15  Figurenscheiben,  die  einig»  CeuÜmeter  r 
ander  entfernt,  auf  800m  Distanz  aufgestellt  waren.  Jeder  Schutze  hatte  980 1 
zur  Verfügung  und  sobald  sein  Gewehr  durch  das  Schießen  ubenaißigheifif 
war,  was  gewohnlich  nach  90  bis  26  Schüssen  stattfand,  wurde  ihm  sofort  eil 
Gewehr  Ton  einem  hinter  ihm  stehenden  Manne  zugereicht   Die  Schumi 
die  Stellung  zum  Schießen  nach  eigener  Wahl  einnehmen;  alle  gaben  Jets 
Schüsse  in  knieendor  Stellung  ab.    Das  Resultat  ergab,  dasa  die  mit  4s*  < 
Gewehre  ausgerüsteten  Schätzen  nach  (im  Mittel)  148*6  Schüssen,  jene  zutl 
Gewehren  nach  (im  Mittel)  154 'S  Schüssen  das  Feuer  einstellten.  Die  Dssw'j 
Schießens    betrug    im    ersten   Falle  im  Mittel   18,   im  zweiten  10 
Treffresultate  ergaben  sich  mit  8*1  resp.  8*6%.  Einigen  8chutzen  ward  4er  1 
ertheilt,  das  Gewehr  nicht  gegen  die  Schulter,  sondern  am  Vorderarm  aufnkg«u,4 
mussten  sie  nach  dem  40.  Schusse  diese  Lage  des  Gewehres  wieder  aufgeb 
der  Folge  wieder  von  der  Schulter  aus  schießen.  Ein  antlicher  Befund  * 
die  größere  Moskelanstrengong  rar  das  Gras*  im  GegensntM  tum  Leb- 
Ahnliche,  im  weiteren  Verlaufe  durchgeführte  Versuche  ernbeaimi 
die  Wahrnehmung,  dass  bei  einem  noch-  größeren  Schnellfeuer,  die  r 
verminderten.  Ein  letzter  Versuch  bezweckte  die  Wirkung  des  Schießens  tob  j 
bildeten  mit  jenen  von  minder  unterwiesenen  Soldaten  in  Vergleich  zu  ziehen.  ] 
beträchtlichen  Menge  abgegebener  Schusse  betrugen  auf  400*»  Distanz  dieTr« 
für  die  enteren  24*47%,  für  die  letzteren  11*80%'  auf  500m  91*7%,  resp.  lt'l 

Versuche  mit  Aluminium-Legierungen.  Kürzlich  wurden  Versucht  i 

anf  elektrolytischem  Wege  dargestellten  Aluminium  und  dessen  Logierungen  i 
deren  Ergebnisse  manches  bemerkenswerte  liefern.  Von  der  SocUti  de  Tm 
geliefertes  Metall  wurde  mit  Kupfer  von  Leitungsdrähten  in  verschiedenen  Ye>| 
hältnissen  zusammen  verschmolzen  und  zu  Blechen  von  1mm  Starke  gewalzt  A» 
diesen  wurden  in  der  Längs-  und  Querrichtung  Streifen  von  6mm  Breite  zu  den  Ver- 
suchen herausgeschnitten.  Für  eine  Kupferlegierung  wurden  folgende  Resultate  erriet: 


Zusammensetzung  der 
Lfftforung 


AI. 


Cn. 


Elasticitäts- 
Coefficient 


Spec.  Gewicht 


berechnet 


Wldervtend 
ffeffen  Zerreißen 


gerne— en 


pro  »■** 


Dehnbar- 
keit 


Keines  Aluminium 


**8% 
%% 

W/p 


2% 
4% 
«•• 

*% 


7.200 
8.000 


2-78 
290 
3  02 
3-U 


267 
2  71 

2-77 
282 
2  86 


18'7ty 
30-7  . 
31-1, 
386, 
36-5B 


V. 

m. 


Hieraus  folgt  der  interessante  Schluss,  dass  6%  Kupfersat*  die  Widerst«* 
fähigkeit  des  Aluminiums  verdoppelt.  Für  die  Silberlegierungen  genügten  iwei  T* 
suche,  um  den  Beweis  zu  erbringen,  dass  ein  viel  größerer  Zusatz  dieses  MetiDl 
nöthig  wäre,  wenn  man  die  gleiche  Festigkeit  wie  bei  einer  Legierung  mit  6%  Knf* 
erreichen  will.    Die  Resultate  gibt  die  folgende  Tabelle  an: 


Zusammensetzung 

AI.  As. 


95% 
90% 


5% 
10% 


Elasticitäts- 
CoPficient 


8.000 
8.000 


Specifisohea 
Gewicht 


279 
200 


Widerstand 

gegen  Zerreißen 

pro  ww« 


25-  lkg 
30-Q 


Dehnbar- 
keit 


3% 
3% 


klfth   das   Metall    Ihuirhouze,    ein«   Composition    von    100  Thrilen 
Aluminium  und  10  Theüen  Zinn,  ein«!  Prüfimg  unterzogen  worden.  Sie  erj 
reißfestigkeit  14kg  pro  Iwito*   Dehnbarkeit  $%«    Ba  soll   lieh  gat    I  and 

hl  schmelzen  lassen,  EäaenbaJin-Zeitaiig*") 

Locomotiv-Zugkraft.   Der  higeinemr  ftiei  In  beschäftigt 

Jahren   mit    dem    Gedanken  ibung,  d.  i    die  Zu 

dadurch    zu    erhöhen,    dass    er  KU    aus    einer    auf    denselben    an^: 

Dynamomaschine    nach    den    Treibradern    und    zurück    nach    der   Quelle    leitet, 
dadurch  herb'  itmug  erklärt  er  dadureh,  dass  der  Strom 

den  Anfang  einer  Schweißiin^  iwltehen  Treibrad  und  Schiene  macht.  Natürlich  nur 
dl   der  I  dadureh  unterbrochen  wird,   das- 

ive  sich  weiter  bewegt.  Wie  Fachblätter  melden,  durfte  Ries   vor  kurzem 
mit  einer  Looomotive  der  Fh.  U-Bahn  zwei  Vermute  anstellen,  die  sehr  be£riedi| 
auffielen.    Es  wurd«-   luoichel  eine  Steigung  ran  L86  Paß  auf  eine  engl  Meile  mit- 
hilfe   des   Stromes    in    SN)  Minuten  n,    wahrend   der   auf  ei  I    an- 

gew  n  branehte    De?  zweite  Versuch  war  noch  üben. 

wurde  die  Locomotivf   vor.  festgebremsten  Kohlenwagen  ge- 

spannt.   Natürlich  vermochte  sie  die  Last  nicht  von  der  Stelle  zu  bei  bald 

man   aber   den   elektrischen  Strom  durchließ,  kam  der  Zug,  wenn  auch  langsam,  in 
Bewegung. 

fc  freilich  dabei  die  erhöhte  Inanspruchnahme  des  Kessels 
zur  Bethätigung  der  Dynamomaschine  und  die  todte  Gewicht  derselben.  Es  erscheint 

mach    nicht   allzu   gewagt,   wenn    Rice  behauptet,   die  Elektricitat  vermöge  die 
Reibung  um  25"  ^  zu  steigern.  Kr  schließt  au&  dem  Hahn- 

wagen,  bezw.  elektrische  Loeomotiven  ökonomischer  arbeiten,  also  größere  Zugkraft 
besitzen,  als  Dampf-Locomotiven.  („Österr.  E Uen bahn -Zei tun- 

Festungs-Locomotiven.    Die  französische  Heeresverwaltung  besitzt  bereits 
in»  ihren    dieser,   von    Pechot   erfundenen    Loeomotiven,   w  ±   durch 

m «kraft  auszeichnen   und  8tei  von  5  bis  7%  leicht  überwinden 

haben  zwei  getrennte  Fenerungen,  zwei  Schornsteine  und  zwei  vollständig 
Mechanismen  mit  je  vier  gekuppelten  Kadern. 

koter  dem  Mas  eh  inen  stand   ist  zwischen  den  beiden  K  n  Drehzapfen 

wodurch  ra    befahren 

es  macht  sie  besondti&i  für  den  Betrieb  auf  den  schmalen  Feldbahnen  »ehr 
(„Deutsche  Heeres-Z<  i 

Theeren    Von    FutibÖfJeri.   Aufgrund  sä.nmtlicher,  in  der  französischen  Armee 
be?i  Impragnierui 

durchlBssigmachen    der   Hannscbafts  •  Zimmei  ichtigl    « 

und  zugleich  billigst«  Impragnierui 
inkohlenth  An  wendungsweise  muss  die  folgende  »ein; 

en    wird    mit   Ha  mir  .und   sodann 

sammt  lieber  St  »chwunden  ist;  Bämintliche  Pagen  und  syr  und 

lern  des  Pußbod  jann  wird  der 

3t e inkohlenth eer    mit    einem    Pinsel    derart 

■idringt  und  lfy  Theer  auf  lOwr  Fußbodenf] 
cht,  Da«  Zimmer  dar!  i  r  Trocknung  de«  Fußboden 

werden.  Bern    halben  Jahre    ist   die   zweite  Theerum  Innen :    sodann 

abc  es,   die    Imprägnierung  jährlich    einmal  / 

The  wird   der  Fußboden  nar  trocken  gebürstet     l'i  ekel  rings  um 

das   Zimmer   sind  r   ab- 

gek  dem  froheren  den.  Die  undnr 

Ful.: 

ntlich  mit  feuchten  Läpp 

I 


nie  hl  abliefe. 


saaewnehw«!! 


24 


Notizen. 


Sani täts -Verhältnisse  des  k.  und  k.  Heeres  im  Mooate  October 

Mit  Ende  September  1890  waren  krank  verblieben 6.3? 

Im  Monate  October  1890  sind  neu  erkrankt 27.69 

entsprechend  °  00  des  Verpflegsstandes . 

Von  den  Erkrankten  worden  an  Sanitäts-Anstalten  übergeben    ...  10.29 

entsprechend  %o  des  Verpflegsstandes 

Im  Monate  October  1890  sind  beim  Krankenstande  in  Abgang  gek< 

in  den  Kasernen  und  eigenen  Wohnungen  Behandelte 13.14' 

„     „     Sanitäts-Anstalten  Behandelte 9.32 

Znsammen.    .    .     22.47! 
darunter  als 

genesen 17.781 

infolge  von  Krankheiten  gestorben 9J 

entsprechend  %o  des  Verpflegsstandes 

Am  Monatsschlusse  sind  krank  verblieben 11.544 

und  zwar:  in  den  Kasernen  und  eigenen  Wohnungen    ....  2.651 

„     „     Sanitäts-Anstalten ,.  8. 88! 

Bei  den  in  Abgang  gekommenen  22.475  Mann  waren  an  behandelten 
heiten  und  an  Todesursachen  bemerkenswert: 


Krank- 
heiu- 
fllle 


Tode« 
Alle 


Krank-! 

beits*  j 
falle 


Seorbut 

Dann-Typhus 

Weehselfieber  und  Wechsel- 
fieber-Siechthum  .... 

Blattern 

Tubereulose  der  Lungen.    . 

Influenza 

Katarrh d.  Augen-Bindehaut 
Trachom 


4 
115 

703 


971  ! 


23 


20 


Acuter  Bronchial-Katarrh  . 
Lungen-Entzündung .  .  .  . 
Rippenfell-Entzündung.    .    . 

Magen-Katarrh 

Acuter  Darm-Katarrh  .  .  . 
Venerische  und  syphilitische 

Krankheiten 

Wunddruck  der  Füße  .    .    . 


1.164 
90 
68 

1.155 

790 


1.634 

1.015 


307 


int'oli 
in  \ 


Pie  Erkrankungen,  der  Zugang  in  den  Sanitäts-Anstalten  und  die  T»i 
:•  v.in  Krankheiten  berechnen  sieh  in  den  einzelnen  Militär-Territorial-I 
,  Ue>  Verpflegsstandes  wie  folgt: 


!       Militär- 
T  e  r  r  i  t  o  r  i  a  1- 
Bezirk 

1  ■  Vä    1 

k          '      e:   -  ~                i 

S       "13  1     J 

Militär- 
Territorial- 
Bezirk 

a 
u 

« 

u 

*~*  i 

Wien 

Innsbruck.    .    . 

<Jraz  

/ara  .     . 

Prag 

J«..>ot'>ta.lt      .    .    . 

Krakiiu 

1'rzeniNsl  .    .    .    . 

S6 

loi 
lo;> 

KM) 
10«  > 

8S 
81 

34       0-iu 
37      o-4*; 

:;s     ;  o-;jg 
42     ,  0-40 

!.*j    i  o-o:> 

42        0   17 
:>7       o-«7 

40    j  o;;i 

Lemberg    .    . 
Budapest    . 
Press  bürg  . 
Kasehau .    . 
Teinesvär    . 
Hermannst  adl 
Agram     .    . 
Sarajevo.    . 

87 

103 

97 

82 

95 

104 

100 

71 

i 
39    ; 
56     : 
52     I 
43 
46 

63     ! 
49 
33 

Aul.u-itlein   ^in 
30  SoUiMiiu.rde 


1   imoh   \  ■■rirok«.TMi!i.*n  : 

Verunglückuugen  mit   tätlichem   Ausgange 


ixen, 


25 


Die  Befestigungsarbeiten  der  deutschen  Feldpionnier-Vorschrift  für  die 

Infanterie  'i. 

Diese   neue  Vorschrift   fnr    die    technischen    Arbeiten    der  En&nterie  im 
e,  befolgt  den  Grandsati  Anferstet  BinftahbeM  mid  bietet  demnach  durch- 
nür  leitende  Gesichtspunkte  and   K  rna. 

d  unserem  Stamdpc  verdienen  in  erster  Linie  Jene  Bestünnranf 

ende  Beachtung,  die  im  Abschnitte  ,,nefegtigungsarbeitenu  enthalten  Bind. 
Im  XaehMirenden  seien  die  wesentlichsten  derselben  wieder^ 

Starke    der   Di 
dderkungon  müssen  gegen  Gewehrfeuer  0*75  (Sand)  b  torriger, 

riger  Boden),    gegen   Sprengstficke,    Shrapnelkug^ln    040    bi  »*gen 

reschosse  der  Feldgeechfttti  8  bis  4  lehoeee   Am    Fostnge- 

iifitze    5    bis    7wi    stark    sein.     Dünger    bietet    etwas    weniger 
Widerstand   wie   Erde.    Festgestampfter  Sehnte  sichert  bei   l*75m,  K<  ? 

twa  5»»  Stärke  gegen  Gewehrfeuer:  Schnee  fofl  8m  Starke  gegen 
ldiresehötzen.  Holz  von  0*845  Mi  Im  und  Mauerwerk  reu  »>\,0m 
ti  gegen  Gewehrfeuer     Mauern,    Im  stark,  gegen  nicht  anhalten 
aufl   Petögea Initzen. 

Der    Schützengraben. 
Di»'    über    Ausführung    reu    SthutzeDgräben    gemachten   Angaben   «li- ■: 
iur  als  allgemeiner    Anhalt;    nach    den    Umständen    nnd    unter  sjgeoei 
Verlegung  des  Führers  haben  Abänderungen  einzutreten. 

Genaue  Einhaltung  bestimmter  Maße  ist  in  der  Regel  nicht  erforderlich, 
genügt,    bei    den  Arbeiten    die    betreffenden  Abmessungen   nach  allgemein 
gen  M&ßverhftltnissen  anzugeben*). 


Z  SfutUntfjtftn 

Fig,    1    zeiirt   den  Aufriss  des  regelt  *<*hfttzengr.  ntei  alb-ti 

umstanden    b  wichtig,    die    innere    i 


!         T  hi  unier  •Vorschrift    tur    die  llerlin   \K*0    Ernst    > 

Mittler  | 

fl    l  Körper   eine«    Hannes;    Fingerstarke  (breite)  für  "'Oäm;  Hai 

brett«    tur  0 10  ne  för  O'fORi;   Fußlange,   Anschl  n  für 


26 


X  (H  izen, 


!  herzustellen,   als   der  Boden   nur   irgend    gnlftast    Der  Absar 
stützen    d>  und   Bereitlegen  der  Munition  an  der  ß 

ist  so  schmal  zu  halten,  dase  durch    denselben   keine  T.Tnbr«|uenji  flir 

das  gen   entstehen.   (Absatz  »<twa   FiiÜlan  und  hoch») 

Der  Schütze  rauss  steh  einen  seiner  KorperUe.sriiarlVnh^it,  dem  \ 
iprecheaden    Anschlag   herrichten    und   ist   zu   gewöhnen, 
durch  W  D    od«   Unterlegen    von   Erde,    Rh 

Schritt  Kaum  an  der  Feuerli]  ihn 

U\r  das  Schießet)   und   Laden  die  rnftglichste  Bequoinlichk' 

Tni    dfe    Brustwehr    Für  Sicht    aus  der  Ferne  thunlichst  unkenntlich  in 
lien,  lind  all«'   scharfen   Kanten  an  derselben   zu  vermeiden«  auch   wird  ihr 
orderlichenfalls   durch    Bedecken    mit   Kraut, 
Umgebung  ähnlich  eben. 

In    der  Vertbeidijri  auf   rriterbringung    und   >  r  Munition 

Besonders   eignen   sich   Schulterwehren  <Tm  ^eh* 

Fig.  6)  zur  Aufnahm  Munitionsniederlagcii,   Vielehe   mit   Bau 

Bohlen  einzudecken  und  räumlich  derart  anzuordnen  sind,  d 
tden. 
Dei  Schützengraben  ist,  «renn  die  Möglichkeit  eh  !ä,T»T*s 

Vollendung    des    Schützengraben    nicht    ausgesehl.»!  fftr 

Schützen  auszuführen  und,  sobald  es  die  Verhältnisse  gesta*- 
11  m  der  «■'  k  erfordert,  für  den  Anschlag  im  $\ 

Fig.  2  andeut 


1* tFufilwm  . 


Fig.  2. 


im  Kxirtn 


mi 


?  Sfialcnlütujrn 


Dnl  ränden    kann    es    sich  empfehlen,  den  i  Exen* 

graben   onch   Hg.  3  zu   v- 

m   vorstärkte  (haben  -«wahrt   eine  beqiK-iu«'  Verbindung  hir 
tUenllnie  und  ellong   ?on   Bück<  Ka 

treppenartige  Zugänge  na-  rftrti  und  rückwärts  sind  anzulegen. 


0*40»!;  Kniehöhe  fax  Ol  .ith.'.he,  ArmbU. 

Nun  im  Knieen   für    10m;   Bru^thoh*    für    I  alurh&he 

t'flr  14<i"»,   An*chhig*höhe   im   Stehen   für   1*30  bis    150«     Manu 
"'•kuntf  für  1  TQtttj  Armspanne  für  1  80m, 

tu  kleinen  Spaten:   Spatenblatthreit«  für  0  l..  für 

ÖtQ '  ohne  Kopf  für  050m 

Xn.  itt   für  <»  - 


Notizen. 


27 


Herstellungszeit  für  den  regelrechte  Schützengraben  nach  Fig.  1  in 
1   bis  2  Standen 

Herstellungszeit  für  den  verstärkten  Schützengraben  nach  Fig.  3  in 
3  bis  5%  Stunden. 

Sofern  thunlich  sind  vor  dem  Schützengraben  Hindernismittel  anzulegen. 

Tig.3. 


ftit  SJuUttOänfav 


Die  Geländeverhältnisse  werden  in  manchen  Fällen  gestatten,  Schützen- 
gräben in  mehreren  Linien  stockwerkförmig  hintereinander 
anzulegen.  Die  hintere  Verteidigungslinie  muss  hierbei  die  vordere  angemessen 
überhöhen.  Gesicherte  Verbindungsgänge  (erforderlichenfalls  zickzackftrmig 
geführte  Gräben)  zwischen  den  Verteidigungslinien*  sind  unter  Umständen 
zweckmäßig. 

Deckungsgräben  für  Unterstützungstrupps  sind  hinter  den  Schützen- 
gräben ähnlich  wie  letztere  anzulegen,  zum  schnellen  Vorbrechen  an  den  Enden 
sind  flache  Kampen,  sowie  hie  und  da  Stufen  über  die  Brustwehr  anzubringen. 

Unterstände  in  Schützen-  und  Deckungsgräben. 

Dieselben  bezwecken  erhöhte  Sicherheit  bei  zu  erwartendem  anhaltenden 
Geschützfeuer. 

Fig.  4. 


In  Gräben  mit  Zugängen  von  seitwärts  wird  der  Graben  bis  auf 
Schulterhöhe    vertieft   (Fig.   4)    und   eine   oder   zwei  Stufen  zum  Niedersitzen 


28 


Njtise*. 


ausgearbeitet  Alsdann  werden  die  Sehwalkn  au  verlegt,  die  Deckhi 
mindestens   eine  Handspanne  stark,   dicht  aneinander   aufgebracht  tmd 
Erde  höchstens  in  Kniehöhe   überschüttet    Di^   seitlichen   Öffnung*« 
Unterstände  werden  durch  Bohlwinde  ans  handbreit  starken  Bohlen,  bezieh 
weise  durch  schrlg  davor  gelehnte  Bohlentafrlo  gesichert,   welch"  tettiw  I 
dem  Heraustreten  der  Besatzung  nach  außen  umgeworfen  werden. 


Gegen  Shrapndkugeln  sind  leichte  dachartige  Eindeckangen  ausreielwi 
Die  Deckbalken  b  (Fig.  6),  welche  mindestens  Spatenblattbreite  stark  sein  mfe& 
liegen  mit  Zwischenräumen  von  zwei  Spaienlängen  ron  einander.  Vierfache  bp 
Bretter  oder  doppelte  Bohlen  c  in  der  Gesammtetärke  einer  Handbreite  sind 
zunageln.  Um  das  Dach  gegen  Granaten  möglichst  zu  schätzen,  i&t  feiiidwSrt§ 
Schutzwehr  aufzuwerfen.  Das  Schutzdach  darf  nicht  mit  Erddecke  terato 
werden,  weil  solche  stärkeren  Unterbau  erfordern  würde,  Der  VerscMusi 
schiebt  wie  früher.  Unterstände  mit  Unterzügen  und  Ständern  dürfen  nur  n 
Leitung  Ton  Pionnieren  ausgeführt  werden. 

Stützpunkte. 

Sie  werden  innerhalb  langer  Schützengräbenlinien  an  besonders  wich- 
tigen Punkten  in  langgestreckter,  dem  Gelände  angepaßter  Grandrissfoci 
nach  Fig.  6  angelegt. 


3 

Aufriss  nach  Fig.  2  oder  3,  oder  wenn  zur  besseren  Einsicht  des  V«* 
geländes  erforderlich,  etwa  nach  Fig.  7. 


N  o  t  i  t  e  a 


29 


Die    in    Fig.    6    zurückgebogenen    Theile    nh    und    t  hützen- 

a  ^  bt  c  if    sind    durch    Schulterwehren    fr    gegen    der    Länge    nach 

reichendes  Feuer  zu    decken.    Gleich    beim    Ausheben  werden  rai 

4  Schritt  Breite  stehen  gel&ase&j  Herumführen  d'<s  Grabens  um  dieselben 

Hütten  des  Bodens  auf  dem  stehengebliebenen  Erdkhdz. 

Fiff.7. 


$  7  Sjwtfril4rufm>  *.../- ?j}ht 


tmStmav 


Die   Endpunkte  des  Schützengrabens  sind  durch  einen  Deckungsgraben 
erbinden    und    in    demselben  erforderlichenfalls   Unterstand  g  einzubauen. 

An   Schanzzeug  etc.  führt  jedes  Bataillui  mit  sich,  u.  zw. : 
an  tragbarem  Schanzzeug;  400  kleine  Spaten,  -in  Beilpicken,  2u  Beile; 
auf  den  Fahrzeugen:  20  große  Spaten,  10  Kreuzhacken,  8  Äxte,  14  Beile, 
hrotsägen. 
Ein  Divisions-Brückentrain   enthält   in   den  Schanzzeug-  und  Werkz-uj- 
600    groß«    spaten,    150    Kreuzhacken,    93    Äste,    1    Beil,    33  Sagen, 
Jammern»  Tanzeug,  sowie  Werkzeug  für  Zimmerleute,  Schlosser  und  Schmiede. 
Die   GeeammtSOHime    der    Werkzeuge    einer  Infanten.  -Oivisien  entspricht 
der  halben  Kopfstärke  derselben. 


Der  Chronometer  .System  Montandon". 

Dieser  Chronometer  hat  nach  Angabe  seines  Erfinders,  des  schweizerischen 

lerie-Oberstlieutenants   Emile  Montandon,   den  Zweck,  einen   bequemen, 

ten  und  praktischen  Entfernungsmesser  zu  bilden. 

Derselbe  ist  eine  Hemontoir-Anker-Taschenuhr,  gehurt  in  die  Classe  der 

ii  Distanzmesser  und  dient  zur  Messung  jener  Zeit,    wetche  zwischen 

Aufblitzen  eines  Schusses  und  dem  HOrbarwerden  des  Knalles  liegt.  Hiezu 

zt    derselbe   außer    den    bei   jeder  Uhr    vorhandenen  Zeigern  einen  dritten 

en    Zeiger»    der   in  15  Secunden    einen    ganzen  Umlauf   macht  und  durch 

Drückervorrichtung    ingang    gesetzt,    sowie    arretiert    werden    kann.    Dafl 

rblatt   hat.    außer   Stunden  und  Minuten   zwei   EitoäLdlafigsn,  u.  zw.  eine 

mzseala  und  eine  Theilung  nach  ganzen  und  zehntel  Sekunden. 

De*  priucipielle  Vorgang    heim  Distanzmesser    nach    einem   schielenden 

Igender;  In  dem  Augenblicke,  in  welchem  man   den  Schtiss  auf- 


"f 


30 


Otiz*» 


blitzen  rieht,  wird  dar  große  Zeiger  in  Bewegung  gesetzt  und  sodann  m 
Momente,  in  welchem  man  den  Knall  bort,  wieder  arretiert.  Jeder  The 
der  Distaazscala,  oberhalb  welchem  der  Zeiger  stehe»  bleibt,  gibt  die 
fernung,  der  entsprechende  TheDatrich  der  Secundeneintbeiltiug,  di|  z* 
dem  Aufblitzen  des  Schusses  und  dem  IDktmrwerden  des  Knalle«  verAö: 
Zeit  an.  Nach  bewirkter  Ablesung  wird  der  große  Zeiger  mittels  der  Dri 
Vorrichtung  wieder  in  die  Nullstellung  zurückgeführt 

Als   Distanzmesser  liegt  diesem   Chronometer   zwar 
hafte  Princip  zugrunde,  wie  einigen  früher  proponierten 
der  zweckmäßigeren   Einrichtung   desselben   waren   jedoch    bessere 
zu  erhoffen  und  bietet  letztere  überdies  den    VortheU   der  Verwendung 
Taschenuhr. 

Nachdem  aber  mit  diesem  Chronometer  Zeiträume  bis  15  SecundMU 
Zehntelsecunden  genau  zu  messen  sind,  schien  es  Immerhin  möglich 
Uhr  beim  Schießen  der  Shrapnels  auf  große  Entfernungen  und  beim  l 
werfen  aus  Feld-  und  Belagerungskanonen,  dann  au«  9cm-  und  ifrm-l 
zur  Orientierung  über  die  beiläufige  Lage  des  Sprengpunktes  verwerte 
können. 

Hiezu  ist  es  nothwendig,  während  des  Einschicßens  mit  Hob 
(Ein8chieß-Shrapnel8)  die  Zeitdauer  vom  Momente    des    Abfeuern®  hie 
Sichtbarwerden   der  Geschossexplosion  in  derselben  Weise   zu  ermitteln, 
dies  bezüglich  der  Messung  der  zwischen  Aufblitzen  eines  Schusses  und! 
barwerden   des  Knalles  liegenden  Zeit  zum   Zwecke   der  Distanznies?nn? 
geschehen  hätte.   Durch  Vergleichung  der  auf  diese  Weise  beim  Kim" 
praktisch'  ermittelten  Geschoss-Flugzeit  mit  jener,  welche  beim  darauffrlg 
Shrapnelschießen  oder  Werfen  in  analoger  Weise  zu  ermitteln  ist,  kann 
Geschütze   aus   bezüglich    der  Lage   der  Sprengorte   der  Shrapnels  minder 
das   Eine   beurtheilt   werden,   ob   die   Shrapnels    vor    oder    hinter   dem 
explodierten. 

Im  Sinne  dieser  Erwägungen  sind  demnach  auch  die  Versuche  miH 
Chronometer    System    Montandon    durchgeführt    worden,    deren    Ergdmi* 
nachstehend  besprochen  erscheinen. 

Bei    der   vom   Erfinder  im  Jahre  1S87  vorgelegten    Musteruhr  wir  < 
Distanzscala   am  feinde   angebracht   und   gab   Hectometer  von  0  bis  50, 
der  Unterteilung  in  halbe  und  viertel  Hectometer  an ;  die  SecundeneiDiMl« 
bildete  den  innersten  Kreis   und   war   roth  bezeichnet;  das  Ingangsetzen  i 
Arretieren    des   großen   Zeigers,   beziehungsweise   dessen   Zurückfahren  is 
Nullstellung,  erfolgte  durch  Drücken  auf  einen  im  Bemontoirknopf  beftndfidw 
federnden  Drücker,  welcher  nach  bewirktem  Drucke  wieder  in  seine  ursprl 
Lage  zurückkehrte.  Um  jedoch  den  Chronometer  mit  Bücksicht  auf  das 
k.  und  k.  Feld-Artillerie  zur  Angabe  der  Diatanzen  normierte  Schrittmifj 
wenden  zu  können,  war  es  geboten,  die  am  äußersten  Ziffemrande 
Metereintheilung    durch    eine    Eintheilung    in    Hunderter    und    Fünfziger 
Schritten  (1  Schritt  =  0'75m)  zu  ersetzen  und  erschien  es  ferner  im  lu 
einer  mögliebst   präcisen   Messung  der   inbetracht  kommenden  Zeiträume 
wünschenswert,  dass  sowohl  die  Einleitung  der  Bewegung  des  großen 
als    auch    dessen   Arretierung,    leichter    als    bei    der   vorgelegten    Mus 


Not  i 


31 


h.  durch  ««inen  minder  heftigen   Druck  zu  )  sei  und 

dass   Ü$  bezügliche   Druckfläche  entsprechend   r<  werde. 

t       Beiden  Forderungen  wurde  seitens  des   Erfinders  Reebm 
rde  der  derart  modificierte  Chronometer,  bei  welchem  dei  rkiiMpt  B< 

Drücker  eingerichtet  war,  beim  Schießen  und   W  n   shrapn- 

uden  Erprobung  unterzogen.    Dieselbe  ergab  triebe  Beeil)! 
tlkomniene  Eignung  dieser  Uhr  für  den  her« 
weck  gefolgert  weiden  konnte. 

i    auch   über   das   Verhalten    tHeoes    Chronometers    beim  andauern 
Vufschlnss  zu  erlangen,  wurde  derselbe    auch    in  dieser  Hinsicht 
afung    unterworfen.    Dieselbe    zeig  h    der    grob- 

unbeabsichtigter  Bewegung  beim  Reiten    oder  beim  Herausziehen  der  Dkl 

Ki   in  diese! Im-,  fegt  immer  in  Bew  Nachdem 

r    durch    dieses    unbeabsichtigte    Func.ti"nieren  ßfafl    4"* 

mehr    als    nothwendig    in    Anspruch    genommen    und  daher  vor/ 
tütobeo    wird,    wurde    fi  dies    durch    einen  Aber  den   Remont 

geschobenen  Kautschukring    zu    verhindern,    was  wohl  gelang.  jedoch  las   Kr- 
greifen  und  Versorgen  der  l'hr  erschwerte. 

Behufs  Abhilfe  wurde  bei  einem  Chronometer  der  Drücker   für   das  In- 
gangsetzen und  Arretieren  des  grollen  Zeigers  in    die   nv  mefanmilg 
Remontoirknopfes  eingelagert,  bei  einem  zweiten  der  ßemontoirknopf  als  DrÜ( 
zwar  beibehalten,  jedoch  am    I                r  Rügelring   mit    einer  Sperre  versahen^ 
welche  aus  einem  einseitig  abgenommenen    Scheibchen    bestand.    De'  Dfflckei 
r  Anordnung   rfrer,  wenn  ach  der  Trag-  oder  Bugelring  in  jene! 
lung    befindet,    um    mit    dem   Daumen  auf  den   Remont^irknopf  drücken  zu 
können,  d,  i.  bei  senkrechter  oder  selbst  um  30  bis  40*  kieroa  »bin 
Lage  des  Bügel  ringes  zur  Ebene  des  Zifferblattes,    weil    dann   die   Abnehm  im*" 
des    Scheibchens    gegen    den    Reniontoirknopf  gewendet  U  r  daher  voll- 
ständig   niedergedrückt    werden    kann.    Liegt   dagegen  der  Bügelling   lingel 
parallel  mit  der  Ebene  des  Zifferblattes,  so  verhindert  der  nicht  abgenomi; 
i\  dieses  Scheibchens  das  Herabdrücken    des    Remontoirknopfes    und   dt 
it  das  Ingangsetzen  des  großen 

Bei   beiden    dieser  Uhren    wurde    auch  die  Einrichtung  des  ZifFerbla 

fhin  abgeändert,  dass  die  roth  bezeichnete  Secundeneintheilung  an  den  äußeren 
md  verlegt  wurde,  wahrend  die  Distanzscala  den  innersten  Kreis  bildet  und 
hritthunderte   (von    0  »xulesen   g 

Die  mit  diesen  beiden  Uhren  durchgeführten  Versuche    ließen   erkenn 
dass   die   Genauigkeit   der   Zeitnu  hinreichend    ist.   um  —  wie  beab~ 

titigt  —  aus  der  GrOÜe  der  Flugzeiten,  beim   Ho]  nid  Shra; 

schießen  oder   Werfen,    auf   die    Lage    der  zu    können 

Dg    aus    den   Versuchen    hervor,    dass    der  Cl  ;-err- 

richtung    am  Tragringe  den  Vorzug  verdient,    weil  man  mit  demselben  im* 
Wide    ist,    genauere  Ze;  jen   zu  machen.   Die  Erprobung  beider  Uhren 

eim  Reiten  ergab  keinen  Anstand. 

beim    Schießen    und    Werfe«     der     Bhrapnelfi     aus    der     9 

5,  betreffend  den  Gebrauch  des  Chroa  erzielten  Beeultute, 

nd  in  dei   nachfolgenden  Tabelle  zusammengestellt: 


32 


Notizen. 


Distanz 

Pulver- 
ladung 

Flugzeit  der 

Intervall 

HohlgeschOMe 

bis  tum 
Aufschlage 

Shrapnels 

bis  xnm 

Sprengponkte 

nach  Markier- 
Rapport 

gcrtekaet  met 

der  FlEfKtt- 
Dfflerasi 

Schritt 

Kilogramm 

Secnnden 

8    e    h    r    1    t    t 

ca.  2.400 

0*95 

5-7 

4-8 

250 

224 

„    2.800 

6-8 

63 

160 

155 

7-5 

6-8 

260 

290 

„    3.100 

0  475 

10  3 

96 

205 

207     ; 

Nahezu  dieselben  Intervalle  werden  auch  erhalten,  wenn  man  sich  n 
Berechnung  derselben  nachfolgender  Regel  bedient: 

„Um  das  Spreng-Intervall  in  Schritt  zu  erhalten,  ist  die  beim  Hohl 
geschosschießen  aus  Feldkanonen  gemessene  Flugzeit  um  jene,  welche  tan 
Shrapnelschießen  erhalten  wurde,  zu  vermindern  und  die  in  Zehntelsecimdei 
ausgedrückte  Differenz  mit  der  Zahl  30  zu  multiplicieren." 

Die  bei  der  1 8c//i-Kanone,  dann  bei  9cm-  und  löcm-Mörsern  erhatoi 
Resultate  sind  aus  der  folgenden  Tabelle  zu  entnehmen: 


Des  Geschützes 

Distanz 

Flugzeit    der 

Inte  r  vall 

'S 
cm 

tu 

s 

"SS 

Hohl- 
geschoase 

Einschieß- 
Shrapnels 

8hrapnels 
bis  ram 

nach 
Markier- 
Rapport 

gereohs« 

■MB  4« 

Flaps* 
Dlffeits* 

bis  tum  Aufschlage 

Sprengponkte 

Meter 

*? 

Secunden 

Meter 

18-    | 

s 

9'  1 

15  ■.- 

.     9 

4  c 
US  o 

» 

55 

1.860 

1-4 

101 

. 

10-3 

G2 

68 

1.030 

0-12 

10-6 

94 

140 

168 

10*ti 

103 

20 

24 

2.4Ü0 

1-3 

164 

15*6 

130 

115 

1.820 

0-9 

139 

12*4 

152 

196 

Aus  diesen  Resultaten  geht  hervor,  dass  die  beim  Shrapnelschießen  und 
Werfen  aus  Feld-,  Belagerungs-  und  Vertheidigungs-Geschützen  sich  ergebend« 
Spreng-Intervalle,  inithilfe  des  Chronometers  sich  mit  ziemlicher  Sicherheit 
erkennen  lassen.  Das  Messen  der  Flugzeiten  ist  leicht  durchführbar,  voraus- 
gesetzt, dass  das  Feuer  kein  sehr  lebhaftes  ist  und  die  Beobachtungs Verhältnis» 
nicht  sehr  schwierige  sind. 

Als  Vervollständigung  der  bisherigen  Auseinandersetzungen  sei  nod 
folgendes  bemerkt: 

Beim  Shrapnelschießen  aus  F e  1  d k a n o n e n  entspricht  einer 
Flugzeitänderung  um  Ol"  eine  Intervalländerung  um  beiläufig  30  Schritt; 
beim  Shrapnel werfen  eine  solche  um  beiläufig  25  Schritt.  Die  Flugi* 
der  Shrapnels  bis  zum  Sprongpunkto  ist,  gegen  jene  der  Hohlgeschosse  bis 
zum  Aufschlage,  beim  Shrapnelschießen  um  etwa  so  viel  Zehntelsecimdei 
geringer,  als  die  Distanz  Tausende  von  Schritten  beträgt;  beim  Shrapnel  werf» 
sind  beide  Flugzeiten  nahezu  gleich. 


Notizen, 


är   das    Shrapnelschie tf en    aus    Belagern  ngs  k  i  u  *fl  e  Q 
n  uhstehende  Tabelle  die  diesbezüglichen  beiläufigen  Anhaltspunkte. 


Dm 

hützes 

Die  Flugaeit  der  Sbrapnels  bis  zum  Sprengpunkte   ist  geringer  ata 
jene  der  Hohlgenchosse  bis  zum  Aufschlage  auf  Distanzen 

5i 

c 
5 

1 

von  t 

bis  3.500*» 

von  3  ZQOm      \      von  4,000«»        vou  l.AOOm  1  von  2. 300* 
btl  4  000m              Mi  4.500m       .  bi.  j  &00m  |  bU  3  000»» 

von  3.000m 
'-eOm 

am         S     *•     ■"     ii     fi     d     •     n 

11 

0  5 

0*6 

1:-. 

0  3 

♦ 

0  3 

0  2 

Ol 

»Ergänzend    zu   dieser   Tabelle    sei    erwähnt,    dass    einer   Änderung    dar 
'lugzeit  um  nj  Helagrrung.Mkane.ne.    M.   1880.  eine  Änderung 

rvalls    auf  Distanzen    bis  ,    auf   größere 

►Stanzen  um  beiläufig  25m  entspricht ;  toi  der  16cm»  und  I8c^-Belagermigs- 
an>  «rechenden,  beittufigaa  Intervallsänderungen  auf  allen 

beziehungsweise  80m. 
Btfm   W  b  r  fed  der  8  ]j  r  a p n  e  1  s  aus  M  fl  r  s  e  r  n  gelten   für  die, 
lugieitänderung  um  0*1"  entsprechenden  Irr  nderung  nachfolge! 

gen  : 

Beim  lagerungsm^rser  M.  1£  lett  0  1"  Floj  v\'urf- 

*>iten  bis  ßüOm,  LOOOm  und  L400m  das  Intervall   um  6m,  Bm, 

tidthnngswefe*    IOto:    bei    den    15<  m    auf  Wurfweiten    bis    8i 

-*   und  2.650  (2,800)fW  um  beiläufig    7»,    \l»<t  beziehungsweise   15m. 
beiläufigen  Werte  —  ftrpi  breche  ToUkomuw  öd  — 

fcftBDtn   mithilfc    der   Colomne    10   der    b<  n    Wurftafeln    för 

**lnen   Ladungen  richtig  gestellt  werden,  trenn    benieksiehügt    fint    d&88    die 
ür   di>  ng    die    Intervalles  durch    l/4  Theilstrieh    der   Tempieruti- 

ebenen    Zahlen    am  h    Geltung   haben    für    eine  Änderung  der  Flugzeit  am 
nde. 


len  die  bisherigen  Er  a  Gebrauch  de*  Chronoc 

md  die  mit  demselben  efhelteneu  Resultate  snaammeng  geben  sich 

abstehende  Folgerungen; 

|.    I>*kr    Chronomel  im    M-mtandon    ist    für    Feldgeschütz 

ehr  nützlicher  Control-Appantf  zu  Übungszwecken  beim  SchieJIen  der  Bhfftpi 
auf   lh  in     Kntfernungen    und   beim    Werfen   derselben,    naehdem    mit    diesem 
Instrument'     Intervall-Differenzen    über    loo    s.-hritt    —    beim   Werfen    le 
ron  60  Schritt  —  mit  ziemlicher  Sicherheit  zu  erkennen  atnd, 

2-  Da  die  Flugzeiten  der  Shrapuels  bis  zum  Sprengpunkte  immer  kl 
sind  als  jene  der  Huhlgeschoase,   so   ist   man   mit    diei  stets  imstande 

zu  entscheiden,  ob  das  Shrapnel  vor  o4tf   nah  dem   Aufschlage  explodierte. 
rden  normale  SprenghAhen  beobachtet  und  isi  die  nu- 

te  zum   Bprengyuntte   kleiner  als  jene  des  Bei 

ll 


J4  Notizen. 

vorhergegangenen    Eins«  ]<i«  li>Mi 
richtige  uuktes. 

Dm   ?1tiirlit  gilt   auch  für  die   Ffolagitfiagii     ü 
•hfitze:    n  h    beim    Sbrapnel  werfen    leiste    dieser  CbrwienirtK 

nütz!  tste. 

4.  Dar   Chumogieteg   durfte   daher  gelegentlich   der   BchteJll 
Feld-    und    F' stu ngs- Artillerie,    u.    zw,    bei    den  Übungen    n  n  dn* 

Lagt-    dot    Shrajni']-Si.ri;n^jninktr    als    Co  ntrol -Apparat    zweckmäßig    verwende; 
werden    können.    Es   ist  jedoch   nicht   ausgeschlossen,   dass   diese    Uhr  unter 
Umstanden  auch  im  Ernstfalle,  zur  Ermittlung  der  Lage  der  Shr 
punkte,  in  vorteilhafter  Weise  zu  gebrauchen  i 

Der   Chronometer   System  Montandon   kann  im  Sinne  des  §.  13. 
Funkt    9  der  3,    Auflage    des    Dienstbuch. 
Ermittlung  der  Entfernung  feuernder  Geschütze  verweil  den. 

ti.  Nach    den    bezüglich    Dauerhaftigkeit    bisher  gern  rfahrun^n 

erfordert  zwar  der  Cbron  i  Montandan    e  ^cbonant 

als   eine    gewöhnliche  Taschenuhr    und    ist  insbesondere  das  Spiel  des  gMti* 
nur  in  jenem   Hafte    zu   activieren,    als    dies    für  das  ?e  MeMitt 

der    Flugzeiten    imbedingt    sdbtderlich    ist;    unter    dieser  Voraussetzung   lim 
jedoch  die  Dauerhaftigkeit  der  Uhr  als  ausreichend  bezeichnet  wer* 
7.  Bei  Anschaffung  dieser  ihr   ist  jene  mit  dem  Yi\ 
ichtung    vorzuziehen,    weil    dieselbe    genauere  Zeitangaben    macht    und  4* 
Gebrauch  dieser  Uhr  insbesondere  dann  keine  Schwierig^  wenn 

dieselbe  an  einer   Uhrkette  getragen   wird. 

Hinsichtlich    d*>s    Preises    sei    bemerkt,   dass   bei    Anschaffung 
in  .Stück,  das   ein  seine  Stück  42  n\,  bei  Abnahme  von    JOU  und  mehr  Stu* 

o.  W.  kostet.  Diese  Preise   bezieh«  lutm 

Verseilung,  Allfällige  Bestellungen  wären  an  die  Firma  Aug. 
rhreiiftibrik   zu  Bt  Croix  in   Sei    Schweiz,  zu  richten. 

Oberlieutenant  v.   Sr %t< 


Erprobung  von  Artillerie  Materiale  der  schwedischen  Fabrik  in  Finspong 

dem  Ausscheiden  de>^  ns  aus  der  Reihe  der  Geschfltzi; 

hat  sich  dief  in    der  '  »seihen    zu    Gescbül 

Fabrik  in  Finspong,  der  Erzeugung  von  modern  Uzen  ans   blasrmfnri« 

!<ru>-s  <  m  i  inaugurierten  M-  rendet 

neuerer    Versuch«    dass    auch    ihr  bten    7.* 

▼orzuglich    entspricht      VVii     entnehmen    di< 
erhalt  oscttOrt  folgenden 

Aus    einer    Lieferung    ron     L9cw    Rohren    für    i  ehe   Mari> 

wurde  Mine  Kernröhre  zurückgestoßen,    weil    ihre  Obertlache    gleich    nach  dts. 
se  des  Stahlblock-  anders  tiefe,  nact 

dttii  ii    Abdrehen    fttt    dw  s  W\chv 

8tre,  Man   befürchtete   jedoch,  das 

auch  durch  letzt-  ITMeiftmdKfähigkeit    1- :    Röhre  Schaden  1  aufc. 


N  o  t  i  i  e  n. 


Im   nun    hierüber,    sowie    Ober    das   neue    Metall  überhaupt    prak 
Anschlüsse    zu    erhalten,    wurde    ein   Extrorovi-rsurh    in  der  Wäm  HBgtll 
das«  man  die  beanständete  Kernröhre  in  gewöhnlicher  Weise  aMrehte,  bohrte 
und  härtete,  aber  nicht  beringte,  Bodttn   für  Vorderladnng   einrichtete,  w< 
die    glatte    Bohrung    im    allgemeinen    den   Durchmesser  von    12 1*4 mm  erhielt, 
tuUehendl    Figur    versinnlieht    die    ausgearbeitete    und    mit    einem    axialen 
tipfernen   Zündlochkeni  versehene   Kern  rühre. 


Boden 

M  find  um: 

Kilogramm   p 

Boden 

w 

^Qiadrat-Millv 

Mündung? 

.  66'32 

Boden 

Mundung 

.  126 

MI 

ron 


Zerreißversuche   mit  gehärteten  Probeflt&betoa  ergaben  nachstehende 

Elastizitätsgrenze   .    . 

Brachfestigkeit  .    .    . 

«rung  auf  100mm 
der  ursprünglichen  Länge 

Zinn  Ext  rem  versuch"  verwendete  man  als  Projectile  gn»eiserne  «Minder 

.  schließlich  von   IQtiikg  Gewicht    und    sei   hier  bemerkt,  dass  das 

nnale  Ladungsverhültnis  der  1 2o/i-Marinekanone    darch    ein   22kg  schweres 

_> ;>/.</     Geschfitzladüllg    gebildet    wird,     welche     ersterem    die 

fkQgageschwindigkeit    v.m     tSOffl,  tu    maximalen    Gasdrucke    von 

1Q0  Atmosphären,  ert  heilt. 

end    sind    die    bei  den  ersten  neun  Schüssen  der  Versuchsreihe 
U  si  Geschosse  und  Ladungen  etc.  tabellarisch  verzeichnet 


A  1 


Nummer    des     Schusses 


l  |         3         4         fi     1     6 


GetchoM-  l 

—  -i  Cr»  Kit  ii  kg 


50 


6         7 


75     75       8 


8fV 


Maximaler   ßaedinefc 


8.315 


8J77 


BJ98 


Urach 


Di    Bcbcii    bei    den    »wei   ersten  Schüssen   Gasspannungeu    aber    M 

nuten,    für    welche    der  eingesetzte  Quetsch ap parat    i 
rerntsslich    gaovg      rschien,    so  wurde  beim    dritten    Schüsse  nn  wider- 
Apparat  eingebracht,  aber  schon    heim    achten    Schnee*    durch 
ugm  rt   Man  verzichtete   *tt  da  an  auf  das  Messen  der  Gas- 

ücke  nnd  steigert»'   nur  nach  je  zwei  Schüssen   die   Ladung   um   u  ;,/../.    V..m 

II* 


36 


Notizen. 


2B.  Schusse  (Ladung    lt2%j    beginnend,    übergieng    man    auT   7bkg 
Gesdn^,  v.m   >7.  an  (Ladung  LS%)  auf  solche  voi 
alsbald  —  beim  29.  Schusse  (zweiter  mit  der  Ladung  I3"ö£#)  —  daa  Rohr 
in  «]«t  nachstehenden  Zerlegung  sprantr. 


Rechte   & 


3^=r 


Linke  Seite 


iil  vor  dem  Versuche,  als    auch    nach  dem  6.,  8.  und  21     >  h  •- 
wurden  die  Bohrungsdnrrhmesser  an   36  messen.    Dieselben    zeigten 

nach  dem  6.  Schusse  eine  von  rückwärts  nach  vorne  abnehmende  Erweiterung 
um  0  13  bis   008mm    i  ursprunglich    12I'39    bia    121*43*1111),    wel«  i 
dem    21  m    an    einer»    zwischen    1.950   und  2.30  das    ^fäti 

(tagenden  st. die  auf  1  bis  VBQnvm  Bugenommen  hatte.  Von  vorn 
oa,    1.800m«  Erweiterung  von  0*07  w  aurb  nach 

dem   21    Schusse  unverändert. 

In    den    vorstehenden  Darstellungen    d«s  aus  den  Trümmern  zusammen- 
gestellten  Bobrai  bezeichnen  die  vollen  striche  die  Brucblinien  d  d» 

strichpunktierten    Linien    aber    die    zwei    Risse ,     welche    vor    dem    Schiefen 
beobachtet    worden    waren    und    die    Beanstandung    der    Kern  -raulaj« 

hatten.  Aus  der  gegenseitigen  Lage  der  Risse  und  Bruchlinien  1.  kein 

■uderer  Einflnss    i  n  auf  die  Zerlegung  des  Rohres  bei  der  ach' 

liehen    enormen  Überanstrengung  entnehmen.  Im  ganzen  und  großen  hat 

<hjr  sei«  itzmetall  S-wahrt 


Ein    zweites    Feld    für  seine  Anwendung  hat  der  Bofors-Finspong-Stahl 
baj   Panzergranaten    gefunden,    deren   Herstellung    bisher   nur  wenigen 
(namentlich   Krupp)  so  gut  glückte,    dass    erster*    die  modernen 
Compound  d&tten  durchschlugen,  ohne  dabei  zu  zerschellen  odar 

liebe    I  zu    erleiden.    Die    schwedische    Marin*    hat   nun    um 

Jahre  1889  OD  Krie-gshafen  von  Karlskrona  derartige  Schieß  versuche  out 
löcm-Stahlpanzer-Granaten  ausgeführt,  welche  einerseits  von  Krupp  bezopft 
wurden,  anderseits  aber  in  Finspong  aus  blasenfreiem  Stalilguss  erzeugt  wordta 
waren,   B  d   wurde  eine  .V7   Tonnen    schwere,    geschmiedete   Stahlplati? 

MM    Lange,    1*277*»    Breite    und    27cm    Stärke,   tt,  zw,  auf  93m    I 
fcfiang.  am  dem.  dun  h  Photographien  der  abgefeuerten  Geschosse  illustrierten, 
oMflMlaH    Venmchsberichte    entnehmen    wir    folgende    Resultate,     welche    die 


* 


Notizen.  87 

billigeren  Finspong-Panzergeschosse  jenen  der  berühmten  Firma  Krupp  nun- 

de^tens  ebenbürtig  erscheinen  lassen. 

Beim    S  der   genau    46*4fep    BobwetiBO    Stablgranaten    nw 

rannen    priamatiecfceu    Pulw    wurden    die  Auftreffgeschwindigkeiten  der  Ge- 

Finspong       .     586*2  und  587*6  .   ms      _  . 

schösse  von  — — — — -  m  gemessen ;   beide    Gattungen 

Krapp  1  und  58  B 

dur  n  durchwegs  die  Panzerplatte,  doch  blieben  lnebei  nur  die  Plnspong- 

Geschosse  ganz  und  frei   von   Rissen;  die  ein«  0*6«   rat  der  Platto  gefundene 

Granate  war  um  Smm  verkürzt  und  nächst  dar  Spitze  um  1  im  Durch« 

tnvsser  vergrößert  (gestaucht),    die    zweite  aus  der  Platte    vorragende    Granate 

zeigte  nach  dem  Herausnehmen  eine  Verkürzung  um   Vlmm.  hang 

hat  d''in  Führungsband  um  O'ldmm.  Dagegen  zerbrach  das  erste  Krnpp'sche 

echoee   beim   Durchdringen    m   fiele  stucke,   welche   im  Sclraaeloche  derart 

d,  dass  di  Mbodan  t&csn  ton  4er  forderen  Flache  entfernt  war ; 

das    zw«  hose    zerlegte    sich    in    sechs    Stücke,    welche    nach  ihrer  Zu- 

..ißenstellung   eine  Verkürzung    desselben    um    2Smm    und    eine  Stauchung 

um  07  mm  erkennen  ließen. 

^Beim  Schießen  mit  16%  schwedischem  lamm  Würfrlpnher  erzielt«  man 
ftreffgeschwindigkeit   und    drang    dabei  je   eine   Stahlgranate    ron 
Finspong    und    Krupp    soweit    in    die    Panzerplatte    ein,    dass    «I 
gerade  noch  die  abgewendete  Seite  durchbohrte.  Wahrend  aber  das  Fin 
Geachoss  keinerlei  Risse    oder  Sprünge  und  nur    eine  Verkürzung  um 
sowie    »ine   Stauchung   nächst    <l«r   Spitze    um    t*74m«    aal  daa 

u  falls  ganz  gebliebene  Krupp  f  dem  cylindrischni  Theile 

m«*li  tgenrisse,    am  Boden  einen   Langenriss;    seine  Verkürzung  betrug 

-tauchung  0  ">  Hauptmann  Franz   Sola  aar 


Wärmeleitungsfähigkeit  verschiedener  Dachdeckungen. 

In   Militärgebäuden    dienen    sehr    häufig  die  Dachraume   I  kl  und 

iss    in    solchen   Fällen    der    DacheindtM-kung  eine  besondere  Aufmerksamkeit 
aet  werden,  um  namentlich  der  Einwirkung  allzugroßer  Hitze  zu  begegnen, 
die    bessere    Isolierung    dei    Dachbodens    gegen    die  äußeren  Temperatur- 
können  die  mannigfaltigsten  Mittel  zur  Anwendung  gebracht  werden. 
Heben   einen   vermehrten  Schutz    gegen  das  Eindri  - n   und 

nee  sind  für  die  Wahl  des  Schutzmittels  entscheidend,  die  W&rmeteitungs- 
igkeit  desselben  und  die    Kosten.     Waa  die  entere  betrift*  zweifel- 

te  die    aus  Knrkabfällen   am  n  eehf  empfehlenswertes  Material, 

h    für    di  an    die    Sparren    anzubringende  Isolierschicht»*    den 

g!t»uVn   V.rtheil    der  Leichtigkeit   btaitst    (0*3  specit  'gen 

uinl    oft    der    Preis  ausschlaggebend    sein    und  zwingen,   von  Anwendung  der 
tlfte  abzusehen,  wenn  wesentlich  billigere  andere  Materialien,   wii  Bebj 
zur   Verfügung   stehen,   denn    im*    Eorkmftaee   kostet   pro 
i    Dicke  ca.  4ä  bia  50  kr.,  während  Holz  an  fielen   Orten  in  di 
Quantität    um    12  bis   lö  kr.  und  Rohr  um    10  kr.  beschallt   Werden  kann. 


38 


■ 


hierum  för  dk 

auf   die  Wärmeleitnngsfähitrkeit    sind    die    von   der   > 

ausgeführten    Versuche,    denn    Besaitete    in    folgender   1  -en  sind 

Warmedurchlftssigkeit 
rhältniszahl,  bezogen  auf  40mm   l\ 


-4     Dächer  ohne  innerer 

G    ftTwchmli  t  D 

B  c  h  a  1  u  n  g. 

Falz-Ziegeldach  mit  einer  IV 

Wellblech,  Prof.  I  -J5  l-'Omm    ... 

unterl   l 

m 

Falz-Ziegeldach  ...                    

M 

Racbpanpedejßii  am  r  Bietl 

ilellt,  unterhalb  Rohrputz  .  . . 

189 

Falz-/ 

Höh                  h,    hergestellt    aus 

Rchalung  und 

— 

l"  Brett,   4  Bogen   Papier  und 

Falz                  h    mit    zu 

GÖmm  Kies  * . , 

110 

l'4    i 

B.  Verschalungen, 

Falz-Ziegeldach,  40ww  k 

schalung 

n 

1     Bretter  mit  dichten  Fugen  und 

Falz-Ziegeldach,  F'Breti 

Rohrputz 

119 

oben    40mm    Korkstein,     ur 

n  dick  . 

143 

Rohrput/ 

... 

n 

116 

Falz-Ziegeldach,   t>5mm    ! 

Soll                       i1  yJ  diel 

L",    mit  Luft- 

113 

ohne  Bolzsehalang 

m 

Dachpappedach  ans    1"   1 

schichte    da*?              auterhalb 

am  Korkstein  oben,  Rohrpatz 

99 

unten  

li.w    Ziegeldach  mit   zwei  ! 

74 

.... 
'  K  irksti'in,  auf  beiden  Seiten 

verputz      ,    . 

94 

1       Bretter,    dazwischen    I 

4ßmm  Kalkstein,  auf  betten  Seiten 

Irten.  unten  Rolirptttz  . 

- 

85 

ementdach  mil   40mm    K 

60mm  Kormetein,  auf  beiden  Seilen 

ii  verschalt,   unten  ) 

verputz,  •••.... 

07 

Wellbleehdacb,    gefüllt 

11                 d   40mm  Korkst 

anliegenden 

mit  erhalb  Rohrputz 

74 

unten  Verputz  .  . 

Aus    Softer    Tabelle    ist    zu    ersehen,    wie    tine    1"   H 
dein  Fal  he  die  Wanneleitum/-  desselben  au' 

uif    IM'   vermindert  ja    sogar    eise    Pftptei 
Hmfftm   ist   (um    CA.    84%   Verrni:  Wird    die    1"    \ 

mir    Kohq)Utz    versehen,    s»>    leistet    sie    dasselbe    wie  •  i 

15  •  - 

putz    ist    nicht    ifl    rechnen,    da    er  für  di<  vi.  idaöc 

ch  Brfotderij 

hie  Fabrik  bemerkt  zu  tfeeen   fefHüdieii:   „Es  ist  v»»n  groüter  Wtehtif» 
die    Schiebten,    welche    bei    Dächern    als    Schalung    dienen,    iiiufrlickst 
dicht    herzustellen,    und    ein    Material    zn    wähl eit<    velcfeei    nicht    nachtrtf» 
lieh    durch    Schwinden    und    Heulen    Gelee  ■  :ur     LufU 

Ich  fugt'    «lern    hiefcü,    das*    hiebe*  rt.   wo  man  durch  mehrfach*    I 

Schulungen    eine    isolierende    Lnftschiehte    schaffen    will,    diese   nur   dann  ili 
r  Wärmeleiter  wirken  kann,    wenn    sie    seihst    thunlich-M  |  ist, 

d.  h.  nicht   durch   die  Fugen  d*r  Wände  allzu  rasch  entweichen  kann. 


Notizen. 


39 


Das  Verleisten  ifit  V  önd   hilft  nicht  viel.   Eine  Lfrundluhe  Ab- 

itte   in    dieser  Richtung    erreicht  die  «;eni«-]'nn<rtt..n    in  <-»orazda  durch  Ver- 
kleben  der  Fugen  mit  dilnoi!  daer  Tbeerlack  (bei 
ins    Theer    und    bosnischem  Harz)    angeklebt    und    überstrichen     v\. 
Quadratmeter  der  Verklebehaut   h                      I  kr.           Major  Tilschk» 


Kleine    Notizen. 
Versuche  mit  Panzerplatten  in  Russland.   Einen  nem  Beweis  dt« 

Icrm  ''isen    das    ge»  Pantennal  \    liefern    die  jüngsten 

über   welche    wir    der    Zeitschrift    „Elsen    and    Stahl- 
jitnehtnen . 
i   11.  November  1SW   sind  in  Uchta   bei  81  Petersburg*  Versuche  Ober  die 
\tndsfahigkeit  von  drei  Panr  gemaebt    worden  u    zw     einer  w 

I  Comp,   in   Sheffield,  einer  harten  Fl  n 
[•    in  Cromol  und  einer  Oompoundplal 
sehen  Marine   b  3jstem  von  John  Brown  and  Comp,  in 

.Mittheiluugen    der  nTtmc*~    bildet    der  Erfolg    eine    t  heil  weise 
itjung  der  amerikanische  «iltitte *), 

Auf  jede  Platte  wurden   fünf  Schosse   aas  einem  86  CaHbei  langen   IfiSmnv- 
liütz  mit  rassischen   H  «lt^r-  (Chromat  auf 

Entfernung  Bei  deu  ersK  %4frgt 

iie  Anfai  Lndigkeit   610»,   bei   den  drei  folgend  ,■  and  64 

)ie   Compaandplfttte   widerstand   den   bei  indem  die 

in    derselben    stecken    blieben,    aber    die   letzten   drei    t:  latt    hindurch     An 

Platte    von    hartem  Stahl    zerbrachen  drei  hing  bis 

die  Verschalung   durch;    aber   die    Platte    litt    stark    und    z<  in    allen 

bern.    In  die  Platte  von  weichem  Stahl  (Pli  efer 

eingedrungen,    immerhin    aber    V  /    hindurchgegangen,    während    lieh    nur 

an*  unbedeutende  Risse  vorfanden. 

Die  Versuche  zeigen,  obgleich  die  Compoundpl  Brown  bessere  Resul 

sb,   als  die  von   Cammelt,   welche   tu   Annapolis  in    Stricke  pi 

Iten.  T, 


Errichtung  eines  dritten  Mörser-Regiments  in  Russland,  im  g  i 

1  •>  Jahrganges   1*90  belichteten  wir  über  die  An  fit  eil  i    neuen   .M 

I   mit   Tk;i>  v  niber  v.  J    die   Bildung   eiuee    d 

nflrser-Regiinents,  welches  wahr  dem  Militärbezirk  Warschau  zugetlieilt 

angeordnet  worden 

Organisation   der  Festungs-Telegraphie   in  Russland.  Durch  koiser- 

Prik.»>    vom  2ö    JnK  (6  tifl  Errichtung    von 

phen-Secüonen  in   d  en  Warschau  rglevek,   Bi 

»ki     und    Iwangorod    anbefahlen      | 

'rganisation  dieser  Seetioneji 

Telegraphie    in    den  Festungen    i>i,    Jen   inneren  Dienet 
Bezt  ler  Generale  und  D  jane  unter  sieb,   mit  den  Truppen 

nison,  mit  d<jn  wichtigsten   Punkten  der  Festung,  sowie  mit  den  F*ldtruppent 
*ie  sich  im  fortificatori sehen  Ra\  lichtem. 

nal  f G  r  •  i  and* 

eil  des  Geniecorps. 

dllM  wlnt  Im  nielileo  Hefl  bmrichtmt 


40 


Notiz« 


3  D»  legrapben-Sectionen  obliegt  die  Ei  i 
ephon-)  Linien  und  Stationen    im  Im». 

Intervallen,  sowie  für  jene  Punkte,  welche  zum  befestigten 

4  Die  Fe.stungs-Telegraphen  n  haben  drei  Formation*-  h«  nach 
Irr  Zahl  der  Telegraphen-,  Telephon-  oder  optischen  Stationen,  sowie  nach  der  l  ä n ^ * 

der  vorhandenen  Linien  in  drei  Classen  unten 

Zur  I   Cli  ren  Sectionen  mit  60  bis  100  Werst  Telegraj 

Linien  und  20  bis  30  Stationen. 

Zur  II   Classe  gehören  8  35  bis  60  Werst  Telegraj 

Linien  und   10  bis  20  Stationen. 

Zur  Hl.  Ciasse    gehören  Sectionen    mit    weniger   al  ™pbcn- 

lephon-)  Linien  und  weniger  all  1<>  Stationen. 

5.  Die  Festungs-Telegraphen    Rind    im  Krieg   nnd  Frieden  Tag 
Betriete     Zur    Zeit    specieller    Festungsubungen.    Manöver  oder 
werden  auf  Befehl  des  Festungs-Commandanten  un»l 
reicht,  tem  .inien  und 

(i.  Die  Festungs-Telegraphen-Seetioneti    sind  in  milr 
and  ökonomischer  Beziehung  dem  Festungs-Genie-Chef  und  dem  Platx-Comttiandai 
während  der  Manöver  und  Festungsübungen  im  Frieden  und  in  allen  anderer»  ) 
des  Krieges  jedorh  dem  Festungs-Commandanten  unterstellt. 

7.  Zar  Ausbildung  einer  henden  Zahl  ?on  Telegraphifl  Mecha- 
niker wird   in  jed«                   eine    I  «legraphenschule    errichtet.    Das  Programm 
selben  wird  yOH              il-Genie-ln                        rten. 

8.  Die  Corninandanten  und  Öfßeiere  der  Sectionen  werden  vom  General 
Inspector   ans    der  Genietruppe    fürgcwahlt.    Der  S e<  tiona  * "mmandaut    welcher   an 
allen  Festungsübungcii  theilniinmt,  hat   für   die    betreffende  Festung 
vollständigung   des  Telegraphen-  >•{<     Kataal    enthaltenden  MobilmaehungspUn 
zuarbeiten. 

9.  Der    Itannscltaftebestand    der    Festung» -  Telegrai 
Friedensxeit  durch   Ü hersetzung  der  intelligentesten  Mann*«  luilt 
terie*Bataill«ui<  bon    früher    im   Telegraf 
haben    den    Vorzug.     Diese    Mannschaft    hat     einen     viennonat 
zumachen.   Im  Mobilisierungsfalle    rückt    die  Keserve-Maunschaft 
graphen-Sectionen  zu  diesen  ein;    ein    weiterer  Abgang    wird    dui 
Genietruppe  gedeckt. 

Dan  Pcrsorinlstund  der  Bastionen  zei^t  folgende  Tabelle: 


dei  Featut 

standst, 
liehen     Cur<    durtft* 
r  Fostungs-Teir- 


Benunntlich 

Festungs-Telegraphen-Seetionen 

I    Classe                      II.  Classe 

1U    CUi 

Frieden 

Krteg 

Frleilt-u     \        Krieg 

Friedet»     1         kr/.: 

tere  ..... 
Mant 

4 

4 
90 

3 

4t 

3 
58 

u 

(Nach  pRtvve  militaivt  dt  Vi 


Zerlegbare  Brücken.   Das  preußische  Kriegsministerium  hat  für  da*  Eis« 
D-Regiment    unter  XL  19,  Nr,  63  886   vom    %A    Septemh 


ptembe 

Zug-   und    Drucks täbe    für   zerlegbare  Brücken**  genc 
!  r  Zujf-  und  Druckstabe    sind    unter 
dass   I  be    zusammengelebt    und    an    den 

butnl  können,   und  dann  in  il 

n  jedoch  Inen  Stäben  auch  / 

M  .in   kam  len  Zuggurt,  sondern  auch  di 

nalcn    von  Balken-    tnnl    Bol/^nhrücken    aus    derartigen  Zttg-    und    Dnta 

und    wieder    zerlegen,    was 
zwecke  wichtig 


\i  Wiir»«li«M  raufiert  In  die  I  .  «He  Minier*»  In  die  tl    * 


41 


Versuche  zur  schnellen  Besetzung  von  Gürtelforts.  Au-  der  mArm*t 

litnehmen  wir.  r  Versuche   zur  schnellen  Beset, 

stattgefunden    haben     Der  Befehl    zur  Besetzung    der  Fort*   wurde  dem 
hinten  des  151.  Infanterie-Beginients  gegen  Mittag  übermittelt.    Das  Begi- 
nnt, kriegsmäßig  geordnet,  wurde  sofort  in  Marsch  gesetzt  und  gegen  den  Artülerie- 
r'ark  dirigiert,  woselbst  es  auf  kleinen  Waggons  eines  Trains  der  M  üitär-  Seh  mal  spur  - 

Jtn  platznahm,  dessen  LocomotiYe  bereits  geheizt  stand.  Die  Platefonn 
einzelnen  Waggons  konnte  -  u    30  Mann  aufnehmen.     Diese  Eisenbahn  verbindet  das 
Toyaii  der  Festung  mit  den  GHtrtelforte;  sie  hat  eine  Länge  von  35fa"    und  passiert 
hie  der  Werke  zwischen  diesen  und  der  Stadt. 

Die  Trains  mit  einer  Geschwindigkeit  von  iOkm  in  der  Stunde,  trans^ 
junent  zu  den  Forts  in  weni^r*  i  kalben  Stunde,  N  \*  h  einer  mark 

Iben,  wurden  die  Truppen  wieder  mit  der  Bahn  zurückbe  fordert 
hieser  erste,  auf  solche  Weise  durchgeführte  Versuch    gelang    recht    gut  und 
im  Falle  eines  Alarmes    die  französischen    Sperrforts    in 
Verth» -idiguugsstand  zu  setzen. 

Mobile  Laderampen  für  Cavallerie  und  Artillerie  System  Peralta. 

ttrete  ton  14  Ootoh«  1880  gelangte  in  Spanien  die  vom  Ingenieur- 
apitän  I>.  Rafael  Peralta  y  Mnroto  construierte  mobile  Laderampe  fiir  CantSüHi 
M    Artillerie1),    welche    in    den  Werkstätten    «i^s  luij.  u    Guadal 

engl   wird,    behufs  deren  Verwendung    beim  Militär-Eisenbahn  zur  Ein 

führ 

Alle  größeren  Garnisonen  wurden  mit  solchen  Rampen,  in  verschiedener  Zahl, 
mit  dem  Auftrage  betheilt    die  Truppen    der  Garnison    zu  periodischen  Übung- 
ig  der  mobilen  Laderampe  beizustehen, 

r  Breite  nach  zweitheilig,    setzt    sich  somit  aus  zwei  l'30m 
sogenannten  Halbrampen  zusammen. 

!     Halbrampe  beetebt  ans  zwei  eisernen  Langßtragern  mit  I-Prtil,  wel 
ts  mittels  ^ines  daran  angebrachten  hakenförmigen  Verbindung  D  den 

reifenden    Eisenbahnwav:  mit    den    schräg 

neu  Enden  auf  dem  Boden  aufruhen.  Zur  Unterstützung  dieser  flbn 
rte  und  zur  bequemeren  Manipulation  mittels   eines  Charniers    zusamno 
Iger,  dient  ein  hölzerner  Bock  mit  beweglichen  Füßen  und  eisernen  Beschlagen, 
ber   die  Träger   wird    der    aus   160  langen  Tafeln    zusammenzusetzende  und 
Querleist-  nbelag  g<  i'afeln  1 1  1  o  B 

jenen  dazu,  den  Übergang  vom  Terrain    zur  Rampenhahn    und    bei  Platefonn  wagen 
on  dieser  auf  die  Wagenplateform  zu  vermitteln 

Mittels  eiserner  Stangen  und  Seile  wird   beiderseits  der  Rampe    ein  Gelander 

Durch  Xeleneinanderstellung    beider  Halbrampen  —  für    deren    fette  Verbin- 
ag  mit  einander  vorgesorgt  ist  —  erhalt   man  eine  8  60m  breite,  unter  oft.  1  :  5  bis 
1:6*3  ansteigende,  sowohl  seitlieh    als    auch    an    das  Kopfende  der  Eisenbahnwagen 
Agende  Laderampe.   Dffl  Rampe  *amnit  ihren  AnsrüstungsbestandtheiUn  | 

im  Geaammtgewichte  reu  1  lKlfy. 
]>ie   Etettltftte    1<  r  mit    der  Kampe  vor    ihrer  Einführung  durchgeführten   \  \o . 
oehc  [J&  \iillerie.   Oebirgv-Artülerie,    Feld- Artillerie 

hetze  samrut   beladenen  tfenitiftnewlyen,  dann  Fuhrwerke  des  Brtickentrains)  waren 
Qßerst  befriedigende  und  haben  dieselben  dargeth  rHe  Mannschaft  sehr  bald 

nhl  mit  der   Etablierung   ab   auch    mit    der  BenfltiraBg  «1er  Laderamp* 
ragt   war 

Euiblierung  brauet.  eingeübt  XI  Minuten, 

t   bei  Wiederholung  der  Übung  auf  fünf   Bf!  rab&ank.  v    F, 


*)  Hatnpa*  pa/rtAtilts  pam 

j»r    ti  eommindti*  <  •/    I "trat tu 

bdntek  ia«  dem   .Mwriol  dt   /«jaulen»«».   18*0. 


42 


Notizen. 


Sanitäts  Verhältnisse  des  k.  und  k.  Heeres  im  Monate  November  1690, 


Mir  RimI  *  Oetofcei  I  n  krank  verblieben 

ht  M  Tiuf.*  \.*vember  189*)  sind  neu  erkrankt    • 
liend  °  w  des  Verpflegsstamb 
lei  Erkrankten  wurden  an  SanitAts- Anstalten  übergeben 
entsprechend  %ö  des  Verpflegast  andea  .    .    .    .    .    . 

Im  »vember  1890  sind  beim  Kr&nkenstai 

in  den  Kulmen  und  eigenen  Wohnungen  Behandelte  *    . 

talten  Behandelte    ..,.,..., 

Zusammen 

nesen  ........ 

infolge  van  Krankheiten  Mftoffeta 

enfcipreehend  °  M  des  Verpflegsalamiei  . 
Am  Monataschluaae  lind  krank  verblieben    ....... 

und  zwar:  in  den  Kasernen  und  eigene   WoABIUI^ 
-      „     Sanii  !ien.    .    . 


11. MI  Mann 
.     86.9« 

Abgang  gekommen: 
.   .     16. 359  Uno 
9    •-  | 
'513  Man 


Bei  den  in  Abgang  gekommenen  25.n'13  Haan  waren  an 
b eilen  und  an  Tod* 


11  .83*5  Man« 

9  u:    , 


Kr*nk- 

Tod©** 

Ena* 

hciii- 

mir 

n 

nm 

Scorbnt 

er  Bronchial-K 

Darm-Tj 

IM 

W 

Lungen-Entzündung .    .    .    . 

IM 

Wechßelfieber  und  Wecl 

Bippenfell-EntzOndang. 

l 

htliuin 

513 

— 

Magen- Katarrh  . 

1  M 

Blattern     , 

% 

— 

-r  [»arm -Katarrh 

i          Tiloee  der  J 

18 

■he  nnd  •jphlliti 

Influenza    .    .    .    . 

— 

— 

Krankheiten   ,    .    -    . 

1489 

Katarrh  d.  Augen-Bindehaut 

— 

Wund  druck  der  Püfta 

Trachom .    , 

m$ 

— 

Die  Erkrankungen,  der  Zugang  in  den  n  und   die  T*  •detail* 

infolge  Ton  Krankheiten  berechnen  Bich  in  den  einzelnen  MÜit&r-Territorial-Bei 
in  n  ,<  [  flegsstandes  wie  i 


■ 

Militär- 
Territorial- 

Bezirk 

•-• 
m 
1 

M 

- 

5*5 

m 

e 

1 

■ 

e 

Iff  il  { t  a  k> 

Territorial- 
Bezirk 

1 

■ 

M 

a 

s 

2*3 

1 

Wien.        ,    .    .    . 
1  Innsbruck     . 
Gr 
Zart                  .    . 

KrakM 

Pr/eruyÄl 

86 
104 

M 

M 

71 

si 

33 

n 

H 

D-41 

0-41 

0-61 
0"11 
0  12 
0  38 

Lembtfg 

Budapest   .    . 
Pressbnrg  .    .    , 
Kasehau*    . 
Temesvär  . 
B<  BMMtVtiAl 
Atrrain 
Sarajevo . 

94 
M 

n 

39 

Sl 
41 
3» 

u 

Außerdem  *ind  noch  vorgekommen: 

'• ,  7  VeninglOekunp  Jt liebem  Aufgange. 


Notizen.  43 

Project  für  die  Minenvertheidigung  moderner  Festungen. 

[Hkn  Hg,  1  Mi  X  5.) 

f  (faerzeagtuig   ausgehend,  dluü   eine  ausgedehntere  Anwendung 
Den  zur  Verteidigung  moderner  Festungen  möglich  sei  —  welche  An- 
lunng   itn   russischen   r  Ingenieur-Journal*.    H<tt    Nr.  3   vom    Jahre   l^ 
ten  wurde  —  veröffentlicht  der  russische  Autor  Eng  man,  im  Heft  Nr.  1 
rom  Jahre   1890  des  genannten  russischen  Journals,  eine  interessante 
aber  die  Art  und  Weise  eiuer,  den  gegenwärtigen  Verhältnissen  entsprechenden, 
Herstellung   und    zwecknuiliigen  Anordnung    von  Minen    auf    E 
Festungs- Verteidigung,    die    im    Nachfolgenden    unter    Anschlags    einiger 
scher   l^uierkungen  auszugsweise  wiedergegeben  werden   lolL 

Eng  man  eitiert  die    schon   in  der  erstangefuhrten  Arbeit    aufgestellten 
ndsätze  wie  folgt: 

1     Uta  & m  geänderten  Verhältnissen    des  Festungskrieges  Rechnung  zu 
gttt,    inuss    die  Minen-Vertheidigung    der   gegenwärtig  Stigungen 

lern  die  Bestimmung  haben,  die  Erstürmung  zu  verhindern; 

2.  dieser  Forderung  wird  am  besten  ein  Minensystem  entsj«reeh*'n,  well 
schon    wahrend     1  idigungs-Instandsetzung    auf   den    voraussichtlichen 

Innäheru  o  Äes  Sturmenden  in  4er  Erde  vorgetrieben  wird,  und  zu  Beginn 

Kampfes  wirkungsbereit 

3.  die  Fertigstellung  des  Baues  solcher  Minen  muss  rocht/ 
können. 

Anschließend    wird   das     D*tfejl    einer   dem   V- ruhenden    entsprechenden 
nen-Vertheidigungsnn »fhodi  entwickelt. 

I>er    russische  Verfasser    widerlegt    vorerst    Minen    Einwurf,    der  ihm  — 
i*i    gleichzeitigem    Zugeständnis    der    Berechtigung    des   Punktes   1    —  dahin 
Btnacht    wurde,    dass    das    gesteckte    Ziel    besser    dadurch    zu    erreichen 
wenn   Anti -Sturm-Minen  nicht  als  selbständig";  8jsf  lern  mit 

inen  verbunden,  d,  b.  wenn  aus  Oontreminei  Bohrlöcher  vor- 

etrieben,  und  an  deren  Stirne  Ladungen  hint« •:  rden, 

Er  sagt;  „Die  Vorschläge  der  gegenwärtigen  Krieg-Literatur  geben  8M 
Qrcbtung  Ausdruck,  dass  bei  zukünftigen  Belagerungen   - 
(•  n    schrittweisen    Angriff   auszuführen,    oder    doch    wahrend    •  !■  zum 

tttttme    auf  die    Befestigungen    schreiten    und    die  Krönung    dee   Gfarfti  ganz 
unterlassen  wird." 

Solche  Verwehe,   91  &g   "der  einzelne   wichtige  Forts    derselben 

/.u   nehmen,    können    karte    Zeit  nach  Eintreffen    des  Belagerers  untern.  • 
müssen  daher  die   dagegen    in   ergreifenden  Maßregeln    b 
I    der   Mohilisierungsperiide,   n  vftlurend    der 

g   in  den   Verteidigungszustand,  vollzogen  Werden." 

enommen,    dass    die  Hälfte   der    12  bis  14    Forts   einer  mod 

dürfe,   während    d  i   r.rt- 

khe  Verhall  I  'berschweiuinung  u.  dgl)  hinreichend 

-tnhruug  eines  vol 
uns  kost-  md    deshalb    beschränkt   man    sich  gr»"i 

erman  r  Anfänge  des  Minen 


44  Hotfift«.- 

gftnge,  welche  dann,  theik  wfthignd  der  Ve^eidigungs-InsUod^etzin^ 
Festung,    theils    während    der  Belagerung   selbst,    weiter    entwickelt  ms^| 
müssend 

„Die  Frage,  ob  ans  den  Auflagen  eines  solchen  Minen-Systems  im  Vt 
laufe  der  Vertheid^gungs-Instandsetau  ein  genügend  dichtes  Tertheidi^nr 
netz  Ton  Minen  gegen  den  Sturm  herstellbar  sei,  muss  in  Anbetracht  fe 
diese  Arbeit  nur  durch  Mineurs  bewirkt  werden  könnte,  und  diese  n» 
yiele  andere  Arbeiten  gleichieitig  zu  bewirken  haben,  verneinend  beantwffl 
werden." 

„Es  muss  daher  aus  diesem,  wohl  aber  auch  am  anderen 
Anwendung  einfacherer  und  rascher  «u  bewerkstelligender  Maßnahmen,  tili 
in  dem  erwähnten  Einwand  vorgeschlagen  würden*  augestrebt  werdend 

„Wenn  der  Angreifer  die  schrittweise  Belagerung   begann   und 
die  Anordnung  des   Sturmes  beschloss,   ändern   sich   die  Verhältnisse;  J 
schrittweisen  Angriff  wirken   die    nmtchst  angegriffenen    3    Forts    entgipt 
und  da  Zeit  und  Möglichkeit  hieftr  vorhanden  ist,  die  tot  den  s^H^H 
Forts  ausgeführten  Contreininen-Galeri  n 

„Freilich  lftast  sich  schwer  vorhersagen,  ob  ea  bei  zukunfti^ö 
lagerungen  dem  Yertheidiger  gelingen  wird,  den  Belagerer  gegen  dessen  1 
in  den  unterirdischen  Minenkrieg  an  verwickeln,  doch  wird  es  immer 
Bestreben  sein  müssen." 

„Früher  zwangen  die  Contraninen  zum  Minenkriege:  erstens  weil 
Belagerung  ohne  Krönung  des  Glacis  undenkbar  und  überhaupt  ein  Kahl 
unmöglich  war,  wenn-  man  nicht  den  unterirdischen  Baum  beherrscht?, 
weil  zweitens  dem  Angreifer  nichts  dafür  bürgt,  dass  ihn  der  Yerthei 
mittels  seiner  Contreminen  im  Momente  des  Sturmes  nicht  in  die 
sprengt." 

„Deshalb  müssen  in  Zukunft,  wenn  die  Möglichkeit  des  Sturmes  d 
die  Befestigungen  vorliegt,  die  Contreminen  ihre  Bedeutung  verlieret,  Ali 
Beispiel  hiefür  dient  der  Sturm  auf  den  Malakoff,  trotzdem  die 
Contreminen  intact  waren.  Im  Gegenfalle  aber  bleiben  sie  auch  heute 
voll,  und  für  die  angegriffenen  Forts  ebenso  nützlicfap  als  früher*** 

„Für  den  besonderen  Zweck,  die  Erstürmung  zu  vereiteln,  seilen 
Forts  jedoch  eigene,  nicht  aus  Contreminen  vorgetriebene  An ti- Sturm- M 
besitzen,  schon  deshalb,  weil  bei  der  Annahme,  dass  aus  Contremineii-Gal« 
vorgetriebene  Anti-Sturm-Minen  den  Angreifer  zum  Minenkriege  veranlassen,  l 
das  Vorhandensein  eigener  Anti-Sturm-Minen  mit  der  gleichen  Wabrsehein 
keit  dieselbe  Wirkung  auf  den  Angreifer  übt.** 

„Wenn  der  Angreifer  selbst  den  Minenkrieg  einleitet,  so  muss  derTi 
theidiger  ihm    unbedingt  mit  Contreminen   begegnen.   Dass  dies  immer 
rechtzeitig  möglich,  zeigt  wieder  Sebastopol,    wo  der  Angreifer  zuerst 
Minenkrieg  begann.   In  dieser  Phase  der  Belagerung  werden  die  während 
Vertheidigungs-Instandsetzung   auf  den  Annäherungslinien  angeordneten 
Sturm-Minen    schon  ihre  Aufgabe   erfüllen,   die    erste  Bolle   aber   den 
minen  überlassen  müssen. u 

Hiernach   werden   die  Anti-Sturm-Minen   vor    allen   Forts,    welche  <h 
offenen  Gewaltangriff   ausgesetzt    sind,    anzuordnen   sein,    und   haben  eiget 


Notizen. 


4;» 


selbe  Rolle,    wi  •  -rie-Ausrustim.-  "rtheidigors,    nämlich 

tarnen   Angriff  zu    verhindern:   die    Contremmea,    sla  Kmnpftmttel 
vn    den   ttnterirdif  hrittweisen  Angriff,   werten   nach  Erkenn  mn 

tfigriffsrkhtung    nur    vor    den    angegriffenen  Forts    anzulegen  sein,    und  ilir^r 
eetimmung    entsprechen,    \v<  mir    iI.t    Artillerie- Ausrüstung    des    Yer- 

ddigers  die  vorerwähnte  Absicht  des  Angreifen  ?ereiteln. 

Diese  Verschiedenheit  in  «]«t  Zeit  der  Anlage  und  in  der  Bestimmung, 
n.i.li  des  Verfassers  Meinung  Sie  Ursache  für  die  besondere  Anordnung 
Anti-Sturm-Minen  und  Contreniinen. 

Sodann  wendet  sich  der  Autor  gegen  die  Einwände  des  General  Lis- 
tjfk  ij. 

Dieser   hatte    die    prinzipiellen    Unterschiede    zwischen    den    nach   seiner 
t    in    einem    zukünftigen  Festlingskriege  geltenden   Wahrscheinlichkeiten 
den    hiefür    gemachten    Annahmen    des    Autors    dahin    definiert,    dafil 
•lowskij)    in   Hinkunft  die  Einnahme    einer  Festung  ohne  schritt wei 
[rit  welcher  bis  zur  Krönung  des  Glacis  geführt  werden  müfise,  nicht  für 
hält,  während  der  Autor  die  Möglichkeit  des  Sturmes  bei  Beginn  des 
'es   aeeeptiert    Der    General  glaubt    dass  die  Contreminen    bis    jetzt 
deutung  für  die  Wrtheidigung  bewahrt  haben. 
Dagegen  bemerkt  der  Autor  folgendes: 

gWeira    die  Ansicht,    da ss    ein    gewaltsamer,    offener  Angriff   unmöglich 
(heilt    wird,     so    muss    den    Ausführungen    des    Generals    tflckhaltslo* 
pflichtet    werden.    In    dieser    Hinsicht    können    wir    alter    von    der    fttihOfl 
•holt  ausgesproclji-tir]i   Annahm-     «i«  1    M-^lidlkdt    eines  L-vwaltsamen  An- 
-onders  auf  eine  moderne  Lagerfestung  nicht  ablassen.'- 
Welche  von  diesen   verschiedenen  Ansichten    die  richtige  ist,    wird  die 
tift   zeigen;  auf  jeden  Fall  aber  können  wir  uns   zur  Bekräftigung  au 
tot   auf  Aussprüche  in  der  gegenwärtigen  Kriegs-Literatur,  besonders  auf 
inandersetzungen    des  General   von  Sauer    und    auf  eine  Reihe    von 
eben,    welche    an    Forts     aufgelassener   Festungen    sowohl    in    fremden 
i,  als  auch  bei  uns  ausgeführt  wurden,  berufen," 

„Der  Angriff  wird  zukünftig  zweifellos  das  Übergewicht  über  die  Ver- 
gung  erlangen;  warum  soll  sich  dies  nicht  auch  durch  Abkürzung  der 
erougsdauer  in  praxi  kund  tlmii  ?" 

„General  Lissowskij  bat  in  der  vorliegenden  Frage  optimistische, 
d»en  pessimistische   Ansichten." 

„Wohl  macht  sich  bei  einer  ungenügend  vorbereifytep  belagerten  Festung 
unerwartete  Ereignis,  welches  Zeitgewinn  bringt,  zum  Xutzen  des  Ver- 
ers  geltend,    wenn    auch    anderseits    nicht    verkannt    werden    darf. 

t«    Ereignisse    auch    zu   Katastrophen    für    den  Yertheidiger    werden 
en." 

,Weffll  man  zugibt,  dass  der  Autor  mit  seiner  Ansbdn    g&oslich  Recht 
id  es  im  zukünftigen  Belagern ngskriege  gelingen  wird,  den  Belagerer  — 
igen    seinen   Willen  —  in    den   Minenkrieg    zu  verwickeln,    dann   imi 
er    für    den    Belagerten.    Werden  aber    dann    etwa  Anti-Sturm-Minen    ein 
ndernis  für  iVnitnunnen?" 


«0 


Not 


,.\\  hier,  dasa  —  eine  bjtc  nd  au*g<- 

Wendung  von  Anti-Sturm-Minen   \   ■  tot   —  wir    nicht  *imL 

Contreminen  seien  überflüssig:,    sondern  daas  sie  nur  oiginii  werden  soUsa. 
In  ite  auch  General  I  i         ^skij   um 

„Wir  sind  vollständig  einverstanden,    dass  es    über* 
den  Vertheidjger  wftre,  Wi  HD  Minenkrieg 

nicht  ttb» 

„Anti-Sturm -Minen  werden    dabei    immer    ihre  B 
Art  des   Angriffes   «mit   Ausnahmt?  der  Blnkade)  muss  mit  dg 
Deshalb,    lind    wir    der    Meinung,    ohne    die    Bedeutung 
unt»  i.   dass   zukunftig   bd    Verstärkung   \  durch   >! 

rrt   an   dl.-   VtfWtyldgUIg   vnii  Anti-Sturm-Miu*  lit   ward»  m 

nur  dann,    wenn    sie    im  Vereine  mit  anderen  Vertheidigungsmittaln    ihn  Be- 
stimmung,   don  Angreifer    vom  Sturm'-  trecken,    erfüllt  haben,    wlxe  10 
den  Contreminen  zu  greifen    und  durch  selbe  der  Feind  zum   M 
zwingen/* 

„Dem  Einwand,  den  wir  von  (Müderen  des  Ingenieur-Corps  harten,  dssi 
Minentrichter»    welche    durch    das    Sprengen    der    Anti-Sturm-Minen   ireturt 
den,  dem  Feinde  als  Versteck    oder  Deckung  dienen  können,   Iftasi 
begegnen41: 
„Wenn  der  Sturm  gelang,  wird  der  Angreifer  nicht   auf  dio    IL-aOtiuai 
der  Minentrichter  angewiesen  sein,    sondern    er    wird    di< 

ung  zur  Abwehr  des  Qegenatnnnea  in  Vertheidigungs.  v*r**ti*a 

können    Wurde  der  Sturm  aber  abgeschlagen,  so  werden  sich  die  Truppen  dm 
Angreifen  auf  keinen  Fall  in  den  Minentrichtern  halten  lern  «ch 

iwllctaiebsn  müssen,   da  it  unvermeidlich  in  Gefangi  ithec 

würden,    indem    si»-    keinerlei    Cominunication    mit    den    Angriffs  wirken    W- 

mtnunicateiu  n  aber  wahrend  des  Sturmes  her  I   bei 

großen   Distanx,  Iftagfl  welcher  sie  anzulegen   wären  und 
des  beatigen  Qewahrfeuors  ,m  Ding  der  Dnmftglichli 

taug,   mit  we]  rigkeitou    die  Krönung  der  Trichter  dw 

Überladenen  Minen    vor  Sebastopol    und    die  Herstellung 

■n  mit  etafl  Tranchleu  tut  den  Angreifer,    i  den  damala 

gleich    tu    dein    heutigen    so    wenig    wirksamen  Gewehrfeuer   verbunden    i 

„  H  such  die  ir*e 

Trichtern  etit  haben   sollten,    so   werden    sie  selbe  de 

-türm—    iirivr/Uirlirli    räuim-ii    muss»n." 

Rg  wird  auch  eingewendet,  gesprengtes 

Minen  In                                                 mehr    wirksam  s 
im  nur  die  Art  d<              uung  der 

Uuffchnrog    wenig   Zeit  erfordert,  ger  ganz  und 

gar                                             zwischen    deu  g»*gen    HMm 

zwei                                           u    und    so   m  frühnr« 

Kacfa    verstehender    HerO  mg   der.  gegen    die   in  des  Verläse«* 

n  Einwendungen    **i  ooji  sif 
das  Detail  dei   Projectee  selbst  eingegan 


( 


Notizen. 


Dieses    wird  auf  Bin   französisches   Port   mit   awei    Willen   und   trockenen 
»raben  angewendet  und   voraussetzt,  dass  die  Anti-Stnrm-Minen  nur  an   den 
D  and  Flanken,  nicht  aber  an  der  Kehle  nothwendig  werden.  (Siehe  Tai".  6, 

?ig.  1.» 

Mit  dem  Zugehor  für  die  Minen  hätte  man  die  Befestigungen  schon  im 
rieden    auszurüsten ;    während    der  Vertheidigungs-Instandsetzung    wären  die 
lineii   anzulegen,  und  damit  sie  beständig   gefechtsbereit  sind,    mit  Ladungen 
wasserdichten  Hüllen  zu  vtrsebttt)    welche    im  Momente    des  Sturmes    vral- 
io-elektrisch  gezündet  werden. 

Die  Anlage  der  Mine  erfolgt  in  der  Weise,  dass  in  der  Haft  WU  10 
>i§   14   Ful]  (dies  hängt  von  der  Eindringungstiefe    der  feindlichen   Q 

Erde  ab),  also  in  einer    solchen  Entfernung  unter    dem   Horizont,    dass 
und  Zündleitangen  gegen  die  Wirkung  der  feindlichen  Bomben  zweifel- 
os   ge>  ind.    in    der  Contrescarpe  Öffnungen  von   10  Zoll   Durchmesser 
gebracht  werden. 

Durch    selbe    hindurch    werden    horizontale    Bohrlöcher    von    8"  ,     l 

Durchmesser  und  7%  bis   10  Saschen  M    Länge  herzustellen    sein,    an    daran 

Stirnande    die    Ladungen    in    c\lindrischen,    hermetisch    geschlossenen  Blecb- 

«II   zu   liegen   kommen.  Sodann  folgt  etat  Verdammung  aus  Rasen.  Auf  der 

der  Bohrlöcher  liegen  die  Zündleitangen,   fuhren   durch   die  Contrescar]»»- 

den    Fuß    derselben    und    laufen    von    da  debeoeultndttr  in   ihm  gemein- 

chaftlichen  Strang  in  der  kürzesten  Richtung  zur  Zündstation.  (Siehe  Pig 

sind    im  Fort  drei  zw«  lins    für    die    der  0  unäehst 

n   Hälften    heider   Facen    un  ne    für    die  andere  Hälfte  und  un- 

ude    Flanke.    Die    erste   Zündstation    liegt   am    inneren  Ende  der 

Mittelkoffer,  die  zwei  anderen  je  am  inneren  Ende  der  Poterne  aus  dem 
ffer. 
Die   Ausrüstung  der  Zündstation   besteht   in   einer  pilvauisi  hon    Batterie, 
nem    Zündleifcungs-Untersuehungsapi-  noskop  und  einer  Con- 

etvarrichtu 

Für  jede  Zündstation    sind   zwei  Sappeurs  m»thwendigf   der 
utactvorrichtnng,    der  andere  auf  <tan   Bukett   dea  Infauteriewalh - 
nahe    als    nuylieh    der  Zündstation,    steht.  Auf  Commando  des  Command 
der   auf  dem  Bankett  stehen*!  n    dorn  andern  die  Nnmnn 

zu,    welche    zu    sprengen    sind.    Hiebei    muss   eventuell   das  8pra< 
oder  auch  ein  dritter  S&ppetrr  znhilfe  genommen  werden. 

Der  Zündleitungsstram?  soll  dort,  WO  ef  den  Graben  durchquert  181 
unter  der  Suhl*  desselben  liegen,  zu  welchem  Zwecke  hiefür  ein  Graben  Von 
dieser   Tiefe    auszuheben  dessen    Sohle    die  Zündleitungen    zu  li- 

men,    worauf    6'   Sand,    weitere    f*    k  und    3'  Erde    aufzufüllen 

kommen.  (Siebe  Rg. 

Dk    sdtematische    Anordnung   der  Schaltung    einer  Minengruppe    in  die 
Umleitungen  und  die  gemeinschaftliche  Rückleitung  ist  aus  Fig.  3   zu  ersahen. 
Da«    durchgeführte    Beispiel    zeigt    60    Minen    mit    47    Ztadleifemgen 
bei    sind    die  Kineo  schachbrettartig    so  angeordnet,    dass    die  g*-j 
itfermmg   10  Baachen  betragt.  An  den  ausgehenden  Winkeln  sind  die  >i 


48  Notizen. 

zu  zweien  hintereinander  angelegt,    und    zwar   auf  eine   Distanz,    web-hr  ■:■■! 
Sprengungs-Halbmesser  der  Mine  gleich  ist. 

Die  zwei  hintereinander! legenden  Reihen  sind  mit  besonderen  Zini 
leitungen,  u.  zw.  für  vereinzelte  oder  auch  gemeinschaftliche  Zündung  rfs 
gerichtet. 

Diese  Anordnung  hat  den  Zweck,  im  Falle  durch  Sprengung  d*T  -raa 
Reihe  nicht  hinreichende  Panik  unter  den  Stürmenden  erzeugt  wurdr.  £a 
durch  die  Sprengung  der  zweiten  Minenreihe  zu  erzielen. 

Wenn  es  noth wendig  ist  die  Minen  in  den  Graben  zu  verlegen.  -^ 
wi.i  im  Vorterrain  solche  nicht  angebracht  werden  können,  werden  ??I&*  ■ 
rortical  gebohrte  Schläuche  verlegt,  und  die  Zündleitungen  in  der  Verdimmnjj 
ausgespart. 

In  diesem  Falle  kennen  natürlich  die  Zündleitungen  durch  ^mfjJfad| 
Geschosse  zerrissen  werden,  da  aber  in  der  Zündstation  jede  Zündleitung 
des  Galvanoskops  auf  Continuität  geprüft  werden  kann,  ist  es  leicht.  Ä^ 
schädigte  zu  entdecken. 

Für  die  Herstellung  der  Bnhrminen  ist  die  Verwendung  des  v..»r  40  ü* 
in  die  Ausrüstung  des  russischen  Ingenieur-Corps  durch  den  Gen-rai-Adj** 
Schilder  eingeführten  Minenb«»hrers  vorausgesetzt  Begreiflicherw-i* 
jeder  andere  Hohlbohrer,  so  v«»r  allem  der  französische,  für  denselr«« 
verwendbar  sein.  Der  Autor  empfiehlt  natürlich  den  erstgenannten.  ¥*2tf 
ru^sisch-n   Ingenieur-Corps  gründlich  erprobt. 

Der  Constrnction    des    russischen  Bohrers    liegt   die    Idee  zsgrss-lB. 
Erde  aus  dem  vorgedrungenen  Rohre  mithilfe  von  Federn  auszustoßen, 
s^hraubenflächenartig    an  Knotenpunkten    des  Bohrers    innen    ang*bn:fc 

D-r  K-lir-r  besteht  aus  drei  HatiptbesTandtheilen :  dem  eis-Tmo  BJ* 
>:uhl.  •iein  R-'hrgesränire  v.nd  dem  Mechanismus  (aus  Zahnrü-l-r..  ^ 
Handhabe  für  di-  Krtheilunff  »-invr  Dreh-  und  fortschreitenden  B-*-r3C* 
•:-:s   D  hr-r. 

Y'\y  .l-n  i.iebra:;.'ii  d-<s-".b.-n  i-t  Ia"t  „Unterricht  für  di-  Säi«;  --j-?*w^ 
1-M--  *i\\  •.'■■!i1::-.;i!i',i.--  v--!i  1  Un>r'-f:ic:»-r.  1  Schb-s>er  und  >  B  ■>:!•:>"»  * 
>::.ii.r.::.  -ut-r  w-Mi-u  -ö-h  di-  «"»lili->g..-nhr::-:n  folgend  verthei">n : 

D-r  IV.»  r-  f:ic:-r  üb-.-rw.n*ii:   den  Gang  der  Bohrarbeit  ::nd   <  : 
■:■:•>    :v:r    ■::»■  K::i!:;iI::::ilt    ■:■■:    ir-rad-n   Kicht'.mg  !  .    Der  Schivss-rr   >*•:£!* 
V.-rv.iKv.iii:    d-r    ■■•.ii>l:>:i    K  i:r-r:i:-;:e.    <.>rg:    tür    die    Reinhai:::::*:    .:i 
ir»:\:"-   r.;>svTj    •i-rsvIV-Ti.    s  wi*    iVir  jr-nügend-  Schmierung    der   ?.-.:  :^: 
:- .ivs,.-r-.:.-:. :.-:■.   T:. ■■:!■■   -i—   Mv«  ha:i:?mus. 

D-.-   ^   B  :■.:■>..:■■    ;-.rb-::-:i    :v.   Pär:>:i    zw  ie  4   Mann    mi:   \\'r.* 
■;■::.    l^iikr- ;;  -. 

1' ■::■    ivl'  :.r'.     ':.  \   -.>".:*  l ■.■  ^<,:;r!i  -iu-i  lav.:  ..  Unterricht"  :C>^ 

N.-.ch   V,r--:-:..::.   w-l  ;.■;    in.  .T..;.r.    i>44  bis  1>4;>   v-.r  Kiew    -::>::- 
'■  :■■.  :i   .:*.>j.-:   :.::   *■.:■■■:..     .■■■;&:•■:■   —   >;■.;..   d.-.s>   zur  B--hr-iiig  w.   :■.  n^ 

^"na-v"*.:1'.    k-*..-.--.    '  ■;■■      ■•  '■.:       :  .:-:■:".-    des    :r:iaz:*:>-:hT-  H  i.: ■■'• 
V'v\  :■:;■;■  _-.-..  ..■■>     :.  •■    ^  - :  ■  -   *;.•;  ■■■•■.;•—    "s    :-.:    vi'  .    der  B.hrl   ■hr.-fr'T   T*   '* 
v.i  •.•:'.:•.  ••,  >:    '.-.  «.    .■:  :.  "  ■  •■■   -■:^>  ;    :    y    ■■-.-  ...;,v-  .i»?j.^.y:l".  jv:. 

Arr 


Otiten. 


49 


freiten  Bohrlöchern,  in    dichtem,   trockenem    and  m    Lehm, 

.  biß  5  Stunden,  in  feuchtem  Lehm  7  1»  .in    lockerem 

5  i  wlen  nöihig  sind. 

Du    Ladezugehftr    für    Bohrmineii    besteht   laut  „Unterricht  der 

reißblechernen    Ladungshülse,    dem   hölzernen  len    und    dem    koi 

flindiischen  Vorkopf  mit  axialer  Durchbohrung. 

Auf  den  beiden  letztgenannten  Stöcken  befinden  sich  zwei   Laugsnuthen 
:\>\  efati  Querröhre;  jede  von  ca.  '/,  Zoll  Tiefe.  I»  I  dienen  zur  Versenkung 

Zllndleitung   nach    uVr  Längerichtung,    iie  letztere  für  die  dauernde  Y«n> 
ftdnng  der  einzelnen  Theile  der  Ladebüci 

Der  Durchmesser  der  an  uVr  Lam  Ladungshühe  W  um 

i   Z«>I1  geringer,  als   jener  des  B^hrl 
nach  dem  für  die  Ladung  erforderliche  heil  Inhalt;  für  8toflboden  und 

köpf   sind    6"    zug  n.    Die  Ladur  wg$ 

**{  diametral  gegenüber  liegende  L&ngsnuthen  eingepresst.    welche    jenen  im 
und  \    ikopf  entsprechen. 
Di  gong  der  Ladungshülse  il.'  Vorkopf 

der   Ietzteron    in   erstere,   nachdem  die  ümfa 
der    beiden   Mälzer    früher  mit  Steinkohlentheer    oder    eisen)    <ier: 
>n  gwei  Thoiloti  Unschütt  and  einem  Theile  ichen  Word 

Em<>    ähnliche    Einrichtung   ist   auch   für   die   Ladungen  -t  im 

kommenden  Bobrminen  vorgeschrieben,  wenn  die 

en  nicht  lange    in  der  Erde    liegen    zu  haben,    Im   Gegeufalle 

wirksamere    Maßregeln   t  Ladung,   nimlich 

»tändige  metallene  Ladebüchae  mit  n  Nähten  zur 

düng    kommen*),    Di<-  u    für    die  EmfOllung    der  l..i.lun_r    und 

der    Zündleitungen    werden    mil  ircha-Com] 


Merstandlini^  von  14  Füll  und    im  .»reich    berechnet 

7  Pud  *)  Ladung  Seh warzpulver  pi  ngen 

u   in   mehreren  Büchsen   untergebracht 

AI  ainung  werden  feuchter  Torf  oder  Raaenuegel  auf  eine  Lfta 

10  Ins   i-i   Fuß  des  Bohrloches  angewendet. 

fiae  Contreacarpe-Galerie  vorhanden,  latur- 

Bohrminen  vorzutreiben  s»iu. 

tasser  um' 
die  Herstellung  i 
»thwendig  sei,    un<i  lle  Bohnn  D  die 

iHiüiin  hl   die  K  -.']l«en   nur  77,  Suchen    lang   ist, 

artien  von  der  oben  erwäll  i  ireru 

für   da«    gewählt  lien  Ann-Sturui-Minen 

i  bis    fimal  24  Stunden  herzu>  ^n,    was  weiters  beweist,  dass 

8ai  mpagnie    auf   Kriegsstarke    in     10    bis    r2mal  ideo« 

lirern,    dieselbe  Arbeit    für  lande 

ein  wir 


M  I>i  a  räthlich. 

l  Pud        16  4%  n,  d.  Ref 

tr, 


60 


Notiiei 


Die  dieser  Compagnie  xugemuthete  Arbeit   wird  Metjj/j^l 
werden   können,    wenn  ab   Bohrlente   nicht   durchweg* 
werden. 

Wird  die  Herstellung  der  Minen  gleich  in  Beginn 
in  Angriff  genommen,  so  wird  die  Vollendung  der  mwtmtm  nach  I 
fassen  Ansicht  unzweifelhaft  möglich  sein. 


Der  vorstehend  entwickelten  Absicht  iee 
fertigkeit  des  Vertheidigers  einer  Festung  gegen  gewnftwa  tMattaH 
des  Angreifers  an  erhöhen,  mnss  umso  mehr  beigestimmt  werdet --, 
nur  die  Geneigtheit  inr  Abkürxung  der  Belagerung  bei  jede«  Aagrtül 
Torneherein  vorhanden  sein  wird,  wobei  die  Verwirklichung  dteact  Streb« 
die  Vervollkommnung  der    artilleristischen  Kriegsmittel  auch  wahr 
geworden  ist,  sondern  unter  dem  Eindrucke  dieses  Gedankens  in  die  ' 
des  Vertheidigers   einer  Festung  von  haosaas  ein  unruhiger,   nervo** 
kommen   muss,   der   sich   schon    während   der  Vertheidigung8-Jfo*u*4* 
störend  geltend  machen  dürfte. 

Alles  was  dagegen  dem  Vertheidiger  eine  gewisse  Zuversicht  aj 
erwartete   Unternehmungen   des  Angreifers   zu  verschaffen  vermag, 
ersteren  eine  ruhige,  rieibewuaate  ThÄtigkeit  ermöglichen,   und 
dürfte  unseres  Dafürhaltens  einem  rechtzeitig  hergesteUteo  Bohnnin* 
mit  dem  beschriebenen  Zwecke  angesprochen  werden  können. 

Wenn  wir  auch  des  Verfassers  Gulcul  über  die  Leistung  ein« 
Compagnie  in  der  kunen  Zeit  von  10  bis  iSmal  24  Stunden  nfcfcl 
theilen  können,  sondern  auch  pessimistischer  Ansicht  sind,  indem  S 
lange  Bohrlöcher,  selbst  wenn  sie  sanft  ansteigend  hergestellt  wef 
in  steinfreier  oder  nur  mit  kleinen  Steinen  gemengter  Erde  eine 
von  über  30  Stunden,  also  mindestens  das  Dreifache  der  genannten  Zeit,  \ 
des  französischen,  dem  russischen  auch  nach  des  Verfassers  Ansicht  \ 
bartigen  Hohlbohrers,  erfordern  werden  (wobei  jegliche  Hindernisse 
fallen  müssen),  so  wird  doch  die  Zeit  der  Vvrtheidiguiigs-Jnstandse 
Festung  hinreichen,  um  mindestens  die  Forts  an  der  wahrscheinlichen 
seite  mit  Anti-Sturm-Minen  zu  versehen.  Dabei  sollte  wohl  grunds&üüM 
Hilfsmannschaft  nicht  den  Ingenieur-Truppen  entnommen  werden,  fasfl 
diesen  wird  voraussichtlich  schon  bei  den  übrigen  Vertheidignngs-Ifl 
setzungs-Arbeiten  fühlbarer  Mangel  herrschen. 

Bezüglich    der  Ausrüstungs-Details   würden   wir   statt   der  galt 
Batterie   einen  Magneto-Inductions-Apparat,   ähnlich  jenem,   wie   er  fto  | 
trische  Geschützabfeuerung   (auch  Salven)  in  Anwendung  steht,    der  ab*] 
die  simultane  Zündung   auch   von  20  Zündern  hinreichend  kräftig  consu 
werden  müsste,  empfehlen. 

Wenn  auch  die  galvanische  Batterie  (als  Tauch -Batterie  vorausge* 
den  Vortheil  der  ununterbrochenen  Zündbereitschaft  für  sich  hat  und  * 
die  Minengruppen  durch  den  Gebrauch  der  Contactvorrichtnng,  welche" 
betreffende  Minengruppe  in  den  bis  dahin  offenen  Stroinhnua  schaltet» 
unmittelbar  zur  Zündung  gelangen,  während  der  Inductions- Apparat  nach  j 
maliger  Zündung  wieder  gespannt  werden  muss  und  nebst  dem  Gebraad 
Contactvorrichtung    auch    noch    das    Abschnellen    der    SpauTonichtaaf 


I 


dapi  ndig  wird,  so   ist   doch    bekaimtlic] 

rwendong,   wegen  seinei   Ei]  ichten    [nstandhaltuug    und 

u  \\  [ttero 
™d   Abschnellen    des    Apparates    vollzieh!    sich    in    Secuud< 
Mündung  möglich  ist. 

ii    Gebrauch    d  Hand   des    ('i.hii- 

landanten    gelegt    wissen,   wie   dies   bei    der   (reecbflttabfeuaniog   in  Panzer- 
n  geschieht 

Wenn  auch  in  EWU  iVir  einen  besonderen   Srhutz  des  kpp 

d>>r  Contai  Tvnrnrhtung    durch    eine    allseits    verschließbare    klein* 

unrou  Brustwehrt  wird  dies 

ih  weitaus  aufgewogen,   durch  die  Vermeidung   der  Unvörlässlichkeifcen,   die 
in    der  ?org<  Weiterbeförderung   mündlicher   Befehle   in  Qatttinne] 

Kampfes   lieg  Hauptmann   Dietl. 


Panzerschiellen  in  den  Vereinigten  Staaten  von  Nordamerika. 


neu«    1  ^UengTÜiidungsnlan    för    die    Vereinigten    Staaten,    welcher 
aufgebaute  Kriegsmarine  zum  Zwecke    hl 
Bestreben,    sich  in  jeder  Hinsicht  vom  Auslände    unabhängig  zu  machen, 
Union  gewaltige  Anstr  rdeti,  um   de- 

mente auf  die  Hohe  der  /'  »Heu. 

Wir    entnehmen    einem  g»a    Aufsatze    dei   Capitius    zur  B 

in  dem  „Milit&r- Wochenblatt"    herüber  das  Nachfolgende: 
Für    die    Erweiterung    der   Staatswerft    in    Brooklyn    sind  42   Millionen 
in  Aussicht  genoauntn;  r  und  einer   zweiten  diso  die 

Maschinenbau- Werkstätten  groüert    werden.    Aus    sie    mit    der  Frivat- 

lustne  cuncurrieren   können,    1>,  wird    im   Bedarf  »falle    u 

wirft    sich    mit   ihrer    bi  Thatkrafl    und  Tftchtij)  wie   mit 

rofie  Verhältnisse  gewohnten  Dmacht  am  htftftr 

reige     Die  großen  Eisenwerke  zu  msvlvanien   l 

ti  Einrichtungen  neuester  Art,  %.  B.  an  Schmelzöfen.   Dampf  i\  u.  dgl„ 

itiem   Malistabe,    wie  sie  die  größten   vorhandenen   Anstalten   dieaei    Alt   in 

nicht  aufweisen;  der  große  Dampfhammer  z.  B.  von 

als    125    Tonnen.    Die    QeschBtzg]  k  r    Staatswerft    in 

so  erweitert  und  leistungsfähig  gemacht   woid-n.  data  sie  Ge- 

tfodella  und    jeder  Größe    herstellen    kann,    u.  zw,    schneller 

1«  die  betreffenden  Schiffe  gebaut  werden   kftnnea,  dabe 

euer  als  froher. 

Tür  die  Fabrikation 
getroffen,  und  es  werden  Bolche  bis  zu  38c 

treff  der  für  die  n  trauenden  Art,  ob  Verbund- 

d.  i.  Schmiedeeisen  mit  einer  vorderen  Schiebt  von   hartem  stahl,  im 
.Vrhaltnis  der  Dicke  etwa  von  2;  Jtahl  allein,  war  noch  kmn  endgl 

ist,   Von    den   verschiedenen  Flotten    b 


fii 


Nötigen. 


die  andere  jene  Alt.  Die  bisherigen  ScltieÜ versuche  hatten  kein  mu 
Übergewicht  der  einen  oder .  der  .anderen  ergeben.   In  der  englischen 
wird  durchweg  Verbundpanzer  ans  den  Fabriken  von  John  Brown  und 
Cammell,  beide  in  Sheffield,  angewendet,  welcher  sieb  dem  aus  Schmied 
allein  bestehenden   um  ca.  26%  überlegen  gezeigt  hat;   Deutschland,  ■ 
reich  und  Bussland  sind  dem  gefolgt.  Auch  Frankreich   hat   bis   w  knr: 
noch  stellenweise  Verbundpanier  gebraucht,   ist  jedoch   neuerdings  ganz  m 
Stahlpanzer  der  Firma  Schneider  üi  Creusot  übergegangen,  der  auch  iu du 
dänischen,  schwedischen  und  anderen  Marinen  Eingang  gefunden  hat 
Vereinigten  Staaten-Flotte  ist  gleichfalls  schon  Standfester  fiblich, 
fthrung  in  großem  Maßstäbe  jedoch  —  der  vorliegende  Bedarf  ist  zu  6-000  T 
Teranschlagt  —  wollte  die  Regierung  durch  einen  einwandfreien  Vergl« 
such  entscheiden,  welcher  Art  der  Vorzug  gebühre.  Dabei  sollten  pfe 
Geschütze  neuester  und  zwar  eigener  Conatmction  gebraucht  werden  mit  < 
besten  vorhandenen  Geschossen  ftr  Pamerdurchechlagung* ; 

Zu  dem  Zwecke  wurden  Panzerplatten  beider  Alten  ton  4Mmg 
messnngen  bestellt!  nämlich  Ten   3*44m  Längs»   r83w»  fi&h*  und 
Dicke1),  eine  Verimndpiette  von  Cammell,  (ki^StäMwJage  76mai  st*< 
und  eine  ans  solidem  Stahl  bestehende  von  Sehneider  4>ieee  ÄmJ 
ferner  noch  eine-  dritte  Platte  von  denselben  MaBaiw  r*ben(Wte  m 
Stahl,  dem  jedoch  ein  kleiner  Tfcefl,  nämlich  S  %*/«  *)  NksJW  \ 
Die   drei   Platten  waren   auf  eine   Hintertage   von    %hm 
gebolzt. 

An  Geschützen  kamen  zwei  zur  Verwendung,  zuerst 
Caliber,  35  Caliber  lang,  das  zu  Washington  eigens  tu  diesem  Vergort 
halb  52  Tagen  hergestellt  sein  soll;  sodann  eines  von  20'32cm  Caliber 
vermuthlich  32  Caliber  Länge);  beide  neuester  Constraction. 

Das    15cm    Geschütz    verfeuerte    Holt  zergehe    Panzergeschosse 
Schuiiedestahl   von   43'2cm   (also   nicht   ganz  3  Caliber>  Länge  und 
Gewicht  mit  20kg  Ladung  von   amerikanischem  braunen  Cacaopnlver, 
nach  Schätzung  eine  Anfangsgeschwindigkeit  von  632"5m   und  1*032 
tonnen  r)  lebendige  Kraft  ergeben  sollte :  dies  würde  etwa  gerade  a 
schlagen   einer   schmiedeeisernen  Panzerplatte  von  267mm  Stärke 
Für  das  20cm  Geschütz  wurden  nach  dem  Finninyrerfahreu  gefertigte  I 
granaten  von  95 !  %toy  Gewicht,  von  Firth  in  Sheffield  geliefert,  mit 
derter  Ladung,  nämlich  nur  38f/sfy  braunen  prismatischen  Pulvers 
dass  die  Anfangsgeschwindigkeit   nicht    mehr  als  565m  betrug,    während 
bei  voller  Ladung  von  56*7%  etwa  64Öm  betragen  haben  würde  •}, 

Die    Geschütze   standen   nur   9m    von  der  Scheibe  entfernt,    sodass 
Anfangs-   auch   für   die   AuftrefTgeschwindigkeit   angenommen    weiden 

*)  ,L«  Genie  cicil*  gibt  in  Nr.  IS,  Tome,  JTUI  Tom  17.  Jinner  d.  J. 
sehr  eingehend    aufgrund    des   officiellea   Ter&achs-Protokolk«  der 
Kommission  abgefaßten  Artikel   nLet  u*ai*  <fAn**poH**t  ftr  die 
die  nachfolgenden  Dicken,   u.  zw.  Compoondplatte  2?3'£8m»;   i 
and  die  Nickelstabiplatte  96466»"». 

■)  Nach  anderen  Angaben  5f'#. 

*)  Nach  dem  amerikanischen  Bericht  l*375.tä2Jy«* 

*)  Die  lebendige  Kraft  betrag  2,2^5:7 16*31».  Aul  d  1*4 


N  o  t  i  x  *  n< 


5:t 


Die  Versuche    fanden    in   Anuapolis,    Maryland,    auf  dem  Marine-Schi 
platz  statt,  H<j   dem   ersten,  am   1  J,   kam   nur  d 

schütz  tut  Anwendung,  und  gal»  vier  Schuss  auf  jede  Scbeib  <hts 

links    unten,   dann  -rechts   und   links   oben,   die  Treffpunkte    etwa    I 
einander;   um   genau   die   gleichen  Pi;  n.    waren  die 

■ii   in  Quadrate    von  SOcm  Weite   eingetheilt.    Der  Ifarineminister   und 
hl  von  Marine-  und  Annee-Ofßi  .xeti. 

wiis  war   nach  dem  TAru»tf  and  Navy  Je 

rbundplatt»*  v  o  n  i 3  a  in  m  e  l  L 

Erster  Sehn  glatt  durch  und  *J8cm  tief  in  die  Hint»  in; 

folzen  der  Platte    wurden  gelögt,    sie  erhielt    pioben    stark  ein 

kleines  Stück  der  Stahlvorlage  brach  ah. 

Zweiter  Schlaft.    Um  ffiftg  aber  durch,    und  in  die 

Unterlage  hinein;  die  vorhanden«  n   Blase   waren   zu  Sprüngen  geworden,   neue 
..'i  engen  nach  dem  ersten  Treffpunkt:  nxtb-   sich  von  dem 

•hui!-  n   hinteren  Theile  der  Platte  abgel 

Drittel  Schuafl  gieng  durch  und  in  die  II <:  q  Brand  ge- 

r:  di»*  betreffende  Ecke  geigte  viele  kleine,  anscheinend  durchgehende  Sil 
Vierter   Seli:  serbrfcCh,   g$eüg  aber    glatt   durch   die   Sri». 

da«  drang  30m  dahinter    tief   in  den  Brdboden  ein;   di^  stahi- 

ttber  den  oberen  8ehus9i5eberU  war  ah-  der  oben  TbeÜ  der 

stftrt. 

b)  Stah  l]»latte  \mii  Sehn.]  der. 

Krster  Schuss  drang  auf  die  halbe  Länge  ein;   die  Platte  sonst  unver- 
sehrt bis  auf  kleine  Risse  an  der  Obertl  m  Treffpunkt. 

Zweiter  Schuss.    Das  Begckoae    drang   mit  der  durch  die  Platte, 

je    es    an    der  Rückseite    etwas    ausbaucht» .    und    schnellte    dann  zurück   In* 
ster  das  Geschütz;  war  um   */l06  (<m  gestaucht,  sonst  aber  heil, 

Dritter  BchüßS    wirkte    ahnlich    Hie    der    Ntjga,    drang  BQm    tief   ein, 
der  Band  des  Schussloches  leicht  aufgekröpft. 

iss.  Das  Geschoss  zerl  nst  wie  der  dritte.    Die  Platte 

m«-  keine  Bisse. 


r)  XickelBtahlplatte  vun  Schneider. 

[iU8fl    drai  r    tief  ein,    als  bei  der  stahlplatta, 

ebenso;  d*  ein  Theil  fl'             im  weit  rückwärts. 

drang  durch    du-   Platte  und    llem    tief  in  die  Hinter- 

«ireh    die    ein    Bohen  fast    durchgetrieben    wurde;    die     Platte    zeigte 

Dritter  Schuss  drang  etwas  Ober  clie  Hälfte  seiner  Länge  ein. 

Jchuss.  Das  Gtaechoei  zerbrach,  abet  die  Sjiitze  gieng  durch  die 
'lutie.  /i  kaum  Risse  zeigte. 

Di-  beiden  französischen  Platten  fw 

ie  je   vier  Schusslöcher  unversehrt  geblieben,  während  die  englische  Verbund- 


54 


stark    beschädigt,    ihr    oberer  Theil    ; 
mithin  eil  _r    davon  getragen.    l>a  bei  frftl 

versuchen    dae    Ergebnis   anenl 
dagg    die    Fabrik    in    Creusot     in    der    Zwischenzeil    b< 

und  die  englische  Panzerplatten-Industrie  überflügelt 
Der   Unterschied    zwischen    den    beiden    frau 
groß,  neig  gnnaton  der  Niekel-Stahlpl;. 

Obgleich   dies   Ergebnis    eigentlich    ecbcrn 
Marin  »ML  inifttei    doch    einige    Tage    später    noch    den   zweiten    in   Aus* 
nornmeneu  Versnob,  die  Beschießung  der  Platten  mit    d< 

•  ausführen,    mit  Rücksicht    auf   di  habte    stark» 

der  Platten    ipdeeeeu   nur   mit   verminderter  Ladung     .« 
mit  nur  je  einem  Schuss  gegen  die  Mitte  der  1' 

Bei  der  Verbundplatte  ging    das  Geschos«    glatt    diu 

^e    und    bohrte    eich    dahinter  Im    tief   in    d 

Kugelfanges    ein;    et    war  unversehrt  geblieh,  n     hie  Platte  wur<: 
Schuss  völlig  zersört,    einzelne  Stücke    flogen   \\\  der  Schuaerichtnag  mehr  als 
die  Btahlvorlage   war   f.i  krseUie«, 

bis  zu  IQtikg  und  darüber  schwer,  lagen  vor  der  Scheibe  auf  den»   Hoden  0 
Menge   umher. 

Stahl  platte    wurde    ebenfalls    1  dagen»    das    <•  iajm 

Ute  dann, 

Theile  serbrochen^  wieder  vor  die  zurück.  Die  Platt-  1  60 

BchOSsiOCfce    ausgehend,    \  nach    den    vier    in    der  Richtung    anf  di» 

Betas    der  Scheibe    zu   befindlichen    \bcm    Schusslöchern    hin    und    dartbtr 
iiuiiiii  ilben  ziemlich  gerade  liefen,  Liefl  aufeinhenv 

liehe  Beschaffenheit  des  M 

Die  Stahlplatte  durchschlug  das  Geschoss  und 

dk  Rmtarlagi  ein«  indem  es  dabei  vollständig  zerbrach;  der  dritte  Thil 
blieb    im    Schussloche   stecken,    der    Beat    flog    in    vielen    Sl  ückwirt» 

heraus  bis  zu  60m  weit  Der  Band  des  Schussloches  wa  ~en,   Aber  die 

Platte  im  übrigen  nach  wie  vor  unversehrt. 

1  Versuch  bestätigte  also  noch  weiter  das  schon  am  18.  September 
gewonnene  Ergebm 

Die   Cranzösiechen   Panzerplatten  haben  mach    bei    dieser 

beide  sehr  gut  bewahrt  und  gegenüber  'ler  englischen  Verbandplatte  <itn*  writ 
.ch»>  Widerstandsfähigkeit    bewiesen,    Auch  an  dir 

ffinterlage  hatte  bei  beiden   das  Holz  nicht   einmal  :\ä  darr* 


r-rik.inir.-lx.    li;.  hlieÜI    mir    «b-m    folg« 


Platt 

Die 

re  war  dur< 


irch 
t*n.    Zwei   der 


Ummm 


alle  Geschosse  lorückgehultiM].     ■ 

khtt 

hos»  in  bedenklicher  Weis«  zersprang* 
tetttare  satti  ohne   8prnng  geblieben  war    Die  (Jon 

ihrem  relativ«  nach,   wie  folgt:    l 

stahl. 


■ 


Verbundplatte   zwei   große    Löcher  genasen  «raren    W<  den 

i  !"n  Platten  -  i  *  *  t  1  Vorzog    i- 

ntersnehung    dos  Zieles  festgestellt  werden  ') ;  soweit  * 

dnd   dis  Beschösse   in  die  Nickel-8tahlplattc  ein- 

edrungen,    dafür   aber    weist    dieselbe    mit  Ausnahme    der    fünf  Sehnest 

durchgeli  me  bat, 

Wie    es    heißt,    sind    in    den    Verl  Tänzer- 

•^versuche   in    Aussicht  genommen,   inA  f    der   tfarineminii 

nicht    m«br   zweifelhaft    zu    sein,    dass    dem  N  .hlpanzer   die  Zukunft 

er    bereits    einen    Gtesetzvorschlag    snxn    Ankauf   von   Nickel    auf 
k    bei    dem    Congp  hat,  und  man  hofft  in  den 

ereinigten  Staaten  binnen    kurzem  (Di  »He  in  der  Anfertigung  von 

anzerplatten   zu    übernehmen.    Man  hat  dort  nämlich   l  die  AI 

Iche  bei  dem  siegreichen  Lieferanten  Schneider   in  Creusot  zu  best« 

beabsichtigt    dieselben     vielmehr,    gematt    der    herrschenden    Wirfh- 
haftspolttik,  ebenso   wie  den    gesummten    übrigen     Bedarf   im    Inland*    ber- 
ieft. 

Auch    in   England  hat   die  schwere   Niederlage    der  Camtneirseli-o   \ 
Mtttdplatte  begr  Lnftehen,    stellenweise  Aufregung  verursacht,    und    es 

rfttd    bi  [nunen    laut   geworden,   welche   die  einstweilige  Einstellung  der 

befindlichen    Pan/.i  auten    verlangen,  um    eventuell    Nickel- 

Stahl-  »bundpanzer  bei  denselben  anwenden  zu  können. 

[che   BcU  heineu  vorschnell.  Auf  die  Ergebnisse   eines  Schieß- 

is  gegen  eine  Platte  jeder    Art    und  rm  eine*  bestimmt»  n   Stärke  mit 
sentlichen  —    nur    eiro  liütz    von    verhältnismäßig   kleinem 

alib.r    dürfen    weitgehende  allgemeine   Folgerungen    nicht    gegründet    werden. 
Beschiel  liier  Platten    mit    I5cw  Geschossen«   die  im 

n,    entspricht    nicht   den    Verhältnissen    des   Gefechts,    am 
ßhts;  dort  wird   artill 
ein,    Oh   einzelne  Treffer    ans  schweren  G  esc  blitzen,    iL  h.  solchen    von 
ier  noch  größerem  Qaliber,  die  feindliche  Panserwaiid  firei  durchschlagen  und 
dahinter  ne    Wirkung    ausüben.    Einen   zuverlässigen    Schluss 

3mn€    abgehaltene    Schießübungen    ge- 
n,    und    in    den  Vereinigten    Btaaten   würden   solche  Versuche   • 
stge  Panzerplatten  anzustellen  sein,  die  in  \  auf- 

Igerweiae  gar  nicht  in  Frage  gekommen  zu  sein  schei! 

Immerhin  beanspruchen  die   bier   besprochenen    Versuche    d!l   foUf   Auf- 
samkeit  und  sorgfaltige  h  aller  Ri  u.    welche  Schiffe  mit 

biindpan/  i.  deren  baldige  Ausführung  dring- 

lich   ist,    die    Überlegenheit    des    Sc  h  n  ei  d  ersehen    Stahlpanzer 
mi'hr    des    Nickel-Stahlpanzers    bestätigen,    so    würd  dinge   Anfertigung 

und  Anwendung   derselben   in   anderen  seemächtigen  Staaten    mit  allem  Eifer 
ii  werden  müssen,  wenn  man  nicht  in  der  1  tarke  der  Pauset* 

iter  den  Franzosen  und  Amerikanern  zurückstehen  will 


il  durch  obiges  Gutachten  er' 


•  1    Red, 


M 


Notizen, 


Und   ferner   zeigt   dieser   Vorgan  j  er   s^it   in  n    «ta*** 

— ntlkhen  Vervollkommnung 

itnl        l'Jl! 

Chemie    im  Waffenwesen    offen    sieben    und  wi< 

b    praktisch    verwertbare    Fori  dm    rata* 

[tadmchen  Inieresöen  hoch  n  aa 

maßgebender   Stelle    auch    immer    in    ai  Weise    ai                wd« 


Ober  den  Einfluss  von  Silicium  auf  die  Eigenschaften  von  Stahl. 

Nach   einer   Mitthcilnng   ron   B.   A.  Hadfield   in    „The   Chemical 
x,u,  188*«  liflchem  Jcmnw 

R&dfield    stallt   ausführlich    die  gai  mit   kurzer  Inhaltf- 

angab<<    der  ade    über    diesen    Gegenstand    zusammen    und 

bespi  i lirlichen  Untersuchungen. 

Leg  i    vnh  Süieium    und  E  an    man    erst    in 

erlangen.  Dieselben  führen  gewöhnlich  die  Namen  S 

ftgel;  letzteres  Product  enthält  außer  den  beiden  genannten   El« 
ngiUL   Früher  wurden   diese  Legierungen  als  wertlos   b<  db** 

artlgee    odei    verbranntes  Eisen).    Die  an  Süieium 

halten  bis  z*  Uit  siliciumbaltigen  1  wsl 

ßehall    rh  Kohlenstoff  aus,   so  enthält  das  Eisen  q  vm 

%  bis   !'/,•/•  '-~':  a*KT  ;nl1^   '"'*  luir  geringem  Gehalt  an  «SV  irift    d< 
an  C  so  zurück,    dass    man  durch  Zusammenschmelz  tiga 

Siliciumeispns  mit   anderen  Eisen  den  Koblenstoff^ehalt   desselben    * 
herabsetzen  kann. 

Nachstehend  folgen  einige  Analysenbefunde; 


Anal.v*c  von 

Gehalt  :t 

1  "halt 
an  Ä«j 

<i<  llttlt 

im  Mu 

itr.ipfiM 

«unk  kohle 

oder  ) 
tfa&ganelses       t 

i  n 

o-iio 

8  n 

1     2«l(i    dl«     r im ■!■  ii 

1     Mt-Offl!    TOB     JA» 

— 

.V63 

6-53 

O'M 

<>42 

1974    i 
41  *  89 
so  04 

I 

— 

7   ^> 

o  U 

BO  Mi 

Mangan*- w              J 



3  56 

»  N 

50 'MO 

1     7M&    4tt    Abttatw 

bd  /.af  nkr 

| 

0'33 

1-85 

im  74 

Silieiumapiegel    .    [ 

1$  60 

W  74 

1 

o  30 

15  '94 

| 

' 

t   8i> 

023 

11  JM 
14  oo 

1 

0*11 

17*60 

1  <w 

rdienl   vielleicht  bemerkt  in  dass  das   fi 

mäßig  durch  die  ganze  Masse  Tertheüt  vorgefunden  ward-' 


Notizen 


57 


Uendem    ist    ersichtlich,    dass    der    Gehalt    an    C   sowohl    bo 
r  Form    wie  auch  als  Graphit  abnimmt,    wenn  .SV  zugeführt  wird; 
nun  l    süiciuinhaltigem    Eisen    einem    anderen  Ei 

Achteren  Flosa  verleiht,  Bo  rnuss  mau  wohl  annehmen,  dass  das  6i  den 
*n  C    in  Graphit    überfuhrt,     welcher    sich    dann    abscheidet    und 
flüssigeres,    reineres  Material    zürn  Besonders    sei    hei 

w  Legierungren  frei  VCAB  Schwefel  sind. 
Früher   wurde    gewöhnlich    angenommen*    dass    Bio   Gehalt    v..n   0"J 

Stahl    nocli  ig   sei,   dass   aber   ein  höh  halt  ent- 

idlich    wirke.  t    nicht    gauz  ri<  ^ 

n   Hadfield  unten  hervorgeht.    Allerdings    nimmt  die  7 

eines  Stahles  stark  ah,  wenn  größere  Mengen  von  Si  und  C  gleii 
_'  in  demselben  vorhanden  sind;   dies  ist  aber  keineswegs  dei  trt 

Allein  zuiuschraben,  da.  wie  sp  teigt  wird  bei    l1  t 

Gehalt  an  CJ   ein  süicit&mhaltiges  Eisen,  eine  gute  Zugfesti-  sitzt 

ld  geschmiedet  werden    kann,    wahrend    bei    demselben   Kohlenstoffgehalt  ein 
ti    nur    geringe  Zugfestigkeit    besitzt,    und    auch    nicht 
det  werd* 
Da  andere  Forscher   bei    ähnlichen  Legierungen   zu   anderen  R* 

klaubt  Hadfield  annehmen  zu  müssen,  dass  das  67  vielleicht 
i  Moditicatiouea  im  Stahl    auftreten  könn< 
aen   Falle  Biegsamkeit  und  Schmiedbarkeit  hervorrufe,  im  anderen  ab 
bindere. 

Hadfield  will  jedoch  keineswegs  behaupten,  das.  >t«dle  des  C 

im  Stahl  vertreten  könne,  da  Si  zum  Härten  nicht  zu  gebrauchen 
Wirkung  des  Si  auf  Eisen  war  nun  folgende: 


I.   A  u  f  S  c  h  m  i  e  d  e  e  i  s  e  n   i  d  e s s  e  n  Gehalt  an  C  —  fctl 

Wenn    nur   geringe    Mengen    Silicium    bis    0*24*  0    im  Eisen    enthalten 
mi,   so   schulte  b  dasselbe  nicht  gut,   und   Machte  beim  Hämmern. 

dei  an  Silicium,    u.  zw.   von  0*79   bis  5*53%,   s> 

th  das  Ei~  I    bei    hellgelber  Glühhitze    Bei   noch  höherem   Grit..: 

ii  jedoch  tieng  das  Eisen  bei  Gelbgluhhitze  an  tu  krümmein,  blieb  such 
Rothglühhitze    mürbe,   und    war  weder  durch  weitere  Zufuhr   van 

"Oh 

Bei   den   Bisensorteu    mit    hohem  Siliciumgehalt    ist    die  Härte    geringer 
denen    mit    geringem    Siliciumgehalt;    die    ersteren    haben    mehr  das 
Lnssehen  von  G 

dient    hier    bemerkt   zu    werden,    dass    die    magnetischen    Eigen- 
Mch  gleichbleibeil,    ok    viel    «»der  wenig  Silicium  in  dem- 
Iben  vorhanden 

Bei  weit*  hung  der  erhaltenen  Pi  »ich  heraus, 

Elasticit&t  und  die   Dehnbarkeit  d<  >iark  erhöht  wird,  wenn 

r  Si  in  dasselbe  hineingebracht   wird;  jedoch  nimmt   dabei  die  Zu 

erials   in   noch   viel    erli  ;ih,    iip   d.*r  behalt  an 

weit  !'      bis   i  m    Es   schein!  ihaficfc    prie   beim 

lt  d  C,   eine  plötzliche  Änderung   in  den   l 


58 


i  z  e  n, 


Materials    hervoigerufen   zu   werden,  wenn   der   G»«lialt   an  -    nur  n 

ü  Maße  zunimmt.  Der  Bruch    <1<t  Proben    n 
war  bei  Eisen  mit  weniger  als    9  idig,    bei  ifrtferte 

r  jedoch  grobkristallinisch ;    iL 
nbte  keinen  Einfluss  auf  i  rur  des  Eisens  au  -  auf 

die  Hfirte  und  Biegsamkeit  des  Materials   von   Kinfluss   N 
Die  Dehnbarkeit  des  aüiciumhaltigeu 
j,,,,t  (ja  dasselbe  rieb  leicht  su  Draht  ausziehen  lä>-  '-'ugfestir- 

keil  i  RU  dem  Quadi  auch  konsrW 

weder  in   Wasser  noch   in   nl  gahfirtel    werden. 

igte   sich   das   Siliciumeisen 
als    gutes    weiches    I  wahrte    dieselbe    aber    länger   als   d  d«fc 

bedeutend  weniger  lange  als  harter  stahl,  wie  ei  zm  B 
nt  wird. 

Die  Biegsamkeit  der  Proton  mit   bis  zu  2m  ite,  m 

konnten     die     EH  -rebogen     und     gegen     ein; 

werden,   ohne   zu  brechen;   bei    ^t<*igendem  Gehalt   a:  ij   \» 

nfange  d  rial  nachgebogen  werden,  brach 

iliefilich    war  aber    Oberhaupt    nicht    mehr    zu  sctxtai 

Bei   allen    Proben,   die    8i  enthielten,    konnte   ein    Zu3amtn*>nsck«tita 
erreicht  werden, 

II.  Auf  Gus  seisen 

Wie  man   aus   Verstehendem  erwarten    konnte»    waren    die    n 
gestellten  Proben  frei  von  Blasen  {homycombn'*). 

rhaltene  Material  nun  hiedun  h  auch  tfleiehmdßiger  ausskki 
wird   dasselbe  in    der  That   aber  verschlechtert,  da  n  A» 

Zufuhr  von  Silicium  dir  7  und    Zugfesl  tls  stark  ab- 

nimmt.    Aueh    hat    man    bemerkt,    dass    beim    G 

Silicium   nach  di  q    plötzlich    »a\\   starkes  Aufbra  cb   betnerihtf 

machl  i*8  voll  von  Blasen  ist.  Dieses  Aufbrai 

innt  gewOhnlii  wenn  di<«  äußeren  Theile  de 

zu   werden,  und   m'«rt   erat  auf,  wenn  die  ganze   Hasse   fest    wird. 
m    bemerkende    Unannehmlichkeit    ftlr    den    Gi 
is.n,     H  »Cb     nämlich     noch     v 

liebes  Ei 

Vmn    aussehen    dei    Bruches    dieser  Proben    kann   nur  dasselbe  gesagt 
werden,  was  vorbei   beim  Schmiedeeisen  bereits  erwähnt  wur 


Indirectes  Schieren  der  französischen  Artillerie  in  festen  Piltz» 


instand   his  nun   nur  om-rtl, 
Öffentlichkeit  gedrungen    sind, 

^R Spornt*   aux    critiptes 

f  nehmen,  dem   Les»«r  wi 


in. 


i   in  d* 


N  o  t  i 


Behelfe    für    das    iii  &,    JedeN 

itafeln   beigegeben,  die   eind  für  seh  war  f.. 

Ladung«!!  bestimm!  ist    Diese  beü  enthalten  die Terrain-Darstellung 

K*0  ,oono  im  Bereiche  dei  und  sind  versehe 

a)  mit  einem  Liniennetze,  welehee  sich  durch  Ziehen  von  Parallelen  and 
von  Minute  zu  Minute  der  Lvriinal-Eintheilung  &i 

m  getheilten  Kreise  zum  ablesen  <i«'r  Richtung,  und 
c)  mit  einer  Sern-   von    Curven.    welche    die    Auftreffpunkte    der   BchuSS- 
in-n   ii  Elex)  Elevationswinkel  von    l/t  zu    y§   Grad  darstellen. 

r  Drehpunkt    des  Qeechtttzes   ist   auf   den  Tafeln    durch    eini 
widert,  tun  welchen    sieb  ein  nttchtUnea]  bewegt,   das   an   der  rechten 
eh    dei    -  r   Deviationen    gestaltet    ist,     Curven    und   Bicbtiineal 

sprechend  <<.ti.*rt 

Für    ein    bestimmtes   Qelobject    <nt  nimmt    man    der    I  die 

Üehtung,  der  Ourve  die  Elevatum  und  dem  Richtlineal  bung 

Die  Ermittlung  des    zu    I  nden  Ol'  •  schiebt    durch   Beob- 

chter.  dem  Blicke  des  Feind«  s  m glichst  entgegen,  eo  placiert  werden, 

ass  sie  einen  guten  Überblick  über  das  zu  beherrschende  IVrrain  haben, 
)iese  Beobachter  sind  mit  einem  Winkel- Instrumente  anagerüstet  und  mit 
lein  Artillerie-Cniiimandaiuen  dar  Svction  *)  telephonisch  od  h   in 

r*rhindung    gesetzt.    Letzterer   ist    in    ahnlicher  Art   mit   dem  Artillerie 
en  der  zugehörigen   Porta  und  Übjeete  in   Relation  gebracht. 
Der  Sect  mmandant  besitzt  einen  rhersiehtsplan.  welcher  ebeoAÜla 

iit    dem    schon    ermähnten    Liniennetze    adjustiert    ist,    und    in    welchem  alle 
-Emplacements,  die  Beobachtungspunkte  mit  den   zu« 
nmiing    der  Visuren    nfithigen   Fixpunkten,    sowie  di  chungs/. 

Werke   im   Bereiche  der  Section  eingezeichm 
l»i<-  Artilleri—rommandanten  der  einzelnen  Werke    erhalten  analoge,  mit 
Liii  aitagest&l  rsichtspläne,  in  denen  die  Wirkungssphären 

Qaelnen   Geschütze   des   betreffenden   Werkes   ersichtlich   gemacht   sind. 
V  0  r  g  l  D  g  b  B  i  m  Schieße  Di  lato  \<  constatiert  den  W 

eichen  die   \  isur  nach  dem  Ziele  mit  jener  nach  dem   Fixpunk  t«   bildet    und 
ibt    selben    dem   Artillerie-Commandanten    der  Section    bekannt.    Auf  dessen 
i.m    wird    nun    durch  die  Einzeirhnung  dar    I 
denen    B  m  angegebenen   Visnren,    r  initt, 

Zielpunktes    ermittelt    und    selbe    darch    Angab«'     las    Iian- 
jenen     Porta  -  Artillerie  -  Commandanten    bekannt  welche 

[im  ihr  Feuer  zu  richten  vermögen.  Letzterer  gibt  die  Lage  den  betreffenden 
bOtzen    bekannt,    wc    durch    Anlegen    dei    Hichrlin«1 
aftmnitlirhe    Richtelemente    direete    abgelesen    werden    kennen,    l>:<^    IVuer  wird 

, 


M  E&  ergeben  -ich  Viereck«  nur  einet  Habe  um  bOmm  und  einer  Breit- 

-eben  Br»  »rtes  variiert    Beispielsweise    betragt   selb«  für 

r>  I  i 'ii    durfte    dem    In    der   österreichischen   Artillerie    eingeführten 

ayone  entsprechen 


60 


NoUieiL 


Mit  dieser  Methode,  welche  durch    eine   eigene  Ins  _ 
wurden  in  Frankreich  vor  einigen  Jahren  bei  eingehenden  ^emicien  &tot} 
Eesultate  erzielt 

— . »    v*f>  <w2äIts7 

■■.'■■  );.;*;-  wfif'l   A3  *g*tl9d 

Vorrichtung  hraft  Verntadori  dM  Rücklaufes  der  Geschütze  mit  Be 

-.;iM.:iir.'W    ^    der  Pülvergase* 

,,.,  ,.„,..  7    CRie»u  lüg.  4  und  5  auf  TaLA,}.*,  *jr  <:-m 

Dem  Werke ^L^rHUerie  actmUe"  von  Gun  eu 
Apparat,  der  fcnr)&|ck^n/  des  Geschützes  mit  Benützung  der  Pul 
mindern  soll 

Diese  vom  Cavallerie - Capitän  de  Place  erdachte  Vorricht 
durch  das  französische  Marine, -&hiisteri  um  hei  einem  BQmm  Fe] 
Tersncht  and  sind  dabei  beachtenswerte  Eesultate  erzielt  worden. 

Neuererzeit  r  ist  eine  Ähnliche,  auf  demselben  Prindp  beruh 
richtung  einem  Herrn  Charles  de  tfottbeck  auch  in  Deutschland  j 
worden.  (D.  B.  £1  Kr.  53.856.) 

Der  Apparat  nach  de  Pia c«1  besteht  (siehe  Fig,  4  a  und  b\ 

aus  einer  teUer$ra^pen,   mit  der  coneaven  S^ito  gzgm  die  Gesrhflti 

gerichteten,  stahlbleiäernen  Haube  A  ron  %mm  Stärke,   die  nach 

cylindrisch  verlängert  ist  und  hier  einen  Durchmesser^  von  4öctn 

Haube   wird  mittels  der  Bolzen  £  au  einem   im  warmen   Zustand» 

Geschützmündung  aufgezogenen  Spannringe  S  festgehalten.  Eine  central* I 

lochung  Z),  im  vorderen  Theile   der   Haube,   gestattet   dem  aus  der 

austretenden   Geschosse,   diese   Durchtochung  mit    einem    kleinen 

/80mm  Geschoss  -  Durchmesset 

l  — - — — — ; — — — —     zu  passieren. 

\90mm  Durchlochung  der  Haube/ 

Solange  das  Geschoss  sich  in  der  Bohrung  bewegt,  findet 
Wicklung  des  Rückstoßes  nach  denselben  Gesetzen  statt,  als  wenn  kern  Af 
yorhanden  wäre;  das  Geschoss  setzt  nach  dem  Verlassen  der  Bohrung 
Bewegung  nach  vorwärts  fort  und  durchdringt  die  Öffnung  in  der 
Anders  jedoch  mit  den  Pulvergasen,  die  nach  dem  Verlassen  der  BohrcuH 
nach  allen  Seiten  auszudehnen  trachten.  Der  centrale  Theil  derselben  f 
ebenfalls  durch  die  Öffnung  in  der  Haube  ins  Freie,  während  die  anderen  < 
durch  die  Haube  aufgehalten  und  mit  großer  Geschwindigkeit  nach  rüc 
reflectiert  werden.  Die  Folge  dieser  fieaction  besteht  nun  darin,  daas  die  J 
resp.  das  Geschütz  im  entgegengesetzten  Sinne  des  Rückstoßes,  nach 
gedrückt  wird,  was  in  einer  bemerkenswerten  Verminderung  der  Boeüid 
geschwindigkeit,  somit  des  Rücklaufes  selbst,  zum  Ausdrucke  gelangt 

Die  Messungen  der  Rücklaufgeschwindigkeit  mittels  des  Velocimeters  i 
Schert  haben  ergeben,  dass  der  Rückstoß  des  Geschützes  während  MÜ 
Rücklaufes  eine  Reihe  von  Schwingungen  erfährt,  die  so  schnell  aufeinaai 
folgen,  dass  sie  als  gleichzeitig  wirkend  angesehen  werden  können,  t 
Wechsel  der  Zu-  und  Abnahme  der  Rücklaufgeschwindigkeit  ist  der  elasfiid 
Reaction  der  Lafette  zuzuschreiben. 


:  z  h  IL 


81 


ttionen  al  *  man  mittels  des 

immerhin  die  Rückläufig 

.i hüten    Appar&l,  bi8    zu    eil  n   Maximum   zunimmt 

lassen  des  Geschosses  mu  atritt.    Di -.- 

1*1  Oiw  und  wird  nach  40  Tausend  indem  erreicht 

kte    mau  par&l   nennen  i  am 

r  Velocimeter,    dass    die  RficUaufges*  h 
.nimmt,  ihr  Maximum    erreicht,    wenn  das  Gescboss  die  Bohrung   \ 
id  von  nun  an  si&  vermindert  B  nannten  la< 

uum  ca.  3  45m    und    wurde   iu    w  10  Tau-  einer 

cund*    erreicht.     Die    Rücklaufgeschwindigkeit    betrug    nicht    mehr    all 
4u  Tau  unde  und  nach  Verlassen  • 

der  Bohr 
Man  konnte  fen  ng  der  An  tan: 

176m  auf  481  was  der  Einwirkung1  der  Gase  ;«m  Q 

Jen  während  des  Durch  schrieben  werden  i 

auch  anzunehmen,  rion  sich  nur 

die    Mantelflache    des    Oe  umgebenden  ?u' 

r  scheint. 
Die  durch  die  Bremse  zu  Bediennn 

von    unangenehmer  Wirkni  vielleicht    durch 

rückwärts    sich  verengenden   Apparat,  wodurch  die  Gase 
die    Mündui  den,    &u    beheben.    Ein 

schirm,  welch  Schild  dienen  li  m  Biuter- 

■ 


Diese  Anordnung,  für  Sehn* 

Porpedo« 
zu   bringen. 
Böcklauf  -  gesparten   Pald« 

boe  Anwendung    i  betrog  im 

dt  dieser  aber  0  lOm. 

i   Cb  a  r  1  e  -    dt    N  o  ttbec  k  aus 

lire  D  in  M    wird.     Die 

ein    centrales   Luch   t%    welch eö  «choss    den    Dur*  I 

Loch  sei  >en  ein  n,  uiu 

das    Korn  b  frei    visieren    zu    tonnen.    Durch    kräftige  Stege  ß  ist  die 

i  (  ner  Hülse  A  verbunden,    IIb   einen    ?om  adeu, 

irallel  lat  a  und  n,  Schlitz 

in    den    die    Na  n   werden 

HL    D  n  dann  die  Xase  in  die  Erweiterung  des  s 

in  dar  Richtung  nach  vorne  mit  dem  Bohr  D  foat  verbünd 
\ "irkung  dieser  Vorrichtung  ist  die  analoge  wie  M  i«  PI 

miß  denn    Abstand    von    der    Rohrmtndnttg    und    dtl 
etigung  müssen  für  jede  Gattnng  tob  Feuerwaffe  ütz  oder  Gcw 

sonders  dm  nehe  bestimmt  werden.  Hauptmann  Patigh* 


N  o  t  i  z  e  : 


Schwedische  Shrapnelversuch«  •)„ 

In  i  Streben  nach  Verbesserung  des  Shrapnelschnssea 
Feldkanon^  L  1881  hat  die  schwedische  Artillerie  vor  einiger  Zeit 
Yerflimiio  t  Shrapnels  nach  der  französischen  Construction  (Obus  A  m 
au  ,       lche  von  der  Erwägung  ausgiengen,  dass  in  letzteren  Ge; 

die  groute  Anzahl  von  FGllkugeln  enthalten  ist.  die  überdies  durch  g 
bereitete  Anzahl  von  Ring-Sprengstücken  noch  weiter  vermehrt  wird.  1 
nämlich  das  bisherige  gusseiserne  8'4cm  IJodenkummer-Slirapnel,  12 
i;j*5wtm  Hartbbvikugeln  von  12*7 g  Gewicht  und  1,5  Stück  11 
von  8*5#  Gewicht,  weiters  ßO(/  Sprengladung  besitzt,  zeigen  die  Stabl-Sl 
des  schweizerischen  Feldgeschützes  vom  gleichen  Caliber  und  Geschoeni 
nine  um  rund  40  Stück  (182)  höhere  Zahl  an  l2*Bg  schweren  Fftli 
weil  eben  im  letzteren  Falle  ein  größerer  Raum  zu  ihrer  Aufnahme  verfüg: 

Dem  sofortigen  Übergang©  auf  stählerne  Shrapnelhülsen  stellte  dd 
das  Bedenken  der  nicht  unbeträchtlichen  Mehrkoston  der  letzteren  «* 
welche  nicht  allseits  durch  die  40%ige  Vermehrung  der  Füllku^ 
kompensiert  angesehen  wurde.  Gelegener  kam  aber  das  Bekannte 
Construction  des  französischen  Einheitsgeschosses  der  Feldgeschü 
schritt  man  alsbald  zu  vergleichenden  Schieß versuchen  mit  den 
Bödeiikammer-Sbrapueis  und  solchen  nach  dem  Typus  „Obm  t\ 
Letztere  bestanden  aus  einer  dünnen,  aus  einem  Stück  gezogenen 
in  deren  Spitze  die  eiserne  Sprengladungskammer,  mit  dem  Mundloch  1 
b'irbten  Doppcküuder,  befestigt  war.  Unterhalb  der  Kammer  liegen  ahw 
11  Reihen  Bleikugeln  in  10  Reihen  Eisenringen  je  zur  Hälfte  der  Oll 
versenkt.  Über  den  Rand  des  Bodenspiegels  wird  schließlich  die  Stahlhüls 
gepresst  und  das  Führungsband  eingerollt,  in  dieser  Weise  fasste  d 
Shrapnel  2Ü9  Stück  l2Gmm  Hartbleikugeln  von  10*7$  Gewicht,  1' 
theilbare  Gusseisenringe  und  89#  Sprengladung. 

Die  erste  Erprobung  desselben  fand  zu  Marma  auf  Distanzen  to 

1.800,  2.400  und    3.600m  gegen  je   drei   hintereinander   stehende 

1-5 
von  l*8m  Höhe  und  36m  Länge  statt.  Auf  den  Entfernungen  von  — 


ugdfl 

% 

ii  Still 


2.400 


m  standen  die 


50 
Scheibenfelder  auf  — m 
25 


von  einander  entfernt 


3.600 
jede  Wand  in  60  Rottenstreifen  getheilt. 

Nachfolgende  Tabelle  zeigt  die  Trefferwirkung  der  alten  ui 
Shrapnels. 

Aus  nebenstehender  Zusammenstellung  lässt  sich  folgern,  dass 
der  matten  Treffer  (angeschlagene  und  steckengebliebene)  beim  neuen 
nicht  unbeträchtlich  höher  war,  als  beim  alten  Modell,  und  zwar  * 
leichteren  Füllkugeln  und  der  kleinen  Partikel  der  Eisenringe.  Trotzdc 
sich  die  Wirkung  des  ersteren  jener  des  alten  Shrapnels  bedeutend  t 


*)  Nach  „Kongl.  Krigtvtteatkaps- Akademien»  Handlingar  och  tidtkrifl* 
14*  häftena  1890.  ~ 

*)  Die  aber  zu  Demolierschüssen  eine  gewisse  Anzahl  von  Creaylitg 
in  Reserve  mitführen. 


Notizen. 


63 


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Beim  Ehisehießen  erhielt  man  noch  auf  3.600m  Distanz,  mit  Spr 
weiten  van  mindestens  2ÖÖm,  in  obigem  Ziele  noch  immer  27  Treffer 
21  Ruttenstreifen,  wobei  selbst  die  kleineren  Schrote  eine  genügend 
BfUigskraff  ^nvit'si-it.  Als  vveitärir  V-nln-il  der  m-tn-n  Shmpn^ls  #nf4f 
um  50%  größere  Sprengladung  derselben,  sowie  ihr  leichtes,  bequemes  j 
fallen  and  die  einfache  Untersuchung  der  geladenen  ShrapneJs  be/ 

Da    aber   im  Verlaufe    des  Versuches   von    53    versclioss&nen  Shnflt 
des  neuen    Modells    zwei    im  Rohre    zersprangen,    schritt  mau    zur  zwecb 
sprechenden  Änderung  des  Angings-Modeüs.  Über  die  bezüglichen  Yemt 
resultate  ist  bisher  noch  nicht  öffentlich  berichtet  worden. 

Hauptmann  Holz  im 


Xylo)   th. 

i  Hiezu  Fig,  6  bU  11  auf  Tftf,  5.) 

Die  mannigfachen  Bestrebungen  zur  Erzeugung  künstlicher  Bann 
von  besonderen  Qualitäten,  haben  vor  etwa  sechs  Jahren  auch  zur 
des  sogenannten  Steinholzes  oder  Xyloliths  geführt,  dessen  Verwend  i 
zwecken  aufgrund  der  bisherigen  Erfahrungen  und  der  in  Deutschland! 
erzielten  prak tischen  Erfolge,  aus  dem  Stadium  des  Versuches  in  du  fe  4 
gedehnteren  praktischen  Verwertung  tritt,  da   dasselbe    für  manche 
wie  z.  B.  FuOböden,  Wandverkleidungen  etc.,  ein  besonders  geeignete*  Mal 
abgibt,  welches  die  Vorzüge  des  harten  Holzes  mit  denen  eines  harten*  *d 
festen  Steines  vereinigt,  ohne  deren  Nachtheile  zu  besitzen. 

Was    das  Wesen    dieses    Baumateriales    anbelangt»    so    ist  dassclb* 1 
Sägemehl   und   pulverisierten   Mineralien    erzeugt,    welche   unter   seh!  m 
Drucke    zu    einer    einzigen,    äußerst   zähen    und    festen  Materie    vereinigt 
und    sich    weder  im  feuer  noch    im  Wasser   —    auch    nicht   durch   II 
Kochen  —  tMBB, 

Das  Xylolith  ist  von    hellgrauer  Farbe,    wird   jedoch    durch  Zusate 
entsprechenden  Farbstoffen  bei  der  Fabrikation  auch   gelb,  roth   oder  schi 
grau  erzeugt  und  hat  dann  infolge  der  stets  vorhandenen  hellgrauen  Fanktifl 
das    Aussehen    von    Marmor   oder  Granit.    Unter    der  Lupe    zeigen  die 
flächen    ein   durchaus   gleichförmiges,   sehr   dichtes,   körniges   und  sehn 
Gefüge,    Das    speeifische    Gewicht  des    Xyloliths    beträgt    1*553,    seine 
—  nach    der  Moss'schen  Scala  6  bis  7   —  liegt   zwischen   jener  ist 
spathes    und    Quarzes,    doch    lässt   sich    dasselbe    wie  hartes  Holz  hearb 
also  sägen,  drechseln,  schnitzen,  fraisen,  bohren  u.  s.  w.,  desgleichen  auch  i 
Holz  polieren  und  anstreichen. 

Die  Festigkeit  des  Xyloliths  wurde  von  der  königlichen  Prflfunpsto 
für  Baumaterialien  in  Berlin  durch  eingehende  Versuche  festgestellt, 
ergaben,  «las?  das  mehrfach  genannte  Baumaterial  in  wassersatten]  Zur»L 
die  geringste  Festigkeit  besitzt  und  dass  letztere  durch  ein  Leinölfinri 
bedeutend  gesteigert  werden  kann.  ... 


N  o  t  i  i  e  n. 


65 


den  hierüber  veröffentlichten  Daten  entnehmen  wir: 

a)  Z  l ig traf ti  prn 

l   Zustande  d<  iig 261kg 

Borsattan  Zustande  dei  Xyloliths  ; 

in  der  Luft  .     .  .    #    .  i 

■vn  mter  Wasser .    .    .  i> 

Mit  Leinölfirnis  gesätr  u 

nach  Entnahme  aus  dem  Einiisbade    . 

li   vorheriger  Trocknung  .    .  11 

stigkeit: 
bei  lufttrockenem  Zustand  .    ,     .  8644» 

wassersatt    ,    .         ......... 

ausgefroren  an  der  Luft .    .    .    ,    .  7: 

auagefroren  unter  Wasser    ...... 

Mit  Leinfdfirnis  -  u.  zw.: 

h  Entnahme  ans  dem  Firnisbade S&bkg 

nach  vorheriger  Trocknung 

trueh-  (Biegungs- 

hftl 4:; 

wassersatt 4  l 

Das    Xylolith    erreicht    daher   die  Druckfestigkeit   des  Granits»   wähl 

nach  der  Beschaffenheit   (ob  wassersatt,  lufttrocken  oder 
Hit  Firnis  gesättigt),  jene  des  Granits  um  das   4-  bis   7- fache  übertrifft. 

Die  gr  ^eraufnahme  des   Xylolithi,  nach  9  Tagen,  betragt  4  ' 

dei    Gewichtes.    (Höh    nimmt    bekanntlich,  je    nach    der    Gattung    desselben, 
des  eigenen  Gewichtes  an  Wasser  in  sich  auf.) 
Zur   Untersuchung  der  Wetterbestandigkeit    wurden    sechs  kleine  Proben 
lieses  Materiales 

1.    im    Wassorbade    allmählich    bis    auf  Siedehitze  gebracht,  einige  / 
auf  mperatur  erhalten  und  durch  Einwerfen  in  kaltes  Wasser  pl«U/i 

ekühlt: 

tnde   mit  15%    Kochsalzlösung   gekocht  und    in  dieser  l 
plOtelicb   abgekühlt;  das  Wasser  blieb  hiebei  vollkommen  klar; 
ine   halle'  Stunde  mit   5°/0   Natronlauge  gekocht; 
eine  hall  in  derselben  Lösung  unter  Zusatz  von  1%  Scbwefel- 

ammonium  gekocht; 

eine  halbe  Stunde   mit  einer  2U  n   Eisenvitriol.  2%  Kupfervitriol  nnd 

Kochsalz  haltenden   Löeung  geklebt  Die  Probestücke  blieben  bei  diesen 

vollkommen    intact,    ohne    einen    Gewichtsverlust    und    ohne    eine 

rtnderung  zu  erleiden.    Ebenso    blieb    ein    während   einer   Stunde    im 

i   Topfe  gekochtes,  im  gespannten  Wasserdampf e  frei  aufgehängtes 

>lattenstflck   unverändert; 

wurden    ferner    eecha    andere   Bruchstucke  auf  !b  stunden    in 
ure  und  ?  hO  Stunden  in  3u/0  Salzsäure  gelegt.    \> 

ben  auch  hierbei  in  Lact;  der  Gewichtsverlust  ergab  sich  auf  2*3%» 
Miss  der  8  füge  nicht  wahrzunehmen; 

F.  durch  weitere  vierstündige  Behandlung  der  Bruchstücke  dieses  Materials 
•säure  im  Dampfbad-  eotetaod  em«»  waae 

II 


Notizen. 


Welch*    rniT  114*- 

ptoi  bl    erkennen   Ua8- 

Die  Versuch«  rden    biei 

bezeichnet. 

hüfa  Ermittelung  der  i  gkoit  de* 

fOfl    der.    königlichen    Prül  ou    zu  Berlin    zwei   I' 

'    Breite  und  3rm   Dicke,    auf  drei  Stunden   der    I 
flamme    durch    aiiim    Bunsensclon    Brenner    gige 
L2'ß  X   IS  =  150m  ohne  Entzug  ier  Anaht  ig  ra 

tlen.  Die  Platten  blieben   in  t  kohlten  jedoch  an  den  von  d*r  Hamm» 

direct    getroffenen    Th>ihn    ohne    die  Glut  auf  d 
xu  übertrafen.   Es  wurden  ferner  drei  Würfel  von   7'lcwi    Höhe    inut 
in    der  Heizungskammer   eines  Trockenofens    im  Steinkohle nfi 
ohne    in    Brand    zu    gerathen.    Obgleich    die  Würfel    durch    die  genannt*  BV 
ans|»ruchung  rothglühend  waren,  trat    eine  Aufgabe    des  Zusammenhanget  dir 
Proben    nicht    ein;  dieselben    konnten  vielmehr  vollkommen   zusammonhAngfiiii 
ta    Feuerung    entfernt,    fremden    und    zeigten  hiebei  nur  eino  kickt*  Ab* 
hruckeluni;    «ler  Würfelkanten    durch  Verkohlung,    sowie    die    Mftgb 
Zerscl  [er  Würfel  mit  einem  2kg  Hammer.   Hiebei  ergab 

dass    die     \uiii 'iiil;i< dien    der  Würfel    mit   dem  Fingernagel    abgekratzt 
konnten,    während  sich  die    Würfel   im    Innern   erheb  nicht  »V- 

kratzbar  zeigten. 

Das    Xylolith  zeigt  rieft    daher    als    ein   üb«  terfeetea 

Mal 
Besonders     hervorheben     wollen     wir     noch     einige     Kuren  schallen    4» 
nannten    Material?*,     weiche    dasselbe     als    Fußbodenbela  hiVtv»*rrt 

totalen  lassen.  Das  Xylolith  ist  absolut  unempfindlich  gegen  di«  Ein* 
Wirkung  des  Holweh wammes  und  unterliegt  nur  einer  ganz  minimalen  Ab- 
nützung, die  erst  nach  Jahren  an  den  Kanten  wahrnehmbar  I  uÜIkhUs 
aus  Xylolith  ist  nicht  kalter  als  ein  solcher  aus  hartem  11  is  Gwkm 
auf  demselben  verursacht  kein  größeres  t  hölzernem  Fußboden: 
-ehr  leicht  rein  zu  halten  und  eignet  sich  für  Krankcn- 
bfru  1  Privatgebäuden  für  Kuchen,  Badezimmer.  Stallungen  und  andtf* 
fiäume,  welche  einer  andauernden  Feuchtigkeit  ausgesetzt  sind,  in  denen  alf» 
ein  Bohfmfeoden  leicht  in  Fäulnis  übergehen  könnte  und  wo  ein  Sterin! 
xu  glatt   oder   zu   kalt  sein   wurde. 

Xylolith -Futibödeu     erhalten    entweder     eine    hölaeme 
läge. 

Im    ersteren    Falle    werden    Platten    von    mindesten 
auf  einen   hölzernen   Blindboden  oder  ein  holzen 
mit  Schrauben  befestigt.   Der  Blindboden  wir  unbehob« 

erzeugt,  die  nicht  dicht  g  rden  oder  es  *  h  eine  alte,  itrbnil 

Djelung    als  den,    wozu    man    diese) 

braucht  h   dadurch,  dass  man 

mit   fcrocl  ude  oder   Pa]  während  man  bei  dan  grOteva  • 

Vertiefungen    Holzstücke    anfle§  iwn 

1   zur  Wand  od  egt    werde] 

hÄltniasen    verlegt    man    die    Platt«  aneinander    und    tragt  h**im 


I 


67 


im    die    J 
fi   geschmeidigen   Kitt   auf,    r>i«    Kanfan    werden    n 

auf   ca.    zwei   Drittel    dar   Hat!  wa   2mm   breit  al 

i  beim  ZmamtnenstoAen  der  Platten  in«  ca.   i  Kitt- 

Siehe  Taf.  5,  Pig 
Kitt  wird  aus  Quark,  Kalk    und   QtianpnlYer    Eusaxnn 
erhält  bei  farbigen  Platten  no<  Zusatz    von    entsprechenden  Erdfarben. 

Bei    feucht  ii   wird   die  Verlegung   dei    Xyloiithplatten  mit 

'heu,  in  welche  afa]  Kitt  aus  Firnissatz.  K 
und  Bleiweiß  mOglichl  n  ist.  An  den  Wanden   ist   eine    1» 

Page  frei  in  laaeen,   um  die   Sesselleisten    auf  det 
»nageln  zu  können. 

1»!'  vlolith  platten  auf  dem  Unter!» 

•1«  i  ner  Schrauben  oder  mithilfe   voi,  hiesra    erzeugten 

zinkten,  dreikantigen  Drahtstiften  tan  Kopfe,    Di  »Vir  die 

r  Nägel  werden  in  die  Xvlolithplatten  gebohrt*  u.  zw.  für  er- 
cä,   Imm   weiter  Krhaftdurchmesser    der    Schrauben,    für    letztere   um 

m  kleinei  als  die  Nagelstärke.  Sollen  die  Kopfe  versenkt  werden,  so  mül 
iie  Locher  noch  auf  entsprechende  Tiefe  erweitert  werden.  Zum  Schlüsse  empfiehlt 
Nagellöcher  mit  dem  früher  erwähnten  Firniskitte  zu  verstreichen- 
Heu    Blindbodens   genügt    auch  ein   Latten) 
tler   die    Anordnung    von    Polsterholzern   <Fig.  8).   Es   Lei  jedoch    dam 
chten.    dass    dl*'    Xvlolithplatten    eine    der    freien    Spannweite    und    4er 
tanthmenden  Belastung  entsprechende  Dicke  erhalten.  Für  tfam  immer 

«♦uügen   13  bis  14mm  starke  Platten   bei   einer   Lattenwei 
tragen  19  bis  20mm   starke   Platten   bei   einer   Lattenwefte    ron   50cm,    Für 

kere  Belastungen  ist  die  Plattenstarke  rechnungsmäßig  zu  bestimmen.  \\ 
die    zulässige    Biegungs-Beanspruchung   mit    10kg   pro   Quadratcentimeter  an- 
renommen  werden  kann. 

Eine  andere  Art  der  Herstellung  von   XUolithfuBboden  ist  d  nig 

phalt  oder  Cementi  rjf  einem  Siegel  »npflaster, 

rituell  auf  Monier  wozu   jedoch    nur  Platten  von  mindestens    16  Ms 

anzuwenden  sind.  Bei  der  die 

hatten    vorerst   mit   einem   Anstriche   ?on    Asphalt^  *\.i 

ementmortel    an    Xvlolith    nicht   hafr  darf   nur   -i 

icht  I  werden    und    sind  dazu  su  fcen  vorher 

»inen.   An   feuchten   Platten   haftet  das  Asphi  meiir- 

38  i   Theil  Portlandcement  und  2  Theilen  r 
Ihn      hn     Hatten   können,  bei  höchster  te  mit 

charf  t  werden,  dagegen  sind    gr-Alton»   PI 

Fugen  anzubringen.     \  tgnng 

r    M   ■  rtferueii.  WOrairi  die  Fügen  durch  den  Firniskitt 

den.    Die    belegten  Flachen  döi 
aden  -  werden 

Cementmorte]  i^t   dii  zum  Ver* 

der  XylolHhplatten  b  für  Fahrbahnen^  Dmhftlirtai«  Knicken, 

ilung  f.  Die  hi  ndetiden  Platten  «ind  mind 

betten  89  g  und  km 

17* 


i  z  e  n. 


I 


Als    tJotarboden    eig&et    sich  am  besten  ein  Ziegelptiast. 

In,    u.    zw.    für    Fahrbahnen    al*   siebende»    in    andereo 
rnl1.  ter  in  Sand  verlegt,  dii 

Auch  auf  Cementbeton,   Monier-  und  Sandstein  platten  Asphalt  Verlegung 

[Tnterboden    uiuss  jedoch    ror   der    Aufbi  dee 

und   dar    Xylolifhpl&tten   gut   abtrocknen.   (Mpeunterbod 
nieM  bei 

Zur  Verwendung  wird  ein   mittelhartes   Asphaltpech    vcr 
bei  der  Brwfinnw  id  trockener  Band  und  trockene  Sägpesp&ne  unter 

m    rmrühren     beigemengt     werden.    Als     ungefähres     M  : 
verli.  h  große  Raumtheile  der  drei  Material 

jedoch   kann   man   die   relative  Menge  phaltpecha   vermehren  oder 

mindern,  je  nachdem,  oh  eine  dflnn 
vrerdei  daher  eine  geschmeidig  beig*m« 

Ffir   die  Verlegung:  auf  Ziegelpflaster   genügt    meist  ein« 
diel  ■,  wahrend  man  bei  Betonunterl  oe  12  bfi 

rke  Schichi  auftragen  mnee.  Die  Platten  müssen  auf  der  Asphalt* 
-  r,  am  besten  ein  wenig  angewärmt   wet 
Vm    iür    mögliche   kleine  Größenunterschiede  der  PL  m    ?1 

q  Ausgleich  zu  finden,  ist  es  rathsam,    von  in  1   bie 

offen    zu    lassen.    Diese    werden    verkittet,  em    man    etwaige  1 

teilen  an  dem  Kanten  behobelt  bat. 
Für  Durchfahrten,    Brücken,    Stallun^n   etc,   sind  25   bis    26mm 
ii  kh  verwenden. 

Xylolith    eignet    sich    auch    zur    Bekleidung    von  Wänden,    die»   aum  w 
Feuchtigkeit   oder   vor   dem   Stoße    ven  schweren  Gegenstanden  schür 

rii  um  Kiegelwfinden  eine  gröüere  Widerstandskraft  gi 
Witterung  zu  verleihen. 

Bei   feuchten   Wänden  im  Innern   der  Gebäude   werden    di< 
9  auf  ein    i  %  dabei   müssen   die  Platt« 

seite  mit  einem  Anstriche  von  nicht  riechendem  Asphaltpech  n  w*rdn. 

im  Bekleidung  von  Wänden  zum  Schutze  gegen 

i rauht  werden,   welche    in   die  Wand 
Dk  Platten  können  hieru  mit  Falzen  versehen  und  die  Fugen  mit  ein*»» 
und  Quarzmehl  bestehenden  Kitte  gedichtet  werden. 
Die  an  dar  Anj  te  angebrachten  Platten    sind    i 

Zeit  mit  einem   Firnisanstriche  zu  versehen. 

Für  Wandbekleidongen    verwendet    man    in    der    Regel    1  m  der 

ii    Im1  und  in  der  Stärke  von   13  bis    14w 

lolithplatten  nach  rum   Bei  i.    Hi«i 

die   Platten  auf  Blindstufen  durch  Nägel  oder  Schrauben 
i»g  werden  bei  alt  fen  zuerst  die  Run 

schnitten  und  durch  Kehlleisteu  aus  rwf 

die  Platten  in  dar  bekannten  Weise  angebre  Leu 

Die  Belegn&g  ran  Bandetainetnfen  in  ihrem  mittler 

i    der    leicht«  audhaltung.    l>ie  ^eechteht 

mitt»  \iw\  Schrauben, 


Notizen. 


69 


25  bis  Stimm   starke  Platten   tonnen  auch  dir  rne 

Stiegen  verwendet  werden. 

Die  Bekleidung  von  FahxstuhlscMchten  mit  Xybdithplattun  bietet  den 
fortheil,  das«  dieselbe  ein  entstandenes  Schadenfeuer  Bläht  in  enden  Stock- 
werk^ torr  leitet. 

Für    Dachemdeekungen    bildet    das    Xylolitli    ein    liberm.  tos    und 

euersicheres  Material. 

Die  Xylolithplatten  werden  von  der  5et»  eben  Steinholzfabrik  «deren 

tretung    in  Wien:   A.  Zboril,  markt  Nr,    Um    in    u 

ugt,  a,  zw.  von  7  bis  8mm  aufwärts  —  mit  — 

m    einer    Stärke   von    16  Vk  SAmm    stets   auf   einer   Seite    poliert:    di$ 
erzeugten    Platten    sind    quadratisch    mit    einer    Beitenl£nge    teil 
J33  Oder  250mm.  Dünnere  als  die  obgenannten  ich  wachsten  Platten,  u,  zw 
eq  3mm  Dicke,  desgleichen  auch  Platten  von  eiuer  größeren  Dicke  als  26mm 
werden  nur  über  besonderes  Verlangen  erzeugt.    Die    grollten    von    der  Fabrik 
ieferbaren  Platten  sind   l.S60*Hn  lang  und  l.OOömm  bi 

Der    Preis    der    Xylolithplatten    ist    leider  noch  ziemlich  bedeutend  und 
bt   einer    allgemeinen  Anwendung    im  Wegf.  Es  kostet  z.  B.  in  Wien  ein« 
te  von    Im1  Größe,  bei  einer  Dicke  von   7  bis  8mm  2  fl.  40  kr,*  dag»  l 
?5  bis  26mm  stark  5  fl. 

Trotzdem  wird  auch  h  m  die  Anwendung  des  Xybdith  an  geeign--- 

Stelle  einem  jeden  grelleren  Baue  zum  VorÜ)  eichen  f). 

Oberlieutenant  Julius   Mandl. 


Kleine    Notizen. 


Decken  verputz  ohne  Verrohrung  oder  Verlattung.    im  Bereiche  der 

»IHreetion  in  Gorazda  wurde  zur  Abhaltung  der  Feuchtigkeit  vou  einem  Kranken- 
aoier,  die  nasse  Wand  vom  Mörtel  gereinigt,  dann  dieselbe  mit  heiltcm  Theerlack 

Theer  und  1  Theil  boenieehei  lUumharz)  gestrichen  und  auf  diesen  Anal 
euert  der  gewöhnliche  Mörtelverputz  aufgetragen.  Da  letzteren 

J&sste    den    Versuch,    Brettstücke   mit    diesen    Theerlack   zu   streichen    und   zu 
auch  gelang 
Diese    mit    Mortelverputz    versehenen    Brettstücke  wurden   in    t< 
m  Sonnenschein  ausgesetzt,  um  die  Haltbarkeit  des  bei  großer  Wäi 
enden    Theerlackes    unter    verschiedenen    Temperaturen    zu    erproben.     Wird 
hoch,  wie  im   heißen  Sommer,  tu   halt  der   Verpatz  n  i 
In  einer  Wagnerwerkstatt r.  aem  Holxcementdach* 

eckt  war,  eleo  durch  Erde  genügend  gegen  Sonnenstrahlen  Schutz  hatte, 
olgender  Versuch  gemacht. 

an  der  Ui  der  Dachsparren  anzubringenden  Bi  reit 

und  vor  dem  Annageln  n 
und  »ine  sehr  glatte,  glänzende  Oberfliche  bild  nach  gen 


•)   Näheres   hierüber   in   den  ignngeu    N 

ag8-8Ution  für  Baumaterialien4  in  I  m  21    Ml 

Mai   1890,    „Baugewerh 
rbezeitun  mer 

■-      '  '  -        '-  -T     [889    ■  | 


70 


Notizen 


imlung  mn  MB  mit  g^, 

rerputz  i  <1-t  letztere  mehrmals  zu  verreiben  war,   da 

is.se  sich  mehr  in  dem  I 
r  und  Win  r,  u   zw 

h  durch  /engen  kann, 

misslang  ein  Deckenverputz,   zu   welchem  dAngel  *»q 

harz  (Terpentin)  nur  Colonhonintn  (eigentlich   Harz   _ 
wurde,    las    bekantitllcb    nur    den    Rückstand    bei   der    Destillation 
bildet    Der  Putz  fiel  in  großen  Flächen  ab.    Weitere  Erfahrun 
getbeilt  werden. 

Du  günstige   Ankleben  de«  Putzes  auf  Holz  beim  Gebrauch 
Anstriches,  wurde  hier  benütst,  um  in  Ha rackeo räumen,  die  (nach  8parren  w&  1 
kalken)  venehalt,  rertaftet  and  verputzt  waren,  aber  —  »ehr  störend  fürdi*J 
Bnndträme  und  Ut  üese  Höher  und  die  Vei 

mit  dem  Theerlack- Anstrich  zu  versehen  und  zu  verputzen,  ü 
«laiin  noch  zu  bemalen,  was  einen  sehr  günstigen  Eindruck  hervorruft* 

Holzstämbm   in  Bäumen    kann    man    in    dieser  Art   leicht  d< 
ManerpfeOem  geben.  Anstatt  sie  jedoch  directe  allseitig  mit  Theei 
1  •  i     lern   Boise  alle  Luft  benimmt,  wird  es  zweckmäßiger  sein,  lie  mitlnl 
genagelten  Latten  zu  verschalen,   die  Verschalung  mit    einem 

heu    und   daran!  dien    Verputz   anzubringen 

dem   Holzsttndcr  die   sTwUnsöhte  ¥erdeoknng  zu  geben,  damit  der  fanftfl 
entsprechende   Hohen-   und   Br.  ise.    8elbetü 

sind   dann   auch   leichte   architektonische  Glieder  an   der  Basis  und 

zubringen.  Gleichseitig  können  diese  Stander  mit  ihren  Hohlräuiuen 
benutzt    werden, 

Es  mttsste  ßicS   meiner  Ansicht  nach  lohneu*  ein 
von  Stallungen  zu   machen,  in  denen  der  Bohrpnti  nach  Jahren  in  gr< 

alifällt,  n.  zw,  mit  gewöhnlichem  und  Cem entm orte  1- Verputz.  Lei 
ans    dem    Grunde,    weil    sich    der  Verputz    sehr    dllnn   anbringen  l 
Material    erfordert .    und    man    sich    also    des    Cements    statt 
bedienen    kann,  welch'  letzterer    im    Verputz    vom   Ammoniak  zu  1 
kraft  verli'ii    WSS  beim  Cement  nicht  der  Fall  ist, 

Parallel    damit    könnte    ein    Theil    der   Stalldecke   mit   Theerlack  g* 
dann    verrohrt,  nach  dem  Streichen  des  Lvohres  mit  demselben  Lack  um 
Putzgattungen    versehen    werden.    Da    würde  der  Putz  nicht  nur  einen 
Rohre,    sondern    durch    den  Theerlack   auch   an    den  Brettern    finden    und  der  1 

die  Nu  gel   könnten,  weil   mit  Timerlack   gestrichen,  ni< 
Bretter   vom  Stalldunst   nicht   feucht   werden,  wodurch    deren  Bewegung 
auch  auf  den  Verputz    übertragen,  aufhören   oder  sich  auf  viel  klei 
reduzieren  müssten 

Hervorgehoben  sei  noch,  dsss  der  Theerlack  auch  auf  der  Luftziegelwurf 
halt,   somit    ein    willkommenes  Mittel   ist,    Kalkmörtelverputz   auch    an  Leb 
festzuhalten.    Bekanntlich   fällt   derselbe   leicht   von   diesen    ah,  wie    je 
Bosnien  zuweilen  erfahren  musstc,  wenn  man  es  verabsäumt,  die  Lehm 
schmalsn  Bindern   gleich   bei   der  Erzeugung   zu  sandeln,   Der  Sand  k 
getrockneten  Ziegel   fest   und   bindet    sich    mit    dem  Kalkmörtel   vorzüg 
zahlreichen    Bauten   im    Directionshereiche  Gorazdas   constatiert  werden 
die  Handlung,    so    knnn    man    sich    gut    nur  mehr  mit  dem  Th< 
öder   man    Ist  gezwungen,  suf  den  zweckmäßigen  Kalkmörtelverputz  zn 
■■li>    Wand   mit.  der  n  seht  heiligen  und  hässüchen  Lehmschmiere  zu 
Theerlack   bietet    auch   den  V ortheil,  ein    kaum  fertiget!,  nuch  in  den   M  | 
Haus   sofort    zu    beziehen,   wenn    man   die    Innenwände    mit    Theerlack 
verputzt    und    der    nur   außen   unverputzten    Mauer   Gelegenbi  nach. 

Richtung    auszutrocknen     Die    kolossalen    Dimensionen    der    Betoninaa 
Parti ßcat. innen    werden    diese«    oder    ähnlich-'    Hilfsmittel    kau 
(Herr    Hauptmann    Hüttl    des    Oicniestabes    hat    in    dieser    ^ 
Masse  zur  Anwendung  gebracht) 


Notizen. 


71 


Continuierliche  Controle  des  Wasserstandes  in  Cisternen.  Zahlreich 

ad    dh   Allagen   von  Cisternen    in  Befestigt»  ad  Unter- 

en   wusserarti  -    nnd   voi  wirtschaftliche  Ge- 

ug  mi  Est  nur  spärlichen   I  n  d 

Sollen  die  W  nd  nach  der  gebOrttc] 

au»  n«_r  finden,   dann   ist  eine  bcal  rauf  dei  Wasserstandes 

nh'Hirh.  waa  meist  unbequem  und  ige  nicht 

leicht   ausführbar  ist,    daher  gerne   unter!  i,    Die  Messungen   sollen    fei 

nach  jedem   Reeren   oder  jeder   ander!  Füllung   der   C  vcu- 

mit  Tragthier-Transporten)  med)  werden,  um  Über  den  Erfolg 

lieh  Klarheit    zu  verschaffen    oder   eine  eventuell  nothwendige  Conti 
n  /u  kennen. 

Jhis    Ideal    einer    Mess Vorrichtung    besieht    wohl    darin,    wenn    «i.  r   jewej 
stand    der  Cisterne  jeden  Augenblick    in   einem  Locals    der  Unterkunft   ab- 
elesen  werden  kann,  was  eine   sorgfaltige  Beobachtung  der  Wusserbewegung  durch 
eine   dienBtthni  raOnliohkeit   gestattet   und   neben 

der  Controle  des  Wasser  agen 

ober  den  durch  Verdunstung,  maogelh 

iuisjkeit  der  Wände  möglich  macht 
Eii  tesser,  der  dienen  Ansprüchen  genagt, 

ijstiert  wenngleicb   er   noch  keine  V 

militärischen    I  ;efunden    bat,  aber   scann  bei 

reu    industriellen  Etablissement«   angewendet  wird 

ich    wird   derselbe  in  Mähr -Ost rau   leitaal  der    ]         ^^    }p 
linands-Nordbaha  (B arg« Inspe ctorat)  gebraucht 
Di<  Lndameasef   [Hydroa  zeugt 

lie    Maschinenfabrik   J     Losen hausen    in    Düsseldorf- 
iraben ' 

Derselbe    dient    dazu,    um    den    Hohenstand 
Fässer  und  anderen  FlU  D   von  einem  belieb i 

jus  beobachten  und  controlieren  zu  können,  glcieh- 
in  Reservoiren,  Bottichen,  Wannen,  Becken, 
neu,    Brunnen,    Gruben,  Tonnen.  Infen    etc- 

nelt    seien.   Der   Waeaerstandsieesei    kann    inr 
des    Höhenstunde*    von    kaltem    und    warmem 
Zuckersaft,    Bier,   Wein,   Th  ferner 

r  Anzeige  des  Tiefgangei  von  Schüfen  verwendet  werden 
Die  Einrichtung  de«  Hydrometers  beruht  auf  dem 
annten  Naturgesetze,   daae  in  ein  oformigen 

"iße.   welche*  offenen  § 

tan  cht  wird,  die  Luft  comprim  L,  u,  zw   umsomehr,  je  tiefer  das  Gefall 

Taucht  wird    Es  entsteht  also   in  der  Glocke  eine  Spannuni:,    welche    der  H 

tasaule  über  der  Glocke  entspricht,  und  e?  kann  durch  diese  Spannung 
dem  Falle,  als  man  den  Hohlraum    in  der  Glocke  durch    ein  Rohr  mit  einer  esst« 
Vorrichtung   in    Verbind  rt,    eine   Flüssigkeitasaule    von    gb 

wirbt  erhalten  werden    Taucht  man  nun    dU  Glocke    bif    eftf  den 
Behälters,    so  entspricht    die  in   der  Glocke  entstehende  Spannung   der 
en  Hohe  der  im  Behälter   behndlo-hen  Flüssigkeit ;  also  die  Spannuni: 

Luft,    wenn    dieee    in    ent sprechender    Weise    gemeinen    wird,    die    B 
rf   im   Behälter  an 

i    Hydrometer    i^t  >sie  folgt  eingerichtet:    Er  besteht   aus   einer  Glocke  A 
h  Glas,   Thon,   Blei    etc.),    welche   auf  den    Boden    des  BebJQl 
Der    mit     Luff     ausgefüllte    Hohlraum    der    Glocke    wird    durch    ein 
u   B  von    Kupfer   oder    Messing   mit    einer   Arne  ige  Vorrichtung  (Mann« 
in  Verbindung  gebracht,    auf  de  rblatt    die    Hohe  der  Flüssigkeit 

wird    und    welcher   so    empfindlieh    eingerichtet    ist,    dass 
ge  Sehwankungen    in  der  Flüssigkeitshöhe   sogleich  angezeigt  werden.   Da   die 
i  der  Anzeige  Vorrichtung  nur  spannte  Luft  Vi,r  fti  -o  ist  der 

Ipparet   w*der   der  Einwirkun  ausgesetzt,    bedarf   also 


72 


Notizen. 


Met« 


sowenig  können  rden,  ( 

e  im  Lnnern  mit  dei  it  nicht  in   J.-ru 

Dh  htung    mit    einem   DnTfhinOfltCT  von   II  >      18c 

Mi  4<>  II  SAhe    and    11 

50   kr.,  endlich    das    ungeiöthete    Kunferrohr   von    9  irdubc 

r>o  kr.  bii  l  fl 

Das  Rohr  von  3mm  Stärke  ist  für  Lungen  bis  ndbar,   bei  frAßcren 

L&ngen  sind  4mm  dicke  Rohre  vorzuziehen,    Mithili 

neige  Vorrichtung  an  jedem  beliebigen  Orte,  eatfeari    von   dem  Flüssigkeit^ 
dessen  Flüssigkeitsinhalt  controliert  werden  soll,  angebracht  ihcr  »a*  t 

Wasserstand  von  unten  liegenden  Cis tarnen  oder  am  Dachboden  b<  n  Grfata 

jeden  Moment  verzeichnet  zu  werden  vermag. 

Der    Stand   der   Flüssigkeit   kann    natürlich    auch  ;j*    an    tm»frr*r-r. 

Orten  angezeigt  werden.   In  diesem  Falle  genügt  ei  .    w*Ub«t 

ans  mehrere  Rohre  abgezweigt  werden  können»   woa 
4  Abzweigungen  um  den  Preis  von  l  fl.  HO  kr    bis  2  fl.  70  kr 

Alb  J  t  est  and  t  heile  des  Hydrometers  werden  in  vollkommen  fei 
geliefert,  r    in    wenigen    Minut.  n   aufgestellt   werden    kann, 

weder  zu  löthen  gibt,  noch  sonst  ein  Kitt  o    dgl    gebraucht  wird. 

Für   die   Bestellung   ist    es    nfithit:,    dli    innere   Höhe    des  Behälters 
nothwem  Rohres  anzugeben.  Die  Kosten  der  Anlagt 

obigem  auf  e*.  60  fl.  belaufen,  daher  bei  riaternen  von  etwa  6  iiniiii 

ca.  3—4%  der  Baukosten  betragen 


flbM 


Neuer  Taschencompass,  System  Paschwitz '  . 
ist   mit   einem   drehbaren  Glasdeck ^1  \ 
dessen  Spitz»»  durch  Drohen  des  Deckels  auf  jeden  beliebig 

cht  et  und  sodann  dl 


>i™i** 
autln» 


enonuter  Cmfm* 

dt    12t 

irek 


1H- 


chens  B  festgestellt  werden  k 
Vo rri cht ung  w  i r d  d i  e  j  e  w  eiligi 
den  Pfeil  markiert  und  festgehalt 
Übertragung   der    Comjn  %    auf 

Terrain  in  hohem  Grade  erle 

Für  den  Gebrauch  in  Deutet bland    i. 
Abweichung  der  Magnetnadel  -'.unk 

jj         einen  im  Gehäuse  eingravierten  Pfeil  G  mark 
für  die  Verwendung  in  fernen  Land. 
die   magnetische  Declination   eine  and« 

(»gebracht,  wel 
chena  D  auf  die  jeweilige  Declination    \ 
und  IV  werden  kann 

Dos  Knöpfchen  F dient  zum  Anr. 
Magnetnadel,   bevor  der 
gesteckt  wird, 

lein   Gebrau«  '  oseee  wtri 

^bweichungü  -  Wink« 
tungslinie    von 
eines   Wink«  ltnwi-|< 
durch    Drehen    des    <  I 
Pfeiles  A  auf  diesen  Wiiil 
kann    das    Richten   des  Pf 
erfolj  ED   man  die  bta  der  Magnetnadel  1 

beziehentlich    auf  r  C,   einspielen    liisst    und 

richtet  und  feststellt. 

lirt    die  Richtung  eines  Obj«Ttt?    h1- 
richtung   wieder   aufgesucht    werden,  so   lässt   man    die  Magnetnadel   auf    ' 


<  Fr uii  w.   Flieh«  ili  In  RoicnticliD  bot  MQueAeii,  Erfinder  d«  T>  lernet« n 
ni  <\f»  onrMu.rnnft'ComfHua«» 


Notizen. 


73 


nMiiark-  hentlich  C,  einspielen,  worauf  sodann  der  Pfeil  A  die  ge 

ng  anzeigt 

hreibung  dürfte  «u  entnehmen  sein,  dass  vorbeschrieV 
ompass    erhebliche  d    gegenüber   den    bisherigen    Tasche n com  passen 

esitzt   und   daher   aut    MaiBeheo,  mkten   u.  s,  w,    mehr  leistet,   als   die 

/ten    Instrum«  h   für   militärische   Zwecke    wird    sieh   derselbe 

ehieh  m  die  Einführung  der  nenen  Waffen  eine  Erweiterung  des  Kar- 

hatte nnd  für  Truppenbewegungen  häufig  gedecktes  Terrain  ab- 
n  oder  die  Dunkelheit  der  Nacht  benutzt  werden  muss. 


Imschenetzkrs  elektrische  Batterie.  Das  Element  dieser  Bat* 

elit  tn  paraünierten  hölzernen  Kittchen  von  25cm  Längt»,  ibetn  Breite  und 

18«rt   Hohe,   welches   innen   mit  In    ausgelt _  in    l'arafin    getaucht 

Durch    sieben    poröse    Scheidewände,    die    mit  der   Langseite    des    Kautel* 

lei  laufen,  wird  oaj  Innere  desselben  in  acht  Abtheil  ung  ilt,  in  welchen 

£tnk-    und    Graphit'" Elektroden   angebracht    sind.     Zum    Eingießen   der   Flüssigkeit 

lind  an  den  Enden  des  Elementes  enge  Kammern  angebracht,  welche  mittels  Öffnungen 

enden  Zeilen  communieier  zum  Zink  Glaubersalz (?)-Lo$ung. 

*un  Graphit  Chroms&ure  gelangt.  Im  Fall«  dei  übergießen«  fließt  die  Lösung  nicht 

ber  den  Rand,  sondern  durch  besondere  Öffnungen  entweder  in  das  folgende  Element 

ler    in    eine   Flasche   unter  der  Batterie.    Zur   vollen  Entleerung  Üeatfl  t»  hindere 

Ihne  am  Boden  efnet  jeden  Elementes. 

Die   Graphit-Elektroden    sind   das   Bemerkenswerteste   an   dem   Element 
estehen   au&   einer  Mischung    von  Graphit  mit   rarahn,  welche  in  heißem  Zustande 
of  ein  Iffetallsiel  -r  wird,  das  gleich!'  Leiter  vorstellt.    Derlei  Elek- 

sind   sehr  dünn,  leicht  und   nicht  porös,  sodass  die  Fltts 

le  durchsickern,  zu  den  Metallsieben  gelangen  und  diese  säuern  kann.  Alle  Graphit* 

nd   alle  Zink-Elektroden   werden  um  wodurch   der  innere  Wider* 

stand    möglichst    vermindert    wird    und    kaum   084    Ohms    beträgt,    während    die 

rregende   Kraft  2*15  Volts  betragt,  also  ebenso  groß  ist,  wie  in  Accu- 

molatoreu 

Imschenetikf»   Element  gibt   einen   außerordentlich  constur  Nach 

nenen  fiel  der  Strom  während  20  Stunden  bei  8%  Ampei  Volte, 

~n    dieser   Beziehung   übertrifft   dasselbe   sogar   das   DanieFsche   Element.    Ist    das 
nicht  in  Thatigkeit,  so  findet  keine  Auflosung  von  Zink  statt  (nach  Meinung 
Inders    soll   dies  sogar  auch   während  d^i  Thatigkeit  des   Elementes   nicht 
geschehen),  die  Flüssigkeiten   difundieren  nicht  und  können  sich  nicht  mischen,  so- 
das«    das  Element   sehr  lange  Zeit   geladen   bleiben   kann,  ohne   seine  Energie  ans- 
ehen.   Auch  ist  die  Ausnutzung  dea  aetiven  Materials  der  Flüssigkeiten  weit  toII- 
r  als  in  anderen  Elementen, 
Die  Elemente  werden  zu  einer  Batterie  in  Gestalt  einer  beiläufig  mannshohen 
ifachen   Etagere   von   vier  Abtheilungen    vereinigt    Auf  die   oberste   werden  zwei 
chu  tue   mit  Glaut  rang   und  eine  rothe  mit  Cbrom- 

saur-  drei   flbrigen  Abtheilungen   kommen  je  acht  Elemente  und  outet  die 

unterste    wird    in    einen   Kasten    die   Flasche    gestellt,    weicht*    die  Flüssigk« 

Jnimint     Aus   den  Schüsseln    gelangen    dii  -.»  iten 

li  Rohren    und  Trichtern    nach   und   nach   in   die  1  und   zuletzt    in 

asche.  Was  als  Zeichen  der  vollkommenen  Füllung  anzusehen  i 

QlÜhüclitlainpen  von  je  16  Kerzen  Lichtstü 
rohei   Sil    Elemente    eingeschaltet    waren;    die    drei   übrigen    Elemente    wurden    in 
ilten,    im    nc    in   der  Folge   einzuschalten^    wenn   die    von  der  Batterie 

i.  ji    Zeitweise  wurde  auch  vollkommen  bei; 
litlarope  g 

vorzüglich  für  den  Haugebrajicb  bestim, 
ie  Preisfrage  sein  ch    Das  Tüeuerste  ist  die  Chromelare,  welche  bei  Drog 

tu   Kilogramm  i    kostet    I  u«  izki    behauptet  je 

einem  angemessenen  Verfahren  der  Preis  auf   *  *  h 
kann  hei  entsprechender  Behandlung  ein- 

hlfeOung  erzielt  wül  B. 


M 


•   t  izen. 

Mehrfache  Resonanz   der  elektrischen  Wellenschwingungen,  in  Er 
Unsuug  einer  in  dieser  Zeitschrift  erschienenen  Notii  ober  die  Hertz'sch 
■■o-dgenden    das  Kesu.  miWisChen  von   and 

i  ilt. 
Di«  •-[KH'iiemftchenden  Versuche  von  Hertz  über  elektri  hwingungea 

:   gewiai  in  rieben  Laboratorien  wiederholt  worden 

Eduard    Sara  8  in    und    Lucien    d  e    la    Kive   haben*)   bei 
hei"  m    bekannten    Physiker    Cornu    der   frani  Akademi 

Wiss«  oonmtenl  bachtung  gemacht, 

i     den    K\\»  rimenten    von    Eiert 2    nimmt   jen< 
welches    mit  hüte    zweier»    in    derselben    Verticaiebf 
brachten   Messingbleche,   au   welche  in  norm  »ler  Ei  cht  ui 

rülleh   -    Kupferdrähte  befestigt   waren,  dii  nd  Welkt« 

von  in  diesem  Leiter  [ndueierten  elektrischen  Wellen  und  dano» 
.i     ^ott¥»&üiktingBgetehwindi^keit  der  Elektricität  nachn 

Du    in  den  Platten  und  Drähten  durch  einen  Inducl  ftabu* 

korff  erregte  Wellenbewegung  muse   »ich   nämlich    in   den    Drahten    Li-    an 
UolieTtefl  Stade  fortpäanxei]  und  von  dort  reflerliert  wefd 

Die    reflektierte   Welle  durch    Interferenz   mit    den    dir« 

-dien,  welche  durch   gleich  weit  von  einander  abstehend-  laltf 

i.nt  sind 
Die«    wurde    mittels    eines,    aufgrund   der    Rechnung    Harmonie 
eunatiuierten,   uainlidi    einen  Durchmesser   von  0'7n«i   besitzenden,    an 
offenen  Kreisbogen«  aus  Kupferdraht  -     K  < nannt  —  insoferne 

als   let  f wischen   den    parallelen  Drähten   und  normal   zu   ih 

den    durch    Rechnui  Iten    Stellen    für   Knotenpunkte,    die    :*m 

entfernt  an   den,   den  Weil«  entsprechenden  Stelle! 

an  leiner  Lücke  die  stärksten  Funken  zeigte 3j. 

Sobald    nun  die  eingangs  genannten  zwei  Experimentatoren   zu   dem   Verweb* 
u    Resonator    mit    anderem    als    dem    erwähnten    Durehmesser    v 
hielten  sie  auch  ;tndere,  nach  ihrer  Meinung  mit  den  Resultaten  von    He 
ijn  Widerspruche  stehende,  sondern  sie  in  gewisser  Kiehtung  ergänzend?  Ergebsü*. 
r  welche  der  Wortlaut  des  Berichtes  folgen  mQg 

„Bei  der  eben  beschriebenen  Versuchsanordnung  nach  Hertz  gibt  d« 
die  Läng"    der  Welle  des  ersten  Leiters  (Messingblech    und  ,,  ibtf 

vor  allem  gibt  er  die  Länge  der  Welle,  die  ihm  eigen  ist,** 

„Nimmt   man   Resonatoren    von  050  oder  0"35«  Durchmesser  nstattot 

man  nicht  mehr  die  früheren  Knotenpunkte  im  gestreckten  Drahte»  sondern  einander 
mehr  genäherte. * 

„Man  sieht  also,  das«  sich  durch  die  Funken  des  Resonators  nicht 
des    ersten  Leiters,    sondern   eine  ganz  andere  ergibt,  die  dem  Resonator  durch  In- 
duktion eigenthümlich  ist  " 

erzielte   man   bei  l'8mra  dicken,  106m  langen   Kupfer  drahten    ui 
dratischen,  ASem  von    einander  entfernten  Messingplatten  von  20cm  Si  :e  dbJ 

mit  einem  Ruhmkorff  von  5öo»  Länge   mittels   eines  Resonators   von  0  35w  Durvb- 
Bietser,  eine  mittlere  Distanz  der  Knotenpunkte  von  147m,  mittels  eines  Resonators 
von    O'fiOm    eine    solche    von   l'89ro.    Dabei   ist   die    Entfernung  des    ersten   Knoten- 
punktes vom  isolierten   Ende    des    gestreckten   Drahtes    kleiner,    als   das  Vieri 
Wellenlänge,  wie  dies  auch  bei  der  Reflexion  eines  Tones  in  offener  Rohr»-  st; 

„Diese  Distanz  ist  ungefähr  der  Hälfte  des  Resonatorunifanges  gleich,  a.  iw. ; 

Distanz  de§  ersten  Halber  Kmoüai 

Knoteu»  rtnfmnf.- 

beim  Resonator  w>u  Qc&fm  0  HOm  Bta 

0  7-  0  78«» 

-  „     0-75m   .  1  J4iw  Tl7m, 


M  Steh«  1*   Hell,  Jahrgang  tSSS  der  „Mittheilungeu* :  «Über  da*  Atmtrahh-n  elektrischer  K.r*a  * 

I  Nv  Beweit  gelingt  anefa  intt  ii«  lülcr'*cheu  Röhren  statt  de*  Resonators,  wie  dl«»  tot.  Lethe' 
in  einem  anregenden  Vortrage  der  eheruf»fh-physikali*ehen  Gesellschaft  an  Wien  am  4  Februar  t.  J 
•lemouitrierte.  A.  tt 


75 


^  eile  im  1 

Jene 

Soden     I  Drahtes    vollzieht  .    §m3 

rwei  Wellenberge  mit  verschiedenem  Sinne  «Mitsprechen." 
»FUgl    iiKin    an    die   Polenden   des  Resonator»  klein«-   Kupferdral 
nge    an,  sodass  also  die  Seh  der   in    ihm 

Voll-  wird,    so  erhält  man  im  seihen  Y  izen 

d  gestreckten  Draii 
•■  hinzu: 
.  1'.  zeigen,   mit   welcher  Zurückhaltung   man   die   the<i 

en,  welche   Hertz  aus  seinen  Experiment« 
onders  was  das  Maß  der  Geschwindigkeit    der   Fortpilansnng   der  Ind 
geradlina  ranbelangt* 

»Die  Theorie  von  Hertz  beruht  auf  zwei  besonderen  Voraussetzungen: 
1    Auf   der  Fundamentalhypothese,  dass  der  Funke  des  Ruhmkorff  eine  elck- 
rung   von    bestimmter   Zeitdauer   (Periode)    argen  h'   letztere 

inzig  und  allein  dn  Instruction  des  Fr  W,  und 

8   auf  der  Beobachtung  einer  angen>eheinli«'hen  Periodicitet  im  elektrischen 

kten  Draal 
„Indem  nun  Hertz,  den  gi  indueierten  Draht  mit  einem   elastischen 

tagenden   S  ht,  nimmt    er   au,  daae   eine  Beziehung  zwischen  di> 

hellsehen  Periodicii  fers  und  der  au.  en  Periodicität  des 

rischen  Zi  les   gestreckten   Di  Wellen- 

mitl  Resonators;   anderseits  liefert  ihm  ein  auf  strittigen  Grundla.. 

ter  Calcul  die  Schwingungsdauer  T  des  Erregern,  worauf  er  infolge  der  Bei 

T  auf  die  Geschwindigkeit  Fder  Fortpflanzung  der  Induction  in  dem  Drahte, 

rialog    der    Geschwindigkeit  der  Fortpflanzung   einer  hen    Wells    schließt, 

i'hwindigkeit    in    gewiesen   Fallen    identisch    mit  jener   des   Lichtes  be- 
finden wird  u 

«Die  Experiment'  ras  in  und  de   la  TJive  lehren  uns  nun.  dass  der 

stand    der  elektrischen  Charge   im  gestreckten  Drahte,  anstatt  au- 
srlich  aufzutreten  —  wie  dies  nach  dem  Schwingnngsgesetz-  hen 

Ntbehene  ie)n  sollte,  welches  einet  Einwirkung  von  einer  und  derselben  bestimmten 
euer   ausgesetzt   wird  -  Ertlichen    vom   Resonator  abhängt,  mit   dem   man 

mchuug  anstellt." 
„Dienet    ResnHeJ    Iel    ffti    Muster    Bedeutung   für   die   TV  Hertz: 

schien   da»   einzige  unveränderliche  und  unbestreitbare  Versu. 
lement   der  Wert  der  Wellenlänge  der  elektrischen   Fortpflanzung  zu  sein.8 

.TiiiM-hi    iel    diene  Theorie   in   folgendes  Dilemma  eingeschlossen     Da 
D    Sarasin    und    de    la    Ri\  lass  /.  =    F.T  unveränderlich  [*fc 

entweder   auch    der   Factor  T  veränderlich    sein,    ein  Sehlttss,    der   aber  mit 
amjp^these,  die  Berti  aufstellte,  u* 
aOsste    V  mit   dem    Besonator  veränderlich  sein,  eine  absurde  Annahme,  da  ja   V 
Geschwindigkeit    der    Indnction,    alsfl 

Soll 

„Man   i  gut   thun,  wie  drimentatoren 

begonnen,   die  sehr  besondere  He  of  welcher  Berti    iti&e  Theorie  aufbaut, 

Genauigkeit  (prMäion)   zu  studieren,  1 
litet  d                 rieitiit  und  des  n*)*  D. 


'     i  uf«r  1.   erwähnten. 

*    Dr.   K     Lecher   twelfoli    üt  l#MM    a >1 1  •  ;nn™    »k 

rUklrUehvr    K*ben«efcwlniruii«* -u  n    Ist  &*<l«ti  —  Sita»  Vortii.ih     i&t  rJeet«*- 

rli«n  Th#.>r5*«  lüiwn  la*icu  wird  A    J     Ref 


76 


Notizen, 


Sani täts -Verhältnisse  des  k.  und  k.  Heeres  im  Monate  December  1890. 

Mit  Ende  November  1890  waren  krank  verblieben 11,896  Mau 

Im  Monate  December  1890  sind  neu  erkrankt     ■    . 21.141      „ 

entsprechend  °  ü0  des  Verpflegsatandes 

Von  Am  Erkrankten  wurden  un  Sanii                 lt«n  übergeben     .    .    .  7,510  Manu 

entsprechend  %o  des  Verpflegsstandes  ,    .    *    .   .  27 

Im  Monate  D<*rember  1890  sind  beim   Krankenstande  in   Abgang  gekommen; 

in  den  Kasernen  und  eigenen  Wohnungen  Behandelte 13.710  Mann 

„     ,     Sanitäts-Anstalten  Behandelte    . .    ■  8.524     , 

Zusammen.    .    .  22,234  Manu 

darunter  als 


genesen 

infolge  von  Krankheiten  gestorben 

entsprechend  %o  de*8  Verpflegsstande*  . 
Am  Monats&chlusse  sind  krank  verblieben    , 

und  zwar:  in  den  Kasernen  und  eigenen  Wohnungen 
.      _     Sanitäts-Anstalten 


Bei  den  in  Abgang  gekommenen  22.234  Mann  waren 
heiten  und  an  Todesursachen  bemerkenswert; 


20,416  Manu 
M 

.     D»8031üm 
behandelten  Krank- 


KfATik- 
hefts- 

Torfe»- 

Seorbttt  ......*•« 

l 

104 

353 

1 

45 

540 
231 

9 

1 
15 

Acuter  Bronehial-Katarrh 
Ltingi 'li-Enufinduiig .    ,    ,    . 
Kippenfell -Entzündung 
Magen -Katarrh  .■«.♦.', 
Acuter  Dann -Katarrh 
Venerische  und  syphilit ; 
Krankheiten  .    .    .    r    , 

1,117 
767 

1.442 

IS 

•i, 

Darm-Typbus    .    .    .    .    , 
Wreehselfieber  und  Wechsel- 
fieber-Sieehthum  .... 

Blatteni . 

Tubereulose  der  Lungen.    , 

Intiuenza ,    .    . 

Katarrh  d.  Augen-Bindehaut 
Trachom 

Wnnddmck  der  Füße  .    .    , 

Di«  Erkrankungen,  der  Zugang  in  den  San  itats- Anstalten  und  die  Todesfälle 
infolge  von  Krankheiten  berechnen  sich  in  den  einzelnen  Militar-Territorial-BeiirkeJi 
in  %„  des  Verpflegestandes  wie  folgt: 


Militär- 

a 
■ 
■ 
s 

9 

c 

Militär- 

g 
■ 

Bp 

a 

Jfl 

» 

Territorial- 

■ 
M 

i 

^  R  1 

MI 

i 

Territorial- 

M 
g 

52 

5    i 

Bezirk 

E 

1  a  ~ 

114 

■ 

o 

Bezirk 

E 
| 

ig  s 

*-* 

r 

Wien 

78 

27 

0-99 

Lemberg    .    .    .    , 

85 

29 

Innsbruck, 

79 

23 

0  07  ; 

Budapest   .    .    .    . 
Pressburg  .    .    .    . 

Graz  .    .    . 

82 

26 

0*17 

75 

Zara  ,    . 

70 

86 

24 

0*89 

0     -!► 

Kaschau 

Temesvar  ,    . 

77 
82 

28 

36 

Prag  .    .    . 

Josefstadt 

67 

24 

0-34 

Hermann stadt  .    . 

40 

Krakau ,    . 

70 

24 

0  88 

Agram 

79 

33 

0'37 

Przeroyäl  , 

70 

30 

0'24 

Sarajevo 

80 

32 

Außerdem  sind  noch  vorgekommen: 

86  Selbstmorde,  3  Verunglückungen  mit  todtlichem  Ausgange, 


N  0  t  i  z  e  II. 


77 


Mittel  zur  Überschreitung    verschiedener  Terrainsenkungen  und  künst- 
licher Hindernisse 

Hiezu  Fig.  1  bis  16  auf  Tat",  10.) 

der  Lager-Comvntrierung  der  1,  russischen  Sappetir-Hrigade  im 
iir^  1890  wurden  unter  anderem  auch  Übungen  in  der  Eratfinmnig  per- 
nenter  und  pi  r  Befestigungen  und  ra  allen  in  der   1  von 

Pestis  teilt, 

Der  Autor  nahm  unmittelbar  Antbeil  an  den  Verbuchen  und  gelang 
Überzeugung,  dass  stürmende  Truppen,    aus  zur   Hand   befindlichen   Matr- 
in wenigen  Minuten    den    äußeren  Graben    als  Hindernis  unechädlicb 
•u  vermfy 
Für  ilirnng    der  Es«  .'ulüdh'rangs- Versuche    war    ein    passageres 

rt  von  Cst-Ischorak  mit  »inen  äußeren  Graben  von   I  toi    Tiefe, 

i  beten  Breite  und  in  Brdi  rpe  und  Contr- 

i» wählt  worden.  Damit  dieses  Grabenprotil  gleichzeitig    die  Verhältn 
teilen  Wänden  darbiete,  war  in  den  Graben  ja  sin   .'l 
k  «'in er  ans  Eolzwänden  ei 

ontre-Escarpe  von  21'  Höhe  und  ein  n  Entfer- 

von    .3  gebaut  worden.    Da-  Glacis    wurde    bie    Dal 

die  Hohe  dei  der  hölzernen  Contre-Escarpe  gebracht  und  mit 

r  mitt'-is  einer  hölzernen  Rampe  verbunden.  Fig.  L 

der  Voraussetzung    von  Gratan-Flankiernjigeanlagefl    und    könst- 
Hindernissen  auf  der  Grabenaeoble    int  es  natürlich  vorteilhafter. 
U  nicht  auf  dessen  Sohle  zu  überschreiten. 

nebe    in    dieser  Richtung    waren    in    dem    erwähnten    La_ 
u  ehren*  Sommer  mittels  Wurfstegon  durchgeführt  worden  und  m  daher 

i»r  allen  der  Befehl,    wiche  WnrfMege    auch    diesmal   ni  den  Vernutheu  zu 
motzen 

Es  waren  deren  folgende  ?ort 
l    Bin  eiserner  Steg,  nach  Fig.  2  construic 
Puda)  ii(ito/,v/.    Unter  der  Längeim  te  Stutze  mit 

nem  Schuh    angebracht,    welche    sich    beim  Werfen  Bgee    in    die 

icbtang  dei  Grabens  ei 

J.  Ein  hölzern  now  von  Georg  I  c  li  der 

rhon  IOnetir*Conipagvi6  na«!  mit  Pfosten  rou  V  t"    -  Dicke 

fid   i»"  bte   von    LO  Pud  il  ein 

;    Fig,    I    mit  hölzerner  Stütze  samiut    Charnier,    Pt 
uher  genannten  Dicke,  aber  y    L3a5eifc)  Höhe,  im  ganvea  20  Pud  (föBkjf) 
cbwer. 

Wurfbrücken   werden    auf  Lacis    bis  zur  Längenhälfte  Ober 

ud    der  I  ■  \    worauf  die  Stütze  au    dei 

pe  herabsinkt  und  die  Brücke  bis  an  die  E>  rgesehoben  wird 


')  Narli  dem  rassischen  .IngeaienrJdunat11  von  tS 

f)  Im  Teit  und  auf  der  Zeichnung   de*  Original*  ist  wohl  .ü    cetUft,    allein 
Maßstab  der  Zeichnung  ergibt  241. 
*)  1  Pud  =  HHty. 


J8      ■  No  t  i  ■  «  jl 

Durch  die  Versuch?  wujde  dargethan :     flHHHHH| 

1.  Für  das  übertragen  de*  eisern^]]  Steges  sind  30,  4*1  liMsenaeu  H. 
bezw.  6  bis  7  Mann,  für  das  überwerfen  noch  50°  fl  mehr  *  rfraerlidi. 

Die  Heranbringung  einer  solchen  Menge  von  Leuten  im  Fttttr  i 
ebenem  Terrain  ist  auf  mehr  ala  1  Werst  (?)  nicht.  ajögUth, 

2.  Die  Stütze  de«   eisernen  Stege«    gleitet   auf   feucbttr    »; 

und  hält  öiih  Aiäit  iuf  der  Stelle;  Jene  des  hftkemei  hohrt  sich 

den  Grund  eiü  tnid' bricht  beim Weheren  Vorschieben  des  Steg,**, 

3.  Bei  der  Arbeit  wird  Lärm  erzeugt,  besonders ;  bei  jener,  njff  üd 
eisernen  Stefr. ' '  '  '■'    :  :i:'   '"'  ';'  "mjti{U;  " '   '  '*  *    - 

4.  Es  gelang  nicht  ein  einzigesmal,  den  8tfcg  auf  den  obei^tf  Tleca^i- 
rand  auihile&tJhV  solid *ii  nur  auf  die  Halbe  BöscbungBlfohe.' 

5.  Die  Wutfrersuche  wurden  an  dem  Graben  mit  in  Erde  getaeMv 
Escarpe  und  C^ntfe-Be^wrpe  angestellt  *  an  den  steilen  Grabenewändea  'gdäga 
sie  nicht  ein  efnilgesmÄL^!^  feiere  Bte*  iWtoartbeim  ersten  §wv%« 
Versuche.)  ■•  "■    -^^^^^^^^^^^^^- 

In  Ansehung  dieser  Resultate  und  des  Umstandes,  dass  die  VoitoWfrng 
der  erwähnten  8teg0  im  ErnstfUh  teifr  schwierig  oder  %&m  unmftglkji  wlm 
könne,  wurde  die  Ausdehnung  der  Versuche  nach  anderer  Richtung  hr*fhk&en. 

Wenn  min *Äe  allgeineine  tind  erste  taktische  Hegel  im  Au«*  Wt 
dass  dem  Torlibflg  beabsichtigten  Sturme  auf  eine  vom  Feind*?  h< 
lung  oder  Befestigung  eine  sehr  sorgfältige  Becoguosciemug  aller  jenei 
vorhergehen  muss,  aufgrund  deren  man  am  ehesten  einen  entsprechenden  Pta 
für  den  Sturm  festsetzen  kann,  und  weiters,  dass  die  Erlangung  dieser  Daten 
und  folglich  die  auf  selbe  gestützten  Entschlüsse  das  Gelingen  des  Sturm«  ver- 
bürgen sollen,  so  kann  eine  solche  Recognos«  ienm^  nicht  mehr  als  24  Shmd«* 
dem  Sturme  vorausgehen. 

In  der  Zwischenzeit  muss  sich  nicht  nur  f&r  die  taktischen,  sontan 
speciell  auch  technischen  Maßnahmen  entschieden  werden,  mittels  deren  d*  I 
leichte  und  rasche  Unschädlichmachung  der  activen  und  passiven  Widerstands-  I 
fähigkeit  der  Befestigungsgräben  zu  unternehmen  ist,  weiters  müssen  die  Kittel  I 
hiefür  beschafft  und  die  Truppen  mit  ihnen  bekannt  gemacht  und  in  der  Ter-  r 
Wendung  derselben  geübt  werden.  I 

Die  Arbeit  in  dieser  Richtung  wird  unter   solchen  Umständen   Zweifel*  1 
ohne  im  ganzen  Verlaufe    des  Angriffs    eine    sehr    schwierige    sein   und  i*t 
besondere  in  der  Zukunft,  weil  selbst  die  classischen  Mittel  zur  Überwindet 
solcher  Hindernisse,  speciell  Stege,  Leitern,  Schanzkörbe,  Faschinen  etc.  kaü 
vor  ungeheueren  Menschenverlusten    und    vor    völliger  Ungewissheit    über  du 
Resultat  des  Sturmes  bewahren  werden. 

Hieraus  geht  hervor,  dass  die  Ausführung  des  Sturmes  sich  auf  die 
einfachsten  —  wie  gesagt  —  zur  Hand  befindlichen  Mittel  stützen  und  tot 
allem  die  Forderung  einer  besonderen  Geschicklichkeit  der  Leute,  welche  das 
Sturmmittel  anfertigen  und  gebrauchen  sollen,  vermieden  werden  muss. 

Es  wurden  deshalb  zu  den  weiteren  Versuchen  als  Material  für  d» 
Anfertigung  der  Sturmgeräthe :  Stangen,  Draht-  oder  Hanfseile  als  Gerüst» 
bestandtheile  —  zusammenrollbare  Drahtgitter,  Strickleitern,  Sprossen  od* 
gedrehte  Netze  als  Eindeckungs  (Belags)mittel  ausgewählt. 


Notizen. 


TD 


{He  rorlaufig  ausgeführten  Versuchaobjecte  waren  folgend 
I.  Aus  Stangen    angefertigte  Obersel  [Tran8]M>rta~)fiah]Ben    nach 

5  toh  35'  (1CH5*»)  Länge  and  9    (2*70m)  Breite  aus  drei  I  ngen 

je    drri  Stechen1)  (6'39ml  Länge    und   I  *  t"  (3*75ein     Dicke,    an    den 
eilenden  Wipfelenden  übereinander  gebunden« 

Au  den  Baden  waren  Qnerstangen  und  in  der  Uitto  «'in  Diagonalkreuz 
bunden.  Die  Verbindungen  waren  säinmtheh  mittels  Hanfstricken  her- 
It. 

3.  Zwei  ?orrft1  n  7  bis  ß  Stachen  (14'9J   tue  17  i 

und  1"  (2'£cm)  Di«! 

8.   Zwei    aus    je    einer    3  Sasohen  langen  Stange    und 

(P'lbm)  langen  Hanistricköcblingo  (2' \Q*60m)  vom.d  nende 

ht),  nach  Fig.  6  hergestellt»«  angelrathenartige  Von 

Versuchamittel    waren    tu r   die  Beförderung  verschiedener  Objecte 
oberen  Escarpenrand    (sowohl    bei  chter,    als    stellet  Becarpe) 


e  Beförderung  selbst  fand  in  folgender  Wei 

iire  den  oben  beschriebenen  Kahmen  binnen  15  M 

stellt  hatten,  ließen  nie  ihn  Längs  der  Contra^  saoble 

d  nieder.    Auf  3'  (Ös90to)  Entfern unsr    vom  oberen  Kunde  des   Rahmens 

n  die  zwei  vorerwfthnten  Beile    und    die    angelruthenartigen  Stangen  auf 

kannte  Weise    mittele    ihrer   Schlingen    durch    (haben    dl  ngen 

tigt. 

dann   wurde  der  Rahmen   soweit  vorgesehenen,  dass  er  sich  in  geneigter 
mg    g^n    die  Escarpe  richtete,    worauf   die  Auflieger    (die  zwei  angel- 
Harügen   Stangen)  vom  Rahmen  losgemacht  worden. 
Mittels  der  zwei,    dessen  Stellung    noch     regulierenden    Seile  wurde  der 
en  hierauf  mit  semem  "bereu  Theile  nach   Fig.  7   an  die  Becarpe  gelehnt 
Der  beschriebene  Vorgang  nahm  3  bis  1  Kärnten  in   Anspruch, 
Jedesmal    setzten    sich  bei   der  Cbung   1,  2  oder  nre    auf    den 

0  Band  des  Rahmens  und  wurden  hen  Contre- Escarpe  und  Escarpe 

den  Profilgattungen)  hin-  und  herbeordert. 

Mithilfe    eines    solchen,    später    unter    gleichzeitiger    Benützung    zweier 
Rahmen    wurde    der  Steg  Safonow  sanunt  2  }*•    I   Saachen 
KD    ÜoMeitern  über  den   Graben    gebracht,    mittels    deren  die  unmittelbare 
indung  auf  die  Brustwehr  des  Ports  hergestellt  wurde. 

Die  Mannschaft  wurde  natürlich  im  Überschreiten  der  hergestellten  und 
eiflicherweise  unter  Belastung  in  wiegende  Bewegung  gerathcndeii  Ver- 
eng, abtheUungsweise  einge 
Persuche  zeigten: 
ss  das  I  beschreiten  des  Grabens  einfach  und  gefahrlos  möglich  istt 
iss  die  Herstellung  der  Verbindung  sanimt  Fertigstellung  der 
en  und  Ausleger  acht  Sappeure  durch  10  bis  15  Minuten  Zeit  beansprucht 


')  l  Solchen  =  2  13m. 

i?  dai  Einbauen  der  Unterlagen   vom  Nothstegen  allgemein  gebräuchlich. 

.V  1  Ref. 


80  Hotliea, 

Während  der  vorbeechriebenen  Versuche  waren  für  möglichst  rasch* 
Herateilung  der  mittels  der  Bahnten  eingeleiteten  Verbindnag  Aber  dem  Orabet 
folgende  Beqnisiten  fertiggestellt  worden. 

1.  Die  Strickleiter,  Fig.  8,  ans  swei  Seilen,  welche  die  Binder  der 
Strickleiter  bilden  und  eines  dritten,  welche«  rar  BrhAhnng  der  Festigkeit  ja 
der  Mitte  zwischen  beiden  angebracht  ist,  dann  hölzernen  Sprossen  bssielwi 
Sie  war  5  8aschen  (10*66m)  lang  und  9*  (2*70i»)bnit.  Die  Spraew  wana 
an  den  Seilen  mittels  Hanfschnüren  festgebunden.     • 

2.  Die  znsammenrollbare  Hohmatte,  Fig.  9,  ans  %?  (la25em)  4kkm 
ö"  (12-öcm)  breiten  und  9'  (2*70m)  langen  Brettern  dadurch  erseogt,  da*j 
durch  je  ein  Paar  Löcher  an  vier  Stellen  jedes  Brettes  reihenwdse  Um  Srir 
Ton  je  1"  (2°5cm)  Dicke  gesogen  wurden. 

3.  Ein  nach  Fig.  10  auf  xwei  Seile  Ton  1"  <2*5<m)  Dicke  anfc** 
denes  und  an  den  Bändern  durch  hölzerne  Quexrtäbe  versteiftes  6  Ssühs 
(106öm)  langes,  9'  (2'70m)  breites  Drahtnett. 

Die  mit  diesen  Geräthschaften  angestellten  Versuche  ergaben,   das*  di* 
Herstellung  der  Verbindung  mit  denselben  und  den  beschriebenen  Transport* 
rahmen  weit  zweckmäßiger  ist,  als  jene  mittels  der  Stege,    wobei  a)  ateaJtf» 
8tille   und  b)  gleichzeitige  Hinüberschaffung   gewöhnlicher  Leitern  m  Btf* 
Stellung  der  Verbindung  Aber  den  Bondenweg  ermöglicht  wurde. 

Da  die  Baschheit  in   der  Herstellung  der  Communia  :    n  und 
förderung  der  Fufitruppen  Ober  den  Graben  beim  Sturme  die  Hauptbedifigwg 
für  die  BeurtheUung  Yon  Sturmmitteln  bildet,  so  folgt,  dass  das  besdtfi 
Drahtnetz    das    beste  Kittel   für    die   möglichst  ungefährliche  Communkafciro 
Aber  den  Graben  sein  wird,  dann  folgt  die  Strickleiter.  Die  Holzmatte  dient« 
ausschließlich  als  Belag  für  letztere.  Aber  die  Strickleiter  besitzt  deu 
der  Leichtigkeit   und    braucht   bloß  1  Arschine  (0'71cm)    breit    gemacht  fl 
werden ;  auch  kann  man,  wenn  mehrere  solche  Leitern  mit  geringem  Zwiüftft- 
räum  nebeneinander  Aber    den    Graben  gespannt    und  die  Zwischenraum«  nft 
Brettern    überdeckt    werden,    einen    solchen  Übergang    von    beliebiger  Bitf* 
herstellen. 

Selbstverständlich  würden  der  erwähnten  Bedingung  Netze  ans  Drafct- 
oder  Hanfseilchen  noch  besser  entsprechen,  doch  wurde  mangels  derselben  ein 
Versuch  in  dieser  Richtung  nicht  gemacht. 

Bei  den  Versuchen  stellte  sich  heraus,  dass  bei  einer  Grabenstiefe  t* 
3m  und  einer  oberen  Grabensbreite  von  4%  Saschen  (9'68m)  die  Länge  i* 
Transportrahmens  5%  Saschen  ^ll*71m)  und  bei  einer  Grabensbreite  fü 
6  Saschen  (12*8 8m),  67,  Saschen  (13*84m)  sein  muss.  Die  Länge  toi 
Rahmens  lässt  sich  überhaupt  als  Diagonale  im  Grabensquerschnitt  berechne 

Es  blieb  noch  die  Frage  nach  Verwendung  eines  oder  mehrerer  Transport- 
rahmen  für  Gräben  von  mehr  als  10  Saschen  (21 '3m)  Breite  zu  beantworte 

Hiefür  wurden  4  nach  Fig.  5,  aber  mit  nur  einer  Länge  von  26'  (7'8( 
angefertigte  Rahmen    und  Rahmenstützen    von  .16'   (4'80m)  Länge    und  9%' 
(2*85m)  Breite  gewählt,  welch  letztere  aus  zwei  Stangen  bestanden,  die  mittels 
zweier  Querstangen  und  eines  Diagonalkreuzes  mit  einander  verbunden  ww 

Die  dickeren  Stangenenden  der  Rahmenstützen,  welche  auf  die  Grabe«" 
sohle  zu  stehen  kamen,  reichten  durch  einen  Querpfosten,  der  in  weich«* 
Boden  als  Schuh  zu  dienen  hatte,  und  waren  zugespitzt. 


Notizen. 


81 


Die    ettppeniertt    Cuinmunication    wurde   nach    der    LAngsrichtuug   na 
Pnrtgrabens  angelegt 

I»-i  erste  Bahnen    sammt  Belag    wurde    in    der    bereits   F  uen 

■ntre-Escarpe  Wtyg  eingebaut,  aber  anstatt  der 
hnlichen   Leuen    wurde  eine  Rahmenstütze    eingebaut.    Nach  Bei 

des  ersten  Feldes  auf  dem  Qlftril  <auf  Pflöcken)    IWfW  nai1 
rei  Sappeure    die  Rahmenstütze  über  das  F»M.    setzten    sie    am  Ende    des- 
Blben  vertical  auf  die  Grabenssohle    und  banden    ihren  oberen   yiierricgel  au 
n   Endes  des  Torher  eingesetzten  Rahmens. 
Auf  dF  wurden    noch  drei  Rahmen  ausgelegt»    ohlM    dass    der 

Atzung  auflag  (1%,  1 1 1. 
Die  Conimunieation  erhielt  auf  diese  Weise  eiue  Lautre  v^n    r2  Saschen 
und  hatte    auch  noch    weiter  fortgesetzt  werden  können«    Die  Ein- 
drang des  ich   in    sehr  einfacher    und    zufri*  nder 
und  konnten  gleichzeitig  9  bis  8  Mann,    und    nach    und    nach    Ober 
100  Mann  Über  den  St^g  befördert  werden. 

Bei  fczung  der   beschriebenen  Verfluche   ergrab   sich,    dass  als 

bu  beachten 
t.  Das  Gewicht  der  Belagsuiittel    für    die  Stege    nimmt    natürlich    mit 
ler  Brett«  der  letzteren  gleichzeitig  zu,    und  Querriege] 

ier  Rahmen  aus  schwerem   Balkenholz    angefertigt    und    daher  sehr  unh« 

.    damit  das  Hereinziehen  der   Rahmen  gegen  die  Contre-Escarpe  durch 
Gewicht  des  Stegbelftges  verhindert  werde. 

es  besser,  gleichzeitig  mit  dem  Rahmen  die  Leitern,  Stütz 
Anker,   I  r&the,    welche    zur  Befestigung    des  Steges    an    der 

oder  zur  Verlängerung  des  letzteren   dienen,  auszul<»_ 
Eine  größere    oder  geringer«  Länge    der  Rahmen    hat    bezüglich 

■  lere  Bedeutung,    wenn    als  Verbindung    zwischen  den 
i  Strickh  tze   und  Matten   benutzt    werden;    muri  fcber  müsste 

Qaerriegel  entsprechend  höher  oder  tiefer  gebunden  werden. 
3-  Da    im    Falb*    eines    wirklichen  Sturmes    die    Verbindung    Ober 
Jraben  an  mehreren  Stellen  gleichzeitig  hergestellt  werden  müsste,  konnte  eine 
ppeur-Compagme  auf  Kriegsstärke   bei  Dotierung   Jeder  I  letellc  mit 

sappeuren  an   10  bis  15  Punkten  gleichzeitig  auftreten. 

Haben  Gräben   steile  Contre*Kecarpeo   und    in  Erd<  rpea 

sind  auf  der  Qrftbenaeoata  Hinderndes«   angebracht)    bo    müssen    für 
Dmmtergelangen  der  Truppen  über  die  Contre-Escarpe  Rahmen  und  Strickl 
der  aus  Fjg(   i  i  ersichtlichen  Weiee  verwendet  werden. 

len    endlich    Escarpe-    und    freistehende    H  d  0.  dirl. 

ittela  Minen  geeprengt  werden,  bo  sind  Rahmen   und 
nrat  Belag)  in  der  in  Rg,   1 3   angedeuteten  Weis«  dien] 

Alle  Arten  des  Angriffs  auf  Befestigungen  —  der  Überfall,    der  gewalt- 
©  und    der  schrittweise  Angriff  —  führen  schließlich  zum  Bajonettangriff. 
Dies  nrithigt,    die  Truppen    in    dieser  Biehtong    zu    erziehen    und 
itig  in   ihi  n   das  Bedürfnis   hetror,  im   Frieden,  wie   im  K: 

Gelegenheit    zu    Duden,    dem  Gegner    auf  Bajonnett-Pistanz    entgegen zutr 

Die    \  n  Vereacbe  leigen    dta  Möglichkeit   der   Erreichung 

Resultate   nach  beiden  I:  Q   und  überdies    die     roBl   MQgifcfc» 


82  Notizen. 

keit  der  Construction  eines  —  so  zu  sagen  —  Normalsteges  ans  den  gegen- 
wärtig in  der  Ausrüstung  der  Sappeur-Compagnien  befindlichen  Materialien. 

Die  Einfachheit  der  Construction  und  die  Leichtigkeit  der  Materialien 
versprechen  eine  ideale  Beweglichkeit  der  beschriebenen  Communicationsmittel: 
Strickleitern,  Draht  und  Drahtseile  werden  denselben  jede  gewünschte  Dauer- 
haftigkeit verleihen. 

Auf  dem  Wege  zum  Sturme  werden  oft  schon  außerhalb  des  Grabens, 
besonders  am  Fuße  des  Glacis  künstliche  Hindernisse  zu  überwinden  seil, 
wie  dies  auch  bei  den  vorbeschriebenen  Versuchen  der  Fall  war,  wo  du 
Sappeure  in  einer  Ausdehnung  von  300  Schritten  auf  solche  Hindernis»  1 
stießen.  Es  eignen  sich  hiezu  folgende,  bei  den  vorbeschriebenen  Versuche» 
gehandhabte  Mittel: 

Aus  fünf  Stangen  wurde  ein  5  Saschen  (10*  65m)  langer,  an  eines 
Ende  3'  (0'90m)  am  anderen  Ende  V  (2*10m)  breiter  Rahmen  erzeugt, 
(Fig.  14),  sodass  je  zwei  mit  ihren  verschieden  dicken  Enden  übereinander 
gebundene  Stangen  die  Seitentheile  bildeten.  Diese  waren  durch  zwei  Qwr- 
riegel  und  zwei  Diagonalkreuze  miteinander  verbunden.  Unter  die  letzter«  war 
nach  der  Längenmitte  des  Rahmens  noch  eine  3*4  Saschen  (8*52»)  lug* 
Stange  eingebunden. 

Damit  das  breitere  Ende  des  Rahmens  nicht  unmittelbar  auf  ffitTH* 
zu  liegen  kommen,  waren  daselbst  gegen  letztere  gerichtete  Pflöcke  als  üxUff- 
lage  angebunden. 

Zum  Gebrauche  wurde  der  Rahmen  mit  seinem  schmäleren  Ende,  woselbst 
sich  die  Enden  der  drei  langen  Stangen  befinden,  auf  ein  Wagen- VordergesteB 
aufgelegt,  Fig.  15,  eine  zusammengerollte  Holzmatte  auf  den  Rahmen  zunächst 
der  Kader  aufgebracht  und  dann  mithilft  von  zwei  Hebebäumen  durch  sechs 
Sappeure  das  entgegengesetzte  Ende  des  Rahmens  auf  1  bis  2  Saschen  ('213 
bis  4"26wi)  Hölie  gehoben,  gegen  die  Brustwehr  geführt  und  das  künstlich 
Hindernis  mit  dem  Brückenfelde  zugedeckt,  letzteres  niedergelassen  und  das 
Rädergestell  weggezogen.  Zwei  Sappeure  rollten  dann  die  Holzmatte  auf. 

Hiebei  stellte  sich  heraus : 

1.  Sechs  Sappeurs,  welche  den  Rahmeukarren  auf  mehr  als  200  Schritte 
herbeibrachten,  waren  gegen  das  Feuer  der  Befestigung  durch  die  Holzniattf 
von  \Y  \0'$0m)  Durchmesser  vollkommen   gedeckt. 

2.  Die  Bewegung  geht  sehr  leicht  vor  sich,  selbst  auf  umgegrabenen 
oder  stellweise  mit  Gebüsch  bewachsenem  Torrain.. 

3.  Das  Ausbreiten  der  Matte,  worin  überhaupt  die  Operation  des  über- 
deckens  des  Hindernisses    besteht,    ist    in    weniger   als    einer  Minute  bewirkt. 

4.  Unvermeidlich  wird  das  Abnehmen  des  Wagengestells  nur  in  dem 
Falle,  als  die  Hinderniszone  breiter  ist,  als  der  erste  Rahmen  und  über  dessen 
Belag  hinweg,  zur  Auslegung  eines  zweiten  Rahmens  geschritten  werden  roiiss. 

In  diesem  Falle  vollzog  sich  der  Versuch  vollkommen  gleichartig;  hiebei 
zeigte  sich  auch  die  Richtung,  nach  der  eine  Erweiterung  und  Vervollstän- 
digung der  Wirksamkeit  dieses  Mittels  möglich  sei,  nämlich  zur  sehr  bequemt 
Überschreitung  der  Grüben  von  Feldbefestigungen.  Hauptmann  Dietl. 


Not  i  «  e  ii. 


83 


Der  italienische  Doppelzünder  M.  1886  für  Belagerung*-  und  Festungs- 
geschütze, 

(HieM  Fitf.   I«)  bis  '21  auf  Taf   HM 

Für  die  Shrapnela  9er  tiem  Httiferladkanenen,  l&cin  BinterladJfcin 

ml  Haubitzen,   dann    der    21cm  Kanonen    iat    ein    doppeltwirkender  Zünder 

thigeführt,  übte  klon  ans  bisher  nur  weniges  und  unzureichendes 

»tonnt  Brachte   doch   eelh  ihre   erscl) 

ylieina",  partt  II\  nur  eine  lakonische  Beschreibung,  welche  den  Ferner- 

den  ohne  Vorla  ßführten  Zünders  ziemlich  unverständlich  blieb. 

innerhefte    des  ...">.  len    wir 

pine    genauere    BeBChreibung  diesem    we^en    seiner  Anklänge    an    eingeführte 

sehlagene    Conetructionen  dieser   Art,    ganz    interessanten   Zünders, 

hOdertmg    *l«'ui    R  dienern    Sebiete 

i isi-lieti    Oberstiieutenants    und    Artillerie-  Hauptmanns    l).    Jose    Brüll1) 

ist  und  auf  e  Fachmannes  beruht. 

Die  Constructiou    des    Italienischen  l1  i    rührt  vom 

efcatmteu  Oberstlieutenant  BazZichelli  her  und  basiert  atrf  te  Anwendung 

bt  Batespirale,  deren  Entzündung   reu   eblem  seitlichen  Concnssious-Apparato 

itifindet,  während  der  Falkündei  (Percussions-Apparttt)   in  dm  Ais  des 

Efinderkftrpers  verlegt  ist  Der  fast,  durchwegs  aus  Bronze  :  Ite  Doppel- 

T.if    10,    Fig.  16    uml   i:  in»   Zünder- 

L    der    oben    durch    die  schraube   B   für    die    Znnd- 

♦h raube  M.   1885  Z    des    centralen   Percn 

£u  letv*  »hören  Überdies  der  Nadel  balzen    V      •  mtht    der  Bwl 

:apsel  K.   Die  Einrichtung  der  Zündscfaraut*  95,  deren  Versicherung 

öim  Transporte  und  Bereitstellung  beim  Schusse  bedarf  mit  Hinweis  auf  die 

ren  17  und  18  wohl  keiner  weiteren  Beschreibung,  Auf  dem  cylindrischen 

apfen  des  ZönderkOrpers  ist  in  drei  vollständigen  Spiral  Windungen  die  zinnerne 

hMern  &hre    S    rott    «piadratformigem  Querschnitt*    (mit    4mm  E 

i),  welche  bei  33 3wiro  Länge  und  0'4wim  Wandstärke  eine  Bren 

der  Ruhe  7    _,  ,     .  „    „  _      „     , 

_  von    — r Secundon  besitzt.  Am   I  mtantre  des  /fmdertellers  ist 

Lttgs  35 

rifan  E   mit    einer    rai  0  bis   luu   reichenden    Eintheilung 

hraubenthefl  des  Zünderkörpers  durchdring  hlag- 

Rlhrend,  der  Feuerleitunracanal   /' 

Die  Batzspirale  wird  nach  außen  hin  durch  den  am  Zünder  Iroh- 

Tempier-King  T  gedeckt,  dessen  Spiel  ren    dei 

is  mittels  der  Druckplatte  D  und  dew  schritt  hohen  I1 

(liiert  ist,   das  Mit  <ivr  Band   gedreht  werden  kann.     Im 

IJgem»  r-Rtng    u 

in  welcher  einerseits  der  Conen 

nmg   der  Satzr-ttire    liegt    und    daneben  rtküe  Temj 

vffnung  von  ovaler   Form   *ich  befii 


tärktea    [imm  Patron«    M    i^hi».   mehrerer 
beut-  1    neuer  Anordnuti  Percussions-.    Zeit*    und 

oppcltüade]  \     i    V 

H 


84 


Notire* 


.;  -  Der  :0ellttn8tioii»-Apfinüb  «fad, -Ittlidh  «ifr'Min  i)oppeUftnd.*r  M.  18«? 
für  die  Feldshrapnels  '),  durch  einen  *  »ertlichen  Schlager  6  u  . 
und  19)  gebildet,  dessen  abwärts  gerichtete  Zftndnadi  1  in  ein«,  am  Baden  h 
Lagers  im  Tempier-Ringe  sitzende  Kapsel  o  dringt  und  letztere  zur  Do- 
nation bringt,  Der  hiebei  entwickelte  Feuerstrahl  passiert  die  vertiftile  Kinn-- 1 
im  Schläger  und  .übertritt  durch  den  Schütz  a  in  der  Innenwand  de-  Xw&Q 
Hinge«  zu  der  angebohrten  Öffnung  der  Satzröhre,  w<>  er  den  Brauns**]  Nd 
zündet  Bis  zum.  Momente  des  Ladens  ruht  der  seitliche  Schläger  auf  im 
Vorstecker  As,  der  beim  J^aden  herangezogen  wird  und  sodann  deu  Schlag* 
nur  'mehr,  auf  den  zwei  Sicherhejtslappen  /  (Fig.  9)  hängend  tielä&*t,  RaUJ 
letztere  sich  beim  Schusse  abbiegen  und  dem -Schläger  das  Zurückbleibe 
bezw.  Detonieren  der  Kapsel,  gestatten. 

„Wie,  bereits  erwähnt,  ist  in  der  eylindrischen  Verstärkung  de«  Teuipi-r 
Ringes    ein   verticaler  Schlitz    als   Tempier-Öffnu ng    eiugesdmi:- 
welchem  von  innen  ausderTempierscbieberÄ  (Fig.  17  und  20)  *injrcl*?t 
ist;    neben  letzterem   trägt   die  Mantelfläche  des  Toupier- Ringes    einen  Pfci 
strich   eingeschlagen.    Der  Tempierschieber   greift  mit  den    nach    imm 
springenden  drei  Schneiden  in  die  Schraubenrinnen  des  Zctmlurzapfctifl  mn  und 
besitzt  drei  runde  Öffnungen,    die  von  unten  nach  aufwärts  mit  O,  l 
zeichnet  sind,  wodurch  je  eine  ganze  Umdrehung  der  Satzröhro   angtuft  i 


Die  italienischen  Schiefitafeln  ftr  das  8hrapnelschielJeii    enthalten  rata 
anderem  auch  die  Bubriken  für  die  zu  gebende  Tempiorung,    welch«  in  l'n«- 
drehungen  (gm)  und  Theilen  (divmoni)  angegeben  ist,  Su  z,  B,  heillt  * 
jener  für  15cm  Hinterladkanonen  ftr  Distanzen  Ton  1000  zu  lOQOnc 


Meter-Tausend 

1 

2 

3 

4 

5 

6 

~n 

„Giri" 

0 

0 

0 

1 

1 

2 

«1 

„Divisioni"  . . . 

20 

49 

81 

17 

57 

1 

"1 

Die  Gebrauchsweise  des  Doppelzünders  M.  188ti  für  Luftexplosion  d» 
Shrapnels  ist  nach  dem  Vorgesagten  also  leicht  verständlich.  Zuerst  xiolit  du 
Mann  den  Vorstecker  k  heraus,  dreht  sodann  den  Tempier-King  T  mit  der 
Hand  so  lange  im  Kreise,  bis  der  Pfeilstrich  mit  der  aus  der  SehießtaW 
befohlenen  Zahl  von  Theilstrichen  (divisioni)  fibereinfallt  und  bohrt  achliiÄb 
mittels  der  Bohrnadel  Fig.  21  die  Satzröhro  durch  jene  Öffnung  in,  die 
ihm  —  wieder  nach  der  Schießtafel  —  als  „giri"  als  tf,  1  oder  2  angegeben 
wurde.  In  Fig.  16  steht  beispielsweise  der  Pfeilstrich  nach  dem  (punktiert  auf- 
zeigten) Tempieren  auf  der  Thoilung  89,  d.  h.  es  liumi  jetzt,  je  nach  dir 
Schussdistanz  und  der  Angabo  der  Schießtafel,  nunmehr  bei  Ot  1  oder  $ 
angebohrt  werden,  um  eine  der  Theilung  (Tompierscala  i  0*80,  1*89  odei 
entsprechende  Flugzeit  zu  erhalten. 


')  Siehe  „Die  Feld-  und  Gebirgs-Artillerien  der  europäischen  Staate»  tm 
Jahre  1800"  vom  k.  und  k.  Artillerie-Hauptmann  Josef  Schobert  {Spitta  15  «JhI 
Tiif,  5).  A   a,  S 


N  o  t  i  z  e  a  85 

Für  den  Zweck  der  Wirkung:  im  Aufschlage  wird  einfach  der  Vor- 
stecker k  in  seinem  Lager  belassen  und  der  Tempier-Ring  nicht  bewegrt. 

Nach  Ansicht  des  spanischen  Referenten  übertrifft  der  italienische  Doppel- 
zünder M.  1886  das,  ebenfalls  auf  dem  Principe  der  Satzspirale  beruhende 
französische  Modell  an  Einfachheit  und  Verständlichkeit  der  Handhabung, 
Wirksamkeit  und  Gleichmäßigkeit  der  Brennzeiten,  dagegen  scheint  ihm  die 
Aktivierung  des  Brennapparates  zu  wenig  sicher.  Das  pyrotechnische  Etablisse- 
ment in  Bologna  stellt  täglich  300  Stück  solcher  Zünder  her;  jeder  derselben 
wiegt  85 6#  und  kostet  81  Lire. 

Als  Curiosum  sei  schließlich  noch  das  Project  B az ziehe  11  fs  eines 
Boden-Zeitzünders  mit  Satzspirale  für  die  4*5  bis  6  Caliber  langen  stählernen 
Schießwoll-Bomben  erwähnt.  Die  Satzröhre  ist  hiebei  6dro  lang  und  sollte 
60  Secunden  brennen;  leider  haben  sich  beim  Schieß  versuche  mehrere  vor- 
zeitige Explosionen  ergeben.  Hauptmann  Franz  Holzner. 


Der  Renard'sche  Ventiiations-Apparat  für  Kasernen. 

Der  französische  Genie-Bataillons-Commandant  Renard  pnbliciert  im 
Heft  Nr.  26  des  „Memorial  de  Vofficier  du  genieu  einen  von  ihm  con- 
struierten  Ventilations-Apparat  für  Mannschaftszimmer,  wie  er  bereits  in  den 
Kasernen  von  Fontainebleau  und  Melun  in  Verwendung  steht  und  klaglos 
fiuictipnieren  soll. 

Der  Versuch,  einen  billigen,  dabei  selbstthätig  arbeitenden  Ventilator 
Ar  Mannschaftszimmer  zu  construieren,  entspringt  thatsächlich  einem  dringenden 
Bedürfhisse,  denn  die  Mittel,  mit  welchen  man  bisher  versucht,  Mannschafts- 
limmer  zu  ventilieren,  entsprechen  meist  nicht  dem  gedachten  Zwecke.  Theil- 
weise  sind  die  betreffenden  Apparate  zu  kostspielig  und  compliciert,  durch 
ungeschulte  Mannschaft  schwer  zu  behandeln,  und  verlangen  auch  oftmals,  um 
in  funetionieren,  eine  besondere  Beheizung  der  dazu  gehörigen  Ventilations- 
Canäle,  die  niemals  erfolgen  wird,  da  ja  die  vorhandenen  Mittel  kaum  zur 
notli dürftigsten  Beheizung  der  Zimmer  ausreichen. 

In  anderen  Fällen  sind  behufs  Ventilation  Maueröffnungen  angeordnet, 
welche  entweder  directe,  oder  durch  Canäle  mit  der  Außenluft  communicieren. 
Solche  Öffnungen  werden  im  Winter  fast  immer  durch  die  Mannschaft  sorg- 
fältig verstopft  werden,  da  derselben  stets  eine  erwärmte,  wenn  auch  noch  so 
verdorbene  Zimmerluft  angenehmer  sein  wird,  als  die  reinste,  dabei  aber  kalte* 
Außenluft.  Es  werden  also  mit  einem  Worte,  die  bisher  in  den  Kasernen  vor- 
handenen Ventilations-Anlagen  ans  einer  oder  der  anderen  Ursache  meistens 
gar  nicht,  oder  nur  sehr  mangelhaft  funetionieren,  die  Mannschaft  wird  sich 
besonders  nachts  im  Winter,  in  ganz  unventilierten  Räumen  aufhalten,  welche 
beiüglich  Luftemeuerung  einzig  und  allein  auf  die  Luftdurchlfesigkeit  der 
Mauern  und  die  mangelhaft  verschlossenen  Thür-  und  Fensteröffnungen  an- 
gewiesen sind. 

Um  diesen  misslichen  Verhältnissen  abzuhelfen,  hat  nun  Renard  einen 
sehr  sinnreichen  Apparat  constrniert,  der  ganz  selbstthätig  arbeitet:  einerseits 

22* 


86 


N  etilen 


den  Abzug  der  verdorbenen  Luft  ans  den  Zimmern  befördert,  anderseits  aber 
verhindert,  dass  durch  die  Ventilations-Öffhung  kalte  Luft»  Baueh  oder  bereits 
abgeführte,  verdorbene  Luft  in  den  zu  ventilierenden  Baum  gelange. 

Der  in  Fig.  1  schematisch  dargestellte  Apparat  besteht  ans  einem  Zink- 
blechgehäuse, dessen  vordere,  dem  Zimmer  zugekehrte  öfftaung  mit  einem  weit- 
maschigen (3cm)  Drahtnetze  geschlossen  fct 

Um  eiilb  etwa  notwendige  Beinigung  des  Apparates  zu  ermöglichen, 
ist  das  Drahtnetz  in  Coulissen  verschiebbar  angeordnet,  sodass  es  sifeh  leicht 
entfernen  läset. 

Unmittelbar  hinter  dem  Netze  befindet  sich  ein  an  einer  oberen,  horizon- 
talen Achse  aufgehängter  Vorhang,  aus  einem  möglichst  dichten,  utidureh- 
lässigen  Seidenstoff  von  einer  solchen  Stärke,  dass-  der  Quadratmeter. desselbca 
ca.  100g  wiegt  Durch  die  den  Apparat  passierende,  verdorbene  ZhnnMhft 
wird  der  Vorhang  gehoben,  wodurch  die  Ventdlaiions-Öffnung  frei  wird. 

Das   Innere    des    Apparat* 
FiS°r  !  besteht  aus  einer  Cylinderfläche  wt 

horizontalen  Mantellinien  wti  M 
derart  geformt,  dass  sich 
schnitt  des  für  den  Lii 
bestimmten  Baumes  gegen  toitfe» 
wärtige  Ende  des  Apparates  *k 
veijüngt,  sodass  die  abzufttfcnoie 
schlechte  Luft  in  dem  Momente  fit 
größte  Geschwindigkeit  bejriW,  k 
welchem  sie  den  Apparat  vertat 
Von  dem  Grundsätze  anse- 
hend, dass  die  erwärmte  und  rcr- 
dorbene  Luft  in  den  Zimmern  gegen 
die  Decke  steigt,  bringt  Benard 
seinen  Ventilations  Apparat  au  der 
Decke  der  Mannschaftszimmer  an 
und  lässt  ihn  directe  in  den  Rauch- 
schlot munden,  sodass  or  sich  unmittelbar  über  dem  Bauchrohr  des  Zimmer- 
ofens befindet. 

Schliefbare  Schornsteine  —  wie  sie  in  französischen  Kasernen  meist 
gebräuchlich  sind  —  vorausgesetzt,  können  also  sowohl  Rauchrohre  als  Venti- 
lations-Öffnungen der  in  mehreren  Etagen  übereinander  liegenden  Zimmer  in 
ein  und  denselben  Bauchschlot  einmünden,  die  Schornsteine  somit  zweierlei 
Zwecken  dienen. 

Der  in  dem  Apparate  Benard's  befindliche  Seidenvorhang  verhindert, 
dass  Bauch  aus  dem  Schlot  in  das  Zimmer  gedrückt  werde,  da  er  durch  dio 
von  außen  nach  dem  Zimmer  streichende  Luftströmung  an  das  Drahtnetz 
gedrückt  wird,  und  so  die  Mündung  des  Apparates  verschließt. 

Um  den  Anschluss  des  Vorhanges  an  das  Drahtnetz  schon  bei  der 
leisesten  Luftgegenstromung  zu  sichern,  ist  das  Netz  um  8  bis  9°  gegen  die 
Verticale  nach  dorn  Innern  des  Zimmers  geneigt  angeordnet,  wodurch  der 
Vorhang  schon  bei  vollkommen  ruhiger  Luft  anliegt. 


Notizen 


87 


1 


Fi.LTur  g 


' 


mrufimd 


4 


Di«  Gbfefie  des  Apparates  richtet  aieb    naturgemäß   nach  der  Sitte 
n  \  ■iiitilirtv  iuii-1«  ttannts    und  raclui«!  Kenard    pro  Mann  Belagmuom 

rttfa  der  Ventilations-Oitnmitf  von  9*0024191*,  sodass  z.  K  für  ein  Haunecl 
immer  von    04  Man«    Belagwinw   ein*  YentilatKn^ofluiing  von   0*051 

litspiiirlnr. 

Bei  einen]  Apparat  von  dieser,  für  24  Mann  Belagaraum  normierten 
Größe  wurde  durch  Versuche  constatiert,  dass  je  nach  Jahreweit,  respective 
Orßße  des  Unterschiedes  zwischen  Zimui^r-  und  Außentemperatur  pro  Mann 
und  Stunde  10  bis  4Ö#tl  Luft  abgeführt  wurden. 

Selbstverständlich  darf  der  Querschnitt  des  betreffenden  Rauchschlotos 
nicht  kleiner  sein,  als  die  Summe  aBer  in  denselben  mündenden  Veutilations- 
Mffmingen.    woraus    sich    ßchon  ergibt    daas    dei  Kenard'sche  Apparat    bei 

I russischen  Schornsteinen    nur    in    den    seltensten  Fallen,  n.  zw.   nur    für  Mir 
kleine  Zimmer  verwendbar  sein  kann. 
Fig.    2     stellt    i*jii4      vereinfachte 
Form   des  Apparates   dar,   welche  aber 
nur  für  den   Fall  zulässig  ist.  wenn  der 
Rauch schlot,    in    welchen    der   Apparat 
einmündet,    nur    för    ein    Stockwerk  zu 
ienen  hat,  wie  dies  bei  den  russischen 
ehumsteinen  der  Fall  ist. 

Bei  beide«    Arten    des  Apparates 
Renard    durch    keinerlei    Maß- 
en för  den  Ersatz  der  abgeführte« 
infkierten    Luft,    da    er   annimmt,  dass 
durch  die  schlecht  verschlossenen  Fenster 
und  Thflreu,  sowie  tlnrrli   die  Foren  des 
Mauerwerks   frische  Luft  in  genügendem 
Maße  nach  dem    Zimmer   gelange,  ohne 
die  Mannschaft  derart  zu  belästigen,  wie 
durch  die  aus    einer    Ventilation*- 
ntVminir  ausströmende  kalte  Luft  erfolgt. 

Ines  mag  bei  der  durch  das  mildere  Klima  Frankreichs  bedingten  Inir li- 
i  Bauweise,  den  dort  üblichen    einfachen  Fenstern  und  schwachen  Außen- 
mauern  allerdings  zutreffen, 

Bei  unserer  Bauweise  kau«  man  annehmen,  dass  durch  den  Quadrat- 
meter einer  1  */,  Ziegel  starken  ßaeksteinmauer  pro  Stunde  ca.  2'7Öml  Luft 
einströmen. 

um   also  ein   Quantum    von    15  bis   SSOwi9    EHfichef   Luft  pro  Kopf   und 
ade  lediglich    auf    diesem   Wege    zu    erhalte«,    würde    «'S  pro   Mann    einer 
A nli»  n wandflache  von   5 '50  bis  ?  40m*  bedürfen. 

Die  Bonnale  Zimmertiefe  von   6"  15m    und  Zimmorhohe    von  3'50m  Uff* 

tet,    entfallen    pro  äußerer  Längenwand    eines  Mannsrlialisziuniiers  mit 

dem  Belage  ?on  20  Man«,  aber  nur  <  a,  52«**  also  pro  Mann  S'Siit*«  woraus 

zu   ersehen   ist,   daas   in  der  Hegel  mehr    als  die   Hälfte    der  ndthigen   frisoktB 

Luft  künstlich  zu  geführt,  werde«  muss. 


?LJ 


Rmtrttrohr 
des  Othu 


gg  '    Not*««* 

Wu  die  Anwendbarkeit  des  Benard-echen  YeatUafturaa-Appucates  für 
unsere  Kasernen  anbelangt,  so  w&re  hierüber  folgendes  m  bemerken; 

Wie  schon  erwähnt,  eignen  sieh  die  ibet  unsere»  Neubauten  allgemein 
Abliehen  russischen  Schornsteine,  wegen  ihres  geringen  Querschnittes,  nur  hj 
ganz  kleinen  Zimmern  gleichzeitig  als  Luftabzngs-Canile. 

Die.  Anlage  eigener  Ventilations-Canäle  ist  demnach  bei  unseren  Kaserten 
nicht  zn  vermeiden,  nur  konnte  man  bei  Anwendung  des  Benard'scfca 
Apparates  ein  und  denselben  Ventilationsschlot  für  Zimmer  in  mehreren  8* 
schössen  ausnützen,  da  durch  den  Apparat  die  Gefahr  beseitigt  wird»  daai 
bei  solcher  Anordnung  verdorbene  Luft  ans  einem  Zimmer  in  das  apdtn 
gelangen  könnte. 

Um  die  nftthige  Erwärmung  des  Ventilationsschlotee  durch  die  er- 
weichenden Heizgase  ans  den  Ofen  trotzdem  zn  erzielen,  würde  es  sich  empfdüm, 
die  Banchschlote  mithflfe  von  Poterien  herzustellen^  welche  directe  in  im 
entsprechend  weit  gemauerten  Ventilationsschlot  zn  versetzen  wären. ' 

Da  die  Wandstärke  der  Poterien  nur  ca.  2cm  betragt,  so  kfanfe  wä 
Sicherheit  auf  eine  ganz  entsprechende  Erwärmung  des  YentflatioBMiUii 
gerechnet  werden«  [t' 

Figur  8.  Figur*. 


Vorteilhafter  erscheint  uns  aber  selbst  bei  Anwendung  Renard'scher 
Ventilations-Apparato  die  Anlage  separater  Ventilationsschlote  für  jedes  Zimmer, 
wobei  die  Schlote  mit  den  anschließenden,  in  Poterien  ausgeführten  Raurk- 
schloten  derart  zu  combinieren  wären,  dass  orstere  nicht  mit  den  zu  denselta 
Räumen  gehörigen  Rauchschloten,  sondern  mit  solchen  aus  anderen  Stock* 
werken  gruppiert  würden. 

Durch  eine  solche  Combination  wäre  es  möglich  —  entgegen  der  Benarä- 
schen  Forderung  —  die  Ventilations-offnungen  nicht  unmittelbar  Ober  den  öfit, 
sondern  im  Gegentheil  von  denselben  in  den  Zimmern  möglichst  entfernt  anzu- 
ordnen, wodurch  der  Nachtheil  der  franzosischen  Anordnung  —  dass  nämliek 
voraussichtlich  der  größte  Theil  des  Ofen-Heizeffectes  dem  Yentilationsschlot  nnJ 
nicht  dem  Zimmer  zugute  kommt  —  bedeutend  abgeschwächt  werden  kannte. 

Mit  großem  Vortheile  verwendet  Benard  sein  Ventilations-System  m 
Stallungen  und  sonstigen  Käninen,  über  welchen  sich  unbewohnte  Loyalität« 
( Dachboden  etc.)  befinden.  Die  Fig.  3  und  4  zeigen  die  Art  und  Weise,  n 
welcher  bei  derartigen  Räumen  das  vorliegende  Ventilatiuns-System  Anwendung 
finden  kann. 


Notizen 


89 


Atteh  in  bei  tonenden  Stellungen  kannte  dieee  Art  der  Ventilation 

"lim    bedeutendem  Ko^naul  wände  durchführt  werden. 

Ute  es  unthunlich  Bein,  den  aus  den  stall  entweichenden  Dunel 
weiter«  im  Dachhodenrauui   austreten  zu  la>  kann  mau  denselben  ganz 

leicht    in  hölzernen   Ihinstsi  hinten,    oder    besser    in    T)n>n-J\.terien    Über 
Dach  führen, 

Der  Vortheil   des   KenardVhen  Yentüatioiis-S  über  ander«  n. 

In -her  gi  fniisrliliehen  liegt  in  der  einlachen,    daher    biHlgBO  Anlag*?    und  der 
sicheren   FiiTirtioiiierung  desselben,    da  es  einerseits  der  verdorbenen   Luft  den 
aus  den  zu  vcntil ierenden  Kannten  gestattet,    ee    »her  anderseits  ver- 
hindert, das«  selbst  bei  starken   Winde  kalte  Außenlnft  oder  aus  den  Häuinon 
ita  abgeführt«  Gase  in  dieselben  zurückgedrückt  werden. 
Die  Preise    der    für  Ifan^cfcaftexininier    eonstruierten   Apparate  stellten 
ich   in  der  Infanterie-Kaserne  zu  Fuiitainebleau  wie  folgt: 


G  r  0  0  6 

der 
Vr  nlil»tiontt»U  R nun g 


16/2W 
16  1 
16/1 Stau 


Bela-gsraum 
des  *u  ventil irren- 
den Zimmert; 


Preis  det  Apparates  in  France 


Typ«  nach 
Fig    1 


Type  nach 
'Fig.  8 


Hauptmann  Friede!. 


Kleine    Notizen. 


Einführung  einer  Feld-Beobachtungsleiter  in  Belgien.  Na.h  mehr  als 

zwcijührigi  h  Versuchen  wird  du-  belgische  Feld-Artillerie  rhiimtiv  pii einer  Boobaoh- 

tnngsleiter  ausgerüstet!  die  vom   Lieutenant  de  Gast  res,  Profaner  an  der  Sehiefi- 

ile   zu  Braeecbaet    construiert  wurde.   Jede  Batterie   führt   eine  solche  Leiter  in 

deoszeilen  auf  einem  Yorrathswagen,  im  Kriege  wird  selbe  auf  einen  der  Miinitniii-- 

ii    Nr,   L    I  oder    7t    welche    zu   diesem    Zwecke   mit   eigenen    ßeseblftgezi    /um 

thalten  der  Leiter  versehen  sind,  verladen.  Sie    besteht   aus   zwei  Leiti'rbiUimcii. 

Winkelatreben    und    sieben    Sprossen,     lue   Leitcrbauiue    sind    aus    Esehenh<d/ 

rtigt  und  von  rechteckigem  Querschnitte;  sie    haben  eine  Lange  um  3 -27'»  und 

an    ihrem  oberen  Ende    durch  ein  tjharnier  miteinander  verbunden    Die  Sohlen 

der    beiden   Leiterbäume   sind   mit  gerippten    rlleelischuhcn   versehen.    Die    inneren 

n  besitzen  Ausfalzuugen,  in  welchen  die  Leitersprossen  Hegen,  sobald  die  Leiter 

Mammen gelegt  ist  In   diesem  Falle  repräsentieren  die   beiden  Baume  ein  Balken- 

li      Holi   von  7  zu  llow    im   Gevierte   am   Stärkiren    und    von  6    zu  \km  im 

.  m  schwächeren  Ende. 
1  >ie   Winkel  streben    bestehen   aus   zwei   hohlen,  eisernen   Röhren,    haben  eine 

Inneren  19 

m  3w  und  einen  gleichen  n  ..  . —  Durchmesser  von  ^  «"".     Sie    sind    mit 
auberen  z7 

Jeu    Leiterbauiue u    durch   ein  Gelenk    verbunden,    welches   die   Drehung   nach  allen 


00 


Notiie* 


Richtungen  gestattet,,  und  endigen  mit  einer  Snitae  mm  Jfesfsetsen  im  Boden.  Ist 
die  Leiter  zusammengelegt,  so  legen  sieh,  die  Winkelstreben  längs  den  Leiterbäumen  an. 

Die  Sprossen  .sind  ans  Eisen  und  derartig  befestigt,  aase  sie  sich  von  selbst 
in  den  Einfassungen  der  Leiterbäume  einlagern,  wenn  die  Sprossen  umgelegt  werden. 

Wenn  die  Leiter  angerichtet  ist,  so  befindet  sieh  die  lotste  Sprosse  9*17« 
über  dem  Boden.  Das  Gewicht  derselben  übersteigt  nicht  30*9  und  ein  Haan  kau 
selbe  gemachlieh  in  einer  halben  Minute  aufstellen. 

Am  oberen  Theile  der  Leiter  und  parallel  su  den  Leiterbäumen  sind  zwei 
Holileisten  angebracht,  welche  data  dienen,  dem  Beobachter,  welcher  in  der  eines 
Hand  ein  Binocle  gebraucht,  mit  der  anderen  einen  Halt  oder  eine  Stfttas  n  bietet, 
wie  ihm  eine  bequeme  Beobachtung  su  erlauben,  ohne  das  Herunterlallen  befürchtet 
zu  müssen.  Diese  Leisten  sind  einerseits  mit  der  obersten,  zu  diesem  Zwecke  um  11« 
verlängerten  und  durch  den  entsprechenden  Leiterbaum  durchgehenden  Sprosse  snJ 


Ö  ' 


™.U 


oben  an  einem  Beschläge  befestigt,  welch1  letzterer  mit  dem  Pivot  des  Charmen 
der  Leiter  verbunden  ist.  Es  ergibt  sich  somit  rechts  und  links  der  Leiter  eil 
Parallelogramm,  welches  sich  automatisch  öffnet  oder  schließt,  sobald  die  Leiter 
aufgestellt  oder  zusammengelegt  wird,  was  durch  das  Spiel  der  obersten  Sprosse 
hervorgerufen  wird.  Ist  die  Leiter  aufgestellt,  so  ragen  die  beiden  Leisten  um  14c» 
aus  den  Leiterbäumen  seitwärts  hervor,  legen  sich  jedoch  an  diese  an,  wenn  die 
Leiter  geschlossen  wird. 

Vor  der  definitiven  Einfuhrung  dieser  Maschine  wurden  zu  Beverloo  und 
Brasscbaet  vergleichende  Versuche  zwischen  Beobachtern,  welche  während  des 
Schießens  das  Feldfernrohr  oder  die  Leiter  von  de  Castros  mit  dem  vorschrifts- 
mäßigen Binocle  benützten,  durchgeführt. 

Alle  waren  der  Meinung,  dass  dieses  mobile  Observatorium  in  allen  Fällen 
des  Krieges  ausgezeichnete  Dienste  leisten  wird,  überhaupt  in  einem  coupierten 
Lande  wie  Belgien,  wo  kleine  Unebenheiten  im  Terrain,  Gebüsche,  Hecken  etc., 
Hindemisse  für  den  Ausblick  ins  Vor-Terrain  bilden,  diese  leicht  übersehen  werden 
können,  indem  man  sich  mittelst  der  Leiter  um  einige  Centimeter  über  die*e 
erhebt.  Schließlich  erfordert  das  Feld-Fernrohr  eine  heikle  Behandlung  und  ist  dessen 
Verwendung  im  Felde  sehr  mühselig.  (Nach  „Revue  d*  Varmte  beige") 


91 


Petroleum -Motor  zum  Betriebe  elektrischer  Lichtmaschinen.  ttaäi 
dem  „Festet  Lloyd*  werden  in  manchen  Lindern  zum  Betriet)  von  elektrischen  Licht- 
maschinen nicht  wie  in  Ungarn  beim  Narhtdruscb  reides  Dampfmaschinen, 
sondern  Petroleum-Motoren  verwendet.  Besonders  empfehlenswert  sind  die  <'uptain- 
!«  Petroleum-Motoren,  weiche  pro  Pferdekrafl  and  Stande  oa.  0*6  Liter  Petroleum 
verbrauchen  and  in  Holland  bei  allen  Klein-Industriellen  in  Verwendung  stehen. 

Dieselben    ich*  inen  auch  lelD  in  Kriege,  namentlich  auf 

Schauplätze  wo  Petroleum  in  großen  Mengen  sieh  vorfindet,  vorzügliche 

konnten  sie  zum  Betriebe  von  Lichtmaschinen  in  F  zum  Warn 

pumpern  be!  ^rhivhtem  Bedarf,  für  den  Betrieb  von  Teigkcetmasehltten  in  den  Reserve 

Ittilen  u n  1 1  Hahlmfthlen  dienen« 

Im  Jahrs  1*70  mutete   sich  die  Genie-Directiuii  ii  m  Vermählen  des 

Getreide«  sogar  mit  PferdegOpel-MQhlen  behelfezt  Wie  rortheilhaft  erweist  sich  in 

I        ii  ein  Petroleum-Motor.  Bei  einer  (jcsauiiutpferriekraft  der  letzteren  von 

|00  ist   man   imstande,  in  24  Standen«   auf  entsprechenden    Excelsior-Mtihlen,  M«dil 

für  die  Brotverpfiegung  von  100.000  Mann  zu  vermählen, 

Die  Beschaffung   von  Petroleum   wird   aber  häufig  lekhter  erfolgen,   als  die 
fcters. 
unterliegt    kr  in  cm    Zweifel,   dass   sich   die  Genie-Chefs   künftiger  Aril- 
in  vielen   Lagen   des    Krieges    werden    mach   entscheiden   müssen,    Mascnineokralte 
heranzuziehen,   am   sie   den    lungere  Zeit  an  einen  Ort  gebundenen  Truppen  dienst- 
bar zu  machen,  denn    es  wird  selten  ansehen,  allen  fcehensbedarf  für  groß 
durch  lange  Zeit  von  der  Heimat  zu  beschaffen.  T. 

Ziegelsteine  in  Theer  gekocht  sind  »war  nichts  Heues;  sie  werten  aber 

dennoch  selten  angewendet,  obwohl  sie  für  viele  bauliche  Zwecke  seht  vottbeilhafl 
sind,  so  für  Kanal*'.  Senkgruben,  nasse  Fundament»',  ah  Isolierschichte  etc.  Werden 
sie  länger  als  24  Stunden  gekocht,  so  sind  sie  wasserdicht.  Besser,  wenn  auch  kost- 
ipieliger  ist  das  Eintauchen  der  Ziegel  in  heißen  Solseement,  Hüttl'scber  Masse 
oder  Theerlaek, 

Für  Orte,  welche    vop    der  Bezugsquelle   des  Holzeeinents  weit  entfernt  sind, 
aohe  Frachtkosten  zu  bezahlen  haben,  wie  die  Stationen  in  Bosnien,  empfiehlt 
jer  letztere,  welchen   ich  in  Gorazda  aus  zwei  Theileu  Theer  und  einem  Theil 
i  Baumharz  (Terpentin)  erzeugen  lasse  und  der  loco  Gorazda 

2  X   10  4-   10 

g —   10  kr.  pro  hj 

kostet.    An   vielen   Orten   Österreichs   dürfte  sich  dieser  Preis   auf 

2  X  5  +  10 
g =  7  kr. 

und  noch  weniger  reduzieren,  hagegen  stelll  sich  der  Preis  des  Hdzcementes  ui> 
Wien  bezogen,  hier  auf  1+j  bis   17  kr,  pro  kg.  T. 


Vermeidung  scharfer  Winkel   in   den  Ecken  der  Krankenzimmer. 

Im  Sanitätsberiehte  Seiner  Majestät  Schiff  „8aidV  findet  sich  die  Angabe,  daas  in 
i  großartigen  Hospital  zu  Baltimore  zur  Beseitigung  der  todten  Winkel  in  den 
Ecken,  wo  die  Ziininerbegrenzungs-Fläeben  zusaninnmstnBen  und  wegen  Mangel  an 
Luftbewegung  sich  Staub  sammelt  und  keimfähige  Substanzen  zur  Entwicklung  ge- 
langen, nirgends  rechte  Winkel  eingehalten  werden,  sondern  die  Flächen  am  Plafond, 
am  Fußboden  und  in  den  verticalen  Ecken  mit  t  bergaugswölbungen  verbunden  werden. 
Diese  Maßregel  sollte  nicht  unbeachtet  bleiben  und  könnte  man  bei  der  Abrundung 
der  verticalen  Ecken  sehr  wirksame  Luft;<  ihleta  und  am  Plalbndrande  Luft- 

znfuhrskanäle  zur  Anwendung  brinj  T* 


W 


92 


K  o  t  i  t  *  n, 


Sani täts -Verhältnisse  des  k.  und  k.  Heeres  im  Monate   Jänner  1891 

Mit Ende  beeemlicr  18&Ö  waren  krank  verblieben JM.MOiMui 

Im  Muttat  e  Jänner  1891  sind  neu   erkrankt 25.177     , 

entsprechend  ö  00  des  YerpflegBstandea  ***,..,-.* 

Von  den  Erkrankten  wurden  an  Sanitäts*  Anstalten  Übergeben         *    .  &*749  M* 

entsprechend  %e  des  Verpflege  tandes  .    *    ■    .    * 

Im  Monate  Jänner  1891  sind  beim   Kranken  »Und«   in   Abgang  gekommen 

in  den  Eisernen  and  eigenen  Wobnungen  lieh  umleite  .......  \\ 

ö     .,     Sanitats-  An  stalten  Bebandelte ,..._»«  8,563    , 

Zusammen.-.   ~.  $3^35$  )li 

darunter  aU 

geneeen    .*,......,...,.. ,    .    .    .  21,989: 

infolge  Ton  Krankheiten  gestorben.    .    ,    . .    .  §1 

entsprechend  *4§  des  Verpflege  »tan  des  ,.......*.    . 

Arn  MonatsschluBse  sind  krank  verblieben    *»•..«*.•,.    .  I2.*ilt>  Nid 

und  »war:  in  den  Kasernen  und  eigenen  Wohnungen    ....  2 -SU    , 

I      „     Sanitatß-AnstaVteij ,    ..,.»...-..  9. AH    . 

Bei  den  in  Abgang  gekommenen  ä3.3f>Vl  Mann  waren  an  behandelte  Eni! 

heiten  und  an  Todesursachen  bemerkenswert: 


Krjuik 

Trxl*'*- 

beiti- 

r*ii*' 

Mr  ( i>  1 

nue 

f\lU  [ 

Scorbnt ■            

5 
U9 

14 

Acuter  Bronchial- Katarrh    . 
Lungen -Entrundung .    .    .    . 

3  40&    -' 
17«    11 

Danii-Tvphujf 

Wtj^haeifieber  und  Wechsel - 

R i  pp  e  n  f e  l 1 .-  Ent  t  ünduug .    ,    . 

fieber-Siechthum  .    .    .    . 

328 

— 

Mugen-Katarrh  .*._.. 

1.106,'    - 

Blattern    ........ 

4 

1 

Acuter  Darm -Katarrh   .    .    , 

m\  - 

Tu  bereulose  der  Lungen .    . 

58 

17 

Veneria  che  und  syphilitische 

Influenz* 

Katarrh  d.  Au  gen -Bindehaut 

489 

— 

Krankheiten   ,..•** 

i.a5y. 

Wunddruck  der  Fäße  ,    .    a 

m  J 

Trachom 

178 

,     — 

1 

Die  Erkrankungen,  der  Zugang  in  den  Sauitäts- Anstalten  und  dr<  1 b4 
infolge  von  Krankheiten  berechnen  sieh  in  den  einzelnen  Hilitär-Temtorial-r" 
in  °.M  de*  Yerpn>gs*tandes  wie  folgrt : 


Militär- 

l 
■ 

1 

3 

1 

Militär* 

i 

1 

2 

=  -  - 

i 

Territorial- 
Bezirk 

ffl 

E 

Et  n  I 

s 

1 

^3 

Territurial- 
Bezirk 

1 

l 

9 

i 

i 
1 

I 

*« 

C 

fi4 

- 

Wien 

m 

n 

0*38 

L  Hinberg    .    .    .    . 

85 

3*      •** 

hinsbniel 

104 

30 

014 

Budapest   .    .   *    . 
Pressburg  ,    .    .   « 

95 

40      0'« 

Graz  ...,,. 

113 

34 

0-57 

es 

so     o-ü 

Zara  ...,., 

\W 

49 

0*4fl 

Kaachau.    .    .    .    . 

84 

34      «"> 

Prag,    .    .    .    ,    . 

85 

n 

0*38 

Tt-mesvir   .    .    «    . 

91 

fJ'Ä 

Josefe  ladt     .    .    , 

w 

;;»; 

i>13 

Hermann stadt   .    . 

99 

44    !  0'* 

Krakau . 

'.> 

34 

0  09 

Agram    ,    .    .    .    . 

103 

45 

Przemyil  ,    ,    ,    . 

;i 

•M 

n-33 

Sarajevo-.    ,    .    .    ♦ 

m 

3P» 

|0'I, 

I 


Außerdem  sind  noch  vorgekommen: 

25  Selbstmorde,  4  Verunglückungen  mit  tödtlichem  Ausgang«. 


Notizen, 


rortbrrngen    der  Fuhrwerke   des   Feld-Artillerie-Materials   bei   tiefem 


Schnee. 

(Hiezu  Fig.  1  und  2  auf  Taf   12  ) 


Das  9.  Heft  dieser  „MittheiluBgen"  vom  Jahre  1887  enthält  u.  A.  die 


I-hreibung  eines  vom  damaligen  ArtillMin -Major   Kitter  von  Meyer  durch- 
hrten  Versuches,  Fuhrwerke  des  Fold-Artillerie-Materiales  bei  tiefem  Schnee 
[♦rtzuschaflfen. 

KDass  Während  einee  Winterfeldzuges  die  Notwendigkeit  eintreten  kann, 
wahrscheinlich  gebieterisch  sich  aufdrängen  wird,  außergewöhnlich«  MaG- 
egedn  anzuwenden,  uni  Geschütze  und  Batterie-Munition  swagen,  sei  es  auf 
'orhandenen  Wegen,  sei  es  über  freies  Feld  fortzubringen,  ohne  die  Kräfte 
ler  Pferde  in  kurzer  Zeit  zu  erschöpfen,  unterliegt  keinem  Zweifel,  wenigstens 
fir  denjenigen  nicht,  welcher  Gelegenheit  hatte,  mit  gepackten  Fuhrwerken  bei 
ii  Schnee  zu  marschieren. 
Der  Vorschlag  des  Majors  von  Meyer  gipfelt  darin,  Geschütze  und 
£atterie-3Iu n itions wagen  in  zerlegtem  Zustande  auf  landesüblichen  Schlitten 
ort  zu  schaffen.  Jedes  dieser  Fuhrwerke,  wird  auf  zwei  Schlitten,  u,  z.  Protze 
ind  Lafette  i  HInterwageii)  gesondert,  verladen;  die  Räder  müssen  abgezogen, 
Lie  Deichseln  abgenommen  werden.  Eine  8piecige  Batterie  wurde  daher  32  Schlitten, 
Batterie-Division  deren  96,  die  Corps-Artillerie  192  Schlitten  bedürfen. 
Wenn  es  schon  fraglich  bleibt,  ob  eine  so  beträchtliche  Zahl  Schlitten 
diesen  Zweck  aufgebracht  werden  kann,  insbesondere  wo  der  Bedarf  an 
ahrwerken  bei  der  Armee  im  Felde  ohnehin  sehr  bedeutend  ist,  so  lassen 
en  dieses  Project  auch  noch  andere,  nicht  unwesentliche  Bedenken 
end  machen. 

Zunächst    ist   das   Zerlegen   und  Wiederzusammen  stellen    der    gepackten 
ihrwerke  beim  Auf-,  beziehungsweise  Abladen  immer  mit    Umständlichkeiten 
nd  Zeitverlust  verbunden. 

Ferner  begibt  man  sich  durch  das  Fortschaffen  der  Geschütze  in  zerlegtem 
ade  während  eines  Kriegsmarsch  es  jedweder  Möglichkeit,  etwaige  plötzliche 
iffe  durch  Feuer  abwehren  zu  können. 
Endlich  bleibt  zu    bedenken,  dass    während  der  Operationen,  kurz  nach 
en  Schneefällen  Thauwetter  eintreten  kann  und  umgekehrt.  Was  soll  nun 
dem    einen  Falle    mit    den    für    den  Weitermarsch    entbehrlich    gewordenen 
ilitten  geschehen,  und  wird  man  anderenfalls  über  die  erforderlichen  Schlitten 
fm  können? 
Der  Vorschlag  des  Majors  von  M  e  y  e  r  dürfte  daher  im  Felde  oft  schwer 
chföhrbar  sein,  und  es  fragt  sich  nun,  auf  welche  Art  Besseres  geschaffen 
rden  könnte. 

Dieser  Frage  einfach  aus  dem  Wege  zu  gehen,  indem  man  sich  vertröstet, 

Bedarfsfalle  das  Richtige  schon  zu  finden,  ist  gewagt.    Vor    Allem    bleibt 

bingestellt,  ob  im  Ernstfalle  die  zur  Abhilfe  nöthigen  Mittel  verfügbar  sein 

^rden,  und  wenn  dies  der  Fall,  ob  man  Sich  ihrer  auch  auf  die  bestmögliche 

tse  bedienen  wird,  denn  vor  dem  Feinde  sind  die  guten  Gedanken  —  gerade 
a  man  deren  am  dringendsten  bedarf  —  meist  spärlich  gesät. 


94 


Notizen. 


Obwohl    ich    bereits  vor    längerer  Zeit  ein    diesbezui 
gearbeitet  hatte,  konnte    dasselbe  doch    erst  im    heurigen  Winter 
Krakau    stationirten  9cm    Feld-Batterie    zur    praktischen    Erprobung  gelang. 

Beim  Entwürfe  dieses  Projeetes  war  in  erster  Linie   die  Forderung  maß- 
gebend, das  Fuhrwerk  durch  Anbringung  einer  geeigneten  Vorrichl 
(eicht  in  eine  Art  Sehlitten    umgestalten,  als  umgekehrt  wieder  in  ein  fiidw* 
fuhrwerk  verwandeln  zu   können. 

Die  in  Aussicht  genommene  Vorrichtung  musste  ferner  nicht  nur  einfiel 
Bein,  »ondern  sich  auch  durch  die  in  der  Batterie  vorhandenen  Mittel  nsä 
an  den  Kadern  anbringen  und  von  denselben  wieder  entfernen  La 
schien  es  erwünscht,  diese  Verrichtung  beim  Fuhrwerk  jederzeit  zur  Hand  u 
haben,  daher  deren  Gewicht  innerhalb  annehmbarer  Grenzen  gehalten  verdtt 
musste,  um  die  Zuglast  nicht  wesentlich  zu  vermooren.  Endlich  sollte  «s  wd» 
zulässig  sein,  mit  einem  als  Schlitten  hergerichteten  Geschütz  da 
—  wenigstens  zur  Nothwehr  —  sofort  aufnehmen  zu  können. 

All1  diesen   Bedingungen  entspricht    am  besten  eine  an   den  R&i< 
Fuhrwerkes  zu  befestigende  Schlittenkufe. 

Die  Kufe  (Fig.   1)  besteht  aus  der  eisernen  Sohle  mit  den  beiden  1 
A  und  aus  den  an  der  Sohle  angeschraubten    Kufenhölzern  B. 
l'Om  lang»  9cm  breit  und  verjüngt    sich    gegen  die  Spitze    bis    auf 
wiegt  8k$  und  wird  mittelst  Anbindstricken  am  Rade  be 

Zur  Fixierung  der  Lafetten-  i  Hinterwagen-)  R&der  werden  dies«  gebraÄ 
und  ausserdem  jedes  derselben  noch  mit  einem  Reserve-Zugstrang  an  <to 
Sperrkettenhaken  (Protzstock-Handhaben)  festgebunden  (Fig.  2).  Letrl 
regel  ist  deshalb  nothwendig,  weil  seihst  die  ganz  angezogene  Bi 
Hinterräder  nie  derart  feststellt,  um  das  Drehen  derselben  zu  vertaten 
sobald  die  Kufe  beim  Fahren  u   ein  Hindernis  stoßt. 

Zum    Fixieren    der    Proteenrftder  wird    das  Zugseil  um  Radspeichen  ud 
Mittelträger  geschlungen  und  dann  festgeradelt    Durch   1  :idt»n  J* 

Bäder  an  die    Achsinitnehmer    der  Protze    hat  sich    eine  verlässlicbe  8] 
nicht  erreichen  fau 

Das    Anbringen,    beziehungsweise    Abnehmen    der   Kufen    erfordert 
geschulter  Geschütz-Bedienung  zehn,  respective  fünf  Minuten. 

Sind  die  Kufen  nicht  in  Gebrauch,  so  können  sie  am  Preiskasten  ii 
fortgebracht  werden. 

Die  praktische  Erprobung    der    vor  beschriebenen    Schlittenkufen 
comparativ  mit  einem  normalen  Ocm  Feld-Geschütz  durch  Fahren  auf  Sl 
Landwegen  und  über  freies  Terrain.  Die  Höhe  der  Schneedecke  betrug  d 
schnittlich  0*6  bis  0'75m;  es  wurden  jedoch  auch  Schneewehen  \>u  VC 
und    darüber    passiert.    Die   jedesmalige   Marschdauer    wurde    nicht   Ol 
Stunden  ausgedehnt. 

Die  ersten  Fahrversuche    geschahen  mit  Schlittenkufen,   wel 
Stirnseite  etwas  zu  steil  geformt  waren.  Infolge  der  hiedurch  beding 
bedeutenden    Bewegungs- Widerstände  kam  das  Reißen  der  Anbindstricke  &>$ 
selten  vor.  Bei  den  späteren  Fahrversuehen  wurden  flacher  geformte  Kufen  <* 
Gebrauch  genommen  und  dadurch  dieser  Anstand  behoben.    Übrigens 
beiden  Kufen  gattuu  gen,    besonders    aber   bei    der    reconstruierten  Schlitten! 


r 


95 

die  Beanspruchung    der  FlflipMlllIlft.  in  Vorgleich  zu   jene! 

Bädern  fortgebrachten  <;■  ittiafl  zut«-»_ 

Beim  Bergabfahren  erwies  es  sich  ausreichend,  entweder  an  eine  der 
unteren  Kufen  den  Eisring  anzuhängen,  oder  die  Schleppkette  utn  Kad  und 
Cufe  zu  schling»  n. 

Die  Lenkbarkeit    des    Geschützes  war  durch  die  Anbringung  der  Kufen 
Ich!   beeinträchtigt.  Das  Schleudern  der   Lafette  auf  glatter  Bahn  konnte   \"11- 
M    beherrscht    werden,  wenn  ein  bis  zwei  Kanoniere  am   Rohrkopfe  ent- 
ihnlteru 
Beim  Fahren  im  Terrain  ist  das   Passieren   bedeutender  Hindernis.^ 
Mittenfuhrwerke  Oberhaupt  ausg>  »ersetzen  tou  Beichten 

sowie  von  Unebenheiten  geringeren  Grades,  hatte  jedoch  bei  dem  Fahr- 
en weder  Anstände  noch  sonstige  Schwierigkeiten  verursacht. 

über    die  Zulässigkeit    mit  einem  als    Schlitten    hergeriehteten  Geschütz 
andauerndes  Feuer  zu  unterhalten,    fehlen  zwar  die  ntithigen  Erfahrungen, 
ch  dürfte  es  in  einem  solchen  Falle  n<>thig  sein,  die  Kufen  von  den  KatVtten- 
iern    abzubinden,    was    in    der    vor   dem    Auffahren    in    die    Position    einzu- 
ehmenden  Bereitschaftsstellung  geschehen   könnt* 

Schliesslich    sei    noch    bemerkt,  Iam   sich  die  versuchten  Schlittenkufen 
forderlichenfaUs    auch    bei    den    Train-Fahrwerken    verwenden    lassen,    nur 
afisste  der  zwischen  Vorderrad  und   Kufenh*"dzeru  vorhandene  Spielraum  durch 
inlegen   von  kleinen  Holzkeilen  beseitigt  werden, 

Generalmajor  B.  v.  E  s  c  h  e  n  b  a  c  h  e  r. 


lanspruchnahme  der  Ankerseile  bei  schwimmenden  Brücken  Unterlagen. 

Bei   Brücken -Improvisationen  mit  requiriertem  Material  ist  es  erforderlich 
wissen,  welcher  Inanspruchnahme  die  Ankerseile  ausgesetzt  werden  und  welche 
BStigkeit  sie  besitzen.  Letztere  hängt  von  dem  Materiale  ab  und  bei  1 1 
cht  unwesentlich  von  ihrem  Alter,  Um  bei  Anwendung  rasch  beschaffter  Anker- 
U  stets  ♦'inen   richtigen   Oalcul  machen   zu  kennen,   ist   es  m'dhig  zu  \x\ 
frlche  Festigkeit  Seil«    bei    einem    bestimmten  Querschnitt    besitzen    und    wie 
sie  bei  einem  bestimmten  Fahrzeug  und  Fahrwasser  beansprucht  w -rLn. 
technische  Unterricht  enthält  im  18.  Theil,  Punkt   :.  Angabe,  daaa 

nngsgeinätf  noch  bei  Strömungen  bis  3'OOm  Geschwindigkeit  das  Ober- 
ikerseil  eines  Schiffes  hinlänglich  stark  sei,  wenn  der  Flächeninhalt  des 
silqtiersehnittes  ein  Zwei  tausendstel  des  grfiöten  getauchten  Schiffsquerschnittee- 
»tragt,  d.  h>  wenn  der  Seilquerschnitt  fünfmal  BO  viel  Quadrat-«  Vntiineter 
ltbält.  all   der  getauchte  Schiffsquerschnitt   Quadratmeter, 

Nach   Ritters   „Technischer  Mechanik4    darf  man  im  Allgemeinen  an- 

ehmen,  dass   der  Widerstand,    welcher    der  Bewegung   eines    an    allen  Seiten 

ja  >\»r  Flüssigkeit  umgebenen  (symmetrisch  inbesog  auf  eine  der  Bewegungs- 

rhtung    parallele    Axe    geformten)     festen    Körpers    entgegenwirkt,    DDgeflhx 

ortional    ist    dem  Quadrate    der  relativen  Geschwindigkeit  des  Körpers  in- 

auf  die  Flüssigkeit,   ferner  propottioari    ist   der  grollten  nitts- 

che  des  Körpers,  rechtwinkelig  zur  Axe  benommen,  und  außerdem  proportional 


96 


Notizen. 


8er  Dichtigkeit  der  Flüssigkeit  Annähernd  ist  daher  jener  Widerstand 
rechnen  aus  der  Gleichung:: 

in  welcher  V  i**  Gewicht  der  Flüssigkeit    pro  Cubikeinheit,   F   den  FUchf&- 

inhalt   jener    größten  Qoerschnittstläche     oder    ProjV 

Querschnitt    der  Tauchung)f  v  die  relative    Geschwindigkeit    und   £ 

der  Form  des  Körpers  abhängigen  Erfahrungs-Coefficienteii  bezeichnet. 

Der    Widerstands  -  Coefficient   ist   hei    theilweise    eingetaucht' 
stets   kleiner»    als   bei    ganz  von  der  Flüssigkeit  umgebenen  K  Für  m 

in  der  Richtung  seiner  Axe  bewegtes    schwimmendes  Prisma,    >1 
nicht  mehr  als  das  Sechsfache  der  mittleren  Breite  des  eing^t 
beträgt      improvisierte,    trogartige    Schüfe)    ist  £  =  l'l    zu    setzen.    I 
gebaute  Schilfe  kann  als  Mittelwert  ^  =  0*2  gesetzt  werden,  bei  sehr  gut  g*- 
bauten  Schiffen  kann  der  Widerstands-Coefficient  bis  auf  die  Gröüe  *  - 
sich  vermindern.  Förden  ungünstigsten  Fall  erfahren  also  Pontons  den  Widerrtwi 


W  = 


1*1  X  1000  Fv* 


20 


=  55.  F.v* 


somit  bei  v  a  3m  und  Im*  Taueliungsquersehnitt  55  X  9  =  J 
der  Regel   des  Unterrichtes  entspricht  diesen  Verhältnissen    ein   A 
ca.  5cm9  oder  von  ca.  26mm  Durchmesser.  Thatsächlich  kann  auch 
Seil  mit  sechsfacher  Sicherheit  bOOkg  tragen.  Nach  dem  n Wiener  Baur^ 
besitzen  Hanfseile    die    in  der  folgenden  Tabelle    enthaltenen  Tragfahi. 


Tabelle  zur  An  wen  d 

ung  von  Hanfs  eil  er 

L 

Ungetheerte    runt 

e    Seil" 

Geth 

eerte    Kab« 

ilc 

Durehmeisor 

GewirM   (»n» 

Art>eiUia*t  h.i 

Dureliiin?*»«?r 

Gewicht  pro 

Arbeiulwt  toi 

in  Millimeter 

rurrrntmeter 

Ö/aelier 

in   Millimeter 

OtntUMlN 

i;f*cber  Mck*f 

IQ    K'.l.i.K'r.»N-.!n 

bell  in  Kilr.gr. 

in  Kilagrntoni 

b^It  In  KtUr 

16 

0'21 

200 

43 

165 

M 

(i  92 

800 

N 

2  13 

33 

0-37 

400 

59 

267 

S.600 

16 

0-53 

BOG 

et 

370 

29 

QU 

750 

12 

4  00 

33 

0  80 

900 

78 

4*80 

36 

0  % 

1 .000 

85 

39 

106 

l.WO 

98 

6*40 

700 

46 

1  55 

1.500 

98 

746 

52 

203 

2.000 

105 

8  53 

Llfi 

Dagegen  zeigen  Drahtseile  aus  Gusstahl  folgende  Gewichte  und  Festig- 
keiten bei  sechsfacher  Sicherheit. 

Durchmesser:     7,       9,      10,     11,     12,     i:i.       14,       15. 
%  pro  Im:    0*15,  0*22»  0*26,  0*30,  040,  045,  Qrt 
Festigkeit:       300,  450,  530,  610,  810,  950,  1.110.   1.4."h>. 
Durchmesser:       16,  17,        18,        19,        21,        23, 

lg  pro  Im:       0*80,     0*85,     1D0.      110,    1'25,      1*50.     1*80. 
Festigkeit :        1.680,   1.830,  2.130,  2.260,  2.630,  3.080.  3,510, 


I 


Notizen,  97 

Vergleicht  man  die  Ziffern  der  beiden  Tabellen,  so  ergibt  sich,  das«  bei 
icher  Festigkeit,  die  Hanfseile  beiläufig  das  doppelte  Gewicht  der  Draht- 
e  besitzen,  man  also  von  letzterer  Gattung  an  Ankerseilen  bei  gleichem 
ficht,  die  doppelte  Länge  mitführen  könnte. 

Da  man  ferner  bei  Drahtseilen  sich  mit  einem  geringeren  Sicherheits- 
fficienten  —  etwa  V,  statt  */«  —  begnügen  darf,  so  ließe  sich  die  tuit- 
ührende  Ankerseihnenge  für  Improvisationen  —  nicht  für  normale  Kriegs- 
cken  —  sogar  vervierfachen.  So  wiegen  1000m  des  7  wm- Drahtseiles,  das 
Brücken  aus  improvisierten  Booten  vollkommen  genügen  würde,  150Ay/. 
>  ungefähr  das  Doppelte  der  bei  einer  Genie-*.  V-mi^nie  in  der  Ausrüstung 
ndlichen  Klammern.  Zur  genauen  Feststellung  der  Beanspruchung  der  Anker- 
e  für  Noth-Constructiünen  empfehlen  sich  Versuche  mit  Sacks  Stoßfanger 
1  Kraftmesser,  welcher  mithilft  eines  Charniers  am  Ponton  befestigt  werden 
sste,  um  sich  mit  seiner  Ase  stets  an  die  Seilriehtung  zu  legen.  Mithilfe 
selben  würden  sich  alle  in  den  obigen  Formeln  notwendigen  Coefficienten 
littein  und  daher  gut  branchbare  Berechnungsweisen  der  Seilstärken  auf- 
llen  lassen.  Die  durchgeführten  Proben  ließen  auch  beurtheilen,  ob  es  nicht 
gezeigt  wäre,  jedes  improvisierte  Boot  oder  jedes  Ankerseil  mit  einem  der- 
igen  iStoUfanger  auszurüsten,  um  die  einer  Schiffsbrücke  gefahrlichen  Stöße 
wimmender  Gegenstände  zu  mäßigen  und  so  Ankorseilrisse,  namentlich  bei 
Lhtseilen,  zu  verhindern.  Major  Tilschkort. 

i   fran 

Ähnlich    wie    im    zweiten  Hefte    dieses    Jahrganges    die    deutsche  Feld- 
unier-Vorschrift    besprochen    wurde,    folgen  nun  die  wesentlichsten  Bestim- 
men der  entsprechenden  französischen,  provisorischen  Instruction. 

a)  Allgemeine  Bestimmungen, 

Die  durch  Infanterie-Truppen  herzustellenden  Befestigungsarbeiten  scheiden 
nach  der  Widerstandsfähigkeit,  die  man  denselben  verleihen  will  einer- 
18,  oder  nach  der  zu  ihrer  Ausführung  verfügbaren  Arbeitszeit  anderseits, 
zwei  Kategorien. 

In  unmittelbarster  Nähe  des  Feindes»  sind  nur  mit  den  tragbaren 
rk zeugen  die  einfachsten  Arbeiten,  wie  z.  B,  Schützengräben  auszuführen, 
aber  im  Gegenfalle  der  Feind  entfernter,  ist  es  daher  nägüch  den  Be- 
ugungsarbeiten einige  Stunden  widmen  zu  können,  dann  haben  stets  wider- 
ndsfahigere  Arbeiten  zur  Durchführung  zu  gelangen,  deren  Eiuplacements 
Beb  vorher  sorgfältig  mit  Rücksicht  auf  möglichste  Ausnützung  der  Feuer» 
Te,   ausgewählt  werden  müssen. 

Im  letzteren  Falle  sind  gleichzeitig  mit  den  von  der  Mannschaft  ge- 
reaett  Werkzeugen,  auch  jene  Werkzeuge,    welche  entweder  auf  Tragthieren 

lJ  „Instruction  practique  provUnire  #yr  le*  traveaux  de  champ  de  fmtailte  ä  Vusagc 
Croupe*  tTinfanterit" ,  vom  *J.  August  1890. 


französische   provisorische   Instruction   über  die  Ausführung  von 
Feldbefestigungsarbeiten  durch  Infanterie-Truppen '). 


98  Notizen. 

verpackt,  oder  aber  im  Werkzeugwagen ')  hinterlegt  nachgefühlt  werden,  in 
Benützung  zu  nehmen.  Hiebei  sollen  die  tragbaren  Werkzeuge  auch  bei  der 
Arbeit  in  den  Händen  derjenigen  Leute  verbleiben,  von  welchen  sie  getragen 
werden  und  soll  stets  getrachtet  werden,  die  Arbeitsanstellung  so  zu  bewirken, 
dass  Leute  mit  gleichartigen  Werkzeugen  immer  in  Partien  vereint  zur  Ver- 
wendung gelangen. 

Die  Brustwehrstärke  der  verschiedenen  Erddeckungen  ist  veränderlich. 
Gegen  Gewehrfeuer  beträgt  dieselbe  wenigstens  0*80m,  gegen  Geschützfeoer 
jedoch  3*Om. 

Die  Profilgestaltung  des  äußeren  Grabens  steht  einerseits  mit  der 
raschen  Gewinnung  der  zur  Herstellung  nöthigen  Erde,  anderseits  mit  der 
eventuellen  Schaffung  eines  wirksamen  Hindernisses,  welches  den  Feind  im 
Feuer  des  Yertheidigers  aufzuhalten  vermag,  in  Zusammenhang. 

Auf  die  Gestaltung  des  Tracä  sind  hingegen  bestimmend  die  Configuration 
des  Terrains,  das  Streben,  die  feindlichen  Annäherungen  unter  heftiges  Feuer 
zu  bringen,  sowie  die  Wirkung,  welche  man  gegen  und  vor  die  Nachbar- 
werke auszuüben  beabsichtigt  (Anbringung  von  Flanken).  In  der  Vertheidigungs- 
linie  liegende  natürliche  Hindernisse  sind  stets  auszunützen. 

h)  ReglementariBohe  Typen. 
1.  Schützengräben. 

Der   normale  Schützengraben,  Fig.  1,  ist  für  stehende  Schützen  (linkes 

Knie  gegen  die  innere  Brustwehrböschung  und  linker  Arm  auf  die  Brustwehr- 

krone  gestützt)  bestimmt.  Seine  Breite  gestattet,  dass  ein  zweites  Glied  stehend 

„.  hinter  dem  ersten  das  Feuer  abgeben 

lgur  kann.  Für  den  linken  Arm  der  Schützen 

kF^%%j>  ^es    ersten  Gliedes  ist    in    Intervallen 

'•"  Am       T^4w  von  °'7^w  ein  °*20  W8  0*25m  tiefe? 

iM4»»5fcL'  M        ^"""»^»«^       Auflager  herzustellen. 

^fms^gm\  Trotz  des  geringen  Aufzuges  sind 

r«i     1;iQ      \\\  m   •    rftt  j  Schützengräben   —    besonders  im  ge- 

!        rs§    ,mf*  ackerten  Boden  —  leicht  wahrzunehmen, 

* * ""* si  es  soll    daher    die    äußere   Brustwehr- 

k s-3$ ..—•*  böschung  mit  kleinen    Zweigen,  Gras- 

UUr  trukeint  Me  An*kia0ü>)u  mü>  iiom.      halmen,    u.   dgl.    bedeckt  werden,  um 

die  Schützenlinie  zu  verbergen. 
Zwischen  den  einzelnen  Schützengrabenstreckon  —  größere  Strecken  als 
für  eine  Infantorio-Compagnie  soll  man  vermeiden  —    sind  Intervalle,    welche 
als  Communication    für  Artillerie    und  Cavallerie,    sowie    zum  Vorbrechen   und 
Entwicklung  von  Reserven  dienen,  frei  zu  lassen. 

Arbeitsanstellung  und  erforderliche  Arbeitszeit: 

mit  den  tragbaren  Werkzeugen  auf  4m  facht  Schaufellängen)  5  Mann 
(ein  Krampe  und  vier  Schaufeln)  40  bis  60  Minuten; 

mit  den  dem  Werkzeugwagen  entnommenen  Werkzeugen  auf  3m  drei  Mann 
(ein  Krampe,  zwei  Schaufeln)  30  bis  45  Minuten. 

*)  Ein  Infanterie-Regiment  verfügt  über  202  Schaufeln  und  114  Krampen. 


Notizen, 


99 


Wo  Mangel  an  Zeit,  oder  fester  Boden  die  rasche  Ausführung  des 
ormalen  Schützengrabens  ausschließen,  ist  der  Schützengraben  für  knieende 
chötzen  herzustellen.  Fig.  2. 

Nach   den  verwendeten  Werkzeugen 
dessen    Herstellungszeit    30  bis 
15     Minuten,     beziehungsweise     20    bis 
10  Minuten. 

Durch    Vertiefung    kann    zum  nor- 
malen Profil  übergangen  werden. 


Figiü 


2.  Deckungsgräben. 

Wenn  Truppen  in  ein  und  derselben  Stellung,  zuwartend  längere  Zeit 
verbleiben  müssen  —  (Unterstützungen,  Reserven!  —  und  das  Gelände  ihnen 
keine  benutzbare  natürliche  Deckung  bietet,  ao  sind  Deckimgsgr;ih*»n  anzulegen, 
sich  den  Bücken  und  dem  Feuer  des  Gegners  zu  entziehen. 


Figur  4» 


(-**•} 


zm *  *« - 4 


ii  ~.#m w *v.  ._     * 

■>M - 


* 


Fig.  3    zeigt    den    normalen,  Fig.  4  den  vereinfachten  Deckungsgraben. 

Ersterer  kann  bis  zu  einem  gewissen  Grade  auch  gegen  Artilleriefeuer, 
letzterer  hingegen  nur  gegen  Infanteriefeuer  schützen. 

Zu  ihrer  Ausführung  ist  sich  stets  der  nachgefühlten  Werkzeuge  zu 
bedienen. 

Arbeitsanstellung:  pro   im  zwei  Mann  (eine  Krampe,  eine  Schaufel). 

Arbeitszeit:  Für  den  normalen  Deckungsgraben  lb  30l  bis  llj  50T 
und  für   den  vereinfachten   lh   IQ1    bis   lh   SO1, 

Zur  Ermittlung  der  in  einem  bestimmten  Falb'  erforderlichen  Längen  aus- 
•tehnung  solcher  Deckungen  ist  pro  Schütze  0  75m  Kauimliuieulänge  zu  rechnen. 

Eine  Infant erie-Compagnie  mit  200  Mann,  wovon  eis  Zug  als  Unterstützung 
r«rwftndet  ist,  benötbigt  demnach  eine  Länge  von  112"50//4  bei  eingliedriger 
und   50*2 5m  bei  zweigliedriger  Besetzung. 

Ein    Bataillon,    welches    drei    Compagnien    in    der    Feuerlinie    und    eine 

ICompagnie  in  der  Reserve  hat,  wird  337"5Öm  bei  eingliedriger  und    168"75wü 
zweigliedriger    Besetzung    erfordern.    (Die    frei    zu    lassenden     Intervalle 
zwischen  den  Compagnien  selbstverständlich  nicht  inbegriffen.) 
3.  Schanzen.  / 

In  Fig.  5  ist  eine  Schanze    für    eine   i.'niiipagme  dargestellt  Die  300*n 
s'tx  Facen  a  stoßen  stumpf  zusammen  und  schließen  an  sie  unter  ca.  120° 


100 


Notizen. 


die  12m   langen  Flanken  b  an.  Profil   der  Facen    und  Flanken  zeigt  Fig.  6. 
Die  Kehle   ist  aus  einem  360m  langen  normalen  Schützengraben  c  gebildet, 


GrundtiTs  11800. 


H '*• 

Attsste&'Xkui/. 


welchem  gegen  das  Innere  der  Schanze  eine  200m  lange  Rückenwehre  d  tot- 
gelegt  ist.  Profil  der  Kehle  zeigt  Fig.  7. 

Figur  6. 


i~ m.„ >*s, .*:& *„ i44.  . ...> 

li .. *•:•• i 


Den  Kehlschluss  vervollständigen  zwei  je  100m  lange,  an  den  Enden 
beider  Flanken  senkrecht  angehängte  Schützengräben  e,  welche  zwei  Eingänge, 
die  mindestens  5'0m  breit  zu  machen  sind,  frei  lassen. 


\fiM.i.r/tf.ijfö±f^j*tyg m-..*ir#f.4Mfr..rM..>i!? 


...f.« *■ 


..t.tt... 


Die  Länge  der  vorhandenen  Feuerlinien  —  Kehle  inbegriffen  —  beträgt 
1400m.  Bei  der  Besetzung  entfällt  pro  Schütze  080  bis  10m  Kammlinienlänge 


Notizen, 


101 


kann  ein  oder  ein  halber  Zug  hinter  der  Kückenwehre  als  Rettm  aufg- 
estellt werden.  In  besonderen  Gefechtsmomenten  kann  die  eine  öder  die 
ädere  Linie  mit  zwei  Gliedern  besetzt  werden, 

In  der  Zeit  des  Zuwartens  wird  die  dem  Artilleriefeuer  ausgesetzte  Be- 
satzung,   hinter    den  Facen    und    hinter   der  Rücken  wehre    der  Kehle,  in  zwei 
Gliedern  an  der  inneren  Brustwehrböschung  und  an  das  Bankett  angeschm 

beit  Es  entfallen  demnach  auf  080m  Kammlinien  länge  zwei  Mann 
und  kfc&lttQ  somit  150  Mann  hinter  den  Facen  (60m),  das  ist  drei  Züge, 
und    i  Zug  hinter  der  Kucken  wehre  (20m)  aufgestellt  werden. 

ArbeitsansteUnng;    Bei    den  Facen    und   Flanken    sind    anf    2m  Kamin - 
Unieallnge    drei  Mann    im    luBettti    und    drei    Mann   im    inneren    Graben    an- 
II^tk  Es  entfällt  demnach    auf   Im    Linienlänge  drei  Mann  (eine  Kr;irnpet 
vei  Schaufelnd 

Beim    mittleren    Theil    der    Kehle    sind    im    inueren    Graben    auf    Im 

zwei  Mann  (ein*  Schaufel   und  etat  Krampe)  und  im  äußeren  Graben  anf  9fl* 

i   Mann  (eine  Schaufel    und   eine  Krami  teilen.  Für  die  Theile    mit 

chützengraben-Profil  ist  behufs  Erzielung  gleicher  Arbeitsleistungen  auf 

bis  3*0m    ein  Mann    anzustellen.  Die  Arbeit   beginnt  mit  der  Ausführung  der 

:'.i<"ii    und    Flanken    und    es    wird    nach    ihm    Beendigung    zur  Ausführung 

ler  Kehle  übergegangen. 

Eine  Schanze    für  eine  Oompagüifl  «Tfordert  Arbeiter  und  Werkzeuge: 


L  i  n  i  a  D 

Arbeiter 

Schaufeln    Krampen 

u  . 

180 
71 

8 
10 
40 

6 

190 

48 
B 
5 

20 
4 

60 
M 

3 

5 

20 

2 

i    Flanken                      

ien  Flanken  angehängte  Schfttte&grtV 

Küekonwehre,  mittlerer  Theil  (äußerer  Graben i, 
«                  K            n      (innerer  Graben). , 
,             (beide  FlQgel) 

Zusammen , . . 

BIG 

202 

n. 

rhergesehene  Fälle,  die  Ermüdung  einzelner  Leute,  überdies  die  Her- 
stellung der  Brustwehr  in  »ien  ausspringenden  Winkeln  der  Facen  und  in  beiden 
cnuiterpunkten,    welche    stets    «*ine    dichtere  Anstellung  erfordern :    sind  Ter- 
anlassung,    dass    immer    eine    Arbeiter-Reserve    zur   Hand    sei,    damit    in    der 
Lrbeitsausführung   keine    Verzögerung    eintrete.  Deshalb    wird    man    die    Aus- 
urung   eines  derartigen  Werkes    zwei  Infantehe-Compagnien   Übertragen.  Die 
bl  der  hiezu   nÖthigen  Werkzeuge  entspricht  genau  der  von  einem  Infanterie- 
führten Anzahl.  Um  sich  aber  eine  Werkzeug-Reserve  zu  sichern, 
irird  man  nur  die  Facen,  Flanken    und    die  Rückenwehre    mit    der   Werkzeug- 
Qstung  des  Regimentes,    die    übrigen  Linien    aber  mit  den  bei  der  Mann- 
beflttdüchem  Werkzeugen  ausfahren. 
forderliche  Arbeitszeit:  4  Stunden. 

(„Revue  du  gcni*  mi/itu> 


102  Not  ix  an. 

Dm  ScMteophon *). 

In  vielen  Fällen  ist  es  Ton  großer  Wichtigkeit,  die  im 
Metallgegensttnden  vorhandenen  Blasen  und  Bisse,  mit  einem  Worte  die  u- 
ganzen  8tellen,  welche  die  Sicherheit  der  betreffenden  Gegenstände  heä* 
tr&chtigen  könnten,  rechtzeitig  zu  entdecken. 

So  z.  B.  entstehen  bei  gehärteten  Stählgeschosseü  eben  durch  du 
Härten  zahlreiche  Spannungscentren,  welche  das  Bestreben  ragen,  die  Maleklfe 
zu  trennen  und  kleine  Zwischenräume  zu  schaffen,  welche  die  Homegenittt 
des  Metalles  aufheben. 

Geschosse  mit  einer  derartigen  inneren  Structur  sind  natürlich  wmäm, 
da  deren  Spitzen  beim  Auftreffen  auf  den  zu  durchdringenden  Panv  ge- 
wöhnlich brechen.  Ebenso  sind  andere  Arbeitsstöcke,  wie  Kanonenrohre,  Achs«, 
Triebwellen  etc.»  durch  das  Auftreten  unganzer  Stellen  im  Innern  sehr  gdfehriet 

Bisher  gab  es  kein  Mittel  zur  Entdeckung  von  solchen  sehnlich« 
Blasen  und  Bissen ;  das  Abklopfen  mit  dem  Hammer  erweist  sich  Mm  sh 
resultatlos,  da  das  menschliche  Ohr  zn  wenig  empfindlich  int,  um  die  Umm 
Schalldifferenzen,  die  da  entstehen,  zu  erfassen. 


Aus  der  Zeitschrift  vLa  Natureu  ist  zu  ersehen,  dass  es  dem  Capitata 
Louis  de  Place,  Professor  der  Fortification  an  der  französischen  Cavallero- 
schule  gelungen  ist,  ein  Instrument  zu  schaffen,  welches  geeignet  ist,  die 
kleinen  Hohlräume  im  Innern  von  Metallstücken  durch  das  Gehör  znverl&sslich 
zu  entdecken.  Do  Place  nannte  dieses  Instrument  „Schiseophon".  Dasselbi 
ist  eine  sehr  sinnreiche  und  dabei  einfache  Combination  aus  einem  Microphon, 
einem  mechanischen  Klopfapparat  und  einen  Schallmesser,  und  gestattet  den 
damit  operierenden  Personen,  die  kleinsten  Schallunterschiede,  welche  sich 
beim  Auftreffen  des  Klopfers  auf  schadhafte  Stellen  eines  Arbeitsstückes  er- 
geben, sofort  zu  erkennen. 

Die  beigegebene  Figur  zeigt  die  Anwendung  des  Schiseophons  in  schema- 
tischer  Darstellung. 

G  sei  der  zu  untersuchende  Metallgegenstand,  welcher  bei  p'  eine  Blase 
enthält;  M  ist  ein  Microphon  von  ringförmiger  Construction,  durchsetzt  tob 
dem  Klopfer  K,  welcher  durch  einen  einfachen  Mechanismus  in  Th&tigkeit 
gesetzt   wird.   In  B  ist   eine  Batterie   in   den  Stromkreis  des  Microphons  ge- 


')  Vom  Griechischen  o/tat;  =  Spalte,  Bisa.   Der  Name  ist  gewählt,  weil  der 
Apparat  sich  zum  Aufsuchen  von  Bissen  und  Spalten  durch  das  Gehör  eignen  soll. 


X  o  t  i  i  e  ii. 


103 


schaltet»    welch    letzterer    außerdem    noch    durch    die    Spule    5,    die    auf   dem 

i^dl-Punkte  de*  eingeteilten  Lineals  iß  H*  fixiert  ist,  geht, 
ine    zweite,    verschiebbare    Spule    S*    ist    leitend    mit    zwei    kleinen 
nen   7'  verhunden,  welche    mlthÜfe  eines  elastischen  Bandes  am  Kopfe 
Beobachters   befestigt  werden. 
Der  Gebrauch  des  Apparates   ist  nun  folgender: 
Ein    Beobachter    befindet    sich    mit    dem    Klopfer    in    dem    Baume«    ii» 
welchem    die    zu    untersuchenden  Gegenstande  deponiert  sind;  vom  Mikrophon 
>    führen    die   Leitungsdrähte    in    das  Telephonzimmer,    in  welchem 
ein    zweiter    Beobachter,    der    die    Telephone    an    seinem    Kopf   befestigt    hat, 
riert,    D^r    zu    untersuchende    Gegenstand,    sagen    wir    ein    Geechoss,    ist 
zwischen  zwei  Dornen    eingespannt  und  gegen  seine  Oberfftcbe  wird  nun  3er 
Klopfer    geführt.    Angenommen,    der  Klopfer    trifft    eine  vollkommen  homogene 

Ki teile  des  Geschosses,  so  hfirt  der  andere  Beobachter  in  den  Telephonen 
II,  der  sich  vermindert,  sobald  die  inducierte  Spule  von  der  Fixen 
ntfernt  wird.  Bei  einer  gewissen  Entfernung  der  Spulen  voneinander  wird 
lann  in  den  Telephons  vollständige  Stille  herrschen.  Trifft  aber  im  weiteren 
Verlaufe  der  Untersuchung  der  Klopfer  eine  unganze  Stelle,  z.  B.  eine  Guss* 
blase,  so  wird  diese  gleichsam  als  Resonanzboden  den  Schall  verstärken,  das 
Microphon  wird  infolge  dessen  stärkere  Schwingungen  in  die  Spule  5  senden 
und  den  Schall  in  den  Telephonen  augenblicklich  herstellen. 

Die  Blase  innerhalb  der  Oberfläche  des  Geschosses  ist  also  auf  diese 
ff  eise  angezeigt. 

Bei  der  weiteren  Verwendung  dieses  Apparates  hat  Capitain  De  Tiare 
gefunden,  dass  es  vortheilhafter  ist,  die  inducierte  Spule  nicht  soweit  zu  ver- 
schieben, bis  in  den  Telephonen  absolute  Stille  eingetreten  ist,  sondern  nur 
soweit,  dass  gerade  noch  ein  leiser  Ton  zu  hören  ist;  aus  dem  Anwachsen 
dieses  Tones    wird    dann  das  Vorhandensein  der  defecten  Stelle  nachgewiesen. 

Das  Schiseophon  ist  in  einer  Casette  aufbewahrt,  welche  in  vier  Ab- 
teilungen enthalt:  einen  Schallmesser  (Audiometer)  mit  seinen  Spulen,  die 
beiden  Telephone,  den  Klopfapparat  sammt  Microphou  und  sechs  Trocken- 
ei ente  nach  de  Places  System. 

Diese  Elemente  sind  zu  dreien  geschaltet  und  mit  einem  Commutator 
verbunden,  der  den  viertelstündigen  Wechsel  der  Batterien  behufs  Vermeidung 
der  Polarisation  gestattet 

Das  Absorbtions-Mittel  der  Elemente  ,rMelasineu  genannt,  ist  gleichfalls 
eine  Erfindung  von  Capitaine  de  Place;  es  soll  nicht  austrocknen  und  das 
Zink  fortwährend  in  reinem  Zustande  erhalten. 

Zu  Ermont  angestellte  Versuche  sollen  die  außerordentlich  erfolgreiche 
Verwendbarkeit    des  Schiseophon    dargethan    haben.    Der   Apparat    wurde    eine 

Banze  Woche  hindurch  zur  Untersuchung  von  Eisenbahnschienen  benützt.  Die 
demselben    angezeigten    unhomogenen    Stellen    wurden    mit    Botbatüt    be- 
zeichnet; die  sodann  mit  dem  Dampfhammer  gebrochenen  Schienen  zeigten  in 
lien  Fallen  innere  Risse  von  mehr  udcr  weniger  Bedeutung. 

H. 


27* 


104  Notisen. 

Ober  die  telephntohe  Reprodvctlon  der 

Der  Hauptzweck  des  Telephons  ist  die  Wiedergabe  des  Wortes  «dt  da 
seinen  Elementen:  Articulation  mit  ihren  Beugungen,  Seihet- 
mit  ihrem  charakteristischen  Accent,  Klangfarbe  mit  ihren  Nuancen  o4  i* 
Alles  mit  hinreichender  Stftrke  auf  die  Entfernung  hin»  Aber  die  Ui 
der  Energie,  welche  die  telephonischen  Effecte  hervorbringt» 
auch  die  genannten  Elemente. 

1.  Alteration  der  Klangfarbe.  Sie  besteht  in 
eines  unangenehmen  Kaseins,  welches  oft  das  Wort  entstellt.  Dies  ifikrf  «£ 
früheren  Untersuchungen  meist  davon  her,  dass  die  Bewegungen  des 
welche  dessen  Grundton  und  dessen  harmonischen  Tönen  ontapiethw,  tt 
Aber  jene  legen,  welche  durch  die  8timme  entstehen,  ohne  mit  ihnen 
cidieren;  dadurch  tritt  eine  mehr  oder  weniger  ausgiebige  Störung  der  An 
der  elektrischen  Wellen  des  Hör- Telephons  ein,  folglich  der 
bewegungen  seines  Diaphragmas  und  schließlich  der  Tonwellen»  welche  ■ 
das  horchende  Ohr  eindringen. 

Wenn  dies  wirklich  so  ist,  muss  es,  um  diese  Alteration  an 
hinreichen,  ein  solches  Diaphragma  anzuwenden,  dessen  Grundton  Mmjß 
als  die  Grenze  der  Töne,  welche  durch  das  articulierte  Wort  der  mlnüip 
und  weiblichen  Stimme  entstehen;  dann  wird  die  Stimmwirkung  nicht  !■%■ 
um  die  Fundamental-  und  harmonischen  Töne  des  Diaphragmas  hervorxaÜring«, 
welche  nicht  mit  den  durch  die  Stimme  erzeugten  colncidieren ;  hiezu 
vielmehr  eine  mechanische  Energie,  welche  größer  ist,  als  jene,  wdcki  fr 
menschliche  Stimme  beim  Sprechen  hervorbringt,  aufgewendet  werden« 

Es  wird  solches  auch  durch  die  Erfahrung  bestätigt.  Um  nur  m 
extreme  Fälle  anzuführen,  genügen  Diaphragmen  von  100»nm  Durchnwntf 
und  lmm  Dicke,  ebensoviel  wie  solche  von  30mm  Durchmesser  und  O'lmft 
Dicke  vorstehender  Bedingung;  auf  passende  Telephone  adjustiert,  erzeugen  sie 
keine  merkbare  Alteration  der  Klangfarbe. 

2.  Alteration  der  Articulation  und  der  Selbstlaute. 
Selbe  besteht  einerseits  in  einem  übermäßigen  Hervortreten  gewisser  Mitunter 
Selbstlaute  und  Sylben  J,  p^r^lc. .  .  a,  o,  an,  on,  ent  über  den  größten  Theil  der 
anderen ;  anderenteils  in  einer  merkbaren  Schwächung  der  /,  s,  c,  z,  t,  t,  & 
Es  entsteht  hieraus  sehr  oft  große  Schwierigkeit,  den  Sinn  der  alteriertea 
Worte  zu  verstehen,  der  oft  nur  aus  den  vorangegangenen  errathen  werdet 
kann:  eine  beständige  Quelle  für  Irrthümer. 

Diese  Alteration  hängt  großenteils  mit  der  Form  und  der  Öffnung  der 
Mundhöhle  zusammem,  welche  beim  Aussprechen  der  vorerwähnten  Laote 
verschieden  sind,  und  mit  der  Energie  der  Tonwellen,  welche  bei  der  besprochen« 
Schwächung  herabgesetzt  ist,  so  dass  von  diesem  Gesichtspunkte  aus  die 
Alteration  eigentlich  unvermeidlich  ist.  Sie  hängt  aber  auch  mit  der  nebenher 
laufenden  Erzeugung  der  harmonischen  Töne  des  Diaphragma  zusammen. 
Es  ist  durch  Versuche  dargethan  worden,  dass  man  die  Beeinträchtigung  ^ 
Articulation    sehr  beträchtlich   durch  dasselbe  Mittel  beseitigen  kann,  welches 


')  Nach  „Comptc*  rendus*. 


Notizen. 


105 


Störung    der    Klangfarbe    aufhebt,    nämlich    Wahl    einer    passenden   Dicke 
md  eines  passenden  Durchmessers  des  Diaphragmas,  um  den  Fundamental-Ton 
ssselben   S'"hr  hock   WQfdjH  zu  lassen. 

Die  Fortpflanzung  durch  die  Linie,  welche  den  Sprecher  und  den  Empfänger 
rbindet,  spielt  hiebei  unter  anderm  auch  eine  gewisse  Bolle. 

3.  Verschiedene  Resonanzen.    Eine  dritte    Inconvenienz,  Will 

»no-r  großen  Zahl  von    Telephonen  sieh  Kftigt,   besteht  im  Auftreten  zweier 

nresonanzen.    Die    eine    stört   nicht   viel,  weil    sie    schwach  und  nur  für 

geübte  Öhren  wahrnehmbar  ist;  es  ist  dies  ein  metallisches  Kreischen,  welches 

\rt    Reibung    in    der    Radienrichtung   der    Diaphragmen    zugeschrieben 

rerden    kann,    die    Folge    der   Änderung    der    Form    der   Kraftlinien   in  dieser 

Sichtung.  In  einem  Diaphragma  mit  hohem  Fundamental-Ton  verschwindet  es; 

weil  das  Kreischen  dann    zu  hoch  ist,  um  genug  kräftig  auf  das  Ohr 

eu  wirken;  sei  es,    dass    es    gar   nicht    entsteht,    weil  die    hiefür  nothwendige 

mechanische  Energie  größer  ist,  als  jene,  welche  durch  die  menschliche  Stimme 

erzeugt  werden  kann. 

Die    zweite    Nebenresonanze    ist    weit    starker    und    volltönender;    es  ist 

der  im  Telephon  eingeschlossenen  Luftmenge. 

Um  selbe  verschwinden  zu  machen  —  in  ihr  verwischen  sich  auch  gewisse 

BeugungsvarieUten  der  Klangfarbe  —  genügt  es  unterhalb  des  Diaphragma  nur 

sehr  kleine  Luftkanuner  zu  belassen,  was  man   beispielsweise  auch  durch 

Auskleiden  des  Telephon-Innem  mit  Filz  erreichen  kann. 

Abgesehen  von  der  letztbesprochenen  UnzuJcommlicbkeit,  welche  man 

leicht  beseitigen  kann,  sieht  man,  dass  die  Ursachen  der  Alteration  der  tele- 

i  ischen  Übertragung    des    gesprochenen  Wortes    beträchtlich  abgeschwächt, 

auch  nicht  beseitigt  werden  können,    und  zwar  durch  das  sehr  einfache 

alle  Ursachen  wirksame  Mittel,  der  Anwendung  von  Diaphragmen  mit  hohem 

"undamental-Ton;  dies  wird  erzielt  durch  große  Dicke  bei  großem  Durchmesser 

Im  durch  kleinen  Durchmesser  bei  kleiner  Dicke, 

Man  erreicht  hiebei  gleichzeitig  nebst  der    Reinheit  auch  Intensität  der 
elephonischen  Reproduction :  ein  glücklicher  Umstand,  weil  beide  Eigenschaften 
Telephon    unzertrennlich    gefordert    werden    müssen,    soll    dieses    zart    und 
Drzüglich  wirken.  Hauptmann  Dietl. 


Schanzkörbe  und  Metallschilde  im  Befagerungs-  und  Festungskriege1). 

Nach  einem  Artikel  des   Russischen  Invaliden"  von   1890  ergaben 
ait  dem  kleinealihrigen  Gewehre  und  rauchlosen  Pulver  angestellten  Versuche, 
einer    Anfangsgeschwindigkeit    von     &16*H,    Eindringlingstiefen    in    frisch 
nufgeworfl  od: 

bei       IM  Schritt   Entfernung  bis  3     Fuß  (0  90w) 
„       Mö  ,  1%  „     (0*7fi 

BOO       0  n     2        „         • 

1.20U       v  1        *    (WO 


li  «lem  .Russischen  Ingenieur-Journal11. 


106  Notisen. 

Es  werden  somit  auf  600  Schritt  Distana  die  gewöhnlichen  imBm« 
oder   Stroh    geflochtenen   oder  mit  Leinwand   bespannten   3caanikftrbe 
2  Fuß  (0*60)  Durchmesser  durchschossen. 

Zur  Fällung  you    swei   solchen,  nebeneinsndt 
erst  auszuhebender  Erde   bedarf  der  Arbeiter  20  bis  4G 
welcher  Zeit  100  bis  200  Schnss  gegen  denselben  abgefeiert 
vom  Shrapnelftuer   und   dem  Feuer   der  SchneüJenerkaneneft    gar   nicht 
sprechen. 

Speciell   die  Leinwandschanzkörbe  fluten  sich, 
irgendwie  den  Halt  im  Boden  Terlieren,  oder  besonders 
Stoß  der  Schaufel,  ron  Erdknollen,  Steinen  u.  dgL  leicht : 
weitere  Anfüllen  verhindert  ist;  sie  finden  bei  Segen  oder  Nl 
gehen  an  den  BefestigungssteUen  zwischen  Fleck  und  Stoff 
zerreißen. 

Als  Mangel  der  geflochtenen  Schanzkörbe  lassen  sieh  anfknUcn  (safer 
dem  bedeutenden  Gewichte  bis  2  Pud  (32'76fcp): 

1.  Es  entsteht  beim  Gebrauche  dieser  Korbe  leicht  Urin,  dar  Ja 
Belagerten  auf  die  Arbeit  aufmerksam  werden  läset 

2.  Das  Tragen  eines  solchen  Korbes  durch  den  Bnaelnen  ist  ab 
beschwerlich.  -    * 

3.  Soll  der  Arbeiter  das  Gewehr  auf  dem  Backen 
einen  Ausfall  sofort  schussbereit  zu  sein,  so  ist  die  Arbeit 

4.  Die  Korbreihe  ist  bei  ihrer  ziemlich  bedeutenden  Höhe 
nach  ihrem  Aufrichten  ein  auf  1.000  Schritte  bei  Tag  «ad,  wenn  dar  Y«- 
theidiger  das  Vorfeld  beleuchtet,  auch  bei  Nacht  gut  sichtbares  ZU  ni 
lockt  das  in  diesem  Stadium  sehr  schädliche  feindliche  Feuer  auf  sich,  «tae 
dem  Arbeiter  Schutz  zu  gewähren. 

5.  Da  jeder  Arbeiter  nur  einen  Korb  tragen  kann,  so  ist  die  Au- 
steilung nur  der  Hälfte  der  Arbeiter  bei  Aushebung  der  fliegenden  Sape 
hinter  den  Körben  möglich,  während  die  andere  Hälfte  sich  auf  den  Boden 
legen  muss. 

Mittels  Stroh  geflochtene  Körbe  sind  halb  so  schwer,  haben  aber  die 
sonstigen  Xachtheile  der  Beisigkörbe  und  sind  noch  leichter  als  diese  durch 
die  Artillerie  in  Brand  za  setzen. 

Leinen-Körbe  haben  nur  5  bis  10  Pfund  (2*0  bis  4*0%)  Gewicht,  geben 
aber,  wenn  mit  lichter  (ungefärbter)  Leinwand  bespannt,  ein  noch  auffälligeres 
Ziel  ab  und  erlauben  infolge  ihrer  geringen  Formbeständigkeit  nicht  du 
Wegnehmen  der  Erde  nahe  ihrem  Auflager. 

Der  russische  Autor  ist  daher  der  Ansicht,  dass  bei  der  Wirksamkeit 
des  heutigen  Gewehr-  und  Shrapnel-Feuers  keinerlei  Korb  rar  raschen  Her- 
stellung einer  Tranchee-Brustwehr  brauchbar  sei.  Die  Anfertigung  der  Körbe 
erfordert  nicht  wenig  Zeit  und  Material,  sowie  Arbeitskraft,  weshalb  derselbe 
statt  der  Körbe  Sandsäcke  und  Metallschirme  (Blenden)  vorschläft  und  hierin 
folgende  Bemerkungen  knüpft: 

1.  Für  Herstellung  aller  Angriffsarbeiten  auf  Entfernungen  von  mehr 
als  1.000  Schritten,  also  von   der  1.  bis  zur  2.  Parallele,  soll  ausschließlich 


Notizen. 


Iü7 


r    init    l  ffllktao  S|  i    (mit   je   *t  Pfund  Gewicht) 

nd    abwechselnd    mit    einem  stählernen  .Spaten   ( LöfiM  i   mit  hölzernem  Hand- 

riff  (von    nicht    mehr    als    1    Pfund  Gewicht)  zum  Einfüllen   der  Erde  in   die 

idsäcke  und  mit  der  Schaufel  ausgerüstet  werden.  «Ein-  derartige  Ausriisiuii- 

Mannes  verursacht  2  Rubel  50  Kopeken   [4  fl.  ö.   V\\|  Kosten.) 

Die  ♦•rwähnt»  n  12  Sacke  lassen  sich  in  vier  einfach  aufeinander  gelegten 

chichten.  mit  der    LftSf0B8Obafi    der    Säcke    in    der  Schussrichtung,    zu    einer 

lohe    von  3  FuÜ  (O*90"O  und    in    einer  Länge    TOB   3a  4  FuB   (l'13m,    An- 

ellungsrauin    für   1   Arbeiten    oder   in    zwei    Reiben    quer    über    die    Schuss- 

ltung    zu    dreien  über  einander  auf  eine   lbbe   v«m   2'/4  FuÜ   (O'SSfll)  und 

le  Länge  von  3  Fuß  (0*90m)  für  sich  odtf  als  innere  Brustwehrverkleidung 

Miibüüeren. 

\nfüllung  eines  Sackes  erfordert  5  Minuten,  jene  aller  zwölf  Säcke 
atber  1   Stunde  Zeit 

Mittels  fünf  schon  früher  gefüllter  Säcke  kann  jedoch  binnen  einer 
innte  ein^  den  Arbeiter  vollständig  deckend*  Brustwehr  von  l1  ,  Fuß  (Q'-lbm) 
icke,   und  2  l/k  Fuß  (00*/"  I  Hohe  geschaffen  werden. 

Fflr    den  Angriff   auf  2  Lagerforts    berechnet    der  Autor    für  SS  Werst 

fcm)  Ausdehnung  sämintHeher  Angritfshauten  (4  Parallelen  und  3  Sappen) 

id  bei  Anstellung  eines  Arbeiters  auf  3%  Fuß  (  112/"»  Frontlänge  den  Bedarf 

Sandsäcken,    bei    Betheilung  jedes    Arbeiters    mit  12  Stück,  auf  280.000. 

lbe   können  bei  einem  Gesa  mmtge  wich  te  von  65-000  Pfund  (ca.  26.650%) 

16  dreispännigen  Wagen  fortgebracht  werden. 

Die   Erbauung    der  2.   Parallele    in    viinr   Entfernung  von   l.OOO  bis 
Schritt  Entfernung   vom  Yertheidiger,   also  im  wirksamen  Infanteriefeuer, 
der  noch  näheren  Anlagen  des  Angreifers,  sollte  nur  unter  dem  Schutze 
von   schusssicheren  Metallschilden  vorgenommen  werden. 

Noch  1887  waren  solche  von  2%  bis  3  Linien  Dicke,  1  Arschin1) 
Breite  und  2  Arschin  Länge  vorgeschrieben.  Sie  hatten  ein  Gewicht  von  3 
bis  3%  Pud  (50  bis  55Ä0). 

Den  Versuchen  in  diesem  und  dem  vorangegangenen  Jahre  waren 
15    Modelle    unterzogen    worden.    Selbe    waren    in    verschiedenster   Weise   mit 

fützen,  Riemen  zum  Übertragen  und  verschließbaren  Schießscharten  versehen. 
Nur  2  Modelle  eigneten  sich  bei  eine?  Höbe  von  3'  für  die  Übertragung, 
i  der  lie  auch  den  Kopf  des  Träges  schützten,  welch  letzterer  durch  die 
öffnete  Schießscharte  nach  vorwärts  bückte. 
Die  übrigen  ließen  bei  einer  Höhe  von  %*f%  Fuß  i01.r>/oi  den  Kopf 
des  Trägers,  der  den  Schild  wie  einen  Harnisch  vor  der  Brust  trug,  frei  und 
schützten  nur  den   Rumpf, 

In  einer  dem  Artikel  des  russischen  Autors  beigegebenen  Tafel  sind 
diese  Schilde  in  den  verschiedenen  Verwendungsarten  auf  der  Brustwehr  und 
bei  Aashebung  der  fliegenden  Sappe  dargestellt 

TH«  frtr  die  Aushebung  der  2,  ParalM-  w-r  2  belagerten  Forts  bei 
einer  Längenausdebnung    von  6  Werst  erforderliche  Anzahl  von  Sappeblenden 


■)  1  Arschin  es  0  71m. 


Hctistn. 

lerntet  der  Autor  mit  &OOO  Stick, 
1%  Pud  (24*57%)  mm 
af  45 
Anfer  tkot»  wate  sock  «m  Yorratk 


Anck 

i  TorgeseUagca 
die  ConoBankatm  aaf 

Pljazinakif 
Mititt  dec  Gebrinck—  aaf 

Jfeehniinr.   dass   die  Brustwehr  bis   rar  Eriffiranr  4» 
die  tYnerütke  Artillerie  keftir  beetkoeaen  wird. 

Verfasser   verweist  jedoth   darauf,   da&s   bei  Enftkr™*;  &er 
Torpedo*-  du  Banken  und  mit  Dun  die  Schild*  einzikk  mit  EM» 
werden  kennen  xrad  es  daher  besser  sei.  jedem  Sckttzen 
in  ilbervreben  oder  aber  die  Staude  in  eisen*  «deck» 
ans    denen    sie   retktzein*    und    rasth    auf  die   Brist  »ekr 


Geeen   Shrapneifecer   brinct   der  Verfkseer  einen   sack 
Kcpf  des  Schätzen   biegenden   Sehfld   in  Tirschlar.   «tasen  S 
Bankette   rchen  und  der  in  dieser  Ifinakat  den  in  Xr.  164  <ae* 
Inxiüden-     T»:-n     1>9<>    d^rek    Getteraimapr    Pljaziaski 
2*  %  P^d  s*:iiwerai  deranaren  S-raüd  fcberaift 


iW  da 


DietI 


Kleine   Notizen. 


Uaer  £i**ca 
**k«  Iacreiexr-J-wrml*  ix  *»a-*i=L-*a:   >;w:aL  *x*   I-sr  iüssm. 
«kickte  \x*m*  B«*p**v*  5fcr  die  Y*rr**ixadr  *":a  mit   Lxft 
kiatea  ab  Brfekeaantcrli««»  ati^ntkh 


Notizen. 


I'".» 


: 


tt  Aleiauder  der  Große  den  Qraa-Flttsi  von  .'»00  Saschen  (t  067m) 
Rreite  mit  seinem  Heere  mithilfe  ron  Flößen  am  Thierhäuten  binnen  5  Tagen;  ein 
Theil   des   HannibaTschen   Heerei    die    Etbone    iuf  Weis«  und  nach 

Worten    waren    die   leichten    iberischen    Fußtruppen    gewöhnt,    die   Flü*se    mit 
»Icher  Behelfe  zu  übersetzen. 

1810  gebrauchte  das  9.  französische  Corps  in   Portugal   aufgeblasene  Ziegen- 
ute  ffir  diesen  Zweck  und  1827  überschritten  die  russischen  Truppen  im  persi 
iege  den  Araxes  mittels  Thierhaut- Unterlagen. 

Auch  bei  Tiflis  dienten  derartige  Mittel,  nachdem  der  Kur  ausgetreten  und 
<?  dortige  Brücke  weggerissen  worden  war,  und  im  russisch-türkischen  Kriege  1877 
am  es  gleichfalls  zu  solcher  Verwendung  von  Thierhäuten 

Russische  militär-technische  Handbücher  enthalten  Über  die  Verwendung  von 
hierhäuten  zu  erwähnten  Zwecken  wohl  wenig. 

Der  Verfasser  des  durch  eine  Figurentafel  illustrierten  Artikels  bespricht  nun 
bei    den    rctxjibrigen    Hangen    der    2.   «Sappeur-Brigade    auf   diesem    Gebii 
erlangten   Erfahrung-Resultate. 

Die  Schlachtung  der  Thierv  und  Abhautung  »Irr  Cadaver  muss  auf  besondere 
eise  bewirkt  werden,  um  die  überflüssige  Öffnung  der  Haut  zu  vermeid»  n 

Die  Schlachtung  erfolgt  mittels  Genickstichs;  die  Abhäutung  15  Minuten 
darauf,  nach  Abnahme  des  Thierkopfes  und  der  Beine  oberhalb  der  Fessel  dadurch, 
data  das  Knochengerüste  und  das  Fleisch  durch  einen  in  der  Thierbrust  angebrachten 
Schlitz  aus  dem  Innern  der  Thierhaat  entfernt  werden. 

Di*M  Brustoflnurig,  der  After  und  die  Nabeloffnung  werden  sodann  vernäht,  die 
Halsöffnung,  sowie  drei  Fu£o9h&ng6D  verschnürt. 

Durch  die  vierte  Fußoffnung  wird  unter  Zuhilfenahme  eines  eiaerneo  oder 
hölzernen  Rohres  die  Thierhaut  mittels  Handblasebalgs  möglichst  aufgebläht  und 
hierauf  diese  Fußoffnung  gleichfalls  verschnürt. 

Der  eben  bau  hri ebene  Vorgang  ist  je  nach  der  Ibung  der  Leute,  die  Übrigens 
bald  erreicht  ist,  in  1  bis  9  Btandon  vollendet  und  hiezu  eine  Abt  heilang  Ton 
1   bis  6  Mann  erforderlich. 

Eine  solche  Ochsenhaut  wiegt  30  Pfund  (13fy)t  eine  Pferdehaut  40  Pfund  (16%). 
Diese   Tbierhäute   werden   so   benützt,    dass   die   nach    aufwärts    gerichteten 
;»fe  um  die  Unifassungsbalken  TOI  Rahmen  gewickelt  und  gebunden  werden, 
welche  einen  aufgenagelten  Bretterbelag  erhalten  und  so  ein  FloG  bilden 
Diese  Arbeit  ist  in  V/%  Stunden  beendet. 

Vier  BOlebs   Haute    genügen    als   Stützpunkte    eines    Floßes    von   „'Vi  Suschen 

r33m)  im  Gevierte,  und  es  befindet  sich  die   Floßdecke   in   unt  Zustande 

/-,  Fuß  (045ml  über  dem  Wasserspiegel;   bei   der  Belastung  durch  10  Mann  sinkt 

iese  Zahl  auf  '  ,   Fuß   (0  15»*),   bei  jener  durch  20  Mann  auf  3—4  Zoll  (7— lücmi 

kommt  biebei  die  Tragfähigkeit  einer   Thierhaut   mit    10—15  Pud  (164—346*?) 

Geltung. 

U    die   Tluerhuut   längere  Zeit   in    Gebrauch  bleiben,   so   wird   selbe  unter 
co  n  servieren  der  Behandlung  (mittels  Theers)  durch  einige  Tage  getrocknet. 
Behandlung  v-n  Pferdehäuten  ist  analog, 

D    erwähnten    Versuchen    und   jenen,    welche   im   Jahre   18Q6   bei   der 
kaukasischen  Sappeur-Brigade   und   Cavallerie-Dixision    im   Übersetzen   von    Flüssen 
r  Flöße  angestellt  wurden,  konnte  die  Einfachheit  und  leichte  Beschaff- 
hiezu  nüthigen  Ausrüs-tungsmittcl,   die  Raschheit  der  Herstellung  d 
lungsmittel,    deren    Transportabilitat    bei    wiederholter   Verwendung,    Hand- 
beizn    Auswechseln    und    Combinieren    einzelner    Unterlagen,    deren    Unab- 
ii  örtlichen  Verhaltnissen  beim  Einbauen  und  gleichzeitig  deren  Dauer- 
*  nachgewiesen  werden    Sie  eigneten  sich  gleichen?«  V hersetzung 

Waffengattungen.  D. 

Na.*h  der  „riekh^ehr"  rerwendete    man    zum    Übersetzen  irgsflüsse 

lies    Kaukasus    die    landesüblichen    Floße    aus    Ziegenlederschtfiucheu.     Ein    solches 


110 


X  o  t  i  z  e  n. 


kam  Floß    besteht   aus    vier  Schläuchen,   ist  4  3w  lang  und  über  &* 

azt  ein  TragvermOgeu  von   l.680fa  (daher  ein    Schlauch 
md  kann  von  vor  Rnderern    mit   Schaufeln 
j  7m    pro   Becunde   nicht   übersteigen'  ^*gt  »u 

einem    Floße    können    15—18    Mann,    oder    ein    Gebirg sgeschftti    mit     4    Mahd 
J  Proteen  oder   sin    ganzes    Feldgeschütz   (von  der  Lafett 

i.  Der  gering«  Tiefgang  dieser  Flöße  macht  sie  zun 

-cm   überans    geeignet   und    gieng    «l^nn    auch    die 
Division    rasch    und    ohne   Unfall    vonstatten.     Zur    Fertigrat  eil  unp 

ind    80  Minuten    erforderlich,    so    dass,    nachdem   jede    E  J«s 

Material  für  ein  Floß  ausgerüstet  ist,    ein    Regiment    in    nicht    mehr  als  2  Stande 

«schifft  war.  Je  ein  Floßscblauch  das  ganze   Fl 

Last,  welche  auf  einem  zweirädrigen  Überall   der  Cavallerie    nachkommen 
leicht  mitgeführt  werden  kann. 

Wenn  man  erwägt,  wie  leicht  die  rasch  vorauseilende  Cavallerie  ohn 
Brückentrain    an    einem    Flusse,    dessen    Brücken   der   Gegner  zerstört  hat.  »leckft 
bleiben  kann,  so  muss  man  die  Einführung  der  obigen  Hilfsmittel  anerken 

So  konnte  die  3.  Cavallerie-Division    der  I.  Armee  1870    n  von 

die    Mosel    trotz   ergangener    Befehle   zum    Überschreiten    derselb. 
Brücken  nicht  übersetzen.  Wie  wäre  es  Bazaine  ergangen,  wenn  er  au< 
Seite  von  Cavallen  bedrängt  worden  wäre. 

Ein  leichter  Brück  entrain  ist  also  von  ganz  außerordentlicher    Bedeutung  Ar 
die  Avantgarde-Cnvallerie. 

In  Gebirgsl  ändern  wie  im  Eaukasus  muss  er  von  besonderer  Leifhtigk* 

hu    Engländer  haben  im  Zulukn  ngbare  Faltpontons  auf  Tm 

mitgeführt.   Diese  Faltpontons  (oder  Berthon -Boote)  haben  zusammenklappbar 
Längsrippen,  die  innen  und  außen  mit  starkem   wasserdichten   Segeltuch   üben«««» 
sind  und  steh  so  zusammenfalten  lassen. 

Sie    sind    zweitheilig    und    bei    l'3*n  Breite  4  27»*  lang  zwei  StJcs 

Mm  langen  Laufbrettern  und  einem  Bnot  für  den  Bau  *  wimm  enden  &*f* 

wiegt  1   Ponton   105%,  reprasentirt  somit  eine  Tn.  ing. 

Ein  Ponton  hat  bei  15cm  Tauch  ung  ca    WJ(%  Tragkraft  zwei  derlei  Fants* 
liaher  1.6Q0Ä#,  das  ist  die    Tragkraft    der   russischen   Schlauch-Fl  ttipA 

technischen    Mittel    lassen    noch    zahlreiche   andere   Constructioneu    für  lei 
leichteste  Brückentrains  zu. 


Ermittlung  der  Zugkraft  beim  Lasten- Transport  auf  der  fluchtigen 

Feld  -  Eisenbahn.     Die    Leistungsfähigkeit    in    der    I  rang    aal 

litmfjt    wesentlich    vom    Beil  Efieienten  ab.   Je    nach    der   mehr  imftr 

oniegelmißigen  Lagerung  des  Geleisestranges  werden  auch  die  Reibt 

nicht    unbedeutende    Verschiedenheiten    zeigen    (tadellose   Vollbahn    '  {om, 

Geleise  "fW). 

Diese   nur  beiläufig   nach   der  Zugleistung  des  Pferdes  mit  den  sogenannt«* 
praktischen  Blick  beurtheilt,   gibt  oft   recht    unzuverlässige   Daten.    W  liestt 

Falb'  sich  ein    vollkommen  klares  Bild    über   die  Keibungsverhältnisse    machen  will 
um  für  verschiedene  Verhältnisse  einen  genauen  Maßstab  zum  Vergleiche  zu  btsr 
muss  sich  einfacher,  aber  doch  genügend  genauer  Messapparate  bedienen, 
jedem  Momente   der  Fahrt   die    angewendete  Zugkraft    aide-  i    So  wird  ma* 

zu  einer  Reihe  sehr  wertvoller  Erkenntnisse  gelangen,   die   für    den  Calcul  ab 
Lasten  förderen  g   auf  der  Feld-Eisenbahn   von  Bedeutung  sein  werdei 
nur  auf  die  genaue  Con  statte  rang  der  Zugkräfte  in  den  Steigungen  und  den  Vergleich 
derselben  mit  den  theoretisch  ermittelten. 

Hiezu  eignet   sich  Sacks   elastische  Zugvorrichtung   (Stoßfänger)    mit  Kraft- 
messer,  welche   bereits  bei    landwirtschaftlichen  Maschinen   zur  Anwendung  k*ü 
WO  sie  den  Hauptzweck  verfolgt,  die  Thiere  vor  heftigen  Stoßen,    die   das  Fahr 
erleidet,  zu  schützen. 


111 


Viel  KraftnTcssungen  mi1  irate  bei  der   Feldhahn 

ien    Verwertung  in   di<-  mg,  denn   ein   sahi  unrt 

mäßig  lief  leise  kann  auch  Stöße  im  Fahrzeuge.  mit"  das 

Übertragen .  v«r 

Die    Kuppelung    mehrerer    Fahrzeuge    luiteinander    mithilf« 
ihr!  aber  unbedingt  eine  leichtere  ig  eines  Feldhuhntrains. 

Der  Stoßfänger  besteht  (siehe  Taf  18,  1%.  A.  I,  IL  III)  aus  einem  set 
eine    Spiralfeder   umschließenden    Gelenkrshmen.    der    Un   Bohestande 

I    Die  parallel  zur  Achse  der  Feder  liegen*!  q  sind  getheilt   und    büdea 

üit  der  Zugstan  mit    der   Anhäiigevürrichtung    verbunden 

nd>  wi«  ti    Lh*'  Feder  steht  mit  beiden  Enden  auf  entsprechenden 

neiben,  durch  welche  eine  Zunge  geht,   die  an  der  linken  Rahmen« 

nietet    und    an    der    rechten    Seite    lose    zwischen  2  Stiften  getüh 

TcttO    de  Rahmen    bei    der    Arbeit    langgezogen    und    die    1 

zusammeng»  drückt    wird    (siehe  Flg.   A   1 1 1  u    10   tritt    di  anj    dem    Kabinen 

heraus  und  von  der  Qewichtsahala  auf  derselben  ist  die  Zugki 

Der  V.  n»it  Kraftmeasang  liegt  in  der  eigenthflmlicheg 

lie   Feder  umgebenden  Bahmeus,  w- 1  ruckhöhe  derselben  /u 

rerdoppeln  und  die  Stoßwirktmg  anf  dl*'    Feder  um    1  tu  rennindern  ge- 

eignet ist   Wenn  z    B.  die   I  m  Druckbfthe  h.it,  sn  ist  die   Ausdehnung   des 

Rahmens  in  der  Zugrichtung  oa.  100»»«  (gleich  der  Eäasticitftt  eines  sehr  dicken 
reichen  Kissehs)  und  wenn  die  Zugkraft  400%  wäre,  so  können  diese  von  einer 
"er  von  £00*9  Hruckkraft  aufgefangen  werden.  Der  durch  das  Hindernis  ver- 
ste  8toß  dehnt  den  lähmen  des  Stoßfängers  aus,  um  das  Maß  dieser  \ 
wird  die  Überwindung  des  Hindernisses  verlangsamt  und  somit  der  sonst 
t»ei  jedem  Anprall  entstehende  Verlust  an  Zugkraft   vermieden. 

Der  ^vßfanger  wird  in  verschiedenen   Stärken    für   ein-,    zwei-  und  riersj 
Betrieb   mit  200— 300,    400-600    und    800—  L2CK%   Druckkraft    ausg. 
")as  Gewicht  desselben   b  -  Skg.  Per  Preis  desselben  betragt    10 — 12  fL 

i  der  Zughaken  nicht,   wie  in  Fig,  A  ersichtlich,  eingeschaltet  Ut.  wird 
in  der  Einrichtung  geliefert,  wie  sie  die  Fig.  B  I,  IL  111  zeigt,  um  ihn  in  all  rl  i 
Ickergerathen  und  Fuhrwerken  mit  der  einen  oder  anderen  Art  der  Anhängevorrichtung 
Stoßfänger  und  Kraftmesser  anwenden  zu  können. 

Wenn  die  elastische  ZugYurridilung  vorherrschend  zu  Kraftmessungen  benutzt 
werden  *oll.  Ist  die  Gradnierung  auf  der  Zunge  nicht  hinlänglich  übersichtlich  und 
nicht  bequem  ;ibl>  die  Theilung  für  hohe  Zugkräfte  zu  eng    wird    und  (Hfl 

immer  in  den   Kabinen    verschwindet.     Durch  die  in  der  Fig.   <  .   I,   IL   III 
rrichtnng  mit  Alultiplieator  wird  die  elasti  ^rorrichtmi 

ssungen  n  brauchbarer. 

Die  Zeigen orrirhtung    mit  Gradnierung    ist  auf  einer   Platte   angebracht,   die 
ls  eines  Zapfens  in  der  Platte  drehbar  gelagert   i>t      Wann  nun  dureh  Anspan- 
nung   der    Feder    der   Apparat    in    Bewegung    kommt,    so    tri  tnge  ans 
~  ahmen  heraus,  schiebt  den  Zeigerann  in  der  Fuhrung,  nimmt  diese    mit    und  >er- 
anlasst  sie  zu  einer  f  fc  Umdrehung  (hei  der  äußersten  Beanspruchung)      Dabei 
kürzt  sich  nach  und  nach   der  am    Zeiger   angebracht*    Winkelarm    als    Hebel    und 
brini                 iger  in  entsprechend  rascher                 mg,   steigert  also  den  Ausschlag, 
wahrend  die  Bewegung  der  Zange,    entsprechen               Nnehinenden    ElastieitaM    der 
Feder    immer    kleiner    wird      bie    Zeigerspitze    besehreiht   dabei    einen    elliptischen 
Bogen,   in   welchem   die   Bewegung  der  Zunge  auf  etwa  das  21               vermehrt  wird, 
Iben  Maßstäbe  ist  demnach  auch  die  Graduierung  auf  der  Platte  wi 
lieber,  als  die  auf  der  Zunge,    so   dass    von    derselben    nun    au*   ziemlicher 
.rkraft  nach  Kilogramm  bequem  abzulesen  ist  Die  Federn  werden 
auch    mitunter    nach    Fig.    l>   construiert     Die    Zugkräfte   der   Zugthierc   schwanken 
Wkanntlieh   je    nach    dem    Gewichte    derselben    zw                 I     lüQAg    [Thiergewieht 
260— 6(K'                  ;inn  auf  kurze  .Strecken  verdoppelt  und  verdreifacht   wcm 
elbst  auf  150— 3O0A#  gesteigert  werden. 

Sack  erzeugt  auch  selbstregistrierende  Kraftmesser,  welche  die  Zugkraft  an- 
zeigen und  diese,    sowie    die  WegeslAnge  an  jeder    Stelle    genau   auf  einen   F*i 


112 


Notizen, 


n     Mit  ihnen  wurden  bei  ?ei 
gen».'  n  Zugkraftschwankungen,    u    v    bei  milden  Bo 

bei  lehmigen  und  steinigen  Boden  von  10— 20C%  constatirt.  Ein-  g  <h*~ 

■etbeo  wird  noch  folgen, 

Erzeugung   von  Kanonen   und  Panzerplatten   in   den  Stahlwerken 
zu  Bethlehem  in  Amerika.  Nach  hrift  nK  Mahl-   m 

Blocke  KU  Kanonenringen  am  Martin-Öfen,  dir  von  10  bis  3<v 

cvlindriseh  gegossen,  mit  einer  W  i  t  h  wo  rfch'sehen  hydrauHec  m  flüssigen 

Zustande  gepresst  und  nach  dem  Erkalten  zu  Scherben  zerschnitten,  gebohrt  und 
hierauf  nute?  den  Sehmiedepressen,   welche  mit  2000  bis  5001)  Atm*.-  hroci 

angeordnet  sind,  wann  ausgestreckt 

Ein  gegossener  Block   bis   auf  einen  Kern   von    löOmw    auf  der  Dreh) 
Scheiben    zerschnitten    und    dann    gebrochen,    zeigte    vollkommene    Dichtigker 
Inneren  von  unten  bis  oben,  wodurch  nachgewiesen  ist,    das»   dur  n  im 

Hüssif.  n  Znstande  den  Fahricaten  die  größtmöglich*!*  Sicherheit  ertheilt  • 

Die    Blöcke    zu    Panzerplatten    sollen    nicht    gepresst.    sondern    unter 
Dampfhammer  von  125*  Füllgewicht   und  5m  Hub   bis  zur  fertigen  Abmessung  arn*- 
geschiuiedet   werden,    wie   dieses    das    hiefür   angenommene   Fabr: 
Creuzot  verschrei  I-t 

Schmiede-Panzerstücke    bis  zu  !('%  Gewicht  können  auch  in  mehreren  Csfcf- 
reichiseben  Eiaenwarken   erzeugt,   also  verhältnismäßig   hillig  beschafft    w 
lassen  sich  derartige    Stücke   recht    gut   hei    «  Instructionen    verw 

denn  lie  nehmen  bei  25cm  Dicke  eine  Fläche  von  5m*  ein,  sind  also  bei   l 
Boeb  Aber  3m  breit,  was  gestattet,  sie  als  geneigten  Schild  twieeben  Hartguß 
FlnaieuennfeOef  »h  der  Btfrne   einer  Ptnzer-Casematte   zu  verwenden,    wie  es  b«i 
holländischen   Panzerbatterien  der   Fall   ist,  bei   weichen   dl  Harten  in 

Coulissen    der    ebenfalls    außen  Hartgnsspfeilcr    \  ine    einfachen1 

Construetion  ist  kaum  denkbar;  sie  hat  sich  bei  der  Erprobung  bewahrt  und  in 
bei  ihrer  geringen  Ziel  tlä  che  sehr  empfehlenswert,  besonders  für  die  Traditoreö- 
Batteriee  an  der  Kehle  der  Panserforts  moderner  Foitirlcateure,  wie  des  hollandhdui 
Obersten  Voorduin  und  des  österreichischen  Obersten  Brunn  er.  T. 

Die    Eigenschaften    des   Stahles    bei    niedrigen    Temperaturen 

h  einem  in  der  „Revue  cTartilleric" ,    erschienenen  ausführlichen  Berichte   hat 
französische  Regierung  vor  kurzem  eine  Reihe  von  Versuchen  mit  Km  L  bei 

niedrigen   Temperaturen   angestellt.     Man  benutzte  dabei  gehärtete  und  ungeli 
Probestücke,   u.   zw,   bei   Temperaturen   von   56   bis   73°  C.  unter  O,  tur«a 

Kaltemisrhungen  herbeigeführt  wurden.   Die  Elasticitatsgrenze   wuchs   um  Ü%  and 
die  Bruchgrenze  um  3  bis  ij%   bei  den  gekühlten  Stäben.  Ihre  Dehn' 
V2  bis  14%  herunter,   auch  verminderte  sich  die  Contraction  und  brai 
bei  den  Schlagproben  nach  ca.  sechs  Schlägen  gegenüber  14f/t  Schlägen  bei  gewöhn- 
lichen Temperatur- Verhältnissen.  Sämmtliehe  Erscheinungen  schwände 
gektthlten  Btlbe  die  gewöhnliche  Lufttemperatur  wieder  erreichten.  T 

Magnet  zur  Benützung  bei  Hoböfen.  Hughe*  und  Gawthrop  haben 

auf  einer  Ausstellung  in  Pittsburg  einen  von  der  Thomson.  Houston  Motor- Com  papi* 
angefertigten  Elektro-Majjneten  vorgeführt,   welcher   zum   Ausheben    d 
dem  Masselbeet    der  fjießhalle   bestimmt    ist.  Dieser  Magnet  hat  eine  TragfabL 
von  3300ftg,  ähnelt  der  Form  einer  Glocke  mit  nahezu  senkrechten  Seitenw. 
etwa  50cm  Hohe   und   ungefähr  tiOcwi    Durchmesser  am   Boden,  Die  Wandatärkr 


l)  In  nüflhater  Z«it  wird  in  den  „Mktheilurjgeu"  Über  die  Vertu ebaergebti läse  )•< 
weU'be  <1ns  MUli.lr Comite    bei    «einen  »itlgkolU*  (in»bo*ooilere  Schlag*  nn 
gekfllilt*in   und  wirmen  Eiten  und  Stuhl  erhellten  hat.  A.  4.  Bei- 


Notizen» 


113 


te  beträgt  7*/gom  und  befindet   sich  in  derselben,   fest  am  Boden  liegend,  eine 
;ige  Spirale,  wodurch  ein  mächtiger  KagDdt  irebildet  wird,  wenn  ein  elcktri- 
om  hindurchgeht. 

Der  an   einem  Drahte   befestigte  Magnet    kann  gehoben  und  gesenkt  werd.  n 
und    kann   man    das    gehobene    Eisen    einfach    durch    Abstellen    des  Stromes    fallen 
Bisen   und   Stahl.*1)  T. 

Verbreitung  des  Gefrier- Verfahrens  nach  Poetsc h  heim  Schacht- 
abteufen Und  Stollenbau.  Einem  Vortrage  des  General-DirectX  l'oetseh,  den 
derselbe  am  heurigen  Bergm&tmstage  zu  Halle  an  der  Saale  gehalten,  ist  zu  ent- 
nehmen, dass  sich  das  Gefrier- Verfahren  weit  über  die  <iren/en  Deutschlands  ans- 
breit.  Leu  demnächst  zwei  Schiebten  von  50«'  Tiefe  im  Departement  IV  & 

Calais,   dann   zwei  in  der  Grafschaft  ätalfurdshire  abgeteuft  werden.    In  China  wird 
I! rücken fundierung  damit  bewirkt,  und  sind  Schachte  zu  Lodz  in  Russisch-Polen 
Eid    in    den  Vereinigten    Staaten   nach   dem  Gefrier- Verfahren    auszuführen    geplant. 
>ie    ungarische  Tarjaner  Eisenwerksgesellschaft   will  eine  Stollenstrecke  von  bedeu- 
ender  Länge    ausführen    lassen.    Neuerdings    wurde    bei    dem    Kalisalzbergwerk    in 
leklenborg  mit  20  Gefrier- Apparaten  in  der  Zeit  von  108  Tagen  eine  stabile  Frost- 
aner   bis   etwa  70m  Tiefe   hergestellt,  unter  deren  Schutz  der  Jessenitzer-Sc  Lacht, 
etwa  80»»  tief  mit  Eisenverkleidung  eingebaut  werden  konnte.    Als   dies   geschehen, 
wurde  der  Schacht  mit  bis  auf  60°  Celsittß   erw&rateu  Wasser  gefüllt»   das  14  Tage 
auf  einer  Temperatur   von   40°   erhalten   wurde,    wobei    die    Frostmauer    voll- 
lig  auf t haute.  T 

Röhren  aUS  Holzfaser.  Ingenieur  Peachl  theilt  in  der  „ Wiener  land- 
wirthschaftlichen  Zeitung"  mit,  dass  in  New- York  die  Drähte  für  elektrische  Lei* 
tungen  in  Rohren  aus  Holzfaser  eingebettet  werden-  Versuche  haben  ein*-  Zttg- 
"  stigieit  von  1,100  Pfund  pro  Quadratzoll  ergeben  und  haben  d%Zöllige  Buhren 
einen  Druck  von  80—100  Pfund  ausgebalten.  Die  Röhren  sind  leicht,  stark  und 
"  £er  als  Eisen.  Gegenwartig  werden  dieselben  in  Langen  bis  5  Fuß  erzeugt  und 
geformt,  dass  sie  auch  mit  Eiisenrühren  verbunden  werden  kennen.  Die  bis  jetzt 
zeugte  kleinste  Sorte  sind  8*  tzOllige  Röhren.  T\ 

Moni er-Ge Wölbe.  Die  „Wochenschrift  des  österr.  Ingenieur-  und  An -hitekten- 
ines11  bringt  einen  vom  Ingenieur  Holz  er  in  der  Fachgruppe  der  Bau-  und 
äiaenbahn-Ingenieure  gehaltenen  Vortrag:  „Der  Umbau  der  gewölbten  Bahn-Ober- 
en auf  der  Localttreeke  der  k.  k.  priv.  Südbahn-Gesellsehaft  mit  beson-i 
Jücksicht  auf  das  biebei  in  Anwendung  gebrachte  System  Monier0,  Den  hiebei 
esprochenen  Bauten  gieng,  da  ähnliche  Ausführungen  nicht  bestanden.  «Ire  Er- 
auun£  aines  Versucha-Objectes  auf  dem  Matzleinsdorfer  Bahnhofe  voraus,  worüber 
Bericht  in  dem  1.  Hefte  des  vorigen  Jahrganges  der  „Mittheilungen*  enthalten  Ut. 
)er  damals  in  Aussicht  gestellte  fernere  Bericht  wird  noch  im  Laufe  des  heurigen 
ommers  folgen  und  gleichzeitig  neue  Versuchs ergebmsse  bringen. 

Vorliuäe   sei    aas  dem  obenerwähnten  Vortrage  nur  auf  die  Erfahrungen  hin- 
:i.  weiche  bei  dem 


Abtrag  der  alten  Ziegelgewölbe  gemacht  wurden  und  die  deshalb  sehr 

iierk'iiswert  sind,  weil  sie  zeigen,  wie  weit  man  mit  der  Qlle^icböittaTewchwächung 
eben  kann,  ehe  der  Einsturz  erfolgt. 

Bei  einem  auf  offener  Strecke    gelegenen   Öbjecte   von   9  Om  Lichtweite   und 
yihn  Breite,  welches  in  einem  Intervalle  von   1%  Stunden  beseitigt  werden  mu- 

rde  folgender  Vorgang  gewählt:    Nach   Beseitigung   der   Uberscuuttung    und    der 

iewrdbnachniauiTung  wurde  in  der  Nähe  eines  der  beiden  Widerlager  auf  die  ganze 

.Je  w> 'dbbreite  ein  Schlitz  getrieben,  welcher  den  Bügenquerschnitt  bis  auf  eine  halbe 

tarke    verschwiiehte     Nach    Beginn    des    Intervalies,    in    welchem    der  Bugen 

ntfernt    werden    musste,    wurde    von    beiden    Gew&lbstirneu    gegen   die   Mitte  vor- 


fctroltoüi   d  r    Schlitz    ganz    durchgeschlagen    und    war   schlielilicli 

föegeibrefte,  also  0  15m  übrig,  ohne  das»  siel  irgend  w?-kbe  Bis?*  zeigt« 
diese?  halbe  Ziegel  nochmals  auf  die   Hälfte   redaciert    war.   als 
^randnitteHiche  von  75  X  »00  =  S7  ÖüCtew*  nur  mehr  ca    115« 
Thefl  flbrig  war,  stürzte  der  Bogen  ein. 


Dnrcfoeh 


anderer,  gleich  dimensionierter  Bogen,  wurde  in  gleicher  Weise  In  AipÜ 
und  trat  hie  bd  nur  insofern  eine   Ab  Änderung   eint   ab    da»    wollrtlsip 
chachlagen   de«    Schlitzes    nur  von   einer  Gewölbatirne    gegen    die   ändert  n 
.  genommen  wurde.    Hie  bei   trat   der  sehr  bemerkenswerte  Fall   ein,    dass   die 
standige  Trennung  schon  auf  AbOm  der  Gewölbbreite   vorgeschritten   warf  es*  « 
▼<ra   dem  vollkommen   in   der   Luft   hängenden    Gewölbe   ein   Dreieck  loalest*,  di 
Umstand,  der  wohl  schlagend  daran!  hinweist,   dass   der   Zugfestigkeit  dts  M  r 
ein  ganz  wesentlicher  Antheil  an  der  Tragfähigkeit  der  Gewölbe  zugemessen  venle 
darf.    Auch   hier   erfolgte    der   Einsturz  des  Gewölbes  erst  dann,  als  nur  mehr? 
ZiegelfragmoGt  {*  der  Figur)  übrig  war. 


Ganz  Ähnlich  wurde  bei  weiteren  sechs  zu  demolierenden  Objecteo  toiff* 
gangen,  und  war  iit  Kv^ullat  immer  gleich,  mit  Ausnahme  eines  einziges  FaUSi 
wo  die  8chlitzbreite  zu  genug  bemessen  war  und  das  Gewölbe  beim  NiedersWn* 
sich  nochmals  einzwängte  und  wo  trotz  klaffender  Bisse  die  Manipulation  4# 
Schützens  wieder  durchgemacht  werden  musste,  ehe  der  Absturz  des  Böge0 
erfolgte. 

Ober  die  Aufstellung  eines  Überbaues  der  Eisenbahnbrücke  **•*• 

Ohio  unterhalb  Pittsburg  in  Nordamerika  mittels  schwimmenden  Gerüst** 
berichtet  das  „Centralblatt  der  Battverwaltung*1  nach  dem  „Engineering  Nntt*<  9t 
der  Hanptlauf  des  dort  in  zwei  Arme  getheilten  Flusses  für  den  bedeutenden  Ver- 
kehr Ton  Flößen  und  Kähnen  frei  zu  halten  war,  rausste  Ton  der  Einrichtung  fo*** 


Notizen.  115 

Gerüste  im  Stromlanfe  abgesehen  werden.  Unterhalb  der  Brückenstelle  (das  Wasser 
ist  dort  durch  ein  Wehr  angestaut  und  ruhig)  wurden  parallel  zum  Ufer  hölzerne 
Joche  von  4'lOm  Hohe  über  dem  gewohnlichen  Wasserstande  geschlagen;  darüber 
kamen  eiserne  Querträger  zu  liegen,  die  nun  ein  1675m  hohes  hölzernes  Gerüste 
aufnahmen,  auf  welchem  der  eiserne  Überbau  fertiggestellt  wurde.  Die  Joch- 
anordnung war  so  erfolgt,  dass  es  jetzt  möglich  war,  mit  neun  Prähmen,  wie  sie 
auf  dem  Ohio  zur  Kohlenförderung  benutzt  werden,  unter  das  Holzgerüste  einzu- 
fahren; hiezu  wurden  die  Prähme  mittels  besonderer  Einlasshähne  vorerst  durch 
"Wasserballast  soweit  gesenkt,  dass  sie  sammt  ihrer  besonderen  Eingerüstung  unter 
die  eisernen  Querträger  gebracht  werden  konnten,  worauf  man  sie  vor  den  Jochen 
durch  lange  Holzer  fest  verband.  Als  hierauf  das  Wasser  mittels  Dampfpumpen  aus 
den  Prähmen  entfernt  wurde,  hoben  sie  das  Holzgerüste  sammt  der  Eiseneonstruction 
won  den  Jochen  ab  und  erhielten  es  in  freischwebender  Lage.  Die  Prähme  wurden 
hierauf  ausgefahren,  an  ihren  unteren  Enden  gleichfalls  fest  verbunden  und  mittels 
Zugseilen  parallel  zur  Bahnaxe  geschwenkt  und  stromaufwärts  in  die  Brücken- 
öffnung eingefahren.  Durch  Wiedereinlassen  von  Wasser  in  die  Prähme  brachte  man 
sie  zum  allmäligen  Sinken,  worauf  die  Eiseneonstruction  auf  ihre  vorher  erbauten 
Widerlager  zu  liegen  kam.  Das  Schwenken  und  Einfahren  in  die  Brückenöffnung 
dauerte  etwa  8  Stunden.  K. 


116 


Notizen. 


Sanitäts -Verhältnisse  das  k.  und  k.  Heeres  im  Monate  Februar  1891 

Mit  Ende  Janner  1891  waren  krank  verblieben 
Im  Monate  Februar     1891  sind  neu  erkrankt. 

entsprechend  •  M  des  Verpfleg«« tandes  . 
Von  drn  Erkrankten  wurden  an  SariitäU-Anstalten  übergeben  Mim 

entsprechend  Voo  des  Verpflegsstandes 

Im  Monate   Februar   181*1    sind   beim  Krankenstände  >»  Abgmng   gekomaa 
ten  Kasernen  und  eigenen  Wohnungen  Bebandelte  ,  I  56$  Ms** 

„     (     Sanitäts-Anstalten  Behandelte    .    . 

ZuaamuiM  21.566  XflB 

darunter  ab: 

genesen     .    .    . 

infolge  Ton  Krankheiten  gestorben 

entsprechend  •/^  des  Verpflegsstandes  .    .    . 
Am  Monatsächlusse  sind  krank  verblieben    .  12  441  Ha» 

und  zwar:  in  den  Kasernen  und  eigenen  Wohnungen 

„      „     Sanitäts -Anstalten 9*699     , 

}:■  i  den  in  Abgang  gekommenen  21.566  Mann  waren  an  behandelten  Kraal- 
betten  und  an  Todesursachen  bemerkenswert: 


Kraak- 

Todci- 
flUle 

Krmik 

Scorbut .    ,    .    * 

4 

87 

301 

7 

IM 

4H 

134 

19 
31 

8  r  B  ro  d  o  hial-K  aiarrh 

Lungen-Entzündung .    . 
Rippenfell-Ent  zundung. 
Magen-Katarrh  .    ,    .    , 
Acuter  Darm-Katarrh 
Venerische  und  syphilitische 

Krankheiten 

Wunddruck  der  FflA 

3309 
214 

671 

i  wm 

441 

1 

Darm-Typhus    .    .    ,    .    .    . 
Wechselfieber  und  Wecbsel- 
fieber-Siechthura  .... 
Blattern     . 
Tuberculose  der  Lunge n. 

Influenza    .    .    , 

Katarrh  d.  Augen-Bindehaut 
Trachom 

]»i<  Erkrankungen,  der  Zugang  in  den  Sanit&ts-Anstalten  und  die  Todes&E* 
infolge  von  Krankheiten  berechnen  sich  in  den  einzelnen  Militär-TemtoriaJ-Betirkm 
in  °/M  des  Verpflegsstandes  wie  folgt: 


Militär- 
Territorial- 
Bezirk 

0 

■ 
■ 

M 
I 

i 

m 

—    =    ■ 
t*    1  S 

2X* 

1 

• 
■ 

■: 

Militär- 
Territorial- 
B  e  zirk 

• 

■ 
■ 
■ 

i 

u 

m 

3 
||  1 

■     1 

Wien 

Innsbruck,    .    .    . 

Grai 

!  Zar 

Prag 

Josefatailt 
'  Kraknu 

78 
IM 

es 

97 
78 
84 
78 
66 

26 
26 

27 
37 

29 

0  41 
022 
0-23 

0  61 
0  87 

| 

Budapest 

Pressburg  .    . 
Kaschau» 

73 

70 

m 

36 

0  M 
0  X 

Ten 

Hcrmanntstadt 
Agram    .    •    . 
Sarajevo ,    .    » 

Außerdem  sind  noch  vorgekommen: 

Verunglückungen  mit  tätlichem  Ausgange. 


Not  i 


117 


Automatisch  wirkendes  Mundstück  für  Respirationsapparate. 

(Hiew   1 

Qfttef  diesem  Titel  ist  im    russischen    Ingenieur-Journal    1891,    11 
nd  einer  Skizze,  ein  von  Dr.  Scheidemann  construierter  Mundv> 

lern  mit  ihn  ausgerüsteten  Minen  ewn  ein  manne,  in 

liumcn,  die  mit  nicht  athembarer  Luft  erfüllt  sind*  das  Einathmen  mitge- 
nommener oder  vnn  fernoher  zugeführter,  athembarer  Luft,  sowie  das  Ausathnien 
er  durch  den  Athmungsprocess  verdorbenen  Luft  derart  ermöglichen  s»lL  dass 
einerseits  die  Athmung  unter  gewöhnlichem  Atmospharendnick  erfolgt  und 
in  weitorM  Hinzu thun  des  Miueurs  öder  Feuerwehrmannes  als  das 
löhn  liehe  Ein-  und  Ausathnien,  unnöthig   ist. 

Dd6M  Forderungen   werden  gegenwärtig  an  einen  brauchbaren  Atlimui. 
apparat  überhaupt  gestellt.  Früher  bei  uns  als  sogenannte  Minenrettungsapi 
armiert  gewesene  derartige  Einrichtungen  litten  bekanntlich  an  dem  Übelstande, 
t  weder  —   wie    bei    dem    Apparate    von    Martony  —   die    in    einer 
Neernon  Flasche  unter  hohem   Drticfcc  mitgenommene  atumsj.'  Luft  auch 

iem   Austritte  aus  der   Flasche  noch   immer  höhere  Spannung  besaH,  als 
gewöhnliche  Luft  und  daher  sowohl  auf  die  Athmungsorgane  schädlich  \\ 
ls  auch  Congestionen  erzeugte;  oder  aber  es  Witt  der  Mineur  —   wie  beim 
liitenrettungsapparate    von    Ebner  —  um   die  zn    hohe    Spannung    der  mit- 
uomraenen  Luft  ungefähr  -uil  den  gewöhnlichen  Atmospharendnick  zu  ermäßigen. 
aen  an  der  Mündung    des   Luftrohres    befindlich»-!)    K'egulierhahn    handh 
cid  biebei  auf  die  Tonhöhe    einer  als  Controlmittel    dienenden    Pfeife,    welche 
ibe  der  erwähnten    Mündung    von  der    bereits    regulierten    Luft    durchströmt 
de,  achten  etc.,   wodurch    seine  Aufmerksamkeit    von    der   ihm  obliegenden 
eit  abgelenkt  wurde;  das  Kegulieren  brachte  gewöhnlich  die  gespannt*  Luft 
oh   nicht  genau  auf  den  Atinosphärendruck, 

Rone  quairolle-Denairo  uze  ersann  einen,  diesem  0 beistände  ab- 
fenden  Luftverth eiler:  eine  Metalldose  mit  mehreren  Fächern  und  mit 
.ontilen,  deren  Spiel  durch  Kautschukwände  der  Fächer  geregelt  wird:  in  das 
etzte  Fach,  aus  welchem  der  Mineur  die  athembare  Luft  saugt,  kann  di- 

dem  Luftreservoire  überhaupt  nur  dann    en  wenn   sie   sich    früher 

if  den  gewöhnlichen  Atmospharendnick  ausgedehnt  hat. 

In  einfachster  Weis«  ist  dieses  Princip  in  dem,  gegenwärtig  in  unser  r 
-Ausrüstung  normierten  Athmungsapparate  90g  van  Bremen  (Inhaber 
Firma  zu  Kiel,  iagchlägige  Artikel    für  Taucher,    Poinpiers 

engt)    verwirklicht,    mit    welch    letzterem    nun    die    eingangs    bee- 
i'tior»  verglichen  werden  soll. 

l)er  „Yertheileru   —  die    Luftbüchse  —    beim    Athmungsapparate 

ran  Bremen  ist  eine  vom  Mineur  auf  dem  Rücken  zutragende  •  ylindrische 

Jlechbüchse,    ungefähr    reo    der    Gl  tiere,    zu    welcher  die  — 

anntlich   mittels  eines  Rlasbatges  coraprimiert«  • —  atmosphansi  he  Luft 
tineneingange  her  durch  einen  Kautschukschlauch  geführt  wird,    worauf   sie  — 
ch  dem   Passieren  der  Luftbiichse  Drittelet  K&ütschukschlauchefl  —  -  zum  Mund- 
chlüsse  und  aus  diesem  in  den  Mund  des  Mineurs  gelaggee  soll.  In  Figur  1 
md    die   Lruftbftchse    und  der  Mund  verschluss  abgebildet,    In   der    roteren 
ist  ein  sogenannt*-  Fischkieimmveiitil  eingesrhlnssen,  an  dem  zweiten  (na) ein  p 


118 


N  o  t  i 


l  Uas  Fischkiemen vem 
an  i  verflacht,   w« 

kommen  geacUoesi  tondern   I  h    einen  Schlitz   attfvtM; 

diesei  otYnw  »ich,  wenn  vom  Rohrstutz  her  Luft,  welche  stärkere  Spannim, 
als  gewöhnliche  Lull    besitzt,    in  das    Sackchen    eindringt;    er    *<*hIif»<U 

-tändig,  wenn  auf  die   beiden  &  tckdif* 

\  ftp  außen  Luft    ron  1j-  innung  drückt,  ab  im  Bohr  stutze  herrscht 

In  der  Luftbüchse  uud  Lin  Mtuufrerschlasse  kommt  dies  so  zur  »trltimg.  •** 
die  vom  Blasbalgo  herkommende,  gepresste  Luft  in  den  Rohrstutz  des  in  e>r 
Luftbüchse  nach  innen  gerichteten  Fischkiemenventils  eindringt,  d» 

in  den  Mnndverschluss  gelangt.    Bat  sie  daselbefc 
höhere  Spannung    als  der   Atmosphärendniek,  so  tritt    sie    nicht    etwa    in   fj» 
Mun  Mineurs,  den  sie  belästigen  würde,  sondern  durch  den  Bahntet! 

und  den  —  »ich  unter  den  Dberdrncke  SJ&umden  —  Schiita  des  tun  Muri* 
verschlusse  angesetzten  Ventils  nach   außen,  so  lange  bis  im  Innern  des  Man4* 

H  hlnsses  die  Spannung  auf  den  Atnssph&reildrQok  geettoken  ist.    l>aaa  htt** 

das   Athemholen    des    Mineurs    saugend    mitwirkt,    liegt  auf    der    ff  and;   tsf 

Kntt  vo«    '»um  zwischen  dem   Miueur   und  der  Atmosphäre   reicht  da* 

Athemholen  allein  hin  um  tonne  Gebrauch  des  Blasebalges)  frische  Luft  btf- 

vrbatfen. 

Beim  Ausathmen  öffnet  sich    das    am  Mund  verschlusse   befindliche  Au*- 

tnungsventil  unter  dem  den  Atmosphärendruck  überragenden  Drucke  d* 
verdorbenen   Luft  und  lässt  selbe    in  den  vom   Mineur    betretenen    I 

•tuen.  In  den  Schlauch  zwischen  der  Luftbüchse    und  dem  eben 
Vi  utile  kann    diese   ausgeatbmete,    erdorbene  Luft   nicht  gelangen 

I  Atbemzuge  wieder  eingeathmet  zu  werden),  weil  ihr  im  selben  Anget* 
blicke  entweder  die  vom  Blasbalge  herkommende  frische  Luft  mit  übertraft 
entgegentritt,  oder    aber   —   wenn    letzteres    eben   nicht    der    Fall    ist   —   <fc» 

m  im  erwähnten  ScblauchstQcke  befindliche  athembare  Luft  den  r<m  4* 
ferderbenen  Luft  auf  sie  ansge&btefl  Druck  auf  das  in  der  Luftbuchse  U> 
lindliehe  Ventile  fortpflanzt  und  dieses  schließt  Die  bo,  im  mehrerwihnM 
Schlauchstücke  vollkommen  eingeschlossene t  athembare  Luft  staut  daher  ii» 
vom  Munde  im  Kfonn  kommende  Luft  zurück,  und  diese  muas,  wie  eck« 
oben  erwähnt,  durch  das  Ansathmungsventil  entweichen. 

Wie  aus  vorstehendem  ersichtlich,  entspricht  unser  normierter  Atb- 
mnngsapparat  den  eingangs  aufgestellten  zwei  Forderungen.  Noch  eeri  .  rwiast 
dass  der  Mirieur  überdies  —  außer  der  Möglichkeit  des  Bezuges  von  athm- 
barer  Luft  durch  die  automatische  Thätigkeit  des   beschri  N  p parat* 

li  in  der  Handhabung  eines  elektrischen  Signalapparates  über  ein   Mittel  rcr 

Bhmg  der  erforderlichen  Menge  athembarer    Luft    verfügt,   die  bekam 
für  jeden  Organismus  und  für  den  jeweiligen  Zustand  des  Athmendon    \dk  <• 
Buhe,  oder  in  itehroder  minder  anstrengender  Arbeit  begriffen')  wechselt;  er  I 
nämlich   durch  festgesetzte  passende  Zeichen  die  am   Bla-  oschaAirw 

zu  schnellerem,  beSW.  langsamerem   slbeitel)   auffordern. 

I  vi <n  I >r  S.'iieidemann  vorgeschlagene  Mundstück  ftlr 
;.<to  ist  dagegen  Mgeodermaßeii  beschauen! 

Im    Juri«  in     |  -in  M    V  t  Zoll    lii.'irni 

■•  rs  »ind  in   aaüsiei    Richtung    9   Kanäle  m  und  n   \  \ 


I  i  «*  n 


il<> 


der  erste  mit  den  rom  Luftreserroir  herleitenden  Kautschukschlauche 

. i Tliiiidimir  steht  und  dabei   dem    Einathmen    dient:    Kanal   n 
ithmete  Luft  in  den  von  Mineur  b<  Raum  Bi  nun 

kein©  andere  Einrichtung  getroffen  -»in,  f n r  im  Eweefan&l 

nem  breitere»  Ende  im  Munde  zu  haltenden  —  Mundstücks 
lothwendig.  dass  der  Mineur  abwechselnd   mit   seiner  Zunge    bald    den    einen, 
i   den  andern  dieser  Kanäle    verschl*  im    Einathmen    den    Kanal    PS, 

beim  Aas  dem  Kanal  m,  wodurch  tnatsfichlicfc  Itseheffi   der   Hiebt 

ithembaren    mit    der  athembaren    Luft  vermieden   würde;    freilich 
IfrWtgnttg  der  Zunge  während  en    Aufenthalts   des    Mineurs    in    le 

suime  mit  nicht  athembarer   Luft  äußerst  regelmäßig  erfeig«  wohl 

bar,  wenn  es  sich   um   weiter  nichts,    als    um    den   Aufenthalt  in   einem 
l  Räume  überhaupt  handelte;  untir  der  Voraussetzung  jed06h     dass  die 
Aufmerksamkeit   des   Mineurs   schon   durch   die    erschwerte  Bewegliche 
m  durch  die    ihm  jedesmal   obliegende  besondere  Aufgabe  ausgiebig    in   An- 
noriHuen   sein  wird,    darf  man    eine    reg  innmg    der 

3   Mineurs   im    geforderten    Maße    nicht    erwarten,    ee    mnss    [ 
mf  ein  automatisches  Efcnctionierai  d^  Mundstücks  gerechnet  werden  kOtmep. 

IHM   wird   durch   folgende   Hinrichtungen   erreicht: 

Dil    Kanäle  m    und  n   sind    an    ihrem    unteren    Ende    mittels    Klappen 

und  b  veraohlooeeOj  deren  erste    sieh    nach  innen,    die    andere    nach    außen 

et,  wenn  die  Kraft  der   auf  selbe   von   innen,   beiw.    von  außen  wirkenden 

und   die    Klappen    unter    gewöhnlichen  Umständen    auf    ihr  Li  eleu 

federn  g  oder  c    überwunden    wird.    Begreiflich  müssen  die   Federn   so 

iplimllirh  lau    die    Spannkraft     derselben     durch     die    geringste 

abeit  des    Druckes    zu    beiden    Seiten    der    Klappen    schon    überwunden 
rird,  damit  sich  so  die  letzteren  offnen  können. 

An   dem    H"l/Urper  ist   ein    1  die  Ansieht  Fig.   3)  angeseilt, 

den   Kanal  d  enthält,   der  an   seinein  oberen   Ende  mittels    der    erwähnten 
geschlossen  ist,  am  unteren  Ende  aber  den  Luftzufuhruugsselilamli  T 
ragt.  Das  Kohr    H  ist  vom  Regulator  K,    dei    in    einem    gewöhnlichen    Hahn 
.  quer  durchsetzt;  durch  die  Schraube  /*  ist    er  gegen  das  Herausfallen 

zum  Schutze  der  Klappe  b  dient  die  Drahtnetzhaube  f. 
Das  Spiel  der  Klappen  beim  Ein- und  Ausathmen  istaus  der  Figur  erklärlieh 
VN  t  im  der    Druck   im    Luftreservoir    dm   Ahiio>|di;in-ndrucke    | 
piel  der  Klappen   leicht   vor  sich;  ist   d.  ar  mit  atheti 

unter  höherem  Drucke  gefüllt,  so  muss  der  Regulator  K  nach  der  einen 
lr»r  andern  Seite  gedreht  werden,  damit  nach  Bedarf  mehr  oder  weniger  Luft 
jui  Mundstücke  ströme  und  der  Druck  auf  die  Klappe  a  ebenso  groll  Werde, 
Is  jener,  der  auf  die  Klappe  b  von  außen   wirkt. 

Beim  Gebraucht  von  Lultresenroin  aus   <  ile   und 

ron   Inspiratoren  ist  die  Anwendung  des   Regulators  Qberl 
Wir  bemerken  hiezn  folgendes: 

Das    bi  ne  Mundstück  scheint  zum   Festhalten  im   Munde    mir 

er  Zähne  bestimmt  zu  sein,  oder  doch      -  sofern  auch    für  eine   h 


•>  Di    Luft    ron   gewöhn  I  -n druck   zum    Mwnl 

A,  d.  Ref 


120 


N  o  t  i  i  e  n. 


des  Mundstückes  mittels  Kernen  n.  dgL  am  Kopfe  des  J 
ist  —  behufs  luftdichten  Abschlusses  des  fortwihrwideo 
der  Lippen  bedürfen. 

Auch   bei   unserem   Minenrettungsapparate  ist    in 
daher  wohl  nur  ausnahmsweise,  ein  in  den  Mund  reichender  und 
den  Zähnen  festzuhaltender  Mundverschluss  normiert,  der  aber 
Bändern  am  Kopfe  festgehalten  werden  kann.  Er  wird  < 
—  wegen  abnormer  Gesichtsbildung  des  mit  dem 
stierenden  Mineurs  —  ein  luftdichter  Abschluss  des  gewöhnlichen  Mund? 
mittels  eines  an  demselben  angebrachten  und  den  Mond  des  Kasan  1 
mit  Luft  gefüllten  Kautschukkissens  nicht  möglich  ist 

Diese  normale  Adjustierungsweise  des  Mundstückes 
besonders  wenn  unter  die  Kopfriemen  ein  mehrfach  in 
Tuch   aufgelegt  wird  —  als    die   zweckmäßigste,  der 
Dr.  Sc  heidemann 'sehen  Mundstückes  vorzuziehende,  bezeichnet 
letztere  eine  gewisse  Ermüdung  der  in  Anspruch  genommenen  Mu 
herbeiführen  dürfte. 

Die  Wahl  des  Holzes  als  Material  für  das  Mundstück  setzt 
die  Verwendung  verlässlich  trockenen  Holzes  voraus,  da  sonst  die  Md 
des  Mundstückes,    sei  es  nun  durch  das  Entstehen  von 
Verziehen  der  Aufliegeflächen  der  Klappen  beim  Eintrocknen  des  Holsei,  i 
damit  auch  dessen  verlässliches  Functionieren  leiden  müsste. 

Auch  die  Voraussetzung,  dass  die  auf  die  Klappen  drückenden 
ihre  erforderliche  Empfindlichkeit  bei  noch  hinreichender  Sicherheit  im 
Schlusses  der  Klappen  im  Ruhezustände  der  letzteren  auf  die  Dauer 
erscheint  etwas  bedenklich  und  in  dieser  Hinsicht  der  Gebrauch  von 
Kautschuk-Ventilen  vorteilhafter,  wenn   auch   nicht  geleugnet  werden 
dass  letztgenanntes  Materiale  —  wenn  für  dessen  Conservierung  nicht  j 
wird  —  zum  Sprödewerden  neigt   und  daher  auch  seine  guten  Eigenschaft*] 
einbüßen  wird. 

In  dieser  Richtung  haben  jedoch  dio   erst  in  jüngster  Zeit 
Weisungen  hinsichtlich  Conservierung  der  in  unserer  Ausrüstung  vorband 
Kautschukartikel  Vorsorge  getroffen.  Hauptmann  DietL 


Kleine  Notizen. 


Versuche  Ober  Brennzeiten  von  Tempierplatten  (SatzscheHM) 

Verschiedenen  Ortshöhen. Der  schweizerische  Oberst  Alfred  Roth   verüffenl 
in  der   „Schweizerischen  Zeitschrift  für  Artillerie    und    Genie"    folgende  Vei 
ergebnisse  über  Brennzeiten  von   8  4cm  und    12cm    Tempierplatten    (8atsringei) 
verschiedenen  Ortshohen. 

Nachdem  sich  bei  Schießversuchen  in  Fondo  del  Bosco  eine  ziemlich 


lieh  längere  Brennzeit  der  Zeitzünder-Satzringe  gegenüber  den  Brennzeiten  in  Tfcrfj 
und  Aarberg  herausgestellt  hatte,  erschien  es  nothwendig,  den  Einfluss  der  Ortstöti 
resp.  der  Luftdichtigkeit,  auf  die  Brennzeit  der  Tempierplatten  etwas  genauer  rf 
untersuchen. 


Notw 

In  diesem  Zwecke  wurden  je    einer    und    derselben    F/ibricationbpartie 
8  4^*  uii'l  ISmi  Tempierplatien  PutaoMwa  und 

in  Thun 5ö3m  über  dem  Me» 

in  Fondo  del  Bosco  ......  l&fctm     „        „         „ 

und  auf  dem  Gotthard  (Hospiz)  .  2095m     *         n         n 
1  deTen  Brennzeit  in  rohen  dem  Zustande  bei  bestimmten  Teinpiernngeu  (Temi 
en)  geprüft. 

För  die  Versuche  wurden  sowohl  8'4<-w,  als  12cm  Tempierpluttun  mit  gleich- 
er Theüung  (Secuudeneiutheilung),  bei    welcher  je  10  Theüe  annähernd    einer 
|le  Bresnieit  in  ruhendem  Zustande  in  derOrt&hoheThun  entsprachen,  verwendet. 
Die  %'4m  Tempierpl&tten  waren   stu  diesem    Zwecke   daher    in    130    gleiche 
ile.  die  12cw  Tem pierplatten  (die  obere  iu  130,  die  untere  in  ISO)  in  zusammen 
be  Tbeile  einjretheilt. 
Die  Urennzcit -Messungen  wurden  bei   den    8'4cm    Tcmpicrplatlen    bei 
npierun^  von  60  und   120,  hei  den  l2cwi  Tempi  erplatten  durch  verschiedene  ömibi- 
aon  der  oberen  und  unteren  Platte,  böi  einer  salchan  Ton  liü  und  240  Tempiernngß- 
den  vorgenommen,  Die  8'4cm  Tenipierplutten  stammten  vom  Juni  1890,  die  12cm 
April  resp.  Februar  1887. 
Die  Versuche  haben  folgende  mittlere  Ergebnisse  geliefert : 


Thuu 

Fondo  del  Boaco 

hard 

08 

V>() 

00 

ISO 

ßO 

12d 

68-7 

tao-B 

B9  (M 

71-5 

136'** 

+«•1 

Mi 

-f  15*1 

-f-7'0 

:  2  1    1 

+  14  1 

ii 

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119 

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+  i-7 

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— 11; 

+  M"5 

+  -r* 

+  V7 

+11  7 

-fU-l 

+  M'l 

+  IM 

Ion  Tempicrjdat  teil 

Tmpn<n;i  .  

•illlerr  HrMinJril  in  l*Mtl  .Wundm 
ÜPTMI  1«  %  der  !fin[i!friM- 

12"*  Tompierplftttcn : 

Twtpirrung  . . 

■illUfr  [\rtntnnl  ii  hh\\\t[  Hfrundtn 
•i  ii  %  >Jfr  Tinpierimg  . 

Hieraus  ergehen  sieh  für  die    Höhen*,  reap.  Rurometcr-Untcrschiede    der  drei 
bachtungfiorte  folgende  Differenzen  in  Proaenteo  der  Tempierung: 


■«•»t-MITtr»!  ii w 

Barometer- lliforrni  in .  , 

i  8 "  4e«»  Tempierplatteu : 

Tiapiimif 

Bmu-il  Hüfcrtot  ■  . .  . . 
Fir  IM>//i  II .i hi*- n  Dilfefebi  in . 
\hnm  Dirumcf^r  Hifff n»oi  in  •  f9 

i  Tcmpierplatten : 

Tenpieruig  ,  , .  , 

B  enteil  Diffrre«/  in     °rn 

IFiir  IAOj/i  Hithfi-DilfrmK  in,  .  .% 
„  1 0  m  m  6i  rome.l*r  Üi  lfere.ni  ia  % 


Th 

un 

Fondo  d 

el  Bosco 

Thnn 

Fondo  del  Bosco 

Gottliard 

liutfhaid 

74ß 

TSli 

1532 

596 

68-8 

46-5 

1241 

(f.  x-t«n) 

1233 
(f.  tUm  i 

60 

120 

60 

120 

00 

190 

90 

06 

9'0 

7  1 

18  ü 

13  7 

12 

0  11 

11 

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1*17 

0'9 

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1 


122  Notizen. 

Aus  diesen  Zahlen  folgert : 
Die  Brennzeiten  nehmen  zu  mit  zunehmender  OrtskliM 
abnehmender  Barometerhohe,  n.  z.  nm  circa: 

Bei  Tempierung    »  J^l  ^W^l^^^^^S^^  J  f  1  ^-  «SlSStf 
l  l  240  0  8)  differenz  1 0  j  *«»■**"«*■■ 

oder  rund  nm  1%  der  Tempiemng  per  100m  Höhendifferenz   oder   1*8%  fcrl 
pierung  per  10mm  Barometerdifferenz. 

„Schweizerische  Zeitschrift  fttr  Artillerie  und  Grf.l 


Einfiuss  von  in  das  Geschützrohr   gelangten   Gewi 
Steintrümmern  und  Geschossplittern  auf  Geschütz  und  ( 

Abfeuern  VOn  Granaten.  Da  namentlich  bei  Festungsgeschützen  der  M 
treten  kann,  dass  vor  dem  Abfenern   eines  geladenen   Geschützes    Gewi 
Steintrümmer  oder  Geschossplitter  in  das  Geschützrohr  gelangen,  erschien  «• 
zeigt,  sich  Aber  den  Einfiuss  solcher  Gegenstände  auf  Geschütz  und  GeschO* 
Abfeuern  zu  orientieren. 

Zu  diesem  Zwecke  wurden  aus  einem  umgeänderten    12c»    8tahlrosr 
Bleimantel-Granaten  verfeuert,  wobei  jeweilen,  nachdem  das  Geschütz  gelada 
derartige,  oben  erwähnte  Gegenstände  durch  die  Mündung  in  die  Rohrbohnag 
bracht  wurden. 

Die  Elevation  betrug  bei  sämmtlichen  Schüssen  10*.  Die  Granat« 
mit  einer  Patrone  von  106%  gegen  die  freie  Ebene  abgefeuert  und  die  Ai ' 
punkte  eingeschätzt. 

Beim  ersten  Schusse  wurde  ein  7bmm  St  ahlm  ant  elgesc  hoss 
vor  der  geladenen  Granate,  beim  zweiten  Schusse  ein  gleiches  Gesehnt] 
60cm  von  der  Mündung  eingebracht.  Beide  Granaten  explodierten  normal  in  « 
Aufschlage  auf  circa  2.060  resp.  2.140m.  Das  Rohr  zeigte  keine  Beschädigung» 

Beim  dritten  Schusse  lag  auf  50cm  von  der  Mündung  ein  keilförmiges 
nit  stück;  auch  hier  erfolgte  die  Explosion  der  Granate  im  ersten  Aufschlag 
circa  2.040m  und  waren  keine  Rohrbeschädigungen  wahrzunehmen. 

Vierter  Schuss  :  4  kleine  Granit  stücke  von  circa  5/2/2cm  Gr'»ß*  ■ 
3  größere  Granitstücke  von  circa  7  4/4cm  auf  30 — 60cm  von    der  Mta* 
vertheilt;  die  Granate  explodierte  entweder    im    Rohre    oder    unmittelbar  w 
Mündung;  das  Rohr  zeigte  leichte  Eindrücke   von    den    Granitstücken    in 
Feldern  und  Zügen. 

Beim  5.  Schusse  lagen  4  kleinere  und  3  größere  Granitstic 
(wie  bei  Schuss  Nr.  4)  auf  00— 90cm  von  der  Mündung  vertheilt;  der  erste  Aufa* 
erfolgte  auf  1.860m,  die  Granate  explodierte  jedoch  erst  im  zweiten  Aufsd} 
Leichte  Eindrücke  von  den  Granitstücken  konnten  in  einzelnen  Feldern  und 
wahrgenommen  werden. 

Für  den  siebenten  Schuss  wurde  ein  Granatsplitter  mittle 
Größe  40cm  von  der  Mündung  eingelegt.  Die  Granate  explodierte  normal  im  «■" 
Aufschlags  auf  circa  2.040m;  keine  Beschädigungen. 

Ein  Granatsplitter  (!/3  Geschosskopf)  einer  12cm  Bleimantel-Granat«,  w«W 
für  den  achten  Schuss  auf  circa  50cm  vor  der  Mündung  eingebracht  war,  bewirkt«  ■ 
vorzeitige  Explosion  der  Granate ;  desgleichen  drei  Granatsplitter  von  mi^1 
Größe,  auf  40— 60cm  von  der  Mündung  vertheilt.  In  beiden  Fällen  zeigte  das  • 
keine  Beschädigungen. 

Die  vorstellenden  Versuchsergebnisse  zeigen,  dass  in  das  Geschützruhr 
drungene   Gewehrprojectile,    kleinere  vereinzelte    Steintrümmer    und  Gescho* 
ohne    Bedeutung    sind,    dass    dagegen    größere    Steintrümmer    und    Gescho*. 
oder  eine  Anhäufung  von  solchen  das  verfeuerte  Geschoss  meist    im  oder  tot  1 
Geschützrohre   zum  Springen    bringen,   was    bei  Verwendung   von  brisanten  Sj 
ladungen  nicht  ohne  Bedeutung  sein  dürfte. 


123 

Das  Geschützrohr  ist  durch  solche  eingedrungen  rtande  nur  imw< 

liehen   Beschädigungen   au  Eine  Verkeilung  des    G  i    konnte, 

»lebe  durch  die  Auswahl  und  inlegene   d 

ade   in    I  .  ht    herbeigeführt    werden;   es  wurden 

Gegenstände  vielmehr  vom  Geschosse   stets    aus    dem  Geschützrohre    einfach 
»geschoben, 

Durst  gelegten  G  le  wird  di  mahl 

ler  weniger,  tbc  tak,  verkürzt, 

„Schweizerische  Zeitschrift  für  Artillerie  und  Genie, M 


Beschießung  von  Schneebrust  wehren  aus  dem  kleinkalibrigen  Berdan 

iewehre.   Im  Jänner  und    Februar    IS'.if*  führte    dai  ippeur-Bataillon 

Nicolaus  S  chneehrustwehren  aus,  um  die 

iseisdringungatiefei]  and  daraus    die    Brustwehntlrken    zu  ermitteln,  welche 
das  Kleiiigewehrfruer  hinreieh<'n.    Db  I  .rustwehren     Waren     in     rar- 

edener  Stärke  und  bei  verschiedenem  Zustande  dee  Schnees,  nämlich  im  Thauen, 
lockerer  Schichtung  und  festgefroren  nach  Begießen  mit  Wiener,  ausgeführt 
en.  Die  Beschießung  fand    mittels    des    kleinkalibrigen    Dragonergewenn 
ierdan,  statt  u,  zw.  innerhalb  der  Distanzen  von  150  bis  600  Schritten. 

Rind   in              ihr  bemerkenswert,  als  sie  außergewöhnlich 

leine  Deckungsstirke;                  welche    von    der   bei    uns  für  rehren 

ii  :)'0si  gegen    Geschosse  eine  E&epetu  -    mit 
*ulvcr  M    1800,  bedeutend  abweicht  n 

«igte  sich  nämlich,  dies   die    Brustwehr  von  6  Fuü  (1*80»)  Senk-,   aus 
nfthaaendera  Schnee,  mit  der  Schaufel  aufgeworfen,    als    hinreichen*!    widerst 

n  kann. 

impft  man    eine    ebensolche    Brustwehr©    wahrend    des    Aufwerfens    durch 
ii it  den  Fftßen  und  Fracken    mit     der   Schaufel,    so  reicht  eine  Stärke    von 
Fall  >4  fjOml  hin. 

Eine  ans  aufhauendem  Schnee  errichtete  und  an  der  Überdache  dureh  fcVoel  hui 
Brnstwehre  widersteht  dem  Kleingewehr  ■    von 

JOei). 

Wird  eine  so  errichtete  Schaeehntstwehf  mit  Wasser  begossen,  so    dass  sieh 
nf  ihr  eine  9  ZoU  (fesi)  dicke    Eiskruste     lüdet,    so    reicht    eine  Starke    von    8% 

-1  i):,mi  hin 

Dar  Versuch  teigte,  dass  glaeisartlge,  mit  Wasser  begossene,  gefrorene  Aufschüt- 
ten den  Anforderungen  beim  Schießen    auf   alle    Distanzen    bessei    entsprechen« 
Thetl  der  raf  auf  der  Glacisroschc  auft  glitt  'bte 

lind  überflog  dann  dieKammlinie  der  dahinter  liegenden  Bin 
Der  Kost  der  G  bhohrte  wohl  die    Eiskruste,    drang   aber,    weil 

rhw&cht,   nur    auf    unbedeutende    Tiefe    ein,    B  n    auf    das 

iinrntliche  den  ;    dies     war 

hießen  auf  di«  ff. reue  4  und  8  rW    U  2°m  und  I  \ß)m) 

■rk«  Brustwehre,  aber  in  ^efingersm  Maße  der  1 

Nach  dem   „Kussischen  Ingenieur-Journal 


Gewölbe  Rüsthaken   und    deren    Verwendbarkeit    in    der  Praxis. 

Bange  werke-  Blatl    bringl    in    Kr    9   des    Jahr 
dele  rtsthaken,  von   welchen    einzelne   so   cornpiteiert  sind,    dass   ihre 

Verwendung  in   der    P  en  ist;  ei 

instruiert  und  durften  hei  allen  . 
n,  welche    nicht  auf  Kutschbogen  gewölbt  werden    können  —  also 
B    bei  den  Betongewölben  —  mit  Vortbeil  verwendbar  sein 


124 


8  Q  t  i  i.  e  n 


I>ie    in  Wigt  l    dargestellte,   au*    Flacheisen   gebildete   z&ngenftrnig 
wir*!  durch  die  Last  der  darauf  liegenden  Halme  u  fest  an  den  ei 
pre&tt.    Daten    hölzerne    Keile  6  wird   die  GewölbescbeJang  in   die    h 
gebrftcfcl  uiui  di*  sp&tere  Ausschulen  de«  vollendeten  Ge\^  n^licbt    li 

Wendung  diese«   Bftethftkens  zanee  das  Einwölben  der  beid<  m  Trügei 

liehen  Qewßlbe  vollkommen   gleichmäßig  erfolgen,  da  bei  ein 
Klan*1,  diese  leiclrl  geöfmet  and  bi  dnrcb  ein  Gerüst  eins  tun  veranlai 


m 


Figur  L 


m 


i  mm 


— Vi- 


Diesem  Übelstande  hilft   die  in  Fig.  2    dargestellte  Klau«-  ftl 
unteren  Ende  mithilfe  einer  Schraube    und  Mutter  geschlossen    wird, 
»elftetthatiges  öffnen  der  die  Trigerfl ansehen  umfassenden  Zange  ausg* 
Allerdings  wird  diese  Conetructjon  iladureh  verthenert    werden,    da*s 
lieirn  wiederholten  Gebrauche  dieses   Gewölberüsthakens  bftei  verloren 
dahef  ersetzt  werden  mf 

Fig.     3     versinnlicht  einen  GewöiberÜstbaken,    welcher  \m\ 

Qtwfilbelehrbogen,  der  sieh  bei  verschiedenen  Spannweiten  verwend 


n  aU8  Fla  tnd  mir  einem  Benlrl 

durch  welchen  ein  bochkautig  geboget»  kl    und    dnrcb 

D    b     \>\\<\,  : 

bei  rerichMb  (zweiten,  ante?  *ler  Voimaeaetsnng  des  gleichbl 


Figur  4. 


■  ■  ,    •  t =** — — 


Figur  5 


(■■'■. 


kj] 


wolbsradtttB,    Verwendung  finden  kann.  Da  diese  Voraussetzung  bei  den    ÜB 

chbaa  meist  zwischen  1  Qöm  und  2  50m  Weite  gespannten  mltch 

riflft,  so  ist  auch   *Yw    Verwendung    der  eisernen    Gewölblehr«  meisten 
llen  zulässig    Die  Verwendung  derselben  ist  jedoch  hei  Gewölben 

i  Widerlagern  snegs               ,  da  in  diesem  Falle  für  du  Flacheji  hlitie 
Mauerwerk  ausgespart  werden  mossten. 

br  einfach«  dabei  praktisch   verwertbar,  seheinen  die  m   Fitf     4    und   S 
ii  Haken  zu  sein.  Fig.  4  zeigt  einen  aus  zwei  aneinander   _  II  Mbum 

Flacheisen  gebildeten  Küsthaken,  welcher  durch  ftineu  Holzkeil  c  tut  in  die 
ijrerti  bj  rird.    Der  den   httlxernen  GewoTbelehrbogefl  enteratttti 

wird    durch    Holskeile  b  in  die    ricl  gehoben     Bein    Abrüsten 

\*  fertv  Ibes  wird  zuerst  der  Keil  l*  gelüftet  und   entfernt,  hieran!  folgt  der 

olm  «    und    die    lon  alnng,  schließlich,  nach  Entfernung  d- 

serae    QerÜetnakea.    De?   in  Fig.    6  gezeichnete   Haken   ist  noch  einfacher  all 
eben   beschriebene,    nur   aus    einem    Flacheisen   gebildet.   Er  hat  nur  gegenüber 
aem  den  Nuelithei],  dass    er  nicht  entfernt  werden  kann,  wenn  irn  G  nicht 

ron  der   Breite  des   Hakens  —  Li»    nach    Entfernung 
Lbea  onaoagemaneii  bleibt  Die«  laset  sich  bei  einem  V>< 
tinreh    enriel  B'-gina  »l»s  Betonierens  ein  Brettstück  anschliessend  an 

Oerflsthaken   auf  <ii<-  Schalung  gestellt  und  nach  erfolgter  Betonierung  entfernt 

Nach  dem  „Deutschen  Baugewerks-Blätt" 


Brücke  über  den  Canal  la  Manche.  Nach  einer  im  „Genie  civil* 

Notiz   berichtete    G,  Hersent   in  einer  Sitzung  de  dt*  ingtttieura 

4UU    Ifeei    die  -e    der    Studien    und    Sondierungen    im    Pas   de    Calais, 

im  Biene  des  Auftrages  des  Mim  öffentliche  Arbeiten  vorgenommen 

waren.  Darnach  sind  zwei  Traten  möglich:  die  eine  von  nach 

onet  mit  einer  Länge  von  37.300m  bei  einer  M-  muin , 

andere  vom  Cap  Blanc-Nea  neefa  Bouth  Forela  >>m    lang    nno 

llJ«n  tief. 

Nach  dei  „Comptca  rmdu**  berichtet  J    Bei  ■  die  geologischen  Ver- 

tniaee  des  Meeresgrundes  Lengs  der  eri  uter- 

rhongen.  welche  die  BrfbrecJ g  des  lubmarinen  Grunde»   der  Meerenge  und 

iet     darüber  ten    Sand-     und     Ai  hte    zum 

rf orderten  Bohrungen  in  Tiefen  zwischen  55  und  80m,  VeMM  dQffel 


126  Notiten. 

die  Heftigkeit  der  Strömungen  und  durch  die   fast 
Meeres  sehr  erschwert  wurden.   Die   Sondierungen   worden 
durchgeführt. 

An  Stellen,  wo  der  Feie  nackt  oder  nur  wenig  überlagert  war,  wnrda 
durch  Bleischeiben  beschwerte  Stangen  verwendet,  die  am  unteren  End 
angefügt  hatten,  welche  je  nach  der  Natur  des  in  untersuchenden  Bodens  i 
schiedenartig  angeordneten  Klappen  versehen  waren«  Das  Auffallen  dieser  ?o 
auf  dem  Meeresgrunde  genügte,  um  die  unten  gezahnten  Böhm  entsptee] 
eindringen  su  lassen. 

Nach  einer  zweiten  Art   wurden    die   Eisenstangen   l^gwm 
durch  einen  Dreifuss  vertical  gehalten,  und  sodann  eingerammt.  Die  unte 
und  Klappen  waren  so  wie  früher.  Beide  Methoden  ergaben  vorzügliche 

Der  dritte  Apparat  diente,   um  die   Mächtigkeit   der 
messen.  Er  war  aus  einer  Bohre  gebildet,  die  genügend   beschwert 
man  von  oben  Wasser  einspritzte,  brachten  die   im  inneren 
langen  das  ganze  Bohr  zum  sinken. 

Die  Karte  des  Grundes  der  Meerenge  wurde  durch  8.700  solcher 
und  400  Bohrungen  aufgenommen. 

Nach  „0*mü  cseO"  und  9Compt$i  m*r\ 


Internationale  elektrotechnische  Aueatelhsig  zu  FratMrt 

Main.    Der  »Offlciellen  Ausstellungs-Zeitung"  entnehmen  wir  folgende  Anphi 

Zweck  der  Ausstellung  ist,   in   einem  GesammtbOde   die 
Elektrotechnik   zur  Anschauung    zu  bringen   und  ausserdem  eine 
Fragen   der  Elektrotechnik  der  Losung  entgegen  zu  fuhren. 

Programm.  Gruppe  L  Motoren  für  elektrotechnische  Zwecke,  als: 
Wasser-,  Luft-  und  Gasmotoren  mit  den  nöthigen  Dampferzeugern  und 
apparaten.  II.  Erzeugung  der  Elektricität.  III.  Fortleitung  der  Elektririttt 
sammtlichen  Leitungsmitteln  und  Hilfsapparaten.  IV.  Elektrieitits-Ssjnmkr 
Unisetzungsapparate.  V.  Elektrische  Kraftübertragung  in  ihrer  Anwendur 
industrielle  Zwecke  aller  Art.  VI.  Elektrische  Beleuchtung  mit  besonder«  iVj 
theilung  för  Installationen  aller  Art.  VII.  Telegraphie  und  Telephonie.  VülB^j 
trisches  Signalwesen  in  seiner  Anwendung  auf  Eisenbahnen,  Bergwerks-,  SckeS 
See-,  Kriegswesen  und  Zeitübennittlung :  Haostelegraphie ;  Schutirorriehtme* 
gegen  Blitz-,  Feuer-,  Einbruch-  and  andere  Gefahren.  DL  Elektrometallurgie  ■* 
Elektrolyse.  X.  Messinstrumente,  wissenschaftliche  Apparate,  akustische  und  ofti**1 
Instrumente  in  Beziehung  zur  Elektrotechnik;  Lehrmittel.  XI.  Anwendung  ** 
Elektricität    in   der  Medicin  und  Chirurgie.  XII.  Elektrotechnische  Literatur. 

Aus  der  Fülle  der  Ausstellungsgegenstände  sei  von  jeder  Gruppe  das  *& 
tigste  erwähnt. 

ad  I.  Kesselhaus  und  Maschinenhalle.  Über  3000 IP  stehen  durch  20  Ktsd* 
Verfügung.   In  der  Maschinenhalle  sind  über  60  Motoren  in  Betrieb,  darunter»* 
Gasmotoren,  die  mit  den  betreffenden  Dynamos  direct  gekuppelt  sind, 
des  Abdampfes   zu  Heizzwecken. 

Druckluftmotoren  wurden  trotz  der  ergangenen  Aufforderung  nicht  •* 
gestellt. 

ad  II.  Wechselstrom-Maschinen  sind  wieder  in  Aufnahme  gekommen  ** 
ebenso  zahlreich  als  die  Gleichstrom-Maschinen  Tertreten.  Große  Typen  bis  n  600™ 
Antrieb  von  kleineren  Dynamos  durch  Verminderung  der  Tourenzahl  mit  kl«*0* 
Motoren. 

ad  III.  Besonders  bemerkenswert  sind  die   Anlagen    von    Fernleitnsgei  ** 
elektrischen  Energie.  So  sind  in  dem  3km  entfernten    Palmengarten   drei  Dfi* 
aufgestellt,  welche  ihren  Strom  theils  durch  unterirdische  Kabel,  thefls  dural* 
leitungen  zur  Ausstellung  schicken:  ebenso  eine  Maschine  in  dein  14*»» 


■tfa*4 


Notizen.  127 

Offenbach.  Die  Verwendung  sehr  weit  entfernt  liegender,  billiger  WasserKräfte 
wird  dadurch  gezeigt,  dass  die  Wasserkraft  von  300  IT  ans  dem  176km  entfernten 
Laufen  am  Neckar  in  der  Ausstellung  zur  Beleuchtung  und  zu  verschiedenen  motori- 
schen Zwecken  verwendet  wird.  Letztere  Anlage  wird  erst  am  lf>.  August  fertig- 
gestellt sein. 

ad  IV.  Leitungsmateriale  und  Apparate  zur  Umwandlung  hochgespannter 
Fernleitungsströme  in  niedergespannte  Verbrauchsströrae  und  deren  Regulierung  sind 
in  einem  besonderen  Gebäude  untergebracht.  Accumulatoren  lind  xur  Aufnahme  von 
400 IP  vorhanden. 

ad  V.  Ein  neuer  Drehstrommotor.  —  Die  elektrische  Kraftvertheilung  und 
Kraftübertragung  kommt  in  großem  Maßstabe  für  verschiedenartige  Gewerbe  in 
wirklichen  Betrieben  zur  Darstellung.  Man  findet  mittels  Elektromotoren  angetriebene 
Drehbänke,  Web-  und  Stickmaschinen,  Schmirgel-,  Knet-  und  Mischmaschinen, 
Holzbearbeitung8  -  Maschinen,  Maschinen  für  Schuhfabrication,  Nadel  fabrication, 
Diamantschleifereien,  Dampfwäscherei,  Seifenfabrication,  Glasschleiferei  und  Glas- 
spinnerei, Nähmaschinen,  Buchdruckerschnellpressen  etc.  Ferner  Kraftübertragungs- 
Anlagen  für  elektrische  Feuerspritzen,  Ventilatoren,  Pumpen,  Häuser-Aufzüge  u.  s.  w. 
Seitens  des  preußischen  Staates  ist  hier  auch  ein  „Muster-Bergwerk*  mit  vorwie- 
gend elektrisch  betriebenen  Anlagen  ausgestellt. 

ad  VI.  Die  verschiedenartigsten  Systeme  von  Glühlampen  und  Bogenlicht- 
lampen  mit  den  mannigfachen  Installations-Apparaten.  Theater  mit  den  neuesten 
Vervollkommnungen  der  Bühnenbeleuchtung  und  ein  Versuchstheater  für  technische 
Darstellung  der  Bühnenbeleuchtung.  Statt  der  fontaines  lumineuses  wird  ein  neuer 
BeleuchtungsefTect  an  einem  10m  hohen  Wasserfalle  gezeigt  werden.  Beleuchtung 
aas  Leuchttürmen  und  aus  einem  Ballon  captif. 

ad  VII.  Historische  Entwicklung  der  Telegraphie  und  Telephonie  an  den 
Apparaten.  Übertragung  von  Musikaufführungen  aus  Frankfurt,  Bockenheim,  Hom- 
burg, Wiesbaden,  dann  der  Aufführungen  der  Münchener  Hofoper.  „Lautsprechendes 
Telephon",  dass  mehrere  Personen  einen  zugeleiteten  Solovortrag  ohne  Zuhilfenahme 
des  Hörrohres  vernehmen  können.  „Telephon-Automaten"  zum  Anschlüsse  an  das 
Fernsprechamt.  Phonograph  und  Gramophon. 

ad  VIII.  Sicherheits Vorrichtungen.  Signalapparate,  Bremsvorrichtungen,  Central- 
Weichenanlagen  u.  s.  w.,  elektrische  Beleuchtungswagen,  um  bei  dringenden  Nacht- 
arbeiten rasch  ausgiebiges  Licht  zu  verschicken.  Elektrische  Eisenbahnen;  unter 
anderem  auch  die  Modelle  der  Bahn  Mödling-Hinterbrühl  und  einer  einspurigen 
Projectsbahn  aus  Budapest.  Elektrische  Grubenbahn  und  Bremsbahn.  Elektrische 
Boote  mit  einem  Fassungsraume  für  100  Personen  werden  den  Wasserverkehr  zur 
Ausstellung  vermitteln.  Aufzug  auf  einen  40m  hohen  Aussichtsturm. 

ad  IX.  Reinmetallgewinnung.  Ozonbereitung.  Aluminium-Industrie. 

ad  X.  Laboratorien  für  Fabrication  elektrotechnischer  Gegenstande.  Appa- 
rate zu  Demonstrationen  ;  darunter  der  Apparat  von  Hertz  zum  Nachweise  der  elektri- 
schen Schwingungen. 

ad  XI.  Innere  Beleuchtungsvorrichtungen,  wie  für  Augen-,  Kehlkopfspiegel. 
Zahntechnische  Hilfsmittel. 

ad  XII.  Eigenes  Lesezimmer  mit  fachwissenschaftlichen  Blättern  und  Ver- 
öffentlichungen. 

Experimental- Vorträge.  Congresse. 

Als  besondere  Ausstellung  wird  in  einem  eigenen  Pavillon  eine  Sammlung 
von  Projecten,  Plänen  und  Betriebsergebnissen  von  elektrischen  Centralanlagen  zu 
sehen  sein,  wodurch  die  verschiedenen  Städteverwaltungen,  welche  für  den  27.,  28. 
und  29.  August  zu  einem  besonderen  Städte-Congresse  eingeladen  sind,  Gelegenheit 
bekommen,  die  verschiedenen  Systeme  zu  studieren. 

Präroiierungen  finden  nicht  statt.  Unter  dem  Präsidium  v.  Helmhol  tz's  wird 
eine  Prfifangs-Commission   die  ausgestellten  Gegenstände  fachmännisch  prüfen,  die 


I  ate   in    eil  ig  wissenschaftlichen  Berichte  niederlegen,  und  dadarthi 

gehendes  und  verlü  I   riale  liel.jrti 

Nach  der  „Ofliciellen  Ausstell  in 


Fortpflanzung  der  elektrischen  Wellen  (nach  Hertz)  in  der  Lul 

anschließend  an  ihre  oralen  veriticierenden  Versuche  über  die  Hert  z'sche  el« 
Wellenbewegung  in  Leitungsdrähten1)  haben  Sarasinundde  la  R  i v e  ein  amiff 
Experiment  von  Herti,  n&mlich  jenes  der  Fortpflanzung  der  elektrischen  ) 
dun  li  die  Luft  bei  Abwesenheit  jedes  metallischen  Leitern  wiederholt,  w 
rendut",  CXII,  Nr,  13  von  1891  der   französischen  Akadem 
gehalten  berichteten,  was  nachstehend  im  Auszuge  wiedergegeben  werde 

Der  primäre  Erreger  wird  nach  Hertz  vor  einen  ebenen  metallischen  Sd 
und   parallel   zu   demselben   piaeiert.    Die   elektrischen  Wellen,  Wi 

tot,   pflanzen   sich  durch  die  Luft  fort,  gelangen  an  den  Schirm,  welch 
die  Kulte    t'ines    Spiegeln    spielt,    so    da&s    die  Wellen    von  selbem  refle< 
und   sodanti   mit   den   noch   weiter  directe   au   den  Schirm   gelangen! 
Sv  stein  stationärer  Wellen  erzeugen,  deren  erster  Knotenpunkt  im  Spiegel 

Um  das  sich  vor  dem  Spiegel  etablierende  System  zu  studieren,  wird  tel 
Liimti'  ctnulare  „Resonator*  in  zwei  verschiedenen  Hai  -rebn  ' 

L  parallel  zum  Spiegel  und  zum  Erreger,  d.  h    in  die  Ebene  der  v 
reentet  Richtung  gegen  Erreger  und  Spiegel,  also  in  die  Schwingungsei 

In  beiden  Fällen  sind  die  —  die  Lage  der  Knotenpunkte  eonsfcatierend« 
.ltate    absolut  übereinstimmend  hinsichtlieh  der  Lage  der  Mnxinia  und    ! 
I  Wellenkuotenpunkte)  der  elektromotorischen  Kraft, 

Außer    diesen     beiden    Anordnungen     hat     Hertz    eine    dritte    getMl 
wobei    er  die  Interferenz  der  Wellen  auf  einem  gleichen  Res 
welchen  selbe  von  einem  analogen   Erreger  directe  durch  die  Luft   oder  aul 
Leitungsdrahte  gelangen.  Aus  diesen  Versuchen    schloss  HeH 
Wellenlängen  des  Spiegels,  daBsdieFortptlanzungsgeschwindigkt  i  -her  N 

durch  die  Luft  nahe  doppelt  so  groß  sei,  als  jene  in  LeitungsdräK 
beiden  Geschwindigkeiten  im  Verhältnisse  7  zu  4  zu  einandi  i 
Theorie  Max  welFst  welche  fordert,  dass  diese  beiden  Geschwi] 

In    Hinblick    auf    die  Wichtigkeit    der    Entscheidung  dit* 
Frage  machten  die  eingangs   genannten  Forscher    *elbe    r 
g  e  n  s  t  a  n  d  e  ihrer  Untersuchung. 

Bei  ihren  ersten  Versuchen  hatten  sie  die  Erfahrung  gein 
torische  Periode  eines  gegebenen  <  irr ularen  Resonatoi  i,  welches  auch  i 

primäre   Erreger   s<  i.   durch  welchen   ersterer   in  Action  gesetzt   wird,  und  da*  < 
und   derselbe   Erreger    in   Gegentheil   umHOioehr    die  Beobachtung   «L 
gestatte,  wenn  man   Hinge  (Eesonatoren)  verschiedener  Durchmesser   anwen 
benützten  nun  diese  Erfahrung  beim  Comparativ- Versuche  der  Fortpflanzung 
und  Luft, 

Als  Schirm  wurde  eine    ebene  Bleiplatte    von    2*r'm    Höhe    und    S'öei  fc> 
rertieal  aufgehängt    Der  Erreger   und  die   große    hiductionsspiüe  von  Rui. 
waren    dieselben  wie  beim  vorjährigen  Versuche* 

Der    Erreger  war  mit  seiner  horizontalen  Axe  in  die  Normale  g» ! 
im  Centrum  des  Sehinus  auf  diesen  gedacht  wurde,  und  seine  Entfernung  v« 
wechselte  zwischen  4  0  und   10  Om.  Der  Resonator  war  auf  einem 
fixiert,  der  sich  längs  einer  hnkenien  Bahn  bew 

Unter  vielfacher  Variation  der  Versuchshedingungen  und  Wiederholung 
Beobachtungen  wurden  bei  Verwendung  von  10  verschiedenen  Ringen  (Resonafr 
folgende  Resultate  erhallen  : 


i)  Bem-r...  h»  n  hii  H*<fl  Nr,   ;l  dur  „fttitlbHIiiu?«  u     iS'Jl   unti-r  „llutir  facta  Bi 
MbwlUfQllitQ   . 


m  Entfernungen  in  m 


Benanntܫ  h 

Durchmesser   des    Kreises    (Ringet)    / 1 

Im  |075»i  0  5Om]0'35m|0  35m  0  2&m|0'd5«i|0 -^Om|0  3Om|0  lO»i| 

ans  Um  dickem  Drabt 

Ml  tWiü 
fiel»» 

•r*kt 

dnier  |  itiltt  \  iüur  |  4icWr 

Draht 

1.  Wellenbatirb    .    , 

211 

rtin 

111 

0  75 

0  4<; 

0-54 

fr  89 

0-21 

1.  Knoten . 

4  14 

3*01 

* 

1-49 

2  37 

1  63 

117 
189 

1*24 

Oil 

2.  Wellenbaue  h  . 

noien 

* 

} 

9  04 

3  m 

?T1 

2  94 

i *  M 

0  H 

3,  Wellenbauch  ... 

3,  Knoten ...,...,. 

. 

■ 

. 

. 

3*14? 

. 

. 

y4  Wellenlänge  In 
der  Luft  .... 

2  03 

1  41 

1  11 

0  80 

o  <u> 

0  M 

0  19 

Vi  Wellenlänge  im 
Brülle 

1-M 

2*00 

1-48 
1'50 

1  00 

0*73 

o7n 

0-70 

D*60 

0*56 

n  -in 

0  45 
0-40 

o  20 

»D 

In  dieser  Tabelle  sind  die  Mittel  der  mit  jedem  Ringe  erhaltenen  Maße  anfge- 
führt,  welche  unter  sich  Differenzen  aber  ohne  System  auiwi  de? 

Luft    (ohne  Leiter)  durch  tre führten  Versuchen  wurde,  sowie  bei  den  früheren  i  vorjäh- 
rigen) am  Leitungsdrahte  stattgehabten  Versueln-n,  eonstatiert,    dass    ein    eimilarer 

nator    immer  dieselbe  Wellenlänge  gibt,  selbst  wenn  man    die  Dimensi ob qq 
Erregers    innerhalb   gewisser   Frenzen    wechseln   lässt    (SUmmtüehe    Fnnkenerachet- 

der  Fortpflanzung  der  Wellen  in  der  Luft  fiel    ■ 
im  Leitungsdrahte    und    müssen  daher    sowohl    eine    sehr    empfindliche     Mikro- 
terschraube  als  auch  engere  firenzen    der  Erregerdimenaiöüen    gewihll      irei 

alip  beobachtet    man  auch  hier,  was  die  genannten    Experimentatoren     in 
ihrem  vorjährig n   Versuche  als  multiple  Resonanz  bezeichneten. 

In  dem    Falle  großer   Wellenlängen,   elfte    bei    Anwendung    d*-r    Bing«     TOB 
I  «Hjm  und  075*»  Durchmesser,  welche  die  Wellen  sehr  schnell  u 
wegtragen  und  aelbe  der  direkten  Wirkung    l<  pets    sehr  nähen»,    Isi    nicht 

dt  auf  eiacte  Weise  mehr  als  der  erste  Well enhauch   und    Wetienknotei 

Ibst  liegenden   Wellenknoton  zu    constatieren,    wie   die    LQ« )\ 

d**r    Tabell*»   zeigt     Mit    Jen    kleineren   Ringen,    für  welche    Mi    Dfmens] d 

auch    weit  günstiger   sind,  3  b    leicht  drei   Bauche  und  Knoten   ne- 

nnen. 

Die  Ajuidistanz  derselben  ist  —  wie  die  Tabelle  zeigt  —  hinreichend    genau») 
Das  wichtigste  Resultat,  welches  aus  den  vorbesprochenen  Versuchen    bervor- 

»die  drei  letzten  Hurizontalrubriken  der  Tabelle,  nämlich  das*   die  erhaL 
Wellenlänge  bei  der  Fortpflanzung  der  Elektrieitat   in   der    Luft    sei»* 
bei  der  Fortpflanzung  im  Drahtleiter  tat    Das  Viertel  der  einen  und  der  and' 
Wellenlänge    ist  nebenbei  nahezu  gleich  dem  doppelten  Durch1  ighArifftn 

Hieraus  folgt,  dass    die    Fortpf  1  a  nz  u  n  gsgeichwfnd  igk  < 
He  r  t  z's  c  h  e  n  elektrischen  Wellen    durch    die    Luft  genau    d  1  tS  el  b  6 
i  -  1 1  wie  jene  in  einem  Drahtleiter. 

Nach   „Comptcs  rendu»u. 


")  Li«  rit    Ifir«.    d«a    arÜPII    Kt«»»|rn  ftuf  t»löi'  itiwltir  UUtunx   vnr    <|,  u  s; 


130  Notiien. 

Die  Explosion  des  Friedonpalvennnzln  „VIjm  Wta.  Die» 

Magazin,  im  Südwesten  der  Stadt  Born,  in  der  gleichnamige»  Gegend  tndMvHsa 
Ton  der  Porta  Portese  entfernt  gelegen,  bestand  ans  einem  gemauerten  85-99«  " 
und  182m  breiten   zweistöckigen  Gebäude  mit  Souterraingesehoes  (das  Bon) 
geschoss  scheint  auch  als  Laboratorinm  gedient  tu  haben)  nud  einer  Vorbaue. 
Umfassungsmauer,  fast  ebenso  hoch  als  das  Magazinsgebiude  mit  einem  n 
Graben,  nmgrenite  einen  lOOJHm  langen  und  47*75m  breiten  Hofraum,  in 
das  Pulvermagazin  unsymmetrisch  lag.  An  der  Innenseite  der  Umfias* 
ein  Rondengang,  von  wo  ans  die  Wachposten  sowohl  das  Umterrain 
Innenraom  Oberblicken  konnten ;  iu  diesem  fahrte  eine  Treppe  ans  dem  in 
der  Umfassungsmauer  befindlichen  Wachhanse,  das  gegen  den  Hofraum 
schlössen  nnd  nur  von  außen  sn  betreten  war.  Die  Zufahrt  mm  Mai 
lag  zunächst  des  Wachhauses  in  der  Langseite  der  Urofassungsmaner 
einem  eisernen  Thore  verwahrt.  Die  Wachstube  stand  mit  dem  circa  l'Ofa» 
Fort  Portuense  in  telephonischer  Verbindung,  doch  funcüonierte  der  Apparat 
seit  einiger  Zeit  vor  dem  Eintritte  der  Katastrophe  nicht. 

Im  ganzen  waren  darin  deponiert:  866.000ny  SchwarspuiTer,  94.000  GusiMlii 
patronen,  35.000  Zünder  und  1.000  Signalraketen. 

Am  28.  April  d.  J.,  6%  Uhr  morgens,  vernahm  der  am  Bondenweg  betsd&ai 
Wachposten  aus  dem  Souterrain  des  Magazinsgebäudes  ein  anhaltendes  Geksstts; 
welchem  eine  sebussähnliche  Detonation  folgte.  Der  herbeigerufene  Wachconnrnsaan« 
verstandigte  sogleich  durch  Absendung  einer  Ordonnanz  den  Commandantei  4» 
Forts  Portuense,  welcher,  am  Orte  angelangt,  die  schleunige  Räumung  des  WacMissM 
verfügte,  da  aus  dem  Dachraume  des  Magazins  schon  Rauch  aufzusteigen  bemn 
und  ein  intensiver  Geruch  Dach  verbranntem  Pulver  in  der  Umgegend  wahnuaehssi 
war.  Die  Abziehenden  waren  circa  800m  vom  Objecto  entfernt,  als  selbes  um  7  ük 
8  Minuten  in  die  Luft  flog. 

Die  Wirkung  der  Explosion  äußerte  sieh  in  einem  ziemlich  großen,  tber  s» 
Stadt  Rom  hinwegreichenden,  Umkreise. 

Das  Barometer  sank  um  15  bis  16mm,  der  Seismograph  zu  Born  zeigte  ein 
heftige  Erderschütterung  mit  besonders  ausgesprochener  Verticalcomponente  an  ssl 
setzte  der  zurzeit  von  Westen  herstreichende  Wind  plötzlich  in  die  Richtung  m 
Südost  um.  Besonders  machte  sich  die  aöromotorische  Wirkung  der  Explosion  bemerkte; 
sie  wurde  in  den  umliegenden  Ortschaften  von  Frascati,  Albano,  Tivoli,  Grottafcmn, 
Marino,  das  ist  auf  eine  durchschnittliche  Entfernung  von  circa  30km  und  in  südlich« 
Richtung  sogar  bis  Porto  Anzio  (40*m),  deutlich  vernommen. 

Ein  6'Oni  tiefer  und  100m  im  Durchmesser  betragender  Trichter  bezeichnete  die 
Stelle,  wo  das  Munitionsmagazin  gestanden  war ;  in  einem  Umkreise  von  Ihm  wir* 
sänimtliche  Gebäude  buchstäblich  umgelegt,  die  Bäume  entwurzelt  und  auf  grofe 
Entfernung  fortgeschleudert.  Von  den  bestandenen  Straßen  und  Wegen  waren  ntf 
mehr  Spuren  vorhanden.  In  weiterer  Entfernung  wurden  alle  Gebäude  bedeutend 
erschüttert,  so  dass  ihre  Mauern  vielfach  barsten,  und  die  Verglasungen  einge- 
drückt wurden. 

Der  an  den  städtischen  Objecten  verursachte  Schaden  beträgt  460.000  Fr«-, 
jener,  den  der  Staat  erleidet,  beläuft  sich  auf  mehrere  Millionen.  Die  Zahl  der  tholi 
leicht,  theils  schwer  Verwundeten  beträgt  über  200  Personen. 

Die  Ursache,  welche  diese  furchtbare  Katastrophe  im  Gefolge  hatte,  ist  Doch 
nicht  bestimmt  festgestellt.  Nach  allem,  was  bis  nun  über  die  eingeleitete  aber  noek 
nicht  abgeschlossene  Untersuchung  in  die  Öffentlichkeit  gedrungen  ist,  dürfte  ei* 
Selbstentzündung  der  deponiert  gewesenen  Signalraketen  (razzi  da  segnali)  die  fr 
plosion  verursacht  haben. 

„Uttrcito  üaliano.* 

Anmerkung   der  Redaction: 

Unsere  Vorschriften  über  die  Deponierung  von  Pulver,  dann  Spreng*  •** 
Zündmitteln  bestimmen,  kurz  erwähnt,  folgendes : 


Notizen.  131 

Kriegspulvermagazine  (Instruction  1867)  für  1.000  Zentner  (5.600%) 
Pulver. 

Friedenspulver-  und  Munitionsmagazine  (Instruction  1878)  für 
112*9  Tonnen,  d.  i.  1.008  Fässer  Pulver;  größere  sind  nicht  zu  erbauen. 

Das  von  einem  Zwinger  eingeschlossene  Magazinsgebäude  besteht  aus  einem 
".Depotraum,  einer  Vorhalle,  einer  Durchfahrt  und  einem  Abwäglocale. 

Adjustierte  Geschosse  und  Pulverpatronen  oder  gar  lediges  Pulver  sollen  niemals 
kl  ein  und  demselben  Munitionsmagazine,  in  keinem  Falle  aber  nebeneinander  hinterlegt 
Werden.  Etwa  erforderliche  Manipulationen  mit  dem  Pulver  (Stürzen,  Trocknen,  Sieben) 
Worden  außerhalb  des  Magazins  allenfalls  unter  einem  aufgeschlagenen  Laborierzelte 
Torgenommen. 

IT    ~™a«     ißOAAt„  \   bestehen  aus  dem: 
tt"  ffi™  « im?  I  Dynamitdepot,  Zündmitteldepöt  und  dem 
TTT  Elnl      IS,  I  Mlnipulationsgebäude,    welche    gänzlich 
III.  kleine      5.600%  J   getr(£nte  objecto  bilden. 

TWnomi«  Wati/1  f  *V\  2.800fy  )  bestehen  aus  dem  abgesonderten  Dynamitdeput  und 
«mj£!  i  V-  1000%  }  dem  in  einem  Objecto  vereinigten  Zündmitteldepöt 
magazme       |  yi    img     j   und  Manipulation8raume. 

Die  einzelnen  Objecte  der  Dynamit-  und  Dynamit-Handmagazine  werden  durch 
besondere  Erdwälle  gegen  das  Außenterrain  und  gegeneinander  abgeschlossen. 


132 


Sanitäts-Verhältnisse  des  k.  und  k.  Heeres  im  Monate  März  1891 

Mit  Sud«  Februai  1891  waren  krank  verblieben     .    .    .  ] 

hn   M  '.»1   sind  neu   erkrankt      ...  19*888 

ent  VerpAegtstandei 

Von  den  Erkrankten  wurden  an  Sani  täts- Anstalten  Qb  $.983  Ifa« 

OOtagtrecheod  %o  des  Yerpflegsstandes 

Im   AI • ' 1 1   -  I    beim    Krankenstände   in    Abgang    gekommen: 

in  den  Kasernen  und  e4g<  .    .      l 

bullen  Behandeli 

/':  Maie 


genesen    ...... 

infolge  von  Krankheiten  gestorben. 

entapi  .    . 

Arn  MonaUschlusse  sind  krank  verbtiehen    . 

und  zwar:  in  den  Kasernen  und  eigenen  Wohn 
-      -     Sanitlts- Anstalt  in 


10.34». 


Bei  den  in  Abgang  gekommenen  21*963  Mann   i  leiten  Kraal* 

heiten  und  an  Todesursachen  beu 


Kritik 
heita- 

im« 


fllle 


faiJe 


Bcorbnt - 

I'arni-Typhus 

relnebet  und  \\ 

fr  In  r -SirrhtlllUI]    , 

Blattern      , 
Tubcrculose  derLun- 
Influenra   .   . 

Katarrh  d,  Augen-  Hind-h  an  t 
Trachom 


571 

11" 


IH 


IS 


Acuter  Bronchial-Katarrb 
Lungen-Entzündung .  ,  ♦ 
Hippe n feil- Entzündung.    . 

Magen -Katarrh 

t   Darm-Katarrh   .    . 
lache  und  svphiliti-^h*.' 
Krankheiten    .    .    , 
Wunddruck  der  Fül> 


l&Ol 
6*6 


I'ii*  Erkrankungen»  der  Zugang  in    den  Sanitäta-Anstaltcn  und    <ii       i 
i   Kr.Hskl  hnen  sieh  in  den  einzelnen   Militär-Territorial- 1 

,    des   Verpfiegsstand  olgt : 


Militär- 
Territorial- 

Bezirk 


Wien, 
brück 

Zara  ,    . 

Prag 

Kral 
Priem  ril 


0-36 

0-07 
0-T6 
u  60 


Militär- 
Territorial- 
Beiirk 


Kerg    .  . 

Budapest   .  , 

bürg  .  . 

K aschau .    .  . 

Nenn. 

in      ... 


a  tiCcrdi :  h  vorgekommen : 

V't  runglUi'kungen  mit  lodllichetn  Ausgange 


i 

» 

0  20 

N  o  t  i  t  e  n.  133 

Graphische  Auflösung  von  Gleichungen  2.,  3.  and  4.  Grades. 

(Hiezu  Tafel  14.) 

Um  bei  der  Auflösung  der  Gleichungen  3.  und  4.  Grades  die  Benützung 
von  Logarithmentafeln  und  das  Ausziehen  der  2.  und  3.  Wurzel  entbehrlich 
zu  machen,  wurde  für  jene  Fälle,  wo  keine  größere  Genauigkeit  gefordert  wird 
als  die  Bestimmung  der  ersten  2  bis  3  geltenden  Stellen,  die  beiliegende 
Tafel  construirt. 

Die  Untersuchung  über  die  Zahl  der  complexen  (imaginären)  Wurzeln, 
dann  über  die  Vorzeichen  der  vorhandenen  reellen  Wurzeln,  welche  in  einer 
Gleichung  2.,  3.  oder  4.  Grades  vorkommen  können,  wird  aufgrund  der 
folgenden  Betrachtungen  der  mathematisch  geschulte  Leser  selber  durchzuführen 
imstande  sein. 

Um  in  das  Wesen  der  Tafel  einzuführen,  möge  mit  den  Gleichungen 
2.  Grades  begonnen   werden. 


I.  GUeiohungen  2.  Grades. 
Eine  Gleichung  2.  Grades  mit   den  Wurzeln  xt  und  xt  hat  die  Form: 

1)  .     ..X*    +    Ax   +    B    =    0 

worin 

2)  .    .    .    xx     +  x%  =  —  A 

3)  xxxt  •=        B. 

Trägt  man  xx  als  Abscisso  und  xt  als  Ordinate  eines  ebenen  recht- 
winkligen Coordinatensjstems  auf,  so  stellt  2)  die  Gleichung  einer  geraden 
Linie,  3)  Die  Gleichung  einer  gleichseitigen  Hyperbel  vor.  Die  Schnittpunkte 
dieser  beiden  Linien  haben  zur  Abscisse  die  eine,  zur  Ordinate  die  andere 
Wurzel  der  quadratischen   Gleichung  1). 

Zur  Vereinfachung  dieser  Construction  wurde  die  beiliegende  Tafel 
zusammengestellt.  Zu  derselben  gehört  noch  eine  Oleate,  welche  von  der 
Tafel  selbst  abgenommen  werden  kann  und  folgende  Linien  zu  enthalten  hat: 
Die  Parabel  P,  deren  Axe  a  b,  die  Scheiteltangente  I)  C  und  die  Gerade  A  B. 

In  der  Tafel  wurde  lern  als  Einheit  für  die  Werte  der  Coordinaten 
angenommen.  Dementsprechend  sind  die  Theilstriche  auf  den  Coordinatenaxen, 
vom  Ursprünge  aus  mit  0  bis  +  10,  beziehungsweise  0  bis — 10  bezeichnet 
und  können  noch  Zehntel  der  Einheit  abgelesen  und  kleinere  Bruchtheile  als 
Zehntel  abgeschätzt  werden. 

Die  Gleichung  2)  erhält  ihr  graphisches  Bild  in  der  Verbindungslinie 
jener  beiden,  auf  den  Coordinatenaxen  befindlichen  Punkte,  deren  Bezeichnung 
gleich  ist  „ —  ,lu,  d.  i.  dem  mit  umgekehrtem  Vorzeichen  genommenen  CVfficienten 
des  zweiten  Gliedes  der  gegebenen  quadratischen  Gleichung.  Diese  Linie  braucht 
nicht  wirklich  gezogen  zu  werden,  sondern  man  wird  sich  mit  Vortheil  der 
Oleate  bedienen,  indem  man  die  auf  derselben  gezeichnete  gerade  Linie  a  h 
an  die  beiden  früher  erwähnten  Punkte  der  Coordinatenaxen  anlegt,  um  die 
Gerade  2)  zu  markieren. 

Letztore  liegt  immer  parallel  zur  Diagonale  ^1  (!  des  die  Tafel  ein- 
schließenden Quadrates  .1  B  C  I). 


■■      ■  ■    ■  •*■-., ■-..■._  .■  * 
-*'..•■       "'V  " 
134  Xettscrn. 

Di*  graphi«*«  Süd*  te  GWchung  8)  sind,  wie  «wlk*V 
•ettige  Hyperbeln,  deren  Asymptoten  mit  den  Coordinatenaxen 
und  deren  zusammengehörige  Aste  stets  in  zwei  gegenüberliegende 
der  beigegebenen  Tafel  liegen :  und  zwar  ftr  poutfre  Werte  wn  B  rechte  ( 
und  links  unten,  ftr  negative  B  links  oben  und  rechts  unten. 

Diese  Hyperbeln  wurden,  —  mit  Intervallen  von  2  in  3,  —  ftr  i 
Werte  tou  B  =  0  bis  B  =  100,  und  von  B  mm  0  bis  B  =»  —  1001 
die  Tafel  eingezeichnet  und  am  Bande  der  Tafel  mit  den  zugehörigen 
von  B  bezeichnet 

Die  Coordinaten  der  Schnittpunkte  jener  Hyperbel,  welche  dm 
Gleichung  1)  entnommenen  spedellen  Werte  B  entspricht,  mit  der  dam 1 
—  A  entsprechenden  geraden  Linie  2),  können  leicht  abgelesen  werte 
ergeben  die  gesuchten  Wurzeln  der  Gleichung  1). 

Nachdem  sich  hiebe!  zwei  Schnittpunkte  ergeben  und,  dem 
zufolge,  die  Wurzeln  der  gegebenen  Gleichung  als  Abszisse  und 
erscheinen,  somit  im  ganzen  4  Werte  ron  Coordinaten  abgelesen  werd 
welche  die  gegebene  quadratische  Gleichung  erfüllen:  so  müssen  je  i 
Werte  gleich  sein  und  zwar  ist  stets  die  Absdsse  des  einen 
gleich   der  Ordinate   des   zweiten  und  umgekehrt,   wie   dies    auch  svj 
symmetrischen   Lage   aller   durch   die  Gleichungen  2)  und  3) 
Geraden  und  Hyperbeln,  gegen  eine  den  Coordinatenwinkel  halbierende 
Linie  B  D,  folgt. 

Beispiel 

Die  Gleichung: 

x*  —  7  x  -f-  10  =  0 
sei  aufzulösen.  Hierin  ist 

-   A  =  +     7 

B  =  +  10. 

Legt  man   die  Gerade  a  b  der  Oleate   auf  die   mit  +  7  bezeicl 

Punkte  der  Abscissen-  und  Ordinatenaxe  der  Tafel,  so  schneidet  dieselbe 

mit  -(-10  bezeichnete  Hyperbel  in  2  Punkten,  als  deren  Abscissen  die  Wi 

K  =  +  2 

abgelesen  werden.  Dies  sind  die  gesuchten  Wurzeln  der  gegebenen  GleicWj^ 

Die  Ordinaten  der   beiden  Schnittpunkte  müssen   dieselben  Wurzelt**1 

ergeben,  brauchen  daher  nicht  weiter  berücksichtigt  zu  werden. 


II.  Gleiohungen  vom  3.  Grade. 

Die  allgemeine  Form  der  Gleichungen  3.  Grades  ist: 

4)  ...    x*  -f  A  x*  -f  Bx+  C=0 
Sind  xif  xt,  xt  die  Wurzeln  dieser  Gleichung,  so  ist 

5)  **  +  xt  +  *,  —  —  A 

6)  .    .    .    aJt   ai,  -f  «i  «,+«,«,==  5 

7)  xt  xt  x9  = — C 


Notizen.  135 

Setzt  man  nun 

8)  .    .    xt  -f-  x9  =  z 
and 

9)  .    .    .    .      xt  x9  =  y 

so  übergehen  die  Gleichungen  5),  6)  und  7)  in : 

10)  ...       xt  -f-  z  =  —  A 

11)  .    .    .    xt*  +  9  —  B 

12)  ....        xtV  =  —  C 

Durch  Elimination  von  z  aus  den  Gleichungen  10)  und  11)  erhält 
man  ferner: 

13)  y  =  *f  »+4*,+/*. 

Die  Auflösung  der  beiden  Gleichungen  12)  und  13)  nach  xt  undy,  ergibt  im 
allgemeinen  3  Werte  von  xt  und  3  Werte  von  y,  das  sind  die  gesuchten 
Wurzeln  der  gegebenen  Gleichung  4)  und  die  zugehörigen  Werte  von  den 
Producten  der  beiden  anderen  Wurzeln. 

Wie  diese  Auflösung  graphisch  durchgeführt  werden  kann,  soll  im 
folgenden  gezeigt  werden. 

Betrachtet  man  xt  und  y  als  die  rechtwinkligen  Goordinaten  auf  bei- 
liegender Tafel,  so  bedeutet  Gleichung  1 2)  eine  gleichseitige  Hyperbel,  Gleichung  1 3) 
eine  Parabel. 

Für  verschiedene  Werte  von  (J  erhält  man  die  in  der  Tafel  eingezeichneten 
und  oben  beschriebenen  Hyperbeln. 

Die  Parabel  hat,  wie  aus  Gleichung  13)  ersichtlich,  den  constanten 
Parameter  =  1 ,  ihre  Axe  ist  parallel  mit  der  Ordinatenaxe  des  Coordinaten- 
systemes  und  ihre  ooncave  Seite  ist  stets  nach  oben  gekehrt 

Um  die  Lage  des  Scheitels  zu  finden,  schreiben  wir  die  Gleichung  der 
Parabel  in  der  Form: 

">         »-('-tM^+tX 

woraus  ersichtlich  ist,  dass  der  Scheitel  der  Parabel  die 

I 

Abscisse  —   —   — 
2 

Ax 

und   Ordinate  =         h 

4 

hat. 

Diese  Parabel  hat  die  auf  beiliegender  Tafel  gezeichnete  Form  und  braucht 
nur,  mithilfe  der  angefertigten  Oleate,  in  entsprechender  Lage  auf  die  Tafel 
aufgelegt  zu  werden,  um  aus  ihrem  Durchschnitte  mit  der  dem  Werte  C  ent- 
sprechenden Hyperbel,  die  Wurzel  der  gegebenen  Gleichung  zu  erhalten. 

1.  Beispiel. 
Gegeben  sei  die  Gleichung: 

xM  —  4  x*  +  x  +  6  =  0 
Hierin  ist: 

A  =  —4 
/*=  +  ! 
(7= +  6 


i*  Btiep  UL 

U»Ut: 
i  **  —  4S  x*  +  *2  *-{- 1€  — 0 
Drttfttrt  du«  ffiafnlbi  darth  4.  *>  nenltMrt 

-  1 1  25  *f  +  23  *  +  f  4  =  0 
Hierauf  »t  n 

J  =  — 11-45 

C  =  +  24 


Daher 


J?— — =— 864 


(Scheitel  der  Parabel) 


—  C=  — 24   ....   (HrpefbelX 
Ben  Auflegen  4er  Parabel  auf  die  Tafel  erkent  hol 
gebende  Hyperbel  reo   der  Parabel  in    ihre«  rechte   uta 
zwei  Punkten  getroffen  wird,  welche  die  Wurzeln 

*1  =  +  4 
und  xt  ==  -j-  8 

ergeben.  Der  Schnittpunkt  der  Parabel  mit  dem  links  oben 

aste  fallt  über  den  Hand  der  Tafel  hinaus,  der  dritte  Wurxehrert 

jedoch  ans  der  Beziehung: 

~A  =*.  +  *«  +  *>• 
Im  vorliegenden  Falle  ist 

xM  =  +  li-«5  —  4  —  8  =  —  0-7S- 


dk 

A 


Hjl 

ergil 


Notizen.  137 

Wenn  der  Wert  von  I)  keine  gerade  Zahl  ist,  so  tritt  die  Notwendigkeit 
oin,  zwischen  zwei  Hyperbeln  der  Tafel  zu  interpolieren.  Diese  Interpolation 
geschieht  nach  dem  Auge,  es  ist  jedoch  zur  Vermeidung  von  groben  Fehlern 
wichtig,  das  Gesetz  zu  kennen  nach  welchem  dieselbe  vorzunehmen  ist  und 
welches  sich  folgendermaßen  ausdrücken  lässt: 

Die  Interpolation  auf  einer  zur  Abscissen-  oder  Ordinatenaxe  parallelen 
Geraden  hat  nach  demselben  Verhältnisse  zu  geschehen,  als  durch  die  Zahl- 
werte der  beiden  in  der  Tafel  vorkommenden  und  der  dritten,  zu  interpolieren- 
den Hyperbel  angezeigt  wird;  soll  auf  einer  geneigten  oder  krummen  Linie 
interpoliert  werden,  so  sucht  man  auf  derselben  jenen  Punkt,  welcher  die  durch 
ihn  horizontal  oder  vertical  gezogenen  und  durch  die  benachbarten  Hyperbeln 
begrenzten,  geraden  Strecken,   im  vorgeschriebenen  Verhältnisse  theilt. 

Tritt  der  Fall  ein,  dass  sämmtliche  Schnittpunkte,  welche  die  Wurzel- 
werte  markieren,  über  den  Band  der  Tafel  hinausfallen,  so  kann  man  durch 
eine  kleine  Transformation  die  Wurzeln  auf  das  gewünschte  Mass  herabdrücken. 

Man  substituiert  nämlich 

22)  x  =  roi; 

oder 

23)  x  =  l  -f  m 

in  die  gegebene  Gleichung,  löst  die  daraus  resultierende  Gleichung  nach  i;  auf 
und  bestimmt  schließlich  den  Wert  von  x  aus  Gleichung  22)  beziehungsweise  23). 

Für  die  Substitution  nach  Gleichung  23)  diene  das  folgende 

3.  Beispiel. 
Die  gegebene  Gleichung  lautet: 

xs  —  38  x*  -f  461  x  —  1768  =  0. 
Setzt  man 

x  =  £+10 
so  ergibt  sich  für  die  Bestimmung  der  Coefficionten  der  neuen  Gleichung,  nach 
bekannter  Methode,  folgendes  Schema: 

v       1  —38  +461  —1768 


28  4-181 


(+«)•» 


1  -     18  +1 

1  —8 

Die  Gleichung  für  c,  lautet  nun: 

*»  —  8$f  +  £  +  «     =0 

')  Wenn  in  diesem  Schema  anstelle  der  eingeringelten  Zahl.  0  resultiert,  so 
ist  bekanntlich  m  (im  vorliegenden  lieispiele  10)  eine  Wurzel  der  gegebenen  Gleichung 
3  Grades  und  die  in  derselben  Zeile  stehenden  unterstrichenen  Zahlen  sind  die 
Coeflicienten  einer  •  \ uad rat i sehen  Gleichung,  welche  die  beiden  anderen  Wurzeln 
der  gegebenen  Gleichung  enthält. 


—  C=  —  42  <Hjperbel) 

Legt  man  die  üleate  in  der  richtigen  Lag«  auf  die  Tafel  leo,  das 
Punkt  rc  der  Oleate  die  Goordinaten  -J-  4  und  -$-  5  erbltt),  8«  «gibt 
direct  eine  Wurzel: 

Für  die  beiden  anderen  Wurzeln  besteben  die  Gleichungen; 
und 

Durch  Auflegen  der  Geraden  a  4  der  Oie&te  auf  die  mit  +  1 
Punkte  der  Coordinatenaxen,  erb  alt  man  im  Schnitt«  mit  der  Hyperbel 
die  Wurzeln. 

5,=  +3 

Die  pesucbten  Wurzeln  der  gegebenen  Gleichung  ergeben  sich  Vi 
der  Gleichung  a?  =  5  -f"  10,  nnd  zwar : 

»,=  +  17 
*,  =  +  8 
»,  =  +  13. 


HL  GUetohnngen  vom  4.  Grade. 
Ist 

24)  ...   x*  +  Ax*+Bx*  +  Cx  +  D  =  0 

eine  Gleichung  vierten  Grades,  so  bestehen   zwischen   deren  Wurzeln  % 
x„  x4  and  den  Coefficienten  A,  Bf  C,  Dy  die  Beziehungen  : 

25)      xx  +  *«  +  *,  +  x4  = 

...   xixt  +  xlxu  +  xix4  +  xtx9  +  xtXt  +  xMx4=. 

28)       *t  *,*,**  = 

Setzt  man  nun 

29)  .  .  .  xt  +  «t  =  w 
30}  .  ,  .  «t  -f  »*  =  n 
81)  •  .  .  .    x%x%=p 
32)  ,  ,  %  .     <ctx4=.$v 


Notizen.  139 

so  übergehen  die  Gleichungen  25),  26),  27)  und  28)  in  die  folgenden: 

33)  ...  m  -+•  n  =  —  A 

34)  .    .    .    mn+p  +  q  =  B 

35 )  .    .    .  mq-\-  np  =  —  C 

36)  .    .    .  pq  =  I) 

Ans  den  beiden  Gleichungen  33)  und  35)  erhält  man: 

Ap—C 

m  = 

P—  ? 


und 


Aq—C 


p  —  q 
Setzt  man  diese  Werte  von  m  und  n  in  Gleichung  34)  ein,  so  erhält  man : 

_M>-o_y-o+,+t., 

Durch  Umformung  dieser  Gleichung  erhält  man  bei  Berücksichtigung  von 

pq  =  D 

und       (p  —  q)  «  =  (p  +  q)  «  —  4  JD 
die  Gleichung: 

37)(p+?)*-5(p+?)*4-(^C'-4Z>Xi'+?)-[^+^(^,-4Ä)]=0 
Setzt  man  hierin: 

38)  !>  +  ?  =  * 

so  ergibt    sich    für   die  Auflösung    der    gegebenen   Gleichung    vierten  Grades 
folgende  Regel: 

Man  ermittle  eine  Wurzel  der  Gleichung: 

39)  .    .  Z*  —  Bz*  +  {AC—  4D)z—  [C*+D{A*  —  4Ä)]=0 
nach  der  obbeschriebenen  Methode;  sodann  bestimme  man  aus 

i0)  fj>  +  ?  =  rund 

auf  die  bei  den  Gleichungen  zweiton  Grades  erörterte  Art  die  Werte  von  p  nnd  q; 
ferner  aus 

41)  .    .      f'»  +  »  =  -^und 
'  \      m  n  =  B  —  z 

auf  gleiche  Weise  die  Werte  von  m  und  nt  wobei  auf  die  Bedingungs-Gleichung 

35)  .    .    .    mq  +  np  = —  C 

Rücksicht  zu  nehmen  ist; 
endlich  aus  den  Gleichungen 

42)  (*t  +  *i=»  ™d 
'  \        xtxt=p 

die  Wurzeln  xt  und  xt  und  aus 

43)  /*■+»%  =  n  und 
'  \      x,  x%  =  q 

die  Wurzeln  <r8  und  x4. 


140  N  Otiten. 

.Wenn  Gleichung  39)  drei  reelle  Wurzeln  hat,  so  ist  es  gleichgBtig, 
dieser  drei  Werte  man  für  die  weitere  Rechnung  benützt,  man  erhall 
dieselben  vier  Werte  von  xv  xM,  xt  und  xv 

Beispiel 
Die  gegebene  Gleichung,  deren  Wurzeln  gefunden  werden  sollen, 

a?%  —  a?1—  7  ae« -j- « -f."  6  =  0. 
Demnach  ist: 

il  =  -l 
5  =  — 7 
C-  +  1 
D  =  +6 

In  diesem  Falle  lautet  Gleichung  39) : 

*«  +  7**  —  26« —  175  =  0. 
Setzt  man  nun  «  =  2$,  so  ergibt  sich: 

1*  +  %'hV  —  6*26 1  —  2187  =*  0. 
Hierin  ist: 


somit 

A'  =  +    3-6 
B>  =  —    6-25 
C"  =  —  2187 

•  — 175 

t              \  (Parabelscheitel) 

=  9-81  1 

Aus 

dem 

—  C'  —  +  2187  (Hyperbel). 
Schnitte  dor  Parabel  und  Hyperbel  erhält  man 

3  Werl 

somit  hat 

* 
z  die 

drei  Werte: 

|,  =»  +  2-6 
£,  =  —  25 
S.  ■ 3-5, 

z,  =  -  7. 

Jeder  dieser  3  Werte  ist : 

zur  Bestimmung  der  gesuchten 

Wurzeln  p 

a)  Nehmen  wir  z.  B.  2  =  +  5, 

so  ist  aus  Gleichung  40) 

/*>  +  '/  =  +  * 
l       P  7  =  +  6 
daraus  folgt  mithilfe  der  Tafel: 


Aus  Gleichung  41)  folgt  ferner: 

j  in  -\-  n  -—  -f-   1 
^       mn  =  —  12 


1  ?  ■■=■--  3 


Notizen.  141 

Daraus  ergeben   sich  für  m  und  n  die  Werte  -}-  4  und  —  3.  Welcher 
diesen  beiden  Werten  mit  m  und  welcher  mit  n  zu  bezeichnen  ist,  lässt 
i  mithilfe  von  Gleichung  35)  entscheiden.  Damach  muss 

3m-f  2n=~l 
aus  folgt,  dass  f  m  =  —  3 

\n  =  +  4; 
Gleichungen  42)  lauten  nun: 

/*.+*.  =  —  8 


Daraus  folgt: 
lieh  Gleichungen  43): 


*!*•=  +2 


i  xt  =  _  2 


aus  folgt 


x3  +  «4  =  -f  4 

*»*%  =  +  3, 

f*.  =  +  l 

K-  +  8 
Die  gesuchten  Wurzeln  der  gegebenen  Gleichung  sind  demnach: 

^=—1 
xt  =  —  2 

*4  =  +  3 

6)  Soll  zur  Bestimmung  dieser  Wurzeln  der  Wert  von 

z  =  —  7 
ützt  werden,  so  gestaltet  sich  die  Rechnung  wie  folgt: 


(40). 

'  l       P  '1  =  +  6 

/l>  =  — 1 

(41). 

f  m-f-  n=  -f-  1 

Daraus  ergeben  sich  für  i 

»»  und  n  die  Werte:  0  und  -j-  1. 

Mit  Rücksicht  auf 

(35)    ■ 

—  6m  —  n=  —  1 

omit: 

\m=-.      0 

Weiters  ist:            (42)  . 

{ *.  +  *,  =  o 

l       *,*,=  — 1 

1»,==— 1 

(43)  . 

[*•  +  *♦  =  +  ! 
1       *.*4  =  —  6 

1  *,  =  +  3 
1  x4  =  -  2 

:lben   4   Wurzelwerte  hätte 

man    auch    erhalten,   wenn   man  z 

tzt  hätte. 

Julius  Man  dl,  k.  u.  k.  Oberlieutenant  der  Genie- Waffe. 

40 


142  Notizen. 

Kleine    Notizen. 
Der  Krankentransport  auf  Feldbahnwagen.  Unter  diesem  Titel  irinr 

der  preußische    Oberstabsarzt   Dr.   Hanse,   welcher   sich   große    Verdienste    um  1> 
Einrichtung  des  Feldbahnmaterials  für  den  Krankentransport  erworben  hat.  eine  -ehr 
bemerkenswerte  Studie  in  der  „Deutschen  militärärztlichen  Zeitschrift •*,  der  wir  einig-»   J 
entnehmen.  ' 

Sc1k.fi  im  Jahre  1884  liat  Haas«;  sogenannte  Schwebelager  für  die  Feldbihi- 
wagen  erfunden,  durcli  welche  es  ermöglicht  wird,  den  gewöhnlichen,  711111  Trans^n 
der  Verpflegsgüter  benutzten  Wagen  auch  zum  Krankentransporte  verwenden  zu  k^nnti 

Da*  au>  einem  zusammenklappbaren,  leichten,  mit  Leinwand  überspannten  Holz- 
rahmen gebildete  Schwebelager,  das  vier  Mann  fliegend)  aufnehmen  kann,  wird  beiß 
Transporte  «1er  Verpflegsgüter  zusammengeklappt  an  der  Außenseite  de»  Waro» 
mitgeführt  und  erst  beim  Verwundeten-Transporte  mit  Kiemen  und  Schnullen  in  Jw 
Wagen  eingehängt,  um  vier  Mann,  von  denen  je  zwei  mit  den  Füssen  in  der  Mitv 
di-s  Lagers  zusammentreffen,  aufzunehmen.  Durch  die.»»  sehr  einfache  EiurMrcj: 
werden  behindere  Krankenwagen,  die  sehr  kostspielig  sind,  um!  anderen  Zwcrirt 
nicht   in  ausreichendem  Maße  dienen  könnten,  entbehrlich. 

Neuerer  Zeit  hat  Haase  die  Kiemeuhängvorrichtung  wesentlich  verbes^r. 
indem  er  Haken  auf  die  Bordwand  aufsetzt,  au  denen  mithilfe  von  Ketten  und  durd 
Vermittlung  von  Tratrfedcrn.  welche  den  Stoß  mäßigen,  das  Schwebelaper  aufgebaut 
i-t.  Es  entfällt  das  ]iieuieii.v.'hnullcii  und  die  Verwundeten  leiden  weniger  dunb  .fc* 
auf  der  unrf Pelina  15 ig  liegenden  Feldbahn  immer  auftretende  schwankende  Bewtpuu 
und  dureh  die  Stöße. 

Seelis  Tragfedern  eines  Lagers,  das  vier  Mann  aufnimmt,  haben  zusjuniü?: 
eine  Tragkraft  von  ti(M)/.-</  gegen  30Oty  Gewicht  der  vier  Kranken).  Di».*  Kranken  sin*" 
M>wie  die  Verpflegsgüter  von  iler  auf  Keifen  aufgelegten  wasserdichten  Leinw»K 
gegen  ltegcn  und  Sonnenschein  ge.schützt. 

Hin  Schwebriager  wiegt  »Jf»/.;/  und  kostet  ca.  100  fl. 

in  neuestirr  Zeit  hat  Haase  ein  wesentlich  leichteres  und  zusamnienPiEb«: ■* 
Schwehelairer  aus  Leinwand  mit  Bambusrohren  hergestellt  und  erprobt.     Es*  ist  Sa? 
lang.  V'J/«'  breit.  Die  Leiuwand  hat  die  erforderliehe  Tragkraft  und  Haltbarkeit.  *-.:' 
sie  von  guter  Mittehjualität  (\m  zu  fl.  2  10j  i>t    Sie  nuiss  aueh  wa>*eriliebt  praMrirr 
.-»•■in.  weil  ->ie  Minst  infolge  Xa>swerden>  dermaßen  einlaufen  würde,  da>s«lie  Verw-nduis. 
des  SeliWi-belasrers   in   Frage  geteilt   wäre,   indem  das   Killlaufen  eiin->   Sehwi-b-l^-r- 
aiis  gewöhnlicher  Leinwand,  da-  im  trockenen  Zustand    auf   die  Länge    de>    Wnj-:.- 
zuire^t'hnitteii    i-t.    beim   Na-sw^rden    10    bis    l;V/,i    betragt     Die  Leinwand  wir":  '.:. ' 
drei   Lang--  und  ilrei  (Juer-Haiifgurteii  he>.-tzt    Die  beiden  Kndcii  der  L*- in  wund  w.  :•: 
mit  '.\l  f  bi>  4«//<    dieken    li.imbu>ndirstäbeii    befestigt,    deren    Lange    •  i -.- r    Drei:-     :  ' 
Leinwand  entspricht 

Mithilfe  eiserner  Müllen  werden  an  den   liamhu>rohr«tährn  eiserne  Hak-  n  211. 
Hinhangen  des   Lagei>  an   der   ]><>r<l\\nii«l    de.-   Wagen-   befestigt.    Die     Ki>eniiiurlV    :•" 
zur  Mäliiguug  iler  Sti»r.e  über  einer  liunmiiiiinfl'e  angebraelit     In  der  Mitte   de*  Lug:* 
vn  die    Fuße    der    Kr.mkfii  zusammentreffen.    Müt/t    ein  gebogener    ij.i.-ruhr-'a'r    i 
Leinwand 

Di«-.>e>  Schwebelager    winl    beim    Vi.r|dleg-tran->p-)rt    unter   dem    Kutaner-::: 
Hingeführt    uiiil  wird  zu  die>ejn   Zwecke  in  die   F..rm  einer  nvab'ii  Holle    v«»n    -';.'  : 
'Jitan   Dieke  gebracht   und   mit  Srhnallrieiiifii  zu.-aminengehrilteii. 

F.-    wiegt    i-a.    I.V.;/    und    UM  et    e;i.     J.'i    tl 

Im  \ergangi-iifii  Sommer  wurden  beide  Schwebelager  in  l'reulj-n  .v.:  '.:■: 
längeren  Feldbalndinie  erprobt,  u  zw.  trau«»poriierte  man  i  i-siinde  mit  b- i'rir  Hg- !  '. 
ViTMieh-erge|iiii«»>i«n  :  aueh  i>. währten  —  i  -  - 1 1  hiehei  während  der  längeren  -Tr-n.-;:: 
Legen  die  \V.ig('iipla<aheii  v  nr/  ij  gl  ieh  K-  winden  h  int  erlegt  :  am  ersten  I'rig.-  >■• 
in  ;V  ,  Stunden,  am  zweiten  Tag«-  17/"  iri  lj  Munden  und  am  dritten  Tag-  4T: 
in  7  Snind'-n  Am  b-t/t.-n  'läge  lulir  ui.ni  .'>'.  »■•  in  l*Minut-n,  wa-  •ii.-rK.."" 
g'-ehw  indigkeit    \nii    ]o/.w   pro  Stunde   •■ni^prieb* 

Di«1.-«-  Zabb'ii  l"--taiigen  w  i.  d«r.  Wid-l»i   be-ir-it-ud--  ]',>  -•■hl'Mjnigujig  .l»:r  Y.-rM.-,;- 
n-i.-li--  b'ib   auf  der   F-dilbahu    g- geimlu-r    «l-m   F.ihp'U  auf   -1er    >traß.-    »rhalt- ii'  iu 
und  wie  Meli  d- -hall,  der  N:n-h>ehub  «le«   r.r«»te>  un-i  ile>  Fl.i>ehe>  b«-i   t-in.  .*    I  „j-:- 


Notizen.  143 

ng  von  60  und  mehr  Kilometern  beim  Gebrauche  der  Feldbahn  so  wesentlich 
i facht,  dass  selbst  die  moderne  Massenverpflegung  nicht  schwierig  werden  kann 
* :  Die  transportable  Feldbahn  im  Dienste  des  Krieges,  „Organ44  1889). 

Die  von  Dalberg  and  Decauville  construierten  Kranken -Transports  wagen 
cht  Mann  (vier  in  der  oberen  Etage  hängend)  halt  H  a  a  s  e  nicht  für  praktisch. 

Leichtkranke  kann  man  12  bis  20  Mann   auf  einem  Doppelwagen  befördern. 

Unter  Berufung  auf  die  Angaben  des  Majors  Tilschkert,  weicher  in  einer 
ie  über  die  flüchtige  Feldbahn  die  Einrichtung  von  1000  Wagen  (d.  i.  Vio  aammt- 
r  Wagen)  mit  Schwebelagern  fordert,  weist  Haase  das  Unzureichende  dieser 
Bstnng  nach  und  kommt  zu  dem  Schlüsse,  dass  die  Zahl  der  zu  beschaffenden 
rebelager  den  vierten  Theil  der  Zahl  der  Verpflegswagen  betragen  müsse,  wenn 
den  notwendigsten  Krankentransport  bewältigen  will,  und  die  Hälfte  der  Wagen 
reichen  hätte,  um  auch  auf  außergewöhnliche  Vorkommnisse  einigermaßen  gerüstet 
rfn. 

Nach  „Deutsche  militärärztliche  Zeitschrift14. 

Gegenwärtiger  Stand  der  Festungs-Artillerie-Truppen  In  Rossland. 

dem  anstelle  der  bestandenen  selbständigen  Fe6tungs-Artülerie-Compagnien  zu 
ikend  und  Samarkand  das  aus  4  Compagnien  zusammengesetzte  Festungs- 
(erie-Bataillon  von  Taschkend  getreten  ist,  zählt  die  Festungs-Artillerie  nunmehr 
fciaillone  und  5  selbständige  Compagnien  —  zusammen  251  Compagnien. 

Von  den  Bataillonen  befinden  sich  im  Frieden:  6  in  Warschan,  6  in  Nowo- 
(iewsk,  4  in  Ivangorod,  4  in  Brest -Litowskij,  2  in  Ossowets,  2  in  Kowno,  2  in 
■rärg,  1  in  E  anamünde,  0  in  Kronstadt,  2  in  Wyborg,  2  in  Sveaborg,  2  in 
f  1  in  Bender,  1  in  Otschakow,  1  in  Sewastopol  2  in  Kertsch,  1  in  Alexandropol, 
iXars,  2  in  Mihailow,  1  in  Terek-Daghestan  und  1  in  Taschkend.  Von  den 
ittndigen  Compagnien  je  1  zu  Petersburg,  Dubno  und  Bobruisk  und  2  zu  Wladi- 
ak. 

.  Die  Festungs-Artillerie-Bataillone  von  Otschakow,  Sewastopol  und  Kars  bestehen 
I,  jene  von  Michailow  aus  3,  die  übrigen  45  aus  4  Compagnien. 

Nach  »Revue  müitaire  de  V&rangeru. 

Vermehrung  der  Festungs-Infanterie-Bataillone  in  Russland.  Mitteis 

Tom  5./17.  Jänner  1891  ist  die  Aufstellung  von  weiteren  3  Festungs-Infanterie- 
llonen  —  und  zwar  2  in  Zegrz,  1  in  Kowno  —  angeordnet  worden. 

Im  Frieden  besteht  ein  solches  Bataillon  aus  5  Compagnien  und  hat  einen 
l  von  30  Ofticieren  und  522  Mann. 

Bei  der  Mobilisierung  wird  aus  dem  im  Frieden  bestehenden  Festungs-Infanterie- 
llon  ein  Festungs-Infanterie-Regiment  zu  5  Bataillonen  (Stand  79  Officiere, 
Mann)  formiert. 

Nach  „Revue  müitaire  de  VEtranger". 

Aufstellung  neuer  Reserve  -  Batterien  in  Russland.  Zufolge  ukas 

8./20.  November  1890  sind  im  Laufe  des  Jahres  1891  die  bereits  bestehenden 
irvebatterien  um  3  leichte  Batterien,  jede  mit  dem  Friedensstand  von  2  Geschützen, 
ermehren. 

Je  eine  der  neuen  Batterien  wird  bei  der  2.,  4.  und  5.  Reserve-Artillerie- 
ade eingetheilt,  wodurch  diese  Brigaden  aus  7  Batterien  bestehen. 

Nachdem  bei  der  Mobilisierurg  jede  Reservebatterie  4  Batterien  aufstellt, 
Igt  die  Gesammtvermehrung  der  Reserve-Formationen  im  Kriege   12  Batterien. 

Nach  „Revue  müitaire  de  Y&rangeru. 

Ein  neuer  elektrischer  Zielrahmen.  Bas  beim  Chronographen  von  Le 
lengl  zur  Ermittlung  der  Geschossgeschwindigkeit  außerhalb  der  Bohrung 
mein  zur  Verwendung  gelangende  Drahtgitter  besteht,  wie  bekannt,  aus  einem 
xnen  Rahmen,  auf  welchem  ein  Kupferdraht  in  mehreren  parallelen  vertikalen 

40* 


144 


Not 


oder  hon  Vrt  gespannt   i 

Leitung  bildet.  Die  Abstände  iwiw  Inen  Drahl  'trugen  g 

'  ,  Kaliber  je  -■  n    werd' 

den  Rahmen  durehdringl  in  antsr- 

' ruhte   durc 
in  der  Unterbrecht 

tien   mit  schieden«! 

Stromes  c 
An  der  Milil  Point   der  Vereinig 

I    zur    Verwendung    und    soll 

4  auf  Tai  anschaulichen  den  Appaj 

Der  ober   Tb<  Irahmens  besteht  aus  einem  Bi 

Knpferbleehstüoki  i  Dicke  aufgesehrau* 

je  zweier  solcher  Knpferstreifen    wird  durch   eine  Patronenhu 
in  einer   entspreche]  nehmung   des   Rahmens   Plati   findet 

li  befinde  1  i«  Spiralfeder,    welche  einerseits    am  B  j«£ 

ta    gegen    den    Kopf   der   Hülse   drückend,    diese    letztere    in 
erhalten  I  rom   unterbrochen  ;  .•%-± 

web  fest  verl  j  wird  mittels    einer  freie 

gewicht  aufgeblinkt,  wodurch  die  Hülse  naeh 
zwischen  zwei   nebeneinander  Liegenden   Kupferstreifen  |   & 

hen  mit  den  B]eigewi< :hi«  n  behängt,  so  tritt  der  Strom 
Rahmen*  ein,  passiert  alle  Ki  ritt  am  arideren  Ende    n 

Beim   9cbnaee  zerreibt    das  G 
das  Bleigewicht  aufgehängt  ist;  die  Hülse  wird  sofurt  in  die  I 

in  unterbrochen    Es  i*1   nioli  -  ein  Geschoss  zwis  |  Schab« 

hgeht,  ohne  den   Strom   zu   unterbrechen;    eine   der   Hülsen   wird 
kleinen  Stoß  erfahren,  welcher  zur  Unterbrechung  d« 

Zur  schnellen  Herstellung  des  Zieh 
zweckdienlicher  Lfl  it,    in    deren,   an  beiden   Enden   befin 

Häkchen   der   Hülfen,    beziehungsweise  jene   der  Bleigewicb* 
werden  können 

Di  /ögliche  Resultate   ergeben,   sowohl   bei  AnfatelJuiL 

Rahmen  auf  130  48«»  (100  Fuß)  als  wie  auf  kleinere  Distanzen  bis  2U  1 
von  einander. 

Nach   tBivuta  d'artigfieri*  t 


Die  Eisenbahnbrücke  über  den   Hawkesbury-FIuss   in  Austn 

:ry  unterbrach  bis  in  die 
der  Vr  vinz  New  South    Walei     Durch   den  Bau   einer   Brocke    i 
gebiete  d  >  werden  nun  Jie  beiden  nördlich  und  südlich  d< 

nbahnlinien  verbunden. 

Die  gewählte  Übergangsstelle  ist  ca    l\km  von    der  Küste    entfernt    und  Lsi 
h  iü  ln-'l  Long  Island   in  ■   getheilte,  Strommundsng  eiat 

Breite  von  Ulm 

Der  südlichere;  minder  tiefe  Ann  wurde  mit  einem  Eisenbahndanun  QhmeW 
Über  den  nördlichen,  tieferen  und  die  re  tufllhrento 

Arm  gelangte  hingegen  eine  Eisenbahn  Brücke  zur  Ausführung 
ubau  ist  insbesondere  durch  die  I 
das    eine    Pfeilerfundament 
hmabrei 

Hau   wurde   von   der   Union   Bridge   Comp    in    New-Torl   vn  den  Bring 
von  8,240.000  Prci    mit  der  Verpflichtung   übernommen, 
räume  von  8Vt  Jahren  fertig  zu  stellen    Die  Länge  d 

rn,  Tafel  15,  Fig.  1,  h 
Kipplagern  gemessen  124'8fim  lang  und  bi 

FachwerliÄträgem,  deren  Mittellinien  8  1mm  vom 


X  •'  t  i  t  •  n. 


ttfwäodt»,  sowie  die  Querverbindungen  nmi  \\  'ind\  erstrebungen  sind 
fahl  erzeugt 
Fundierung    D  genen  Sondierungen  ergaben 

ron    18 — öliri    unter    d  i,was$erspi<  i    Hoch*    umi 

rwasser    betrug   "2  IQm)    einen  Ttaongrund    Die  iden 

Üb'  che  Fundierung   benutzten  Senk-Caissons  waren 

•    lang    und    6'00m    breit     Jene    der    Pf<  4,  5    und  ti,  welch 

wurden,  waren  auf  600m    Höbe,    um   eine   größere   Baai  «fläche   zu  erhalten, 
ivach     außen    geböscbt.     Drei    kreisrunde*    in    der    Langena«  I  Bagger- 

nachte    mit    2'4*i    Punlnnesser,    welche   sowohl   an   den   Caissonwänden    als   auch 
r  mit  T-fonutgen  Zugbändern  und  Wiukeleisen  verbunden  waren,  dienten 
laterialb-  .  Der  um  I  der  BaggerBcfclchte  eiweitei  nach 

arts   trompetei  ad   gieng,   mit    den    umliegenden    Caissonwandangen    und 

!i  vereinigend,  in  eine  li  über. 

Bei  der   Fundierung   der   oberwähnten    drei    Pfeiler,    MM    wh*   bedenkliche 
Störungen  ein,  Die  Unregelmäßigkeiten  bestanden  in  eben,  in  ganz  bedeutenden 

n  der  Vertikalen  und  wurde  speciell  bei  Pfei  6  nur  durch  eine 

be  von  Nebenarbeiten,   die  gewünschte   Lage  en  Teilung   diese» 

konnte  deshalb  erst   in  einem  Zeiträume  ron  $3  Monaten  bewirkt  werden. 
Bei  der  ferneren  Pundierung  der  übrigen   Pfeiler  Nr    ].  B   und  3,  wurde  die 
Rnfgong  der  Oaiiaonwftnde  nach  außen,    durch   Anbringung  eines  vertikalen  äußeren 
um  den    gehuschten  CaiesontheU   und    Ausfall  A wisch enraumes   mit 

&ton,  unterdrückt    Der  Hau  dieser  drei  Pfeil-  jeden  Anstand  in  normaler 

vor  sich    Aus  den  bei  diesem  Baue  nur 

kale  Caisaoowände  zur  Anwendung  gel;  Jaeh  Ansicht  der  hiebei  hetheiligten 

[^gebenden  Personen,   soll    nur  das  gewählt  flache  der  einge- 

aiei  henfalle  bei  den  drei  zuerst  fundierten  Pfeilern  sein.    Durch 

len  unten  größeren  jiierschnitt,    wird   das  durchdrungene  Erdreich  mehr  als 

jröthig  aufgelockert,   infolgedessen  es  dann  dem  folgenden  PfeilertheO  an  der  nöthigen 
ang  mansch  soll  auch  die  geringe  Zahl  und  aiiale  Lage  der  Ba. 

sieb  aU  unvorteilhaft  erwiesen  haben,  um  Abweichungen,    ■ 
en  Fundierangen  voraussichtlich  sind,  mit  Erfolg  beheben  zu  können    Vier,  sc 
rrnig  angeordnete  Baggerschächte,  hätten  besser  ermöglich 
Änderungen  zu  beseitigen, 
Montierung  und  Versetzung,  Auf  speciell  hiefur  gebauten,  in  Kammern 
ilten  und  mit  Wassereiulassveutilen  versehenen  Fl<»tt;inten,  wurde  ein»'  I 
ierart  aufgebaut,  Fig.  2,  dass  auf  ihr  die  EiMDConstnictiQn  eines  ganzen  l  Me» 

nontiert  werden  konnte. 

H  Beginn  d*r  Montierungsarbeiten  wurden  die  Flottauten  auf  einem  zunächst 
ler  Küste  an  geschützterstelle  erbauten  Schwellroat  durch  Offnen  der  Ventile  vertej 
!bst  dieselben  bis  zur  beendeten  Moutierung  eine«  Brückenfeldes  verblieben.  Bei 
aeter  Witterung  und  günstiger  Strömling  wurde  hierauf  zur  Versetzung  des 
gen  Brückenfeldea  geschritten,  Bei  Eintritt  der  Ebbe  wurden  die  Ventile  geöffnet 
nach  bewirkter  Entleerung  der  Flottanten  geschlossen  Infolgedessen  waren 
"ilem  oateUendeo  Fluth  die  Flottanten  schwimmfähig  und  konnte  dem- 

das  Ganze,  wie  in  Fiij    3  ersichtlich,   ausgefah 
bwenkt   und    in   dieser   Lage  verankert  werden.     Die  infolge  der  nächst       I 
<  bende  Senkung  des  Wasserspiegels  wurde  sonach  benutzt,  um  die  BrftG 
fehl  -erüste    auf   die    Pfeiler    niederzulassen.     Die   Flott;, 

wurden   darnach   zurückgefahren,   um  abermals   am  kt  zu  wer 

wo  I  lie  Montierung  Brücken! 

Mcmtierung  eine»  Brückenfeldea   wurde  in  18  1  'rkt 

jnd   gieng  di  uri ^  desselben  auf  den  Pfeilern   in   der   ai  n  Weise, 

»ei  günstigen   Witterungsverhaltniss'Mi,  in  einigen  Stunden 

Nach  ~U  Genie  civü*. 

Paris    als  Seehafen.  Der  für  dieses  Project   eingesetzte   Stu  t 
itat  seinen  Bericht  erst!  zwischen  Pari*  und  Ronen  zu  gra! 

patt*]  würde  lf$2km  lang  und  6  20m  tief  sein,  Für  Seeschiffe  wärt-  "in  Hafen  zwisH 


J** 


EWrtrocto  Krtftitortra|m|  ton  TimiUL  ;       .*.  u-;ai 

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.  *  -:■  •.*-■.. -rt*  *.-:.*.:_  .*.'■.  Vi  c.^rft.-T  :~:l  i--- -• .  i-.-  :.-rrj«.:*:  X  :-.r*i»- 
i.' :*/.*•     .%-*    ;«rr   t '  j:  t.v.  !.••.„•?•    *<:-    -*>:.:    t_l    ~k'y.r.L    -.1    I!s»w  5'i:* 

.  r  ■  i .  *.'..*'.t'    Js~v.~  •.•••*:-'    *.-r*-*r    t.-.t-    -.* •  -r    '.  :-:   F*^_   trrr.-r:  si:ni 

'.."..  J.'J'.'    Z«      ^  *y.' H'  '-..*.-   7  ■"'     .1".  t  •r.'l -r.fc- *   .1    itl  3£-lI"-     _-"-L      ri?     t-lri   ♦•?* 

*.\ft*y.»V  .•*  ■.;.':  !£r  .-.•:.;-.•'-  "'*:.tL*.  ••«:■.  t  :.  >i  jr:-r-':-r^«  ri"3*n:  Uli 
•.\r.    ;.*  •/K.i+?il'/-?i  3! ■.••/■::..  »-.••.*  :1*  ".:   :  —  :r.~.-r-:  lir:  i.r:-r:Tr:>al4> 

>V:.  -El-£-r  :r:i^.r.-irr  Aüti^. 

Einmauern   von  Balkenköpfen.   Cur   -:  a-   :-  £;-_-*-?:«■ 

*',  ^*r/.t:.':     :»»;•  ;»r*2*  iür-  H.Iz.  w*. ;r.-:-  ::.  r:r.-.n  >~-r-:iz?  t-:t  k*.  :'r-i:  :?LciiÜ» 

.►'*;•:     Kl!  KsX\+.mi'/     vtj     fti!k-r."fc    jf-rf.     fa!-CL  .     iir    irr-r"':-:-      ii.?     fr*!r    iB?Ä» 

'f-'-.»j»'-r  '/■:*-."  urjr/. '?)i<:.*j  i/i»'.hr:  i«h*r  :.?\  i^  l"^:"it-Ti  irr  Ei*circi"w ■* 
» *.«  *«?/•'!  i'W.'j  .*"/f!'Tfi  fa-r  in   <s!!-!.  Fäli-rn  unr:  h':  j  :r.i  r-flirllL.    i*  nu:^ 

'  •..'  # <:•.'•  K :!.':.*.  .*:r'-!. /  7.'*-' kr'  *-j  r-'  h-.f.  i .  i'r  -r".  I  i! £r:.£ : :  !*  ::. '  jl:-:"r.,s  *«" 
.*;"■?•    ..»:Wj    *?>*-.'     J^'<vi   *r "z-J-rf:    «jri^i'ri;!.-!*    £:ii.   ;ri-.-     :.r_   r«:  *h    -.rirt«.-*»** 

-  *«  •  -'-in,  'Ja-  •.'■■  :;;■  W-rrf-r  -;r.  i  I»r-.-r.-:.  i-r  !:...•>:.  :-  v-r  ■>.■;►-  v^- 
J/.-  •  fi  f  Tti'T.uv-u  J  ..-?••;  ■.  r  >.  ■♦•j  !«-!:j'-r.  k  :r -tI:  :.r:.  V.r-:  ^""rjrn  i":^5^"' 
.•::'.♦.  ••■r.'-»,«!«-   Ki.'.jfji'.-:  ;r.^'-.if.   •*■■]■•».-   *  TiTi'-i:   ".:. :   zw-  krr...:_\    iäi-ri  »"-•!!  r.ain 

]M:r    JSHik<:.*ik'.;.'i    wir-1    ;ii!    -.r;    >tü--k    v  u  A-:hi\".Ä]ir     -Ias    als   wi??rrifiC 
t  /iti-rlaf:  'li«rjtr  i'jr  'Ji-'  ri'h'l'j"  U'-r:'r  L'-lfS't    V^n  -i-r  r.;;i.  f-jinnen-un  UiiiKiKflf 
fil-;i*#*   'ii<:  <-r-t.<-  >"*-Jiir-|jt  rirjr-   um  -isi *-  H'-lz    4    I>i*  ■"■"■'  ai-     L'ir    iiäofa»ten  NhJAj 
l#;tlk':iH-jfiriia.u*'r ii7j^r*'/i    w»-r<J<-n    .i.-lh-.t    l.-i    Br"--h-t-irir.auTen    ain    l.rstvu   aa>  Z«? 
;f»-ifiÄ'-hti   W':r«i«-fi    -.Jtli'-h   f.--t   iin    «4*-i*   lialk^n   aiis?— t-.-?>vii.    woWi  j-.-i-"'h   die  Fa* 
nj'-ht  M««r»i-I    '/h'l'Tfi  h';'h'ti*rt-   I.»:hrn   h«-k'»fiiiii-n :  an   'l»'-r  >,'irn<riTe  bleibt  an^bi* 
-tu    1    Li  ■  5cr/4  |jr<jti:r  Ksnirn  tri.  S'»  wirit   ).»i*   4  ni>    ^•■*»  i'ib»?r    >ier  Balk-j-n^WrW1 
nirj;iijf/i*rri;iiiiTt.  «Ji>  Jjb-k'*  hi«;r;nif  •iurrli  ul»frl«*Lrt**  >t*in».'  nbir»««1eokt    uud  Oinn  ** 
j."W'»hiiIi«-li    w«-it«-r    ^«Tua'Hrt      Nun     i-t.    'l»r    Italk-n    »♦■itlii-li    unT<-r>ohi»-bli*,h  * 
i"-  jiurnit,  «l;if>ci  tr<ft.zib*iii   von  Ltii't    urii£rbeu    un«l    kann    «l*'innach    alle   FenohräW» 
;ili{?*'bi*fi  >ibiif  ;ni>ii:p-  F«-«jrhtijrkrit   aufz»m«rbrii«?n     Im«*  bei  di#-<ein   Verfahren  zu  ^''*  I 
;ir|itf:in|i<    Vor-icht    li»-lnif-    Krzi**liiii<r  <l»-r  I<olb»runjr   i^t    ir^rinir   und   kann  •i'>,-^t*  | 
Inliniii;'   von  jf*t|i-in   M.-nin-r  l»-i«ht   i-rbrnit   w#*nb'ii :    4*  wird  jedoch  iiuiner  ein  l^1" 
w;i«-h':ii  «1«m    Arbi'itur  •■rf'»rd«,ni.  ' 

Njii'h  -Wiein.T  liauindusrrie-Zeitan?'. 

Rosten  eiserner  Brücken.  i»i-  ,.i»»,»/n  /i».*  v*nt*  <.t  cha»**'^ 

l»riiii"-ii  in  ihnnii  b-t/t«Ti  1 1  *-  w  t  -  -  iF»'bruar  1KW)  zwi'i  Beispiele  vi»n  Juroh  fr* 
M-rliiiltiii  niul'.ii,'  .-idir  ra>'-li  ;iri^r«**rri11'«-m-ii  •;i»«*ini*ii  r»rü«,kfucun.structi«nit.-n:  beide  FJ-r- 
«•■Irin-  im  Innizii.ii.-^lii'ii  I)i'jiurti'iiii*iit  H«-rauld  rniistati«'rt  word«.'Ti  sind,  Vtfrdsi"rJ 
in  li<dii*]fi  (inidr*  di«-  Aiifiui'i'k^iiiikfit  drr  Fiirhkn'i.si*. 


147 


Der  erste  betrifft  die  Brücke  von  Palayas,  welche  im  Jahre  1851,  vod  einem 
lehiuer,  über  den  nGanal  flu  Gran  du  LcruT  in  geringe  Entfernung  von 
nmündung  UDales  in  das  Mittelmecr,   erbaut  wurde.   Dieselbe  m 

i   Bogenbröeke   mit  zwei  Öffnungen  von  je  18m  Sp:n  n  haben 

erschnitte  Kasten- Form  und  bestehen  aus  zwei  Kmm  starken  Kopfbleehen   und 

-tarken  Stehbleehen,  weiche  mit  ersteren  durch  vier  Winkele«  en  verbunden 
Dieses  Bauwerk,   dessen  Comtrnotion  nach  i   als  40  Jahren  wieder  her- 

t  werden  muss,  war  vom  Roßt  bo  stark  angegriffen,  dase  muri  die  Bögen  stützen 
>,  um  bis  zur  Recoustnietion  ♦ ?inen  UCherefi  Km-turz  zu  verhindern  Man  kann 
(mach    mit   Recht   als   ein    Beispie]    einer    tob    Kost    |  tei  Drücke 

bten,  Die  timm  starken  Bleche,  sowohl  die  Steh-  als  auch  die  K'ptbleche,  sind 
hreren  Stellen,  auf  Langen  YOti   Im  und  darüber,  vollkommen  durchlöchert  und 

n  wird  nicht  nur  zunächst  der  Anläuft  W^hmnotdiaeiL  welche  von  den 
'Issern  bespült  werden,  sondern  auch  nah»1  um  HewMbsscheitel,  über  dem 
i  der  Hoehffluth.  Die  Nahe  Lereode  Zusammen- 

g  der  die  Brücke  umgebenden  Luft  haben  ohne  Zweifel  ihren  Autheil  an  dieser 
D   Zerstörung,   Es   wird  jedoch   tu    den   „Annale*  des  poitis  et  ehaiAsa&a*   hervor- 

m,  dass  die  Oxydation  in  dem  Btrom&ufwftrtigen  Brtiefcen  träger  ebenso  voll- 
$    Ist,    wie    in    dem    der   Seeluft   directer   ausgesel  <mabwärtigen.    Die 

3  war,  nach  den  gepflogenen  Erhebungen  mit  Theer  getrieben. 
Als  zweites  Beispiel  wird  die  Drehbrücke  von    Prontigcan  eitiertt    welche 
bre  I8tj0  über  den  „canal  dt»  Etanga*  erbaut  wurde   Diese  Brück*-  »>.t  iUI 

,^em  vuii  Doppel-I-Porm    zusanni  it    und    hat   eine    liesammtLn 

i'Bm.  Dieselbe  wurde  im  Jahre  1888,    also  blos  2&  Jahre  nach    der    Krbauung, 
Verbreiterung   det   Canala,   umgebaut,   wobei   const&tierl    wurde,     !        dsy 
itarke  Stehblech,  an  mehreren  Stellen  vom  Roste  vollkommen'  durchlöchert  war 

fke  ist,  wie  die  erstere,  in    geringer  Entfernung   vom  Meere   gelegen   und 
it  Theer  gestrichen.  .      • 

PI  ach    „Annale*  des  pont»  et  cliau****** 
diesen   Beispielen«    welche   die   altbekannte  Thatsacbe    wieder  erhärten, 
belle  in  der  salz-   und   ozonreichen  KQsten-Atmospb&rs  leicht  rosten,   ist 
zu   ersehen,    dass    bei    Metall-Cuustnictionen    zunaeh>t    des   Meeres   nur   auf 
solchem  Verbältnisse  bereits  bewährte  Rostschutzmittel  gegriffen  werden  darf; 
rwendung  des  nichl   vollkommen  neutralisierten,  säurehaltigen  Theers  wäre   un- 
t  zu  widerrathen,  A.  d,  R. 

Biegsame  Metallröhren.  In  Nr  32  von  „Unland"*  technischer  Rundschau" 
sich  folgende  neue  amerikanische  Erfindung  b< ,  <  hri<  h<  n  Ks  sind  dies  zwei 
n  biegsamer  Metalln'ihren,  welche  uur  aus  Metall,  ohne  irgend  welche  rindere 
'wischenlage,  hergestellt  werden  sollen.  Die  nach  Tafel  15,  Figur  5 
rtigten  Rohre  bestehen  aus  schraubenförmigen  Windungen  runden  Drahtes, 
äußere  Zwischenräume  durch  eine  zweite  Umwindung  mit  einem  Drahte  von 
echemdem  Querschnitte  gedeckt  werden.  Durch  festes  Aneinanderpressen  beide* 
tagen  ist  ein  dichter  Abschluss  erzielt.  —  Soll  ein  so  hergestelltes  Rohr 
en  werden,  so  wird  der  Draht  der  inneren  Windung  zweier  benachbarter  Gänge 
üer  Seite  des  Rohres  zusammengeschoben  und  dadunh  der  selige  Draht  der 
m  Windung  nach  außen  gepresst,  während  an  der  Außenseite  des  Buges  die 
mgen  auseinandergehen,  infolgedessen  der  eckige  Draht  tfeh  mehr  der  Rohr- 
Ihert.  Bis  jetzt  werden  nur  enge  Rohren  hergestellt,  doch  hofft  der  Erlinder 
solche  mit  großem  Durchmesser  erzeugen  zu  können.  Ein  Rohr  von  8mm.  innerer 
;t  zeigte  bei  einem  Dampfdrucke  von  5  Atmosphären  keine  rndiehtigkeiten, 
ein  der  kleinste  Krümmungshalbmesser  25fftm  betrug. 
Die  Figur  6  stellt  eine  ähnliche,  zweite  Methode  dar. 

Hier  sind  die  inneren  Druhtwindungen  durch  platte,  bandförmige-  Streifen 
t,  die  nach  dem  Rohrimiem  kreisförmig  gewölbt  sind;  die  äuüeren  Windungen 
vinkelförmig.  Auf  diese  Weise  kann  man  Rohre  mit  bedeutend  größeren  Licht« 
i  herstellen,  inuss  aber  hiebei  auf  deren  Widerstandsfähigkeit  gegen  hohen 
n  Druck  verzichten» 

Erfinder  dieser  biegsamen  Metallröhreu  ist  T.  R,  Almond  in  New- York. 

Nach  „Unland^  technische  Rundschau" 


148 


Notizen. 


Sanitäts-Verhättnisse  des  k.  und  k.  Heeres  im  Monate  April  1891 

Mit  Ende  März  1891  waren  krank  verblieben 10.906  1ha 

Im  Monate  April  1891  sind  neu  erkrankt 22.865    , 

entsprechend  °/Q#  des  Verpflegsstandes 3 

Von  den  Erkrankten  wurden  an  Sanitäts- Anstalten  übergeben    .    .    .  7.972  Um 

entsprechend  %<,  des  Verpflegsstandes 1 

Im  Monate  April  1891   sind  beim  Krankenstande  in  Abgang  gekommen: 

in  den  Kasernen  und  eigenen  Wohnungen  Behandelte  •   « 13.424  Mitt 

n     n     Sanitäts- Anstalten  Behandelte    .    , 8.310 

Znsammen.    ,    .     tl.743  I 
darunter  als: 

genesen .,,...,* IB.m  ■■ 


infolge  von  Krankheiten  gestorben. 

entsprechend  %o  des  Verpflegsstandes  .    .  ., 

Am  Bfonateschlusse  sind  krank  verblieben    ........ 

und  zwar-,  in  den  Kasernen  und  eigenen  Wohnungen 
_      _     Sanitäts- Anstalten , 


111 

ö'f 

11.48&I- 

2.300 

9.1» 


Bei  den  in  Abgang  gekommenen  ÜJ1.74B  Mann  waren  an  behandelten  J 
heilen  und  an  Todesursachen  bemerkenswert: 


i 


Krank - 
fUJo 


"  I "  -  -  •  1  -  - 


Krank- 

i, ,-.■■■ 


Scorbnt 

Darm-Typhus 

Wechsels  eher  and  Wechsel- 
fieber-Siechthum  .    .    ,    ♦ 

Blattern 

Tu  b  e  rc  ulu  s  e  d  e  r  L  un  gen .    * 
Influenza    ........ 

Katarrh  d.  Augeii-BiniUduiut 
Trachom    ,    , * 


16 

89 

448 

5 

128 

WIR 

it:. 


12 


41 


Acuter  Bronchial -Katarrh 
Lungen-Entzündung.  .  . 
Rippenfell-Entzündung .  . 
Magen-Katarrh  *  .  .  .  . 
Acuter  Dann -Katarrh  .  . 
Venerische  und  syphilitische 

Krankheilen   ..... 
Wunddruek  der  Füße  .    , 


%m  - 


H§  U 


1J51I  - 


Die  Erkrankungen,  der  Zugang  in 
infolge  \m\i  Krankheiten  berechnen  sjnh  i 
in  %„  des  VerpHegsstiindeEj  wie  folgt 


den  Sanitäts- An. st  alten  und    die  Tnislifo 
u  den  eiiizdnt-'n  Militfir-Territorial-B«'11* 


AI  i  1  i  t  ä  r- 

Territorial- 

Bezirk 

D 

m 

BS 

a 

B 

M 
5 

M 
■_ 
M 

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ij    _*    * 

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1 

M  i  l  i  1  ä  r- 

T  C  r  r  i  t  u  r  i  a  1- 

Ji  enr  k 

Wien,    .    . 
Innsbruck. 
Grtiz  .    ,    . 
Züra  .    .    , 
Prag .    .    . 

Juriötstiult 

Krakuu .    . 
Frzetiiv*!  , 

77 
MB- 

m 

100 
91 

88 

69 

4J8 
31 
211 

ffl 

32 

0-5O 

1107 
0-40 

o-ii 

0  4it 

oia 

II  40 
0-24 

Lirniherg    .... 
Budapest   .    .    ,    . 
Trc^burg  ■    .    *    . 
Knschan.    .    ,    ,    . 
Terncsvar   .    ,    .    . 
Hermanna  t  ruh    ,    . 
Agram     ,    .    ,    .    , 
Sarajevo ,    ,    t    ,    . 

8U 
67 
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70 
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79 
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77 

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3      0  45 

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gg     n-aö 

1 

Außerdem  sind  noefa  vorgekommen: 

Sil  Selbstmorde,  4  Verunglück  ungen  mit  tüdUichem  Aasgange, 


Notizen.  149 

Beschreibung  eines  Sprenghöhenmessers  für  Feld-  und  Gebirgs- 

batterien. 

(Hiezu  Tafel  17.) 

Die  Construction  dieses  Instrumentes  (Fig.  l)  basiert  auf  der  Thatsache, 
tS8  die  zu  einer  Reihe  von  Distanzen  gehörenden  Normalsprengpunkte  nahezu 
l  einer  Geraden  liegen,  welche  durch  den  Fußpunkt  des  Geschützes  geht. 

Das  Instrument  besteht  aus  einer  kleinen  Blechplatte  mit  fünf  Ein- 
thnitten  und  aus  einer  zugehörigen  Schnur. 

An  der  Blechplatte  sind  die  Einschnitte  a,  b,  c,  d,  e  derart  ange- 
linet, dass  bei  der  Augdistanz  1)  =  50cm  (mittlere  deutliche  Sehweite)  die 
»hßtrahlen,  welche  vom  Auge  zu  der  oberen  und  unteren  Kante  je  eines  der 
»schnitte  gehen  (Fig.  3),  zwischen  sich  eine  Reihe  von  Sprengpunkten 
ischließen.  Die  neben  den  Einschnitten  eingeschlagenen  Zahlen  bedeuten, 
i  zu  welcher  Distanz  der  betreffende  Einschnitt  gebraucht  werden  kann, 
d  zwar  auf  einer  Seite  för  das  Werfen,  auf  der  anderen  Seite  für  das 
hießen.  So  z.  B.  wird  der  Einschnitt  c  beim  9cm  für  das  Schießen  von 
:00  bis  4.000  Schritt  und  für  das  Werfen  von  1.100  bis  1.500  Schritt 
"wendet.  Die  Kante  ohne  Einschnitte  enthält  auf  einer  Seite  eine 
itimetereintheilung,  auf  der  anderen  Seite  eine  E in th eilung,  von  welcher 
er  Theilstrich  der  Tangente  10',  für  den  Halbmesser  =  50cm,  entspricht. 

Die  Länge  der  Schnur  ist  so  bemessen,  dass  die  Entfernung  vom  Auge 

zum  Sprenghöhenmesser  50cm  beträgt,  wenn  bei  mäßig  gespannter  Schnur 

i  Instrument  in  die  Höhe  des  Auges  gebracht  wird  (Fig.  2).  Die  Schlinge  k 

8T-    1)   dient    zur    Befestigung    an   den    obersten   Knopf  des   Rockes;    die 

ilinge  s  kann  zum  Befestigen  der  Signalpfeife  benützt  werden. 

In  den  Tabellen  I  bis  V  auf  nachfolgender  Seite  sind  jene  Distanzen 
vorgehoben,   bei   welchen    das  Instrument   die  größten  Abweichungen  zeigt. 

Gebrauch  des  Instrumentes   zum  Beobachten  der 
Sprenghöhen. 

Sobald  man  durch  das  Hohlgeschosschießen  die  Distanz  ermittelt  hat, 
■igt  man  das  Instrument  nach  Fig.  2  vor  das  Auge,  richtet  die  untere 
iti«  des  entsprechenden  Einschnittes  auf  den  Fußpunkt  des  Zieles  und  sieht 
b,  wohin  die  Visur  über  die  obere  Kante  trifft.  Jenen  Punkt,  wohin  die 
~e  Visur  trifft,  merkt  man  sich,  denn  auf  diesen  muss  sich  die  Spreng- 
^^  des  richtig  explodierenden  Shrapnels  projicieren. 

Die  Hauptfehlerquellen  des  Instrumentes  sind  folgende: 

1.  Abweichungen  in  der  Länge  der  Schnur. 

2.  Abweichungen  in  der  Dimensionierung  der  Einschnitte. 

3.  Der  Umstand,  dass  der  Scheitel  (Auge)  des  gemessenen  Winkelt 
*t;  mit  dem  Scheitel  des  zu  messenden  Winkels  (Fußpunkt  des  Geschützes) 
^einfällt. 

Die  Rechnung  zeigt,  dass  diese  Abweichungen  selten  eine  Differenz  zur- 

"^    haben,    welche  */,  der  jeweilig   entsprechenden   Sprenghöhe   übersteigt 

jedoch  nach  dem  Artillerie-Unterricht  Correcturen  unter  50  Schritt   unzu- 

äig  sind,  und  eine  solche  Correctur  die  Sprenghöhe  um  die  halbe  Normal- 

'^nghöhe  ändert,  so  sind  die  durch  das  Instrument  gegebenen  Anhaltspunkte 

48 


150 


t 

i 

4 

8 

. 

1    Diit&M  in 
Hand 

ton  - 

Spreng 
na  di 

B 

Durch  d&R  Instrument  be  «timtute 

•>cblcflcu  S 

WO 

"   -^  zi 

IM 

r*nz 
in   Mi 

low 

I. 

n    aus    (]  etn    1* 

6 
15 
16 
30 

31 
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VI) 
M 

"  ■: 
14*7 

1 
B 
4 

11 

u 

16 
17 

19 

15 

u 

*2o 
82 

itt   a 
h   = 

1  13 
D-18 

-  o 

05 
I    I 
—  0 

111 

Au 

Ausschnitt  c 

Ausschnitt  #1 
Ä  =   J  7 

l 

1,  W  e  r  f€  ii   i  d  g    d  rj  m  9cm. 

11 
15 
16 
20 
21 

3*7 
5  5 

18  4 

6  06 

to-i 

17 

Ausschnitt  o 

0  12 

—  0  IT 

1  **> 

—  0 

chnitt  d 
h  =  2-7 

schnitt  e 

h  =  3  5 

!                         tu 

,  8  c  h  i  e  t»  e  n  a  u  s    *]  a  m  & 

6 

12 
13 

35 

36 
45 

i'o 

30 
13  3 

ii-9 

3 

l'M 

245 

7'2(J 
0*37 

1.V55 

n 

Ausschnitt  a 
h  =  15 

f-0'1* 

0  15 
o  60 

107 

-055 

L-65 

04 

11" 

A  =  2*0 

Ä  =  25 

h   =  3  0 

! 

V.  W  e  r f e n   a  u  s   d  e  m  Bc 

16 

25 

36 

6   1 
10*9 
11*6 
lt*8 

3 
5 

10 
!9 

i; 

82 

Ä  - 

-0 

r" 
-0  Ol 

I   73 
-0-85 

SO 

A  =  3*0 

h  ^  3  5 

V. 

■  i  I  -  ii 

10 

■ 

4  6 
14  6 

2 
4 

72 

h  =  3*5 

-0*» 

C 

-  1 

Notizen.  151 

mehr  als  hinreichend.  Immerhin  ist  von  Yortbeil,  wenn  jeder  Besitzer  sein 
Instrument  inbezug  auf  die  Schnurlänge  rectificiert,  indem  er  untersucht,  ob 
bei  Anwendung  des  Instrumentes  die  Augdistanz  bOem  beträgt.  Ist  die 
Schnur  zu  lang,  so  verkürzt  man  sie  durch  Binden  einiger  Knoten;  ist  sie 
xu  kurz,  so  zeigt  das  Instrument  entsprechend  größere  Sprenghöhen,  was 
aber  bis  zu  einer  gewissen  Grenze  kein  Nachtheil  ist.  Will  man  genauere 
Resultate  haben,  so  macht  man  auf  dem  Beitstocke  50cm  von  einem  Ende 
«ine  Marke  und  benützt  das  Instrument  nach  Fig.  4. 

Gebrauch  des  Instrumentes  zum  Messen  von 
Terrain-Winkeln. 

Ein  Winkel,  in  dessen  Scheitel  das  Auge  O'  ist  (Fig.  5>  und  dessen 
Schenkel  durch  zwei  markierte  Punkte  z*  und  y  gehen,  kann  bei  einiger 
Übung  auf  10'  genau  mittels  des  Instrumentes  bestimmt  werden. 

Man  bringt  hiezu  das  Instrument,  mit  der  Gradeinth eilung  zu  sich 
gekehrt,  in  die  Gebrauchsstellung  (Fig.  6),  richtet  die  obere  Kante  des 
Instrumentes  gegen  y  und  bringt  den  Daumennagol  der  Hand  so  an  die 
Kante,  dass  die  Visur  über  denselben  nach  z'  geht.  Der  Theilstrich  nächst 
des  Nagels  zeigt  den  gemessenen  ^  m  (Fig  5  und  6). 

In  der  Wirklichkeit  ist  jedoch  der  Punkt  z*  fast  niemals  gegeben  und 
richtet  man  nach  dem  Augenmaße  den  unteren  Schenkel  des  Winkels  m  gegen 
den  unsichtbaren  Punkt  z,  so  begeht  man  leicht  einen  sehr  großen  Fehler. 

Bedeutend  leichter  ist  es,  den  unteren  Schenkel  des  Winkels  horizontal 
sn  nehmen  und  so  den  -«£  m'  zu  messen. 

Der  *£  m  —  «£  m*  beträgt  bei  der  Überhöhung  von  O  über  O  um  50cw 
auf  der  Distanz  von  600  Schritt  4' 35";  bei  1.000  Schritt  2' 26";  bei 
2.000  Schritt  1'  15";  u.  8.  w.  Man  kann  also  bei  Distanzen  über  1.000  Schritt 
den  -4-  m*  und  bei  kleinen  Distanzen  den  um  5'  vermehrten  *$.  m'  für  den 
Terrainwinkel  nehmen.  Die  angestellten  Versuche  haben  gezeigt,  dass  nach 
vorhergehender  Übung  die  mit  dem  Instrumente  gemessenen  Terrainwinkel 
immer  genauer  waren,  als  die  aus  der  geschätzten  Distanz  und  Überhöhung 
durch  Rechnung  erhaltenen  Resultate. 

Gebrauch  des  Instrumentes  zum  Bestimmen  der 
Seitenverschiebung. 

Um  die  Seitenverschiebung  zu  bestimmen,  bringt  man  das  Instrument 
nach  Fig.  7  mit  der  Centimetereintheilung  zu  sich  gekehrt  und  horizontal 
vor  das  Auge,  u.  zw.  so,  dass  die  für  gewöhnlich  obere  Kante  und  der  an 
die  Millimetereintheilung  angelegte  Daumennagel  in  den  Tisuren  gegen  den 
letzten  Treffpunkt  und  gegen  das  Ziel  liegen.  Die  Lage  des  Daumennagels 
zeigt  die  halbe  Seitenverschiebung. 

Der  erwähnte  Maßstab  ist  auch  bei  der  Benützung  von  Karten  will- 
kommen. 

Hauptmann  S  c  h  o  f  f  1  e  r. 

48* 


152 


Notizen, 


Über  die  Anwendung  von  Gewehr-Lafetten. 

Im  Jahre  1879  haben  die  „Mittheüungen  Aber  Gegenstände   l*e  Artiilem- 

\bhandlun  ldunif    des 

I  n  f  a  n  t  *  r  i  e  f  e  u  e  r  s    im     F  e  s  t  u  n  g  s  k  r  YuUr 

bestrebt  war,  den  Wert  eines  geregelten  Gewehrfeuers   wahrend    der  verseile* 

Stadien    der    Belagerung    hervorzuheben    und    die   X  thwendigketl  mam 

hifatibn-'-Srhießdienstes  anzuempfehlen, 

Ber  Autor   stützte  sieb   biebei    insbesondere    auf  die  einschlägigen  Auf- 

aus  der  Zeit  der  Belagerung  von    S  e  b  a  s  t  u  p  o  1,    Strassbur* 

und  der  Befestigung  um  Plevna,  welche  Episoden  hinlänglichen  Stofl 

um  hieraus  auf  die  Wichtigkeit  eines  bisher  noch  nicht  rationell 

heidigungsmittels  schließen  zu  k-ni 

i    Abhandlung  viele  Jahre  verflossen  sind  und  in  der- 
selben so  manche  Darlegungen  mit  Rücksicht  au! 

hrittüchen   Umwälzungen   im  Bewaffnungs-  und   ! 
Modification  bedürfen   wurden,   ho  glaubt  Schreiber  dieses 

frechen  zu  k&niuH  damaligen  Ausfür  ug   i 

lang     feg     Infanteriefeuera     im    Festungskriege    dem    Wesen     nach    aath 
beutigen  Tages  Doch   Geltung  haben  dflrften. 

Die  Organisation    eines    speciell    durch    einen   Theil    der  I rifun Uri*-Be- 

Satzung  auszuübenden  Schießdienstes  mochte  bisher  vielleicht  au  der  Vi  w i|t 

gescheitert  sein,  dass    die  Besatzungstruppen  (derzeit  der  L  und  d## 

Landstürme  entnommen)    nicht    jenen    Grad    der  Schießa  ibeo,  i» 

I  ein»  KaAregd,  wie  solche  in  der  besagten  Abhandlung   anempfahl* 

inen  nachhaltigen  Erfolg  versprechen   zu  können.  Vielleicht   mocht*  a&cl 

sieht    auf    Schaffung    von    Mitrailleusen,    welche    demselben     Zvtcfar 

istbar  zu  sein  lifalls    dazu    beigetragen    haben,    das«    für 

Anwendung  und  Durchführung  des  Gewehrfeuers    im  Festungskrt«ge    bis 

keinerlei     reglementarische    Grundsätze    oder     aueb     nur 

worden   sind.   Mir   der  Einführung    des  Kepel  !»res    macht    ^ 

streben    von    neuem    und  dringender  geltend,    dem  Gewehrfeuer  im 

tmsomehr  einen    bestimmten  Platz   anzuweisen,    als  säninitiicbe  biata 

dtafltoefl   Mitrailleusen-Systeme    sich    nicht    in    dem  Maße  verläßlich   ual 

ihig    darstellen,    um    denselben    mit    genügender  en    die    »Ua 

ikommenden  Aufgaben  zuweisen  zu  kfinuen. 

An  dieses  Streben  musste  sich  zugleich   deT  Wunsch  a  anng  &* 

Wirksamkeit   des  Gewi  anschließen;  dies  sollte  dadurch  erfüllt  werter 

■  iiwndige  Treffsicherheit  und  gl  rirvii  Ä* 

sprechende    Einrichtungen  erreicht    wird,   n  las    liebe  Stall  au   >chi<4- 

ausbildung,  —  welches  bis  nunzu  zur  Erreichung  desselben  Zweckes  erfordert** 

war,  —  entbehrt  werden  könnte. 

Di«  einschlag  igen  führten  dermalen  zur  (Instruction  eiür 

Lafette,  d.  I  uai 

in  der  eil  Weise  die  Seiten-  und  Höhenrichtung   l 

iiiL   Die  Details  der  im  gl 
itung  sind   so  beschaffen,    dass  Jedermann,    der  uerwaffr  4* 

hat,  in  der  kürzesten  Zeit  den  Apparat  zu  bedienen    veraiar 


» 


z 


Mit   dm  ÜB  der  Gewehr-Lafette  eingelegten   R 
Minute  45  U  hus?   Am  Ermüdung  des  E  lau   abgegeben  w\> 

ht   jener    des    in 
pannten  Gewehi- 

Die  V  ■.«■hr-LaMie,    —    geg i ffl  MM    einem    g 

,  weftobei  -h  li   btotbt,  ein  gezieltes  Feuer  rasch  abzugehen,  —  sind 
ohl    naheliegend;    sie     summiere»     sich     in     einem    ca.     dreimal    größeren 
e,  welche  Leistung  nach  Mall  der  Ermüdung  des  Schützen,  d.  i.  mit 
ueßzeit,  ]  ii-i   und   sich  weiters  noch  vergroi  o  der 

oralische  Einfluss  im  Kampfe,  —  welcher  sich  beim  Schützen  naturgemäß 
im  höheren  Maß«  nachtheilig  geltend  macht,  —  gleichfalb  mit  in  den  Vergleich 
einbezogen  wird. 

Mehrere  Bepetierge  wehre    in    entsprechend    placierte    Lafetten    eingelegt 
und  in  Thätn  rächt,    geben    einen    den   Mitrailleiisen    analogen   Sei 

Effect,     so     zwar,     dail     elfte     (htygtye     von    mit    Bepetiergewehren     armierten 
Lafetten    inbezug    der    Feuerwirkung    einer   Mitrailleuse    irieichL'estel!' 
kann1).  Inbezug  der  verläßlichen  Functi»irierang,  der  einfachen  Gebraucl 
der  einfachen    Ausrüstimg   u.    a,    in.    ist  eine  derlei  Gruppe  jeder 
eitaus    vorzuziehen    und    liegt    eben    darin     der    Haupt vortbeü   der    Gewehr- 
afette. 

Di*  he  Bewertung   der  Gewehr-Lafette  ergibt  sich  gleich 

gelbst.  Eine  Gruppe  too  Gewehr- Lafetten  wird  in  vorher»  rtheidigut 

Stellungen    dort    ihren    Platz    haben,    von  wo  aus    ein   intensives  und   sicheres 
Gewehrfeuer    in    der    Richtung    der    Anmarschlinien    des    Gegners    abzug* 
möglich  ist.   H  r    einheitlicher    Leitung   befindliche    derlei    Gruppen 

werden  den   Erfolg  noch  mehr  sichern. 

]>u«     Gewehr-Lafette    bedarf    zu    ihrer    gedeckten    Aufstellung    —    mit 
ücksicht  auf  die  Bedienung  —  einer  Creten-Breite   von  uiaximum   10 

Schießraumes  ren  maiimum  L*5m,  Bei  Placierung  einer  Gruppe 
en    die    Lafetten    nebeneinander    in    Abständen    ?oö    Je    im,    öder  auch 
artig,  d.  i.   übereinander  in  zwei  Reihen,  aufgestellt  werden. 

Örtlichkeitsverhältn  Theilung    der   G  dann 

bei   der  Wahl  der  Aufstvllungsplätze   für  dir   einzelnen    Lafetten 

bat  der  Deckung,  auch  du  hl  auf"  Um  keit 

•ra  am  jeweiligen  Ziele  maßgebend  zu   l 
wehr-LsJ-  d    sich  dl 

im  Allgemeinen  p  Grunda&i 

theilung,   welche  ■  theidigungt  hat. 


In   Festungen  »Uungeort  der  f;i\\>hr-L.itv 

zt  Kai  r  die  Mi*  ppoitiert   waren,    aber  auch 

Vf'i   die*  : 


mit  Repeti  11  armierten  1.  auf 

ranzen  den  gleichen  Gef 

tr  Er 

durch  eempo  ten.) 


IM 


nen, 


Die  Gewehr-Laf •■•  tttet  >.  hlodilich  das  Bbu  >acbt*chajf«f 

m   der  einfachsten  und  sichersten   YY 

in    Gesagten    nach   werden    Gtewehr-Lafd  heilhaft*  Aiiw«adaar 

Soden: 

Im   Festungskriege,    in    der    Gürtelliu  ^eaen    Logtnont» 

n  und  vor  den  Zwischeubatterien,  an  Walle  ib*nb$«t«tdui^ 

e,   in    den  permanenten  Thal*  und  Passbtfat^ 

'bereiteten  VertheidigungssteUiingen,   wi*    solch«  im 

uthtinilich   sind. 

Im    Feldkriege    in    besonderen  Fallen»    w.» 

ne   VerUu  oliiTungsstellungen   behufs   andauernden    W Verstände«,  ree> 

befestigt    werden  müssen.  „  .      rt 

M  »smanii. 


Schnellfeuerkanonen,  System  Finspong. 

Heft  der  „ArtilterU-Tidikrift*  berichtet,     wurden  *o 
d,  J.  in  dir   echwedischen  Geschützfabrik   2u  g   drei  Tvpü 

\mh  daaelbst  construierteii  Bchnellfeuergeschützen,   sowie    ein  Paruerthum  tk 
solche    Waffen    durch    du    Schießen    zur    Orientirung  erprul  «ra 

Oan     besata    zwei    Exemplare    den    Caliber    von    6?  nd    wax    eis* 

i    rar  Sindbetrieb,  die   andere    für    automatische  Fm  tun?  ia*- 

Beide   sollen    zur    Beschießung   der  Torj"  biff*  aa» 

dienen,    während    ein  drittes  Versucbsgesehutz,    mit  r  and  hal- 

bem  Mechanismus    zur  Beschießung    von  Trappen    aus   K  ffern    aal 
anderen   Emplacemeiits  bestimmt  ist. 

o/    Die   57«iwi   Schnellfeuerkanono    mit     Handbetrieb    i Tri» 

lern  Martinstahl    erzeugtes  Mantelrohr    für  Einhe;U- 
Patronen,  dessen  Hauptdiraensionen   in  ter  folgenden  T, 

sind.     M  ler    Zeichnung    wird    nur    bemerkt.  Lltw 

i    einen    \*ihkal    laufenden    K  Igt,    welcher    durch    Drehung    i 

Fxcenterscheibe    auf-   und    abwärts    geführt    wird-    ls> 
gt    das  Schlots    nnd   eine  vorzeitiges    Abebben  du 

in    abl    Hülsen-Auswerfer.    Das    Rohr  ruht    in    einer   Vir* tUMw 
mit  ganz  aufgehobenem  Rücklauf. 

'   i m  Scbnellfeuerkanone  mit    automatischen!    XfcchajusKtt 

Nr.  3)    unterscheidet    sich    von    obigem    Geschütze    dadurch,    da**    Im 

-chln es    beim  Schusse  automatisch    geöffnet   und    nach   dem  Einfuhren  im 

n  Patrone  wieder  selbstthfttig  geschlossen  wird.    Dies   wird    dadurch  *n> 

gtler  nem  Bodenstöck  in  nnem  Gltc*»» 

Brei  steckenden  —   Rohres,  welches  Überdies  hier  mit  einer 

I  umwun.  mittels  einer  sinnreichen  Überse-tron  «nujf  4* 

Verschlusses  ausgenützt  «  iiss  der  Mann  nur  das  Laden  **i^r   Paxr-o* 

xu  besorgen  hat. 

cj  Die  7hmm  Scbnellfeuerkanone    mit    halbautmnat 

bildet  lding    zwischen    obigen    >  m. 

i-   Venschlusses  _-t,    wihr^nd    fa» 

n    nach  dem  Laden  I  'Und  be» 


Notizen. 


155 


Zum  Zwecke  der  Bestreichung  von  Seeminen-Linien  vom  Lande  aus 
wurde  von  der  Fabrik  zu  Finspong  auch  ein  Panzerthurm  für  hl  mm  Schnell- 
feuerkanonen (mit  Handbetrieb)  entworfen,  der  als  Senkthurm  functioniert.  Dies 
geschieht  mittels  eines,  von  einer  Winde  aus  activierten  Gegengewichtes  und 
wird  gleichzeitig  beim  Heben  der  Kuppel  das  Geschütz  selbstthätig  in  die 
Minimalscharte  vorgeführt,  beim  Senken  aber  zurückgezogen. 

Die  Schießversuche  begannen  mit  der  Erprobung  des  —  in  einem 

eisenverkleideten  Holzgestelle   (als    Provisorium)    eingebauten   —  Senkthurmes, 

wobei  zuerst  dessen  Hebe-  und  Drehmechanismus  erprobt,  sodann  je  eine  Serie 

von  10  Schüssen  mit  wechselndem,  bezw.  unverändertem  Zielpunkte  abgegeben 

wurden.  Zwischen  jeder  Serie  geschahen  Thurm-Manöver  und  gieng  alles  glatt 

ersten  2'  10" 

Fälle  brauchte  man  zu  10  Schüssen — ,  d.  i.  per 


zweiten 


37" 


vonstatten.    Im 

13 
Schuss  —  Secunden. 
37 

Hierauf  begann  die  Erprobung  der  übrigen  Schnellfeuerkanonen;  zu- 
nächst die  des  automatischen  hl  mm  Geschützes,  welches  mit  30  Schüssen, 
wovon  10  im  Schnellfeuer,  belegt  wurde;  hiebei  stellte  sich  die  Notwendigkeit 
einer  stärkeren  Spiralfeder  im  Verschlussmechanismus  heraus,  nachdem  derselbe 
sich  mehrmals  nicht  vollkommen  selbstthätig  geschlossen  hatte.  Die  sodann 
vorgeführte  hl  mm  Schnellfeuerkanone  mit  Handbetrieb  schoss  Patronen  mit 
dem  neuen  Präparate  „Apyrita,  dessen  geringe  Rauchentwicklung  das 
Zielen  wesentlich  erleichterte.  Im  Schnellfeuer  entfiel  pro  Schuss  die  Zeit  von 
3*1"  und  ergab  sich  nicht  der  geringste  Anstand.  Gleich  günstig  war  das 
Verhalten  der  halbautomatischen  Ihmm  Schnellfeuerkanone,  bei  welcher  in 
zwei  Schnellfeuer-Serien  pro  Schuss  die  Zeit  von  3*3  bezw.  3*5"  ermittelt 
wurde.  Wie  gut  die  Rückstoßbremsen  der  Gestelle  wirkten,  geht  daraus  hervor, 
dass  in  den  einzelnen  Schnellfeuer-Serien  die  Geschosse  stets  dasselbe  Loch 
in  der  100m  entfernten  Scheibe  trafen.  Bei  den  hl  mm  Geschützen  verwendete 
man  Patronenhülsen  aus  Messing  und  solche  aus  Stahl  von  der  Fabrik 
Olofström;  bei  der  Ihmm  Kanone  kamen  nur  letztere  in  Anwendung  und 
functionierten  sämmtliche  Hülsen  gut. 

Nachfolgende  Tabelle  zeigt  die  wesentlichsten  Daten  der  versuchten 
Schnellfeuerkanonen  und  des  Panzerthurmes : 


Als 

Typ  Nr.  1 

Typ  Nr.  2 

Typ  Nr.  3  j 

47wiwi      |     hl  mm 3) 

75mm 

57mm 

Gewicht  des  Rohre«  sammt 
Verschluss kg 

Gewicht  d.  RücksU>ßbreinse 
am  Rohre n 

Gewicht  des  Kolbens ., 

„         des  Pivots  und  der 
Bremse n 

Gewicht  des  Gestellt  ....     , 

[SeChVesSchi,deS-  -U 

250 

4 

74 

300 

G5 

8 

315 

4 

110 

380 

125 

16 

360 

180 
15 

110 

300 

120 

16 

320       ! 

i 

130       1 

10       • 

78       . 
300 
60 

6       j 

i 

166 


Nötiten. 


Als 


L&nge  der  Bohrung  saromt , 


Kammer 


TotaHlnge  des  Bofcm...{ 

der  f  i 
Zttge| 


ZftU 

Tiefen,. 

EmUliig* ........ . 

Felderbreiti    ,....,.,. 

Zeit  föx  10  Scfcflsie  im 
Schnell/euer 

Giflßter  Gaadraek  in  At- 
moepbirftii  .......... . 

Geiehoii-AnikDgvgefchwiii- 
digkeit m 

Länge    I 

Gt  wicht! 


d,  Fatronenbfilie  J 


Gesehoa*ge wicht  .........    , 

Scbildiapfendmck ....  fr* 

Eücklftuf*Länge mm 


Trp  Nr,  1 


t*a 

48*61 

»448 
5309 
SO 
0*3 

173-25 

»-4 


3  4* 
4**4* 

1  80O 
«•II 

U 

03 
180-10 

1« 

51 


Typ  Kr 


1'« 

f  066 

27  44 

» 

1 

87  7-» 

3-6 


Trri»  J 


«Hi 


l* 


üetiwmnei  5mm  Würfelfrttfrer 


0  70  0-75 


3aUK&40O|**ttS 

€18     657 


377 


307 


U-675'J  Mr&&)frm 

1*5  t  7i 

607  476 

3*875  4-16-4*» 

41  60 


1-1  |  1-3 

IM  -•-*.. 

440     460 


306 


l'0&*j 

4*7 

514 
6  85 

9*8 

147 


»«'•«" 


:. 


fj  Aus  31essiug.    fj  Au*  £tflbl     ■»  Auch  ula  Panzert  h  mm -4je&chüti 


as.-™"«}  d»  p—*.P,rf {* 

Stärke  1  [   „ 

Tiefe      >  des  \%rpanzeri  ...... ••«•*«-(    » 

Gewicht}  I  % 

q.L-:.i.t  /  ***r   beweg lieben  lUam», . 

wwicm  j  rtes  gaözen  Thfl]m^ ^ 

Cremen  der  {  ^SÄn  }  B^^  **>  TLnrme*     .  „ . . . .{™ 
Zeit  xniti  Heben,  denken  od<?r  im  Ereitdreben  des  Thurmes 


Hauptmann  Hc-ltäK. 


Notizen. 


157 


Kleine   Notizen. 
Neuer  Typ  eines  Percussienszönders.    Die  Waffenfabriks-Geseiischaft 

▼on  Placencia  (Guipuzcoa  in  Spanien)  hat  das  Patent  auf  einen  einfachen,  sicheren 
und  wirksamen  Percussionszünder  erworben,  dessen  Anwendung  bei  einer  Stahl- 
granate für  die  11cm  Hontoria-Kanone  versucht  wnrde.  Wie  aus  den  beiden  Figuren 


fVzK 


(Vzh 


ersichtlich,  wird  der  Zünder  in  den  Geschossboden  geschraubt,  wobei  der  Schläger  A 
mittels  des  angeschraubten  Kopfes  B  des  Sicherungspilzes  C  in  seinem  Lager  fest- 
gehalten wird.  Beim  Schusse  drücken  die  Pulvergase  den  coneaven  Boden  des  letz- 
teren nach  innen,  wobei  der  Stiel  C  soweit  nach  einwärts  gelangt,  dass  der  Kopf  D 
dem  Schläger  A  genügenden  Spielraum  zum  Vorfallen  beim  Aufschlage  und  hiemit 
cur  Einleitung-  der  Detonation  des  Zündhütchens  E  gewährt.  Nachdem  die  Einwoi- 
bung  des  Bodens  nur  durch  die  hohen  Gasdrücke -von  1.000  bis  2.000  Atmosphären 
erfolgen  kann,  erscheint  diese  neue,  aller  gekünstelten  Mittel  bare  Versicherung 
vollkommen  transports-  und  schussicher,  wie  es  auch  die  orientierenden  Versuche 
dargethan  haben. 

„  Memorial  dt  Arlilleria* 


Russland.  Schießen  aus  Küstengeschützen  bei  Verwendung  von 
Feldgeschützen  zur  Bestimmung  der  Distanz.  Die  russische  Festungs- Artil- 
lerie in  Sebastopol  führte  am  27.  October  v.  J.  mit  vier,  zu  einer  Batterie  vereinigten, 
OzOlligen  (229mm)  Küstenkanone  eine  Schießübung  gegen  ein  auf  der  See  befindliches, 
bewegliches  Ziel  aus,  wobei  zwei  leichte,  87«iw  Feldkanonen  als  Distanzmesser  in 
Verwendung  kamen. 

Vor  Durchführung  des  Versuches  war  es  nothwendig,  die  Schießtafeln  der 
beiden  Rohrgattuugeii  möglichst  genau  einander  anzupassen,  weshalb  am  Vortage 
mit  jedem  der  beiden  Caliber  ein  vorbereitendes  Schießen  auf  zwei  verschiedenen 
Distanzen   stattfand;   anderseits  wurden   an  demselben  Tage   auch  jene  Änderungen 


158 


Notizen. 


am  Aufsätze  ermittelt,  welche  durch  den  Einöuss  der  Atmosphäre  B# 
Bei  diesem  Schießen  war  das  Ziel  fix;   die  Distanz  wurde  mittels  des 
des  Capitäns  Priszciepenko  gemessen. 

Sowohl  beim  Vorbereitung»-   sowie   beim  Versuchsschießen 
weichungen  der  Geschossaufschlige  mithilfe  einer  Stadsa  (ein  primMrer, 
Distanzmesser)  von  einem  Beobacher  auf  jenem  Dampfer,   welch  ei  d^ 
quierte,  Abgeschätzt.  Die  Entfernung  des  Reinorqueurß  vom  Ziele  wurde  in 
gemessen.  Die  verschiedenen  Abweichungen  der  Gescho&MkafeehlSge  am  ZU 
der  Batterie  mittels  am  Schüfe  gehisster,  rother  oder  weißer  Fahnen  sage 

Das  Vorbereitungsschießen  wurde  zuerst  gegen  ein  auf  der  gemeine»  I 
Ton  3.450m  befindliches  Ziel  eröffnet,  und  kamen  hiebei  22  Stack  87mm  und  Kl 
229mm  Geschosse  zur  Verwendung.   Die  dum  ach  erfolgt*  Aufnahme  der  ' 
ergab  jedoch,  dass  bei  beiden  Calibern  mit  den  normalen  Aufsatzhohen  tod  U 
beziehungsweise  175"%   thatsächlich  die  mittlere  Distanz  von  3.400«  enielt  i 
Ebenso   war  die  mittlere   quadratische  Abweichung   für   beide  Getchfitie 
was  aber  beim  Vergleiche  mit  den  Schießtafeln,   für  das  erste  Caliber  i 
große,  für  das  zweite  Caliber  eine  doppelt  so  große  Zahl  ergibt 

Man  schoss  hierauf  gegen  ein  auf  1088*14*  placiertes  Ziel  £ 
dem  Feld-  und  13  Geschosse  aus  dem  Küstengeschütze,  aus  deren  AüfscaUga 
Schluss  zu  ziehen  erlaubt  war,  dass  einer  Distanz  von  1067m,  dem  leichten  G« 
ein  Aufsatz  von  10  Linien,  dem  schweren  Geschütze  ein  Aufsatz  von  47%  1 
zukam.  Nach  diesen  Besultaten  wurden  nun  die  Aufsitze  in  den  Schießtafeln  m 
und  durch  Interpolation   auch  für  die  Zwischendistanzen  ermittelt    Man 
alsdann  aufgrund  der  erhaltenen  Ziffern  zwei  Curvenf   die    eine  Uorrect] 
zulegen  ermöglichten,  welche  für  die  Distanzen  von  1.067  bis  3.600m  die  anzwnd 
Aufsitze  von  20  zu  20m  für  beide  Caliber  enthielt 

Für    das  Correctur- Schießen,   welches   am   nächsten  Tagt  stattfand, 
39  Schüsse  des  kleinen  Calibers  und  18  Schüsse   ans   dem  9* Zöller  gegen  m\ 
welches  auf  8860m  placiert  war,   abgegeben.    Diese  Distanz   wurde  sich  m*  4fl| 
Entfernungsmesser  gemessen. 

Es  wurde  festgestellt,    dass  die  mittlere  Forte'e    beim    kleineren  Calilw* 
um  85m,    hingegen  jene  des  9-Zöllers  sich  blas  um  45m  verminderte;  isfJfl 
erschien  es  nothwendig,   um   bei   beiden  Calibern  die  gleiche  Portee  it  I 
den  Aufsatz  der  Correcturtafel   des   größeren  Calibers  mit  Bücksicht  auf  da  1 
der  Feldgeschütze   für   die   gleichen  Distanzen,    um    ca.  50m    zu   venninJeni. 
entschied  sich  dafür,   dass  gegen  das  der  Batterie   sich   nähernde  Ziel  der  | 
um  60m  zu  Tennindern  wäre,  während  gegen  das  von  der  Batterie  sich 
Ziel  diese  Verminderung  blos  40m  zu  betragen  hätte. 

Als  diese  Operationen  beendet  waren,    gieng   man  zum  eigemtücben  Vffl 
über,    d.  h.  zum  Einschießen  der  Küstenbatterie   mittels   der  leichten  Feldlzw**1 1 

Das  bewegliehe  Ziel,  eine  Wand  von  18'50m  Länge  und  4*S0m  Hohe,  * 
jeweilige  Bewegungsrichtung  aus  der  Tabelle  eu  ersehen  ist,  hatte  ehe  PJ 
digkeit  von  60m  in  der  Minute  und  kam  jeweilig  rechts  und  links  der  ft 
linie  der  Batterie  schief  zum  Beschießen.  Der  Bewegung  des  Zieles  nadi*1 
wurde  so  Rechnung  getragen,  dass  die  Correctur  der  Seiten  Verschiebung  ^ ' 
leichte  Geschütz  1"',  für  das  schwere  2'"  betrug-  diese  Correeturcn  erg*k\ 
dass  mithilfe  eines  Chronometers  die  Flugzeit  des  Geschosses  ermittelt  ßndi 
dieser  Zeit  das  Ziel  mit  dem  Visier  verfolgt  wurde. 

Die  Methode   des  Einschießens   bestand    darin,   das  Ziel   zwischen 
einanderfolgenden,  mit  dem  gleichen  Aufsatz  abgegebenen  Schüssen  ans  4p] 
geschützen  einzugabeln,  worauf  eine  Salve  von  vier  Schüssen  mit  dem  9-Zöllw* 


I 


Notizen. 


159 


zu  welchem  Zwecke  Aufsatz  und  Seitenverschiebung  nach  dem  oben  Gesagten  corri- 
giert  waren. 

Mit  den  verschossenen  94  Geschossen  aus  den  Feldgeschützen  wurde  das  Ziel 
llmal  eingegabelt.  Die  folgende  Tabelle  gibt  die  bei  den  11  Salven  aus  der  Küsten- 
b*tterie  jeweilig  erreichte  Lage  de*  mittleren  Flugbahn  mitbezug   auf  das  Ziel  an. 


146 

133 
135 
110 
129 
136 
175 
160 
135 
143 

172 


ü 


2950 
2730 
2.5m 
2320 

2MO 
2  780 
3.410 
3170 
2760 
2,t*00 

3.3G0 


3  3 : 

=  "5 


-  10 

-  15 
-73 
+  31 

+  12 

-  19 

-  28 
+  10 
+  73 
-40 

-  6 


[  Da*  Ziel  bewegte  sich  gegen  „rechts*  und  näherte 
I  sich  der  Batterie 

I  Das  Ziel  bewegte  sich   nach  „links*  und  entfernte 
*ich  von  der  Batterie 

Das  Ziel  bewegte  sich  gegen  ,recht&*  und  näherte 
sich  der  Batterie 

Das  Ziel  bewegte  sich  nach  „links*  zuerst  parallel 
zur  Batterie»   dann  entfernte  es  sich  tob  derselben 


Aus  dieser  Tabelle  ersieht  man,  dass  die  mittleren  Flugbahnen  der  Salven 
Dicht  sehr  weit  vom  Ziele  gelegen  waren.  Nach  der  ersten  und  mehreren  gelungenen 
Sahren  constatierte  man  Treffer  in  der  Scheibe,  die  von  den  Explosionen  der  Qe- 
«ctotae  herrührten.  Bei  der  fünften  Salve  wurde  die  rechte  Hälfte  der  Scheibe 
ifiyiTTT — i  Am  Schlüsse  des  Schießens  war  die  Wand  buchstäblich  durchsiebt;  die 
!pSfcer  konnten  nicht  mehr  gezählt  werden. 

Das  Ziel  bewegte  sich  zwischen  den  Distanzen  von  2.300  und  3.450m.  Das 
8cnießen  dauerte  zwei  Stunden.  Im  ganzen  wurden  178  leichte  Geschosse  und  94  Bomben 
ans  gewohnlichem  Gusseisen  verfeuert. 

Nach  ^ArtUUrijtki  Journal*. 


Regittrier-Gasspannungs-Messapparat  Das  19.  Heft  vom  Jahre  i89i  der 

„Compte*  rendut  du  teances  de  CAcadimie  des  $cUnct*u  enthält  eine  vom  M.  Sarrau 
Überreichte  Mittheilung  des  M.  P.  Vieille  über  einen  Registrier  -  Gasspannungs- 
messer für  Feuerwaffen. 

Die  genannten  Herren  haben  sich  zur  Aufgabe  gestellt,  mithilfe  des  in  Frank- 
reich für  das  Messen  der  Gasspannungen  normierten  Stauch-Apparates,  den  Verlauf 
der  Gasdrücke  vom  Beginne  der  Verbrennung  des  Pulvers  bis  zum  Augenblicke  der 
maximalen  Spannung  zu  bestimmen. 

Diese  Aufgabe  konnte  mit  einer  unerwarteten  Einfachheit  durch  eine  ent- 
sprechende Umgestaltung  der  in  Gebrauch  stehenden  Gasspannungs-Messapparate 
gelöst  werden;  hiebei  wird  weder  der  Gebrauch  des  Apparates  compliciert  noch 
irgendwelche  Abänderung  des  betreffenden  Kanonenrohres  erforderlich.  Der  Kopf  des 


150  Notizen. 

Stempel*  wird  seitlich  mit  einer  kleinen,  durch  Rauch  geschwärzten  Tafel  rc 
mindestens  lern*  Oberfläche  versehen,  auf  welcher  während  der  Stauchung  des  Kopfe 
cylinders  eine  schwingende  Lamelle  eine  Wellenlinie  verzeichnet.  Die  Lamelle  ü 
fix  angebracht  und  wird  zu  Beginn  der  Bewegung  des  Stempels  auf  mechaoitti 
Weise  u.  z.  automatisch  zum  Schwingen  angeregt. 

Dieser  Gasspannungs-Messapparat  kann  entweder  im  anfanglichen  Verbret 
nungsraume  oder  vor  den  Führungsbändern  des  Geschosses  eingesetzt  werden;  fti 
beide  Fälle  der  Anwendung  ist  die  Einrichtung  des  Apparate«  gleich. 

Ist  die  Schwingungsdauer  der  Lamelle  bekannt,  so  hat  man  blos  die  geg» 
seitige  Entfernung  der  einzelnen  Schnittpunkte  der  Wellenlinie  mit  der  Wefleun 
mittels  eines  Mikrometers  abzumessen  und  erhält  hiedurch  das  Gesetz  der  Stauehnj 
als  Function  der  Zeit. 

Im  Nachfolgenden  werden  die  Resultate  angeführt,  welche  durch  das  Stadial 
Ton  mehr  als  150  Wellenlinien  erhalten  wurden.  Die  bezüglichen  Versuche  ad 
mit  der  37cm,  27cm,  2±cm,  16cm,  14cm,  90mm  und  155mm  Kanone  ausgeflW 
worden. 

1.  Der  im  anfänglichen  Verbrennungsraume   angeordnete  Stauchapparat  fat- 
tioniert  statisch,  d.  h.  es  ist  während  der  sich  vollziehenden  Stauchung  iTÜcta 
dem    Drucke    der  Pulvergase    und    dem  Widerstände   des    Kupfercvlinders  jeden«! 
nahezu  Gleichgewicht.    Dieses  Resultat  ist  selbst  mit  Pulversorten  erhalten  w«te 
welche  bedeutend  rascher  verbrennen,   als   die  normalen.    Hieraus  folgt,    dass  nkst 
nur   der   Endwiderstand   des   gestauchten    Cylinders    der    maximalen    GasspamiiJ 
nahezu  gleich  ist,  sondern  dass  es  auch  genügt,  mittels   einer  anf  statische  Dnfcbf 
sich  basierenden  Gasspannungs-Tabelle   aus   den   für  die  aufeinanderfolgenden  Zot- 
theilchen  der  Stauchung  beobachteten  Verkürzungen    des  Kupfercvlinders   die  ceat 
spondierenden  Gasspannungen  zu  ermitteln.    Man  erhält  auf  diese  Weise  das  Gtf* 
der  Entwicklung   der  Gasspannungen   als  Function  der  Zeit,  u.  z.  vom  Beginnt  4r 
Stauchung  bis    zum  Augenblicke   des  Maximums  derselben.    Der  Apparat  ist  ms? 
ein  wahrhafter  Registrier-Gasspannungs-Messapparat. 

Die  Kenntnis  des  Gesetzes  der  Entwicklung  der  Gasspannungen  als  Fawti* 
der  Zeit  gemattet  auf  einfache  Weise  auch  das  Gesetz  der  Geschoss-Gescoiröüf- 
keiten  und  Geschosswege  zu  ermitteln. 

2.  Der  vor  den  Führungsbändern  des  Geschosses  angeordnete  Stauchap;-ir»t 
fuiirtionicrt  dynamisch,  wie  dies  auch  die  Theorie  ergibt.  Die  mit  der  M« 
Marine-Kanone  ausgeführten  Versuche  bei  Anwendung  eines  Stauchapparates,  wel^iw 
einige  Zentimeter  vor  dem  Führungsbande  angebracht  war,  haben  diese  vollständige 
Änderung  der  Wirkungsweise  des  Stauchapparates  augenscheinlich  dargethan:  *»| 
geht  dies  aus  der  näheren  Untersuchung  der  Wellenlinien  hervor,  welche  bei  ifö 
unter  son>t  gleichen  Verhältnissen  abgegebenen  Schüssen  erhalten  wurden,  vwbö 
ein  und  derselbe  Apparat  zuerst  im  anfänglichen  Verbrennungsraume,  dann  vor  J* 
Führung>bandern  angebracht  war. 

Im  anfänglichen  Verbrennungsraume  war  die  beobachtete  Stauchung  131«* 
vur  den  Führung.>biindern  2*80/hw.  Die  Stauchung  im  anfänglichen  Verbrennung** 
räume  hat  sieh  langsam  entwickelt,  die  Stimmsrabel  machte  12  Schwingung* 
was  OOu'i  Seeunden  entspricht:  bei  dein  vor  den  Führungsbändern  des  Ge^'h«'*** 
eingesetzten  Ga»pannung*-Apparate  vollzog  sich  die  Stauchung  während  einer 7/i'- 
dauer.  welche  kleiner  i>t.  als  die  halbe  Schwingungsdauer  der  Stirn  in  gabel.  Letzter« 
beträgt  \  4üü0  Seeunden.  welche  Zeit  nahezu  jener  gleichkommt,  die  vun  der  Theorit 
für  die  dynamisch  hervorgerufene  Stauchung  eines  Kupfercvlinders  durch  <^B 
Stempel  im  Gewichte  von  'M)g  angegeben  wird.  Die  Theorie  erbringt  auch  den  B?**-; 
<lafür.  das*  bei  dynamischer  Stauchung  di#»  Verkürzung  des  Kupfercvlinders  «lopv^ 
-u  groß  sein  inuss.  al>  jene,  welche  eine  gleich  große  Kraft  bei  statischer  Eininr- 
kung  hervorruft,  was  mit  den  vorangeführten  Versuchsresultaten  vollständig  über* 
einstimmt 

3.  Die  ersten  mithilfe  dieser  Apparate  vorgenommenen  Untersuchungen  hal-a 
auch  Unregelmäßigkeiten  in  der  Wirkungsäußerung  des  Pulvers  in  den  Feuerwaffen 
augenscheinlich  dargethan.  welche  sich  durch  das  einfache  Messen  der  maximal* 
Gasspannungen  nicht  vermuthen  ließen.    IMese  Untersuchungen    haben    auch  ent/f- 


Notizen.  \$\ 

licht  jene  Bedingungen  festzusetzen,   unter   welchen   diese  Unregelmäßigkeiten    in 
der  Art  der  Yertheilung  der  Gasdrücke  zn  beseitigen  sind. 

Anmerkung.  Diese  neuen  Apparate  sind  in  den  „Ateliers  du  laboratoirt 
central  de  la  Marine*  construiert  worden. 

„Comptts  rendus." 

Drtckluft  zur  Nutzbarmachung  der  in  den  Niagara-Fällen  ent- 
haltenen Arbeit.  Nach  einer  Mittheilung  des  Ingenieurs  Arthur  Ehrenfeist  in 
Berlin  sind  als  Folge  der  von  der  rAmerican-Niagara-Ctearazt-Construction  Comp.* 
bewirkten  internationalen  Ausschreibung  27  Entwürfe  eingelaufen,  welche  die  Kraft- 
übertragung durch  elektrischen  Strom  beabsichtigen  und  ein  Druckluftentwurf.  Der 
letzere  ist  von  den  Herren  Victor  Popp  in  Paris  und  Professor  A.  Riedler  in 
Charlottenburg  nächst  Berlin  verfasst,  bezieht  sich  auf  die  bedungen  gewesene  Nutz- 
barmachung von  25.000  IP,  unter  Berücksichtigung  der  möglichen  Erweiterung  der 
Anlage  auf  125.000  IP,  und  unterscheidet  sich  von  allen  anderen  eingeschickten 
Entwürfen  wesentlich  dadurch,  dass  nur  lauter  bereits  bestehende  und  erprobte 
Ausführungen  vorgesehen  sind. 

Die  geplante  Anlage  gründet  sich  auf  die  Aufstellung  von  fünf  Turbinen 
mit  je  5.000  IP,  welche  stromaufwärts  der  Niagara-Fälle  in  verticale  Schächte  ein- 
gebaut werden  sollen,  so  dass  dieselben,  bei  paarweise  gemeinschaftlichem  Wasser- 
lufiuss,  40m  unterhalb  des  Oberwasserspiegels  in  einem  Untergraben  stehen,  der 
gleich  bei  der  ersten  Einrichtung  mit  Rücksicht  auf  die  später  auszunützenden 
100.000  IP  ausgebaut  werden  soll.  Die  Turbinen  treiben  durch  je  eine,  in  den 
Schachten  Yertical  nach  aufwärts  führende  und  hydraulisch  entlastete  Arbeitswelle 
die  unmittelbar  darüber  befindlichen  zweicylindrigen  Druckmaschinen  von  je  5.000  IP. 
Hiebei  erhalten  die  Turbinenräder  2'50m  Durchmesser  und  machen  80  Umdrehungen 
in  der  Minute.  Die  Druckmaschinen  halten  sich  in  den  Grenzen  bereits  ausgeführter 
Anlagen,  z.  B.  Gebläsemaschinen  in  Stahlwerken,  indem  1.400mm  Hub  der  Com- 
pressoren,  bei  1.100,  beziehungsweise  1.600mm  Cylinder-Durchmesser  beantragt  wird. 
Die  Zusammenpressung  der  Luft  erfolgt  in  diesen  Maschinen  stufenweise  bis  auf 
acht  Atmosphären;  die  gespannte  Luft  kommt  in  Reservoire,  wo  sie  vollends  ab- 
gekühlt und  getrocknet  wird,  und  von  da,  mittels  der  in  Schmideisen  ausgeführten 
Doppelrohrleitung  von  je  750mm  lichter  Weite,  an  ihren  Verwendungsort:  in  die 
S£fcm  entfernte  Stadt  Buffalo  und  in  die  7km  entfernte  Stadt  Niagarafalls.  Der 
Druckverlust  soll  hiebei  nicht  ganz  eine  Atmosphäre  gegen  die  Centralstation 
betragen. 

Die  Rohrleitung  reicht  auch  später  für  125.000  IP  aus.  Der  erhöhte  Druck- 
Teriust,  welcher  bei  Vergrößerung  der  Anlage  durch  das  Wachsen  der  Luftgeschwin- 
digkeit in  der  Rohrleitung  eintreten  wird,  kann  zweckmäßig  durch  Erhöhung  des 
Druckes  in  der  Centralstation,  am  besten  durch  Anfügen  eines  dritten  Compressor- 
Cylinders,  ausgeglichen  werden. 

Nach  dem  Kosten  voranschlage  werden,  bei  der  Annahme  von  jährlichen 
8.000  Arbeitsstunden,  die  Selbstkosten  einer  Pferdekraft  an  den  verschiedenen  Arbeits- 
stellen 12  Dollars  im  Jahre  betragen,  einschließlich  der  Betriebs-,  Unterhaltungs- 
und  Amortisationskosten,  während  jetzt  eine  Pferdekraft  in  Buffalo  bei  gleichen 
Bedingungen  allein  50  Dollars  Auslagen  für  Kohlen  erfordert.  Da  man  alle  in 
Buffalo  befindlichen  Dampfmaschinen,  deren  es  heute  für  60.000  IP  gibt,  ohne  er- 
hebliche Neubeschaffungen  für  Druckluftbetrieb  einrichten  kann,  so  ist  in  dieser 
Bichtung  da«  Kraftvertheilungssystem  durch  Druckluft,  gegenüber  jenem  mit  elektri- 
schem Strom,  in  bedeutendem  Vortheil. 

Kach  der  „ Wochenschrift  des  Österreichischen  Ingenieur-  und  Architekten- Vereines". 


KI2  Notiz  a  n 

Ein  Vorschlag  zu  Pfeilerfundierung  in  tiefem  Wasser   i 

Fälle,  wo  es  noth  wendig  ist,  mit  Ffeilerfundameuteii  suf  einen  so 
festen  Meeresgrund  hinabzugehen,  d&ss  dessen  Erreichung  mithüfe  der  cpQfcfaisffl 
Luft  ausgeschlossen  erscheint,  weil  der  biezu  nothwendige  LiiftQberdrack  Yfloto 
arbeitenden  Menschen  nicht  mehr  ertragen  würde:  gibt  ein  gewisser  A<  Amanda* 
im  ,.G€nie  CivÜü  ein  Verfahren  an,  welches  zivar  nicht  erprobt  ist,  das  ; 
wichen  Fallen,  wo  feste  Sehiffahrtszeichen  in  tiefem  Wasser  angebracht  *e^ 
mflaseu,  entsprechen  dürfte. 

Aus  drei  eisernen,  sehwach  ionischen  Rühren  die  unten  mit  einer  stirii 
Platte,  welche  eine  Spitze  aufweist,  geschlossen  sind  und  welche  dmrrh  Xtm- 
bungen  in  ihrer  gegenseitigen  Lage  erhalten  werden,  wird  eine  dreiseitige.  ibfl*tiUH 
Pyramide  gebildet.  Die  Höhe  dieser,  bereits  den  Pfeiler  bildenden  Promis  tt 
durch  die  Wassertiefe  bedingt;  die  untere  gegenseitige  Entfernung  der  Bötai 
betragt  etwa  %  der  Höbe,  die  obere  richtet  sieb  nach  dem  Bedarfe  de*  Bind* 
Der  Durchmesser  dar  einzelnen  Rühren  ist  -*■  abgesehen  von  den  Rücksicht«  to 
Tragfähigkeit  —  ae  zu  wählen,  das»  die  ganze  Construction,  welche  am  Ifan 
sammengesetzt  wird,  bis  an  den  Verwendungsort  vermitteis  einea  Schleppschiffe, 
dem  Wasser  schwimmend,  gebracht  werden  kann.  Ist  dieser  P/eiler  an  ein« 
neten  Stelle  des  Meeresufer  zusammen  gesetzt  worden,  so  werden  vorerst  alle 
Öffnungen  sorgfältig  geschlossen,  worauf  ihn  die  nächste  Fluth  heben  tont, 
der  F  und  ierun  gas  teile  angelangt,  erfolgt  dessen  Aufstellung  dadurch,  du* 
allmälig  die  an  den  Rohren  zweckmäßig  angebrachten  Ventile  oflnet,  wodanl 
dem  Eindringen  des  Wassers  der  Pfeiler  bald  in  eine  aufrechte  Lage  geUngt» 
durch  das  Spiel  der  Ventile  vertical  gestellt  wird ;  ist  seine  Auflagerfläche  nur 
wenige  Meter  vum  Meeresgründe  entfernt,  so  werden  alle  Ventile  geschlossen, 
wird  er  genau  eingestellt  und  bei  ebenem  Grunde  gentigt  ein  gleichmäßiges 
von  Wasaer  um  ihn  ganz  aufzustellen;  bei  unebenem  Boden  jedoch,  wo  der 
köpf  von  der  gewünschten  Richtung  abweicht,  wird  es  noth wendig  sein^  ™ 
Wasser  den  Rohren  wieder  zu  entnehmen  und  frisch  einzulassen,  bis  durch  ein  m 
gesetztes  Versuchen  dessen  richtige  Aufstellung  gelingt,  Soll  diese  Pyramide  si 
Tragen  von  Leuchtthünuen  oder  festen  Bojen  dienen,  so  macht  eine  kleine  A»- 
weichung  wenig;  müßten  hingegen  mehrere  solcher  Pfeiler  zur  Aufnahme 
Brückenbahn  in  eine  genaue  Linie  gebracht  werden,  so  dürfte  es  zweckmäßig 
schon  in  vorhinein  die  obere  Abstumpfung  breiter  zu  halten,  um  so  Ausgleich^! 
zu  ermöglichen,  Der  aufgestellte  Pfeiler  erhalt  nun  seine  sichere  Stindferiji 
durch  theilweises  Ausfüllen  der  Röhren,  worauf  die  weitere  Ausmauerung  des  iiu** 
folgen  kann,  welche  Arbeit  vollkommen  im  Trockenen  und  bei  gewöhnlichem  l^J 
drucke  durchführbar  ist.  Ungleichmaßigkeiten  im  Mauern  werden  den  PfoikM 
wohl  aus  der  Linie  bringen,  doch  kann  diese  Abweichung  nicht  mehr  viel  betof* 

Der  Entwerfer  verspricht  sich,  dass  auf  diese  Weise  alle  Leuchtschifl*  ÄJ 
der  französischen  Küste  durch  feste  Leuchtthürme  zu  ersetzen  sein  werden ;  uteri* 
könne  man  so  schmale  Meeresarme  ohne  bedeutende  Kosten  überbrücken.  ^0 
man  nicht  mehr  der  500™  weit  gespannten  eisernen  Wunder  bedürfen,  sondern  I 
einfachen  Paralleltragem  von  etwa  75t?»  Länge  das  Auslangen  finden  wird 

Nach  WU  Gälte  ** 


Der  Verkehr  auf  der  Eisenbahnlinie  Turin-Tom  Pellice  • 

Abzweigung  Eriche ra^i'j- Bärge   wird    vom  1,  Juli  d,  J  an  von  der  Eisenbahn-Bwf" 
des  4.  Genie-Regiments  besorgt. 

Nach  „iVtercÖo  itefc*\: 


Notizen.  163 

Wend6lrilt8Cbe.  Zur  schnellen  und  sicheren  Beförderung  von  Waaren  von 
höher  nach  tiefer  gelegenen  Orten  hat  sich  A.  D  au  her  in  Bochum  i/W.  eine  sehr 
xweckentsprechende  Vorrichtung  patentieren  lassen.  Sie  besteht  im  wesentlichen  aus 
einem  Schachte,  in  dessen  Innern,  um  eine  in  der  Axe  des  Schachtes  befindliche 
feste  Spindel,  eine  nach  einer  Schraubenfläche  gekrümmte  Rutschbahn  angeordnet 
ist.  In  den  verschiedenen  Stockwerken  führen  Thüren  in  den  Schacht,  um  durch  die- 
selben die  zu  befördernden  Gegenstände  einlegen  oder  entnehmen  zu  können ;  hiebei 
ist  die  Anordnung  so  getroffen,  dass  der  herabgleitende  Gegenstand  neben  den 
geschlossenen  Thüren  vorbeigeht,  während  sich  ihm  bei  einer  geöffneten  Thüre  eine 
Querwand  entgegenstellt,  die  ihn  durch  die  Thüröffnung  zu  rutschen  veranlasst. 

Diese  Vorrichtung  soll  auch  als  Nothrettungsapparat  für  Personen  bei  Feuers- 
gefahr vortheilhaft  Verwendung  finden  können,  weil  sie  immer  zum  Gebrauche  fertig 
ist  und  weder  Kraft  noch  Geschicklichkeit  seitens  der  sich  rettenden  Personen 
erfordert;  freilich  ist  hier  für  jedes  Stockwerk  die  Anordnung  eines  besonderen 
Bettungsschachtes  nothwendig.  Als  Rettungsapparat  wurde  diese  Anlage  bei  der 
Berliner  Allgemeinen  deutschen  Ausstellung  für  Unfallverhütung  im  Jahre  1889 
prämiiert. 

Nach  -Uhland's  technische  Rundschau". 


1*>4 


Notizen. 


Sanitäts-Verhältnisse  des  k.  und  k.  Heeres  im  Monate  Mai  1891 

Mit  Ende  April  1891  waren  krank  verblieben »  .   ♦   *    .  11  „12$  Mm 

Im  Monate  Mai  1891  sind  neu  erkrankt »    ,  21*589     . 

entsprechend  °  ^  des  Yerpflegsstandes  .,...,,.-.    . 

Von  den  Erkrankten  wurden  an  Sani täts-An stalten  Übergeben     ,    .    ,  7.809  Mim 

entsprechend  %g  des  Verpflegsstaudes  ,*......,,..  JJ 

Im  Monate  Mai  1391   sind  beim   Krankenstände  in   Abgang    gekommen; 

in  den  Kasernen  und  eigenen  Wohnungen  Behandelle 13.154  Mi» 

„     „     Sanitat s- An stalten  Behandelte    ,,.,,,.. 8.  54S     * 

Zusammen.    .    .  31.696  Miaa 

darunter  als: 

genesen     .   . 19.097  Um 

infolge  ton  Krankheiten  gestorben*    ,..,., „  ,   ,    ,  94     , 

entsprechend  %j  ^cb  Verpflegsstandea  .,.•.......,  0  Jl 

Am  Monatsschi  nsse  sind  krank  verblieben ■    .    .    .    ,    .  11 ,323  M« 

und  zwar  s  in  den  Kasernen  und  eigenen  Wohnungen    .    ,    .  2 .  109     * 

,      „     Sanitat  §- An  stalten ,    .    .    .    .  9-215     , 

Bei  den  in  Abgang  gekommenen  21.69C  Mann  waren  an  behandelten  Kxufe» 

heiten  und  an  Todesursachen  bemerkenswert: 


Knuk- 

Todes- 
fall* 

Krtnk 

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Scorbut .    

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6*0 

7 
168 

750 

171 

16 

PI 

Acuter  Bronchial-Katarrh 
Lungen-Entzündung.    •    .    . 
Rippenfell-Entzündung.    ,    + 

Magen -Katarrh 

Acuter  Darm-Katarrh  ,    ,    . 
Venerische  und  syphilitische 

Krankheiten 

Wmiddruck  der  Füße  .    . 

2.M4. 

S.V. 

IM 

1378! 

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1.466 
•322 

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Dann-Tvphua 

Weehselfieber  und  Wechsel- 
fieber-Siechthum  .    .    .    « 

Blattern 

Tubereulose  der  Lungen  *    . 

Influenza 

Katarrh  d,  Augen-Bindehaüt 
TracWn    ,   <   .    ,    .    ,   ,    , 

Die  Erkrankungen,  der  Zugang  in  den  Sanität s-An stalten  und  die  Tndos&il« 
infolge  von  Krankheiten  berechnen  sich  in  den  einzelnen  Militär -Territorial- Bezirk« 
in  n  uo  des  VerpnVgji.standes  wie  folgt : 


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Innsbruck.    .    .    . 

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J*udape>t   .    .    .    . 

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IVeHsburg  .    .    .    . 

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Autl^rdi-m  ^fn<l  noch  TorgckriRimen : 

:;i   SolUttnurde*  4  Verunglückungen  mit  twltlich^m  Aufgange. 


Notizen.  165 

Moderne  Kriegsgewehre. 

(Hiezu  Taf.  22  und  23.) 

Im  Vorjahre  erschien  an  dieser  Stelle  !)  eine  kurze  Skizze  jenes  Stand- 
punktes, den  die  damals  mehrseits  begonnene  Neubewaffnung  der  europäischen 
Heere  erreicht  hatte.  Seither  ist  in  dieser  Richtung  theils  eine  Reihe  neuer- 
licher Entschließungen  erfolgt,  theils  muss  auch  die  Neubeschaffung  moderner 
Waffen  in  mehreren  Staaten  als  beendet  angesehen  werden.  Zudem  hat  die 
Fach-Literatur  mehrfache  Aufschlüsse  über  einige,  vordem  mit  geheimnisvollem 
Schleier  umwobene  Constructionen  moderner  Kriegsgewehre  geliefert,  wenn  auch 
leider  noch  immer  genug  Lücken  auf  diesem  Gebiete  vorhanden  sind. 

Angeregt  durch  die  günstige  Aufnahme  der  vorjährigen  Arbeit,  sei  nun 
nachfolgend  aufgrund  verschiedener  Publicationen  und  sonstiger  Mittheilungen, 
tum  Ausbaue  des  orientierenden  Gerippes  über  die  Neubewaffnung  der  Infan- 
terien ein  weiteres  Schärflein  beigetragen,  nachdem  augenblicklich  die  Aus- 
bildung der  Handfeuerwaffen  einen  gewissen  Abschluss  erreicht  hat. 
1  Eine    sehr    gründliche   Behandlung   der   im  Vorjahre  hier  besprochenen 

e »wehrmodelle  ist  in  der  neuen  Folge  vom  Jahre  1891  der  r Allgemeinen 
affenkunde  für  Infanterie"  des  eidgenössischen  Obersten  Rodolf  Schmidt 
gegeben,  auf  welche  hiemit  hingewiesen  wird.  Nachstehende  Zeilen  bilden 
jrohl  eine  Ergänzung  der  eigenen,  vorjährigen  Studie,  als  auch  des  Werkes 
Ton  Schmidt. 

*  Deutschland  *). 

Der  Einführung  des  Gewehres  88  ist  jene  des  Carabiners  88 
rasch  nachgefolgt  und  kann  letztere  Waffe  als  ein  entsprechend  verkürztes 
Gewehr  mit  kleinen  Änderungen  an  Korn,  Aufsatz,  Schloss  und  Beschläge 
bezeichnet  werden,  so  dass  die  im  Vorjahre  gegebene  Beschreibung  des 
Gewehres  88  auch  für  den  Carabiner  allgemeine  Geltung  hat.  Letzterer 
•chießt  dieselbe  Patrone,  wie  das  Gewehr  und  dient  zur  Bewaffnung  der 
Carallerie,  Fuß-Artillerie  und  der  Pionniere. 

Wie  beim  Gewehre  88  sitzt  das  Korn  mit  seinem  Fuß  verschiebbar 
in  der  Kornwarze,  welche  auf  dem  Laufmantel  aufgeluthet  ist;  zum  Schutze 
des  Kornes  gegen  Beschädigungen  durch  Anstoßen  sind  auf  dem  Oberring 
twei  breite  Schutzbacken  angebracht.  Die  Entfernungen,  auf  welche  der  — 
•nalog  wie  beim  Gewehr  88  construierte  —  Aufsatz  gestellt  werden 
kann,  sind :  Standvisier  250n,  aufgestellte  kleine  Klappe  350m,  große  Klappe 
(Aufsatzrahmen  i  bei  niedergelassenem  Schieber  450w;  von  500  bis  1.200m 
höchste  Aufsatzstellung  des  Carabiners)  wird  der  Schieber  auf  die  mit  Zahlen 
Ton  100  zu  100m  bezeichneten  Tisiermarken  eingestellt. 


8 


')  Siehe  „Mittheilungen*  1H90;  3.,  4.  und  5.  Heft.  „Moderne  Kriegs- 
gew ehre"  von  Hauptmann  Holzner. 

*)  Quellen:  Leitfaden  betreffend  den  Carabiner  M.  1883  und  seine  Munition. 
Berlin  1890. 

Schießvorschrift  für  die  Cavallerie.  Berlin  1890. 

Lö belli  Jahresberichte  pro  1890. 


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l»^i-inin !  t>t«l]«5  abgerundet  aalVuiunnm*!! ;   die  hi>r  jjfBMMV  mit 

3t    Devlmalfttellea    gi-ffebeüeu.     eorstniniwn    Lüböli1*    Jubr?»* 

berichten. 

An 

mi*rkunß 

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Notizen 


167 


Am  Verschluss!  tat    der  Griff  umgebogen,    am  Belästigungen  des 

durch  eine,    etwa    rechtwinklig    abstehende  Handhabe    zu    iwriden. 
ae  Durchbohrung  im  Kolben  dient  zur  rückwärtigen  Befestigung  des  Trag- 
MK,  welcher  vorne  mit  dem  Unterring  tuitt  linksseitigen   Kiemen- 

eis  verbunden  wird.  Der  umgehängte  Carabiner  liegt  flach  auf  dem  RiK 
lern  die  Handhabe    des  Verschlusses  auswärts    zeigt.    Zum  Zubehör  rechnet 
;ibinerriemen,  Visierkappe,  Mündongsdeckel  (dieser  nur  für  die  Waffen 
Fußmannachaften),  Schlosscblüssel  (einer  für  drei  Carabiner)  und  Schrauben- 
der (für   10  Waffen  einer). 

Bezüglich  des  Zusammenwirkens  der  Scblosstheüe  beim  Carabiner  88 
ird  auf  die  gleichlautende  Beschreibimg  des  vorjährigen  Berichtes  über  das 
ewehr  BS  verwiesen. 

Die  Länge  des  Carabiners  beträgt  95cm,  sein  Gewicht  (ungeladen) 
Hh  0'05%;  die  Patrone  88  ist  88*6*191  lang  und  wiegt  27 
ovon  entfallen:  \4  7g  auf  das  Hartbleigeschoss  mit  dem  Mantel  aus  Kupf Wi- 
ckel- oder  kupfernick elplattiertem  Stahl-Blech,  dann  -  7*></  auf  die  Ladung, 
welcher  ein  Pappeblftitchea  sitzt.  Das  Gewicht  des  Patronenrahu: 
[izins)  mit  fünf  Patronen  wird  nunmehr  mit  154#,  jenes  der  PuekscbachH 
Ini  gefüllten  Rahmen  mit  &00gt  der  Packhülse  mit  15  vollen  Schachteln 
it  7*7fcy,  des  gefällten  Patronenkastens  M,  1888  ( ujit  1.148  Patronen) 
il  42'7ky  angegeben. 

Ober  die  Schussleistungen  des  einzelnen  Carabiners  88  ist  hier  Folgendes 
fcannt  geworden: 

Die  Geschwindigkeit  des  Geschosses  auf  25m  vor  der  Mündung  beträgt 
Durchschnitt  570»»-  Die  Gesammtschussweite  reicht  bei  ca.  35"  Elevation 
ungefähr  3.200m.  Die  Geschosswirkung  wird  gleich  jener  angegeben,  die 
Vorjahre  angeführt  wurde. 

Von  den  zwei  nachfolgenden  Tabellen  zeigt  die  erste  die  Flughöhen,  die 
reite  aber  die  Treffsicherheitswerte  des  deutschen  Carabiners  88. 


2*   Treffgenauigkeit 

I  Auf  den  Entfer- 
nungen von  »i 

50 

100 

150 

900 

250 

:joo 

400 

5Ö0 

60o|  70n 

800 

♦w> 

1000 

1  Höhenstreuung 
in cm 

14 

21 

28 

54 

TT 

104 

136    1751,  221   274|  83« 

Breitenstreuunp 
in cm 

1«! 

16 

m 

38 

46 

G4 

85 

106 

IM 

i><; 

*Mj 

:\.     IhM    Reihe    der    Einfallswinkel    f^r    den    Carabiner 

von     eh     bii     inclusive     acht     Meterhundert     ist     folgende: 
42"  |  i.v  87"  (11'  15").  27'  0"  (21'  86"),  11'  3"  (341  37" \  58'  1" 

J  18'  7"  (!*§'  57"),  lMl'  3'»"  i!1  -  •   i  r  VT 


168  Notizen. 

Im  gefechtsmäßigen  Schießen  kann  bei  richtiger  Anwende 
des  Carabiners  M.  1888  noch  von  jedem  einzelnen  Schusse  ein  Treffer  emm 
werden:  Innerhalb  200m  gegen  alle  Ziele,  bis  250m  gegen  einen  eimdM 
knienden  Gegner,  bis  500m  gegen  den  einzelnen  Beiter.  Geschosse,  wikh 
kurz  über  die  erste  Staffel  einer  Colonne  gehen,  gefährden  auf  nahen  B* 
femungen  die  hinteren  Staffeln  nicht.  Auf  weiteren  Entfernungen  tritt  aber  i* 
folge  zunehmender  Krümmung  der  Fingbahn  eine  Gefährdung  der  hintani 
Staffeln  ein.  Vom  Standpunkte  der  Theorie  betrachtet,  werden  deshalb  Colonn* 
über  1.000m  Entfernung  in  bedeutend  höherem  Maße  gefährdet  sein,  dl 
gleichstarke  Abtheilungen  in  Linie.  Im  Abtheilungsfeuer  ist  auf  Entfcj 
nungen  bis  600m  (nahe  Entfernungen)  gegen  niedrige  Ziele  noch  Erfolg  a 
erwarten,  über  600m  hinaus  aber  nur  unter  Einsetzung  einer  bedeutend^ 
Munitionsmenge  eine  durchschlagende  Wirkung  zu  erlangen.  Hohe  Ziele  MnMf 
noch  zwischen  600  und  1.000m  (mittlere  Entfernung)  mit  gutem  Erfofctj 
beschossen  werden.  Das  Feuer  über  1.000m  (weite  Entfernung)  erfordert  f  " 
Verhältnis  zum  wahrscheinlichen  Treffergebnis  viel  Munition  und  darf 
nur  gegen  hohe  Ziele  von  bedeutender  Ausdehnung  nach  Breite  und 
angewendet  werden. 

Bezüglich  des  Gewehres  88  brachte  die  „Darmstädter 
Militär-Zeitung"  vom  10.  Jänner  1.  J.  die  Nachricht,  dass  daran  eine  kkflf 
Abänderung  beim  Verschlusse  zum  Preise  von  1*5  Mark  pro  Stück  i# 
genommen  worden  sei.  Dem  Vernehmen  nach  bezweckt  diese  Änderung  du 
Herausschleudern  unvollständig  eingedrehter,  d.  i.  unverriegelter  Verschiß«, 
welches  im  Schnellfeuer  öfters  vorgekommen  sein  soll,  auszuschließen.  M 
Meldung  diverser  Blätter  von  einem  Rückgange  auf  eine  Patrone  mit  vor- 
stehendem Rand  erscheint  unverbürgt. 


Frankreich. 

(Hiezu  Taf.   22.) 

War  im  Vorjahre  über  die  Schussleistungen  des  französischen  Gewehres 
M.  1886  nichts  authentisches  bekannt,  so  ist  es  heute  durch  den  Besiu 
des^  —  seither  erschienenen  —  officiellen  v  Aide-memoire  de  l'Offitf 
d'Etat-major  en  campayne"  möglich,  diesbezüglich  einige  Daten   zu  bringt 

Das  8mm  Gewehr  M.  1886  hat  eine  maximale  Schussweite  von  3.200»". 

(Aufsatztheilung  2.000m);    die    Ladung  von  2'8g    rauchfreien  Pulvers  neoen 

Typs,  Marke  BF  (Boulanger-Freycinet?),    ertheilt  dem  15g  schweren  Nickel- 

mantel-Geschusse    eine  Geschwindigkeit    Vts    von    601m,    entsprechend  einer 

Mündungsgeschwindigkeit  von  632m.  Zur  Beurtheilung  der  Schusspräcision  wirf 

angegeben,  dass  die  wahrscheinlichen  Abweichungen  im  verticalen  TrefferbiHe 

auf    200m  Distanz  =  6cm,    auf    600m  =   17cm,    auf    1.000m  =  40** 

weiters    nach    der  Länge    von  1.800m  bis  2.000m  Schussweite    8   bis  12» 

betragen;  Wind  von   Im  Geschwindigkeit  bewirkt  auf  2.000m  eine  Abweichun? 

8m  entgegen 

von  : ~—-  der  Schussrichtung.  Das  Geschoss  bleibt  auf  allen  Distanz^ 

16m  nach 


Notizen. 


169 


ttich;  selbst  auf  3.000m  Entfernung  durchbohrt  es  einen  Mann  in  den 
cheren  Körperpartien,  oder  kann  ihm  noch  ein  Glied  zerschmettern.  Bei 
izontalem  Boden  gellen  die  Geschosse  unversehrt  bis  2.000m  und  bleiben 
»  mit  dem  Aufschlage  bei  1.500m  noch  bis  2.200m  Entfernung  gefahrlich. 
t  Durchschlagsfähigkeit  gestaltet  sich  folgendermaßen: 


Hindernis 


Durchschossene  Stärke  (in  cm)  auf  der 
Entfernung  von  Meter 


100 


500 


1000 


2000 


resetzte  Erdaufschüttung 

fefallter,    unbehauener   Tannen- 
stamm   

iichenholz 

tahl 


60 

65 

60 
0-7 


52 


27 
0-3 


37 

13 
16 


16 

5 

8 


Der  aus  Chromstahl  erzeugte  französische  Militär-Kürass  wird  innerhalb 
Dm  Entfernung  vom  8mm  Geschoss  durchschlagen. 

Für  das  Gefechtsschießen  sind  nachstehende  Distanzen  als  Grenzen  für 
Erzielung  von  Treffern  (ohne  Munitionsverschwendung)  festgesetzt: 

a)  Schießen  des  einzelnen  Mannes:  Bis  200m  gegen  einen 
leckten  oder  liegenden  Soldaten;  bis  300m  gegen  einen  stehenden  oder 
«nden  Mann;  bis  450m  gegen  einzelne  Reiter;  bis  600m  gegen  Gruppen 
i  mindestens  vier  Soldaten. 

b)  Schießen  einer  Abtheilung  (Tirs  collectif):  Bis  800m, 
*00,  bezw.  1.200m  gegen  Ziele  von  der  Breite  einer  Schwann-,  resp.  Halb- 
ra-  oder  Zugsfront,  dann  gegen  einen  Geschützzug;  bis  1.500m  gegen 
npagnie-Colonnen,  auf  Cavallerie  und  Artillerie ;  bis  2.000m  gegen  Truppen 
Tersammlungs-  oder  Marschformationen. 

Beim  Schießen  bis  zu  600m  gegen  eine  aufrecht  stehende  oder  mar- 
ierende  Truppe  kann  man  sich  getrost  des  Visiers  von  400m  (Normal- 
Utmg)  bedienen.  Je  ausgedehnter  sich  die  entwickelte  Linie  einer  Abtheilung 
ftaltet,  desto  größer  wird  auch  die  Entfernung,  auf  welcher  sie  schon  ver- 
ddbar  ist.  So  beginnt  diese  Distanz  beim  Schwärm   von  1.000m,    dagegen 

der  Compagnie  schon  bei  1.800m;  der  einzelne  Zug  in  Linie  ist  bei 
krechter  Beschießung  von  1.400m,  bei  Flankenfeuer  von  1.300m  an  ge- 
rdet.  Colonnen-Formationen    erleiden    bedeutend    größere  Verluste    und    ist 

B.  die  Compagnie  -  Colonne  zweimal  verwundbarer,  als  die  Compagnie 
Linie. 


170 


Nottttn. 


Nachstehend  sei  die  oOddle  ScUaStaM  im  Ctatakra  M.  188*  q 


duciert: 


Tangente  des 


Jbfiigi-  I   litfilU- 


Winkeln 


A  * 


1 


I   I 

I  1 

■  -  m 


Gefährdete 
Zone  gegen 


liH 


Ig 

3  0 


]  * 


SfrumVfi 


Meter 


100 

WO 

300 

i(K> 

500 

600 

700 

800 

900 

LOQO 

1.100 

1300 

1.300 

i.400 

i  ;>on 

l.eoo 

1.700 

1.800 
1.900 

13.000 


0 

2 

4 

6 

8 

11 

15 

19 

23 

28 

33 

38 

45 

51 

58 

6H 

74 

m 

92 

101 


-954 

324 

110 

'312 

-930 

964 

414 

•280 

•502 

260 

'894 

•992 

064 

♦621 

-675 

-235 

•314 

922 

070 

769 


1 

3 

5 

9 

14 

19 

25 

32 

40 

49 

59 

69 

82 

MS 

109 

136 

141 

159 

179 

199 


162 
156 
982 
640 
1301 
452  1 
606  1 
592  2 
410  2 
060  3 
004  3 


170 

:m 

5*0 

083 
37<* 


Gm  10 

013  15 

370  21 

750  28 


tu*;» 
oßß 

250 

580 
088 
808 
772 
013 
5Ö4 


153 
560 
030 
503 
000 
520 
063 
630 
220 
834 


36 
46 

58 
72 

88 

in 

149 
174 

202 


U95 

406 

233 

:-25 

465 

1 

790 

424 

206 

260 

633 

790 

583 

269 

012 

976 

334 

260 

933 

538 


550 

48« 
438 
397 
364 
335 
311 
290 
$72 
255 
241 
196 
217 
206 
197 
188 
ISO 
173 
166 
160 


0 

027 

63 

0' 

138 

107 

i 

382 

163 

0 

806 

220 

1 

459 

277 

1 

389 

334 

i 

652 

392 

5 

271 

449 

7 

318 

506 

9 

834 

564 

11 

900 

6tl 

16 

525 

680 

20 

834 

738 

25 

873 

797 

31 

713 

857 

n 

4SI 

MS 

M 

087 

978 

'4 

770 

L039 

74 

544 

1.101 

n 

614 

1.163 

100 

300 

300 

400 

500 

104 

73 

54 

43 

35 

29 

24 

20 

18 

15 

13 

12 

10 

9 

8 


100 

200 

300 

400 

500 

600 

123 

87 

67 

53 

44 

36 

31 

26 

23 

20 

17 

15 

14 

12 


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Im  weiteren  bedürfen  auch  die  vorjährigen  Angaben  bezüglich  derT* 
Packung  und  Yertheüung  der  Gewehrmunitioii  einiger  Ergänzung  und  BicM 
Stellung  aufgrund  der  seither  bekannt  gewordenen  officiellen  Daten.  Je 
Patronen  II.  1886  f)  (ä  25^  schwer)  sind  in  ein  Paket  (von  235  bit  2tt 
Gewicht)  vereinigt,  welches  als  Unterscheidungszeichen  gegen  die  1 1 wrtat Koo*"1* 
M.  1879  neben  der  Etikette  zwei  zinnoberroth©  Fapiersi  reifen  trö#t;  * 
solche  Pakete  sind  wieder  in  ein  Bündel  zusammen  gesetzt  (1*92  bis  1"W» 
schwer),  das  ebenfalls  obiges  Zeichen  besitzt  Dreißig  Bündel  gehen  in 
innen  mit  Zink  ausgekleidete,  sogenannte  weiße  Eiste  Nr.  3  (im  Bagagtf 
die  auDen  eine  zinnoberrothe  Bezeichnung  ihres  Inhalts  \  1,920  P»1 
erhält  und  ca.  8Qkq  schwer  ist.  Die  Gebirgs-Munitionskiste  M.  1862 
mit  23  Bundein  (1.472  Patronen)  und  zwei  Tragsäcken  gepackt,  wo»^3 
Gewicht  ca,  57  k  ff  betragt.  Von  den  drei  Protzkästen  M.  185B  {nondHl 
des  bisherigen   Bataillons-Munitiöns  wageng    nimmt   jeder    138  Patruoeabä^ 


')  Bis  zum  1.  Jänner  1889  waren  es  nur  sechs. 


Notizen.  171 

(8.832  Patronen)  und  12  Tragsäcke  auf;  sein  Totalgewicht  beträgt  dann 
331%.  Wie  schon  im  Vorjahre  gesagt,  sind  sowohl  obige  Kästen,  als  auch 
die  Gebirgs-Munitionskiste  außen  bläulichgrau  angestrichen  und  an  den  Deckel- 
schließen eiserne  Achter  (8)  angebracht,  um  so  bei  Tag  und  Nacht  über  den 
Inhalt  orientiert  zu  sein. 

Die  Munitions-Dotation  der  französischen  Infanterie  im  Corps- 
▼erbande  gliedert  sich  in  die  Kriegs-Taschenmunition  des  Mannes  und  die  auf 
Wägen  verladene  Reserve.  Der  Soldat  trägt  14  Patronenpakete  =112  Patronen, 
die  in  drei  Patrontaschen  u.  z.  zwei  vorne,  eine  rückwärts  (neue  soeben  im 
Versuch  befindliche  Ausrüstung),  oder  in  zwei  vorderen  Taschen  und  im  Tornister 
untergebracht  sind.  Die  Munitionsreserve  gliedert  sich  bisher  in  drei  Staffeln: 

a)  Der  Bataillons-Munitionswagen    (per  Infanterie-Bataillon   einer)    mit 

rund  26.500  Patronen    und    überdies    die   in  jedem  Bagagewagen  befindliche 

/  4 

weiße    Kiste    Nr.    3     mit    ihren    1.920    Patronen    (sonach  —    Kisten    per 

*    Der  Inhalt  obiger  Wagen  wird  vor   der  Action  oder  im 


Jäger-Bataillon 

Momente  des  Gefechtes  an  die  Leute  vertheilt,  worauf  die  geleerten  Munitions- 
wagen zum  zweiten  Staffel  behufs  Ersatzes  durch  gefüllte  zurückgehen. 
Der  französische  Infanterist  verfügt  also  zu  Beginn  eines  Gefechtes  über 
112  +  27  =  139  Patronen  «). 

Angesichts  der  neuesten  Forderungen  französischer  Autoritäten*)  und 
angeregt  durch  das  deutsche  Vorbild  hat  man  bei  den  vorjährigen  großen 
Manövern  leichte  zweispännige  Compagniewagen  versucht,  welche  etwas  mehr 
als  16.000  Patronen  in  zwei  Fächern  und  darunter  in  einem  dritten  Fache 
32  Stück  Schanzzeug  enthalten.  Ein  Pferd  geht  in  der  Gabeldeichsel,  eines 
ist  —  je  nach  der  Beschaffenheit  des  Weges  —  vor-  oder  nebengespannt. 
Die  definitive  Einführung  dieser  Compagniewagen  anstelle  der  bisherigen 
Bataillons-Munitionswagen  und  der  Compagnie-Schanzzeug-Tragthiere  ist  für 
die  Armeen  im  Felde  vor  einigen  Wochen  geordnet  worden,  nachdem  schon 
im  Extra-Ordinarium  pro  1891  für  die  Beschaffung  von  Compagnie-Munitions- 
wagen  ein  größerer  Betrag  ausgeworfen  ist.  Sobald  die  Truppe  damit  betheilt 
sein  wird,  verfügt  der  Soldat  zu  Beginn  eines  Gefechtes  über  ca.  177  Patronen. 

b)  Als  zweiter  Munitionsstaffel  figurioren  die  zwei  Infanterie-Munitions- 
8ectionen  des  Corps  (per  Division  eine)  mit  je  32  vierspännigen  Fuhrwerken 
und  880.208  Stück  8mm  Gewehrpatronen  M.  1886,  sowie  6.048  Stück  11mm 
Patronen  M.  1879. 

c)  Die  Parksoctionen  Nr.  1,  2  und  3  des  Corps- Artillerieparks  führen 
jede  in  15  vierspännigen  Wagen  388.608  Stück  8mm  Patronen  M.  1886 
und  6.048  Stück  11mm  Patronen  M.  1879    als  dritten  Munitionsstaffel   mit. 

Der  französische  Infanterist  ist  also  im  Corps  verbände  mit  254  Patronen 
dotiert,  welche  sich  derart  vertheilen,  dass  der  Mann  112  trägt.  27  pro  Gewehr 


')  Gegen  150  4-  40  =  190  Patronen  des  deutschen  Infanteristen. 
»)  Dreitägiger  Lebensmittelvorrath  beim  Manne,  Wiedereinführung  der  Marsch- 
lelte,  größere,  rasch  disponible  Munitionsausrüstung  des  Soldaten. 


172 


Ketirtn. 


terie-Mraütioiis-SectMiien  nd47h  Corpa-Pttk 
im  Hauptpark  jeder  Amt»  per  Mm  110 

Der  Carabiner  M.  1890*}. 

Nach  beendeter  Xeubewaffnung  der 
gewehren  kleinen  CaHbers   kam  alsbald   die  Aufeabe 
Reiterei  eine  moderne  Feuerwaffe  zn  gaben,  ab 
Etappen  in  den  Versuchen  (es  sei  z.  B.  an  Prataf s  Fingert  < 
Carabiner   mit  Cjlmdeirerochlnas    (wie   beim   Oansiit  IL 
Paketl  adung  rar  Einführung  gelangte.  Wen  nmn  Ja 
schenken  darf;  so  «dl  auch  die  Umgestahaag  der  flentiie 
magaan  in  Repetierer  mit  Paketladnng,  ab  i 
neuste  Anordnung   erkannten  Magazjustypus, 
Erwägung  stehen. 

Sei  dem  wie  ihm  wolle,  die  Bethaflimg 
m  Carabiner  ist  im  Zage,  n.  z. 
'  Terschiedene  Typen  zur  Aasgabe, 

ftr  die  andere  Betten».  Zuerst  haben  die 
Division  zn  Laaerüle,   Commercy  and  Neafchatea»  die 
bis  zn  den  Manftm   aoD  noch  die  3.  und  4. 
6.  CaraDerie-  Brigade   (Grenztruppen) 
im  ~ 


Um  spüere  Wiederholungen  zu 
der  einzige  Unterschied  der  beiden  Carabinertipen   in  der 
Neigung  des  Kolbens   beim  Kürassier-Modell,    sowie   in   der  Beleg  sag 
Kolbenschuhes    mit    zwei  Lederplatten    besteht    Im  übrigen   sind  die 
Typen  gleich,  weshalb  die  nachfolgende  Beschreibung  f&r  beide  gut. 

Die  Haupttheile  des  8mm  Carabiners  M.  1890.  Tat  22.  Fig.  1,*«* 
Lauf.  Verschluss,  Repetiermechanismus.  Schaft  (ein  Stück)  und  Garaitv. 

Der  Lauf  L,  Fig.  1, 2  und  3.  aus  Gusstahl,  gehärtet  und  außen 
nimmt    an  Metallstärke    von    der   Mündung  bis    in   die  Gegend   des       ^_ 
Hüisenschaftslagers  allmälig  zu  »vom  äußeren  Durchmesser  13aim  auf  30*4 
und  endet  hier  in  den  Gewindtheil   für   das  Einschrauben  in  das  VerrM8*1 
gehäuse.  Die  Bohrungseinrichtung  kommt  jener  des  8mm  Gewehres  X.  l&H 
deich,  d.  h.  der  gezogene  Theil  besitzt  4  linksgängige  Züge  Ton  0-15«*  Sa) 
und  doppelter  Breite  der  Felder,  der  glatte  Theil  entspricht  der 
und  ist  rückwärts  kurz  abgeschrägt,  sowie  rechts  mit  dem  Ausschnitte  fia", 
Patronenzieber  versehen.    Das  schwalbeiischweifftrmige  Kornstuckel  vH 
•finem  Stück  mit  dem  Laufe  erzeugt  der  Aufsatzfuß  aber  angeluthet;  das  ft> 
selbst  ist  über  das  Stfckel  geschoben,    so  dass   die  Visierkante  0*7«»  ^ 
der  Symmetrie-Ebene  liegt,  und  festgelüthet 


')  Quellen:  Instruction  $nr  Ja  Carabine  de  Cac+Ierie  mmdHe  1890  *hO# 
ttne  de  Cttiratner  mndHe  1890.  Approuvee  U  2?  fetrier  1891. 

Instruction  prorUoirt  ponr  le  maniement  et  Vemptoi  de  im  Cmrmümt  mtä*  Wf* 
Approuvee  fe  22  ferner  1891. 


i  i  e  u. 


173 


" 


Der  iwi-   und  Tr» 

ii  ii-l  reicht  00m,    Die    beiden 

hn<    w*  dar  linken  Anflen* 

he  mit  den  Z:  t,  eN  ^,  io  entsprechend  ebteaoyielen  Ifeterbandei 

sehnet    sind.    Z^v:  i.    die    dache  AnfBaiafeder« 

Ich«  den   Rahmen  in  seinen  rer  ist  im  Aufsat 

irert  and  besitzt  zwei   Grinsel.  |tf   der  höchsten   K 

und   das  zweite   in   dem   oberen  An-  h'ahmeiis 

ii    von  8Ö0  bia  loci   1.000m,    wobei   für    l  Stellungen 

«ler   Aufsatzschuber  jeweilig  auf  der  en  iße-a  auf] 

nach    der  Grflße  einer  etwa    zwischen    nrei  stufen    liegenden  I>i^ r 
entweder  auf  den  Fußpunkt  oder  die  Im«  liste  Linie    dee  Zielet  gerichtet  wird, 
größeren  Entfernungen  wird  der  Rahmen  aufgestellt  und  kouunt  dann 
bis   incL   1.900m    das    dritte  Grinsel    im  Schuber    zur  Anwendung.     Aul 

he  des  K&bmeus  sind  die  Aufsatzhohen  für  je  zwei  Meterhundert 
tnz.  auf  dem   linken  Arme  jene  füll   50  zu  böm  verzeichnet. 

Der  Aufsatzfuß  ist  bronziert,  alle  übrigen  Theile  des  Aufsatzes  sind  blau 
angelaufen. 

Das  Verse  hin ssgehä  D  PJg,    i,  2,  5,  ist    an    den  Lauf    ge- 

schraubt;   oben    nimmt    es    den  Verschluss,    unten    den  Repetier-Mechanismns 
uintbeile  auf  und  ist  hiezu,    sowie  zur  Wm^-luiiir    te    beiden  Stützwarzen 
im  Innern  in  geeigneter  Weise  ausgearbeitet.  So  tragt  die  untere  Ptlckfl  "inen 
durchgreifenden    L  blitz,    in  welchen  als  Kastenhoden    der  Zubringer- 

Zt,  Fig.  6  und  8.  eingeschoben  und  durch  den  Nietbolzen  b  gehalten 
wird;  die  anschließende  freie  Öffnung  lasst  das  leere  Patronen magaz in 
durchfallen. 

Der    Verschluss,    Fig.  8,    besteht    —    gleich   jenem    des  Gew 
.1886  —  aus  acht  Theilen,  welche  gegen  obige  einige  Abweichungen   z< 
enn  auch  das  Constructbmsprincip  beider  Verschlusse  gleich  ist.    Der  Ter* 
achlüsskolben,   Fig.  7.  8,  ist  dem  des  Gewehres  nachgebildet,  jedoch  >•- 
rechtwinklig  abgebogon. 

Der  Verschlusskopf,  Fig.  9,  ist  cylindrisch  gestaltet  und  hat  rück- 
einen cylindrischen  Fortsatz,  mit  welchem  er  in  dem  Versrhlussk'.dbeu, 
lagert.  Vorne  hat  er  zwei  symmetrisch  gelegene  Zapfen  Ä*.  rückwärts 
eine  Nase  samrot  Leiste,  welch  erstere  in  eine  entsprechende  Ausnehmung 
des  Führungsansatzes  des  Verschlusskolbens  eingreift.  An  der  vorderen  Stirn- 
flache b<  h  eine  dem  Patronenboden  entsprechend  geformte  Ausneh- 
mong  und  an  der  linken  Seite  eine  Längsnuth  für  den  Patronenzieher.  lvr 
filr  das  Durchs  Schlagbolzens  bestimmte  axiale  Cana]  aus 
lern  ovalen  Theile  und  2wei  cylindrischen. 

Spannstuck  S,  Fig.  10,  ist  für  den  Durchgang  thgbtiltM 

durchbohrt  und  hat  rückwärts  innen  das   Lager  für  die  Kuppelung.    Fig.   12; 
e*  besitzt  eine  Leitscbiene  zur    Führung    im    Längenschlitze    de>  lugg- 

gehauses  und  darunter  an  der  vorderen  Begrenzungsflache  einen  keilform 
Ansatz  a,  der  In  den  rückwärtigen  dreieckigen  Ausschnitt  des  Versch! 
hJnetnpasst 

57 


174  Netiie«. 

An  der  unteren  Seite  befinden  sieh  die  Sieheriieitmrt  8t  und 
Buherast  St.  Die  vordere  Begremungsfllche  dee  Sptxmsrtackes  InMeft 
Spannrast. 

Hinter  der  Leitschiene  befindet   eich  ein  oben  gerippter 
der  zur  Bewegung  dee  8pannetfickee  dient,   wenn   du   SehloM   (I 
sammt  Kupplung,  Schlagbolzen  und  Schlagfeder)  ans  der  Spammst  in 
Sicherheits-  oder  Buheraat  gebracht  werden  soll. 

Der  Schlagbolzen  (Fig.  11)  hat   einen   cylindrischen  Schaft» 
welchen  die  8chlagfeder  läuft.  Diese  lehnt  sich  Torne   an   den 
Ansatz   des  Schlagbolzens,   rückwärts  an  den  Absatz  des  V< 
Über  das  Tfönnige  Ende  des  Bolzens  wird  die  Kupplung,  Fig.  11 
geschoben. 

Der  Abzug-  und  Bepetier-Mechanismus  Bind  beim  Caimbiner  IL 
zu  einem  Ganzen  unter  dem  Namen  „Mechanismus"  verbunden; 
theilt  sich  in  den  vorderen  und  den  rückwärtigen  Hechanismus.  Beim 
unterscheidet   man   folgende    Bestandteile:  Der   Zubringer-Träger 
Fig.  6,  und  8,  wird  mit  seinem  Haken  zwischen  den  Seitenwinden  des 
Schlussgehäuses  befestigt  und  bildet   dergestalt   den  Kastenboden,  ebw 
ehern  der  Zubringer  arbeitet  Die  Anordnung  des   letzteren   ist   ihn 
bei   unserem   8mm   Gewehre   H.     1888;    er   setzt   sich    demnach 
zusammen  aus  einer  Zubringer-Platte  Zp,  Stfitzfeder  Sftl 
gerhebel  ZA,  Zubringerfeder   Zf  und  den  zur  gegenseitig« 
düng   dieser   Theile  dienende   Stiften   und   Schrftubchen.   Zum 
Mechanismus  gehört  derKasten-Bügel  Kby  Fig.  8«  18,  der  den 
übrigen  Theile  nach  unten  abschließt  und  mit  den   n6thigen   A 
für    die    Anbringung  des    Magazinshalters   Mh,   Fig.   8,     sanrffr 
Halter-  und  Abzughebelfeder  Hf  des    Abzughebels    Ah  wt  * 
Züngeis  Z,  Fig.  8,  dann  des  Auswerfers  A  w  versehen  ist,  welche  Theile i*J* 
untereinander  durch  Stifte  u.  dgl.  verbunden  sind.  Wie  erwähnt,  wird  der  i«^ 
dere  und  der  rückwärtige  Mechanismus  durch  die  zwei  Schrauben  <>',,  St 
Kastenbügels  und  des   Zubringer-Trägers   zu   einem    Ganzen    verbunden. 
Yersriilussgehäuse,  der   eben    genannte    Träger,    sowie    der   Kastenbügel 
bronziert. 

Der  Schaft  ist  aus  einem  Stücke  Nussbaumholz  erzeugt,  und  für  i 
Aufnahme  des  Laufes,  Gehäuses  und  Mechanismus  entsprechend  ausgenomn* 
ebenso  an  der  linken  Seite  mit  einer  Rinne  für  den  Putzstock  versehen.  W 
Ringe  verbinden  den  Schaft  mit  dem  Laufe.  Der  Carabiner  ist  mit  seiflid* 
Tragringen  zum  Querüberhängen  ausgestattet. 

Der  Gebrauch  des  Carabiners  M.  1890  beruht  auf  der  Anwendung** 
Magazinen  für  a  Patronen  und  ist  das  Laden  einzelner  Patronen  nur  dafl 
gestattet,  wenn  vereinzelt  ledige  vorhanden  sind.  Die  Anordnung  des  Mir» 
zins,  Fig.  14,  gestattet  das  Einführen  desselben  von  beiden  Seiten  aus. 

Der  Carabiner  M.  1890  schießt  die  8mm  Gewehrpatrone  M.  1886.  *■* 
(leschossanfangsgesch  windigkeit  hiefür  mit  610/»,  die   Tragweite  mit  2.00* 
angegeben  wird.    Drei  Patronen  sind    für   diese  Verwendung    in    ein  MagiT- 
verpackt,    je    zwei    derselben    werden    in  einer  Cartonschachtel,   und  je  6  < 
letzteren  zu  einem  Bündel  vereinigt.  Dreißig  Bündel  (Packet«)  kommen  io 


1 


o 
c 

h3 


Notizen.  175 

mit  Zinkblech  ausgefütterte  „weiße  Eiste  Nr.  3,  M.  1877 u.  Eine  volle  Schachtel 
wiegt  ca.  120g,  ein  Bündel  1*28%,  eine  volle  Eiste  Nr.  3  mit  1.080  Patronen 
in  Magazinen  ca.  50%. 

Wesentlichste  Daten  über  den  Carabiner. 

der  Waffe 945      (950)1) 

des  Laufes 453*4 

des  Laderaumes 72*5 

des  gezogenen  Theiles 377*6 

der  Visierlinie,    gemessen    vom    Scheitel    des 
Eorne8  bis  zum  Grinsel: 

im  Ansätze  des  Rahmens 352*5 

auf  der  oberen  Eante  des  Rahmens  .    .    .    .     314 

Caliber  in  f  minimales  für  die  Übernahme 7*98 

mm       \  für  die  Ausscheidung  aus  dem  Dienste  .    .    .     8*20 

Senkung  des  Kolbenschuhes 65  (86) 

Gewicht  in  f  des  ungeladenen  Carabiners 3  (2*98) 

kg  \  der  mit  einem  Magazin  geladenen  Waffe  .  .  3*095  (3*075) 
Die  Schießausbildung  der  Cavallerie  erfolgt  sowohl  zu  Fuß,  als  auch 
zu  Pferde.  Der  Carabiner  wird  von  den  Eürassieren  zu  Pferde  im  Leder- 
futteral getragen,  welches  in  einem  am  rechten  Sattelzwiesel  angebrachten  Ringe 
hängt ;  zu  Fuß  (im  Garnisonsdienst)  wird  er  aber  nicht  getragen ;  die  übrige 
Reiterei  trägt  ihn  ähnlich  wie  die  k.  u.  k.  Cavallerie  quer  über  den  Rücken 
hängend.  Seine  Handhabung  erfolgt  analog  wie  jene  des  Gewehres  1886. 
verbunden  mit  dem  Laden  nach  unserer  Vorgangsweise ;  das  Spiel  des 
Mechanismus  bedarf  deshalb  keiner  näheren  Erklärung. 


Belgien. 

(Hiezu  Tafel  23.) 

Aufgrund  seitheriger  Veröffentlichungen  lässt  sich  die  vorjährige  unvoll- 
ständige Beschreibung  des  belgischen  Gewehres  M.  1889  durch  eingehendere 
Besprechung  desselben  ergänzen1).  Das  Gewehr  besitzt  den  Caliber  von  7*65»nm 
und  einen  Kolbenverschluss  mit  combinierter  Bewegung;  es  schießt  nur  im 
Bepetierfeuer  mit  automatischer  Patronenzufuhr  aus  dem  fixen  Magazin  für  5 
rauchlose  Patronen.  Das  Magazin  wird  aus  flachen  Rahmen  gespeist,  die 
unabhängig  vom  Repetiermechanismus  sind;  jedoch  wäre  es  auch  möglich  einzelne 
Patronen  zu  laden. 

Das  Gewehr  M.  1889,  Taf.  23,  Fig.  1,  2,  umfasst  folgende  Theile: 
Lauf  sammt  Mantel,  Verschluss,  Repetiermechanismus,  Schaft,  Garnitur,  Patrone 
und  Dolchmesser. 


')  Die  eingeklammerten  Daten  beziehen  sich  auf  den  Kürassier- Carabiner. 

*)  Instruction  *ur  la  nomenclature,  U  demontage  et  le  remontage  du  futil 
M.  18S!*,  le  maniernent  et  le  fonetionnement  de  ton  mecanitme.  Revue  de  V Armee  beige , 
Tome  III  1890.  Engineering  vom  3.  April  1891.  Mittheilungen  der  Waffenfabrik  von 
Mauser  in  Oberndorf  a.  N. 

57* 


176 


X  u  t  i  i  e  ». 


h<r  <tahterne  Lauf  L,  Fig.    L   2   ist  dem 
(»bildet   und  iiat  die  Form   eines  stumpfen  Kep  r    besonderer 

Stärkung  ftber  dem  Patronenlager,  so  dass  er  Mündung 

1   Csliber,   über  dem   Laderaum  aber  ca.   3   Csliber  dick  rt  ^ 

ferfgl    778«ftwi     j s ; m  \\  änderst!  Angaben   780*rtira)   wovon  •>*■♦ 

auf  den  neu   Behrnngstheil     entfallen;    die  htsg&DgigeQ    o» 

irischen  Züge  haben  0*17wwn  Tiefe,  4*446min    Breit  Jimmi  eW 

250mm  Drallänge,  die  Felderbreite  betragt  l'SSmm.  Das  PatjMnentaeer  i* 
nur  so  tief  ausgedreht,  d&se  die  etogescbobene  Patrone  noch  mit  dem  Bodeirtiirib 
nach  rückwärts  vorragt  und  —  bei  geschlossenem  Verschlüsse  —  von  dm  Vm* 
schlusskopf  umfasst   wird.  Der  Laufmantel    Lm  \  t.  IS,  lif*t*Jit  am 

r  dünnen  Stahlrohre  in  Form  einen  langen  und  eines  kurzen  wetteren  • 
mit  welch  letzterem  der  Kautel  auf  das  Verschlussgehftuse  geschraubt  vfd 
Rückwärts  befindet  sieb  auf  dem  Mantel  oben  der  Aufsatz  A.  Fig. 
unten  der  eingeschraubte  Zapfen  Zt  Fig.  12,  zur  Verankerung  im  Schafe* 
Vorne  ruht  der  Lauf  im  Mundringe  mit  geringem  Spielraum,  so  dass  er  frw 
ausschwingen  kann,  Ober  dem  Mantel  sitzt  hier  ringförmig  das  Lag«f  tk 
das  Korn,  in  welches  Lager  unten  von  hinten  her  eine  halbrunde  Nuth.  de 
nicht  bis  vom  durchgeht,  zur  Aufnahme  des  B  federnden  Putxstoeta* 

ausgefräst  ist.  Fig.  24  versinnlicht  diese  Anordnung,  wozu  bemerkt  wird,  im 
Mundring»  Lauf-  und  Kornlagening  zusatnroengelÄthet  sind*  Der  Latifiaaftd 
ist  bronziert. 

Der  Aufsatz  Fig.  5  ist  ein  Rahmen-  und  Treppen -Au  fsate ;. 
Hl  2.000m  Schussweite  reicht;  hievon  entfallen  die  AufsatzhOben  bu  M)0« 
auf  das  Zielen  über  das  Grinsel  des  auf  die  entsprechende  Treppeasuf» 
niedergelegten  Rahmens,  von  da  bis  1,900  auf  die  Visur  ober  d< 
im  Schuber,  wahrend  2.000m  über  das  Grinsel  im  Kopfe  des  Rahmens  g*** 
ben  werden.  Das  Koni  ist  in  sein  St- »ekel  am  Laufmantel  eingesebota 
(Fig.  24)  und  liegt  21' 7*1*1  über  der  Laufaxe;  für  1.600m  beträgt  IxitspfL** 
weise  du  dedie    i  über    der    Laufaxe),    657mm.    Die    \  uschiutt» 

sitzen  in  der  Symmetrie-Ebene  des  Laufes. 

Dtf    Verschlussmechanismus,  Fig     1    und    12,   besteht  au*  4<* 
Gehäuse,  Verschlusskolben,     Schlagbolzen     sammt    Spiralfeder,     Patroi 
Kreuzstück   sammt   Auswerfer,    der    Abzug-Vorrichtung,    dem    Schlüsselten, 
Schlagbolzenmutter  und  der  Sicherung  (Sperre). 

Auf  den  vorderen  Theil  des  Verschlussgehäuses  Q  h  ist  efer 
Laufmantei,  in  denselben  der  Lauf  geschraubt  Außen  unterscheidet  man  Am 
Gewindetheil  für  den  Mantel,  einen  (Minder  mir  dem  Zapfen  Z%,  der  4k 
Muttergewinde  für  die  Bügelschraube  enthält,  die   LadeofTnui  Kmeehmö 

für  den    Patronen-Rahmen,    die    geneigte    Fläche    an    der    Brücke,  links 
2  Charnierarme    ftlr    das  GrenzstGck,    den    Schlitz    für    den     Aosw* 
Abzugstütze,  den    Gehäuseschweif    mit    der    Coulisse     für    die     Sch)Agt»ti1x«j~ 
mutr  und   den   Stützzapfen,    Fm   inneren    ist    das    (tehlns*    ■# 

q  Ansnebmnngen  für  die  Bewegung    und    \  1«$  X*> 

fiichl  für  die  Aufnahme  des   Magazins  n,  a,  m.  versehe» 

Neigung  der  BebfEubenfl&chen  in  den  Lagern  der  Stützwarzen  des  Versthluap* 
kommt  Jen«  des  QrüTIagerfl   ß  an  der  Gehfiusebrüek 


Notizen. 


177 


«•im 


Fei  14  hlusakolben  A".  Fjl-.  IS,  1 4  um]  lf».  von  allgemein  cylindriscber 
mfasst  mit  seinem  vorderen  Theile  die  Patronenhülse  u   ihren  Bodo« 
und  trägt    der    Kolben    hier    außen    zwei    gegenüberstehende  Warzen    H\  die 
sich   heim  Rechts- Ij  mieten   des  Öriffi  hraubenartig  in  die  correspondi 

Lager    des    Gehäuses    eindrehen,    wodurch    der    Versehln-  gleichwie 

k.  ü.  k.  Carabiner  M.   1890  und  dem   deutschen  Gewehr  88   —  gut 
iegelt  wird.    Diese  Stützwarzen    W  übertragen    den  zumtheil  auch   von  ihnen 
orbierten  RückstoÜ    symmetrisch    auf  den   Verschluss   Die   link*»  War; 
die  Bewegung  des  Auswerfers  geschlitzt:  auf  dem  Übertheil  des  Verschluss- 
befindet  sich  das    Lager    für    den    federnden    Fat  r  o  n  en  zieh  er    P, 
Ifl  Kralle  vorne  überragt.  In  Fig.  16  i  lern    an    der  rechten    Stütz- 

der  Kopf  linefl  federnden  Stiftes  F  (Details  siehe  Fig.  17  sichtbar, 
reicher  zur  Unterstützung  der  von  der  Auszieherkralle  erfassten  Patrone  dient 
)er  Stift  und  die  ihn  umwindende  Feder  sind  nämlich  in  einer  Querbohrung 
er  rechten  Stütz warze  angebracht  und  durch  Qbefhtomers  des  fcuOeren 
chrandes  vor  dem  Herausfallen  gesichert.  Beim  Aufsteigen  einer  Patrone 
dem  Magazine  gibt  die  Feder  nach,  littst  den  Patronenrand  \  Wulst )  bis 
»ter  die  Auszieherkralle  gelangen  und  verhindert,  indem  sie  dann  den  Stift  F 
vorschnellt  das  Herunterfallen  der  Patrone,  so  dass  letztere  sicher 
ftd  normal  von  dem,  etwa  nur  theilweise  vorgeführten,  d.  i.  nicht  ganz  ge- 
•  neu  Verschluaskolben  beim  Zurückziehen  mitgenommen  wird.  Nachdem 
Icielle  Instruction  über  das  Gewehr  M.  1889  vom  Jahre  1890  datiert, 
£en  obige  von  Mauser  als  rFang  Vorrichtung**  bezeichnete  Hinrichtung 
heuer  patentiert  wurde,  so  kann  angenommen  werden,  dass  diese  kleine 
HMsen-Arretiernng  bei  den  zuerst  erzeugten  Gewehren  nicht  vorkommt.  Rück- 
wärts steht  senkrecht  zum  Kolben  der  Griff  G  mit  seinem  Knopfe  ab. 

Der  Schlagbolzen  S  b,  Fig.  12,  25,  lagert  mit  seiner  Spiralfeder  in 

Durchbohrung  des  Verschlusskolbens  und    wird    an    seinem    rückwärtigen 

üifa  die  Schlagbolzen-Mutter  A*  LS,  25,  aufgeschraubt,  deren  ab- 

leetarter  Flügel  durch  den    Schlitz  des  Schlösschens  in  die   Nutb    oben 

ebäuseschweif  ragt  und  als  Spannrast  dient 

Das  S  c  h  1  o  s  s  c  h  e  n  6W*,  Fig.  12,  18 — 21,  ist  mit  seinem  Halse  in  ein 
entsprechend«*»,  sehr  flaches  Gewinde  des  Verschluaakolbenj   i  luceschraubt  und 
wird   central   vom  Schlagbolzen   passiert,  der  hier  mittelst  seiner  rechts  lieg 
itm   FfllirungsWste  in  einer  Rinne  r  geführt  wird;  Mint  Stirnfläche  dient  der 
oUagfeder  als  Stützpunkt.  Eine  ältere  Kupplung  des  Schlösschens  mit  dem  Yer- 
kolben  zeigt  Fig,  12,   19-— 21,  nämlich  durch  Eingreifen  einer  am  Halse 
m  befindlieban  Warze  z  in  die  Rinirmith  n  des  Varacnlueskolbena.   Das 
fern  enthält  die   S  i  o  h  6  r  d  n  lt    Sperre),  Fig.  18 — 21,  welche  es  ermog- 
wohl  den  gespannten    Schlagbolzen    am    Vorschnellen    zu    verhindern, 
auch  den  \  II  im  angespannten  Zustande  so  i  zu- 

jges  Offnen  anageecUoaeen  ist,  Biezu  liegt  in  oberen  TbeQi  ischent 

Fig.  18,  der  cjttndrisehe  sperrbolzen  n  rerdeg 

te  schaufelftrmig  ausgeschnitten  ist,  w&hrend  das  rückwärtig 
eben   MB  f  ausläuft  und  sich  mit  einer  vorbringenden    Scheibe    2    gegen 
hintere  Fläche  des  S»  h    letzten«    Scheibe    auch    zum- 

ftggeDcbnitteii  ist.    In  den   QrMf/  ist    ein    federnder    Stift/,  Fig.   21, 
der  in  einer  Kitnrnnth  auf  dem  Sperrbolzen-Lager  gleitet  und 


178 


t  i  t  e  d. 


n  dadurch  am  Herausfallen  hindert.  Sobald  der  Griff  /   noch    rockte 
links  ungelegt  nW,  springt  sein  federnder  Stift  1 in  eine,  passend 

der    Blngnutb    ein    und    arretiert  hiedurch    den    Griff    der 
Liegt  der  Griff  nach  link»  geweidet,    wie    it    Fig.    4,    so 
dh  Spiel]    wäre    aber   z.    B.  das   Gewehr     schuasfertig, 

ftifci  nntt  und  man  will  es  sperren  (sich-  ir*k 

nun   (Kg    W)  4eB   Griff  naeli  im    IM*,  wodurch  die   RatidM.sU  $  j| 

die  auf  hlagbolzeninutter  Sm  ausgefragt*  Quernnüt  ein- 

tritt und    den    Schlagbolzen  am  Vorschnellen   hindert,    selbst    wenn 
Abzug     drückt;    das    gespannte     Gewehr    ist    demnach  rt     (ge* 

Dabei   kann  aber  auch  der  Verschlusskolben  nicht  gedreht    werden,    weil 
stehen   gebliebene  Theil  des  Sperrt  die  Schaufelf  sich  in  eine  halbr 

I    um  Kolben  hineingedreht  hat,  wodurch  letzterer    mit  dem 

ilKtrm  Bchlfleechen  derart  verbunden  wirdt  dass  er  sich  nicht  drehen  tat 
(in  schießen  zu  können,  muss  der  Griff  wieder  nach  links  umgelegt  w*nbm 
Dreht  man  ihn  bei  entspanntem  Verschlusse  nach  rechts,  so  erfolgt  die  9|W* 
Mio-  <!•■>•  <i"welires  mittels  der  Schaufel  allein,  Fig.  19,  was  z,  B.  Ar  im 
res  von  Vortheil  ist.  Beim  Verriegeln  des  Verschlusses  durch  Rk&ii- 
drehen  des  Kolbens  nimmt  das  Schlösseben  mit  der  Schlagbolzen  matter  kein* 
Anfhefl   in    te  Drefebewegroff,   sondern    nur    an    dem   jeweiligen    Vor-   mt 

Zurückschieben. 

I'as  Grenzstück  Gl  wid  dl  r  Auswerfer  A  «%  Fig.  7,  8.  9  udll 
bilden  einen  eigenen  Bestand  theil  ;  dessen  Bestimmung  tat,  die  BOckwarU- 
hnwegung  des  Versrhlusskolbens  beim  Öffnen  zu  begrenzen,  das  Auswerfe 
tftt  Patronenhülsen  zu  bewirken  und  gleichzeitig  als  Stütze  für  den  Lei* 
streifen  zu  dienen.  Das  kastenförmige  Grenzstück  G  *%  dreht  mA 
in  den  zwei  Charnierarmen  des  Gehäuses  und  trägt  in  der  Mitt*  *ip* 
Ansatz  ff,  welcher  durch  eine  Öffnung  im  Gehäuse  in  letzteres  vortritt  wi 
beim  Zurückziehen  des  Verschlusskotbens  der  linken  Stützwarzt»  desselben  im 
Weg  versperrt,  wodurch  also  das  vollständige  Herausziehen  des  Vorne  htm» 
verhindert  ist.  Das  Grenzstück  wird  durch  eine  kräftige  Plattender  p  m 
dem  Gehäuse  zur  Anlage  gebracht,  die  auf  der  Außenseite  des  meinen  m 
Führungen  eingeschoben  und  mittelst  einer  Schraube  daran  befestigt  i#i 
dass  sie  stets  gegen  den  Pivot  drückt.  Der  vordere  Theil  des  Urtttsttflck« 
bildet  eine  gewölbte  Platte  /,  welche  bei  der  Anlehnung  an  die  äußere  G«bäcs»» 
(liehe,  mit  ihrem  Kande  soweit  in  die  Ladeöffnung  des  Gehäuses  ragt,  da» 
«in  etwa  Hingestellter  Ladestreifen  durch  den  auf  ihn  ausgeübten  Druck  frei- 
gehalten ist.  In  einem  Schlitze  des  Ansatzes  a  wird,  drehbar  um  den  Piftt» 
n  des  Grenzstückes,  der  Auswerfer  A  w  gehalten,  welcher  in  der  Aa* 
fräsung  spielt  und  mit  seinem  Schnabel  e  durch  die  Unke  Gehänaewaad  m 
den    Verschlosskolben    (mittels    der    A  u  s  werf  er- Feder  A  gedruckt 

wird, 

Dei  l — q  rieben«  Keebaaisnnii  (unetiouierl  nun  folgeadermfiea:  w.z 
m  und  Zurückziehen  Art  Wsrhlusskolbens  gleitet  der  Aus  werf«*  r  Arm 
demselben  entlang  und  tritt  schließlich  in  dm  Fuhrungsacblitz  der  liafcui 
Stuttwarze,  wobei  der  Schnabel  an  dessen  vorne  abgeschrägter  fTaai*  hiowr 
den  Patronenboden  gelangt.  Hiedurch  erfolgt  im  Laufe  der  weiteren  Btckwar»- 
h'-wegung  des  Verschlusskolbens  das  Auswerfen  der  leeren  Patronenbub*  kun 


Notizen. 


m  welchem  der  Kolben   mit  seiner    Unk 
icn  Ansatz  q  des  GrensstQckee  i£üßt. 

Zur  gänzlichen  Entfernung  des  Verschlusses  hebt    man    mit    der    Hand 
len  Theil  des  federnden  Grenzstuckes  vom  Gehaust   ab,   wodurch 

nsatz  a  und  der  Auswerfer  Ate  ans  dem  Bereiche  wiilf  (littl 

M  hlusskolbens  in  das  Gehäuse  zun 
is    seinem  Lager  gezogen  werden  kau».  Beim    Einschieben    desselben    gl 
leicht  ober  die  schräge  Kückenfläche  des  Ansatzes  a  hin 

Der  RepetiermechanismuR,  Fig.  12,  1 &  besteht  aus  dem  vr 
Magazin  Jf,  Fig.  6,  für  5  Patronen  (mit  abhebbarem  Boden ),  welch» 
ans  eingesteckt  und  durch  den  M  agaziushal  ter   Mk  in    bekannter 
se  fix  am  Gewehre  erhalten  wird,  dann  aus  der,  im  Magazin  beflndli 
iubringer-Vorrichtung  Zb,  deren  Einrichtung»  außer  dem  Hinweise  auf 
_ur  und  auf  unser  8mm  Gewehr  BC,     1888,   wohl    keiner    näheren    Bo» 
rhreibuug  bedarf,  Das  Magazin  wird    aus    lachen    Ladestreifen   L$    mit 
Patronen  gefallt,  welche  durch  einen  leicht  gewölbten,  schmalen    Stnhlsr 

aufgebogenen  Langerfindem  gebildet  sind,  die  iq  die  Kinn*'  der  Patronen* 
hülsen  eingreifen;  letztere  werden    mittels    einer  am  Innenboden  des    - 
mit  zwei  Zinken  befestigten  Plattenfeder  darin   festgehalten.    Der    Ladestreifen 

Der  Abzug  ist  ähnlich  jenem  des    deutschen    Gewehres,    bedarf    e] 
außer  dem  Hinweise  auf  Fig.  12,  keiner  näheren  Erklärung. 

Das  Zusammenwirken  des  Schloss-    und    Kepetiennechanismu*  ge- 
staltet sieh   folgendermaßen: 

a)  Das    öffnen    des    Gewehres    zum    Laden      Zum   öffnen   des 
iTersebTusses  wird  der  Griff  aufgestellt,  sodann    der    Verschlusskolben    zurück- 
gezogen.   Durch     ersten«    Drehbewegung    folgen    die    Stützwanaa    Olren    aus- 
fragten Lagerflächen  im  VerscUnasgehftuse,    so    dass    der    sich    drei 
Colben  auch  etwas  zurückgeht;  die  übrigen  Schtosstheile  machen  die  Dr- 
ift.   Die   Auszieherkralle    fasst    die    Patronenhülse    in    ihrer    Rille;    der 
Terschlusskolben  dreht  sich  weiter  in    feiner    Kreisnuth    im    Schlftsschen    und 
gleitet  hiebei  die  Schlagbolzen  in  utter   aus    dem    abgeschrägten    Sector 
bärtigen  Fläche  des  Kolbens  <Fig,  16),  bis   sie  in  die  Mittelrast  Ot   eüi- 
chnappt  und  den  Kolben,  sowie  das  Schlftsschen    feststellt;    dal"  sie 

ien  Sehlagbolzen  in  den  Kolben  zunick.  Bei  fortgesetzter  Drehbewegung  des 
etzteren  bis  zu  90#  folgt  auch  sein  Griff  der  abgeschrägten  rückwärti 
?läche  b  der  Gehäusehrücke.  wodurch  endlich  die  Stützwarzen  aus  ihren 
chragen  Coulissen  vor  die  geradlinig  nach  rückwärts  führenden  Rinnen  im 
in.  Gleichseitig  wird  die  Patrnnenhfilse  gelüftet;  die  Srhlag- 
zenmutter  begrenzt  —  wie  oben  gesagt  —  schließlich  »1  hang 

M   Knibens,  durch  Einschnappen  in    Ov 

Wird  hierauf  der  Verschlusskolben  zurückgeführt,  jo  zieht  die  Auszieher- 
n   ihr  um]   im   fongTOmoh&OBg  festgehaltene  Patronenhülse  gerade 
rürk\  bis  letztere  durch  die  —  an  früherer  Stelle  erklärte  —  Wirkung  des 
taflWtrfers   nach    rechte     herausgeschleudert    wird.    Gleich    darauf    st/jßt    auch 

he  link**  Stützwarze  an  den  einwärts   reichenden   Ansatz   >i   des    Qi 
tückes  und  ist  hiemit  die  Btokw4rtshewegnn|  rschlusekolbens  beendet 


180 


Noti 


auch  dii  i    ebwtiti 

takteten  Nase  der  Seh]  mutier  leicht 

die  Schlagfeder  geepanal   wird* 

i)  Das  Laden  d<  izins  i  Fig.  7,   8  Bin   gefallt* 

Ladestreifen  wird  rwi  oben  in  den  Lade-Einschnitt   £edtos  fJehäuaee  gv' 
und     darin     durch     die     federnde      Platte    /    des     «irenzstflckea      fmrt<r*»lalUn. 
tekt     der    Mann    untr^ist    das    reckten    Daumens     die     Patron»» 
Säule  in  das   Kagacin   hinab  und  lägst  den  Ladest^  r   aufrechte» 

Stellung.  Die  Patronen  werden    durch    die    federnden     Lippen     dii     Mairuiai 
dam  n  und  ragt  die  ofeeratc  Boweft  wir,  am  ^chlus?&kopf  bnw 

breiten  des  Kolbens  erfasst  zu  werden. 

Im  Nothfalle  kann  das  Magazin  auch  mit  disponiblen  einzeln  :>>m 

gefüllt  werden,  ebenso  wäre  das  Einlegen    einzelner    Patronen    dii  i    da 

Laderaum  möglich,  ist  aber  nur    ausnahmsweise    zulässig.    Xonnsi  I   du 

Laden  des  Magazins  aus  gefüllten  Streifen  und  besitzt  das  Magazin   auch  k«a# 
Sperre. 

ließen  des  Vers cli In  Fig.  12  b  Beim 

des    Verschlusskolbens    stößt    sein    Kopf    an    den     >  M    letns 

Ladestreifens  und  dreht  letzteren    nach    aufwärts    aus    dem    Geblase    iäniK 
hierauf  schiebt  er  die  oberste  Patrone  des  Magazins  in  den   Laderaum,  wika 
die  Stützwarzen  in  ihren  longitudinalen    Rinnen   schleifen.    P 
mutter  wird  durch  den  Abzngstollei  gehalten,  sonach  wehr  ge- 

spannt. Der  Zubringer  ordert  die  nächste  Patrone  in   die  oh 

Wird   nun   der   Verschlusskolben  narb  rechts  gedreht,    so    gebt    er  uA 
der  schiefen  Fliehe  der  Gehausebrflcke  folgend,   etwas  weiter  nach   vorne.  «i# 
beiden  Stützwarzen    rarschraaben    sieb    in    ihren  Lagern,    die   Auszi*h*Tir*I> 
liegt  in  der  Hülsenrille.  Scfclfteechen   und  Schlagbohenmotter  drehen  si 
lern  werden   durch    letztere  aufrecht    erhalten,    da   sie  in   ihrem    V. 
im   Gehäuse  liegt 

Dl  B  Ibgiehen  des  Gewehres  erfolgt  ähnlich  wie  beim  <b  ut^chtfl 
Bmm  Gewehr  M.   1888  und  l*M<   rieb  leicht  aus  der  Figur  erklären. 

Das  Sichern  (Sperren)  des  Gewehres.  Fig.    18 — 21.  Uot» 
Berufung    auf    die    b«   der  Beschreibung   der  Sicherung  I     gegebenen 

Erläuterungen     sei     hier   nur     erwähnt,      dass    nach    Bedarf    ei  dtf 

Veracfalusskolben      allein      |  bei    abgelassener    8i  4er    dar     KaiQm 

und  der  inte  Schlagbolzen  werden    kann,    wozu    der  Flegel 

nach  rechts  umzulegen  isl  Dreht  man  ihn  aber  um  180*  zurück  nach  link*, 
so  ist  der  Mechanismus 

Der  Bebafl   ;ui-   Nußbaumholz    ist    aus    eine  hergestellt  mW 

enthält  die  aftthigeii  Ausnebmui  Magazin.  dtt 

.  üq  i.  t  wovon  der  obere  den  Bajonnettacbaft,    iier  iwefte 

den  oberen  Etts&e&bftgi  aitur  zäh!  itin* 

ringen    noch   der  Absagbftgei,    der  Pul  und    die  m* 

■•■n. 
Das   Dolch  messe 
mit  Bohlschliff,  einen  NusshokgrirT  mit   Parierstang*    and   dei 


Nötigen. 


1S1 


tonden   Warzen  and  Ems-  m  Pflanz  Iben  auf  den  Lauf  und 

khaft;    die  Waffe  steckt    in    einer  stählernen  Scheide  und  wird  darin  durch 
federnd«  Mundstück  festgehalten, 
Die  Patrone,  Fig.  14,  in   Ladestreifen  dargestellt  besteht  a)  ans 
aessingeneu   Hülse  ohne    vorstehenden   Wulst,  mit    eingedrehter  Auszinherrille, 
aiui  dem  Kapsel ;  &)  dem  I  uns  Wefohblei  mit  Kupfemickel  (Kai 

utel   von    14   bis   14**2//  Gewicht,  30"  1   bis  305mm  Länge  und  8mm  Durch- 
er  am  unteren,  765mm  am  oberen  Ba&de  <1«  s  schwach  konischen  Körpers, 
sodann    die    gewölbte  Spitze    aufgesetzt   ist;    c)  der  Ladung    von  3*0 hg 
chwarb    rauchenden     Pulvers   Marko   IL  p#l    welche    dem   Geschosse 
rindigkeit    Vti  =  61  >  ilt    und    einen  Gasdruck    von    3.0< 

lnit-Ontimeter  liefert.  Die  Patrone  ist  78mm  lang  und  wiegt  37 
Schließlich  seien   noch  einige  Con  stru  c  tio  n  sdaten    des    belgischen 
Sewehres  M,  1889  angeführt. 

Dasselbe  wiegt  ohne  Bajonnett  — £— —  im  Mittel    — fc?  l)  und  ist 
J  gehden 

L*27&m  lang.    Das    Bajonnett  (Dolchmesser)    ist    379mm  lang,    wovon    beim 

tuen  über    dem  Gewehr   148mm    vorstehen    und    erhobt    sich    in    diesem 

falle  obiges  Gewicht  um   450*7. 

Bezüglich    der    Lauf-    und    Bohrungs- Dimensionen,    dann    der    Patrone, 

Eni  an  den  bezüglichen  Stellen  der  vorhergehenden  Beschreibung  einige  Daten 

gebracht. 

Die  Anfertigung    des    Ifppetiergewehres   M*  1889    wird    voraussichtlich 

ch   im   Laufe  dieses  Jahres  beginnen.   Ähnlich  wie  das  Gewehr  ist  auch  ihr, 

£en    in  Versuch    stehende    Carabiner    construiert,    der    auch    mit  eisen 

Jtufniantel  versehen  wird, 

Schussleistungen  des  einzelnen  Gewehres. 
Die  Geschossgeschwindigkeit  auf  25m  vor  der  Mündung  betragt  61 Q 
die  Querschnittsbelastung    des  Geschosses  28*9#    pro  Quadra  star,    du 

Oasdruck  3.000%,    der  vom  Schützen  aufzunehmende  Rückstoi;   \-\tnh,j.    Das 
Gtschoss  durchschlägt: 

a)  Auf  10»  100,  200  und  400m  Distanz 
Ebenplatten  von   11,       8,       6  und       4mm  Stärke, 

b)  Auf  200,  400  und   2.150m  Entfernung  dringt  es  in 
Tannenholz  60,     40  bezw.      10cm  tief  ein. 

Die  mittleren  Flughohen  der  über  bezw,  unter 

<b  r  «agrechten  Visierlinie  sind  für  die  Distanzen  von  300*»  und  500m  folgende: 


Mit  dem  Aufsatz 

Auf   den    Entfernungen 

50    |   100  1   \m  1  200      2ibO  |  300  |  350  1   40<> 

450  |  500 

800  m 

5fHi 

i 

370 
86*5 

415 

36  7 
134  5 

148'9 

9 

149  5 

134*9 

-95  2 
109  6 

■ 

0 

390 


')  Nrich  anderen  Angaben  T^rty  Gewicht  und  1  277m  Länge. 


Die  Zielgrßßen  für 
fern  fingen  folgend : 

100%  Treffer    stellen  sich    auf  nachstehenden 

Distanz    in   Meter 

Hoben- 

Breiten- 

Streu'qng    iMet*n 

300 

0  33 

0  25 

600 

i-io 

0  70 

UM 

|«M 

1-70 

L600 

7  00 

2  ao 

l  Fort**  tum*  fcfc 

Notizen. 


183 


Kleine  Notizen, 
ler  englische  Belagerungs-Artillerie-Park,   in   verschiedenen    Lehr- 

und  sonstigen  Schriften  wird  noch  immer  die  alte   Organisation   und  Aus- 
des  englischen  Belagerungs-Artillerie-Parks  (aus  den  ersten  Achtziger-Jahren) 
en;    mittlerweile   haben    selbe    eine   neue   Gliederung  erhalten,    welche  hier 
irt  werden  soll. 

)ie  englischen  Belagerungs-Artillerie-Parks  setzen  sich,  je  nach  der  Natur 
ihnen  geforderten  Dienstes  und  der  Transport-Gelegenheiten  aus  einer,  fall- 
estimmten Anzahl  schwerer,  mittlerer  und  leichter  Divisionen  (von  fixer 
ition)  zusammen,  wobei  jede  dieser  Divisionen  dermalen  16  Geschütze  in 
tendem  Verhältnis  enthält. 


Schwere  D 

i  vis  Ion 

Mittlere  Division 

Lei 

übte  Division 

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ußerdem  werden  dem  Parke  noch  Feldgeschütze,  7pfündige  Vorderladkanonen, 
usen  und  Schnellfeuerkanonen  zugewiesen,  deren  Anzahl  sich  nach  dem 
n  Erfordernisse  richtet.  Die  oben  angefahrten  25pfündigen  und  40p fündigen 

gelangen  allmälig  zur  Ausscheidung,  da  zu  ihrem  Ersätze  die  neuen  Hinterlad- 

von  4  Zoll  bezw.  5  Zoll  (10*  16  resp.  12'7cm)  Caliber  bestimmt  sind.  Weiters 
3h  statt  der  obigen  schweren  8zölligen  Haubitze  jene  mit   nur   46    Centner 

Rohrgewicht  Verwendung  finden;  überhaupt  ist  die  Einführung  zerlegbarer 
m  beabsichtigt. 

n  der  Munitions-Ausrüstung  der  Belagerungsgeschütze  hat  sich,  allem  An- 
nach, nichts  geändert,  wornach  jede  Kanone  300  bis  400  Granaten,  150  bis 
ipnels,  10  bis  20  Kartätschen,  überdies  für  die  6'6zöllige  (1676cm)  Kanone 
Panzer-Hartgussgeschosse  entfallen;  die  Haubitzen  erhalten  450  Granaten, 
ätschen,  10  Leucht-  (Stern-)  Geschosse  und  die  nöthigen  Brandcylinder  um 
bitzgranaten  nach  dem  Ausleeren  des  Pulvers  damit  füllen  zu  können, 
immtliche  Geschützpatronen  für  Kanonen,  sowie  eine  proportioneile  Zahl  von 
i  mit  verschiedenen  Ladungen  für  die  Haubitzen  werden  im  fertigen  Zustande 
rt,  der  Rest  an  letzteren  muss  nach  Bedarf  im  Belagerungs-Park  nacherzeugt 

Die  fertigen  Patronen  sind  in  metallbeschlagenen  Munitionskisten  luftdicht 
,hrt,  dass  das  Gewicht  des  Pulvers  rund  100  Pfund  beträgt ;  sie  verbleiben 
ren  bis  zum  Laden  (in  der  Angriffsbatterie).  Auch  die  gewöhnlichen  Pulver- 
ir  100.  Pfund  gewöhnliches  und  125  Pfund  Pebblepulver  im  Maximum  besitzen 
lpfer-Überzug.  Als  Maßstab  für  die  Berechnung  des  Tagesbedarfes  dient  eine 
5  Feuerschnelligkeit  von  10  Schuss  per  Geschütz  und  Stunde  bei  Tag, 
i  bei  Nacht.  Die  Geschosse  werden  vollkommen  adjustiert  mitgeführt. 


184 


Notizen. 


Als 

8  zoll  ige  1 6-6  zftlllire  6*3  ilMct 

(tntem)j    (4f-7lom)       fl6cm) 

6  6xölllge 
(16-76«») 

40pfflndlge 

(12cm) 

25immUn  IStilUf»1  4*51hc* 
(10  16«a)  |(«tT*m     U0-16r» 

Vorderlad- IUubltien 

V  o 

r  d  e  r  1  a  d-                 |  Hinterlad- 

Kanone 

ja 
«> 

i 

de« 
Rohre« 

Clor. 

70 

36 

18 

70 

85 

18 

38     1         22 

3.5566 

1  8291 

914  6 

3.536-6 

1.778-3 

914  6 

1J»307|    1.117  8 

2? 

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38 

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42V, 

82V* 

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2.288-4 

1.930  7 

2.654*7 

215»  3 

1.155  9 

1524  3 

Art 

Niedere  Wandlafette  mit 
hydraulischer  Bromuc 

l««rltf-i;«rt- 
Sok-Ufrtt» 

hohe    Wandlafetle 

. 

mit  hvdrmntt- 

Feuerhöhe 

•m* 

4'  8" 

4'  5" 

8'  5" 

6*  27," 

6'         1             6'  6" 

mm 

1  422*4 

1  346  2 

2.565  2 

1.892  3 

1.82»  8    1            l.WH'l 

Größte  Elevation 

3",  Grade 

12  Grade 

35  Grade 

SO  Orade 

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3V,.  7 
und  1 IV, 
159. 3- 17 

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■»•lue) 

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1,  2.  4 

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laiiaf 

26  Pfund 
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9  Pfund 

6  tU.  12  Du. 

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5*  40'         7"  16' 
3-    4'  1      8*  46' 

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16-  12' 
&•  26' 

3*  08' 

3*  28' 

4#  20* 

2*  16' 

ru' 

3.000 

19*  54' 
10-  12' 

29"  18' 
13"  24' 

5"  SO' 

5°  22' 

7"  40' 

3-52* 

4"    4' 

4.000 

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14*  48' 

19"  40' 

9n  35' 

9*    0'      i    12-    0' 

5-50' 

6»  21 

17"  22' 

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20*  18' 

23*  42' 

1 1°  21'' 

10"  46'            14"  40' 

6"  57' 

7*  41 

5.000 

2**  51' 

13"  32* 

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i    aber  die  englisch 
loh]   nur  theilwei»e  auf  der  Hohe  der  Zeit   stehen,   bietet   di» 
»arnmt  den  neu   Erlaul 

Di  an    die   6'ßzällige  and 

laul  Laubitze    besitzen    *  chosae    mit    einem 

fcae-Cfc  Lb/ungamittcX  wogegen  die  Hb]  hQtte(ilt< 

Tan«  m 

alglich  d  -baues  beim  Angriffe  fester  Plätze  sei  bemerkt,  dass  in 

■  i   hiezu  die    Geni  mit    Hilfsman  der    In)  rufen 

st.  Kxitsprechend  den  r  Belagern]  b  des  Bau 

fonnalbttterie  min  losten»  zwei  y  Enal  dem  duwi  senden  Tage;  in  dftf 

sten  Nacht  werden  di>  tifl  Hauptpas&age  im  Bat: 

bergestellt  und  am  Tage  vollendet,    wahrend    auf    die    iwelte    Nacht    die    laietigei 
'  rbetten  zur  Erbauung  der  Batterie  entfall*  ;<i<ds  weise  sei  bemerkt,  das*  zum 

eti  einer  normalen    Bettung    für   Belagerungs-Kanooen   oder   Haubitzen    1    \ 
cier  und  H  Mann  der  Genietruppe  zwei  Stunden  arbeiten,  wobei  sie  außer  de] 
üblichen  Bitdung  der  Unterlage  aus  Balken  und   einer   (in   England    dopp« 
fostenlage  noch  die  Eisen  platten  für  die  Rüder  und    den    Prutzstock,    sowie    einen 
hleruen  Pivotbock  anzubringen  haben.    Bei  der  Bßzölligen  (16  uione  ruht 

fixe  Untergestelle  der  MoncrienT-Lafctte  mit  den  KZlern  und  dem  Protist 

25 

*uf  Eisenplatten,  deren  Lager  durch  7ü**w*  starke,   doppelt    gekreuzte    Eisenplanken 

gebildet  wird.  Außerdem  ist  der  VordertheÜ  dieses  Untergestelles  dreimal  nritt-  h 
rker  Drahtseile  im  Boden  verankert,  u.  zw.  einmal  vertieal  unteu  nnd  zweimal 
mf  6»»  Läng*j  schräge  vorne  in  der  Brustwehr.  Aufgrund  längerer  Erfahrungen 
bekleidet  man  Sohle  und  Backen  seichter  Scharten  oder  die  Brustwehrkrone  bei 
«ankfeuer  schwerer  Geschütze  mit  Sandsackj^Ut^n,  d.  h.  t>  bis  8  Sandsäcken, 
|fo  in  feldmäßig  gegerbte  Öchsenhäute  eingerollt  sind,  nachdem  noch  keine  andere 
tnordnung  der  Schartenwände  dem  eigenen  Feuer  schwerer  Geschütze  so  gut  wider- 
it,  als  diese. 
Nach  dem  offiziellen  „Military  Engenecring*  Vol.  I.  „Attack  of  fortrt*sc*+.   1890, 


Artilleristische  Neuerungen  in  Italien,  Mit  der  Einführung  des  rauch- 

Pulvers    (Balis  tite)    für    die    Feld -Artillerie    stehen    folgende   Neuerungen    in 
entlang: 

I    a\  Verstärkte  Brandel  M.  1891  (connttlo  fulminant*  M.  1891). 

distite-Patrone   für  Ucm         Feld-Kanonen  sammt   bez.    Patronenslickeu 
„  n  „    7cm  „  „  ■ 

<*)  -  7em  Gebirgs-      „  tt  a  „ 

e)  f)  Balistite-Eiercier-Patronen  (cartocete    de     tatvt)    für    \fam    und    7cm    Feld- 
Kanonen  sammt  bezüglichen  Patronensaeken. 
|  Holzgeschosse  zu  den  Exercier-Patronen  für  9cm  und  7cw»  Feld- Kanonen, 
Das    Brandel  M.  1891    gelaugt    ausschließlich    für  Balis tit- Patronen  zur   Ver- 
endung. 

Die  Schusspatronen  aus  Balistite  ersetzen  jene  aus  Schwarzpulver  und  ergeben 
dieselben  Srhussdaten. 

Die  Exercier-Patronen  aus  Balistite  gelangen  «tets  mit  ^em  bezüjlioban  Holi- 

geschosse  zur  Verwendung,  welch  letzteres    vor   der    Patrone    in    die    Bohrung    ein- 

wird. 

Die  vorhandenen  Schuss-  und  Exercier-Patronen   aus   Schwarzpulver   sind    bis 

zu  deren  Aufbrauchen  zu  verwenden    und    dürfen  Baustile-Patronen    nur    nach    spe- 

taellen  Wt  dee  Kriegs-Miutsteriums  zur  Verwendung  gelangen. 

!II    Die  Schusspatrone  von  14  bkg  grobkörnigen  Pulver  Nr.    1    bei    der    2Hm 
beringten  Hinterlad- Haubitze  wurde  durch  eine  solche  von   16'4Jt</  Progt 
"nlver  Nr    1  eroetftt,    wodurch    nicht    nur    die  Gasspanuungen  herabgemindert,  son» 
ern  auch    I  kleiner  erhalten  wurden. 

111    Einführung  von 
■)  Balittfte^Patronen  für  57mm  Schnellfeuerkanouen  (18<tyr} 


in 


+  Ladungen  kennen  durch  solche  von  0$ftfty  W*w  QHB6%  groblfl 

reetzt  werden« 

weiteren  gelangte  in  diu  Ausrüstung: 

tmm  Schnellfeuer  kanone  in  VerHchwindungskuppeln  (tomM**  m 

%cm  stahl,  gez.  beringte  Hinterladkanone  in  Panaerthünuen.  Di 
s  ist  dasselbe,  weicht»«  schon  seit  Jüngerer   Zeit    zur   Au- 
nur  wurden  an  demselben  einige  Änderungen  vorgenommen,  4i 
n  Tbürmen  zweck  dien  lieb  verwendet  werden  könne, 
V    Schließlich  wird  (offenbar  im   engsten   Zusammenhange    mit   der  jfif 
Katastrophe  bei  Rom)  eine  neue  Instruction  über  die  Erzeugung   von  EritgiM 
ausgegeben  (27  Seiten  Text,  Tafel  10-21*). 

Nach  „Gfornale  d'arttglitria  e  fm 

Die  modernen  Geschütze  der  Vereinigten  Staaten  von  Noniame 

Den  Artilleria-Deimrtetuents  der  Armee  und  Marine  ist  es  erst  in  dem  letzten 
zehnt    durch    einige    Geldbewilligungen    des,    für   Heereszwecke   äußerst   i 
Congresscö  ermöglicht  worden,  das  arg  veraltete    Gefchützmateriale    durch 
Co  Instructionen   heimischer  Erzeugung  zu  ersetzen.     Über  letztere  seien   mtbw 
wissenswertes*  en  Daten  gebracht. 


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Hinterlad-*,  iew  Kurz 


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Kühoihh  ,  .  .  *  « 
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Feld'Kauone  .  »  ,  , 
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Kanoiie  ♦  ,.,». 
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rnüriw   *    ,    *    *    .    .    T 


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bereifter  Mflr«er    .    . 


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Nach  „jirmy  atui  Novg  /< 


Notizen. 


187 


teserve-infanterie  und  Artillerie  in  Russland.  Seit  einigen  Jahren 

iland,  wie  allseits  bekannt,  rastlos  bestrebt,  die  Militär-Organisation  nach 
chtung  hin  zu  verbessern  nnd  zu  vervollkommnen,  um  im  Kriegsfälle  die 
it- Streitkräfte  nnd  Streitmittel  in  mögliebst  kurzer  Zeit  auf  möglichst  hohen 
u  bringen.  Im  verflossenen  and  im  laufenden  Jahre  sind  nun  .mehrfache 
ngen  getroffen  worden,  welche  mehr  oder  weniger  einschneidende  Änderungen 
bis  dahin  maßgebenden  organischen  Bestimmungen  für  die  einzelnen  Theile 
erve-Truppen  zurfolge  haben. 

)ie  russische  Reserve-Infanterie  und  -Artillerie  selbst  bestanden,  und  werden 
ich  den  bis  nun  erlassenen  Anordnungen  künftighin  im  Frieden  aus  Cadres 
d,  welche  im  Mobilisierungsfalle  Kriegsformationen  aufzustellen  haben.  Durch 
sichtlich  dieser  beiden  Waffen  seit  November  v  J.  verlautbarten  Verbesse- 
organisatorischer  Natur,  welche  —  insofern  dies  nicht  schon  geschehen  — 
1  laufenden  Jahre  durchzuführen  sind,  wird  die  bis  vor  kurzem  noch  in 
jwesene  Gliederung  der  Reserve-Infanterie  im  Frieden  und  im  Kriege  wesentlich 
iert,  die  Zahl  der  im  Frieden  aufgestellten  Reserve-Compagnien  und  -Batterien 
und  endlich  eine  bedeutende  Vermehrung  der  Kriegsformationen  der  in  Rede 
en  Reservetruppen  erzielt. 

n  den,  Tabellen  ist  versucht  —  großenteils  anhand  der  durch  die  „ifetme 
i  de  rittranger"  gebrachten  Daten  —  den  Stand  der  Reserve-Infanterie  und 
•ie,  wie  sich  derselbe  nach  Durchführung  der  geplanten  Organisations-Ände- 

f  estalten   wird,   derart   zu  skizzieren,   dass  bezüglich    der  im   europäischen 
und  im  Kaukasus  dislocierten  Truppen,  ein  Bild   des  Überganges  von  den 
b-  auf  die  Kriegs  form  ationen  geboten  wird. 

A.  Reserve-Infanterie. 


Aus  den  im  Frieden  aufgestellten 

gehen  bei  der  Mobili- 
sierung hervor: 

Regiments-  und  Bataillons- 
Cadres 

M  1 

g  1  §  S 

3§    1 

Regimenter 
zu 

n 

sä 
13 

4    |    2 

Bataillone 

-opäischen 
i&sland 

12  Regiments  -  Cadro  a  2  Ba- 
taillone (jedes  zu  4  Comp.) 
44  Bataillone  ä  5  Compagnien 

1  Bataillon    a5           „ 
24  Bataillone  ä  6           „ 

96 

220 

5 

144 

12 
44 

24 

1 

44 
1 

48 

48 

220 

3 

144 

Summe 

465 

80 

1 

93 

415 

Kaukasus 

21  Regiments  -  Cadre  a  2  Ba- 
4 1    taillone  (jedes  zu  4  Comp.) 
4  Bataillone    a  6  Compagnien 
2           „           a  5 

6           ,           a4 

16 
32 
24 
10 
24 

4 
4 
4 
2 
6 

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4 

16 

2 

16 
20 
32 
10 
24 

Summe 

106 

20 

22 

102 

Zusammen 

471 

100 

1 

115 

517 

erkung: 

Im  asiatischen  Russland  besteher 

aus  welchen  im  Kriegsfalle  25  ] 

Es    ergibt    sich    sonach,    <3 

formationen  zur  Aufstellung  von 

i  im  Frie 

Bataillone 

ass    die 

542  Ba1 

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gesai 

taillone 

Bataill 
stellt 
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werde 

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reicher 

dres, 

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dens- 

188 

Notizen. 

B.  Ile^erre-Artillerie. 

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5 

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104 

132 

1042 

No-tizen.  }g9 

Von  den  im  europäischen  Bassland  aufgestellten  12  Regiments-Cadres  sind 
acht  im  Territorialbezirk  Warschau,  vier  in  jenem  von  Kiew  dislociert. 

Im  Kriegsfälle  können  aus  den  in  Europa  zur  Aufstellung  gelangenden 
80  Regimentern  zu  4  Bataillone,  20  Infanterie-Truppen-Divisionen  der  1.  Linie- 
nnd  aus  den  93  selbständigen  Bataillonen  und  dem  Regimen te  zu  zwei  Bataillone 
(Archangelsk),  6  weitere  Divisionen  ä  16  Bataillone  formiert  werden.  Die  Reserve- 
Infanterie  im  Kaukasus  liefert  6  Divisionen  zu  16  Bataillonen  (genau  6  Divisionen 
und  6  Bataillone). 

Die  132  Batterien  auf  Kriegsstand  bieten  die  nöthigen  Mitteln,  um  jede 
der  32  Infanterie  -  Truppen  -  Divisionen ,  welche  aus  den  517  Reserve -Infanterie- 
Bataillonen  des  europäischen  Russland  und  des  Kaukasus  gebildet  werden  können, 
mit  4  Batterien  (=  1  Artillerie-Brigade)  zu  dotieren. 

Nach  nRevue  militairt  de  V&rangeru. 


Fandierungen  unter  Wasser  durch  Einblasen  von  Cement  in  den 

Baugrund.  Der  Civil-Ingenieur  Fr.  Neukirch  in  Bremen  hat  mit  Erfolg  das 
folgende  Verfahren  angewendet,  welches  auf  der  Absicht  beruht,  durch  Einführung 
eines  staubförmigen  Bindematerials  in  einen  durchlässigen  Grund  die  Bindung,  bez. 
Versteinerung  des  Sandes  und  Kieses  unter  Wasser  durchzuführen.  Soll  die  Form 
des  Fundamentkörpers  genau  eingehalten  werden,  so  ist  vorerst  die  Umgrenzung  des 
Grundes  durch  eingetriebene  Spundbohlen  zu  schaffen.  Um  nun  den  Boden  in  einen 
festen  Steinkörper  zu  verwandeln,  wird  nach  entsprechender  Eintheilung  der  Bau- 
stelle, zuerst  ein  vorne  zugespitztes,  eisernes  Rohr,  welches  an  der  Spitze  einige 
Locher  besitzt,  bis  zu  einer  solchen  Tiefe  eingeblasen,  dass  damit  die  Sohle  des 
beabsichtigten  Fundamentes  erreicht  wird;  dies  geschieht  vermittels  einer  Luft- 
pumpe, wobei  das  Rohr  durch  einen  Gummischlauch  x  mit  der  Luftleitung  in  Ver- 
bindung gesetzt  und  an  einem  Dreibocke  aufgehängt  ist.  Bei  dem  Einsinken  des 
Rohres  hält  der  Luft  ström  das  Rohr  immer  frei  und  soll  hiedurch  in  reinem,  gewach- 
senen Sandboden  dessen  Eindringen  in  einer  halben  Minute  4m  tief  erfolgen  können. 
Ist  so  die  erforderliche  Tiefe  gewonnen,  so  wird  der  Cement  in  Staubform,  so  wie 
ihn  die  Fabrik  liefert,  durch  eine  Düsenvorrichtung  nach  Art  eines  Strahlgebläses, 
dem  Luftstrome  zugeführt;  die  nach  der  Entfernung  der  Einblasestellen  voneinander, 
dann  nach  der  Tiefe  des  Fundamentes  zu  ermittelnde  Cementmenge,  wird  hiebei 
durch  einen  verschließbaren  Trichter  in  einen  besonderen  eisernen  Cementbehälter 
gefüllt.  Während  so  der  Cement  mit  dem  Luftstrome  in  den  Boden  eindringt,  wird 
das  Rohr  langsam  hinaufgezogen.  Durch  das  Einblasen  beginnt  an  der  Baustelle  eine 
kochende  Bewegung  des  Wassers  und  Sandes,  wodurch  eine  innige  Vermengung  von 
Cement  und  Sand  verursacht  wird.  Das  vollständige  Erhärten  des  Cementes  unter 
Wasser,  erfolgt  wie  beim  Beton  und  dauert  mehrere  Wochen.  Auf  der  Bremer  Aus- 
stellung war  an  einem  Blocke  die  Wirkung  dieses  Verfahrens  zu  sehen. 

Nach  „Wiener  Bauindustrie-Zeitung-. 


58 


190 


N  o  t  i  z~e  n. 


Sanitäts  Verhältnisse  des  k.  und  k.  Heeres  im  Monate  Juni  1891. 

Mit  Ende  Mai  1891  waren  krank  verblieben 11.322  Main 

Im  Monate  Juni  1891  sind  neu   erkrankt 20.331 

entsprechend  °  w  des  Verpflegsstandes 7:? 

Von  den  Erkrankten  wurden  an  Sanitäts-Anstalten  übergeben     .    .    .  6.892  Mim 

entsprechend  %»  des  Verpflegsstandes 24 

Im  Monate  Juni  1891  sind   beim  Krankenstande  in   Abgang   gekommen: 

in  den  Kasernen  und  eigenen  Wohnungen  Behandelte 13.074  Maai 

„     „     Sanitäts-Anstalten  Behandelte ._1  _. 8.022     . 

Zusammen.    .    .  21.096  Mau 

darunter  als: 

genesen 18.670  Mani 

infolge  von  Krankheiten  gestorben 99      , 

entsprechend  °/00  des  Verpflegsstandes 

Am  Monatsschlusse  sind  krank  verblieben 10. 557  '. 

und  zwar:  in  den  Kasernen  und  eigenen  Wohnungen    ....  1.936     . 

n      „     Sanitäts-Anstalten 8.621     . 

Bei  den  in  Abgang  gekommenen  21.096  Mann  waren  an  behandelten  Krtsk- 
heiten  und  an  Todesursachen  bemerkenswert: 


0» 


Krauk- 
heim- 
fälle 

Todes- 
fälle 

Krank-.  t*4m- 

nuu  j 

Scorbut  

106 
46 

909 

4 

132 

741 

ir><> 

12 
27 

Acuter  Bronchial-Katarrh    . 
Lungen-Entzündung .... 
Rippenfell-Entzündung.    .    . 

Magen-Katarrh 

Acuter  Darm-Katarrh   .    .    . 

Venerische  und  syphilitische 

Krankheiten 

1.977  - 
183  * 
159j      4 

1.667     - 

825)      1 

i 

1  4751     - 

Darm-Typhus 

Wechselfieber  und  Wechsel- 
fieber-Siechtbum  .... 

Blattern     

Tuberculose  der  Lungen.    . 

Influenza 

Katarrh  d.  Augen-Bindehaut 
Trachom 

Wunddruck  der  Füße  .    .    . 

605)     - 

Die  Erkrankungen,  der  Zugang  in    den  Sanitäts-Anstalten  und    «lie  T«»dc*ftur 
infolge  von  Krankheiten  berechnen  sich  in  den  einzelnen  Militär-Temtorial-Bezirkes 


in  °  ü0  de»   VerptlegAtStandea 

wie  f« 

Igt: 

M  i  1  i  t  ä  r- 

T  e  r  r  i  t  o  r  i  a  1- 

B  e  /.  i  r  k 

ä   -  7 

r- 

Militär- 
Territorial- 
Bezirk 

i 
r                * 

i    sH    % 

*-     i   «  -  «        i 

Wien. 
Inn.shrui'k.    .    .    . 

<iraz  

Zara 

l'ra- 

Ju>,-lMa.lt      .     .    . 
Klakatl            .     . 
rr/ein\>l    .... 

62 
H> 
TS 
9* 
69 

73 

71 

r>9 

23 
21 
23 
36 

27 
23 
21 
21 

0-29 

o  ;*;> 
0-39 
o-43 

0-49 
0-20 
0  "62 
0-34 

Leinherg    .    . 
Budapest    .    . 
I're>sburg  .    . 
K aschau.    .    . 
Tnnesvar   .    . 
Hermannstudt 
Agram     .    .    . 
Sarajevo .    .    . 

78 
68 
71 
67 
69 
80 
91 
75 

27       o-*:» 
2i»      o-t: 

33  0  3v 

23  i  0  44 

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34  ,  t»  i:. 
36     ,0  3" 

25  i  <>-3" 
i 

Autii-nlem  sind  noch  vorgekommen: 

2<>  Selbstmorde,   13  Verunglückungeii  mit  tödtlichein  Ausgange. 


Notizen.  191 


Moderne  Kriegsgewehre. 

(Hiezu  Tafel  24.) 

(Fortsetzung.) 

Türkei. 

Über  den  Stand  der  Neubewaffnung  dor  türkischen  Infanterie  wird  dem 
„Armeeblatf  aus  Constantinopel  Ende  März  d.  J.  berichtet,  dass  bis  dahin 
vom  9'5wm  Mausergewehr  M.  1887,  welches  im  Vorjahre  beschrieben  wurde, 
220.000  Stück  geliefert  worden  sind.  Für  die  restlichen  280.000  Stück  wurden 
mit  Mauser  neue  Abmachungen  getroffen  und  das  belgische  Gewehr  M.  1889 
(Caliber  7'65wm)  angenommen,  nur  dass  bei  dem  Gewehre,  welches  der  Türkei 
geliefert  wird,  der  Laufmantel  fehlen  und  der  Lauf  daher  nicht  konisch,  sondern 
cylindrisch  sein  soll;  die  Zugtiefe  beträgt  0125m?»,  das  Geschossgewicht  13*8^, 
der  Durchmesser  an  der  Basis  7*87mm.  Mit  2' 4g  rauchschwachem  Pulver 
erhält  das  Geschoss  C/89  eine  Geschwindigkeit    Vt&  von  630m. 

Der  Wärme-Ausgleich  beim  Laufe  ist  in  der  Bing-  resp.  Laufbefestigung 
80  angeordnet,  dass  der  Mantel  wegfallen  kann ;  im  Gegentheil  werden  ebenso 
gute  oder  noch  bessere  Resultate  bei  dem  Gewehre  ohne  Laufmantel  erzielt, 
wie  bei  Gewehren  mit  demselben. 

Für  ein  Gewehr  M.  1887  wurden  68  Mark  per  Stück  gezahlt.  Für  das 
Gewehr  M.  1889  muss  an  Mauser  gezahlt  werden:  1.  Für  neue  Maschinen- 
einrichtung 17.000  türkische  Pfund.  2.  Per  Gewehr  5  Piaster  Gold  (beiläufig 
1  Mark)  mehr.  3.  Für  die  Bajonnette  der  ganzen  Lieferung  5.000  türkische 
Pfund.  Beim  Abschlüsse  wurde  nämlich  vereinbart,  dass  sich  die  Türkei  ein 
Bajonnettmodell  der  europäischen  Armeen  wählen  kann ;  nachdem  man  sich 
aber  für  ein  japanisches  Modell  (sehr  langes  Haubajonnett)  entschloss, 
muss  an  Mauser  diese  Nachzahlung  für  Bajonnette  geleistet  werden.  — 
Das  neue  kleincalibrige  türkische  Gewehr  M.  1889  kommt  demnach  auf  etwa 
71  Mark  zu  stehen. 

Die  Türkei  wird  nach  beendigter  Lieferung  besitzen: 
280.000  Stück  Mauser-Gewehre  M.  1889,  Caliber     7'65mm 
220.000      „  „  „         M.  1887,       „  95     „ 

ca.  500.000      „       Henry  (und  Peabody)  Martini  „        1143  „ 

„    150.000      „       Snider „       12        r 

„      50.000      „       Winchester „       108     „ 

„      60.000      „       Kemington „        11        „ 

Wenn  man  auch  nur  die  beiden  Mauser-Gewehre  und  das  Henry-Martini- 
Gewehr  in  Betracht  zieht,  so  sind  es  noch  immer  drei  verschiedene  Caliber, 
die  in  Kriegszeiten  bei  dem  türkischen  Nachschubsystem  bedauerliche  Frictionen 
nach  sich  ziehen  können :  haben  ja  schon  im  letzten  Kriege  die  beiden  Patronen 
für  Henry-Martini  und  Peabody-Martini  wiederholt  Wirrwar  verursacht;  so 
x.  B.  wurden  einer  Brigade  vor  dem  Gefecht  bei  Medun  (gegen  Montenegro) 
Peabody-Patronen  statt  Henry-Martini  zugewiesen  und  mussten  knapp  vor  dem 
Gefechte  mühselig  abgefeilt  werden,  um  gebraucht  werden  zu  können. 


üb  dm  Übelstaade  der  rieten  Cafiber 
das  gegenwärtige  Martiiii~HeBry-€towekr  n 
7'65m»   nmmgestalten..    Dm 
werden,  der  selbstverständlich 
sehaft  und  die  Lanfring 
erforderlieh,  da  ja  bekanntlieh  die 
keinen  vorspringenden  Band   haben.    Dia 
rieh  auf  18  Mark  ab  Fabrik  stellen.  Hietn 


Fracht  rar  Fabrik  nd  zwrtck  n 
per  Gewehr  Ms  aaf  ea>  25  Hark 

Der  Übergang  zun  kleinen  Caliber 
so  •ein  und  zwar  deshalb,  weO  sie  das 
ealibrig*  Gewehr  sckwerücb  sdber  wird 
auch  bezüglich  der  Mumtionergiazmig 


Fttr  das  9&mm  Gewehr  IL  1887  i 
Patronen  geliefert  worden;  Ar  das  System 
etwa  4.000  Stftek  Patronen  Torbanden. 


Als   gegen  Ende   des  Jahres  1889 
das  Gewehr  „Waüace-Lee''  zui 
sofort  beim  Kriegs-Ministerium  die  Einholung  aDer 
modeile  kleincalibriger  Bepetierwaffen :  <L  L  das  Maanlieher-Gewehr 
reichisch-ungarischen    Armee   und    des    deutschen  Heeres,    das 
Letel-Gewehr,    das    schweizerische  Gewehr   tob  Schmidt,    das 
Gewehr  und  jenes    ron  Krnka,    um    so    vergleichende  Versuche   in 
Umfange  durchfahren  za  können.  Bei  dieser  Gelegenheit  wurde  auch 
Scheidung   Ober  die  Aussprüche   der  Gewehrcommission   angerufen,  ob 
Hinblicke  anf   die  stetigen  Fortschritte    in    der  Waffentechnik  nicht 
wäre,  vorerst  das  bestehende,  vorzügliche  Martini-Henry-Gewehr  durch 
nea*r  Läufe  zn  einem  Kleincaliber-Gewehr  ohne  Bepetition 
erst  dann,  wenn  das  anscheinend  vollkommenste  Gewehrsystem 
letzteres  für  die  Xeubewaffhung  der  rumänischen  Armee  zn  bestimmt 
Anschauung  beruhte  auf  der  Thatsache,   dass   die   soccessive   in 
Armeen  eingeführten  Repetiergewehre  kleinen  Calibers,  bald  nach  ihrer  Ai 
schon  wieder    durch    vervollkommneter«  Systeme  überholt  wurden; 
ein  Stillstand   vielleicht   erst  dann   abzusehen,   wenn   es  gelänge,  eine** 
leistungsfähige  Bepetierwaffe  zu   schaffen,   bei  welcher  etwa  der 
Bewegung   des  Verschlusses  herangezogen,    weiters  das  Gewicht   der 
durch   den   Ersatz    ihrer  Metallhülse    durch   eine   verbrennliche 
dichtendem  Metallboden  bedeutend   verringert    würde  etc.  etc.    Die  Wi 
der  Ansichten  in  der  Caliberfrage  ist  am  besten  dadurch  charakterisiert, 
man   noch   vor  kurzem   den  Caliber   von  7~5wim  als   den   zulässig 
erklärte,    während  jetzt  schon  Mauser  und  nach  ihm  Mannlicher  Geveta' 


K 


Notizen.  193 

nur  6'5mm  Caliber  zum  Versuche  brachten  und  vorzügliche  Resultate  zu  ver- 
zeichnen hatten. 

Dieser  Umstand  führte  nunmehr  aber  dazu,  dass  das  Artillerie-Comite' 
—  entgegen  den  Anschauungen  der  Majorität  der  Gewehrcommission  bezüglich 
einer  transitorischen  Behandlung  der  Frage  —  den  Antrag  stellte,  der  Truppe 
sogleich  eine  entsprechende  Anzahl  von  Gewehren  der  gründlich  erprobten 
Concurrenz-Systeme  Mauser,  Mannlicher  und  Dodeteau  (alle  mit  6*5mm  Caliber) 
zur  praktischen  Erprobung  im  größeren  Umfange  zu  verabfolgen,  um  sodann 
eventuell  eines  dieser  drei  Modelle  zur  Einführung  bringen  zu  können.  Diese 
Maßnahme  soll  eben  im  Zuge  sein. 

So  berichtet  die  „Revista  Armateiu  in  einem  längeren  Aufsatze  des 
laufenden  Jahres;  seither  ist  nichts  näheres  darüber  bekannt  geworden, 
als  dass  neuestens  von  der  Annahme  eines  Mauser-Gewehres,  Caliber  665mm 
die  Bede  ist. 

England  1). 

Bald  nach  Ausgabe  der  ersten  Gewehre  aus  der  Massenerzeugnng  an 
die  Truppen  erhoben  sich  zahlreiche  Klagen  über  die  neuen  Waffen,  welche 
im  Parlamente,  wie  in  der  Presse  einen  lebhaften  Kampf  entfachten.  Namentlich 
die  „  Times"  versuchte  in  einer  langen  Reihe  von  Artikeln  zu  beweisen,  dass 
das  Gewehr  ganz  unbrauchbar  als  Kriegswaffe  sei;  ähnliche  Angriffe  brachte 
der  Deputierte  Mr.  Major ibanks  im  Parlamente  vor  und  wollte  zur  Prüfung 
der  Waffe  einen  eigenen  Ausschuss  gewählt  haben,  drang  aber  mit  diesem 
Antrage  nicht  durch.  Im  Verlaufe  dieses  Rede-  und  Zeitungskampfes  erklärte 
der  Kriegs-Staatssecretär  unter  anderem,  dass  das  neue  Gewehr  durch  eine 
selbständige  Commission  aus  einer  Reihe  von  geprüften  Systemen  gewählt 
and  hierauf  erneuert  in  mehreren  heimischen  und  auswärtigen  Stationen  erprobt 
worden  sei.  Als  die  eingelaufenen  Berichte  günstig  lauteten,  wurde  von  den 
leitenden  Militärbehörden  einstimmig  das  neue  Modell  beantragt  und  hierauf 
eine  größere  Zahl  fabriksmäßig  erzeugter  Gewehre  an  die  Truppen  ausgegeben, 
deren  Bemerkungen  noch  vor  Beginn  der  Massenerzeugung  geziemende  Berück- 
sichtigung fanden.  Der  Generalstabschef,  General  Redvers  Buller,  bemerkte 
in  dem,  ihm  erneuert  abgeforderten  Gutachten  vom  14.  November  1890,  dass 
die  ihm  bekanntgewordenen  geringen  Mängel  der  Truppengewehre  nicht  dem 
Systeme,  sondern  der  Unvollkommenheit  der  ersten  Massenfabrication  zur  Last 
fallen  und  nicht  gröber  seien,  als  die  seinerzeit  beim  Martini-Henry-Gewehr 
Qberstandenen  Kinderkrankheiten.  Hieher  gehören  die  Brüche  von  Schlagfedern, 
Verschlussköpfen,  Erschlaffen  der  Magazinsfedern  u.  dgl.  m. 

Aber  auch  die  Gewehr-Commission  fühlte  sich  verpflichtet,  den  gegen 
sie  gerichteten  Angriffen  entgegenzutreten,  was  seitens  der  militärischen  Glieder 
derselben  (Generalmajor  Smith,  Oberste  Haiford  und  Slade)  in  einem 
Rapporte  an  den  Kriegsminister  geschah.  Darin  waren  aus  den  Kritiken  der 
w  Times"  und  sonstigen  Bemängelungen  31  Fehlerpunkte  zusammengestellt 
und  jeder    derselben    eingehend    erörtert.    Nach  einer  kurzen  Entwicklung  der 


f)  Quellen:    Diverse  englische  Blätter.    LöbelTs  Jahresberichte  pro  1890 


194  Notizen. 

Geschichte  des  neuen  Gewehres  erklären  die  genannten  Experten,  dass  sie 
im  vollen  ßewusstsein  der  Kriegsbrauchbarkeit  der  vorgeschlagenen  Waffe  auch 
die  volle  Verantwortlichkeit  für  ihren  Antrag  übernehmen.  Dabei  sei  jedoch  die 
Munition  ausgenommen,  nachdem  die  Commission  in  dieser  Angelegenheit  ohne 
Einfluss  war«  und  mit  gegebenen  Verhältnissen  rechnen  niusste.  Bei  ihm 
Versuchen  mit  dem  neuen  Gewehr  gab  es  keinerlei  Schwierigkeiten  an  d<r 
Munition. 

Wenn  also  die  ersten  an  die  Truppen  ausgegebenen  Patronen  mangelhaft 
waren,  indem  sich  der  Geschosskem  oft  vom  (Nickel-)  Mantel  trennte  und 
auch  das  damalige  rauchlose  Pulver  nicht  vollkommen  entsprach,  so  kann  dies 
ebenfalls  nur  den,  bei  jeder  ersten  Massenerzeugung  vollkommen  neuer  Artikel 
des  Kriegswesens,  unvermeidlichen  Kinderkrankheiten,  niemals  aber  nur  des 
System  zugeschrieben  werden.  Übrigens  sind  die  ersten  Patronen  durch  bessere 
einer  späteren  Erzeugung  ersetzt  worden;  die  Munitionsfrage  scheint  indessen 
auch  heute  noch  nicht  befriedigend  gelüst  zu  sein. 

Auch  an  dem  Gewehre  wurden  einige  Verbesserungen  angebracht,  welch* 
den  bisher  gemachten  Erfahrungen  mit  dem  in  120.000  Exemplaren  herge- 
stellten ersten  Massenproducte  Rechnung  tragen,  ohne  das  System  zu  ändern. 
So  wurde  unter  anderem  das.  für  Entfernungen  über  1.900  Yards  bestimmt*, 
seitliche  Visier  weggelassen  und  die  höchste  Aufsatzstellung  auf  diese  Distanz 
beschränkt  (nach  anderen  wird  dieses  auf  die  rechte  Seite  verlegt ),  das  Eon 
etwas  geändert,  ebenso  die  Sicherung  (Sperret  modificiert,  das  kurze  Bajonnett 
durch  ein  längeres  Säbelbajonnett  ersetzt,  endlich  als  wichtigstes  das  Magazin 
für  die  Aufnahme  von  10  Patronen  mach  Tafel  24,  Fig.  l)  —  statt  d«r 
bisherigen  8  —  und  zur  leichteren  Füllung  eingerichtet;  dagegen  wurde  dem 
Manne  das  zweite  volle  \  Reserve-  )  Magazin,  welches  er  nur  zu  leicht  verlier** 
konnte,  abgenommen.  Letztere  etwas  erleichterte  Construction  hat  nun  di* 
Bezeichnung  ..Marke  1IU  erhalten,  zum  Unterschiede  von  der  ersten,  mn 
„Marke  I"  benannten  Erzeugung  des  neuen  Gewehres.  V.»r  der  Ausgabe  v.r. 
Gewehren.  Marke  II,  wurde  dieses  Muster  neuerdings  von  einem  Ausschuß 
unabhängiger  Fachmänner  überprüft  und  nunmehr  -  erneuert  —  als  be*> 
Waffe  der  Welt  erklärt.  Immerhin  bleibt  es  nicht  ausgeschlossen.  dass  n 
Laufe  der  Zeit  iwch  weitere  Verbesserungen  eintreten  werden,  wie  denn  bi*h-r 
auch  sch»»n  die  Fabricatb-n  der  einzelnen  Bestandteile  wesentlich  an  V.«L- 
kommenheit  ireW"iinrii  hat.  Ist  man  doch  beim  Martini-Henry-Gewehre  beer* 
auch   schon   hei  der   „Mark"  VI**   angekommen. 

V.»n  dem  Uepetiergewehr.  Marke  II,  li.-gt  bislang  weder  eine  nähr.v 
Beschreibuiii:.  n.-ch  Aiw  Zeichnung  v.T.  indes  bleibt  das  C.instructionsprinci: 
de>  srewählt-n  Tvj-s  unverändert .  wornarh  das  en&rlische  Infanterifge*>hr  ft: 
Fin.'»lnhtdi:ns: .  mit  einer  Maira;'in>füllung  \"ii  in  Patronen  als  Reserve  f:r 
gewi><.»  ri.-f.-1'h: -*in- -nt»-:i;*-  bestimmt  M.  I»»-r  Cvlind.'rv'-rschluss  ,  nach  Lee-Sj«*ri 
tiii-i«  t  s-iu  Wi-ieriairer  .in  d-r  r»M'hieii  Gehäusewand.  was  nach  den  Verssi'h-r 
v.-n   Mi»-::  'ind  Thi-'.  aN  umriin^tiir  für    die  Treffsicherheit    anzusehen  wir* 

Ha:  der  Mann  in  «jefahrlich-r  Laire  seine  Maga?inspatr«»neu  verschvssrt 
so  U-ib:  ;ii:.-.  :';r  «li-  Y -rt— -tyiiiitr  d-s  F.-uvrs  nur  da>  Lad»n  einzelner  Patr-arf 
bi<  -r  wi-d-rZ«-::  ünd-t.  da-  Miiga^in  mit  I-s.-n  I'atr- n->n  ;*.u  füllen.  Man  kiai 
al>.  ii->  W".i^.-  nirbt  al>  l\ir  Pakt-tladung  c- n>:n:i»-r:  ansehen  und  UBtrr- 
sc!i-i«i--t  •*!•■  <;.-h  Iiier.ii  nicht  \\->-nti:.h  v.-n  'Jewehreii  mit  ViTdersohaftsmajrai- 


Notizen. 


1H5 


zu 


Ea  erübrigt  Doch,  einige  Worte  über  das  englische  Schi*[ipi aparat  rC<»rd 
zu   sagen.    Die  bezüglichen  Angaben    sind    einem  Vortrage  des  Pulverfabriks- 
Urectors,    Major    CL  H.  Scott    (auszugsweise    in  Nr.  3059   v.  J.   1891    der 

public  iert)  entnommen.  Dasselbe  bat  seinen  Namen 
nach  der  Form  des  Kornea  (schnürl-  oder  drahtartig}  erbalten  und  unterscheidet 
sich    vom  Nobel-Pulver,    reete  Ballistit  oder  C/89»  dadurch,    dass  unstait 

t Auflösung  von  löslicher  Schießwolle  in  Nitroglycerin  eine  darin  unlösliche 
Scbießwolle  oder  überhaupt  höchste  Nitrirungsstufen  von  Nitrocellulose  in 
II  oder  Acetic-Äther  gelöst  und  zum  Nitroglycerin,  in  Verbindung  mit 
irgend  einer  Substanz  zur  Herabsetzung  der  Brisanz,  wie  Lampenruß,  Graphit, 
Tannin  n.  dgl.  m.  beigemengt  wird.  Der  hierauf  entstehende  gelatinöse  Stoff 
wird  in  die  Form  von  dünnen  Drahtstängelchen  von  beliebigem,  der  Feuer- 
waffe angepaßten  Durchmesser  gebracht.  Laboratorium-Versuche  haben  die 
Widerstandsfähigkeit  des  Cordite  gegen  Temperaturen  vom  Gefrieren  bis  +  200°  F 
erwiesen  u.  z.  ohne  nennenswerte  Beeinflussung  seiner  ballistischen  Wirkung1). 
Gegenwärtig  steht  es  unter  dem  indischen  Himmel  in  Erprobung  und  verhält 
sich  bis  nunzu  gut. 

Das    216  Grain  (14y)  schwere  Kupfernickelmantel-  M  neuen 

im)  Gewehres  erhält  mit  seiner  Corditladung    eine  Mundungs- 

schwindigkeit    fon    2*900    Fuß  ( 670*6*» ')   bei  einem    maximalen    Gasdrucke 

•  •11    18    Tonnen    pre   Qnsdn  hj    pro    Quadrat-Centimeter).    Auf 

>0    Yards    (914«»)     bfctrigJ     die     mittlere    Abweichung    des    Geschosses 

1    Fuß  (80 


Russland. 

Der  Prikas  Kr.  124  vom  %%t  Mai  (a.  St.)  brachte  die  Kunde,  dase  der 
wser  am  16.  April  die  Einführung  eines  neuen  Magazinsgewehre*  kleinen 
Calibers  für  die  Paketladung,  sowie  der  zugehörigen  Munition  und  des  Laders 
genehmigt  und  angeordnet  habe,  dass  dieses  Gewehr  unter  dem  Namen  r3  Iiiliin 
Gewehr  IC.  1*91"  erzeugt  werde.  Gleichzeitig  haben  alle  Detailänderungeu  des 
genannten  Modelles,  welche  wäbrend  der  Größerzeugung  in  den  Waffen f ab riken 
Ministerium  als  nothwendig  erklärt  werden,  in  vornherein  die  kaiserliche 
enehmigung  erhalten. 

bei   die    Einzehiheiten    der  Construction  und  Schussleistung  des  neuen 
e  weh  res   i~  t  wenig  bekannt  geworden;    man   weiß  nur  so  viel,    das* 

isaelbe    den    Caliber    von    7*62fliffl  *),    einen     Cylinderverschluss    mit     Dreh- 
ind  ein  Magazin   im  Mittelschaft   für  5  Patronen  besitzt,  welche  aus 
nlich   wie  tmin  belgischen  Gewehr  M.  1889)  eingefüllt  werden, 
ttrone  ist  ca.  19mm  lang   und  setzt  sich  aus  der  messingenen,  flasehen- 
Vrmigen  Hülse  mit  vorspringendem   Randt    von   ca.    SS' 6mm   Länge    und    ca. 


')  Beim  l$pfüudigen   !  iütze    ergeben  1  Pfund  15  t'nzen  Cordite    dt- - 

Ei-tung.  wie  die  normale  P:it^  4  Pfund  Schwanpulver, 

*)   Da  eine   russische   Linie   der  lehnte   Theil  em   englischen  (25  4mm) 

nmenden.     maischen    Zolles    ist,    §o    betittt  oiengewebr    7  6?mm 

A    i 


IM 


N  o  t  i 


lOjf                ,    der    LaJuu  upd  <|*m   EcfAr- 

nickelumntel-'                   (mit   konischer  g     von                   ,m» 

Länge    und  13:5</  Gewicht  zusammen.    Der   stählern  tu    bat  dM 

flach  gewölbten  liückeu   und  umtr^  tUtbaltar,  ist  ai 
beiden  knrzen  Seiten  behufs  Erzielung  des  Federas  eingeschnitten  und  in  mm* 

Mitte  parallel  zur    UbBgi    zweimal    geschlitzt:  Mrägrt    - 

Handhabung  des  Gewehres    dürfte    ahnlich    erfolgen  tu   belgische 
Mausergewehres  M.  1889. 

Das  neue  Triebmittel  wird  in  der  Pulverfabrik  zu  ,^  4*f*i 

Betriebseröflnung  schon  Anfangs  des  Ja i  gefunden  hat  on  •  fc#i 

voIImqi  Betrieb  pro  lag  rund   i.SÖökg,   bei    Einfühi  ab* 

ca.  1.900  —  2.000%  fertigstellen  kann.  Über  die  Zeitdauer  für  die  xTnnliririlTnwg 
lassen  sich  im  dl  kein«  Bchätzungau  anstellen.  Bekannt  ist  nur,  d&sa  im 
vorläufig  30*5  Millionen  Kübel  hiefür  verfügbar  *ind,  von  welchen  20 
im  Eitra-Ordinariuuj   pro   1891,  10  5  Millionen  in  jenem   ,  -    <i  eiiigegui; 

waren.  Überdies  sind  in  den  Gewehr-  und  Munitionsfabriken  schür  aig* 

Zeit  Vorbereitungen  personeller    uud    materieller   Natur  zur  Hassan  an  ftfügn^ 
der  neuen  Gewehre  und  Patronen  tfetroffnii  worden. 

•reff  der  Durchschlagskraft                hosses  ist  dei  rhefi*  \ 

ntnehmen ,    dl  hm    t 

Mündungsgeschwindigkeit,  auf  300m  Entfernung  noch  20  au:  Abitoc 

stehende  Tann»*nbretter  von  l  Zoll  Dicke  durchschlägt  und  von  io  Schi*« 

schließlich  noch  im  M     Brett  ein  Geschoss  stecken  StahlpUön 
ergab  »ich  ttfcchfttefaeiMiefl  Resultat : 


Ziel o b j  t 

Scbassdistanz  in  8                   ( 

#00                      800 

100 

Chrom  stahl- 
Platten  aus  der 
Fabrik  Ischevaka, 
i  der  Stärke 

7 

Iferkbare  sT.ur                       Grflbfhen 

5 

«r^irii.r                 Bedeutend 
Merkbare  Spur  1        mUnA 

Dnnrtigv*chtig*a 

9  mm 

Durehgeachlagen 

aus  gewöhnlichem 
von  der  Stärke 

1  tl  '$ 

Eindruck                          Durchgeschlagen 

38  mm 

DurchgebChli- 

Tragbar 

dr                                    H^lc 

mm  Dick. 

iert  und 
Schick 

iere  Platt« 
in  der  rü 

leiri 

schlagen 
ck  wärt  igen 

tietr 

. 

Notizen. 


Italien. 

Wenn    auch    der   frühere  Kriegs-Mini.-ter  im  V  -rjahre  erklärt  hatte,  die 

Einführung  eines  neuen  Gewehres    kleinsten    Calibers    mit    Rücksicht    auf   die 

■hin   schwer  belasteten  Staatsfinanzen     -    trotz  günstiger  -reaultate 

tiitt  einem  solchen  Gewehre  —  auf   eine    später*    Zeit  verschieben  zu   wollen, 

nachdem   das    umgestaltete   10'35min  Repetirgewehr  M,   1870  87   den    fremd* 

ländischen  Waffen   ebenbürtig  sei:    hat  sich  der  gegenwärtige    Kriegsmini H 

seiner  sonstigen  Rücksichtnahme  auf  die  ökonomische  Lage  des  Landes, 
taßftflCfa  beinüssigt  gefunden,  vom  Parlamente  für  die  Neubewatfnung  einen 
Specialcredit  auf  das  Extra-Ordinarium  1891 — 92  anzufordern.  Derselbe 
urde    auch    in    der    geforderten    H  4    Millionen    Lire    für    die    Er- 

zeugung   von    Gewehren,    Munition,    Zugidiör,    Rieuizeug    etc.    bewilligt    und 
sprach    sich    der   Motivenbericht    des  Ministers    über    seine   Verwendung    kurz 
ndermaßen  aus: 
Er  hofft,  im   Februar  oder  Anfang»  März  1899   mit  der  Herstellung  des 
Gewehres  beginnen    zu    kennen    und    mit    den  verfügbaren  4  USD 
»0.000  Gewehre  la   80   LirH   fertig   EU    bringen,    Für    die    I  langt  eine 

Jahresqaote  von  etwa  8  Millionen  jener  Summe  zur  Ausgabe,  welche  normal- 
nassig  mit  20  Millionen  im  ausserordentlichen  Budget  für  Armierung,  Befesti- 
gungen etc.  eingestellt  sind.  Mit  dieser  Quote  können  jährlich  100.000  Gewehre 
tiggestellt  werden,  so  dass  in  3—4  Jahren  die  Ausrüstung  der  Infant 
stehenden  Heeres  fertig  wäre  und  in  weiteren  2  Jahren  die  Mobümiliz 
unbewaffnet  Werden  konnte.  Wird  Italien  während  dieser  Zeit  in  einen  Kf 
verwickelt,  so  marschiert  die  Armee  mit  dem  vorhandenen  <  ca,    l*B  Milli  j 

terli- Vitaligewehre   iM.    1870/B7)   aus,     welch«    oodi    immer    eh 
megswaffe  bildet.  Der  Kriegsminister  gedenkt  zuerst  die  Alpini  (45.000)  mit 
lern  neuen  Gewehre  zu  bewanViu  B ■  •dann  die  einzelnen  Corps  mit  ihren  Rrv 

alten,  um  auf  diese  Weise  die  Munitionsverschiedenheit  in  den  Corps  aus- 
hließen.  Von  der  gemischten  Bewaffnung  im  Heere  ist  nichts  zu  besorgen, 
da  das  eine  Gewehr  noch  sehr  gut,  das  andere  butwü  ist. 

IMreffs  der  Znlässigkeit  der    sofortigen  Erzeugung    «1er  neuen  Gewahre, 
rtefl   der  Minist «r  darauf  hin,  das>  dii  tötete  Fabricatiuu  von  Gewehren 

u^tliwf-ndig  sei,  um   für  die  verbuchten  3  Millionen  Streiter  Waffen  zu  schaffen, 
I   nur   1*5  Millionen  Bewehre  vorbanden    sind;    die    Folgen    einer 
Herten  Einstellung  der    Arbeit    bis    zur    Ergründung    einer    idealen  Waffe 
.     er    nur    anderen  zur  Verantwortung  überlassen.    Da  während  der  Her- 
stellung   der    n*uen    Gewehre    noch    genug    M.    1870  ^7    ii^prtierer  verfügbar 
so  ist  von  einer  Überraschung  durch  Krieg  nichts  zu  fürchten. 

Welches  ist  nun  das  neue  Modell?    Nach    den    spärlichen    Nachrichten, 
le  hierüber  in  der  Fachliteratur  und   sonst   zu  erlangen   sind,  hat  sich   Ir 
ür  den  Caliber  von  fr&mm  to  italianou   sagte  einmal  gar  6*05' 

Jr  die  Paketladung    mittelst    Rahmen    zu  6   randlosen   Patronen    (Figur  7); 
ndlich    für     einen    Cvlinderverschluss    mit    Drehbewegung    und    VerrieirHung 
durch    zwei     Stützwarzen     im     Verschlusskopfe    enr  Bezüglich     der 

ballistischen  Leistungen  spricht  man  von  Anfangsgeschwindigkeiten  ron  7O0M 
und   darüber 


/ 


198  Notizen. 


Dänemark f). 

In  Ergänzung  der  Beschreibung  des  dänischen  8mm  Gewehres  M.  1869 
im  Hefte  der  „Mittheilungen a  vom  Jahre  1890  erübrigt  heute  bezüglich  fe 
Waffe  selbst  nur  die  Darstellung  des  Zugprofils  (siehe  nebenstehende  Fif«), 
sowie   die  Beschreibung  des   damals  noch  nicht  bekannten  Aufsatzes  und  & 

Anführung  einiger  Conetructioni-De- 
tails.  DerAnfsatz(Taf.249Fig.2v.s; 
besteht  aus  dem,  am  Laufmantel  be- 
festigten Fuß  /  und  dem  Bahmeo  t 
mit  dem  Schieber  *,  welch  enfcnr 
auf  dem  Fuße  mittelst  der  flieh« 
/     //  X\  i  "N/  K\  Aufsatzfeder,    liegend,    oder    in  «rf- 

Vj  /^S^e\  \  rechter      Stellung       stabü      ersah* 

wird;  dann  dem  rechtwinklig  aufta 
Rahmen    sitzenden    Standvisir  t  flr 
die  Entfernung  von  250  m;  lebten 
kann    noch    gegen     alle    Ziele   tftf 
viertel  Mannshöhe  bis   300  m  Diu» 
benützt    werden.    Die  Eintheikng  tt 
auf  beiden   Schenkeln   des   Bahn*, 
und  zwar   sowohl   auf  der  nach  rückwärts,    als  nach  vorne  sehenden  Fliehe 
derselben  eingeschlagen  und  gilt  schon  für  das  Schießen  mit  schwachraachenfti 
Pulver  inländischer  Erzeugung.    Links    stehen  auf  der  Bückseite  die  gerate, 
rechts    die    ungeraden    Ziffern    der,    hier   von   400m    bis    14    Meterhunderfc 
reichenden  Aufsatztheilung,  wobei  auf  400m  der  Schieber  s  ganz  her&bgelusa 
und  der  Bahmen  schon   aufgestellt  ist ;  diese  zweite  fixe  Aufsatzstellung  kann 
gegen   mannshohe   Ziele    noch    bis    500m   angewendet   werden.    Die  TordeR 
Aufsatztheilung   von  15  bis  21  Meterhunderte   ist  in  umgekehrter  Weise  tf- 
geordnet.  Der  Schieber  s  wird  durch  einen  innen  federnden  Haken,  der  in  die 
Distanzkerben    am    linken    Bahmenschenkel    einschnappt,    in   jeder  An/satt- 
Stellung   festgehalten;    sein    mittleres    Grinsel  s   wird    beim    Zielen    über  dtf 
obere  Korn   k  (Fig.  4)  bis    1.400m,  sein   seitlicher  Einschnitt  g  zum  Kicht*D 
über  das  seitliche  Korn  K  bei  Entfernungen  über  1.400m  benützt. 

^.     T  ,     „ ersten     „  „     712 

Die  Lange  der  Visierlinie  beträgt  im  .-—  Falle  — —mm. 

B  &  zweiten  619*3 

Im  Übrigen  ist  der  vorjährigen  Beschreibung  des  Gewehres,  Verschluss- 

und  Repetiermechanismus,  nichts  beizufügen,    außer    einigen  erst  jetzt  bekaurf 

gewordenen  Constructions-Details :  Gewicht  des  Gewehres  ohne  BajonnetU'^ 

bis   4*36ä*<7,    Länge    desselben  -r—  Bajonnett   -^rzrzjnm,  Lauflänge   836»«* 

ohne  1.330 

Länge  des  gezogenen  Bohrungstheiles  761  mm,    des  Laderaumes  75fliw.  * 

Laufmantels    748mm,      Metallstärke     des     letzteren    08mm.    Gewicht  J* 

Bajonnetts  230 — 250#. 


!)  Quelle:  „Müitaert  Hdikrift*,  1.  Heft?  1891 


^ 


i  i  e  n. 


IM 


I 


Erw&hnimg   verdienen    ePbcar   die  zn- 

<n   Munition,  Über  welche   im  Vorjahre  nur  ganz  allgemein   berichtet 
erden    tos  •  nd  von   vergleichenden  Sehießversuchen  mit  Pari 

OD    Rubin.    Heb ler    und    solchen     mit    inländischem    Pulver    gelang 
rhlietilich ,    ein  Gewehrpulver    zu    finden ,    von    welchem   b*j  in    ein- 
ige eingepresat,  ein  Geschwindigkeit    Yf 
run<i                        2,500   bff      'Jon  Atmosphären    Gasdruck    lieferten.  Von  den 
ben  Ffthrangaartan  der  I                   währt*  sich  ein  086mffl 
BHekelfaipfer-Legte               A7 -)- 80  Cw)  am  besten  und  setUe 
sich  sonach  die  erste  Patrone  (X.  1881»,  Taf.  24.  Fitr.  5)  zusammen  aus  der« 
mit  comprimiertem   „Neuen   G«'wehrpulverJ   gefüllten,  Hölse  (mit  Wulst  > ,  und 
dem  direct  darauf  gesetzten  Wetehbleig              mit    ffupfemiclcehnantel  (ohne 
Wttang)  und  Expansmnsh-dilung.    Thr  Gewicht  ,   wovon  15  * 

\Qmm  Llnge  und  Dnrcbmes 

\g  auf  die  Pulverlad  um:,  ier  K<«-t  auf  die  bekapaelfe  Patronenhülse  entfielen; 
re  I  um. 

Mittlerweile   war   einerseits    die    Frage    der    Neubewaffinusg    spruchreif 
worden,  Anderseits  aber  ans  den  Auslande  die  Kunde  von  der  b»  verstehenden 
ler  b»  i  »Igten  Einführung  fflgsf&bigea  Schieß- 

räparates  mit  geringer  Rauchentwicklung  auch  nach  Dänemark  gedrungen,  10 
es  nahe  lagt  die  biev-ui   zu     erhoffenden   Yortheile    y  Kauchmangel ,    gl 
rasanz'i   gleich    beim    Denen  BflMi  Gewehre  zu  u,  d,  b.  noch 

dessen  allgemeiner  ausgab«  auf  eine  neue  Patrone  zu  übersehen.  In  verhältnis- 
iäiiig   kurzer  Zeil  rhaben,  indem  bald  ein    Pulver  heimiaehei 

rzengung  vorlag,    v\n   well  I  in    unverändert   gebliebenen    Nickel- 

anNL  eine   fteechwindigkait     I",,   von   ftOOm,    d.  h.   ro=  624i» 

rtheib;  dass  der  mittlere  Gasdruck  300  Atmosphären  (t)  steigt. 

ehta  dieser  niederen  Gasspannumr  lag  die  Versuchung  nahe,  durcli 
ehrung    der    Ladung    einen    wetteren    Gewinn  an   Bahnrasariz  zu 

man   si<  1»  na  eh  reiflicher  Überlegung  nicht  dazu  verleiten,  die 
auftretenden  Gasdruckes    einigen  Metern   bestrir) 
umes   /u  opfern,   nnaomibr,  als  man   ohnehin  beim  rauchfreien   Pulver  eise 
adettte  \\    erhielt,    welche    in    dieser    Richtung    das  dän 

ewehr  in  die  erste  Reihe  der  modernen  Kriogawaffeti   stellt.  Diesbezüglich   sei 
am  RctfTUMte  dieses  Abschnittes  npcwth&i  iießUfel  desselben  (bei 

nwendung  seiner  beiden  Patronen )  verwiesen  und  nur  noch  bemerkt,  dass 
ie  AttfeatzthaUuig  ftckon  der  Patrone  mit  schwach  rauchendem  Pulver  entspricht; 
das  Gewicht  d-r  letzteren  boMgl  BOy. 

Über  das  d  &  n  i  s  c  b  *  ra  ie   Pul  v  e  r  hat  nun  Capit&n  E.  P  r 

in   der   krtegawiaaemrcliaftlicheii    Gesellschaft   zu   Kopenh;  reu 

rag  gehalten«  aus  dem  nachstehende   Daten  entnommen  seien. 
Zunächst    bemerkte    Hauptmann    Pryti,    dass   auch   beim    dänischen 
uiver  keine  absolute  Rauchfreiheit «  sondern  noch  immer  eine  .  uch- 

olke  vorbanden  sei,  welche    aber    so    dünn    and    dun-  (Uli,  das? 

lbst  im  Schnellfeuer  einer  Compagnie  oder  einer  Mitrailleuse.  vor  der  Frort 
rasch   vprschwindender  Srhlejir  "Uf  r  auf  40(  I 

iclit  mehr  sichtbar  ist  und  auch  das  Zielen  dur 
>*r  Knall  des  einzeln  n  ist  wohl  nicht  schwächer,  aber  kürzer  und 


200 


Notizen, 


■ehtrfer,  ala  beii  rmm 

die   stiiii  mp-ii,   namentlich    eiu  durrhiudriaftt 

Gtarocfc  dal   Q  ig-r    im  Anfang1   t  n,   man 

b  daran. 

Die    Einwirkung    auf    das    Gewehr    war    nicht   grotfer,     aU     s» 

ii  bestätigt  wurde,  da  -htm 

00  Bchflftae  iremacht  wurden»  ohne  dass  dieselben  unbrauchbar  warn 

b   det   urib«  'lautenden  Rückstande«    macht*- 

tiuig.  dass  ungereinigte  Bewehre  nach  24  Stunden  eine  l  Koatbttaaf 

in  der  Bohrung  zeigten,  weshalb  die  Reinigung  des  Laufes  noch  am  flrbirfttay 

als  rmthwendig  erklärt  wurde. 

ii  eigentliche  Erprobung  des  rauchfreies  Pulvera  aus  dem  n»Q*o  hat 

>hre  M.   1880,    welches    zuerst    auf  Patronen    t  nmiertem   P&]r*r 

Urne  basierte,  begann  im  Mai  181*0,  als  d  rgegangeo  :eii  *&* 

inländischen  Productes    in  Vergleich    mit    dem  Pulver  von   \\ 

die  Entwicklungsfähigkeit  reo  dargethan  hatten  und  <s   •.-• 

die  gefordert»    ßeachoaa* Anfangsgeschwindigkeit  von   600m    zu   et 

Ermittlung  der  Sduissehineiite   und  der  Pr. 

ie  1.000  ,   ,  i  im 

— — — w    ^  n  ah  iregen— — —  -- —  a  

1.00t»  bis  2.800  itben  Ins«  i   Ai;m. 

Als   wichtigstes  Kriterium  für  diu  Triebkraft  und  WirkungsgleichVtt 

wurden  die  Messungen  der  Geschossgeschwindigkeiten  bei  B 

angesehen   und   hienaeh  die    geeignetste    Ladung    befltima  Jw 

füllte  die  Patronenhülse  nicht  ganz  aus,  so  dass  man   verschiedene   Ladung»* 

Variationen  versuchen  konnte,  um  die  augestrebt 

Btbweren  Nickatm  vor  dir  Mündung  von   mindrsVtt» 

600m  zu  erhalten,  welche    Geschwindigkeit   bei  der  ,    Patnoi 

mit  Dompri&iertem    Pulverkern    (mit  axialem  Zehrloch)  525m    betragm  hat* 

bc  Fortschritte  die  Entwicklung  des  dänischen  rauchfreien  Pulvers  n.> 
ist    i  leben,   dass    die    erste    kleine    Probe    im    Februar   iHin)  nv 

480?»  Geschwindigkeit  Lieferte,  während  man  im  April  695,  6£» 
bezw,  589m    als    Mütelwerthe    erhielt    und    im    Juni ,    a  abrikimaiift 

ngimg    im   (ränge   war,    bereits    da  itrebte  Ziel   v  r^Kit 

bau*    MM  enriei   lieh  die  Entzündung  und  Verbrennung  d<  n  Pmfat» 

,d    gleichmäßiger,     als    beim    schwarzen    Pulver,    wo    die    gr< 

ahwindigkeitameesuiig  gewöhnlich  r2  bis  lös  -ih^inu 

M  auseinander  lagen,  wogegen  diene  Differenz  beim  .  o  Puiitr 

bis    H    und   nur   selten    an    10   >*bs    |2fN 

Nicht  uninteressant  gestaltete  si<b  das  Messen   der  0esch0i6gc*chwi»ä%» 
kälten  an  einem,  successive    verkürzten  Gev  irobei    sieb    in    Serien   n 

IC   Schüssen,   mit   stärkeren     Patronen    folgende    Mün.s  windigk 

ien : 


Laaflinge,  in  cm 

Sl  i 

. 

;,n 

40 

so 

10 

M 

8Ü ' 

g$fl 

- 

Notizen. 


201 


Mindestens  ebenso  wichtig  für  die  Beurtheilung  eines  Schießpräparates, 
dessen  Geschwindigkeit  ist  die  Brisanz,  welche  ihren  Ausdruck  in  den  Gas- 
kmessungen  findet.  Leider  besteht  hier  kein  Vergleichungs-Maßstab  für  die 
chiedenen  Angaben,  da  in  jeder  Armee  andere  Apparate  für  diese  Ermitt- 
en  angewendet  werden.  Wenn  auch  die  meisten  derselben  auf  dem  Stauchen 
Kupfercylindern  beruhen,  so  differieren  sie  dennoch  hauptsächlich  in  den 
snsionen  und  dem  Materiale  dieser  Cylinder,  in  der  Lage  des  Druck- 
pels  am  Laufe  etc.  Und  so  können  dem  Forscher  alle  ziffermäßigen 
aben  insolange  keinen  besonderen  Nutzen  bieten,  als  nicht  über  die  Arten 
Druckmessung  Klarheit  herrscht,  bezw.  in  allen  Heeren  —  analog  wie 
i  Chronographen  von  Le  Bouleng*  —  unter  gleichen  Verhältnissen 
beitet  wird. 

Bezüglich  der  dänischen  neuen  Patrone  sagt  nun  Hauptmann  Prytz 
einem  Vortrage,  dass  bei  2'2g  Ladung  mit  einem  seitlichen  „Crusher" 
zu  2.500  Atmosphären  als  Gasspannung  gemessen  wurden  und  man  sich 
dieser  Brisanz  vollkommen  befriedigt  hält.  Jedes  Gewehr  wird  aber  mit  3 
tärkten  Patronen  (2'4$r)  auf  seine  Haltbarkeit  beschossen,  wobei  man  eine 
ihossgeschwindigkeit  von  638m  und  einen  Gasdruck  von  2.900  bis  3.000 
osphären  erhält,  welch  letzterer  vereinzelt  annähernd  auch  von  normalen 
onen  erreicht  werden  kann.  Bei  zwei  Gewehren  wurde  durch  allmälige 
ingssteigerung  das  Bersten  absichtlich  herbeigeführt  und  dabei  auch  schuss- 
e  die  Gasspannung  und  Geschossgeschwindigkeit  —  mit  nachstehendem 
jbnis  —  gemessen. 


»düng 

Ga  8  druck 

in 

Atmosphären 

*    25 

Anmerkung 

9 

Gewehr  Nr  9 

Gewehr  Nr.  11 

22 

2.430 

598 

600 

84 

3.088 

634 

636 

2-5 

3.200 

vorbei 

656 

2-8 

ca.  4.700 

700 

707 

Schwieriges  Extrahieren 

80 

ca.  6.000 

vorbei 

Gewehr  Nr.  11  zersprungen 

*'*) 

ca.  6.800 

vorbei       1 

Gewehr  Nr.  9  zersprungen 

«)  V 
Mo  Ataioi 

on  dem  hier  ange 
iphlrea  Gasdruck. 

wendeten,  sehr  b 
hervorgebracht 

rlaanten  Pulver  h 

1 

litten  vorher  2  18  g  Ladung  bereits  1 

Eine  Versuchsnummer  bildete  das  Beschießen  von  60  Gewehren 

je  5  verstärkten  (Tormentier-)Patronen  ä  2*4  g  Ladung  unter  gleichzeitiger 

littlung  der  Geschossgeschwindigkeiten   u.    z.,    an    verschiedenen    Tagen 

er  verschiedenen  atmosphärischen  Verhältnissen.  Dabei  betrug  beim  Vergleiche 

A^  o    •       s-    kleinste  „_  _    _  _    630  ,  ,.    .....  ,  .      , 

x  60  Senen  die —  Mittelzahl   m  und  vanieren  die  Mittel  m  den 

größte  644 

Jruppen  ä  10  Serien  innerhalb    630   bis    640,    631    bis    640    (dreimal), 

:  bis  643,  633  bis  644. 

Bei  einem  Schnellfeuer  von  12  Patronen  per  Minute  mit  Schwarz-  und 

:hfreiem  Pulver   nahm   man   Messungen   der  Lauftemperatur  von 

zu  20  Schüssen  vor,   wobei   sich   die   Erhitzung  beim  rauchfreien  Pulver 


20] 


!  i  i  e  n. 


im  allgemeinen  um   $9  bis  97°0.  g  herausstellt*,    ab 

pnlver,  wie  folgende  Temperaturen  { C.)  zeigen  i 


Patronen  mit 


Nach 


Schotten 


n 


4<i 


Rauchfreiem  Pulver 


102«      160"      201*      236«      340" 


B64'     m 


Neuem  Gewehrpulver 

Du  Durchsc  hlagsvermogen  des  dänischen    8mm   öeschoea« 
rauchfreiem  Pulver  gestaltet  sich  derart,  dass  Stahlplatten   bifl    zl  l  i  intai 
auf   25m  Entfernung  durchschossen  werden;  eine   tOrotw  stai 
ebenfalls  durchschlagen,  dagegen  erhielt  eine  andere,  etwas  härtere,  nw 
tiefen  Eindruck  und  eine  starke  Ausbauchung.  In  einer  13*3/ 
auf  50m  ein  Geschoss  auf  Zmm  einf    während    vier  auf  ders  ■■ 
treffende  Projectile  sich   1 1mm  tief  einbohrten.  E  irke  Platt-? 

durch  50  Geschosse  nur  eine  Ausbauchung  und  Schusslucher  von    i\mm  Tfert 

Die  ballistischen  Verhältnisse  Q    der    a;  ut  tt 

gendon    Tabelle    dargestellt,    deren    Angaben    sich    auf    das  n*  ü* *tk? 

iahen  und  hier  nur  durch  die  Ordinaten  (in  m)  der  Flugbahn    für  1 1 
Svlmssweite  ergänzt  werden  sollen.  Dieselben   betragen   von   200  EU  200m  tß 
Reihe  nach  0,  5'9,  100,  114,  8'8,  0  Ketof. 

Wenn    auch    die    höchste    Aufsatzstellung    aus  Gründen   d*?s   |traktiicfcft 
letiens  nur   bis  2.100m    reicht,    so    erstreckt    sich    doch    die   Hau: 
iu  ss  weite  viel  weiter,  nämlich—  laut  der  jüngsten  Vers  k*4* 

schule  auf  dem  flachen  Vorstrande    der    Insel  Fano  —   unter  rav.    35 -  } 
tion  auf  rund  3.500m ,   wobei    die  correct  einfallenden  $mm    Geschoss*  n»d 
immer  eine  genügende   Durchschlagskraft  zeigten»    sieb  natnlii 
(16  bis  19cm)  IM  in   den  Sand  einbohrten. 

Neben  obigen  Leistungen  des  ein;  b    aber  auch  ( 

Resultate    des    Abt  heil  ungsfeuers    gtducht     werden     und     hat   I 
Erprobung  des  rauchfreien  Pulvers    nach    beiden    Richtungen    hin   d 

lulfl  im  Laufe  des  vorigen  Sommers  allein  an 
Ein  interessantes  Gefechtschießen  wurde  im  8eJ>tember   1  -  dein 

ausgeführt,  wozu  zwei  Compagnien  zu  je  100  Mann  au  .    tun 

gestaltete  Abtheilungsscheiben    mit    schwamm    und    dan> 
Pulver  8U  beschießen,  Während  der  vier  supponierten  Gefecht*m«iJiente  erlitte 
dieselben  nun  nachstehende  TretfWprurente : 


Moment 

S.'li 

Schwarz-                  Rauchfreie« 

Meter 

Pulver 

L 

Tl 

ni 

IV. 

1360 
500 

4<  "»-300 

8 

m 

Noti 


803 


Prftcitlon*- 

-" 

B  0  b  i 

i  s  •  li   i   •   t  a   u  i     iu     Metern 

werte 

400  |   5ÜÖ  |   600 

^»0     l  000  i  ?o<>  1.400    1.600     1.800 

|   Antut* 

1 

■  dem  Korn 

1 

I 

mi 

2  47 

3-4SJ 

5  00    S  0** 

i:  77 

26  33  56  61 

03  65 

78  67 

96  41 

<5  M 

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T  o t  a  ]    bestreichen J 

6    Flugbahn    (in    m)    gegen 

P»|v* 

Infanterie,  Riebtungr 

Cavallerie,  Bidltttf 

r    - 

f»'»«?o  die  Zlelmltte 

Fvßptakt 
de« 

gegen  die  Zfclmftte 

Fuß  pnokt 

de* 

Zlelrt 

vor          1      hiot^r 

Z\j 

'Änin-ii 

Tor 

Zn#AmjD*o 

d«*m   . 

<j.  m  Zttk 

N  ö   P 

*7o              00 

430 

4  7;, 

TO                  4M 

540 

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M 

H 

615 

400 

H 

lntii«-rkuti^.  Im«  r»tn.ue  mit  roa^rtmlerter  Ltdatif  toi  nevetti  Ovwefcr» 

u:blot*»  Fttlvur, 


204 


N  <■  t  i  i  e  n 


iass  von  te 


Bezflglicb    der    Beschaffung    d- 
folgende    Nachricht   des  BMilitftis-Wochetibi&U4'    ror:    An  -**mb«  I 

itt  Kriegs-Minister    einen    Gesetzentwurf,    h  »a/Tauä* 

ibataillone    der  Faßtruppen    mit    dem    8wm 
rüstang    und  Munition  eingebracht,    für  welchen  Zweck    die   Bewilligung  *• 
1,590.000  Kronen   nachgesucht   wird.  Nach 
Summe  1,200.000  Kronen  im  Finanzjahre  l*' 
verausgabt  werden.  Zur  näheren  Orientierung  sei 
im    Jahre    1887    für    besagten  Zweck    bereits    geforderte! 
vorläufig  nur  860,000  Kronen  bewilligt  wurden.  In   dri 
1888/89  wurde  der  Rest  von  3,590.000  Kronen  wiederum  b#»nritra-. 
jedoch  nur  1,000.000  Kronen  bewilligt   Endlich  wurde  in 
ahsnnab  ein  Gesetzentwurf,  die  Genehmigung  v< 

eingebracht,     Per  Ausschuss    des   Folketbin.  lufhin 

eine  weitere  Million    Kronen    zur  Verfugung    des  Kriegs-Ministers    m 
welcher    diesen  Credit    auch    benutzte    und    die    endgiltige   Bc  -n-iHtarung 
Summe  im   taufenden  Jahre  durch  ein  Zusatzgesetz  nachsm  ticrat 

Tlitil  d*r  obenerwähnten  Summe  wird  nun  durch 

rdert    Ine  Anfertigung  der  neuen  Gewehre  jtten» 

mall    hoffte,    im    Laufe    des  Jahres    1891    alle  Linienbataill  Ol 
ausrüsten  zu  können. 


Schweden 

Im  vorigen  Jahre  wurde  die  Art  und  Weise  ges  in    welcher  ü> 

iernisiemng    der    Infanterie- Bewaffnung    geplant    ist    und  -d* 

rssoltale  angeführt,  welche  mit  einem  Probepulver,  genannt  ^Grc  p 

wannen  worden  ist.  Seither  nimmt  die  Umgestaltung  der  12  17mm  Kemingfc» 
Gewehre    in  8mm  Einladegewehre   —  nach  Maßgabe    der  geringen  6«nH 
hiefür  —    ihren   langsamen   Fortgang,  wob» 

s    Schießpraparat    übergegangen    wurde,    das  nt-    gvtauft    w 

Letzteres   wird  von  der  Actieugesellschaft   „Gral  eugt    und  kal  *■• 

der    vergleichsweisen  Erprobung    mit  Pulver  von  Nobel  und  Wettartn    mt*£+ 
stens  gleich  gut  entsprochen,  wo*    diese  fremdländu  l>as  Ai 

hat  die  Form  kleiner  Prismen   von    \mm  HAhe    und    dem    Querschnitte 
gleichseitigen  Dreieckes  (mit   12mm  Hohen  eine  schwarzgUmeftde  Farh*  ad 
besitzt  eine  weit  ausreichende  chemische  Stabilität.  Dagegen  hat  *s  sich  it'Crf 
den    Einfluss  der  Feuchtigkeit    empfindlicher    erwiesen,    aU    das    gewolmbc 
Schwarzpulver,    gibt    aber    bei    kurzer    Trocknung    in    l  limn.«* 

temperatur  den  größten  Theil,  bei  Erwärmung    1ms  zu    ;  janx*   *» 

gezogene    Feuchtigkeit    wieder    ab    und    erlangt    seine    ursprünglichen    Ei 
Schäften,  Bei  hermetischem  Abschlüsse  in  der  Patronenbl  \*  etc.  erflfcri 

das  Präparat  keine  Wirkungsverminderung. 

Im  Verlaufe  des  December  1890  und  Jänner  18^1  wurde  in  df  Schw* 
schule    zu    Kosersberg    die    Ermittlung    der   Aufsatzbr.hen    für    das    (hi*  i 

*\    Quellen:     Kontjl      Kngivetfnskap$~Ak~4d*mUn*     ifandlmgt-  ncA      7U«H* 
berheft  1890,  Aprilheft 'und  Maihaft  1891 ;  nArtW^rie^T^skritra  *  und  g    | 


Notizen. 


205 


ahre  beschriebene)  Transformations-Modell  M.  1867/89,  dann  der  Schuss- 
ongen  des  einzelnen  Gewehres  und  des  Abtheilungsfeuere  (dieses  rechnungs- 
$)  vorgenommen,  wobei  zunächst  620m  Geschossgeschwindigkeit  VtB  und 
ger  Gasdruck  gefordert  ward,  u.  zw.  unter  Anwendung  zweier  im  Gewichte 
rhiedener  Geschossgattungen.  Mit  3'45^  Ladung   von   Apyrit   erhielt   das 

623 

g  schwere  Geschoss  eine  Geschwindigkeit   Vtk  von m  bei  einem  Gas- 

2.450 
ke   von     *        Atmosphären,  weshalb  f&r  das  weitere  Schießen  das  leichtere 
2.681 

hoss    gewählt    wurde.     Die    Geschwindigkeitsangaben    waren    dabei   viel 

hmäßiger  und  die  Präcisionsdaten  bedeutend  besser,  als  die  im  Jahre  1889 

comprimiertem    Schwarzpulver    gewonnenen,   gleichnamigen    Werte.     Als 

itab   für  die  Zunahme  der  Bahnrasanz   dient  die   Mittheilung,   dass   man 

Anwendung  des  Aufsatzes  für  eine  Schussweite   von  800m  mit  Schwarz- 

w-Patronen  unter  Benützung  des  Apyrits   bis    1.000m  kommt1).    Infolge 

Äußerst  ungünstigen  Witterungsverhältnisse   während    der   Schießversuche, 

»i   stets  Temperaturen  unter  Null,  u.  zw.  an  einem  Tage  bur  zu   — 21  • 

ichten,  repräsentieren  die  gewonnenen  und   hier   wiedergegebenen  ballist i- 

n     Daten    noch    nicht    die    volle  Leistungsfähigkeit   des   8mm   Gewehres 

1867/89. 

Umstehende  Tabelle  enthält  die  Flughöhen  der  mittleren  Bahn  der 
umten  Waffe,  wie  sie  im  December  1890  und  Jänner  1891  mit  14*5^ 
ireren  Geschossen  und  3'45<7  Apyrit,  bei  der  mittleren  Temperatur  von 
&•  erschossen  wurden. 

Die  50  %igen  Streuungsgroßen  (in  cm),  wie  sie  mit  einem,  in  die  Schieß- 
chine  eingespannten,  8mm  Gewehre  M.  1867/89  unter  den  vorgenannten 
Instigen  Witterungsverhältnissen  gewonnen  wurden,  gestalten  sich  folgen- 
laßen: 


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Diese  Streuungen  sind  naturgemäß  geringer,  als  die  im  freien  Anschlagen 

mit  nur  geringer  Unterstützung  des  Armes  erzielten ;  außerdem  üben  auf 

Treffsicherheit  beim  kriegsmäßigen   Schießen   noch    viele   andere   Factoren 

i  Einflnss   ans,    von  denen   der  „Artilteri-Tidskrifi"  die  Fertigkeit   des 

»Inen  Schützen  und  geringe  Fehler  im  Stellen  des  Aufsatzes  (etwa  um  25m 


*)  Nebenbei  sei  hier  erwähnt,  dass  beim  8'4cm  Feldgeschütz  M.  1881  die 
ng  von  0'73kg  Apyrit  dem  672A&  schworen  Geschosse  die  Geschwindigkeiten 
:  470m  ertheilte  und  einen  Gasdruck  von  1.500  Atmosphären  lieferte.  Die  normale 
ng  von  l&kg  des  5mm  Schwarzpulvers  gibt  dieselbe  Geschwindigkeit  und 
•  Atmosphären  Grasspannung. 


206                                                     N  o  t  i 

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Notizen.  207 

r    der    Visirlinie    für    das    8mm    Gewehr    M.    1867/89. 


30.  "Vi  33.  g  e  aa.     (m) 

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• 

39*4 

• 

215 

111 

0 

-«"• 

208 


Notizen. 


zu  tief  oder  zu   hoch)   ziffermäßig    in    der   durch    sie    hervor   gerufenen  Ver- 
schiedenheit der  50%igen  Höhenstreuungen  zum  Ausdruck  gebracht  sind. 


Abtbelluug 

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Aus  diesen  beiden  Tabellen  hat  der  Autor  des  reproducierten  Aufsatz* 
(in  obiger  Zeitschrift)  nach  der  Wahrscheinlichkeitsrechnung  die  509'9ig*n 
Höhenstreuungen  beim  Abtheilungsfeuer  folgend  ermittelt  bik) 
seien  gleich  auch  seine  Angaben  bezüglich  der  50%igen  Breites- 
Streuungen  im  zusammengesetzten  Trefferbild  angeschlossen. 


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Im  weiteren  enthält  die  angeg^h^ne  Quelle  eine  Reihe  von  Tabellen  uni 
Diagrammen .  welche  die  Trefferprocent e  in  verschiedenen  Infanterie-,  Reiw- 
und  Artilleriezielen  für  mehrere  Distanzen  zifformäßig  und  graphisch  darstelN 
jedoch  ---  als    außerhalb    dieses  Kahmens    liegend  --  hier   übergangen  sei*n 

Dagegen  sei  lmrh  erwähnt,  dass  die  Munitionsdotation  des  schwedisch-s 
Infanteristen  mit  rund  22i)  Patronen  pro  Gewehr  gedacht  wird,  wot.ti 
10O  Stück  als  Taschenmunition,  f>o  in  den  vier  zweispännigen  Munition- 
wagen  des  Bataillons  und  ca.  7f>  in  den  zwei  Iufanterie-Muniti<>ii3-C*l»nii-: 
der  Armee-Abtheilunir  iTruppeiidivisinn)  fortgebracht  werden. 

Im  Laufe  des  Summers  ist  das  Gewehr  M.  lSOw  89  an  di*  Fuligari* 
ausgegeben  worden,  um  sein  Verhalten  beim  Gebrauche  raucbschwacher  Muu  - 
tion  ebenso  zu  ergründen,  wie  es  bei  früheren  Truppenversuchen  mit  Patn«n*a 
aus  comprimiertem  Schwarzpulver  geschehen  ist.  Ersten»  Munition  ist  zot 
größten  Theil  mit  Apyrit  gefüllt  und  mit  Stahlmantel-Geschnsseii  viTseh-n. 
nur  '2 AHM)  Patronen  besitzen  ein  ausländisches  Präparat  (Marke  L.  PA  Inter*»ssa*: 
ist  im  Versuchsprogramm  «las  offene  Bekenntnis  einiger  Mängel  des  Apyrit» 
über  deren  Eintluss  die  Tru]ipe  zu  berichten  hat.  So  heißt  es  z.  B. :  Bei  d-*» 
bisherigen  Versuchen  mit  Apyrit  zeigte  sich,  da>s  neben  seinen  ausgezeich- 
neten ballisti^rlii'ii  Leistungen  noch  immer  keine  vollständige  Verbrennung 
eintritt    und    ui'»glicherwei<M    durch     die    Kück>tände    Schwierigkeiten    in   oV 


N  o  1 1 


209 


landhabung    des  Gewehre  eintreten    können,    vielleicht    auch    die  Reinigung 
ler  Waffe    sehr    erschwert    wird.    Die  Berichte    der   Garderegiroenter    m 
unarh    auch    über    die   Kriegsbrauchbarkeit    des    neuen    Schieüpräparates    in 
er  Hinsicht  Aufschlnss  bieten.    Dabei  ist  jedoch  zu  berücksichtigen,    dass 
einem  Theil  der  Gewehre,   als  Anfangsproduct    einer  noch  zu  wenig  ge- 
Erzeugung, gewisse  Gebrechen    anhaften    dürften,    die  sich  im  Laufe 
allmälig  vervollkommneten  Fabrikation  groüentheils  von  selbst  ausscheiden, 
onarh  auch  in  dieser  Richtung  praktische  Erfahrungen  der  Truppe  bezüglich 
T"l^rierbarkeit  geringst  Mangel  am  Gewehre  einzuholen  sind. 

Der   bei    dieser  Gelegenheit   ebenfalls    zu    prüfende  Aufsatz    hat    die  in 

6  dargestellte  Form,  welche  an  den  Rahmenaufsatz  des  Werndl-Gewehres 

1873/77  erinnert.  Legt  man  den  Rahmen  bei  ganz  herabgelassenem  Schuber 

ach  rückwärts  (zu  sich)  um,  so  entspricht  die  Visur  der  Distanz  von  200»». 

rron  300m  bis  600m  wird  der  Sdmber  auf  die  betreffende  Stufe  der  Treppe 

Aufsatzstöckeis  gebracht»  v-m  700m  bis    1.600m  auf  den  Theilstrich  am 

linken  Rahmenstab,  für  halbe  Hunderte  auf  jenen  am  rechten  Stabe  eingestellt 

rid    mittels    eines    federnden    Hakens    in    der    betreffenden    Kerbe    zum    Ein- 

chnappen    gebracht.    Von   1.700m  bis  1,500m    kommt    die    entgegengesetzte 

üntheilung  zur  Anwendung  und  I  über  das  rechts  vorstehende  Grinsel 

id  das  seitliche  Korn   am  Gewehrringe  zu   zielen. 

Die  gleichzeitig  zur  Ausgabe  gtlmgte    neue  SchieJ&natroction    bestimmt 
ezflglich  des  Gefechtsschießens  folgende  Grenzdistanzen  für  die  Feuerabgabe: 

a)  Schießen    des    einzelnen  Soldaten:    Gegen    einen    gedeckt 

Hegenden  Mann  bis  150m;    fegen  »inen  liegenden,    ungedeckten  Soldaten  bis 

Omj    gegen  einen   knienden   bis  :5nOm;    ^gen    einen  einzelnen,    stehenden 

Mann  bis  400m;    gegen  eine  Gruppe    von    zwei    oder   drei    nahe  beisammen 

stehender  Lent**,  oder  einen  stillehaltenden  Reiter  bis  600m. 

l)  Im  Abtheil  ungsfeu er  kann  gegen  eine  liegende,  kniende,  bezw. 

inde  Schützenlinie    noch    auf    500.    resp.    760    bis    1.000m    geschossen 

werden.  Compagnie-Colonnen,    Artillerie    und  Cavallerie    erbalten   bis  1.500m, 

Qppen  in  Marsch-  oder  Sammelforro*n  bei  bekannter  Entfernung  bis  2.000m 

mies  Feuer. 


Schweiz. 

Die  im  Vorjahre  gebrachte  Beschreibunix  d«  Influrteriegewehrw  ML  1  - 
lt  sich  im  ganzen  und  grollen  als  richtig  erwiesen,  bedarf  also  heute  —  dach 
dei  offidflUen  Vorschrift  und  ihres  Abdruckes  in  Schund  tv 
akunde"  (neue  Folge  vom  Jahre  1891)  —   nur   einiger  Ergänzungen: 

Dir  Lauf  i,    Tafel  14,    Fig.    8,    ans    SpeciaLstahl    ist    780mm  lang» 
eim  Korn  außen  l.Vömm,  ftbef  tao  Patronenlager  27mm  dick  und  enthält  im 
I Ogl  nen  Tbeile  drei  r*C  ntrisehe  Rubinzflge  von  01mm  i 

BtaHl    und    270m///    Drallilmre.    Riehst    der  Mündung 
?er  3  aufgeschoben,    n  Schraube    X    fixiert    and   das    Koro    5 

■n.  Hinter  dem  Korn  umgibt   den    Lauf  eine   kurze  SchaftMlN 

M 


210.  N  otiien. 

welcher  seine  ungehinderte  Lingenaosdehnung  gesichert  ist.  Der  Quadrantt* 
Aufsatz  A  wird  auf  dem  Stollen  6  kreisförmig  angeschoben  m 
de«  Querstiftes  6  befestigt  Derselbe  reicht  bis  2.000m  Schussweifte 
Ähnlich  wie  bei  uns  nach  den  Kerben  im  linken  Backenstack 
entsprechend  ist  die  Distanz-Eintbeihmg  auf  der  schlage*  Küche 
Backe  angebracht  und  außerdem  noch  jene  flkr  SOOm  (tandTimer}  600,  IjHM 
1.600  und  3.000m  durch  Striche  und  Zahlen  auf  der  Infierat  wdnääm 
Hache  der  Backe  verdeutlicht 

Der  Lauf  wird  in  das  Verschlussgehiuse  geschraubt,  welches  da  7* 
schluss  und  das  Magazin  aufnimmt  nnd  hietu  entspreche**  gefomt  ist  tt 
Theile  des  Verschlusses  und  seine  Function  wurden  im  Yotjahre 
besehrieben,  nähere  Details  können  noch  in  8chmidt's  „Waffenkunde"  (8m 
Folge  Tom  Jahre  1891)  gefunden  werden. 

Der  einzeilige  Schaft  nimmt  alle  Bestandteile  der  8chusswafit  tä; 
zwischen  dem  Korn  und  dem  Aufsatz  überdeckt  der 
(Holz)  als  Handschutz  mit  Luftraum  den  Lauf;  wodurch  auch 
des  warmen  Laufes  vorgebeugt  werden  solL 

Das  Material  aller  Ketallthette  ist  Stahl,  der  im  fertigen 
einem  neuen  Verfahren  schwarz  bronziert  wird;   die 
Eisen  (eingesetzt);  die,  den  Lauf  frei  dehnbar  im  8chafte 
hülse  ist  aus  Neusilber. 

Zur  genaueren  Versinnlichung  der  vorjahrigen  kurzen  Skizziere*  fa 
Magazins  dient  dessen  Abbildung  auf  Tat  24,  Flg.  9  bis  lt. 

Das  blecherne  Magazin  M  für  zwölf  Patronen  wird  von  unten  toi 

die  Bügelschiene  S,  Fig.  10,  eingeschoben  und  in  seiner  Lage  duck  im 
an  der  Schiene  S  angeschraubten  Magazinshebel  festgehalten.  Dessen  Zapfte  1 
greift  in  die  schiefe  Führungsbahn  des  Plättchens  2  an  der  rechten  Magnat- 
wand,  wodurch  es  möglich  wird,  mittelst  eines  Druckes  auf  den  Hebel  te 
Magazin  zu  heben  (für  die  Repetition)  oder  zu  senken  (zur  Einzelnlaftflf 
ausgeschaltet).  Die  richtige  Höhe  dieser  Stellungen  wird  durch  den  fedemfa 
Kreisbogen  K  des  Magazinshebels  fixiert,  dessen  beide  Kerben  c  und  e,  is  * 
Kante  der  Schiene  S  eingreifen. 

Das  Entleeren  des  Magazins  erfolgt  ganz  gefahrlos,  indem  dasuAe 
zuerst  mittelst  eines  Daumendruckes  nach  ein-  und  abwärts  auf  den  Kwb- 
bogen  K  des  Magazinshebels  von  der  Schiene  losgemacht  nnd  sodann  tob 
Gewehre  ausgehoben  wird.  Hierauf  können  die  Patronen,  wenn  gewinselt 
direct  in  die  Patrontasche  geschoben  werden.  Zum  Einfügen  des  Magazni 
muss  der  Hebel  in  seiner  untersten  Lage  sein. 

Die  Handhabung  des  Gewehres  erfordert  für  die  Einzelladung  (atek 
dem  Ausschalten  des  Magazins)  drei  Ladegriffe,  nämlich :  1.  Öffnen  und  Ab- 
werfen, 2.  Einführen  der  Patrone,  3.  Schließen;  zw  Repetition  (bei  ab- 
geschaltetem Magazin)  ist  nur  das  Zurück-  und  Verschieben  des  VerscUoa* 
erforderlich.  Auf  diese  Weise  konnten  in  einer  Minute  20  gezielte  Seat* 
mit  Einzel-Ladung,  30  mit  Eepetition  und  40  im  Schnellfeuer  abgegri* 
werden. 


N  i..  t  i  z  «  u 


211 


DiS  Bdiweü  Gewehr  M.   1889   ist  ohne  Dolehbajonnet   LS 

mit  demselben     LMOmM    lang,  wiegt  ungefüllt  t?$kg.    Von    den    Leistungen 
desselben  meldet  Beb  ml  dt  in  seiner  „Waffenknnde",  dass  das  13  7g  schw 
Panzergesehoss  (dessen  Beschreibung  später  folgt)  mit  600m  Geschwindigkeit 

Fl.    auf   200m   Entfernung    in  m  C  **    *  Kantholz  auf    — —     tief    eindringt 
"  Tannen  5  h 

ör    rön»    Zielhöhe    beträgt    der    maximale    bestrichene    Baum    464ffl ;    die 

Ä     Höhen  .      fy&cm      ,     _   .        ,  .  ,  rtA 

Streuung  auf  300m    ist ,  der  Radius  des  50%  Streuungs- 

Breiten  5  2cm 

kreises    10cm.    Als  normale    Feuergeschwind iglceit    rechnet   man    bei  Einzeln- 

ladung  12,   mit  Repetition  20  Schüsse  per  Minute.  Das  Laden  des  Gewehres 

13  Patronen  (1   im  Lauf,  12  im  Magazin)  dauert  8  Secunden, 

W|i    alle    neuen      Ordonnanzmodelle,     hat     auch     das     schweizerisch  ^ 
•  ehr  M.   1889  bei  und  nach   seiner    Einführung    eine    Fülle    von    Kritiken 
über  sich  ergehen  lassen  müssen.   Dieselben  betreifen    theils    die  Constru 
als  solche,  theils  die  Verzögerung  in  der  Ausgabe  und  sind    in    Nr.    29 
„  Armeeblatt u   —  nach  einem  Aufsatze    des  Ingenieurs    und    Artillerie-Haupt - 
nunrns  Studer  —  knrz  folgend  zusammengefasst : 

In  der  Schweiz  kritisiert  man  zum  xtenmale  das  gewählte  Modell,  web 
als  zu  schwer  »rklärt  wird,    weil    es    gegen    die    anderen    modernen   Bern 
—  da  das  officielle  Gewicht  von  43kg  in  Wirklichkeit  angeblich   4*1  kg    be- 
jen  soll  —  bis  zu  rund   lkg  schwerer  sei.  Unter  anderem  sagt  man  auch, 
d«r  Verschluss  sei  constructiv  unrichtig,   weil  der  Druck    der  Pulvorgase    auf 
eile,  statt  auf  normale  Flächen  wirkt;  dies  gäbe  zu  Brüchen  und  Klemmunk'Hi 
Es  fehlt  die  entlastende  Verriegelung    vorne,    wie    z.  B.    bei    Mauser, 
u,  A.  Der  Verschluss  ist  schwierig  reinzuhalten ,  mit  dem  Laufe  mangel- 
haft verbunden,  schlotterig,   und  öffnet   sich,    wenn    das    Gewehr    kräftig    auf 
den   Boden  gestellt  wird,  von  selber.  Es  führt   zu  Störungen    und    selbst    zur 
Gefährdung  des  Schützen,  wenn  die  Verschlussbewegung  unvollständig  geschieht 
er  Schütze  kann  auch  im  Gesicht    zu   Schaden    kommen,    wenn  er,    im    An- 
chlage  den  Verschluss  öffnend,  den  Kopf  nicht  auf  die  Seite  dreht. 

Das  Magazin    von    zwölf  Patronen    ist    durchaus    nicht   rationell,    da 

liAc  Füllung    zweimal   geschehen    muss,    was    dem    Sinne    der    Paketladusg 

awiderläuft;  es  steht  zu  viel  vor,  wird  leicht  beschädigt  und  verhindert  da* 

des    Gewehres  auf  der  Schulter.  Die  Abstellung  gibt  zu  Irrungen  Auttfl 

und  wird  bald  wackc 

Die   Ladeschachtel    lässt    sich    auf    vier    verschiedene    Arten    ai- 
wovon  aber    drei    unrichtig    sind.    (Dieser    Vorwurf    scheint    doch    zu 
getrieben.)  Die  mangelhafte  Wil.indung    von    Schlagbolzen  und  Zündstift  (j 
Anlass  zu  Versagern  und  Brüchen.    Die  mangelhafte  Function  des   Ausziehen» 
wird  offieiell  zugestanden. 

Der    Handschutz    mittelst     des    Band-(Ober-)SelMftss     ist     zu     w 
solid    und    von    unpraktischer    Form.     Das    Visier    lässt    sich    schwierig 
stellen,  u.  zw,  besonders  auf  kurze  Distanzen.  Die  Controle  durch  den 
gestaltet   sich    schwierig.   —  Beim  Schusse  werden  die   Zündhütchen  aus  dem 
Lager  getrieben, 

es* 


212  Notizen. 

Das  Gewehr  als  Ganze e  hat  zu  viel  Bestandteile  (67),  Ton  unrationell«- 
Form,  bietet  große  Schwierigkeiten  der  Herstellung  nnd  kommt  zu.  theaer,  üt 
aber  namentlich  viel  zu  schwerfällig. 

Man  sieht  da  eine  Reihe  constructiver  Vorwurfe,  die  jedenfalls  uf- 
grund  der  vergleichenden  Betrachtung  späterer  Modelle  dem  einmal  gewihli« 
Gewehre  gemacht  werden,  uneingedenk  des  steten  Fortschreitens  der  Wafn- 
technik,  wodurch  der  Entscheidung  von  heute  schon  morgen  etwas  Bessern 
folgt,  ohne  noch  berücksichtigt  werden  zu  können. 

In  zweiter  Linie  bewegen  sich  die  Klagen  Aber  den  Inhalt  des  bundts- 
räthlichen  Berichtes  betreffend  die  verzögerte  Fabrikation  des  Gewehres  K  1889. 
Dem  schon  im  Juni  1689  gefassten  Beschlüsse  der  eidgenössischen  fittbe, 
betreffend  die  Annahme  und  beförderlichste  Beschaffung  des  vorgelegt« 
Gewehr-Modells  in  150.000  Exemplaren  folgte  erst  im  October  1869  d» 
Abschluss  der  Lieferungsverträge  mit  28,  bez.  35  Unternehmern.  Bald  daiaof 
ergab  sich  eine  nothgedrungene  Verschiebung  der  Liefertermine  um  etwa  acht 
Monate,  weil  die  auswärts  bestellten  Maschinen  verspätet  und  nicht  in  der 
erwarteten  Vollkommenheit  geliefert  wurden.  Zudem  ist  auch  die  Qualität  der 
Einzeltheile  mangelhaft  ausgefallen  und  war  die  Fabrikation  erschwert  durch 
mangelhaftes  Verständnis  zur  Sache,  Verwendung  ungeeigneter  Rohmaterial* 
und  deren  unrichtige  Behandlung,  sowie  ungenügend  genaue  Bearbeitung.  Di« 
Lieferung  fertiger  Gewehre  war  daher,  weil  abhängig  vom  Einlangen  der 
Einzeltheile ,  diesen  analog  zurückgeblieben.  Die  Vorrathszahl  an  Einzelteil« 
aber  ist  sehr  verschieden. 

Der  bundesräthliche  Bericht  sagt  weiters,  man  habe  dies  alles  voran*- 
gesehen,  selbst  den  Umstand,  dass  das  Zurückbleiben  nnr  eines  einzig« 
Lieferanten  schon  Störung  in  den  Gesammtbetrieb  bringen  könne;  man  hätte 
aber  aus  national-ökonomischen  Gründen  den  gewählten  Modus  der  28,  beaw. 
35  Unternehmer  der  centralisierten  Erzeugung  vorgezogen,  welche  Maßnahm* 
auch  die  Bundesversammlung  ihrerseits  genehmigte. 

So  ist  es  denn  gekommen,  dass  die  Schweiz  heute,  volle  zwei  Jahre 
nach  jenem  Bundesbeschlusse  der  „beförderlichsten  Beschaffung*  sich  nach 
immer  ohne  moderne  Waffe  befindet  und  im  Kriegsfälle  auf  längere  Zeit  noch 
ganz  auf  den  alten  Vetterli  angewiesen  wäre,  dessen  Geschoss  -  Anfangs- 
geschwindigkeit bedeutend  zurückbleibt  hinter  derjenigen  der  Waffen  des 
deutschen  und  französischen  Nachbars,  welche  beide  mit  ihrer  NeubewaffnuiK 
kleineu  Calibers  fertig  bereit  dastehen. 

Sei  dem,  wie  ihm  wolle,  so  ist  zu  bemerken,  dass  über  Anordnung  te 
Bundesrates  die  III.  und  V.  Infanterie-Division  in  den  heurigen  Wieder- 
frdungskursen  mit  dem  neuen  Gewehre  betheilt  werden  sollten,  was  sich  abtf 
laut  "iner  neuesten  offiziellen  Kundmachung  wieder  verzögert  hat. 

Zum  Schlüsse  sei  der  originellen  Munition  des  Schweizer  Gewehre 
noch  einige  Worte  gewidmet1'. 

Die  7bmm  scharfe  Patrone  M.  1890,  Taf.  24,  Fig.  13,  besteht 
aus  «1er  messingenen,  flaschenfrrmigen  Hülse,    deren  Zündung   ans    einer  t->m- 

1i  Anleitung  zur  Kenntnis  der  Munition  aller  Geschützgattungen  und  Hand- 
feuerwaffen der  schweizerischen  Armee.  Von  Artillerie  -  Oberstlieutenant  ßabin. 
Din.-ctor  «l^r  eidgenossischen  Munitionsfabrik  in  Thun.  Biel  1S91.  —  «Ein  s*ü 
lehrn-iches  Buch.) 


und   dem   Amboss  mit  zwei   Zfludir«  ddet  wird,    d 

t*Ti — %§   schwach    rauchendem   MfelwoUpalvai   r 
(ftolver-Couposition    188-8)    von    dem    1.000  Körner   auf   ein    Gramm    gthtt, 
endlich    dem    Geschoss.    Aufgrund   An    günstigsten    V«»rsuehsreaoitate 

deichenden  Erprobung  AOsMB,   deren  Mantel   MM  Stahl-,    Kuj f 

•1-    und  Blechen  verschiedener  Legierungen  bat  man  sich  in 

Schweiz  für  ein  papierbemänteltes  Harthleitfeschoss  mit  Stahlspitze  ( -un.  di  jeden, 
welches  als  Rubitisches  Panzergeseboss  bekannt  ist.  Der  Kern  aus  Mar 
99*  A  Blei,  1%  Antimon)  hat  an  der  Bodenfläche  eine  kleine  Expansion«- 
!  nng,  an  der  Spitz«  trägt  er  eine  mckelkupfeqdattierte  Stahlkappe.  nMi 
mittelst  Einbiegung  mit  dem  Kern  fest  verbunden  ist  Zur  Verbinder 
Verbleiens  der  Bohrung  wird  «las  Qeaolioaa  an  der  vom  Stahlpauzer  nicht 
bekleideten  Oberfläche  mit  einem  Papier  besonderer  Erzeugung  umwickelt  und 
letzterer  VanteJ ,    sowie    der  Hülsenrand    mit  Vaseline    laicht    gefettet    Di- 

:mm  laug,   1 3'7</  schwer   und  i\  der  B;<  um 

Durchmesser.  Es  erhält  mit  obiger  Laduuir  ein«  Geschwindigkeit  \\%  =  600?» 
bei   einem  Maximal -Gasdruck  ipbireiL     Das  Ges  tat   in 

Hülse    so  fest ,    dass    es    erst  mit  $bkg  l>  n  werden 

kann.    I1  -  Patrone  wiegt  27 — 37'6-jjt,   wovon   1 1  <7    auf  die   bekapj 

Hülse  entfallen. 

Je    sechs    Patr  pefl    m    einer    Ladeschachtel    Fig.    9    aus 

wasserdichtem  imprägniertem  \  Cartoii.  die  an  fei  offenen  Seite  zur  Ver- 
stärkung einen  AWißhle,  h-Rand  besitzt,  in  welchen  4  federnde  Klauen  aus- 
geschnitten sind.  Nach  dem  Einlegen  der  Patronen  wer;  der  Lappen 
nach  einwärts  gegen  die  unterste  Patrone  un  Die  leere  Schachtel 
wiegt  21 

Zum  Magazinieren  und  zum  Transporte    weiden    je     10    Ladesrh 
in  zwei   Lagen   zu  einem   Paket-    -  mit  60  Patronen)    zusammen?*  and 

-•■■>.  nebat  einem  Baumwollentöcblem  t$i  i^cm*  izn  Putzlappen  i,  in 
Papier  nml  Gutofl  eingeschlagen*  zugebunden  und  mit  entsprechenden  Be- 
aeichnunsr'-n  in  deutscher  und  französischer  Sprache  reraehftlt.  Zwanzig  solcher 
Pakete  kommen,  zu  zwei  Lftfffli  ta  einen  Tragsack  gesteckt,  in  HQ4  Kiste 
nml  lehn  solcher  Kisten  in    einen    Protzkasten    iHa!  Ein   Patronen- 

paket  wiegt   VSdkg,  eine  Kiste   mit    t«MQ  Patronen  in  Ladtoeokacktelfl  415Av; 
Die  Tascbenmunition   des  Mannes    uinfasst     len    Patronen    und    werden 
bisher  pro  Gewehr  300  Patronen  als  Kriegsvorratb  gerechnet,  Welche  sich 
einem  Bataillon  von  700  Feuerge wehren  folgend  vertheilen  ' 

per  Gewehr 

Taschenmunitinn   Ton    >     l&f)  ...105.« 

Zwei  Viiaf tionswagen  (Caiseone  äea  Batail) 

a   19.000  M.< 

Zwei  Munition*  wagen    för  das  Bataillon  im 

Divisionspark  .  |     MO 

Im   Depotpark  .  .  . 


Patronen 


91  l 


- 


300-0 


«rcuUr  des  Waffen«  i 


214  Notizen. 

Durch  die  Einführung  des  Gewehres  M.  1889  wird  auch  die  Uminderoas 
der  Patrontaschen  nothwendig,  von  denen  jede  66  Patronen  aufnimmt,  u.  zw. 
18  einzelne  Patronen  und  8  gefüllte  Ladeschachteln.  Erstere  werden  in  die 
hiezu  bestimmten  Leinwandschlaufen  einzeln  eingesteckt,  die  in  Ladeachachteln 
versorgten  Magazinspatronen  aber  in  die  beiden  inneren  Abtheilungen  der 
Patrontasche  in  liegender  Stellung  so  eingebracht,  dass  man  die  erste  Lade- 
Schachtel  jeder  Abtheilung  an  der  vorderen  Taschenwand  so  tief  wie  möglich 
nach  unten  schiebt,  die  zweite  Schachtel  auf  die  erste  Stufe  und  so  weiter 
jede  der  übrigen  zwei  Schachteln,  auf  die  nächste  8tufe,  stellt;  der  Best 
kommt  in  den  Tornister.  Beim  Entnehmen  der  Ladeschachteln  ist  die  rechte 
Abtheilung  der  Tasche  zuerst  zu  entleeren. 

Für  Friedens-Obungen  dient  die  Exercierpatrone,  bestehend  ans 
der  Hülse  (wie  bei  der  scharfen  Patrone),  der  Ladung  von  lg  schwach- 
rauchendes Schießwollpulver  (2.200  Körner  auf  lg)  und  einem  darüber  ein- 
gesetzten, roth  gefärbten  (Linden)-  Holzgeschosse,  welches  von  15m  an  un- 
gefährlich ist,  auf  kleinere  Entfernungen  jedoch  —  trotz  der  Zersplitterung 
—  noch  Verletzungen  verursachen  kann.  Die  fertige  Exercierpatrone  wird  ii 
Vaseline  getaucht,  sodann  wie  die  scharfe  verpackt  und  durch  eine  grüne 
Etikette  bezeichnet.  Weiters  besteht  noch  eine  Manipulier-Patrone 
(Unterrichtspatrone  unserer  Bezeichnung)  deren  Kapselhöhlung  mit  Bleirina 
ausgegossen  und  wo  dem  Geschoss  ein  Holzzylinder  unterlegt  ist  Letzteres 
wird  nach  dem  Einpressen  noch  mit  der  Hülse  veiiöthet  Als  Merkmal  dieser 
Patronengattung  dient  eine  diametrale  Durchbohrung  der  Hülse. 

Um  auch  dem  bisherigen  Ordonnanzgewehr  (10*4mm  Vetterli)  eine 
moderne  Munition  zu  verschaffen,  kam  zu  Beginn  des  März  1890  dabei  eis 
feinkörniges  schwachrauchendes  Pulver  P.  C.  89  (1.600  Körner  auf  ein 
Gramm)  zur  Einführung,  von  welchem  1*25  bis  1*45*7  Ladung  dem  normal« 
papierbemäntelten  und  nur  am  Mantel  gefetteten  Geschosse  (von  2Q"2g  Ge- 
wicht) dieselbe  Anfangsgeschwindigkeit  V9  =  435  m  ertheilen,  wie  die 
bisherige  Ladung  von  3*7  bis  3*8<7  (Ruudkorn  Nr.  4)  Schwarzpulver.  Das 
Gewicht  der  fertigen  104mm  Patrone  M.  1890  reduciert  sich  infolge 
dessen  von  30'4<7  auf  27'8<7  und  geschieht  die  Bezeichnung  der  Pakete  durch 
einen  rothen  Diagonalstreifen  (mit  den  weiß  aufgedruckten  Buchstaben  P.  B.  89) 
quer  über  die  weiße  Etikette  des  Paketes. 

Auch  die  10*4mm  Exercierpatronen  sind  mit  1'15</  schwachrauchendem 
Pulver  (wie  beim  7' 5mm  mit  2.200  Körnern  pro  lg)  gefüllt. 


Serbien. 

Wenn  auch  über  eine  Neubewaffnung  der  serbischen  Infanterie  mit  Klein- 
caliber-Gewehren,  anstelle  des  10*  15mm  Einladers  M.  1880,  officiell  nicht* 
verlautet,  so  spricht  dennoch  eine  Tabelle  im  Julihefte  des  „Ratnik"  von  einem 
7'2mm  Gewehre,  System  Koka-Milovanovtf,  mit  Geradzug- Verschluss  vd 
Verriegelung  durch  zwei  verticale  Warzen,  weiters  mit  einem  Mittelschafc- 
Magazin  für  fünf  Patronen,  welche  —  ähnlich  wie  beim  belgischen  Gewelr 
M.  1889  —  aus  einen    Lade-Carton  in  das  Magazin  entleert  werden.  Dieses, 


I 


Notizen.  215 

dem  Vernehmen  nach  vom  serbischen  Artillerie-Comitä  soeben  erprobte,  Gewehr 
schießt  eine  23'28jr  schwere  Patrone,  deren  Nickehnantelgeschoss  408  Caliber 
lang  und  12'4g  schwer  ist  und  mit  2'6#  rauchschwachem  Pulver  (von  Pan- 
teliS)  680m  Mündungsgeschwindigkeit  erhält. 

Die  in  den  den  Tagesblättern  angekündigte  angebliche  Einführung  eines 
Gewehres  M.  1891,  System  Nagant,  betrifft  richtigerweise  einen  Revolver 
dieses  Systems. 


Außereuropäische  Staaten. 

Argentinien. 

Zur  Neubewaffnung  des  Heeres  sind  50.000  M  a  u  s  e  r  -  Repetiergewehre 
des  belgischen  Modells  beschafft  worden  und  wurde  weiters  die  Umgestaltung 
des  derzeitigen  Ordonnanz-Gewehres,  System  Kemington,  auf  einen  Einlader 
kleinen  Kalibers  nach  schwedischem  Muster  beantragt,  um  damit  die  sonstigen 
Glieder  der  nationalen  Streitkräfte  im  Bedarfsfalle  —  ohne  Munitionsverschie- 
denheit  —  ausrüsten  zu  kennen.  So  meldete  wenigstens  der  argentinische 
Artillerie-Oberstlieutenant  Emil  Seil  ström  in  seinem  Berichte  über  eine 
Dienstesreise  nach  Schweden. 


Chile. 

Dieses  Land  hat  sich  schon  vor  längerer  Zeit  zur  Einführung  des 
8mm  Repetiergewehres  M.  1888  der  k.  und  k.  Armee  entschlossen  und  von 
dieser  Waffe  sammt  Munition  in  Österreich  mehrfache  Beschaffungen  gemacht. 


Japan. 

Für  die  Armee  dieses  aufstrebenden  Inselreiches  war  vor  mehreren 
Jahren  ein  8mm  Gewehr  M.  1889,  System  Murata,  in  Aussicht  genommen, 
welches  eine  Nachbildung  des  französischen  (Lebel)-  Gewehres  M.  1886  reprä- 
sentiert, demnach  heute  bezüglich  des  Magazins  als  veraltet  anzusehen  ist. 
Sein  Rohrmagazin  im  Vorderschaft  nimmt  acht  Patronen  auf;  die  Bohrung 
besitzt  vier  0*2 5 mm  tiefe  Züge.  Das  Gewehr  ohne  Dolchbajonnett  ist  1'2-m  lang 
und  wiegt  4'2&y. 

Die  scharfe  Patrone  von  75mm  Länge  und  29'8g  Gewicht  besteht  aus 
der  Messinghülse,  dem  kupferbemäntelten  Hartbleigeschosse  von  30mm  Lange 
und  15'6#  Gewicht,  endlich  der  Ladung  von  2'2g  eines  Pulvers  mit  geringer 
Rauchentwicklung,  welche  eine  Mündungsgeschwindigkeit   V0  =  610m  liefert. 

Hievon   verbleibt   noch    auf  — —  m    eine    Geschwindigkeit    von m.    Die 

2.000  6  150 

Anf8atztheilung  reicht  bis  2000m,  die  größte  Schussweite  bis  3.300m. 


216  Notiz  en. 

Vereinigte  Staaten  von  Nordamerika. 

Seitdem  die  im  Jahre  1881  begonnenen  Repetiergew  ehr- Versuche  dm 
geführt  hatten,  dass  schließlich  von  den  Truppen  keines  der  drei  ihnen  über- 
wiesenen Modelle  (Lee,  Chaffee-Keece,  Hotchkiss)  als  kriegsbrauchbar  erklärt 
und  der  Vorzug  dem  alten  8pringfieldgewehr  (mit  einem  Verschlusse  i  li 
Wänzl  und  11  43mm  Caliber)  gegeben  wurde,  hörte  man  von  keiner  officielk 
Anregung,  dem  Beispiele  der  europäischen  Heere  zu  folgen  und  die  Fragt 
der  kleinkalibrigen  Repetierwaffen  erneuert  in  Fluss  zu  bringen.  Vereinzelte 
Erprobungen  von  Gewehrsystemen,  die  von  Erfindern  oder  ihren  Vertreten 
vorgelegt  wurden  (z.  B.  im  Jahre  1888  je  ein  7'bmm  Gewehr  von  Bubn 
mit  Paketladung  und  von  Schulhof  mit  Trommelmagazin  im  Mittelschaft) 
blieben  ohne  weitere  Folge  für  die  Bewaffnung  der  Bundesarmee.  Erst 
zum  Schlüsse  des  Jahres  1890  wurde  eine  eigene  Commission  zum  Studium 
der,  über  allgemeine  Aufforderung  einlangenden  Projecte  von  kleinkalibripn 
Magazinswaffen  eingesetzt,  doch  erwartete  man  angesichts  der  zunächst  mit 
höchstens  500.000  Dollars  bewilligten  Jahresquote  für  Versuche  und  Be- 
stellungen keine  übergroßen  Anträge  von  Erfindern.  Die  Aufgabe  der 
Commission  beschränkt  sich  ohnehin  nur  auf  die  Wahl  der  am  besten  ent- 
sprechenden Verschluss-  und  Magazins-Construction,  nachdem  alle  übriges 
Verhältnisse  vom  Kriegsministerium  vorgeschrieben  wurden.  So  ist  festgesetzt: 
Caliber  =  0*3  Zoll  (7,62wm),  Bohrungslänge  (von  der  Geschosspitze  ge- 
rechnet) 30  Zoll,  Drallänge  9*5  Zoll;  die  flaschenfürmige  Patrone  mit  vor- 
stehendem Hülsenrand  (Wulst)  ist  7S'bmm  lang,  wovon  ca.  54mm  auf  die 
Hülse  entfallen. 

Das  Kupfermantelgeschoss  (mit  Hartbleikern)  besitzt  an  der  Basis  dts 
größten  Durchmesser  von  785wwn,  weiter  nach  vorne  3  Fettnuten  und  ein  Ge- 
wicht von  230  Grains  ( 1-idg).  Die  Ladung  betrug  ursprünglich  70  Grains  (4*53^) 
besten  Schwarzpulvers,  von  welcher  man  mindestens  1.800  Fuß  (548'6w> 
Anfangsgeschwindigkeit  erwartete;  mit  36  Grains  (2  33g)  rauchlosen  Pnlver> 
aus  der  belgischen  Fabrik  zu  Wetteren,  d.  i.  dem  Vorbilde  für  heimische 
Neupulver-Sorten,  erhielt  man  rund  2.000  Fuss  (610m)  Anfangsgeschwin- 
digkeit. 

Zu  Beginn  des  lautenden  Jahres  wurde  das,  mit  strengen  Forderungen 
rechnende  Programm  für  die  Erprobung  der  verschiedenen  Concnrrenz-Modell-' 
verlautbart,  welches  vor  allem  bestimmt,  dass  zu  den  Proben  nur  die  im 
Arsenale  zu  Frankfurt  mit  obigon  Wetteren-Pulver  gefüllten  Patronen  iu 
verwenden  sind,  ausgenommen  bei  Gewohren  von  abweichendem  Caliber,  deren 
Erprobung  indes  nicht  als  vollkommen  maßgebend  angesehen  wird.  Dagegen 
werden  den  heimischen  Erfindern  über  Ersuchen  für  ihre  eigenen  Vorversuche 
normale  Läufe,  Patronen  oder  Munitionsbestandtheile  ausgefolgt.  Bisher  ist 
der  Commission  jedoch  noch  kein  inländisches  Project  vorgelegt  worden, 
sondern  hat  sie  nur  die  Ordonnanzgewehre  von  Österreich-Ungarn,  Deutschland. 
England,  Dänemark,  Belgien,  Schweiz,  Japan  und  Portugal  eingehend  geprüft; 
jene  von  Kussland  und  Italien  folgen  noch. 

Bekann  lieh  hat  die  Kriegsmarine  der  Vereinigten  Staaten  von  N"rd- 
amerika  schon  seit  mehreren  Jahren  ein  11*43  Lee-Gewehr  mit  Paketladung 
von  8  Patronen   eingeführt. 


N  o  t  i  t  e  n. 


217 


(Nachtrug)  m  Belgien. 

Bezüglich  einiger  Leistungen  des  belgischen  Gewehres  M.  1889,  werden 
soeben  folgende  kurze  Angaben  bekannt. 


Distanz 
(in  m) 

Tangente  des 

Einfallswinkels 

(in  mm) 

Gefährdeter 

Raum 
für  Cavallerie 

(in  m) 

Wahrscheinliche 
Abweichungen  (in  m)  nach 

HOhe 

Seite 

100 

13 

100 

0-03 

0-03 

500 

15-9 

220 

0  24 

0  20 

1.000 

55  0 

44 

087 

0*46 

1.500 

118  3 

20 

200 

080 

2.000 

205*8 

12 

5-84 

150 

Hiebei  beträgt  die  Länge  der  Visierlinie  650mm,  die  Pulverladung 
2'7bg,  das  Geschossgewicht  14l£,  die  Anfangsgeschwindigkeit  600m,  der 
Gasdruck  2.250  Atmosphären,  der  Vibrationswinkel  -f-3'5'. 


Schlusswort '). 

Aus  den  vorhergegangenen  Darlegungen  im  Zusammenhange  mit  der 
Torjährigen  Studie  über  diesen  Gegenstand  lässt  sich  erkennen,  dass  der 
Caliber  von  8mm  bei  den  modernen  Gewehrconstructionen  schon  die  oberste, 
bei  den  ersten  Modellen  dieser  Art  angenommene  Grenze  bildet,  und  dass  die 
neuesten  Fortschritte  auf  die,  noch  vor  kurzem  als  unausführbar  gehaltene 
Verkleinerung  des  Calibers  bis  zu  6'5mm,  versuchsweise  auch  noch  geringer, 
gerichtet  sind  Als  wesentlichstes  praktisches  Hindernis  einer  so  weit  gehenden 
Caliber-Verminderung  wurde  bisher  die  schwierige  Herstellung  nnd  Reinigung 
der  Bohrung  angesehen,  indes  scheint  man  bei  den  neuesten  Gewehrconstruc- 
tionen diese  Schwierigkeiten  überwunden  zu  haben,  so  dass  obige  Gründe 
nicht  mehr  stichhältig  sind.  Was  die  ballistischen  Verhältnisse  anbelangt,  so 
will  Oberstlieutenant  Bub  in  noch  im  Juli-Heft  1891  der  „Schweizerischen 
Zeitschrift  für  Artillerie  und  Genie"  den  Nachweis  liefern,  dass  die  6  5mm 
Geschosse  ein  ungünstigeres  Verhalten  feigen  sollen,  als  jene  der  bisherigen 
modernen  Caliberstufen  von  75mm  bis  8mm. 

Nachdem  sich  indes  die  weitere  Herabsetzung  des  Calibers  unter  Ibmm 
dennoch  beim  italienischen  und  rumänischen  (hier  angeblich)  Zukunftgewehre 
Tollzogen  hat,  so  muss  angenommen  werden,  dass  es,  entgegen  der  gehegten 
Befürchtung,  dennoch  gelungen  ist,  das  Geschoss  ohne  Beeinträchtigung  seiner 
<Juerschnittsbelastung  und  Schusspräcision  länger  als  vier  Caliber  zu  machen, 


')  Unter  theilweiser  Anlehnung   an   einen  längeren  Artikel  über  die  heutigen 
Kriegt wafTen,  in  „Dinglers  polytechnischem  Journal"  vom  Sl.  Juli  und  7.  August  l.  J. 


216 


N  o  t  I 


wodurch  die  Geschosswirkung  auch  auf  großen  Distanz 
jene  der  bisherigen  Kloincaliberatufen  zurücksteht. 

Eine  weitere  Gewichtsverminderung  der  Ausrüstung  den  SobUfce 
hat  man  in  mtlt-  .am  durch  kleine  Verringerung  der  LaufUnge  pgni 

f -II  Hodallei  vereiöielt  durch  ein  kurzes,  dolcbartigea  s^itengeweki 
endlich  zumtheile  auch  durch  geänderte  Construrtiun  fai  LftOfbj  mri 
nämlich  durch  di"  Anordnung  des  dünner  gehaltenen  eigentlich««  Laufe  ml 
einein  Blechrohre  als  Hantel  (Deutochland,   Dänemark,  B  ; 'Qrlcei,  Arg«> 

tinien).    Wie  an    den    betreffenden  Stellen    erörtert    wurde,    be-gönstigt    dm** 
I^ufmantel  das  Zielen    und    gute  Ausschwingen    des    Laufe 
und  soll  auch  das  gefahrlose  Anfassen  des  heiß  gewordenen  Gewehre* 
liehen«     Letzteres    wird  heim  Schweizer  Gewehr    durch    den  Oberschall, 

fischen    durch    die    Holzumhüllung    hinter   dem    Aufsatze  angeatr 
k,  und  k.  Kepetier-Gewebr  M.  1888  durch  den  bekannten  Hand 


Die  Visiereinrichtungen    der    modernen  Kn 
"ii   von  der  geänderten   Eintheiiuug,   großtentheils  den   früheren   C<»astt 
ÜOüStypen   nachgebildet;  außerdem   ist   in  Österreich-Ungarn  und  England  aar» 
ahn  seitikhe  Vi^ierlinie  angenommen    worden. 


Hei  allen  Kepetiergewehren  neueren  Musters  kommt  nur 
O3  linder-  (Kolben-)  Verschluss  vor,  was  gewiss  —  m»tx  der  Ter* 
damiunng  desselben  durch  dm  Artikel  seh  reiber  der  rTinte#*  —  nicht  ta 
Ungunsten  dieser  Construction  spricht.  Abgesehen  von  geringeren  Detail*  ist 
zu  bemerken,  dass  seine  Bewegung    in    zweifacher  Art    erfolgt,    entweder  all 

r;idzugu  ( Österreich-Ungarn,  Schweiz),  oder  aus  einer  Drehung  und 
Iniigen   Verschiebung    zusammengesetzt  (alle    anderen).    Die  Verriegelung 
\  •rsrhlusses    geschieht    fast    durchwegs    vorne    mittels  StüUwarxea,    nui 
11  Gewehr  M.   1688    der    österreichisch-ungarischen,  der  hulgari&chen 
kl    chilenischen    Arme*    besitzt    einen  abwärts    gerichteten    Fallrieg 
♦♦u^lisehen    und  portugiesischen  Kleincaliber-Repetiergewehr    bietet    die 
»bfiusewand  das  Widerlager  für  den  Verschluss. 

ndere  Beachtung  verdient  die  Thatsache,  dass  10 
magazin  im  Vorderscbaft  allseits  abgegangen  wurde,     wogegen  das   Kastei- 
1» a g a 7.  i n  im  Mittelschaft  —  nach  unserem  Vorbilde  —  allgemein*  Ab- 
wnduiig  findet.   Ein  solches  ist  denn  auch,  mit  Ausnahme    des  franztauttbn 
6,    <l-s    portugiesischen  M.    1886    und  .*■» 

türkischen    Gewehres   (welches    übrigens    oi 

modernen  zweihändigen  Kriegsfeuerwaffen  angeordnet.   Dabei  ergehen   sich  *W 
Gruppen,  u.  z.    bildet   das    (feterreichiach-ungarh  lirartech*  od4 

Chili  deutsche  und  italienische  Gewehr,    dann    der    ftvu< 

Inner  ifo  r  die    reine   Paketladun.  füllten  PatruM- 

nlnnen,   otuM   einzelnes  Einfuhren  loser  Patronen   in  räum,   ängwrtla't 

ist.   Der  Inhalt  der  in  das  Magazin  versenkten,  gefüllten  Patronenrahmen  kaa» 
nach  Bedarf  im  langsamen   oder   raschen  1  ten,    weekift 

im'  Magazinssperre    besteht«     l»ie    Mairar  ine    an    fa 
Gewehren  sind  unten  offen,    damit    die    geleerten   I'  1    herabfata 

kenn 


len. 


219 


Bei    allen    anderen    Feuerwaffen    dieser  Art    sind    die    Kastenmagazine, 
r*nn  auch  zum  Abnehmen  eingerichtet  h  für  gewöhnlich  fix  am  Qttnferi 

rad  durchaus  geschlossen.  Deshalb  werden  sie  mit  losen  t  ans  Ladestreifen 
(Belgien,  Türkei,  Russland,  Argentinien)  oder  Ladeschacbtelu  (Schweiz!  ab- 
©streiften  oder  aus  einem  angelegten  Blechpacket  (Dänemark)  entleerten 
Patronen  versorgt,  öder  man  bringt  diese  Patronen  einzeln  in  das  Magazin 
(England).  Aber  auch  hier  unterscheidet  sich  eine  Gruppe  mit  großem 
Magazins-Inbalte  (Schweiz,  England)  und  der  Bestimmung  desselben  als  Reserve 
für  besondere  Gefechtsmomente  bei  sonstiger  Einzelladung  von  jenen  Gewehren, 
deren  Magazin  für  beliebige  Benützung  im  langsamen  oder  Schnellfeuer  mit 
einigen  losen  Patronen  geladen  ist  und  die  Waffe  überdies  eventuell  auch  als 
Einzelnlader  gebraucht  werden  kann.  Am  einfachsten  gestaltet  sich  wohl  von 
allen  diesen  Varianten  bezüglich  der  Handhabung  und  der  Ausbildung  d*r 
Leute  die  Paketladantr  der  antun  Gruppe.  (Österreich-Ungarn,  Deutschland, 
Itali 

Hinsichtlich  der  Munition  genügt  zunächst    der  Hinweis  auf  die  all* 
seitige  Verwendung  von  Hartbleigeschossen  mit  dünnen,  aufgepressten  r)  Mänteln 
ans  Stahl-,    Kupfer-    oder  Kupfernickelblech,  bezw.    einem    mit  Xickelüberzug 
ebenen  Stahlblech.     Die    beiden    letzteren   Metalle    machen  das  Fetten 
-smantels  entbehrlich.  Originell  sticht  von  alldem  das  Kubin'sche  Panzer- 
et choss  ab.     Hier    mag    nebenbei    erwähnt    werden,    dass    in   jüngster    Zeit 
rolfram  als  Geschossmaterial  statt  des  Bp6Cifi»c]]    leichteren  Bleies  lebhaft 
empfohlen  wurde,  doch  bleibt  die  praktische  Verwendung  desselben  im  größeren 
JntCutga  als  bei  kleinen  Versuchen,  der  Zukunft  anheimgestellt. 

Die  Ladungen    der  Patronen   für    die   modernen  Kriegsgewehre  bestehen 
dermalen    durchwegs    aus  hoch  leistungsfähigen    Schießmitteln   (zumeist  Nitro- 
welche  beim  Schusse    fast  keinen  Rauch  entwickeln.    In  «roterer 
titnng    ist   man    zu  Geschossgeschwindigkeiten    von    mindestens  600»»  und 
infolgedessen,  sowie  zufolge  der  günstigen  Querschnitt sbelastuntr,  zu  weit  reichen 
«#hr   gestreckten    Flugbahnen    gelangt.     An    den  Behältern    des  Puh 
messingenen  Patronenhülse  hat  man  in  einigen  Armeen  (Deutschland,  Bei. 
Italien,  Schweiz)    statt    des  vorspringenden  Randes  (Wulstes)  für  den  Angriff 
des    Patronenziehers    im  Bodentheil   eine  Rinne  eingedreht,  was  die  Lagerung 
l  Patronen  im  Rahmen  begünstigt. 

Interessant    sind  die  Betrachtungen    der  Angaben,   den  wievielten  Theil 

dts     ganzen    Patronen  gewichtes     eines    gefüllten    Rahmens    das    Gewicht    der 

Hül-  jene»    des    Rahmens    ausmacht.     Die    Kahmengewichte    (leer) 

chwanken  z.  B.    zwischen  4*2%  (Belgien!    bis    18*4%  (Österreich-Ungarn) 

(UlteQ  Rahmens  (Streifens).    Im  weiteren    zeigt  sich,    da«s  der  kriegs- 

il%  ausgerüstete  Infanterist  rund  42  bis  46%    fol  mitgeschleppten  Muni- 

' wichtes  an   Hülsen-  und  Rahmenblech»    d.  I  als    todte   Last    zu  tragen 

at  Hiedurch  ist  ein  Theil  dert    durch    das    kleine  Caliber    erm.  tri ichten  Ge- 

riehtserleichtermig  paralysiert  und  das  Streben  nach  thunlichster  Erleichterung 

Patronenrahmens  (Streifens)    gerechtfertigt.     Aber    auch    die  Frage    l 


Lorenz'schen   (verlötheteo  id-    oder   Vt?rbundgeich<M»e    sind 

rgead»  lur  Einführung  gelangt. 


220  N  o  t  i  i  e  n. 

etwaigen  Erleichterung    der  Patronenhülsen    innerhalb    der  Grenzen  der  Halt- 
barkeit und  des  tadellosen  Functionierens  wird  mehr   und  wiederholt  erörtert. 

Naturgemäß  haben  die  verschiedenen  Armeen  in  der  erhöhten  Dotatioi 
des  Mannes  mit  Patronen  auch  die  Folgerungen  gezogen,  welche  sich  ans  der 
Einführung  eines  schnellfeuernden  Gewehres  von  kleinem  Caliher  ergeben  ni 
ist  hierin  Deutschland  mit  der  Zahl  von  150  gleichartig  im  Bahnen  v*- 
packter  Patronen  am  weitesten  gegangen.  Ob  die  gemischte  Ausrüstung  im 
Soldaten  mit  losen  und  in  Behältern  verpackten  Patronen  obiger  Anordne 
(Osterreichischen  Musters)  vorzuziehen  ist,  bleibe  dahingestellt. 

Am  spärlichsten  fließen  die  Nachrichten  bezüglich  der  ballistiseta 
Leistungen  der  neuesten  Gewehrmodelle,  sowie  der  Gasdrücke,  bezüglich  4« 
man,  wegen  Mangel  einheitlich  angelegter  Messungen,  (wie  solche  bezfiglkk  1 
der  Geschossgeschwindigkeiten  bei  Geschützen  durch  den  fast  ausschließliche  j 
Gebrauch  des  Chronographen  von  Le  Boulengä  gewährleistet  sind)  aus  d«  I 
wenigen  vorfindlichen  Zahlen  noch  eher  zu  falschen  Schlüssen  über  WafM  1 
und  Pulversorten  Veranlassung  gelangen  könnte.  | 

Welches  ist  heute  das  beste  Gewehr? 

Diese  Frage  kann  sich  jeder  Leser  aus  den  vorhergegangenen  Er&fr 
rangen  nach  eigenem  Ermessen  beantworten,  in  jedem  Falle  steht  die  Be- 
waffnung der  österreichisch-ungarischen  Fußtruppen  und  Reiterei  in  erster  Rak. 

Hauptmann  F.  Holzner. 


Instruction    für    die    meteorologischen    Beobachtungen   während  dir 
Fahrten   mit  dem   Luftballon   der  kaiserlich  russischen   technisch« 
Gesellschaft  im  Jahre  1891 l) 

Von  dorn  lebhaften  Interesse,  mit  welchem  in  Kussland  —  ähnlick 
wie  in  Frankreich  und  Deutschland  —  die  Frage  der  Luftschiffahrt  in  aus**- 
militärischen  Kreisen  nicht  nur  behufs  Studiums  des  Luftmeeres,  sondern 
um  ihrer  selbst  willen  gepflegt  wird,  gibt  der  Umstand  Zeugnis,  dass  di* 
oben  erwähnte  Gesellschaft  Ballons  zu  Studienzwecken  unterhält  für  der« 
Behandlung  vor,  während  und  nach  dem  Aufstiege  ein  eigenes  Keglern^ 
besteht,  aus  welchem  hier  (nach  russischer  Quelle)  die  Bestimmungen  über 
meteorologischen  Beobachtungen  wiedergegeben  werden. 

Diese  Beobachtungen  sollen  sich  auf  nachfolgende  Elemente  erstrecken: 

1.  Luftdruck, 

2.  Temperatur  und  Feuchtigkeit  der  Luft, 

3.  Stärke  der  strahlenden  Sonnenwärme, 

4.  Form  und  Höhe  der  begegnenden  Wolken, 

5.  Fixierung    der    Projectionspunkte    des     Ballons    auf   der   Karte  n 
verschiedenen  Zeitmoraenten. 

*)  Juni-  und   Juliheft    1891  der    russischen  Zeitschrift  obengenannter  Gesell- 
schaft. 


Notizen.  221 

Es  ist  unumgänglich  nothwendig,  jeden  Augenblick  auf  dem  Ballon 
Vervollständigung  der  Beobachtungen  zu  benutzen. 

Die  Beobachtungen  selbst  müssen  ohne  Eilfertigkeit  ausgeführt  werden, 

lit  ihre  Genauigkeit  nicht    beeinträchtigt   werde,   anderseits   ist  dies    auch 

überflüssigem    Zögern   im    Ablesen    zu    befürchten.    In    dieser    Richtung 

is    sich   der    Beobachter   die   nöthige   Geschicklichkeit   im  Gebrauche  der 

tsinstrumente  schon   vor   dem  Fahren  im  Ballon  angeeignet  haben. 

Die  Beobachtungen  müssen  in  festgesetzter,  immer  gleicher  Reihen« 
e  gemacht  werden,  wobei  jedesmal  die  Beobachtungszeit  mit  einer 
lauigkeit  von  einer  Zehntelminute  angegeben  werden  muss.  Zweifel- 
&  Beobachtungen  sind  bei  der  Aufzeichnung  im  Buche  durch  ein  bei« 
»tztes   Fragezeichen  besonders  kenntlich  zu  machen. 

Auf  dem  Ballon  sollen,  um  allen  Zufällen  zu  begegnen,  immer  zwei 
einander  verglichene  Uhren,  die  vor  und  nach  dem  Aufstiege  nach 
r  gut  gehenden  Uhr  zu  stellen  sind,  vorhanden  sein. 


Zu  1.  Die  Beobachtung  des  Luftdrucks  in  verschiedenen  Höhen  wird 
iels  Barographs,  Aneroids  und  Quecksilberbarometers  gemacht. 

Den   Barograph   betreffend,   muss   der  Moment   der  Abfahrt  graphisch 

erkt  und  auf  der  Uhr  festgestellt  werden.   Dasselbe  gilt  für  die  Landung, 

wenn  es  die  Umstände  erlauben   auch  für  ungefähr  die  Mitte  der  Fahrt. 

Das  Aneroid  muss  mit  einem  Normalinstrumente  verglichen  und  dadurch 
Correctur  des  ersteren  ermittelt  sein.  Beim  Ablesen  ist  ausser  der  Zeit 
1  die  Temperatur  zu  notieren,  welche  das  am  Aneroid  angebrachte 
rmometer  zeigt  Vor  der  Abfahrt  ist  das  Aneroid  mit  einem  Barometer 
vergleichen. 

Das  Quecksilberbarometer  ist  vor  dem  Aufstiege  zu  besichtigen,  wobei 
itatiert  werden  muss,  dass  in  die  barometrische  Leere  keine  Luft  einge- 
ben sei;  auch  ist  an  demselben  und  an  einem  stationären  Barometer  eine 
rleichsablesung  zu  machen. 

Während  der  Fahrt  muss  für  die  verticale  Aufhängung  des  Barometers 
rgt  sein.  Die  Ablesungen  sollen  am  niederen  Barometerschenkel  gemacht 
len  unter  Benutzung  des  oberen  Randes  des  Meniscus,  in  dessen  Höhe 
t  Ablesen  das  Auge  gebracht  werden  muss.  Unmittelbar  nach  der  Ab- 
ng  sind  der  Zeitpunkt  der  Beobachtung  und  die  Anzeige  des  Thermometers 
Barometer  aufzuschreiben.  Nach  der  Rückkehr  vom  Aufstiege  ist  das  Baro- 
»r  neuerlich  mit  dem  stationären  zu  vergleichen. 

Zu  2.  Die  Beobachtung  der  Temperatur  und  der  Feuchtigkeit  der  Luft 
mittels  „Dreh-Psychrometers"  zu  erfolgen.  Eine  der  Kugeln  des  Psychro- 
ars  muss  dicht  und  ohne  grössere  Falten,  mit  reinem,  gut  angefeuchtetem 
tist  überzogen  sein.  Zur  Befeuchtung  des  letzteren  dient  destilliertes 
Bser,  welches  am  besten  mit  einem  Pinsel  aufgetragen  wird.  Das  Feuchtsein 
ss  vor  dem  Gebrauche  natürlich  constatiert  werden. 

Das  Psychrometer  soll  aufgehängt  sein,  wobei  beachtet  werden  muss, 
8  die  Thermometerkugeln  nicht  der  unmittelbaren  Einwirkung  der  Sonne 
gesetzt  sind. 


222 


N  o  1 1  %  e  a. 


zwar    mittels    einet  Handhabe   zu 

in  a  rande  eiop    tolle  Umdrehuni  <;es«hvtii- 

digkejt  i!or  Thermometerlnigeln  von  0*841 

Im.    Drehung   soll   wenigstem   eine   halbe  Minute    hindurch   anagafthiF 

Wifde&i    worauf    rasch    zuerst   die   Ablesung   auf  der  fr  und  dann  uf 

trockenen    Kugel,   und   zwar  nehmen    ist,   dass   man  zuerst  des 

ntor  dem  Meniscus  liegenden  und  dann  den  darüber  lieg  i  uh 

Loge  fa- 

Me-hachtung  am  Psychrometer  soll  immer  jener  am   Barometer  SS- 
mittelbar  folgen, 

Zu  3.  Die  Beobachtung  der  strahlenden  BefüieBWtaN  kann 

a)  mittels  Radiations-Thermoineters  und 

6)  mittele  des  Actinometers  bewerkstelligt  werden, 

Das    if  für    die    Auffahrt    eingerichtete     Acttaometet    ist    ausserhalb    4» 
Korbes    und  zur  Verhinderung  der  reflectierenden  Wirkun 
in  einiger   Entfernung   von   dessen    Bande   aufzuhänge».    Es    aoll    iomv  <Ur 
unmittelbaren  Wirkung  der  Sonnenstrahlen   ausgesetzt  sein. 

Die    Ablesung    ist    auf   beiden    Thermometern    i jenem    mit    des   hlaakei 
und  jenem  mit  der  beniesten  Kugel)    unter    gleichseitiger    Aul 
Beobachtungszeitpunktes  zu  bewirken. 

Zu  4.  Nach  dem  Durchgange  durch  Wolken  isi  nebst  Aufsei. 
Austnttszeit    die  Form  der  Wolken    (Schicht-,  Haut-.  itiuf-#  ztnwm 

Hautwolken  etc.)  zu  notieren. 

Zu  5.  Die  Projicierung  der  Situationspunkte  auf  die  Erdo  erfolgt  doti 
Visierung  Längs  des  Schlepptaues,  mithilfe  einer  mitgenommenen  Genermlkirr* 

Bei  diesen  möglichst  zahlreich  anzustellenden  Beobachtungen  ist  iwiürfn* 
auch  die  Zeit  vorzumerken. 

Man  armes  sich  bemühen,  alle  Beobachtungen  an  jene  ZeHmotneut»  n 
knöpfen,  zu  welchen  das  Barogramm  eine  auffällige  Richtungsandeniiig  antobt 

Beim  Abstieg  sind  «ämmtliche  Instrumente  sorgfältig  in  *b+n  Kftstei 
und  Futteralen  zu   verwahren. 

Die  Gerathe,  welche  zerschlagen  werden  konnten  sind  längs  der  Iqmb* 

ter    Korbwände    zu    befestigen    und    zwar  an   jener  Seite,    an    - 
das  Ankertau  mit  dem  Tragringe  verbunden 

Nach    der    Lttdting,    welche    möglichst    rasch    zu  Iligm  fc 

sind    an    allen    Instrumenten    Ablesungen    zu    machen,    und  ist    mittel*   to« 

Hand-Anemometers  die  Windgeschwindigkeit  zu  erheben 

Nach  der  Heise  Isl  das  eigentliche  Reisejournal  zu  verfassen,  n* 
Karten,  Barogrammen  und  auch  der  meteorologischen  Karte  für  j»*n*»  Ticefi"* 
2u  adjustieren,   um  welche  die  Ballonfahrt   itattfattd. 

Bftmmt liehe  Beobachtungen  werden  nach  einer  bestimmten  R*ih*«ft4r» 
aneinandergefügt.   Wahrend  der  Fahrt  hat  auf  der  Erde  standlich  die  Beetaffr- 

Btamtlicher  teuflndeiL 

•  lindem    seien    die   —    offenbar    autV  uischun    gejätete* 

Erfkhnragen  rerftesten  —  Nachtrage  zu  ein  bestehenden  In*tnirt>t 


N  o  t  i  i  e  n.  223 

für   die    Freifahrten    mit    dun    ASrostaten    dieser    technischen    Gesellschaft 
angefügt: 

1.  Alle  Theile  des  Aerostaten  und  sämmtliche  Gerätschaften  müssen 
gereinigt,  der  Ballast  getrocknet  und  durchgeworfen  sein.  Jeder  Sack  soll 
mit  dem  Gewichte  des  Inhalts  (Ballast)  beschrieben  und  numeriert  sein. 

Zum  §.  1.  Das  Inventar  der  Aerostaten  weist  an  Gewicht  auf: 

Gewicht  der  Ballonhülle 18  Pud     15  Pfund  l) 

„       des  Netzes 3     „       36       r 

„  „   Ballonringes —     „       24       „ 

„         „    Korbes 2     „       11       „ 

„  r    Schlepptaues 1     „        14       „ 

„  „    Ankers —     „        57       „ 

„         „    Ankertaues —     „       35       » 

Summa...      2b  P|id     32  Pfund. 

2.  Natürlich  muss  die  äußere  Form  des  A&rostaten  photographisch 
mittels   des    Pantoskops  von  Bul  festgestellt  werden. 

3.  Vor  der  Abfahrt  ist  der  Auftrieb  mittels  Dynamometers  zu  erheben. 

4.  Unmittelbar  vorher  ist  die  Anzeige  der  Boussole  festzustellen. 

5.  Bei  der  Vertheilung  des  Ballastes  muss  beobachtet  werden,  dass  der 
Aerostat  gleichmäßig  belastet  sei. 

6.  Die  ausgeleerten  Säcke  müssen  nach  dem  Gewichte  aufgehängt  werden. 

7.  Beizeiten  ist  die  größte  Aufstieghöhe  festzustellen,  wobei  es  wünschens- 
wert ist,  sich  zu  möglichst  größter  Höhe  zu  erheben.  Unter  der  Annahme 
«ines  annähernden,  im  vorstehenden  detaillierten  Gewichtes  des  ASrostaten  von 
28  Pud  32  Pfund,  eines  Gewichtes  von  20  Pfund  für  sämmtliche  Instrumente, 
des  Gewichtes  zweier  Luftschiffer  mit  10  Pud,  des  Ballastes  mit  3  Pud  erhält 
man  schließlich  42  Pud  12  Pfund  =  693  kg. 

Für  die  nächstgelegene  Zahl  in  der  zugehörigen  Tabelle  696  entspricht 
«ine  Steighöhe  von  2.500m. 

8.  Vor  dem  Aufstiege  müssen  die  Ablesung  am  Gasometer,  das  Gewicht 
und  die  Temperatur  des  Gases  notiert  werden. 

Zum  §.  8.  Bei  einem  Inhalte  des   Ballons   von   1.220m*   einer  Dichte 

von    0*4   des  Gases   und   unter   Bezeichnung  der  Steighöhe  mit  A,  des  Baro- 

760 
meterstandes   mit   b,   erhält   man   mittels   der   Formel  A=18.429'l  log— t— - 

b 

folgende  Tabelle: 

h     in  m  0     100     200     300     400     500     600 

b     in  mm  760     750     741     732     723     714     705 

«esammtgewicht  in  kg  952     937     922     915     907     893     885 

h     in  m  700     800     900  1.000  1.200  1.400  1.600 

b     in  mm  696     688     679      671       654      638       622 

Oesammtgewicht  in  kg  871     863     849      841      819      805      779 

h     in  m         1.800  2.000  2.500  3.000  3.500  4.000  4.500  5.000 

b     in  iwm  607      592      556      526      491      461      433      407 

<lesammtgewicht  in  kg  761      728      696      658      615      577      542      509 


f)  Pud  a  40  Pfand  =  16*380  kg. 


284.  Hatisan. 

».  Der  Führer 
bei  rieh  haben. 

10.  Tor  dm  Aufstiege 
Innern  des  ASroetatea 
eine  ansprechende 

11.  In  der  Ausrüstung  den 
Stadtplan  xrod  eine  Karte  besolden  jener  Ui 
sichtlich  der  Ballon  wenden  wird,  und  iwar  in 

Während  des  Aufstieges. 

12.  Möglichst  oft  ist  die  Stellung  den  BaDona  wrf  der  Karte,  vi* 
Zeitbestimmung  bis  auf  eine  8ecnnde  genau,  sn  bestimmen. 

13.  Ebenso  sind  a)  die  Ballastmengen,  4)  die  Hbmimi  den  8chkpp- 
geiles,  c)  die  Stellungen  der  Magnetnadel  und  d)  ffie  I)mHhimg  der  Vau» 
leine  Yorzumerken.  * 

14.  Es  ist  jedesmal  rorzumerken,  wenn  der  Appendix  au 
geblähten  in  den  zusammeagelUtetea  instand  tbergefc*  oder  nieit 

.15.  An  dem  Ventil  ist  nicht  sn  rOhren. 

16.  Bei  der  Ausgabe  des  Ballastes  ist  auf  die  giehthwiitgn 
des  Korbes,  ferner  darauf  sn  achten,  daaa  die  Qescfcwindigkett  den 
möglichst  gleichmäßig  bleibe. 

Abstieg. 

17.  Eechtrei%  sind  sfmmfliche  Instrumente  in  die  Fottenfe  m 
stecken  und  an  den  Ballonring  xu  hängen  oder  an  den  Korbrand  in  VUkt 

18.  Bas  Ventil  ist.  so  lange  offen  tu  halten,  Us  der  Anker  an» 
geworfen  ist. 

19.  Alle  nicht  schon  während  der  Fahrt  aufgezeichneten  Beobachtende 
und  Ablesungen  sind  unmittelbar  nach  derselben  zu  machen. 

Hauptmann  DietL 

Der  taktische  Wert  des  elektrischen  Lichte* 

Unter  diesem  Titel  ist  in  der  Zeitschrift  „Unäed  Serttiu  Oazäteär) 
ein  zu  Aldershot  abgehaltener  militärischer  Vortrag  zu  lesen,  der  des  d» 
gemeinen  Interesses  halber  und  der  Anregungen  wegen,  die  er  enthält,  wM*» 
gegeben  zu  werden  verdient.  Bemerkenswert  ist  auch  die  demselben  ange- 
schlossene Discussion  des  Auditoriums,  wie  sie,  ähnlich  wie  in  uimns 
Fachvereinen,  in  England  auch  in  militärischen  Kreisen  üblich  und  gerat 
auch  ersprießlich  ist. 

Der  Vortragende  warf  vor  allem  einen  historischen  Rückblick  auf  fi* 
Entwicklung  des  elektrischen  Lichtes  und  führte  aus,  dass  es  zu  Kriegs- 
zwecken als  Beleuchtungsmittel  ersten  Banges  in  Festungen,  bei  der  Küsten- 
vertheidigung,  auf  Schiffen  und  für  submarine  Minenarbeiten,  als  halbtranspor* 
tables  Licht  bei  Einschiffungen  u.  dgl.,  als  transportables  Licht  für  Opera- 
tionen im  Felde,  für  Landminen-  und  für  Signalisierungszwecke  in  Anwendimf 
kommen  kann. 


■)  Nr.  3032  von  1891. 


I 


N  o  t  i  i  e  n.  225 

Das  Hanptthema  der  weiteren  Besprechung  bildete  die  Eignung  destrans- 
portablen Lichtes  für  Foldoperationen  (im  Rahmen    des  Positionskrieges). 

Hienach  bestehe  die  Belagerung  eines  befestigten  Platzes  nicht  mehr 
in  der  verhältnismäßig  einfachen  Ausführung  von  Bei agerungs werken  bei 
Nacht  und  der  darauf  folgenden  Beschießung  bei  Tag  aus  den  in  denselben 
placierten  Geschützen,  weil  die  Ausführung  der  Belagerungswerke  in  der  bis- 
herigen Weiso  nur  mit  ungeheueren  Opfern  an  Menschenleben  bewirkt  werden 
kannte.  Dieser  Nachtheil  auf  Seite  des  Angreifers  wird  aber  nach  Ansicht  des 
Vortragenden  durch  den  Gebrauch  des  elektrischen  Projectorlichts  beim 
Angreifer  selbst,  zu  beseitigen  sein. 

Zum  Beweise  dessen  wird  angeführt,  dass  es  sich  bei  den  Versuchen 
zu  Milfordhafen  1886  gezeigt  habe,  dass  ein  elektrisches  Lichtbüschel 
auch  als  Schirm  gebraucht  werden  könne,  hinter  welchem  sich  Operationen 
unentdeckt  ausführen  lassen.  Um  diesen  Effect  zu  erzielen,  ist  es  nur  not- 
wendig, ein  Projectorlicht  vor  der  Flanke  des  zu  verhüllenden  Terrainstreifens 
so  zu  placieren,  dass  das  Lichtbüschel  längs  der  Front  des  Terrainsstreifens 
streiche.  Dieses  Lichtbüschel  wird  dann  nicht  nur  eine  Hülle  abgeben,  hinter 
welcher  Parallelen  oder  Belagerungsbatterien  im  vollkommensten  Schutze  der 
Dunkelheit  ausgehoben  werden  können1),  sondern  selbes  kann  auch  mit  großem 
Nutzen  für  das  Richten  der  daselbst  aufgeführten  Geschütze  verwendet  werden, 
ao  dass  diese  mit  ebenso  großer  Präcision  feuern,  als  bei  Tag.  Im  Jahre  1886 
wurden  Geschütze  zu  Lydd  in  einem  Werke  aufgeführt,  welches  von  der 
Flanke  her  durch  einen  1.200  Yard  entfernten  Projector  Licht  erhielt. 

In  der  Vertheidigung  einer  Position  gegen  einen  unerwarteten  Angriff 
ist  durch  den  Gebrauch  des  Projectorlichts  nichts  zu  verlieren  und  alles  zu 
gewinnen.  In  dieser  Beziehung  hat  es  sich  zweifellos  herausgestellt,  dass 
das  Licht  so  placiert  werden  kann,  dass  des  Vertheidigers  Stellung  und 
Bewegungen  verborgen  bleiben,  indem  auch  hier  noch  zunehmende  Dunkelheit 
geschaffen  wird,  und  dass  der  Projector  selbst  äußerst  schwor  durch  Geschosse 
kh  treffen  ist;  letzteres  infolge  der  Schwierigkeit  des  Distanzschätzens  und 
des  Zielens').  Die  Versuche  zu  Shoeburyness  1883,  zu  Lydd  1887 
und  zu  Okehampton  1888  gaben  in  diesem  Punkte  bemerkenswerten 
Anfschlus8. 

Um  das  Projectorlicht  vortheilhaftest  für  Befestigungen  auszunützen,  ist 
es  nicht  als  allgemeine  Kegel  hinzustellen,  dass  das  Licht  die  ganze  Nacht 
unterhalten  werde.  Es  darf  nicht  erwartet  werden,  dass  durch  selbes  die  Feld- 
wachen und  Patrullen  der  Notwendigkeit  wachsam  zu  sein,  überhoben  werden 
sollen;  durch  ein  continuierlich  unterhaltenes  Licht  wird  überdies  dem  Feinde 
ein  Directionsobject    bei    nächtlichen  Angriffsbewegungen  geboten,   solange  er 


')  Dass  die  nächste  Umgebung  des  Projectors  und  der  außerhalb  des  Licht- 
büschels  und  dessen  Halblichtes  liegende  Raum  in  tiefstes  Schwarz  gehallt  sind,  ist 
bekanntlich  Thatsache.  Anm.  <L  Ref. 

f)  Darüber  sind  die  Ansichten  verschieden.  Dass  der  Projector  oder  dessen 
Bedienung  des  Schutzes  gegen  feindliches  Feuer  bedarf,  xeigen  die  von  mehreren 
Mächten  durchgeführten  Panzerungen  der  Projectorstande  in  Befestigungen. 

Anm.  d    R«f. 

03 


226  Notizen. 

sich  außer  Feuerboreich  befindet,  ihm  also  der  schwierigste  Theil  mm 
Unternehmens  erleichtert.  Bei  solcher  Gelegenheit  sollte  das  Licht  nicht  fftta 
gezeigt  werden,  als  bis  seine  Annäherung  gemeldet  ist  und  angenommen  wenl« 
kann,  dass  er  in  den  Feuorbereich  gelangt;  der  Erfolg  einiger  wohlgexielttf 
Dechargen  auf  vorherbestimmte  Distanzen  wird  unter  solchen  Umstand« 
insoferne  bedeutend  sein,  als  der  Angreifer  in  diesem  letzten  Stadium  «int« 
Nachtmarsches  schon  ziemlich  in  Unordnung  gerathen  ist. 

Der  Vertheidiger  hat  hiebei  den  Vortheil,  zu  sehen,  wohin  jeder  Sehnst 
geht  und  welchen  Erfolg  jede  Salve  hat,  während  dem  Angreifer  jeder  Anhalti- 
punkt  über  die  von  ihm  erzielte  Wirkung  fehlt.  Seine  Infanterie  wird  nicht 
zielen  können,  da  sie  nichts  als  Licht  sieht,  und  wenn  sio  auf  dieses  feuert 
Absehen  und  Korn  nicht  ausnimmt1). 

Bei  den  Versuchen  an  der  North-Camp-Redoute  während  der 
dortigen  Manöver  im  Juli  1890  würden  die  Umrisse  der  Rodoute  durch  «m 
gewisse  Zeit  nicht  entdeckt  worden  sein,  wenn  das  Licht  ordentlich  dirigiert 
worden  wäre.  Unter  günstigen  Umständen  können  kleine  Infanterie-AbtheilangM 
leicht  in  einer  Entfernung  von  2.000  Yard  entdeckt  werden ;  die  gewöhnlich 
Gebrauchsgrenze  ist  1.500  Tard  (circa  1.371m). 

Von  den  Lichtquellen  bespricht  der  Vortragende  die  Dynamos  samnt 
zugehörigen  Dampfmotoren  und  die  Primär-Batterien ,  welch  letztere  n 
Aldershot  und  Chatam  versucht,  aber  den  Dynamos  an  Wirksamkeit  ood 
Kriegstüchtigkeit  unterlegen  befunden  wurden. 

Der  Vortragende  bezeichnet  zweierlei  nothwendige  Typen  von  Licht- 
apparaten,  welche  den  Marsch  der  Armee  zu  begleiten  haben:  solche,  welche 
durch  Maschinen  (Locomobile-)  und  solche,  welche  durch  Pfordekraft  weite 
bewegt  werden  sollen.  Erstere  Type  wäre  ihrer  größeren  Bewegungsstärke  und 
Ausdauer  wegen  die  gewöhnlich  anzuwendende,  wahrend  die  letztere  au  solch" 
Punkte  zu  bringen  wäre,  wohin  der  erste  Typus  nicht  gelangen  kann. 

Nachdem  der  Vortragende  die  Beleuchtungsparks  fremder  Arm^n 
beschrieben,  constatiert  er,  dass  man  in  England  noch  nicht  genügend  empfäng- 
lich für  die  Vortheile  und  die  Wichtigkeit  des  Besitzes  von  transportablen  Project^r- 
licht-Apparaten  für  Feldoperationen  sei.  Viele  Versuche  seien  in  England  mit 
Projectorlicht  verschiedener  Stärko  und  Mobilität  durchgeführt  worden,  aW 
bisher  sei  nur  der  Theil  eines  Belouchtungsparks  als  für  Feldoperatitm«n 
geeignet  befunden  worden:  die  Locomobile  und  der  Dynamo,  welche  bei  den 
Manövern  1800  zur  Verwendung  kamen;  doch  ist  für  den  Projector  kein 
Vehikel  geschaffen.  So  wertvoll  die  Locomobile  sei,  so  reiche  sie  doch  nicht 
hin,  und  müssto  ein  leichterer  Park  für  den  Transport  durch  Pferde  geschaffen 
werden. 

Bei  der  nun  stattgehabten  Discussion  opponierto  der  erste  Kedncr,  trotz- 
dem er    anerkannte,    dass    Niemand    berufener    sei    über    den  Gegenstand  & 

M  Auch  dagegen  gibt  es  bekanntlich  für  den  Zielenden  Abhilfen. 

Übrigens  muss  «1er  Vortragende  vorausgesetzt  haben,  duss  dein  Angreifer  Lein 
Beleuchtungsapparat  zugebote  stehe.  Man  kann  sich  dagegen  eine  Unterstützuiuj 
des  Angreifer«  durch  einen  solchen  Apparat  im  rechten  Augenblicke  recht  woM 
denken.  Anm.  d.  Ilvf. 


Notizen.  227 

sprechen,  als  der  Vortragende,  indem  er  die  Beuützbarkeit  des   Beleuchtungs- 
apparatos  für  den  Angreifer  bezweifelte. 

Er  hob  her?or,  dass  das  elektrische  Licht  bei  Kafr  Do  war  von  unschätz- 
barem Werte  gewesen  sei,  indem  man  sich  in  keiner  Nacht  der  Ruhe  überließ, 
bevor  man  nicht  gegen  don  Feind  geleuchtet  hatte,  um  zu  sehen,  ob  er  sich 
in  Bewegung  befinde.  Dieselbe  Vorsicht  wurde  auch  zu  verschiedenenmalen 
wahrend  der  Nacht  gebraucht,  um  sicher  zu  sein,  dass  außerhalb  dor 
ägyptischen  Linien  keine  Bewegung  stattfinde.  Man  wusste  damals  nicht  wie 
träge  der  Feind  war.  Der  Redner  stellte  aber  weiter  die  Frage,  ob  es  seit 
1859  einen  Kampf  gegeben,  bei  welchem  das  elektrische  Licht  durch  den 
Angreifer  gebraucht  worden  sei,  oder  —  weil  geantwortet  werden  könnte, 
dass  es  noch  nicht  genügend  ausgebildet  gewesen  sei  —  bei  welchem  es  mit 
Vortheil  hätte  angewendet  werden  können?  Redner  möchte,  im  Falle,  als  er 
mit  seinem  Zweifel  Unrecht  hat,  belehrt  sein,  glaubt  aber,  dass,  wenn  es 
beim  Angreifer  angewendet  werden  könne,  dies  die  Entdeckung  eines  Nacht- 
angriffes herbeiführe,  indem  die  das  Criterium  eines  solchen  bildende  Über- 
raschung schon  durch  das  Geräusch  der  Maschine  lange  bevor  der  Vertheidiger 
erreicht  wäre,  vereitelt  würde1).  Ebenso  würde  dies  auch  beim  Gebrauche  von 
Pferden  eintreten.  Er  stellt  an  den  Vortragenden  die  Frage,  welches  Gewicht 
die  Zug-Locomobile  des  englischen  Beleuchtuugsparkes  habe  und  bemerkt,  als 
ihm  geantwortet  worden  war,  dass  das  Gewicht  derselben  7%  Tonnen,  jenes 
einer  festländischen  4  Tonnen  sei,  dass  eine  Maschine  mit  solchem  Gewicht 
nach  seiner  Erfahrung  nicht  ins  Feld  mitgenommen  werden  könne,  auch  wenn 
die  best  macadamisierten  Straßen  an  die  erforderlichen  Stellen  geführt  seien. 
Solche  Straßen  seien  auch  dann  noch  erforderlich,  wenn  das  Gewicht  auf 
2*/,  Tonnen  vermindert  würde. 

Er  führt  ein  Beispiel  an,  welch  geringfügige  Zufälle  über  das  Schicksal 
einer  Nacht-Operation  entscheiden  können ;  spricht  auch  seine  Bedenken  gegen 
den  großen  Train  aus,  den  ein  solcher  Park,  wenn  er  nicht  mittels  einer 
Maschine,  sondern  durch  Pferde  bewegt  wird,  verursacht ;  hält  don  Beleuchtungs- 
apparat für  eine  Position,  in  welcher  bis  auf  den  letzten  Mann  gekämpft 
wird  für  unerlässlich,   aber  für  den  Angreifer  nicht  für  nützlich. 

Ein  zweiter  Redner  möchte  den  durch  die  elektrische  Beleuchtung 
anzweifelhaft  hervorgerufenen  moralischen  Effect  mehr  betont  wissen.  Unsicht- 
bare Gefahren  wirken  immer  am  schlimmsten,  und  ein  lebhafter  Lichtstrahl, 
der  den  Leuten  zeige,  dass  keine  unmittelbare  Gefahr  vorhanden,  müsse  deren 
Geist  vortheilhaft  beeinflussen.  Er  wirft  weiter  die  Frage  auf,  ob  vielleicht 
die  Auslagen  für  den  Transport  die  geringe  Häufigkeit  des  Gebrauches  des 
Apparates  rechtfertigen  und  beantwortet  sie  dahin,  dass  die  Maschino  auch 
für  andere  Zwecke  wie :  Wasserpumpen,  üolzschneiden  etc.  verwendbar  sei  und 


!)  Es  kann  nicht  geleugnet  werden,  dass  die  geräuschvolle  Thätigkeit  auch 
der  Dampfmaschine  beim  Gebrauche  des  Apparates  durch  den  Vertheidiger  —  nebst 
anderen  Gründen  —  den  Ersatz  des  Dynamo  durch  eine  andere  Stromquelle  wünschens- 
wert erscheinen  lässt;  dass  aber  der  Apparat  für  ähnliche  Zwecke  wie  sie  der 
Vertheidiger  anstrebt:  nämlich  Störung  der  nächtlichen  Arbeiten  und  Unternehmungen 
de«  Gegners  durch  Erleichterung  der  Beschießung,  vortheilhaft  ist,  liegt,  auf  der  Hand. 

Anm.  d.  Ref. 

G3* 


228  Notizen. 

dass  eine  so  kloino  Armee,  wie  die  englische  jeden  durch  die  Technik  ge- 
botenen Vortheil  ergreifen  müsse. 

Ein  dritter  Redner  fragt,  ob  der  elektrische  Strahl  imstande  sei 
Oberst  Crease's  „Rauch"  zu  durchdringen?  Mancher  schreibe  letzterem  kei* 
Bedeutung  zu:  er  aber  habe  die  Versuche  zu  Portsmouth  gesehen,  ul 
sich  vom  Gogentheile  überzeugt.  Nur  sei  der  hiezu  nothwendige  Apparat  ttvae 
unbehilflich;  aber  wenn  Oberst  Crease  selben  in  transportable  Verhalte* 
bringe,  sei  er  ein  mächtiger  Factor  für  den  Angriff  auf  eine  Stellung.  Ii 
Verlaufe  der  Versuche  von  Portsmouth  sei  eine  Abtheilung  ungesehen  bis  im«r- 
halb  200  Yards  vor  eine  Position  unter  dem  Schutze  des  Bauchs  gelangt 
Er  glaubt,  dass  das  erwähnte  Verschleierungsmittel  dem  Projectorlichte  ii 
vielen  Fällen  wirksam  entgegenarbeiten  könne. 

Er  findet  weiter,  dass  sehr  wenige  Kämpfe  bei  Nacht  geführt  wurden. 
Wenn  statt  der  Frage,  ob  das  elektrische  Licht  für  Angriffzwecke  ausgenützt 
werden  könne,  jene  aufgeworfen  werde,  ob  selbes  zum  Zwecke  der  Auffindung 
des  Feindes  auf  dem  Schlachtfelde  dienen  könne,  müsse  dor  außerordentliche 
Nutzen  des  Lichtes  anerkannt  werden.  Nach  der  Schlacht  von  Coulmiers 
lagerten  die  Reste  des  Geschlagenen  auf  Stoinwurfweite  vom  Sieger,  ohne  dan 
dieser,  aus  Mangel  an  Cavallcrie,  Kenntnis  davon  hatte.  Dies  wäre  ein  Faü 
für  die  Ausnutzung  elektrischen  Lichts  gewesen. 

Zum  Zwecke  der  Entwicklung  der  technischen  Specialausrüstungen  der 
Armee  hält  Redner  die  Verlegung  der  betreffenden  Departements  von  Chatan 
nach  Aldershot  für  nothwendig,  damit  die  Versuche  unter  den  hier  herr- 
schenden Reibungen  und  Wechselwirkungen  in  Berührung  mit  den  anderen 
Waffengattungen  zu  praktischen  Erfolgen  führe1).  Ein  gleiches  hält  er  unter 
anderem  auch  für  die  Ballon- Abtheilung  ersprießlich.  Bis  dahin  bleibe  manche 
nützliche  Erfindung  ein  Spielzeug. 

Der  Vorsitzendo  hält  dafür,  dass  vor  Einführung  des  elektrischen  Licht«* 
in  den  Dienst  manche  Punkte  mit  besonderer  Aufmerksamkeit  ventiliert  worden 
sollen.  Große  Gefahr  liegt  darin,  dass  man  sich  auf  das  elektrische  Licht 
statt  auf  die  Vorposten  verlassen  werde. 

Tel-el-Kobir  werde  oft  als  Nachtangriff  citiert,  der  nachgeahmt  werden 
könne.  Bei  dieser  Gelegenheit  waren  nirgends  Vorposten  aufgestellt.  Der 
Abmarsch  war  unter  günstigen  Umständen  unternommen,  es  waren  keine  Um- 
zäunungen und  Vertiefungen  zu  durchschreiten,  nichtsdestoweniger  führt*  der 
Marsch  nahezu  zu  einer  Katastrophe.  Die  Flügel  schlössen  einer  an  den  anderen, 
während  das  Centrum  nicht  so  rasch  vorwärts  gelangte  und  die  Leute  kamen 
fast  Gesicht  an  Gesicht.  Solche  Nachtangriffe  sollen  nur  mit  gut  trainierten 
Truppen  und  in  wohlbekanntem  Terrain  durchgeführt  werden.  Unter  anderen 
Umständen  sind  sie  mit  ungeheurem  Wagnis  unternommen.  Die  Truppen  langen 
an  der  Position  ganz  erschöpft  an  und  lassen  sich  durch  Geräusche  allarmiereii. 
von   denen  sie  bei  Tageslicht  ganz  und  gar  nicht  abhängen. 

')  Ein  Vorgang,  der  anderwärts  dureh  Festungsmanöver  geübt  wird  Sollte 
nicht  bei  dieser  Gelegenheit  die  Beobachtung  des  unter  elektrischer  Belcuohtnnfc 
Gesehenen  weit  mehr  £eubt  werden,  als  dies  jetzt  geschieht?  Diese  Beobachtung 
ist  bekanntlich  nicht  nur  mit  dem  Fernrohre,  sondern  auch  mit.  dem  FeMst^l^ 
möglich.  Anm.  «1    K«*f- 


Notizen.  229 

Auf  eino  moralische  Wirkung  des  für  Angriffszwecko  gebrauchten  elek- 
trischen Lichts  rechnet  Redner  nicht.  Es  kann  dem  Angreifer  zur  Erhaltung 
der  Stellung,  nicht  aber  beim  Marsche  dienen.  Gegenüber  der  Fortbringung  des 
Apparates  durch  Pferde  verhält  sich  Redner  skeptisch.  Er  warnt,  sich  vor 
der  Anwendung  der  Locomobile  zu  scheuen ;  sie  seien  auch  auf  beschwerlichen 
Wegen  leistungsfähig.  Er  erinnere  sich  an  einen  vor  mehreren  Jahren  in 
Birmingham  durchgeführten  Versuch  mit  Straßenlocomotiven.  Die  über  eine 
Meile  lange  ausgestreckte  Bahn  führte  durch  Einfriedungen,  über  Gräben  und 
bebaute  Felder;  in  erstere  wurden  Öffnungen  von  etwas  größerer  Weite  als  die 
Locomotiven  gemacht  und  in  die  Graben  Erde  geschüttet.  Die  Locomotiven 
starteten  und  sie  überwanden  in  einer  interessanten  Steeplechaso  Einfriedungen 
und  Gräben ;  einzelne  starken  wohl  fest,  aber  die  Mehrzahl  gelangte  ans  Ziel. 
8ie  sind  leistungsfähig,  kommen  nicht  so  bald  aus  der  Hand  wie  Pferde  und 
ihre  „Fourage"  ist  nicht  so  schwer  sicherzustellen. 

Eines  sei  noch  zu  bedenken:  Bei  der  Küsten vertheidigung  haben  die 
Projectoren  ein  weit  ausgedehntes,  ebenes  Vorfeld  (das  Wasser)  vor  sich,  ohne 
irgend  welches  Hindernis.  Auf  dem  Lande  ist  eine  solche  Fläche  selten  vor- 
banden und  es  wird  nicht  leicht  ein  Terrain  geben,  das  nicht  Vertiefungen 
aufweist,  in  denen  auch  größere  Truppenabtheilungen  Deckung  finden  und  in 
die  nur  vom  Ballon  aus  hineingeblickt  werden  könnte. 

Mit  dem  Danke  des  Auditoriums  an  den  Vortragenden  schloss  die 
Discussion. 

Hauptmann  Dietl. 


Reservebackofen  mit  einem  Gewölbe  aus  lufttrockenen  Ziegeln  und 
einer  Herdsohle  aus  Lehmestrich. 

(Hiezu  Tafel  25.) 

Der  Mangel  an  gebranntem  Ziegeln  in  V  i  s  e  g  r  a  d  an  der  D  r  i  n  a  ver- 
anlasste die  Genio-Dircction  in  Gorazda  einen  reparaturbedürftigen  Reserve- 
Backofen  mit  Bücksicht  auf  die  allzu  kostspielige  Beschaffung  gebrannter  Ziegel 
nur  aus  lufttrockenen  Ziegeln  und  Lehm  wiederherzustellen. 

Zur  Erhöhung  der  Tragfähigkeit  dos  Gewölbes  und  zum  leichten  Hinein- 
kriechen in  den  Backofen  für  die  häufig  erforderlichen  Reparaturen  am  Estrich , 
wurde  eine  Backofenhöhe  von  75cm  gewählt.  Der  Backofen  erhielt  auch  einen 
Rost  zur  Begünstigung  der  Verbrennung  bei  Verwendung  nassen  Ilolzes. 

Die  Figuren  auf  Tafel  25  stellen  den  Backofen  dar. 

Die  Lehmziogel  für  das  Gewölbe  sind  aus  gutem,  reinem  Lehm  erzeugt 
und  gelangten  vollkommen  trocken  zur  Verwendung.  Der  Lehm  für  das 
Mörtelband  und  den  Lehmestrich  wurde  von  allen  Beimengungen  gereinigt 
und  durchgetreten,  dann  mit  einein  geringen  Zusatzo  röschen  Sandos  versehon. 

Zur  Herstellung  der  Herdsohle  dienten  ca.  25cm  hohe,  aus  gut  durch- 
geknetetem Material  erzeugte  Lehmballen,  welche  solange  mit  einem  Holz- 
pracker  geschlagen  wurden,  bis  der  Estrich  15cm  Dicke  besaß  und  keine  Risse 
and  Sprünge  mehr  auftraten. 

Beim  ersten  und  zweiton  Ausheizen  zeigten  sich  kleinere  und  größere 
Risse  an  der  Ofensohle,  weshalb  dieselbe  frisch  hergestellt  werden  musste. 


230  Notizen. 

Nach  dieser  Arbeit  wurde  dnr  Ofon  langsam  aiuqrrheizt  und  jw 
12.  Februar  in  Betrieb  gesetzt. 

Zum  Austrocknen  der  Herdsohle  und  des  Gewölbes  wurden  2C»0iy 
hartes  Bronnholz  verwendet. 

Die  erste  Ausheizung  zum  Backen  erfolgte  durch  Auflegen  des  Brenn 
materiales  auf  den  Rost.  Hiebei  wurde  die  Wahrnehmung'  gemacht,  das»  di* 
Feuerung  durch  den  Kost  nicht  gefordert  wird,  da  —  wie  der  Bericht  flbfr 
den  Versuch  anfuhrt  —  boi  dem  ziemlich  niedrigen  Rauchfange  die  not- 
wendige Luftzuströmung  nicht  erreicht  wurde.  Diese  Erscheinung  »tebt  in 
Gegensatz  zu  den  Erfahrungen  hei  anderen  Versuchen  mit  Rnstfeoerung  in 
Reservebacköfen;  so  z.  B.  wurde  auf  der  Schmelz  in  Wien  und  in  Sarajtv* 
—  in  letzterer  Station  mit  nassem  Holz,  dann  Holz  mit  Kohle  gemischt  — 
erfolgreich  der  Rost  verwendet,  weshalb  auch  dessen  Gebrauch  in  der  Instrortw 
zur  Erbauung  von  Nothbaeköfen  empfohlen  worden  ist.  In  Visegrad  wind- 
hierauf  der  Rost  entfernt. 

Zum  Frischheizen  des  Ofens  waren  180kg,  zum  Nachheizen  42fcj 
hartes  Holz  erforderlich,  während  der  Ofen  vor  der  Renovierung  nnr  140.  r*sp 
%8kg  benöthigte.  Freilich  ist  nicht  constatiert,  ob  diesor  Mehrbedarf  nicht 
etwa  der  größeren  Feuchtigkeit  des  Holzes  zuzuschreiben  war. 

Nach  dem  commissionellen  Befunde  eignet  sich  der  Ofen  vollkommen  zur 
Broterzeugnng ;  das  Backen  ist  weder  durch  die  grössere  Stichhöhe  norl 
durch  die  Lelmisohle  beeinträchtiget.  Die  Leistungsfähigkeit  entspricht  voll- 
kommen dem  Ofen  Nr.  2  (mit  altem  Profil)  und  auch  die  Qualität  d** 
Brotes  inbezug  auf  Geschmack  und  schönes  Aussehen  lässt  nichts  xc 
wünschen  übrig.  Zu  bemerken  ist  nur,  dass  durch  das  Einschießen  des  Bn«t«* 
und  die  übrigen  Manipulationsarbeiton  die  Herdsohle  öfter  leidet.  rh>s*r 
Mangel  kann  jedoch  bei  kostenloser  Beistellung  des  geringen  zur  Aushessfrnn; 
nöthiiren  Materials  laut  Mittheilung  des  Verpflegs-Organes  in  Viseprad  dun! 
Verjifletrs-Mannschaft  behoben   werden. 

Major  Ti  ls  oh  kerr. 


231 


Kleine  Notizen. 


Militärische  Grenzzone  in  Spanien.  Mit  knnigl.  i>  1S91 

hal    die   spanische   Regierung  Singe    '  n   Umfang  inen 

tollt,  innerhalb  welches  ohne  vorherige  Genehmigung  der  Regierung 

Communicationen  nicht  eröffnet  «erden  dürfen,  Aach  zu  Tnicestudien,  sowie  zu 
allen  grolWen  Bauarbeiten  in  dieser  Zone  ist  die  hohen»  Erlaubnis  anzusuchen. 

fion  im  Jahre  1*87  wurden  diesbezügliche  Vertagungen  rerlautbart,  welehe 
wohl  fielfache  Streitigkeiten,  aber  nicht  d 

Die  in  den  letzten  Jahn  dera  an  der  pvrenai  nie  durch  Private  ohne 

Intervention  der  Militärbehörden  gebauten  Commnnicationen,  scheinen   den    Anstoß 

zur  Feststellung  der    Militärgrrenzzonc    gegeben  zu    haben,    da    durch    einige    dieser 

iten,  z,  B    durch  die  her  den  Col  de  Tosas,  sowie  durch 

ron  Ripell   nach   l'u  welche  trotz  des  vom  spanischen  Genie- Corpe 

Widerspräche«   zur  Ausführung  o,    die   in   diesem   Grenzgebi 

mdenen  Verhältnisse   dei  Landes- Verteidigung  wesentlich   beeinflueat  worden. 

I>ie><-  nun  gesetzlich  festgestellte  militärische  Grenzzone  wird  im  allgemeinen 

laudeinwarti  durch  bestehende  w  Binenbahnen,   seltener  durch  den  Kamm 

eine»  Bobenzagei  begrenz!  und  wurden   selbe   in   nachfolgender  Weise   festgestellt: 

Py r  cm  1  i  kf he  Oreü 

Hiranda>8ui  ridVManresa.  Mittlere  1  Kon«  12<* 

'  -  d nd  B 

Manraea  ignalada-Sierra  Ifoneeuj  -Porto  de  Hce*  ite-Morella-LeMooeavo-Segorbc 
Pens  de  S^«'ntr-CWva-JatiTa-A1eoy-Orihuel*-Mnrcia-3  :    In 

Prontera-  die  Eisenliahn  von  Sevilla  nach  Cadii-San  Jnan-HneJva   Mittlere  Tiefe  der 

,m 

Portngiesiache  Grenze: 

1 1  u-  Iva  -  Zaire  -  Merida  -  Plasencia  -  Salarnnnca-Zainora-Astorgii  -Monforte-Oronse- 
Pontevedra    Mittlere  Tiefe  der  Zone  :  70/.  m 

Nordgre  m 

Poptevedra-Santj^o-ri»]  de  Portobcllo-  die  BQdHchen  Begleitungen  dea  ftGnio- 
Hn^ses-Mondoncilo-  die  ijucllcn  d««>  Ehro-  die  nördlichen  Begleitungen  dee  Ebro- 
I'ena  de  Orduna-  die  Eisenbahn  von  Bilbao  nach  Miranda  *  Miranda  de  Ebro 
Miniere  Tiefe  der  Zone:  *0fa 

Nach   „ficvnr  miViVrtirf  dt  /' 


Panzerungen  für  Bukarest  Die  romanisch«  Regierung  ba1 

frausftsiFchcn  Eisenwerk-    mit   der  Liel  nBukar 

nethwsndigen  Panzer-Construrtioncn  b  mit  ifnd 

on  abgelehnl ;  ebenen  die  ron  d 
int  ftr  fer«  angebet  de  Kuppel,   auf  web 

ii  eine  Prohcbcstellnnjz  war    Die  angenommenen  Kuj 

rUchen    l: 
fur  die  lEanebefeetigungen  bi 

Di-  ,ncB 

Ut  Creosol  bat  für  *»  Millionen  zu  Kefern:  ifcm  Kaaoi 

Bnd  klein«  Verschwindunjj»kjip|»eln    Im  Schnell  chiltze;   dai 

Chatillon-CoTn  men  t  ry  liefert  um  7  Millionen  j?roßc  Kuppeln  ffli  Kanonen 

und  seien«  für  2lrm  rlanbitsen.  K«r  Saint-Chamond  belauft  rieh  der  Aul 

eng    WKi    Kuppeln    fKr    zwei   l.Vm  Kanonen,  und    Kuppeln  für 
l.Vm  Kanon. 


232  N  <»  t  i  e  c  n. 

Sämmtliche  Schnellfeuergeschütze  worden  von  der  französischen  Ge.tflkrhift 
der  ehemaligen  Etablissements  Ho  tchkiss  geliefert;  der  Betrag  hiefür  erreicht  dir 
Summe  von  etwa  3 Millionen  Francs.  Die  großen  Geschütze  werden  von  Krapp  beugen 

Obwohl  die  Bestellung  hauptsachlich  von  den  niedrigen  Preisen  abhilfig 
gewesen  sein  dürfte,  welche  die  franzosischen  Werke  stellten  und  welche  das  Gro»* 
werk,  das  als  Mitbewerber  bei  den  seinerzeitigen  Versuchen  Sieger  blieb,  nickt 
annehmen  konnte,  bedeutet  dieser  der  französischen  Eisenindustrio  neuerlich  ertbeülc 
große  Auftrag,  für  dieselbe  immerhin  einen  großen  Erfolg. 

Hauptsächlich  nach  nLe  Ginit  dal6. 


Panzerkuppeln  der  Maasbefestigungen.  Die  Kuppeln  für  die  Bracke* 

köpfe  von  Lüttich  und  Namur  werden  von  den  französischen  Eisenwerken: 
le  Creusot,  Chätillon-Commentry  und  Saint-Cbamond,  dann  von  den 
Gruson  werke  geliefert.  Die  Ausarbeitung  der  Pläne  geschah  durch  die  vcrschicdoDen 
Unternehmungen:  je  eine  Probekuppel  wurde  vorläufig  durch  eine  Commission  geprüft. 
Der  größte  Theil  der  Lieferung  erfolgte  in   der  zweiten  Hälfte  des  vorigen  Jahr«. 

Die  hauptsächlichsten  Bedingungen  waren:  Kuppeldecke  in  Kugelform,  aw 
Walzeisen  mit  20cm  Panzerstärke ;  Kuppelkörper  cyl indrisch ;  Vorpanzer  ans  Hartgus 
mit  32cm  Stärke  an  dem  oberen  und  24cm  an  dem  unteren  Theile.  Wendung  366*; 
Höhenrichtung  von  -   3°  oder  —2°  bis  +25°.  Thurminanöver  durch  Handarbeit, 

Die  für  einen  Theil  derThürme  bestimmten  loci»  Kanonen,  sind  Kruppscher 
Construction,  2h/L  und  3.100%  schwer;  die  9%  schwere  Ladung  prismatisches 
Pulver  ertheilt  dein  30%  schweren  Geschosse  eine  Anfangsgeschwindigkeit  v« 
470m.  (In  Creusot  ergab  sich  beim  Probeschießen  mit  einem  Geschütze,  das  dort 
construiert  war  nnd  eine  äußere  Form  wie  dio  Krupp -Geschütze  hatte,  eine  Anfangs- 
geschwindigkeit von  495m.) 

Die  V2<:m  Kanonen  sind  belgische  25/X  von  1.425%  Gewicht:  die  Ladung 
besteht  aus  4700%  prismatischem  Pulver;  Geschossgewicht  18%;  Anfangsgeschwin- 
digkeit 520m. 

Die  Krupp'schc  21cm,  11/7,  Haubitze  wiegt  3.030%;  prismatisches  Pulver: 
Ladung  7  250%;  (jeschossgewicht  1U%:  Anfangsgeschwindigkeit  30Om. 

Di<*  drei  französischen  Typen  gründen  sicli  auf  die  Anwendung  einer  Lafette 
mit  geringem  Rücklauf;  der  deutsche  Typ  hebt  den  Rücklauf  ganz  auf. 

Das  Äußere  der  Kuppeln  für  die  -Jlcm  Haubitze  zeigt  keinen  Vorsprung: 
auch  die  (leschützinündung  ragt  nicht  über  die  äußere  Kuppelilueht  heraus.  Pk 
anderen  Kuppclpanzer  zeigen  ein«'  leichte  Ausbauchung  an  der  Stelle  der  Kanonen- 
mündung.  Hei  keinem  Typ  zeigte  sich  im  SchieUraume  irgendwelche  Belästigung 
durch  Ranch  «»der  durch  Lärm. 

In  Creusot  wurde  ein  Panzerstück  erprobt,  das  für  eine  in  der  Montieren:: 
begriffene  Kuppel  bestimmt  war,  wonach  sich  folgendes  ergab:  Aus  einer  lfjcwi  Kanyiu' 
wurden  fünf  39%  schwere  Hartgu>sgeschosse  von  Chat  illon  -  Comiiientry  mit 
330m  Anfangsgeschwindigkeit  gegen  die  Mitte  und  gegen  die  Ecken  des  bezeichniti'ii 
quadratischen  Zielo  von  ^bem  Seitenlange  geschossen  ;  die  Eindringungstiefe  wechselt'/ 
zwischen  144  und  150//iwi:  der  Panzer  zeigte  keine  Spur  eines  Risses,  obwohl  <lu 
Ränder  der  erzeugten  Eindrücke  hart  aneinder  lagen.  Die  Geschosse  lagen  unbeschädigt 
am  Fulie  des  Zieles. 

Ein  ähnliches  Versuchsschießen  fand  im  Polygon  Sai  n  t- Jacques  in  M<»nt- 
lueon,  gegen  einen  Plattentheil  des  Werkes  Chätillon-Commentry  statt 
Das  ebenso  wie  früher  bezeichnete  Ziel  wurde  zuerst  mit  fünf  Schüssen  aus  der 
\)iwim  Lahitollc-Kanone  belegt,  wobei  cylindro-ogivale  Hartgussgeschosse  von  lNty 
mit  der  Anfangsgeschwindigkeit  von  37t'w/i  zur  Wirkung  gelangten.  Die  Eindriiigun^ 
erfolgte  auf  110  bis  120mm;  der  Durchmesser  der  Eindrücke  betrug  IIOmw:  «he 
Ränder  der  Aufstauchung  erhoben   sich  auf  30  bis   3Gmm ;    es   zeigte    sich    kein  An- 


Notizen. 


233 


Keichen  irgend  eines  Spalten.  Ein  Geschoss  zerschellte,  eines  sprang  und  drei  blieben 
■nreiündert.  —  Hierauf  wurden  zwei  solche  Geschosse  mit  der  Anfangsgeschwindigkeit 
reu  483m  verwendet,  wobei  eine  Eindringungstiefe  von  139mm  erzielt  wurde;  der 
Durchmesser  der  Aufschlage  maß  115mm  und  deren  Bänder  38mm  Höhe;  auch  jetzt 
■eifte  sich  kein  Biss  im  Panzer.  —  Nun  wurde  ein  achtes  Geschoss  auf  die  Treff- 
■teflo  des  siebenten  mit  derselben  Endgeschwindigkeit  geschossen:  das  Geschoss 
9Kwhellte  in  der  Vertiefung  am  Ziele  und  nahm  etwas  Metall  vom  Umfange  weg; 
im  der  Bückseite  der  Platte  konnte  man  eine  Ausbauchung  von  30mm  Hohe  in  der 
3DUe  nachweisen,  vonwo  ein  Sprung  von  200mm  ausgieng. 

Die   Armierung   der   Panzerkuppeln   und   sonstige    bemerkenswerte   Angaben 
die  nachstehende  Tabelle. 


Die  Armierung  der  Kuppeln  besteht  aus : 


zwei  15cm  Kanonen 


eile  \icm  lutie 


Crtiset 


Gruson 


ChAtillon- 
Coiuraentry 


hiit- 


«ia*  24cm 
IsiMU« 


Gruson 


Zahl  der  Panzerplatten 
Gewicht  des  Vorpanzers 
9  der     Kuppel 

•anmt  den  Geschützen 
Überhöhung  der  Kuppel 

fber  das  Glacis    .    .    . 
8ehießraum ;      innerer 

Durchmesser 

Schießraum ;        größte 

Deckenhohe 

Directes    Bichten ;    Be- 
dienungsmannschaft 
Direetes  Bichten ;  Dauer 

der  ganzen  Umdrehung 
Bichten  mit  Elevation; 

Bedienungsmannschaft 
Bichten  mit  Elevation; 

Dmaer  d.  ganzen  Bichtung 
Anzahl  der  abgegebenen 

SchüsBe 

Unge  des  Bücklaufes   . 


Anzahl 

TfMM 


Anzahl 
banden 
Anzahl 
Seciniei 


A  nzahl 

7/1 


3 

80 

150 

100 

5-40 

270 

6 

5G 

2 

17  bis  20 

345 
0  13 


3 

85 

160 

000 

5*40 

240 

6 

120 

2 

20  bu  25 

200 
0'28f) 


3 
10* 

158 

0-97 

5-20 

300 

6 

•'15  bis  50 

2 

25  bis  30 

200 
0 


3 

80 

120 

092 

440 

255 

6 

60 

1 

30 

223 

014 


3 

78 

100 

0-92 

[•21 

2  45 

6 

90 

1 

30 

0 


2 

60 

110 

080 

4*50 

2  25 

6 

90 

2 

fo  fa  2: 

20 

0-201) 


')  Rücklauf  bei  den  Vorsachen 
Meklanf  bedeutend  vermindert  sein 


;  In  den   xur  Ausführung  gelangenden   Kuppeln   wi 
„Revue  de  Varmee 


2 

48 

52 

070 

410 

285 

4 

20  bis  2fi 

1  rier  2 

20  bU  2ß] 

30 
0 

ird   der 
Mge.u 


HilfSbrOCkBn.  Nach  dem  „  Frogrtt  mililairc"  ist  während  der  großen  Manöver 
das  56.  und  134.  Infanterie-Regiment  eine  vom  Obersten  Bidault  des  56.  Regi- 
erfondene  Art  Hilfsbrücken  ausgegeben  worden.  Dieselben  bestehen  aus 
«■gerollt  zu  tragenden,  engen  Drahtgeflechten  von  7m  Länge  und  l'öw  Breite 
**•  Teriinktem  Eisendrahte  und  dem  zugehörigen  Befestigungsmaterial,  d.  i.  eisernen 
^KftMea.  Bei  der  überbrückung  entsprechend  schmaler  Wasserläufe  soll  die  Befesti- 
r^og  des  ersten  Stückes  auf  dem  jenseitigen  Ufer  durch  einen  dazu  bestimmten 
•^awimmer  ausgeführt  werden.  Die  Verwendung  solcher  Stege  soll  sich  bewährt  haben. 

„Deutsche  Heereszeitung.  ** 


234 


Notiie«. 


Anttoptitche  BatmateriaHe*  Victor  Boret  veröffentliche  m  h 

„«»«•jfef   de  micrtgrapkk"   eine    BcQie   von  Versuchen,    welche    dartöno,    dm 

Ctverisierte  Gips   in  trockenem   Zustande   nicht  steril   ist»    und    dass  er  swa 
bensfthigkeit  derjenigen  Microben  rieht  beeinträchtigt,   welche   ihm  freien 
seiner  Umwandlung  sn  Gipsmörtel  durch  das  beigemischte  Wasser  «geführt  we 
ftberdies  sind  die  porösen   Gipswinde  mx  Aufnahm»?  jener  Microben  - 
die  in  allen  mit   den  Winden  irgendwie   in  Berti brnug   kommenden  Flfi 
enthalten  sind;   Versnobe  mit  Gipsfllten   von   H  bis  15mm  Dicke    hüben 
dass  sowohl  die  filtrierte  Flüssigkeit,   als  auch  der  Gips   an  alten  Stellen 
enthielten.  Ebenso  können  auch  andere  poröse  Baumaterialien,  z.  B.  Sandstein. 
den  Flüssigkeiten  enthaltenen  Microben   einsangen,    Die  harten    and  wenür 
Hoher  sind  sar  Aufnahme  ?on  Flflssigkeiten  kaum  fiihig,  überdies  werden  ii#< 
meist   durch  Anstriche   gaachütst;  ebenso   widersteht   Fichten  holt    weg«« 
Hangehaltes  dem  Eindringen  der  Microb  n ;  in  altem,  rissigem  Holze  aber.  »- 
Ificreben  noch  in  Seist  Tiefe  gefunden. 


Da  solche  Baumaterialien  naturgemäß  ftr  die  Bewohner 
refahr  bedingen,  wurden   verschiedene  Mittel  rar  Bekämpfung  dun 
Bovefs  Untersuchungen  haben  dabei  su  dem  Ergebnisse  geführt,   _ 
ständige  Sterilisirung  des  Gipsmörtels  dadurch  erxielt  wird*  dass  inr  Kartell 
anstatt  des  Wassers  eine  fänfpercentlge  Losung  von  Ztnksalicvlat  sur  \>i 

S langt.  Ein  Thdl  des  Salzes   wird  in  Knlksnlicykt   umgesetst,   sodass 
örtol  nur  sweipercenttees  Zinksalicjlat  enthalt,  Ein  so   behandelter  Gips  I 
leicht,  wird  hart  und  halt  sich  auch  gut;  er  nimmt  nur  eine  leichte  Besanri 
Jedoch  bei   der  Einwirkung  des  Sonnenlichtes   bald  verschwindet.   Durch 
tauchen  in  diese  Losung  können   kleinere  Hohlbeile   antiseptisch 
bei  größeren  wird  dies  durch  wiederholtes,  reichliches  Anstreichen 
Tapisserien   u.  s.  w.  kann  man   ebenfalls  mit  einer  ▼ierpercentigen 
Lösung  unbedenklich  behandeln. 

Die  Kosten    des  Verfahrens   sind  niedrig;    sie    erhöben  bei  AnwenJanj. 
Gipsmörtel   die  Baukosten  etwa  um  8%.    In  allen  Gebäuden,    wo   «li*1  An**. 
gefahren  groß  sind,  wie  s.  B.  in  Massen«  nterkönften    und  Spitälern,  sollte  ans  ss 
Sterilisation  des  Baumaterials  entschieden  anstreben. 

Nach  „Deutsches  Bange  werksMitt** 


Verwertung   der   Hohofenschlacke.  Nach  einem  vom  Mimst«iita* 

F.  M.  Ritter  von  Friese  im  österreichischen  Ingenieur-  und  Arflhitekten-Y«™ 
gehaltenen  Vortrage  wird  die  Hohofenschlacke  von  der  Carl- Emil shflttM 
Königshof  bei  Beraun  theils  zur  Erzeugung  von  Cemcnt,  theili  H  &*P 
verwendet.  Die  Production  von  Ziegeln,  welche  aus  einer  basischen  Schlaft  *r«J| 
werden,  betrug  im  Jahre  1890  gegen  6  Millionen ;  die  Fabrikation  derselbe*  m 
einfach  durch  innige  Mischung  des  Schlaekensandes  mit  Kalkmilch  in  * 
Mischapparaten,  hierauf  folgendes  Pressen  dieser  Masse  und  nachherige*  TnKj£ 
derselben  an  der  Luft.  Schon  nach  achttägiger  Lagerung  sind  diese  Ziegflt  *er™W 
werden  aber  mit  der  Länge  der  Zeit  immer  fester  und  leichter,  Auch  in  "* 
anderen  Eisenwerken  werden  Schlackenziegel  fabriciert 

Bei  derselben  Gelegenheit  machte  Oberingenieur  Jngovif  Mittbefliinf  J* 
ein  neues  Verfahren  der  Schlacken  Verwertung  für  Kunststeine,  jkflustlitj 
Marmor,  Clichös  und  Typen,  wobei  er  nicht  nur  Muster  dieser  Erx*tt?kfl 
sondern  auch  von  solchen  diene's  herrührende  Drucksorten  vorwies.  Die  Kuti^0 
enthalten  95%  granulierter  Schlacko  und  ein  Bindemittel  (Geheimnis  de*  Itiliih*" 
Franz  Jurschina);  dieses  aus  hochsi Meierte  r  Hohofensclilfcckc  hergestellt« k*1*** 
ist  gegen  Säuren  widerstandsfähig  und  dürfte  deshalb  besonders  in  $0* 
Fabriken  viel  verwendet  werden. 

Nach  „Wochenschrift  des  Osten-.  Ingenieur-  und  Architekfe«^#re»* 


Notizen.  235 

Schraube  mit  Rollkugeln.  In  Amerika  wurde  ein  neues  Schraubensystem 
nden,  in  welchem  die  Gewinde  durch  stählerne  Rollkugeln  ersetzt  sind,  die  in 
prechenden  Höhlungen  eines  Kernes  und  der  zugehörigen  Hülse  sich  bewegen 
in  beide  Theile  eingreifen.  Diese  Schraube  ist  auch  in  Deutschland  schon  zu 
chiedenen  Vorrichtungen  benutzt  worden,  welche  sehr  gut  arbeiten;  indem  zufolge 
Drehens  der  Kugeln  die  Reibung  bedeutend  vermindert  wird,  macht  der  leichte 
g  diese  Schraube  insbesondere  für  Drillbohrer,  Schraubstöcke,  Pressen  u.  dgl. 
heilhaft  verwendbar;  sie  lässt  sich  überhaupt  statt  der  Schrauben  mit 
hen  Gewinden  anwenden.  Das  Anbringen  der  Kollkugeln  ist  sehr  einfach  und 
lrsacht  weniger  Arbeit  als  das  Schneiden  der  Muttergewinde;  entweder  werden 
tels  einer  geeigneten  Fräs  Vorrichtung  halbrunde  Löcher  in  die  Büchse  eingefrast, 
r  man  versenkt  in  dieselbe  Bolzen  mit  entsprechenden  Aushöhlungen  zur  Aufnahme 
kleinen  Stahlkugeln.  Die  Berührung  zwischen  diesen  Kugeln  und  dem  Gewinde 
»int  auch  dort  zu  entsprechen,  wo  ein  starker  Druck  ausgeübt  werden  soll 
»m  die  Anwendung  dieser  Schraube  auch  bei  stark  belasteten  Krahncn  keinen 
tand  ergab. 

Nach  „Dingler's  polytechnisches  Journal". 


236 


Notizen. 


Sanitäts  Verhältnisse  des  k.  Md  k.  Heeres  In  Monate  Mi  I89L 

Mit  Ende  Juni  1891  waren  krank  verblieben 10.557] 

Im  Monate  Juli   1891  sind  neu  erkrankt 20.978 

entsprechend  c/00  des  Vcq>flegssftndcs 7* 

Yen  den  Erkrankten  wurden  an  Sani täts- Anstalten  übergeben     .    .    .  6-896  Hui 

entsprechend  %o  des  Verpflegsstandes 9 

Im  Monate  Juli  1891  sind   beim  Krankenstände  in  Abgang    gekommen: 

in  den  Kasernen  und  eigenen  Wohnungen  Behandelte 13.389  Min 

„     „     Sanitäts-Anstalten  Behandelte 8.12)8     v 

Zusammen.    .    .  2F.4I7  Mui 

darunter  als: 

genesen 19.307  Man 

infolge  von  Krankheiten  gestorben 83     t 

entsprechend  0/qo  des  Verpflegsstandes 0-JO 

Am  Monatsschlusse  sind  krank  verblieben 10. OW  Mim 

und  zwar :  in  den  Kasernen  und  eigenen  Wohnungen    ....  1 .  773     . 

„      „     Sanitäts-Anstaltcn 8.315     , 

Bei  den  in  Abgang  gekommenen  21.447  Mann  waren  an  behandelten  Kmk- 
heiten  und  an  Todesursachen  bemerkenswert: 


Krank  - 
licitn- 
f&lli- 

Todru- 
fXlh- 

hHto-  1  AHr 
fUle    | 

Scorbut  

139 

12 
2f> 

Acuter  Bronchial-Katarrh 
Lungen-Entzündung .... 
Kippenfell-Entzündung.    .    . 
Magen- Katarrh 

IM*) 
109 

162 
2  7tt 

< 

1 

Darm-Typhus 

Wechselfieber  und  Wechsel- 
tieber-Sieehthum  .... 

Blattern 

Tuberculose  der  Lungen.    . 

Influenza    

Katarrh d.  Augen-Bindehaut 
Trachom 

76 

943 

74 

733 
147 

Acuter  Darm-Katarrh   .    .    . 

Venerische  und  syphilitische 

Krankheiten 

1094 
1  703 

Wunddrnck  der  Füße  .    .    . 

612 

Die  Erkrankungen,  dt-r  Zugang  in  den  Sanitäts-Anstalten  und  die  Tmleftfill- 
infolge  von  Krankhi'iti'ti  bfn-rlmen  sieh  in  den  einzelnen  Militar-Territorial-Be/iri* 
in  °  ü0  des   YcrphVgsstaudt-s   wie  folgt: 


M  i  1  i  t  ä  r- 

T  e  r  r  i  t  o  r  i  a  1- 

B  ••  z  i  r  k 

=      1.1 

!  lilli  J 

M  i  1  i  t  ä  r- 

Territorial- 

Bezirk 

2     1      i 

*  1     * 

1  !  -11    1 

<t              c  *  2            • 

»-         1      m  -    *             • 

*  \   fZ*\     1 

K        1    W<   |        H 

Wien. 

Innsbruck.    . 
<iraz  .... 

Zara 

Prag 

Josefstadt      .     . 
Krakall.     .     . 
l'rztnns]   . 

si 
S7 
142 
7f> 
61» 
72 

24 
26 

=!? 

2o 
27 
21 

021 
017 
0-43 
034 
013 

oi:j 

0-24 

Leinberg    .    . 
Budapest    .    . 
Pressburg  .    .    .    . 
K aschau.    .    . 
Temesvar    .    . 
Hermamistadt    ■    . 

Agram 

Sarajevo 

78 
67 
64 
ift 
79 
74 
98 
105 

29     ,  «lil 

29      .  0-H 

29  0  V 
24        0  44 

40     .  n-2? 

30  |  o  tf 
38    j  o  ■>: 
34     1  n-4^ 

i 

AuUi'i'ilem  sind  noch  vorgekommen: 

21   Si-lbstiinirde.    !!•  Yeningluekuiigcn   mit   todtlichnu  Ausgange 


1 1  e  n 


237 


Willems  Feldgeschütz  der  Zukunft '  . 

\\  tsen  war*  ist    Willt'fl  Werk    ein«  I 

ofaeher,  deutlicher  styl  erleichtert  die  umfangreiche  Lectflre,  in 
r   Verfasser  in   Ausführung  seiner  Ideen  mer  Erfahrungen    und  eine 

larbeit    niedergelegt   liat    —   in   seinem    fortschrittlichen 
)range  leider  manchmal   die  Gbran  praktisch    möglichen   überspring 

Dae   WeA,    das    nach    den    einleitenden    Werten    des    Verfassers    durch 
B.    Bender1!*    Druckschrift    „Die   Bewegim  •    Lang- 

se  und  deren  Beziehungen    zu    den    Eigenschaften    des    Feldgeschützes 
Zukunft"    die  Anregung   erhalten  hatte,    stempelt   sich    in   seinen] 

sten    Verlauf   fast    zu    einer    Entgegnung    auf   das    genannte    Werk,    indem 
Villefür   das    deutsche    Zukunfts-Feldgeschütz    ganz    andere    Consta 
Principien  angibt  und  verficht  als  Bender. 

Während    Bender   als    Grundla-  r    Constn  hat 

roUes  Oeschossgewicht  (12%)    hei    mäßiger    Anfangsgeschwindigkeit     |mm/i 
notbwendig  und  vortheilhaft    erachtet,    und    die    passendste    L&ng 

ihi*r    ron    HHnn    zu    erhalten    glaubt,    erklärt    sich 
biaher  bei  verschieden*  u    jrm    Feldgeschützen  oanelle   M 
fwiclit  ron  %'bkg%    gibt    aber  dem  Geschosse    zur    BnMug 

esserer    Fhigbahnverhältnisse    und    Treffwahrscheinliihk.it,    dann    aus    I, 

Rohrconstmction  den  7cm   Caliber,  wodurch  er  eine  gnȆe.  relative 
im  gfote  QtterachmttabelBateag  snieU  n 
roße  Anfangsgeschwindigkeit  ron  800m  als  zulassig  und  erreichbar  angibt. 
Wille  tritt  mm  im  ersten  Theile  seines  Weriree  den  divergierenden  An- 
sichten Bendel  gen  und  wir  können  ung  seinen  Ausführungen  in 
jr  Benders  (Vnstniction  wichtigsten  Punkte  —  in  der  Frage  Aas  <i  -ehoss- 
piWichtee   und   der   damit    in   Zusammenhang   stehenden  Srhuss-Aiisrnstun- 
bttterien  —  rückhaltlos  anschließen.    Dagegen  drängen  lieh  am    in   anderen 
Enrnfrageü:   bezfiglkh  des  Calibers,  dar  Anfangsgeschwindigkeit,  dann  in  den 
rangen  über  einige  rMiistructions-Betails,    mannigfache  Bedenken  gegen 
;islührhark«"it    auf.    Der    Verfasser    wird    in  mancher  Hinsicht  zu 
Idealist,    der    von    der  Zukunft  -T<*}mik   —    wenigstens  für  die  nfieh- 
—  zu  vi<d  erhofft.  Die  Leetflre  des  Werkt!  »der  vielmeL 
Studium  desselben  kann  aber  jedem  ausübenden  Constructeur  und  allen 

den  werden,  welche  bei  dor  Schaffung  des  Artillerie-Materials  mitzuwirken 
n  sind. 

•  sehen  d  \»rt: 

rln<  Feld-Artillerie-  haben  für  di-  fortschrittliche, 

Zeit  ein  hohes  Alter."  -  tu  tur  ejffl 

■sind  Dicht  sonderlieh  im  bemerken 

nicht  früh  genug  begonnen,    nicht  thatl  nicht 


der    Zukunft 

IJ     Vertag  von  B    E  i  »enicb  in  idt 


dnivjor 


288  Notiiemv 

vielseitig   genug  gestaltet  werden.?  —    „Ein  Zuwarten ,  auf  die  Vemehi- 
Besnltate  anderer  Staaten  ist  nicht  su  empfehlen.* 

Die  beständigen,  kleinlichen  Verbesserungen  des  bestehend« 
Materials,  welche  ja   auch  Kosten  vermachen,  CompUcatioDen 
—  jeder  Constructenr  weiß  das  ans  Er&hrung  —  den  schwachen  Punkt 
Construttion  oft  nur  verschieben,  verurthcilt  Wille  streng.  Er  will  m 
Adaptierungen,  besonders  wenn  sie  nicht  allgemein  al*   dringend 
sind,  lieber  snwarten  und  „lieber  einen  rechtzeitigen  Ernte  dm 
Geschütz-Systems  durch  ein  neues  und  besseres  umso  froher, 
und  umsichtiger  vorbereiten. u 

Der  Verfasser  bezweckt  durch  sein  Werk,  welches 
zuerst  „die  Grundlagen  des  Systems4*,  dann  „die  Einzelheiten  der  Camtimtim* 
behandelt,  jedenfalls  nur  das  Beste.  Er  zeigt,  wie  eine.  Sache  aoppüt 
werden  soll,  und  dass  man  das  Höchste  anstreben  soll,  um  möglichst  M  u 
erreichen.  Er  will  den  Constructeuren  den  Anstoß  und  sogleich  rafct  wU 
Anhaltspunkte  für  die  Schaffung  eines  neueinzuführen4en,  Äußerst  wft 
fähigen  Feldgeschützes  geben. 

Wir  stimmen  nun,  wie  schon  früher  erwähnt,  den  Ausführungen 
das  zu  wählende  Geschossgewicht  und  auch  dem  Ausspruche  — 
Ansicht  B  e  n  d  e  r's  —  bei,  dass  beim  Feldgeschütz  die  größere  Endgesehwi; 
des  Geschosses  mehr  Wichtigkeit  und  Vortheil  hat  als  eine  große  lel 
Kraft  desselben  am  Ziele;  nur. beim  Beschießen  von  Panzern  oder 
Objecto  ist  das  Gegentheil  giltig.  * 

Den  Grundsatz,  bei  Einführung  mehrerer  Geschossarten  keine  OefkMft 
unterschiede  eintreten  su  lassen,  verficht  Wille  schon  in  seinem  MhMt 
Werke  über  Wolfram-Geschosse,  in  welchem  er  scharf  hervorhebt,  ds»M 
Einführung  von  Wolfram-Füllkugeln  für  Shrapnels  auf  keinen  Fall  das  ita 
Geschosshülsen,  ein  schwereres  Geschoss  liefernd,  Verwendung  finden  dlrfta, 
sondern  einem  neuen  Geschosse  von  normalem  Gewicht  (also  kürzer  constnnart) 
weichen  müssen.  —  Wir  haben  diesen  Grundsatz  (durch  Einführung  unserer 
Shrapnels  M.  1891)  bereits  ins  Praktische  übersetzt. 

Die  Ausführungen  über  die  „Gewichtsgrenzen  des  Schießbedarfs  in  des 
Geschütz-Protzen  und  bei  den  Batterien"  —  der  dritte  Abschnitt  d» 
ersten  Theils  handelt  davon  —  gestalten  sich  zu  einer  starken  Controver* 
zu  den  diesbezüglichen  Vorschlägen  des  Herrn  Bender,  und  mit  Recht  - 
Bender,  der  von  seinen  schweren,  12%  wiegenden  Geschossen  dennoch  eis» 
erkleckliche  Zahl  —  135  Schuss  —  per  Geschütz  mitführen  will,  vermehrt  ari 
compliciert  die  Ausrüstung  der  Batterien  mit  Fuhrwerken  und  will  nattr 
anderem  zur  Erleichterung  des  Protzengewichtes  die  Bäder  der  Protzen  i* 
Durchmesser  verkleinern.  Wille  tritt  alldem  entgegen,  verurtheilt  die  Anwende 
eigener  zweirädriger  Geschützkarren  für  die  Munitionsversorgung  der  im  Feaer 
stehenden  Geschütze  und  betont  in  Übereinstimmung  mit  unseren  Einrichtung» 
den  Vortheil  von  Einheitsrädern  für  Geschütze,  Protzen  und  Munitions-Wsgtfr 
hiebei  bezieht  sich  der  Ausdruck  „  Einheitsräder u  nur  auf  die  Gleichartig^ 
der  Baddurchmesser  und  der  Achsbüchsen,  durch  welche  ein  gegenseitig* 
Ersatz  dieser  Bäder  ermöglicht  wird. 

Die  Ausführungen  des  vierten  Abschnittes  über  „ Seelendurchmesser  nnd 
Mündungsgeschwindigkeit"  —  zwei   Capitalpunkte   für  Wille's  Entwurf  - 


N  o  t  i  i  e  «, 


»8 


*estaltvn  »ich  zu  einer  mit  vielem   GcachiH  1er  wir  aber 

nicht  mehr  zustimmen  können. 

Will«    Nrigt,    wie    vorteilhaft    sich    die    Qimr^ehnittsbelastu 
|Mm   Qi  -  ftir  die  Erhaltung  «1er  für  im  Zukunftsgesebütz  propoc 

[Taften  Anfangsgeschwindigkeit  erweist,   in  an   ander 

*toüVii  t    widerlegt    alle    Einwendungen,     welche    TOD     den    An 

n   CaJibers  für  F>  fcse  gemacht    wer! 

mtSh    den    Entwicklungsgänge   der   Gewebrcaliber-Fri- 
Herabsetzung  des  S.  (lendurcbiü  hreckt  jed 

ler  ..Kehrsuite  derMunzeu,  den  übergroßen  relativen  Geschosslängen,  davor  zurii«  K. 
Es  bätte  nun  nicht  geschadet,    wenn    diese  Kehrseite    der  Münze  etwas 
it  beleuchtet  worden  wäre.    Es    hätte    sich    dadurch    von   selbst  ergeben, 
die  Verkleinerung   des    Geschütz-Calibers    früher    als   jene    des   Gewehr- 
libere  franze  findet 

Nicht  nur  der  Umstand,  dass   bei   kleincalilr ig en   Geechofi&eH  der  Holü- 
uru  endlich  zu  klein  wird,  sondern  am  h  das  gering«  Aiulsmorm 

Uen  beim  Aufschlag  kommt   in  Betracht.  Das  Widerstandsmoment  i 
Iferenftrinigen  Körpers   gegen  Zefhrechep    drückt  sich    durch  die  Formel  aus 

as       d 

Miirint  also  iii it   dem  äußeren  Dfurrfuneasef  1)  gewaltig  ab.  Gleichzeitig  nimmt 
die  Gefährlichkeit  des  Brechons  mit  der  Uoge    dae  ■nid    mit 

iuf\  I  zu,  und  findet  daher  die  Zu],  kleln- 

Jibr  36   bald  eine  Grenz  ■ 

ttd  noch  ein  an  istand,  der  sieh  durch  B  ung  der  treibende]] 

in  Geschützrohre  ergibt,  tritt  der  Verringeru)  ketondurebmof 

Eiter  Beibehält  eines  großen  Geschessgewicbto 

Die    auf    das   Gesekosi    wirkend"   treibend«    Kraft    im    Bohre    iii    das 
aus  dein    Querschnitt«    der    ltidiruiig    in    die    im     Bohfl     harrst  Imude 
mutig  (pro  Quadrat-Einheit).    Will    man  daher  in  öinei  engeren  Bohrung 

ren,  and  fcnebei  dl 
ultal  (dieselbe   lebendige  K  Gescho»  delan,    so 

i  Bohre  entwfl  m  Bohrm 

QjfanStt  verkehrl   proportionierte)  Gasspannung  nothwendit  i   —  <i,i 

it,  nach  dein  Roh  rm  atrial 
«um  Wesentlich  erfolgen  Kann         «-■»■*-  bi  rHijgoimwg  desArh 

d.    hi    i  Stattfinden* 

Eh  weg    in    der  entsprechenden  Wahl  »inee  '  *  - 1 1 

der  neuen  rauchlosen  Triebmitted  finde]  den  Hiebt 

rwartel  Herden, 

Nun   enttdvke   Krupp   mit   einer    8*4cm    Kanons  Bohr- 

pgeschwin  chweren  Geechosae 

ltmosphären  Spannung.  Nehmen  wir  an,  vr  hatte  bei  S*5%  Gc 

sgeechwindigkeit  erlangen  können,  Wii  soll  man  nun 
'  Zukonfti  ohne  Steigerung  der  Gaeapaannng  800m  A 

BwindigkeU  erlangen  mit  einem  kOrzeren,  nui 
frftherefl  Dm 


Leu,    du  'in'   treibende  feit  nr 

Drittel  vni)  jener  Aee  B'4tm  Rohres  beti 

Wir  erachten  dahi  er*    dar  das  Zatvufb* 

nie  sn  riffen,   als  nicht  erreichbar,    und  kannten 

liweiseD)  dass  es  i  .w    u  i  c  h  t 

Bohr  und  Wette  n  Will  o*telU*. 

s   Bill  |U'k- 

behenden  Ausführungen  and  vsni  die  '  .  mdigkm 

Cur   Pold-Geachfltze    hei    l  wirbt    nun    doch    bodimtaid  «nfcr 

q    TUUS8   —   ttichrt    ni  tnit    di>r    V.  rnn^mnr  4« 

Etoelen-Dnrdti  nur  bis  auf  7  ad  nun  für   bn« 

die  tfftndungege&chwindigkeit  auf  rn,   für    weichte  B«to 

und  h  innerhalb  der  tolerierten  Grenzen  ai  ar  werden;  iwane* 

auf  ien  Wurf  gftnzlii 
hu  fünften  Abschnitt  folgenden  Betrachtungen  über  „TreflUj 
«u  Qeeobfktzes  sind  etwas  optimistisch  g  indem    der   Verftos 

rieche    Einwendungen    nur   iu  der  Hoffnung  auf  ei» 
grüudllchi  iLr  ili^r  Geechoeezünder  abthut 

Der  Brenn-Z&nder,  dessen  v 
schnellfiegenden  Geschosse  ungünstig  erweis  rd  ala    v< 

und  nur  dem  hydraulischen  Zöudei 

fassor  gelung  oll,  ein  vollkommen  eiitsnrechci 

zu   schaffen.  II i^riii t   w;irc  allerdings    »in   \\< 
den  Gobi  Artüleri*  -  ebnen  — 

LltllUU. 

föhrlich  und  treffend  sind  die  Entwicklung  herito 

Aber   «Art  und  Zahl 

Die  .nit'  I  ti  abzielenden  Ausffl] 

omvbr,    als    sich    bei   Eini  «wt 

Berun  Mtln  whwiiidigkeit  kein  Anstand 

Nif  „Null  *  geetelb  sonder  zu  n,  und   - 

tOen  moralischen  und  G  ler  Kart* 

1    des    hiebfti    n<  »Inwendigen    *«cr 
um  hl  dadurch  atiegeglichei 

nicht  im 

i'l-'si'l-u  Augenblicke  kein  Geechosnwechsel  w >t h wendig  m'wi 

rtitecfe» 
entbehrlich, 

de  -  •    dai    V<  rt<  i rain    au<  b  !>  rn  ii"< 1 

Gründe,    \v  lehr    .  [fTihrnii  v 

i    Zustiun 
nhni  Ihm  •tiiln^r  4 

Bin 

tellung    doi     tut    eine  Heftd* 

igung  derselbe! 


Notizen.  241 

eine  genügende  Beweglichkeit  der  Munitions-Fuhrwerke  und  eine  entsprechende 
Mobilität  der  reitenden  Batterien  geschaffen  werden  kann,  ohne  den  Gedanken 
an  einen  Einheitscaliber  beim  Feldgeschütze  aufgeben  zu  müssen. 

Die  Schusszahl  ist  für  fahrende  Batterien  mit  135 — 140  angesetzt, 
für  reitende  mit  123  Schuss  angegeben. 

Diese  Herabmindernng  der  Schusszahl  für  reitende  Batterien  ist  gewiss  statt- 
haft, da  nunmehr  die  Geschosswirkung  bei  diesen  Batterien  nicht  mehr  jener 
der  fahrenden  Batterien  nachsteht,  also  der  Gefechtszweck  rascher  als  bisher 
mit  dem  kleineren  Geschosse  erreicht  werden  kann,  zudem  der  Munitionsorsatz 
infolge  der  Einheitlichkeit  der  Geschosse  erleichtert  ist. 

Am  Schlüsse  des  achten  Abschnittes  vorurtheilt  Wille  die  Einführung 
eigener  Wurfgeschütze  und  Schnellfeuer-Kanonen  für  die  Feld-Artillerie  und 
hält  für  die  Bekämpfung  von  verschanzten  oder  gedeckten  Stellungen  die  den 
Armeen  beizugebenden  mobilen  Mörser  geeignet.  (Feldhaubitzen  nach  der 
Art  der  Kruppschen  12cm  Feldhaubitze  bezeichnet  Wille  als  „ Zwitter- 
ding zwischen  Feld-  und  Belagerungsgeschütz"  und  nach  beiden  Richtungen 
unzureichend.) 

Den  Wurf  aus  Feldgeschützen  erklärt  der  Verfasser  mit  Rücksicht  auf 
die  eigenartige  Wirkung  der  Sprenggranate  (Ecrasit-Geschosses)  gegen  Ziele 
hinter  Brustwehren  als  entbehrlich. 

Der  erste  Theil  des  Werkes  schließt  mit  einer  kurzen  Zusammenstellung 
der  im  vorhergegangenen  Texte  abgeleiteten  Constructions-Bedingungen  für 
das  Zukunfts-Geschütz. 

Der  zweite  Theil  enthält  eine  Beschreibung  der  Constructions-Details, 
wie  sie  vom  Verfasser  gedacht  und  auch  entsprechend  begründet  werden. 
Wille  benützt  alle  bekannten  Vervollkommnungen  der  Waffen-Technik  und 
gründet  einige  Einrichtungen  auf  die  neuesten  oder  auch  nur  anzuhoffenden 
Fortschritte  der  Metall-Industrie  und  bietet  in  den  fleißigen  Ausführungen 
jedem  Constructeur  Material  zu  ernster  Überlegung. 

Der  vom  Verfasser  festgehaltene  Grundsatz:  immer  das  beste,  wenn 
auch  das  theuerste  Material  zu  verwenden,  um  fest,  aber  leicht  constmieren 
zu  können,  ist  jedenfalls  nicht  zu  verwerfen. 

Von  einer  eingehenden  Besprechung  der  vielen,  sehr  fortschrittlich 
angelegten  Einrichtungen  muss  hier  abgesehen  werden  und  kann  nur  eine 
Skizzierung  derselben  unter  Anführung  eventueller  Bedenken  platzgreifen. 

Das  Geschützrohr  ist  nach  dem  Muster  der  Grus on'schen  Schnellfeuer- 
kanone mit  einem  Fallblock  -  Verschluss  für  selbstlidemde  Metallpatronen 
construiert.  —  Selbstverständlich  ist  künstliche  Rohrconstruction  angewendet 
und  als  Rohrmatorial  Kruppscher  Gußstahl  gewählt. 

Die  angefügten  Bemerkungen  übor  andere  Rohrmaterialien  sind  im 
allgemeinen  beachtenswert. 

Das  Rohr  soll  als  Länge  das  für  Feldgeschütze  gewiss  äußerste  Maß 
▼on  2'8m  (40  Caliher)  erhalten.  Für  die  Züge  ist  ein  sägezahnformiger 
Querschnitt  gewählt  und  für  die  Drall-Ermittlung  praktische  Versuche  als 
nothwendig  erklärt. 

Die  aus  Messing  gezogene  Patronenhülse  ist  mit  dem  Geschosse  vereint 
nnd  hat  Centralzündung. 

68* 


2*2  *otii~t 

iHm  da*  Uobn^wkbL  mih*  hm  *er  *m  mm 
mtomg  4er  h*m*ti*thm  Fmimmagm  oiritt  mtl  400%  wieiiHi  m 
kann,  sw%t  *rb<m  #*iu  Vtfgtekli  mit  Kropf/*  Bern  R*fcr  L«Lvi 
I #  wjejct  wobei  m  mr  «fit  3%  stbwms  Ömdwi  Mf  4Mb  Mi 
gearttwliidtgktii  bringt  Dt*  Zrtanftgejefafttt  mit  7r«  Otfte  st  w 
fMw  lAnget*  tnndtl  eh«  GrwkbUT-tnn+hronp  tu«  a^r  ab  »%  m 
n*-U^»  dnrrhfttts  iiit  frflfere  Wandfftlffce  ertaitai  als  Am  fem  fett 

Im  übrigen  unui*  die  t/to  Verfasser  angegebene  fiMtrartlia  —  * 
nirht  etwa  4k  Zwecke  «int«  JteiiiieUfeatfgeecliftl***,  uinderm  nt«Ü 
verfolgt*  da«  Laden  äh  Ctnifai  der  andere*  Bediewng 
alt  Jan  anzunU'tbeiide  'Ziel  anerkannt  werden. 

För  die  BHulfuittf  der  bri4«n  Ge*cbu«*art*a  (! 
ml  aU  HAüptbedit){ftut£  die  Vdljge  ftluilijilfliiiiHillftt  der  Flegbeiae» 
hölÄftn    Bollen    aus    Stahl    geachaiiedf* 


M  «i  n  n  i»  *  m  a  n  n'n  tkfort$w*\xrirfahnn  ereiQgi  MhL  Wt  Sfcrayili  ül 
(bong  def  Battadrtujgrflliigkeii  und  behufs  günstigerer  AMknit 
KprirnKgarb«  rill«  mugl  fehlt  Kfnßt-  Sprengladung  erhalten  md  <Üe*  i 
und  ftiitti*lk;iinTTinr  angeordnet  Mein,  Di*  Zahl  der  FfeUkwp 
ipflgttcbft  #e»teigert  werden,  durch  Anwendung  kleiner,  aber  *ehw*r< 
Wolfram -Metall  erzeugter  Schrot«. 

Jlie  Führung  de*  Geachoswe*  wird  durch  ei»  hinteres  FAfcra 
btftfrgt,  dabei  wird  erhofft  das»  ein**  vorder**  Centrieniug  des  Geecbü 
BÜGJrifcM  auf  denen  große  L&ugo  unterbleiben  kann. 

Im kii irknngftfl  bezüglich  du  Zmt/ünden*  (DopftefgtlldlV  für  beide  0< 
gattungen)  sind  bereit«  an  anderer  Studio  angeführt  worden. 

Diu  Lafette  ist  nach  dem  Muster  der  dorn  Gruaonwerk  pa> 
Fuldlafett*  gedacht  und  besteht  aus  einet  da«  Köhrlager  bildenden  Ob* 
welche  auf  der  Unter!  afette  einen  durch  hydraulische  Bremse  und 
gebremsten  Rücklauf  aiiRfflhren  kann.  Hiedurch  wird  ein  Theil  der  lel 
Kraft  des  Rückstoßes  vernichtet  und  der  Stoß  auf  die  Unterlafette  gl 

Die  Kader  der  Unterlafette  sollen  durch  eine  kräftige  Platte 
(ähnlich  wie  bei  der  Krupp'schen  12cm  Feldhaubitze)  an  jeder  I 
gehindert  werden. 

Dor  Verfasser  sagt  nun :  „Diese  gewaltige  Hemmung  reicht  im  Vei 
der  hydraulischen  Pufferung  des  Rohres  unstreitig  hin,  um  den  Bück 
Geschützes  selbst  bei  festem,  abschüssigem  Boden  auf  höchstens  Im 
schränken"  und  die  Lafette  auf  „gewöhnlichem  Boden  nach  50cm  Bückh 
Stehen  zu  bringen. u  Unstreitig  ist  diese  Sache  jedoch  so  lange  nicht, 
nicht  durch  Versuche  erwiesen  ist.  Hier  gelten  vorläufig  mehr  als  ander* 
sehr  zutreffenden  Bemerkungen  des  Buches  auf  Seite  242—244,  wonach  i 
beim  Kntwurfe  und  bei  der  Schaffung  eines  neuen  Geschützsystems  bo< 
vielen  unbekannten  Gründon  zu  thun  hat.  Das  vom  Verfasser  aogt 
Maß  dos  Rücklaufs  dürfte  aber,  trotz  der  vollständigen  Hemmung  der 
schon  deshalb  nicht  zu  erreichen  sein,  weil  sich  das  Geschütz  vermö 
Repulsion  beim  Schusse  vom  Boden  abhebt  (springt)  und  dann  0-5*» 
lauf  bald  überschritten  ist. 

Bemerkenswert  an  der  Lafotten-Construction   ist  die  Anwendung 
Wände  von  hochkantiger  Form  und  hohler  Achsen,  beides  nach  weitere 


izen 


uz 


•  il-lmt  idO  Verfahrens  zu  sraengsn.  In- 

lann  infolge  »hr«'t  großen  Bruchfestigkeit  die  Arhsinit n<'limor  entbehrlich  machon. 
di«  BMer  wird  vorläufig  noeta  ird/mau-rial,  und  zwar  h 

Felgen  ans  Hyckorihol.  nen    aus  <kunft 

wird  aber  die  Metaü-Constructmn  erwähnt,  wo  Speichen,   Felgen   Oüd 
adreif   am  miiorten    Mannesmann-Köhren    zu 

aktfscbe  der  vorgeschlagenen  Lai 
Bfst  dun  h  umfangreich««   Versuch  teilt  worden.  Bis  r  als 

iie  modernen  r  heikliche  Theüe  und  Gleitflachen,  i 

?egen  ein   Verstauben  wahrend  des  31  nicht   geschfll  n  können. 

fohle  Achsen   und   hohle   Lafetten wände  durften  in  der  rorgeach  lagen  en  Form 
kaum  ausführbar  Bein  und  letztere  nur  wenig  zur   ßewichtaerleichterung 
jen  koim  w.imlo   mit  -tu k»n  oberen  uml    antesen    Flau 

ild  genügenden   i|uorverbindungen  werden   voraussichtlich   ausreichen. 

atenäe  Conijriicatiofl  der  bafbtfa   würde   emtr  • 
lie.  bei  Besprechung   der  DGeräthe    /um    Richten"    angegebene,   U 
Vorrichtung  (Rieht  maecbuiej  dos  Heirn  Premter-LieuUiianJ  Wilhelm!  ange- 
wesden  sollt«  durch  Einführung   Bahrerer   n< 

eine  v>**v  hnmg  tet    I  »treten    würde,    li 

lachihe  »n  wird  man  wohl  auf  diese  Einrichtung,  welche  eine 

KoTiinminii:  des  Bim  beiweckt,  versiebten  müssen. 

iVinstraction  der  Protze,  den  Munitionswagens  find  der  Bat: 
Fuhrwerke  naheliegend,   fftr  gewisse  lange,   anf   Brach    beansprochk 

^drittel,  l'eiehselarme  Q  ■»  >  n  u  «•  s  in  a  n  n'scho  Rühren 

u  und  Federungen  für  die  Protz-  und  v  iten  ronnsebLi 

netten  der  Deichsel   aus  einer  Stahlrohre,   das  Aufheben  jede*   I 

ii   itti  i   die  damit  im  fJefolge  gehende   Belästigung   der  Pferde 
Mnh  das  harte  Schlagen  der  Deichsel,   können  wir   ni<iit  befürwod 

trhen  nicht  eine  zu  ausgedehnte  Anwendung  von  r  u,  i,  \i.  iuu»<rhalb 

aller    Vorsehlagfächer    der    Protz-    und    Wagenkasten,    n  urch  <li'1 

stenconstruetion    hoher    und    complicierter   wurde,    wogegen     bisher 
nting  der  Munition  echon  durch  die  elastische  Lagerung  dei  Kasten  eintritt. 
Die  Proteen  aalten  mit  breiterem  Kasten,  zum  Aufsitzen  fftr  riet  Mann 
gerichtet  werden,  weil  zur  Mäßigung  dos  Lafettengewichtes  auch  bei  fahrenden 
»>  entfallen  müssen. 
Für  die  Yorrathswagen  der  Batterien  wird  eine  gründliche  Sichtung  der 
isttmg  beanti 

lachtenswertee  ist  über  Ki  cht  Vorrichtungen  und  aber  das  S< sft 
Batterien,  sowie  Qber  verschieden**  kleine  Conatractiona-D  rimb-ii. 

Den  Schlots  dei    Werkes  bilden  sieben  Anhange,   welche  neb  reu 

wertvollen    tebeDintehsi    Zusammenstellungen  ittch  Abhandlungen  aber  rauch- 
dann    Aber   M  b  n  n  e  i  m  an  n  reo    bring« 

wrohl  durch  andere  Publikationen  bereite  bekannt,    bilden  leisten  in  tk 
klaren   Darstellung* weise   immerhin  eine  nützliebe  Lee 

wir  bOa&eo    awn    Schlüsse   um    wiederholen,   das«   das    Wart    to 
mancherlei  I-  and   Entgegnung-  -t    prinoSffclter   Kater,  die   es 

borsornift,   eine   l  vHnlbare    Arbeit    ist 

Hauptmann   Ku>  zera. 


24*  lUtif*.». 


Kleine   Notizen. 
Frankreich.   Schießen  aus   Gewahroa  wfttaraad  der 

In  Frankreich  wurde  anfange  de«  laufenden  Jahne  dae    Schieße* 
während  der  Bewegung  durchgeführt 

Die  eonftraeÜTe  Einrichtung  dee  hiebe!  Terwendetea  Gewehres  geetattefe 

1.  den  itompfen  Winkel  swischen  Sehaffe  nid  Kolben,  durah  eaflapredawii 
Drehung  dee  letzteren  an  verkleinern  und  hiedurch  dem  ständigen  Aulsatspnnkfti  flr 
die  rechte  Hand  —  eine  Durchbrechung  in  der  Nahe  dee  Kolbenendee  —  «ine  gtMtsji 
Lage  in  geben; 

2.  das  Abfeuern  von  dem  erwähnten  Anfaetpunkte  aus  m  bewirken; 

3.  das  Drehen  dee  Gewehr-Riemens  um  das  Gewehr,  wobei  der  obere  IMf — 
bflgel  mitgedreht  wurde. 

Während  des  Schießens  und  während  der  Pausen  iwischen  den  ehudN 
Schüssen  war  das  Gewehr  (mit  dem  Laufe  nach  aufwärts)  an  der  rechten  Seite  iav 
Mannes,  mit  dem  Laufe  in  der  Höhe  der  Brust.  In  dieser  Stellung  wurde  dassnV, 
durch  die  rechte  Hand,  welche  den  Kolben  gegen  den  Leib  druckte,  und  doch  des,  St- 
der  Schulter  entsprechend  befestigten  Gewehr-Riemen  erhalten,  welcher  die  wiajj^j 
des  Ladens  und  Schießens  sonst  als  Stutze  dienende  linke  Hand  au  enetaen)a% 

Die  rechte  Hand,  stets  nahem  am  Ende  des.  Kolbens  bleibend,.  eTthefltftSB 
Seiten-  und  Höhenrichtung  —  letstere  durch  entsprechende  Drehung   des  Qm&* 
um  den  Aufhängepunkt  des  Gewehr-Riemen*  auf  der  Schulter  —  und  fasnvjfc 
die  linke  Hand  wurde  nur  für  das  öffnen  des  Verschlusses,  Zubringen  der  Sssuff  , 
und  Schließen  des  Verschlusses  benüthigt  «  J 

Das  Schießen  (Schnell-  und  Salvenfeuer)  wurde  thefls  im   Lauf«,  tttb'sVi 
Sturmschritt,  theils  ohne,  theils  mit  umgenommenem  gepackten  Tornister,  im  •  \ 
in  einem  Gliede  rangierten  Soldaten  durchgeführt.  Dieselben  hatten  entweder  eag« 
Fühlung  oder  den  Abstand  von  Im. 

Die  Fcuerschnelligkcit  betrug  10  Schuss  in  der  Minute. 

Die  Ziele  waren  2m  hoch  und  —  entsprechend  der  20m  langen  Frost  der 
Schützen  —  20m  lang. 

Nach  den  von  der  „lltvue  du  Cercle  müüaireu  gebrachten  Daten  wurden  ans  . 
einer  lötägigen,  täglich  3  Stunden  wahrenden  Einübung  erzielt: 

beim  Schießen  auf  Distanzen  von  400  bis  300m 95 — 12%  Treffer 

„     300     „    200m 11    —21%        , 

„     200    „    100m 18    —38*5%     „ 

„     100     „      50m 39    -56%        „ 

Über  die  Gruppierung  der  Treffer  sind  keine  Angaben  gemacht  worden. 

Von  den  20  Soldaten  wurden  in  9  Tagen  10.000  Schüsse  abgegeben. 

Verletzungen  der  Schießenden,  dann  Beschädigungen  an  Gewehren  sind  nicht 
vorgekommen.  Nftch  ^^  Ä  Cerrfc  ^ ^^ 

Frankreich.  Die  Vorbereitungen  im  Eisenbahnwesen  für  den  Kriegsfal 

Die  Aufgabe  der  Eisenbahnen  und  demnach  auch  die  Vorbereitung  für  den  Kriegs- 
fall ist  verschieden,  jenachdem  es  sich  um  den  Eisenbahndienst  in  der  N&he  Iv 
Kriegsschauplatzes  (in  Feindesland,  bezw.  dem.  vom  Feinde  besetzten  eigenen  Lmde)r 
oder  vom  Kriegsschauplätze  entfernt  (im  Inneren  des  Landes)  handelt. 

Für  den  Eisenbahndienst  auf  dem  Kriegsschauplatze  ist  das  5.  Genk- 
regiment1)  bestimmt,  das  gewöhnlich  geradezu  als  Eisenbahn-Regiment  beseichsrf 
wird  {rtgimtrU  den  chemina  de  /er).  Das  Commando  des  Regimentes  befindet  sich  !■ 
Versailles  in  der  Kaserne  petUc$-ecurier,  woselbst  auch  eine  Eisenbahn-FachsdiiU 
eingerichtet  ist.  Die  Mannschaft  ist  im  Satorylager  und  auf  dem   Matrosen-Scaief- 

*)  Siehe  „Mittheilnngen"  1889.  10.  Heft,  Softe  207. 


I 


ei  V-  untergebracht«    Zur 

und    inn    Mmni    ml!  der  Staatsbahnlinic 
ITca —  Chartree  (76^m)  für  dm  hauptsächlichsten  B  nsl  in  Verwendi 

Im 'tiniien   lieh   kleinen  Abtheilungen  in  Pont-de-Braj 
tot rou  und  au  i  neu  anderen  kl 

Iblauf  der  Ubungsseit   rücken  Officiere,  (Juterofficiere  und  Soldaten  mil  dem 
her,  Locomotii  Zugfahrer,  W 

r    u.  s.  w,   zu   ihrem   Truppenkörper   .•  I»    des     \ 

1  i  Mittelmeerbahaen  waren  die  ausge  bilde  laten  berufe! 

feiernden  Bediensteten  einzutreten. 

Dv  EUenbaltndienst  im    Innern    bleibt    euch    wl  ?ie^    Kriege«    den 

i   Kisenbahnverwaltungen  anvertraut;    für  den  Kl  Bohoo 

len  in  '.♦  Feld-Eisenbahnabtheilung  ' ■*  chcwUtw <U  ?'< 

eingetlieüt,  und  jede  unter  einen  bea 

1   und  8,  Abtheilnng:  Para-Lron-Hittelmecrbabn ; 

3.  „  Orleansbahn; 

4.  3  West  bahn; 

5.  „  idbiltlll; 

6.  Oatbahn; 
7  bahn; 

hn. 

Im    .I.tln.     ISÜ6  War  di  ihm-      !  ihfrilflltg    wi><j 

1,,,>l1  gemacht,  X;i.h  „Osten  Elsenbab 

Die  Verwendung  von  künstlich  erzeugtem  Sand  und  gelegentlich  der 

von  S  i  z  /  lv  in  größerem  Maßt;  statt,  —  Von  dem  im  Jahn 
n  Fort  Barbonnet  wo  utfcrol 

i  .ii<  .1  r  Baustelle ;  unter  die  r   für 

Sand    mit    einem  Preise  lim   11  Fr  tu  Anwendung 

rriobetiem  Saud    verursachte   jedoch    eine    \  ,  uu  blos  4  Francs,   indem 

er    Abr.ium     der    sehr    harten    Bausteine    des    Fori  ischwarzer    Kalk 

erkleiuert  wurde    Bei  dem  »on  der  niung  ang  n     Ippars 

rapart    trä^t    eine    pertioäle  Welle,    mehrere  übereinanderliegende    Scheiben 
ideren    Antrieb  300  bis  4<>n  Umdrehungen    in  de 
die  oberste  rotierende  Fliehe  auffallende  Stein,  wird  kräftig  gegen  die  Ein- 
chlicßungs wände  der  Vorrichtuug  gesebleuderl 
iqrch  Siebe  bis  an  den  linden  des  Geföl  gft    Im  ! 

i    erforderlich;    webe!    di<   Maser  /  Kohl*'  verbr 

entlieh  der  Bauten  an  Mont-Ch  »liehe 

Banderz« 

kam    der  Sand  billiger  als  die  Erde,  welche  im  ¥ 
lit    und  für  die  Anschüttung  der  Brustweltren  binnufgeschaffl 

Nach  ^licvuc   J 

Eisencement-Wände   Vielfach  wird  in  letzter  / 
feuerfestem  \\  i    Decken] 

unten  angegebene  Zeitschrift  bringt  Hz: 

„In  dünne  Bloche  aus  I  Zink  werden  Locher  von 

nesser  gedrückt.  u.  z,  derartig,  da*s  die  durch  di<-  Lochung  verdi  Mctalltheile 

then,  Berrii  nderii  auf  der  Dadurch, 

ir?  Lochung  nacheinander  von  beiden  rornlmmt,  erhalt  man  Blechpl 

luf  beiden  8eiten  rauh  und  zum  !! 
hphiüen  werden  durch  Nagel,  T!  dten  n  an  der  Wau  und 

der  rauben  Seil     mil  <  rjuitzt ;  ein 

I   and  vermag  »clbat  stark  w< 
in  *  u  werden,    I  ken 

deutender  Geeftmaktfläche  in  di  tiun  au*g< 

lassen  ihl  lung  auch  bei  um»  zu. 

Nach  „Di  werks-Bl 


246 


Notiien. 


Sanitltt  VerMUtnftte  dog  k.  wd  k.  Htem  iat  Monate  Aagnt  I89L 

Mit  Ende  Juli  1891  waren  krank  verblieben  .       10.068  Van 

Im  Monate  Aupust  1891  sind  neu  erkrankt 19.690    , 

entsprechend  •/•#  d**  VerpÄegaitandea 61 

Von  den  Erkrankten  wurden  an  Sanitats-Anstalten  übergeben    .  .   .  6.809  Htm 

entsprechend  •/#•  dea  Yerpflegaatandea II 

Im  Monate  Ansaat  1891  aind  beim  Krankenstände  in  Abgang  gekommen: 

in  den  Kasernen  und  '.  igenen  Wohnungen  Behandelte 11.747  Maas 

,    „    Sanitats-Anstalten  Behandelte .   *   .  8.618     , 

Zusammen.   .   .  90.860  Maai 

darunter  als: 

yeneeen 18.666  Maas 

infolge  Ton  Krankheiten  gestorben 71     , 

entsprechend  %/m  dea  Verpllegsstandes 0*83 

Am  Monatasehlnsse  sind  krank  verblieben 9.818  Mann 

und  iwar:  in  den  Kasernen  and  eigenen  Wohnungen    ....  1.480    , 

,     ,    8anitats-Anstalten 7.888    , 

Bei  den  in  Abgang  gekommenen  80.860  Mann  waren  an  behandelten  Krank- 
heiten und  an  Todesursachen  bemerkenswert: 


hetto- 


Scorbut 

Darm-Tvphus 

Weehaemeber  und  Wecheel- 
fieber-Siechthum  .... 

Blattern 

Tuberculose 

Katarrh  d.  Augen-Bindehaut 
Trachom 


88 
66 

1.108 

4 

74 

662 

115 


18 


21 


Acuter  Bronehial-Kataxrh 


Rippenfell-Kntiundung.  . 

Magen-Katarrh 

Acuter  Darm-Katarrh  .   . 
Venerische  und  syphilitische 

Krankheiten 

Wunddruck  der  Futte  .   . 


81 

186 

8.178 

1.411 


1.831 

um 


Die  Erkrankungen,  der  Zugang  in  den  Sanitats-Anstalten  und  die  Todesfälle 
infolge  von  Krankheiten  berechnen  sich  in  den  einzelnen  Militar-Territorial-Bezirkei 
in  °/t0  des  Verpllegsstandes  wie  folgt: 


71 


Militär- 
Territorial- 
Bezirk 


0 

S 


a 


s 
C 


Militar- 

Territorial- 

Bezirk 


3 
«3« 

ägs 


Wien.  . 
Innsbruck 
Graz  .  . 
Zara  .  . 
Prag.  . 
Josefstadt 
Krakau . 
PrzemyAl 


55 
77 
71 
143 
59 
60 
55 
46 


28 
18 
22 
72 
30 
19 
23 
19 


0-29 
006 
004 
0-87 
0  45 
006 
016 
021 


Lemberg    .  . 

Budapest  .  . 

Pressburg  .  . 

Kaschau.    .  . 

Temesvär  .  . 
Hennannstudt 

Agram    .   .  . 

Sarajevo .   .  . 


69 
53 
52 
51 
53 
79 
83 
80 


25 
25 
24 
23 
24 
34 
33 
35 


0-88 
0-33 
018 
013 
013 
O'ft 
0-80 
0-34 


Außerdem  sind  noch  vorgekommen: 

22  Selbstmorde,  9  Verunglückungen  mit  tOdtlichem  Ausgange. 


Notizen. 


247 


>  Hinterlad-Kanonen, 


Der  Italienische  Belagerungs-Artilleriepark. 

Die  für  Belagerungszwecke  bestimmten  Geschütze  haben  folgende  Caliber : 

15cm  gusseiserne,  gezogene,  beringte 
12cm  stählerne,  gezogene,  beringte 
12cm  bronzene,  gezogene 

9cm  bronzene,  gezogene 

7cm  bronzene,  gezogene 
42mm  Schnellfener-  , 

15cm  gusseiserne,  gezogene  1  Hinterlad.Haubitzeni 

21cm  gusseiserne,  gezogene,  beringte       j 

15™  j  8täh1«™.    gezogene     I  Hinterkd-Mtew, 
9cm  bronzene,  gezogene  J 

zweiläufige  Mitrailleusen,  System  Gardner. 

Diese  vorgenannten  Geschütze  sind,  mit  einer  entsprechenden  Menge 
von  Munition,  Ausrüstungsgegenständen,  Maschinen  etc.  in  einigen  festen 
Plätzen  vereinigt  und  werden  je  nach  Umständen  derart  mobilisiert,  um  einen 
oder  mehrere  Belagerungsparke  zu  bilden.  Jene  von  solchem  Materiale,  welches 
zu  den  ersten  Operationen  herangezogen  wird,  sind  mit  Armee-Fuhrwerken, 
dem  nöthigen  Geschirr  für  Bespannungen  oder  Tragthieren  ausgerüstet  und 
zu  Batterien,  Munitions-Colonnen,  Colonnen  mit  besonderen  Geschossen, 
Material-Colonnen  und  verschiedenen  Fuhrwerken  zusammengestellt. 

Die  Batterien  bestehen  je  nach  Gattung  und  Caliber  aus  4,  6  oder 
8  Geschützen.  Das  Material  sowie  ein  Theil  der  Munitionsdotation  der  9cm 
Mörser-,  der  7cm  Gebirgs-Kanonen-,  dann  der  Mitrailleusen-Batterien  wird  auf 
Tragthieren  fortgebracht,  während  alle  anderen  Batterien  bespannt  sind. 

Die  Munitions-Colonnen  haben  je  nach  Gattung  und  Caliber  der  Geschütze 
denen  sie  angehören,  verschiedene  Zusammensetzung  und  sind  sämmtlich 
bespannt;  desgleichen  sind  auch  die  Colonnen  mit  besonderen  Geschossen, 
sowie  die  Materialwagen  und  die  verschiedenen  Fuhrwerke  bespannt.  Die 
ersteren  enthalten  15cm  Stahlgeschosse  (zum  Bekämpfen  von  Panzer-Batterien 
oder  -Thürmen)  und  Torpedo-Granaten  (Schieß woll- Sprengladung)  für  15cm  Hau- 
bitzen ;  die  letzteren,  Material  zum  Ersätze  oder  zum  Auswechseln,  Ausrüstungs-, 
Beparaturs-  und  Laborier-Gegonstände.  Für  jede  Batterie,  Munitions-Colonne  etc. 
sind  Bücher  über  ihre  bezügliche  Formation  und  Ausrüstung  beigeschlossen,  sowie 
für  jeden  Karren,  Munitionswagen,  Verschlag,  beigegebene  Hefte  deren  Packung 
illustrieren. 

Die  Batterien  und  Munitions-Colonnen  gleicher  Gattung  und  gleichen 
Calibers  werden  nach  fortlaufenden  Nummern  bezeichnet;  die  dazu  gehörigen 
Lafetten,  Fuhrwerke  und  auch  die  Munitionswagen  und  Verschlage  (mit 
Ausnahme  jener  mit  Munition)  sind  durch  Aufschriften  erkenntlich. 


248  N  o  t  i  i  e  n. 

Formation  der  Batterien. 

15cm  Kanonen-Batterien: 

4  Lafetten-Fuhrwerke, 

4  Transportswagen  mit  je  einem  Geschütze, 

1  offener  Parkwagen  für  Batterie-Bau-Requisiten, 

2  offene  „  „    Hebzeug  und  Handhabungs-Gegenstan 
8      „               „           „    Bettungen  und  Bremsen, 

1  offener  „  „    Reserve  -  Bestandteile   zu    Auswech 

lungen  an  den  Fuhrwerken, 

1       »  w  n    Geräthe, 

1  gedeckter     „  „    Verschlage  mit  Verschlüssen  und  Li 

rnngs-Bestandtheilen. 


Summa  22  Fuhrwerke. 


12cm   Kanonen-Batterien: 

4  Lafetten-Fuhrwerke  mit  je  einem  eingelegten  Rohre, 

1  Batterie- Wagen  für  Batterie-Bau-Requisiten, 

1         „  „        „    Hebzeug  und  Handhabungs-Gegenstand 

8         „  f)        n    Bettungen  und  Bremsen, 

1         „  „        „    Reserve-Bestandtheile  zum  Ersatz    an 

Fuhrwerken, 
1         „  „        „    Geräthe, 

1  gedeckter  Parkwagen  für    Verschlage    mit    den    Verschlug 
und  Liderungs-Bestandth eilen. 


Summa  17  Fuhrwerke. 


9cm    Kanone n -Batterie: 

4  Lafetten-Fuhrwerke   mit   je  einem  eingelegten  R«»lire, 
1  Batterie-Wagen  mit    Batterie-Bau-Requisiten. 
1  „  „         „    beschlagenen  Bettungspfosten  und  Brem 

1  „  „für  Hehzeug  und  Handhabungs-Gegenstan' 

1  „  „        „  Schaufeln.  Geschützausrüstu!ijgs-Gi*g?n.*täi 

Reserve-Bestandtheile     zu     Fuhrwerken,    " 

schlage, 
1  «für  Geräthe. 


Summe     9   Fuhrwerke. 


1cm  G  e  b  i  r  g  s  -  K  a  n  «»  n  e  n  -  B  a  1 1  e  r  i  e  n  : 

6  Kanonen  mit  den  Lafetten  und  Verschlagen  mit  .Vusrüstui 

gegenstanden, 

36  Munitiuns- Verschlüge, 

|     f>   Lafetten- 

T,  I     t>  Kanonen- 

3C  Besehirrungen  für         ß  K-d(jr.  (im, 

\  18  Munitions-  j 


Tragthiere. 


N  o  t  i  i  e  n.  249 

21cm  Hanbitz-Batterien: 

4  Lafetten-Fuhrwerke, 

4  Transportwagen   mit  je  einer  Haubitze, 

1  gedeckter  Parkwagen  mit  Verschluss- Verschlagen, 
1         „  „  „    Liderungs-Bestandtheilen, 

1  Transportwagen  M.  1865  mit  Batterie-Bau-Requisiten, 
8  „  „       „      fftr  Bettungen  und  Bremsen, 

2  „  „       „        „     Hebzeug    und    Handhabungs- 

Gegenstände, 
1  „  „        „      mit  Reserve-Gegenständen, 

1  „  „        „      für   Geräthe. 


Summa  23  Fuhrwerke. 


15cm  Haubitz-Batterien: 
4  Lafetten-Fuhrwerke  sammt  4  eingelegten  Bohren, 
1  gedeckter  Parkwagen  mit  Verschlüssen, 


1  offener 

n 

„     Batterie-Bau-Bequisiten, 

8  offene 

n 

für   Bettungen  und  Bremsen, 

1  offener 

r> 

mit  Hebzeug   und  Handhabungs-Gegen 
standen, 

1       „ 

r> 

„     Reserve-Bestandtheilen, 

1       * 

rt 

„    Geräthen. 

Summa  17  Fuhrwerke. 


24cm    Mörser-Batterie: 
4  Schleifen-Fuhrwerke  sammt  Bohren, 
4  Bettungs-Fuhrwerke, 

2  gedeckte  Parkwagen  mit  Verschluss  und  Liderungs- Verschlagen, 
1  Transportwagen  M.  1 865  fÜrLaderahmen  und  (fahrbare)  Geschoss- 
tragen etc. 

1  „  r      r    mit  Batterie-Bau-Bequisiten, 
4               „  „    verschiedenen  Hölzern, 

2  r  .,      „      „    Hebzeug  und  Handhabungs-Gegen- 

ständen, 

1  r  r      .,      „     Reserve-Bestandtheilen   für   Fuhr- 

werke, 

1  „  •,       -,      „    Geräthen. 


Summa  20   Fuhrwerke. 


15cm  Mörser-Batterien: 
4  Schleifen-Fuhrwerke  sammt  Bohren, 
1  Parkwagen  für  Batterie-Bau-Requisiten, 
1  „  „    Hebzeuge  und  Handhabungs-Gegenstände, 


o 


w 


Bettung8-Material, 


1  „  „    Beserve-Bestandtheile  für  Fuhrwerke, 

1  „  „    Geräthe, 

1 r         mit  Verschlagen  für  Verschlüsse  und  Liderungen. 

Summa  11  Fuhrwerke. 


350  Notita». 

9cm  Mörser-Batterie: 

8  Mörser  sammt  Schleifen  und  Verschlagen  mit  Anartitmvfr 
Gegenständen, 
64  9cm  Gebirgs-Munitions-Verschläge, 
8  Lafetten-  1  m^^;^ 
8  Bohr-       J  Tn*0nm 

4  I  |  Verschlagen  mit  Auarüit-Geg«* 

82  [  Tragthiere  mit  <         „  „    Munition 

2  I  I         „  „    Gert  theo. 


54  Beschirrungen  ftr 


Mitrailleusen-Batterien,  zweiläufige: fl) 

6  IGtraillenaen  mit  den  Gestellen  und  Ausrtistnngs-Gogenitiada 
24  Verschlage  mit  Munition, 

16  Gestell-,    | 
6  Bohr-         }  Tragthiere. 
12  Monitums-  I 

Gliederung  der  3fnnitlona-€k>lonnen. 

Für  15cm  Kanonen-Batterien: 

1  gedeckter  Parkwagen  mit  Brandein,  Zündern  nnd  Poker, 

4  gedeckte  „  „    Progreseiv-Pulver, 

1  gedeckter         „  „    fein-    und     grobkörnigem    Pub« 

10     offene  „  „    Granaten, 

6         „  „  „    8hrapneie. 


Summa  22  Fuhrwerke. 


Für  12cm  Kanonen-Batterien: 

2  gedeckte  Parkwagen  mit  Brandein,  Zündern  und  Pulver. 

2         „  „  „    Progressiv-Pulver, 

6  Batteriewagen  mit  Granaten, 

2  „  „  Shrapnels, 

2  v  „  Granaten,  Shrapnels  und  Kartätschen. 


Summa  14  Fuhrwerke. 


Für  9cm  Kanonen-Batterien: 
8  9cm  Munitionswagen  M.  1844  *). 

Für  7cm  Gebirgs-Kanonen-Batterien: 

8  Bataillonswagen  mit  Munition, 

1  „  für  verschiedene  Dienste 

1  ..  mit  Geräthen. 


Summa  10  Fuhrwerke. 


f)    Die  Gliederung  der  42mm  Schnellfcuer-Kanonen-Batterie    ist    noch  nicht 
festgesetzt. 

*)    Die    Verwendung    dieser    Wagen    ist    nur  als    Provisorium    anfkntassem 


N  o  t  i  i  e  n.  261 

Für  21cm  Haubitz-Batterien: 

2  gedeckte  Parkwagen  mit  Zündern  und  Pulver, 
2         „  „  „    Brandein,  Patronensäcken,  fein-  und 

grobkörnigem  Pulver, 

16  Transportwagen  M.  1865  mit  Granaten, 

12  „  „       „       „    Shrapnels. 


Summa  32  Fuhrwerke. 


Für   15cm   Haubitz-Batterien: 

1  gedeckter  Parkwagen  mit  grobkörnigem  Pulver, 

1  „  „  „    Brandein,  Zündern  und  Pulver, 
8  offene                „           „    Granaten. 

2  „  n  n    Shrapnels. 


Summa  12  Fuhrwerke. 


Für   24cm  Mörser-Batterien: 

1  gedeckter  Parkwagen  mit  Brandein,  Zündern,  und  Pulver, 

1         „  „  „  verschiedenem  feinkörnigem   Pulver, 

1         r  „  „  grobkörnigem  Pulver, 

12  Transportwagen  M.  1865  mit  Minen-Granaten. 


Summa  15  Fuhrwerke. 

Für  15cm  Mörser-Batterien: 

2  gedeckte  Parkwagen  mit  Brandein,  Zündern  und  Pulver, 

7  offene  „  n    Granaten, 

1  offener  „  „    Granaten  und  Shrapnels, 

2  offene  „  n    Shrapnels. 
Summa  12  Fuhrwerke. 

Für    9cm  Mörser-Batterien: 

8  9cm  Manitionswagen  M.  1844  *), 

1  Bataillonswagen  zu  verschiedenen  Diensten, 
1  „  mit  Gerathen. 


Summa  10  Fuhrwerke. 


Für  Mitrailleusen-Batterien: 

8  Bataillonswagen  mit  Munition, 

1  „  für  verschiedene  Dienste, 

1  r  mit  Geräthen. 


Summa  10  Fuhrwerke. 


*)    Provisorium. 


J 


tung    einer    7cm    Gebirgs-Batterie    im    Belagerung** 

Ar  tili  er  iß -Park. 


I 


Lafetten-Tragthiere:  Stallhalfter  mit  Kette,  Futtersack,  P&el- 
geschirr,  2  Paekriemen,  2  Hängeeisen  sammt  Verbindüngsrieinen,  2  Widerhall 
riemen  für  das  Hintergescbirr,  Lafette  (ohne  Kader),  Wid  erhalt  strick  für  lt 
Lafette,  Hebebaum  (Trageisen \  Gabeldeichsel,  2  Patronen-Tornister  sammt  Auf  safe, 
Futteral,  Stechraumnadel,  Knieleder.  —  Gewicht  147%. 

Rohr-Tragthiere:  Füttersack,  Packgeschirr,  Packrieiueii,  Bohr saunt 
Hauben  für  die  Mündung,  Hinterstück  und  Verschluss,  Wischer*  —  Gewicht  14(% 

Röder-Tragthiere:  Stall  half ter  sammt  Kette,  Futtersaek,  Fackgeichirt, 
Paekriemen  und  2  Packstricke,  2  Anbindstricke  für  die  Räder.  ReqmsitaK 
Verschlag,  2  Räder,  2  Ladeärmel,  Brandeltasche,  Abziehsehnur.  —  Gewicht  151% 

Der  Requisiten- Verschlag  enthält:  4  Kartätschen,  verschiedene  Schmiff- 
öle,  2  Etuis  mit  12  ünterlagsscheiben,  2  Etuis  mit  Abschlussriiig  und  8ta»- 
platte,  2  englische  Schraubenschlüssel,  Libellenquadrant,  Roll  in  essband,  Sfflfcl 
Aufsatz  etc.,  2  Feld-Binocles  zur  Batterie,  1  Feldfernrobr  beim  4-  GeeeMb. 
Distanzmesser  Gantier  mit  Futteral  und  RoUmessband  beim  1.  G^scl 
verschiedene  Ausrustungsgegeustände.  — -  Gewicht  50" 5%. 

Munition  a-Tragthiere:     2    Anbindstricke    für    die     Tel 
Fouragierstricke,  2  leichte  Hacken  bei  den  ersten  ß  Tragtbieren,   2 
bei  den  zweiten    6  Tragtliieren,    2   Krampen    bei    den    letzten    6   Tra^ttM 
2  Munitions  Verschlage;  das  ganze  mit  einer  wasserdichten  Decke  Tiber«; 
Gewicht  175%. 

Der  Munitions-Verschlag  enthält :  8  Diaphragma-Slirapnels  in  Werfhflftft 
2  Granaten  in  Wergbüllen,  1 1  Patronen,  2  Schachteln  mit  je  6  Zündsebiaates. 
15  Brandel  etc,  —  Gewicht  64"2  %, 

Ausrüstung    einer     9cm    Möts er- Batterie     im     Belagerung t- 

Artillerie-Fark. 

Laf  ett  en  -T  r  a  g  thiere:     Stallhaliter     sammt    Kette,     Pack 
Futtersack,  Lafette,  3  Packstricke.  —  Gewicht  130%. 

Rohrtragt  biere:  Packgeschirr,  Futtersack,  Rohr  mit  Mund-Verscl 
pfropf,  Setzkolben  sammt  Wischer,  2  Pikete  etc.  —  Gewicht  105Äy. 

Requisiten-Vers  chläge-Trag  thiere:  Stallhalfter,  Putten 
2  Anbindstricke  für  die  Verschlage,  4  Kurbeln,  4  Richtstäbe»  2  Verseil 
wasserdichte  Decke.  —  Gewicht  142%. 

Die  Verschlage  enthalten :  Schmieröle,  Verschluss,  Liderangsbestandü 
Liderungshebel,    Schnappmesser,    Schraubenschlüssel,    2    Abziehschn&re, 
schiedene    Gegenstände    zum    Richten    des    Geschützes,  Distanzmesser  Gai 
mit  Messband  beim  1.  Geschütz,  Feldbinocle   beim  2.  und  3.  Geflchtti,W 
fernrohr  beim  4.  Geschütz  etc.  —  Gewicht  60%. 

Munitiona-Tragthiere:  2  Verbindungsriemen  für  die  beides Ttf 
schlage,    Fouragiernetze,    2    Munitions- Verschlage,      wasserdichte    Decke. 
Gewicht  140%, 

Der  Munitions- Verschlag  enthält:  4  Patronen  zu  200#r,    4   zu  iW*\ 
8  zu  75yr,  12  zu  50#r,  10  Frictionsechranben-Brande],  5  Shrapnels,  3  ßn 
eine  Schachtel  mit  3  Zündschrauben.  —  Gewicht  70%. 


Notizen. 


253 


Requisiten-Tragthiere:  4  Pferdepflöcke,  4  Anbindstricke,  4  kleine 
Schaufeln,  4  Vorschlag-Hammer,  2  eiserne  Tränkeimer  sammt  Stricke,  4  kleine 
Krampen,  4  Faschinenmesser,  8  leichte  Hacken  etc.  —  Gewicht  112%. 

Ausrüstung  einer  Mitraill  eusen-Batterie. 

Gestell-Tragthiere:  Packsattel  Nr.  2,  dreifüßiges  Gestell,  2  Re- 
quisitentaschen, kleine  Hacke,  1  Faschinenmesser,  2  kurze  Schaufeln,  Fülltrichter 
für  Mitrailleusen.   —  Gewicht  110%. 

Mitrailleusen-Tragthier:  Packsattel  Nr.  1,  zweiläufiges  Rohr 
sammt  Hauben  für  Vorder-  und  Hinterstück,  Ladestock,  Fülltrichter,  Tragbaum 
für  Mitrailleusen,  2  leichte  Krampen*  Fnttersack  etc.  —  Gewicht  109%. 

Munitions-Tragthier:  Stallhalfter  sammt  Kette,  Futternetz,  2  Pack- 
Riemen  für  die  beiden  Verschlage,  2  Verschlage,  wasserdichte  Decke.  — 
Gewicht  152%. 

Der  Munitions-Verschlag  enthält:  60  Cartons  mit  je  20  Patronen 
(Bleigeschoss   mit   Kupfermantel,    Messinghülse),   Packspatel,   Werghaken    etc. 


Anzahl  der  Geschosse,  die  von 

den  Batterien  mit  tragbarer  . 

Ausrüstung 

und  den  Munitions-Colonnen  mitgeführt  werden 

Batterien  oder  Colonnen 

Granaten 

Shrapnels 

Kar- 
tätschen 

Zusammen 

7cm  Gebirgs-Kanonen-Batterie 

72 

288 

24 

384 

9cm  Mörser-Batterie 

192 

320 

__ 

512 

28.800 

zweiläufige  Mitrailleusen-Batterie 

Munitions-Colonne  für  15cm  Bei.  -Kanonen 

400 

200 

— 

600 

„               „        „   12cm    „           „ 

480 

224 

40 

744 

„        „     9cm  Feld-      „ 

368 

360 

40 

768 

„               r        »     7cmGebirg8-n 

192 

768 

— 

960 

,,              r        „  21cm  Bei. -Haubitz. 

320 

200 

— 

520 

„                „         „   15cm    „            „ 

820 

80 

— 

400 

„              r            24cm    „  -Mörser. 

200») 

— 

— 

2001) 

„                v         v  15cm    „            „ 

280 

80 

— 

360 

„                r         r     ycm    „            n 

288 

480 

— 

768 

„              v        v     zweil&uf.  Mitraill. 

— 

— - 

— 

115.200 

Munitions-Colonnen    mit   besonderen  Geschossen. 

Stahlgeschosse  und  Torpedogranaten,  die  jenen  Batterien  zugewiesen 
werden,  welche  hievon  Gebrauch  machen,  sind  in  eigenen  Munitions-Colonnen 
vereinigt.  Jede  Colonne  enthält  eine  gewisse  Anzahl  von  Geschossen  gleichen 
Calibers  mit  dem  nöthigen  Ausrüstungsmaterial  für  ihre  Verwendung,  sowie 
die  nöthigen  Wagen  zum  Transporte. 

Nach  „Manuale  d'artiglieria"  II.  Theil. 


f)  Minen-Granaten. 


254 


Notizen. 


Über  General  v.  Sauers  Angriffsverfahren. 

Aus  dem  Rassischen  Am  Ingenieur-Capitän*  Rn^mau- 

General  v.  Sauer  s<  r,  gegen  die  Festung  von  allen  Seiten 

GtöottMn,   j&Sa    i   eiei   1   Brigaden  stark,    heranxurfldt 
auf  2  bis  3km  Distanz    das  Feuer  aus   Feldgeschützen    und  mobil*!»  Muts« 

eo  die  Forts  und    dm  Intervalle    EU    eröffnen,     ft  La&erfeatang  nm 

IS  Qttrtelfbrta  kann  die  Besatzung  mit  eine  rdn, 

r  die  Hälfte  für  Offensiv-Unternehl  MI    terw?a«VB 

bleibt;   er  kann  daher  gegen  irgend  eine  der  Ai  n  mit   » 

lion   »-inen   Ausfall  machen.     Der   \  r    hat    somit    die    •:  f^Wr- 

nheit  für  sich    und    er    wird    dem   Angreifer,  dei    unvore 

Wirkungssphäre   der    Fortsgeschütze    eindrin  derartige-     Xiederisf» 

beibringen  können,  dass  diesem  die  Lust  für  derartige  Unternehmungen  ge- 
nommen wird. 

rD«r  Angreifer  wird  daher  gegen    die  Festung    vier  Corps   statt  iwos? 
verwenden,  oder  sich  beschränken  müssen,    nur   von  vi  mit  Je  warn 

ion  vor/t 

|    jeder  Colonne.    befinden    sich    nach  Sa  tut   6   bii  vi 

4  mobil  der  Angreit'  ndet  somit   16  51  >nt 

mit  9i  Mörsern,  welche  '  Belagen;  ■  n, 

Granaten   der  «ieschfitze   in  den  Fort«  and  Annex-Üa&m 
auf  8.0000t,  die  Shrapnelfl  auf  4.000m  reichen,  beabsichtigt  i 
seine  Feldbatterien  auf  :;\niUi,)  von   d  die   Mörser    gar    auf 

von  denselben  zu  placieren.    Da  von  dem  Bau  von  Batterien    tu  B»4 

ist,    so  muss    man    annehmen,    dass    die  I  r    offen» 

Terrainfalt^n 

Der  Vertbeidiger  wird  der  Angriffsartillerie  das  „Vergnügen   lassen,  wA 
seinen    Brisanzgeschossen    einen    Kaum    von    2    bis    3Jfci»    aufzupflflgen*.  ii 
reichem    steh,     von    einzelnen    Beobachtungsposten     abgesehen,     keine 
Im  finden   wird,     S  h  aber  die  Angriffs -Infanterie    zeigt,    wind   der 

dtger  sein  Schweigen  brechen  und  sie  mit  Shrapnels  beschießen,  gus 
unbekümmert    darum,    ob    die  AngriftVArtülerie    ihr   Feuer    gegi  Fi** 

'*t  oder  nicht.  Es  muss  auch  zugegeben  weiden,  dass  es  der  ABgrnt»* 
Infanterie  selbst  bei  Tage  möglich  sein  wird,  zwischen  den  Forts  durchr»- 
brechen,    da  sich    bei   8   bis   ikm   Infi  tanz    in    der  Mitte    d»r  Iota* 

valle    immer  Bftnme    ergeben  werden,    welche 

Flankeng*  tchbarforta    beschossen    werden  können,     Won  sich 

eher  in  dem  Intervall  e  rvall-Capi  Ludet,  wie  sie  Oberstlietitensst 

Welitschko  vorschlagt,  oder  selbst  nur  einfache  Feldbatterien  in  Fol» 
d&CS  gegen  die  Festung  ausspritzenden  Winkels,  so  wird  sich  die  Durch- 
bnich>-0|uration  jedenfalls  complieierter  n,  sie  wir  tnn   viellntai 

nur  nachts  ausführen  lassen,  —  aber  möglich  bleibt  sie  immerhin« 


Aufsati  wurde  aufgenommen,    um    den  Lesern  tM- 

langen"    aach  •(;«*   v,   8a  kngrii&verfalirea   auftretende»  Aa- 

schamingen  zur  Kenntnis  zu  bringen,   jedoch  wt  den  Ansichten  des  ro> 

beltustimmen  Anmerkung  der  Redtet**. 


Notizen. 


255 


t  der  Dnrchbruch  gelungen,  so  sollen  Feldgi  und  Mörser  sofort 

feigen,  Dm  gegen  das  Noyau  das  Bombardement  zu  eröffnen  und  durch  selbes 
Jen   Vertheidiger  zur  Capitulatiou  zu  nftthigen. 

Die  Geschütze  allein  genügen  nicht,  i  auch  die  Munition  folgen, 

dass  eine    ganz    bedeutende  Zahl  von   Fuhrwerken    in   M;irs<  h-i^lmne    die 
-   wird  passieren  müssen. 
Eine  glücklich  aus  einem  Fort  geworfene  Bombe,    ein  einfacher  Ausfall 
mit  bescheidenen  Kräften  kann  in  dnnne  eine  solche   Unordnung  ver- 

o  h«-n,    dass    jede    weitere  Bewegung    aufhört.    Aber   ragegeben,    4s84 
reifer  thatsächlich    seine  Geschütze    sammt    allem  Zugehor  nachzieht  und 
Bombardement  eröffnet    Was  weiter?    Ist  dadurch    der  Commandant    des 
der  thatsächlw-h  noch  über  ein   gtl  /*,   zur  Capitulaüow 

gt?    „General  r    i<t    salbst  Featnngs-Commandant  in  Ingol- 

stadt,   würde  er  es  mit  seiner  Militärpflicht  vereinbar    halten,    die  ihm  an- 
ertraute  Festung  unter  solchen  Umständen  dein   Feinde  auszuliefern?" 

Selbst    die  Kommandanten   der    altartigen    kleinen,    beengten  Fe*t  untren 

Krieges   1870/71,    die    weitaus    nicht    für    die   Verteidigung    vorbereitet 

tid    ohne    Kasematten    waren,    selbst    die  Commandanten    dieser    Festungen, 

achten  nicht  daran,  am  ersten  Tage  des  Bombardements  zu  capitulieren  und 

eneral    v.  Sauer    glaubt    an   einem    IV  Mtang    mit    einer 

zung  von   einem  Corps  zur  Kapitulation  zwingen  zu  können.'  Thatsüchltch 

Beb   der  Vertheidiger  verwundern,  den  Angreifer  vor  dem  SfojBU  erscheinen 

ii  —  aber  diese  VetWuafclWg  ist  noch  keine  Ursache  zur  Kapitulation. 

irischer  Commandant  wird,  nachdem   er  darauf  rechnen   tau  ein 

Sturm  auf  das  Noyau    von  doM   M Satzung    abgewiesen  wird,    seine  Haupt- 

re    in    einem    der    nicht    durchbrochenen  Sectoren    concentrieren  und  im 

«m  mit  den  Abschnitts-Reserven  die   „Mausfalle*   Bchließen,  in  welche  der 

fer  gerathen   ist,    d.  h.  er  wird    diesen    in  Flanke    und  Rücken  fassen. 

ist  nicht  nothwendig.  auf  don  Ausspruch  Friedrichs  des  Grollen 

izu weisen :  „Drei  Mann  im  Rücken  des  Feindes  bedeuten  mehr  als  6o  Mann 

der  Front",    um    einer    solchen  Operation    das  Vertu  eidijrers    einen    \ 

Mg  vorauszusagen:  der  Angreifer  hat  in  der  Front  das  Noyau,  muss  d 

eine  zahlreich*  Artillerie  decken  und  ist  in  Flanke  und  Rücken  dem  Ah: 

abgesetzt.    Den  Rückzug    muss    er  zwischen    den  Forts    hindurch    bewirken, 

iche    bis    dahin    wohl    von  ihrer   ,.  Krstarruntr**    erwacht  sein  werden :    von 

m  Zurückbringen  der  Artillerie  kann  tob!  keine  Rede  sein,    sie  wird  dem 

Vertheidiger  in  die  Hände  fallen. 

Hat  der  Vertfoidiger    die    eine  Colonne    des  AflgltilM   gtftcMigttt,    *o 
ird  er  sich  ^g^n    eine    der    anderen   msnden  er  aber  ist  es, 

diese  —  vernünftiger    als    die    erste  —  Bchon  rechtzeitig    den   Rückzug 
eten  hat. 

Cnd  wenn  der  Vertheidiger  sich  nicht  zu  obigem  Verfahren  entschließt, 
imdern  seine  Besatzungen  auf  die  Wälle  befiehlt  und  den  Sturm  abwartet: 
u-  lange  wird  dw  Angreifer  das  Noyau  bombardieren,  wenn  der  Vertheidiger 
daran  denkt  zu  capitulieren  ;  wird  er  vielleicht  in  seiner  Stellung  die 
Cacht  zubringen   wollen'/   Das  ist  wohl  kaum  anzunehmen. 

Wenn  daher  em   stüraufokiril   Nnyau   rotftmdefl   i*t,    so  kann  der  Ver- 
lieh des  Angreifers,    die  Fortslinie    m  durchbrechen,    ohne  sich  der  letzteren 

n 


256 


Noti 


* 


bemächtigt    2u    haben,    für    den  Angreift*    zu    einer    vollständigen  N 
führen,    im    besten  Falle    zu  einer    moralischen  Niederlage.    Anders  KJWj 
Sache,  wenn  kein  Noyau  vorhanden  ist  (wie  z.  B.  bei  den  neuerbauter 
Lütt  ich  und  Namur);    dann  ist  der  Durchbrach  geboten.     Er    m 
mehr  den  Charakter  des  Ungestümen,    Raschen  haben  ;    sein  Hauptz* 

:  die  Vernichtung  der  Reserven,  der  Vorrfithe  des  Vertheidig 
nageln  von  dessen  Geschützreserve  u.  s.  w.    Hiezu  aber  brau« 
brechenden  Truppen  nicht  zahlreiche  Artillerie  mitzunehmen    und  is 
nicht  nothwendig,  in  demselben  Intervall  zurückzukehren,  der  Durchbr 
ohneweiters  die   Festung  ganz  durchschreiten. 

Der  „abgekürzte  Angriff*  Sauer's  wird  daher  gegen  eine  mader 
festun g  nur  höchstens  nach   Wegnahme  eines  Torts  durchzuführen 
wird  der  Angreifer    sich    auf    2  bis  3&7H.    vom  Fort    postieren    um 
trtUftMnimii  Dia  Forts-Artillerie  wird  antworten :    es    entspinnt   sich 
nackiger  Artilleriekampf.    Welche  Chancen  hat  dieser?    Der  Angrei: 
über  48  bis   60  Feldgeschütze   und  über  24  Mörser.  Vom  Vertheidtai 
20  bis  22  ÖeecMLfcw  auf    den  Facen,  8  bis  10  Geschütze    auf  di 
der    beiden  Xachbarforts.    außerdem    verfügt    der  Ve 
6  bis  8  mobile  Nahkampfgeschütze  (Feldgeschütze)  also  zusammen 
lange  Rohre,  und  4  bis   6   Morser, 

Das   Obergewicht  nach   Zahl   der  Rohre    tat  daher  entsch 
des  Angreifers,    nach    den    Calib*?ro    aber    auf    jenet    sbfl  Vertheii 
Kampf  wird  meist  mit  Shrapnels  geführt  werden ;    der  Angreifer    s 
Feldgeschützen  und  tbcm  KtaMa,  der  Vertheidig^r  aus  langen   12 
Kanonen  und  wahrscheinlich  aus  21cm  Mörsern.    Das    deutsche  F.-—  Z 
gibt  250  Kugeln,  die  lange  12cm  Kanone  500,  die  15cm  Kanone  3 
d.T    \!\cm   Marser    ca,    1.700  Kugeln,     Die  Summe    aller  Kugeln  ^> 
zeitigem  SehieÖen  aller  Geschütze  betröge  daher  37.000  bis  39,0öC*# 
dieser  Beziehung    wird  das  durch  die  Zahl  dei   Cahber    bedingte 
des    Angreifers    durch    die    grillieren   Caliber    des  Verthei  divers    aui 

Ist  die  Festung  gehörig  vorbereitet,    so    muss   jedes   Fernkam] 
mit  einem  sogenannten  Planche tte    von    folgender  Einrichtung    vera 
Das  Plancliette  ist  ein  Plan    des    vom  Geschütz    zu    bestreichenden 
In  demselben  sind  durch  Curven  jene  Punkte  im  Terrain  verbunden 
die  Flugbahnen  beim  Schießen  mit  einerlei  Elevation  und  einerlei 
Terrain  treffen. 

Jede  Curve  ist  mit  der  entsprechende]]  Elevation  und  Ladung 
Es  genügt,  nach  dem  Plane  festzustellen,    wo  sich    das    zu  besehiefltfi« 
befindet,  zwischen  welchen  zwei  CurvenT  um  auf  dem  Wege  der  Inj 
sofort  die  dem  Ziel  entsprechende  Elevation  und  Ladung  zu  bestimm«». 

Um  gegen  unsichtbare  Ziele    mittels  der  Planchette   richten 
ist  der  obere  kreisförmige  Rand    möglichst    genau    in  (kade  und  Mnwttfi 
theilf;    mithilfe    eines  Lineals,    welches    im  Centrura    des  Plan  du ' 
befestigt   ist,  kann  leicht  der  Winkel  abgelesen  werden,  unter  im 
«in     Dicht    sichtbares   Ziel    zur    Nonnalrichtung    auf    die    Feuerlt 
Jedes  Planchette  ist  außerdem  in  ein  Quadratnetz  getheilt,  welches  fan 
auf  demjenigen  Plane  entspricht,  welchen  der  Artillerie-Comuiandair 
hat    Es  genügt,    dass  der  letztere    mittels  Telegraph    oder  Telepi 


Notizen. 


257 


Uli 

Kl 
! 


-»schützen  die  Nummern  des  Quadrates  bekannt  gibt,  damit  sammi- 
>chütze  sofort  nach  ihren  Planchetten  ihr  Feuer  nach  dem  betreffenden 
rate  dirigieren.  Die  Planchetten  sind  in  der  französischen  Artillerie  eingeführt 
geben   sehr  gute  Resultate '). 

Wenn   man  behauptet,  dass  in  Zukunft  jene  Artillerie    das   ru«rgewicbt 
Kampfe  erhält*  welche  zuerst  eingeschossen  ist,    so    unterliegt    es    keinem 
Zweifel,    dass  die  Chancen    im  Kampfe    der  Vertheidigungs- Artillerie    gehören 
müssen,  welche  im  Frieden  in  der  oben  angegebenen  Weise  för  den  Kampf  vor- 
reitet wurde. 

Die  Vertheidigungs-Artillerie  hat  die  bessere  Deckung  für  sich,  die  früher 
^bereitete  Position,  den  bequemeren  Munitionszuschub.  Die  Angriffs- Artillerie 
entbehrt  nach  Sauer  jeder  Deckung;  dagegen  ist  ihr  Feuer  eoooentoflflbj 
des  Vertheidigers  excentrisch,  ersteres  wirkt  gegen  große  Ziele,  der  Ver- 
eidiger hat  kleine  Ziele  zu  beschießen.  Man  darf  aber  diese  V  ort  heile  des 
ngreifers  nicht  überschätzen.  Der  Vertheidiger  wird  seine  Geschütze  nicht  in 
ie  Forts  stellen,  sondern  in  Annex* Batterien  oder  in  Intervall-Batterien  und 
ird  von  der  Maskierung  den  ausgiebigsten  Gebrauch  machen.  Hat  in  letzterer 
eziehung  der  Ingenieur  seine  Schuldigkeit  gethan,  so  wird  es  im  Angreifer 
cht  nur  auf  $kmf  sondern  auch  auf  O'fifan  Distanz  schwer  werden,  dfa 
der  Vertheidigungs-Geschütze  zu  bestimmen.  Der  Kath:  „Sehen  ohne 
esehen  zu  werden",  den  auch  f.  Sauer  gab,  war  nicht  umsonst  gegeben, 
enigstens  für  uns  nicht." 

In  dem  Artilleriekampfe,  der  dem  abgekürzten  Angriffe  voraus  geht,    ist 

somit:  1.  die  Menge  des  Eisens,  speciell  der  Slirapnel-Füllkugeln,  auf  beiden  Seiten 

nihernd  gleich :  2.  der  Vortheil  der  Kenntnis  des  Terrains  in  artilleristischer 

insicht   auf  Seite    des  Vertheidigers;  3.  der  Vortheil  der   besseren    Deckung 

benfalls    auf   Seite    des    Vertheidigers;  4.  die   Vortheile   der    Umfassung  und 

der  kleinen  Zeile  auf  Seite  des  Angreifers ;  sie  werden  jedoch  paralysiert,  wenn 

der  Vertheidiger  seine  Geschütze  theils  in  Annex-,  theils  in  Zwischen-Batterien 

ufstellt  und  von  der  Maskierung  seiner  Festungswerke  Gebrauch  macht. 

Wenn    die    Fe  stungs- Artillerie    auf   der    Höhe    ihrer    Aufgabe    stell 

ird  der  oben  berührte  Artilleriekampf  damit  endigen,  dass  in  wenigen  Stunden 

io  Angriffs- Artillerie  hinweggefegt   sein    wird.     Jedoch    zugegeben,     dass    die 

ertbeidigungs- Artillerie  aus  welchen  Ursachen  immer  im  Anfange  nicht  aufkommt : 

hindert  den   Vertheidiger,  seine  Artillerie  zu  verstärken?  Wenn  man  beim 

Angreifer    mobile    Morser    voraussetzt,    so    muss    man  sie  doch    mindestens  in 

lerselben  Zahl  auch  dem  Vertheidiger  zusprechen!  Dieser  verfugt  ja  überdies 

ber  bespannte    Feldgeschütze.    Sobald    er    bemerkt,    dass  seine    Artillerie  der 

ten  Linie  mit  dein  tagftftr  nicht  fertig  wird,  wird  er  mobile  Morser  und 

eldgeschütze    in    den    Intervallen    auf   rechtzeitig    aus  gemittel  ten,     unbedingt 

askierten  Punkten  aufstellen.  Dadurch  werden  die  Forts  entlastet  und  gleich- 

Stig  das  Feuer  des  Vertheidigers  derart  verstärkt,  dass  von  einem  „  entschieden  «n 

gewichte  des  Angreifers  wohl  nicht  die  Red«  sein  kann". 

Hat  der  Angreifer  am  ersten  Tage  seines  Bombardements  keine  Result 

ielt,    so    dürfte    er    seine    Artillerie    durch    Heranziehung    neuer    Geschütze 

kiri,    wird  aber   dann    gewiss    schon    zum   Bau    von    Batterien   greifen. 


*)  Siehe  „Mittheilunpen"  Heft,  Notiien  Seit- 


ir 


Notizen. 


i **i>k ir  n  •- 
war.    o» 


Ali^riiu'h  der  Vertheidiger  wird  auf  den  angegri*  »nten 

rerstarken,  hiezu  vielleicht  auch  die  bezüglichen   Porti  gHl 

Behuf»  Sicherung    der  Intervall-Batterien   wird    der   Vertheidiger 
[g  mit  der  Armierung'  des  bedrohten  Intervalles  zur  Anlage   eini»r 
Infanterie-Position  vor  den  Batterien  schreiten  und  diese  mit   einem  Thrf« 

NT    Haupt-Beserve   basetten.  Hiemit  ist  der  Tag,  an  dem   sieb    *rr- 
wer  im  AriJUerJekampfo  dfte  Pbergewfcbt  besitzt»  bereits  auf  unbestimmt*  Z*i 
hin  ausgerückt ;  vor  Sewastopol  z.  B.  mussten  die  Verbündeten   sehr  laaft 
darauf  wart» 

n,  dass  es  dem  Angreifer  stets  soll  wer  fällt.  Ieiie> 

kämpf»  das  I  ht  zu  erlangen,  führt  Capitän  E n  gm a n  u  dir»  nachfolgend« 

aus   der  beschichte  an. 
Ms    die    Verbündeten    am  :>.    October    1654    das   erste    Botnbardemeat 
wa&topol  eröffneten,  verf  ftbei   122  Geschütze,  mit 

lis    russisch»-    I  in  Kampf  treten  tarnten    Bein  Angriffe    von 

betbeiUgten  iteni    der   Verbündeten    1244    Geschütze   (i 

Kordwand)    welchen  1  Geschütze  antwort  tan*    Das  Resultat  4 

Bombardement  war  bekanntlich  folgendes:  Der  Angriff  *\*  rd#»  a 

ieO|   die  Ainrriffsbattorien  der  Franzosen  wurden   zum  Schweigen    gebr 
Hi  z.   innerhalb    einiger    Stunden,    und    nur    d i*  jrifisbalt 

ien  Kampf  bis  zum  Abend  fort,  wobei  ihr  Feuer  gegenüber  d 
ein     ffmitm    Dbeqrewieht    erlangte,     aber    dreh    nicht    imstan 
risehi  Penei  tu  dumpfen. 

Dieser  Misserfolg  wirkte  moralisch  auf  die  Verbündeten  derart-«  das*  e> 
Ton  dem  Gedanken,  die  schwachen,  in  Erde  ausgeführten  E rd werke  tu  iitün— 
abkamen  und  zum  schrittweisen  Angriffe  übergangen,  fclr  den  sie  als  Fne* 
die   Ltadi   Bastian   111— IV  wählten. 

Aber    Ate    Kraft    des    Arti  11  er i efeuers,    Contreminen,    Ausfalle    u. 

5i    Angriff  derart,    daes  die  Verbündeten   im    Februar    18&& 
beschlossen,  einen    neuen    Stnrm   auszuführen,  u.  z.    gegen  den   Malac 
Kirciin.  Um  diesem  Angriffe    entgegenzuwirken,    legte  heidrgür  fii 

^<hmtell  Coutre-Approchen  (die  Bedeuten  von  K  i  1  enbalod  sc  h  m>  ai 
und  placierte  in  denselben  einen  Theil  seiner  Armierung.  Am  2&  Hin 
eröffneten   die    \  n   das    zweite   Bombardement   und   zwar   aas  444 

i  die  Küssen  mit  466  Geschützen  antworteten*  Du 
ltitmbardement  dauerte  to  Tage,  in  deren  Verlauf  die  Verbündeten  an  IGOjOOQ, 
die  Bussen  i wegen  Pulrermangel)  blos  88,000  Schnee  abgaben;  aber 
gelanu-  vh  den   Angreifern   nicht,  irgend  ein  wesi  Resultat  zu 

Am  25.  Mai  begann  das  dritte    Bombardement,  welch  ise 

obengenannten  Btflf  ichtet  war,  aus  544  Geschützen,  welchen 

eeita  571     Gescbfltee  entgegenwirkten;    erstere  gaben  44  < 
Geschütze  $1.000    Bobnee  ab.    Das  Beenitat    dieses   Bombardement«   ui 
darum  war   die   Wegnahme    der  ei  Bedeuten, 

von  nt  an  begann  rieb  das  Übergewicht  des  Angreifers  im  A 

kämpfe  na«  h  und  ruu  ii  geltend  zu  machen,  aber  noch  lange  nicht  tnt  rrhettod 
Am  &  Juni  Verbündeten    ein    viertes  Bombardement    und   am 

1  üiii    Muri  i  inen  allgemeinen  Sturm    aus,  lieb    wurde  dti^r 

Itf  Weise  abgeschla^u  und  erst  1 '  .  Monate  spater  war  8e  wi 


N  i.i  t  i  z  e  n. 


259 


wungeu.  Trotzdem  also  (regen  Ende  der  Belagerung  i  n  ifer  an  Zahl 

r  Geschütze    (besonders    an  Mörsern,    deren    er    fünfmal    mehr    besaß)    dem 
irtheidiger  überlegen  war,  war  er  doch  nicht  imstande,  das  Feuer  des 
leidigers  vollständig  zum  Schweigen  zu  bringen. 

Bei  der  Belagerung  von  Ga^ta  (1860 — 1861}  verfügte  die  sardiniscbe 
griffs-Artillerie  über  gezogene,  die  Vertheidiger,  Neapolitaner,  nur  ub»T  tr 
schütze.   Der  Angreifer  legt«*  sein«»  erste  Artillerie-Position  auf  solche  D« 
.000— 4.000m')    von    der   Festung    an,    dass    sie    von    der    Vertheidit,n 
llerie    überhaupt  nicht  erreicht  wurden.    Der  Angreifer  konnte  jedoch   kein 
nenswertes     Resultat    erreichen    und    gieng    deshalb    mit    »einer   Artillerie 
Her    vur    und  kam    so    in  die  Wirkungssphäre  der    glatten    Yertheidigu- 
chütze.     Sofort    antworteten    dies«    auf   das    energischeste,    schlugen    e 
ngriff   der    sardinischon    Flotte    zurück  und    wirkten  bis  zum    Ende  der  Be- 
erunL". 

Bei  der  Belagerung  von  Bei  fort  (1871)  wollten  die  Deutschen  zuerst 
u  Platz  durch  ein  Bombardement  zur  Capitolation  zwingen:  rie  erbauten 
ezu  sieben  Belagerungs-Batterien  im  Westen  de*  Festung 

Eine  halbe  Stunde  nach  Eröffnung  des  Feuers  aus  diesen  Batterien«   am 
December,  coucentrfertfi  die  Festung  ein  so  kräftiges  Feuer  gegen  dieselben, 
s  die    Vertheidigungs-Artillerie    entschieden  das    Übergewicht    erlangte 
Laufe   des    4.  December  blieb  dieses  Übergewicht    noch   immer  auf  der  Seite 
rertheidigers  und  erst   rotn  5.  December  angefangen  glich    sich  der  Unter- 
fcitd  zu  Gunsten  des  Angreifers  aus,  indem  der  Festungs-Commandant  Oberst 
etiler    befohlen    hatte,    die    für    ge/  'schütze    nicht    sehr    zahlreich 

rhandene  Munition  zu  sparen.    Aber    es    konnte    nie     davon    die  Bede 
s   di*    Vertheidigungs-Artillerie   zum   Schweigen  gebracht  worden   sei;  am 
December  wurde  das  Bombardement  als  erfolglos  eingestellt  und  der  schrittweise 
griff  gegen  die  S&dfront  beschlossen.  Die   Deutschen  verstärkten 
h  ganz  bedeutend  die    Zahl  ihrer    Angriffshattrrieii    und  erst  Ende  .Tanner 
erlangten  sie  »in  Artilleriekampf  das  Übergewicht 

Bei  der  Belagerung  von  Verdun  im  Jahre  1871  eröffneten  die  Deutschen 
am    13.  October  aus    11   Belagerungs-Batterien,  welche  mit  zusammen  68  Ge~ 

atzen  armiert   waren,    das    Feuer.     Die    Festung  antw  Fort   u.   / 

energisch,  dass  nach  sechsstündigem  Artilleriekampfe  zwei  der  Angriffsbatterien 
r  vollkommen  zum   Schweigen  gebracht  waren.   Den  anderen  Tag  war  das 
Feuer  des  Vertheidigers  noch  kräftiger  und  am  dritten  Tage  gaben  die  Deutschen 
das   Bombardement  als   vollkommen  zwecklos  ganz   auf. 

Wie  aus  diesen   Beispielen  zu  ersehen  ir  den    \ 

aus  nicht  leicht,  die   I  »-Artillerie    zum  Schweigen  zu  bringen    und  daa 

«ots'  riebt    im    Artilleriekam pf«    zu   erlang  inec   nur 

Ire    entsprechend    angelegten   Peetang    wird  di  I   wie 

eral    v,   Sauer  behauptet,  nicht  durchzufuhren   sein. 
bald    der  Vertheidiger    den  Qäng    des    Angriffes    durch  Artilleriefener 
einigermaßen  veroftgeri  oder  zum  Staken  gebracht  hat,  mim  r$trauts 

I 


usfÄllen 
nehmen. 


eineeinen    An 
trachten,    die    tag 


n    ausnützen    und 
unschädlich 


durch    ein*    hVthe    von 
zu    macht  vveg- 


260  N  o  t  i  x  e  ii. 

Solche  Ausfälle  bildeten  bis  zum  Erscheinen  des  Vanbi 
Angriffsverfahrens  die  Regel  und  durch  diese  Ausfälle  wurde  eben  dai 
der  zusammenhängenden  Parallelen  hervorgerufen.  Wenn  der  Angrei 
wieder  damit  anfängt,  die  Belagerungs-Batterien  möglichst  zerstreut  as 
ohne  sie  durch  eine  Infanterie-Position  —  welche  den  bisherigen  P 
entspricht,  —  zu  decken,  so  wäre  es  vom  Vertheidiger  eine  Sünde, 
keinen  Vortheil  zu  ziehen. 

Dass  derlei  Ausfälle  auch  bei  den  modernen  Distanzen  der  Angriffs! 
recht  gut  möglich  sind,  beweist  folgende  Thatsache  aus  der  Belagen 
Verdun  im  Jahre  1870.  Bald  nachdem  die  Festungs- Artillerie  den  A 
Angriff  der  Deutschen  so  glänzend  abgewiesen  hatte,  machten  die  Fi 
einige  Ausfälle.  In  der  Nacht  auf  den  20.  October  überfielen  etwa  200  Fi 
zwei  Belagerungsbatterien,  welche  1.400m  von  der  Festung  entfernt  laj 
vernagelten  12  Geschütze.  Leider  wurde  letzteres  nicht  zweckents] 
ausgeführt,  so  dass  die  Geschütze  bald  wieder  brauchbar  gemacht 
konnten;  aber  der  Eindruck,  den  dieser  Ausfall  gemacht  hatte,  war  i 
dass  die  Deutschen  am  folgenden  Tage  die  Geschütze  aus  einem  Thei 
Batterien  herauszogen.  Am  28.  October  machten  fünf  französische  Colonn 
verschiedenen  Eichtungen  bei  Morgendämmerung  Ausfälle.  Hieb  ei  wurden  d 
zwei  Batterien  erobert  und  diesmal  wurden  deren  12  Geschütze  voll 
unbrauchbar  gemacht.  An  anderer  Stelle  gelang  es  den  Franzosen  einige  B 
zu  nehmen  und  einzuräumen,  aus  welchen  freilich  die  Deutschen  ree 
die  Geschütze  hatten  fortschaffen  können. 

Es  kostet  dem  Vertheidiger  nur  einige  derlei  Ausfälle  auszuföhr 
den  Angreifer  zur  Anlage  von  Parallelen  zu  zwingen ;  deren  Besetzung  v 
aber  große  Laufgrabenwachen;  deshalb  werden  Ausfalle  indirect  den  Ai 
zwingen,  von  vier  einzelnen  Angriffen,  wie  dies  v.  Sauer  vorschlägt,  abz 
und  den  Angriff  von  einer,  höchstens  von  zwei  Seiten  durchzufuhren.  D 
für  den  Angreifer  auch  schon  deshalb  nöthig,  um  die  Möglichkeit  zu 
das  Feuer  der  Angriffsbatterien  thatsächlich  gegen  einen  Punkt  zu  coneen 
und  auf  diesem  das  entschiedene  Übergewicht  über  die  Vertheidigungs-Ar 
zu  erlangen. 

Nicht  so  schnell,  wie  General  v.  Sauer  annimmt,  aber  „am  Endi 
Enden a  wird  und  muss  die  Angriffs- Artillerie  das  Übergewicht  erhalten, 
das  ist  noch  nicht  hinreichend,  um  das  Fort  aus  der  Ferne  stürmen  zu  W 
Auf  Grund  von  Daten  behauptet  v.  Sauer,  man  könne  eine  Fortsbesa 
durch  Geschützfeuer  dahin  bringen,  dass  sie  im  Momente  des  Sturmes 
aus  den  Casematten  zu  bringen  sein  wird!  Bei  Sewastopol  erlitte 
Russen  wegen  Mangel  an  Casematten  und  Blindagen  durch  das  Bombardt 
Verluste  bis  zu  !/3  des  Standes,  und  trotzdem  warfen  sie  sich  im  Moi 
des  Sturmes  auf  die  Brustwehr  und  empfingen  den  Feind  mit  Gcwehi 
und  Bajonnet. 

Dasselbe  war  der  Fall  bei  Vi cks bürg,  Port  Hudson,  Kicheö 
zur  Zeit  des  amerikanischen  Krieges  1861  — 1864.  Bei  der  Verteidigung 
Charleston  1863  versuchten  die  Nord- Amerikaner  am  11.  Juli  das 
Wagner  zu  stürmen,  welches  nur  provisorisches  Profil,  dabei  eine  seh' 
Besatzung  hatte;  trotzdem  wurde  der  Sturm  abgeschlagen.  Sodann  erbi 
sie  Belagerungs-Batterien  und  brachten  die  Forts- Artillerie  nach  lange  anhält* 


Notizen 


2til 


tieüung  Zürn  Schwen^u.  Ast   18.  Juli  wurde  ein 
gleichfalls  abgesch  lagen. 

General   v.   Sauer    erkennt  den  Ingenieur- Angriff  zwar  nicht  an,   aber 

Angreifer    wird    denselben    nicht    verachten    dürfen.    So    vorbuchten  z,   B. 

der  Belagerung  von  Beifort  1871    die  Deutschen,  IIa  Verls   IV  rohes 

der  Meten  Parallele  zn   stürmen,  wurden  aber  l)  :i ;   dann 

zur    Anlage    von    Annäherungen     und    führte«    sie    thatsächlich    bis    zum 

vlacis.     Bei    Strasburg    masst"    mau     gleinknlllil     nun     Ingenieur-Angriff 

anreiten;   ja  sogar  gegen  die  sohlecht  bewaffneten  aber  tapferen  Tekinzen 

u    die  Küssen    im  Jahre    1861    bei  der  Belagerung    von  Genk-Tepe 

len    iTiL^nitur-Angriff  ausfuhren. 

I»!  der   neuesten  Geschichte   beweisen,     dass    bei    nur 

einigermaßen  standhafter  Verteidigung  der  Angreiter  des  Ingenieur- Angriffs 
[licht  nnt  heb  reu  kann.  Damit  will  aber  nicht  gesagt  sein,  dass  dieser  voll- 
kommen   scbulgerecht    und  bis  zur  Krönung  d  rt    werden 

sondern  nur,  dass  man  auch  in  Zukunft  des    lim*  Tsi^ur- Angriffes   i 
ills   bedürfen   wird:   1.  tun  die  Truppen  den  angegriffenen  Werken  zu  liäheni, 
in  die  Möglichkeit  zu  haben,  diese  aus  näherer  Entfernung  reooguos eieren 
können. 

Mau    darf    nicht    aus    dem    Auge    lassen,     dass     moderne    pennan- 

ungen    Graben    mit    Hindernissen    haben,     welche    nicht 

«rwinden  sind,  ferner  eine  Flankierung  besitzen,  welche  aus  der  Ferne  nur 

sehr  schwer  zu  zerstören  ist.     Diese  Frage  berührt  Gen*  uer  gar  nicht, 

ae  darf  doch  nicht  Übergang!)  ireedefc    Me   Püfaag  Kandia    hatte 

gedeckte    Flaiikenvertheldignng    und    nach    Aussage    eines    Augenzeugen, 

deutschen    Ingenieurs,   '  >i  >  i -tlieutenant  Ritnpler,    trug  Cm  stand 

(deutlich  vielra  dem  beispiellos  langen  Widerstand«  die .--er  Festung  bei, 

Während   der  Belagerung  (166*  56  Stürmen  standhielt. 

Bei  der  Belagerung  von   Barcelona    161» 7  wurden  sieben  Stürme  nur 
)ank  dem  Umstände  abgeschlagen,  weil  die  Franzosen  nicht  imstande   e 
rabensflankierungs-Anlageii     zu     zerstören.     Bei     der    BalagenNlg 
5.  Sebastian  1813  wurden  neun  Stürme  der  Engländer  abgewiesen,  trefl  sie  es 
sich    niobt    angelegen    sein  ließen,    die  Flankierung- Qee*  Im tec    su    rorri 
>erlei    Beispiele,    welche    alle    beweisen,  dass    die  Erstürmung  von   Festungs- 
rerken,  so  lange  deren  Grabentlankiemngs- Anlagen  nicht  ,  durchaus 

keine  leichte  Sache  ist.  Kellen  sich  in  Menge  anführen. 

Zur  Bekräftigung  leinet   Ausüben  fuhrt  General  v.  Sauer  ton   Sturm 
1877,  und  jenen  auf  Arika   1880    an.  Ata  getiA  beiden 

laiepiele    dienen    diesem    Zwecke    kaum.  Der  Erfolg  des    nachtlirh»  j 
mf    Kars    basierte  nicht  auf  der  artilleristischen   \    r  i    auf 

lern    unverhofften  Angriffe.  Ganz  dasselbe  gilt  von  Arika,  da  auch  hin 
Sturm     nachts    unternommen    wurde    und    eine    vorhergegangene     zweimalige 
tüeßung  ohne  Erfolg  war. 
EM  Kars  darf  femer  nicht  übersehen    werden,  dass  die  Befestigungen 
iar  provisorisches  Profil  hatten,   gegen   Escaladen  nicht  gesichert  waren,    und 
die    Graben    grolltentheils    der  Flankenvertheidigung  entbehrten.    Dies  im 
mit  dem  Mangel  eines  befestigten  Kerns  (Noyaas)  erklären  hauptsächl 
len    Erfolg   des  Sturmes.    AuÜerdem  darf  nicht  üb  dass  „der 


262 


Not 


i  z  e  n. 


Zufall«  der  im  Kriege  eine  bo   wichtig*  IM!  in  diesem  Falle  den 

nder8    günstig    war";    denn   L    der    türkische  Ctmiiuawlant    irrte  akb  In 

Bestimmung    der  Hauptrkhtin  nssiscberi   Ail  id   disponkrtr 

infolgedessen    seine    Reserven  auf  das    link*'    Die?     defl    K  :i  rs-Taehnj    uac 

2i     Usf&lgfl     dei     Initiative    einzelner    Cominandanteu     gelang     es, 

tilgten     Befestigungen      (Karadag     und     Arab-Tabia>     an 
welche  ai  d  überhaupt  nicht  in  Aussicht  genommen  war. 

Fasst    man    alles    zusammen,   i  man  zu  dem  Schlüsse  komnn. 

das»    das    Angriffs  verfahren,    welches    General  v.    Sauer    vorschlugt,    nur    eckt 
wenig  Chancen  für  das  Gelingen  hat,    sobald  die  Festung  in  fortJÖcaLeristser 
Hinsicht  vollkommen  vorbereitet,  mit  einer  genügenden  Besatzung   versehen  ■ 
und,  sobald  sie  —  was  die  Hauptsache  ist  —  einen  energischen 
iar  seine  Bach*  rereteht» 
Dem  V^rtVidiger  ritt  &Otal  v.  Sauer,  gegen  das  von  ihm  «i 
Angriffs  verfahren     1.     von    der  Maskierung  ausgiebig  rauch    zu    mach*. 

um   dem  Angreifer  die  Reoognoeoierung  zu  erschwer  Z^rsplitienei 

der  Kräfte    zu  vermeiden,  i   nicht  dem    feindlichen  ArülL  ***> 

zusetzen,  im  mau  ihm  nicht  genügenden  Widerstand  entgegen  kann  «*• 

1      sich    auf    eil  ■    Verteidigung    zu    beschränken,    imUm    maa   aä 

iht,  den  Angreifer  nicht  zu  überwinden,  sondern  zu  erschöpf 
Mit  den  miii  im  Qjrandalteen  mnss  man  vollkommen  einverstanden  m* 
mit   dem  letalen  aber  durchaus  nicht 

In  d^r  Kriegskunst  ist  die  Erreichung  eines  jeden  erheblichen  Beenltase 
immer   mit   I  irb Rüden  und  es  gibt  kein«  r   Si**  n 

erlangen  wäre,  ahn«  selbst  etwas  zu  wagen.  Wenn  der  Verümidiger  <u» 
Fortschritte    des  Angriffes  durch  Artilleriefeuer  aufhalten  will,  m  y  Jaj 

Feuer  nicht,  scheuen.  Er  kann  und  soll  Maßregeln  treffen,  um  die  Wirk«** 
der  feindlichen  Artillerie    möglichst    zu  paralysieren,    aber  der   W  *u» 

Artillerie  m  h*\h<u\i,  darf  um  nicht  dahin  führen,  den  Kampf  überhaupt  n 
meiden.  Wann  der  Angreifer  im  Artilleriekampfe  einmal  das  Übefgesicfe 
erlaubt  hat,  so  wird  er  selbes  bis  zum  Ende  der  Belagerung  behalten  ose 
jeden  Versuch  des  Vertbeidigers,  ihm  dieses   Cl  i   zu   machto, 

im   Keim    ersticken.   Demnach    muss   der  Vertheidiger,   sobeJ  Batteriei 

der  ersten  Artillerie-Position  ihr  Feuer  eröffnen,  den  tardi  *■ 

tandiges  Zurückweichen  in  rückwärtigere  Positionen  zu   wers<  -  sathea. 

sondern    alle  Kräfte    einsetzen,    um    den   Augreifer    zu    o  i.    Im   bestes 

li  (wie  %.  B.  hei  ■■•]»..  1   am  Tage  dee  ersten  Bombardement*)  wW 

Vertheidiger  di^s  i,   im   schlechtesten  xkm 

Verhalten  wenigstens  verhindern,  dass  d  nstiscli^r  Himsjdft 

das  Obergewicht  sflai  ftnger  der    Verihetdifsr 

illeristische   Über-  i,    destu 

wird  der   Widerstand  der  Festung  dauern,    Alter  ir  ein»»* 

Zieles  verlangt  auch  Opfer,  Alle  disponible)  tb*>dtcf 

auf  di  i,  unbekO 

;    nicht.   Bei  Sewastopol  /■    B.   wurden  dei  n  am  Tage   d«e 

!  den  Landwerken  4  5,  auf  den  Küsi  »chet 

demontiert,    b«  iten  Bombardement    126,    beim   sechsten    Born! 

h9  u.  g.  wj    wahrend  der  ganzen  Verteidigung  wurden  gegen 


Notizen. 

nontiert  Die  demontierten  Geschütze  wurden  sofort  ersetzt,    aber- 
erl  u.  s,  w.  und  gerade  in  dieser,  im  strengsten  Sinne  d* 
tHtutaa"   Wrwendun(r  der  Artillerie,  barg  sich  eine  der  H 
Ursachen  des  langen  Widerstandes  des  Platzes. 

Das    von    General    v.    Sauer    vorgeschlagene    Verfahren    dagegen    ist 
lichts  anderes  als  das  „Princip  des  systematischen  Zurück  weichen»  von  einem 
ftTerke  zum  anderen",  das  so  recht  im  vergangenen  Jahrhunderte  im  Schwünge 
var,  als    du»  Kunst    der  Festuugsvertheidigung    sich    in    das    Handwerk    „der 
-riatischen  Übergabe"  verwandelt  Im* 
Den  Hauptwiderstand  DUM  der  Vertheidiger  auf  seiner  Haupt-Artillerie- 
d.   i.    in  dem   Intervalle    zwischen    den    angegriffenen    1 
erst  dann,  wenn  sich  hier  das  Übergewicht  auf  die  Seite  des  Angreifers  neigt, 
etil  dann  darf  der  Vertheidiger  an  den  Widerstand  in  anderen  Vertkeidigir. 
linien  denken.     Anders  handeln   hieße  (ÜB  Erifte  des  Vertheidigers  zersplittern 
statt  sie  „im  entscheiden. ■  anblicke  auf  dem  entscheidenden  Punkte  zu 

rereinigen  ". 

Ebensowenig  wie  mit  der  von  General  von  Sauer  vorgeschlagenen 
Verwendung  der  Verteidigung»- Artillerie*  ebensowenig  kann  man  einverstanden 
ein  mit  der  von  ihm  angedeuteten  Thätigkeit  des  lebenden  Elementes  der 
Besatzung.  Wenn  nur  nach  jenen  Lorbeeren  gestrebt  wird,  die  das  r  Aushalten  H 
lit  sich  bringt,  wenn  jeder  nur  besorgt  ist  rder  Garnison  den  möglichsten 
Schutz  vor  Vernichtung  zu  geben",  anstatt  alle  Kräfte  einzusetzen,  um  den 
Feind  ohne  Rücksicht  auf  eigene  Verluste  zu  schlagen,  —  dann  allerdings 
iben  alle  abgekürzten   Angriffe  Aussicht  auf  Erfolg, 

Wenn    aber  das  Princip  der  activeu  Verteidigung  befolgt    wird,    wenn 

lingste  Fahrlässigkeit   des  Angreifers  vom   Vertheidiger  unausgesetzt  zu 

fensiv-Unternehmnngei]    benfitzt    wird  —  dann    wird    von    einer  Abkürzung 

Frist   für  die   Wegnahme  der  Festung  keine  Rede  sein  und  der  Angreifer 

rird  froh    sein  müssen,    wenn   er  den   Platz    durch    den    schrittweisen  Angriff 

in   nicht  zu  langer  Zeit  erhalt, 

Die  itrtive  Verteidigung   hat  eine  ganz  besondere  Bedeutung    dadu:- 
dass    sie   den  Angriff   zur  Vorsicht   zwingt  und  ihn  nöthigt,    bei  allen  Tuter- 
ehinungen    für  die  'herheit    besonders    vorzusorgen.    Sie    beleb!    die 

tippen   des   Vertheidigers.  sie  bebt  deren  «ringt  den  Angreifer  g 

en  Platz  ein  grellere*  Corps  zu  detachieren  und  Mgt  dadurch  auch  der 
ung  der  Festungen  Rechnung,  „durch  möglichst  wenige  Trupjieu 
t  fiele  des  Gegner?  au  die  Stelle  zu  buraes 

Hauptmann  Bussja- 


Über  Felssprengungen  unter  Wasser 

mitbezug  auf  die  Arbeiten  am  Eisernen  Tbore, 

Im  April  dieses  Jahres  hat  der  Herr  Ingenieur  M  i  c  h  a  e  1  v  o  n  K  <  n 
in  der  Plenarversammlung  <i  r-  und  Architekten: 

•  inen  Vortrag  über  die  Sprengungen  am  Eisernen  Thore  gehalten, 


M  „Zeitschrift    da    (»sterreiehUchen    Ingenieur-    und     Architekten-Ve» 


tarn  sich  eine  Discuaaion  anschloas*  Das  wesentlichst«  hieven  sei  hier 
ohne  daran  irgendwelche  Kritik  zu  Üben, 

Felssprengungeu  unter  Wasser  lassen  sieb  auf  verschiedene  Arten  dard- 

führen;  doch  wird  es  sich  dämm  handeln,  welche  Art,  ihrer  Natur  nach  tnrt 

dem  Kostenpunkte    entsprechend,    für    die    Durchführung    am   Yortheilhaftestefl 

.  i^t:  Sprengen    mittels  frei    aufgelegter    Ladungen,    Sprengen    bei  Anlag»  toi 

Bohrlöchern,  oder  mechanische  Arbeit  durch  Zerbrechinaschinefi. 

Bei  einer  Sprengung  ist  die  Beanspruchung  des  die  Ladung  umgrbemtei 
Gesteines  verschiedenartig,  je    nach  der  Lag©    der   Tbeile    zur    Ladung.    wS 
bekannt,  werden  durch    die    Explosion  eines    brisanten    Sprengstoffes.  di*  di* 
Ladung    zunächst    umgebenden    Theile    des   Mediums    zermalmt    und  an  >h* 
weiter  abliegenden  Theile  angepresst  (Tech.  U.  17,  lö*)t  wodurch  der  „Explöäimt* 
Kaum"  gebildet  wird.  Es  liegen  somit  (nach    Höfer1)    „um   den    MinmM 
zwei  Wirkungsvollen",   „deren  Auftreten  und    Dimensionierimg    toh  dem  Ver- 
hältnisse   der  im    Minenherde  per    Flächeneinheit    drückenden    Kraft  m  im 
Bruchmodul  des  auf  seine  Druckfestigkeit  in   Anspruch  genommenen  Götefflrf 
abhängt."   An  derjenigen  Kugelschale,  welche  die  Sphäre  der  Zermalmung  £»f* 
außen    hin  abschließt,  „ist  die  dort  in  jedem  Flächen elemente  wirkende  t*A 
gleich    dem    Widerstände    des    Gesteines    gegen    das  Zerdrücken,  ifo 
gleich  dem  entsprechenden  FestigkeUsmoduL"  Bei  Trichter-Minen  wird  der  TIA 
dadurch  erzeugt  werden,  dass  die  von  der  Mine  „auf  die  freie  Fläche  wiiW* 
Kraft  größer    ist,  als    der    Modul    des    Gesteines  gegm  das  Zerbreckn*. 
„Wir    haben  es    somit  hier    mit    Problemen    Über    Bruchfestigkeit    m  thm 
während  innerhalb  der  Druckspliäre  i  Explogions-Raum)    die    Medien    auf  rri* 
Druckfestigkeit  beansprucht  tv  erden, tf 

Nun  beträgt  bei  festen  Graniten  und  bei  Grünstein  im  Mittel  d« 
Druckfestigkeit  1200,  die  Schubfestigkeit  BOkg  per  Quadrat  -Otttwww: 
mithin  ist  das  Verhältnis  zwischen  Druckfestigkeit  und  Schubfestigkeit 
gleich  15: 1.  nHiebei  mag  in  Erinnerung  gebracht  werden,  dass  die  gewühnlicfc 
in  den  Handbüchern  angegebenen  Feetigkeitszahlen  nicht  direct  in  die  Beck»? 
gestellt  werden  dürfen,  indem  sich  dieselben  auf  Körper  beziehen,  welefr 
außen  freie  Flächen  besitzen,  z.  B,  Säulen  (Würfel),  während  es  sich  b*i 
Felseprenguugen  um  das  Zerdrücken  einei  sonst  allseits  umschlossenen  Etfrftfi 
handelt u.  (Huf  er.) 

Nach  vorstehendem  ist  es  erklärlich,  dass  freiaufgelegte  Djnamitladaajrrt 
überall  dort  vorzüglich  anwendbar  sein  werden,  wn  das  zu  sprengende  Object  durci 
die  Detonation  auf  Schub- und  Zugfestigkeit  in  Anspruch  genommen  wird:  aUo  ** 
freiliegenden  Eisen  platten,  Brüeken-Constructioneu  und  unter  Wasser  bei  fr*** 
stehenden  Brückenp feuern.  Anders  ist  das  Verhältnis  bei  flachem,  harv» 
Felsgrunde,  Hier  wird  selbst  die  Wirkung  einer  Serie  von  auf  derselben  Sttf' 
aufgelegten  Dynamitladungeu  begrenzt  sein,  weil  der  Fels  im  Explosion 
Räume  nur  auf  Druckfestigkeit  in  Anspruch  genommen  wird  und  weÜ  in  J  - 
weiteren  Wirkungssphären  der  Mine  die  fortgepflanzte  Kraft  der  Exple*** 
nach    KugelweJlen    fortschreitend ,  die  getrennten  Massentheilcben   nicht  f tf 


l)  »Beitrage  zur  Spreng-  oder  Minen-Theorie*4.  H.  Höfer,    ord.    Profe^r  u 

der  Bergakademie  zu  Pribrwn,  Wien  1880, 


Notizen. 


265 


leudert;  wiederholt  auf  dieselbe  Stelle  frei  aufgelegte  Ladungen  werden 
Dinit  die  oberste  Kruste  nur  noch  comprimieren.  Frei  aufgelegte  Dynamit- 
adungen  sind  also  zum  Absprengen  eines  Felsgrundes  nur  in  den  Grenzen 
Explosions- Raumes,  also  innerhalb  jener  Grenzen,  wobei  noch  ein  Zermal- 
aen  des  Gesteines  erfolgt,  mit  Erfolg  zu  verwenden,  was  entsprechend  dem 
Festigkeitsmodule    de>  eine    Tiefe    von    30  bis    40cm    bedeutet    Die 

ganze,    auf    die    Trennungs-    und    Erschütterung»  -  Sphäre    übertragene     Kraft 
geht  für  die  thatsächliche  Leistung  der  Explfttioa   verloren. 

In  jüngster  Zeit  sind  wieder  zwei  neue  Sprengmethodeu  bekannt  geworden, 
welche  den  Fels  unter  Wasser  obm  lehren  sprengen  wollen.  Die  eine  davon 
beabsichtigt  die  Sprengung  des  Felsens  durch  Auflegen    fen    in    Säcken  ein- 
oierten  Uynauiitladungen.  Nach  dio— a  Verfahren  von  Rudolf  U  r  b  a  n  i  t  z  k  y 
in     Linz1)     (Österreichisch  -  Ungarisches   Patent    von    27.    Daeejobet    LdE 
werden  Säcke  mit  langsam  erhärtendem   Beton  gefüllt,  in  welchen  die  Ladung 
:<i;  der  Sack,  oder  mehrere  zu  einem  Körper    vereinigt,    wird    in 
fertiefungen    des  Flussbettes  gedrückt ;    die  Sprengung    der    Ladung    erfolgt 
rst    in   4  bis  6  Wochen   muh  Erhärtung  des  Betons.   —  Die  andere  Methode 
9t    als   „Senkmine  mit    belastetem     schalenartigen    Deckel**    bezeichnet    und 
den  flenren  Theodor  P  u  sk  a  s  und  Ivan  Schlanker  in    Budapest 
patentiert  (Patent  Nr.  55.839  *).  Hiebei  wird  die  Patrone  ß 
eine  schwere  Glocke  oder  Schale   A  aus    Gusseisen 
ckt,  von  einem  Boot  traenkt  und  nach  B 

hffeo  des  letzteren  elektrisch  gezündet.  Die  Sprenggase 
ad  durch  den  deckenden  Körper  gazwungan,  die  ober 
lex  Ladung  liegende  WaaefRDMee  im  ganzen  zu  heben, 
Lind  können  somit  eine  größere  Gegenwirkung  nach  unten  Cü/=--  "--•  --"Xlpi 
auf  das  zu  beseitigende  Gestein  ausüben.  —  Beide  er- 
mahnten neuen  Methoden  erzielen  wohl  eine  vollkommene  Detonation  und  gaben 
ach  anfvartfl  »ine  wirksame  Verdammung,  dennoch  wird  aber  auch  hier, 
tie  bei  frei  anfgelegtan  Ladungen  unter  Wasser,  der  Felsgrund  nur  auf  Druck- 
stigkeit  iu  Anspruch  gen  Mftmea,  zusammengedrückt,  aber  nicht  aus  BeJQftl 
Spannung  gehoben  und  zerrissen. 

Eine  den  Felsen  aus  seiner  Spannung  hebend«*  Wirkung  der  Sprengung 
fcann  im  flachen,  hurten  Felsgrunde  nur  beim  Anbringen  der  Sprengladung 
in  Bohrlöchern  des  zu  sprengenden  Gesteines  selbst  erfolgen,  wobei  dem  Miuen- 
tierde  eine  derarti  gegabeil   werden  uiuss,  dass    das  Gestein   in   im 

Trennungs-  und  Erachfltl  »Sphären!  9  hub-  und  Zugfestigkeit  in 

üispruch  genommen  wird.  Als  Beweis  (Qr  diese  Behauptung  lassen  sich  die 
Sprengungen  in  Stollen  im  festen  Gestein  anführen,  z.  B.  St.  Gotthard, 
Spttsberg,  Sonnenstein-Tunnel.  Hier  Übertrafen  bei  jeder  Attaque  (siehe  Figuren 
auf  der  nächsten  lie  Bohrloebüefen  (a  c)  den  BtcJlenfbitecbritl 

um   20  bis   &Qcm   (i  c);  d.   h.,  bei    1  ;  :•  n  Bohrlöchern  wurde 

gewöhnlich  nur   10m  Stollenfortschritt  erreicht  und  das   _Vor-Ort*   —  hinter 
ien    Mim  md  atujerhalb  der  Zermalm ungft-6 ph äre  —  verblieben- 

rar  nicht  zerrissen,  sondern  klang  beim  Daraufschlagen  vollkommen  hell.  Bei 


B 


f)  Dinglers  Folvt-vhnisehes  Journal,  Band  28$,  H 
*)  Centralblatt  der  BttuverwaltuQg    M.  A.   1 


Notizen. 


einer  freilagernden  Mine  unter  Wasser,  also  beim  Wasser beeatz,  kann  die  Wi 
auf  den  harten  Felsgrund  unter  dem  Minenherde    nicht  i,  *U 

festem  Besätze  in  dem  Bohrloche  im  Mnttergest» 

Bezüglich  des  Vergleiches    des    Sprengen«    mittels  Bohrlöcher 

rhanischen    Arbeit   andererseits,     lässt    sich    wieder    nar    dmat 
hinweisen,    dass  durch    Meiüel    und  Hämmer    d  tuch   nur    auf    I' 

festigkeit  (innerhalb  des  Kxplosions-Kaumes,  wenn  hier  dl  k  erlaubt 

ist)  in   Anspruch    genommen  wird,    wogegen    bei    gut    angelegten   Bohrloch« 
in  der  Treunungs-  und  Erschütterungs-Sphäre  die  Einwirkung  auf 
Zugfestigkeit  erfolgt.  In  einem  Gesteine  von  ähnlicher  B<  wi 

am  Biaanien  Zbcm  zu    strengende    Fels,   ergibt   sich    n  ud*n  Kr» 

fahrungen   zur   Gewinnung  von    im*  Gestein   ein  Dynamit* 
da    die    Explosions- Wirkung    eines    Kilogramms    Dynamit    rund     dOO.OOOaJy 
iuer|ijiiusrli».r  Arbeit   entspricht,   so   tat   bei   Anwendung   von   Dvnnmit    in   Bflfe» 
lüchern,  fftr  das  Erzeugen  von   Im1  Sc  rhAltnissen.  «n* 

mechanische    Arbeit    von    400.000  >«Av/    erforderlich.      Bei    bloß    ra*chaiü»fW 
Bearbeitung,  also  wo  bloß  die  Beanspruchung  auf  Druck»  erfolgt,  wir* 


c  b 


a 


fm 

aber,    nach  dem    trüber  gesagten,    für    die  Erzeugung    von    im*  gebroeh 
Felsens    I6X400.O0U  junmkg  2u    leisten    Bein:  eine    Zahl, 

auch   mit  Rücksicht  darauf   nicht  zu  hoch  gegriffen   erscheint,    weq 
ntt   dem  Aufwände    an    mechanischer   Arbeit   pro   lern1  J!»ibrvolu»nea 
Bataaf  von  30  bis  M  inaidefllange,   vergleicht,    w  Leb  dieeer  auf 

fämtg  belauft;    dies  macht  für   Im3  Gestein  60,000.00  Um*  ttnJ 

\XHU)XHH\nik<j  zur  Einengung  von  Bohrmehl  erforderlich,  doch  wird  aal 
^ur   nbirtHttaUg    von    Im1  Mal  an    harten    Felsen«    immerhin     «li*    tum 

ainrenniniuenen  G,OOU.ÜÜUm&0  aia   aothwendig  aufrechl   halten  Hauen,    —  WM 
nun  die  b  richtigst«  Form  il^r  mechanischen  Arbeit  im  Feht*n  betrifft, 

so  neigt  sich    diese    an   4er  Brandwachen   Dreh-Bohi  mit  unier   ruh« 

wirkendem    Wasserdrucke    rotierenden    Stabil».  7^ihn*o. 

deeaen ungeachtet   begnügte    man    sich,    diese   vorzügliche   m»chanisel 
bd   Tunnelbehnu  ir    xnn  Hu* 

stellen  der  Bohrlöcher  fftr  die  Spr«  verwenden, 

Anfirrund   i  fahrtet)    und  der  d  -rfruo** 

gelangt  man  n  Um   Schlüsse,  dass  es  vortheilhafter  ist,  npurten 

früher  zu    iprangeo    and    die    mechanische    Arbeit    nur  zum  Zertrümmern  4m 
ipamrang  aen  Felsu  buieiffela  wi 

Planieren  der  Kanalsohle  als  unumgänglich  uoth  wendig  iu  verwende** 


N  Q  t  i  7  •  n 


an 


erfolgen  hat,    ergibt  sich 


frühe 


Die  Art,  wie  die  Sprengung 
durch   Anlage  von   Bohrlöchern ;  Ah  Art,  wie  die  mechanische  Arbeit  am  vor- 
teilhaftesten anzuwenden  sein  wird,  muss  sich  aus  der  Betrachtung'  der  tbeo- 
etischen   Begründung  ergeben.    Professor  Dolezalek')    leitet    bei    der  Be- 
prechuug  der  Arbeit  der  Elementarkraft-Stoss-Bohrmaschinen  eine  Gleichung  ab, 
aufgrund  welcher  er  dann  folgenden    Satz   aufstellt:   «Die  semndliche  Leistung, 
Iso  auch  dur    Luft-    und    Kraftbedarf    der    Maschine    wächst  rascher  mit  ier 
fuhzuhl    als    mit    der    Hüblange.    Maschinen    für  rasche  Bohrungen,    welchen 
rofta  Luft-  oder  Kraftmenge  zuzuführen    ist,  werden  daher    mit   kleinem 
hib   und   (üt  grolle   Hubzahl   zu    bauen   sein/ 

Diesen  entwickelten  Ansichten  entsprechend,  erklärte  Herr  von  Kfinyves- 
'hot  sowohl  das  zur  Durchfuhrung  der  Sprengarbeiten  projeetierte  Fels- 
>  ohrschiff  „Sziklafurü"  (T  hu  n  hart — Ko^yves-Thot),  als  auch  das  för 

:ne<  banische  Nacharbeit  bestimmte  Fei  s  b  r  e  eh  seh  i  ff  „Sziklatr.r 
iTliunhar:  res  besteht  nur  im  Entwürfe ;  letzteres  war  aber  in  einem 

ras  eingeschränkten   Kurier  erbaut  und  för  probeweise  Fels  Zertrümmerungen 
am  Eisernen  Thore  erfolgreich  in  Verwendung. 

Es  sei  hier  bezüglich  des  Felsb  obrschiffes  nur  kurz  Folgendes 
angeführt:  Dasselbe  besteht  seiner  Wesenheit  nach  aus  einem  Eisenschifte, 
das  mit  allen  erforderlichen  Bisrichtongen  versehen  ist,  um  Aber  einem  he- 
stimmten  Punkte  des  Grundes  aufgestellt  zu  werden.  In  der  Längenachse  de« 
Bsoni  »-ingehängt,  welche  hydraulisch  zu  heben  oder  bis  auf 
t  däche  des  Felsens  zu  senken  sind  \  deren  oberer  Theil  enthalt  die 
Sinsteigkaininer  mit  der  Luftschleuse,  der  unten*  bildet  die  Arbeitskammer;  in 
letzterer  ist  das  Bohrgestelle  untergebracht,  welches  für  vier  zugleich  arbeitend*« 
ohnnaseoin  nm-rt  ist.  SoO  gebohrt  werden,  so  wird  der  Caisson   Ober 

b'elsbank   gesenkt    und  es  wird  eomprimierte  Luft    bis    zur  Verdrängung 
Hassers  aus  dem  Arbeitsraume  eiugeblasen  ;    hierauf  werden  mittels  sinnr« 
r»>rrichtungeTi    die    Föße     der    Bohrgestelle    so  auf  den    Felsen  gestellt,  dass 
der    Oberflächenbeschaffenheit    des    Grundes    anpassen.    Das    Bohren 
elbst  besorgen  Froliehfscbe  Steinbohrmaschinen  bei  4  bis  6  Atmosphären 
Verdruck.  —  Sind    aus    einer    Stellung    2<)    Minen    erbohrt  und  geladen,  et 
»mmt  das  Schiff  durch  eigene  Dampflavierung  in  die  nächste  Stellung  u.  s.  w. 
rodurch  allmälig  auf  die  Schiffslänge    von   33m  der  gl  lal-Querschnitt 

oit  Bohrlöchern,  die  sich  in  ihren  Wirkungssphären  übergreifen,  bedeckt  wifi 
Die  eigens  für  diesen  Zweck  noistruierte  Zündleitung,  welche  auch  das  Prüfen 
aller  Ladungen  gestattet,  ermöglicht  das  gleichzeitige  Sprengen  der  Bohrlocher. 
lie  aus  einer  Schiffsstellung  hergestellt  wurden,  von  einem  Punkte;  diese 
Sündleitung  ist  patentiert. 

Nach  Sprengung  der  gesammten  Minen  in    einer  Arbeitszone  wird  sich 

ii"  Canalsollle   ndcll   wenig   vertieft    zeigen;  einzelne    Theile    werden  nur    aus 

M     \ '» T.-paniiuntren  gebracht    sein,    müssen    aber  jedenfalls  aus  der    Canal- 

iohle  entfernt  werden  ;   dies  ist  durch  keinerlei  Baggervorrichtung  zu  bewirken. 

wird  vielmehr   eine  mehrmalige  Bohrloch  anläge,  oder  ein    Hinabgehen    mit 

frhrtochttefen,    ffta    bis    unter    die    zu    erzielende    Canalsohle   reichen,  noth- 


')  Tunnelbau.  Dolezalek.  Hannover  1890, 


268 


Notizen. 


wendig.  Um  dies  zu  vermeiden  dient  das  Felsbrechschiff  des 
Thnnhart.  Dir*  Absicht,  welche  dieser  Construction  zugrunde  liegt,  ist  eig»^ 
ein  Abmeißeln  des  Felsens,  ähnlich  wie  bei  der  Handarbeit,  zu  erzielen.  Et 
sind  auch  hier  in  der  Längenachse  eines  eisernen  Schiffes  Caissons  angeordnet 
in  deren  jedem  ein  Dampfhammer  derart  eingebaut  ist,  dass  sein©  verlang«** 
Kolbenstange  in  einer  Stopfbüchsenfubrung  auf  Hubhöhe  (0*G5m)  ans  dm 
Caissonboden  hervortreten  kann.  An  dem  unteren  Ende  der  Kolbenstange  wt 
der  auswechselbare  Gusstahlmeißel,    welcher    mit  v  n   Kreuzächneldtil 

ausgebildet  ist,  befestigt.  Jeder  Dampfhammer  arbeitet  mit  5  Atmosphäre» 
Überdruck,  macht  100  bis  150  Schläge  in  der  Minute  und  ist  imstande,  mit 
dem  Meißel  einen  Aufschlageffect  von  BJMQmkf  auf  den  Felsen  abzugeben. 
Dadurch  werden  sowohl  die  durch  die  Sprengung  gelösten  Steiutrummer,  Ü9 
auch  stehengebliebene  Felskegel  und  Riffe  zu  so  kleinen  Stücken  zerstampft, 
dass  sie  durch  die  reißende  Strömung  der  Katarakte  außerhalb  des  Canal- 
profiles  getragen  werden;  die  sonst  unvermeidlich  auf  dem  Felsgrunde  sttta 
Muhenden  Riffe,  welche  tief  gehenden  Schiffen  ein  Leck  schlagen  könnt«», 
werden  durch  diesen  Arbeitsvorgang  unmögl: 

Aus    der    Discussion,    welche    sich  dem  Vortrage    des  Herrn   Ingeflko* 
von  Könyves-Toth  anschlössest  der  Mittheilung  des  Herrn  Hafenbai.; 
Börne  he  s  über  den  eigentlichen Arbeitsvorgang  zu  entnehmen  :    Die  ArMü* 
welche  an  eine  große  Bauunternehmung  vergeben  sind,  nahmen   am 
Einher  1890    ihren  Anfang;  doch  wurde  nur  mit  den  Sprengungen   zu  Liri» 
iM^imMTi  und  nicht  mit  jenen    im    offenen    Strome.    Das    hiedurch   gewönne* 
Materiale    dient  zur  Anlage  der  weitausgedehnten  Steindämme,   welche  b*bnfr 
Einengung  des  überbreiten    Stromes    an    verschieden  hu    Stellen    der    Kj 
errichtet  werden  und   einen    wesentlichen    Theil    der    zu  bewältigende! 
ausmachen.     Nach    Angabe    der    Bauuntemehmung    wird    die   V 
Str-  für  die  Schiffahrtscanale  im  offenen  Strome  eowo  n  Spreng* 

schiffe,  als  auch  durch  Zertrummerungsmaschinen  (ohne  Anwendung  fim 
Sprengstoffen)  erfolgen.  Die  Sprengschiffe  sind  nach  französischen  Must« 
iKrrluder:  Fontana  und  Todesco);  die  Zertrummerungsmaschinen  nieb 
dem  Systeme  Lobnitz. 

Die  Arbeit  ist  in  drei  Sektionen  getheilt;  eine  davon  umfasst  die  oberen 
Katarakte,  bei  G  r  e  b  e  nt  mit  rund  160,000m1  Felssprengungen :  im  eigentlichen 
Eisernen  Thore  sind  rund  240.000m*  zu  sprengen;  danach  ergibt  suh 
die  Summe  der  Gesammtleistung  mit  400.00«» m  '  I-vissprengung. 

Die  Bauleitung  passt  den  Arbeitsvorgang  naturgemäß  den  jeweilig« 
Verhältnissen  an.  So  wird  beabsichtigt  *)  einen  zwischen  hohen  Steindämmim 
herziistel lenden  Canal  mittels  Turbinen-Schöpfanlagen  zu  entwässern,  um  dum 
die  Sprengungen  am  trockenen  Felsen  vornehmen  und  die  Flus> 
abarbeiten  zu  kennen.  Zu  diesem  Zwecke  werden  jetzt  an  günstig  gestelMMi 
Stellen  Buhrungen  unter  Wasser  mit  Anwendung  groller  T&ucberglocfc 
genommen;  unter  diesen  Glocken  wird  das  Bohrgestell  und  später  die  Ätoe-J 
leitung    am    Felseugrunde    befestigt   und    können    di*  losgelr. 


')  Wiener  Bau-Industrie-Zeitang,  IX.  Jahrgang  Nr,  2 


Notizen. 


269 


nn  von    den    unter    Wasser   arbeitenden    Leuten    mach    sortiert  und  zutage 

ordert  werden.  Jetzt  wird  bereits  ')  an  der  Vertiefung  der  Sohle  des  durch 

äußeren    Sperrdamm   geschlossenen    und  hiedurch  trocken  gelegten  Schiff- 

canals  gearbeitet.  Die  Länge  des  äußeren  Sperrdammes   beträgt   bereits 

her  1,400m. 

Am   17.  September  fand  im   Bewache  der  Section    „Greben"  die  größte 
r  bisher  bei  dieser  Regulierung  vorgenommenen  Sprengungen   statt;  81  sollen 
iebei    mit    12.000Ä#    Dynamit    in   Flatterminen,  außerordentliche  Wirku. 
ielt  worden  sein. 

Bei  Greben  sind  gegenwärtig  1.500,  beim  eigentlichen  Eisernen  Thore 
.600  Arbeiter  beschäftigt,  welche  bei  elektrischer  Beleuchtung  auch  ifcflJMl 
beiten. 

Dir*     Vollendung    der  Arbeit    ist    vertragsmässig    auf    das     Endo    des 

Jahres  1895  festgesetzt  und  sind  im    allgemeinen  bis  jetzt  die  Arbeiten  um 

r    gediehen,    als    im    Baoprogratume    in  Aussicht  genommen  war 

Die    heuer    günstigen  Wasserstandsverhältnisse    waren    auf    die    Fortschritte 

toh  wesentlichem  Einflüsse. 

Bezuglich  der  Art  und  Weise,  wie  das  Nachmessen  der  bewirkten  Aue- 
Sprengungen  vorzunehmen  sein  wird,  welcher  Umstand  für  die  betheiligten 
Ingenieure  von  größter  Wu-.htigUit  ^scheint,  machte  Herr  Ingenieur  Gärtner 
gelegentlich  des  obenerwähnten  V« »r träges  folgende  Bemerkung.  Am  Rheine 
wurden  diese  Messungen  mittels  eines  Sojidierapparates  gemacht,  der  von 
ei  gekuppelten  Schiffen,  über  die  tili  Rühmen  umlegt  ist,  gehandhabt  wurde, 
i  der  in  den  Katarakten  des  Eisernen  Thores  herrschenden  starken  Strömung 
äre  ein  ähnlicher  Vorgang  ganz  unzulässig,  da  die  erwähnte  Vorrichtung 
nauigkeiten  bis  10m  ermöglicht;  man  wird  vielmehr  fiir  diese  Zwecke 
ewiss  zur  Anwendung  eines  pneumatischen  Apparates  schreiten  müssen. 
Ein  Boteher  Apparat  ist  überdies  bei  Durchfuhrung  ähnlicher  Arl 
darum  unbedingt  notkwendig,  weil  er  allein  festzustellen  erlaubt,  wie 
der  Untergrund  eigentlich  beschaffen  ist.  Bei  den  Probearbeiten  soll  es  I 
gekommen  sein,  dass  man  festgelagerten  Schotter  für  Felsen  sprengte.  Die 
Brauchbarkeit  solcher  pneumatischer  Apparate,  welch»»  jedoch  eine  ziemlich 
breite  Basis  haben  müssen  r2  bis  8M  Durchmessen,  hat  BkA  erwiesen, 
indem  mit  ihrer  Hilfe  im  Donaueanale  sogar  trigonometrische  Messungen  aus- 
geführt wurden,  die  von  außen  stattfanden  und  durch  einen  besonders  «. in- 
struierten Senkapparat  in  das  Innere  des  Caissons  übertragen  wurden.  Solche 
Apparate  werdet  auch  dazu  dienen,  um  das  durch  die  Sprengungen  aufge- 
schlossene Gestein  spater  zu  fordern  und  die  Breite  der  auszuhebenden  Ofcnil« 
sohle  zu  bestimmen.  Herr  Ingenieur  Gärtner  ist  der  Ansicht,  Ijmm  überall 
dort,  wo  isolierte  Felspartien  zu  sprengen  sein  werden,  oder  solche,  die  nur 
einige  geringe  Mächtigkeit,  von  etwa  50m,  besitzen,  das  Verfahren  mittels 
i^zertrümmerungsmaschinen  zweckmäßig  sein  dürfte;  Überall  dort,  wo  ea 
li  um  massenhafte  Förderung  des  Felsens  handelt,  wird  der  pneumatische 
Apparat  am  besten  fl  K. 


•)  Wiener  B»a- Industrie-Zeitung,  IX.  Jahrgang  Nr  & 


270 


N  o  t  i  i  *•  n 


Ober  Brandstoffe  im  Alterthum  und  Mittelalter 

vönHerthelot,  Mitglied  der  frai  D  Akademie  der  Wi***oseba 

Unter  der  Überschrift:  „Les  co  tan*  f  anl*puti 

sf  tut  moutn  igt,  —  L*  ftu  gri<  m  originet  cfa  i't  poudre  ä  canam.* 

>  Die  hrandstufte  ioi  Altorthum  und  Hittelalter. —  Griechische-  qiid  Sil* 

iMlmif   iü   Pulvers)  — ■   vi-rrdTmitlicbt    der    berühmte    I  h*    Ctuniht 

i;»*rthelot  ii  der  nB&nk  de$  deux  mondes"  \<m\   15  ■    d.  J. 

Aulsat/,  der,  auf  gründlichen  historisrhen  Forschungen  beruhend,  sowohl 

rieten  positiven  Daten,  wie  durch  die  umfassenden  pbi  <J**Khu- 

punkte      des     Verfassers     beachtenswert      ist.     Umi  -werter,     all 

Bert  he  io t  dabei  nachweist,  dass  grundverschieden  von 
TrQherer  Zeiten  es  nur  unseren  streng  Dtenn    Metfceda 

gelingen  konnte,   so   wirkeame    Präparate    wie  umwoll*  und  da* 

rauchfreie  Pulver  zustande  zu  bringen    und   dass  an    derlei   Fortecii ritten  ht 
anscheinend   nur   theoretisch*'    Fori  v«te 

;   Chemiker  des  Laboratoriums  und  der  exacten  Versuche,  den  bedetitendstm 
llitheil  hat. 

^Die    Anwendung  der   verschiedenen«    den    Namen    grie<  Pier 

tragenden     Zusammensetzungen      (welch"    aof    d»T    Mischung     de»     *on    ** 
Hy  zantinern  im  8.  Jahrhunderte    entdeckten  Q  n  d  e  u  d  e  n    S  a  1  p  p 

mit  brennbaren  Stoffen  beruhern  hat  im  wei 

Wege  zur  Entdeckung  4ei   s-bwarzpulvers  geführt,    schlieQUek   die    ♦ 
und  ballistisch •  n   Ki-enschaften    des    letzteren    kennen  ^riiV 

setzung  dieser  Eigen  sc  haften    und    die    Erzeugung  seil    erforfo* 

schon    einen    complicierteren    Gedankengang.     Immer    aber    wurzelte    dettelke 
damals  noch  in   ivm-r  Rffip 

Die  in  unserer  Zeit  erzielten   Erfolge  in  der    Ballistik  und   tri   der  Eil- 
ung   explosiver    Stoffe    haben    eine    von    der  früheren 
Gemvis.    Die    rein e    !Th eer ie    hat     zu    diesen  I  « c k  u t* . 

geführt.  Sie  hat  es   ermöglicht,    die    Kraft   der    Bxplof  /.u    «rm* 

und  gegen  in    berechne».    Sie   gibt  in  voraus  und   mit  Pr&ci&Um  mt 

den  ohnende    Energie    an.  hat  genift 

dass   beim  Schwarzpu  die  Bitte  ier  demselben 

nutzt   wird;  sie  hat  die  Grenzen  der  Wirkung  befteicfrlieA,  bis   tu 
man   mit  den  neuen  Explosivstoffen  gelangen  kann.  Dieai  Greni*o   sind 
erreicht  und  die  Kunst  der  Erfinder  beschrankt  sich  in  Wirklichkeit  nur  n 
auf  wirksamste  Ausnutzung. 

Die  Theorie  hat  die  exacten  Vorschriften  för  die  (Instruction  der  netten 
Waffen  geliefert,  in  denen  die  neuen  ScbießprÄparato  verwendet  werde« 
sollen. 

Wir  Boden  auch  auf  diesem  Gebiete,   den   durch  die  modern*  Indnatrie 
ithten   Portechritt.    Dii   Industrie  aber   !  !   dei    Wissenschaft;  iL»» 

liefert    ihr    d«n    bestimmten,    aus    methodischen     Vi  aiur*tU* 

orangen  banden  Anhalt..." 

„Da^  Feuer  hat  Co  nopel    zweimal  von  den    Barhme 

gerettet.  Noch  größere     BesnH  ib  die  Entdeckung 

Pulvers.  An  ifi  Eroberung  Amerika*  und  uden  Au 


i  z  e  n. 


271 


iropäiscben  Eüiflussea  auf  alle  Woltthette  Imbun  die  i  u  den  weßeßt- 

ichsteu  Antbüil.  Das  europäLselie  Übergewicht  steigert  sich  mit  de»  modernen 
s   und   mit     d&j)    neuen   Spreinrpräparaten.   nicht  nur    infolge    der 
mrlegenh  r    Waffen  and  Mittel,    sondern    mehr   noch    wegen  der 

irhuhten  Kenntnisse,  welch©  ihr  (leb rauch  erheischt. 

Der  diflciplinierte  Neger  kann  allerdings  ein  modernes  lfr  petiorge  wehr 
handhaben,  wenn  man  ihm  ein  solches  saintnt  der  Munition  liefert  und  ihn 
iprechend  unterweist,  Aber  der  Neger  ist  aulter  Staude,  die  Munition  selbst 
tu  erzeugen,  so  wen  ig  er  in  der  Lage  ist,  die  Waffe  zu  reparieren  oder  ent- 
sprechend zu  ennser vieren.  Die  vollkommenste  Waffe  wird  in  meiner  Hand 
bald   ein  unbrauchbares  Stück   Eisen. u 

Oberst  Uli  mann. 


Kleine  Notizen. 

Bulgarien.  Schieisversuche  mit  einer  Gruson'schen  53« m  Schnell 
Blierkanone  L  24  in  fahrbarer  Fanzcrlafette  m  Stoffe  4.  und  8,  JuH  j 

,4,  Schießen  auf  8.000*»  Entfernung.    Das  GoicMtz  war  in  einem  pro- 

.  ti  Geschützstand    eingebaut    und    wurde    von    einem  Arbeiter    des  GrOftOn- 

rkes    und    einem    bulgarischen  Artilleristen  bedient«    Das  Ziel    bestand    aus    drei 

ntereinauder  stehenden  Infanterie  <  Vilonnenscbeiben  von  je 20m  Breite  und  18m  Höbe; 

Abstand    der    Scheiben    voneinander    war    je    lfrni«    —    12   scharf    adjustierte 

iggranaten. 

Infolge  ihr  höhen  Lage  des  Schießplatzes  und  der  hohen  Temperatur  von  36°  C. 

das  Luftgewicht    sehr    niedrig.    Es    wurde    deshalb    gleich    anfangs    mit    einer 

»-enüber  den  Sclinsstafeln    um  9/16"    geringeren  Erhebung    das  Schießen    orüflnet, 

erwies  sich  dieser  Abzug  als  noch  zu  gering,  so  da?s  die  ersten  Schüsse  weit  über 

Ziel  hinausflogen.  Zum  Bilden   der  Gabel  wurde  nun  um  je  4/16*  zurückgegangen, 

obei  immer  zwei  Schüsse  kurz  hintereinander  abgegeben  wurden,  Bei  einer  Elevatum 

38/ltr  erreichte  man  wechselnde  Vorzeichen,  worauf  die  Abgabe  von  12  Srhus* 

Schnellfeuer  in  28  Seeunden  erfolgte. 

Bas  Verführen  beim  Gabelschießen  je  zwei  Schnss    abzugeben,    hat  sich  sehr 
Fährt,  indem  hiedureh  eine  große  Sicherheit    für    die  Beurtheilnng   der  Lage  des 
efTpunktes  gegeben  wurde,    ohne    dass  eine  Verzögerung  des  Einschiellens  erf«.dgh\ 
[    die    rasche  Bedien angs weise   des    Geschützes    ermöglicht,    die    zwei  Schubs    in 
kürzesten  Zeit  aufeinander  folgen  zu  lassen. 
Das  Ergebnis  war: 
Scheibe  12  Rotten  .getroffen  durch  25  Sprengstücke  u.  3  Volltreffer  bezw.  Geschossköpfe. 
,        39      „  «    312  „  w6 

33      „  „  n    20 1  n  "  8  „  „  „ 

Es  wurden  somit  von  120  Rotten  84  getroffen  (70%),  u.  zw.  von  53K  Spreng- 
Icken  nnd  17  Volltreffern,  bezw.  Geschossköpfen.  Vier  Rotten  im  Ccntrum  wann 
igens  vollständig  zerschossen,  so  dass  deren  Treuer  überhaupt  nicht  gesfthH 
konnten. 
Bt  Schießen  auf  l.20Öm  Entfernung.  Ziel  wie  früher.  —  12  scharf  adju- 
erte  Ringgranaten  und  10  Shrapnels* —  Das  Bilden  der  Gabel  geschah  wie  vorher, 
dass  mit  jeder  Elevatum  je  zwei  Schusa  kurz  hintereinlmder  abgegeben  wurden. 
Hierauf  kamen  die  übrigen  14  Schuss  in  24  Secuuden.  Bei  dem  gleich  daran  an- 
schließenden Bhrapnel-Feuer  wurden  zunächst  zwei  Schuss  ur  Prüfung  der 
TcTiipierung  abgegeben,  dann  8  Schuss  im  Schnellfeuer  in  16  Seeunden*  welche  vorher 
iktif  gleiche  Tempi eruug  gestellt  worden  waren;  die  mittlere  Sprenghöhe  betrug  2  frm 


272  Notizen. 

Das  Ergebnis  war,  dass  von  120  Rotten  119,  rund  100%,  getroffen  wann, 
u.  z.  von  187  Kugeln,  448  Sprengstücken  und  40  Volltreffer  bezw.  Shrapnelkörpwn 
und  Shrapnelzündern. 

C.  Kartätschschießen.  Hiebei  wurde  zunächst 5 Schuss  im  einzelnes F«er, 
dann  zwei  Serien  zu  je  20  Schuss  im  Schnellfeuer,  in  durchschnittlich  je  47  Secnia 
abgegeben. 

Alle  120  Rotten  wurden  getroffen  und  wiesen  zusammen  1.687  Treffern!; 
da  im  ganzen  (5  +  20  +  20)  82  =  2.690  Kugeln  verfeuert  wurden,  so  ergab  sä 
ein  Trefferergebnis  von  46%. 

Am  6.  Juli  hatte  der  Kriegsminister  dem  Versuche  folgende  Aufgabe  zugrufc 
gelegt. 

Aufgabe  1.  Auf  einer  unbekannten  Entfernung  befindet  sich  eine  Schwmv 
linie  von  30  liegenden  Schützen,  dargestellt  durch  Kopfscheiben  in  Zwischenranti 
von  je  2m;  etwa  40m  hinter  den  Schützen  liegt  eine  durch  einen  Erdaufwnrf  ge- 
schützte Unterstützungs-Abtheilung,  dargestellt  durch  10 Kopfs cheiben  in  unbekannt«! 
Zwischenräumen.  Unter  der  Annahme,  dass  man  eingeschossen  ist,  soll  3  bis  4  Miniten 
lang  das  Ziel  mit  Ringgranaten  und  Shrapnels  beschossen  werden,  um  Au&eUus 
darüber  zu  erhalten,  welche  Wirkung  mit  der  5  3cm  Schnellfeuerkanone  in  die«r 
kurzen  Zeit  zu  erreichen  ist. 

Aufgabe  2.  Auf  einer  unbekannten  Entfernung  befindet  sich  eine  freistehende, 
feuernde  Feldbatterie  von  zwei  Geschützen,  die  Protzen  (ohne  Bespannung)  in  unbe- 
kanntem Abstand  dahinter;  die  Geschütze  sowohl  wie  die  Bedienungsmannschaft* 
(sieben)  und  Protzen  waren  durch  Scheiben  dargestellt.  Die  Geschütze  sollen  aüt 
Ringgranaten  beschossen  werden,  um  festzustellen,  welche  Wirkung  das  kleine  fclita 
gegen  Feld-Artillerie  verspricht. 

Bemerkungen.  Bei  beiden  Schießen  soll  besonders  auch  die  Beobachtup* 
fahigkeit  der  Sprengpunkte  geprüft  werden. 

An  Munition  stand  nur  die,  in  Anbetracht  der  schwierigen  Aufgaben  genip 
Zahl  von  45  Ringgranaten  und  9  Shrapnels  zur  Verfügung,  die  derartig  verthcfli 
wurden,  dass  auf  die  erste  Aufgabe  22  Ringgranaten  und  9  Shrapnels,  auf  die 
zweite  23  Ringgranaten  entfielen. 

ad  1.  Schießen  gegen  die  Seh warmlinie.  Ermittelte  Entfernung  et« 
1.800m.  Durch  4  Granatschüssc  wurde  zuerst  die  Entfernung  ermittelt,  dann  wunta 
6  Granatschüsse  gegen  die  Mitte  d«?r  Schützenlinie,  und  je  3  gegen  beide  Flüge! 
abgegeben.  Hierauf  folgte  das  Shrupnclfeucr;  zuerst  dienten  3  Schuss  im  Eiwclftoir 
zum  Prüfen  der  Tempiurung,  worauf  6  Schuss  mit  vorher  tempierten  Zündern  ii 
12  Secundeii  zur  Abgabe  gelangten.  Die  noch  übrigen  8  Ringgranaten  wurden  noi- 
mehr  in  15  Secundeii  verfeuert. 

Das  Ergebnis  war:  Von  den  30  Kopfschriben  waren  4*1 t>%,  von  den  10  Koj-t- 
sclieiben  der  gedeckten  Unterstützung  30%  getroffen.  Im  Hinblick  auf  das  gi-riiiF 
Munitionsausmali  und  das  durch  Rüsche  verdeckte,  kaum  sichtbare  Ziel,  war  •li^i 
Erfolg  überraschend  gut. 

ad  2.  Schießen  gegen  d  i  <*  F  e  1  d  b  a  1 1  e r i  e.  Ermittelte  Entfernung  1  $0^ 
Mit  (>  Schuss  wurde  zuerst  die  Entfernung  ermittelt;  worauf  ein  Schnellfeuer  t-ji 
(.)  Schuss*  in  18  Secundeii  gegen  das  rechte  Geschütz,  und  von  8  Schuss  in  17SeconJrt 
gegen  «las  linke  Geschütz  aufgeführt  wurde.  Ergebnis:  Rechtes  Geschütz:  In  d«7 
Gesehützscheibe  1  Sprengstück,  13  Volltreffer:  2  Mannschaftsscheiben  durch  2  Voll- 
treffer und  13  Sprengstücke  getroffen;  in  der  Prntzcuscheibc  1  Sprengstück  Liiiiff 
Geschütz:  In  der  'GcschützM'heibe  1  Volltreffer,  3  Mannschaftsscheibe  gftrufei 
durch  1  Volltreffer  und  8  Sprengstückc;  Protzenscheibe  4  Volltreffer  und  27  fyrTr- 
stücke. 

Die  lieobachtungsfühigkcit  der  Granaten  und  Shrapnels  auf  der  Entfernia* 
von  1.800m  wurde  als  für  dieses  kleine  Caliber  überaus  günstig  bezeichnet 

Die  an  beiden  Tagen  verwendete  Munition  bestaud  aus: 
5'3cm  scharfadjustierte  Kinggranaten  ii  175%. 

f)-3cm  Shrapnels ii  l'75fy  (5ti  Füllkugeln), 

53c;»  Kartätschen .     ii  1  88ty  (82  .,  ). 

Summt  liehe  Geschosse  waren  als  Fertigpatronen  in  Messinghülsen  lnburitf 
die  Ladung  betrug  130g  rauchloses  Pulver  (,7811  von  1  5m?«  KOruergrüße. 

Im  allgemeinen  nach  „Militär- Wochenblatt' 


Notizen.  273 

Frankreich.  Eisenbahnfahrt  eines  Torpedobootes.  Der  Wunsch,  die 

kleineren,  zur  Küstenvertheidigung  bestimmten  Kriegsfahrzeuge  trotz  einer  etwaigen 
Sperrung  der  Meerenge  von  Gibraltar  nach  Bedarf  sowohl  an  den  nördlichen  als  auch 
»n  den  südlichen  Küsten  zu  verwenden,  hat  die.  französische  Regierung  bewogen, 
einen  Versuch  mit  der  Oberführung  von  Torpedobooten  über  das  Binnenland  zu 
machen.  Die  zunächst  erprobte  Benutzung  des  Wasserweges  (Seine,  Yonne,  Canal  von 
Burgund,  Saone,  Rhone,  mit  1.300m  Länge  und  0  9  geringster  Tiefe  bei  38*5  zu  6  20»» 
kleinster  Schleusenfläche)  gieng  zwar  ohne  Unfall  vor  sich,  erforderte  aber  26  Tage 
Fahrzeit  uud  erschien  wegen  der  störenden  Einflüsse  besonders  niedriger  und  hoher 
Wasserstände  nicht  ausreichend  sicher.  Man  verfiel  daher  auf  die  Benützung  der 
Bisenbahnen.  Nach  mannigfachen  Berechnungen  und  Versuchen  wurde  dann  in  der 
That  ein  40*  schweres,  33m  langes  und  3'4m  breites  Torpedoboot  auf  besonders  zu 
diesem  Zwecke  erbauten  Fahrzeugen  (einem  Wagen  mit  zwei  dreiachsigen  Drehgestellen 
unter  der  Mitte  und  einem  zweiachsigen  Schutzwagen  unter  dem  Heck  des  Bootes) 
Ton  Toulon  nach  Cherbourg  geschafft.  Die  Fahrt  dauerte  H  Tage  und  13  Stunden; 
sie  gieng  vollständig  nach  Wunsch  und  ohne  die  geringste  Beschädigung  des  (sehr 
dünnwandigen)  Bootes  vonstatten.  Der  Leiter  des  Unternehmens,  Generalinspector 
der  Brücken  und  Chausseen  P  a  r  t  i  o  t ,  hat  dasselbe  in  einem  vor  kurzem  erschienenen 
Schriftchen  (Partiot,  Transport  (Tun  Torpilleur,  Paris  1891.  Librairie  polyttchniqut, 
Baudry  et  Co.)  eingehend  beschrieben  und  durch  zahlreiche  Berechnungen  und  Ab- 
bildungen erläutert,  so  dass  das  Buch  dem  Eisenbahn fachmanue  als  Muster  für  die 
Lösung  ähnlicher  Aufgaben  dienen  kann. 

„Centralblatt  der  Bau  Verwaltung. " 

Träger  und  Stützen  aus  nahtlosen  Röhren.  Patent  Nr.  68.ni,  Richard 

Mannesmann  in  Reinseheid-Bliedingshausen. 

v«nAk 

Nahtlose  Rühren,  wie  solche  durch  das  Schrägwalzverfahren  gewonnen  werden, 
haben  vermöge  der  schraubenförmigen  Faserlage  die  Eigenschaft,  dass  sie  sich  in 
der  Längsrichtung  leicht  fälteln  lassen  ohne  zu  reissen.  Von  dieser  Eigenschaft  ist 
hier  Gebrauch  gemacht,  um  die  Rohren  zu  geflanschten  Stützen  und  Trägern 
auszubilden,  welche  sich  mit  anderen  Constructionstheilen  einfach  verbinden  lassen. 

„Centnilblatt  der  Bau  Verwaltung." 

ConserVierung  VOn  Weichem  Holz.  Das  neue  Verfahren  „Sidärieren"  des 
Chemikers  Dr.  Herrn.  Hager  zur  Conservierung  von  Holz  für  Kellerbalken  etc. 
besteht  in  einem  Durchtränken  des  Holzes  mit  heißer  Eisensalzlösung,  darauffolgen- 
dem Trocknen  und  Einbringen  in  eine  heiße  Losung  von  Wasserglas.  Es  entsteht 
durch  diese  Behandlung  in  den  äußeren  Schichten  des  Holzes  in  Wasser  unlösliches 
Eisensilikat,  welches  das  Holz  gegen  Fäulnis  schützt. 

Nach  „Central-Organ  für  Warenkunde  und  Technologie". 

Die  Anwendung  von  Eisensalzen  für  Zwecke  der  Holzconservierung,  stößt 
in  sofern  e  auf  Bedenken,  als  dieselben,  wenn  die  Oxyde  des  Eisens  nicht  vollständig 
durch  Kieselsäure  abgebunden  sind,  gerade  Anlass  zur  Zersetzung  des  Holzes  geben ; 
es  erschiene  somit  die  Anwendung  anderer  Metallsalze  gerechtfertigter. 

Anmerkung  der  Redaction. 

Zum   Conser vieren   von  Drahtseilen,  welche  unter  Wasser    oder 

unter  die  Erdoberfläche  zu  liegen  kommen,  wird  nach  „Glück  auf!"  ein  Gemisch 
aus  35  Theilen  gelöschtem  Kalk  und  50  bis  60  Theilen  Thecr  empfohlen.  Die 
Mischung  wird  gekocht  und  in  heißem  Zustande  auf  das  Seil  aufgetragen. 

73* 


i     wird    in» 


J>  «dir!      Ulli!      V  *.'  £*"  tü)i  1 1 


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liit,    odor  v\uc   itelimiere 
Iftttt]  ai^gebcji. 

^UsterreicJiiaclu'  ZcitM-brÜTt   ftir  Doig     und    Hu* 

irtige  Anstriche  für  Mauerwerk,   Emh  ■"■«•<  >ir 

r  gibt  flnc  KiscfrftDft  ?pn  Kalknulcb  uml  Stil  -  auf  ca.  drei 
;,  du  TImmI  Kochs«  -  «inen  taatrlcb,  ilit  eement&ritg  J" 
bwaschvii  uU-lit  du»  Üerüigule  d&You  tu  wtfena*o  H.ir.  Di«  Ifi 
ihren  attf  d.£96H  Anstrich  duftduitia  nicht  einzuwirken  venno*- 
,Jcutaelju  Hii  ugu  werk»*  Blut  t*. 
bekannt  eu  Tba-ivaclte,  duas  feuchtes  Kul'WIi  mit  Atzkalk  dt 
roacenzeu  unter  Bildung  von  KatrianuarfoitAt  zeiyt,  Iä»st  siul 
jegtmwurt  fOl  Qnanw&nd  die  Bildung  einer  glasartigen  ä»j 
^-p^^i  An  m* 

Feuerfester  Dement  m.  W.  Bmith  L01  *  inr^t  im  ,*&*&  & 

vt  tle  in    VrmrifM  ritte  Mischung  vor  vi  in 

AO -60  Proccnt  Grumt  Ödtt  Syenit, 


liolicti 


5-15 

&     , 

5        ■ 
9        ■ 
Da*  fein  gftmalilctM   Pnlvflf    wird 

Temperaturen  Widerstund  Im  tm 


Efohtifenachlacktiir« 

Tbon, 

Sand, 

Kuliimiplifltffdml. 

Sali, 

Kreide 

ab   t'^iiirtv  in  m  ,i  1-1    verwendet 

.,<  lirnilri-/' 


275 


Sanitäts-Verhältnisse  des  k,  und  k.  Heeres  im  Monate  September  1891. 

Ende  An:  rerblleben  ...  Haan 

Im  ruber  1S*U  sind  neu   erkrankt  .     1,\?4'»      rt 

enl  i]  °  uu  des  Verj»i  .    .    . 

i '  .«II   det)    Erkrankt  en   ITOTdeii   rtn  >V>">   RlatHl 

en;  ,  4m   Wrpflegaatandes  ,    .    . 


tli >n  neu  Wohnungen  Behandelt« 

.Irlfr 


Minen . 


darunter  als: 


infolge  v   ii  Krankheiten  gestorben* 

des  Ver] 
Im  Monatasehlusee  sind  krank  rerbliefcen    . 

und  £war:  in  di  gen 

.,     BanftaJ 

den  in  A'  15  3^:  Mi    (raren  an  ««handelten  E 

n  und  an  Tod  nawert: 


7.188  Mann 

8  »II      2 
■    Kann 

I3.&T8   M  niri 

U  um 

I 


Krank- 
b«Ua- 

Tod  ei- 
Alle 

KfJitih-  Tod  et- 

IScorKut                          .    .    . 

rter  Broachial-Katarru 

1  Danu-Tvjthas 

90 

n 

Lnn                 indung 

3 

1  W«. 

Kipiienfcll-EnUfiiidung. 

1 

p-Sierlithuni 

— 

Magen-Katarrh      

1.49« 

— 

J 

— 

ter  Darm-Katarrh 

— 

|Tnl<                                     .    . 

16 

1  Katarrh  d  Augeti  Bindehaut 

Kr.mklinf. 

— 

. 

Wuiiddrnrk  der  FüBe 

Die  frkrankungeit,  der  Zugang  in   den  £ 

*on  Krankheit'  n  den  einxeben  Militai  lirken 

0  oo  4««  Verpflegsatande*  wie  folgt; 


htil  i  t  ä  r 

1  Ter  riter 

irk 

u 

H 
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Leid    rg 

41 

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2i 

17 
19 

AiiCmlrin  sind  »eeh  vorgekommen; 
mglOckutigi 


Sft 


Notii  »n. 


8wiitSt8'Verhältnrs8ö  de*  k.  und  k.  Heeres  im  Monate  October 

Mit  Sude  September  1891  waren  krank   verblieben 9,881  Mm  \ 

Im  Monate  October  1891  sind  neu  erkrankt •   .    -  99.GS9 

entaprechend   °/M    des  Präsenzstandea  .«».....».. 

Von  den  Erkrankten  würden  an  Sanitats- Anstalten  abergeben.    ,    .    .  10.51b  Ihn 

entsprechend   %q   des   Prlsenfstandes  ........... 

An  Monate  October  1891  sind  beim  Krankenstände  in  Abgang  gekornnw 

in  den  Kasernen  und  eigenen  Wohnungen  Benandelt« 14 

tt    -    Sanitats-Anstalten  Behandelte 10.04» 


darunter  als: 


24 .5883 


centten    . . 

infolge  ?on  Krankheiten  gestorben .   .  .  . 

entsprechend    %o   des    Prasenzstandea  ....... 

Am  Monmtasr  hlusse  sind  krank  verblieben     ........ 

nnd  zwar:  in  den  Kasernen  nnd  eigenen  Wohnungen 
_     .     Sanität? -Anstalten ........ 


Bei  den  in  Abgang  gekommenen  $4*588  Mann  waren  an    behandelten  Knut 
heften  und  an  Todesursachen  bemerkenswert;  s4 


Krank 
hol  tu  - 
falle 

Tode** 
ßUle 

7 

164 

32 

L178 

__ 

4 

— 

90 

12 

884 

, — 

877 

* — 

Krank 
bei*»- 

ran* 


Scorhnt ♦    .    .    . 

Darm-Typhus 

Wechselfieber  nnd  Wechsel- 

fieber-Siechthum  .  « ,    .   , 

Blattern    ........ 

Tuberculose  *  .  .  ,  ,  . 
Katarrh  d,  Augen-Bindeimut 
Trachom    .   . 


Acuter  Bronchial- Katarrh    . 
Lungen-Entzündung .    .    .    . 

Rippenfeil  Entzündung     .    - 
Magen-Katarrh  ...... 

Acuter  Darm-Katarrh  .    .    , 

Venerische  und  syphilitische 

Krankheiten  .,*.-. 

Wnnddruck  der  Folie  .    ,    . 


LS88 
74 
&3 

t-430 
885 


1.516 
1,064 


Die  Erkrankungen,    der  Zugang  in  den  Sanität« -An stalten  nnd  die  TodesfißV 

infolge  von  Krankheiten,  berechnen  sich  in  den  ein  Keinen  Militir-Temtorial-Beiirkei 
in  fl/oo  des  F  rasen  zst-andea  wie  folgt; 


Militär- 
Territorial- 
Bezirk 


o3  = 

3^< 


Militär- 
Territorial- 

Bezirk 


e 

M 


i 

B   Q< 

m 


Wien  .  . 
Innsbruck 
Graz  .  .  . 
Zara  .  .  . 
Prag  ,  , 
Josephstadt 
Krakan .  . 
Przeiny*!  . 


92 

93 

10* 

127 

107 

loa 
m 

79 


41 
34 
41 
59 
48 
39 
40 
37 


0  08 

0*19 
0*37 
0'20 
0  16 
0  83 
I»  40 
013 


Lemberg    .  . 

Budapest  .  . 

Press  bürg  .  , 

Kaschau     .  , 

Temes?ar  ,  * 
Hermanns  ladt 

Agram    ,    ,  , 

Sarajevo     ,  . 


104 

108 

106 

86 

05 

129 

11& 

86 


4? 
68 
44 
41 
46 
63 
58 
3*i 


n  49 
010 
018 

0» 
0-47 

0*50 
0-tf 


Außerdem  sind  noch  vorgekommen: 

41  Selbstmorde,  4  Verunglnckungen  mit  tfldttichem  Ausgange. 


Bücher-Anzeige.  ] 

JEacterior  Ballistics  in  the plane  of  fire.  By  James  M.  In g all s, 
Captain  first  ariillery.  New- York,  D.  van  Nostrand.  1886;  und 

Sandbook  of  problems  in  dir ect  fire.  By  Captain  James  M.  In- 
galls. New-YorJc,  John   Wiley  et  sons.  1890. 

In  einer  Zeit,  in  der  Theorie  und  Praxis  der  äußeren  Ballistik,  u.  zw.  im 
rein  calculatorischen  Sinne  sowohl,  als  auch  in  Beziehung  auf  den  ausübenden 
Dienst  bei  der  Truppe,  einen  erstaunlich  hohen  Grad  der  Ausbildung  erlangt 
haben,  ist  es  bereits  ein  gewagtes  Unternehmen,  mit  einer  Ballistik  in  die 
Öffentlichkeit  zu  treten,  der  die  Tendenz  zugrunde  liegt,  viel  oder  selbst  nur 
etwas  wesentlich  neues  zu  bringen. 

Diesem  Streben  hat  sich  der  Verfasser,  wie  schon  ein  flüchtiger  Blick 
in  die  beiden  obcitierten,  im  Zusammenhange  stehenden  Bücher  lehrt,  so 
riemlich  ganz  ent schlagen,  was  wir  ihm  zum  besonderen  Verdienste  anrechnen, 
da  bei  dem  vorliegenden,  überreichen  und  wertvollen  ballistischen  Material 
derzeit  weniger  das  Bedürfnis  vorliegt,  dasselbe  noch  zu  erweitern,  als  dass 
kundige  Meisterhand  sich  der  Sichtung  und  Verarbeitung  dieses  Materiales 
widmet  und  bei  dieser  nicht  ganz  mühelosen  Arbeit  manch  verborgenen  edlen 
Bchatz  zutage  fordert,  der  ohne  diese  Minierarbeit  der  Vergessenheit  anheimfiele. 

Der  Gründe  also,  welche  die  Veröffentlichung  einer  Ballistik  vollauf 
■echtfertigen,  gibt  es  glücklicherweise  noch  sehr  viele :  sei  es,  dass  man  —  bei 
besonderer  Berücksichtigung  pädagogischer  Bedürfnisse  —  das  bereits  gewaltige 
flebaude  der  äußeren  Ballistik  in  ein  einheitliches,  logisch  aufgebautes  System 
Wa  bringen  bestrebt  ist;  sei  es,  dass  man  eine  ballistische  Encyclopädie  im 
Sinne  hat  oder  für  besondere  militärische  Borufszweige  das  für  sie  erforderliche 
in  der  geeigneten  Form  zusammenfasst ;  und  last  btU  not  the  least,  sei  es, 
3as8  man  dem  Schüler  einen  —  wenn  auch  nuf  aphoristisch  gehaltenen  — 
jedrnckten  Lernbehelf  zur  Verfügung  stellen  will,  der  unter  allen  Umständen 
Äotographischen  Behelfen  vorzuziehen  ist. 

Der  Verfasser  scheint  den  letztcharakterisierten  Standpunkt  des  Lehrers 
Ins  Ange  gefasst  zu  haben,  lässt  aber  die  Tendenz  durchblicken,  ein  logisch 
geordnetes  System  der  äußeren  Ballistik  aufzubauen. 

Welchen  der  beiden  Gesichtspunkte  man  festhalten  möge,  kann  dem 
begabten  und  ballistisch  sehr  geschulten  Verfasser  der  Vorwurf  nicht  erspart 
Verden,  dass  er  in  seinem  ersten  Werke  den  Begriff  „äußere  Ballistik"  — 
leibst  in  der  Ebene  —  gar  zu  engherzig  aufgefasst  hat;  denn  mit  der  Dar- 
legung der  Wirkung  des  Luftwiderstandes  und  der  auf  Tabellen- Anlagen  basierten 
Methoden  von  Euler,  Bashforth,  SHacci  etc.  zur  Berechnung  der  einzelnen 
Bahn  —  als  dem  Hauptinhalte  des  ersten  Werkes  —  ist  das  Gebiet  dessen, 
iras  man  nicht  einmal  im  erweiterten  Sinne  „äußere  Ballistik"  nennt,  doch  nicht 
erschöpft  und  selbst  dann  nicht,  wenn  man  ausschließlich  das  ballistische  Bureau 
n  Ange  hat  und  auf  den  ausübenden  Ballistikor  bei  der  Truppe  ganz  vergisst. 

Dass  dies  der  Verfasser  selbst  gefühlt  haben  muss,  zeigt  eine  aufmork- 
lame  Durchsicht  seines  zweiten  Werkes,  in  dem  Aufgaben  vorgeführt  werden, 
irelche  er  —  in  seiner  Eigenschaft  als  Lehrer  —  mit  den  Officieren  der 
Artillerie-Schule  in  Fort  Monroe  loste. 

Das  zweite  Werk  ist  geradezu  die  beste  Kritik  des  ersten;  denn  die 
len   Aufgaben  beigeschlossenen    und    zwischen  denselben  pingoschalteten  theo- 


retiscben  EiMtateraugeu ,  desgleichen  die  ziemlich  ausführliche  Theorie  <k 
TMffwahrscheinlichkwt  in  dem  Alihang,  weis™  klar  «od  deutlich  auf  das  ii 
ersteil  Werke  mangelnde  hin  und  lassen  es  umso  bedauerlicher  ersche-incn.  4a 
der  Verfasser  es  hei  einem  Torsi»  der  äußeren  Ballistik  bewenden  ließ,  ib  * 
die  Ballistik  der  einzelnen  Bahn  mit  seltener  Eleganz,  Methodik  und  EnbtV- 
Uchkeit  behandelte,  welcher  Umstand  heim  Lesen  den  Wunsch  nicht  DU«* 
drücken  lagst,  au.« -h  andere  Abschnitte  der  Ballistik  im  Rahmen  dea  fia 
öeb&udes  behandelt  zu  sehen. 

Die  Aufjjfabensauvmlung  zeigt  die  weitgehendsten  Anwendungen 
Methoden  nm  8 i  ;>  •  <  i  und  ton  B  r  a  c  c  i  a  l  i  n i  S  c  i  p  i  on  e  ( Hodificathm  fc 
Siaccr8chen  Methode);  zudem  werden  in  den  Bereich  der  Aufgaben  gM»£» 
der  Kinfluss  dea  Windes,  die  Panzertheorie,  die  Theorie  der  TrenVahrachMi* 
Henkelt,  die  Theorie  der  hormrntalen  Bahnprojeetiou  (vornehmlich  Majewsikfc 
Methode);  auch  wird  eine  Exeursbn  in  das  Gebiet  der  inneren  Ballt  M  iL 
Unternommen,  um  mit  Sarraus  Formeln  und  deren  Modifikationen,  Äquiuta- 
beaiehungen  «wischen  den  Ladungsgewichten  verschiedener  Pulvarsurtan  ast 
zustellen,  um  einiges  über  die  C  a  1  i  b  e  r  f  r  a  g  e,  die  gegenwärtig  sehr  en  vogm 
au  bringen  u.  a.  f. 

Man  sieht,  der  Inhalt  lässfc  au  Reichhaltigkeit  nichts  zu  wünschen  fjbnj 
Aödt  müssen  Wir  der  Aufgabensammlung  —  die  doch  ein  ehemaliger  LehM 
schrieb  ^  den  Vorwurf  sowohl  einer  zu  weit  gehenden,  alei  auch  einer  fl 
geringen  Methodik  machen. 

„Zu  weit*   scheint  im*  denn  doch  die  Methodik  getrieben  zu  sein,  wm 
beispielsweise   &e    bestrichenen    Räume    mit    ballistischen    HilfstaMl« 
gerechnet  werden,  während  es  för  diesen  enorm  praktischen  Zweck,  weseoflk 
einfachere  und  ebenso  genaue  Methoden  gibt. 

„Zu  wenigu  Methodik  liegt  in  der  Anordnung  dor  Aufgaben 
Es  wäre  im  Sinne  einer  ballistischen  Erziehung  —  zu  der  der  Autor  btrufr* 
war  —  weitaus  rationeller  gewesen,  die  Elementar-  (Einzeln-)  Aufgaben  m* 
erst  systematisch  geordnet  vorzuführen  und  diesen  einige  complexe  Aufgabe 
anzuschließen,  um  zu  zeigen,  wie  die  einzelnen  Zweige  der  Ballistik  zu  gemeifr 
samem  Zwecke  harmonisch  in  einander  greifen,  d.  h,  wie  zielbewus=r  ■ 
arbeiten  ist. 

Dass  der  Verfasser  dem  Truppen-Officier  fast  nichts  bietet  ist  bedauernd. 

Die  Bemerl  Verfasser*,  es  seien  tum  Verständnisse   des  grtsM 

Theiles  des  zweiten  Werkes  nur  die  elementarsten  mathematischen  Kenntnis* 
noth wendig,  wolle n  wir  nicht  ernst  nehmen ;  es  sei  denn,  dass  er  ballistisch 
Automaten  erzieht  u  will,  die  nach  bestimmten  lieeepten  gedankenlos  arb*id* 
Zu  seiner  Ehre  seis  gesagt,  daas  er  ballistischem  Denken   fördern  will. 

Von  den  besprochenen  Werken  werden  mir  die  ballistischen  Bwiüfii 
Nutzen  ziehen  können  und  insofeme  auch  einen  beschränkten,  als  zumeist  nur 
englische  Maßeinheiten   berücksichtigt  wurden. 

Schließlich  mochten  wir  erwähnen,  dass  es  billig  und  coUegial  gtfirf** 
wäre,  die  hierländischo  Fachliteratur,  die  der  Verfasser  zweifelsohne  kennt» 
berücksichtigt  hat,  zu  erwähnen. 

Oberstlieutenant  N.  Ritter  ¥,   Wuicfc 


Bficher-An  zeige.  3 

Das  deutsche  Feld-Artillerie-Matcrial.  Von  K.  Wille,  General- 
major a.  D. ;  dritte,  völlig  umgearbeitete  Auflage.  Berlin  1890.  Verlag 
von  A.  Bath. 

Das  Buch  enthält  eine  ausführliche,  mit  vielen  Figuren  erläuterte  Be- 
schreibung des  gegenwärtigen  Artillerie-Materials  der  deutschen  Feld-Artillorie. 
Nur  bezüglich  der  Ausrüstung  der  im  Kriegsfälle  neu  hinzutretenden  Forma- 
tionen, dann  bezüglich  der  eingeführten  Granaten  C  88,  bezieh ungweise  Spreng- 
granaten, einer  neuerdings  eingeführten  Pulversorte  (Geschütz -Blättchenpulver), 
der  zum  Verfeuern  der  Patronen  mit  Geschütz-Blättchenpulver  dienenden  Schlag- 
röhren C/89  (Brandel)  und  des  für  Sprenggranaten  angenommenen  Doppel- 
zünders können,  wie  Fußnoten  besagen,  keine  Angaben  gemacht  werden.  Der 
Doppelzünder  C/86  für  Shrapnels,  dessen  Einführung  bevorsteht,  ist  gleich- 
falls noch  nicht  beschrieben. 

Aus  dem  reichen  Inhalte  des  Buches  bringen  wir  untor  Notizen,  Seite  8, 
das  Wissenswerteste  über  die  Adaptierungen  des  Materials  C/73  in  C/73.88 
und  über,  die  Neuconstruetionen  C788,  verweisen  aber  bezüglich  aller  Details 
auf  das  nach  jeder  Richtung  hin  vortreffliche  Original. 

Hauptmann  J.  Schubort. 

Geschichte  der  Kriegswissenschaften  vornehmlich  in  Deutsch- 
land. Erste  Abtheilung.  Von  Max  Jahns.  München  und  Leipzig. 
B.  Oldenbourg.  1889. 

Der  Aufforderung  der  historischen  Commission  bei  der  kön.  bayerischen 
Akademie  der  Wissenschaften  Folge  leistend,  hatte  Oberetlieutenant  a.  D. 
Jahns,  1880  die  Aufgabe  übernommen,  eine  Geschichte  der  Kriegs -Wissen- 
schaften zu  schreiben  und  trat  vor  mehreren  Monaten  mit  der  ersten  Abtheilung 
dieses  Werkes,  Altertlulm,  Mittelalter,  XV.  und  XVI.  Jahrhundert  umfassend, 
an  die  Öffentlichkeit.  Fast  1.000  Seiten,  deren  jede  von  bienenartigem  Sammel- 
fleiße  und  hochernsten  Studien  Zeugnis  gibt. 

Ein  solches  Werk  in  all'  seinen  Details  prüfen  zu  wollen,  könnte  nur 
derjenige  Kfitiker  versuchen,  welcher  selbst  ein  ähnliches  verfasst  und  das 
hiefür  erforderliche,  geradezu  immense  Quellenstudium  bewältigt  hat.  Um  fiQr 
letzteres  nur  einen  beiläufigen  Anhaltspunkt  zu  bieten,  sei  erwähnt,  dass  Ver- 
fasser des  vorliegenden  W7erkes  76,  Sago!  sechsundsiebzig  Sammlungen,  darunter 
an  österreichischen  Bibliotheken,  jene  der  Städte  Graz,  Innsbruck,  Linz,  Salz- 
burg und  Wien  besucht,  beziehungsweise  benutzt  hat. 

Ich  habe  das  vorliegende  Buch  im  allgemeinen  stichprobenweise, 
einen  Abschnitt  jedoch  eingehend  durchgesehen,  wofür  mir  eine  einschlägige 
Arbeit  eben  die  Gelegenheit  bot,  und  ich  muss  anerkennend  hervorheben, 
dass  ich  damit  eine  Fundgrube  in  militär-geschichtlichen  Fragen  kennen  ge- 
lernt habe. 

Und  als  solche  sei  denn  auch  das  Jähns'sche  Buch  wärmstens  empfohlen. 
Möge  dessen  Fortsetzung  von  dem  gleichen  Geiste  getragen  sein,  dieselbe  mit 
der  gleichen  Pietät  und  Gründlichkeit  bearbeitet  werden,  damit  das  ganze  Werk 
erfülle,  was  der  Anfang  verspricht.  Erst  mit  dessen  Abschluss  sei  ein  letztes 
Wort  hierüber  gesprochen.  Oberst  v.  Molnär. 


4  Bt  eher-  Aniaig«. 

Die  Photographie  mit  Bromsilbergelatine  und  die  Praiii 
der  Momentphotographie.  2.  giailieh  umgearbeitete  Auflagt 
II.  Band.  Von  k.  und  k.  Oberlientenant  Ludwig  Darid  und  Chaifai 
Scolik.  Halle  a.  S.  Wilhelm  Knapp.  1890. 

Der  vorliegende  II.  Band  dieses  Werkes  behandelt  die  wogmwdi 
orthoskiagraphische  Photographie,  das  ist  jene  Erfindung,  welche  es  &nili*H 
photographische  Bilder  heimstellen,  deren  Schattierung  vollkommen  den  I» 
nuancen  farbiger  Originale  entspricht 

Bekanntlich  gibt  die  Photographie  trots  ihrer  sonstigen  Treue  und  Wakr- 
haftigkeit,  gewisse  Farben  und  Schattierungen  derselben  nicht  in  den,  dm 
freien  Auge  erscheinenden  Ton  werte  wieder;  so  erscheinen  auf  dem  pfcoto- 
graphischen  Bilde  dunkles  Ultramarinblau,  Cobaltblau,  Violett,  vidi  hell«, 
dagegen  helles  Chromgelb,  Orange,  Mennigroth  etc.  fiel  dunkler,  als  in  Wirk- 
lichkeit. Diese  Erscheinung  macht  sich  überall  dort  in  unliebsamer  Wm 
stOrend  bemerkbar,  wo  es  sich  darum  handelt,  Bilder  zu  liefern,  deren  SehfoWft 
hauptsächlich  in  der  harmonischen  Tonabstufung  liegt;  Ölgemälde,  insbesonta 
solche,  die  durch  ihr  Alter  sehr  vergilbt  sind,  Landschaften  mit  vereduefa 
gefärbtem  Laube,  Costüme  etc.  etc.  verlieren  daher  in  der  photographLwlm 
Beproduction  oft  gänzlich  ihren  Charakter  und  werden  sogar  manchmal  ast- 
schieden  unschön.  Es  ist  somit  nicht  zu  verkennen,  dass  die  Beseitigung  dwm 
Übelstandes  von  großem  Interesse  für  die  Reproductionstechnik  ist  und  wirf 
in  dem  vorliegenden  Werke  in  sehr  übersichtlicher  Weise  all'  dasjenige  n- 
sammengefasst,  was  bis  zum  heutigen  Tage  über  das  Verfahren,  die  w- 
schiedenen  Farben  in  ihrem  richtigen  Helligkeitswerte  photographieren  n 
können,  bekannt  geworden  ist. 

Die  Verfasser  sind  durch  ihre  eigenen  reichen  Erfahrungen  auf  diesen 
Gebiete  in  den  Stand  gesetzt,  unter  dem  zngebote  stehenden  Materialo  nur 
das  wirklich  bewährte,  für  den  Praktiker  Taugliche  auszuwählen  und  sie  haben 
es  verstanden,  alles  mit  großer  Deutlichkeit  zu  erklären,  dem  Leser  sowohl  die 
Principien  des  Verfahrens  klar  zu  machen,  als  auch  ihn  über  das  Wesen  der 
Mittel  zu  unterrichten,  durch  welche  der  angestrebte  Zweck  erreicht  wird.  Sie 
haben  dabei  jede  zu  weit  gehende  theoretische  Darstellung  vermieden  und  auch 
alles  Unbedeutende  fortgelassen,  dafür  aber  dem  Notwendigen  desto  größeren 
Raum  gegönnt. 

Besondere  Berücksichtigung  haben  die  Ery th rosin-Platten  gefunden,  welche 
thatsächlich  bisher  die  besten  Resultate  liefern  und  daher  wohl  hervorgehoben 
zu  werden  verdienen.  Vortrefflich  gelungene  vergleichende  Spectralaufnahmen  tob 
V.  Schumann  in  Leipzig  unterstützen  die  Ausführungen  der  Verfasser  und  bilden 
eine  sehr  schätzenswerte  und  instructive  Beigabe.  Auch  die  übrigen  Beilagen  des 
Buches,  so  das  Porträt  der  Frau  Erzherzogin  Maria  Theresia  (eine  Heliogravüre, 
hergestellt    nach    einer  Aufnahme    von  Ch.  Scolik)  sind  sehr  zu  loben. 

Die  beiden  letzten  Abschnitte  des  Buches  über  Missorfolge,  deren  Fr- 
sachen  und  Abhilfe,  dann  Sammlung  von  Recepten  sind  für  den  ausübenden 
Praktiker  recht  wertvoll.  Den  Abschluss  des  ganzen  Werkes  wird,  wie  vir 
boren,  der  demnächst  erscheinende  JII.  Band  bilden,  welcher  ausschließlich  die 
Moment  Photographie,  also  eines  der  interessantesten,  auch  dem  Laien  nfclrt 
mehr  gleichgiltigen  Gebiete,  behandeln  wird.  Dr.  Wächter. 


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I 


Tasi  h  «n  b  uc  h     für     die     Feld  -  A  r  tili  erie    v..n     Premier*  Lieutenant 
W  e  r  D  i  g  k,    7.    Jahrgang;.    Verlag    von    E.  S.    U  i  1 1 1  *  r,  6  Sohn. 

Das   genannte  Taschenbuch    kommt,    nach  Inhalt    und  Umfang  unserem 

I Barbara-Taschenbuche  gleich.  Über  das  Feld-Artiüeriematerial  ist  darin  wohl 
nichts  xu  finden,  nur  unter  dem  Titel  „Das  Material  zum  Schießen"1  kommt 
lim  Auf/ählung  der  im  Gebrauche  stehenden  Geschütze.  Munitions wagen 
nnd  der  Munttionssorteu  vor.  Bei  der  Besprechung  des  Schieb\-erfahrens  wird 
stets  der  Einflussnahme  des  rauchlosen  Pulvers  gedacht;  diesbezüglich  W 
Üeut  auch  eist,  bei  den  Erdarbeiten  vorkommende  Bemerkung  besondere  Be- 
achtung; es  heißt   da: 

„Bei  trockenem,  sandigen  Boden,  ist  in  allen  Fallen,  wo  sich  eine  Brust- 
rehr  aus  frischer  Erde  vor  dem  Beadttttae  befindet,    eine    dichte    Belegung 

selben  mit  Basen  oder  Strauchwerk  nnerlasslich,  i 
soviel  Staub  aufgewirbelt  wird,  dass  dtf  Ynrtheil   des  rauchschwachen  Pulvers 
reo  geht. 

Deshalb,    wo    Käsen    und   dergl.    zur    Befestigung    der   Brustwehr    nicht 
mfaaaden,  fem  4*r  Herstellung  einer  Brustwehr  vor  dem  Geschütze  Oberhaupt 
en.u 

Als  Grundsatz  für  Erdarbeiten  gut:  in  erster  Linie  Deckung  >nn- 

tcbafl  und  ö;  an  n-< ••  li  Zeil  vorhanden  Ist,   am  wag  des 

streben*   Der  ersten   Forderung   entaj dien   schon   die    .Mann- 

afts  graben*,  der  letzteren  die   rG  es  c  h  fitz  eins  c  h  n  i  t  1 

tfaon&chaftsgriben  werden  beiderseits  des  auf  natürlichem  Buden 

//  von  den  Lafetten  wänden  entfernt,  angelegt,    und    hiebei    die 
den  Aushebungen  gewonnene  Erde  unmittelbar  vor  afO'6tn  II  h« 

Dp  haben,  oben    gern»  H    Länge    und    2m    Breite,    und 

>t    bis    Qbm   vertieft,    dann    unter    gleichzeitiger    Anhrii- 
aer  Sitzstufe  an  der  vorderen  und  einer  Trittstufe  an  der  hint  hung 

auf  VQm  Tiefe  gebracht. 

Bei  den  Geschützeinschnitten  wird  Sie  Mlfl  zuerst  bis  auf  0*25*n,  dann 
Qr6m  Tiefe  versenkt 
Die    Friedens- Präs*' uz  st. irke    des    deutschen    Heeres    für    die    Zeit    vom 
her    Ismo  bil   zum    MÄrz   1894   wird  —  auf  icb  der   Einjahrig- 

eiwilligen  —  mit  486.983  Mann  angegeben, 

[>;i^  Beer   gliedert  sich  in  53*  Bataillone  fnfaaterie,  fronen 

mllerie,  434  Feldbatterien,  :»l  Bataillone  FuU-  (1  Artillerie,  20  Ba- 

llone Pionniare  und  21  Bataillone  Train. 

Die    sonstigen    auf  den   praktischen    Dienst    bezugnehmenden    Notizen 
naturgemäß    d»n    speciellen    deutschen  Vorschriften    und   Einrii  ht 
echmmg,    und    kann    daher    das    Taschenbuch    zu    einer    diesbezüglich 
Orientierung  gewiss  nur  die  besten   Dienste  leisten. 

Hauptmann  J.  Seh  ubert 


8 


B  Ü  c  h  6  r  -  A  ti  2  e  i  g  e. 


Handbuch    för    Einjährig  -  Freiwill ige,    B 

As  ji  ira  nten    und  Offi  eiere-  urlaub*  udet  d*r 

Feld-Artillerie.  Bearbeitet  ?on  Abel.  Oberst  und  Cammmadeuf  4» 
Groüherzoglicb  hessischen  Feld-Artillerie-Kegimentes  Nr 

\uflage.  Berlin   1890.  iittler  £  8ohn 

landbuch,  welches  mit  Genehmigung  4««  KduigUch    prsalHinW 
ünieidriuflts    verfasst    wurde,    bezweckt    den  Einjährig-Fi 
Min<*  Zusammenstellung  der  för  sie  in  ihrer  Dienstsphäre  notliwemhgtn  u»4  a 
den    verschiedenen    Dienstbuch**™    Deotachla&ds    zerstreuten  Instruction«  aal 
die  Hand  zu  geben. 
zerfallt  in   7  Theile,  u.  zw. 
1.  TbeiL  Heeren  Organisation, 
&       „       Garnisonsdienst, 

3.  „       Innerer  Di») 

4.  „      Bewaffnung  und  Ausrüstung 
5-       v       Ausbildung, 
G.       h       1  «dddienst 
Außerdem  sind  dem  Handbuche  mehrere   Anlagen,  darunter  die  Sehe** 

tafel    für    die    schwere    Feldkanone    C/78,  beziehungsn  d  tm 

rüste    über    ein    geüw  htsniaßiges    SchieDen,  in  mehrfa*  isferüfw 

endlich  ein  alpbabetischea  Sachregister  beigefügt 

Uli   sorgfältig  zusammengestellte  Werk  erfüllt  bestens  den    angestrebte 

Zweck;  im  folgenden  sollen  nur  die  wesentli  *ög*  •' 

ireriTOlIen   Handbuches  besprochen  werden. 

Dadurch,  dass    jeder  Theil    in  Abschnitte    gegliedert  scheint  I* 

Orientierung    im    Buche    wesentlich    erleichtert,    und    der    Gebrauch    deaaehW 

bequem.    Der  Verfasser    begnügte    sich    keineswegs    nur    «li~    bindend 

«chriften  zu  citieren,  sondern  erläutert  dieselben  vortrefflich  dort,  wo  es  aet^ 
ig  erscheint  um  Zweifel  zu  beheben;  auch  findet  mau  im  erstell  Tatih 
achtel    Beispiele    aus    uVr    Kriegsgeschichte    angeführt.    Durch 

erscheint  das  Studium  solcher  Partion  uicht  nur  anregend» •? 
d«D  Patriotismus,  starken  die  Treue  und  IP 
ad   eifern  zur  Nachahmung  an, 

Be  irird  beispielsweise  auf  den  Seiten  4  und  5  der  hohe  W 

'l-ii   die  Institution   der  Einjahrig-Freiwilligen  bezüglich  der  all 

des  Wohlstand**   und  der  patriotischen  Gesinnung   der  de 

in   sich   birgt.    Punkt   c)    auf  Seite    10    fordert  Muth    bei  allen    P 

betten   und  Tapferkeit  im  Kriege  vom  Soldaten 

gewählte    kr  Beispiele.    Ähnliches    find 

sie. 

Saite    118  sind   die    wiel                                                       1  unkt 

ihnen    und    l\  li   nuthwendig  sind,   enthalt 

Dem    l    ]  iiung  und  Ausrüstung,  wur              Wondri 

falt  gewidmet.    Da*  gemeinsame  Merkmal   d  u  Heerta  eis» 

rauchfreien,  richtiger  rauchschwachen   I*                                    <urn-* 
*hnt. 


Bücher-Anzeige. 


Auf  nicht  ganz   7   Seiten  behandelt  der   J  l    Msrhiiitt  in   o»ncisor  Form 
-anitätswesen  und  die  Gesundheitspflege. 
Der  22.  Abschnitt  bespricht  die  Behandlung,  Gesundheitspflege  und  dif 
Krankheiten    des    Pferdes    (hierbei    sind    auch  die  Infections-Krankheiten,  dem 
Zwecke    des  Buches  entsprechend  erörtert),   weiters    die  Ausführung  tierärzt- 
licher Verordnungen,  die  Futtergattungen  und  das  Getränk  des  Pferd 

Der  24,  Abschnitt  ist  der  Schießlehre  gewidmet;  aus  derselben  * 
er  Reihe    nach    vorgeführt:    Die  allgemeinen  Erklärungen,    die    die  Flugbahn 
gestaltenden  Kräfte,  die  Flugbahn,  die  Treffähigkeit  der   Feldgeschütze,  äußere 
Sinwirkungen   beim  Schießen,    die    Scbusstafeln,    Wirkung   der  Geschosse,    die 
Wirkung    der    Pulvergase    auf   das    ei.,  -chütz,    die  Schießregeln    u.    zw, 

|«  Srhießen  gsgen  freistehende  Ziele.   2.  Schießen   |  h  bewegende  Ziele, 

SchieÖen  unter  besonderen  Verhältnissen  u,  *w. :  a)  SehieüVn  bei  ichwi 
»baehtung;  b)  Schießen   auf  kleinen  Entfernt!  u^n ;    o    Schielen  gegen  ver- 
Ziele;   d)  Schießen  g*  uftballons;    und  e)  Schießen  bei 
)uiikelheit.  4.  Anhang.  Schießen   mit  Slirapuels  ohne  Doppelzünder, 

Der  25.  Abschnitt    handelt    von  der  Ausbildung    im   Schießen  und  wird 
appiert    in    das    Rkht.n,    Beobachten,    die    Feuerdisciplin,    das  Eutfernu 
zen  und  die  Ausübung  tob   S<  hi<  lUibungen. 

DlK  00t,   Ai'srhuitt  bespricht  das   Gefecht;    hiebe!    beschränkt    sich    der 
sser  auf  die  Anführung  und  Erläuterung    des    taktischen  Theib 
Schlund  NBgef&hrtea  Exercier-Reglem< 
Die    Skizzen    auf   den    Seiten  410    und  413  lassen  ♦ntiuhm^n,    welche 
mng   und    welchen  Flächenraum    fahrende   oder  n  it-mli     Batterien  am 
Friedens-  oder  Kriegsstand  im  Bivnuac  einnahmen.  Der  32.  Abschnitt  behandelt 
die  Geschützeinschnitte  im  Feldkriege. 

Dem   Autor    ist    es    in  jeder  Hinsicht  gelungen,    das  reiche  Material  zu 

sammeln  und    bei    gebotener    Kurze,   übersichtlich  zu  ordnen.     Den  Einjährig- 

•i  willigen  und  den  Reserve-Officiers-Asjtirant.n  Deutsch!.  treffliches 

Handbuch,  wird   es  auch  für  Bernfa-Offi eiere    der    Feld- Artillerie  Pimtnfhilldfl 

Ijwiss  ein  vorzügliches  Nachschlagebuch  bilden, 
Hauptmann  Josef  Kozäk. 
i 


r&s  machen  wir  mit  Helgoland?    Hit  Antwort    auf   die    Frag» 

Admiral  Batsch  im  Octoberheft  ttor  „Deut  sehen  Knndscliau"  von  1890, 
„Helgoland    fest   oder   —  sichert   von  Rein  hold  Wagner»    Ol 
lieuteitant  a.   D. 


Reinhold    Wagner    tritt     in    dieser    Broschüre    der    v.»m    Admiral 
b    rertretenen  Ansicht    energisch    entgegen,    dass  die   von   Deutschland 
erworbene  Insel  Helgoland    nur  dann  einen  militärischen  Wert  für  die 
putsche  Heeresleitung  in  einem  künftigen  Kriege  haben  könne,  wenn  die 
Schlacht  Hott«'    bis    dahin    eine    derartige  Stärke    erlangt    hätte,    dass    sie  j 
gegnerischen    überlegen    wäre.    Nur    in    einer    überlegenen    Schlachtflotte    will 
niral  Batsch  das  Mittel  anerkennen,  um  ein  bef<  Helgoland   1,  g 

rjffe  zu  sichern,  2.  vor  der  Gefahr  zu  schützen,  von  jeder  Verbindung  mit 
em   Festbinde  abgeschnitten    zu  werden,    und    3,   überhaupt  Stand  zu 

tzen,  seine  „Kriegs Wirksamkeit u   zu  entfalten. 


}  o  ber-Anieig c, 


Bat  seh  kommt  zu  dem  Schlüsse,    da 
England  zurückzugeben,  wenn  die  von  ihm  zum  Schul  er  Insel 

Sterte  Srhlarhttlotte  nicht  geschaffen   werden   sollte. 

Olmrstlieutenant    Wagner    ist    nun   in  der  vor  bfire  te 

Ansieht,    dftBS    ein    befestigtet,    für  die  Dauer  eines  Jahres   mit   Proviant  ml 
Munition,   für  eine  Besatzung  von   1.000  Mann  genügend  e  Hflgeiiai 

einer  besonderen  starken  Schlacht  flotte  zu  seinem  Schutze    nicht   bedarf,  im 
diese   Insel  unter  den  vorausgesetzten   Fiuständen  vermöge  ihrer  ge< 
Lage    und    cigcnthümlichen    Terrainbesrhaftenheit    nicht    nur    sl 
sich    selbst    gegen    ein*1    feindliche    Flotte    erfolgreich    zu    verthei 
man    vielmehr    von    Selgoland    aus    auch    m  ein   wird,    mitbil: 

tragender    Geschütze    und    ausgiebigster    Verwendung    von   Torped 
Mündungen  der  Jade,  Weser  und  Elbe  vollständig  zu  beherrschen. 

Die  Otfthr,  die  Verbindung    mit  dem  Festbinde   zu  a,   wiw  fr 

Selgoland  urasoweniger  zu  furchten,    als    die  «im 
rnsel    sich    mittels    optischer   Signale   stets   einer  Heeresabtheilnng   art 
t.iiellh  h   DUM  hon  konnte. 

Inwieweit    die    originelle  Art   der  Schaffung  bomben«  rkftriU 

für    Besatzung    und    Vorräthe    durch    Aussprengungen    in    dem,    das 
Helgolands    bildenden  Felsetock    durchführbar    wäre,    darüber    inflsst 
eingehende    Studien    berufener    Fachmanner    erst    Aufseih 
Art    der    Befestigung    und    Armierung    der    Insel    ist 
Wagner —  dem  geringen  Umfange  der  vorliegenden  Broschüre  ents] 
ziemlich  fluchtig  und  nur  ganz  allgemein   behandelt. 

Immerhin    ist  es  für  den  Militär  interessant,  dm   rmdltotateo, 
dem    vorliegenden    Falle    ganz    entgegengesetzten   Ansichten    über    die  Art 
Verwertung    eines   militäriseh   wichtigen  Punktes  zu    i 
BpeoteUfi   Frage    ober    die  Maßnahmen    zur  militarisc!  rung  Bei? 

allerdings    nur    für  Deutschland    selbst    acutes  Interesse    haben    kann.   Es 
übrigens  anzunehmen,  daas  auf  diesem  Gebiete  noch  mehrere   interessante  1 
orterungeu  folgen  werden.  Hauptmann  FriedeL 

Die  europäischen  Heere  der  Gegenwart.  Von    Herr  man* 
i  Fortgesetzt  v<>n  Hans  von  Trützs  chler.)  Heft   XXVI J  i 
Rathenow,  Verlag  von  Max  Babenzien   1 889  und   1  - 

Die  vorliegenden  Hefte  i  in  zwei   Bfi.ndc.hen)   enthalten    alle 
welche    im   Laufe    der  Jahre  1888    und   1889    in   der  Organisi 
rüstung    der    verschiedenen    Armeen    eingetreten    sind.    Hindurch    erfahren  fa 
vorhergegangenen    Hefte    des   Vng t'schen    Werkes    eme    wertvolle    Brg. 
durch  Wort  und  Bild,  sodass    sich  jeder  der  vielen,    nicht  aus   ufficie 
dahef     zumeist      Betraten     Studien      über     fremdländische     He.resvefb 
schöpfenden    Of II eiere,  diesbezüglich    ein    ausreichendes  Bild   hierüber 
kann,  zu  dessen  Vollendung    indess    noch   die  Schilderung    der  iü< 
militärischen    Thatigkeit    im    Jahre    1890    tioth  wendig 
lässt  übrigens  die  rührige   Verlagshandlung  ohnehin  nicht  war 

Hauptmann    floliner 


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9 


li  <"    G  |  o  tu  e  trie    des    Punktes,    d*r    Qerftdtfl    u  u  il 
schnitt-       nach     neueren    Methoden    darbest-  n     Adolf 

Hanner,    ordentlicher    Professor    der    MnÜhematäl  und    k, 

technischen  Militär- Akademie  in  Wien,  Mit  127  in  den  Ti  cbteo 

ren.  Prag,   1891.  Verlan  von  H.   pominicus.  Tb.  Gruss. 

Prafes&Gf    Haniu-r,    der    sich    seinerzeit  lietilich    der    rein 

tpplxcal  hen   llichtung    —    dem    Maschinenbau   —  widmete,    wurde 

ach    geiner    Berufung    an    die  k.  und  t  technische  Militär-Akademie,  infolge 
Lnderung    des  Lehrprogrammes,   gänzlich    in   die  m. 

drängt,    in    die    er   rieh,    mit   der    ihm   eigenen,  durch  die  Liebe  zur  Wissen- 
baft  getragenen  Energie  vertiefte. 

Die    vorgängige    BeochftftigUBg    mit    einem    Zweig 

■l'ten,  der  seine  Nahrung  auf  fast  allen  Gebieten  der  mathemati- 
ad  naturwissenschaftlichen    Disciplinen  schöpft,  erscheint  gegenwärtig  außer- 
ientlich  wertvoll,  weil  die  Mathematiker  —  die  von  ihnen  vertretene  Disriplü) 
Is    8  <k  ansehend  —  langsam  Ziel  der  mathematischen 

Forschung  aus  dem  Auge  V&rlleren,  während  man  doch  nicht  vergessen  Boll 

gerade  die  größten  Förderer  der  Analysis  die  größte  Befriedigung  in 
Anwendung  fanden  und  durch  diese  zur  weiteren  Entwicklung    der    r» 
vielfache  Anregungen  erhielten,  weil  man  wusste,  was  und   ftrftSti? 
inliegendes  Werk  ist  die  Frucht  eingehender  und  umfassender  Studien 
und  verfolgt  der  Verfasser  nebst  den  in  der  Vorrede  an-  i  —  übrig 

in  allen  Vorreden    mehr    oder  minder  typisch  zum  Ausdrucke  gelangenden  — 
Zwecken,  gewiss    auch    und    vielleicht    vornehmlich    den    Zweck,    sich    d 

tischen  Welt  voraus  teil  eil;  denn  wie  wäre  es  sonst  zu  er- 
l&ren,  dass  der  Autor  seinen,  für  die  Anwendungen  gewiss  hoch  entwickelten 
in  in  geradezu  gewaltsamer  Weise   unterdrückte. 

Im  i  Abschnitte  werden  die  elementaren  Hilr-T'Mu'ln  ♦ntwickelt 

id  die  Grundbegriffe  erläutert ;  der  z  w  e  i  t  h  n  i  1 1   umfasst  die  pnjeetö- 

u  trie,  der  dritte  die  allgemeinen  Untersuchungen  über  Kegelschnitte, 
idlkh  der  vierte  die  Kegel  sc  hnittsbQschel  und  die  Kegelschnitts^ 

l>"r    Inhalt    des    Werkes    repräsentiert    eine    logisch    aufgebaute 
Erlegung  eines  Zweiges  der  mathematischen  Wissenschaften,  der  sich  in  den 
o  Jahrzehnten    aus    den    lange  Zeit    verstreut  schlummernden  Keimen  zu 
aem  gewaltigen  Gebilde    entwickelte,  da  —  durch  den   unsagbaren   Keil 
..Hut;  ms  hervorgerufen  —  di  der  analytischen  Q 

sogenannt   mo  d  ♦*  r  n  »•  n    Sinne   zu   einer  Art  mathematischen  Sport  wurde, 
Der  unzweit  liegt  in  dem,  mit  der  geon  lung 

ad    der    DiscüBflion    an     derselben    verbundenen    unerbittlichen    Zwange    zur 
fischen    Folge    der    Gedanken,    in    der    kaleidoskopartigen   Entstehung 
metrischer    Gebilde    durch    entsprechende    Gruppierung    der    Elemente,    endlich 
arin.  dasB    das    unendlich   Grolle    ebenso    irie    das   unendlich   Kleine,  das  un- 

ndiirii  Peru«  und  selbst  das  imagin.  seenpaflen  in  4en  Bw 

tellungeu  gerückt  sind. 
I'aruui    ist    auch    die    analyt  trie    in    der  Hand  pädagogisch 

eschulter    Lehrer    eines    der    wirksamsten    Instrumente    für    die  Schulung  des 
'^thematischen  Denkens. 


10  Bücher-Anzeige. 

Hanner  hat  die  ungewöhnlich  schwierige  —  nur  von  dem  Eingeweihten 
zu  würdigende  —  Aufgabe  unternommen,  das  bis  zur  Unübersichtlichkeit 
angewachsene  Material  zu  sichten,  zwischen  den  bei  Behandlung  der  Problew 
auftretenden  extremen  Standpunkten  —  dem  graphischen  und  dem  rechnenden  — 
zu  vermitteln  und  hiedurch  ein.  allumfassendes  und  doch  nicht  zu  umfang- 
reiches Werk  zu  schaffen,  nach  dessen  Studium  man  in  jedem  der  großem 
Werke  sofort  und  überall  die  Orientierung  findet:  ein  Werk,  welches  das  g*- 
sammte  Gebiet  der  analytischen  Geometrie  in  der  Ebene  gewissermaßen  mit 
einem  Blicke  überschauen  lässt. 

Mag  man  vielleicht  mit  mancher  Art  der  Beweisführung  nicht  einre- 
standen  sein  —  es  ist  ja  auch  in  der  Mathematik  vieles  Geschmacksache  — 
mag  man  finden,  dass  eine  kurze  Darlegung  der  Coordinaten-Systeme,  der 
Theorie  der  höheren  ebenen  Curven  und  der  graphischen  Auflösung  tob 
Gleichungen  dem  Werke  zum  Vortheil  gereicht  hätte:  Bei  der  Beurtheiiin? 
kommt  wesentlich  der  logische  Aufbau  inbetracht,  dem  gegenüber  kleinliche 
Details,  ein  Plus  oder  Minus  wenig  bedeuten. 

Von  diesem  höheren  Standpunkte  hat  H anner  seine  Aufgabe  glücklich 
gelöst;  er  hat  ein  nützliches,  zeitgemäßes  Werk  geschaffen,  dem  eine  grofc 
Verbreitung  zu  wünschen  wäre. 

Die  sachliche  Seite  berührend,  will  ich  bemerken,  dass  in  keinem  k 
mir  bekannten  Werke  das  Princip  der  Beciprocität  so  strenge  dmtl* 
geführt  ist,  wie  in  dem  Hanne  r'schen :  es  ist  der  rothe  Faden,  der  dtt- 
selbe  durchzieht. 

Weil  H  a  n  n  e  r  den  Schwerpunkt  in  die  Beciprocität  legt,  so  will  kk 
bemerken,  dass  die  Bezeichnungen  „Durchschnittspunkt  zweier  Geraden",  „Dnrch- 
schnittsgerade  zweier  Ebenen u  zweckmäßig  durch  „Verbindungspunkt  zweiff 
Geraden u,  „Verbindungsgerade  zweier  Ebenen  u  zu  ersetzen  sind.  Dies  mein*1 
aus  dem  streng  reeiproken   Standpunkt  abgeleitete  Ansicht. 

Nach  so  viel  Lob,  mag  der  Herr  Autor  mir  auch  erlauben,  leise  W.tf" 
des  Tadels  erklingen  zu  lassen. 

Zunächst  muss  ich  dem  Ausspruche  in  der  Vorrede  entgegentreten 
dass  dieses  Werk  ein  Lehrbuch  ist;  es  enthält  meines  Erachten? 
nur  das  Material,  aus  dem  sich  ein  Theil  eines  guten  Lehrbuches  für  di? 
technische  Militär-Akademie  machen  ließe. 

Hiezu  hat  Professor  H  a  n  n  e  r  —  seiner  früher  streng  applicatorisoba 
Richtung  entsprechend  —  gewiss  die  beste  Qualification ;  denn  ein  Lehr- 
buch soll  stets  den  Sinn  auf  die  Aufwendungen  hinüberleiten,  was  nur  dnrck 
Vorführung  recht  zahlreicher,  schicklich  gewählter  Beispiele  möglich  ist. 

In  unseren  Schulen  werden  Realstudien  betrieben ;  da  ist  die  Mathematik 
nicht  Selbstzweck :  sie  ist  die  groiio  Dienerin  auf  dem  Gebiete  der  angewandte» 
Wissenschaften. 

Außerdem  wäre  —  meines  Erachtens  —  bei  einem  Lehrbuche  der 
historische  Aufbau  einer  Erwägung  wert;  Vater  Cartesius  verdient  ntfk 
einen  größeren  Raum:  so  empfehlend  ferner  für  das  Werk,  mit  dem  Hanner 
sich  zuvorderst  repräsentieren  wollte,  die  durch  das  Princip  der  Beciprocitö 
/.um  Ausdrucke  gelangende  starre  Methodik  sein  mag,  so  schädlich  half 
ich  vom  pädagogischen  Standpunkte  —  der  doch  Beweglichkeit  des  Geistes 
und    d  i  r  e  c  t  e  s    Anfassen    des    Problems    erheischt  —  eine   zu  weit  sehend'. 


Bücher- An*' 


II 


%    geradezu    v  in    Reicher  V\ 

tulir*Mi     kann,    wie    der 
*o  rm 

ich    bemerken.  d*ae    Hanner  —  dem  Zug 
'ii    Z*«if    folgend  —  vielmehr    ein    übriges    gethan   hat,    und    ftfl   ndn 
ichen    einer    I  Tnrttutung  der  ai 
lit  Formeln    —  wahrlich  nicht  zum  Nu« 

.la  !  wie  schwer  ist  doch  der  goldene   Mir 
iu    darf   bei  Jüngern    der  Mathematik    nicli! 
••In  ;n|ui\aknt  mit  dem  Geiste  derselben  sind. 
Man    ioubs    vielmehr    im    Auge    bebauen,    dass    Formeln    geistUhim 
Aen  kniim-n.  dass  hinter  einer  Fonmdtlut  gu  i.fi   büm  bedenkliche 

gähnt,  und  dass   —   Laien    gegenüber   —    Formeln    leid«- 
siucht   werden,   di^  Kleinheit  eit   von  Oedanfc 

genübfiT   der    Tyrannei    der   Formeln    war    die    synthi 
gesunde    und   natürliche    Beaction.  M    iu    verkennen 

hei  Festhaltnng  des  entg«  —  Vermeidung  aller 

IAb   -     tagowodi   Auswüchse   kaum    7u    vermeiden    sind,    denn    ■■ 

Freunde  dea  oft  bo  berechtigten  Anechanungsbeweifles,  auf  phi  lo- 
ben St#il^^n  eiuherschreitend,  gar  häufig  mn  Worten  sehr  wenig 
verwenden    manch«*  Analytiker    modernster  HScto(  rbares 

Linien,  um  eine  Kleinigkeit  zu   beweisen! 
All--   E  ial  von  Beiladen,  der  gesunde 

tischung  der  graphischen  und  rechnenden  Methode:  die  Mathematik  voll  ge- 
rilWoroiTißfin  einen  gesunden  Menschenverstand  höherer  Ordnung  scharten:  Irrt 
io  ab  von   diesem  Wege,  dann  Bcfeadi  dir  als  sie  nützt! 

Oberstlieutenant  Nikolaus  Kitter  v,  Wuich. 


I    eanons   en  Bei  ff  iq  u  e.    ( E  >■■ 
formte  beige,   1fr   annie,  189Ö,   Tome  I.)  Gant,  Im/  Ah- 

noot-Braeckman,  Ad  Hoste,  Suee*  Marchi  mm  yraw,  0 

inliegendes    Büchlein    entrollt   —    nicht  ganz    leidenschaftslos  —  »-in 
eressantes    Bild    des    ungewöhnlich    langen    und    harl  dar 

elgiaclon   stahl-lmliLstr!  ü   det  Qaaelladtffl   ßockerill,   gagtn  die 

manchem   Erfolg  (Ausrüstung  der  Feld-Artillerie)   gekrönte  OonoUTBOJ 
nichtigen  Weltfirma  Krupp. 

Dieser    Kampf,    dessen    Spitze    vornehmlich    gegen    die    —    tk    IV 
ipp    vermeintlich    protegierende  —  /«'richtet  war.  hatte  anfang- 

ich   einen  latenten  Charakter»  nahm  aber  agressive,  ja  herausfordernde  Fon 
als    durch    die    beabsichtigte    Modernisierung    der    Featungse*  Ausrüstung 
Bestellungen  an  Artillerie-Material  in  Aasgicht  standen. 

M  dir   Kampf  —  wo  es  sich   um  wichtige  nationale  und  noch   mehr 
4?ate    Interessen  handelte  —  nicht  frei  von   Erbitterung  war,  —  dass 

rnl    herflogi  dass    endlich  die   Po  flatlBIIHl 

liger  ObjectivitÄt    verl  in    der    Xatur    des    Kampfes    gegense 

ranneintiidi  geeehftdigtei  Interessen;  —  allein  er  verliert  *; 
:    halber  für  nns  sehr  an  Interesse. 


l: 


BUcher-Anzeige. 


Es    3ei    demnach  zw  Charakterisierung  der  Zähigkeit  des  Kampf«! 
auf  die  Wandlungen  hingewiesen ,  welche    die  Frage  des   BohrmaUnaUf ' 
durchmachte : 

Anfänglich  eoncurrierte  die  Firma  Cockerill  mit  dem  Tiegel -Gd$s* 
stahl,  den  sie  —  angeblich  durch  die  Gleichgültigkeit  der  m&ßgal 
Behörden  veranlasst  —  bald  verließ,  um  sich  der  Pflege  des  B«sat«e 
Stahles  zuzuwenden,  dem  jedoch  ein  derartiges  Misstranen  entgegengeb 
wurde,  dags  die  Fabrik  sich  mit  Energie  auf  den  Martiti-SiemenesUk 
warf,  der  endlich  die  Palme  des  Sieges  errang. 

Mitbestimmend  auf  den  Entschluse  der  Regierung»  das  GescbtoTnat  ri 
durch    harmonisches    Zugammenwirken    der    Privat-    und    Staats-Etablisaemwt*  | 
zu    beschaffen,    mögen    auch    die    Angriffe    wegen    Vernachlässigung   dar  fffirt  i 
weltberühmten    und   ungemein   leistungsfähigen    Staats-Gießerei   zu   L&ttirfc 
sein,  die    nun   die  Aufgabe  hat,  die  von  der  Firma  CockeriÜ  unter  staiüirjitf 
Aufsicht  hergestellten  Bohlinge  zu  bearbeiten, 

Ton    ganz     besonderem    Interesse    sind    die    Ergebnisse    bezüglich  4*  I 
Widerstandsleistung  des  Martin- Siemens  Stahles,  welche  durch  Gewalt  |»rubn 
[firs    a    outrance)    mit    den    aus    diesem    Metalle    bereits    gefertigten 
(8*7 cm  Mörser,   12cm  Kanone,  15cm  Mörser,  15cm  Haubitze,   15cm 
dokumentiert  wurde* 

Die    bezüglich    dieser  Bohre  angegebenen  Baten,  namentlich  die  tfit 
L-  H" I  c  t e  (rendement  balis&zque)  und  die  Arbeitsleistangen  pro  k$  des  Mf* 
gewichtes  lassen  auf  eine  sehr  gelungene  Construction  schließen» 

Das  Programm  für  die  Gewaltproben  war  folgendes : 

Jedes  Geschütz  wurde  vorerst  einem,  eine  Serie  von  50  Schüssfü  w-  I 
fassenden  S  i  c  h  e  r  h  e  i  t  s  -  S  c  h  i  e  ß  e  n  ( 'tfr  de  »ectiriti)  unterzogen,  wotä 
das  ordonnanzmäßige  schwere  Gesehoss  mit  */, 0  Überladung  gesch>>« 
wurde.  Hierauf  erfolgte  die  eigentliche  Gewaltprobe  (tir  resütanet).  wob« 
man  durch  successrve  Yergroßenujg  des  Gewichtes  der  Pulverladung  öud  &* 
Geschosses,  ferner  durch  Anwendung  brisanten  Pulvers  die  Gasspatinünlifl 
bis  zur  gänzlichen  Zerstörung  des  Bohre*  steigerte. 

Als  Beispiel   sei  die  für  2*000  Atmosphären  construierte  12cm  Kam 
äuge  führt,    welche    bei   3.600  Atmosphären    keinerlei    Dimension*  -  Änderung  j 
aufwies  und  bei  einer  zufällig  auftretenden  Spannung  von  1 3.000  Atmospbin*  I 
noch  nicht  barst. 

Diese    und    analoge    Erfahrungen    mit   den    anderen    Bohren   lassen  d* 
außerordentliche    Qualität   des   Martin  -  Siemensstahles   und   namentlich  faul* 
große    Zähigkeit    erkennen,   —   eine   Eigenschaft    des  Bohrmetalls,  die  &H 
einst  vielleicht  eine  große  Bolle  zu  spielen  bestimmt  ist 

Bei  Darstellung  der  Ergebnisse  des  Präcisionsschießen  —  die  biffj 
übrigens  nicht  so  sehr  in  Frage  kommt  —  ist  die  gegen  die  Firma  Km  PF] 
gerichtete  Spitze  denn  doch  allzu  scharf. 

Die  Leetüre  dieses  interessanten  Büchlein  flößt  jedenfalls  hohen  Resptf* 
vor  der  Leistungsfähigkeit  der  belgischen  Industrie  ein. 

öberstlieutenant  Nikolaus  Bitter  v.  WoicL 


I 


Bücher-Anzeige.  13 

Thatsache  der  lenkbaren  Luftschiffahrt  und  ihre  Ver- 
wendung  für   Militärzwecko  von  A.  Z.  (Leipzig  1890.) 

In  dieser  Broschüre  wird  nach  Besprechung  der  hauptsächlichsten 
ö  für  die  bisherigem  Misserfolge  in  Bezug  auf  die  lenkbare  Luftschiffahrt, 
Mieswegs  neue  Idee  behandelt,  dass  zur  Lösung  dieses  Problems  die 
t  und  sonstigen  Eigenschaften  eines  größeren  Vogels  als  Muster  zu 
en  wären.  Es  folgen  nun  Betrachtungen  über  die  Construction  der  Flügel, 
das  Verhältnis  der  wirksamen  Oberfläche  zu  der.  dem  Luftwiderstande 
letzten  Vorderfläche,  die  Art  der  Flügelschläge  beim  Heben  und  Vor- 
gewogen, endlich  eine  Berechnung  der  Grenze  für  die  Möglichkeit  des 
ns  mit  Kücksicht  auf  die  Windesstärke. 

Aus  diesen  Betrachtungen  übergeht  der  Verfasser  zu  einigen  ganz  all- 
1  gehaltenen  Winken  für  die  rationelle  Bauart  eines  lenkbaren  Luft- 
s  und  bemerkt  schließlich,  dass  es  nach  Feststellung  der  angeführten 
ichen  nicht  schwierig  war,  ein  brauchbares  Fahrzeug  zu  construieren. 
lern  aber  über  dieses  Fahrzeug  und  die  damit  angestellten  Versuche 
weitere  Andeutung  fehlt,  so  darf  wohl  bemerkt  werden,  dass  die  vor- 
de  Broschüre  —  wenngleich  die  Ausführungen  einiges  Interesse  bieten  — 
ben  angeführten,  vielverheißenden  Titel  kaum  rechtfertigt. 

Hauptmann  A.  Schindler. 

uale  pel  condottiero  dt  truppe.  Vom  Hauptmann  C.  Marseil i. 
Turin  1891.  Druck  von  Vincenz  Bona. 

Das  weithin  bekannte,  von  Hauptmann  L  e  h  n  e  r  t  der  deutschen  Infanterie 
ste  „Handbuch  für  den  Truppenführer  u,  welches   bereits  die  5.  Auflage 

hat,  liegt  uns  in  einer  italienischen  Übersetzung  vor,  und  Hauptmann 
j  e  1 1  i  kann  auf  den  wärmsten  Dank  seiner  Kameraden  rechnen,  in  einem 
mpendiösen  Büchlein  die  Organisation  und  die  Thätigkoit  des  deutschen 
3-Heeres  im  Kriege  vorgeführt  zu  haben. 

Doch  noch  von  einem  anderen  Standpunkt  sei  dieses  Werk  betrachtet: 
Terfasser  kennt  nur  zu  genau  die  Müho  und  Zeit,   welche  zur  Erlernung 

Sprache  verwendet  wird,  und  wie  so  Mancher  das  weitere  Studium 
ben  entmuthigt  aufgegeben  hat,  weil  nach  Erlernung  unzähliger  Vocabeln 
iegeln  er  den  Vorsuch  wagend,  ein  Buch  militärischen  Inhalts  zu  übor- 
i  —  hier  auf  Formen  stieß,  die  ihm  kein  Wörterbuch  und  kein«  Grammatik 
Auflösung  brachte,  weil  eben  in  diesen  Dictionairen  und  Sprachlehren 
die  gewöhnliche  Umgangssprache,  wenig  oder  gar  nicht  aber  die  moderne 
rische  Phraseologie  behandelt  erscheint. 

Durch  die  eigentümliche  Anordnung  des  Stuffes  in  diesem  Büchlein, 
,  neben  dem  deutschen  Text  die  italienische  Übersetzung  gestellt, 
ies  für  alle  deutschen  Vocabeln  wenigstens  einmal  die  wörtliche  italienische 
ragung  im  Marginale  ausgeworfen  wurde,  hat  der  Autor  zugleich  ein 
>rbuch  zur  Erlernung  der  deutschen  Sprache  geschaffen.  Indem  der  Ver- 
,  seiner  Tendenz  entsprechend,  bei  der  jetzigen  rapiden  Entwicklung 
tlicher  Wissenszweige  speciell  die  Kenntnis  der  deutschen  Sprache  seinen 

23# 


14  Bücher^Anzeige. 

Kampfgenossen  ans  Herz  legt,  sucht  er  durch  dieses  Mittel  den  i 
deutenden  Schwierigkeiten  abzuhelfen.  Auch  von  diesem  Standpunkt 
Buch  als  gelungen  zu  bezeichnen,  worin  wir  gerade  das  Hauptverdi« 
Verfassers  erblicken.  Mögen  noch  weitere  Übersetzungen  dieser  folgen 
alphabetisches  Ordnen  der  Vocabeln  würde  dann  leicht  jenes  Wörtobn 
stehen,  welches  Alle  jene,  die  Sprachen  mehr  für  militärische  Fächer  gebi 
bis  jetzt  noch  so  sehr  vermissen.  Hauptmann  Panj? 

Almana ch    für   die    k.    und    k.    Kriegsmarine    1891.   Pola.  I 
mission  bei  Gerold  &  Comp.,  Wien. 

Das  kleine,  uns  wohlbekannte  Büchlein  ist  in  sein  16.  Lei 
getreten.  Als  ein  unentbehrliches  Nachschlagewerk  auf  maritimen  Gebic 
über  die  Grenzen  Europas  bestens  bekannt,  fühlen  wir  uns  der  Mfi 
hoben  —  man  verzeihe  die  oft  gebrauchte  Redensart  —  weiteres  Wi 
die  Adria  zu  schütten.  Immerhin  halten  wir  uns  verpflichtet,  unseres 
die  besondere  Rührigkeit  der  Redaction  dieses  Aimanachs  hervorzuheben. 
die  Strömungen  auf  seetechnischem  und  artilleristischem  Gebiete  a 
aufmerksamste  verfolgt  und  somit  in  jedem  Jahre  ihren  Lesern  stet* 
Neues  bringt.  Diesmal  sei  auf  Canet,  respective  dessen  Erzeugnis 
gewiesen,  welche  anscheinend  mit  jenen  der  Firma  Krupp  und  Arm« 
nicht  nur  ruhig  in  Concurrenz  treten  können,  sondern  sich  sogar  ansc 
über  jene  ein  Übergewicht  zu  gewinnen.  Im  übrigen  verweisen  wir 
Leser  auf  die  in  früheren  Jahren  in  unseren  „Mittheilungon"  erfolgt» 
sprechungen  dieses  Aimanachs  und  empfehlen  denselben  auch  allen  Ofl 
der  Landarmee.  Hauptmann   Pan*l 


Bflcher-Aoieige 


15 


mh   Feld-  und  Gebirgs-  Artillerien  der  europäischen  Sta 

im  Jahre  1890.  Bearbeitet  von  Josaf  Bj  Imhert,  k.  und  k.  Haupt- 
mann im  Ärtillerie^taliH  vom  Stande  des  technischen  und  administrativen 
XQitär-Cwnü&  Biefo  16  Figurentafeln,  Wien,  im  Verlage  bei  L  W. 
Seidl  k  Sohn.  1890. 

Ich   kann  das  vorliegende  Werk  mit  keiner  zutreffenderen  —  lei.l 

lißbrauchten  und  zuweiten  an  hohles  Schellengeläute  gemahnenden  —  Fhrase 

äßen,    als:   rdass    es    einem    wirklichen    und    nur   allzusehr  gefühlten  Be- 

ürfnisse    zur    rechten  Zeit    entgegen    kommt" ;   es  ist  ein  Wrerk,  dessen   Ym- 

refflichkeit    nur    durch    die  Bescheidenheit    seines  Auftretens  überboten   wird; 

dessen    schlichtes  Kleid  lüsst    kaum  jahrelanges  Mühen  und  Eingen  erkennen, 

Das    Bedürfnis    sprach    sich  —  SJ  -    der   vielen  von  einander 

abweichenden,  ja  selbst  einander  ausschließenden  Angaben  —  in  dem  allseits 

eiußerten  WTnnsche  aus,  endlich  einmal   einen  verlässlichen   t  agt» 

ehelf   zu    besitzen,    der    sämintliche,    in    den  verschiedensten  Dienstessphären 

rissenswerten  c  o  n  s  t  r  u  c  t  i  v  e  n   und  organisatorischen  Daten  in  über- 

ichtlieher  Weise  vor  das   Auge  führt. 

Der  Titel  sagt:   „im  Jahre   1890". 

Dies  hat  doppelte  Bedeutung :  E  ist  für  die  weitere  Registrierung 

ior  Tb&ts&ehon,    also   für  die  Evidentfflhrung  eine  verlässlich«  chronologu 
mid    zugleich    sachliche    B&sifl    gogclNIj    andererseits    ist   das  Jahr   1990  für 
ien    Entwicklungsgang    der    Artillerie    gewissermaßen    ein    kritisches    und 
rliält    dadurch    das    Werk    einen    historischen    WTert,    dass    es    den    Aus* 
estaltungsprocess    in    einem    wichtigen    Wendepunkte    fixiert,    wobei    es  nicht 
nterlässt,  die  Keime  des  nun  sich  ankündigenden,  dem  unerbittlichen  histori- 
chen Kroiipmesse,  d.  i.  dein  Naturgesetze  des  Vergehens  und  Werdens  theil- 
reise  sieh  Agenden  Entoricklingqpiifti  bloßzulegen;  Das  Streben  nach  Ein- 
i  e  i  1 1  i  c  h  k  e  i  t    bezüglich    Caliber    und    Munition,    ferner   das    Streb 
einem  präcisen  Wurfe,  nach  Erhöhung    des    Gescboss-E  ffec  tos, 
lach    einem    rauch  schwachen    Scfciefipripa  H  el  eben    Be- 

rebangao   jenes  nach    Erhöhung    der   Feuers  chue  11  igkeit   auf  dem 
?*uße  folgen  dürfte. 

Abgesehen  von  dessen  Verlässlichkeit  —  dem  Hauptwertmesser 
iiner  compilatorischen  Arbeit  —  ist  das  Werk  ein  unö  bertreff  bares  Muster 
Qr  &  Anlage  analoger  Darstellungen,  was  den  Wunsch  nicht  unterdrücken 
sst,  etwas  Ähnliches  für  die  schweren  Geschütze  zu  besitzen  —  und 
rer  wäre  hiezu  berufener  als  der  Verfasser,  dieses  Ideal  an  FleiÖ  und  Gewiesen- 
rftigkeit. 

Mit    den   Tafeln    hat    der  Altmeister  Major    Belohlawek  —  wie  ge- 
lohnt -      ein   Meisterstück  geliefert, 

l'wr    dk   H-urtheilung   der  nicht  genug  hervorzuhebenden  Verlässlichkeit 
des  Werkes    kannte    d»«r    Hinweis    auf   das    einleitend    angeführ  iehttif 

zu  Rathe  gezogenen  Fachliteratur  vollauf  genügen;  allein  ich  will  zur 
eren  Bekräftigung  hervorheben,  dass  ich  Schubert  dnreh  ein  Jahr/Hmt 
der  Arbeit  sah,  wie  er  die  ihm  karg  bemessene  außerdienst  In  -he  Zeit  zum 
Entwürfe  von  Zeichnungen  im  einheitlichen  M  a  ß  s  t  a  b  e  ,  zur  Umrechnung 
der  Daten  auf   einheitliches    Mali,    znr   Berechnung    neuer  Vergl 

n 


16  Btcher-Anieigei 

daten  (Auswertungsfectoren  des  Materiales,  der  ShrapnelA  n.  *.  w.)  wedfr 
dass  ich  oft  die  nie  erlahmende  Energie  bewunderte,  mit  der  er  ftitawki 
oder  ihm  zweifelhaft  erscheinenden  Angaben  nachspürte  und  ddh  dsdotk 
mit  einem  Stabe  verlässlicher,  ansiindischer  Reporter  umgab. 

Der  Grundgedanke  bei  der  Darstellung  ist  die  Anwendung  der  einig 
Übersichtlichen  Tabellenform  n.  zw.  selbst  besfkglkh  des  ht» 
schreibenden  Theiles. 

Dadurch,    dass   selbst   die  Beschreibung   zum   grollten    Theüe  m  db- ! 
tabellarische '  Zwangsjacke    gebannt   wurde»   wurde  eine   wofalthfttige  JSäm\ 
brechung  der  Ziffercolonnen  erreicht,  der  hftuflg  —  wenn  auch  ganz  mit  tth  j 
recht  —  unbeliebten  Tabellenform  das  Odiose  dee  Trockenen    benommen  wd 
so  das  Studium  der  Tabellen  anregender  und  schmackhafter  gemacht 

Was  sich  nicht  in  die  Tabellen  zwingen  ließ,  was  in  den  TorsrMrd— 
Staaten  derzeit  angestrebt  wird  und  was  in  Hinblick  auf  das  dank  fit 
Tabellen  fixierte  Entwicklungsstadium  eine  specifisch  neue  Einführung  npft- 
sentiert  (Feldmörser  etc.)  wurde  in  den  gedrängten  und  darum  sehr  ttbacift» 
liehen  Ergänzungen  zu  den  Tabellen  gebracht,  welche  Ergänzungen 
die  wichtigsten  Daten  über  die  in  den  Tabellen  nicht  berücksichtigten  Ist 
tilleriön  minder  interessierender  Staaten  bringen,  als  da  sind:  Belgif* 
Bulgarien-Ostrumelien,  Dänemark,  Griechenland,  Hollsii 
Montenegro,  Norwegen,  Portugal,  Rumänien,  Serbien  vi 
die  Türkei. 

In  den  Tabellen  wurden  berücksichtigt:  Österreich  -  Ungar« 
Deutschland,  England,  Frankreich,  Italien,  .Bussland,  8ekw* 
den,  Schweiz  und  Spanien. 

Die  Tabellen  und  die  ihnen  entsprechenden  Tafeln  zerfallen  in  m 
große  Gruppen:  Die  Gruppe  der  Feldkanonen  und  jene  der  Gebirgs- 
kanonen. 

In  der  Gruppe  der  Feldkanonen  werden  behandelt:  die  Bohre. 
Lafetten,  Protzen,  Achsen,  Räder,  das  complete  Feldgeschütz,  die  Munitionswagea, 
die  Munition,  Leistungsfähigkeit,  die  Zusammensetzung  der  Batterien  und  da 
Munitions- Ausrüstung. 

Von  den  Gebirgskanonen  werden  behandelt:  die  Bohre,  Lafette* 
die  Munition,  Leistungsfähigkeit,  der  Stand  und  die  Ausrüstung  der  Gebirg** 
batterien. 

Schließlich  wird  eine  Übersicht  der  Feld-  und  Gebirgs-Ar- 
tillerie-Truppen  gebracht. 

Obige  trockene  Aufzählung  lässt  allerdings  die  verblüffende  Reichhaltig- 
keit des  Inhaltes  nur  durchschimmern;  allein  ein  klareres  Bild  des  hdoto* 
zu  geben,  hieße  ein  neues  Buch  schreiben. 

So  sei    denn  dieses  Werk  bestens  empfohlen! 

Es  wird  für  Jeden,  der  wirklich  verlässliche  Auskunft  über  Constnicfr 
und  Organisation  wünscht,  eine  wertvolle  Zierde  des  Schreibtisches  sein. 

Der  hohe  Wert  des  Buches  als  Lehr-  und  Lernbehelf  steht  id* 
Discussion.  Oberstlieutenant  Nikolaus  Ritter  v.  Wuick 


Bücher-Anzeige, 


15 


U  ad  es   de   g  L<  m  <t  f.    T< 

t  (t  illc  m  enti.     T>  \d    1890.    Paria 

Lib>  h   L.  Baudoin  et  ( 

ncral    LewaL    »1er  eine  Zf*it  lang  auch  ftw  r    Kriegsminister 

war,  ist  durch  seine  gediegenen  militärischen  Schriften:  nTaet  onAtttay 

.T'trf/tjttr    di    uuirvh,"     etc.     bekannt,    —    Schriften,    dfti    ähnliche    Zweck«- 
heu  FML.  Baron  Gallina  bei  uns  erfolgreich  nachstrebte.  In 
allerjüngster    Zeit    hat  General  Lewal  die  Militär-Literatur  wieder  durch 
Boch  über  den  Aufklärungsdienst    „Turtit/ue    des  remt/  hert. 

Der    General    scheint    sieh    die    Aufgabe    gestellt   zu  haben,  durch  • 
eihe    solcher    Einzeldarstellungen    das    umfangreiche    Gebiet    des    modernen 
rieges  zur  klaren  Anschauung  zu  bringen. 

Durchaus    originell,    fast    völlig  neu  nnd  in  hohem  Grade  anregend  aber 
der  Versuch»  den  General  Lewal  mit   seiner 

„Taci  Ique  des  vavitaillemtnt** 

ist:  „Verfahren    beim    Nachschübe",  oder    „Lehre  v<n    det    Deckung    der 
-    der  Armee   im   Felde"  untern' >mmen  hat, 
neral    Lewal    hat    seine    interessanten    Studien    über  die   „T<trt,..- 
des    ravitailJement»*    im     Jänner-Heft i     1889    dej    „Journal    des    setences 
militairrs"  begonnen  *). 

Nunmehr  Hegt  diese  Artikelreihe  in  zwei  stattlichen  B;i  ■>.  blossen 

luch  in  Buchform    als  „Tadique  du  ra\  tsu  vor.    Da  leider  kaum 

erwarten    ist,    dass    sich    für  die    deutsche  Übersetzung  tÜeees    Buches  ein 

Verleger  linden  wird,  so  sei  in  folgendem  eine    eingehende  Darstellung  seines 

reichen  Inhaltes  gegeben. 


Die   „Tactique  des  ravitatfh WMtotiP  des    Generaleu  Lewal    zerfallt  in 
folgende  vier  Theüe: 

I.  The  iL    Grundsätze    für    die  Deckung    der  Bedurfnisse  jeder  Art  bei 
l«er  Armee  im  Felde. 

IL  The  iL    Wirkungskreis    und   Thätigkeit    der  höheren    und    Truppen« 
nandanten,  wi^  der  Truppe  selbst  beim  Ersatz  an  Verpflegung,   Mutr 
lat»rial,  Bekleidung,  sowie    an  jenem   von    Mannschaften,  Pferden  und  Fuhx- 
rerken. 

IIL  The  iL    Die  gesammten  Reserve- An  stalten   erster   Linie    und     ihre 
kufgaben  beim  Ersätze,  respective  beim  Nachschübe  jeder  Art. 

IV.  Theil.    Die    gesammten  (mobilen)    Reserve-Anstalten  zweiter  Linie 
und  ihre  Aufgaben  beim  Nachschübe. 

Dem     I.    Theile    wurde,     wie     erwähnt,     bereite    im   Jahre    1889    eine 
Besprechung   gewidmet.    Dieselbe,  kurz    zusammenfassend,   sei    nur  wiederholt» 
Genera]  Lewal   —   wesentlich   Minen    mitteleuropäischen  Krieg.s-Sc hauplatz 
Unterlage    seiner    Betrachtungen    wählend  —   das   Leben  tum   Lande,  dji 
feranziehnng  aller   Hilfsquellen   dee  Kriegsschauplatzes  in  erste  Linie  stellt 


')  8iehe  die  Bespre« huit£  im  BQcher-Anzeiger  des  „Organs  der  Militär*^ 
-ch&ftlichen  Vereine41,  Band  XXXIX,  1    Heft  1889. 


lg  Bücher-Anzeige. 

und  den  Zuschub,  z.  B.  der  Verpflegung  ans  rückwärtigen  Magazinen,  nur  ftr 
den  Fall  unzureichender  Requisitions-Ergebnisse  gelten  lässt 

Den  gesammten  Nachschub  will  er  in  ein  wohlgeordnetes  Sjswi 
strenger  Regelmäßigkeit  nnd  militärischer  Ordnung  bringen,  für  die  Dorck- 
führung  des  Nachschubes,  wie  für  die  Befriedigung  aller  Bedürfnisse  nur  fit 
Verantwortlichkeit  der  Commandanten  gelten  lassen,  den  Wirkungskreis  Ar 
Truppen-  und  der  höheren  Commandanten,  namentlich  die  im  Gebriebe  fo 
Nachschubos  den  Truppen-Divisions-,  den  Corps-  und  Annee-Commandaitai 
zufallenden  Obsorgen,  seinem  System  gemäß,  genau  abgrenzen. 

Schließlich  legt  er  einen  großen  Nachdruck  auf  ein  gut  geschaltes,  fr 
Bedürfnisse  der  Truppe  kennendes,  von  bureaukratischer  Engherzigkeit  freies, 
nicht  in  Formalitäten  befangenes,  völlig  und  nur  den  militärischen  Commas- 
danten  f)  unterstehenden  Personal  von  Kriegs-Commissariats-,  Verpfleg«-  rod 
technischen  Beamten  und  will  endlich  den  gesammten  Train,  also  tad 
Munitions-Colonnen  u.  s.  w.,  nur  von  der  Train-Truppe  geführt  wissen. 

Im  II.  Theile  behandelt  General  Lewal  die  Contribntionen  nri 
Requisitionen  und  zwar  bei  letzteren  nicht  blos  der  Etapen-  nnd  Futter- 
artikel, sondern  aller  im  Lande  vorflndlichen,  der  Armee  notwendigen  Ge- 
stände. 

Die  eingehende  Erörterung  darüber,  was,  wo,  wie  nnd  dnrchwei 
requiriert  werden  soll,  ist  mit  einem  reichen  Ziffern-Material  aus  »11« 
einschlägigen  Gebieten,  von  der  Phisiologie  angefangen  bis  zur  Statistik, 
durchsetzt. 

Dieser  IL  Theil  enthält  30  Capitel,  von  denen  die  ersten  16  den  Ersto 
der  im  Kriege  von  Mann  und  Pferd  unter  den  verschiedensten  Umständen 
verbrauchten  Kräfte  durch  Nahrung  und  Futter,  die  Möglichkeit  großer  Mannk- 
faltigkeit  in  der  Zusammensetzung  der  Rationen,  —  soweit  sie  durch 
Requisition  gewonnen  werden  —  die  Ersatzmittel  (Surrogate),  endlich  di* 
Zubereitung  umfassen.  Die  letzten  14  Capitel  des  IL  Theiles  beschäftig 
sich  mit  militärischen  und  statistischen  Untersuchungen  über  die  Requisition*- 
Zonen  und  deren  Ergiebigkeit  unter  den  verschiedensten  Verhältnissen,  dann 
mit  den  Aufgaben,  welche  bei  der  Requisition  den  Commandanten,  den  Tnn»p<ii 
und  einzelnen  Waffen,  namentlich  der  Cavallerie,  endlich  den  verschiedenen 
Fuchorganen :  Kriegscommissären  (Intendanten )  etc.,  dann  der  Feld-Gendarm«?:^ 
zufallen. 

Einige,  diesem  II.  Theile  entnommene  Stellen  werden  General  Lewal.5 
Tendenzen  kennzeichnen. 

Kriegs-Oontributionen,  welche  man  allen  von  Trappen  belegten  Orten 
auferlegt,  sind  das  wichtigste. 


*)  Wer  glaubt,  dass  alle  diese  Dinge  selbstverständlich  sind,  den  erlaub« 
wir  uns  auf  die  französische  Feld-Verpflegsvorschrift  (Reglement  du  22  aoiU  1890 1* 
le  service  des  snhsistances  militaires  et  du  chauß'age  en  campagntj  zu  verweisen,  nantfBt» 
lieh  auf  Artikel  17,  31,  o2,  51,  52,  5G  des  Annex  IX:  Auszug  aus  der  Instrortioa 
vom  30.  August  1885  über  den  Dienstbetrieb  bei  der  Verpflegung  im  Felde  Extra 
de  Vinttruction  du  30  aout  1885  sur  le  fonetionnement  du  »ervice  de  l'alimentatioa  <• 
temp»  de  guerre). 


B  ft  c  h  e  r  •  A  n  z  e  i  g  e. 


1<J 


Mit  ihrer  Hilfe  zahlt  man  alles,  was  man  requiriert.    Ein    I  ns- 

Schlüssel  wird  hiefür  aufgestellt 

Der    Soldat   mues    im    Kriege    kräftig   und    der    Anstrengung    gemäss 
arenährt   werden.    Ruhe  und    Schlaf  soll  ihm  ni"  ohne  Noih  entzogen  werden. 
Es  gibt  keine  Einheits-Kost-Katinn. 

Die  requirierte  Kation  sei  dem  Landesgebrauche  angemessen,  aber 
eichlich  bemessen,  abwechslungsreich.   Als  Typus  derselben  etw  Brot, 

jOOgr  Fleisch  etc.  mit  dem  Gesammtgewicht  von   V82bgr  (%&7gv  Stiel 
*96*14#r    Kohlenhydrate).    Die    mitgeführte    Ration  wird    geringer    an 
t? wicht  und  Volumen  sein  müssen,  nur  das  Notb wendigste  enthalten. 
Für  starke  Anstrengungen  bemesse  man  auch  stärkere  Rationen1). 
Alles    Essbare    zur    Cunsumtion    heranziehen,    vom    BtdGkfiftfth    bis    zur 
Zwiebel 

Verdopplung    der    gegenwärtig    (in    Frankreich'!    mit    lfdgr   bemessenen 
Kaffee-Ration   | gebrannt). 

Großer  Nutzen  des  Thees.  Geistige  Getränke*)  werden    nur  ausgegeben, 
renn  sie  requiriert  werden  kennen,  mitgeführt  werden  sie  nicht. 

Um  die  Truppen  mit  dem   an  Ort  und  Stelle  Gefundenen  zu  verpflegen, 
von  einer  Normal -Ration  völlig  abgesehen,  nur  der  Nährwert   in  Betracht 
zogen,  von  Surrogaten  ausgiebig  Gebrauch  gemacht  werden. 

Durch    Verwertung    und    Combination    alles    Essbaren    gelangt    General 
.  ewal    zu     12    Typen    von    aus    den    verschiedensten    requirierten    Artikeln 
asammengesetzten  Kost-Rationen ;  jeder  dieser  Typen  entspricht  annähernd  te 
Bedingung  tfyr  Stickstoff  und  376</r  Kohlenhydrate  zu  liefern. 
In   ähnlicher  Weise  wird  die  Futter- Ration  behandelt. 
Gan2  vorzugsweise  lebt  die  Cavallerie  vom   Lande. 
Wenn  mehrere  Armeen  im  Verein  operieren,  kann  sich,  des  Aufmarsches 
regen,   jede   einzelne    derselben   auch    während    des   Marsches  nicht  viel  ober 
Mb  km    in    der    Breite    ausdehnen.    Der    Requisitionsbereich    einer   Armee    aus 
Corps  =  150,000  Mann,  ist  dann  46&m  breit,  %2km  tief  =  1012km* 
lache,  d.  h.   148  Soldaten   pro  Quadrat-Kilometer. 

Im  gut  bevölkerten  Mittel-Europa  entfallen   70 — 80  Einwohner  auf  den 
aadrat-Kilometer,  also  etwa  zwei  Soldaten  auf  den  Einwohner. 

Beim    engen    Zusammenschieben    zur    Schlacht    gelangen   im    Maximum 

»00    Mann    auf   einen    Kilometer    Breitenausdehuung,    also     10.000    Mann 

luf    22km\    oder    454    Mann    auf    lkm\  d.  h.  mehr  als   sechs   Soldaten  auf 

In    Einwohner.    Das  mag  den  Einßuss  kennzeichnen,  welchen  die  Anordnung 

Marech-Echiquiers  auf  das  Erträgnis  fOH    Requisitionen   (im   Xa<htigungs- 

nimmt 


f)  Nach    der    französischen    Feld  -  Verpflegsvorsehrift    ?Ott    tt.    August    1890 
iert  eint'  normale  und  eine  stärkt*  Etapenportion »  erstere  ist  für  Stillstände  and 
geringere!   Anstrengungen,  letztere  für  die  Zeit  der  aetiven  Operationen 
estimmt. 

Über  die  Kust-Rationen  der  Soldaten  in  den  verschiedenen  Armeen  im  Frieden 
im   Kriege    siehe    „Die   Ernährung  des   gesunden   und   kranken  Menschen   von 
r.  Munk  und  Dr.  Uffelmann,  Wien  1887",  Seite  410. 

■)  In  Frankreich  gebühren  nur  den  bivouakierenden  Truppen  geistige  Getränke. 


20  Bücher-Anzeige. 

Das  vom  Lande  leben  setzt  das  Vorhandensein  der  nothwendigei 
Ressourcen  voraus;  nach  dem  voraussichtlichen  Maß  derselben  (Anhaltspunkt? 
gibt  die  Statistik,  Recognoscierung,  die  Berichte  der  aufklärenden  Caralkritj 
richtet  sich  das  Maß  der  mitzufahrenden  Artikel,  die  Größe  des  Trains.  Es 
folgen  nun  sehr  interessante  militär-statistische  Erörterungen,  weiters  die 
Anhaltspunkte,  welche  statistische  Daten  für  Requisition,  Unterkunft  u.  %.*. 
liefern. 

Über  die  Brotversorgung,  Feldbacköfen,  fahrbare  Backöfen,  Ausnfltznp 
der  landesüblichen  Backöfen  und  Beiziehung  der  Civilbevölkernng  zur  Bwt- 
erzeugung  schreibt  General  Lewal  viel  Beachtenswertes. 

Seine  Schlussfolgerung  darüber  lautet:  fahrbare  oder  Feldbacköfen  sind 
gut.  nur  muss  man  sie  nicht  innerhalb  der  Colonnen  verwenden  wollen. 

Es  bleibt  nichts  übrig,  als  auch  bezüglich  des  Brotes  bestens  die  local« 
Ressourcen  auszunützen,  die  Feldbacköfen  aber  rückwärts  zu  etablieren. 

Die  selbständigen  Cavallerie-Divisionen  sollen  ausschließlich  vom  Lande 
leben.  Die  Requisition  muss  in  Fleisch  und  Blut  übergehen,  soll  auch  ii 
eigenen  Lande  geschehen.  Ungeregelte  Requisition  führt  zur  Verschwendung  orf 
zur  Indisciplin.  Die  Requisition  wird  durch  strenge  Vorschriften,  durch  eiada 
Betrieb,  durch  systematisches  Vorgehen  nicht  nur  ergiebig,  sondern  auch  fir 
die  Bevölkerung  erträglicher.  Zahlung  des  Requirierten  ist  immer  das  Vorteil- 
hafteste, darum  bedingt  die  Requisition  die  Contribution. 

Auch  der  Handel,  die  Unternehmung  (nur  keine  General-Unternehmuri 
ist  zur  Versorgung  heranzuziehen,  namentlich  aber  ist  die  Beschickung  fli 
Märkten  anzustreben. 

Nur  die  militärischen  Commandanten  schreiben  Requisitionen  aus  on»i 
lassen  sie  durchführen. 

Gegen  Übergriffe,  Gewalttätigkeiten,  Unredlichkeiten  beim  Requiriere 
müssen  die  schärfsten  Maßregeln  ergriffen  werden.  Die  aufklärende  Cavalleri? 
soll  zur  Richtigstellung  der  statistischen  Behelfe  auch  nähere  Daten  für  di- 
Requisition  liefern. 

Jede  Truppe,  welche  zuerst  einen  Ort  betritt,  requiriert  zuerst  für  sich 
und  leitet  dann  die  Requisition  für  das  ein,  was  ihr  nachkommt.  Wichtigkeit 
von  Abtheilungs-  (Bataillons-  etc.)  Proviant- Offi eieren  zu  diesem  Zwecke. 

Je  enger  man  concentriert  ist,  desto  weniger  kann  man  vom  Orte  leb^1 
man  muss  also  die  Nachbargebiete  ausnützen. 

Anstelle  der  localen  Requisition  hat  baldigst  die  administrative  wrf 
commercielle  Ausnützung  des  ganzen  Landes  zu  treten. 

Sobald  die  Bedürfnisse  der  lagernden  oder  cantonierenden  Truppe  gedeckt 
sind,  soll  zur  Magazinierung  geschritten  werden ;  auch  da  füllt  der  Kauf  & 
Magazine  am  besten. 

Eine  systematisch  durchgeführte,  gut  betriebene  Requisition  macht  * 
möglich,  dass  eine  Colonne  mit  dreitägigen  mobilen  Verpflegsvorräthen  && 
Tage  lang  leben  kann.  So  hielten  es  die  Deutschen  im  Feldzug  1870  71 

Gut  und  systematisch  durchgeführte  Requisitionen  ermöglichen  eine  an* 
sehnliche  Verminderung    der    Colonnentiefen.  Will   man    die    modernen  Bitf* 


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21 


rnieen  beweglich  erhalten,  so  darf  ihnen  kein  Fuhrwerk  mehr  als  unbedingt 
Ah  wendig  folgen,  daher  auch  im  Interesse  der  Marse  hfähigkeit :  alles  was 
irgend  möglich  an  Ort  und  Stelle  nehmen  oder  vom  Lande  ziehen. 


Der  III.  und  IV.  Theil    der  Studie    des  Generalen  Lewal    handelt  von 

-n    tU «i  rvovorräthen  und  vom  Getriebe  des  Zuschub-Ätechanismus,  namentlich 

ie    letzterer    einzurichten    sei,    um    mit    m«Vir]irhst>>r   Regelmäßigkeit    und  Ver~ 

isslbhkeit    zu    funetionieren.    General    Lewal    will    die    auf   diesem    Gebiete 

eh  bestehende  Empirik  durch  einen  systeinatisi  hen  Aufbau  verdrängen,    an- 

elle    der   fallweisen  Improvisationen  einen  annähernd   dem  Eisenbahnbetriebe 

gleichenden,  periodischen  Turnus- Verkehr  setzen. 

Wir  enthalten  uns  einer  Kritik  seiner  vielleicht  zu  weit  gehenden 
tethodik,  so  nahe  sie  liegt  bei  dem  Einflüsse!  den  Wetter,  Zustand  der  Wege 
ad  Bespannungen,  Art  der  Fuhrwerke  und  der  Beladung,  ra  Allem  aber  die 
itürliche  Beschaffenheit  des  Kriegschauplatzes  auf  jede  Bewegung  des  Trains 
ehmen,  Wiederholen  müssen  wir  jedoch  vor  dem  Weitergehen,  dass  General 
►  ewal  —  wie  bei  den  für  Frankreich  möglichen  Fällen  eines  großen 
Krieges  natürlich  —  einen  mitteleuropäischen,  von  Eisenbahnen,  SebifTahrts- 
ien  und  guten  Straßen  durchzogenen  Kriegsschau platz  zur  Unterlage  ge- 
L>mmen  hat,  demgemäÜ  eine  Reihe  seiner  Prämissen  für  die  Verhältnisse  im 
stlichwn  und  südöstlichen  Europa  nicht  zutreffen. 

Um  seine  diesfälligen  Vorraussetzungen  zu  kennzeichnen,  führen  wir 
folgendes  aus  seinem  zweiten  Bande,  Seite  211,  an: 

rDie  heutigen  Armeen,  mit  ihrem  starken  Effectivstande,  sind  gezwungen 
ich  an  eine  Eisenbahnlinie  zu  halten. 

Fast  überall  gibt  es  deren  so  viele,  um  jeder  Armee  eine  solche  Linie 
zuweisen  zu  können.  Die  Armee-Corps  beziehen  ihren  Nachschub  aus  der 
tähe  derselben. 

Wenn    sie    durch  die  Operationen  genöthigt    sind,    sich    öfter   davon  zu 
itfernen,    so   bezieben    sie    doch    von    der   Bahn    oder    Schiffahrtslinie    einen 
ijßen  Theil  ihres  Nachschubes. 

Nach  Mafl  dieser  Entfernung  wachsen  die  Schwierigkeiten  des  Nach- 
ehubes,  aber  nur  in  der  Zeit,  nicht  im  Mechanismus,  vorausgesetzt,  dass 
aan  letzteren  gut  eingerichtet  hat.  Immerhin  konnte  man  sich,  ohne  sehr 
roße  Schwierigkeiten,  nicht  aufs  Unbestimmte  von  diesen  Stationen  entfernen, 
»wohnlich  ist  es  auch  nicht  nothwendig. 

In    einer    gewissen   Distanz    wird    man    auf   eine    andere  (Bahn-»)    Linie 
>ßen  und  sich  an  diese  anbinden. 

Diese  Distanz  überschreitet  bei  dem  Eisenbahnnetze  des  größeren  Theiles 
r>n  Europa  nirgends  (?)   12Ö  bis   130&m,    das    ist   eine  Etapenlinie  von  fünf 
sechs  Märschen. 

Auf  diese   fünf  bis    sechs  Märsche    (Abstand    von    einer 

jistungsfähigen  Z  u  sc  hubslinie)  beruht  aber  die  Möglichkeit 

[es    geregelten    Nachschubes.  Ein    ungünstigeres    Verhältnis    (wie  es 

er  in  Ost-Europa  die  Regel  ist,  D>  Ü.)    erheischt    auch    andere    und  außer- 

^ wohnliche  Mittel a. 


22  Bücher-Anzeige. 

In  ähnlicher  Weise  anfechtbar  ist  für  das  östliche  Europa  die  rm 
General  Lewal  angenommene  Beladung  der  Landesfuhrwerke  mit  7  bis  $q 
und  ihre  durchschnittliche  Tagesleistung  von  22km,  ja  von  60km  in  24  Stand« 
mit  Zuhilfenahme  von  Beiais. 

So  sehr  aber  General  Lewal  den  Verkehr  der  Trains  vom  Etapen-  in 
den  Operationsbereich  in  ein  wohldurchdachtes  und  solides  System  zu  bring« 
bemüht  ist,  so  vertritt  er  doch  bei  jeder  Gelegenheit  die  Anschauung,  da** 
bei  den  heutigen  Millionen-Armeen  der  Nachschub  vorzugs- 
weise auf  die  ausgiebigen  modernen  Communic ationsmittel 
auf  Eisenbahnen,  Dampfschiffe,  Drahtseil-  und  Feldbahnen. 
Straßen-Locomotiven  etc.  basiert  sein  muss. 

Bemerken  müssen  wir,  dass  eine  Reihe  von  frommen  Wünschen  des 
Verfassers  bei  uns  durch  die  „Vorschrift  für  die  Verpflegung  des  k.  und  L 
Heeres  IL  Theila,  durch  die  „Train- Vorschrift  für  die  Armee  im  Felde0,  die 
„Vorschrift  für  den  Etapendiensttf  schon  längst  verwirklicht  sind,  dass  der 
Verfasser  wiederholt  auf  die  Gliederung  unserer  Traintruppen  im  Kriege, 
namentlich  auf  unsere  Trainbegleitungs-Commanden  und  Escadronen,  anare 
Trainbespannungs-Züge,  dann  auf  unsere  Hilfsorgane  für  das  Trainwesen  wie 
den  Gorp8-Train-Commandanten,    den  Divisions-Train-Commanden  etc.  hinweist 

Nach  diesem  allgemeinen  Überblicke  über  den  IU.  und  IV.  Theil  woflen 
wir  das  Bemerkenswerteste  aus  den  Einzelnheiten  bringen. 

Da  die  Requisition  nicht  immer  hinlängliche  Erträgnisse  liefert,  Wall«. 
Munition   und   anderes    aber   nur   durch   Vorrathhaltung   bei    der   Armee  oud 

Nachschub  zurstelle  sein  kann,  so  ergibt  sich  die  Notwendigkeit,  eine 
Reserve  an  Vorräthen  jeder  Art  bei  den  Armeen  zu  haben,  u.  zw.  beim 
Manne,  resp.  auf  dem  Pferde,  in  den  Anstalten  erster  Linie  (frains  actifis 
und  in  jenen  zweiter  Linie  [trains  auxiliaires). 

Angesichts  der  unausweichlichen  Notwendigkeit,  heute  ein  erhöhte 
Ausmaß  an  Artillerie-  und  Infanterie-Munition  bei  der  Armee  zu  haben,  wird 
es  umso  notwendiger  hinsichtlich  Verpflegung,  Bekleidung  und  sonstigen 
Ersatz  sorgsam  zu  erwägen,  welche  Mengen  mitgeführt  und  nachgeschoben. 
wie  sie  gruppiert  und  bewegt  werden,  wie  der  Ersatz  an  denselben  den 
Truppen  unter  den  verschiedenen  Verhältnissen  zukommt.  Es  handelt  sich  aL* 
darum,  neue  Gesichtspunkte  für  das  Mitführen  und  den  Zuschub  jeder  Gattung 
Ersatz  aufzufinden. 

General  Lewal  will  vor  allem  die  Ausrüstung  des  Mannes,  resp.  das 
vom  Mann  zu  tragende  Gewicht  auf  das  unerlässlich  Nothwendige  beschranken, 
die  Bagage-Fuhrwerke  ganz  abschaffen,  auch  die  za  Fuß 
marschierenden  Officiere  mit  einem  Tornister  oder  Felleisen  ausrüsten,  jedes 
nicht  absolut  nothwendige  Fuhrwerk  beseitigen,  zum  Ersatz  dafür  jedoch  den 
Feldausrüstungsbeitrag  erhöhen. 

Der  Mann  soll  immer  von  der  am  Vortage  gefassten  Ration  leben,  tte) 
immer  für  einen  Tag  voraus  mit  Proviant  versehen  sein,  damit  er  unabhängig 
vom  Eintreffen  der  Trains  sofort  nach  dem  Einrücken  ins  Lager  oder 
Cantonnement  abkochen  kann.  Seine  Ausrüstung  wird  mit  einer  Tages-  und 
zwei  Reserve-Rationen  bemessen. 


Bücher-Anzeige.  23 

Die  Reserve-Anstalten  erster  Linie  wären  mit  einer  dreitägigen,  jene 
«weiter  Linie  mit  einer  drei-  bis  viertägigen  Verpflegung  zu  dotieren;  Summe 
nenn  Bationen. 

Absolute  Bestimmungen  hiefür  sind  schädlich. 

Die  Dotierung  hängt  wesentlich  vom  Eeichthum  des 
Kriegsschauplatzes  ab. 

Unter  schwierigen  Verhältnissen  wird  man  auch  für  15  Tage  Proviant 
mitführen  müssen,  aber  das  darf  nur  bei  zwingender  Notwendigkeit  vor- 
kommen. 

Die  getragene  Reserve-Ration  hat  den  Zweck,  bei  Un- 
zulänglichkeit der  Requisition  Ersatz  zu  bieten,  im  Noth- 
falle  muss  sie  allein  genügen. 

General  Lewal  beantragt  für  die  Reserve-Ration  550g  Dauerbrot  und 
'4O0g  Fleisch,  dann  eine  Quantität  Speck,  Schmalz:  kurz  Fett. 

Nun  folgen  Untersuchungen  über  Brot,  Dauerbrot,  Zwieback,  Pressbrot, 
Fleisch-Zwieback.  Unter  diesen  Artikeln  stellt  General  Lewal  das  Dauerbrot 
(patn  biscuite)  im  Kriege  obenan. 

Dann  kommen  Erörterungen  über  Fleisch-,  Gemüse-  und  Futter- 
Conserven. 

Sehr  viel  Beachtenswertes  enthalten  die  nun  folgenden,  der  Praxis 
des  Truppenlebens  und  dem  Verhältnisse  des  Krieges  entnommenen  Capitel, 
tiber  das  Abkochen  im  Felde,  die  gewöhnlichen  und  außergewöhnlichen 
Mahlzeiten. 

Im  Kriege  sind  drei  Mahlzeiten  nothwendig,  d.  h.  1.  vor  dem  Abmärsche 
soll  immer  etwas  gegessen,  2.  immer  etwas  Essbares  mitgenommen,  3.  nach 
dem  Eintreffen  immer  abgegessen  werden.  Dies  ist  möglich,  wenn  jeder 
Aufenthalt,  jede  Bast  zweckmäßig  ausgenützt,  thunlichst  truppenweise  abge- 
kocht wird. 

General  Lewal  tritt  für  die  Zubereitung  von  Suppe  ein,  das  gebratene 
Fleisch  sei  nur  in  der  Theorie  nahrhafter ;  —  in  längeren  Pausen,  vor  dem  Ab- 
märsche oder  nach  dem  Ankommen  wird  eine  Magersuppe  aus  Suppen-Conserven, 
Zwiebeln  oder  aus  Erbsen,  Bohnen  mit  Fett  etc.  gute  Dienste  leisten.  Von 
den  fahrenden  Küchen  hält  General  Lewal  nichts. 

Nunmehr  gelangt  General  Lewal  zur  Organisation  der  Trains. 

Ein  verlässlicher  Nachschub  ist  nur  beim  Vorhandensein  einer  stramm 
militärisch  organisierten,  einzig  und  allein  den  militärischen  Commandanten 
unterstehenden  Traintruppe  möglich.  Die  Traintruppe  soll  demnach  keine 
Branche,  sondern  eine  Waffengattung  sein. 

„Namentlich  in  Österreich-Ungarn  und  in  Bussland  wurden  da  große 
Fortschritte  gemacht,  die  Train-Organisation  muss  man  bei  den  Armeen  dieser 
Staaten  studieren." 

General  Lewal  will  für  alle  Regiments-Fuhrwerke,  für  die  Munitions- 
"Colannen  der  Artillerie,  für  Schanzzeug-Colonnen,  Verpflegs-Transporte  etc. 
einen  einheitlichen  Armeetrain,  alle  Trainstaffeln,  was  immer  ihre  Beladung 
"sei,  werden  nur  von  Offi eieren  geführt  und  commandiert. 


24 


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General  Lewal  entwirft  aufgrund  dess  TUi 

Tableau    für    die    Staffel weis«    Gliederung    der   Train- Escadrotieii    (mmmm 

Train-Divisionen  mitsprechend)  für  das  Armee-Corps,  die  Trupp«n 

fdr  detachierte  Körper. 

Jeder  Tram    1.  Linie  gliedert   rieb  in  2,  eigeatiiri 

in  3  Staffeln.    Der   erste    folgt    unmittelbar    der  TrnppHi-cd.iim».  und  irt  4r 

■  htstrain,  der  zweite  auf  einen  halben,  der  dritte  auf  einen  gaitx*n  MancL 

Jadei  Staffel    enthalt    fOB    jeder    der  3  D    «n* 

oder    mehrere    Zöge*    Jeder    Staffel    enthält    Munition,    Verpflegung    eie,  nad 

seiner  Rolle, 

Für  die  Infanterie-Truppen-Division  z*  B.  arg  -tafeln. 

1 .  Staffel    unter    Comuiando    des    E  b  c  a  d  r  m  m  a  n  d  a  I 

1.  OomptglDti :   9   ZDg«   Artillerie-Munition, 

-mpagnie  (roter  dem  Compagnie- i\>mtuai«  rtg»  (Maal- 

it  Infanterie-Muni r. 
3.  Compagnie:   1   Zug  für  die  Ambulanz,  1   Yerpflegszue  ;r*Pf* 

getheilt. 

Zusammen  6  Züge. 

2.  Staffel  unter  Befehl  des  C  «an  man  da  n  teu  der  1.  Coutpajr 

1.  Compagnie:  4  Züge  Artillerie-Munition, 

2.  <  ■••:  4  HalbsQge  Infanterie-MunitiMii, 

3.  Compagnie   (unter  dem  Compagnie-Cominandanten):    2 
Zusammen  8  Züge. 
Der  2.  Staffel    kann  auch  bei  der  Division  untertheüt  werden,  wodord 

sich  der  3,  ergibt 

Die  Train-Escadron  einer  Infanterie-Truppen-Division  wird  hienach  ztiüm 
3  Compagnien  =  908  Mann,   1,606   l'fenle,  314  Fuhrwerke, 

Die  Train-Escadron    für  das  Corps-Commando  und  die  demselben 
unterstehenden    Truppen    und     Anstalten :    4    Compagnien    =     1 
1AV3H   Pferde,    100  Fuhrwerke. 

Zusammen  der  active  Train  des  Corps    1.022   Fuhrwi 

Bei    den    drei  Staffeln   der  Trains   l.  Linie  rückt  nach  dem 
des    L  der  2.  vor,    der  3.  kommt    anstelle    des    2.,    der    i  ^Ulttl   *vt 

durch    den    aus    Landesfubren    mit    militärischen  gebildeten    Traii 

2.  Linie  (trains  auxiliaires)  ergänzt,  Der  tra  >«  vtrkek? 

mit  Zuhilfenahme    von  Relais    zwischen  dem  jeweiligen  dtj 

iinit  Zwischen- Depot,  besser  mit  mobiler  Corps-Vorraib   i 

hau). 

Jedes    Corps    hat    ein    solches   dSpdt    (emporaih  rjer   Bali; 

Srhiffs-Station:  für    die  Armee    als  Ganzes    bestehen  die  Ei^enbahu-Magixn*- 
Stationen    (Htatiönt-magtmnai    und    die    Etap»'ii-K«»pfstationeii 
ii tUapt  i 1 ». 


*)  Siebe  hierüber  „ Organisation  .i-Kinenhahnbehürdeu   in  d«n  (k** 

Staaten    Europa*    im    Frieden   and   in    Kriege  *  vom    k    und   k    C 
von    Qttttenberg   im  ^Organ   der  militär-wi- 
(l    1890 


■  li  I  r  -  A  nzeije, 


25 


Di<*  Verbindungen    von    den    drp*it*    temporairu    zu    den    Arm 
ehen    aus    fliegenden    Etap*nlinien    (Ugnm    vo/antt-a  d'etape*\    und    unter- 
stehen   als    solche   den    ®ttrpa*OaMfraTHJMtUa«    Di©   eigentlichen    Etapenlinien, 
die    großen  Zusehubswege,    an    denen  die  $tation*-maga$im  und  die  *tatwn$ 
etabliert    sind,    gehören    in    den  Bereich    der  Armee- Commandern 
bezu*.    ihrer  Etapeii-Directinnen,  welche    auch    für  den  Nachschub  der  pol 
nga  derselben  anzusammelnden  Yorräthe  von  rückwärts  sorgen. 

In  den  Capiteln  21  und  22  des  III.  Theiles  bespricht  General  Lewal 
die  Eintheilung  der  drei  nach  seinem  System  zusammengesetzten  Trainstaffeln 
im   Marseh-Echii|uier,  namentlich  die  Eintheilung  der  ersten  Staffeln  in  langen 

Innen,  z.  B.  bei  zwei  auf  einer  Straße  marschierenden  tv>rps,  dann  die 
BewegVQgQB  der  Staffeln  zu  den  Truppen  nach  dem  Eintreffen  am  Marseh- 
Beie  oder  hei  einem  Zusammenstoße  mit  dem  Gegner. 
Hl  ist  alles  sehr  exaet  berechnet,  aber  es  kommt  doch  wieder  darauf 
hinaus,  dass  wenigstens  die  ersten  Staffeln  der  Trains  des  TQfe-Cttipi  ftaa 
Harsch  machen,  und  dann  noch  das  Queue-Corps  überholen  müssen,  —  \><  - 
wegungen,  die  bei  uns  schon  FÄLL.  Baron  Gallina,  dann  Ritter  von  Huld, 
letzterer  sehr  gründlich  in  „Bequtattiail  und  Maga/ in -Verpflegung  während  fa 
Operationen.   Wien    1878u   und  Andere  durchgearbeitet  haben. 

Die  Sache    hört    freilich    auf   schwierig    zu    sein,  ve&fi    es    angeht,  das 
ps    nach    Lewa!    vom  Lande   leben    zu    lassen    und  nur  das  Queue- 
Tp€  mittelst  Nachschub   zu  verpflegen. 

««K'neral  Lewal  nimmt  an,  das-  tonnen  zur  Zurücklegung  eines 

Kilometers  14  Minuten  benothigen;  Train-Colnnnen  brauchen  für  einen  Kilo- 
meter je  nach  den  Marschumständeii    14.   17  und  20  Minuten. 

Für    die  Verfassung    der    von    Lewal    empfohlenen    grafischen   Marsch- 

Itebleaux  •),  welche  nach  Art  der  Eisenbabn-Grafikons  eine  sehr  schnelle  Über- 
sicht auch  über  com  pürierte  Trainbewegungen  gewähren,  hat  er  einen  sehr 
brauchbaren  Behelf  zusammengestellt,  wo  von  10»»  bis  4,000m  Distanz  die 
Zrä  abzulesen  ist,  welche  unter  den  verschiedt-m-n  Marsehumständen  (IV  Wt 
14'.  17',  20'  pro  km)  zur  Hinterlegung  einer  gewissen  Wegstrecke  erforder- 
lich ist;  für  100m  z.  B.  ergibt  sich;   V  15",  V  24",  1'  42"  und 

Für    den    Mechanismus    der  Abgabe    an    die  Truppe    empfiehlt    Lewal 
Krfolgung  en  bloc,  nach   im terei Terminologie:  in  ganzen  Wagen-Ladungen 
oder  Wagen-Partien. 

ii-in  System  klarer  und  fester  Bestimmungen,  strenger  Methodik 
gemäß,  entwickelt  General  Lewal  in  den  Capiteln  24  bis  28  des  III.  Theiles 
auch  die  Durchführung  des  Ersatzes  an  Munition  und  Verpflegung  am  Gefechts- 
felde mittels  Gruppen-Schemas. 

Er  knüpft  bei  dieser  Gelegenheit  an  die  Briefe  des  Prinzen  Hohen- 
lohe    über  Artillerie    an,    speeiell    an    dessen  Schilderung    ?wi    AM    Art    und 


')  Am  Ende  des  2.  Bundes  der  Tactique  dt*  ravitaillemmt*  befindet  lieb  ein 
solches  Grafilton,  enthaltend  die  sechstagige  Bewegung  der  Truppen-Colonne,  der 
Trains  I.  Linie  und  den  durch  Relais  vermittelt«!!  TurnatTerkehr  der  Trains  2.  I 

«•ral    Lewal    bezeichnet    die    dadurch   erzielte    Übersichtlichkeit    und   Exactheit 

I »U er   Märsche   im  Operations-  und  Etapen-Bereiche   als    das  eigentliche  positive 
Ergebnis  seiner  Studie. 


» 


26  Bücher-Anzeige. 

Weise,  wie  die  geleerten  Munitions  -  Colonnen  des  Garde -Corps  nach  den 
Schlachten  vor  Metz  und  bei  Sedan  es  verstanden  haben,  sich  auf  eigo» 
Faust,  an  weit  rückwärts  gelegenen  Punkten  zu  füllen  und  trotz  twI- 
facher  Kreuz-  und  Quer -Züge  wieder  zu  ihrem  Corps  zu  gelangen,  ob 
gegen  derlei  selbständige  Versorgung  auf  gut  Glück,  gegen  diese  Art  toü 
Selbsthilfe  zu  eifern. 

Wir  erlauben  uns  auch  hier  wieder  unserer,  von  jener  des  Verfassen 
sehr  abweichenden  Anschauung  Ausdruck  zu  geben,  dass  starre  Formen 
hinter  der  Gefechtslinie  so  wenig  taugen,  wie  Normal -Gefechtsformen  in 
Gefecht  und  dass  persönliche  Tüchtigkeit  und  Initiative  der  einzelnen  Staffel- 
Commandanten  innerhalb  des  Rahmens  der  organischen  Einrichtungen  oder 
einer  bestimmten  Disposition  auch  beim  Verpflegs-  und  Mnnitions-Ersatxe  die 
günstigsten  Erfolge  erzielen. 

General  Lewal  hat  ähnliche  Einwürfe  erwartet  und  antwortet  hierauf 
folgendermaßen : 

„Gewiss,  der  Geist  der  Initiative  ist,  gut  verwerthet,  eine  gewaltige 
Kraft.  Aber  ohne  präcise  Methode?  ohne  kräftig  organisierte,  sicher  und  regel- 
mäßig  wirkende    Mittel    vermag   er   trotzdem  wenig 

and 

„Wenn  man  immer  die  Initiative,  das  sich  Zurechtfinden,  die  zufalligen 
kleinen  Glücksfälle  ins  Treffen  führt,  so  drängt  sich  jedem  ernsten  Kopfe  die 
Überzeugung  auf,  dass  die  Phantasie  in  diesen  Dingen  gefährlich  werden 
kann,  dass  man  alles  aufbieten  muss,  um  anders  vorzugehen,  ein  ander« 
System  einzuschlagen,  namentlich  um  Unordnung  und  Wirrwarr  zu  vermeiden." 

Um  auf  General  Lewais  Vorschläge  zurückzukommen,  so  meint  er. 
dass  beim  Entspinnen  eines  Gefechtes  die  Ambulancen  das  natürliche  Centrum. 
den  Reperepunkt  für  die  Gruppierung  der  ersten  Trainstaffeln  bilden. 

Die    erste  Versaininlungsform    bei  Beginn    des  Gefechtes    wäre    hienacb: 

Die  Ambulance  beiläufig  hinter  der  Mitte  der  Division  auf  einer  Straß*- 
oder  einem  Wege,  in  angemessener  Entfernung  rechts  und  links  je  eine  Gruppe 
von  Infanterie-  und  Artillerie-Munitions-Colonnen,  rückwärts  der  Ambulance 
der  1.  Verpflegsstaffel. 

Compagnie-  uder  Bataillons- Munitions-Karren  bestehen  nicht,  nur  der 
ganzen  Division  gemeinsame  Infanterie  -  Munitions  -  Fuhrwerke ,  respectivc 
Tragthiere;  alle  Munitions  -  Fuhrwerke  1.  Linie  werden  von  der  Traintrupp* 
geführt !). 

Die  Entwicklung  geschieht  strahlenförmig,  Infanterie  -  Munition  nach 
Bedarf  zu  jeder  Brigade ,  Artillerie  -  Munition  central  zu  den  Batterie- 
Gruppen. 


!j  Diesfalls  sagt  General  Lewal  II.  Seite  197  „AujouraVhui  VartülerU  est 
devenue  un  grand  corps.  Elle  a  plus  que  quadruple  en  notnbre  et  autant  au  motu*  e* 
importance.  C'est  ä  präsent  une  arme  principale  de  combat,  essentielle  est  non  ffa 
accessoire.  Pour  mieux  se  consacrer  a  sa  haute  mission,  il  lui  serait  hon  d'abandtmner 
les  parties  annzxes  (train  d'artilterie,  pontonniers,  fabrication  et  inspeciüm  de  toutts 
les  armes,  distribution  des  munitions)  qtielle  detient  sans  necessite\u 


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27 


■ibi  Mamaanta,  aoch  rem  rein  n  ban  und 

taktischen  Standpunkte  interessante  Darstellung  über  den  Mumti<  Mich 

und   Ersatz  im  Gefechte, 

Für  Kleingewehr:  Divisions-Munitionswagen.  dünn  Trainiere,  d.i 
töck  innerhalb  der  Feuerzone  durch  Zutr 

Leere    Wagen    fahren    in    Gr;  ;um    Ausgan^m 

urGek  —  umspannen,  dann  rücken  volle  wieder   in   die  Gefechtslinie. 

Mit    der  Artillerie-Munition    des   1     Train-Staffels    erreicht    die    Dotation 
er  Batterien    einschließlicüh    der  in  den   eigenen  Protzen  und  Munitionsw 
itgefuhrtt'n    Munition   200  Schuss    pro  (foschüts,    was    für    mehrere  Stunden 
usreicht.  Mittlerweile  trifft  aber  auch  der  2,  und  3,  Staffel  mit  Munition  von 
er  Quene  der  Marscb-Coloirne  «in. 

Die    ersten    (Munition- i    Train-Staffeln     placieren    sich    etwa 
hinter   den    Batterien    und    setzen    sich    mit    den  Gefechts -Munitions- Staffeln 

K Batterie-Munitionswagen  in  zwei  Staffeln)  in   Verbindung, 
oft    FOD    letzteren    volle   Munitionswagen   m  den   Batterien  abruci 
ird    der    Ersatz    gleich    wieder    beim    ersten    Train-Staffel    augespmelo'iL    1>«i 
hrsatz    wird    nicht    durch     Umladen  ,     sondern     durch    Um  spann  e  n 
vermittelt,   daher   ein   abtheilunirs"  ^nmmerioren     der    Fahrzeug«    n 

mehr    nothwendig    ist:    es    existieren    nur     Einheits-Fuhrwerke,    nach    Serien 
geschieden. 

Die  heutigen    großen  Schlachten  werden   so  h   langer  als  früher,  manrh- 
mal  durch  2  bi-  abspielen.    Im  Hinblick  darauf  und  auf  den  groBaii 

Kraft  verbrauch    des    Mannes    im    Gefachte    ist    64    nothwendig,    für    Y 
zuschub    auch    wahrend    der    Schlacht  zu   s*»rgen.    Dadurch,  dass  man 
hinter    der  Ambulance    einen   Verpflegs-Staffel    bereit   halt     ?}.   ist   man   in   der 
Lage,  Pausen  zur  Heranziehung  von  Verpflegung  auszunützen. 

Der  Ersatz  geschieht  nach  General  Lewol   gl  h  niemals  durch 

Abholen    von    vorne,  sondern    durch    Zuschub    VOO    ru >  kwärts  nach   vonie:  di»* 
zweiten  Staffeln  rücken   an  Stelle  der  ersten   und  so  fort. 

Leer    gewordene  Staffeln    gthtti    auf  Nebenwegen    zurück    und    erwai 
nächst   der    ihnen    bezeichneten  Tunkte    an   Haupt -i'otnmunicaTion   die  Staffeln 
des   Trains   2,  Linie,  durch  welche  sie  wieder  gefüllt   werden. 

Die     successive     Verwendung    der     drei    Train  -  Staffeln     H 
Linie    und    die    von    einer    Hand    Im  sorgte    Leitung    der  Staffeln,    der  Wegfall 
der    verschiedenen    Zwischen-Beh«"»rden    und    Einmischungen,    der    regelmäßige 
Turnus    in    der  Heranziehung    te  Staffeln :   das    sind    die   Din?*,    die  General 
Lewal  verwirklichen  will 

Wie    nun    die    Ergänzung    der    leer    gewordenen    Startein     erster    Linie 
lurrli  die  ans  Landesfuhren  gebildeten,  militärisch  •»riranisierten  Staffeln  / 
,inie   [tratru  a  Iaht,  wie  diese  die  Abholung  bei  den  m 

•rrüthen  poU    tempora  >  |   Im  wirken, 

etztere    und    die    fliegenden  tVrps-Etapenlinien    mit  Relais-Stationen 

eMail,   wie  (Ua  Trains  zweiter  Linie  zu  QJTginiriftffiB    sind  und  die  einheit- 
Leitung  lanbtaa  TorwafnWtoM  m  bewirken  ist.  darüber  handelt 

ier  IV.  TheiL 


28 


Bücher- Anzeige, 


Dia  Orgaue  im  Etapenbereiche  müssen  die  Anforderungen  aus  da 
Operationsbereiche  abwarten.  Ihre  Aufgabe  besteht  darin,  unablässig  Vorreite 
anzusammeln,  um  immer  in  der  Lage  zu  sein,  den  Anforderungen  der  vorder* 
Linie  zu  genügen. 

In  den  Wirkungskreis  am  Etapen-Directionen  fallen  die  Hauptzu 
•anale:  Bahnen,  Schiffahrtslinien   alcM  in  jenen  der  Cor]-  Biegenden  Vft- 

bindungen.    Die  im  Marsche  befindlichen  Armeekörper  setzen   sich   na 
wärts  mittelst    der    fliegenden  Verbindungen   mit  den  Uaupt-Zufuhrsc&n&lea  in 
Verbindung. 

Gtoneral  Lewal  berechnet  den  Mindest-,  den  Normal-   und   < 
Bedarf    des    Zuschubes    mittels    der    Trains    zweiter    Linie    un<:  :t  fftr 

Armee-Corps  zu  folgender  Bedarfsziffer  an  Landesfubren  I'rag- 

fähigkeit: 


Mindester 

Bedarf 


Bedarf 


Hoher 
Bedarf 


nmtk 


VV  a 


Für  Kleingewelir-Muuitkjii. 

n     Artillerie-Munition 

n  Kontoren,  Beschuhungen,  Effec- 
ten, Officiera  -  Au^rüstungs- 
gegenfttande  etc. . . . 

n  Rüstungen,  Waffen,  Medicuinetite, 
W  ei ~k  zeuge,  Ambulancen 

n     Verpflegung  und  Hartfutter 


33 
60 


9 
77 


175 


tu 


180 


Der  Tagesbedarf  eines  Corps  an  Wägen  der  zweiten  Linie  beträgt  —  resp. 
ein   Staffel  zweiter  Linie  zählt  —  sonach:  etwa  120  Wägen   normal;  b 
höhtem  Bedarf  293   Wägen;    bei  dem  außergewöhnlich    höchsten  Bedarf  hkIi 
einer  grolVn,  langer  dauernden  Schlacht  etwa   1013   bis   1376   Wägen. 

Um  den  Turnus  verkehr  eines  normalen  Staffeis  zweiter  Linie  tpo 
120  Fuhrwerken  in  einer  Strecke  von  sechs  Märschen  (120km)  mittelst  Mai* 
zu  sichern,  braucht  man  sonach  480  Fuhrwerke  und  1.920  Pferde. 

Di"  Wägen  sind  requiriert,  die  Kutscher,  Soldaten  der  Territorial-Arma 
mit    militärischer    Organisation.   Jedem    Corps    wird    der   Chargen-Cadre 
vier  Compagnien  zählenden  Train-Escadron  (der  Territorial- Armee)   zur  Führung 
des  train  dmAfafa  zugewiesen. 

General  Lewal    will,    das»  mit  dem  System  der  großen   M;il 
großen    Arm  iv-Keserve- Anstalten    ( Armoe-Farks)    völlig    gebrochen    werde,  aft 
dessen     Helle    soll    das    Echeloniereu   der    Vorrathe    an    allen    Zuschubsiioi«! 
platzgreif en.    Der  Begriff    „ Operationsbasis u    hat    bei    dem    reich    entwickelt«* 
Eisenbahnnetz  der  Gegenwart  keine  Berechtigung  mehr,  an  seifte  tr**« 

die  Eisenbahnen    etc.    als  Verbindungslinien,    längs    welcher  sich   die  Vorrttlit 
jeder   Art    Staffel  form  ig    ansammeln :  je    näher    dem    Operati  ums* 

geringer  werdend. 


Bilcher-Anieige. 

Da  General  Lewal    immer  auch  den  Transport  van  Ersatz -Mannschaft 
und  Pferden  in  Rechnung  bringt    so   ergibt   sich  der  Zuschub.  wel«  1 
normalen    Verhältnissen    dem    depot    tempore  ire    ein»is    Cofpi    mittels    Bahn 
zukommen  sollte,  mit  ungefähr  739^«   130  Mann  and  92  Pferden   pro  T 
wozu  35  Waggons,  d.  h.  ein  Zug,  erforderlich  iW« 

Jedes  konnte  binnen  24  Stunden  zwei  bis  dr< 

Züge  erhalten«    das    wären  pro  Armee    1  j   EDgfc  Nach    I  Uen  Schlacht. 

&i  sehr  erhoben  Zuschubsanforderungen  stiege  der  Bedarf  t 

irre  auf  14  bis   18  Eisenbahnzüge  binnen   24  Stunden;  jener  einer  A 
pt)  auf  56  bis  72  Trains. 
^In  diesem  äußersten  Falle  hatte  ein  dipÖt  temporaire    in  je  zwei  bis 
ei  Stunden  einen  Zug  in  Empfang  zu  nehmen    und    za  entladen  und  würde 
se  außergewöhnliche  Arbeit  42  bis  54  Stunden    hindurch   geleistet   werden 
Jossen." 

Fluchtige    Feldbahnen     (der    Verfasser     hat     namentlich    das    System 
tecanville  im  Auge)  sind  för  das  baldige  Freimachen  der  Bahnhofe  solcher 
ötx  temporaire*,  wie  der  Kopfstationen  von  großen  VortheiL 

Die  Feldbäckereien  etablieren  sich  bei  oder  nächst  der  depote  temporaires ; 
zur  Vermeidung   von  Zeitverlusten  bei  Transioc ierung   der  depots  besser  n 
den  stahons-magasins;  sie    erzeugen  nur  Dauerbrot. 

Wiewohl  nun  General  Lewal    den  Fuhrwerks-Verkehr    von    den  depots 
temj  EU  den  Trains  erster  Linie,    bezw.  zu  den  Anneekorpern  auf  das 

genauest  arbeitet    hat,    so  kommt  er    doch  zum  Schlüsse,    dass    ein 

ganz  verlassliches  Fnnctionieren  des  Tnmusverkehres  mit 
Train-Staffeln  nicht  zu  verbürgen  Ist,  dass  namentlich  der 
sehr  hohe  Bedarf  von  Munition  nach  einer  großen  Schlacht,  sowie  roQ  Kr 

Annschaften  und  Pferden  —  schalten  wir  noch  beispielsweise :  Belagerungs- 
geschütz und  -Material    ein   —    nur    mittels    der  Eisenbahnen   1  h   zu- 

choben  werden  kann   Es  kommt  also  wieder  darauf  hinaus,  för  den  heu: 
Nachschub  Eisenbahnen    zur  Verfügung    zu    haben    und    sie    zweckmäüig  aus- 
zunützen. 

Für  Fälle  außergewöhnlichen  Bedarfes  (oder  rascher  Frontveränderungen) 
eisten  mobile  Eisenbahn-Magazine  (en*ca$  mobiles  sur  Ar)  die  besten  Dienste. 

nWo  es  auf  Schnelligkeit  und  bedeutende  Leistung  ankommt»  sind  die 
liegenden  Eisenbahn-Magazine  das  wirksamste  Zuschubsmittei,  das  einzige 
man  soll  daher  häutig  von  ihnen  Gebrauch  machen.  In  unserer  Zeit 
sind  sie  gerade/u  mjerlässlich  geworden,  denn  nur  sie  gestatten  at,  bei  un- 
vermutheten  Zwischenfällen  den  Nachschub  durchzuführen  und  den  gewöhn- 
lichen Train  zu  verringern/ 

„Für  den  Nachschub  im  Kriege  sollen  also  die  Eisenbahnen  die  regel- 
mäßigen und  nicht  bloli  die  ausnahms  weisen  Zufuhrslinien  sein.  Wenn  es 
peiingt,  sie  durch  einen  von  Straüen-Locouiotiven  gezogenen  schworen  Etapen- 
rain zu  vervollständigen  (was  leider  nur  auf  den  ausgezeichneten  Chausseen 
)ber-ltaliens,  Frankreichs,  Deutschlands  etc.,  nicht  aber  auf  flta  Xaturwegen 
)st-Europas  gaflohrfiüD  kann,  D.  Ü,  >,  so  wird  das  Nachschubwesen  dtfl  h<- 
aerkenswertesten  Fortschritt  gemacht  haben. u 


30 


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General    Lewa]     •  iuof    *U 

Gruppierung  der  mobilen  Eisen bahn-Magazi  denselben    bitte  da*  «feto 

derlei    mobile    Magazin    für  jede    Armee   aus    fünf  Zügen    zu    bestehe*»:   im 
Ztg€   Mutiit r>n,  drei  Ztgf  Verpflegung  und  Futter 

hie  Capitel   13.   14,   15,   16  enthalten  die  Einzelheiten    Ober    die  Oii> 
Tion  der  von  den  Armee-Corps  ein  zu  richten  den  —  zum  Unterschiede  Yt«  m 
Saopt^Etapenlmii  nde  Btapenlinien**  genannten  —  Verhüllungen,*©«^ 

tle/tofz  h  jedes  Corps  zur  Truppe,  die  Einrichtung  der   HaiulHA 

Stall  derselben,  ihren    Dienst  die    Aufstellung  4er 

BelaiapferAe  zur  Vermittlung  eines  raschen  Zuschubes. 

Capitel  17  behandelt  alle  Hilfsmittel  der  modernen  Industrie  wi#  Öflet- 
tige  Feld-,  Schmalspur-,  Drahts  eil  bahnen,  Stral 

Genoral  Lewal  findet,    dass    die    vier  Trainstaffeln    zweiter  Linie  nm 
|.s,  welche  480  Fuhrwerke,  2160  Pferde    und    I 
werden  konnten  durch:  20  StraÜen-Locomotiven,   100  schwere  GOter 
Wwgwi    und  80  Mann,    welche  in  20  Equipagen    tu  n    kfigntai 

Der  Gesammtbedarf  der  franzosischen  Armeen  würde  b  tfc» 

Locomotiven,    3.000    schwere    Guterwagen,    welche    zusammen     15    Million« 
Francs  kosten.    Da    weitere   16   Millionen    für  den    I  n    tin4  tk 

Reserve- Vorrät  he  au  Material  erforderlich  -  lies  mal 

ausgäbe  auf  30  Millionen, 

nSQ  Millionen  sind  zweifelsohne  ein  hoher  Betrag,   i 
in   Vergleich   zu   den  Auslagen,  welche  das   Betonniejren  der   F.>rti<    ko*t*o  wai. 
eine    Maßregel,    deren    Nützlichkeit    vielleicht    sweifeUftS  während    <Ü* 

hwendigkeit    einer    tüchtigen  Organisation    des   Nscbschttbdklistai    Alf  <■■ 
Krieg  von  niemand  bestritten  wird.  Angesichts  der  stets  wachsenden  mo4vM 
Kl  gewinnt   die  Frage  der  Transportmittel  einen  Eintluss,  dessen  BedenlOV 
noch   nicht  genügend  gewürdigt  wird " 

„Je  mehr  man  die  Wege  durch  Fuhrwerke  anschcppt,  desto  größer  misi 
die  Verstopfungen,  desto  schwieriger  wird  das  Marschieren  sein-  Deshalb  wm 
uian   vollkommenere  Mittel   anwenden   und  zu  ihrer  II  :    die  Inderin» 

he  schon  so  viele  Fortschritt.-  yerwirkÜJ 

Übertt  rilmii 


It  ü  i ■  h  :  e  ;■;  | 

Mi  tili  ei  In  n  LrMi  dftfl  k.  lind  k,  K  r  I  «■  g  B  -  A  r  C  li  i  \  s  .  befanagegabta  VOfl 
der  Direction  des  k.  und  k»  Kriegs-Arrhivs  Neue  Folge,  V.  Band  mit 
i  Taf.li  foo  &.  w    Seid]  1  Sohn,  Wim   1891. 

Jin  I>nrh»r- An/»  iir^r  der  t.Minhei]uriLrenu  in  ffl  tu  wi.^l«trtiolfomal«  10 

uif  die  Veröffentlichungen  des   k.  und  k.  Kriegs-Archivs   I  >n. 

Auch  der  for&egestde   \\   Band  enthält   wieder   ritl    [ntere*  und 

enswertes. 

Bein  Inhalt  ist  folgender: 

I.  Österreich   im   Kriege  gegen  die    fran  Involution    1793»   V«>ii 
Hauptmann  Hanseablaa.  Hü   t   Planen, 

Dia   freiwilligen   Aufgebote   ans    den    Ländern   der    im 
1741   und    17  IS 

II.  Dm  h  im  and  die  aUgenfeftine  bwuntcilon 
in   Ungarn   17  11    12.      Vw    Hauptmann   Alex ich   (Sckta 

Militärisrhe    und    politische    Actenstucke    zur    <:  i<n 

acUeeischen  Krieges  1741-  Von  Kejer  Duncl 

i.  Kriegs -Chronik    Österreich  -  Ungarns.    Militärischer  l  Hin  -  r    auf   den 
Kriegsschaupl&tsen   der  Monarchie.    III.   Tlieil  (Fortsetzung),    I»  fcliche 

in   den   I  der    ungarisclien    Krone,    in    Dl  nnd 

mtian.  (Mit  eigenes  Paginierim- 


: 


Dar  erst«   \  i    i     i    ,     :  i    unter  VorauascMckung  einer  Einleitung  die 
rad  Frankreichs    zum  Feldzuge    in   den    Ifiedtrlaa 
:   bis  zur  Kriegserklärung  am   20,  April   17'.»? 
Die   Bin]  shüdart  den   Unprang   und    Beginn   der   Revolution»- 

Kriege  I7'.u  —  \:  inneren   Zustande   Frankreichs   und   die   politischen 

iltnisse   der  europäischen    Staaten. 
Die  verbündeten  Mächte,  welche  im  Kingreifen  gegen  Frankreich  baaÜndig 
zauderten,  den  Gegner  uim  ken   und   ungenügende   K  OT  Verfügung 

Uten,   wurden   von   Frankreich  durch  die  Kriegserklärung  am  20.  April  17 
rollende  überrascht 

Der  EinI'  Jgt  die   Beschreibung    dee    Kriegsschauplatzes    in    dsu 

Niederlanden,  der  Champagne  und  am  Rhein.  Dieselbe  Ogrsphi» 

und  agriculturen   \ '» rlialtnisse  und  seliliellt  mit  einer  kurzen   Besprechung    d« ir 
äußerst  zahlreichen  festen   Plätze. 

Die  Rüstungen  für  den   Feldzug  in  den    Niederlanden    begannen    BeittIM 
rrcichs    sehr    spät  und   in  viel    zu  geringem   Fmfange.  —   Man  gieng  von 
dar  Ansicht  aus,    dass  Frankreich  bei   aeiMl    inneren   Wirren    ni<  lit    instand* 
erfolgreich  einen  äußeren  Krieg  zu   führen. 
Erst  als   im   DecemMt    I7'.u    die    an   der  tfori*  und  Kordostgren 
Frankreichs  stehenden  Heerestheile  auf  den  Stand  von  150.000  Mann  gebre 
wurden,  erhielt  der  Bof-KriegeiBllis-Piiadanl  FetdvarecfcaU  Oraf  Wallis  den 

hl,  die  Aufstellung  ron  :>m  iMN>M;um  für  die  Nieder! 
Truppen  gelangten  aber  sehr  spat  an  ihre  Bestimmung;  aiu  13,  April  wurden 
16.000   Manu   marschier,  it  gemacht,  am  80,  April,  dem  Tage  der  fran 

t Kriegserklärung!  wurde  Ar  23.000  Mann  die  Annahme  der  Kn 
s.unO  Mann   waren  daher  noch   tbgftngig. 


32  B  fleh  er- Am  elf*. 

Außerdem  hatte  von .  den  deutschen  Forsten  Mos  der  Landgraf  m 
Hessen-Kassel  5.000  Mann  gestellt  und  der  König  von  Preußen  ordnete  est 
anfangs  Mai  die  Mobilisierung  von  50.000  Mann  an. 

Die  seitdem  Aufstände  (1790)  in  den  Niederlanden  befindlichen 
Truppen  waren  daher  in  einer  sehr  misslichen  Lage,  da  rie 
den  äußern  Feind  Front  machen,  andererseits  aber  auch  starke 
im  Innern  des  Landes  unterhalten  mussten,   um   die    so    Unruhen 
Bevölkerung  in  Zaum  zu  halten. 

Als  Statthalter  fungierten  in  den  Niederlanden  die  Erzherzogin  Ha» 
Christine,  eine  Tochter  der  großen  Kaiserin-Königin,  mit  ihrem  Gemahl,  dem  Mi- 
marschall Herzog  Casimir  von  Sachsen-Teschen.  Der  letztere  traf  in  umsiditigihr 
Weise  alle  Anordnungen  zur  Sicherung  der  Provinzen  gegen  Unruhen  nd 
gegen  den  Einbruch  der  Franzosen.  Im  Winter  1791/92  ließ  er  vom  Oben! 
des  General-Quartiermeisterstabes  Karl  Friedrich  von  Lindenan  einen  Hm 
zur  Verteidigung  der  Provinzen  ausarbeiten.  Derselbe  ist  im  Wortlaute  wieder- 
gegeben und  durch  2  Tafeln  mit  11  Skizzen  erläutert.  Da  die  Qrenzes  e* 
Niederlande  infolge  der  Kündigung  des  Barrieren- Vertrages  (1781)  und  ew 
dadurch  bedingten  Schleifung  der  niederländischen  Orenzfestongen  völlig  dta 
waren,  so  gipfelte  das  Wesen  des  Linden  au 'sehen  Operations-Planet  mew 
Ausmittlung  einer  Reihe  von  Stellungen  an  der  französischen  Grenze. 

Französischerseits  befanden  sich  dagegen  schon  Ende  des  Jahres  1791 
100  Bataillone  und  108  Escadronen  an  der  Nordostgrenze  Frankreich*;  Ib* 
dies  war  die  Aufstellung  von  60  Nationalgarde-Bataillonen  und  die  h  iiintm 
des  Kriegsstandes  anbefohlen  worden. 

Diese  Truppen  waren  in  3  Armeen  getheilt:  die  Nord-,  Centrum-  und 
Rhein-Armee. 

Als  Ludwig  XVI.  am  20.  April  durch  die  Jacobiner  zur  Kriegserklärung 
genöthigt  wurde,  benützte  der  Minister  des  Äußern,  General  Dnmouriez,  die 
herrschende  Stimmung,  um  seinen  Kriegsplan  durchzusetzen,  welcher,  in  Gegen- 
satz zu  dem  vom  Ministerrathe  beschlossenen  defensiven  Verhalten,  auf  eine 
energische  Offensive  abzielte. 

Dieser  Operations-Plan,  welcher  den  Einmarsch  der  französischen  Noni- 
und  des  Haupttheiles  der  Centrum-Armee  in  Belgien  voranstellte  und  große? 
Selbstvertrauen  bekundete,  ist  im  Aufsatze  gleichfalls  angeführt. 


Der  zweite  Aufsatz  bildet  den  Schluss  der  schon  im  vorigen  Bande 
begonnenen  Darstellung  der  „Freiwilligen -Aufgebote  aus  den  Ländern  der 
ungarischen  Krone  1741/42". 

Wie  bekannt,  wurde  am  Pressburger  Landtage  am  11.  September  1741 
der  Beschluss  gefasst,  eine  Deputation  einzusetzen,  welche  alle  Maßregel* 
berathen  sollte,  die  zur  Unterstützung  der  Königin  Maria  Theresia  nothwendig 
waren  und  schon  am  13.  September  beantragte  der  Palatin  Graf  Pälffy  die 
Aufstellung  von  30.000  Mann  Fussvolk  in  13  Infanterie-Regimentern.  Weite« 
sollte  der  insurrectionspflichtige  Adel  15.000  Reiter,  Croatien  und  Sla?osMi 
14.000,  Siebenbürgen  6.000  Mann   zu  Fuss  stellen. 

Demnach  war  ein  Gesammt-Aufgebot  von  65.000  Mann  zn  erwarten. 


B  il  e  li  o  i  -  A  B  I 


33 


DW 


Den  schönen,  von  edler  Begeisterung  getragenen  Absichten  des  L 
traten  ab  Einwendung 

urteilenden    Truppen    entgegen    und    endlich    wurd> 

mir    21.000    Mann    aufzubringen     und    nicht    I3t    BOnd*jnD    blos 
tagimenter  zu  Berichte, 
Jodes  der  ih-uch   Regimenter  sollt*  ien; 

da«    4.    Bataillon    (QantiBonB-Bataülonl    lediglich    für 
bestimmt  Bon,  so  dass  nur  1*  Bataillone  far  den  Felddienst  verfügbar  blieben, 
Manche  Comitate  und  Städte  zeigten  bei  der  Stellung  ihrer  Mannschaften 
i»er  in  dflD   meisten  dauerten   Zwist  und  Streitigkeiten   iwii 
Siuhlrichteru  und  Städten,   zwischen    den    Ccmi  taten    und    der    Regierung 
iml  wurde  dadurch  fie  Stelluni:  der  geforderten  last 

Ende  des  Jahres    1741    war^erst    ein    Drittel    der    bewilligten    lufan 
isammen. 

So  fayn  das  Jahr  1742.  Friedrich  II.  h  >< h  iraid  die  Öeteneic] 

^terreieh   von    den    Bayern    und    Fr&nxosen  i   — -    den    W 

krochen    und    war    neuerdings    in    verein    mit    den  und 

Franzosen   in   Mähren   eingedrungen. 

l»ie  Gefahr  wurde  immer  größer,  die  Sorge   an  ftnppen- Aufgebot 
agender  und  trotzdem  gieng  die  ungarische  [nsarreetfen    nicht    recht 
tten.   Schließlich   gelang  es  den  wiederholten  Auffordei 

die  Leistungen  in  den  Monaten  Jänner    und    Febru.  stellender 

den  und  es  auch  im  weiteren   Verlaufe   des  Jahres   17  12   blieben:    n, 
estoweniger  vergieng  auch  dieses  Jahr,  ohne  dass  die  Zahl  von  21< 
bracht  wurde. 

Das  Soinogyer,  Baranyaer,  Bfaser  und  Arader  Comitat   hatten  ewar  Dura 
Leute  geBtellt,  doch   fehlte  die  ganze  AusrÜst; 

1>  Comitat  strit  r    grünten    Hartnäckigkeit  um  den  Tag 

vt  Ohernahnie   der   Milizen    in   Araiische    Verpflegung   und    wollte 
liehst  weit   zurüekdadiert  wissen.  Die  Stadt   Debreczifl   nnd    da 
Comital  haderten  8  Monate  lang  über  die  Auftheilmi  enden  IWuÜ 

Daa   Nry'/priiner   Comitat    berichtet,    d  Seinen    129    InJ.- : 

r   50  gebliehen  seien,   die   anderen   aber  desertiert    WÜTOtt,    <la    ihnen    gi 
nrde.  sie  wurden  in  deutsche  Regimenter  eingereiht  werden. 

Dein  Gomörer  Comitat  wurden    U  a    ah   untauglich    zun: 

beklagte  sich,  dass  wenn  man  so  strenge  auswähle,  d;i 
Iniupt  nicht   aufzubringen   wan .    Du  Barser   Comitat    meldet,  di 

rie  die  Annahme  der  di  atel  tnmultuai  Dem 

armaroser  Comitat  fehlte  es  an  Geld  zur  Heranziehung  der  Muitur  aus  Pressbu  rg, 

Tn  dieser  Weise  gieng  es  fort,  die  Reibungen  und  Schwier 
t  unüberwindlich. 

Die  Schwierigkeiten   dar  Aufbringung   der    Im  iw-Trunpei 

er  nicht  allein  im  Herbeischaffen,  sondern  nicht  ren; 

Es  bedurfte  nicht  einmal  den  Antritt    tief  Kr- 

heinung  der  Desertion  fühlbar  macht 

Id  mehr,  bald   weniger  dieser   Leute  davon,    wie  di  im  aneb   der  Beginn    der 
NwutJeüan  bei  jedem  der  9  Regiment  mit   d<  unkt    dei 

chtung  dieses  Körpers  /  fällt. 


RO  eher-  Anzeige 

Die  Darstellung  der  ungarischen  Insamction  im  Jahn»   1741  42 
das    Studium    des    Österreichischen    Erbfolgekrieges    von    grofaaa   Wert, 
-   sehr  interessante  Streiflichter  auf  die  damaligen,  inneren  Verhältnisse  U« 
wirft  nnd  zeigt,  wie  die  Passivität  und  der  mangelhaft  entwickelte. 

Sinn  so  vieler  Com! täte    die   Schuld    trugen»   dass    das    Ziel,    welches 
edlem    Patriotismus    aufflammenden    Landtag   vorgeschwebt    hatte,     nicht 

I erreicht  wurde. 
Die  beiden  folgenden  Aufsatze  sind  Fortsetzungen  von  in  früheren 
begonnenen  Darstellungen    und  stellt    der  erster®   dem    Historiker    ein 
jnellenmaterial  zar  Verfügung. 

Kriegs-Chronik  (III.  Tbeil)  behandelt; 

EÄkocsischen  Unruhen  (Feldzug   170$,  1710.   171 1\ 
ihn  Krieg  zwischen  der  Republik  Venedig  und  d*r  Türkei  1714 — 1?1& 
den  ersten  Krieg  Kaiser  Karl  VT.  gegen  die  Türken    1716—1718, 
den  zweiten  Krieg  Kaiser  Karl  VI.  gegen  die  Türken    1736—  t7H 
den  Aufstand  der  Wal a eben  in  Siebenbürgen  1784  -  178.'if 
den  Krieg  gegen  die  Türken  1788-1791. 

Hauptmann  Nun 


\ e  t  r  a c b  t u n g e n  0 1» er  ei n i  z e  i t g e  m  ;i  ti  i<  F  e  c  h  t w  e  i  »•  d er  I n fan l*r 

Von  Bronsart    v.    Schellend  o  r  f  f  L,    General    der    I  nfanteri* 

cummundierender  General  des  I.  Armeecorps.  Berlin  1891.  Ernst  SiqtfW 

Mittler  &  Sohn,  königliche  Hofbuchb  arid  Jung. 

In  jüngster  Zeit  war  in  gewissen  Tagesblättern  viel  von  einem  StiltsUnfo 
der  deutschen  Armee  auf  niilitär-literajischem  Gebiete,  von  einer  HemMnog 
geistiger  Regsamkeit  m  lesen. 

Angesichts  einzelner  bedeutender,  in  den  letzten  Monaten  m  die  Ol 
lichkeit   gelangter  militar- Wissenschaft  lieh  er  Erzeugnisse  der  deutschen 
konnte    jedoch    leicht  festgestellt   werden,    dass   dort  durchaus   keine 
Starre  eingetreten  sei. 

Auch    die    vorliegenden    ^  Betrachtungen J   des    Generals    der  Infiui 
B  r  o  ii  s  a  r  t  v.  Schellen  dorff^  .sind  ein  Beweis  des  Gegentheils. 

Ein  commandterender  General,  der  Kriegfcmin  ister  gewesen  ist  und  *^ 
Ütctar  thatkräftig  an  der  «Schaltung  neuer  und  zeitgemäßer  taktischer  1 1 
Schriften  {  Felddienst-Ordnung  vom  23.  Mai  1887,  Exercier-Reglement  fe  i 
Infanterie  vom  1.  September  1888)  theilgenommcn  hat,  erscheint  pers<'»J^ 
auf  dem  geistigen  Kampfplätze,  um  gegen  rückläufige  Strömungen  auf  & 
tisebem  Gebiete  aufzutreten  und  der  selbständigen,  geistigen  Auffassimg,  •* 
freien,  individuellen  Thätigkeit  der  Unterführer  das  Wort  zu  reden. 

Dass  die  Stimme  eines  anerkannt  gediegenen  und  originellen  HP** 
Schriftstellers  und  eines  hohen,  auch  in  jeder  praktischen  Thätigkeit  bewiki* 
activen  Generals  einen  starken  Widerhall  findet,  ist  wohl  erklärlich*  Exkli^" 
ist  es  auch,  dass  wir  die  Besprechung  einer  so  bedeutungsvollen,  die  t\$& 


35 


iuilt  der    Infanterie    wahrscheinlich    stark    beeinflussenden    Kuadgc 
uir  zu  dem  Zwecke  unternehmen,  um  recht  Tide  Militärs  auf  di  Dgen" 

uerals    v.  Bronsart  aufmerksam  zu  machen  und  sie  zum  gründlichen 
hmharheiten   derselben,   womöglich   an  de?  Hand  der  deutschen  Schudivorschrift 
für  die  Infanterie  vom  Jahre   1889,  zu  ermuntern. 

ral    v.  Bronsart  *e   Schrift    will   ,,zu   denjenigen   Fragen    Stellung 

nehmen,  die  nach   Herausgabc  der  nemo  Exenur- Reglements  und  der  Schieß- 

Chrifl    für    die    Infanterie    vom    Jahn      I  einer    BltirtertUtg     in      1«  r 

Militär-Literatur  unterzogen   werden   smdu  ;  schließlich  wird  noch  der  Kintiuss, 

den  das  rauehschwuche  Pulver  um  dieser  seiner  Eigenschaft  willen  (taktis 

Oben  geeignet  ist,  toiprOcbeiL 

Es  geschieht  dies  mit  entschiedener  Stellungnahme  für  118,   <len  Fahrern 

aller  Grade  ah  sichtlich   einen  weiten    Spielraum    lassende,    neue    BxercieY- 

leuient,  mit  starker  Betonung  einer  sorgsamen  und  feinen  Schießausbildung, 

iowie  der  Xoth wendigkeit  dreijähriger  Dienstzeit  auch  hei  der  Infanterie,  nicht 

inder  aber  jener  der  CtowOhülUIg  des.   S-ldaten   an  unbedingten,   willigen  und 

weigenden  Gehorsam. 

Entschieden  und  klar  nimmt  der  Herr  ie¥  Stellung  in  der  Contro- 

ich   seit  dern   Erscheinen  des  neuen    deutschen   K\erci<r- Reglements 

neu   hat,  und  welche.   —  wir    verweisen    /.   B.    nur    auf    FZM.    Baron 

ald  s  I  ;i  I  t  I  ii  s    Mesprechiing  desselben   im  4,  und  auf  jene  eines  gewiegten 

neu    Verfassers  im     L    Hefte,    Band    XXXVIII   (l?-s:>     des    „Organs  der 

ilitär-wissenschaftlichen  Vereinet  —  auch  bei  uns  ihre  Wellenringe  gesogen  hat. 

\Yi>    v.    Bronsart   nach    1866  88111  QllOfl  BgoJ   in  die  damalige  taktische 

roschfirenllnfh   geschlendert   hat,    BO   erhebt  er   jetzt   das    Wort,    um     für    den 

rereierplatz  als  zweckmäßige  Vorechuk  der   Übungen    im    Gelände,   ITir   die 

ntschlossene   Durchführung   dee    Haji ttangriffea,    Bi  'halten 

ler  rückwärtigen   Gefechtsstallelti,    für  die   Erziehung    des    Soldaten    in    j 

r  Disciplin,  gleichwie  für   den   Drill  als   Mittel  des    gewohnheitsmäßigen 
efaorsanifl  c^  Qber&eogeiid  einzustehen,  wie  et  andererseits  den  NonnalsngriS 
nd  alle«  belrtopfl,  was  di*-  findige  Tbätigkeil  dei  Compegnie-  und  Bataillons- 
andanten  einschränken  könnte. 


Eine   I  ins«  hau   in   den    1 6 
H.  kurz   und  kernig  gesi 
Iber  ihren  Inhalt  orientieren, 


Capiteln    der    in 
hriebenen  £ 


.vi    Druckseiten  /nsammen- 
möge  den  Lesei   noch  näher 


Artillerie  und   Infanterie  haben  rieb  m  ihrer  Feuerthfttigkeit  zu  ergänzen. 
Di«    QefeehtBBllf^aben  der  Infanterie  werden  immer  schwieriger. 
Nährend  die    Artillerie   ihre  alte  Stellun-    .< 
■Ikauptet,    sondern    ihre    Wirkung    noch    erheblich 
Infanterie  wegen  Verdopplung  der  I  and  der  an  Intensität  «Ireit, 

.  thii    Feuerwirkung  heim    \  Fkche   tun  den  ertl 

ras  ihr  früher  kreJ    Um 

äße  Ausbildung  und  zu  in  der  [nftni 

Daa  Bajonett  ha!    seine  Bolle  nichl  ii    muss  jedoch 

Verden   vor  der  häufigen,   namentlich    vor  de* 


36  Bücher-Anzeige. 

selben.  Der  Bajonettangriff  muss  bis   zum  letzten  Augenblicke  durch  Feuer 
unterstützt  werden. 

Ob  lockere  oder  dichte  Schützenlinien  anzuwenden  seien,  hängt  toi 
Einzelfalle  ab. 

Wirkung  geht  vor  Deckung  in  allen  Phasen  des  Gefechtes. 

„Wenn  in  unsere  Taktik  und  in  unser  Reglement  das  Vermeiden  k 
Verluste  als  in  erster  Linie  zu  beachtendes  Moment  hineingetragen  wird,  dam 
können  wir  lieber  ganz  zu  Hause  bleiben.  Wo  Holz  gehauen  wird,  fall« 
Späne." 

Für  geschlossene  Abtheilungen  ist  Anschmiegen  an  das  Gelände  durck 
geschickte  Führung  und  Anwendung  der  jeweilig  zweckmäßigsten  Formation« 
dringend  geboten. 

Beim  Angriffe  wird  man  starke  Verluste  durch  Infanterie-Femfeuer  nick 
durch  Formen taktik  vermeiden,  auch  nicht  durch  eigenes  Infanterie-Fernfeoer1» 
(denn  das  Fernfeuer  gebürt  der  Artillerie),  sondern  man  wird  in  zweckmäßig 
gewählter  Form  so  naho  an  den  Gegner  herangehen,  bis  die  massenhafte! 
Verluste  zum  halten  nothigen.  Auf  welche  Entfernung  vom  Feinde  dies  eintritt, 
wird  jeder  Einzelfall  ergeben.  Beim  Feldmanöver  kann  man  sie  auf  600» 
veranschlagen. 

Die  wahre  Bedeutung  des  klein calibrigen  Gewehres  liegt  nicht  im  Wal- 
schießen,  sondern  im  Besserschießen  (wegen  der  gesteigerten  Rasanz). 

„Also  ohne  Fernfeuer  und  ohne  Aufenthalt  heran  an  den  Feind  bisrf 
eine  naho  Entfernung,  die  unsere  schöne  Waffe  und  gesteigerte  Schiel- 
ausbildung zur  Geltung  bringt." 

Von  GOO-m  an  successives  Herantragen  dos  Feuers,  bis  zum  entscheid«^ 
Feuergefecht,  etwa  auf  300///. 

Vor  Durchführung  dos  Bajonettangriffes  wird  dann  vielleicht  noch  w 
nähere  (kurzdauernde)  Feuerstellung  eingenommen  werden  müssen*). 

1'berlegeiiH  Feuerwirkung  lässt  sich  durch  gutes  Schießen,  durch  Intbäwr- 
keitsetzen  möglichst  violer  Gewehre  und  durch  Zusammenfassung  der  Feuer- 
wirkung auf  einzelne  Theile  des  Feindes  erreichen. 

Kein  ungezieltes  Feuer;  Feuer  in  der  Bewegung  auf  Ausnahmst 
beschrankt. 

Der  Unterschied  zwischen  Schlachten-  und  Gefechtstaktik  der  Infanten* 
liegt  nieht  auf  dem  Gebiete  des  Exercier-Reglements,  sondern  in  jenem  der 
obersten  Führung. 

Kein  Xormalangritr,  keine  bestimmteren  Festsetzungen  für  das  1>M>L 
keine  vorherige  Bestimmung  über  das  rWie"  des  Angriffes !  Zur  Heranbilde? 
der  Führer,  zur  Weckung  des  taktischen  Geschickes  genügt  die  ii a »' b- 
t  r  ii  g  1  i  <■  h  e   Kritik   d  e  s   K  i  n  z  e  1  f  a  1 1  e  s. 

')  l><r  V.rta-.r  weist  aus  der  Sehießvorschrift,  S.  21  (Bestrichene  RäuiiK  »"• 
0(.)i >  und  1-JOO///  bei  kleinen  Zielen,  z.  H.  stehen  v«>n  Of>//*  Höhe  —  13  und  .^ 
nneli,   wie  gering  die   Wirkung  des   Infanterie- Fernfeuers  ist. 

2i  Si.l.e  IMinkt  5"M  bis  :VJ7  des  Exeivier-RegleinentR  für  die  k.  und  k.  Fo* 
t  r  u  )•  |»  .■  ii  vi.ii  1HS0  I>ns  deutsche  Fxereier-Kegleinent  enthalt  hierüber  im  Punkt  rf 
gar  keinen   Anhalt. 


Rücher-Atizeige. 


Di*  hoher»-  F&hrong  findet  in  dam  ra  neben  l'ulver. 

die  AufUfcrnng  erschi  Element  neoer  SchwiarjgkeJtaft,    für   die    um 

Rührung  ergeben  sich  Hrleichterun:. 

I>as  (neue  deutsche)  Bxaraex-JBeigleiiieiit  steht  und   fallt   mit   dem   ihm 
lewidmenden  Kysiem  der  auf  Gedankenarbeit  gegründeten  Selbstth 
Anwendung  der  im   Einzelfall  zu  wahlenden  Formen. 

Wir    aber     schließen    mit     folgendem    Citat    aus    FZM.     Baron    Wald- 
bett'fl    Besprechung  des   moien   deutsehen    K\en >ier-Kegleiueiits: 
„Ein    so   ausserordentlich    kurz    gehaltenes    Bu«'h    in    ofaea    noeh    viel 
3Mcbr&nkieren   Raum«  dem  Leser  vorzufahren,    ist  eigentlich  eine  undankbar»' 
Aufgabe,  weil,  statt   eines    geschlossenen  Ganzen,   Stückwerk    ecachtini 

Aufsatz    Anregung    bieten,    das    Buch    (v.   Bronsarfs    Schrift'    selbst 
studieren,  d  e  n  n  64   1$  t  d  es  S \  n  d  i  u m  B   wert.* 

Oberst   lTl  lma  n  B. 

1 1  e  h  it  li  t  e  der  K  rie  •  n  i  c  li  B  t\  b  D  I  Q  Fl  ••  h  D  lieh  in  0 

land.    Zweite    Abtheilung.    Von    Max    Jahns,    München    und    Leipzig, 

Oldenhoijrg  1890. 
Wir  haben   im  ersten  Hefte  des  Jahxgaugefl    1891     der   rMitthei!ungeirk 
iie  Aufmerksamkeit  der  militärischen   Leserkreise    auf  die    „Erste  Abtheilnitg" 

ichen  Werken  gelenkt  und  bei  diesem  Anlasse,  nana  ttbei 
imd  luhalt  desselben  schon  ein  endgiltiges  Wort  zu  sprechen,  auf  das  dems< 
.runde  liegende  umfangreiche  QuellentnateriaR  auf  des  Verfassers  tiefen 
Uen  und  dossen  Gründlichkeit    hing  lisch  allen,    welche   für 

die   Durchführung  eines  literarischen  Unternehmens,    wie    das   vorliegende, 
der  höchsten  Bedeutung  sind. 

Die  „Zweite  Abtheilung"  des  Jäh  na 'sehen   Werken    erlaubt   uns   auch 
loch   nicht   ein    Sehlussurtheil,  da    in    derselben    erst  \  IL    Jahrhundert 

chlieÜti  das  XV III.  Jahrhundert  aber  nur  bis  zum  Auftreten  Friedrichs  das 
froßen   1740  besprochen  ist  Wohl  aber  müssen  wir  auch  bei  diesem  Bande 
rieder  deaaen  treffliche  Bearbeitung  hervorheben,  welche  das  Werl  immer  mehr 
in  einer  epochemachenden  Publication  heranwachsen  Uta 
lie  vorliegende  Ahthcilung  all*  Jenen,   welche  sich  für  die  Entwickln  n  g 
äffen-  und  ßefestigungs  wesens    interessieren,    eine    reiche    I 
rube  für  Studien,  daher  wir  namentlich  die  Leser  der  „Mittheil  u  »gen"  darauf 
Aufmerksam    machen    wollen. 

Möge  der  Verfeasei   in  seinem  Eifer  nicht  erlahmen.    Der  Weg,   den   er 
IQCh    /u   geben   bat,   ist   mühevoll,    doch  wird  ihn  dereinst,    auf    der  Höh' 
Vollendung  seiner  Arbeit  angelangt,  das  B<  n  befriedigen,  auf  milil 

literarischem  Gebiete  dauernd  Wertvolles  geleistet  zu  haben. 

Oberst  von  Mols 


.rhrbueb  <l r r    ebenen   und   sphärischen    Trigonometrie    mit 
tTabnngsanfgaban.  Für  höhere  Lehranstalten  von  Dr.  Tb.  - 
Professor  am  Realgymnasium  eu   Pol  »erte  Auflage, 

Kur/«  und  Form  bei  übersichtlicher  und  zw«  tnordnu 

i  Stoffe«  charakterisieren  dieses,  als  Lehrbuch  nach  joder  Bichtung  entsprechende 

ir«rL  Als  besonderer  Vorzug  desselben  muss  | 


36 


B  Och  er- Anzeigt, 


ausschließlich  «In*  alt, be wahrten 

geftmden  haben  und  KntftiNgMi,  welche  hier  n  -iihnti  a 

Hegel  keinen  Vorzug  vor  «lein  ^Übergebrachten  h.il-  n  wmr4s 

iit   durch    Hm  was  m  6r 

Anwendung  theils  ^ar  nicht  vorkommt,    theils  sich    ton    salbet    au*    d*n  Be- 
handelten ergibt;   die   Gründlichkeit    i  I    durch    läufig»  ** 
iig  gewählte  Beispiele  gefördert. 
Im   Allgei               rimmt  di*  >be«  L^t- 
anstalten  für  gleichen  Zweck  in  Gebrauch               n   Bttchem  Qberei 

l>as  .  >iw  Lehrbuch   kann  als  Bolchftt  and  dero  iL 

ebnet  bestens  BOipfbUen  werden.  Hauptmann  Brand' 

Die    slektri  S  C  b  e  Min  e  n  z  Q  n  d  u  n  g.    Ein  H  a  n  d  b  u  c  h    f  0  r    >f  i  1 1 

und    0  i  v  i  1  -  I  n  g  e  n  i  e  u  r  e.    Von    A .    rt    H  e  n  e  s  s  e,     Hauptmann   «^ 

lief fan  Pfotmier-Bataillon  von  Rauch-Torgau«  Berlin 
Verlag  von   Oari   Düncker    t  S!H 

Für  militärische  Zwecke  ist  die  elektrische  unatf- 

bohrlich  geblieben    und  für  civfltechnische  Zwei  .mmm 

ben    der  Hintanhaltung    der    Schlagwetter-!*  twi 

welter  in  Aufnahini'  kommen,   als  dies  bis   jetel 
auf  i  begegnet  daher  einem  actoellen  Inten 

ges  Bfichlein    hält    dasselbe    auch    beim  L-  I  <!••- 

seihen*  falls  er  nicht  selbst  auf  diesem  Gebiete  thäl  >m 

Herwig    in    dieser  Richtung  ermöglichen,  dem  Sprengtochnikei 
Wink»'    iowobi  tut  die  Umschau  In  der  einschlägigen  Literatur,  als  für  prü- 
tis.hr   Kragen  der  elektrischen   MinenzQndtmg 

Dei  auf  7k2  Octavaeiten  —   an  manchen  Stellen  auch  jfh  - 

i   fünf  Gruppen  gesondert, 

Die  bricht   die  Verwendbarkeit  der 

lumpt;  begründet  durch  die  verhältnismäßig  große  Zund 
lieht«    Ql  rkeit    der   ZOilduikg    uiehrer  an* 

itabarkeit  der  i*b* 

tfttaj   '1)»'   I  i    in   der  Mine  in   Warme  ich   dur<  t 

Glüh-  -m1«.i   Pnntenpb&nomen,  der  letxtercu  —  I  Wfü.-*- 

liehl  n  -    der  Vorrang    in    der  Pr  *%rU 

können  wir  ron  anaerem  Standpunkte,  auf  dem  wir  durch  langjährig«  KrfjJ 
rangen   die   Vortbeüe   unserer   reihurigtsclcktrisrhen  Zftndinelhod  -|^Jt- 

zaudern  schätzen  gelernt  haben,  nur  vollkommen  Be< 

In   der  ti  (ld  die    aus    der  Natur  der    zum   Zünd*- 

wendbaren  Stromquellen  In 

in,  reibungselek  tri  sehe,    Volta-luductions-    umf  Maini* 

tu   K  m  r   JHH8   vom  Mini  I 

I 
tupfohleti 

WM  V 

I 


H  0  «»her-  A  uzeiff e 


39 


tun     und    die    einschlägigen    Zündapparate    beschriebet)    und    in    Htm 
mg&faliigkeit  besprochen. 
Bekanntlieh  wird  nur  m i 1 1 * !  (genannten  Apparate  (In»-  und  ds 

der  letztgenannten)  das  Zünden  durch   ein  (»lühphänomen,    mittet! 
irei  übrigen  Guttungen  von  App.»  r  durch  Funkenbildung  herbeigeführt, 

I*ie  hianach    sich  Ergebenden    zwei  Hauptgattungen    ?on  Hinenzündern, 
nämlich  Glühzünder,    welche  bekanntlich    dürr  von    großer  Quantität 

ber  geringer  Spannung,    and  Spaltxünder,    welche  nur  durch  hoch  gespannte 
aetinert  werden  können,  sind  in  der  dritten  Gruppe  abgehandelt. 
Die  vierte  Gruppe  umfasst   das  Wissenswerte    der  Leitungsanlagen  und 
fangen  für  elektri&cbe  Zündung  im  allgemeinen,  dann  wieder  special]  bei 
Lfiwendong  der  Glühziinduug  und  der   Funknr/ündun^. 

In  der  fünften  Gruppe  sind  die  absoluten,  die  praktischen   und  d 
Sachlichsten  willkörlichen  Einheilen  dea  elektrischen  Maßsysteme  aufzählt. 


SpeeieiD  finden  wir  uns  zu  folgenden  Bemerkungen  afigeref 

sj»dit     auf  den    hin  haa]  der   arl 

Kr  [ndustriegegendea,    der  die  Schulung    Sinei  JW 

|Mrttgende    praktisch»/   Erfahrung    im  elektrischen    Zünden    blitzt,    untn 
nacht,    als  den  hauptsächlichsten  Grund   an,  warum  die  elektrische  Züni 
geringe  Fortschritte  macht, 
Wir  glauben  —  abgesehen    von    den    auch  \<>m  Verfolger  he* 

Bproehenen  Falle,  dase  l»ini  glei  n  Abthun    nur   weniges  Schüsse 

)rteu  von  geringer  Fliehe)  die  elektrische  Zündung  unrentabel  wird  —  auch 
optih  dem  tn  vielen  Bergwerksbetrieben  besteh«  ibranohe  zusebreib 

nllen,    das«    vonsuito    der    betreffenden  Betriebsleitung    di  lüung    und 

Mtahrnng  dei  Zündmitte)  den  Bergleuten  selbst  überlassen  bleibt  welche  die 

i   derselben   aus   ihrem,    natürlich    um    ein    gewisses     höheren   Lohne    Hl 
bestreiten  haben,  Begreiflicherweise  werden  von  solchen  B  sdsohnur, 

i  sicherheitlicher  Beziehung  bedenkt  >troh- 

halmzümlutig  n.  dgl.  vorgesogen. 

Weiter  werden  ■  auf  Be  als  Zündmethoden,  welche  als  geeignetster 

für  die  elektrische  Zündung  gelten,  den  Anforderungen  der  Praxis  aber1) 
licht  vollkommen  entsprochen  haben,  unter  anderen  die  Lauer'achc  Prfctiona- 
tftndung  und  die  Bess'ecbe  Knallquecksilber-Zündsclumr  genannt 

Wenn  der  Verfasser  damit  bezüglich  der  letzteren  etwa  die  hohen  t 
b-r    Schnur    selbst    ( l  Ow  kostet    infolge    des    Indien    Knallquecksilher»    und 
Militarrogie  Kosten    für  die  Betonierung 

ierselbe»!  mittels  der  lg  Sprengkapsel  meint,   die  selbst   wieder  mittels  eine! 

n  Zündmittels  (Biekferd'sebe  Zündschj 
iben  wir  ihm  vollkommen  rtehl  Dies  sind  aber  Umstände,  die  für  mtlitii 
Verwendung  gar  mVht  in   Betracht  hemmen    und    die  in  der  idealen  Kr 
h*'it.  Verlassltchkeit  und  it  der  Benützung 

omen tan-  und  Sinmlianzündui 


inur    «für 
lben    nicht   I 


'»  \\  i'   ei  tch  Verfasset    hier   nur   die  Bewährung    Im 

betriele 


40 


Bacher- A  nzei  ge. 


Ob  mir  'Qndsehnur    schon   Versuche    in  Schlagwettern  * 

wurden,    ist  uns  Dicht  bekannt;    besondel 
•  •■n. 
Die  (ai  Qfcer  die  Leißtungsfähl 

h  a  r  d  t'schen  nribwigselektrischeti  ZQndappar&tea  gemachte  Angibt,   daae  *4 
mder  nehme  i  gegenfibei    200,   seil]  '   300 
Idzöndapparates   M.    1876)    wird    durch  die,    einen  I- 

-ioOe   Spalte   dos    H  nrn  li  ;i  r  d  (  sehen    Zu:  <m  (fff* 

ß*J5*tiri  Bpaltweit*  bei  unserem  MmenzCrnd 

Unter    den     auf  Seite  17)    ani  n  Kitteln    für    die   I'rafang  fcr 

Leisl  H  der  reihungselektrischcn  Zündappai  Ytr>iKh* 

und  Beobachtungsxflnder  nicht  erwähnt,  und  scheinon  daher    aolbe  andervlrt» 
nicht  gebräuchlich.  Desgleichen  Ist  öine  dum  DA  :rn  F«M- 

Bündapparate  analoge  Einrichtimg,  welche  bis  unmittelbar  vor  and  gl- 
der  Zündung  ►  irnn   KurzsHiluss  der  Hin-  und   Bflckleitung  zur   Mine   mit  Av- 
chhiss  des  Zünl  b  bewirkt    und  daher    gegen   zufällige    < 

ureh,  im  Apparate   »»der   in  der  Zflndleitung   verblieben*  Blektf  Mn 

lern  sie  dun  Apparat  absondert,  rosp.  den  Ausgleich  ungleichartiger  Ekttn» 
mi  berbeifthrt,  nicht  srwilnit.  Da  (auf  8eite  30)  für  die  Zündung  mitfcfc 

YMlta-Induction     skizzirt^    K  n  li  tu  k  ^  r !  f  srln     Punkenittdnctoi  Ar 

h    ihn  ermöglichten  ßraduieruitg  eine«  Spannung  uns    fUr  4 

Prüfung    der   ungeladenen  Minenzünder    auf  Empfindlichkeit 
in  Anwendung. 

Auch  der  iie  :i<>  erwähnte)    magneteiektrische  Zttndindiid 

Marcus  in  ßotation*apparat  von  d  istmctNi 

—  zur  Erzielung  eines  kräftigen  Funkens  d  mmr em 

mit  einten  Condensator  versehen  worden  und  wird  neuesten«   zm   I  c»J 

Bali  lötxabfenemng  verwendet 

Bezüglich   d«r   iü;:'     ■  itttkfi 

Anwendung  d*»r  Graphitefinder  odei    sogenannten  I*i 

welche  durch  einen    »wischen    den  Elektroden-E  rmsUrat 

-.o.M   Bleistiftstricfa    empfindlicher    gemachi    sind         *  rfc* 

das*  selbe  bei  der  vorerwähnten  (reschützahfeuerung    mit    d< 
tu  Anwendung  BteÄeu, 

Bückleiiung    isl    blanker  Mess  im  WV  h    dem   in 

vom   Militar-i  rten   Versuchen    hintfichtlich    dor  en 

Zun  :  in    Wasser  aU    ItQckleituug   \  U*ilt«rUi 

Draht  als  BQctteitang  in  Wasser  empfohlen,  dürfte  aber  selten  zur  Verfügest 

im    Feld' 


')  Freilich    t: 

Zim<t  unseren  Mineotündern,    w 

t'rüfun^ 

r  *M 

I    nur      in  ZGndrr U 
wer! 


Bücher-Anzeige.  41 

Schließlich  sei  noch  der  (auf  Seite  67  besprochenen)  Verdoppelung  der 
Spaltzünder  in  wichtigen  Minen  und  der  aufgeworfenen  und  dort  beantworteten 
Frage  der  Hintereinander-  oder  Nebeneinauderschaltung  dieser  zwei  Zünder  in 
jeder  Mine  gedacht.  Für  uns  bleibt  diese  Frage  insoferne  von  geringerer 
Bedeutung,  als  die  nun  vorgeschriebene,  mit  der  Hauptzündleitung  gleichzeitig 
zu  activierende  Reservezündleitung  die  Anwendung  eines  zweiten  Minenzünders 
entbehrlich  gemacht  hat  und  diesen  nur  besonders  großen  Ladungen  vorbehält. 

Wie  aus  vorstehendem  ersichtlich,  wird  der  Leser  das  Buch  nicht  aus 
der  Hand  legen,  ohne  die  Überzeugung  gewonnen  zu  haben,  dass  das  ihm 
Bekannte  hier  in  entsprechender  Form  zusammengetragen,  aber  auch  vieles 
andere  geboten  ist,  wegen  dessen  man  im  Bedarfsfalle  diesen  Rathgeber  wieder 
zur  Hand  nehmen  wird. 

Auf  dem  Umschlage  des  Buches  lesen  wir  auch  die  Ankündigung  des 
vom  selben  Verfasser  vor  kurzem  der  gleichen  Verlagsbuchhandlung  über- 
gebenen  „Militär-Telegraphist",  eines  Hülfsbuches  für  den  theoretischen  Unter- 
richt zur  Ausbildung  in  der  Feld-  und  Festungs-Telegraphie. 

Hauptmann  Dietl. 

ßibllotheka  Polyt ech  nica.  Repertorium  der  technischen 
Literatur  von  Fritz  v.  Szczepariski.  Jahrgang  I.  1889.  Peters- 
burg und  Leipzig  1890. 

Unsere  Leser  kennen  Zweck  und  Einrichtung  der  seit  mehreren  Jahren 
am  Schlüsse  eines  jeden  Halb-  oder  Ganzjahres  den  „ Mittheilungen  über 
Gegenstände  des  Artillerie-  und  Geniewesensu  beigegebenen  „  Rundschau  u. 
Sie  enthält,  nach  Schlagwörtern  geordnet,  die  Titel  der  in  militärtechnischer 
Richtung  beachtenswerten  Mittheilungen  in  der  dem  Militär-Comite'  zur  Ver- 
fügung stehenden  periodischen  Fachliteratur. 

Einen  ähnlichen  Zweck  aber  bei  Voraussetzung  eines  weiteren  Interessenten- 
kreises, nämlich  nicht  nur  speciell  der  Militär-,  sondern  allgemein  der  tech- 
nischen Leser  und  bei  Berücksichtigung  weniger  der  periodischen,  sondern 
vornehmlich  der  Buch-Literatur,  verfolgt  obengenanntes  alljährlich  einmal 
erscheinendes  Repertorium,  dessen  erster  die  Erscheinungen  des  Jahres  1889  (und 
weniger  vorangegangener  Jahre)  umfassender  Jahrgang  I  aus  dem  Jahre  1890 
vorliegt,  während  der  IL  Jahrgang  für  den  April  d.  J.  von  der  Verlagsbuch- 
handlung Fr.  Ludwig  Her  big  in  Leipzig    in  Aussicht    gestellt    worden    ist. 

Auf  80  Octavseiten  finden  sich  unter  ca.  110  Haupt- und  Nebenschlag- 
wörtern —  auf  welche  außerdem  von  ca.  dreimal  so  viel  Bezugsschlagwörtern 
verwiesen  ist  —   ca.  2.500  Publicationen  verzeichnet. 

Die  Rundschau  erstreckt  sich  auf  die  einschlägige  deutsche,  französische 
und  englische  Literatur,  und  sind  die  Werke  unter  jedem  Schlagworte  in 
alphabetischer  Folge  ihrer  Titel  (auch  Autoren),  u.  zw.  so  eingereiht,  dass 
bei  jedem  Initial-Buchstaben  die  deutschen  Publicationen  den  französischen 
nnd  diese  den  englischen  vorangehen.  Auch  jedes  Schlagwort  ist  deutsch,  dann 
in  französischer  und  englischer  Übersetzung  gegeben.  Jedem  Titel  sind  das 
Format,  die  Zahl  der  Seiten,  die  Figurentafeln,  Verlagsort  und  Verlagshandlung 
nnd  der  Preis  beigefügt. 

34 


42  Bücher-Anzeige. 

Zur  Charakterisirung  der  Wahl  der  Schlagwörter  und  der  Untertheilonc 
der  letzteren  in  Nebenschlagwörter  sei  das  den  Beginn  des  Repertoriunu 
bildende  Schlagwort  Architectur  mit  dessen  Dependencen  angeführt,  weicht 
letztere  im  Repertorium  wol  gleich  dem  Hauptschlagworte  durch  fette,  ab« 
etwas  kleinere  Schrift  gekennzeichnet  sind.  Es  heißt  also: 

Architectur,  architecture,  architecture  (englisch)  all 
Hauptschlagwort, 

Ausgeführte  Bauten  und  Entwürfe, 

Decorationen  und  Malereien, 

Geschichte  der  Architectur, 

Historische  Bauwerke,  als  Nebenschlagwort. 

Als  verwandtes,  den  Umfang  dieses  Schlagwortes  einestheils  beschrän- 
kendes, theils  ergänzendes  Schlagwort  erscheint  das  dritte  Schlagwort  des 
Repertoriums,  nämlich  Baukunde,  bätisse,  building  mit  den  Neben- 
Schlagwörtern 

Arbeiterwohnung, 

Baumaterialien. 

Baumechanik, 

Baupreise, 

Gesetzgebung, 

Hygiene, 

Landwirtschaftliche  Baukunde. 

Als  Bezugsschlagwörter  erscheinen  i  in  der  Druckweise  der  Xebenschlag- 
wörter)  zwischen  dem  Hauptschlagworte  Baukunde  und  dem  nächst« 
„Berg-  und  Hüttenwesen,  mines,  miningu  eingefügt: 

^Bautischler"  mit  dem  Hinweise  auf  Tischlerei,  r Beleuchtung"  mit  de« 
Hinweise  auf  Elektrotechnik  und  Gas  Jwl-fitting-  mit  dem  Hinweise  auf 
Elektrotechnik. 

Wie  aus  dem  Gesagten  hervorgeht,  ist  der  Inhalt  reichlich,  übersicht- 
lich geordnet,  die  Auffindung  der  über  einen  gegebenen  Stoff  Aufschluß 
gebenden  Publikation  besonders  durch  die  bei  der  verhältnismäßig  grollen  Zahl 
von  Bezugsschlagwörtern  gebotenen  Hinweise  sehr  erleichtert  und  di<»s<*rwe<rtn 
dieses  Repertorium  Jedem  zu  empfehlen,  der  sieh  in  der  eben  angedeuteten 
Richtung  Rath  holen  muss. 

In  Lesezimmern   und  Bibliotheken   sollte  dieses  Repertorium   nicht   fehlen. 

Vom  -2.  Jahrgänge  desselben  sind  fünf  Ausgaben,  nämlich  eine  ameri- 
kanische, englische,  deutsche,  französische  und  russische  angekündigt.  wa> 
natürlich   die   Verbreitung  dieses  nützlichen   Buches  nur  fordern   kann. 

In  einem  Anhange  der  „Iiihlinthnfoi  I'nlytvchniai-  sind  Inserate  -\i\- 
schlägiirer  technischer  Verlaers-Buchhandlungen.  theilweise  selbst  wieder  klrint 
Repertorien  bietend,  unter  Beigabe  eines  Inserenten- Verzeichnisses  unukrs?*t»rach: 

Hauptmann   l>  i  •- 1 1. 


Btleher-A n t t 


4:< 


i  Artillerie-Schießs  j»  ie  I     Anleitung   /um    appHcatorischen    Studium 
det  egeln  und  zur  Bildung  von  Schi  ron  II.   Bohl 

Oberst    und    Conimandeur   des    Schleswig'schen    Feld- Ai 
menti  Nr  9.  Mit  drw  Anla^n    Bertin   1891.   Ernst  Siegfried  Miti 

und  Sohn,  königliche   Hofhuchhandluni 

Sobald    die    Feuerthatigkeit   der  Artillerie    den    Standpunkt    des    reinen 
mpirismus    früherer  u    verlasen    begann    und    ihre    Entwicklung    zur 

chießkunst  in  dee    Wortes  vollster  Bedeutung  dadurch  anbahnte,  dass  sie 
ie  Ergebnisse  der  theoretischen  Forschung  —  speciell  der  Wahrscheii. 

—  in  ihren  Dienst  stellte,  inusste  sie  naturgemäß  eine  Art  Entwick; 
Krankheit  ben,  fQj   welche  die  Partei  der  ballistischen  Gelehrten  seitens 

der   Partei    der    Praktiker    in    oft    herben ,    geradezu    ein    düsteres  Verhängnis 
TOguosticierendeti   Worten  verantwortlich  gemacht  wurde. 

Jetzt,  da    sich    diese    Parteien    —    ein    trauriges    Ergebnis    des    ebenso 
igen  als  unseligen   Kampfes   zwischen  Theorie  und  Praxi»  —  zutn  best-n 
Sache    brüderlich    die    Hände    reichen,    indem    sie    sich    infolge    einer  Art 
istigen   Diffusiüiisprocesses    verstehet)   lernten;     nun,    da  die  Erkenntnis    rfftH 
Ilenda  Bahn  gebrochen,  dass  eine  rationelle  Theorie  auf  gegebenen,  beobachti 
Thatsachi-n,  und  umgekehrt    eine  rationelle  Praxis    auf  einer  leitenden  Tlo 
fußen     muss;     dass     Gedeihliches     nur    durch    einmflthiges    Zusammenwirken 
von  Speculation  und  Erfahrung  geschaffen  werden  kann:    wird  es  wohl  gi 
die    Würde    keiner  der  ehemaligen    Kampfparteien    verstellen ,    wonn   an    deren 
Fehler  —  Fehler  sind  ja  eine  wesentliche  Bedingung  des  Fortschritts   —  die 
objective  kritische  Sonde  gelegt  und  in  Consequenz  dessen  dargethan  wird, 

[tragend  ftohne's  Verdienste  um  die  Entwicklung  der  modernen  Schiefe* 
kunst  sind,  wie  erst  durch  Fixierung  des  Übergangs- M^n^nus  ron  der  Empirik 
2ur  Kunst  Rohne's  Bestrebungen  in  den  richtigen  Gesichtswinkel  tr 

Die  lange  zurückgestaut'»  Theorie  unternahm  eine  ärmliche  Invasion  und 
verfiel  durch  das  psychologisch  laicht   erklärbare  Streben,    die    ihr   lau 
enthaltene  Geltung    heweisbringend    zu    erringen,    in    den    zweifellosen    Fell] 
den  Schießplatz   in  ein  Calcul-Bureau  verwandeln  zu  wollen ;   Bücherwand- 
Hand   zu  Hand,    Papier   und  Blei  wurden  ein  vordringliches  Merkmal  der 
Feuerthatigkeit :   in   den    Motion   der  Feuerleitenden   kam  häufig  der  ungewohnte 
Denkproceß  und  gewiei    zuneigt  die    kMtoMigU    bange  um  Ausdruck« 

ob  es  denn  immer  so  bleiben  solle,   ob  denn  beim  Gegn  luld 

—  um  nicht  einen    drastischeren    Ausdruck   zu  ben  —    vorausge- 

werden  mü  t 

icherart  war  das  Bedauern  kurzsichtiger,  dab<  »inender  Praktiker 

naheliegend,  dass  das  Schießen  aainei  taktischen  Charakters  ganzlich   entkl 

Iund    zu    einein,    die    Zeit  aulleracht    lassenden,    rein    math<*m;iti.M theil     l'nd>lem 
wurde  —   während  andererseits  nicht  hatte  abersehen  werden  sollen»  dtee 
erhaltene  wissenschaftliche  InjoctiMii  nur  eine  den  Organismus  läuternd«-  Krankheit 
bervie 
und   in  der  Thal    Und    wir    jetzt    alle  Zeugen  des   I  neu 

Läuterungspi.  formell  bal  Seßen  —  w enn  eben  nothwendig — 

frischen,  fröhlichen  Charaki  rg^wonni  geistig 


44  B  t>  e  h  o  r  -  X  n  »  *  i  g  %■ 

Zur  raschen   Dunmftfirung  erwähnten   Läuteruflgaproceaaes 
beigetragen  zu  haben,  ist  Bohae's  unbestreitbares  Yaifliepaft:   sr 
vordersten  Treffen  jener  Känner,  die  es  sieh  nur  AnJfrbe  nachten, 
nüchtern  und  nutzbringend  an  verwerten;  er  bahnte  W   rationelle 
des  Gruppenschießens  an,  die  dann  lange  Zeit  —  häufig 
das    abstracto   Gebiet    gewaltsam    hineingexerrt   —   zum    Tnmmelphfc 
Ballistiker   wurde;   Bohne   lenkte   zuerst   den    Blick    auf   das 
theoretische  Trefferbild,  das  bereits  zum  wissenschaftlichen i 
geworden  ist;  er  vertiefte  sich  in  das  bis  heute  noch  nicht  völlig 
Problem  der  Feuerleitung  größerer  Artillerie-Yerbände; 
iftt   endlich   —    und   dies  kommt  bei    Benrtheüung    seiner    letzt« 
ciation  vornehmlich  inbetracht  —  ein  Schieß-P&dagog  par 
wuftr  er  schon  mit  seinen  lehnreichen,  mit  allen  WechseUUlsn  beial 
durchtränkten  Beispielen  zur  Erläuterung  der  8chießregi 
vollen  Befähigungsnachweis  erbrachte,  — abgesehen  davon,  dass 
Arbeiten  einen  pädagogischen  Einsehlag  und  die  hohe  Meisterschaft ' 
Ar  verwickelte  Probleme  die  glücklichste  gemeinverständliche  Exporte] 
finden,  wodurch  Bekanntes  oft  den  Charakter  von  völlig  Neuem  etkftU 

JMe  Grundsätze,  nach  welchen  Bohne  das  Artillerie-Schießspiel  ( 
hat,  sind  nicht  neu;  sie  sind  schon  wissenschaftlicher  —  richtiger] 
unverständlicher  —  erläutert  worden,  und  doch  kann  man  sich  bei« 
der  Seiten  2  bis  18,  welche  die  theoretische  Grundlage  enthalten, 
druckes  nicht  erwehren,  als  wäre  Mäher  Unbekanntes  geschalte 
mächtig  wirkt  die  auf  das  theoretische  Trefferhild  basierte  lichtvolle  1 
und  die  Erkenntnis   der  unmittelbaren  Übertragbarkeit  des  Gelesen«  ki 
Praxis. 

Das  Artillerie-Schi  eß8piel  ist  ein  streng  pädagogisch« 
und  soll  die  correcte  Durchführung  von  Schieß-Aufgaben  im  Zimmer  erlekhts»; 
es  soll  namentlich  den  Aufgabensteller  davor  bewahren,  nach  durchgrifft* 
Änderung  der  Schieß-Elemente  bezüglich  der  Lage  des  Treff-  (bezw. 
punktes  unmögliche  Annahmen  zu  machen. 

Der  Verfasser  mag  wohl  bei  Construction  der  bereits  erwähnten  Beispiel» 
die  Schwierigkeit  der  Aufgabenstellung  erkannt  und  gefühlt  haben,  vdes* 
Scharfsinn,  welche  Routine  und  Combinationsgabe  erforderlich  sind,  umtoi*> 
Annahmen  bezüglich  der  Lage  der  Treff-(Spreng-)punkte  der  Natar  d* 
Dinge  nicht  Gewalt  anzuthun  und  dass  dem  Instructor  erleichternde  Hilft* 
mittel  geboten  werden  müssen,  soll  er  nicht  —  um  ja  sicher  zu  geh«  — 
zu  dem  bequemen  Auskunftsmittel  greifen,  bereits  praktisch  durchgtftW1 
Übungen  knechtisch  zu  copieren. 

Was  —  von  einem  höheren  Standpunkte  —  das  Schießspiel  leisten  m 
besagen  die  goldenen  Worte  der  Einleitung  zu  dem  Buche:  „Die  g*»|f 
Schießkunst  beruht  aufrichtiger  Beobachtung  und  geschickt»' 
Verwendung  der  Schießregeln.u 

Da  das  Beobachten  —  die  Seele  des  Schießens  —  nur  am  SchießpW11  { 
verlässlich  geübt  werden  kann,  so  soll  das  Schießspiel  die  geschickte  AnwenM 
der   Schießregeln   aufgrund   supponierter  Beobachtungen   ?eniitt* 


Bücher-Anzeige. 


indem  der  Feuerleitende  durch  Losung  der  vielfältigsten  Aufgaben  lernt,  den 
Beobachtungen  entsprechend   Beine  Maßnahmen    cnrrect  un  h  rasch 

zu  treffen,  wodurch  der  Kabinen  dessen,  was  der  Schießplatz  lehren  »oll,  wohl- 
thätig  eingeschränkt  wird  und  der  S<  hi»ßplatz  zu  der  im  Zimmer  gewonnenen 
Erkenntnis  gewissermaßen  ergänzend  einwirkt. 

Wollte  man  sich   in   den  ganzen  Complei  der  vielfältigen,  bei  der  Feuer- 

leitung  iribetracht   kommenden  Aufgaben  erst  am  SchiefipUtzi  n  lernen» 

dann  reicht  die  zur  Disposition    gestellte    Munition    niclir  ,nd    wird    der 

Ig  bestenfalls  ganz  mittelmäßig  S"in:  Schul-  sich 

harmonisch  ergänzen. 


Nachdem  aufgrund   der    vorgängigen   Darlegungen    der  iebliche 

Schießspiels  erkannt  sein  dürfte,   will  ich  zunächst  darlegen,  auf  was 
«0  bei  der  Aufgabenstellung  ankommt  und  worin  die  Schwierigkeiten  bf 
woraus  sich  unmittelbar  das  Verständnis  für  die  technische  Aufgabe  des  MrisB* 
spiels  und  für  dessen  Anordne  n   wird. 

Mi    geh*»    beispielsweise     vom    ersten    Einsch  mf  1     Bohl« 

geschossen  aus. 

Der  Au  t'Lr.il>en  steller  hat  för  sich  die  geom  e  tr  i  s  che  E  n  tf  ern  n  ng 
"S,  bezw.  der  Einschießlinie  anzunehmen,  ferner  eventuell  einen  con* 
ttanten  Fehler  in  der  Lage  des  mittleren  Punktes,  hervorgerufen  dadurch, 
dass  dit»    vorliegenden    Verhältnisse    (ajb  <che  etc.)    vi.n    den    normalen, 

d.  L  der  Schießtafel  zugrunde  gelegten,   abweichen. 

Wird  nun  die  geschätzte  Distanz  angegeben,  H  weiß  hiermit  der 
Lnfgabensteller  die  Ausgangstag«  des  mittleren  Punktes  und  ist 
\t  den  weiteren  Verlauf  des  BohiedttS  nunmehr  daran  festzuhalten,  dass  mit 
er  Änderung  der  Sehi^ß-Elemente  der  mittlere  Punkt  um  das  dieser  Änderung 
itfprecfcende  Distanzmaß  verlegt  wird. 

Vm  nun  bezüglich  der  Lage  eines  Schusses  eine,  den  gemachten  ^Oppositionen 
hende.  d.  i.  mögliche  Annahme  zu  machen,  muss  man  sich  zu  der  jeweil 
Lage  des  mittleren  Punktes  die  Streu  ungsfl  ;i  c  h  e   binzudenk 
Dabei  bleibt  es  natürlich  unbenommen,  den  Schuss  als  einen  ungesetz- 
ii,  d.  h.   außerhalb  der  Streuungsiiäche  liegenden  anzunehmen,  um  den 
von  unliebsamen  Störungen    zu   beleuchten;    allein    solche    Annahmen 
aussen  mit  Absicht  gemacht  werden. 

Wären  alle    Positionen    innerhalb    der    Str  ehe    gleich    wahr- 

scheinlich, so  hatte  der  Aufgabensteiler  nnr  diu  Sorge,  mit  seinen  Aufgaben 
innerhalb  des  Gebietes  der  jeweiligen  Streu ungstlae he  zu  bleiben. 

Da    aber    mit    der    Annäherung    an    den    mittleren    Punkt    der    Wahr* 
echeinlirj  wachet,    M    hat    der    Fenerleiteude   bei   >einen 

Angaben   bezüglich  der  Punkt?,  hebten,  di6i  die  Häufigkeit  der 

Abweichungen     vom    mittleren     Punkt    i  zufällige     Abweichungen)    dem,    ihnen 
enden  Wahrscheinlichkeitaweri  prop*  ist 

Darin  liegt  die  Schwierigkeit  und  dl  irreitt  eben  das  Schießspiel  helfend 
indem  es  ermöglicht,  die  Lagen  der  Punkte  innerhalb 

•ier  Wahrscheinlichkeit  entl  f»en. 


46  Ä  (Uli  er- Ans  «Ige. 

Bei  fleißiger  Übung  mit  dem  8chießsj  i^l  kann  die  Routine  so 
werden,  dass  dasselbe  ganz  entbehrlich  wird;  dann  hat  das  Schietopie! 
Zwecke  in  idealster  Weise  entsprochen. 

Wie  obige  Darlegungen  schon  ecratbeu  lassen,   ist   das  Sctrießgpi*  i 
«in  Lottospiel  : —  dem  bekanntlich  die  Wahrscheinlichkeit  sg  es*  txe  zwm 
liegen  —  zurückgeführt  und  besteht  einfach  ans  einer  gewissen  Zahl  (hier 
Loosnummern  und   einigen  Hilfstabellen,  die    man    nach  Bvkn 
Anleitung  leicht  selbst  entwerfen  kann* 

Die  Hilfstabellen  geben  zu  jeder  Loosnummer  die  enftsfrodofc 
Lage  des  Punktes  im  Streuungsgebiete  an  und  es  ist  einleuchtend,  daas  jeii 
anfällige  Abweichung,  bezw.  jede  Pnnktlage  durch  eine  ihrem  WabxscheüiMkiifr» 
werte  entsprechende  Zahl  Looenummern  vertreten  sein  musa. 

Bei  Hohlgeschossen  werden  die  den  zufälligen  Abweidanri 
entsprechenden  Wahracheinlichkeitswerte  unmittelbar  ans  dem  theon-ta** 
Trefferbild  bestimmt,  während  bei  Shrapnels  —  entsprechend  der  §it*m 
der  Zünder  und  der  Bahnen  —  die  den  Punktlagen  zukommenden  Wife 
scheinlichkeitswerte  durch  Combination  sireier  theoretischer  Trefferbildar  «d 
den  Gesetzen  der  zusammengesetzten  Wahrscheinlichkeit  ermittelt  werden 

Wollte  man  beim  Spiele  jede  Punktla  <    innerhalb  des  Streuungs^u 
flr  zulässig  erachten,  so  müsste  die  Zahl  der  Loosnummern  unendlich  i 
da  sie  aber  naturgemäß  beschränkt,  s.  B.  100,   sein  muss,    so  kann  —  tfi 
Trefferbild  betrachtet  —  nur  eine  beschränkte  Zahl   zufälliger   Abweidmfi 
inbetracht  kommen,  welch  jede  dann  als  mittlerer  Repräsentant  einer  Örojp 
von  zufälligen  Abweichungen  erscheint 

Der  Wahrscheinlichkeitswert  jeder  dieser,  eine  ganze  Gruppe  nmfmwif  1 
Abweichungen  ist  proportional  der  Procentzahl  Treffer,  welche  in  de»  Ä  | 
Gruppe  umfassenden  Zielstreifen  zu  erwarten  ist. 

Das  Ausdehnungsgebiet  dieser  Zielstreifen,  d.  i.  die  Amplitude  der  Onn>|i 
zufälliger  Abweichungen  ist  natürlich  beliebig:  Bohne  macht  die  Sfrwfei 
5m  breit,  so  dass  beispielsweise  die  zufällige  Abweichung  20m,  aüe  Alh 
weichungen  innerhalb  20  -j-  25  =  22'öm  und  20  —  2-5  =  175m  repräseoüift 

Vielleicht  wäre  es  zweckmäßig  gewesen,  z,  B.  beim  Hohlgeachosa  (Grauste 
nur  ein  Streuungsmaß  zu  berücksichtigen  und  bezüglich  anderer  Streuung* 
maße  auf  leicht  zu  ermittelnde  Reductionsfactoren  hinzuweisen. 

Um  den  Frictionen  beim  Schießen  einigermaßen  Rechnung  zu  träges, 
verweist  Bohne  auf  die  Erfahrung,  dass  */s  der  abgegebenen  Schüsse  richtig* 
*/4  gar  nicht,  der  Best  falsch  beobachtet  wird  und  proponiert  demnach,  & 
Loosnummern  1  bis  67  für  richtige,  jene  68  bis  92  für  fragliche,  endhcl 
jene  93  bis  100  für  falsche  Beobachtungen  gelten  zu  lassen. 

Der  theoretischen  Begründung  des  Spieles  folgt  die  Anleitung  zur  Leitung 
des  Schießspieles,  an  welche  sich  zahlreiche  glücklich  gewählte  Beispiele  •*■ 
schließen;  den  Schluss  bildet  die  Anwendung  des  Schießspieles  zur  Prtfaf 
von  Schießregeln. 

Wenn  das  Artillerie-Schießspiel  —  und  sei  es  nur  engherzig  als  Spiri 
aufgefasst  —  dazu  die   Anregung  gibt,   die  Lösung  von  Schießanfgaben  kii 


B  fl  e  h  ♦   r  -   V  n  I  e  i  f  e. 


47 


in   ihre  letzten  Cunseijuenzen   zu  verfolgen  und  hindurch  die 
fomer  die  Entschlussfähigkeit  der  zur  Feuerleitung:  berufenen  zu  fördern :   dann 
wird  endlich  die  Anschauung  verflüchtigen,  als  handle  es  >ivli  forum  Bchiefl- 
Automaten  zu  erziehen,  die  knechtisch  die  Schießrep  ndftJlj  es  wird 

sich  die  Erkenntnis  Bahn  brechen,  dass  durch  das  Streben,  für  alle  Fälle 
vorzudenken,  nur  die  Zahl  Lücken  vergrößert  und  das  Gedächtnis  einer  Um 
Entschlus  lähmenden  Belastungsprobe  ostomorftQ  wird. 

Die  Erziehung  zur  Feuerleitung  hat  vielmehr  darin  zu  bestehen,  durch 
vielfältiges  Kachdenken  und  unausgesetzte  Übung  die  Fähigkeit  zu  erwarben* 
selbst  unter  den  schwierigsten  Verhältnissen  antoma tisch  das  richtige 
zu  thun. 

Oberstlieutenant  Nikolaus   1    v    Wttil 


*a  poudr*  san*  (  t  l a  tactiq%t  paar  ff.   Sfe>cÄ,   oopttatru 

>r filierte*  adjotnf  .    Extrait  d*    la 

*    dort  :ie  tirage,  augmenti  ds  notes.    Paris.    Berger- 

L<  vrault  &  Cie.  1891. 

Die  bezeichnete,  den  Einfluss  des  rauchlosen  Pulvers  auf  die  Taktik 
behandelnde  Broschüre  ist  uns  etwas  verspätet  zugekommen.  Sie  wurde  nämlich 
zuerst  im  Januar-Hefte  1890  der  „iforue  tfartiUerie*  veröffentlicht 

Auch  scheint  es  misslich,  nach  der  ausführlichen  Besprechung,  welche 
m  „Militär- Wochenblatt"  erfahren  hat,  —  die  Nummern  21,  22,  32,  33» 
iO  und  52  vom  Jahre  1890  enthielten  fast  eise  vollständige  Übersetzung 
der  interessanten  Untersuchung  des  Capitäns  Moch,  —  erst  so  spät  eine 
Analyse  derselben  zu  geben.  Zudem  sind  mittlerweile  mehrere  von  bekam 
Taktikern  herrührende  Besprechungen  dieser  für  die  Kriegführung  der  Zukunft 
wichtigen  Frage  erschienen.  Wir  verweisen  z,  B.  auf  Fritz  Iloenig'a 
^Untersuchungen  über  die  Taktik  der  Zukunft^ ;  auf  Capitel  XIII,  Raucb- 
Bchwaches  Pulver  in  den  schönen  „Betrachtungen  über  eine  zeitgemäße  Fecht- 
weise der  Infanterie4,1  des  Generalen  der  Infanterie  Bronsart  von  ScheOendoff  I ; 
auf  Seite  169  bis  189  des  unlängst  erschienenen,  die  WaflfenwirVung  besonders 
eingehend  behandelnden  Werkes  rZum  Studium  der  Taktik"  von  F.  C.  v.  IL 
(Oberstlieutenant  Conrad  von  Hötzendorf) ;  endlich  auf  den  Aufsatz  im  vierten 
Hefte  1891  des  „Organs  der  militar-wissenschaftlichen  Vereinet  „Der  Einfluss 
des  rauchlosen  Pulvers  auf  die  Taktik    der  drei  Waffen1*    von  G.  H.  Stanger. 

Die  reiche  und  zumtheü  bedeutungsvolle  Literatur  über  diesen  Gegen- 
stand kann  trotz  alledem  nur  dazu  dienen.  Ali  Aufmerksamkeit  auf  die  ver- 
biedensten  Seiten  desselben  zu  lenken.  Zu  einem  klaren  Urtheüe  kann  aber 
iiir  derjenige  gelangen,  der  einer  Beihe  von  Truppen- Übungen,  namentlich 
er  größeren  Manövern,  bei  denen  rauchschwaches  Pulver  zur  Verwendung 
gelangt,  beigewohnt  und  im  verschiedensten  Gel&nd«  persönliche  Wahr- 
lehmungen  über  die  hiebei  auftretenden   Erscheinungen   gemacht  hat. 

Wenn    auch  manche    aus  der  Verwendung    des  rauchschwachen  Pulvers 
zogenen  Folgerungen    schon    heute    zweifellos  feststehen,    z,  B.  Erschwerung 
Ser  oberen  und  Erleichterung    der  unteren  Führung,   gesteigerte  Wirkung   der 


48  Bleher-Anteige. 

Artillerie  etc.,  so  wird  doch  esst  der  nächste  Krieg  eine  klare  ] 
•Ihr  damit  In  Zusammenhang  stehenden  Fragen  bringen. 

Jedenfalls  ist  et  Capitis  Moch's  Verdienst,  einer  der  erstes  Aul 
mit  richtiger  Methode  erörtert  xu  haben. 

Da  er  die  Bedeutung  des  rauchschwachen  Pulvers  nicht  nr  k 
Phasen  des  Feldkrieges,  sondern  auch  im  Feetungskriege,  ja  sopr  — 
auch  nur  streifend  —  im  8eekriege  bespricht,  so  gebohrt  Dun  dm  t« 
den  heiklen  Gegenstand  tod  jedem  Gesichtspunkte  aus  beleuchtet  n  1 

Oberst  Ulla* 


Mimoire  $ur  un  nouveau  eyetime  de  bouches  ä  /n 
montablee  par  Pierre  ß.  Lycoudis,  chef  de  bataiäo*  k 
hdUnique.  Six  planehes  et  gravure*  dans  le  texte.  Atta* 
merie  Anestis  Constentinidts,  rue  d'Hennfcs  122.  1891. 

In  dieser  Broschüre  entwickelt  der  Verfasser,  der  Haupts»* 
seine  Idee  Ober  eine  zweckmäßig*  Coflstruction  von  zerlegbaren  Gebirgig* 
welche  bei  der  erforderlichen  Transportabilitftt,  den  steigerten  baffi 
Anforderungen  zu  entsprechen  vermögen. 

Bei  dem  Umstände,  dass  den  zerlegbaren  Gebiigsgeschfiben  gi 
im  allgemeinen  ein  ziemlich  kühles  Verhalten  beobachtet  wird,  obgk 
dieselben  in  dem  Kriege  der  Engländer  gegen  Afghanistan  bereits  gut 
haben  sollen,  erscheint  es  Tor  allem  am  Platze,  den  Standpunkt  des  V 
klarzustellen.  Derselbe  sagt:  Wer  immer  über  die  Nützlichkeit  der  wi 
Kanonen  sich  zu  äußern  hat,  befindet  sich  vor  der  Alternative  zwis< 
Anforderungen  an  Leichtigkeit  und  Wirkungsfähigkeit,  und  sein  üi 
notwendigerweise  beeinflusst  durch  die  Bedürfnisse  seines  Landes. 
Staaten,  in  welchen  die  Gebirgsartillerie  nur  sehr  schwach  vertreten 
in  welchen  dieselbe  im  Kriege  stets  nur  eine  untergeordnete  Roll« 
wird.  Für  diese  Staaten  ist  kein  Grund  vorhanden,  ihr  Gebirgsartillerie 
zu  vervielfältigen.  Aber  für  jene  Staaten,  deren  Armeen  sich  im  '. 
Krieges,  infolge  der  Bodenbeschaffenheit  des  Landes,  auf  ihre  Gebirg 
allein  angewiesen  sehen  werden,  ist  es  wohl  nothwendig,  auf  eine  £ 
der  Wirkungsfähigkeit  ihrer  Gebirgsgeschütze  zu  denken;  für  dies 
ist  eine  Erhöhung  der  Leistungsfähigkeit  der  Gebirgsgeschütze  zu 
um  der  Verlegenheit  über  1  oder  2  Tragthiere  per  Geschütz,  wi 
Staud  der  Batterie  erhöhen  würden,  geopfert  zu  werden. 

Hiemit  ist  gewiss  in  zutreffender  Weise  angedeutet,  weshalb  in 
Staaten  —  welche  eine  Steigerung  der  Wirkungsfähigkeit  als  ein 
erkannt  und  zu  diesem  Behufe  selbst  Versuche  mit  zerlegbaren  G 
durchgeführt  haben  —  von  der  Einführung  solcher  Geschütze 
wurde.  Es  wäre  hiezu  vielleicht  noch  zu  bemerken,  dass  die  auss< 
Annahme  der  zerlegbaren  Kanonen  mit  weittragendem  rasanten  Sei 
Einführung  besonderer  Wurfgeschütze  im  Gefolge  haben  müsste,  da 
Gebirgskriege  den  Bogenschuss  nicht  gerne  vermissen  wird. 

In  der  Einleitung  der  Broschüre  wird  zunächst  die  Unzulä 
der    Gebirgsgeschütze    kurz    geschildert    und    hiebei    darauf  verwies 


BUchet*Anxeige. 


49 


Vut  Iw    Kri-  difl    Heranziehung    der    Feld- 

hütio    zur    Unterstützung    der    Gebirgsgcschfltze    in    manchen    Fällen 

rk.tinit    haben,    und    diese  Erkenntnis    in  Österreich    BpMlfll]  die 
Einführung    schmalspuriger    Foldgesehn!  idis    bemerkt 

hiezi  Anhänger   der  zerlegbaren  Geschütze,    dass   hiedi 

das  Problem    nicht    vollste  igen 

Kanonen  nur  auf  gebahnten  Wegen  fortkommen   ki-iimn   und  man  dali 
auf  ihre  Mitwirkung'  wird  verzichten  müssen* 

Offenbar    in    der  Voraussetzung,    dass    die  zerlegbaren  Gebirgsgeschütze 
hinsichtlich    ihrer  Leistung>fahiifk«'it    den    leichten    Feldgeschützen    ebenbi. 

i   iniisstiii  (diese  Ansieht    wird  erst  später    bestimmt  ausgesproebt ü 
nun  eim  preehung  der  außerordentlichen,  oft  unüberwindlichen 

Schwierigkeiten,  welche  sieb  dem  Transporte  der  Feldgeschütze  auf  ungebahnten 
Gebirge*  i'lMleQes,     um     hindurch    auf    die    Idee    der    zerlegbaren 

und  hieran  die  Heschreihung    der  bisher  bekannten 
r  Gebirge-  und  Belagerungsgeschütze  anzuschließen. 
Attfl  da  nber    dieselben    leitet  der  Verfasser  sodann  die 

Bedingungen  Für  seinen  Entwurf  ab.    Diese  sind: 

]    Dafl  Kanoneorobr   soll    dieselbe  Wirkungsfahigkoit  besitzen,    wie  das 
Feldkaie'iieuiobr  gleichen  Calibers. 

8,    Da--  H    aus    mehreren    Thoilen    bestehen,    welche    miteinander 

i.uuuVn  um!  nach  Belieben  auseinandergenommen  Verden  können,  und 
in  drei  Partien  zu  je  1 1 >< >  bis  LO5&0  Gewicht  auf  8  Tragthieren  verladen  lassen. 

3.  Die    gezogene  Bohrung    einschliesslich    des  Geschosslagers,    lol]   von 
m  einzigen  Stucke  gebildet  worden. 

4,  Die   Bohrung   soll    überhaupt,    gleichwie    bei    <l«>n    nicht  zerlegbaren 
hützen,  nur  eine  Verbindungsfuge,  das  i 

Das  hiernach   projectierte  Bohr,  bestellt  aus  einer  Kern  röhre,  welche 
gezogene    Bohrung    euischlieulich    des    Geschosslagers    umscblielit,    einem 
Hinterstuck,    welches   nach   Art  der  Kammerverschlüsse    als  Patr 

öt,  und  aus  einem  M  i  nie  1  roh  r,   welches  mit  den  Schildzapfen  versehen  ist, 
die  Kernröhre  mit  Spielraum  umhüllt  und  demnach  zur  Erhöhung  der  I 
•  Iben  nicht  beitragt.  Die  BcBusefeaie  Verbindung  wird  durch  eine  Hansel 
it.  Die  Kernröhre  besteht  zumtheil  aus  aufgewundenem  Btahldr 

tetion  ist  die  transversale  TbeQnng  des 
Kofn  leri  dem  Geschose-   und    dem  Patronenlager  und  1«  luss- 

mecli 

besitzt    nämlich  und   die 

wird    in    dasselbe    von    turne    eingeführt,    nachdem  es    beim   Laden 

der  Verbindung   mit   der  KernrOnre  gelost   und   auf  einem  mit 

röhre    und    mit  der  Richtmaschine    verbundenen  Rahmen   nach  der 

l  wird. 

Die    Idee    ist  trote]  Dfticbt  glücldlcb  zu  nennen,    worüber 

der   pral  wi   Aufsei  rürde,    D 

strm-  Führung  tehlieft  ind<  itken  gegen  die  Haltbarkeit 

nebt  ane;    denn  ei  kann  dem   Verschlusse  nicht  zuträglich 

dass    derseli-  ler    Auflage    dos    Hint  p    Rieht- 

maschin«    bei   jel  isse    in  Au  j-ru-  h    pebonmeu    wird,    des  l&nd- 


50  Bücher-Anzeige. 

theile,  namentlich  der  Liderungsring,  ohnedies  auch  der  Abnützung  leicht  um- 
gesetzt sind.  Das  Laden  ist  einigermaßen  umständlich,  was  vom  Verfuar 
übrigens  selbst  zugegeben  wird.  Auch  will  es  nicht  gefallen,  dass  das  Mantel- 
rohr, welches  nur  einen  untergeordneten  Zweck  zu  erfüllen  hat,  in  ßolctol 
Dimensionen  gehalten  ist,  dass  es  fast  für  sich  allein  eine  Tragtti*>. 
ladung  bildet. 

Der  Verfasser  bringt  nach  seinem  System  eine  7'5cm  Kanone,  ei» 
8'7c»i  Haubitze  und  einen  12cm  Mörser  in  Vorschlag.  Die  Kanone,  sowie  & 
Haubitze  würden  einschliesslich  der  Lafette  6,  der  Mörser  7  Tragthiere  fltf 
den  Transport  benöthigen. 

Lycoudis  empfiehlt  schließlich,  dasselbe  System  auch  auf  eine  gewiss 
Anzahl  schwerer  Feldgeschütze  anzuwenden,  wenn  die  Beschaffenheit  im 
eventuellen  Kriegsschauplatzes  die  Aufgabe  stellen  könnte,  ein  schwing« 
Hindernis  mit  Feldgeschützen  ohne  schädlichen  Zeitverlust  zu  übersetzt  ort 
verweist  diesbezüglich  auf  die  Erfahrungen  aus  den  in  dieser  Hinsieht  tak- 
würdigsten Beispielen  der  Kriegsgeschichte :  Napoleon's  Übergang  über  & 
Alpen  im  Jahre  1800  und  Übergang  der  Bussen  über  den  Balkan  m 
Winter  1877. 

Die  Studie  wird  jeden  Leser,  welcher  dem  Gegenstande  nicht  W 
gegenübersteht,  wegen  der  interessanten  Darstellung,  der  wohlgeordnet«  W* 
Wicklung  der  Idee  und  wegen  ihrer  Gründlichkeit  befriedigen. 

Hauptmann  Niemilowici 


Dressage  mithodique  du  cheval  de  seile  d' apres  les  dernitt* 
enseig:iements  de  }\  Bauch  er,  recueiUis  par  un  de  m  $**• 
Paris.  J.  Bothschild,  ßditeur,  Bue  de   Saints-Peres,    13.  —   1B91- 

In  diesem  Werke  sind  die  Ansichten  Baucher's  über  die  Dressur  te 
Reitpferdes  durch  einen  seiner  Schüler  niedergeschrieben. 

Wir  erlauben  uns  über  dieselben  eine  unparteiische  Kritik. 

Die  Ansichten  über  Gleichgewicht  sind  richtig;  über  das  Bearbeiten te 
Extremitäten  in  einer  systematischen  Reihenfolge  unumstößlich  wahr:  sie  sin* 
für  uns  nichts  neues  und  werden  jedem  Anfänger  erklärt. 

Das  Bearbeiten  des  Halses  durch  Biegen  auf  gerader  Linie,  dann 
seitwärts  —  erst  tief,  dann  in  höherer  Stellung  und  Beibehalt  der  senkrechten 
Kopfstellung  —  ist  uns  auch  bekannt;  doch  ist  zu  bemerken,  dass  bei  manche» 
Pferden  die  senkrechte  Kopfstellung  bei  tiefer,  bei  anderen  bei  erhöhter  Hak- 
stellung  erzielt  wird,  ohne  dass  sie  in  beiden  Fällen  auch  immer  zweckmäßig 
ist.  Bei  schwachem  Rücken  und  minderer  Hinterhand  ist  wohl  die  senkrecht* 
Kopfstellung  erforderlich ;  bei  starkem  Rücken  und  mächtiger  Hinterhand  führt 
sie  nicht  immer  zum  Ziele.  Das  Aufsuchen  der  zweckmäßigen  Fälle  überlast 
der  Verfasser  dem  Gefühle  des  Reiters.  —  Überdies  ist  die  senkrechte  Kopf- 
stellung auch  nicht  in  allen  Abrichtungsperioden  zweckentsprechend. 

Das  Pferd  gleich  mit  Stangengebiss  auf  die  Reitschule  zu  führen.  & 
entschieden  zu  verwerfen.  Von  den  Remonten,  welche  erst  von  der  Wridr 
kommen,  weder  Sattel  noch  Zaum  und  auch  den  Reiter  nicht  kennen  ufl'i 
zuerst  an    den  Umgang    mit  Menschen    gewöhnt    werden    müssen,    haben  die 


Bücher-Anzeige.  51 

iten  die  Eckzähne  noch  nicht  gewechselt;  sie  werden,  durch  das  Stangen- 
i88  nur  beunruhigt,  kaum  so  gutmüthig  sein,  mit  der  ungewohnten  Reiter- 
—  daher  gewiss  mit  gespanntem  Bücken  —  sich  in  senkrechter  Kopf- 
lung  anreiten  zu  lassen.  Nehmen  wir  an,  es  ließen  sich  einige  Pferde  dies 
Uen,  so  ißt  es  sehr  fraglich,  ob  die  erzwungene  senkrechte  Kopfstelluug 
freien,  ganz  ungezwungenen  Tritt  gestatten  würde,  welcher  doch  immer 
Zusammenstellung  vorangehen  soll.  Zweckmäßiger  bleibt  zum  Anreiten  die, 
ise  und  die  Gertenhilfe. 

Unsere  Arbeit  verbindet  Haltung  des  Rumpfes  mit  freier  Bewegung 
irend  das  französische  Werk  die  Dressur  sofort  mit  verkürztem  Pferdekörper 
.  mit  einem  solchen  beginnt,  wo  Kopf  und  Hals  nicht  über  die  beschränkt 
ratenden  Vorderfüße  vorhängen  dürfen. 

Das  Biegen  des  Halses  und  der  Ganaschen,  sowie  das  Herbeinehmen  des 
rdekopfes  zu  Fuß,  ist  zur  Einleitung  der  Dressur  recht  zweckmäßig;  auch 
den  angehenden  Heiter,  welcher  damit  zu  einem  richtigen  Gefühle  in  der 
id  gelangt.  Wir  nehmen  diese  Übung  mit  solchen  Pferden  vor,  die  steif 
Genick  sind,  unter  dem  Beiter  zurücktreten  und  nervös  werden,  sich  dein 
•el  durch  Steigen  zu  entziehen  trachten  oder,  schwach  im  Bücken,  diesen 
"  senken,  als  dass  sie  sich  im  Genicke  biegen. 

Das  Stangengebiss  zum  Abbiegen  bedarf  großer  Umweht  und  schadet  in 
eübter  Hand  entschieden  mehr  als  die  Trense.  Als  einarmiger  Hebel  wirkt 
Kandare  herbeizäumend,  ist  daher  bei  dicken,  kurzen  Hälsen,  bei  engen 
aschen  oder  bei  verkehrtem  Hals  eher  anwendbar;  doch  ist  das  zu  starke 
beizäumen  nur  durch  sehr  geübte  Beiter  zu  verhindern.  Ob  es  daher  nicht 
ter  ist,  bei  schwierigem  Hals  sich  statt  des  Stangengebisses  eines  Hilfs- 
ais zu  bedienen,  mag  der  Prüfung  der  Beiter  in  Verhältnis  ihrer  Fertigkeit 
blassen  bleiben. 

Nach  dem  Verfasser  ist  jedes  Pferd,  bei  welchem  der  Ganaschenzwang 
Dben  ist  und  bei  welchem  Gleichgewicht  herrscht,  leicht  in  der  Hand;  er 
tot  auf  das  mehr  oder  minder  empfindliche  Maul  des  Pferdes  keine  Bücksicht, 
sher  Umstand  doch  nicht  außer  Acht  zu  lassen  ist. 

Correcturen  mit  dem  Kappzaume  vorzunehmen,  wenn  ein  Pferd  Schenkel 
r  Zügel  nicht  respectiert,  ist  recht  fraglich. 

Das  Zurücktreten,  wie  es  Verfasser  für  angezeigt  hält,  ist  eher  als 
tfe  und  nicht  als  Lection  anzuwenden,  denn  die  Pferde  treten  ungeregelt 
Ick  und  entziehen  sich  der  Hand  des  Reiters. 

Der  Grundsatz,  dass  jedes  Pferd  unbedingt  dem  Sporn  gehorchen  muss 
l  sich  nicht  gegen  denselben  vertheidigen  darf,  ist  sehr  alt ;  doch  darf  das 
fthl  durch  Einschrauben  zwischen  Schenkel  und  Zügel  und  hinzugefügten 
mstichen  nicht  getödtet  werden,  was  jedoch  mancher  unerfahrene  Beitor 
des  Verfassers  Werk  als  Unterweisung  entnehmen  und  so  seine  Bemonton 
zig  dressieren  wird. 

Die  Hilfen  werden  bestimmt  durch  den  Zweck  der  auszuführenden 
tionen,  durch  die  Folgsamkeit  und  das  Temperament  des  Pferdes. 

Ein  zu  früh  gebrauchter  Sporn,  d.  i.  ehe  man  das  Pferd  von  vorne 
ter  in  der  Hand  hat,  führt  immer  zur  Widersetzlichkeit,  bei  Stuten  besserer 
ranft  überdies  zum  Geschlechtsreiz. 

41 


52 


Biel  «Ige 


nd   lehrt   } 
durch  Vorhand  Kopf  und  ff 

Schenkel-  und  <*k  auf    die  eeitHi  rfftsat. 

r  Wi'Uiiungnn  auf  der  Vorderhand  ond   Bau 
AU     Vorübungen    su  n    sind  itüfi 

zweckmäßig;    rortheilha  -h    auch    zur    K 

!ien  Pferden,    welche    Kopf   and  Rh 
kein  Pferd   mit  d«*r  Hinterhand  am    die  Vorhan  kann,    wann  * 

tu    li  •  ilt    ist.    —    Renvrrsh  nar& 

fasern   die   Ganasehenbiegung    und  *ckl 
Aufmerksamkeit  des  Pfenl  henkelhilfen, 

Die  al«    die 

dabei  all   Kittel,    am  dem   Pferde    die  Seiteng.  .  kkm 

Wir  unterrichten  bejiOglicb  der  Galopps  I"  *i  auch, 

der  Torherrscheudo  Gebrauch  des  aulleren, 
eiten  darf,  Böndern  dass  mau 
§o  brauchen  muss,  du  eh    daa  Pferd  laicht   in  dei   1! 

demselben  eine  solche  Stellung  gegeben  wird,  uns  welchur 
kann.  Wurde  durch  eine  richtige  Bearbeitung  des  11 
Km  kwiu  ag,   Wendungen    und  Übungen    in  £  flr 

Galopp  nöthige  Haltung  erlangt,   dann   traben    wir  auch  richtig  und 
solcher  Stellung,    welche  daa    Willige    und  leichte   Kingobtö   i\ 
Galopp  fcurfblge  hat 

Dan  n  ist  für  daa  Soldatenpfcrd,  w 

sehr  ruhig  stehen  muss,  nichr  wird  dadurch  nur  ,  .  ranlaast, 

bin  und  her  zu  treten.  Für  Schulpferde  und  fi)r  Reiter  mit 
Piaffiorwi  zw«. 

^ere  bewährte  Dressur  zieht  die  freie  ]i  e  w  e  g  u  n  g  hauptJ&dlM 
rächt,  welche  durch  eine  der  Kflrperkrafl  chetide 

ni  d>  knie,  die  Muskeln  und  an4 

Felde    umi    auf  den  Übungsplätzen   den 
■Hingen  zu  entsprechen     Dia  meisten    nur   in  km  u»«ti 

Pferde  sind  nicht  n    matt 

die     l  i    zur    Gebniis  tintbitig,    *.-nn     n 

n. 

Hauptmann 


<i  I  n    1«   r  li  uv'     I  D  '1     A  ti  8  r  n  I  : 

gestallt  und  berausgev  id  k. 

I/rtfsidial  fiutti 

IUI 

li  bei  !<■  W  u  n    Graben   i:t    l't. 

DhMft 

OtIMfralstabsp       i      takti^b.«n     M-uiilt»  i><  n    und     RiUvn,    Krirg*»pt*ta|  m 
nniUi  Bei;  Umrdnimg    des    S- 

kmilDig    Gebrauch    iii&< 


Bücher-Anzeige.  53 

*mof  einen  Bogen  zusammengedrängt,  dabei  aber  vollkommen  übersichtlich  und 
älmmeh  orientierend. 

•*  Bis  zu  dem  Erscheinen  der  Neuauflage  der  r  Organischen  Bestimmungen 

*Är  die  Armee  im  Felde"  und  der  „Vorschrift  für  die  Verpflegung  des 
ft.  und  k.  Heeres  IL  Theil",  welches  wahrscheinlich  erst  am  Schlüsse  des 
Jahres  1891  erfolgen  dürfte,  füllt  der  vom  Hauptmann  Springer  verfasste 
Behelf  eine  Lücke  aus,  da  or  alle  in  den  verschiedenen,  seit  1890  neu  auf- 
^fplegten  organischen  Bestimmungen  enthaltene  Neuerungen  enthält.  Praktisch 
ist  der  Behelf,  weil  er,  was  Daten  betrifft,  die  Zuhilfenahme  von  Dienstbüchern 
feei  taktischen  Aufgaben  und  Bitten  entbehrlich  macht. 

Oberst  Ulimann. 


Zum  Studium  der  Taktik.    Von  F.    C.   v.  IL    (Fraftz  Conrad   von 
Hötzendorf,    k.  und   k.    Oberstlieutenant  im   Generalstabs-Corps  und 

-  Lehrer  an  der  Kriegsschule)  zwei  Theile.  Als  Entwurf  gedruckt.  Mit  zahl- 

*  reichen  Figuren  im  Texte  und  21  Separat-Beilagen.  Wien  1891.  Commis- 
;  sions-Verlag  von   L.  W.  Seidel  &  Sohn,   k.  und  k.    Hofbuchhändlcr. 

Der  Verfasser  bezeichnet  sein  Werk  bescheiden  als  eine  Sammlung  von 

-  Aufsätzen  und  nennt  es   einen   Entwurf,  letzteres  wegen  der  „nicht  form  voll- 

*  endeten   Anordnung  und   der  nicht  durchwegs  gleichmäßigen  Bearbeitung  des 
Stoffes^. 

Der  Verfasser  thut  Unrecht  mit  dieser  Bescheidenheit;  unter  schlichter 
'*  "Flagge  segelt  da  ein  reicher  Inhalt,  nach  dem  gar  bald  vielfache  Nachfrage 
^jein  wird. 

Halten  wir  uns  indes  auch  bei  der  Besprochung  an  die  bestimmte, 
nüchterne,  klare  Art  des  Buches  und  überschauen  wir  vorerst  Anordnung  und 
,  Sintheilung  des  Buches,  trachten  wir  den  Geist  desselben  zu  erfassen,  bevor 
l  wir  ein  Besume'  liefern. 

f "  Das  Buch  des    Oberstliontenant   von    Conrad   ist   durchaus    originell ; 

*«8  ist  modern  im  guten  Sinne,   in  dem  Sinne  nämlich,   dass   es   vorzugsweise 
;  Analysiert,    dann   ein    ungeheueres    Material    kriegsgeschichtlicher    Daten   und 

*  exacter  Beobachtungen   verwertet,  alle  positiven  Elemente  der  Taktik:  Waffen, 
Waffenwirkung,    Leistungsfähigkeit     von    Mann   und   Pferd   als    Zahlen    und 

*  Größen  in  Ansatz  bringt,  immer  auf  Thatsächliches  abzielt  und  auf  dem  festen 
Boden  der  Wirklichkeit  steht. 

An  dem  Soldaten  der  Jetztzeit  gehen  25  und  mehr  Jahre  ohne  größeren 
.    Feldzug  vorüber;    er   hat   nicht   das    Glück    der    Großväter,    welche    in   einem 
solchen  Zeiträume  4  bis  5  Campagnen  mitmachten,  und  ihre  Schule  im  Kricgo 
1  durchmachten. 

"  Manöver  und  Übungen,  das  Studium  der  Feldzüge  etc.    müssen   uns  die 

fehlende  Kriegserfahrung  ersetzen. 

Dass  uns  die  Friedensvorbereitung,  die  Friedensarbeit  und  die  Schioß- 
f  platz-Ergebnisse  nicht  einseitig  machen,  davor  müssen  wir  uns  wahren ! 

*  Conrad's    Buch  ist,    nach   der    Art   seines    Aufbaues,    dazu    angothan, 
''Einseitigkeit  zu  verhüten. 

11* 


64  Büchef-Aaieig*. 

8eit  FeldmarschaU-Lientensiit  Baron  0» Hin*  vom  Jahn  187** 
die  „Grundsätze  für  die  Verwendung  der  StreitkrJ 
nnd  im  Gefechte"  veröffentlichte,  bat  untere«  Wissens  «sc 
auch  nicht  Frits  Hoenigs  „Untersuchungen  Aber  die  Taktik  dir  I 
ballistische  Daten  über  Verlustmfieni  etc.  so  ausgiebig«  4 
nüchtern  für  taktische  Zwecke  benütst,  wie  Oberstiieutenaats  Tot  Ctg 
Taktik.  -.j 

Für  das  Gewicht  dieser  Daten  sind  uns  folgende  8tlse  C*| 
maßgebend: 

„Abgesehen  davon,  dass  im  Gefecht  die  DisUnsen  bedeute* 
schätat  werden,  würde  eine  Infanterie,  welche  sn  einer  derartigen  wgnä 
Abschätzung  der  Gefahr  erzogen  ist  —  kaum  überhaupt  an  den  FÄi 
zubringen  sein,  nnd  sie  würde  sicher  einer  Infanterie  unterlieg*!,  in  i 
Bewusstsein  lebt,  «dass  sie  bis  zum  Handgemenge  an  den  Feind  henai 

„Man  rnuss  sich  diese  Zahlen  Tor  Augen  fuhren,  damit  die  Teal 
nicht  im  unbegrenzten  schweife  etc."  und 

„Es  ist  natürlich  nicht  möglich,  im  Ernstfalls  hiefür  Berectan 
subtiler  Weise  anzustellen;  die  Klarlegung  dieser  Verhältnisse  dient  al 
Heranbildung  von  Urtheil  und  Vorstellung  für  jenen  bloss  instincfiw 
des  Entschlusses,  welcher  im  Ernstfall,  im  Drang  des  Augenblickes  m 
das  Zweckmäßigste  trifft,  —  sie  bezweckt»  die  Vorstellung  auf  fai 
Größen  (Zahlen)  zu  basieren1). 

Conrad's  exacte  Methode  hat  nebstdem  noch  das  erfreuliche  1 
dass  sie  eine  Beihe  Ton  Streitfragen,  über  die  man  sich  bisher  —  man 
aufgrund  subjectiver  Anschauungen  —  erhitzte,  endgiltig  erledigt 

Die  Theorie  der  Taktik,  wie  sie  in  dem  Werke  „Zum  Stadii 
Taktik u  geboten  wird,  dürfte  den  vom  Verfasser  angestrebten  Zweck:  di 
Unterlage  für  die  applicatorische  Lehrmethode  zu  schaffen,  nach  Inka 
Umfang  des  Stoffes,  wie  nach  Richtung  der  Methode  vollkommen  enrei< 

Die  im  Texte  enthaltenen  zahlreichen,  der  neuesten  Kriegsges 
entnommenen  Beispiele  —  fast  durchwegs  solche,  deren  Schaupia 
Verfasser  an  Ort  und  Stelle  in  Augenschein  genommen,  von  denen  e 
eine  Reihe  landschaftlicher  Skizzen  angefertigt  und  dem  Buche  bei« 
hat  —  dann  die  eingestreuten  Muster  concreter  taktischer  Dispositionen 
auch  sehr  hübsch  von  der  Theorie  zur  Anwendung  hinüber. 

Die  Theorie  ist  nach  folgenden  Haupt-Capiteln  gruppiert: 

Vorwort, 

Über  Taktik-Studium, 

Einleitung, 

Infanterie  (mit  328  Seiten), 

Artillerie  (mit  118  Seiten), 

Cavallerie, 

Vom  Gefecht, 

Sichemngs-  und  Aufklärungsdienst. 


')  Siehe  Seite  88,  218  und  232. 


Bücher-Anzeige.  55 

Das  große  Kapitel  „Infanterie",  die  Quintessenz  eingehender  Studien  der 
Instructionen,  Reglements,  der  Kriegsgeschichte  etc.  ist  in  vollendeter 
abgehandelt;  der  Einfluss  der  neuen  Waffen  auf  Formen  und  Wesen 
ven  Taktik  ist  mit  der  Unwiderlegbarkeit  eines  mathematischen  Beweises 
han.  Ganz  unmöglich,  den  reichen  Inhalt  desselben  flöchtig  wiederzugeben. 
"Wir  heben  nur  beispielsweise  folgende  Abschnitte,  aus  denen  die  Bo- 
gen von  Ballistik,  Schießausbildung,  Verlustziffern  etc.,  zu  den  taktischen 
ri  sofort  klar  werden,  hervor: 

Das  Feuergewehr  und  das  Feuer  der  Infanterie  im  allgemeinen. 
Skizze  der  successiven  Entwicklung  des  Gewehrfeuers. 
Dio  modernen  Feuergewohre  und  das  heutige  Feuer  der  Infanterie. 
Über  Schießausbildung. 

Einfluss  der  Dimensionen  und  der  Entfernung  des  Zieles. 
Einfluss  des  Torrains  auf  das  Gewehrfeuer. 
Percussionswirkung  der  Infanterie-Geschosse. 
Folgerungen. 

Die  moralische  Wirkung  des  Gowohrfeuers.  Verluste. 
Feuerschnelligkeit,  Patronenzahl. 
Salvenfeuer,  Plänklorfeuer,  Schnellfeuer. 
Zeitpunkt  für  die  Feuereröffnung  im  allgemeinen. 
Einfluss  der  Artillerie  auf  dio  Kampfformen  der  Infanterie. 
Allgemeines  über  Befehlgebung  und  Führung  bei  der  Infanterie  etc. 

etc.,     etc.,     etc. 

Für    den    engeren    Leserkreis    der    „Mittheilungen"    wollen    wir    einige 
mitte  des  Capitels  „Artillerie"  anführen,  z.  B.: 
Charakteristik  der  Artillerie. 
Allgemeine  Bedingungen  für  die  Wirksamkeit. 
Kurzer  Rückblick  auf  die  Entwicklung  dor  Artillerie-Taktik. 
Das  glatte  Vordcrladgeschütz. 
Das  gezogene  Geschütz. 
Die  Artillerie  1866. 
Dio  Artillerie  1870/71. 

Entwicklung  der  Feld- Artillerie  und  ihrer  Taktik  nach  1870/71. 
Dio  Artillerie  im  russisch-türkischen  Kriege  1877/78,   das  Gefecht  von 
-Dubnik  und  Telis. 

Weitere  Fortschritte  in  der  Entwicklung  der  Artillerie  und  ihrer  Taktik. 
Brisanz-Geschosse,  das  rauchschwache  Pulver. 
Einschießen,  Schießen,  Feuorschnelligkeit. 
Schuß,  Wurf,  Feuer  aus  völlig  gedeckten  Positionen. 
Geschütz-Positionen,  Überschießen  eigener  Truppen. 
Eintheilung  der  Artillerie  auf  Märschen. 
Bewegungsformen  im  Gefechte. 
Über  Artillerie-Massen-Verwendung. 
Gebirgs- Artillerie. 

etc.,  etc.,  etc. 
Eben    so    systematisch,    positiv    und    exaet    sind    die    Capitcl    über    das 
it  und  den  Sicherungs-  und  Aufklärungsdienst, 


56  Bücher-Anzeige. 

Die  Versuchung  ist  groll,  Citate  aus  Conrad's  Buch  zu  bringen  «4«. 
über  die  allgemeine  Charakteristik   hinaus,    eine  Analyse    desselben  zu  frfoi. 

Wem  wäre  damit  gedient? 

Ein  solches  Buch  rauss  mit  Fleiß  gelesen,  muss  mit  h<*ii)em  lU-uibi 
durchgearbeitet  werden ! 

Die  Mühe,  die  dessen  Studium  kostet,  wird  reich  gelohnt:  denn  ivh 
selbst  klar  ist,  so  schafft  es  auch  Klarheit. 

Und  wie  an  der  Anstalt,  an  welcher  der  Verfasser  als  Lehrer  virki 
auf  Gründlichkeit,  Klarheit,  Bestimmtheit  und  exaete  Arbeit  gehalten  lirl 
so  dürfte  auch  sein  Buch  wirksam  werden  im  Sinne  klarer  Erkenntnis  «f 
taktischem  Gebiete. 

Den  Officieren  aller  Waffen,  aller  Chargen  sei  ea  eindringlich  a* 
Studium  empfohlen ! 

Oberst  Uli di am. 


I 


Bücher-Anzeige.  57 


Neues  vom  Büchermarkte ')• 


(Artillerie- Wissenschaft.) 

4785  Fortifieation  et  VartVlerie  dans  hur  Hol  actucll.  „La". 

4.  Paris  1888—1889.  1  Bd. 

4982  (ffömes  Haftes.  Resumen  de  los  dato*  numerieos  relativos  al  material 
de  fxitalla.  16.  Madrid  1888.  1  Heft, 

4966  Handbook  for  militari/  artificert,  prepared  in  the  artillery  College. 
Sixlh  edition.  16.  London  1889«  1  Bd. 

4955  llandbook  for  4-inch  R.  M.  L.  jointed  howitter  (Mark  IJ.  Muh 
equipmcnt.  Ixind  service.  8.  London  1890.  1  Heft. 

4959  Handbook  for  de  8-in.  R.  M.  L.  hotcitxer  of  4  Cwt.  Mark  I.  On 
btd  and  liege  platform  or  on  siege  traveüing  carriage.  Land 
service.  8.  London  1890.  1  Heft. 

4962  llandbook   of  the  6-poudre  Hotchkiss   quickfiring  gun.     Land  sirvice. 

8.  London  1890.  1  Heft. 

4694  Ingalls.   Handhook  of  problems  in  direei  fire. 

8.  New- York  1890.  1  Bd. 

5008  Karabiner  88,  „Leitfaden  betreffend  den",  und  seine  Munition. 

16.  Berlin  1890.  1  Bd. 

4795  Krnka.     Das     Zukunftsgewehr,    seine   Wirkuug    —    seine    Folgen. 

Populäre  technische  Studie.  8.  Jungbunzlau  1884.  1  Heft. 

4945  JjOttill.   Etüde  sur  le  tir  d'une  batlerie  de  campagne. 

8.  Paris  1884.  1  Bd. 

4972  LyeOlldls.    Memoire  sur  un  nouveau  systhne  de  bouches  ä  feu  demon- 

tahhs.  4.  Athenes  1891.  1  Heft. 

4967  Magazine  rille.  Care  of  arm*  and  ammunition.  Firing  exercise. 
Äiming  drill.  16.  London  1890.  1  Heft. 

4948  Rohne.  Das  Artillerie-Schießspiel.  Anleitung  zum  applikatorischen 
Studium  der  Schießregeln  und  zur  Bildung  vou  Schieß- 
beispielen. 8.  Berlin  1891.  1  Bd. 

5025  Roftkiewlfz«  Über  Kriegs-Distanzmosser.  8.  Graz  1888.  1  Heft. 

V  Die  hier  nach  Fachgruppen  geordnet  angeführten  Werke  sind  in  die  Bibliothek 
de«  Mllitir-Comlt^H  neu  aufgenommen,  nnd  es  bezeichnen  die  denselben  YorfeseUten  Zahlen 
die  Noinmern,  anter  welchen  sie  im  Bibliotheks-Kataloge  eingereiht  wurden 


1 


58  Bücher-A-nieige. 

4987  Seuiefl-Versueue  mit  Gewehren  tob  8m»  Caliber  und  YenchiedcM 
Geschoss-Arten. 

Berndorf  (Nieder-Öeterreieh)  93.  und  98.  Juni  1887. 

8.  Wien  1887.  1  HA 

5066  Seunüdt  Anleitung  rar  Kenntnis  und  Behandlung  de«  awhveiiari- 

Behen  Bepetirgewehra  M.  1889.  16.  Sem  1891.  1  Bi 


4787  Schubert.    Die  Feld-  und   Gebirgs  -  Artillerien   der 

Staaten  im  Jahre  1890.  Fol  Wien  1890/1  Heft. 

4703  Schute.  Hartguss-Panserungen  und  Minimalacharten-Lafetten  8jnten 
Gruflon.  8.  Magdeburg  1890.  1  B4. 

9175  TftToIe  dl  tire  dd  eanmmd  da  9  ABC  Bct.  e  9  BH  ReL  kttmd- 

coli  m  afftuti  da  eampagna  M.  1844?  t  —  *#*•#  cTassedh  t 
daU  relaiUd.  KL  8.  Born»  1890.  1  Heft. 

9176  Tavole  dl  tire  ddT  obict  da  2t  GBC  RH.  iTmnA»  (m  Hgatawa  pr+ 

jrreatfeo)  e  doli  rdatioi.  KL  8.  Borna  1889.  1  Heft 


4988  Teeria  de  las  trayectoriat  al  u*o  dt  Im  capUamc*  « , 
structore*  de  Uro  del  ejeretio  naekmal 

16.  Büenoa-Airea  1881.  1  Heft. 

4988  Yerauehe  mit  Gewehren  von  8mm  Caliber  and  Compound-GeschoattiL 
Berndorf  (Nieder-Osterreich)  8entember  1887. 

8.  Wien  1888.  1  Heft. 
4981  Von  der  He  wen.  Das  Kleincaliber-Gewehr.  (In  ruseiseher  Sprache.) 

8.  8t  Petersburg  1886.  1  Bd. 

4753  Wernlgk.  Taschenbuch  für  die  Feld-Artillerie. 

16.  Berlin  1890.  1  Bd. 

9186  Wuifh.  Die  Berechnung  der  Schasstafeln  seitens  der  Gusstahlfabrik 

Friedrich  Krupp.  8.  Wien  1891.  1  Heft 

(Artillerie-Technik.) 

4930   ff  uich.   Über  die   Bestimmung  der  Verbrennungs-Temperatur  von 
Explosivstoffen.  8.  Wien  1891.  1  Heft. 

B. 

(Baukunst  in  allen  ihren  Theilen.) 

4986  Albach.  Über  Sicherungsarbeiten  bei  Bauten  im  Rutochtcrrain. 

8.  Wien  1885.  1  Heft. 

499a  Baensch.  Der  Nord-Ostsee-Canal. 

Nach    einem    Vortrag,    gehalten    im    Architekten  -  Verein   iu 
Berlin  am  18.  Februar  1889.  Fol.  Berlin  1889.  1  Heft. 


Bücher-Anzeige.  59 


(Cnemie,   Physik.) 
4969  Blnim.  Über  elektrische  Accumulatoren.  8.  Wien  1891.  1  Heft. 

9190  Chemisch-technische  Bibliothek. 

2.  Bd.  Der  chemisch-technische  Brcnnereilciter. 
5.     „     Die  Seifenfabrikation  (Nr.  7846). 
10.     „     Die  Essigfabrikation. 

15.  „     Die  Leim-  und  Gelatine-Fabrikation  (Nr.  7701). 

16.  „     Die  Stärkefabrikation   und  die  Fabrikation   des  Trauben- 

zuckers. 

18.  „     Die  Fabrikation   der  Schmiermittel,  der  Schuhwichse  und 

Lederschmiere  (Nr.  520). 

19.  „     Die  Lohgerberei  oder  die  Fabrikation  des  lohgaren  Lcders 

(Nr.  7732). 

20.  „     Die   Weißgerberei,   die   Sämischgcrbcrei    und   Pergament- 

Fabrikation  (Nr.  7733). 

21.  n     Die  chemische  Bearbeitung  der  Schafwolle,  oder:  Das  Ganze 

der  Färberei  von  Wolle  und  wollenen  Gespinnsten. 

22.  „     Das  Gesammtgebiet  des  Lichtdrucks,  die  Emailphotographic 

und  anderweitige  Vorschriften  zur  Umkehrung  der  nega- 
tiven und  positiven  Glasbilder  (Nr.  7728). 
24.     „     Die  Fabrikation   des  Surrogatkaffees   und  des  Tafelsenfes. 

30.  „     Vollständiges  Handbuch  der  Bleichkunst  oder  theoretische 

und  praktische  Anleitung  zum  Bleichen  der  Baumwolle, 
des  Flachses,  des  Hanfes,  der  Wolle  und  Seide  etc. 

31.  „     Die  Fabrikation  von  Kunstbutter,  Sparbutter  und  Butterine. 

35.  „     Die  Zinkogravure  oder  das  Ätzen  in  Zink  zur  Herstellung 

von  Druckplatten  aller  Art,  nebst  Anleitung  zum  Ätzen 
in  Kupfer,  Messing,  Stahl  und  anderen  Metallen. 

36.  „     Medicinische  Speciali täten. 

39.     „     Die  Weinbereitung  und  Kellerwirtschaft. 

43.     „    Die  Heliographie,  oder:   Eine  Anleitung  zur  Herstellung 

druckbarer  Metallplatten  aller  Art,  etc.  (Nr.  8049). 
45.     „     Chemisch-technische   Specialitäten    und   Geheimnisse   mit 

Angabe  ihrer  Zusammensetzung  nach  den  bewährtesten 

Chemikern. 
53.     „     Unsere  Lebensmittel. 

62.  „     Kautschuk  und  Guttapercha. 

63.  „     Die  Kunst-  und  Feinwäscherei  in  ihrem  ganzen  Umfange. 
96.     „     Presshefe,  Kunsthefe  und  Backpulver. 

100.  „  Handbuch  der  Chemiegraphie,  Hochätzung  in  Zink  für 
Buchdruck  mittels  Umdruck  von  Autographieu  und 
Photogrammen  und  directer  Copierung  oder  Radierung 
des  Bildes  auf  die  Platte  (Photochemigraphie  und 
Chalkochemigraphie) . 

108.  „  Das  Lichtpausverfahren  oder  die  Kunst,  genaue  Copien 
mit  Hilfe  des  Lichtes  und  Benützung  von  Silber-,  Eisen- 
und  Chromsalzen  herzustellen. 

112.     „     Handbuch  der  Photographie  der  Neuzeit. 


60  B  ü  c  h  e  r-  A  n  i  e  i  g  e. 

119.  Bd.  Die  Reproductions-Photomphie  sowohl  ftr  Halbton-  ab 
Strichmanier,  nebat  den  bewährtesten  Copirproeestes 
zur  Übertragung  photographischer  Glasbilder  aller  Art 
auf  Zink  und  Stein. 

122.  „  Die  Technik  der  Reproduction  von  Milit&r -Karten  and 
Planen,  nebat  ihrer  Vervielfältigung,  mit  besonderer 
Berücksichtigung  jener  Verfahren,  welche  im  k.  nnd  k 
militar  -  geographischen  Institute  an  Wien  anageftst 
werden  (Nr.  8187). 

125.    „    Die  Teigwaren-Fabrikation. 

180.    „    Die  Zinkätzung  (Chemiegraphle,  Zinkotypie). 

135.  „  Die  Fabrikation  von  Bum,  Arrac  und  Cognac  und  allea 
Arten  von  Obst*  nnd  Frachtenbranntweinen,  etc. 

189.    „    Die  Filter  für  Hans  und  Gewerbe. 

168.    „    Die  Brillen,  das  dioptrisehe  Fernrohr  nnd  Mikroskop. 

166.     »    Die  künstlerische  Photographie. 

168.    v    Das  Photographieren. 

178.    „    Die  internationale  Wurst-  nnd  Fleischwaren-Fabrikation. 

178.    *    Chemische  Prftparatenknnde. 

&  Wien,  Pest,  Leipzig. 

4706  Eder.  Ausführliches  Handbuch  der  Photographie. 

8.  Halle  a.  S.  1890.  (Im  Erscheinen.) 

4661  Jnrisek.  Die  Verunreinigung  der  Gewisser.  Eine  Denkschrift  im 
Auftrage  der  Flusscommission  des  Vereines  nur  Wahrung 
der  Interessen  der  chemischen  Industrie  Deutschlands. 

4.  Berlin  1890.  1  Bd. 

4960  Kohlranseh*  Leitfaden  sur  praktischen  Physik  mit  einem  Anhange: 
das  absolute  Maßsystem.  6.  vermehrte  Auflage. 

8.  Leiprig  1887.  1  Bd. 

4705  Jjalner.   Lehrbuch   der  photographischen  Chemie  und  Photocheroie. 

8.  Wien  1889.  (Im  Erscheinen.) 

4609  Lainer.  Vorträge  über  photographische  Optik. 

Di«;     photographischen    Ohjective,    ihre    Eigenschaften    und 
Prüfung.  8.  Wien  1890.  1  Bd. 

5457  Legros.   EVments  de  photogrammitrie.  Kl.  8.  Paris  1891.  1  Bd. 

9191  Mflller  Pouillet'8  Lehrbuch  der  Physik  und  Meteorologie.  Neunte 
umgearbeitete  und  vermehrte  Auflage  von  Pfaundler. 

8.  Braunschweig.  (Im  Erscheinen.) 

9184  IScuhauss.  Lehrbuch  der  Mikrophotographie. 

8.  Braunschweig  1890.  1  Bd. 

4762  Ostwald.  Lehrbuch  der  allgemeinen  Chemie.  2.  umgeänderte  Auflage 

8.  Leipzig  1891.  (Im  Erscheinen  ) 

(Fortification.) 

478T)  Fortlfleation  H  rarttötrie.  dans  leur  Hat  actuel.  „La" 

8.  Paris  1888—1889.  1  IM 


Bücher- Anzeige.  (>[ 

5005  Meyer«  Die  Bedeutung  mobiler  Panzer  für  die  schweizerische 
Landesbefestigung.  8.  Aarau  1891.  1  Heft. 

4979  Miniren.  Sonder- Abdruck  des  VIII.  Abschnittes  aus  dem  Handbuch 
für  den  allgemeinen  Pionnierdienst. 

8.  Berlin  1891.  1  Bd. 

Gk 

(Geographlo  und  Geschichte.) 

9182  Andree.  Allgemeiner  Handatlas. 

Fol.  Bielefeld  und  Leipzig  1890.  1  Atlas. 

4987  Bunyitay«  Naturhistorische  Monographie  von  Großwardein. 
(In  ungarischer  Sprache.) 

8.  Budapest  1890.  1  Bd. 

9173  urllberti«    Tndice   gencrdU   dei   comuni  del  regno   d'Italia  o**ia  guido. 

amministrativa,  giudiziaria,  ßnanziaria,  commerdale. 

8.  Milano  1889.  1  Bd. 

4702  Holub.  Sieben  Jahre  in  Süd-Afrika. 

Erlebnisse,  Forschungen  und  Jagden  auf  meinen  Reisen  von 
den  Diamantfeldern  zum  Zambesi  (1872—1879). 

8.  Wien  1881.  2  Bde. 

4704  fjohnert«  Um  die  Erde.  Reiseskizzen  von  der  Erdumseglung  mit 
8.  M.  Corvette  „Erzherzog  Friedrich"  in  den  Jahren  1874, 
1875  und  1876.  8.  Wien  1878.  2  Bde. 

9170  LukeS.  Militärischer  Maria  Theresia-Orden.  Neue  Folge  der  Ordens- 
geschichte (1850—1890).  8.  Wien  1890.  1  Bd. 

4983  Pressburg  und  seine  Umgebung.  8.  Pressburg  1865.  1  Bd. 

*  4700  Proskowetz.  Vom  Nevastrand  nach  Samarkand.  Durch  Russland,  auf 
neuen  Geleisen  nach  Inner-Asien. 

8.  Wien  und  Olmütz  1889.   1  Bd. 

4690  Ninolle»  Auf  Feldern  der  Ehre.  Schilderungen  aus  der  Geschichte 
Österreich-Ungarns.  Kl.  8.  Wien  1890.  1  Bd. 

4941  Umann,  Die  Specialkarte  der  österreichisch-ungarischen  Monarchie 
im  Maße  1  :  75.000. 

Eine  kartographische  Studie  für  den  Gebrauch  an  Truppen- 
schulen des  k.  und  k.  Heeres.  16.  Wien  1891.  1  Bd. 

J- 

(Journale.) 

9174  Elektrotechnischer  Anzeiger«  Fol.  Berlin.  Von  1891  an. 

5020  Inhalt  der  mechanisch-technischen  Zeitschriften,  umfassend  das 
gesammte  Gebiet  des  Maschinenwesens.  Als  Beigabe  zur 
Zeitschrift  des  Vereines  deutscher  Ingenieure. 

4.  Berlin.  Von  1891  an. 


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9188  Marlae-RaJidseaa*.  8.  Berlin.  Von  Uli  «. 

5018  Oflclelle  Mtnng  der  internationalen  ekttrüt*cbni*cuen  AwtoD^ 
in  Frankfurt  am  Main  1891.  Fol  Frankfurt  a.  M. 

5015  PantoMMion.  Internationale  Bibliographie  der  polyteetaristaea 
Wissenschaften.  Monatliche  Übersicht  der  auf  diesen  Gebietes 
erschienenen  Buch-  und  Jonrnalliteratar. 

8.  St  Petersburg.  Von  1891  an. 

9180  Photographie,  „Die".  8.  Wien.  Von  1891  aa. 

4865  Photofrranhisehe  Correepoadeea.  &  Wie*.  Von  1891  aa. 

9188  Paotographlaeae  Ifaekrieaten.  8.  Berlin.  Von  1891  aa. 

9199  Wiener  Bauindustrie-Zeitung.         Fol  Wien.  Vom  Oetober  1889  in. 

4971  Zentral-Organ  fttr  Warenkunde  und  Technologie. 

Fachseitsehrift  fttr  wissenschaftlieh-praktiaehe  Uaftenaeheng 
der  im  Handel  nnd  Gewerbe  vorkommenden  Natur-  und  Kunst- 
prodnkte  and  ihrer  Surrogate  nnd  Verfälschungen. 

8.  Stuttgart  Von  1891  an. 

KQ. 
(Kriegegeschichte.) 

4796  Kann*  Der  Feldxug  der  ersten  deutschen  Armee  im  Norden  und 
Nordwesten  Frankreichs  1870/71.  8.  Berlin  1889.  1  Bd. 

4994  Molnär.  Privilegien  und  Auszeichnungen  einzelner  Truppenkörper 
des  k.  und  k.  Heeres.  8.  Wien  1890.  1  Heft. 

4670  Senegal  nLa  gfterre  auu.  La  coionne  du  Rip  en  1887.  Ltqons  ä  tirer  w 
des  ejcpcditions  du  passi.  Kl.  8.  Paris  1890.  1  Bd. 


(Kriegs Wissenschaft  im  allgemeinen.) 

9177  Allason.  La  pdvere  setiza  fumo.  8.  Roma  1890.  1  Heft. 

4953  Bronsart  v.  Nebellendorf  I.  Betrachtungen  Ober  eine  zeitgemäß? 
Pachtweise  der  Infanterie.  8.  Berlin  1891.  1  Heft. 

«1660  ISrutö  de  Kemur.   La  defense  des   Vosges  et  la  guerre  de  manlagne*. 

KL  8.  Paris  1890.  1  Bd. 

4998  C.  v.  II.  Zum  Studium  der  Taktik.  8.  Wien  1891.  2  Bde. 

4975  Clement.    Lettre*  nur  la  poudre  »ans  fumde  et  tet  mfthodes  de  guerrt 

8.  Paris  1891.  1  Bd. 

4743  Dragomirow«  (Autorisierte  Übersetzung  aus  dem  Russischen  von 
Tettau.)  Leitfaden  für  die  Vorbereitung  der  russischen  Truppen 
zum  Kampf.  8.  Hannover  1889.  4  Hefte. 


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5009  Fix.  Le  service  dans  /es  tiats-majors.  8.  Paris  1891.  1  Bd. 

2545  Goltz.  Das  Volk  in  Waffen.   Ein  Buch  über  Heerwesen  nnd  Krieg- 
führung unserer  Zeit.  8.  Berlin  1890.  1  Bd. 

4692  Hansehka.  Die  Ausbildung  der  Infanterie  für  das  Gefecht  im  Walde. 

8.  Wien  1890.  1  Heft. 
4898  Hoenlg.  Die  politische  und  militärische  Lage  Belgiens  und  Hollands 
in  Rücksicht  auf  Frankreich-Deutschland. 

8.  Berlin  1878.  1  Bd. 
4935  HungerbAhler.    Die  schweizerische  Infanterie-Taktik  nnd  das  neue 
deutsche  Exercier-Reglement  für  die  Infanterie.  Vergleichend- 
kritische  Betrachtungen.  8.  Frauenfeld  1889.  1  Heft. 

4697  Jahns.  Geschichte  der  Kriegswissenschaften  vornehmlich  in  Deutsch- 
land. 8.  München  und  Leipzig.  (Im  Erscheinen.) 

5202  Maillard.  Elements  de  gnerre.  8.  Paris  1891.  (Im  Erscheinen.) 

5048  Maines  von   Bilabruek.    Taktische  Studie  über  die  Schlacht  von 
Custozza  im  Jahre  1866.  8.  Wien  1891.  1  Bd. 

5017  Moeh.  La  poudre  sans  fumee  et  In  tactiqut.         8.  Pari6  1891.  1  Bd. 

4916  Pedraza  y  Cabera.  El  teireno  y  la  guerra. 

8.  Barcelona  1881.  1  Bd. 

4708  Plerron.  Strategie  et  grande  tactique  cTajtres  Tejcp&rimces  des  dernxeres 

guerres.  8.  Paris  1887—1890.  2  Bde. 

4908  Ulliiiteau.  La  guerres  de  surprises  et  d'embutcades. 

8.  Paris  und  Limoges  1884.  2  Bde. 

4814  Verwendung  der  Artillerie   im   Gefecht.    „Die  französischen  Vor- 
schriften über  die"  8.  Hannover  1889.  1  Heft. 

4974  Vereenlging    ter    btoefening    van    de   krijgsteetenschap.     1887—1888, 
1888—1889,  1890—1891.        8.  Gravenhage.  (Im  Erscheinen.) 

4934  Weidlieh.   Winke  für  die  Ausbildung  des   Cavalleristen  mit  dem 
Carabiner  M.  1888  zum  Schul-  und  Gefechtsschießen. 

16.  Hannover  1890.  1  Heft. 
4680  Widdern     Das    Gefecht    an   Flussüberg&ngen   und   der   Kampf   an 
Flusslinien.  Kriegsgeschichtliche  und  taktische  Studie. 

8.  Berlin  1890.  2  Bde. 

(Literatur- Verzeichnisse.) 

4995  Calendarfo  generale  del  regno  d'Italia  pel  1889  compUato  a  cura 
del  ministem  delV  interno.  8.  Roma  1889.  1  Bd. 

4980  Mllitair  onderwljs  in  Nederland  en  Nederlandscli-Indie  (1735—1890). 

8.  Breda.  (Im  Erscheinen.) 


(54  Bücher-Anzeige. 

5000  SzczepanskL  Bibliotheca  polytechnica.  Wissenschaftlich  in  Schlag- 
wörtern geordnetes  Kepertoriuin  der  gesammten  deutschen, 
französischen  und  englischen  technischen  Literatur,  einschließ- 
lich ihrer  Beziehungen  zur  Gesetzgebung,  Hygiene  and  täg- 
lichem Leben.  Jahrgang  I.  1889. 

Kl.  8.  St.  Petersburg  und  Leipzig  1890.  1  Bd. 


(Mathematik.) 

4707  Budde.  Allgemeine  Mechanik  der  Punkte  and  starren  Systeme. 

8.  Berlin  1890.  (Im  Erscheinen.! 

4970  Ernst.  Die  Hebzeage.  Theorie  and  Kritik  ausführlicher  Constructionen. 

8.  Berlin  1883.  1  Bd.  1  Planheft. 

4761  Hanner.  Analytische  Geometrie.  8.  Prag  1891.  1  Bd 

4892  Ohm.  Lehrbuch  der  gesammten  höheren  Mathematik. 

8.  Leipzig  1839.  3  Bd«-. 

5026  Ritter.  Lehrbuch  der  analytischen  Mechanik. 

2.  Aufl.  8.  Leipzig  1883.  1  Bd 

2060  Ritter.  Lehrbuch  der  technischen  Mechanik. 

5.  Aufl.  8.  Leipzig  1884.   1  Bd. 

4907  Tabellen  der  Tragfähigkeit  und  der  Gewichte  gewalzter  und  ge- 
nieteter Bauträger,  gusseiserner  und  schmiedeisemer  Trag- 
säulen. 16.  Wien  1885.   1  Hofr. 


(Miscellanien.) 

91*9  Alumni  report  of  the  board  of  rvgent*  of  the  SmUhsonian  Institution, 
sluwing  the  Operations,  ejpenditures  and  conditio»  of'  the  In- 
stitution for  de  year  endiny  june  30f   1887 '. 

8.  Washington.  (Im  Krschciiion  •■ 

f)0-js  |>HlU'hcT.  Ihesxage.  mcthotlbpie  du  cJiceal  dt  seile  d'aprfs  dis  de>~ni*r* 
tnscijnrments.  8.   Paris    1891.    1    IM 

5079  Kit  u  in  gar  t<*  ii.  l»ie  HnusM'hwammfrage  der  Gegenwart  in  botanischer. 
••Iiemi^i'her,    technischer     und    juridischer    Beziehung     untt  r 
Benutzung  der  in  russischer  Sprache  erschienenen    Arbeiten 
(Frei  bearbeitet  vuii  Gottgetreu.) 

8    Berlin   181M.    1    Heft 

■lü7f>  Bericht  über  «1  ä  •-  Feier  des  luii  17  ig  jährigen  Bestandes  des  Nied-r- 
«"•-terreichisrheii  Gcwerhevereines.  8.  Wien    1890.     l    Bd 


Bücher-Anzeige.  65 

4674  Fünfzig  Jahre  gewerblicher  Bestrebungen.  Festschrift  zur  Feier 
des  fünfzigjährigen  Jubiläums  des  Niederösterreichischen  Ge- 
werbevereines. 8.  Wien  1890.  1  Bd. 

4660  K  nunc y er.  Die  Bekämpfung  der  Schadenfeuer. 

Taktische  Regeln  für  die  Brandstelle. 

Kl.  8.  Berlin  1891.  1  Bd. 

9187  Wagner.  Was  machen  wir  mit  HelgolaudV 

8.  Berlin  1890.  1  Heft. 
4993  Werner.  Zur  Frage  der  Befestigung  von  Helgoland. 

8.  Wiesbaden  1891.  1  Heft. 


3ST- 

(Naturwissen schaften  im  allgemeinen.) 

9179  Tsebermak.  Die  Porphyrgesteine  Österreichs  aus  der  mittleren 
geologischen  Epoche.  8.  Wien  1869.  1  Bd. 

O- 

(Organisationen.) 

4689  Kindler.  Die  Organisation  und  Ausbildung  unserer  Festungstruppen. 

8.  Frauenfeld  1890.  1  Heft. 

(Pionnierwesen.) 
4869  Pionnier  Taschenbuch.  16.  Berlin  1889.   1  Bd. 

:r. 

(Reglements.) 

4964  Army  regulatlons  for  ordnance  störe  Services. 

8.  London  1890.  1  Bd. 

5084  Instruction  provisoire  jwur  le  maniement  et  Cemploi  de  la  carabine 
modele  1880.  16.  Paris  1891.  1  Heft, 

4807  Instruction  pour  les  formation*  de  guerre,  Citiuipement  et  la  mobili- 
acUion  de  farvie'e  italienne. 

Traduction  franqaise  jx*r  le  capitainc  SoulU. 

8.  Paris  und  Limoges  1890.   1  Bd. 

M12  Instruction  sur  la  nomenclature,  le  demontagt  et  le  remontage  du  fusil 
modele  18S9,  le  maniement  et  le  fonetionntment  de  son  vieca- 
nisme.  16.  Bruielles  1890.   1  Bd. 


66  Bücher- Anzeige. 

9178  Istrusioni  pratiene  del  genio*  SpeccM  di  oompotiaione  e  dicmk+ 
mmUo  iH  pardd  mobiä.  8.  Born*  1890.  1  HA  ■ 

5029  IffarutMe  nUP  impiego  dtUa  gdaUma  mpfo*l*m  par  le   imtemmm 
di  ftrrovie  da  operarri  dagU  wappmiüH  di  oavmUerim. 

16.  Born  1886.  1  IM. 

4669  Iftrusione  tutta  conservatione  dd  muUtriak  äVmrtigUmria. 

8.  Borna  1888.  1  Bd.  1  Plaabeft 

4801  Krtegsleintangii-tieaets  —  Festungs-Rayonageseti. 

8.  Berlin  1890.  1  Heft. 

4678  Reglenent  über  die  Bedienung  und  Kenntnis  des  Materials  4er 

dem  Feldbatterien.  16.  Bern  189a  1  Bd. 

4965  Rlfle  exereisee.  (Magazin  rijlc).  Manual  ezerdm,  pfyrical  dHÜ  «HA 
arm*,  and  bayonH  txercUt.  16.  London  1890.  1  Heft. 

4677  Sebießanleitung  für  die  aehweiierieehe  Feldartillerie. 

16.  Obres  1890  1  Bd. 

5097  Senleßalata-VerwaltuDgs-Vorechrift.  &  Berlin  1891.  1  Heft. 

5007  Senlefivoraenrift  für  die  Ca?allerie.  16.  Berlin  1890.  1  B4. 

4946  SeMeßvenekrlft  für  die  raesisehe-  Armee  vom  Jahre  1890.   Über- 
setzt Ton  Tettau.  8.  Hannover  1891.  1  Bd. 

4679  Voraehrilt  für  den  Verwaltungs-  und  Verrecfanwgt-Dienet  im  k.  und  L 

See-Arsenale  in  Pola.  4.  Wien  1890.  1  Bd. 


S. 

(Statistik.) 

4997  Aliliualro  Statist  itjue  de  la  Russie,  1890. 

4.  St.  Petersbourg  1890.  1  Bd 

4984  Battenberg.   Die  volkswirtschaftliche  Entwicklung  Bulgariens  von 
1879  bis  zur  Gegenwart.  8.  Leipzig  1891.  1  Bd. 

4751  Bulletin  de  VinstUut  international  de  statistigue. 

8.  Rome  1890.  (Im  Erscheinen.) 

4739  Censimento  del  btstiame,  asino,  fjovino,  caprino  e  sumo. 

8.  Roma  1882.  1  Bd 

9193  Jahrbuch  „Statistisches"  für  das  Deutsche  Reich. 

8.  Berlin  1880—1890.  (Im  Erscheinen.) 

5003  Introduzione  aUa  statistica  delh  txmehe  popolari  (Anna  1887). 

8.  Roma  1889.  1  Heft. 


Bücher-Anzeige.  67 

4988  Misehler.  Österreichisches  Städtebuch. 

Statistische   Berichte  der   größeren   österreichischen    Städte 
aus  Anlass  des  IV.  internationalen  demographischen  Congresses. 

8.  Wien  1887.  1  Bd. 

9172  Schematismus  „Ungarns  Beamten-"  pro  1891. 

4.  Budapest  1891.  1  Bd. 

4754  Westergard.  Die  Grundzüge  der  Theorie  der  Statistik. 

8.  Jena  1890.  1  Bd. 

Sa, 

(Sanitätswesen.) 

4990  Denarowski.  Commentar  zur  Sanitätskarte  der  Bukowina. 

8.  Wien  1880.  1  Bd.  2  Kartenblätter. 

4976  Habart.  Über  Aseptik  in   der  Kriegschirurgie  und  sterilisirte  Ein- 
heitsverbände. 8.  Wien  1891.  1  Heft. 

4887  Oehwadt.   Das   Kriegsheilwesen  im   Einklänge  mit  der  culturellen 
Entwicklung  der  Civilisation  und  Humanität. 

8.  Berlin  1889.  1  Bd. 


(Technik  im  allgemeinen.) 

4952  Allgoyer.  Handbuch  über  das  Lichtdruck-Verfahren.  Praktische 
Darstellung  zur  verschiedenen  Anwendung  für  Hand-  und 
Schnellpressendruck.  8.  Leipzig  1884.  1  Bd. 

4940  A— Z.  Die  Thatsache  der  lenkbaren  Luftschifffahrt  und  ihre  Ver- 
wendung für  Militärzwecke.  8.  Leipzig  1890.  1  Heft. 

5010  (Jautseli.  Das  ehemische  Feuer-Löschwesen  in  allen  seinen  Theilen 
nach  dem  heutigen  Stand  der  Wissenschaft  und  Erfahrung 
in  Wort  und  Bild.  8.  München  1891.  1  Bd. 

4973  Liöbner.  Entstehung,  Verhinderung  und  Beseitigung  der  Flecken  in 
Wollwaren.  8.  Grünberg  i.  Schi.  1891.  1  Bd. 

4978  L&bner.  Praktische  Erfahrungen  aus  der  Tuch-  und  Buckskin- 
Fabrikation. 

Band      I.  Wolle,  Wollwäscherei,  Färberei. 
„       IT.  Krempelei,  Spinnerei,  Weberei. 
„      111.  Walkerei,  Appretur,  Maschinen-  und  Fabriksbetrieb. 
8.  Grünberg  i.  Schi.  1891.  3  Bde. 

4949  Maler  and  Preeee.  Das  Telephon  und  dessen  praktische  Verwendung:. 

8.  Stuttgart  1889.  1  Bd. 


t ü  eh  e  w  4  A  o  *  •  i  g^/ 


4779  IlMHtKMis  Dir*  elektrische  MiuenzfiJidnng.  Ein  HandWrh  Uu  I 
und  Civü-liJ|Jursieare.  8,  Berlin  18**1,  1 

fVerpilegs  WWK) 

4744  Berger.  Die  Verpfl«gg-T#«kiiik  auf  der  Weitaus!  «11  im*:  in  Ym*  l 
j  S.  Itfk'ü  1890.  I  EM 

9181  1  appenholui«  Populäres  Lehrbuch  dyr  HalleroL 

8,  Wien  1890  1 U 

5004  Rapport  dr  In  amtmittim  chargfa  de  rtchereher  ei  df&udin  Af«* 
pnaittmi  vnivtTtttfc  rf<?  /Nw*?T  le*  objecto  pindm'Ia^  app&w* 
proirdtM  poututti   inttrctjter  /'ariwfc.  H,  I*üHs   15490.  1  * 

4742   l<i'jt*Jvtm<iit    du  U  etoül  tH8Q  mr    h    «ereite  des  itifoist&nee* 

et  du    chanjfüge  m  campagnc.  8*  PetIb  18#0»  1  ** 


MmM 


1 


Bücher-Anxeige.  39 

Zur   Entwicklung    der  Gebirgsartillerie    mit   besonderer  Be- 
rücksichtigung  der  schweizerischen    von  Tscharner. 

Dem  Titel  entsprechend  gibt,  die  vorstehende  Studie  des  um  die  Ent- 
wicklung der  schweizerischen  Artillerie  hochverdienten  Majors  und  Instructions- 
Officiers  der  Artillerie  F.  von  Tscharner  ein  Gesammtbild  der  allmäligen 
Entwicklung  der  Gebirgs-Artillerie  in  allen  jenen  Staaten,  welche  diese  Zweig- 
waffe  besitzen,  behandelt  dabei  eingehender  die  Geschichte  der  schweizerischen 
Gebirgs-Artillerie,  bespricht  sodann  die  neuesten  Typen  von  Gebirgsgeschützen 
und  jener  Schnellfeuerkanonen,  welche  erstere  ersetzen  konnten,  präcisiert 
hierauf  die  Forderungen,  welche  man  gegenwärtig  an  ein  Gebirgsgeschütz  zu 
stellen  berechtigt  ist  und  unterzieht  schließlich  die  verschiedenen  eingeführten 
Gebirgskanonen  einer  Untersuchung  auf  ihren  constructiven  und  taktischen  Wert. 
Wir  entnehmen  der  Broschüre,  dass  die  Gebirgs-Batterien  in  der 
Schweiz,  dem  Gebirgslande  par  excellence,  lange  Zeit  sehr  stiefmütterlich 
behandelt  worden  sind,  ja  sogar  als  Strafcompagnien  angesehen  wurden ;  nach 
und  nach  wurde  diese  Waffe  durch  zweckmäßige  Maßregeln  im  Ansehen  gehoben 
und  hat  gegenwärtig  eine  Überzahl  an  Offi eieren,  doch  entspricht  die  Geschütz- 
zahl selbst  —  2  Batterien  des  Auszuges,  2  Batterien  der  Landwehr  —  noch 
nicht  den  Bedürfhissen  der  Landesverteidigung.  Der  Verfasser  findet,  dass  für 
die  ausgedehnte,  ganz  im  Alpengebiete  liegende  Südfront  wenigstens  6  Gebirgs- 
Batterien  erforderlich  wären;  Gebirgs-Batterien  könnten  auch  an  der  Ostfront, 
im  Jura  und  in  den  Voralpen  mit  Vortheil  Verwendung  finden. 

Die  schweizerische  Gebirgs-Artillerie  hat  seit  Bestehen,  d.  i.  seit  dem 
Jahre  1841,  ca.  70  Bergübergänge  ausgeführt.  Der  eine  Zeitlang  übermäßig 
betriebene,  einseitige  Klettersport  hat  einem  rationellen  Ausbildungsgange  weichen 
müssen. 

Von  den  neuesten  Gebirgskanonen  und  den  als  solche  sich  eignenden 
Schnellfeuerkanonen  werden  erwähnt: 

Gebirgskanone  System  Canet  1889, 

Gebirgskanone  von  St.  Chamond  1889, 

Gebirgskanone  de  Bange  1889, 

Gebirgskanone  von  Krupp  1889, 

spanische  Projectskanone  von  Sangran  1889, 

37mm,  42mm  und  47mm  Schnellfeuergeschütze,  System  Hotchkiss, 

40mm  Schnellfeuerkanone  L/30,  System  Krupp  1889,  und 

42mm  Schnellfeuerkanone  von  Nordenfeit. 

Die  Anforderungen,  welche  Major  von  Tscharner  an  ein  Gebirgsgeschütz 
stellt,  unterteilen  sich  in  solche  bezüglich  Wirkung,  Beweglichkeit  und 
Haltbarkeit. 

ad  1.  An  Wirkung  wäre  zu  fordern: 

1.  Die  Wirkung  des  Gebirgsgeschützes  muss  auf  Distanzen  von  etwa 
1.000m  aufwärts  derjenigen  des  Infanteriefeuers  überlegen  sein. 

2.  Genügende  Treffähigkeit  gegen  Colonnenscheiben  bis  auf  3.000m,  u.  z. 
BIt  nicht  über  5m;  auf  2000m  H50  und  Bso  nicht  über  2m. 

3.  Sehr  rasante  Flugbahnen  sind  für  das  Gebirgsgeschütz  nicht  nothwendig; 
die  Rasanz  ist  nur  indirect  von  Vortheil,  wogen  ihres  Zusammenhanges  mit 
der  Treffähigkeit  und  der  Durchschlagkraft. 


70  Bücher-Anzeige. 

4.  Dio  Möglichkeit  dos  raschen  und  sicheren  Einschießens,  daher  grofe 
Rauchwolken  im  Explosionspunkte. 

5.  Genügende  Feuerschnelligkeit;  nach  dem  Einschiessen  fünf  Sehte» 
in  der  Minute,  ohne  genaues  Richten  8 — 10  Schüsse  in  einer  sechspieci*» 
Batterie. 

6.  Mauerwerk  von  80c?n  Stärke  soll  zerstört  werden  können;  Brisan- 
granaten  «wären  erwünscht. 

7.  Genügende  Munitions- Ausrüstung ;  in  der  Batterie    ca.    450    Scotts*. 

8.  Rascher  Übergang  der  Batterie  mit  aufgepackten  Geschützen  zum 
Feuern;  bis  zum  ersten  Schuss  nicht  über  2  Minuten. 

ad  2.  Beweglichkeit: 

1.  Die  größte  Belastung  eines  Tragthieres  soll  höchstens  170kg  sein; 
vorteilhafter  nicht  über  150kg. 

2.  Für  das  Fortbringen  eines  Gebirgsgeschützes  höchstens  3  Tragthiere 
verwenden. 

3.  Einheitlicher  Tragsattel  für  alle  Ladungen. 

4.  Möglichkeit,  das  Gebirgsgeschütz  fahrend  zu  transportieren, 
ad  3.  Haltbarkeit: 

1.  An  Rohr  und  Lafette  müssen  alle  vorstehenden,  leicht  brechbar« 
Theile  vermieden  werden. 

2.  Thunlichst  einfache  Construction ;  bei  zerlegbaren  Systemen  eir 
einfache,  dabei  solide  Verbindung  der  Theile. 

Die  Studie  liefert  in  ihrer  Gesammtheit  ein  wertvolles  Material  m 
Lösung  der  auch  bei  uns  an  der  Tagesordnung  stehenden  Bewaffungsfrmgt  ta 
Gebirgs-Artillerie,  verdient  daher  in  allen  interessierten  Kreisen  die  vdläfr 
Beachtung  und  wird  bestens  empfohlen. 

Hauptmann    Schub ert 


Die  Unterbringung  der  Verwundeten  und  Kranken  auf  d*u. 
Kriegsschauplätze.  Von  Dr.  Wilhelm  II  a  a  s  e,  Oberstabsarzt  1.  «". 
und  Kegimeiitsarzt  des  Eisenbahn-Regimentes  Nr.  1.  Gekrönte  Pw- 
schrift.  Herausgegeben  vom  Central-Comite  des  Preußischen  Verein- 
zur  Pflege  im  Felde  verwundeter  und  erkrankter  Krieger.  150  o.-tjv- 
Seiten,  mit  20  Abbildungen.  Berlin   1891.    Mittler  6c  Sühn. 

Di»*  vorliegende  Schrift  behandelt  ein  Thema,  welches  nicht  bl->  f-* 
Militärärzte,  sondern  auch  für  Ofiiciere  der  technischen  Truppen  actu-11- 
rnter»-sse  bietet :  indem  der  Verfasser  bei  Losung  der  gestellten  Aufpab-  ü»r- 
di»-<  mit  »'in-iii  Entwürfe  hervortritt,  welcher  auch  außerhalb  des  enireren  Vaw- 
land»->  demselben  Beachtung  verdient,  so  sei  dem  Werke  in  den  ••inr-Ic-: 
Ab-ehnitteii   näberiretreten. 

Tür  die  Beantwortung  der,  vmiseite  des  preußischen  Vereines  zur  Pr!-." 
in:  Feld-  verwundeter  und  erkrankter  Krieger,  gestellten  Frage,  über  du  Viii-- 
brinjMiL:  d-r  Verwundeten  und  Kranken  auf  dem  Kriegsschauplatze.  \a&: 
7u»«'    Iii'<timmunir-n   v«>r: 

1.  ..Welche  Mal'iregf In  und  Organisationen  sind  anzustreben  und  w.l  :- 
im    Frieden    v.-rzubereiten,    um    die  Unterbringung    nicht    transportabler   \> 


B 


i      A  n  z  e  i  e  t. 


71 


jj 


r  und  Kranker  in   gesunden  Räumen  in   möglich! 

Bauplatzes  sicher  zu  stellen,    mit   BtrüctoicfetigtlBg    der  Bestimmungen   ig 

itätsordnung  und    der  Organisation     der    freiwilligen   Krankenpflege 
Feld«  - 

2,  „Hiebei  sind  zunächst  alle  nur  möglichen  Hilfsm tttel,  die  zur  ersten 
rgung  Schwerverwundeter  dienen  können,    ins  Auge  EU   fassen;    sodann  ist 
qf  dt>-  Anpassung   vorhandener  Räume  zu  Lazarethzwecken,  auf  die  Errichtung 
obiler  Baracken    aus  vorgefundenem  Material,    auf    die   Anschaffung, 
Transport  und  die  Aufstellung    mobiler  Baracken  Rücksicht   zu    nehmen,    und 
Lud  die   zur    raschen    und    sicheren   Ausführung    der   vorgesehenen    arbeiten 
löthwendigen    organisatorischen  Maßregeln    planmäßig    zu    erlautem    und  bis 
ns   Einzelne  durchzuführen." 

Indem   der   Autor    von    Haus    aus    dem  Grundsatz«  folgte,    dase  nichts 
dum"  Zufalle  überlassen  bleiben  dürfe,    sondern    alles    geplant    und   vorher« 
werdeu  müsse,  betrat  er  den    richtigen    Weg    seines    lehrreichen    Auseinander- 
tzungen.  welche  er  in  drei  Abschnitte  zusammenfasste, 

Der  I.  Theü  bespricht:  Bedeutung,  Art  und   Umfaii-   dei    Krankenunter- 
nguug  auf  dem  Kriegsschauplätze,    Notwendigkeit    der  Bereitstellung    von 
nterkunftsräumen  und  hebt  den  ärztlicherseits  in  unzähligen  Fällen  erUri 
rfahrungssatz   hervor,    dass  die  Bergung    der  Verwundeten   und   Kranken   die 
Grundlage  für  jede  weitere  gedeihliche  Beistaudleistung    bildet    und    dl 
ufgabe  der  Sanitätsorgane  ist.    Bis  nun  übernahmen  die  Feldlazarethe  diese 
rderung  der  Humanität,    indem  sie  für  das    erste  Obdach  der  Verwand 
rgten.    Im  Feldzugsjahre   1870—71   entsprachen  die  preußischen    Lazarethe 
eicht    diesem    Zwecke,    da    sie    einerseits    in    dem    cultivieu«u    Feindeslaude 
berall    Hilfsmittel    vorgefunden    haben,    anderseits  hst    nahe    an 

erbandplätzen  etabliert  waren.  Was  soll  jedoch  in  armen,  unwirtlichen  und 
!en  Sagenden  geschehen,  wo  keine  oder  spärliche  Ortschaften  oder  ungenü- 
'ende  Uuterkunftsräume  vorhanden  sind?  Hier  tritt  die  Verwendung  von  etats- 
aßigen  Krankenzelten  in  den  Vordergrund,  deren  Zahl  sich  jedoch  im  russisch- 
rkischen  Kriege  nach  den  bekannten  Berichten  von  Tirogoff  D.  A 
zulänglich  erwies,  weshalb  es  auch  in  letzter  Zeit  an  Vorschlagen  von  [nnrovi- 
tionen    eigener  Nothschutzdächer    und  Schutzschinne    (Port,  N  nicht 

hlte.    Wir  müssen  dem  Verfasser    beipflichten«    dass    er    die  Improvisat 
hnik  im  Kriege  auf  das  richtige   Maß  zurückführt,  denn  diese]  i 
grünen  Tische  aus  viel  Unheil  anzuri<  hteu.     Die  pretUui 
WO — 71  ents^mchen,  nachdem  derselben  jedotit  ebenso  ine  (Uferen 

i  pätiims-Grhiete    außer    mancherlei   Schal 
iehung    auch    der  Nachtheil    des   großen  Gewichtes    und    der    um- 

etion   zum   Vorwurf  gemacht  Wi  gewann     in  D   die 

f  «table  Baracke  von   Dtttfef    die  Oberhand    und    inuss  gleichzeir 
Tilschkert  aus  Wellblech  für   grffiere   Ttuppeamasemi    di 

mg  /utheil  werden.  Mit  Hecht  Irin)  das   Kr  Lazaretti 

f e  c  h  t  e  n  d  e  n  Truppe  und  die    Baracke    das  Lau  reth    di 
lirkfti    bezei  ebnet,    weshalb    für    den   gewöhnlichen    Ki 

pfstärke)    Zelte    und    bewegliche  Bi  für   den  außergewöhnlichen 

rankenzuschub  von    5%    feste   Criegsbaracken,    und    für  \ 


72  Bücher-Anieige. 

Leinwandbaracken  empfohlen  werden.  Marschzelte  der  Soldaten  werdet  attflf 
beurtheilt,  indem  sie  sich  weder  bei  Franzosen  noch  bei  Bossen  bewährt  fahl 
sollen,  doch   können   dieselben   nach   besonders   verlustreichen  Schlackt«  ■ 
bei  Epidemien  zu  Improvisationen  von  Notunterkünften  verwertet  werdo.  tf 
den   schnellen   Abtransport   von   Verwundeten   erblickt    Verfasser  in  dtfk 
nützung  schmalspuriger  Feldbahnen  die  sicherste  Bürgschaft 

Im  II.  Theile  wird  die  Herstellung  von  Unterkunftsräumen  flr  j 
transportable  Kranke  und  Verwundete  in  der  Nähe  des  Kriegsscbuyltf 
erörtert.  Es  unterliegt  keinem  Zweifel,  dass  bestehende  Baolieakeita  lr 
die  erste  Bergung  Schwerverwundeter  unter  günstigen  Verhältnissen  Mtt 
werden  können,  während  anderseits  nicht  zu  leugnen  ist,  dass  dietttatf 
mehr  Schaden  anrichten.  Diese  Calamität  kann  in  erster  Linie  darek^ 
misierung  von  Krankenzelten  behoben  werden.  Das  preußische  Knitarf 
(Gewicht  pro  Im1  kaum  7kg)  ist  für  12  Betten  berechnet  und  \MP 
Kopf  einen  Luftraum  von  12m*,  welcher  jedoch  bis  auf  10»'  & 
gehen  kann,  wodurch  die  Bettenzahl  auf  15  bis  16  erhöht  wird.  Die  ft* 
mung  im  Winter  geschieht  durch  Kanonenöfen  oder  vermittels  der  PAi** 
heizung,  wobei  die  Feuerstelle  außerhalb  des  Zeltes  angelegt  wni  ta 
Nothzelten  verdient  zur  Xieden's  Construction  eine  Beachtung  and  ■** 
die  Kenntnis  Port'scher  Vorschläge  in  gegebenen  Fällen  dem  Arzta  ■!■ 
Verwundeten  ein  provisorisches  Obdach. 

Als  Nothbaracken  eignen  sich  Kegelbahnen,  die  auf  drei  Sota  p 
schlossenen  Lauben  (1866  von  Volkmann  in  Trautenau),  Ftogdfcta  * 
preußische  Zeltbaracke  für  10  bis  30  Kranke,  die  Baracken  aus  l*" 
Flechtwerk,  wie  dieselben  1877 — 78  von  den  Bussen  und  1878 — 75  *to- 
weise  von  uns  hergestellt  wurden.  Über  Grubenzelte  wird  nur  üäWP1 
berichtet,  hingegen  können  Hütten  von  Holz  oder  Stroh  vorübergekari  !* 
Dienste  leisten. 

Bei  Anpassung  vorhandener  Gebäude  zu  Lazarethzwecken  nft»  w 
allem,  wie  Esmarch  bereits  1866  gedrängt  hatte,  den  Postulaten  bk^ä 
Hygiene  durch  gründliche  Reinigung.  Lüftung  und  Desinfection  entsprxta 
werden,  da  sonst  Infeetionskeime.  zumal  in  alten  Krankenanstalten.  Schul*- 
Kirchen  u.  dgl.  unvermeidlich  zur  Decimierung  der  Verwundeten  AnstoD  fth* 
wie  die  Kriegsgeschichten  der  letzten  Decennien  dies  bestätigen.  Die  immoto* 
Kriegsbaracke  besteht  aus  ungehobelten  übergreifenden  Brettern,  einem  »* 
Dachpappe  eingedeckten  Bretterdach  und  ruht  auf  gemauerten  Sockeln,  ö 
empfiehlt  sich  die  Baracke  im  Gerippe  im  Inlande  vorzubereiten  und  schieb- 
nigst  nachzusenden,  da  am  Kriegsschauplatze  kaum  die  Baumaterialien  ** 
räthig  zu  finden  und  die  Arbeitskräfte  daselbst  schwer  aufzutreiben  sui 
Die  Dncker'sche  mobile  Baracke  (eine  patentierte  Baracke  mit  impragm^ 
Pappendeckel-Verkleidung),  mit  je  41 7m'  Grundfläche  und  V2'öOm*  Luftraua. 
fasst  18  Betten.  Dieselbe  ist  einfach  und  leicht  aufzustellen,  kann  für*1 
Transport  in  Kisten  verpackt  werden  (Gewicht  3.550%),  ist  bei  Ermangeln* 
von  Wirtschaftsgebäuden  auch  als  Wohnbaracke  verwendbar  und  erfüllt  all- 
Bedingungen  neuartiger  Anschauungen  über  Unterkunft  und  Pflege  Ver*cfr 
deter  und  Kranker  !  ,    weshalb  sie    von   der  preußischen  Kriegsverwaltune  nV 

Vi  Nach    Coler's  Work:    „Die    transportable  Lazarethbaraeke-    erfordert  iß 
Winter  continuierliche  Heizung,  also  sehr  viel  Brennmaterial. 


Bacher- Anzeige. 


73 


• 


angenommen  wurde.  Ein  Feldlazareth  verfügt  über  10  Kranken- 
nd  4  Yerwaltungs-Baracken  dieser  Gattung. 

Im    III.  Theile     finden    wir    organisatorische  Vorschläge,  zur  Skhi 

M  rnterbringung  nicht  transportabler  VwnrnnMm  und  Kranker,  in 

äumen  in  der  Nähe   des  Kriegsschauplatzes.    Für  die  Zw«  indes 

Ol   100.000  Mann  (3  Armeecorpa)    wird    das  Mitführen    von   125  Kranken- 

elten  in  die  Schlachtlinie  gefordert,  wozu  einige  Neuerungen  empfohlen  werden. 

r  die  Fortschaffung    dieser  Zelte    wären    eigene  Zeltwagen    zu    constn. 
und  behufs  schneller  Aufstellung  derselben  die  I#fihni8ci  vorgebildeten  Mann- 
schaften   unter  Formierung    von    Zeitz  ügen    heranzuziehen,    welche    auüer    für 
vun-I*  tentransport    auch    für  Barackenbauten    zu    verwenden  wäreu.    D 
Wehen  sollen  eigene  Baracken-CompagnieTJ  im  J  der  Krapen-Inspectb-n 

r    die  Aufstellung  von  105  Filzbaracken  (nach  Docker),    496    Leinwand- 
Baracken  und   167  Kriegsbaracken  sorgen  und  außerdem  den  Krankentransport 
und  nach  den  Bahnhöfen  durchführen.  Eigene  Baracken-]  »etat  ftftBtentfl  der 
freiwilligen    Krankenpflege    konnten    zur    Verstärkung    derselben    dienen.    Die 
oacfa  dem  Kriegsschauplätze  abgehendes  Lazarethzüge  bringen  mit  Leich- 
kfdt  die  mobilen  Baracken  bis  zum  Ktapen-Haupt"rt,  wo  sie  von  der  flQch- 
igen  Peldeifleabahn  aufgenommen  werden.  In  den  Lazareth-Keservede^ 
uberdem   1,500  zerlegbare  Bettstellen  nach  Schulz    und    ebensoviel*    Leib- 
tnatratzeu  vorräthig  gebalten  werden.   —   Dem  Entwürfe  einer  Organisar 
mobilen  Lazarethbautruppen  entnehmen  wir,    dass    ein  Zeltzug    aus  68  Mann 
i  mit   2  Officieren \  eine  Baraeken-Compagnie  aus  122  Mann  (mit  4  Officieren) 
formiert  wird,    dass    ferner    zur  Ausrüstung    eines  Zeltzugefl     1«;  Pferde    und 
&  Fahrzeug.'  (8  Zeltwagen  und  %  sweiflpftnnige  Getfithewagen),  für  jene  einer 
aracken-Oomnagnie  11   Pferde  uud  3  Wagen  gehören.  Der  Zeltwagen  be 
s  einem    4m  langen  Wagenkasten,    welcher    unten    60,    oben  breit 

und  deasen  Höhe  70cm  beträgt,  während  die  Spurweite  1*6 30m  besitzt. 
Derselbe  kann  nach  Abladen  der  zwei  Zelte  mit  Zuhilfenahme  w>n  Hänge- 
matten für  de-n  Abtransport  von  zwei  Schwerverwundeten,  oder  durch  Befestigen 
n  vier  Querbrettem  auf  dem  oberen  Leiterbaume,  für  die  Aufnahme  von 
bis   10  Leichtverwundeten  benutzt  werden. 

Pen  Verfeaaer  war  bemüht  den  Consequenzen  der  heutigen  Kriegführung 
reebt  zu  werden,    indem  er  dem  Massenaufgebote    von  Menschen    und    der 
iteigfiTteD  Wirksamkeit  der  Feuerwaffen,  eine  Vennebrung  der  Arl" 
d  Formierung  einer  eigenen  Truppe  ffir  den  Sanitätsdienst  der  ersten  Linie 
en  den  SaniUta-Detachements)  gegenüberstellt,  dann  für  die  System; 
4M  Kraakemalten  in  den  Feldlazaretheu  —  welche  in  möglichste  Nabe  der  V 
andnlätze  gerückt  werden  sollen  —  uud  mit  wahrem  Sachverständnisse  für 
rkunftsfrage  eintritt,  welche  bisher  in  den  meisten  Slaa-  u:el  aufweist 

Efi  steht  außer  Zweifel,    dass  die  Neubewatfnung    der  Kriegsheere    mit  einem 
r,  sowie  das  rauchschwache  Pulver,    eine  Änderung    der  Taktik    und 
iegskunst  im  Gefolge  haben  wird,    und    dass    die  Kriegsverwaltungen  aofltt 
f    den    Xarbschub    der    Munition    und    der    VerpuVgsartikel    auch    auf    die 
gentlich  geänderten  Verhältnisse  rücksichtlich  der  Unterbringung  und  Rück- 
forderung der  Verwundeten  und  Kranken  ihr  wachsames  A  bten 
en,  um  das  Eintreten  TW  Kat               i  zu  vermeiden«  Leider  dür); 
h   den   Vorschlagen   des   Autors  infolge   der  Vermehrung  und   Cberfc 


74 


»zeige. 


des  i  raiiis  grotfe,    thei!  -bare  Hii 

n,    welche  in  den  Momenten    der  K  .mUse    m 

in  Eingehen  aui  die  Entwflrfii  den  Anschein  In 
der  godi  ^chrift, 

trotz«)  nnerhalb  des  Rahmens   der  pre  rdnung 

ist,  Anspruch  aof    allgetir 

ftlr  den  Kripßr  ru-  ilbeo  «ich  so  mancher  Wink  anch  zum  Xuza 

ederfttdi 


Pantohifrliqn ,    Internationale    Bibliographie    der    poljitck» 
u  1 8  c  h  e  n  W  i  S  8  e  d  8  c  h  aften.  St.  Petersburg.  Redacteur:  A,  K 
Ingenieur. 

Die  literarischen  Ki  Zeugnisse  der  k"«  am  intern 

tiaft  sind  heutzutage  so  Ob*  nd  rnass^nh;« 

i inrl   die  An  Besten  zu  einem  schwier  irni^M 

löD  dadurch  wn  hnikern  sftmmtl icher  Beruf  U-  Mit* 

>n    sein,    sieb    Ober    di"   Erscheinungen   anf  dem  betreffenden  Fachgel 

im  laufenden    zu  erhalten. 

Das  vorliegende   1,   Befl   der  Obengenanntes]   MmaN; 
nun  in  ftleitön^,    diese  Aufgabe  in  dem  wi  'anfange 

wollen;  allmonatlich  soll  geboten 

1.  ein  bibliographischer  Anzeiger  sämmtli  •- he  r  m-uen  Werte«, 
allen  Ländern,  in   allen   modernen  Sprachen,   auf  den  •    aller  Z**f* 

polytechnischen   und  anderen   W 

;>'■  Reihe  von  Kritiken  über  die  wich  issenschaftlichen  W*fU 

•    in   «1er  Sprache  ffenden  Buches,   unl 

3.  ein  Überblick  der  Inhaltsangabe  der  wichtigsten  Fach. 
vorerwähnten  Wisaenscbafl 

Abgesehen   davon,    dass   an   anderer  Stelle   der  Einleiiune    die  Zahl  df 
modernen  Sprachen    auf  14   restringiert    erscheint,    auf  ri-u^nu 

1.  Hefte  Rücksicht  genommen  wurde,  halten  wir  die  angetgtber 
f&r  sehr  verdienstlich    aber  nicht  ganzlich  durchführbar. 

Das  1.  Heft  selbst  gibt  bievon  Eengnis,    Dem  I   auch 

beinahe  1200  neuen  Büchern,  dann  80  kritische  Artikel   and  das  In 
n    >?0  Journalen  enthält,    und    wenn   uns   anch    dadurch, 
nirgends   gesagt  ist,    zu  welchem  Zeitpunkte  vor  dem   1  u   de*  H< 

Revue   abgeschlossen   wurde,    die  Controle  fehlt,    s<> 
leitung   »elbst  das  verspätete  Eintreffen  von   zu   besprechenden  ,T  »nrns!« 
fSrund  für  das  Bpflte  Erscheinen  ö<  und  andere- 

uns  manche  Er  9owohl,  als  Joartuülrti 

in  den  \  fohlen. 

Mangel   hinzustellen,    l  jrir  binxui 

dass  seilet  die  EridenthaltöJ 


M  Haaae's  Schrift  ist  auch  reich  an  Anregungen  f 
wrb'ljem  im  Krieg«  IctalU  auch  ubi 


A    4    B*l 


Bücher-Anieige.  75 

i«  sie  von  den  meisten  Journalen  geübt  wird,  großen  Schwierigkeiten  begegnet 
ä«3  ungemein  weitverzweigte  Verbindungen  mit  Verlegern  und  Redactionen 
MrausBetzen  lassen  müsste,  würde  sie  in  dem  vom  Pantobiblion  sich  vorge- 
rückten Umfange  geschehen  sollen. 

Mit  umso  größerem  Interesse  darf  man  daher  der  Durchführung  des  in 
Sfede  stehenden  Programmes  entgegensehen,  umsomehr,  als  auch  dieses  in  Hin- 
**uft  noch  erweitert  werden  soll,  indem  jedes  Monatsheft  auch  eine  kritische 
Übersicht  der  Hauptartikel  in  den  wichtigsten  wissenschaftlichen  Journalen  und 
*%iters  diverse  Nachrichten  aus  dem  Gebiete  der  polytechnischen  Weltliteratur 
Enthalten  soll. 

Betrachtet  man  dieses  zukünftige  Programm  genau,  so  ist  es  eigentlich 
&*  Umkehrung  desjenigen  einer  Fachzeitschrift,  z.  B.  unserer  „Mittheilungen": 
wem  die  halbjährige  „ Kundschau "  der  letzteren  die  Rolle  des  an  erster  Stelle 
Pantobiblion  rangierenden  „Anzeigers",  die  am  Schlüsse  jedes  Heftes  der 
Iittheilungenu  erscheinende  Bücheranzeige  die  Rolle  der  „Kritiken"  im  Panto- 
blion  spielt,  während  die  „kleinen"  und  „größeren",  vornehmlich  aus  der 
chliteratur  geschöpften  Notizen  der  „Mittheilungen a,  der  „Inhaltsangabe" 
der  „kritischen  Übersicht"  der  Hauptartikel  der  Journale  im  Pantobiblion 
«Mitsprechen  und  die  „diversen  Nachrichten"  des  letzteren  an  der  mindest 
wichtigen  Stelle  die  „größeren  Aufsätze"  —  als  Hauptstoff  —  in  den  „Mit- 
theöungen"  vertreten. 

Das  Formelle  des  Pantobiblion  betreffend,  mögen  einige  Bemerkungen 
gestattet  sein. 

1.  Der  bibliographische  Anzeiger  oder  das  „Bücherverzeichnis"  ist  nach 
29  Abtheilungen  geordnet,  deren  jede  einen  anderen  Zweig  der  Wissenschaften 
als  Überschrift  trägt  Diese  Überschriften  sind  in  willkürlicher  —  nicht  z.  B. 
etwa  alphabetischer  —  Reihenfolge  mit  „Mathematik"  beginnend  und  „Geld- 
wesen" endigend,  geordnet.  Die  Reihenfolge  ist  zwar  im  Texte  der  Einleitung, 
aber  nicht  an  auffallender  Stelle  angegeben,  aber  es  bleibt  dem  Leser  über- 
lassen, sich  auf  den  79  Seiten  des  Bücherverzeichnisses  die  Stelle  aufs  gerathewol 
herauszusuchen,  an  welcher  sich  jene  Abtheilung  (Wissenschaftszweig)  befindet, 
in  welcher  er  eben  Nachschau  halten  will. 

Die  Überschriften  der  Abtheilungen  sind  nur  in  russischer,  englischer, 
französischer  und  deutscher  Sprache  angegeben.  In  den  Abtheilungen  sind  die 
einzelnen  Werke  in  alphabetischer  Reihenfolge  —  der  Inhaltsschlagwörter  oder 
der  Verfassernamen  —  aufgezählt. 

2.  In  den  Kritiken  oder  der  „Bücherschau"  sind  die  vorerwähnten 
29  Abtheilungen  durch  Zusammenziehen  von  je  einigen  einander  verwandten 
in  eine  mit  geändertem  Namen  beschriebene  Gruppe  auf  nur  12  Abtheilungen 
—  einen  Raum  von  80  Seiten  beanspruchend  —  restringiert.  Die  Kritik  jedes 
Buches  ist  in  dessen  Sprache  geschrieben. 

3.  Im  Repertorium  der  Journalliteratur  sind  endlich  wieder  20  Abthei- 
longen mit  analogen  Überschriften  aufgestellt,  die  sich  natürlicherweise  weder 
mit  jenen  des  Bücherverzeichnisses,  noch  der  Bücherschau  decken  können. 
Dabei  ist  —  innerhalb  jeder  Abtheilung  —  in  der  Bücherschau  vielleicht  eine 
gewisse  Reihenfolge  der  Sprachen,  im  Repertorium  der  Journalliteratur  die 
alphabetische  Folge  der  Journalnamen  eingehalten.  Letzteres  umfasst  127  Seiten. 


7« 


Mgt   geb< 
tmenden  Reiten  da  1  uhaltsver? > 

btheUrageflher« 
verzeichu  all  auch  der  an   und  lum*  er 

.1  <>  n  rnall  i  teratu  r  geben«    um    den   Benutzer   nicht   zu    zeitraahcsfai 

Kommenden  H4b 
ein*1   (totlaufende  Numerierung   erhalten;   das    i    Haft    iat   als 
inet 
dergleichen  wir  schliesslich  vorausgegangene  ähnlid 
(arischer  Erzeugt)  idmete  Pnblicationen  (so  di  r  BtdNt* 

Anzeige  der  y, Mit t  behandelten  »/Iandy~Lt*i$ 

rature,  pari.  IL  Military  and  Naval  6 

theilungen4*  lrm   besprochene  nBibtiotheka  Pvlytocknica*)   mit    »lern  j 
biblioa,  so  ]a-  n  üets  drti  genannten  Namen  in  thr*r  K<  ihenfolgfda- 

während  wachs^n-t  i  d*r  Literatur-Evidenz   nach  Bummlii 

Pen   werden  ob    es   nicht    ;ni 
solche,  schon  zu  periodischen  I  erdende  Publication 

weise  so  auszugehen,  dagfr  der  Einzelne  nur  das   seil  »lfaeh    ii- rf]hr*&^ 

beziehen  kann,    ohne  das  n   technischen  Literatur  tu 

den  Kauf  nebinen   in  >rden  Ausgaben  im  Umfange   des  V 

biblion  rioh  auf  Bibliotheken  und  Lesezimmer  b 

Freilich   UttU   auch   zu   wünschen,    data  durch   die  rnivenalittt  &idßf 
•i   di»   V<>!  i ..-rselhen   im   einzelnen   nicht   ]> 

Hauptmann 


■V  rti  I  /'.    Z<i 

1  >l, 

\\w  boi  Ami  Vorworte  tu  entnehmen,  brii 

faasoi   an  der  ^ArtUlerie-Applicatioiissehnle1  i    Befeetigwqr 

gehaltem                     dessen  Drucklegung  entspringt  dem  lobenswerten  strtta. 

öderen  Waffen  die  Möglichkeit  zu    i                      &W 

den  Stand    d»*r  Fortifteation    im  laufenden    zu  erhalt  -oinii  t& 

Lehrbuch  der  Forttficatioo  und  zwar  oin  n  >  i   uns.  welches  m 

d«*r  für  Lehrzwecke  üblichen  knappen  Form,    so   ziei  lea   utafuist,   wu 
auf  diesem   G                               mgenheit   und 

s.  huiuuterriciit^s  gemacht  werden  kann. 

Di«  Einleitung  deflniei  den    Bogrifl  ncation   und  t»**pncit 

datin   die  verschiedenen  Q  kun*t,    die  auf  F»tnn  aal 

itrocflon  der  Befestigungsanlagen  Einflu*  mm 

mg  zusai:  dgl 

l    ganze   hierauf  ;  g*gUed*rs  enc 

umfa-  Zügen  angeführt, 

I    Abschnitt  im  all?> 

aller  lachen  Details  der    \>  n  Anlagen«    aas  eB* 

vergangen,  ri   Ep 


Bücher-Anzeige. 


77 


IL  Abschnitt.  Eingehende  Abhandlung  aller  jener  permanenten  fortjtica- 
tischen  Anlagen  und  ihrer  Details,   welche  heute  bei  der  Staaten!» 
iir  Anwendung  gelangen.    Als  Anhang    hiezu  ist  ein  Abriss    der  halb]» 
oenten  Fortiflcation  angefügt 

J II.  Abschnitt    Staatenbefestigung.    Geschichtliches,    Vergangenheit  und 
ogenwart,    mit  besonderer  Anwendung    auf    die  Landesverteidigung  Italiens. 
IV.  Abschnitt    Angriff  und  Verteidigung    fester  Plätze    und  zwar  I 
schiebt! ichos,  Vergangenheit  und  Gegenwart. 

Im  ersten  Abschnitte  finden  wir  dasjenige,  was  in  allen  älteren  ähn- 
lichen Werken  enthalten  ist;  wir  übergehen  demnach  sogleich  zum  zweiten» 
welcher  von  actuellerer  Wichtigkeit  erscheint  Kr  theilt  sich  in  zwei  Kapital 
ersten  gelangen  die  Principien  und  Constructionen  der  neueren  Zeit 
(seit  Einführung  der  gezogenen  Geschütze),  sowie  alle  Accessorien  zur 
eingehenden  Besprechung.  Der  Erläuterung  der  Anlagen  mit  offenem  Walle, 
teigi  jene  über  easemattierte  Anlagen;  dünn  werden  die  charakteristischesten 
und  lutupt sachlichsten  Panzercoustructionen,  welche  zur  Anwendung  kamen, 
besprachen;  hierauf  findet  man  die  moderne  Lagorfestung  abgehandelt,  und 
rar  mit  allen  ihren  fortifkatorischen  Bestandteilen:  Noyau,  Gürtelwerke, 
Zwischen-  und  Annexbatterien,  sowie  allen  sonstigen  dazu  gehörigen  militäri- 
schen Anlagen  als  Beobachtungs-  und  elektrische  Beleuchtungs-Stationeu, 
Telegraphen-Einrichtungen,  Brieftauben-Stationen,  Couiinunieatimn'n  .-tc.  B*. 
tdere  Abhandlungen  über  Gebirgs-  und  Küstenbefestigung  bilden  den  Schluss 
dieses  Kapitels.  Das  zweite  Kapitel  ist  der  neueston  Zeit,  das  ist  der  Gegenwart, 
gewidmet.    Wir  finden  darin  die  infolge  der  Einführung  der  Brisanzgescl: 

I allgemein  aeeeptierten  Construetions-Frincipien  erläutert    Es  folgt  hierauf  die 
Erörterung    der    in  den    verschiedenen  Ländern    aufgrund   der    diesbezüglichen 
neuesten  Erfahrungen  für  die  moderne  HeiVstigungs  weise  gemachten  Vorschläge, 
und    die  Vorführung    der    entworfenen   Fortstypen;    auch    wird  angegeben,    in 
heu   Kirhtimgen   der  bei   allen  Staaten   sich  aufdrängenden  Nothwendigi- 
der  Beconatmctioo  von  bestehenden   Befestigungen,  liorhnung  getragen  wurde. 
Im  dritten,  die  Anwendung  des   FortiflCfttioD   zum  Zwecke  der  Land—- 
lieidiLrurnr    behandelnden    Abschnitte,  erscheinen    gleichfalls     die    neuesten 
feroffent  Hebungen  berücksichtigt. 

Endlich  kommen  im  vierten  Abschnitte  „Angriff  und  Verteidigung"  in 
arer  historischen  Entwicklung  bis  zur  Gegenwart  zur  Spnuho.  Der  Vorgang 
3ei  Gebirgs-  und  Küstenbefestigungen  wird  speeiell  berührt.  Die  modernen 
(nirriftsijiittel  und  Angriffsarten  sind  systematisch  besprochen  und  wird  zum 
Jchlusee  auch  des   rabgekürzten  Angriifs Verfahrens"  ged* 

boQ    diese    kurze    summarisch»'  Schilderung   zeigt,    dass    diese >    W 
iroHkormjHu  auf  der  Bfljie  der  Zeit  stellt  und  das*  es  dem  tuen  Zwecke 

in  die  Lage  zu   setzen,  sich   über    den  Stau-1    dtl    FortUfofttion 
im  laufenden  zu  erhalten"    vollauf  entspricht,    da    dan  im    riebl 

Umfange  aufgenommen  wurde,  was  für  diesen  Zweck  nothwendig 
welche  eine  derartige  Aufklärung  anstreben,  aber  weder  Zeit  noch  M 

tzen,  aus  den  verschiedenen  Quellen  tu  schöpfen,  werden  dem 
Dank    wiesen,    ihnen   auf  so   leichte  Weise    zum    Ziele   verhelfen    zu    haben. 

t        Nicht  genug    kann    der    überall    befolgte  Grundsatz  gelobt   werden,    die 
MfetisdtiB   Erwägungen    durch   pas-cml     gewühlt*'   Beispiele    zu  Voraus« 


7g  Bücher-  A.n  zeige. 

liehen,  sowie  den  verschiedenen  Befestigungstypen  und  organisatorisch« 
Bestimmungen,  die  gleichwertigen  der  anderen  Staaten  entgegenzuhalten;  s* 
gewinnt  das  Werk  als  Lehrbehelf  doppelten  Wert. 

Aber  auch  der  Fachmann,  der  genau  weiß,  welchen  Umfang  die  dies- 
bezügliche Literatur  hat,  wird  das  Erscheinen  dieses  Werkes,  in  welchem  &t 
verschiedenartigen  modernen  Bestrebungen  auf  dem  Gebiete  der  Fortificafrm 
und  die  in  der  neuesten  Zeit  vielseitige  Thätigkeit  der  Militar-Ingenpar«. 
nebeneinander  behandelt  sind,  mit  Freuden  begrüßen. 

Bei  den  unabänderlichen  wissenschaftlichen  Principien  der  Ingem*or» 
kunst,  bei  den  gleichen  Anforderungen,  welche  an  dieselbe  von  allen  Staat« 
gestellt  werden,  ist  es  klar,  dass  dieses  —  eigentlich  für  den  italienisch« 
Officier  verfasste  —  Buch  jedermann,  der  den  Eingangs  betonten  Zvctk 
anstrebt,  die  gewünschte  Orientirung  bietet.  In  diesem  Sinne  wird  diese  beach- 
tenswerte Publication  bestens  empfohlen. 

Hauptmann  von  Fornasarl 


Bücher-Anzeige.  79 

ammenstellung  der   bekanntesten    Geschütz -Liderungen, 

mit  36  in  den  Text  gedruckten  Abbildungen.  Herausgegeben  von  einem 

Artillerie-Officier.  Verlag  von  Max  Babenzien  in  Rathenow. 

Die  Geschützliderungen  werden  in  dem  Werkchen    nach    dem  Orte    der 

ringung  in  drei  Gruppen :    Liderungen    an  der  Munition,    am   Verschlusse 

am  Rohre,  eingetheilt  und  der  Reihe  nach  besprochen. 

Dieser  Abhandlung  wäre  es  sehr  zustatten  gekommen,  wenn  die  Ergebnisse 
praktischen  Erfahrung,  wo  solche  zu  Gebote  stehen,  stets  zu  Rathe  gezogen 
berücksichtigt  worden  wären;  denn  diese  haben  über  manche  Liderung 
its  entschieden,  über  welche  der  Verfasser  aufgrund  theoretischer  Voraus- 
ingen, und  nicht  in  entschiedener  Weise  sein  Urtheil  fällt,  das  überdies 
>r  auch  nicht  immer  zutrifft. 

So  wird  über  die  Armstrong'sche  Liderung,  mit  anfänglicher  Pression, 
te  10  und  11)  gesagt,  dass  durch  diese  eine  tadellose  Dichtung 
werlich  zu  erreichen  sein  dürfte.  In  der  That  ist  über  diese 
rung  längst  der  Stab  gebrochen.  Sie  hat  sich  sehr  schlecht  bewährt  und 
mtlich  dazu  beigetragen,  dass  die  Engländer,  nachdem  sie  bereits  eine 
ere  Zahl  Hinterladkanonen  mit  dieser  Liderung  für  die  Ausrüstung  ihrer 
llerie  erzeugt  hatten,  dieselben  wieder  abgeschafft  haben  und  zur  Vorder- 
ng  zurückgekehrt  sind.  Die  Ursache  des  so  ungünstigen  Verhaltens  der 
;hützliderung  lag  aber  hauptsächlich  darin,  dass  bei  derselben  den  Pulver- 
en auf  doppeltem  Wege  ermöglicht  war,  die  durch  den  Verschluss  anein- 
3r  gepressten  conischeu  Liderungsflächen  von  einander  abzuheben :  nämlich 
;h  die  Ausdehnung  des  Rohres  in  radialer  Richtung  und  den  Rückstoß 
den  Verschluss  in  axialer  Richtung. 

Der  Liderung  von  Freyre  (in  der  Broschüre  Freyse  genannt)  wird 
igen  r  j  e  d  e  Bedeutung  abgesprochen,  weil  sie  beiweitem 
ht  auf  dem  Höhepunkt  der  heutigen  Technik  steht  und 
werlich  genügende  Resultate  liefern  dürfte",  während  sie 
Wirklichkeit  ausgezeichnet  entsprochen  hat  und  zu  den  wenigen  Liderungen 
>rt,  welche  in  verschiedenen  Artillerien  systemmäßig  eingeführt  wurden, 
telbe  wurde  von  Spanien  bei  der 8cm  Feld-Kanone  Modell  Sotomayor, 
Ostens  auch  von  Nor  d-A  m  e  r  i  k  a  bei  den  Feldgeschützen  angenommen  und 
in  Spanien  gegenwärtig  bei  der  von  S  a  n  g  r  ä  n  projectierten  und  in 
robung  befindlichen  Gebirkskanone  ebenfalls  in  Gebrauch. 

Hauptmann  Niemilowicz. 


ndbuch  der  Photographie  für  Amateure  und  Touristen  von 
G.  P  i  z  z  i  g  h  e  1 1  i ,  k.  und  k.  Major  im  Geniestabe.  2.  Auflage,  Band  I. 
Schon  äußerlich  ist  eine  Vermehrung  und  Erweiterung  dieses  im 
re  1886  in  erster  Auflage  verlegten  Werkes  bemerkbar.  Infolge  des  ver- 
werten Inhaltes  wird  es  in  drei,  anstatt  wie  früher  in  zwei  Theilen 
Leinen. 

Der  uns  vorliegende  1.  Band,  welcher  die  photographischen  Apparate 
asst,  weist,  entsprechend  den  Fortschritten  der  Photographie,  eine  voll- 
idige  Umarbeitung  und  Vergrößerung  des  Inhaltes  auf.  Besonders  gründlich 

58* 


80  Bücher-Anzeige. 

und  fachmännißch  wurde  gleich  das  1.  Capitel  über  Objective  fhew 
und  praktisch  behandelt.  Ton  photographischen  Aufnahme- Apparaten  i 
wir  die  besten  Typen  in  Wort  und  Bild  erläutert  Auch  den  Moment-App 
widmet  der  Verfasser  eine  größere  Aufmerksamkeit  und  ftthrt  dem  Leen 
Anzahl  guter  Momentverschlüsse  sowie  Moment -Hand -Gameras  (Dil 
Apparate)  vor.  Daran  reiht  sich  die  Theorie  und  Praxis  der  Stereoskop-Af] 
und  ein  sehr  ausfuhrliches  Capitel  über  Vergrofierungs-,  speciell  PnJM 
Apparate.  Schließlich  bespricht  der  Verfasser  die  künstlichen  Lfefcftqi 
wobei  die  neuesten  Magnesium-Blitzlichtlampen  erwähnt  und  beech 
werden.  Die  Wahl  eines  Apparates  wird  dem  Amateur-Photographea  i 
praktische  Fingerzeige  erleichtert 

Das  Werk  wird  Jedem,  welcher  über  die  ersten  Anfangsbegrifi 
Photographie  hinaus  ist  und  sich  in  die  einzelnen  Zweige  derselben  veri 
will,  wegen  seiner  Gründlichkeit  und  durch  die  praktische  Behandln* 
Stoffes  ein  vorzüglicher  Führer  sein. 

Oberlientenant  Dan 


Bücher-Anzeige  81 

Ditenmination  des  vifesses  des  projectiies  au  moyen  des  phenomenes  sonores. 
Gossot,  Capifaine  de  Fartälerie  de  la  marine.  Lüirairie  militaire 
Berger-  Levrault  et  Cie.  Paris  1X91. 

Ein  Projectil,  welches  sich  mit  einer  Geschwindigkeit  bewegt,  die  größer 
18t  als  die  Fortpflanzungsgeschwindigkeit  des  Schalles  in  der  atmosphärischen 
Luft  (340/»  ungefähr),  verdichtet  die  vor  demselben  befindliche  Luft  und 
gibt  Anlass  zur  Entstehung  einer  das  Geschoss  begleitenden  Luftwelle.  Es 
gibt  nur  eine  solche  Welle.  Das  Maß  der  Verdichtung  der  die  Wellen 
bildenden  Lnftschichte  erleidet  keine  periodische  Veränderung. 


flugricktunff 


Passiert  die  mit  der  Geschwindigkeit  des  Geschosses  sich  bewegende 
Welle  das  Ohr  eines  in  der  Nähe  der  Schusslinie  befindlichen  Beobachters, 
so  bort  derselbe  einen  sehr  kurz  andauernden,  heftigen,  hellen  Knall.  Diesem 
Tom  Geschosse  ausgehenden  Knalle  folgt  eine  vollkommene  Stille.  Einige  Augen- 
blicke später  vernimmt  der  Beobachter  einen  zweiten  Knall,  welcher  vom 
Geschütze  ausgeht.  Dieser  ist,  in  Gegensatz  zu  dem  ersteren,  dumpf  und 
Ton  verhältnismäßig  längerer  Dauer. 

Die  das  Geschoss  begleitende  Luftwelle  ist  dieselbe  wie  jene,  welche 
entstünde,  wenn  sich  die  Luft  in  entgegengesetzter  Richtung  mit  einer 
Geschwindigkeit  gleich  jener  des  Geschosses  bewegen  würde.  Dass  in  diesem 
Falle  nur  eine  einzige  Welle  entsteht,  ist  einleuchtend,  wenn  man  sich  jene 
Erscheinung  vergegenwärtigt,  welche  durch  das  gegen  einen  Brückenpfeiler 
fließende  Wasser  hervorgerufen  wird. 

Die  vom  Geschütze  ausgehende  Welle  ist  zum  Unterschiede  eine  ge- 
wöhnliche s  p  h  ä  r  i  8  c  h  e  Schallwelle,  welche  sich  mit  der  Geschwindigkeit  von 
etwa  340m  ausbreitet 

Bezeichnet  man  mit  7)  das  Complemont  des  halben  Schoitelwinkels  der 
das  Geschoss  begleitenden  Luftwelle,  mit  a  die  Geschwindigkeit  des  Schalles 
in  der  Luft  und  mit  r  die  Geschwindigkeit  des  Geschosses,  so  besteht  zwischen 


82 


Bücher-Anzeige. 


diesen  drei  Größen    die    vom  Professor  Mach    der  Universität    zu  Präs  ge- 
fundene Beziehung: 

a 

C08  7)  =  . 

V 

In  der  vorliegenden  Broschüre  macht  nun  der  Verfasser  den  Vorschlac. 
die  vorboschriebene  Erscheinung  für  das  Mossen  der  Geschossgeschwiihh?- 
keiten  auszunützen.  Hiezu  sind  in  der  Schussrichtung  oder  in  deren  Nük 
u.  z.  anstelle  der  üblichen  mit  Kupferdraht  überspannten  Rahmen,  zwei 
akustische  Stromunterbrecher  aufzustellen,  von  welchen  der  eine  in  4m 
Stromkreis  des  Chronometers,  der  andere  in  jenen  des  Enregistreurc  *ine* 
Chronographen  Lo  Boulengo  eingeschaltet  werden. 

Bei  den  Versuchen  der  SchieOversuchs-Commission  zu  Gavre  soll  der 
von  Cousin  eonstruierto  Stromunterbrecher  am  beston  entsprochen  hafe-a. 
Der  Apparat  von  Cousin  besteht  aus  einer  parabolischen  Fläche  P  und  "in* 
metallischen  Membrane  M,  welche  im  Brennpunkte  der  parabolischen  Flicbt 
angeordnet  ist  und  in  ihrer  Mitte  einen  Platin-Contact  trägt.  Durch  dif  l*i 
T  befestigte  Feder  wird  eine  leichto  Kugel  gegen  den  Platin-Contact  gedrillt 


Der  elektrische  Strom    geht    durch  dio  Feder   //,  die    Kugel    11  uu<i  -l- 
Membraiie   M.   In  dem   Augenblicke,  in   welchem  die  das  (iesrhnss    begl^iti-H-:» 
Schallwelle  den   Apparat  passiert,    erfahrt    die  Membrane  und   durch   di.M    i. 
Kugel   B  einen  Stoll.   Die   Kugel  entfernt    sich    von    der  M<-inl>rau<»   und  .  ■? » : 
für  einen  Augenblick  den  elektrischen  Strom. 

Helindeii  sich  die  beiden  akustischen  Stromunterbrecher  genau  in  ■:■ 
Schussebene,  so  geschieht  die  Berechnung  der  (leschnss-AiifanirsgeschwiiH  :■ 
keiten  auf  folgende  Weise: 


Büaher-Au  zeige.  83 

£8  seien  C\  Ct  zwei  Punkte  der  Flugbahn;  l\  l\  die  Anlageorte  der 
beiden  Stromunterbrecher;  d  ihre  horizontale  Distanz;  m  ihr  Höhenunter- 
schied; Ct  Px  und  C\  Pt  zwei  Gorade,  welche  mit  der  Tangente  Cx  Ct  den 
durch  die  Gleichung 

a 
cos  r,  =  — 1) 

v  ' 

bestimmten  Winkel  einschließen. 

Die  zwei  Punkte  C\  C\  müssen  so  nahe  beisammen  liegen,  dass  die 
Gerade  Cx  Ct  annähernd  als  Tangente  der  Flugbahn  aufgefasst  werden  kann. 
Die  das  Geschoss  begleitende  Schallwelle  ist  alsdann  eine  auf  Px  Cx  senkrecht 
stehende  Gerade  Die  Zeit,  welche  diese  Welle  braucht,  um  von  dorn  Punkte 
Px  zu  jenem  Pt  zu  gelangen,  sei  t.  Nachdem  das  Intervall  pt  Pt  mit  der 
constanten  Geschwindigkeit  a  zurückgelegt  wird,  so  hat  man 

a  ~  =  pt  Pt  ~  pt  pt  —  Pt  pt  —  d  cos  i  —  m  sin  <{/. 
Setzt  man 

.      v  m 

*  — T 2>' 

so  übergeht  die  vorhergehende  Gleichung  in 

d  cos  (^  -|-  £)  =  a  .  t  cos  £ 3). 

Diese  Gleichung  gibt  den  Winkel  <{/ ;  kennt  man  den  Neigungswinkel  fr 
der  Flugbahntangente  Ct  Ct  so  ist 

n  =  +  +  * 4), 

mithilfe  welcher  Größe    man  aus  Gleichung  1    die  Geschwindigkeit  v    des  in 
der  Mitte  von  Ct   Ct  gelegenen  Flugbahnpunktes  berechnen  kann. 

Im  Falle  als  die  Punkte  Ct  C\  sehr  nalie  der  Mündung  liegen,  kann 
man  den  Neigungswinkel  #  der  Flugbahntangente  dem  Abgangswinkel  ©  gleich- 
setzen, sonst  aber  ist  es  nuth wendig,  ihn  mittels  der  folgenden  Gleichungen 
zu  berochnen 

rx  =  a  cos  t>  .    sec  r, 5), 

Vx  =  r,  D 6), 

tg?-tg»-=^»(l+/) 7), 

,  ^*tg9-J^(l  +  F> 8). 


&      Po       Pt 

Der  in  der  Mitte  des  Intervalles    der    beiden  Apparate  Pt  Pt    gelegene 
Punkte  PQ  habe  die  Coordinaten 

*«=*•»  y  —  vi 


84  Bücher-Anxeige. 

der  Punkt   C,  dessen  Geschwindigkeit  gemossen  wird,    habe  die  C<*»rdinat**n  / 
und  y;  so  ist: 

(x„  -iB)tg.;  =  *tg?- -f^ (i  +  F)  .  .  .  .  «... 

Eliminiert  man  aus  den  Gleichungen  5,  6  und  7,  dann  aas  7  und  9 
die  Großen   v,  und   lr,,  so  erhält  man  folgonde  Resultate: 

*,(,_»)  =  i,  2LJ.0..,  (1±/)* io. 

vr  y         a*  costt  \    ü*    / 

_  a^  _  /  1_  1   +   F\  sin  (9  —  fr)      cos  ^ 

1  _  Ir        \T   1  +  //sin  (?  +  <})    '  cosTä 1!' 

mit 

sin  4/  cos  9 

a\  =  »„  — 7-     ,    \ 121. 

sin  (9  -f-  9) 

Die  Berechnung  des  Neigungswinkels  \>  und  der  Abscisse  x  wird  s*4iir 
in  folgender  Weise  durch  zu  führen  sein: 

Man  berechnet  zunächst  '}  aus  der  Gleichung  3,  dann  art  als  erst* 
Näherungswert  für  x  aus  der  Gleichung  12,  dann  #  aus  der  Gleichung  lt*. 
indem  man  im  rechten  Theile  derselben  für  x  den  Wert  xt  und  für  $  jat 
von  9  einsetzt,  dann  einen  zweiten  Näherungswert  für  x  aus  Gleichung  11 
und  schließlich  einen  genaueren  Wert  für  t>  aus  Gleichung"   10. 

Hat  man  die  definitiven  Werte  von  x  und  ft  gefunden,  so  ergibt  wl 
die  Geschwindigkeit  im  Punkte   (J  aus  der  Gleichung: 


13 


cos  7,        cos  (y  -j-  i>) 

und  die  Anfangsgeschwindigkeit  aus 

v  cos  »>  .  D  «  Cos  i>  .  Ü 

cos  9  cos  9  .  Cos  (/y  +  t>) 

Diese  Kechnungen  sind  nur  für  die  mittlere  AnfangsjrescliwindiL'k-»" 
durchzuführen ;  zur  Ermittlung  der  Unterschiede  zwischen  den  einzelnen  i«- 
schwindigkeiten  und  dem  Mittelwerte  der  Geschwindigkeit  gibt  <b»r  Wrfav*' 
die   Formel   an 

a  r  r„  tg^7L 

A:  ■"'■""    t    tgf Il 


K  in  flu  ss  des  Windes.   Die  Schallgeschwindigkeit  a   inuss  mit  KVi- 
sicht  auf  die  Geschwindigkeit   II',  des  Windes  corrigiert  werden.    Anst»llr  i-r 
hat  man   zu  setzen 

a  -r*    \\\  cos  y, 
j«'  nachdem  der  Wind  von  rückwärt-s  oder  von  vorne  kommt. 


Bficher-Anzeige.  85 

Hat  man  die  ersten  Rechnungen  ohne  Berücksichtigung  von  Wt  durch- 
geführt, so  ist  die  mittlere  Anfangsgeschwindigkeit  mittels  der  Formel 

IV      _  A  q       sin  fr 
V  a    sin  ^  .  cos  r, 

zu  corrigieren ;  da  Aa»+  WJ  cos  ^  ist,  kann  man  auch  schreiben 
A  rp       TT,       sin  fr 

r        — •    a    tg  ^  cos  r,  " 

Diese  Relation,  welche  m  ±=  o  zur  Voraussetzung  hat,  zeigt  den  geringen 
Einfluss  von  A  a  bei  rasanten  Flugbahnen  und  für  #  ==  o  (d.  i.  für  C  im 
Scheitel  der  Flugbahn). 

Der  Verfasser  führt  in  seiner  Broschüre  die  folgenden  Umstände  an, 
welche  für  die  Methode  des  Geschwindigkeitsmessens  mittels  der  akustischen 
Stromunterbrecher  sprechen : 

Bei  Anwendung  der  üblichen  mit  Kupferdraht  überspannten  Rahmen 
erfordert  das  Geschwindigkeitsmessen  die  Ausführung  eines  eigenen  Schieß- 
versuches, bei  welchem  die  Elevationswinkel  kaum  1  oder  2  Grade  über- 
schreiten dürfen.  Die  Portee  sowie  die  Flugzeit  des  Geschosses  bis  zum  Auf- 
schlage, welche  Daten  gleichzeitig  etwa  noch  ermittelt  werden,  sind  unver- 
lässlich. 

Führt  man  anderseits  das  Portäeschießen  aus,  so  ist  man  bis  nunzu 
genöthigt  anzunehmen,  dass  die  hiebei  beobachteten  ballistischen  Elemente 
jener  Anfangsgeschwindigkeit  entsprechen,  welche  bei  einem  vorhergegangenen 
Schießversuche  gemessen  wurden.  Diese  Annahme  trifft  jedoch  sehr  häufig 
nicht  zu;  dies  ist  besonders  dann  der  Fall,  wenn  zwischen  den  einzelnen 
Versuchstagen  ein  längerer  Zeitraum  verstreicht.  Die  Folge  davon  ist,  dass 
die  bezüglichen  Portee-Rechnungen  ungenau  werden. 

Die  vom  Verfasser  vorgeschlagene  Methode  gestattet  hingegen,  das 
Geschwindigkeitsschießen  mit  dem  Porteeschießen  zu  vereinigen.  Man  ist  dadurch 
auch  inderlage,  die  Berechnung  der  Geschoss-Anfangsgeschwindigkeit  und  ihrer 
Variationen  auf  das  Ergebnis  sämmtlicher  Portee-Serien,  also  auf  möglichst 
riele  Schüsse  stützen  zu  können. 

Benützt  man  zum  Messen  der  Flugzeiten  anstelle  des  Apparates  Le 
Bouleuge  den  Chronographen  von  Schultz,  so  ist  man  auch  imstande, 
die  Geschwindigkeit  des  Geschosses  in  mehreren  Punkten  der  gesammten  Flug- 
bahn messen  zu  können.  Hiezu  sind  soviele  Paare  von  Stromunterbrechern 
anzuordnen,  als  Geschwindigkeiten  zu  messen  sind.  Alle  Stromunterbrecher  und 
ein  Registrierapparat  des  Chronographen  von  Schultz  werden  in  ein  und 
denselben  Stromkreis  eingeschaltet. 

Man  wird  gewöhnlich  drei  Punkte  der  Flugbahn  wählen:  den  ersten 
sehr  nahe  bei  der  Mündung,  den  zweiten  ungefähr  im  Scheitel  und  den  dritten 
Punkt  in  der  Nähe  des  Zieles.  Diese  drei  Geschwindigkeiten  liefern  bei  jedem 
Schusse  zwei  Werte  für  den  ballistischen  Coefficienten. 

64 


86  Bücher-Anzeiger. 


i 


Aus  den  in  der  Broschüre  angeführten  Versuchsresultaten  geht  tarnt 
dass  die  vorgeschlagene  Methode  ganz  brauchbare  Werte  für  die  Gesetat» 
Anfangsgeschwindigkeit  liefert.  Die  Differenzen  zwischen  den  Resultaten  te 
neuen  und  der  alten  Methode  sind  zu  vernachlässigen. 

Der  Gebrauch  der  akustischen  Stromunterbrecher  ist  äußerst  tapa: 
der  Strom  schließt  sich  stets  von  selbst  und  der  Apparat  erfordert  köasfc 
Intervention.  Die  Installation  der  Apparate  auf  der  Schusslinie  ist  viel  dir 
facher  als  jene  der  üblichen  Rahmen.  Das  Schießen  ist  leichter  und  sehselkr 
durchführbar.  Diesbezüglich  wird  angeführt,  dass  bei  einem  am  8.  Jänner  1891 
durchgeführten  Schießversuche  die  zwei  in  Gebrauch  gestandenen  Appan» 
System  Cousin  vollständig  sich  selbst  überlassen  wurden;  trotzdem  hata 
sie  die  Geschwindigkeit  jedes  Schusses  einer  Serie  von  52  Schüssen  regütrkrt 
Die  Feuerschnelligkeit  betrug  mehr  als  ein  Schuss  pro  Minute. 

Das  Studium  der  vorliegenden  Broschüre  wird  dem  Ballistiker,  sowie 
allen  jenen,  welche  mit  der  Durchführung  von  Schießversuchen  zu  thun  haba, 
wärmstens  empfohlen. 

Hauptmann  Gemeiner. 


Bücher-Anzeige.  87 

Die  gepresste  Schießwolle.    Eine  Abhandlung  über  die   Beurtheilung, 
Verwendung   und   Behandlung    dieses    Explosivpräparates    für    Torpedo- 
und  Seeminen-Lehrcurse.  Zusammengestellt  von  Franz  P 1  a  c  h,  k.  und  k. 
Marine-Artillerie-Ingenieur.  Pola  1891.  Im  Verlage  der  k.  und  k.  Dienst- 
bücher-Verwaltung und  der  Buchhandlung  W.  Scharff  in  Pola. 
Unter  vorstehendem  Titel  sind  vom  Verfasser  die  alljährlich  am  Torpedo- 
vnd  Seeminen-Officiers-Curse  abzuhaltenden  Vorträge  über  das  Sprengmaterial, 
welches  für  Seeminen  Verwendung  findet,   auf  ungefähr  8  Druckbogen  octav 
aosammengefasst  worden. 

Hiezu  wurde  sowohl  die  einschlägige  —  zu  Beginn  der  Abhandlung 
größtenteils  aufgeführte  —  Buchliteratur  und  periodische  Fachzeitschriften 
benützt,  als  auch  des  Verfassers  weitgehende  Erfahrung  und  —  soweit  es 
die  secrete  Natur  des  Gegenstandes  erlaubt  —  die  Dienstliteratur  auf  diesem 
Gebiete  herangezogen.  In  letzterer  Beziehung  sei  hervorgehoben,  dass  im  Buche 
wiederholt  darauf  verwiesen  ist,  dass  eine  eingehendere  Besprechung  dieses 
oder  jenes  Details  unterlassen  werden  müsse,  um  nicht  die  zumeist  mit  großen 
Opfern  an  Zeit,  Mühe  und  Geld  erkauften  Erfahrungen  preiszugeben. 

Diese  Einschränkung,  welche  natürlich  auch  von  jenen  ausländischen 
Fabriken,  in  denen  der  österreichische  Schieß woll-Consument  Erfahrungen 
sammeln  kann,  gehandhabt  wird,  und  die  Bestimmung  des  Buches  rechtfertigen 
dessen  in  manchen  Partien  cursorischen  und  populären  Charakter;  wo  erstere 
nicht  hinderte  und  gleichzeitig  eine  breitere  Behandlung  des  Gegenstandes 
auf  das  Interesse  des  Lesers  (beziehungsweise  Hörers)  nehmen  darf,  hat  der 
Verfasser  eine  solche  gewählt.  Dies  gilt  besonders  für  die  mechanischen  Materien 
auf  dem  abgehandelten  Gebiete. 

Dieses  ist  in  5  Abschnitte  und  1  Anhang  eingetheilt  worden. 
Der  1.  Abschnitt  gibt  die  Geschichte  der  Schießwolle;  der  2.  beschreibt 
deren  Erzeugung,  dann  jene  von  Seeminenladungen  aus  der  letzteren;  der 
3.  Abschnitt  bespricht  die  Eigenschaften,  besonders  der  gepressten  Schießwolle ; 
der  4.  Abschnitt  die  Verwendung  nicht  nur  der  gepressten,  sondern  der  Schieß- 
wolle überhaupt,  dann  die  für  die  Explosionseinleitun^  der  letzteren  nöthigen 
Mittel  (Zündmittel);  im  5.  Abschnitte  sind  unter  der  Überschrift  „Behandlung 
der  gepressten  Schieß  wolle u  die  Deponierung,  Conservierung  und  Transportie- 
rung derselben,  dann  allgemein  das  Wesen  von  Übernahms-Bestimmungen 
(-Bedingungen)  für  selbe  abgehandelt. 

Der  Anhang  ist  den  Componenten  (soll  wohl  heißen  Compositen)  des 
Nitroglycerins,  nämlich  den  mithilfo  desselben  dargestellten  Sprengstoffen,  den 
Dynamiten,  weiters  den  Pikraten  und  den  Sprengel'schen  Explosivpräparaten 
gewidmet. 

Es  ist  begreiflich,  dass  die  vollständige  Abrundung  des  Stoffes  innerhalb 
der  angegebenen  Abschnitto  vielfache  Berufungen  auf  vorausgegangene  oder 
nachfolgende  Stellen ,  ja  auch  Wiederholungen  unvermeidlich  machte ,  die 
übrigens  den  Wort  des  Buches  nicht  herabsetzen.  Dasselbe  wird  gewiss  von 
Tielen  mit  Recht  als  ein  willkommener  Behelf  begrüßt  werden,  der  den  Leser 
rasch  und  vom  praktischen  Standpunkte  aus  über  einen  Explosivstoff  orientiert, 
der  nicht  nur  für  Marinezwecke  ausschließliche  Bedeutung  besitzt,  sondern 
auch  durch  seine  Eignung  als  Rohmaterial  für  die  Erzeugung  rauchlosen 
Pulvers,  nunmehr   auch    die  Aufmerksamkeit   aller   auf  sich  gezogen  hat  und 

69 


9& 

dabei  an  den  ursprünglichen  Ausgangspunkt  seiner  Verwendung 
ist»  nämlich  «um  Gebrauche  als  TriebniiÜeL 

Die  Leetüre  dieses  Boche«  regte  schließlich  zu  folgenden  Bemerkung*«! 

80  Tiel  l>ekannt,  ist  für  —  wenn  auch  bisher  untergeordnete  - 
submariner  Verwendung  in  jüngster  Zeit  auch  ein  fester  Sprengerscher  Spnqf 
stoff  mit  Erfolg    versucht    worden    und    daher   die  Herrschaft    der  ppw«M 
Schieß  wolle  nicht  mehr  so  ganz  unangezweifelt  Wohl  mag  die  Eigenschaft  i 
letzteren,   durch  Eindringen    von  Wasser    —    etwa    durch    nicht    gani  dick 
Stellen  der  Ladegefäße   —  bis  zu  einem  gewissen  Procentg-ehalte    die  Et^ 
sivität  nicht  einzubüßen,  eoneurriereude  Stoffe  fernhalten,  welche  durch  FtMidtif- 
keit  geschädigt    und    gagm   selbe    nicht   durch    verläasliches    Verlötnen  a 
GefÄssfugen  geschützt  werden  können* 

Die  Aber  dag  Preisen  der  Schießwolle    gemachten  Mittheilungen  uvswn 
exkennen,  dasfc  es  im  Punkte  der  Erzielbarkeit  gleichmäßiger  Dichte  dbt  Säkt 
wollkörper   seit   dem  Jahre  1880    nicht   besser  geworden,     in   welchem  Jato 
bekanntlich  die  Sprengversuche,  welche  das  Militär-Comite*  zum  Zwecke  etaus* 
Normierung  der  Schießwolle  für  Landarmeetwecke  durchführte,   wegen  ungläfi 
mäßiger    Coal^ctimiierung   der    Schieflwollkurper   misslangen.      Die    aber  &»* 
Versuche    commissioaell    auigfsprochenen    Schlußfolgerungen    besagten  ,  «Im 
bei    der   bedeutenden    Größe  der   Seeminealudungen    und    infolge    der 
nierung  der  Initialpatronen  aas   mehreren    Schießwollkörpern,    die    wechseln* 
Dichte  der  einzelnen  Sehießwnllkftrper  ohne  Einfluss    bleibe,    hei    den   kkäfl 
Ladungen  flr  Demolierarbeiten  der  Landtruppen,  aber  solche  Schwankungen  a 
der  Wirkung  herbeiführe,  dass  diese  als  nnveriässlieh  bezeichnet  werden  miß 

Unter  den  Zündmitteln,  speciell  Zündschnuren,  welche  für  die  EnUandoi 
der  Sprengkapseln  dienen»  ist  die  bei  uns  normierte,  detonierende  Zündarancr 
nicht  genannt  worden,  Ihre  Detonationsgeschwindigkeit  —  2,000  bis  3.0üi>» 
in  der  Secunde  —  überragt  die  im  Buche  genannte  Geschwindigkeit  4er 
schnellbrennenden  Zündschnüre  um  das  20-  bis  30fache  und  bei  dem  Gebrauch* 
dieser  Schnur  entfallen  alle  Bedenken,  welche  bezüglich  der  sehn  eil  brennenden 
gelten  dürfen  und  vom  Verfasser  auch  ausgesprochen  worden  sind. 

Bezüglich  der  langsambrennenden  Zündschnüre,  der  sogenannten  Bick- 
ford'schen  Schnüre,  wäre  richtig  zu  stellen,  dass  selbe  nicht  eine  Seele  »w 
mit  Pulver  getränkten  Wollfäden  besitzen»  sondern  dass  die  Seele  die«» 
Schnüre  aus  Feinkornpulver  besteht,  welches  in  trockenem  Zustande  beim  Aus- 
tritte aus  einem  Trichter  als  fallender  Strahl  mit  Garn  umwickelt  wird.  Der 
Wollfaden,  welcher  innerhalb  der  Pnlverseele  eingezogen  ist,  dient  als  Fahrun? 
für  den  oben  erwähnten  Pulverstrahl  und  gleichzeitig  —  eigentlich  dessen 
Farbe  —  als  Firaiazeiclien. 

Dass  weiters  Zündschnüre  mit  wasserdichter  Hülle  unter  Wasser  weiter 
brennen  und  nicht  durch  dieses  gelöscht  werden,  ist  weniger  dem  Umstände 
zu  verdanken,  dass  die  schmelzende  Hülle  die  eben  ins  Brennen  geralhtmd* 
Stelle  der  Schuurseele  einkapselt  und  gegen  das  Wasser  schützt,  als  vielmehr 
der  Wirkung  des  Gasdruckes,  der  durch  die  Verbrennungsproducte  enenft 
wird  und  das  Wasser  abhält,  auf  die  Brennstelle  einzudringen.  Dies  erhellt 
besonders  —  wie  durch  Versuche  in  Glasröhren  im  MUitir-Comite  dargetfafl 
wurde  —  daraus,  dass  die  Schnur  auch  dann  weiter  brennt,  wenn  die  Höh 
durch   den,    der  Brennstelle   vorauseilenden  Gasdruck   au    einer  Stelle   darch- 


Bücher- Anzeige.  39 

brochen  wird,  zu  der  erst  später  der  Brand  gelangt;  es  hat  sich  beispiels- 
weise bei  einer,  diesem  Versuche  unterzogenen  Schnur  aus  Brandröhrensatz 
und  Kautschukhülle  gezeigt,  dass  der  innere  Gasdruck  dem  Drucke  einer  2ra 
hohen  Wassersäule  zu  widerstehen  vermag. 

Zu  den  meist  verwendeten  Sprengel'schen  Explosivstoffen  zählen  die  aus 
einem  Salpeter  und  einem  nitrierten  Kohlenwasserstoff  zusammengesetzten.  Die 
Bereitung  der  Sprengel'schen  Präparate  am  Orte  der  Verwendungsstelle  —  von 
den  betreffenden  Concessionären  als  besonderer  Vorzug  gerühmt  —  ist,  wenigstens 
in  Österreich,  aus  Sicherheitsgründen  nicht  zugelassen,  da  sich  sonst  die  in 
wenigen  größeren  Fabriken  leicht  zu  überwachende,  immerhin  mit  einer  gewissen 
Gefahr  verbundene  Erzeugung  dieser  Sprengstoffe  in  eine  solche  an  vielen, 
weniger  überwachten  Laboratorien  auflösen  würde. 

Hauptmann  Dietl. 

DasalteunddasneuePulver.  Vortrag,  gehalten  in  der  ersten  allgemeinen 
Sitzung  der  64.  Versammlung   der  Gesellschaft  deutscher  Naturforscher 
und  Arzte    in    Halle    a./S.    von   Dr.    B.  Lepsius.    —    Sonderabdruck, 
Leipzig,  Verlag  von  F.  C.  W.  Vogel.  1891.  Preis  60  Pfenig. 
Der  Verfasser  erörtert,  nach  einer  kurzen,  dabei  genügend  ausführlichen 
und  mit  zahlreichen  historischen  Daten  belegten  Einleitung  über  das  Schwarz- 
pulver, in  klarer,  gemeinverständlicher  Weise  die  Gründe,  welche  zur  Schaffung 
eines  neuen,  wirksameren,  dabei  rauchschwachen  Pulvers  führten. 

Indem  derselbe  auf  die  Rohstoffe  des  neuen  Pulvers  übergeht,  gibt  er 
einen  kurzen  Überblick  über  die  Erfindung  und  Erzeugung,  die  Eigenschaften 
und  das  chemische  Wesen  der  in  Betracht  zu  ziehenden  brisanten  Explosiv- 
substanzen wie :  Schießbaumwolle,  Nitroglycerin  und  Pikrinsäure.  Er  führt  die 
Thatsache  an,  dass  die  Bestrebungen,  ein  neues  Pulver  zu  erzeugen,  fast  mit 
der  Erfindung  der  Schießbaumwolle  durch  Schönbein  und  Böttger  zu- 
sammenfallen, aber  daran  scheiterten,  dass  die  Fabrication  der  Schießbaum- 
wolle von  gleicher  Zusammensetzung  und  hoher  Beständigkeit  schwierig  war 
und  es  an  Mitteln  fehlte,  die  hohe  Brisanz  derselben  herabzusetzen.  Erst  als 
es  Lenk,  und  später  aber  noch  mehr  Abel,  gelungen  war,  die  Fabrication 
der  Schießbaumwolle  zu  verbessern,  und  als  auch  mittlerweile  Lösungsmittel 
ftlr  die  hoch  nitrierte  Nitrocellulose  entdeckt  waren,  ging  man  umso  eher  an 
die  Schaffung  eines  neuen  Pulvers,  weil  die  durch  die  Einführung  der  modernen 
Schnellfeuer- Waffen  bedingte  Verkleinerung  des  Calibers  und  wegen  Aus- 
nützung des  Schnellfeuers  sich  die  Notwendigkeit  ergab,  ein  wirksameres,  dabei 
weniger  Rauch  entwickelndes  Pulver,  als  das    Schwarzpulver,  zu    benützen. 

Im  weiteren  Verfolg  wird  angeführt,  dass  mit  der  Erfindung  des  Celluloids 
durch  die  amerikanischen  Gebrüder  Hyatt  ein  weiteres  günstiges  Moment 
für  die  Schaffung  eines  neuen  Pulvers  gefunden  war. 

Ein  großes  Hindernis  bildete  anfänglich  die  schwierige  Herstellung  der 
Uniformität  der  Pulverkörner,  welche  später  dadurch  erreicht  wurde,  dass  man 
durch  Auswalzen  der  durch  Lösungsmittel  (Essigäther,  Azeton  etc.)  gelati- 
nierten Nitrocullolose ,  und  Zerschneiden  derselben ,  dünne  quadratische 
Blättchon  bildete;  der  Verfasser  führt  als  Beispiel  eines  solchen  Blättchen- 
pulvers das  französische  B.  poudre  an,  wobei  er  aber  den  Fehler  begeht, 
die  Pulvermasse  desselben  aus  einer  melinitartigen  Masse  bestehen  zu  lassen. 

69» 


90  Bücher-Anzeige. 

Übergehend  auf  die  Vorwendung  der  beiden  andern  Stoffe  <explo*ivtt 
Präparate),  werden  als  geeignete  Pulvermasse  die  Lösungen  von  SchieüwMl- 
in  Nitroglycerin  und  die  verschiedene  Wirkungsweise  der  verschieden 
Mischungsverhältnisse  dieser  beiden  Stoffe  berührt  und  als  Beispiel  eines  >• 
erzeugten  neuen  Pulvers  das  N  ob  ersehe  Würfelpulver  angeführt. 

Sehr  interessant  und  lehrreich  behandelt  der  Verfasser  die  Wirkanp- 
weise  rauchschwacher  Pulver  im  Vergleich  zu  jener  von  Schwarzpulver,  an  d*r 
Hand  der  Eigenschaften  und  Explosionserscheinungen  der  brisanten  Sprtnt- 
präparate  und  führt  einige  schätzenswerte  Daten  über  die  Verbrenn ungsgeschwin- 
digkeit  derselben  an. 

Am  Schlüsse  des  im  Ganzen  mehr  vom  chemischen  Standpunkte  Hü- 
teten Vortrages,  gelangt  der  Verfasser  zu  der  Ansicht,  dass  der  modtrat 
Pyrotechniker  vor  allem  ein  gediegener  Chemiker  sein  müsse,  um  die  von  ein-r 
neuen  Präcisions-Feuerwaffe  gewünschten  günstigsten  ballistischen  Wirkung«» 
durch  Schaffung  eines  zweckentsprechenden  Kriegs-Pulvers  realisieren  zu  künn«. 
in  welcher  Ansicht  demselben  nur  beigepflichtet  werden  kann. 

Das  vorliegende  ca.  1  7f  Druckbogen  starke  Buch  ist  zwar  man?»!« 
jeder  ballistischen  Angabe  über  moderne  Kriegspulver  nicht  berufen,  <I«-d 
Wissensdrang  des  Lesers  nach  Kenntnis  solcher  Pulver  vollkommen  zu  be- 
friedigen, doch  kann  dasselbe  als  Vorbereitungsbefehl  für  weitere  §tu<1i*i 
über  rauchschwache  Pulver  dienen,  und  wird  von  diesem  Gesichtspunkte  an.«. 

dem  Leser  wärmstens  empfohlen.  „  „. 

Hauptmann  Zig  all. 

Die  kaiserlich    deutsche    Marine.    Vierte,    veränderte    und    vermahn* 

Auflage.  Leipzig.  Verlagshandlung  von  J.  J.  Weber.  Preis  1  Mark  50 Pf. 

Das  Groüfolio-Heft  enthält  8  Seiten  Text  und  28  schön  ausgeführt 
Holzschnitt-Tafeln. 

Der  Text  fübrt  zuerst  mit  knappen  Worten,  jedoch  in  änderst  ü".-:- 
sichtlicher  Weise  den  Entwicklungsgang  der  deutschen  Kriegs-Marine  w: 
den  Untergang  der  deutschen  Hansa,  die  vielfachen  späteren  Ht'suvhu::j>:: 
mit  fremder  Hilfe,  die  endlich  zielbewusste  und  mit  reichen  Mittein  dar  -i- 
treführte  Gründung  der  jetzigen  Seemacht.  Hierauf  werden  die  Schiff»»  un : 
Fahrzeuge  nach  ihrer  Bestimmung  vorgeführt,  wobei  es  für  U«n  mit  «:-x 
Seewesen  nicht  vertrauten  als  besonderer  Vortheil  erscheint,  dass  überall  iv.-~< 
der  von  jeder  Schiffsgattung  zu  erfüllende  Zweck  und  hierauf  di»«  dad:*  :. 
bedingte  Oniistruction  angegeben  wird.  Hieran  schließen  sich  zwei  rberMob:-' 
üb«  r  die   einzelnen   Schiffe  und   Fahrzeuge 

Die  Tafeln  zeigen  die  verschiedenen  Typen  der  Kriegsschiffe,  und  :».•' 
sind  die  Schiffe  theils  im  ruhenden  Zustande,  theils  in  den  verschied rnar::^:: 
Kewegunireii  dargestellt.  Diese  Ansichten  erhalten  eine  willkommene  \\r>  .:• 
stündiguug  durch  die  Flagifentafel  des  deutschen  Keiches  und  des  pr«*us^:>= ■:!•:■ 
Königshauses,  ferner  «lurch  die  Beigabe  der  verschiedenen  Schiffahrt?-  :::■■ 
Sturmsiirnal-Zeicheji.  Fudlich  fehlt  auch  nicht  eine  Tafel  mit  dvn  rnif.-rn.-  i 
und   <Jra«iabzeiclien   der   deutschen    Marine. 

Inhalt    und    Pn-N   sichern   dem   Werke  eine  noch   weiten«  Y^rhridtmir  *' 

bisher. 

Die   KMd;lci-(.R 


J 


Bücher-Anzeige.  277 

OenSral  Brialmont.  Situation  actueüe  de  la  fortification,  idees  et 
tendances  de  la  nouvelle  ieoh.  Reponse  aux  Critiques  des  Regions 
fortifiees.  Extrait  de  la  „Revue  de  VArmte  beige."  15e  annee, 
Lüge  1890.  —  1  fr.  50  c. 

Diese  Broschüre,  enthält  eine  Erwiderung  des  Generallieutenants  Brialmont 
auf  einige  Kritiken  seiner  „Regions  fortifiees". 

Viel  Neues  ist  in  diesem  Büchlein  wohl  nicht  zu  lesen,  indes  wer 
konnte  das  auch  erwarten?  —  Wurde  denn  nicht  schon  jedes  mögliche 
Argument  in  dem  jahrelangen  Kampfe  zwischen  conservativen  und  radicalen 
Fortificateuren  aufgebraucht ! 

Nun,  wenn  im  Streite  die  Argumente  enden,  beginnen  die  beißenden 
Bemerkungen !  —  Doch  lesenswert  bleibt  diese  Streitschrift  doch,  da  sie 
unter  Anderen  auch  ein  relativ  kurz  gefasstes  Glaubensbekenntnis  des  bel- 
gischen Altmeisters  der  Fortification  enthält,  nämlich  eine  Zusammenstellung 
der  Fundamental-Principien  jeder  permanenten  Befestigung.  Diese  mögen  im 
folgenden  wiedergegeben  sein: 

1.  Jeder  Manövrier-Platz  soll  aus  einer  sturmsicheren  Umfassung  des 
Noyaus  und  aus  einem  Forts-Gürtel  bestehen. 

2.  Sowohl  Gürtelforts  als  auch  isolierte  Sperrforts  sollen  jedweden, 
durch  ein  Bombardement  eingeleiteten  gewaltsamen  Angriff  zurückweisen, 
einem  belagerungsmäßigen  Vorgange  aber  einen  längeren  Widerstand  entgegen- 
setzen können. 

3.  Das  Terrain  zwischen  den  Gürtelforts  muss  von  deren  Artillerien 
ausgiebig  bestrichen  sein,  was  Durchschnitts-Längen  der  Intervalle  von 
ca.  4.000m  (sie!)  bedingt. 

Im  Falle  die  Bodenverhältnisse  größere  (sie!)  Intervalle  verlangen, 
sind  sturmfreie  Zwischenbatterien  einzuschalten. 

4.  Sowohl  Forts  als  Enceinto  sind  geg^n  den  Handstreich  durch  Gräben 
—  mit  von  der  Entfernung  unzerstörbaren  —  Flankierungs-Anlagen  zu 
sichern;  denn  von  allen  Hindernissen  bleibt  sowohl  gegen  den  gewaltsamen 
als  auch  belagerungsmässigen  Angriff  der  Graben  das  stärkste,  wenn  er 
eine  genügende  Tiefe  und  mindestens  4m  hoch  gemauerte  Contrescarpen 
besitzt. 

Dio  Armierung  der  Forts  soll  derartig  geschützt  sein,  dass  sie  den 
Angriffsbatterien  des  Gegners  einen  möglichst  langen  Widerstand  entgegen- 
setzen kann ;  für  die  Besatzung  müssen  bombensichere  Unterkünfte  in  genügender 
Zahl  vorhanden  sein.  (Diesen  Bedingungen  entspricht  man  jetzt  durch  Anwendung 
von  Panzerkuppeln  und  Beton-Casematten.) 

5.  Das  Mauerwerk  soll  gegen  Treffer  von  15cm  Granaten,  welche  eine 
Endgeschwindigkeit  von  160m  besitzen,  und  von  21cm  Granaten  mit  einer 
solchen  von  140m,  gedeckt  sein. 

6.  Die  trockenen  Gräben  sind  so  breit  zu  halten,  dass  sie  einerseits 
nicht  mit  Wurfbrücken  übersetzt,  anderseits  nicht  durch  das  Trichter- 
materiale  der  in  die  Nachbarböschungen  eindringenden  Bomben,  oder  in  anderer 
Weise,  ausgefüllt  worden  können.  (Dio  Erfüllung  der  Bedingungen  5  und  6 
zwingt  zumeist  znm  Aufgeben  der  gemauerten  Escarpe.) 


278 


Bttoher-Anieige. 


7.  Die  Verteidigung  eines  Forte  beruht  äbtr  nicht  mHaüi  mmt  tel 
keit  der  Artillerie,  sondern  auch  auf  jener  der  Infanterie,  ii 
geeigneten  Momente  räch  ihre  unterstände TsrHtat^  mm  die  Briutmlntfl 

besetzen. 

Doeh  ist  es  durchaus  nicht  nothwsndig,  dassein  Werk  1 
stände   Ar  die  ganze   Zahl   der  zu  seiner   Vertheidigung 
enthalten  muss,  denn  ein  Theil  dieser  kann   erst  in  gegebi 
Falle  der  Bezirks-Beserve  entnommen  und  sodann  in  i 
und  dergleichen  Bäume  provisorisch  untergebracht  werden  (siel). 

8.  Bei  besonders  wichtigen   Werken  sind  Reduita 
eine  zähere  Vertheidigong  und  eventuell   eine  Rückeroberung 
Enveloppen  ermöglichen. 

9.  Gesunde  Unterkunft,  gute  Ernährung   und    eine  richtige  Dimlnt  j 
theilung  werden  die  Besatzung  der  Werke  leistungsfähig  erhalten ;  sobald  mtm 
moralische  Elemente  im  Sinken  begriffen  sind,  soll  ihre   Ablösung  stattMft 

10.  um  dem  Angreifer  das  Selen  und  Beobachten  an  erschwer»,  mm  \ 
Brustwehrböschung  und  Krone  zu  bepflanzen. 

11.  Jeder  gewaltsame  Angriff  gegen  ein  Werk,  dessen  Feuer  noch  mmt 
vollkommen  erdrückt  ist,  wird  —  wenn  er  über  offenes  Terrain  führt  all 
in  unmittelbarer  Nähe  des  Werkes  ansetzen  kann  —  scheitern  oder 
Verluste  miteich  bringen. 

12.  8elbst  der    schrittweise  Vorgang  ist  nicht  durehfUirbar, 
das  Feuer  des  Vertheidigers  wirksam  ist. 

13.  Die  Armierung  der  Werke  soll  aus  schweren 
und  Haubitzen  für  den  Fernkampf,  sowie  ans  leuditen  8chnellfeuerkaMBn 
zur  Flankirung  der  Gräben  und  überhaupt  zur  Abweisung  gewaltsamer  Angrift 
bestehen. 

Die  mittleren  Calibor  (der  Kanonen,  Haubitzen  und  Mörser)  werde«  in 
Intervall-Batterien  verwendet. 

Die  ersteren  (die  Fort-Geschfitzo)  erhalten  ausgiebigen  Schutz  dsrck 
Panzer  und  Beton-Kasematten;  die  letzteren  schützen  sich  durch  möglichst 
großo  Mobilität. 

14.  Die  Geschütze  der  Verteidigung  sollen  ihr  Feuer  einstellen  odtr 
Platz  wechseln,  wenn  das  feindliche  Feuer  so  überlegen  ist,  dass  sie  sich  dorck 
Fortsetzung  des  Kampfes  unter  denselben  Verhältnissen  einer  sicheren  nnd 
raschen  Vernichtung  aussetzen. 

15.  Auch  soll  sich  der  Vertheidiger  um  solche  Batterien  des  Angreifte 
nicht  kümmern,  welche  wegen  zu  großer  Entfernung  keinen  Effect  erzidwi 
können. 

16.  Das  Umterrain  der  Werke  und  Enceinten  soll  bis  einschliesslich 
der  wirksamsten  Schussphäre  der  Angriffs-Artillerie  rasiert  sein,  d.  i.  b» 
auf  etwa  1.500m  vor  den  Befestigungsanlagen. 

Bis  dorthin  hat  sonach  der  Bauverbots-Rayon  zu  reichen. 

17.  Die  festen  Plätze  sollen  dabei  eine  solche  Wiederstandsfüriff- 
keit  besitzen,  dass  sie  den  Gegner  zwingen,  den  Artilleriekampf  auf  km 
Distanzen  zu  engagieren,  bei  welchem  der  Vertheidiger  zumeist  im  Vortheil  ist 

Dieses  Glaubensbekenntnis  zeigt  zweifellos  solide  Grundsätze,  wie  mm 
sie  von  einem    so    gewiegten   Fortificateur  nur   erwarten  kann ;  aber  es  tmfi 


Bücher-Anzeige.  279 

gleichzeitig,  dass  sein  Autor  in  gewissen  Dingen  auch  keinen  Zoll  breit 
nachgeben  will:  Noch  immer  dieso  Vier-Kilometer-Intervalle,  welche  sich 
höchstens  durch  die  dahinter  liegende  sturmfreie  und  permanente,  starke 
Enceinte  entschuldigen  lassen. 

Das  Heranziehen  von  äusseren  Reserven  zur  inneren  Verteidigung  des 
Werkes  ist  zweifellos  ein  gutes  Aushilfsmittel  zur  Restringierung  der  Casematten- 
Raume ;  doch  wird  es  auch  immer  möglich  sein  ?  Wird  man  mit  dieser  Maßregel 
stets  zurecht  kommen,  und  setzt  sie  nicht  einen  Seherblick  voraus,  mit 
welchen  man  nicht  gut  rechnen  kann? 

Die  großen  „Forts  auf  besonders  wichtigen  Punkten  mit  Reduitsu 
dürften  wohl  in  der  Praxis  zumeist  ein  frommer  Wunsch  bleiben ;  die  Staaten 
sind  froh ,  wenn  sie  das  Geld  erschwingen ,  welches  zur  Schaffung  von 
starkon  Werken  mit  einer  Verteidigungslinie  erforderlich  ist! 

Aus  Punkt  11  und  12  Hesse  sich  der  Schluss  ziehen,  dass  der  schritt- 
weise Angriff  überhaupt  entfallen  kann,  indem  auch  er  erst  möglich  wird, 
wenn  das  Feuer  des  Gegners  erdrückt  ist,  —  dann  aber  kann  auch  der 
gewaltsame  Angriff  erfolgen. 

Gilt  Punkt  14  auch  für  Thurmgeschütze  ?  Wechseln  können  sie 
nicht,  —  aber  wann  sollen  sie  ihr  Feuereinstellen?  —  Ich  glaube  (wenn 
sie  gute  Ziele  haben)  erst  dann,  wenn  sie  demontiert  sind. 

Dio  Forderung  des  Punktes  16  ist  zweifellos  sehr  wichtig,  doch  bleibt 
sie,  speciell  bei  unseren  Torrain-Verhältnissen  zumeist  eine  Utopie. 

Bezüglich  Punkt  17  lässt  sich  einwenden,  dass  der  Angreifer  nur  zur 
Bekämpfung  der  Thürme  auf  besonders  nahe  Distanz  (herwärts  der  l.öOOwi 
Zone)  herangehen  muss,  die  anderen  Aufgaben  der  Artillerie  dürfte  er  auch 
auf  weitere  Entfernung  lösen  können. 

Der  Rest  des  Büchleins  enthält  einen  Kampf  aufs  Messer  mit  General- 
lieutenant von  Sauer;  dann  eine  kurze  Betrachtung  —  voll  Resignation  und 
Verachtung  —  einer  Kritik  des  Majors  von  Scheibert;  schließlich  eine  mit 
geschichtlichen  Beispielen  reichlich  belegte  Disputation  gegen  einen  Kritiker 
der  r  Keine  militaire  de  V  ürangvr*  bei  welchen  Abhandlungen  man  gewillt 
ist,  bald  der  einen  bald  der  anderen  Partei  recht  zu  geben. 

Major  Freiherr  von  L  e  i  t  h  n  e  r. 

(ientral  Br  ialmont.  La  fortification  de  l'avenir,  d'aprd* 
des  autenrs  anglais.  Extrait  de  1a  „Revue  de  £  Armee  belge.u 
16e  annfa,   Lihje,   1890.  —  1  fr.  50  c. 

Diese  Broschüre  ist  ebenfalls  eine  Kampfschrift  des  Goneral- 
lieutenants  B  r  i  a  1  in  o  n  t,  in  welcher  er  zwei  Partisanen  der  anderen 
Schule,  den  Major  Sydonham  Clarke  und  den  Hauptmann  Jackson, 
bekämpft,  deren  neue  BefestigungssystenVe  sich  auf  den  ersten  Blick  als 
Copienf  der  „Schule  Welitschkoa  erkennen  lassen. 

Der  erstgenannte  dieser  Herren  scheint  in  seinem  Werke:  „Fortification : 
Ü8  past  achievement,  recent  development  and  futnr  jrrogressun  (Fortification  : 
Ihre  ruberen  Errungenschaften,  ihre  jüngste  Entwicklung  und  ihr  zukünftiger 
Fortschritt),  den  berühmten  belgischen  Fortificateur  ziemlich  scharf  an- 
gegriffen zu  haben,  weshalb    sich    GenurallitMitcnant  Brialmont  gezwungen 


2g0  Btoher-ABi+if«.? 

sieht,  den  Kampf  aufzunehmen. Die Gfirtelfestungen  Jackson *■ 
einer  einfachen  Linie  ton  Erdredouten,  angeben  Ten  anflankierten 
and  einzig  and  allein   durch  Infknterie  rertheidigi,   welche  in 
untergebracht  ist,  deren  Decken   aas  einer    l*2m 
hoher  Erdamhflllang  besteht 

Zwischen  diesen,  auf  beiläufig   2.460m  von 
punkten  ist  die  möglichst  mobile  Artillerie  des*  Plattet 
ein  Theil    derselben  direct,  ein    anderer  TheB    nur  indiieut 
wobei  er  durch  ein  vorgelegtes,  deckende*  Glads   mit 
Tertheidigong  maskiert  wird. 

Die   nicht   rertheidigten   Binme   weiden   dank 
Elemente  mit  ihren  Zweigen  in  einander  verlockten  sind,  gonchflUt 

Wie  man  sieht,  ist  das  ganze  Sjrstem  nur  ein  Abklatsch  wen  W  e  1  i  t s  ehk«h 
Ideen. 

„8tötzpankte  ohne  sturmfreie  Umfurang  and  ohne 
mit  nicht  genügend  geschätzten  Unterkünften  and  schlecht  flankierten, 
organisierten  Intervallen ,  ebenfalls  nur  in  feldmissigsni  Style  befestigt,  - 
dabei  ein  offenes  Noyau  ohne  jeder  Umfassung!"  —  Mir.  Clnrke 
eben  nicht  an  die  Möglichkeit  gewaltsamer  Angrifft  and  mnthet  dam  Mai* 
eine  solche  Befestigung  schrittweise  anzugreifen. 

Einen  sehr  gewichtigen    Tortheil  bietet  wohl  diene* 
System:  den  der  Billigkeit;   dieser  ist  aber  gewiss  nfohi   von  m 
ragendem  Einflüsse,  dass  er  allein  Aber  die  Brauchbarkeit  einer  fortücatoritcbi 
Anlage  entscheiden  konnte. 

Es  ist  leicht  einzusehen,  dass  Brialmont  ohne  Aufwand 
Mfihe  die  gegnerischen  Ansichten  widerlegt 

Major  Freiherr  von  Leithntr. 

Manuale  <V artiglieria.    Parte  terza.  Artigluria  da   coata.    Vogkff* 
Enrico,  Roma  1891. 

Mit  dem  3.  Theile  dieses  Handbuches  für  die  Artillerie  findet  das  is 
Jahre  1888  begonnene  Werk  seinen  Abschluss.  Wiederholt  wurde  auf  & 
ähnliche  Anlage  dieses  Werkes  mit  jener  unseres  —  leider  schon  veralten 
—  Handbuches  hingewiesen  *). 

Aus  diesem,  der  Küsten-Artillerie  gewidmeten  Theile  möge  ein  kam* 
Inhaltsverzeichnis  folgen : 

1.  Geschützrohre. 

2.  Munition. 

3.  Lafetten,  Schleifen  und  Mittel  zum  Transporte. 

4.  Geschützausrüstungs-Gegenstände,  Werkzeuge  nnd  Geräthe. 

5.  Anlage  der  Küsten-Batterien,  Bettungen. 

6.  Richten  und  Schießen. 

7.  Dienst  der  Küsten-Batterien,  Ziele,  Verwendung  der  Küsten-Artilleri* 


1)  Siehe  Besprechungen:   .Mittheilungen",  Jahrgang  1889,   1.  und  11.  Heft; 
1890,  11.  Heft. 


Bücher-Anzeige.  281 

8.  Verschiedene  Instructionen  (Gebrauch  der  Geschütze,  Handhabungs- 
Arbeiten  etc.) 

9.  Ausrüstung  der  Festungen  an  den  Seefronten. 

Seit  dem  Jahre  1888  ist  keine  wesentliche  Veränderung  im  Materiale 
der  italienischen  Küsten-Artillerie  eingetreten  ,y) ;  die  proponierte  Ausscheidung 
der  minder  wirksamen  Geschütze  ist  bereits  vollzogene  Sache;  Krupp  und 
Gruson  haben  das  ihrige  beigetragen,  um  mehrere  Seeplätze  zur  Bedeutung 
Ton  Kriegshäfen  ersten  Ranges  zu  erheben. 

Ein  flüchtiger  Blick  durch  den  reichen  gebotenen  Stoff  zeigt  uns  eine 
moderne  Küsten-Artillerie,  wie  selbe  theils  mit  billigen  Mitteln  im  eigenen 
Lande,  theils  mit  großen  und  bedeutende  Opfern  vom  Auslande  beschafft 
wurde;  bewundernd  verfolgen  wir  unseren  Bundesgenossen  bei  seinen  Be- 
strebungen, entsprechend  der  Küstenentwicklung  seines  Landes,  seine  Küsten- 
Artillerie  in  Rapport  mit  den  modernsten  Schlachtschiffen  zu  bringen. 

Das  gesammte  Werk  wird  allen  unseren  Bibliotheken,  speciell  dieser 
3.  Theil  unseren  (Küsten-)  Artilleristen  empfohlen;  überdies  sei  es  erlaubt, 
auf  das  6.  und  7.  Capitel  dieses  Theiles  die  besondere  Aufmerksamkeit  zu 
lenken. 

Hauptmann  Pangher. 

Die    Kreiselbewegung.   Untersuchung  der  Rotation  von  Körpern,  welche 

in  einem  Punkte  oder  gar  nicht  unterstützt  sind.  Von  Wilhelm  Jansen, 

Hauptmann    a.  D.,   früher    Waffenlehrer  an  der  Kriegsschule  Hannover. 

Mit  vielen  Abbildungen.  Berlin.  Verlag  von  Friedrich  Luckhardt.  1891. 

Über  das  Verhalten  rotierender  Körper  gibt  fast  jedes  wissenschaftlich 
geschriebene  Werk  über  Mechanik  mehr  oder  minder  ausgebreitete  Aufschlüsse 
aufgrund  absolut  streng  mathematischer  Untersuchungen. 

Es  ist  bekannt,  dass,  wenn  die  Masse  eines  rotierenden  Körpers  sym- 
metrisch um  seine  Drehaxe  gelagert  ist,  sich  die  auf  dieselbe  einwirkenden 
Fliehkräfte  in  jeder  Beziehung  gegenseitig  aufheben. 

Die  Axe  wird  in  diesem  Falle  eine  freie  Axe  oder  eine  Hauptaxe  der 
Trägheit  genannt  und  geht  immer  durch  den  Schwerpunkt  des  Körpers. 
Mathematische  Untersuchungen  lehren,  dass  jeder  Körper  mindestens  drei 
gegen  einander  senkrechte  freie  Axen  besitzt.  Ist  die  Drehaxe  eine  freie  Axe 
des  rotierenden  Körpers,  so  verharrt  sie  mit  bedeutender  Trägheit  in  ihrer 
Richtung  —  sie  besitzt  eine  mehr  oder  minder  große  Stabilität,  welche  mit 
der   Geschwindigkeit    des  sich  drehenden    Körpers  zunimmt. 

Wenn  auf  einen  um  eine  freie  und  nach  jeder  Richtung  hin  bewegliche 
Axe  sich  drehenden  Körper  eine  Kraft  einwirkt,  welche  eine  Änderung  der 
Richtung  dieser  Axe  anstrebt,  so  erfolgt  eine  Verschiebung  der  Axe  recht- 
winkelig zur  störenden  Kraft.  Ist  also  beispielsweise  die  ursprüngliche  Rotations- 
axe  gegen  den  Horizont  geneigt  und  der  rotierende  Körper  unterstützt,  wie 
di«is  beim  Kreisel  der  Fall  ist,  so  beschreibt  die  Rotationsaxe  eine  Kreiskegel- 
flächo,  welche  Präcessions  -  Kegelfläche  heißt  und  deron  Axe  vertical  ist; 
hierbei  wurde  von  der  auf-  und  abschwenkenden  Bewegung  der  Rotations- 
axe, welche  bekanntlich  Nutation  genannt  wird,  abgesehen,  was  in  der  Praxis 

f)  Siehe  „Mittheilungen"  1889,  4.  Heft. 


282  Bttfber.-A.nt6iff.6; 

dann  geschehen  kann,  wenn  die  ursprüngliche  Winkelgeschwindigkeit  der  Dnfc- 
bewegung  gegen  die  durch  die  Schwerkraft  hervorgebrachte  Winkelbeecfctamigat 
sehr  groß  ist  Findet  die  Botation  sehr  langsam  statt,  so  wird  die  Nabti« 
dadurch  wahrnehmbar,  dass  die  Drebaxe  des  Kreiseln  ein«  wellenäoigi 
Fläche  beschreibt. 

Der  oben  angeführte  Vorgang  in  der  Kreisdbewngnng  wird  durch  ii 
Reibung,  welche  die  Spitze  des  Kreisels  auf  der  Unterlage  erleidet,  modttewt; 
die  frQher  erwähnte  Kreiskegelfläche  wird  su  einer  SpiralkegeKttche  nai  im 
Kreisel  richtet  sich  immer  mehr  und  mehr  aut  Der  Einfloas  der  Beibuf  M 
der  Kreiselbewegung  wird  in  der  vorliegenden  Schrift  besonders  beachtet 

Der  Verfasser  hat  mit  großem  Aufwand  von  Fieias  and  Mähe  eine  Iflfi 
Beihe  von  Versuchen  mit  dem  Kreisel  durchgeführt  und  ans  ihnen  fcn 
Folgerungen  gezogen,  die  aber  größtenteils  schon  auf  dem  Wege  w&h 
matischer  Forschung  genau  erkannt  sind.  Seine  Versuche  und  Ansichtei  tfer 
den  Einfluss  geringer  Unsymmetrien  auf  die  Stabilität  der  Botationsai»  kä 
aber  trotzdem  jedenfalls  sehr  interessant  und  anregend  und  einer  »iA*- 
matischen  Verfolgung  wert  Wenn  der  Verfasser  jedoch  anfangs  sagt,  du« 
seine  Arbeit  insbesondere  die  Bewegung  rotierender  Lang -Geschont 
erkennen  helfen  soll,  so  muss  dazu  bemerkt  werden,  dass  die  Untersuehnga 
über  den  unterstützten  Kreisel  mit  dem  angeführten  Zwecke  in  gar  kann 
Zusammenhange  stehen.  Das  dritte  Capital  des  Werkchens:  „Kreiselnde  Uk§* 
im  Weltall"  ist  insoferne  gegenstandslos,  als  gerade  die  Bewegung  Ar 
Himmelskörper  Tom  streng  theoretischen  Standpunkte  vollkommen  duuhitaftrt 
ist  und  die  Besultate  dieser  Forschungen  mit  denen  der  Beobachten;  ■ 
wirklich  auffallender  Weise  übereinstimmen. 

Schließlich  darf  nicht  unerwähnt  bleiben,  dass  der  Verfasser  in  der» 
nnd  für  sich  löblichen  Absicht,  recht  populär  zu  schreiben,  doch  etwas  n 
weit  gegangen  ist;  einzelne  Stellen  sind  facti  seh  dadurch  unverständlich 
geworden,  andere,  sogar  unrichtig,  was  der  mathematisch  geschult«  L**r 
ohne  jede  Mühe  herausfinden  wird. 

Hauptmann  Josef  K  o  z  ä  k. 

Der   Heldenberg,  Radotzky's  letzte  Ruhestätte    und    Sch1<*>* 

Wetzdorf.    Von    Karl    Kandelsdorfer,    k.    und    k.     Hauptmann. 

Zweite  vermehrte  Auflage.  Mit  15  Vollbildern  in  Autotypie.  Wien  1891 

Wilholm  Braumüller,  k.  und  k.  Hof-  und  Universitatsbuchhäudler. 

Das   vorliegende   Buch    hat   den   Zweck,   den    Besuch   jener   Stätte  n 

fördern,  wo  „der  heldenmütigen  k.  k.  italienischen  und  ungarischen  Armee  für  ihro 

anno  1848  und  1849  bewiesene   unerschütterliche  Treue    und  nnbezwhiirtaP 

Tapferkeit"  von  dem  Bürger  Pargfrieder  ein  sichtbares  und  würdiges  Andenken 

dadurch  gewidmet  wurde,  dass  er  auf  der  Höhe  bei  Wetzdorf  die  Büsten  <k 

Regenten   und  Feldherrn  aufstellen  liess,  welche  diese  Armee   geschaffen  nn« 

geführt  haben.  Überdies  ruht  an  dieser,  der  ruhmvollen  Erinnerung  geweihten 

Statte,  der  unvergessliche  Marschall  Radetzky. 

Dem  Verfasser  gebürt  für  sein  Werk  der  aufrichtigste  Dank;  das*  tf 
damit  einem  wirklichen  Bedürfnisse  entgegengekommen  ist,  beweist  der  In- 
stand, dass  sein  schönes  Buch  binnen  kurzer  Z«it  eine  zweito  Auflage  not- 
wendig machte.  Die  Reductil. 


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Unter  d  out  schon  Fahnen.  Bilder  aus  dem  Soldatenlebon.  Aus  dem  Schatze 
deutscher  Dichtungen  ausgewählt  von  Emil  Looss.  Mit  Illustrationen 
nach  Originalen  von  W.  Zweigle.  Stuttgart,  Druck  und  Verlag 
von  G reiner  &  Pfeiffer.  Preis  3  Mark  60  Pfng. 

Die  obenbezeichnote  Buchhandlung  war  so  freundlich,  wider  alles  Erwarten 
unserer  technischen  Bibliothek  ihr  schönes  Büchlein  zuzusenden.  Es  enthält 
so  ziomlich  alles  was  die  deutschen  Dichter  Ober  den  Soldaton  gesungen 
und  wird  deshalb  vielen  willkommen  sein.  Die  feine  Ausstattung  machen  es 
als  Geschenkwerk  hervorragend  geeignet.  Die  Kedaction. 

Österreichischer  Ingenieur-  und  Architekten-Kalender  für 
das  Jahr  18  9  2.  Ein  Taschenbuch  nebst  Notizbuch  für  Architekten« 
Baumeister,  Civil-Ingenioure,  Eisenbahn-  und  Maschinen-Ingenieure, 
Studierondo  an  technischen  Hochschulen  etc.  Mit  einor  Beilage.  24.  Jahr- 
gang. Verlag  von  R.  v.  Waldheim.  Elegant  gebunden  2  fl.  ö.  W. 

Dieses  Handbuch,  welches  längst  schon  dem  technischen  Officier  ein 
notwendiges  und  verlässliches  Nachschlagebuch  geworden  ist,  wurde  im 
heurigen  Jahre  wieder  ergänzt  und  erweitert.  Sehr  vorteilhaft  ist  die  neue 
Kintheilung  des  Stoffes,  wonach  der  Hauptinhalt,  insbesondere  alle  wissen- 
schaftlichen und  fachlichen  Angaben,  wieder  in  dem  eigentlichen  Taschenbuche 
vereinigt  ist,  während  die  Beilage  die  nur  für  den  Kanzleidienst  unentbehrlichen 
Angaben  enthält,  als:  Proistabellen,  Honorarnormen  und  die  Personalvorzeich- 
nissc  der  technischen  Behörden.  So  hat  das  Buch  an  Brauchbarkeit  für  den  auf 
der  Strecke  arbeitenden  Ingenieur  und  für  den  Bureaumaun  gewonnen. 

Die  Kedaction. 


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6155  Birnie.  Oun  making  in  (he  united  slates. 

8.  Governur's  Island  1891.  1  Bd. 

5960  Feuerleitung  der  Fuß-Artillerie. 

16.  Berlin  1891.  1  Bd. 

6367  Gescufltz  Liderungen.  „Zusammenstellung  der  bekanntesten." 

8.  Rathenow  1889.  1  lieft. 
5933  Gossot.  D&ermination  des  vüesses  des  pi-ojectües  au  moyen  des  fthino- 
menes  sonores. 

8.  Paris  1891.  1  Heft. 

6963  Jansen.  Die  Kreiselhewegung.  Untersuchung  der  Rotation  von  Körpern, 
welche  in  einem  Punkte  oder  gar  nicht  unterstützt  sind. 

8.  Berlin  1891.  1  Bd. 

6993  Krupp'seuen  Feldgeschütze  mit  Messingpatronen.  „Die." 

8.  Essen.  1891.  1  Bd. 

3095  Tjepsing,  Das  alte  und  das  neue  Pulver. 

8.  Leipzig  1891.  1  Heft. 

9202  Maxim-Nordenfelt.  Canons  ä  Hr  rapide  ei  müraiüeuses. 

1  Atlas. 

6741  SchMflcr,  Beschreibung  eines  Sprenghöhenmessers  für  Feld-   und 
Gebirgsbattorien.  8.  Wien  1891.  1  Heft. 

5448  Tscharner.  Zur  Entwicklung  der  Gebirgs-Artillerie  mit  besonderer 
Berücksichtigung  der  schweizerischen. 

Kl.  8.  Basel  1891.  1  Bd. 

8129  Waffenlehre  an  den  königlichen  Kriegsschulen.  „Leitfaden  für  den 
Unterricht  in   der." 

3.  AuH.  4.  Berlin  1883.  1  Bd. 

4.  „  4.  „  1886.  1  „ 

5.  „  4.  „  1888.  1  „ 

6.  „  4.  „  1891.  1  „ 
8935  Wille.  Das  Feldgeschütz  der  Zukunft. 

8.  Berlin.  1891.  1  Bd. 


>)  Die  hier  nach  Fachgruppen  geordnet  angefahrten  Werke  sind  in  der  Bibliothek 
de«  Militär- Com  ttä's  vorhanden  und  es  bezeichnen  die  denselben  Yorgesetsten  Zahlen  die 
Nummern,  unter  welchen  sie  im  Bibliotheks-Kataloge  eingereiht  worden. 


(Artfflerle-Technlk.) 

8.  Pol»  1891.  1  Bd. 
552t  Tnrpin,  CommeiU  an  a  vendu  Ja  MSUnite. 

.JK.       8.  Paris  1891    i  It,  2  Hefte. 

Ä  ,         ..?.      t(Vl    .. 
(Baukunst  In  allen  ihren  Theilen.) 
5316  Sfüt#«  Dar  8t*dte-Bau  nach  Beinen  künstlerischen  Gnmds&tien. 


r      (Chemie,  Physik.)  n    :>  .        . 
2697  Elektrvtfftalsefce  Bfettetfcek.     .        i      '    , 

'81.  Bot  Öie  Motoren  der  elektrischen  Maschinen  mit  Bezug  aaf 
Theoarie,  Censtrnction  tad  BetÄiw  a^y^-Tn 
'-  -tt^i  .    Die  Generatoren  hochgespannter  Elektricität. 
98.    „    Das  Potential  und  s ein,e  Anwendung  inx  Rr^Urnng  elek- 
trischer Erscheinungen. 

24.  „    Die  Unterhaltung  nnd  Reparatur  der  elektrischen  Leitungen 

25.  „    Die  Mehrfach-Telegraphie  auf  einem  Drahte. 

26.  „    Die  Kabeltelegraphie. 

27.  „     Das  Glühlicht,  sein  Wesen  und  seine  Erfordernisse. 

28.  „     Geschichte  der  Elektricität. 

29.  „    Blitz  und  Blitzschutzvorrichtungen. 

30.  „     Die    Galvanostegie   mit   besonderer   Berücksichtigung   der 

fabriksmäßigen  Herstellung  von  Metallüberzügen. 

31.  n  Die  Technik  des  Fernsprechwesens. 

32.  „  Die  elektro-technische  Photometrie. 

33.  „  Die  Laboratorien  der  Elektrotechnik. 

34.  „  Elektricität  und  Magnetismus  im  Alterthume. 

35.  „  Magnetismus  und  Hypnotismus. 

36.  „  Die  Anwendung  der  Elektricität  bei  registrierenden  Apparaten. 

37.  „  Elektricität  und  Magnetismus  als  kosmoteUurische   Kräfte. 

38.  „  Die  Wirkungsgesetze   der   dynamo-elektrischen    Maschinen. 

39.  „  Materialien  für  Kosten  Voranschläge  elektrischer  Lieht- An- 

lagen. 

40.  „     Die    Zeittelegraphen    und    die    elektrischen     Uhren    vom 

praktischen  Standpunkte. 

41.  „    Die  elektrischen  Motoren  mit  besonderer  Berücksichtigung 

der  elektrischen  Straßenbahnen. 


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5835  Vlolle.  Lehrbuch  der  Physik. 

8.  Berlin  1891.  (Im  Erscheinen.) 

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(Dictionaire.) 

7079  JBarelanu.  Theoretisch  -  praktische  Grammatik  der  rumänischen 
Sprache.  8.  Hermannstadt.  1871.  1  Bd. 

7242  Bar el an u.  Wörterbuch  der  rumänischen  und  deutschen  Sprache. 

16.  Hermannstadt  1886.  2  Bde. 

9198  Nouveau  dietlonnalre  mllltairo  par  un  eomiti  d'offieiers  de  tonte» 
armes  sotis  In  directum  d'itn  offider  auptrieur. 

8.  Paris  1891.  (Im  Erscheinen.) 

5867  Sanderg.  Wörterbuch  der  Hauptschwierigkeiten  in  der  deutschen 
Sprache.  8.  Berlin  1891.  1  Bd. 

055.*$  TouNsaiiit-Laiigeiiseheidt.  Brieflicher  Sprach-  und  Sprech-Unter- 
richt  für  das  Selbststudium  der  englischen  und  französischen 
Sprache.  Englisch.  8.  Berlin  1891.  1  Bd. 

IF- 

(Fortlficatlon.) 

6954  Anleitung  zur  Herstellung  kriegsmäßigen  Oberbaues. 

16.  Berlin  1891.  1  Heft. 

6280  ßrialmont.  La  fortificalum  de  l'avenir   d'aprh   des   auteurs   anglais. 

8.  Gent  1890.  1  Heft. 

9194  Aanottl.  Fortificazione  permanente. 

4.  Torino  1891.  1  Bd.,  1  Atlas. 

Gk 

(Geographie  und  Geschichte.) 

3608  Janneseu.  Oeografie  mUUara. 

8.  Bukarest  1891.  1  Bd. 

:k_  Gk 

(Kriegsgeschichte.) 

3410  Duneker.  Das  Buch  vom  Vater  Radetzky.  Ein  Lebensbild  im  Rahmen 
der  Geschichte  seiner  Zeit.  Für  Österreich-Ungarns  Heer 
und  Vftlkpr.  8.  Wien  1891.  1  Bd. 

74 


288  I S  u  ■'  li  e  r  *  A  n  z  e  i  g  e+ 

4575  lilolfke*  .OMHOHÜe  Efellfifteä  und  Denkwürdigkeiten  de*  G-eneal 

Fvltiiimr^cbalis  Ö rufen  Helrautli  von.4 

8    Berlin  1891    (Im  Ersciieiieft  I 

9197  Springer.  Der  ru^iseh -türkische  Krieg  1S77— 1878  in  Enron*. 

8.  Wien  1801    (Im  Entcbttotf*) 

(Kriegs wissen schaft  im  aligemeinen** 

*Uffi  l(<te«ig.  34  Stunden  Moltke*scher  Strategie,  entwickelt  nnd  crUuurt 
an  den  Schlachten  von  Gravelotte  und  St.  Privat  am  IS  As» 
gmit  1870  8.  Bertis  189h  l  &i 

0060  Ijlsgk.  Das  Etapenwescn  im  Kriege,  apeeieü  hei  der  III  Äjwtt 
und  bei  der  Oecupationsarmee  in  Frankreich  lCTft —  18*3. 
nebftt  *nner  Übersichtskarte. 

8.  Breslau   1*91    1  B4 

1    i    lleitiner*  Grundzüge  der   allgemeinen    praktischen    Gf«i 
der    militärischen    Landesaufnahme    fftr    Offizien- J 
drr  k    mid  k    Armee. 

8   Wien  1888    1  Bd  ,  1  Ftasfelt 

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641»  Jünglftatfer.  »kuxenfteft  xnm  Ünterncüt  im  Fessel-  und  Maschine» 
Betriebs-Dienst.  4.  Wien  1891.   1  Atlas 

9196  Hagen.  Synopsis  der  höheren  Mathematik. 

4.  Berlin  1891.  (Im  Erscheinen) 
5743  Haiti.  Der  Recheriwinkel.   Ein  Hilfsmittel  zur  raschen    graphischen 
Lösung  wichtiger  mathematischer  Aufgaben. 

8.  Beichenberg  1891.  1  Heft 
5819  flartner.    (Bearbeitet   nnd    vermehrt   von  Wastler.)   Handbuch  der 
niederen  Geodäsie. 

7.  Aufl.  8.  Wien  1891.  (Im  Erseheinen  > 

1542  Mandl.  Graphische  Auflösung  von  Gleichungen  2..  3.  nnd  4.  Grade«. 

8.  Wien  1891     1  Heft 

5877  Steiner.  Die  Photographie  im  Dienste  des  Ingenieurs    Ein  Lehrbuch 
der  Photograramctrie. 

8.  Wien  1891.  (Im  Erseheinen  ♦ 

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5515  Heyer  v.  Roaeafeld.  Die  Orden  und  Ehrenzeichen  der   k.    nnd  k 
österreichisch-ungarischen  Monarchie. 

Folio.  Wien  1891    1  Bd. 


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1660  Marine.  «Die  kaiserlich  deutsche." 

Folio.  Leipzig  1891.  1  Planheft. 

(ReglementsO 

6323  Allgemeiner  Zolltarif  vom  26.  Mai  1882  fflr  das  österreichisch- 
ungarische  Zollgebiet  mit  den  aus  dem  Gesetze  vom  21.  Mai 
1887  (R.  G.  Bl.  Nr.  52)  und  den  geltenden  Handelsverträgen 
sich  ergebenden  Änderungen;  amtliches  alphabetisches  Waren- 
verzeichnis nebst  Nachtrag  hiezu  und  Anhang. 

8.  Wien  1890.  1  Bd. 

9200  Jjeitfaden  betreffend  die  Seitengewehre  der  Truppen  zu  Fuß. 

8.  Berlin  1891.  1  Bd. 

9201  Leitfaden    betreifend  die  Seitengewehre  der  Truppen  zu  Pferde  und 

die  Lanzen.  8.  Berlin  1891.  1  Bd. 

6783  Organisehe  Vorsehrift  für  das  Personale  der  k.  und  k.  Kriegs- 
Marine. 

III.  Hauptstück:  Adjustierung  nnd  Ausrüstung. 
V.  Hauptstück:  Prüfungen. 

4.  Wien  1891.  2  Bde. 

9185  PatcntgcscU,  „Das",  vom  7.  April  1891. 

8.  Berlin  1891.  1  Bd. 

9199  Schmolka.  Informationen  für  Erfinder  und  Patent-Inhaber.  Über- 
sichtliche Zusammenstellung  der  patentgesetzlichen  Vor- 
schriften aller  hervorragenden  Culturstaaten. 

16.  Prag  1891.  1  Bd. 

6938  Vorschrift  für  die   Handhabung  des  Dienstes  auf  Feld-Telephon- 
stationen. 16.  Berlin  1891.  1  Heft. 
60"S6  Vorschrift  für  die  Verwaltung  und   Verrechnung  des   l*roviants   auf 
den  Schiffen  der  k.  und  k.  Kriegsmarine. 

8.  Wien  1891.  1  Heft. 
74* 


fififW»  Hji&xi*.    DU  ITntftrtrfu^ntg  <ler  Verwundeten  and  Kranken  *of  Jr* 
Kripg*s*diHn|ilatze.  8,  Berlin   1891    1  Bl 

<iH8^  Kirchner,  Grundriß  der  Mititar-Geimndheitspflege, 

8.  Braun^h  weig  1891.  (Im  ErsehrinäLi 

53 13  San  ItflU- Her  l  eh  t  aber  «He  königlich  bayerisch*  Arme«  für  die  5W( 
IW    l    April  1886  bis  31.  März  1889* 

4.  Mönchen    1S<*)    I  M 
55iS  SniiltiltH-Vftrir!irilT«it    für  die  k.  und  k    Kricgs-Martu^ 

4     Wien    I8*it    i  U 


(Technik   im  Allgemeinen*) 

4798  lavier«   Ihr   S<Vuer«gefahr  in  den  eluktrifichwi  Hotaiefctangs~Avhf* 

B    Wie«    ls»M     i  H  Jr 

67f)7  llalkowlrti.  Dil  ««  Irn-oirnisehcn  Ki*eitw*>rkr. 

H    Wien  IQ9|.    |  bVfl 


l  v  erpuegs  wesen  und  lnteTiaanzaiensi..; 

7033  Harieot.     Manuel  cnmplel  de  Vofficier  d'appmvteionnemenls. 

8.  Paris   1891.  1  Bd. 

686*9  Li  ingk.  Das  Etapen  wesen  im  Kriege,  speciell  bei  der  III.  Armee 
und  bei  der  m  Occupationsarmee  in  Frankreicli  1870—1873. 
nebst  einer  Übersichtskarte. 

8.  Breslau  1891.  1  Bd. 

9195  Stroh  mor.  Die  Ernährung  des  Menschen  und  seine  Nahrnngs-  und 
Genussmittel.  8.  Wien  1889.  1  Bd. 


RUNDSCHAU 

in  der 

eriodischen  Militär-  und  technischen  Literatur. 


1.  HALBJAHR  1890  0. 


f)  Das  2.  Halbjahr  1890  erscheint  im  folgenden,  2.  Hefte. 


IV 


N  M.  T. 
0.  W.  V, 
0.  M.  Z, 

P    M. 

P.  R,  A, 

R. 

R.  A. 

r  a  e, 

R.  Arm. 
R,  R.  Art. 
R  C    M. 

R,   cm. 
R.  1. 

R.  G. 
R.  d.  I. 

R.  M 
R.  A.  B. 
R.  M    B. 
R.  M.  C. 
R     M    E. 

n  m.  i. 

R.  IM.  S. 

ft.  S-  M. 

R.  T.  L  C. 

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S   A.  M    £ 

S.  M. 

Sp.  M. 

St,  Hz. 

ü.   S,  G. 

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Z,  &  A. 


Ae. 

A.  B.  Z 

A    Ph    Ch. 

C    B. 

C,  B.  E. 
C.  r. 

Ch.  Z. 

D.  B.  B 

D    M    Ä.  Z. 

0.  P.  J. 

Eng. 


Narak  niilitaert  Tidskrift.  Kristiania. 

Organ  der  niiMtär-wissenschaftHehen  Vereine.  Wien. 

Militär-Zeitung.  Wien, 

Le  Progres  milit&iro,  Paris, 

Proceedings  of  the  Royal  AHülery  Institution,   Woolwitk 

Kattiik.  Belgrad. 

La  Kovne  tV Artillerie*  Paris, 

Rivisia  di  Artigiieria  e  Genio.  Rom. 

i;   wstn  Armatei.  Bukarest, 

Rarista  Artilleriei.  Bukarest, 

du  Gerpid  militaire.  Paris. 
Revista  eiern  iiiou-militar.  Barcelona, 
Unsskij  Invalid.    Petersburg. 
Revue  du  Genie  militaire,   Paris, 
Keine*  du  servtee  de  rintendance,  Paris* 
luv  ist*  inarittima»  Kotu, 
Bffli  de  Panne*  beige.  Lflttich. 
Revac  militaire  beige.  Brüssel. 
Revue  maritime  et  coloniale.  Paris. 
Revue  militaire  de  Petrin  ger.  Paris, 
Rhinta  militare  italuitia.  Rom- 
Revue  militaire  suisse,  Lausanne 
Revista  das  Seien  ei as  militares,  Lissabon. 
Revista  teenica  de  Infanteria  v  Caballeria.  Madrid, 
Die  Reichswehr  mit  Beilagen:  Vcdette  und  Wehrzeitung. 
Allgemeine  schweizerische  Militärzcitung.  Basel. 
Schweizerische  Monatsschrift  für  Officiere  aller  Waffen    Kr 
Le  Spectat eur  militaire,  Paris, 

Streffleurs  österreichische  militärische  Zeitschrift,  Wien. 
United  Services  Gazette.  London, 
Wojennij  Sboruik.   Petersburg. 
Schweizerische  Zeitschrift  für  Artillerie  und  Genie.  Fräse 

b)   Technische  Blätter. 

I/A  Proliant e.  Paris. 

Allgemeine  Bauxeitunir  von  Förster.  Wien. 

Annahm  für  Physik  und  Chemie.  Leipzig, 

Central Ulatt  der  Bauverwaltnng.  Berlin. 

Central  Matt  für  Elektrotechnik.  München. 

(Vnnjite*    rendua    hebdomadaires    des    s*iances    de    Y&tMÄm 

SfictK'^s.  Paris. 
<  iumik er- Zeitung.  Cf.iIkh. 
tlcntHt'lies  naugewerkbtiitt    Berlin. 
DtUteeh«  niUitlirärztlkhe  Zeitschrift    Berlin, 
Dingler'fl  pfdyteehrN*eh<M    Jnurjial.    Aügnburg. 
Tb«  Rrtgineer    London. 


Engg. 

E.  Z. 

G.  A. 

G.  C. 
Ir. 

L.  E. 

M.  G.  G. 

M.  t.  G.  M. 

M.  w.  C. 

M.  Z. 
N.  t.  T. 
0.  F.  E. 

Ö.  E. 
Ö.  Z.  B.  H. 
R.  R.  T.  G. 

Sc.  A. 

Sc.  A.  S. 

S.  A.  W. 

T.  B. 

Trans. 

U.  M.  C. 

W.  ö.  I.  V. 

Z.  B. 

Z.  Ch. 

Z.  E. 

Z.  B.  H.  S. 

Z.  f.  L. 

Z.  I. 
Z.  L.  St.  W. 

Z.  ö.  I.  V, 

Z.  M. 
Z.  V.  E. 


Engineering.  London. 

Elektrotechnische  Zeitschrift.  Berlin. 

Glaser' s  Annalen  für  Gewerbe  und  Bauwesen.  Berlin. 

Le  Genie  civil.  Paris. 

Iron.  London. 

La  lumiere  electrique.  Paris. 

Mittheilungen  der  k.  k.  Geographischen  Gesellschaft.  Wien. 

Mittheilungen  des  technologischen  Gewerbe-Museums.  Wien. 

Monatshefte  des  Wissenschaftlichen  Clubs.  Wien. 

Meteorologische  Zeitschrift.  Wien. 

Norsk  tekniks  Tidsskrift.  Kristiania. 

Organ  für  die  Fortschritte  des  Eisenbahnwesens  in  technischer 
Beziehung.  Wiesbaden. 

Österreichische  Eisenbahnzeitung.  Wien. 

Österreichische  Zeitschrift  für  Berg-  und   Hüttenwesen.  Wien. 

Rundschau  der  kais.  russischen  technischen  Gesellschaffe.  Petersburg. 

Scientific  American.  New- York. 

Scientific  American,  Supplement.  New- York. 

Sitzungsberichte  der  Akademie  der  Wissenschaften.  Wien. 

Technische  Blätter.  Prag. 

Transactions  of  the  American  society  of  Civil-Engineers.  New- York. 

Der  praktische  Maschinen-Constructeur.  Leipzig. 

Wochenschrift  des  österreichischen  Ingenieur-  und  Architekten- 
Vereines.  Wien. 

Zeitschrift  für  Bauwesen.  Berlin. 

Zeitschrift  für  analytische  Chemie  von  Fresenius.  Wiesbaden. 

Zeitschrift  für  Elektrotechnik.   Wien. 

Zeitschrift  für  Berg-,  Hütten-  und  Salinenweson.  Berlin. 

Zeitschrift  für  Luftschiffahrt.  Berlin. 

Zeitschrift  für  Instrumentenkunde.  Berlin. 

Zeitschrift  für  das  gesammte  Local-  und  Straüenbahn-Wesen.  Wies- 
baden. 

Zeitschrift  des  österreichischen  Ingenieur-  und  Architekten-Ver- 
eines. Wien. 

Zeitschrift  für  Mathematik  von  Schönmilch.  Leipzig. 

Zeitung   des  Vereines   deutscher  Eisenbahn-Verwaltungen.    Berlin. 


VI 


1.  Aeroimutik,  Brieftauben,  Distanzmesser,  Y61oelp6dte. 


Die  Lurtahiffahrt  auf  der  Pariser  Au- 
steilung 1889.  e.  C.  XVI.  Nr.  3. 
Die  Ballons  auf  der  allgemeinen  Ausstel- 
lung 1889.  8p.  M.  v.  1889.  Nr.  316,  216; 

Z.  f  .  L  Nr.  I. 
Eine    Fahrt   auf   weite   Entfernung    (in 

Russland).  Z.  f.  L  Nr.  I. 
Der  Fesselballon  des  deutschen  Vereines 

zur  Forderung  der  Luftschiffahrt.  Z.  f.  L 

Nr.  II,  IE. 
Meteorologische  Ergebnisse  der  Fahrt  des 

Ballons   „Herder-  am  38.  Juni  1888. 

Z.  f.  L  Nr.  IV. 
Freier  Aufstieg  des  Fesselballons  „Godard* 

am  18.  November  1889  in  Paris.  Z.  f .  L 

Nr.  IV. 
Ein    neues    System    der    Luftschiffahrt 

(Dr.  DaTid  Theyer).  U.  M.  C.  Nr.  85. 
Freie  Ballonaufstiege  im  Gebirge.   R.  Q, 

Man- April;  Mai-Juni. 
Aufstieg  des  Kriegs-Luftballons   „Orel". 

R.  I.  Nr.  129. 
Das  rauchlose  Pulver  und  der  Luftballon. 

W.  S.  Janner. 
Bericht   über   den  Aufstieg  des  Ballons 

^rAurora1*.  Ac.  Juni. 
Herhtel's   Luftschiff.   Sc.  A.   Band  LXII. 

Nr.  25. 
Lenkbarer  Luftballon   von  Boisset  F.  M. 

„  Nr.  nm. 

Ober  WindriclitunpMi.  Sc.  A.  S.  Nr.  754. 
Der   Widerstand    der    Atmosphäre.    Eng. 

Nr.  1797. 
Experimente    mit    Flugmaschinen.    Engg. 

Nr.  1-J75. 
£xp«'rimentalstudie  über  atmosphärischen 

Widerstand  Engg.  Nr.  1274. 1275,  1276. 
Geschichte     der     Aeronautik.     Sc.  A.  S. 

Nr    738,  739. 
Militärische  Luftschiffahrt.    Rw.  Nr.  11<>. 
Balbm-Auffahrt  in  (iibraltar.  Abi.  Nr.  4. 

naeh  A.  Hg.  G. 
Neue   MonttfolhVren   von   Uodard.   M.  W. 

Nr.  -JH. 
Militärische   Ballonfahrten.    D.   A.   M.   Z. 
..  N>    1*. 
Über  L-iikLar«-  und  dvnaiiiische  Luftschiffe. 

D.  A.  M.  Z    Nr    :io.  31.  32.  33. 
I»i.'  Militär-Luttschitl'abrt  in  Berlin.  Sp.  M. 

Nr.  227. 


Der  praktische  Cura  der  HHKir-Ut- 
schiffer  in  Bussland.  R.  ■•  E.  Nr.  7». 

Instruction  zur  Inspiclenuig  des  aeYsnsi 

tischen   Parkes   in   Frankreich.  A.  ■. 
^  Nr.  1474. 

Über  LuiUchiffahrt.  R.  <MR.  Nr.  1  «ad  1 
Theorie  der  Charlieren.  R.  ■.  B.  4.  Baal 

1889. 
MilitirBrieftauben.  ■.  W.  Nr.  ». 
ÜberMüitar-Brieitauben.  R.  Arm  Nr.  %  MX 
Die   Geschwindigkeit   der    Taube*   aaf 

große  Strecken.  D.  A.  ■.  Z.  Nr.  Sft. 
Brieftauben- Vereine  in  Deutschland.  R.B.1 

Janner-Heft, 
Die  Brieftaubeniecht  in  Frankreieh.  F.l 

Nr.  1718. 
Ein    Entfernungameater    für    Iaxasterw. 

(Dr.  P.  Drude.)  Z.  L  Nr.  9. 
Über  die  Bedeutung  des  Diitamiitawn 

beim  Schießen  aus  Feldgesehfttsem.  A.L 

Janner. 
Optische  und  akustische  Diataaojesscr. 

A.  J.  Man. 
Die   Bedeutung   de«   Distanzmessers  in 

Felde.  W.  S.  Juni. 
Das  Pantoskot).  A.  J.  Juni. 
Die  Nordenfeldt-Kanone  als  Distanzmeuf? 

für  Kastenbatterien.  A.  J.  Juni. 
Über  Telemetrie.  R.  T.  I.  C.  Nr.  2  und  3 
Bemerkungen  Aber  das  Distanzmessen  » 

Küstenbatterien.  M.  Sp.  Nr.  1. 
Hilfsmittel  tum  Distanzschatz  en.   ■.  Sp 

Nr.  3. 
Über  die  Distanimessung  und  ihren  Eis- 

fluss  auf  die  Taktik.  U.  S.  G.  Nr  2SC9 
Fiske's  Positionsfinder.  Sc.  A.  S.  Nr  746 

L.  E.  XXXVI.  Nr.  21. 
Der  Distanzmesser  von  De  Peicrne.  Eam 

Nr.  1274. 
Der  Telegonioraeter  von  Marzi.  F.  ■• 
Schallgeschwindigkeits  -  Distanzme***r. 

P.  R.  A.  XVII.  Nr.  10. 
Elektrischer   Distanzmesser     von    Fi*kt 

M.  8.  Nr.  IV   und   V,  R.  A.  8.   April- 

Heft.  S.  A.  S.  Nr.  746:  L.  E.  XXIVI 

Nr.  21 ;  ■.  8.  Nr.  VI- VII,  R.  M.  Min- 

Heft. 
Entfernungsmesser   ?on   Pai>eval    ft.  V. 

Nr.  4.  0.  A.  M.  2.  Nr.  3.  J.  A.  H.  Nr.  » 


VIT 


Distanzmesser  Colding.  M.  W.  Nr.  21. 

Telemeter  Mallok.  R.  T.  J.  C.  Nr.  1  und  3. 

Das  Darapf-Tricyole.   Sc.  A.  S.   Nr.   746. 

Das  Dampf-Trieycle  (mit  Petroleumbe- 
trieb). Sc.  A.  S.  Nr.  751. 

Neue  mechanische  Vehikel.  Sc  A.  S. 
Nr.  755. 


Die  Anwendung  des  Velocip^ds  für  mili- 
tärische Zwecke.  R.  I.  Nr.  39,  100. 

Militär-Radfahrer.  Abi.  Nr.  2. 

Ober  das  militärische  Badfahren  in  Däne- 
mark. D.  H.  Z.  Nr.  13. 

Das  Velocipedfahren  im  Schnee  R.  C.  ■. 
Nr.  12. 


B.  Mitthellungen  über  Versuche,  technische  und  taktische  Übungen, 
dann  Manöver  von  Artillerie  und  Genie. 


Schießversuche  mit  dem  Lebelgewehr  in 

Frankreich.  G.  C.  Band  XVII.  Nr.  4. 
Taktische  Übung  mit  rauchlosem  Pulver 

in  Frankreich.  R.  C.  M.  Nr.  14;  A.  M. 

Nr.  1462 ;  F  M.  Nr.  1784, 1847.  D.  A.  M.  Z. 

Nr.  27;  D.  H.  Z.  Nr.  30. 
Das    Manöver   von  Champigny    und    das 

rauchlose  Pulver,  R.  C.  M.  Nr.  14. 
Nächtliche     Schießversuche     in    Toulon. 

A.  terr.  Nr.  812;  F.  M.  Nr.  1730;  P.  M. 

Nr.  964. 
Combinierte   Küstenvertheidigungs-Manö- 

ver  in  Toulon.   F.  M.  Nr.  1743,   1748. 
Schießversuche  mit  rauchlosem  Pulver  in 

Frankreich.  A.  M.  Nr  1476;  M.  W.  Nr.  54 ; 

F.  ■.  Nr.  1750;  P.  M.  Nr.  1005. 
Versuche  mit  rauchlosem  Pulver  Nobel  in 

Essen.  R.  A.  Februar-Heft.  R.  A.  6.  März- 
Heft. 

Versuche  mit  rauch  schwachem  Pulver  in 
der  Krupp'schen  Fabrik  und  im  Gruson- 
werke.  M.  W.  Nr.  52,  0.  A.  M.  Z.  Nr.  39, 
42;  Rw.  Nr.  124;  D.H.  Z.  Nr.  34,  I.  R. 
Mai-Heft.  R.  A.  G.  März -Heft.  R.  M. 
April-Heft. 

Gefechtsschießen  aller  Waffen  im  Lager 
von  Krasnoje-Selo.  D.  H,  Z.  Nr.  15. 

Manöver  mit  und  ohne  Ballistit  in  Italien. 
E.  I.  Nr.  88. 

Das  englische  Pfingstmanöver  (Angriff 
und  Verteidigung  von  Dover).  M.  W. 
Nr.  56. 

Versuche  mit  rauchschwachem  Pulver  in 
Schweden.  D.  A.  M.  Z.  Nr.  2. 

Schieß  versuche  mit  rauchlosem  Pulver  in 
Belgien.  0.  A.  M.  Z.  Nr.  41 ;  P.  M.  Nr.  998. 

Versuche  mit  rauchlosem  Pulver  in  Spa- 
nien. M.  A.  Juni-Heft. 

Vergleichs  versuche  zwischen  Geschützen 
de  Bange  und  Krupp  zu  San  Jose"  (Costa 
Kica).  6.  C.  Band  XVII.  Nr.  25. 


|   Schießversuche     mit     Krupp'schen     Ge- 
schützen in  Chile.  D.  A.  M.  Z.  Nr.  47 ; 

!       D.  H.  Z.  Nr.  37. 
Belagerung»  -  Schießübungen     der     eng- 
lischen Artillerie  im  Jahre  1888.  R.  A. 
April-Heft. 

Combiniertes  Schießen  mit  Infanterie  und 
Artillerie.  R.  A.  April -Heft;  F.  M. 
Nr.  1739. 

Die  französische  Artillerie  während  der 
Herbstmanöver  1889.  J.  8.  M.  Jänner- 
Heft, 

Schießversuche  mit  Schnellfruerkanonen, 
System  Canet  in  Frankreich.  R.  A. 
März-Heft  und  April-Heft. 

Ergebnisse  eines  Versuches  über  Verwen- 
dung von  8  4cm  Shrapnels  auf  nahe 
Distanzen.  Z.  S.  A.  Nr.  3. 

Ergebnisse  von  Fahrversuchen  mit  84 
und  12cm  Munition,  vorgenommen  im 
Juni  1889  in  Thun.  Z.  S.  A.  Nr.  5. 

Ein  Instructionsmarsch  des  spanischen 
Belagerungs-Artillerie-Regiments.  M.  A. 
März-Heft. 

Schießversuche  des  Grusonwerkes  im  Jahre 
1890.  R.  A.  B.  IL  Band. 

Übung  auf  der  Tempelhofer  Haide  mit 
elektrischem  Lichte.  D.  A.  M.  Z.  Nr.  50. 

Versuche  mit  Schutzblenden  auf  dem 
Schießplatze  zu  Kiew  1889.  R.  I.  Nr.  28. 

Belagerungsübungen  bei  Epinal.  P.  M. 
Nr.  966;  F.  M.  Nr.  1736. 

Beleuchtungsver>uche  von  Belagerungs- 
arbeiten auf  dem  Schießplätze  von  Kiew. 
R.  I.  Nr.  30. 

Erprobung  von  Beleuchtungs-Apparaten. 
R.  I.  Nr.  49. 

Versuche  mit  Panzerplatten  aus  Schneider- 
Metall.  6.  C.  XVII.  Nr.  16. 

Versuche  mit  den  für  die  belgische  Re- 
gierung in  Saint-Chamond  bestellten 
Panzerthürmen.  6.  C.  XVII.  Nr.  20. 


VIII 


Brücken-Manöver  in  der  deutschen  Armee. 

M.  I.  Nr.  I  bis  V. 
Französische     Mobilisierung*  -  Übungen. 

F.   M.   Nr.    1769,   1776,    1796,   1882; 

A.  terr.  Nr.  819,  880. 


Schießübungen  der  englischen 
Artillerie    gegen   die   See.    P.  I.  k 
IV1L  Nr.  9. 

Englische  ScbießYersuche    i*  Okeba- 
pton  1889.  P.  R.  A.  XYIL  10,  U. 


C.  Eisenbahn-,  Telegraphen-  und  Slgnalweaen,  Telepkoifc. 


Diu  Schmalspurbahn-Locomotiven  der  Pa- 
riser Ausstellung  1889. 6.  C.  XVI.  Nr  13. 

Die  Locomotiven  auf  der  Pariser  Welt- 
austeUung  1889.  0.  F.  E.  Nr.  II  u.  III, 
IV,  V,  VI.  W.  Ö.  I.  V.  Nr.  43,  44,  45. 

Interessante  Locomotiven  von  der  Pariser 
Weltausstellung.  U.  M.  C.  Nr.  31,  33, 35. 

Die  Pariser  Aussteliungsbahn  Ton  Decau- 
ville.  Z.  V.  L  Nr.  6. 

.Die  Shay-Locomotive.  C.  B.  Nr.  32. 

Eisenbahntechnische  Mittheilungen  von 
der  Weltausstellung  in  Paris.  W.  8. 1.  V. 
1889.  Nr.  45  u.  52;  1890.  Nr.  5,  8. 
17    24.    2fi 

Die  Pilatusbahn.  C.  B.  Nr.  1 ;  0.  C.  XVI. 
Nr.  12. 

Die  Pilatus-  und  Bürgenstock-Bahn.  0.  E. 
Nr.  31. 

Mittheilung  Ober  das  Project  einer  Eisen- 
bahn auf  die  Jungfrau.  W.  8. 1.  V.  Nr.  5. 

Zur  Frage  der  Oberbau- Verstärkung.  0.  E. 
Nr.  6;  ü.  ■.  C.  Nr.  27. 

Die  neueren  großen  Bahnhufsanlagen  in 
Deutschland!  W.  ö.  I.  V.  Nr.  G,  7  nach 
O.E. 

Die  Drahtseilbahnen  in  der  Schweiz. 
W.  ö.  I.  V.  Nr.  10.  ii. 

Die  k  u.  k.  R-snabahn  in  ihrer  Entwick- 
lung von  187i»  bis  1889.  Vortrag  des 
Herrn  Oben>t  Kuapne.    6.  A.   Nr.  306. 

Die    Hosna-Bahn.   speziell    ihre   bauliche 

..  Anlage.  Z.  L.  St.  W.  Nr.  2 

(*b«r  die  graphische  Methode  im  Ver- 
krhr>dieiiste  und  das  _liraphik<inM.  O.E. 

l'b.r  die  Organisation  dir  Militär-Eisen- 
bahiibeh"rd«'n  in  den  iirolj$*aatt.-ii  Eu- 
ropas im  Frieden  und  Kri-.ire.  Ö.  E. 
Nr    l.\  16. 

iiirards  Gleitbahn  W.  ö.  I.  V.  Nr.  IS 
Sc.  A.  Band  IAH.  Nr    JZ 

l.oc  n>,.n\o  und  W;.uri:»r.-  wHi»vck".  6.  C. 
Band  XV11.  Nr.  4. 

Entwicklrng  dir  aiiH'rik;.ui-chvii  Schiene 
und  lieleUaniairc.  Trans.  XXII.  April 
IS^O 

Die  An^cndui!^  d«T  Elektrit  i:ät  auf  d^m 
Ö.  in:iar;i.i:;->ii.i!cn  EN'-ni-ai.ii-L  :.^rt->> 
L.  E.  \\\V1.  Nr.  1k   1>. 


Polygone  LocomotiTtreibrt  der.  8e.A.LHL 

Anwendung  der  Blektricitftt  aafKsea- 
bahnen.  L  E.  XXXV.  Nr.  7,  lf,  1& 

Elektrische  Eisenbahnen.   Elf.  Nr.  1778. 

Vergleichende  Studie  Aber  ekllikwifi 
und  animalischen  Betrieb  toü  Tää- 
ways.  L  E.  XXXVI.  Nr.  16,18,1*.* 

Ein  Sicherheitepilot  (Vorrichtung)  fr 
Eiaenbahniage.  Se.  A.  IiXH,  Nr.  1 

Die  Überschwemmung*  -Eisenbahn  bei 
Onton  an  der  spanieeben  Koste.  StA. 
IAH,  ftr.  3. 

Discussion  über  cjllndriscbe  Bäder  ui 
Flachkopfsebienen  ftr  Eisenbikars 
Trane.  XXI.  Oetober  1889. 

Schlussbericht  des  Comites  in  Anrjtkges* 
heit  der  Eisenbahn-Bad-  tmdSehkse» 
constraetion.  Trana.  XXI.  Oetober  1889. 

Farbenblinde  Masebiiwmffthrcr.  Em. 
Nr.  1T79. 

Elektrische  Eisenbahnen  und  Tranvww. 
L  E.  Band  XXXV.  Nr.  4,  14.  15 

Elektrische  Locomotiven.   Ena.  Nr  WM 

Anwendung  der  Elektricität  auf  da>  Ei^c- 
bahnmatcrial.  L.  E.  XXXV.  Nr    14. 

Die  sibirische  Bahn  und  die  Einwirkung 
derselben  auf  die  militärischen  Verhält- 
nisse Busslands.  Rw.  Nr.  95. 

Die  Neugestaltung  des  Militär-.  Ei?«- 
bahn-  und  Etappen  wesens  in  Frankreich 
M.  W.  Nr.  30.  31. 

Die  Erweiterung  de«  kaukasischen  Eisen- 
bahnnetzes». D.  A.  ■.  Z.  Nr.  11. 

Beabsichtigte  Verwendung  der  *chmii- 
spurigen  Feld- Eisen  bahn  bei  den  F*& 
.Sanitäts-Anstalten.  D.  A.  ■.  Z.  »  1* 

Dienstordnung  für  den  Vertrieb  und  di# 
Verwaltung  der  preußischen  Militär- 
bahn.  0.  H.  Z.  Nr.  45. 

Projekt  zum  Bau  einer  Eisenbahn  tos 
Madrid  nach  Alicante  und  Cartij«* 
durch  Militär.  ■.  I    Nr.  II— III 

Transportable  Rampen  für  dis  VerUi'O 
von  Cavallerie  und  Artillerie  auf  Ei** 
bahnen.  System  Peralta  ■.  L  Nr.  VIfl 
—  XII 

V.rsthrift  für  dvii  Trj^i3.|«>r:  icf  Eis- 
bahnen  Bulletin  oßkiel  Nr.  5? 


IX 


Über  Ein-  und  Auswaggonieren  von  Trup- 
pen auf  Eisenbahnen.  R.  cm.  Nr.  5. 

Eisenbahn  -  Versuche  in  Nizza.  F.  M. 
Nr.  1754,. 

Eisenbahn-Übungen  des  5.  französischen 
Genie-  (Eisenbahn-)  Regimentes.  F.  M. 
Nr.  1819. 

Strategische  Vertheidigungs  -  Bahnlinie 
von  Nancy  nach  Beifort.  P.  M.  Nr.  993. 

Truppen  -  Eisenbahn-Transporte  im  ver- 
einigten (britischen)  Königreiche  J.  U.  S. 
Nr.  154. 

Die  telegraphischen  Einrichtungen  der 
französischen  Ostbahn.  D.P.J  Band  275. 
Nr.  13. 

Über  Schnell-Telegraphie.  L.  E.  Bd.  XXXV. 
Nr.  6. 

Militär-Telegraphie  in  Frankreich.  Bul- 
letin officiell  Nr.  25,  M.  W.  Nr.  1.  D.  H.  Z. 
Nr.  48. 

Die  Bedeutung  der  Telegraphie  für  die 
Kriegführung  im  allgemeinen  und  die 
Befehlsertheilung  im  besonderen.  J.  A.  M. 
Nr.  223. 

Der  Correspondenzdienst  im  Kriege.  R.  ■.  I. 
August-Heft. 


Wägen  zum  automatischen  Legen  und 
Wiederaufrollen  von  Telegraphen-Lei- 
tungen. ■.  I.  Nr.  I  -  IV,  VI,  VII. 

Rückgabe  des  Telegraphenwesens  an  die 
Genietruppe  in  Frankreich.  F.  ■.  1819 ; 
P.  M.  996. 

Das  Eisenbahn-Signalwesen  auf  der  Pa- 
riser Welt-Ausstellung  1889.  W.o. I.V. 
1889.  Nr.  48  u.  50;  1890.  Nr.  4,  7,  9, 
12,  13,  25,  28,  30. 

Frieth's  elektrisch  zu  stellendes  Eisen- 
bahnsignal. 0.  P.  J.  Band  275.  Nr.  11. 

Elektropneumatisches  Blocksignal-Svstero . 
Sc.  A.  Band  LXII.  Nr.  14. 

Morgan' s  automatisch-elektrisches  Signa- 
lisierungs-System.  Engg.  Nr.  1272. 

Elektrische  Signalisierung  in  Gruben. 
Ir.  Nr.  906. 

Ein  elektropneumatisches  Blocksignal- 
System.  E.  Z.  Nr.  25. 

Zigang's  Telephon.  D.  P.  J.  Band  276. 
Nr.  10. 

Neue  Ansichten  über  die  telephonische 
Induction.  L  E.  XXXV.  Nr.  2. 

Die  Militär  -Telephonie.  F.  M.  Nr.  1748. 

Über  die  Verwendung  des  Fernsprechers 
in  der  Feld-Telegraphie.  B.  ■.  Z.  Nr.  12. 


D.  Artillerie  und  Feuerwaffen. 


1.   Allgemeines,   Organisation,  Aus- 
bildung, Taktik. 

Die  Zukunft  unserer  Feld- Artillerie.  Rw. 
Nr.  96. 

Betrachtungen  über  die  Stellung  der  Feld- 
Artillerie  zur  Reit  -  Instruction.  M.  W. 
Nr.  2. 

Zur  Steigerung  der  Kraft  der  deutschen 
Feld-Artillerie.  N.  M.  B.  Juni-Heft. 

Umschau  auf  militär-technischcm  Gebiete. 
J.  A.  M.  Nr.  222,  225. 

Bauchloses  Pulver  für  die  Feld- Artillerie. 
J.  A.  M.  Nr.  224. 

Der  Munitions-Nachschub  bei  der  Feld- 
Artillerie.  R.  C.  M.  Nr.  1. 

Strategische  Transporte.   R.  C.  M.    Nr.  2. 

Der  Munitions-Ersatz  bei  der  französischen 
Feld-Artillerie.  R.  C.  M.  Nr.  5,  6,  7,  u.  8. 

Die  Vorbereitung  der  Feld-Artillerie  zum 
Kriege.  R.  C.  M.  Nr.  9, 12, 13,  14  u.  15. 

Die  Feld -Artillerie  gegenüber  der  zu- 
künftigen Bewaffnung  der  Infanterie. 
R.  M.  I.  Mai-Heft. 

Wie  werden  Geschützfragen  durch  den 
Calcül  gelöst?  Eng.  Nr.  1785. 


Bray's     „Schieß  -  Instructor".     U.    S.    G 

..  Nr.  2989. 

Übersicht  des  Artilleriewesens  i.  J.  1889. 
R.  I.  Nr.  27,  29. 

Die  Artillerie  bei  den  französischen  Ma- 
.  növern  i.  J.  1890.  F.  M.  Nr.  1778. 

Über  Feldmörser-Batterien.  M.  G.   Nr.  3. 

Zur  Reorganisation  der  österr.  Feld-Artil- 
lerie. Rw.  Nr.  117  u.  118. 

Die  Vermehrung  der  österr.  Artillerie. 
A.  A.  I.  6.  Heft. 

Unser  Belagerungs  -  Artilleriepark  und 
dessen  Dislocierung.  Rw.  Nr.  115. 

Zur  Broschüre:  „Gedanken  über  die  zu- 
künftige Organisation  unserer  (österr.) 
Feld-Artillerie".  Abi.  Nr.  12,  13. 

Die  deutsche   Feld-Artillerie.  Abi.  Nr.  7. 

Die  bevorstehende  Formation  der  deut- 
schen Feld-Artillerie.  D.  A.  ■.  Z.  Nr.  11. 

Vergleich  der  französischen  und  deutschen 
Artillerie.  N.  M.  B.  Jänner-Heft. 

Die  artilleristischen  Neuformationen  in 
Frankreich  und  das  neue  französische 
und  das  deutsche  Exercier-Reglement 
für  die  Feld-Artillerie.  J.  A.  M.  Nr.  220, 
221  u.  222. 


Die  französische  Feld-Artillerie  und  ihr 
Offlder-Ersat«.  ■.  W.  Nr.  19, 

Die  Cadres  der  französischen  Artillerie. 
P.  ■.  Nr.  962,  969. 

Die  neuen  russischen  Mörser-Regimenter. 
Rw.  Nr.  96. 

Schweizerische  Gebirge-Artillerie.  N.  M.  B. 
April-Heft  S.  A.  M.  Z.  Nr;  7. 

Errichtung  einer  Festungs-Artillerie  in 
der  Schweiz.  D.  A.  M.  Z.  Nr.  S2. 

Die  schweizerische  Feld  -  Artillerie-Be- 
krutenschule.  Z.  8.  A.  Nr.  1. 

Die  spanische  Belagerungs-Artillerie.  ■.  A. 
Janner-Februar-Heft. 

Über  die  spanische  Festungs-Artillerie. 
M.  A.  Mai-Heft. 

Brief  ans  Norwegen  (Artillerie-Organisa- 
tion). F.  M.  T.  Nr.  I. 

Die  (hollandische)  Festungs-Artillerie  Im 
letzten  Decennium  des  19.  Jahrhunderts. 
■.  Sp.  Nr.  6. 

Fortschritte  der  reitenden  Artillerie  in 
England.  P.  R.  A.  XVn.  Nr.  11. 

Ausrüstung  der  reitenden  Batterien  im 
Verbände  der  Cavallerie- Divisionen. 
P.  R.  A.  XVII.  Nr.  9. 

Sonder-  (mobile  Mörser-)  Batterien  der 
Feld-Armee.  J.  A.  M.  Nr.  220. 

Einige  Betrachtungen  Aber  die  Zusammen- 
setzung der  mobilen  Batterien.  M.  W. 
Nr.  32. 

Die  Vertheilung  der  Feld- Artillerie  inner- 
halb eines  Armee-Corps.  ■.  W.  Nr.  44, 45. 

Ans  dem  Entwicklungsgange  des  Artil- 
leriewesens. N.  M.  B.  Jänner-,  Februar- 
u.  März-Heft. 

Officiers-Fahrschulen  für  die  Feld-Artil- 
lerie. Rw.  Nr.  111. 

Unsere  Fahr-Kanoniere.  St.  Mz.  April-Heft. 

Instructionscursc  auf  der  Central-Schieß- 
schule  zu  Parma.  M.  W.  Nr.  11. 

Schießübungen  der  Feld-Artillerie.  M.  W. 
Nr.  21. 

Zu  d«*m  Aufsatz  ^Die  Schießübungen  der 
Feld-Artillerie-.  M.  W.  Nr.  30,  33. 

Geschütz-Schießverein  in  Frankreich.  M.W. 
Nr.  3.  F.  M.  Nr.  1778. 

Die  Schießschulen  in  Frankreich.  F.  M. 
Nr.  175«. 

Die  Schießansbildung  der  französischen 
Territoral-Armee.  F.  M.  Nr.  175«,  1771. 
A.  terr.  Nr.  833. 

Der  Si'hießunterricht  in  der  französischen 
Normal-Schießschule.   F.   M.   Nr.  1762. 

Das  Reglement  über  die  Bedienung  der 
französ.    Feldg.'M-liütze.  M.  W.    Nr.  24. 

Die  Organisation  der  Fcstungs-Abtheilung 
in  der  russischen  Artillerie- Schier-schule. 
A.  J.  Jänner-Heft, 


8chießachule  Ar  FestungB-Artffierk  fe 
Bussland.  *  W.  Nr.  43. 

Erweiterung  der  russischen  Scthkiectak 
A.  A.  I.  6.  Heft. 

Instruction  nur  Ausbildung  der  Biitfha 
der  Belagerung»- Artülerie-RjgiBiiln 
R.  ■.  B.  4.  Band  1889. 

Über  das  Exercieren  der  Artillerie 
S&belseiehen.  A.  J.  Juni. 

Das  Eiercier-Begleinent  ftr  die 
Puß-Artillerie.  B.  ■.  Z.  Nr.  3,  4  fc 

Die  Ausbildung  der  Fuß  -  Artfflerie  m 
Geschüti.  BH  1  Nr.  18a  — 83. 

Die  schwedische  Infanterie-SchieSsdsk 
K.  H.  T.  8eptember. 

Taktische  Bückblicke  auf  die  Schlackt* 
des  deutsch-franxtaischerj  Krieget  wä 
besonderer  Berücksichtigung  der  Tv* 
Wendung  der  Artillerie.  ■.  W.  Kr.  1 
5,  6,  8,  9,  46,  47,  48,  68,  54,  66,  5& 
57,  68. 

Noch  einmal  das  rauchschwache  Peliw 
und  die  Feld-Artillerie.  *  W.  Nr.  ia 

Schnellfeuerkanonen    (Taktische   ErOrte-   \ 
rangen).  ■.  W.  Nr.  13  u,  41. 

Verbesserangen  der  Waffen  und  die  Oft*- 
ehre.  ■.  W.  Nr.  18. 

Das  rauchlose  Pulver  und  die  Takft 
D.  A.  ■.  Z.  Nr.  8,  R.  om.  Nr.  7,  8,1 
■.  W.  Nr.  21,  32,  38,  SS,  50  «.  fit 
R.  A*  Janner-Marx-Heft  A.  terr.  Nr.  81B. 

Ober  das  Laden  der  Geschütse  vor  Be- 
ziehen einer  Feuerstellung.  D.  H.Z.Nr.6. 

Die  ersten  schlimmen  Einflüsse  des  nach- 
lösen Pulvers.  N.  ■.  B.   Februar -Heft. 

Welchen  Einfluss  hat  das  Entfernung* 
schätzen  auf  den  Erfolg  im  Fener- 
gefecht?  N.  M.  B.  Juni-Heft.  , 

Die  elementarste  Taktik.  Sp.  M.  Nr.  232 
bis  237. 

Artillerie  gegen  Cavallerie.  R.  A.  Februar- 
Heft.  R.  A.  G.  März-Heft, 

Naohtgefechte  als  Gegenmaßregel  g*g« 
den  Einfluss  des  rauchlosen  Puhers. 
8.  A.  M.  Z.  Nr.  1. 

Kartatschverwendung  im  deutsch-franitei- 
schen  Kriege  1870/71.  2.  S.  A.  Nr.  1 

Vorwendung  der  Gebirgs-Artillerie  in  dtf 
Tonkin-Expedition.  2.  S.  A.  Nr.  3  n.  ± 

Rauchloses  Pulver  und  Batterien  zu  8  G<- 
schützen.  Z.  S.  A.  Nr.  3. 

Taktische  Ergebnisse  des  schweizerisches 
Sehießcurses  für  Feld- Artillerie  1990- 
Z.  S.  A.  Nr.  6. 

Die  Artillerie -Taktik  im  Hinblicke  tri 
das  kleincalibrige  Gewehr  und  das  rauch- 
lose Pulver.  R.  M.  S.  Nr.  f>.  R.  cn.  Kr  i» 

Bemerkungen  zur  Änderung  der  heutig* 
Taktik.  R.  A.  B.  II.  Band. 


XI 


Das  Schießen  nach  für  den  Geschützvor- 
meister nicht  sichtbaren  Scheiben.  A.  J. 
Februar-Heft. 

Bedeutung  der  Feuerschnelligkeit  der 
Artillerie.  A.  J.  März-Heft. 

Über  die  Verwendung  kleiner  Artillerie- 
Abtheilungen.  W.  8.  Jänner-Heft. 

Die  Artillerie  im  Feldkriege.  W.  S.  März-, 
April-,  Mai-,  Juni-Heft. 

Aufstellungsort  des  Batterie  -  Comman- 
danten  beim  Auffahren  der  Batterie. 
W.  S.  Mai. 

Bauchloses    Pulver    und    Artilleriefeuer. 

.  ü.  G.  6.  Nr.  2976. 

Über  die  Artilleriewirkung  im  Kriege. 
M.  G.  Nr.  5. 

Die  heutige  und  künftige  Taktik  der  Ar- 
tillerie. P.  M.  Nr.  970.  969. 

Die  russische  Feld-Artillerie.  Rw.  Nr.  128, 
R.  C.  M.  Nr.  25. 

Stand  der  englischen  Artillerie.  Abi.  Nr.  4. 

2.  Gesohützsysteme,  Geschützrohre. 

Pneumatische  Schusswaffen.    Abi.    Nr.  5. 

Fortschritte  in  der  Entwicklung  der  Dy- 
namitkanonen. M.  S,  Nr.  IV  und  V. 

Die  Dynamitkanone.  D.  A.  M.  Z.  Nr.  1. 
I.  R.  Februar-Heft. 

Neueste  Verbesserungen  an  der  pneuma- 
tischen Dynamitkanone.  G.  C.  XVIII. 
Nr.  1. 

Brown's  Drahtgeschütze.  M.  W.  Nr.  4.  R.  A. 
Juni-Heft.  R.  M.  I.  Februar-Heft. 

Drahtkanone  System  Longridge.  R.  A. 
Mai-Heft. 

Die  12cm  Feld-Haubitze  in  Österreich. 
0.  H.  Z.  Nr.  1. 

Das  10ytcm  Feldgeschütz  in  Österreich. 
0.  H.  Z.  Nr    1. 

Die  russischen  Feldmörser.  M.  W.  Nr.  39. 
A.  A.  I.  6   Heft 

Znr  Geschützfrage   in   Belgien.    A.    M. 
Nr.  1449,  1475.  R.  A.  B.  I.  Band. 

Einige  Daten  über  die  wichtigsten  Gebirgs- 
geschütz-Systeme.  R.  A.  6.  Mai-Heft. 

Project  einer  78cm  stählernen  Gebirgs- 
kanone  in  Spanien.  M.  A.  Februar- 
März-Heft. 

Die  künftigen  spanischen  Gebirgskanonen. 
R.  cm.  Nr.  10. 

Richtapparat  System  Scott.  M.  A.  März- 
Heft. 

Numerische  Daten  über  das  französische 
Artillerie -Material.  R.  cm.  Nr.  4,  10 
u.  12. 

Fremde  Artillerien  (Frankreich).  R.  S.  M. 
März-  und  Juli-Heft 

Unser  (französisches)  Feldgeschütz-Mate- 
rial. G.  C.  XVII.  Nr.  ft. 


Die  Bewaffnung  der  französischen  Artil- 
lerie. P.  M.  Nr.  976. 

Moderne  französische  Artillerie.  Artikel- 
serie Nr.  I  bis  XXVI.  Engg.  Nr.  1253 
bis  einschließlich  1279.  R.  A.  G.  Juni- 
Heft. 

12cm  Belagerungskanone  System  Canet. 
R.  A.  Mai-Heft. 

Feld-  u.  Gebirg8-Geschütz  System  Canet. 
Engg.  Nr.  1276,  1277. 

Kupfergeschütze.  Sc.  A.  Band  XLII.  Nr.  6. 

Der  Armstrong-Neunzöller.  Sc.  A.  Bd.  XLII. 
Nr.  6. 

Große  Geschütze.  U.  S.  G.  Nr.  2987. 

Die  Gathmann-Kanone  für  brisante  Bom- 
ben. Sc.  A.  Band  XLII.  Nr.  20. 

Neuere  Waffen  für  Artillerie.  U.  M.  C. 
Nr.  30,  31,  32,  33,  34,  35. 

Die  neuesten  Fortechritte  in  der  Ent- 
wicklung der  englischen  Artillerie.  M.  T. 
Nr.  1. 

Das  englische  Feldgeschütz.  M.  G.  Nr.  3. 

3.  Lafetten,  Fuhrwerke. 

Projectsbremse   für   das    spanische   8cm- 
,.  Geschütz.  M.  A.  Mai-Heft. 
Ober  die   russischen  Kriegs  -  Fuhrwerke. 
R.  I.  Nr.  82. 

4.   Mitrailleusen   und   Schnellfeuer - 
Kanonen. 

Die  12  und  15cm  Armstrong-Schnellfeuer- 
kanonen. M.W.Nr.  21.  Engg.  Nr.  1239. 
M.  S.  Nr.  I. 

Armstrong's4,7  zöllige  Schnellfeuerkanone. 
Eng.  Nr.  1783 

Schnellfeuerkanonen,  System  Skoda.  ■.  S. 
Nr.  II. 

Schnellfeuerkanonen,  System  Canet.  M.  S. 
Nr.  III. 

Schnellfeuerkanonen.  M.  W.  Nr.  12  u.  41. 
I.  R.  Juni-Heft. 

Die  12cm  Schnellfeuer-Haubitze  des  Gru- 
sonwerk.  A.  A.  I.  1.  Heft. 

Gruson's  Schuellfeuerkanone.  Eng.  Nr.l77B. 

15cm  Krupp'sche  Schnellfeuerkanonen. 
R.  M.  C.  Nr.  342. 

Krupp'sche  Schnellfeuerkanonen.  M.  A. 
April-Heft 

Gpfündige  Schnellfeuerkanonen,  »System 
Nordenfeldt,  für  Grabenkoffer.  ■.  A. 
December-Hcft  1889. 

Mängel  der  Mitrailleusen  und  Schnell- 
feuerkanonen, System  Maxim.  R.  cm. 
Nr.  11. 

Elektrisches  Getriebe  für  schnellfeuernde 
Kanonen.  E.  Z.  Nr  40. 


xn 


6.  Handfeuerwaffen. 

Stand  der  gegenwärtigen  Bewaffnung  in 

den  auswärtigen  Armeen.  R.  I.  Nr.  10. 

11,  18,  14. 
über   die   Eindringungstiefe   des   klein- 

calibrigen  Stahlmantelgeschosses.  IL  I. 

Nr.  61. 
Die  Vorzüge   des  kleincalihrigen  gegen* 

Aber  dem  großcalibrigen  (Gewehr.  FL  I. 

Nr.  61,  68. 
Ober  Neuerungen  auf  dem  Gebiete   der 

Handfeuerwaffen.  Abi.  Nr.  5. 
Über  die  Erhitzung  des  Laufes  und  des 

Geschosses.  D.  A.  1.  Z.  Nr.  47. 
Über   Ordonnanz-Gewehre.    R.   T.    I.    C. 

Nr.  1. 
Constructions-Principien    für   Kriegsge- 
wehre  und  ihre    Munition.    R.  A.  B. 

1.  Band. 
Über  Repetiergewehre.  R.  A.  8.  Janner- 
Heft. 
Moderne  Ordonnanz-Gewehre   und  deren 

Gebrauch.  U.  S.  6.  Nr.  8979. 
Eine  neue  Sicherung  der  Gewehre  mit 

Kolbenverschluss.  N.  M.  T.  Nr.  8. 
Laufconstruction    beim    deutschen   8mm 

Gewehr.  Abi.  Nr.  6. 
Das  neue  deutsche  Gewehr.  So.  A.  LXII, 

Nr.    17;   Abi.   Nr.  8;   M.  W.  Nr.   14; 

D.  H.  Z.  Nr.  7;  R.  A.  Marz-Heft;  F.  M. 

Nr.  1782;  M.  G.  Nr.  8. 
Die  Neubewaffnung  der  deutschen  Infan- 
terie mit  dem  M.  88  Gewehr.  B.  M.  Z. 

Nr.  4,  5,  6. 
Vergleich  des  neuen  deutschen  und  fran- 
zösischen   Infanterie -Gewehrs.    A.    M. 

Nr.    1467,    1470,    1472;    D.  A.   M.  Z. 

Nr.  40,  41;  Sp.  M.  Nr.  235. 
Neue    Schießversuche    mit    dem    Lebel- 

Gewehr.  D.  A.  M.  Z.  Nr.  2. 
Das    neuerfundene    Giffard'sche    Gewehr. 

D.  A.  M.  Z.  Nr.  29. 
Der  Lebel-Carabiner.  F.  M.  Nr.  1766. 
Der  französische  Cürassier-Carabiner.  F.M. 

Nr.  973. 
Einschienen   von  Gewehren  in  Russland. 

D.  A.  M.  Z.  Nr   24. 
Das    neue    russische    Infanterie  -Gewehr. 

D.  A.  M.  Z.  Nr   28. 
Neubewaffnung  der  russischen  Infanterie. 

F.  M.  Nr.  1821. 
Das      neue     belgische     Repetiergewehr. 

R.  C.  M.  Nr.  19. 
Schießversuche  mit  dem  neuen  belgischen 

Repetiergewehr   M.  1889.    D.  A.   M.  Z. 

Nr.  35;  A.  M.  Nr.  1455. 
Das    Hebbler'sche    Gewehr.    D.  A.   M.  Z. 

Nr.  30,  37,  38. 


Das  neue  sehweiserische ', 
S.  M.  Nr.  6;  D.  A.  H.  Z.  Nr.' 7,  8; 
D.  H.  Z.  Nr.  9;  N.  M.  B.  Mai -HA 
8p.  M.  Nr  226,  R.  A.  B.  H.  BandJ 

Der  neue  Verschluss  and  das  Bepftiv- 
system  Ar  Gewehre  des  Oiiutsi 
Schmidt.  D.  A.  M.  Z.  Nr.  19. 

Die  Neubewafihnng  der  Schweizer  Mm- 
terie.  M.  8.  Nr.  1. 

Du  neue  englische  Bepetiergewehr.  Esm 
Nr.  1268;  IL  H.  E.  Nr.  738;  fTT 
Nr.  1814;  AM.  Nr.  4u.  10;  M.  W.NrJ: 
D.  Ä.  i.  I  Nr.  7;  D.  H.  Z.  Nr.». 

Dss  dänische  Magazingewehr,  st  W. 
Nr.  87.  R.  C.  M.  Nr.  82. 

Bemerkungen  Aber  den  JarrnannTcraohhii 
N.  M.  T.  Nr.  1. 

Bepetiergewehr  ron  Loaada.  M.  A.  hn- 
Heft. 

Die  spanischen  OrdonnsAZ-Feuerwafa. 
R.  f.  L  C.  Nr.  1,  8. 

Feuerwaffen  von  der  Colt's  Patent  ¥m 
Arms  Manufacturing  Co.  in  Loste 
U.  M.  C.  Nr.  98,  26  n.  97. 

6.  Munition  für:  •)  GtocMMnss, 
b)  Gewehre  etc. 

Die  Bnengong  stählerner  Pajiiergescsss* 

R.  I.  Nr.  109,  110. 
Beschreibung  der  Einrichtung  Ton  8eW- 

granaten  und  Schulshrapnels  der  FsH- 

Artillerie.  A.  J.  April. 
Brisanzgeschosse  der  französischen  F«M- 

Artillerie.  Abi.  Nr.  2. 
Chapele's  Scheibengeschosse.  AM.  Nr.-i: 

M.  S.  Nr.  IL 
Betrachtungen   über   das  neue  spanische 

Shrapnel.  M.  A.  April-Heft. 
Ein     Einheitsgeschoss     und    Universal- 

Zünder.  F.  M.  Nr.  1737. 
Zahl   der   Geschützpatronen   mit  rand- 
losem   Pulver    für    die     franzOsiscaa 

Manöver  im  Jahre  1890.  F.  H  Nr.  1T74 
Manöver-Munition  mit  rauchlosem  Pah« 

F.  M.  Nr.  1832. 
Neue   Geschützpatrone     mit    rauchlosen 

Pulver   P.  M.  Nr.  999. 
Über   Wolfram -Geschosse.    S.   A.  I.  & 

Nr.  5. 
Kostenberechnung   für    die  Patronen  der 

verschiedenen  Systeme  kleinsten  Csü- 

bers.  S.  A.  M.  Z.  Nr.  14. 
Ausmaß   an  Gewehrpatronen   mit  r*w^ 

losem    Pulver    für     die    franzöasfk« 

Manöver  im  Jahre  1890.  F.  M.Xr.  1774 
Munitionsausrüstung  der  Infanterie.  P.  I 

Nr.  982. 


XIII 


?.  Krlegsfeuerwerkerei,  Schielt  und 
Sprengprftparate,  Zünder 

Da**  moderne  Geschützpulvcr   als    Trieb- 
l    U.  S.  6.    Nr   8978;    Sc.   A.  S. 
Nr    755. 

Abel  über  rauchloeee  Pulver.  Eng.  Nr.  1780. 
R    M.  April-Heft. 

BMcMoae&qplcM  ScA.S.  N 

75«. 

Die  neuen  Elplo  R,  A.  6.  Februar- 

Heft, 

Bit    tauehloaen    Piilversorten.    R.   A»  6, 
Hin-Heft    R    M    Februar-Heft.    M»  A, 
April-Heft  G.  C  XVJ,  Jfr  24,  86;  M.  G. 
Nr    5:  F,  M.  Nr    l7f>4;  P.  M.  Nr 
1005. 

Neuerungen  in  der  Eirpjeeifstotf-Indnjtrie 
und  luiik    D.  P,  J.  Band   'JTö 

Nr.  3;  Band  178.  Nr.  1. 

ilWg    vmii    Pikrinsäure    aus    rOthtQ 
Phenolen   Ch.  Z.   Jahr-    XIV,   Nr.  3$. 

Technische  Betrachtung  n  Ober  dal  rauch- 
lose Pulver    M.   G.   Nr    1. 

Ein  neues  Schießpulver.  Zur  Einführung 
des  rauchlosen  Pulver-    in    Österreich- 
I "niriirn.   Rw,  Nr    899,   IM,   KU 
BaHittit  Rw.  Nr,  118, 

Das    rauchlose  Pulver    in    Italien.    F.  M. 
Nr    17*1 

Zur  Einführung   de*  rattohloeen  Pul 
tu  Italien.  E.  I.  Nr    19,  33t  33,  34.  40; 
M.  W.  Nr.  37;  0.  H.  Z.    Nr.  ö,  19,  91. 

Eine  rueiisehe  Summe    Über  da»  rauch- 
lose Pulver.  Abt  Nr.  3,  nach  R,  I. 

teuee  raoehloeea  Pulver  A.  W. 
Nr.  8,  nach  A.  N.  G. 

Nachbrennen    beÜD    BchUBI 
cheo    und  Folgen    für    rauchfi 
Pulver.  D.  A    M.  Z    Nr    90;  S.  A,  M.  Z. 
84 

Hauchloses    Pulver    von    Tri    Purozzani. 
E.   I     Nr    64;  0.  H.  L   Nr 

Die  8e  hieß  wolle    bei    den  Piennien 

/-«bland    R.  A.  Anaer-B 
Die  Anwendung  des  neuen  Pulvers    P,  M. 

Nr    959 
Perbol    dei    I 

Pnlver.   in   I  rinVreich    F.«,  Nr    1*24 
onierungf  honi 

leblosem  Pulver   R    C.  M.  N      Ifl 
Vraniosischt  Unterrichtspatronen  für  i 
bre    aus  raucbl 
Pulver  A,  M. 
fmuebe  mit  Sprengmitteln.  Ö.  Z.  B.  H. 
Nr 

ilie    neu- 
Pul  IL  M    C 

l>i'  Joffe. 

Z.B.  HS.  XXXVI II    Nr.  9. 


Ü.  M.  C.  Nr   89,  )m 
Eng    Nr 
Das  Eerasit    und    die    neuesten  6m 
einsehen    Sprenguiittel     6.    C.    XVII 
Nr    18, 
Der  Buf  dei  Dynamit*    lr. 
ünrrierbaree  hwiamir,  lr  Nr 

auben 
M.  Ä.  Deeember-H 
L'Tiivrrsalzünder     und     Einhellige 

F.  M.  Nr    1737. 
Vorschlag  zur  Umänderung  des 

Perci  Eiden     M       1889     M.    A. 

Heft, 

Marcilla.    H    A, 
Juni-Heft 

'   Lndei  M  1*^7.  r,a. 
Märx-H 

8.  Ballistik  u.  dgl. 

Die  Bestimmung   des    höchst   lulii 
Umdrucke*  dun-h  Rechnung.  0.  A.  M.  Z. 
Nr.  43,  14    S.  A.  M.  Z.  Nr    LS, 

rung    über    die    Anwendung    efaej 
parabolischen  oder    eines  and 
Widerlichen  Dralles     A.  A.  I.    1.  Heft. 
Der  Einflu^    in      Luftdrücke!    und    der 
Wärme    auf  die  Schußweite.   A.  A.  I. 
6    Hell 
Die  Etrungenechiiten  der  neuen  Pulver- 
»often    in    den    lautren    Bohren,    I»   R, 
.  April  Heft 

Über  die  i  ing  des  bal- 

R.  A.    Miln-lleft. 
Übe*     die  n     ballisti 

i.  H.  A.  April-Heft 
Über    die    Berechnung    des    Luftwider- 

itandei   R.  A,  Mai  I 
Plugbahn  ei  Falle, 

wo    der    Luftwiderstand    proporti 
der  dritten  Poteni 
R.  M.  C    Nr    841 
Über 
Methoden   R.  A.  Mai-Heft. 

Elektrometer,  C.  r. 

Frdlich  m 

wrindigkerl 
im  Bohre     R.  A.  G.   Juni-Heft;    R.  M. 

I 

9.  A.&Z.  N 
Factorea  des  Bchieü 

M.  A.    M 
Itafol    für    da«    deutsche    Rep 
M    88    R.  cm 

iK'iu  R.  M.  B 


wv 


giaeef's  Methode  mhtomng  der  Bereeb- 

nimg   der  Flugfeahn-V-rliiiluiis^'  und 
:  anderer  ballistischer  Aufgaben,  P.  R.  A. 

NMO. 
Die  Controle   des  Feuere   in  Festungen. 

P.  R.  A.  Nr.  11. 
Über  die  Streuung  der  Shfapnel-Spreng* 

punkte.  M.  Sp,  Nr.  8.  I 
Ballistische  Versuche  mit  dem  rauchlosen 

Pulver  (Sehneider  in  Creusat).   G.   C. 

Band  XVII.  Nr.  4. 
Elementare    Einschießtheorie    für   Feld- 
*  geaehfttae.  A.  I.  April,  Mui,  Juni 
Verschiedenheit  der  Schussweiten    beim 

Schießen  in  hohen  Posil n.  R.  A.  G, 

Mta-Heft. 
Die  neue  Schieß-Instructi< n  frtr  die  russi- 
sche inlanterie.   Rw.  Nr    im»;    M,  W. 

Nr.  12.  R.  G.  UV  Nr.  10 
Schießvorschrift  für  die  deutsche  Inian- 

terie.  N.  W.  Nr.  ?;  D.  H.  Z.  Nr.  7, 
Schießvorschrift  für  die  deutsche  Feld- 

Artfflerie.  D.  H.  1  #r.  51.  52;    M.  W. 

Nr.  54. 
Studie    zu   8chießregeln    für   die    Feld- 

ArtUlerie.  R.  C.  K  Nr.  4< 
Schießen  gegen  Ziele  in  Bewegung,  St.  Mz. 

Juni-Heft. 
Peldmaßigee  Schießen  gesren    verdeckte 

Ziele.  R.  A.  B.  1.  Band 
Über  Seitenrichtung  beim  Belagernngs-, 
.    resp.    Vertheidigung88chießen      R,    A. 

Jänner-  u.  Februar-Heft. 
Schießen  einer  Batteriegruppe  im  Felde. 

R.  A.  April-Heft. 
Wirkung  der  Rikoschettschüsse  des  fran- 
zösischen   Infanterie  -  Gewehrs.    M,    W. 

Nr.  1. 
Die     Durchschlagskraft      kleincalibriger 

Gewehre  und  der  Schüt3engfftbe&  M.W. 

Nr.  3. 
Der  indirecte  Schuss  in  der  italienischen 

Feld-Artillerie.   R.  A.  G.  Februar-Heft 
Notizen    zur   Regelung    des    Feuers    im 

Felde.  R.  A.  Mai-Heft. 


Praktische  Studie    über   die  Auwiafai* 

de«  indireeten  Schmu*  im  FeMtaUff, 

R.  A.  Juni-Heft. 
Studie   über   BeonachtunfrsfeWer    H  A 

Juni-Heft. 
Zwei  neue    indirecte  Eicbtang^metii-i m 

ffir    «las    Schießen    im    Feld*    IL  k 

Juni-Heft. 
Beschießen    von    Luftballon?     HCl 

Nr,  4 ;  R.  A.  G.  März -Heft ;  &  m.  >:  4 

9.    Anstalten,     Kasernen*     hervor- 
ragende    Etablissements,    Inatalla 
tionen  etc 

Errichtung    einer  Fabrik    für    raaeM«** 

Pulver  in  Österreich,  R.  M.  L  B 
Errichtung    einer    neuen    Pulverfabrik  in 

Italien.  R.  A.  März- Heft. 
]>a-   Ar>rn:il   zu   Wvndwirh.    M.  A.  ttMtf 

Heft, 
Die     C e ij trat -Artillerie- Sc hießechule    ra 

Nettuno,  R.  M.  ß.  4.  Band.  1889. 
Die    Hüttenwerke    von    Saint  -Chamaat: 

ihremilitJLrt sehen  Objeete  auf  der  Pari* 

Aufteilung  1889.  6-  C.  XVI  Nr.  * 
Die  maritime  Industrie  d*s  EtabÜsseuieflk 

von  Creusot.  G.  C.  XVI,  Nr   3,  1 
Die  Beleuchtungsanlage    der   Stahl« erl? 

in  Terni.  D«  P,  J.  Band  278,  Nr.  1 
Der  Natienalgehießsrtand  in  Brüssel  Rlfc 

Juli — August, 
Die  KanonenwerksÜltte  zu  Ha  vre,  Sc  AS. 

Nr.  754  n.  766 
Einrichtung  der  französischen  ArtiU<!rk- 

Schießplätze.  F.  M.  Nr,   1826- 
Das  chinesische   See -Arsenal    zu    Etuii*- 

Nan.R.  ».April-Heft.  M.  S,  Nr.  IV n  S 
Die  k.  u>  lt.  Landwebr-Cavallerie-Kjatti* 

in  Stock erau.  A,  B.  Z»   Nr,  $, 
Umbau   der  Kaserne    „Des   Celestius"  it 

Pivris    G    C.  XVIII.  Nr,  1 
Krankenhaus    (Lande*~Spital)    und  htm- 

an  stalt  in  Beb  en  ic  o  ( D  al  in  ati  en  \   ABZ 

Nr.  7. 


E.  Genie,  Pioimiere,  Ei  seil  bahn  -Truppen  ete. 


1.  Allgemeines,   Organisation,    Aus- 
bildung et< 

Über  die  Organisation  des  Fefftnngs- 
dienstes  in  Deutschland,  R.  G.  1890* 
März-April-Heft. 

Das  Genie-Corps  und  der  technische  Dienst 
in  Italien.  R.  G.  1890.  Alürz-Aprü-Heft 


Die    Organisation   der    Genie-Truppe  w 

Frankreich.  R,  A.  G*    Mai-Heft;   F.  H 

Nr  1745. 
Der  Geniestab  in  Frankreich  F.  M*  Nr  RH 
Da»    französische    Eisenbahn  *  Regiment. 

F.  W,  Nr.  1765,  1756,  I835 
Die  Genie-Ofneiere  und  die  Kasernen  ii 

Frankreich    F.  M.  Nr.   1759* 


XV 


Rückgabe  des  Telegraphenwesens  an  die 
Genietruppe  in  Frankreich.  F.  M. 
Nr.  1819;  P.  M.  996. 

Brief  aus  Norwegen  (Genie-Organisation). 

F.  M.  T.  Nr.  I. 

Rückblick  auf  die  Pariser  Ausstellung 
mit  Beziehung  auf  das  Geniewesen. 
R.  Arm.  Nr.  11. 

Errichtung  von  acht  Festungs-Mineur- 
Torpilleur  -Compagnien    in    Russland. 

_  R.  M.  E.  Nr.  743. 

Ober  die  Instandhaltung  der  Ingenieur- 
Ausrüstung.  I.  J.  Deceraber-Heft  1889. 

Zur  Frage  üb.  d.  Vorbereitung  des  Sappeur- 
ünterofficiers.  I.  J.  Jänner-Heft  1890. 

Zur  Ausrüstung  und  Bewaffnung  der 
Infanterie-Pionniere.  Rw.  Nr.  113. 

Das  Ingenieur-Corps  der  Marine  der  Ver- 
einigten Staaten.  U.  S.  G.  Nr.  2992. 

2.     Bau-    und    Ingenieurwesen    im 
allgemeinen ;     Baumeohanik ;     Bau- 
materialien etc. 

Über  die  Ermittlung  und  die  gegensei- 
tigen Beziehungen  der  Einflusslinie  für 
Träger.  Z.  B.  I  bis  III. 

Beitrag  zur  Lehre  vom  Fachwerk.  C.  B. 
Nr.  7. 

Berechnung  der  Gitterstäbe  auf  Knick- 
festigkeit. W.  ö.  I.  V.  Nr.  8. 

Beziehungen  zwischen  Kräfte-  und  Seil- 
polygon nebst  Anwendung  auf  die  Auf- 
gabe: ein  Seilpol  jgon  durch  drei  Punkte 
zu  legen.  C.  B.  Nr.  9A. 

Untersuchungen    über    die    Zugfestigkeit 

..  von  Beton.  W.  ö    I.  V.  Nr.  14. 

Über  die  Berechnung  der  Monier-Con- 
struction.  W.  ö.  I.  V.  Nr.  22. 

Zur  rechnungsmäßigen  Ermittlung  der 
Biegungsspannungen  in  Beton-  u.Monier- 
„  Constructionen.  W.  ö.  I.  V.  Nr.  24. 

Über  Profilmaßstäbe  und  über  den  Ge- 
nauigkeitsgrad bei  der  Erdmassen-Er- 
.  mittlung.  C.  B.  Nr.  8. 

Über  neuere  Holzuntersuchungen.  M.  t.  G.  M. 
(Sect.  f.  H.)  Nr.  121,  122. 

Zur  Anwendung  des  Eisens  im  Hochbau. 
C.  B.  Nr.  3  A.;  R.  A.  G.  Mai-Heft. 

Neuerungen  in  der  Tiefbohrtechnik.  D.P.J. 
Band  275,  Nr.  3,  9;  Band  276,  Nr.  6; 
Band  278,  Nr.  4. 

Leistungsfähigkeit  des  Gefrierverfahrens 
beim  Abteufen.  Ch.Z.  Jahrg.  XIV,  Nr.  46. 

Verfahren  zum  Abschlüsse  eines  Schachtes 
oder  Bohrloches  gegen  wasserdichtes 
Gebirge.    Ch.  Z.   Jahrg.    XIV,    Nr.  46. 

Unterseeische  Arbeiten  (Fundiorungcn)  im 
Vorhafen  von  La  Pallice  (La  Rochulle.) 

G.  C.  Nr    1. 


Ein  Beitrag  zur  Gründung  in  Triebsand. 
C    B.  Nr   4. 

Die  Verwendung  von  Schlacke.  Ir.  Nr.  892. 

Die  Erzeugung  von  Portland-Cement  aus 
Schlacke.  Sc.  A.  8.  Nr.  752. 

Die  Schlacken-Cemente.  G.C.Band  XVII, 

..  Nr.  10. 

Über  Schlacken-Beton,  insbesondere  über 
die  Schlacken-Betondecken.  D.  B.  B. 
Nr.  24. 

Über  die  Verwendung  der  Hohofen- 
schlacke.  M.  i  G.  M.  (Sect.  f.  M.)  Nr. 71. 

Herstellung  großer  Betonbetten  unter 
Wasser.  C.  B.  Nr.  1. 

Die  deutschen  natürlichen  Bausteine  in 
Bezug  auf  ihre  Festigkeit  und  physi- 
kalischen Eigenschaften.  C.  B.  Nr.  5  A. 

Versuche  über  die  Frostbeständigkeit  na- 
türlicher   und    künstlicher   Bausteine. 

C.  B.  Nr.  28. 

Lüftungsanlagen  im  Anschlüsse  an  die 
gebräuchlichen  Heizungssysteme  und 
eine  kritische  Beleuchtung  dieser  letz- 
teren. D.  P.  J.  Band  277,  Nr.  13; 
Band  278,  Nr.  8. 

Über  Ventilationsanlagen.  D.  B.  B.  Nr.  28. 

Neues  im  Ventilations-  und  Beleuchtungs- 
wesen   (Ventilator   J.    Endler,    Wien). 

D.  B.  B.  Nr.  5. 

Die  dreistöckigen  Wasserreservoirs  von 
Montmartre.  Eng.  Nr.  1777. 

Sicherung  eines  Eisenbahndammes  durch 
Entwässerungsst ollen.  C.  B.  Nr.  6. 

Eine  neuere  Anordnung  von  Eisenbalken- 
decken. C.  B.  Nr.  7. 

Reparaturen  an  Mauern.    D.  B.  B.  Nr.  6. 

Mittheilung  über  die  sogenannten  Schilf- 
bretter. A.  B.  Z.  Nr.  3. 

Studie  über  die  Verbesserung  des  Ge- 
sundheitszustandes in  Militärgebäuden 
durch  das  Canalisierungssystem  „Tout 
ä  l'tgotd«.  R.  G.  1889.  Nr.  4,  5,  6. 

Studie  über  die  Wasserversorgung  in 
Befestigungswerken.  R.  G.  1889.  Nr.  5 
und  6. 

Prüfung  der  Dachschiefer.  D.  B.  B.  Nr.  10. 

Öffentliche  Bedürfnisanstalten.  D.  B.  B. 
Nr.  10. 

Bestimmungen  für  die  einheitliche  Lie- 
ferung und  Prüfung  von  Roman-Cement. 
(Cement-Kalk.)  W.  5.  I.  V.  Nr.  16. 

Gebrechen  von  Wasserleitungsröhren. 
D.  B.  B.  Nr    11. 

Eisen  und  Stahl  in  ihrer  Anwendung  für 
bauliche  Zwecke.  Z.  V.  E.  Nr.  31. 

Über  Rauchröhren  und  Schornsteinanlagen 
für  städtische  Wohngebäude.  D.  B.  B. 
Nr    19. 


XVI 


Ziegelateingewölbe  ans  verzahnten Bingen. 
C.  B.  Nr.  86. 

Ein  rationeller  Daenstuhl.  Eng.  Nr.  1794. 

unterseeische  Schießstande.  Elf*  Nr.  1790. 

Getreidespeicherbauten  und  Speieher- 
betrieb. 6.  A.  Nr.  813,  314. 

Über  den  Bau  von  Filter-Cistemen  in 
Forte.  M.  I.  Nr.  IV-IX. 

Über  Ventilation  von  Localien.  M.  I. 
Nr.  X-XH. 

Erd-Closets  und  ihre  Anwendung.  I.  J. 
Februar-Heft  1890. 

Neues  System  von  Abortanlagen  mit 
Kufen-Syphon  ftr  Milit&rgebäude.  R.  8. 
Mai-Juni-Heft. 

8elb«tarretierende  Aufzüge.  Ir.  Nr.  891. 

Versuche  Aber  die  Hydraulik  im  Feuer- 
löschwesen. Trane.  Band  XXI,  November- 
Heft  1889. 

Feuerschutz.  Ir.  Nr.  893. 

Der  neue  Wasserleitungstunne)  in  New- 
Tork.  So.  A.  8.  Nr.  739. 

Baracken  aus  Pappdeckel.  Rw.  Nr.  110. 

Transportable  Baracken,  System  Doecker. 
ü.  M.  C.  Nr.  19. 

Ober  zerlegbare  Baracken.  R.  C.  M.  Nr.  20. 

Generaltype  einer  Kaserne  für  Brigaden. 
R.  M.  Nr.  13. 

Neubau  von  Militär-Pferdeställen  in  Eisen- 
fachwerk in  Montigny  bei  Mets.  Z.  B, 
1889,  Heft  X-XII. 

3.  Befestigungswesen. 
a)  Im  allgemeinen. 

Der  heutige  Stand  der  Festungsfrage. 
B.  M.  Z.  Nr.  18. 

Deutscher  Antlieil  an  der  Entwicklung 
der  Panzerbauten  der  Binnenland-Be- 
festigung. A.  A.  I.   1.  Heft. 

Eine  deutsche  Schrift  über  B»*festigungs- 
wes.Mi.  älter  als  Dürer's.  A.  A.  I.  1.  Heft. 

Die  jetzige  Krisis  der  Festungsbaukunst. 
N.  M.  B.  Jänner-Februar-Heft. 

Die  Anwendung  der  FortihVation  an  den 
(Frenzen  eines  Staates  J.  S.  M.  Februar- 
Heft. 

Stahlpanzer.  I.  N.  M.  Band  5,  Nr.  17. 

h)  Feld-  und  flüchtige,  dann  pro- 
v  i  8  o  r  i  s  c  h  e  Befestigung. 

Einfluss  der  modernen  Kriegsmaschinen 
auf  die  Befestigung  der  Schlachtfelder. 
R.  G.  18S9  Nr.  5  u.  Ü;  1890  Nr.   1. 

Project  einer  Instruction  für  die  militä- 
rischen   Verschanzungsarbeiten.    W.  S. 

p<  Jünner-Heft. 

Über  die  flüchtige,  zeit  gerechte  Verstär- 
kung von  Positionen.  I.  J.  Jänner. 


Studie  über  Feld-Redouten.  R.A.*.  April- 
Heft. 

Einfluss  der  neuen  Kampfmittel  auf  tie 
Feldbefestigung.  R.  A.  8.  Juni-Heft. 

Infanterie-Schilde  in  Bauland.  S.  A  1.1 
Nr.  1. 

Studie  Aber  Stegreifbefertigongen.  t,  1.1 
Nr.  8 

Vorschrift  iut  Verftumnng  der  Pnjede 
über  Feldbefestigung.  M.  I.  Nr.  IY-TL 

Die  Fahrpanxer  ün  rassischen  Lüste. 
AM.  Nr.  6  nach  R.  I. 

Die  Durchschlagskraft  UeinesHWfv 
Gewehre  und  der  Schützengraben.  1.1. 
Nr.  3. 

Transportable  Panierstande  Ton  Gm«. 
IL  Ä.  Mta-Heft.  R.  es*.  Nr.  3. 

Project  ron  Zwischenbatterien  in  Eng- 
land. R.  A.  Mars-Haft. 

Die  tragbaren  Panzerkuppeln  Schnua'i 
für  SchneDfeuerkanonen.  A.  J.  Fesrss> 
Heft. 

Die  provisorischen  Befestigungen.  LI 
April-Heft. 

e)  Permanente  Befestigung. 

Die  heutige  Fortiflcation.  R.  IL  L  JssV 

und  Juli-Heft. 
Die  heutige  Situation  in  der  Fortificate 

R.  A.  B.  IL  Bd. 

Schumann  und  die  Panser-Fortincate.    I 

A.  A.  I.  2.,  3.  u.  4.  Heft. 
Einige  Grundsätze    in    der    permanent« 

Fortiflcation.  R.  A.  G.  März-Heft  l 

Der  oscillierende  Thurm  von  Muugin.  E  l 

Nr.  V. 
Das  Fort  des  Oberstlieutcnant  Voordoin. 

R.  cm.  Nr.  1  u.  2. 
Der  Verschwindungsthunii   von  Bus&rr- 

R.  M.  B.  Band  1889. 
Die  Typen    von  Küstenbatterien.   R.  6. 
..  1889.  Sept.-Octob.-,  Nov.-Dec.-Heft. 
Über  das  Defilenient  von  Küstenbatteriu 

R.  G.  1890.  März-April-Heft. 
Panzer-Drehthürme    und  die  französisch« 

Industrie.  G.  C.  XVII.  Nr.  24. 
Die   Panzerkuppeln    von    Creusot.  6  t 

XVIII.  Nr.  4. 
Die  Hauptumfassung   befestigter  Städte 

F.  M.  Nr.  1819. 
Masken    für    beständige    Befestiiramrea 

M.  Sp.  Nr.  1. 

4.  Brückenbau. 

Träger  mit  frei  schwebenden  Stützpunkte« 

C.  B.  Nr.  12  A. 
Anordnung  der  Wandglieder  in  den  Ena- 

feldem  der  Doppelfachwerkträger.  C& 

Nr.  19  A. 


\\  I! 


Di«  Drehbrücken    neueater  Couatroctlon. 

6.  A,  Nr    313,  314,  315. 
Ein  ii  rn  zur  Erprobung  eiserner 

Brftcken.  Eng.  Nr.  1791- 

n  zerlegbarer  eiserner  Brü<  k-  n 
mi  Henry  und  Marcille )C.  B.  N 
Miütur-Urüekenwe^en  in  Frankreich, 
P.  M,  Nr   <m, 

fbaref  strategische)  Brücken  |  S 
Henry).  R     C.   M.    Nr    11,   14;    Sp,  M, 
Nr.   -JeU;    A    M.    Nr.    14*iH:    A,    terr, 
Rr   820, 
Studie    Aber  Rollbrftelen.    R    A.  fi. 
Soft 

■  Straßenbrücke  ober  die  klaubt  bei 

Qivituui  in  Südtirol,  im  Zuge  der  neuen 
Reichsstraße  roi  utee  nach  Dennulo, 
Z.  9.  L  V,  XLI.  Jahrg.  III.  Heft;  C,  B. 
Nr  SS 
Die  projectierte  Brücke  über  den  Canal 
La  Manche.  U.  M.  C.  Nr.  13.  15 .  W.  ö\  I.  V. 
Nr.  3f  4. 
l><r  Viaduct    Über   die    Souleuvre.    G    C 

\VI,  Nr.  7,  18. 
Hau  -iner  Eiscnbahnbrück-  *tems 

Marcille  (bei  Argentenil)  durch  G 
truppcn,  G    C.  XVI.  N 

■  l>ic  Viaducte    der  Eisenbahnlinie  Tabor- 
k.  C.  B.   Nr    s,  a,  10 
Der  Loa-Viaduet,    der  höchste  der  V» 

Sc.  A.  S.  Nr   741. 
Die  Forthbhlcke.  Z.  Y.E  Nr  21;  B.C.  XVI, 
Nr.  30;  A.  B.  Z    Nr.  9.  10,  11;  Sc.  A, 
I.XII    Nr     8;    Engg.    Nr.    1861;    Eng, 
1783. 


Straßenbrücke    über  r-Elbe  bei 

ßbüTfl     Z    B.    !\ '-   VI,   VII-IX 
l>iv    l> 

manien.  Z.  ö\  I,   V.  Nr  I  ;   C.  B.  B 

fontiermi^ 
Z.  ö.  I    V.   Nr.   II 

5.  Sappe-  nnd  Minenwesen, 
Spren&nngen. 

Die    Blektnoitll    bn  Dienste   lee 

baues     Ö.   Z.   B.   H,    \r 

Die  Zertln-iltmg  großer  Stahl-  oder  I 

körper   durch    Sprengung,    W.  8.   I.  V. 

Nr.  7- 

res  unter  Wasser  mi 

zugauf  die  Arbeiten  an\  Eisernen  Thore. 

Wo.  I,  V.  Nr    34,  ,'»\  36. 
I  Im  t   das  automatische  Zünden 
d  und  Turpedos,  R  6. 18" 

Februar-Heft. 
Zündapparat   fCti    elektrische   Min 

düng  von  A.  IWnlmrdt.  BratUM  hweig, 

U.  M.  C.  Nr.  33 
Ein  neuer  elektrischer  lünenxandai 

Qebfftder  Manet.   R.  A    6.  Janner* 

rief! 
Zündapparate  und  Zünder  L  E.  1 

Nr.  3. 
Elektrischer    Zünder    von  L   E. 

_  Band  XXXVI.   Nr.   II, 
Ober    elektrische    Minenzundcr.     R.  A.  6. 

Februar-Heft. 

-    elektrische    Minenlampe     Engg. 
\r    1863 

Elektrische  Grubenlampe.  Sc.  A.  L  Nr.  746. 


F.  Festuti^skrieg,  Lwidcs-  und  KüstenTertheidigung. 


Henorkungen     Über     ffie  Vt-rtlnidi- 

modernen      l  U.    S     G. 

Nr.  2f>90;  L  U.  S. 
Verteidigung  F.  M.  I 

General  Brialiu« nt    über   das    Verhalti 
tun     Angriff    nnd    Vertbeidigung    im 
tttngekriege.  B,  M.  Z.  Hl 

ne  neue 
ßehrii  leral  Brialmont,  D.  A  M  Z. 

Nr 

\ngrirT   an!    1 
und  dessen  Abwehr  A.  J.  Jänner-,  März- 

:    i     Min  n  Verthei  ! 

modernen  Porta,  I,  I.  Janner-Heft. 

lugen 
I.  J.  Marz-H 


Sind  Festungen  nOth Wendig?  Rw. 
Nr.  102. 

chwachi  Pulver  na 
detttung  i'ur  den  Festungskrieg    A.  A.  I 
5.  Beft. 
Gedanken    über   den  Artilleri*»kampf   im 
ungskriege  (nach  Wieber  R,  U.S. 

und  die  Belagerung   R.  A,  6. 

Mai-Heft 
Taktik  rtheidigung    J,  U.  S. 

Nr.    ISO;    R.  H.  Jänner -Fei 

U.  S.  €.  Nr    »977 
Kreuzerkrieg    und    Kflatenveri  I 

M.  S.  Nr    IV  and   \ 

U.  S,  6 
l)<r   i  U    S    G     h 

Über  Hafen  vert)  lt.  W.  N 


XVIII 


Die    Küstenvertheio^gimgs- Einrichtungen 

der  verschiedenen  Staaten    in    Europa . 

M  I   Supplement  zu  Nr.  XXLV    IS8#. 
Die  Festung  Granden z  um!  ihre  Zukunft, 

D.  A   M  Z  Nr  ß. 
Die    Küstenbefestigungen    Deutschlands. 

R.  M.  M&re-Heft, 
Organisation  der  Küsten  vertheidigung  in 

Deutschland.  R.  M.  C.  Nr.  340- 
Russlands  Vertbeidigungsinittel  zn  Lande. 

M,  T.  Nr.  i. 
E>er     französische     Kriegsschauplatz     an 

DootBchlands  Grenzen.  B.  M.  Z.  Nr,  6t 

7»  8.  %  10,  11»  12* 
Die    BefestSgungefriga    in     Frankreich. 

D.  §f.  Z.  Nr    14, 
Die  Vertbejdigarjg    von  Paria    und  seine 

Stadtbahn.  Ä.  Ai  Nr,  145  L 
Die    AufliisBiitiiT  der  Eneeinte  von  Paris 

vertagt,  A.  terr,  Nr.  834;  F.  Mt  Nr.  ^98. 
Das   befestigte   Lager   von    Toni    F»  M . 

Nr.  1778. 
Bei  behalt  der  Eneeinte   von  Toni,  P.  M. 
,.  Nr.  1004. 
Über  Küsten  vertheidigung  in  Frankreich. 

II.  S.  XII -18*9;  M.  W.  Nr    58, 
Allgemeine    Regelung    der    französischen 

Kfläteuverthcidignug     F,  M,    Nr    1819, 

1821. 
Die  Verwundbarkeit   der  Rhede   und  des 

Hafens  von  Tonion.  F.  M,  Nr.  1755,  18?>3. 
Die  Vertfaeidigung  der  fransfotBchen  Co* 

lonien    F.  M".  Nr  1823. 
VertheidiguiigHarheiten    in    Italien.    E.  I. 
..  Nr.  3. 
Über  die  Landesbefestigaug   in  Spanien. 

R.  T,  L  C,  Nr.  4 
Stadie  über  die  Verthehlignng  Spaniens. 

R    T    I.  G,  Nr.  8. 
Die    militärische   Bedeutung   von   Valla- 

dolid   R,  cm.  Nr,  f. 


Die  Verteidigung  Lissabons  M.  I,  Nr  H 
Die  MaiifoTtB,  A,  M.  Nr.  14*6. 

Die  M  aasb  e  t es ti  gungen.  t  H    U .  Bw^i  k 

Nr.  17. 
Stand  der  Befestifnwg*  frage  in  Rwaftaki 

M.  W.  Nr    36 
Das    neu  zuerbaue  n  de     Fort     der    Koja- 

hagener  See-Befestigung,  U,  W\ 

S.  A,  M.  Z.  Nr.  5, 
Die  Lande sv ertheidignng'  Norwegew  R» 

Nr  %. 
Der  gegenwärtige  Stand    der  Landaiw* 

Iheidigung    in   Schweden.    D.  A.  M.  Z 

Nr.  12 
Die  schweizerischen  Alpen -I : .- : 

A.  M,  Nr   1439;  R.  HL  S    Nr.  1 
Die  Verteidigung   des  Gntthtutf-Iliflff. 

R.  «.  E.  Nr+  741. 
Die  Gotthard-Befestigantf.   OH   L  Kr  £ 

E.  I,  Nr.  8;  S.  A.  M.  2    Nr  3 

Die    Grenzbefestigungen    GriechemUni*- 

Rw,  Nr.  M. 
Ist   es    wünschenswert,    dass   die   Grt6 

britannisch  en  Eisen  bahrten  und  j?iie  d<* 

Continents  verbunden  werden  und  w« 

ao   ob   durch    eine  Bracke    oder  ei** 

Tunnel  bei  Dover?  Ir,  Nr.  908, 
Die  Verteidigung  des  indischen  Kai*fT* 

rächte,  I.  U.  S,  NV  154, 
Die  Küsten vertheidignng  der 

Stauten  Nordamerikas,   Engg.  N 
Die  Vertheidignng  von  Metz    i,  J    W* 

(Tagebuch)  A.  terr.  Nr.  8lOf  81*  8MT 

817,  818, 
Geschichte  der  Belagerung  von  Ostend? 

R,  M.  B   4  Band  1880  ,"~R.  A.  B,  1890, 

1.  nnd  2.  Band. 
Eine   französische  Erinnenings  schritt  iß 

die  Citadelle  von  Antwerpen,.  M,  6.  Nr.  I 
Ein  Bombardement  von  Haag    M.  6.  Nr  I 


(J.  Marina- AiifireUwiilielten. 


1.  Geso nütze  und  Panzer,  elnsonlä- 
glge  Veranohe. 

Die  Armierung    der    neuen  Sehifio     Eng. 

Nr.  1777. 
Das  110%  Tonnengescbütz  für  rVictoriau, 

Eng.  Nr.  17H7. 
Die  englischen  1  lOTonneu  Kanonen  R.  M.  C. 

Nr.  B40,  84». 

«ftr/it    \^iiiitiM\uiiMiuii.    n.    m.    titniiiui-liti!  t . 

Eine  neue  Kanone  Brown.  R.  M.  Jänner- 
Heft. 


Erprobung   der   Geschütze    des   Pawia^ 

schiffs  ^Trafalgar*.  R.  M.    April  -  IMt 
Die   Artillerie -Ausrüstong     des    P*hj^ 

schiff«  „Pelajo".  R,  U.  April-Heft 
Veracblussysten»  Schneider    ^Creast.f  fär 

groiie  Caliber.   M    A.  Jänner- Heft, 
Bordlafetten  für  den  hohen  Bogentfrito» 

System  Armstrong,  R.  A.  Juni-Hfft 
Farcys     schwimmende     Lafetten     F.  !■ 

Nr.  1729.  ■ 

Die  französische  Marine-Artillerie.  P.  fL 

Nr.  978. 


XIX 


Schießversache  mit  einem  8zöll.  Geschütz 

in  Amerika.  M  W.  Nr.  2,  D.  H.  Z.  Nr.  6 ; 

nach  A.  N.  J. 
Schiffspanzer  und  Schiffsartillerie.  J.  A.  M. 

Nr.  220. 
Geschmiedete  Stahlgeschosse  dem  Panzer 

unterlegen.  M    S.  Nr.  VI- VII. 
Panzer  für  Schiffe.  G.  A.  Nr.  1. 
Vergleichsversuche  mit  Panzerplatten  zu 

Annapolis  (v.  St.)  G.  C.  XVII.  Nr.  24. 
Versuche  mit  Compoundplatten  englischer 

und    französischer    Provenienz.    M.    S. 

Nr.  I.  nach  Eng.;  R.  M.  Janner-Heft. 


2.  Torpedos  und  Seeminen. 


Rw. 


Torpedo    und    Torpedo  -  Flotillen. 
Nr.  102. 

Die  Tiefensteuerung  des  Whithcad'schen 
Torpedos.  M.  S.  Nr.  IV  und  V. 

Der  Sims-Edison  Torpedo.  M.  S.  Nr.  IV 
und  V;  Sc.  A.  S.  Nr.  748. 

Zurückkehrender  Torpedo  mit  elektrischem 
Antriebe  (Torpodo  Halpine).  E.  Z. 
Nr.  3  nach  L.  E. 

Historische  Daten  über  submarine  (Tor- 
pedo-) Waffen.  R.  M.  Juni-Juli-August- 
Heft. 


Die  Torpedos  in  Portugal.  R.  S.  M.  Jänner- 
Heft. 

Betrachtung  über  die  Form  der  Torpedos, 
um  die  Abweichungen  durch  Strömungen 
zu  verhindern.  R.  S.  M.  Mai-Heft. 

Torpedobootkessel  für  Petroleumheizung. 
Engg.  Nr.  1254. 

Über  den  Kriegswert  der  Seeminen  und 
Torpedos.  J.  A.  M.  Nr.  225. 

Seeminen  im  Kriege.  P.  R.  A.  Nr.  11,  12. 

Die  Seeminen  bei  der  Verteidigung  von 
Canton  im  französisch  -  chinesischen 
Kriege.  L.  E.  Band  XXXVI,  Nr.  18. 

Anwendung  derElektricität  in  der  Marine. 
(Submarine  Coursbestimmung.)  L.  E. 
Band  XXXV,  Nr.  11. 

Das  neue  spanische  submarine  Torpedo- 
boot. Sc.  A.  S.  Nr.  734. 

Torpedoboot  mit  Petroleum  -  Feuerung. 
Sc.  A.  S.  Nr.  738. 

Das  submarine  Schiff  Goubet.  I.  N.  M. 
Band  V,  Nr.  17;  Sc.  A.  Band  LXII, 
Nr.  20;  G.  C.  XVI,  Nr.  25;  F.M.  Nr.  1795. 

Das  unterseeische  Boot  „Peral".  D.  H.  2. 
Nr.  4;  P.  M.  Nr.  978. 

Die  submarinen  Boote  Gymnote,  Goubet 
und  Peral.  R.  M.  März-Heft. 


H.  Fremdländische  HeeresTerhältnisse  und  Organisation. 


Effectiv  stärken  der  bedeutendsten  Armeen 

in  Europa  und  ihr  Kriegsbudget.  R.  cm. 

Nr.  3. 
Organisatorischer     Rückblick     auf    das 

Jahr  1889.  P.  M.  Nr.  957. 
Der   Generalstab    in    Österreich -Ungarn. 

F.  M.  Nr.  1733. 
Neuordnung  des    deutschen  Heeres.    Rw. 

Nr.  106. 
Die    deutsche    Kriegsmacht     seit    dem 

Herbste  1889.  Rw.  Nr.  121  und  122. 
Das  verstärkte  deutsche  Reichsheer.  Rw. 

Nr.  125. 
Da«   deutsche  Reichsheer   im   Frühjahre 

1890.  D.  A.  M.  Z.  Nr.  23,  24. 
Die  deutsche  Kriegsmacht  seit  dem  Herbste 

1889.    D.   A.    M.    Z.    Nr.    40,   41,    42, 

St.  Uz.  Juni-Heft. 
Der  deutsche  Generalstab.  F.  M.  Nr.  1720, 

1780. 
Überblick   über   die    französische  Armee 

und  Dislocierung  der  Grenztruppen.  Rw. 

Nr.  97. 
Das  französische  Kriegsbudget  pro  1891, 

P.  M.  Nr.  978  bis  990, 


Das  französische  Heer  zu  Anfang  1890. 
D.  A.  M.  Z.  Nr.  3. 

Die  militärische  Stärke  Frankreichs. 
J.  S.  M.  April-Heft. 

Der  französische  Generalstab.  F.M.  Nr.1728; 
A.  terr.  Nr.  811. 

Der  Dien  st  des  französischen  General- 
stabs. P.  M.  Nr.  963,  967,  968,  971, 
992,  993,  1003. 

Der  französische  Generalstabsdienst  und 
seine  Änderungen.  F.  M.  Nr.  1726, 1727, 
1729,  1731,  1732,  1769,  1772,  1773, 
1779,  1813. 

Der  französische  Colonial-Vertheidigungs- 
rath.  F.  M.  Nr.  1728. 

Die  Zukunft  der  (französischen)  Militär- 
schulen. P.  M.  Nr.  958. 

Bewaffhungscurs  in  der  Schießschule  zu 
Chälons.  P.  M.  Nr.  973. 

Das  italienische  Heer  im  3.  Vierteljahre 
1889.  M.  W.  Nr.  1. 

Das  italienische  Heer  im  4.  Vierteljahre 

1889.  M.  W.  Nr.  29. 

Das  italienische  Heer  im  1.  Vierteljahre 

1890.  M.  W.  Nr.  42,  43. 


XX 


Der  italienische  Generalstab.  F.  M.Nr.  1788. 

Russlands  Wehrkraft  1889.  I.  R.  April- 
Heft 

Die  Organisation  des  russischen  Armee- 
trains. R.  M.  E.  Nr.  786. 

Die  Organisation  der  rassischen  Müii. 
R.  M.  E.  Nr.  740. 

Der  russische  Generalstab.  F.  M.  Nr.  1789. 

Englands  Heer  und  Flotte.   Rw.  Nr.  90. 

Die  englische  Armee  im  Jahre  1889. 
R.  M.  E.  Nr  784,  748,  744:  IL  M.  S. 
Nr.  2;  U.  8.  G.  11.  Jänner  1890. 

Der  englische  Generalstab.  F.  M.  Nr.  1761. 

Die  rnm&nische  Armee.  Rw.  Nr.  95. 

Die  Organisation  Rumäniens.  R.  M.  E. 
Nr.  783,  738,  741. 

Heeresmacht  Bulgariens.  Rw.  (Ved.)  Nr.  98. 

Das  schwedische  Heeresbndget  pro  1891. 
K.  H.  T.  September-Heft. 

Beabsichtigte  Umformung  des  Heerwesens 
in  Schweden  und  Norwegen.  D.  A.  M.  Z. 
Nr.  5. 

Die  Streitkräfte  Schwedens.  R.  M.  LNr.  784, 
785,  739,  748. 

Militärische  Nachrichten  ans  Dänemark. 
M.  W.  Nr.  29. 


Der  gegenwärtige  Stand  der] 

in  den  Niederlanden.  D.A.M.Z.  Xr.& 
Das  holländische  Heer.  iL  IL  I.  Mnv- 

Heft. 
Die  schweiseriache  Armee.  A.  iL  Nr.  140, 

1488;  P.  R.  A.  Nr.  10- 
Effectivstarke  der  spanischen  Armee.  LI. 

Nr.  1488. 
Die  Land-  und  Seemacht  Portagak  fe 

Nr.  91. 
Gegenwärtiger  Stand  des  portagiendn 

Heeres.  N.  M.  B.  April-Heft 
Die  portugiesische  Heereereform.  P.  ■. 

Nr.  963,  966. 
Der  jetsige  Zustand  Persiens  und  "&•»- 

kaspiens.  M.  W.  Nr.  6. 
Die  mexikanische  Armee.  P.  IL  A.  Nr.  11 
Die   Landmacht   Australiens.    U.  8.  L 

Nr.  «976. 
Heeres-Organisation   Japans.   R.  T.  L  C. 

Nr.  2,  8,  8. 
Heerwesen  in  China.  AM.  Nr.  4. 
Die  militärischen  Institutionen  in  Cfcm 

HCl.  Nr.  17  und  18. 
Reorganisation  der   chinesischen  Ana 

F.  N.  Nr.  1741. 


J.  Verpfleg»-  und  Verwaltungsdienst,  Intendant,   Sanititairem. 


Armee-  und  Truppentrain.  Rw.  Nr.  98. 

Über  Verpflegung  der  Truppen.  Rw.  (Ved.) 
Nr.  112. 

Ernährung  im  Kriege.  D.  A.  M.  2.  Nr.  18 ; 
D.  H.  Z.  Nr.  2,  15. 

Zur  Verpflegungsfrage  im  Kriege.  I.  R. 
Janner-Heft. 

Zur  Verköatigung  der  Soldaten  iin  Felde. 
R.  C.  M.  Nr.  16. 

Die  Naehschubstaktik.  J.  S.  M.  Jänner  bis 
Juni-Heft. 

Das  Commissariatswesen  in  festen  Plätzen. 
B.  f.  K.  Nr.  6. 

Requisitionen  in  festen  Plätzen.  P.  M. 
Nr.  973. 

Allgemeine  Grundsätze  für  die  Verpro- 
viantierung fester  Plätze.  P.  M.  Nr.  1001. 

Die  Verpflegung  bei  größeren  Friedens- 
übungen. B.  f.  K.  Nr.  4,  5. 

Über  das  Ergebnis  einiger  Analysen  von 
alten  Mehlen,  welche  bei  Lieferungen 
von  Unternehmern  wahrgenommen 
wurden.  R.  d.  I.  Nr.  13. 

Neue  Fcldbackitfen.  I.J.  Dceember  1889. 
(Sehluss.) 


Einfluss  der  Schwefelsäure  auf  die  MeUe. 
R.  d.  I.  Nr.  16. 

Die  Cylindermüllerei.  R.  d.  I.  15,  16. 

Die  Approvisionierung  von  Paris  im  FiUc 
einer  Belagerung.  R.  d.  I.  Xr.  17. 

Die  Verproviantierung  von  Paris  mit  Ge- 
treide und  Mehl.  F.  M.  Nr.  1753, 17M 

Studie  über  die  Reorganisation  de«  Ver- 
waltungsdienstes in  Frankreich.  F.  ä 
Nr.  1756,  1768, 1771,  1779, 1797,1803. 
1822, 1824, 1829, 1835, 1841. 1856.1858 

Der  Intendanzdienst  in  Frankreich  P.l 
Nr.  974. 

Gründung  einer  Schule  für  den  Verul- 
tungsdienst  in  Vincennes.  P.  M.  Nr  ftU 

Die  Ernährung  des  franzosischen  Soldat» 
P.  M.  Nr.  976. 

Das  Wasser  in  den  Kasernen  von  Pari* 
P.  M.  Nr.  961. 

Versuchsweise  Truppen  -  Abspeis  ung  in 
Montargis.  F.  M.  Nr.  1830. 

Die  Verproviantierung  von  Pari»  i* 
Jahre  1870/71.  B.  f.  K.  Nr.  1,  * 

Die  französischen  Leben siuitteNStatwn» 
im  Kriege.  P.  M.  Nr.  1001. 


XXI 


Ein  Gang  durch  die  Militär-Conserven- 
fabrik  in  Bern.  B.  f.  K.  Nr.  21. 

Die  schweizerischen  Militär-Fleischliefe- 
rungen pro  1890,  B.  f.  K,  Nr.  5. 

Der  Wert  der  Cocosbutter  für  die  Truppen- 
menage. M.  W.  Nr.  23;  B.  f.  K.  Nr.  4. 

Tagesration  in  der  chilenischen  Armee. 
M.  W.  Nr.  33. 

Maßregeln  für  die  Verpflegung  der  festen 
Plätze  und  die  Sicherung  der  Pariser 
Natural-Verpflegung  in  Frankreich 
„Bulletin  offidel+.  Nr.  29;  M.  W.  Nr.  58. 

Zur  Verpflegung  der  Civilbevölkerung  in 
festen  Plätzen.  »Bulletin  officium 
15.  März  1890.  F,  M.  Nr.  1771,  1776, 
1783;  B.  M.  Z.  Nr.  14. 

Die  Verordnung  über  die  Feldverwaltung 
der  rassischen  Armee  im  Kriege,  vom 
26.  Februar  1890.  J.  A.  M.  Nr.  225; 
B.  M.  Z.  Nr.  19. 

Das  Rindfleisch  für  den  Soldaten.  A.  M. 
Nr.  1454. 

Bisquit  Heckel.    R.  C.   M.    Nr.  15  u.  17. 

Versuche  mit  einer  neuen  Brotart  in 
Frankreich.  M.  W.  Nr.  11. 

Über  Brot  und  Zwieback  in  Frankreich. 
A.  M.  Nr.  1462. 

Gepresstes  Brod  in  Frankreich.  R.  M.  I. 
Februar-Heft. 

Ein  Malzproduct  (BischofFs  Malzkaffee) 
zur  Verwendung  im  militärischen  Haus- 
halt. B.  f.  K.  Nr.  2. 

Wasserfilter  Chamberland  mit  Druck- 
accumulator.  A:  M.  Nr.  1460;  F.  M. 
Nr.  1761. 

Die  Filtration  von  Wasser.  Engg.  Nr.  1256. 

Wie    reinigt   man    Trinkwasser?   Sc.    A. 

_  Band  LXU,  Nr.  8. 

Über  die  Frischwasseralgen  und  ihre  Be- 
ziehungen zur  Reinheit  der  öffentlichen 
Wässer.  Trans.  Band  XXII,  März  1890. 
Über  Versorgung  von  Trinkwasser.  A.  M. 

Nr.  1463. 
Die  Kolanuss.  A.  M.  Nr.  1469. 
Heu-  und  Strohpresse  mit  Pferdebetrieb. 
Ir.  Nr.  887. 

Tragbare  Hand-Heupresse.  Ir.  889. 
Ein  Strohbrenn-Ofen.  Sc.  A.  Band  LXII, 

Nr.  3. 
Erprobte   Heu-    und    Strohgöppelpresse. 
Sc.  A.  8.  Nr.  738. 

Eine  neue  Eismaschine.  Sc.  A.  S.  Nr.  746. 

Die  Eiswerke  der  Linde-Britischen  Eis- 
erzeugungs-Compagnie  zu  Shadwell. 
Eng.  Nr.  1794,  1795,  1796. 

Kasernierung  und  militärische  Liegestätte. 
R.  d.  I.  Nr.  14. 


Verbesserung  der  Liegestätte  des  fran- 
zösischen Soldaten.  F.  M.  Nr.  1736, 
1743,  1753;  A.  terr.  Nr.  811. 

Sissener's  neues  Feldbett  N.  M.  T.  Nr.  6. 

Die  Hygiene  auf  der  Ausstellung  in  Paris 
1889.  G.  C.  XVI,  Nr.  2. 

Ergebnisse  der  Prüfung  einiger  Desinfec- 
tions-Apparate.  D.  M.A.Z.  1889.  Nr.  8; 
1890  Nr.  2. 

Die  neueren  Desinfections  -  Verfahren. 
U.  M.  C.  Nr.  27. 

Desinfections-  Apparate  für  Kleidungs- 
stücke, Betten  u.  s.  w.  G.  A.  Nr.  319. 

Der  ärztliche  Dienst  im  modernen  Kriege. 
U.  S.  G.  Nr.  2983. 

Die   San itäts- Verhältnisse  von  Baracken. 

..  U.  S.  G.  Nr.  2989. 

Über  Krankenbaracken.  Rw.  Nr.  103. 

Die  Organisation  des  Kriegs- Sanitäts- 
wesens in  Deutschland.  Rw.  Nr.  89. 

Der  Gesundheitszustand  in  der  englischen 
Armee.  M.  W.  Nr.  11. 

Das  schwedische  Sanitätswesen.  M.  W. 
Nr.  12. 

Der  Unterleibstyphus  in  der  deutschen 
Armee.  M.  W.  Nr.  23. 

Errichtung  freiwilliger  Krankenträger- 
Corps  im  Großherzogthum  Hessen.  M.  W. 

..  Nr.  23. 

Über  die  Einwirkung  der  Fastenkost  auf 
die  Gesundheit  des  russischen  Soldaten. 
M.  W.  Nr.  33. 

Die  Thätigkeit  des  freiwilligen  Gesund- 
heitsausschusses im  nordamerikanischen 
Bürgerkriege  von  1861-65.  D.A.M.Z. 
Nr.  18,  19,  21,  22. 

Bericht  des  franzosischen  Kriegsministers 
an  den  Präsidenten  der  Bepublik  über 
die  zur  Verbesserung  des  Gesundheits- 
zustandes der  Truppen  getroffenen  Maß- 

..  regeln.  D.  H.  Z.  Nr.  26. 

Ober  Soldatenkrankheiten.  R.  C.  M.  Nr.  3. 

Die  Organisation  des  Verwundeten-  und 
Krankentransportes  während  des  Krieges 
auf  Eisenbahnen  in  Italien.  R.  M.  E. 
Nr.  740. 

Zur  Frage  der  Transportsmittel  für  Ver- 
wundete im  Hochgebirgskriege.  B.  f.  K. 
Nr.  4. 

Neue  Einrichtung  eines  Blessiertenwagens. 
P.  M.  Nr.  970. 

Transport  von  Kranken  und  Verwundeten 
im  Kriege.  J.  U.  S.  Nr.  154.  U.  S.  G. 
Nr.  2997. 

Gesundmachung  von  Kasernen.  J.  U.  S. 
Nr.  153. 

Nachweis  gesundheitsschädlicher  Verun- 
reinigungen im  Weine.  Ch.  Z.  Jahr- 
gang XIV,  Nr.  19. 


XXII 


Japanisches  Pflanzenfaserpapier  als  Hülle 
für  Arzneien  Ch.  Z.  Jahrg.  XIV.  Nr.  50. 

Das  neue  Arzneibuch  für  das  deutsche 
Reich.  Ch.  2.  Jahrg.  XIV.  Nr.  52. 

Die  Wirkung  des  Coffeins  auf  die  moto- 
rischen und  respiratorischen  Functionen. 
Sc.  A.  S.  Nr.  755. 

Das  Indaminblau.  Ch.  2.  Nr.  23. 


Die   Farbholzeitracte    nnd    ihre  hettift 

Fabrication.  Ch.  Z    Jahrg.  XIV.  Nr.  41. 

47,  49.. 
Die  Untersuchung  von  Textil-Faseni  und 
..  Fabricaten.  Sc.  A.  S.  Nr.  750. 
Über   eine   neue    Methode    der  Farbn- 

analyse    mittels    Tintoraeter.    Sc.  A. 

Band  LXII.  Nr.  23. 


K.  Metallurgie,  Instrumente,  Maschinen,  Erfindungen. 


Das     Mannesmann'sche      Röhrenwalzver- 
fahren    D.  A.  M.  2.  Nr.  34. 

Eine  Abänderung  des  Bessemerverfahrens. 

D.  P.  J.  Band  275.  Nr.  7. 
Über  deutsches  Thomas  -  Flusseisen  und 

seine  Verwendung  zu  Bauconstructionen. 

G.  A.  Nr.  305. 
Studien  über  den  Martinprocess.  G.  C.XVII. 

Nr.  12,  13,  14.  Ö.  Z.  B.  H.  Nr.  23. 
Uusseisen  und  Stahl.  G.  C.  XVII.  Nr.  22. 
Bestimmung  des  Härtegrades  von  Eisen. 

U.  M.  C.  Nr.  27 
Neuerungen  im  Eisenhtittenwesen.  D.  P.  J. 

Band  27(>.  Nr.  1. 
Die  Gesetze  des  Anlassens  und  ihre  Con- 

sequenzen  hinsichtlich  der  mechanischen 

Eigenschaften  der  Metalle.  C.  r.  Bd.LXII. 

Nr.  13. 
FeodossiefTs    neue    Methode  des  Härtens 

und  Temperns    von  Stahl    für  Kanonen 

und    Projectile.    Ir.    Nr.    899.    S.  A.  S. 

Nr.  7W. 
Die  dun'h  »las  Tempern  erzeugten  Farben. 

Ir.  Nr.  8S9. 
Dilatation  von  Metallen  bei  niederen  Tem- 
peraturen. Ir.   Nr.  S90. 
Das  Härten    und  Tempern   v«»n  Stahl.  Ir. 

Nr.  890. 
(Jehraueh  von   Ni«kel   und   seinen    Legie- 
rungen mit  Stahl     Sc.   A.    Band  LXII. 

Nr.  •„'. 
l'ber    die    kriti>ehen    Funkte    von    Eisen 

undNiekel.  L.E.  BandXXXVl.  Nr.  HJ. 
l>ie  \'crändennigen   im  Kisen  durch  ther- 

mi>ehr    |:,-handlung.   U.  S.  G.   Nr.  2993. 
Aluminium   im  Stahl    Engg.  Nr.  1273. 
I»ie    F.i^rn>eliarti-n    v<»n  Ei>en    und  Stahl 

bi-i  h-dienii  Temperaturen  Ir.  Nr.  9<>7. 
her  haM>eli.'  Of,-nlier«lproees>  Ir.  Nr.  910. 
l'l'.T  «ii<-   l?'-l'i!'   i:',\vi>^«,r   Fren!'lk<«rper  in 

Ei>.-n  und  Stahl  C.  r.  Band  ('X  Nr.  ,\  7. 
Zur  Fra^e  -i-T  FlimMaul-^vw  innung.   Ch.  Z. 

dahiL'     \1V.   Nr    IV 
I»ii-    Anw« -mlum:    d«  -    F!u>>>|  ath-  in  d«-r 

.Metallurgie    Ch.  Z.  Jalirtr.  XIV.   Nr  Hl. 


Das  Verhalten  des  Stahls.  Eng.  Nr.  17Si 

1789,  1791. 
Deutscher  Thomasstahl  als  Constructioas- 

Material.  Ir.  Nr.  910. 
Der  Rolliog  (Guss-)   Process.   Sc.  A.  S. 

Nr.  763. 
Darstellung   des   Aluminiums.    S.   A.  &. 

Nr.  731,  753. 
Der    Gebrauch    des     Aluminiums.    E# 

Nr.  1797. 
Elektrometallurgie  des  Aluminiums.  LL 

Band  XXXVI,  Nr.  24. 
Der     Grabau  -  Aluminiumprocess.     Em. 

Nr.  1253. 
Physikalische  Eigenschaften    einiger  Le- 
gierungen   von    Mangan,    Kupfer  od 

Aluminium.  Jr.  Nr.  907. 
Die    Eigenschaften    des  Aluminium  mvl 
|       einige  auf  selbes  bezügliche  Relation^ 
;       Sc.  A.  S.  Nr.  750. 

Zinn  in  alter  und  neuer  Zeit.   Ir.  Nr.  Sft 
I   Apparat  für  automatische  Controle  des  Be?- 

semer-Stabl-Converters.   Eng.  Nr.  17t*7 
Vergleich    der    Arbeitsleistung    und   ■!•.- 

Wirkungsgrades    von    Sehmiedepr^m 
!       und  Dampfhämmern.  M.  t.  6.  H.  iS.f.i .* 

Nr.  61. 
Apparat  zum  Härten   der  Projeetile    RA. 

Jänner-Heft. 

Fehl-Radiometer  (Weer-  oder  <  'urvuiii-ter 

R    C.  M.  Nr    24. 
Registrier-Apparat    für    das   Einsohietea. 

System  Demerliac.   R.  C.   M.  Nr.  $\. 
Hin    Instrument    zur    Untersuirhuns:   t«d 

Fehlern  in  Geschossen     R    A    G *  }zv- 

Heft. 
Per  Topograph  (Instrument \.  M    I.  Nr  V 

bis  VI. 
Apparat    zur  Untersuchung    v».n  I»li:i»i- 

leitern.  R.  S.  M.  April-Heft. 
Die  Messuhr,   Weg-  und  Zeitin.  s^r  *.•: 

Ra>sow.  M.  W.  Nr.   42 
Ein  neues  Universal-Instrument  nTan.:' 

6.  C.  XVI.  Nr.  5 


xxm 


Über  Integraphen,  insbesondere  den  Ab- 

dank-  Abakano  wicz'schen     Integraphen . 
..  D.  P.  J.  Band  275.  Nr.  1. 
über  einen  neuen  Durchbiegungszeichner. 

W.  ö.  I.  V.  Nr.  2,  3. 
Neuer   elektrischer    Motor   von    Renard. 
..  P.  M.  Nr.  1007. 
Über  eine  neue  Fernrohr-Combination  zum 

Zwecke  des  Richtens  schwerer  Geschütze 

auf  Kriegsschiffen.  Z.  I.  Nr.  4. 
Neuerungen  an  Typen-Schreibmaschinen. 

D.  P.  J.  Band  276.  Nr.  3. 
Excavateur  für  schmale  Einschnitte.  G.  C. 

XVI.  Nr.  19. 
Erprobte  Gasbatterie.  Sc.  A.  S.  Nr.  738. 
Elektromagnetischer  Gasregulator.  Sc.  A.S. 

Nr.  738. 
Das    pyrometriscbe   Teleskop.    Sc.   A.  S. 

Nr.  739. 
Ein     elektrisches    Contact-Thermometer. 
..  Sc.  A.  S.  Nr.  741. 
Über  ein  neues  System   elektrischer  Ac- 

cumulatoren.  C.  r.  Band  CX.  Nr.  11. 
100    Tonnen  -Krahn    in    Belfast.     Engg. 

Nr.  1256. 
Die  Dynamo-elektrischen  Maschinen.  L.  E. 

XXXV.  Nr.  4. 
Details  der  Dynamomaschinen.  L  E.  Band 

XXXV.  Nr.  3,  10,  21,  25.  Ir.  Nr.  896. 
Speisewasserhitzer   und   Reiniger.    Engg. 

Nr.  1257. 
Edison-Maschine.  L  E.  Band  XXXV.  Nr.  9. 


Über    die    Motoren    mit    alternierenden 
..  Strömen.  L  E.  Band  XXXV.  Nr.  9. 
Öl-Testmaschine.  Engg.  Nr.  1263. 
Über  Elemente  der  Transformatoren.   Ir. 

Nr.  896. 
Der  Petroleum-Domestikmotor.  Ir.  Nr.  910. 
Neue    dynamometrische    Bremse.     L    E. 

Band  XXXVI.  Nr.  26. 
Automatische  Gasretorten.  Ir.  Nr.  909, 910. 
Neue  Spiritus-  und  Benzinbrenner.  Ch.  2. 

Jahrg.  XIV.  Nr.  38. 
Odographischer  Apparat  für  Registrierung 

der  Geschwindigkeit.  Sc.  A.S.  Nr.  749. 
Ein  neuer  Apparat   zur  Bestimmung  der 

Schmelzpunkte.  Ch.  2.  Jahrg.  XIV.  Nr.  42. 
Die  großen  Dampfmotoren  und  Dynamos 

auf  der  elektrischen  Station  in  der  Span- 
dauer Straße  zu  Berlin.  L  E.  Bd.  XXXV. 

Nr.  23. 
Elektricität   und   Schiffahrt.    (Ein    neuer 

Propulseur.)  I.  E.  Band  XXXVI.  Nr.  23. 
Pochet's  -beweglicher   Damm.   Sc.  A.   S. 

Nr.  751. 
Neuerungen  an  Eis-  und  Ktihlmaschinen. 

D.  P.  J.  Band  275.  Nr.  1,  3,  4,  5. 
Neue  Eismaschinen  (Lebrun).  G.  C.  XVI. 

Nr.  6. 
Eiserzeugungs-Anlage,  System  Fixary  und 

de  Stoppani.  U.  M.  C."  Nr.  33,  35. 
Liste  der  militärischen  Erfindungen.  I.N.  M. 

Band  IV.  Nr.  15. 


L.  Naturwissenschaften  and  ihre  Anwendung,  Beleuchtung,  Heizung, 
Kraftübertragung,  Blitzableiter;  Photographie  u.  dgl. 


Erfahrungen   über  Magnetisierung.  L.  E. 

Band  XXXVI.  Nr.  24. 
Elektrische   Beförderung  von  Depeschen 

in    pneumatischen     Rohren.     (Apparat 

Maron.)   L.   E.  Band  XXXVI.    Nr.   24; 

D.  P.  J.  Band  275.  Nr.  4. 
Peroxyd  des  Wasserstoffs ;  seine  Bereitung 

und     sein     commercieller      Gebrauch. 

Sc.  A.  8.  Nr.  752. 
Wassergas.  Ch.  Z.  Jahrg.  XIV.  Nr.  4(>. 
Die  Theorie   des  Wassergases.   Sc.  A.  S. 

Nr.  739. 
Anwendung  der  Elektricität  in  Fabriken 

und  Mühlen.  Ir.  Nr.  887. 
Kabel  für  Wechselströme  von  hoher  Span- 
nung. L  E.  Band  XXXV.  Nr.  8. 
Die    wissenschaftliche    Verwendung    des 

Phonographen.     So.     A.     Bund    LXII. 

Nr.  10,  16. 


Geschichte  und  Entwicklung  des  Edison'- 
sehen  Phonographen.  Sc.  A.  S.  Nr.  743. 

Die  Anwendung  der  Elektricität  zum 
Schweißen,  Prägen,  und  ähnlichen 
Zwecken.  Ir.  Nr.  901. 

Elektrisches  Schweißen.  Ö.  Z.  B.  H.  Nr.  10; 
E.  Z.  Nr.  42;  Eng.  Nr.  1782. 

Thomson's  elektrischer  Schweißprocess. 
Ö.  Z.  B    H    Nr   4. 

Die  Kosten  des  elektrischen  Schweißens. 

..  Eng.  Nr.  1783. 

Über  ein  neues  System  für  die  Sicherung 
elektrischer  Leiter  im  Innern  von  Ge- 

..  bäuden.  L.  E.  Band  XXXVI.  Xr.  l(i. 

Über  die  Bedienung  der  Dampfmaschine. 
Sc.  A.  S.  Nr.  747. 

Gefahren  des  Kesselsteins.  Sc.  A.  S.  Nr.  749. 

Heizen  und  Concentrieren  von  Flüssig- 
keiten durch  Dampfc  Eng.  Nr.  1798. 


XXIV 

Elektrisierung  de«  Dampfet»  Sc.  A.  S. 
Nr.  787. 

über  mechanische  Wirkung  der  alter- 
nierenden Strome. Cr. Band  CX.  Nr.  IG, 

Mnltiple  Resonanz  der  elektrisch e n  Sc  uw in« 
gongen.  C.  r.  CX.  Mr.  8. 

Über  die  Beziehung  zwischen  elektrischem 
und  thermischem  LeStm**«rermögen  von 
Metallen.  Cr.  Band  CX.  Kr.  t  u. L.  E- 
Band  XXXVL  Nr.  26, 

Bildung  von  Ozon  ftorch  elektriache  Ent- 
ladung. L.  L  Band  XXXV,  Nr.  4. 

Das  Element  und  die  Theorie  von  Im  che* 
netzH.  L  E.  Band  XXXV.  Nr>  4, 

Kritische  Punkte  in  physikalischen  Er- 
scheinungen. L  E.  Band  XXXV.  Nr.  % 
bis  7. 

Die  Gefahren  der  elektrischen  Beleuchtung 


r  ■ 


EMg.  Nr.  1253,  1354. 
[aschin 


Maschinen  für  Leuchtgas-Bereitung.  Eng. 

Nr.  1776. 
System  Budd  für  Isolationsmi      r     L.  E 

Band  XXXV.  Nr.  *. 
Gas-  und  elektrische  Beleuchtung,   Eng, 

Nr.  1777. 
Das  Climaxlicht.  Eng.  Nr.  1777. 
Petroleumbenzine  hinsichtlich  Siedepunkt, 

Cb.  2.  Jahrg.  XIV.  NrT§l. 
Elektro-Projectoren.  EaM.  Nr.  1256. 
Der    Wels-Licht -gelbsUeucht  er     Engg. 

Nr.  1856. 
Die  Glühlicht-Controverse.  So.  A.  Bdk  LXII. 

Nr.  1. 
Glühlampendetail.    L   E.   Band   XXXVI. 

Nr.  19. 
Elektrisches  Licht  für  Amate  S<     A 

Band  LXII.  Nr.  19. 
Die    Bogenlampen.    L  E.   Band  XXX  VI, 

Nr.  23. 
Schutzvorrichtungen  für  Licht-  und  andere 

hochgespannte  Ströme.  Sc.  AS,  Nr.  752. 
Lichtbatterien.  Sc.  A.  S.  Nr.  75g. 
Die  elektrischen  Anzünder.  L.  E.  Bd.  XXXV. 

Nr.  5. 
Der  elektrische  Funken  nach  Thompson. 

L.  E.  Band  XXXV.  Nr.  5. 
Über  den  Unterschied  von  Elektroden  im 

lufterfüllten  und  luftleeren  Raum.  L  E. 

Band  XXXV.  Nr.  5. 
Das  elektrische  Licht  in  der  Kriegführung, 

B.  M.  Z.  Nr.  11. 
Der  Projector  Mangin.  R.  A.  B.  IL  Band. 
Großer     elektrischer     Scheinwerfer     von 

Sautter,  Lemonnier  &  Comp.  Z.  E,  Nr,  II. 
Scheinwerfer  mit  Glasparaboläpiegel  von 

Sehuckert  &  Comp.  E.  Z.  Nr.  27.  D.  P.  J. 

Band  277.  Nr.  8. 
Die    elektrische    Beleuchtung    und    ihre 

Gefahren.  Z.  V.  E.  Nr.  18,  19. 


1   Sicherheit  bei  der   elektrischen  1 

tnng.  Sc,  A.  Bund  LXII    Nt   i 
Tragbare    elektrische     Sicherheitatost 

ü.  M.  C.  Nr.  9t. 
Transportable    elektrische    Beleocbfafi- 

Einrichtungen.  6,  A.  Nr,  308, 
Verbesserte  Lucigreii -Lampen.  IL  i>  C 

Nr.  23 
Einwirkung    der    intensiven   LicbtqaelJtii 

und     besonders     des     Voltabegea«  in? 

photographische      Oberflächen     L    L 

Band  XXXVL  Nr.  SC 
Der   menschliche    Körper    und   die  4A- 

frischen,    continuierlirfieo    oder  alter- 
nierenden Strftme.  L-  E.  Band  XXXVL 

Nr.  18. 
Da«  therm  oelekt rieche    Pyrometer.  |»  £ 

Band  XXXVI .  Nr,  30.  " 
Englische   Stimmen    ober    nnterifdiiA«, 

hoch  gespannte  Strome.  L,  E.  Bd  XXXU 

Nr.  20. 
Elektrizität  und  IVansport.   Ir    Nr  10* 
Mechanische  Anwendungen  der  EJefctrio- 

tfct.  L  E,  Band  XXXVL  Nr.  £1 
Studie  über  galvanische  Element?.  LE 

Band  XXXVI    Nr.  22. 
Die    Hertz*schen    Versuche.    NL   t  G.  I 

(8.  f.  IL)  Nr.  62,  63. 
Die  Accumnlatoren  auf  der  Pariserin 

Stellung.  E.  Z.  Nr,  4. 
Über  Accumnlatoren«  2.  E.  Hr.  & 
Ein  neueaAceumulatorai -System  (Cefl«*) 

E.  Z.  Nr.  14. 
Ein  neue«  Leclanc he" -Element    1»  t  ft.E 

(S.  f.  MO  Nr.  63. 
Elektricitftt     zur      Küsten  vertheidigw 

St,  W*.  Februar-Heft. 
Die  Verwm-dung  des  elektrischen  Liebte* 

im  Feidkriege.  M.  W.  Nr.  55, 
Über  die  in  Pola  und  Meppen  angestellt« 

ball isti seb -pb  otographisc  he  n    Versuch 

I.  R,  April  Heft. 
Das  Leuchtgas    nnd   seine    verschied* 

Verwendung.  R,  A.  6.  Februar-Heft 
Photographiereu  aus  Luftballons  in  ItaK» 

E,  I.  Nr.  79. 
Vorschläge  zur  Einführung  des  elektriKki 

Lichtes  in  der  spanischen  Armee.  HA 

Februar- Heft, 
Die  Photographie  im  Kriege.  R.  T.  1 1 

Nr.  6,  7. 
Die  Bauer-Coaksöfen.  Engg.  Nr.  IfH. 
Gefahren  der  Gasheizung,  Sc.  A.  Bd  UH 

Nr.  23. 
Heizung   mit  Leuchtgas   und   der  Ku^ 

raher  Sehulofen.  D,  P,  J,  Band  275,  Ä>  * 
Eine    Feuerungsanlage    mit    raucWrfia 

Verbrennung.  C.  B,  Nr.  dl. 


XXV 


Neuerungen  auf  dem  Gebiete  der  Nieder- 
druck-Dampfheizungen. C.  B.  Nr.  4. 

Blitzableiter  für  Telegraphen -Apparate, 
Schutz  von  Kabeln  gegen  den  Blitz. 
Beobachtungen  aber  leitende  Hüllen. 
L.  E.  Band  XXXVI.  Nr.  25  u.  26. 

Lodge's  Untersuchungen   über  Blitz  und 

_  Blitzableiter.  M    Z.  Februar-Heft. 

Über  den  Anschluss  der  Blitzableiter  an 

_  die  Gas-  und  Wasserröhren.  E.  2.  Nr.  2. 

Über  Blitzableiter  vom  Standpunkte  der 
modernen  Theorie.  Z.  E.  Nr.  V. 

Kraftübertragung  mittels  Manila- Seilen. 
Sc.  A.  8.  Nr.  751. 

Elektrische    Kraftübertragung.    Eng. 
Nr.  1776. 

Popp's  Luftcompressions  -  Svstem.  Ir. 
Nr.  8X9. 

Neues  über  Kraftvertheilung  mittels  Press- 

..  luft.  D.  P.  J.  Band  276.  Nr.  3. 

Über  den  Stand  der  elektrischen  Kraft- 
übertragung. E.  Z.  Nr.  4. 

Elektrische  Kraftübertragung  in  Bourga- 
neuf.  E.  Z.  Nr.  8. 


Über   die    Vertheilung   des    elektrischen 

Stromes.  L.  E.  Band  XXXV.  Nr.  19. 
Kraftübertragung  durch  Elektricität .  L.  E. 

Band  XXXV.  Nr.  14. 
Eisen   und   Stahl  als   elektrische   Leiter. 

L.  E.  Band  XXXV.  Nr.  6t  7.  8  u.  9. 
Hoch-    und    niedergespannte    elektrische 

Ströme.  Band  LXI1.  Nr.  6. 
Über  Photogrammetrie.  W.  ö.  I.  V.  Nr.  21. 
Über    Anwendung   der    Photogrammetrie 

im  Hochgebirge.  W.  ö.  I.  V.  Nr.  22. 
Hvdroplastie    und    Galvanoplastie.    L   E. 

Band  XXXV.  Nr.  5. 
Die   Grundlagen   der  Photometrie.   L.  E. 
Band  XXXV.  Nr.  9. 
I   Der  Äther  und    die    Elektrizität.    L.   E. 
;       Band  XXXV.  Nr.  11.  12. 
Die  Photometer.  L  E.  Band  XXXV.  Nr.  11, 
12,  13. 
I  Polarisation      und     Elektrolvse.     L    E. 
;       Band  XXXV.  Nr    12. 
I  Einige    Wirkungen    schwach    gespannter 
Ströme.  Sc.  A.  8.  Nr.  744. 


M.  Miseellanea;  Ausstellungsberichte  u.  dgl. 


Die  Pre3se  im  Kriege.  F.  M.  Nr.  1733. 
Die    Stenographie   in    der  Armee.    F.   M. 

Nr.  1770:  A.  terr.  Nr.  820. 
Die    Kosten    des    bewaffneten    Friedens. 

F.  M.   Nr.  1775. 
Die  Wasserstraßen  Kusslands.   W.  ö.  I.  V. 

Nr.  46,  47. 
Beobachtungsleiter  für  Feldzwecke.  R.  A.  B. 

II.  Band. 
Das    Taucherboot    der    Gegenwart.    I.    R. 

Februar-Heft. 
Der  große  eiserne  Londoner-Thurm.  Eng. 

Nr.  1791, 1793,  1795,  1797,  1800.  Engg. 

Nr.  1272.  Sc.  A.  8.  Nr.  753. 
Der  logarithmische  Rechenschieber.  A.  J. 

Mai-Heft. 
Über  Profil-Maßstäbe.  C.  B.  Nr.  6. 
Über  das  General-Nivellement  von  Frank- 
reich. C.  r.  Band  CX.  Nr.  25. 
Grundriss   und  Verticalriss   einer  Sturm- 
welle. C.  r.  Band  CX.  Nr.  23 
Über  einen  bemerkenswerten  Blitzschlag. 

E.  Z.  Nr.  1. 
Windbeobachtungen  auf  dem  Eiffelthurm 

und   an  der  Forthbrücke.    C.  B.  Nr.  5. 
Sonnenwärme  und  Sonnenlicht.  Sc.  A.  S. 

Nr.  754. 
In  welcher  Concentration   sollen    wir  die 

Reagentien  herstellen  ?  Ch.  Z.  Jahrg.XIV. 

Nr.  45. 


Centrifugalkraft  und  die  Propulsions- 
theorie.  Engg.  Nr.  1270. 

Über  elektrische  Radiation.  L  E.  Band  35. 
Nr.  2. 

Über  Branderscheinungen  in  Eisendreh- 
spänen. Ch.  Z.  Jahrg.  XIV.  Nr.  (>. 

Wie  analysiert  man  Kupfer  ?  Eng.  Nr.  1777. 
1778,  U.  S.  G.  Nr.  2977. 

Über  Erwärmung  von  elektrischen  Strom- 
leitern. L.  E.  Band  XXXV.  Nr.  3. 

Über  eine  neue  allgemeine  Reaction  auf 
Stickstoff  in  organischen  Substanzen. 
Ch.  Z.  Jahrg.  XIV.  Nr.  11. 

Über  Darstellung  und  Aufbewahrung  von 
Sauerstoffgas.  Ir.  Nr.  891. 

Die  elektrischen  Phänomene  und  ihre  Be- 
ziehung zu  den  kosmischen  Phänomenen. 
L  E.  Band  XXXV.  Nr.  13 

Die  Elektricität  im  Wohnhause.  Sc.  A.  8. 
Nr.  741. 

Ein  neues  gasförmiges  Element.  Ch.  Z. 
Jahrg.  XIV.  Nr.  29. 

Das  Legen  submariner  Kabel.  Sc.  A.  S. 
Nr.  746.  L  E.  Band  XXXVI.  Nr.  19,  ->1. 

Tramwavbetrieb  mit  comprimierter  Luft. 
Sc.  A.  S.  Nr.  747. 

Die  transatlantischen  Kabellinien.  Sc.  A.  S. 
Nr.  747. 


XXV! 


Ein  Leckatopfer  far  Schiffe.  So.  A.  Bd.  LXIL 

Nr.  3 
Lok  stopfen  in  StahlschÜFeu,  ir.  Kr.  900. 
Versuche     mit    Rettungsboot  -  Modellen- 

Eogg,  Nr  1269,  Sc.A>  Band  LXII,  Nr  23 
Die  Schiffs- Chronometer;  ihre  Geschichte 

und  Entwicklung.  U,  S.  fi.  Nr.  2981) 
Schutz-  und  Antifaulnia-  Anstriche.  U,  S.  6. 

Nr.  3977 
Straften  atifzug    in    Stockholm     EflQO 

Nr+  1253 
Üjifi  Project  einer  Eisenbahnfähre  ober  den 

Ganal  t wischen  England  und  Frankreich 

W.  I,  L  V,  Nr   11. 
Speisewässer;     deren     Einfiuss     auf    die 

KesseL  Ir.  Nr  903 
Circulation  von  Speise  wässern  in  Dampf- 
kesseln, Sc.  A.  S,  Nr    745. 
Windpressungen    Engg,  Nr,  127i* 
Gewicht  von  <Srhiffs-|  Maschinen.  U.  S.  G, 

Nr.  %m. 
Lieutenant    Betraf*    neue»    Mikro-Gra- 

plu.phon    Sa  A,  Band  LXII.  Nr.  17 
Die  Centraistation  der  Ocmpagnie  konti- 
nental Edison  auf    der  Weltaustellunjg 

zu  Pari*.  So.  A,  S.  Nr.  737. 
Die  englische  Mi  titfir- Aue  Stellung,  IL  8.  6. 

Nr  29^2 


Die  primären    elektrischen  Element*  *uf 

der  Pariser  Ausstellung.  L  E,  Bd,  XXIV. 

Nr.  2,  3. 
I  Der  militärische  Theil  der  Pariser  VTelT- 

ausstelluug.  M*  W.  Nr.  14,  15,  16 
|  Die  Artillerie  auf  der  Weltaus  stell  au*  n 

Pari«.  ft  A,  Jänner-.  Februar-  n.  Min* 

Heft. 
Die  spanische  Artillerie  auf  der  Kurt* 

und  Industrie- Ausstellung.  M.  K  Mln- 

Heft. 
i   Bericht   über   die   Ausstellung   tu  Barce- 
lona. M.  I,  Juni-Heft. 
Knighfs    Petroleum -Match  inen    auf  der 

Plymouth- Ausstellung.  Engg    Nr.  ]7&> 
Der  Eisenbahnhof  auf  der  AussteUang^a 

Edinburgh   Engg«  Nr.  1795. 
Die  Chicago- Au ä Stellung.  Engg.  Nr.  1*7? 
Die  Ausstellung  der  franaöd  sehen,  phva* 

kaiischen  ttesellftcbaft.  L.  E.  Bd.  XXJVI. 

Nr.  86. 
Von  der   deutschen  allgemeinen  AusrM- 

lung  für  Unfallverhütung  in  Berlin  18^ 

D.  P.  I  Band  27ä.  Nr.  5,  7f  8, 
Allgemeine  Land-   und  Forstwirtschaft' 

liehe  Ausstellung  in  Wien    W.  6.  I  V. 

Nr.  Ä  29 
Die    Holzimprilgmernug   auf  der  Wi«wf 

Ausstellung.  D.  P.  1.  Band  27s   Nr  a 


RUNDSCHAU 

in  der 

•iodischen  Militär-  und  technischen  Literatur. 
2.  HALBJAHR  1890. 


II! 


XXIX 


Abgekürzte  Bezeichnungen  der  Journale. 


A.  A.  I. 

Abi. 

A.  Hg.  G. 

A.  J. 

A.  M. 

A.  M.  Z. 

A.  N.  G. 

A.  N.  J. 

A.  T. 

A.  terr. 

B.  f.  K. 

B.  M. 
B.  M.  Z. 

C.  M. 

D.  A.  M.  Z. 

D.  H.  Z. 

E.  I. 

F.  M. 

F.  M.'t. 

I.  R. 

I.  J. 
I.  N.  M. 
J.  A.  M. 
J.  S.  M 
J.  U.  S. 
K.  H.  T. 

L.  K. 

M.  A. 

M.  G. 

M.  I. 

M.  S. 
M.  Sp. 

M.  T. 

M.  W. 
N.  M.  B. 


a)  Militärische. 
Archiv   für  die  Artillerie-   und  Ingenieur-Officiere   des  deutschen 

Reichsheeres.  Berlin. 
Armeeblatt.  Wien. 

Admiralty  and  Horse-Guards  Gazette.  London. 
Russisches  Artillerie-Journal.  Petersburg. 
L'Avenir  militaire.  Paris. 
Armee-  und  Marine- Zeitung.  Wien. 
Army  and  Navy  Gazette.  London. 
Army  and  Navy  Journal.  New- York. 
Artillerie-Tidskrift.  Stockholm. 
L'Arme'e  territoriale.  Paris. 
Blätter  für  Kriegsverwaltung.  Bern. 
La  Belgique  militaire.  Brüssel. 

Militärzeitung  für  Reserve-  und  Landwehr-Officiere.  Berlin. 
United  Service  Magazine.  London. 
Allgemeine  Militärzeitung.  Darmstadt. 
Deutsche  Heereszeitung.  Berlin. 
L'Esercito  italiano.  Rom. 
La  France  militaire.  Paris. 
Finsk  railitär  tidskrift.  Helsingfors. 
Internationale   Revue  über  die   gesammten   Armeen    und  Flutten. 

Rathenow. 
Russisches  Ingenieur- Journal.  Petersburg. 
The  Illustrated  Naval  and  Military  Magazine.  London. 
Jahrbücher  für  die  deutsche  Armee  und  Marine.  Berlin. 
Le  Journal  des  sciences  militaires.  Paris. 
Journal  of  the  Royal  United  Service  Institution.  London. 
Krijgsvetenskaps-Akademiens  handlingar  och  tidsskrift.  Stockholm. 
A  Ludovica  Academia  Közlönye.  Budapest. 
Memorial  de  Artilleria.  Madrid. 
De  Militaire   Gids.  Haarlem. 
Memorial  de  Ingenieros  del  Ejercito.  Madrid. 
Mittheilungen  aus  dem  Gebiete  de«  Seewesens.  Pola. 
De  Militaire  Spectator.  Breda. 
Militaert  Tidsskrift.  Kopenhagen. 
Militär-Wochenblatt.  Berlin. 
Neue  militärische  Blätter.  Berlin. 


12 


XXX 


X«rsk  milituert  Tidskrift,  Kristiania, 

Organ  der  militär-wissenschaftlichen  Vereine.  Wien. 

Militär- Zeitung.  Wien. 
I    La  Progres  militaire.  Paris. 
i    Proeeedings  öf  the  Royal  Artillery  Institution,   Woolwick 

Rtfolfc.  Belgrad. 

L;l  K-  v  u--  «lArtiHcrie*  Pari*. 

RiTista  di  Artiglieria  e  Genio.  Rom. 

Reviäta  Annatei.  Bukarest. 

Revista  Artillerie i.  Bukarest. 

Revue  du  Cercle  militaire.  Pari*, 
i    Reviata  cicntifico-militar.  Barcelona 
i    Rus*kij  Invalid.    Petersburg. 
|    Revue  du  Genie  militaire,   Paris. 

Revue  du  Service  de  llntttldance.  Pari». 
|    Rivista  marittima.  Rom. 

Herne  de  fanuee  beige.  Itülticii 

Revue  man  Hm  e  et  eoloniale.  Pari?. 

Revue  militaire  de  l'e trauter,  Paris, 

Rivista  militare  italiana    Bom. 

lv  vii'-  militaire  suisse.  Lausanne 

Revista  das  Seien  da»  railitares.  Lissabon 

Revista  teenka  de  Infanteria  y  Caballena    Madrid. 

Die  Bekhswebr  mit  Beilagen:  Vedette  und  Wehraeittfag,  Wie« 

Allgemeine  sehweixerisehe  Militarzeitnug,  Basel 
;   Schweizerische  Monatsschrift  für  Officiere  aller  Waffen.  Frauemf* 
|   Le  Specialem*  niilit&ire.  Paris. 

Streffleurs  österreichische  militärische  Zeitschrift    Wien 
I   United  Services  Gazette.  London. 
;    Wojennij  Sborriik,   Petersburg, 
I   Sehweiierische  Zeitschrift  für  Artillerie  und  Genie.  FranenfekL 

b)  Technische  Blatter 

Ae.  L'ACronaute.   Paris. 

A.  B.  Z.  Allgemeine  Bauzeit  im  g  von  Förster.  Wien. 

A,  Ph,  Gfo,  ,   Annalen  für  Physik  und  Chemie,  Leipzig 
C    ß  LVntrulbtatt  der  Bauverwaltnng,  Berlin 

C*  B.  E«  Outralblatt  für  Elektrotechnik  München, 

C    r.  I   CoxOpfad    rendus    hebdomadairea    des    seances    de    VArad&uat  & 

Sciences,  Paris 
dl*  &  Ov:iniker-Zeitujig,  Cöthen. 

0.  ß.  B  Deutsches  Baugewerkblatt    Berlin. 

0    v    Ä*  2.         Deutsche  militärämli  che  Zeitschrift    Berlin- 
0    P    J  Hiugler'a  polytechnisches   Journal.   Augsburg. 

Eng.  Um  Engineer.   London. 

Engg  J    Engincering.  London, 


XXXI 


E.  Z. 

6   A. 

G.  C. 

Ir. 

L.  E. 

M.  6.  6. 

M.  t.  6.  M. 

M.  w.  C. 

M.  Z 

N.  t.  T. 

0.  F.  E. 

Ö.  E. 
Ö.  Z.  B.  H. 
Ph.  A. 
Ph.  C. 
Ph.  M. 
Ph.  R. 
R.  R.  T.  6. 

So.  A. 

So.  A.  S. 

S.  A.  W. 

T.  B. 

Trans. 

U.  M.  C. 

W.  ö.  I.  V. 

Z.  B. 

Z.  Ch. 

Z.  E. 

Z.  B.  H.  S. 

Z.  f.  L 

Z.  I. 

Z.  L.  St.  W. 

Z.  ö.  I.  V. 

Z.  M. 
Z.  V.  E. 


I   Elektrotechnische  Zeitschrift.  Berlin. 

!   Glasers  Annalen  für  Gewerbe  und  Bauwesen.  Berlin. 

Le  Gänie  civil.  Paris. 

Iron.  London. 

La  lumiere  electrique.  Paris. 

Mittheilungen  der  k.  k.  Geographischen  Gesellschaft.  Wien. 
;    Mittheilungen  des  technologischen  Gewerbe-Museums.  Wien. 
|   Monatshefte  des  Wissenschaftlichen  Clubs.  Wien. 

Meteorologische  Zeitschrift.  Wien. 

Norsk  tekniks  Tidsskrift.  Kristiania. 

Organ   für   die  Fortschritte  des  Eisenbahnwesens    in  technischer 
Beziehung.  Wiesbaden. 

Österreichische  Eisenbahnzeitung.  Wien. 

Österreichische  Zeitschrift  für  Berg-  und  Hüttenwesen.  Wien. 

Photographisches  Archiv.  Düsseldorf. 

Photographische  Correspondenz.  Wien. 

Photographische  Mittheilungen.  Berlin. 

Photographische  Bundschau.  Wien. 

Bundschau  der  kais.  russischen  technischen  Gesellschaft.  Petersburg. 

Scientific  American.  New- York. 

Scientific  American,  Supplement.  New- York. 

Sitzungsberichte  der  Akademie  der  Wissenschaften.  Wien. 

Technische  Blätter.  Prag. 

Transactions  of  the  American  society  of  Civil-Engineers.  New- York. 

Der  praktische  Maschinen-Constructeur.  Leipzig. 

Wochenschrift    des   österreichischen   Ingenieur-    und   Architekten- 
Vereines.  Wien. 

Zeitschrift  für  Bauwesen.  Berlin. 
I   Zeitschrift  für  analytische  Chemie  von  Fresenius.  Wiesbaden. 
'   Zeitschrift  für  Elektrotechnik.   Wien. 
i   Zeitschrift  für  Berg-,  Hütten-  und  Salinenwesen.  Berlin. 

Zeitschrift  für  Luftschiffahrt.  Berlin. 
|   Zeitschrift  für  Instrumentenkunde.  Berlin. 

Zeitschrift  für  das  gesammte  Local-  und  Straßenbahn- Wesen.  Wies- 
baden. 
:   Zeitschrift   des    österreichischen  Ingenieur-  und  Architekten-Ver- 
1       eines.  Wien. 

Zeitschrift  für  Mathematik  von  Schönmilch.  Leipzig. 

Zeitung  des  Vereines   deutscher  Eisenbahn-Verwaltungen.  fBerlin. 


12* 


xxxn 


i 


JL  Aeronwttk,  Brief tmikea,  »irtAHim«*er,  Y«l*eipMfe. 


Der  Gebrauch   der  Luftballons.  U.  S.  6. 

Nr.  aOil. 
Per   gegenwärtige    Stand    der    Militür- 
ASronautik    Ö, W.  V.  Band  XLL  2.  Heft. 
Xur  Taktik  des  Luftballons  im  Hinblicke 
auf   die    Bin  Wirkung    des    rauchlosen 
Pulvers.  ).  R«  Juli*  und  August- Heft, 
Vom  Fliegen    A,  A,  1.  8    Heft. 
Die  Bekämpfung  von  Militär-Luftschiffen. 

Rw,  Nr,  m 
Die  Verwundbarkeit  der  Luftballons«  0.  H.  2. 

Nr.  85. 
Einige    Ideen    Aber    das    Schießen    und 
Phfjtogmphit<ren  aus  Luftballons  R.  cm 
Hr.  1» 
Beschießung   eines  Ballons   in   Russland. 
.  R,  I.  Nr  149  and  150,  Rw.  Nr  149 
Über  den  LuftächifTer-Cotnpaiu  des  kais. 
russ.  Jnir^iiitur-nb^rst  Kozlolf  zur  Be- 
stimmung der  Fahrtrichtung,  Geschwin- 
digkeit und  Drehungen.  Z.  f  L.  Nr.  X 
Die  LufU<Atflkhrblftttf£  W.ü. I.V.  Nr  52 
Marinas  Luftschiff.  A.  N,  J,  Nr.  1414. 
Hargrav^ß     Flu  gm  aschine    mit    compri- 

mierter  Luft.  Engg.  Nr.  1304. 
Aeronautische    Mittheilungen.     U.   S.  G. 
_  Nr.  3023. 

Ober   die    Prognose   von   Stürmen    durch 
gleichzeitige    Beobachtung    des    Baro- 
meters und  der  oberen  Strömungen  in 
der  Atmosphäre.  C,  r.  Band  CXT  Nr.  2> 
Über  die    Construction  von   Plänen    nach 
Terrain  Ansichten    aus   dem  Luftballon. 
C.  r.  Band  CXI    Nr.  20, 
Elevationen  und  Depressionen  in  der  At- 
mosphäre   Sc,  A.  Vul.    LXIII.  Nr.  20, 
Neues  ßaUungesrhoBe,  Z.  f.  L  Nr.  IX, 
Explosion  eines  Ballons  in  der  Luft.  Ae. 

Octob..-r-Ilrl>. 
Die  elektrische  Beleuchtung  von  Ballons, 
L  E.  XXXVI 1.  Nr,  30,  Sp.  M.  Nr.  238. 
0.  H,  Z.  Nr.  73. 
Flugmaschine  oder   lenkbares   Luftschiff 

2.  f.  L  Nr.  XL 
Die  Luftschiffahrt  in  der  Marine.  2.  f.  L 

Nr,  XL 
Die  Militär- Luft  Schiffahrt  in  Frankreich, 
0.  H,  Z,  Nr.  80;  F.  M.  Nr  1995 ;  So,  A.  S. 
775. 


Französische   Ballon- Ei] )  crimen  te  an  «kr 

Küste.  A*  N,  6.  Nr.   1602. 
Der  Ballon   eaptif    in    der    franitoiicta 

Marine.  Sc,  A,  S,  Nr.  778;  H.&Sf  I. 

M.  W.  Nr.  87;  IL  R  2-  Nr    87;  Sp.  i. 

Nr.  243. 
Reglement   über  die   Obliegenheiten  der 

aerosta  tischen     Instruction  schale    n 

Chakis.  Bulletin  officiel.  Nr.  75;  A  I. 

Nr    1538. 
Neue   Organisation  des  ratwiaehen  Luft- 

schiffercorps.  R.  C*  H.  Nr,  36;  R.I.L 

Augiwt-Heft.  Abi.    Nr.  29;  Z,  &  A.D*- 

reinber*H«ft. 
Die  Luftschiffahrt  bei  den  Manövern  bei 

Narwu-Krasnoje  Selo.  Abi.  Nr.  3S 
Von  St.  Petersburg  zum  Lad oga-^eemitrrl« 

Luftballons    R.  I.  Nr    1&5, 
Die  Fahrt  dea  Luftballons  *Orei-    fr  |, 

Nr.  205.  ■■<■■:■ 

Auffahrt    des    Ballons    „Jourdan*.  F.  i. 

Nr     1898. 
Ein  Nacht-Ballonaufstieg  zu  Paris.  Se.&& 

Nr.  762. 
Eine    nächtliche    Auffahrt    dei    Ballig 

„Figaro*   am    26.  Juni    1890*    SjL  IL 

Nr,  239. 
Bericht  über  die  Fahrt  des  Ballons  BStre- 

pet«    am    5+    Octoher    1889     Z.  f,  L 

Nr.  vm,  IX. 

Versuche  mit  Alnminiumlegirungen  in 
der  Luftschiffe  räch  nie  zu  Chalaiu-Men- 
den.  Ch.  Z.  Jahrg.  XIV,  Nr.  83, 

Sibillots  Bericht  über  die  natürlich 
Richtung  des  freifahrenden  Ballon* 
F.  M.  Nr.  1916. 

Bericht  der  franzosischen  Commtaaien  aber 
alle  das  Genie  wesen  betreffenden  Öbjefte, 
Erzeugnisse,  Apparat  e  und  Eneugtinp»- 
Verfahren  auf  der  Weltausstellung  i* 
Paris  1889.  H.  Luftschiffahrt.  R.  & 
iS  e  ptem  b  er-  Ö  ctob  er-He  f t . 

Fortschritte  im  Brieftauben  wesen.  2.  £  L 
Nr.  X. 

Brieftauben  während  der  Italien  Uetafi 
Manöver.  D.  H,  2*  Nr,  85, 

Verwendung  der  Brieftauben  im  den  tscheu 
Heere.  D,  A.  M.  2.  Nr.  89. 


XXXIII 


Brieftauben-Manöver  in  Catalonien.  M.  I. 

Nr.  XIII. 
Brieftauben   bei   der  Cavallerie   während 

der  Manöver  des   1.  u.  2.  Armeecorps 

in  Frankreich.  F.  M.  Nr.  1909. 
Der   (Schiffs-)  Distanzmesser  von  Fiske. 

A.  N.  6.  Nr.  1587. 
Moderne   Gewehre   und  Distanzmessung. 

A.  N.  6.  Nr.  1593. 
Direct  zeigender  Distanzmesser.  Ir.  Nr.  937. 

ü.  S.  6.  Nr.  3023. 
Neue  Vorschläge  für  die  Construction  von 

Kriegs-Distanzmessern.  O.W.V.  XL. Band, 

3.  Heft. 
Neue  Entfernungsmesser.  A.  A.  I.  7.  Heft. 


Einstellung  von  Hunden  in  den  militäri- 
schen Meldedienst  in  Deutschland. 
D.  A.  M.  Z.  Nr.  90. 

Kriegshunde  in  Frankreich.  P.  M.  Nr.  1028. 

Kriegshunde  in  Tonkin.   P.  M.  Nr.  1021. 

Velocipedistische  Versuche  und  Erfin- 
dungen. Rw.  Nr.  188. 

653  Werst  auf  dem  Ve'locipöd  in  der 
Krim.  R.  I.  Nr.  146. 

Die  Militär- Velocipödie.   F.  M.  Nr.  1967. 

Nautische  V&ocipödie.  F.  M.  1989. 

Erprobtes  Wasservdlocip^de.  So.  A.  Vol. 
LXHI,  Nr.  19. 

Nautisch-terrestrisches  Velocip<*d.  Sc.  A. 
Vol.  LXIH.  Nr.  24. 


B.  Mittheilungen  über  Versuche,  technische  und  taktische  Übungen, 
dann  Manöver  von  Artillerie  nnd  Genie. 


Versuche    mit    rauchlosem    Pulver    der 

Gusstahlfabrik  Krupp.  2.  S.  A.  Deceni- 

ber-Heft. 
Schießversuche  der  Krupp' sehen  Fabrik 

mit  der  28  55cm  Haubitze.  M.  S.  Nr.  XI. 

R.  A.  November-Heft.  D.  A.  M.  Z.  Nr.  76, 

77.  D.  H.  2.  Nr.  76,  87. 
Kruppsche  Schießversuche  Z.  S.  A.    De- 

cember-Heft.  I.  R.  December-Heft.  O.H.Z. 

Nr.  82,   100.  D.  A.  M.  Z.  Nr.  .80,  81. 

R.  A.  September-Heft. 
Interessante    Schießversuche     mit    dem 

Lebel-  und  Grasgewehre  in  Frankreich. 

A.  M.  Nr.  1500.  M.W.  Nr. 72,  Rw.  Nr.  153. 

B.  M.  Nr.  36. 

Schieß  versuche   auf  einen  Luftballon  im 

Lager  von  Ust-Ishora.  M.  W.  Nr.  74. 
Vergleichschießen  zwischen  Schwarzpulver 

und  Ballistit  aus  Gewehren  in  Italien, 

M.  W.  Nr.  93. 
Gruson'sche    Schieß  versuche    mit   rauch 

losem  Pulver  C/89.  D.  H.  Z.   Nr.    69. 

R.  A.  September-,  December-Heft. 
Grnson's  Versuche  mit  rauchlosem  Pul 

Ter   und   Schnellfeuer  -  Kanonen.    Eng, 

Nr.  1805. 
Die  jüngsten  Artillerie -Versuche   in  den 

Grusonwerken   Sc.  A.  S.  Nr.  779. 
Artilleristische  Versuche  zu  Buckau  und 

Tangerhütte.  Eng.  Nr.  1813, 1814, 1815. 
Die  jüngsten  Versuche  mit  der  pneuma- 
tischen   Dynamitkanone.    So.   A.    Vol. 

LXHI,  Nr.  12. 
Offizieller  Bericht  über  die  Versuche  mit 

der  pneumatischen  Dynamitkanone.  Ir. 

Nr.  917. 


Versuche  mit  Schnellfeuer-Kanonen.  Ir. 
Nr.  927. 

Die  Artillerie- Versuche  zu  Okehampton. 
A.  N.  6.  Nr.  1600. 

Versuche  mit  rauchlosem  Pulver  in  Portu- 
gal. D.  A.  M.  Z.  Nr.  97. 

Comparativ  -  Versuche  mit  Krupp'schen 
und  belgischen  Geschützen.  R.  A.  Juli- 
Heft.  Z.  S.  A.  November-Heft. 

Versuche  mit  rauchlosem  Pulver  in  Italien. 
R.  C.  M.  Nr.  32 

Umschau  auf  militärisch-technischem  Ge- 
biete. J.  A.  M.  Nr.  228,  231. 

Militärischer  Bericht  aus  dem  Deutschen 
Reiche.  S.  A.  M.  Z.  Nr.  32,  35,  47. 

Panzerplatten- Versuche  in  Amerika.  Engg. 
Nr.   1295. 

Sc  hieß  versuche  aus  Panzerthürmen  in 
St,  Chamond.  R.  C.  M.  Nr.  34.  A.  M. 
Nr.  1503.  F.  M.  Nr.  1896.  A.  terr.  Nr.  840. 

Schießversuche  mit  einem  Gruson'schen 
Panzerthunn  für  Belgien.  D.  A.  M.  Z. 
Nr.  70.  B.  M.  Z.  Nr.  35. 

Versuche  mit  rauchlosem  Pulver  in  Spa- 
nien. Abi.  Nr.  31. 

Schießversuche  mit  einem  Panzerthunn 
in  Creusot.  M.  A.  December-Heft. 

Schießversuche  in  Bourges.  F.  M.  Nr.  1993. 

Versuch  der  raschesten  kriegsgemäßen 
Besetzung  der  Außenforts  von  Beifort. 
A.  terr.  Nr.  848. 

Eisenbahn -Übungen  bei  Lonsle  -  Saunier. 
P.  M.  Nr.  1043. 

Französische  Eisenbahn-Manöver.  E.  I. 
Nr.  134. 

Einwaggonierungs  -  Versuche  in  Beifort. 
F.  M.  Nr.  1938. 


WMV 


in  Frankreich.  E.  I. 
135. 
-Ti£s-Manttver  tm  itigkeit  bei 

chan.  |.  i 
F^Ntuitirs'Manovtr  um  Elexnbextower  Polj- 
L  J.  Nr.  12 

M,  W. 
Nr    70  and   71. 

U    Herbst-M;ui<  \.  i     in    !.'■ 
M.  W,  Nr.  81 

trappen    und    Y 
in  Rasslanä.  M.  W.  Nr    101. 

rer    bei  und 

Non  wsk,  D.  H,  Z.  N 

D.  A.  M.  Z    N?    7      Rw    \t 
Die  rn 
manöver  im  Jahre  1890  B.  M.  Z.  N 

M 
Die  T\\:  D.H  Z. 

Manöver  in  Volhynien    R.  M  E. 

Etenießübnngeii  der  rassischen  Feld- 
Artillerie  bei  Warschau.  R,  l  Ni 
R.  M    L  August-Heft    Rw.  Nr.    I 
Fastun 

fand.  Rw,  Nr.  14(> 


Pmktü  <    der  nauaVhrs 

Artillerie.  E.  I.  Nr    I  I 

U    H   Z 
R.  I.  Nr    190;  R.  C.   M    N 

BflU  ein 

bahntrappen    R,  M    E 

mg«  «  Bataill 

georgieirsk,  I.  J.  Nr.    1$. 

A.  terr 

D.  H.  Z.  Nr    89,  :■•.'.    R.  N.    [ 

F.  M.  Nr    !>:«:<    i:< 

Die  HanCTer   d<  »ittA*bca*a 

So.    • 

Auf 
R,  A.   Dccetul 

Fluß  oben  Rn 

Fuhrwerken    R.  I 
Militärisch*    Manöver    in  £pam  n    M   A 


C,  Eisenbahn-,  Telegraphen-  nml  Slgiiulwetwii,  Tt*l«'|»lioafo. 


rt  schritte   In  LcMomotlv- 

bau  vom  Standpunkte  ibahn* 

i.  W.  ö.  I.  V,   Nr   Bl,  32 

G.  A.  Nr 

Über  die  Festijrkeitt-Verhaltllisae  einiger 

neuerer  Eisen  bahn -Oberbausy  steine.  C.B. 

Dbef     Drahtseilbahnen    und 

ung  in  industrieller  und  militli 
Hinsicht    L  J,  Jänner-Heft 

tlspoi  und  Zahnrad   in  Österreich. 
..  Z.  V.  E.  Nr 

(Kabel-)  Bahnen  fftr  Per 
ml  Öfiterrerkehr,  Z.  L  St  W.  Nr    i. 
Ober  den  W 

bahnen.     Eine     fei  Studie 

Z.  L  St,  W.  N 
Mittruilun^en  über  die  auf  der  Weltaus- 
stellung in  Paris   exponiert 
spannen  Locm  W.  ö\  I.  V.  N 

h   6.   C.   Sieb  Ü  u.  45 

d.  J. 

der  Adhäsion  lud  Ambe*  auch 
kraft  von  Loeoittotiren  tereh  Klek- 
trietttt   Sc.  A.  S.  Nr   760 
Der  militärische  Wert    der  Eisenbahnen. 
A.  Hg.  6.  Nr    »74 


Bau   einer  Sehrnal«purbahii 

Und    Rw 

•a*j  i* 

Frankreich    A,  terr.   Ni     s:*0, 
Der  militäi  ;*4i*ifcrt  4« 

Verl  b     A*    toff. 

p   m.  Nr.  10 

E  I 
Kmalsporhaluus  in  Fras'i 
i    0.  H,  Z 
Festm  m     Frankrttts 

D.  H.  Z 
Transn 

l'-isv  -    RA.    V  <^.' 

Uli 

-  ■  hiunUpurbahneti 
A.   M     Nr  taÜ 

Schiefe    Rampen    zum  Verladen    vos  l»> 
lairerttn^  auf  Eissa- 

M     A  ;  r  ft 

i  ir  das  T r  tUisj 
auf  K  i>-< 
bahnen    M    I 
Die    ge^cnwarti 

ifi«r  m,U'  1  r  Ki  'M> bahne*  es/ 

H     1 
74,  75. 


XXXV 


.Die  persischen  Eisenbahn -Projecte  und 
ihre  strategische  Bedeutung.  J.  A.  M. 
Nr.  229. 

Die  militärische  Bedentang  der  cana- 
dischen  und  sibirischen  Pacificbahn. 
J.  A.  M.  Nr.  231. 

Die  Trans-Sahara- Bahn.  F.  M.  Nr.  1896. 

Die  canadische  Pacificbahn.  U.  S.  M.  De- 
cember-Heft. 

Steno-Telegraphie.  Sc.  A.  S.  Nr.  7G3; 
E.  Z.  Nr.  40. 

Optische  Telegraphie.  Sc.  A.  S.  Nr.  757. 

Mehrfach-Telegraphie.  L.  E.  XXXVII. 
Nr.  30  und  31. 

Optischer  Nachtsignal-Apparat  für  Morse- 
zeichen von  E.  Berg.  U.  M.  C.  XXIV. 
Nr.  9.  D.  H.  Z.  Nr.  98. 

Optische  Kriegssignale.  U.  M.  C.  Nr.  3. 

Die  Signalapparate,  welche  in  neuester 
Zeit  aufgetaucht,  und  in  Frankreich 
zumtheil  eingeführt  sind.  I.  J.  Fe- 
bruar 1890. 

Optisch-akustische  Rohrssignale.  A.  Hg.  G. 
Nr.  286. 

Ein  System  des  Signalisierens  zur  See. 
J.  U.  S.  Nr.  153. 

Signale  für  militärische  Zwecke.  A.  H.  G. 
Nr.  305. 

Signalisieren  mit  dem  Heliographen  in 
Amerika.  M.  W.  Nr.  79. 

Neuer  Militär-Kabelwagen  in  England. 
0.  H.  Z.  Nr.  67.  D.  A.  M.  Z.  Nr.  62. 


Über  Militär-Kabel.  D.  H.  Z.  Nr.  78. 

Organisation  des  Festungs -Telegraphen- 
dienstes in  Russland.  R.  M.  E.  Nr.  753. 
D.  A.  M.  Z.  Nr.  82. 

Die  unterirdischen  Telegraphen  in  Deutsch- 
land. R.  C.  M.  Nr.  46. 

DerCorrespondenz-Dienst  im  Kriege.  R.  M.  I. 
August-Heft. 

Raschheit  der  Verbreitung  des  Mobili- 
sierungsbefehles in  Frankreich.  P.  M. 
Nr.  1023. 

Die  Kathedrale  von  Metz  als  optische 
Hauptsignalstation  für  die  Forts.  P.  M. 
1024. 

Über  Militär-Telephonie  im  Felde.  R.A.G. 
October-Heft, 

Der  Militär-Telephondienst  bei  den  Ma- 
növern des  1.  u.  2.  Corps  in  Frankreich. 
F.  M.  Nr.  1921. 

Telephonieren  auf  submarinen  Kabeln. 
Engg.  Nr.  1292. 

Telephonischer  Kabel- Visitierapparat.  L.  E. 
XXXVIII.  Nr.  45. 

Neue  Versuche  auf  dem  Gebiete  der 
Militär-Telephonie.  L  E.  XXX VIII. 
Nr.  50. 

Das  Problem  der  Telephanie  (Fernsehens). 
L.  E.  XXXVIII.  Nr.  50. 

GwosdeflTs  Telephon  mit  zwei  Platten. 
D.  P.  J.  Band  278.  Nr.  1. 

Skandinavische  Telephons.  Engg.  Nr.  1302. 


D.  Artillerie  und  Feuerwaffen. 


1.    Allgemeines,   Organisation,  Aus- 
bildung, Taktik. 

Betrachtungen  über  die  Fortschritte 
auf  dem  Gebiete  der  Feld- Artillerie. 
Abi.  Nr.  36,  37. 

Tagesfragen  auf  dem  Gebiete  des  Waffen  - 
und  Schießwesens.  0.  W.  V.  Band  XL. 

6.  Heft. 

Über    Geschützbedeckungen.     0.   W.   V. 

Band  XLI.  4.  Heft. 
Die  Bedeutung  der  Feuergeschwindigkeit 

der  Artillerie  für  das  Gefecht.  A.  A.  I. 

7.  Heft.  R.  A.  G.  November-Heft. 
Zur  Frage  der  Handfeuerwaffen  der  Feld- 
Artillerie.  A.  A  I.  8.  Heft 

Über  die  Durchschlagskraft  der  Geschosse 
und  Erklärung  der  dabei  beobachteten 
Erscheinungen.  D.  A.  M.  Z.  Nr.  78,  79. 
S.  A.  M.  Z.  Nr.  39. 


Notizen  über  die  Transformation  der 
Waffenausrüstung  in  den  großen  Armeen 
R.  A.  October-Heft. 

Allgemeine  Betrachtungen  über  den  Marsch 
von  Artillerieparks,  und  über  den  Nach- 
schub von  Munition  bei  den  Armeen. 
R.  A.  November-Heft. 

Der  Munitions-Ersatz  bei  der  Feld- Artil- 
lerie. R.  A.  6.  December-Heft.  R.  M.  I. 
October-Heft. 

Normen  über  den  Munitions-  Nachschub 
bei  der  Feld-Artillerie.    E.  I.   Nr.  142. 

Der  Munitions-Ersatz  in  der  französischen 
Armee  im  Felde.  D.  H.  Z.  Nr.  92.  F.  M. 
Nr.  1943,  1951.  B.  M.  Z.  Nr.  45. 

Die  Zukunft  der  franzosischen  Artillerie. 
P.  M.  Nr.  1022. 

Die  englische  reitende  Artillerie.  A.  N.  6. 
Nr.  1593. 


XXXVI 


Die  Organisation  der  Artfllerie-Felddepota. 
A.  iE  0.  Kr.  1594. 

Wie  groß  soll  die  Geschtttiiahl  einer 
Batterie  sein?  St  Hz.  Juli-Heft. 

Die  deutsche  Feld-Artillerie.  0.  W.  V. 
XL.  Band.  7.  Heft. 

Gliederung  und  Unterkunft  der  preußi- 
schen Feld-Artillerie  mit  l.October  1890. 
D.  H.  Z.  Kr.  67. 

DierussischenFeldmörser-Batterien.  A.A.  I. 
11.  und  18.  Heft. 

Die  rassische  Artillerie  in  Friedensieiten. 
D.  H.  Z.  Kr.  66. 

Organisation  der  zwei  russischen  Mörser- 
Begimenter  und  ihr  Munitionspark. 
R.  A.  Juli-Heft.  Z.  S.  A.  Korember- 
Heft. 

Organisation  der  russischen  Artillerie. 
R.  M.  S.  Kr.  7. 

Fremde  Artillerien  (Bussland).  R.  8.  M. 
October-Heft. 

Vermehrung  der  rassischen  M örser-Begi- 
menter.  Rw.  Kr.  187. 

Neues  von  der  franiösiscben  Artillerie. 
D.  H.  Z.  Kr.  59. 

Zur  Munitionsversorgung  im  französischen 
Heere.  D.  H.  Z.  Kr.  98,  98,  94. 

Zur  Munitions-Ausrüstung  der  franxösi- 
schen  Infanterie  und  Feld -Artillerie. 
D.  A.  M.  Z.  Kr.  94. 

Die  Cadres  der  französischen  Artillerie. 
F.  M.  Kr.  1929. 

Die  Artillerie  in  Frankreich  und  Deutsch- 
land. P.  M.  Nr.  1020. 

Die  Organisation  der  schweizerischen 
Festungs  -  Artillerie.  R.  A.  Juli-Heft; 
N.  M.  B.  Octoher-Heft. 

Die  Ausbildung  der  Unterofficiere  und 
Trompeter  der  Feld  -  Artillerie  als 
Aufklärer  und  Meldereiter.  J.  A.  M. 
Nr.  229. 

Ausbildung  der  Feld-Artillerie  für  das 
Schießen  gegen  rauchfreie  Feuerlinien. 
J.  A.  M.  Nr.  230. 

Exercier-Schießübungen    der    Feld-Artil- 
..  lerie.  0.  H.  Z.  Nr.  99. 

Über  Feuer-Disciplin.  R.  M.  I.  September- 
Heft. 

Ideen  über  die  Ausbildung  von  Beob- 
achtern beim  Schießen.  M.  A.  Juli-Heft. 

Ziele  zur  Ausbildung  der  Feld-Artillerie 
im  Kriege.  M.  A.  November-Heft. 

Praktische  Übungen  der  spanischen  Ar- 
tillerie-Akademie. R.  cm.  Nr.  13. 

Graphische  Ausführung  des  Artillerie- 
spiels. A.  J.  August-Heft. 

Die  heurigen  Schießübungen  der  engli- 
schen Artillerie.  B.  M.  Z.  Nr.  45. 


Übungen  im  Wim  i  lim»  Fiisah  Wi  In 
fransosiachca  Feld-Artfltofe.  F.  t 
Nr.  1970. 

Taktische  Rückblicke  auf  die  Sektete 
des  deutsoh-framOeiselm  Knaps  wä 
besonderer  BerflelcaielitigugjMr  Ta> 
wendung  der  Artillerie.  ■.  w.  VaK 
bis  60;  J.  A.  M.  Nr.  999,  SSL 

Über  den  Einfluas  der  BMcfeloaigbitfai 
Geschütspulver»  auf  die  AeisMec 
Bewaflhung  und  Verwendung  toFw> 
ArtfflerieTTi.  W.  Nr .  68  bia  61 

Ein  Versuchsschießen  als  Beitrag  or 
Losung  der  brennenden  Frage:  dnck 
welche  Formationen  kennen  den  im 


Gewehren  gegenüber  die  VerlnU|e- 

mindert  werden?  ft.  W.  Nr.  70. 

Die  Artillerie  bei  den  Feld-Maafon. 
M.  W.  Kr.  79 

Fransosische  Meinungen  über  die  tak- 
tischen Folgewirkungen  des  nach* 
schwachen  Pulvers.  N.  ■.  9.  Jalh 
August-Heft 

Begebt  des  General  Ferron  für  das  tak- 
tische Verhalten  bei  Verwendung  im 
rauchschwachem  Pulver.  A.  fc.  Kr.  140» 
1490.  i.  W.  Nr.  66,  D.  H.  Z.  Kl  O 
und  68. 
'Der  Einfluas  de«  ranchach wachen Privat 
auf  die  Th&tigkeit,  Verwenduaf  und 
Führung  der  Feld- Artillerie  im  0  siechte, 
deren  Ausbildung  und  Oraantsaika. 
J.  A.  M.  Kr.  996;  A.  terr.  Kr.  897. 

Welchen  Eintiusa  hat  die  Einführung  der 
neuen  Kleincaliber  -  Gewehre  auf  die 
Taktik?  J.  A.  M.  Kr.  930. 

Gedanken  über  das  rauchlose  Pulvrr 
D.  A.  M.  Z.  Kr.  93;  F.  M.  Kr.  1950. 

Wie  sollen  wir  im  nächsten  Feldwge 
angreifen?  D.  A.  M.  Z.  Nr.  100. 

Die  Kachschub-Taktik.  J.  S.  M.  Juli-  bi* 
October-Heft. 

Das  rauchlose  Pulver  und  die  Schieß- 
Instruction.  J.  S   M.  September-Heft. 

Die  Taktik  der  drei  Waffen,  j.  S.1 
September-  bis  December-Heft. 

Briefe  über  das  rauchlose  Pulver  und  die 
Methoden  des  Krieges.  J.  S.  M.  October- 
bis  December-Heft. 

Brennende  Tagesfragen  (die  unsichtbare 
Schlacht;  rauchloses  Pulver;  Taktik) 
J.  S.  M.  Kovember-Heft. 

Über  Gebirgs- Artillerie.  R.  C.  IL  Nr.  27. 
28,  30. 

Schnellfeuerkanonen  und  die  Feld-Artil- 
lerie. R.  A.  6.  Juli-,  August-Heft. 

Die  taktische  Unterweisung  der  reitend« 
Batterien  im  Vereine  mit  der  Car«l- 
lerie.  R.  A.  6.  September-Heft. 


XXXVII 


Das  rauchlose  Pulver  und  die  Consequenzen 
in  der  Führung  der  Truppen.  R.  M.  I. 
October-Heft. 

Taktische  Ergebnisse  des  schweizerischen 
Schießcurses  für  die  Feld- Artillerie  im 
Jahre  1890.  Z.  S.  A.  Juli-,  August- 
Heft. 

Die  taktische  Bedeutung  der  Schnell- 
feuergeschütze und  der  heutige  Stand 
ihrer  Construction.  Z.  S.  A.  November- 
Heft. 

Zvei  Briefe  über  Taktik.  S.  M.   Nr.  7, 

8  und  9. 
Die   Bedeutung   des   rauchlosen   Pulvers 

für  den  Krieg.  A.  J.  October-,  Novem- 
ber-Heft. 
Taktische  Betrachtungen  über  das  rauch- 
lose Pulver.  B.  M.  Z.  Nr.  34. 
Die  neue  Vorschrift  für  die  Verwendung 

der   französischen    Feld-Artillerie    im 

Gefechte.  F.  M.  Nr.  1952. 
Die    Übungen    mit    markiertem    Gegner 

nach  Einführung  des  rauchlosen  Pulvers. 

F.  M.  Nr.  1941. 
Das  rauchlose  Pulver  und  die  Offensive. 

A.  terr.  Nr.  854. 
Das  rauchlose  Pulver  bei  den  Manövern 

des  1.  und  2.  Armeecorps  in  Frankreich. 

A.  terr.  Nr.  849,  851. 
Die  Übungen  mit  rauchlosem  Pulver  bei 

Champigny.  A.  terr.  Nr.  821. 
Die    französische  Artillerie  bei  den  Ma- 
növern 1890.  P.  M.  Nr.  1028. 
Controlierung     des    Artilleriefeuers    im 

Felde.  U.  S.  6.  Nr.  3014. 
Schießen  bei  Nacht.  I.  N.  M.  December-Heft. 
Anwendung    der    Eiektricität    auf    das 

Richten   von  Geschützen.  6.  C.  XVII. 

Nr.  25. 
Übungs  -  Munitions  -  Ausmaß.     A.    N.    J. 

Nr.  1399. 
Infanteriefeuer-Taktik  der  Zukunft,  A.  N.  G. 

Nr.  1566. 
Über   Festungs  -  Artilleriefeuer.   A.  N.  6. 

Nr.  1584. 
Rauch  oder  kein  Bauch,  A.  N.  J.  Nr.  1390, 

1394. 
Einfluss  des  rauchlosen  Pulvers   auf  die 

Actionen  der  Truppen.    R.  I.   Nr.  126, 

128. 
Der  neue  „Rauch-Angriff".  A.  Hg.  G.  Nr.296. 

2.  Gtesohützsysteme,  Geschützrohre. 

Moderne  französische  Kanonen  von  Creusot. 
R.  S.  M.  August-Heft. 


Moderne  französische  Artillerie  XXVIII. 
XXIX,  XXX.  Mörser  und  Haubitzen  des 
Systems  Canet.  Engg.  Nr.  1281,  1282, 
1283 «). 

Moderne  franz.  Artillerie.  XLIV.  (Guss- 
eisengeschütze).   Engg.  Nr.  1300. 

Moderne  franz.  Artillerie.  XLVII,  XL VIII. 
Engg.  Nr.  1303,  1304. 

Moderne  franz.  Artillerie.  XLVI.  (Visier- 
vorrichtungen). Engg.   Nr.  1302. 

Daten  über  das  französische  Artillerie- 
Material.  R.  cm.  Nr.  16. 

Eine  neue  9cm  Haubitze.  D.  A.  M.  Z. 
Nr.  51. 

Der  Victoria  Torpedo-Schleuderer  (Dy- 
namit-Kanone).  A.  N.  6.  N.    Nr.  1593. 

Verbesserungen  in  den  pneumatischen 
Dynamit-Kanonen.  M.  S.  Nr.  XI. 

Die  pneumatische  Kanone  Dudley.  A.  A.  I. 

11.  und  12.  Heft. 
Geschützsystem  Woodbridge  und  Brown. 

A.  N.  J.  Nr.  1383,  1394. 
Die   Monstre- Geschützmode.    A.    Hg.    G. 

Nr.  278. 
Howe's  Geschützsystem.  A.  Hg.  G.  Nr.  294. 

Eine  Lösung  der  Monstre-Geschützfrage. 
A.  Hg.  G.  Nr.  287. 

Die  Giffard-Kanone.  Ir.  Nr.  915. 

Schwedisches  Artillerie-Material  aus  den 
Werkstätten  von  Finspong.  R.  A.  August- 
Heft 

Daten  über  Proben  zur  Annahme  von 
Stahlgeschützen  in  Spanien.  M.  A. 
November-Heft. 

Daten  über  Küstengeschütze  der  verschie- 
denen Staaten.  R.  S.  M.  Juli-Heft. 

Maxim  über  die  Deteriorierung  der  Ge- 
schützbohrungen.  A.  N.  G.    Nr.   1595. 

Die  Fabrication  von  12zölligen  Röhren. 
Sc.  A.  S.  Nr.  766. 

Spiral-Stahlrohre.  So.  A.  S.  Nr.  775. 

3.  Lafetten,  Fuhrwerke. 

Neue  Elswick  -  Geschütz  -  Lafettierung. 
A.  Hg.  6.  Nr.  284. 

Moderne  franz.   Artillerie.   XXXVI.   (Ge- 
schützrahmen). Engg.  Nr.  1291, 
1292,  1293,  1295. 

Moderne  franz.  Artillerie.  XLII.  (Küsten- 
geschtitzrahmen  mit  hydraulischer 
Bremse).  Engg.  Nr.  1298. 

Die  Bremsvorrichtung  für  russische  Be- 
lagerungs  -  Lafetten.    A.  A.  I.    11.    und 

12.  Heft.  R.  A.  August-Heft. 

*)   Siebe   die  Rundschau:    1.  Halbjahr  1890, 
p.  XI. 


xxx  vm 


Ergebnisse  von  Versuchen  Aber  die  Ver- 
wendbarkeit des  Bremssystems  Lenaine. 
Z.  8.  A.  Juli-Aiigast-Heft. 

Die  Zugart  bei  Mffltärfuhrwerken.  J.  ü.  8. 
Nr.  168. 

4.   Mitrailleueen  und   Sohnallfouer- 
knnonen« 

Ober  Schnellfeuerkanonen.  I  R.  Juli- 
und  August-Heft  D.  H.  Z.  Nr.  87; 
F.  M.  Nr.  1961;  P.  M.  Nr.  1041. 

Schnellfeuerkanonen  System  Nordenfeit. 
M.  A.  Juli-August-Heft 

Die  Schnellfeuerkanonen  und  das  rauch- 
lose Pulrer.  P.  M.  Nr.  1048. 

Die  Hotchkiss-Kanone.  A.  N.  J.  Nr.  1894. 

Moderne  fransös.  Artillerie.  XXXI,  XXXII, 
XXXHI,  XXXIV,  XXXV.  (Das  Canet- 

rem  der  Schnellfeuerkanonen.)  Esjff . 
1285,  1886,  1887,  1888  und  1889. 
Elektrische  Abfeuerung   des  Gatling-Ge- 

schfltses.  8.  A.  Vol.  LXIU,  Nr.  80. 
Gepanzerte  Schnellfeuerkanonen.  So.  A.  8. 
Nr.  776. 

5.  Handfeuerwaffen. 

Moderne  Milit&rgewehre  und  ihr  Gebrauch. 

A.  N.  S.  Nr.  1668. 
Die  fremdländischen  Repetiergewehre.  R.  A. 

September-  und  November-Heft. 
Das   moderne  Gewehr.    M.  A.  December- 

Heft 
Neuerungen  auf  dem  Gebiete  der  Hand- 
feuerwaffen. 0.  W.  V.  XL.  Band,  7.  Heft. 
Neue  Handfeuerwaffen.    D.  H.  Z.  Nr.  68. 
Das    neue    deutsche    Infanterie -Gewehr 

M.  88.  St.  Mz.  November-,   December- 

Heft.  U.  S.  6.  Nr.  3012. 
Die  ballistischen  Verhaltnisse  des  Lebel- 

Gewehrs.  0.  H.  Z.  Nr.  93. 
Die     Repetiergewehrfrage     in    Russland. 

D.  A.  M.  Z.  Nr.  91. 
Zur  Bewaffnungs-Frage  in  Schweden  und 

Norwegen.  R.  C.  M.  Nr.  33. 
Ein  neuer  Officiere-Revolver  Type  Pattev, 

Lee  &  Comp.  R.  C.  M.   Nr.  35;    F.  M. 

Nr.  1986. 
Schießversuche  mit  dem  neuen  Infanterie- 
Gewehr  des  Lieutenant  Marga.  0.  A.  M.Z. 

Nr.  99. 
Der  neue  französische  Carabiner.    F.   M. 

Nr.  1879. 
Der  Carabiner  von  Pralon.  F.  M.  Nr.  1960. 
Das   französische   8mm  Gewehr  M.  1886 

beim   Schießen    auf  große    Distanzen. 

F.  M.  Nr.  1979. 
Das  Giffard-Gewehr.  F.  M.  Nr.  1976, 1861. 

1*66,  1906. 


Die    neu    Kohleasture-Feuerwifc  n 

Giflard.  8c  A.  YoL  LXmv  Nr.  7. 
Das  neue  englische  Milittrgewehr.  A.  fl.  1 

Nr.  18*8;  A.  N.  8.   Nr.  160*,  Uff; 

A.  H*  &  Nr.  875. 
Die   Anfertigung    des  netten  engfaftos 

Magazinsgewehrs.  II«  8.  GL  Nr.  8Q09L 
Dm  englische,  französische  und  deutsche 

Magasinagewchr.  8c.  A.  LXIU,  Nr.  81. 

6.  Munition  für:  «)  GestiMtse, 
s)  Gewahre  eto. 

Die  preußische  Sprenggranate.  A.  8 
Nr.  1496. 

Ergehnisse  von  Schießversnchen  mit  94m 
Shrapuels  mit  langsam  brennend« 
8attringen.  Z.  8.  A.  Juli-,  August-Heft 

Brisanzgranaten  in  Frankreich.  P.  I. 
Nr.  1048. 

Das  elektrische  Schweißen  in  seiner  An- 
wendung bei  der  Gesehossenemging. 
8e.  A.  8.  Nr.  777.  778. 

Pansergeschosse.  Se.  A.  VeL  LUE, 
Nr.  82. 

Neues  Gewehrprojectil.  A.  N.  J.  Nr.  1890. 

Die  Wirkung  der  modernen  Kleincaliber- 
Mantelgeschosse.  8t  Hz.  September- 
Heft. 

7.  Kriegefisnenrerkerei,  8ohie6»  nnd 
Sprengpraparate,  Zünder. 

Neuheiten  in  der  Explosivstoff-Industrie 
und  Sprengtechnik.  D.  P.  J.  Band  27£. 
Nr.  9. 

Unfrierbares  Dynamit.  Ir.  Nr.  917. 

Empfindlichkeit  von  Explosivstoffen  gegen 
den  Stoß.  Sc.  A.  LXII.  Nr.  17. 

Zur  Stickstoffbestiminung.  Ch.  Z.  XIV. 
Nr.  99. 

Modernes  Schießpulver  als  Triebmittel. 
A.  N.  6.  Nr.  1567. 

Rauchloses  Pulver.  A.  Hg.  6.  Nr.  303. 
312;  M.  A.  October-Heft ;  I.  N.  ■. 
December-Heffc. 

Schieß  versuche  mit  Cordite.  M.  S.  Nr.  XI: 
R.  M.  December-Heft. 

Verbrennung  des  rauchlosen  Kornpulvers 
bei  verschiedener  Korngröße  und  ver- 
schiedener Harte  des  Pulverkornes. 
S.  A.  M.  Z.  Nr.  83  und  34.  D.  H.  1 
Nr.  71. 

Das  braune  prismatische  Pulver.  Z.  S.  A. 
Juli-,  August-Heft 

Russischer  Doppelzunder.  M.  1887.  &  A- 
September-Heft. 

Spanischer  Yersuchszflnder  Tvpe  Krapp- 
Rubin.  M.  A.  September-Heft. 


XXXIX 


Percussions-    und    Doppelzünder  -Project 

Jose  Brüll.  M.  A.  October-Heft. 
Zünder  System  Walter.  M.  A.  December- 

Heft. 
Ein     neues    russisches    Brandel.    R.    A. 

October-Heft.  M.  W.  Nr.  100. 
Melinit-Explosionen    in    Bourges.    P.    M. 

Nr.  1038,  1041. 

8.  Ballistik  n.  dgl. 

Über  das  Eichten  nach  Licht-  und  Feuer- 
erscheinungen bei  Nacht  und  einige 
hiezu  dienliche  Vorrichtungen.  0.  W.  V. 
XL.  Band,  5.  Heft, 

Langgeschosse  vor  der  Mündung.  A.  A.  I. 
9.,  10.,  11.  und  12.  Heft, 

Zum  Problem  Tora  indirecten  Schießen. 
A.  A.  I.  11.  und  12.  Heft. 

Einige  Fragen  über  den  indirecten  Schuss. 
R.  A.  Juli-,  August-Heft. 

Über  directes  Einschießen  mit  Shrapnel. 
R.  A.  November-Heft, 

Theoretische  Studie  über  einen  automa- 
tischen Richtapparat  für  niedere  Bat- 
terien   R.  A.  December-Heft. 

Ergänzende  Notiz  zu  den  gegenwärtigen 
ballistischen  Methoden.  R.  A.  De- 
cember-Heft. 

Abgekürzte  Auflösung  des  ballistischen 
Problems  für  Marine-Kanonen.  R.  M.  C. 
September-Heft. 

Über  d.  Auflösung  d.  ballistischenProblems. 
R.  A.  G.  October-Heft. 

Über  das  Shrapnelschießen.  R.  A.  G. 
December-Heft. 

Das  indirecte  Schießen  aus  Mitrailleusen. 
R.  I.  Nr.  190. 


Die  Derivation  der  abgeplatteten  Ge- 
schosse. A.  J.  Juli-Heft. 

Schießübungen  gegen  taktische  Formen. 
Z.  S.  A.  September-Heft. 

Gruppenschießen  der  Feld  -  Artillerie. 
D.  H.  Z.  Nr.  70. 

Die  elementare  Einschießtheorie  bei  Feld- 
geschützen. A.  J.  Juli-,  September-, 
October-Heft. 

Verallgemeinung  der  Schießtafelelemente 
bei  Feldgeschützen.  A.  J.  Juli-Heft. 

Über  den  Einfluss  der  Zufälligkeiten  beim 
Schießen  und  die  Beurtheilung  des 
Schießens  nach  den  Treffresultaten.  A.  J. 

>#  August-Heft. 

Über  die  Einrichtung  und  Erprobung  be- 
weglicher Ziele  in  der  russischen  Offi- 
ciers-Schule  im  Jahre  1889.  A.  J. 
August-Heft. 

Eine  Vorrichtung  zur  Ausführung  nähe- 
rungsweiser Berechnungen  b.  Schießen. 
A.  J.  September-Heft. 

Das  Überschießen  der  Infanterie  durch 
die  eigene  Artillerie.  0.  W.  V.  XLI.  Band. 
5.  Heft. 

9.    Anstalten,     Kasernen,     hervor- 
ragende   Etablissements,     Installa- 
tionen etc. 

Von  den  königlichen  Waffenfabriken  in 
England.  M.  W.  Nr.  96. 

Historische  Daten   über   die  Gießerei  zu 

*    Neapel.  R.  A.  G.  September-Heft. 

Die  Kaserne  Passalacqua  in  Novara. 
R.  A.  G.  October-Heft. 

Der  neue  Schweißofen  im  Artillerie-Ar- 
senal zu  St.  Petersburg  A.  J.  Sep- 
tember-Heft. 


E.  Genie,  Pioniiiere,  Eisenbahn-Truppen  etc. 


1.  Allgemeines,   Organisation,    Aus- 
bildung eto. 

Bericht  der  franzosischen  Coramission 
über  alle  das  Genie- Wesen  betreffenden 
Gegenstände,  Erzeugnisse,  Apparate 
and  Erzeugungsverfahren  auf  der  Welt- 
ausstellung in  Paris  1889.  I.  Arbeiten 
der  Genie-Truppen.  R.  G.  September- 
October-Heft. 

Umänderung  des  Dienstbetriebes  der  italie- 
nischen Eisenbahn truppen.  E.  I.  vom 
15.  August  1890.  M.  W.  Nr.  84;  S.  A. 
M.  Z.  Nr.  41. 


Über  die  Organisation  der  Militär-Eisen- 
bahnbehörden in  den  Großstaaten 
Europas  im  Frieden  und  Kriege.  0.  W.  V. 
XLI.  Band.  1.  Heft. 

Die  Feld-Pionniervorschrift  für  die  deut- 
sche Infanterie.  I.  R.  October-Heft. 

Geplante  Reorganisation  der  französischen 
Genie-Truppe.  A.  M.  Nr.  1502. 

Eisenbahnmanöver  in  Frankreich.  A.  M. 
Nr.  1522,  1523. 

Die  Genie- Cadres  in  Frankreich  A.  M. 
Nr.   1531. 

Organisation  der  Genie-Corps  R.  S.  M. 
April-  und  October-Heft. 


XL 


Die   Geniewaffe   und   das   Brückenwesen 
in  Frankreich.  P.  M.  Nr.  1025. 

2.    Bau-    und    Ingenieurwesen    im 
allgemeinen ;     Baumeohanik ;     Bau- 
materialien etc. 

Versuche  mit  Gewölben  aus  verschiedenen 

Baustoffen.  C.  B.  Nr.  44. 
Vergleich    des  Betriebes   einer  Seilbahn 

u.  eines  Bremsberges.  Z.  B.  Nr.  VU— IX. 
Auflager-Drucklinien    und    deren   Eigen- 
schaften. Z.  B.  Nr.  VII— IX. 
Die  Bestimmung  der  Biegungslinien  von 

Fachwerksträgern.    Z.  B.   Nr.    X— XII. 
Verbesserungen  am  Wellblechdache.  C.  B. 

Nr.  35  A. 
Ferroid,  ein  neuer  Kunststein.   Sc.  A.  S. 

Nr.  774. 
Die  Conservierung  des  Bauholzes.   Engg. 

Nr.  1299. 
Concret-Dachziegel.  C.  B.  Nr.  32. 
Hohlquader  in  Beton.    D.  B.  B.    Nr.  34. 
Ober  die  Verwendung  der  Hohofenschlacke. 
..  M.  t.  G.  M.  (Sect.  F.  M.)  Nr.  72. 
Über  Schlackcn-Cement.  C.  B.  Nr.  49. 
Ein  neuartiges  Holzcement-Dach.  W.tt.1.  V. 

Nr.  38. 
Das  Eisen  im  Hochbau  vom  Standpunkte 

der  Architektur.  A.  B.  Z.  Nr.  8. 
Die  Thätigkeit  der  preußischen  Wasser- 
bau-Verwaltung innerhalb  d.  Jahre  1880 

bis  1890.  C.  B.  Nr.  48,  49. 
Conferenz  zur  Vereinbarung  einheitlicher 

Prüfungsmethoden   für  Bau-   und  Con- 

structions-Materialien.  W.  ö.  I.  V.  Nr.  4*2 

und  43:  C.  B.  Nr.  43  (A). 
Vergleichende        Untersuchungen        von 

Puzzolan-,    Portland-    und    lioinan-Ce- 

menten.  C.  B.  Nr.  52. 
Stauhope's     Barackensvstem.     A.    N.     G. 

Nr.  1571. 
Über  Baracken-Systeme.  A.  N.  G.  Nr.  1584. 
Schema  d.Kasern-Keconstruction.  A.  Hg.  G. 

Nr.  280. 
»Sanierung  der  Kasernen  A.  Hg.  G.  Nr.  287. 
Einiges  über  Militär-Stallungen.  R.  A.  G. 

December-Heft. 
Über    Ventilation    von    Localien.     M.    I. 

Nr.  XV-XXI. 
Der  Canal  von  Corinth.  G.  C.  XVIII.  Nr.  9. 
Ein    neues  Svstem    des  Tunellierens.    Ir. 

Nr.  934. 
Tunellierung    mittels    hydraulisch   beför- 
derten Schildes.  Sc.  Ä.  S.  Nr.  764. 
Unterwasser-Fundierungeu.  Engg.  Nr.  1296, 
..  1299,  1304. 
Über  die  Excavation    des    neuen  Croton- 

Aquäducts.  Eng.  Nr.  1818,  1819,  1820. 


Consolidierung  von  Fundamenten  in  PtriY 
So.  A.  S.  Nr.  773. 

3.  Befestignngswesen. 

Die  Fortification  bei  den  Römern. HCl. 

Nr.  31. 
Project   einer   zeitgemäßen   Befestigug. 

I.  J.  Nr.  7,  8  und  12. 
Erdarbeiten  der    franzosischen  Infanterie 

auf  dem  Schlachtfelde.  M.  W.  Nr.  101. 
Französische  Vorschrift    über   die  FeM- 

Pionnierarbeiten    der    Truppen.   F.  I. 

Nr.  1942. 
Die  Anwendung    der   Feldbefestigung  in 

der  Gegenwart  J.  A.  M.  Nr.  230. 
Die  Anlage  und  Besetzung   von  Verthei- 

digungsstellungen.  0.  A.  M.  2.  Nr.  51. 
Kussische  Feld-Redouten.  R.  cn.  Nr.  13. 
Gedanken    über    Neubefestigungen    and 

Verwendung   der  Streitmittel   in  den- 
selben. 0.  W.  V.  XL.  Band,  4.  Heft 
Die   Hauptumfassung    von    Paris.   F.  JL 

Nr.  1881. 
Die  Citadelle  von  LiUe.  F.  M.  Nr.  1965; 

P.  M.  Nr.  1043. 
Der  Unterbau  des  Middelgrund-Forts  b*i 

Kopenhagen.  M.  T.  IV  und  V. 
Bau  des  französischen  Sperrforts  Vulmis 

und  benachbarter  Werke.  P.  M.  Nr.  1026 
Eine  Panzerlafette  für  eine  15cm  Haubitze 

A.  A.  I.  7.  Heft. 
Ein    neuer  Panzerthurm.    M.  W.    Nr.  95 
Der  gegenwärtige  Stand  der  Panzerthürm- 

Frage.  I.  J.  Nr.  7,  8  und  9. 
Neue  fortificatorische  Ideen  der  russischen 

Kriegs-Ingenieure.   I.  J.  Nr.  9. 
Moderne  französische  Artillerie.  XLI1I. 
(Das  Canet  Svstein  in  Thurniforts)    Eng§. 

Nr.  1299. 
Moderne  französische  Artillerie.  iThnrm- 

einrichtung)  XL,  XLI.  Engg.  Nr.  12%. 

1297. 

4.  Brückenbau. 

Versuche  über  die  Druckfestigkeit  von 
Brückentheilen  aus  Bessemerstahl.  G.  C 
XVII.  Nr.  15. 

Weitgespannte  Strom-  und  Thalbrücken 
der  Neuzeit.  C.  B.  Nr.  35,  35  A.  36. 
3GA. 

Die  erste  Anwendung  des  Systems  Monier 
für  Eisenbahn-Überbrüekun^en  in  Öster- 
reich. Z.  V.  E.  Nr.  72. 

Brückenstege  Netter.  A.  m.  Nr.  l.W: 
M.  W.  Nr.  88. 

Auswahl  der  erlaubten  Spannungen  fär 
Kriegsbrücken.  I.  J.  Nr.  11. 


XLI 


Über  eiserne  Brücken  zur  Wiederherstel- 
lung zerstörter  Brücken.  I.  J.  Nr.  1. 

Transportable  Brücken  für  die  Wieder- 
herstellung von  Eisenbahn -Unter- 
brechungen mit  Normalspur.  G.  C. 
XVII.  Nr.  21;  XVm,  Nr.  1. 

Transportable  Brücken  für  Eisenbahnen. 
R.  S.  M.  August-,  September-  und 
October-Heft. 

Drehbrücke  über  die  Dee  zu  Connahs 
Quay  (England).    G.  C.   XVIII.    Nr.  6. 

Die  Bauausführung  der  zweiten  Weichsel- 
brücke bei  Dirschau.  C.  B.  Nr.  32,  83, 
34,  34A. 

Project  für  den  Neubau  der  Ferdinands- 
brücke in  Wien.  W.  ö.  I.  V.  Nr.  50,  51. 

5.  Sappe-  und  Minenwesen,  I 

Sprengrungen.  j 

Der   russische    Sappeur-Packsattel.    I.  J. 

.  Nr.  11. 

Über  Sappekörbe  und  Schutzblenden.  R.  I. 

Nr.  94,  95,  121. 
Einiges  über  Schanzkörbe.  R.l.  Nr.  127. 


Leinwandschanzkörbe.  I.  J.  Nr.  9. 
Erörterung  einiger  Fragen  aus  d.  Sappeur- 

dienst.  W.  S.  Februar-Heft. 
Einrichtung    der    praktischen    Sommer- 
arbeiten der  Sappeur-Bataillone.  W.  S. 
m  Februar-Heft. 
Übungen     der    Festungs  -  Bataillone    im 

Sappeur-Dienst  in  der  Festung  Nowo- 
..  georgiewsk.  I.  J.  Nr.  12. 
Über  die  elektrische  Grubenlampe„Stellaa . 
..  C.  r.  Nr.  6,  Band  CXI. 
Über   eine    elektrische    Sicherheitslampe 

für    Minenbeleuchtung.    C.    r.    Nr.    7, 

Band  CXI. 
Versuche  mit  Grubensprengstoffen.  Engg. 

Nr.  1289. 
Versuche  mit  verschiedenen  Sprengstoffen 
<a  in  Kohlengruben.  Eng.  Nr.  1811. 
Über  eine   neue   Grubensicherheitslampe. 

C.  r.  Nr.  13,  Band  CXI. 
König's      Patent  -  Kespirations  -  Apparat. 

Ch.  Z.  Nr.  87,  Jahrg.  XIV. 
Gruben-Sicherheitswesen.  Sc.  A.  S.  Nr.  773. 
Submarine  Minen.  Engg.  Nr.  1298,  1300, 

1301. 


F.  Festungskrieg,  Landes-  und  Küstenvertheidigung. 


Die    Festungen    und    die    Belagerungen. 

R.  A.  G.  September-Heft. 
Bemerkungen  zum  Festungskriege.  R.  M.  I. 

August-Heft. 
Die  bestehenden  Fortificationen   und  die 

gegenwärtigen  Mittel   zur  Belagerung. 

R.  M.  I.  December-Heft. 
Die    Schießbaumwolle    als    Kampfmittel 

gegen     die     französischen    Sperrforts. 

N.  M.  B.  September-Heft. 
Der  abgekürzte  Angriff  und  seine  Abwehr. 

A.  J.  Juli-Heft. 
Über  die  Vertheidigung  modemer  Festun- 
gen. J.  U.S.  Nr.  153;  A.  N.  6.  Nr.  1569 ; 

I.  J.  Nr.  10. 
Die  Zukunft  befestigter  Positionen.  A.  N.  J. 

Nr.  1387. 
Erste    Artillerieaufstellung    beim  Angriff 

auf  Festungen.  I.  J.  Nr.  5. 
Über  die  Gelegenheit  zum  Gebrauche  des 

elektrischen  Lichtes  im  Festungskrieg. 

I.  J.  Nr.  10. 
Der  Küstenschutz.  U.  S.  G.  Nr.  3000. 
Küsten  vertheidigung.  So.  A.  Vol.  LXIII, 

Nr.  8;   A.  N.  G.  Nr.  1566,  1JV74 
Einige  Angaben  über  Festungsbauthutig- 

keit   bei  den  Nachbarn  des  Deutschen 

Reiches  von    1887-1889.    A.  A.  I.    8., 

9.  und  10.  Heft. 


Der  heutige  Stand  und  die  Bedeutung 
der  französischen  Befestigungen  des 
Jura  und  der  Alpen.  A.  A.  I.  9.  und 
10.  Heft. 
Die  Befestigungen  an  der  Nordostgrenze 
Frankreichs.  R.  A.  G.  October-  und 
November-Heft. 
Das  verschanzte  Lager  von  Paris.  R.  M.  I. 

September-Heft. 
Die      Vertheidigung    der     französischen 

Küsten.  0.  H.  Z.  Nr.  67. 
Die  Verwundbarkeit  des  Hafens  von  Toulon. 

F.  M.  Nr    1930;  D.  H.  2.  Nr.  73. 
Paris  und  Lyon  als  Seehäfen.  F.  M.Nr.  1937. 
1956,    1931,    19K),    1992.    1997,  2000. 
Die  Vertheidigung  der  französischen  Co- 
n  lonien  im  äußersten  Osten.  F  M.  Nr.  1958. 
|   Über  die   belgischen  Maaßbefestigungen. 
j       0.  H.  Z.  Nr.  73;  D.  A.  M.  Z.  Nr.  69,  70 
i   Schweizerische     Befestigungen     an     der 
|       italienischen  Grenze.    D.  H.  Z.   Nr.  91. 
Entgegnung  auf  die  Äußerungen  der  deut- 
I       sehen  Presse  über  die  Gotthard-Befe- 
|       stigungen.  S.  M.  Nr.  12. 
,   Die   St.  Gotthard-Befestigungen  und  die 
|       Neutralität  der  Schweiz.  N.  M.  B.   Oc- 
tober-Heft. 
,   Die    Fortificationen    des    St.    Gotthard. 
I       R.  C.  M.  Nr.  37,  38,  39. 


XLII 


Die    Befestigungen    Italiens.    J.    A.    M. 

Nr.  227  und  228. 
Neues  über  italienische  Küstenarmierung. 

Eng.  Nr.  1803. 

Die  Befestigungen  von  Kopenhagen.  M.  W. 

Nr.  79. 
Die  Verteidigung  der  Pyrenäen  und  die 

spanische    Festungs-Artillerie.    M.    A. 

August-  September-Heft. 


Reflexionen    über    die  Verteidigung  der 

Pyrenäen  M.  A.  Deceinber-Heft 
Ideen  über  die  Verteidigung  von  Spiniei 

R.  cm.  Nr   15,  18. 
Die    neuen    Grenzbefestigungen   in  fei 

Pyrenäen.  D.  A.  M.  2.  Nr.  86. 
Küstenvertheidigung      der      Vereinigt« 

Staaten.  M.  S.  Nr.  VIII  und  IX. 
Verteidigung     Australiens.     U.    S.  S. 

Nr.  3011,  3012,  3013. 


G.  Marine-Angelegenheiten. 


1.  Gesohütze  und  Panzer,  ein-        | 
achlägige  Versnohe. 

Moderne  französische  Artillerie.  XLV. 
(Canet's  Marine  -  Geschütze).  Engg. 
Nr.  1301. 

Officielle  Übersicht  der  englischen  Schiffs- 
geschütze. A.  Hg.  G.  Nr.  281. 

Die  Versuche  mit  der  Armierung  des 
„Trafalgar".  A.  N.  6.  Nr.  1571. 

Die  Armstrong-Geschütze  des  Schiffes 
„Teutonic*.  Eng.  Nr.  1825. 

Die  Benbow-Geschütze.  A.  Hg.  G.  Nr.  274. 

Weyl  über  Panzerplatten.  A.  N.  G.  Nr.  1595. 

Untersuchung    der     englischen    Schiffs 

<#  Panzerplatten.  Sc.  A.  Vol.  LXIII.  Nr.  13. 

Über  die  amerikanischen  Panzerplatten  - 
Versuche.  Ir.  Nr.  930. 

Erprobung  von  Panzerplatten.  A.  N.  J. 
Nr.   1414.  | 

Erprobung  von  Schneiders  Panzerplatten,    i 
A.  Hg.  G.  Nr.  307.  j 

Der  Sieg  der  Panzerplatten   von  Creusot    j 
in  den  Vereinigten  Staaten   von  Nord- 
amerika. R.  C.  M.  Nr.  43,  nach  A.  N.  G. 

Punzersrhießversuche  zu  Atmapolis  in 
Nordamerika.  R.  M.  December-Hcft.        ! 

Vergleichsversuche  gefeit  Panzerplatten 
in  Amerika.  M.  S.  Nr.  XII. 

SehielJv.-rsuche      auf     Panzerplatten      in    I 
Holland.  St.  Mz.  Oetober-Heft.  , 

Reorganisation  der  Artillerie-  und  Torpedo-   \ 
Direktion  in  Frankreich.  M.  S.  Nr.  X 11. 

2.  Torpedos  und  Seeminen.  ! 

Neues  im  Schiffswesen.  (Torpedo).  D.  P.  J. 

Band  278.  Nr.  12.  j 

Ericson's    submarines  Geschütz.    A.  N.  J.    ' 

Nr.  14(W. 
Angriff-Torpedos.  A.  Hg.  G.  Nr.  281. 
Torpedo- Angriff.  A.  Hg.  G.  Nr.  303.  I 

Der  Sims-Edison-Offensiv-Torpedo.  A.  N.  J. 

Nr.   1390.  | 


Versuche  mit  dem  Sims-Edison-Torped*. 

Sc.  A.  Vol.  LXIII,  Nr.  4;  M.  8.  Nr.  X 

Der  Brennan-Torpedo.    A.  Hg.  G.  Kr.  «97 

Automobile  und  lenkbare  Torpedos.  Der 

Whitehead-  und  Victoria-Torpedo.  8.  t 

XVIII.  Nr.  9. 
Der  Victoria-Torpedo.  Engg.  Nr.  1287. 
Der  Torpedo-Schießplatz  zu  Kiel.  Sc  A. 

Vol.  CXUI.  Nr.  7. 
Automatische  Torpedos.  Engg.   Nr.  1298. 
Der  Whitehead-Torpedo.  Engg.  Nr.  1300 
Der  Howell-Torpedo.  Engg.  Nr.  1303. 
Neue    Erprobung    der   Brennan-Torpedo. 

M.  S.  Nr.  VIII  und  IX ;  D.  H.  2.  Nr  82: 
.  R.  C.  M.  Nr.  29 ;  R.  M.  C.  September-Heft 
Über   Luft-  und  Flusstorpedos.   D.  H.  Z. 

Nr.  98. 
Tauchungstheorie  eines  Torpedos.  Stil. 

Oetobor-,  November-  u.  December-Heft 
Berechnung    der    Tauchungstiefen    eine> 

Torpedos.  St.  Mz.  Deeentber-Heft 
Über  die  Unterwasser  Laneierungen   d^ 

automobilen  Torpedos  in  der  Kielrkb- 

tung  und  über  einige  schwebende  t«-r- 

pedistische    Fragen.     M.    S.    Nr.    VIII 

und  IX. 
Submarine  Torpedo-Boote.  U.  S.  6.  Xr.30fo 
Officielle    Proben    mit    dem    submarine 

Boote  „Peralu.  M.  S.  Nr.   VI II  und  L\: 

R.  M    C.  September-Heft. 
Die    Torpedoboote    bei     den     englisches 

Flottenmanövern    M.  W.  Nr.  75. 
Das  italienische  unterseeische  Buot  .Bai 
o  samello".  R.  M.  C.   October-Heft 
Über  Brander  und  Höllenmaschinen  in  der. 

Seekriegen.  R.  M.  September-December- 

Heft. 
Submarine  Torpedos.  M.  A.  October-Heft 
Der  militärische  Wert  fixer  und   mobiler 
„  Torpedos.  M.  I.  Nr.   XIV  — XVII 
Über    Seemiuen.    0.    W.    V,    XL1.   Band. 

1.  Heft. 
Submarine  Minen.  Engg.  Nr.   12i*8.  1$*' 

1301. 


XLIU 


H.  Fremdländische  HeeresTerhältuisse  und  Organisation. 


utscbe  K»  äehsheer  sonst  und  jetzt. 
1  A.  M.  Nr,  Hl 

riedenssta.id     der     deutschen     Armee. 
R.  M.  E.  Nr    747. 

stand  der  deutschen  Armee.  R,  M,  E. 
Nr.   748. 

H  deutsche  Kriegabudget  pru   ISiH  93 
B    M.  Z.  Nr.  48. 
He  Organisation  der  höheren  Commanden 
der  russischen  Armee  im  Felde.  R.  M,  E. 
Nr.  746. 
>i€  Militär-Akademien  in  Kusslaud,  R.  M.  E. 

747;  Rw,  Nr    151 
ie    Fortschritte   der   nuwi*cheii    Armee 
während  der  Verwaltung  den  Uenerals 
Wannowskj.  B    M.  2.  Nr.  35,  36. 

dienische  Armee    im    Jahre    ]<'jn. 
St.  Hz.  Juli-Heft, 

u   der   britischen  Armee,   I*  N.  M. 
"Vol.  V,  Nr    18. 

ie  en  gib  ehe  Heeresergänzung.  A.  N.  G. 
Nr    L572 

ie    englische    zukünftige  Heeresorgani- 
ation   A,  N,  G.  Nr,  157*. 


Die  Stärke  des  englischen  Heeres,  D.  H.  Z. 

Nr.  82. 
U\>  h>  iische  Armee,  Rw.  Nr  150, 

Frühere   und   gegenwärtige  PftOkni 

Auslastung  d  i  englischen  i  Fuüsiddnteii. 

I.  N    M    Vol.  VI.  Nr 
Die    Streitkräfte    Schwedens.    R.    M.    E. 

Nr.  74S,  750,  751,753»  754,  755,  7W. 
Effektivstärke  der  schweizerischen  Armee. 

R.   M.  E.  Nr.  Mft 
Organisation     der     rumänischen    Armee. 

R.  M.  E.  Nr.  747,  748,  749. 
Die  bulgamoht  Armee.  D.  A.  M.Z.  Nr  93. 

R.  M.  E.    Nr.  753;    l   H.   M.    Vol.    VI 

Nr 
Die  Gliederung  der  türkischen  Armee  im 

Frieden,  M.  W.  Nr.  75. 
Difl  Organisation    der  serbischen  Armee; 

D.  H;Z.  Nr    H7;  A,  m,  Nr    1529 
Dänemarks    Mobilisierung     und    Kriegs- 
bereitschaft  im    Jahre    18^4.    K,  H.  T. 

Nr,  92, 
Die  persische  Armee.    R.  M.  E.    Nr,  746. 


J.  Verpflegs-  und  Verwaltungsdienst,  Intendanz,  Nuiiitätswesen. 


>a&  Vcrpflegswesen  und  der  dircete  Ein- 
kauf. F.  M.  Nr.  1937,  J 
ber  den  W<rt  der  Cocosbtttter  für  die 
Trappen  in  r.Mmgc,  N.  M.  B.  Dezember-Heft, 
über  die  Ausrüstung,  sowie  über 
Verpflegs-  und  Nachschubwesen 
IniFeldfcugr  N:i|ndeona  gegen  Kussland 
im  Jahre  1812.  0.  W,  V.  XLq.XLI  Band. 
:i.  B 

\  Mli»  iers-Feld  -  SpeiseeinrichtUHgen, 
D.  H.  Z.  Nr    100—102. 

)i<>  Ivolannss    D.  H.  Z.  Nr.  62. 

3Uqvit  acc&ircUeur.  0,  H,  Z.  Nr.  64. 

pi     Bisqnit    als    Nahrungsmittel    der 

ee.  F.  M.  Nr.  2000. 
eobaehtungeu      über       Fleischextracte. 
R,  d.  |.  Nr    18. 

hwelzerische  Methode    der  Milch - 
eondensienmg.  Sc.  A.  i.XIIl.  Xr.  2 

Sation  des  Soldaten  in  den  verschiedenen 
! Deren.  D.  H.  Z.  Nr.  o7. 

[an  ö  v  e  rrerp  fl  eg  u  n  g  i  fran  2ös  i  sehen  He  er  e . 
D.H.  Z.  Nr   KS;  Sp.  M,  5.  Serie,  Nr   1. 

Inr  VerproTiantieruQg  der  Cirilberöl- 
kenmg  der  festen  Platse  im  Kriegs- 
feile  in  Frankreich.  D.  H.  Z.  Nr  98; 
A.  M.  Nr.  1528,  P.  M.  Nr.  1047,  1050, 


Die  Verproviantierung   von   Paris.    F,  M. 

Nr.  l%7.  R.  d.  I.  Nr.  18. 
Die  MrdiiHsierungs-Vorriithe    an    Lebens* 

initt.dn  in  Frankreich.  P.M.  Nr  1029, 

um 

Französische  Vocsehrift  für  die  Verpfle- 
gung des  Soldaten  im  Felde.  „Bulletin 
ufßeirh.  Nr.  53. 

Die  Fleisch  Verpflegung  der  Truppen  in 
Frankreich.  P,  W.  Nr.  L046, 

Studie  über  die  Reorganisation  des  \  «- 
waltungspenonalB  der  franzos  Armee, 
F.M.  Nr.  1841.  1900,  1902,1903.1910, 
1912, 

Transportable  Feldküchen  Pignetti  und 
Fiori.  M.  I.  Nr   XXIII— XXI  \. 

Transportable  Militärküche  von  Malen, 
R.  S.  M.  August-Hei'i. 

Der  Selbtitkochappariit  System  Frey  und 
iejfts  Anwendung  für  die  Anneever- 
pflegung  N    M.  B.  Nnvember-Heft. 

Di«  VerpflegQ&g  ier  Truppen  bei  den 
Manövern  tu  Volli\nien.  M.W.  Nr.  101«, 
D.  H,  L  Nr.  102 

Nu-thwendige  Keformen  im  Hinblick  auf 
BelleidfiOg  und  Verpflegung.  Rw. 
Nr.  154. 


XL1V 


DU  Fußbekleidung    des    Soldaten.    F,  flf. 

Nr  1880,  1944,  1949. 
Neiur    franziisiseher  Hilitärschuh.    F,  M. 

Nr.   1996 
Die    Liegerstätten    der    Trappen.    F.    M. 

Nr.  1899,   191*3 
Die  Verpflegung   während   des  Marsches. 

F.  H.  Nr.  1910. 
Gefahren  der  verzinnten  Conaerrenbücliseii. 

F.  M    Nr,  1911 
Militärische  Uniformen.  U,  S.  6,  Nr  21(99. 
Versuche  mit  Kühlkammern  zur  Fleisch- 

aufbewahrung*  D.  A,  H,  Z.  Nr.  66 
ultil     du-     Conservierung     von     Fleiseh 

mittels  k alter  Flüssigkeiten.  C.  r.  Nr.  2, 

Band  CXL 
Eine  Kühl ungs anläge.  Sc.  A,  S,  Nr.  764, 
Anwendung   des  Kühlungs-   (Fri<jr->  Ver- 
fahrens!. Nsbruiii^iiiitt.dwi  .<t-n,  Sc,  A.  S. 

Nr.  765 
Anwendung  di\s  Gefrierverfahren  auf  die 

Verpflegung.  G.  C.  Band  XVIJ.  Nr  11. 
150  Tonnen* EU-Muweliinenunliiir«1  *u  Lon- 
don nach  System  Linde  Sc  .A.  S.  Nr  757, 
Kalthift*KuhlTiiaäebineu  auf  dem  Schiffe 
.  ,  Mann-King1*.  Enflö.  Rr-  1297. 
über  Farbholz-Extract-Fabrication.  Ch,  Z, 

Jahr-,  XIV,  Nr.  M. 
Bbtf  Kunstw.dle  Ch.  Z.Jahfg,  XTV,  Nr. 55 
Ober    die  Einwirkuoi:   schwefliger   Sänre 

auf  Mehle.  Ch.  Z.  Jahrg,  XIV.  Nr.  84. 
Künstlich^    Beide   (Ervengungs verfahren). 

Sc,  A.  S,  Nr.  773. 
Das    Flavin   (Farbstoff)    und    seine    Dar- 
^  Stellung.    Ch.  1.    Jahrg.    XIV,   Nr.  PO, 
Über   Atiilinschwarz,   Ch.  Z.  Jahrg.  XIV. 

Nr.  tV2 
Der  arztliehe  Dienst  im  modernen  Kriege. 

A,  Hg.  fi.  Nr.  88t 
Di»'  TMi-ii-ü'liliobi-'  ErnähfUftg  in  Bäsng  auf 

Gesundheit  und  Lebensdauer.  Sc.  A.  S- 

Nr.  774- 


Sterblichkeit -Verhältnisse    in    den  fir*- 

päiachen  Heeren,    0,  A,  M.  Z, 
Die  Grippe- Epidemie  (Influenza  i  m  fctt- 

schen  Heere  1889  90    M.  W.  Jft 
Das  MU itar- San itüts wegen  auf  demXäl«- 

nationalen    medieiniseben  Congret 

Berlin.  D.  A.  M.  Z.  Nr    64, 
D  e  r  H  i  t  zs  chlai*  hn  Heer  es  di  enät  D. A.  1 2 

Nr.  7t. 
Ein  neuer  Lnzareth  wagen   in  Franfcrud 

B.  «T  Z.  Nr    44. 
Die  Militär  Sani  tat -akademie  inBor^eiai- 

F.  M.  Nr    1877 
Transportable    Spit&lsb&rackeu,    HUT* 

Nr.  12 
Koch-    und   Heu*dnricbturig    för  Seitab* 

System  Tortoise,  A*  Hg.  G. x 
Die    Samtätsverhältnisse     von    B&radia 

J,  U.  S;  NY  153 
Über  Desjnfeetion  von  Wohnräumen. 0k L 

Jahrg.  XIV.  Nr    77. 
Die   Gesundheit»  Verhältnisse    der 

«dienj  Armee,  U,  S.  G.  Xr   3003 
Die   englische  Armee- YaccinatianftanAtili 
„  zu  Ahkrsliot    A>  N.  6.  Kr.    1597 
Über  eine  charnkteris tische  Reactiob  wo 

Cocain,  C.  r.  Nr.  7,  Band  CXI 
Bestimmung  der  Salpetersäure  in  Trink' 

Ch.  Z.  Jahrg    XIV,  Nr.  H 
Übet    AVasse riilt er     für     großen    b  1 

Ch.  Z,  Jahn:-  XIV,  Nr.  7ß  und  7  7 
Erprobte    Hoch-    nn*\    Kfederdruckfiltei 

SC  A.  S.  Nr    773. 
Zur  bacteriologisch  en  Prüfung*  des  Waisen 

Ch.  Z.  Jahrg.  XIV,  Nr,  98.  ~ 
Die  Desmfeetion    von  Trinkwasser  dnitb 

gallertartigen  u  ozonhaltigen  Magnesu- 

brei.  D.  M.  Ä.  Z,  Nr.   lt. 
Dafl  KochVhe  Heilverfahren  im  Garnüffli*' 

Lazareth  I  Berlin    D.  M.  Ä.  Z.  Nr.  Vi 
Die  Photographie  in  der  Augenheilkunde  zu 

dtagnostihi-hi'ii  Zwecken.  Ph,  M.  Nr.  414 


K.  Metallurgie,  Instrumente,  Maschinen,  Erfindungen. 


Thomasstahl.  A.  N.  G.  Nr.  1571. 

Die  Mannesmann-Stahlwerke.  A.  Hg.  G. 
Nr.  287. 

Über  das  Mannesmann'sche  Walz  verfahren. 
G.  A.  Nr.  31 1 ;  D.  P.  J.  Band  277.  Nr.  1 ; 
W.  ö.  I.  V.  Nr.  28;  lr.  Nr.  908. 

Neuerungen  im  Metall-Hüttenwesen.  D.  P.  J. 
Band  277.  Nr.  11. 

Einfluss  des  Siliciums  auf  die  Eigen- 
schaften von  Stahl.  D.  P.  J.  Band  278. 
Nr.  1. 


Über  Stahlgemische  dnreh  Znsatz  von 
Metallen.  C.  B.  Nr.  24  A. 

Der  Gusstahl,  seine  Eigenschaften  und 
Verwendung  in  der  Artillerie.  A.  J. 
Februar-,  April-Heft. 

Einfluss  der  Temperatur  auf  die  mecha- 
nischen Eigenschaften  der  Metalle. 
G.  C.  XVII.  Nr.  2. 

Physische  und  mechanische  Eigenschaften 
des  sehr  weichen  Stahls  (extra  doui^ 
oder  des  Gusstahls.  G.  C.  XVII.  Nr.  18 
und  23. 


XLV 


"Über  Räckkohlung  des  Eisens  nach  Darby's 
Verfahren.  D.  P.  J.  Band  278.  Nr.  6. 

Besonderes  Bessern  er-  Verfahren.  Ir.  Nr.918. 

Bessemer  über  seinen  Stahlbereitungspro- 
cess.  Sc.  A.  S.  Nr.  773. 

Phosphor  im  Gusseisen.  Ir.  Nr.  917. 

Gewichtsanalytische  Kohlenstoffbestiin- 
mung  in  Eisen  und  Stahl.  Ch.  2.  XIV. 
Nr.  102. 

Studie  über  die  physikalischen  Eigen- 
schaften des  Stahles  bei  sehr  niederen 
Temperaturen.    R.   A.    September-Hett. 

Das  Eisen  und  dessen  Untersuchung  als 
Material  für  artilleristische  Zwecke. 
A.  J.  October-,  November-Heft. 

Instruction  für  die  Übernahme  des  Eisens, 
zusammengestellt  nach  den  Verord- 
nungen der  Artillerie- Verwaltung.  A.  J. 
November-Heft. 

Aluminiumstahl.  Ir.  Nr.  931. 

Eigenschaften  des  Aluminiums.  Ir.  Nr.  914 
und  915. 

Die  Aluminium-Fabrikation.  U.  M.  C. 
XXIV.  Nr.  2,  3,  5,  7,  9,  11,  13.  G.  C. 
XVII.  Nr.  1,  20. 

Aluminium  in  der  Zugpresse.  Engg. 
Nr.  1287. 

Grabau's  Methode  der  Aluminiumgewin- 
nung. Ir.Nr.  927;  Sc.  A.  Vol.  LXHI.  Nr.  20. 

Das  Aluminium  und  dessen  Elektro- 
metallurgie. L.  E.  Band  XXXVII  und 
XXXVIII.  Nr.  30  und  44. 


Das  Platin  in  der  elektrischen  Industrie. 
L  E.  Band  XXXVIII.  Nr.  45. 

Elektrische  Aufbringung  von  Platin  als 
Oberflächen-Überzug.  Sc.  A.  S.  Nr.  777. 

Neues  Tachymeter  von  Charnot.  D.  P.  J. 
Band  278.  Nr.  11. 

Neues  Nivellier-In8trument  mit  wage- 
rechter Tangentialschraube.  D.  P.  J. 
Band  278.  Nr.  11. 

Verbesserungen  an  magnetischen  Orien- 
tierungs-Instrumenten. D.  P.  J.  Band  278. 
Nr.  12. 

Der  Curvigraph  des  Genie  -  Hauptmann 
Bonnefon.  R.  C.  M.  Nr.  29,  30. 

Elektro-Telegoniometer  Marzi.  R.  M.  C. 
Juli-Heft. 

Apparat  zur  Bestimmung  der  Parallelität 
zwischen  Visierlinie  und  Bohraxe.  M.  A. 
November-Heft. 

Das  Elektrophonoskop.  Engg.  Nr.  1280. 

Das  Gramophon.  ScA.  S.  Nr.  766.  So.  A. 
LXHI.  Nr.  3. 

Bauchverzehrender  Apparat.  Ir.  Nr.  924. 

Das  Diagrammometer.  Sc  A.  S.  Nr.  768. 

Der  Altmann-  Küppermann'sche  Petro- 
leum-Motor. Eng.  Nr.  1294. 

Ein  erprobter  Petroleum-Motor.  Sc.  A.  S. 
Nr.  769. 

Ein  einfacher  elektrischer  Motor  für 
Amateurs.  Sc.  A.  S.  Nr.  767. 

Neuere  tragbare  Hebewerke  oder  Flaschen  - 
D.  P.  J.  Band  278.  Nr.  12. 


lt.    Naturwissenschaften    und   ihre  Anwendung,  Elektrizität,  Be- 
leuchtung,  Heizung,  Ventilation,  Kraftübertragung,  Blitzableiter, 

Photographie  u.  dgl. 


Elektricität  für  Kriegszwecke.  Sc.  A.  S. 
Nr.  768. 

Die  galvanische  Batterie  Imschenetzki's 
und  ihre  Anwendung  im  Festungs- 
kriege. R.  J.  Nr.  99. 

Der  Phonograph  und  seine  militärische 
Verwendung.  U.  S.  G.  Nr.  3023. 

Gramophon,  Phonograph  und  ihre  Zukunft. 
6.  A.  Nr.  31ft. 

Der  wissenschaftliche  Gehrauch  des  Phono- 
graphen. Sc.  A.  Vol.  LXHI.  Nr.  7. 

Das  elektrische  Schweißen.  Sc.  A.  S. 
Nr.  768. 

Elektrische  Packet-Expressbefardenmgin 
Amerika.  Sc.  A.  Vol.  LXIII.  Nr.  17. 

Eine  Batterie  mit  circulierender  Flüssig- 

.  keit.  R.  A.  G.  December-Heft. 

Die  elektrischen  Mess-Apparate  auf  der 
.  Ausstellung  von  Paris.  G.  C.  XVIII.  Nr.  6. 


Messungen  an  Accumulatoren.  L  E. 
XXXVII,  Nr.  31. 

Über  Küsten-Beleuchtung.  M.  S.  Nr.  XI. 

Die  Scheinwerfer  mit  Glasparabol-Spiegel. 
D.  H   2.  Nr.  61. 

Elektrische  Scheinwerfer.  R.  M.  Decemher- 
Heft. 

Das  elektrische  Licht  auf  den  französischen 
Kriegsschiffen.  R.  M.  Decemher-Heft. 

Die  letzten  Lichtmaschinen  für  Feld- 
zwecke.  M.  I.  Nr.  XVIII. 

Zur  elektrischen  Beleuchtung  des  Terrains. 
R.  I.  Nr.  184,  185. 

Scheinwerfer  in  Lyon.  P.  M.  Nr.  1029. 

Über  Gasbeleuchtung  und  elektrische  Be- 
leuchtung vom  gesundheitlichen  Stand- 
punkte aus.  D.  P.  J.  Band  277.  Nr.  3. 

Neue  Glühlampenformen.  L  E.  XXXVII. 
Nr.  34. 

13 


XL  VI 


Die  sanitären  Verhältnisse  der  elektrischen 
Beleuchtung,  lr.  Nr.  920. 

Das  (elektrische)  Sjsteni  Ferranti,  L  £. 
XXXVIL  Nr,  35.  36,  37,  39,  39, 

Phof  ^metrische  Untersuchungen  an  Bogen- 
lampen* L,  E.  XXXV IT.   Nr.  Sit. 

Gon  s  tru  et  wusdet  aus  toxi  Gl  Ü  hll  am  p  e  n 
L.  E.  XXX Vll.  Nr.  35. 

Phvgiknlisrhe  Probleme  an  Glühlampen. 
Sc.  A,  S.  Nr,  7t;  1. 

Elektrische  Beleuchtung  und  Feuerver- 
sieJMsranf.  Engg.  Nr.  l^9*i. 

Bogenlampen  JKohleconsum).  L.  E.  XXXVII 

und  XXXVIll   Nr,  40,  41 

Bas  ehe  Auffindung  von  Fehlern  in  Beleuch- 
tung -  Stromleitungen  L.  £.  XXX VII. 
Nr,  40 

Einflnss  der  Spannung  auf  die  Isolation 
von  Kabeln.  LE.  XXXVJII.  Nr.  4L 

Nenes  Siclierheits-Begleinent  für  Erzeu- 
gung und  Transport  von  El  ekt  riet  tut. 
L  E    XXXVni.  Nr    41 

Leuebtthurmltcht.  Engg    Nr.  1296, 

Der  Petroleum -Leuebtap parat  „Excello*. 
Eng,  Nr.  1818  t  !r.  Stt,  £30 

Neues  Petroleum-Beleuchtung^s vsteni , 

r  lr,  Nr    1130 

Über  die  praktische  Verwendbarkeit  der 
Zirkon-Erue-Leuihf  kürzer  in  derLeüeht- 
gas*8aüersto  ff  lamme,  Ch.  Z.  Jahrg,  XIV. 
Nr.  92 

Koac's  Industrial-  (Petroleum-!  Fackel, 
IT    Nr.  931. 

Geschichte  der  elektrischen  Secundlr- 
Batterien,  L.  E,  XXXVIII,  Nr.  47,  48, 
50,  51. 

Das  künstliche  Lieht  der  Zukunft.  Sc.  A,  S. 
Nr.  780. 

Beleuchtung  mittels  gepreßten  Olgases. 
Sc,  A,  S,  Nr.  760 

Neuheiten  in  Heizung?-  und  Feuerungs- 
Anlagen.  D.  P,  J,  Band  276,  Nr+  5. 

Die  Datierheizung  mittelst  Wasserdunst. 
fi.  A,  Nr.  321 

Kauchverzehrendeü     Kesselsystem.     lr, 
Nr,  934. 

Siemens'  Heilmethoden  lr    Nr*  934. 

Elektrische    Kraftübertragung,    Eng. 
Nr.  180B.  6    A.  Nr  323. 


Kraftübertragung    mittelst  comphiüccnr 

Luft.  Sc.  A«  S.  Vol.  XXX.  Nr 
Pariser    Central  Stationen    für   Krafttto» 

tragung.   Sc.  A,  S.   Nr,  766. 
Gepresste  Luft  für  Eraftvertheünng  Em 

Nr.  1292. 
Neues  von  der  Druckluft.  0*  P*  J,  Band  277 

Nr.  13 
Vorgange    und    Erscheinungen    h 

.Vuvtiusse  von   Druckluft.  M.  S.  Kfc  X 
Elektrische    Apparate    xum     EegislAm 

auf  Distanz.  L  E.  XXXVIll,   Nr  4* 
Neue  Blitz- und  andere  elektrische  SehiU» 

maßregeln.  L.  E.  XXXVIII.  Nr  i% 
Chor   Blitzableiter    für  Telegraphen  mi 

Kabel    D,  P,  J,  Band  27B.  Nr.  II 
Die  Photographie  auf  der  Weltausstellug: 

zu  Paris  1889.  0;W.  V.  Band  XL,  4.  Hefr 
Verwendung     der    Photographie    in   de" 

Topographie    und  zum  Recügnoscteim 

M    |,  Nr.  XX^XXIV. 
Photographie  in  natürlichen  Farben.  PI.  £ 

Nr.  865,  Ph,  R.  Nr,  12,  Ph,  M.  Nr.  4*2 
Das  Elektrotaehyskop  oder  der  elck' 

fcnhnellseher/Ph.  C.  Nr,  3&7. 
Photogrammetrische  Studien*  Ph,G*Nr  3ö>s 
Die  Photographie  ohne  Öbjeetiv,   Ph.  R. 

Nr+  a, 
Moes*ard's     Cvlindrograph,     Panoramen* 

Camera  und  ph  oto  gram  metrisch  er  App** 

rat.  Ph.  R.  Nr.  3 
Zur   Photographie   der   brechbarsten 

Strahlen    Ph,  R.  Nr.  3. 
Über  Pferdo  Aufnahmen.  Ph,  R.  Nr.  6 
Fortschritte  der  photographischen  Mew- 

kunst.  Ph,  R,  Nr  7. 
Das  Pbotographieren  auf  Seereisen.  PI.  ft. 

Nr.  12. 
Camera  ixu  Anfertigung  von  10  Aufnahmen 

in  der  Secunde.  Ph.  A.  Nr.  644. 
Phonographie   und  Photographie.    Ph.  A. 

Nr.  654, 
Das  neue  Priniulin -Verfahren*  Pb.  A.  Nr.  657. 
Photographie  im  Luftballon  Ph.  M.  Nr.  i  r 
Die    Photographie   toh    Sternschnuppen 

Ph.  M.  Nr.  427. 
Über  Moment-Photographte.  G.  G.  XV1IJ 
,  Nr.  9. 
Über  Stereotypie,  Sß.  A.  S.  Nr.  7TB. 


M.  Miscellanea,  Ausstellangsberichte  a.  dgl. 


Die    Entwicklung    des    Kriegsmateriales. 

Eng.  Nr.  1815. 
Ein  Seilwurfgeschütz,  lr.  Nr.  927. 
Feld-Observatorien.  I.  J.  Nr.  10,  11. 


Ein     Circular-Biesenkrahn.     Sc.    A.    S* 

Nr.  761. 
Wilson's    Dampfkrahn  -  Excavator.    Elf. 

Nr.  1806. 


XLVII 


Ein    40    Tonnen     Werftenkrahu.     Engg. 

Nr.  1288. 
Das  Schieseophon  (zur  Constatierung  von 

Gussfehlern   in   Geschossen.   Sc.  A.  S. 

Nr.  757. 
Eine  neue  Form  von  elektrischen  Chrono- 
graphen. Sc.  A.  S.  Nr.  757. 
Unterirdischer  Schießstand.  2.  S.  A.  No- 
vember-Heft. 
Englische  Erfinderprämien.  F.  M.  Nr.  1873. 
Die  Militär-Stenographie  in  Deutschland. 

Nr.  1876. 
Die     Maskelyne-Schreibmaschine.     Engg. 

Nr.  1302. 
Die    größten    Teleskope.    Sc.  A.    Nr.  17. 

Baud  LXIII. 
Eisenbahnen     für     den     Transport     von 

Schiffen.  Sc.  A.  S.  Nr.  765.  Engg.  Nr.  1299. 
Vergleiche  der  Vortheile  von  Canälen  und 

Eisenbahnen    für    den  Transport.    Eng. 

Nr.  1814. 
Elektrische  Eisenbahnen   und  Tramways. 

L  E.  XXXVIII.  Nr.  47,  48,  49,  50. 
Die  Entwicklung  des  Fahrbetriebes  durch   ! 

Accumulatoren.  L.  E.  XXXVIII.  Nr.  51. 
Vergleich   zwischen  Dampfhämmern  und   ; 

Schmiedepressen.  Ö.  2.  B.  H.  Nr.  11.       j 
Ober  die  Interferenz  der  Schallwellen  von 

großer  Excursion.  A.  Ph.  Ch.  Nr.  9. 
Optische  Untersuchung  der  Luftstrahlen.   l 

A.  Ph.  Ch.  Nr.  9 
Wie    beschreibt    und    erläutert   man   am   ; 

besten  eine  Maschine  oder  eine  andere 

technische  Einrichtung  (von  Professor 

Reuleaux).  6.  A.  Nr.  323,  324. 
Die  Energie  der  Wogen  und  des  Windes. 

A.  Ph.  Ch.  Nr.  12. 
Zum    Feuerlöschen     geeignetes    Wasser. 

Engg.  Nr.  1304. 
Die  Elektricität  als  Hilfsmittel  im  Feuer- 
löschwesen. Sc.  A.  S.  Nr.  773. 
Straßenbewässerung     mit     Seewasser. 

Sc.  A.  S.  Nr   773. 
Orientierung  nach  der  Uhr.  E.  I.  Nr.  139. 
Orientierung  nach  dem  Monde.  E.I.  Nr.  141. 
Über  das   Bäumefallen    mit  Schießwolle. 

M.  T.  Nr.  3. 
Zur  Abwasser-Reinigung.  Ch.  2.  Jahrg.  XIV. 

Nr.  79. 
Zur  Reinigung  des  Trink-  und  Nutzwassers. 

U.  M.  C.  Nr.  38. 


Selbstthätiger  Wasser  -  Reinigung*  -  Ap- 
parat, Patent  Dervaux.  U.  M.  C.  XXIV. 
Nr.  10. 

Die  neue  Filter- Anlage  in  St.  Petersburg 
und  Vergleich  mit  den  Warschauer 
Wasserwerken.  W.  ö.  I.  Y.  Nr.  47. 

De»-     englische     Steinbruch  -  Betrieb. 
Ö.  2.  B.  H.  Nr.  29. 

Wiederaufnahme  der  Bau-Arbeiten  beim 
Hudsontunnel.  C.  B.  Nr.  30. 

Eiskeller  zu  Bad-Nauheim.  D.  B.  B.  Nr.  18. 

Spontane  Entzündungen  und  Explosionen 
in  Kohlendepots.  U.  S.  G.  Nr.  3000.  Ir. 

..  Nr.  914  und  915.  J.  U.  S.  Nr.  154. 

Über  das  Vulkanisieren  und  die  Zersetzung 
von    Kautschuk.    Ch.    2.   Jahrg.    XIV 

..  Nr.  90. 

Über    die    Gewinnung  der   Guttapercha. 

..  L.  E.  XXXVIII.  Nr.  47,  48,  49,  50,  51. 

Über  eine  neue  Methode  zur  Bestimmung 
des  Stickstoffs.  Ch.  2.  Jahrg.  XIV. 
Nr.  74. 

Bericht  der  franzosischen  Commission  über 
die  das  gesammte  Geniewesen  betref- 
fenden Objecte,  Erzeugnisse,  Apparate 
und  Erzeugungs  -  Verfahren  auf  der 
Weltausstellung  in  Paris  1889.  I.  Ar- 
beiten der  Genietruppen,  II.  Luftschiff- 
fahrt, III.  Elektricität,  IV.  Oonstruc- 
tionen,  V.  Eisenbahnen.  R.  G.  Septem- 
ber-October-Heft.  Fortsetzung  folgt. 

Die  Kartographie,  die  Reproductions- 
Methoden,  sowie  die  maschinellen  Druck- 
vorrichtungen für  Karten  auf  der  Welt- 
ausstellung in  Paris.  0.  W.  V.  Band  XL. 
2.  Heft. 

Ein  Besuch  der  Kölner-Kriegskunst- Aus- 
stellung. D.  A.  M.  2.  Nr.  63-69,  S.  A.  M.2. 
Nr.  48. 

Maschinen  und  Werkzeuge  zum  Militär- 
Gebrauch  auf  der  Ausstellung  zu  Paris. 
R.  A.  October-December-Heft. 

Die  militärische  Ausstellung  in  London. 
R.  C.  M.  Nr.  47-50. 

Die  (englische)  kOnigl.  Militär-Ausstellung. 
U.  S.  6.  Nr.  2999,  3014. 

Die  Phonographen  (auf  der  Pariser  Welt- 
ausstellung 1889).  L  E.  XXXVIII. 
Nr.  36  und  37. 

Die  militär-liter arische  Ausstellung  in 
Straßburg.  D.  A.  M.  2.  Nr.  98. 


12* 


RUNDSCHAU 

in  den 

militärischen  und  technischen  Zeitschriften. 
1.  HALBJAHR  1891 


III 


Abgekürzte  Bezeichnung  der  Zeitschriften. 


A.  A.  1. 

Archiv   für  die  Artillerie-  und  Ingenieur-Officiere   des  deutschen 

Reichsheeres.  Berlin. 

A.  J. 

Artillerijski-Journal.  Petersburg. 

Abi. 

Armeeblatt.  Wien. 

A.  M. 

L'Avenir  militaire.  Paris. 

C.  B. 

Centralblatt  der  Bauverwaltung.  Berlin. 

Cfa.  Z. 

Chemiker-Zeitung.  Cöthen. 

C.  r. 

Comptes   rendus  ...  de  l'Acadlmie  des  Sciences.  Paris. 

D.  A.  M.  Z. 

Allgemeine  Militärzeitung.  Darmstadt. 

D.  B.  B. 

Deutsches  Baugewerkblatt.  Berlin. 

D.  H.  Z. 

Deutsche  Heereszeitung.  Berlin. 

D.  M   Ä.  Z. 

Deutsche  militar ärztliche  Zeitschrift.  Berlin. 

D.  P.  J. 

Dingler's  polytechnisches  Journal.  Augsburg. 

D.  W. 

Das  deutsche  Wollengewerbe.  Grünberg  i/S. 

E.  A. 

Elektrotechnischer  Anzeiger.  Berlin. 

E.  1. 

L'Esercito  italiano.  Rom. 

E.  Z. 

Elektrotechnische  Zeitschrift.  Berlin. 

Eng. 

The  Engineer.  London. 

Engg. 

Engineering.  London. 

G.  A. 

Glaser's  Annalen  für  Gewerbe  und  Bauwesen.  Berlin. 

G.  C. 

Le  Genie  civil.  Paris. 

J.  A.  M. 

Jahrbücher  für  die  deutsche  Armee  und  Marine.  Berlin. 

1.  J. 

Inzenernij  Journal.  Petersburg. 

1.  R. 

Internationale  Revue  über  die  gesammten   Armeen   und  Flotten. 

Rathenow. 

Ir. 

Iron.  London. 

J.  S.  M. 

Le  Journal  des  sciences  militaires.  Paris. 

J.  U.  8. 

Journal  of  the  Royal  United  Service  Institution.  London. 

L.  E. 

La  lumiere  electrique.  Paris. 

M.  A. 

Memorial  de  Artilleria.  Madrid. 

M.  G.  Q. 

Mittheilungen  der  k.  k.  Geographischen  Gesellschaft.  Wien. 

H.   M    B 


Ph    A. 


R. 

IL 
R. 
R 
R. 
R 
R- 
R 
R. 
R. 


A 

A    B. 
A.  6. 
C.  IM. 
um 
6. 
L 
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C. 

M  £. 

M  L 

M  S 

R.  T.  I.  C> 

Rw\ 

S    A    M    Z. 

S    A     Vv 

Sc.  A. 
So   A.  S. 
8.  M 
Sp.  M 
St,  Mi. 

T.  B, 
Trans, 

U.   M    & 
U    S.  G. 


Memorial  de  Ingieueros  del  Ejercito.  Madrid. 
Marine-Rund&chau.  Berlin 

Mittheilnngen  aus  dem  Gebiete  des  Seewesens.  Pola. 
Miiit ft r- W o  chenblat  t  Berlin. 

Jlinheilungen  über  Gegenstände  des  Artillerie-   und  Genie*«« 
Wien 

Neue  militärische  Blätter.  Berlin 

österreichische  EisenbahiiÄeitung.  Wien 

Organ    für    die   Fortschritte  de»  Eisenbahnwesens  etc    Wiesbw 

Qruzenij  Sboraik.  Petersburg. 

Organ  der  militär-wisseugchaftlieneu  Vereine.  Wien, 

Österreichische  Zeitschrift  für  Berg-  und   Hüttenwesen    Wien 

Photographisches  Archiv,  Düsseldorf. 

La  Revue  «T Artillerie.  Paria. 

Revue  de  l'itnüve  beige,  Lüttich. 

Kivi&ta  di  Artigüeria  e  Genio.  Rom* 

Revue  du  Gerde  militaire.  Paris. 

Revista  cientifico-nülitar    Barcelona, 

Revue  du  Genie  militaire    Paris. 

Rußkij  Invalid.  Petersburg 

Rivista  inaritt  hna    Rum 

Revue  maritime  et  colouiale.  Paris 

Revue  nrilitaire  de  rctranger.  Paris. 

Rivista  militare  itaiiana,  Rom. 

Revue  milltaire  suisse.  Lausanne. 

Renata  ticniea  de  Infanteria  y  Caballena    Madrid. 

Die  Reichswehr  (Beilagen:  Vedette  und  Wehneitung).  Wien 

Allgemeine  schweizerische  Militaneituug,  Basel. 

Sitzungsberichte  der  Akademie  der  Wissenschaften.   Wien 

Scientific  American    New- York, 

Scientific  American    Supplement.  New- York 

£«hwejzerische  militärische  Blätter,  Fraueufeld. 

Le  Speetateur  militaire.  Paris. 

Streffleur*»  österreichische  militärische  Zeitschrift.  Wien. 

Technische  Blätter    Prag 

Tnmsactioüs  "f  the  American  Society  of  Civil  -Engineers,  New-To 

Der  praktische  Maschinen-Conatruetear*  Leipzig. 
United  Services   Gazette.  London, 


Y.  J. 

Verordnungsblatt  des  k.  k.  Justizministeriums.  Wien. 

W.  B. 

1. 

Wiener  Bauindustrie-Zeitung.  Wien. 

W.  ö. 

1.  V. 

Wochenschrift  des  österreichischen  Ingenieur-  und  Architekten  - 
Vereines.  Wien. 

W.  S. 

Wojennij  Sbornik.   Petersburg. 

Z.  B. 

Zeitschrift  für  Bauwesen.  Berlin. 

2.  E. 

„            „    Elektrotechnik.   Wien. 

2.  1. 

„           „    Instrumentenkunde.  Berlin. 

2.  S. 

A 

„           „    Artillerie  und  Genie.  Frauen feld. 

2.  6. 

1.  v, 

„  des  österreichischen  Ingenieur-  und  Architekten-Ver- 
eines. Wien. 

2.  V. 

E. 

Zeitung   des  Vereines   deutscher  Eisenbahn- Verwaltungen.    Berlin. 

vi 


Anordnung  des  Stoffes. 


1.  Organisation,  Ausbildung,  Taktik  und  Verweh«  der  Artillerie. 
8.  Geschütze.  Mitrailleusen.  Schnellfeuerkanonen. 
8.  Munition  Ar  Geschütze. 

4.  8chießpraparate.  Zunder.  Kriegsfeuerwerkerei.  : 

5.  Handfeuerwaffen. 

6.  Ballistik. 

7.  Lafetten.  Fuhrwerke. 

8.  Artillerie-Anstalten,  Fabriken,  Einrichtungen,  8chießplatie.  SehieMittn. 


9.  Organisation,  Ausbildung  und  Versuche  der  Geniewaffe,    Pionniere 
Eisenbahntruppen. 

10.  Feld-  und  provisorische  Befestigung. 

11.  Beständige  Befestigung. 

12.  Festungskrieg.  Landes-  und  KflstenTertheidigung. 

13.  Sappen  und  Minen.  Sprengungen.  Sprengmittel. 


14.  Geschulte.  Panier. 

15.  Seeminen.  Torpedos. 


16.  Organisation.  Ausbildung.  Taktik.  Versuche. 

17.  Verwaltung.  Verpflegung.  Bekleidung.  Sanität. 

Technik. 

18.  Ingenieurwesen  im  allgemeinen.  Theorie.  Baumechanik. 

19.  Materialien. 

20.  Brücken-  und  Wasserbau. 

21.  Eisenbahnwesen. 

22.  Hochbau. 

28.  Elektricität  im  allgemeinen.  Kraftübertragung. 
24.  Telegraph.  Telephon.  Blitzableitung. 
26.  Beleuchtung. 

26.  Heizung.  Ventilation.  Druckluft. 

27.  Maschinen.  Instrumente. 

28.  Metallurgie. 

29.  Photographie  und  Photogramm etrie. 

30.  Aeronaatik. 

31.  Brieftauben  und  sonstiges  Nachrichtenwesen. 

32.  Vermischte  Nachrichten.  Ausstellungen. 


vn 


Artilleriewesen. 


1.  Organisation,  Ausbildung,  Taktik  und  Versnobe  der  Artillerie. 

Ein  russisches  Urtheil  über  die  Unterstellung  der  Feld- 
Artillerie  unter  die  General-Commandos   .    .    .    .  A.  A.  I.           Februar. 
Ist  das  rauchstarke  Pulver  entbehrlich  geworden?  ,                       , 
Versuche  zur  Ermittlung  der  Fortpflanzungs-Geschwin- 
digkeit des  Geschützknalles  und  des  Wertes  von 

Schalluhren  als  Entfernungsmesser „                April. 

Ausbildung  der  Vormeister  der  Feld-Artillerie    .    .    .  A.  J.                 1 

Versuchs-Mobilisierung  der  Feld-Artillerie „                   5 

Das  Preisrichten  in  den  Feldbatterien „                   5 

Vorschlag   zur  graphischen  Bezeichnung  der  Säbel- 
zeichen       n                  5 

Artillerie-Schießübungen  in  Irland Abi.                  7 

Schnellfeuerkanonen  im  Feldkriege „                     13 

Zur  Schießausbildung  der  Feld-Artillerie „                     16 

Schießfragen A.  M.               1558 

Feld-Artillerie-Wirkung  und  Infanterie-Taktik     .    .    .  D.  A.  M.  Z.      24 
Befehlsbereich  der  Feld-Artillerie  und  der  Führer  im 

Gefecht „              28 

Wurfgeschütze  für  den  Feldkrieg D.  H.  Z.           5 

Versuche  zu  Kwannonsaki  (Japan)  über  Verticalfeuer 

gegen  Deckpanzer Eng.                 1849 

Versuche  mit  der  englischen  6"  Schnellfeuerkanone  .  Enfg.               1312 
Versuche  mit  dem  66  Tonnen  Canet-Geschütz     ...  „                    1313 
Entwicklung  des  Feld- Artillerie-Materials    ....  „                   1314 
Taktische  Rückblicke  auf  die  Schlachten  des  deutsch- 
französischen   Krieges,    mit    besonderer   Berück- 
sichtigung der  Artillerie J.  A.  M.           Februar,   April, 

Juni. 
Umschau  auf  militärisch-technischem  Gebiete  (Schieß- 
versuche Gruson) „                Man. 

Umschau   auf  militärisch-technischem   Gebiete  (Ver- 
schiedene andere  Versuche)      „                 Juni. 

Gliederung    der    Feld  •  Artillerie    im    Verbände    des 

Armee-Corps I.  R.                    „ 

Amerikanische  Versuche  mit  Nickelstahl-Fanzerplatten  Ir.                    960 
Briefe   über  rauchloses  Pulver  und  die  Methode  des 

Krieges J.  S.  M.            Jänner. 

Rolle  und  Verwendung  der  Artillerie  mit  rauchlosem 

Pulver       n                März. 

Über  neue  Bewaffnung  und  rauchloses  Pulver      ...  .,                 Mai. 

Brennende  Tagesfragen  (Taktik) „                 Jänner— Mai. 

Canet-Geschütz- Versuche I.  U.  S.            XXXV.     158. 

Russische  AnneemanOver  in  Volhynien.  Sept.  1890    .  M.  W.               3 

Artillerie-Schießspiel „                   15  und  51 

Versuche  der  englischen  Artillerie  1888 Mit.  A.  6.         1 

Material  der  deutschen  Feld- Artillerie „               1 

Erprobung  von  Artillerie-Materiale.  Finspong  ...  „               2 

Versuche  mit  Panzerplatten.  Russland „               2 

50 


VIII 


Panzerschießen.  Nordamerika Mit.  A.  6.        3 

Verminderung  des  Rücklaufes  durch  Pulvergase     .    .  „  3 

Feldbeobachtungs-Leiter.  Belgien „  4 

Fortbringen  der  Artillerie-Fuhrwerke  hei  tiefem  Schnee  B  5 

Kanonen-  und  Panzerplatten-Erzeugung.  Bethlehem  .  „  5 

Einfluss  von  fremden  Körpern  im  Bohre  bei  Schießen  „  6 

Übersetzen  einer  Fußbatterie  über  die  Oka     .    ..  N.  M.  B.  Jänner. 

Übungen  in  Bussland „  Februar. 

Das  Gefecht  der  Feld-Artillerie 0.  W.  V.  XLII.     3 

Einfluss  des  Pulvers  auf  die  Taktik  der  drei  Waffen  „                     „4 
Munitions-  Verbrauch,  Verluste  und  Einfluss  der  Distanz- 
messer im  Zukunftskriege „                      „         4 

ßeobachtungsleiter  für  die  belgische  Feld-Artillerie  .  R.  A.  Februar. 
Änderungen  in  der  Taktik  der  Artillerie  infolge  Ein- 
führung des  rauchlosen  Pulvers „  Juni. 

Übungen  der  russischen  Festungs- Artillerie  am  Schieß- 
platze zu  Rembertow „  Jänner. 

Übungen  der  russischen  Festungs- Artillerie  am  Schieß- 
platze zu  Bembertow     .    .           R.  I.  143 

Übungen  der  russischen  Festungs- Artillerie  am  Schieß- 
plätze zu  Bembertow R.  M.  S.  3 

Schnellfeuerkanonen  und  die  Feld-Artillerie R.  A.  B.  I 

Schießspiel  Giron '...'.' „  I 

Betrachtungen  über  die  7cm  Feld-Batterien  in  Italien  R.  A.  G.  Mai. 
Das  rauchlose   Pulver  und  die  Taktik  (nach  französi- 
schen Quellen) R.  M.  |.  April,  Mai. 

Innere  Ballistik  nach  Onofre  Mata R.  om.  12 

Ideen  über  die  Beform  der  taktischen  Reglements  für 

die  Gebirgs-Artillerie „  5 

Unsere  Feldbatterie  (6  oder  8  Geschütze)     .....  Rw.  191 

Feldmörser  und  Feldhaubitzen „  194 

Zur  Keorganisation  unserer  Festungs- Artillerie    ...  *  198 
Zur  Entwicklung  der  Gebirgs-Artillerie,  mit  besonderer 

Berücksichtigung  der  schweizerischen S.  A.  M.  2.     4  bis  7.  9  bis  14 

Bericht  des  schweizerischen  Militär-Departements  über 
die     Divisions-Übungen      vom     28.     August     bis 

3.  September  1890 „  23 

Neue  Panzerplatten-Versuche Sc.  A.  LXIV.     21 

Über    einige   Veränderungen  bei  der  Feld-Artillerie    .  St.  Mz.  Februar.  Mir: 

Schießen  von  Brisanzgeschossen  aus  Feldgeschützen   .  „  Mai. 

Die  Entwicklung  des  Feldartillerie-Materiales  .    .    .  U.  S.  G.  3032 

Versuche  mit  Schnellfeuerkanonen.  England     ....  „  3046 

Über  den  Stellungswechsel  der  Artillerie W.  S.  1 

Die  Bedeutung  der  Feuergeschwindigkeit  der  Artillerie 

für  das  Gefecht      Z.  S.  A.  Jänner. 

Artilleristische  Fragen „  Februar 

Einfluss    von    in    das  Geschützrohr  gelangten   fremden 

Körpern „  April. 

Feld-Artillerie-Wirkung  und  Infanterie-Taktik     ...  „  Mai 
Befehlsbereich  der  Feld- Artillerie    und  der  Führer  im 

Gefecht „ 

Schießversuche  de>  Grusonwerkes.  1890 A.  A.  I.  Jänner.  Febnar. 

n                »       D.  A.  H.  2.     40  bis  51 

D.  H.  2.  10  bis  17 

»               r                «                n       I.R.  Februar,  Mai 

»               -                »*                *       M.  A,  April,  Juni 

H.  I.  2.  Suppl.  XXIV 


IX 


Schießversuche   der   Krupp'sohen    Fabrik    mit    einer 

12cm  Haubitze.  1886  bis  1888 D.  A.  M.  Z.    6.  7 

Schießversuche  der  Kruppschen  Fabrik  etc.     .    .    .    .  R.  A.  Mai. 

Schießversuche  der  Krupp'sohen  Fabrik  etc.     .    .    .    .  Z.  S.  A.  Februar,  März. 

Schießversuche  der  Kruppschen  Fabrik  etc.     ....  D.  A.  M<  Z.  26,  27 

Schießversuche  der  Krupp'schen  Fabrik  etc.     ....  I.  R.  J&nner. 

Schießversuche  der  Krupp  Sehen  Fabrik  etc R.  A,  Mai. 

Versuche  der  Krupp'schen  Fabrik  mit  Schnellfeuer- 
kanonen      D.  A.  M.  Z.  39 

Schießversuche    der  KruppSchen  Fabrik    am  2.    und 

3.  October  1890 D.  H.  Z.  30.  31.  44 

Schießversuche   der   KruppSchen  Fabrik  etc M.  W.  50 

2.  Gesohütze.  Mitraülensen.  Sohnellfeuerkanonen. 

Die  Geschützfrage  in  Belgien A.  A.  I.  April. 

Apparate  zur  Besichtigung  beschädigter  Bohrungen   .  A.  J.  5 
Die  Maxiin-Nordenfelt-Compagnie  auf   der  englischen 

Marine-Ausstellung Eng.  1848 

Moderne  französische  Artillerie: 

(Das  Canet-System  für  das  Torpedoschießen)   .    .  Engg.  1305,  1306 

(Canct-System  für  Artillerie) „  1307 

(Hotehkiss-Maschinen  und  Schnellfeuergeschütze)       „  1308  bis  1321 

(Graydon-Dynamitgeschütz) „  1881 

Ein  neues  Kanonenmetall      E.  I.  2 

Die  Graydon-Dynamitkanone Ir.  939 

Umwandlung  einer  7cm  spanischen  Feldkanone  in  eine 

Schnellfeuerkanone M.  A.  März. 

Project  einer  50m?;»  Schnellfeuerkanone M.  I.  2.  Supplement 

zu  XXIV. 

Erprobung  von  Geschützrohren  aus  Boforsstahl   .       .  Mit.  A.  G.  1891,    4 

Das  6  5cm  Gebirgsgeschütz  von  Sagran M.  A.  Juni 

Elektrische  Apparate  zur  Untersuchung  der  Rohrboh-  t    ' 

rang,  sowie  des  Geschoss-Innern     R.  A.  6.  Maiheft. 

Geschütz-System  Canet R.  en.  6,  7.  9,  11    ' 

Das  Artillerie-Material  aus  den  Werkstätten  von  Gruson  R.  M.  E.  759 

Einführung  einer  12cm  Feldhaubitze  in  Deutschland  S.  A.  M.  Z.  15 

Hotehkiss-Revolver-Kanonen Sc.  A.  8.  792 

Marim-Nordenfelt-Geschütae ü.  M.  C.  XXIV.  36 

Schwere  Geschütze .    .    .  ü.  8.  8.  3042 

Die  Frage  der  Big-Geschütze „  3042 

3.  Munition  für  Gesohütze. 

Feldartillerie-Munition Engg.  1317 

Instruction  zur  Übernahme  von  Stahlgeschossen     .    .  G.  A.  Q.  1 

Schießversuche  mit  Cordite Mit.  A.  Q.  1 

„      Ballistit „  1 

Schwedische  Shrapnelversuche „  3 

Sciseophon.  Ein  Apparat  zur  Untersuchung  der  Eisen- 
kerne von  Geschossen .    ......  „  5 

Das  Schiseophon M.  8.  XIX,  IV. 

Geschichte  der  Proje etile      ü.  S.  6.  3047 

Die  Discoidalgeschosse  des  Capitän  Chapel Z.  S.  A.  Juni. 


4.  Sohiesspr&parate.  Zünder.  Kriegsfenerwerkerei. 
Generalmajor  Otto  und  das  rauchlose  Pulver  in  Preußen    A.  A.  I.  März. 

Das  dänische  rauchfreie  Pulver  .       Abi. 

Ein  belgisches  Urtheil  über  Nobel'sches  Pulver      .    .      „ 

50* 


12 
16 


H  de»««*»     ,f  Aceton  ...••.  .    Ch.  2. 

I  f  hernähme  der  Sehießwoile  in  Korn 

form .    ö,  A.  1. 

B  — Mündung     ,'«••.,."<•  fr* 

Uu.d  r  C/89  (Krapp-Nobel) I.  R 

riscbor  ler  für  Krupp- Kanonen L  E. 

Bischer     *™p  pelz  Ander     für     da*    Bel&gerung»- 

Artillcrifc'Mnteriul HA 

M     Über  Pulver  und  Bewaffnung  der  Infanterie     ♦    -    -    -       -, 

Ober  Forrci  und  Große  d<?r  Pulverkanier  jn  modernen 
Pttlvnreorten     .....,*.., „ 

Kin  riruri-  Bodens Ander  von  Mahn  ström    ......      „ 

■       lleichrptbung  flau  Manometers  Crnsher  und  seine  An- 
bringung am  Gewehre  M    718'J      

VW« u che  mit  rauch  seh  wachem  Pulver  in  Dänemark    .    M.  w\ 

Bau  eh*eh  wachen  Pulver  Saint  Marc 

Italieni  *ch  er  Dan  pelz  (in  der       .    .   .    »    *   .    ?       ;   ,        Mit.  A.  6. 

Brenn  leiten    von    Tempierplatten    bei    verschiedenen 
Mrtshöhen     .    r *...,,, 

Kin  heljrischeii  UrtheÜ  über  Noberschen  Pulver      ..RA,  B. 

Erklärung    von    Pulversorten    und  EiplosivstoflVn    (in 

alphabetischer  Ordnung) .    .    *    ,    .    R,  M. 

Zur  Frage  der  Selbstentzündung Sc,  A,  S. 

Da»  KalJiwoda-Hebler-Puher   ,*...»•.'..,.    S.  A.  M   Z. 

t>us    rauchschwache  Pulver  vom  chemiach-techni sehen 

Standpunkte     *        *        «    -  .« .St  Mg* 

Ergebnisse  von  Versuchen  über  Brenn  zelten  von  Tempier- 

platten  (Satisclieibcn)  in  verschiedenen  Ortähtiheu    Z.  $.  A, 


XV.  5* 

IIL 
940 
April. 
XXXIX,  ft 

Jänner 
Februar 

April 
Mai 

Mai. 

3« 
1891.  4 

1891    6 
1890»  in, 


ö.  Handfeuerwaffen. 

Über  di«  schweizerische  Ordonnans*G*wefcr  «ad  da« 

rauchlote  Pulver    . D.  IL  2.  8 

Schießversuche  mit  dem  Lebel-Gewehre „  18 

Noch  einige  Worte  Aber  die  günstigste  Form  des  Zug- 
profils und  des  Geschosses      ,  46 

Über  die  Magazinsgewehre tw§.  1847 

Das  Magazingewehr    (englische) Elfi.  1310 

Das  deutsche  Repetiergewehr „  1394 

Ein  neues  Gewehrmagasin „  1330 

Zur  Einfuhrung  des  kleinen  Calibers  in  Italien  .    .    .  E.  I.  1,  12.  59 

Moderne  Kriegsgewehre  und  ihre  Munition M.  A.  April,,  Mai.  Jul 

Wolfram-Geschosse M.  W.  3,  11,  20 

Versuche  im  Ausdauerschießen  mit  dem  Gewehre  .   .  Mit  A.  6.  1 

8mm  Repetiercarabiner „  5,6 

Ballistisch-technische  Betrachtungen  Aber   das  klein- 

calibrige  Gewehr N.  M.  B.  Jänner  bis  litt 

Wolframgeschosse 9  Jänner  bis  ApriL 

Woiu  dient  das  Magazin  im  Gewehre? 0.  3*  1 

Die   Osterreichische  Militar-Repetier-Windbflchse  des 

vorigen  Jahrhunderts 0.  W.  V.  XLH  1 

Beschreibung  des  neuen  belgischen  Gewehres     .    .    .  R.  A.  B.  1890.  HX 

Studien  und  Vorschlage  Über  Handfeuerwaffen     .    .    .  R.  A.  6.  JvmL 

Ein  Richtstativ  für  Gewehre R.  IL  C.  Mai 

Das  dänische  Infanterie-Gewehr R.ILE.  753 

Das  schweiierische  Repetiergewehr R.  M.  $.  4»  5 

Das  Lebel-  und  das  Mannlicher-Gcwehr 8e.  A.  3.  TB3 

Das  schweizerische  Repetiergewehr  M.  1889    ....  8.  IL  3 

Das  englische  Magaainsgewehr U.  8.  G. 


XI 


Militärische  Handfeuerwaffen U.  S.  6.  3046 

Das  dänische  Magazinsgewehr  Krag-JOrsen     ....  „  3046 

Über  Kleincaliber-Waffen „  3046 

Die    neue    Bewaffnung   und    deren  Einfluss   auf   die 

Thätigkeit  der  Infanterie W.  8.  1 


6.  Ballistik. 

Über    die    Umdrehungs-Geschwindigkeit    der  Lang« 

geschosse A.  J.  1 

Über  das  Einschießen  mit  Granaten „  3 

Verwendung   von   Feldgeschützen   als    Distanzmesser 

beim  Schießen  aus  Küstenkanonen „  3 

Berechnung  der  Schusstafeln,  Krupp Mit.  A.  G.       1 

Indirectes    Schießen   der   französischen   Artillerie   in 

festen  Plätzen „  3 

Zulässige  Toleranzen  der  Ungleichmäßigkeit  der  An- 
fangsgeschwindigkeiten      0.  S.  1 

Praktische  Winke  zur  russischen  Schieß-Instruction  .        „  1 

Notizen    über    die    Durchführung    eines    geregelten 

Schießens R.  A.  Jänner 

Zur  Regelung  des  Feuers  bei  Geschützen „  „ 

Versuche  über  ballistische  Photographie „  Februar 

Betrachtungen  über  das  Einschießen  im  Felde   ...        „  April 

Ergänzung    zur  Auflösung   des    Problems    über    den 

Bogenschuss  von  Zabondski „  „ 

Einschießen  im  Felde „  „ 

Die  Verschiedenheiten  während  des  Schießens     ...    R.  A.  B.         1890,  III. 

Formeln  zur  Berechnung  der  Ladung  für  den  indirecten 

Schuss  „  1890  IV. 

Das    Luftwiderstandsgesetz    und    die    Probleme    des 

Bogenschusses R.  A.  Q.         Februar. 

Correctur  einer  ballistischen  Formel „  „ 

Über  des  Einschießen  im  Felde     „  April. 

Die  Theorie  der  Treffwahrscheinlichkeit  und  über  die 

Ausbildung  der  Infanterie  im  Schießen     ....    St.  Mz.  Februar,  März. 


7.  Lafetten.  Fuhrwerke. 

Project  eines  Lastwagens  für  den  Belagerungs- 
Artillerie-Park M.  A.  April  Hai. 

Fortbringen  der  Fuhrwerke  bei  tiefem  Schnee    .    .    .    Mit.  A.  6.       1891.  5 

Zerlegbarer  Wagen  für  den  Nachschub  der  Infanterie- 
Munition  auf  das  Schlachtfeld R.  A.  Q.         Juni. 


8.  Artillerie-Anstalten,  Fabriken,   Einrichtungen,  Sohieasplatse. 
Sohiessstatten. 


Die  Pulver-  und  Dynamitfabrik  in  Pressbure  .... 

Über  Einrichtung  beweglicher  Ziele  und  deren  Er- 
probung in  der  Artülerie-Offi  eiere  schule    .... 

Eine  deutsche  Fabrik  zur  Herstellung  rauchlosen  Pulvers 

Zielertraverse  aus  galvanisiertem  Wellblech     .... 

Bemerkung  zur  Einrichtung  beweglicher,  erscheinender 
und  verschwindender  Ziele 

Eine  moderne  Sprengstoff-Fabrik  (Pressburg)  .... 


Abi. 

A.  J. 
D.  H.  Z. 
R.  A. 


Rw. 


31  bis  25 


51 
April. 


Juni. 
217 


c't'M.  3    ^    '■"  .  ^*j;,fc«!  -r.  ■  "  :-r  .-i    -i 

«'■MV.  flwllif84iilM-'  4    •»•.''*■.-■*:•-":    -■£* 

8.  OrgttBlMtloi 

r  2   wi 

Zur  Reorganiiation  der  tedmieeheit  Truppen  ....   ML  7 

J^beinobilmeehing  im  lisenbainfleaa^  Prankreich  ULLI    t 
Übungen  dee  Pionnier-Batafflone  .Kr^.rJL  ^«n£  tei 

Bhafee  bei  Maina  ................  »  4t 

Praktiaehe  Verwebe  ran  Überttttoen  »m  Biwi"l!^'-,^^-: 

Frankreich  ...  T1.  ?  ....  .  ...•.*.-*  4 

Mittel  rar  Btarftellung  Ton  Cftimmwieationen  über  ••* 

▼erechiedene  Vertiefungen  im  ItartA*  und  über  •*  ■      • 

kunetiiche f  Hind>rniate  ,  .......  . ;J. 'V-\   LI     -  1 

Brückenbau  wahrenldjräkßen  M**r«r  M  ***** 

in  der  Nacht  vom  6  auf  den  7.  AufcUt  1*80   .   '  .  I 

Die  Verwendung  ton  MfeeMmmen-  Onbeimhlnten  als    • .     •   • 

eetarimmende  Unterfafep  Ar  mHMäaAie  Bveeke    ■  .  ■■  -  1 

ÜbanetoaiUa  Von  Tenainaeiakungen  und  künKlkben     . 

Vertuche  derb^Genie-Bed»c^;  -    6 

Thierbtato  «d  Fattb^'Ä  e^wiminende  N©A~ 

_     unterlagen  ftr  Brtcken-  und  ÜbeiielatattgffeH*        «'  *  - 
Über  eine  librtetang  4er  Genie-Oompegnlen  mit    ' 

leicbMv]fcftek«tnäM  ......  ,  .  »  fc  ¥.  XLHV4 

Zur  AnflOraaf  unserer  Gende-Trt^pe  '  .•  .         .      .  ••*  -  18*.  «8 

Ans  to  Geeebkntc  der  Genie-Truppe  .......     ji      '  «H 

platte  n  Kiew  im  Jahre  1890  .  .      :  W.  fc  f 

.  --i  !*»:•■*     ■  ,  .  .  

10,  M14-  und  prorlsorisoiie  Befeetigtttig. 

Panierschild ...  iL  IL               158* 

Thitigkeit  der  rassischen   Garde-Sapeure  im  Kriege 

1877/1878 U.                 8,  3  und  4 

Zur  Frage:  Zurückweisung  des  Sturmes  auf  Befesti- 
gung«*   *                    3 

Deutsche  Feldpionnier- Vorschrift Hit  A.  6.        2 

Französische  Instruction  für  Feldpionnier-Arbeiten  der 

Infanterie i m               5 

Beschießen  von  Schneebrustwehren.  Bussland  ....  „               6 

Die  Benutzung  der  Deckungen  im  Angriffsgefecht  .   .  N.  M.  8.          Aprfl. 

Die    Feldbefestigungen   unter   Berücksichtigung    des 

neuen  Gewehres  und  des  neuen  Pulvers    ....  R.  I.                1890,  880 

Flüchtige  Befestigungen  im  nächsten  Kriege  ....  Rw.                  223 

Feldbefestigung  von  Vauban Sp.  M.              Min. 

Die  eigentliche  Feldbefestigung „                  April. 

Panzerschilde „                  Mai. 

Versuche  des   8tünnens  von  Feldbefestigungen   mit 

verschiedenen  Hilfemitteln .  W.  S.              2 

Die  flüchtige  Deckung  für  die  Feld- Artillerie  .   .    .   .  Z.  3.  A.          Janner. 

Feldbefestigung  für  Infanterie  mit  Repetiergewehr    .  ,                April 

11.  Beständig«  Btfieetigrang. 

Taccola  und  die  bastionierte  Front A.A.L  Janner 

Replik R.  A.  8.  Mai. 

Krupp'8  Panzerkanonen  und  Panzerstand  (Kugelkopf- 
system)    .    .    A.  A.  L  Mira. 


xin 


Der  Umschwung  in  den  französischen  Anschauungen 
über  Befestigungen  und  der  heutige  Stand  des 
Befestigungssystems  der  Nord-Ostgrenze  Frank- 
reichs      A.  A.  I.  April. 

Bau  der  Maasforts 6.  C.  XVm.  25,  26 

Die  gegenwärtige  Lage  der  Befestigung I.  A.  M.  Jänner. 

General  Pierron  über  die  französischen  Sperrforts  .    .  „  April. 

Über  das  Einhüllen  der  Befestigungen I.  J.  1891,  4 

Typus  für  einen  Gürtelstützpunkt.  Russland    Mit.  A.  G.  1 

Die  zukünftige  Befestigung  nach  englischen  Autoren  R.  A.  B.  1890,  IV. 
Die  heutige  Befestigung;    allgemeine  Betrachtungen 
und  principielle  Elemente  für  ein  Vertheidigungs« 

system R.  A.  0.  Jänner. 

Der  Gebrauch  der  Straßenlocomotiven  in  festen  Plätzen  „  März. 

Construction  der  Maasforts  in  Belgien „  Mai. 

Panzerkuppeln  in  Lüttich  und  Namur R.  G.  V.  2 

Zum  Artikel :  Vorgeschobene  Forts  und  Panzerthürme  W.   S.  1 

Über  den  Wert  von  Festungen „  1,  2,  3,  6 

12.  Festungskrieg,  Landes-  und  Ktistenvertheidigung. 

Die  Befestigungen  von  Paris  . A.  M.  1561 

Über  die  Verwendung  von  Haubitzen  für  die  Küsten- 

vertheidigung Abi.  5 

Die  Erstürmung  von  Kars  im  Jahre  1877 D.  A.  M.  Z.     26 

Der  Schutz  der  deutschen  Nordostgrenze  gegen  Russ- 
land ...  „  47  und  48 

Die  Stadtumwallun^  von  Paris „  10 

Strategische  Streiflichter  auf  die  Festungsfragen  .    .  D.  H.  Z.  11 

Befestigungssystem  in  Frankreich n  12 

Festungsfragen „  18  bis  22,  48 

Über  den  Wert  geschlossener  Stadtumwallungen    .    .  „  23 

Befestigungsarbeiten  an  der  französischen  Grenze  .    .  „  33  und  34 

Eisenbahnen  für  Küstenvertheidigung Engg  1324 

Instruction  über  den  Bau  von  Angriffsbatterien  .    .    .  G.  A.  G.  III 

Das  Fort  St.  Cristobal  in  Spanien ...H.A.  Februar. 

Über  Küstenbatterien „  Juni. 

Die  Neubefestigung  von  New- York M.  8.  XIX,  IV 

Erstürmung  von  Kars  1877 M.  W.  4 

Strategische  Streiflichter  auf  die  Festungsfragen    .    .  „  6  (1.  u.  2.  Bei- 
heft), 11,  22 

Ein  Schlusswort  zur  Festungsfrage „  33 

Zur  Befestigungsfrage  in  Rumänien „  41 

Die  Stellung  von  Amsterdam „  45 

Die  Befestigungen  von  Bukarest „  52 

Versuche  zur  schnellen  Besetzung  von  Gürtelf orts  .   .  .  Mit.  A.  G.  1 

Befestigungen  der  Schweiz „  4 

Schanzkorbe  und  Metallschilde  im  Belagerungs-  und 

Festnngskriege „  5 

Eine  russische  Stimme  über  den  Zukunfts-Festungskrieg  0.  W.  V.  XLII.  4 

Angriff  und  Verteidigung  von  Plätzen R.  A.  B.  1890,  IV. 

Das  Fort  Luzienstieg  der  Gotthard-Befestigung  .    .    .  R.  C.  M.  1 

Die  neuen  Befestigungen  am  Bug  und  Narew     .    .    .  R.  M.  E.  759 

S.  Moriz  als  Genie-Waffenplatz R.  M.  S.  2 

Studie  über  die  Verteidigung  von  Spanien     .    .    .    .  R.  T.  I.  C.  Jänner  bis  Juni. 

Die  Landesbefestigung  Rumäniens .  .  Rw.  190 

Das  Befestigungssystem  in  Frankreich  .......  ,,  196 

Das  verschanzte  Lager  von  Warschau „  200 

Küstenvertheidigung  und  Seekrieg ,  209 


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«ad  Ttftafrioilf  t*.*^..*«^ 
(Englands) i  .  i  .»'..■'»■.' 


13.  Sappen  und  Minen.  Sprengungen   Sprengmittel 

Sprengung  «hier   Eiuh&Dk   ilurch   französische  Geuie- 

soldaten  , .   .    ,    .  A.  H.  1547 

Prüfung  der  nit  riefen  Ce-Uulosen  mittels  des  Mikroskop*  CK.  Z.  XV,   17 

V»cuutn-Troekeiiappar&te  für  EiplosiTgtoffe „  XV,  52 

Über  Explosion  »welle,  Cluirakteristicon  der  Detonation 

und  deren  Fortschreiten  in  verschiedenen  Mitteln  0.  r.  LX II.  1 
Emfluas    des    Cwdümena    der    Gase    auf   die    Pftft- 

pftanznugsgeich windigkeit  r.  Explosivphäiionieneii      „  •      ] 

Explogivwesen         8  ..........    .        ,  Eng,  1845  f- 

Die  Fortschritte  im  Minieren  .       ,..,.,....  Engg.  13!  6 

Die  Einsprengung mi  ;m  der  Seine  und  das  Melinit  ,  .  6.  C*  XV III.  If 

Bri^nets  tun  Entzünden  der  Minen »  »       X 

Sehanskorbe  und  MetaDsoaflde  im  Belageramg»-  »4 

ZSinanapie&SBSCQflS   ...^^..    ••«•.•*••    Zn     l 

Projekte  die  Ißnen^^^  r  im...  ".,  *!    k 

YorieUif  flr  fmbmariiie  Felseasprengongon  '.   .  .  .         „  4 

Automätisene*  Mundstück  für  Reipirationsapparate   .       ,ß     :    "      « 
Zur  8chlagwetterfrage,.  ^  .  .  .  .",.,,«:.:,  .'-., ,." Kll  |t-  X7ltX,7n.f 
Schlagwetter- Wlc^otf  A 

PoWsch-Ostrau .  i  "  #       M 

Gelatine-Dynamit  und  8ecurit    ............  „  •  •*-       7 

Einige  Bemerkungen  ans  der  Praxis  über  die  Wolf  sehe 
Benzm-8icherheitslampe  in  ihrer  jetzigen  Ein- 
richtung     „  „        10 

Handbohrmaechinenbetrieh „  n        14 

Studie  Ober  Pulver  und  Explosivstoffe  mit   Bücksicht 

auf  militärische  Sprengungen R.  A.  B.  1890,   III  u.  IV 

Minen  und  Fougassen  für  militärische  Zwecke    .    .    .    R.  T.  I.  C.      Jänner  bis  Mai 
Eine  moderne  Sprengstoff-Fabrik  (Pressburg)  ...    Hm.  317 

Entzündungstemperatur  verschiedener  Explosivstoffe      So.  A.  S.        787 

Elektrotechnik  im  Minenkriege S.  M.  1891,  5 

Elektrotechnik  im  Dienste  des  Minenkrieges  .    .    .    .    Z.  co  A.  Mai. 

Marine. 

14.  Geschütze.  Panzer. 

Die  Collaudirung  der  gepanzerten  Batterie  bei  Spezzia  LI.  6  8.  60 

Die  nissischen  Panzerversuche  zu  Ochta Eng.  1838 

Armierung  der  Schiffe  „Dävastation"  und  „Rupert"  .      »  1848 

Panzerschiffbau  und  Schiffbauconstructeure Q.  A.  884 

Säge  zum  Schneiden  von  Panzerplatten Ir.  960 

Panzerplatten IL  R.  2 

Die  Dynamitkanone  von  Graydon M.  8.  XIX,  IT 

Lieferung  schwerer  Geschütze  für  China M.  W.  21 

Neue  Schiffsgeschütze „  86,  41 

Panzerschießversuche  in  den  Vereinigten  Staaten    .    .        „  61 

Lieferung  schwerer  Geschütze  für  China R.  A.  Jänner. 

Panzerschießversuche  in  den  Vereinigten  Staaten  .    .        ,  Februar. 


XV 

Schießübung  aus  Küstenkanonen  mit  Zuhilfenahme  von 
Feldgeschützen  zur  Bestimmung  der  Distanz  bei 

Sebastopol R.  A.  Mai. 

Dynamitkanone  Graydon   .   .   .       „  Juni. 

Dynamitkanone  Graydon R.  C.  M.         8,  9 

Nene    Versuche   mit   pneumatischen   Geschützen   am 

„Vesu?iu8a R.  M.  C.         Juni. 

Geschütz-Erzeugung  für  die  nordamerikanische  Marine  So.  A.  LXTV,  9 

Stahl  in  seiner  Anwendung  für  Panzer U.  S.  G.  3038 

Panzerplatten-Versuche  zu  Ochta „  8047 

15.  Seeminen.  Torpedos. 

Übungen  mit  Fischtorpedos  in  Wilhelmshafen     ...  D.  A.  M.  Z.     15 

Lenkbarer  elektrischer  Torpedo  von  Orecchioni  .    .   .  D.  H.  Z.  28 

Versuche  mit  dem  Sims-Edison-Torpedo „  45 

Brennan-Torpedo Eog.  1842 

Sims-Edison-Torpedo Eagg.  1322 

Whitehead-Torpedo  in  Thätigkeit „  1322 

Torpedo  Edison-Sims L.  E.  XL,  23 

Howell-Torpedo M.  R.  2 

Die  franzosische  Torpedo-Lancierkanone  System  Canet  M.  S.  XIX,  II 

Howell's  automobiler  Torpedo „  „     III 

Der  automobile  Buonacorsi-Torpedo „  „      IV 

Versuche  mit  dem  Sims-Edison-Torpedo R.  A.  Juni. 

Torpedo  und  Torpedoboote R.  A.  B.  1890,  III 

Victoria- Torpedo So.  A.  S.        771 

Sims-Edison-Torpedo U.  S.  Q.  3044 

Zerstörung   des    chilenischen   Panzerschiffes    „Blanco 

Encalada"  durch  Torpedos „  3047 

Allgemeine  Heeresverhältnisse. 

16.  Organisation.  Ausbildung.  Taktik.  Versuche 

Militärisches  aus  der  Türkei Abi.  1 

Wesentlichste    Veränderungen    im    deutschen    Heere 

während  des  Jahres  1890 »  4 

Das  chilenische  Heerwesen „  11 

Veränderungen  im  deutschen  Heere D.  A.  M.  Z.     2 

Das  belgische  Heer „  14  bis  19 

Die  persische  Armee D.  H.  2.  4 

Zusammensetzung  der  italienischen  Armee „  5 

Vermehrung  der  russischen  Mörser-Regimenter    ...  „  5 

Die  Verwendung  von  Elektrotechnikern  im  Kriege    .  „  29 

Zur  Neuordnung  des  schweizerischen  Heeres    ....  „  52 

Das  Heerwesen  Portugals  1890 J.  A.  M.  April. 

Das  russische  Volk  und  Heer I.  R.  Jänner  bis  Febr. 

Neue  Angriffsformation J.  U.  8.  XXXV,  158 

Militärische  Nachrichten  aus  Holland M.  W.  9 

Friedensstand    und    Mobilmachung    der  bulgarischen 

Armee „  46 

Europäische  Instructoren  in  Persien  und  der  gegen- 
wärtige Stand  des  persischen  Heerwesens     .    .    .        »  47 

Errichtung  eines  dritten  Mörser-Regiments  (Bussland)  Mit.  A.  6.       2 
Organisation  der  Festnngs-Telegraphie  (Russland)  .    .  „  2 

Die  Armee  der  Vereinigten  Staaten  Nordamerikas.    .  R.  C.  M.  4 

Studie  über  russische  Infanterie *  6 

Errichtung  von  drei  Batterien  in  Reserve   und  eines 

dritten  Mörser-Regimentes  in  Bussland R.  M.  £.         758 


1*1 

Dia  norwegiaelie  Armaa    .  .  4.w  ^^gUv^.'U  4t%ft-&:^  -:9H; 

Der  bavtife  Btaad  dar  Bn» iuk*wm  4ar  vmämkm'>^"*i  t-*  «*«■  *  ■   p  ■*< 

Dm  müitlrfMke  Amm  wihraad  im  Jaaraa  1880  ..  t.  JL  JL^r   Ami-'.  ** 

gar  Frage  de»  IafaataH*»8abanweagea  . 1..L     .     i  •4aV--.; 

Über  Jagdaoanaasdaar ia  Baatlaad •      *v  «•'.  t  *  • -^1^  ..-      .iti  .44*-* 
JKt  Zaaaraaf  mit  daf  Staato  aal  dar»  Kate»  aaf      .... 

dfa  IflyMihiftan  4ar  daiaDarM  ••■*•*- ■^^^'-yj(t  ■•  t-n  -.-i     .r-'s4rnVa*v*.  * 

Otts  feldiett  der  Koaakaa  v 4,„  ^.i«s  ^Kv,*.   .Aflfr-... 

Du  TOa*ami!afiaa  la  YaittaaW  'M^  m   • 

Dm  Schießen  bat  Nacht  dar  Ja^d- Abttoflang  4m 

raaaiaehen  85.  Inianteria~BaaJa*jrartaa,,£f«  üff*--!*  :*i  •  77 

Über  Felddienet  und  AuabiMun*r  dar  Truppe*    .......  tt 

IMaQrguifartinte>nta£d^  ft  T.  £  ft      Mta  tat  *£ 

Dm  daiiUdia  Haar  1*0H.  -.'...  ...:'./.   M, .•  |M    -^ 

Haar  «ad  Marina  in  Ckfli ;  "  *  -  ff* 

Dia  italieniacban  A^anMAte  .  .-.-.-&*---     **  .-   ■-■ 

Dia  ougliscjh«  Armee  im  Jaave  181».  ;  .■  .   «..«. 

xteaa  AijEi'lBraMUMMioB> •»  .  •  •  •  •  •  •   •  • '     '» 

dar  Staat**  4m 


8chießeu  bei  NachV.  jj  .  .  .  .  .;  ....  .  .-  v  ..  ».;fc  fr 

17.  ▼• 


Dar  Aracta  da*  Zwieh*<b  s  ..........  I  ..  Ä,l>.  ■  -.       IM* 

Dm  Abkoahaaiai  Fa)d»  ...4  .  .  AML  '   f  ' 

ünaer  Feld  i  Saal  fit  ad  ipi»    /  .... 

Obar  einige  Airweadmagea  dar  PaT**aag*a«ta  ia  dar 


nibatai  •                                              .  •  ..  4Skic  .CL(~  ,  XVt  10 

Über  die  Bfldmnf  der  Farblacke  a«f  BaamwoBe    .  .       ,  •     t7 

über  Feuarbeatattang  ,. .  .  ...  .  .  .  .  .  -  /-•.»,*  »     11 

Zur  Klärung  dar  Wasserre^^i^r*^1.  ".*'.   ;V V' "' '"' '  „     81 
Anwendung  von  verflüsaiirter  £ohlensfture  nur  aehaallan 

Filtration  und  Sterilisation  organischer  Flüssig- 

.      leiten ,  »33 

Über  die  Theorie  der  Färbungserscheinungen  .   .   .   .        „  »33 

Bedeutung  des  Saccharins  im  heutigen  Handel  .   .    .        „  »36 

Zur  Abwasserreinigungsfrage ,  »88 

Nachweis  von  Traubenzucker  im  normalen  Harn     ...  »39 

Zur  Lehre  vom  Eiweißbedarf  des  gesunden  Menschen        „  «40 

Herstellung  neuer  unlöslicher  Azofarben  auf  Baumwolle       „  »40 
Verfahren  zum  sofortigen  Ermitteln  von  gezuckerten 

Weinen  in  natürlichen  Weißweinen „  fl     45 

Ein  neues  Verfahren  zur  Untersuchung  der  Mikroben 

im  Wasser ,.  „      49 

Ein  verbessertes  Verfahren  der  Milch-Sterilisierung           „  »49 

Über  Truppenverpflegung  im  Frieden D.  A.  II     48 

Der  Krankentransport  auf  Feldbahnwagen    ...       .    D.  IL  Ä»  2.     «4 
Filter   aus    gepressten    und    gebrannten    Kieselguhr- 

Cylindern .   .    Ea#f.  1328 

Über  den  Nachschub  bei  den  Armeen       LR.  Februar. 

Versuche  mit  einer  Linde'schen  Eismaschine  .   .   .   .    Ir.  962 

Compagnie- Wagen  (voiture  de  campagne) J.  8.  M.  Mai. 

Die  Brotverpflegung  im  Kriege M.  W.  18 

Gefrierenmachen  von  Fleisch  durch  kalte  Flüssigkeiten    Hit  A.  (L  1 

Verpflegung  der  italienischen  Soldaten N.  M.  B.  Jänner. 

Studie  Qber  die  Ausrüstung,  sowie  über  das  Verpflegs- 
und Nachschubwesen  im  Feldzuge  Napoleons  I. 

gegen  Russland  im  Jahre  1812 0.  W.  V.  XLII,  % 


XVII 

Boden,   Luft,   Wasser  und   die  Krankheitserreger   in 

ihren  einfachsten  Wechselbeziehungen 0.  W.  V.         XLU,  2 

Latrinen-System  Mouras .  M.  J.               III 

Installation  eines  Desinfections-Ofens  im  Milit&rspital 

zu  Pampeluna „                  IV  bis  VIII 

Hygiene  der  Augen R.  C.  M.         4 

Das  Koch wasser  und  Hygiene  der  Kasernen  „                5,  6 

Die  Verwundungen   durch  Geschosse  kleinen  Calibers  „'               18 

Über  ansteckende  Krankheiten  in  der  franzosischen 

Armee „               22,  25,  26 

Die  Latrinen  in  den  Quartieren  und  MUitarspitälern  .  R.  om.             4  und  5 

Das  Entfernen  von  Kranken  und  Verwundeten  in  der 

russischen  Armee  im  Felde  ..........  R.  M.  E.         760 

Soldatenbekleidung  im  Felde Rw.                 192 

Lagerzelte  und  Zeltlager „                   215 

Das  Darragh«  Wasserfilter So.  A.             LXIV,  16 

Die  Reorganisation  der  schweizerischen  Militär-Sanität  S.  M.               4 

Operativer  und  administrativer  Verpflegsdienst.  Train- 
wesen    „ St.  Mz.           Februar,  Mars 

Einige  Gedanken  über  die  Verbesserung  bedeckter 
Güter-(Kasten-) Wagen  zum  Truppentransporte  auf 

Eisenbahnen „                 April. 

Vorschrift  über  die  Benützung,  Aufbewahrung,  Er- 
neuerung und  Inspicierung  der  zerlegbaren  Ein- 
richtungen von  Guterwagen  zum  Truppentransporte 

auf  Eisenbahnen  in  Bussland „                 Mai. 

Das  Kochen  und  Menagieren  in  der  englischen  Armee  U.  S.  Q.          3030 

Technik. 

18.  Ingenieurwesen  Im  allgemeinen.  Theorie.  Baume ohanik. 

Elasticität  und  Festigkeit C.  B.               6A 

Flächenermittlung  mit  dem  Zeichenschieber     ....  „                  6 

Baustoffe,  Baugrund,  Belastung „                   19 

Elektrische  Rammer „                   23 

Über  Dachdeckungen D.  B.  B.          2 

Über  Hohofenschlacke  und  deren  Verwertung  .    .    .    .  D.  P.  J.           279,  1,  2 

Neuerungen  in  der  Tiefbohrtechnik „                  -      8 

Heiß  wasser  proben  bei  Prüfung  von  Cement  und  Kalk  „                280,  8 

Cementunter8uchungen ■*  •  „     9 

Der  Nicaragua-Canal Eng.                1850 

Dampfkrahn-Excavator .  Engg.              1307 

Maschine  zur  Untersuchung  der  Festigkeit  von  Eisen 

und  anderen  Materialien  .       G.  C.               XIX,  2 

Zusammenstellung  und  Prüfung  von  Kostenüberschlagen  I.  J.                 1891,3 
Ein  pneumatischer  Accumulator  für  hydraulische  Ma- 
schinen        .    ,  Ir.                   962 

Studie  über  Stützmauern M.  I.                II  bis  VI 

Zerbrechversuche  mit  hölzernen  Eisenbahnprovisorien  Mit.  A.  6.        1  und  2 

Theeren  von  Fußböden „               1 

Deckenverputz  ohne  Verrohrung  und  Verlattung ...  „              3 

Gefrierverfahren  nach  Poetsch.  Dessen  Verbreitung   .  .               5 

Ziegelgewölbe.  Abtrag .  „               5 

Zugkraft-Ermittlung  bei  Feldbahnen „               5 

Versuche  des  Militär- Comites  auf  technologischem  Ge- 
biete   „               6 

Härtebestimmungen M.  t  Q.  M.     1891.  3,  4,  5 

Die  Bohrbrunnen  von  Wilhelmshaven M.  R.              2 


Iiin 

m  ■ 


jaran 

GtabButtcbine  Wüao*  *  Ca.   •      .-..'..•  v"..- ..^ '/iw'.Fir  E  IV. 
Neue    Formeln     zur    Berechnung    der    Armatur    **u                     r-r.-: 

armierten  Ballten    . .....*--    R.  A.  G. 

Stabilitats-Bedingungen  jener  Mauern,  welche  in  den 

Reparat  urbaa  sin  s   die  Stütze   für   die  Stoßbalken 

der  Scbiffstiiftren  bilden    .   , p  Xai 

Erdtransport  bei  An scbüttungs arbeiten  mittele  schaafel- 

artiger  Karren .    So.  A-  S. 

über  hydraulische  Kräfte ,  , 

Bewahrter  Reiazug    ...    * „ 

Yergleiehung    von    Wasäer-Förderungssystemen     rem  I  . 

finanziellen  Standpunkte   ......*.,.        Trans  .  4L             * 

Zerlegbare  Treppen  naeb  dem  Monier-Sjatem  .                U.  M,  C.    k  •  M    ■          r 

Anlagen  zur  Ausnutzung  der  Niagara-Fälle  .    .    .    .              .       K  SB- 

Beitrag  zur  Berechnung  der  Stäbe  auf  Knickfestigkeit    W.  Ö.  L  VL  i  8,  S .     ' 

ZerbrechverBuebe  mit  hölzernen  Eisen  b  ahn  provisorien            „  £t  4 
Zur  Bereebnuag  iiniiiiimiiignin><iiai i Halifaifj  ta.  ••         -v,      ■  •»  .  •  ,-  >■ 
M&Nekopisebe  Patmwhwur  der  Gesteine  .....          ,          .7 

Bericht  des   Gewölbe-ComiteV  dem?  nit^ai<LiMnlmi 

Ingenieur-  und  ArcbitekisBrVgei^  tfcerdln    '         «< 

Stand  4er  Arbeiten  desselben  mit  Bade  Jänner,      .... 

1891  .     • <"*  .   '*<ii*;:li  v  ■#".£■'.  .jm      »   ■    #   ■  "0  ■'* 

Berechnung  tob  Betongewülben ■«»  '•  ".  v'rft i;w  v  rfe  '.!■""  "V       **:*10? 
KUraalage  ftr  die  Abwlaeer  desüiilUiattUl  Eldrtia  =    '  ^v 

Ä     baiaea  tn Greifrwald •  ,.'11.  I  Ws  tH 

Über  einige  Aufeab*4  der  Statik,  wjkfca  •-«#  «Bai-                   '  r 

ehuagen  dar  Clapejxon'sohea  Art  fttpea  ....      v  I  bis  m 

Lawinen-Verbauungen.  österreicb  mn^-^i^t  .  .  .  1 1.  L  V.  XLIH,  I 

:-.  *  ■•-       19.  MMÄTtoMaiu     ,  ■      • 

Macks  Gypsdielen  (Brandprobe) CR.  XI»  21 

Über  Kochen  Ton  Cementoroben  mit  Hochdruekdampf  Cfc.  2.  XV,  93 

Kautschuk-Dachkitt  und  Dachlack n  w      33 

Abnutzbarkeit  von  Gement  und  Cementmörteln  .    .    .        „  «43 

Vermeiden  der  weißen  Anflüge  auf  Verblendsteinen  .        „  „      43 

Anti-Elementum.  Dachdeckungsstoff D.  B.  B.  5 

Nitrit n  14 

Forcher's  Steinmosaik   . „  14 

Korksteine „  10  und  15 

Continuirlieh  wirkender  Portland-Cement-Bereitungs- 

Apparat Eng.  1929 

Eine  neue  Ära  in  der  Cementprüfung „  1846 

Ungeschweißte  Stahlketten .    üifO  1322 

Metalldachplatten  von  C.  Leineweber 6.  A.  335 

Beton  und  seine  Verwendung  für  die  Fortification     .    I.  J.  3  und  4 

Xylolith Mit  A.  G.  3 

Ziegelsteine  in  Theer  gekocht „  4 

Rohren  aus  Holzfaser „  5 

Gewölbe-Rüsthaken „  6 

Ketten  ohne  Schweißung R.A.G.  Mai. 

Das  Tau-Spleißen So.  A.  LXIV,  3 

Erprobter  Cement-Prüfe- Apparat .    So.  A.  8.  784 

Majolica-Metallplatten II.  N.  C  30 

Biegsame  Metallröhren „  32 

Holz-Mosaik.  Neues  Verfahren „  32 

Flusseisen  zu  Bauzwecken „  33,  34,  35 

Undehnbare  Hanfseile    .   .   .■ *  37 


XIX 


Künstliche  Steine W.  B.  J.  3 

Schränke  ans  Monierplatten  „  28 

a  Boschin*  zur  Abdichtung  der  Aquäducte  der  Kaiser 

Franz  Josef-Hochquellenleitung W.  8.  1.  V  XVI, 


26 


20.  Bruokenbau  und  Wasserbau. 
Brücken-Überbau  mittels  schwimmenden  Gerüstes  .    .    C.  B.  XI,  13 

Balkenträger  für  Brücken w  „17 

Spundwände  auf  Profi] eisen „  »17 

Nord-Ostsee-Canalbau „  „    20,  21,  22 

Nordsee-Canal  und  Canal  Amsterdam-Merwede   .    .    .       „  »24 

Eine   leicht   errichtbare   und  transportable    hölzerne 

Brücke.  System  Weldon Esoj-  1328 

Errichtung  der  Landsdowne-Brücke  über  den  Indus 

zu  Sukkur Es|.  1828 

Der  Viaduct  von  Creuize  auf  der  Eisenbahnlinie  von 

Marvejols  nach  Neussargues 6.  C.  XVIII,  10 

Die  Brücke  von  Conflans  über  die  Seine „  «17 

Der  Meereshafen  Paris „  »25 

Brücke  über  den  Hawkesbury  (Australien) „  .26 

Schwimmender  Krahn    . „  XIX,  1 

Panama-Canal „  »1 

Fundierung  (rasche)  im  tiefen  Wasser „  „4 

Brückenproject  New- York  und  Jersey-City „  „     7 

Hydraulische  Bagger-Maschine Ir.  952 

Donaubrücken  bei  Ceniavoda 0.  F.  E.  I 

Brücken- Verordnung    des    Osterreichischen    Handels- 
Ministeriums  und  ihre  technische  Begründung    .         „  IV 
Brücke  über  den  Hudson  (866m)   und  über  die  Dela- 
ware-Bai (1350m) ö.  E.  XIV,  22 

Z  erbrech  versuche  mit  hölzernen  Eisenbahnprovisorien    Mit.  A.  G.       1  und  2 

Zerlegbare  Brücken „  2 

Ankerseile  bei  schwimmenden  Unterlagen „  5 

Thierhäute  und  Faltboote  bei  schwimmenden  Unter- 
lagen      m. .,  5 

Aufstellung  eines  Brücken-Überbaues n  5 

Brücke  über  Canal  la  Manche .,  6 

Bemerkungen  über  Aufzugbrücken  System  Poncelet  .    R.  A   6.  Februar. 

Ein  erprobter,  tragbarer  Steg So,  A.  LXIV,  3 

Die  projectierte  Brücke  bei  New-Orleans U.  M   C.  20 

Taucherschiff  für  Bauten  am  Rhein „  36 

Über  amerikanischen  Brückenbau w  37 

Project  für  den  Umbau  der  Ferdinandsbrücke  in  Wien    W.  5.  I.  V.     XV,  50,  51 
Zerbrechversuche  mit  hölzernen  Eisenbahnproyisorien  „  XVI,  3  und  4 

Brücken-Katastrophe  während  der  Probebelastung  .    .  „  »15 

Brückenmaterial-Coraite\  Bericht „  »19 

Holzprovisorien.  Vortrag „  „     25 

Verugas- Viaduct  in  Peru.  Wiederherstellung Z.  V.  E.  1891,  43 


21.  Eisenbahnwesen. 

Einiges  über  das  westungarische  Eisenbahnnetz  .   .    .    Abi. 

Breitfußschiene  oder  Stuhlschiene C.  B. 

Umbildung  und  Tragfähigkeit  des  Planums  von  Eisen- 

bahndämraen n 

Beziehung  zwischen  Schienenquerschnitt  und  Schwellen- 
abstand            „ 

Spurweite  der  Localbahnen  in  Frankreich „ 

Der  Einfluss  der  Eisenbahnen  auf  die  Kriegführung  .    D.  A. 


M  Z. 


10 
1,  2 

15 

23 
23 
37  und  38 


XI 


Über  Zerstörung  von  Eisenbahnen D.  H.  Z.  3 

Die  Erfindung  des  Blocksystems Eüf.                   1827 

Bahn-    and    Hochbauten,     sowie    Betriebsmittel    für 

Straßenbahnen (LA.                »7,  9  u*a  10 

Ergebnisse  ron  Durchbiegungsmessungen  an  belasteten 

Eisenbahnbrücken »                    28.  6 

Metall-Tunnel  unter  der  Seine Q.  C.                 XVTIL  25 

Sahara- Eisenbahn n                        „        25 

Unterseeischer  Tunnel  zwischen  Irland  und  Schottland  „                         „85 

Drahtseilbahn  in  Laudun „                         .         26 

Biarritz.  Vergrößerung  der  Bahnhofsanlage  .....  „                    XIX.  7 
Die  Modifizierung  der  Eisenbahnen  hinsichtlich  ihrer 

Verwendung  für  Kriegszwecke 1.1.                  1891.  3 

Erleichterungen  in  der  Eisenbahnanlage  im  Hinblicke 

auf  ihre  kriegerische  Verwendung n                    1891.  4 

Elektrische  Eisenbahnen  und  Tramways L.  E.                 XXXIX,  14.15.16 

Das  Ende  der  Dampflocomotive „                    XL,  21 

Locomotiv-Zugkraft Mit  A.  6.        1 

Festungs-Locomotive ...  „               1 

Mobile  Laderampen.  Peralta ...  *               2 

Ober  Dampf-Schneepflüge                Ö.  E.                 1 

Cber  Schneetreiben,  Schneeverwehungen  und  Schutz- 
wehren gegen  dieselben 0.  F.  E.           I 

Fragen  der  Bahnunterhaltung „                 I 

Verbund-Locomotiven „                 I 

Eingleisungsanlage    mit   Zwangschienen   bei  und  auf 

Eisenbahnbrücken •                 I 

Eingleisungs Vorrichtung  vor  Brücken „                 I 

Seidl's  verbesserter  Querschwellen-Oberbau n                TY 

Der  verblattete  Schienenstoß  .       „                 IT 

Elektrische  Bahn  nach  MOdling  (bei  Wien) „                 IV 

Stadtbahn  von  Paris .    .  P                 IV 

Die  Entwicklung  des  deutschen   östlichen  Eisenbahn- 
netzes      R.  M.  E.          761 

Von  unseren  Eisenbahnen Rw.                   196.  201 

Die    Entwicklung    und    strategische    Bedeutung    des 

italienischen  Eisenbahnnetzes S.  A.  M.  Z.      16  bis  18 

Die  Boynton-Eisenbahn  mit  nur  einer  Schiene    .    .    .  Sc.  A.               LXIV,  13 
Besondere  Eisenbahn    für    den  Personen-Massentrans- 
port (System  Schmidt  und  Silsbeej    ......  Sc.  A.  S.         796 

Historisches,    Statistisches   und  Technisches    über  die 

elektrische  Eisenbahn „                 796 

Untergrundleitungen  für  elektrische  Eisenbahnen    .    .  „                802 

Das  Militär-Eisenbahn-  und  Etapenwesen  in  Frankreich  St.  Mz.             Jänner.  Februar. 

März 
Die    Eisenbahn     für    Beförderung    von    Schiften    bei 

Chignecto Trans.              XXIV,  2 

Tunnelbauten  für  eine  elektrische  Eisenbahn  in  New- 

York U.  M.  C.           32 

Über  Tunnel-Ventilation  mit  Beziehung  auf  drei  grolJe 

Alpentunnels W.  ö.  I.  V.      6 

Die  neueren  Fortschritte  im  Locomotivbau  vom  Stand- 
punkte des  Eisenbahnbau-Ingenieurs „               7 

Bahnüberfahrten  der  Südbahn.  System  Monier    ...  „               13 

Die  Eisenbahnen  in  militärischer  Beziehung    .    .    .    .  W.  S.                1 

Eisenbahnstationen „                    3.  4 

Transportable  Eisenbahnen  und  ihre  militärische  Be- 
deutung      „                    5 

Hauptbahnhofsanlage  Frankfurt  a.  M Z.  B.                 I  bis  III 


XXI 

Die  Umbildung  und  die  Tragfähigkeit  des  Planums 
von  EisenDahndämmen  bei  Verwendung  verschie- 
dener Oberbau-Systeme Z.  B.  I  bis  III 

Der  heutige  Stand  des  Eisenbahnwesens  im  Verhältnis 

zur  Kriegführung Z.  S.  A.  März. 

Eisenbahnen  Russlands Z.  V.  E.  1*91,  34 

Eisenbahnquerschnitte  für  Auf-  und  Abträge  aus  Thon- 

boden „  »43 

Nordsüdamerikanische  Verbindungsbahn „  »»45 

22.  Hoohban 

Riegel  und  Streben  im  Fachwerksbau C,  B.  14 

Wärmeleitungsfähigkeit  verschiedener  Dachdeckungen  Hit.  A.  6.  2 

Vermeidung  scharfer  Winkel  in  Krankenzimmern  .   .  „  4 

Hospital  Humbert  I.  in  Turin .   .    .  R.  A.  G.  Jänner 

Einmauerung  von  Balkenköpfen  .    .    .  .  .    .  W.  B.  J.  VIII,  3 

Austrocknen  feuchter  Mauern  ..       ........  r  „      3 

Casernement  des  Garde-Schützen-Bataillons  in  Groß- 
lichterfelde         .  Z.  B.  IV  bis  VI 

23.  Elektrioitat  im  allgemeinen.  Kraftübertragung. 

Anwendung  der  Elektrolyse  in  der  qualitativen  Analyse    Ch.  Z.  XV,  49 

Neuerungen  an  Elektromotoren,  Dynamomaschinen  und 

Zubehör D.  P.  J.  279,  6 

Lösbare  Kuppelungen  von  elektrischen  Leitungen  .    .    E.  A.  VIII,  45 

Neue  Wechselstrommaschine  von  Tesla „  »47 

Die  elektrische  Kraftübertragung Engg.  1314 

Wimshurst's  alternierende  elektrische  Influenzmaschine        „  1320 

Hydraulische  und  elektrische  Kraftübertragung  ...        „  1327 

Drehstrom.    Theoretische  und  exper.  Untersuchungen. 

Vortrag  von  Dubois-Beymond E.  Z.  Xu,  23 

Erscheinungen  bei  Wechselströmen  mit  hoher  Wechsel- 
zahl        „  *     23 

Fortpflanzungsgeschwindigkeit  von  elektrischen  Strom- 
impulsen etc „  „      23 

Geschichte   der  Kraftübertragung  mittels  rotierenden 

magnetischen  Feldes „  „      24 

Oleichstrom-Dynamomaschine.  Vortrag 6.  A.  334 

Die  Kosten  der  Erzeugung  und  Vertheilung  elektrischer 

Energie Ir.  963 

Erprobte  Zinklamellen  für  galvanische  Batterien    .    .     „  962 

Geschichte  der  elektrischen  Secundär-Batterien  .       .    LE.  XXXI, 6,7,8,9, 13 

Mechanische  Anwendung  der  Elektrioitat  (für  mili- 
tärische Zwecke) r  XXXIX,  1,  2,  3 

Das  elektrische  Schweißen „  „        10 

Über   die  mechanischen  Wirkungen   der   elektrischen 

Wellen  in  Drähten,  nach  Hertz „  „        13 

Automatisches,  galvanisches   Element  System  Sappey       n  „        15 

Die  Elektricität,  als  Rivalin  des  Dampfes  betrachtet       „  „        15,  16 

Ohronologische  Geschichte  der  Elektricität,   des  Gal- 

vanismus,  des  Magnetismus  und  der  Telegraphie       „  „      15,17,23 

Über  den  Gestehungspreis  motorischer,  durch  Elektri- 
cität erzeugter  Kraft n  XL,  17 

Die  Übertragung  von  Energie  hoher  Spannung   .    .    .       „  „     18 

Studie  über  die  alternierenden  Ströme  und  ihre  An- 
wendung für  die  Kraftübertragung „  „     18 

Wechselströme  und  ihre  Anwendung „  „     21  ff. 

Die  Anwendungen  der  elektrischen  Kraftübertragung      „  w     22 


XXII 


Über   die  Anwendung   von  öl  alt  Iaoliennaterial  bei 

hoben  Hpannungen LL  Tf_  s 

Künstliche  Leitungslinien  fflr  elektrische  Vertnehe  n  T     23 

Venniche  der  Firma  Siemens  &  Halake  in  Charlotten- 

bürg  Aber  hochgespannte  Ströme „  ,     S4 

Elektrinebe  Accumulatoren Bit  A.  tt.        3 

Mehrfache  Resonanz  der  elektrischen  Wellensehwin- 

^ngen ,  3 

Imschenetzki»  elektrische  Batterie „  3 

Petroleum-Motor  fflr  elektrische  Lichtmaschinen  „  4 

Belenchtnngs-   and  Kraftflbertragnngsanlagen,   einige 

nenere „  5 

Fortpflanzung  elektrischer  Wellen  in  der  Luft    ...  „  6 
über  die   elektrische  Kraftübertragung  mit  hochge- 
Mpannten  Strömen  nach  der  Methode  der  Maschinen- 
fabrik Oerlikon Ö.  2.  B.  H.      TTTfT,  » 

Kosten  von  Kraftübertragungen 9  m        $3 

Elektrische  Projectoren,  welche  ans  Entfernung  mittels 

Elektricität  bedient  wurden R.  A.  €.  Februar. 

Bimetallische  Leiter „  ^ 

Bericht  der  französischen  Commission  über  die,  das 
gesammte  üeniewesen  betreffenden  Objecte,  Er- 
zeugnisse, Apparate  und  Erzeugungs-Verfahren 
auf  der  Weltausstellung  in  Paris  1889.  m.  Elek- 
tricität  R.  Q.  XoTb.Dec.18» 

Über  absolute  elektrische  Einheiten R.  M.  Jinner. 

Die  Influenzmaschine  WimHhurst's So.  A.  LXTV,  25 

Sutton's  System  der  Telephanie  (Fernsehen)    ....    So.  A.  S.         791 

Schutz  für  elektrische  Leitungsanlagen „  798 

Die  elektrische  Ausnützung  von  Wasserkraft   ....  «  802 

Die  kraftigsten  galvanischen  Elemente „  806 

Arbeitsübertragung  Lauffen-Frankfurt U.  M.  C.  34,  35 

Niugarattille.  Nutzbarmachung W.  5.  I.  V.       XVI.  23 

Elektricität  im  Bereiche  der  Bohrtechnik Z.  E.  189,  IV 


24.  Telegraph.  Telephon.  Blitzableitung. 

Neues  Telephon  von  P.  Le  Goazion Ch.  Z.               XV,  1 

Zur    Frage    des    Anschlusses    der  Blitzableiter   an  die 

(ins-  und   Wasserleitungen n                        ^      \ 

Notiz  über  einen  Apparat  für  Transmission  von  Briefen, 
Depeschen    und    telephonischen  Correspondenzen, 

genannt   (iraininophor Cr.                   CXI,  22 

Über  die   Intensität   telephonischer  Effecte „                       CXII.    2 

Über  die  telephonische   Keproduction  der  Stimme   .    .  „                           -,3 
Über    ein  Telephon    von    minimalen  Dimensionen  (Bi- 

telephon) „                             ^         2ö 

Anlage  von  Militär-Telephonstationen D.  H.  Z.             3 

Das  neue  Militär-Telephonnetz  in  Antwerpen   ....  •                   23 

Telephon   rPoltou  mit  Selbstanruf E.  A.                  8 

Telephoniseher  Anruf  für  Vorposten v                      43 

Telephone.   Verstaatlichung  in  Österreich „                      49 

Börsendmcker.  (Elektrischer  Typendruck-Telegraph)   .  .,                      49 

Pas  Telephon  in  der  italienischen  Armee E.  J.                   2 

Pie  Mehrtach-  und  die  Stenotelegraphie E.  L                   XXXIX.  1 

Über  das  technische  Material  der  telephonischen  Ver- 
bindungen in  Frankreich -,                              ^          * 

Pas  Telephon  Paris- London      .        .,                              ^          y. 

Pie  Mehrfachtelejrraphie ,                              jj          y. 


<A 


XXIII 


Blitzgefahr  auf  offenem  Meere E.  L  XL,  17 

Das  Phonopore „  »21 

Telephonische  Reproduction  der  Stimme Mit.  A.  6.  5 

Auto-Anruf-Telephon  von  Polto R.  A.  6.  Jänner. 

Optische  und  elektrische  Telegraphie  im  Kriege     .    .  Rw.  223 

Das  Phonopore  (für  Mehrfacbtelegraphie) Sc.  A.  8.  796 

Über  Induction  in  Telephonleitungen „  801 

Zur  Erfindung  des  Telegraphen  und  Telephons  ...  „  807 

Tannen  als  Blitzableiter? 2.  E.  IV 


25.  Beleuchtung. 
Herstellung  von  mit  Silber  belegten  Spiegeln  ....    Ch.  Z.  XV,  1 

Über  einen  vereinfachten  Linnemann'schen  Knallgas- 
brenner und  die  Herstellung  von  Zirconstiften    .        *  „     10 

Olgas  mit  Sauerstoffzusatz „  »19 

Das  Raffinieren  von  Petroleum  und  Schmierölen    .    .        „  B     21 

Verarbeitung  des  Erdöltheers  auf  Vaselin „  »23 

Gashahn   zur  Vermeidung  von  Explosionen    beim  An- 
zünden und  Auslöschen  von  Gasbrennern  ....        „  „     46 
Die  Verwendung  des  elektrischen  Lichtes  für  militä- 
rische Zwecke D.  A.  M.  Z.     25 

Neuere  Öldampfbrenner D.  P.  J.  279,  2 

Gasglühlicht  nach  Hügel „  280,  7 

Transportable  elektrische  Beleuchtungs-Einrichtungen    E.  A.  1,  5 

Neuer  Accumulator  von  Donati  Tommasi „  2 

Epochemachende  Erfindung  an  Bogenlichtlampen   .  „  2 
Benützung   des    Windes    als  Betriebskraft    für    elek- 
trische Anlagen „  4 

Kosten  und  Verbrauch  von  Gas Eng.  1849 

Die  Deteriorirung  von  Glühlampen Engg.  1308 

Accumulatoren   in   elektrischen  Beleuchtungscentralen    E.  Z.  1 

Accumulatoren  von  De  Khotinsky ,.  1 

Kosten  der  Glühlichtbrennstunde „  23 

Elektrische  Beleuchtungsanlage.  Theorie  und  Praxis  .    6.  A.  28,  3 

Das  Sicherheitliche  der  elektrischen  Beleuchtung   .    .    L  E.  XXXIX,  1 

Automatischer  Lampenanzünder „  „        10 

Die    Verwendung    des    Aluminiums    als    Elektroden- 
material für  Glühlampen „  „        15 

Versuche,  ausgeführt  an  einer  elektrischen  Lampe  mit 

continuierlichem  Strome „  XL,  17 

Über   den   Gebrauch  der  Accumulatoren   in   Central- 

stationen „  „    22 

Zur  Entstehung  des  Erdöls 0.  Z.  B.  H.   XXXIX,  14 

Über  die  elektrische  Beleuchtung  auf  den  italienischen 

Kriegsschiffen R.  M.  Februar,  März, 

April,  Juni. 
Die  Gefahren  der  elektrischen  Wechselströme ....    Sc.  A.  LXIV,  9 

Elektrisches  Erygmaskop    (Apparat   zur   Beleuchtung 

von  Erdbohrlöchern) So.  A.  S.        787 

Die  verschiedenen  Beleuchtungsgase „  792,  794,  795 

Sicherheitsgasbrenner U.  M.  C.  31 

Der  taktische  Wert  der  elektrischen  Beleuchtung  .    .    U.  S.  8.  3032 

Gasrohre  aus  Papier W.  B.  I.  VIII,  38 


26.  Heizung.  Ventilation.  Druckluft. 
Mautelöfen,  eiserne  Heiz-  und  Lüftungsversuche     .    .    C.  B. 
Neue  Erfahrungen  über  die  Kraftversorgung  von  Paris 

durch  Druckluft Ch.  Z. 


XI,  20 

XV,  19 
51 


■wmrmutf   und  Verwenduüff   ™n    reinem 

.   .   .    .  Ch.  Z. 

Uli,  **  tut  Ausführung  genauer    und    voll- 

np,  nhveti  der  hidu*lri*?gai*e  r  Leuchtgas» 

1 1  etc         „ 

Chat  die  Uj  i  fttfl  Btptbalonei    in    Braunkohlen- 

Brit|U<  ti^»murikru „ 

8ebwedi     Im  <      L  l-fi'i^Hu^jti:kriJuMJJoüköpitiga-Sv»t*iiij    0-  6,  1« 
Lttft  iuig*iinlngett  im  An-<  hlu*v    tt  die  ifcbräiichl  lohen 

IMzuri#icji]r«tetJi4*    und   eine  kritische  Beleuchtung 

Hjr-.-r  li-i/l^r^n D.   P,   L 

Kfohtit'^  vuu  Lüftungsanlagen *   ■        » 

\  -  r  1 1 1  j  n  1 1  •  <  r t  der  Arbtüli*  kenrämne      .    .    .    .  D.  W. 

Mhfftfl   und   Kulorifer  vn  II     Eöffl     .  * 

EUuehiotM  FttttxS ,    .  ,  Eng. 

KejMelueLz  versuch* ,  Engg. 

Dm  Druckluft -Sv*tem  in  Parti    .    .    *    .    .    .        .  ,..  . 

VontiliiiiiT»  dof  iVtiftJe  ,    .    ..* G.  C 

Dm  Htm  fiiiobopfr-WaMamiiiigffi In 

PatrolewahelMflf  für  fcUfF*djimpfkv*»»l  nach  Ferrari    M.  8. 

Renard*«  Ventilation*  »Apparat Mit.  A*  6. 

I'njipN  Vorrichtung   *«f   ErtBöffWlg   ?0fl    Dil   WittMff* 

dampf  geaohwfcngerta^  unitst!  r  Freaslufj  0   Z,  ß.  H* 

Neuer  kleiner  Gasofen   rar  Eraugvng  hoanT  Fl nip^ra- 

ran  flfar  La^ontorimnatwaocs    -   .  .  ...  I       .   .  , 

Dk  I  itrtrliitau&g  4ar  Daupfketialvlnd^  R 

Über  den  neuen   Sn  jih  i« -.-t.MV'U 

i-'.nergie  und  Auniiüubarkeit  fester,  flüssige?  und  gas- 
lonuiger  Korper     ..-..-,«>..... 
Dia  Condeniatfott  der  Kohlepartikelchan  im  Rauche  .    Sc,  A*  S* 
Ausnutzung  der  Sonnenwftrnis     .■   .,...**    , 
Heizung  mit   UüsMigem  Brennstoff  ,,»...,.    t    U,  $T  6* 
Ceiilrul-liashoizung  für  gana  Berlin   .    .    .    .    ,    .    .        W,  8VI. 
Barre'*  gerippte  Heizrohre „   .  Z.  V,  E< 

27.  Maschinen    Instrumente. 

Anwendung   des    Distanzmessers    von    Nolen    in    den 

Festungen A.  J. 

Unzulässigkeit    der   Verwendung   des    Kalialauns    im 

Maschinenbau  zum  Ausgießen  von  Hohlräumen    .  Ch.  Z. 

Prüfung  der  Mineralschmieröle  auf  Kältebeständigkeit  „ 

Über  die  Aoidität  verschiedener  Fett-  und  Schmierstoffe  „ 

Distanz-Schätzen  oder  -Messen D.  A.  M.  Z. 

Fiske's  elektrischer  Schussweitenmesser D.  P.  J. 

\V.   Schillings   Schraubenschlüssel   mit   Selbsteinstel- 
lung für  Maulweiten  von  25  bis  50mm      ....  * 
Gesteinbohrmaschine  mit  elektrischem  Antrieb    .    .    .  LA. 

Schreibmaschinen Eagg. 

Schussweitenmesser.  Fiske r 

Die  optischen  Gläser  ans  Jena „ 

Die  \  ost-Tvpen- Schrei  binasehiue „ 

Ein  Farbenmaßstab » 

Elektrischer  Stromtransformator T 

Motoren  für  Kleinindustrie G.  A. 

Laboratorium-Turbine 6.  C. 

Die  Wirkung  von  Ölen  an  Metallen Ir. 

Neuer  elektrischer  Marine -Distanzmesser L  E. 


I*B. 


279,*ff;*M*f 

.      7 

80 

45 
i  863 

1314,   1315 
1315. 131*.  IW, 
13*2 

XVIII,  11 

XIX.  IV 
4 


792 

3030 
VIII,  3S 
3 


14 


• 


XV,  23 

.     *> 

23 
280,  11 

280,  12 

VIII,  49 

1315 

1321 

1321 

1323 

1326 

1326 

28,  2  «ad  4 

XIX,  L 

961 

XXXH4 


XXV 

Das  Fahrrad  auf  den  Schienenwegen M.  W.              3 

Das  Fahrrad  im  Heeresdienste „                  42 

Chronometer  Montadon      Mit.  A.  G.       2 

Taschencompas8,  Paschwitz „              3 

Die    maschinelle    Anlage    der    Aluminium  -  Industrie- 

Actiengesellschaft  zu  Neuhausen  in  der  Schweiz  Ö.  Z.  B.  H.     XXXIX,  19 
Werkzeuge  und  Maschinen  für  den  militärischen  Ge- 
hrauch auf  der  Ausstellung  zu  Paris  1889  ...  R.  A.              Jänner  bis  Mai. 
Telömetre    de   groupe.    (Batterie  -  Divisions  -  Distanz- 
messer)              „                   März. 

Das  Binocle  als  Distanzmesser R.  I.                63 

Fahrrad  im  Heeresdienste R.  C.  M.         12 

Ein  neuer  Distanzmesser  für  Infanterie  und  Artillerie  R.  M.  I.          Juni. 

Über  Distanzmesser R.  T.  I.  C.      April  und  Juni. 

Botschaft  des  Bundesrathes  betreff  die  Einrichtung  von 

Badfahrer-Abtheilungen  in  der  Schweiz     .    .    .    .  S.  A.  M.  Z.     25 

Lieutenant  Fiske's  Positionsfinder So.  A.  S.        788  und  805 

Der  thermische  (Gas-)  Motor  der  Zukunft „                799 

Baroskopisches  Thermometer „                802 

Taschenuhr-Chronograph   mit   Viooo    Secunde  Angabe  „                806 

Wassersäulenmotor  von  Helfenberger             U.  M.  C.          35  ff. 

Elektrische  Abbau-Maschine „                36 

Geräth  zur  zeichnerischen  Übertragung  tachymetrischer 

Messungen Z.  I.                  4 

Instrumente  zu  submarinen  Messungen      „                     6 

Entfernungsmesser  von  Romanel „                     6 

28.  Metallurgie. 

Aluminiumstahl Ch.  Z.              XV,  1 

Über  Eigenschaften  eines  guten  Formsandes   .    .    .    .  „                     ..     25 

Schwefel  im  Bessemerstahl      „                     n     25 

Zur  Schwefelbestimmung  im  Eisen  und  Stahl      .    .    .  „                     «30 
Neuere  Untersuchungen   über   den  Kohlen-Stoffgehalt 

des  Eisens „                     ,    33 

Phosphorbestimmung  in  Stahlproben      „                     r     33 

Neues  Verfahren  zur  Trennung  des  Eisens  von  Nickel 

und  Kobalt      „                     „    40 

Mannesmann'sche  nahtlose  Stahlrohren  als  Bohrleitung 

bei  sehr  hohem  inneren  Drucke „                     r     45 

Über  das  reine  Platin  und  einige  seiner  Legierungen  „                    »45 

Über  die  Bestimmung  von  Chrom  in  Stahl „                     «49 

Zur  Bestimmung  von  Mangan  in  Eisen  und  Stahl  „                     «50 

Aluminium-Bronze  für  Artillerie  und  Marinezwecke    .  D.  H.  Z.          42 

Eisen-Rückkohlung  nach  Darby  und  Phönix     .    .    .    .  D.  P.  J.           280,  7 

Alaminiumstahl      „                  „      9 

Proben  bei  Stahl  für  Artillerie Eng.                 1846 

Elmore's  Kupfer-Niederschlagsprocess .  Engg.               1309 

Die  Lauffen-Venhausen-Aluminium-Werke „                    1312 

Stahl  für  Artillerie „                    1324 

Martinofen 6.  C.                XIX,  1  ff 

Das  Mannesmann'sche  Schrägwalz  verfahren    und  seine 

Bedeutung  für  die  Waffentechnik I.  R.                Februar. 

Spiralförmig  gewalzte  Stahlrohre Ir.                   939 

Elmore's  Kupfer-Niederschlagsprocess „                     942 

Eine  neue  Methode  zur  Bestimmung  des   Kohlenstoffs 

in  Eisen „                     954 

Proben  beim  Gebrauche  von  Stahl  für  artilleristische 

Zwecke „                    956 

51* 


Etotrüfytta&c    Erzeugung    ton    Kupferrohren    nach 

Pntiüt  Elmor*     ..,'.«...,...  L  E 

AI  uro  fnluni -Legierungen     ■ AM.  A.  iL 

Einfalt  vm  Silicintn  auf  die  Eigenschaften  **jii  Stahl 
Magnet  bei  Hohöfen  .........        .    .    .    .    , 

Stuhl  b*i  niederen  Temperaturen    .,......-.  „ 

li'  -r  iiniminp^  de*  metallischen    Aluminiums    im    kauf* 

IMM    Aiiiiniiiiiurj    .     ,     ,     .         ,     .     .    _    +    .    +     .    + 

Der  directe  Eisen  bereitungapruceis  „Conlej- Laura*  te r ■ 

Untersuchungen  über  die  FeätigkeitseigeuschafteTi  des 

Einen*   .    .    . *    ,    *    *    ■    .    .    . 

.  SMHHH 

Über  die  praktische  An willdang  Ton  Kehknetomdegem 


0.  Z.  B.  a 


i» . .......... 

Delta-Metall ,-V.v  .   .   .   .  «./LR. 

Das  Aluminium  und  tan*  Legierungen    ......  n 

Ilektriaehee  BefcweSMi  *.  v  .       .  «C  A.B. 

AlttmininrortaU     ....**..» 

Proben  bei  Stahl  Ar  Artillerie « 

Die  AlamiaiwrffcbricatioB,  FortMftwiig OL  ■.  C. 

89.  Photographie  xmd  Photogrammetrie. 

Die  Farbenplwtographie  nach  Profeeaor  loppouuui    *  Gh.  Z. 

Meuee  photognpniecnee  Veirielfaltigwigi-VerfahMii  -  Cef. 

Photographie  in  Naturfarben  ........  , 

Photogrammetrie  und  Photographie M.  Q.  6. 

Die  Fortachritte  der  Photogrammetrie  .......  M.  8. 

Ittttheilungen  Aber  Fortechritte  im  Gebiete  der  Plieto- 

giaphlennd  der  modtmenKeproductiona- Verfahren  .  0.  W.  V. 

Elektische  Lichtwirkung .-  .  ....  Mb  A. 

Der  Primulin-Procees So.  A.  S. 

Telephotographie „ 

Die    Photographie    Ton    selbstleuchtenden    Objecten, 

einschließlich   der  pyrotechnischen  Photographie  „ 

Lippmann's  Apparat  für  Farbenindustrie      „ 

Photogramnieter T.  B. 

Die  Anwendung  der  Photographie  auf  dem  Gebiete 
des  Bau-  und  Ingenieurwesens  mit  Berücksichti- 
gung der  Photogrammetrie „ 

Problem  der  fünf  Punkte W.  9.  I.  V. 


XL.  18 
1 

xxxjx  * 

IT 

•  »'      » 
Februar. 
Min. 
1» 
7*ft 
805 
15 


XV,  1*    * 

1880        *?<» 

iwa,  18» 

XXXlY.d 

XIX,  V. 

X¥H.  1 

669 
7B1 
786 

801 

806 

xxm,  i 


1890,  in  und  IT. 
XVI,  26 


30.  Aeronauük. 

Organische    Vorschrift    für    den    französischen    Luft-  i  *h.  e 

schiffercurs  in  Chalais i  n    ii    2  1 7 

Der  Wert  der  Fesselballons  im  Seekriege  sowohl  zur 

Verteidigung  der  Küsten,  wie  am  Bord  der  Schiffe         B  19,  20 

Der  Gebrauch  des  Aneroid  als  Höhenmaß-Instrument  Eng.  1887 

Über    die    Bewegung    ausdehnflüssiger  Körper    vom 

Standpunkte  der  Luftschiffahrt I.  J.  1891,  4 

Ballons  für  Schiffahrtszwecke  ...       I.  U.  S.  159 

Der  Ballon  im  Dienste  der  Marine I.  R.  Mira. 

Formierung  TonLuftschiffer-Truppentheilen  in  Russland  M.  W.  43 

Die  Verwendung  des  Fesselballons N.  M.  B.  Februar,  Min 

Die  Theorie  der  Aerostaten,  genannt  Charlieres  .    .    .  R.  A.  B.  1890.  IQ. 

Anwendung  des  freien  und  Fessel-Ballons  für  militäri- 
sche Zwecke „  1890,  IV. 

Der  Luftballon  im  Kriege  (Beschießen) „  1891,  L 


xxvn 

Über  das  Beschießen  von  Luftballons    . R.  A.  6.  Mai. 

Über  Militär  Luftschiffahrt R.  C*.  6,  7,  8,  10 

Das  lenkbare  Luftschiff Rw.  203 

Militärische  Luftschiffahrt  in  Österreich .  306,  208 

Die  Brieftauben  und  die  Luftschiffahrt R.  I.  73 

Luftschiff  Penningtok So  A.  LXIV,  10 

Eine  pneumatische  Flugmaschine „  „       11 

Maxim's  Flugmaschine „  „       24 

Experimente  mit  einem  deutschen  See-Captifballon   .  Sc.  A.  S.  784 

Helmer's  System  der  Luftschiffahrt „  785 

Eine  nächtliche  Luftreise  nach  Posen St  Ml.  Februar,  März. 

Acronautik  im  Kriege *  April. 

Kriegs-Ballons U.  S.  S.  3037 

Luftwiderstandsfragen W.  5.  I.  V.  XVI,  26  ff. 


Sl.  Brieftauben  und  sonstiges  Naohriohtenwesen. 

Die  militärischen  Brieftauben-Anstalten.  Spanien    .    .  I.  R.  Mai. 
Wie  steht  es  augenblicklich  mit  der  deutschen  Privat- 

Brieftaubenzucht N.  M.  B.  Jänner. 

Das  selbstthätige  Sicherheits-Signal D.  E.  9 

Die  Brieftaubengesellschaft  von  Catalonien      .    .   •    .  R.  cm.  1 

Zur  Geschichte  der  Kriegshunde Rw.  219 

Das  Marine-Signalsystem  Lucigraph Sc.  A.  25 

Das  Militär-Signalwesen Sc.  A.  3.  781 

Hering's  Phonometer Sc.  A.  LXIV,  11 

Der  Lucigraph,  eine  neue  Signalvorrichtung    .    .    .    .  U.  M.  C.  21 

Brieftauben  für  militärische  Zwecke U.  S.  G.  3044 

32.  Vennisohte  Naohriohten.  Ausstellungen. 

Eigenartige  Orientierungmethoden      Abi.  5 

Akustische  Verhältnisse  einiger  Kirchen C.  B.  19,  20 

Wissenschaft    und    Dialektik.  (Sind    Sachverständige 

Partei?) Ch.  2.  XV,  30 

Über  Anschaffung  und  Erhaltung  von  Laboratoriums- 
Einrichtungen     „  «50 

Ober  die  Messung  einer  neuen  franzosischen  Triangu- 

lierungsbasis Cr.  CXII.  15 

Über  die  Reinigung  der  Industriewässer „  „16 

Die  englische  Schiffahrts- Ausstellung Eng.  1844 

Die  photographische  Ausstellung  im  Krystallpalaste  .  „  1844 

Die  Frankfurter  elektrotechnische  Ausstellung    ...  „  1844 
Erzeugung    von    Kriegsmaterial    in    den  Vereinigten 

Staaten „  1846 

Biegsame  Metallrohre Engg.  1307 

Dampf- Phaeton,  Serpollet 1315 

Frankfurter  elektrotechnische  Ausstellung *  13*25ff. 

Die  amerikanische  Weltausstellung  1893 „  1328 

Der  elektrische  Widerstand  von  Metallen Ir.  960 

Lack  als  Schutz  des  Stahls  gegen  Seewasser  ....  „  962 
Über  die  Nützlichkeit  der   elementaren  Kenntnis  der 

Officiere I.  U.  3.  XXXV,  158 

Über  die  Gewinnung  der  Guttapercha L.  E.  XXXVIII,  52 

Über  Guttapercha „  XXXIX,  13 

Rettungsverfahren  bei  Ertrunkenen,  Erstickten.  Er- 
würgten, Erfrorenen,  Berauschten  nnd  vom  Hitz- 
schlag Befallenen M.  S.  XIX,  III. 

Continuierliche  Controle  des  Wasserstandes  in  Cisternen  MH  A.  6.  3 

52 


xxvm  '  .  "    » 

Schiseophon ML  A.  t.      6 

Explosion  das  PulTermagasbiB  »Yfgna  p!»-    ......      „  6 

Internationale  elektrotechnische  Ausstellung  in  Frank- 
furt am  Hain     *  6 

Apparat  nun  Maaten  hoher  Temperaturen  (Lunette   v 

pyromttrique) R.  A.  aV         l 

Über  Erzeugung  nnd  Verwandung  Ton  Sauerstoff  in 

Indüstneiwecken R.  A.  fli         Aprfl. 

Ein  neuer  Chronograph *  Aprfl. 

Der  Prospectograph,  ein  Instrument  rar  Darstellung 

eines   Gegenstandes1  in   der  PerspectiTe,   wenn 

seine  orthogonale  Projeetionen  gegeben  sind  *   .         „  April 

Unrerbrennlioher  Carton  . •  Mal 

Darstellung  des  Sauerstoffe  ans  der  atmosphärischen 

Luft ,  „ 

Die  milit&r-fransosisehe  Abtheilung  auf  der  Ausstellung 

tu  Moskau .   .   .  HCl         10,  15 

Nene  magnetische  Aufnahme  Österreichs 8.  A.  W.         XCIX,  X. 

Serpollet's  Dampf-Phaetori Sa-  A.  LX1V,  8 

Pendel-Waaser-Eleirator    * ■  *      10 

Optische  Projioierung    opaker   Objecto   mittels   das 

Megascops ,  ,      14 

Hydraulische  Kräfte |*  iL.lL       79« 

8teraoskopische  Proiicierung *„  795 

Jodin  als  Reagens  bei  SshriftfUschungen -  7*7 

Cliehes  Ton  8utton U.IC         87 

ConserTierungs-Yersucha  an  8ehiffen IL  8.  8.         8083 

Die  englische  Militär- Ausstellung ,  8048 

Stempel  aus  Metall  und  Kautschuk  .......   V.  J.  VII,  X. 


US 


Stanford  University  Libraries 
Stanford,  California 


fbis  book  on  or  before  datc  due.